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Biographisch - Bibliographisches \
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Quellen-Lexikon
der
Musiker und Musikgelehrten
der
christlichen Zeitrechnung
bis zur
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
von
Rob. Eitner.
6. Band.
La. — Milleville, Barnaba.
Leipzig,
Breitkopf Sc Haertel.
1902.
M r, V r
1933
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IM
0.
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L.
LB. ist Michel Larabert, 17. Jb.
L. B. C. = Clouet.
L. C. D. B. = Brassac, Rene
de Bearu.
L. H.. vielleicht Lucas Hordisch :
Glück Eer vnd gut, 5st. in Ms. Basel
F. X. 1—4. Nr. 103. Anfg. des 16. Jhs.
L. K. M. 2 Sonate a 2 Yiol.
c. B. e Viol. solo c. B. 4». [Ms. B.
Upsala.
L. L. = Leo Leoni.
L. M. = Ludovico Milanese.
L. M. = Luca Marentio.
L. M. P., siehe Pierre Ballard
1629 ff. Die Buchstaben können
den Dichter oder Komponisten an-
zeigen. Ich möchte das Erstere
annehmen, weil die Bez. „mis en
musique'' fehlt.
L. P. «= Paminger.
L. 11. P. L. Q., siehe Quoint.
L. S. = Ludwig Senfl.
L. S. Dr. Vogel glaubt, dass es
Leonhard Sailer sein kann.
In B. Wolfenb. Ms. 294 Stb., fehlen
die Instrum., Nr. 31: Laetatus suni in
Ms, Sopr. Solo, 2 V. & Bc.
Laa;^, Heinrich, geb. zu Her-
ford (Westfalen) den 18. Febr. 1713,
gest. 30. Nov. 1797 zu Osnabrück,
wurde am 23. Juni 1733 Organist
an der Marienkirche zu Osnabrück,
später des Postens entsetzt, legte
er sich auf Anfertigung von Kla-
vierinstrumenten und gab Musik-
unterricht. 1799 erhielt er den
Organistenposten an der Katha-
Kob. Eitner"s Quellen-Lexikon. Bd. 6.
rinenkirche daselbst und verfertigte
auch ferner Klaviere.
Am Ende seines Lebens schrieb er
seine Selbstbiographie, die dann mit Nach-
trägen „von einem seiner Freunde"' her-
ausgegeben wurde (Herford 1798 Diebrueh,
80. 248 S. Exempl. in B. B.). Sie ist
das Abbild des gröfsten Elends und einer
zur öffentlichen Schau getrageneu Fröm-
migkeit; dabei befand er sich in steter
Schuldenlast.
Ton seinen Arbeiten ist bekannt
1. Anfangsgründe zum Clavierspielen
und Generalbass von . . . Osnabriick 1774
Wilh.Schmid. 4». [B. B. B. Lpz. Mu-
sikfr.Wien. Briissel. Dresd. br. Mus.
2. Fünfzig Lieder und zwar, 43 von
Herrn JoJi. Caspar Lavater und sieben
sonst bekannte Kirchen-Lieder, in Melo-
dien gebracht u. herausgeg. von Henrich
Laag. Cassel u. Osnabiiick 1777. 4°.
[B. Lpz. Brüssel Cons. br. Mus.
3. obige Selbstbiographie.
La Baclielerie, Hugiies de,
Troubadour aus Uzerche (Limou-
sin) im 12. Jh. Fetis erwähnt
Chansons von ihm ohne den Fund-
ort anzugeben.
Labacleiis, . . . ein Franzose, 1797
im Orchester der grofsen Oper zu
Paris als Violinist angestellt, wird
1802 nicht mehr als Mitglied auf-
geführt. Fetis zeigt von ihm an:
ISTouvelle methode pour le vioion.
Paris, Nadermann (1797).
Labar, Ludovicus de, Gallus,
schreibt sich am 17/5 1701 in der
Universit. zu Leyden als Informa-
tor linguae gallicae et Musicae ein
(Bouwst. 3, 3).
1
LaBarre, Char!. -Henri de Chabanceau. 2 La Barre, Pierre de Chabanceau.
La Barre, Charles -Henri de
Chabanceau, Sohn des Pierre,
Clavecinist der Königin Mutter
von Frankreich (Anna von Oester-
reich) und der Königin Marie-Th6-
rese, Gemahlin Louis XIV. Er be-
safs den Platz noch 1669 (Brenet,
nach den Akten). Man schreibt
ihm folgendes Werk zu:
Anciens airs ä chanter ä deux parties,
avec les deuxiemes Couplets en diminutions.
Paris 1689 Ballard. fiu4".
La Barre, Joseph de Cha-
banceau, Sieur de la Barre, war
Organist (ordinaire) in der Kapelle
Kg. Louis XIV. zu Paris. Der
König verlieh ihm an der Abtei
von iSt. Hilaire bei Narbonne eine
Pfründe und gab ihm den Titel
eines Abbe, ohne dass er eine
priesterliche Würde bekleidete. Er
starb 1678, denn der Sohn Lully's
erhielt in diesem Jahre obige
Pfründe. Man kennt von ihm
eine Samlg:
Airs ä deux parties avec les seconds
Couplets cn diminution par M. de la Barre,
Organist de la cbapelle du Eov. Paris
1669 Rob. Ballard. 4". 18 Airs. [C. P.
Paris Nat. Paris Genev. Weckerlin in
seinem Kataloge des C. P. teilt S. 308
eine Sarabande mit einer Variation mit
u. fügt dem Bass eine Kla\äerbegltg. bin-
zu. Der Satz ist melodiscb, einfacb und
hübscb erfunden, die Variat. besckränkt
sieb nur auf einige Verzierungen.
Labarre, Louis -Julien, siehe
Castels de Labarre.
La Barre, Ludovicus de, aus
Paris, bezeichnet sich im Regesten-
buche der Universit. zu Leyden
am 9. Aug. 1710 mit „Musices et
linguae gallicae Magister''. (Bouwst.
3, 4). Man könnte versucht sein
zu glauben, dass er derselbe wie
Labar wäre.
La Barre, Michel de; Fetis
nennt ihn einen Flötisten, der um
1675 (n. A. 1680) zu Paris geb.
und ebd. 1743 (n. A. 1744) starb.
Mir liegt ein Druck von 1700 vor,
wo er sich „ordinaire de l'Acade-
mie royale de Musique'' nennt,
d. h. er war Kgl. Kammermusiker;
er muss demnach wohl gut 10 Jahre
früher geboren sein. Auf Mss. ist
er öfter nur De la Barre genannt,
doch die Jahreszahl lässt Michel
darunter erkennen. Von seinen
Kompositionen kann ich nachwei-
sen:
Le triumph des arts, Opera -ballet en
5 entrees, Paroles de la Motte, represent.
(in der grofsen Oper) 16. Mai 1700.
Ms. P. [Paris l'opera. C. P.
— Le Triompbe des arts, Ballet, liv. 3.
Paris 1700 Ballard. Part. [B. B. Upsala,
aucb im Ms. in Stb. 2 V. Taille, B. pour
Violon et Bc.
La Venitienne, Comedie-ballet en 3
actes et un prologue, Poesie p. La Motte.
Repres. Paris 26. Mai 1705. Ms. P.
[Upsala. Brüssel Cons.
Pygmaleon. Ms. P. [C P.
1 vol. mit italieniscben Arien im Ms.
und 2 voll, mit Airs f. Flöte und Violonc.
[C. P.
Recueil d'aires ä boire ä deux parties.
Paris 1724. [Paris Nat.
Pieces en trio pour le V. Fl. et Hautb.
liv. 1. Paris 1700. [Paris Nat.
— 2. ed. Paris 1707.
lis Nat.
Pieces en trio (wie
Paris 1700. [Paris Nat.
— 2. ed. Paris 1707.
Trios meles de Senates (wie oben), liv. 3.
Paris 1707. [Rostock. Paris Nat.
Duo p. 2 Fl. trav. Ms. in Stb. [Ro-
stock.
Suites de Pieces ä 2 Fl. trav. (s. B.)
Paris, l'auteur et Foucault. Part. 9 Suites
von 1709-1714. 4». [B. M. Rostock
die 3.4.5. 6. Suite von 1710. 1711. 1713.
1714. Paris Nat. die 8. 4. Suite.
Pieces pour la Flute trav. av. B. Pa-
ris 1710 l'auteur et Foucault. 1. 2. liv.,
50 u. 54 Seit, in qu4P. (Grave p. Bariion).
[B. M. Rostock, aucb im Ms. obne Bez.
des Bucbes. Briissel Cons. br. Mus.
La Barre, Pierre de Chaban-
ceau, ecuyer, Sieur de La Barre,
Epinett-Spieler und Lautenist im
Dienste des Kgs. Louis XIII. und
der Königin Anna von Oesterreich,
[Rostock. Pä-
vorber) liv. 2.
[Rostock.
Labarre.
Labbe und l'AbVie.
starb zu Paris den 29. oder 30.
März 1656 (Brenet, nach Akten).
Besardus teilt im Novus partus 1617,
3. Teil, eine Courante für Laute mit.
Mersenne in Harm. univ. 1636, Bd. 2,
liv. 6 nennt ihn nur De la Barre „epi-
nette et orgauiste du roy & de la reyne'".
Er war verheiratet und hatte 2 Söhne
und 1 Tochter, letztere eine ausgezeich-
nete Sängerin. Ein Brief von ihm von
1648 mit letzteren Nachrichten, abgedr.
im Huygens CXLVI. Im Mer.senne 1636
Liv. 6 die Chans, von Louis XIII., har-
monisiert: Tu crois ö beau soleil. Wecker-
lin im Kat. p. 197 druckt sie ab.
Labarre, Trille, ein Guitarrist
am Ende des 18. Jhs., der zu Paris
Sonaten für Guitarre und Violine und
Schulen herausgab, die von 1787 — 1794
erschienen (Gerber 2).
La Barte, Mr. de, wird in Ro-
ger's Katalog als Instrumental-
komponist erwähnt.
La Bassee, Adam de. Die Bibl.
zu Lille besitzt ein Ms. aus dem
14. Jahrb., enthaltend ein Drama
in lateinischen Versen mit zahl-
reichen Melodien, betitelt:
Ludus adae de Basseia, canonici insu-
lensis super anticlaudianum (Näheres im
Coussemaker 6, 114).
La ßaiile, . . .
bekannt durch Lautenpiecen, die sich
in einem Ms. des C. P. befinden (siehe
Weckerlin's Kat. pag. 485 von c. 1725).
Labbe, auch Tibbate genannt,
war um 1475 herzogl. Sänger und
Kaplan am Hofe zu Mailand (Motta
86). Auch Straeten 6, 18 ff. verz.
ihn. S. 23 heifst es in einem Do-
kumente „D. Labbe, nostro capel-
lano'' und S. 24 „l'Abbate, nostro
capellano".
L'Abbe, Anthony, scheint ein
englischer Tanzkomponist aus dem
Anfange des 18. Jhs. zu sein, denn
das br. Mus. besitzt von ihm die
Drucke :
1. The new Kigadon, comp, for the
year 1723 (London), fol. 2. 2 Tänze,
London 1731 und 1733 bei Pemberton
erschienen.
L'Abb6 (le jeune), Joseph-Bar-
nabe Saint-Sevin (Mr. Squire sagt
im Kat. des br. Mus., dass L'Abbc,
le fils, der pseudon. Name ist und er
Jos.-Barn. St.-Sevin hiefs). Er war
der Sohn des Philippe, geb. 11. Juni
1727 zu Agen, gest. 1787 in sei-
nem Hause bei Chareton. Kam
11. Nov. 1731 nach Paris, wurde
1739 als Violinist an der Comedie
fran9ais augestellt, studierte bei Le
Clair, kam am 1/5 1742 an die
grofse Oper und trat auch im Con-
cert spirituel als Sologeiger auf.
Auf dem Titel der Recueil d'Aires
nennt er sich „Principes du Vio-
len ä Paris". Gegen 1762 liefs er
sich pensionieren und zog sich ins
Privatleben zurück. (Fetis unter
Abbe. Schilling führt von ihm
eine Violinschule an „Principe de
Violon", die erst in den letzten
Jahren seines Lebens erschienen
sein soll. Mendel -Reifsmann be-
zeichnen sie mit: Paris 1772).
In der Nationalbibl. zu Paris befinden
sich ohne Vornamen nur mit Labbe gez:
1. Senates poiu' Violon seul, oe. 1. Paris,
Boivin. fol. — 2. Six Senates ä V. seul
et B., OB. 8. Paris, Leclair. fol. [beide
auch im br. Mus.
Im br. Mus. befinden sich noch : Premier
et deuxieme recueil d'airs franc,-. et Italiens,
avec des variations, pour 2 V., deux par-
dessus, ou p. 1 Flutte ou hautbois, avec
un V. Paris, fol.
Jolis airs ajustes et varies p. un V.
seul, oe. 7. Paris, Le Clerc, fol.
Fetis verz. ihn nochmals ganz ungenau
unter Saint-Se^'in.
Labbe Faine, Philippe Pierre
Saiiit-Sevin u. sein Bruder PAbbö
cadet (Pierre de Saint-Sevin), ge-
nannt Labbe, Violoncellisten, Leh-
rer in Agen, gingen 1727 nach
Paris und erhielten an der grofsen
Oper Anstellung (Fetis. Schilling
ausführlicher nach einem alten Be-
richt, verwechselt aber Agen mit
Aachen, sowie sich noch andere
Unrichtigkeiten finden, wie die
Labbe, Robert.
La Borde, Jean-Benjaiiiin de.
Angabe, dass beide Brüder ur-
sprünglich Geistliche waren).
Das E. C. of Mus. besitzt, im Ms. 1978
in P. „Dance Tuoes" vou L'Abbe für ver-
schiedene Instnim. Welcher Abbe damit
gemeint ist, wird sich schwer feststellen
lassen.
Labbe, ßobert, wurde 1386
zum Organisten an der Kathedrale
zu Ronen ernannt, 1419 zum Ka-
pellmeister daselbst. Nach den Ak-
ten wird er dreimal durch Nico-
las Decan und Jean Desquesnes
vertreten, wahrscheinlich durch
Krankheit gehindert sein Amt zu
verwalten. Das erste Mal im Mai
1423, dann 1425 und 1431. 1433
scheint er gestorben zu sein, denn
Jean d'Eudemare, ein früherer
Knabensänger daselbst, erhält sei-
nen Posten (Fetis, nach den Akten).
Labbet, siehe Morambert.
La Beausse, ein Komponist des
15. Jhs., der
im Codex Ms. 213 zu Oxford Bodl. mit
der Sstim. Chanson: Or voist comme aler
en porra (f f e d c e) vertreten ist (Stai-
ner's Ausgabe).
Labeck, Georg, 1789 Bratschist
an der Hofkapelle in München;
erhält 1797 Zulage und ist bis
1799 zu verfolgen. Ein anderer
Labeck ist 1777 und 1778 Wald-
hornist ebd. mit 200 Gld. Gehalt
(Kreisarchiv).
La Boea, ßeyuaiilt de, 1611
Sänger und Musicus an der Kgl.
Kapelle in Brüssel (Straeten 2, 9).
Siehe auch La Bourse, Renand de.
Laborde, Le comte Alexander-
Louis -Joseph de, geb. 15. Sept.
1774 zu Paris, bekleidete mehr-
fache militärische und staatliche
Aemter, die Fotis genauer anführt.
Bekannt ist er durch einen Brief:
Lettre a Mde. de Genlis, sur les sons
harmoniques de la harpe. Paris 1806
Didot Taine. 12 ", dessen Thema Fetis
kaum der Beachtung wert hält ernstlich
in Erwägung gezogen zu werden. [Exempl.
in Bibl. Brüssel.
La Borde, Jeaii-Baptiste, gest.
um 1777 als Pfarrer im Dorfe
Colancelle im ehemaligen Departe-
ment Nivernais, früher bis zur Auf-
hebung des Ordens in Frankreich
Jesuit. Gab die Beschreibung eines
von ihm erfundenen Musikinstru-
ments heraus, betitelt:
Le claveciu electrique, avec une nou-
velle theorie du mecanisme et des pheno-
menes de l'electricite. Pai'is 1761. 120.
176 S. (Fetis).
La Borde, Jeau-Beiijamin de,
geb. 5. Sept. 1734 zu Paris, gest.
in der Revolution auf dem Schaffet
am 4 thermidor an IL (22. Juli
1784). Er stammte aus einer sehr
reichen Familie und erhielt eine
tüchtige Ausbildung, sowohl in den
Wissenschaften als in der Musik.
Bei Dauvergne erhielt er Yiolin-
unterricht und Rameau war sein
Lehrer in der Komposition. Er
trat in den Hofdienst und wurde
.,Premier Valet-de-chambre ordi-
naire du roi et Gouverneur du
Louvre'', wie er sich selbst bezeich-
net. 1775 wird er Plnanz-Pächter
zu Paris genannt. Nach Ausbruch
der Revolution zog er sich nach
der Normandie zurück, dennoch
wurde er zur Rechenschaft gezogen,
nach Paris gebracht und enthaup-
tet. Seine Verdienste um die Mu-
sik sind nicht unbedingt anerken-
nenswert, besonders seine Auszüge
aus Dokumenten sind nicht immer
gewissenhaft, so dass er als Musik-
schriftsteller nicht diejenige An-
erkennung fand, die seine Bestre-
bungen verdient hätten. Als Kom-
ponist errang er nur geringe Er-
folge und die Aufführung seiner
Opern an der grofsen Oper ver-
dankte er mehr seiner Hofstellung
als seinen Werken. lieber seinen
Essai sur la musique urteilt Feüs
La Borde, Jean-Benjamin de.
La Biiiguiere.
sehr hart (Fotis. — Notice sur . . .
par C. Mellinet. Nantes 1839. 8«).
Von seinen Jiterariscben Werken
sind aazufübren:
Essai sur la musique ancienue et mo-
dern (ohne Autor). Paris 1780 Onfroy.
4 Bde. 4". Enth. im 2. Bde. alte welt-
liche Melodien u. einige mehrstim. Ge-
sänge. S. 309—352 teilt er den Inhalt
einer Chansons-Sanilg. des 12. u. 13. Jhs.
nach einem Ms. im Vatican mit. 3. u.
4. Bd. enthält Biographien, alphabetisch
geordnet. (Die Melodien siehe Eitner 2.)
[ß.B. B.M. Proske. B. Lpz. Brüssel.
Musikfr.Wien. Glasgow, br. Mus. R. C.
of Mus. Bologna.
— Errata de l'Essai s. 1. mus. . . . ou
lettre ä l'auteur de cet essai, par Madame
**** (Ce 20 aoüt 1780) s. 1. 1780. S«
(wird Pierre Gavinies zugeschrieben).
[Brüssel 5044.
Memoires sur les proportions musicales,
le genre enarmonique des Grecs et celui
des modernes, par l'auteur de l'Essai . . .
Avec les observations de M. Vandermonde
et des remarques de M. l'Abbe Roussier.
Supplement k l'Essai . . . Paris 1781 impr.
de Pierres. 4^. [Brüssel 3196. Florenz.
Memoires historique sur Raoul de Coucy.
On y a Joint le recueil des ses chansons
en vieux langage, avec la traduction et
l'ancienne musique (o. Autor). Paris 1781
Ph. D. Pierres. 2 voll. S». Portr. u.
Abbildg. [Brüssel 3364. Glasgow. R. C.
of Mus.
Adele de Ponthieu, Trag. lyr. en 3 act.
(mise en 5 act. 1775) musique de La
Borde et Berten, repres. 1/12 1772. Ms.
P. [Paris l'opera.
Amadis de Gaule, Trag. lyr. en 5 act.
et prolog., Paroles de Quioault, repres.
26/11 1771. Ms. P. [Paris l'opera.
Les Amours de Genosse, op.-buff. 1765,
8/5. [Paris Nat. C. P. Brüssel Cous. o.
Titelbl.
Amphion, Ballet en 1 act. Fragment,
Paroles de Thomas, repres. 12/10 1767.
Ms. P. [Paris l'opera. Paris nat. C. P.
Bmssel Cons: Paris, adresses ordin. P.
Annette et Lubin. Pastorale . . . Les
paroles sont de M. Marmontel. P. Paris
(15/2 1762) Moria, fol. [br. Mus. Paris
Nat. C. P. B.AVagener. Brüssel Cons.
La Cinquantaine , Pastorale en 3 act.
Parol. de des Fontaines, repres. 13/8 1771.
Ms. P. [Paris l'opera. Paris Nat. C. P.
Le Clat perdu, op. buff. en 1 act. 1780.
[C. P.
Gilles, gar9on peintre, z'amoureux-t-et
rival. Parade. In Nouv. theatre de la foire
T. 4. 1763. 80. [br. Mus. Paris Nat.
C. P. Briissel Cons: Paris, L'Abbe fils.
P. fol.,^ aufgeführt 2/3 1758.
Ismene et Imenias, Tragedie en 3 act.
Parol. de Laujon, repres. a Choisy 13/6
1763, Paris 11/12 1770. Ms. P. [Paris
l'opera. C. P. Berlin K. H: Paris, Le-
marchand. P.
La meuniere de gentilly, op.-com. en
1 a. (Paris 13/10 1768). Paris, Le Mar-
chand. P. [Berlin K. H. Brüssel Cons.
br. Mus. in Samlg. kom. Operetten Bd. 3
Nr. 5, 1772. 8" und in P., steht aber
fälschlich unter Monsigny, dem es derKat.
zuschreibt. Paris Nat. C. P.
La cinquantaine, pastorale en 3 a. (Pa-
ris 13/8 1771). Grave. P. [Briissel Cons.
Privilege du roi, mis en musique. 9 Stb.
[Paris Nat. C. P.
Thetis et Pelee, trag. lyr. en 3 a. (10/10
1765 Fontainbl). Paris, Richomme. P.
[Brüssel Cons. C. P. Pai'is Nat.
Choix de chansons mises en musique
par . . ornees d'estampes par J. M. Moreau.
Paris 1773 de Lormel. 4 Bde. 4^ zu
46, 36 41 und 44 Nrn. Melodien mit Pfte.-
Begltg. und Kupferst. nebst seinem Portr.
fB. B. Hofb. AVien. C. P. Buckingham
Palast, br. Mus. Ausg: Ronen 1781.
6 recueils de chansons (ä 1 voix) avec
V. et Bc. anonym. Paris chez Mr. Moria,
grav. Mlle. Vendome. 6 voll, in qufol.
[Paris Nat. br. Mus.
2 Romanzen im Einzeldiiick. [br. Mus,
La Bourse, ßenand de, Strae-
ten glaubt, dass La Boca nur eine
Verstümmelung des obigen Namens
durcb den Recbnungsfübrer ist. Er
war Cornettist um 1619 an der
Kgl. Kapelle in Brüssel (Str. 5, 155).
Siehe auch La Boca.
Laboussier, Peter, Instructor
für die Knaben an der Hofkapelle
in Wien von 1701 bis f 6. Sept.
1713, 70 J. alt (Köchel 1).
La Boye, de, ...
Im br. Mus. die theoretische Abhand-
lung: Traite de musique. Paris 1656.
La Bracce, Paul de, Musiker
am Hofe des Kgs. von Polen um
1603, nach seinem Porträt (So-
winski).
La Bruguiere, Jean de, ein
Komponist des 16. Jhs., der
Labuissiere.
Lacher,
im Samlwk. 15551 mit einer 4st. Mo-
tette vertreten ist (Eitner, Bibliogr. unter
Brugier). Vergl. Antoine Bnigier.
Labuissiere, . . . steht als Kam-
mermusiker vor 1700 in preufsi-
scheu Diensten und geht 1700 ohne
Erlaubnis andere Verpflichtungen
ein (Schneider 50).
Lacana, Jerome de, 1611 Ka-
pellan und Sänger an der Kgl. Ka-
pelle in Brüssel (Straeten 2, 9).
La Cassagne (Lacassagne), Abbe
Josepli, geb. in der Diöcese Ole-
ron gegen 1720, wurde als Lehrer
der Musik an der Maitrise der
Kathedrale zu Marseille angestellt.
Fetis verz. von ihm 3 Werke deren
Inhalt er bespricht. Nachweisbar
sind :
Traite general des elemens du chant,
par M. l'Abbe Lacassagne. Paris 1766
Vve Duchesne. 8». 190 S. [B. B. Mu-
sikfr.Wien. Brnssel. Glasgow.
L'uni-clefier musical, pour servir de
Supplement au Traite . . . Paris 1768. 8*^.
[Glasgow.
Eecueil de fables mises en musique.
Paris 1754. 4'^ [Paris Arsenal.
Fetis führt noch an: Alphabet musical.
Par. 1765. 4°.
La Cassaigne, Kaymoiid de,
geb. gegen 1540 in der alten Pro-
vinz Gascogne, war Direktor des
Knabenchors am Notre-Dame zu
Paris und besafs den Platz um
1575. Er gewann in Evreux 1575
und 1587 Preise auf eingesandte
Motetten.
Eine 5st. Chanson befindet sich im
Samlwk. 1597 g „Ayantfaitde mes pleurs"
(Fetis. M. f. M. 22, 201. Eitner 1. unter
Cassaigne).
Ein im 17. Jh. lebender La Cassaigne
ist in Job. Degen's Samlwk. von 1631 mit
einer Motette vertreten.
Laceny, Oudart de, Troubadour
des 13. Jhs., lebte um 1260. Die
Nationalbibl. zu Paris besitzt in
einem Ms. 3 Chansons mit Melo-
dien (Fetis).
La Cöp^de, Le comte Bernard-
(rermain-Eticnne Laville de, geb.
26. Dez. 1756 zu Agen, gest. 6. Okt.
1825 zu Epinay bei St.-Denis. Ein
Naturforscher und Komponist, gre-
iser Verehrer von Gluck, Schüler
von Gossec, schrieb Opern, Messen
und Instrumentalwerke (siehe Fetis'
ausführlicher Artikel). Nachweis-
bar sind nur 1 literarisches Werk:
La poetique de la musique. Par . . .
Paris 1785 impr. de Monsieur. 2 -voll.
80. 384 u. 252 S. [B. B. Dresd. B. M.
B. Lpz. Brüssel. Glasgow. Mailand Cons.
Bologna.
— a. Ausg. Paris 1797. [Brüssel.
Dasselbe Werk fand ich auch unter
dem Haupttitel „Bibliotheque universelle
des Dames. Paris 1787'' ohne Verleger,
[einst in der Bibl. Dr. 0. Lindner's.
Laeliaiiterie, Mademoiselle Eli-
sabetli, Schülerin von Couperin
und ausgezeichnet als Klavier- und
Orgelspielerin. Erhielt 1770 den
Organistenposten an St.-Jacques de
la Boucherie zu Paris (Fetis). •
La Cliapelle, A . . . de, wie ihn
Fetis verz., ist Jacques Alexandre
de La ChapeUe^ s. d.
Lacba pelle, Hugo (Hugon) de,
ein Komponist aus der 1. Hälfte
des 16. Jhs., der durch
einige Gesänge in den Samlwk. 1589 c.
1542 b. und 1549 u (2 Motett. u. 1 Chans.)
bekannt ist (Eitner 1).
La Cliapelle, Jacques-Alexan-
dre de, ein zu Paris lebender Mu-
sikschriftsteller, von dem das Werk
bekannt ist:
Les vrais principes de la musique ex-
posez par . . . Paris (1736) Fauteur. Boivin
etc. kl. fol. 5 Bll. 81 S. mit Musikbeisp.
Liv. IL 1787, 56 S. Liv. 111. 1739, 82 S.
Piecen und Gesänge. [Dresden. Glasgow.
Fetis erwähnt noch Schriften mit Kom-
positionen, von denen sich aber nichts
nachweisen lässt. Pougin erwähnt die
Oper „Isac'S am 27/3 1734 zu Paris auf-
geführt.
Laclienet, siehe Leschenet.
Lacher, Josepli. Ceber ihn
berichtet (jerber 2 ausführlich. Ob-
gleich er auch als Komponist von
Kammermusik auftrat, so war er
La Chesnaye.
Lachnitb, Ludw. "V\'enzel.
mehr Instruraentist, blies den Fa-
gott, das englisch Hörn u. a. Blas-
instrum. Geb. 5. Nov. 1739 zu
Haustetten bei Augsburg, diente
bei verschiedenen hohen Herren
und war um 1790 im Stifte Kemp-
ten angestellt.
La Cliosnaye, Duchemiii de,
geb. um 1769 in der Normandie;
war Richter im Departement der
Seine und gab eine Biographie
Dalayrac's heraus:
Eloge f unebre de T . • . R . • . F . • . Dalay-
rac, ancien dignitaire de la R: . löge des
Neuf-Soeurs, lu dans cet atelier, par le
r.-. etc. Paris 1810. 8» (Fetis).
La Chevardiere, Ron Hede de,
ein Musikverleger in Paris des
18. Jhs., der eine Zeitlang mit
Huherti sociiert war. Ich fand
Drucke von ihm, welche die Zeit
von 1755 bis 1781 einschliefsen,
doch ist damit seine Verlagsthätig-
keit nur im allgemeinen bestimmt.
Folgende Samlwke. kann ich von
ihm anführen:
6 Senates p. le Clavecin. fol. 25 S.
ohne Autoren. [B. B.
Recueil de 18 Contredanses avec figu-
res et la musiqiie par Carel^ Batta, Dus-
nel, Chevalier, Joly, Mcndonxe, Perreaii,
Santon u. a. 8°. [Kat. Rosenthal 26.
Lachner, Daniel, siehe Lagkh-
ner 17. Jh.
Laelmith, Anton (ich halte ihn
für den älteren L.), ein Kammer-
musikus zu Zweibrücken, später
Klarinettist an der Hauptkirche zu
Prag, wo er auch Ende des 18.
oder Anfang des 19. Jhs. starb.
In den Jahren 1788 u. 1794 hielt
er sich in Paris auf und kehrte
1799 nach Prag zurück. Wurz-
bach bez. ihn als Trompeter an
der Metropolitankirche in Prag
(Dlabacz). Gerber 1 und 2 führt
Sinfonien, Quartette, Trios u. a. von
ihm an. Mir sind Drucke bekannt,
worauf er sich Lachnith Vaine^
Kammermusiker des Herzogs von
Zweibrücken nennt, wahrscheinlich
ist damit Anton gemeint:
3 Simphonies ä grand orch. 2 V. 2 Corni,
2 Fl. Va. B. comp, par M. Lachnith l'aiue,
musicien de la chambre de S. A. S. Mon-
seigu. le Duo Regnant de deux Pont etc.
Oeuv. premiere: Hummel, Berlin, hoch-
fol. in Cd. in Stb. [Schwerin F.
Simphonies ä gr. orchestre, oe. 2. Ber-
lin, Hummel, 9 Stb. fol. Sinfonie 4—6.
[B.B.
3 Simphonies (dito) oe. 3. ib. in Bd.
[Schwerin F.
Auf einem Arrangem. von Pleyel'schen
Quartetten, die sich im br. Mus. befinden,
nennt er sich Anton. Schilling verwech-
selt ihn mit Ludwig "Wenzel L., auch
Gerber scheint letzteren zu meinen. Da
sich Luchvig Wenxel auf seinen Drucken
oft nur mit Lachnith zeichnet, so ist eine
Verwechselung mit Anton leicht erklärlich.
Forkel 3, 98 verz. einen älteren und jünge-
ren L. ohne Vornamen. An Werken lassen
sich noch anführen :
6 Senates p. Clav, avec V. obl. 2 Stb.
Ms. mit Lachnith l'aine gez. [B. M.
Sonate (2) p. Pfte. av. Viel. Nr. 10
und 11 im Samlwk. Choix de mus. 1784.
Ebendort Nr. 9 noch ein Andante p. Pfte.,
alle mit Anton L. gez. [B. M.
[n B. B., Ms. 128, V. Sonata tire de
Foeuvre 34e de Pleyel, arrang. p. Clav.
V. e B. par Lachnith. Ferner im Drack:
Air d'Oedipe. Paris, Par L. arrangee.
Lachnith, Ludwig Wenzel,
Sohn des Franz, der bei den Jesuiten
in Prag als Musikus angestellt war,
geb. 7. Juli 1746 zu Prag, gest.
3. Okt. 1820 zu Paris. Er kam
zuerst an die Kapelle des Herzogs
von Zweibrücken, liefs sich dann
nm 1773 in Paris nieder, studierte
"Waldhorn bei A. Rodolphe und
Komposition bei Philidor. Er brachte
einige Opern auf die Bühne, von
denen Fetis mehrere verz. und
schrieb zahlreiche Instrumentalmu-
sik (Wurzbach). Von seinen Wer-
ken lassen sich nachweisen:
Les Mj^steres d'Isis, opera en 4 actes
(reduit en 3 act. ä partir de l'an XU)
musique de Mozart (arrangee par L.)
repres. 20. Aug. 1801. Ms. P. [Paris
l'opera.
Saul, Oratorio mis en action en 3 par-
Lachnith, Liidw. Wenzel.
8
La Coste, Pieter,
ties, mus. de Kalkbrenner et L. Ms. P.
[Paris Topera.
La Prise de Jericho, Oratorio en 3 par-
ties, arrangee par Kalkbrenner et L., re-
pres. n. April 1805. M. P. [Paris l'opera.
La Laboureiu' chiuois, op. eu 1 act.,
repres. 5/2 1813, Musik von Berton, ar-
rang. von L. Ms. P. [Paris Topera.
Recueil de Duos et Airs ä 2 voix avec
acc. de pfte. Paris, Sieber. [Maild. Cons.
3 Concertos op. 10 für Klav. u. Orch.
in Stb. [Musikfr. Wien.
6 Quatuors p. 2 V. Va. Vcl. oe. 7.
Bagge dedic. [Musikfr. Wien.
5 Quartette f. Streichinstr. im Ms. Stb.
[Maild. Cons.
2 Trios p. le Clav. V. et Vcl. d'apres
2 Quatuors de Pleyel. Andre, Stb. [Brüss.
Cons. (vielleicht dieselben die dem Anton
zuge-schrieben werden).
3 Sonates p. Clav, et V. Berl., Hum-
inel. Stb. (Bearbtg. nach Trios von Pleyel).
[Brüss. Cons.
3 Sonates pour harpe avec acc. de V.
op. 18. [Musikfr. Wien.
3 Sonates p. Clave^in av. V. Paris,
Sieber. 2 Stb. [B. B.
3 Sonatas for the Pfte. V. & B. Lon-
don fol. [br. Mus. fehlen V. u. B.
Mit Joh. Ludw. Adam gab er zusam-
men eine Methode f. Pfte. (Paris 1798)
heraus (s. Adam). Füge dort noch die
Bibl. Brüssel 6279 hinzu.
Lackiier, Daniel, s. Lagkliiier.
La Clos, Clioderlaus de,
bekannt durch eine Chanson von 1776
(Eitner 2. Nachtrag unter Clos.).
La Codre (Lacodre), siehe Bliii.
La Coiq, Franz Anton, um
1699 als Kammermusikus beim
Kurfürsten von Raiern angestellt
als sich der Kurfürst in Brüssel
aufhielt, während die Oesterreicher
sein Land besetzt hielten.
La Combe, B . . . de,
I Motette zu 5 St. im Samlwk. 1555 i
(Eitner 1 unter Combe).
Lacoreia, Sripione, lebte An-
fang- des 17. Jhs. zu Neapel, wo
er auch herausfi;ab:
II secondo üb. de'Madrigali ä 5 voci.
Napoli 1616Carlino. 5 Stb. 40. 19 Gesge.,
dabei 1 von Franc. Lambardi u. 1 von
Luea Valente. [Neapel Cons.
II 3. lib. de Madrig. a 5 voc. Napoli
1620 Vitale. 5 Stb. 4". 17 Gesge., da-
bei 2 von Eettore della Marra. [Neapel
Cons. Bologna: C. T. B. br. Mus.
La Coste, . . . trat nach Fetis
um 1603 als Chorist in den Chor
der grofsen Oper und wird 1697
auf einem Drucke: „Mr. ordinaire
de l'Academie roy. de musique"'
genannt (Name der grofsen Oper),
später nennt ihn ein Dokument im
Campardon: ,,batteur de mesure".
Nach Fetis wurde er 1708 pensio-
niert und nach Campardon st. er
um 1754, während ihn Fetis noch
in der Histoire du theätre de l'Acad.
roy. de mus. pars 2, p. 20 im Jahre
1757 verz. findet. Yon seinen Opern
lassen sich nachweisen:
Arcie. Opera-ballet en 5 actes et un
prolog., paroles de l'abbe Pic, repres. 9/6
1697. Paris 1697 Chr. Ballard. P. gr.
qu40. XXXIX u. 221 S. [Hofb. Wien.
Paris l'opera. B. M. Paris Nat. C. P.
Darmst.
Biblis, Trag. lyr. en 5 act. et 1 prolog.
(Fleury), repres. 6/11 1732. Paris 1732
J. B. Ballard. P. [Paris l'opera. Paris
Nat. C. P.
Bradamante, Trag. lyr. en 5 act. et 1
prolog. (Roy\ repres. 2/5 1707. Paris
1707 Chr. Ballard. P. qu4". [Paris l'opera.
Paris Nat. C P. Darmst.
Creuse l'Atheuienne, Trg. lyr. en 5 act.
et un prolog., paroles de Rov, respres.
5/4 1712. P. Paris 1712 Chr. Ballard.
qu4<'. [Paris l'opera. Paris Nat. C. P.
Orion, Trag. lyr. en 5 act. et un pro-
log. (La Font et Pellegrin), repres. 17/2
1728. Paris, J B. Ballard 1728. P.
[Paris Opera. Paris Nat. C P.
Philoniele, Tragedie lyrique en 5 actes
et un prolog., parol. de Roy, repres. 20/10
1705. Paris 1705 Chr. Ballard. qu40.
[B. B. Paris l'opera. Paris Nat. Brüssel
Cons. Glasgow. Upsala, auch im Ms.
C. P. Darmst.
Telegene, Trag. lyr. en 5 act. et un
prolog. (Pellegrin), repres. 6/11 1725.
Ms. P. [Paiis l'opera.
— Paris 1725 J. B. Ballard. [Paris
Nat. C. P.
Airs, in Airs 1697c mit D LC gez.
Fetis verz. noch die Oper Pomoue,
0. .Tahr.
La Coste, Pieter, ist am 17/3
1727 an der üniversit, zu Leyden
La Couut.
9
La Croix, Fran^ois de.
als ein „gallicani linguam et mii-
sicam doc." eingeschrieben (Bouwst.
3, 5).
La Coimt, David, schwor am
31/8 1691 als Gentleman extraord.
a/d. Kgl. Kapelle in London (Rim-
bault).
La Coupelle, Pierre de, Trou-
badour des 13. Jhs.,
von dem die Nationalbibl. zu Paris im
anc. fonds, cote 7222 fünf Chansons mit
Melodien besitzt.
La Court, Aiitoiiie de, Kapell-
sänger an der Hofkapelle in Wien
mit monatl. 10 Gld., sp. 12 Gld.
von 1559 bis 1567, wurde darauf
entlassen, trat aber am 1. Sept.
1590 wieder ein und erhielt mo-
natl. 15 Gld. Gehalt. 1620 wurde
er pensioniert (Köchel 1). Von
1581 ab ist er im Dienste des Erz-
herzogs in Innsbruck, wie man aus
einem Briefe Bruneau's erfährt
(Straeten 3, 251).
Im Samlwk. Joanelli's 2 Motetten (Eit-
ner 1 unter Delacourt).
La Court, Henry de, Altist an
der Hofkapelle in Wien von 1563
bis 1576 mit monatl. 12 Gld. Ge-
halt (Köchel 1).
Im Samlwk. Joanelli's 1568 acht Mo-
tetten (Eltner 1 unter Delacourt). — Im
def. Ms. 132 der B. M. 3 Motetten zu 6
u 8 Stirn, u. 1 zu 10 St. in Tabulatur-
part. In der Hofbibl. zu Wien. Ms 15946
Nr. 1: Asperges me 5 voc. und Nr. 2:
Vidi aquam 5 voc. — In Dresden Mus.
Ms. Da 48: Domine quinque talenta, c. 2.
part. Enge serve botie, 4 voc. Seite 11.
La Court, Quintin de. Kantor
an St. Stephan in Wien, 16/17 Jh.
(Pohl 3, 33).
La Croix, . . . de. Im Kataloge
von St. Walburge in Audenarde
ist ein Magnificat zu 6 Stim. an-
gezeigt (Straeten 1, 224).
In den Airs 1697c und 1710b befin-
den sich einige Gesge.
Modena besitzt in den 5 Bden. Arie,
Canzonetti, Duetti e Madrigali a 4 voci
1 Nr. von einem De La Croix.
Ein etwas späterer La Croix ist in
Nie. Beruier's Motets von 1741 vertreten.
In B. Kassel unter Suiten Nr 7 befin-
det sich eine AUemande ri 4, Courante et
Sarab. du Sr. de la Croix ex D sol re.
Lacroix, Antoine, geb. zu Rem-
berville bei Nancy um 1756, gest.
1812 zu Lübeck. Ein Violinist,
Schüler von Ant. Lorenziti zu
Nancy, ging 1780 nach Paris und
trat als Virtuose auf. Die Revo-
lution vertrieb ihn und er ging
nach Deutschland und Dänemark.
1794 hielt er sich in Bremen auf,
wurde dann am 22. Jan. 1796 zum
Ratsmusikus in Lübeck gewählt,
wo er sich mit Königslöw verband
und die Abonnementskonzerte un-
terstützte. Seit 1803 legte er eine
Musikalienhandlung in Lübeck an
(Petis. Stiehl). Von seinen Kom-
positionen, die Gerber 2 unter
Croix anführt, lassen sich nach-
weisen :
3 Duos concert. p. 2 V. op. 2. Hambg.,
Meyn. 2 Stb. [Lübeck.
3 Senates p. V. av. acc. de Vcl. oe. 3.
2 Stb. [Paris Nat. B.Wagener eine Ausg:
Hbg. bei Günther & Böhme.
8 Duos p. 2 V. oe. 15. Lps., Breit-
kopf. 2 Stb. [Liibeck. Brüssel Cons.
3 Duos (dito) oe. 16, ib. [Lübeck.
3 Quatuors, oe. 17. Brunswick. 4 Stb.
[Mailand Cons.
3 Duos (p. 2 Y.) oe. 18, ib. [Lübeck.
Air: Ah vous dirai-je Maman, varie p.
2 V. op. 19. Lps., Br. & H. [Dresd.
Trois Duos p. 2 V. op. 20. Leips., Breit-
kopf. [Lübeck.
Trois Senates p. 2 V. av. Bc. [Lübeck.
In der Lpz. Ztg. 3. 580 werden Duos
op. 12, 1801 in Paris erschienen, bespro-
chen, siehe auch 1, 649. 5, 766 etc.
La Croix, Baltliasar, Organist
und „Maitre du Clavecin",
gab 1782 zu Paris op. 1, ,.6 Senates
ou Symphonies pour le clav. ou le fortep.
avec V. ad lib." heraus (Magazin).
La Croix, L'abbe Fran<?ois de,
lebte im Anfange des 1 8. Jhs. und
starb zu Paris 1759. Er war Ka-
pellan und Maitre de musique an
der Sainte-Chapelle du Palais zu
La Croix, Hellin de.
10
Ladurner, Ignaz Anton.
Paris, um 1729 führte man im |
Concert spirituel eine Motette für
3 tiefe Tenorstimmen (Basses-tailles) \
auf. Vielleicht befinden sich auch
unter La Croix (ohne Vornamen,
siehe dort) einig:e Kompositionen
von ihm (Brenet, Concerts en France
1900, 142).
La Croix, Hellin de, aus Lille
geb., war um 1521 Musiker am
Hofe des Kardinals Granvelle und
führte in demselben Jahre aus den
Niederlanden eine Truppe Musiker
nach Neapel (Straeten 8, 136).
La Croix, Pherotee de, ein
Schriftsteller aus Lyon, der her-
ausgab :
L'art de la poesie francjaise et latine,
avec ua Idee de la musique sous nne
nouvelle methode en 3 parties. Par le
sieur de La Cioix. Lyon 1694 Thom.
Amauliy. 120. 662 S.' [Paris Mazarin.
Brüssel 5761. Bologna.
Eine Allemande und Sarabande ä 4 ex
D, sol re im Ms. fol. 61 in B. K.
La Croix, Pierre de, s. Cruce,
Petrus de.
La Cuisse, de, Maitre de danse.
Er gab heraus :
Le Repertoire des Bals (Tänze), ou
theorie pratique des contredanses, decrites
avec des figures demonstratives, aux quel-
les on a ajoute des aires notes. Paris
1762 Cailleau. 8«. 91 Bll. [ß.^Vagener.
Ladai (Laday, Latai). Pliilippe,
1455 päpstl. Sänger (Haberl 1, 227).
Lade (Ladd), Xieliolas, Gentle-
man an der Kgl. Kapelle in Lon-
don, legte am 15/8 1743 den
Schwur ab, war auch Chorsänger
am Westminster und Etou College,
starb am 9. Juli 1783 zu Windsor,
etwa 60 J. alt (Rimbault. Stephens).
Lader, Jobaiiii, 1588 3/12 als
Altist in die Hofkapelle in Mün-
chen mit 100 Gld. Gehalt aufge-
nommen; lässt sich in den Akten
bis 1591 verfolgen (Kreisarchiv).
Ladfloeur, Michel de, war um
1581 Kapellmeister an der Kathe-
drale zu Soignies (Straeten 8, 75,
der ihn einmal Ladfoeur schreibt,
was wohl nur Druckfehler ist).
Ladurner, Franz Xarer, der
Vater der Musikerfamilie, Organist
zu Aldein bei Bozen, wurde 1767
als Schullehrer und Organist nach
Algund bei Meran versetzt und st.
daselbst 1782 (Leipz. Ztg. 38, 190.
Schilling).
Das br. Mus. besitzt einen Druck von
einem Johann Franx Anton Xaver La-
durner, betitelt: Trois Senates pour Pfte.
av. acc. de V. et Vcl. . . oe. 1. Paris,
chez Mr. Boyer. fol. [fehlt die Klavier-
stim. Man darf wohl voraussetzen, dass
die Vornamen originalgetreu mitgeteilt sind.
Ladurner, I^naz Anton, älte-
ster Sohn des Frz. Xav., geb. 1.
August 1766 zu Aldein, gest. 4.
März 1839 zu Villain, Gemeinde
Massy (Seine- et -Oise). 1776 be-
suchte er das Gymnasium zu ßene-
dictbeuren in Öberbaiern, musste
auf Wunsch der Mutter 1782 die
Aemter des verstorbenen Vaters
übernehmen, ging aber 1784 nach
München, studierte weiter und be-
trieb fleifsig Musik. Ging mit einer
Gräfin von Heimhausen nach der
Champagne und nachdem ihn sein
jüngerer Bruder ablöste im Juli
1788 als Musiklehrer und Kompo-
nist nach Paris, wo er sich bleibend
niederliefs. Unter seinen zahlrei-
chen Schülern befand sich auch
Auber und Boely. Er wurde zum
Prof. am Conservatoire ernannt,
musste sich aber 1836 Krankheits
halber auf sein Landhaus zu Vil-
lain zurück ziehen, wo er auch
starb. Seine Frau, eine Mussier
de Gondreville, unter dem Namen
M^^^ de la Jonchere bekannt (gest.
25. Okt. 1823), war eine ausge-
zeichnete Violinistin, die öfter in
den Pariser Konzerten auftrat (Lpz.
Ztg. Biogr. u. Bibliogr. 37, 761. 38,
190. 41, 258. 672. Schilling. F6-
LaduiTier.
11
Laelius.
tis). Fetis verz. 17 Kammermusik-
Werke und die Einakter: Wenzel,
ou le Magistrat du peuple 1793.
— Le vieux Fous 1796. Nach-
weisbar sind:
Sonate p. Pfte. ä 4ms. oe. 2. Paris,
Boyer. [Briissel Cons.
3 Sonates p. Pfte. et V. obl. oe. 5.
Paris. Pleyel. 2 Stb. [B. B. Paris Nat.
Musikfr. Wien.
3 Sonates p. Pfte. et V. obl. oe. 7.
Paris, Nadermann. [Musikfr. Wien. B.M.
In Musikfr. Wien befinden sich noch
Sonaten, Fantasien, Varationen u. a. für
Klavier. Da sie aber nur mit I. A. La-
durner, sowie die Drucke in München,
nach dem Kataloge, bez. sind, so ist es
fiaglich, welche Drucke seinem Bruder
Joseph Alois, der sich auch I. A. zeich-
nete, angehören. Da Ignaz Anton aber
in Paris und Joseph Alois in Deutschland
verlegte, so ist dies bei Kenntnis der Ver-
lagsstätte ein sicheres Erkennungszeichen;
leider fehlt aber in dem Kat. der Musik-
freunde letztere Angabe.
Ladurner, Joseph Aloys, zwei-
ter Sohn des Frz. Xaver, geb. 7.
März 1769 zu Algund (Kirchen-
buch), Tod unbekannt, lebte noch
1835. Besuchte wie sein Bruder
Benedictbeuren, löste dann seinen
Bruder im Amte des Vaters ab,
ging 1792 nach München, studierte
Theologie und betrieb dabei ernst-
liche Musikstudien. Am 11/11
1798 wurde er in Brixen am Con-
sistorium als Sekretär, dann als
Registrator und Archivar angestellt.
1816 war er Cousistorialrat und
Hofkaplan. ZumWeltpriester wurde
er bereits am 9/3 1799 ordiniert
(Lpz. Ztg. 37, 759. 38, 740. Schil-
ling von Fink. Urteile über seine
Werke in beiden Quellen).
Sicher sind ihm folgende Werke zuzu-
schreiben: Stabat mater 4 voc. c. Bc. P.
Autogr. — Ecce sacerdos magnus 4 voc.
P. Autogr. — Ave Maria 4 voc. c. Bc.
Stb. Kopie. — 0 salutaris hostia 4 voc.
c. Bc. Stb. Kopie. [Musikfr. Wien.
Tantum ergo 4 voc. (neue Ausg.). Mün-
chen, Falter. [B. M.
2 Kirchengesge. zu 4 Stim. Ms. P.
[B. Lpz.
Nur mit L A. Ladurner gez. Fantasie
Gm. über ein Thema, aus dem Don Juan.
München, Falter & Sohn. [B. M.
Fuge f. Ciavier Ms. [ß. Lpz.
Luder, Matthias, Organist in
der Altstadt Königsberg i/Pr., starb
Anfang 1631 oder Ende 1630;
ihm folgte Alb. Tiedemann (siehe
den Hochzeitsgesang von Stobaeus
von 1631 für Tiedemann, welcher
am 25. Febr. die Wittwe Läder's
heiratete).
Lägel, Johann (rottlieb, geb.
13. Dez. 1777 zu Flöfsberg bei
Borna, gest. 5. Juni 1843 zu Gera
(Becker 3, 69). Studierte zu Lpz.
Theologie um 1800, erhielt darauf
den Kautorposten zu Weida im
Voigtlande, 1812 den in Eisenberg,
seit 1815 Kantor und Musikdirek-
tor zu Gera (Biogr. von einem sei-
ner Schüler, K. Stein, in Scliilling's
Lex. Lpz. Ztg. 37 Big. 8 u. 574
in Bd. 38 u. 39 Kritiken). Von
seinen Arbeiten sind nachweisbar:
Choralmelodienbuch für 3 Männerstim-
men. Gera (1836). [B. Lpz.] — Weih-
nachts-Kantate f. 4 Singst, u. Ürcb. „Das
Heil ist nah". Lpz., Hofmeister. P. (vor
1829). — In B. Anist: eine Kantate in P.
— In Ootha eine (Jsterkantate im Ms. —
In B Lpx: L Kantate: Ach. was ist der
Menschheit Loos. Gera, Blachmann &
Bornschein (f. Chor u. Oreh.). P. 2. Kan-
tate: Preis dir, des Lebens Herr. Gera,
ib. P. Chor u. Orch. 3. 6 Gesänge zu
4 und 3 Stimmen. Gera. — In B. B: 5
Kantaten im Dnick: 1. Er der Herr von
Gottes Thron, mit Orch Nr. 1. Part.
Gera, Blachmann & Bornschein, fol. 2.
Ach, was ist der Menschheit Loos, Cant.
Nr. 2, ib. — 3. Selig, wer den stillen
Port gefunden. Nr. 3, ib. — 4. Preis dir,
des Lebens Heor. Nr. 4, ib. 5. Das Heil
ist nah, Weihnachts-Caut. f. 4 Singst, u.
Orch. Part. Lpz.. Hofmeister, qufol. —
Bei Nr. 4 liest man ,,Cantor in Weyda"
im Neustädter Krei.se. Dies giebt die Zeit
von 1800—1812 an.
Laelius, D. Daniel, ein Laute-
nist aus dem Anfange des 17. Jhs.,
von dem Walther das Werk an-
führt :
LämWin.
12
La Feillee.
Testudo spiritualis, Francof. 1626. 4",
welches die französ. Psalm engesänge für
Laute bearbeitet enthält.
Lämbliii, siehe Lemliii.
Lämmerliirt, (x . . ., lebte um
1797 als Hofmeister beim Grafen
von Erbach zu Erbach und gab
als op. 1 u. 2: Sonaten f. Klavier
u. V. und zu 4 Hd. heraus (Ger-
ber 2).
Laender, Fat. Trowiii, geb.
25. Juli 1740 zu Degernau, gest.
13. Dez. 1786 in Bernau, trat 1759
ins Kloster St. ßlasien (Kornmüller
1, 217).
Lact, FraiiQois de, aus Löwen,
war um 1745 Organist an St. Ger-
trude daselbst (Elewyck 31).
Laet (Latius), Grcorg, ein Archi-
grammateus. Sigmund Salbinger
berichtet in der Zueignungsschrift
zu seinem Samlwk. „Concentus 8,
6, 5 et quatuor voc. Aug. Vind.
1545'*, dass derselbe kurz vorher
eine Schrift „Commentationem Mu-
sices'' herausgegeben habe.
Laet (Latius), Jean (Hans), Mu-
sikdrucker und Verleger in Ant-
werpen, der anfänglich mit Hubert
Waelrant, dem Komponisten, soci-
iert war. Die Firma lautet auch
öfter umgekehrt: Hub. Waelrant
et Jean Laet. Sie gaben seit 1554
eine Reihe Musik-Samlwke. heraus,
die in meiner Bibliographie be-
schrieben sind und die ich in Kürze
verz.
1554 f. Sacranim cantionum 5 et 6 voc.
üb. 1. 5 Stb. [B. B. B. M. B. Kassel,
Proske.
1555 e. Sacrar. caut. 5 et 6 v. üb. 2.
5 Stb. [wie üb. 1.
1555 f. Sacrar. cant. 5 et 6 v. üb. 3.
5 Stb. [wie lib. 1, ohne Proske.
1556 b. Sacrar. cant. 5 et 6 v. üb. 4.
5 Stb. [B. B.
1556 c. Sacrar. cant. 5 et 6 v, lib. 5.
5 Stb. [B.B.
— In Stockholm soU sich noch ein
lib. 6, s. a. befinden.
1556 d. Sacrar. cant. 4 voc. lib. 1.
4 Stb. [B. B.
1556 e (s. a.) Sacrar. cant. 4 voc. lib. 2.
4 Stb. [B. B.
1556m (s.a.) Jardin musiqual, chansons
ä 3 pai-ties. 1. üvre. 3 Stb. (C. T. B.).
[B. B. B. A. Hofb. Wien.
1556 n (s. a.) Jardin mus., chansons (ä
4 p.). 1. üvre. 4 Stb. [B. A. B. B.
B. M.
1556 0. Jardin mus., chansons . . par
Jean Caulery . . . livre 2. 4 Stb. [wie
lib. 1.
1556 p (s. a.) Jardin musical, chansons
ä 4 parties, le tiers liure. 4 Stb. [wie
lib. 1.
1564 zeichnet Leat allein (Souter Lie-
dekens).
1568 u. 69 ist die Witwe L.'s gez.
La Fage, Vincent, siehe Fau-
gues, 15. Jh.
La Fag-e, Jean de, Komponist
aus dem Anfange des 16. Jhs.,
der im
Samlwke. von Andr. Asulani, gedruckt
von Andr. Antiquus : Motetti lib. 4., 4 Stb.
von 1521 mit 2 Motetten zu 4 Stirn, ver-
treten ist (Eitner 1).
La Fage (La Faghe, La Fagie,
La Farge), P[ierre, nach Fetis], de,
auch ausgedrückt durch die Noten
^~ Ein französischer
=fei3:ä^^i= Komponist, der mit
17 Gesängen von 1519 — 1558 in Sam-
melwerken unter obigen Namen zu fin-
den ist (Eitner 1 mit Angabe der Vari-
anten bei jedem Gesänge). Aufserdem fand
ich ihn noch mit 2 bekannten Motetten
in einer hds. Samlg. in B. Proske Ms. 940,
Abtlg. Putsch, 5 Stb. von 1538 in qu40
und in B. B.. Ms. 12420. moderne Parti-
tur der Mot. Super flumina aus Moderne's
Samlwk. von 1532 o (nicht aus Petrucci's
Samlwk. 1519 wie dort angegeben ist). In
der CapeUa sistina zu Rom, Cod. 38 der
4- und öfitim. Gesang: Partus et integritas.
— In B. M. im def. Ms. 132 eine Mot.
a 6 u. in Ms. 246 f. Laute gesetzt. —
In Melchior de Barberiis Lautenbuch von
1546 nur mit Page gez.
La Faya, als Italiener siehe
unter Faya.
La Fehlte, FranQois de, ein
Priester und Sänger an der Kathe-
drale zu Chartres gegen die Mitte
La Feillee.
13
Laffille.
des 18. Jhs. Er schrieb ein Lehr-
buch über den KirchengesaDg, be-
titelt:
Methode uouvelle pour apprendre par-
faitement les regies du plain-chant et de
la Psalmodie. Avec des Messes et aiitres
ouvrages en plain-chant . . . Poitiers 1748
Faulcon. 12". [Brüssel 5992]. Fetis' An-
gabe, dass die 1. Ausg. 1745 erschien,
scheint ein Irrtum zu sein, denn die 2te
Ausgabe: Poitiers or Paris von 1754, 8"
besitzen die [B. M. B. Proske.
— Die 3. Ausg. . . plain-chant figure
et musical, ä voix seule et en partie, ä
Tusage des Paroisses et des Conununan-
tes religieuses. Troisieme ed. A Poitiers
1775 Faiücon. 12'-'. 600 S. [Bologna.
Glasgow.
— Eine 2te dritte Ausgabe: troisieme
edition augmentee, par M. de La Feillee.
Poit. 1777 Faulcon l'aine. 120. [Brüssel
5993.
— Nouvelle Methode . . . Poitiers 1782.
12». [br.Mus. Einsiedehi: Paris 1782 S.
Faulcon. 8".
— Methode nouvelle . . . Lyon 1804.
8». [br. Mus.
— augmentee par F. D. Aynes. A Lvon
1808 Rusand. 12». [Bologna.
— Fetis führt noch Ausgaben von 1812.
1815. 1820. 23. 25. 27. 85. 36. 42. 46
an, jedoch ohne Fundort. Lyon 1842.
12° besals einst Liepm. Ferner ein Anti-
phonar romanuni, Paris 1751 Herissant.
— Poitiers 1828. 8». [Eiusiedeln.
— Avignon 1827. 8^. [Einsiedeln.
— Foglietti gab 1788 eine italienische
Uebersetzung heraus: II cantore eccle-
siastico, siehe Foglietti, Ign. Domenico.
La Ferte, Charles de, lebte
nach Fetis um 1745 zu Bordeau;
die von ihm angeführten Sonaten
aber erschienen bedeutend früher :
Premier livre de Sonates pour le Vio-
lon et la Basse. Paris 1707 Camus SeHier.
fol. [Paris Nat. Musikfr. Wien,
Castil-ßlaze p. 146 nennt ihn Ch. F.
G. de La Ferte, Violinist unter Louis XIV.
von Frankreich an der Kgl. Kapelle zu
Paris mit 912 Liv. Gehalt und Naturalien.
La Ferte, Messire Hugues de,
Seigneur de la Ferte-Bernard, lebte
im 13. Jh. u. zeichnete sich als
Dichter und Komponist aus.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt im
Ms. 7222 drei Chansons von ihm.
La Ferte, Papillon de, getauft
den 18. Febr. 1727 zu Chalons,
gest. 19. Juli 1794 zu Paris. In-
tendant des Kgl. ,,Menu-plaisirs"
uDi 1777; während der Eevolution
beschäftigte er sich mit dem The-
ater und schrieb
„Memoire justificatif des sujets de l'Aca-
demie royale de musique", der noch eine
Replique folgte. Paris 1790. 49. (Nä-
heres bei Fetis und Pougin.)
L'Affilard, Michel, ein Musiker
in der Kapelle Louis XIV., trat 1683
als Tenorist in dieselbe mit einem
Gehalte von 900 livres ein. Im
Juli 1708 hatte er zum Nachfolger
Filippo Santoni, muss aber noch
einige Jahre gelebt haben, wie Fe-
tis sagt, da er noch 1710 und 1717
neue Ausgaben seines Werkes ver-
anstaltete. Die erste Ausgabe sei-
nes theoretischen Werkes ist bis
jetzt noch unbekannt; sie soll 1691
erschienen sein. Die 2te besitzt
die Bibl. Brüssel :
Principes tres-faciles pour bien appren-
dre la musique, qui conduiront prompte-
ment ceux qui ont du naturel pour le
chant jusqu'au point de chanter toutes
sortes d'aires propement et ä livre ouvert,
par le Sieur ... 2. ed. Paris 1697 ßal-
lard. qu40. [Briissel. Karlsruhe : Paris
1694, 1. Ausgabe '?
— 1702. ib. [Kai Eosenthai.
— 5. ed. 1705, ib. in qu40. 185 S.
[B. Wagener. br. Mus. Glasgow. Be-
schreibung in M. f. M. 11, 61 u. 165 Ab-
druck der Verzierungen.
— 6. ed. Paris 1710.
— 7. ed. Anist, chez Roger. 173 S.
[B. B. Bologna. Brüssel.
— Nouvelle ed. Paris 1717 J. B.
Chrstph. Ballard. qu4°. [Kat. Liepmanns-
sohn. Brüssel. B. Borghese. ib. 1716.
Laffille, Charles, geb. gegen
1772 zu Araiens, gest. im Nov.
1843 zu Paris. Ein Dilettant,
diente als Staatsbeamter in Brüssel,
übernahm 1831 die Direktion des
Graud-Theatre, verlor sein Geld und
kehrte nach Paris zurück. Nach
Fetis komponierte er Märsche (24),
Lafite.
14
LagVhner.
die in Paris bei Petit erschienen,
ebenso einige Tänze, Komanzen,
Kantaten, wovon .,Le retour des
Lys" im April 1814 in der grofsen
Oper aufgeführt wurde. Er ist
auch der Sammler und Heraus-
geber von
Souvenir des Menestrels, corit. une
collection de romances inedites comp. p.
les poetes et les nuisiciens les plus cele-
bres. Paris 1813-1828. 16 voU. in 18°.
Auch als Dichter trat er auf.
Lafite, Joseph, gab 1781 zu
Paris eine Bass-Arie mit Orchester
heraus (Magazin).
La Fleche, siehe Fleche, J. A.
La Folie. Michael de, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien mit
12 Gld. monatl. vom 1. Sept. 1570
bis zu seinem Tode am 15. Dez.
1582 (Köchel 1).
La Fond, siehe Delafond.
Lafontaine, Ouillaume de,
Tenorist an der Hofkapelle in Wien
mit 15 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Sept. 1570 bis f 15. Dez. 1582
(Köchel 1).
La Fontaine, Jehan de, ein
Discantist des 13. Jhs. (Cousse-
maker 5, 195).
Im Ms. zu Montpellier eine Motette
zu 3 Stim., abgedruckt im Coussemaker
5 Nr. XXX u. 30. Coussemaker sagt;
Es giebt 3 Troubadours aus Touruai die-
ses Namens 1. Gaidier^ 2. Jacques und 3.
Jehan. Nur der letztere ist durch obige
Komposition bekannt. Unter Philipp dem
Schönen diente 1285 ein Jehan de la Fon-
taine als Sänger und ist wohl anzuneh-
men, dass es der obige ist. Siehe auch
Pierre Fontaine, der um 1400 lebte.
La Fosse, Jacques, f im Juli
1721 als Organist an der Kathedr.
zu Antwerpen (Elewyck 65).
La Fosse, Jehan de, Sänger
an der Kapelle der Königin Char-
lotte, Frau Louis XL von Frank-
reich, 1462—79 (Thoinan 69).
La Foundy, siehe Nyon.
Lagache (Gache, la), Clemens,
von 1439 — 1447 päpstl. Sänger
(Viertel]. 1, 465. 3, 222).
Lagarde (La Garde), N . . . de,
ein vortrefflicher Sänger, seit 1757
,,Maitre de musique survivance des
Enfants de France", d. h. Lehrer
und Direktor des Knabenchores
der Kgl. Kapelle zu Paris. Auch
als Komponist zeichnete er sich
aus. Man kennt von ihm an Ope-
retten :
Aegle., Ballet-heroique en un acte, mu-
sique de La Garde, paroles de Laujon,
repres. ä Versailles 13/1 1748 (und 1750;
zu Paris 18/2 1751). P. Paris, l'auteur,
grave par Labassee. fol. Dediee ä Md.
de Pompadour. [Paris l'opera. Brüssel
Cons. Paris Nat. br. Mus.
— 2. edit. tel qu'U a ete remis en 1760.
Paris, Girard. P. fol. [Dresd. Paris Nat.
La chasse. Ms. Part u. Stb. [Berlin
K. H.
Nouveaux airs ä une et plusieurs voix,
I. — IV. livres, s. a. Ve VI© livre. Paris
1764, qufol. [Paris Nat. br. Mus. liv.
L— m.
I. (—in.) recueil de Brünettes av. acc.
de guitarre, de Clav, ou de harpe. Paris
1764, qu4«. [Paris Nat. br. Mus.
— IV. ( — VI.) recueil de Brünettes . .
Paris 1751—1764. qu40. [br. Mus.
jer (2d) recueil d'airs ä une, deux et
trois voix. Grave p. J. Renou. Paris
1742/43 chez l'auteur. 2 Stb. quS».
[br. Mus.
Enee et Didon, cantate Paris. [Paris
Nat. br. Mus.
Les Soirees de l'Ile-Adam, premiere
suite de differents morceaux de chant a,
une et deux voix, av. acc. de Violon, B.,
Basson, Cor et Hautb., executes au Con-
cert de Mgr. le Prince de Conty, compo-
ses par La Garde, maitre de musique en
survivance des Enfants de France . . .
Paris 1764.
— Second Suite. Ib. 1766 [beide in
Paris Nat. und br. Mus.
Journal de musique p. 1758. Airs avec
acc. de clav. et de guit. (in Ziffern). Paris,
Bureau; 12 Hefte. qu40. [B. Wagener.
br. Mus.
Im br. Mus. noch in Einzeldrucken : 2
Duette und 2 Arietten.
Lagkhner (Lagkner, Lachner,
Lackner), Daniel, aus Marchpurg
Lago, Giovanni del.
15
La Guerre.
in der Steiermark. Er bez. sich
auf dem Drucke von 1607 mit
„Symphoüista des Baron von Lo-
senstein, gebürtig aus Marchpurgen-
sium Styrium, civem Losdorpien-
sem". Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Soboles uuisica, id est Cautiones sacrae
4 — 8 voc. Noribg. 1602 Abr. Wagen-
mann. 6 Stb. 28 Nrn. [Proske. B. B.
Hier bezeichnet er sich als Bürger und
Organist zu Losdorf (in Oesterreich).
Flores Jessai musicis modulis et fere
tribus paribus adaptati per illustrium Ba-
ronum a Losenstain ... (3 voc.) Noribg.
1606 Paul Kaufmann. 3 Stb. 28 Nrn.
[B. Elbing. einstmals auch in Breslau,
br. Mus : Media vox.
Neuer teutscher Lieder 1. ThI. mit 4
Stirn, comp. . . Nürmberg 1606 P. Kauff-
mann. 4 Stb. 4P. 23 Gesg. [B.B:C. B.
Florum Jessae semine vocibus quatuor
per musicos numeros disseminata . . .
Noribg. 1607. 4 Stb. 31 Gesge. [Elbing.
Gloria 4 voc. Ms. P. in 4». [B. Lpz.
5 Motetten in Ms. 1012 B. Proske.
Gagliarda, Ms. 983 B. Proske.
Dum complerentur 7 voc. in Ms. Z 39,
12 Stb. von 1628. [B. B.
2 Motetten im Donfrid (Eitner 1).
Lago, Griovanni del, aus Ve-
nedig und nach dem Briefe Pietro
Aaron's in seinem- Lucidario um
1540 Kapelhneister zu Venedig.
Er ist bekannt durch die Abhand-
lung :
Breve introduttione di musica misurata,
composta per il uenerabile Pre . . .: scritta
al Magnifico Lorenzo Moresino patiicio
Venetiano patron suo honorendissimo. Ex
praelo Brandini & Octauiani Scoti fratrum
habentur excussae. Venetiis M. D. XXXX.
kl. 40. A-F2. [B.M. Glasgow. Bologna
in Kopie unter Del Lago. Brüssel im
Dnick, auch unter Del gestellt.
Lago, Nicoiao, ist bekannt
durch
„Cantate a voce sola del Signor" . . .
Ms. in qu40. [B. Brüssel 2438 Saralbd.
La Orange, Jeremias de, um
1608 Organist an der Hofkapelle
in Stuttgart, wird als von „bapisti-
scher Religion" bezeichnet (Sittard
2, 40).
La Orange, Ben^ de, aus der
Touraine, diente uui 1583 in der
Kapelle des Kardinals de Guyse
und wirkte 1583 im Concourse zu
Evreux mit (M. f. M. 22, 203).
La Orenee, ... de, ein Tanz-
komponist, dessen Melodieen Prae-
torius in der Terpsichore 1612
mehrstimmig bearbeitete.
Lagroscino, Nlcolo;
im Ms. 346 des br. Mus. befinden sich
italienische Arien und Duette von ihm.
La Orotte, Nicolas de, Kam-
mermusiker und Organist des Kgs.
von Frankreich, Heinrich III. Er
wirkte zu Paris um die Jahre 1565
bis 1587 (Fetis u. Titel). Er gab
heraus :
Chansons de P. de Ronsard, Ph. Des-
portes et autres, mis en niusique par N.
De La Grotte, Vallet de chambre . . . Pa-
ris 1575 Adrien le Roy & Rob. Ballard.
qu40. 18 Chans. (Fetis sagt 1570. Ein
Facsimile des Sitperius erschien 1873 in
Paris bei Bachelin-Deflorenne, siehe M. f.
M. 12, 101). Der Superius in Paris Nat.
— Der Contratenor def. in B. Kassel. —
Bologna nur Bassus. — Den Tenor besafs
1898 Jacq. Rosenthal in München. Fetis
führt noch an : Airs et chansons ä 3, 4,
5 et 6 parties, Paris 1583 Cavellat. Die
von Fetis angeführte Chanson mit „Nico-
las" gez. ist von Gombert und nicht von
La Grotte. Dagegen befindet sich im
Samlwk. 1569aa (Le Roy) die Chanson:
Vivons mignai'de en nos amours 4 voc.
mit N. La Grote gez. (Eitner 1). In der
Hofb. Wien, unter Nicoiao de la Grota
befindet sich im Ms. eines Tabulatur-
buches, von Rudolf Lasso geschrieben,
eine Fantasia: Anchor chel col partire
4 voc. Ferner in Besardus' Novus partus
1617 im 3. Teile eine Courante für Laute.
Lagudio, Paolo, bekannt durch
II 1. lib. di Madrigali a 5 voci . . .
Vineggia 1563 Scotto. 5 Stb. qu4<', 28
Gesänge. Die Dedic. ist in Neapel unterz.
[Verona S. f: A. T. 5 a.
La Ouerre, Elisabetli-Claude-
Jacquet de, geb. um 1660 zu
Paris, gest. ebd. 27. Juni 1729,
69 Jahr alt. Bildete sich zur Kla-
viervirtuosin und Orgelspielerin aus
und auch als Komponistin und hei-
Laguerre, Marin de.
16
La Hele.
ratete den Organisten Marin de la
Guerre (Fetis). Yon ihren "Werken
sind bekannt:
Cephale et Procris, Tvagedie lyrique
en 5 actes et im prologue, mus. de Mme.
de Laguerre , parol. de Duche , repres.
15/3 1694 ä Paris. Paris, Chr. BaUard.
P. fol. [Paris Topera. Brässel und im
Conserv. B. M. (unter falschem Vornamen
rerz.). Paris Nat. Cambridge FW.
Cantates fran^oises, sur des sujets tirez
de TEcriture, ä voix seule et basse cont.,
partie avec Symphonie et sans Symphonie,
par MUe (?) de La Guerre. Le 2e livre,
ä une et deux voix. cout. Adam, Le temple
rebati, le Belüge. Joseph, Jephte, Sarason.
Pai-is 1708. 1711 Chr. Ballard. qufol.
[Paris Nat. Paris Arsenal. Bibl. Eouen.
Semele, l'ile de Delos, le sommeU.
d'Ulysse, Cantates fran^\ . . Paris 1715.
[Paris Xat. Bibl. Besangen.
Airs in Airs 1710 b.
Senates pour le V. et p. le Clav, Pa-
ris 1707 rauteui-. [Paris Nat.
5 Sonates en Trio, Ms. [Paris Nat.
Pieces de Clav, qui peuvent se jouer sur
le V. . . . Paris 1707 l'auteur. [Paris Nat.
Laguerre, Marin de, um 1690
Organist an St.-Severin und St-
Gervais zu Paris. Er war der Ge-
mahl der Elisabeth-Claude-Jacquet
de Laguerre (Marpurg 2, 242.
Fetis).
La Ouerre. Michel de, erhielt
am 1. Jan. 1633 den Organisten-
posten an der Ste.-Chapelle zu Pa-
ris und starb im März 1678 (Bre-
net, Les Concerts en France 1900
p. 58).
La Halle, Adam de, s. Adam.
Lahaute, . . .
ist in Landrin's Eecueil d'airs figuree
mit einigen Airs vertreten.
Laharpe, Jean-FraiiQois de,
geb. 20. Nov. 1739 zu Paris, gest.
11. Febr. 1803 ebd. Ein Dichter,
Schriftsteller und Kritiker, der
mehrfach Redakteur von Fachzei-
tungen war und darin auch Urteile
über Gluck veröffentlichte, wie
1777 5/3 im Journal de politique
et de litterature über Gluck's Iphi-
genie in Aulis, ebenso am 25/3.
Am 5/10 erschien ein Artikel über
die Armide. All diese Artikel er-
schienen dann gesammelt in
Memoii'e poui' servir ä l'histoire de la
revolution operee dans la musique par . . .
Gluck. Später redigierte er den Cours de
Litterature und findet sich über dasselbe
Thema ein Artikel in pars 3, Hv. 1. chap.
6, 4 section (Fetis. Notizia sü Gian Yr.
La Harpe. Estratta dalle Memorie di
religione. di morale, e letteratura. stamp.
in Modena (T. YH, anno 1825, S», p. 4
bis 146, von P. Cavedoni. [B. B.)
La Haye, Florimus de, 1529
und 1533/31: als päpstlicher Sänger
in den Listen eingetragen (Yiertelj.
3, 262).
La Hele (Helle. Heele), Greorge
de, geb. um 1517 (?) zu Antwerpen;
gest. vor dem 4. März 1589 zu
Madrid (Straeten 3, 155). 1565
bis 1570 Knabensänger an der
Ksl. Hofkapelle zu Madrid (?). Bur-
bure in der Biogr. nat. beige unter
De la Hele, sagt aber, dass er ein
Schüler von Ant. Barbe war. Letz-
terer starb 1564 zu Antwerpen.
Straeten 8, 79 teilt aus den Akten
obige Nachricht mit, sagt aber da-
gegen p. 41, dass er 1562 Knaben-
sänger an der spanischen Hof-
kapelle unter Philipp IL war. Bur-
bure fährt fort: Um 1571 studierte
er zu Löwen Theologie, wurde Prie-
ster und Knabenlehrer des Chors
zu Tournai. Um 1578 erhielt er
ein Kanonikat und wurde zum
Kapellmeister ernannt. 1580 kam
er nach Madrid als Kapellmeister
an die Hofkapelle und lässt sich
dort bis 1589 verfolg-en. Nach
einem Drucke von 1578 nennt er
sich Phonascus an der Kathedrale
zu Tournai und einen Alumnus des
Kaisers. Straeten 8, 70 widmet
ihm einen längeren Artikel mit
Dokumenten, aus denen sich Fol-
gendes ergiebt: 1563 erhielt er
eine Praebende zu Artois (Straeten
1, 240). Nach einem Schreiben
La riele.
17
Lahoussaye.
des Michel de Bock ^Straeten 2, 6)
war er 7 Jahre zu Mechehi ange-
stellt, ehe er nach Tournai kam;
1580 erhielt er den Kapellmeister-
posten an der Kathedrale zu Ant-
werpen, den Turnhout bis dahin
bekleidet hatte (ib. 106). Auch zu
Mecheln soll er den Chor an St.-
Rombaut eine Zeitlang geleitet ha-
ben und zwar vor der Anstellung
in Tournai. Die Verhandlungen
wegen IJebernahme des spanischen
Kapellmeisterpostens begannen am
5. Aug. 1581 durch den Herzog
von Parma, der Gouverneur in den
Niederlanden war, datiert aus Mons
(Straeten 8, 107). Michel de Bock
stellt ihm ein gutes Zeugnis aus
(ib. 108). Erst 1582 wird er als
Kapellmeister in Madrid in den
Akten verz. (ib. 106). 1586 ver-
lor er durch seine Verheiratung
1585 die Praebende an der Abtei
St.-Winoc (Dokument im Straeten
3, 156). Straeten 8, 133 teilt noch
mehrere Dokumente mit, die über
Verlagsangelegenheiten mit Plan-
tin (über Auflage und Papierver-
brauch) von historischem Interesse
smd. In Bd. 8, 122 teilt er sein
Testament vom 16. Juni 1586 nebst
seinem facsim. Namenszuge mit.
Danach geht hervor, dass er der
Sohn des Pierre de la Hele's und
der Anna van Scuteputte aus En-
beres war ; dieser Ort muss in der
Nähe Antwerpens liegen, vielleicht
ein Vorort. Sein Geburtsjahr mit
1517 anzusetzen scheint mir zu
früh zu sein, selbst Straeten's An-
gabe von 1550 ist noch zu früh,
denn wenn er erst 1562 als Knaben-
sänger eintrat, so wäre dies gegen
jede Regel. Ihre Aufnahme ge-
schah meist zwischen 7 bis 9 Jah-
ren, 1562 wäre er aber, wenn 1550
geb., schon 12 Jahre alt. Einen
Beweis, dass er um 1576 Chor-
Rob. Eitnor" s Quellen-Lexikon. Bd. 6.
knabenmeister zu Tournai war, lie-
fern auch die Akten des Cäcilien-
vereins zu Evreux, wo er in obigem
Jahre den 2ten und 3ten Preis
gewann (M. f. M. 22, 202). Von
seinen Werken lassen sich nach-
weisen :
Octo Missae, qiiiufjue, sex et Septem
vocum, auctore Georgius de la Hele, apud
insiguem Cathedral. TornaceEsem eccl.
Fhoaascus. Antverpiae 1578 Chr. Plan-
tinus. Chorbuch iu gr. fol. von CCLXX
Bll. Dedic. Philipp Ü. von Spanien, gez.
iu Touruay im Oct. 1.577. Die Messen
sind auf Motive von Motetten von Orl.
Lassus, Cipr de Rore, Thomas Crecr^uillon
und Josquiu des Pres komponiert. Das
Reg. lautet: 1. Oculi omnium iu te spe-
rant Domine 5 v. 2. In convertendo Duo.
5 V. 3. Nigra sum, sed formosa. 4. Gu-
state et \idete 5 voc. 5. Quare tristis es
6 voc. 6. Fremuit spiritus Jesu 6 voc.
7. Praeter reiiim seriem 7 voc. 8. Bene-
dictus coelorum regiua 7 voc. Einen
Probedruck bringt A. Goovaerts in seiner
Histoii'e et Bibüographie , Anvers 1880
S. 4(3. [Hofb. "Wien. Dom zu Mailand.
B. Cambrai. Cap. Lateran Nr. 3. Cap.
sistina. Stockholm ohne Titelbl.
Missa 6 V. sup. Fremuit Spiritus Jesu
Nr. 8 in Ms. mus. q 89 a— f. [B. D.
1 Chansons in 2 Teilen im Samlwk.
1597 g. Diese Chans, gewann 1576 in
Evreux den Preis.
Bei dem 1734 zu Madrid stattfinden-
den Brande werden auch manche seiner
dort komponierten Werke verloren ge-
gangen sein.
La Hire, Philippe de, ein Geo-
meter und Prof. der Mathematik
und Architektur im Kollegium von
Frankreich, geb. um 1610 zu Paris
und gest. ebd. 21. Apr. 1719. Un-
ter seinen Werken befindet sich
auch eine Abhandlung:
Explication des differences des sons
de la corde tendue sur la trompette ma-
rine. In den Drucken der Akademie
royale des sciences t. 9 p. 500 — 529.
Auch in seinen Gesamtwerken von 1759
p. 330. Der Antiquar Calvary besaTs eine
Ausg. der Abhandlung: Paris 1694.
Lahoussaye, Pierre, geb. 12.
April 1735 zu Paris, gest. ebd.
gegen Ende 1818. Violinist von
Lahufs.
18
Laküde, Michel-Eichard de.
Bedeutimg, nahm anfänglich Stel-
lungen in adligen Häusern ein,
später reiste er als Virtuose durch
Italien, nahm beim Fürsten von
Monaco eine Anstellung an, ging
1770 nach London und wurde
Dirigent der italienischen Oper
(Pohl 2, 370), 1775 kehrte er nach
Paris zurück, erhielt 1779 die Di-
rektion am Concert spirituel und
1781 die an der Comedie Italien,
1790 am Theater de Monsieur,
später am Theater Fevdeau, dann
erliielt er eine Professur am Con-
servatoire (Fetis ausführlich). Von
seinen Kompositionen ist nur be-
kannt :
Sei Sonate a Violino solo e B., op. 1,
grave p. Fouchault. Paris, Sieber. fol.
[Kat. Liepm. Dresd. Mus: Lyon, Mr. Ca-
stan. fol.
Lahufs, Johann de, um 1569
bis 70 Mitglied der Hofkapelle in
München mit 72 Gld. jährl. Gehalt
(Kreisarchiv).
Laidi^[en], Hans Reinhard,
Buchhändler und Musikverleger in
Schwäbisch Hall, gab das Samlwk.
heraus :
Yiridarium musicum, oder musictdisches
Lustgärtlein, bestehend in underschied-
lichen Sing-Beethlein, anmuthiger. mit 2.
und 3. Stimmen geziereter, und aus ver-
schiedenen Authoribus zusammen getrage-
ner geistlicher Gesänger . . . Schwäbisch
HaU 167'2 bei Hans Reinhard Laidigen. !
kl. quS". .31 Gesge. von Bernardi, Steph.
Conradi, G. Dr. 2, Ales. Grand, H. Grimm
2, Christ. Keuff., Urban Loth .5, Giov.
Priuli, Sam. Scheid 6, Job. Stad[en] 5,
Ludov. Viad[ana] .5 und Tho Walliser (mit
Bc). [B. B: C 1. Bc. Paris Nat. kompl.
Siehe Eitner 1.
Laiolle, siehe Layolle.
Lalr, Petrus, Klerikler zu Ce-
nomanen (Le Mans), wird am 4.
April 1412 als Sänger in die päpst-
liche Kapelle aufgenommen und
am 3. Dez. 1417 von neuem ver-
eidigt; befand sich noch 1418 da-
selbst (Viertel]'. 1, 352).
Lair, Elienne- Denis de, siehe
Delair.
Lais. Joh. Dom., siehe Kargel^
Chythar Buch 1578 b.
Lalsement, siehe Balliere.
Laisser, . . . k. k. Tenorist a/d.
Elisabethinischen Kapelle, wurde
am 7/6 1759 an der Hofkapelle
in Wien angestellt (Viertel]. 8, 186).
Lak, Edward, Musiker an der
Hofkapelle in London unter der
Minderjährigkeit Edward VI. von
England, 1.547—1553 (Nagel An-
nalcn 22).
La Lance, Chevalier de, Offi-
zier im französischen Garderegi-
ment, geb. zu Verdun, floh beim
Ausbruch der Revolution nach
Frankfurt a/M., ging später nach
Schlesien, ernährte sich durch Mu-
sikunterricht und kehrte Ende des
18. Jhs. in seine Geburtsstadt zu-
rück. Fetis, unter Lance, verz.
allerlei Kammermusik bis op. 14
von ihm (siehe auch die Biogr. in
Lpz. Ztg. 4, 831 nebst Urteile).
Nachweisen lassen sich:
Plaintes de Venus sur la mort d'Adonis.
Cantate avec acc. de Fortep., 2 V. A. et
B. Dedic. Landgrave de Darnistadt. Schott
ä Mayence. [Berlin K. H.
3 Senates p. le clav. avec Yiolon, oe. 2.
Paris. [Paris Nat.
2 gr. Trios p. le Pfte. av. V. et Ycl.
oe. 11. Augsbg., Gombart & Co. 3 Stb.
[B. B. B. Kgsbg.
Six aires varies ])our le Pfte. par . . .
oe 3. Paris, Imbault. fol. 29 S. [B.
Kgsbg.
Lalande, . . . um 1684 Organist
an St. Jean-en-Grove zu Antwerpen
(?) (Biogr. nat. beige 6, 300).
Lalande, Miehel-ßichard de,
geb. 15. Dez. 1657 zu Paris, gest.
18. Juni 1726 ebd. Der Sohn
eines armen Schneiders und das
15. Kind desselben. Trat als Sän-
gerknabe in den Chor an St.-Ger-
main-FAuxerrois, erlernte Violine,
Klavier, Gambe u. andere Instru-
Lalaude, ilichel-Ricliard de.
19
Lalaude, Michel-Richard de.
monte, beschäftigte sich später be-
sonders mit Orgelspiel und vertrat
au vier Kirchen zeitweise die Or-
ganisten. Bei der Wahl eines Or-
ganisten an der Hofkapelle wurde
er wegen zu grofser Jugend zu-
rückgestellt, doch erhielt er den
Musikunterricht der Prinzessinnen
und liatte in Clagnj freies Quar-
tier. Louis XIV. interessierte sich
für ihn und schenkte ihm seine
Gunst, ernannte ihn zum Musik-
meister de sa chambre und 1683
zum Surintendant der Hofmusik
und zwar erhielt er das erste
Vierteljahr, denn die vier Surin-
tendanten versahen abwechselnd
ein Vierteljahr ihren Dienst. 1684
heiratete er Anna Eehel, eine Hof-
sängerin, zeugte zwei Töchter, die
sich auch als Sängerinnen auszeich-
neten und bei Hofe angestellt wur-
den. Auf einem Drucktitel wird
er „Chevalier de l'ordre de St. Mi-
chel, Sur-Intendant de la musique
du roy' genannt. 1722 betrug
sein Gehalt 8000 livre, 1723 ver-
heiratete er sich zum zweiten Male.
Bei seinem Tode hatte er dem Hofe
45 Jahre gedient (Castil-Blaze p.
115. 122. Fctis ausführlich. Eine
Biogr. in den Motets von 1729).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Les Elements, Ballet du roy, en 4 en-
trees et un proIog., paroles de Roy. nius.
de Lalande et Destouches. repres. 22 12
1721 in den Tuilerien, 29/5 1725 zu Pa-
ris. Paris. Chr. Ballard 1725. ciu40. P.
[Paris l'opera. Paris Nat. C. P. Brüssel
Cons.
— Xeue Ausg. im Jvl.-A. Pai'is, Mi-
chaelis, gr. 8° (besitzen alle gröfseren
Bibl.}.
— Die 4. Entree unter dem Titel :
Vertumne et Pomone, neu orchestriert
vom Kapellmeister Rey, wurde am 4/6
1778 in der greisen Oper aufgeführt. Ms.
P. [Paris l'opera.
Ballet de la Jeunesse. Ms. P. [Paris
Arsenal.
Ballet de llnconnu. Paris 1720. P.
[Paris Nat.
Das Conservatoire zu Paris (Kat. von
Weckerlin 355), besitzt an Balletten im
Ms. P. in 2 voll: 1. Ballet de Flore ou
le Trianon 1689. 2. L'amour flechy 1689.
3. Melicerte 1698 u. 1699. 4. Adonis 1698.
5. Mirtil 1698. 6. Ballet des fees 1699.
7. L'Hymen champetre 1700. 8. Ballet
de la Paix 1713. Ferner Les Fontaines
de Versailles, sur le retour du Roy, Con-
cert donne ä Sa Majeste dans les grands
appartements de son chäteau de Versailles
le 5 avril 1783, fait par M. Morel et mis
en musique par M. de Lalande, maistre
de mus. de la chapelle du Roy (siehe
Weckerlin's Kat. p. 356 ff.).
Angehängt an den Band der Les Fon-
taines befindet sich noch ,,le Concert
d'Esculape, donne au Roy chez Madame
de Montespan, ä Versailles, en may 1683".
Eine Kantate mit Ouvertüre, Solos, Chor
u. Orchester.
Ferner „une Symphonie de Te Deum ;
uu Concert de trompettes et timballes
pour les festes sur le Canal de Versailles,
6 Piecen. — Les simphonies de Noels.
L'Inconnu, premier ballet danse par
Sa Majeste dans son palais des Tuileries.
au mois de fevrier 1720. Die Airs de
violou sind von Lalande, die Entrees zum
Ballet von Bahn.
Folies de Cardenio. Piece de M. Coy-
pel le fils. Musique de M. de Lalande.
Le ballet de M. Bahn. 30. Dec. 1720.
Motets de feu Mr. de la Lande, Che-
valier de l'ordre de St. Michel, Surinten-
dant de la musique du Roy, Maitre de
mus. et Compositeur ordinaire de la cha-
pelle et de la chambre de Sa Majeste.
Avec un discours sur la Vie et les Oeu-
vres de l'autheur . . . Grave p. L. Hue.
Paris 1729 Boivin. fol. P. 2 Mot. Das
Inhaltsverz. aller 20 Bücher mit Summa
40 Mot. vorzugsweise im Sstim. Chor-
satze, siehe im Kat. Kassel von Israel
p. 34. Die Bücher tragen die Jahresz.
von 1695—1712. [alle 20 Bücher in B.
K. B. B. Dresd.Mus. Brüssel, br. Mus.
fehlen liv. 10. 16. 19. 20. Paris Nat.,
auch im Ms. in 4 voll, in Partitur. Karls-
rahe: 8. liv. Hofb.Wien, 14 voll. Liv. 3
bis 5. 10-20. Cambridge FW. Nr. 330
bis 336 Buch 1—21 mit Summa 42 Mot,
jedes Buch. 2 Mot. Reg. im gedr. Kat.
Ms. 41, B. B : 1. Judica me deus. 2.
Dnus. regnavit, für Solo, 5st. Chor u. Instr.
P. aus 1729 (8. Buch Motett).
Les trois lecons de Tenebres et le Mi-
serere ä voix seule av. l'acc. de la B.
LaJaade, P. de.
20
La Marche.
fondam. de feu Mr. . . Paris 1730 Ballard.
fol. P. 30 S. [Bmssel. Pari.s Is'at.
Hofb. "Wien. br. Mus.
Airs aus Opern, siehe Eecueil bei J.
B. Lully 1706.
Im Samlwk. Klavierstücke 1. 1794 von
einem Lalande eine Piece. Fraglich, ob
von obigem.
Lalande, P. de, Violinist unter
Louis XIV. von Frankreich an der
Kg]. Kapelle zu Paris mit 912 Liv.
Gehalt (Castil-Blaze 146).
Lalbergato, Alessaiidro, lebte
vor 1513 in Bologna, berühmt als
Lautenist erwähnt von Gio. Philot.
Achilliuo (Gaspari 2, 7).
Laliere (Liere), Ouillaume, von
1681 — 84 Priester und Sangmeister
an St. Walburge in Audenarde, ist
in dem Kataloge derselben Kirche
von 1734 als Koinponist einer Mo-
tette f. Bass u. 4 Instr. unter dem
Namen Liere verzeichnet (Straeten
1, 217).
Lallahe (auch notiert: -^^,-^-he).
Im Ms. 14. F. VI. 2(3. Nr. 2 zu Basel
eine Missa sine nom. 4 voc. Thema im
gedr. Kat. Ein Komponist des IG. Jhs.
Lallemaii , Laurenz (Lorenz),
wahrscheinlich Franzose, da ihn
Moderne in seine Samlwke. von
1539 c und 1542 b mit 2 Motetten
aufgenommen hat (Eitner 1).
Lallouette. Jeau-Fran(;;ois, geb.
um 1651 zu Paris, gest. 1. Sept.
1728 zu Versailles. Schüler von
Lully u. Guy-Leclerc auf der Vio-
line, trat ins Orchester der gTofsen
Oper unter Lully und diente 9
Jahre. Man sagt, dass er für Lul-
]y's Opern die Recitative und die
Listrumentation schrieb, da LuUy
nur die Singstimme und den Bass
aufsetzte. Hierauf erhielt er den
Kapellmeisterposten an der Kathe-
drale zu Roueu und 1695 den am
Notre-Dame zu Versailles. Fetis
verz. von ihm mehrere Ballets und
Intermedii. Nachweisbar sind :
Motets ä 1. 2. et 3. voix. av. la Bc. . .
Paris. [Pa-
Liv. I. Paris 1726 chez l'auteur. fol.
[Paris Nat. br. Mus.
Miserere ä grand choeur.
ris Xat.
In den Canciones, Madrid, kommen
auch Komposit. von einem De Lulouette
vor. Möglich, dass es der obige ist.
In der B. Cambrai befindet sich eine
Messensamlg., gedr. 1744 von J. B. Bal-
lard zu Paris, m der unter Nr. 6 sich
eine Missa super veritus, 4 voc. von ihm
befindet.
Lalo, ... de, bekannt durch
Premier Livre d'airs serieux et ä boire
a 2 et 3 parties Paris 1684 Chr.
Ballard. — Second livre . . . 1685. [beide
in Paris Nat.
Franzose
La Loyeau.
ein
des 18. Jhs., der in Landrm's Re-
cueil d'airs vertreten ist.
La Maillerie, M. de, wird im
Kataloge
Rogers
m Amsterdam
mehrfach mit Instruraentalkompo-
sitionen verz.
Lamalle (Lamal), Pierre, an-
fänglich Choralist, rückte dann zum
Succentor an der Kathedrale St.
Lambert zu Lüttich um 1671 her-
auf, wo er sich bis 1683 verfolgen
lässt und zum ,,Primus succentor"
steigt, der auch als Vertreter für
den Kapellmeister (phonascus gen.)
eintreten muss. Auch als Kom-
ponist wird er in den von Strae-
ten 6, 562 ff. mitgeteilten Doku-
menten erwähnt. Straeten ver-
wechselt nur das Wort Succentor
mit Phonascus, oder kennt nicht
deren Sinn (siehe M. f. M. 19, HO.
127. 147. 148).
Lamaniere, Exupere de, geb.
zu Laon, liefs sich 1784 in Paris
als Harfenist und Lehrer seines
Instrumentes nieder und wirkte
dort noch 1802. Schon seit 1782
gab er zahlreiche Piecen für sein
Instrument heraus (Magazin. Fetis).
Nachweisbar ist:
Eecueil d'airs varies ])0ur la harpe.
Pai-is, Naderman. [Mailand Cons.
La Marche, siehe ßoboan.
La Mai'che, Frauciscus de.
21
Lambaidi, Camillo.
La Jlarelio, Fraiieisciis de,
geb. in München, trat in das Kol-
legium gernianicum in Rom ein,
wo er Pliilosophie u. Theologie stu-
dierte u. sich den Doktortitel er-
warb. Am 18. Mai 1649 ernannte
ihn der Fürstbischof zu Eichstaett,
Marquard IL, zum Kapellmeister,
ferner zum zweiten Kanonikus am
AVillibaldschore und zum geistlichen
Rat. Er muss kurz vor 1672 pen-
sioniert oder gestorben sein, da ihm
in dem Jahre Kaspar Prentx folgte
(M. f. M. 15, 23). Er gab heraus:
Synopsis musica oder kleiner Inhalt,
wie die Jugend und andere kürzlich und
mit geiinger Mühe in der Musica auch
Instrumenten abzurichten . . . München
1656 Jäeklin. 4"\ 23 S. [B. M. Archiv
zu Eichstädt.] Enthält für Schüler einen
kurzen Abriss der theoretischen Elemen-
tarkenntnisse.
Er komponierte auch 10 Jägergedichte,
gedruckt 1656, von denen sich aber nur
die Texte erhalten haben. Eine Probe in
M. f. M. 15, 24. [B. M.
La 3Lirehc, Hiigiies de Lnsig-
iiaii, Graf de, ein Dichter und
Komponist des 13. Jhs. f 19. Okt.
1216. Er bekriegte mehrfach den
König St. Louis und nahm zur
Frau Isabelle d'Angouleme.
Die Nat. Bibl. zu Paris besitzt 3 Chan-
sons von ihm (Fetis).
Lamare. Jaeques-Miebel, Hu-
rel de. geb. 1. Mai 1772 zu Paris,
gest. 27. März 1823 zu Caen. Ein
Violoncell-Virtuose, der zeitweise
an Pariser Theaterorchestern an-
gestellt war, sich aber viel auf
Konzertreisen befand, die er bis
nach Russland ausdehnte {Fetis
ausführlich).
1. Concerto de Ycl. av. acc. de 2 V.
. . . Paris, Pleyel. [B. B.
— im Arrangem. f. Ycl. u. Pfte. im
Ms. [ß. B.
3. Concerto de Ycl. av. orch. Paris,
Irabault. 10 Stb. [B. B.
La Jlarre, Sieur de, bekannt
durch
Les chansons pour danser et pour
boire . . . Paris 1650 Rob. Ballard. kl. 8".
43 Bll. 39 Chansons in Text und Melo-
die. [B. M. Hofb. AYien. Brüssel 2393.
La Martoretta, Griaiidoiueuico,
aus Calabrieu gebürtig; seine Le-
bensstellung ist unbekannt, auch
geben die Titel seiner Werke dar-
über keine Auskunft. Bekannt
sind von ihm :
Sacrae cantiones (vulgo Motetta appell.)
5 voc. Lib. 1. Yen. 1566 Gardanus. 5 Stb.
qu4*^. 29 Gesge. [Musikfr. Wien.
C De lo eccellentissimo musico La M. . .
li Madrigali a 4 voce da lui novam. comp.
et con diligentia stampati. Yen. 1548 H.
Scotto. 4 Stb. qu4». 34 Madr. ; die De-
dic. bez. den Druck als das 1. Werk La
M.'s. [B. B: T. Bologna C.
II 2. lib. di Madrigali cromatici a 4
voci . . . Yen. 1552 Ant. Gardane. 4 Stb.
qu40. 29 Madrig. [Hofb. Wien.
II 3. lib. di Madrigali a 4 voci, con
ciuque Madr. del 1. lib. da lui novam.
corretti & dati in luce, col titolo di coloro
per cui li ha composti . . . Yen. (1554)
Ant. Gardane. 4 Stb. qu40. 28 Madr.
[B. M. Hofb. Wien.
1 Madrig. in Archadelt's 5. lib. Madrig.
1544 u. 15.50 (Eitner 1. Yogel 1, 39).
In Girol. Scotto's 2. lib. delle Muse a 3
voci 1562 p. 45: In uu bei prato, 3 voc.
Lamb. Benjamin, Organist am
Eton - Kollegium und Stabträger
(verger) an der St. George's Ka-
pelle zu Windsor um 1680 (West.
Grove).
Im br. Mus. Ms. Tudway 98 im 5. u.
6. Bd. 1 Evening Service und 4 Anthems
für Chor.
West erwähnt noch eine Orga-
nistenfamilie Lamb a/d. Kathedrale
zu Lichfield, die von c. 1683 ver-
zeichnet wird. William L. junior
wird um 1690 genannt, von ihm
hat sich in der genannten Kathe-
drale 1 Anthem im Ms. erhalten.
George L. war der letzte und starb
1749.
Lambardi, Camillo, bez. sich
als Kapellmeister della Santissiraa
Anuunziata zu Neapel und gab
heraus :
Responsorii della settimana santa con
il Miserere, Benedictus, et Christus factus
Lambardi, Francesco.
22
Lambe.
est. A 2 Chori . . . Napoli 1592 G. Tom.
cVAiilisio. 8 Stb. 4» (Fetis fälschl. 1692).
[Bologna.
II ]. lib. di Madrigali ä 4 voei. In
Napoli 1600 per Gio. Jac. Carlino, stam-
pat. Dedic. uüterz. in Neapel 1. Oct. 1600.
4 Stb. 4*^. 21 Gesge., davon 1 von Fera-
bosco, 1 von i?o«/, 1 von Tartaylino.
[Neapel Cons.
2. üb. de Madr. ariosi a 4 voc. di . . .
Napoli 1609 G. B. Gargauo e Nucei. 4 Stb.
4". 21 Gesänge, 1 von Franc. Lambardi.,
1 von Pietro Vinci.
I fünfstnu. Madrig. im Samlwk. 1609 b.
(Eitner 1). Ceretto erwähnt ihn in seinem
Tractat von 1601 p. 309 und teilt einen
Gesg. von ihm mit.
Lambardi, Francesco, lebte im
Anfange des 17. Jhs. zu Neapel,
bez. sich 1607 als Musiker der Kgl.
Kapelle zu Neapel und seit 1H14
als Organist daselbst. 1618 er-
schien sein letztes bis jetzt be-
kanntes Werk:
Yillanelle a 3 et a 4 voci. et Arie, di
. . . Lib. 1. Napoli 1607 G. B. Sottile per
Scip. Bonino. 4? Stb. 4". 19 Gesge.
[Neapel Cons : C. A. Neapel Bibl. nat. A.
Bibl. Emil Yogel's in Leipzig: T.
II 2. lib. de Yillanelle a 3, a 4, et a 5.
Con alcune ä modo di Dialoghi. & in
questa parte del Tenore due Arie nel fine
. . . Nap. 1614 Carlino. 4V Stb. 4". 24
Gesge. [Bologna Academia: T. C.
— ristamp. ib. 1618. 24 Gesge. [Bau-
tzen Stadtb. Bibl. (jetzt in Dresd.): A.T.B.
Canzonette a 3, et a 4 et a 5 voci,
con alcune Arie per cantar solo uella
parte del Tenore . . . Nap. 1616 Const.
Vitale. Stb. ?, 4». 20 Gesge. (siehe Lam-
bardi bei Vogel). [Bologna: B.
2 Madrig. im SamlwL 1609 b (Eitner 1).
1 Madr. in Lacorcia's 2. lib. Madr. 1616.
1 Madr. in Camillo Lambardi's 1. lib. Madr.
1600. 1 Madr. in Montesai'do's 1 lieti
giorni 1611 (siehe Näheres bei Vogel).
Lambardi, Oirolamo, geb. zu
Venedig, bez. sich auf seinen Dru-
cken als Kanonikus regulariter der
Congregation ä Spirito bei A^enedig.
In einem italienischen Ms. der B.B.,
L 394 wird er ein l^cliüler Palestri-
na's genannt, nacli Anderen von
Zarlino (Kat. 2 Bologna 247). Von
seinen Kompositionen sind bekannt:
Sacra cantica B. V. Maria, 4 voc. Venet.
1.586. 4 Stb. [B. Kassel.
Psalmi ad tertiam, una cum Missa, . . .
8 voc. Venet. 1594 Ric. Amadinus. 8 Stb.
4". [Bologna: C 1. B. 1. C2. A2.
Antiphonarium vespertinnm dierum fe-
storum totius anni iuxta ritum romani . . .
nunc nuper pulcherriinis contrapunctis
exornatum atque auctum. A ... In 3 par-
tes. Pars 1. et 2. Impress. in Coenobio
Sti. Spiritus prope Venetias 1597. Chor-
buch in gr. fol. 134 Bll. [B. M. und im
Ms. 108 Chorb. Bologna nur pars 2.
B. B. Cap. Later.
Antiphonae omnes juxta ritum romani
breviarii, pro totius anni dominici diebus,
in primis, et secundis Vesperis, nunc pri-
mum a Eev. . . In 2 pai'tes. Pars 1. et
2. ib. 1600. Chorb. in gi. fol. [Brüs-
sel. B. M.
Missae 4 voc. ib. 1601. Chorb. gr.
fol. 32 Bll. 4 Messen. [B. M. Cap.
Later.
Psalmodia vespertina omnium solemni-
tatum, cum cantico B. M. V.. 8 voc. Lib. 2.
ib. 1610. 9 Stb 4» (mit Bc. f. Orgel).
A. u. B. 1. haben die Jahreszahl 1605.
[Brüssel. B. Br.
Vespertina omnium solemnitatum Psal-
modia Senis vocibus cum Cantico B. M. V.
. . . Cum Basso ad Organum. Venet. 1612
(1613) apud haered. Ang. Gardani. 7 Stb.
40. 16 Psalm. 1 Magnif. [B. M. Bo-
logna. Bibl. comunale in Cesena ist vi-ie
in München aus 1612 hds. 1613 gemacht.
Gaesdonck: 1. vox u. Bc. Proske. br.
Mus. 1613 B. Magni: T. B. Org.
Psalmodia ad Vespertiuas omnium so-
lemn. horas 5 voc, cum 2 Canticis B. M. . .
con B. ad org. Ven. 1613 haerd. Ang.
Gardani. 6 Stb. 4'\ [Bologna.
Vespertina omnium. Psalmodia 3 voc.
c. 2 Canticis, 1. Chorus cum Bc. 2. Cho-
rus 5 voc. Ven. 1623 Magni. 15 Ps. u.
2 Magnif. 4«. [B. M : B 1.
Ms. L 394, B. B., 4 geistl. Gesänge zu
4 Stim. in P.
Lambe, Walter. Im Chorbuche
des Eton College aus dem 15. bis
16. Jh. ist ein Lambe mit folgen-
den Gesäugen vertreten: Ascendit
Christus 4 voc. Nesciens mater
virgo virum 5 voc. Salve regina
5 voc. Stella cell 4 voc. und
Magnificat et exultavit 5 voc. Mr.
Squire mutmafst in seiner Be-
schreibung obigen Codex S. 7, dass
Lambert.
23
Lambert, Michel.
es Walter Lambe sein könne, der
um 1500 zu Winchester lebte und
dann als Schüler das New College
in Oxford von 1510—1511 be-
suchte. Auch tritt der Name im
Jahre 1520 unter den Gentlemen
der Kgl. Kapelle unter Henry Ylll.
auf. bavey glaubt, dass dies viel-
leicht William Lambe sei, der zu
Sutton Valence in Kent 1495 geb.,
Mitglied der Kgl. Kapelle wurde
und 1580 als wohlhabender Kauf-
mann in London starb u. den Armen
reiche Stiftungen vermachte, wor-
über sich ein gedrucktes Vermächt-
nis findet.
Lambert, um 1055 Mönch in
der Abtei St. Hubert, eines Bene-
diktinerklosters, citiert in dem Can-
tatorium, worin auch erwähnt wird,
dass das Kloster eine Orgel besafs
und Lambert Organist war (Fetis).
Lambert , Oeorges - Joseph-
Laurent, geb. um 1779 zu Arras,
gest. 30. Juni 1852 zu Dijon ira
Alter von 63 Jahren. Gesanglehrer
und Komponist, wechselte mehr-
fach seinen Wohnort. Von 1795
bis 1804 war er Musikdirektor bei
einer Schauspielertruppe im De-
partement du Nord, dann lebte er
in Amiens und bald darauf in
Paris. Fetis führt von ihm 3 Quar-
tette für Streichinstr. Paris, chez
l'auteur, Romanzen (gedr. zu Pa-
ris) und geistliche Gesänge an.
Nachweisbar sind :
Quintett (in Es) p. Pfte. Y. A. Vcl. et
Contreb. oe. GO. Paris, Launer. Stb.
[Brüssel Cons.
3 Quatuors p. 2 V. Va. et Vcl. oe. 15.
Paris, l'auteur. [Musikfr. Wien.
In der Singakd. zu Berlin: Hymnus,
Jesu Corona. P. mit Lambert gez.
Lambert, Johann Heinrich,
Kgl. preufs. Oberbaurat und Mit-
glied der Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin, geb. zu Mühl-
hausen im Sundgau den 29. Aug.
1728, gest. 25. Sept. 1777 zu Ber-
lin. Schrieb einige akustische
Schriften
1 . Sur quelques instrumens acoustiques.
In den Schriften der Berliner Akademie
der Wissenschaften 1763 p. 87. Deutsch
mit Anmkg. vom Prof. Gottfr. Huth: Ab-
handlung über einige acustische Instru-
mente, aus dem Französ. nebst Zusätzen
über das Hörn Alexanders etc. von . . .
Berlin 1796. 8«. [B- B. B. Lpz.
2. Sur la vitesse du son, ib. 1768 p. 70.
3. Remarques sur les temperaments
en musique, ib. 1774.
— Deutsch von Marpurg in den hist.-
krit. Beitrg. Bd. 5, 417-450.
4. Observations sur les tons des flutes,
ib. 1775.
5. Sur le son de corps elastiques, in
den Nov. Act. Helvet. Tom. 1 p. 42.
(v. Ledebur. Fetis. Becker 1.)
Lambert, Karl Ferdinand,
lebte zur Zeit Kirnberger's; Nähe-
res unbekannt, und kommt in Has-
linger's Samlwk : Fugen, Toccaten,
Sonaten etc. [Musikfr. Wien] mit
einigen Piecen vor (siehe Joh.
Chrstn. IL Bach, Bd. 1, 267, Sp. 2).
Lambert, Michel, geb. um 1610
zu Vivonne in Poitou, gest. 1696,
86 Jahr alt, zu Paris. Ein vor-
trefflicher Sänger und Komponist
von kleinen Airs; Schwiegervater
Lully's, über den Fetis nach Ber-
trand's Biogr. in der Revue et Ga-
zette music. de Paris 1859, 26. Bd.
p. 9ff. ausführlich berichtet. 1661
war er Musikmeister an der Hof-
kapelle an Stelle Cambefort's und
1663 Direktor der Knabensänger
ebd. mit 750 fr. Gehalt (M. f. M.
21, 126 — 128). Auf den Titeln
seiner Drucke wird er als „maitre
de la musique de la chambre du
Roi" bez. und nur Lambert, oder
M. Lambert, auch LB. genannt.
Von seinen Airs sind bekannt:
Nouveau livre d'airs, par Lambert
gravez par Richer. Paris 1661 chez Char-
les de Sercy. qu8". [Brüssel.
Airs k une, deux, trois et 4 parties av.
la basse cont., compos. par Mens. Lam-
Lambert.
24
Lambert!, Loclovico.
bert . . . Paris 1689 Chr. Ballard. P.
fol. 1 vol. 210 S. [B. B. Paris Nat.
Paris Arsenal. B. zu Troyes. Bibl. zu
Besanr-on. C. P. Hofb. Wien.
Airs non imprimes de M. Lambert.
Ms. [Paris Arsenal.
3 Le^ons des Tenebres pour la semaine
sainte 1689. Am Ende ein Miserere von
Oerard. [C. P.
In Clerambault's Nouvell. poesies 1737
einige Airs von einem Lambert.
Die Bibl. des Arsenals zu Paris besitzt
im Ms. eine Samlg. Airs, mit Monsieur
Lambert gez.
Lambert, M. de Saint, siebe
Saint- Lambert.
Lambert, Pierre, geb. zu No-
yon (Nevers) um 1493, war vom
24. Dez. 1528 bis 1563 päpstl
Sänger (Symphoniacus nennt ibn
das Epitaph) und starb den 1. Kai.
Sept. 1563, begraben in der Kirche
St. Agostino zu Rom ( Viertel]. 3,
261. Fetis und Straeten 1, 153
teilen das Epitaph mit. Ferner
Straeten 6, 419. NB. ein Sympho-
niacus ist ein Komponist). Man
findet in italienischen Samlwerkeu.
unter dem Namen „Lamberto" 3
zu 4 Stirn. (Eitner 1). Im
unter Samhvke. die zahl-
reichen Ausgaben. Vogel
fälschlich, dass es Courtoys sei.
Ein anderer Petrus Lambertus
ist 1595 päpstl. Sänger in Eom
und unterz. am 17. Nov. den Kata-
log der Musikalien (Straeten 6,
478).
Eustacke Lambert ist 1586 Sän-
gerknabe an der Hofkapelle Phi-
lipp IL von Spanien (Straeten 8,
117).
In der Viertelj. 3, 237 wird noch
1462 ein päpstl. Sänger Lambertus
angeführt, der 2 Duk. 36 bon. Ge-
halt hatte.
Lambert (Lampert), Yineeiiz I.
und Erneste, zwei französische
Instrumentisten an der Hofkapelle
in München am 28/10 1685 an-
Madrig.
Vogel 2
glaubt
gestellt; am 20/10 wurde ihnen
schon der Hauszins zugesichert.
Im Aug. 1687 werden sie wegen
schlechten Kriegszeiten entlassen.
Doch 1697 ist Vincenz in den
Akten wieder als Mitglied verz.
und mit mehrfachen Eingaben in
betreff seines Gehaltes vertreten.
Am 14/11 1710 wird er nach
Brüssel befohlen, wohin der Kur-
fürst vor den Oesterreichern ge-
flohen war; sein Gehalt betrug
dort 730,46 Gld. In den Personal-
akten liest man über ihn „ist noch
nicht lange da'', demnach müssten
zwei Mitglieder Vincenz Lambert
oder Lampert in München resp.
Brüssel gedient haben (Kreisarchiv).
Lambert. Viueenz IL. Titular-
Kammerdiener und Konzertmeister
am kurf. köln. Hofe zu Bonn um
1714, dirigierte die Instrumental-
musik (Dokument im Tha3^er 1, 14).
Am 29. Aug. 1725 wird er unter
Kurf. Clemens August zurückver-
setzt in die Stellung eines Vio-
linisten mit nur 200 Gld. Gehalt
(ib. 23).
Lambert!. . . . wird in dem Ka-
taloge der Kirche Walburge zu
Audenarde (Straeten 1, 224) „Or-
ganista 1697'" genannt und mit
mehreren Kompositionen für Ge-
sang und Instrumente verzeichnet
(ib. 216).
Lambert! Taiue, um 1767 1.
Violinist und Direktor an der Oper
zu Brüssel (Gregoir, Panth. 6, 131).
Straeten 3, 48 schreibt: Lambert!
war 1767 1. Geiger und Direktor
am Theater in Gent.
Lambert!, Lodovieo, geb. 22.
Okt. 1769 zu Savona (Sardinien),
Schüler von L. 3Iariani Kapell-
meister an der Kathedrale zu Sa-
vona, dessen Nachfolger er wurde,
ging aber 1806 nach Paris und
liefs sich dort nieder, sowohl Opern,
Lamboiiiu.
25
Lambranzi.
geistl. Gesänge und Instrumental-
musik komponierend. An Opern
führt Fetis an : L'amante schernito,
Farce. Orfeo, Op. seria. I diie
fratelli orig'inali.
Lambertiii, Eustaehe; um 1646
erfahren wir aus einem Briefe an
den König von Spanien, dass er
als Kuabeusänger unter Philipp III.
an der Kgl. Kapelle angestellt war
und später gegen 20 Jahre in der-
selben Kapelle diente, auch „meh-
rere Jahre die Dirigentenstelle be-
kleidet hatte", war dabei Kanoni-
kus an verschiedenen Kirchen u.
bittet nun um ein drittes eben
freigewordenes Kanonikat (Straeten
5, 143).
Lambertiiii, Griovaiiiii Tom-
maso. aus Bologna (wird auch nur
Don Giov. Thomaso Bolognese ge-
nannt). Ein Priester und Kompo-
nist des 16. Jhs., der von 1556 bis
1628 Sänger an St. Petronio in
Boloo'na war. In einem Ms. von
Martini (Liceo mus. zu Bologna)
über die Kapelle von St. Petronio
liest man, dass L. am 11. IS^ov.
1545 an St. Petronio zum Mansio-
nario (Schatzmeister) ernannt wurde
(Kat. 3 Bologna p. 86). Von sei-
nen Kompositionen sind nachweis-
bar:
II 1. lib. de Madrigali a 4 voci . . so-
pra Ib stanze di M. Eernardo Tasso, con
alcuni Ma. del inedemo autoie, nouamente
per Ant. Gardano stampato . . . Venet.
1560. 4 Stb. qu4". 21 Ges^e. [Bo-
logua:T. Hofb."\Yien kompl. B.M. kompl.
Veronas, f. kompl.
Septem Psalmi poenitentiales ab ipso
concentu musico . . . cum 4 voc. Ven.
1569 Scotus. [Stockholm: C. Modena:
CT.
In Fei. Azzaiolo's 2. lib. de Villotte 1559
pag. 13 der Gesg. Vita de la mia vita egli
e pur uej'O, 4 voc. mit Don Gio. Tomaso
gez.
Lamberto azunari (asunaz),
vom Sept. 1435 bis Febr. 1436
päpstl. Sänger (Viertel]. 1, 464).
Lambertus, . . . Theoretiker des
11. Jahrhs., war 1095 Abt des
Klosters Bertin (Gerbert 4. 286.
Fabricius 2, 521).
Lambertus, . . . 1406 Kleriker
und Dekan an St. Salvator zu
Utrecht, auch Organist (Tijdschrift
2, 208).
Lauibertus. 1462 Sänger am
St. Peter in Rom (Viertel]. 3, 237).
Lambo, Knut, geb. 25/3 1714
zu Glückstadt, kaufte 1755 um
4000 M die Organistenstelle an St.
Nikolai zu Hamburg u. starb den
4. Aug. 1783 (Ratsakten). Er gab
heraus :
Oden (f. 1. Singst, u. Klav. ohne Autor,
erst unter der Dedic. gez.). Zweyte Aufl.
Hamburg 1755 Joh. Karl Bohn. 4". 2 Bll.
32 S. 25 Oden. [Dresd. B. Kgsbg. B.
Hbg. Musikfr. Wien. B. Lpz. B. Wage-
ner, ßrässel Cous.
Gerber 1 sag-t: 1764 folgte den Oden
ein 2ter Teil. — Marpurg 1, 475 lobt die
Oden.
Lambo, Philipp Christ...
Heinrieh, der Sohn des Knut,
wurde 1783 der Nachfolger seines
Vaters und starb nach einem lie-
derlichen Lebenswandel 1803. Sit-
tard 1, 52 teilt aus einem Briefe
Schwenke's mit, dass auch er wie
sein Vater den Posten durch Be-
stechung erhielt (Ratsakten).
Lamboni, ... ein Komponist
des 18. Jhs., ist bekannt durch
2 Missae in Cd. für C. u. Altus Solo
u. Chor mit kl. Orch. Ms. P. von J. G.
Hofmanu 1785 kop. [Lpz. Thom.
Ms. T 197 in B. B. eiu Gesg. in P.
Lambranzi, Oregorio, ein Bal-
letmeister oder Tanzlehrer (maestro
di balli bez. er sich), gab heraus:
Deliciae theatrales. Nuova e curiosa
scuola de'Balli theatrali. Prima parte,
continente 50 balli de diver.se nationi, e
figure theatrali con i loro vestmienti (siehe
den langen Titel bei Weckerlin, Kat. 166)
inventati e dati alla luce da . . . maestro
di balli francesi, inglesi, redicule e serii,
in aria ed a teiTa, e compositore . . . No-
rimberga 1716 intagliati da Giov. Giorg
Lambreclit, Arenszoon.
26
Lamorette.
Puschner. kl. fol. mit Portr. des Autors.
Auf dem 2. Bl. folgt ein Titel in deut-
scher Sprache (der Verfasser lebte also
in Deutschland, viell. in Nürnberg). Das
Buch enthält .50 Tänze mit den dazu ge-
hörigen Abbildungen und Xoten. Die Be-
schreibung in deutscher Sprache. [C. P.
Sig. Greg. L . . . Neue und curieuse
theatralische Tantzschul. Zweiter Theil.
Nürnbg., verlegi von Joh. Jacob Wolrab.
fol. 51 Tänze wie in obiger Darstellung.
[C. P. br. Mus. Brüssel 6860.
Lambreelit Arenszoon, Orga-
nist an der Kirche zu Delft, st. den
29. Febr. 1534. Epitaph im Gre-
goir. Panth. 5, 32.
Lani brecht, Jan, gab heraus:
1659. Ylaemsche Vredevreucht, naer
een pynelycke droefheyt door den grou-
welycken oorlogh, nu verändert in een
aangenaeme peys. Verthoont door vlaem-
sche maeght, Mey-droom, Godde-lycke
vrede-lof, Yorstelycke miuue-lusten . . .
door ...'s Gravenhage, Andrien Ylack.
40. [Amst.
Straeten 3, 19 mit Abdruck zweier
Melod. Lainbrecht lebte als Dichter im
Haag. Die beiden Melodien sind sehr lehr-
reich für die Zeit und aufserordentlich
rhythmisch belebt. S. 22 eine Melodie
„Ballade d'Ai'ile" zu einem lyrischen Dra-
ma. Straeten verzeichnet weiterhin noch
andere Werke von ihm ohne Musik, nur
in ,,Dicht-Conste in dicht beschreven, uyt-
gegeven door de Gilde des H. Geests in
Brugghe. 16ö9 — 02. 4"" befinden sich
auch Musiknoten (ib. 2.5). S. 32 führt er
noch die ,.Deuehden-lof tot weUecom-
wenschiuge . . . Brugghe 1662" an und
teilt die Musik eines Pastorales (Ist.) mit.
Laiubriigo, (xiovanni Battista,
um 1625 Tenorist an der Kgi. Ka-
pelle zu Mailand (genannt durch
Seraf. Cantone).
Lamentationes ohne Autoren,
darunter auch die Piissimae ac
sacratissimae von 1557 (s. Eitner 1).
Im Ms. P. [B. M.] Siehe auch Da-
vey im Register.
Lami (Lamy), Michaeli, um
1697 Priester und Kapellmeister
an der Kirche St.-Innocents zu
Paris, nahm 1728 seinen Abschied.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt :
Cantates, petits motets ä une, deux et
trois voix, et un cantique nouveau ä deux
choeurs et Symphonie ajoutee, propre par-
ticulierement pour la fete de Päques, ä
l'usage des cathedrales. Paris 1720 Witte,
fol. [Paris Nat. Bibl. Eoueu.
Fetis teilt Einiges aus der Vorrede mit.
Lami, Pater Xicolö, aus Assisi,
war um 1668 Bassist am Dome zu
Orvieto. dem Vannarelli in seinem
Decachordum Marianum einen Ge-
sang widmet.
Lamny. Christoph, ein Musiker
an „Unser lieben Frauen'' zu Mün-
chen, heiratet am 21/5 1670 Elisa-
beth Schiffmann (Kirchenbuch).
La Moeulle, O . . . de,
ist in den Samlwken. von l.')38 — 1543
mit 5 ^-ierstim. Chansons vertreten (Eit-
ner 1).
La violette, L abbc du Contant,
ist bekannt durch den Druck :
Traite sur la Poesie et la musique des
Hebreux. Paris 1781. 12". [Kat. Eee-
ves 1882.
Lamoniuary, Jean, geb. zu Va-
lenciennes im Anfange des 18. Jhs.,
war erster Violinist im Konzert ebd.
und gab nach Fetis 2 Bücher Se-
nates en Trios pour le Violun in
Paris, heraus. Nachweisbar sind:
Senates en trios pour 2 Yiolons et B.,
oe. 1. 2. 3. Paris (1749). 3 Stb. [Pa-
ris Nat.
Quatuors en svmphonie pour 2 V. Alto
et ß., oe. 4. Paris. 4 Stb. [ib.
La 3Ioree, Prince de. Dichter
und Komponist des 13. Jhs.
Im Ms. in Montpellier fol. 201, Vo eine
Motette: Au uouvian tens que j'oi ces
oisians, ä 3 voix mit 2 verschiedenen
Texten in den Oberstimmen, wie es da-
mals Gebrauch war. Coussemaker .5, 197,
druckt aber die Motette nicht ab.
Lamorette (Lamerette), Michiel,
wird am 7. August 1593 vom Ma-
gistrat im Haag als Musiker (Can-
tor) angestellt und am 4/4 1594
ein Privilegium auf 3 — 6stim. Kom-
positionen zum Druck bei Charles
de Schildere in Middelburg ausge-
stellt (Aktenstücke inBouwst. 1, 22).
Lamoretti.
27
Lamotte.
Lamoretti, Piotro 3Iaiia, um
1621 Organist an der Kirche St.
Agostino zu Piacenza, ist bekannt
durcli :
Primo libro de'iladi'igali concertati a 2,
3, e 4 voci di . . . Piacenza de Padri Ca-
nonici Lateraneusi , Con due Madrigali
pieni a cinque, & un balletto ä cinque . . .
Yen. 1621 AI. Vincenti. 5 Stb. 4". 21
Gesge. Dedic. und Vorwort im Kat. 3,
86 Bologna abgedr. [Bologna.
La Morias, ... Musiker a/d.
Hofkapelle Heinrich IV. von Frank-
reich (1589 — 1610). Castil-Blaze
72 ff.
Laniorli^ro (La Morliere), Comte
Charles - Jacques - Louis -Augus te
Kochette de, zeichnet sich auf
seinen Kompositionen nur mit
,.Comte de Lamorliere"; geb. um
1701 zu Grenoble. gest. Anfang
Febr. 1785 zu Paris. Er diente
anfänglich bei den Fufssoldaten,
erhielt später den Titel eines Che-
valier de 1 'ordre du Christ von
Portugal, fixierte sich in Paris
und trat als Schriftsteller über
Musik auf, doch leistete er, wie
Fetis sagt, nur sehr Mittelmäfsiges.
Fetis führt die Schriften an :
Lettre d'un sage a un bonime respec-
table, et dout 11 a besoin, sur la musique
italienne et fran^aise. Paris 1754. 12".
[Brüssel 391 7. J Liepmannssohn besafs
einst drei Dracke Kompositionen, gez. mit
Comte de J.amorliere, da Fetis von diesen
nichts erwähnt, tonnte damit vielleicht
ein anderer als der obige gemeint sein.
Ihre Titel lauten :
Encore un Souvenir aus muses, theme
varie p. le V., av. acc. du 2. V. ou du
quatuor ad lib. 4 Stb. fol. (ohne Ver-
lag). — Les adieux ä Viotti, Souvenir
elegiaque pour 1 V. princip., un V. d'acc.
oblige et d'une B. ad lib. 4 Stb. fol. (ohne
Verlag). — Mes adieux aux muses, theme
varie p. le V., av. acc. du Pfte. oe. posth.
on peu s'en faut ! Paris, Pleyel. 2 Stb. fol.
Lamot, siehe SeLwiiide.
Laujotta, 3Iartino, Tenorist an
der päpstl. Kapelle und in deu
Jahren 1628 u. 1634 Kapellmeister
daselbst (Haberl, Kat. 69).
La Motte, De, ein Tanzkompo-
nist aus dem Anfange des 17. Jhs.,
dessen einstimmige Tanzmelodien
Praetorius 1612 in seiner Terpsl-
chore mehrstimmig bearbeitet hat.
Lamotte (Lamota). Franz (Fran-
9ois), geb. um 1751 in Wien (nach
anderen in den Niederlanden), wurde
der junge Engländer genannt, da
ein industrieller Engländer deu be-
gabten Knaben von seiner Mutter
durch Kauf an sich brachte, dessen
sich früh zeigendes Talent als Vio-
linist ausbilden liefs und auf Eei-
sen eigennützig für sich verwertete.
Am 31. Dez. 1766 trat er in Wien
auf, wohin er unlängst gekommen
war, wie das "Wiener Diarium mit-
teilt. Mozart lobt sein treffliches
Staccato. 1767 hörte ihn Gerber
(Lex. 1) in Leipzig bei Hiller spie-
len. 1769 trat er in Paris auf,
wo er mit Giornovicchi (Jarnowick)
siegreich rivalisierte; 1776 in Lon-
don (Pohl 2, 370). Von 1772 bis
1781, seinem Todesjahre (im Maga-
zin 1780, 494 ist aber schon 1780
sein Tod angezeigt), ist er als Ksl.
Kammermusikus in Wien an der
Hofkapelle angestellt (Hanslick 107.
Köchel 1 Nr. 1218. Gerber 1 u. Fetis
Anekdoten, sonst ungenau^ Von sei-
nen Komposition, sind nachweisbar:
I. Coucerto pour V. principal et orch.
Paris, Le Duo. [Paris Nat.
2e Concerto, dito. Paris, Le Duc. [Pa-
ris Nat Brüssel Cons.
In beiden Bibl. auch das 3. Concerto,
ebd. verlegt. — In Musikfr. Wien alle 3
Conceiti und 6 airs mis en Var. p. V. et B.
In B. Wolfenbüttel ein Concerto in D.
ä V. princ, 2 corn. 2 fl. 2 V. Va. e B.
3 Sätze in 9 Stb. Ms. fälschlich mit E.
Lamotte gez.
A Solo for the V. & a B. London fol.
unter rran(;'ois Lamotte. [br. Mus.
Unter Francesco Lamota: Sei Sonate
a V. e B. Tre composte da F. L . . . e
altre tre da altro Autore. Lond., Wel-
cker. Wer die anderen Autoren sind,
weüs ich nicht. [B. Wag-ener.
La Motte-Fouque.
28
Lampadius, Autor.
Liepmannssohn besafs einst von ihm:
Sonate p. le V. av. acc. de B., oe. 5.
Paris, Leduc. Er nennt sich hier 1. Vio-
linist des Kaisers. Ferner: 6 airs mis en
variations p. le Y., av. acc. de B. Paris,
Leduc. fol.
La Motte -Fouque, Friedrieh
Baron de, Kgl. preufs. Major und
Eitter des St. Johanniter Ordens,
geb. 12. Febr. 1777 zu Branden-
burg, gest. 23. Jan. 1843 zu Ber-
lin. Er nahm 1814 seinen Ab-
schied und widmete sich ganz der
Literatur und Musik, teils auf sei-
nem Gute Neuuhausen, teils in
Berlin lebend.
In Schott's Cäcilia Bd. 7, 223 befindet
.sich ein Aufsatz „Melodie und Harmonie"
von ihm, in Bd. 2, 169 ,.Der unmusika-
lische Musiker"; auch an Schilling's Lexi-
kon war er Mitarbeiter. In Halle soll er
einige Vorträge über Poesie und Musik
gehalten haben. Er schrieb auch unter
dem Kamen Pellec)rm (Ledebur. Fetis).
Lampadarius , Joannes , ein
Theoretiker des 14. Jhs. zu Kon-
stantinopel, der Sänger an St.
Sophia war. Er schrieb einen
Tractat :
Tayvoloyia t7,? juovaiy.ri? TsyrTj? (Ab-
handlung vom Wissen in der Musik).
Xach Fetis besafs Martini eine Kopie, wo-
von der Kat. des Liceo aber nichts weifs,
wie aber Forkel mitteilt, ist nicht der P.
Martini, sondern ein Abt Martini in Ve-
nediggemeint, de.ssen Ms. Buruey kopierte.
Ferner befindet sich eine Kopie in Turin.
Gesänge eines Troparion's in B. Fetis,
Brüssel LS41, doch heilst hier der Autor
Gregor L . . . (Fetis). Im hr. Mus. Ms.
118 u. 137 einige Hymnen.
Lampadarius, Petrus, geb. zu
Tripolitza im Peloponnesos gegen
1730, war Priester und Sänger an
der griechischen Kirche zu Kon-
stantiuopel. Er ordnete die grie-
chischen Gesänge und hinterliefs
zahlreiche Mss. Fetis verz. noch
einen Gregor L . . ., der aber dem
19. Jh. angehört.
Lampadius, . . .
bekannt durch 2 zweistim. Gesänge im
Samlwk. 1549 a (Eitner 1).
Lampadius (Lampe), Auior(Auc-
tor). Der eigentümliche Vorname
soll von jenem sagenhaften Trierer
Bischöfe des 4. Jhs. herrühren, der
in Braunschweig hoch gefeiert
wurde. Man vermutet, dass er am
20. August, dem Hauptfeiertage
jenes Bischofs in Braunschweig
gegen 1500 geboren ist. Er starb
gegen Ende des Jahres 1559 in
Halberstadt. Seine erste Anstel-
lung fand er in Goslar, wo er ein
Schulamt vielleicht auch das Kan-
torat bis zum Jahre 1531 oder 32
bekleidete. Um die Wende des
Jahres 1531 erhielt er die Auf-
forderung, das Kantorat an der Jo-
hannisscliule in Lüneburg zu über-
nehmen und erhielt behufs Um-
zuges 15 Mk. angewiesen. Sein
Gehalt betrug 70 Mk. Lübisch, doch
erhielt er nur 60. Hier gab er
sein Compendium für die Schul-
jugend heraus. 1537 wütete in
Lüneburg die Pest und er verlor
alle seine Kinder, er selbst und
seine Frau genasen wieder, zogen
aber, um sich gänzlich auszuhei-
len, nach Braunschweig. Im Nov.
1537 finden wir ihn in Wernige-
rode a/Harz, wo er die Ptektorstelle
an der evangelischen Lateinschule
bekleidete. Kurz vor 1541 erhielt
er die Predigerstelle in Halberstadt
an der Marti uikirche mit der die
Rektorstelle an der evangelischen
Schule verbunden war. Sein Ge-
halt betrug jährl. 80 Gld. Hier
blieb er bis an sein Lebensende.
Dass er auch Komponist war, be-
i weist eine Stelle aus einem Briefe
von 1556 an Erasmus Frölich
(Biogr. in Viertelj. 6, 91 ff. Jung-
hans 21. 22). Der Titel seines
theoretischen Werkes lautet:
Compendium musices, tam figurati quam
plani cantus ad formam Dialogi, in usum
ingenuae pubis ex eruditifs musicorum
soriptis accurate cougestu, quäle ante hac
Lamparelli.
29
Lampe, .lohaun.
nnnq uisü, & iam recens piiblicatum.
Adiectis etiam regulis concordautiarum &
componendi cantus artificio, sunmiatim
omnia inusices praecepta piilcherrimis
exeiiiplis illustrata, siiccincte k siinpliciter
complecteus. Praeterea additae sunt for-
mule intonandi Psalmos, & i-atio accentus
ecclesiatici, legendorum quoque Euangeli-
oi-uin i.\: Ei)istolarum. Ab Auetore Lam-
padio Luneburgensi elaborata.
Am Ende : Bernae Helvet. per Mathiam
Apiarium. 1537. kl. 8«. sig. A-G. [B.
Br. B. Hbg. br. Mus. Brüssel.
Vorwort von Eberhard von Rumlang
aus Winterthur. gez. Bern 18. Aug. 1537.
Dedic. vom Autor.
Ausgabe von 1539 ib. [C. P. Brüssel.
Alainz. Paris Mazarine. Ijologua. B. M.
Ausgabe von 1541 ib. 7 Bg. [B. Hbg.
Ausgabe von 1546 ib. [Stadtbibl. in
Zürich. Brüssel.
Ausgabe von 1554 ib. [B.Br. B. Wagener.
Oxford Bodl.
Seine theologischen Schriften sind in
Viertel]. 6, 104 ff. mitgeteüt.
Lamparelli, Antonio, geb. um
1761 zu Turin, gest. um 1832 zu
Yitiy-le-Frangais. Schüler von Am-
boni im Gesänge, trat in den Ge-
sangschor der Kathedrale, ging spä-
ter nach Paris, liefs sich als Ge-
sangslehrer nieder und komponierte
zahlreiche Koraanzen und Chan-
sonettes, die sich eines grofsen
Beifalls erfreuten. Um 1813 lebte
er in Lille, gegen 1820 in Troyes
und erhielt dann in Yitiy-le-Fran-
cais eine Organistenstelle (Fetis).
Von seinen Kompositionen kann
ich nur nachweisen:
„Permets moi", Eomance av. acc. de
pft. ou de harpe. Paris, Duhan. [Mai-
land Cons.
Lampe, Charles Jolin Frede-
rik, der Sohn des John Frederik,
folgte um 1758 seinem Grofsvater
von mütterlicher Seite Charles
Young als Organist an Allhallows,
Barking in London bis 1769 (Grove).
Man kennt von ihm einige Catches
und zwar
2 Catches in Longman's Collection of
Catches Nr. 67 : If you trust before 3 stini.
und Nr. 147 : Sack I hear, 4 voic. Ferner
in Walsb' Catch Club einige Catches. —
Ebenso in Catch Club 3 Edinburgh 1. Bd.
— Im br. iMus: 6 English songs, Lond.
1764. fol. — In John Simpson's Cora-
panion 1 Piece. — Siehe auch das Samlwk.
The musical Entertainer bei George Bick-
hani 1737/38. — In Roberts Clio and
Euterpe.
Lampe, Friedrich Adolph, geb.
19. Febr. 1683 zu Detmold, gest.
8. Dez. 1729 zu Utrecht. Ein pro-
testantischer Theologe, der in Bre-
men studiert hatte und als Pastor
augestellt wurde, folgte 1703 einem
Rufe nach Franeker und 1726 einem
nach Utrecht (Becker 1, 33. Bouwst.
2, 37). Yon seinen Werken gehö-
ren hierher
Tractatus uberioris de Cymbalis vete-
iTim rüdes lineae. Bremae 1700. [Ko-
penhag.
— De cyml)alis veterum libri 3, in
quibus quaecumque ad eorura nomina,
differentiani, orginem, historiam . . . Traj.
ad Rh. 1703 Guil. a Poolsus. 12». 405 S.
10 Kupfertaf. [B. B. Dresd. Freisiug.
ß.Lpz. Musikfr.Wien. C. P. B. Wage-
ner. R. C. of Mus. Amst. Glasgow. Rom
Cecilia. Bologna, br. Mus. Oxford Bodl.
Im Kat. von Weckeriin (C. P.) S. 168
eine Beschreibung des Inhalts. Abdruck
auch in Ugoliui Thes. ant. sacr. T. 32
p. 867.
Geestelycke Gezangen . . . en Verbonds-
Liederen ... Utrecht 1724 van Poolsum.
8". [Amst.
— Neue Ausg. Utrecht 1740. 8». [Amst.
Lampe, Johann oder Greorg
Friedrieh, wie ihn Reichard im
Gothaischen Kalender abwechselnd
nennt. Er war 1744 zu Wolfen-
büttel geb., betrat als Säuger 1779
die Hamburger Bühne, kam 1788
nach Schwedt aus Hoftheater und
soll sich dann als Musiklehrer in
Düsseldorf niedergelassen haben
(Gerber 2). Reichard bez. ihn schon
1777 als Musikdirektor der Acker-
mannschen Truppe in Hamburg,
giebt die Stelle aber im selben
Jahre auf und widmet sich nur
der Komposition. 1780 zeigt er
das Singspiel an „Das Mädchen im
Lampe, John Frederik.
30
Lampe, John Fredeiik.
Eichthal", welches schon 1779 in
Hamburg" aufgeführt wurde. Ferner
1786 „Die Liebe" ein Prolog und
Trauermusik zur Galora. Nach
Gerber 1 sind auch Sinfonien u. a.
von ihm bekannt.
Das Mädchen im Eichthal. Ein länd-
liches Hochzeits-Spiel in 5 Aufz. Hambg.
Ms. P. [Berlin Hochsch.
Die in Joh. Joach. Chr. Bode's Alma-
nach von 1777 befindlichen 3 Lieder, nur
mit Lampe gez., sind gewiss von ihm.
Auch im Ms. 15 630 Nr. 24, 2.5 der B. B.
(Arien und Duette im Dnick) befinden
sich 2 Gesänge nur mit Lampe gez. (Kei-
chard 1777, 257. 1778, 199. 1780, 135).
Lampe, Johu Frederik, geb.
um 1702 in Sachsen. Auf dem
theoretischen Werke: A piain and
compendious, London 1737, nennt
er sich „Some time student of
Helmstad in Saxonie". Er ging
1725 nach England als Fagott-
bläser und fand im Opernorchester
Anstellung, brachte am 13. März
1732 die Oper Anielia im Hay-
markettheater auf die Bühne, lebte
1741 zu Preston Gild und später
in ehester, wo er die Opern „I)ra-
gon of Wantley, the Dragoness,
Ameiia" u. a. aufführte. 1744
kehrte er nach London zurück,
wurde Komponist am Covent Gar-
den und trat auch als Sänger auf.
1749 wandte er sich nach Dublin,
1750 nach Edinburgh und starb
dort den 25. JuH 1751, 49 Jahr
alt (Stephen, Daten nach dem Grab-
stein. Hawkins 5, 371. Grove, der
auch ein oberflächliches Verz. seiner
Werke giebt. Burney 7, 655. 762.
Chrysander, Händel 2, 401. Schil-
ling nach Hawkins). Nachweisbar
sind von seinen Arbeiten:
A piain and compendious method of
teaching thorough bass, after the most
rational mann er with proper rules for
pracHce. The examples and lessons cu-
riously engraved on copper plates. By
. . . London 1737 Wilcox. 4». 45 S.
93 Taf. [Brüssel. E. C. of Mus. B. Wa-
gener. br. Mus. Cambridge FW. Glas-
gow.
The art of musict. London 1740. 8».
[br. Mus. E. C. of Mus. Glasgow.
The grand chorus as perform'd in the
representation of the Coronation at the
theatre roval in Covent Garden. London,
fol. P. [E. C. of Mus.
Kirchen - Music die am Danck- Feste
wegen der unterdrückten Eebellion den
9. Oct, 1746 in der Savoy zu London . . .
aufgefüini wurde. Hannover u. Göttingen
bei J. AV. Schmidt. Part. Vortitel eng-
lisch: London, printed by the author. fol.
[B. B.
Hymns on the Great Festivals, and
other occasions. (Words by C. "Wesley,
Music by J. F. Lampe.) Lond. 1746 for
M. Cooper. 4". [br. Mus.
The Dragon of Wantley. Songs &
Duetto's in the burlesrjue opera, call'd . . .
Lond. 1738. fol. [br. Mus. E. C. ofMus.
Druck und im Ms., Text von Thom. Barrovv.
— Songs & duettos in the burlesque
opera call'd the Dragon of Wantley.
Lond. 1743. 4». [Glasgow.
— The songs, duettos and Trio in the
. . . for the harps. & voice. London (1752),
qufol. [br. Mus.
— TÜe songs and Duettos in the Opera
called Dragon of Wantley, adapted for
Germ, flute, hautboy & V. with a Th. ß.
and addetional song as performed by Mr.
Laguerre . . . London, Wilcox. fol. 36 S.
[B. Wagener.
Margery. Songs & Duetts in the bur-
lesque opera called . . ., beiug a sequel
to „the Dragon of Wantley". Lond. 1739.
P. qu4u. [E. C. ofMus. Glasgow.
Pyranms cC' Thisbe: a mock opera,
the words taken from Shakesp. Lond.
(1745). fol. P. [br. Mus. E. C. of Mus.
Musikfr. Wien. Oxford Bodl.
A Cantata & 4 engl, songs. Lond. fol.
[br. Mus. Brüssel Cons.
The gr. Concerto, favorite songs, duet-
tos, trio, & chorus in the masque called
The Sliam conjurer. Lond. (1741). fol.
[br. Mus. E. C of Mus.
British melody, or the musical Maga-
zine, cons. of a large variety of . . . Eng-
lish & Scotch songs, airs . . . The whole
revis'd & corr. & one fourth part of them
set . . . Lond. 1739. fol. [br. Mus. Glasgow.
Ladies Amüsement, beiog a new collect,
of songs, ballads . . . Dublin, fol. [br.
Mus. E. Col. of Mus.
Wit musically embellish'd, being a coli,
of 40 new engl, ballads ... ib. fol.
[br. Mus. E.C. ofMus.
Lampe, John Fredeiik.
31
Lampugnani.
— ib. (1731). fol. vol. 1. [br. Mus.
The vocal musical mask, a collection
of English songs, never before printed set
to imisick (mit Bc). Lond., Walsh. fol.
Musik von L., F. Pahna, Festiug, Defesch,
Arne, H. Bürgern, Vernon, Beard, L. Gra-
nom, Weideman, Gluck, Händel, Boyce,
Fronde, C. Smith n. Lowe. [br. Mus. R.
C. of Mus.
1 Ayr, in Airs 1676 b.
Gesge. in K. Fr. Abel's Summer's tale,
auch unter "'i\^alsh.
Siehe Biekham, George jun. Heraus-
geber des Samhvkes: The mus. Entertainer.
Siehe Rob. Bremner 3.
In Longman's Collection of Catches der
Catch: Hot Mutton pies 3 voc. Nr. 58.
1 Gesg. in J. Simpson"s Thesaurus.
22 Einzeldrucke von Songs u. Balladen.
London, [br. Mus.
The fond fair. Einzeldruck. Lond.
[R. C. of Mus. 1251. In 1373 andere
Einzeldrucke.
Ms. 15630 Nr. 24 u. 25 in B. B. einige
Gesäuge.
The Cuckoo; a Concerto in 5 pts.
Lond., Hari'ison & Co. fol., nur Klavierst.
vorhanden, [br. Mus. B. Wagener besitzt
davon ein Buch in 8" von 6 Seiten, be-
titelt: The celebrated Cuckoo Concerto.
In T. A. Ärne's 6 Original Medley
Overtures. s. 1. Stb. fol. [br. Mus.
In Minuets et Rigadoons Nr. 10 ein
Menuett mit Lampe gez.
Lampodiii^er, Johann, Dis-
cantist an der Hofkapelle in Wien
mit 15 Gld. monatL vom 1. Nov.
1593 bis t 24. Aug. 1595 (Kö-
chel 1).
Lampiignani, Grioranni Bat-
tista, geb. zu Mailand um 170(3.
Sein Todesjahr, Avas bisher mit
,,nach 1772" verzeichnet wurde,
wird durch Cambiasi's Dokumente
um mehr als ein Jahrzehnt hiuauf-
gerückt, denn derselbe verz. ihn
noch in den Jahren 1779 — 1789
als Maestro al Cembalo am Theater
in Mailand. Im Herbst 1743 wurde
er als Musikdirektor und Kompo-
nist a/d. italienischen Oper in Lon-
don an Stelle Galuppi's engagiert
und am 15. Nov. 1743 seine Oper
„Roxana'- gegeben, die 1746 wahr-
scheinlich unter dem Titel „Ales-
sandro nelTIndie" wieder auftauchte
(Burnej 7, 450). Am 3. Jan. 1744
erschien Alfonso (Burney 7, 451
Urteil und bemerkt dabei, dass L.
damals noch sehr jung war und
aus Mailand kam). 28. April 1744
brachte er die „Alceste" auf die
Bühne, 1755 „Siroe". 1770 lebte
er wieder in Mailand als Gesang-
lehrer und wirkte auch vertretungs-
weise am 1. Flügel in der Oper
(Burney 1, 71 u.'7, 450 ff.). Ar-
teaga schreibt ihm die Erweiterung
und gröfsere Sorgfalt der Instru-
mentalbegleitung in seinen Opern
zu. Bei Fetis ein Verz. seiner
Opern von 1737 bis 1766.
An Opern sind nachweisbar:
Alceste. The favourite songs in the
opera called ... Lond., Walsh. 18 S.
[B. Wagener. br. Mus.
Alessandro ueH'Indie. The favourite
songs in the opera called . . . London. F.
[R. C. of Mus. br. Mus. abgedr. in Walsh
Delizie 1776, vol. 4.
Alexander in Per.sia. Mischoper, siehe
unter Alexander in P. 1741.
Alfonso. The favourite songs in the
opera called . . . Lond. 1744. P. fol.
[br. Mus.
L'amor contadiuo, in three acts. 1766
in Lodi gegeben. P. im Ms. [Cambridge
FW. 132.
Aunibale in Capua. The favourite songs
in the opera called . . . Lond. 1746. fol.
siehe Hasse, [br. Mus.
Antigono. The fav. songs in the op. . .
London. P. fol. [R. C. of Mus. 856.
Ipermestra. The favourite songs in the
opera . . . Lond. fol. ein Paticcio von Hasse
u. L. circa 1770. [br. Mus.
Semiramide, opera. Milano 1762. Ms.
P. [Neapel Turch. br. Mus. im Druck bei
Walsh im Samhvk. Delizie, vol. 5.
Siroe. The fav. songs in the oi)cra . . .
Lond. 1755. P. fol. [br. Mus. R. C of
Mus.
Ms. 1890 P. 40 in R. C. of Mus. Samlg.
von verschiedenen Opern.
Aria: Sempre coitante (?) fiuo alla
morte per Sopr. c. strum. Ms. Stb. [Ro-
stock.
2 Arien im Ms. P. [B. M.
7 Arien aus Opern, Ms. P. [B. Kgsbg.
Lampiignaai.
32
Lancelot.
Jos. Müller glaulit. dass Nr. 4. 6. 7 von
Hasse aus der Oliinpia sind.
4 Arie ä Sopr. c. ström. Ms. B 424
P. qnfol. [Dresd. Mus.
Troppo caro o Dio f. 1 St. u. Clav.,
in Venetiaa ßaUad's by Sigr. Hasse. Lond.
[B.M.
Son sventurato, Aria p. Sopr. c. orch.
Ms. L 306 in B. B., Part.
Aria „Pliva del caro bene''. Ms. P.
[Darmst.
In Hofb. Wien Ms. 17 680 zwei Arien
in P.
1 Duett und 2 Arien mit kl. Orch. in
P. u. Stb. [Schwerin F.
Aria „Se non ti moro a lato'' p. Sopr.
con archi. Ms. P. [Mailand Cous.
Pensa a serbarmi o cara. Aria, cantata
da Carestini in Veuezia 1743. Ms. P.
qu4''. [Bologna.] Ebeudort „Mi sciogli
le catene", Aria von demselben gesungen,
s. a. P. im Ms.
1 Arie, Bd. 9 in einem Samlwk. Arien.
P. Ms. [Bologna Kat. 3, 28-5.
2 Nrn. in Ms. 357, br. Mus., Cantate
ed Arie.
2 Arien im Ms. f. Sopr. u. A. mit Orch.
[Cambridge FW 137.
1 Bd. Arien f. Sopr. mit V. A. u. B.
Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
In Walsh Summer's tale, einige Ge-
sänge, siehe auch K. Fr. Abel.
Instrumental- Werke :
Sinfonia a 2 V. Va. 2 Cor. e B. 3
Sätze : Allg. And. Allg. in Od. Ms. 248.
Stb. [Karlsruhe.
Opern-Sinfonie zur Fredegunda im KL-
A. Ms. 314. [Wolfenb.
2 Concerti a 2 Fl. 2 V. Va. (2 Corni)
Vcl. 3 Sätze: Allg. And. Allg. Ms. 249
u. 250 in Stb. [Karlsruhe.
Concerto a piu stromenti c. Cembalo
obl. Ms. P. [Darmst.
Six Sonatas for 2 V. a. Th. B. for the
harps. or Vcl. op. 1. Lond., Walsh.
3 Stb. fol. [B.Wageuer. br. Mus. nebst
einer 2. Ausg.
Sonata a 3: 2 V. e B. fol. — Sin-
fonia ä 4 in D Jl 2 V. Va. e B. Mss. in
fol. [B. Up.sala.
6 Sonatas for 2 V. with a Th. B. . . .
comp, bj' L. & San Martini (G. ß.) op. 1.
London, fol. [br. Mus.
6 Sonatas (wie vorher) op. 2. Lond.
fol. [br. Mus.
3 Klavierkonzerte, das 2te mit Violine,
sonst nur Klav. allein. Mss. [Darrast.
La Mule (Mole), Criüllauiue de,
erhielt im Oktober 1553 das städti-
sche Kantorat zu Genf (M. f. M.
16, 21).
La Murette, Michel de, war
1563 Knabensäuger au der spa-
nischen Hofkapelle Philipp IL,
studierte darauf zu Alcala und
erhielt 2 Praebenden (Straeten 1,
245).
Laiiari, Cristoforo, Priester,
wurde am 13. Dez. 1765 zum
Lehrer des Knabenchors an S.
Marco in Venedig gewählt (Caffi
1, 42).
Laiias (Llanas, Lianas), Jo. de,
siehe Yliaiias.
Lanau, Christopli, gest. 1770
zu Oldenburg, daselbst Organist
und ein tüchtiger Klavierspieler,
der, wie eine alte Nachricht sagt,
nur den 2. und 3. Finger der
rechten Hand gebrauchte (Joh.
Wolfram, Gesch. des Oldenburger
Singvereins, 1896 M. f. M. 28, 87).
Lancaster, Laureiice, um 1478
Organist a/d. Kathedrale zu Ripon
mit einem Gehalte von 3 s. 6 d.
und als Sänger von 6 s. 6 d. (West).
Lancel, . . . scheint noch dem
18. Jh. anzugehören und ist be-
kannt durch
Le serment mutuel, cantatille ä 2 voix
(haute-contre et dessus) av. simphouie et
Bc. Les paroles et la musique sont de
■ ■ ■ "■ foL
Paris, l'auteur. fol. [Brüss.
ein Gelehr-
M. Lancel.
Cons.
Lancelot, Claude,
ter und Rektor der Schule von
St. Nicolas du Chardonneret. Geb.
zu Paris um 1615, gest. im Exil
zu Quimperle (Dep. Finistere) den
15. Apr. 1695. Unter seinen ge-
lehrten Sclu'iften befindet sich auch
eine Abhandlung über den Choral-
gesang.
Die erste Ansg. wird von Felis an-
geführt: Nouvelle methode de plain-chaut.
Paris 1668. 4", ist aber nicht nachweis-
bar, dagegen eine spätere Ausg. trägt den
Titel:
Lancetta.
33
Landi, Giuseppe.
L'art de chanter ou methode facile pour
appreudre en fort pevi de temi)S les vrays
priücipes du plein chaiit et de musique,
et pour les mettre surement en pratique,
par... Paris 1685 Baiard. 4». [Brüssel.
Paris Nat.
Lancetta, Griovanni Battista,
lebte im 18. Jh. und nennt sich
Maestro del canto. Er ist be-
kannt durch:
Lamentationi poste su le notte. Ms.
von 1721 in 4«. 23 Bll. mit Musik.
[Antiq. Eosenthai.
Laiicetti, Salvatore, bekannt
durch
6 Solos . . . for the Vcl. with Th. B.
Lond. c. 1770. fol. [br. Mus.
Laiicez, . . . bekannt durch sein
Portrcät, worauf er 1788 Professeur
de Violon genannt wird und an
der grolsen Oper zu Paris als
erster Violinist in 4. Keihe an-
gestellt war (Gerber 2).
Laiiciani, Flayio Carlo, lebte
im 17. Jh. u. ist bekannt durch das
Oratorio Le mai-tyre de St. Eustache
und Oratorio di Santa Clotilda, Mss. in
C. P. und Paris Nat.
Oratorio Santa Dimna figlia del re
d'Irlanda. Ms. P. [Modena.
Cantata: Vidi spuntare, per S. c. Bc.
Ms. 467. [Venedig Marco.
Serenata a 3 v. c. 2 V. e Troraba
7 Stb. Ms. von 1685. [Modena.
Lauciani, Francesco Antonio.
Im ArcJiiv des S. Marco zu Venedig
befindet sich im Ms. 467 die Kantate:
Lasso che far, per Sopr. col ßc.
Lancionus, Franciscus, Sopra-
nist um 1630 an der päpstl. Ka-
pelle (Haberl, Kat. 69).
Lanctin, siehe Diiquesnoy.
Land, . . .
Im Archiv der Kirche zu Ely in Eng-
land befindet sich das Anthem: Praise
the Lord.
Landarit, Glreco, in der Mitte
des 16. Jhs. Sänger am S. Marco
in Venedig (Caffi 2, 49).
Lande, siehe Lalande.
Landewyck, Jean-Charles, geb.
um 1775 zu Brüssel u. gest. ebd.
5. Sept. 1851, war während 50
Rob. Eitner's Quellen-Lexilcon. Bd. 6.
Jahren Organist an der Kirche
N. D. de la chapelle zu Brüssel
u. ein ausgezeichneter Orgelspieler.
Auch als Komponist zeichnete er
sich aus, doch scheint bis heute
sich nichts erhalten zu haben
(Gregoir, Galerie. Artistes).
Landgraf von Hessen -Darm-
stadt
ist ein Ms. in Upsala ohne Datum gez.,
dalier eine nähere Bestimmung ohne Kennt-
nis der Komposition unmöglich. Man be-
wahrt dort auf: 6 Senates ä 4: 2 V. A. B.
Part, in fol.
Landgraif, Johann Friedrich,
geb. 21. Mai 1683 im Schloss
Vippach bei Vippach, begraben am
4. April 1744 zu Erfurt, wo er
seit 1705 die Organistenstelle an
der Kaufmannskirche bekleidete,
auch war er ein fleifsiger Kirchen-
komponist (Gerber 2, das Todes-
jahr mit 1644 verz. ist nur Druck-
fehler; Fetis macht aber aus dem
Begräbnistage den Todestag).
Landi, Abbe Filippo, bekannt
durch
6 Duetti a 2 Sopr. e clavic. [Musikfr.
Wien. Zeit unbekannt.
Landi, Grioachino (Joachim),
kam um 1727 mit einer italienischen
Operntruppe als deren Musikdirek-
tor nach Brüssel, wurde 1731 Vice-
kapellmeister an der Kgl. Kapelle
daselbst und lässt sich in den
Listen der Kapellmitglieder bis
1744 verfolgen. Am 5/10 1732
erhielt er 250 Gld. als Ersatz für
eine Pfründe, die ihm nicht ge-
währt werden konnte, da er nicht
Priester war. In den Jahren 1737
befand er sich in Wien, 1739 in
Mailand (Straeten 2, 211. 214. 5,
152. 181 teilt eine Anzahl Doku-
mente auf ihn bezüglich mit).
Landi, Oiuseppe, aus Bologna
und Mitglied der philharm. Aka-
demie, ein Komponist aus dem
Ende des 18. Jhs., von dem sich
3
Landi, Giuseppe.
34
Landi, Stefano.
in einem Autogi'. zu Bologna (Kat.
2, 247) Bemerkungen aus den
Jahren 1791 bis 1793 über seine
Thätigkeit finden; demnach diri-
gierte er (l'ho battuto) an S. Fran-
cesco (zu Bologna) die Kirchen-
musik; sein Instrument war eigent-
lich der Kontrabass. 1801 war er
Präsident der philh. Akademie.
An Kompositionen besitzt das Lic.
mus. zu Bologna:
Requiem e Kyrie da moito, 4 voc. c.
V. P. Autogr. qufol. 12 Ell.
Domine ad adjuvandum a 4 voei con-
cert. c. strum. e ripieni. Pait. Autogr.
qufol. 9 Ell. u. in modemer Pait. von
Busi.
Ecce nunc a 4 v. c. strum. 10/1 1792.
P. Autogr.
Sanctus Dens, Sanct. fortis, 4 v. conc
c. strum. Febr. e Marzo 1791. Part.
Autogr.
Responsorio del beato Leonai'do 3 v.,
2 Ten. e ß. con stnim. P. Ms. qufol.
7 Ell.
Mulier ecce filius tuus. 2 v. c. stnim.
da corde. P. Autogr.
Sitio, a 2 voc. c. V. P. Autogr.
2 Gesänge von Lor. Gibelli instnimen-
tierte er (Eologna, Kat. 2, 236). Ebenso
einen von G. Ant. Perti (Kat. 2, 293).
Landi, Orteiisio. gab heraus:
Ragionamenti familiari de diversi autori,
non meno dotti, che faceti. et dedicati
alla rara cortesia del molto Rev. . . Andr.
Matth. d'Acquaviva. Yinegia 1550 del
Pozzo. 4". [Bologna.] Enthält Xach-
richten über Francesca da Correggio,
Mainolda, S. Alda Lunata (zu Ungunsten
der Musik, sagt der Kat. 1, 343). Ferner
über den Musiker Dom. Roncalli u. Lu-
cretia Gonzaga Manfrona zu Gunsten der
Musik.
Landi, Stefano, geb. zu Eom
Ende des 16. Jhs., seine Druck-
werke reichen bis 1639. 1619
erschien sein erstes Druckwerk,
worauf er sich bezeichnet: „Maestro
di Capeila del lUustr Monsignor
Marco Comaro Vescovo di Padova,"
die Dedic. ist schon am 1. Febr.
1618 unterz. 1620 lebt er in Rom.
Der Titel nennt keine Stellung, erst
aus dem Druckwerke von 1624 er-
fahren wir, dass er „Clericns bene-
ficiatiis in Basilica Principis Aposto-
lorum nee non in eccles. D. Mariae
ad Montes Musicae praefectus"' war.
In 1634 und folgende Jahre bez.
er sich mit „Musico della capella
di N. S. e Cherico (Kleriker) bene-
ficiato nella Basilica di S. Pietro
(zu Rom). Von seinen Werken
sind nachweisbar:
1619 a. La morte d'Orfeo. Tragi-
comedia pastorale con le rausiche di . . .
Op. 2. Yen. 1619 B. Magni. 1 vol. fol.
[br. Mus.
1619 b. Madrigaii a cinque voci lib. 1.
Con Basso per sonare. Di . . . Venetia
1619 Magni. 6 Stb. 40. 21 Madr. [Bo-
logna. Rom Cecilia.
1620. Arie a una voce. Di . . . Yen.
1620 Magni. 1 vol. in fol. 74 S. 61
Gesge. Nr. 55 — 60 zugleich mit der Tabu-
latur f. spanische Guitarre. [B. Br. C. P.
br. Mus.
1624. Psalmi integri 4 voc. Romae
1624 Robletti. 8 Gesge. in 5 Stb. [Gap.
Julia.
1627. II 2. lib. d'Arie musicali di . . .
Roma 1627 Robletti. 1 vol. fol. 19 S.
15 Gesänge mit Bc. [Bologna, Kat. 3, 237
Abdr. der Dedic.
1628. Missa in benedictione uuptiarum
6 voc. Romae 1628 Robletti. Chorb. fol.
28 BU. [Krakau. Cap. sistina.
1634. 11 S. Alessio, Dramma musicale
deil'Eminentiss . . . Card. Barberino, fatto
rappresent, al Sereniss. prencipe Aless.
Carlo di Polouia, dedicato . . . Roma 1634
P. Masotti. 1 vol. in fol. 82 S. Ein
Teil der Dedic. abgedr. im Yogel 1, 344.
Beschrbg. u. Urteil in M. f. M. 14, 98.
[Bologna. Rom Cecilia. Oxford B. L.
Upsala. Paris Xat. Florenz B. L. Neapel
Cons. B. M. Kopie.
1637. 11 5. lib. d'Arie da cantarsi ad
una voce con la Spinetta & con le Httere
per la Chitarra. Di . . . Yen. 1637 Magni.
1 vol. fol. 29 S. 17 Gesge. nebst An-
gabe der Dichter. [B. Breslau.
1638. II 6. lib. d'Aria da cantarsi ad
una voce. Yenetia 1638. [Bibl. Bohn in
Breslau, 1 vol. in fol.
1639 zeigt Fetis an: II lib. 1. delle
Misse a capella a 4 et 5 voci. Roma 1639
Grignani.
In Quagliati's La sfera armoniosa 1623
p. 54 die Arie c. Bc: Non si scherzi,
p. 56: Chi nel petto aHoggia amore. In
Landini.
35
Landrin,
Samlwken. (Eituer 1 unter Lando) sind nur
„Ego flos campi'- 1621a und „Sub tuum
praesidium'' 1616 von ihm. Ferner in
Quagüati's Samlwk. Giardino musicale
1621: In van lusinghi 1 voc. c. Bc. und
in Robletti's Le Kisonanti sfere 1629 :
Mira Gloria 2 voc. c. Bc. — In Sam-
manico's Sacri affetti 1625: Domine quis
habitabit, C. e Barit.
Landini, GfioTaniii Battista.
ein Sänger aus dem Anfange des
16. Jhs., von dem sich in
Quarnerus' Cuutrapuuctus von 1528 im
Exemplare zu Florenz ein hds. angehängtes
4stim. ilotett befindet.
Laiiclino, Francesco, auch i<>a?z-
cesco cieco da Firenxe, oder Fr.
Francesco degli oi'gano, Franciscus
de FlorenUa (Florencia), ein im
14. Jh. zu Florenz geborener und
daselbst lebender blinder berühm-
ter Orgelspieler und Komponist,
dessen Lebenszeit von c. 1325 bis
1397 angesetzt wird. (Fetis widmet
ihm einen längeren Artikel, ob-
gleich man über sein Leben nur
wenig weifs. Siehe auch Ambros
2, 486, Ritter p. 4, Cappelli 8.
Viertel], siehe Reg. Ueber sein
Leichenbegängnis berichtet der
chev. Cesare Guasi an Padre Fre-
djani, abgedr. in Antologia contem- I
poreanea, anno L 1855 Nr. 1. Die !
Bibl. Mediceo Laurenz, zu Florenz, l
Ms. Flut. 61 Xr. 41, Ms. des 16. '
Jhs., enth. das Leben Landino's
von Franc. YilJani; Lafage 2, 497
Auszüge.)
An Kompositionen sind bis jetzt be-
kannt: Ms. 568 (535) SuppL, Paris Nat.
und Cod. 87 Bibl. Laurenziana zu Florenz,
beide mit gleichem Inhalte.
Se pronto non serä, 2 v. in Cod. 568
der Bibl. palatina zu Modena, abgedr. im
Facs. u. Üebersetzung in Coussemaker s
Sceltii di curiositä letterarie inedite o rare
dal secolo XIII al XVII. Dispensa 94.
Bologna 1868 [B. M.], ebenso in Capelli's
Werk p. 6.
Somma felicitä, sommo tesoro, Text
von Fr. Sacchetti, Komponist Francesco
Cieco da Firenze. Mss. Cod. Laurenziana
87 p. 127 u. 43 plut. 40 p. 44. Cod.
Yitali 1081 p. 92 (siehe CapeUi).
Giunta e vaga bella con gentilezza.
Cod. Lam-enziana 87 p. 160, gez. mit
Landiuo.
Beuche la bionda treccia, ib. p. 152,
gez. Francesco wie oben.
I dreistim. Canzone in mehrfachen
neuen Ausg. (Eitner 2).
Lando, M. Andreas, 1560/61
Kantor a/d. Kreazschule zu Dres-
den. Ueber ihn ist in den Akten
nichts zu finden, siehe Karl Held's
Artikel in Yiertelj. 10, 259.
Lando, Stefano, nicht zu ver-
wechseln mit dem jüngeren Stef.
Landi. Cerretto nennt ihn einen
Neapolitaner und guten Kompo-
nisten. Bekannt sind von ihm:
II 1. lib. de Madrigali a 4 voci. Vi-
neggia 1558 Scotto. 4 Stb. qu40. 39 Madr.
[Bologna: A. T.] In Samlwken. (Eitner 1)
sind nur von ihm: 1. lo mi vivea 3 v.
1566. 2. Quanto piu posso 3 v. 1570 u.
1571a. Ferner 3. lo navigai un tempo
3 v. in Scotto's Canz. uapol. lib. 2. 1566
und in 1572 Corona von Scotto: Quanto
piü posso.
Landono, Francesco, gab 1585
das Samlwk.
SpogUa amorosa Madrigali a cinrjve
voci di diversi eccelleutissimi mvsici
Nouamente posti in luce bei Scotto (s.
Scotto) heraus, welches in neuen Aufl.
1588. 1590. 1602 u. 1607 und mit ver-
ändertem Inhalte 1592, 1594 und 1600
erschien (siehe Eitner 1, 1588 e und Yogel
2. 439).
Landriano, Carlo Antonio, ein
berühmter Sopranist um 1655. der
herausgab :
Motetti ä voce sola, Milano 1655. Fetis
sagt noch, dass er 33 Jahr alt gegen 1657
zu Mailand starb und Organist an S. Ea-
faele zu Mailand war (Gerber 2).
Landricli (Landrik), Petrus,
von 1442 — 1451 päpstl. Sänger
(Yiertelj. 3, 223. 226).
Landrin, . . . Organist an St.
Roche in Paris bis 1756 (siehe Fetis
unter Balbastre). Man kennt von
ihm die Drucke:
I. Recueil d'airs figuree tel qu"il se jour
3*
Landrock.
36
Lang, Ernst Job. Bened.
aus "Woxball de la foire St. Germain.
Paris, Laadrin. 8«. [br. Mus.
4 andere Eecueils d'airs (ebenso). Paris,
Landrin. 8*^. Entb. Gesänge von Denis,
Labante, La Loyeau, Dficbere (Fiscber?),
Dauvergne, Canavase und Fauveau. [br.
Mus.
Potpourri franpoise des Contredance
ancienne . . . Paris, Landrin. 24 Nr. 8°.
[br. Mus.
Ob hier Verleger und Komponist der-
selbe ist, bedarf noch näherer Auskunft.
Landrock, Georg, geb. 30. Okt.
1615 zu Grorsenhain, gest. 29. Okt.
1655 zu Grimma. Besuchte die
Schule zu Meifsen u. ging 1636
auf die Universität in Leipzig. 1639
wurde er Baccalaureus u. 1640 Ma-
gister philos. In demselben Jahre
erhielt er das Kantorat an der Lan-
desschule in Grimma, mit dem das
Amt des 4. Schulkollegen verbun-
den war (Leichensermon M. f. M.
8, 1).
Landwiiig, Fat. Marcus, geb.
1759 in Zug, st. 1813 als Pfarrer
zu Feusisberg. 1777 trat er in
das Kloster zu Einsiedeln ein.
Ein Benedictus und ein Fauxbordon
besitzt im Ms. das Stift Einsiedeln (Schu-
biger 2, 52).
Laneare (Lanneare), s. Lanier.
La Neuville, de, um 1766 (oder
1767 nach Gregoir) erster Violinist
a/d. Oper zu Brüssel (Delhasse's
Annuaire dram.).
Lanfranco, GrioTanni Maria,
aus Terenzio im Farma'schen, lebte
im Anfange des 16. Jhs. und war
nach Fctis Kapellmeister an der
Kathedrale zu Brescia und nach
einem Briefe an Willaert, den
Straten 6. 195 mitteilt, Kanoniker
daselbst. Er ist bekannt durch
das theoretische Werk :
Seintille di musica di . . . che mostrano
a legge) e il Canto fermo, & figurato, gii
accidenti delle note misurate, le propor-
tioni, i tuoni, il contrapunto, et la diuisione
del Monocbordo, con la accordatura de
uarii instramenti , dalla quäle na.sce un
modo, onde ciascun per se stesso impa-
rare potra le uoci di (folgen die 6 Solmi-
sationsilben in schräger Stellung). Bres-
cia 1533 per Ludov. Britannico. qu4''.
4 BU. und 143 S. Voi-wort im Kat. 1,
229 Bologna abgedr. nebst anderem. So
berichtet z. B. der Kat. S. 230, dass sich
im Codex Ms. 5318 des Vatican zu Rom
ein Brief (Epistola) von ihm befindet,
nebst einem von Aaron, ^Yorin letzterer
L. erwähnt. Siehe auch M. f. M. 11, 3
und Forkel 8, 277. [B. B. Gotha. Brüs-
sel. C. P. Paris Nat. Bologna, br. Mus.
Florenz.
Lang:, F. Angelus, geb. 30. Aug.
1754 zu Hohenkammer, gest. 1798
im Kloster Oberalteich (Baiern),
trat 1774 in dasselbe, war Professor
zu Straubing u. Neuburg u. kom-
ponierte Mehreres für die Kirche
(Kornmüller 1, 439).
Lang[ius], Balthasar, Neapoli-
tanus (Neustadt), Kantor und Musi-
cus an der Schule zu Fensen und
Fürstenwalde ; gab heraus :
Newe deutsche geisthche und tröst-
liche Lieder, gantz lieblich zu singen und
auff allerley Instmmenten zu gebrauchen
. . . nach Art der welschen ViUanelleu mit
vier Stimmen. Wittenberg 1605 Job.
Gorman. 4 Stb. 4«. 10 Lieder. [B.
Zw: C.
Der Titel besagt: weiland Kantor . . .,
es lässt sich aber nicht feststellen, ob
sich das „weiland" auf sein Leben, oder
nur auf sein Amt bezieht.
Lans, Ernst Johann Benedikt,
geb. im Febr. 1749 zu Ilmenau im
Hennebergischen, gest. 6. Mai 1785
zu Nürnberg. Ein Musiker und
Maler, Schüler Gruber's in Nürn-
berg, bildete sich zum Harfenisten
aus, ging 1782 auf Konzertreisen,
trat in die Kapelle des Grafen von
Ahrenberg in Brüssel, ging 1783
wieder nach Nürnberg zurück und
lebte dort als Musiklehrer. Man
verz. von ihm:
Sonata per l'Arpa con A^olino. Auf
dem Titel bez. er sich als Virtuuso dell'
Arpa in Norimberga (Biographie 21). Nach-
weisbar an Kompositionen sind:
Einige Gedichte (12) des Heri-n G. A.
Bürger in Musik gesetzt . . . Nrnbg., Job.
Lang, Ferdinand.
37
Lang, Johann Georg.
Mich. Schmidt. 22 S. [B. M. Brüssel
Cons.
Lall?, Ferdinand, Mitglied der
Hofkapelle in München, diente
1706 schon 47 Jahre in der Ka-
pelle und ist 1706 65 Jahr alt.
1699 betrug sein Gehalt 473 Gld.,
wurde aber auf Wartegeld gesetzt.
Während der österreichischen Be-
sitzergreifung des Landes (1702 bis
1713) wurde sein Gehalt auf 200
Gld. zurückgesetzt (Kreisarch.).
Lau?, Franz, Jesuit in München,
von 1692 — 1700 Präses der gröfse-
ren lateinischen Congregation und
Präses der St. Michelskirche; st.
5. Okt. 1725 (Baader, Lexik, ver-
storb. baierisch. Schriftsteller 1825).
Er gab 1717 ein umfangreiches
Samlwk. heraus, welches die Hof-
und Staatsbibl. in München besitzt
und zum gröfsten Teile baierische
Komponisten enthält, betitelt:
a) Theatrum affectuum hiunanorum,
sive considerationes morales ad scenam
accomodatae in lucem . . . Monach. 1717
Math. Riedl. 4«. 14 Bde. u. 12 Hfte.
3 Bde. Text, 4 Bde: Orgel; C A. T. B.
2 V. Va. und 12 andere Stb.
b) Theatrum solitudinis asceticae sive
doctrinae morales per Considerationes Me-
lodicas ad normam sacrorum exercitiorura
S. P. Ignatii compositae.
c) Theati*um doloris et amoris sive con-
siderationes Mysteriorum Christi patientis
et Mariae matris dolorosae sub cruce in-
dolentis filio ... et quideni Theatrum
affectuum humanorum . . . a Francisco
Matthia Delaman Ser. Elect. Bav. Sacel-
lano Aulico.
a) enthält 9 Considerat. von Pater
Flcn-idus Ott, G. Ant. Bernabei, Jo. Andr.
Rauscher^ Rupert. Ign. Mayr, Dom. Dei-
chet, Ant. Deichel, Franc. Matth. Deia-
man, P. Melch. Dürr und Jud. Thadd.
Holt je 1 Gesg.
b) enth. 26 Considerat. von Rup. Ign.
Mayr 13, Jo. Andr. Ratischer 3, Gius.
Andr. Bernabei 3, Jo. .Christ. Pe% 2,
Dom. Deichet 1, Joh. Georg Stein griebler.,
Joh. Paul Weifs, Marianus Praunsperger
und Jud. Thadd. Holt.
c) enth. die Einleitung u. 22 Considerat.
von Frz. Matth. Delaman.
Lan?, Franz, senior und junior.
Senior war bis 1778 Waldhornist
a/d. kurf. Hofkapelle in Mannheim
mit 350 Gld. Junior gegen 1789
Waldhornist an der Hofkapelle in
München. Am 16/4 1800 wird
dem Kurfürsten sein Tod gemeldet
(Kreisarch.).
Lang, Hieronynms, ein Nürn-
berger Musikus, der 1626 in der
dortigen Musikgesellschaft thätig
war. In den Stadtrechnungen wird
er von 1617—1627 angeführt und
zwar mit Wartegeld bis 1621 und
von 1620 als Stadtmusikus (M. f.
M. 27, 6. 29, 54).
Lang, Johann.
5 Lieder in Zesen's Liebesflamme 1651,
p. 1. 17. 61. 87. 93.
Lang, Johann Baptist, um 1635
Bassist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 400 Gld. Gehalt; macht
am 23/1 1640 Hochzeit mit Kath.
Langin (Kreisarchiv u. Trauregister
der Frauenkirche). Ob der Bassist
ebendort, der von 1665 — 1676 verz.
ist, derselbe oder ein Nachkomme
ist, bedarf noch der Untersuchung,
denn damals dienten die Sänger
bis ins hohe Alter.
Lang, Johann Oeorg, zeichnet
sich mit Vorliebe als Erinnerung
an seinen italienischen Aufenthalt
mit G. G. Lang. In Böhmen um
1724 geb., ging er um 1749 nach
Italien, studierte den Kontrapunkt
in Neapel, kehrte um 1760 zurück,
trat in Dienste des Erzbischofs von
Augsburg und in den 70 er Jahren
als Kapellmeister in den des Kur-
fürsten von Trier, der in Koblenz
Hof hielt. 1775 bei Ankündigung
seiner Sonaten bez. er sich mit
Konzertmeister am kurfürstl. Trier-
schen Hofe und wird noch 1794
im Hof- und Staatskalender so an-
geführt. Haffner bez. ihn als Kon-
zertmeister des Fürsten August,
Lang, Johann Georg.
38
Lang, Phil. Karl Otto.
Landgrafen von Hessen-Darmstadt,
auf dem Titel seiner Fuga I™*-;
in welche Zeit dies fällt, ist un-
gewiss, jedenfalls vor 1775. Becker
bez. den Druck in seinem einstigen
Exemplare mit 1760. Ob Schubart
den obigen meint, von dem er
S. 228 sagt, dass er ein vortreff-
licher Musiker ist und die besten
Klavierstücke schreibt, lässt sich
wohl mutmafsen, da von ihm meh-
rere Klavierkonzerte und Sonaten
für Klavier bekannt sind (Diabacz.
Gerber 1. Fetis). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Sie liebt mich, für 1 Singst, u. Klav.
Ms. 12515 in K. [ß. B.
Gute Nacht an Röschen, Ms. 18830, 17.
[Hofb. Wien.
Vielleicht sind die „kleinen Gesänge
zum Klav.-' in einem Ms. Samlwk. in der
Hofb. Wien, nur mit Lang gez., auch von
ihm.
Sinfonia ex D. p. 2 V. 2 Hautb. 2 Cors,
2 Clarinettes e Timbales, Va. e B. 3 Sätze.
11 Stb. im Ms. [Wolfenb.
Sinfonia (Nr. 1—6). Augsburg 1760.
Stb. [Darmst.
2 Sinfonien, in Es. u. Dd. iu Stb. u.
Part. Mss. [Darmst.
1 Sinfonie in Cd. f. kl. Orch. Ms. P.
u. Stb. [Schwerin F.
Concerto per il Cembalo obl. con 2 V.
2 Ob. 2 Cors, Va. e B. op. 4. Ms. P.
fol. [Dresd. Mus.
Concerto pastorale p. il Cemb. 2 V.
Va. e B. 2 Fl. et 2 Corni ad lib. op. 5.
Offenb., Andre. 9 Stb. fol. [B. B. br.
Mus.
2 Concerti p. Cemb. c. orch. Stb.
Ms. 12510. [B.B.
Concerto p. Cemb. obl. e V. conc. con
2 V. e B. 5 Stb. [B. M.
2 Conceiü in Bd. u. Fd. f. Klavier u.
kl. Orch. Ms. Stb. [Schwerin F.
2 Concerti in F. u. Cd. per il Cemb.
concert. c. ström. P. qufol. Mss. [Dresd.
Mus.
6 Sonate per ü Cemb. Fl. V. Va. Vcl.
Ms. 12 511. [B.B.
6 Sonate a 4 parti obl. per il Cemb.,
Fl. trav., V. e Vcl. o Va. op. 3. Offenb.,
Andre. 4 Stb. [ßrüss. Cons. Dresd. Mus.
6 Sonate per il Cemb. c. V. e Vcl.
op. 6. Offenb., Andre, fol. [br. Mus.
Dresd. Mus. Schwerin F.
Sonata per il Cemb. c. V. e Vcl. obig.
Ms. (iufol. [Dresd. Mus.
2 exceUent Solos for the V. con Vcl.
obl. Lond. fol. [br. Mus.
4 grandes Senates p. le Clavec. ou Pfte.
dont Tune et a 4 ms. avec l'acc. 1 V. et
Vcl. oe. 7. Offenb., Andre. Stb. [Dresd.
Mus. Schwerin F.
Im Arrangement: 3 Concerti ä 2 Cem-
baU, (lufol. und 6 Quartetti ä 2 Cemb.
qufol. Mss. [Dresd. Cons.
4 Sonate per il Clav. Ms. 12512. [B.B.
Sonate per il Cemb. Ms. [Biüssel Cons.
5 Sonaten im Haffner, Oeuv. mel. Pars
4. 6—8.
Fuga Ima a tre per l'organo. Noribg.
Haffner Nr. 117 (1760?). 3 S. [B.B.
B. Lpz. B. "Wagener.
Siehe Bossler, Samlwk. 6. 8. 9.
Lang, J... 31..., gab 1803
Sonaten unter opus 16 heraus
(Anzeige).
Lang, Kasi)ar, liefs zu Costnitz
1660 Musae 1, 2, 3 voc. Cautiones
sacrae tempori et festis accommo-
data c. Yiolini drucken (Gerber 1).
Vielleicht derselbe wie Johann
Kaspar Lauge (s. d.).
Lang", Kilian, geb. zu Rappers-
hausen bei Römhild, Maler und
Musiker, zuerst im Dienste des
Herzogs Ernst August von Weimar
und Ernst Friedrich von Hildburg-
hauseu, lebte um 1790, 67 J. alt,
in Nürnberg. Er war als Harfenist
geschätzt (Biogr. 21). Die Aehn-
lichkeit in der Kunstausübung mit
Ernst Johann Benedict Lang ist
doch zu auffallend, als dass man
nicht an eine Verwechselung
denken sollte.
Lang, Martin, Waldhornist an
der Hofkapelle in München mit
500 Gld. In einer Eingabe um
Gehaltserhöhung erklärt er, dass
er schon 24 Jahre im Dienst sei.
Schon am 29/1 1779 wird ihm
Zulage bewilligt (Kreisarch.).
Lang, Philipp Karl Otto, um
1702 Organist in Hochstadt (nach
Werckmeister's HarmonoL, Vorbll.).
Langdon.
39
Lange, Herm.-Fran9. de.
Langdoii, Richard, Mus. Bac,
Solm des Geistlichen Tobias L. Er
war Priester-Yikar a/d. Kathedrale
zu Exeter und erhielt 1761 den
Grad eines Baccalaureus in Ox-
ford. Von 1753—77 bekleidete er
in Exeter den Organistenposten,
darauf zu Ely, 1778 zu Bristol,
dann von 1782 — 94 zu Armagh
und starb am 8. Sept. 1803 zu
Exeter (Stephens. AVest). Er gab
heraus :
Divine Harmony; being a coUection in
score of Psalms and Anthems . . . Lond.
1774 Longmau, Lukey & Co. fol. [br.
Mus. Glasgow.
Turn thou us, Anthem, Ms. 1643 [R.
C. of Mus.
Cupid & Chloe. A cantata. Lond. fol.
[br. Mus.
12 Songs & 2 Cautatas, op. 4. Lond.,
for the author. fol. (f. 1 Singstim. mit
bez. B.) [br. Mus.
12 Glees for 3 and 4 voices . . . Op. 6.
Lond., J. Bland, fol. [br. Mus.
A 2. CoUection of songs. Lond., J.
Johnson, fol. [br. Mus.
I told my nymph. Au admired song
of Mr. Shenstone's . . . Lond., E. Falkener.
fol. [br. Mus.
10 Songs & 1 Cantata. Lond. fol.
[br. Mus.
Wit musically embellish'd: Being a col-
lectiou of forty uew English Ballads; the
words by divers eminent Hands, set to
niusick with a thor. B. for the harps. by
Mr. . . The tunes all transpos'd for the
Flute. Lond., for the author. fol. [Brüs-
sel Cons.
A collection of songs set to inusic by
. . . L. fol. [br. Mus. Glasgow.
1 Glee und 2 Chöre in Londoner Ein-
zeldrucken, [br. Mus.
6 Sonatas for the harps. op. 3. Lond.
fol. [br. Mus.
In Warren's Vocal harmony 2 Glees
und Catch.
In John Bland 4. Samlwk. ebenfalls.
Lange, ... ist 1744 Mitglied
der Berliner Hofkapelle mit 220
Thlr. Gehalt (Bitter 1, 26).
Lange, Alexander, aus Berlin,
um 1754 Fagottist a/d. Hofkapelle
in Berlin (Marpurg 1, 78).
Lange, Grottlob August, Musik-
verleger in Berlin, zeitweise auch
noch in Stralsund, verlegte nach-
weisbar von c. 1754 — 1794. Unter
seinen Verlagsartikeln finden sich
auch 2 Samlwk., die keinen Her-
ausgeber nennen, also von ihm
selbst zusammengestellt sind:
1. Geistliche, moralische und weltliche
Oden von vei'schiedeneu Dichtern und
Componisten. Berlin 1758. in 4". 39 S.
mit 34 Liedern von Agricola, Fasch, Graun,
Kirnberger 2, Krause 2, Marpurg 22,
Nichelmann, Eackemaun, Sack u. Schale 2.
[B. B. B. M. B. "Wagener. B. Lpz.
Biiissel Cons. 431.
2. Vier Ciavier- Sonaten eines Unge-
nannten, der Demoiselle Weisbeck vom
Verleger gewidmet. Berlin und Stralsund
1782. fol. [B. B.
Lange, Gregor, siehe Langius.
Lauge, Gruido de, päpstl. Sänger
in Avig^non 1372 (Viertelj. 3, 213).
Lange, Hans, stand von 1572
bis 1585 in preufsischen Diensten
als Kammermusikus in Berlin mit
15 Thlr. viertelj. Gehalt. 1573 ist
er in der Liste als Harfenist bez.
(Schneider 7. 9. 20. Friedländer).
Lange, Herman-Fran(^ois de,
geb. um 1717 zu Lüttich, st. ebd.
um 1781. Seine Musikausbildung
empfing er in Neapel, hauptsäch-
lich im Yiolinspiel und der Kom-
position. An St. Paul zu Lüttich
fand er endlich den bescheidenen
Posten eines ersten Violinisten, auf
dem er bis zu seinem Lebensende
ausharrte.
Seine gedruckten Kompositionen be-
stehen aus Instrumentalwerken -und geist-
lichen, wie weltl. Gesängen, auch einer
Oper „Nicette" Liege 177 6, nach dem
Textbuche (Verz. s. Werke ohne Fundort,
sowie Biogr. in Biogr. nat. beige unter
„De"). Straeten 3, 73 sagt noch, dass
sich in der einstigen Libau'schen Bibl.
6 Messen zu 4 St. 2 V. und Orgel in
Lüttich in 7 Stb. gedruckt befanden. Der
Titel obiger Oper lautet bei ihm ,, Nicette
ou l'ecole de la vertu, comedie en 3 actes
et melee d'ariettes, musique de M. F. de
Lange, citoyens de la ville de Liege,
represent. Jan. 1776" (in Lüttich). Ferner
LaDge, Joachim.
40
Langenaw.
führt er S. 110 noch das Werk ..Ludus
melothedicus" und .,Totoii harmonique''
an. Letzteres Werk liegt mir in 2 Be-
schreibungen vor und beide schreiben
E. F. de Lange, statt H. F . . . Der Titel
lautet :
Le toton harmonique ou nouveau jeu
de hazart. par lequel toutes personnes
pourront composer une infinite d'Airs et
Marches en Trio en faisant tourner uu
toton. Liege. [Eopenhag. Glasgow.
Möglich, dass er nicht Herrmann hiefs,
denn das Textb. bez. ihn nur mit M
(= Monsieur) F. de Lange. Schon Strae-
ten 1, 86 macht dieselbe Beobachtung,
vergisst aber in 3, 76 darauf und wieder-
holt nochmals dasselbe.
Lange, Joachim, aus Eulauien-
sem ßorussum (Preufsisch-Eylau,
R.-B. Königsberg), wo er um 1609
Kantor a/d. Schule war. Vordem
(1606) diente er als Organist bei
dem Herrn Wilhelm Slavata von
Chlum und Koschenberg (Titel).
Er gab heraus:
Das 1. Buch. Schöner newer weltlichen
Liedlein, derer Text am meisten von an-
sehnlichen Frawen vnnd Frewlein selbst
gemacht, vnd mit dreyen Stimmen, nach
Madrigalischer Art comp. Durch des AYoll-
gebomen Herrn Wilh. Slauata . . . Pragae
1606 typis Xigrinianis. 3 Stb. 40. 24 Lied.
Dedic. in Prag 1. Jan. 1606 gez. [B. L.
Hymenaeus in honorem uuptiarum . . .
Georgii Hartwig. 5 vocibus . . . Regio-
monti Boruss. tv'pis Osterbergianis. 1609.
5 Stbll. qu40. Text: Christe tuo thalami
junguntur. [B. Kgsbg. felilt C.
Missa super Angelus ad pastores, 5 voc.
Ms. von 1645. 4 Stb. in qu40. Nr. 3
nur mit Lang gez. Jos. Müller glaubt
es ihm zuzuschreiben, doch könnte man
auch Kaspar Lang der Zeit nach an-
nehmen. [B. Kgsbg. 13697 a — d.
Lange, Johann David, um 1764
Bratschist a/d. Hofkapelle in Dres-
den mit 250 Thlr. Gehalt (Fürste-
nau 1, 156).
Lange, Johann Kaspar, Kan-
tor zu Hildesheim, gab heraus:
Methodus nova et perspicua in artem
musicam, d. i. Recht griindliche Anwei-
sung wie die edle Music mit allen zuge-
hörigen Stücken auffs allerlieblichste . . .
beyzubringen sey. Nebst einem Anhange
derer jetzo gebräuchlichsten rausicalischen
Wörter etc. Hildesheim 1688. 8°. 64 S.
[Kopenhagen. Siehe Viertelj. 7, 519 ff.
Lange, Joseph, Schauspieler,
Maler und Komponist, Schwager
Mozart's, geb. 1. April 1751 zu
Würzburg, gest. 18. Sept. 1831 zu
Wien. Er war als Schauspieler am
Wiener Theater thätig, 1810 pen-
sioniert, trat aber noch bis 1821 als
Gast auf. 1796 ging seine Oper
„Adelheid von Ponthieu'' über ver-
schiedene Bühnen. Selbstbiogr.
1808 (A. d. B.).
Lange, Matthias, Kantor und
Schulkollege der fürstl. Schule in
Bernstadt (Schlesien) um 1688. Ist
bekannt durch den Gelegenheits-
gesang :
Defs . . . Printz Caroli . . . Geburtstag.
Oels 1688. 4 Bll. in fol. [Dr. Bohn in
Bresl.
Lange, Ulrich, in Baiern geb.,
gest. 1549 in Leipzig als Kantor
a/d. Thomaskirche, wo er seit 1540
angestellt war (Dörffel 1, 3 nach
Stallbaum), Ein Ulrich Lang ist
1522 als „Singer" in der Stadt-
kapelle in Augsburg verz. Möglich,
dass es der obige ist.
Wahrscheinlich ist der 5stim. Gesang:
Sunt duo saepe dies, 2. pars: Ergo tibi
quoties natalis, im Ms. 1 Nr. 127 der B.
Br., Part, in Tabulatxir aus der 2ten Hälfte
des 16. Jhs., unter Udalricus Langius,
von ihm.
LangemantI, Heinrich,
ist im Ms. 122,' Chorb., 1714—16 ge-
schrieben, mit 7 Antiphonae cumPsalmis
4 — 8 voc. vertreten. [B. M.
LangenaAV (Longenaw), Johann
Leonhard von, auch nur mit Joh.
Leonhard oder Leonhardi gez.
Er ist nur bekannt durch 5 deutsche
weltliche Lieder in Samlwken. (Eitner 1),
die ihn als einen sehr frühen Komponisten
charakterisieren, der noch bis ins 15. Jh.
zu verlegen ist, trotzdem die Lieder erst
später durch Drucke bekannt ^vurden. In
den M. f. M. 26, 82 u. 87 habe ich mit-
geteilt: 1. Es giengen neun jungfrawen,
frisch auf, und 2. Drei laub auf einer lin-
den, beide 4stim. Auch im Ms. "W 94
Langenoith.
41
Langius, Gregor.
Nr. 1130 in B. B. befinden sich einige
in P.
Lanuenoith. Greorg.
Im Ms. Z 39 der B. B., 12 Stb. von
1628, befindet sich unter Nr. 12 eine
Missa 5 voc. sup. Spereraus melica (Ky-
rie u. Gloria). Nr. 13, Missa in festo
nati\itate, 5 voc.
LaiiKeyelt, Justus A..., ist
am '29. Jimi 1706 als „Musices
Magister" au der Universit. zu
Levden eingeschrieben (Bouwst.
3, 4).
Langhaus (im Ms. Z 88 der B.
B. lese ich Langkaufs), Urbaii,
aus Niviraontanus (Schneeberg?)
geb., war 1591 Chordirektor „apud
Glaucenses"' (Glauchau '?).
In Ambr. f ritsch ein Trauergesang:
Justonuu animae in Deo, vielleicht 4stim.
(siehe Balthas. Crusius). In Ms. Z 38,
B. B., ein Zwickauer Gesaugb. in Orgel-
tabulatur, Nr. 14: Nu hört ihr Christen,
last Euch sagen. Bl. 10 ist er als Dich-
ter des Liedes : „Last uns alle frölich
sein" genannt. Der in der Zwickauer
Bibl. Ms. 2 genannte Kopist : Samuel Ur-
ban Langhans von 1542 scheint ein Ael-
terer zu sein. Von den 8 dort enthalte-
nen Gesängen trägt keiner einen Verfasser.
Der Bassus fehlt und im Discantus Nr.
6-8.
Langhaniis, Jakob, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien mit
15 Gld. monatl. vom 1. Mai 1609
bis 30. Apr. 1619 (Köchel 1).
— Thomas^ Bassist ebd. mit 15
Gld. monatl. von 1602—1611 (ib.).
Langlie, siehe Lougi, Pietro.
Lanahediilt, Matheo, 1611 Sän-
ger und Musicus an der Kgl. Ka-
pelle in Brüssel (Straeten 2, 9, im
Register dagegen bez. er ihn als
Orgelbauer. Allerdings kommt auf
Seite 309 u. f. ein Orgelmacher
um 1624 vor, der sich Mateo
Langhedid nennt, der obige aber
ist unter den Musikern in einem
Aktenstücke verz.).
Langlieinz, . . . Musicus an der
Hofkapelle in Darmstadt, erhielt
1782 48 Gld. jährl.
Laiigliornc, William, ein eng-
lischer Komponist, gab heraus:
A bock of the choicest and most select
Psalm Tunes, as well ancient as modern,
. . . Together with certain Anthems &
Hymns, adapted to several occasions . . .
■with Instructions for singing. Second edit.
London 1723. 8». [R. C of Mus. 284.
Lauuius, Balthas., siehe Lang.
Langius (Lange),Grregor. Neuere
Lexica u. Kataloge schreiben Lange,
doch er selbst giebt sich selbst auf
deutschen Titeln die lateinische
Form. Gerber 2 giebt ihm noch
den Vornamen Hieronymiis^ den
er nirgends führt und den alle
Abschreiber des Gerber's, nebst
Jos. Müller im Kgsbg. Kataloge,
wiederholen. Er war aus Havel-
berg in Brandenburg geb. und gest.
zu Breslau am 1. Mai 1587. Nach
seinen Drucktiteln war er 1574
Kantor an der Schule in Frank-
furt a/0. und gegen 1584 städti-
scher Musikus in Breslau. Seine
letzte Dedication rührt vom Jahre
1586 her und klagt er darin, dass
er kontrakt an Händen und Füfsen
sei (Biogr. in M. f. M. 31 Nr. 1
und in Publikation Bd. 25). Seine
Werke sind folgende:
1574. Gamedion: in honorem . . . Adami
Bolferosii, civisFrancofordensis... Francof.
Anno 1574. Text Audi dulcis 5 voc. 5 Sthll.
qu40. [B. L.
1580. Cautiones aliquot novae 5 et 6
vocum . . . Francof. 1580 Eichorn. 5 Stb.
qu40. 19 Gesge. [B. L. Kat. 62 Auszg.
aus der Dedic. B. Br. B. M. Lüne-
burg. B. Brdbg. 5 a. 6 a vox.
— 1586 eine Ausg. mit Lib. I. gez.
5 Stb. [in Dr. Bohn's Bibl. B. Kgsbg.
B. Wagener.
i 1581. 2 Epithalamia in honorem Lazari
Opilionis zu 5 Stirn. In Joach. Belitz
Epithalamia 1581. [B. L.
1582 . . . Cantiones duae sex vocum
. . in honorem nuptiarum . . Mart. Nosleri
. . quibus aliud in ejusdem nuptias Epi-
thalamium 5. voc. Henning! ÄVinstmau
Hamburgensis amicitiae ergo accessit.
Francof. 1582 Eichorn. 2 Gesge. von
LangiiLS, 1 von Winstman. Nur 5 a vox
bekannt. [Brieg.
Langius, Gregoi.
42
Langle-Langlois.
1584a. Liber 2. cantionum sacrarum
4, 5, 6, 8, cum adjuncto in fine Dialogo,
10 voc. recens editarum a . . . Noribg.
1584 in officina Gerlachiana, suraptibus
(Breslau) Andr. Wolckeu. 6 Stb. qu4«.
26 Nrn. [B.Br. B.L. fehlt 6 a. Lüneburg.
1584 b. Nuptiis . . . Dn. Henrici Scbmid.
Cantio gratulat. Vratislaviae 1584. 6 Stbll.
4'\ [Dr. Bohn in Bresl.
1584 c. Gregorii Langii Havelbergen-
sis Newer Deudscher Lieder mit dreyen
Stimmen . . . Der 1. Tbl. . . . Brefslaw
1584 Job. Scharf fenberg. 3 Stb. qu40.
20 Lieder. Die Dedic. in Breslau mit
G. Langius Musicus unterz. [B. G: C
B.M: f. B.
Diese Lieder sind weniger ansprechend
als die von Regnart. Sie haben etwas
Steifes und wenig Melodisches, trotzdem
sie einst sehr gefallen haben müssen.
— a. Ausg. Breslau 1588 Wolcken.
3 Stb. [B.B. B.Dresd: B.
— a. Ausg. ib. 1592. [B. B: C. T.
— a. Ausg. ib. 1593. [Dr. Bohn: Disc.
— a. Ausg. ib. 1598 Wolcken Erben und
David Albrecht. [B. B. B. L. B.AVagener.
— Henning Dedekind gab sie 1615 in
Erfurt bei Mart. Wittel mit geistlichen
Texten versehen, ohne Aenderung der
Koten, neu heraus. [B. Hbg. Titel bei
Dedekind.
— 1615 gab sie Christoph Demantius
zu 5 Stirn, eingerichtet in Leipzig bei
Schürer heraus. [B. Hbg. AYolfenb., Titel
bei Demantius.
1585 a. Prudens, simplex: simplex,
prudens. Symbolum Francisci Viilingi,
Diaconi eccl. ... 5 voc. . . . Anno 1585.
5 Stbll. qu4^, am Ende: Vratislav. excud.
Scharf fenberg. Text: Ecce ego emitto
vos. [B. Br.
1585 b. Bekentnis der sünden, vnd
Gebet vmb gnedige lindernng der vor-
stehenden Not vnd gefahr. Einem . . .
Eath . . . Brefslaw . . . mit 4 Stirn. . . Im
thon: Aus tief f er not. 1 Seite in gr. fol.
Gedruckt durch Scharffenberg 1585. [B. Br.
1586 a. Cantiones aliquot novae 5 et
6 voc, siehe 1580.
1586b. Epithalamion ... 5 voc. Vratis-
lav. 5 Stb. [Dr. Bohn.
1586 c. Der ander Theil Newer Deud-
scher Lieder mit dreyen Stimmen . . .
Brefslaw 1586 gedr. durch Georg Baw-
mann, in verlegg. Andr. Wolcken. 3 Stb.
qu4P. 20 Lieder. [Dr. Bohn: Bassus.
B.Dresd: B.
~ a. Ausg. ib. 1590. 3 Stb. [B. B.
— a. Ausg. ib. 1597. [B. B. B. Hbg.
B. L. B. Wagener.
Angelus
— In geistlicher Umdichtung von Dede-
kind, wie Theil I. (1584 c).
— Von Demantius 5 stimmig. Erffurt
(1615) bei AVittel. 5 Stb. [B. Hbg. Titel
bei Dedekind.
1586. Cantiones lib. 1. siehe 1580.
1590. 3stim. Lieder 2. Tbl. siehe
1586 c.
1592. Newer deudsch. Lieder mit 3 St.
siehe 1584 c.
1593. 3stim. Lieder, siehe 1584c.
1597. 3 Stirn. Lieder 2. Tbl. siehe
1586 c.
1598. 3stim. Lieder, siehe 1.584 c.
1615. 3 Stirn. Lieder, zu 5 Stim. ge-
setzt von Chr. Demantius, siehe 1584c.
1615. 3 stim. Lieder 2. Thl. geisth
umgedichtet, siehe 1586 c.
In Profius' Cunis solenn. 1646 vier
Gesge. In Krengel's Tabulatura 1584 zwei
lat. u. 1 deutsch. Gesg. für Laute be-
arbeitet.
In Commer's Musica Sacra Bd. 19 eine
Motette. In Publikation Bd. 25 vier- bis
sechsstim. Motetten u. a.
Mss. B. B., T51 Gesänge in Part.
In Peitsch Partiturband Missa
5 voc.
Mss. in B. Br: 37 latein. u. 24 deutsche
Gesge. (s. Kat.).
Ms. mus. q. 89 a — f in Stadtb. Danzig,
Missa 5 voc. sup. Angelus ad pastoris ait
(Orlandi Lassi) Nr. 47, nur Kyrie u. Gloria.
In B. Brieg, Mss. 1 1 deutsche und lat.
Gesge. zu 4—6 Stim. mehrfach defekt
(s. Kat.).
Mss. B.L. 4 geistl. Lieder zu 4 u.
5 Stim. 4 Motetten zu 5 Stim. in mehr-
facher Kopie.
Honora medicum 5 voc. Ms. Stb. fehlt
5a. [B. Zw. Ms. 11, 53: Quicquid Adam
6 voc. — 1 Gesg. im Ms. 624, 4 Stb. in-
kompl. [br. Mus.
Eine Bibliographie in M. f. M. 31, 116
mit einem Verz. der hds. Gesänge. 24 Mo-
tetten in Publikation Jahrg. 29.
Langius, Udalricus, s. Lange,
Ulrich.
Langkaufs, Urban, s. Langhans.
Langie - Langlois , Honorö-
Francois -Marie, er selbst nennt
sich nur Langlc und ist auf seinen
Werken öfter ohne Vornamen gez.;
geb. um 1741 zu Monaco, gest.
20. Sept. 1807 zu Paris, 66 Jahr
alt. Seine Familie stammte aus
der Picardie. Er besuchte das
Langle-Langlois.
43
Langlois,
Conservatorio della Pietä dei Tur-
cliini zu jSTeapel (Florimo verz. ihn
nicht. Auf dem Traito de la fugue
und d'harnionie nennt er sich
,,aucien premier Maitre du Con-
servat. de la Pietä ä Naples").
1764 ging er nach Paris (nach
Lajarte, nach Fotis ging er erst
nach Genua, war dort Musikdirek-
tor am Theater und des Konzerts
und ging 1768 nach Paris), wo er
Musikunterricht im Gesänge und
Klavier erteilte und auch Lehrer
der Königin Maria Antoinette
wurde (Lajarte). Im Concert spiri-
tuel wurden mehrfach Kantaten
und Motetten von ihm aufgeführt,
auch die Monologe d'Alcide, de
Sapho, de Circo u. a. Als der
Baron Breteuil die Schule für Ge-
sang und Deklamation einrichtete,
berief er L. zum Lehrer und als
1791 daraus das Conservatoire ent-
stand, wurde er Bibliothekar und
Professor der Harmonie; bei der
Umgestaltung jedoch verlor er letz-
teres Lehramt, blieb aber bis 1802
Bibliothekar. Nach 1802 zog er
sich auf seinen Landsitz zu Vii-
liers-de-Bel bei Paris zurück und
starb dort. Fetis sagt über seine
Kompositionen^ dass sie wenig
Genie zeigen und zwar auf Grund
der Mss., die sich in der Bibl. des
Conservatoire befinden. Fetis führt
von ihm 8 Opern an. von denen
aber keine gefiel. Erhalten haben
sich davon die Opern:
Corisandre, Comedie-opera en 3 actes,
repres. 8,3 1791. Ms. P. 3 vol. [Paris
l'opera. C. P. Paris Nat. im Druck, br.
Mus. im Druck mit dem Titel: Coris., ou
les foux par enchantement. Opera-ballet.
P. Paris 1791. fol. Daimst.
Antiochus et Stratonice, 1786 in Ver-
sailles aufgeführi:. Ms. P. [C. P.
L'auberge des volontaires, 1793. Ms.
P. [C. P.
Älcide, opera, 1800, nur 1 Akt. [C. P.
Medee, en 3 actes. Ms. P. [C P.
La Mort de Lavoisier 1794. Ms. P.
[C.P.
Soliman et Rosine, en 3 act. (oder
Mahomet n.) 1792. Ms. P. [C. P.
Tancrede, en 5 act. Ms. F. [C. P.
Timlare, en 3 act. Ms. P. [C.P.
Les Yengeances. Ms. P. [C. P.
Aufserdem besitzt das C. P. 6 Bde. in
P., verschiedene Werke enthaltend, als
geistliche Gesänge u. a. ; ferner 6 Canons ä
3 voix; 3 Bde. Scenen und Arien. Les
Nocturnes ital. prov. du depot.
Hymne a la liberte, par T. Desorgues.
s. 1. [br. Mus.
In den Solfeges des Conservat. par
Cherubini etc. i.st er als Mitarbeiter ge-
nannt. Paris, Heugel & C. 5 voll. gr. 8*'.
[Binissel. Musikfr. Wien. br. Mus.
Siehe unter Solfege 2. 3. 5.
Im Journal 2 ist er mit Airs vertreten.
3 Canons k 2 voix egales. Paris, fol.
[br. Mus.
Methode de chant du Conservat., redigee
par Cherubini etc. L. ist als Mitarbeiter
genannt. Paris, Heugel & C. gr. 8".
[Brüssel. C. P.
Principes elementaires de musique für
das Conservatoire, L. war mit Agus, Catel
u. a. Mitarbeiter. Paris an VIJI— X. 2 vol.
fol. [Brüssel, br. Mus.
Traite d'harmouie et de modulation par
H. F. M. Langle. Paris 1793 Boyer. fol.
[Brüssel. C. P. Bologna. Kopenhag.
— a. Ausg. Paris, Nadermann (1797).
fol. [Brüssel. Glasgow.
Traite de la basse sous le chant, pre-
cede de toutes les regles de la composi-
tion, par H. F. Langle. Paris, Nader-
mann (1798). fol. [Brüssel. br.Mus. C.P.
Nouvelle methodü pour chiffrer les
accords, par . . . Paris, impr. de Goujon
fils, an IX— 1801. 8^ mit Musiktaf.
[Brüssel, br. Mus. B. B. Glasgow. Bo-
logna. C. P.
Traite de la fugue, par . . . Paris, chez
Taut. aSO.ö). fol. 100 S. [Brüssel. C P.
br. Mus. B. B. Kopenhag. B. "Wagener.
Glasgow.
Zu Thomas de Triarte's Gedicht: La
musique, übersetzt aus dem Spanischen
von Grainville, schrieb er Anmerkungen.
Paris, Fuchs, an VIII. 12^^. [Brüssel.
Langles, siehe Eiigles.
Langlois, . . . ein Violinist um
1766 an der Oper in Brüssel;
1773/74 betrug sein Gehalt 450
Gld. (Delhasse's Annuaire dram.
Gregoir's Panth. 5, 131. 138).
Langlois.
44
Lanyer.
Langlois, M., Advokat zu Gisors
am Ende des 18. Jhs., gab heraus:
Eloge funebre de P. Buisson, organiste
de Gisors, prononce dans cette ville, de-
vant une societe d'araateurs, le 2 sept.
1775. Rouen. 8". (Fetis.)
Laiigiiiasius, Grottfried, geb.
3. April 1684 zu Guben, besuchte
die Universität zu Leipzig und er-
hielt 1710 die Stelle eines Kom-
ponisten am Hofe zu Eisenach,
später wurde er Kammerverwalter
und Basssänger an der Kapelle.
Nach Walther schrieb er für die
Kirche und Kammer.
Lang'iieau, . . . Lautenist unter
Louis XIV. von Frankreich und
Mitglied der Kgl. Kapelle (Castil-
Blaze 148).
Langreder, R. F. Martin, aus
Hildesheim, gest. vor 1602, wie
sich aus folgendem Druckwerke
ergiebt. Nach Huemer 14 war er
Kanonikus regularis zu Suben, wie
auch das Druckwerk aussagt, dass
er aber dasselbe dem Abte Ale-
xander I. in Kremsmünster per-
sönlich überreichte, ist ein Irrtum,
er müsste es gerade noch als Ms.
gethan haben. Der Titel lautet:
Canticum gloriosae Deiparae Virg. Mar.
6 voc. super varia Madrigalia (ediert von
Midi. Hererius nach dem Tode des Autors).
Pataviae 1602 excud. Malth. Neunioger.
7 Magnif . [Proske. B. B : 5. vox. br.
Mus: 5a. 6a vox.
Honora niedicum (Motette zu 5 Stim.)
Pataviae 1602 M. Nenninger. 5 Stbll.
40. [br. Mus.
Laiigshaw, Jobn, war 1772
Organist an der Kirche in Lan-
caster und st. um 1798. Er hatte
unter John Christ. Smith (Schmidt)
studiert (Grove).
— John^ sein Sohn, geb. um
1763 zu London, um 1779 Schü-
ler Ch. Wesley, folgte 1798 seinem
Vater als Organist u. komponierte
Vokal- und Instrumental - Musik
(Grove).
Lanier (Laniere, Laneir, Lanyer,
Laneer, Lanneare, Laneare), eine in
London an der Kgl. Kapelle über
hundert Jahre als Instrumentisten
angestellte Musikerfamilie. Der
älteste ist
Nicliolas Lanyer, wie sie sich
im 16. Jh. schreiben, erst 1593
findet man neben Lanyer auch
Lanier gez., wie er dann im 17. Jh.
stets geschrieben wird, nebst den
oben verz. Varianten, die wohl aber
nur auf Ungenauigkeiten der Sekre-
täre und Verleger zurückzuführen
sind, lieber das Vaterland der
Familie streiten sich die Lexico-
graphen. Hawkins, Burney und
Grove glauben, dass die Familie
aus Italien stammt, Fetis dagegen
behauptet, dass sie Franzosen oder
Belgier sind und schliefst dies aus
einem Prozesse, bei dem 6 Lanier's
vor Gericht erschienen und die
Fetis mit französischen Vornamen
verz. Nach den im Stephen nie-
dergelegten Dokumenten hat Fetis
Recht, denn der Stammvater John
L. ist in Rouen geb. und starb
1572 in London. Sein Sohn John
ist der Vater obigen Nicholas, dessen
Söhne: Alphonso, Andreas, Cle-
ment, Jeronimo und John jun. sind,
Nicholas Lmiyer ist in Nagel's Annalen
c. 1565 als Violinist gez. und starb 1612
in London. 1570 kommt aber derselbe
Name als Flötist bis 1604 vor. Ob dies
derselbe ist oder schon ein Nachkomme
desselben, lässt sich bis heute nicht fest-
stellen. Die folgenden Lanier's stelle ich
alphabetisch unter ihre Vornamen:
— Alphonso Lanyer ebendort seit ] 593
verz., kommt auch unter dem Namen
Laneer vor. 1603 beträgt sein Gehalt
als Musiker, d. h. als Instrumentist (die
Säuger wurden Gentleman genannt) jährl.
£ 46. 10. 10. Am 23/11 1613 wird er
als verstorben augezeigt und tritt Hussey
an seine Stelle.
— Andreas Laneir (Lanier), Flötist
seit 1603 mit £ 17. 9. 2. jährl. Erhält
1640 £ 127 jährl. f 1662.
— Clement Lanier, Posaunist, 1604
Lauyer.
45
Lanivius.
bis 1651; 1640 betragt sein Gehalt jährl.
£ 46. Er starb 1661.
— Henry Lanier, am 8/10 1629 als
Musiker mit 20 d. täglich angestellt (das
sind 166 -3 Pf.).
— Innocent Lanyer (Lanier), seit 1593
als Flötist bis 1625 verz. Macht auch
Kaufmannsgeschäfte. Die meisten eng-
lischen Kapellmitglieder betrieben neben-
bei einträgliche Handelsgeschäfte mit aller-
hand Waren, da ihr Gehalt zu gering und
unsicher war.
— James Laniere, ist in den Jahren
1627 u. 28 unter Karl I. als Musiker verz.
— Jeronimo Lanyer, Posaunist, ist
von 1605 bis 1640 verz. Sein Gehalt be-
trägt £ 70 jährl.
— John Lanyer, später Lanier gez.,
Posaunist von 1565 — 1605.
— JoJin Laniere (jr.) war von 1625
Sänger und Lautenist a/d. Kapelle: sein
Gehalt betrug £ 40 jährl; ist bis 1640
zu verfolgen.
Michael Lanyer, Flötist, gez. in den
Jahren 1593-94.
— Nicholas Lanier der Jüngere, der
Aeltere ist zu Anfang genannt. Er ist
der Bedeutendste der L.'s und brachte es
bis zum Magister, was heute der Kapell-
meister ist. Er war nicht nur ein tüch-
tiger Musiker u. Komponist, sondern auch
MaJer und soll selbst als Graveur, d. h.
wohl Kupferstecher etwas geleistet haben.
Sein Name kommt 1625 unter den Laute-
nisten Karl I. zum ersten Male vor. Die
Mythe lässt ihn von Jeronimo abstammen
(Hawkins). Geb. im Sept. 1588 zu Green-
Avich (Davey 231), gest. im Febr. 1666
zu London (Grove, Appd.). Durch Bertolotti
102, der einen Brief von Daniele Nys an
den Herzog von Mantua schreibt, erfahren
wir, dass L. schon lange vo]' 1625 in der
Londoner Kapelle gedient haben muss, da
er bereits schon damals im Auftrage Karl 1.
Italien bereiste, um Bilder anzukaufen.
Nagel ei-wähnt dies S. 41 erst aus dem
Jahre 1626, wo er bereits schon wieder in
England sich befand. Ihm standen zu dem
Behufe £ 2000 zur Verfügung. Obiger
Brief vom 2. Aug. 1625 bez. L. als Eng-
länder, der die Gambe und Laute mit
grofser Fertigkeit spielt. Er befand sich
zur Zeit in Rom, will aber dann nach
Mantua kommen und sich dem Herzoge
vorstellen. Nys empfiehlt ihn dem Her-
zoge. Aus anderen Briefen von ihm selbst,
die im Huygens von Land mitgeteilt sind,
befand er sich 1645 in Antwerpen, wahr-
scheinlich wegen des Bürgerkrieges in Eng-
land, und sendet von da aus an Huygens
einige Airs seiner Komposition. 1646 bat
er Huygens um einen Reisepass, um eine
Lady auf Reisen begleiten zu können (siehe
p. XXI). Aus Nagel's Anualen erfährt
man noch, dass er 1640 mit 200 £ Ge-
halt als Magister der Kapelle vorstand und
sich bis 1663 in der Stellung verfolgen
lässt (Nagel 53). Nach Davey 332 be-
kleidete er 1636 das Amt eines Marshals
of the Corporation of Musicians. Mit dem
Jahre 1664 verschwinden die L.'s aus der
Kapelle, soweit wie sich aus den dürftigen
Quellen ersehen lässt. Als Komponist
wird Nicolas das Verdienst nachgesagt,
dass er und Coprario aus Italien den „stilo
rappi'esentativo" brachten und in England
1617 einführten. Siehe unter Masque at
the marriage of the Earle of Somerset,
gedichtet von Campiou, komponiert von
Nie. Laneir, Coprario & Campion, im Neu-
druck von Arkwright. London 1889. Im
Original im br. Mus. Auch in Smith's
Musica antiq. S. 60 ein einstim. Gesang
mit B. aus einer Maskerade von 1637:
Bring away this sacred tree. Ferner in
Playford's Select ayres & dialogues in 3
bookes befinden sich in den Ausgaben von
1653 und 1659 unter Nich. Lanneare und
Nich. Laneare einige Gesänge. — In
Henry Lawes' Select ayres & dialogues
book 2 (Godbid 1669) ebenfalls. — In
Hilton's Catch that Catch, Ausg. von 1667
u. 1673 unter Nich. Lanneare und Lan-
neie Gesge. Im br. Mus. Ms. 404 unter
Nie. Laniere und Ms. 232 unter Nich.
Laneir 11 Gesänge (Add. 11608). Eine
Cantate in Ms. 33236. — Grove führt
noch die Samlwk. 1667 The musical Com-
panion, 1669 The Treasuiy of Musick
und 1685 Choice ayres and songs, book
4 an, ohne nähere Angaben. Aucü in den
Synopsis 1680 von A. B. ein 3st. Gesang
mit Nie. Lanneare gez.
— Thomas Jjanier, Schüler von Nicho-
las, war 1661 unter den Musikern der
Privatkapelle des Königs. Von seinem
Vater spricht er, dass er sich im (Gefäng-
nis befinde.
— William Lanier, Sohn des Jeroni-
mo, wird 1634 als Musiker (Posaunist) er-
wähnt, dessen Gehalt 1640 £ 46 beträg-t
und 1662 starb.
Mit 1664 kommt kein L. mehr in der
Kapelle vor. (Siehe Nagel's Annalen im
Reg.)
Lanivius, ... ein berühmter
Lautenist des 17. Jhs. in England,
von dem Huygens spricht (ist
wahrscheinlich Lanier gemeint).
Lannaix.
46
Lantins, Ugo de.
Lanuaix (Lannoy), Darid de,
Kapellansänger an der Hofkapelle
zu Paris um 1462. 1466/67 ist
er unter David de Lannoy, Teno-
rist, mit 29 liv. Gage verz., ebenso
1472/73 mit einem Gehalte von
jährl. 180 liv. (Brenet 8—12).
Laniieare, siehe Lanier.
Laiiiig, (xeorg-, lebte um 1596.
Ms. 1640 (259), B. M., 1 Motette in
Orgeltabulatur, Nr. 64.
Laiiiikbiisch, Hans, Ende des
15. Jhs. Kantor an St. Stephan in
Wien (Pohl 3, 33).
Lanno, . . . kommt im Samhvk.
Künstlerverein mit einigen A^aria-
tionen vor.
Lannois, siehe Collinet de L.
Lannoy, Comtesse de Lannoy
Clervaux, nee comtesse de Looz
Corswarem, um 1767 im Schloss
Gray geb., heiratete 1789 den
Grafen Lannoy (Straeten 4, 402),
floh der Pievolution halber nach
Berlin und ernährte sich durch
Musikunterricht, später ging sie
mit dem Grafen nach Belgien und
dann wieder nach Paris. Fetis
glaubt, dass sie um 1822 starb.
Er führt von ihr Eomauzen und So-
naten an. Straeten 4, 403 giebt den Titel,
Beschreibung und Beispiele zu den letzte-
ren , betitelt: 3 Sonates p. le clav. ou
pfte. av. 1 V. et Vcl., ded. Prince Ernst
Auguste d' Angleterre. Chez Hummel a
Berlin, fol. 25 S. Ein Fiindort fehlt.
In der Lpz. Ztg. sind sie 1798, 1, 108
beurteilt.
Lannoy, David, s. Lannaix.
Lannoy, Jehan de, Kaplan u.
Sänger an der Hof kapeile zu Paris
von 1452—1467. Zuletzt beträgt
sein Gehalt HIlx-xX liv. (?). Brenet
5 — 11. Auch in Cretin's Deplo-
ration V. 212 wird er erwähnt.
Lant, Bartholomew, um 1564
Organist a/d. Kathedrale zu Ox-
ford (West).
Lant, John, Organist a/d. Ka-
thedrale zu Winchester, starb 1615.
Oliphant besafs von ihm im Ms.
eine Sammlung geistlicher Gesänge
von verschiedenen Komponisten,
die sich jetzt im br. Mus. mit Zu-
sätzen Ms. Add. 31462 befindet
(West).
Lantins (Latinis^ Lantius, Lau-
tinis, Lesarten des Ms.), Arnoldo
de, ein Komponist des 15. Jhs.,
der nahe an 1400 gelebt haben
muss.
Im Ms. 37 des Liceo mus. zu Bologna
17 zwei- und 3stim. Gesänge: 1 Messe,
Messenteile, Motetten und Chansons. Im
Codex 2216 der Universitäts-Bibl. zu Bo-
logna 4 andere Gesänge zu 3 Stirn: 3
Messenteile, ein 0 quam suavis est Domine
3 voc. (Siehe Lisio's Verz. beider Mss.
1893. Die Mss. werden aufserdera im
Ambros 8, 472. Viertel]'. 1, 476, Kat.
Bologna 3, 27 und M. f. M. 26, 105 mit
vielen Varianten erwähnt.) Der Codex
213 der Bodleianbibl. zu Oxford enthält
20 Gesänge. Wenn man das Eegister
der Gesänge S. 199 in der Neuausgabe des
Codex von den Gebr. Stainer niuneriert,
so findet man die Gesänge unter den
Nrn: 18, 45, 53, 86, 100, 126, 165, 172,
211, 221, 241, 267/8, 274, 282, 291/2,
307, 316 u. 318. Ein Arnoldo de Lat'inis
trat im Nov. 1431 als päpstlicher Sänger
ein, doch fehlt er in den Listen von 1432
schon wieder. Bei der einstigen Sorg-
losigkeit in der Xamensschreibung kann
mau sicher annehmen, dass dies der obige
Autor ist. (Viertel]. 1, 462 ff.)
Lantins, Ugo (Hugo) de, mit
den gleichen Namenvarianten wie
Arnold, ein Komponist um 1400,
der
im Codex 2216 der Universitäts-Bibl.
zu Bologna mit 3 Gesängen zu 2 u. 3
Stim. vertreten ist: 1. Christus vivit 3 v.
2. Ave corpus 2 v. 3. Ave regina 2 v.
In Ms. 37 des Liceo mus. zu Bologna 7
Gesge. zu 2, 3 u. 4 Stim: 4 Messenteile,
1 0 lux et decus, 1 Ave gemma, 1 Ave
venim. — In den Trienter Codices durch
Vergleich einen anonymen Tonsatz fest-
gestellt. — Im Codex 213 der Bodleian-
bibl. in Oxford 22 Gesge. T\"enn man
das Textregister in Stainer's Xeuausgabe
numeriert ohne die 2. Teile, so stehen
dieselben unter den Nrn: 2, 44, 52, 57,
101—3, 114, 116, 129, 133, 152, 153,
161, 195, 200, 242, 244, 257, 262, 302
Lanusse.
47
Lanzii, Giuseppe.
und 321. A madame playsant ist im
Facsimile und in Uebersetzung mitgeteilt.
Lanusse, . . . fils, um 1800 er-
schienen zu Paris bei Sieber von
ihm 6 Romances av. acc. de Pfte.
(Gerber 2).
Lanyer, John, Nicholas u. a.,
siehe Lauier. die ältere Linie.
Laiiz, Johann Michael, ein
Komponist aus dem Ende des 18.
und im Anfange des 19. Jhs., gab
allerlei Klavierpiecen heraus, von
denen Gerber 2 u. Fetis eine An-
zahl anführen. Nachweisbar sind :
Sinfonia ä 2 V. 2 Ob. 2 Corni, Fag.
solo, Ya. Ycl. e B. Ms. Stb. Esd.
[Schwerin F.
Sonate für Klavier zu 4 Händen, comp,
durch. ... op. 5. Braunschweig, Magazin
auf der Höhe. Zürich, Nägeli. [Briissel
Cons.
Lanza, Francesco Griuseppe,
nicht zu verwechseln mit Fran-
cesco Lanza ^ der im 19. Jh. in
Neapel und am Conservatorio San
Pietro a Majella seit 1827 ange-
stellt war und mit Giuseppe Lanxa,
der ebenfalls dem 19. Jh. angehört,
in London geb., dann nach Paris,
Lille und 1841 nach Amerika ging
(Florimo. Fetis). Francesco Giu-
seppe muss in der Mitte des 18.
Jhs. zu Neapel geb. sein, da sein
Sohn Gesualdo 1779 geb. ist. Er
ging nach 1779 nach London und
liefs sich daselbst nieder. Ueber
sein Leben ist nichts zu berichten;
Florimo verz. ihn im Register des
2. Bd. p. 120 unter Giuseppe Fran-
cesco L., doch ist er dort nicht zu
finden, auch weitere Nachsuchungen
ergaben nichts. Einiges von seinen
Kompositionen besitzt das br. Mus.
The celebrated Stabat mater, for 2 Sopr.
voices, op. 12. London (c. 179.5) E. Bir-
chall. P. fol. [auch im R. C. of Mus.,
nur mit Giuseppe im Kat. gez.
The much admired bastanet dance, iu
the ballet of Don Quichotte for F. Venua,
arranged as a Rondo. Lond.
The Calif, a Ballet. — Ariettes op. 4. —
10 italian Duetts op. 5, 1796. — Duette
f. FI. u. Pfte.
L'arte antica e raoderna, vol. 14. Lond.
Im ganzen 8 Drucke.
Lanza, Gresualdo, Sohn des
Francesco Giuseppe, geb. um 1779
zu Neapel, folgte seinem Vater
nach London und liefs sich als Ge-
sanglehrer nieder. Er starb 1859,
80 Jahr alt, Yon seinen Kompo-
sitionen, welche der Kat. des br.
Mus. von 1800—1843 ansetzt, sind
nachweisbar :
The elements of singing, in the Italian
and English .styles. 3 voll. Lond. 1809.
qu4". [Glasgo\v. br. Mus. 1. vol. 1813.
— L.'s Elements of singing . . . abrid-
ged. ib. 8».
— Elem. of sing, in the Italian & Eng-
lish styles. 4pts. Lond. qufol. [R. C.
of Mus.
— L.'s Abridgement of his work . . .
London 1826. fol.
Signor L.'s new method of teaching
class singing. Lond. 1843. 4''.
Gran Messa di gioiia completa per 2
Sopr., T. e B. cou cori, e semicori, adat-
tata per org. or pfte. Lond. fol. [R. C.
of Mus. Glasgow.
Spirits of Dew, or evening, night &
morning, a mus. Masque in 3 pts. Lond.
fol. fehlt Thl. 2 u. 3.
Britannia weeps, a funeral mouody on
. . . Nelson. Lond. (1805). fol.
The deserts of Arabia, a gr. operatical
entertainment . . . Lond. (1806). fol.
10 Balladen, 4 Canzonen, 1 Glee, 5
Songs, 1 Duett, 1 Cavatine, 1 Air, 1 Ron-
do für Pfte. u. 2 Klavierpiecen in Lon-
doner Einzeldrucken. Sämtliche Werke
nebst der Gran Messa im br. Mus. befind-
lich. Der Antiquar Reeves zeigte noch
1882 in 1 vol an: op. 1, 12 italian Ariet-
tes; op. 5, Italian Duets; op. 6, 18 Can-
zonettas; op. 7, 6 Duetts; op. 8, 3 Trios
with pfte. acc. in fol.
Lanza, (xhiseppe, lebte zur
Zeit der Maria Theresia und ist
bekannt durch:
11 pianto delle virtü per la morte della
Imperadi-ice Maria Teresa (29/11 1780).
Cantata. Ms. P. [Neapel Turch.
Duetto „Vieni, appaga il tuo consoite"
neir opera Orfeo ed Euridice. — 6 Arie
Notturne cou Recit. e con acc. di chitarra
franc. e Yiol. a piacere. [Mss. in Mailand
Cons.
Lanzarini.
48
Lapicida.
Lanzarini, Griacomo, um 170S
Tiolinist an der herzog]. Kapelle
in Venedig mit 15 Duk. Gehalt
(Caffi 2, 61).
Lauzetti , Domenieo , muss
seinen Kompositionen nach Vio-
loncellist gewesen sein.
Die B. B. besitzt im Ms. 12525: 4
Xonzerte für Violoncell uud Ms. 12525 m
in K. 2 Sonaten f. Vol. mit Instmm. und
Bc. in Stb. Ms. 14406. 14324/26—28
enthalten 6 Concerte fürs Violoncello obl.
con orch. , in Stb. Jedes Konzert zu 3
Sätzen. Sie scheinen dem Ende des 18.
oder Anfang des 19. Jhs. anzugehören.
Ihr musikalischer "W'ert ist sehr gering.
Lanzetti, Salvatore, ein Nea-
politaner im Conservatorio de Lo-
reto ausgebildet und ein vortreff-
licher Violoncellist, diente an der
Hofkapelle in Turin. Seine Lebens-
zeit fällt in die erste Hälfte des
18. Jhs. Am 29. und 31. Mai 1751
gab er in Frankfurt a/M. Konzerte
(Israel 37). Kach Fetis starb er
in vorgerücktem Alter gegen 1780
in Turin. Von seinen Kompo-
sitionen sind bekannt:
12 Sonate a Violoncello solo e Bc. op.
1. Amst, V^itvogel. 69 S. [B. Wage-
ner. Paris Is at. '
6 Solos for 2 VcL. or Fl. & a B. op.
2. London, fol. [br. Mus.
— Andere Ausg. ib. fol. [br. Mus.
6 Solos for 2 Vcl., with a Th. B. for
the harps. London, Benj. Cooke for John
Johnson. P. 85 S. in fol. [br. Mus. B.
"VVagener.
Enthält Sonaten in 3 Sätzen ohne So-
nate nform.
4 Sonaten f. Vcl. u. B. Ms. B.B. Nr.
12527 in K.
Sonata intitolata porta Maone per il
Vcl. Va. V. e Cemb. 1 vol. mit beziffert.
B. Ms. 12 527 d in Kaps. [B.B.
Sonates pour Ycl. solo e B. oe. 5.
oe. 7. [Paris Nat.
Principes ou l'application de Violon-
celle. Amst., Hummel. Hier ist er Lan-
zette gez. qufol. 15 S. Etüden. [B.B.
Musikfr. Wien. Mailand Cons.
Lanzi, Petronio, aus Bologna,
Schüler von Predieri, war Kapell-
meister in Bologna. Burnej hörte
1770 in der Kirche S. Giovanni
in Monte eine Messe von ihm, die
ihm sehr gefiel.
In Bologna, Lic. mus., ein Kyrie 4 voc.
c. istrum. P. Ms. qufol. 12 BU. Im
Kat. 2, 89 die Beraeikung: Lanzi war
Praeses an der Akademie dei filarmonici
zu Bologna in den Jahren 1762, 1770,
1775 u. 1779.
Lanzoni, . . . trat 1784 in Lon-
don als Violinvirtuose auf (Pohl
2, 370).
La Oultre, Jean de, um 1559
und folgende Jahre Sänger und
Kapellan a/d. Hofkapelle Philipp H.
von Spanien, erhielt 1563 Prae-
benden zu Aires und Conde (Strae-
ten 1, 246. 8, 31).
Lapicida, Erasmus, in einer
Florenzer Hds. nur Erasmo gen.
Ambros 3, 486 glaubt, dass Rasmo
derselbe Autor sei. Ich erwähne
dies nur ohne eine Bedeutung
demselben beizulegen. Ebenso sagt
er 3, 187, dass L. die von ihm
bekannten deutschen Lieder nicht
auf deutsche Texte komponiert
habe, sondern Forster, der Heraus-
geber derselben, habe sie unter-
gelegt. Ich habe in M. f. M. 5,
197 nachgewiesen, dass dies irrig
ist, denn Lapicida hat deutsche
bekannte Melodien zum Cantus
firmus gewählt, er muss also Ge-
dicht und Melodie gekannt haben,
damit fällt Ambros Behauptung
ins Reich der Fabel. Ornitho-
parchus erwähnt ihn in seinem
]\Iicrologus, ebenso in einem Brief-
wechsel zwischen Spataro u. Giov.
del Lago wird der Gesang Tander-
naken von L. als Beispiel ange-
führt. Ueber sein Geburtsland sind
wir völlig im Unklaren.
In neueren Ausgaben ist noch nichts
von ihm veröffentlicht, dagegen in alten
Samlwk. findet man 7 deutsche Lieder,
1 niederdeutsches (Tanderuaken). 1 La-
mentatio, 1 Beuedictus und 4 Motetten
zu 4 Stim. Petrucci hat davon 5 in den
Lapier.
49
Lapis.
Samlwk. 1503 a — 1506 a veröffentlicht,
Rhau eins in 1538 c und die deutschen
Lieder stehen im Forster 1539 n. Der
italienische Gesang La pieta ha ehiuoso
ist mit Rasmo gez., den Ambros für
Erasmo hält. (Siehe Näheros Eitner 1).
Dass sich L. in Italien aufgehalten hat,
beweist die Aufnahme in die Samlwk.
Petrucci's. Von seineu deutschen Liedern
ist Forster 1, 1589 Nr. 87 „Ach edles
N." besonders hervorzuheben, sowohl
■was Stimmung, Klangfarbe und Kontra-
punktik betrift. Ebenso ist ebd. Nr. 2
„Die mich erfreut" beachtenswert, Nr. 96
„Es lebt mein hertz" hat eine völlig ab-
weichende Schreibart und die übrigen
sind unbedeutend. Im Ms. Cod. 58^ der
Bibl. Magliabecchiana zu Florenz, Nr. 8
der 4 Stirn. Gesang: Ave regina coelorum.
(M. f. M. 9, 36.). — Ms. B. Proske, Cod.
Pernner: Efferor ad manes, 4 voc. —
Ms. 18812, 4 Stb. in neuer Kopie aus
Försters Liedersamlg. von 1539 [Hofb.
Wien]. In B. Zw. Ms. 4, 43: Nativitas
tua 4 voc.
Lapier, Pietro, Lebenszeit un-
bekannt.
Die Musikfr. in "Wien besitzen von
ihm: Meditatio 4ta et 5ta. 2 Kantaten
mit latein. Text und italienischer Ueber-
setzung. Ms. P. unvollendet.
La Pierre, Pierre, wird am
9. März 1723 als Organist a/d.
Hofkapelle in München mit 400
Gld. angestellt und ist noch 1726
gez. (Kreisarchiv). Ein anderer
Peter La Pierre ist vor dem 5/6
175-4 ebd. angestellt und erhält
1754 zu seinem Gehalte von 925
Gld. noch 150 Gld. Zulage. Er
wird Konzertmeister genannt (Kreis-
archiv). Die Totenregister der
Frauenkirche verz. einen Musiker
gleichen Namens am 6/5 1754 gest.
und am 9. begraben, vielleicht ist
dies der zuerst verz. Organist.
Lapierre, nach Pougin: Fraii-
<?ois-Aiitoine, geb. 5. April 1769
zu Cavaillon (Vaucluse), gest. 25.
Dez. 1824 zu St.-Remy (Bonches-
du-Ehone), Kapellmeister zu Aix-
en-Provence, hinterliefs im Ms.
eine Messe, ein Stabat mater u. a.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Unter Lapierre, ohne Vornamen, be-
sitzt die National-Bibl. zu Paris
1. L'inconstanoe, cantatüle. Paris lau-
teur, s. d. (vers 1750 schreibt der Kat.)
2. Danae, cantatüle, ib.
Sollte die Jahreszahl 1750 richtig sein,
dann wäre der Komponist ein anderer als
der obige.
Lapini, Don Carlo, um 1724
zu Siena geb., gest. am 28. Okt.
1802 ebd. Schüler von Franchini,
Kapellmeister a/d. Kollegialkirche,
wurde 1757 dessen Nachfolger,
nachdem er seit 1743 den Orga-
nistenposten an derselben Kirche
bekleidet hatte. Fetis entwii-ft ohne
Quellenangabe ein Charakterbild
von ihm und führt auch ein Re-
quiem auf den Tod der Kaiserin
Maria Theresia an, w^elches 1780
zur Aufführung gelangte und beim
Tode Kaisers Leopold 1792 wieder-
holt wurde. Nachweisbar ist nur
ein Brief in Bologna, Kat. 1, 151.
Lapis, Santo, accademico filar-
monico di Bologna nennt er sich
auf den zu Augsburg als op. 1
gedruckten Sonaten. Nach Fetis
lebte er in Bologna im Anfange
des 18. Jhs. und liefs sich in Ve-
nedig als Gesangslehrer und Man-
dolinenspieler nieder, doch muss
er sei&en Werken zufolge sich
auch in Deutschland und den
Niederlanden längere Zeit aufge-
halten haben. Der 2te Bd. Sonaten
bez. ihn sogar direkt als italieni-
schen Musikmeister im Haag und
die X Solos op. 15 von 1758 sind
sogar in London auf seine Kosten
erschienen, also muss er sich auch
dort einige Zeit aufgehalten haben.
Um 1729 gelangte die Oper „La
generositä di Tiberio'' in 3 Akten
(der 3. Akt ist von Barth. Cordans)
in Venedig auf die Bühne, 1730
die Oper ,.La fede in Cimento".
In Breitkopf's Musikalien -Lager
befand sich 1754 die Oper: L'in-
4
Lapis.
50
Lappi.
felice avventnrato in P. Nach-
weisbar sind 2 Arien.
1. Furibouda la mia spada, per Sopr.
(aus der Oper „La fede iu Cimento") c.
2 V. A. e B. Ms. in Stb. [BmsselCons.
2. Tra flutti in mezzo, per il Sopr. col
arco. Ms. [Musikfr. Wien.
An Instrumentalwerken:
Sonate da Camera a due, Yiolino e
Basso, petendo servire ancora per il Tra-
versier, Oboe, Cembalo, e per altri stro-
menti ... di ... Op. 1. Augsbg., Leo-
pold. 10 Sonaten auf 21 Seiten. [Stadtb.
Augsburg. Brüssel Cons.
6 Senates pour 2 flutes. [C. P.
Terzetti per il Cembalo c. il Fl. trav.
ö sia V. Amst. 1752 Covens. 4°. bez.
sich, mit Maestro de musica italiaua.
[Amst. fehlt Klavier.
La stravaganza per il Cembalo. Of
voorstelling van verandering van sleutels,
voor het Cla\ier. Gecomponeert op't vor-
soek van een voornam Heer, door Santo
Lapis. (Amsterdam) qufol. [br. Mus.
Sonnates (!) pour le Clavessin pouvant
egalement, ser^dr pour d'autres instni-
mens, composees et ded. a Madlle. Lis.
Golowkin, par Le Sr. . . . Maitre de mu-
sique italienne ä la Haye. s. 1. 12 Sonaten
zu je 1 Satze im Kupferstich. Fol. 24 S.
[Karlsruhe.
Sonata a 2 Fl. e B. Ms. 252 Karls-
ruhe, die Sonate ist 3 sätzig in Od. Em.
Od., Alleg. And. Menuet.
X Solos for the Violoncello with Th.
B. op. 15. Frinted for the author. 1758.
Pai-t. fol. [B. B.
La Porte, Carolus de, geb. zu
Kortryk, von 1788 — 91 Saugmeister
an St. Walburg in Audenarde.
(Audenarde 15).
La Porte, Dominiciis de,
Bruder des Carolus, 1792 Sang-
meister an St. Walburg in Aude-
narde, geht in demselben Jahre
wieder ab. (Audenarde 15.)
La Porte, Geiard de, ein Mu-
siker im Dienste des Fürstbischofs
zu Osnabrück gegen 1680, gab
nach Fetis heraus:
Suites de pieces nouvelles choisies et
disposees pour le concert, pour deux
dessus de Violon avec la Bc. pour le
Clavecin, auxquels on peut joindre la
hasse do viole et le teorbe. Amst. 1689.
qu40.
Laporte, Tabbe Joseph de, geb.
um 1713 zu Beifort, gest. 19. Dez.
1779 zu Paris. Trat in den Je-
suitenorden ein, beendigte dort
seine Stadien, ging nach Paris u.
wandte sich der Literatur zu.
(Fetis.) Letzterer führt mehrere
Druckwerke über Aufführungen
auf französischen Theatern an:
1. Anecdotes dramatiques. . Paris 1775.
4 voll. 8°. 2. Dictionnaire dramatique,
ib. 1776. 3 voll. 8". 3. Almanach des
spectacles de Paris, ib. 1750. 1794. 1799
bis 1804. 48 voll. 12".
Laporte, Nicolas de, Organist
und Klavierlehrer zu Paris, nach
dem Traite an der Kgl. Abtei von
St. Germain des Prez. Marpurg
1, 462 verz. ihn um 1754. Fetis
unter Porte. Er gab heraus:
Traite theorique et pratique de Face,
du clavecin, avec l'art de transposer dans
tous les tous et sur tous les instrum.,
ded. ;\ Mdrae. Le Duc Paris (1753) chez
Tauteur, grave par Charpentier. Imprime
par Lorraine, fol. 75 S. [Brüssel. Paris
Nat. Musikfr. Wien in Kopie. Bologna.
La feste de Themire, cantatille. Paris,
l'auteur, [Paris Nat.
La Porte, Robert de, Sänger
a/d. Hofkapelle Philipp 11., diente
von 1556 bis zum 1. Aug. 1559
I in den Niederlanden. Er starb
! 1560. Seine Praebende zu Conde
erhielt 1560 du Hotz. (Straeten,
1, 245. 8, 16. 31 nennt er ihn
fälschlich mit Vornamen Regier.
8, 32.)
Lapperdey, Philippe, ein Kom-
ponist des 16. Jhs., von dem sich
in der
Bibl. zu Cambrai im Ms. 124 Nr. 61
eine Missa sup. Xisi Dominus aedificavit,
4 voc befindet. Coussemaker 6. Nr. 8
dnickt das Sanctus daraus ab. Der Satz
ist gut gearbeitet, ruft aber wenig Ein-
druck hervor. Ebd. unter Nr. 62 eine
Chanson: Pour avoir mis la main, 4 voc.
Lappi (Lappus), Pietro, aus
Florenz geb., Priester und Kapell-
meister an der Kirche delle Grazie
zu Brescia von 1600 ab bis zum
Lappi.
51
Lappi.
letzten seiner unten verz. Drucke.
Nach der Dedic. der Vespern 1600
lebte er vorher in Lendinara.
Nach der Dedic. zu den Psahuen
von 1605 lebte er in der Congre-
gazione Fiesolana und war 1612
Visitatore des Ordens. Im Kat. 2,
248 von Bologna liest man die
Bemerkung: Vom Jahre 1593 an
wirrde L. vom Hause Gambara be-
günstigt. Von seinen Kompositio-
nen sind nachweisbar:
... Missarum octonis vocibus, Lib. 1.
Nuuc primum in lucem editus. Yen.
1601 Augeius Gardanus. 8 Stb. A". 3
Messen u. 2 Mot. [Bologna. Ferrara.
— (2. impress.) Yen. 1607 Alex. Ra-
verius. 8 Stb. 4P. Der Bassus ist hier
mit „Partitura de'basso" in fol. bez.
[Bologna. B. M. B.B: C2.
— 3. impress. Yen. 1615 Magni. 8
Stb. 40. 3 Mess. 2 Mot. [Kathar. Danzig.
Missarum quae octo, novemque vocibus
decantantur . . . Lib. 2. Yen. 1608 Ra-
verius. 9 Stb. 4°. 5 Messen. [B. Br.
Kathar. Danzig. B.M. Ferrai-a. Upsala:
Cl. A2. B.2. Bologna: Cl. B. 1. C2.
B2 u. parte dell'organo in fol. Abdruck
der Dedic. im Xat. 2, 90.
Missarum . . . Quaternis, quinis & senis
vocibus, ad. org. concentum. Lib. 1. Yen.
1613 Amadinus. 7 Stb. (2C. A. T. B.
5a e Pai-tit.) 4". 5 Messen, 2 zu 4, 2
zu 5, 1 zu 6 St. [Bologna.
— a. Ausg. gleicher Titel. Yen. 1616
Amad. 7 Stb. gleicher Inhalt. [Bologna.
Concerti sacri a 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7
voci. Lib. 2 con il Bc. Del . . . Op. 13.
Yenet. 1623 Magni. 6 Stb. (2 C. A. T.
B. Bc.) 40. 17 Gesge , unter den 3stim.
einer von Monteverdi nach einem Madiig.
[B. Frkft., im Eat. der Iudex.
Hymni per tutto lanno a 4 voci con
il B. per lorg. del R. P. Pietro Lappi
Fiorentino Maestro di Capeila in Sancta
Maria delle Gratie di Brescia. Novam.
stampati. Yen. 1628 Magni. 5 Stb. 4«.
30 Gesge. [Proske. Bologna: C. Bc.
Kat. 2, 248 Abdr. der Dedic. br. Mus:
A. T. Bc.
Die erste Ausg. ist nicht bekannt.
Letanie della B. Y. a 4. 5. 6. 7. e 8
voci con il Bc. per l'org. a beneplacito,
Hb. 2 del P. . . Op. 17. Yen. 1627 Magni.
[Besafs einst Santini. Im br. Mus. die
erste Ausg. des 1. Buches von 1607 nur
der Bc.
Sacrae Melodiae unica, duobus, tribus,
quatuor, quinque, nee non & 6 vocibus
decantandae, una cum Simphoniis, &
Bassus ad org. . . Lib. 1. Yen. 1614
Amadinus. 6 Stb. 4^. 10 Cantiones. Im
Cantus heilst es „0 Tenore con Sinfonie".
[B. Kgsbg. Bologna: A. T. B. 5a.
— a. Ausg. ohne Lib. 1, sonst gleicher
Titel: Francofurti 1621 Nie. Stein. 7 Stb.
40. 21 Motett. [B. Grimma (C. A. T. B.
Bc.) B. B : C A. T. 5a. 6a. Bc. B. Kassel :
C. A. B.
— Ausg. Antverpiae 1622 Phalesius.
7 Stb. mit Bc. 26 Gesge. von 1—6 Stirn.
Nr. 27—33: Sinfonie ä 4—6 voc. [B.
Frkft. br. Mus: T. B. Bc.
Regis Da^-idis Psalmi ad Yesperas nouo
5 voc. concentu, ita decantandi; ut hym-
nus Gloria in fine cuiusque Psalmi, 9 voc.
ad lib. decantari queat. Regiae Yirg. Dei-
parae Cantica alternis choris, nouem, ac
decem vocibus conciuenda. . . Yen. 1605
Ang. Gardanus. Der Titel des Choras 11.
variirt, siehe Kat. 2, 247 Bologna. 11
Stb., 6 zum 1. Chore, 5 zum 2. Chore.
Auch die Dedic. zu den beiden Chören
sind verschieden. [Bologna.
. . . Sacra omnium solemnitatum Yes-
pertina Psalmodia, cum tribus Beatae Y.
M. canticis , 8 voc. concinenda. Yen.
1600 Angelus Gardanus. 9 Stb. in 40.
mit Part, dei Bassi in fol. 17 Nrn. [Bo-
logna. B.B: 8 Stb. Hof b. Wien Cl.
— Ausg. Yen. 1607 Angelo Gard. et
fratelü. [Haberi in Regensbg. B. B:C1.
Bl. C2. Bologna 9 Stb. 4P. Part, de'
Bassi in fol.
Salmi a 8 voci. Yen. 1616 Gardanus.
[Ferrara: Spaititura de' bassi.
Salmi a 3 e 4 chori conceiiati per
cantar nell'organo. Di . . . Op. 12. Yen.
1621 Magni. 17 Stb. in 4^. 13 Gesge.,
Psalmen u. 1 Magnif. [B. Frkft. mit Reg.
im Kat. Upsala: Cl.
— Compieta a 3 e 4 chori. Yen. 1626
ib. [Paris Nat.
Salmi conceriati a 5 voci con il B. per
l'organo. Del P. Pietro Lappo. . . Op. 18.
Yen. 1627 Magni. 6 Stb. 4». [Bologna.
La Terza con ü Te Deimi: Et Litanie
della B. Y., et Santi, a 8 voci. Di . . .
Yen. 1607 Raverij. 8 Stb. 4P. [Bologna
fehlen vom 2. Chore A. u. B. br.Mus: Bc.
4 Missae mit Bc. 2 Motetten und 3
Canzoneu für 4 — 8 Instr. in Samlwken.
(Eitner 1).
In Mss. 24816 und 17 die Motetten:
1. Nuptiae factae sunt 7 voc. 2. Petre
amas me 5 voc. in Stb. [B. Kgsbg.
Ms. B. B. 0. Sign. 1 Convolut loser Ell.
4.*
La Quarriere.
52
La Riviere.
in Schweinsleder: Quaerite primum reg-
num Dei. 10 Stbll.
Mss. in B. M. nur Orgelbässe zu Messen
und Motetten.
La (Quarriere, siehe Band.
Laquiia, s. Marco da TAquila.
Lara (Cuenca), Martin de, Dis-
cantist an der Hofkapelle in Wien
mit 12, später 15 Gld. monatl. vom
1. Jan. 1570—1612 (Köchel 1).
Larba, (xioTaniii Leonardo, soU
Leonardo del Arpa sein und von
Gerber 2 u. Fetis verstümmelt, s.
Leonardo.
L' Archer (Arcliier), Pierre,
diente 1532 in der Kapelle Kg.
Franz I. von Frankreich. (Fetis.)
Es ist möglich, dass die im Pha-
lese 1555 h ohne Vornamen mit-
geteilte Motette „Nisi quia domi-
nus erat", c. 2. p. 6 voc. (Eitner,
Bibliogr. unter Jean Larchier) von
ihm herrührt.
Larchier, Frederic, bekannt
durch die Chanson:
Par ces propos, 4 voix im Samlwk.
1543 k von Jacq. Moderne (Eitner 1).
L'Archier (Larchier), Jean,
geb. zuDouteus (Picardie) im 16. Jh.,
diente anfänglich beim Herzoge
von Bourgogne und als die Ka-
pelle aufgelöst wurde, trat er um
1532 in Dienste Franz I. von
Frankreich. In den Rechnungen
findet er sich bis 1533 verzeichnet.
8 Gesge., Chansons u. Motetten zu 4
bis 8 St. in Samlwk. von 1544 — 1554
(Eitner, Bibliogr. Die Dokumente bei
Fetis.) Im Samlwk. von Phalese Lib. 8.
cant. 1561 einige Motetten. Ferner: Magi
veniunt c. 2. p. 4 voc. Chorb. von 1572
Nr. 1 in B. Proske; 3 andere ebendort und
in Ms. 893. In Bibl. München die Chan-
son: D'amour me plains, 6 voc. in Stb.
Lardemoy (Lardenois), Antoine,
scheint ein Genfer gewesen zu
sein, der Marot's u. Beze's Psalmen-
Übersetzung mit Melodien heraus-
gab, die alle in C. stehen; auch
die von Godeau setzte er in Melo-
dien, ob ein- oder mehrstimmig,
ist mir nicht bekannt.
Les Pseaumes de David niis en rime
frangoise par Cl. Marot et Theod. de Beze,
reduits nouvellement ä une bonne et fa-
cile methode pour apprendre le chant
ordinaire de reglise. Geneve 1651. [Einst
in Bibl. Becker in Lancy. M. f. M. 2, 145.
— Ausg. Geneve 1666 Tournes. 12".
[Bibl. der Stadt Amiens.
— Ausg. ib. 1673. [B. Becker in Lancy.
— Ausg. Amsterd. 1684. [?
Paraphrase de Pseaumes . . . par A.
Godeau . . . mis en musique par A. Lar-
denois (Geneve?) 1645. [br. Mus.
— 1655 Paris chez Roh. Ballard. 12".
[Bibl. der Stadt Abbeville. B. Lpz. s. 1.
— 1668. Imprime aux despens de
r Autheur. 12». 440 Seit. [Bologna, Kat.
1, 7.
Les Pseaumes . . . reduits ä une brieve
methode par . . . 1659, s. 1. 12«. In
Ziffermethode, [br. Mus.
Lardenois, Antoine, siehe Lar-
demoy.
Lardi , Francesco , bekannt
durch eine
Cantata; in oeeasione de vittoriose armi
imperiali, ao. 1799 (für Soli, Chor und
Orch.). Ms. P. [Musikfr. Wien.
Lardicea e Bernice, opera-co-
mique. Ms. o. Autor mit 1701
gez. [Paris Nat.
Lardois, Jehan, 1466 erster
Kapellan (Sängermeister) an der
Kapelle Louis XL von Frankreich
(Thoinan 68. Fetis).
Larebeke, J... P... Tan,
1790 im Theaterorchester in Ant-
werpen angestellt (Gregoir, Panth.
6, 34).
Largari, Sigismondo, war um
1620 Organist am Dome zu Vi-
cenza. Er gab heraus:
Accenti spirituali a una et 2 voci con
il Basso per l'organo. D . . . Ven. 1620
Aless. Yincenti. 3 Stb. 4». 6 Mot. zu
1, 15 zu 2 Stim. [Bologna fehlt C
Im Samlwk. von Bozi, Giardinetto de
Madrig. et Canz. a 3 v. 1588: Deh resta
anima.
La Riviere, . . . Musiker a/d.
Hofkapelle Henri IV. von Frank-
reich (Castil-ßlaze 72).
Larken.
53
La Rue, Pierre.
Larkeii, ... 1 Ayr, in Airs
1676 b.
La Roch, wie ihn Schubart
S. 188 nennt, Verfasser des Wer-
kes über das Mönchswesen, war
ein vortrefflicher Klavierspieler zu
Koblenz und komponierte auch für
Klavier.
Laroche, James, bekannt als
Jemmv Laroch oder Laroche, ein
Volkssänger in London, wahrsch.
geb. Franzose ; lebte am Ende des
17. und Anfge. des 18. Jhs. (Grove).
La Roehette, de. Gab um
1780 zu Paris Violinduette heraus
(Magazin).
Larooii , Kapitän Marcellus,
Sohn des Malers L., ein guter Vio-
loncellist, st. 1772 zu Oxford und
komponierte Soli für sein Instrum.
(Hawkins 5, 126).
La Rose, Reinigio Francesco,
diente von 1678 bis c. 1725 an
der Hofkapelle in Stuttgart. 1715
betrug sein Gehalt 300 Gid. jährl.
(Sittard 2, 63. 86. 91. 120).
La Rose-Foiil)runne, Gr . . . de,
bekannt durch:
Sappho's complaint oa the rock of Lu-
cate, in Pleyel's, Corri's und Dussek's
Musical Journal 1797. Nr. 1, fol. [br.
Mus.
La Rousseli^re , Jean - Bap-
tiste Charles de, lebte im 17. Jh.
und ist bekannt durch
Traite des languettes imperiales pour la
perfection du clavessiu, nouvelle inventiou
fran(;oise presentee au Eoi, ä MM. de
l'Academie royale, et ä MM. de la mu-
sique de la chapelle de Sa Majeste . . .
avec un advis tres-utile pour l'entretien de
Taccord en tout temps. Paris 1679. 8*'.
[Hannover. Paris Nat. Stadtb. zu Caen.
L'Arpa, siehe Leonardo und
Orazio dell'Arpa.
Larrenois, Baudouin, 1563
Altist an der Hofkapelle Philipp IL
von Spanien, erhielt die Praebende
zu Hesdin (Straeten 1, 246).
Larriy^e, E . . . Fetis zeigt eine
Violinistin Marie-Jeanne um 1750
bis 1778 an. Der obige ist un-
bekannt, vielleicht ihr Gemahl.
Die Musikfr. zu Wien besitzen von
obigem: La simplicette, Romance und
Jamals, Romance du banni.
Lartigault, N . . .
Fetis verz. ein Samlwk. Messen von
1644 bei Ballard erschienen, welches die
Messe ad imitationem moduli Confirma
hoc, Dens, 5 voc. enthalten soll. Das
j Samlwk. ist mir nicht bekannt.
' Lartillon (Lartillion, Lardillon),
J . . . B . . ., seit etwa 1755 — 1783
Spieler des „double basse'' (Contra-
bass) in der Kgl. Kapelle zu Brüssel,
mit einem Gehalte, der aus 250 Gld.
bis 350 Gld. bestand. Der Kapell-
meister Croes bez. ihn als einen
guten Musiker (Straeten 5, 173.
182. 183). In einer Subscriptions-
I liste von c. 1760 wird er UArtil-
' Ion geschrieben und als Musicus
an St. Gudule und an der Hof-
kapelle zu Brüssel bez.
La Rue, Feiice de, lebte um
1573. Das Liceo mus. zu Bologna
besitzt ein Ms. von ihm, man
glaubt, dass es Autogr. ist, betitelt:
Litauie diverse a 4 voci in falso bor-
done. qu40. 14 Ell. Enth. 1. eine Ab-
hdlg. über den Cantus firmus. 2. La
varie maniere di Litanie del De la Rue.
B. Pange lingua 4 voc. 4. Vari modi in
canto fermo.
La Rue, Pierre de (Pierchon,
Perisson, Pierzon, oft nur allein
so gez., latinisiert Petrus Platensis^
auch notiert: Pe. de [?■- rue, oder
Pirson, alias pe. De. \p- rue). Geb.
in der Picardie in der 2ten Hälfte
des 15. Jhs.; um 1492 befand er
sich in Diensten des Hauses Marie
de Bourgogne als Sänger in deren
Kapelle und zwar unter dem Na-
men Pierchon. Fetis glebt doku-
mentarische Beweise, dass damit
nur La Rue gemeint ist. JVlit
Piercho7i wird er in der Deplora-
tion erwähnt. In den Jahren 1499
La Rue, Pierre.
54
La Rue, Pierre.
bis 1502 befindet er sich in der
Kapelle Philipps des Schönen
(Fetis) u. erhielt 1501 eine Prae-
bende zu Courtrai. Als Philipp
nach Spanien ging, blieb L. in den
Niederlanden und diente noch
seiner Scliwester der Margarete von
Oesterreich, welche zur Gouver-
nante der Niederlande ernannt
war. Die letzte Nachricht rührt
aus dem Jahre 1510 her, wo er
auf die Praebende an der Kirche
St.-Aubin zu Namur verzichtete
(Fetis mit Dokumenten). Die Mut-
mafsung Straeten's 3, 210 ff., dass
er 1510 nach dem Tode des Di-
rektors der Sarbonne in Paris an
dessen Stelle kam, beruht auf sehr
schwachen Füfsen, denn der Nach-
folger heilst Petrus de Ruella.
S. 213 teilt er ein Dokument mit,
aus dem hervorgeht, dass er schon
1492 in Diensten Philipp des
Schönen in Brüssel stand. Im
Bd. 7, 122 bez. er ihn als Bas-
sisten, früher (Bd. 3, 213) als Te-
noristen. Nach dem Tode Philipp
des Schönen, 1506, diente er der
Königin weiter, geht dann in die
Kapelle König Karl Y. über und
ist bis 1512 in den Eegistern zu
verfolgen, von hier geht er an den
Hof der Margarete von Oesterreich,
Gouvernante der Niederlande. An
Praebenden besafs er aufser den
in Courtrai und Namur auch eine
Pfründe am Dome zu Termonde.
Er zog sich bald nach 1512 nach
Courtrai zurück und starb dort am
20. Nov. 1518 (Straeten 7, 118).
Auf Seite 109 erwähnt er auch
seinen Vater: Jehan de la Rue,
der vom Erzherzoge eine Pension
erhielt. Yon seinen Werken sind
gedruckt:
Misse Petri de la Rue. | Beate virgi-
nis. I Puer natus | Sexti. Ut fa | Lomme
arme | Nüqua fue pena maior. Ven.
31. Oct. 1503 Petrutius. qu40. 4 Stb.
[Bologna. B. B. Hofb. Wien. Rom cap.
sistina. br. Mus.
In alten Samlwk. 46 Gesänge, darunter
8 Missae (Eitner 1).
4 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2)
und im Ambros 5, 137, Sanctus ex Missa
Tous les regres, 4 voc. S. 144 0 salu-
taris hostia, 4 voc. lu Maldeghem's neuen
Ausg. 29. annee 1893 S. 17 ein Salve
regina 4 voc. und ein Magnificat: Et exul-
tavit 4 voc. In Ch. Bordes Trois chans.
Paris 1895: II me fait mal de vous.
[Brüss. Cons.] In Publikation Bd. 23
Nr. 33: Au feu damour ie fais 4 v. in P.
Mss. in B. M: 5, Missa cum iocundi-
tate 4 voc. Chorb. Missa pro defunctis
4 voc. — Ms. 6 Missa Incessament 5 v.
Chorb. Missa pro def. 4 v. wie in Ms. 5
und in Ms. 893 in neuer Part. — Ms. 9
Missa pro def. 5 voc. — Ms. 10 Missa c.
iocund. wie in Ms. 5. — Ms. 88: 5 Salve
regina in mehreren Teilen 4 voc. Chorb.
— Ms. 12 ein Credo 4 voc. Chorb. —
Ms. 205, 6 Stb. Nr. 10 Elle a bien ce
ritz gratieulx (fraglich). Nr. 14 A feu
d'amour. Nr. 15 Las que plains tu amy
de mon offense. Nr. 31 D'ung desplaisir
que foi-tuue.
1 Chorbuch im Ms. 117 Ell. in gr. fol.
16. Jh. mit Initialen und Randverzierungen
in Hofb. Wien, enth. die Messen super
Alleluja 5 v. de Sancta Anna 4 v. Ave
Maria 4 v. Inviolata 4 v. de Sancto Job
4 voc. Tuum praesidium 4 v. de Sancta
Cruce 5 v. mit Wappen verschiedener
Herrscherhäuser. In einem 2. Codex von
98 EU. von gleicher Hand kop. ein Kyrie :
In festo Pasche 4 v. u. die Missa: Tous
le regretz 4 v.
Ms. 18746 5 Stb. des 16. Jhs. ebendort:
Carmina 5 voc. ohne Texte. Genannt
sind Lebrun und La Fue. Im Bass fol. 32
liest man : ,, Chansons de Mr. Bouton." Am
Ende des Tenors liest man „P. Alamire,
summae trimtatis 1523". Von La Rue
Nr. 17 u. 57 zwei Chansons.
Ms. 11883. Hofb. Wien, Chorb., Perga-
ment, Samlbd. Nr. 7, Missa: Cum jucun-
didate 4 v. Nr. 9, Missa: Alemana 4 v.
Nr. 18, Missa: 0 sacer Anthoni! 4 v.
Nr. 19, Missa: Assuiupta est Maria 4 v.
Nr. 20, Missa: Puer natus est nobis 4 v.
Ms. mus. I, 40 alte Signatur, Hofb.
Wien, 168 BU. kl. Fol. Chorb. 17. Jh.
Nr. 9, 0 Domine Jhesu Christo 4 v. —
Ms. 15941, 3 Stb. C. fehlt, 2 lat. Gesänge
Nr. 8 u. 16. Ms. 18742 Missa De sancto
Antonio aus 1508 in Stb.
Ms. 18810, 5 Stb. 16. Jh. Hofb.Wien,
weltliche Gesänge zu 4 Stirn, fol. 5, 6 u.
La Rue, Pierre.
55
La Saigne.
15 mit Carmen überschrieben. Fol. 21:
Ain frölich wesen. Fol. 34b Jam sauche.
Fol. 35 a Tous le regres, c. 2. p. Ms. 19 183
neue Part. 2 Carmen. 19328 neuere Hd.
1 Canon, aus einem Codex Ambrosiana.
Gaude virgo 4 voc. in Ms. 9126, Chorb.
des 16. Jhs. Bl. 165. [Brüssel'] Ebeu-
dort Bl. 149 u. 155 zwei Magnificat 4 voc.
Bl. 137 Salve regina 4 v. Bl. 15 Missa
4 V. sup. Sub tuum praesiduum. Bl. 29
Missa 4 V. sup. Lomine arme. Bl. 45
Missa 4 V. sup. 0 sacer anthoni. Bl. 59:
Missa 4 V. s. nomine, Disc. ^-f- c f f e
e f g a.
Ms. 15075 Chorbuch des 16. Jhs., B.
Brüssel fds. Bourgogne. Titel: Liber
Missarum (geschrieben für die Kapelle
Jean III. Kg. von Portugal. 1521 — 1557).
Enthält 7 Messen zu 5 u. 6 Stirn, sup.
Conceptione. Ista est speciosa. De dolo-
ribus. M. pasquale. Ave sanctiss. De
Sancte Cnice. M. de feria. Siehe Beschrbg.
beider Chorb. in M. f. M. 24, S. 31. 32.
Mss. in Capeila sistina zu Rom : Cod. 41,
Missa de B. Virg. 4 voc. — Cod. 45, Missa
super Ave Maria, 4 v. — Cod. 36, Missa
super 0 gloriosa, 4 v. — Cod. 34, Missa
de feria, bis zum Credo. — Cod. 45,
2 Misse: 1. Nunqua fue pena maior.
2. M. sup. 0 quam pulcra est. — Cod. 36,
Missa sup. de Virgiuibus. — Cod. 45,
Missa Pour quoy non. — Cod. 45 Missa:
Cum jocunditate. — Cod. 23 Missa Puer
natus. — In Cod. 36 u. 45 drei Patrem
4 et 6 voc. — Cod. 42 Regina coeli 4 voc.
Siehe den gedr. Kat. unter Rue S. 163
mit den Themen und den Anmerkungen.
1 Gesg. in Ms. 630 br. Mus. 2 Stb.
des 16. Jhs.
Bibl. des Prinzen Chigi zu Rom, be-
sals zu Straeten's Zeit im Ms. Missa sine
nomine und Missa almana.
Ms. in Bibl. coinunale zu Mecheln.,
Chorb. 110 BU. Pergam. in schöner Aus-
stattung von 1511, enthält 7 Messen: 1.
super Fors seulement 5 voc. mit der Ab-
bildg. des Ks. Maximilian. 2. s. Resur-
rexi et adhuc 5 voc. 3. Conceptio tua
Dei genitrix, 5 voc. 4. Ave Maria gratia
plena 5 v. 5. M. de Sancta Cruce 5 voc.
6. M. sine nomine 4 voc. 7. M. sup.
Alleluja 5 voc. (Siehe La Fage 2, 350
Beschrbg.) La Rue nennt sich hier „can-
toris regii'-.
Ms. B. Macjliab. in Florenz., Nr. 58:
Considera Israel. Quis dabit pacem 4 voc.
Ms. B. Leyden, 6 Chorb., darinnen 1
Missa, Fragm. in Chorb. F 385-89.
Ms. Z 13 in B. Berlin, Chorb. des 16.
Jhs. 1. Hälfte. Fol. 321 u. 346 zwei Magni-
ficat zu 4 Stirn., des 2. und 6. Tones.
Ms. 4. 24. 4 Stb. um 1550 in B. Kassel
unter Pirson Nr. 80: Laudate Dominum.
Basels Ms. Fx. 1 — 4 wird Pirson und
Pirson alias pe D W- rue genannt. Nr. 53,
Ach hulff mich layd 4 st. (= Schoeffer
1513 Nr. 1). Nr. 108, Troplus secret
4 part. Nr. 109, Tous le regres, 4 p.
Nr. 110, Pour quoi non 4 p. Nr. 111,
Tantque nostre argent, 4 parties.
B. Proske, Ms. Cod. Pernner: Fors
seulement 4 voc. — Leal schray tante
(3) 4 voc.
La Rue, Yalentiu de, musicus
secretus im Dienste Papst Leo X.
1519 (Viertel]. 3, 255).
Laruette, Jean-Louis, geb. 27.
März 1731 zu Toulouse, Sänger u.
Schauspieler an der komischen
Oper zu Paris von 1752 bis 1779.
Auch als Komponist trat er her-
vor (Fotis). Bekannt sind von ihm
die Opern:
La CendriUon, opera en 1 acte. 1762.
Ms? P. [C. P. Paris Nat.^
Le Guj^ de Chesne. Comedie en 1 acte.
Gravee par P. L. Charpentier. Paris (1763)
La Chevardiere. P. kl. fol. 60 S. u. Stb.
[Hofb. Wien. Paris Nat. G. P. br. Mus.
B. B. Musikfr. Wien.
L'heureux deguisement. Op. en 2 actes.
P. Ms. 17892. [Hofb. Wien. br. Mus. in
Nouveau theätre de la foire. Bd. 4. 8*^.
L'ivrogne corrige, op. en 2 actes. Ms?
P. von 1759. [Paris Nat. C. P.
Le medecin de l'amour. Op. com. en
1 act. de Mr. Anseaume. Paris, La Che-
vai'diere. Represente pour la 1. fois sur
le theiitre de l'opera com. a. la foire St.
Laurent le 22e 7bre 1758. P. kl. fol.
70 S. [Hofb. Wien. C. P. B. B.
— Ausg. Amst. chez Hummel. P. fol.
[Schwerin F.
Lasag'iia, Lorenzo, geb. um
1777 zu Genua, ein Fagottist und
Komponist ebd., dessen Werke
einst sehr geschätzt waren (Fotis).
La Saigne, Leo., ein Franzose
aus der eisten Hälfte des 16. Jhs.,
der
im Samlwk. 1543 k mit einer 4stim.
Chanson vertreten ist (Eitner 1). Ferner
in Moderne's Le difficile des chansons,
2. liv. s. a. 2 Chansons: Nr. 21, Vng
La Salette.
56
Lasceux.
amoureulx u. A'ng aduocat, 4 part. defekt.
[B. A.
La Salette, P. Joubert de,
geb. um 1762 zu Grenoble, gest.
ebd. 1832. Er war Artillerie-
Offizier und brachte es bis zum
Brigadegeneral (Fetis ausführlich).
Neben seinem Amte betrieb er
Musikschriftstellerei und widmete
sich besonders der Xotation und
den MusiksYstemen früherer Zeiten.
Fetis führt 9 Drucke an, die teils
in akademischen Schriften, teils
selbständig erschienen. Xachweisen
lassen sich aufser den akademischen
Schriften und Zeitschriften:
Stenographie musicale, ou maniöre
abregee d'ecrire la musique, ;\ l'usage des
corapositeurs et des imprimeurs. Paris
1805 Goujon. 8°. 64 S. [B. B. Florenz.
Bologna. B. M.
Lettre sur une nouvelle maniere d'ac-
corder les Forte - Pianos. Paris 1808
Goujon. 8°. [B. B. Florenz.
Considerations sur les divers systenies
de la musique ancienne et moderne, et
sur le genre enharraonique des Grecs;
avec une dissertation preliminaire, rela-
tive ä l'origine du chant, de la lyre, et
de la flute attribuee ä Pan. Paris 1810
Goujon. 2 voll. 8'^. [Bmssel. Glasgow.
B. M.
De la fixite et de l'invariabilite des
sons musicaux. et de quelques recherches
ä faire ä ce sujet dans les ecrivains orien-
taux. Paris 1824. 8». 12 S. [Musikfr.
Wien.
Lettre . . . sur les memoires concernant
le piix propos sur les difficultes qui
s'opposent ä l'introduction d'un rhythme
regulier dans la versification fran^aise.
Paris 1815. 8°. [besafs Leo Liepm.
De la notation musicale en general et
en paiüoulier de Celle du Systeme grec,
memoire. Paris 1817. 8°. [besaJs Liepm.
Lasalle, . . . Sekretär der grofsen
Oper zu Paris am Ende des 18.
Jhs., gab ein Schreiben heraus:
Lettre du comite de TOpera ä l'auteur
de Tarare, 7 aoüt 1790, suivie d'une re-
ponse de l'auteur au comite de l'Opera.
Paris 1790. 8". 8 S. (nach Fetis).
La Salle, Demotz de, bekannt
durch
Breviaire romain note Selon un nou-
veau Systeme de chant, tres-court, tres-
facile & tres-sur . . . Par M*** Pretre
. . . Paris 1727 Gabr.-Fran(;. QuiUau fils.
12". 22 Bll. 1476 u. 30 S. [Bibl.
Charles Walker's.
La Salle, Eustace de, ,,chapel-
lain des paiges" an der Hofkapelle
Ks. Karl V. in Spanien, erhielt am
3/6 1558 eine „Pension" von der
Abtei von Hannoj und die Prae-
bende zu Walcourt (Straeten 3, 149.)
— Jan, um 1570 Knabensänger
an der Hofkapelle in Madrid, geht
1573 auf die Universität in Löwen
(Straeten 8, 90. 99. 101).
— Nicolas ^ wird 1581 Sänger
in der Kapelle des Erzherzogs in
Innsbruck (Straeten 3, 252).
Lasalle d'Offemont, Marquis
de, geb. um 1734 zu Chätelet,
gest. 22. Okt. 1818 zu Paris. Ein
höherer Offizier, zuletzt Comman-
dant der Ehrenlegion. Er zeichnete
sich als Komponist von kleineren
Opern aus, von denen auch einige
eine Zeitlang gefielen. Fetis verz.
auch eine Streitschrift über die
Oper, London 1776. 24 S., ano-
nym. Auch den Text zu Gossec's
Les pecheurs verfasste er (1766).
Von den Operetten, von denen
Fetis „Bertholde"' u. ,,L'amant cor-
saire" anführt (1754 u. 1762) ist
nur die erstere nachweisbar:
Bertholde ä la ville, opera comique,
mele d'Ariettes repres. sur le theatre de
l'opera comique. Grave par Mme. Leclair.
Prix 9 fr. Paris (1751) La Chevai'diere
P. 39 fol. (Text von Anseaume).
[Schwerin F. br. Mus. in Xouv. theatre
de la foire. Bd. 2. 8°.
— 4 Arien aus derselben Oper im
Kl.-Auszg. Ms. [Wolfenbüttel.
Lasceux, Griiillaume, geb. 3.
Febr. 1740 zu Poissy, gest. 1829
zu Paris. Schüler von Xoblet.
1769 erhielt er den Orgamsten-
posten an der Kirche St.-Etienne
du Mont zu Paris und am Semi-
nar St.-Magloire. Ersteren Posten
Laschanzky.
57
Lasser.
nennt er auch auf seiner Nouvelle
Suite. Später wurde er der Nach-
folger seines Lehrers a/d. Kirche
Mathurins und am College de
Navarre, auch blieb er Titular-Or-
ganist an St.-Etienne du Mont.
Fetis bez. seine Orgelkompositionen
als unbedeutend, obgleich sie ihrer
Zeit geschätzt waren. Nachweis-
bar sind folgende. Zuerst eine
Operette :
Les epoux reconcilies, com. lyrique en
1 acte. Ms. Autogr. in P. [Brüssel Cons.
Dann :
2. livre de Senates pour clavecin avec
V. ad IIb. [Paris Nat.
und ein "Werk für Orgel:
Nouvelle Suite de pieces d'orgue. Ded.
a Mr. Sejean, Organist de Tliotel imperiale
des Invalides. Paris, Imbault. qufol. 2
Suiten. [Briissel. B. Wagener nur Nr. 2.
Laschanzky, Madame, lebte
wahrscheinlich am Ende des 18.
Jhs. und schrieb ein
Concerto ä 5. Hobo Concertant: 2 V.
Ya. et Bc. pai- . . . Ms. Stb. In der
rechten Ecke liest man ,,N. Hastede'-.
[Schwerin F.
Laserre, . . . bekannt durch :
Eecueil d'airs k 2 et 3 voix, avec la
Bc. Paris 1724. [Pai-is Nat.
Ein James (.Jacques) La Serre trat
1735 in die Kgl. Xapelle in London ein.
Mutmafslich ist dies der obige. (Viertel].
8, .518.)
Lasinger, Matthis, war 1572
a/d. Hofkapelle zu Berlin angestellt
(Friedländer Dokum.)
Lasizi u. Lazisius, s. Algisiis.
Laska, Franz, geb. 2. Mai 1750
zu Choruschitz in Böhmen, gest.
19. Jan. 1795 zu Moskarzow. Or-
ganist und Priester im Benedik-
tiner-Orden. Hatte in Prag stu-
diert, trat 1769 in den Orden bei
St. Johann unter dem Felsen, legte
am 13. Nov. 1770 die Ordens-
gelübte ab und las 20/10 1774
die erste Messe. Nach Aufhebung
des^ Klosters wurde er in Mo-
karzow Seelsorger. Sein Euf als
Orgelspieler soll bedeutend ge-
wesen sein. (Dlabacz. Fetis sagt,
er hinterliefs mehrere Suiten für
Orgel.)
Laslerus, Joannes,
bekannt durch die Motette Amavit eum
Dominus, 2 C. vel 2 T. et B. c. B. org.
im Samlwk. 1624 b. Da Hasler, den man
vielleicht unter dem Namen vermuten
könnte, einen solchen Gesang mit der Be-
setzung nie geschrieben hat, so muss der
obige Name schon als lichtig gelten.
(Eitner 1.) Obige Motette im Ms. 19 423
der Hofb. Wien in Part.
Lasnel, Egidio, lebte in der
Mitte des 18. Jhs. In Dresden,
Kgl. Musikalien-Samlg., findet man
5 Werke von ihm, vielleicht be-
fand er sich in Privat -Diensten
des Kurfürsten, denn sonst kommt
sein Name, aufser in Neapel im
Conservatorium Turchini, nirgends
vor. In Dresden befinden sich:
1. La Passione di Jesu Christo, Ora-
torio. Ms. P.
2. La Conversione di S. Agostino, Orat.
Ms. P. von 1751.
3. L'amore vendicato. Dramma per
musica. Ms. 2 voll. P. qiifol. [auch in
Neapel Turch.
4. Due Cantate ä voce sola di Sopr.
c. ström. Ms. P. qufol.
5. Arie diverse ä Sopr. c. ström. Ms.
2 voll. P. qufol.
Lassagnino, Messer LodOTieo,
Fioreutino, wird 1543 in Ganassi's
Lehrbuch der Violone, Bog. F., als
vortrefflicher Spieler genannt.
Lasser, Johann Baptist, geb.
12. Aug. 1751 zu Steinkirchen in
Niederösterreich, gest. 21. Okt. 1805
zu München. Besuchte das Se-
minar zu Linz und liefs sich dar-
auf in Wien als Musiklehrer nieder.
1781 trat er als Tenorist in Brunn
auf die Bühne, wurde 1784—88
Direktor des Theaters und trat
dann wieder als Sänger in Gratz
auf. (Manche schreiben Graz, andere
Graz.) 1791 kam er als Hof- und
Kammersänger nach München und
wirkte dort bis 1802. Seine Sing-
spiele hatten viel Glück, es werden
Lasser.
58
Lassus, Ferdinand de I.
genannt: Die glückliche Maske-
rade, Der Kapellmeister, Die kluge
Wittwe, Die unruhige Nacht, Die
Modehändlerin, Der Jud«. In Mün-
chen schrieb er „die Huldigung
der Treue" und die Oper „Cora
und Alonzo". Darauf wandte er
sich der Kirchenmusik zu, die
aber wegen der Verwandtschaft mit
seinen Opernmelodien wenig Be-
achtung fand. (Schilling. Allg.
deutsche Biogr. Reich ard im Ka-
lender führt ihn als Hofmusikus
in München in den Jahren 1784
bis 1796 an. Niederrh. Ztg. 11,
360. Lpz. Ztg. 4, 563 eine Messe
besprochen.) Von seinen Werken
sind nachweisbar:
Missae 3 D. Joan. La':seri, Electoralis
aiilae et canterae (?) Monacensis musici
diversis vooibus ac instrum. musicis . . .
op. 1. Aug. Vind. 1795. 19 Stb. in fol.
[Salzburg. Brüssel Cons. iin Ms. in Stb.
6 Älissae 4 voc. c. orch. oj). 2. Augs-
burg, Lotter 1804. Stb. [Eiusiedeln.
Die unruhige Naclit, in 3 Akten, Ms.
12 585 in B. B., Part, mit der Bez: Wien
1790, 28. Mai.
Vollständige Anleitung zur Singkunst,
sowohl für Sopran, als auch für den Alt.
München 1798 Falter. 4«. [B. B. B. M.
Proske. br. Mus. Brüssel.
— a. Ausg. Ib. 1805. [B. B.
Lasserne, L. .., nur bekannt
durch
Souates ä V. seul. avec Bc, oe. 1.
Paris, Boivin, c. 1750. fol. [besaXs einst
Liepm.
LiivSSOii, M. . . (vielleicht ist nur
Mestre unter dem M. gemeint), ein
Komponist aus dem ersten Drittel
des 16. Jhs., der
in alten Sainlwk. mit 5 Motetten und
4 Chansons vertreten ist (Eitner 1). In
Gardane's Excellentiss. autorum 1549 a
1 Motette. Unter den Mss. der Bibl.
Proske befinden sich in Ms. 852 und
877 vier Motetten, dainnter auch die Mo-
tette „Congratulamini" zu 4 Stirn.
Lassus, Ernst de, ein Sohn
des Orlandus, wird am 1/1 1589
als Kantoreiknabe (Discantist) in
die Münchener Hofkapelle auf-
genommen; am 4/11 1590 wird
sein Gehalt auf jährlich 50 Gld.
festgesetzt. 1595 erhält er Urlaub
(Kreisarchiv. Nach einem Schrei-
ben der Wittwe Orlandus' von
1595 wird Ernst als ihr Sohn
bez.).
Lassus (Lasso), Ferdinand de I.,
Sohn des Orlandus, gest. 27. Aug.
1609 nach längerer Krankheit,
hinterhefs 6 unerzogene Kinder.
Die Geburtsdaten sind bei sämt-
lichen Familienmitgliedern nicht
feststellbar, da die Kirchenbücher
nicht soweit zurückreichen. Er
tritt 1583 in die Münchener Hof-
kapelle ein, hat am 31. März 1584
schon ein Jahr gedient und erhält
für die Zeit 87 Gld. 30 Kr. 1585
wird er als Tenorist bezeichnet,
der auf Urlaub geht und dafür
sein jüngerer Bruder Rudolph an
seine Stelle mit 50 Gld. jährlich
tritt. Ferdinand geht an den Hof
des Grafen Eitel Friedrich von
Hohenzollern-Sigmaringen u. wird
Kapellmeister, wie aus dem Drucke
seiner Cantiones von 1588 zu er-
sehen ist. Die Dedic, ist im Sept.
1587 in Hechingen gezeichnet. Am
1/1 1590 findet man ihn wieder
als Tenorist in München u. steigt
sein Gehalt bis 300 Gld. Am
11/3 1595 geht er mit der Ka-
pelle nach Landshut, wo der Her-
zog Hof hielt. Erst am 8/7 1602
erfährt man, dass er mit Kapell-
meister betitelt wird, doch ist seine
Ernennung als solcher noch un-
bekannt. Da er der Nachfolger
Fossa's war, so kann seine Er-
nennung kaum früher erfolgt sein,
doch kennt man auch das genaue
Datum von Fossa's Todestag nicht,
sondern weifs nur, dass er 1603
vor Pfingsten gestorben sein muss.
Nach obigem Datum wird er sogar
schon 1602 gestorben sein. Für
Lassus, Ferdinand de^.
59
Lassus, Orlaudus de.
5 Kantorei - Knaben , denen er
Wohnung, Kost u. Unterricht er-
teilen musste, erhielt er 340 Grld.
Seit dem 16/11 1602 wird sein
Gehalt auf 400 Gld. erhöht. Weitere
Erlasse und Bittschreiben in Ha-
berl's Jahrb. 1893, 65 ff. Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Cantiones sacrae, viva voce suavissi-
mae, et omnium uiusicorum instrumen-
torum harmouiae per quam accomodatae,
alias uec visae, nee unquam typis subiec-
tae; ö vocib. Graecii 1588 (1587) Vuid-
manstadius. 6 Stb. qu4'^. 26 Gesge. (21).
Hier nennt er sich Kapellmeister beim
Grafen Eytel Friederich. [B. G. B. M.
Hofb. ^Yien: C. A. T. B. B: C. Upsala:
D. A. T. 6 a.
Apparatus musicus vocura octo varias
easque sacras et di\-inis officiis aptas
complectens odas concinnatus . . . Sere-
niss. . . praefecto. Monach. 1622 Nie.
Henricus. 9 Stb. 4". 15 Gesg. (Messe,
Magnific. Litania, Motetten, Symphonia.)
[B. B.
23 Gesänge in alten Samhvk., 3 Mag-
nif. 5 — 6 voc. in Orlando's Cantiones
sacrae Magnif. 1602. 12 Mot. zu 5 Stirn.
in Orlando's Cantiones 5 voc. 1597 (siehe
Eitner 1). Femer in Orlando's Tertium
opus musicum 1588 Nr. 59: Ascendit
Deus c. 2. p. 6 voc. Nr. 60: Non ab-
scondas c. 2. p. 6 voc. Nr. 61 : Delectare
in Domino 6 voc. in 2. pari — In Ms.
19423 Hof b. Wien aus dem Samiwk. des
Victorinus 1624 drei Motett. in P.
Ms. in B. M. 257 in Tabulatur 3 Mo-
tetten.
Er gab auch mit Rudolph die grofse
Motetten -Samlg. seines Vaters: Magnum
opus 1604 heraus:
In neuen Ausg. 1 Gesg. (Eitner 2).
Lassus, Ferdiiiaiid de IT.,
Sohn des Ferdinand, wird 1609
vom Herzoge von Baiern nach
Rom zur weiteren Ausbildung zu
G. B. Crivelli geschickt. Am 23/12
1616 wird er schon als Kapell-
meister in München erwähnt. 1618
erhält er 5 Kantoreiknaben in
AVohnung und Kost mit jährlich
295 Gld. Zuschuss. Sein Gehalt
beträgt 1621: 400 Gld. nebst 7
Knaben mit 403 Gld. 1622 sind
es 10 Knaben mit 520 Gld., gehen
aber wieder auf 7 Sängerknaben
zurück. 1625 schreibt er in einer
Eingabe, dass er nun 16 Jahre
sich in herzogl. Diensten befinde,
das wäre seit 1609; er rechnet
also seine Studienjahre mit ein.
Er rauss kurz vor 1635 gestorben
sein, da seine Wittwe in diesem
Jahre eine neue Ehe schloss. Gia-
como Porro war sein Nachfolger
(Kreisarchiv. Weitere Auszüge
daraus in Haber'ls Jahrb. 1893
p. 71).
Lassus {Lasso, wie er sich selbst
auf deutschen Titeln u. unter den
Briefen zeichnet, da zu seiner Zeit
die italienische Sprache die Um-
gangssprache der feineren Welt
war), Orlandus de (Orlando di,
auch Roland di Lasso genannt).
Heber seine Geburt, Kindheit und
Jünglingsjahre ist fast nichts Be-
stimmtes zu erfahren. Praetorius
bezeichnet ihn einmal im 3. Bde.
seiner Syntagma in der Dedication
als einen (>endter in Flandern,
doch will das nicht viel sagen,
denn auch Glarean giebt oft Nach-
richten, die wir heute mit Doku-
menten widerlegen können. Der
neueste Biograph Lasso's, Dr. Ad.
Sandberger in München, hat die
eifrigsten Nachforschungen ange-
stellt und sieht sich doch schliefs-
lich genötigt ein Bild zu konstru-
ieren, wie sein Lebensgang wohl
gewesen sein könnte. Sicheres er-
fahren wir erst, als er an den
Müuchener Hof kam. Der älteste
Biograph L.'s und ein Zeitgenosse
desselben, Samuel Quickeiberg, der
recht gut unterrichtet sein konnte,
giebt so kurze und allgemeine
Nachrichten , dass sie kaum ein
Gerippe genannt werden können.
Dr. Sandberger teilt dieselben S. 58
mit: Geb. 1530 (Haberl, Jahrb.
Lassus, Orlandus de.
60
Lassus, Orlandus de.
1894 S. 87 nimmt dem Grabsteine
zufolge 15H2 an) in Bergen (Mons)
im Hennegau, wird entfülirt und
kommt 1544 in das Gefolge Ferdi-
nand I. Gonzaga. der sich auf
einem Kriegszuge nach Frankreich
befindet, dann durch Italien nach
Palermo zieht, worauf er zum
Statthalter von Mailand ernannt
wurde, angeblich immer Lassus,
der wohl in seiner Sängerkapelle
stand, mit sich führend. In Mai-
land blieb L. nach Quickeiberg
von 1548 — 1550. Von hier soll
er, 18 Jahr alt, durch Constan-
tino Castrioto nach Neapel geführt
worden sein; darauf kam er nach
Eom. Ein Ruf der Seinigen bringt
ihn ins Vaterland zurück. Weniger
glaubhaft erscheint eine Eeise nach
England, worauf er sich in Ant-
werpen niederliefs und von hier
aus nach München gelangte. Selbst
hier versagen die Quellen, ob er
schon 1556 oder erst 1557 ein-
traf. Er trat als Instrumentist in
die baiersche Hofkapelle und erst
als er der deutschen Sprache
völlig mächtig war, wurde er vor
dem 7. April 1560 Kapellmeister.
Zahlreiche Briefe, von denen erst
ein kleiner Teil veröffentlicht ist
(M. f. M. 1, 190. 6, 111. Jahrb. f.
d. Münchener Gesch. 1888, 490. La
Mara 1, 18 und Sandberger, Buch
3 am Ende) geben Zeugnis von
einem unerschöpflichen Humore
und dem vertraulichen Umgange
mit seinem Fürsten und seiner
Familie. Die erst im 1. Teile vor-
liegende Biographie L. von Sand-
berger, sowie die in Angriff ge-
genommene Gesamtausgabe seiner
Werke (Lpz., Br. & H.) werden das
bis jetzt nocli kärgliche Urteil über
ihn klar darlegen. Eine Biblio-
graphie seiner Druckwerke habe
ich bereits 1874 in den Monatsh.
als Beilage veröffentlicht. Die zahl-
reichen oft prächtig geschmückten
Hds. der B. M. hat Maier in seinem
Handschriften - Kataloge beschrie-
ben. Mir bleibt hier nur noch die
Aufgabe übrig, die noch nicht in
beiden Verzeichnissen angezeigten
Exemplare und Kopien auf öffentl.
Bibliotheken zu verzeichnen, um
dem Historiker alles Material zu-
gänglich zu machen. Ich lege
meine Bibliographie zu Grunde u.
verweise auf die dortigen Jahres-
zahlen.
Einige Daten aus den Akten des Kreis-
archivs zu München:
1558 steht er unter Daser mit einem
höheren Gehalte als Daser, der nur 150
Gld. und Lassus 200 Gld. bezieht.
1560 empfängt er für den Unterricht
eines Schülers auf dem Zinken 30 Gld.
1562 erhält seine Frau im Kindbett
einen silbernen Gürtel vom Herzoge, im
Preise von 13 Gld.
1567 kaufte er von der Wittwe Kath.
Stainin ein Haus in der Graggenau und
erhielt vom Herzoge 1000 Gld. dazu.
1569 beträgt sein Gehalt 325 Gld.
1571: 362 Gld. 1572: 375 Gld. und
für einen Diener 25 Gld.
1574 war er in Rom und erhielt durch
Fuager 400 Cronen.
1575 beträgt sein Gehalt 400 Gld.
1577: 550 Gld.
1580 erhielt er als Zinsen von seinem
ersparten Gelde 4400 Gld., doch schickt
er dieselben dem Herzoge wieder zurück,
da ihn die Summe als unrecht erworbenes
Gut in seinem Gewissen bedrücke. Der
Herzog sendet ihm nun die Summe als
Geschenk.
1581 beträgt sein Gehalt 710 Gld.
1592: 902 Gld.
Weiteres siehe in Haberl's Jahrb. 1893
S. 62 und im Sandberger.
Zu den in meinem chronolog. Verz.
S. 20 angeführten Biographien kann ich
noch folgende nachtragen:
Roland de Lassus sa vie & ses oeuvres
par Jules Decleve illustrations de Louis
Greuse. Mons 1894 Leop. Loret. gr. 8".
IX, 244 S. luxuriös ausgestattet mit 3 Facs.
6 Taf. u. Verz. seiner Werke nach Fetis.
Oacliet, Emile: Roland de Lassus,
Lettre ä MM. de Tacademie de Belgique,
sur la mutilation des noms des grands
Lassus, Orlandus de.
61
Lassus, Orlandus de.
liommes. (Extr, du t. 19 Nr. 2 des
Bulletins de FAcad. roy. de belg.) 8'^.
[Brüssel 4925.
Haberl's Jahrbuch 1894. 87.
Monatsh. f. Musiligesch. , siehe die
Eegistor.
Ring, M. de: Biogr. Gand 1850.
[B. M.
Sandberger, Dr. Ad: Beiträge zur Ge-
schichte der baierischeu Hofkapelle unter
0. di Lasso, in 3 Buch. Lpz. 1894 Br.
& H. 8«.
Siraeten, Edmond vander: La musique
aux Pays-Bas. Bd. G siehe Register.
Wins^ Camille: De la part que la
societe des sciences du Hainaut a prise
a l'erectioa de la statue d'Orl. de L.
Mons 1854 Masquillier et Lamir. 12".
[Brüssel 4926. B. B.
Verzeichnis der Druchverke
auf Grund des chronolog. Verz. soweit sich
neue Fundorte und unbekannte Drucke
nachweisen lassen.
1545 ist ein fingiertes Werk und nicht
nachweisbar, schon deshalb, weil L. noch
viel zu jung war.
1552. Basso. Lib. 1. di Madrigali a
5 voci, con le Muse di Giov. Nasco e i
Madr. di Cipr. Rore. Venez. 1552. 4*^.
[Florenz. Enthält auch einiges von L.
1555. II 1. hb. di Madr. a 5 v. [noch
in Bologna ohne 5 a vox.
— die Ausg. von 1556 ist nicht nach-
weisbar.
— von 1557 noch im br. Mus. Florenz
B. R: C. 5a.
von 1562 eine Ausg. bei Rauipazetto
Nur B. in Bibl. Habeii be-
kannt.
— von 1566 nicht in Bologna, aber in
B. B: A. T. 5 a, dann eine bei Gardano in
B. Brüssel : C A. 5 a, ferner in Rom Ceci-
lia: Ven., Rampazetto, 5 Stb.
— von 1567 bei Scotto in B. B: B.
— von 1570 auch in Hofb. Wien.
— von 1582 (Titel bei Vogel, sowie
Ausg. von 1586); die erstere bei Gardano
1582 in Bologna: 5a.
— von 1586 bei Scotto in Neapel Cons.
KöLq: C. A. 5 a. Modena. Bologna.
1555 a. II 1. lib. dovesi contengono
Madr. Vilanesche . . . siehe die Verbes-
serungen Nachtrag S. CXXXVI.
— Ausg. 1555 bei Susato im 14. livre;
befindet sich auch, in B. Celle und br. Mus.
kompl.
1556. 1. lib. Motetti a 5 et 6 v. An-
versa, Latio. 5 Stb. [B. B. B. M. fehlt
5a. br. Mus: C.
in Venedig
1557. Secondo libro delle Muse, a
5 voci. Madrig. d'Orl. di L . . . con una
Canzone del Petrarca . . Am Ende: Roma
1557 Ant. Bari-e. 5 Stb. qu4". 19 Ge.sge.
von Lassus, je 1 von Animuccia, Ant.
Barre, Het. Vidue (s. Vogel 2, 394). [Bo-
logna. Rom Cecil: A. T. B.
Das 1. Buch erschien 1555 und ist ein
Samlwk. ohne Lassus. Vogel 2, 393:
1555>.
1559. Secondo lib. di Madr. 5 voc.
Gardano, 5 Stb. [B. A. br. Mus. Bo-
logna. Verona S. f: A.
— Ausg. 1562 auch in Bologna.
— Ausg. 1565 per Ant. Gardano ri-
stamp. 5 Stb. [Bologna. B. B:C. Flo-
renz B. R: C. 5a. Im Haag B. Seh: T.
— Ausg. 1566 ist nicht in Bologna,
aber jetzt in B. B: A. T. 5 a.
— Ausg. 1567 Vineggia appr. Scotto.
5 Stb. [B. B: B.
— Ausg. 1568 bei Gardano, aufser den
verz. noch ia Brüssel: C. A. 5a.
— Ausg. 1573 bei Scotto, inB. B: 5 a.
br. Mus : 5 a.
— Ausg. 1573 Venetia, ohne Verleger,
in Bologna. Modena: 5a. B. B: C. br.
Mus: 5a.
— Ausg. 1574 bei Gardano, noch in
Brüssel ohne Bass. Venedig B. M.
— Ausg. 1585 bei Gardano. [C. P.
5 Stb.
— Ausg. 1586 bei Scotto, einst in der
Stadtb. Köln, heute aber verloren ge-
gangen.
Die Ausg. vom 1. u. 2. Buch 5stim.
Madrigale von 1559, 22 u. 10 Nrn. (S. 24
angez.) befindet sich noch in Neapel
B. n: A.
1560. Liber decimus quintus ecclesi-
asticarum cantionum vulgo moteta vocant
D . . . 5 et 6 voc. ex omnibus tonis. Ant-
werpiae 1560 Til. Susato. 5 Stb. kl. 4".
enth. 17 Nrn. zu 5 und 6 zu 6 Stim.
Dedic. von Susato gez. [B. Celle. Upsala
(dies ist das letzte Buch des Samlwkes.
von 1553—1557).
1560. 1. lib. Madr. a 4 voci. Gar-
dano, 4 Stb. [B. M. Hofb. Wien. Bo-
logna: B. Proske.
— Ausg. 1560 von Val. Dorico in Rom,
4 Stb. [Bologna. Florenz: CT.
— Ausg. 1562 von Scotto, 4 Stb. auch
in Verona S. f : C. B., — nebst einer Ausg.
bei Gardano. [Crespano: C.
— Ausg. 1565 von Gardano, auch in
Bologna: C.
— Ausg. 1569 bei Gardano's Söhne
[Hofb. Wien fehlt T.] und eine bei Claudio
Correggio 1569. [B.B: A. T.
Lassus, Orlandus de.
62
Lassus, Orlandus de.
— Ausg. 1573 bei Scotto. [Stadft.
Danzig fehlt seit einiger Zeit.
— Ausg. 1576 bei Gardano. [Amst: T.
Hofb. Wien ohne T.
— Ausg. 1581 bei Gardano. [ß. C. of
Mus: B.
— Ausg. 1582 ib. [B.B: C T. B. K.
C. of Mus.
— Ausg. 1588 bei Scotto. [Neapel
Cons. Bologna.
— Ausg. 1592 bei Gardano. [Florenz
B. R: C. B. br.Mus: A. B.
Sämtliche Ausg. mit Angabe des In-
haltes beschreibt Vogel 1 unter Lassus.
1560 a. Tiers livre des chansons a 4,
5 et 6 part. Phalese. [B. D.
— 1562, Louvain, Phalese. q\i4P.
[br.Mus: C.
— 1566 ib. [Hofb. Wien. B. M.
— 1570 ib. noch in Upsala 5 Stb.
1562. Sacrae cantiones 5 voc. Mon-
tanus et Neuber, ist noch in Bibl. Bautzen :
D. A. 5a. B. Hbg. kompl. Lübeck: T. ß.
defekt vertreten.
— Ausg. 1562 Ven. , Ant. Gardano.
5 Stb. qu4i'. [ Verona S. f.
— Ausg. 1564 ib. in B. Heilbronn,
fehlt der A. B. Löbau 5 Stb.
— Ausg. 1565 bei Gardano. [Wolfenb.
5 Stb.
— Ausg. 1569 bei Neuber, auch im
br.Mus. 5 Stb.
— Ausg. 1570 bei Gerlach. 5 Stb.
[B. Brieg: D. T. B. Rostock. br.Mus.
— Ausg. 1574 bei Gardano. [B. B:B.
— Ausg. 1575 bei Gerlach. [B. Zwickau
fehlt C. 5 a. Paris Geuev.
— Ausg. Monacliii 1582 Ad. Berg.
5 Stb. [Glasgow. Verona S. f.
— Ausg. von 1586 mit lib. 1. bez.
Venet, Ang. Gardano. [br.Mus: A. B.
Lpz: C. A. T.
1563. II 3. lib. delli Madrig. a 5 voci,
Scotto.
— Ausg. Roma 1563 Ant. Barre. 5 Stb.
qu.4P. [Rom Cecilia.
— Ausg. 1564 bei Gardano. [Verona
S. f. 5 Stb.
— Ausg. 1566 bei Gardano. [Bologna.
Brüssel : C. A. 5 a. Bologna Petronio fehlt
C. Ini Haag- B. Seh: T.
— Ausg. 1567 bei Scotto. [B.B:B.
— Ausg. 1570 bei Gardano. [Hofb.
Wien.
— Ausg. 1573 bei Scotto. [B. A.
Modena. B.B: C. 5a.
— Ausg. 1586 bei Scotto. [einst in
Stadtb. Köln.
1564. Le 1. livre des Chansons ä 4 p.
Susato. 4 Stb. (nichts weiter zu erwähnen).
1564. 4. liv. des chans. a 4 et 5 p.
Phalese. 5 Stb. (ebenso).
1565. Sacrae Lectiones novem ex
Propheta Job., 4 voc. Gardanus. 4 Stb.
[B. Elbing. Bologna: C. B.
— Ausg. 1567 muss es heifsen: Ritter-
akademie in Liegnitz. Wolfenb. 4 Stb.
br. Mus. 4 Stb.
— Ausg. 1575 bei Gerlach. [B. Zw.
fehlt Diso.
1565. Orl. Lassi . . . Quinque et Sex
vocibus perornatae, Sacrae cantiones nunc
primum omni diligentia in lucem editae,
ä Julio Bonagiunta Musico Ecclesiae diui
Marci Venetianim. Lib. H. Ven. 1565
Scottus. 6 Stb. 4". Das sind dieselben
Motetten, die erst 1566 bei mir ange-
zeigt sind. [Bologna, Kat. 2 p. 443 die
Dedic.
— 1566. Lib. 2. andere Ausg. 1566
Gardanus. 5 Stb. [Bologna: CT. Wolfenb.
5 Stb. B.Br: C. B. Verona S. f.
— Ausg. Paris 15v2 Le Roy et R.
Ballard. 4 Stb. ciuA'K [br. Mus. fehlt T.
— 1572 Gardanus. [B.A. 5 Stb. B.B:
A. B.Br: A. T. 5a.
— 1584 ib. [Bologna: A. T. B. 5a.
br.Mus: A.
1566 a. Sacrae cant. 5 et 6 voc. Lib. 3.
Ven., Gardanus. 5 Stb. [Wolfenb.
— Ausg. 1569 ib. [Bologna: C. T. 5a.
— Ausg. 1578 ib. [Bologna 5 Stb.
B.B: B.
— Ausg. 1587 ib. [B.B: A. 5a.
Bibl. Troyes: A. T. B. br. Mus: A.
— Ausg. 1599 ib. [Bologna: A. T.
B. 5a.
1566 b. Sacrae cant. 6 et 8 voc. Lib. 4.
Gardanus. 6 Stb. [Modena: A. T. 6a.
Wolfenb: 6a fehlt.
— Ausg. ] 569 bei Gardano. [br. Mus :
A. in qu4".
— Ausg. 1579 ib. [B.B: B. 5a. Bo-
logna: A. B.
— Ausg. 1593 ib. [Bologna: C.
1567. Magnificat 8 ton. 6, 5 et 4 v.
Gerlach. 6 Stb. 4». [Heilbronn: fehlen
B. 5a. Lüneburg streichen. Rostock, ? Stb.
Kassel. Brüssel. Stockholm: T. B. 5a.
br.Mus. fehlte. Wolfenb. 6a fehlt. B.Br.
— Ausg. 1573 Gerlach. [Paris Nat.
Stockholm: T. B. B.Br.
— Ausg. Mediolani 1590 Tini. [Bo-
logna: C. A.T.B.
1567 a. Newe teutsche Liedlein mit
5 St. München, Berg. 5 Stb. [Kassel
4 Stb. Götting: T. B.
— Ausg. 1569 ib. 5 Stb. [Lübeck,
? Stb. br. Mus. Wolfenb.
1567 b. . . . Lib. IV. de Madrigal! a
Lassus, Orlandus de.
63
Lassus, Orlandus de.
5 voci. Gardano .ö Stb. [Bologna. Im
Haag B.ScL: T.
— Ausg. 1570 ib. [B. M. Hof b. Wien
fehlt B. Florenz B. n. Briissel fehlt B.
— Ausg. 1584 ib. fbr. Mus. 5 Stb.
— Ausg. 1593 ib. [Bologna: C
1568. Selectissimae cautiones . . 6 et
pluiib. vocib. Noribg., Gerlach. (1. u.
2. Teil.) 6 Stb. [Darrast. Elbing. B.Hbg:
C. A. T. B. B. Br. br. Mus.
— Ausg. 1579 von Lechner, ib. (auf
Zeile 3 von unten lies für Nr. 32 „Nr. 31").
2 Teile. [Löbau. Danzig fehlt C. El-
bing. Arast. nur 1. Teil.
— Ausg. 1587 Noribg., Catharina Ger-
lachin. 6 u. 5 Stb. [Krakau nur 2 Stb.
Wolfenb. B.Lpz: C.A.T. B. Br. br. Mus.
1568 b. Quintus lib. coucentuum sacro-
rum . . 5, 6, 8 voc. ed. Bonagiunta. Ven.,
p. Claud. Correggiatera.
— Ausg. 1569 Gardanus. [Wolfenb.
fehlt 6a. br. Mus: A.
— Ausg. 1584 Gardanus. [Bologna:
A. T. B. 6 a.
1569. Cautiones aliquot 5 voc. Monaci,
Ad. Berg. 5 Stb. [B. A. br. Mus. Ro-
stock, br. Mus.
— Ausg. 1569 bei Gardauo mit Lib. 1
gez. [Bologna inkompl. Abdr. der Dedic.
Kat. 2, 444. B. Br.
— Ausg. 1586 bei Ang. Gardano, be-
titelt: Sacrae cautiones ... 5 voc. Lib. VL
[br. Mus : A. qu4<'.
1570 b. Selectiorum aliquot cantionum
sacrar. 6 voc. fasciculus . . . Monach.,
A.Berg. 6 Stb. [B. A. br.Mus:2Ex.
1570 c. Mellanges cont. plusieurs chan-
sons, tant en vers latin qu'en ryme fran-
coyse a 4, 5, 6, 8, 10 parties. Paris, le
Eoy& Ballard. 5 Stb. [br.Mus. Turin Bibl.
nazionaie.
— Ausg. La Eochelle 1575 P. Haultin.
qu40. [br. Mus : Contratenor.
— Ausg. Paris 1619 Ballai-d. [Paris
Nat: Sup. Contrat. T. B.
1570 d. siehe 1567 b. Lib. IV. Madr.
5 voc.
1571, Primus Hb. Modiüorum 5 voc.
constantinum. Paris, le Roy et Ballard.
5 Stb. [Paris Genev. B. Brdbg. 5 a. Eora
Cecilia: T. Cesena B. com: T. B. Br.
br. Mus. fehlt T.
— Ausg. 1571 Lovanii, Phalesius et
Bellenis. [Musikfr. Wien.
1571a. See. lib. Modulonim 5 v. Le
Roy et Ballard. [B. Br. br. Mus. fehlt T,
— Ausg. 1572 Phale.sius et Bellerus.
[B. Brdbg. 5 a vox.
1571 b. Moduli 5 voc. nunquam hactenus
editi . . . Paris, Le Roy et Baliard. 5 Stb.
[Musikfr. Wien. br. Mus. Upsala fehlt A.
B. Br.
— Ausg. 1571 Lovanii, Phalese et
Bellere. [Musikfr. Wien. B. Brdbg. 5 a.
— Auflage 1588 Paris, Le Rov et Rob.
Ballard. [br.Mus: T. in 4«.
— Ausg. 1572 Monach., Ad. Berg.
[Rostock, br. Mus.
— Ausg. 1584 Gardano. [Bologna:
A.B. br.Mus: A.
— Ausg. 1589 Ad. Berg. [B. Augsbg,
1571c. Livre de chansons nouvelles ä
5 p. Paris, Le Roy et Ballard. 5 Stb.
[Paris Genev. B. Br. feblt 5a. br.Mus.
5 Stb.
— Ausgabe 1576 ib. [br. Mus. fehlt
5 a und noch eine Ausg. Ibid. 1581, nur
Superius.
— Ausg. Paris 1599 Ballard. [Paris
Nat: Sup. Contrat. T. B.
1572. Der ander Theil teutscher Lieder
mit 5 St. 5 Stb. [Kassel nur 4 Stb.
— Ausg. 1573. [B. Augsbg.
1572. Moduli ... 4 et 8 vocum. Paris,
Le Roy & Rob. Ballaid. [br. Mus : C. A. B.
in qu4^. Ebendort eine Ausg. von 1588,
nui T.
1573. Sex cantiones latinae 4, ad-
juneto Dialogo 8 v ... Ad. Berg. 4 Stb.
[Götting. Florenz. br.Mus: T. B. Br:
A. T. B.
15v3. Moduli 6, 7 & 12 vocum. Paris,
Le Roy & Rob. Ballard. [br.Mus: C. A.
B. 5 a in qu40.
1573. Tertius über Modulorum, 5 voc.
Paris, Le Roy & R. Baliard. [br. Mus :
C. A. B. 5 a. qu4y.
1573 a. Patrocinium musices. I. pars.
[Brüssel, br. Mus. B. Br.
— II. pars, Missae. [Paris Nat. Cap.
sistin. Brüssel, br. Mus.
— III. pars, Off icia. [Brässel. br. Mus.
Ausg. von 1580.
— IV. pars, Passio. [B. A. von 1576.
Brässel. br. Mus.
— V. pars, Maguificat. [Brüssel, br.
Mus. Dresden.
— VI. pars, Missae aliquot 5 voc. Ad.
Berg. Chorb. in gr. fol. 1589. [Brüssel.
— Von der Ausgabe in Stb. in kl.
qu4P. bei Corneille Phalese besitzt I. pars
das br.Mus: Tenor. II. pars die B.Lpz.
1574. Missa super Ite rirae doleuti . . .
Monach., Ad. Berg. Chorb. in gr. fol.
[Brieg.
1574. La fleur des chansons de deux
plus excellents musiciens . . . (Lassus und
Goudimel) 1. hvre. Lyon, Bavent. [Paris
Nat: Tenor. (Aehnliche Titel unter 1592
und 1604.)
Lassus, Oiiandus de.
64
Lassus, Oiiandus de.
1575. Liber Mottetarum, trium vo-
cum . . . Louvain, P. Phalese et J. Bel-
lere. qu40. [br.Mus: C.
Diese Ausgabe fehlte bisher und steht
das Werk erst unter J577a.
— Ausg. 1579 bei (rardano. [Bo-
logna: C. T.
— Ausg. 1591 bei Ad. Berg. [B. L: C.
1576. Der 3. Theil . . . teutscher Lieder
mit 5 St. Ad. Berg 5 Stb. [B. A.
1576 a. Thresor de musique . . cont.
ses chansoüs ä 4, 5 et 6 p. s. 1. St.-Andre.
[Paris Xat: Conti-at. br.Mus: C.
— Ausg. 1594, 3. ed. s. 1. [Paris Nat:
Sup. Ten. B. 5a br. Mus : Contrat.
1576 b. Moduli nondum prius editi,
3 voc. Paris 1576 Le Roy & Ballard.
[br.Mus. kompl. 3 Stb. vielleicht = 1575.
1576c. Les Meslanges ... cont. plu-
sieurs chansons ä 4, 5, 6, 8, 10 parties.
Paris, Le Roy & Ballard. Stb? qu40.
[br. Mus: C. A. T. B. Oxford B. L: Con-
traten. Paris Genev.
— Die 4 st. (30) in neuer Ausg. von
Henry Expert. Paris, Leduc 1894. kl. fol.
in alten Schlüsseln u. Klavierauszg.
1577. Novae aliquot et ante hac non
ita usitate ad 2 voces Cantiones . . . Ad.
Berg. 2 Stb.
— Ausg. 1585: Motetti et Eicercari
. . . a 2 voci. Lib. 1. Yenet., Ang. Gar-
dano. 2 Stb. qu40. [br. Mus.
— Ausg. 1598, London!, Th. Este.
2 Stb. 4". [br. Mus.
— Ausg. 1610. Yen., Vincenti: Mo-
tetti e Ricercari ä 2 voci. 2 Stb. 4".
[Florenz.
1577. Moduli 4, 5, 6. 7, 8 et 9 vo-
cum. Paris, Le Rov & Rob. Ballard.
[br.Mus: C. A. B. 5a in qu4iJ.
1577 b füge S. 53 nach den Bibliotheken
noch hinzu: Eine Fortsetzg. dieser Aus-
gaben siehe 1582 u. 1582a...
1577 c. Premier livre du Meslauge des
Pseaumes et Cantiques ä 3 i)art., recueü-
lis de la musique d'Orlande de Lassus,
s. 1. (Siehe Eitner 1. 1577 S. 190, von
Lassus nur 1 Nr.) [B. M. fehlt C. Der
Second livre von 1577, siehe 1577 Inder
Bibliogr. der Samlwke. euth. 2 Nrn. von
Lassus. B. M. ohne C.
1578. Chansons a 4, und 4 et 5 p.
bei Le Roy & Ballard, Buch 10 — 25, siehe
meine Bibliogr. 1569 q bis ff. — Eine
Ausg. von 1569, 1570 u. 1571 des 12. bis
20. Buches im br.Mus., Ten. und von
einigen auch der Alt.
1578. Octo Cantica divae M. V. ...
Magnificat ... 5 voc. Lutetiae apud Adr.
le Roy et Rob. Ballard 1578. 5 Stb.
gr. 4". Lassus ist hier Orlandus Lassusiiis
genannt. [Rom Cecilia.
1580. Theatrum musicum . . lib. 1. s. 1.
1580 a. Theatrum musicum . . lib. 2. s. 1.
[B.M. Wolf enb. Kat. 271. Paris Genev.
lib. 1, inkompl.
1580 b. Sex vocum Cantiones . . .
Argentorati, Vvyriot. 6 Stb. kl qu8°.
[in der Bibl. Proske: C. B. 5 a, im br. Mus.
die anderen Stb: A. T. 6a.
1581. Octo Cantica divae M. V. 4 voc.
Paris, Le Roy et Ballard. Das Exemplar
in Paris Nat. ist eine Stimmenausgabe
und nur Super, u. Contraten. vorh. Im
br.Mus: ib. 1586: Ten. betitelt: Beatis-
siraae V. M. Octo cantica modis tonorum
octo quaternisque voc. etc.
1581a. Lib. Missarum 4 et 5 voc,
Noribg., Gerlach. 5 Stb. [Löbau 5 Stb.
Stockholm fehlt C. Wolfenb: 5 Stb.
1581b. Libro de Villanelle ... Le
Roy et BaUard. 4 Stb. [Upsala. Ve-
rona S. f.
— Ausg. 1582 bei Phalese et BeUere.
4 Stb. [Celle: C. B. br.Mus: A.
1582 b. Lectiones sacrae novem. Ad.
Berg. 4 Stb. [Proske. Brüssel in 4 Stb.
u. moderne Part. Yeroua S. f. 4 Stb.
br. Mus: C. A., dort auch eine Ausg: Paris
1587 Le Roy & Rob. Ballard, Tenor.
1582 c. Sacrae cantiones 5 v. Ad. Berg.
5 Stb. [br.Mus: B. fehlt.
1582 d. Motetta 6 voc. typis nondum
uspiam excusa . . . Ad. Berg, 6 Stb.
[br. Mus. Verona S. f.
— Ausg. 1584 bei Gardano. [Modena,
fehlen 5a. 6a. Bologna: B. br. Mus: A.
— Ausgabe von 1588 unter „Moduli
6 vocum". Paris, Le Roy et R. Ballard.
[br.Mus. T. in 4".
1582 e. Fascicuh aliquot sacrar. cant.
4, 5, 6 et 8 voc. Noribg., Gerlach. 6 Stb.
[Kassel 5 Stb. Proske. B. Br. br.Mus:B.
— Ausg. ib. 1589. 6 Stb. [Danzig
fehlte. Darmst: A. T. B. Löbau. Stock-
holm. Amst. Wolfenb. br.Mus: B.
1583. Newe teutsche Lieder, geistl.
u. -weltl. mit 4stim. Ad. Berg. 4 Stb.
[Danzig. Kassel: A.T.B. Götting. Proske.
Darmst: A. T. B. ß. B. Ms. T 190 eine
vollst. Part. br.Mus: C.
1.583 a. Teutsche Lieder mit 5 Stim.
in ein Opus zusammen getruckt. Nürnbg.,
Kath. Geriachin. 5 Stb. [Götting, fehlt
5a. Stockholm: A. B. B. Br. 5 Stb.
1 — Ausg. 1.593 ib. [B.Kassel fehlt T.
br. Mus. 5 Stb.
1584. Psalmi Davidis poenitentiales
(5 voc). Ad. Berg. 5 Stb. [(TÖtting.
Biüssel. B. Br. br. Mus : A. B. 5 a.
Lassus, Orlandus de.
65
Lassus, Orlandus de.
1584 a. Continuation du Mellange . .
a 3, 4, 5 et 10 part. Le Roy et Ballard.
(Fortsetzg. zu 1570 c.)
— Ausg. 1596 ib. [Paiis Nat: Sup.
Conti-at. T. B. Oxford B. L: Contrat.
1584b ... II 1. lib. de Madrigal! a
4 voci, novam. ristamp. Yen. 1584 Vin-
cenci et Amadino Co. 4 Stb. qu40.
[br. Mus.
— 1592. Yen.. Ang. Gardano. 4 Stb.
qu40. [br. Mus: A. B.
1585. Madrigali: Novamente composti
a 5 V. Noribg., Cath. Gerlacbia. 5 Stb.
[Götting. fehlt^öa. Zittau: C. T. B. Lin-
coln eil. L. Brüssel. Modena 5 Stb.
— Ausg. 1587 bei Gardano, mit Lib. V.
gez. [Modena 5 Stb.
1585. Hieremiae . . . Lamentationes . .
5 voc. Monach., Berg. 5 Stb. [br. Mus.
fehlt T.
— Jeremiae . . . Lamentationes, una
cum Passione ... 5 voc. Paris, Le Eoy
6 Rob. Ballard. [br.Mus: T.
1585 b. Cantica Sacra, recens numeris
et Modulis ... 6 et 8 voc. Ad. Berg.
6 Stb. [Modena. br. Mus. fehlt 5 a.
1585c. Sacrae cantiones: antehac. .
4 voc. Berg. 4 Stb. [br. Mus.
1586. siehe 1581 Octo cantica.
1587. Sacrarum cantionum Moduli
4 vocibus . . . Paris, Le Roy & E. Bal-
lard. [br.Mus: T.
1587. j^Iadrigali a 4, 5 et 6 voci.
Noribg., Cath. Gerlachia. 6 Stb. [Brieg:
C. T. ß. Briissel. Darmst: T. Zittau
Stadtb. C. T. B. Gent U. B: A. B. 6a.
br.Mus: T.
1587 a. Patrocinium . . Magnificat 4 bis
6 voc. Ad. Berg. Chorb. gr. fol. [br. Mus.
1587 b. Missa . . . Locutus suni 6 voc.
Lutetiae, Le Roy et Ballard. Chorb. fol.
[br. Mus.
1587 c. Missa . . . Beatus qui 6 v.
Lutetiae ib. [br. Mus., Chorbuch.
1588. Tertium opus musicum, cont.
Lectiones Hieb et Motectas 4 — 6 voc.
Xoribg., Gerlachia. 6 Stb. [br. Mus. fehlt
C. T. Stockholm. Wolfenb.
1588a. Teutsche Psalmen : Geistliche
Psalmen, mit 3 Stim. Ad. Berg. 3 Stb.
[Götting: C
1588 b. Liber I. Musarum c. 4 voc.
seu sacrae cantiones . . . Mediol. , Tiui.
4 Stb. [Paris Nat.
1589. Patrocinium musices. Missae
aliquot 5 voc. Ad. Berg. Chorb. fol.
[B. A. br. Mus. Freising.
1590. Newe teutsche, vnnd etliche
frantzös. Gesang mit 6 Stim. Ad. Berg.
6 Stb. [Göttingen.
Hob. Eitners Quellen-Lexikon. Bd. 6.
1591. Missae . . c. 5 et 6 voc. Yen.
Gard. 6 Stb. [br.Mus: 6 a. Marienkirche
in Danzig kompl.
1592. La Fleur des chansons . . ä 4,
5, 6 et 8 part. Phalese et Bellere. 5
Stb. ? [br. Mus : Super. Contrat. 5 a et 6 a.
— Ausg. 1596 Phalese. [Wolfenb.
5 Stb. Köln:T. B. br.Mus: Sup.
— Ausg. 1604 ib. [Gent U. B. 5 Stb.
— Ausg. 1629 ib. [Amst. 5 a. 6 a.
1592 siehe 1584b. 1. lib. Madr. 4 voci.
1595. Lagruue di S. Pietro . . Ad.
Berg. 7 Stb. [Modena Cl. 2. T2. C.P:
C2. A2.
1597. Cinquante Pseaumes de David,
avec la musique ä 5 parties d' Orl . . .
Yingt autres Pseaumes ä 5 & part., par
diuers excell. musiciens de nostre temps.
De Timprimerie de Jerosme Commelin.
6 Stb. qu4°. Siehe Näheres im Kat.
Breslau von Bohu S. 240. [B. Br. Wol-
fenb: C. T. B. 5a. 6a. br.Mus. 6 Stb.
1597. Cantiones 5 voc. Ad. Berg.
5 Stb. [Wolfenb.
1600. Prophetiae Sibyllarum . . 4 voc.
Monach., Nie. Henricus. 4 Stb. [Hofb.
Wien neben dem C. eine vollständige
Partitur im Ms.
1601. Cantiones sacrae, ab Orl. de
Lasso, et hujus filio, Rudolphe de Lasso,
6 voc. Monach., Nie. Henricus. 6 Stb.
in 4°. Enth. 8 von Orl. u. 7 von Rudolph.
[Wolfeab: T. br.Mus: C.
1602. Liber 1. Cantiones sacrae, Mag-
nific. vocant 5 et 6 voc. Henricus. 6 Stb.
[br. Mus.
1604. Magnum opus musicum . . .
Henricus. 6 Stb. in kl. fol. und Bc. von
Casp. Yincentius 1625. [Proske. Brüssel
ohne Bc. Darmst. ohne Bc. br. Mus.
ohne Bc. Kremsmüuster. C.P. ohne Bc.
Paris Mazarin mit Bc. Kopenhag. ohne
Bc. Dresd. ohne Bc. B. Br. ohne Bc.
Wolfenb. ohne Bc.
1607. Missa ad imitationem Moduli In
die tribulationis . . 5 voc. Lutetiae, P.
Ballaid. Chorb. in fol. [br.Mus.
1607 a. Missa ... Dixit Joseph .. cum
6 voc. ib. Chorb. in fol. [R. C. of Mus.
br. Mus.
1608. Missa . . . Credidi propter, 5 voc.
ib. Chorb. fol. [br.Mus.
1610 . . . Missae posthumae, ritu veteri
romano ... ed. Rudolph, de Lasso . . .
Monaci, Nie. Henricus. Chorb. fol. [B. A.
in Stadtbibl. u. Archiv. Brüssel, br. Mus.
Benediktiner-Stift Melk.
1613. Missa 6 voc. sup. In te Do-
miue . . . Paris, P, Ballard. Chorb.
[Stadtb. Köln. br. Mus.
5
Lassus, Orlandns de.
66
Lassus, Oiiaudus de.
1614 a. Missa 5 voc. sup. Sydus ex
claro. . Paris, P. Ballard. Cliorb. [br.
Mus.
1687. Missa 4 voc. ad iinitationem
moduli (Jager) . . . Paris, Chrstph. Ballard.
Chorb. in fol. [br. Mus.
In alten Samlwk. 147 Gesge. (Eitner 1).
Nachzutragen sind noch 7 Ganz. .5 voc.
in Trojano's Musica de'virtuosi 1569. —
2 Gesge. in Gerlach's Samlw^k. 1567. —
I vierst. und 1 sechsst. Messe in La Hele's
Messensanilg. 1577, — 2 Choräle im
Gothaer Cantional 1646 u. 1648. — In
Phalese's Florileg. 1609. — In Giov. Ma-
telart's Responsoria 1596 zwei Gesge. —
In Arascioue's Nuove Laudi ariose 1600,
Bl. 23. — In Barre's Lib. 1. Musarum
c. 4 V. 1563 die Gesge: Alma nemes.
Audi dulcis. Domine r^uaudo veueris.
Inclina domine c. 2. p. Peccantem me
quot. Quia vidisti me. — In Gardano's
II 3. lib. Villotte 1560 nebst folg. Ausg. :
0 Lucia miau miau, c. 2. p. 3 voc. —
Lasso ch'il crederia. Ove d'altra jnon-
tagna. Buon'hora preude in Scotto's 3. lib.
del Desiderio 1567. — 6 Madr. in Scotto's
Prima Stella 1570 inkompl. — Si com'i
fiori in Antonelii's I dolci frutti 1570. —
Come'l candido pie c. 2. p. Voi volete
ch'io muoia in Mosto's 1. fiore della Ghir-
landa 1577. — Secchi vedransi tutti in
Marescotti's della Scelta di Madr. 1582.
— Ditemi mia vita 7 v. Valle profonda
10 V. Hör che la nova e vaga 10 v. in
Vincenti ed Amadino's Musica de diversi
1584. — Susann'un jour. Le Rossignol,
5 V. in Yonge's Musica transalpina 1588.
— Quand'han piu 3 v. in Eozi's Giardi-
uetto 1588. — 8 Gesge. zu 7, 8 u. 10
Stim. in Ang. Gardano's Dialoghi niusic.
1590. — Ecco che pur in Amadino's
Florindo 1593. — Apparian per me.
Spesso in poveri 4 voc. Oh d'amarissime
onde 5 voc. in Vincenti's Nuova spoglia
1593. Die letzteren sind aus Vogel's
Bibliothek gezogen. — In Gumpeltzhai-
mer's Compendium 1655: 16 Gesänge. —
In G. Ces. Barbetta's Novae tabulae 3 für
Laute gesetzte Gesänge. Andere für Laute
gesetzte Gesänge in den Lautenbüchern
von Denfs, Hove, Jobin. Kargel, Krengel,
Newsidler, Rüde, Terzi und Waisselius
(siehe Kat. B. Br.). — In Joh. Fride-
rich's Fugarum. — In Ant. de Cabeyon's
Obras de musica 1578 zwei Gesge. —
In Petr. Eichmann's Praecepta niusicae
1604 einige Beisp. — In Georg Engel-
mann's Quodlibetimi 1620. — In AVoltz'
Nova musices 1617 fünf Gesge. f. Orgel
gesetzt. Ebenso im Jak. Paix, Beruh.
Schmid, Rühling.
In neuen Ausg. sind zahlreiche Werke
erschienen, s. Eitner 2. Nachzutragen ist
uoch: Magnific. 6 voc. 2. toni . . ab L.
Pearsall. Carlsruhe, Veiten. In Malde-
ghem's Tresor Jahrg. 13: 7 Madr. u.
Jahrg. 15 ein geistl. Satz. 2 Antiphonae
in Responsoria, Part, von F. A. Valotti.
Moguntiae, B. Schott fil. qufol. — Breit-
kopf & Haertel geben jetzt eine Gesamt-
ausgabe heraus, ediert von Dr. Haberl
und Dr. Sand berger.
Handschriften.
Die in B. M. sind bereits oben erwähnt,
siehe den gedruckten Katalog.
B. Liegnitz 42 deutsche und lat. Ge-
sänge, darunter Messen und Magnificat
(s. Kat.).
B. Breslau 131 Gesänge, darunter 23
Messen und 8 Magnif. (s. Kat.).
B. Karlsruhe, Ms. 10, ein Chorb. von
1575 unter Homer Herpol, enthält auch
Gesge. von L.
Dresd. Mus. Ms. 433 : Miserere 5 voc.
P. 2 Messen 4 u. 6 voc. in P. Der
51. Ps. zu 5 Stim. P.
B. Berlin ist sehr reichhaltig besonders
an neueren Partituren im Ms. Ich mache
nur aufmerksam auf die Sammelbände
von Wiuterfeld und Teschner, wovon die
Bibl. selbständige genaue Verz. besitzt.
Ebenso P. von Dehn, die vollständige
Druckwerke enthalten wie die von 1573.
1573 a. 1583. 1590. 1595. 1604. In alten
Mss. sind zu nennen Ms. Z 39, 12 Stb.,
1628 geschrieben, Nr. 19, 21, 121, Mo-
tetten. Z28 Part, von 1599, Seite 35.
49. 50 Motett. Z 56 Bl. 47 : Omnia quae
fecisti 5 voc. Ms. Z 110. 111. 112 von
Peitsch geschrieben, 2 Part. -Bde. und
4 Stb. enth. zahlreiche Mot. u. Messen.
Ms. 121a Part, in Tabulatur, Nr. 5: Su-
sanne, cum coloratura Wilh. Formeiis,
wichtig wegen der Koloraturen, die man
einstmals hinzusetzte. Ms. o. Sign. 6 Stb.
17. Jh. 7 Mot. Nr. 1—3. 5. 8—10. Ms.
Z 25 Chorb. 16. Jh. Missa In te domine
fo. 185, Z 15 Chorb. 16. Jh. Missa 4 voc.
Frere tibeaut fo. 271. Z23 Chorb. 16. Jh.
Missa 2 sup. Quand io pens. 4 v. Missa 3
Je ne menge point 4 v. M. 4 Entre vous
fille 5 V. M. 6 Dixit Joseph 6 v. M. 7
Beschaffens glück 4 voc. — Z 20 Chorb.
von 1587, geschrieben von Treer (Dreer)
Bl. 3 Missa 0 On me ladict 4 voc. Bl. 26
M. Je ne menge 4 v. Bl. 51 M. 4 voc.
S^-i toni. Bl. 109 M. pascalis 5 v. Bl. 151
M. sup. Congratulamini 6 voc.
Lassus, Orlandns de.
67
Lassus, Rudolph de.
Missa sec. 6 voc. aus lülO. Ms. P.
24 Bll. [Berlin Kircheninst.
Hofb. Wieu, Ms. von 1579: Officium
nuptiale Üctaviano IL Fuggero. 1 Messe :
Nuptiae factae sunt, nebst der gleich-
namigen Motette (aurserdem befinden sich
noch Gesge. von Kerl und Schramm in
dem Ms.).
Ms. alte Nr. mus. I. 57. Chorb. von
15 Bll. mit Federzeichnungen, geschrieben
von Richai'. Ghe (?), Titel: Epithalamium
musice compositum Auth. . . . Gedicht
von Nie. Stope, Musik 5, 4, u. 6 Stim.
in 3 Teilen. Textanfang: Gratia sola Dei
(gedi-uckt 1569 u. später). [Hofb. Wien.
Ms. 15948. Chorb. des 16. Jhs. Hofb.
Wien, fo. 99 Missa sup. Le Bergier, 5 voc.
— Ms. 15506: Mi.ssa, Domine Dnus. noster
6 voc. Ms. 16696 Hofb. Wien, Respons.
4 voc. und 37 Missae in P. — Ms. 15609
Chorb. Psalnii poenitent. Anno 1584. —
15749 Miserere 4 et 5 v. P. — 15 792
eine P. des Druckes: 6 cantiones latiuae
etc. 1573. — 15946 Chorb. 16. Jh. 1 Missa
4 voc. 2 Mot. 6 u. 8 voc. — 16697 Part,
von Psalmen, Hymnen etc., 87 Gesge. —
16701 P. von 100 Magnific. — 16703,7
ein Tonsatz. — 16704 enthält 13 Lieder
u. Motett. im Chorb. — 16705 enth. 6
Mot. im Chorb. — 18744, 4 Stb. enth.
22 Gesge., darunter die Prophetiae Sibyl-
larum. — 18828 Chorb. mit 16 Motett.
— 19189 Chorb. mit 2 Mot. — 192.59
Lautentabulatur mit 6 Chansons. — 19428
Chorb. 17. Jh. Nr. 11: Der Tag der ist
so freudenreich 4 voc.
Missa Salamandra 4 voc. Codex im
Schottenkloster in Wien, Kopie in P.,
Hofb. Wien, Ms. 15970.
Bibl. Dresden, 40 Gesäuge, s. den
gedr. Kat.
Bibl. Joach. 17 Gesänge, s. den gedr.
Kat.
Musikfr. Wien, Ms. 8 Stb. Samlwk.
Nr, 46: Ave Jesu Chr.
Heilbronn enth. nur inkompl. Ms. in Stb.
B. Kgsbg. Ms. 15955 Passio 5 voc. P.
von Dehn. Der 51. Psalm in P. 6 Stim.
Aria ä 6 voc. Missa Entre vous fille,
altes Ms. in Stb. 3 scherzhafte Lieder f.
4 Stim. Quocunque loco fueris 5 v.
6 Mot. zu 6 St. Motetten u. a: Siehe
Genaueres im gedr. Kat.
Angelus ad pastores 5 voc. Stifts-
kapitel m Aachen, Ms. Chorb. 256; S. 124:
Audi dulcis amica 4 v. — Inclina Dne.
4 voc. p. 273. Noch 3 in 1, 301-314.
In Brieg Ms. 5 Chorb. 13 geistl. lat.
Gesge. unter Nr. 1. 3. 4. 9. 11—13. 17
bis 22. Andere Gesänge in zahlreicher
Menge sind im gedruckten Kat. verz.
In B. Zw. in Mss. 52 Gesge. (siehe
den Kat).
44 Gesänge im Ms. D. ex S. Sc. et
Patr. 6 voc. Ms. in 6 Stb. in B. Kassel
(Kat. S. 17).
In Bibl. Dre.sd: „in effigium et musi-
cum" 1581 u. a. siehe Kat.
Bologna L. m. Kat. 2, 169 zwei geistl.
Gesge. und p. 248: Laudate pueri 5 voc.
B. Biiissel, Mss. unter den Nrn. (fds.
Fetis) 1652 ff. 1810. 2289. 2290. 3095
(gedr. Kat.).
R. C. of Mus. Kat. Nr. 1728. 1729.
1746. 1881.
Cambridge FW. 147 Gesge. im gedr.
Kat. im Reg. alphab. verz.
Ms. Chorb. des 16. Jhs. in Verona,
Domkapitel. Enthält 18 Messen und 1 Te
Deum. 1. Missa De beata V. 2. M. Salve
dive alias Mi mi. 3. Bon temps. 4. Da
pacem. 5. Ma bouche rit. 6. La mi
baudichon Madame. 7. M. Dominiealis.
8. Orsus, orsus. 9. 10. Lomme arme.
11. Regina. 12. Alma red. 13. Anglicavel
de Angelis. 14. Lomme arme. 15. Vic-
time pasch. 16. Ma bouche rit 3 voc.
17. De feria. 18. Patrem omuipot. 4 voc.
Lassus, Rudolph de, Sohn des
Orlandus, tritt 1585 in herzogl.
Dienste, 1589 wird er als Hof-
Organist mit 102 Gld. Gehalt bez.,
der 1590 98 Gld. beträgt. Am 26/10
1609 wird er zum Komponisten
mit 400 Gld. Gehalt ernannt; das
Organistenamt behält er bei. Er
starb im ersten Quartal 1625. Die
Wittwe Ursula erhält 100 Gld. u.
bis 1628 eine Provision von 70
Gld. (Kreisarchiv. Haberl, Jahrb.
1893, 67, wo noch Mehreres über
eingereichte Kompositionen mit-
geteilt ist). Andere Nachkommen
von Lassus werden nur als Kan-
toreiknaben im Kreisarchiv ange-
führt und treten dann in Staats-
ämter (Kassenverwalter) oder Kam-
merdiener des Herzogs ein. Ge-
nannt werden 1570 ein Johann^
1590 — 92 ein Ernst, 1610 ein
Maximilian, 1615—19 ein Wil-
helm, der 1625 Kassenbeamter in
Rosenhain wird. Ein Georg Wil-
5*
Lassus, Rudolph de.
68
Latilla.
heim ist 1625 Discantist und wird
1639 Kammerdiener beim Herzoge
mit 200 Gld. Gehalt, f vor 1652.
Ein Johann Baptist wird 1617 als
Discantist entlassen^ weil er mutiert.
In Haberl's Jahrb. 1893, p. 70
werden noch andere genannt, die
aber nicht als Discantisten in den
Hofdienst eintraten. Der letzte
wird 1692 erwähnt.
Rudolph's erhaltene Werke sind
folgende:
Pantheon musicum de praecipuis festis
. . . Cantiones sacrae 6 voc. Lutet. Paris
1600 Rob. Bailard et Petrus Ball, ejus
filium. 6 Stb. 4». 42 Nrn. [Proske.
Selectae aliquot cantiones 4 voc. ex
varijs D. Pauli coUectae . . . Monaci 1606
Nie. Henricus. 4 Stb. 4». 16 Mot.
[Hof b. Wien. B. Br:C. A. Elbing 4 Stb.
Proske: C.
Circus Symphoniacus. Commissi in
areuam Phonomachi 12, 11, 9, saepe
plures pauciores . . . Monach. 1607 Hen-
ricus. [B. M: T. B. 5 a— 7 a vox. in 4«.
Triga musica, qua Missae odaeque
Marianae triplice jugantur: in Yiadanae
modo, cum vocib. 4, 5, 6 commissae.
Monaci 1612 Henricus. 4». [Upsala: 5a.
Yirginalia Eucharistica. Quae magnae
Yirg. Virginisque filio vocibus singulis,
II. IE. IV. V. VI. VII. Octonis, c. Bc.
meraor gratusque concinuit . . . Monaci
1615 Henricus. 4°. 42 Gesge. und 1
Litanei. [Proske. In B. Augshg: I. III. Bc.
Ad sacrura convivium modi sacri, novi
et selecti piimum senis, mox binis, ternis,
quaternis, quinis ac demum iterum senis
vocibus (nennt sich Organist beim Her-
zoge von Baiern). Monaci 1617 Henricus,
sumtibus Auctoris. Stb? kl. 40. 22 Gesg.
mit B. ad org. 5 zu 2 Stirn, u. Bc. 5
zu 3, 5 zu 5, 6 zu 6 Stirn, u. Bc. [B.B.
4 a vox u. Bc. B. A : 3 a vox, Bc. Proske
fehlt Cl.
Alphabetum Marianum triplici canti-
onum. . 2. 3. 4 voc. Monach. 1621 Hen-
ricus. Stb. ? 40. 57 Nrn. [Proske.
23 Gesänge in alten Samlwk. und 25
dreist. Psalmen in Orlando's Teutsche
Psalmen 1588 a. Perner in Oslavana's
Flores verni 1628.
In B.M. im Ms. 51, 2 Mot., 1 Hymne
zu 4 u. 6 St. Ms. 109 eine Hymne
4 voc. Ms. 261 drei Messen u. 3 Magnif.
zu 4 — 6 Stirn. In Pait. und im gedr.
Kat. nicht aufgenommen: 3 Messen zu
4—6 Stirn., 3 Magnif. zu 4—6 St, 2 Li-
taneien zu 4 u. 5 St., 0 quam gloriosum
6 voc. 2 Nunc dimittis 6 voc.
Ms. in B. Dresden 1264 Nr. 21: Ecce
Maria 3 voc. in Part.
Ms. 19423 Hofb. Wien. 6 Mot. in P.
aus Victorinus Samhvk. von 1624. —
15 608 in P. 3 Missae u. 3 Magnific. —
16704 Chorb. 16. Jh. zwei Motetten. Nr.
1 u. 29.
In neuen Ausg. 2 Gesge. zu 3 Stim.
im Proske, Mus. div. 2 Nr. 23 u. 94 aus
1615, 1 Gesg. im Commer's Mus. sacr.
Bd. 21.
La Suze, Mr. de, Musikmeister
a/d. grofsen Oper und Singschule
zu Paris um 1790. Grctry rühmt
ihn wegen seiner geschickten Di-
rektion.
Lates, Charles, ein englischer
Komponist des 18. Jhs., Schüler
unter P. Hayes, wurde Baccal. zu
Oxford und ist bekannt durch den
Druck :
A favorite Sonata for the Pfte. or
Harps. inscribed to B. Bond Hopkins.
London, qufol. [br. Mus
Lates, James, Bruder des Char-
les, lebte etwas frülier als dieser,
da sich schon Kompositionen von
gegen 1770 von ihm finden. Er
war Violinist und lebte in Oxford
als Lehrer.
Das br. Mus. besitzt von ihm 1. 6 So-
los for a V. & Vcl. with a Th. B. op. 3.
Lond. fol. 2. 6 Sonatas for 2 V. with
a Th. B. op. 4. ib. fol. 3. 6 Trios for
a V. Vcl. obl. & B. with a Th. B. for
the harps. op. 5. London, fol.
Lathomi, Joannes, um 1394
päpstl. Sänger in xlvignon (Viertel]'.
3, 213.)
Latfeur, . . .
kommt im Ms. 22 (Append. to royal
Mss. 49—54 im br. Mus.), einer Samlg.
meist französischer Chansons zu 5 — 8 Stim.
aus dem 16. Jh. vor. Er ist vertreten mit
,,J'attens secours de ma seuUe pensee''
fol. 1 und „Gabriel Angelus — Erit eiüm
maguus'', fol. 9. Der erste Tonsatz auch
im Ms. 25 fol. IIb, doch nur in der Bass-
stim, vorhanden.
Latilla, Oaetano, um 1713 zu
Bari geb., gest. 1789 zu Neapel.
Latilla.
69
La Torre.
Chorknabe a/d. Kathedrale zu Bari,
kam ans Conservatorio di S. Ono-
frio zu Neapel, Schüler des Dom.
Gizzi. 1732 gelangte seine erste
Oper „Li Marite a lorza" zur Auf-
führung, der bald andere folgten.
Er ging nach Rom, schrieb den
Orazio und wurde am 31/12 1738
Vicekapellmeister an S. Maria
Maggiore unter Cannicciari. Nach
längerer Krankheit kehrte er am
9/4 1741 nach Neapel zurück.
1756 wurde er am Conservatorio
della Pietä zu Venedig als Chor-
direktor ernannt u. am 16/3 1762
zum 2ten Kapellmeister am S.
Marco in Venedig. Sein Gehalt
betrug 120 Duk., später 160. Gegen
Ende von 1772 befand er sich
wieder in Neapel , wo er auch
starb. In mehreren Textbüchern
seiner Opern (B. B.) liest man, dass
er 1758 Kapellmeister zu Neapel
und Maestro am Conservatorio di
Napoli war. (Florimo 2, 227. Fetis.
Caffi 1, 57. S. 445 lässt er ihn erst
1774 nach Neapel zurückkehren,
u. wird er deshalb obige Stellung
wohl bis dahin inne gehabt haben.)
Nach Florimo befinden sich im Archiv
des Conserv. della Pietä : Oratorien, Psal-
men und Messen. Im Archiv des Keal
Collegio zu Neapel: 1. Antigono, op. seria
in 3 atti, Napoli, S. Carlo 1775. Ms. P.
2. 7 Arien f. Sopr. mit 2 V. Va. u. B.,
eine mit 1737, die andere mit 1771 gez.
3. Solfeggio per Sopr. c. acc. di pfte. —
Fetis und Clement verz. 20 Opern von
1738 — 1766. Nachweisen lassen sich:
Ängelica ed Orlando, op. Ms. 343. P.
qu-l". [br. Mus.
Antigono, op. seria 1775. Ms. P.
[Neapel Turch.
Don Calascione, opera, in Waish' De-
lizie, Bd. 6. fol. [br. Mus.
La fiuta Cameriera, op. buffa in 3 atti,
parol. di Barlocci. Ven. um 1743. Ms.
P. qufol. [Brüss. Cons.
La Giardiniera coutessa, op. buf. in
1 at. Ms. P. qufol. [Bi-üssel Cons.
II Siroe, op. in 3 atti. Ms. P. [Mu-
sikfr. Wien.
II Temistocle, op. in 3 atti. Ms. P. [ib.
Intermezzo : Gli Artigiani Arrichiti in
2 atti (Paris 25/9 1753) Ms. P. [Paris
l'opera.
Intermezzo della Giardiniera contessa.
Ms. P. fol. [Upsala. Wolfenb. im Kl.-A.
1 Intermezzo f. Sopr. u. Instr. Ms.
P. u. 1 Aria. [Brüssel Cons.
1 geistl. Gesang: Bonum est confiteri
4 voc. P. Ms. 20580. [B. B.
Crucifixus f. Contralt (mit Pfte.) unter
Cajetan Latilla; 1840 von Teschner bei
Trautweiü in Berlin herausgg.
Ms. ß. B. in T146 u. 196, Gesge. in P.
B. M. Ms., Aria: Conti-o il destin, con
ström. P.
Musikfr. Wien, Ms. ein Duett f. 2 Sopr.
u. Orch. in Ad. Stb. — Aria, Piü non si
trovano, P.
Darmst. Ms., Aria: Non odo consiglio
ä 5. Stb.
Dresd. Mus. Ms. 427 u. 428, 21 Arien, P.
Brüssel Cons. Ms. Duetto, Quantos en
la campana, per Sopr. e B. c. acc.
d'orch. Stb.
In Modena, Ms. von 5 Bänden mit
Arien, Duetten u. a. , dabei 1 Nr. von L.
Ms. Bologna, Kat. 3, 285 eine Arie auf
Bl. 36.
Ms. 329 br. Mus. enth. Motetten und
Kantaten. — Ms. 361, Duetts und Arien,
1 Nr.
Sinfonia f. 2 V. A. B. 2 Ob. 2 Hörn.
Ms. Stb. [Brüssel Cobs.
Six Quartettes for 2 V. Tenor & Vcl.
obl. London, Welcker. 4 Stb. [B. Wa-
gener.
Latiiiis, Arnolde de und Ugo
(Hugo) de, siehe Lautins.
Latimis, Joannes, päpstlicher
Sänger, Avird 1565 pensioniert
(Straeten 6, 376.)
Latius, siehe Lact.
Latone, Les Dons des enfans
de, siehe Serre, Jean de, aus
Rieux.
Latonnier, ... gab 1780 zu
London bei Broderip heraus : Airs
for the Pedal Harp (Gerber 2).
La Torre (Latorre) Greroninio,
lebte am Anfange des 18. Jhs.,
vielleicht in Spanien, da er sich mit
2 Gesgen. zu 4 Stirn, mit Bc. in einem
Ms. spanischer Gesge. befindet. Ms. von
EipoUes [B. Wagener.] Siehe Beschreibg.
nebst Eegister in M. f. M. 15, 33.
La Tour, . . . De.
70
La Tour de Fontaine.
La Tour, . . . De. Im Samlwk.
Amphion von 1615: 27 Gesge.
La Tour, . . . De, ist mit Airs
in den Samlwken. Airs 1697 c,
1702 und 1710b vertreten.
La Tour, Alexandre de, be-
findet sich 1710 in der Privat-
kapelle des Königs in London als
Musiker (Yiertelj. 8, 515).
Latour, Aristide,
bekannt durch 1 Chansonette. Bru-
xelles, L. Lahou. [B. M.] Dem Verleger
nach lebte er im 19. Jh.
La Tour, & . . D . . C . . Sr. de,
aus Caen, lebte am Ende des 16.
Jhs. und ist bekannt durch den
Druck:
Airs de l'invention de . . . sur plu-
sieurs poems saincts et chretiens, recueil-
lis de diuers aiüeurs & amisez en 3 par-
ties. Liv. 2 ä 4 p. Caen 1593 Jacq.
Mangeant. qu40, nur Super, bekannt,
56 BIl. mit voUst. Texten. Die Singst.
enthält so viel kleine Noten, dass sie Avie
ein Instrumentalstiick aussieht, [br. Mus.
La Tour, Oabriele de, Pres-
byter und Organist an St. Donatien
zu Brügge, gewählt am 7. Nov.
1633 (Straeten la, 40).
La Tour, Gruillaume de, 1554
Musikmeister in Harlem, bietet
dem Herzoge von Este (in Fer-
rara) seinen Sohn als Musiker an
(Dokument, Straeten 6, 106).
La Tour, H . . . F . . .
gab 4 heitere Lieder mit Begleitung
des Klaviers in qufol. heraus. [Dresd.Mus.
La Tour, Jehaii, auch Johannet
und Jcliannot genannt, um 1427
Lehrer der Knabensänger an der
Kapelle Philipp des Guten, Herzog
von ßourgogne. 1452 wird er als
4. Kapellan und Sänger ebd. bez.
und ist noch 1463 in den Akten
verz. 1467 scheint er in der Ka-
pelle Karl des Kühnen gestanden
zu haben, wo er in hohem Alter
starb (Felis teilt dies aus den
Akten mit).
Latour, Jean, geb. gegen 1766
zu Paris, gest. ebd. um 1837. Ein
Pianist, ging während der Revo-
lution nach London und stand in
eifriger Verbindung mit den Emi-
granten. Der Prinz von Wales er-
nannte ihn zu seinem Hofpianisten.
Um 1810 gründete er ein Musik-
geschäft in London unter der Fir-
ma Chappell et Co., trennte sich
später von seinem Associe, er-
öffnete 1826 ein eigenes Musik-
geschäft, was 1830 Chappell kaufte
und L. ging wieder nach Paris.
Fetis verz. von ihm zahlreiche Kla-
vierpiecen meist leichteren Genres.
Nachweisbar ist nur im br. Mus.
1 Duett zu 4 Hd. f. Pfte. über ein
Mozartsches Lied. op. 11. London. Doch
besitzen auch die Musikfr. in Wien eine
Anzahl Klavierkompositionen, deren nähe-
ren Bestand ich aber nicht notiert habe.
Latour, Peter, ein Oboist a/d.
Kgl. Kapelle zu London von 1700
bis gegen 1719. Sein Gehalt be-
trug zuletzt ü* 56 (Nagel, Annalen
66. 68).
Latour, T . . ., über sein Leben
weifs man nichts. Fast möchte
man versucht sein, ihn für Jean
L. zu halten, da ihm sogar das
Concerto militaire pour Pfte. (en
ut), Paris, Janet et Cotelle von der
Lpz. Ztg. zugeschrieben wird, wel-
ches Fetis bei Jean verz.
Das br. Mus. besitzt von 1796 bis 1828
an 211 Londoner Dnicke von allerlei Kla-
vierpiecen, dabei auch 12 Sonaten. Die
übrigen bestehen aus Piecen leichteren
Genres. Auch darin stimmt er mit Jean
überein. In der Bibl. der Musikfr. in
Wien ist er ebenfalls mit Klavierp. reich
vertreten. Daninter eine Sonate: Le re-
tour de Windsor f. Pfte. u. Fl. ad lib.
Eine Sonate Nr. 21 f. Pfte. u. Viol. ad
lib. etc. etc. — In B. M. 6 petit. airs.
Lps., Br. & H. — In B. Dresd. Var. p.
Pfte. av. Fl. ad Hb. Offenb., Andre. —
In Einsiedeln mit T. Latour gez: Traite
elementair d'harmonie, Paris 8*^.
La Tour de Foutaine, Pieter
Louis de, Neocastro-Lotharingus,
ist am 23/2 1722 als Musicus an
I^atour de Franqueville.
71
Latrobe, Chrstn. Ign.
der Universit. zu Leyden einge-
schrieben (Boiiwst. 3, 5).
Latour de FranqueTÜle, Mdme.
de. Man schreibt ihr eine Kritik
über Laborde's Essai sur Ja musique
zu. Andere glauben, dass dieselbe
von Gaviuics herrührt, betitelt:
Errata de TEssai sur la mus. ancienne
et moderne, ou Lettre ä M*** par M***
1780. 12°. Laborde antwortete darauf
in seinem Supplement ;\ l'Essai. Beide
Schriften abgedr. in den oeuvres de J. J.
Rousseau, Ausg. Geneve 1782 u. in den
späteren Ausg. Originaldr. in Brüssel 5044.
Latre, Claude Petit Jean de,
auch nur Petit Jehan, P. Jehan
oder de Lattre, de Ledere, Alaistre
Jehan de Latre (in 1552 u. 1555 p.)
gez. Im Jahre 1552 u. f. war er
nach den Titeln in Samlwken:
Kapellmeister beim Bischöfe von
Lüttich (1554: Musicus praefectus
Principis Epis. Leodiensis). Nach
Straeten 1, 114 wurde er 1555
zum Knabenlehrer (Gesanglehrer)
an der Kathedrale zu Yerdun ge-
wählt, wie er auch noch 157(3 im
Concours zu Evreux bez. wird, an
dem er sich in dem Jahre be-
teiligte. Seine Kompositionen be-
finden sich zum Teil in Samlwken.
Der 5stim. Gesang: Georgi martir
inclite aus Phalese's Cantiones 1554
ist sehr schön, weich, melodisch,
wiederholt öfter Abschnitte und
erreicht dadurch eine Art von
Form, die dem Ohre einen Anhalt
geben. Kachweisen lassen sich:
Lamentationes aliquot Jeremiae musi-
cae harmoniae nouiter adoptatae, adiectis
aüqnot sacris cantionibus. Trium, Quatuor,
5 et 6 vocum Autore M. Joanne de Latere,
Musici chori lUust. Princ. Episc. Leodiens.
praef. . . Traiecti a/Mos. 1554 Jac. Bathe-
nius. 6 Stb. qu40. 25 Gesge. [Heil-
bronn fehlt C.
Sixiesme livre des chansons a 4 p.
nouvell. comp. . . par Maistre Jehan de Latre,
Maistre de la chapelle (wie oben) . . Im-
prime ä Louvain par Phalese 1555. 4 Stb.
qu40. 29 Chans. [B. B. B. ü. B. K.
br. Mus. Brüssel (siehe Eitner 1 p. 143,
1555 p.). Eine friihere Aufl. erschien schon
1552 als Premier livre, ebd. [B. K. B. D.
nur Contrat. Stockholm: Superius.
In meiner Bibl. sind 59 Gesge. verz.,
vorzugsweise Chansons, doch auch Mo-
tetten. Hinzuzufügen sind noch 2 nieder-
deutsche Lieder in Baethen's Samlwk. von
1554. 7 Motetten in Martin Peu Dar-
gent's Druckwerk von 1561.
Im Ms. Mus. 4. 91. 5 Stb. von c. 1544
Nr. 42 von „Joan: petit, In te domine
speravi". [B. K.
In B. Brieg, Ms. 42 Nr. 21 der Gesg.
Jesu Christe, tili Dei, c. 2. p. in Stb.
In Hofb. Wien, Ms. 18828 nur Cantus
vorhanden, 2 Motetten.
Im Ms. Cap. sistina. Cod. 42 ist fol. 74
ein Jo. le Petit gez., fraglich ob damit
Latre gemeint ist: In illo tempore c. 2. p.
4 voc. Fol. 48: Psallite Noe c. 2. p.
4 voc. Fol. 150: Si oblitus c. 2. p. 4 voc.
(siehe die Themata in Haberl's Kat.).
Ms. von 1462 in Cambrai: 1 Sanctus,
1 Sequenz St. Anna und die Messe: Le
serviteur.
In neuen Ausg. 1 Gesg. im Commer
(Eitner 2) und ,.La jeune dame aiant noble
4 p. S. 114 in Smith's Musica antiqua.
Latre, Olivier de, auch nur
0. de Latre gez. Ein Belgier,
lebte in der Mitte des 16. Jhs.
und ist nur durch
zwei Gesäuge in den Samlwken. 1554 f
und 1556 n vertreten (Eitner 1 unter D.).
Im Ms. 203 Nr. 41: Le cueur, le corps.
3 voc. 3 Stb. [B. M.
Latrobe, Eev. Christian Ig-
natius, geb. 12. Febr. 1758 zu
Fulnec near Leeds in Yorkshire,
gest. 6. Mai 1836 zu Fairfield bei
Liverpool. Schüler zu Niesky im
Kollegium der United Brethren.
1784 kehrte er in seine Vaterstadt
zurück, wurde Sekretär bei der Ge-
sellschaft für die Beförderung des
Glaubens (Furtherance of the Gos-
pel) und 1795 an der ünity der
Brethren in England (Herrnhuter).
Musik betrieb er zwar nicht als
Lebensberuf, doch genossen seine
zahlreichen Kompositionen eines ge-
wissen Rufes (Grove. Lpz. Ztg. 11,
144. 20, 618 Urteile). Bekannt
sind von seinen Werken:
Latrobe, Chrstn. Ign.
72
Lau, Chiistian.
Anthem for the celebration of the Ju-
bilee, or commencement of the 50 üi j'ear
of the reign of George III. Oct. 25 th,
1809. Lond. fol. [Glasgow, br. Mus.
Brüssel Cons. R. C. of Mus.
Anthems for 1, 2 or more voices, per-
fornied in the church of the United Bre-
thren, coUected ... Lond. 1811. fol.
[Glasgow.
— adapted for the org. or pfte., by . . .
Compos. by various authors. Lond. fol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The dawn of glory; a hymn on the
bliss of the redeemed. Lond. fol. [Glas-
gx»w. br. Mus. R. C. of Mus.
The niusic of the church considered in
its various branches, coiigregational and
Choral. London 18S1. 8^. [br. Mus.
Dies irae ... an ancient hymn on the
last judgment. Lond. 1799. fol. [Glas-
gow, br. Mus. Berlin Singak. R. C. of
Mus. in 2 Ausg. (1813).
Hymn-tunes sung in the church of the
United Brethern collected . . . A new edit.
Lond. qu40. [B. B. br. Mus.
Miserere. Lond. (f. Chor und Pfte.
gesetzt), [br. Mus.
Trauer-Cantate. Rudolstadt, Hofbuch-
hdlg. [B. B.
Original Anthems for one, two, or more
voice, adapted for private devotion or pu-
blic worship; composed, and the acc. arran-
ged for the pfte. or organ. P. Lond.
1828. fol. [R. C. ofMus.
Six Airs, the words on serious subjects.
Lond. fol. [R. C. of Mus.
3 Senat, f. Kl. op. 3. Lond. [br. Mus.
Sammelwerk: Selectiou of sacred music
from the works of some of the most emi-
nent Composers of Germany & Italy. Re-
spectfully inscribed to the Earl of Dart-
mouth by . . . The Vocal parts in Score,
the Instinimental adapted to the Pfte.
1806—1826. London by Rob. Birchall.
6 Bde. in fol. [B. M. 5 Bde. br. Mus.
6 Bde. Glasgow 6 Bde. R. C. of Mus.
6 Bde. Enthält Abos, D. Albeiti, Astorga,
E. Bach, Bassani, Boccherini, B. Borri,
Brassetti, P. Cafaro, Caldara, F. Ciampi,
Danzi, Durante, Felici, Galuppi, Gäns-
bacher, Gluck, Gossec, Graun. Häser, Hasse,
J. Haydn, M. Haydn, Hummel, Jomelli,
Leo, Lotti, MarceUo, Moriaria, Mozart,
Naumann, Negri, Neukomm. Pergolesi,
Ricci, Righini, Rolle, Sabbatini, Sala, Sal-
vatore, Sarti, Serini, Siroli, Suidell, Tele-
mann, Türk, Vogler, Winter, Wolf. Im
Grove ein genaues Reg.
La Trobe, J . . . F . . . de, un-
bekannter Musiker, der in Berlin,
Singakademie, mit einem Stabat
mater imd Agnus Dei, 6 voc. Lpz.,
Br. & H. in P. vertreten ist.
L'Attaignaiit, Abbe Gabriel-
Charles de, geb. um 1697 zu
Paris, gest. ebd. 10/1 1779, Ka-
nonikus zu Eeiuis, bekannt als
Dichter. Ob die Kompositionen
in seinen Gedichtsamigen. auch
von ihm herrühren ist imgewiss
(NouY. Biogr. generale. Paris, Didot.
Bd. 3). Bekannt sind:
Poesies. Avec musique et le Portr. de
l'auteur. Londres 1757 Duchesne. 4 voll,
zu 282, 360, 408 u. 860 S. in kl. 8«.
[Hofb. Wien.
Cantiques spirituels de M . . . avec les
aires notes: extracts des oeuvres de
l'auteur. Nouv. ed. augm. Paris 1762
Duchesne. 12^. [Brüssel.
Latti, . . . de. 1798 zeigt Traeg
in Wien ein Fagottkonzert im Ms.
von ihm an.
Latuiiiia, Henricus de, „Ca-
nonicus eccles. St. Crucis Leodien."
(Lüttich), um 1389 päpstl. Sänger
(Yierteljahrsschrift 1, 451).
La Türe, Alexandre de, Mu-
siker an der Hotkapelle in London
mit 200 ^ jährl. von 1694—1700
in den Akten verz. (Nagel, Annalen
65. 66).
Latzel, Joseph, geb. 12. Mai
1764 zu Marienthal (Glatz), gest.
5. Sept. 1827 zu Neifse; studierte
Theologie, betrieb mit Erfolg Musik,
' trat 1790 ins Kreuzstift zu Neifse
j und wurde 1798 zum Regens chori
und Gesanglehrer am Gymnasium
j ernannt. Seine zahlreichen kirch-
1 liehen Kompositionen blieben Ms.
: und kamen meist anonym in Ab-
I Schriften unters Publikum (Hoff-
mann).
Lau, Christian, geb. in Neu-
, beide bei Elbing, gest. 1749 als
Kautor au St. Marien in Elbing,
wo er seit 1735 angestellt war.
Lau, Chr . . . Heinr.
73
Laudi.
Von seinen Kompositionen ist nur eine
Kantate zum preufsisctien Dankfeste von
1735 in Stim. auf der Marienbibl. in
Elbing vorhanden; von 2 anderen Kan-
taten von 1736 u. 1745 haben sich nur
die Texte erhalten (Döring, M. f. M. 1, 153).
Lau, Chr . . . Heinrich, Orga-
nist in Hermsdorf am Kynast bei
Hirschberg in Schlesien, beschäf-
tigte sich auch mit Notenstich in
Kupfer. Yen seinen Stichen sind
bekannt:
Die Kantate zum preufsischen Dank-
feste vom Kantor Lau von 1735 in Bibl.
Elbing, von 1737 eine Passions-Musik von
Du Grain, von 1747 Reimann's Samlg.
evangel. Lieder. Hier ist er aber mit
L. H. Lau Org. gez., vielleicht sein Sohn.
Auch Telemann's Du Tochter Zions stach
er, sowie für Balthas. Schmid in Nürnberg
einen Jahrgang Kirchenmusik für 1744.
Lau, Karl, ein berühmter Wald-
hornist, nach Fetis in Böhmen geb.,
den aber Dlabacz nicht verz. Ger-
ber 1 erwähnt ihn schon um 1777.
Er wandte sich nach Petersburg
und stand der dortigen Jagdmusik
als Kapellmeister vor (Gerber 2.
Schilling).
Lauhe, Anton, geb. 10. Nov.
1718 zu Brüx in Böhmen, gest.
24. Febr. 1784 zu Prag, war Ka-
pellmeister a/d. Metropolitankirche
zu Prag und schrieb zahlreiche
Kirchenmusik von geringem "Wert
(Dlabacz).
In der Bibl. des Thomasgymnas. zu
Leipzig eine Missa brevis, Gd. 4 St. u.
Orch. Ms. P. — In B. Brüssel 12 Lieder
f. Sopr. mit Klav. Ms. in 4°. — In der
Hofb.Wien die Posaunenstimme zu 1 Messe
im Autogr., der gedruckte Kat. sagt: eine
Tenorstimme. Aloys Fuchs schrieb auf
das Ms. einige biographische Notizen.
Die B. M. besitzt im Ms. ein Trio ä
2 V. e B. 3 Stb. nur mit Laube gez.,
fraglich ob er der obige ist.
Lauben, B... Fid... Antoine
zur, veröffentlichte 1780 in der
kgl. Akademie „des luscriptions et
belles-lettres" zu Paris:
Observations sur un manusc. de la
biblioth. du roi qui contient les chansons
des Trouveres ou Troubadours de la Souabe
ou de l'AUemagne, de la fin du 12. siecle
jusque vers l'an 1330 (G. Becker 1, 165).
L'Auherge, Isolde, lebte am
Ende des 18. Jhs.
Von ihm besitzt das br. Mus. : Vous
remplirez votre verre', Chanson de . . .
(Paris c. 1795) 8°.
Laucher, Joseph Anton, in der
2ten Hälfte des 18. Jhs. Musik-
direktor in Dillingen a/d. Donau.
Man kennt von ihm
op. 2. Sacrificium mortuorum seu tres
Missae solennes ... de Requiem occasione
exequiarum . . . memoriae Josephi IL,
Leopold n. Rom. Imp., Eli^abethae Imp.
. . . editae 4 voc. 2 V. Va. Org. 2 Com.
2 Clarinettis vel Ob. et Violone . . . Cura
et sumptibus ßossler Cons. Borus. Darm-
stadii. 12 Stb. fol. [B. B. B. M. 13 Stb.
fehlt Violone. Darmst. P. u. Stb., teils
im Stich, teils im Ms.
In Ms. 12630 der B. B. unter Lauche-
rus: Missa solennis de Requiem 4 voc. c.
Orch. (mit Klarinetten) und in Ms. 12635,
mit Laucherus senior gez: Musik zu dem
Ballet Psyche. Für ganzes Orch. P.
Es muss also auch einen Komponisten
Laucher junior gegeben haben.
Laucieux und Laureux, siehe
Saureux.
Lauclarit, ... ein Grieche, von
Caffi 1, 113 unter dem Doyen
Franc. Donato um 1551 erwähnt,
den Ambros 3, 555 als Vertreter
des graziösen Genres der Villanelle
bez., doch ist keine Komposition
von ihm bekannt.
Laudi (Lodi), ein canzonetten-
artiger Gesaug mit geistlichem
Texte von möglichster Einfachheit,
damit alle Anwesenden mitsingen
konnten (siehe Haberl, Jahrb. 1895,
92).
Lodi spirituali. Nouam. composte, et
date in luce ad instantia della venerabile
Congregatione delF humilitä per commune
utilita delle scole della dottrina christiana.
Ven. 1580 Ang. Gardano. 4 Stb. in 12^.
[Hofb. Wien. Upsala: C
Laudi spirituali (il I. lib. delle) a 3 voci.
Stampata delli Rev. Padri della Congregat.
del Oratorio. Roma 1583 '85 Aless. Gar-
dano. kl. 40. 30 BU. [Bologna ib. 1583,
30 BU. und Ausg. 1585. br. Mus. 1583.
Laudi.
74
Lauffensteiner.
— H 2. lib. a 3 et 4 voc. ib. 1585. '
52 Nrn. [Bologna 1583.
— 11 3. lib. a 3 et 4 voc. ib. 1588.
35 Nrn. 54 BIl. u. 1585.
Die Dedic. des 3. Baches ist von Fran-
cesco Soto gez. Die Stitn. befinden sich
gegenüber. [Hofb. Wien, Buch 1 — 3. Bo-
logna 1—3. br. Mus. 3. libro 1588.
— II 4. lib. delle laudi a 3 et 4 voci
... ib. 1591. 40. [Bi-üssel.
Im br. Mus. noch das 4. Buch in 2 Ausg.
von 1591, ein 5. Buch von 1598 und eine '
Ausg. ohne Buchbezeichnung, ediert von
F. Soto 1589, 40 in 2 Exempl
Lodi, et Canzonette spiiituali. Raccolte
da diuersi autori: «& ordinate secondo le
varie maniere de' versi. Aggiunteui a
ciascuna maniera le loro Arie nuoue di
Musica ä 3 voci ... ö in pubHco nelle
chiese, oratorij & Dottrine. Napoli 1608
Torq. Longo. 12». 408 S. [Bologna
Kat. 2, 446 Näheres.
Scelta di Laude spirituali, raccolte da
piü diuote, e \irtuose Persone. Di nuouo
stampate . . . con l'aggiunta deUa terza
parte. Firenze 1657 Barbetti. 12*^.
382 S. pag. 370 einige Canzoni von Ftl.
Neri f. 1 Stirn, mit Bc. [Bologna. Brüs-
sel unter Monti 1325.
Laude e Antifone da cantarsi nel pel-
legrinaggio alla S. Casa di Loreto l'anno
1729. da' fratelli della Yen. Compagnia
del SS. Crocifisso della Pietä de' ER. PP.
Carmelitani Scalzi della citta di Prato.
Firenze 1729 Nestenus e Fr. Moücke.
120. 16 Bii. Musik von Becattelli. [Bo-
logna.
Laudi da cantarsi da' fratelli della
venerab. compagnia di San Gio. Batista
Gerosolimitano de' Cavalieri di Malta nel
loro viaggio alla S. Casa di Loreto nel mese
d'Aprile 1739. Firenze 1739 stamp. Gran-
ducale. 12". 12 Bll. [Bologna.
Laudi spirituali da cantarsi da i fra-
telli della Ven. Comp, di S. Sebastiane
posta sotto la chiesa de' RR. Monaci di
S. Pancrazio nell' andare a visitai-e la SS.
Vergine dell' Impruneta il di 25. Luglio
1746. Firenze. kl. 8°. 14 S. für 1 Stirn.
[Bologna.
Siehe auch Razzi, Serafino. Anirauccia.
Lazzeri, Ign. de. Santini, Pietro.
Laudi, Tictorino; nach Gerber
2 war er Kapellmeister a/d. Kathe-
drale zu Messina und zu Alcar in
Sicilien geb. Er erwähnt den
Druck: II 1. lib. de Madr. ä 5 voci,
con Dialogo a 8. Palermo 1597. 4*^.
Landin , . . . Organist a/d. Kgl.
Kapelle zu Paris unter Louis XIY.
(Castil-Blaze 159).
Laiidis, Francesco, wird in
Bottegari's Samhvk. von 1575a als
Musiker im Dienste des Herzogs
von Baiern bez. und die Canzone
Dammi pur tante c. 2 p. 5 voc. mit-
geteilt. Ferner stehen in Bonagionta's
Samlwk. von 1565 und 1567 die Can-
zonen : Dolci colli fioriti und Segretario
t'ho fatto 3 V. Nach den Akten des
Kreisarchivs war er von 1572 — 1575 Po-
saunist an der Hofkapelle in München,
nebst den anderen : Giovanni^ Marco und
Nicolo Laudi, sämtlich von 1572 — 1575
als Posaunisten angestellt.
Laue, Mag. Johann Grottfried,
geb. 20. Dez. 1683 zu Ermsleben
(Quedlinburg), gest. 30. Mai 1721
als Pastor an St. Bonifacii zu Dit-
furt (Gerber 2). Gab als Student
heraus:
Quaestionem. an turrium et campanarum
usus in republica Christiana Deo displi-
ceat, tum ex Gen. XL et Num. X. tum
ex principiis pohticis dedicit . . . resp.
Job. Gansauge. Lips. 1704. 40. [Dresd.
Lauer, . . . Ansbachischer Kam-
mer-Virtuos, Hornist, gab in Frank-
furt a/M. am 23/3 1779 ein Kon-
zert (Israel 68).
In der Hofb. in Darmst. unter Lauer
eine Sinfonia. Dd. in Stb. im Ms,
Lauer, Joliann Friedrich, in
Gotha 1786 Komponist von Liedern,
die im Gramer 3, 278 ungünstig
beurteilt werden.
Lauff, Christoph und Karl,
beide Ende des 16. Jhs. Organisten,
der erstere war Stadtorganist und
der letztere Schlossorganist zu
Groningen (Werkmeister's Org.
Gruning. rediv. § 11).
Lauffensteiner, . . . von, nach
Gerber ein Lautenist am baierschen
Hofe um 1560, dessen Lauten-
stücke er in zwei Bänden im Ms.
kannte.
In einem Ms. der Stadtb. Augsburg mit
Lautenpiecen c. 1759 ist er vertreten,
Laughton.
75
Laurence, William.
ebenso im Ms. 2914 der B. Brüssel unter
Laufensteiner.
Laughton, Thomas, schwor im
Okt. 1627 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London. Wird
zuerst ein Episteler, dann ein Gos-
peller genannt (Eimbault).
Laugier, TAbbe 3Iare-Antoine,
geb. um 1713 zu Manosque (Pro-
vence), gest. 7. Apr. 1769 zu Paris?
Trat in Lyon in den Jesuitenorden
u. zeichnete sich als Redner aus,
ging nach Paris, bekleidete ver-
schiedene Aemter und erhielt nach
1757 die Abtei ßibeaute (Fetis).
Von seinen Schriften gehören hier-
her:
Apologie de la musique frangaise. Paris
1754. 12°. 78 S. [Bmssel Cons. Bo-
logna.] Fetis kannte noch ein Ms. im
Besitze Boisgelou: Superiorite de la mu-
sique tva.n(^. demontree. Ferner erschienen
2 Nrn. einer periodischen Schrift: Senti-
ment d'un harmoniphile sur divers ou-
vrages de musique. 8*^.
Laujon, ... wird von Gerber 1
als Komponist angeführt, doch ist
er der Dichter mehrerer Opern u.
Ballets, siehe Lajarte.
L'Aulnay, F. . , H. . . St. . . de,
ein französischer Gelehrter des 18.
Jhs., schrieb nach Becker 1, 59
und 270
1. De saltation theätrale, oü recherches
sur l'origine, les progres et las effets de
la Pantomime chez les Anciens, avec 9
planches coloriees; Disseitat., qui a rem-
porte le prix double ä l'Academie des
Inscriptions et des helles Lettres en Nov.
1789. Paris 1790. 8». 100 S., 104 mit
Anmkg. u. 9 Beilagen.
2. Memoire sur un nouveau Systeme
de notation musicale. Paris 1785. 8".
Launay, Carlo di, ein franzö-
sischer Sänger, war 1490 am Hofe
zu Ferrara, 1493 zu Florenz und
1499 in Bologna angestellt. (Ber-
tolotti 16 mit seinem Autogr.)
Nach Davari 11 ff. war er Sopra-
nist und ging im März 1491 nach
Mantua. Canal 11 schreibt ihn
fälschlich Lounay, Contraltist, ver-
liefs den Dienst in Mantua ohne
Erlaubnis, bat aber 1499 wieder
um Aufnahme. Davari widmet
ihm ein ganzes Kapital. — Im
Lautenbuch des C. P. von c. 1725
(Weckerlin's Kat. 485/86) befindet
sich eine Piece von einem De
Launaye lepere^ der jedenfalls ein
jüngerer Autor als der obige ist.
Launer, ... st. 1839 in Paris,
war Violinist a/d. grofsen Oper,
Orchesterdirektor, zuletzt Musik-
verleger (Leipz. Ztg. 41, 858). Seine
Wittwe führte das Geschäft weiter.
Laure, ... 1. Violinist am The-
aterorchester in Brüssel um 1790
(Gregoir, Pantheon 6, 154).
Lauremberg, Johannes, ist
durch ein Ms. in Kopenhagen be-
kannt, betitelt:
Tabulatura et Introductio in musicara
et alia ad musicam pertineutia, Graece,
praemisso conspecta, Codex chaitaceus,
rühr, et litt. init. miniatis, Stephano Job.
Stephanie a Jo. . . L. . . 1645 donatus.
Laurcmberg (nicht Laurenberg),
Peter, geb. zu Rostock, gest. 13.
Mai 1639 ebd. Ein Dr. der Me-
dizin und Prof. der Poesie zu Ro-
stock, der Erasmus Sartorius' Belli-
geramus neu unter dem Titel her-
ausgab :
Musomachia id est Bellum musicale.
Ante quinque lustra Belhgeratum in gra-
tiam Er. Sar(torius): nunc denuö institu-
tum ä primo ejus auctore P. . . L. . . s. 1.
RicbeUanis arma suppeditantihus a Job.
Hallervordio toti orbi indictum. 1639.
5 Bogen in kl. 8^. Hailervord druckte in
Rostock. Das Werk wird überall unter
Lauremberg's Namen aufgeführt. Becker
1, 514 giebt den Inhalt und Beweis, dass
es nur eine neue Auflage des Sartorius
ist. [B.Br. B. B. B. M.
— Ausg. ib. 1642. 78 S. [Dresd.
Musikfr. Wien. C. P. br. Mus. B. B.
B. G. B. Hbg. Musikfr. Wien. C. P.
Laurence, John, 1625 Mitglied
der Kgl. Kapelle in London mit
40 £ Gehalt (Hawkins 4, 37).
Laurence, William, von Poules,
wurde am 17/10 1593 Gentleman
Laurencinus Eomanus.
76
Laurenti, Pier Paolo.
a/d. Kgl. Kapelle zu London und
St. ara 10/11 1606 an der Pest
(Rimbault).
Laurencinus Romanus (Loren-
zino Romano), vielleicht ist er auch
unter der Bezeichnung Eques Ro-
mano gemeint.
Jean Baptiste Besard beginnt den Titel
seiner grolsen Lautenpiecen - Sammlung :
Thesaurus harmonicus divini Laurencini
Romani, nee uoa praestaütissimorum rau-
sicorum, qui hoc seculo in diversis orbis
partibus excellunt . . . (1603) und teilt
43 Piecen von ihm mit. Mit Eques Eo-
manus sind 5 Piecen bezeichnet. Auch
in Fuhrmann's Lauten buch von 1615 be-
finden sich 3 Nra. von ihm. Besardus
war ein Schüler des L. Siehe auch unter
Loretixini da liuto^ der sehr wahrschein-
lich derselbe ist.
Du Laurens, ... Musiker a/d.
Hofkapelle Heinrich IV. von Frank-
reich (1589 — 1610). Catil-Blaze
72 ff.
Laurens, Karl, 1695 zum Hof-
musikus am Kurfstl. kölnischen
Hofe ernannt. Der Kurf. Clemens
hielt sich zur Zeit in Lüttich auf
und dort erfolgte die Ernennung
(Thajer 1, 10).
Laurens (Laurent), Tilman,
um 1593 Kapellan -Sänger an der
Hofkapelle Philipp IL von Spanien,
wird noch 1598 angeführt (Strae-
ten 8, 168. 400).
Laurent, Pierre, Inspektor des
Hoftanzes in Kopenhagen, gab
1781 heraus:
Sämling af den nyeste engelske Dandse.
Tredie Haefte. Kiobenhaven, hos Gylden-
dal. 1780 erschien das 1. u. 2. Heft für
Viol. u. B. mit 130 und 34 Tänzen (Ma-
gazin).
Laurenti, Bartolomeo Griro-
lamo, geb. zu Bologna um 1644,
gest. 18. Jan. 1726 ebd., ein aus-
gezeichneter Violinist, der im Or-
chester der Kirche S. Petronio an-
gestellt, auch Mitglied der Aca-
demia filarmonica zu Bologna war
(Wasielewski 2, 73). Er gab her-
aus:
Sonate per camera a V. e Vcl. op. 3.
Bologna 1691 Monti. 2 Stb.
Sei Concerti ä 3 cioe V. Vcl. ed org.
Belog. 1720 (beide Werke nach Fetis u.
"Wasielewski, vielleicht in B. Bologna vor-
handen).
1 Sonate f. V. Vcl. u. Bc. im Samlwk.
1700 a, s. d. (Eitner 1).
Laurenti, Girolamo Nicolö,
Sohn des Bartolomeo, geb. in Bo-
logna, gest. 26. Dez. 1752 ebd.
Schüler von Torelli und Vitali als
Violinist, wurde an S. Petronio in
Bologna angestellt (V^asielewski 2,
73). Man kennt von ihm:
6 Concerti ä 3 Violini, Va. Vcl. ed Org.
Amst., Eoger (nach AYasielewski, vielleicht
in Bologna vorhanden).
In Mich. Corret's L'art de V. 1 Piece,
mit Laurenti, ohne Vorn. gez. — In Mu-
sikfr. AVien : 6 Concerti p. V. con 2 V.
Va. e B. op. 1, mit Laurenti gez., frag-
lich ob damit nicht etwa ein anderer ge-
meint ist. Der dortige Kat. giebt weder
Ort, noch Verlag an.
Laurenti, Laurenti us, Musik-
dir. am Dome zu Bremen um
1700 (Mattheson 1, 168).
Laurenti , Pierre , Priester,
Sänger und Kanoniker a/d. Kirche
zu Chartres in der Mitte des 17.
Jhs. , gab nach Fetis 1659 bei
Ballard die Messe super „Regina
coeli'' heraus. Chorb. in fol.
Laurenti, Pier Paolo, eben-
falls ein Sohn des Bartolomeo, geb.
zwischen 1674 u. 75 zu Bologna,
gest. 25. März 1719 ebd., 43 Jahr
alt, wurde als 2. Violinist und
später als Violist an S. Petronio
in Bologna angestellt. Busi 1, 128
teilt aus den Akten Mehreres mit,
auch führt er von ihm die Ora-
torien an:
S. Badegonda reina di Fraucia, 1703
und Sospiri del cuore uraano nella nascita
del Eedentore, 25/12 1703 in Bologna
aufgefiihrt, ferner die Cantata ,,la Con-
versione alla Santa Fede del re di Bungo
Giaponese, Faenza 1703 u. a. an. Ebenso
die Opern: Attilio regolo in Affrica, Bo-
Laurenti, Eocco.
77
Laurentius von Schnüffis.
logna 1701. Enone ringiovanito 1706.
I diporti d'aniore in villa 1710. Ge-
druckt ist
Corona di dodici fiori armonici tessuta
da altrettanti ingegni sonori a 3 stru-
rtienti. Bologna 1V06 Peri. [Bologna.
Laurenti, Boceo, geb. zu Bo-
logna im 17. Jb., gest. ebd. 1709,
Organist und Komponist, trat 1666
unter die Mitglieder der pbilhar-
moniscben Akademie. Er war der
Lehrer Giac. Ant. Perti's (Busi 1,
63).
Laurentio, Mariaiio di, nacb
Gerber 2 ein Kanonikus zu iS'oti
in Sicilien im Anfange des 17. Jbs.,
von dem er 1602 Madrigal! 5 voci
und Salmi op. 5, Palermo 1624
anführt.. Aufgefunden ist bis jetzt
noch nichts von ihm.
Laurentius et Innocentius, Ge-
rechte \Yagschal, siehe Fuhrmann.
Laurentius, M. L. . . de Flo-
rentia, siehe Lorenzo da Firenze.
Laurentius de Mutina, 1513
bis 17 Sänger am St. Peter in
Kom (Viertel]'. 3, 253).
Laurentius de Urbe reteri,
Magister des 15. Jhs., war nach
Coussemaker 4, 421 der Lehrer
von Antonio da Lucca.
Laurentius de Laurentiis,
Prater, siehe Laurenzi, F. Lo-
renz! dei.
Laurentius von Sclinüffis
(Schniffis, hiefs eigentlich Johann
Martm). Geb. 24. Aug. 1633 zu
Schnifis in Yorarlbei'g, gest. 7. Jan.
1702 zu Konstanz. Als fahrender
Schüler zog er von Ort zu Ort mit
Musik und Reimkunst sein Leben
fristend, verdingte sich dann in
Wien an einen Theaterunterneh-
mer, kam nach Innsbruck und
fand hier eine Anstellung am Hof-
theater. Erst 1662, als er seine
Stellung durch den Tod des Erz-
herzogs Ferdinand Karl verlor,
studierte er Theologie und wurde
Priester, ging in das Kapuziner-
kloster in Zug und empfing am
10. Aug. 1665 das Ordenskleid.
Von jetzt ab wirkte er in mehre-
ren Klöstern Vorderösterreichs als
Seelsorger und Prediger, nebenbei
Poesie u. Musik eifrig betreibend.
Ks. Leopold I. gab ihm den Ehren-
titel eines poeta laureatus (M. f. M.
2, 97. 3, 129, nebst Bibliogr. A.
d. Biogr.). Er schrieb und gab
zahlreiche geistl. Lieder in alter
Arienform mit Bc, auch einige
mit Begltg. einer Violine heraus;
einige Beispiele in M. f. M. 2, 101
nebst Gedichten. Sehr fraglich ist
es aber, ob die Kompositionen von
ihm sind, wie die Allg. deutsche
Biogr. ganz bestimmt anzunehmen
scheint, denn L. schreibt im Vor-
wort zur Maultrummel 1696: „Was
die Melodeyen betrifft, weilen
meine vorgehende jezigen Musi-
canten nicht belieben wollen, als
hat Herr P. Romanus Votier''' die
Anfertigung übernommen. Dies
spricht doch deutlich aus, dass er
nicht die musikalische Bildung
besafs, wie sie angenommen wird.
Das Verz. seiner Werke ist fol-
gendes in abgekürzten Titeln:
1666. Des Mirauten eines Welt- und
noch -verwirrten Hirtens icioiderlicher
Weg . . . Costanz am Bodensee, Dar.
Hautt. kl. 8". 10 Bll. u. 306 S. 6 Lieder
mit Mel. u. bez. B. [B. M. Einsiedeln.
Bibl. Frauenfeld i 'd. Schweiz.
— A.usg. ib. 1678. [Einsiedeln.
— Ausg. 1690 Costanz bei Parcus.
[B.B. Einsiedeln. B.Lpz. Stadtb. Zürich.
Cantonsbibl. zu Aarau. Hofb. Wien.
— 1692 ib. [Einsiedeln.
— Eine Ausg: Wien 1676 bat keine
Musiknoten. [Einsiedeln.
1682. Mirantisches Flötlein, oder geist-
lich Schäfferey, in welcher Christus, under
dem Namen Daphnis, die in dem Sünden-
Schlaff vertieffte Seel Clorinda . . . auff-
erweckt . . . Costantz, Hautt, verlegt von
Mantelin. kl. 8«. 316 S. 30 Gedichte
mit Mel. u. B. [B. Hbg. B. Wernig.
Musikfr. Wien. B. B. Hofb. Wien.
Laurenfcius von Schnüffis.
78
Laurenzi, Lorenzi dei.
— Ausg. 1686 ib. [B. "Wagener.
— 4. Aufl. alle Melodien zu drey Stim-
men sammt einem Ritornello. Franckfurt
1689 Em. und Rud. Thurneysen. [B. B.
— Aufl. Franckf. 1694 und 1695 iu
B. B.
— 3. (?) Aufl. 1711, Sstim. „nebst
einem Anhang neuer Lieder". Frkf. ib.
[B. B. Musikfr. Wien.
— 4. (?) Aufl. bei Thurneysen 1739.
[B. Lpz. B. B. B. Wagener.
1688. Mirantische AVald - Schallmey,
Oder: Schul wahrer Weisheit . . . Costanz,
Dav.Hautt. 8°. 12 ßll. 398 S. 12 Lieder,
mit Mel. u. Bc. Abdruck aus der Dedic,
die seinen "wahren Namen anzeigt in M.
f. M. 2, 103. [B. Lpz. B. B. Einsiedeln.
ß. Wagener. Hofb. Wien.
1692. Mirantische Mayen-Pfeiff. Oder
Marianische Lob -Verfassung, in welcher
Clorus, ein Hirt . . . Dillingen , J. C.
Bencard. kl. 8'\ 7 BU. 332 S. 30 Melod.
mitBc. [B.B. B.Lpz. B. Br. B. Hbg.
B. Wagener. Hofb. Wien. Beuron Kloster-
bibl.
— 1707 ib. [Antiq. Rosenthal.
1695. Mirantische Maul-Trummel wohl-
bedenckliche Gegen-Sätze böser, und guter
Begirden . . . Gedruckt bey Joh. Ad. Köberle
zu Constantz, Verl. von Parcus. kl. 8".
336 S. 30 Lieder. [B. ß. B. Wagener.
— Ausg. ib. 1696. [B. B. Einsiedeln.
— Ausg. ib. 1698. [B. B.
1698. Futter über die Mirantische
Maul-Trummel. Costantz, Parcus. kl. 8".
16 Melod. mit B. [Cantonsbibl. zu Aarau.
— 1699 ib. 312 S. [B.B. B. Wa-
gener. Stadtb. Zürich.
— 1709 ib. [Einsiedeln.
Er schrieb noch „Des Miranten seelige
Einsamkeit. Costantz 1692." 8», welches
aber bis jetzt nicht aufgefunden und
nur durch eine Buchhändler-Anzeige be-
kannt ist.
2 zweistim. Gesge. iu neuer Ausg.
(Eitner 2).
Laureiitius, Enewald, aus Hu-
sum gebürtig, studierte in Kiel,
war 8 Jahre Kantor in Stade und
wurde 1702 nach Husum berufen;
dort starb er den 6. April 1712
(Mattheson 1).
Laureiitius, Johann, Hoforga-
nist am dänischen Hofe; heiratete
1635 eine Tochter (Gesa) des Ham-
burger Jakob Praetorius (M. f. M.
3, 66).
Laurenz, Johann Jakob, wurde
1651 Organist a/d. St. Petrikirche
zu Hamburg (Ratsakten).
Laurenzi, Filiberto. Im Druck
von 1644 befindet sich sein Porträt,
dort wird ihm noch ein „de"
vorgesetzt mit der Altersangabe
24 Jahr, es ist nur fraglich, wann
das Porträt gestochen ist, denn
seit 1641 kennt man Drucke von
ihm, doch giebt keiner etwas Nähe-
res über seine Person an. Er
schrieb auch fürs Theater und
werden die Opern „Pinta Savia"
1643 und „Elisio d'amore" 1651
u. 1666 in Ferrara aufgeführt verz.
Nachweisbar sind:
Concerti et Arie a una, due, e tre
voci, con 1 Serenata ä 5. e 2 V. , e
Chitarrone di . . . (gewidmet dem Proku-
rator Pesaro am S. Marco zu Venedig).
Ven. 1641 Vincenti. 1 vol. in fol. 50
Bog., enth. 44 Gesge. Im Vogel 1, 361
das Reg. [B. Br.
Arie a una voce per cantarsi nel Clavi-
cembalo... Ven. 1643 Magni. [Bibl.
Bohn in Bresl.
Spiritualium cantionum unica voce con-
textaruin lib. 1. ac 3. opera . . . Laure-
tanae Virgini dicatum. Ven. 1644 Alex.
Vincentius. 2 Stb. 4». (Voce u. Part.)
9 u. 17V, Bog- ii'iit Portr. 12 Gesge.
[B. Br.
Laurenzi, Griuseppe, Priester,
gelehrter Theologe und Schrift-
steller, geb. um 1583 in Lucca,
spricht in seinem Werke ,,De con-
viviis et hospitalitate" auch über
alte Instrumente. Das Kapitel ist
betitelt:
Collectio de Praeconibus, Citharoedis,
Fistulis et Tintinuabulis. Gedruckt in
Gronovü Thes. antiqu. graec. T. 8 p. 1458
bis 64 und in Ugolini's Thes. ant. sacr.
T. 32 p. 1111.
Laurenzi, F. Lorenzi dei, di
Lendin ara (in der Lombardei ge-
legen), gab heraus:
Completorium cum Antiphonis suis,
ßesponsoriis, et Preeibus, Quinque voci-
bus decantandum, Auetore F... Ven.
1599 Vincentius. 5 Stb. 4«. [Bologna.
M. D. 4 Stb.
Laurenzio.
79
Lauro, Girolamo.
Laurenzio, Domenico, Sopra-
nist an der Hofkapelle in Wien
mit 60 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Jan. 1672—1684 (Köchel 1).
Laurcnzo, . . .
bekannt durch eine Symphonie (in Dd.)
f. 2 V. A. B. u. 2 Hörn. Ms. Stb. [Brüss.
Cons.
Lauret, siehe Lorecht.
Lauri (Laiirry), E^idius, wird
im März 1431 bis 1482 als päpstl.
Sänger mit monatl. 50 Gld. verz.
und „capellanus ad altare B. Mariae
Magdalenae in ecclesia s. piatti Si-
cilinens. dioc. Tornacensis'' genannt
(Viertel]. 1, 458. 462).
Laurier (Lauwier), Jean, um
1496 Sänger in der Kapelle Philipp
des Schönen (Straeten 7, 178).
Laurier, Pierre, Kapellan und
Säuger der hohen Messe an der
Hofkapelle Ks. Karl Y. in Spanien,
erhielt nach einem Dokument in
Brüssel am 3. Juni 1553 eine
Praebende am Notre - Dame zu
Lille (Straeten 3, 148). Im Strae-
ten 8, 16. 25. 30 ist er bis zum
1. Aug. 1559 in den Dokumenten
verz., jedoch von 1556 ab in der
niederländischen Kapelle.
Laurino, Fra Paolo, lebte im
Anfange des 16. Jhs. Eine Epi-
stola im Ms. Cod. 5318 im Vatican.
Lauriscliio, . . .
im Ms. 543 der B. B. der Satz „Enge
serve hone", 1 voc. c. V. Va. c. ß. in P.
Zeit nicht bekannt.
Lauro Padovano (Laurus Pa-
tavus), lebte in der 1. Hälfte des
16. Jhs. und ist in Samlwken. von
1526 c und 15421 mit einer Mo-
tette und einem Madrigal vertreten
(Eitner 1 unter Laurus).
Lauro, Arnoldo, 1461 päpstl
Sänger (Viertel]. 3, 229).
Lauro, Cristof'oro, aus Perugia,
wird als Sammler u. Herausgeber
desU. lib. delle Canzonette a 3 voci
des Vinc. Cossa 1587 genannnt u.
bez. sich in der Dedic. als ein
vieljähriger Schüler desselben.
Lauro (Laura, Lauraus), Dome-
nico, aus Padua, und da er lange
in Mantua lebte, so wird ihm von
Scardeone auch dieser Beiname
gegeben. Um 1540 zu Padua geb.,
kam um 1598 nach Mantua und
wurde Kapellmeister a/d. Kathe-
drale (Caual 69. N. Pietrucci
Biogr. degli artisti Padovanni.
Lauro Padovano ist ein älterer
Komponist, siehe Eitner 1, Laurus).
Man kennt von ihm:
Missae tres octonis vocibus decantan-
dae, ac omnibus instrumentorum generis
. . addite partes infiniae pro organo.
Autore R. D. Dom. L. . (1. Missa: Haec
est dies. 2. Occhi che fia. 3. Se'I pen-
sier che mi.) Ven. 1607 Amadinus. 9
Stb. mit Bc. in 4=^. [Bologna, br. Mus : B 1.
Madrigali a 3 voci di D . . L . . et di
Franc. Stivori . . Lib. 1. Ven. 1590
Amadino. 3 Stb. #. 12 Madr. von L.
10 von St. [Verona S. f. B.B: C
In alten Samlwk. 2 Gesänge (Eitner 1),
aufserdem in G. Matth. Asola's Sacra ora-
nium solemnit. Psalmodia 1592 unter
Nr. 6: Laudate Dominum omnes gentes
5 voc. — In Fr. Stivori's 1. lib. Madr.
5 V. 1585 : Perche di gemme. Chi desia
di saper. Del Mincio il duolo.
In einem Ms. der B. Bologna (Kat. 2,
342), 4 Stb. des 16. Jhs., ist unter Nr. 10
ein Laurus mit „Hodie Christus uatus
est'' vertreten.
Lauro, Francesco, aus Verona,
gab heraus :
Canzonette a 3 voci di . . . Lib. 1.
Yen. 1590 Amadino. 4 Stb. 4". 21 Gesge.
[Crespano nur C.
Lauro, Girolamo (Hieronymo),
de, lebte im Anfange des 16. Jhs,
und ist wahrscheinlich schon im
15. geboren. Er ist bekannt durch
Samlwke.
In Antigo's Cauzoni Sonetti Strambotti
et Frottole lib. 4. 1517 u. 1520 a. Ausg.
nur mit H. D. L. gez. 1. Va mova cru-
dele 6 ingrata. 2. Non me dir che non
si po. 3. Non per noiarvi gia. 4. Ecco
la notte el ciel. 5. 0 voi nel ampio ciel,
4 Stirn. Im Samlwk. Ott. Scotto's (?) Lib.
1. de la fortima, nur Alt bek: Donna io
Lausch.
80
Lauska.
non so per che. — Im Domkapitel zu
Verona, Chorb. des 16. Jhs. , betitelt.
Antiphonae et Psalmi, befindet sich ein
,,Gaude virgo" mit Lanrns gez. Wahr-
scheinlich ist auch der im Lauteubuche
von Fuenllana 1554 vertretene Lauras
der obige (M. f. M. 27, 87).
Lausch, . . . lebte um 1731 and
ist bekannt durch eine
Kantate „Meine Augen sehnen sich
nach deinem Heil" zu 4 Stirn, mit 2 Fl.
2 Gamb. u. Bc. Ms. in Stb. mit 10/12
1731 gez. [Brüssel Cons.
Ein Laurent Lausch, Musikverleger
um 1791 in Wien, auch Komponist, ist
in der Hofb. Wien, Ms. 18662, mit 13
deutschen Tänzen, 13 Trios und Coda für
Klavier, der Erzherzogin Maria Theresia
gewidmet, vertreten.
Lauska, Franz Seraphinus, geb.
13. Jan. 1764 zu Brunn, gest. 18.
April 1825 zu Berlin. Wurde zu-
erst Oekonom, ging aber zur Musik
über, nahm 1784 Unterricht bei
Albrechtsberger, wurde Klavier-
spieler beim Herzoge von Serbel-
loni in Rom, dann kurpfälzischer
Kammermusikus, ging 1794 nach
Hamburg (Sittard 1, 185 nennt das
Jahr 1796, wo er am 9. u. 30. Okt.
und 20. und 30. November, sowie
1797 am 15. Jan. als Klaviervir-
tuose auftrat. Auf den Program-
men bez. er sich als Schüler
Mozart's, was aber wohl nur auf
Reclame berechnet war). Von hier
ging er nach Kopenhagen u. 1798
nach Berlin, wo er sich niederliefs
und als Musiklehrer grofsen An-
hang fand. Im Kreisarchiv zu
München ist ein Franz Lauska bis
Anfang 1797 oder schon Ende 1796
als Hofklavierraeister (Pianist) ge-
nannt, dessen Nachfolger Jos. Grätz
war. 1799 trat er in die Lieder-
tafel und komponierte für dieselbe
mehrfach 4 stim. Männergesänge.
1821 besuchte er abermals Italien.
Unter seinen Schülern befindet
sich auch Meyerbeer, J. P. Schmidt
u. a. (Ledebur. Berl. Ztg. 2, 155 ff.
171 ff. Biogr. u. Bibliogr. Urteile
in Lpz. Ztg.).
Neun deutsche Lieder und Variazionen
fürs Ciavier. op. 2. Hbg. (1792) Günther
u. Böhme. 40 S. [B. M. Darmst. B.
Kgsbg- . , . ^. ^
Auch hier bez. er sich „im Dienste
des Herzogs rmd Kurf. von Bayern".
Lied, 1806 gesungen, s. 1. 4». 1 Bl.
[B.M.
Tafellieder f. Mänuerst. (4 stim.) Ber-
lin, Trautwein. [B. M. auch im Ms.
1813 Nachruf an ihre im Felde stehen-
den Brüder (f. 2 Singst, u. Pfte.). Berlin
1813. [B. B.
Maurerlieder im Böheim und in Frei-
maurer-Lieder s. a. Im Samlwk. Theomele
2 Lieder.
Sonaten für Pfte:
oeuv. 1. Hambg., Günther und Böhme
(1795). HS. qufol. [B. Kgsbg. B.M.
oeuv. 7, ib. [B. Kgsbg.
oe. 9 bei Böhme in Hbg. [B. Wagener.
B. Kgsbg.
oe. 19. Lpz., Br. & H. [Dresd.
oe. 20. Berlin , Werkmeister. [B. B.
B. Wagener. Musikfr. Wien. B. Kgsbg.
— Ausg. bei Peters. [B. B.
oe. 21. Berlin, Werkmeister. [B. B.
B. Wagener.
oe. 24. Lpz., Kühnel. [B. B. B.
Wagener.
oe. 26. Lpz., Peters. [B. B. B. Wa-
gener. Musikfr. Wien.
oe. 30. Berl, Schlesinger. [B. B. B.
Wagener.
oe. 37. Lpz., Peters. [Musikfr. Wien.
oe. 41. Lpz., Peters. [B. B. B. Wa-
gener. Musikfr. Wien.
oe. 43, ib. [B. B. Musikfr. Wien.
oe. 45, ib. [B. B. B. Wagener. Musikfr.
Wien.
oe.46, ib. [B. B. B.AVagener. Musikfr.
Wien.
Sonaten im Ms. [Dresd. Mus. B. M.
Variationen, Gapricci, Polonaisen,
Eondo u. a. kleinere Klavierpiecen:
op. 23 u. 25 bei Kühnel. [ß. Wagener.
op. 27 Berl., Gröbenschütz u. Seiler.
[B. Wagener.
op. 29 Berl., Schlesinger. [Dresd. Mus.
B. B.
op. 32. 36. 38 bei Peters (36 auch bei
Schlesinger). [B. B. B. AVagener.
op. 39, für Pfte. u. Vcl. Berl., Schle-
singer. [Musikfr. AVien.
op. 40 bei Schlesinger. [B. B. B.
AVagener.
op. 42 bei Peters. [B. Wagener.
Laxismauu.
81
Lantenbücher.
8 Variat. ohne opus. Münch., Falter.
[B. "^''agener.
In Berlin K. H. befinden sich Lieder
und Klavierpiecen.
In Musikfr. AVien zahlreich vertreten.
Im Ledebur ein ausführl. Verz. ohne
Fundort.
Das br. Mus. besitzt die Klaviersonaten
op. 4. 6. 9. 10, in Hamburg gedruckt und
op. 28 Sonate f. Kl. u. Vel. in Berlin er-
schienen.
Lausmaiiii, Heinrich,
bekannt durch ein Heft Geistliche Lieder
für 1 Siugstimnie und Kla\-ier . . . [Musilcfr.
Wien.
Lausseiimaier, ... ist im Boss-
ler 9 vertreteu.
L ausser, W . . .,
kommt im Ms. Basel F, X. 1—4 (c.
1520) mit dem Liede (Nr. 42) Vil sorg
ich trag, zu 4 Stim. vor.
Lausterer, Martin, um 1615
Organist in Augsburg in städti-
schem Dienst, 36 Jahr alt (M. f.
M. 30, 77).
Lantenbücher in hds. Sammel-
werken :
B. Augsburg, Kat. 457, Ms. des 17. Jh.
168 BlI. Tänze, Märsche und Lieder.
Ms. Stadtb. Augsbg. Piecen f. Laute
solo und mit Begleitung (Duo, Trio, Quar-
tett, Quintett etc.) Ende des 18. Jhs.
geschrieben. Enth. Arne, Durant, Ad.
Falckenhagen , Gautier, Feiice Giardino,
J. B. Hagen, Haydn (z. B. 1 Quartett in
D f. Laute V. Va. Vcl.), Kehl, Klein-
kuecht, Kohaut, Kühoel, Lauffensteiner,
Locatelli (trad. di Hagen), Mouton, Pfeiffer,
Rüge, Freiherr von Seckendorf, SoUnick,
Steinmetz, Toeschi u. Weils.
Ms. F. X. 11 in B. Basel. Lautenb. von
1575, Tänze u. Lieder (Kat. 78). —
F. X. 23, von 1575, Lehre nebst Piecen
(Kat. S. 80).
Ms. Acc. 20052 in B. B. Tänze, Lieder
und Choräle, auf dem Vorbl. hest man:
Virginia Renata von Gehema. 1 vol. in
qu4". — Z 32 fol. 16. Jh. 404 S. Italien.
Tabulatur. Enth. aufser vielen anonymen
Sätzen Piecen von Castillo, üngay Bergier,
Fabr. Dentice, Luys Maymon, Francesco
da Milanese, Franc. Cai'done, Fedo Reiner,
Santino Garsi da Parma, auch Santino
detto Valdes gen., Guilio Severino, Julio
Tai-taglino und viele arrangierte Gesänge
von bekannten Autoren. — Ms. ohne Sign.,
alte Nr. 250, 1 vol. in qu4o von 271 Bll.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
in hellgelbem Ledereinband mit Golddruck,
von 1607, Besitzer Job. Nauderus 1610.
12. Aug. Allerlei Lieder und Tänze, ge-
nannt ist nur Joan. Dulandi (Dowland).
— Ms. Z68 in qu40 von 1656, enthält
Tänze u. 2 Lieder.
Berlin, Kupferstich - Kabinett : Hamil-
ton-Sammlung, ein Lautenbuch Nr. 142
in quer4*'. Im Neudruck in Viertel]'. 2, 1.
Mss. in Stadtb. Danzig, Nr. 2. 1 vol.
in kl. qu8'^ von 164 Bll., davon 47 be-
schrieben, enth. allerlei Tänze. An Autor-
namen sind genannt sieben Mal ein
Hamiii[evsGhmk\t], David Pohes 1, P. A.
8 mal. 17. Jh. — 2 andere Lautenbücher
enthalten Piecen von Matth. Reymann,
Alberto de Rippa. Ein Rigaud trägt die
Jahreszahl 1623.
Ms. B 1030 in B. Dresd. aUerhand Tabu-
laturen auch für Laute, 16. Jh. hochfol.
103 Bll. dem Joh. Joach. Bosses gehörig.
— Ms. J307 Tabulaturbuch für die Cythar,
16. Jh. Ms. J 307 mit Lautentabulatur:
Intraden, Lieder u. a. von 1590.
In B. Hbg. Ms. 3238, siehe Ernst Schele,
Ms. 3241, erstes Viertel des 18. Jhs., 1 vol.
von 39 Bll. Ein Lauteubuch. Bearbei-
tungen aus Opern, Lieder und Choräle.
Ms. Krems i/iiinster. Lautenb. aus der
2. Hälfte des 17. Jhs. in französischer
Tabulatur. Enthält auch Gaultier. qu4''.
Lautenbücher, B. Lpx. Ms. fol. unter
Rosani, Kropfgans, Falckenhagen.
Lautenstücke im Ms. in 4*^ von 1685.
[B. Lpz.
Lautenstücke, Neue, als Preludes, AUe-
mandes . . . Frankf. 1724. [B. Lpz.
Andere Lauteubücher in B. Lpx : 66 Ton-
sätze von Franzosen, Hds. von 1670. —
250 Tonsätze von Deutscheu, Hds. von 1619.
Ms. 1511 b in B. M. 25 BU. mit 55
Tänzen. — 1511 d französ. Lieder, Tänze
und 1 Ricercar. — 1511c Motette, 1 franz.
Lied und unbeuanute Sätze. 19 Bll. —
272: Tänze, Lieder und Mot. 1627: Tänze
Lieder und Mot. 35 Bll. aus dem 16. Jh.
2987, 8 Bransles u. a. Nr. 241 bis 255
aus dem 16. u. 17. Jh. mit und ohne
Namen (siehe den Katalog).
Nürnberg, gei'ra. National - Museum,
Ms. 33 748 qu4". 86 Bll. Tänze, auch
einige Lieder, wie Bl. 61 von Hassler:
Mein gemüth ist mir verwirret. Am Ende
Fantasien. Genannt sind John Dowlandt,
BaUardt, Servatius Saremont, Elias Mer-
telius.
Lautenbuch Ms. 33748, IL qu4o. 22 Bll.
Tänze u. Melod. mit Variat. Ruggieri ist
einmal genannt. [B. N.
— Ms. 33748, III. Lautenb. [ib.
6
Lautenbücher.
82
Lautenbücher.
— Ms. 33748, IV. Lautenb. eine ital.
Cantata f. Ten. u. B. in 4 Teil. [ib.
— Ms. 33748, V. Klavierbuch. 1. Nr.
mit Rugiero gez. euth. 1 Arie f. 2 Sopr.
ohne Text, dann Tänze. Nr. 9, ein Cor-
veiitemxtRiiggierogaz. Auch Lautenst. [ib.
Ms. 14976 Lautenbuch. Enth. Tänze,
Lieder, Motetten u. a. Ein Johann Wolff
Gerhard 1613 aus Nürnberg genannt. Ms.
3148 Uebersetzg. von moderner Hd. aus
ßesardus Thesaurus 1603. [B. N.
Ms. B. Proske, Abtlg. Butsch, Kat. 200,
ein Lautenb. in 3 Heften.
B. Rostock^ Mss. unter Varia, 2 voll,
mit deutscher und italienischer Lauten-
tabulatur.
Im Benediktinerstift in Raigern eine
Anzahl Lautenbücher des 17. u. 18. Jhs.,
siehe auch Blockh.
Ms. Studienbibl. iu Salzburg: Musica.
Partieen pro liutho, Violino, Basso ...
Author. Sig. Meckh, Sig. Block, Sigm.
Weis, Fichtel, Sig. Laüff, Serta, Christ:
M. Weis (?). 45 Piecen des 17/18 Jhs.
auf 53 Bll. in fol.
In Schwerin F. 2, 267 ein Lautenbuch
im Ms. qu40.
Ms. in Bibl. Herrn Prof. C Stielil in
Lübeck, 17. Jh. französ. Tab., auch eine
Piece von Gaultier. 4**.
Mss. in Hofb. Wien:
Lautenbuch, dem Wiener Ex. des
Judenkunig's einst beigebunden. 35 Bll.
in kl. 40. Ms. 18688.
— aus dem Ende des 16. oder Anfange
des 17. Jhs. arrang. Gesge. fol. Ms. 19374.
— Ende des 17. oder Anfang des 18.
Jhs. mit den vorkommenden Kom[}onisten
Bertelli, Gautier le vieux, Ginter, Logi.
92 Bll. fiu8". Ms. 17 706.
— Octaviaui Secuudi Fugger 1562.
25 Bll. in kl. qu40. Ms. 18821.
— Herrn Jörgen Fuggers. 9 Bll. kl qu4<*.
Ms. 18790.
— von 1629 der Jungfrau Regina Clara
Im Hoff. Ms. 46 Bll. fol. Ms. 18491.
— Mitte des 16. Jhs. 12 Bll. qu40.
Ms. 18827.
— 1. Hälfte des 18. Jhs. 130 Bll.
quB*^. Ms. 18829. An Autoren werden
genannt: Gösrock, von Hoff er (Hofer) 5,
Kühnel u. Weiss 5.
— 19259, Lautenb. des 16. Jh. mit
arrang. Gesgen. von Cipr. Rore, Lasso
u. Inc.
— 18761 Lautenb. des 18. Jhs. mit
Tonsätzen von Logis und Silv. Leop. Weiss.
B. Wolfenbüttel. Philippi Hainhoferi
Lautenbuecher, siehe Hainhofer.
B. Amsterdam. Ms. Kopien aus Heckel,
Waiselius und Bacfarc, 16. Jh. 77 Bll.
in fol.
Im hr. Mus.., Ms. 126, von Joh. Stobaeus.
— J. Pickering's Lautenb. von 1616.
Egerton Ms. 2046.
Im br. Mus. Ms. 23. 26. 100. 126. 132.
140. 185. 221 teils für Laute allein, teils
als Begleitung zu einer Singstimme.
Mss. in B. Brüssel :
— 2913. Recueil de pieces de luth
par Kropffgauss, Jos. Haydn, Neruda. fol.
— 2914. Recueil de Concertos p. le
luth par Meussel, Laufensteiner, Kühnell,
Blohm, Corigniani, Bleditsch, Pichler. fol.
— Ms. 2910: Pieces pour la luth a
Mous. Scheuster, par J. B. (? S. ?) Bach.
Autogr. fol,
— Ms. 2911: Recueil de trios et con-
certos pour le luth par Charles Kohaut,
et Paul Charles Durant. fol.
In der Universitäts-Bibl. zn Cambridge
befinden sich mehrere Lautenbücher im Ms.
Paris Conservatoire, 1 Lautenbuoh im
Ms., siehe Weckerlin's Kat. pag. 485 ff.,
1725 geschrieben. Ms. 22342 Code Mil-
leran.
Paris Nat. Ms. Vm 7, 370, Lautenbuch
von Seb. Brossard geschrieben und ge-
sammelt. Ferner Mss. Vm 2658. 2659,
2660, 2687. 17. Jh. Siehe auch Viertel].
2, 87 ff.
Lautenbuch., geschrieben im 16. — 17. Jh.
in England, 71 arraug. Gesänge von Ita-
lienern und Engländern. [R. C. of Mus.
Kat. 1964 mit Reg.
In B. Stockholm, Gripsholms Bibl. Nr.
301 ein Lautenbuch, Ende des 17. Jhs.
In Viertel] . 2, 1 von Dr. 0. Fleischer
und 7, 287 von Ernst Radecke über
Lautenmusik und deren Verfasser. Die
umfaugreichste Sammlung besitzt wohl
Herr Wilhelm Tappert in Berlin, zum
gröfsten Teile in Kopie.
Ich gebe noch ein Verzeichnis der ge-
druckten Lautenbücher, was aber keinen
Anspruch auf Vollständigkeit jnacht:
Abondante, Julio 1548.
Abundante, Giulio 1587.
Adriaensen, Emanuel 1584 — 92.
Alberto da Rippa 1553 ff.
Attaingnant, Pierre 15291. k.
Bacfarc, Valent. 1564—69.
Balletti, Bern. 16. Jh.
Barberijs. Melchiore de, 1546/49.
Barbetta, Giulio Cesare 1582.
Bariey, William 1596.
Baron, Ernst Gottlieb 18. Jh.
Becchi, Ant. di 1568.
Belin, Julien 1556.
Besardus, Joan. Bapt. 17. Jh.
Lautenbücher.
83
Lauvei-jat.
Biauchini, Doniinico und Francesco I.
Bittuer, Jacques 1682.
Borrono, P. Paolo, da Milano, 16. Jh.
Cabevon, Ant. 1578.
Carrara, Michele 1594.
Casteliono, Giov. Antonio 1536.
Colouna, Giov. Anibros. f. Guitarre 1620.
Comaudoli, Franc. Guitarre-Sonat. 1670.
Couradi, Joh. Gottfr. c. 1724.
Corbett, Franc, Guitarrbuch 1639.
Dalza, Joanambrosio 1508.
Den SS, Adrian 1594.
Drusina, Benedict 1556.
Falkenhagen, Adam 1740.
Fallamero. Gabriel 1584.
Fine, Oronce 1529,30.
Francesco da Milano, 1536 — 1563.
Francisque, Anthoine 1600.
Fuenllano, Miguel de 1554.
Fugger, Georg 16. Jh.
Fuhrmann, Georg Leopold 1615.
Galilei, Michel Angelo 1620.
Galilei, Vincenzo 1563. 1568.
Galiot, Jacques 17. Jh.
Gardane, Ant. 1554.
Gerle, Hans 1532—1552.
Giancarli, Heteroclito 1602.
Gianoncelli, Bernardo 1650.
Gintzler, Simon 1547.
Giovanni Maria da Crema 1546.
Gordon, John 1627.
Gorzanis, Giacomo 1564. 1565.
Hainhof er. Ms. 1603 in Wolfenbüttel.
Heckel, Wolf, 1556 u. 1562.
Herold, Joh. Theod. 1702.
Hove, Joachim vauden 1601 — 1616.
Jobin, Bernh. 1572/73.
Judeukunig 1523.
Kargel, Sixt 16. Jh.
Kellner, David 1747.
Krengel, Gregor 1584.
Le Roy, Adrien 1562.
Le Sage de Eichee 1695.
Mace, Thomas 1676.
Marc' Antonio del Pifaro 1546.
Maiüno, Philippe 18. Jh.
Matelart, Joannes L 1559.
Melio, P. P. 1614—1616.
Mertel, Elias 1615.
Molinaro, Simone 1599.
Morlaye, Guillaume 1552. 1554.
Moulinie, Etienne 1624 — 1635.
Mouton, . . . 1699.
Moy, Louis de 1631.
Mvlius, Joh. Dauiel 1622.
Newsidler, Haus 1536. 1544.
Neusidler, Melchior 1566. 1574.
Ochsenkuhn, Sebast. 1558.
Paladini, Giov. Paolo 1560.
Perrine, . . . 1679.
Petracci, Ottavio 1507. 1508.
Peyer, Joh. Gotthard, Ms. 17. Jh.
Phalese, Pierre 1547 ff.
Piccinini, Alessandro 1623. 1639.
Pifaro siehe Marc' Antonio.
Pisador, Diego 1552.
Pitoni, Giovanni, Theorbenpiecen 1669.
Reusner, Esaias 1645 — 1676.
Reymann, Matthaeus 1598. 1613.
Eigaud, Louis de 1623.
Eotta, Ant. 1546.
Rüde, Johann 1600.
Schele, Ernst 1619.
Spinaccino, Francesco 1507.
Terzi, Gio. Ant. 1593. 1599.
Valderravano, Enriquez de 1547.
Valla, Pellegrino 17. Jh.
Vallet, Nie. 1615—19.
Vindella, Francesco 1546.
Waisselin, Matth. 1573. 1592.
Wecker, Haus Jakob 1552.
Wyssenbach, Rud. 1653.
Laiiteiisack, Georg Christoph,
von 1660—1680 Organist und Mu-
sikdirektor der protestantischen Ge-
meinde am Münster zu Strafsburg
i/Els., später an der Neuen Kirche.
Er starb den 5. April 1692, 70
Jahre und 4 Monate alt (Lobstein
27).
Lautensack, Paul, geb. zu
Bamberg um 1478, gest. zu Nürn-
berg um 1561, war Organist an
der St. Lorenzkirche daselbst. Fetis
sagt, dass sich Kompositionen von
ihm in Schlick's Orgeltabulaturen
von 1.512 befinden, dies ist ein
Irrtum, wie die neue Ausgabe in
M. f. M. 1 beweist. Er soll auch
Maler gewesen sein.
Lautter, Johann 0. . ., Bassist
an der Hofkapelle in Wien mit
.30 Gkl. mouatl., vom 1. Jan. 1693
bis 1. Okt. 1711; wird pension. u.
f im Mai 1713 (Küchel 1).
Lauverjat, Pierre, Musikdi-
rektor an der St. -Chapelle zu
Bourges, gab von 1613 bis 1623
bei Pierre Ballard in Paris 4- und
5 stim. Messen in Chorbüchern
heraus (Fetis). Unter Auverjat,
Joan r verz. Fetis fast dieselben
Lauwrier.
84
Lavergne.
Messen, giebt aber keine Jahres-
zahl, sondern sagt: er war in der
2ten Hälfte des 17. Jhs. Musik-
direktor an der Kirche Innocents
zu Paris. Da die Werke nicht
nachweisbar sind, so ist eine Fest-
stellung unmöglich.
Lauwrier, Johannes, dit de
Valeuciennes, Sänger an der Hof-
kapelle der Maria von Burgund
um 1492 (Straeten 3, 213).
Lauxmin, Sigismnnd, ein pol-
nischer Jesuit, geb. um 1596, gest.
1670, 73 Jahr alt, trat 1656 in
obigen Orden in Lithauen ein.
Sowinski citiert nach Brossard das
Lehrbuch „Ars et praxis musicae.
Wilna 1667. 4»."
Laral, ... de. Gerber 1 be-
richtet, dass er um 1754 Kgl.
Balletkomponist zu Paris war und
sein Sohn in seine Pufstapfeu trat.
La Tai, Joan. de, ist im Codex
Beniner der Proskeschen Bibliothek
mit dem Satze: Fors seulement,
4 voc. vertreten.
Layal, Federico, Oboist an der
Kapelle zu Turin von 1763 — 1785
mit 550 L. Gehalt (Ricordi 1891,
457).
Laval, Pedro, 1641 Sänger an
der Hofkapelle in Brüssel mit 245
Gld. Gehalt (Straeten 5, 136).
La Yallee, De . . . war 1563
und folgende Jahre Knabeusänger
a/d. spanischen Hofkapelle Philipp
II. und erhielt zwei Praebenden
(Straeten 1, 246. 8, 80).
La Yalliere, ... ein französi-
scher Komponist des 18. Jhs., von
dem bekannt sind:
6 Sonates en duos pour le tambourin.
Paris, Fauteur. [Paris Nat.
La Valliere, Louis- C^sar de
La Beaunie-Le -Blaue, Buc de,
geb. 9. Okt. 1708, gest. 19. Nov.
1780 zu Paris, Grofs-Falkenmeister
von Frankreich , Besitzer und
Sammler einer kostbaren BibHo-
thek, deren Katalog in der B.
Brüssel fds. Fetis 938 sich be-
findet. Man schreibt ihm das
anonyme Werk zu:
Ballets, opera et autres ouvrages lyri-
que, par ordre chrouologique depuis leur
origine: avec une table alphabetique des
ouvrage et des auteurs. Paris 1760
Bauche. 8''. [Brüssel. Dresd. Mus. von
1701?
La Yarenne, ... Musiker a/d.
Hofkapelle Heinrich lY. von Frank-
reich (1589—1610. Castil-Blaze
72 ff.)
Larateri, Lorenzo (jajetano,
ein Philharmoniker zu Bologna,
ist bekannt durch
Concerti (12) da chiesa e da camera,
op. 1. Bologna 1735. 4 Stb. 3 V. u.
1 B. [B. Wagener.
Laraux, N. , ., ein Flötist aus
dem Anfange des 18. Jhs., der
wahrscheinlich zu Paris lebte und
dort herausgab:
6 Sonates a deux flütes ti'aversieies
. . . oeuv. 1. Paris 1739 Boivin. [Paris
Nat.
I« — IVe Divertissements pour fhuc,
kautbois et Yiolon. [Paris Nat.
Im Samhvk. Menuets von Maupetit ist
auch L. vertreten.
Fetis nennt einen Amahile Lavaiix,
der um 1750 zu Paris als Flötist lebte
und 4 Bücher für Flöte u. a. herausgab.
Sicherlich ist damit der obige gemeint u.
die 4 Bücher scheinen die 4 Divertisse-
ments zu sein.
Lavenne, Rasse de, von 1466
bis 1467 Sängermeister an der
Kathedrale in Cambrai (Yiertel-
jahrsschrift 1, 439).
La Yerderue, Adolplie de, ist
am 8. Juni 1506 als Sänger in
der spanischen Kapelle Philipp des
Schönen in den Listen eingetragen.
Von 1509 bis 1517 diente er in
der Kapelle Karl Y. (Straeten 7,
163).
Layergiie, ... ist nur bekannt
durch die Oper:
La Princesse dElide, les paroles sont
Laveston.
85
Lawes, Henry.
de Mr. Roy. Paris 1706 Chrstph. Ballard.
P. fol. [br. Mus.
Lavestoii, siehe Baiiestoii.
La Vigne, de, bekannt darch:
Senates (6) pour la Musette, Viele,
flütes ä bec etc., avec la basse. Oeuv. 2.
Paris, chez I'auteur. 34 S. in fol. c. 1739
[besafs 1896 Leo Liepm.
Lariiiga, Tinceiizo, geb. gegen
1777 zu Neapel, lebte noch 1837.
Im Con.servatorio della Pietä de'
Turchini studierte er Musik; auf
Empfehlung Paisiello's schrieb er
1802 für das Scalatheater in Mai-
land die Oper „La Muta per amore,
ossia il medico per forza", die sich
eines guten Erfolges erfreute und
in den folgenden Jahren für Parma,
Mailand, Florenz u. a. neue Opern
hervorrief. Er liefs sich später in
Mailand als Gesanglehrer nieder
und wurde Cembalist am Scala-
theater (Fetis).
LaToeat, Pierre, wird als Kom-
ponist eines Hochzeitsgesanges für
den Herzog von Lorraine um 1700
erwähnt, dessen Text zu Dijon ge-
druckt wurde (Gerber 2. Fetis).
La Yollee, Jean de, um 1660
an der Kgl. Kapelle zu London
unter König Karl IL Clavicembalist;
ist noch 1663 verz. (Nagel An-
nalen 50).
Layotta, Henri, bekannt durch:
Verbunteo's Notäk, oder aecht unga-
rische National-Tänze . . . f. d. Pfte. ein-
gerichtet von . . . Oelinek. Wien c. 1815.
qufol. [br. Museum.
La Voye Mignot, de, ein fran-
zösischer Geometer im ] 7. Jh., ist
bekannt durch einen Comraentar
über die Elemente von Euclide,
Paris 1649, 4°. Auch gab er eine
Musiktheorie heraus , deren erste
Auflage betitelt ist:
Traite de musique pour bien et facile-
ment apprendre & chanter et composer
tant pour la voix que pour las instru-
ments. Paris 1656. 4«. [br. Mus.] Die
2. Auflage trägt den Titel: Traite de mu-
sique, reveu et augmente de nouveau d'une
quatriesme partie, laquelle (outre tous las
exemples des principales regles pratiquees
par les plus excellents autheurs), coutient
de plus la raaniere de composer ä deux,
ä trois, u quatre et ä cinq paiües . . .
(siehe Fetis). Seconde edit. Paris 1666
Ballard. 4". [Paris Nat. Paris Mazarin.
Stadtb. zu Caeu und Renn es. Brässel.
C.P. Bologna: ib. 1659, 4». 107 Seit,
nebst 3 Taf., hier auch noch eine italie-
nische Uebersetzung: Trattato di musica,
Paris 1659 Eob. Ballard. fol. 50 Bll.
im Ms.
Lawes, Henry, geb. wahrschein-
lich im Dez. 1595 zu Dinton bei
Salisbury (Wiltshire), Sohn des
William, gest. 21. Okt. 1662 zu
London, Schüler von Cooper (Cope-
rario). Am 1. Jan. 1625/26 schwor
er als Episteler (Leser der Epistel)
an der Kgl. Kapelle, am 1. Jan.
1626/27 als Gentleman, wurde
nach der Restauration 1660 Clerk
of the Cheque an der Kapelle,
aufserdem Mitglied der Privat-
kapelle König Karl I. und Musik-
meister beim Earl of Bridgewater.
Während der Revolution lebte er
als Privatmann und unterrichtete
in den höchsten Kreisen Londons,
war auch der Lehrer Milton's, der
für ihn das Schäferspiel „Comus"
1634 schrieb und ein Sonett ihm
widmete. L. pflegte in seinen Kom-
positionen die deklamatorische Vor-
tragsweise (Rimbault. Grove. Davey.
Hawkins 4, 48. 4, 358 mit Portr.
1640 betrug sein Gehalt 20 £.
Nagel,- Annalen 45. 13/3 1662 trat
er an Rob. March Stelle als Gentle-
man (ib. 52). L. war zuletzt als
Komponist mit 200 £ angestellt
(ib. 53). An Kompositionen sind
bekannt:
A paraphrase upon the Psalmes of
David, by G. S[andys]. Set to new tunes
for private devotion, & a thorow Base,
for voice. er instr. London 1638 J. Legatt.
fol. [br. Mus. und von 1648 u. 1676.
R. C. ofMus. von 1637 u. 1676 W. God-
bid, for Abel Roper. Edinburgh 1676.
Bd. 2, 479.
Lawes, Henry.
86
Lawet, William.
Choice Psalmes put into musick, for
3 voices . . . with a Th. B . . . With divers
Elegies, set in musick by sev'rall Friends,
upon the death of "W. Lawes. And . . .
9 Canons . . . made by Wm. Lawes. Lon-
don 1648 Jam. Toung for H. Moseley.
4Stb. 40. [br. Mus. R. C. ofMus. Glas-
gow. C. P.
Psalmody for a Single voice, with a
hase for voice or instrum. s. 1. 1789 (?)
4°. [Glasgow.
Select Ayres & dialogues to sing to the
Theorbo-Lute or Basse Viol. book I. IL III.
London 1653. 1655, 1658 by Godbid for
J. Playford. fol. mit L. Portr. [br. Mus.
R. C. of Mus.
— Ausg. von Playford: The Treasury
of Musik. Contaiuing Ayres . . . London
1669. 3 Bücher zu 114, ^120 u. 48 Seiten,
[br. Mus. R. C.ofMus. Cambridge nur
book 2. Sir John Stainer besitzt beide
Ausg. kompl., siehe seinen Kat. S. 9 u.
45 und gab sie neu heraus. Lawes ahmte
hier den italienischen stilo rappresentativo
nach. Ein Samlwk.
Das 1. Buch druckte Rimbault in The
ancient vocal music. Nr. 5 ab.
Milton's Masque of Conius in neuer
Ausg. von Runbault unter Nr. 8 obigen
Samlwk. Einzelnes auch im Hawkins und
Burney.
Blessed is every one, Anthem. Ms.
1643. [R. C. of Mus. Ms. 1940 der Ge-
sang: Come, Cloris.
Ms. 404, br. Mus., Songs. — Ms. 597,
1 geistl. Gesg. in P. — Ms. 625 ein In-
strumentalsatz. — Ms. 138 Grieve not,
deare love, an air. — Ms. 214 ein Vir-
ginal book mit 1 Piece auf fol. 50. —
Ms. 220 fünf Songs. — Ms. 224: Regi
regis regum arcana cano, Canon 3 voic.
1650 fol. 44 b. — Ms. 232 enth. Songs,
Catches, Dialogues etc. 10 Nrn.
Ms. 3193 B. Hbg. Samlwk. Consorts of
4pt. 2 B. 2 Trebles with a Bc. Nr. 96
bis 100 von L.
Ms. 19287 in Hofb. Wien: Lord, judge
my cause 3 voc. P.
Ms. in Ely 1 Anthem.
In Hilton's Catch that Catch, Ausg. 1667.
In John Bland 4 einige Nrn., ebenso
in Playford's Select ayres 1659. In Airs
1678 a"^ drei Airs.
In Hullah's Singer's library Nr. 24 u.
64 2 Trios für 3 St. (1859) und in den
English Songs 3 Nrn.
4 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
Lawes, John,ein Bruder Henry's,
war Laienvikar an der Westminster-
abtei und st. im Januar 1654/55
(Grove).
— Thomas, Eev., wahrsch. der
Onkel von William u. Henry, war
Choralvikar zu Salisbmy. f 7. Nov.
1640 (Rimbault. Grove).
Lawes, William, älterer Bruder
des Henry, er erhielt 1645 bei
der Belagerung von Chester einen
Schuss und starb daran (Rimbault
199. Hawkins 4, 46). Schüler
von Cooper, bis 1602 Chorsänger
a/d. Kathedrale zu Chichester, kam
am 1/11 1602 als Gentleman a/d.
Kgl. Kapelle, resignierte am 5/5
1611, wurde Yikar a/d. West-
minsterabtei in London, trat dann
später wieder in die Kgl. Kapelle
ein. Nagel 1 verz. ihn wieder
1634 und 1640 mit 40 ^ Gehalt.
Beim Ausbruch der Revolution er-
nannte ihn der Lord Gerrard zu
seinem Kommissionär, ging mit
ihm nach Chester, wo er starb.
Sein Bruder Henry veröffentlichte in
seinen Werken mehrere Kompositionen
des William und zwar in den Select musi-
cal Ayrs & Dialogues 1653 u. 59, wieder
abgedruckt in Playford's The Treasury
1669, in den Choice Psalmes put into
musick for 3 voic. Lond. 1648, 4 Stb.
In Playford's Musical Banquet 1654 [Ox-
ford Bodl.] 12 Violiuduette und einige
Catches. Das br. Mus. besitzt einen
Einzeldr. eines Gesanges „Gather your
ros ebuds". — In Boyce Cathedral music
1 Anthem: The Lord is my light und in
Sraith's Musica antiqua S. 207: Captive
Lover: If my mistress fix her Eye, 3 voc.
— In Ms. B. Ely 1 Anthem. — In Hilton's
Catch that Catch, Ausg. 1652. 1667. —
In Airs 1678 a befinden sich 15 Ayres.
— Im Catch Club 3, Bd. 2 ein Catch. —
Im Catch Club von Walsh einige Gesge.
Yioladuette in Plaj'ford's Court Ayres 1655
und in Courtly Masquing Ayres 1662. —
Im br. Mus. Ms. 98 ein Canon und obiges
Anthem im Boyce. Ms. 217 The Royall
Consort in 3 parts, defekt. Air für V. u.
B. Bl. 40 und 69 b. Ms. 232 4 Songs,
Catch und Dialogue. Mss. 31432—34 im
Autogj-aph. In der Music School zu
Oxford mehrere Maskeraden im Autogr.
Lawrence.
87
Layolle, Franciscus de.
— In Bodleianbibl. zu Oxford 12 Violin-
duette und einige Catclies.
Henry und Willinni Lawes sind noch
vertreten in Piayford's Clioice Airs and
Dialogue 1652, in Select Musicall Ayres
& Dialogues 1653 und in Select Ayres &
Dialogues 1659 (Davey 285—89).
3 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
Lawrence, John, Gentleman
und Lautenist a/d. Hofkapelle zu
London 1625 u. 1626 verz. mit
40 ä^ Gehalt (Nagel 1, 40. 41).
Laivson, . . . trat 1750 als Flötist
in London auf (Pohl 2, 372).
Laye, Greorge, Contratenorist
aus "Windsor, schwor im Juli 1712
als Gentleman a/d. Kgl. Kapelle in
London, f Sept. 1765 (Rimbault 229).
Layolle (Aiolli), Alamanno,
man glaubt, dass er der Sohn des
Franciscus ist. Fetis kennt von
ihm einen Druck (ohne Fundort-
Angabe), auf dem er 1561 Orga-
nist zu Lyon an der Kirche St.
Dizier genannt wird, kehrte aber
nach einem Ms. des Benvenuto
Cellini nach Florenz zurück, denn
dort liest man (Bibl. Riccardiana
zu Florenz, Abdruck bei Fetis):
Heute am 15. Jan. 1569 (resp.
1570 nach neuerer Rechnung) be-
gann der Organist Alamanno Aiolle
meiner sechsjährigen Tochter Lipe-
rata den Klavierunterricht zum
Honorar von monatlich einem halben
Scudo. (Fetis berechnet den halben
Scudo gleich 15 lire heutigen
Wertes.) Der Unterricht fand aber
täglich statt.
Fetis führt das Druckwerk an: Chan-
sons et Vauxdevilles ä 4 voix. Lyon
1561 Simon Gorlier. 4 Stb. 4».
Im Samlwk. von Marescotti : Della
scelta di Madrig. a 3 v. 1582 befinden
sich unter Alamanno Aiolli die Gesänge:
1. Chi canterä la bella. 2. S'io potessi
mirar. 3. U veder voi madonna. 4. Lasso,
la rete che mi lega. 5. 0 d'oscura pri-
gion. 6. Si dolce e il canto.
Layolle (Aiolle[sJ, Ajolla), Fran-
ciscus de (Franceso), man weifs
nur aus den Titeln seiner Drucke,
dass er um 1540 Organist zu Flo-
renz war. Fetis schreibt umständ-
lich über sein etwaiges Geburts-
land und glaubt, dass er Franzose
war, doch kann er nichts Gewisses
geben. Allerdings stand er in
regem Verkehre mit dem Lyoner
Drucker Jacques Moderne und be-
sorgte demselben auch die Redac-
tion des Samlwkes. von 1532 lesp.
1540 c:
Liber decem Missarum (Eitner 1, 60.
Ausg. von 1532 in B.Bologna, Inhalt der-
selbe, dort auch der Abdruck der Dedic.
von J. Moderne. In meiner Bibliogr.
muss es S. 60 bei Layolle heifsen: 3
Messen, 3 Motetten. In der Ausg. von
1532 trägt die Messe super Ces facheux
sotz fo. 44 den Autoruamen Guillaume
Preuost. Da die 2. Ausg. jedenfalls eben-
falls unter seiner Redaction stattfand, so
müssen wir wohl die Aenderung in der
2. Aufl. anerkennen.) Auch in dem schon
1528 erschienenen Samlwk. von dem Ver-
leger und Drucker ßernard Quarnerus in
Lyon ist L. der einzig mit Namen ge-
nannte Autor, während die übrigen Sätze
anonym sind (M. f. M. 2, 107. 118). Von
seinen Werken sind bekannt:
Veuticinque Canzoni a 5 voci di M.
Francesco de Layolle Horganista Fioren-
tino. Lione per J. Moderne di Pinguento
A presso nostra donna di Confort. 4 Stb.
qu4". ohne Dedic. am Ende die Dracker-
firma nebst 1540. [Wolfeubüttel 4 Stb.
Vogel schreibt ,,vollständig in 4,Stb." macht
aber ein Ausrufungszeichen dahinter, statt
dessen konnte er richtiger sagen, die 5.
Stimme ist in den anderen Stb. zu finden.
Cinquanta Canzoni a 4 voci di . . . ib.
s. a. Die letzte Nr. auf den Tod des
Verfassers. Leider fehlt dem Drucke die
Jahreszahl. Moderne druckte nachweis-
lich bis 1556. 4 Stb. qu40. [Wolfenb.
Vogel in seiner Bibl. teilt die Indices
beider Bücher mit.
Salve virgo singularis 4 voc. aequales
und Ave Maria, Canon, tres in unura, im
Samlwk. Contrapuuctus von 1528 Lug-
duni, Quarnerus. [B. M. früher in Waller-
stein, M. f. M. 2, 107.
In alten Samlwk. 48 Gesänge: Messen,
Motetten, Madrigale und Chansons (Eitner
1). AuTserdem in den Archadelt'schen
Madrigalen (siehe Vogels Bibl. u. Archa-
delt). In Valderravauo's Musis dicatum
Lays.
88
Lazaiini.
1547 einige intabulierte Gesge. In Ar-
chadelt's 1. lib. Madr. 3 voc. Ausg. 1559
p. 12 : Agnus Dei 3 voc. mit Loyolle gez.
In Mss. B.B. Ms. 12670 moderne P.
Inter natos mulierum 4 voc. — T44
einige Gesge. in P. — 2 Motetten in B.
Prosije, 4 Stb. Abtlg. Butsch, qu40. 4
andere Motetten in Ms. 824 u. 857. —
In Basevi's Bibl. in Florenz, kleiner Per-
gament-Codex der Gesg: Questo mostrarsi
lieta, 15. Jh. ('?).
Lays, Fraiiijois, gewöhnlich Lay
genannt, ein berühmter Sänger und
wütender Eevolutionär der franzö-
sischen Schreckenszeit, geb. 14.
Febr. 1758 zu La Barthe de Nestes
in der alten Gascogne, gest. 30.
März 1831 zu Ingrande bei Angers,
wohin er sich zurückzog. Er be-
gann seine Laufbahn als Theologe
im Kloster zu Toulouse, die An-
erkennung seines schönen Tenors
trieb ihn auf die Bühne, die er in
Paris im April 1779 zum ersten-
male betrat und zahlreiche Lor-
beeren erntete. Bei Gründung des
Conservatoire wurde er als Ge-
sanglehrer angestellt, 1819 ver-
tauschte er die Stellung mit der
an der Ecole royale de chant et
de declamation und zog sich 1826
zurück. Aufser einer kleinen
Schrift ist nichts von ihm bekannt,
betitelt:
Lays, artiste du theätre des arts, a ses
concitoyens. Paris 1793, B«. 23 S. [im
Besitze des Herrn Scheurleer im HaagJ
(Fetis berichtet ausführlich, auch La Fage
1, 120).
Lazai'i (nicht Lazzari wie Fetis
u. a. schreiben), Frate Alberto,
nennt sich 1635 einen Karmeliter,
Kapellmeister u. Organist an dem
CoUegium parochiale der Stadt
Massa Lombarda und Akademiker
de' Signori Spennati di Faenza il
Vigilante. Dagegen 1637 einen
Karmeliter und Akademiker de
Sig. Offiiscati di belle lottere in
Cesena, l'Appannato. Der Katalog
Bologna 2, 447 bez. ihn als Kar-
meliter zu Perugia. Fetis nennt
seinen Geburtsort Venedig, ob mit
Kecht, ist fraglich. Die Dedic. zu
seinen Druckwerken sind alle in
Venedig datiert, da sie dort ge-
druckt wurden und er sich zur
Bewachung des Druckes am Orte
selbst befand. Nachweisbar sind:
Armonia spirituale a 1, 2, 3 & 4 voci
con Laetanie deila B. V. & una Messa
concertata a 3 voci di . . . Ven. 1635
Aless. Vincenti. 5 Stb. 4^. 28 Gesg.
und die Messe u. Litanei. [B. Br.
Armonie spirituali concertate a 1. 2.
3. 4. 5. & 6 voci con le Lettanie della
B. V. ä 4. & 8. si place, con 11 Bc. di . . .
Lib. 2. Opera 2. Ven. 1637 Magiii.
7 Stb. 4". 17 Gesge. [B. Br. Bologna,
br. Mus.
Lazari, Fra Ferdiiiaiido An-
tonio, geb. im März 1678 zu Bo-
logna, gest. ebd. am 19. April 1754.
1693 den 29. Sept. trat er in den
Minoritenorden seiner Geburtsstadt
und leitete den dortigen Chor seit
1702. Im Jahre 1705 berief man
ihn an die Kirche de'Frari zu
Venedig, wo er bis zu seiner Er-
blindung blieb und wieder nach
Bologna ging (Busi 232 ff.).
In Bologna befindet sich ein Autograph:
Crudelissimi regnantis, Mot. pel giorno de'
Santi Innocenti, a 8 concertato, con 2
Trombe, 2 V. Violetta, Vcl. ed Org. P.
qufol. 10 Bll. Gehört dem 18. Jh. an.
— In der Hofh.Wien, Ms. 17 569, P.
qufol. 7 Motetten mit Orch., davon 5
von L.
Sonata a 6 strumenti con Trombe in
Do 3 JJ. Ms. [Bologna Petronio.
Lazarin, . . . Violinist und Hof-
komponist an der Kapelle Lud-
wig XIV. in Paris, muss Anfang
1653 gestorben sein, da LuUy den
Posten in dem Jahre erhielt.
Lazarini, . . .
in der Bibl. Kassel fol. 61 befindet sich
im Ms. eine Allemande ä 4 ex Gdur, ge-
hört also dem 18. Jh. an. In B. Upsala
befindet sich im Ms. eine Allemanda ä
4 Violini c. Bc. in 4°, die mit dem Autor-
nameu Lax,urini gez. ist. Ein Vergleich
könnte erst ergeben, ob dies derselbe ist,
Lazarini, Scipione.
89
Lazzariüo.
Lazarini, Fra Scipione, aus
Ancona, nennt sich Maestro der
Theologie und einen Augustiner
zu Ancona, wie der Titel und die
Dedic. zu folgenden Werken aus-
sagt :
iklotetti a due, e tre voci. Del . . .
Op. 1. Ancona 1674 Percimineo. 4 Stb.
4°. [ßologua.
Motetti a 2, a 3 voci del ... Op. 2.
Ib. 1674. 4 Stb. 4«, dabei 3 Ges^e. von
Ant. Oius. Qiamaglia und Signora Maria
Francesca Kaseimbeni^ seinen Schülern.
[Bologna. Bologna Petronio.
Salmi Vespertini parte ä 5. voci, e
parte ä 3. voci, e due Violini . . op. 3 . .
Ancona 1675 Cl. Percimineo. 6 Stb. 4'1
[Bologna.
Mss. in Bologna (2, 91): 3 Missae ä 4
et 8 voc. 4 Motetten zu 4—8 Stirn, in P.
Im Samlwk. 1646a ein 3stim. Gesg.
(Eitner 1).
Lazaro Yalvasensi, Yalvasone
bei Udine, sein Geburtsort, bez.
sich auf seinen Druckwerken 1622
mit Organist zu Murano, dann
1626 mit Kapellmeister und Orga-
nist der Stadt Tolmezo (in Friaui),
1634 Organist in seiner Geburts-
stadt und 1640 mit „Academico
occulto detto il strauagante''. Man
kennt von ihm:
Brevi Concerti ecclesiastici alla romana
commodi per cantarsi nei Clauicembalo,
Chitarone, ouer Orgauo con una voce sola
accuta 0 grave ä compia-cenza delli Can-
tanti di . . . Opera 3. Stampa del Gar-
dano. Venetia 1620, appresso B. Magni.
1 vol. fol. 9 Bog. 20 lat. Gesänge.
[B. Br. unter Valvasensi.
Letauie della B. V. composte a 5 voci
del Sig. D . . . con un Mottetto neil'ultimo
concertato per sonar nell'organo . . . Op. 4.
Yen. 1622 B. Magni. 6 Stb. 4". [besafs
einst Santini.
Corapieta concertata ä 4 voci pari con
Basso corrente Di . . . Opera 5 a. Ven.
1626 B. Magni. 5 Stb. 40. [Bologna,
fehlt B.
Salmi concertati a 2 voci di . . . Op. 16.
Yen. 1640 Magni. 3 Stb. 4«. [Bologna,
br. Mus: Bc.
Secondo Giardino d'amorosi fiori, cioe
arie ä voce sola accommodate per cantarsi
nel Clauicembalo, Tiorba, Chitarone, ouero
altro simile istromento con l'alfabeto & in
intauolatura per la chitara spag. Di . . .
Opera 8. Ven. 1634 B. Magni. 1 vol.
in 40. 43 S. 24 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
Lazenby, J . . ., lebte am Ende
des 18. und Anfange des 19. Jhs.
in England und gab heraus:
A Sonata for the harpsichord or pfte.
Op. 1. London, fol. [br. Mus.
Lazerini, Gregorio, siehe Laz-
zarino, Gr.
Lazisius, siehe Algisiis.
Lazurini, siehe Lazarini, ...
Lazzaico, Alberto, Frater, wurde
am 23. Jan. 1650 zum Gesanglehrer
am herzogl. Seminar in Venedig
gewählt (Caffi 2, 50).
Lazzarini, üustavo, geb. zu
Padua, nach A. zu Verona gegen
1765; ein Tenorist von Ruf, der
seit 1789 auf der Bühne auftrat,
zuerst in Lucca, dann in Mailand,
später in Paris. Fetis verz. von
ihm 2 Werke Arietten und ein
Fastorale, die bei Carli in Paris
erschienen. In Modena von einem
Lazzarini, der scheinbar einer
früheren Zeit angehört, 1 Cantata
in dem Ms. von 28 Bden. Kan-
taten.
Lazzarini, Alessandro, geb.
um 1769 zu Rom; ein römischer
Prälat im Dienste des Papstes
Pio VIT. Er gab eine Abhandlung
über den Gebrauch der Glocken
bei den alten Hebräern und den
Völkern des Orients heraus, betitelt:
De vario tintinnabulorum usu apud
Hebraeos et Ethnicos. Roma 1822. 2 voll.
8". (Fetis).
Lazzarino, Grregorio, Sopianist
um 1630 an der päpstl. Kapelle
(Haberl, Kai 69). Vogel in der
Viertel]. 3, 437 erwähnt einen
Kastraten Gregorio Laxerini ^ der
Sopranist beim Kardinal Borghese
in Rom um 1628 war und bei den
Festlichkeiten in Parma mitwirkte.
Fraglich, ob dies der obige ist.
Siehe auch Vogel Bibl. 2, 331 in
Lazzeri.
90
Lebar.
der Dedic. zu Yitali 12 von 1620,
in der Gr. Lazerini im Dienste
des Kardinals Borghese bez. wird.
Lazzeri (Lazari), Ignatio de',
ein Musikdrucker und VerloiO'er in
Eora um 1654 u. folgende Jahre;
gab her aas:
Laiidi e Canzoni spirituali, con ariette
facili e dilettevoli. lu Fiorenza, e con
nuova scelta niusica. 1 vol. 12*^. [Brüs-
sel Nr. 1323; besafs auch Rosenthal.
Leach, James, geb. 1762 zu
Wardle bei Rochdale, gest. 8. Febr.
1798 zu Backley bei Manchester,
beerdigt in Rochdale. War anfäng-
lich ein Handweber, bildete sich
zum Sänger (Tenoristen) aus, kam
in die Kgl. Bande nach London,
ging 1789 nach Rochdale als Ge-
sanglehrer und 1796 nach Salford.
Er trat auch als Komponist auf, be-
sonders als Erfinder von Kirchen-
melodien, die sich in die amerika-
nische Kirche Eingang verschaff-
ten und 1798 in New York bei
Albany und 1802 in Boston er-
schienen (Brown, Grove in Musica
Times 1878 p. 226). Nachweisbar
sind :
A new sett of Hymns & Psalm tun es
. . . with acc. & a Thorough Bass. Lon-
don (1789) Preston & Son for the Author.
qu40. [br. Mus.] A 2 sett, dito, ib. (1794)
qu40. [br. Mus. Beide Samig. auch in
Glasgow.] Brown und Grove in Mus.
times führen noch andere Gesänge an.
In der dort erwähnten Psalinody, har-
monised in compressed score by John
Butterworth (London 1884) befindet sich
auch die Biographie Leach's von Thomas
Newbigging. In Ch. Smith's Anc. Psal-
mody 1843 ein Tonsatz.
Leal, Frater Mig:iiel, ein Cister-
ciensermönch, der am 8. Sept. 1646
ins Kloster trat und dann Prior
im Kloster Nossa Senhora do De-
sterro zu Lissabon wurde.
Er zeichnete sich als Komponist aus
und schrieb unter anderem eine Messe
zu 9 Chören, gleich 36 Stimmen. Näheres
bei Vasconcellos.
Leander, . . . Gebrüder, Wald-
hornisten, traten 1794, erst 10 und
11 Jahre alt, laut Zeitungsberich-
ten in London öffentlich auf (Pohl
2, 2431
Leardini, Alessandro, aus ür-
bino. Florido bez. ihn in seinen
Samlwken. von 1648 und 49 als
Musiker an der Hofkapelle zu Mai-
land. Im Kat. der B. Modena wird
er als Kapellmeister des Herzogs
von Mantua bez. ohne Jahres-
angabe. Phalese in Florida verba
bez. ihn mit Musico di Cav. Forza.
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Psiche. Tragicomedia nelle nozze del
Carlo il Duca di Mantova . . . Poesia del
GabrielH. 5 atti e prologo. Ms. P. 1648.
[Venedig Marco Nr. 378.
Volontieri patisse in amore, Cantata
di Sopr. c. Bc. Ms. [Modena.
3 Cantate f. 1 Stirn, u. Bc. Mss. in
Modena.
Misereatur dominus, 5 voc. in Tabula-
turpartitur. Ms. in Upsala.
Die Gesänge in Florido's Florida verba
1648 und in Phalese's Florida 1661 kann
ich textlich nicht näher bezeichnen. Die
Oper ,.Argiope" von Fuoconi und P. Michiel
in Gemeinschaft mit Gio. Rovetta, 1649
für Venedig geschrieben, wird ihm von
Galvani zugeschrieben.
Leatherlaiid, Thomas, ein eng-
lischer Musiker, bekannt durch:
Ms. 567, br. Mus., 6 Stb., enthaltend
Vokal- und Instrumentalwerke.
Leaultö, Jehaii, Priester und
Sänger (Tenorist) a/d. Hofkapelle
in Paris von 1452 ab mit 15 liv.
pro Monat (Prost).
L'eaumont, Chevalier de, ein
zu Paris lebender Offizier des Regi-
ments de Neustrie, Ende des 18.
Jhs., gab heraus:
Duo Concertaut pour forte -piano et
Violoncelle. Paris 1787. [Paris Nat.
Leba = Abel (L. Aug.), Um-
stellung der Buchstaben.
Lebar (Leber), Veltlin (Valen-
tin), um 1554 Bassist a/d. Hof-
kapelle zu Stuttgart mit 20 Thlr.
Gehalt. 1555 ist er mit Valentin
Le Baudier.
91
Le Beuf.
Leber verz. 1556 wurde er pen-
sioniert (Sittard 2, 14).
Le Baudier, Germain, um 1581
Cliorknabenmeister zu Nantes, ge-
wann im Concurse zu Evreux den
dritten Preis (M. f. M. 22, 202).
Le B^gue, Nicolas - Aiitoine,
geb. um 1630 zu Laon, gest. 6.
Juli 1702 zu Paris. Organist an
der Kirche St. Mederic, wurde
1678, nach dem Tode La Barre's,
zum Kgl. Organisten zu Paris er-
nannt. "Von seinen Kompositionen
kann ich nachweisen:
Les Pieces de Clavessin . . . Paris,
Baillon. 1677. qu4". 90 S. [B.Wagener.
B. B. br. Mus. Paris Nat.
2. li\Te de Clavessin . . . Paris, Lesclop.
s. a. qu40. <)6 S. [C P.
— Naclidruck: Amst,, Roger. qu4".
47 S. [B. B. B. Wagener.
— Neudruck in Le Tresor von Farrenc,
Bd. 3, Nr. 9. [B. M.
Les pieces d'orgues. Paris (1675)
Baillon. qu40. 123 S. [C. P. Krems-
münster. Paris Nat. br. Mus., beide Kat.
schreiben 1676.
II 2. (et il 3.) libro di organo. Impr.
Ant. Chretien (Paris). [B. B. Paris Nat.
— Liv. 2. d'orgue. Pieces courtes et
faciles sur les 8 tons de l'eglise et la
Messes des fetes solennelles. Paris, veuve
Baillon. qu40. 2 Bll. 89 S. [B. Wa-
gener.
— 3. livre d'orgue de M. Le Begue,
orgauiste du Roy et Saint -Mederic, con-
tenaut des grandes offertoires et des ele-
vations, et tous les noels les plus connus,
des simphonies, et les cloches que l'on
peut jouer sur l'orgue et les clavecin,
gravez par le sieur de Baussen. Se vend
ä Paris. qu4". 120 S. [C. P. B. Wa-
gener.
— Alle 3 Bücher im Ms. B. Joach.
und Ms. 1275 B. B.
2 Piecen im Neudruck (Eitner, Yerz.)
2 Orgelsätze im Ritter Nr. 45/46.
Methode pour toucher l'orgue, Ms.
Autogr. mit 133 Piecen von 1676. [Stadtb.
zu Tours.
Magnificat I' toni et pieces d'orgue.
Ms. von 1686. [Paris Nat.
Le Bei, ... um 1782 Musik-
direktor am italienischen Schau-
spiele in Paris. Das Orchester
bestand aus 24 Personen (Reichard
1783, 303). — 1760 ist ein Lebel
1. Violinist a/d. Cotuedie italienne
zu Paris angestellt (P. Simon, Al-
manach 1760, 119).
Le Bei, B. . ., bekannt durch
4 vierst. Psalmen in Bosco's 2. livre
de Pseaulnies von 1555.
Le Bei, Firmiii, päpstl. Sänger,
wird 1565 pensioniert (Straeten 6,
377).
In der Capella sistina, Ms. Cod. 38,
1563 geschrieben, ein Ave verum corpus,
5 voc.
Lebel, Jacques, Sänger und
Kanonikus an der Kgl. Kapelle zu
Paris im 16. Jh. mit 240 L. Ge-
halt (Castil-Blaze 292).
Lebenhauser, Joliaim, Organist
an der Frauenkirche in München,
heiratet am 27/3 1634 (Trau-
register).
Lebertoul, Francliois, lebte
am Anfange des 15. Jhs. und ist
im Ms. Codex 213 der Bibl. Bodleian
in Oxford mit folgenden Gesgn. vertreten :
Au pain faitich ne me veul, 3 voc.
Depuis un peu un joyeux parlement,
3 voc. Las, que me demanderoye, 3 v.
Ma doiüce amour et ma mestresse, 3 voc.
Le Beuf, l'abbe Jean, geb. 6.
März 1687 zu Auxerre, gest. 10.
April 1760 ebd., ein Kanonikus
und Sänger an der Kirche zu
Auxerre. 1740 wurde er zum
Mitgliede der Aademie des inscrip-
tions et belles-lettres an Lancelot's
Stelle gewählt (Fetis).
Er schrieb zahlreiche Abhandlungen
für den Mercure de France. 1. Remar-
ques sur le chant ecclesiastique (Sept.
1725 p. 1897). 2. Lettre contre la nou-
velle maniere de noter le piain - chant,
inventee par M. de Motz (Febr. 1728
p. 217). 3. Regles pour la composition
du plain-chant (Juni 1728, 1. vol. p. 1162,
2. vol. p. 1300). 4. Reflexions sur la
nouvelle maniere de pl.-ch., inventee par
M. de Motz (Nov. 1728, 2230. Dez. 1.
vol. 2271). 5. Reponse aux questions
proposees dans le Mercure de novemb.
1728, ä Toccasion de quelques conte-
stations musicales formees ä Troyes eu
Le Beuf.
92
Le Blanc, Hubert.
Champagne (Mai 1729 p. 844). 6. Lettre
sur les orgues, ä l'occasion de ce qui est
dit de Celles de la cathedrale d'Albi dans
le Mercure de juillet 1737 (Aug. 1737,
1750). Selbständig gab er heraus:
7. Recueil de divers ecrits pour servir
d'eclaircissements ä l'histoire de France
et de Supplement ä l'histoire des Gaules.
Paris 1738 J. Barois fils 2 vol. 12».
[Brüssel. Fetis giebt Auskunft über das
Buch.] 8. Dissertations sur histoire ec-
clesiastique et civile de Paris, suivie de
plusieurs eclaircissement sur Fhistoire de
France. Paris 1739—1745. 3 voll, in 12«.
(nach Fetis).
9. Traite historique et pratique sur le
chant ecclesiastique avec le directoire qui
en contient les principes et les regles,
suivant l'usage present du diocese de
Paris, et autres. Precede d'une nouveUe
methode pour Fenseigner et i'apprendre
facilemeut ... Paris 1741 Herissant. 8".
3 Bll. 290 S. [B.B. B. M. Dresd.
br. Mus. Glasgow. Brüssel. Bräss.
Cons. Bologna.
Fetis Näheres. Von S. 122 ab viele
1 stim. alte Kirchengesänge aus Mss. des
13. und 14. Jhs.
In der Privatbibl. des Herrn Scheurleer
im Haag befindet sich noch die Abhand-
lung: (dornte de Caylus et Lebeuf: Me-
moires sur Guillaume de Machaut et No-
tice sur deux volumes de poesies avec
indication du genre de musique qui s'y
trouve (Extr. des Memoires de l'Ac. des
Inscripi' Paris 1742/1747. 120). — In
derselben Bibl. noch 2 Abhandig. auf die
hlg. Caecilie, aus dem Mercure de France,
Juni 1732.
Man verwechsle ihn nicht mit Le
Boeiif.
Le Bien-Yenu, Florent, um
1600 Organist au der St. Cbappelle
zu Paris, Lehrer von Jean Denis.
Le Blau, (Leblan), P. . . J. . .,
Glockenist zu Gent im 17. Jh.
Straeten 4, 408 verz. nach einem
Antiquarkataloge von Poele zu
Gent das Druckwerk:
Livre de clavecin, 4*^. Dort auch obige
Angabe. Die Zeit ist nur ungefähr be-
stimmbar nach dem Buche vander Eist
mit dem es zusammengebunden ist (Strae-
ten 1. c).
Le Blanc, siehe Blancqocq.
Le Blaue, . . . ein französischer
Violinist und Komponist in der
2ten Hälfte des 18. Jhs., der Or-
chesterchef am Theater comique
et lyrique zu Paris war u. später
ans Theater d'Emulation als Kom-
ponist ging. In letzterer Zeit wurde
er 2. Violinist im Orchester des
Theaters sans pr6tention auf dem
Boulevard du Temple, schliefslich
sank er bis zum Kopisten herab.
Er starb in vorgerücktem Alter u.
ärmlichen Verhältnissen (Fetis).
Derselbe verz. von 1787 ab bis 1797
neun Opern und Operetten. Davon be-
sitzt das br. Mus: Gabrielle et Paulin. Air
(VaudeviUe 1788). 8". — Nicodeme daus
la lune. anonym, nur einzelne Gesge. —
1 Ariette aus La Noce Bearnaise 1787.
8". Aufserdem ist wahrscheinlich folgende
Sonate von ihm, mit Le Blanc gez: La
Chasse, Sonate pour Violon et Basse
continue. Paris, Boivin. fol. [Paris Nat.
Pougin verz. einen Leblanc der im
März 1827 zu Paris starb, Violinist und
Opernkomponist war. Augenscheinlich ist
es derselbe. An Opern verz. er Le
Mariage de Nanon ou la Suite de Madame
Angot, 1796 oder 97 in der komischen
Oper zu Paris aufgeführt. Ferner verz.
er noch 5 Feerien und 5 Melodramas.
Le Blanc, Didier, ein Kompo-
nist des 16. Jhs., von dem be-
kannt sind:
Airs de plusieurs musiciens sur les
poesies de P. Desportes & autres . . .
poetes. Reduiz ä 4 part. Paris 1582.
qul60. 43 Nrn. [br.Mus: Sup. Hofb.
Wien 2 Stb.
— 2. liv. dito. Paris 1579. 42 Nrn. [ib.
Der Antiquar Rosenthal besaTs 1888:
Les hymnes sacrez et ödes spirituelles,
pour chauter deuant et apres la le^on du
Catechisme. Ant. Le Blanc, Virg. Airs
composez sur quelques paraphrases des
hymnes de Mich. Coyssart (der Dichter).
Anvers 1600 Joach. Trognese. 165, 4 u.
47 S. mit Musik.
In Le Roy's Samlwk. Magnificat von
1584 ist er neben Sermisy genannt.
Le Blanc, Hubert, ein Doctor
der Rechte , Musikliebhaber und
eifriger Spieler der Gambe, der
sich darüber ärgerte, dass das
Violoncell die Gambe verdrängte,
wie Fetis sagt. Er gab diesem
Ausdruck in der kleinen Schrift:
Leblancq.
93
Le Breton, Joachim.
Defense de la basse de viele contra
les entreprises du violon et les pretentions
du violoncel. . . Amst. 1740 P. Mortier.
120. 148 s. [B.B. B.Lpz. Dresd.
B. Wagener. Brüssel. Musikf r. Wien.
Paris Nat. B. Rouen. B. Besangen. Bo-
logna.
Leblancq, Louis-Joseph, Glo-
ckenist u. Musiker am Kapitel zu
Soignies um 1745 (Elewyck 81).
Lebloiid, Gabriel, aus der
Champagne, Sänger in der Kapelle
des Kardinals de Guise um 1583,
beteiligte sich in genanntem Jahre
am Concurse zu Evreux (M. f. M.
22, 203).
Lebloiid, Oaspar Mieliel, ge-
nannt Lebloud, geb. 24. Nov.
1738 zu Caen, gest. 17. Juni 1809
zu Aigle, ein Abbe und gelehrter
Antiquar, kam nach Paris und
wurde Bibliothekar an der Bibi.
Mazarine , war auch Mitglied
mehrerer Akademien. Als sich
Napoleon zum Kaiser machte, zog
er sich nach Aigle zurück (Fetis).
Er schrieb eine Abhandlung über die
Oper durch Gluck's Auftreten veranlasst
und durch Abbe Aruaud angeregt, betitelt:
Memoires pour servir ä Fhistoire de la
revolution operee dans la musique par le
Chevalier Gluck. Naples et Paris 1781
Bailly. 8« mit Port, von Gluck. In
Liepm.'s Kat. liest man „par Suard, I'abbe
Arnaud, Condoret et autres, publ. par
I'abbe Leblond". [Brässel. B. Wageuer.
B. B.
Le Boeuf, . . . Organist zu Ar-
genteuil an der Kirche Dam es de
St.-Thomas, den Franziskanern ge-
hörig, in der Strafse du Bac und
an St.-Genevieve zu Paris als
Nachfolger von Dornel. Er lebte
noch 1782 (Fetis). Von seinen
Werken sind bekannt:
1. Traite de l'harmonie et regles d'ac-
compagneraent servant ä la composition,
suivant le svsteme de M. Rameau. Paris
(1768). qu40. [B.B. Berlin Th. br.Mus.
Paris Nat.] — 2. Cantatilles (8). Paris,
s. a. [Paris Nat.] — 3. Le triomphe de
l'amour. [Paris Cons.
Leboii, Diamedes (xedeon;
ist durch Mich. Praetorius' Musarum
Sioniar. Pars 1, 1607 Nr. 43 durch eine
Motette bekannt: Ecce nunc benedicite
9 voc. — 1 Galliarde 4 voc. in Konrad
Hagius' Samlwk. von 1617.
Leboiiera alias Hassoas, Jo-
hannes, Presbyter in Tournai, wird
am 21. Jan. 1416 während des
Schisma in Konstanz als päpstl.
Sänger vereidet (Viertelj. 1, 452).
Le Borne, Fernand, Lebens-
zeit unbekannt, gab heraus:
Messe breve (Nr. 1) en la majeur, ä
4 voix mixtes avec Vcl., Contreb. et
Orgue par . . . Paris , Schott. 1 vol. in
8". Part, ohne Credo. [Brüssel Cons.
Le Bouclier, Ducrosco, 18. Jh.
Im Aruaud (Baculardd') 1 Complainte:
Que ces iieux flattent, mit Melodie.
Le Boudier, Oermain, Chor-
knabenlehrer am Notre-Dame zu
Nantes, gewann zu Evreux 1581
durch eine Chanson den Preis der
silbernen Laute (Fetis).
Le Bougle (Bügle), Abbe, ein
„Amateur" zu Paris,
gab 1782 op. 1 und 2 in Paris bei
Bailleux heraus, bestehend in je 3 So-
naten für Klav. u. V. (Magazin von Breit-
kopf). Fetis nennt ihn Lebugle.
Le Bouteiller (Boutellier), ein
Komponist aus dem Anfange des
16. Jhs., von dem sich
in den Samlwken. von l.'329e, 1534 c
u. f. 2 Motetten und 3 Chans, zu 4 St.
befinden (Eituer 1). Aufserdem noch
1 Chans, im 11. Buche „Le parangon des
chansons" von Moderne 1543. [Brüssel.
Le Bouteiller, Colard, Dichter
und Komponist zur Zeit des Hlg.
Louis (8. Jh.), Freund von Guil-
laume Le Viniers. In der Natio-
nalbibl. zu Paris fonds de Gange,
Ms. 7222, 65 u. 66 befinden sich
16 Chonsons mit Melodien.
Le Bret, ... ein Tanzkomponist
dessen Melodien Mich. Praetorius
in der Terpsichore 1612 mehr-
stimmig bearbeitet hat.
Le Breton, Joachim, geb. 7.
April 1760 zu St.-Meen (Bretagne),
gest. 9. Juni 1819 zu Kio Janeiro.
Le Breton, Mahoni.
94
Lebrun, Jean I.
Studierte Theologie, wurde aber
Sekretär ,,perpetuel de la Classe
des beaux-arts" zu Paris. 1815
ging er im Auftrage des Staates
nach Brasilien. Er gab heraus:
Rapport sur l'etat des beaux-arts. Paris
1810. 40.
Notice bistorique sur la vie et les
ouvrage de Jos. Haydn . . (Paris, Baudouin)
1810. 4" (nacb Griesinger). [B. B.
Brüssel.
Notice sur la yie et les ouvrages de
Gretry. (Paris, Didot) 1814. 4». [B. B.
Brüssel.
Le Breton, 3Iahoiii, um J760
Violinist am Theater italienne zu
Paris; veröffentlichte Trios u. Duos
f. V. u. Fl. (Fetis). Nach Gerber 1
schrieb er 1787 die Operette: Les
promesses de mariage.
Le Brigaiidage, siehe Goudar,
Ange.
Lebrumi, siehe Lebriin, Guil-
laume.
Lebrun de 3Iarettes. Liep-
mannssohn besafs einst den Druck:
Voyages liturgiques de France. Paris
1718 Delaulue.
Lebrun, Franziska, Tochter
des Violoncellisten Danzi und Frau
des Oboisten Ludwig August Le-
brun, geb. um 1756 zu Mann-
heim, gest. 10. Mai 1791 zu Ber-
lin. 1771 betrat sie als Säugerin
die Bühne zu Mannheim. 1778
betrug ihr Gehalt 1000 Gld. Ger-
ber 1 spricht sich bewundernd über
ihren (besang und ihre Stimme aus,
die bis zum dreigestrichenen a
reichte. 1778 trat sie in Mailand
auf, 1783 in London. Seit dem
1. Okt. 1782 ist sie nebst ihrem
Manne in München mit 3000 Gld.
Gehalt angestellt. Ihr Mann stand
schon früher in baierischen Dien-
sten und da sie sich schon 1775
mit Lebrun verheiratete, in welcher
Zeit Lebrun noch in Mannheim
angestellt war, so ist ihre Stellung
am baierischen Hofe schon fi'üher
] anzusetzen, worüber ich aber im
\ Kreisarchiv in München keine Notiz
I fand. Im Herbste 1789 erhielten
i beide einen Kuf nach Berlin. Sie
j trat zuerst in der Domkirche in
j einem Te Deum auf (20. Dez.),
dann erst am 14. Febr. 1790 in
der Oper Brennus. Ihr Mann war
bald nach der Ankunft in Berlin
gestorben u. sie folgte ihm bald nach
(Gerber 1. 2. Ledebur, Schneider
H., der den 10. März als Todestag
angiebt. Bei seiner bekannten Un-
zuverlässigkeit ist auf die Angabe
wenig zu geben. Fr. Walter s. Beg.).
Die Lebrun war eine durchgebil-
dete Musikerin und trat auch als
Komponistin auf. Sie gab Sonaten
für Klavier und Violine heraus,
die mehrfach aufgelegt wurden:
3 Senates pour Clavecin ou Pfte. avec
V. oe. 1. Maunbeim, Götz. 2 Stb. qufol.
[B. B. nur mit Lebnin gez.
— 3 Senates p. le Cl. ou Pfte. avec
acc. d'un V. oe. 1. Offenb., Andre, mit
F. le BiTin gez. [Dresd. Mus.
— 6 Sonates pour le Cl. av. acc. d'un
V. ad lib. oe. 1. Paiis, Sieber. [Paris Nat.
— 6 Sonates pour le Cl. ou Pfte. av. acc.
d'un V. oe. 1. Berlin, Hummel, ebenso
gez. [Dresd. Mus.
12 Sonates p. le Cl. av. 1 V. oe. 2.
Mannbeim. [Paris Nat. mit Madame Le-
bruu gez.
6 Sonatas for tbe barps. or Pfte. witb
acc. for a V. Dedic. Lady Clarges. Part.
London, printed for tbe Autbor. J. Blun-
dell. fol. 41 S. [B. M. B. Wagener.
br. Mus.
Urteile über sie und ibreu Mann im
Jabn 2, 85.
Le Brun, Fran^ois, wie er sich
selbst in einem Schreiben an den
Kurfürsten von Baiern am 15/1
1791 unterzeichnet, war am Ber-
liner Hofe angestellt (Kreisarchiv
in München).
Lebrun (Lebrumi), Gruillaume,
Altist in der Hofkapelle in Wien
vom 1. Dez. 1564 — 1566 (Köchel 1).
Lebrun (Lebrung, Lebrin, Le
Brun, Le Brum), Jean L, Priester
Lebrun, Jean JI.
95
Lebrun, Louis-Seb.
und Sänger (Bassist) in der Kgl.
Kapelle Loids XII. von Frankreich
(Fetis nach Dokumenten).
Er ist in alten Samlwken. mit 12 Ge-
sängen vertreten, die abwechselnd obige
Namen tragen. Siehe meine Bibliographie.
Ferner in Mss. 1. B. M. Ms. 88 Nr. 12
Salve regina 4 v. in 4 Teilen. — Ms. 69
ohne Naaien: Eecumbentibus undeciin
discipulis 5 voc. in 3 Tl. 2. Hofb. Wien
Ms. 18746, 5 Stb. von 1523, enthält unter
Nr. 18: Celas saus plus. Ms. 18825, 4 Stb.
Nr. 8 : Congratulammi mihi. 3. Bibl. Cam-
brai, Ms. 20 Nr. 16: Domine non secun-
dum 4 voc.
Lebruii, Jean II., ein Wald-
hornist von Kuf, geb. 6. April 1759
zu Lyon, gest. um 1809 zu Paris
im Elend. 1783 kam er nach
Paris und wurde Schüler Punto's.
1786 trat er ins Opernorchester
als erster Hornist, 1792 vertrieb
ihn die Revolution; er ging nach
Berlin, 1802 an den Rhein, nach
Holland und Belgien und kehrte
1806 nach Paris zurück. Sein un-
ordentlicher Lebenswandel brachte
ihn ins Unglück. Fetis führt Kon-
zerte im Ms. an.
Le Brun, Ludwig (August), in
den Akten des Müuchener Kreis-
archivs der Ältere genannt. Kade
giebt ihm im Kat. der Bibl. Schwe-
rin 1, 191 die Vornamen Leopold
August, jedenfalls ein Irrtum). Ein
Oboist, geb. zu Mannheim um 1746,
gest. 15. Dez. 1790 zu Berlin. Trat
1761 als Oboist in die Mannheimer
Hofkapelle und wurde mit der Ka-
pelle 1778 nach München versetzt.
Sein Gehalt betrug in Mannheim
800 Gld. u. 100 Gld. extra. Schon
1775 hatte er sich mit der Sänge-
rin und Tociiter Danzi's verheiratet
und beide waren in München mit
einem Gehalte von 3000 Gld. (1/10
1782) angestellt. Er begleitete
seine Frau Franziska (s. d.) auf all
ihren Reisen und gab Konzerte.
Ihre letzte Reise ging nach ßerün,
wo er aber nach kurzem Aufent-
halte starb. Dem Kurfürsten von
Baiem wurde der Tod erst am
1. Jan. 1791 gemeldet (Kreisarchiv.
Gerber 1. 2. Urteil über ein Kon-
zert f. Oboe in Lpz. Ztg. 6, 779).
Schubert äufsert sich S. 142 über
ihn: „er ist ein wahrer Zauberer
auf der Oboe, hat ihr auch noch
2 Töne zugegeben D und C. Die
Oboe hatte sonst einen gewissen
Kirchweihton, der ziemlich mit
dem Gänsegeschrei übereinkam,
durch Le Brun, Fischer, Besozzi,
Secclii u. a. ist der Ton in einen
reizenden Klang umgeschaffen. Le
Brun's Kompositionen sind aus-
nehmend fein und süfs, wie Nektar-
tropfen. Er hat mehr Genie wie
Besozzi, wenn er auch nicht so
gelehrt wie dieser ist.''
Fetis führt von ihm 7 Konzerte f. Oboe
u. Orchester, Trios u. Duos an, die in
Paris und Offenbach erschienen. In der
Fürstenbibl. zu Schwerin unter Le Brien
ein Eondeau f. Ob. u. B. Ms. (siehe im
Kat. unter Brun).
Six Concertos pour le Hautbois. Nr. 3.
Offenb., Andre. Stb. [Darinst.
Concerto ä Flute princip, 2 V. A, et B.
Paris. Stb. [Darmst.
Lebrim, Louis-Sebastian, ein
Opernkomponist, geb. 10. Dez. 1764
zu Paris, ebd. gest. 27. Juni 1829.
Zuerst Knabensänger am Notre-
Dame, 1783 Kapellmeister an St-
Germain-rAuxerrois, trat 1787 im
März als Sänger auf der Opern-
Bühne auf, dann 1791 im Theater
Fe3'deau, ging 1799 abermals an
die grofse Oper, wurde 1803 Ge-
sanglehrer an derselben und 1807
Direktor der Privatkapelle Napo-
leon's; auch soll er Correpetitor
an der grofsen Oper gewesen sein
(Fetis). Von seinen Bühuenwerken
sind nachweisbar:
Marcelin, op.-com. an 1 acte. (Paris 22/1
1800.) Paris, Imbault. P. [Briissel Cons.
C. P. von 1795?
Lebrun, Pierre.
96
Lecce.
— deutsch: Pächter Robert, Operette
in 1 Akt (komische Oper, Text von J. von
Seyfried). Ms. 12690 in P. [B. B. Mu-
sikfr. "Wien im Kl.-A.
Le rossignol, op.-com. eu 1 a. (Paris
23/4 1816.) Paris, Paciui. Stb. [Brüss.
Cons. B. B : Paris l'auteur. Part. u. Stb.
Paris l'opera im Ms. C. P.
Zeloide ou les fleurs enchantees, op.
en 2 actes, repr. 19/1 1818. 12 Mal an
der grofsen Oper gegeben. Ms. P. [Paris
Topera.
Te Deum ä 4 v. et orch. Paris, Massen.
P. (1809 aufgef.) [Brüssel Cons.
Fetis und Clement fükren an Opern
noch an: L'ai't d'aimer. Ils ne savent
pas lire. Eleonore et Dorval. Les petits
aveugle. Emüie et Melcour. Uu moment
d'erreur. La veuve americaine. Le men-
teur maladroit. Le bon fils. L'Astrouome.
Le Ma^on.
Lebruii, Pierre, gab heraus:
Elemeus raisonnes de mus. 2. livr.
Brux. 1639 L. Staes. 80. [Brüssel,
Le Brim, TTaii, Sänger in der
Kapelle der Herzogin von Bretagne
um 1499 (Thoinan 76. Prost 436
sehreibt: in einer Liste von 1496
bis 98 Sänger in der Kapelle der
Frau Charles VIII., Anna von Bre-
tagne.
Lebugle, siehe Le Bougle.
Lebutiiii, die letzten Buch-
staben „ini'' scheinen nur ange-
hängt zu sein, denn auf dem
folgenden Drucke ist zu lesen
LEBUTiNi. Er lebte im Haag, war
an der Hofkapelle angestellt und
gab heraus:
VI Sonatjes ter vergenoeginge van's
menschelyke hart en ooreu, voor't clavi-
cimbaal eu A^iolon, door den hartoglyken
compositeur LEBUTixi gecomp. lib. 1. (et
lib. 2.) T'Amst. by A. Olofseo. fiu40.
15 u. 12 Klavierst. "^(Straeten 4, 409)
Le Cadet, Louis,
Kompositionen f. Klarinette heraus.
Le Camt (Le Kent, Prost S. 434
liest Le Keult), Vincent, Sänger
an der Hofkapelle in Paris von
1452 — 1473 mit 90 liv. Gehalt
(Brenet 5, 8—10).
Le Camus, . . . (Fetis unter
Camus), geb. um 1731 zu Paris,
gab 1804
geb.
und
gest. ebd. um 1777. Page am
Kgl. Hofe, Schüler von Abbe Ma-
din. 1746 wurde sein Psalm Qui
confidunt in Domino bei Hofe auf-
geführt und darauf als Tenorist an
der Hofkapelle angestellt, auch trat
er im Konzert spirituel auf und
schrieb zahlreiche Kirchenkompo-
sitionen.
In Modena, hds. Samlbd. von Arien,
Canzouen, Duetten u. a. eine Nr. unter
Le Camus,
Le Camus, Jean -Pierre,
zu Genf, war dort ansässig
st. 1768. Er gab heraus:
Les Pseaumes du roi et proph. Dav.,
mis en vers frangais, revus et appr. par
les pasteurs ... de Geneve. Mis en mu-
sique par . . . citoyen de Geneve. Nou-
velle ed. ä 2 part. Geneve, Gabr. Grasset
1764. 8". (1. Ausg. 1760.) G. Becker 1,
127 teilt Stellen aus der Vorrede mit.
Die Bearbeitung fand keine Anerkennung.
[Stadtb. Genf.
Titel, Vorwort und 2 Psalmen in M. f.
Musikg. 8, 72.
L'art du chant. Paris et London, fol.
[Glasgow.
Le Camus, Sebastien, ein Fran-
zose und Chef der grande bände
des Violons des Königs Louis XIV.
1665 ist er als Musikmeister der
Königin von Frankreich mit 1800 fr,
Gehalt verz. (M. f. M. 21, 128). Er
starb im April 1677, wie im Mer-
cure galant, avril 1677 p. 18 an-
gezeigt ist. Nach seinem Tode er-
schienen:
Airs k 2 et 3 parties, de feu monsieur
le Camas, Maistre de musique de lareyne.
Paris 1678 Chrstph. Ballaid. qu4". Part.
Die Arien sind für 1 u. 2 Stim. mit Bc,
der als 3. partie gerechnet wird. [Modena.
Paris Nat. Paris Genev.
Le Caucliois, Jehan, Kleriker
und Sänger am Hofe Louis X.
von Frankreich um 1315 (Thoinan
49).
Lecce, Francesco, ein Italiener,
der in der 2. Hälfte des 18. Jhs.
lebte. Bekannt sind von ihm
im Ms. 361, br. Mus., Duets und Arien,
1 Nr. und in Ms, 375 vier Nrn.
Le Cene.
97
Le Chevalier, Amedee.
Trio (in G.) a 2 V. e B. 1772. Ms.
in Stb. [Brüssel Cons.
Sonate e Partite per Violino. Ms.
[Mailand Cons.
Le Cene, Michel -Charles, ein
Verleger in Amsterdam, den ich
schon von 1721 ab verzeichnet
fand. Marpnrg 7, 464 bez. ihn
als Erben und Nachfolger von Et.
Roger, der um 1741 starb. Einen
Katalog seines Verlages mit 1787
gez. besitzt Bologna (Kat. 1, 154),
andere ohne Jahresz. [Brüssel 5191],
der Et. ßoger's und Le Cene's
Verlag, von Le Cene gedruckt,
entbcält. Auch Scheurleer besitzt
einen, sämtlich ohne Jahr. Unter
seinen zahlreichen Notendrücken
befinden sich auch zwei von ihm
herausgegebene Samlv^ke :
1. VI Concerti ä 5 strouienti, 3 Vio-
lini, Alte Viola e Bc. de Sign. F. M. Vera-
cini, A. Vivaldi, G. M. Alberti, Salvini e
G. Torelli. Amsterd. fol. in 6 Stb. [B. B.
B. Wagener. br. Mus.
2. Concerti a cinque con 2 V. Oboe,
Violetta, Violoncello e Bc. de Signori
G. Valentin! , A. Vivaldi 2, T. Albinoui,
Fr. Mar. Veracini, G. St. Martin, A. Mar-
cello, G. Eanipin, A. Predieri. Amst. fol.
6 Stb. Ist die Fortsetzung des 1. und
zählt von VII— XII weiter. Von St. Mar-
tini und Marcello ist aber kein Konzert
enthalten. [B. B. br. Mus.
Lecerf de la Vieville, Jean-
Laurent, Seigneur de Fresneuse,
garde des sceaux im Parlament der
Normandie; geb. 1647 zu Rouen
und gest. 10. Nov. 1710 ebd. Er
war ein eifriger Bewunderer Lully's
(Fetis ausführlich) u. gab heraus:
Comparaison de la musique italieune
et de la musique fraugoise, oü, en exami-
nant en detail les avantages des spectacles
et le merite des compositeurs de deux
nations, ou moutre quelles sont les vrayes
beautez de la ruus. (anonym). 2. edit.
Bruxelles 170.5—6 Foppens. 3 voll. 120.
[Brüssel. Musikfr. Wien. Bologna ohne
Druekfirma u. Jahr. Scheurleer.
1. Ausg. erschien ebd. in 1 vol. 1704.
[Brüssel 391.5.] Ist gegen L'Abbe Fr.
Eaguenet's Parallele des Italiens gerichtet.
Le Chanoine, Robert, bis 1 458
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Sängermeister an der Kathedrale
in Cambrai, ging darauf an die
St. Peterskirche in Lille und war
von 1467—69 wieder in Cambrai
Kapellmeister ( Viertel] ah rsschrift 1,
439).
Lechantre, Mademoiseile, Pia-
nistin und Komponistin im 18. Jh.
zu Paris, gab als op. 1 heraus:
2 Concertos p. clavec. ou piano, av.
acc. 2 V. 2 Ob. A. et B. (Pougin).
Le Chartreux, Jean, genannt
Mantovano, ein Theoretiker des
14. Jhs., geb. zu Namur, wie er
selbst angiebt, studierte unter Victor
de Feltre in Italien. In seinem
theoretischen Werke:
^^Libellus miisicus'-^ Exempl. im br.
Mus. und Univers.-Bibl. zu Gent, citiert
er Marchetto von Padua als ersten Schrift-
steller nach Boethius, der über das chro-
matische Tongeschlecht geschrieben hat
(Straeten 6, 349).
Le Cheralier, Amedee, Sabau-
dus (Sabogia in Savoien), ist am
8/10 1716 als Musicus in den
Regesten der Universität zu Ley-
den gezeichnet. Er lebte schon
um 1689 zu Amsterdam (Bouw-
steene 3, 5) und ist als Komponist
und Herausgeber von Musikwerken
bekannt; auch des Violonisten Jean
Rousseau's Methode claire gab er
1691 heraus. Nachweisen kann ich:
Scelta delle piü belle Ariette, e Canzo-
cine italiane (24) de' piü famosi autori,
che in quella hngua ne habbino composte
neUe opere, accomodate al suono di Flaute,
Violino & altri stromenti . . . Amst. 1691,
3 Stb. qu40, ein Autor nicht verz. [Up-
sala. Leyden : V 1. stanip. da P. & J. Blaeu.
Les Trios des opera de Mr. de LuUy,
mis en ordre pour le concerts . . . Amst.
1690. 1691 P. & .1. Blaeu. 2 u. 3 Stb.
[Leyden.
Cha. Rosiers Pieces choisies a la ma-
niere italienne . . . mises en ordre par . . .
Amst. 1691. 3 Stb. [Leyden. br. Mus.
Mss. in Karisruhe Nr. 80: Solo a Fl.
trav. et B. 3 Sätze in G. G. D. 2 Stb.,
Bass def. — Nr. 81 : Concerio ä Fl. trav.
2 V. et B. 3 Sätze in G. Em. Gd. 4 Stb.
Contredanses, siehe La Chevardiere.
Le Chevalier, Paul.
98
Lechner.
Le Chevalier, Paul, aus Brüssel
geb., ist am 21/10 1717 als Infor-
mator musices an der Universität
zu Leyden eingeschrieben (Bouwst.
3, 5).
Leehler, Pater Benedict (eigentl.
Johannes), geb. 1594 zu Füfsen
am Lech, gest. 18. Jan. 1659 im
Kloster zu Kremsmimster, in wel-
ches er 1628 eintrat und von 1628
bis 1651 Chor- und Musikdirektor
war. L. war vor seinem Eintritte
ins Kloster Kammerdiener beim
Abte des Klosters in Kremsmünster
und wurde als Lautenist von 1622
bis 1626 mit 100 Gld. Gehalt be-
soldet. Von ihm rühren in der
reichen Klosterbibliothek daselbst
4 starke Foliobände her, die teils
Kopien, teils eigene Kompositionen
enthalten. Letztere bestehen aus
Messen, Requiem, Hymnen, Magni-
ficat, Canzonen u. a. für Singst, u.
Instrumenten. Ein Veni sancte
Spiritus für 6 Stim. u. 6 Instr. ist
mit 1645 gez. (Huemer p. 19 ff.).
Lecliiier, Leonliard, in der
1. Hälfte des 16. Jhs. im Etschthal
geboren, da er sich stets den Bei-
namen „A thesin us" beilegt, gest. in
Stuttgart kurz vor dem 16. Sept.
1604. Nach seiner eigenen Aeufse-
rung in einer Dedication war er
Sängerknabe in der baierischen
Hofkapelle unter Lassus gewesen.
In den Akten des Kreisarchivs zu
München best man: 1570 gewester
Kantoreiknabe , Abfertigung mit
10 Gld. 1570 treffen wir ihn in
Nürnberg als Schullehrer an, wo
er bereits als Komponist mit Mo-
tetten und deutschen Liedern auf-
tritt, auch als Bearbeiter und Her-
ausgeber sich bekannt macht. 1584
erhielt er die Kapellmeisterstelle
am Hofe des Grafen Eitel Friedrich
von Hohenzollern in Hechingen^
doch schon 1585 entfernt er sich
heimlich. Es entspinnt sich nun
zwischen dem Grafen u. L. eine
längere Korrespondenz, um ihn zur
Rückkunft zu bewegen und als
dies nichts hilft, ihm die Möglich-
keit abzuschneiden, einen anderen
Posten zu erlangen. Die in den
M. f. M. I, 185 abgedruckten Akten-
stücke sprechen vielfach gegen
Lechner. Dennoch erhielt er end-
lich am Württembergischen Hofe
1587 die Kapellmeisterstelle. In
der Zwischenzeit hatte er sich am
sächsischen Hofe zum erledigten
Kapeil meisterposten gemeldet und
eine Komposition eingesendet (in
M. f. M. 1, Nr. 12, Abdr. des Ton-
satzes, nebst p. 179 die Akten-
stücke), doch auf Einspruch Georg
Forster's erhielt er die Stelle nicht.
Er lebte während der Zeit (1585)
in Palchenang (? M. f. M. 1, 191).
Sittard 2, 28 teilt mehreres über
seine Stellung in Stuttgart mit und
giebt auch Aktenstücke. In betreff
seines Todesdatums lässt sich nur
aus erwiesenen Thatsachen der
Schluss ziehen: am 5. Aug. 1604
beschwert er sich beim Herzoge
über das Mitglied Tobias Salomon
(Sittard 2, 31). Am 16. Sept. 1604
fand die Vermählung des Herzogs
Johann Georg (I.) zu Sachsen statt,
wozu L. einen Hochzeitsgesang
komponiert hatte, doch der Tod
überraschte ihn vor der Absen-
dung desselben, denn auf dem Titel
des Gesanges (Laudate dominum
15 voc. Ms. im Hauptstaatsarchiv
zu Dresden) liest man L. L., Athe-
sinus Wirttembergici chori musici
(piae memoriae) quondam rector
(M. f. M. 20, 60 Nr. 5. Ib. 1, 179.
Sittard 1. c). Das Verz. seiner
Werke nebst Angabe der Texte
jedes Gesanges findet man in M.
f. M. 10, 138 ff. und kann ich mich
hier deshalb kurz fassen:
Lechner.
99
Lechner.
1575. Motectae sacrae 4, 5 et 6 voc.
Noribg. , Katharina Gerlachin. 6 Stb.
l\. qu4<^. 51 Gesge. [B. B. B. Nicolai-
kirche zu Berlin.
— 1576 gleich der ersten Ausg. [B. M.
B.K. B. Zw:C. B. 5 a. B. A. Proske.
Upsala fehlt C. 6 a. Wolfenb.
1576. Newe teutsche Lieder zu 3 Stim.
nach art der welschen Villauellen . . .
Nrnbg., Kath. Gerlachin. 3 Stb. qu40.
17 Nrn. [B. M. B. B: T. B. Zw: C.
— Ausg. 1577 ib., genau wie vorher.
[B. M: T. B. ß. G: C.
1577a. Der ander Teyl Newer teutsch.
Lied, zu 3 Stim. Nürnbg., Boiorr. 3 Stb.
qu40. 21 L. [B.B: C. B.N: B.
Eine Gesamtausgabe beider Teile er-
schien 1586 und 1590 (s. d.)
1577 b. Newe teutsche Lieder mit 4
und 5 Stim. Nürnbg., Knorr. 5 Stb.
qu40. 32 Nrn. [B. B. B. M.
1578. Sanctissimae virginis Mariae
canticum quod vulgo Magnificat inscribi-
tur, secundum octo vulgares tonos, 4 voc.
Noribg., Knorr. 4 Stb. qu40. 8 Magnif.
Beschrbg. im Brieger Kataloge, M. f. M.
29 Beilage. [Brieg: C T. B.
1579. Newe teutsche Lieder, erstüch
durch . . . Jac. Eegnart mit 3 Stim. jetz-
und aber mit 5 Stim. gesetzt. Nürnbg.,
Kath. Gerlachin. 5 Stb. qu40. 25 Nrn.
Nr. 22 — 25 Lieder von Lechner. Neu-
drack in Part, in Publikation Bd. 19 mit
Eegnart zusammen. [B. B. B. M. B. L.
B. Br. B. G. ohne Tenor.
— Ausg. 1586 ib. 5 Stb. [B. B. B.
Lpz: B.
1581. Sacrarum cantionum 5 et 6 voc.
lib. 2. Noribg., Cath. Geriachiu. 6 Stb.
qu40. 35 Nrn. [B. B. B. Nicolaikirche
zu Berün. B. L. B. A. B. Hbg. B. Br.
Proske. Lüneburg: C. A. T. 5a. Hofb.
Wien: A. Upsala fehlt C.
1582. Newe teutsche Lieder mit 5
und 4 Stim. Nürnbg., Gerlachin. 5 Stb.
qu40. 33 Lieder. [B. D. B. M. B. W.
nur 24 Nrn. halb Druck, halb Kopie.
Heilbronn, ß. L. B. Hbg. ß. G. Proske
fehlt T. B. B:D. B. Hofb. Wien: C.
A. 5a.
1583 das Samlwk: Harmoniae miscellae
Cantionum sacrarum c. 5 et 6 voc. Noribg.,
Geriachianis. 6 Stb. qu40. 42 Nrn.
[B. B. B. Br. ohne A. ß. M. B. D.
B. K. B. Elbing. B. Gr. fehlen 5 a. u. 6 a.
B. Freiberg. Kirchenb. in Kamenz 4 Stb.
Musikfr.Wien. Proske. Lüneburg: C. A.
T. 5a. B.Weimar. Krakau. AVesteras.
br. Mus. Brüssel (siehe Eitner 1, 1583).
1584. Liber Missaxum sex et quinque
vocum. Norimbg. , Geriachianis. 5 Stb.
qu40. 13 Messen. [B.B. Brieg. Elbing.
B. M. Löbau. B. Hbg. ß. Br. Freiburg.
B. Brässel. B. Kgsbg: C. 5 a. Proske.
Stockholm. Hofb. Wien 5 Stb. Wolfenb.
br. Mus. fehlt T.
1586 a. Der erst und ander Theil der
teutschen Villanellen . . . mit 3 Stim.
Nürmbg., Geriachin. 3 Stb. qu40. 38
Nm. Gesamtsausg. von 1576 u. 77.
[B.B. Dresd: B. B. Lpz: B.
— Ausg. 1590 ib. [B. B.
1586 b. Neue lustige teutsche Lieder
nach art der welschen Canzonen mit
4 Stim. Nürmbg., Gerlachin. 4 Stb.
qu40. 25 L. [B. D. Brieg: A. T. Löbau
kompl.
— Ausg. 1588 „Mit etlichen neuen
Compositionen durch den Authorem ge-
mehret". Ib. 4 Stb. 30 L. [B.B: 2a. 3a.
B. L. la. B. B. Lpz:B. B. G:la. 2a.
br. Mus : 2 a vox.
1587. Septem Psalmi poenitentiales,
6 vocib. Noribg., Gerlachia. Dem Herzog
Ludwig von Württemberg gew. 6 Stb.
qu40. 23 Gesge. [B. K. Elbing. B. D.
B. Gr. B. Hbg :5 a. Hof b. Wien :A.
Wolfenb. fehlt 6 a.
1589. Neue geistliche vnd weltliche
teutsche Lieder mit füuff vnd vier stim-
men . . . Nürmbg., Gerlachin. 5 Stb. qu40.
28 Gesge. [B. Br. B. G. B.B: 5a.
Darmst: A. T. B. B. K. in Kopie Ms.
40. 150.
1593. Epitaphia (in imp. Fridericum
et in augustam Beatricem imp. Friderici
Ahenobarbi conjugem) musicis modis se-
narum vocum . . . Accepi 28. Jul. 1593.
Mart. Crusius (in Acaderaia Tubingeusi
Professoris) Tybingae 1593 ap. G. Ginip-
penbachium. 8 Bll. in 4''. 2 Gesänge.
[Wolfenb. K. K. Studienb. in Olmütz im
Ms. Chorb. Lübeck im Druck.
1579 und 1587 gab er Lassus' Selec-
tissimae von 1568 und 1581 dessen Liber
Missarum heraus (siehe Lassus).
Lu Ms : Epithalamium . . . Chr. Andr.
Julii et virg. Mariae Mufliae, 6 voc. Ms.
fol. 13 Bll. von 1583. [B. N.
Laudate dominum 15 voc. Hochzeits-
gesang für Herzog Joh. Georg von Sach-
sen, 16. Sept. 1604 nachträghch gez.
[Hauptstaatsarchiv in Dresden, Lo. 12050,
M. f. M. 20, 60, Nr. 5.
Mss. B. B. Cod. Z34, 16. Jh. Orgel-
tabulatur, fol. 30 u. 32 zwei deutsche
Lieder aus obigen Drucken. Z 28, Part,
von 1599 S. 212: Quid chaos 24 voc.
ohne Text.
Ms. in B. Proske, Magnific. 4 voc. in
Leclmer.
100
Leclair, Jean-Marie.
Ms. 924. 928. 929. — 27 Gesge. in alten
Ms. s. Kat. AIV.
Ms. B. Joach. 23 Nr. 106: Missa sup.
Domine Dominus noster 6 voc.
B. Zw. Ms. 11 u. 39, 2 lat, ein deutscher
Tonsatz.
Ms. in B. A. 24 h acht Magnificat, mit
1602 gez. Chorbuch.
Ms. in Basel : 1 Motette und 2 Epitaph,
zu 6 Stirn, in Tabulaturpart.
Ms. in B. Br. 9 Motetten, s. Kat.
Missa 6 voc. sup. Domine Daus, noster
Nr. 12 in Ms. mus. q 89 a-f. [B. D.
Ms. in Dresd. Nr. 1274, 5 Amici mei
8 V. Nr. 1276, 25 Dominus regit 4 voc.
Mss. in B. M. 1 Messe in Tabulatur
264 Nr. 16 und in 257 zehn Motetten zu
5, 6 u. 8 Stirn.
Mss. B. Kgsbg. Nr. 67 ein deutscher
Gesg., in 75 Nr. 3 — 6 Motetten, in 76
vier Motetten und in 77 vier andere.
Ms. Schwerin F. Autogr. des 6 stim.
Gesanges: Saxoniae Priuceps o Augustis-
sime salve.
Ms. 3155 a. Chorb. gi\ fol. Hds. von
1583 mit Schablone. Dedic. vom April
1583, dann der 6stim. Tonsatz: Quis tua
suavis Amor dulcissima. [B. N.
Die B. M. besitzt aus dem 18. Jh. ein
Eequiem im Ms. in 10 Stb. (4 Singst.
2 V. Va. 2 Hörner und Organe) gez. mit
Lechner. Eiue nähere Untersuchung
könnte vielleicht Aufschluss geben.
In den Tabulaturbüchem von Denss
und "Woltz einige arrangierte Gesge.
In alten Samlwken. 24 Gesge. (Eitner 1).
In neuen Ausg. 10 Gesge. (Eitner 2),
andere iu Commer's musica Sacra Bd. 19
und im Bd. 19 der oben erwähnten PubU-
kation.
L6chopie, Pierre - Martin - Ni-
colas, geb. 5. Sept. 1771 zu Sen-
lis, lebte noch 1845. Er studierte
Musik zu Paris unter Schmitt und
Boutroy Pfte. u. Komposition, ging
dann in seine Geburtsstadt zurück,
wirkte als Musiklelirer und Orga-
nist und gab zahlreiche Klavier-
kompositionen heraus (Fetis).
Le Clair, ... auf dem Text-
buche zum Ballet „Le retour de
la paix dans le Pays-Bas", welches
am 2. April 1 749 zum erstenmale
aufgeführt wurde, nennt er sich
Direktor der Komedie zu Brüssel
(Straeten 2, 226, der irrtümlich
glaubt, dass dies Jean -Marie ist
und noch die Oper Glaucus et
Scylla anführt).
Le Clair, . . . Dittersd-orf in
seiner Selbstbiographie erwähnt
einen Flötisten, der um 1750 in
AYien lebte.
Leclair, Aiitoine-Remi, gen.
le Cadet, ein Bruder des J.-Marie,
geb. zu Lyon, gab einen Band
Sonaten heraus:
ler livre de Sonates a V. seul et Bc.
Paris. 12 Son. [Paris Nat.
Fetis glaubt, dass sie um 1760 er-
schienen.
In Maupetit's Menuets 1 Nr.
Leclair, Jean -Marie, l'aine;
Fetis schreibt geb. zu Lyon um
1697, Paloschi: geb. 23. Nov. 1687
zu Paris, beide ohne Nachweise,
ermordet am 22. Okt. 1764 auf
der Strafse zu Paris, nachts 11 Uhr,
der Thäter blieb unbekannt. Leclair
war der Sohn Antoine Leclair's,
eines Kgl. Kammermusikus. Die
Marquise de la Mesangere über-
nahm die Erziehung, doch scheint
die Sorgfalt nur gering gewesen
zu sein, denn er trat zuerst als
Tanzspieler auf der Violine auf,
hefs sich sogar als Tänzer am
Theater zu Kouen engagieren.
Später wurde er Balletmeister zu
Turin. Dort wurde der Violin-
virtuose Somis auf ihn aufmerk-
sam und nahm ihn zum Schüler
an. 1729 ging er nach Paris und
erhielt einen Platz im Orchester
der grofsen Oper mit einem Ge-
halte von 450 fr., der 1735 um
50 fr. erhöht wurde. 1731 wurde
er Kammermusiker an der Kapelle
des Königs. Auf dem 2. Bande
seiner Sonaten liest man „Ordiuaire
de la musique de la Chapelle et
de la chambre du Rov". Als er
seine Sonaten 2. livre und folgende
herausgab, wohnte er in Paris in
der Strafse St. Benoist du cote de
Leclair, Jean-Marie.
101
Leclair, Jean-Marie.
rAbeis, Fauburg St. Germain (Titel-
anzeige). Durch eine Zwistigkeit
mit dem Chef der 2. Geiger, Guig-
non, verursacht, nahm er bald nach
1735 seinen Abschied von der Oper
und lebte nun vom Unterrichten
und seineu Kompositionen, die
seine Frau in Kupfer stach und
zum Teil nach seinem Tode auch
herausgab. Auf einer Eeise nach
Holland lernte er Locatelli liennen,
was auf seine Schreibweise von
entschiedenem Emfluss war. Seine
Sonaten sind noch in der alten
Form geschrieben und nur einzelne
Sätze nähern sich der dreiteiligen
Form mit wiederholtem ersten
Teile. Die Rondoform ist mehr-
fach zu finden. Die Aufeinander-
folge der Sätze besteht gröfsten-
teils aus einem Adagio, Allegro,
Aria, AJlegro. Er ist ein inter-
essanter und erfindungsreicher
Komponist. Siehe auch M. f. M,
20, 164. 169. Seine Werke sind
folgende (am Ende des 2. Buches
seiner Sonaten befindet sich ein
Yerz. derselben nebst den Preisen;
so kostet z. B. das 1. Buch 15 liv.,
die Trios 9 liv. etc.):
I. livre de Sonates ä Violon seul avec
la Bc. Paris 1723 chez l'auteur et Boivin.
Le olerc. fol. 12 Sonaten. 81 S. [B.
Wagener. Paris Nat. Paris Arsenal,
br. Mus. C. P. Biüss. Cons. Hof b. Wien.
— Ausg. 1739 La veuve Boi\in. 93 S.
[B. Wagener. B. Besannen.
IL üvre de Sonates par le V. et p. la
Flute trav. avec la Bc. Paris c. 1732
l'auteur et Boivin. Le Clerc. Gravees
p. MUe. Louise Roussel. fol. 12 Sou.
85 S. [B. B. Paris Nat. Paris Arsen.
C. P. br. Mus. Briiss. Cons. Hofb.Wien.
IIL livre de Sonates a Viol. seul avec
la Bc. oeuv. 5. Paris chez l'aut. Boivin.
Ledere, fol. 82 S. 12 Son. Gravees
p. Mme. Leclair son epouse. [B. B.
Dresd. Mus. Paris Nat. Paris Arsen.
C P. br. Mus. Biüss. Cons. Kopenhag.
Hofb. Wien.
IV. livre de Son. a V. seul et Bc.
Op. 9. Pai-is, Ledere, fol. 2 BU. 75 S.
12 Sonaten. [Paris Nat. Paris Arsen.
C. P. br. Mus. Brüss. Cons. Hofb.Wien.
— Ausg. ib. 1738. [B. Wagener. B.
Besau^on.
Opus 1. Six Sonatas for two V. Lon-
don, J. Walsh. 2 Stb. [B. Wagener.
Opus 2. 6 Solos for a V. with a B.
for the harps. or Vcl. London, J. Walsh.
fol. 35 S. [br. Mus. B. Wagener.
Oeuvre 1. 1. livre de Sonates a V.
seul av. la Bc. II y a quelqu' unes de
ses Sonates qui peuvent se jouer sur la
flute travers. Paris, chez l'auteur. Part.
gr. fol. 75 S. [Hofb. Wien.
Oeuv. 2. 2 liv. de Sonates ä V. seul
av. la Bc. (wie oe. 1). ib. P. 85 S.
gravees par MUe. Louise Roussel. [Hofb.
Wien.
Es scheint, als wenn diese beiden
Drucke oeuvre 1 u. 2 dieselben sind, als
diejenigen unter 1. livre, 2. livre.
Oe. 3. Sonates ä 2 V. sans B. Paris
(1730) chez l'auteui-. 2 Stb. gr. 4«. [Hofb.
Wien.
Op. 3. Six Sonatas for two Y. Lon-
don, J. Walsh. 2 Stb. [B. Wagener.
Oe. 4. Sonates ä 2 Y. sans B. Paris
1730. [Paris Nat.
Oe. 4. 6 Sonates en Trio par 2 Y.
et la Bc. Paris, l'auteur (Boivin, Le Clerc
et la Ye Roussel). gr. 4°. 3 Stb. [Hofb.
Wien. Paris Nat.
Oe. 6. 1. Recreation de rausique d'une
execution facile composee pour 2 Y. et
la Bc. oe. 6. Paris, l'auteur. (Boivin,
Le Clerc et la Ye Roussel.) gr. 4«. 3 Stb.
[Hofb. Wien.
(Hier ist er genannt Yiolouiste celebre.)
Oe. 7. 6 Concerts a 3 Y., A. e B.
per org., et Ycl. Gravees par son Epouse.
Dedies ä Mr. Cheron, Maitre de chapelle.
1. Partie. Paris, chez l'auteur, la Ye Boivin.
6 Stb. kl. fol. [Hofb. Wien. Paris Nat.
Paris Arsen. B. Wagener.
Oe. 8. 2. Recreation de musique (wie
oe. 6) composee par 2 Flütes ou p. 2 Y.
et la Bc. Paris, chez l'auteur. 3 Stb.
[Hofb. AYien.
Oe. 10. 6 Concerts ä 3 Y. A. e B.
per org. e Ycl. Graves par son Epouse
. . . Partie 2. Paris, ib. fol. 5 Stb.
[Hofb. Wien. Paris Nat. Paris Arsen.
oe. 12. 2. livre de Sonates ä 2 Y.
sans B. Paris, chez l'auteur. 2 Stb. fol.
[Hofb. Wien.
Oe. 13. Ouvertiu'es et Sonates en Trio
par 2 Y. avec la Bc. ib. 3 Stb. gr. 4».
[Hofb. Wien.
Scylla et Glaucus. Tragedie en 5 actes
(repr. 4/10 1746). Paris, chez l'auteur
Leder,
102
Leclercq.
et Ve. Boivin et Le Clerc. P. gr. fol.
28 u. 170 S. [Hofb. Wien. Paris Nat.
Im Ms. in Paris l'opera. C P.
Das erwähnte Verz, seiner Werke von
1739 bringt auch nicht mehr als hier
verz. ist.
14 Piecen in neuen Ausgaben (Eitner 2),
aufserdem noch in Lee's Souvenir des
anciens maitres (1885) Nr. 3 eine Sonate
aus oe. 5 Nr. 4. [br. Mus.] Sarabande
u. Tambourin f. V. u. Pfte. arraug. u.
herausg. von Frz. Ries. [Musikfr. Wien.
Gavotte celebre (Louis XVI) Y. et Pfte.
Ausg. von Hermann. [Musikfr. Wien.
In Maupetifs Meuuets 1 Nr.
Sonata a 2 V. e Cerab. 3 Stb. Ms.
[Darmst.
Ich gedenke einen Band seiner Sonaten
herauszugeben.
Leeler, . . . Organist au PP. de
la Mercy zu Paris am Ende des
18. Jhs. ; gab 1785 ein Journal
für Orgelpiecen heraus, welches
aber schon im nächsten Jahre
wieder einging (Fetis).
Der Kat. des Conservat. zu Paris zeigt
von einem Leelere, Organist^ 1. Magni-
ficats et autres pieces d'orgue , 2. 3 re-
cueils et une suite de Contredanses von
1777 an. Ob damit der obige oder ein
anderer gemeint ist, bedarf nälierer Prü-
fung. Auch in Th. Warren's Collect, of
Catches befindet sich ein Tonsatz unter
Le Clerc.
Leelerc (Le Giere) , . . . Fetis
fälschlich Lecler), Sohn eines Kla-
vierbauers zu Paris, war als Flö-
tist am Opernorchester gegen 1739
angestellt und gab heraus:
Senates ä 2 Flütes, oe. 1. Paris 1745.
[Paris Nat.] Auf einer Konzertreise nach
London soll er giften Erfolg gehabt haben
(Fetis). Die in B. Karlsruhe befindlichen
Tonsätze im Ms. sind nur mit Le Clerc
und Le Giere gez. ; sie sind dem „Marg-
grafen von Baden Durchlach" gewidmet:
Nr. 52, 6 Senates pour la flute trav. av.
la B. Compos. par le Clere. Nr. 53, 6
Son. p. 2 flutes trav. par le Clerc. 1754.
Nr. 54, 6 Son. p. 2 fl. trav. sans B., per
le Clere. Nr. 55, 30 Solos de divers
auteurs coppies par leelerc 1753. Enth.
je 1 Sonate von Camer loch und Tartmi,
für Solostim. u. B. , die übrigen ohne
Autor, vielleicht von L. selbst.
Leelerc, ... Gesanglehrer in
Lüttich um 1753, wurde später
Kapellmeister in Strafsburg (Bre-
net's Gretry p. 7).
Le Clerc, Firmin, wird am
22. Febr. 1519 päpstl. Sänger mit
monatl. 6 Duc. Gehalt (Virtelj. 3,
257).
Leelerc , Guyiion , Violinist
unter Louis XIV. von Frankreich
an der Kgl. Kapelle zu Paris (Ca-
stil-Blaze 146).
Leelerc, J, . . , Gambist (Basse
de Violon) an der Kgl. Kapelle zu
Paris unter Louis XIV. mit 912 Liv.
Gehalt, 12 Sous Extrabeiträge nebst
Naturalien an Brot, Wein etc.
(Castil-Blaze 147).
Le Clerc, Jean-Baptiste, geb.
um 1755 zu Chalonne (Maine- et-
Loire), gest. im ISTov. 1826 ebd.
Ein Abgeordneter an der National-
versammlung; später gehörte er
dem Rate der 500 au und wurde
am 21. Jan. 1799 zum Präsi-
denten gewählt, zog sich aber in
demselben Jahre in seine Ge-
burtsstadt zurück. Unter seinen
Schriften finden sich auch zwei
die Musik betreffend:
Corps legislatif. Couseil des Cinq-cents.
Eapport fait par Leelerc (de Maine -et-
Loire) , sur l'etablissement d'ecoles spe-
ciales de musique. Sceance du 7 frimaire
an 7. (27. Nov. 1798). Paris, impr. na-
tionale, an 7. 8^. [Brüssel.
Essai sur la propagation de la musique
en Frauce, sa conservation, et ses rap-
ports avec le gouvernement ; par J. B.
Leelerc. Paris, impr. nationale, prairial
an IV (20. Mai 1796). 8". [Brüssel.] —
Ebd. noch ein Essai sur la propagat. an
IV. et VI annee 1798. [An IV auch in
Brüssel Cons. Bologna.
Le Clerc, Jeban, siehe derl-
ei, Jeli.
Leelerc, Jelian , um 1461
Sänger am Hofe Charles VII. von
Frankreich (Thoinan 64).
Leclercq, Jacques, 1611 Sänger
und Musicus an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 2, 9).
Le Cocq, Adrien-Charles.
103
Lecomte, J.-L.-M.
Le Cocq, Adrien-Charles, 1660
Instrumentist a/d. Hofkapelle in
Brüssel (Straeten 5, 146).
Le Cocq, Autoine, s. (xiiUi,
Antonius.
Le Cocq, Fran^ois, vor 1729
Violinist an der Hofkapelle in
Brüssel. Straeten 5, 153. Bd. 8,
523 teilt er den Titel eines Druckes
von ihm mit:
Reciieil de pieces de guitarre, couip. . .
musicieu jubilaire de la chapelle royale
ä Bruxelles . . . 1729. 132 Nrn. Straeten
druckt die Dedic. ab.
Le Cocq, Giüllaume, ebenda-
selbst um 1673 Yiolinist (Straeten
5, 146).
Le Cocq, Jacques, ebendaselbst
Yiolinist um 1660 und noch 1673
erwähnt (ib. 5, 146 u. 156).
Le Cocq, Jean, siehe Grallus,
Joannes.
Le Cocq, Jeau (de Cocq), war
nach Straeten 5. 107 Sangmeister
an der Parochialkirche zu Menin.
Dokumente vom Oktob. 1569 bis
Okt. 1570. In der Zeit von Okt.
1576 bis Okt. 1577 starb er an
der Pest.
Le Cocq, Jean, Spieler der
Taille, d. i. die Tenor-Viola, oder
Viola a/d. Hofkapelle in Brüssel
um 1729 (Straeten 5, 153).
Le Cocq, Johann oder Jean,
Köchel 1, Nr. 120 verz. ihn unter
Johann de Cocq als Ksl. Sänger
(Bassist) a/d. Hofkapelle in Wien
vom 1. Dez. 1564 bis 1593 mit
12 Gld. monatl. Gehalt. S. 122
unter Johannes de Kochk befindet
er sich mit Kaiser Maximilian in
Augsburg.
Bei einer solchen Auswahl von Jean
le Cocq's ist es unmöglich zu bestimmen,
welchem die in alten Sammelwerken
vorkommenden Kompositionen angehören.
Möglich, dass sie sämtlich von Johannes
Gallus sind, doch dazu gehörte eine ganz
sorg-fällige Prüfung der 31 bis jetzt be-
kannten Gesänge, die ich in der Biblio-
graphie unter Cocq, S. 481 getrennt verz.
habe. Im Ms. W87 Nr. 1007. 1008 und
1013 der B. B. drei Chansons zu 4 u. 5
Stim. in moderner Part.
Le Cocq, Nicolas, Contrabassist
(double basse) an der Kgl. Kapelle
in Brüssel um 1742 bis nach 1745
(Straeten 5, 181).
Le Coick (Le Cocq), Jean, s.
Oallus, Joan.
Le Conite, . . .
Die Hofb. in Darmst. besitzt von ihm:
Le jaloux gueri de l'Amour. Cantate ä
voix seule avec simphonie. Part. Paris.
18. Jh.
Le Conite, Antoine, Kapell-
meister an der Kirche St. -Marie
und St. Martin zu Marie im 17. Jh.
Er gab heraus:
Missa 5 vocibus ad imitationem moduli:
0 vinun ineffabilem. Paris 1685 Ballard.
fol. Chorb. [Paris Genev.] Fetis unter
Comte.
Lecomte, J.-L.-M., geb.
um
1774 zu Romorantin (Loir-et-Cher),
lebte noch 1862 als Fetis seine
Biographie schrieb. Ein Finanz-
mann, Mitglied und Korrespondent
gelehrter Gesellschaften, schrieb
mehrere historische Abhandlungen,
die Fetis verz. (Eine Biogr. von
Villoteau in der Revue et Ga-
zette mus. de Paris 1839 Nr. 26,
27. Juni).
Seine Schriften handelu über die Musik
der Celten und Griechen mit Vergleichen
des gregorianischen Gesanges. Die Musik
in Syrien, in Arabien. Eine Biogr. über
Glarean. Aesthetische und akustische
Themen. Ein Nekrolog auf Villoteau.
Ueber Scheibler's Versuche Klaviere zu
stimmen. Die meisten Artikel befinden
sich in obiger Revue et Gazette 1839 u.
die letzte aufser einem Separatabzuge in
den Memoires de la societe imperiale des
Sciences de Lille. Der Discours vom 14.
Dez. 1835 auf die Frage: Etablir la diffe-
rence de la mus. des Celtes et de celle
des Grecs, s. 1. (Paris 1835. 8») befindet
sich in Briissel Nr. 3475 und unter 7160:
Memoire explicatif de Tiaveution de
Scheibler . . . Lille 1856 L. Danel. 8».
798. mit Abbildg. — Die Musikfr. in
Wien besitzen unter M. Lecomte : Compte
Le Conte, Joannes.
104
Lederer, Ignaz Ferd.
rendu de Touvrage: Principes de Melodie
et d'harmonie deduits de la theorie des
vibrations. Paris. Wahrscbeinlicti von
obigem. Fetis scb reibt es ihm auch zu.
Le Coiit, Joannes, Flamingus,
trat am 24. Dez. 1528 ins päpstl.
Süngerkollegium und verblieb bis
1548. (Yiertelj. 3, 262.) Im Febr.
1541 erhielt er ein Benefiz an
der Kirche von Bassevelde in
Flandern , genannt die Büfser-
kapelle. (Straeten 3, 220. 6, 410.
6, 376. 408 u. Seite 414 verzeich-
net er einen Bartholomee^ den er
aber mit Joannes verwechselt.
Le Conte le p(^re, nm 1709
Flötist a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 250 Thlr. Gehalt (Fürstenau
2b, 50).
Le Corbisier, Jean, um 1657
Kapellmeister an der Kirche Sablon
zu Brüssel (Straeten 2, 73). Zeigte
sich aber so unfähig, dass ihn die
Musiker verklagten und er eine
Probe bestehen musste, die aber
völlig misslang. (Dokument p. 75).
Er war ein Günstling und Schüler
Balthasar Kichard's. auf dessen
Empfehlung er den Posten erhielt.
1673 ist er in der Kgl. Kapelle
in Brüssel als „maistre de latin''
verzeichnet (ib. 5, 146). Yon 1678
bis c. 1687 war er Sangmeister
an der Kathedrale in Antwerpen
(ib. 3, 5).
Lecourt, Pierre, geb. zu Ver-
sailles gegen 1755, war Organist
an der Kirche St.-Germain-en-Laye
ebd. Er gab heraus:
Conceilo pour le clavecin av. acc. de
2 V. A. B. Hautb. et 2 Core ad lib.
(Felis).
Le Couteux, . . . Fagottist in
England, lässt sich in einem Kon-
zert in Frankfurt a/M. am 15/12
1774 auf dem Serpent hören (Is-
rael 58).
Lecouteux, Herbert, in der
Mitte ' des 1 6. Jhs. Kapellmeister
a/d. Metropole zu Ronen, ist in
der Kationalbibl. zu Paris mit
einem 4stim. Gesänge vertreten,
der zwar nur den Namen Hei'bert
trägt, von Michel Brenet aber
obigem Komponisten zugeschrieben
wird (M. f. M. 22, 180).
Lectiones Jeremiae Prophetae,
quae regio in sacello cantautur. Ms. fol.,
geschrieben für Louis XY., 1765. Ge-
hörte einst Horace Walpole. [R. C. of
Mus.
Le Cunelier, Jean, ein Trou-
badour u. Komponist des 12. oder
13. Jhs. (Coussemaker 5, 191 bis
204). Siehe auch Le Cuveliers.
Le Cuveliers, Jean, Trouba-
dour, geb. um 1230 zu Arras.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt von
ihm 2 Lieder mit Melodie. 4 andere
sollen nach Fetis in der Bibl. des Vati-
can's sich befinden. Es ist fraglich, ob
dies nicht der von Coussemaker ange-
führte Jean le Cunelier ist (s. d.).
L'Ecuyer, ein Harfenist um
1782 zu Paris (Magazin 1782).
Fetis verz. einen Lecuyer, der dem
Opernorchester zu Paris bis 1776
angehörte und eine Brochure her-
ausgab :
Principes de l'art du chant, suivant
les regies de la langue et de la prosodie
francoise. Paris 1769 chez Tauteur. 8".
2Q S. [Bnissel 6091.
Leder, Matthias, Organist am
St. Peter in Danzig vor 1620
(Yiertelj. 7, 401).
Lederer, Hans Georg, von
1669 — 72 Instrumentist u. Trom-
peter an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 350 Gld. Gehalt (Kreis-
archiv).
Lederer (Leederer, Loder, Leder),
Ignaz Ferdinand, diente von
Jugend an als Hofmusiker in
München (seit etwa 1666). Sein
Gehalt betrug 1699 : 200 Gld. 1726
240 Gld. Während der öster-
reichischen Besetzung (1702 bis
1713) wird er bei der Speciali-
Lederer, Johann.
105
Le Dran.
sieruns: der Kapellmitglieder als „ein
alter Tropf" bezeichnet und erhält
nur 100 Gld. Gehalt (Kreisarchiv
in München).
Lederer, Johauu, wird am 1/7
1608 als Instrumentist an der Hof-
kapelle in München mit 52 Gld.
angenommen. Erhält 1635: 350
Gld.; am 7/4 1671 ist er als Trau-
zeuge verz. (Kreisarch. und Trau-
register der Frauenkirche in Mün-
chen).
Lederer, P. Joseph, geb. 1733
zu Ziemetshausen in Baiern, gest.
im Okt. 1796 zu Ulm. Ein regu-
lierter Chorherr des Augustiner-
ordens im Stifte des Michaelis-
klosters in den Wengen zu Ulm
und Professor der Theologie. Ger-
ber 2 teilt 8 Werke mit, teils lite-
rarische, teils Kompositionen. Nach-
weisen lassen sich nur:
1. Neue und erleichterte Art zu sol-
misiren. 2. Aufl. Ulm 1796 Wohlers.
4^ [B. B. Einsiedeln. B. Lpz. Stadtb.
Ueberlingen aSee (Baden).
Die 1. Aufl. erschien nach Gerber 1756.
2. V Vespern, samt fünf andern Psal-
men, einem besonderen Magnificat und
einem Stabat Mater kurz, leicht sänge-
risch bestehend in Discant, A. T. B. 2 V.
2 Waldhörner. Orgel und Yiolone. Ulm
1780 beim Author. fol. 10 Stb. [Ein-
siedeln, br. Mus. in 2 Aufl. yon 1780
u. 1789.
3. 6 Messen für Disc. Alt (T. u. B. ad
lib.) 2 V. Orgel u. Vcl., die 2te mit 2
Waldh. Verm. Aufl. Augsbg. 1781 Lotter.
Stb. [Einsiedeln.
4. Apparatus musicus oder musica-
lischer V^orrath, enthaltend 18 Versetten,
17 Praeambeln, Menuet, Trio und 3 So-
naten, eine Art von Eondo mit Varia-
tionen, eine Cantate in P. von Canto-Solo,
Violin-Solo, Orgel-Solo u. Vcllo., Ueber-
gänge durch alle Töne auf dem Ciavier,
kurze Regeln die Partitur recht zu schlagen.
Zum Besten der Anfänger auf dem Cla-
viere . . . Augsburg 1781 Lotter. fol.
Vorwort ist gez. mit „Schriebs Weugen
in Ulm am 31. Mai 1781." 40 S. Musik.
Die Kantate ist gar nicht übel. [B. B.
B. Hbg. B. Wagener. Einsiedeln. Hofb.
Wien.
5. Die Bibl. im Stift Einsiedeln besitzt
noch im Lotter'schen Druck 1. Laus Dei
1761. Stabat mater 1752 in Stb. —
Praeambelen. Menuet, Trio etc. — Can-
tate in P. von 1781.
Ledesma, 3Iariaiio Rodriguez
de, geb. 14. Dez. 1779 zu Sara-
gossa, gest. zu Madrid um 1847.
1787 Knabensänger an der Kathe-
drale zu Saragossa, 1798 Mansion-
naire an derselben Kirche, 1804
1. Tenor am Theater in Madrid
und 1806 an der Kgl. Kapelle,
floh, als die Franzosen in Madrid
einrückten, ging 1810 nach Lon-
don, kehrte 1815 nach Madrid
zurück, nahm wieder seine frühere
Stellung ein, wurde zum Unter-
kapellmeister und 1836 zum Ka-
pellmeister ernannt.
Er schrieb für die Kirche, Solfeggien
und kleinere Gesangpiecen. Eslava ver-
öffentlichte im 2. Bd. der Lira sacra his-
pana ein Stabat mater zu 3 Singst, u. 4
Streichinstr. und in seinem Museo organico
sollen sich einige Orgelpiecen befinden,
sagt Fetis, doch ist dies ein Irrtum, die
Orgelpiecen sind von Nicolas Ledesma
(s. d.).
6 spanische Lieder mit untergelegtem
deutsch. Text für die Guit. arrang. von
Ä. Matthaei. Lpz. & Berlin, Comptoir.
fol. [B. B. Musikfr. Wien.
A collection of 50 exercises, or studies
of vocalization. London, fol. [Glasgow.
3 italian arietts. London, fol. — a.
Aufl. 1830 [beide im br. Mus.]. Ebendort
noch 10 Londoner Einzeldrucke, Gesänge
f. 1, 2 u. 3 Stirn.
Pensiero (in questa toniba oscura).
[Musikfr. Wien.
Eine Biogr. in der Lpz. Ztg. 16, 620
nebst Abdnick eines Liedes.
Ledesma, NieoLis, Org. a/d. Ka-
pelle Santiago zu Biibano in Spanien.
Im Eslava, Museo organico, 3 Orgelst.
Exemplare in B. München, Brüssel etc.
Le Dran, Mr., ein Pariser Mu-
siker, der um 1765 ein theoretisches
Werk herausgab, welches eine an-
dere Bezeichnung der Akkorde in
der Generalbasslehre bezweckte.
Gerber 1 bez. ihn nach La Borde
als einen unwissenden Menschen.
Le Duc.
106
Leeder.
Le Duc, Madame, eine Kom-
ponistin von Klavierpiecen, soll in
einer zu Paris erschienenen Samlg.
vertreten sein (Gramer 1, 315).
Le Duc, siehe Duc, Philippe de.
Le Duc, Pierre, Bruder des
Simon, geb. um 1755 zu Paris,
bildete sich zum Violinisten aus,
trat im Concert spirituel auf, ver-
nachlässigte aber dann die prak-
tische Ausübung der Musik, als
er das Musikgeschäft von La Che-
vardiere kaufte und einen schwung-
haften Handel betrieb. La Chevar-
diere zeichnet bis etwa 1782, doch
fand ich Le Duc schon 1781 auf
Drucken. Das Geschäft war in
der Rue Traversiere de St. Honoro
und besteht noch heute unter Al-
phonse Leduc. Pierre gab ein
Journal d'aires choisis avec acc. de
harpe. Par les meilleiirs maitres iu fol.
heraus, welches Gesänge von D'Alayrac,
Albanese, Anfossi, Chauipein, Desaugiers,
Daroudeau, Fargere, Le Clair, Gretry,
Hioner, Langle, Martini, Mereaux, Meyer,
Naumann, Paesiello und Traversa enthält.
Ein Exenipl. besals der Antiquar Eosen-
thal. — Im C. P. unter Leduc (zweifel-
haft welcher) befindet sich ein ,,Essai sur
la melioration de la guitarre ou Lyre
guitarre ä clavier".
Le Duc, Simon, l'aine, geb.
um 1748 zu Paris, gest. um 1777
ebd. (nach Fetis erst 1787, doch
siehe die Notiz aus Forkel in M.
f. M. 12, 187. Auch das Magazin
giebt die Gewissheit, dass 1787
falsch ist, denn es zeigt Ende 1781
ein „Oeuvre posthume" an, eine
Sonate f. V. mit Bc, die seine
Brüder in Paris herausgaben. 1782
nochmalige Anzeige). Violinschüler
Gavinies'. In den letzten Jahren
seines Lebens war er Direktor des
Concert spirituel. Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar (Fetis
zeigt 8 Drucke an):
Trois Sinfonies ä 2 V. Taille et B. Fl.
ou Hautb. & Cors de chasse . . . Oeuv. 1 .
Amsterd., J. Schmitt. Stb. in fol. 1 Sinf.
von Gossec. [br. Mus.
Symphonie a huit parties. Paris, Le
Duc Le jeune. Stb. (mit 2 anderen Symph.
von Gossec u. Stamitz). [Berlin K. H.
Six Senates pour le V., av. acc. d'un
Alte, d'une Basse ou d'un Clavecin. Oeuv. 1.
Paris, chez Fauteur (c. 1770). 1 vol. in
fol. [Brüssel Cons. Paris Nat. C. P.
Second Hvre de Sonates pour le V.
Oeuv. 4. Paris, chez l'auteur. 1 vol.
fol. 24 Seit. [ib. und br. Mus.
Premier Concerto (Deuxieme,Troisieme)
pour le V. et orchestre. Paris, La Che-
vardiere. [Pai'is Nat. Musikfr. Wien nur
1 Concert in Stb.
6 Duos pour 2 V. [Paris Nat.
Sonate pour le V., ouvre posthume.
Paris (1771? siehe oben). [Paris Nat.
Fetis zeigt noch Symphonien, oe. 3
u. 7 an.
5 Divertimento a 4. Ms. Stb. [Ber-
lin K. H.
Ledwich, Edward, ein irlän-
discher Geistlicher, geb. 1738 zu
Dublin, gest. 8. Aug. 1823 eben-
dort (Stephen); gab heraus:
Antiquities of L-eland, Dublin 1790, 4«.
502 S. In der 10. Sektion behandelt er
die Geschichte der Musik iu Irland seit
den Zeiten der Barden (Gerber 2 aus-
führlicher), [br. Mus. Oxford Bodl. Eine
2. Ausg. von 1804 im br. Mus.
Lee (Laye), Grcorge, 1710
Gentleman an der Kgl. Kirchen-
kapelle in London (Viertel]. 8, 520).
Lee, Thomas, Musiker an der
Hofkapelle in London 1547—1553
verz. (Nagel 1, 22).
Lee, William, englischer Mu-
siker, um 1718 — 1754 Organist
zu Southwell am Münster, f 1754
daselbst. Schrieb Kirchengesänge
(Stephens). — Gerber 2 erwähnt
einen Lee, der zu seiner Zeit in
England lebte und 1795 „Progres-
sive Lessons for the Pfte.'' in
London bei Rolfe herausgab.
Leeder, Johann Wilhelm,
Schüler von Hupfeld, war Konzert-
meister in Hildesheim und starb
1784 oder 85 (Forkel 4, 103. Ger-
ber 1). Er ist bekannt durch
Leemans.
107
Lefebure, Antoine.
6 Senates pour le Clav, et V. Anist.,
Schwaebe. 18. Jh. [Brüssel Cons. Dresd.
Mus: Amst., chez Hummel.
In Schwerin F. wahrsch. im Ms. eine
Sinfonia a 8 ström. 2 V. 2 Fl. 2 Cor. Va.
e B. del Sign. Leeder. Gd. Der gedr. Kat.
giebt keine Nachricht ob P. oder Stb.
Leemans, Adrieii, Organist an
St. Donatien zu Brügge schon vor
1738 und um 1749 erwähnt (Strae-
ten la, 41. 4, 320).
In der Nationalbibl. zu Paris besitzt
man von einem Leemans ohne Vornamen
eine Anzahl Instnunentalwerke, die man
gegen 1767 ansetzt. Es sind dies:
op. Ja. 6 Sinfonie a 2 Vni. alto e
basso, oboe o dar. e corni. Paris (vers
1767).
op. UI, 6 quatuors pour fl. ou hautbois,
V. Vcelle. et basson, idem.
op. IV, 3 Symphonies a grand Orchester,
idem.
Gerber 1 scheint unter H. Leehmanns
denselben zu meinen, von dem er 1777
die letzten obigen 3 Symphonies op. 4
anzeigt.
Leendorf, . . .
bekannt durch 2 Fugen im Ms. 125
p. 50 der Kgl. Bibl. Berlin's. Das C. P.
besitzt ein Salve regina en contrap. ä 4
mit Leendorff gez.
Leene, FranQois van den, Or-
ganist an St. Donatien zu Brügge,
gewählt am 28/9 1573 (Straeten
la, 38).
Leenhouwer, Abraham,
aus
Leyden, von 1794— 98 t Organist
an der Marienkirche zu Leyden
(Bouwst. 2, 169). Ist am 22/2
1782 an der Universität zu Ley-
den als Musikus eingeschrieben
(ib. 3, 10).
Leeu, Jacob de, Sangraeister
um 1564 an der Peterskirche zu
Leyden (Bouwst. 2, 209).
Leeu, Jan Jacobsz de, Teno-
rist an der Peterskirche in Leyden
um 1560.
Leeiiw, Cornelis de, ein Musik-
verleger und Musiker zu Amster-
dam in der Mitte des 17. Jhs., der
Camphuysen's und Dathenus Ge-
sang- und Psalmenbücher mehr-
fach herausgab und die Musik
dazu redigierte.
Leeuwen, Pieter van, aus
Leyden, ist am 3. Juni 1773 an
der Universität zu Leyden als
Musicus eingeschrieben (Bouwst.
3, 10).
Leere, Henry, um 1575—87
Organist au der Westminsterabtei
in London (Pohl 2, 336).
Leewes, Rev. William (die
Lexika schreiben Leeves^ in alten
Drucken stets Leewes)^ geb. 11.
Juni 1748; gest. 25. Mai 1828 zu
Wrington, wurde 1779 Rektor zu
Wrington (Somerset). (Brown.
Grove.) Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Six sacred Airs Intended as a domestic
Sunday Evening recreation acc. by a Pfte.
or Harp, two to them by a Vol. obl. or
Violin. together with the wellknow BaUad
„Auld Robin Gray". London 1812 T. Bir-
chall. fol. 2 Bll 23 S. [B. Wagener.
br. Mus.
Im br. Mus. befinden sich noch 5 Bai-
laden in Einzeldrucken. Obige Ballade
„Auld Robin Gray" in zahlreichen Aufl.
und im Autograph Ms. Add. 29387.
Lefe, ... ein französischer Kom-
ponist aus der 1. Hälfte des 16. Jhs.,
i ist im Samlwk. 1545«' mit 2 vierst.
Chansons vertreten (Eitner 1).
i Lefebure (Lefebvre), Antoine,
genannt Lefebure -Wely, geb. am
Ende 1762 zu Paris, gest. 1831
ebd. Schon 1788 ist er als Kla-
vierlehrer bekannt, erhält 1802 den
Organistenposten an St. Jacques-
du-Haut-Pas und 1805 an St. Roch.
Den Beinamen W61y legte er sich
erst später zu. Fetis verz. Klavier-
piecen, Airs, ein Magnificat, Messen,
De Teum und Orgelpiecen. Nach-
weisbar sind nur
4 Cantatille für 1 Stim. mit „Sy»n-
phonien". Paris, im Einzeldruck, [br.
Mus.
Unter Le Febure: Le Bouquet de
l'amour. Cantatille av. Symphonie. Paris.
Part, [Darmst.
Lefebure, Bonaventure.
108
Le Febure, Jean.
Lefebure, BoiiaTenture, Altist
an der Hofkapelle in Wien mit
10 Gld. raonatl. vom 1. Dez. 1564
bis Ende 1576; wird entlassen,
tritt aber den 1. Jan. 1586 wieder
ein mit 15 Gld. monatl. Gehalt
und ist bis 1612 in den Rech-
nungen verzeichnet (Köchel 1).
Lefebure, Charles, bekannt
durch
Pseaume XXIII. für Chor, Solo und
Pfte. Zeit nicht bekannt. [Musikfr.Wieu.
Le Febyre, Denis (F6tis unter
Eevre), war Kapellmeister zu Roye
in der Picardie im 17. Jh. und
ist bekannt durch:
Airs a boire a 4 parties . . . Paris
1660 Ballard. [Paris Xat: Taille.] In
B. M. im Ms. unter Le Febure: Aiietten.
Lefebure, FraiK^ois L, Sänger
am Hofe des Herzogs Jean von
Orleans 1455—1482 (Thoinan 67).
Le Febyre, FraiiQois IL, gab
heraus :
Le Dieu gard de la ville de Paris . . .
mis en musique. Paris 1558 P. Attaing-
nant. 8*^'. [br. Mus.
Lefebure, Fraiicois Antoiiie.
In der öffentl. Bibl. zu Dresden
der Druck:
Musica Carmen. Paris 1704. S^. Fetis
zeigt unter Francois Ant. Leßvre obigen
Druck an, schreibt aber: Paris 1684. 12".
23 S. lieber den Verfasser sagt er: er
war ein Jesuit, gest. um 1737. Im Jour-
nal des savants von 1684 p. 1065 — 69
befindet sich eine Analyse des Gedichtes.
Abbe d'Olivet nahm es 1749 in seine
Poemata didascalica auf, von der 1813
eine neue Aufl. erschien. Auch in der
Scelta di poemi latini della Compagnia di
Giesü, Venet. 1749 befindet sich das Ge-
dicht. Eine französische L^ebersetzung
besorgte Grainville und vei'öffeutlichte sie
in Triarte's Gedichte (Paris an VIII. 12»)
etc. etc. Den letzteren Druck besitzt die
ß. B., dort liest man auch Lefebvre.
Lefebvre, Fraii(,*ois - Charle-
mange, geb. 10. April 1775 zu
Paris, gest. 23. Mai 1839 ebd.
Studierte Musik in der Kgl. Musik-
schule unter Gossec, schrieb 2 Ope-
retten und Balletmusik, trat 1794
ins Opernorchester als Violaspieler.
1814 folgte er seinem Vater als
Bibliothekar am Opemarchiv und
zog sich 1829 zurück. Schon 1816
erhielt er den Titel eines Kompo-
nisten für die Kgl. Garde, für die
er eine Folge von Harmoniemusik
schrieb (Fetis). Von seinen Ballets
haben sich erhalten:
Hero et Leandre, Ballet-pantomime en
1 acte Crepr. 31/12 1799, 48 Mal wieder-
holt). Ms. P. [Paris l'opera.
Pygmalion, Ballet-pantomime en 2 act.
(repres. 20. Aug. 1800). Ms. P., 2. part.
Fragm. [Paris l'opera.
Le noces de Gamache, Ballet-pantom.-
folie en 2 act. (repr. 18. Jan. 1801, 221
Mal wiederholt). Ms. P. [Paris l'opera.
Lucas et Laurette, Ballet en 1 act.
(13. Juni 1803). Ms. P. [ib.
Venus et Adonis, Ballet en 1 act.
(1/9 1808 zu Versailles, am 4/10 zu Paris,
90 Mal wiederholt). Ms. P. [ib.
Vertumue et Pomone, Ballet -pantom.
en 1 act. (4/1 1810. 24;1 1810). Ms.
P. [ib.
Von einem Lefebure in Maupelit's
Menuets 1 Nr.
Le Febyre, Jacques, siehe Ja-
kob Faber, 15. Jh., im Nachtrage
zum 5. Bande.
Lefebvre, Jakob, 17. Jh., siehe
Lefevre, Jacques.
Le Febure, Jean, zwischen
1600 — 1607 Domkapellraeister in
Mainz. Schubiger 2, 41 sagt:
Kapellmeister des Kardinals An-
dreas von Oesterreich, der als
Bischof zu Constanz residierte und
eine eigene Kapelle hielt, die ihn
auf seinen Reisen nach Tirol und
dem Elsass stets begleitete, da er
dort öfter amtlich zu thun hatte.
Von seinen Werken sind bekannt:
Devoli ac sacri per totum annum
Hymni in celeberr. Rmi atque illiui Cardi-
naJis ab Austria Sacello . . . item 4 Anti-
phonae 5 voe. Constaut. 1596 ex typogr.
Leonh. Straub, gr. fol. 102 BU. [ß. M.
Hofb. AVien. Einsiedeln.
11 1. libro de Madrigaü a 5 voci di
Joan Le Febvre Maestro di Capeila del'
Seren. Andrea Cardinale d'Austiia. Con-
Lefebure, Louis-Fraac-Henri.
109
Le Fe vre, Jakob.
stans 1600 L. Straub. 5 Stb. qu8".
22 Gesge. Dedic. in Costanza 1/9 1600
gez. [B. Hbg.
Fasciculus sacrarum cantionum pro
praecipuis totius auui festivitatibus, 6. 7.
8 et 12 voc. Francof. 1607 Richter.
8 Stb. 4". [B. B. fehlt seit Jahren. B. K.
In Ms. B. L. 1 Te Deum 4 voc.
Ms. B. Br. 4 Motetten, bez. mit „Ar-
cMepiscopi Moguntini chori niusici prae-
fectus".
3 Motetten in alten Saralwk. (Eitner 1).
Lefebure , Louis - Francois-
Heiiri, geb. 18. Febr. 1754 zu
Paris, st. im Nov. 1840 ebd. Ein
Administrator, Botaniker u. Schrift-
steller, befand sich während der
Revolution im grofsen Eat als Mit-
glied, wurde später Unterpraefekt
zu Yerdun und kehrte 1814 nach
Paris zurück, der Kunst und
Wissenschaft lebend. Von seinen
Schriften gehören hierher:
Nouveau solfege, par L. Lefebure. Ve-
nise et Paris 1780 Cailleau. 8^". [Brüssel.
B. B.
Die übrigen Werke, die Fetis anführt,
sind nicht nachweisbar. Es sind dies
1. Bevues, erreurs et meprises de diffe-
rents auteurs celebres en matiere musicale.
Paris 1789 Knapen. 12". 2. komponierte
er Soenen, Kantaten und die Oratorien
„Abel et Cain" und „Oambyse'-.
Lefebure, Nicolas, Discantist
an der Hofkapelle in Wien, vom
1. Dez. 1564 bis f April 1575 mit
12 Gld. monatl. Gehalt (Köchel 1.
Seite 122 nennt er ihn Xiclass de
Febure, der 1566 — 67 mit Kaiser
Maximilian auf dem Reichstage zu
Augsburg war).
Im Samlwk. von 1585 a ein deutsches
4stim. Lied. Dasselbe in Part. Ms. T 51
B. B., fehlt aber die Tenorstim.
Le Fegueux, ... 6 Airs im
Samlwk. Airs 1617.
Lef^r, ...
bekannt durch eine ,,Fuge fürs Ciavier",
im Ms. P 295 der B. B.
Lef^vre (Le Febure), Andre,
geb. zu Peronne, gest. um 1786
zu Paris; war Organist an St.-Louis
en L'isle zu Paris. Er schrieb
zahlreiche Cantatilles, von denen
Fetis fünf textlich anführt.
Die Bibl. des Conservatoire zu Paris
besitzt 5 Bde. im Ms. Fetis sagt, drei
Cant. davon sind gedruckt: Quam bonus,
CoDserva me und Coronate. In den Jahren
1756 u. f. wurden viele im Concert spiri-
tuel aufgeführt. Obige Bibl. besitzt noch
„Recueii d'airs de V. avec B. ou Pfte.''
Fraglich ist es, ob dieselbe von obigem
herrührt. Ohne Vornamen, unter Le Fe-
bure, doch mit obigem Organistenamte
bez., befinden sich in Brüssel im Cons.
folgende Cantatille, alle in Paris beim
Autor ohne Jahr erschienen: 1. Le bou-
quet de l'amour, av. Symphonie. 2. La
Saison des plaisirs. 3. Les regrets.
4. Les bergeries de Tempe. 5. Les voeux
inutiles. 6. La retraite de Boree. 7. La
rose. 8. Delphire. 9. Sapho. Alle für
1 Stim. mit Symphonie. Ferner ebd.
Nr. 244: Recueii d'ariettes, airs tendres,
duo ... av. acc. compose par Mr. Le Fe-
bvre, organiste (wie oben). Paris, Le Clerc.
2 parties in 1 vol. iu f|u4". Privileg von
1757.
Lef^yre, Francois-Autoine, siehe
Lefebure.
Lefe\Te, Jacques (Fetis unter
Febure), Kammermusiker in der
Hofkapelle Louis XIII. von Frank-
reich und Henri IV. (17. Jh.) Er
gab heraus:
Meslange de musique ii 4 pai-ties. Paris
1613. [Paris Nat. inkompl.j Er ist jeden-
falls derselbe, der in Phalese's 7. livre
von 1636 Jacob le Fevre genannt wird,
ein Niederländer war und im Register
mit Jacob S?nidts bez. ist, so dass obiger
Name nur eine französische Uebersetzung
sein könnte. Dort das 4 stim. Lied:
Yrouken lief, solferstecken (Eitner 1).
Pevernage bringt in seinem Samlwk.
Landes Vespertinae 1604 miter Jac. Le
Feure einen Gesang.
Le Fevre, Jakob (nicht Le-
febvre), ein Violinist, geb. um 1728
zu Prenzlau in der U./M., gest.
um 1777 zu Berlin. Schüler vom
Konzertmeister Graun und Em.
Bach zu Berlin, trat um 1750 als
Violinist in die Kapelle des Mark-
grafen (Prinzen) Heinrich von
Preufsen, gab Musikunterricht und
wurde später Musikdirektor am
Lefevre, Jean-Xa\-ier.
110
Lefevre, Theodore.
französischen Theater, starb aber
in demselben Jahre. Fetis spricht
von Violinkonzerten, Duos, Trios,
Oden, Psalmen und Liedern, teils
im Druck, teils im Ms. (Marpurg
1, 86. Ledebur unter Fevre. In
der Vossischen Ztg. zu Berlin 1774
wird er unter Le Febvre angeführt,
als er Pergolesi's Stabat mater auf-
führte. Haff n er in der Collection
recreative (siehe 7) nennt ihn
Jacques le Fevre, Kammermusikus
des Markgrafen Heinrich in Berlin
nnd teilt eine Klaviersonate mit.
Lefevre, Jean-Xayier, geb.
6. März 1763 zu Lausanne, gest.
9. Nov. 1829 zu Paris. Er kam
jung nach Paris und bildete sich
unter Michel Yost zum Klari-
nettisten aus, trat als Musiker in
die französische Garde, liefs sich
1787 im Concert spirituel hören,
kam 1791 ins Opernorchester und
zog sich am 1. Jan. 1817 zurück.
Bei Bildung des Conservatoriums
für Musik wurde er zum Lehrer
gewählt und erst 1825 gab er das
Lehramt auf (Fetis ausführlich).
Nach Pohl 2, .37.3 trat er 1790 in
London als Klarinettist auf. Er
schrieb viele Kompositionen für
sein Instrument. Nachweisbar sind :
Concert pour la Clariüette av. orch.
liv. 1. Berlin, Hummel. 10 Stb. in fol.
Er nennt sich hier 1. Clarinettist des
concert spirituel ä Paris. [B. B.
6. Concert p. la Clar. av. orch. [Musikfr.
Wien.
3 Trios p. 2 Clar. et Bass und 1 Trio
ä 2 Clar. et Fagott, [ib.
Nur mit Le Fevre gez: Recueil de
Marches et Pas redoubles comp, pour
l'harmonie ä plusieurs parties. Paris.
Stb. [Darmst.
Methode de Clar. par . . . Membre du
Conservatoire de mus. et premiere Clari-
nette de Topera. ^ Adoptee par le Conserv.
pour servir ä l'Etude dans cet Etablisse-
ment. Gravee par Mme. Le Roy. Paris . .
An XI. (1802/03). [Dresd. Mus.
— Metodo per Clar. di . . Parigi an.
XI. 2 voll, im Ms. [Bologna.
Leferre, Joseph, bekannt durch :
A concise method to attain the art of
plaving on the Cistre. London c. 1790.
fol." [br. Mus.
Le Fevre, Pierre, Sänger am
Hofe Philipp des Schönen, als er
1501 zu Middelburg in Zeeland
residierte. Bis 1505 verz. (Strae-
ten VII, 108).
Le Fevre, Simon, um 1656
Musikus der Stadt Amsterdam,
komponierte die Zederymen von
Anth. Janssens, die 1656 in Amst.
erschienen (nach Schoters Avondst.
p. 1 10). Obiges Werk trägt den
Titel:
A. J. Zederymen, bestaande in Zangen
en Gedigten. Ver(;'iert met nieuwe Muzijk
door . . . 't Amst. 16.56 Rieuwertz. kl. 8**.
[br. Mus. Amst. Scheurleer.
Des konings en prophete Davids boek
der harpzangen; in neerduitsch uitgebreidt
door Dr. Joh. Vlakveld. Van nieuws op
musijk gebracht met 1. en 2. stemmen:
Cantus, of Tenor, en Bassus; nevens een
Bc. : door Mr. Simon Le Fevre. Haarlem
1683 gedr. voor den author, by Margarita
van Banken. 8^. Fetis besafs den Druck
und schrieb im Kat. dazu: Die Musik ist
im Stile Lully's. [Brüssel. Amst.
— a. Ausg. Amst. 1706 "W. van Kessel.
8». [Amst.
Lefevre, Stephen, 1700 Oboist
an der Kapeile des Kronprinzen
zu London (royal highness). 1708
betrug sein Gehalt 50 '£ (Nagel 1,
66. 68).
Lefevre, Theodore, Sohn eines
Balletmeisters an der Comedie-
italienne zu Paris und Bruder der
Mdme. Dugazon, geb. um 1759 zu
Paris, starb nach 1820. Bildete
sich zum Violinisten aus, kam ins
Orchester der Comedie-italienne,
1794 in das des Theaters in der
rue Feydeau; 1801 wurde er Or-
chesterchef an der Opera-comique
und zog sich 1820 zurück.
Fetis verz. von ihm 2 Opern, die aber
keinen Erfolg hatten (L'Embarras du choix
1788, und Caroline 1789) und 3 Sym-
phonien.
Leffloth.
111
Le Gallois, Jean.
Von einem Lefevre befindet sich im
Lautenbuche des C. P., Ms. von 1725 (Kat.
Weckerlin p. 4S5 86) eine Xr.
Leffloth, Johann Matthias, ein
Organist zu Nürnberg, f 1788.
Gerber 1. 2 führen mehrere "Werke
an, bekannt sind:
Concei-to (in D) per il Cembalo obl. c.
Fl. trav. ö V. Noribg. 2 Stb. fol. |ß. M.
Concerto (in F) per il Ceuib. concert.
c. V. Noribg. 2 Stb. fol. [ß. M_.
Divertimento musicale consistenteinuna
partita da Cembalo. Norimberga. qufol.
[B. B. Biiissel Cous. Darnist. im Ms.
In Mss. in Darmst. Concei-to per il
Cemb. concertando Yiolino. Stb. und So-
nata a Cemb. oblig. Va. di Gamba. Stb.
Le Flament. Eustaehe, Kna-
bensänger an der Kathedrale zu
Evreux in Frankreich, war 1577
Pfarrer und Sänger an derselben
Kirche, zugleich Mitglied des Mu-
sikvereins und 1589 dessen Vor-
sitzender (M. f. M. 22, 204. 206).
Le Fontaine, Jehan de, Kle-
riker und Sänger in der Kapelle
Philipp IV. von Frankreich um
1285 (Thoinan 47).
Coussemaker 5, 195 u. Nr. 60 teilt eine
3 st. Chanson aus dem Ms. zu Montpellier
im Facsim. u. Part, von ihm mit, deren
jede Stimme einen anderen Text hat; der
Zusammenklang ist hart und ungefüge,
denn die 3 Melodien gehören so wenig
zusammen wie die 3 Texte.
LeFort, Hercules, 1618 Sänger
und Kapellan an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 2, 10).
Le France, le pere, um 1733
Violinist a/d. Hofkapelle in Dres-
den mit 200 Thh\ Gehalt (Fürste-
nau 1, 133).
Le France, le fils, um 1711
Violoncellist an der Hofkapelle in
Dresden mit 200 Thlr. Gehalt Im
Jahre 1733 fehlt er in den Listen
(Fürstenau 1, 114).
Le Franch (Le franc), Petrus,
von 1484 — 1493 päpstl. Sänger
(Viertel]. 3, 243).
Le Franeq, Bertrande, um
1636 Bass- Sänger an der Hof-
kapelle in Brüssel, erhält für seine
11jährige Dienstzeit eine Prae-
bende und wird noch 1641 ge-
nannt (Straeten 5, 132).
Le Froid de Mereaux, Jean-
Nicolas (Fetis unter Mereaux), geb.
um 1745 zu Paris, gest. ebd. um
1797. Organist an der Kirche St-
Jacques-du-Haut-Pas. Er schrieb
Motetten, ein Oratorium Esther,
1775 im Concert spirituel aufge-
führt und 7 Opern, die Fetis an-
führt. Nachweisen lassen sich:
Messe ä 2 voix et petit orchestre. Ms.
P. [C. P.
Alexandre aux Indies. Opera en 3 act.
(26/8 1783 an der groLseu Oper). P. Ms.
3 voll. [Paris l'opera. Darmst. im Druck:
Paris in P. u. Stb.
Fabius, Trag. lyr. en 3 act. (9/8 1793).
P. Ms. 3 voll. [Paris l'opera.
Laurette, opera comique, en 1 act.
1777, 23. Juli in der Comedie-ital. zu
Paris aufgeführt. Ms. P. [C. P.
Oedipe a Thebes, Tragedie lyrique en
3 act. (30/12 1791). P. Ms. 3 voll. [ib.
La ressoui'ce coraique ou la piece
a 2 acteurs, comedie eu 1 act.. melee
d'ariettes . . . repres. 22/8 1772. Ms. P.
[C. P.
Le retour de teudresse. Comedie en
1 acte (1/10 1774). Paris, Bureau d'Abon-
uem. P. kl. fol. lU S. [Hof b. Wien.
C. P.
Die übrigen siud nach Fetis und Cle-
ment: Le Duel comique. 16/9 1776.
Les Thermopyles und Scipion ä Carthage.
Le Froid de Mereaux, Joseph-
Nicolas (Fetis unter Mereaux),
Sohn des Jean, geb. zu Paris um
1767, Schüler seines Vaters, war
als Musiklehrer an mehreren An-
stalten beschäftigt und wurde Or-
ganist a/d. protestantischen Kirche
l'Oratoire, obgleich er selbst katho-
lisch war. Fetis zeigt Klavier-
piecen, Kantaten u. a. von ihm an.
Le Grallois, Jean, Abbe, Grün-
der des Journal des Savants, geb.
11. Juni 1632 zu Paris, gest. 19.
April 1707 ebd. Bibliothekar des
igs, Mitglied der Akademie
Le Gallois de Grimarest.
112
Lege.
fran9aise. 1666 übernahm er die
Kedaction obigen Journals. Auf
dem Titel folgenden Druckes nennt
er sich Abt der Benedictiner-Abtei
St. Martin de Gores. Er ist be-
titelt:
Lettre de Mr. Le Gallois ä MUe. Reg-
nault de Solier touchant la musique. Paris
1680 Est. Michallet. 12". 90 S. [Dres-
den. B. Hbg. Paris Nat. Brüssel 3400.
Fetis hält den Schreiber dieses Briefes
für einen anderen und stellt denselben in
einen 2ten Artikel.
Le Uallois de Grrimarest, Jeaii-
L^oiiard (Fetis unter Grimarest),
geb. zu Paris im 17. Jh., gest. ebd.
um 1720 in vorgerücktem Alter.
Ein Sprachlehrer zu Paris, schrieb
auch Einiges zur Musik gehörige:
Traite du recitatif daus la leuture, dans
l'action publique, dans la declamation et
dans le chant; avec un traite des accents,
de la quantite et de la ponctuation. Paris
1707 J. Lefevre. 12". [Brüssel. Glas-
gow.
— Eotterdam 1740 Jolinson. 12°. [B.B.
Brüssel Cons.
Beide ohne Namen auf dem Titel (Fetis
Biogr.).
Le Oallois, Noel, Bassist und
Kanonikus an der Kgl. Kapelle zu
Paris zur Zeit Sermisy's (16. Jh.)
mit 400 liv. Gehalt (Castil-Blaze
292).
Leg-ard, . . . lebte im 17. Jh.
und gab das Samlwk. heraus:
Recueil d'airs frao(,-ois et Italiens, avec
un accomp. de harpe ou de Clavecin . . .
London c. 1770 Vogler, fol. Enthcält Ge-
sänge von Albanese, d' Arondeau, Des Aides,
Bertoni, CoUizzi, Edelmann, Gazzauiga,
Gluck, (iretry, Millico, Paesiello, Piccini,
Eauzzini, Sacchini, Salieri. [br. Mus.
Legat, Andreas, Sänger an der
Kirche Notre - Dame zu Aachen,
später (1541) im Dienste Karl V.
(Straeten 7, 329). Von 1545—49
ist er a/d. Hofkapelle in Wien als
Kapellsänger mit 10 Gld. monatl.
Gehalte verz. (Köchel 1).
Legat de Furcy, Aiitoine, geb.
gegen 1740 zu Maubeuge, Todes-
jahr unbekannt. Studierte in Paris
Philosophie; bei Rameau soll er
sich Kats über Musiktheorie geholt
haben, sagt La Borde. Er wid-
mete sich ganz der Musik und
lebte um 1789 als Musiklehrer in
Paris, schrieb die Opern Philire;
Apollon et Daphne; Le Sant de
Leucade; Le jardiuiere de Sidon
und Palmyre, teils für die grofse
Oper, teils für die Comedie ita-
lienne, doch ist keine derselben
nachweisbar. Aufserdem verz. Fetis
Kantaten, Duos für 2 Stim., Airs
und Gesangsübungen. La Borde's
Nachrichten über ihn sind sicher,
da er Mitarbeiter an seinem Essai
war. Von seinen Werken lassen
sich nur nachweisen:
1. Les Soirees de Choisy-le-Roi, recueil
de chansons avec accomp. L — III. livres.
[Paris Nat.
2. Seconds solfeges ou principes de
musique. Paris, Boyer. fol. [B. B.
3. Nouveaux solfeges, ou lessons de
mus. dans le genre moderne . . . Paris,
fol. [br. Mus.
Im Einzeldruck zu Paris: 1 Romanze
und 1 Air. [br. Mus.
Nur mit M. Legat gez: Le bocage ou
les delices de l'Erdre, cantatille nouveHe
avec Symphonie par M. de C . . ., mise en
musique par . . . Paris, Mme. Boivin.
fol. Der Kat. schreibt sie obigem Autor
zu. [Brüssel Cons.
Le Gray, Grerardus, war vom
Mai 1486 bis 1442 päpstl. Sänger
und trat im Jahre 1447 wieder ein
(Viertel]. 1, 464. — 3, 223).
Le Oay, Hyer, lebte in der
Mitte des 16. Jhs. und ist im
Samlwk. 1549 u durch eine 4 st.
Chanson bekannt (Eitner 1).
Le Gray, Jaeobus, war 1526
Sänger am St. Peter in Rom
(Viertel]". 3, 263).
Lege (Legge, Legius), Griovaiiiii
da, aus Venedig, wird 1520 ein
,,sonator d'organo" also Orgelspieler
genannt. Citadella erwähnt ihn
I noch 1577 (Straeten 6, 110). 1563
Le Gendre.
113
Le Grand, Jean-Baptiste.
wird er als Angestellter am S.
Marcus in Venedig genannt (Do-
kument ib. 154; bei Caffi fehlt er).
Le Greiidre, Jean, nach Fetis
(unter Gendre) in Paiis geb. im
Anfange des 16. Jhs. In SamJwken.
kommt sein Name erst 1533 vor
und reicht bis zum Jahre 1554.
Er soll Sänger in der Kgl. Kapelle
Franz 1. u. Heinrich IL von Frank-
reich gewesen sein. Sicheres ist
bisher noch nicht bekannt. Fetis
erwähnt von ihm eine theoretische
Arbeit, vergisst aber den Fundort
zu verzeichnen. Der Titel lautet:
Biiefue introduction en la musique,
tant au plain-chant que choses faictes.
Paris 1545 Attaicgnant. 8**. Den Aus-
druck „choses facte" (res facta) erklärt Fetis
als gleickbedeuteud mit Contrapunct. In
Samhvkeu. fiodeu sich 11 Chansons zu
4 Stirn, (siehe Eitner 1). Der im Glarean
genannte Fr5. Lagendre oder Legendre
mit der Motette Laudate Dominum c. 2. p.
S. 284 könnte derselbe sein, wenn das
Frä. „Frater" und nicht etwa „Francis-
cus" heifsen soll. Glarean giebt ihm den
Städtebeinamen „Antuacensis", der viel-
leicht Chablais in Frankreich bedeutet
(siehe auch Eitner 1, 584 unter Gendre).
In den Samlwkeu. von Mich. Fezandat
zu Paris: 1. et 2. livre de Psalmes et
Cantique 1556 u. 1553, in Bologna in-
kompl., befinden sich 12 Gesge. im 1. und
4 im 2. Buche. — In Publikation Bd. 23
Nr. 34: Las que te sert ce doulx 4 voc.
in P.
Legipoiit[iiis],R.P.01iyer[iiis];
ein Benediktiner des Klosters Rayh-
roden bei Brunn in Mähren, ging
1744 in das Brzewnower Stift und
st. den 16. Juni 1758 im Stifte
St. Maximin (Fetis. Dlabacz).
In seinen Dissertationes philologico-
bibliographicae handelt die 5. Dissertation
„de Musicals S. 283. [B. B. eine Kopie
aus der zu Nürnberg 1746 erschienenen
Samlg.
Legname, Xicolo, ein Lautenist
aus Padua, gab das Samlwk. heraus:
Amiila libro secondo di Canzonette a
tre voci di . . . Ven. 1608 AI. Rauerij.
3 Stb. 4". 21 Nrn. von Bartol. Barbe-
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. ß.
rino, Giov. Cavallino, Gio. Ant. Fabri,
Amadio Freddi, Angelo Nodari, die übrigen
16 sind von Legname. [Hofb. Wien. Das
1. Buch ist unbekannt.
Legnani, ... ein Maestro di
Capeila zu Turin, Ende des 17. oder
Anfang des 18. Jhs., ist im
Ms. 11500 der B. B., Samlbd. Nr. 6
mit der Cantata: Per me piacer non, Sopr.
solo, 1 Instr. et Cont. vertreten.
Legne, . . .
kommt in John Hill's Six easy lessons
for the harpsich. , book I. mit einer'
Piece vor.
Legrand, . . .
ist in den Canciones, Madrid, ein
Samlwk. des 17. oder 18. Jhs., mit Ge-
sängen vertreten (siehe unter Canciones).
Legrand, . . . bekannt durch
Oeuvre I^r Senates de clavecin avec ou
Sans accompt. Paris, l'auteur. (18. Jh.)
[Paris Nat.
In Venier's 20 Sonate per Cemb. eine
Sonate, ohne Vornameu.
Le Orand, Alexandre, von
1590 — 93 Kapellan und Sänger
an der Hof kapeile Philipp IL von
Spanien (Straeten 8, 160. 168).
Legrand, Jacqnes, latinisiert
Jacobus Magnus^ ein Augustiner-
mönch des 14. Jhs. zu Toulouse,
ein Gelehrter, der Philosophie und
Theologie zu Padua vortrug.
Aufser Fachschriften schrieb er auch
ein Buch über die sieben freien Künste,
gedruckt in Sophologiuin ex antiquorum
poetarum . . . Paris 1475 u. 1477, 2. Buch.
Die Musik ist nur in spekulativer Auf-
fassung behandelt. In Paris Nat. Nr. 6868
gr. fol. eine Hds., worin er das 2. Buch
erwähnt (Fetis).
Le Grraud, Jacqnes Joseph,
von 1750 — 1759 f Organist an
der waalschen Kirche zu Lejden
(Bouwst. 2, 169). In den Registern
der üniversit. zu Leyden bezeich-
net er sich als aus Limburg ge-
bürtig und ist am 10/5 1735 als
„Musicam docens" eingeschrieben
(Bouwst. 3, 6).
Le Gfrand, Jean-Baptiste, war
1660 Musicus an der Kirche Sablon
8
Le Grand, Nie. Ferd.
114
Legrant, Johaunes.
zu Brüssel, 26 Jahr alt (Straeten
2, 73. 81).
Le (rraiid, Nicolas Ferdinand,
um 1695 bis ins 18. Jh. hinein
Sangmeister zu Amsterdam. Be-
kannt sind von ihm:
2 Theile Mengelzangen en Zinnebeeiden
van Cornelis Sweerts, bestaande in Cantus
en Bc, mede om op de Viool, Fluit en
andere Instrumenten te können speelen.
Op muzijk gesteld door F. le Grand, Zang-
meester 't Amsterdam. By Corn. Sweerts
169.5. [br.Mus.
Triomf der Batavieren, bestaande in
eenige oorlogszangen, miunezangen en
drinkliederu. Gecomp. door Nie. . . . Amst.,
P. Mortier. qu4". [Amst.
Abraham Alewyn's Harderszangen. Met
zangkunst verrykt door Nie. . . Opera sec.
Op de G-Sleutel gesteld. 2 de dnik.
Haarlem 1716 by de Wed: Herrn, van
Hulkeuroy. kl. 4». 4 Ell. 48 S. [Amst.
br. Mus.
Die Gesänge bestehen aus ein- und
zweistim. Arien, Dialogen und einer Can-
tate mit Bc. Sie sind gut melodisch er-
funden und gut deklamiert.
In Rogers Katalog ist auch eine Kan-
tate angezeigt.
Legrand, Wilhelm, geb. 5. März
1770 zu Zweibrücken, st 1845 zu
München, 78 Jahr alt (sie?) (Lpz.
Ztg. 47, 600), ging 1782 zu einem
Onkel in München, bei dem er die
Oboe erlernte, trat 1788 als Oboist
in die Kapelle des Prinzen von
Baiern, nahm Kompositionsunter-
richt bei Graetz, schrieb darauf
die Musik zu Ballets, wurde 1797
Musikdirektor der Militärchöre zu
München und zog sich 1825 ins
Privatleben zurück (Fetis). Aus
dem Kreisarchiv in München ist
noch nachzutragen, dass er von etwa
1788 ab auch in der Hofkapelle
als Oboist angestellt war. Er
schrieb zahlreiche MiUtärmusik u.
Arrangements für dieselbe.
In der B. M. befinden sich 6 Alleman-
des p. 2 Fl. s. 1. et s. nora. 2 Stb. —
12 AUemandes p. la grande salie des re-
doutes ä Munic. 1804. Munic, Falter.
Kl.-A. — 2 Märsche, Quadrilles und a.
Tanzmusik für das Jahr 1808. Ebendort.
— 6 Samlg. zu je 12 AUemandes für-
1805—1812, ib. — Im Ms. eine AUe-
mande und Angloise f. Klavier und 1 Qua-
drille f. Klav. 1808. — In der Bibl. der
Musikfr. in Wien 24 AUemandes pour
Clavecin p. 1803 et 1804.
Le Crrandt, Petrus, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien mit
10 Gld. monatl. von 1554 — 57
(Köchel 1, 121).
Le Gfrang-e, ... wurde 1668 an
der Kgl. Kapelle in London als
Bassist angestellt (Xagel 1, 60).
Legrant Criiillienie (Guillaume),
ein Komponist des 15. Jhs., der
im Ms. Codex 37 zu Bologna mit
den 4stim. Gesängen 1. Et in terra
pax, 2. Patrem omnipotentem ver-
treten ist. Im Locheimer Lieder-
buch, neue Ausg. 220, befindet sich
ein Orgelstück, dasselbe in besserer
Lesart im Buxheimer Orgelbuche,
neue Ausg. M. f. M. Beilage 1888
p. 43. Das Locheimer L. im Chry-
sander 2. — Ein Legrant^ o. Vor-
namen, 1. Hälfte des 15. Jhs., be-
findet sich auch im Codex 92 des
Domkapitelarchivs zu Trient, jetzt
in Wien: Et in terra 3 voc. Da
derselbe Tonsatz auch in obigen
Mss. vorkommt, so ist damit die
Idendität festgestellt. — Auch im
Codex 213 zu Oxford Bodleian
(siehe Stainer's Neuausgabe) wird
er Le Graut Guillaume oder Le
Graut Guillem^ auch Grau Guielmo
genannt und ist mit 6 Gesängen
vertreten (Nr. 99. 184. 226. 240.
254). Zu beachten und mafsgebend
ist hierbei, dass sein eigentlicher
Name Guillaume war und Le Grant
nur seine Bedeutung bezeichnen
soll. Dies geht aus Lisio's An-
gaben im Cod. 37 nicht hervor.
Legrant, Johannes, ein Kom-
ponist des 15. Jhs., von dem sich
im Cod. 87 und 90 des Domkapitel-
archivs zu Trient (jetzt in Wien) befin-
den: Les medisans, Unicus dei filius (Las
Legrenzi, Giovanni.
115
Legrenzi, Giovanni.
je ne puis) 3 voc. In Oxford Bodleian,
Cod. 213: Entre vous, nouviaux maries,
3 voc. Layssies moy coy, je vous en
piye, 3 voc. Se liesse est de ma pai'tie,
3 voc. Alle 3 in moderner Part.
Legrenzi, (riovaniii, geb. gegen
1625 zu Clusone bei Bergamo,
gest. 26. Juli 1690 zu Venedig.
Seine Lehrer waren Giov. Rovetta
und C. Pallavicino. Nach den
Titeln seiner Druckwerke lassen
sich seine Anstellungen sehr gut
verfolgen. 1654 gab er sein erstes
Werk heraus, er bez. sich als ersten
Organisten an St. Maria Maggiore
zu Bergamo, 1657 ist er Kapell-
meister an der Academia della
spirito Santo zu Ferrara, 1663 be-
findet er sich noch in derselben
Stellung, 1665 lebt er zwar noch
in Ferrara, ist aber ohne Stellung
und gedenkt nächstens abzureisen
(Brief vom April 1665 in La Mara
S. 112. 114). Die Drucke in den
Jahren 1667, 1676—1679 zeigen
kein Amt an (den Druck von 1678
zeichnet er am 1. Nov. 1678 in
Bologna). Erst am 5. Jan. 1681
wird er Yicekapellmeister und am
23. April 1685 Kapellmeister an
S. Marco in Venedig mit 400 Du-
katen Gehalt (Caffi 1, 56. 311).
"Wasielewski 2, 55 beurteilt seine
Leistungen als Instrumentalkom-
ponist. Was seine Vokalkoraposi-
tionen betrifft, so kann ich sie
nach der Durchsicht eines starken
Partiturbandes geistlicher Tonsätze
für Singstimmen u. Bc, öfter auch
noch mit 2 Violinen begleitet von
1654, 1655, 1657 u. 1662 im Ms.
(einst in der Bibl. Commers) nicht
als bedeutend bezeichnen, wie
Wasielewski S. 56 behauptet. Die
Thema sind matt, die Melodie-
führung ohne Schwung und Inter-
esse erweckend und die Contra-
punktik ist meist sehr billiger Art.
Doch muss er seiner Zeit mehr
als genügt haben, sonst konnte er
nicht von den Zeitgenossen die
Verehrung geniefsen, die ihm einst
zu Teil wurde (siehe auch M. f. M.
16, 49). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
1654. Concerti musicali per uso di
cliiesa di . . . Op. 1. Ven. 1654 Ales.
Vincenti. 7 Stb. 4". 1 Messe, Lora, ad
adj.. 5 Vesperps., 1 Magnif. [B. Br. Paris
Genev. Brilssel Cons. fehlen C. B.
1655 a. Sonate a 2, e 3 di . . . Lib. 1.
Op. 2. Ven. 1655 Fr. Magni. 4 Stb.
fol. 18 Sonaten mit Ueberschriften, wie
La Cornara etc. Instnim: V. Violone
oder Fag. ; die 16. von Gio. Maria L.,
seinem Vater. [B. Br. B. B.
1655 b. Harmonia d'affetti devoti a 2,
3 e 4 voci, consagrata . . . Preucipe
Alessandro Farnesi di Parma . . . Lib. 1.
Op. 3. Yen. 1655 Aless. Vincenti. 5 Stb.
4*^. 14 Gesge. [Bologna. B. Br. Paris
Genev.
1657. Salmi a cinque, tre voci, e 2 V.
di . . . Op. 5. Ven. 1657 Fr. Magni. Dem
Cardinal Pio von Ferraia gew. 6 Stb.
40. 1 Dom. ad adj. 11 Vesperps., 1 Magnif.,
[B. Br. Bologna.
1660. Sentimeati devoti espressi con
la musica di 2, e 3 voci da . . . Lib. 2.
Op. 6. Yen. 1660 Franc. Magni detto
Gardano. 4 Stb. 4». 15 lat. Gesge.
[B. Br. Bologna.
— Ausg. Anversa 1665. [br. Mus. nur
2 Stb. fehlt B. u. Bc. R. C of Mus. ohne
Angabe der vorhandenen Stb. Kat. 294.
— Ausg. 1683 Yen., Glos. Sala. 4 Stb.
4°. [Bologna. Paris Nat. Paris Genev.
1662. Corapiete con le Lettanie &
Antifone della B. Y. ä 5 voci di . . . Op. 7.
Yen. 1662 Fr. Magni detto Gardano. 6 Stb.
40. 5 Gesge. [B. Br. Bologna, br. Mus.
Upsala fehlt Bc. Paris Genev.
1663. Sonate a 2, 3, 5 e 6 istromenti
di . . . Lib. 3. Op. 8. Ven. 1663 Fr.
Magni. 6 Stb. 4». 16 Sonaten mit
Ueberschriften; Instrum: 2 V., Viola da
brazzo u. 2 ohne Angabe. [B. Br. B. B.
Bologna Academ. Bologna.
— a. Ausg. Bologna 1671 G. Monti.
[Ferrara. Bologna: V. 1.
1665, siehe 1660 Sentimenti.
1667. Sacri e festivi eoncenti Messa
e Salmi ä 2 chori con stromenti ä bene-
placito . . . Op. 9. Yen. 1667 Fr. Magni
Gardano. 14 Stb. 4". (8 Singst., 2 Y.,
Tenore Viola, Alto Viola, Basso Viola da
brazzo.) [Bologna. Bologna Petronio.
8*
Legrenzi.
116
Legrenzi.
Paris Genev. von 1657 ? br. Mus. von
1677? R. C. of Mus. 2 Gesge. in P. Yen.
1667. fol.
1670. Acclamationi divote a voce sola
di . . . Lib. 1. Op. 10. Bologna 1670
Giac. Monti. Part. 99 S. qu40. 24 Gesge.
[Bologna. Paris Nat.
1671, siehe 1663 Sonate.
1676. Cantate, e Canzonette a voce
sola di . . . Op. 12 . . . Bologna 1676
Giac. Monti. 1 vol. qu4". 162 S. 24
Gesge. [br. Mus. E. C. of Mus. B. Wa-
gener.
1677. Sonate (10) a 2 V. e Violone
con il Bc. Op. 8 (?). Yen. 1677 Sala.
4 Stb. [B. Wagener.
1678a. Idee armoniche estese per 2
e 3 voci, consacrate alla . . . Maesta di
Carlo II. re della gran Bretagna . . . Op. 13.
Ven. 1678 Franc. Magui detto Gardano.
fol. 98 S. 18 Ge.sge. [Hofb. Wien. Bo-
logna, Kat. 3, 89 die Dedic.
1678 b. Echi di ßiverenza di Cantate,
e Canzoni agli Applausi festeggianti ne
gli Hinienei delle Altezze Seren, di Ma-
rianna Arciduchessa d'Austria . . . Lib. 2.
op. 14. Bologna 1678 Giac. Monti. 1 vol.
in M. 40. ^66 S. 24 Gesge. [B. B.
Bologna.
— Echi di Riveienza . . . Lib. 2. op. 14.
Ven. 1679 Glos. Sala. 1 vol. qu40. 167 S.
Inhalt derselbe wie vorher. [Hofb. Wien,
der Kat. schreibt: für 1 Singst, u. Clavi-
cembalo.
1679, siehe 1678 b Echi.
1683. siehe 1660 Sentimenti.
1692. Motetti sacri a voce sola con
3 .strumenti di . . . Op. 17. da Giov. Vara-
schini , Nipote dell'Autore. Ven. 1692
Glos. Sala. 5 Stb. 4". (1 Singst. 2 V.
Vcl.) 12 Gesge. für Sopr. solo, A. solo
u. B, solo. [B. Frkft. Brüssel Nr. 1739.
In Mar. Silvani's Canzonette per camera
a voce sola 1670: Öon tutto furore. — In
C. M. Fagnaui's Motetti sagri a' voce sola
1695: Spirate aurae serenae 1 voc. c. Bc.
In neuen Ausg. 5 Gesge. und 3 So-
naten (Eitner 2), auTserdem in Aless.
Parisotti's Arie antichi, Mil. Ricordi im
1. Bd. 1 Arie.
In Mss:
B. M. Nr. 232 u. 233 drei Kammer-
tantaten f. 1 St. u. Bc. — Ave regina.
Salve regina 5 voc. ed Org. in moderner
Part, aus 1662.
Hofb. Wien. La morte del cuor peni-
tente. Oratorio. 1705. P. kl. fol. 88 BU.
Ms. 18890.
Berliner Singak. 3 Motetten zu 5 Stim.
Ave reg. Salve. Alma. P,
Dresd. Mus. Ms. A 186 Kyrie a 6 voci
c. V. Viele ed Org. P., aus seiner Vene-
diger Zeit.
B. B. Ms. W25. 2 Sonaten f. 4 Instr.
W 60 61. Litania 5 v. Magnif. 3 v.
Missa 4 voc. 2 V. B. Magnif. 4 voc.
2 V. B. 30 Psalmen. Motette: Ave re-
gina etc. alle in P. — Ms. 11500 Samlbd.
P. Nr. 37: Serenata: Notte made d'horrori,
Sopr. solo et Cont. — Ms. 12450. P. fol.
Sajulbd. Nr. 2, Credidi propter locutus
sum, Alto solo, 2 V. 2 Violen Bc. Gm.
Nr. 3, Volo vivere arbitrio nieo, Alto solo
c. Bc. — Ms. 12720, P. 4«. Laudate pueri.
5 V. 2 V. 2 Violen, Tiomp. Fag. Bc. Dd.
— Ms. 536, 4". Cantata ä voce sola di
Sopr. (aus lib. 2 1678 Cantate). — Ms.
103, Completorium a 5 voc., 12 Gesg. mit
Bc. f. Solostim. — Ms. 25, 2 Sonaten a
5 u. a 6: 2 V. Va. Alto, Viola tenore e
Viola da brazzo (und 2 V. 2 Cornetti,
Viola da brazzo, Fag. oder Violone). P.
aus 1663. Ferner 2 Sonaten f. 2 V. u.
Bc. oder 2 V. Violone u. Bc. aus 1655. P.
1 Missa und Vesper aus op. 1. Con-
certi 1654. Ms. P. Bd. 164. Diesen folgen
noch 14 lat. Gesge. aus Armonia d'affeti,
1655, einige mit Instrum. [K. Br.
Compiete, ex op. 7, 1662, 6 lat. Gesge.
1. Jube domine 5 v. c. Bc. mit Soli.
6. Nunc dimittis 5 v. Bc. Ms. P. Bd. 111.
Ave regina. Salve regina. Alma re-
demptoris, 4 voc. Ms. P. Bd. 50. [Scämt-
lich in Breslau Kircheninst.
Im C. P. im Ms. 1 Bd. Motets ä grand
choeur.
In Oxford Cli. Ch. 1 Kyrie, Gloria,
Credo k 1 con orch. im Ms.
In Hofb. Wien, Ms. 15605, 4: Ave
regina et Salve regina, 5 voc. Venez. 1662.
P. — Ms. 18890, Oratorio: La morte del
cor penitente, L'anno 1705. Part.
Opern :
Eteocle e Polinice, opera in 3 atti,
Poesia di T. Fattorini. Venetia 1675.
Milauo 1684. Modena 1690. Ms. P.
[Modena. Paris Nat. Brüssel Cons.
Germanico sul Eeno, op. in 3 atti,
Poesia di G. C. Corradi. Venetia 1676.
Modena 1677. Bologna 1680. Ms. P.
[Modena.
Giustino. Melodrama di Nie. Beregan
in 3 atti. 1683. Ms. P. Nr. 426 in
Venedig Marco.
Totila. Drama per musica di Mat. Noris,
rappr. in Venezia in 3 atti, 1677. Ms. P.
Nr. 460. [Venedig Marc.
Angeführt werden aufserdera, durch-
weg in Venedig aufgefühii: 1664 Tiiidate
von BentivogUo.
Legi'os, .
117
Lehmann, Christian T.
1675,LadivisionedelMondo,vonCoiTadi.
1676, Adone in Cipro von Giannini
(früher in Wien gegeben).
1681, Antioco il Grande v. Frisari.
1681, 11 Creseo von Corradi.
1681, II Pausania von Frisari.
1682, Lisiniaco riamato d'Alessandro
von Sinibaldi (1681 in Rom aufgef.).
1683, I due Cesari von Corradi.
1683, L'Anarchia deH'Imperio v. Stan-
zani.
1684, Pubiio Elio Pertinace von d'Ave-
rara (nach Galvani. Fetis teilt noch
andere mit).
Lepros, . . . ein Komponist des
18. Jhs., gab heraus:
Recueil de duos et airs avec accompt.
de claveein. Paris. [Paris Nat.
Von demselben wird auch folgende
Samlg. im C. P. sein „Recueil d'airs dedies
ä Md. de Monteflor avec parties separees
formant en 4 voll, sans partition".
Legros, Achille-Jules, ein un-
bekannter Komponist, von dem be-
kannt sind
Stances elegiaques p. Sopr. av. acc. de
Pfte. Paris, Lard. [Brüssel Cons.
LegTOS, Joseph, geb. 7. Sept.
1730 zu Monampteuil (Laon), gest.
20. Dez. 1793 zu Rochelle. Ein
Opernsänger, Tenorist, betrat am
1. März 1764: die Bühne der grofsen
Oper unter ßebel und Francoeur.
Als Gluck seine Opern auf die
französische Bühne brachte, war
er ein Hauptvertreter der ersten
Rollen. Auch als Komponist trat
er mit der Oper Hylas et Sylvie
1775 auf. Seine grofse Leibes-
stärke zwang ihn 1783 zurück-
zutreten. Schon seit 1777 war er
Direktor resp. Unternehmer des
Concert spirituel bis zur Auflösung
desselben 1791. Er zog sich nach
Rochelle zurück (Fetis. M. f. M.
32, 187 nach Brenet).
Le Grros, Simon, um 1717 bis
etwa 1733 Violinist an der Hof-
kapelle in Dresden mit 500 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 123).
Leheiit, siehe Pas le heut.
Lehei*. Koiirad, Yolcacensis
Francus (Voikach in Unterfi'anken),
ein Komponist des 16. Jhs., ist in
Mss. 97 u. 99 mit der Missa super
Hispanum ad coenam, 5 voc. vertreten.
[B. Br.
Le Heiirteur, Griiillaume, Ka-
nonikus an der Kirche St. Martin
zu Tours, ein in der ersten Hälfte
des 16. Jhs. geachteter und ge-
schätzter Komponist.
Fetis führt von ihm 2 Samlg. an, die
sich aber nicht nachweisen lassen. 1. Ope-
rum musicalium über I. XVII modulorum.
Paris 1.545 Attaingnant. 4 Stb. in qu4".
— 2. Cantica Canticorum 4 vocum. ib.
1548. qu4'^. — In Samlwk. des 16. Jhs.
ist er mit 38 Gesgen. vertreten, darunter
4 Messen (Eitner 1). Dazu kommen noch
in Giov. L'Heritier's Moteti de la fama
lib. 1. 4 voc. 1555 die Motette „Nisi do-
minus" und in Janequin's 2. lib. di Canzon
franc. 1548 eine Canzone zu 4 Stim.
Im Ms., Paris Nat, Cantiques de Nostre-
Dame in qu4" mit dem Motett „Vidi sub
altare Dei".
Ms. ß. M. Chorb. 202 Nr. 75, 16. Jh. :
Amour partes je vous donne la chasse.
Unter Nr. 89 zweifelhaft. Ms. 205 Nr. 4,
L'autre jour par une crevace vis. Nr. 22,
Puis que de toy vient. Nur die Chanson
205, 4 ist neu, die übrigen kommen schon
in gedr. Samlwk. vor.
In Pubhkation Bd. 23 Nr. 28, A cent
diables la verolle 4 v. Nr. 29, Nostre
vicaire un jour 4 v. in P.
Lehmann, Albert, von 1712
bis 22 Ratsmusikus in Hamburg
(Sittard 1, 22).
Lehmann, Basilius, nur be-
kannt durch
Exultat satis füia 6 voc. Nr. 43 in Ms.
mus. q 89 a— f. [B. D.
Lehmann, Christian I., ein
Bruder des Imanuel, der ein
Schul -Programm 1675 herausgab,
geb. 2. Dez. 1643 zu Scheibenberg
(Zwickau), gest. 1723 zu Freiberg
i/S; besuchte 1658 die Thomas-
schule in Leipzig und zeichnete sich
in der Musik aus, studierte 1663
in Leipzig, dann in Wittenberg
Theologie, wurde seinem Vater zur
Unterstützung beigegeben, 1685
Superintendent zu Aunaberg und
Lehmann, Christian II.
118
Lehmann, Urban.
1697 zu Freiberg. Er schrieb
Kirchengesänge imd wirkte viel
zur Verbesserung des Kirchen-
gesanges in Sachsen (Gerber 2).
Lehmann, Christian IL, wird
am 1. Mai 1691 kurf. branden-
burg. Kammer- Musikus zu Berlin
(Schneider 49) und tritt 1692 in
Dienste des Kurfürsten von Sach-
sen (Fürstenau 2 a, 316).
Lehmann, Friedrich Adolph
Ton, geb. 1768 zu Meifsen. gest.
11. Jan. 1841 auf seinem Gute bei
Halle (Leipz. Ztg. 43, 113). Diente
als Leutnant bei der säcbs. In-
fanterie, wurde 1801 Legationsrat
zu Dessau und beschäftigte sich
eifrig mit Musik, Seine Komposi-
tionen bespi'icht die Lpz. Ztg. öfter,
druckt auch in 6, 47 ein Lied ab.
Gerber 2 bringt ein Verz. seiner
Kompositionen.
In der Kgl. Bibl. zu Berlin befinden
sich:
Kleine Gesänge mit Begltg. des Pfte.
4. "Werk. Lpz., Hoffmeister & Kühnel.
4'^. — Des Mädchens Klage von Schiller.
Lpz., Br. & H. 4«. [B. B. Musüfr.Wien.
Gesänge am Ciavier, der Erbprinzessin
von Anhalt -Dessau gew. Dessau, J. C.
Menge, qufol. 24 S. [B. Wagener.
Jedenfalls sind die folgenden auch von
ihm, obgleich nur mit A. von Lehmann
gez: Sieben Englische Lieder (denen auch
eine deutsche Uebersetzung untergelegt
ist) mit Begltg. des Pfte. ; in Musik gesetzt
von ... 0. Ort u. Verlag, qufol. 16 S.
[besals einst Dr. Otto Lindner in Berlin.
Drei- und vierstim. Gesänge. Lpz. in
Stb. [B. Lpz.
2 gran Marcie op. 12. — 6 Marches
p. pfte. [Musikfr. Wien.
Lelimann, Jakob,
schrieb eine Beschreibung der Orgel
zu Dippoldiswalde. Dresden 1723. [B. Hbg.
Lehmann, Johann L, aus
Schonewald bei der Dahme, war
bis 1598 Kantor in Dahme und
trat zu Michaelis in Sonnenwalde,
Kr. Luckau, ein; 1599 wird er zu
Schönwald zum Pfarrer gewählt
(M. f. M. 6, 125).
Lehmann, Johann II., aus
Namslau in Schlesien, ist bekannt
durch
J. N. J. Nahmens - lied, welches dem
. . Johann Götze auff Höffcheu, defs Raths
und Ober-Kämmerern in Brefslaw . . den
24. Juni 1660 . . . abgesungen . . . den
Brefslauischen Musen Ergebener. Brefs-
law, Gottfr. Gründer. 2 BU. in 4». „Gott,
hochwerthester Patron" a 2 C. et B. [B. Br.
Lehmann, Johann (xeorg Grott-
lieb, Sohn des Johann Peter L.,
geb. zLi Berlin, gest. 7. April 1816
ebd., war ein tüchtiger Tenorsänger,
diente in der Kapelle des Prinzen
Heinrich von Preufsen, wurde 1773
zum Organisten a/d. Nikolaikirche
gewählt, erhielt noch 1779 die
Leitung des Theaterchors und hatte
den Gesangsunterricht am Berlin-
Köllnischen Gymnasium. Bei Grün-
dung der Singakademie war er einer
der ersten Mitglieder und sang noch
unter Zelter und Kungenhagen die
Tenorpartien, veranstaltete auch
selbst gröfsere Aufführungen von
Kirchenwerken. Seine Tochter
I wurde die Frau Clementi's. Von
seinen Kompositionen sind nur
i einige Tänze gedruckt (Gerber 1. 2.
Ledebur).
j Lehmann, Joliann Peter, Or-
ganist a/d. jSIikolaikirche zu Berlin
und ein vorzüglicher Musiklehrer,
wie Marpurg versichert (Gerber 1).
Lehmann, Samuel, ein Student
in Helmenstädt, 1661 vorüber-
gehend an der herzogl. Braun-
schweig. Kapelle thätig (Chrysan-
der 1, 182).
Lehmann, Sigmund. Organist
und Chorregent an der Barfüfser-
i kirche zu Augsburg,
, ist bekannt durch 2 Kirchen-Kantaten
für Chor u. Orch. in Stb. im Ms. [Stadtb.
j Augsburg, 18. Jh.
Lehmann, Urban, aus Kolberg,
bez. sich als einen .,der big. Schrift
j Geflissenen" und lebte wahrsch. zu
Lehndoift.
119
Leibnitz, Johann Georg.
Greifswald. Man kennt von ihm
2 Gelegenheitsgesänge:
1. Rosen -Lied. Bey der Hochzeit-
Feyer, Alfs der Wolwürdige . . Herr Daniel
Lagus . . den 12. Julii 1665 beygesellen
liefs. . . Greiffswakl, Math. Doiseher. 1 Bl.
in fol. P. C. u. B. „Sey \Yillkommen",
20 Stroph. [B. Zw.
2. Braut -Lied, Nach .. der Melodey
einer singenden Rosen . . dem Herrn . ,
Georg Engelbrecht . . Greiffsxvaldischen
Professorn . . Ib. 1 Bl. fol. P. C. u. B.
„An E Mone, Kind der Sterne'', 8 Stroph.
[B. Zw.
Lehiulorff, M . . . C . . ., gab ein
theoretisches Werk heraus, betitelt:
Fundamenta des Generalbasses. St.
Gallen 1776. [Musikfr. Wien.
Lehueifs, Anton, junior, der
Sohn des Karl Matthias, trat 1764
in die sächs. Hofkapelle mit 120
Thlr. Gehalt (Fiirstenau 1, 156).
Gerber 2 erwähnt ihn noch 1782.
In einem Ms. der B. B. ,,Libro del
Contrap. del Tartini" liest man,
dass ein Anton Lehneifs ein Schüler
Tartini's war und sächs. Konzert-
meister wurde. Jedenfalls mnss
dies der obige gewesen sein.
Lehneifs, Johann Georg, war
nm 1711 Bratschist an der sächs.
Hofkapelle in Dresden mit 300 Thlr.
Gehalt (Fiirstenau 1, 114).
Lehneifs, Karl Matthias, um
1733 (Gerber 2 sagt schon 1729)
Violinist a/d. Hofkapelle in Dres-
den mit 200 Thlr. Gehalt, wird
1764 Konzertmeister mit 1000 Thlr.
Gehalt und am 28. Dez. 1776 mit
700 Thlr. pensioniert (Fiirstenau 1,
133. 155. 167).
Lehritter, ... ein Stiefbruder
des Abbe Sterkel, war Kammer-
musikus beim Bischöfe zu Würz-
burg und bekleidete 1786 daselbst
die 1. Stelle bei der Violine, die
damals zugleich das Dirigentenamt
einschloss (Gerber 1).
Le Husier, . . .
bekannt durch 1 Motette u. 2 Chansons
in Samlwkeu. von 1539-1Ö-42 (Eitner 1).
Leihfried, Christoph (C. L. ab-
gekürzt), Herbipolitanus (Würzburg)
Consilarius Badensis et inclytae
Toparchiae Roetelanae Archigram-
mataeus, so liest man auf dem
Vorblatte von Woltzen's Nova ta-
bulatura von 1617, Baseler Bibl,
handschriftlich.
Im Ms. Basel F. IX. 44, augehängt an
Rühling's Tabulaturbuch von 1583, wel-
ches ihm einst gehörte, befinden sich hand-
schriftliche Gesänge, geschrieben 1585 und
1588, die wahrscheinlich von Leibfned
selbst herrühren. Ebenso befinden sich
im Ms. F. IX. 43 handschriftliche Tabula-
taren (Part.) mit allerlei Gesängen, 1593, 94
geschrieben. Fol. 171 eine Fuga Contra-
punct 5 voc. fol. 179: Ad nuptias D. Jo-
seph Hettleri u. j. D , affinitatis ergo so-
rorius C. L. concinnavit, 23/4 1594. Text:
Dulcis amor, pietas, 5 voc.
Leihnitz. Gottfried Wilhelm,
Freiherr von, der bekannte Philo-
soph, geb. 6. (1.) Juli 1646 zu
Leipzig, gest. 14. Nov. 1716 zu
Hannover. Er erstreckte seine
Untersuchungen auch auf das Ge-
biet der Musik und zwar im Fache
der Musikgeschichte, des Rhythmus
und der Akustik, wovon eine in
Hannover sich befindende nach-
gelassene handschriftl. Abhandlung
Kunde giebt. Auch in seinen
Epistolae ad diverses Nr. 154 be-
findet sich eine Abhandlung: Mu-
sica est exercitium arithmeticae
occultum nescientis se numerare
animi. Zahlreiche Quellenwerke
über ihn verz. jedes neuere Con-
versations-Lexikon.
Leihnitz, Johann Georg, Pfarrer
zu Rasch und Vicarius in Altdorf,
gest. 3. März 1671. Der folgende
von ihm komponierte Gesang wurde
bei seinem Begräbnis gesungen
(Titel):
Eckel, Ob der eitlen Welt empfangen
und nach Jesu sehnlich -getragenes Ver-
lan^^en des . . . Nürnbg. (1671) Felfsecker.
4 BU. P. in 4". Weg mit dir, du falsche
Welt, 6 Stroph. [ß. Zw.
Leichteuberger.
120
Leighton.
Leichteuberger, Johann, von
1570 ab Organist beim Bischof von
Strafsburg in Zabern (Stadtarchiv).
Leidel, Franz, geb. 1761 zu
Schwarzkostelecz in Böhmen, Todes-
datum unbekannt. Ein bedeuten-
der Oboist und tüchtiger Musiker
zu Prag, wo er im Theaterorchester
und an der Metropolitaukirche an-
gestellt war, auch sich öfter in
Konzerten hören liefs (Dlabacz).
Leidel, Johann Heinrich, geb.
1761 zu Erfurt, gest. 1839 zu Ber-
lin, seit 1790 Opernsänger am
Kationaltheater zu Berlin, später
Chordirektor, Gesanglehrer am
Friedrichsstift und Direktor der
Militär-Liturgiesänger. 1830 zog
er sich von der Oper zurück
(Ledebur).
Leidesdorf, Max Joseph (viel-
fach mit F. statt J. bez.). Da er
am 26. Sept. 1839 zu Florenz ge-
storben ist (nach Wurzbach. Becker
3, 107 schreibt 1840) und 1819
schon sein op. 100 herausgab, so
lässt sich annehmen, dass er min-
destens um 1780 geb. ist. Im
Anfange des 19. Jhs. trat er in
Wien als Klavierkomponist auf
und fand beim Publikum grofse
Anerkennung, da er es verstand,
dem Fassungsvermögen des grofsen
Haufens seine Kompositionen an-
zupassen und errang sich bei der
Kachwelt den sehr zweifelhaften
Ruf eines Modekomponisten. Um
nun auch den Gewinn seiner gang-
baren Ware ganz einzuheimsen,
verband er sich 1822 mit Igyiaz
Sauer, der schon längere Zeit einen
Kunstverlag in Wien besafs und
vertrieb nun im eigenen Verlage
seine Kompositionen. 1828 trenn-
ten sich die Genossen und jeder
führte allein eine Handlung. Später
siedelte er sein Geschäft nach Flo-
renz über, welches auch noch eine
Weile nach seinem Tode fortbe-
stand, denn die von Picchianti,
Giorgetti u. a. begründete Zeitung
,,Rivista musicale'" ti'ägt bis 18-42
die Firma Leidesdorf's. Zahlreiche
Urteile findet man in der Wiener
und Wien, Allgemeinen Musik-
zeitung. Die Opuszahlen lassen
sich bis 166 verfolgen. Seine
Werke einzeln anzuführen halte
ich nicht für wert genug, daher
verz. ich nur die Bibliotheken, wo
sich einige befinden:
B. B. op. 14 ein Trio, Haydn gew.;
anderes in op. 70, 101, 127 u. 136, Klavier-
sachen u. Lieder.
Berlin K. H. besitzen Klavierpiecen u.
Arrangements.
Dresd. Mus. 1 Messe im Autogr. 3stim.
mit Orch. P. gez. mit Firenze 1840.
op. 75 eine Sonate, op. 98 Tar. Selam
ein Unterhaltungsblatt u. a.
B. M. Eine Rondo und eine Sonate
op. 97 u. 112.
Musikfr. Wien haben seine Drucke fast
komplet.
Die Hofb. Wien besitzt sein Poiti'ät.
Leiding, Oeorg Dietrich, geb.
zu Bücken bei Hoya am 23. Febr.
1664, gest. 10. Mai 1710 zu Braun-
schweig, wo er seit etwa 1684
Organist an den Kirchen St. Ulrich,
St. Blasius u. St. Magnus, an denen
vorher sein Lehrer Jakob Bölschen
angestellt war (Näheres bei Walther
u. Gerber 2).
Leighton, Sir William, Gentle-
man am Hofe der Königin Elisa-
beth und Jakob I., siehe das fol-
gende Druckwerk; er lebte am An-
fange des 17. Jhs. und ist bekannt
als Dichter und Herausgeber des
Samlwkes:
The tears or laraentacions of a sorrow-
fuU sovle, comp, with musicall ayres &•
songs, both for voyces and diuers Instru-
ments, set fooith by . . ., Knight, one of
his Majesties honourable Band of Gentle-
men Pensioners. And all Psalmes that
consist of so many feete as the fiftieth
Psalnie, will goe to the four partes for
consort. London 1614 Wni. Stansby. fol.
[br. Mus. R. C of Mus. B. Scheurleer.
Leim.
121
Leister.
Enth. 53 Gesänge von Dr. Johu Bull,
Wni. Byrd, John Coperario, John Dow-
land, Alf. Ferabosco, Tho. Forde, Orl. Gib-
bons, Nath. Giles, Edm. Hooper, Rob.
Johnson, Rob. Jones, Rob. Kendersley,
Leighton 8, Th. Lupo, John Milton, Alart.
Pearson, Franc. Pilkington, Timolphus
Thopul. John Ward, Tho. WeeUces und
John Wilbye. 7 Gesänge sind mit 6 In-
strumenten begleitet und in Tabulatur
notiert.
L. soll zur Zeit im Gefängnis gesessen
haben.
Leim, Jakob,
bekannt durch 2 Messen zu 5 St. mit
Bc. im Samhvk. 1628 (Eitner 1).
Leimberer (Leinberer), D. Ale-
xauder,
ist durch 3 Motetten zu 2 und 3 Stirn,
mit Bc. im Samlwk. 1627 u. 1627 a bekannt
(Eitner 1).
Leiser, Josepli, Tenorist an der
Hofkapelle in Wien von 1767 bis
1770 (Köchel 1, 1136).
Leislein, Tobias, um 1612
Mäuner-Altist an der Hofkapelle
in Dresden mit 140 Gld. Gebalt
(Fürstenau 1, 47).
Leisiier, Cliristopli Friedricli,
gab heraus;
De eraditione musica schediasma episto-
licum Joannis Matthesonii. Accedimt
ejusdem literae ad V. C. . . de eodem argu-
mento scriptae. Hamburgi 1732 ap. Fel-
gineri viduam. 4'^. [Brüssel 6879.
Leisriug, Volkinar, geb. zu
Gebstedt (AVeimar, Rofsla), gest.
1637 zu Buchfarth bei Weimar,
nach dem Kirchen buche. Studierte
um 1611 in Jena Theologie, wurde
Rektor zu Schkölen bei Naum-
burg. Auf dem Drucke von 1615
nennt er sich Ludi moderatorem
m Schkölen. 1619 Pastor zu Nohra
bei Weimar und 1626 Pfarrer zu
Buchfarth (Gerber 2). Er hat eine
Festrede, ein Lehrbuch und Kom-
positionen herausgegeben. Die
erstere ist betitelt:
Corona musices quam ex lectissiniis
et suavissimis, ac ex Musaium charitumque
viridario decerptis flosculis, cum autiqui-
tatis dignitate . . . Jena 1611 Weidner.
2 Bog. in 40. Eine Festrede, die nach
Walther affektiert geschrieben ist und
doch nichts Besonderes enthält. [B. Br.
Lübeck. Kopeuhag. Musikfr. Wien.
Breviarium aiiis musicae oder kurtzes
vnnd einfeltiges Musikbüchlein für die
jungen Knaben . . . fragweise gestellet,
jetzo aufs newe vbersehen und vermehret.
Jehna 1615 Weidner. 8"^. Nach der
Dedic. muss die 1. Aufl. 1611 erschienen
sein. [Lund.
Strenophonia oder ein new Jahr Ge-
schenck, in welchem XXI. newe Jahrs
Gesänge, lateinisch vnnd deudsch, mit 4,
5, 6 vnd 8 Stirn, elaboriret . . . zum
Druck verfertiget durch . . . Jehna 1615
Weidner. [Dresd. Dreikönigskirche : A. 5 a.
— Ausg. Erffurdt 1628 Dedekind, Verlg.
von Sigm. Hopffen. 6 Stb. 4". [B. Br.
Cymbalum Davidicum . . . Newe geist-
liche Gesenge . . . mit 5. 6. vnd 8 Stim. . .
Auffs new corrigiret vnd augiret. vnd
zum andermal in Druck verfertiget. Erfurt
1619 Wittel. Verlag von Birckner. 8 Stb.
4''. 35 Nin. Nach der Dedic, erschien
die 1. Ausg. 1611. [B. B. Elbing. Basel
7 Stb. B.Lpz. fehlt 7 a. Proske. Wol-
fenb. 8 Stb.
Taedoe nuptiales in 16 anmutigen Hoch-
zeitsgesängen mit 4, 5, 6, 7 vnd 8 stim.
Erffurdt 1624 Wittel. [B. B: T, in 40.
unter dem Namen Leisring besitzt die
B. B. einen Druck ohne Ort und Datum,
der eine 8 stim. Weihnachts-Cantate ent-
hält. Fraglich, ob obiger Leisring ge-
meint ist.
Ms. 0. Sign. Hds. von Gräffenhain 1643,
8 Stb. hoch 40. Nr. 22: Maria aber stund
auf 6 voc. Nr. 39, Sihe, eine Jungfrau,
6 voc. Nr. 44 Zu Bethlehem 6 voc. —
Ms. T 126 Gesge. in moderner P. — W 101
Maria aber stund auf 6 voc. Part. [B. B.
Ms. B. M. Trotz sei dem Teufel, 8 voc.
mod. Part.
0 fiiii et felice rex, 8 voc. P. Ms.
1264, 5. [B. Dresden.
2 Motetten zu 5 St. Ms. P. [B. Lpz.
2 Choräle zu 6 u. 8 Stim. im Gothaer
Cantioual 1646 und 1 im 2. Tbl. 1655.
In neuen Ausg. 2 Gesge. (Eitner 2).
Leifs, Konrad, Zeit unbekannt,
im Conserv. zu Brüssel 9 Menuetts
für Klavier im Ms.
Leister, Joacliim Friedrich,
geb. um 1740 zu Wittstock, war
seit 1770 Redakteur des Ham-
burgischen unparteiischen Corre-
spondenten und Verfasser zahl-
Leitdorf.
122
Lejeune, Claudin.
reicher Kritiken, ein guter Klavier-
spieler, feiner Beurteiler und mit
Em. Bach sehr befreundet (Ger-
ber 2). Fetis fand in Wiener Ver-
lagskatalogen Flötenpiecen von
einem F. Leister angezeigt, ich
glaube nicht, dass sie dem obigen
angehören.
Leitdorf, ... ein um 1747
lebender Komponist in der mark-
gräfl. Kapelle zu Bayreuth (Gra-
mer 3 letztes St. 110).
Leite, Antonio da SilAa, ein
Komponist aus dem Ende des 18.
Jhs., der anfänglich als städtischer
Kapellmeister zu Porto, später an
der dortigen Kathedrale thätig war.
Vasconcellos zeigt von ihm theo-
retische und praktische Werke
ohne Fundort an, bekannt ist mir
nur:
Estudo de Guitarra eni que se expoe
0 modo mais facil pai'a aprender este
instruniento, dividido em duas partes. A
primeira contem as principaes regras da
musica . . . A segunda as da guitarra . . .
ajunta huma colletx'äo de Miuuetes, Mar-
chas, Allegros, Coutradani;'as ... Porto
1795 A. Alv. Ribeiro. 1 vol. fol. 40 S.
Text, 23 Bll. Musik. [Brüssel. Liepm.]
Porto 1796, fol. 40 S. Text, 23 Bll.
Musik. [Brüssel.
Vasconcellos selbst besitzt: Hymno
patriotico a grande orchestra, cantado pela
primeira vez no real theatro de S. Joäo,
da cidade do Porto, no dia em que se
festejou a coroa^äo de S. M. F. o Senhor
D. Joäo VI. 1820. P. Paris, Pleyel et
fils aine.
Liepmannssohn besafs 1900: Rezurao
de todas as regras e preceites da cantoria,
assim da musica metrica como do canto-
chäo. Dividido em duos partes. Porto
1787 Ribeiro. 4". 43 S. mit Taf.
Leite, F. (?) Griovaniii,
ist in Amante Franzoui's I nuovi fio-
retti 1G07 mit dem 3stiin. Gesänge: „0
lumi, 0 chiare stelle" vertreten.
Leitjseb, ... Hochfürstl. Salz-
burg. Waldhornist, gab mit dem
Violin-Virtuosen Holxhoqen am 19.
und 22/6 1770 in Frankfurt a/M.
Konzerte (Israel 51).
Leitiieb, Heinricli, 1608 Bas-
sist an der Hofkapelle in Stuttgart
(Sittard 2, 39).
Leitiier, Crottfried. Gerber 2
erwähnt einen L. ohne Vornamen,
von dem um 1800 die Oper
Eduard in 2 Akten gegeben wurde.
Von obigem besitzen die Musikfr.
in Wien das Lied:
Des Sängers Braut. Ob dies derselbe
L. wie der Opernkoinponist ist, lässt sich
bis jetzt nicht feststellen.
Lejeune, Antliony, junior, Zeit
unbekannt, gab heraus:
1. Messe. Part. London, qufol. [R.
C. of Mus.
2. Sacred music, for the offertory &
benediction , composed . . . London , fol.
[Glasgovi'. (Wenn die englischen Kataloge
den Verleger mitteilten, so hätte man ein
vorzügliches Mittel die Zeit festzustellen.)
Le Jeune, Blasius, Imbault in
Paris verlegte Duos für Violine
von ihm.
Lejeune (Le Jeune), Claudin
(Claude). Geb. zu Valencienne,
wie auf den Titeln seiner Werke
öfter zu lesen ist. Fetis sagt um
1540, Bouton 1528, was richtig
ist, lässt sich bis heute noch nicht
entscheiden. Leider ist auch der
Druck, den seine Schwester Cecile
nach seinem Tode herausgab, un-
datiert, doch gab sie noch 1602
und 1608 2 Bücher von je 50
Psalmen ihres Bruders heraus, so
dass man ziemlich sicher die Zeit
seines Todes ans Ende des 16. Jhs.
setzen kann. Der bis jetzt be-
kannte früheste Druck ist der von
1564 (Dix Pseaumesj, das Geburts-
datum 1540 liefse sich danach
wohl annehmen. Auf den Druck-
titeln wird er öfter als Komponist
der Kammermusik des Königs von
Frankreich bezeichnet (Compositeur
de la musique de la chambre du
Roy). Fetis widmet ihm einen
längeren Artikel ohne ein Resultat
zu erreichen. Ernest Bouton gab
Lejeune, Claudin.
123
Lejeune, Claudin.
eine Biographie über ihn heraus
(Valenciennes 1845 Henry. 8° mit
Portr.), die aber auch wenig bietet
und noch dazu manches ganz ün-
erwiesene bringt, wie seinen Aufent-
halt am baierischen Hofe um 1559.
Dass er ein Verehrer der Eefor-
mation war, ist ebenso unerwiesen,
denn die Kompositionen der Psal-
men war zu der Zeit noch kein
Zeichen des Abfalls. Siehe auch
Douen, Clement Marot 1878 (Am-
bros 8, 343 Urteil. Hawkins 3,
204 sein Portr. von 1598). Die
folgende Bibliographie wird noch
sehr der Nachhülfe bedürfen, be-
sonders in der Bestimmung der
mehrfach wieder abgedruckten Kom-
positionen. Ohne einen Vergleich
der Tonsätze wäre dies aber ein
vergebliches Bemühen. Fetis verz.
noch andere Werke, doch ohne
Fundort, daher ohne Wert.
Dix Pseaumes de David, novvellenient
composez ä 4 p. en forme de Motets.
Auec vn Dialogue a scept (?), par Clau-
din le Jeune. Contra, Abbildg., A Paris
1564 Adr. le Roy, & Rob. Ballard. qu4»
10 Ps. in mehreren Teilen u. der Dialog
S. 18 (Ps. 96 in 3 Teil, 102 in 5 Teil.,
135 in 3 T., 88 in 3 T., 57 in 2 T. etc.
Dialog: Je suis religion). [B. B : Ten. Altus.
Pseaumes mis en rausique ä 4 paiiies.
Paris 1580. [Upsala 4 Stb.
Dodecacorde, contenant douze Pseau-
mes de David, mis en musique selon les
12 modes, approuuez des meilleurs au-
theurs anciens & moderne, ä 2, 3, 4. 5,
6 & 7 voix. Rochelle 1598 par Hierosme
Haultin. 6 Stb. qu40. Enthält nach dem
Augsburger Exemplar nur 12 fünf st. Ps.
von L. ; vorhanden Dessus u. Second-
Dessus. Ein 2tes Ex. im R. C. of Mus.
zu 6 Stb. kenne ich nicht genauer. —
Paris Nat: Taille, Basse-Contre, 5 a. 6 a.
— ■ br. Mus. kompl.
1. liv. cont. 50 Ps. ä 3 pt. (ed. Cecile
le Jeune) Paris 1602 Ballard. [br. Mus:
B. in qu40. Paris Nat.
2. liv. dito. 1608 (ed. von seiner
Schwester Cecile). [br. Mus. 3 Stb. Paris
Nat.
3. Uv. ed. Cecile, dito 1610. [br. Mus.
3 Stb. Paris Nat.
Pseaumes en vers mezvrez mis en
musique, A 2. 3. 4. 5. 6. 7 & 8 parties.
Par . . . Paris par P. Ballard. Ediert von
seiner Scwester Cecile le Jevne, ohne
Datum u. Ort. Lej. ist bereits tot. Ent-
hält Ps. 1—15, 33, 101, 114, 115, 130,
136, Benedictiou, Action, Te Deum. 36
Bll., öfter sind mehrere Strophen bear-
beitet. [B. M : Basse - Contre. br. Mus:
Haute-C. T. Basse-C.
Les 150 pseaumes de David ... ä 4
pties. Paris 1613 Ballard. [Paris Nat:
Haute-Contre.
Les Ps. de David, mis en mus. ä 4 et
5 pts. Geneve 1627 de Tournes. 5 Stb.
40. [br. Mus. Paris Nat: Basse-Contre.
Brüssel: B.-C.
Ambrosii Lobwassers Psalmen Davids,
mit 4 (bisweilen 5) anmutigen Stimmen
des hochberühmten Claudius Le Jeune . . .
Amst. 1646 Elzevier. 3 pari. 1 vol. 12".
Mit L. Porträt. Vorwort v. Pet. Scholl.
[Brüssel 1436. B. Lpz. B. Hbg.
— Die Psalmen Davids sampt aller-
hand Fest -Kirchen und Haufsgesängen.
Basel 1659 Genath's Wittib, kl. 8". [B. Lpz.
Les 150 pseaumes de D., mis en mus.
ä 4 parties, par Claude Le Jeune. Paris
1650 Ballard. 4 Stb. quS«. [Briissel
1449. R. C. ofMus. B.ß:C. T. br.
Mus: B.-Contre.
De CL Psalmen Davids, in muzyck
gebracht op 4 en 5 stem. door ... ge-
boien van Valentiennes ... Nu eerst met
den hoUandschen Text . . . Schiedam, gedr.
by Laurens van der Wiel (1664) 1665.
5 Stb. kl. 80. [C. P. B. Leyden. Brüs-
sel 1509.
The 1. twelwe Psalm in 4 pts. . . .
adapted to the english version . . . Lon-
don c. 1780. fol. [br. Mus.
Andere Gesänge, geistlich und loeltlieh.
Missa ad placitum . . . cum 5 et 6
vocibus. Lutetiae 1607 P. Ballard. Chorb.
in fol. [br. Mus.
Livre de Melanges de C. Le Jeune, ä
4. 5. 6. 8 et 10 parties. Anvers 1585
Chr. Plantin. 6 Stb. 4« gegen 127 und
135 S. ä Stb. Enthält allein an italie-
nischen Gesängen 38 (leider giebt Vogel
die übrigen nicht an. Es befmden sich
noch Chansons, Motetten und ein Echo
zu 10 St. darin). [B. M. B. D. Marienk.
Danzig. Darmst: 6 a.
— Meslanges de la mus. de . . . ä 4.
5. 6. 8 et 10 pts. Paris 1586. 6 Stb.
40. [br. Mus.
— Meslange de ia mus. de ... ä 4.
5. 6. 8. et 10. part. Paiis 1607 P. Bai-
Lejeune, Claudin.
124
Lern.
lard. 6 Stb. qni^. 27 Chans., 36 Can-
zonetten, 7 lat. Motetten. [B. M: Basse-
Contre. 58 BIl. in 4«. B. Br. kompl. br.
Mus: Haute-C, T. Bass-Contre.
Airs, mis an niusique ä 4 & 5 p. Paris
1594 Je Roy & la veufue R. Ballard. 5
Stb. ? qu8". 42 Airs mit vollständigen
Texten. [Wolfeub: Sup. Briissel Sup.
Contrat. Ten.
Le Printemps de .... natif de Yalen-
tienue, compositeur de la mus. de la
chambre du Roy, ä 2. 3. 4. 5. 6. 7. & 8.
part. Paris 1603 p. la veufue R. Ballard
& son fils Pierre Ballard Imprim. [B. M:
Basse-Contre 42 Bll. in 4''. Brässel ib.
ohne Jahr: Haute-Contre. Buckingham
Palast kompl.
Airs ä 8. 4. 5. et 6 part. 2 livres j
(ed. Cecile le Jeune). Paris 1608. quB". j
[br. Mus : Super.
Second livre des Meslauges ä 4 — 10
part. Ib. 1612. qu4*'. Dedic. von Judith
Mardo. [br. Mus: Haute-C, T., Basse-C.
Glasgow.
Fetis zeigt noch eine Ausg. von 1617
an, die folgende Gesge. enthalten soll: 15
Chans, zu 4 St., 7 Madrigale zu 4 St.,
12 Chans, zu 5 St., 2 Canons u. 5 Chans,
zu 6 St., 2 Chans, zu 8 St, 2 Ps. zu 5,
ein Motett in 8 Teil, zu 4 St,, ein Mot.
zu 5. Magnif. zu 4, 5 u. 7 St.. ein Mot.
zu 10, eine Fantasie zu 4 u. eine zu 5 St.
Octonaires de la vanite, et inconstance
du monde, mis en mus. ä 3 & 4 pts.
Paris 1606 P. Ballard. [B. M: Dessus in
4P. br. Mus. 4 Stb. Buckingham Palast.
— Octonaires de la vanite et incon-
stance du monde, mis en mus. a 3 et 4 p.
Paris 1641 P. Ballard. 4 Stb. qu4".
[Glasgow 1 Stb. br. Mus. kompl.
In alten Samlwk. 60 Gesge., besonders
reich an Chansons (Eitner 1). Aufserdem
in Gastoldi's Italiaansche. Amst. 1657:
0 que c'est chose belle. Fugue ä l'uni-
sono apres deux tons, ä 5.
In neuen Ausg. 17 Gesäuge, Psalmen
und einige Chansons (Eitner 2), aufser-
dem in Maldeghem, Tresor 1893, 29 annee:
12 Chansons a 4 ptie.
Manuscripte :
A ton bras, Psaume, 3 voc. Ms. 1943
in P. [R. C. of Mus.
7 Psalmen aus den Octonaires 1610?
u. 3 Chans, zu 3 u. 4 Stirn, in Kopie,
Ms. 107. Andere Kopien von Psalmen
in Ms. 112. elf Nrn. zenstreut Ms, 163,
Ms. 179 dreifsig Ps. zu 3 Stim. Ein
voUst. Psalmenb. mit 4 stim. Sätzen von
L. u. Goudimel in Ms. 95. [Cambridge FW.
Mss. B. B. in Z60, 8 Stb. 17. Jh. 3. 59
Sancti Spiritus adsit c. 2. et 3. p. 8 voc.
W95 in P. „Zu dir Herr thu ich" 4 voc.
Im br. Mus. in neueren Part, iu Mss.
221. 224. 227 spartiert von Bumey und
in Ms. 238 von John Immyns spaiiiert.
In Oxford Chr. Ch. 3 Mot. ä 4 im Ms.
In Hove's Lautenbuch von 1601 sieben
Piecen.
Le Jeuiie, Henri, Merseune in
Harmonie universelle, liv. IV, Traite
des instrum. (1636, 2. Bd. letzte
Abtlg.) nennt ihn Henri le jeune
und teilt S. 186 eine fünfstimmige
Fantasie für Streichinstrumente mit.
Le Jeusne, Baiulechon, um
1525 Sänger a/d. Kapelle Karl V.
zu Toledo; ist bis 1531 zu ver-
folgen (Straeten 7, 303).
Le Kaiiige, Jacob de.
Im Ms. 1100. B.B. Samlbd., Part.
letztes Stück (der Name fälschlich von
Espagne als Beshainge gelesen) ein Salve
salvator pater misericordiae, Alto solo c.
2 Instr. et Org. 3 Bll. Ende des 17.
bis Anfg. des 18. Jhs.
Lekeiit, Vincent, Kleriker und
Sänger am Hofe Charles VII. von
Frankreich (Thoinan 64).
Lelei, G. S. ist Löhlein.
Le Long, ... war um 1725
Bassist a/d. Hofkapelle zu Ludwigs-
burg (Stuttgart). Sittard 2, 120.
Lelii, . . . ein Franzose an der
Wende des 18/19. Jhs., wahr-
scheinlich zu Paris lebend, ist im
br. Mus. mit den Drucken ver-
treten.
1. Idylles et Romances, extraites de
l'ouvrage intitule „Les Fleurs'' par Mr.
C. Dubos (in Musik gesetzt von L. und
Guichard). Paris 1808. 8°. 2. 3 Hym-
nfn, Paris 1793. 3. 1 Roraance im
Einzeldruck. In B. M. 1 Romance im
Journal des Troubadour. — In Berlin K.
H. Xr. 2682 „Mon oeil n'entrevit jamais".
Romanze mit Klav. Ms.
Lern, Peter Mandrup; Gramer
2, 45 schreibt Lemm und den
Vornamen Mandrup teilt nur die
Lpz. Ztg. 8, 573 mit. In den
Lexika fehlt er. Geb. um 1753
zu Kopenhagen, Violinist, Schüler
Le macherier.
125
Lemaire, Louis.
von Hartmann, um 1785 Solo-
spieler au der Kgl. Kapelle zu
Kopenhagen. Hatte vorher auf
Kgl. Kosteu Stil dienreisen gemacht
und kam als vollendeter Virtuose
1783 zurück. Die Lpz. Ztg. nennt
ihn 1806 Prof. der Musik in
Kopenhagen. Beide Gerber führen
einige Kompositionen von ihm an.
Gramer 2, 1315 zeigt 12 Menuets
f. 2 V. an.
Le inaeherier, s. Criiillermus
Magnus.
Lemaire (Le Maire), ... ein
französischer Musiker, wahrschein-
lich Ende des 16. Jhs. geboren,
ist von Mersenne (Harmonie uni-
vers. 19 p. 342) als Erfinder der
siebenten Silbe xa für die Solmi-
sation genannt. In Deutschland
trat dieselbe Bestrebung schon
Ende des 16. Jhs. hervor und
Galvisius u. a. suchten dadurch
das umständliche Hexachord zu
beseitigen. In der Kgl. Kapelle zu
Paris gab es zur Zeit Louis XIII.
unter den Violinisten einen Guil-
laiime Le Maire^ vielleicht ist es
derselbe (Fetis).
Le Maire l'aine, gab heraus:
Premier livre de Senates pour le Vio-
lon, avec la basse continue. Paris 1739
ches l'autheur. P. fol. 35 S. [besals
einst Liepra., vielleicht ist es von Louis L.
Le 3Iaire, Andre, um 1-157 bis
c. 1467 Organist des Grafen von
Angouleme, Jean d'Orleans zu
Paris (Prost 435).
Lemaire, Charles, ein Haute-
contre (Altist, resp. Männeraltist)
an der Hofkapelle Louis XIV. von
Frankreich, trat 1669 ein, zog sich
1702 zurück und starb 1704.
Fetis verz. 4 Samlg. Airs, Cantates u.
Motets gedr. von 1674—98. Bekannt sind
nur: Airs serieux et ä boire ä 2 et 3
parties . . . Paris 167-4 Ballai-d. qur20.
[Paris Nat: Basse.
Siehe -Louis Lemaire.
Lemaii'e, Louis, nennt sich
Maitre de musique und lebte in
der ersten Hälfte des 18. Jhs.
Fetis kennt ihn nicht. Die Biblio-
theks-Kataloge dagegen stellen ihren
sämtlichen Besitz an Kompositionen
unter Charles Lemaire, der in der
2ten Hälfte des 17. Jhs. lebte u.
zwar aus dem einen Grunde, weil
die Drucke keinen Vornamen
nennen. Da Fetis den Louis nicht
verzeichnet, wird daher kurzweg der
Vorname Charles genommen. Das
Unterscheidungszeichen zwischen
Charles und Louis kann nur allein
die Jahreszahl bilden. Nachweis-
bar sind von Louis:
Les quatre saisons, Cantates fran?. ä
1 et plusieur voix, avec simphonie & Sans
simphonie. Liv. L Paris 1724 Fauteur.
fol. P. 4 Can taten, [ilodena.
3me recueil d'airs serieux et a boire,
Vaudeville et ronde de table. Jan. Fev.
Mars. Paris 1727 l'auteur. qu4". Arien
mit Instr. u. Bc. [Modena.
Hebe. Cantatille 1733. Paris, J. B. C.
Ballard. quS». [br. Mus.
Cantatilles par un Dessus avec Violons
et flütes. Paris 1733 Boivin. qu4°.
[B. Wageuer besitzt die Hefte:
La toilette de Venus 1744.
La someille de Climene 1734 Nr. 15.
L'este. 1733 Nr. 8.
Le Triomphe de Bachus 1741 Nr. 39.
La Cascade de St. Cloud 1748.
La Yictoire Nr. 52.
Le fetes Champetres 1747 Nr. 55.
L'annee merveilleuse Nr. 62.
Les effets de l'absence. Cantatille av.
acc. de flutes . . . Paris 1735. P. [Darmst.
Sapho. Cantatille av. acc. de V. et
Fl. Paris 1741. P. [Darmst.
L'indifference. Cantatille sans acc.
Paris 1741. [Darmst.
In der Bibl. Kgsbg. Cantatille „C'est en
fait, je vous quitte inconstante Isabelle''
pour 2 V. une vois et Bc. par Mr. Le-
maire. Ms. in qufol.
In der B. des Conserv. zu Paris be-
finden sich (ohne Vornamen) 7 voll.
Cantatilles und Psalmen Davids. — Re-
cueil d'airs serieux et ä boire. — Motets
et Concerts spirituels. Les quatre Saisons
cantates avec des choeurs. Da der Kat.
weder Druckort, Jahr noch genauen Titel
angiebt, so kann auch ein und das andere
"Werk Charles zugehören. Eine Anfrage
Leinaire, Louis.
126
Le Maistre, Matthaeus.
bei der BiWiotheks-Verwaltung wird stets
mit der beliebten Abweisung beantwortet:
nicht vorhanden.
In Ballard's Meslanges von 1727 einige
Sätze,
Im br. Mus. unter Charles gestellt :
Ariana. Cantatille . . . avec acc. de
Flüttes , Violons et Hautbois . . . Gravee
par Duraont. Paris 1732 chez l'Auteur.
qu80.
L'Aurore (Titel wie vorher). Paris
(1733) J. B. C. Ballard. quS".
La Bergere impatiente ... Ib. (1733).
qu8".
La Constance . . . Gravee par Mlle.
Louise Eoussel. Paris, laute ur. quS".
Les effets de l'Absence . . . Gravee
par L. Hue. ches l'auteur. Paris 1735.
qu80.
Epithalame ... Ib. 1738. qu80.
Le Jour ... Ib. 1743. qu8".
L'lnconstance . . . sans accompagn. Ib.
1738. qu80.
L'Indifference . . . s. acc. Ib. 1741.
qu8".
Les plaisirs champetres. 2me Musette.
Cantatille ... av. acc. de Musette, Vielle,
Fhites, Violons ... Ib. 1738. quS».
Psiche . . . av. acc. de V. et Fl. . . Ib.
1741. quS".
Le rendez-vous Pastoral. Cantatille . . .
sans accomp. Ib. 1738. qu8'^.
Le sacrifice d'amour ... Ib. s. a. Gra-
vez par Mlle. L. Roussel. qu8o.
Sapho ... av. acc. Ib. 1741. qu8''.
Le Somnieil de Cliniene ... av. acc.
Paris (1733) Ballard. (Text von Laffi-
chard). quS''.
Orphee. Cantatille . . . pour un Dessus,
av. acc. de V. et Flute . . Gravee, p. Mlle.
Bertin. Paris 1743 l'auteur. (\vßP.
Nur die eine Cantatille „Hebe" Text
von Laffichard, avec accomp. Paris
(1733) Ballard. quS», ist mit Louis Le-
maire gez.
Lemaire, Nicolas;
im br. Mus: 6 new cottillons and six
Country Dances with three . . . Minuets
. . . London c. 1770 printed for R. War-
num. qu40.
Le Maistre (Maitre), FraiKjois,
seit 1561 Kapellan und Sänger an
der spanischen Hofkapelle, wo er
sich in den Listen bis 156.S ver-
folgen lässt (Straeten 8, 40).
Le Maistre, Gerard, wird am
10. Mai 1631 als Chorsänger an
St. Martin zu Ypres erwähnt (Strae-
ten 2, 273).
Le Maistre, Jacob, bekannt
durch den Gesang:
Laudate nomen Domini (Lobett den
Allmechtigen Gott) 4 voc. 6 Stb. um
1600 geschrieben, Ms. 12 in B. Br.
Le Maistre, Mattliaeus, ein
niederländischer Meister und seit
Michaelis 1554 Kapellmeister an
der Hofkapelle in Dresden; wird
am 24. Juni 1568 pensioniert
(Scandellus wird sein Nachfolger)
und stirbt vor April 1577 zu Dres-
den. Da er aus Lttttich einen
Sängerknaben nach Dresden mit-
brachte, liefse sich annehmen, dass
er in Lüttich bis dahin lebte. Otto
Kade hat über ihn eine Biographie
veröffentlicht (Mainz 1862 Schott's
Söhnen); leider sind darin soviel
historische Verstöfse, dass man ein
gut Teil als unbrauchbar bei Seite
lassen und da er Mathias Her-
mann Werrecorensis mit obigem
verwechselt, seitenweis streichen
muss. Auch sonst kommen noch
falsche Namen und Namens Ver-
wechslungen vor, wie S. 1 Jhan
Gero mit Maistre Jan, S. 7 lies
Rupsch für Ruppich. Seite 31
sind die Villoten von Mathias Her-
mann zu streichen. Das Beste
sind die Musikbeilagen, wenn man
nämlich die Mathias Hermann an-
gehörenden Tonsätze von Matthaeus
Le Maistre's trennt. Aktenstücke
siehe die Generalreg. zu den Mo-
natsheften. Von seinen Kompo-
sitionen sind nachweisbar:
1563. Catechesis numeris inclusa et
ad puerorum captum accommodata, 3 voci-
bus comp, a Matthaeo le Meistre Belga
. . . Noribg. 1.563 Joan. Montanus et Neu-
berus 3 Stb. qu8". Inhalt bei Kade
S. 38 ff. [B. M: 2 Disc. u. pars infima.
Im br. Mus. ebd. eine Ausgabe von 1559,
nur Pars infima vorhanden.
1566. Geistliche vnd weltliche teutsche
Geseng mit 4 und 5 Stim. . . Witteberg
Le Maistre, Matthaeus.
127
Lemeuu, Chiistoph.
1566 Joh. Schwertel. 5 Stb. qu4''. 92
Gesge. bei den 6stim. ist die 6 a vox
eingeschoben. [B. M. B. B: fehlt Ten.
Heilbronn fehlt B. Eostock, Stb. ?
1570. Liber 1. sacraruni cantionum
(quas vulgo Moteta vocant) ab ... 5 voci-
bus comp. . . Dresdae 1570 Giinel Monta-
nus. 5 Stb. cixiVK 15 Nrn. [B. M. B.Zw.
Löbau. B. Kgsbg: D. A. B.
1577. Schöne vud aufserlesene: Deud-
sche vnd Lat. Geistl. Gesenge, auff 3
Stirn. . . Drefsden 1577 (Gimel Bergen).
3 Stb. qu4o. 24 Gesge. [B. L. B. Zw.
Dreikönigskirche in Dresden: Media und
Infima vox. Bologna im Ms. F. fol.
In alten Samlwken. 5 lat. Gesg., dabei
eine Messe (Eitner 1). Das Epithalamium,
Noribg. 1568 Montanas et Neuber (Eitner
1, 15681) besteht aus 6 Stb. und ist im
br. Mus. komplet. Unter Berg u. Xeuber,
Bd. 2, fehlt das Samlwk.). In Eiihling's
Orgeltab. 1583 ein Satz.
In neuen Ausg. 33 Gesänge, davon
sind die Battaglia und ViUota von Mathias
Hermann ^"errecorensis abzuziehen (Eitner
2). Aulserdem in Ambros' Musikgesch. 5
p. 421 zwei weltl. Lieder zu 4 Stirn.
Im Ms.
B. M. Missa praeter reram 6 voc.
Missa in feriis 4 voc. Missa sine nom.
5 voc. 24 Officien (Intraden, Grad. Com.)
zu 4 u. 5 St. in alten Chorbüchern. 4
Antiphonen zn 4 u. 5 Stirn. Chorb. u.
1 Motette.
B. Zw. Missa sup. Youliez memoire
6 voc. 6 Stb. — Missa sup. "\Yo der
Herr nicht baut das Haus, nur Cantus
vorh.
B. B. Ms. T36. 51. 91. Gesge in P.
Le Maitre, Pierre, Sänger in
der Kapelle der Königin Charlotte,
Frau Louis XI. von Frankreich,
von 1462—79 (Thoinan 69).
Leman, James, gab heraus:
A new metliod of learning Psalm-tunes,
with an instnmient of musick, call'd the
Psalterer. London 1729 G. Smith. 4".
Enthält Psalmen von J. Church, J. ^X.
("Weldon?), M. Hart, J. Clark u. W. Croft.
[br. Mus.
Lemareliand, Signor, ein Ver-
leger ,,ordinaire de Tacademie
royale de musique, Clottre S. Niclas
du Louvre'' ... in Paris, gab her-
aus:
Ailemandes nouvelles p. V. e B. re-
cueiliies ä Vienne en Autriche. I. recueil.
qufol. 12 S. [Schwerin F. Kat. 1, 84
Nr. 33.
Die B. des C. F. besitzt unter Le Mar-
chand Variations sur des airs communs.
Von einem Le Marchand^ der um 1780
zu Paris lebte, besitzt die Nationalbibl.
zu Paris unter Nr. 2990: Principes du
Galoubet, ou FI. de Tambourin. Paris
1787 Deslauriers. Er ist wahrscheinlich
derselbe, von dem die Variations sind.
Gerber 1 verz. von ihm 6 Violintrios und
6 Duos füi's Tambourin.
Le Marlot, Oeorges, Sänger in
der Kapelle des Herzogs Jean
d'Orleans, 15. Jh. (Thoinan 67).
Lemazurier, Pierre-David, ein
Schriftsteller, geb. 30. März 1775
zu Gisors, gest. 7. Aug. 1836 zu
Yersailles. Beamter in der Staats-
verwaltung, dann Sekretär an der
Comcdie-franQaise zu Paris, zog
sich 1830 zurück.
Fetis verz. von ihm 10 Jahrg. Theater-
Almanache: L'opiniou du parterre, 1803
bis 1813. Paris, 10 voll, in 18», die auch
über Oper u. Sänger Nachrichten geben.
Lemberger, Ferdinand, Violi-
nist an der Hofkapelle in Wien
mit 45 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Juni 1700 bis 30. Juni 1740;
von 1712 ab bezieht er jährlich
720 Gld. (Köche! 1).
Le Mee (Meer), Frauciscus de,
ein Flamländer, wird in den Listen
der päpstl Sänger im Jahre 1534
erwähnt und starb am 10. Juli
1535, begraben in der Kirche S.
Juliani Flamanorum (Viertel]. 3,
265. Reg. der Bausteine Haberl's 3,
p. 117. Straeten 6, 419 zwei Doku-
mente).
Le 3Ienu de Saint -Pliilbert.
Die Pariser Nationalbibl. besitzt
unter diesem Namen:
5 Cantatilles. Paris, l'auteur (1742).
Recueil d'airs serieux et ä boire ä une,
deux et trois voix. Paris. [Darmst.
Lemenu, Cliristoph, unbekann-
ter Komponist. Zu Paris gab es
um 1760 (Gerber 2 schreibt 1787)
einen Musikverleger, doch scheint
Lern es.
128
Lemire, Jean-Ant.
es sich hier um einen Kompo-
nisten zu handehi. Das british
Museum in London besitzt von
ihm:
1. Principes de musique, courts et fa-
ciles. Paris, qufol. [auch im C. P.
2. Motets sur les priocipales fetes de
rannee, ä 1 et 2 voix. Paris, fol.
3. Ariaue (La vielle, Hipponiene et
Atlaute, L'impatience, L'etincelle, L'himen)
cantatille . . . Paris c. 1750, fol. (Leider
giebt der hds. Kat. keinen Verleger an.)
Im C. P. unter Lemenu: un recueil de
motets, oü se trouve coronati flores.
Lemes, Andreas, aus Mainz,
lebte zu Mergentheim oder Marien-
thal, Stadt in Württemberg; er bez.
sich auf folgendem Drucke mit
„equestris ordinis Teutonicorum in
Yalle Mariae Phonasco & Harmo-
nista. Er gab heraus:
Neotericum opusculum musices. Quod
partim una, partim autem binis, teruis,
quaternisque pro commoditate musicorum
vocibus, non solum ad Organum, venim
etiam ad quoduis iustrumentorura . . .
Francofurti 1614 Wolfg. Richter, sumpt.
N. Stein. 5 Stb. in kl. 4». 23 lat. Gesge.
[B. Br: C Hofb. Wien kompl.
Li Phalese's Samlwk. Corona sacra 1626
ein Gesang.
Le Messier, siehe Messier, Ant.
Lemi^re, . . . Taine, Viohnist an
der Oper zu Paris, Schüler Ga-
vinies, trat 1751 ins Orchester und
zog sich im April 1771 zurück,
in welchem Jahre er auch starb.
F6tis verz. von ihm 2 Bücher So-
naten und 1 Buch Duos f. 2 V.
Lt'mi(>re de Corvey, Jean-
Fr^deric-Aiig-uste, geb. um 1770
zu Rennes, gest. 19. April 1832
zu Paris an der Cholera. War
Knabensänger a/d. Kathedrale zu
Rennes, trat dann als Volontaire
in ein Bataillon der Republik,
wurde Unterleutnant und kehrte
am 10. Aug. 1792 nach Paris zu-
rück, nahm Kompositionsunterricht
bei Berten und legte sich darauf
aufs Komponieren. Schon 1792
kam seine erste Oper „Les Cheva-
liers errants" auf die Bühne, der
zahlreiche nachfolgten. Mehrfach
machte er noch Feldzüge mit.
Seine Operetten hatten nur kleine,
meistens aber keine Erfolge (Felis
ausführlich, der auch 21 Opern u. a.
verz.). Nachweisbar ist die eine
komische Operette:
La Cruche cassee, ou les rivaux de
village, op.-com. en 1 a. (Paris 24/12 1819).
Paris, Petit. P. [Brüssel Cons.
23 Romanzen, Chansonettes, Barcarole,
teils im Ms., teils in Pariser Drucken.
[Mailand Cons.
Ouvertüre: La repi'ise de Toulon par
les rran(;'ais. Paris 1793 Imbault. Stb.
[Lübeck.
Auf einem Drucke von 1806 nennt er
sich ,,Capitaine Aide-de-camp de general
Thiebault gouvern. du pays de Fulde".
Die Komposition ist betitelt: La bataiUe
d'Jena gagree sur les Prussiens le 14. oct.
1806 Grande pieces de musique pour le
Pfte. Hbg., Böhme, qufol. [B. B. Lübeck.
Li den Anzeigen finden sich noch
Pfte.-Kompositionen in den Jahren 1807,
op. 36, und 1809.
Lemire , Grermaiii - Fraiii^'ois,
Sohn des Charles, geb. um 1726
zu Antwerpen, gest. 21. Juli 1813
ebd., 87 J. alt. Es muss fast zu
gleicher Zeit zwei Musiker dieses
Namens in Antwerpen gegeben
haben, denn 1731 wird einer als
Chorsänger an der Kathedrale an-
geführt, der noch 1782 erwähnt
wird, und der obige war Violinist
an der Kathedrale um 1782 und
seit 1772 erster Violinist, resp. Or-
chesterdirektor 40 Jahre lang am
Theater in Antwerpen (Gregoir
Panth. 3, 58. 6, 31. Auf S. 26
des 6. Bdes. verz. er um 1772
einen Ä. Lemire als Violinisten
am Theater).
Lemire, Jean-Aiitoiiie; Strae-
ten verz. Bd. 3 S. 78. 81—86 einen
Sänger an der Oper zu Antwerpen
in den Jahren 1654—1686. Die-
selben Namen trifft man dann
wieder in Bd. 4, 217, wo er Mit-
glied der Gilde St. Job und 1718
Lemle.
129'
Lemoine.
an der Kirche St. Walburge in Ant-
werpen, 55 Jahr alt, angestellt ist.
Zweifellos betrifft dies zwei ver-
schiedene Personen.
Lemle (Lämblein, Agnelli), Se-
bastian, ein Komponist aus dem
Anfange des 17. Jhs., der nach
dem folgenden Ms. zu urteilen in
Breslau, oder in Schlesien über-
haupt lebte.
Die Stadtb. in Breslau besitzt 36 geist-
liche Gesänge über deutsche und lat.
Texte für Chor und Instrumente in Stb.
Bohn's Kat. giebt ein genaues Verz.. siehe
Ms. 166. Aufserdem noch 1 Benedicam
in Ms. 21 u. 23. In Ms. 28, 2 bei einem
Gesänge von Eosthius wird ein Eucharius
Lemlein erwähnt.
Lemliii (Lemblin, Lemblein),
Lorenz; Forster nennt ihn im
3. Teile seiner deutschen Lieder-
samlg. von 1549 „unsern frommen
Praeceptor u. Komponisten Lau-
rentius Lemlin, seligen Kurfürsten
am Rhein, Pfalzgraf Ludwig, Scänger
u. Kapellmeister". Lemlin stammte
aus Eichstätt in Baiern und ist
am 7. April 1513 im Matrikelbuche
der ünivers. Heidelberg eingetragen.
Forster wurde, als er in Heidelberg
studierte, von L. unterrichtet und bringt
dann in seinen Liedersammlungen 1539
bis 1549: 15 deutsche mehrst. Lieder zum
Abdrucke. Ein Urteil über seine deut-
schen Lieder in M. f. M. 26, 89. In
neuer Ausg. 1 Lied (Eitner 2). Aufser-
dem sind noch 9 lat. Motetten in Samlwk.
veröffentlicht (Eitner 1). In Mss. findet
man 2 deutsche Lieder in P. W94 in B. B.
und ein Grates nunc 8 voc. in Ms. 792 in
B. Proske. — In der B. Elbmg Ms. an 24,
5 Stb. einige Lieder. — In B. Kassel Ms.
sign. D. ex S. Sc. et Patr. 6 voc. 6 Stb. Nr. 4 :
Oramus Domine 8 voc. Laur: Lemblin.
Lemm, siehe Lern.
Lemnie, Karl I., Sohn eines
Instrumentonmachers, war um 1780
Organist an der Katharinen- und
Magnikirche zu Braunschweig und
machte sich um die Verbesserung
der Klaviere verdient, gab auch
folgende Schrift heraus:
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Anweisung und Pegeln zu einer zweck-
mäfsigen Behandlung englischer und teut-
scher Pianoforte's und Klaviere, nebst
einem Verz. der bei dem Verfasser ver-
fertigten Sorten von Pfte.'s u. Klavieren,
von . . . Braunschwg. 1802 K. Reichard.
4*^. [Brüssel.
Gerber 1 giebt Nachricht über seine
Verbesserungen.
Lemme, Karl II., der Sohn
des vorigen, geb. zu Braunschweig
um 1769, gest. im Okt. 1832 zu
Charenton in Frankreich. Lernte
beim Vater den Klavier- u. Piano-
fortebau, liefs sich um 1799 in
Paris nieder und errichtete eine
Klavieifabrik. Er schrieb das
Buch:
Nouveau Systeme. NouveUe methode
de musique et gamme chromatique, qui
abrege le travail et l'etude de la musique;
de onze douziemes, on la reduit ä un
douzieme. Inventee et publiee par . . .
(Avec 2 supplem.) Paris 1829 F. Didot.
80. 1 Bd. Text, 1 Bd. ßeisp. u. Zeich-
nungen. [Brüssel. Glasgow.
Näheres bei Fetis.
Lemmens, Hanns, Organist an
der Hofkapelle in Wien mit 10 Gld.
monatl. vom 1. April 1594 bis
15. Sept. 1599 (Köchel 1). S. 110
wird gesagt, dass er aus Belgien
stammt.
Lenimer, . . . ein Komponist des
18. Jhs., ist bekannt durch eine
Symphonie (in Cd.) f. 2 V. A. u. B.
Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
Lemnil, Domenico, Priester u.
Musiker an der Stadtkapelle in
Lucca vom 24/4 1705 bis zu sei-
nem Tode am 7/2 1736 mit 3 sc.
monatl. Gehalt (Nerici 210).
Lemoine, Madame, ihre Lebens-
zeit ist mir unbekannt.
Die Bibl. Dresd. Mus. besitzt im Ms. 893
das Singspiel: La Quitouse ou pour les
pauvres, s'il vous plait, für 1 Singst, u.
Pfte. fol. — Die B. B. besitzt unter Le
Mo'ine^ Ms. 12770, das Singspiel: Drey
Freier auf einmal, in 1 Akt, P. Unter
Jean Baptiste Lemoyne ist es zwar nicht
verz., doch ist es immerhin möglich, dass
er der Autor ist.
9
Lemoine de Limav.
130
Lemoyne, Jean-Bapt.
Lemoine de Limay, . . . lebte
um 1788 als Musiklehrer und Kom-
ponist zu Paris, wie Framery's
Almanacb musical 1789 u. f. Jahre
berichtet. Man kennt von ihm:
3 Senates pour Claveciu avec acc. de
V. oe. 1. Paris chez l'auteur 1788.
[Paris Nat.
Lemoine (Le Meine), Antoine-
Mareel, ein Guitarrist, geb. 3. Nov.
1763 zu Paris, gest. im April 1817
ebd. Zuerst Violist am Theater
de Monsieur (1789), wurde darauf
Orchesterdirektor an verschiedenen
kleinen Theatern zu Paris und be-
arbeitete die Musik von Yaude-
villes. 1793 errichtete er eine
Musikhandlung, in der er auch
seine eigenen Kompositionen für
Guitarre verlegte, meist Arrange-
ments. Um 1790 gab er eine
Guitarrenschule heraus: Nouvelle
methode de guitarre, Paris, Im-
bault. [Paris Nat.
Le Moisne oder Le Moyne, ein
Komponist aus dem Anfange des
16. Jhs., den AttaingTiant anfäng-
lich Le Moisne, dann Le Moyne
nennt. Ich glaube, dass es ein
und derselbe Autor ist.
Er ist in den Samlwk. Attaiugnanfs
von 1539 — 1547 mit 4 Chansons vertreten
(Eitner 1).
Lemoles, Peter (Pietro), ist am
baierschen Hofe mit 330 Gld. als
Musiker vom 1/9 1672—1676 an-
gestellt. 1699, als der Kurfürst in
Brüssel im Exil lebte, findet man
ihn wieder mit 1000 Gld. ange-
stellt (Kreisarchiv). Es ist nicht
zu ersehen, was er für ein Amt
bekleidete. Gerber 2 führt ihn
unter Moles an, als einen zu Lon-
don lebenden Musiker, dessen Por-
trät um 1705 von Kneller gemalt
und von Cooper gestochen ist.
Lemon, John, geb. zu Truro
175-4, gest. 5. April 1814 zu Pol-
velJen bei Love in England, ein
Dilettant, Leutnant, dann Major
der Horse Guards u. Leutn. Colo-
nel in der englischen Armee, seit
1804 Lord Commissioner of the
Admiralty. Schrieb Kirchenge-
sänge, die noch heute in der eng-
lischen Kirche gesungen werden
(Stephens, mit Abdruck einiger
Gesge.).
Le Monnet (Monet), M., ein
Verleger oder Notenstecher zu
Paris, gab heraus:
Eiens lyrique les petits. — Tribut de
la toilette 10. et 13. partie, 4 Hefte in
1 vol. s. a. (c. 1740). Musik (Parodien)
mit Texten. [Antiq. Roseuthal.
Le Motteux, Pierre, lebte Ende
des 17. Jhs. in London als Text-
dichter von Opern, Maskeraden u. a.,
ob er auch Komponist war, ist
nicht nachweisbar.
Im R. C. of Mus. Nr. 2809 das Textbuch
zu The loves of Mars and Venus. Lon-
don 1697 (Marpurg 4, 143j.
Le Moyne, 16. Jh., siehe Le
3Ioisne.
Lemoyne, (jal)riel, Sohn des
Jean Bapt, geb. 14. Okt. 1772 zu
Berlin, gest. 2. Juli 1815 zu
Paris. Schüler von Clement und
Edelmann, reiste als Pianist in
Begleitung des Violinvirtuosen La-
fout. Lebte dann in Paris als
Lehrer und Komponist.
Fetis verz. Klavierpiecen u. 4 Sämigen.
Romanzen. Bekannt sind nur
Duo pour deux pfte. oe. 16. 2 Hefte.
Paris, Leduc. [besals einst Leo Liepm.
3 grandes Senates pour le forte-piano,
oe. 10, liv. 1. Paris, le Duc, mit G. Le
Moyne gez. [Amst.
Lemoyne (Le Moyne), Jean-
Baptiste Moyne, dit Lemoyne,
geb. 3. April 1751 zu Eymet in
Perigord, gest. 30. Dez. 1796 zu
Paris. Ein Opernkomponist, be-
gann als Knabensänger an der
Kathedrale zu Perigueux seine
Laufbahn. In den Jahren 1771
bis 73 lebte er in Berlin als Musik-
direktor am französischen Theater,
Lemoyne, Jean-Bapt.
131
Lender.
machte noch einige Studien bei
J. A. P. Schulz (die Angaben lauten
sehr verschieden, dass er aber in
Berlin gelebt hat, beweist die Ge-
burtsanzeige eines Sohnes im Jahre
1772, nach Ledebur). Hier schrieb
er auch als ersten Versuch eine
Gewitterscene für die Oper „Tuinon
et Tüinette", die schon seit 1769
in Berlin gegeben ^Yardo und die
ihm vom Prinzen von Preufsen
eine goldene Dose einbrachte. Von
Berlin ging er nach Warschau und
dann nach Paris. Als Verehrer
Gluck's suchte er dessen Stil nach-
zuahmen, doch sein Wissen und
Können war zu unausgebildet.
1788 besuchte er Italien. Für das
Theater Favart war er als Kom-
ponist engagiert. Fotis führt 16
Opern von ihm an. Nachweisbar
sind:
Electre, trag. lyr. en 3 a. (Paris 2/7
1782). Paris, i'auteur. P. kl. fol. 270 S.
[Brüssel Cons. Hofb. Wien. br. AIus.
C. P. Paris Xat. Paris l'opera im Ms.
Darmst. B. B : Paris, Le Duc.
Louis IX. en Egvpte, en 3 act. (15/6
1790) im Ms. P. [Paris Fopera. C. P.
br. Mus. eine Arie.
Miltiade a Marathon, op. en 2 a. (3/11
1793). Ms. P. 2 voll. [Paris l'opera.
Nephte, trag. lyr. en 3 a. (1.5 12 1789).
Paris, I'auteur. P. [Brässel Cons. br.
Mus. C. P. Darmst. B. B. Paris l'opera
im Ms.
Phedre. Tragedie en 3 act. (26 10 1786).
Paris. Le Duc. P. kl. fol. 339 S. [Hofb.
"VN'ien. Brässel. br. Mus. C P. Paris
Nat. Paris l'opera im Ms. Maild. Cons. |
Darmst. B. B. Dresd. Dresd. Mus.
Brüssel Cons.
Les pommiers et le moulin, com. lyr.
en 1 a. (22/1 1790). Paris, I'auteur. P.
[Brüssel Cons. P. Darmst. Paris l'opera
im Ms.
Les Pi'eludes, comedie lyrique. Part.
Paris 1789. fol. [br. Mus.
Les Pretendus. Comedie lyrique (2/6
1789). Paris, I'auteur. P. kl. fol. 279 S.
[Hofb. Wien, auch im Ms. 17 889, P.
Darmst. B. B. B. M. Schwerin F.
Brüssel Cons. C. P. Paris l'opera im Ms.
br. Mus : 2 Arien.
Toute la Grece ou ce que peut la li-
berte, Tableau patriotique en 1 a. (5/1
1794). Ms. P. 40. [Paris l'opera.
Im br. Mus. iju Einzeldruck 1 Arie und
1 Eonde.
Le Munerat, Jean, ein Musiker
am Kgl. Kollegium von Frankreich,
Theologe und Scholastiker an der
Universität zu Paris im 15. Jh.,
bekannt durch das Buch:
De Moderatione et Concordiä, Gram-
matica et Musica. Paris 1490 (nach Fetis).
Lena, 3Iariauo, ein Sopranist
a/d. Mannheimer Hofkapelle seit
1734, wurde 1764 Direktor der
Hofoper daselbst und ist bis 1778
zu verfolgen. Als Sopranist er-
hielt er 1300 Gld. Gehalt. Als
Direktor der Oper stand die ganze
Verwaltung unter ihm (siehe Friedr.
Walter im Eegister).
Leuaerd, Simon, wurde am 19.
Aug. 1573 Kapellmeister an der
Kathedrale zu Tournay (Akten.
Fetis unter Franc. Kegnard).
Lenaert (Lienart), ... ein um
1515 in den Niederlanden leben-
der Lautenist; liefs sich in Brügge
vor Kaiser Karl V. hören (Strae-
ten 7, 380).
Lenain, ... ein Musikschrift-
steller des 18. Jhs., der herausgab:
Elemens de musique ou abrege d'une
theorie dans laquelle on peut apprendre
avec facilite l'art de raisonner et les prin-
cipes de cette science; ouvrage utile aux
comraen^ants . . . Paris 1766 Dessain
junior Conturier . . . 12". [B. B. Bi-üssel.
L'Enclos, Fau, in Roger et La
Coste's Verlagskatalog mit mehre-
ren lustrumentalkompositionen ver-
treten.
Lenclu, Martin, 1641 Sänger
an der Hofkapelle in Brüssel mit
245 Gld. Gehalt (Straeten 5, 136).
Lender, Joliann Peter, aus
Strafsburg, ist am 18. Apr. 1765
als Musicus an der Universität zu
Lejden eingeschrieben (Bouwst.
3, 9).
9*
Lendorf, Matthias.
132
Le Noble, Joseph.
Lendorf (Lendorff, Gerber 1
Lendorffer), Matthias oder 3Iat-
thaeus (nur mit M. oder Mat.
verz.), nennt sich 1761 einen Vir-
tuosen in der Musik (Yirtuoso di
Musica) und gab in Nürnberg
heraus:
Diveiümenti pastorale con Var. ä Cemb.
solo e V. (Magazin). In der Karlsruher
Bibl. Ms. 253 eine Sinfonia da caraera
von 1769, ä 2 V. 2 Clarini, 2 Cor. 2 Viole,
Fl. trav., 2 Vcl., Cembalo obig. Besteht
aus 15 Sätzen, die sich in Dd. Ad. u. Gd.
bewegen.
Lendorff, . . . ein Abbe zu Paris;
gab 1781 daselbst vier Werke her-
aus, wovon die letzten 3 Streich-
quartette sind (Gerber 1).
Leiidormy, N . . . Gr . . ., ein
französischer Komponist aus dem
18. Jh., ist bekannt durch
1. et 2. livre pour le Pardessus de
Viole. ou le Violon avec la B. oe. 2 et 3.
Paris, Le Clerc. 2 voU. zu 12 u. 15 S.
in tl. #. [Hofb. Wien.
Gregoir im Panth. 3 zeigt noch das
"Werk an: Observations sur l'Alto -Viole
ou Dessus de Viole nionte en haute-contre.
Paris 1778 aux adresses ordinaires.
L'eulant, siehe Boucher und
Infantis.
Lenfant, siehe Flannel.
Leiigefelder, Magister Lazarus,
war 1555 Praeceptor (Knaben-
lehrer) der Chorsänger an der Hof-
kapeile in Dresden (Fürstenau 1,
24 schreibt Lazarus Zacharias, m
M. f. M. 9. 237 verbessert).
Lengeiibruiiuer, Pater Johann,
ein Benediktiner zu Tegerusee, gab
nacli Forkel und anderen ein theo-
retisches Werk lieraus, welches
aber bis jetzt verschollen ist. Der
Titel, den Forkel u. a. vollständig
mitteilen, beginnt:
Musices haud vulgare compendium . . .
Augustae Vind. 1559. 7 Bog. Der An-
hang handelt über das Spieleu der Flöte
traversiere.
Lengliauier, Oaudentius, ist
jedenfalls derselbe wie Lengham-
mer (s. d.), schon der Druckort
Passavium (Passau) stimmt mit
dem unter Lenghammer mitge-
teilten Werke überein. Er gab
heraus:
Symphonia sacra novantiqua seu Offer-
toria 16. a 4 voc. 2 V. 2 Violis c. duplici
Bc. Passavii 1734 sumpt. Jo. Gaste, impr.
Gabr. Mangold. 13 Stb. [B. M. fehlen A.
u. Violone.
Leiiffhammer.
In der Bibl.
der Musikfr. zu Wien befindet sich
folgendes Werk, ob Druck oder
Ms. giebt der Kat. nicht an:
Ecce sacerdos magnus, Offertor f. 4
Singst, u. Orgel (lu contrapuncto duplici
ad octavam. A Benedicto Ant. Aufrhaiter^
cap. mag. Pataviensi correctum et com-
positum, a suo discipulo domino Leng-
hammer inventum). Siehe auch Leng-
hamer.
Lenglesias, siehe Engles.
Lenglez, Ouillaume, Sänger
in der Kapelle Philipp des Schönen
um 1506 (Straeten 7, 163).
Lenhard, ... ein Fagottist, giebt
am 23/3 1779 ein Konzert in
Frankfurt a. M. (Israel 68).
Leno, Antonius de, ein Theo-
retiker des Mittelalters. Cousse-
maker, 3. Bd. Scriptores p. 307
veröffentlicht den Tractat: Eegulae
de contrapuncto.
Le Noble, Mrs., lebte als Vio-
linist zu Paris und gab nach einer
Anzeige 1781 op. 2, 6 Quatuors
heraus. Bekannt ist mir nur:
3 Senates pour le Clavecin, le Fortep.
ou la Harpe av. acc. de V. Grave par
G. Magnian (ä Paris). [Dresd. Mus. Ob
er derselbe wie der folgende ist, bedarf
der Untersuchung.
Le Xoble, Joseph, Sohn eines
französischen Musikers an der
Mannheimer Kapelle, geb. 1. Sept.
1753 zu Mannheim, gest. 15. Dez.
1829 zu Brunoy bei Paris. Schüler
von Cannabich, ging 1784 nach
Paris, trat im Concert spirituel
mit dem Oratorium Joad auf und
wandte sich dann der Opernkom-
position zu.
Lens
133
Lentz, Heiur. Gerh.
Die National bibl. zu Paris besitzt die
Opern : Lausus et Lydia, mit Mehul kom-
poniert und L'Amour et Psyche. Mss. P.
— Ebdort. noch : 6 Senates pour clavecin
av. Y. oe. 3. — Friedr. Walter verz. den
Vater 1762 als Opernsänger a/d. Mann-
heimer Hofbühne (p. 247).
Lens, Egidius de, Canonicus
a/d. Kirche St. Johannis Evangel.
zu Lütticb, wird am 1. Dez. 1389
päpstl. Sänger (Viertelj. 1, 451).
Lentall, ... ein englischer Kom-
ponist, Lebenszeit nicht bekannt,
kommt im Ms. 634 mit einem
„Song" vor. [br. Mus.
Leiitou (Lenthon), Joliii, schwor
am 10/11 1685 als Gentleman
extraordin. a/d. Kgl. Kapelle zu
London, berühmt als Violinist,
Flötist und Komponist. Er lässt
sich in den Listen der Kapelle bis
1710 verfolgen, wird aber in den
darauf folgenden nicht als fehlend
bezeichnet. Das Cheque-book verz.
1719 einen J. L. als Verstorbenen,
der aber seit 1708 Groom of the
Vestry an der Kgl. Kapelle war
(d. h. Sakrestei- Diener), es lässt
sich nicht annehmen, dass es der-
selbe ist (Rimbault 224. Nagel 1,
65. 66. Viertelj. 8, 515. Grove).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
. . . Musick in the Comedy call'd ye
Gamester. s. 1. c. 1708. [br.^Mus: 1. 2.
Treble, T. B.
Die Bibl. des R. C. of Mus. besitzt an
Operetten: Yenice preserved 1682. Ms.
The ambitions Stepmother 1700. Lon-
don im Druck.
Tamberlain 1702. London.
The fair penitent 1703. Lond.
Liberty asserted 1704. Lond.
Abra Muley 1704. Lond.
In D'Urfev's a 3. collect, of new songs,
einige Nrn. i685. [E. C. of Mus. 1367.
Einen Catch: A mate to a cock in
WaiTen's Catches 1763.
Grove zeigt noch an: The Gentleman's
Diversion, or the Violin explained, enthält
einige Airs von ihm u. anderen Kompo-
nisten 1693. — 2. Ausg. von 1702: The
useful Instructor on the Yiolin.
1694. A Consort of musick in 3 pai'ts,
im Veieine mit Thomas Tollet.
Im Samlwk. The pleasant musical Com-
panion einige Catches.
In Hilton's Catch that Catch can, Aufl.
von Playford und Johnson 1701 und 1720
je eine Nr. In Playford's The Theatre
1685 zwei Nrn. Im Catch Club 1 eine Nr.
Roger & La Coste gaben auch Instru-
nientalwerke heraus (Yerlagskatalog).
Lentz, Hein rieh Oerhard, geb.
um 1764 zu Köln, gest. 21. Aug.
1839 zu Warschau, 67 Jahr alt
(Becker 3). Ein Pianof orte -Vir-
tuose, der sich viel in der Welt
herumtrieb. Sein Vater war Or-
ganist und sein Lehrer, er be-
suchte dann Paris als Virtuose u.
Komponist (Ende 1784). 1785 trat
er im Concert spirituel auf, bei
Boyer gab er Kompositionen her-
aus und erteilte Musikunterricht.
Gegen 1792 ging er nach London,
wo er in den Salomon'schen Kon-
zerten aufta-at. 1795 wandte er
sich nach Hamburg und gab am
11. Juli ein Konzert (Sittard 1,
185), wurde noch in demselben
Jahre vom Prinzen Louis Ferdi-
nand von Preufsen engagiert, doch
1802 von Dussek verdrängt ging
nach Halle und von hier nach
Polen, wo er sich in Warschau
niederliefs und 1826 als Lehrer am
Conservatorium angestellt wurde,
doch löste sich dasselbe 1831 auf
und er zog sich ins Privatleben
zurück (Fetis. Gerber 2). Fetis
verz. 13 Werke von ihm. Nach-
weisbar sind:
6 deutsche Lieder beym Ciavier zu
singen. Hamburg, Westphal & Co. qu4''.
[B. B.
Lied fürs Ciavier oder Fortep. „Ich
weiis ein Hüttchen" Nr. 3. Hbg,. Günther
& Böhme. [B. B.
Symphonie (en ut mineur) ä gr. orch.
oe. 10. Paris, Lentz. Stb. [Brüssel Cons.
In Berüii K. H. 2 Mss. unter 2686 mit
Lenz, gez: 2 Sinfonien in C. u. G. in Stb.
Concerto p. clavecin (avec petit orch.)
oe. 3, ib. [Paris Nat.
Lentz, J . . . N . . .
134
Leo, Leonardo.
3 Senates pour claveoin, oe. 1. Paris,
Boyer. [Paris Nat.
Sonate pour fortep. ä 4 ms. oe. 2, ib.
[Paris Nat.
Three Sonatas for tbe harpsich., V. &
Vcl. op. 8. [Musikfr. "Wien.
Lentz, J . . . N . . ., Organist an
der Jesuitenkirche und Weinhänd-
ler zu Kotterdam. gab 1761 drei
Klavierkonzerte heraus. Ein alter
Auktionskatalog zeigt von ihm an:
Concerto per il Cembalo concertata,
2 V. Va. Vcl. und Sonata a Y. e Cem-
balo obig.
Lenz, Salomon, 1711/12 Brat-
schist an der Hofkapelle in Berlin
mit 100 Thlr. Gehalt (Schneider 55
u. H 35).
Lenzi, Carlo, geb. 11. Juli 1735
zu Azzone (Bergamo), gest. 23. März
1803 zu Bergamo, war Sänger, Or-
ganist, Komponist u. Kapellmeister
an der Kirche San Maria maggiore
zu Bergamo. 1800 erblindete er
und Simon Mayr, sein Schüler,
wurde sein Nachfolger (Biogr. in
Lpz. Ztg. 40, 3).
In der Autograpben-Samlg. von Masse-
angeli in der Accad. filarmonica zu Bo-
logna ein Brief vom 22/2 1779.
Leo X., Papst (1513—1521).
Giovanni de Medici, 2. Sohn des
Lorenzo de Medici in IHorenz, geb.
11. Dez. 1475 zu Florenz, erhielt
1482 die Tonsur zum geistlichen
Stande und wurde am 7. März
1489 von Papst Innocenz YlII.
zum Kardinaldiakon gewählt. 1492
erhielt er die Insignien der Kardi-
nalswürde u. nahm den 15. April
1492 Besitz von der Titelkirche
S. Maria in Dominica (S. Maria in
Navicella) in Kom. 1492—1499
ging er auf Reisen und liefs sich
1500 in Rom fest nieder, als die
Medicaeer aus Florenz vertrieben
wurden.
Er war nicht nur ein Beschützer und
Verehrer der Musik, sondern selbst aus-
übend, wie die 5 st. Chanson „Zellans
Emplus" (was Haberl sehr treffend als
eine Verstümmelung von „Cela sans plus'
erklärt) beweist, welches Herr Dr. Jakob
in Regensburg in einem Ms. der Proske-
schen Bibl. entdeckt hat, überschrieben:
Jo. C. C de Medicis leo pape deoimus. Ab-
gedruckt in Haberi's Jahrb. 1888 p. 42.
Dort auch das Biographische über Leo.
Derselbe Satz mit dem Textanfange: „Cela
sans plus'' im Ms. 463 qu40 der Stiftsb.
in St. Gallen Nr. 203, inkomjd. mit Na-
mens - Nennung. In B.Basel FX 1—4.
Ms. unter Nr. 105 : Cela Jons (!) plus 5 voc.
mit 2 Ten. gez. mit Jo. Cardinalis de
Medicis, Papa Leo Decimus.
Leo non papa, ist eine 2 teilige
Motette im Samlwk. 1564 d (Eitner
1) gez. Dieselbe in P. in B. B.
W37, ebenfalls in B. Proske Ms.
891 und in B. Br.
Leo di Moclena, bekannt durch
eine Abhandlung über den Chor-
gesang der jüdischen Synagoge in
Salomon de Rossi's Schirha-Schirim,
Yen. 1623 (siehe Rossi). Valdrighi
12, 67 nennt ihn Leone da Mo-
dena^ ein Jude zu Mantua, Kom-
ponist um 1620.
Leo, 0-eorgio, ein Komponist
des 18. Jhs., bekannt durch eine
Sinfonia ä 9: 2 Ob. le grand, 2 V.
concert., 2 V. rip., Älto-Viola e Cemb.
c. B. obig. Ms. Fol. [B. Upsala.
Leo, Johann Leonliart, Kan-
toreiknabe an der Hofkapelle in
München 1616 u. f. Jahre, erhält
vom 15/8 ab jährl. 52 Gld. und
Waschgeld 2 Gld., wird im April
1621 für einen Musicus angenom-
men und erhält vom 1. Mai ab
200 Gld. jährl. 1623 geht er nach
Italien zur weiteren Ausbildung,
1626 macht er Hochzeit, wozu er
9 Gld. Verehrung erhält, 1628 geht
er im 4. Quartal in anderen Dienst
(Kreisarchiv).
Leo, Leonardo, geb. um 1694
zu San Vito degli Schiavi bei
Brindisi, gest. am 31. Oktob. 1744
ganz plötzlich (siehe Kat. 2, 249
von Bologna) zu Neapel, 50 Jahr
alt. Studierte Musik im Conser-
Leo, Leonardo.
135
Leo, Leonardo.
vatorio della Pietä de' Turchini
unter Nie. Fago und Aless. Scar-
latti. Am 4. Jan. 1713 wurde seine
Oper „II trionfo della castitä di S.
AlessiC' auf dem Theater des Kon-
servatoriums aufgeführt. 1716 ver-
liefs er dasselbe. 1717 wurde er
Kapellmeister an der Kirche della
Soiitaria in Neapel. Sein Aufent-
halt in Rom, um seine Studien
fortzusetzen, ist nicht verbürgt.
Wann er Organist an der Kgl.
Kapelle wurde, ist nicht bekannt.
1724 trat er als Lehrer in obiges
Konservatorium und war bis c.
1736 dort thätig. 1615 ist er auf
einem Ms. mit Academico Olimpico
bez. L. war ein sehr fruchtbarer
Komponist in allen Fächern der
Gesangsmusik, während an Instru-
mentalmusik nur Weniges bekannt
ist. (Biogr. im Florimo 3, 32 und
in den anderen Bden. zahlreiche
Notizen. Fetis nur Weniges brauch-
bar. 1 Brief von 1741 aus Neapel
(in La Mara 1, 184). Siehe auch
Alfieri in Jommelli's Biogr. p. 120).
Von seinen Werken sind nach-
weisbar:
An geistlichen Werken:
Sant' Elena al Calvario, Oratorio in 3
parte. Ms. 1282L P. [B. B. , auch in
Ms. W 73. Neapel. Dresd. Mus. , Ms.
206, Neapel Tui-ch. Hofb. Wien, Ms.
17028. ßi-üssel. Cambridge FW.
Caino e Abel, Oratorio in 2 parte. Ms.
P. [B. Joach.
— vielleicht dasselbe: La morte di
Abele, Orat. in 2 p. Ms. P. von 1732.
[Neapel. Dresd. Mus., Ms. 205. Neapel
Tm-ch. Hofb. Wien, Ms. 17 541. B. B.
Ms. 12821. P. B. M. in P. Bologna.
Brüssel Cons. Ms. von 1737.
In B. B. im Ms. 11231. Laraentazioni
per Sopr. A. e Bc. P. — 3. 4. 47. Vier
Mes.sen f. 5 Stirn, u. Orch. P. — 29. 57.
189. 12800/1. Messenteile in P. — 4.
29. 57. 12807 u. 8, 4 Magnif. zu 4 u.
5 Stim. P. — 42. L319. 535, Bd. X.
12815a. b. 3 Miserere zu 8 Stim., das
eine von 1735. - 3. 47. 76. 12810.
12811. 12812. Psalmen zu 4-10 Stim.
mit und ohne Instr. (Ein Credidi propter
4 voc. ist auch unter Gius. Corsi, detto
il Celano's Namen vorhanden). — 3. Heu,
heu non miseros, Hymnus 4 voc. c. org.
Paolucci Bd. 3 p. 140 schreibt es Corsi
zu. — 29 u. 12805. Te Deum 4 voc. c.
orch. P. — 12816 Salve regina. Praebe
\-irgo f. Sopr. 2 Y. u. B. in P. — T 184
Ave maris Stella, Inno ä 2, c. 2 V.
Va. e B. Part. — 13170 Nr. 5 Credidi
propter 4 voc. BI. 15. — Ms. L870 Ma-
drigali 5 voci. Ven. 1596. — 16780 ein
Miserere 4 voc. Autor sehr fraglich. —
Im Autogr. ein Gloria 5 voc. c. ström, in
Gd. P. 11 Bog. und der Hymnus: Tuba
coelitum festiva , 4 voc. c. ström. P.
8V2 Bog.
In Dresd. Mus. Ms. 207 a. Messa a
5 voc. e rip. coü V. Ob. Corni di caccia
etc. P. — Ms. 424 Hymnus 9 voc. P.
— Ms. 207 a— g 2 Misse ä piu voci c.
ström. 1 Messa (Kyrie et Gloria) 5 voc.
c. ström. Dixit Dominus a 2 cori c.
ström. Fange lingua 4 voc. c. ström.
Laudate Dominum (Gd.) 4 voc. c. ström.
Motetto 9 voc. — Ms. 204. Laudate
pueri 2 Sopr. ed A. c. ström., alle in P.
— Ms. 207 h Ave Maria Stella, Hymne
ä 2 V. con 2 V. Ya. e B. P. mit J. B.
Leo fälschlich gez.
In B. Dresden.^ Ms. 34 Nr. 4. Miserere
8 voc. c. Bc. Bd. P., ebenso Ms. 282.
Im Archiv der kathol. Kirche %u Dres-
den., Schrank 2 in P. u. Stb. Hds: Kyrie,
Gloria 5 v. c. orch. Miserere 4 voc. e
2 cori c. orch. Dixit Dominus a 5 voci
e 2 cori c. Y. Ya. ed Org. Laudate Do-
minum 4 voc. c. 2 Y. Va. Org. Pange
lingua 4 voc. ebenso. Unter dem Namen
Leois (?) Leouardo, ein Kyrie et Gloria
4 voc. c. 2 V. Ya. Ob. Corni Org. ebd.
Im Stifte Einsiedeln .1 2 Offertoiien:
Tu es sacerdos und Ama\ät eum Domi-
nus, 4 voc. c. org. (P. auch in meinem
Besitze, gez. mit ad chorum Weingarten
1740). Ferner 1 Kyrie 4 voc. 2 Y. Va.
c. Org. Das Offertorium: Voces sonorae
ad festum 4 voc. 2 Y. Ya. 2 Tromboni
c B. ed Org., aus dem Stifte Lambach
in Oesterreich.
In B. Joach. Miserere a 8 voci Cm.
in 2 Ex. Ms. P. — Dixit Dnus. ä piu
voci c. Y. Violetta, Ob. Corni. Ad. Ms.
F. in 3 Ex. — Psalmus a capella: Cre-
didi propter, 4 v. c Bc. — Motetto a
voce sola c. stn;m: Tnrbido coelo mare,
Alto.
In B. Kgshg. Crucifixus Am. 3 Canto,
2 A 3 T. 2 B. Org. Ms. P. — Dixit
8 V. c. instr. — Miserere 2 cori ed org.;
Leo, Leonardo.
136
Leo, Leonardo.
dasselbe von Fr. Schneider auf 4 Stim. '
reduciert.
Dixit Dominus Dno. meo, 8 voc. c. 2
Y. 2 Ob. 2 Corni et Org. in Cd. Ms. P.
[Berlin Kircheninst.
La moiie d'Abel, Oratorio. Ms. P.
Hierzu gehören noch 3 Bde. in P. die ent-
halten: Dixit Dnus., Dd — Te Deum, Dd.
— Maguif. 4 voc. c. ström. — Miserere
8 voc. Cm. mit 2[? vorgez. Das obige
Dixit 8 voc. c. iustrum. in Dd. ist 2 mal
vorhanden. Magnificat u. Credo. 4 voc.
2 V. et B. Ms. P. Bd. 70. [K. Br.
In der Stadtb. Lübek: Miserere mei
Dens a 8 vocib. Ms. Part.
Li Kremsmünster: Missa a piü voci
con V. VioJetta, Ob. Trombe e Corni.
qufol. 38 BU. Dixit dominus 8 voc. c.
Strom. De profundis.
Li B. M: 1. Lamentazioni per voce
sola c. Bc. P. 2. Magnif. 4 voc. c. orch.
3. Messa a 5 c. ström., nach einem
Drucke in Part, gesetzt: Eoma presso
Gaet. Rosati e Co. (s. a.). 4. Messen-
teile. .5. Psalmen (5 Miserere). 6. Res-
ponsorii a 4 voc. in 5 Stb. Alle in P.
In B. Darnist. im Ms : Brutio natus
pater 4 voc. 2 V. Va. B. P. Heu, heu,
nos miseros 4 voc. P. Miserere 8 voc.
Paris. Part.
In Hofb. Wwn:
Messa in Dd. ä 5 voc. c. ström. 1744.
P. 17 021.
Miserere 8 v. c. Bc. — Dixit Dnus.
5 voc. c. Strom. P. Mss. 15.519. 15 527.
Popule meus, c. instrum. P. 16235.
Christus factus est, Canto solo col Bc.
u. obiges Miserere 8 voc. P. 15 796.
In Miisikfr. Wien^ ein Miserere 4 voc. P.
B. Bologna : Miserere in Cm. ä 8 voci
in 2 cori e a versetti spezzati, coU'org.
Ms. P. u. Stb. qufol.
In B. Brüssel fds. Fetis: Miserere,
Salmo 50 (Kopie der Ausg. G. Rosati's in
Rom). Messa 5 v. c. ström. Messa 4
voc. 0. Strom. Ms. Lausanne 1724, qufol.
Dixit 5 voc. Miserere mei Dens.
In Cambridge FW. 2 Messen in G. a
5 u. in F. Christus factus est. Dixit in
A. C. u. D. zu 5, 8 u. 10 Stim. Heu
nos miseros. Miserere 8 voc. in 4 ge-
setzt u. 2 chörig alla Palestrina. 10 Arien
(s. Kat.).
Im irr. Mus. Nr. 251 ein vol. modei'ne
Part, mit geistlichen und weltl. Gesgen.
Ms. 390, Missa, Autogr. von 1739. —
Ms. 327 ein Miserere in P.
Im Conservatorio Milano: Messa in
D. a 5 voci con archi, ob. corni ed org.
Messa breve in G. 4 voc. Credo in B.
a 10 v. c. Quartette (letzteres fehlt). Dixit
in D. a 2 cori c. ström. 1741. Dixit in
C. a 2 cori c. Strom. 1742. Litania 4 v.
c. Strom, P. u. Stb. Magnif. in Gm. 4
voc, c. V. e B. Miserere in Cm. 4 voc,
c. V. e B. Fange lingua in Em. 4 voc.
oppure in 2 cori c. V. B. ed org. 1744.
Fragm. des 110. Ps. 5 voc. Stb. Sanctus
in B. 4 voc. oppure a 2 cori c. V. e B.
Tu es sacerdos in aeternum , Fuga in F.
4 voc.
In Neapel: Tu es sacerdos, per 4 voci
aUa Palestrina in fa, modo maggiore 1723.
Miserere concertato a 2 cori con una
ideale cantilena gregoriana riportata al
commodo del tuouo del saJmo, in do modo
minore, Torino 1739. Christus, per Sopr.
in Em. Dixit 8 voc. c. strum. in Dd.,
1741. 2 andere Dixit, eins zu 8 Stim.
u. Instr. in Cd. von 1742 und eins zu
4 St. alla Palestrina, in Gd. Fange lingua
4 voc. in Em., kann auch mit 2 Chören
gesungen wei'den, 1744. Fange lingua
u. Tantum ergo 1 voc. c. Bc. in Gm.
Lezioni pel Mercoledi, Giovedi e Yenerdi
Santo num. 4 per voce sola di Sopr. e
num, 3 per voce di Contralto col solo
B. , ed introito, 1744. Responsorii pel
Mercoledi, Giovedi e Yenerdi Santo 4 voc.
c. B. Messa 5 voci c. ström, in Dd.
Messa breve, e Credo 4 voc. alla Pale-
strina in Gd. Credo, Sanctus, Agnus
per 10 voci c. Y. e B. in Bdur. Te Deum
4 voc. c. Y. e B. in Dd. 2 Motetti zu
4 St. mit Instr. in Cd. u. f. Sopr. mit
Streichinstr. in Cm. Aileluja fugato per
4 V. c. Y. e B. in Gm. A solis ortu 3 v,
c. org. Fd. Magnificat 4 v. c. Y. e B.
in Gm. Laudate pueri 2 Sopr. di con-
certo e 2 cori in Cd. Responsorii in
onore di S. Antonio di Padova, 4 voc.
Yiola e B. in Dd. 4 Fughe per 2 voc.
ed una per 3 voci. Fughe a 4, a 6, a
8 voci. Credo 5 voc. col B. solo in Dd.
Heu nos miseros , Mot. 9 voci col B.
Amen, Fuga a 5 v. Tu es sacerdos, 4
\oc. c. B. Christe eleyson. Fuga a 5 voci,
1733. Le Christ au roseau, Melodia.
In Neapel Turchino:
2 Dixit, 1 Motette, 1 Miserere, 9 Le-
zioni per la setrimana santa, 1 Kyrie u.
Gloria 5 v. u. Orch. 1 Musica a 9 reali :
Heu nos miseros im Ms. P.
Im C. P. 12 voll, in fol. geistl. Gesge.
(so im Kat. verz.).
An Opern, Kantaten u. a.
Achille in Sciro, op. seria in 3 atti.
Torino 1739. Ms. P. [.Neapel. B.Joach.
Mailand Cons.
Leo, Leonardo,
137
Leo, Leonardo.
Alessandro in Persia, Mischoper, siehe
Alexander 1741.
L'Amore vuol sofferenza, op. ser. in
3 atti. Nap. 1739. Ms. P. [Neapel.
Musikfr. Wien. C P.
Andromaca, op. ser. in 3 at. 1742.
Ms. Autogr. P. [Neapel. Neapel Turch.
— Andromeda, opera. Voce, Cembalo,
V. Va. in Stb. Ms. [B. Joach. Hofb.
Wien eine Mischoper, Ms. 18033 in Wien
1750 aufgeführt, von 8 Komponisten.
Camilla ed Emilio, op. buffa. Ms. Au-
togr. P. [Neapel.
Catone in ütica. op. en 3 act. fMetas-
tasio 1729) Ms. qufol. P. [Brüssel Cons.
II Giro riconosciuto, op. seria in 3 atti.
Milano 1737. Ms. P. in 2 Ex. [B. Joach.
Neapel: Napoli 1726. Neapel Tui-ch.
C. P. Maild. Cons.
Componimento pastorale in 2 parti.
Autogr. P. 30 Bg. [B. B.
II Demetrio, opera in 3 atti, Ms. Au-
togr. P. [C. P. Maild. Cons.
Demofoonte, op. ser. in 3 a. Nap.
1735 u. 1741. Ms. P. [Neapel. Ms.
473 br. Mus.
L'Elmira, op. ser. in 3 atti. Napoli
1735. Ms. P. [Neapel.
II Farnace, opera in 3 atti. Ms. 17 715.
P. [Hofb. Wien. C. P.
Flavio e Domizia, opera, Autogr. P.
103 BU. [B. B.
Lambitione di Lura (?), op. in 2 atti.
Ms. P. [C. P.
Lucio Papirio, op. en 3 act. (Ant.
Salvi), Yen. 1737. [Brüssel Cons. 1. Akt
fehlt. Ms. P.
II Medo, op. en 3 act. (Frugoni), Na-
poli 1740. Ms. P. [Brüssel Cons.
Le nozze di Psiche con amore, festa
teatrale in 2 parte. Nap. 1738. Ms. P.
[Neapel. B. B : Milano an S. Carlo 1739.
L'Olimpiade, op. ser. in 3 atti. Napoli
1743. Ms. P. (Neapel. C P. B. B.
Maild. Cons.
Santa Genoviefa, op. ser. in 3 at. 1743.
Ms. P. [Neapel.
Le simpatice del sangue, opera 1737.
Ms. P. [C. P.
n Trionfo deUa castitä di Santo Alessio,
Conservatorio in Napoli 4/1 1713. Ms. P.
[C. P. oder in Santini's Bibl. (?).
II Ti'ionfo di Camilla, Dramma in 3
atti. Roma 1726. Ms. 18092 P. [Hofb.
Wien. Dresd. Mus.
I Viaggiatori , Intermezzo in 3 atti e
prologo, repres. 12/2 1754 ä Paris l'opera.
Ms. P. qu40. [Paris l'opera.
Zenobia in Palmira, op. seria in 3 atti,
Nap. 1725. Ms. P. [Neapel.
1 stim. Chöre in Annibale Marchese's
Tragedie 1729.
Opern zu Neapel aufgeführt teilt Flo-
rimo Bd. 4 mit.
In B. B. Ms. 12 827 Eecit. e Terzetto
in Part. L311, 6 Arien c. ström, und
1 Duetto. In T^schner's Samlg. zahlreich
vertreten.
Dresd. Mus. Ms. B424 vier Arien, iu
Ms. 30 sechs, in 60 eine. In 62 ein
Duetto f. 2 Sopr. c. ström.
In B. Joach. 4 Duetti im Ms.
In Karlsi'uhe die Arien: Mentre dormi
amor u. Piu non si trovauo, c. ström,
in Stb.
B. M. Ms. 233 Nr. 3 nur mit Leo-
nardo gez: eine Kammerkantate f. 1 Stim.
u. Bc.
In Schwerin F. Aria: Ma non vedrete
per S. con 2 V. Va. e B. P. — Duetto
aus Ciro riconosciuto per C, ed A. c. V.
Va. Bc.
Musikfr. Wien, 4 Arien im Ms.
17 Arien und Duette mit Instr. 1 vol.
Ms. P. [Bologna, s. Kat. 3, 313.
Br. Mus. Mss. 348, 350, 358 und 365
sechs Cantate per Sopr. col B. — Ms. 359
u. 362 Arien u. Duette in P.
In Mailand Cons: 9 Cantate, 4 Duetti,
59 Arie im Ms. P. zum Teil nur mit Bc,
grölstenteiis aber mit Streichquartett, dar-
unter auch 2 Autogr. (Sento che l'anima
per Sopr. c. Quartetto. — lo cerco invan
lo sguardo per Sopr. c. acc. di Cemb.).
In Neapel im Ms. gegen 100 Arien, 9
Cantate, 14 Duetti, Teizetti u. a. weltl.
Gesge.
C. P. im Ms. Cantate u. 2 voll. Scenen,
Arien u. Solfeggi per Basso.
Solfeggi per il Sopr. 2 Samlg. im Ms.
u. die Ausg. von Jul. Stern, Berlin. [Mu-
sikfr. Wien. In Neapel Solfeggi per voci.
— In B.B. Ms. 12830 per Alto c. Bc.
126 Seit. — Siehe auch unter Solfeggi 1
u. Bailleux, Nouv. Solfg.
Solfeggi per Sopr. col Bc. 3 Bde.
[Maild. Cons. 4 voll. Solfeg. im Ms. für
Sopr. u. f. Bass in Bologna Kat. 1, 319.
Instrumentahcerke :
Sinfonia concertata per Vcl. per 2 V.
e B. 1737. Ms. Autogr. P. [Neapel.
In B. Upsala: Sinfonia ä 6, 2 V. 2 Ob.
2 Cor. Cemb. B. in P. Ms. fol.
6 Concerti per Vcl. c. 2 V. e B. von
1737 u. 38. [Maild. Cons.
5 Concerti di Vcl. c. 2 V. e B. 1737
u. 1738. Ms. Autogr. P. [Neapel.
Concerti a 4 V. obl. per servizio di
Marchese del Vasto in P. Ms. 12835.
[B.B.
Leodio.
138
Leonardo, Giovanni.
Toccate per il Cembalo. Ms. 74 h.
[Dresd. Mus. Neapel.
14 Toccate per Cenib. im Ms. [Maild.
Cons.
42 u. 16 Partimenti nnmerati. [Maild.
Cons. Bologna zusammen mit Pasr[. Ca-
faro.
Modo per ben imparare il Contrapuuto,
Ms. 9 qufol. Dresd. Mus.
In B. B. Ms. 558 kontrap. Studien.
Ms. 559. Studio di Contrapunto. Fuga etc.
In neuen Ausgaben siehe Eitner 2.
Hinzuzufügen ist noch Miserere ä 2 cori
ed. von Choron, Parigi, Le Duc. — Ave
maris steUa Hymne a 2 voix av. acc.
Paris, Porro. [B. Kgsbg.] In Aless. Pari-
sotti's Arie antiühi, Mil. Ricordi, 2. Bd.
Six prieres ou introits ä 4 voix nielees
de solo av. acc. de basse ou Vcl., ou
Org. par P. Porro. Paris, Porro. 6 Hefte
in fol. — Arien in Walsh üelizie. —
Miserere 8 voc. col Bc. Lips., Breitli:. & H.
P. — 1 Sinfonie in Recueil I. de 6 Sinf.
Paris, Bayard. [Schwerin F.] Siehe Cafaro,
Partimenti. — In Franz Wüllners Chor-
übungen, neue Folge 1893 Ackermann:
Miserere 4 voc. — In Novello's Fitz-
william Music 12 Motetten u. a.
Leodio, Simon de, am 1. Mai
1409 päpstl. Sänger. Im Doku-
ment heifst es „Nicolaus olim Si-
monis de Jeoclio" (Viertel]. 1, 452).
Leomanii, Geor;*, geb. den 10.
März 1660 in Neubrandenburg im
Stargardschen, geht 1678 nach
Prenzlau, 1681 nach Stargard und
wird Regent des Chores, 1684 den
22. Juli erhält er das Kantorat an
der Kirche und Schule zu Eibnitz
bei Rostock und im Jan. 1687 das
Kantorat an der Peterskirche in
Rostock, 1699 den 7. Febr. an der
Jakobskirche. Lebte noch 1740
(Mattheson 1, 168).
Leon, August Edler von, Zeit
unbekannt, ist durch
6 Lieder, gedichtet und komponiert
Yon ... in der Bibl. der Musikfr. in Wien
vertreten.
Leonard, N . . . 0 . . ., in seinen
Oeuvres diverses. Liege 1777, be-
finden sich 20 Romanzen mit Me-
lodien. [Antiq. Rosenthal Nr. 26.
Leonarda, Isabella, Äbtissin
des Klosters St. Ursula zu Novara,
geb. daselbst um 1641, denn sie
sagt im Vorworte zu den Motetten
1665, dass sie 24 Jahr alt sei (nach
Fetis). Man kennt von ihren Kom-
positionen:
Sacii concerti, a una, due, tre et quatro
voci. Milanol670. Stb. 4". [R. C. of Mus.
Messa e Salmi . . . Milano 1674. 4«:
C. A. Org. in Einsiedeln.
Motetti a 1, 2, 3 et 4 vocibus . . op. 7.
Bologna 1677. [Paris Nat.
Vespro a capeUa della B. V., e Motetti
conceriati di . . . Op. 8. Bologna 1678
G. Mouti. 5 Stb. 4*^. Die Gesge. sind
zu 4 Stirn, mit Bc. (Organo). [Bologna.
Motetti a 1, 2 et 3 voci con V. e senza
(ed org.). Op. 13. Bologna 1687 G. Monti.
6 Stb. 40. (3 Singst. 2 Y. Org.) [B. B.
B. M: Org. Paris Nat.
Motetti a voce sola d' . . . Op. 17. Bo-
logna 1695 P. M. Monti. Part. 1 vol.
quA^. 211 S. [Bologna.
Messe a 4 voci concertate con stro-
menti & Motetti ä una, due, e tj-e voci,
pure con ström, d' . . . Op. 18 . . . Bo-
logna 1696 P. M. Monti. 8 Stb. (4 Singst.
2 V. Violone ö Tiorba e Org.) 4". [Bo-
logna. R. C. of Mus.
Salmi concertati . . . op. 19. Bol. 1698
Silvaui. [Paris Nat.
Motetti a voce sola, con istromenti d' . . .
Op. 20. Bologna 1700 Silvani. 5 Stb. 4».
(1 Singst. 2 V. Bassetto u. Org.) [Bologna.
In Gasp. Casati's Sacri concenti, 3. lib.
1642 zwei Mot. Ah Dne. Jesu, auch im
5. Buche Mot. desselben von 1654.
Leonardi, Antonio, aus Pisa,
lebte im 15. Jh. und wird auf
seinem Epitaph ein Grammatiker
und Musiker genannt, 1457 (Fetis).
Leonardi, Johann, den Gerber 2
und Ambros 3, 396 unter Johannes
Leonhardus anführen ist Johann
Leonhard von Langenaiv^ siehe
Langenaw.
Leonardo Italo, um 1582 Mu-
siker im Dienste Gonzaga's in
Mantua (Straeten 6, 346).
Leonardo, (xiovanni L. di (de)
TArpa, Dentice nennt ihn „Giouan-
lonardo dell' Harpa aus Neapel"
(s. Kat. 1, 207 Bologna). Fetis
unter Larba, in Katalogen viel-
Leonardus,
139
Leonhard, Joh. Chrstph.
fach unter Aiya. Ich halte die
Bez. di l'Arpa für einen Beinamen.
Ueber sein Leben ist nichts be-
kannt und Kompositionen kennt
mau nur in Samlwken.
22 italienische Gesänge sind iu meiner
Bibliographie verzeichnet, dazu lassen sich
hinzusetzen: In Fiorino's und Parise's La
Nobilitä 1571 Bl. 76 eine 3 st. Villanelle.
— In Primavera's 1. üb. Canzoni 3 voci
1565/66 sechs Canzoni; dort wird er schon
auf dem Titel genannt „con alcune Napoli-
tane di Jo. Leonardo di L'arpa''. 1570 eine
3. Aufl. der Canzoni. Auch im 3. Buche
Primavera's Villotte 3 v. von 1570: „La
prima volta" mit L'Arpa gez.
Leonardus, . . . bez. sich als
einen Kapuzinermönch und gab
heraus:
Missae 10, 4, 5, 6 et 7 voc. c. B. pro
organo. Antwerp. 1618 P. Phalese. A. T.
u. 6 a in 4*' im br. Mus.
Fasciculus cantionum sacrarum 4, 5
et 6 vocibus c. Bg. Antv. 1628 Phalese.
A. T. u. 6 a im br. Mits.
Leonardus Nervius, s. Nervius.
Leonardus, Theodorus, ein
Komponist des 16. Jhs., ist be-
kannt durch
Magnificat 4 voc. lib. 1. Ven. 1594.
4 Stb. 4". [B. K.
Cantica divae . . . Magaific. 4 voc. 1598.
[B. K. nur 1 Stb.
Im Ms. T 186 der B. B. ein Magnificat
4 voc. in P. — Ln Samlwk. 1600 zwei
Magnif. zu 4 Stirn. (Eitner 1). — Iu B. Br.
im Ms. 1 Magnif. 5. toni.
Leone, ... ein Priester, Schüler
Oraz. Vecchi's, gest. L Okt. 1630,
war an der Kathedrale zu Modena
Schatzmeister u. Hofmusikus (Val-
drighi 12 Supplem. 12).
Leone da Modena, siehe Leo
di Modena.
Leone, Evasio, ordin. Carme-
litano di Casale di Monferrato
pastor arcade ed accademico immo-
bile wird er in folgendem Werke-
genannt, betitelt:
II cantico de'cantici adattato al gusto
dell'italiena poesia, e della musica, e cor-
redata di note, ed osservazioni sul senso
letterale da . . . Torino 1787 J. Soffietti.
8». [Brüssel 9.
Leone, D. Pietro, detto lo
Spagnuolo.
Im Ms. L 147 der B. B. die P. eines
Domine ad adjuvandum ä Ten. solo, c.
ripieni et stromenti. Ao. 1750. Gerber 1
verz. einen Pietro M. de Leone, der um
1758 durch mehrere Opernarien bekannt
wurde, glaubt aucli, dass der Pietro Leony,
den er später verz., vielleicht derselbe ist.
— Im C. P. unter Leone: 6 Senates (ä
Mandoline) und eine Methode pour passer
du Violon ä le Mandoline. Dies ist jeden-
falls ein anderer als der obige. Letzteres
Werk besafs Leo Liepm. 1901, betitelt:
Methode raisonnee pour passer du Violon
ä la Mandoline et de l'archet ä la plume
ou le moyen seur de jouer sans maitre
en peu de teraps . . . Contenant XXIV
Airs dansants ä 2 Mandolines, VI Menuets
avec acc, II Duo, I Sonate av. la B. et
plusieurs Airs connus varies par Mr. Leone
de Naples, Maitre de Mandoline de S. A.
S. Monseigneur le Duc de Chartres, Prince
de Sang. A Paris, Tauteur . . . Gravee
par Mme. Vendome (c. 1750) fol. 21 Seit.
Text, S. 21—67 Musik. Der Titel giebt
Geburtsort und Stellung.
Leonelle Polbero, Liconel Pol-
bere siehe Power, Lionel, auch
Leonelliis Anglicus genannt.
Leonetti, GrioTanni Battista,
aus Crema, nennt sich auf den
Drucken von 1617 Organista in
Santo Agostino di Crema. Er gab
heraus:
. . . Missarum 8 vocibus lib. 1. Cum
Partitura pro organicoruni commoditate.
Ven. 1617 Jac. Vincentius. 9 Stb. 4».
3 Mess. u. 1 Mot. [Bologna.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci di . . .
Col Bc. per il Clavicembalo . . . Ven.
1617 G. Vincenti. G Stb. 40. 20 Gesge.,
dabei 1 von G. B. Caletto Bruno. [Bo-
logna.
In Or. Scalettas Affettuosi affetti
Madrig. a 6 von 1604 vier Madr. 1. Spar-
gea la past. 2. lo cieco a un tempo.
3. Si ch'io t'amai. 4. S'aggiaciai fili
6 voc.
Leonhard, Johann, s.Langena w.
Leonhard, Johann Christoph,
gab eine
Programma, que scholae Gottiugensis
quae modo paedagogi, modo gj-mnasii . . .
cantores figurales recens . . . Gottingae
1743 Hager heraus. 4". [B. B.
Leonhard, Job. Phil.
140
Leoni, Leone.
Leonhard, Johann Philipp,
von J601 — 1603 Organist am alten
St. Peter in Strafsburg i/Els. (Lob-
stein 45).
Ein Theodor Leonliardi ist in
der einstigen Bibliotiiek der Kan-
toreigesellschaft in Pirna mit 1
Magnificat 4 voc. vertreten.
Leonliardt, siehe Lechner,
Sehröter, Pamin^er.
Leonhardt, Simon, um 1663
Bratschist und Trompeter a/d. Hof-
kapelle in Dresden mit 300 Kthlr.
Gehalt; wird 1680 verabschiedet
(Fürstenau 1, 93).
Leoni, ... ein Clavicembalist
aus Italien, lebt um 1770 in Lyon
(Burney 1, 33).
Leoni (Leone) . . . ein Mando-
linenvirtuose beim Herzoge von
Chartres um 1785. Pohl 2, 374
fand ihn 1762 in einer Zeitung
als Mandolinenvirtuose in London
Konzerte gebend verzeichnet.
Er gab vmter Leoni heraus: Ä coinplete
introduction to the art of playing the
Mandoline. London, qu4ö. [br. Mus.
Leoni, Andrea dl, Tenorist
zu Ferrara, geht 1473 nach Mai-
land an den Hof (Bertolotti 9).
Leoni, Griovanni Antonio, ein
Violinist des 17. Jhs., wie er in
dem Vorworte seiner Sonaten sagt,
gab heraus:
Sonate di Viohno a voce sola di . . .
Lib. 1 op. 3. Eoma 1652 Vitale Mascardi
... ad istanza di Ant. Poggioli ... 2 Stb.
in 40. (V. u. Partit. I2'i, und 237, Bog.)
31 Souat. des 1.— 6. u. 8" Tones, [ß. Br.]
In Sammaruco's Samlwk. Sacri affetti 1625
die Motette: Domine, Dominus noster a
C. e B.
Leoni, Leone, Gasparella S. 20
sagt: um 1560 geb.; aus den Titeln
seiner Druckwerke ist nur ersicht-
lich, dass er seit 1588 Kapell-
meister am Dome zu Vicenza und
ein Akademiker Olimpico war.
Ambros 3, 553 schätzt ihn sehr.
Yon seinen Kompositionen sind
bekannt :
1588. II 1. lib. de Madrigali ä 5 voci
. . . Ven. 1588 Gardano. 5 Stb. in qu40.
21 Nrn. [Hofb. Wien. Verona S. f. br.
Mus. fehlt 5 a.
— Ausg. 1607 Ven. AI. Raverij. [Hofb-
Wien: A. B. oa.
1591. Bella Clori sec. lib. de Madrigali
a 5 voci, di . . . Ven. 1591 Gardano.
5 Stb. qu40. 22 Gesge. [Verona S. f.
fehlt B.
— Ausg. 1607 Ven., Eaverii. [Hofb.
Wien: A. ß. 5a.
1595. II 3. lib. de Madr. a 5 v. . .
Ven. 1595 Amadino. 5 Stb. 4". 21 Gesge.
[Vicenza B. B: T. br. Mus: T.
1596. Penitenza. Primo libro de Ma-
drigali spirituali a 5 voci di . . . Ven.
1596 R. Amadino. 5 Stb. qu40. 21 Gesge.
[B. B. Bologna: fehlt C.
1598. II 4. lib. de Madr. a 5 v. . .
Ven. 1598 Amadino. 5 Stb. 4". 20 Gesge.
[B. Lpz.
1602. Bell'Alba 5. lib. de Madr. a
5 v. . . Ven. 1602 Amadino. 5 Stb. 4".
20 Gesge. [Bologna. Verona S. f.
1606. Sacri fiori. Motetti a 2, a 3 et
a 4 voci per cantar nel org. di . . . con
la sua partitura corrente a commodo delli
organisti. Lib. 1 . . . Ven. 1606 Ama-
dinus. 4 Stb. 4C. 21 Mot. (schreibt
bereits piano und forte vor). [Bologna.
B. B.
— Ausg. ristamp. 1609 ib. 4 Stb. (an
Instrum. sind vorgeschrieben: Violetta u.
Trombone). [Bologna. Proske nebst P.
im Ms. B. A. B. Kgsbg. C. P.
— Ausg. 1614 ib. 4 Stb. 40. [Bo-
logna: C2. Bologna Petron.
— Sacri flores binis ternis et quater-
nis voc. c. sua Partit. . . . Antv. 1619
Phalesius. 4». [br. Mus : B. u. P.
— Ausg. rist. Ven. 1621 Gard.-Magni.
4 Stb. [B. B.
1607. 1. lib. Madr.. siehe 1588.
1607. Bella Clori, s. 1591.
1608. Sacrarum cantionum. Lib. 1.
8 voc. Cum duplici Partitura Organi, ex
in tabula illarum ordo videtur. Ven. 1608
Alex. Kaverius. 9 Stb. 4". 20 Gesge.
[B. A. B. Br.
— Nunc denuo recognitae. Ven. 1612/13
R. Amad. 9 Stb. [B. M. B. Frkft. fehlt
Bc ß Kassel
1609. Sacri fiori, lib. 1, .siehe 1606.
1612. Sacri fiori 2. lib. de Motetti a
1, 2 et 3 voci per cantar nel org., con
1 Messa a 4 quäl si puö cantar ä voci
Leoni, Leone.
141
Leopardi.
pari, & ä chori divisi. Di . . . Ven. 1612
Amadinus. 4 Stb. 4». 36 Nrn. [Bo-
logna, Kat. 2, 450 Abdr. der Dedic. Hofb.
Wien. Cecilia in Rom: A. B.
— Aufl. 1613, ib. 4 Stb. [Bologna.
— Aufl. 1616, ib. 4 Stb. [Bologna.
— Aufl. 1621, Ven., AI. Vincenti. 4 Stb.
40. [Bologna fehlt Bc. B. B. 4 Stb.
1612. Sacrarum cant. lib. 1, s. 1608.
1613. Omnium solemnitatum Psalmo-
dia cum bino B. V. Cantico octonis voci-
bus concinenda . . . Ven. 1613 Amadinus.
9 Stb. mit Bo. 4». [Bologna.
— Ausg. 1623 Ven., Magaus. 9 Stb.
40. [Bologna. Paris Nat: A. T.
1613, Sacri fiori, 2. lib., s. 1612.
1614. Sacri fiori, lib. 1, s. 1606.
1615. Parte prima dell'Aurea Corona
ingemmata d'armonici Concerti a Dieci
con 4 voci, et 6 instrum. Et anco con
le voce sole, con il Bc. Et ä 2 Chori
divisi, adoprando li Bassi dell'uno et altro
Choro con org., Chitaroni 0 simili, di . . .
Ven. 1615 Amadiuo. 11 Stb. 40. 25 Gesge.
[B. B. B. Frkft. in Kopie von 1638, 11 Stb.
Reg. im gedr. Kat.
1616, Sacri fiori, 2. lib., s. 1612.
1619 siehe 1606 Sacri fiori.
1621. Sacri fiori, lib. 1, s. 1606.
1621. Sacri fiori, 2. lib., s. 1612.
1622. Sacri fiori 4. libro de Motetti
a 1, 2, 3 et 4 voci, con il B. per sonar
nell'org. di . . . Ven. 1622 AI. Vincenti.
4 Stb. 40. [Bologna: Cl. A. Bc. B. B.
1623. ümniumsolemu.Psalmodia, S.1613.
51 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1),
aufserdem noch in Phalese's Nachdruck
der Madrigali pastorali a 6 voc. von 1604
= Gardano 1594 a. In Amadino's Samlwk.
1592 der 5 st. Psalm In convertendo. —
In Gio. Matth. Asola's Sacra, omnium
solemnit. Psalmodia 1592 Nr. 13: In con-
vertendo Dominus 5 v. — In Cost. Ba-
selli's 2. lib. Canzon. 3 voci 1600: Dolce
nemica mia.
Im Miss. B. L. 22 Mot. zu 2—8 Stirn,
(s. Kat.). — In B. B., L311 eine Arie
con Strom, im Autogr. — Ms. Z 27, Part,
von 1627 S. 1 u. f. Adjuro vos. 0 quam
dulcia. Congratulamini. Domine Jesu.
Petre amans, noch 10 weitere Mot. zu
8 St. — In ZllO, Partiturbd. fol. 286:
Tribularer si 8 voc. — Ms. 0. Sign. 1
Convolut. von losen BU. in Schweinsleder:
Judica mihi quem diligit 4 voc. — In
B. Br. im Ms. 10 Motetten. — In Hofb.
Wien, Ms. 16707, 6: Missa sup. Ab austro
veniet 12 voc. Chorb. 1 fehlt. — In B. Zw.
Ms. 53. II, 77 b. 0 Dne., Jesu Christe
8 voc. Stb.
Leoni di Pieiiza, Abbate Rai-
moiido, schrieb eine
Elogio di Pietro Nardini, celebratissimo
Professor di violino, fatto dalF . . . Firenze
1793 G. Cambiagi. 8". 44 S. [ßriissel
4991. Bologna 1, 137.
Leoni, Tincenzo, um 1658
Tenorist an der Hofkapelle in
Dresden (s. Staatsarchiv).
Leonibus, A. .. de, von 1479
bis 1482 päpstl. Sänger (Viertel].
3, 241).
Leonildo, Esareo, Pastore Ar-
cade, gab heraus:
Inno alla verita in lode deU'egregio
suonatore di gravicembalo Bonif. A.sioli
. . . Parma 1808 dalla stamperia impe-
riale. 8'1 19 S. [Bologna.
Leonini, Leo, wahrscheinlich
ist Leone Leoni geraeint.
Im Stifte Kremsmiinster 10 Stb. im
Ms., mit Hymni bezeichnet, enthält Mo-
tetten zu 8 Stirn, (u. Bc. ?).
Leoninus, Leo, Magister und
Kapellmeister am Notre Dame zu
Paris im Anfange des 12. Jhs., Vor-
gänger Perotiuus'. Zu seiner Zeit
begann man, wenn auch unvoll-
kommen, die Länge u. Kürze der
Noten zu bezeichnen: er schrieb ein
grofses Organum über das Graduale
und Antiphonar, und übertraf im
kunstvollen Organisieren seinen
Nachfolger (er wurde optimus or-
ganista genannt). Coussemaker
Script. 1, 342. 344. Gerber 2,
551 in Cotto's Tractat. Im Fabri-
cius wird er Priester und Kano-
nikus an St. Victor zu Paris um
1154 genannt. Osw. Koller.
Leony, Pietro, gab 1768 zu
Paris 6 Violintrios op. 2 heraus.
Gerber 1 glaubt, dass dies derselbe
sein könnte, der unter Pietro M.
de Leone sich durch einige Opern-
arien von 1758 bekannt machte.
Leopardi, Venanzio, bekannt
durch die Arie
„Voi volete ch'io canti-', c. Bc. Ms
17 765. P. [Hofb. Wien] und die Cantata
Leopardis.
142
Lepeintre, Claude.
di Sopr. c. Bc. „Disperato amante". Ms.
mit der Bez. 17. Jh. [Modena.
Leopardis, Marcus de, 1522
päpstl. Sänger (Viertelj. 3, 259).
Leopardo, GrioAaimi Matteo,
päpstl. Sänger und 1689 Kapellm.
(Haberl, Kat. 69).
Leopardus, D. Nicolaus, ist
nur durch die Gesänge bekannt,
die ihm Scaudellus, Glein, La
Maistre und Wesalius zu seiner
Hochzeit mit Kunigunda Christo-
phorus 1568 komponierten und in
Nürnberg in 5 Stb. drucken lielsen
(Eitner 1, 1568 i). Er wird auf
dem Titel Praeceptor der Chor-
knaben an der Hofkapelle Georg
Friedrich's, Markgraf von Branden-
burg genannt. Dass sich hierzu
so bedeutende Meister vereinten,
giebt den besten Beweis für seine
Tüchtigkeit.
Leopold I., Kaiser von Deutsch-
land, regierte vom 18. Juni 1658
bis 1705, geb. 9. Juni 1640, 1654
zum König von Ungarn, 1656 zum
König von Böhmen gewählt, -f- 5.
Mai 1705. Er war ein fleifsiger
Komponist, hatte wohl auch theo-
retische Studien gemacht, doch
sein Können und seine Erfindungs-
gabe sind nur schwach. Siehe M.
f. M. 24, 166. Artaria & Co. in
Wien haben nebst anderen Ksl.
Komponisten einen Bd. Gesangs-
werke herausgegeben (M. f. M. 24,
136).
Die Hofb. ia Wien besitzt wohl sämt-
liche Kompositionen von ihm im Ms., oft
in prächtig ausgestatteten Kopien. Sie
bestehen aus 15 Oratorien, 7 Opem,
Messen, 102 Arien u. a. (siehe den gedr.
Kat. und Köehel 2, 459. 565). Auch die
Musikfr. in AVien besitzen im Ms. 1 Hym-
nus, 1 Miserere, 1 Stabat. In Bibl. Berlin
Ms. 12 850: Ouveiture zu Zephalus. B.
Proske das Orator. II transito di S. Giu-
seppe. In Modena mehrere Scenen zu
1—3 Stirn, mit Bc, 60 Nrn. in P. In
Upsala: Laudate dnum., C. solo c. Cla-
rino, e 4 voci di capelle c. Bc. — Sioe
semper bei tempo per me. 2 C. T. c. 2
V. e Cemb. — 3 Balletti a 4, 2 V. Va.
B. fol.
Leopold, Gr. . . (Gerber 2 giebt
ihm die Vornamen: Georg August
Julius), geb. 17/10 1755 zu Leim-
bach), soll sich unter dem Namen
Caspar Dünkelfeüid verstecken,
doch glauben andere, dass Schröter
in Nordhausen derselbe ist, andere
schreiben die folgende Streitschrift
sogar Em. Bach zu.
1. Gedanken eines Liebhabers der Ton-
kunst über Herrn Nichelmanns Tractat
von der Melodie von Caspar Dünkelfeind,
s. 1. (Nordhausen 1. Juli 1755). 4». Die
Abhandlung ist in einem anständigen,
ruhigen und wissenschaftlichen Tone ab-
gefasst und unterscheidet sich vorteilhaft
von ähnlichen Schriften dieser Zeit, [B, B.
B. Lpz. Dresd. Brüssel 6735.
2. Darauf die EiTvidening: Die Vor-
treff liclikeit der Gedanken des Heirn Cas-
par Dunckelfeinder über die Behandlung
von der Melodie, ins Licht gesetzet von
einem Musick Freunde, s. 1. et a. 4^.
16 S. [Dresd.
8. Gedanken und Conjecturen zur Ge-
schichte der Musik. Stendal 1780 Grosse.
8". .39 S. [B. B. Musikfr. Wien. (Ger-
ber 2 schreibt ihm nur die letzte Schrift
zu. Dem Geburtsjahre zufolge müssen
die anderen Schriften von einem anderen
G. Leopold sein, oder die Annahme ist
überhaupt falsch und Schröter's Autor-
schaft gewinnt an "Wahrscheinlichkeit,
Leopolltaiius oder Leopolity,
siehe Martin de Leopol.
Le Page, Guy, aus Chartres,
diente als Bassist um 1585 dem
Abbe de Vallemont und beteiligte
sich 1585 an dem Concourse zu
Evreux (M. f. M. 22, 205).
Lepeintre, Auguste, Violinist
unter Louis XIV. von Frankreich
an der Kgl. Kapelle zu Paris mit
912 Liv. Gehalt. (Castil-Blaze 146).
Lepeintre (Lepaiutre, Le Peinc-
tre und Le Painctre), Claude, ein
Franzose des 16. Jhs. , Kapell-
meister bei dem Monsieur de
Villeroy, beteiligte sich 1576 an
Le Pelletier.
143
Lepreux.
dem Concurse zu Evreux und ge-
wann mit der Chanson :
Un coinpagnon frisque, den Preis einer
silbernen Flöte. Fetis verz. noch die
Chansons: „Toutes les nuits" in le Roy's
Tiers livre de chans. ä 3 p. 1578 und
„Mon pensement im 21. liv. de chans. ä
4 et 5 p. bei le Roy 1569. Beide Sarnl-
wte. sind mir nicht bekannt.
Le Pelletier, siehe Peletier.
Le Pileiir d'Apligny, ein Che-
miker und Schriftsteller, ist be-
kannt durch die Abhandlung:
Traite sur la musique et sur les raoyens
d'en perfectionner Fexpression. Paris
1779 Demonville. S». VIU. u. 174 S.
[B. B. Dresd. ß. M. B. Lpz. Musikfr.
"Wien. Glasgow. Bologna.
Le Pin,
ein Pariser Musiker
um 1780, spielte mehrfach im Con-
cert spirituel Klavierkonzerte und
gab heraus:
Senates pour Violoncelle, oe. 1. Paris.
[Paris Nat. C. P.
6 Senates p. le Vcl. av. la methode
qui enseigne a prendre les positions hors
du manche. 2. oeuvre. Paris, Taut.
2 Stb. fol. [B.B.
Concerto pour Clavecin av. acc. de V.
Ä. et B. Paris, Boyer (Nadermann).
[Paris Nat.
In der Bibl. des Grofsherzogs von
Mecklenbg. - Schwerin ist ein Le Pin fils
mit .,Airs des trois Fermiers et Fair de
Malbrouck arranges et varies p. le clavec.
ou pfte. Paris, Mr. Baüleux", vertreten.
Lepine , . . . ein französischer
Komponist, brachte 1787 die Oper
„Acis et Galatee" auf die Bühne
des Theaters des Beaujolais zu
Paris (Fetis).
Le Planque, de.
In einem Ms. von Praeludien und So-
naten von Thiebaut (angezeig-t im Straeten
4. 412) befindet sich auch ein Andante
von obigem L. PI., bez. mit „Au Brusele
organiste". Straeten teilt das Thema mit,
Esd. % Takt. Der Fundort fehlt.
Gregoir, Panth. 3, 23 teilt unter dem-
selben Autornamen mit, geb. um 1746 zu
Lüttich, gest. um 1801 zu Paris. Er gab
heraus: Le 1. recueil des plus jolies ariet-
tes av. acc. de harpe. Paris 1779 Cousi-
neau. Ein Fundort fehlt auch hier.
Lepomcter, Jehau, Bassist an
der Kgl. niederländischen Kapelle
zu Brüssel; empfing 1573 an Ge-
halt 6291 Placas (Yiertelj. 9, 396.
Straeten 3, 320 verz. ihn noch
1576. Die Listen der Mitglieder
verz. ihn unter Jain le Poiitre, er
aber selbst unterzeichnet die Quit-
tung wie oben).
Leporati, Domeiiieo, bekannt
durch
Cantate a voce sola col Basso, Ms. aus
dem Ende des 17. Jhs. 1 vol. in qn4P.
[Briissel fds. Fetis 2432.] und 6 Cantate
di Sopr., di Contralto . . . c. Bc. L. tritt
hier als Dichter und Komponist auf und
widmet dieselben dem Herzoge von Mo-
dena. Ms. [Modena. Ebendori noch 3
Gesge. in den 5 Bden. Arie, Ganz.. Duetti,
MadrigaU.
Leporati, Stefano, war nach
Cod. Ms. I. H. 3 in Modena: Maestro
di musica bei der Fürstin des Her-
zogs Franz IIl. von Modena und
erhielt 1738 am 1. April monatl.
52 Lire, f 19- April 1753 ebd.,
77 Jahr alt.
Die B. M. besitzt im Ms. von einem
Abhate Stefano Leporti 5 Cantate per Sopr.
c. Bc. in P., vielleicht ist es derselbe
wie der obige und nur das a in Leporati
übersehen. Auch Gerber 1 verz. den
obigen und sagt, dass er ein beliebter
Opernkomponist in der Mitte des 18. Jhs.
war und auch einige Arien in Deutsch-
land von ihm bekannt wurden.
Leporis, Thomas, von 1458
bis 1469 päpstl. Sänger (Viertel]. 1,
228). Er wird auch nur Magister
Thomaso genannt, war ein Fran-
zose und kam 1472 von Rom nach
Mailand. Nach einem Briefe vom
20. April 1473 bez. er sich noch
als päpstlicher Sänger und Kapellan
(Bertolotti).
Le Prestre, Claude, um 1586
Kapellansänger an der Hofkapelle
Philipp n. von Spanien (Sti-aeten
8, 116).
Lepreux, l'abbe, Musikmeister
an der Saint-Chapelle zu Paris um
1787, führte im Concett spirituel
Le Prevost d'Exmes.
144
Leriche, Jean Bapt.
mehrfach geistliche Gesänge auf,
auch in der St-Chapelle eine Messe
und wird im Ahnanach musical
von 1788 p. 4 mit zahlreichen
Kompositionen angeführt (Fetis).
Eine Scene: Aux sous bruyants de la
trompette, f. Bass. u. Orch. Ms. Stb. be-
sitzt das ConseiT. zu Brüssel. Ebd. noch:
1. Les fureurs de Saül, Oratorio par . . .
Ms. fol. kopiert 1788 von Duquesnoy.
2. Jeremie, liierodrame par . . . Ms. fol.
kopiert von demselben 1785. Beide in Part.
Le PreTOst (rExmes,FraiiQois,
gab eine Biographie heraus über
Liillv, musicien (anonvm), s. 1. (Paris
1779.).' 8". [Brüssel 4935.
Le Prince, Nicolas, seit 1712
a/d. Kgl. Privatkapelle in Paris an-
gestellt, kam 1721 an die Hof-
kapelle, wurde Doyen und erhielt
dort die Funktionen eines Uuter-
meisters. Er starb den 28. Apr.
1757, 75 Jahr alt (Brenet, Les
Concerts 1900, 123).
Lepriiice, Rene, geb. zu Paris
um 1753. Er schrieb für das
Journal des Savants von 1779 bis
1782 (wieder abgedruckt Paris
1785, 12«) eine Abhandlung
„Lettres sur l'epoque de plusieurs in-
ventions du moyeu-äge", in denen ein
Brief „sur Forig-iue du Violon-' handelt.
FayoUe di-uckt diesen Brief in seinen
Notices sur Corelli, Tartini . . . Paris
1810, 80 wieder ab.
Le Quoiiit, Pere, lebte am Ende
des 17. und Anfange des 18. Jhs.
in der Abtei zu Cambron und
zeichnete sich als Komponist aus.
In Roger's Kat. von 1706 sind 11 Bücher
Psalmen, Messen und Sonaten verz. unter
den Buchstaben L. R. P. L. Q., die Strae-
ten in Le Reverend Pere Le Quoint auf-
löst. Dort sind auch Trios für Instru-
mente verz. (Straeten 1, 205. 213).
Lerat (Le Rat), ... ein Komponist
der 1. Hälfte des 16. Jhs., ist in
französischen Saml wken. mit 5 vierst.
Chansons vertreten (Eitner 1).
Lerchenfels, Jolianu Sixtus a,
ein Kirchenkomponist des 17. Jhs.,
jedenfalls ein Böhme, wie aus den
Titeln seiner AVerke erhellt. Man
kennt von ihm:
Te Deum laudamus, hymnus . . . har-
monia 4 voc. Magnif. 4 vel 8 voc. So-
netti italiani per souare e cantare. Un
altro Sonetto, a 4. lingue della bataglia di
Praga. Litomericii, 1626. 8. Sept. typ.
domesticis D. Praepositi, Collegiatae eccles.
S. Stephani. 4 Stb. in kl. fol. [Hofb.
AVien. B. M. ohne Titelbl.
Te Deum laudamus 4 voc. Fragment.
Dens Sabbaoth. Ms. 18586 Nr. 1. Die
folgenden 4 Nrn. sind ohne Autor. [Hofb.
Wien in Part.
Le Rechter, Jacques, ein
Menestrel um 1468 (siehe Bey).
Lerethier, Isaac und Jean, siehe
Lheritier.
Le Riche und Le Rycke^ An-
toine, siehe Divitis.
Le Riche, Fraiicois, geb. 1662
zu Tournay, kam 1699 nach Dres-
den und wurde vom Kurfürsten
angestellt. Trotzdem er Oboist war,
wurde er doch nicht als Kammer-
musiker verwendet, sondern diente
dem Kurfürsten zu allerlei Be-
sorgungen, so zum Einkauf aus-
ländischer Waren, Schmucksachen,
sogar 1702 von fünfzehn enghschen
Pferden für 10 800 Thlr. Er bezog
einen Gehalt von 3200 Thlr. 1700
war er mit der Kapelle in War-
schau und im selben Jahre be-
gleitete er den Kurfürsten nach
Berlin. Telemann lernte ihn dort
kennen und schätzte ihn als Mu-
siker, widmete ihm auch 1716
seine „Kleine Kammermusik". Er
wird noch 1733 in den Akten ge-
nannt (Fürstenau 1, 129. 133. —
2b, 50. 66/67.
Leriche, Jean Baptiste, ein
Violinist, der im Concert spirituel
zu Paris 1789 ein eigenes Konzert
f. V. u. Orch. spielte. Dasselbe
erschien auch bei Sieber in Paris,
sowie 24 petits Duos p. 2 V. oe. 4
(Fetis).
Leris.
145
Le ßoy, Adrian 1.
Leris, Antoiiie de, geb. 21.
Febr. 1723 zu Mout-Louis in Rous-
silon, gest. um 1795 zu Paris, war
Diener (luiissier) am Chambre de
comptes zu Paris und gab heraus:
Dictionnaire portatif des theatres, con-
tenaiit rorigine des differents theatres de
Paris, le nom de toutes les pieces qiii y
ont ete representees depiiis leur etablis-
seinent etc. Paris 1754 Jombert. 1 vol.
12° (^anonym). Brüssel. B. B. Bologna.
— 2. vermelirte Ausg. Ib. 1763. [be-
safs einst Leo Liepm.
Lerma, . . . unbekannter Autor, der
in Samiwken. des 16. Jhs. mit 5 Gesgen.
vertreten ist (Eitner 1). Der Gesaug „Non
m'iiicresce befindet sich, auch in Mares-
cotti's Scelta di Madr. 1582 und in Barre's
2. lib. delle Muse 1558 der Gesaug: Fra
bei Ginebri, 4 voci.
Le ßoi, Adr., siehe Le ßoy.
Le ßoi, Philippe, war in der
Mitte des 18. Jhs. Kapellmeister
des Bischofs von Tournay, nach
Haffner's Oeuv. mel.;
dort auch in Partie VIU u. X zwei
Sonaten für Klavier. — 1 Ouvertüre (Dd.)
für 2 Y. A. B. 2 Ob. u. 2 Hörn, im Ms.
in Stb. [Briissel Cons.] Ob die Flöten-
piecen mit P. Leroy gez. auch von ihm
sind, ist fraglich. Die Musikfr. in Wien
besitzen eine in Beilin gedruckte Flöten-
schule, die den obigen Namen trägt. Ger-
ber 2 verz. einen Leroi (...), der 1798
mehrere Klaviersonateu bei Le Duc in
Paris herausgab. Dies ist jedenfalls dei'
obige.
Le ßoug'e, genannt de Ruheis,
wird von Tinctoris in dem Pro-
portionale als Komponist einer
Messe über das Lied „mon coeur
pleure" erwähnt (Ambros 3, 188).
Le ßoussau, F . . ., ein Tanz-
meister, gab heraus:
A Chacoon for a Harlequin, with all
the Postures, Attitudes, Motions of the
Head and Arms, and other Gestures proper
to this Character . . . Compos'd writt in
Characters and engraved by . . . Dancing-
master. Lond. c. 1730 sold by ye author
and at Mr. Barrett's musik-shop. fol.
[br. Mus.
Leroiix , C . . . H . . . , Haute-
Contre de Violon unter Louis XIV.
Rob. Etner's Quellen-Lexüon. Bd. 6.
von Frankreich an der Kgl. Ka-
pelle zu Paris (Castil-Blaze 146).
Le ßoux, Oaspard, lebte im
Anfange des 18. Jhs. und ist be-
kannt durch den Druck:
Pieces de Clavessin par . . . Amsterd.,
Etienne Eoger. [Cambridge FW.
Pieces de Clavessin, propres ä jouer
sur un et deux Clavessin s. Amst. fol.
[B. Joach. fehlt Clav. I. Ebenso in Ber-
lin Th.
Wahrsch. ist es dasselbe "Werk wie
das in Cambridge, doch giebt der Kat.
nicht 2 Clavessins an.
Leroiix, Jean- Jacques, ein
Arzt, geb. 17. April 1749 zu Sevres
b. Paris, gest. 10. April 1832 an
der Cholera ebd., war „Officier
municipaP' der Pariser Gemeinde,
später ärztlicher Sachverständiger,
auch Prof. an der Klinik. Er schrieb
Eapport sur l'opera, presente au corp
municipal, le 17 aoüt 1791. Paris 1791.
8". 98 S. [Brüssel.] Ob im Journal 2
der Air mit Le Eoux gez. auch von ihm
ist, bedarf noch des Beweises.
Le ßoy, Adrian (Adrien) L,
Lautenist, Komponist, am bekann-
testen als Musikverleger, vereint
mit Bobert Ballard, die beide sich
durch Herausgabe zahlreicher Sam-
melwerke verdient machten. Fetis
erwähnt eine Rechnung von 1584,
auf der er als Sänger an der Kgl.
Kapelle bezeichnet wird. Le Ro}"
druckte seit etwa 1540 zuerst
allein, dann seit 1551 mit Rob.
ßallard, dessen Schwester er in
dem Jahre zur Frau nahm. 1557
befand sich ihr Geschäft in der
rue S. Jean de Beauvais, ä l'en-
seigne St. Geneuiefe zu Paris. 1582
trat noch der Teilhaber Mamert
Batisson dazu, 1594 zeichnet Le
Roy u. die Wittwe Rob. Ballard's,
1599 ist auch Le Roy tot und
zeichnet die Wittwe Ballard"s und
ihr Sohn Pierre Ballard, der dann
von 1600 ab alleiniger Besitzer ist,
siehe weiter bei Ballard.
10
Le Roy, Adrian I.
146
Le Eoy, Adrian I.
Le Koy gab als Verfasser fol-
gendes Lehrbuch heraus:
Instraction de paitir toute musique des
huit divers tous en tablature de luth.
Paris 1557 . . . qu4°. Fetis sagt, er be-
sitzt das Buch und ist es das einzige bis
jetzt bekannte Exemplar, doch ist es
heute in der Kgl. Bibl. zu Brüssel, die
Fetis' Bibl. erwarb, verschwunden. Ich
kenne davon nur eine englische Ueber-
setzung:
A briefe & plaine instniction to set
all nuisicke of 8 divers tunes in tableture
for the lute, with a briefe instr. how to
play on the lute, transl. into engl, by
J. Kn. (Kingston) Gentleman. London
(1574) Eowbotham. qui**. [br. Mus.
Paris Nat.
Ferner gab er eigene Lautenpiecen
heraus, bekannt sind davon:
1. livre de tabulatur de luth, cont.
Mot, Chans., Fant., Pav., GaiU., Alm.,
Branl. par . . . Paris, Adr. le Roy & Rob.
Ballard. 29. Aoust 1551. 4«. 40 Ell.
[ß.M.
3. livre . . . cont. 21 Ps. ib. 1552.
24 BU. [B. M.
6. livre . . . cont. chans. ib. 1559.
[B. M.
In der Kirchenbibl. zu Sorau befindet
sich in Nr. 538 als 2tes Werk:
Livre de Tabulature sur le Luth par
Adrian le Roy D'Octante. Trois pseaumes
de David . . . composes ä 4 parties par
Cl. Goudimel, mis en rime frangoise par
Cl. Marot et Th. de Besze. Paris 1562.
In Paris, Bibl. Mazarine und im br.
Mus. befinden sich:
Premier livre de tabulature de gniiterre,
contenant plus chansons, fantasies, Pauanes
. . . Paris, Le Roy et Ballard 1551. qu4'*.
Second liv. de Guiterre, cont. plus,
chansons en forme de soir de viUe. Ib.
1555. qu40.
Tiers livre de tabulature de guiterre
cont. plusieurs Preludes, Chansons, Basse-
dances, Toiirdious, Pauanes, Gaillardas,
Almandes, Bransles . . . Paris 1552. qu4".
Quart livre de tabulature de guiterre
. . . composees par M. Qregoire Braysing
de Augusta . . . Paris, Le Roy et Ballard,
1553.
Enthält Fantaisies, Psaumes u. Chan-
sons etc. Dies ist eine Fortsetzung des
1. — 3. Buches von Le Roy.
Cinqiesme [sie] livre de gui | terre,
contenant plusieurs chansons ä 3 | et 4
parties, par bons et excelens musiciens:
reduites en tabu | latuie par Adrian Le
Eoy. I Paris, Le Roy et Ballard, etc. 1554.
[Bibl. wie oben.
Enth. 19 Gesäuge in Tabulatur und
zwar nach Kompositionen von Arcadet 13,
Bonard 1, Certou 2, Le Roy 2 und de
Bussy 1 (Mitteilung des Herrn Michel
Brenet).
Liber primus sexdecim musicales mo-
dulos continent. Parisiis . . 1552. [Paris
Nat: Sup. Ten.
Livre d'air de cours miz sur le luth
par Adrian Le Roy. Paris 1571 . . . qu4'^.
mit Portr. [Biüssel 2379.
Siehe noch 1. liv. Chans, unter 1569g.
So weit sind seine eigenen Arbeiten
bekannt. Seine Samlwke., die er selbst
oder mit Ballard zusammenstellte, sind
in meiner Bibliographie beschrieben nnd
verz. ich sie hier nur in Kürze mit Zu-
sätzen und Ergänzungen:
1554. Second Livre de chansons |
nouuellement mises en niu- | sique ä
quatre parties, par bons et scauans musi-
ciens, imprimees en quatre volumes |
Superius ] A Paris, | De Timprimerie d'
Adrian Le Roy, et Rob. Ballard, Impri-
meurs du Roy | rue S. Jean de Beauuais,
ä l'enseigne S. Genevieve. 1554. | Auec
priuilege du Roy pour neuf ans. [Paris
Nat: Sup. Ten. ßass.
Enthält: Arcadet, de Bussi, Certon 10,
Entraigues, Le Roy, Maillard 2 u. Mithou 2
(18 Chansons). Das 1. Buch enthält nur
Chans, von Certon. [Paris Nat. wie voiher
und so bis 8. livre.
Tiers livre . . . 1554. [Ib.] Enth.
20 Chansons von Arcadet 16, Bussi 2,
Entraigues 2 u. Leschenet 2.
Quart livre . . . 1553. [Ib.] Enth.
20 Chans, von Arcadet 4, Beaulieu 2,
Bussi 4, Certon 3, Je. Ciron, Godard,
Herissant 2, Mornable, Pagnier u. Vilers.
1556. Cinquiesme livre . . . 1556. [Ib.
Sixiesme livre . . . 1556. [Ib.] Enth.
20 Chans, von Arcadet 4, Certon 3, Gou-
dimel, Grouzi, Jacotin. Jannequiu 5, Mail-
lart, Mitou, MouUu, Sandrin u. 1 Ano-
nymus.
1557 a. Septiesme livre . . . 1.557.
[Ib.] Enth. 11 Chans, von Arcadet, Cer-
ton 2, Entraigues, Jannequiu 3, Le Roy,
Santeri'e 2 u. Touteau.
1557 b. Huitiesme livre . . . 1557.
[Ib.] Enth. 17 Chans, von Arcadet 6,
Certon 2, Goudimel 2, Jannequiu 2, Lesche-
net, Millot, Hüaire Penet, Cipr. Rore u.
Du Tertre.
Das br. Mus. besitzt von diesen Büchern
(livre 2—8) Ausgaben vom
2. üvre 1569. 3. livre 1557 (Alt).
Le Roy, Adrian I.
147
Le Roy, Adrian I.
4. livre 1553 (Alt). 5. liv. 1556 (Alt).
Ü. liv. 1559 (Alt). 7. liv. 1557 (Alt)-
8. liv. 1559 (A. T.).
1557 c. Canticum B. M. V. . . Magni-
ficat 8 modis . . . Cliorb. fol. 26 Ell.
[B. B. B. A. B. Kgsbg. Proske. B. M.
Rom Cedlia. Upsala. Hofb. Wien.
1557 d. Piissimae ac sacrati.ssimae La-
mentationes Jereuiiae . . . Cborb. fol.
22 Bll. [Bibl. wie vorher.
1558. Missae tres a Claudio de Ser-
misy . . . Chorb. fol. 24 Bll. [B. B.
B. Kgsbg. Hofb. Wien. Upsala. Krakau
Archiv. Bologna.
1558 a. Missae tres a Petro Cadeac . . .
Chorb. fol. 28 Bll. [Bibl. wie 1558,
ferner Archiv des Schlosses zu Krakau.
1559 a. Le 1. livre des chausons ä
2 part. [Paris Nat: Ten.
1559 b. Le 6. livre des chansons ä
2 part. [Paris Nat: Superius.
1560 c. Livre de Meslanges cont.
26 Chansons . . . 5—8 pt. . . 6 Stb. qu40.
[B. B: Sup.
— Ausg. 1572: Mellauge de chans.,
sehr vermehrt siehe 1572 a.
1564. Recueil des recueils (siehe 1573).
Den 1. livre besitzt Paris Nat. in einer
Ausg. von 1564 (nur Super, u. Ten.).
Den 2. liv. von 1573 eben.so.
1565. II 1. libro di Villanelle alla
Napolitana nouamente stampate. A tre
voci. In Parigi . . . Autoren sind nicht
genannt, nur C. in qu8" im br. Mus.
Die unter 1569 g— ff verz. Chansons-
Samlg. von 25 Büchern kann ick noch
mit einigen Zusätzen begleiten:
Premier livre de chansons en forme
de vau de ville, compose a 4 p. par Adrian
le Roy. Paris ... [Upsala: C. A.
— 1573. Contratenor in B. Kassel.
2. liv. [Upsala. br. ]\Ius: A. T. (defect).
— Ausg. von 1577. [B. K.
3. liv. [Upsala von 1573. br. Mus,
von 1567 nur T.
4. liv. von 1567. [br. Mus.] — von
1573 in Upsala. B. K.
5. liv. von 1567 im br. Mus. — von
1573 wie vorher.
6. liv. von 1569 ira br. Mus. Upsala.
— von 1573 im br. Mus: T. — \rfi3 und
1578 in B. K: A., 1578 nur 18 Chans,
von Arcadelt 9, Richafort 1, Verius 2, die
übrigen wie angezeigt.
7. liv. von 1565 br. Mus: T. — von
1572 in B. K: Contrat. Der Inhalt variirt
(Reg. und Inhalt stimmen nicht, ich verz.
sie nach dem Inhalte): de Bus.sy, Grouzy,
Jannequin 5, Millot, Mithou, Santerre u.
Touteau. — von 1573 br. Mus: T.
8. liv. von 1559 im br. Mus: A. T. — von
1575 in B. K. Upsala. Bologna: 1 559 : T.
9. liv. von 1569 br. Mus. Upsala. —
1578 B.K. bi.Mus. Bologna von 1559: T.
10. liv. von 1570 br. Mus. — von
1575 in Upsala. — von 1583 in B. K.
11. liv. von 1567 u. 1573 im br. Mus:
A. T. — von 1573 in Upsala.
12. liv. von 1569, 1572, 1575 u. 1583
im br. Mus: Contrat. B. B: T. von 1583.
B.K. von 1575: B. Upsala: Sup. u. A.
wie durchweg. Bologna: 1561, Tenor.
13. liv. von 1570, 1573 u. 1578 im
br. Mus: A. T. B. B. 1578: T. und B.K:
B. Upsala 1573.
14. liv. von 1571, 1575 u. 1578 im
br. Mus. B. B. u. Kassel, 1578: B. Up-
sala 1575. Bologna 1561: Tenor.
15. liv. von 1571, 1575 u. 1578 im
br. Mus. B. B. u. Kassel 1578: B. Up-
sala 1575.
16. liv. von 1573, 1575 u. 1579 im
br. Mus. B.B. u. Kassel: 1579: ß. Up-
sala 1575.
17. Uv. von 1570, 1573 u. 1579 im
br. Mus. B. B. u. Kassel: 1579: B. Up-
sala 1570.
18. liv. von 1570, 1573 u. 1581 im
br. Mus. B.B. 1576, Kassel 1576: B.
Upsala. Enthält nur Chans, von Lassus.
I 19. liv. von 1570, 1573 u. 1581 im
j br. Mus. B. B. u. Kassel 1581 : B. Upsala.
20. liv. von 1571 u. 1578 im br. Mus.
B.B. u. Kassel 1578: B. Upsala.
I 21. liv. (fehlt von hier ab im br. Mus.
u. Upsala). Bibl. B.B. u. Kassel 1581:
Contraten u. T.
Nachträglich erfahre ich, dass in Paris
Nat. von livr. 1—5, 7—21 sich der Su-
perius und vom Ten. liv. 16 — 19 aus den
Jahren 1567—1578 befinden.
22. liv. von 1583 in B. B. u. Kassel.
1 23. liv. von 1583 ib.
' 24. liv. von 1587 nur in B. B., enthält
aufser Lassus u. 1 Plau^.on, 13 von Cl. le
jeune.
25. liv. von 1587 nur in B. B: T., ent-
hält aufser Lassus, 11 von Cl. le Jeune.
(NB. jede Ausg. enthält Aenderungen im
Inhalte.)
i 1572. Mellange de chansons . . a 5,
: 6, 7 et 8 parties. Paris (ist eine ver-
mehrte Ausg. bis zu 148 Chans, der von
1560 c). [Upsala fehlt Sup. Bmssel: B.
1573. Recueil des recueils ä 4 part.
Paris. 4 Stb. 25 Chansons. [Upsala:
Sup. Alt. br. Mus: T. von 1567. Paris
Nat. Ausg. 1564: Sup. Alt.
1573a. Second Recueil des recueils..
I ä4p. 4 Stb. 21 Chans. [Bibl. wie vorher.
10*
Le Roy, Adrian I.
148
Leroy, Eugene.
1578 a. Premier livre de Chansous ä
2 parties, couipose de plusieurs autheurs.
Imprime en 2 vol. Paris 1.578. kl. qu8".
31 Nrn. von Didier Le Blanc; Ant. Gar-
dane und De Villiers. [Hofb. Wien nur
Sup. vorh. Paris Nat: nur Tenor.
1578 b. Premier livre de Chansons ä
3 parties. Compose par plusieurs autheurs
imprime en 3 vol. Paris 1578 Adr. le
Eoy et ßob. Ballard. 3 Stb. in kl. qui».
24 Nrn. [Hofb. Wien, fehlt die 3. Stirn.
Paris Nat: Sup. 2. Enth. De ßussi, Clau-
din, Crequillon, Fevin, Hesdin, Millot,
Nicolas, H. Penet, Rennes.
— 1578c. 2. liv. 1578. 29 Nrn.
[Hofb. "Wien. Did. le Blanc, Dn Buisson,
De Bussi, Claudin, Consilium, Fevin, Gas-
cogne, Hesdin, Hurtenr, Jaunequin, Jos-
quin, Millot. Richafort, de Villiers.
— 1578d. 3. liv. 1578. 24 Nrn.
compose par Vvillart. Enth. Gascogne,
Josquin, .Jo. Mouton, Adr. AVillaert. [Hofb.
Wien, durchweg ohne 3. Stimme.
NB. die späteren Ausgaben der Airs
stehen unter Airs.
1584. Octo cantica diuae Mariae Yir-
ginis quae vulgo Manificat (!) appeUautur,
secundum singulos octö tonorum modos,
singula 4 voc. . . His accesseruut, Respon-
soria ad pr^fationes Miss§. Versus, 0
salutaris hostia. Syjubolum Constantinop. . .
Psalmi . . De profundis . . . Lutetiae Paris.
1584 Le Roy & R. Ballard. 4". An Kom-
ponisten nur genannt Claude Sermisi und
Did. Le Blanc. [br. Mus: Ten.
Le Koy, Adrian II., ein Kom-
ponist des 18. Jhs., von dem das
Conserv. zu Brüssel besitzt:
2 Syniphonies (in C. u. D.) pour 2 V.
A. B. 2 Hautb. et 2 Cors. Ms. Stb.
Le Roy, Bartholomeo (auch
Lo Roi). Im Samlwk. von 1582
wird er ein römischer Musiker
genannt^ 1585 aber Kapellmeister
des Vicekönigs von Neapel. Er
ist bekannt durch 7 Gesänge, da-
bei eine Messe, die sich in einem
Druckwerke Palestrina's befindet,
betitelt:
Di M. Giovanni Pierluigi da Palestrina
una Messa a 8 voci, sopra il suo Confi-
tebor, a 2 cori. Et di M. Bartholomeo
lo Roi, raaestro . . . una Messa ä quattro
sopra Panis quem ego daho tibi, de Lupo.
Novam . . . Vinegia 1585 Scotto. 8 Stb.
40. [B. B. Brüssel.
Die übrigen 6 Gesge. in Samlwken.
siehe Eitner 1. Dazu kommen noch in
Ant. Gardano's 4. lib. delle Muse 1574:
L'ardor de dentr' i bei und Quando ter-
miueranno questi. — Im. Samlwk. Contra-
punto 2 ein Tonsatz. — In Orf. Vecchi's
Scielta 1604 ein Madrig. 5 v. — In Cam.
Lambardi's 1. lib. Madr. 4 v. 1600: II
mormorar della dolce aura (ohne Vornam.).
— In Moscaglia's 2. lib. Madr. 4 voc. Se
i vostii dolci sguardi. ■ — In Pietro An-
tonio Bianchi's Canzoni lib. 1, 1572 eine
dreistim. Canzone. — In Fei. Auerio's
Le Gioe 1589: AI suo apparir 5 v. — In
Vincenti's Nuova spoglia amorosa 1593 :
Lieti fior verdi frondi 4 v. — In Ancina's
Tenipio ai'monico 1599: Alzando gli occhi
und La Vergin Madre 3 voci.
Emil Vogel führt noch die Samlg. an
Madrigali ä (?) voci, lib. 1. Roma 1591
Fr. Coattino. [Münster B. S. kompl. zeigt
es aber nur ganz kurz unter Boy (Bd. 2,
169) an.
In neuen Ausg. erschienen in Commer's
Musica Sacra Bd. 25: Gloria tibi Trinitas
8 V. und in Maldeghem's Tresor, Jahrg. 10
Mus. profane: Verdi piaggie fiorite 6 v.
pag. 34.
Ms. in Bologna (2, 304) Christus natus
est uobis, 4 voc. Part, in fol.
Leroy, Etieiuie, Sänger an der
Hofkapelle König Charles IX. von
Frankreich, sang die Rolle des
Mercure 1572 in dem Schauspiele,
Avelches 4 Tage vor der Bartholo-
mäusnacht aufgeführt wurde (Fetis).
Leroy, Eugene, geb. gegen
1771, gest. um 1816 zu Paris,
etwa 45 Jahr alt. Er war Regi-
mentsmusiker, zuletzt Chef des
Orchesters des „bals champetres"
in Tivoli zu Paris. Besonders be-
liebt waren seine Bearbeitungen
von bekannten Themen, die zahl-
reich verlegt wurden, doch nach
seinem Tode bald verschwanden
(Fetis). Derselbe verz. zahlreiche
Werke, nachweisbar sind:
Methode de cor de sigual ä clefs, et
gamme pour le cor de signal de Basse
(Bombardune). Mayence, Schott. [Musikfr.
Wien.
Nou volle methode pour le flageolet,
avec suite de la nouveUe methode. Ib.
[Musikfr. Wien.
Methode de trompete. Ib. [ib.
Le Roy, Guillaume.
149
Lesbio.
Le Roy, Guillaniiie, Musiker
(Bassist) a/d. Hofkapelle Louis XII.,
folgte am 11/9 1511 dem Bassisten
Bardemont und erhielt später den
Kapellmeisterposten an der Kathe-
thrale zu Ronen (Fetis. Thoinan 84).
In meiner Bibliographie habe ich 4 Ge-
sänge unter ßoy (Guillaume le) gestellt,
doch nur „0 oriens" in 153-lh ist mit
G. le roy gez. Der Text lautet: Splendor
lucis eterne, die übrigen sind nur mit
Le Eoy gez., doch geben die frühen Jahres-
zahlen Gewissheit, dass nur der obige ge-
raeint sein kann. Yogel führt noch in
Scotto's Canzou napol. 3 v. 1566 unter
Le Roy: „Deh Taltra sera" an.
Le Boy, Jacques, ist nur durch
eine Chanson im Samlwk. 1550e
bekannt (Eitner 1). Straeten 7,
277 u. 29.5 nennt einen Sänger in
der Kapelle Karl V. von 1513 bis
1518 mit gleichem Namen, viel-
leicht ist es derselbe.
Le ßoy, Pierre, Yalentinianus
(d. i: Valenciennes, seine Geburts-
stadt), studierte in Lejden und ist
im Matrikelbuch der Universität
am 28. Febr. 1652 als Magister
musicae eingeschrieben (Bouwst.
3, 2).
Le Sache, P. E. Ein Priester
am Seminar Jesu und Maria zu
Paris, bekannt durch die Abhand-
lung:
Traite des tons de l'eglise selon l'usage
romain. dans lequel la gamme ancieune
et nouvelle est mise au commencement.
Rouen 1679. 12". [Glasgow. LeoLiepm.
besafs eine Ausgabe: Lisieux 1685 Remy
Le BouUenger. kl. 8°.
Le Sage et D'Oriieyal gaben
heraus :
Le theittre de la foire, ou l'opera co-
mique. Contenant les meiUeures pieces
qui ont ete representees aux foires de
St. Germain et de St. Laurent. Amst.
1722—37. kl 8«, nur Melodien. [Amst.
besitzt T. 3. 5. 6. br. Mus. kompl. in
10 voll. Musikfr. Wien von 1722 ab. B.
Wagener. Dresd. Mus. 6 Bde. von 1723
bis 1731.
Le Sage de Kichee, Philipp
Franz, man weifs über sein Leben
fast nichts, nur dass er der Lehrer
des Joh. Kasp. Kropffganfs war, be-
richtet Walther unter Letzterem.
Le Sage wirkte um 1695, vielleicht
in Breslau, da er den Freiherm
von Neidhardt seineu gnädigsten
Herrn nennt. Man kennt von ihm
nur ein Lautenbach, welches in
M. f. M. 21 p. 10 u. 11 nebst einem
Tonsatze genau mit Auszügen be-
schrieben ist. Die dort beschrie-
bene Ausgabe, die einst Dr. Hugo
Riemann besafs, muss eine andere
Auflage sein, als die in B. B. vor-
handene. Ich teile den Titel der
letzteren mit:
Philipp Franz Le Sage de Richee |
Cabinet | Der | Lauten, j In "Welchem zu
finden 12. Neue Partien, | aus unter-
schiedenen Tonen und neuesten Manier
so aniezo ge- | bräuchlich, welche be-
stehen in I Praeludien, Allemanden, Cou-
ranten, Sarabanden, Giquen, | Gavotten,
Menuetten, Boureeu, Chagonen, Passaglien,
Ouvertu- | ren, Rondeau sambt Echo.
Denen Liebhabern zu einer Distraction
an das Licht gegeben. | s. 1. et a. j 1 vol
in qufol. 37 BlI einseitig bedruckt, Kupfer-
stich, gestochen von „J. J. Eybelwisser
del. und H. ErtI sc."
3. Bl. Vorwort, worin er Du Faut,
Gautier, Mouton und Graf Logi erwähnt;
von Letzterem ist ein Lautenstück auf-
genommen. 4. Bl. Erklärang der Lauten-
tabulatur: 6 Linien mit Buchstaben und
Wertzeichen. Die Tonarten erklärt er
noch: D primi Toni, A dure, B^, D 7™
toni, dann kommt wieder Fmol, Bmol,
Gmoll vor. Seinen Namen kürzt er auch
in P. S. d. R. ab. [B. B. Dr. Riemann's
Exemplar ist ihm verloren gegangen, es
trag auf dem Titel die Jahreszahl 1695.
Hofb. Wien fehlt auch die Jalireszahl,
sowie auf dem Exemplar der Musikfr. in
Wien und dem des Benediktinerstifts
Raigern.
Lesbio, Antonio Marques, geb.
um 1639 zu Lissabon, gest. 21. Okt.
1709 ebd. Trat in die Hof kapeile
ein und zeichnete sich als Kom-
ponist aus. Seine Werke erschie-
nen im Druck in den Jahren 1660
bis 1708, andere blieben Ms. und
befanden sich in der einstigen
Lescalier.
150
Leserintus.
Kgl. Bibliothek zu Lissabon. Im
Y.isconcellos sind sie genau verz.
Fetis' Artikel unter Marques leidet
an üngenauigkeit.
Lescalier, Maliieu, ist von 1496
bis 1501 als Sänger am Hofe Phi-
lipp des Schönen verz., als er in
Zeeland residierte (Straeten 7, 108.
178).
Leschenet (Lachenet), Didier,
Sänger an der Hofkapelle unter
Louis XII. zu Paris; um 1518
war er nach von Fetis angeführ-
ten Dokumenten Kanonikus an St.
Quentin und 1532 noch im Dienste
der Kapelle.
Von seinen Kompositionen sind nur
13 in alten Samlwken. bekannt, darunter
1 Magnificat, während die übiigen Chan-
sons sind (Eitner 1). Obiges Magnificat
5. toni 4 voc. auch in P. in B. M.
Lesclefln, . . .
bekannt durch eine zweiteilige vier-
stimmige Motette im Samlwk. 1556 d
(Eitner 1).
Leseluse, Greorges de, erster
Kaplan oder Kapellmeister der
Kgl. Kapelle zu Paris, besafs den
Platz um 1480 nach Dokumenten,
die Fetis mitteilt. Sein Gehalt be-
trug 180 livres tournois. Fetis be-
rechnet denselben nach heutigem
Geldeswerte auf 4000 frs. Siehe
auch Bd. 3 unter Escluse nach
Thoinan.
Lescornet, Pierre; im Samlwk.
von 1544 h eine vierstim. Chanson
(Eitner 1).
Leseot, C . . . F . . ., geb. zu
Nantes gegen 1737, war zuerst
Kapellmeister an der Kathedrale
ebd., um 1760 erhielt er die gleiche
Stellung zu Auch, 1773 ging er
nach Paris, trat ins Orchester der
Oom6die italienne und schrieb
Opern; auch einige Messen führt
Fetis von ihm an. In letzterer
Stellung als „Musicien du theätre
Italien" findet man ihn auch auf
seinen Druckwerken verz. Pougin
giebt noch einige genauere Daten:
1767 trat er als Violinist in obiges
Orchester und wurde 1790 pen-
sioniert. Bekannt sind von seinen
Kompositionen:
Candide marie ou il faut cultiver son
jardin, Comedie 1788. Paris. P. u. Stb.
[Darmst.
La negresse, ou Le pouvoir de la
reconnaissance, Comedie en 1 acte (Paris
15/6 1787). Paris, Imbaiüt. P. [Brüssel
Cons. Im Kl.-A: Musikfr. Wien.
Le Solitaires de Normandie, op. com.
en 1 acte (de Piis), repres. 15/1 1788.
Paris, ßrunet. P. fol. [B. B.
ler, Ild recueils portatifs de chansons.
Pai-is 1765. 8°. [Paris Nat.
Fetis führt noch an: L'Amour et
l'Hymen, 1761. ein Prolog in Auch auf-
gef. und La fete de Themire, pastorale
en 1 acte, ebd. aufgef. Text und Musik
von ihm. Im Magazin sind noch 1781
sechs Trios f. 2 V. u. B. als op. 2 an-
gezeigi.
Lescuir (Lescuyr) , Jobannes
(Jean), ist in den Samlwken. 1542 c
und 1553 g mit 2 Motetten zu 4
und 5 Stim. vertreten (Eitner 1).
Lescurel, Jeliannot, ein fran-
zösischer Musiker aus dem Anfange
des 14. Jhs.
Fetis fand von ihm in einem Ms.,
Allegorien und Satiren von Fauvel ent-
haltend (fol. max. n" 6812 ancien fds. in
Paris) Balladen, Rondeaux und sogenannte
„eutes'' auf den Refrain der Rondeaux
von ihm komponiert. Siehe Fetis und
Revue musicale t. XII n" 34, wo man
einen Abdruck der Gesäuge im Facsimile
u. in Uebersetzung findet. Sie bilden die
ersten Anzeichen der niederländischen
Kontrapunktik und zeigen schon einen
merklichen Fortschritt gegen Adam de la
Haie (Coussemaker 5, 273. Ambros 2,
399. 403).
Le Seneselial (Sceneschal), Giles,
Sänger in der Kapelle Philipp des
Schönen um 1505 (Straeten 7,
162).
Leserintus, bekannt durch einen
Tonsatz im Münchener Liederbuche
(B. M. Ms. mus. 208) Bl 124: Ce-
lebris hie dies 3 voc.
Le Serre.
151
Lestainnier.
Le Serre di Greneyra, siehe
Tartini, Gius.
Les Fevret -de- Saint -M^hin,
Charles, geb. um 1652 zu Dijon,
ebd. um 1733 jrest., 81 Jahr alt.
Er gab nach Fetis zu Dijon 1706
bei Defay eine Samlg. Litaneien
heraus.
Lesley (Lisley). John,
kommt im Samlwk. Triumphs of Oriana
1601 von Morley ediert mit 1 Madrigale:
Fair Citherea, 6 voc. vor. Im Neudruck
von Hawes Nr. 23 wird er Ldsley ge-
nannt (Eitner 2).
Lesma, Aiigelo Maria, Bas-
sist au der Hofkapelle in Wien
mit 90 Gld. monatlich vom 1. Jan.
1669 bis 30. Juni 1692 (Köchel 1).
Lesneur, Jean, um 1679 als
Geiger, wahrsch. der petits Vio-
lons, an der Hot'kapelle in Dresden i
mit 250 Thlr. angestellt (Fürstenau
2 a, 201).
Lespinay, Jehaii de, Sänger
an der Kapelle Louis XL von
Frankreich. Rechnung vom 1/10
1480 bis 31/9 1483 (Thoinan 69).
Lessei, Franz, geb. 1780 bei
Pulawi in Polen auf dem Schlosse
des Fürsten Tschartoriski, an dessen
Kapelle der Vater, Franz Lessei,
Direktor war; studierte 1800 in
Wien Medicin , beschäftigte sich
dabei als Schüler Haydn's eifrig
mit Musik, zeichnete sich als Pia-
nist und Komponist aus, ging
darauf auf die Schlösser obiger
Fürstin zurück und 1831 als Arzt
nach Warschau, 1837 wurde er
nach Petrikau als Gymnasial - In-
spektor geschickt und starb da-
selbst im Aug. 1838 (Biogr. in
N. Z. f. Mus. 13, 17. Ein Verz..
seiner Werke ebd. 12, 67. In der
Lpz. Ztg. zahlreiche Urteile von
Bd. 7 ab.
Von seinen Kompositionen fand ich
eine Anzahl bei den Musikfr. in Wien :
Concerto f. Klav, u. Orch. op. 14 in
Stb.
Finale einer Sinfonie in Gm. f. Orch.
in P.
Partita in El? p. 2 Clar. 2 Cors, 2 Fag.
Quatuor p. Fl. V. Va. et Vcl. op. 3.
3 Duos p. 2 Fl. op. 1.
3 Sonaten f. Klav. op. 11. Haydn gew.
Fugen, Potpourri, Fantasia, Rondo für
Klav. op. 8. 9. 12. 13.
Erschienen in Lpz. bei Br. & H. und
"Wien bei Weigl und Haslinger.
Ferner:
Grand Trio p. le Pfte. av. Clarinette
et Cor. oe. 4. Vienne, Eder (Vinc.
Lessei). [B. B. B. Kgsbg. in Kopie.
3 Senates p. le Pfte. oe. 2. Vienne,
Weigl. 35 Seit. [B. B.
Fiigue p. le Pfte. ä 4 ms., ded. ä Mde.
Kamiuska, nee Kochanowska. Oe. 11.
Lps., Br. & H. qufol. 11 S. [B- Wa-
gener.
Polnische Lieder in Niemcewicz histor.
Lieder 1816. [B. M.
Lessei, Johann, geb. 1767,
gest. 28. Sept. 1823 zu Glogau,
wo er Organist a/d. kathol. Pfarr-
kirche war (Hoffmann).
Lesser, Johann, geb. zu Stein-
kirchen in Ünter-Oesterreich; um
1793 Hofmusikus an der Hofka-
pelle in München (Reichard 1794,
238).
Lessig, . . . gab heraus:
Sechs schottische 6-tourige Angloisen
von G. L. Klemm, Tanzmeister, mit voll-
stimmiger Musik vom Musicus Lessig.
Leipzig, bey dem Autor. 2 V. 2 Fl. 2
Hörn. B. Touren, 8 Stb. qu40. [br.Mus.
Leisler (Lefsla), Johann, um
1548 Tenorist an der Kurfürstl.
Kapelle in Torgau (Fürstenau 1,
10). 1555 in der Liste in Dres-
den angezeigt mit 29 Gld. Gehalt
(hier steht Lefsla) ib. 25.
Lessons.
Select L. or a choice coli, of airs . . .
for 2 germ. flutes or 2 V. extrated from
the works of . . . Handel , Weideman,
Turner, De Fesch, Peschetti, Festing etc.
Lond. c. 1740. qu40. [br.Mus.
Twelve Lessons for the harpsichord.
Lond. qufol. [br. Mus. Titelblatt fehlt.
Siehe HUI, John 111.
Lessor, siehe Losse, Joh.
Lestainnier (Lestannier, l'Esta-
niel), Magister Jehaii (Jean), Or-
Lestanc.
152
Le Sueixr, Jean-Fran9ois.
ganist Ks. Karl Y. 1547/48. Im
Samlwk. von 1548 wird er eben-
falls als Ksl. Organist bez., ebenso
bestätigt dies 1550 Mameranus
(Straeten 1, 233. 7, 416. Fetis
sagt: er war an der Kapelle in
Madrid angestellt. Da ibn Köchel
1 nicht verz., ist dies sehr wahr-
scheinlich). Man kennt von ihm
nur 2 Motetten zu 4 Stirn, in 1548
u. 1556 a (Eitner 1).
Lestanc, ... de, ein Franzose
aus der ersten Hälfte des 16. Jhs.,
der im Samlwk. von 1533 d mit
einer 4 st. Chanson vertreten ist
(Eitner 1).
Lesteburey, Boiiayentura, um
1566 Discantist a/d. Ksl. Kapelle,
als Maximilian auf dem Reichs-
tage zu Augsburg war (Köchel 1,
122).
Lesthulier, Nikolaus, war bis
zum 7. Okt. 1531 Organist an der
Hofkapelle in Salzburg und erhielt
an obigem Datum seinen Abschied
mit dem Zeugnis, dass er „ins
19. Jahr ehrlich, redlich u. frumbk-
lich gediennt habe"' (Salzburger
Landeskunde Bd. 21, 115).
L'Estocart. Paschal de, das
Porträt iui Drucke von 1582 bez.
ihn als aus Noyon in der Picardie
gebürtig und 1582: 42 Jahr alt,
also 1540 geb. Er beteiligte sich
1584 am Ooncurse zu Evreux u.
gewann mit der Motette : Ecce
quam bonum den Preis einer sil-
bernen Harfe. Nachweisbar sind
von seinen Kompositionen:
1. Li vre des Octonaires de la Yanite
du monde, mis en mus. ä 3, 4, 5 et 6
part. . . . Lyon 1582 B. Vincent. 4 Stb.
[b. M., sowie livre 2. Celle: Sup. B.]
Fetis sa^t: die Gedichte sind von La
Eoche Choudieu und wurden auch von
Cl. Lejeune benutzt, nach Anderen hiefs
der Dichter Chaudiere (Chaudaeus).
Cent vingt et six quatrains du Sieur
de Pibrac, Conseiller au prive conseil du
roy ... de uouveaux uiis en musique ä
2, 3, 4, 5 et 6 parties par . . . Lyon 1582
B. Vincent. [Celle: Sup. Bas.
Cent cinquante Pseaumes de Dauid,
mis en rime francjoise par Cleni. Marot
et Th. Besze, et mis en musique ä 4, 5,
6, 7 et 8 parties, par ... Lyon 1583
Vincent. 5 ötb. qu40. [B. Hbg. Doubl,
br. Mus: C A. T. defekt.
Fetis führt noch 4stini. Psalmen „en
forme de motets'' und Melanges de chan-
sons latins et francaises an.
Le Sueur, (xiovaniii (Jean).
In Borchgrennck's Samlwk. 1606 a be-
finden sich 2 Madrigale ä 5 voci (Eit-
ner 1).
Le Sueur (Lcsueur), Jean-Fran-
QOis, geb. 15. Jan. 1763 zu Dru-
cat-Plessiel bei AbbeviUe (Pougin
verbessert dies in den 15. Febr.
1760 nach einer anonymen Schrift:
La musique ä Abbeville, 1785 bis
1856. Souvenirs d'un musicien,
Abbeville 1876 Briez, Paillart et
Relaux. 8». 87 S. Das Datum
ist aus dem Taufregister der Pa-
rochie Drucat entnommen, wo man
liest: Jean Franyois Sueur, ne le
15 fevrier 1760), gest. 6. Okt. 1837
zu Paris. Er selbst schrieb sich
Le Suew\ doch wird meist die
zweite Lesart gewählt. Sänger-
knabe a/d. Kathedrale zu Amiens,
erhielt 1779 den Musikdirektor-
posten a/d. Kathedrale zu Seez u.
noch in demselben Jahre den zu
Paris a/d. St.-Lmocentskirche. Hier
nahm er noch Unterricht beim
Abbe Roze. 1781 kam er an die
Kathedrale zu Dijon, 1783 an die
zu Maus und im selben Jahre als
Chordirektor nach Tours. 1784
führte er in Paris Kompositionen
im Concert spirituel auf u. \rurde
zugleich zum Kapellmeister an St-
Innocents ernannt, erhielt auch
den Auftrag für das Theater zu
schreiben. 1786 wurde er Musik-
direktor a/d. Kathedrale zu Paris.
1787 zog er sich zurück, da ihm
das Kapitel des Notre Dame unter-
sagte für die Oper zu schreiben.
Le Sueur. Jean-Frangois.
153
Le Sueur, Jean-Fran(,'ois.
1795 Avurde er Inspektor am neu
gegründeten Conservatoire der Mu-
sik. 1804 ernannte ihn Napoleon
zum Kapellmeister seiner Privat-
kapelle, 1814 wurde er Surinten-
dant und Komponist der Kgl. Ka-
pelle; beide Aemter gingen 1830
ein. Am Conservatoire wurde er
bei der Neueinrichtung (1817) Prof.
der Komposition, auch war er von
1806 bis 1824 Mitglied der Jury
an der grolsen und komischen
Oper.
Fetis, Biograph, ausführlich. Eine Be-
urteilung seiner Werke von K. Persius
in Kastner's musikal. Chronik, "Wien 1887
p. 265 ff., betitelt Lesueur und Berlioz.
Ferner in Eichard Pohl's 3. Bd. ge-
sammelte Schriften; in Fouque's Berlioz
en Russie und in Revolutionaires de la
mus. Paris 1862 C. Levy; in Hippeau's
Berlioz intime. Ducancel, Ch. P: Me-
moire p. J. F. Lesueur. Paris Fan XI.
[B. M.] Notice historique sur la vie et
les ouvrages de M. Lesueur. par M.
Raoul-Eochette, lue a la seance publ. de
l'acad. rov- des beaux-arts, 5/10 1839.
Paris, Didot. 4P. [Brüssel 4929.
Von seinen Werken lassen sich fol-
gende nachweisen:
Essai de musique sacree, ou musique
motivee et methodique. pour la fete de
Noel, ä la messe du jour. Paris 1786
Herissant. 8". [B. Scheurleer.
Expose d'une musique une, imitative,
et paiticidiere ä chaque solemnite; oü
l'on donne les principes geueraux sur
lesquels on l'etablit, le plan d'une mus.
propre ä la fete de Noel . . . Paris , V^e
Herissant 1787. 5 Teile. 8". [Brüssel
4343. B. M. Brüss. Cons.
Projet d'un plan general de l'instnic-
tion musicale en France... Paris, Bras-
seur, en JX (1801). [Brüssel 4178.
Instruction publique. Conservat. de
musique ... Paris an Y (1796/97). Ge-
meinsamer Erlass der Direktoren Gossec,
Gretry etc. [Brüssel 4175.
Principes elenientaires de mus. arretes
par les raembres du Conservatoire . . .
suivis de solfeges par les Cens. Agus,
Catel, Cherubini, Gossec, Langle, L. etc.
Paris, an VIII, an X. 2 voll. fol.
[Brüssel 5695.
Lettre en reponse ä Guillard, sur l'o-
pera de la Mort d'Adam, et sur plusieurs
points d'utilite relatifs aux arts et aux
lettres; par ... Paris, an X (1801/02)
Baudouin. 8«. [Brüssel 3809. B. M.
Eloge academique de Gretry par Le-
sueur et P. Destourets. BruxeUes 1826.
8». [Bibl. Scheurleer.
Qeistliche Kompositioiien :
Oratorio de Debbora ä gr. choeurs et
ä gr. orch. Paris 1828 J. Frey. P.
120 S. [B. M. B. B. nebst Kl.-A. von
Alex. Piccini. E. C. ofMus. Darmst.
Musikfr. Wien.
Deux Oratorios de la Passion ä gr.
choeurs et a gr. orch. (Kl.-A. von Alex.
Piccini und El wart). Paris, Tauteur. P.
fol. 156 S. [B. B. B.M. R. C ofMus.
Darmst. Hofb. Wien. Musikfr. Wien.
1. Oratorio jiour le couronnemeut des
Princes Souverains. Paris, Frey. P. fol.
100 S., komponiert zur Krönung Na-
poleon I. [B. B. B. M. Brüssel Cons.
chez Schonenberger.
2. Oratorio id. Ib. 106 S. P. [B. M.
Brüssel Cons.
3. Oratorio id. Ib. 128 S. P. [B. M.
Brüssel Cons.
Oratorio de Noel, ä gr. choeurs. Paris,
Lafille. P. fol. 1.54 S. [B. B. B.M:
Paris, A. Petit. Maild. Cons. Darmst.
Brüssel Cons. im Kl.-Auszg.
Oratorio du Sacre. 4 part. Ms. P.
[Berlin K. H.
Primo super flumina, Ps. ä gr. choeurs
et gr. orcii, Secundo: Troisieme Oratorio
du Careme en morceaux d'ensemble.
Pari,s. Frey. P. 96 S. [B.M. B. B.
Rachel. Oratorio historique et prophe-
tique ä gr. choeurs et gr. orch. Paris,
Frey. P. 156 S. fol. [E. B. B. M.
Biüssel Cons.
Ruth et Noemi, Oratorio historique a
gr. choeurs suivi de Ruth e Booz, Orat.
hist. et prophetique. Paris, Frey. P.
fol. 136 S. [B.B. B.M.
1. Messe solennelle (Bd.) Paris 1828
Frey. P. 150 S. [B. M. E. C of Mus.
Darmst. Musikfr. Wien. Brüssel Cons.
chez Lemoine, wie die 2. u. 3.
2. Messe solenneile ä gr. choeurs et ä
gr. orch. (Gd.) Ib. P. fol. 174 S. [B.M.
B. B. nebst Kl.-A. par Cornette. E. C. of
Mus. Musikfr. Wien. Brüssel Cons.
3. Messe solenn. . . . (Dd.) Ib. P. fol.
158 S. [B. M. B. ß. Brüssel Cons.
Messe en sol ä 6 voix pour la cha-
pelle imperiale. Ms. P. mit Orch. [Mai-
land Cons.
Missa tribus vocibus cum symphonia
(Kyrie, Gloria, Credo) Ms. fol. P. [Brüss.
Cons.
Stabat ou Complaite k la Ste. Yierge
Le Sueur, Jean-Frangois.
154
Leta.
en 18 strophes, compose pour 3 voix av.
acc. d'orgue ou harmouium par . . . Paris,
Schonenberger. P. S'^. Text französ.
[ßrässel Cons.
Cantate: Tollite. Paris, Beauvais. P.
[B.M.
Cantate religieuse suivi du ilotet:
Veni sponsa. Soli et choeurs. Paris, de
Beauvais. P. [B. B.
Gloria 6 voc. c. orch. P. Autogr.
[B.M.
In virtu tua. Trio religieux. Avec
acc. de Piano. P. Paris. [Darrast.
0 salutaris hostia u. 1 Fuge im Au-
togr. 14 Bll. Ms. 15975. P. [Hofb.
Wien.
2 Pseaumes (6 voc. 2 V. A. B. et org.).
Paris, S. A. Lemoine. P. 114 S. [B. M.
3 Te Deum ä gr. choeurs av. acc. de
Piano ou orgue par Ermel et Prevot.
Paris 1829 Frev. P. 234 S. [B. M.
B.B. Maild.Cons.' ß.CofMus. Darm.st.
Musikfr. Wien.
Weltliche Kompositionen :
Adam, tragedie, siehe La mort d'Adam.
La caverne ou les voleurs. Drame
lyr. en 3 act. (16/2 1793). Paris, Im-
bault. P. fol. [B.B. C. P. Darmst.
— Paris, Nadermaun. P. fol. [B.M.
Brüss. Cons. Berlin K. H.
— Die Eäuberhöhle, Oper in 3 Akt.
deutscher Text, im Kl, -A. [Musikfr.
Wien.
L'inauguration du temple de la Vic-
toire, Intermfede mele de cbants et de
danses, musique de L. et Persuis (2/1
1807) Ms. P. [Paris Topera.
La mort d'Adam et son Apotheose,
Trag. lyr. en 3 act. (21/3 1809). Ms. P.
[Paris l'opera.
— Im Druck: Paris, Frey. Betitelt:
Adam, Trag, en 3 act. (17/3 1809), par
Guillard imitee du celebre Klopstock. P.
fol. [B. B. B. M. nebst Kl.-A. Amst.
in P. Darmst. Brässel Cons.
Ossian ou les Bardes, opera en 5 act.
Ballets von Gardel u. Milon. Ms. P. mit
Notizen im Aiitogr. ; 65 mal wiederholt.
[Paris l'opera. München Oper. B. B.
Darmst.
— im Druck: Paris, Imbault. (repres.
10/7 1804, dedie Napoleon. L. ist als
Direktor der Ksl. Musikkapelle gez.) P.
kl. fol. 546 Seit. [B. B. Hofb. Wien.
Musikfr. Wien. Dresd. Mus. C. P.
Brüssel Cons.
— andere Ausg. mit neuem Titelbl:
Paris, Janet & CoteUe. [B. B. B. M.
— Neue Ausg. im Kl.-A. Paris, Mi-
chaelis. [B. B.
Paul et Yirgine ou le triomphe de la
vertu, Drame Ivrique en 3 act. Paris
(1794) Nadermann. P. foi. 346 Seit.
[B.B. B.M. Dresd. Mus. C.P. Darmst.
Brüssel Cons.
Telemaque dans l'isle de Calypso, ou
le triomphe de la Sagesse, Trag. lyr. en
3 act. (11/5 1796). Paris, Nadermann.
P. fol. 400 S. [B. M. Briissel Cons.
Musikfr. Wien.
— Paris, Imbault. P. fol. [B.B.
C. P. Darmst.
Le triomphe de Trajan, Tragedie lyri-
que en 3 act. musique de Persuis (und
L. ungenannt), repres. 23/10 1807. Ms.
P. [Paris l'opera.
Le chant des Triomphes de la Eepu-
blique fran?. Ode par Laharpe s. 1.
(Paris 1794). qufol. [br. Mus.
Chant du IX. Therraidor. Paroles de
T. Desorgues. s. 1. qufol. [br. Mus.
Chant de Triomphe (pour les concerts
de la cour de Napoleon I.) Ms. Autogr.
P. in 4'^. [Pai'is l'opera.
Yivat franyais, choeur pour Ijouis XVIII.
Ms. Autogr. P. 4P. [Paris l'opera.
Solfeges, siehe SoÖeg. 2. 3. [auch in
der B. der Musikfr. in Wien u. B. Kgsbg.
Marche favorite, couronem. Napoleon,
f. Orch.
Marche seraphique f. Orch. [Musikfr.
Wien.
Le Siiire, Robert-Martin, ein
Literat, geb. um 1737 zu Rouen,
gest. 27. April 1815 zu Paris
(Fetis Näheres). Er beteiligte sich
an dem Streite z^vischen franzö-
sischer und italienischer Musik
(Gluciiisten und Piccinnisten) und
schrieb unter dem Namen Camille
Trillo zwei Pamphlete:
Lettre de M. Camille Trillo, fausset de
la cathedrale d'Auch, sur la musique
dramatique. Paris 1777 Guillau. 12^.
[B.B
Suite des intretiens sur l'etät actuel
de l'opera de Paris (Paris 1779). [B.B.
Leta, D. Anaeleta de, ein spa-
nischer Schriftsteller der 2. Hälfte
des 18. Jhs., hatte in Salamanca
studiert und gab heraus:
Carta laudatoria a Dom Vicente Adan,
en accion de gracias para la publicacion
de SU obra intitulada. Documentos para
instruccion de müsicos. En Madrid 1786
kl. 8*^. 80 S. [B. B.
Letald.
155
Lettre.
Letald, . . . Abt von St. Menin
im 10. Jh., ist bekannt als Se-
quenzenkoraponist und Verfasser
der Gesänge zu Ehren des big.
Juliani Episc. Mamatensis (Ambros
2, 101. Gerbert 5, 35. Fabricius
2, 554).
Le Teller, Pierre, Kapell-
meister a/d. Kathedrale zu Chä-
lons gegen Mitte des 17. Jhs.,
gab 1642 bei Eob. Ballard in Paris
eine Messe zu 4 Stimmen heraus über
die Themen der Motette: Domine qui
habitavit. Cborb. in fol. (Fetis).
Letendart, N. . ., geb. um 1770
zu Paris, gest. ebd. gegen 1820.
Schüler von Balbastre, bildete sich
zum Pianisten aus und trat öffent-
lich als Pianist und Komponist
auf (Fetis).
Le Teneiir (Taneur, Tenneur),
. . , um 1714 Hofkaplan, Sänger
und Canonicus a/d. kurf. kölnischen
Hofkapelle in Bonn. In der An-
stellungsordre ist auch bemerkt,
dass er bei der Kirchenmusik „den
Takt geben" soll. (Thayer 1, 14,
Dokument.) Straeten 1, 220. 221
fand im Kat. der einstigen Bibl.
von St. Walburge zu Audenarde
geistliche Kompositionen verz.
Le Terrier, Pierre, ein fran-
zösischer Komponist, gewann 1587
den Preis der silbernen Lyra im
Concourse zu Evreux mit der
Chanson: Ravi de mon peuser.
Le Tessier, . . . ein Komponist
des 16. Jhs., von dem das
br. Mus. (Add. Mss. 5337) unter Nr.
201 in einem Samlbd. in fol. des 18. Jhs.
2 Songs in four parts 1. Au joly bois.
2. Su la riva 4 voc. besitzt.
Le Tiege, Cornelius, um 1714
Sangmeister a/d. Kathedrale zu
Antwerpen (Straeten 3, 6).
Letourneur, ... am Hofe zu
Parisund Versailles, Lehrer des Kla-
vierspiels um 1754 (Marpurg 1, 459).
Letourneur, Jean, um 1482
Lehrer der Sängerknaben an der
Kathedrale zu Ronen, wurde 1500
Kanonikus und erhielt vom Kardi-
nal die Würde eines „grand-chan-
tre" (Pougin).
Le Troc
Opera- Comique , | Parodie | des Troc-
queurs, I Eepresente | sur les Tlieatres &c.
I Le Prix est de 3tt 12s | Avec toute |
La Musique i A Paris | Chez Duchene Li-
braire | 1756 | 8". 60 pp. Musik 4 st.,
2 st. u. Ist. ohne Bass gen. [besafs Asher
in Berlin 1872.
Letterio, Marino, lebte in Paris
im 18. Jh. und gab heraus:
3 duos concertans pour deux hautbois.
oe. 1. Paris, l'auteur. [Paiis Nat.
Lettner, Franz Xaver, ein
Pfarrer zu Voheburg (Oberdonau-
kreis), geb. 12. Jan. 1760 zu Pfaffen-
hofen (a/d. Um), zeichnete sich
sowohl als tüchtiger Violinist, wie
als Kirchenkomponist aus. Senne-
felder in München verlegte von
ihm 2 Messen (Lipowsky).
Lettre, Lettera:
1688. Lettre de Clement Marot . . .
toucher Lulli vide Senece.
1719. Lettre critique sur la comedie
italienne. Londres 1719 ' Tonson. 8^.
[Brässel 3860.
1727. A Letter from a Gentleman in
the Town, to a Friend in the Country;
containing Reflexions upon the present
Time, with a very impartial Judgment on
our most famous Performers in Musick,
and a new Pruject how to cultivate Mu-
sick in Great Britain, without being in
need of such Performers of Italy. or other
Countries. London, 1727 A. Moore. 8°.
27 S. Englisch und franz. (Deutseher
Auszug in Chrysander's Händel II, 167.)
1743. Lettre de M. de *** ä Mde.
de *** sur les opera de Phaeton et Hyp-
polite et d'Aricie. Paris 1743 C. F. Si-
mon. 80. 15 S. [B.M.
1745. L. de Mme. *** ä une de ses
amies, sur les spectacles, et principale-
ment sur l'opera-comique. s. 1. 1745. 12*^.
[Brüssel 3862.
1748. Lettre ä M. le marquis de B***
sur la difference entre la musique ita-
lienne et frangoise. Berlin 1748. 4".
[Brässel 3918.
1753. Lettres sur quelques ecrits de
Lettre.
156
Leuthe-Spiegel.
ce ternps. (Paris 30/11 1753.) Gegen
Eousseau. [Bologna Kat. 1, 85.
1754 a. Lettera di riposta ad un amico
sopra il giudizio ricercato intorno all'opera
intitolata Dei vizi e dei difetti del mo-
derne teatro etc. di Lauriso Tragiense
pastore arcade, uscita in Roma 1753.
Venezia 1754 Piotto. 12o. 24 S. [Bo-
logna Kat. 1, 84.
1754 b. L. estemporanea sopra la mu-
sica Sacra e origini deH'organo, coll'occa-
sione di illustrare una pittura antica (Li-
vorno 1754). [Bologna Kat. 1, 106.
1765. Lettera al Rev. Padre ... G. B.
Martini . . . (Roma 1765. 4»). [Bologna
Kat. 1, 84.
1766. Lettera sopra musica, vidi Ori-
maldi. [B. ß.
1767. Lettre ä Mr. le Chevalier, de
. . . ä l'occasion du nouvel opera (d' En-
dinde) ä Neully 24. Dec. 1767. s. 1. (Paris)
[B. B.
1774a. Lettre ä Mde. la Marquise de
***, dans ses terres pres de Mantes, sur
l'opera dlphigenie (Paris 17/4 1774).
Geneve (Paris) 1774. 8«. [Brüssel 3960.
1774b. L. ä M. le Chevalier de M***,
sur l'opera d'Orphee (Paris 2/8 1774).
Lausanne, et se trouve ä Paris chez Mlle.
Lamarche. 8*^. [Brässel.
1775. L. dell'autore del nuovo Cem-
balo angeüco inventato in Roma nell'anno
1775 . . . Roma, G. Zempel. 8«. 38 S.
[Bolog-na Kat. 1, 146.
1777. Lettre de Camille Trillo, siehe
Le Suire.
Leubiiitz, Christoph, von 1559
bis 1574 Organist in Pirna (M. f.
M. 28, 150).
Leubraiul (Leuprand) . . . Ma-
gister, 1674 Chordirektor am Jungen
St. Peter in Strafsburg i/Els. und
von 1677 bis 1684 Organist an
St Thomas ebd. (Lobstein 60. 82).
Leucoleoiis Galamelite,
oder allerhand keusche Lust- u. Liebes-
Lieder, mit neuen, auff eine sonderliche
Art gesetzten Melodeyen (mitBc). Frank-
furt a. M. 1671 Verl. von Heinr. Thomas
Hauenstein, kl. 8". 821 Seit. [ß. Hbg.
Hofb. Wien.
Leultier, (xugliclmus, 1506/7
Sänger am St. Peter in Kora
(Viertel]. 3, 251).
Leuprand, siehe Leuhraiid.
Leurart, Simon, ein Musiker
des 16. Jhs., der in Samlwken.
von 1569 und 1574 mit 2 dreist.
Chansons vertreten ist (Eitner 1).
Leusat, . . .
In der Bibl. Löbau (jetzt Dresd.) an
Pinellus Neue kurtzweilige d. Lieder 1584,
5 Stb. hds. angehäugte Gesänge unter
obigem Namen.
Leuschner, (reorg, Komponist
des 16. Jhs., bekannt durch das
4stim. Lied:
Ach edles bild, bis nit so wild, Ms. B.
Lieguitz und den Druck: Fide, Vide.
^^'ratislavia 1582. Ein Gesang in 2 Teilen.
8 Stbll. [Bibl. E. ßohn in Breslau.] In
B. Brieg drei defekte Gesge.
Leuthard, Johann Daniel, geb.
zu Heilsberg bei Rudolstadt am
14. Juni 1706, war 1723 Schüler
Yogler's, 1727 des Konzertmeister
Graffs zu Rudolstadt, wurde 1730
Notist in der Herzogl. Weimar-
schen Kapelle, wo er sich auch
als Komponist auszeichnete, erhielt
1735 die Kammerdienerstelle beim
Markgrafen von Brandenburg-Kulm-
bach, wie auf dem unten verz.
Drucke angezeigt ist, betitelt:
Six Parties pour le Clavefsin composees
par . . . oeuv. 4. Aux depens d'Erasme
Schauer, Graveur de tailles douces ä Erlang,
qufol. 18 S. Die 6 Partien bestehen aus
je 3 Sätzen: Sarabande, Gavotte, Polonaise
oder Aehnlichem und sind nur von ge-
ringer Bedeutung. [B. B.
In der B. Lpz. im Ms. „Unterricht zur
musikal. Composition'^, c. 1730.
Leuthe-Spiegel,
Musicalischer, das ist: Ein Extract auss
dem Welt-berühmteu Ertz-Schelmen Judas
Tractat, Welcher Spiegel sich vor Ehr-
lichen Leuthen wol darff sehen, und mit
1. Tenor -Sing -Stimm, nebenst 2. Vio-
linen, doppelten General-Bass (auch 2.
Violen, so ad placitum) hören lassen. _ Ge-
setzt und herauss gegeben von einem
Deutschen Spaniel in Griechenland, wie
auch Gedruckt daselbsten im Jahr 1687.
6 Stb. 4". 1 Vortitel mit Abbildg. Dedic.
H. Charo ä Sprickern. 26 Nrn. Die
Musik ähnelt derjenigen, die in M. f. M.
14 Nr. 1 mitgeteilt ist, von Lompyn dem
Diener und Narren, [ß. ß. ßibl. Scheur-
leer. br. Mus: T.
Leutliold.
157
Levasseur, Pierre-Franr-ois.
Loutliold, siehe Liebliold.
Leuttiier, Georg Christoph,
geb. zu Töltz um 1650, sein Todes-
jahr ist unbekannt, wahrscheinlich
starb er zu Isen. Er widmete sich
dem geistlichen Stande, wurde
Licentiat des kanonischen Rechts
(zu Ingolstadt?) u. erscheint 1682
als Hofkaplan u. Yicekapellmeister
des Fürst- (und Titular-) Bischofs
Albert Sigismund zu Freising.
Diesem widmete er auch seine
„Cithara Davidica''. 1688 nennt
er sich bischöfl. geistlicher Rat,
Kanonikus und Scholastikus an der
Kollegiatkirche St. Zeno in Isen
und widmet 1688 das AVerk „Apollo
Seraphicus" dem Kurfürsten Max
Emanuel. (Morgenblatt der bajer-
schen Zeitung Nr. 127, 1866 von
Dr. Joach. Sighart). Yon seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
1. Cithara Davidica. Monach. 1682
Lucas Straub. 40. 30 Nrn. Vesper-
psalmen, Antiphonen u. Litaneien f. 4 bis
5 St. mit Orgel, 2 V. u. 2 Violen. [B.
Freising.
2. Apollo Seraphicus sive sacri concen-
tus Mottae (!) Psalmi. Autiph. ... 1 voc.
c. 5 instr. aux 2 V. uecess. 3 Violis ad.
lib. Monach. 1688 tyjns Lucae Straub.
7 Stb. 4". [B. M.
Leuttiier, Wenzel, Oboist an
der Hofkapelle in Wien von 1705
bis 1711 (Köchel 1).
Leiiweii, Hendrik y«in, aus
Leyden, ist am 17. März 1762 als
„Artifex musicns" an der Univer-
sität in Leyden eingeschrieben
(Bouwst. 3, 9). Einen P. van Leeu-
wen siehe Leeuwen.
Lcinvertz, Jean, Bassist in
Herzogenbusch, wurde 1584 für
die Kgl. Kapelle in Madrid ge-
wonnen (Straeten 3, 169. 170).
Leva, BentiToglio, aus Verona,
war nach folgendem Druckwerke
um 1618 Organist an der Kirche
St. Stefano zu Isola della Scala
(Lombardei bei Verona) und bez.
sich in der Dedic. (wie Fotis sagt)
mit 32 Jahr alt. Er gab heraus:
Messe, et Motetti concertati a 3, & a
4 voci co'I suo Bc. per sonar nell'org., ö
altro simile i.strum. . . Ven. 1619 G. Vin-
centi. 5 Stb. 4^. 4 Messen u. 8 Mo-
tetten oder Concerti. [Bologna.
In Phalese's Corona sacra 1626 ein Satz.
Leracher, siehe Yacher, Pierre-
Jean.
Levanto, Leonardo, bekannt
durch die Motette
Attendite qui Dominum mit dem ita-
lienischen Texte: Or che la mia bellissima
in Sim. Moiinaro's Fatiche spirituaii 1610.
— In desselben 3. lib. Motett. 1609 auch
eine Mot. von obigem.
Le Vasseiir, Greorge, Sänger
und Kanonikus an der Kgl. Ka-
pelle zu Paris im 16. Jh., erhielt
300 Liv. Gehalt (Castil-Blaze 292).
Levasseur, Jean -Henri, ge-
nannt le jeime, gegen 1765 zu
Paris geb., gest. ebd. nm 1823.
Violoncellist, Schüler von Cupis
und Duport, trat 1789 ins Opern-
orchester, auch wurde er Lehrer
am Conservatorium und Mitglied
der Ksl. Hofkapelle unter Napo-
leon I. u. später unter Louis XVIIL
Er gab eine Violoncelle-Schule heraus,
von Baillot redigiert und am Conserva-
tonum eingef ülirt , sowie Sonaten und
Duos (siehe Fetis).
Einen Gesanglehrer gleichen Namens
an der grofsen Oper um 1760 verz. P.
Simon in seinem Etat actuel, S. 33.
Levasseur, Louis, ein Pianist
und Komponist zu Paris. Näheres
nicht bekannt. Fetis führt 6 Werke
von ihm an. Nachweisbar sind:
J"y penserai, Romance. Paris, Meysen-
berg. [B. M.
Grande Sonate p. clavecin, oe. 16.
Paris, Lemoine. [Musikfr. Wien.
Levasseur, Pierre - Franc^ois,
genannt l'Aine, ein Violoncellist,
geb. 14. März 1753 zu Abbeville,
gest. nach 1815 zu Paris. Ging
gegen 1782 nach Paris, wurde
Schüler des älteren Duports, trat
im Concert spirituel auf und wurde
Le Vavasseur.
158
Leveridge.
Mitglied des Orchesters, später auch
am Theater Feydeaii; 1785 wurde
er im Orchester der gTofsen Oper
angestellt und 1815 pensioniert.
Fetis verz. von ihm 2 Bücher Duos
f. 2 Vioioncelles.
Le Yavasseur, Nicolas, Chor-
knaben-Lehrer an der Kathedrale
zu Lisieux, später Organist an
St.-Pierre zu Caen in der Mitte
des 17. Jhs. Fetis zeigt unter
Yavasseur von ihm an:
Canons ä deux, trois, quatre, cinq et
six voix. Paris 1648 Ballard. rt".
Leyel, Jaeottiii, 1516 — 19
Sänger an der Privatkapelle Papst
Leo X. (Viertelj. 3, 255).
Leyens, . . . Sangmeister an der
Metropolitaukirche zu Bordeaux in
der ersten Hälfte des 18. Jhs. Er
gab eine theoretische Schrift her-
aus, über die Fetis ausführlich be-
richtet:
Abrege des regles de l'harmonie, pour
apprendre la composition. avec un nouveau
projet sur un Systeme de musique sans
temperament, ni cordes mobiles. Bordeaux
1743 J. Cappuis. 4". 92 S. [Biüssel.
Scheurleer.
Im C. P. ein Oulius Levens mit den
Motetten: Deus noster und Paratum cor
meum. Ist mutmafslich ein anderer als
der obige.
Leyeque, Jeaii-Guillaiime, geb.
zu Köln a/Kh. um 1759, gest. gegen
1816 zu Hannover. In seinen
frühesten Jahren zogen die Eltern
nach Paris und sollte er sich dem
geistlichen Stande widmen, aber
die Lust zur Musik bewog ihn,
nach vollendeten Studien das elter-
liche Haus zu verlassen und fand
beim Fürsten von Oettingen-^Yal-
lerstein eine Anstellung in der
Kapelle als erster Yiolinist, bald
darauf beim Fürsten von Nassau-
Weilburg. Der Krieg vertrieb ihn
in die Schweiz, wurde dann in
Passau Konzertmeister, wo er sich
noch 1801 befand, darauf trat er
in den Dienst des Hauses Han-
nover, verlor aber die Stelle, als
es dem Königreiche Westfalen ein-
verleibt wurde. Gerber 2 verz.
von ihm Solos f. Yioline, Duette,
Trios, Quartette und Konzerte, die
in Abschriften bekannt wurden.
Leverentz, Alexander, Yioli-
nist am dänischen Hofe um 1626,
wird vom Prinzen nach Berlin zur
weiteren Ausbildung geschickt und
tritt dann in die dänische Hof-
kapelle ein (Yiertelj. 9, 97).
Leveridge, Richard, geb. 1670,
gest. zu London 22/3 1758 im
88. Lebensjahre. Er war als Bass-
Sänger an den Theatern Drur}'-
Laue, Queen's Th. (1705 — 12) und
an Lincoln's Inn Field 's -Theater
(1713—30) in London angestellt.
1726 eröffnete er ein Kaffehaus
in der Tavistock-street, Covent
Garden, in London, doch scheint
er in Not geraten zu sein, denn
seine Freunde sammelten ein Kapi-
tal, dessen Zinsen ihm bis zum
Lebensende ausgezahlt wurden. Er
schrieb sich seine Eollen sehr oft
selbst und erreichte einen gewissen
Ruf als Komponist, auch wurden
viele seiner Gesänge gedruckt (Bur-
ney 7, 214. Brown). Yon seinen
Gesängen sind nachweisbar:
Opera of the Island Princess, or the
generous Portuguese. Pai^t. komp. 1699
von Dan. Purcell, Jer. Clark u. L. [Ms.
415 br. Mus.
Die Oper Macbeth, 1708 aufgef. 4. Akt
fehlt. Ms. [Cambridge FW. 87. Eben-
dort in Ms. 120 der Song: The tippling
philosopher, Nr. 310.
A collection of sougs. with the musick.
In 2 voll. (65 u. 64 S.) London 1727
for the author. 8° mit dem Portr. [Glas-
gow. R. C. of Mus. B. "Wagener. Hofb.
Wien. br. Mus.
A new book of songs with a thorough
bas. London, Walsh. 2 books in 1 vol.
[B. B. br. Mus.
A song in the Comedj^ of Csop. (Lond.
1697.) br. M.
Levesque,
159
Levini.
Ä song in the Lady in Fashion. (Lond.
1698.) br. M.
A soug in the Plot and No plot. (Lond.
1698.) br. M.
A song made for the — Royal Highuess.
(Lond. 1698.) br. M. und noch viele andere,
im Ganzen 75 Einzeldrucke u. 3 Balladen,
in alten und neuen Ausgaben.
In Playford's Choice ayres 1676, 1 Song
aus Mercury Harlequien. — Gesge. in seve-
ral songs printed on Single leaves. Lond.
kl. fol. [K. C. of Mus. 1369.] Ebeud.
Einzeldrucke Nr. 1373. Ebenso in Nr.
1375 ein Song. — Siehe auch Eob. Brem-
ner 3. — 3 Songü in J. Simpson's The-
saurus. — 1 Avr in Airs 1676 b. — In
Watt's Musical- Miscellany 1729—1731,
6 voll. 18 Gesge., s. Kat. von Kgsbg. —
In Roberts' Clio and Euterpe 1 Nr.
Levesque (Leveque), ... ein
tiefer Tenor (basse-taille) an der
Kgl. Kapelle zu Paris, ist im Etat
von 1759 bis 1781 verz. 1763
wurde er zum Musikmeister der
Pagen der Kapelle Louis XV. er-
nannt.
Für dieses Lehramt stellte er mit
Beche das Samlwk. Solfeges d'Italie avec
la basse chiffree, composee par Leo, Du-
rante, Scarlatti etc. Paris, Porro. qufol.
3 BU. 286 S. in 4 Teilen zusammen und
erschien in 4 Ausgaben (siehe Inhalt und
Titel in Eitner 2, 18). [B. B. Dresden.
Berlin Siugak. Musikfr. AVien. Glasgow.
R. C. of Mus. B. Amiens mit der Jahres-
angabe 1790.
LcTesque, Peter, scheint in
England als Musiker gelebt zu
haben. Das br. Mus. besitzt von
ihm:
Xn. Canzonetts for 1, 2 and 3 voices,
adapted for the harps. and Pfte., with
accompanyments. Opera secunda. Lond.
(1790?) printed for the Author by Thos.
Straight. qufol.
LÖAesque de la Baralli^re,
Pierre -Alexandre, ein gelehrter
Literarhistoriker, geb. 6. Jan. 1697
zu Troyes, gest. 4. Febr. 1762 zu
Paris; studierte zu Orleans die
Kechte, ging nach Paris, wurde
1743 Mitglied der Akademie „des
inscriptions et belles-lettres" und
schrieb besonders über die Chan-
sons des 12. und 13. Jhs. In dem
Werke:
Poesies du roi de Navarre, Paris 1742
Gueiin, 2 voll. 12" befinden sich auch
diejenigen von Thibaut mit einigen Notizen
über die Musik derselben mit Abdruck
einiger Melodien (Fetis). Ein Exemplar
des Werkes in der B. Scheurleer's.
Levett, . . . lebte in der 2 ten
Hälfte des 18. Jhs. zu London und
gab heraus:
Introductory lessons on singing, parä-
cularly on psalmody, to which are annexed
several Psalm tunes. London, Preston.
— New year s Anthems. — Hymn for
Laster day. — Hymn for Whitsunday,
ibidem. (Fetis. Brown).
Levezow, Koiirad, geb 3. Sept.
1770 zu Stettin, gest. 13. Okt. 1835
zu Berlin, Dr. der Philosophie, Di-
rektor des Antiquariums des Kgl.
Museums zu Berlin, sowie Prof.
der Altertumskunde u. der Mathe-
matik. Unter seinen Schriften be-
findet sich auch eine Biographie:
Leben und Kunst der Frau Margarete
Luise Schick, geb. Hamel, Kgl. preuss.
Kammersängerin und Mitglied des National-
theaters zu Berlin, mit Portr. Berlin 1809
Duncker & Humblot. 8". 75 S. [B. B.
Dresd. Brüssel (Ledebur).
Leyi, Madame, geb. in der Bre-
tagne um 1715, zeichnete sich als
Violaspielerin aus und trat 1745
im Concert spirituel in Paris mit
Erfolg auf. Fetis erwähnt 6 Solos
pour par dessus de viele, Paris,
Leclair. qufol.
Le Vielz, Andr^, Kleriker
(clercs) in der Kgl. Kapelle zu
Paris von 1464—1467 mit IX^
livr. Gehalt; um 1474 als Kapellan
ordinaires gez. mit 180 liv. jährl.
Gehalt (Brenet 9—11).
Le Vigoureux, Sänger in der
Hofkapelle Louis XII.^ von Frkr.
nach einem Dokum. Etat ä Paris
K. n« 322 (Fetis unter Divitis, c.
1514).
Levini, GrioTanni, ein Kompo-
nist des 17.— 18. Jhs., ist in der
Le\'ioruni.
160
Lexicon.
B. B. mit folgenden Kompositionen
vertreten :
Ms. 12450, Sanilbd. Part. Nr. 4—10:
1. Magnific. 4 voc. c. 5 Viole et Bc.
2. Laudate pueri 4 voc. c. 3 Instr. et Bc.
3. Der Todt ist verschlungeu, Aria, 3 voc.
2 V. Fag. Bc. 4. Der Herr ist mein
Hirte, 2 voc. 2 Instr. et Bc. 5. Der
Engel des Herrn, Cantate 5 voc. 2 V.
2 Violette, Fag. Bc. 6. Lobe den Herrn
meine Seele 2 C IB. 2 V. Fag. Bc.
(Adur). 7. Lobet den Herrn in seinem
Heiligtlium, B. solo, 3 Instr. Bc. 4 Bll.
Leviorum carminum (Tänze),
siehe Plialesc 1571 e.
Levis, Antonio, verz. Gerber 2
als italienischen Opernkomponisten,
der sich 1788 zu Novi befand
und dort 2 Opern zur Aufführung
brachte: 1. Contadina in corte, Op.
buf. 2. Isabella e Rodrigo, op. buf.
Le Yol, Fra Claudin, ein Fran-
zose und Minoritermönch „in Sacro
Conventu Divae Mariae Angelorum
Porti unculae" im 17. Jh. In Bo-
logna besitzt man von ihm:
1. De modo addiscendi cantum eccle-
siasticum unicus Traetatus . . . 1662 u.
1663. Ms. in 12". 48 Bll. (siehe Nälieres
in Bologna, Kat. 1, 230).
2. Pliilomela gregoriaua clara et brevi
metliodo decautaus veras, ac certas regu-
las ad bene, perfecteque cantum eccles. . .
Yen. 1669 typis Mari Pliilippi. 40. 4 Bll.
u. 48 Seit, mit gregorianischen Melodien
in römischer Choralnote. Näheres wie
oben, mit Kapitelangabe. [B. B. Bologna.
Brüssel.
Lc Vraij, siehe Yrai.j.
Lcvrier de Champ-ßion, Guil-
laume-Drnis-Thomas, ein Schrift-
steller, geb. 21. Dez. 1749 zu Meu-
lan, gest. 10. März 1825 zu Paris,
Bibliothekar au derBibl. des Königs,
Abtlg. Manuscripte, seit 1777 bis
1798, während der Revolution
wechselte er mehrfach seine Stel-
lungen, am 12. Aug. 1818 zog er
sich ins Privatleben zurück.
In seinen Melauges de litterature be-
finden sich 4 Briefe Metastasio's über die
italienische Oper in französischer Ueber-
setzuug. Diese Briefe erschienen auch
allein, unter: Lettres sur la musique . , .
Paris 1786. 12«. (Fetis).
Levy, . . ., bekannt durch
6 Senates de harpe qui peuvent se
jouer sur le clavecin avec accomp* de
Vi- oe. 1 . [Paris Nat.
Lewes. Nagel 1 führt vier
Lewes an, die im Dienste des
englischen Hofes standen: Thomas
war 1518—20 Menestrel, TertulUan
war Trommler, William Orgel- u.
Instrumentenmacher und Lewes
van Winter 1526 Posaunist.
Lewis, Henry, ein Engländer
des 17. Jhs., von dem sich im
Samlwk. A. B. Synopsis von 1680
ein dreistim. Gesaug befindet.
Lewis, Matthew Gregory, ein
englischer Balladen-Komponist am
Ende des 18. Jhs.
Im br. Mus. befinden sich 1. 12 Bal-
lads, the words & music by . . . London,
fol. 2. Eveline & LuUaby, a ballad . . .
Lond. fol.
1 Nagel 1 führt noch John Leids von
I 1700 bis 1702 als Instrumentist a/d. Kgl.
i Kapelle in London an, ferner Richard L.
! im Jahre 1694 und Robert L. von 1704
bis 1706, beide als lustrumentisten.
j Lexicon, kurtzgefasstes musica-
! lisches L., worinnen eine nützliche
Anleitung und gründlicher Begriff
von der Music enthalten, die Ter-
mini technici erkläret, die Instru-
mente erläutert und die vornehm-
sten Musici beschrieben sind, nebst
einer historischen Beschreibung
von der Music Nahmen Eintheilung,
Ursprung &c. Alles aus derer
besten und berühmtesten Musi-
corum ihren Schriften mit Fleiss
zusammen gesucht. Chemnitz 1737
bey Christoph u. Job. Dav. Stösseln.
80. VIII u. 430 S. [B.M. B.B.
B. Lpz. B. Wagener. Kopenhag.
Brüssel 3111.
— Neue Aufl. ib. 1749. 8». 43 S.
[B. M. B. B. B. Hbg. Dresd. B. Lpz.
Kopenhag. Brüssel 3110.
Die beiden Stössel sollen die Verfasser
sein.
Leydiug.
161
Lherithier, Jean.
— Musikalisches Handwörterbuch. Wei-
mar 17S(J, siehe Wtlke, J. G. Leb recht.
Leydiug , Joliaim Dietrich
(nicht David), lyrischer und epi-
grammatischer Dichter, geb. 5. April
1721 zu Yerden in Hannover, st.
10. Febr. 1781 zu Hamburg (AUg.
d. Biogr.). Er gab heraus:
Oden und Lieder mit ihren eigenen
Melodien. Altoua 17.57 Tversen. gr. 8".
'25 Lied. [B. "Wagener. Brüssel Cons.
Leykam,Aloise, Baron Yoii (Ger-
ber 2 und Fetis nennen ihn Chri-
stoph Franziskus Ambrosius, Baron
von; die Lpz. Ztg. 7, 566 bespricht
seine Lieder und nennt ihn ohne
Vornamen, auf dem mir vorliegen-
den Drucke ist er Avie oben bez.);
geb. um 1777 zu Wien, lebte um
1805 in Neapel; er betrieb die
Musik nur als Dilettant, zeichnete
sich aber als guter Violinist und
Bratschist aus. Bekannt sind mir:
Trois complete sur la sensibilite pa-
roles de F[ran(,;.] J[osephj d[e] D[ietnch-
stein], la musiqne par A[loise] B[aron]
d[e] L[eykam]. [Musikfr. Wien.
Leys, Louis, wird am 21. Aug.
1559 als Magister cantus an St.
Sauveurzu Brügge entlassen (Strae-
ten la, 49).
Leys, Martin, Violoncellist am
Theaterorchester in Antwerpen, st.
in hohem Alter am 11. Mai 1840.
Sein Onkel ist der bekannte Maler
(Gregoir, Panth. 6, 49).
Llieritier, Antlioiiie, stand seit
1520 bis etwa 1531 in Diensten
Ks. Karl V. der zur Zeit in Toledo
residierte (Straeten 7, 300 ff.).
Lheritier, Isaac, ein Zeitge-
nosse des Jean, der auch unter
Lerethier vorkommt (Eitner 1). In
Samlwken. von 1541 und 1543
zwei vierst. Chansons.
Lherithier (L'Herretier, Lhire-
tier, Lirithier, Leretier), Jean,
Fetis unter Heritier. In Petrejus'
Psalmen-Samlwk. von 1542 e wird
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
er einmal Lerithier alias Verdelot
genannt. Arabros erklärt dies
„alias'' ganz richtig in „oder", denn
Verdelot u. Lerithier waren zwei
verschiedene Musiker; der Tonsatz
mit dieser Autorbezeichnung kann
daher nur als zweifelhaft angesehen
werden, welchen der beiden Kom-
ponisten er angehört. Siehe in
meiner Bibliogr. p. 677 den Ton-
satz „In te Domine speravi''. Ueber
sein Leben wissen wir nur durch
Tomaso Cimello, dass er ein Schü-
ler Josquin's war. Dem Namen
nach muss er ein Franzose ge-
wesen sein, der sich zeitweise oder
auch länger in Italien aufgehalten
hat, denn sein Name kommt oft
in italienischen Samlwken. vor,
auch wurde das einzig bekannte
Druckwerk von ihm in Venedig
verlegt. Seine Lebenszeit fällt in
die erste Hälfte des 16. Jhs., denn
schon Petrucci nahm ihn 1519 in
ein Samlwk. auf. Die erwähnte
Samlg. von Motetten ist betitelt:
Moteti de la fama, libro primo, a 4
uoci, composti da Joanne Lheritier, Mu-
sico eccellentiss. raccolti da molti libri,
gia stampati, et alcuni anchora non piu
stampati. Novamente cou diligentia, cor-
retti & posti in luce. . . Yen. 1555 Scotus.
4 Stb. qu40. Dabei Motetten von Ar-
chadelt, Le Heurteur und Lupus. [Bo-
logna.] Ebd. auch von Santini eine Samlg.
hds. Part. 4stim. Motetten aus einer
Ausg. in Ferrara von 1538 und in Ven.
1555.
In Samlwken. kommen von 1519 bis
1542 33 Gesge. vor, darunter eine Messe
und ein Maguificat. Ambros widmet ihm
im 3. Bde. p. 268 sehr anerkennenswerte
Worte. Nachzutragen ist noch 1 Motette
in Archadelfs Madrigali a 3 voci 1542
u. f. Ausg., p. 9 Ave virgo gloriosa, 3 voc.
und die beiden Motetten : Beati omnes u.
Nisi Dnus. in Eampazetto's Nachdr. der
Motetti del fiore 1564. Ferner in üar-
dane's Excellentiss. autorum 1549 a 1 Mo-
tette. Im Ms. Cap. sistiua. Cod. 26: Alma,
2. p. Tu quae genuisti 5 voc. — Ave
regina 4 voc. — Sancta Maria 4 voc. —
und in Codex 19 ein Sub tuuui praesi-
11
L'Hocca.
162
Libanus.
duuiii 4 voc. — In der Proste'schen Bibl.
im Ms. 85^ und 940 sechs Gesge.
Im
Domkapitel Verona, Ms. Chorb. des 16.
Jhs., betitelt Antiphonae et Psalmi 4 Mo-
tetten mit Leretier gez.
Ms. in Bologna (Kat. 2, 342) 1. 0 Cle-
mens, 0 pia virgo 4 voc. 2. Ave regina
coel. 4 voc. Ebd. Kat. 3, 3. Ms. Cod.
kl. fol. von 1518 unter L'Heritier, Giov:
Dum complerentur dies panthecostes 4 voc.
(wie Petrucci 1519).
L'Hocea (L'Occa, dal Occha),
Alberto da, ein Komponist der
2ten Hälfte des 16. Jhs.,
von dem sich in alten Samlwken. 2
Madrigale zu 5 Stim. befinden (Eitner 1).
Aufserdera noch in G. Yincenti's Giardino
1591 : Lascia pur 5 voc.
L'Hoste, Spirito, aus Eeggio,
bez. sich seit 1554 auf seinen
Drucken mit „Maestro della Mu-
sica, dello Ilhistrissimo et Eccell.
Don Ferante (Ferrante) Gonzaga".
Von seinen Kompositionen sind
bekannt : i
1547. L'Hoste da Reggio 1. lib. de [
Madrigali a 4 voci di THoste da reggio i
Nouamente . . . Yen. 1547 A. Gai'dane. 1
4 Stb. qu4<'. 40 Gesge. Die Dedic. u. j
Reg. in M. f. M. 16, 124. [Lübeck. Bo-
logna C.
— Ristampati & corretti. Lib. 1. Yen.
1556 Gardano. 4 Stb. qu4^ fehlen 5
Madrig. [Bologna. Crespano: C. T. B.
1550. Cantus . . . praestantissiuii et
celeberrimi Musici Magnificat cum Om-
nibus tonis. Hvmni et Motetta. 4 voc.
Mediolani 1550. 4 Stb. 4». [Musikfr.
AVien.
1554a... II J. lib. delli Madrigali, a
5 voce (!) novam. . . Yen. 1554 Scotto.
5 Stb. r|u40. 27 Gesge. [Bologna fehlt 5 a.
1554 b. . . 11 2. lib. delli Madr. a 4 voce
(!) novam. . . Yen. 1554 Scotto. 4 Stb.
qu40. 32 Gesge. [Yerona S. f.
1554 c. . . II 3. lib. delli Madr. a 4 voci.
Yen. 1554 Scotus. 4 Stb. qu4". 27 Nrn.
[Bologna.
1554d. . . II. 1. lib. de Madr. a 3 voci
. . . Milano 1554 Fr. et Sim. Moscheni.
3 Stb. qu40. 24 Nrn. [B. B:A.
— Ausg. von 1562 per Antonio Gar-
dano Ristampati A 3 voci. Yen. 1562
... 3 Stb. qu4". 22 Nrn., fehlen Ma-
donna hai torto und Deh se pensavi,
[B. M.
1568 . . . Madrigali h 5 voci con doi 6.
Lib. 1. Yen. 1568 Scotto. 5 Stb. qu4<'.
[B.M. fehlt bei Yogel.
L'Hoyer, Antoine, ein franzö-
sischer Guitarrist, trat in den Dienst
des Prinzen Heinrich von Preufsen
in Rheinsberg, ging um 1800 nach
Hamburg und später nach Paris.
Fetis verz. von ihm zahlreiche Gui-
tarre-Piecen, teils allein, teils mit
Begleitung von einer A^ioline, dar-
unter Konzerte, Sonaten u. a. Nach-
weisbar sind:
6 Romances pour la guitarre. oeuv.
14. Hbg., Böhme, qufol. [B. B.]. — Air
varie par guit. Paris, Pleyel. 5 S. [B.M.
Lliuyllier (Lhullier, L'Huillier),
ein Komponist aus der ersten Hälfte
des 16. Jhs.,
von dem in alten Samlwken. sich 13
Chansons zu 4 Stim. befinden (Eitner 1).
Die Chans. 0 doulx rapport, mit L'Huil-
lier gez. in alten Stb. der B. M. Nr.
205, 20.
Lianas, siehe Yliauas.
Liantier, Jacob, Sänger in der
Kapelle Louis XL von Frankreich.
Nach Rechnungen von 1462 — 64
(Thoinan 68).
Libano, Leopold, Violinist an
der Ksl. Hofkapelle in Wien am
12. Nov. 1721 angestellt. War
aber nach Köchel 2, 391 schon
unter Joseph I. Hofscholar und
bittet 1721 um feste Austelluug.
Yon 1741 ab bezieht er 500 Gld.
Gehalt bis f 15. Dez. 1754, 60 J.
alt (Köchel 1).
Libanus, Georgias, gegen 1480
zu Liegnitz in Schlesien geboren,
wui'de Priester und lebte in Kra-
kau. Er bezeichnet sich selbst als
einen Musiker auf dem Titel fol-
genden Werkes:
De Miisica laudibus oratio, seu adhor-
tatio quaedam ad musicae studiosos . . .
Cracoviae excusum per Joan. Halycz 1540.
8". 8 Bll. (siehe bei Fetis des Weiteren,
dem das AYerk selbst vorgelegen haben
muss. Früher wurde es Seb. Felsztj'u
zugeschrieben).
Libai'ini.
163
Liberati-Tagliaferra.
Libarini. Gulielmo, aus Bo-
logna, lebte vom IT), bis 17. Jh.
und ist
in der B. L. mit der Motette: Hodie
nobis coeloioini, 7 voc. im Ms. vertreten.
Libau. Joannes Franciscus,
„sacerdotis uecnon capcllani eccle-
siae collegialis DD. Michaelis et
Gudilae Bruxellis, collegii minoris
Scti. spiritusLovauiialumui. 1764."
Sammelte
Preludes et Yersets, dans toiis les tons,
composes de divers auteurs. (Sti-aeten 1,
83 Be-schrbg. mit Inhalt. Fundort fehlt.)
Enthält auch ein Praeludium von ihm,
gez. mit 1703. Libau hinterliefs eine
Bibliothek Musikalien von der Straeteu 1,
85 den Katalog mitteilt. Wo die Werke
selbst hingekommen sind, ist unbekannt;
in Brüssel liegen sie nicht.
Liber heroicus demusicae 1515,
siehe Boemiis.
Liber selectarum cantionura 1520
Samlwk., siehe Peutiug'er.
Liber, Anton Joseph, Vater
des Wolf gang, geb. 1732 zu Sulz-
bach (Kegenkreis), gest. 1809 zu
Regeusburg, Schüler von Riepel,
bildete sich zum Violinisten aus,
trat in die fürstl. Taxische Kapelle
und schrieb Messen, zahlreiche
Sinfonien u. a. (Lipowsky).
Die Ivgl. Musikaliensamlg. in Dresden
besitzt von ihm : G Senates en Trio pour
le Claveciu av. racc. de Y. e B. Mann-
heim, Götz.
Liber, Pater Wolfgang, geb.
31. Okt. 1758 zu Donauwörth, gest.
23. Juli 1810 in Regensburg. Ging
1779 ins Kloster Michelfeld, nach-
dem er in Regensburg, wo sein
Vater Hofmusikus war, studiert
hatte und bereits als Violinist sich
hatte öffentlich hören lassen. Xach
Aufhebung des Klosters wandte er
sich nach Regensburg und wurde
Organist.
Seine Kompositionen, die aus Messen
und anderen Kirchenkompositionen, sowie
aus 5 Violinkonzerten bestanden, blieben
Ms. (Mettenleiter 2, 224. Kornmüller 1,
429. Lipowsky).
Liberati, Antimo, da Foligno,
wo er geboren ist; am 29. Nov.
1661 trat er nach Adami's Osser-
yazioni p. 206, wo sich auch sein
Porträt befindet, als Sänger in die
päpstl. Kapelle (Haberl verz. ihn
aber nicht und doch wird er im
Ms. Epitome, Kopie von 1753, ein
päpstl. Sänger genannt). Er war
ein Schüler Greg. AUegri's und
Or. Benevoli's. Nach Fetis diente
er zuerst in der Ksl. Kapelle unter
Ferdinand III. und Leopold (fehlen
die Beweise); sicher ist, dass er
Kapellmeister an S. Trinita de'
Pellegrini zu Rom und zugleich
Organist an S. Maria delFAnima
war. Bekannt sind von ihm die
Schriften :
Lettera scritta dal . . . in risposta ad
una del Sig. Ovidio Persapegi che gli fä
istanza di voler vedere, ed essamiuare i
componinienti di musica fatti dalli ciuf|ue
coucorrenti nel concorso per 11 posto di
Maestro di Cappella della Metropolitana
di Milan 0 fatto sotto il di 18. Aug. 1684
. . . Roma 1685 Maseardi. (Einen Auszug
in Haberl's Jahrb. 1891, 88.) [br. Mus.
Bologna.
Epitome della musica raccolta da . . .
Musico della cappella pontificia. Alla
Santitä di N™ Sig. Alessandro Settimo.
Ms. fol. 48 Bll. [Bologna, im Kat. 1,
34 Beschreibung u. Auszüge.
Due Lottere a Gio. Paolo Colonna in
difesa d'un passo dell'opera seconda So-
nata terza d'Arcang. Corelli . . . Ms. kl.
4** alte Kopie. [Bologna, Kat. 1, 85 mit
Beschrbg.
Fetis giebt noch Nachricht über einige
Kompositionen und zwar sagt er: viele
Madrigale besafs einst Baiui, seine Ora-
I tonen befinden sich im Archive der
Kirche S. Maria in Yallicella, sowie sich
dort auch befindet: Ragguaüo dello stato
del Coro della cappella pontificia. Sein
Porträt bringt Burney 4, 266.
In Caifabri's Samlwk. von 1683 wird
er Musico della C. P. (Capella Papa?)
genannt und 1 Psalm zu 4 Stim. jnit Bc.
mitgeteilt.
Liberati -Tagliaferri, il conte
germano. 1. Violinist und Or-
chesterdirigent in der herzogl. phil-
11*
Libere.
164
Libler,
härm. Gesellschaft zu Parma. Ist
bekannt durch:
Duetto ä Teno]-e e Sopr. aus der Oper
II Castella de Valbruna. P. Autogr. 20
Bll. in kl. qufol. Ms. 16 448. [Hofb.
Wien.
Libere, Johann de, Bassist an
der Hofkapelle m Wien mit 10,
sp. 12 GM. monati. von 1559 — 64
(Köchel 1).
Libermeus, Johann, Kantorei-
knaben-Praeceptor an der Hofka-
pelle in Wien vom 1. Dez. 1576
bis t 2. Juni 1582 (Köchel 1).
Lihert, ßaynaldus (Liebert,
Keginaldus), lebte in der 1. Hälfte
des 15. Jhs. und ist im
Cod. 87 und 92 des Domkapitelarcbivs
zu Trient mit 4 Gesgen. vertreten : Mourir
m'envoy. Salve sancta parens Sanctus
und Agnus, 3 voc. — Im Ms. 213 in
Oxford Bodi. (siebe Stainer) befinden sieb
die Gesge: Mon euer s'en va d'umble
vouloir 3 V. und obiger: Mourir me voy,
il est pic. Letzterer im Facsim. und in
Part.
Liberia, La, del cantare, siehe
Cattaneo, Conte Gio.
Liberth, Oualterius, ein Kom-
ponist des 15. Jbs.,
de;- im Ms. Cod. 213 in Oxford Bodl.
(siebe Stainer) mit dem Gesge. vorkommt:
Se je me plains sans rayson (Fuga), 3 voc.
Jedenfalls ist er derselbe, der in der
päpstl. Kapelle 1428 als Säuger unter dem
Namen Gualtero Liberti diente uud in
den Listen vom 20. Dez. ab eingetragen
ist (Viertelj. 1, 456. 3, 221).
Liberti, Gualtero, s. Liberth.
Liberti, Henri (Hendrik), von
Groningen. Er muss seinem Por-
trät zufolge um 1600 in Gronin-
gen geboren sein (Straeten 4,
277 ff.), t um 1669. Im Archiv
der Katbedrale zu Antwerpen ist
er als Organist von 1630 — 1661
genannt, sowie er sich auch auf
dem Porträt „Groeningensis Ca-
thedr. Eccies. Antverp. Organista"
nennt. In den Listen der Kathe-
drale ist er unter Hendrik van
Groningen und Liberti van Gro-
ningen verzeichnet. Er erhielt
jährl. 100 Gld. Gehalt u. Neben-
einnahmen.
Becker in seinen Tonwerken verzeicb-
net: Cantiones sacrae 4 et 5 v. Antv.,
Plialese 1621. Ferner wird erwäbnt:
Paduanes et Galiardes, ib. 1632. Straeten
4, 279 fübrt nocb an : In Jean Loisel's
Cantiones nataUtiae, Gandavi 1651, sind
unter dem Nameu Liberti Gesänge auf-
genommen (siebe aucb Bouwst. 1, 96.
Biogr. nat. beige Bd. 4, 245). Fetis fübrt
unter Giov. Bat. Ala ein Samlvvk. an:
Pratum musicum variis cantionum, An-
versa 1634, 5 Stb., in dem sieb neben
anderen auch obiger L. mit Tonsätzen
))efindeu soll. Das Samlwk. ist mir un-
bekannt.
Fetis bringt denselben Autor nochmals
unter seinem Geburtsorte , der in dem
von ihm angeführten Samhvke. von Ala
mit Henry Libert Groeeu. bez. ist. Fetis
hält den Namen Groeen für einen Eigen-
namen, bringt ihn aber dann nicht unter
Groeen, sondern unter Graeen und verz.
dort die im Ala befindlichen Gesge. von
Liberti mit 1. Miserere mei Dens, 2. 0
beata virgo Maria, 2—4 voc. Schon La
Fage macht auf den Irrtum Fetis' auf-
merksam.
Von einem etwas älteren Henricus
Liberti bringt Pevernage im Samlwk.
Landes Vespertinae von 1604 einen Ge-
sang.
Liberti, Vincenzo, aus Spo-
leto, wo er auch gelebt haben
muss, wie aus der Dedic. zum 1.
Buche Madrigale hervorgeht, die
sein Freund CanipelU herausgab.
Man kennt von ihm:
Del Sig. . . il 1. libro de'Madrigali, ä
5 voci . . . Yen. 1608 Amadino. 5 Stb.
4^". 21 Gesge. [Bologna.
. . . U 2. lib. de Madr. a 5 v. Ven.
1609 Amadino. 5 Stb. 4«. 21 Gesge.
[Bologna.
Obige Dedic. teilt Em. Vogel 1. 368
mit u. der Kat. Bologna 3, 91 die von
beiden Büchern. Das 2te Buch ist von
L. selbst herausgegeben.
Libiseh . . . , Oboist a/d. kur-
fürstl. Kapelle in Bonn um 1789
(Reichard 1791, 198).
Libler, Johann, nach Gerber 2
erschienen um 1796 zu Hamburg
2 Lieder f. Klavier. Nr. 12. 3. Heft.
Libon.
165
Lichtenauer.
Libon, Philippe, von französi-
schen Eltern am 17. Ang. 1775
zu Cadix geb., gest. 5. Febr. 1838
zu Paris. Schüler Yiotti's, wie er
sich selbst 1794 auf einer Konzert-
anzeige in London nennt (Pohl 2,
370). 1796 befand er sich in
Lissabon, kehrte dann nach Cadix
zurück, wurde vom Prinzen von
Portugal als Violinist berufen, ging
1798 nach Madrid, trat in die Kgl.
Kapelle und liefs sich 1800 in
Paris nieder, trat als Virtuose auf
und wurde bei der Hofkapelle an-
gestellt (Fetis). Fetis führt zahl-
reiche Kompositionen an, nach-
weisbar sind:
Concerto h Y. princ, 2 V. A. B. Fl.
2 Ob. 2 Clarinettes, 2 Cors ... 12 Stb.
fol. (Titel fehlt.) [B. M. fehlt 2. V.
Conc. f. V. u. Orch. — Duos f. 2 V.
[Proske-M.
1. Eecueil d'airs varies p. le V. seul
avec acc. V. 2. Va. B. oe. 8. — Secoud
recueil, oe. 12. Lips., Br. & H. 4 Stb.
[B. Wageuer. Bannst.
3. und 4. Concerto p. le Y. avec orch.
Leips. Stb. [Darmst.
6. Concerto p. un V. av. orch. Leips.
Stb. [Musikfr. Wien. Darmst.
3 Trios p. 2 V. et Bc. oe. 3. Augsbg.,
Gombart. 3 Stb. [Maild. Cons.
3 grands Duos concertants p. 2 V.
oe. 4. Paris, Pleyel. [Maild. Cods. Mu-
sikfr. Wien.
Trente Caprices p. un Y. seul. Dedie
au celebre Yiotti, oe. 15. Offeub., Andre.
fol. 16 BU. [B. Wagener. Mailand Cons:
Maild., Ricordi. Musikfi'.Y'ien. Darmst,
Druck in Paris.
Lielifild (Lichfield), Henry, ein
englischer Komponist des 17. Jhs.,
von dem bekannt ist:
The first set of Madrigals of 5 parts;
apt both for Viols and Voyces. Newly
composed by . . . London 1614 (der Bassus
mit 1613 gez.). 5 Stb. 4°. [br. Mus.
R.C. ofMus: C. A.
Im Ms. 1881 R. C. of Mus. 2 Gesänge
mit H. Lichfield gez. — In neuer Ausg.
das Madrigal: All yee that sleepe in plea-
sure 5 voe. ediert von W. B. Squire.
London, Laudy & Co. 1892. 8».
Ein Robert Lichfield war Organist zu
Gloucester und starb am 6/1 1582.
Liehnowsky, Adolph Wilhelm
Graf von.
Die Hofb. Wien besitzt von ihm im
Ms. 16926 und 16956 je 12 deutsche
Tcänze mit Trio für Orch. in Stb. Im
Wurzbach nicht erwähnt.
Lielmowski, Graf Moritz von,
lebte in Wien, Beethoven widmete
ihm 1803 (resp. 1802) op. 35,
15 Variationen mit einer Fuge,
und seiner Frau, der Gräfin Hen-
riette von L., op. 51, 2 Eondos f.
Pfte., c. 1798. Die Lexika glauben,
dass obiger Graf Moritz der Fürst
Lichnowski sei, das ist falsch, denn
seine Kompositionen tragen die
Bezeichnung Graf Moritz von L.
Ebenso falsch ist es, dass er einer
der Beschützer Beethoven's ge-
wesen sein soll, denn dies waren
Erzherzog Rudolph, Fürst von Lob-
kowitz und Fürst Kinsky (Thayer
3, 70). Wurzbach nennt sogar
fälschlich den Fürsten Karl von L.,
t 1814, einen Gönner Beethoven's,
Vom Grafen Moritx sind an Kom-
positionen nachweisbar:
7 Yariationen, Molinara, f. Ciavier.
Wien 1798. (Sie sollen auch in Prag bei
Haas 1803 nachgedruckt sein.) [Musikfr.
Wien.
Sowinski teilt den ^Vortlaut des Titels
so mit: Sept Var. p. le piano, sur le joli
theme „Net cor piü non mi sento". Glaubt
aber auch, dass sie vom Fürsten L. her-
lühren.
Preghiera . . . gloriosissimo ritorno di
Francesco I. (f. 2 Sopr. u. Klav.). [Mu-
sikfr. Wien. Nach Sowinski erschien sie
1815 in Wien.
Lichtenaiier, Paul Ignaz, war
kurtrierscher Kapellmeister, später
Domorganist zu Osnabrück. Ger-
ber 1 verz. von ihm 24 Offertorien,
Augsburg 1736. Dieselben befin-
den sich in B. M., betitelt:
Concentus sacri sive Offertoria 24 . . .
a 4 voc. 2 Y. c. Org. et Vcl. Augsbg.
1736 Lotter. 8 Stb., fehlt das Organum.
Fi-aglich ist es, ob der im Straeten 1,
225 u. 26 verz. Lichtenhcnnver, der in
einem Kat. von 1752 der einstigen Bibl.
Lichtenberg.
166
Liclitenthal.
von St. Walburge zu Audenarde mit
mehreren Kompositionen vorkommt, der-
selbe ist.
Lichteiibera, J . . . H . . . W . . .,
Kantor in Beizig um 1777. In
den Breitkopf'schen Verz. werden
ein Passionsoratorium u. a. ange-
zeigt.
Lielitenfeld, Peter, siehe Lich-
terfeklt.
Lichtensteiger, . . . wird von
Lynker 268 als Lautenist an der
Kasseler Hofkapelle um 1725 an-
gezeigt.
Lichtensteiger, Joliaim Ernst,
war nacii Gerber 1 Hofmiisikus
des Herzogs von Meiningen und
gab um 1762 heraus:
2 Sonate per il Clavicembalo , op. 1.
Noribg., Haffner. 8 S. [B. M.
Gerber 1 verz. dieselben unter obiger
Jahreszahl in einer Aasgabe in Amster-
dam, die nur ein Nachdmck sein kann.
Lichtenstein , Karl August
Freiherr TOn (nicht Ludwig), ein
Dichter-Komponist, geb. 8. Sept.
1767 zu Lahm in Fi*anken, seinem
Stammgute, gest. 10. Sept. 1815 zu
Berlin. Sein Yater war Minister
am Gothaischen Hofe. In Göt-
tingen studierte er und Forkel war
sein Musikiehrer, darauf nahm er
in England Kriegsdienste, kehrte
1793 nach Deutschland zurück,
trat als Kammer] unker in han-
noversche Dienste und brachte
1795 die Oper „Knall und Fall"
auf die Bühne, deren Dichter und
Komponist er zugleich war. 1798
berief ihn der Herzog von Dessau
zum Kammerherrn und Intendan-
ten des Hoftheaters. In dieser
Stellung zeichnete er sich in einer
Weise aus, dass das Dessauer Hof-
theater für ganz Deutschland eine
Musteranstalt wurde. Nach einigen
Jahren nahm er seinen Abschied,
ging nach Wien und erhielt am
Hoftheater die Direktion neben dem
Baron von Braun. 1806 machte
er mehrere diplomatische Reisen,
trat 1810 in hildburghausen'sche
Dienste und übernahm darauf die
Direktion des Bamberger Theaters.
1823 siedelte er nach Berlin über,
übernahm zuerst die Regie des
Schauspiels und 1825 auch die der
Oper. Sehr oft trat er in früheren
Jahren auf der Bühne selbst mit
Glück als Mitwirkender auf. An
Opern und Singspielen schrieb er:
1795 Knall und Fall._ 1798 Bathmendi,
später umgearbeitet. 1799 Die steinerne
Braut, c. 1800 Ende gut, Alles gut.
c. 1800 Mitgefühl, ein Liederspiel. 1822
Die Waldburg. 1823 Singethee und Lie-
dertafel. 1823 Zur guten Stunde. 1834
Die deutschen Herren von Nürnberg.
1838 Trübsale eines Hofbanquiers. 1831
Andreas Hofer mit der Musik von Eos-
sini's Wilhelm Teil, was ihm als arger
Unfug angerechnet wurde. 1814 Avird in
Strafsburg eine Oper ,,Der Kaiser und der
Zimmermann'' von einem Musikdirektor
gleichen Namens aufgeführt, doch ist nicht
festzustellen, ob es der obige ist. Aufser-
dem war er literarisch sehr fjeifsig, schrieb
viele Vaudeville's, übersetzte Operntexte
ins Deutsche und richtete sie für die
Kgl. Bühne in Berlin ein (Ledebur. Thayer
2, 147. 151).
Nachweisbar sind :
Mss. in B. B: 12950. Singethee u. Lie-
dertafel, kom. Singsp. P. '
12951. Zur guten Stunde. Singsp.
12952. Die deutschen Herrn in Nürn-
berg. Oper in 3 Akt. P.
12953. Die aime Molly. Yaudeville
(von versch. Komp.). P.
12954. Der Hahn im Korbe. P.
Frauenwerth oder der Kaiser als Zim-
mermann, Oper, Ms. P. [Darmbt.
Der Gluthengeist, Oper, Ms. P. [Darmst.
Bathmendi, allegorische Oper in 2 Akten.
Ms. Kl.-A. [Musikfr. Wien.
Die Waldburg, grofse Oper in 3 Akten.
Ms. P. [Dresd. Opernaix-hiv.
1 Duett aus der Oper Bathmendi: Lasse
die Blüthe des Lebens, im Kl.-A. in der
Lpz. Ztg. 1. Big. 10. — Ueber die Oper:
Die steinerne Braut, in der Lpz. Ztg. 1,
520 ein Urteil.
Lielitentlial, Peter, ein Arzt
Komponist und Musikschriftsteller
geb.
10. Mai 1780 zu Pressburg,
Lichteuthal.
167
Lichtenthai.
gest. 18. Aug. 1853 zu Mailand
(nach Paloschi). Lebte von 1799 ab
in Wien, studierte daselbst Medi-
zin, erwarb sich 1808 die Doctor-
würde und praktizierte als Arzt.
Ging zwischen J810 bis 12 nach
Italien der Erlioluiig halber und
liefs sich in Mailand nieder (Wurz-
bach). Nach den in Wien 1816
erschienenen theoretischen Werken
kann er erst nach dieser Zeit nach
Mailand gegangen sein. 1819 war
er nach einem Autogr. sicher in
Mailand. Fetis schreibt, „ich be-
suchte ihn 1841 in Mailand und
fand in ihm einen liebenswürdigen
Menschen, der leidenschaftlich die
Musik liebt, vom Glück wenig be-
günstigt, aber mit seinem Schicksal
zufrieden ist. 1850 fand ich ihn
in den gleichen Verhältnissen, doch
heiteren zufriedenen Sinnes". Von
seinen Kompositionen, die in aller-
lei Kammermusik, einigen Ballets
u. a. bestehen, ist aufser in Mai-
land nur wenig in anderen Biblio-
theken zu finden, dagegen lassen
sich seine schriftstellerischen Werke
reichlich nachweisen:
1807. Der musikalische Arzt, oder von
dem Einflüsse der Musik auf den Körper.
Wien 1S07 ^yappler & Beck. [B. B.
Amst. Musikfr. Wien. B. Lpz.
— Trattato dell'influenza della niusica
sul corpo umano e del suo uso in certe
malattie . . . Milane 1811 Maspero. [B. B.
Musikfr. Wien. Brüssel. Bologna.
1816 a. Harmonik oder Anweisung die
Regeln des Generalbasses zu erlernen.
Wien (1816) chemische Drackerei. fol.
[B. B. Musikfr. AVien.
1816 b. Orpheik oder Anweisung die
Regeln der Composition auf eine leichte
fassliche Art zu erlernen. Wien (1816)
chemische Druckerei, qufol. 47 S. Beisp.,
24 S. Text. [B. B. Musikfr. Wien. Maild.
Cons.
1816 c. Cenni biogi'afi intorno al ce-
lebre maestro Wolfg. Amadeo Mozart,
estratti da dati autentici dal ... Milano
1816 Silvestri. 8«. [B. B. Brüssel.
Maild. Cons. Bologna.
1826. Dizionario e bibliografia della
musica del dottore . . . Milano 1826 bis
1836 Ant. Fontana. 8". 4 voll, der 1.
zu .868 S., der 2. zu 300 S., enthalten
die Erklärung der Kunstwörter, überhaupt
das Allgemeine in der Musiklehre. Bd. 3,
327 S., Bd. 4, .545 S. enth. Forkel's Lite-
ratur mit Zusätzen. [B. B. Dresd. B,
Lpz. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel.
Florenz. Maild. Cons. Einsiedeln. R. C.
of Mus. Bologna.
— Dictionuaire de musique, par le
Dr. . . traduit et augmente par Dominique
Mondo. Paris 1839 Troupenas. 2 voll,
in 8"^ enthalten nur Bd. 1. 2. des obigen
Werkes.
1831. Estetica, ossia dottrina del Belle
e delle >Arti belle, del Dr. . . . Milano
1831 coitipi di Giov. Pirotta. 8«. XX u.
435 S. Urteil in Lpz. Ztg. 42, 661.
[Brüssel. Bologna.
1842. Mozart e le sue creazioni. Me-
moria. Milano 1842 Ricordi. 8«. [B. B.
Musikfr. Wien. Maild. Cons. Einsiedeln.
Bologna.
s. a. Harmonik für Damen oder kurze
Anweisung der Regeln des Generalbasses
und der Composition . . . mit Noteubeisp.
1. Theil. General-Bass. Wien, Hoffmeister.
[Maild. Conserv.
Catalogue des differentes pieces de
musique composees par moi (depuis l'an
1804 -1813). Ms. in Maild. Cons.
Au Kompositionen besitzt die Bibl. des
Conservat. zu Mailand 55 Nrn., davon die
meisten im Autograph und nur 13 im
Druck und zwar 1. Album musicale sacro
(enth. 12 geistl. Gesänge für Soli, Chor u.
Pfte. oder Orgel). Mil., Ricordi. 2. Qua-
tuor p. le pfte. av. V. A. et Vcl. concert.
oe. 2. Vienne, l'impr. chemic. 3. Trio
pour le pfte. V. et Vcl. oe. 8. Vienne.
4. Sonate pour le pfte. et la harpe. Ri-
cordi. 5. Fantasia per pfte. adattata a
pfte. e Vcl. Mü., Civelli. 6. 6 Fugen f.
Orgel. Wien. 7. Sonate in C. pour le
pfte. Lpz., Br. & H. — dieselbe in Maild.,
Ricordi. 8. Sonate in G. p. le pfte. Mil.,
Ricordi. 9. Scherzo per pfte. sul numero
dell'anno 1853. 2. ediz. ritoccata dell'
autore. Ricordi. 10. 6 Valses p. le pfte.
Milano, Artaria. 11. Sept Var. p. le pfte.
oe. 3. Vienne. 12. Grande Sonate tiree
d'uue Symphonie de Mozart p. le pfte.
ä 4 ms. Lpz., Br. & H. 13. 6 Marcie
p. pfte. a 4 mani. Ricordi. Die übrigen
im Autogr. bestehen aus 2 Messen f. Soli,
Chor u. Orch. 1 Miserere a 3 voci con
orch., 1 Stabat mater, 1 Vespro ebenso,
3 Pater noster und 1 Ave Maria mit pfte.
Lichterfeldt.
168
Lickl.
1 Sinfonie von 1812, G Ouvertüren, 1 Con-
certo f. Flöte, 12 Menuets f. Orch., Musilc
zum Kai-usel 1819, Valzer per orch.,
1 Septet, 1 Sextet, BaUmusik für- 1818,
Fragment eines Quintetts , 1 Quartett,
1 Sinf. u. Ouvert. als Quartett arrang.,
2 Quartette, 1 Trio, mehrere Duos f. Ptte.
u. FL, 2 Sonaten f. Pfte. u. V., 2 Sonaten
f. Pfte. und eine Anzahl kleinere Piecen
f. Pfte.
Die Musikfr. in ^yien besitzen 1 Sonate
f. Klav. und 6 Märsche 4 ms. Die Messe
in D f. Chor und Orch. ist von C F. Pohl
1871 makuliert, wie so vieles andere.
Im Samlwk. von Mollo in Wien über
den Text ,Jn questa tomba" eine Arie
von L.
Pougin zeigt noch 5 Ballets an, die in
den Jaliren 1818—1820 auf dem Scala-
theater zur Aufführung gelaugten.
Mss. in Bologna, Album musicale sacre,
enth. 12 geistl. Solo- und Chorgesge. Ein
Ave Maria und Pater noster gab Eicorcü
heraus.
Ein Brief von 1844 abgednickt in M.
f. M. 24, 160.
Lichterfeldt, Kaspar Peter,
auch nur mit P. L. gez.,
kommt in einem Tabulaturbuche aus
der Mitte des 17. Jhs. in B. Joachimsthal,
Ms. 23 mit den Gesängen vor: S. 318,
Missa super Confitebor Finettj a 3 voc.
in coneert. C. T. B. et 6 voc. in . . . S. 328,
Missa ä 4, 8 et 12. S. 370, Missa 8 voc.
super Aus der tiefen Heinr. Schützens
(Kyrie, Gloria), nur mit P. L. gez., sowie
folgende S. 374 Missa 8 voc. super Aus
der Tieffen von ß. Gesii. In einem alten
Verz. in Pirna wird ein Peter Lichten-
feld mit 1 Gesg. verz., vielleicht ist es
derselbe wie der obige.
Lichtlein (Liechtle), Yalten
(Yalentin, Fiirstenau 1, 48 hat Va-
lentin Lichtbein gelesen), ein In-
strumentist aus Ulm, diente in der
Hofkapelle zu Dresden und erhielt
1609 200 Gld. zum Geschenk (s.
Staatsarchiv). Fiirstenau führt ihn
noch 1612 an mit einem Gehalte
von 150 Gld. jährl. — Aus einem
Augsburger Aktenstücke vom 5.
Sept. 1606 ergiebt sich, dass er vor
der Dresdener Stellung 17 Jahre
in Augsburg als Stadtmusikus ge-
dient hat und wegen Widersetz-
lichkeit entlassen wurde (M. f. M.
1898, 73. 83. Er wird dort TÄechtle
und Lirhtel genannt).
Lichtleiii (Lichtl, Liechtl, Liecht-
lein), Willielm, ein Xame, der im
16. und 17. Jh. zu drei verschie-
denen Zeiten auftaucht. 1599 ist
ein Capriccio für 6 Cornetti von
ihm bekannt. 1615 unter 117/-
hebii Liechtle ist er als Augsburger
städtischer Musikus, 30 Jahre alt,
verzeichnet und 1654 wird ein
Wüh. Liechtlein als Organist an
der hlg. Kreuz- Yiertelkirche zu
Augsburg genannt; auch unter den
Buchstaben WL 0 tritt er in Mss.
auf. Siehe M. f. M. 29, 58. 30, 77.
84. Vorläufig fehlt jeglicher nähere
Anhalt, diese sich widersprechen-
den Xachrichten zu entwirren. Fol-
gende Kompositionen fand ich im
Ms., die dem einen oder anderen
Lichtlein angehören:
In Ms. Z 28^der B. ß. S. 86 mit Wil-
helm Licht, gez. ein Capricio di Cornetti
6 voc. Ms. in Pai-t. von 1.599. — Ms.
Z27 ib. Part, von 1624 S. 507, mit
Guilhel. Liechtlein gez: Valde honorandus
est 3 voc. S. 508 mit "Wilhelm Liecht-
lein Org: Yirgo gloriosa Cecilia 3 voc. —
Mss. in B. Proske, Abtlg. Butsch, 8 Stb.
in 4". 17. Jh. 1. Ecce rex tuus 8 voc.
2. Miserere 4 voc, beiete mit Wilhelm
Lichtl oder auch nur W L. gez. In einem
anderen Ms. mit "Wilhelm Liechtl gez.,
Ms. des 16. Jhs. 1. Dens Dens mens
8 voc. fehlt der C. 2. Pater noster
8 voc. (Abtlg. Butsch Nr. 205).
Licino, Agostino, ein italieni-
scher Komponist der 1. Hälfte des
16. Jhs., der bekannt ist durch
Duo cromatici . . . a 2 voci. Lib. 1.
Yen. 1545 Gardane. 2 Stb. [B. M. nur
1 Stb., da die Gesänge im Canon ge-
schrieben .sind, so lassen sie sich ans dem
einen Buche herstellen, [ß. M.
II 2. libro Duo cromat. ib. 1546.
2 Stb : Canon u. ßesolutio. [B. M.
Lickl. Eine Musikerfamilie über
die wir bisher wenig unterrichtet
sind. Nach den vorliegenden Druck-
werken giebt es fünf dieses Xa-
mens 1. Oeorg. Nach dem Auto-
Lickl.
169
LicH.
^raph Ms. 16434 der Hofb. in
Wien wäre dies der Vater, wie es
im Kat. heifst. 2. Joliami Georg,
Eegeus Chori zu Fünfkirchen in
Ungarn, Titel zu 2 Fugen, 3. Karl
Georg (C. G.), soll ein Sohn des
Job. Georg sein (nach Schilling,
geb. 28. Okt. 1801 zu Wien). 4.
Acgidius Karl^ nach Becker 3, 98
ein Pfte.-Virtuose und Komponist,
geb. 1. Sept. 1803. und 5. Ferdi-
nand Karl, von dem die B. B. eine
Sinfonie op. 85, bei Andre erschie-
nen, besitzt. Zweifelhaft ist es, ob
Georg und Job. Georg nicht ein
und dieselbe Person ist, denn in
Whistling's Handbuch der musi-
kalischen Literatur von 1829 heifst
Joh. Georg der Vater und Karl
Georg der Sohn (s. das Keg. S.
1273). Schilling, auf dessen Aus-
sagen bekanntlich wenig zu geben
ist, schreibt:
Joh. Georg Lickl, geb. 11. April
1769 zu Kornneuburg in Unter-
österreich, gest. 12. Mai 1843 zu
Fünfkirchen (nach Becker 3, 60,
der aber S. 120 noch einen zweiten
Joh. Georg L. anführt, der am 28.
Okt. 1801 zu Wien geb. sein soll.
Nach Schilling ist dies aber Karl
Georg, der Sohn Joh. Georges).
Obiger L. lebte anfänglich als Mu-
siklehrer in Wien u. schrieb u. a.
auch Operetten für das Schika-
neder - Theater. Schilling führt
deren acht an. 1806 erhielt er
die Chordirektorstelle in Fünf-
kirchen, wo er sich der Kirchen-
komposition zuwandte. Seinebeiden
Söhne Karl Georg und Aegidiiis
Karl gehören dem 19, Jh. an und
werden nur kurz von Schilling
erwähnt. Die auf den Bibl. be-
findlichen Kompositionen werde
ich in Georg und Johann Georg
trennen, um der weiteren For-
schung behilflich zu sein.
Oeorg LicH:
Missa in Es. con l'orch. P. im Autogr.
59 Ell. qufol. Ms. 16434 (mit „der
Yater" bez.). [Hofb. AVieu. Ms. 18646
das Autogr: Meiu Geist ist stets fröhlicb,
Arie mit Orchester. P.
4 Missae f. Chor und Orch. Nr. 1
komp. 1798, Nr. 2 von 1806, Nr. 3 von
1S02, alle in Esd. viell. Autogr.? Nr. 4
ohne Jahr in Cd. [Musikfr. Wien.
8 Messen von L. ohne Vornamen.
[Klosterneuburg.
1 Regina coeli — Salve regina — Li-
tania — 2 Offertorien — 3 Lamentationen
f. Chor u. Orch. in P. [Musikfr. Wien.
1 Graduale, Ms. P. von L. ohne Yor-
nam. [Klosterneuburg.
Quintette concertante f. Fl. Ob. Clarinet.
Hörn u. Fag. Ms. [Musikfr. Wien.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. oe. 1.
Offenb., Andre. 4 Stb. [B. M. Paris
Nat. Der Kat des br. Mus. nennt Johann
Georg als Verfasser (sie?).
7 Quartette f. FI. V. Va. Vcl. oe. 5.
— oder Ob. V. Va. Vcl. oe. 26. — oder
Pfte. V. Va. Vcl. oe. 26 (?). [Musikfr.
Wien.
3 Trios concertantes p. V. A. et Vcl.
oe. 17. Augsbg., Gombart & Co. 3 Stb.
fol. [B. Wagener.
Gr. Trio p. Pfte. V. et Vcl. oe. 27.
[Musikfr. Wien.
Trio f. Clarinet., Hörn, Fag. [Musikfr.
Wien.
3 Sonaten f. Pfte. u. Fl. op. 23. [Mu-
sikfr. Wien.
1. Serenade p. la physharmonique ou
Flute. [Musikfr. Wien.
Istruzione teorico-pratico per la cogni-
zione ed il maneggio della Fisarmoniea.
Milano, Ricordi. [Musikfr. Wien.
1. 2. u. letztes Konzert nebst 4 Hefte
Klavierpiecen, L. ohne Vornam. [Proske-M.
Johann Georg Licld, Regens chori zu
Fiinf kirchen :
2 Arien aus Opern. — Duett: Es war
einmal. P. Autogr. [Musikfr. Wien.
Des Jägers Traum von Scheyrer, op. 83.
[Musikfr. Wien.
3 Duets for 2 german flutes. Lond.
fol. [br. Mus.
Zwei Fugen für die Orgel oder die
Phvsharmonica. Wien, Diabelli & Co.
11 "S. [B. Wagener.
6 Variations sur l'air „Gott erhalte
den Kaiser" pour le Clavecin ou Pfte.
Wien, Jos. Eder & Co. qufol. [Dresd. Mus.
Bemerken muss ich noch, dass die
Istruzione teorico-pratico im Kat. des
I Conserv. zu Mailand: Karl Oeorg L. als
Licto.
170
Lidl, ÄDton.
op. 50 zugeschrieben wird. Die Musikfr.
in Wien besitzen dieselbe auch in einer
deutschen Ausgabe mit der Namens-
bezeichnung: Lickl, L. g. (unerklärlich),
sie ist betitelt: Theor. pract. Anleitg. zur
Kenutniss u. Behaudlg. der Phys-Harmo-
nica. op. 50. Wien. Karl Georg ist mit
Kompositionen in der Bibl. der Musik-
freunde sehr reichlich vertreten. Obige
Auleitung, deutsch, besitzt auch das br.
Mus., verz. unter Johann Georg L.
Von Ferdinand Karl L. besitzt die
Bibl. des ConseiTat. zu Mailand: Grande
Fautaisie et Variat. op. 11 e 10. Yienne,
Mechetti.
Auch die Leipz. Ztg. schreibt einmal
Georg L., das andere Mal Joh. Georg L.
In Bd. 2 Sp. 89 wird letzterer scharf ge-
tadelt, während Georg L. das Wohlgefallen
des Eecensenten erweckt.
Licto, Thomas de, 1496/97
Tenorist am St. Peter in Eom
(Viertelj. ?., 239).
Liclarti, Cristiauo Griuseppe,
Academ. filarmonico, lebte nach
Buruey 1, 294 um 1770 zu Pisa.
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
La Tutela contrastata frä Giunone,
Marte e Mercurio, col giudizio di Giove.
Componimento dramma ä 3 voc. 1767.
P. 111 Bll. Ms. 17 665. Ant. Schmid
bez. ihn im hds. Kai mit ,,di Vienna".
Im Ms. selbst befindet sich die Bezeich-
nung nicht. Auf einem Trio wird er aus
Pisa gebürtig bez. [Hofb. Wien.
Aria „Scherza il Nochier" per il Sopr.
col orch. Ms. 1155, F. qufol. [Dresd.
Mus.
6 Quartette f. 2 Y. A. u. B. Ms. [B.
Wagener.
6 Sonatas for 2 german flutes or V.
with a Thorough Bass for the Harpsichord.
Lond. by Welcker. 3 Stb. fol. [B. B.
B. Wagener.
6 Trii per 2 V. e B. stampati a spese
di Gius. Soderini. Lond., Welcker. 3 Stb.
fol., hier ist er bez. mit „Academico filo
Armonico". [B. B. B. Wagener.
1 Souate for 2 V. with a Th. B. for
the organ. Ms. 3552, 16 Bll. P. [B. Hbg. i
A favorite Trio p. harpe et 2 Fl, [Mu-
sikfr. Wien.
Trio per V. Vcl. e B. Stb. [Musikfr.
AVien.
1 Sonate f. 2 V. u. Bc. in Salvatore
Galeotti's Six Sonatas. Lond., Welcker.
Nr. 6. 3 ötb. \hx. Mus. B. Wagener.
6 Sonatas for 2 germ. flutes or V. with
a Th. B. Lond. fol. [br. Mus.
6 Trii per 2 V. et B. oe. 3. Paris,
fol. — Dieselben auch in London er-
schienen, [br. Mus.
6 Duetts for a Y. & Ycl. Lond. fol.
[br. Mus.
Sonate in C. für Y. mit Bc. Ms. Stb.
[Brüssel Cous.
Duetti per il 2 Y. — andere f. Fl. u.
Klavier. [Musikfr. Wien.
Sonata per la pomposa per il clavi-
cembalo. [Musikfr. Wien.
4 Trii per 2 Fl. e Ycl. Ms. in Stb.,
der Kat. nennt ihn fälschlich Lidarci, C. G.
[Mailand Cons.
In Longman's collect, of Catch Bd. 1
Nr. 5: Su cantiamo su beviamo 3 voc.
In Walsh' Catch Club einige Giees u.
Catches.
In Th. Warren's collect, of Catches ein
Tonsatz.
Lidl, Andreas, Virtuose auf dem
Baryton, von 1769—74 Mitglied
der Kapelle des Fürsten Esterhazy.
Schubart hörte ihn 1776 in Augs-
burg spielen. 1778 trat er in Lon-
don auf und starb auch dort. Er
vervollkommnete sein Instrument,
indem er die unteren Saiten, welche
die Begleitung ausmachen, bis auf
27 vermehrte' (Pohl 4, 18).
In der Kgl. Musikalien-Samlg. zu Dres-
den befinden sich unter Andreas Liedel:
3 Quintettes for a Flute, Y. 2 Tenors &
Ycl. oblig. op. 5. Lond. by the author.
Dieselben bei Hummel in Berlin u. Arast.
erschienen, in [Berlin K. H.] — In der
Proske-Mettenleiterschen Bibl. unter Lidel:
Sonate ä 2 Yiolons.
Lidl, Anton, ein Wiener, der
Ende des 18. Jhs. starb, Burney
sagt um 1789. Gerber 1 schreibt:
er spielte den Baryton vortrefflich,
doch ist dies eine Verwechselung
mit Andreas Liedel oder Lidl (s. d.);
nach seinen Kompositionen war
sein eigentliches Instrument die
Gambe. Ueber sein Leben sind
wir nicht unterrichtet, nur wird
berichtet, dass er sich 1784 noch
in Berlin hören liefs:
Yon seinen Kompositionen finden sich
in der Nationalbibl. zu Paris im Ms.
Lidon.
171
Liebestind, Georg Gotth.
1. 6 Trios a Viola di Gamba, Violon et
Violoncelle, 2. Six Divertissements, idem,
in Stb. und in der Bibl. des Prof. R. "Wa-
gener in Giefsen : Six Quatuors pour 2- V.
(011 Flute et Y.) A. et B. Paris, MUe. de
Silly. 4 Stb. in 2 Heften.
Im br. Mus: 6 Quartettos, 3 for 2 V.
T. & Tel. ... op. 2. Lond. fol. [auch
Berlin K. H.
3 Quartettes for 2 Y. T. et Yel. op. 5.
London, fol.
G Sonata« for Y. T. & Ycl. op. 4.
Lond. fol. [auch in Beilin K. H., dort
noch die Ausgabe: Six Quatuors op. 4.
Berlin et Amst., Hummel, Stb.
18 Duettes op. 3, A 2. sett op. 6,
A 3. sett op. 8 for Y. T. or for Y. & Ycl.
or for 2 Y. London, fol.
1 Song im Einzeldmck, London, [alle
im br. Mus.
In BerHn K. H. befinden sich unter
A. Lidel noch Six Quatuor op. 7. Berlin
et Amst., Hummel. Stb., fraglich ob von
Anton oder Andreas.
Lidon, Jose, geb. um 1752 zu
Bejar in der Provinz Salamanca,
gest. 11. Febr. 1827 zu Madrid.
"War Sängerknabe zu Madrid, er-
hielt dann den Organistenposten an
der Kathedrale zu Malaga, wurde
1808 Organist an der Kgl. Kapelle
und später deren Kapellmeister.
Das Archiv der Kgl. Kapelle zu
Madrid besitzt von ihm im Ms:
4 Messen, 1 Yesper- Officium, 2 Psal-
men und 1 Hymne, 32 Lamentationen,
2 Miserere, 3 Hymnen, ein Toten -Offi-
cium, 3 Te Deum, 3 Sequenzen, 2 Salve
und Litaneien etc. Pougin zeigt noch eine
Oper und mehrere theoretische T\"erke an,
doch scheint nichts gedruckt zu sein (eine
Quelle verz. er nicht). Eslava veröffent-
hchte ein Ave maris (Eitner 2).
Liebe, Christian, geb. den 5.
Nov. 1654 zu Freiberg, geht 1676
nach Leipzig, erhält 1684 das Rek-
torat nebst der Organistenstelle in
Frauenstein im Meifsen'schen, dann
1690 das Rektorat in Zschopau
(Sachsen), starb den 3. Sept. 1708
und wurde am 6. beerdigt (Matthes.
1, 170). In folgendem Ms. wird
er Christian Lieben genannt:
Ms. Z40, B. B. 9 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 119. Alleluja. Ach mein Herz liebes
Jesulein, 8 voc c. Bc.
Nr. 127. Waschet euch, reiniget euch,
8 voc. Bc.
Nr. 131. Seelig ist der Mann, 8 v. Bc.
Ms. 12450. Samlbd. Part. Nr. 11—15:
Ich hab einen guten Kampf, 5 v. 4Instr. Bc,
Komm heyig. Geist H. G. 2 v. 2 Pif-
fari et Cont.
Meine Schafe, höret meine Stimme,
Basso, 5 Instr. et Cont.
Und du, Bethlehem, 4 v. 5 Instr. et
Cont.
Gloria in exe. 6 v. 2 Clariui, Tymp.
2 Y. 3 Yiole Yiolono con Cont.
Mss. Strafsburg in St. Thomas sehr
zahlreich, Lobstein nennt nur:
1. Ich hab' einen g-uten Kampf ge-
kämpfet, 5 St. 2 Y. 2 Yiole Fag. u. Org.
2. Gnade, Gnade, Jesu, Gnade, 5 st.
2 Y. 2 Yiole Fag. u. Org.
3. ^ohX dem, dem ein tugendsam AYeib,
4 st. ebenso.
4. Meine Seele erhebet den Herrn, 4 st.
mit Trompeten und Pauken.
8 andere mehrst. Gesänge mit Streich-
und Blasinstr. Missa 5 voc. et instr. und
der 116. Psalm: Sey nun wieder zufrie-
den, 5 st. mit 2 Y. 2 Schabneyen (piffaro)
2 oblig. u. 2 kleineu Diskant - Ripien,
Zmken (Cornetto), Fag., Bass u. Org.
Lieber, siehe Liber.
Lieber, . . . Sekretär und Rat
beim Grafen von Spauer, Kammer-
richter zu Wezlar, gab um 1775
zu Mannheim 6 Klaviersonaten mit
Violine heraus und starb 1781 oder
82 (Gerber 1. Forkel -1, 103).
Liebert, . . . Konzertmeister in
der Kapelle des Fürsten von Thurn
und Taxis zu Regensburg um 1796,
ein Schüler Riepel's, trat auch als
Komponist auf (Gerber 2).
Liebert, Jehan, 1459 Musiker
an der Kathedrale in Cambrai
(Viertel]. 1, 448).
Liebert, Regln aldus, s. Libert.
Liebeskind, Oeorg Crotthelf,
ein Schüler Quantz' und vortreff-
licher Flötist, geb. 22. Nov. 1732
zu Altenburg, wo sein Vater als
Fagottist angestellt war, der bald,
darauf nach Merseburg und dann
nach Bayreuth kam. Auf Kosten
Liebeskind, Job. Heinr.
172
Liechtenstein, "Willi.
des Markgrafen wurde er 1756
ein Schüler Quantz', kehrte 1759
nach Bayreuth zurück und ge-
langte 1769 mit der gesamten Ka-
pelle nach Ansbach. Er st. zu
Ansbach gegen 1800 (Gerber 1.
Fetis das Todesjahr).
Liebeskind, Dr. Johann Hein-
rich, Sohn des Georg Gotthelf,
geb. 1768 zu Bayreuth, gest. nach
1810, war Kgl. baierscher oberster
Justizrat zu Bamberg und wurde
1810 Ober-Appellationsrat zu Mün-
chen. Als tüchtiger Flötist und
gebildeter Musikdilettant schrieb
er in der Leipz. Ztg. 9, 81. 97. 10,
97 etc. und 12, 665 über Akustik
der deutschen Flöte u. a.
Liehhart, Oregor, Bassist an
der Hofkapelle in Wien mit 10 Gld.
monatl. von 1544 — 54 (Köchel 1).
Liehhold, ... ein Komponist
aus der 1. Hälfte des 18. Jhs., ist
bekannt durch die
Kantaten: 1. Auf! ihr ernstlichen Ge-
müther, 4 Stirn. 2 Ob. 2 V. Va. u. Bc,
datiert 10. März 1735. P. fol. 2. Ist
mir aller Trost verschwunden, f. Bass-Solo
2 V. u. Bc. P. fol. [Brüssel Cons.
In der Kgl. Bibl. zu Berlin Ms. 12980,
Samlbd., P. von älterer Hd. Nr. 1—8 die
Motetten oder Kantaten:
1. Der jüngste Tag wird bald 4 voc.
4 Instr. u. Bc. 2. Mein Kind, wilstu
Gottes Diener seyn, 4 voc. 4 Instr. u. Bc.
3. Ihr seid alle Gottes Kinder. 4. Alle die
gottselig. 5. Ihr Völker bringet. 6. Gott
hat uns. 7. Wie lieblich sind. 8. Mein
Jesu ist.
In B. Kgsbg. Ms. 13661, 4». 22 Mo-
tetten in Part. Siehe das Yerz. im gedr.
Kat.
Eine Streitschrift von 1728 gegen
Mattheson ist mit Liebhold und Lenthold
gezeichnet, ob dies nur fingierte Namen
sind, oder obiger Tiiebhold gemeint ist,
bleibt fraglich. Sie ist betitelt:
Das In unsern Opern - Theatris und
Comoedien - Bühnen Siechende Christen-
thum Und Siegende Heidenthum, Auf ver-
anlassung Zweyer wider den Mu.sicalischen
Patrioten Sich empörenden Hamburgischen
Theatral-Malconteuten, Musaudri und Har-
monii, betrachtet, Und Zur Schau und
Scheu, Die so schwer bey Menschen, noch
schwerer bey Gott sich legitimirende Pro-
fession der Operisteu und Comoedianten
zu entdecken, etc. In einem Gespräch
vorgestellet Von Liehhold und Lenthold.
etc. Gedrackt zu Canterbury. kl. 8*^.
32 pp. Voi-w. gez. 1728. [besafs einst
Dr. Otto Lindner m Berlin.
Liehich, Oottfried Siegmimd,
geb. 22. Juli 1672 zu Frankenberg
(Kr. Zwickau), gest. 1. Juni 1727
zu Schleiz (Voigtland). Studierte
Medizin in Jena, ging dann nach
Dresden und seiner schönen Te-
norstimme halber betrieb er eifrig
Musik. Erhielt 1695 die Stelle
eines Amtsschreibers in Schleiz u.
wurde schliefslich Kapelldirektor
an der dortigen gräfl. Hofkapelle.
Gerber 2 führt nach Walther einen
Jahrgang Kirchenmusik seiner
Komposition an.
Liehl, J... O... Die Kgl.
Musikalien -Samlg. in Dresden be-
sitzt folgenden Druck von ihm
(die Zeit ist nicht ersichtlich):
Der Tabak als Universalmittel in allen
Angelegenheiten des menschl. Lebens in
2 Gedichten mit Begleit, der Guitarre.
Coblenz, Falkenberg, qufol.
Liehrecht, Johann, ein Kom-
ponist des 16. — 17. Jhs., ist
in Proske's Bibl. Ms. 732, Nr. 153 mit
der Motette vertreten: Jauchzet dem
Herren, 8stini.
Liechtenstein, Karl August, s.
Lichtenstein.
Liechtenstein, Wilhelm, auch
mit W. L. gez., Organist, ein Kom-
ponist des 17. Jhs., der im Ms. Z27,
Part von 1624 und früher, der
B. B. mit folgenden Gesängen ver-
treten ist:
S. 192, Hodie verbum caro 8 voc.
S. 197, Dens nieus respice. S. 203, Do-
mine dnus. noster. S. 211, Pater noster
qui es, 8 v. S. 216, Cantate Dno. can-
ticum. S. 222, Deus misereatur nostri.
S. 226, Jubilate Deo omnis terra. S. 232,
Missus est angelus. S. 236. Ecce rex
tutis venit. S. 241, derselbe Tousatz.
S. 244, Ecce angelus. S. 250, Post dies
octo puer, alle zu 8 Stirn.
Liechtle.
173
Lied.
Liechtle, Liechtel, Yalentin und
Wilhelm, siehe Lielitleiu.
Lied, Das deutsche Lied des
15. uud 1(3. Jhs. in Sanilwken.
Die in Drucken des 16. Jhs. er-
schienenen sind in meiner Biblio-
graphie verz. und zwar unter Aich,
Berg und Neuber, Egenolff, Finck,
Formschneider, Forster, Kriesstein,
Oeglin, Ott, Rotenbucher, Schmel-
tzel und Schöffer (siehe das Re-
gister im Eitner 1 u. Emil Bohn's
50 historische Concerte. Breslau
1893). In Mss. sind zu verzeichnen:
Das Locheimer Liederbuch, 15. Jh. (Ab-
druck im Chrysander 2). Das Münchener
Liederbuch (Abdruck zum Teil im 2. Baude
Das deutsche Lied von Eitner). Das
Berliner Liederbuch (Abdruck ebendort).
In Hofb. AA^ien das Liederbuch von Oswald
von Wolkenstein, 1425 geschrieben, 61 Bll.
in gr. fol. mit 75 Liedern (Ms. 2777). Ob
dieselben eiustimmig oder mehrstimmig
sind, ist bis jetzt noch nicht festgestellt.
Trotz der Notierung in 3 Stimmen ist
es mir noch nicht geglückt einen har-
monischen Zusammenklang zu finden.
Ldederbücher des 16. Jhs. im Ms:
B. Augsburg, im gedruckten Kat. unter
18, das Register in M. f. M. 5, 119.
B. Basel. Der gedruckte Xat. zeigt
unter Nr. 14. 18. 23—29. 32. 33 zahl-
reiche deutsche mehrstim. Lieder an.
B. München, siehe den gedruckten Kat.
S. 162.
Hofb. Wien, Ms. 18810, 5 Stb. kl. qu40,
geschrieben um 1533, 86 meist deutsche
3 — 5 stim. Lieder. Siehe das Reg. im
gedruckten Kataloge.
B. Zwickau, Ms. Nr. 1 enth. 23 deutsche
4 stim. Lieder in 4 Stb.
Das 17. Jh. ist besonders durch
niederdeutsche Liederbücher reich-
lich in der Bibl. zu Amsterdam
vertreten (siehe den gedr. Kat).
Lieder des 18. Jhs. im Druck
in Samlwk. oder ohne Autor,
chronologisch geordnet:
1728. Oden der deutschen Gesellschaft.
Siehe Gleditsch, Joh. Friedr.
1736(— 1747). Sperontes singende Muse.
Siehe Sperontes.
1737 (1739—1743). Sammlung ver-
schiedener und auserlesener Oden, in
4 Theilen und mehreren Aufl. Siehe
Gräfe, Joh. Friedr.
1739. L auserlesene . . geistl. Lieder
zu 1—4 St. Siehe Joh. Jak. Ott.
1742 (1744 — 1757). Sammlung Neuer
Oden und Lieder, in 3 Theilen u. mehre-
ren Auflagen. Siehe Goerner, Joh. Va-
lentin.
1746 (bis 1749). Neue Samlg. ver-
schiedener und auserlesener Oden, von
denen besten Dichtern itziger Zeit ver-
fertiget, und zu beliebter Ciavier Uebung
und Gemüths Ergötzuug mit eigenen Me-
lodien versehen und herausgegeben in
Leipzig, 1746. 5 Theile in qu4'^ zu je
18 Oden, nur der 4. enthält 16. [Brüs-
sel Cons.
1748. Neue Lieder zum unschuldigen
Zeitvertreib. Hamburg 1748. fol. [Brüs-
sel Cons.
— Erste und zweite Fortsetzung . . .
Lübeck 1754. fol. London 1756. fol.
Man schreibt sie Adolf Kunzen zu.
[Brüssel Cons.
1750 a. Neue L. nebst ihren Melodien
komp. von J. F. D. z. F., siehe Doles.
1750b. Auswahl deutscher Lieder mit
ein- und mehrstimmigen AVeisen. 7. Airfl.
Lpz., Serig. 16°. 648 S.
1753 (1755/ Oden mit Melodien.
2. Thl. Siehe Birnstiel.
1754 a (1756). Zärtliche und schertz-
hafte Lieder ... 2 Theile. Siehe Bode,
Joh. Joach. Chrstph.
1754 b. Oden mit Melodien. Siehe
Thielo, Karl August.
2. Aufl. in Hbg. Siehe
Oden.
1755.
Lambo.
1756. Neue Melodien für das Ciavier
und zum Singen, wozu die Texte aus den
Bremischen Beyträgen und der Sammlung
vermischter Schriften genommen worden.
Leipzig 1756 Joh. Mich. Teubner. 4".
25 Nrn. [B. Kgsbg. Nr. 345. Brüssel
Cons. 428.
1757. Kriegslied, Schlachtgesang uud
Siegeslied eines Preuisischen Soldaten, mit
seines ßiniders Melodien. Gesungen im
Lager bey Prag, 1757. qu4^. [Brüssel
Cons. 429.
1758. Lieder mit Melodien. Auspach
1758 bei Posch. 8". 55 S. 27 L. ohne
Autor u. A^orwort. [Brüssel. B. M. B.
Kgsbg.
1760 a. Lieder mit Melodien fürs Cia-
vier, siehe J. A. Hiller.
1760 b. Kleine Ciavierstücke nebst
einigen Oden. 2 Thl. Siehe Birnstiel.
1760c (1764). Musikahsches Alleiiey.
9 Sämigen. Siehe Birnstiel.
Lied.
174
Lied,
c. 1760d. Lied eines Baierischen Grena-
diers auf den Jahrestag Cliuii. Maximi-
lian m. s. 1. et a. [B. Hbg.
176".^. Romanzen mit Melodien, nebst
einem Schreiben an den Verfasser der-
selben. Hbg. u. Lpz. 8". [Dresd. Mus.
17Ü.Ö. Ptolomaeus und Berenice mit
Melodien fürs Ciavier. Berlin 1765 Vogel.
qu4". [Brühsel Cous. 435.
1766 a. Kleine Sing- und Spielstücke
fürs CIa\ier von verschiedenen Meistern.
3. Saralg. Berlin 1766 ßirnstiel. 4".
13 L. die vorher schon in Marpurg's kri-
tischen Briefen erschienen.
1766 b. Kleine Lieder für Kinder, zur
Beförderung der Tugend, siehe Scheibe.
Melodien (25) zu Herrn Pro-
Altona
qu4'^. [Brüssel
Mark heiligen Liedern.
Iversen.
1766 c.
fessor S. J.
u. Lpz. 1766
Cons. 436.
1767 a. Lieder nach dem Anakreon,
von dem Verfasser des Versuchs in scherz-
haften Liedern, mit Melodien. Berlin. Auf
Kosten der typographischen Gesellschaft.
qu40. 33 Lieder von Gleim. Den Kom-
ponisten bez. Hiller in "Wöch. Nachr. 3,
77 mit Bachmann, Jörden im Lex. 2, 145
mit Telemann. Von den 6 bekannten
Bachmann's könnte es der Zeit nach nur
Karl Ludwig sein (s. d.), Telemann da-
gegen stand mit Berliner Musik Verlegern
in keiner Verbindung. [B. Lpz. Dresd.
Mus. B. "W agener.
1767 b. Lieder der Deutschen mit
Melodien. Erstes (2. 3. 4.) Buch. Ber-
hn 1767—68 Winter. Euth. 240 L. ohne
Autornamen (Mel. u. B.). Lindner im
deutschen Liede p. 73 weist nach, dass
der Hofrat Krause der Redakteur für die
Musik und Ramler f. d. Gedichte war,
auch Wilh. Wolf in Weimar beteiligte
sich als Komponist. [B. B. B. Lpz. B.
Wageuer. Schwerin F. der Kat. 2, 11
bringt die 4 Register u. das Vorwort.
B. Kgsbg. Wernig. Brüssel Cons.
1769. Neue Kriegslieder mit Melodien.
Lpz., Kassel u. Zwäzen. 8". [Brüssel
2482.
1772 a. Sieben mal sieben Melodien
zu der neuen Lieder-Samlg. Memmingen,
J. Chr. Diesel, fol. 64 S. [B. M.
1772 b. Aerndte-Lied für das Jahr
1772. Lpz.,Dyck. 40. [Brüssel Cons. 439.
1772 c. L. zum Gebrauche des Waysen-
hauses zu Zürich. Von Jolt. Casp. La-
vater. Züiich, Ziegler. 8*^. 18 vierst.
Lieder, 88 S. [Wernig.
1773 a. Gleim's L. f. den Landmann
in Musik gesetzt, Zürich, Bürgkli. [B.
Wagener.
Iv 73 b. Fünf und zwanzig L. mit Melod.
f. d. Clav. Berlin, Decker. Vorbericht
mit 1773 gez. 4 BU. 48 S. [B. Joach.
Nr. 5. B. B.
1774. Lieder eines Mägdchens, beym
Singen u. Claviere. Münster 1774 Per-
renon. fiu40. 30 L. [ß. B. Brüssel
Con.s_. 441.
1775 a. Vermischte Lieder mit Melo-
dien aufs Ciavier. Wiutorthur 1775 Steiner
(gedr. bei Breitkopf). qu4''. 25 L. [Brüs-
sel Cons. 442.
1775 b. Zwölf L. mit Melod. u. eben
so viel untermischte Galanteriestücke f. d.
Clav. Berlin 1775 Georg Jac. Decker.
[B. Joach.
1775 c. Auserlesene geistliche Lieder
von Kloppstock, Cramer, Lavater und an-
dern berühmten Dichtern. In Music ge-
setzt zu Ein, Zwey, Drey und Vier Stim-
men . . . Zürich 1775 Bürgkli. 4". Viel-
leicht von Bürgkli komp. [B. B.
1776. Sammlung nissischer Volks-
lieder mit Musik, Petersburg 1. Theil.
[B. B.
— 1. Theil 1782. — 2. Theil 1778. —
8. Tbl, 1779. 4» in 2 voll. [B. B.
1777 a. Gesänge mit Begleitung des
Claviers. Lpz. u. Wiuterthui- 1777 Steiner.
qu4". 19 L. [Brüssel Cons. 443.
1777b. Lieder zum Gebrauch in den
Logen. Mit ausgewählten und verbesser-
ten Melodien. 1. Samlg. Breslau 1777
Korn. 40. 100 S. 1 stim. Melodien. [B. B.
B. Lpz. B. Kgsbg.
1778. Unterhaltungen beym Ciavier
in deutschen Gesgen. von einem jungen
Dilettanten aus Schwaben. Lpz., Heinr.
Steiner & Co. qu4'^. [Dre,sd. Mus. Brüs-
sel Cons. 446.
1779 (1780). Lieder und Gesänge beym
Klavier, herausgegeben von Job. Andre.
Berlin 1779—80 in 4 Heften. Das 1. Heft
enthält L. von Andre, Gretry u. Kaffka.
[Dresd. Mus. Den Inhalt des 2. — 4. Heftes
kenne ich nicht; ein Exemplar in Brüssel
Cons. 447.
1780 a. Lieder für Kinder mit neuen
sehr leichten Melodien. Frankft. a/M. bey
H. L. Brönner. kl. qufol. Widmung von
George Carl Claudius unterz. 44 S. 28 L.
[besafs einst Dr. Lindner in Bei'lin.
1780 b. Sammlung verschiedener L.
von guten Dichtern und Tonkünstlern.
4 Theile. Nürnberg bey Job. Mich.
Schmidt, fol. 20, 20 u. 18 L. [B. M.
1.-3. Brüssel Cons. 449, 1.-4. Tbl.
B. Lpz.'?
l(80c. Foi-tsetzung Auserlesener mora-
lischer Lieder, Zürich. [B.Lpz.
Lied.
175
Liends.
1783. Akademisches Liederbuch. No-
tonbuch zu des . . . ereten Bündchen.
Altena, Eckhardt. Dessau u. Lpz., ßuch-
hdlg. der Gelehrten. <iufoI. 42 S. 65
Nrn. konip. von Em. Bach, Graun, Hol-
land, Kunzen, Overbeck, Julius Reichai'dt,
Eeiuhardt, Stegmann, Fr. M. Mel. Telo-
nius, Weis, Wittrock. [Dresd. ß. M.
1784. Sechs Roudo's und sechs kleine
Lieder von 12 verschiedenen Componisten
für das Ciavier in Musik gesetzt. Lpz.
1784. 2 Tbl. iD riu40. Siehe unter
Eondo.
1785. Lieder zum Gebrauch der Loge
zur waliren Eintracht im 0. von W(ien).
In Musik gesetzt von Br. B— j (der Kat.
schreibt: Bojanowski). s. 1. (1785.) qu40.
[B. B. Ein Bojanowski ist als Musiker
nicht bekannt, doch ein Bohdauowicz.
Das voranstehende Br. heifst Bruder.
1788 a. Auswahl neuer Lieder mit
Mel. Lpz. [ß. Lpz.
1788 b. Kleine Auswahl theils ver-
änderter, theUs wenig bekannter L. mit
Mel. s. 1. 5788 (sie?), 0. Autoren. [B. Lpz.
1788 c. Lieder für Freunde der ge-
selligen Freude. Lpz. Eingeleitet v.
Hagedom. 8^. 71 S. 27 L. ohne Autor.
[B. Lpz. B. M.
1.89. Erato und Euterpo von Plant,
componirt von Aumann, Petersen, Schulz,
Schütz u. Ambrosch. Hbg. u. Gotha.
qu4". [B. Hbg.
1790. XV. Lieder zur sittlichen und
angenehmen Unterhaltung, Freunden u.
Freundinnen des Klaviers u. Gesanges
gew. Darmst. 1790. 2 Teile. qu4P.
[Scheurleer.
1791a. Liedersammlung für Kinder
u. Ivinderf reunde : AVinterlieder von W.
Müller, Jos. Schmidt, Fr. Fraundorfer,
K. Stephan, C. Ferdinandi, Hoff mann,
Job. Henneberger, Yanhall u. Mad. Müller.
Wien bei Albeiti 1791. qu4" mit Melo-
dien. [Musikfr. Wien.
1791b. Melodieen zu Liedei'n mit oder
ohne Begleitung des Claviers zu singen.
1. Heft. Kopenhag. u. Lpz. 1791 Christ.
Gottl. Proft. qufol. [B. B.
1792 a. 50 auserlesene L. bei Sonnen-
schein und Regen. 6 Sämigen. Lemgo.
1792—93. [Kat. Calvaiy.
1792 b. Auswahl von L. aus J. F.
Schink's Gedichten mit leichten Mel.
Neue Aufl. Hambg., Fr. Bachmann &
J. H. Gundermann. 12 L. [B. Lpz.
1800. Melodien zum Mildheimischen
Liederb. f. das Pfte. oder Clav. 2. Aufl.
Gotha, Becker. quSO. 590 S. [B. Kgsbg.
— Dazu: Mehi-stim. Weisen zu R. Z.
Beckers Mildh. L. von 800 lustigen u.
ernsthaften Gesängen. [B. Kgsbg.
Lieder fürs Ciavier von Paesiello, Um-
lauf, Kozeluch, Gluck u. a. Kop. von Mich.
Haydn. 7 BU. qufol. Ms. 16600. [Hofb.
Wien.
Lieder, Geistliche. Das Lob des Herrn,
enthaltend 158 geistl. Lieder mit neuen
Choral Melodien zu 4 Stimmen verfertiget
von einem Kunst -Erfahreneu ... 1. u.
2. Theil. Bern 1767. 4". [B. Hbg. P.
0. V. pag. 43.
Siehe auch unter Lange (Gottl. Aug.),
Winter (Georg Ludwig), Ki'iegel imd unter
Oden.
In gedrackten neueren Werken wie in
Lindner's deutschem Liede, Schneider's
und ReiTsmann's Geschichte des deutschen
Liedes ist noch manche Samlg. angezeigt,
doch stets ohne Fundort und verfehlen
solche Anzeigen ihren Zweck.
Liedinayr (Lindtmayr), Kaspar,
Bassist an der Hofkapelle in "Wien
vom 1. Aug. 1710 bis f 15. Aug.
172-1, 55 Jahr alt. Bezog von 1711
ab 720 Gld. jährl. (^Köchel 1).
Lieffeld, Christoph. Musik-
direktor in der alten Stadt Salz-
wedel, 2. Hälfte des 17. Jhs.
In B. Dresden, Ms. M. 284 ein Psal-
menbuch auf Pergament in 8". Mit Melo-
dien von Vei&chiedenen.
Liege, Jehau du, ein Lautenist
aus dem 16. Jh., möglich dass mit
Liege sein Geburtsort gemeint ist
und er eigentlich unter Jehan ein-
geordnet werden müsste.
Im Ms. Z 32 der B. M. ein Lautenbuch
in fol, in dem sich S. 87 — 94 vier fran-
zös. Lieder für Laute gesetzt befinden.
Li^geois, siehe Champion und
Nicolas le Licgeois.
Liegg-e, Eiigelberto, lebte im
18. Jh. und ist bekannt durch
1 Ouvei-ture in D. f. 2 V. A. B. 2 Ob.
u. 2 H. Ms. Stb. [ßrüss. Cons.
Liekeus, . . . aus Lierre. wurde
am 15. Mai 1771 in Mecheln zum
Organisten und Glockenspieler er-
nannt und starb dort am 14. Jan.
1788 (Gregoir, Galerie p. 102 u.
Anmkg.).
Liends, A. . . 3L . ., aus jSürn-
berg, lebte im 17. Jh.
Liere.
176
Ligne, Charles de.
Im Ms. Z75 der B. B. befindet sich
eine Dirigentenstininie für Kantaten, ein
Bc. mit Angabe der eintretenden Instra-
uiente, worin sich auch Kautaten von
obigem befinden.
Liere, siehe L allere.
Liere (Lyere), Claix (Nicolas)
de (van), seit etwa 1496 Sänger
am Hofe Philipp des Schönen, der
1501 in Zeeland residierte (Strae-
ten 1, 108. 144. 178 teilt Doku-
mente mit. S. 145, 153 und 268
wird ein Lyere erwähnt der 1501
beim Erzherzoge diente und 1509
beim Nachfolger Karl).
Lierts (Liers), Aiitoiiie, von
1544 bis 1549 an St. Walburge
in Audenarde Sangmeister. Chri-
stian Hollander war sein Nach-
folger (Audenarde 15. Straeten 2,
54 erwähnt ihn auch).
Liesberg er, Elias,
wird 1654 in einem alten Musikalien-
verz. mit dem 12stim. Gesänge: Singet
dem Herren angeführt (M. f. M. 28, 162).
Liestemaiin,Johan II Nikolaus,
von 1753 — 1770 Chordirektor am
Jungen St. Peter in Strafsburg im
Eis. (Lobstein 82).
Liestvelcle, Adolf de, Sänger
in Yalladolid an der Kapelle Phi-
lipp des Schönen 1506 (Straeten
7, 165).
du Li eil, Ludovico, siehe Loco.
Lievens, Jerome, war in den
Jahren 1611 und 1618 nachweis-
bar Sänger (Männeraltist) und Mu-
sikus a/d. Kgl. Kapelle zu Brüssel.
Er und Camjpos sind die einzigen,
deren Namen sich aus der Zeit
als Sänger in obiger Kapelle er-
halten haben (Straeten 2, 9. 10).
Lieroratti, Carlo, Sohn des
Giovanni L, wurde im August 1659
der Nachfolger seines Vaters als
Musikus an der städtischen Musik-
kapelle in Lucca und Avird am
Ende von 1699 nicht mehr als
Mitglied genannt (Nerici 196. 209).
Lievoratti, GrioTanni I., geb.
um 1580 in Lucca, gest. im Juli
1659 ebd., wurde 1603 als städti-
scher Musiker daselbst angestellt.
Von seinen Kompositionen, die nach
Nerici 196 nur von geringem Wert sein
sollen , besitzt das Archiv Puccini in
Lucca eine kleine Komposition. Daraus
überhaupt auf die Leistimgen des Kom-
ponisten einen Schluss ziehen zu wollen,
ist jedenfalls übereilt.
LieYoratti, GrioTaniii IL, geb.
zu Lucca, war vom 25. April 1604
bis zum Juli 1659, wo er starb,
als Musico, Bläser an der bischöf-
lichen Kapelle in Lucca angestellt.
Sein Sohn Loroixo war ebendort
am 23. Mai 1646 als Bläser an-
gestellt (Nerici 52. S. 196 schreibt
Nerici: am 23. Mai 1645 wurde
letzterer zum Lehrer am Seminar
S. Martino angestellt).
Light, Edward, ein englischer
Guitarrist des 18. Jhs., bekannt
durch
The art of playing the Guitar . . . to
which is added a variety of . . . Airs,
Divertimentos, Songs, &c. . . adapted for
that Instrument. London, Preston. 8''.
[br. Mus.
Im R. C. of Mus. 1376 der Einzeldruck:
Low in a vale, nur mit Light gez.
Liglitendale, . . . Zeit unbe-
kannt.
Eine Eomanze, London by HoUoway
& Co. [ß. M.
Ligne, ... de, 1790 am The-
aterorchester in Antwerpen ange-
stellt (Gregoir, Panth. 6, 34).
Ligne, Le prince Charles de,
geb. um 1769 im Schlosse de
ßeloeil im Henegau, fiel in einem
Gefecht der Preufsen gegen die
Franzosen am 14. Sept. 1792. Er
war in oesterreichische Heeres-
dienste getreten, lebte gegen 1790
in Wien und war ein tüchtiger
Dilettant.
Fetis fühii von ihm 3 Samlg. franzö-
sische Airs für Klavier vaiiirt an, die
1791 bei Artaria in Wien erschienen.
Ligniville.
177
Lilliers.
LiüjiÜYille (Ligneville), Eime-
iiio, Marchese (Marche di, Prin-
cipe de Couca, Ciamberlano (Kam-
raerheiT) delle LL MM. GG. (Sr.
Majest.) und Musikdirektor der
Kgl. Musik am Hofe zu Toscana,
Pietro Leopoldo (1765 — 1790), so
liest man auf Drucken und Mss.
seiner Kompositionen. Auf den
Mss. zu Bologna bez. er sich mit
,,Generale delle Poste in Toscana
e Accademico Filarmonico." 1758
war er bereits Mitglied obiger Aka-
demie zu Bologna. Jahn 1, 197
sagt über ihn: Er war ein tüch-
tiger Kontrapunktist, obgleich nur
Dilettant, schrieb Kirchenmusik u.
ein eifriger Beschützer u. Förderer
aller ernsten Bestrebungen.
Man kennt von ihm ein Stabat mater,
welclies eine weite Verbreitung fand:
Stabat mater ä 3 voci in Canone, ded. al
Pietro Leopoldo Princ. reale di Ungheria,
Archid. d'Austria. Scolpi Fireuze 1768.
Gius. Poggiali scolpi. Vorwort gez. 11.
April 1767. fol. 3 BIl. 43 S. [Dresd.
Mus. Hofb. AVien. B. Wagener. Berlin
Singakad. B. M. Briissel im Ms.
— Im Ms. 13000 der B. B., ebenso in
Ms. 189 u. L 148. — In Bologna im Ms.,
66 BIl. P. — Das Autogr. im Archiv
der Akademie Filarmonico zu Bologna.
Salve regina a 3 voci in Canone di
Sua Eccellenza il Sig. Marchese di . . .
Bologna per Lilio della Volpe (1762).
([U.4P. P. [Bologna.
— In ß. B., Ms. L149 und in Glasgow
im Ms.
— andere Ausg. mit gleichem Titel im
Stich, ohne Ort u. Verleger. 7 BIL P.
[Bologna.
In Cambridge FW. Ms. 105 ein Ma-
drigal 3 voc. „Dal cupo sen." In Brüssel
fds. Fetis 1854 ein Stabat inater.
In Bologna tomo XXII del Carteggio
Martiniano zahlreiche Briefe (siehe Kat.
Bologna 2, 251).
Liüjiioqiiercii, Robert de, von
1479—1498 piipstl. Sänger (Vier-
tel]. 3, 241).
Ligoris, Simonis de, um 1643
Mitglied an der Hotkapelle in
Warschau, ist in Scacchi's Cribrum
Rob. Eitner's Quellen-Lesikoii. Bd. 6.
von 1643 S. 223 mit einem Kanon
vertreten.
Ligou, Pierre, geb. um 1749
zu Avignon, lebte noch 1822 zu
Alais als Organist. Er trug den
Titel eines Abbe.
Fetis führt einige komische Opern an,
die auf kleinen Pariser Theatern gegeben
wurden, ebenso schrieb er Messen, Mo-
tetten u. a. die nur im Ms. bekannt -wurden.
Ligiioro , F. . . Gr. . . , wahr-
scheinlich ein Autor des 17. Jhs.,
von dem die Musikfr. in Wien ein
Stabat mater für 1 Singst, u. Bc. be-
sitzen.
Lilien, Mdme. la baronne An-
toinette und Jos^phine de, zwei
Schwestern, die in Wien lebten n.
sich als Klaviervirtuosinnen wie
Komponistinnen auszeichneten.
Man verz. von beiden um 1799 und
1800 mehrere Variationen werke , die in
Wien bei Eder erschienen. Die Lpz. Ztg.
2, 56. 91. 188 beurteilt sie.
Lilio, Francesco, scheint im
17. Jh. gelebt zu haben, denn die
Bibl. Kgsbg. besitzt 2 Mss. , eins von
1652 und eins von 1673, worin er mit
Kompositionen vertreten ist. 1. Motette
all voci pro organo, seil. 5 voc. 6 ström,
con la capella. Text: Jubilate Deo. 2.
Motetten im Ms. 301, siehe Kat. unter
Samlwke. In B. Br. im Ms. 167: Exul-
tabit cor meum. Laudate Duum. in sanc-
tis. Kommt, lasst uns betrachten.
Lilio, Grinlio, Immolensis, also
aus Imola bei Ravenua gebürtig,
ist im Samlwk. 1596 mit einer
5 st. Litanei vertreten (Eitner 1).
Lilio (Lilius), Vincenzo, aus
Rom, war um 1604 Musiker an
der Hofkapelle Sigismund III. von
Polen und Schweden. Er gab im
Jahre 1604 zu Krakau ein Saml-
wk. Motetten und Psalmen heraus,
betitelt :
Melodiae sacrae, 5, 6, 7, 8 & 12 vo-
cum . . . Cracoviae 1604 Lazari , Bas.
Skalski. Nur 3 Stb. bekauüt: C A. T.
in B. Proske. Von Lilio eine Motette
(siehe Näheres Eitner 1).
Lilliers (Lillers) Johannes de,
Sänger an der Kapelle Ks. Karl Y.
12
LiUo.
178
Lindell.
von 1514^1531, der um 1525 in
Toledo residierte (Straeten 7, 277 ff.).
Lillo, Grcorg'e, ein englischer
Dramatiker^ lebte von 1693 bis
1739 und ist bekannt durch
das Trauerspiel: Elmerick [R. C. of Mus.
Oxford Bodl. br. Mus.], ferner mit Bailad
Opera Sylvia von 1731. [R. C. of Mus.
besitzt die Arien und den Bc.
Lilly, John, wird im Hawkins
4, 372 um 1664 als Mitglied der
Kgl. Kapelle zu London bez., den
Playford Lillie nennt und der sich
als Violaspieler auszeichnete. Nagel
in den Aunalen verz. ihn S. 52
schon im Jahre 1662, in dem ihm
pro anno 40 ^ Gehalt zugesagt
wurden.
Lima, Braz Francisco de,
studierte auf Kosten des Königs
von Portugal in Italien Musik in
der 2ten Hälfte des 18. Jhs. und
wurde nach seiner Piückkehr am
Seminar für Musik in Lissabon
angestellt. Bedeutender war sein
Bruder
— Jeronymo Fransisco de, gest.
79 Jahr alt 1822 zu Lissabon,
studierte 1760 in Italien Musik
und wurde, wie sein Bruder, am
Seminar als Lehrer angestellt.
Er schrieb in den Jahren 1772 — 1789
fünf Opern, die am Hofe zur Aufführung
gelangten (Vasconcellos im Pougin).
Limido, Estafano, um 1633
Violinist an der Hofkapelle in
Madrid (Straeten 8, 424). Er ist
bekannt durch drei
Motetten zu 3 Stirn, mit Bc., die in
Lucino's Samlwk. von 1608 sich befinden.
In einem alten Kat. der Kathedrale zu
Brüssel ist ein Werk von ihm in 4 Stb.
angeführt: Armonia espiritual. Madrid
(Eitner 1 und Kat. Bologna 2, 354 mit
Register).
Limido, (xiovanui Stctfano,
kommt in einem von Guglielmo Berti
zu Mailand 1610 herausgegebenen Samlwke.
mit 2 Gesängen vor 1. Florete flores 6 voc.
Nr. 6 und 2. AUeluja laetamini gentes
6 voc. Nr. 0. Berti lebte wie Lucino in
Mailand und mau könnte versucht sein
den obigen L. für denselben wie Estafano
L. zu halten.
Limosin, Pierre, Sänger und
Kapellan für die hohe Messe an
der Kgl. Kapelle zu Paris unter
Fran9ois I. um 1532 (Castil-Blaze
293).
Limpriclit, F... D..., im
18. Jh. Kantor zu Wismar, dann
zu Grabow und Güsti'ow, von
c. 1730—1775,
hiuterliefs eine Samlg. von 31 geist-
lichen deutschen Kantaten, die sich heute
im Conservatoire zu Brüssel befinden.
Da keine einen Autornamen anzeigi, ist
auch die Autorschaft Limprieht's fraglich.
Der Katalog von Wotquenne schreibt als
Anmerkung ,.proviennent d'une collection
formee par F. D. Limpricht".
Linacre (Linaker), Thomas,
gest. im Aug. 1719 zu London;
schwor am 27/12 1689 als Gentle-
man a/d. Kgl. Kapelle zu London,
wurde aber erst 1693 fest an-
gestellt und am 1/10 1694 zum
Gospeller (Leser des Evangeliums)
ernannt (Pdmbault). Nagel, An-
nalen 66 führt ihn als Gentleman
erst im Jahre 1700 als neu ein-
getreten an, Chrysauder in Viertel].
8, 520 von 1710 ab als Mitglied
der Kgl. Kirchenkapelle, der er bis
1723 augehörte (523).
Linck, Johann, unterz. sich in
Raselius' Teutsche Sprüche von
1594 unter einem Vorgedichte mit
„provinciali in ludo Lincii Cantor".
Lincii ist jedenfalls Linz in Oester-
reich.
In Val. Havd'smann's Neue teutsche
weltl. Lieder 1592 befindet sich auch ein
Lobgedicht auf den Komponisten und
unterz. er sich hier mit der Gebui'tsstadt
„Celichius Silesius, Cantor & CoUega in
illustri ludo Lincensi".
Lindell, Johann. In der Bibi.
zu Linköping befindet sich von
ihm das Druckwerk:
Cautilenaram selectiorum editio nova,
in gratiam scholarum notis musicis evul-
gata. s. 1. 8».
Lindemann, Johann.
179
liindlev.
Liiidemaim. Magister Jolinnii,
Sohn des Nikolaus L., geb. gegen
1550 in Gotlia, trat 1571 oder 72
das Kantorat in Gotha an, denn
er sagt am Schlüsse der Dedikation
zu dem unten folgenden Druck-
werke, Gotha den I.Jan. 1598, dass
er „in das 27. Jahr'' dem Herzoge
diene, legte dasselbe 1631 nieder
und bekleidete daun städtische
Ehrenämter. Auch als geistlicher
Liederdichter ist er bekannt und
erfand die Melodien dazu (M. f. M.
10, 73. Im Zahn fehlt er. Win-
terfeld 1, 93). Er gab ein Samlwk.
heraus von meist weltlichen Ge-
sängen, denen er einen geistlichen
deutschen oder lateinischen Text
unterlegte. Es sollen 3 Teile da-
von erschienen sein, doch ist bis
jetzt nur der 2te in einem ein-
zigen Stb. bekannt, betitelt:
Amorum filii Dei Decades duae, d. i.
20 liebliche vnd gautz anmutige, lateiu.
vnd deutsche Newe Jharfs, oder Weyhe-
nachten Gesenglein . . . i^ansführl. Titel in
M. f. M. 10, 77). Ei-ff. 1598 Georg. Baw-
man den eitern, kl. 4«. Tenor, 20 Bll.
mit 22 Gesängen von Girol. Conversi 2,
Gastoldi 8, Joh. Hermann 1, Luc. Ma-
renzio, Christus Clavius Papeberg, Andr.
Pevernage 2, Jak. fieguart, Th. Riccius,
Lamp. de Sayfe 2, Gio. Terrettj. [B. B:
T. Reg. in M. f. M. 10, 78. Darmst: T.
ohne Titelbl.
LiiKleiiiaiiii, Ole xiiidres, ein
Norwegenischer Musiker, geb. um
1768, gest. gegen 1855 zu Üront-
heim. Nach Farrenc's Mitteilung
in seinem Tresor des pianistes
2. Bd. studierte er in Kopenhagen
auf der Universität und betrieb
Musik nur nebenbei, studierte dann
beim Kapellmeister Wernicke Kom.-
position, ging zur Musik über, kehrte
nach Norwegen zurück und wurde
Organist an der Hauptkirche zu
Drontheim. Farrenc nahm 9 kleine
Klavierpiecen in obiges Samlwk.
auf.
Liiulemaiiii, Wolfgang, lebte
um 1571 und ist bekannt durch
10 Motetten im Ms. in 5 Stb. von 1571
iu B. Zw. (s. Kat. Nr. 574).
Linden, van der. In der Kgl.
Kapelle zu Brüssel dienten im
17. Jh. eine Eeihe Instrumentisten
dieses Namens. Der älteste, Lan-
7'ent^ war in den Jahren 1611 bis
c. 1618 Lautenist daselbst. Franz
wird 1641 als Instrumentist mit
367 Gld. Gehalt verz. Jean-I ran-
cois und sein Sohn Jean w'aren
um 1673 angestellt (Straeten 2, 9.
390. 5, 136. 146).
Lindenberg, Joliann, ein Kom-
ponist aus dem Anfange des 17.
Jhs., der
im Ms. 44 Nr. 20 der B. Zw. (4 in-
kompl. Stb.) mit dem Gesänge: Wolauf
ihr Musicanten, 4 voc. 4 Stroph. Test,
vertreten ist.
Lindener, Martin, meldet sich
1604 zum erledigten Kantorat zu
Freiberg i/S., welches aber Deman-
tius erhält (\^iertelj. 6,492). Nach
M. f. M. 1896 Nr. 11 hiefs er Jo-
hann Martin Lindener^ wird 1654
; als gewesener (einstiger) Organist
in Weizenstein bez. und allerlei
Kompositionen angezeigt, die einst
die Kantoreigesellschaft zu Pirna
besafs.
I Liiidenn, Wolfgang Ton der,
ein Komponist des 16. Jhs. aus
Kegensburg geb.
I Im Ms. F. VL 42, ein Heft in fiu4''.
4 Stbll. bildend, in der B. Basel, enthält
eine Cantilena 4 voc. compos. a Wolf-
gango a Tiliis Ratisponensis, doch über
den einzelnen Stimmen steht der Name
deutsch, wie oben mitgeteilt. Text: Prima
mihi cura est.
Lindenspürr, Wolf Friedrich,
1605 Instrumentist an der Hof-
I kapeile in Stuttgart (Sittard 2, 33).
Lindley, Robert, ein englischer
Violoncellist, geb. 4. März 1776 zu
Eotherham, getauft am 12. April,
j gest. 13. Juni 1855 zu London
12*
Lindlev.
180
Lindner, Friedrich.
(Grove sagt zu Brigbton). Er war
anfänglich im Theaterorchester zu
Brigbton als Violoncellist angestellt
und später an der Oper in Lon-
don. Pohl 2, 32 u. 33 giebt die
Nachricht, dass 1792 in London
3 Lindley als Violinist, Bratschist
und Violoncellist auftraten. Nur
der letztere war bedeutend. Er
wurde 1794 am Kingstbeater an-
gestellt. Sein Ton war weich,
rein und voll. Er trat öfter als
Solist in Konzerten auf, das letzte
Mal am 20. Mai 1850 in der Phil-
harmonie. Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Trio pour le V. Viola & Vcl. oe. 13.
Bonn & Cöln, Simrocli. [B. Hbg.
3 Duos p. 2 Vcl. Ms. 10 in B. ß.
6 Duos p. 2 Vcl. op. 1 und op. 27.
Pklusikfr. Wien.
Im br. Mus. befinden sich 15 Druck-
werke :
Trio f. Fag. Ten. u. Vcl. op. 7.
Duette f. V. u. Vcl. op. 2. 12.
Duette f. 2 Vcl. op. 1. 3. 4. 8. 14.
Solos f. V. u. B. op. 9. 13. 16. 18.
Kleine Klavierpiecen.
Songs im Einzeldruck. Alles Londoner
Drucke.
Liiicliier, . . . geb. 1653 zu
Hohenstein, gest. im März 1734,
seit 1677 Tenorist in der Hof-
kapelle zu Dresden, wurde nach
1697 Vicehofkantor. Sein Gebalt
betrug 1697 an 200 Tblr. (Fürste-
nau 1, 110. 2 b, 16j.
Lindiier, Elias, um 1740 Or-
ganist au der Domkirche zu Frei-
berg, beschäftigte sich eingehend
mit Orgelbau und unter seiner
Leitung wurde die neue Orgel da-
selbst gebaut (Mattheson 1, 420.
Den Vornamen Elias giebt ihm
Gerber 2).
In der B. Lpz. im Ms. mit E. Lindner
gez. „Generalbass nach Heinichen".
Liudiier (Linttnor, Liutner),
Friedrich, um 1540 in Liegnitz
geb., gest. 15. Sept. 1597 zu Nürn-
berg (M. f. M. 29, 54), wurde als
Knabensänger in die kurfürstl. Ka-
pelle in Dresden aufgenommen, be-
suchte dann die Schule in Pforta
und studierte Humaniora zu Leip-
zig. Schon vor 1568 muss er sich,
einer Notiz in einem Codex der
Augsburger Stadtbibliothek zufolge,
als Tenorist an der markgräfl. Bran-
denburg. Hotkapelle zu Ansbach
und Bayreuth befunden haben (M.
f. M. 25, 7. Siehe auch 31, 18).
Um 1588 bekleidete er das Kan-
torat an der St. Egidienkirche in
Nürnberg, doch scheint er mit der
Ansbacher Kapelle noch in Ver-
bindung gestanden zu haben, da er
in der Dedication zu den „Gemma
musicalis" sich als Mitglied obiger
Kapelle bezeichnet. L.'s Name ist
uns durch seine grofsen Sammel-
Averke bekannt, in denen er be-
sonders italienische Kompositionen
veröffentlicht. In meiner Bibliogr.
der Musik-Samlwk. sind dieselben
genau verzeichnet, hier sollen sie
nur kurz angeführt werden (Biogr.
nach den Titeln und Dedic. seiner
Druckwerke) :
158.3. Sacrae cantiones c. 5, 6 et
pluribus vocibus . . . Noribg., Gerlachia.
U Stb. kl. qu4". 41 Oesge. Zu den dort
genannten Bibl. sind noch hinzuzufügen:
Dresd. Mus. Hofb. Wien fehlt 5 a. Lüne-
burg fehlt 6a. Brüssel. Bannst: T. br.
Mus. Brieg defekt.
1588 a. Continuatio canticum sacrarum
4, 5, 6, 7, 8 et plur. vocum. Noribg.,
Geriachia. 6 Stb. qu4". 56 Nrn. [Zu-
sätze u. Verbes.sg: Hofb. Wien: A. Dresd.
Mus. B. Zw, Krakau. Brüssel, br. Mus.
Brieg def.
1588 c. Gemma musicalis: selectiss.
varii stili cantiones (vulgo italis Madrigaü
et Napolitane dicuntur) 4, 5, 6 et plur.
voc. continens. . . Lib. 1. ib. 6 Stb.
fpi4ö. 63 Gesge. bis zu 12 Stim. von
Italienern.
2. Buch 1589. 72 Gesge. — 3. Buch
15901 54 italienische Gesänge.
Alle 3 Bücher besitzen : B. B. fehlt C.
u. 6a. B. A. B. L. B. D. B. X. Dresd.
Mus. B. Otteudorf unbekannt. Hofb.
Wien : C. A. T. B. Zw. br. Mus. inkompl.
Lindner, Friedrich.
181
Lingke.
Das 1. n. 2. Bucli: B. Hbef. Upsala.
Das 2. u. 8. Buch: B. Münch.
1590a. Missae rjuinque, 5 vocib. ib.
5 Stb. qu40. [Zusatz : B. M. B. Grimma.
Krakau. br. Mus.
]590b. Corollarium cantionum sacra-
rum 5, 6, 7, 8 et phir. vocum ... ib.
6 Stb. fßUO. 69Gesge. [Zusatz: ß.Elbing.
Dresd. Mus. Löbau. Krakau. Stockholm
fehlt A. 6 a. Brüssel, br. Mus. Briegdef.
1591a. Magnificat, beatissimae deipa-
raeque V. M. cauticum, 5 et 4 vocib. ib.
5 Stb. qu40. 24 Magüif. u. 3 Domine.
[B. B. B. Zw. felilt 5 a. B. Br. fehlt C.
B. M. Lübeck: D. A. B. oa. Briegdef.
Unbekannt war bis jetzt:
1591b. Biciuia Sacra, ex variis autori-
bus in usum juventutis scholasticae collecta
. . . Zweysthnmige Gesängiein, sampt einem
kurtzen ynterricht, wie man soll lernen
singen . . . Yox inferior. Xoribg. 1591
typogr. Cath. Geriachiae. kl. qu8». 1 Bl.
Text, 80 Tonsätze, die 1. Stimme fehlt,
[br. Mus.] An Komponisten sind genannt:
Giov. de Antiquus, Jachet Berchem, Giov.
Franc. Capoani, Certon, Fabr. Facciola,
Cola Vinc. Fanelli, St. Felis, Gombert,
Guami, Handl, Jachet (de Mantua), Jos-
quin, Lassus, Lupus, Nasco, G. B. Face,
Gio. Franc. Palumbo, Cola Maria Pizziolis,
Reinerus, Ruffus, Scandellus u. Schramm.
An eigenen Kompositionen kenne ich
nur in Ms. Z 112 Peitsch, 4 Stb. Nr. 41
der B. B : Hodie Christus natus est, 5 voc.
Liiidiier, Georff.
Eine Partitur in Tabulatur ohne Text
aus der Mitte des 17. Jhs. in B. Joach.
(23) enthält un(*r Nr. 23 eine Missa super
Da der Sabbath vergangen war, 8 voc.
S. 73 und Nr. 116 einen Introitus a 6.
De Resurrectione S. 416.
Lin(liier,JoliaimJosephFrio(l-
ricb, geb. 1730 zu Weikersheim
(Württemberg, Jaxtkreis), gest. um
1790 zu Berlin ? Schüler von Quantz,
trat 1750 als Flötist in die Kgl.
Kapelle zu Berlin und wird im
Adress- Kalender von 1789 noch
als Mitglied angeführt (Ledebur).
Lindt, Ferdinand, Violinist an
der Hofkapelle in Wien mit 66 Gld.
45 Kr. monatl. vom 1. Aug. 1709
bis 10 (Köchel 1).
Lindtholz, Nikolaus, geb. 1594,
seit Dez. 1619-1626 Kantor in
Schwerin (Chrysander 3, 37).
Lindtmayr, siehe Liedmayr.
Lind|t]ner, Joseph, um 1753
bis c. 1765 Bratschist an der Hof-
kapelle in München mit 190 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv).
Li neck, . . .
Die Musikfr. in Wien besitzen unter
diesem Namen ein Offertorium ex Missa
pro defuncti a 4 voc. c. instrum. P. Er
ist vielleicht derselbe wie Joh. Georg
Linike (Linecke).
Linecke, Joh. Georg, s. Linike.
Ling-, William, ein Musiker zu
London des 18. Jhs.
Das br. Mus. besitzt an 13 Drucke von
c. 1790 und späterer Zeit in alleriei Kla-
vierpiecen mit und ohne Begleitung von
1 Flöte oder Violine, auch einige Gesänge
in Einzeldrucken. Op. 1 besteht aus 3
Sonaten f. Klav., Flöte oder Violine u. s. f.
Lingke, Geori^ Friedrich, ein
kgl. polnischer und kurfürstl. säch-
sischer Bergrat, der 1742 in die
Mizl arische musikalische Gesell-
schaft eintrat; später zog er sich
nach Weifsenfeis zurück. Er gab
heraus:
Einige zum allgemeinen Nutzen deut-
licher gemachte musikalische Era'egungs-
und andere leichter eingerichtete Uibungs-
Wahrheiten, herausgeg. von einem Freunde
dieser Wissenschaft. Leipzig, Blochberger.
40. Wird L. um 1750 zugesckrieben. [B. B.
Brüssel.
Vertheidigungsschreiben an den Ver-
fasser der sieben Gespräche (Mattheson).
Frankft. und Leipz. 1753. [B. B. Mu-
sikfr. Wien.
Musikalische Üebungs-Wahrheiten. Lpz.
1760. 40. [B. Lpz.
Die Sitze der musikalischen Haupt-
Sätze in einer harten und weichen Ton-
art und wie man damit fortschreitet und
ausweichet in zwo Tabellen entworfen,
erklärt und mit Exempeln erläutert von
. . . Lpz. 1766 Breitkopf & Sohn. 40.
[B. B. ß. M. Dresd. B. Lpz. Brüssel,
br. Mus. Musikfr. Wien. Glasgow.
Eine Rezension in der Allg. Bibliothek
verursaclite einen Streit, der später im
3. Bde. der Hillerschen Nachrichten fort-
gesetzt wurde.
. . . kurze Musiklehre, in welcher nicht
allein die Verwandtschaft aller Tonleitern,
sondern auch die jeder zukommenden har-
monischen Sätze gezeigt, und mit prak-
Lingne,
182
Linike, Job. Georg.
tischen Beyspielen erläutert werden. Leip-
zig 1779 Breitkopf. 4». [B. B. B.M.
Brüssel, br. Mus. Musüfr.Wien. Glas-
gow. B. Lpz., Ausg. von 1781 ?
Sein Porträt befindet sich, in Mizlefs
niusikal. Bibl. 3. Bd. — 1 Brief und Portr.
in B. B. GrasD., Brief abgedi-uckt in M. f.
M. 24. 161.
Liugue, Jean de.
Dieser Name befindet sich im Ms.
Nr. 17 zu Cambrai hinter dem letzten
Magnificat und zwar mit ,.De Lingne
1561". Nach Coussemaker 6, 50 war er
Lehrer des Knabeuchores zu Cambrai;
ob aber die Gesänge in dem Ms. von
ihm .sind, ist vorläufig nicht festzustellen.
Linigke, Christian Bernliard,
Kammermusikus des Prinzen Phi-
lipp Wilhelm (?), wurde am 28.
Okt. 1706 zum Kgl. Kammermusi-
kus zu Berlin ernannt (Schneider
54). Man vergleiche C. Bernhard
Linike, der vielleicht derselbe ist
und 1713 bei Entlassung der Ber-
liner Kapelle nach Köthen kam.
Liniske. Epliraim, wird 1690
in Berlin zum Kammermusikus er-
nannt (Schneider 49).
Linike, . . . Zelter in der Biogr.
Fasch' p. 11 nennt einen Hof-
klaviristen um 1751 in Mecklenbg.
Sti'elitz ,,deu alten braven Linike,
obwohl ein geschickter Musikus,
traute er sich doch nicht den be-
rühmten Pi'anz Benda zu accom-
pagniren."
Linike, C. . . Bernhard , war
1718 Kammermusikus a/d. Hof-
kapelle in Köthen unter Seb. Bach's
Direküon (Spitta 2, 985). Man
vergleiche Christian Bernhard Li-
nigke.
Linike (Linecke, Linicke), Jo-
hann (xeorg (Schneider 58 und
H 34 nennt ihn Lienicke aus
Schweden), Musiker im Anfange
des 18. Jhs., Schüler Joh. Theile's
zu Berlin, sagt Gerber 2, da aber
Theile nie in Berlin gelebt hat,
soviel bekannt ist, so muss dessen
Schülerschaft vorläufig auf sich
beruhen; 1711 trat er als Yiolinist
mit 200 Thlr. Gehalt in die Kgl.
Kapelle zu Berlin (Schneider 53
erwähnt 1712 noch einen Sohn
L.'s, der auch 200 Thlr. Gehalt
empfing, während er den Gehalt
des Yalers mit 300 Thlr. angiebt).
Beim Kegierungsantritt des preu-
fsischen Soldatenkönigs wurden
1713 sämtliche Kapellmitglieder
entlassen u. L. fand am Weifsen-
felsischen Hofe 1718 als Konzert-
meister Unterkunft (siehe J. 0.
Opel, der seinen Xamen nach dem
Kirchenbuche Lincke schreibt,
jedenfalls eine üngenauigkeit des
Küsters). Darauf hielt er sich
mehrere Jahre in England auf,
trat dann 1725 als Yorspieler ins
Hamburger Theaterorchester und
schrieb dort zu Hand eis Opern
der Wettstreit der Poesie und
Julius Caesar die Becitative (Lind-
ner 1, 193. Mattheson 3, 250
nebst 2 Briefen, Gerber nach
Mattheson. Obige Namenvarianten
nach den Mss. seiner Komposi-
tionen). Nachweisbar sind:
Ms. 9065 in B. B. Cantate f. Sopr.
mit Bc. in P. Text: Quando sperasti o
core.
Bibl. Rostock im Ms. 1. Concerto pour
le Clavecin et V. concert. 2. Trio f. Fl.
trav. Hautb. ou Va. u. B. B. Trios f. Fl.
trav. V. u. B. (inkompl.j. 4. Sonate für
Fl. trav., Fag. o Ycl. e Yiola di Gamba
col Bc. (Fag. fehlt). 5. Sonata f. Fl.
trav. V. u. Bc. 6. Sonata f. Fl. trav. ou
V. V. ou Fl. trav. Bc. Alle in Stb.
Bibl. Upsala. 1. Concerto ä 5 in BJJ:
2 V. Ob. Va. e Comb. Ms. 2. Ouvertüre
ä 7 : 2 Ob. 2 V. Ya. Ycl. e Cemb. fol. Ms.
In Bibl. Schwerin F. 1. Mortorium ä
5. 1 Tromba c. Sordini , 1 Hautb. c.
Sord., 1 Fi. trav. 1 Y. c. Sord. et B. c.
Sord. en Bis composee par J. G. Linike
90 12 Avril 1737. Stb. iu fol. Kade
glaubt, dass es Autogr. sei und giebt im
Facsimile die letzten 9 Worte des Titels.
3 Sätze: Largo, And. Allegro. Esd. 2.
2 Ouvertüren f. 2 Fl. u. B. 3. Trio f.
2 Fl. u. B. 4. Suites ä 3, 2 Fl. et B.
5. 3 Coücerti c. Fl. Y. Ya. Cemb. e B.
Link, Jacob.
183
Liulev, Thum., d. Aelt.
— oder Y. conc. 2 V. Yioletta, Violon,
Vcl. e Bc, einmal Lünicke geschrieben.
6. 3 Sonate a fl. Y. Bc. 7. Sonata a Y.
ö Ob. solo 0. B. 8. Sonata: Traversier
solo. 9. 2 Yiolinsoli c. Bc, alles in Stb.,
dabei scheinbar mehrere im Autogr.
In B. Darmst. im Als. in Stb. Sonata
a Cembalo, oblig. Yiolino.
Link, Jacob, aus Döbeln, war
um 1548 Tenorist an der kurfürstl.
Kapelle in Torgau (Fürstenau 1,
10).
Linke, Johann Casimir, war
um 1733 Fagottist a/d. Hofkapelle
in Dresden mit 300 Thlr. Gebalt
(Fürstenau 1, 134).
Linken ran beneren.
Im Petrucci 1503 a fol. 131 befindet
sich das ^-ierstim. Lied : En vroelic wesen.
Ob der obige Name der Komponist oder
der Dichtei- ist, bleibt ungewiss (Eitner
1, 315).
Linley, Francis, geb. 1774 zu
Doncaster, blind von Geburt, st.
15. Sept. 1800 zu Doncaster. Stu-
dierte Musik unter Dr. Miller und
wurde Organist an der St. James
Kapelle Pentonville zu London.
Heiratete 1796 ein ebenfalls blin-
des Mädchen. Ging nach Amerika,
kehrte aber 1799 wieder nach
England zurück. Seine "Werke be-
stehen aus Gesängen, Klavier- und
Orgelstücken, Soli und Duetts für
Flöte u. a. (Grove. Stephen). Brown
fügt noch hinzu, dass er ein Mu-
sikgeschäft in L. eröffnete, banke-
rott wurde und mit seinem Weibe
nach Amerika floh. Fetis verz.
seine Werke.
Linley, Thomas, der Aeltere,
geb. 1732 zu Wells in Somerset,
gest. 19. Nov. 1795 zu London.
Studierte Musik unter Tho. Chilcot
und Paradies. Liefs sich in Bath
als Gesanglehrer nieder und gab
mit grofsem Erfolge Konzerte; ging
1775 nach London, trat als Sänger
auf und komponierte für das Drury
Lane Theater. Seit 1776 war er
neben Sheridan und Dr. Ford Mit-
direktor an demselben Theater.
(Grove. Pohl 2, 338. Auf seinem
Denkmale wird sein Alter mit
63 Jahren angegeben. Seme Kom-
positionen sind einfach und voll
Gemüt. Seine Töchter Maria (Mrs.
Tickell, t 1784) und Eliza (Mrs.
Sheridan, f 1792) zeichneten sich
als Oratoriensängerinnen aus). Von
Thomas' Kompositionen sind be-
kannt:
The camp & Selima et Azor (opera).
London 1778. qufol. Die Partit. besteht
aus der Ouvertiire, den Arien u. Ensemble-
Sätzen. [Glasgow. R. C. of Mus.
The camp and the Song in The School
for Scandal. L. 1778. qufol. [R. C. of
Mus.
The Camival of Yenice, opera. L. 1781.
qufol. [R. C. of Mus. br. Mus.
Duenna (The) or double Elopement, a
comic-opera as performed at the Theatre
Royal in Covent Garden for the Yoice,
harpsichord, or Yiolin. London, C. and
S. Thompson. Im Kat. des br. Mus. die
Angabe: Komp. vom Yater und Sohn 1775.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The generous impostor. A Pastoral
Interlude . . . perform'd in the comedy . . .
Lond. (1780"). qufol. [br. Mus.
The gentle Shepherd. Opera. Lond.
1/81. qufol. [br. Mus. R. C of Mus.
Love in the East, or the Adventures
of 12 hours. A com. op. ib. 1788. qufol.
[br. Mus.
The roval merchant, a comic opera
(K1.-A.) ib. 1768. qufol. [br. Mus.
Selima & Azor, a Persian Tale (opera
bv Sir G. Colüer). ib. 1784. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Spanish Rival. The overt., songs . . .
a musical farce. ib. 1784. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
The strangers at home, a comic op.
ib. 1786. qufol. [br. Mus. R. C ofMus.
The triumph of Miith. The tunes
songs, glee ... in the pantom. ib. qufol.
[br. Mus.
The posthumous vocal works of Mr. L.
& Mr. T. L. jr., consisting of songs, duetts,
cantatas, madrigals & glees (publish. by
Mrs. Linley jr.). 2 voll. Lond. c. 1800.
fol. [br. Mus.
Twelve Ballads. L. qufol. [R. C. of Mus.
Elegies, for three voices. In score.
L. fol. [R. C of Mus.
Linley, Thom. jr.
184
Lintant.
Aufserdem besitzt das l»r. Mus. docIi
zahlreiche Einzeldrucke, als englische
SoDgs, Glees, Elegieu f. 3 Stirn, und Kla-
vier, Madrigale zu 4 — 5 Stirn.
In Lancelotfs Standard editions einige
Gesge. [br. Mus.
In Longman's collect, of Catches Nr. 119,
A Bumper of good, Glee ä 3 voc.
1 fünfstim. Gesang in neuer Ausg.
(Eituer 2. Die dort angegebenen Daten
Ijeziehen sich fälschlich auf seinen Sohn.)
In Corrfs select collect. Edinburgh 1788
im 2. Bde. p. 19, 20, 53, 54 vier Gesge.
[Bologna.
Linley, Thomas junior, Sohn des
senior, geb. im Mai 1756 zu Batb,
ertrank am 7. Aug. 1778 zu Grinis-
thorpe (Lincolnshire). Schüler von
Boyce und seinem Vater, später
ging er nach Italien und studierte
unter Nardini als Violinist. Nach
der Rückkehr nach Bath wirkte er
als Solist bei den Konzerten seines
Vaters mit, ging dann mit letz-
terem nach London und trat ins
Orchester des Drury Lane Theaters
(Grove. Stephen. Pohl 2, 65 u.
370 schreibt noch: Er trat bereits
als Kind als Violinvirtuose auf,
lernte in Italien Mozart kennen
und schloss mit ihm eine innige
Freundschaft. Er ertrank bei einer
AVasserfahrt auf dem Gute Ancaster
bei Grimsthorpe).
Von seinen Kompositionen hat sich er-
halten: die Oper Duenna mit seinem
Vater gemeinsam komponiert, ferner die
Gesänge in „The posthumous vocal works"
(siehe die Liste bei seinem Vater), aufser-
dem besitzt das british Museum noch
6 Drucke Madrigals und Songs. Grove
zeigt noch das Oratorium „The song of
Moses" an. Von welchem L. das Glee
in Bisho[)'s Collect, of Glees ist, ist mir
nicht bekannt.
Linley, William, der jüngste
Sohn des Thomas seu., geb. zu
Bath um 1771, gest. 6. Mai 1835
zu London. Schüler seines Vaters
und Abel's, ging nach Indien und
trat iiach der Rückkehr bei Mr. Fox
als Zahlmeister ein, später in die
Verwaltung als Subalternbeamter.
Musik betrieb er nebenbei (Stephen).
Er gab heraus:
Shakespeare's dramatic sougs, consisting
of all the songs, duets, trios, and chorusses
in character, as introduced by him in his
various dramas; the Music partly nev?
and partly selected, with new symphonies
& accompaniments for the pfte.; from the
works of Purceli, Fielding, Drs. Boyce,
Nares, Arne, Cooke, Messrs. J. Smith,
J. S. Smith, T. Linley jun., and E. J. S.
Stevens; to which are prefixed a General
Introduction of the subject and Explana-
tory remarks on each play, together with
an Appendix containing a new arrange-
ment of the music of „Macbeth" by S.
AVesley. Lond. (1815—16) Prestou. 2 voll,
fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
A Reriuiem to the memory of . . .
S. Webbe. London, qufol. [br. Mus.
G Canzonets . . . Lond. qufol. [br. Mus.
Das british Museum besitzt im Ganzen
17 Drucke, darunter Einzeldrucke von
Glees, Elegien, Duette, Gesäuge etc. Der
Antiquar Reeves in London besafs 1882:
Richard coeur de Lion, historical Romauce.
qufol.
Im Samlwk. von Hyde befinden sieh
3 Nrn. mit Linley gez., fraglich welchem
sie angehören. Im R. C. ofMus. Nr. 1182
einige Glees.
Linner, Jakob, Lebenszeit un-
bekannt.
Im Stifte Göttweih befinden sich ein
Requiem und 2 geistl. Gesge. im Ms. P.
Linnon, Zanino (Jeannin), siehe
Lumon.
Lino, Ferdinand, gehört viel-
leicht noch dem 18. Jh. an.
]n B. B. Ms. 133 pag. 2 ff. befinden
sich 2 Capricci und 1 Fuge für Klavier.
Linsen (Liuzen), Barend Hen-
drik, wurde am 5. Mai 1739 an
der Neuen Kirche zu Amsterdam
als Organist angestellt. Barney
3, 237 erwähnt ihn noch im Jahre
1772 (Tijdschrift 1, 46).
Lintant, C. . ., Violinist u. Gui-
tarrist, geb. um 1758 zu Grenoble,
gest. 17. März 1830 ebd., ging
jung nach Paris u. wurde Schüler
von Bertheaume u. Pellot, trat ins
Orchester des Feydeau-Theaters u.
als dies in Bankerott geriet, lebte
L'Intrico.
185
Lipowsky, Fei. Jos.
er als Musiki ehrer in Paris. IS 10
übernahm er die Leitung kleinerer
Theater in den Provinzen und zu-
letzt diejenige in seiner Vaterstadt.
Fetis verz. an 9 verschiedene Werke
von ihm die in Paris erschienen: Quar-
tetts, Trios, Duos. Sonaten f. Guitarre,
Airs und eine Methode das Accomj)agne-
nient zu erlernen. Paris, G. Gaveaux.
L'Intrico, . . .
Im Samiwk. 15t)6c. ein 2 teiliges Ma-
drigal zu 5 Stirn. (Eitner 1).
Lioii, Friedrich, Lebenszeit
unbekannt.
Die Musikfr. in Wien besitzen ein Qui
tollis f. Ten. solo, 2 T. A. B. für Chor
und Orgel. P.
Lion, Laurent, Sangmeister an
der Kirche St. Nicolas zu Mons,
st. nach dem Epitaph (Gregoir,
Panth. 5, 110) am 17. Dez. 1723,
78 J. alt, war jubilierter Priester
u. Sangmeister während 38 Jahren
an obiger Kirche.
Lionel, siehe Power.
Lipavsky, Josei)h (unter Li-
pawsky kommt er in den Lexika
vor), geb. 22. Febr. 1772 (n. A.
1769) zu Hohenmaut in Böhmen,
gest. 7. Jan. 1810 zu Wien|; stu-
dierte in Prag Philosophie, ging
nach Wien u. betrieb Jura, neben-
bei beschäftigte er sich mit Vor-
liebe mit Musik, soll auch bei
Mozart und Vanhall Musikunter-
richt genossen haben, scliliefslich
wandte er sich ganz der Musik
zu, wurde als Klaviermeister beim
Grafen Adam Teleky angestellt,
machte Konzertreisen und liefs
sicli als Virtuose und Komponist
hören. Später erhielt er in Wien
beim Ksl. geh. Kammerzahlamt in
Wien eine Anstellung (Dlabacz; das
Todesdatum nach Fetis). Dlabacz
zeigt 32 Werke von ihm an: 3
Opern, Gesänge u. Klaviermusik.
Nachweisbar sind:
Sinfonia a 2 Y. Va. e B. 4 Stb. Ms.
[B. M.
Oe. 14. Var. p. le pfto. sur l'air :
Guide mes pas de Fopera: Les deux
journees de Cherubini. Vienne, Bureau.
Oe. 20. 11 Var. p. le pfte. Vien.,
Bureau des arts. HS. [B. Wagener.
Oe. 24. Fugue sur la Marche termi-
nant le Finale du 2. acte de l'opera Les
deux journ. de Cherubini. Ib. 6 S.
[B. B. B. Wageuer.
Oe. 27. Gr. Sonate pathetique p. le
pfte. Lpz., Br. & H. 21 ö. |B. Wa-
gener.
Oe. 29. 6 Fugues p. lorgue ou le
pfte. Vien. , iiupr. chemique. 23 Seit.
[B. B. B. Wagen er.
Var. f. Pfte. im Autogr. [B. B. Grasn.
Die Musikfr. in AVien besitzen noch
1. Minna, Lied (Mein ist er nun) op. 15.
2. Lieder oesterreich. Wehrmänner. 3.
Gr. Sonate f. Clav. V. u. Vcl. op. 10.
4. Gr. Sonate für Pfte. u. Fl. 5. 2 Son.
f. Pfte. u. V. op. 9 u. 11.
Die Hofb. Wien im Ms. 16957: 12
Menuette f. Orch. in Stb.
In der Lpz. Ztg. wird er von Bd. 6
ab sehr oft recensiert und zwar in einer
AVeise, dass man glauben könnte er wäre
ein Ausbund von Genie.
Lipinski, Felix, Vater des Karl,
geb. um 1765 zu Zakliczyn in
Gallizien, gest. um 1847 (wo?).
Er spielte mehrere Instrumente,
war ein theoretisch gebildeter Mu-
siker, bildete viele Schüler und
dirigierte die Kapellen bei ver-
schiedenen hohen Herren.
Er gab ein Allegro de Concert in Leo-
pol chez Kallenbach heraus. Sein Sohn
Karl gehört dem 19. Jh. au (Sowiuski).
Lipowsky, Felix Joseph, geb.
25. Jan. 1764 zu Wiesensteig, gest.
21. März 1844 zu München. Stu-
dierte Jura, Geschichte u. Kriegs-
kunde und legte 1787 in München
sein Examen ab, worauf er 1791
als Assessor in den Hofkriegsrat
berufen, 1796 wirklicher Kriegs-
rat wurde und verschiedene diplo-
matische Sendungen mit Glück
ausführte; 1799 wurde er Landes-
direktionsrat und während der
napoleonischen Feldzüge Stadt-
kommandant von München. Bei
der Aufhebung der Klöster erwarb
Lipowsky, Fei. Jos.
186
Lippaiino.
er sich das grofse Verdienst, die
dort vorhandenen Schätze für den
Staat zu retten. 1819 erhielt er
den Posten eines ständischen Ar-
chivars und entwickelte nun eine
staunenswerte Thätigkeit auf allen
Gebieten vaterländischer Geschichte.
Leider tragen seine Werke das
Gepräge der Flüchtigkeit u. sind
seine Daten mit Vorsicht zu ge-
brauchen. In das Fach der Musik-
geschichte fällt das Werk: Baie-
risches Musiklexikon 1811, welches
ein Auszug aus dem Baierischen
Künstlerlexikon von 1810 ist (A.
d. B.). Aufser obigem
„Baierisches Musik-Lexikon. Von . . .
München 1811 Jak. Giel-'. S». X und
338 S. Vorhanden in allen gröfseren
Bibl. u. in Privathänden (das baierische
Künstlerlex. erschien 1810 und ist von
demselben Verfasser) besitzt die B. M.
noch eine Messa a 4 voci con ström. 1789.
Ms. P. 47 Bll. in qvi4P, er bez. sich auf
dem Titel mit „Doct. und Advokat auf
Hofe zu München^' (auf Hofe ist ein mit
amtlichen altertümlichen Gebäuden um-
gebener Hof in München).
Die Musikfr. in Wien besitzen von
ihm zalilreiche Kompositionen f. Klaner
u. a. Instrum., als Sonaten für Klav. op.
21. 32. Sonaten f. Klav. V. u. Vcl. op.
10. Eondos, Romanzen, Variationen und
vieles Andere.
Lipowsky, Thad Ferdinand,
der Vater des Felix Joseph, geb.
28. Dez. 1738 zu St. Martin in
Baiern, gest. 18. März 1767 zu
Wiesensteig, studierte zu Passau
und Salzburg, betrieb nebenbei
Musik, hatte Leopold Mozart zum
Lehrer, schrieb eine Oper mit lat.
Text: „Musae in Parnasso Salis-
burgensi" u. ging dann nach Ingol-
stadt, um die Rechte zu studieren.
Von hier Avandte er sich nach
München und erhielt 1763 zu
Wiesensteig (nicht Weissensteig,
in Württemberg, früher zu Baiern
gehörig) einen Justiz- u. Kameral-
posten; kurz vor seinem Tode er-
hielt er die Ernennung nach Mün-
chen, starb aber ehe er die neue
Stellung angetreten hatte. Er war
ein guter Violinist u. komponierte
fleifsig (Lipowsky 's Musik-Lex.).
Lipp, Franz Ignaz, von Eggen-
felden in Baiern geb., um 1757
Violinist u. Tenorist an der Salz-
burger Kapelle (Marpurg 3, 188).
Lipp, Joliann, Organist zu
Regenstauffen, heiratete am 25/9
1630 (Trauregister der Frauen-
kirche, München).
Lipparino, (xuglielmo, aus
Bologna, wurde im Augustiner-
kloster S. Giacomo zu Bologna
erzogen und trat dann in dasselbe
zu Bellaggio in Como ein. Von
etwa 1619 (Titel) ab war er am
Dome zu Como Kapelhneister.
Später kehrte er in das Kloster zu
Bologna zurück (Gaspari 3, 71 u.
die Titel). Er ist bekannt durch:
H 1. üb. de Motetti, a 7, 8, & uno ä
15 voci. Di . . . Ven. 1609 Ales. Eauerij.
Stb. ? 40. [Bologna: 5a.
Messe a 8 voci con il Te Deum lau-
damus ä 8, et il suo Bc. di F. . . Ven.
1623 AI. Vincenti. 9 Stb. 4». [Bologna:
BI. 5a IL
Sacri concerti a 4, 5, 6, 8 et 10 voci
di . . . Con il Bc. Lib. 2. Ven. 1627
Ales. Vincenti. Stb. ? 40. [Bologna:
Bl. B2. Bc.
Sacri concerti a 5 voci con il suo B.
per l'organo di . . . Lib. 1. Opera 11.
Ven. 1629 AI. Vincenti. 6 Stb. 4". Die
Dedic. ist am 1. Dez. 1628 gez. [Bo-
logna, br. Mus.
Le sacre Laudi che si cantano nella
Santa Casa de Loreto a 3. 4, 5, & 8 voci
di . . . Op. 12. Ven. 1634 AI. Vincenti.
8 Stb. 40. [Bologna: C A. B. 5o primo
coro; T. A. B. 2. coro, Bc. Brüssel
kompl.
Sacri concerti a 1, 2, 3 et 4 voci con
le Litanie della B. V. M. che si cantano
nella S. Casa di Loreto et alcune Sonate
a 2 e 3 voci di . . . Op. 13. Ven. 1635
AI. Vincenti. 5 Stb. 4". [Bologna, auch
in moderner Part, von G. Busi, 145 S.
Salmi concertati a 8 voci con il suo
Bc. di r(rate) . . . Lippai-ino da Bologna
Augustiniano. Op. 14. Ven. 1637 AL
Lippe, Job. Andr.
187
Lipprand.
Vincenti. 9 Stb. 4°. 11 Vesperps. und
1 Magnif. [B. Br. Bologna. Bologna
Petron. Brüssel.
11 1. lib. delle Canzonette a 3 voci
di . . . Yen. 1600 G. Yiucenti. 3 Stb.
40. 21 Gesge. [Proske fehlt C 1.
II 2. lib. delle Canzonette a 3 voci di
. . . Yen. lüO.ö G. Yinceuti. Editore frate
Lauro Feiice Scappi da Milano. 3 Stb.
40. 21 Nrn. [Hofb. AYien.
Canzoui a 2, 4, 8 voe. Yen. 1619
Yincenti. 5 Stb. 40. (C-B. und Part.)
23 Gesge. [B. B.
Im Scbadaeus, Samhvk. 1611, zwei
Motetten zu 7 u. 9 Stiin. (Eitner 1).
Lippe, Johann Andreas, Or-
ganist in Regensburg um 1780
(Mettenleiter 1, 235).
Lippe, Johann Martin, Orga-
nist an der Dreieinigkeitskirche zu
Regensburg, f 28. Aug. 1735, war
auch „Notar. Caes. Publ. Advoc.
Ord.'^ (Mettenleiter 1, 234).
Lippe, Matthias Christoph,
um 1730 Organist in Treuenbriezen
(Marpurg 1, 432).
Lippi di Bergamo, Conte, gab
1782 zu Florenz:
„La Liberazione d'Izdraelle dalla Scbia-
vitii delFEgitto" heraus (Magazin).
Lippius, Johann, geb. 24. Juni
1585 zu Strafsburg, gest. 24. Sept.
1612 zu Speier auf der Reise von
Giefsen nach Strafsburg; studierte
zu Wittenberg, dann in Jena Philo-
sophie und Theologie, bestand in
Giefsen das Doctorexamen, nicht
ahnend, dass ihm ein so baldiges
Ende bevorstand. Fetis. In M. f.
M. 11, 28 wird ein Bericht aus
Praetorius mitgeteilt, aus dem es
erscheint, als wenn L. der Nach-
folger Calvisius' gewesen wäre. Dies
ist ein Irrtum wie das Aktenstück
beweist, welches A. Prüfer in
seiner Biogr. Schein's S. 23 mit-
teilt, woraus sich ergiebt, dass
Schein der unmittelbare Nachfolger
Calvisius' war, doch soll er ein
Schüler Calvisius' gewesen sein
(Viertel], siehe Reg.). Man kennt
von ihm mehrere Abhandlungen
über Musik:
Disputatio musica prima, Sancta Triade
omnis d^fiorta? . . . Junv 30. Wittebg.
1609 Gormaan. 4°. 4 "^Seiten. [B. Br.
B. Hbg. Kopenhagen. Rom Cecilia.
br. Mus.
Disput, nius. secunda ... 16. Sept. . . .
4P. 2V, Bog. [ib.
Di.sput. mus. tertia ... 27. Oct. ib.
1610. 40. 4 Bog., auf S. 26 — 28 ein
Sstim. Gesg. in Part. [ib.
Themata musica ut multis forte para-
doxa, ita hoc maxime seculo notanda et
a musophilis publice discutienda atque
explicanda pro loco in anipliss. facultate
Philosoph. Jenensi . . . Jenae lülO Weid-
ner. 4". 4 Bll. [B. Br. B. Hbg.
Themata fontem omniuin errantium
musicorum aperieutia . . . Jenae 1611
Weidner. 4". Dissertation 4 BK. [B. B.
Synopsis musicae uovae omnino verae
atque Methodicae universae. In omnis
Sophiae praegustum IlagtQyojs Inventae
Disputatae . . . Argentorati 1612 Ledertz.
typis Kieffer. 8". 10 Bog. Dedic. in
Strafsburg gez. [B. Br. dort auch das
Nähere über L.'s Werke. B. L. Gotha.
Heilbronn. Haunov. B. B. Wolfenb.
Stuttgart. Darmst. B.M. Dresd. Brüssel.
C. P. Paris Nat. Kopenhagen, br. Mus.
Glasgow.
Philosophiae verae ac sincerae Synop-
ticae I. Praeparatio per musicam diam:
II. Perfectio interior realis per Meta-
Ijhvsicam . . . Erfurt! (1614) Joh. Bischoff,
Buchhdl. kl. 12». A— Z u. a. Enthält
auch L.'s Synopsis. [B. B.
Die Dedic. rührt vom Verleger her u.
ist mit 1614 datiert, worin er den Tod
L.'s bestätigt. Fetis' Titel ist fehlerhaft,
doch giebt er 2 Ausgaben an, eine von
1612 in 8^ in Strafsburg erschienen und
die obige.
Ueber L.'s theoretische Lehren und
deren Fortschritte in Viertel]. 7 , 476 ff.
B.Liegnitz, Kai S. 110.
Lippius, Johann Arnold, Teno-
rist an der Hofkapelle in Wien
mit 15 Gld. monatl. von 1607 bis
30. Apr. 1619 (Ivöchcl l).
Lippo, siehe IJrandolino.
Lipprand, Johann, zu Rudol-
stadt Organist um 1669, setzte eine
Trauerode zu 4 Stimmen, welche
der Leichenpredigt auf Scharffs
Söhuieiu beigedruckt ist (Gerber 2).
Liqueville.
188
List, J . . . H .
Liqueville, siehe Loqueville.
Liquori, Alfonso di, bekannt
durch
Ms. 359 br. Mus., italieu. Arien u. Duette
iu P.
Lirede, siehe Direde.
Lirou, Jean Fran<jois Espic,
Chevalier de, geb. um 1740 zu
Paris, gest. um 1806 zu Paris.
Trat ins französische Heer als
Musketier ein und komponierte für
die Revue bei Sablons um 1767
einen Marsch, der sich grofser Be-
liebtheit erfreute; auch als Libret-
tist trat er mehrfach mit Erfolg
auf, schrieb auch ein theoretisches
Werk, dem er Rameau's Lehre zu
Grunde legte. Fetis berichtet über
das letztere ausführlich, es ist be-
titelt:
Explication du Systeme de rharmonie,
pour abreger Fetude de la composition,
et accorder la pratique avec la theorie;
par le Chevalier de Lirou. Londres et
Paris 1785 Merigot etc. 80. 239 S. mit
7 Taf. [B. B. B. Dresd. B. Hbg. Brüs-
sel. Glasgow. Bologna.
Lis, F. de, siehe Lys.
Lisardo, Griulio Cesare, 1633
Violonist an der Hofkapelle in
Madrid (Straeten 8, 424).
Lisberger, Christoph, von 1 600
bis 1612 Kantor an der Kreuz-
schule zu Dresden. In Dresden
geboren, Schüler Calvisius in Pforta.
Siehe des Näheren in Viertel]. 10,
279 ff.
Liseoviiis, Karl Friedrich Sa-
lomoii, Dr. der Medizin, geb. 8.
Nov. 1780 zu Leipzig, liefs sich
als Arzt in Leipzig nieder und
machte eingehende Studien über
die menschliche Stimme, die er in
folgenden Abhandlungen nieder-
legte:
Dissertatio physiologica sistens theoriam
vocis, quam proposuit . . . Lips. 1811 Br.
&H. 8^. 70 S. [Brüssel. Amst. B. Lpz.
— deutsch: Theorie der Stimme von
Dr. . . Liskovius. ib. 1814, 12" mit Ab-
bildg. 106 S. |B.B. Brüssel. Glasgow.
Brüssel Cons. Musikfr. "Wien. B. Lpz.
In der Lpz. Ztg. 37, 224 eine Kritik.
Ebendort 32, 805 u. 33, 600 „üeber den
jetzigen Begriff vom Accent" und ,,Eiu
Zug aus Hiller's Leben".
in der Cäcilia von Schott Bd. 4, 161
eine Kritik über Gottfr. AVeber's Hypo-
these der menschlichen Stimme.
Liser, Loy, 1608-10 Tenorist
an der Hofkapelle in Stuttgart
(Sittard 2, 39. 43).
Liservos, Adrien, um 1614
Sänger an der Kgi. Kapelle in
Brüssel (Straeten 5, 155).
L'Isle, siehe ßoug:et.
Lisley, siehe Lesley.
Lismore, . . . vielleicht ein
Pseudonym, der eine Parodie auf
Monsigny's Maitre en droit schrieb,
die 1760 in der Opera comique
zu Paris unter dem Titel:
Maitre d'ecole gegeben wurde und viel
Zulauf hatte. Der Autor blieb im Dunkeln,
man mutmafste einen Dilettanten mit an-
genommenem Namen (Pougiu).
Lispeiis, . . . aus Diest, bewarb
sich 1788 um die durch Liekens
Tode erledigte Organistenstelle in
Mecheln, erhielt sie aber nicht
(Gregoir, Galerie 102).
List, C . . ., bekannt durch ein
Choralbuch vierstimmig für die Orgel
eingerichtet und mit zweckmäfsigen Vor-
und Zwischenspielen verseilen von . . .
Offenb. (1800) Andre. qu40. 94 Nrn.
[B. Lpz., siehe Zahn 6, 884. B. B. B.
Wagener.
List, J . . . H . . . P . . ., Lehrer
und Organist in Dreieichenhain bei
Darm Stadt um 1763.
Die B. B. besitzt ein Ms. 13303, 1 vol.
in schwarzes gepresstes Leder gebunden
in kl. qu8'l Auf der Bückseite des Ein-
banddeckels liest man obigen Namen nebst
der Jahreszahl. Einst im Besitze L. Erk's.
Dasselbe enthält 228 Choralbearbeitimgen
nebst den Chorälen mit bez. Bass, oft
aber fehlt der letztere (ohne Text). Am
Ende l)efinden sich allerlei Klavierstücke
bez. mit Mourqui, Fantasia, Andante, Alle-
mande, Allegro, Menuet, Rigadon, Sonata
etc. 22 BU.
List, Samuel.
189
Listenius.
List, Samuel, aus Eofswein,
bewarb sich 1643 um das durch
Demantius Tode erledigte Kantorat
in Freiberg i/S. , erhielt es aber
nicht (Viertelj. 6, 525). Er war
ein Schüler Heinr. Schütz'.
List, Tliomas, um 1463 Kantor
am St. Stephan in Wien (Pohl
3, 3.3).
Liste, Anton, geb. 14. April
1774 in Hildesheim, gest. 31. Juli
1832 zu Zürich. Sein Vater, Dom-
organist in Hildesheim, liefs sich
die Ausbildung seines begabten
Kindes sehr angelegen sein und
schon im siebten Jahre spielte er
auf der Orgel zum Staunen aller
Zuhörer. Klavier und Violine
folgten als Studieninstrumente, bis
ihn der Yater 1789 nach Wien
zu Albrechtsberger sandte, um in
die Geheimnisse der Kunst ein-
geweiht zu werden. Einige Jahre
später besuchte er Prag und Dres-
den, um eine Stellung zu finden,
doch resultatlos kehrte er in seine
Vaterstadt zurück und ernährte
sich durch Unterrichten. Besonders
unterstützte ihn der Graf von West-
phal, so dass er ein sorgenfreies
Leben führen und dem Drange
zur Komposition ungestört folgen
konnte. 1798 verheiratete er sich
mit Luise Fricke. Nach dreijähri-
ger Ehe verlor er sein Weib und
siedelte mit der Familie von West-
phal nach Göttingen über, lebte
auch zweitweise in Heidelberg.
1804 berief ihn die Musikgesell-
schaft in Zürich zum Dirigenten
ihrer Orchesterkonzerte. Liste w^ar
ein leidenschaftlicher Mann, dessen
Kompositionen nahe ans Bizarre
reichen, wie damalige Beurteiler
aussagen. Er wollte nun mit dem
alten Schlendrian in Zürich gründ-
lich aufräumen und hatte einen
schweren Stand, so dass er 1807
sich eutschloss die Herkulesarbeit
aufzugeben. Er lebte fortan als
Musiklehrer in Zürich und erwarb
sich die Anerkennung seiner Mit-
bürger. 1819 ernannte ihn die dor-
tige Musikgesellschaft zum Ehren-
mitgliede. Zur selben Zeit grün-
dete er einen Gesangverein und
gab mit ihm öffentliche Konzerte,
sogar Opern führte er im Konzert-
saale auf, da Zürich kein Theater
besafs.
Liste"s gröfsere Gesangswerke besitzt
im Ms. die MusiJjgesellschaft in Zürich.
Seine Klavierkompositionen werden in der
Lpz. Ztg. lobend besprochen (siehe das
Register). Eine eingehende Biographie
mit seinem Poiträt in Musikal. Neujahrs-
geschenke Zürich 1847. Dort auch einige
Lieder 1825 p. 13 in 1847 als Anhang, beide
ohne Bedeutung. Die Berliner Ztg. 5, 393
bespricht op. 17, Kriegslieder für 4 Män-
nerst. Von seinen Kompositionen lassen
sich heute noch nachweisen:
Sechs Lieder mit Begltg. des Pfte. in
Musik gesetzt von ... 17. AVerk. Heft
1. 2. Bonn, Sinirock. qufol. je 13 S.
[B. Kgsbg. B. M. auch ein Heft Lieder,
j welches, ist mir unbekannt.
' 2 Senates p. le Pfte. Zuric, Naigueli.
qufol. [ß.B. B.M. Musikfr. AVien.
Grande Sonate p. le Pfte. Beethoven
dedic. Zuric, Georg Ntägeii & Co. qufol.
4.Ö S. [B. AVageuer.
Gr. Sonate p. le Pfte. et Fag. oe. 3.
[Musikfr. AYien.
In B. B. Autogr. Grasnick, das Lied:
Des Abends Nebelshülle.
Den Besitz an Kompositionen in Zürich
kenne ich nicht.
Liste, Karl Joseph, um 1774
Domorganist in Hildesheim (siehe
Biogr. Anton Liste's). Komponist
für Klavier.
Listemaiiii, ... 1795 Chor-
direktor an St. Aurelien zu Strafs-
burg i/Els. (Lobstein 95).
Listenius, Magister Nicolaus,
aus Brandenburg gebürtig, jeden-
falls Lehrer an einer lateinischen
Schule, verfasste die kleine theo-
retische Schrift, betitelt:
Rudimenta musica in gratiam studiosae
juventutis diligenter comportata. A. M.
Listenius.
190
Litschower.
Nie. Listeuio. Vitebergae 33 (1533). Am
Ende : Vitebg. ap. Georg. Ehav. 1533.
kl. 80. 3 Bog. (A— C8). Bugenhageu
schreibt das Vorwort an den Leser und
nennt L. einen Magister. [B. A. B. B.
B. M. Dre.sd.
— Aufl. 1534. ib. 8°. 3 Bog. [Mainz.
— Aufl. 1535. Augustae Yindel. per
Henr. Steiuer 1535. kl. 8». 3 Bogen.
[B. M.
— Aufl. 1536. ib. kl. 8". 3 Bogen.
[Brüssel. Mainz: Am Ende: Bernae Hel-
vet: per Math. Apiarium 1537. br. Mus.
Glasgow s. 1.
Von jetzt erhält der Titel einen ande-
ren Wortlaut:
— Musica Nicolai Listenii, denuo re-
coguita, multisque nouis regulis et exem-
plis adaucta, ac correctius f[u;un antea
edita. Yitebergae 1537 G. ßhav. kl. 8^.
50BI1. [B. B. Dresd. B. M. Kopenhag.
B. TroYes. br. Mus: Augsburg?
— Aufl. 1538. Aug. Vindel. 1538 H.
Steiner. [B. M.
— 1539. Yitebg., Ehau. [Darmst.
— 1541. Noribg. , Job. Petreius, kl.
8^. a — f3, eingeteilt in 12 Kapitel mit
mehrstimmigenTousätzeu. [ß. M. Brässel.
— 1542. Yitebg., Ehav. kl. S«. 6 Bog.
[Wolfenb. B. B. B.Zwickau: Lips., per
Mich. Blum 1542.
— 1543. Lipsiae. 8». [br. Mus. B.
Hbg.
— 1544. Yitebg., Ehav. [Kat. Eosen-
thal.
— 1546. Lipsiae. [Musikfr. Wien.
— 1547. Lips., Blum. [B. Zw.
— 1547. Noribg., Petreius. [Salzburg.
— 1548. Yitbebg., Ehau. 43 Bll.
[Wolfenb. br. Mus. B. Wagener. C. P:
Noribg., Petreius. Ebendort in B. Stutt-
gaii, sowie noch eine Ausg. s. a.
— 1549. Lipsiae. [Hannover. Pai'is
Mazar.
— 1549. Wittebg., Ehau (Eudimenta
musicae).
— 1549. Noribg., Petreius. [Mainz.
B.B. br. Mus. Prag. B. M.
— 1550. Francof. a/0., Eichorn. 48
Bll. [Bibl. des James E. Matthew in
London.
— 1551. Noribg., Petreius. [B. B.
B. M.
— 15.53. ...... [B. M.
— 1554. Yitebg., Ehau. [Salzburg.
— 1555. Vitebg. , haered. Ehaui.
[Kopenhag.
— 1557. Lips., L. Fabrus. [B. B.
— 1557. Yitebg., Ehau. [C. P.
— 1562. Noribg. 8«. [B. Schemieer.
Konstanz Gymnasial -Bibl. Heidelberg
Universit.
— 1569. Noribg., F. Gerlatz. [B. B.
Bologna.
— 1570. Noribg. [ß. Lpz.
— 1573. Yratislaviae exud. Crisp.
Scharffenberg. 6 ßg. in 8» [B. Br.
— 1577. Noribg., Gerlach et Mon-
tanus. [B. A. br. Mus. Glasgow.
— 1583. Noribg., Cath. Gerlachia et
haered. Montanus. [Mainz. Bologna.
B. Hbg.
— s. a. Noribg., Joan. Montanus et
Ulr. Neubei-us. kl. 8". A — F4. (ist in
die öOger Jahre zu verlegen). [E. C. of
Mus. B. B. ß. Lpz.
— s. a. Noribg. , Petreius. [Mainz.
ß. M. 3 Exempl. Kopenhag.
— s. a. J'rancof. 8". [B. Lpz.
Im Ms., Bibl. Proske, Abtlg. Hauber:
Observationes in musicam Listenii. 4".
Beispiele im Heyden 1537 c. imd Gla-
reau 1547 k (Eitner 1). Siehe auch Vier-
tel], im Hauptregister.
Litaniae
Septem Deiparae, siehe Phalese 1598.
Litaniariim libei'. Ms. von 1616 in
Laibach, Lyceum, ein Samlwk. euth. Kom-
positionen von P. Ant. Bianco, Simon
Gatto, Franc. Eovigo u. Orf. Yecchi.
Litaneien in alten Chorbüchern in B.M.
im Ms., siehe Maier's Kat.
Literes, D. Antonio, ein spa-
nischer Musiker des 18. Jhs., der
zweiter Organist a/d. Kgl. Kapelle
zu Madrid um 1756 war. Feyoo
in Teati'o critico universal spricht
mit grofsem Lobe von ihm.
Die Kgl. Kapelle zu Madrid soll nach
Jetis 4 Messen mit Orchester, 14 Psalmen,
8 Magnificat, 10 Hymnen und 1 Miserere
von seiner Komposition besitzen. Eslava
veröffentlichte zwei 4stim. Hymnen (Eit-
ner 2).
Lititz, Simon.
In G. Neumark's Lustwäldlein von
1652 u. 1657 befinden sich einige Lieder
von ihm.
Litmer, Henry, englischer Mu-
siker, st. 163-1 zu London und war
Musiklehrer des Königs Karl L von
England (Nagel 1, 4.3).
Litschower, ein fahrender San-
ger aus der 2. Hälfte des 13. Jhs.,
der nach gemeiner Annahme nach
der österreichischen Stadt Litschau
Litteratiir.
191
Liverziani.
an der böhmischen Grenze benannt
sein soll. Seine Kunstreisen führten
ihn auch nach ISTiedei-sachsen. Die
Sachsen lobt er in seinen Sprüchen
wegen ihrer Freigebigkeit, doch
öfters klagt er über den Geiz der
Herren und den Verfall der Ehre
(A. d. B.).
Litteratur der Musik
oder Anleitung zur Kenntnis . . . von
einem Liebhaber der MiLsik. 1783. 8^.
Siehe Joh. Sigm. Gruber.
Littieli, Johann, am grätl.
Mannsfeidischen Gymnasium zu
Eisleben Lehrer und Kantor au
St. Nikolai, starb vor 1612; er
hinterliefs das Samlwk:
Musicalische Streitkräntzlein : hiebe vorn
von den allerfürtrefflichsten vnnd be-
rühmtesten Coraponisten , in welscher
Sprach . . . mit 6 Stirn. . . . Nürnberg 1612
Wagenmanu, Verlag von Kauffmann. 6
Stb. 4" (ediert von seinem Bruder Daniel
Littich).
— Rest Musicalisches Streitkräntzleins
... in Druck gefördert durch Salomonem
Engelhart . . . Nürnberg 1613 Scherff,
Verlg. von Kauffmann. 6 Stb. 4". Dies
ist eine Auswahl Gesänge aus dem Saml-
wk. 1592 a Gardano's II trionfo di Dori.
[B. B. B. Grimma, 2. ThI. von 1613 in-
kompl.
Siehe Eitner 1.
Littleton, alias Westcot, (xer-
yace, ein Violinist in Oxford um
1656 (Buruey 6, 425).
Littman, Anton, bez. sich mit
Ludimagister in ISürnberg u. gab
heraus :
Klag-Gedicht, über den Tod der Frauen
Anna Barbara Ebneriu in Nürnberg, am
23. Juli 1667, componiert durch ... s. 1.
1 Bl. in 4". Part : 2 Disc. Bc. „Ach was
hastu angestellt Menschen - Würger", 5
Strojjh. [B. Zw.
Liverati, Gfioranni, geb. um
1772 zu Bologna, Schüler von
Mattei und Gibelli, bildete sich
zum Sänger und Komponisten aus,
trat in Oratorien und Konzerten
auf, brachte die Oper II Diverti-
mento in campagna 1790 auf die
Bühne, Avurde 1792 als Tenorist
am Theater zu Barcelona enga-
giert, ging darauf nach Madrid,
wurde vom Könige von Preufsen
zum Kapellmeister ernannt, ver-
liefs 1800 wieder Potsdam, um
nach Prag zu gehen, 1804 nach
Triest, dann nach Wien, wo seine
Oper Maestro fanatico sehr gefiel,
liefs sich dort als Gesauglehrer
nieder und schrieb mehrere Opern.
1814 ging er nach London als
Komponist fürs Kgl. Theater, kehrte
aber schon 1817 nach Italien zu-
rück, üeber seinen weiteren Ver-
bleib ist nichts bekannt (Fetis).
Von seinen zahlreichen Kompo-
sitionen, die Fetis in der bekannten
Manier anführt, hat sich nicht viel
erhalten, soweit sie mir bekannt
geworden sind. Von den geist-
lichen Kompositionen kann ich
nur nachweisen:
David, oder Goliaths Tod, biblische
Oper in 2 Akten, italienisch und deutsch.
Ms. P. [Musikfr. Wien.
An Opern:
Die Generalprobe auf dem Theater,
kom. Oper in 1 Akt. Ms. P. [Musikfr.
Wien.
Aufserdem besitzt dieselbe Bibl. Sei
Duos, Solfeggi 5 Hefte, La Lyre d'Orphee,
Sei Anette opera 6 et 8. 3 Italien. Ter-
zette op. 9, 2 Arien und 3 Scenen im
Druck und Ms,
Bibl. Dresd. Mus: Ms. 1180, 6 Duos
Italiens avec accomp. de pfte. qufol.
Tre Duetti per due soprani con acc. di
Pfte. composti . . . London, the author.
fol. [Brüssel Cous. 628.
In B. Dresd. 1 Arie: Fra poco rivedrai
im Ms. B 708, 10.
In Mollo's Sammelwk. In questa tomba,
1 Arie. [ß. B. B. M.
2 Canzonetteu in Antoni's Samlwk.
In B. ß., Autogr, Grasnick, ein Brief.
LiTerziani, (riuseppe (Fetis
fälschlich Liverziali), aus Rom geb.,
nennt sich ,,Compositore di musi-
ca"; in folgendem Drucke sein
Porträt, unterschrieben mit „Pro-
fessor musices". Man kennt von
ihm:
Li vre.
192
Lobo, Alfoaso.
Granimatica della musica, o sia nuovo
e facile Metodo per istriiirsi uell'iutero
corso della musica, uon per anche posto
in ordine da alcuno, ove premesse le
notizie istoriche . . . Parte prima. Roma
1797 Pilucchi Cracas. 8». 88 S. (vollst.
Titel im Kat. Bologna 1, 271. Ein 2. Teil
soll nicht erschienen sein). [B.B. Dresd.
Bologna.
Lirry, Le comte Hippolyte de,
geb. um 1771 im Schlosse Livry,
gest. 1822 zu Paris, ein bis zum
Fanatismus begeisterter Verehrer
Gretry'scher Musik, wie Fetis sagt,
der alle Anderen gegen denselben
zurücksetzte. Er setzte ihm 1805
im Theater Fej^deau eine Statue,
die aber 1830 bei der Zerstörung
des Saales zertrümmert wurde, u.
gab ein
Recueil de lettres ecrites ä Gretry ou
a sou sujet; Paris, Ogier. in 8*^. 157 S.
heraus. Die Briefe haben wenig Wert
(Fetis).
LIaiias, siehe Yliaiias.
Lloyd, Edward, seit c. 1729
Gentleman a/d. Kgl. Kapelle, fehlt
aber schon 1736 in den Listen
(Viertel]". 8, 52.5/26). Nagel 1 verz.
einen Trompeter Thomas Lloyd.
"West einen Thomas Lloyd, der
von 1750 bis 1778 Organist zu
Bangor war.
Lobb, IVilliaai, ein Gentleman
zu Cambridge um 176-1, machte
auf der dortigen Universität seine
Studien.
lu Cambridge FW. Ms. 111 eine Can-
tata for Sopr. from Petrarch ..Ohime il
bei viso''. (Siehe die Anmkg. S. 50 im
gedr. Kat)
Lobedaiiz, G... C... F...
(Schilling u. a. schreiben G. L. F.),
geb. 1. März 1778 zu Schleswig,
seit 1802 Kanzleirat und Archivar
beim Schleswig'schen Obergerichte,
war dabei ein vielseitig gebildeter
Musiker, nicht nur als Instrumen-
tist, sondern auch als Komponist.
In der Schott'schen Cäcilia zeigt er
Bd. 2, iutelligeuzbl. 19 die Opern an
gehört dem
„Feodora" und „Die Alpenhütte", dort
auch obige verz. Yornamen. In dem-
selben Bde. p. 264 befindet sich ein
kleiner Aufsatz über die Frage: Giebt es
in der Musik wie in der Malerei ver-
schiedene Schuleu? Schilling führt eine
Anzahl Kompositionen au, doch ist auf
den öffeutl. Bibl. davon nichts vorhanden.
LobeuhoflPer, . .
18. Jh. an und ist
in B. Darmst. mit einer Sonata a 2 V.
e Cemb. im Ms. Stb. vertreten.
Lobkowitz,Fürst Joseph Franz
Maximilian von, ein musikalisch
gebildeter Musikdilettant, geb. 7.
Dez. 1772, gest. L5. Dez. 1816 in
Wittingau. Beethoven widmete
ihm op. 18 u. op. 56. Er befand
sich auch unter den 3 Fürsten,
die Beethoven 1809 einen Jahres-
gehalt aussetzten (Thayer 3, 70).
Die Hofb. Wien besitzt von ihm einen
Gesang aus der Oper „Fünf sind zwev"
von 1813.
Lobo, Alfonso, aus Borja in
Spanien, geb. gegen 1555, soll an-
fänglich Kapellmeister in Lissabon
gewesen sein, um 1590 ist er
Kapellan an der Kathedrale zu
Toledo, 1602 heilst es auf dem
Titel: „S. Eccles Toletanae Hisp.
Primatis Portionarii musicesque
Praefectas''. Fetis führt den 18.
Sept. 1601 als Anstellungsdatum
an, Straeten 8, 213 das Jahr 1590.
Die spanische Hofkapelle soll nach
letzterem einen Bd. Messen be-
sessen haben. Nachweisbar sind:
Lib. 1. Missae. Matriti ex typogr.
regia. Am Ende: gedr. bei Job. Flaudrum
1602. Chorb. in fol, enthält: 3 Messen
zu 4, 1 zu 5, 2 zu 6 Stim., 3 Mot. zu 4,
1 zu 5, 3 zu 6 u. 1 zu 8 Stim. 136 Bll.
[Cap. Lat. Pietro zu Kom. Cap. sistina
(Kat. 157).
In B. B. Ms. L 200 u. 294 mehrere
Canons ä 3 et 4. P.
In Eslava's Lyra sacro hispana 1 Magni-
ficat zu 8 Stim. und im 3. Bde. 4 Mo-
tetten zu 4 u. 6 Stim. (Eitner 2).
In Franc. Montano's Arte de canto
llano, Madrid 1728 zwei ßenedictus qui
venit, 3 voc. pag. 154 u. 158. [Bologna.
Lobo, D Harte.
193
Locatelli, Giov. Batt.
Lobo {Lupus im Lateinischen
oder Lnjyi), Duarte (Eduardus).
Fetis unter Lopa, aucii unter
Lopat findet man ii]u. Im Druck-
werke von 1602 ist er als Lissa-
boner in Portug:al und als Kapell-
meister und Beneficiat a/d. Kathe-
drale ebd. bez. („Lusitani, civis
Olisiponensis, in Metropolitana ejus-
dem urbis ecclesia Beneficiarii et
Musices Praefecti"). Er war nach
Vasconcellos ein Schüler Manoel
Mendes' und Kapellmeister au der
Kathedrale zu Evora. Um 1600
wurde er Musikdirektor am Kgl.
Hospital zu Lissabon, dann erhielt
er obigen Posten, den er 45 Jahre
bekleidete und 103 Jahr alt als
Eektor des Seminars starb. Vas-
concellos fügt dem noch Einiges
hinzu; sein darauf folgendes Verz.
seiner Werke ist ohne Wert. Fetis'
Verz. von 15 W^erken ebenso,
macht aber noch den besonderen
Fehler unter Lupus, Eduardus,
einen Kanonikus in Antwerpen zu
verzeichnen u. ihm dasselbe theore-
tische Werk zuzuschreiben, was er
unter Lopez verz. Nachweisbar sind :
Eduard! Lui)i Lusitani . . . Opuscula:
Natalitiae noctis Eesponsoria 4 vocib. et
octouis. Missa eiusdem Noctis 8 vocib.
B. M. V. Autiphonae 8 voc. Eiusdem
Virginis Salve choris tribus, et vocibus
undenis. Antwerp. 1602 ex offic. Plan-
tiniana. 4". Titel nach Goovaerts S. 292.
Fast sclieiut es, als wenn dies das überall
angezeigte theoretische Werk: Opuscula
niusica, Antv. 1602 ist. Nach Straeten
H, 480 besitzt das Archiv der Kathedrale
zu Yallüdulid ein Exemplar. Die Dedic.
ist in Lissabon 1600 gez.
Eduardi Lupi Cautica ß. M. Y. vulg-o
Magnificat 4 voc. Antverp. 1605 Chrph.
Plantinus. Chorb. in fol. 87 Bll. [B. M.
Hofb. Wien ohne Titelbl.
. . . Liber Missarum 4. .5. 6. et 8. voci-
bus. Antv. 1621 Plantinus. Cborb. in
fol. 171 S. Goovaerts sagt in 200 Ex.
abgezogen, [mir nur bekannt durch eine
Pailiturkopie aus dem 18. Jh. im br. Mus.
Nr. 166 (Add. Mss. 5046).
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Goovaerts verz. S. 363 noch ein 2tes
Buch Messen, ib. 1639. Cborb. gr. fol.
159 S., abgezogen in 130 Ex. Einen
Fundort giebt er bekanntlich nirgends an.
In ManuscrijAen :
E. C. of Mus. Ms. 1733: 1 Requiem und
1 Messe zu 8 Stirn. 1 Motette: Asperges
me 4 voc. in Stb. fol. In Ms. 1937 das-
selbe Requiem in einer Part, von J. Immyns.
Ms. 1740 Audivi vocem de coelo.
Im br. Mus., Ms. 156: Egredientem de
tempo. Audivi vocem. Pater peccavi.
In Cambridge FW. Ms. 41: Audivi
vocem, 6 voc. Dieselbe Motette auch in
Moskowas Samlwk. Bd. 6 p. 233 (Eitner 2j,
ebenfalls in Novello's Samlwk. Fitz Wil-
liam Music, Bd. 5, 1825 erschienen unter
Eduarde Lupi. [B. B. br. Mus.
Lobo, Heitor, war um 1559
Organist in Santa-Cruz zu Lissabon
(Vasconcellos).
Lobry, Charles -Joseph, geb.
zu Paris gegen 1760, wurde unter
die Pagen der Kgl. Musikkapelle
aufgenommen u. erhielt Cardonne
zum Lehrer im Klavier und Fran-
coeur in der Komposition. Fetis
verz. von ihm mehrere Klavier-
piecen, gedruckt bei ISTadermann
in Paris.
Lobs, siehe Lops.
Loeatelli, (riovanni Battista,
ein Musiker des 18. Jhs. Er kam
1754 im November von Dresden
nach Hamburg und mietete bis
zu Fastnächten 1755 von Schöne-
mann nebst dessen Gesellschaft
das Komödienhaus für 160 Thlr.,
um Opern daselbst aufzuführen,
die er mit Konzerten abwechseln
liefs (Sittard 1, 80. Fürstenau 2 b,
281). Am 11. April 1755 schloss
er sein Hamburger Gastspiel und
ging 1757 nach Petersburg, 1762
nach Moskau, wo er die komische
Oper übernahm, bankerott wnirde
und die Schenke, „zur roten
Schenke" genannt, ein beliebter
Lustort in Moskau, käuflich er-
warb. Was er als Musiker leistete
ist nicht bekannt.
13
LocatelU, Lorenzo.
194
Locatelli, Pietro Ant.
Pougin erwähnt einen Oiov. Batt. Tjuca-
telli. der im Anfange des 18. Jlis. zu Ve-
nedig lebte und für den Herzog von Tos-
cana, Ferdinand von Medici, einige Kau-
taten und das Divertissement „Vittoria
di David e la gelosia di Saul" schrieb,
welches 1701 zur Auffilhruug gelangte.
Jedenfalls ist dies ein anderer als der
obige.
Locatelli, Lorenzo, Priester
und um 1774 zum Lehrer des
Knabenchors an S. Marco in Ve-
nedig gewählt (Caffi 1, 42).
Locatelli, Pietro Antonio.
Choron bez. das Jahr 1690 als
dasjenige seiner Geburt und Ales-
sandri stimmt dem bei. Sein Ge-
burtsort ist Bergamo. Sein Todes-
jahr wird mit 1764 in Amster-
dam bez. und sollen die Mitglieder
der Liebhaber-Gesellschaft daselbst
Trauerkleider angelegt haben (Fetis).
In Rom hatte er Corelii zum Lehrer,
derselbe starb Anfang 1713, also
muss der Unterricht vor 1713
stattgefunden haben. Alessandri
berichtet, dass er noch am 17.
März 1714 sich in Rom befand.
Am 15/3 1725 tritt er in Dienste
des Landgrafen von Hessen-Darm-
stadt, der in Mantua lebte (Doku-
ment im Alessandri p. 90). 1732
bis 41 scheint er in Amsterdam
gelebt zu haben, da in diesen
Jahren seine Kompositionen dort
erscheinen. 1746 war er sicher
in Amsterdam, denn er dirigierte
dort die Konzerte. 1755 führte
er in Dresden ein komische Oper
auf (Alessandri 87. 90. 94. 177.
In den Bouwsteenen 2, 198 wer-
den die Jahre 1731 und 1746
nachweislich als Aufenthalte in
Amsterdam bez., denn am 12. Mai
1746 lässt er sich zu Amst. das
Privileg vom 24. Juli 1731 zum
Drucke seiner Werke verlängern.
Er wird im Privileg genannt:
Musyckmeester tot Amsterdam. In
1, 96 wird auch 1764 als Todes-
jahr in Amst. verz. Eine Würdi-
gung seines Violonspiels, das sich
durch brillantes Arpeggio, Tou-
leiterpassagen, rapide Terzenläufe
vor allem auszeichnete, findet man
in der Allg. mus. Ztg. Lpz. 1865
Nr. 38. Wasielewski 1, 53 bez.
ihn als den Urahne des Virtuosen-
tums im schlimmen Sinne. In
den Martini'schen Briefsamigen.
Bd. 22 ein Brief (Bologna). Seine
Kompositionen haben sich zahl-
reich erhalten, sind auch in Neu-
drucken mehrfach erschienen:
Concerti grossi ä 4 et ä 5. Dedic.
Cardinal di Bergamo, op. 1. Amst. (1721)
Le Cene. 10 ötb. [B. Hbg. Berlin K. H.
— 12 Concertos in 8 parts for V. &
other Instruments with a Th. B. for the
harps. Op. 1. Lond., Walsh. 8 Stb.
fol. [B. Wagener. br. Mus.
XII. Sonate a Flaute trav. solo, e B.
Op. 2. Amsterd. (1732) appresso l'autore.
fol. [R. C. of Mus. mit dem Autogr. L.'s.
br. Mus. Leyden nebst einer Ausg. von
1752. C. P.
— Paris, Leclerc, Mme. Boivin. Nou-
velle edition. 50 S. [Karlsruhe. B. Wa-
gener.
• — Solos for a germ. Fl. or Y. with a
Th. ß. op. 2. Lond. fol. [br. Mus.
L'arte de Yiolino XII Concerti cioe
V. solo, con XXIV Capricci ad libitiuu,
che si poträ finire al segno .%' Dedie. . .
al Girolamo Michiellmi Patriz. Veneto.
Op. III. Amst. (1733) a spese di Michele
Carlo Le Cene. 5 Stb. (2 V. Va. Vcl.
solo, B.) [Lej'den. B. Wagener. Ber-
lin K. H.
— VI. Sonatas for 2 german flutes,
or 2 V. with a Th. B. for the harps. or
Vcl. Op. 3. London. Walsh. 3 Stb. fol.
[B. B. br. Mus. R. C. of Mus. B. Wa-
gener.
— Paris, Lauriers. [B. B.
— Caprices intitules l'art du V. . .
Nouv. edit. Paris chez Richault. fol.
[Dresd. Mus.
Six Sonatas or Duets for two German
Flutes or Violins. Op. 4. Lond., Walsh.
fol. [br. Mus.
6 Introduttioni Teatrali Parte I. 6 Con-
certi Parte IL Op. IV. Amst. (1735)
Le Cene. 4 Soloinstrum. (2 V. Va. Vcl.)
u. 4 Begleitinstrum. [Leyden. B. Wa-
Locatelli, Pietro Ant.
195
Locchini.
gener. Colleg. nuisic. zu Utrecht. Taris
Nat. Brüssel Cons. im Ms. 8 Stb.
Sei Sonate a tre, o due V., o due fl.
trav., e b. per il cemb. Op. 5. Dedic.
di Berkenrode. Amst. (1736) appresso
l'Autore. 3 Stb. fol. [Amst. br. Mus.
Karlsruhe.
— Paris, Le Clerc, Boivin. [Karls-
ruhe: 2 V. Bc.
12 Sonate a V. solo e B. da cainera,
dedic. Carlo Cavalini. op. 6. Paris, Leduc.
P. fol. [B. B. br.Mus. Mu.sikfr. Wien.
— Amsterdam, appresso l'autore (1737).
fol. (J4 S. [br. Mus. Karlsruhe. Ley-
den. B. AVagener.
— Grave par De Gland. Paris, Le-
dere, Mdme. Boivin. P. fol. 65 S
[B. Wagener. Hofb. Wien.
6 Concerti a quattro. Op. VII. Leiden
(1741) Adr. van der Hoeven. 8 Stb.
[Leyden. Utrecht. Berlin K. H.
XII Sonate; VI a V. solo e B., e VI
ä tre. Op. 8. Ded. al Abraham Croock.
Amst. (1781) appresso l'autore. 3 Stb.
fol. [Amst. Karlsruhe. Leyden. B.
Wagener. Upsala.
— Leiden (17.52) Adr. van der Hoeven.
3 Stb. fol. [Leyden.
In B. B., Ms. 6652, 11 Sonate a Fl.
trav. c. Cemb. — ö Duetti ä 2 Flaute.
In Darmst. Mss. Sonata a 2 Fl. trav.
4 Sinfonie, Stb. Sinfonia a 2 V. Va. e B,
composta per Tesequie della sua Donna
che si celebrano in Roma. P. Trio a 2 V
e B. Stb. Trio a V. Vcl. e B. Ad. Stb.
2 Trios a FI. trav. Va. d'amore e Cemb.
In Kailsruhe, Ms. 259 Sinfonie a 2 V.
Va. e ß. (Autogr.?) Part. 5 Sätze in
Fm. Desd. Fd.
In Schwerin F: 2 Flötensoli mit B.
Gd. Cd., 1 Violinsolo mit B. Ddur. 1 So-
nata p. la Fl. con Cemb. Ddur. Mss.
In Wolfenb. Ms. 314 acht Menuetti
f. Klav.
12 Sonate a Fl. trav. c. Cemb. P.
63 BlI. Ms. 15.564. [Hofb. Wien.
Einige Piecen übertragen auf Laute
von Hagen. [Stadtb. Augsburg im Ms.
4 Sonaten f. V. u. Bc. 1 vol. im Ms.
[Brüss Cons.
1 Sonate in Fm. f. Fl. u. Bc. Stb im
Ms. [Brüss. Cons.
In Upsala im Ms., Sonata a 3: 2 Fl.
trav. c. Bc. fol. Sonata ä V. solo e B. fol.
7 Piecen in neuen Ausg. (Eitner 2),
aufserdem noch:
In Maupetit's Menuets. Sonate f. V. u.
Pfte. harmouisirt u. für den Concertvortrag
eingerichtet von L. Q. ZeUner. [Musikfr.
Wien.
In Mich. Corrette's L'art de Violen
1 Piece.
1 Sonate f. V. u. B. in Elis. Hare's
Samlwk.
Loeatello, Dominico, Organist
an der Antoniuskirche in Padua
um 1770 (ßurney 1, 97).
^ Loeatello (Locadello), Uasparo,
Kanonikus am S. Marco in Venedig,
ist durch 2 Gesänge in Samlwken. von
1598 bis 1625 bekannt (Eitner 1). Ferner
in Leonardo Simonetti's Ghirlanda sacra
1636, eine 2te Ausg. von 1625 a. — In
Dom. Montenegro's 1. lib. delle Villanelle
1590: Le rose. — In neuer Ausg. „Nella
tua moj-te" 5 voc. (Eitner 2, fälschlich
Giov. Batt., statt Gasparo zugeschrieben).
Loeatello (Locatallo, Lucatelli),
Oiovaiuii Baltista, wird in Sam-
melwerken unter die römischen
Musiker des 16. Jhs. gerechnet.
Weiteres ist über sein Leben nicht
bekannt. Von seinen Komposi-
tionen lassen sich nachweisen:
Primo lib. de Madrigali a 2, 3, 4, 5,
6, et 7 voci con il Bc. per sonar il Clavi-
cembalo, & altri stromenti simili. Di . . .
Ven. 1628 AI. Vincenti. Stb? 4». 15
Gesge. [Mailand B.A:T 2. br.MusrB. Bc.
6 Gesänge in alten Samlwk. (Eitner 1).
Aufsei'dem in Feiice Anerio's Le Gioie
Madrig. 5 v. 1589: Ardo lung'e.
In G. Vincenti's Canzonette 3 v. 1591:
Donna gentil voi sieti.
In Michel
Angelo Cancineo's 1. lib. Madr. 1590 unter
G. B. Loccatello: Baci sospiro 4 v. Bel-
lissima mia 5 v. Deh rest' Amor 5 v.
Amor io moro 6 v. Liquide perle 6 v.
u. Ama s'amasti 6 voci. — In Mascaglia's
2. lib. Madr. 4 v. 1585 : Se'l core in man.
L'Occa, siehe Occa.
Loeeatello, Giov. Batt., 16. Jh.,
siehe Loeatello.
Loeeliini, Antonio, geb. in
Apulien, Schüler des Conservatorio
deUa Ospedale zu Venedig (Fetis
fälschlich zu Neapel), später Lehrer
an derselben Anstalt; Burney 1, 96
lernte ihn 1770 kennen und bez.
ihn als Kapellmeister. Er trat auch,
als Opernkomponist auf. Fetis verz.
das Jahr 1787 als etwaige Grenze
seines Lebens.
13*
Loccrv.
196
Locke.
Loceiy, Aiitoiiio, 1753 Bassist
an der Hofkapelle in München mit
152 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Loch, Aiitlioine (de), ein Bra-
banter, war um 1592 Kapellmeister
a/d. Kathedrale zu Cagliari. Cerone
führt einige Gesänge von ihm an
(Straeten 8, 165).
LochaTiiis (Lochau), Thomas,
aus Egeln, Eektor zu Tetzschen,
gab heraus:
Jaüua musicalis. Eurtze Anleitung zur
Musica, für junge Knaben . . . Drefsden
1606 Hieron. Schütz. kl. 8«. 12 Bll.
5 Kap. [B. Zw.
Locliemberghe,sieheLocquem-
bourg-.
Loeheiiburglio, Lochemburgo,
Giovanni, s. Johann von Loeken-
burg.
Locliiier, Auton, 1726 Bassist
au der Hofkapelle in München mit
300 Gld. Gehalt (Kreisarch.).
Locliiier, Joachiui.
Draudius verz. von ihm einen Bd.
Magnifieat zu 4 Stirn., die 1.578 in Nürn-
berg erschienen.
Loehiier. Karl, Violoncellist am
Mannheimer Orchester, gest. 1795
in jungen Jahren, gab nach Ger-
ber 2 sechs Hefte Lieder bei Andre
heraus.
Die B. M. besitzt ein Heft: 12 Lieder
von L. und Job. Auton Andre. Offenb.,
Andre. — In Darmst: Lieder zum Singen
beym Clav. Mannheim. — In der Hofb.
Wien in einem hds. Samlbd. Ms. 18830, 6
ein Lied: Die Verschwiegenheit. {Fetis
lässt ihn um 1760 zu Pforzheim geb.
sein. Friedr. Walter verz. ihn nicht.)
Loclioii, ... ein Franzose des
17. — 18. Jhs., von dem bekannt
sind:
Motets en musique . . . S(;'avoir, neuf
ä voix seule. Un k deux voix. Deux
ä 3 voix, avec la Bc. et un oratorio, k
6 parties (4 Singst. 2 Dessus de Viele)
piece particuliere. Livre I. Paris 1701
Christoph Ballard. fol. 92 S. [Paris
Nat. C. P. br. Mus.
Loehoii, Charles, geb. gegen
1760 zu Lyon, Schüler Ber-
theaume's, trat 1787 ins Orchester
der grofseu Oper zu Paris und
wurde 1817 pensioniert. Er war
auch Mitglied des Concert spirituel.
Fetis verz. von ihm 6 Duos p. 2 V".
oe. 1. Lyon 1780.
Lochowius, B . . .
Im Ms. T 126 der B. B. befindet sich
ein Gesang in P.
Lochteuberg. . . . Organist an
St. Pierre zu Löwen von 1649 bis
c. 1682 (Elewyck 64).
Lock[e], Matthew, geb. zu
Exeter, gest. im Aug. 1677 zu
London oder Somerset. Chorknabe
zu Exeter unter Gibbons, wird
öfter irrtümlich als Schüler Vi'm.
Wake's bezeichnet. 1648 war er
in Holland, 1656 sang er in Lon-
don in der Oper. Am 29/8 1661
wurde er Komponist an der Kgl.
Hofkapelle zu London, trat später
zur katholischen Religion über und
wurde Organist der Königin Katha-
rina, die ihren "Wohnsitz in Somer-
set House hatte. In den Obser-
vations von 1672 gegen Tho. Salmon
gerichtet nennt er sich „Composer
in ordinary to His Majesty, and Or-
ganist of Her Majesties Chappel''.
Er war ein fleifsiger Komponist
und gar Manches hat sich bis
heute erhalten. Zweifelhaft aber
ist es, ob die Musik zu Shakespeare
Macbeth von ihm ist, da sie seinen
anderen Werken unähnlich ist und
weit bedeutender. (Biogr. im Grove.
Burney 7, 186 mit Auszügen aus
seinen Opern. Hawkins 4, 372.
381 ff. Davey 335. Nagel An-
nalen 51. 53. 60).
The Euglish opera, or, the vocal mu-
sick in ,, Psyche'- with the instrum. the-
rein intermixed. To which is adjoined
the instrum. niusick in the „Tempesf.
Lond. 1675, 4. Eme Art Oper. [br. Mus.
Glasgow, ß. C. of Mus.
Macbeth. The original songs, airs &
choruses which were introduced in the
Locie.
197
Locte.
tragedy of . . . P. Lond. c. 1770. fol.
[br. Mus.
— Ausg. von Dr. Bovce. fol. [br. Mus.
— Ausg. von Clarke, 1822, fol. [br.
Mus. B. M. und eine Ausg. von Boosey
& Sons im Kl.-A.
— Ausg. von Phipps 1843. [br. Mus.
— Ausg. von Eimbault. fol. [br. Mus.
— Ausg. von J, L. Hatton in Stb : 3
Y. 1. 1 V. 2. YcL, B. u. Blasinstrum.
13 Stb. [besafs Eeeves 1882.
— adapted for the Pfte. bv B. Jacobs.
London, fol. [Kat. Reeves 1882.
Das br Mus. besitzt noch. 11 verschie-
dene Ausg. teils mit neuem Text, teils
mit neuen Instrumentalsätzen, und in
verschiedenen Arrangements. ■ — In Up-
sala eine Part, mit Kl.-A. von E. J. Loder.
Lond. fol.
— In Musikf r. "Wien : Mackbeth, 4 stim.
Chöre mit Orchester. Kl.-A. von Addi-
son, P. und Kl.-A. mit Recitativen von
J. Clarke.
— Im R. C. of Mus. die Ausgabe von
Rimbault, von Dr. Clarke, von G. F.
Harris, eine Cantate auf L.'s Musik zum
Macbeth angepasst. Eine P. im Ms.
Modern church music . . . vindicated.
(s. 1. 1666). fol., enth. die Responsorien
zu den 10 Commandements und dem
Nicaeischen Glauben, [br. Mus.
— Modern Church. Music ; Pre-Accus'd
Censur'd, and obstnicted in its Perfor-
mance before his Majestj-, April 1, 1666.
Vindicated by the Author, M. L. fol. s. 1.
(London). [R. C. of Mus.
M. L.. his little consort of three parts,
containiug Pavaus, Ayres. Corauts & Sara-
bands, for Yiols or Violins. In two seve-
rals varieties: The first 20 are for 2
Trebles & a B.: The last 20 for Treble,
Ten. & B. To be performed either alone
or with Theorbos & Hai-ps. Lond. 1656.
3 Stb. qia". [R. C. of Mus. im Druck
u. Ms. br. Mus.
Melothesia: or, certain general iiiles
for playing upon a continued-Bass. With
a choice collection of lessons for the
harpsicord and organ, of all sorts . . .
The 1. part. Lond. 1673 .1. Carr. qu40.
84 S., ein Samlwk. [br. Mus. R. C. of
Mus. B. Wagener. Gla.sgow. Bologna.
Cambridge üniversit. (Reg. im Eituer 1,
1673).
Consort of ffowre parts (consisting of
6 Suites of 4 movements each, viz. Fan-
tazia, Courante, Ayre & Saraband). Part,
im Autogr. kl. fol. [R. C. of Mus.
Im Samlwk. Courtly Masquing 1662
Ayrs u. Tänze f. 2 Instr.
In Rieh. Dering's Cantica Sacra. Lond.
1674. In Simpson"s Thesaurus musicus
c. 17.50.
In Playford's Choice Ayres, Songs &
Dialog. 1675 u. 79 zwei Songs und 2
Duetts (siehe Kat. Cambridge FW.). In
dessen Musical companion 1667, wieder
abgedr. im Burney 3, 480.
3 dreist. Gesge. in Ä. B. Svnopsis
1680.
Siehe Rob. Bremner 3.
Klavierpiecen aus Playford's Musick
Hand-Maid 1678. 27 Piecen daraus ab-
gedr. in Smith Musica antiqua S. 174, 1
von L.
Ebendort S. 68 Lick, ex opera Tem-
pest, ein Instrumentalsatz zu 4 Stim. S.
68 Curtain tune, ebendaher.
In flilton's Catch 1663 u. 1667 einige
Gesge.
In Rimbault's The ancient vocal mus.
4 Nrn.
3 Gesge. in neuen englischen Ausgaben
(Eitner 2).
Im br. Mus. Ms. 98, 4 Bd. 4 Antheras.
Ms. 142 Kopien aus seiner Melothesia.
Ms. 216 u. 17 alleriei Tänze. Ms. 571:
Masque of Cupid & Death 1653 aufgef.
i Ms. 573 ein Bd. Instrumentalmusik. Ms.
597 ein geistl. Gesg. in P. Ms. 634 1
j Song und 404 neun songs im Autogr.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. 1 Masque,
I 3 Songs, 1 Dialog, 1 latein. Gesang für
Oxford komponiert, 7 Antiphonen.
In der Kirche zu Ely 6 Anthems im Ms.
Der Glasgower Katalog fiihrt noch an
•jSacred music", ohne weitere Bez.
Im R. C. of Mus. Ms. 1940 in Stb. der
Gesang ,,Tis love and harmony" 4 voc.
In B. Cambridge FW. 8 Anthems im
Ms., davon 1 in Walsh's Harraonia sacra
von Purcell, 1 in Boyce Cathedrale Music
und 4 Gesge. in Playford's Harm, sacra
1688.
Ms. 1035 Brüssel Cons. Samlwk. des
17. Jhs. mit allerlei Gesängen, darunter
auch einer von Lock.
Observations upon a late book, entitu-
led, ..An essay to the advancement of
Musick-', written bv Thomas Salmon . . .
London 1672 printed by W. G. . . 8».
39 S. Enthält, wie der folgende Druck,
die Streitigkeiten zwischen L. u. S. [br.
Mus. Hannov. Glasgow. Bologna.
The present practice of music vindi-
cated again.st the exceptions and new
way of attaining music, lately published
by Tk. Salmon, with a duellum musicum,
written by John Phillips, and a letter
from John Flayford to M. T. Salmon, by
Lockenburg.
198
Lodi, Angelo.
way of coüfutation of liis Essay to the
advancement of nmsic . . . London 1673.
kl. 8». [Cambridge Universit. R. C. of
Mus. Glasgow, br. Mus.
— Siehe auch Salmon (Thomas).
In dem Drucke „Melothesia" 1673 be-
finden sich 6 Bll. Theorie.
Lockeiiburg (Lochenburgho,
Lochemburgo, Giovanni), Joliaiiii
TOn, war nach Trojano's Dialoghi
um 1568 Kammerdiener des Her-
zogs von Baiern und ein vortreff-
licher Komponist. Nach den Akten
des Kreisarchivs wird er schon
im Jahre 1558 unter Johann de
Lockhenburg als Organist verzeich-
net, der 1562 166 Gld. Gehalt er-
hält, die sich bis 1591 bis auf
250 Gld. erhöhen. Im Jahre 1570
erhält er 300 Gld. zur Verehrung,
in demselben Jahre hebt er die
Kinder des B. Fandenberg und
A. Gofswin's aus der Taufe. 1574
ist er mit Jhanny Lockhenhurger
unter den Kapeil mitgliedern verz.
und hat „die Pueben" zu unter-
halten, wofür er für jeden 8 Gld.
erhält. Ende 1592 wird er ein
Verstorbener genannt.
In der B. M. Ms. 20 Missa sup. Or sus
ä coup 4 voc, siehe die Bemerkg. zu Nr. 7
in Maier's Kat. — Ms. 22 Missa „Ävecque
vous" 4 voc. — Ms. 28 Missa sup. Se
salamandre 4 voc. mit Joannes Locken-
borghe gez.
In B. Proske 1 Missa ohne Namen zu
4 Stirn, in P. u. Stb. im Ms. In der
Regensburg. Dombibl. obige Messe Avecque
vous.
Im br. Mus. Ms. 403, 5 Stb. befindet
sich unter dem Namen O. Lochenbttrgo
ein geistl. Gesg.
Im R. C. of Mus. Ms. 1937 das Madrigal
„Piangete, 0 Muse" in P.
In alten Samlwk. 4 Madrig. (Eitner 1),
dazu kommen noch ,,Douna se amor e in
voi'' 4 voc. in Lassus 1. lib. Madrig. 4 v.
1560 (L562 etc.).
Lockhart, Charles, lebte um
1780 — 90 in London u. zeichnete
sich als Orgelspieler aus (Pohl 2,
369). Im br. Mus. der Druck:
Four Songs and a Hunting Cantata . . .
for the voice and harpsich. . . London,
for the Author. fol.
Loekman, John, ein englischer
Dichter und Musikdilettant, Mit-
glied der Gesellschaft Apollo, die
in der Mitte des 18. Jhs. zu Lon-
don bestand.
Die Gesellschaft gab gegen 1740 eine
Sammlung Musikpieceu heraus, unter
denen sich auch einige von L. befinden,
ferner schrieb er das Gedicht zur Oper
Rosalinde, von J. Chr. Smith komponiert.
Der 2ten Ausg. von 1740 des Textbuches
ist eine Abhandlung über den Urspmng
und die Fortschritte der Oper beigegeben,
die Marpurg im 4. Bande der bist. krit.
Beiträge in deutscher Uebersetzung ab-
di-uckt (Fetis).
Loco, LudoTico (L. du lieu),
1445 päpstl. Sänger (Viertel]. 3,
224).
LoequembourgtLocquemberghe,
Lochemberghe,Lokenberghe), Fraii-
t'Ois de, war um 1556 Altist a/d.
spanischen Hofkapelle Philipp IL
und erhielt die Praebende zu An-
d erlecht. Noch 1572 ist er in den
Rechnungen genannt (Straeten 1.
246. 8, 16. 40).
— Gaspard, war 1563 — 65
Knabensänger ebd. und erhält die
Praebende zu Valenciennes (ib. 1,
246. 8, 80).
— Melchior^ zur selben Zeit
dort Knabensänger und erhält 2
Praebenden (ib.'l, 246. 8. 80).
Lodewijck van Leeuwen, 1662
als Organist an der Marienkirche
zu Utrecht angestellt (Tijdschrift
2, 217).
Lodi, Aiig-elo, geb. zu Fiume
bei Udme am 10. Mai 1777, gest.
ebd. IL Febr. 1839, studierte Mu-
sik zu Bologna unter Stanisl. Mattei,
erhielt nach seiner Rückkehr in
Fiume die 2te Kapellmeisterstelle
a/d. Kathedrale und wurde In-
spektor und lustructor der Militär-
Musikchöre. Fetis bez. ihn als
Komponist von Messen, Sympho-
Lodi, Demetrio.
199
Lodovico da Milauo.
nion u. a. Werken; er soll auch
eine Samlg. alter italienischer Mu-
sikwerke herausgegeben haben.
Bekannt sind mir in der Bibl. Dresd.
Mus. 1. Capriccio per il Pfte. 2. Sonata
per il Pfte., im Ms. quf ol. In B. B :
Romanze f. 1 Singstim. mit Pfte. ii. V.
Petersburg, fol.
Lodi, Demetrio, ein Mönch,
geb. zu Verona, gab nach AValther
heraus :
Canzoni o Sonate concertata per chiesa
ä una, due et trio voci und Sonaten von
1623, die in Venedig erschienen.
Lodi, Domenico, di S. Gio-
vanni in Persicetü, Lebenszeit un-
bekannt.
In Bologna im Ms. 1. Domine ad ad-
juvandum, 3 voc. c. strum. 2. De pro-
fundis 4 v. c. ström. 3. Christus factus
est, 3 voc. colle Viole e coll'org. P. 4.
Incipit oratio, Lamentaz., Tenor solo, c.
2 Viole e B. P. 5. Miserere 3 v. o.
Yiole, Corni, Contrab. e org. P. 6. Kyrie,
Gloria, Credo 3 voc. c. orch. P. ; scheinen
ins 18. Jh. zu gehören.
Lodi, Josepli Ludwig:, mit dem
Beinamen Sterke!^ lebte um 1796
kurze Zeit in Dresden und ging
dann nach Warschau, wo er als
Klaviervirtuose und Komponist
glänzte. In der Lpz. Ztg. 1799
Sp. 27 wird ein Capriccio op. 16
sehr scharf beurteilt, doch lässt
sich aus den dort mitgeteilten
Proben nur so viel erkennen, dass
er nicht den ausgetretenen Weg
der damaligen Komponisten ging
und deshalb verdonnert wird; je-
doch ging er nicht immer ehrlich
zu Werke, sondern gab eine So-
nate Wölfl's als seine eigene her-
aus und spielte sie in Warschau
öffentlich. Siehe Jos. WölfFs Er-
klärung im Intelligenzblatte Nr. 10
der Lpz. Ztg. im März 1800. Im
Warschauer Correspondenten iS*'r. 27
verteidigte sich L. In demselben
Blatte der Lpz. Ztg. Spalte 19 er-
klärt der Wiener Verleger Hoff-
meister, dass die 3 grofsen Duetten
für 2 Flöten nicht von L., sondern
von Plej^el sind, die auch bei
Andre, Hummel und in Braun-
schweig auf der Höhe erschienen.
L. betrieb also das Stehlen ganz
systematisch. Von seinen Kom-
positionen, die mit Joseph Ludwig
Sterkel, oder Ludwig Lodi, auch nur
mit Sterkel gez., sind nachweisbar:
Gr. Concerto (in C) pour le Pfte. ou
Clavec. avec Orch. oe. 10. Augsburg,
Gombart. Stb. [Brüssel Cons. br. Mus.
Concerto p. le Clav. av. Orch. [Proske-M.
Variations pour le Pfte. oe. 11. Augs-
bg., Gombart. [Stadtb. Augsbg.
Capriccio per il Pfte. oe. 16. Lipsia,
Br. & H. qufol. 14 S. [B. Wagener.
Sonata per il Pfte. op. 18. Lipsia,
Br. & H. fiufol. 14 S. [B. Wagener.
La mort de Mozart, Sonate pour le
clavecin (gez. mit Jos. Lodi). Lips., Br.
& H. [Paris Nat.
Sonate arrangee ä 4 ms. avec aug-
mentations en forme de Canons et imi-
tations par A. L. Grelle. P. gez., mit
Lodi, surnomme Sterckel. Nach Fetis
wäre die Sonate op. 18 von Wölfl und
obiges Arrangement zu 4 Hd. dieselbe
Sonate. [B. B.
Siehe auch Schilling's Lexikon.
Lodi, Pietro da, siehe Pietro.
Lodi spirituali, siehe Laudi.
Lodovico Agostiiii Fenarese,
siehe Ag'Ostini.
Lodovico da Milaiio (Ludovico
Milanese, auch Lodovico cherico
da Milano), war von 1495 — 1514
Organist an S. Michele zu Lucca,
auch Kanonikus und Organist an
der Kathedrale S. Martine (Nerici
46. 154).
In Petrucci's Frottolen-Sammlung von
1507 a befinden sich 4 Gesänge von ihm
(Eitner 1). Ferner nach Yogel's Bibl. 2,
374 ff: In Primartini's Samlwk. Fioretti
di Frottole von 1519 mit L. M. gez: Hör
che sera di me. Dieselben auch in Gion-
ta's Frottole lib. 3. von 1518. — In
Antigo's Samlwk. Frottole lib. 4 von 1520
nur mit L. M. gez : 1. Yinto da passion.
2. Benigne e grave aspecto. 3. Haime,
haime ne mo' ne mai, 4 voc. Dieselben
schon in der Ausg. von 1517. — In
Dorich's Samlwk. von 1531 (Canzoni
Frottole und capitoli) befinden sich auch
Lodovicus.
200
Löhleiü.
3 Gesänge mit L. M. gez: 1. Perche
piangi alma, 2. Verameute ogni dogiia, 3.
Si bella e la mia donna, 4 voc.
Lotlovicus S. (?), ist
im Samhvk. 1515 a (per Petrum Sam-
bonettnm) mit den Gesängen ,,Sio non
venni nou iinporta'' und ,,Chiara luce lue
puo dare^' vertreten. In meiner Biblio-
graphie habe ich geglaubt darunter Ludwig
Senfel zu verstehen, doch ist dies sehr
fraglich.
Locber, Johann Ernst, geb.
zu Erfurt, war um 1730 zu Wei-
mar Stadt-Organist und gab nach
Walther heraus: Hochzeit- Concert
von 2 Stimmen und General-Bass.
Erfurt 1730.
Loeber , Johann Friedrich,
geb. zu Gera um 1634, gest. um
1696, Magister u. Rektor zu Gera,
gab nach Fetis heraus: De Musi-
cae quibusdam admirandis. Gera
1695. 40.
Loeff (Loeuff), Adrian, Sänger
u. Kabenlehrer an der spanischen
Hofkapelle in den Jahren 1556
bis nach 1562 (Straeten 8, 16. 25.
39. Pedrell's spanische Meister-
werke Bd. 4, VIl).
Loeifridi, Heuricus, um 1522
Organist an St. Jan in Utrecht
(Tijdschrift 2, 211).
Loefgroen, Anton, ein Theo-
retiker des 18. Jhs. , geb. in
Schweden, studierte an der Uni-
versität zu Upsala und schrieb
auf Rameau's Theorie begründet
eine
Dissertatio musica de basso funda-
mentali. Upsala 1728. kl. 8". [besals
1896 Leo Liepm.
Löhlein (Lelei), Johann Simon,
geb. 1727 in Neustadt a/d. Heide
im Koburgischen , gest. 17. Dez.
1781 in Danzig (Ferkel 4, 103.
Im Magazin 1781 p. 796: 18. Dez.
1781). Wurde um 1743 auf einer
Reise nach Kopenhagen im Preufsi-
schen von den Werbern aufge-
griffen und wegen seiner unge-
wöhnlichen Gröfse unter die Pots-
damer Garde eingereiht. Machte
mehrere Kriege mit, wurde bei
CoUin verwundet und von den
Kaiserlichen gepflegt. Ging 1760
nach Jena um zu studieren, legte
sich aber mehr auf die Musik,
bildete sich besonders als Harfe-
nist aus, betrieb die Musik aber
auch theoretisch und brachte es
soweit, dass man ihn 1761 nach
dem Abgange des Musikdirektor
Wolfs zu dessen Nachfolger wählte.
1763 ging er nach Leipzig, erhielt
beim grofsen Konzert die Klavier-
partie und muss sogar von 1770
bis 1776 dasselbe dirigiert haben
(M. f. M. 26, 14. 15. Gerber 1,
640 führt ihn unter Hiller von
1765—1768 als Flügelspieler an.
Dörffel verz. ihn nicht. Im Breit-
kopf, Samlwk. 7 wird er mit Mu-
sicus in Leipzig bez. Nach Rei-
chard 1776, 191 schrieb er 1775
fürs Leipziger Theater das Sing-
spiel: Zemire und Azor). 1779
erhielt er die Kapellmeisterstelle
in Danzig (Forkel 1, 44, 70. 3,
147 ff.j. Gramer 1. 191, danach
Gerber 1), Seine Kompositionen
haben sich zahlreich erhalten und
besonders seine Schulwerke sind
lange im Gebrauche gewesen.
Todtenfeier für Soli. Chor und Or-
chester. Ms. im Besitze der Marienkirche
in Danzig mit den Notizen auf dem Um-
schlage der Part: 1770 in Leipzig kom-
poniert, 1771, 1773 u. 1775 in Lpz. auf-
gefühi't, 177(3 in Berlin, 1777 in Dresden
und 1780 in Danzig.
Op. 1. Sei Partite per il Clavicembalo.
Lips., Breitkopf, qufol., mit Lclei gez.
3«j Seit. [Dresd. Mus. B. Lpz. Stadtb.
Augsbg. B. Wagener.
Oe. 1. Grande Concert a Clavecin obl.
acc. de 2 V. 2 Hautb. 2 Cors, A. et B.
Mis au jour par Guera Musicien. Lj'on
chez le Sr. Guera. 9 Stb. fol. [B. B.
Op. 2. 6 Sonate con variate repe-
tizioni per il Cembalo. Lps. , Breitkopf,
(jufol. [B. B. Brüssel Cous. B. Wageuer.
Löhlein.
201
Löhn er.
Op. 3. 6 Partite per il Cembalo. Lips.,
Breitk. (mit Vorwort), qufol. [B. B.
Brüssel Cons.
Oe. 4. CoUection 1. 2. 3., je 3 Trio
pour le Clav. av. V. et B. ad IIb. Leips.,
che l'auteur & Breitk. 3 Hefte a 3 Stb.
fol. [B. B. Dresd. Mus. Stadtb. Br. 1.
2. Brüss. Cons. 1. 2.
Oe. 5. Coucerts p. le Clav. acc. av.
2 Cors de chasse, 2 Hautb. ou FL, 2 V.
Taille et B. Leips. l'auteur et Br. fol.
[Dresd. Mus.
Op. 6. Six Senates pour le Clav, ou
Pfte. trois avec acc. d'un V. ou Vcl. ad
lib. Dedic. ä la Duchesse regoante de S.
Gotbart Altenburg, Grave par l'auteur.
Leipzig, Breitk. quer und hoch fol. 3
Stb. [B. Wao-ener..
Op. 6. Quatro per il cembalo, V.
Yiola, e Ycl. Paris, Lyon, Guera. 4 Stb.
fol. [B. B. Dresd. Mus.
Oe. 7. 3 Concertos p. le Clav. av.
acc. de 2 Y. et B. Lyon, Guera. 4 Stb.
fol. [B B. Dresd. Mus.
Op. 8. Concerto Nr. 1 per il Cemb.
concert. 2 Corni, 2 Fl. 2 V. Va. e B.
Si trova piesso del autore e Breitk. in
Lips. 9 Stb. fol. [B. B. Dresd. Mus.
Im Ms. B. Dresden Mus. 1. 7 Con-
certi a 2 Cembali, fol. 2. Quatuor a 2
Cemb. 3. Sonata per il Cemb. Y. o Fl.
8 B. ad lib.
Ms. Musikfr. Wien, Concert f. Klav.
Ms. B. Lpz. 6 Senates k Clavicembalo.
Cantate f. Sopran mit Pfte. mit Lelei
gez. [Brüssel Cons.
In B. Schwerin F. 3 Trios im Ms. in
Stb. f. 2 Y. u. B.
In B. Dresden, Ms. B 1000, 19 Duette
f. 2 Y.
Ms. 310. Wolfenb., Bl. .'jl Sonate in
Cd. f. Klav.
In Berlin K. Hausbibl. Divertimento f.
kl. Orchester, Stb. im Ms.
5 Piecen f. Klav., dabei 1 Concert in
Breitkopf 7 unter Lelei.
G. S. L.'s Ciavier -Schule, oder kurze
u. gründliche Anweisung zur Melodie u.
Harmonie, durchgeh ends mit pract. Beysp.
erkläret. Lpz. u. ZüUichau 1765 ^Yaisen-
haus, Frommannische Euchhdlg. qü4P.
6 BU., 188 Seit. [ß. Kgsbg. Lübeck.
Brüssel.
— 2. Ausg. ib. 1773. kl. qu40. 5
Bll. 190 S. [B. B. B. Wagener. Mu-
sikfr. Wien.
— 3. verb. Aufl. ib. 1779. [B. B.
Brüssel.
— 4. verb. Aufl. ib. 1782. [Dresd.
Lübeck.
Ciavier -Schule, zweyter Band. W"o-
rinnen eine vollständige Anweisung zur
Begleitung (wie Ausg. 1788). Ib. 1781.
qu4". [Brüssel. Dresd. Musikfr. AVien.
— 2. Bd. 2. Aufl. Anweisung zur
Begleitung der unbezifferten Bässe und
andere im 1. Bde. fehlenden Harmonien
durch 6 Sonaten mit Begltg. einer Y. er-
klärt, nebst Zusatz vom Recitativ. Ib.
1788. [B. Wagener. B. B. Dresd.
— Ciavier Schule oder kurze Anweisung
zum Ciavierspielen und dem Generalbass
mit pract. Beispielen. 5. Aufl. umge-
arbeitet von Joh. Oeorg Wetthauer. 1.
u. 2. Bd. Züllichau und Freystadt 1791
bev Frommaun's Erben. qu4*J. 4 Bll.
203 S. [B. Wagener. B. B. Dresd.
Musikfr. Wien.
— 6. Aufl. Clavierschule oder An-
weisung zum Ciavier und Fortepiauo-Spiel,
umgearbeitet von A. E. Müller. Jena
1804 Frommann. qul". [Einsiedeln. B.Lpz.
— Auch Czerny gab sie neu heraus,
doch kann ich nichts Näheres darüber
finden.
— holländische Uebersetzung: Ciavier
onderwijs ofte körte en grondige aanwij-
zinge ... Ms. 4". 149 Bll. [Amst.
Anweisung zum Violiuspielen mit prak-
tischen Beyspielen u. 24 kleinen Duetten.
Leipzig und Züllichau, Waisenhausbuch-
hdlg., Frommann. 1774. 4". 136 Seit.
[Musikfr. Wien. Proske.
— 2. verbesserte Aufl. ib. 1781. 4°.
[B. B. Dresd. B.Lpz. B. M. Briissel.
Einsiedeln. Lübeck.
— 5. Aufl. Lpz. 1791 Frommann'sche
Erben. qu40. [B. B.
— Ausg. von Joh. Fj'iedr. Reichardt.
Jena 1797 Fromniann. [Musikfr. Wien.
— 6. Aufl. herausg. von Aug. Eberh.
Müller. Jena 1804 Frommann. 4". [B.B.
ß. M. Dresd. Mus.
— 7. Aufl. von Müller, ib. [B. B.
Löhner, Joliaiiu (^auch nur J.
L. gez.), geb. 21. Dez. 1645 zu
Nürnberg, ebd. gest. 2. April 1705.
Schüler von Wecker, in dessen
Hause er zugleich erzogen wurde.
Machte darauf Reisen nach Wien,
Salzburg und Leipzig, wo er sich
als Virtuose hören liefs (wahr-
scheinlich auf der Orgel), kam
nach Nürnberg zurück und erhielt
nach einander die Organistenposten
a/d. Liebfrauenkirche , zum Hlg.
Geist (um 1688, 1700) und au St.
Löhner.
202
Loeillet, Jacques.
Lorenz. In MüUer's Erquickstunden
von 1691 wird er auch noch Or-
ganist an St. Egidien genannt. In
seiner Poetischer Andachts-IOang
1673 nennt er sich ,,der Sing-
dichtkunst Beflissener" (Mattheson
1,172. Winterfeld 2, 461. Metten-
leiter 1, 231. Koch 4, 127). Er
ist durch zahlreiche Gesänge in
Arienform mit Bc. bekannt, von
denen Winterfeld 2 mitteilt (Eit-
ner 2). Selbständig erschienen:
XLIV. Arieu aus der Opera von
Theseus. In die Music gebracht durch.
. . . Nürnberg 1688 Woifg. Mor. Endter.
qu40. 87 Seit. 44 Arieu mit B. ohne
Ziffern. [B. B. B. Wernig. B. Lpz.
fehlen S. 77—80.
In Berlin Hochsch. 10 Arien in Kopie
in P.
Keusche Liebs- und Tugend-Gedanken
in 12 Arien mit einer Sing- Stimm u. 2
Viel. Nrnbg., Gerhard 1680. 3 Stb.
qu4». [B. B.
Poetisclier Andacht - Klang, durch ...
Nrnbg. 1673 bei AVolf Eberhard Felsecker.
80. 295 S. u. Eeg. Melodie mit Bass.
[B. Lpz.
Aufserlesene Kirch- und Tafel -Music.
Nrnbg. 1682 Felsecker. 17 Gesge. 4 Stb.
[B. B: Viol. 1. 2. Upsala: C. 2 V. Org.
Suavissimae canonum musicalium deli-
tiae. Das ist: Musicalische Lustbarkeiten
lieblich-lautender Thon-Ubungen, welche
gleichsam in infinitum, oder ohne einige
Unterbrechung, oder auch so lang es
selbst beliebig, Zur muffigen Zeitver-
treibung . . . mit 3. 4. [->. 6. bifs 8. Stim-
men, und Aufsdruckung der unterlegten
Text - Worte zu singen gesetzet ... In
Verlegung Joh. Adam Merkels, Gedr. bei
Froberg. An. 1700 (in Nürnbg.) c[n4P.
24 Canons, Nr. 23 u. 24 mit einem Bc.
nebenbei noch allerlei gezeichnete Canon
in Figuren. 56 S. fB. B.
Dem Hoch -Ehrwürdigen ... Herrn
Joh. Weinmann ... in besonders-gesetzter
Singweise J. . . L. . . s. 1. Ein Trauer-
gesang f. A. 3 Violen u. Org. „Zer-
fliefset in ein Threnenthauen". 4 Bll. in
40. Part. [B. Zw.
Trauer- u. Trost-Lieder der seelig ver-
storbenen Frauen Bessereriu. s. 1. Enth.
4 Lieder von L. f. C. u. bez. B. in P.
[B. Zw.
Saubert's Nürnberger Gesangbuch, 1676.
8 geistliche Lieder zu 1 St. mit B. von L.
S. von Birken's Todesgedanken und
Todtenandenken vorgestellt von . . . Nrnbg.
1670. 2— 4stim. Gesänge von L. [B.B.
Saubert's verneuete Kirchenandacht.
Nrnbg. 1674. Melodien mit B. (.Zahn 6,
235).
Arnschwanger's hlg. Psalmen u. christl.
Psalmen. Nürnbg. 1680 Chr. Endter. 8".
21 Nin. von L. [B. Lpz.
In H. Müller's geistl. Erquickstunden.
Nrnbg. 1673. Melodie mit B. von L.
[B. M"; B. Hbg. Stadtb. Nürnberg.
— Ausg. von 1691 Felsecker. 51 Me-
lod. mit B. [B. Lpz. B. M.
[n Chr. Ad. Negelein's Alte Zions-
Harpfe 1694, 150 Melodien mit Bass zu
den 150 Psalmen. Zahn druckt 4 da-
von ab.
2 einstim. geistl. Lieder mit B. in
neuer Ausg. (Eitner 2).
Loeillet, Etienne- Joseph. Im
Straeten Averden in Band 4 u. 5
drei Loeillet als 1. Violinisten u.
Organisten an St. Gudule und der
Kgl. Kapelle zu Brüssel in den
Jahren 1736 bis 1775 angezeigt.
Der obige im Bd. 4, 323. 336. 5,
181—183. 189. Dann 5, 160 u.
171 ein J. F. Loeillet als 1. Vio-
linist in den Jahren 1744 u. 1775
und 5, 183 ein S. J. Loeillet 1763
als 1. Violinist. Es bedarf noch
der Untersuchung ob in der That
drei Loeillet in Brüssel dienten
oder nur Lesefehler vorliegen.
Loeillet, Jacques, diente im
Anfange des 18. Jhs. a/d. Hof-
kapelle in München als Oboist,
spielte aber noch mehrere andere
Instrumente fertig. Er liefs sich
1727 im August vor der Königin
von Fi'ankreich hören und zwar
auf dem Fagott, der Violine, der
deutschen Flöte, der fliite douce,
der flute ä voix (sie?) und der
Oboe, zuletzt sang er eine Motette,
begleitet von 1 Violine und 2
Flöten. Der König von Frankreich
ernannte ihn zum Kammer-Oboisten.
Er starb um 1746 u. seine Wittwe
erhielt eine Pension von 300 livres
(Mercure de France, aoüt 1727
Loillet, Jacques-Jean-Bapt.
203
Löro.
p. 1905. Brenet, Les Concerts de
France p. 171 ff.). In den Akten
des Kreisarchivs in München habe
ich ihn nicht gefanden, doch scheint
der folgende L. derselbe zu sein.
Loeillet (Loelly), Jaeques-
Jeaii-Kaptist, de Gand (Gent),
gest. 1728 zu London. Biklete
sich zum Flötisten aus, sowie zum
Klaviervirtuosen, ging 1702 nach
Paris, gab einige Werke heraus u.
1705 nach London, trat ins Opern-
orchester ein (Haymarket) und gab
von etwa 1710 ab in seinem Hause
wöchentlich Konzerte, in denen er
besonders die Corellischen Listru-
mentalwerke bekannt machte. Haw-
kins 5, 173 macht noch darauf
aufmerksam, dass er oft mit Jean-
Baptist Lully verwechselt wurde.
Bei seinem Tode hinterliefs er ein
Yermögen von 16000 ^. Auf
dem Drucke von 1728, 6 Senates,
Oeuvre 5, bez. er sich als „Musi-
cien de la chambre de l'EIecteur
de Baviere et Maitre du Concert
du Duc Ferdinand." In den Akten
des Kreisarchivs in München ist
er im Jahre 1726 unter Jacques
Lolliet und Loelliet mit 1165 GId.
Gehalt verzeichnet. (Fctis nach
Hawkins). Von seinen Kompo-
sitionen sind nachweisbar:
Op. 1 (mit John Loeillot gez.) Sonata's
(6) for variety of Instruments viz: for a
common Flute a Hoboy or Yiolin, also
for two german Flutes with a Bass for
the Yioloncello and a Thorough B. for ye
Harpsich. London, printed for J. Walsh
& Joseph Hare etc. 3 Stb. ä 12 S. |br.
Mus : Bc. B. Wagener.
Op. 1 (in anderer Ausg. , ob fiüher
oder später bedarf der Untersuchung):
Parte Imo. Sonatas (12) or Solos for a
flute with a Th. B. Compos'd by Jean
Lully (sie?) of Gant. London, by Jolin
Walsh Nr. IIG. 1 vol. 53 S. [B. Hbg.
Op. 2. Sonatas or Solos for a flute
with a Th. B. London, Walsh Nr. 117.
1 vol. 45 S. [ß. Hbg.
Op. 2. 12 Sonatas in 3 pails, 6 of
which are for 2 V. & B., 3 for 2 germ.
Fl. & 3 for a Hoboy and comon Fl. with
a B. for the Vcl. & a Th. B. for the
Harps. Dedic Duke of Rutlaud. London,
J. Walsh & Jos. Hare. 3 Stb. ä 24 S.
fol. [ßostock. B. Wagener.
Op. 3. 12 Sonatas or Solos for a Flute
with a Th. B. for the harps. or Bass Vio-
lin. Lond., Walsh. fol. 51 S. [B.Hbg.
B. Wagener.
— Amst., Roger Nr. 365. fol. 51 S.
Dedic. Duchesse de Vallentinois. [B.Hbg.
Paris Nat.
Op. 4. Sonatas or Solos for a Fl. with
a Th. B. Lond., Walsh. Nr. 119. 45 S.
[B.Hbg.
— Senates a 2 fl. trav. ou 2 V. sans
B. Paris 1728 Boivia. 2 Stb. [B. Wa-
gener.
Oe 5. 6 Sonates p. un fl. trav. ou V.
seul, av. la B. chiffree. Paris, Boivin
1728. 2 Stb. [B. Wagener.
Six Suits of Lessons for the harps. or
spinet in most of the keys with variety
of passages and variations throughout the
work. Lond., Walsh. fol. 55 S. [B. Wa-
gener.
Sonates pour Fl. et Bc. Londres. fol.
[Paris Arsenal.
Grande Sonate p. la Fl. ou V. par
Loillet av. Pfte. par Jules de Swert.
Mayence chez Schott fol. (neue Ausg.).
[Dresd. Mus.
Ms. B. Rostock: 1. Konzert f. Ob. V. I
y. IL Bc. Stb. 2. Sonata p. la Fl. de
voix, Fl. trav. I. Fl. trav. IL et Vcl. Stb.
3. Concerto p. la Fl. trav., 2 V. et B.
Stb. mit noch 2 Ripieustim. qufol.
2 Klavierpiecen in neuen Ausgaben
(Eitner 2).
Loeljordiiii, Padre, ein Prae-
moustratenser - Mönch , von dem
sich in
B. Dresd. Mus. Ms. 475 das Oratorium
befindet: Innocentia et Pietas. P.
Loeii, Johann Michael von,
Geh. Kat u. Präsident der Lingen-
Tecklenburgischen Regierung, geb.
21. Dez. 1694 zu Frankfurt a/M.,
gest. 24. Juli 1776 zu Lingen.
Schrieb:
Gesammelte kleine Schriften, heraus-
gegeben von J. E. Schneider u. J. B.
Müller. Frankft. 1749—52. S». 4 Teile,
enthcält mehrere Briefe über Musik, siehe
Becker 1, 51ö. [Antiq. Rosenthal besafs
ein Exempl.
Löro, Felix, aus Zürich, s. Lött«
Lösel, .
204
Löwe, Joh. Heinr.
Lösel, . . . Die Rostocker Uni-
versitätsbibl. besitzt von ihm im Ms.
1. Concerto di cameia per Fl. trav.
2 Y. e Vcl. 2. Concerto ä 4 ström., Fl.
trav. 2 V. e Cemb. 3. Capiiccio ä Fl.
trav. 2 V. e Vcl. o Fag.
Loesel, Johann Georg. Dlabacz
verz. einen Böhmen, der Kapell-
meister beim Fürsten von Löwen-
stein in Prag in der 1. Hälfte des
18. Jhs. Tvar und mehrere Ora-
torien schrieb, die in der Zeit von
1724 — 1745 in. Prag aufgeführt
wurden. Es ist nicht anzunehmen,
dass es derselbe wie der vorher
verz. ist.
Loesener, J . . . O . . ., geb. um
1770, war zuerst Organist an der
Marienkirche zu Salzwedelund seit
1791 (?) Konrektor am GvDma-
siura; st. in Salzwedel am 5. Febr.
1829 (Nekrolog in Lpz. Ztg. 31,
193).
Er gab 1804 Variat. f. Orchester her-
aus, 1818 Yar. f. Fag. op. 3 und Yar. f.
Hörn op. 4 (Anzeige). In Schwerin F:
Ouvertüre ä gr. orch. op. 6 ä Leips., chez
Br. & H. 16 Stb. in fol.
Lössener, Abraham, bekannt
durch
Etzliche schöne Trostsprüche aus dem
alten und neuen Testament mit 4 und
5 Stimmen. (Wittenberg) 1564. Dedic.
an den Rat der Stadt Delitzsch am 22.
Juni 1564 gez. [br. Mus: D. A. T. B.
kompl. qu4''.
Lösser, Stephan, Kapellsänger
an der Hofkapelle in Wien mit
10 Gld. monatlich von 1557—64
(Köchel 1).
Lössnitzer, Johann freors:,
1701 Kammermusiker an der Hof-
kapelle in Berlin mit 300 Thlr.
Gehalt (Schneider 52). Als Johann
Lossnitxer wird er am 11. Jan.
1677 zum Violinisten ebd. ernannt
u. St. 1706 (ib. 47j.
Low (Schubiger 2, 33 liest Lörö)^
Felix, aus Zürich. Ein Kompo-
nist des 16. Jhs., der im
Ms. 463 (97) der Stiftsbibl. in St. GaUen
mit dem Liede: Lieb mag nit lang, 3stim.
(inkompl.) vertreten ist. Allerdings kann
man im Namensverzeichnis zu Anfang der
Hds. Löro lesen, doch bei obigem Liede
Nr. 83 ist deutlich Low zu erkennen.
Löwe. Friedrieh August Leo-
pold, Bruder der Sängerin L., geb.
1777 zu Schwedt, zeichnete sich
als Tenorist aus und war an der
Wolfenbütteler Bühne angestellt,
wurde dann Direktor des Theaters
zu Lübeck, legte am 12. Mai 1809
die Direktion nieder, übernahm
aber bis 1815 die Musikdirektor-
stelle. Er starb als Ratsherr zu
Bromberg (Gerber. Stiehl schreibt:
geb. 1776).
Yon seinen Kompositionen wird eine
Operette: Die Insel der Yerführung am
1. Juni 1797 in Braunschweig aufgeführt,
eine Kantate: Das Friedensfest, Musik zu
Wilh. Teil u. a. Die B. B. besitzt das
Autograph „Prolog zur Einweihung des
Theaters zu Lübeck''. Braunschweig 21/10
1798. P. 62 BlI.
Ouvertüre und Favoritgesänge aus der
Oper Die Insel der Yerführung. Kl.-A.
Braunschwg., Magazin auf der Höhe, riufol.
38 S. [Wolfenb.
Das Friedensfest. Cantate. Text von
Kuhnhard in Lübeck. Aufgef. 14/12 1814
zu Lübeck in der Börse. Part, im Autogr.
in B. Lübeck.
Loewe, H..., bekannt durch:
3 Senates pour le Pfte. aveo de Violon
et Basse, oe, 2. Paris, Duhan & Co.
3 Stb. [B.B.
Nach dem Yerz. der Werke von Joh.
Heinr. L. müssten diese Sonaten von
ihm sein.
Löwe, Johann Heinrich, geb.
1766 zu Berlin, Schüler von Haack
als Violinist, trat 1785 öffentlich
auf. ging in Dienste des Mark-
grafen von Schwedt, später nach
I Hamburg, 1799 nach Bremen als
Yorgeiger am Liebhaber- Konzert.
Während der französischen Ge-
: waltherrsch aft ging seine Stelle
; verloren, er ging nach Bromberg,
kaufte sich eine Ziegelei und ist
I noch bis 1835 zu verfolgen (Lede-
I bur. Schilling).
Löwe, Johann Jakob.
205
Löwe, R .
Es weiden von seinen Kompositionen
Konzerte f. Violine, Sonaten, Trios u. a.
aogefülirt. Nacliweisbar sind: Deiix Duos
concertants pour 2 V. oe. 6. Offenb.,
Andre. [Mailand Cons.] — Concerto p. V.
princ. av. aec. de 2 V. 2 Hautb. Basson,
A. etB. .. oe. 1. Offenb., Andre. 10 Stb.
fol. [Wolfeub.] — Concerto ä Y. princ.
av. acc. de 2 V. 2 A. 2 Fl. 2 Cors. Vol.
et B. oe. 3. ib. 10 Stb. fol. [Wolfeub.
Löwe, Johann Jakob (auch
mit J. J. L. Y. E. gez.), geb. 1628
in Eisenacb, st. Aniang Sept. 1703
in Lüneburg in sehr dürftigen Ver-
hältnissen. 1657 nennt er sich auf
dem Titel der Tugend- und Scherz-
lieder „Fürstl. Braunschw. Lüne-
burg. Kapellmeister". 1665 nennt
er sich Job. Jacob Löwe von Eise-
nach aus Wien, geweseneu Hoch-
fürstl. Braunschw.- Wolfenb. und
hochfürstl. Sachs. Zeitzischen Ka-
pellmeister. Die Yorrede ist 1665
in Jena nnterz. Das sächs. Staats-
archiv zu Dresden berichtet noch
Einzelheiten, die nicht bekannt
sind: 1. Hans Jacob Löwe aus
"Wien wird 1652 Schütz als Schü-
ler empfohlen. 2. Joh. Jac. L. von
Eisenach, Kapellmeister, wird 1665
an den Rat zu Frankfurt a/M. em-
pfohlen. 3. Derselbe als Zeitzer
Kapellm. wird in demselben Jahre
dem Kurfürst, von Brandenburg
empfohlen. Chrysander 1, 181
sagt, er war von H. Schütz dem
Braunschweiger Hofe übersandt u.
am 24. Juni 1655 mit 300 Thlr.
Gehalt bestallt, erhielt aufserdem
für jeden Sängerknaben 52 Thlr.,
aufserdem einiges für Wäsche und
Kleidung. Die Auszahlung erfolgte
aber nicht regelmäfsig, denn im
Jahre 1 660 hatte er bereits 450 Thlr.
zu fordern, um Ostern 1663 ver-
liefs er Wolfenbüttel und ging als
Kapellmeister nach Zeitz. Seit 1682
war er Organist a/d. St. Nikolai-
und Marienkirche in Lüneburg
(Junghans 12. 39. 40. M. f. M. 14,
75). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Löwe und Julius Johannes Weiland.
Zweyer gl eichgesinnten Freunde Tugend-
vnd Schertz-Lieder, auff die jtzige neueste
Art in die Sing- und Dicht-Kun«t verfasset
durch ... In Bremen 1657 Jac. Köhler.
1 vol. fol. Part. 22 L. zu 1—3 Stirn,
mit 2 Y. Ya. u. B. [B. B. fehlt seit
Jahren. Wolfenb. Lüneburg.
Salanische Musen-Lust, Das ist: Zweyer
gleich -gesinnten Freunde, Johann Jacob
Löwens von Eisenach, und M. Martin
Kempens, aus PreulTen zu erfreulichem
Schertz . . . dienende Lieder, mit singen-
den u. klingenden Stimmen abgefasset.
Jena 1665 Joh. Jac. Bauhoffer. fol. Lebten
beide in Jena. Ist. u. mehrst. Lied, mit
Bc. und ßitorn. 40 Nrn. [Musikfr. AYien.
Synfonien, Intvaden, Gagliarden, Arien,
Balletten, Couranten, Sarabanden. Mit 3.
oder 5. Instrumenten . . . Bremen 1658
Jac. Köhler. 6 Sib. in fol. Stim. mit
1657 u. 1658 gez. 52 Nrn. [Wolfenb.
br. Mus.
J . . J . . L . . von Eisenach . . Neue
(Geistliche Concerten, mit 1. 2. 3. Stimmen
zu singen tmd 2 Y. Grund -Stimme für
die Orgel. Wulffenbüttel 1660 Joh. Büs-
marck. 1 vol. in 4". 7 Concei-te bis zu
5 Stim. [B. Kgsbg. Wolfenb. 2. Stim.
u. Y2.
Sonaten, Canzouen und Capriccen a
2 Instrum. Jena 1664. 3 Stb. 17 Nrn.
[Upsala.
Einstimmige neue Arien mit zweystim.
Eitornellen. Nrnbg. 1682 Gerhard. Yer-
lag von Joh. Hoff mann. [B. B: Y. Cemb.
u. Yiola nebst Singst, in Part.
Ms. B. Upsala in Tabulatur]}art. 1. Gu-
stafe et videte, 3 voc. 2 V. 2. 3 Sonate
ä 4, ä 5, ä 6 für 2 V. Va. Gambe oder
Yioietta, Violono e Bc. fol. in 4".
In Wolfenb. wurde um 1657 das Sing-
spiel Ameliude und eine Oper Orpheus
1659, 20. Aug. aufgefühi-t (Chrysander 1,
174. 175). Im Lüneburger Gesgb. von
1686 ist er unter obige u Buchstaben als
Komponist von 2 Chorälen zu finden.
Löwe, ß..., ein mir unbe-
kannter Komponist, von dem ich
fand
1. 12 Toustücke für die Orgel. Autogr.
in B. Lpz. 2. 2 Concerte f. V. u. Orch.
in Ed. u. Em. 3. 3 Sonaten f. Klavier,
Y. u. Ycl. in Bibl. Proske- Mettenleiter.
Er lebte jedenfalls im 18. Jh., also später
als Kudolph Löwe, der Musikveiieger.
Löwe, Rudolph.
206
Löwenstem.
Löwe, Rudolph, Musikdrucker
und Verleger in Rudolstadt, gab
heraus :
Die Hoclieiireuliche Geschichte der
Himmelfahrt Christi und Seudung des
hig. Geistes . . . mit Arien und Liedern
durchzogen, wie solche in der hochgräfl.
Schwartzburg. Rudolstädtischen Hof Ca-
pelle . . . musiciret wird. 1690. in 4".
[Für.stl. Ministerialbibl. in Sondershausen.
Löweiisterii, Mattliaeiis Ai)el-
les YOii (auch Matthaeus Leonastro
de Longueville Neapolitanus, auch
Matth. Apell von Leuen -Stern, in
1678 so gez.), geb. 20. April 1594
zu Neustadt in Oberschlesien, gest.
16. April 1648 zu Bernstadt in
Schlesien. Vor seiner Erhebung
in den Adelstand durch Kaiser
Ferdinand IL soll seine Name nach
Hoffmann „Löwe" gewesen sein.
Er war der Sohn eines Sattlers
und soll die Universität Frank-
furt a/0. besucht haben (die Ma-
trikel der Universit. verz. ihn aber
nicht), legte sich aber besonders
auf das Studium der Musik. Nach
Vollendung seiner Studien wurde
er Lehrer an der Schule zu Neu-
stadt und später in Leobschütz, wo
er auch die Kirchenmusik leitete.
Die Wirren des dreifsigjährigen
Krieges vertrieben ihn und er fand
in Berustadt eine neue Heimstätte
u. Anstellung. Die Herzöge Hein-
rich Wenzel und Karl Friedrich
von Oels-Bernstadt ernannten ihn
zum Rentmeister, Sekretär und
fiirstl. Rat. In diese Zeit fällt
auch die Erhebung in den Adel-
stand. Ferner war er Vorsteher
der Schule und Leiter der Kirchen-
musik. Trotz vieler Anfeindungen
und Verdächtigungen der Neider
wusste er sich in dauernder Gunst
zu erhalten. 1637 vermählte er
sich mit der Wittwe von Tärnau-
Kühschmalz und wurde dadurch
Besitzer des Landgutes Langenhof
bei Bernstadt. (Hugo Steinitz, Dis-
sertation, Breslau 1892. Winter-
feld 2, 92: Urteil, das Biograph,
fehlerhaft). Von seineu Komposi-
tionen sind bekannt:
Friielings- Mayen. Von dreyssig. in
einem Haulsgärtleiu auffgewachseneu, doch
etwas zu friie abgebrochenen Blumen zu-
sammen gebunden in einem Helicouischeu
Geväfs, auff begehren dargestellet, durch
Emen Liehhaber der Geistlichen Garten-
gesellschaft. 8". Löwenstern' s Wappen,
Bl. 3: Symbola, oder Gedenck Sprüche . . .
geistl. Oden, gestellet durch M. A. v. L.
Enth. 30 Gesge. zu 2—4 Stim. [B. B.
B. Br.
— Dieselben ei schienen wieder in
Geistl. Kirchen- vnd Haufs-Music . . . ver-
mehret vnd gebessert, . . . von G. Bau-
niann, Buchdrucker., in Brefslaw (1644).
[ß. Br.
— Frühlings-Mayen oder geistl. Lieder
. . . Kiel 1678. fol. herausgeg. von
J. D. Major. [B. B.
— Spätere Ausg. ohne Jahr verz. Bohn
im Breslauer Kat. p. 212 bis zur 9. Aus-
gabe. Auch in Peter Sohr's MusicaHscher
Vorschmack 1683 finden sich unter M.
Apelles Lieder.
Martin Opitz Judith auffs neu aufs-
gefertiget, worzu der vordere Theil der
Historie sampt Melodeyen auff jedwedes
Chor beygefüget von Andreas Tscher-
ningen. Rostock durch Joh. Richeln,
Ralits-Buchdr. in Verlag Joach. Wildens
Buchhdl. im Jahre 1646. kl. 4°. Text
A— G. Ten. 1. 12 Bll. T. II, 6 Bll.
Bassus 6 Bll. Bc. 4 Bll. 11 Gesge. [B.
Wagener. B. Zw. Nr. 577. B. Br.
Tscherning bez. sich als Prof. der
Poesie und Longueville, resp. Löwenstern
ist der Komponist, wie sich aus der Dedic.
ergiebt. Die Stimmbücher tragen den Titel:
Chore so bey dieser Tragedien (Juditli
von M. Opitz) sollen inserirt wei'den, in
3 Stim. sampt einem Bc. von Matthaeo
Leonastro cl. Longueville Neapolitano.
Rostock 1646 Joach. Wilde.
Mss. in B. Br: 7 lat. Gesge., 22 geistl.
deutsche von 4 — 8 und mehr Stim., einige
auch mit Instrum., siehe den Kat.
Ms. B. B. Ms. Peitsch, Part. Z 110 mit
Apelles gez. Fol. 244: Öi bona suscepi-
mus, 2. p. Ich bin nackend, Concerto
6 voc. — W98 Nr. 1447: 34 geistl. Me-
lodien f. 1—4 Stim. in.P.
Ms. B. Liegnitz: Herr, hebe an zu
segnen, 4 voc.
5 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
Logi.
207
Logier.
Logi, Graf TOii, ein vortreff-
licher Lautenist und Komponist.
Mattheson 1,171 sa<;'t noch „Violin-
spieler, der 1721 älter als 80 Jahre
starb''. Dlabacz nennt ihn Losi
oder Losfj und Fetis behauptet,
Logi wäre falscli. Aber alle älte-
ren Autoren, wie auch Le Sage de
Richee nennen ihn Graf Logi und
ich glaube, dass Dlabacz irrt, denn
er führt Baron, Walther und Ger-
ber als Quelle an, die sämtlich
Logi schreiben. Nach Kuhnau's
Briefe im Mattheson 3, 237 hielt
er sich 1697 in Leipzig auf. Dla-
bacz schreibt: er war 1638 in
Böhmen geboren und 1721 in
Prag gestorben, sein Einkoramen
betrug jährlich 80 000 Gld. Er
befand sich oft auf Reisen. Auch
wird von Stolzel berichtet, dass er
1715 in Leipzig mit ihm verkehrt
und musiciert habe (Gerber 1).
Von seinen Kompositionen lässt sich
bis jetzt eine Courante extraordinaire in
Le Sage de Eichee's Cabinet der Lauten
1695 nachweisen und eine Lautenpiece
in einem Ms. zu Kremsmünster, Lauten-
buch Nr. VI kl. qii8" aus der 2ten Hälfte
des 17. Jhs., gegen 300 Lautenstücke ent-
haltend. Die Piece ist mit Monseur le
Comte Logio gez., dennoch schreibt der
Kat. Lost oder Losy.
Im Ms. 17 706 und 18761 wird er
„Comte Logis de Vienne en Austriebe"
genannt und 1 Gigue, 1 Chacoune und eine
Suite von 11 Sätzen mitgeteilt. [Hof b. Wien.
Logier, Johauu Bernhard,
geb. 1780 zu Kaiserslautern in
der Pfalz, gest. 27. Juli 1846 zu
Dublin in Irland. (Pougin sagt,
er ist geb. den 9. Febr. 1777 zu
Kassel u. nicht zu Kaiserslautern.)
Verlor seine Eltern in jungen
Jahren, wurde von einem Eng-
länder nach Irland genommen,
bildete sich zam Flötisten aus,
trat als Oboist in ein irländisches
Regiment, gab Klavierunterricht
und wurde Organist zu Westport.
Um die Haltung der Finger und
des Armes beim Klavierspielen zu
regeln, erfand er den Chiroplast u.
Manuductor und führte seine Schü-
ler zugleich in die Harmonieleiire
ein. Er begründete sein System
nicht auf den Generalbass, son-
dern auf die Naturharraonie des
Hornes, ist also der Begründer
unserer modernen Harmonielehre,
die Marx auf Logier fufsend weiter
ausbildete. L. errichtete darauf
ein Klavierinstitut, welches auf
gemeinsamen Unterricht begründet
war und zwar safs ein Schüler
abwechselnd am Klavier, während
die anderen Schüler nur auf Pappe
gemalte Klaviaturen vor sich hatten.
L. erreichte damit solche Erfolge,
dass sie weltbekannt wurden und
selbst die preufsische Regierung
Franz Stöpel nach England sandte,
um sich von der Brauchbarkeit
der Methode zu überzeugen. Auf
Stöpel's Empfehlung berief der
Minister L. nach Berlin, um hier
ein ähnliches Institut zu errichten
und zugleich eine Anzahl Musik-
lehrer in seiner Methode zu unter-
richten. So viel Staub die Sache
anfänglich aufwirbelte, sobald ver-
schwand sie wieder. L. verliefs
ganz plötzlich Berlin, der Grund
ist unbekannt, Marx sagt nur ge-
legentlich: man hat dem Manne
grofses Unrecht zugefügt. L. ging
wieder nach Irland, resp. Dublin,
doch ist über seine Thätigkeit
nichts weiter bekannt (Stephen).
Ueber Stoepel's unredliche Hand-
lungen siehe die AUg. d. Biogr.
Schilling über Logier und dessen
Verdienste. Grove bringt einige
Daten. Seine Werke sind folgende:
1. Lehrbücher:
The first (and sec.) companion to the
royal patent Chiroplast, or Haud Director
on the pfte. s. 1. fol. [Glasgow. Mu-
sikfr. Wien. br. Mus,
Logier.
208
Logier.
— 5. Ausg. London, fol. u. 19. Ausg.
Lond. 1867. fol. [br. Mus.
An explanation aud description of the
royal patent Chiro])last, or handdirector
to pfte. . . London, Clementi. 4*^. [Glas-
gow, br. Mus.
An exposition of the niusical System
of Mr. L.; with strictures on bis chiro-
plast ... By a committee of professors
in London. Lond. 1818 Budd & Calkin.
8«. [Brüssel, br. Mus.
General observations upon music, and
remarks ou Mr. L.'s System of niusical
education; with an appendix . . . Edin-
burgh 1817 Purdie. 8" mit Musiktafeln.
[Brüssel. Glasgow.
Strictures on Mr. L.'s System of musi-
cal education. By H. de Monti. Glascow
1817 Turnbull & Monti. 8". [Brüssel.
Additional appendix to general obser-
vations upon music, and remarks on Mr.
L.'s System of mus. education; in which
IS coutaiued letters from Messrs. Clementi,
Gramer . . . Edinburgh 1817 Purdie. 8".
9 S. [Brüssel.
A refutation of the fallacies aud mis
reprcsentations contaiued in a pamphlet
entitled „An exposition of the mus. syst.
. . . published by a committee of professors
in London. Bv J. B. Logier. London
1818 Hunter. "8". [Bi'üssel. Glasgow.
B. B. nebst einer 2. Ausgabe in gleichem
Jahre.
An autheutic account of the examina-
tion of pupils, iustructed in the new
svstem of musical . . . Lond. 1818 Hunter.
[B. B. Brüssel. Oxford Bodl.
A Short account of the progi'ess of . . .
svstem. Lond. 1824 Hunter. [B. B.
B. Lpz.
A System of the science of music &
practica! comitosition. Lond. 1827. 4".
[br. Mus. Glasgow.
— vermehrte Ausg. bis zu 8 Thlen.
Lond. (1843). 4». [br. Mus. Amst.
— System der Musik-AVissenschaft und
der praktischen Composition mit Inbegriff
dessen, was gewöhnlich unter dem Aus-
drucke General-BaTs verstanden wird. Ber-
lin 1827 Logier (sein Bruder. Übersetzt
von A. B. Mai-x). 4" mit L.'s Portr. [B. B.
Dresd. Musikfr.Wien. Dresd. Mus. Frei-
sing. B. Lpz.
— Nachträgliche Sammlung von Auf-
gaben. Berlin 1829 Wilh. Logier. [B. B.
Dresd. Proske. Musikfr. "Wien.
— Lehrbuch der musikalischen Com-
position. Auszug a/d. System (von Frau
ton Schocli). Berlin 1827 Logier. [B. B.
Dresd. B. M.
— System der Musikwissenschaft. Aus
dem Englischen von Stoepel. Buch 1.
Berlin, fol. [B. B.
System der Musikwissenschaft und des
musikalischen Unterrichtes. Anleitung
zum Pianofortespiel. Aus dem Englischen
übersetzt. Buch I— III mit 1 Heft Stu-
dien, s. 1. [Musikfr, Wien.
— Neue vom Verfasser selbst berichtigte
Auflage. Berlin, Logier. 4". [Dresd. Mus.
Nouveau Systeme d'enseiguement musi-
cal ou traite de composition, par J. B.
Logier. Paiis, Schlesinger, fol. [Brüssel.
A manual, chiefly for preceptors . . .
ex hibiting the peculiar method of teach-
tiiig the art & science of music. Lond.
1828. 4". [Glasgow, br. Mus.
L.'s theoretical and practical study for
the Pfte. comprising a series of composi-
tious selected fronr the most classical
works ancieut and modern. Lond., Green,
fol. Euth. unter anderem von Corelli
2 Konzerte. Händel Ouvertüre zu Esther.
Jos. Haydn Allegro u. Andante. [Glas-
gow 14 Hefte. Musikfr.Wien Heft 1—10
u. 12. br. Mus. Heft 1.
Logier's Thorough Bass a second series
of theoretical and practical study for the
pfte. . . s. 1. et a. [Musikfr. Wien.
Anweisung zum Unterricht im Clavier-
spiel und der musikal. Composition nach
seiner Methode . . . Aus dem Englischen
übersetzt. Berlin 1829 Wilh. Logier. 40.
71 S. Text, 59 S. Musik. [B. B. B. M.
Dresd. Mus.
Prospectus of the musical academy of
Messrs. Logier, Webbe & Kalkbrenner,
established ou M. L.'s new System of
musical education . . . Lond., M'Creery
printei-. 4^. 3 S. [Brüssel.
Sequel to the first (aud sec.) companion
. . . being a successiou uf progressive les-
sons, grouuded upon the harmonies of the
eaily easy lessons in that work, so as to
be played with them in coucert. Lond.,
Green, fol. [br. Mus. R. C. of Mus.
Bearbeitunpcu, Beurteilun2,eu und Neu-
ausgaben von L.'s System gaben heraus:
William Ayrlon 1818. — J. Eager: A brief.
— Erdmann: Die hohe Wichtigkeit. —
Exposition. — Girschner. — ligner. —
Kollmanu. — Monti. — Observations. —
Prospectus. [B. B.
Im Kat. der Kgl. Bibl. Brüssel sind
von 6319—6328 Werke über L.'s System
verz. 1818—1830.
2. Kompositionen:
Fai'ewell, sweet maid. A glee for 4 v.
Dublin, ful. [br. Mus.
Logroscino.
Believe me, I never can rove (Sons).
Lond. fol. [br. Mus.
The jubilee ode. Ms. P. fol. [Glasgow.
bnau Boroihma. The overtiire & iiiusic
m the Melo Drama . . . (KJ.-A.) Dublin,
fol. [br. Mus.
Gr. Concerto for the pfte. with a füll
orch. op. 13. Lond. (1816) fol. fbr. Mus.
Musikfr. T\^ien.
Sonata for the pfte. with the Fl. & Ycl.
Lond. fol. [br. Mus. Musikfr. AVien.
Trio for 3 performei-s on 2 pfte. op. 17.
Lond. fol. [Musikfr. Wien. br. Mus. Nr. 2.
— Trio pour 6 mains et 2 pfte. Nr. 2
Oe. 17. Berlin, Logier. [B.Kgsbo-
Etudes Nr. 1—5 im Ms. S. 513. [B.
Kgsbg.
Sonata in B. for pfte. fl. u. Vcl. op 7
London. [Musüfr. Wien.
Sonata for the pfte. with a fl. op. 8
Lond. fol. [br. Mus.
A favorite Sonata for the pfte. op 10
Dublin, fol. [br. Mus.
2 military Divertissements for the pfte
with a Pedal harp. Dublin, fol. [br.Mus.
An Introduction, Fugue & 2 Canons.
A Duet for 2 performers on the pfte.
op. 18. Lond., Clementi & Co. fol. [B B
br.Mus. Musikfr. AVien.
Das br. Mus. und die Musikfr. in Wien
besitzen noch Mehreres f. Pfte. zu 2 und
4 Händen.
LogTosciiio, Xieola, geb. 1700
zu Neapel, gest. ebd. 1763. Schü-
ler des Conservatorio di Loreto
unter Durante, ti'at als Opernkom-
ponist und Rivale Picciuni's auf;
1747 ging er nach Palermo, wo
er zum Lehrer am Conservatorio
Figliuoli dispersi ernannt wurde,
später kehrte er nach Neapel zu-
rück und lebte zurückgezogen.
Seine Opern verz. Florimo 2, 323.
In B. Neapel befinden sich von ihm
im Ms. 1. Stabat mater in Es per S o
Contralto, c. V. e B. 1760. 2. ein an-
deres m Gm. per 2 voci c. V. Va. e B.
3. Dammi sta bella mano, Duetto c piü
stromeuti. 4. Preudi o caro, Quintetto
c. piu sti-um. Mss.
In B. Neapel Turchini: Ecco I'Ara.
ecco il Nume, Cantata di Sopr. c. V. e Va
Im br. Mus. Ms. 35'J italienische Arien
und Duette in P.
Im Consei-v. zu Mailand im Ms 12
Arien mit Quariettbegltg.
In Cambridge FW. Ms. 105 ein Ter-
Rob. Eitnei's Quollen-Loxikon. Bd. 6.
209
Lohier.
zett: Lare che sento a 3 voc. und Ms.
149 eine Sonata, 1 movement in Bd.
Lohelius, Johann, siehe Oel-
sehle^el.
Lohet, Ludwig, wahrscheinlich
mit Sigmund resp. Simon verwandt;
er war um 1608 Organist an der
Hofkapelle in Stuttgart. In den
Akten wird er als ein „fürtreff-
licher Organist" bez. Er starb
11. Jan. 1617 (Sittard 2, 40. 43).
Lohet, Simon (im Sittard 2
auch Sigmund genannt), wird mit
„Archi-Musicus der Republik Nürn-
berg'^ bez. Er wurde am 14. Sept.
1571 als Hoforganist in Stuttgart
angestellt und bis 1611 erwähnt.
Woltz bez. ihn 1617 als einen
Verstorbenen und teilt in seinem
Tabulaturbuche von 1617 20 Fugen f.
Klavier unter Nr. 51 — 70 mit, Nr. 71
folgt eine Canzone und Nr. 72 73 zwei
arrangierte Gesge. Eitter bespricht seine
Leistungen S. 109 u. teilt unter Nr. 68—72
Tousätze mit. — In B. 31. Ms. 26'^ sechs
Orgelsätze (M. f. M. 31, 8 (75).
Lohfeier, Friedrieh Joseph
(die Lexika schreiben Lofeler, Jos.
Friedr.), geb. 20. Juli 1766; ein
Bauverwalter zu Sulzbach, hat
sich durch Sinfonien, Kirchenkom-
positionen u. kleinere Piecen be-
kannt gemacht.
Gedruckt wurden nach Gerber 2: 12
Variat. in D. f. Pfte. Nrnbg. 1801
Winterschmidt, fol.
Nachweisbar ist im Ms. 23 der Egl.
Musikalien -Samlg. in Dresden: Sinfonie
\-n?.J- - ^^- - ^^'^'^' - Hörner und B.
1792. qufol.
Lohfing-, J. .. A. .., bekannt
durch eine
Kantate bei der Gedächtnissfeier der
Verstorbenen. Ms. P. Zeit unbekannt.
[Berhu K. H.
Lohial, siehe Loyal.
Loliier, ...
In der Kgl. Bibl. iu Brüssel fds. Fetis
Nr. 3114 ein Dictionnaire de musique
von Rousseau, Paris 1768, enthält zahl-
reiche hds. Verbesseiiingen und Zusätze
von obigem sonst unbekannten Autor.
14
Lohr.
210
Loiseau de Persuis.
Lohr, Michael, geb. 23. Sept.
1591 zLi Marienberg in Sachsen
(Kirchenbuch), gest. 17. Febr. 1654
zu Dresden. Schüler der Kreuz- |
schule in Dresden, verliefs dieselbe
1615 und erhielt bald darauf das
Kantorat zu Rochlitz; von hier
wurde er am 24. Mai 1625 zum
Kantor an die Kreuzschule in
Dresden berufen; noch kurz vor
der Berufung wurde das Kantorat
auf die 4. Stelle herabgesetzt,
während es bis dahin die 3. Stelle
unter den Lehrern einnahm. Unter
seiner Leitung kamen den Akten
zufolge keine Reibungen, Klagen
und Störungen vor, die bei den
übrigen Kantoren stets eine Qnelle
des Missvergnügens waren (Vier-
tel]. 10, 299 auf Dokumente fufsend
nebst Bibliogr., die zum Teil von
mir herrührt):
Newe teutzsche Kirchen Gesänge so
nicht allein zusingeu. sondern auch auff
allerhand Instrumenten . . . zugehrauchen,
sampt einem Bc. mit 7 u. 8 Stim. . . .
Freybergk 1629 G. Hoffmau. 9 Stb. 4».
15 Gesge. [B. B. Musikfr. Wien. B Lpz.
fehlt T2. Bc. B. P. jetzt Dresd : fehlt
T2. C. inkompl. Brüssel 3 Stb. br. Mus.
fehlt Bc. Musikfr. Wien kompl.
— Ander Theil Newer teutzscher vnd
lateinischer Kirchen Gesänge ynd Con-
certen . . . sampt Bc. mit 5. 6 vnd 8 Stnn.
Drelsden 1637 Wolff Seyffert. 9 Stb. 4«.
24 Gesge. [ß. B. Kamenz 8 Stb. Dresd.
(Pirna) fehlt T 2. B. Lpz. fehlt T 2. Bc.
Kathar. Kirche in Danzig fehlen Gl. 2.
Musikfr. Wien kompl. br. Mus : C 2. T 1. 2.
A2. Bl. Bc.
Mss. B. B. Peitsch ZI 10 Pait fol. 634:
Herr, wenn ich nur dich habe 8 voc. —
Z40,' 9 Stb. Nr. 17. Ich hab mich Gott
ergeben. Nr. 29 , Mein Trost und Hülf.
Nr. 30, Unser Wandel ist. Nr. 122,
Haben wir das Gute empfangen 8 voc.
Bibl. Dresden (aus Schellenberg). 1.
Ach bleib bey uns Herr J. Chr. 8 voc.
Nr. 14. Herr wer wird wohnen 8 voc,
in Nr. 23, u. mehrere unvollständige Mo-
tetten.
In B. Zw. Ms. 51, drei inkompl. Gesge.
(fehlt Altus 2): Eins bitt ich vom Herrn
8 V. Nr. 1. Herr wenn ich nur dich habe.
Nr. 75. Unser Wandel ist im Himmel,
8 voc. Nr. 83.
Lohse, Hieronymiis Hinrich
junior u. Joachim waren von 1712
bis 1724 Ratsmusikanten in Ham-
burg (Sittard 1, 22).
Loihl, Benedikt Aiiselm, ehe-
maliger Kapitular des aufgelösten
Klosters Niederaltaich , darauf
Pfarrer iu Aicha an der Donau
(Titel), gab heraus:
Kirchenlieder auf alle Festtage . . . zum
Gebrauche in Landkirchen . . . für 2 und
3 Singstimmen und Orgel. 1. 2. Theil.
Augsburg u. Stadtamhof bey J. M. Daisen-
berger, Buchhdler. fol. 8 S. und 3 Stb.
— 12 S. u. 3 Stb. [Musikfr. Wien.
Eine Jahreszahl fehlt, doch gehört der
Druck sicher dem 18. Jh. an. Von
Daisenberger fand ich einen Druck vom
Jahre 1802.
Loimere, Jeau de, als „Ludi
magister" 1563 an der Kirche St.
Martin zu Ypres verzeichnet. Strae-
ten 2, 254 glaubt, dass er die
geistlichen Dramen (Misterien)
leitete.
Loise, ... de. Pougin verz.
ihn unter De und bez. ihn um
1792 als Komponisten der Oper
Agnes de Chatillon ou le Siege de St.-
Jean d'Acre, en 3 actes, repres. au theätie
Louvois le 12 mai 1792.
Loiseau de Persuis, Jean-^
Nicolas, der Vater des Louis-Luc,
war um 1759 Kapellmeister zu
Avignou und später a/d. Kathe-
drale zu Metz.
Er komponierte mit Davesne gemein-
sam die Oratorien le Passage de la mer
rouge, aufgeführt am 24. Mai 1759 und
später la Conquete de Jericho. Fetis
schreibt das erstere fälschlich dem Sohne
zu und setzt es erst 1787 an (Brenet, Les
Concerts en France, 1900 p. 258).
Loiseau de Persuis, Louis-
Luc, (Fetis unter Persuis), geb.
4. Juli 1769 zu Metz (nach Bogin),
wo sein Vater Musikdirektor an
der Kathedrale war, gest. 20. Dez.
1819 zu Paris. Er bildete sich
zum Violinisten aus, war anfäng-
Loiseau de Persuis.
211
Lolini.
lieh Lehrer zu Avignon, ging 1787
nacli Paris und trat im Concert
spirituel auf; 1790 wurde er erster
Violinist im Orchester des Theaters
Montansier und 1793 a/d. grofsen
Oper. 1804 übernahm er daselbst
die Gesangsklasse, 1810 wurde er
an Rey's Stelle Orchesterdirigent,
1814 Inspektor general u. brachte
mehrere Opern auf die Bühne,
1817 am 1. April Direktor der
Oper. Am Conservatoire war er
Professor der 1. Klasse. Fetis
führt noch einige Aemter unter
Napolean an. Begin veröffentlichte
in der Biographie de la Moselle,
Bd. 3 p. 456 eine Lebensskizze.
Von seinen Opern werden 20 an-
geführt. Nachweisbar sind davon
La belle dorraante (Der Zauberscblaf)
Ballet eu 2 actes . . . par P. et Oyroivetz.
Vieüiie, Bureau de musique des theätres
inii)er. qufol. [Dresd. Mus. br. Mus.
Le Carnaval de Veoise ou la constance
a Tepreuve, Ball. pant. eu 2 act, mus.
p. P. et Kreutxer (22/2 1816). Ms. P.
2 voll. [Paris l'opera.
Les dieux rivaux ou les fetes de Cy-
there, Op. -ballet en 1 acte, mus. p. Spon-
tini, P., Berton et Kreutzer (21/6 1816).
Ms. P. [Paris Fopera.
L'epreuve villageoise, Ballet-pantomime
en 2 act., mus. de P. (d'apres Gretry)
;4/4 1815. Ms. P. [Paris l'opera.
Fauny Morna, op. in 3 atti. Ms. P.
1799. [Musikfr. Wien. C. P.
L'heureux retour, Ballet en 1 acte,
mus. par P., Berton, Kreutzer (25/7
1815). Ms. P. [Paris l'opera.
L'inauguratioQ du temple de la victoire,
Interniede mele de chants et de danses,
mus. de Le Sueur et Persuis (Paris 2 1
1807). Ms. P. [Paris l'opera.
Jerusalem delivree, opera en 5 act.
(15/9 1812). Ms. P. 5 voll. 4«. [Paris
l'opera, 3. Akt inkompl. (wurde 38 mal
gegeben). B.B. Musikfr. Wien. Briissel
Cons. Darmst: Das befreite Jemsalem.
Er wird hier Orchesterdirigent der Ksl.
Kapelle zu Paris genannt.
Leonidas ou les Spartiates, op. en 3
actes, mus. des citoyens Persuis et Ores-
wM (Paris 15/81799). Ms. P. [Paris Fopera.
Nina ou La folle par amour, Ballet-
pantomime en 2 act., mus. de Persuis
(d'apres Dalaijrac). 23/11 1813. Ms. P.
2 voll. 40. [Paris l'opera.
— Nina. Six airs fav. du ballet . . .
arrang. p. le pfte. par A. Piccini. Vienne
qufol. [br. Mus. Proske-M.
Le retour d'Ulysse, Ballet heroique en
3 act. (27/2 1807). Ms. P. 3 voll. 4».
[Paris l'opera.
Le triumphe de Trajan, Tragedie lyri-
que en 3 act., mus. de Persuis et Le
Sueur, (23/10 1807). Ms. P. 3 voU. 40.
[Paris l'opera.
Chant frangais (f. Gesg. u. Orch.) und
Vive le roi, vive la France ! 12/7 1825 (?).
Ms. P. [Paris Fopera.
Ein Brief von 1817 in La Mara 1,
348. Lpz. Ztg. 22, 4 ff. bringt einige
Mitteilungen über ihn, wie in anderen
Bden. Urteile über seine Kompositionen.
Loisel, Jean, geb. zu Hesdin
(Artois), trat in den Orden der
Prämonstratenser u. war um 1646
Phonascus (Sangmeister) an St.
Michel zu Antwerpen (Titel). Fetis
sagt: er lebte im Kloster St. Nor-
bert in Belgien in Ninove. Strae-
ten 1, 52 führt das Werk an:
Suroulus olivae, notis nnisicis concer-
tantibus et pacificis 6 voc. vel instrum. . .
Op. 2. Antverp. 1646 Phalese Tenor
in 40. 28 S. mit 21 Gesg. [Kgl. Archiv
von Belgien in Brüssel in einem Packet
Brochüren des 18. Jhs.] Straeten druckt
Titel, Dedic. u. Reg. ab. In einem ge-
druckten Kat. fand er noch eiu op. 3.
S. 54 giebt er obige Notiz aus Fetis und
fügt hinzu von 1644—49. AuTserdem
verz. er Cantiones natalitiae seu laudes
B. Mariae 4, 5 et plurib. voc. Gandavi
1651. 40. — In Gaesdonck befindet sich
die Vox 2. u. 3. von Motetta sacra. Antv.
1649 Phalese.
Loisel, Jean - Frederic , lebte
um 1780 als Violinist zu Paris u.
starb in jungen Jahren. Fetis
verz. von ihm 6 Quartette und 3
Concerte op. 1 u. 2.
Loiset (Loyset), siehe Pieton.
Lokenburg-, wie ihn Fetis verz.,
siehe Lockenburg'.
Loli, Luigi Bichi, siehe Lolli.
Lolini, Pietro, ein Komponist
des 16. Jhs., von dem sich ein
Druck im Dome zu Mailand be-
findet:
14*
Lolli, Antonio.
212
Lolli, Antonio.
Missa super Christus resurgens und
Missa SU]). Beatus vir, Chorbuch des 16.
Jhs., Titelbl. fehlt, fol. Aulserdem sind
in dem Codex noch enthalten : Pakstrina. s
Messe Papae Marcelli und Jac. Oastoldi's
Missa sup. Ne timeas Maria.
Lolli, Antonio, berühmter Yio-
linist, ein schöner aber flatterhafter
Mann, wie ihn die Lpz. Ztg. 1. Bd.
Sp. 578 LI. 609 schildert. Geb. zu
Bergamo zwischen 1728 and 1733;
sogar 17-40 zu Venedig giebt die
Lpz. Ztg. an, gest. zu Palermo 1802.
Dass das Geburtsjahr 1740 falsch
ist, beweist seine erste Anstellung
in der Hofkapelle in Stuttgart, denn
dort nennen ihn die Akten schon
1755 als 1. Violinisten, vielleicht
schon als Konzertmeister, denn
weder Anstellungsdatum noch sein
Gehalt und Titel sind in den Akten
aufgezeichnet. Sittard 3, 55 ff.
bringt ihn öfter, doch immer nur
kurz als Mitglied genannt und unter
Jomelli dienend; 1769 ist er mit
Konzertmeister bez. 1770 dient
schon sein Sohn im Orchester
(Sittard 3, 137). Am 29/7 ]774
entliefs der Herzog aus Sparsam-
keitsrücksichton die meisten Mit-
glieder der Kapelle. Man kann
nur mutmafsen, dass L. darunter
war. Die Lpz. Ztg. berichtet, dass
er und seine Frau, die als Schau-
spielerin wirkte, 4000 Thlr. be-
zogen, doch ist der ganze dortige
Bericht wenig wert, also auch diese
Angabe mit Vorsicht aufzunehmen.
h. wechselte nun oft mit den
Stellungen. Eine wahrheitsgetreue
Keihenfolge wird sich wohl nie
mehr feststellen lassen. Fetis lässt
ihn gegen 1773 (sie?) nach Peters-
burg gehen. Dittersdorf berichtet
in seiner Selbstbiographie (214),
dass L. nach dreijährigem Aufent-
halte in Petersburg, mit einem
Gehalt von 4000 Eubel, nach
Deutschland zurückkehrte und den
Fürstbischof in Johannisberg, wo
Dittersdorf lebte, besuchte. Dit-
tersdorf war seit etwa 1770 in
dieser Stellung und verlor sie erst
1795. S. 219 teilt er noch be-
sonders mit, dass L. nicht Avieder
nach Petersburg zurückkehre, da
er das Klima nicht vertrage. Pohl
2, 370 schreibt: L. trat 1785 in
London als Violinvirtuose auf. Um
1779 soll er nach Fetis in Paris
gelebt haben, dann ging er nach
Spanien. Nach Abt Bertini's Aus-
sage gab er 1793 in Palermo im
Theater ein Konzert. Fetis lässt
ihn ferner in London, Italien, Ber-
lin (1791), Kopenhagen, Neapel
1796 leben, schliefslich wieder in
Palermo, wo er starb. Eine charak-
teristische Schilderung seiner Per-
sönlichkeit und seines Spiels giebt
Gramer 2. Jahrg. 2. Hälfte S. 902,
die Hanslick S. 107 wieder ab-
druckt. Gramer bezeichnet ihn
mehr als einen „Tausendkünstler'',
wie als wahren Künstler. Ditters-
dorf bezeichnet ihn als einen
schönen und gesellschaftlich ge-
wandten Mann, dessen Technik
bewundernswert war. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar :
Op. 1. Sei Sonate k Violine solo col
Basso. Ded. a Brancaccio conte di Lau-
raguais. Amsterd., Hummel. 2 Stb. Fetis
bez. es mit der Jahreszahl 1760. [B. B.
B. Wagener. B. M. im Ms.
— 6 Solos for a V. with a Th. B.
op. 1. London, qufol. br. Mus.
— Sei Sonate a V . . . opera 1. Grave
par Mme. Oger. Paris, Le Menü (1760?).
[Briissel Cons. Musikfr. Wien, Ausg. mir
nicht bekannt. Ebenso im Conserv. zu
Paris.
Op. 2. Sei Sonate ä V. e B. Ded.
Jonas Witsen ä Amsterdam. Amsterd.,
Hummel. 2 Stb. [B. B. B. Wagener.
Dresd. Mus. br. Mus. Musikfr. AVien.
Hiernach muss sich L. zur Zeit in
Amsterdam aufgehalten haben.
Op. 3. Cinq Sonates et un Divertisse-
ment a V. & B. Amsterd. et Berlin,
J. J. Hummel. 2 Stb. fol. [B. B. B.
Lolli, Antonio.
213
Loilier.
Wagen er. Musikfr. "Wien. Schwerin F.
in Part. fol.
— Oeuvre 3. Six Sonate a V. solo
col B. Paris, La Chevardiere. fol.
[Dresd. Mus. br. Mus.
Fraglich ob dies dieselben Sonaten sind.
Oe. 5. 6 Sonates p. Y. av. Bc. Paris,
Menü. [Brüssel Cons. Musikfr. Wien.
— 6 Son. pour le V. et B. Paris,
Le Duc. fol. [br. Mus.
Oe. 9. 6 Sonates p. Violon solo. Paris,
Sieber. fol. [br. Mus.
In Alard's Samlwk. die 6. Sonate daraus
abgedruckt.
Oe. 10. 6 Sonates p. V. et B. Paris,
Sieber. fol, [besafs einst Leo Liepm.
L'Ecole du Violon en quatuor. Ded.
au Prince de Potemkiu etc. Violino I. IL
Alto et Basso. Berlin et Ainst., J. J.
Hummel. 4 Stb. fol. [B. B. B. Wa-
gener. Proske-M. Paris Cons., Ausg.
fraglich.
— Ausg. von Andre. [B. B.
— Ausg. mit op. 7 ohne Ort. [br. Mus.
— Ausg. als op. 9 ä Mannheim, J. M.
Goetz, 4 Stb. [Schwerin F.
— Ausg. von Porro: L'art du V., ou
Etüde pour apprendre ä jouer et ä se
perfect. . . . Oeuv. posth. Paris, Porro.
4 Stb. fol. [besafs einst Leo Liepm.
Coucerto f. V. mit 2 V. Va. u. B.
P. Ms. [B. M. B. Br. in Stb., Ms. Brüs-
sel Cons. Ms. in Stb.
Deux concertos p. V. principal. Paris.
[Paris Nat.
6 Sonates p. le V. et B. Grave Hu-
bert5\ Paris, Huberty, P. fol. [B. M.
Duo tres facile et curieux pour 2 V.
Mayence, Schott fils. 1 Bl. fol. [B.
Wagener.
6 Sonates im Ms. in Stb. [Bräss. Cons.
2 Sonate p. il V. solo c. B. Ms. [B.
Lpz.
Ms. Bibl. Mailand Cons: Trentasei (36)
Capricci per Violino.
In Deldevez Samlwk. 2 Sätze aus op. 3
(Eitner 2).
Fetis' Verz. seiner Werke lautet fast
durchweg anders, worauf er es begrän-
det, verschweigt er.
Rangoni (J. ß.) gab heraus: Saggio sul
gusto della musica, col carattere di tre
celebri suonatori di V. Nardini, Lolli e
Pugnani. Dvorno 1790. 8°. [Musikfr.
Wien.
In der Akademie filarm. zu Bologna
befinden sich 4 Briefe an Fat. Martini
vom Jahre 17,58 im Autogr.
Lolli, Filippo. Gerber 2 sagt
in vorsichtiger Weise, wahrschein-
lich Filippo, der Sohn des Antonio,
der sich 1792 als Knabe von
8 Jahren zu Berlin und Kopen-
hagen als Violoncellist hören liefs.
1794 war er in Wien, 1799 er-
schienen bei Artaria 12 Variationen
f. Vcl. mit ß., als op. 2, die mut-
mafslich von ihm sind. Fetis druckt
den Artikel ab, macht aus 8 Jahren
18 Jahre und lässt ihn 1773 in
Stuttgart geboren sein. In Caen
lebte 1822 ein Violoncellist M. Lolli
und glaubt Fetis, dass dies mög-
licherweise der obige sei. Das M.
kann nur Monsieur bedeuten. Sit-
tard 3, 137 verz. aber schon in
den Jahren 1770/71 einen Sohn
L.'s, der im Stuttgarter Orchester
mitwirkte; das Instrument ist nicht
angegeben. Wenn obige Angaben
von Gerber richtig sind, so muss
Filippo ein jüngerer Sohn Antonio's
sein.
Lolli, GrioseflFo Maria, aus Bo-
logna, Tenorist am Salzburger erz-
bischöfll. Hofe von 1724 — 1743,
dann Vicekapellmeister u. Gesang-
lehrer der Alumnen von 1744 bis
1762. Am 28/2 1763 wurde er
erster Kapellmeister und st. 1778
(Peregrinus 94. 168. Jahn 1, 429.
2, 307).
Lolli (Loli), Liii^i Bielii, lebte
am Ende des 18. Jhs. und scheint
ein Violoncellist gewesen zu sein.
Bekannt sind von ihm
12 Variazioni per il Vcl. solo e Viola,
composte dal Sigr. Luigi Bichi Loli per
Uso d'Hmilton. Vienna, Traeg. [Dresd.
Schwerin F.
3 easv Divertimentos for Vcl. & B.
London c. 1800. fol. [br. Mus.
Loilier, M . . . soll sich nach
dem Bologner Kataloge in dem
Samlwk. Ant. Gardane's von 1543 a,
Ausg. von 1553 ein Tonsatz befinden. In
1543a steht aber Sohicr. Es ist fragUch,
ob der Katalog von Bologna 2, 34ö den
Namen richtig gelesen hat.
LoUiet.
214
Lommatsch.
Lolliet (Loelliet), Jacques, siehe
Loeillet.
Lomakiii, 0 . . ., Lebenszeit un-
bekannt, ist in
B. Dresden, Ms. B 1249 (neuere Kopie)
mit den Gesgen. vertreten: Nr. 53, Salve
reg. 4 voc. Nr. 55, Adoramus 4 v.
Nr. 56, Cor mundum 4 voc.
Lomazzo, (xiovanni Andrea
da, den 17. Okt. 1462 zum Orga-
nisten am Dome zu Mailand ge-
wählt (Muoni 25).
Lombardi, Pier Francesco,
städtischer Musiker in Lucca vom
14/3 1710 bis zu seinem Tode am
27/6 1732 mit 2,45 sc. mouatl.
Gehalt. 1715 wurde sein Ora-
torium
„La morie di Sisara'' in Lncca auf-
geführt (Nerici 210. 314. S. 331 schreibt
er: die Bibl. Puccini's besitzt von Crio. (?)
Franc. L. 4 Can taten f. 1 St., sign. 00. I).
Lombardi, Prospero, aus Pie-
raont, Contrabassist an der Kapelle
zu Turin von 1773- 1785 mit 500
Lire Gehalt (Ricordi 1891, 457).
Lonibardini, Antonio, aus Mon-
taguana. 1689 wurde zu Venedig
seine Oper ,,I1 trionfo d'amore e
di Marte", Text von Balli, auf-
geführt.
Lombardini, Maddalena, ver-
heiratete di Simon^ Schülerin Tar-
tini's als Violinistin, trat aber
auch als Sängerin auf. In Italien
schwang sie sich bis zur Rivalin
Nardiui's empor, auch in Paris
trat sie auf. Von 1774 ab war
sie an der Pariser Oper als Sänge-
rin engagiert und von 1782 an der
Dresdner Oper (Wasielewski 1).
Lonibardo, Bartolomeo, war
um 1578 Kapellmeister zu Mes-
sina; der Titelwortlaut heilst: „B...
Lombardi Viri Nobilis Messanen-
sis Cappellae Magistri". Er gab
heraus:
. . . Mottectorum. Liber See. cum 5
vocibus. Ven. 1578 Angel. Gardanus.
5 Stb. kl. C[u40. Dedic. dem Bischöfe
verz. seine Stellung:
Der folgende
Riistico Tropeae, ohne Datum. 25 Gesge.
[B. K. Hof b. Wien: B. 5a.
Lombardo, Cico, ist nach
Vogel 1, 370 derselbe wie Fran-
cesc. Lanihardi.
Lombardo, Uiovanni Vito, aus
Bari
ist durch einen 3stim. Gesang im
Samlwk. 1574 Antiquis' p. 10 bekannt
(Eitner 1).
Lombardo, (xirolamo, ein Kora
ponist des 16. Jhs
Titel
Autiphonarvm | Vespertinvm | Diervm
Festorvm Totivs Anni | iuxta ritum Ro-
maui Breuiarij iulfu Pij V. reformati, |
nunc nuper pulcheiTimis contrapuntis |
exoi'uatum atque auctuni. | A Revei'endo
D. Hieronymo | Lombardo i Canonico Re-
gulari fancti Spiritus prope Venetias. | In
Tres Partes Distribvtvm, | quarum vna
comiilecütur dies festos Domini, altera
Proprium fanctorum, tertia Commune.
Prima Pars. ] Cvm Privilegio, Et Licentia
Svperiorvm. | Abbildung. | Impreffum in
Coenobio Sancti Spiritus prope Venetias. |
M.D.XCVil. I
1 vol. in gr. fol. Chorbuch. Dedic.
von Lombard.us im März 1597 in Venedig
gez. Enthält 1. Rex pacificus. 8 voc. bis
67 Bl. (verdruckt in 62) 17 Nrn.
Secvnda Pars Bl. 1-134, 29 Gesge.
Tertia Pars, Bl. 1-41, 9 Gesge. [Kgl.
Bibl. Berlin.
In der Nationalbibl zu Paris befindet
sich noch das Werk: Contrapuncta in in-
troitus Missarum quatuor vocibus. Ven.
1617 Gardanus. Näheres fehlt mir. Fetis
zeigt es nur in oberflächlicher Weise an:
4 Messen zu 4 und 5 Stirn, mit Bc. Er
bez. ihn als einen sicilianischen Kompo-
nisten. Obiger Titel sagt davon nichts.
Im Samlwk 1604 c befinden sich 2
Madrig. zu 5 Stim. (Eitner 1). Vogel 2,
479 zeigt dieselben Madr. schon im Samlwk.
1598* unter Flaccomio: Le Risa an.
Lombart,
aus dem
Anfange
ein Komponist
des 16. Jhs.,
der in Attainguant's Samlwk. 31
Chansons ä 4 part. von 1529 mit
einer Chanson vorkommt. Neu-
druck von Export (M. f. M. 30, 9).
Lommatsch, Magister Chri-
stian Gottheit; geb. 7. Dez. 1735
zu Lippen bei Meifsen, war seit
Lommel.
215
Londicer.
dem 3. Juli 17 SO Saperintendent
zu Eckersberga bei Merseburg.
Man kennt von ihm nur ein Lied auf
den Kurfürsten Friedrich August lU. von
Sachsen, abgedr. in M. f. M. 26, 103.
"Weber benützte die Melodie teilweise zu
dem Liede „Schlaf Herzenskindclien".
Ein Lommatsch. Schüler von
Ciirst. Ehregott Weinlig, war am
Ende des 18. u. Anfang des 19. Jhs.
Organist an der Kreuzkirche in
Dresden (Viertelj. 10, 366).
Lommel (Lomel, Lonniel), Je-
haii, Sänger in der Kapelle Karl V.
von 1509—17 (Straeten 7, 269).
Lommer, M. Daniel, wurde am
8. März 1666 zum städtischen Ka-
pellmeister zu Frankfurt a^M. und
zugleich zum Bibliothekar der
Stadtbibliothek auf dem Kömer er-
nannt (Eatsakten).
Lonati, Angelo Maria, um 1623
Musiker an der Kirche San Maria
Maggiore zu Bergamo. Tarq. Me-
rula widmet ihm 2 Madr. in seiner
Ausspähe von 1623.
Lonati, Carlo Ambrogio. detto
il Gobbo, lebte am Ende des 17. Jhs.
in Mailand als geschätzter Violi-
nist. Er ist auch bekannt als
Lehrer des Franc. Geminiani. Fetis
und Clement verz. die Oper: Ari-
berto et Flavio regi de' Lorabardi,
die 1684 in Venedig aufgeführt
wurde. Mir sind von ihm bekannt
geworden:
L'innocenza di Davide. Oratorio. Ms.
P. von 1686. [Modena.
79 Anetten und Duettini mit Bc. Mss.
in Modena.
Comiucia il cor, Cantata per il Sopr.
e Contiuuo. Ms. P. [B. M.
Dimmi, ö ciel se gioiro, per il Sopr. e
Cent. Ms. 17 761 P. [Hofb. Wien.
Mss. in Modena, 1 Cantata a voce sola
c. Bc. 17. Jh. 1 vol. 5 Cantate in den
28 Bänden Cantate.
Sonata a Y. solo c. Bc. Ms. P. in
Modena.
12 Sonate a V. solo col B. Milano
J701. Ms in qufol. [Dresd. Mus.
Ms. Bologna (Kat. 3, 199, Duetti c. Bc.)
Bl. 87 „La fortuna fa la ruota", per C.
e B. c. Bc.
Lonek, Alexander, ein Kom-
ponist des 16. Jhs., der
im Cod. 54, geschrieben im 16. Jh.,
der Cap. sistina mit einer Missa s. nomine
5 voc. vertreten ist. Er wird dort als
„Camerarius Illmi Priucipis Clevis'- bez.
Londariti, Francesco (auch
Lonndariti geschrieben), ein Mu-
siker am baierschen Hofe um 1564
(Titel). In den Akten des Kreis-
archivs ist er bis jetzt nicht ent-
deckt. Folgende Werke lassen
sich von ihm nachweisen:
1. Missa: Aller mi faut, 6 voc. Ms. 907
B. Proske.
2. Missa 8 voc. 3. Missa super Je
prens en grez, 6 voc. Ms. 23, ein Chor-
buch des 16. Jhs. in B. München.
3. . . . Modiüationum 6 voc. quae vulgo
Motecta voc. Lib. 1. Ven. 1.564 Fr. Ram-
pazetus. 6 Stb. qu40. [Bologna: 6a.
4. Modulationum quinque vocibus, lib. 1.
Ven. 1566 Gardanus. 5 Stb. qu4". [Bibl.
Haberl's.
In den Samlwken. von 1566 a. cd. be-
finden sich 4 Madrigale (Eitner 1). Ferner
in Bonagiunta's 1. lib. de Canzon napol.
3 V. 1563: Cosivachi ha Ventura. Trenta
capilli.
In Wolfenb., 2 Stb. fehlen, Ms. 293,
3 Madrig.
In B. Br. im Ms. 2 geistl. Gesge.
Londee, Jonas, bekannt durch
den Druck:
Trogen ünterrattelse uti General-Basen.
Stockholm 1739. 4". [Glasgow.
Londicer, Ernst Johann, geb.
1717 zu Stockholm, entwickelte
sich schon im Alter von 8 Jahren
zu einem so bedeutenden Musik-
genie, dass er sowohl als Kompo-
nist, wie als Virtuose die allge-
meine Aufmerksamkeit auf sich
lenkte. Nachdem er bis 1730 in
Kassel Musikstudien gemacht hatte,
wurde er nach seiner Rückkehr
ins Vaterland als Organist an der
Maria- Magdalenenkirche zu Stock-
holm angestellt. Weitere Nach-
richten fehlen (Gerber 2).
Lonette.
216
Longuilis,
Lonette, ... ein Pariser Ver-
leger des 18.— 19. Jhs., der her-
ausgab :
Le poli Diamant. Recueil d'ariettes
choisies des nieilleurs auteurs. 8". Kupfer-
stich. [B. Wagener.
Loiiff, Kog-er, Magister artiura,
gab mit John Taylor heraus:
Two niusic Speeches at Cambridge,
spoken at public commenc. in the years
1714 and 1730. London 1819. 8". fülas-
gow.
Long, Samuel, Organist in
London, gewann 1765 einen Preis
im Catch-Club.
In Warren's Catches-Samlg. von 1763
etc. befinden sich einige Glees und Catches
von ihm. Ebenso besitzt die Bibl. des
E. C. ofMus. unter 1376 den Einzeldruck
von „May, the niother of love"'. In Long-
man's Collect, of Catches Nr. 117 das
Glee: Hush the God of love, 3 voc.
Von einem um hundert Jahre älteren
S. Lo7ig befinden sich 2 Avrs im Samhvk.
Airs von 1676 b. Im R. C. of Mus. Ms. 1939
das 3stim. Glee „Where'er you tread".
Von wem die Piece in John Bland's
Samlwk. 4 ist, bedarf der Untersuchung.
Im Catch Club 3, ßd. 3 eine Piece.
Longarini, GLimbattista, Le-
benszeit unbekannt.
In Bologna im Ms. ein Terzett aus
dem Oratorium II figliuol prodigo: lo
moro e piü nou reggo, con orch. F.
Longastre, Amauryde, Sänger
n. Kanonikus an der Kgl. Kapelle
zu Paris im 16. Jh. mit 300 L.
Gehalt (Castil-Blaze 292).
Longtloii, Richard, war vor
1784 Organist in Peterborough
(England). West.
Loiigenaw, siehe Laiigenaw.
Loiigheval (Longueval, Lon-
gauol), Sänger an der Kapelle König
Louis XII. von Frankreich im An-
fange des 16. Jhs. (Fetis).
Petmcci und Attaingnant bringen in
den Samlvvken. von 1514 und 1,534 m
zwei Motetten zu 4 Stirn. (Eitner 1) und
Ms. 58 der Magliabecch. zu Florenz Nr. 43
die Passio Domiui 4 voc. Maldeghem
teilt in seinem Tresor Bd. 1, Mus. pro-
fane S. 33 eine Chanson ,,0 jours hcu-
reux 4 part. unter dem Namen ^^van
OngevaP'- mit und lässt sich vermuten,
dass dies der obige Autor sein könnte. —
In Bologna, Ms. Codex in kl. fol. von
1518 (Kat. 3, 3) Bl. 62: „Alleregres.
Canon. Uuus tonus plu ault", a 4 voc.
Longi,Pietro (Petrus de Langhe),
ein päpstlicher Sänger, der im Au-
gust 1442 mit Pietro longi u. im
Novemb. mit Petr. de langhe verz.
ist. Es scheint, als wenn der in
früheren Akten verz. Knabensänger
Petrus^ im April 1441 als Petrus
de Bomalia und im Okt. 1442 mit
Longi benannt als Männerstimme
in die päpstl. Kapelle aufgenommen
worden sei (Viertelj. 1, 465. 3,
223).
Longin, siehe Consin, Conrad
Georg de.
Longinquis, siehe Longuilis,
Lucas.
Longuian & Broderip. Ver-
leger in London im 18. — 19. Jh.,
gaben die Samlwke. heraus:
A collection of catches, canons, glees,
duets kc. selected from the works of the
most eminent composers antient & modern.
4 voll, in f|u4ö. 263 Nrn. mit 86 Autor-
namen meist Engländern; siehe Kat. Kgsbg.
S. 55 Samlg. 334. Die Textanfänge der
Gesänge sind im Kat. bei den betreffen-
den Autoren eingetragen.
Ein anderes Samlwk. ist betitelt:
Select Yoluntaris. Davon sind mir
nur Book 2 bekannt; 10 S. Voluntaris.
Enth. Orgel- u. Klavierpiecen \on Händel,
Green etc. 27 S. — und Book 4, 12
Yolunt. und Fugues, 35 S. [B. Wagener.
. . . Pocket Companiou for the german
flute , contaiuing . . a . . variety of the
newest . . . Airs, Minuets, Marches. Duets
and Songs . . . vol. 1. Printed by the
Editors. qu4<'. [br. Mus.
. . . Selection (second-fifth selection) of
the most favorite Country Dances, Peels,
&c. with their proper figures, for the
harp, harpsich. and Violin . . . London . . .
5 Bücher in quS«, fehlen 4 BU. [br. Mus.
Longueval, siehe Longlieval.
Longueville , Matthaeo Leo-
nastro d. Neapolitano, ist Löwen-
steni-
Longuilis (Longinquis), Lucas,
Altist von 1546—1548 in der St.
Longus.
217
Loosemore, Henry.
Peterskirche zu Eoni, dann in der
päpstl. Kapelle (V^iertelj. 3, 277.
Der Eintritt in die päpstl. Kapelle
ist im Reg. von Haberl's Bausteine
3 angezeigt).
Loiiffus, Jobaiiiies, Conveutual
und Kustos im Kloster St. Gallen,
schrieb im Anfange des 16. Jhs. die
Sequenz: „Ave verum corpus".
Text und Melodie im dortigen
Codex 546 (Schubiger 2, 24).
Loiiniel, siehe Lommel.
Loiizi, 3Iathias, Altist u. Ge-
sanglehrer am Dome zu Salzburg
von 1744—1755 (Peregrinus 168).
Loo, Aloiiso de la, wird von
Cerone als ein um seine Zeit be-
rühmter Musiker genannt (Straeten
8, 436).
Loo, Jan ran (der), Sang-
meister an St. Walburge zu Aude-
narde von 1696—1699. Im Kata-
loge der einstigen Bibl. der Kirche
wird er auch als Komponist oder
Sammler genannt (Audenarde 15.
Straeten 1, 212. 1 a, 48).
Loo, 3Iatliias ran, auch Wcmloo
genannt, seit etwa 1556 Bassist
in der Kapelle Philipp IL von
Spanien und im Besitze der Prae-
benden zu Gent und Roo in den
Niederlanden. Er wurde der Her-
zogin von Parma zur Disposition
gestellt. Aus einem Briefe vom
13/5 1569 geht hervor, dass er
sich als Kgl. Sänger in Madrid
befand. In einem Dokument von
1567, in welchem ihm die Pfründe
zu Gouda zugesprochen wird, heilst
er Wanloo (resp. Yanloo). Bouwst.
2, 108. Straeten 8, 16. 25).
Loodi, ... ein Komponist des
18. Jhs., ist
im Journal 2, Airs frangais zu 1 Stirn,
mit Bc. mit einem Air vertreten.
Looiisuia, Stephan Theodor
Tan, Komponist des 18. Jhs., von i
dem ein alter Auktionskatalog an-
zeigt: Musicaal A B Boek, of den
Organist in syn leerjaaren, zijnde
een kort begrip van de behande-
lingvan het Ciavier. Fetis schreibt:
Etienne- Theodore van Loosman^
Organist nnd Lehrer a/d. Schule
zu Ylst (nicht Yest) in Friesland
und führt obiges Werk mit der
Jahreszahl 1760 an, ferner ein Te
Deum f. Chor, Viool, Dwarsfluit,
Vcl. en Bc. 1760. Gerber 1 und
Marpurg 7, 469 geben dieselben
Nachrichten unter richtigem Na-
men. Beide oben erwähnten Werke
sind nachweisbar:
Muzieaal A. B.-boek, of den organist
in zijn leei-jaren, zijade een kort begrip
weg. de behandeling van het clauwier of
elav-icimbaal-speel. Amstd. 1741 Olofszen.
40. Mit Musikbeilg. [Ämst.
Cantata oft beroemde Te Deum Lau-
damus, in't Latyn en Neerduits, voor de
viool of dwarsfluit en violoncel met bas-
contj-n. Amst., Olofszen. kl. 4*^. [Amst.
Loos, Johann Karl, um 1768
Organist zu Tuchomierzicz in
Böhmen, eine Residenz des Jesu-
itenordens, starb als Schulrektor.
Dlabacz und Gerber 2 führen von
ihm mehrere Messen an. In Raud-
nitz lagen auf dem Kirchenchore
6 Messen, 6 Arien, 4 Litaneien,
4 Ave regina und 4 Salve regina.
Auch Operetten soll er geschrieben
haben. Siehe auch M. f. M. 24,
162.
Loosemore, George, englischer
Organist u. Komponist des 17. Jhs.,
wurde zu Cambridge Baccalaureus,
später Dr. der Musik 1665, Orga-
nist am Trinity College in Cam-
bridge, später Rektor (Brown, Kat.
Ely. Grove). In Ely der Gesang
„Hear my crying".
Loosemore, Henry, Bruder des
George; Knabenchorsänger zu Cam-
bridge, Laien-Vikar, Organist am
King's Collegium ebd., wurde 1640
Baccalaureus und starb im Jahre
1670 (West).
Loosjep.
218
Loqueville.
An Kompositionen sind bekannt im
Ms. 98 Tudway des br. Mus. Bd. 1—3 die
Anthems: Put me not to rebuke; Glory
be to God on higli und ein Service in Dm.
— In der ßibl. Peterhouse in Cambridge
im Ms. 11 Anthems, das eine sclieint
Autogr. zu sein. — In einem Ms. des
Dean und Chapter of Durbam, ein Orgel-
bueh des 17.Jhs., worin auch ein L. ohne
Vornamen vertreten ist. In der Kirche
zu Ely .5 Anthems und 3 Services. Grove
teilt noch mit, dass sich in Jebb's Choral
Responses and Litanies Gescänge von ihm
befinden. Grove hält Henry für den Vater
und George für seinen Sohn; die Jahres-
zahlen sprechen mehr zu Gunsten der
Angaben Brown's, der sie als Brüder be-
zeichnet.
Loosjes, A. . ., ein Verleger in
Haarlem des 18. — 19. Jhs. , gab
heraus :
Vriendenzangen tot gezellige Vreugd.
qu80. [B. B. Amst.
Loosmaii, soll Loonsma, St.
Th., sein, von Fetis verstümmelt.
Loi)at und Lopez, Duarte, s.
Lobo.
Lopez, Francisco Miguel, geb.
zu Villaroya in Aragonien in der
2. Hälfte des 17. Jhs., nahm 1684
das Ordenskleid der Benediktiner
im Kloster Monserrat in Catalonien,
dessen Schüler er auch war und
bekleidete daselbst eine Zeit lang
den Kapellmeister-, später den
Organistenposten, ging dann ins
Kloster zu Madrid, dann zu Yalla-
dolid.
Man schreibt ihm die lateinischen Mu-
siktractate „Exagoga ad musicam" und
„Miscellanea musica" zu (Pougin, ohne
Quellenangabe).
Lopez, Peter, Discantist an
der Hofkapelle in Wien mit 20
Gld. monatl. vom 15. Aug. 1585
bis 1590 (Köchel 1).
Lops [Lobs oder Plehs^ wie ihn
die Akten des Kreisarchivs in
München abwechselnd nennen), Jo-
hann Micliael , gestorben oder
begraben am 28/4 1751 nach dem
Totenregister der Frauenkirche in
j München, wo man Lops liest, so-
1 wie bei der Eintragung des Sohnes,
der 1744 daselbst starb. Hier be-
zeichnet sich der Vater mit Hof-
und Stiftsmusicus. Schon am 27/8
1726 enthalten die Akten des
; Kreisarchivs eine Eingabe an den
Kurfürsten, worin er sich als Bas-
sist bez. Am 6/8 1778 wird er
mit 199,30 Gld. pensioniert, nach
j einem anderen Schriftstücke schon
1777, doch wird er 1780 noch als
im Dienst bez. 1765 trat er zum
; Choralgesange über mit 152 Gld.
' Gehalt.
Ein anderer Lops^ der nur mit
Plebs verz. ist, ist Anton. Er trat
1761 ohne Gehalt als Violinist in
j die Münchener Hofkapelle, erhielt
' dann 1764 jährl. 100 Gld. 1778
ist er 2. Violinist mit 285 Gld.,
erhält 1785 Zulage und geht am
7/7 1790 ab.
Ein dritter Lops., der auch Lobs
und Plebs gez. ist, ist Joseph. Er
war auch Violinist, trat 1768 in
die Hofkapelle und erhielt am 1/1
1771 einen Gehalt von 100 Gld.
Am 23/10 1793 wird dem Kur-
fürsten der Tod eines Joseph Lops
gemeldet. Er wird hier wohl nur
fälschlich als Sänger bez.
Noch fand ich einen Joseph
Anton Plebs., Violinist, der 1765
Accessist an der Hofkapelle war.
Loqueville, Mr. Richard de, Ka-
pellmeister an der Kathedrale in
Cambrai von 1412—1418 (Viertel-
jahrsschrft. 1, 439).
Im Cod. 37 des Liceo Bologna, Ms.
des 15. Jhs. , befinden sich 1. Sanctus
^^neus secundum loqneville. Sanctus,
Sanctus, 4 voc. 2. Et in terra pax 4 voc.
3. id. zu 3 Stim. 4. Patrem omnipotentem
3 voc. 5. 0 flos in divo are (per S. Ivo)
3 voc. -- In B.Dresd. Ms. B 1249, 1
unter Liqueville ein Stabat mater 3 voc.
Im Codex 90 des Domkapitelarchivs zu
Trieut (jetzt in Wien) ein 3 stim. Patrem.
Lorandi.
219
Lorente.
Im Codex 213 in Oxford Bodleian
(siehe Stainer) die Gesge: Et in terra pax.
Je vous pri que j'aye uu baysier. Pour
inesdisans ue pour leur faulx. Puis que
je suy amoureiix. Quant compaignous
s'en vont juer. Qui ne veroit que vos
doulx yeulx, alle zu 3 Stirn.
Lorandi, Griovainii Alberto,
lebte im Anfange des 18. Jhs. zu
Brescia und
schrieb für den Fürsten Ferdinande
von Medici 1701 das Oratorium ,.Santa
Maria Maddalena'' und 1709 ein Te Deum
(Pougin).
Lorazi, P. .., Gerber 1 sagt:
ein jetzt lebender, beliebter italie-
nischer Komponist, von dem in
Deutschland die Operette: Der Ka-
pellmeister aufgeführt wird.
In Joh. Ad. Hiller's 6. Samlg. Arien
und Duetten von 1780 ist auch L. ver-
treten. — In der B. B. Ms. 13100 be-
finden sich in P. 3 Motetti, 1. Exultabunt
sancti 4 voc. 2 V. 2 Cor. Bc. 2. Quem
vidistis (ebenso besetzt), 3. Rectus domi-
nus 4 voc. e. Bc. — In Ms. 23 595
Sanilbd. Part. Nr. 2 Te Deum laudamus
4 voc. 2 Clarini, Tymp. 2 V. et Fondam.
(gehörte einst Schicht). — Ms. 13 105 Der
Kapell-Meister, Singspiel in 2 Aufz. Text
deutsch von Bock. P. — Letzteres auch
im Ms. P. in Darmst.
Lorber, Johann Christoph,
Ksl. gekrönter Poet u. Hofadvokat
zu Weimar, geb. 19. April 1645,
gest. 16. April 1722. Von ihm
sind 2 Schriften bekannt:
Joh. Kristof Lorber, Kaiserl. gekrönter
Poet und Fürstl, Sachs. Weimar. Hof-
Advocatus Ordinarius. Lob der Musik.
"Weimar 1696 verlegt und gedruckt durch
Joh. Andr. Müllern, kl. 8«^. 8 Bll. 112 S.
[B. B. B. Hbg. Musikfr. AVien. B. Lpz.
Brüssel.
. . . Verteidigung der edlen Musik wieder
einen angemas.sten Musik- Verächter, auss-
gefertiget 1697. Weimar, Müller, kl. 8".
• 40 S. [B. B. ß. Hbg. B.M. Musikfr.
Wien. B. Lpz. Brüssel.
Gegen den Rektor Gottfr. Vockerod
gerichtet.
Lorber, Joseph, Oboist an der
Hofkapelle in Wien mit 41 GId.
40 kr. von 1705 bis f 4. Mai
1724, 42 J. alt (Köchel 1).
Lorecht (Lauret) , Antoine,
Glockenist zu Termonde um 1745
(Elewyck 31).
Lorelli, Filippo;
in der Bibl. Turchini zu Neapel eine
Messa a 4 voc. c. stroin. im Ms. P.
Lorello, Onofrio, im Ms. 330 des br.
Mas. 1 Motette. Gerber 2 schreibt unter
Lorelli., . . . Vater und Sohn, und bez. sie
als Komponisten zu Neapel, die 1791 das
Ballet: Ruggiero e Bradamante auf die
Bühne brachten. Es ist fraglich, ob da-
mit die beiden obigen gemeint sein können.
Lorena, Jachetto cli, lebte
1491 am Hofe zu Mantua als
Sänger. Vorher war er an 17
Jahre am Hofe Alfonso's u. Ferdi-
nando's von Neapel, ging dann
um 1473 an den Hof zu Ferrara
und errichtete einen Kirchenchor,
blieb bis 1483 dort u. lebte noch
im Jahre 1500 zu Mantua. (Da-
vari 12).
Lorente, Andres, nennt sich
auf seinem theoretischen Werke
von 1672: Natural de la villa de
Anchuelo, Aryobispado de Toledo
Gruduado en la facultad de artes
por lo üniversidad de Alcala, Co-
missario del Santo officio de la
Inquisicion de Toledo, Racionero,
j Organ ista de la Iglesia Magistrat
de Justo, y Pastor de la Villa de
Alcala de Henares. Nach dem
Kirchenbuche ist er am 15. April
1624 zu Anchuelo bei Toledo geb.
(Gaceta music. de Madrid, April
1855, von Eslava mitgeteilt). In
Alcala studierte er und erhielt
dann nach und nach obige Aemter.
Sein Todesdatum ist nicht bekannt.
Er zeichnete sich als Musikschrift-
steller und Komponist aus. Be-
kannt sind:
El Porque De La Mvsica, En Que Se
Contiene Los Qvatro Artes De Ella, Canto
Llano , Canto De Organe , Contrapvuto,
Y . . . composicion, por . . . Alcala 1672
Nicolas de Xamares. fol. 695 S. [B. B.
C, P. im gedr. Kai. S. 176 Beschreibung.
Lorentz, Jatob.
220
Lorenzani.
Glasgow.
Hofb. ^leu. Brüssel.
br. Mus.
Bologna.
— Ausgabe : Alcala 1699 Juan Fernan-
dez. kl. fol. 695 S. mit Beisp. Hier giebt
er über seine Person Folgendes an „Na-
tural de la Villa de Anchuela, Ar^obispo
de Toledo, Racionero", Organist und Pastor
zu Alcala. [Dresd.
B. M. besitzt im Ms. in P. 1 Magni-
ficat 8 voc. — 3 Ave maris Stella 4 bis
5 voc. — Conceptio gloriosae 6 voc.
Lorentz, Jakob, Organist am
Waisenbaiise in Hamburg um 1654
(Mattheson 1, 396).
Lorenz, . . .
Bossler 9 teilt unter diesem Namen
1782 eine Klavierpieee mit. In der B.
Elbing Nr. 183 eine Partitur im Ms. mit
Hymnen und Motetten von Lorenz. Jeden-
falls sind dies 2 verschiedene Komponisten.
In ß. Darmst. ein B. Lorenz mit Entre-
acts Nr. 1. 2. 4—6. Ms. P. u. Stb.
Lorenz, August Wilhelm, um
1799 Lelirer an der Kgl. Real-
schule zu Berlin,
gab bei Eellstab in Berlin mehrere
Balladen heraus, die in der Lpz. Ztg. 2,
63. 3, 794. 39, 216 beui teilt werden. In
ReUstab's Samlwk. Winterblumen unter
Lorenz ein Lied.
Lorenz , Johann Friedrich,
gab heraus:
8 Choral- Vorspiele componirt und gra-
viert von . . . Sonder-sleben beim Ver-
fasser. Halle bei der Eenger'schen Buch-
hdlg. [Exempl. besitzt Herr von Werra
in Konstanz. Man erfährt zugleich aus
dem Titel seinen Wohnoii.
Lorenz, Joseph, Contrabassist
an der fürstl. Esterhazy "sehen Ka-
pelle in Eisenstadt, st. 12. Okt.
1817 (Pohl 3, 204).
Lorenzani(o), Paolo, geb. zu
Rom, gest. 1703, beerdigt am 13.
Okt. zu Rom nach Fetis (nach
Schilling am 29. Okt. 1713, sein
Nachfolger am St. Peter war Tom.
Baj. Auch Baini setzt die Jahres-
zahl 1713). Ein Schüler Orazio
Benevoli's, wurde darauf Musik-
direktor an der Jesuitenkirche zu
Rom (dies muss um 1675 gewesen
sein, denn zwei Samlwke. aus
diesem Jahre bez. ihn mit „maestro
di capella de Gesü, e Seminario
romano), dann an der Kathedrale
zu Messina, worauf er nach Paris
ging, in der Kgl. Kapelle zu Yer-
sailles eine seiner Motetten vor
dem Könige aufführte und von
Louis XIV. beauftragt wurde fünf
italienische Sänger in Italien für
die Kapelle zu werben. Fetis bez.
das Jahr 1679, in welchem dies
geschah, jedoch die Airs Italiens
von 1695 bez. ihn als „maistre de
la masique de la feue Reyne".
Später kehrte er nach Rom zurück
und wurde Kapellmeister am St.
Peter als Nachfolger von Franc.
Beretta. Fetis giebt hier eine
falsche Jahreszahl, denn nicht
1664 starb Beretta, sondern 1694
am 6. Juli und am 19. trat L. ein.
Schilling ist hier genauer. Auch
die Jahreszahl der in Paris er-
schienenen Motetten ist bei Fetis
falsch, denn nicht 1679 sondern
1693 erschienen sie. lieber das
Todesjahr habe ich keinen Nach-
weis, aufser den, dass sein Nach-
folger Baj am 19. Nov. 1713 ein-
gesetzt wurde. Die Titel seiner
Werke kann ich nur in abgekürz-
ter Form geben, so wie sie mir
durch Herrn Michel Brenet in
Paris mitgeteilt worden sind:
1. Motets a I. IL KL IV. V. parties,
avec Svmphonies et Bc. Paris 1693
Christpli. Ballard. 10 Stb. 4». 24 Gesge.
[Paris Nat. Paris Genev. R. C of Mus.
Upsala: 2. Dessus de Violon in 4". Dresd.
Mus.
2. Airs Italiens de Monsieur Lorenzani.
Paris 1695 ib. [Paris Nat.
3. Dimna, Oratorio, 1687. Ms. P.
[Paris Mazarin.
4. Cantates et airs Italiens in ver-
schiedenen hds. Samlwken. [_Paris Nat.
Ms. 57 des br. Mus., Bl. löb A pena
dal Oriente, Gesang mit Instrum. — Ms. 64,
fol. 107: Quanto poco durate, ein Gesang
für 1 Stimme, transcribiert von Berenclow.
Due pupille amo, Canzonetta di Sopr.
Lorenzen.
221
Lorenziti, Antonio.
c. Bc. Ms. iu Modena (soll mit Paolo
Lorouzini gez. seiu.
Im Samlwk. von lü75 ein Sstim. Gesg.
mit Bc. (Eitner 1) und in Arm. Sileari's
Sacri concerti 1675 der 2stim. Gesg. mit
Bc: Nihil est sub sole quietum.
Lorenzen, H . . .
in der B. B., Ms. T 162 ein Gesang der
Pen zu 4 Stirn, mit Pfte. Zeit unbekannt.
Einen Lorenzen fand ich in einer Sub-
scriptiousliste von 1783 verz., der sich
Musiker iu Kiel nennt.
Lorenzili, ... Yiolin- Virtuose,
tritt im Konzert der Signora Molza
am 6/9 1748 in Frankfurt a/M.
auf (Israel 35).
Lorenzini, . . . war in der 2ten
Hälfte des 17. Jbs. Kapellmeister
Louis XIY. von Frankreich und
führte am 2.8. Aug. 1688 zu Chau-
tilly vor dem Hofe die Oper „Oron-
thoe'' auf (Pougin). Wahrscheinlich
ist damit Lorenzani gemeint.
Lorenzini dal liuto, diente von
1570—71 dem Kardinale d'Este
zu Tivoli und darauf dem zu Fer-
rara als Lautonist (Valdrighi 12,
51). Vielleicht ist es derselbe, der
unter Laurenci?ms Moiiianiis hier
verz. ist. In der B. B., Ms. Z 82,
in einem Lautenbuche des 16. Jhs.
ist S. 37 eine Piece mit „Tenore"
überschrieben mit Lorenzino gez.
Canal 47 schreibt „Lorenzino de
lluto". Wather nennt ihn Lauren-
cinus, der in Besardus' Thesaurus
als vorzüglicher Lautenist gerühmt
wird. Pietro della Valle nennt
ihn ,,Cavaliere de liuto'''' und sagt,
dass er Organist in Rom in vor-
gerücktem Alter war, um etwa
1571 in Diensten des Hofes zu
Mantua stand und auch eine Zeit
lang in Ferrara lebte.
Lorenzini, Haimondo, in Rom
geb., wurde 1751 Organist an S.
Maria Maggiore zu Rom und am
7. Sept. 1786 Kapellmeister an der-
selben Kirche. Er starb Ende Mai
1806. Im Ms. T76 fol. 13 der
B. B. ist er als Kapellmeister von
1786—1795 verz. (Fetis).
Santini besats einst ein Requiem, 4 Mo-
tetten, 1 Tantum ergo, 1 Salve reg. f. Sopr.
u. Alt, nebst Chor und Orchester, sowie
11 Sonaten f. Klavier und 6 Nocturus f.
2 Klarinetten, 2 Hörn., Fag. und Serpent.
Nachweisbar sind nur in Ms. T 76 fol. 13
der B. B. Responsorii 3 vocum (ohne Bass).
Ms. 3100 B. B. Nr. 8, Tantum ergo ä Sopr.
solo et org. 22 BIL, Part, von Alfieri.
Im Conserv. zu Paris im Ms., ohne
Vornamen, 1 Sonate pour le clavicemb.
In Venier's 20 Sonate per Cemb. 1 So-
nate ohne Vornamen.
Lorenzino.
war um 1471
Lautenist am Mailänder Hofe
(Motta 45).
Lorenzino Bolognese, wurde
auf Kosten des Herzogs von Parma
durch Fabrizio Dentice und Orazio
della Viola in der Musik unter-
richtet, trat dann in die Kapelle
des Herzogs als Tenorist und Con-
traltist ein, ging später in die Ka-
pelle des Herzogs von Namur und
nach dem Tode desselben in die
zu Ferrara. Um 1586 befand er
sich wieder zu Parma (Canal 43).
Lorenzino Fiamengo, ein Schü-
ler Cipr. Rore's, der in den Jahren
1564/65 in Parma als Musiker an-
gestellt war. Straeten 6, 159 teilt
die Zahlungsliste mit, die Rore für
seinen Unterricht empfing.
Lorenziti, Antonio, der Sohn
eines Musikers im Dienste des
Prinzen von Oranieu im Haag,
daselbst gegen 1740 geb., bildete
sich unter Locatelli zum Violi-
nisten aus und erhielt um 1767
die Kapellmeisterstelle an der Ka-
thedrale zu Nancy (Felis, der aber
im Artikel Ant. Lacroix die Zeit
von 1760 — 1770 angiebt; obiges
Amt ist auch auf dem Titel der
Sei Trietti angegeben). Fetis verz.
7 Werke für Streichinstrumente,
nachweisbar sind folgende:
Nicodeme dans la lune, Comedie en
3 actes. Ms. 944. fol. P. [Dresd. Mus.
Lorenziti, Bernai'do.
222
Lorgnette.
Sei Trietti per camera per 2 V. e B.
Paris, Landini. 3 Stb. [B. "^'agener.
Die Musikfr. in Wien besitzen von
ihm: 1. Quartetto per 2 Y. Ya. Ycl.
2. 6 Quartetti oe. 9. Paris, Heina. 3. La
Canime per Y. avec acc. d'Alto e B.
In Berlin K. H. im Ms. 5 Sinfonien in
Stb. Obige 6 Quartetti, oe. 9, Paris, Heina.
Stb., im Druclc.
Lorenziti, Beruardo, Bruder
und Schüler des Antonio, geb. zu
Kirchbeim in Württemberg gegen
1764, machte seine Musikstudien
in Nancy, ging nach Paris, trat
1787 ins Orchester der grofsen
Oper als 2. Violinist und schrieb
zahlreiche oberflächliche Violin-
kompositionen. Fetis sagt nahe an
150 Werke. Die National bibl. zu
Paris besitzt von ihm:
2. 1er Concerto a Y. principal, av. orch.
Paris, Boyer. 2. 3 Sonates pour Alto av.
acc. de B. ib. 3. 6 Duos p. Flute ou Y.
ou 2 Y. ib.
Principes ou nouvelle methode de mu-
sique pour apprendre facilement a jouer
du Y., suivis de 12 Duos progressifs.
Paris, freres Gaveaux. fol. 53 S. [B.
Wagen er.
Loreuzius, Antonius, unbe-
kannter Komponist, von dem
das Conserv. zu Mailand im Ms. Due
Duetti per Yiolino e Yiola in Esd. und
Gd. besitzt.
Lorenzo, . . . um 1474 Sänger
am Mailänder Hofe mit monatl.
8 Ducat. Gehalt (Motta 85).
Lorenzo dalla Citara, am 11.
Mai 1607 zum 3ten Organisten an
S. Marco in Venedig gewählt (Caffi
1, 35).
Lorenzo da Firenze (Lauren-
tius de Floreutia), Komponist des
14/15. Jhs.
Kompositionen befinden sich im Ms. 535
Suppl. Nationalbibl. Paris u. im Ms. Cod.
87 in der Bibl. Laurenziana zu Florenz,
wo er M. Laurentius de Florentia genannt
ist. Es sind vorhanden:
Di riva in riva nii guidava amore (Cod.
Laur. Bl. 51. Cod. Marucelliano C 155
Bi. 54). — Non vedi tu, Amor, che me
tuo servo, wie vorher Bl. 47 u. 53 (siehe
M. f. M. 30 im Reg.).
Lorenzo, Padre L ... da Gaeta.
In der B. B. Ms. 17 226 ein Requiem
a 2 T. e B. in P. Zeit unbekannt.
In Mailand Cons: Tota pulchra a 3 voci
con ström. Ms. P.
Lorenzo da Lucca, siehe Do-
rati, Lorenzo.
Lorenzo delli Organi, Organist
an S. Martine zu Lucca von c.
1418 ab und wird am 25/5 1479
zum letzten Male in den Akten
genannt. Am 9. Febr. 1481 er-
hält Turrentini den Posten und
Lorenzo wird als verstorben be-
zeichnet. Er war seinem Vater,
über den die Akten schweigen,
im Amte gefolgt, der also nach
Matteo von c. 1401 — 1418 Orga-
nist an S. Martine gewesen sein
muss (Nerici 150).
Lorenzoni, Dr. Antonio, ein
Musiker, w^ahrscheinlich ein Flötist
der 2. Hälfte des 18. Jhs., über
dessen Leben nichts bekannt ist.
Er gab heraus:
Saggio per ben sonare il Flauto tra-
verso con alcune notizie generali ed utili
per qualuuque stromento, ed altre con-
cernanti la storia della musica: opera del
Dr. A. . . L. . . Yicenza 1 1 79 per Fr. Mo-
dena. kl. 4P. 91 S. mit 4 Taf. Ba.siert
auf Quantz' Flötenschule. [B. B. B. G.
Bologna. Musikfr. Wien.
Fetis zeigt irrtümlich eine Ausgabe zu
Yenedig an, die schon Gaspari bestreitet.
Die Dedication ist in Yenedig gez., wahr-
scheinlich dem Wohnorte des Yerfassers.
Loret, Giovanni, wurde 1451
am Hofe zu Neapel als Sänger an-
I gestellt (Valdrighi Memor. Acc.
Modena 1884 p. 420).
Loreto, Yittorio, Kastrat und
Komponist, wurde am 23. Januar
1622 in die päpstliche Kapelle
aufgenommen. Ein interessanter
Artikel über ihn im Lindner 2,
43 ff.
Lorgnette, La, de spectacle,
par un journaliste (Fabien Pillet).
Paris, Hollier an VIL, siehe Pillet.
Lori, Anton.
223
Losi.
Lori, Anton, Bassist zum Choral
mit 152 Gld. Gebalt an der Hof-
kapelle zu München seit etwa 1765.
Am 23/10 1793 erhält er eine
Gratifikation.
— Joseph, ebd. um 1764 Con-
trabassist (Kreisarchiv).
Lorimiere, . . . Laborde teilt im
3. Bde. seines Essai eine Chanson
mit, S. 84, gez. mit 1744.
Lorin gkhofer, Eitel Frietlridi,
Bassist an der Hofkapelle in Wien
mit 15 Gld. monatl. vom 1. Aug.
1608 bis 30. Apr. 1619 (Köchel
1). 1626 ist er an der dänischen
Hofkapelle mit 300 Thh-. Gehalt
angestellt. Die Akten ueunen ihn
Loringhoff, E. Fr.; 1627 geht er
wieder ab (Yiertelj. 9, 80).
Lorino, Oirolamo, aus Chiari
bei Brescia gebürtig, war um 1545
nach Aarou's Lucidario Bl. 31 v.
Kapellmeister in Brescia und ein
berühmter Sänger al libro.
Lorozo, . . .
In der Stadtbibl. in Lpz. befinden sich,
im Ms. in P. 1 Messe. — Quem vidistis
pastores. — Exiütate chori. — Exul-
tabunt sancti. Ich halte den Autornamen
für verstümmelt.
Lorradi, Vinccuzo, um 1726
Hofmusicus in München mit 600
GJd. Gehalt (Kreisarchiv).
Lorret, N. . ., wird am 29. Nov.
1684 zum „musicus in phonascum"
an St. Donatien zu Brügge ernannt
(Straeten la, 36). Das Amt eines
Phonascus ist gleich dem eines
Sängermeisters.
Lortlie, Grabriel-Antoine de,
Gesanglehrer zu St.-Deuis bei Paris,
gab heraus:
Moyens de rectifier la gamme de la
musique et de faire chanter juste. Paris
1791. 8". (nach Fetis).
Lortin, Antoine, ein Kompo-
nist aus der ersten Hälfte des 16.
Jhs., ist im
Samlwk. 1543 k mit einer 4stim. Chan-
son vertreten (Eitner 1). Im Ms. 207
Nr. 7 der B. M., 4 Stb. des 16./17. Jhs.
die Chanson „Ce moys de may" 4 part.
ohne Autor. Maier glaubt sie L. oder
Godart zuschreiben zu können.
Losa (Losius), Oiacomo (Jakob),
ein italienischer Instrumentist, der
am 8/12 1565 auf Lebenszeit a/d.
Hofkapelle in Dresden angestellt
wird. 1566 erhält er vom Kur-
fürsten 50 Gld., um seine Schulden
zu bezahlen. 1576 beträgt sein
Gehalt 228 Gld. 12 gr. 1590 ist
er mit gleichem Gehalt Instru-
menten-Inspektor. Am 1/12 1593
empfängt seine Witwe 20 Gld.
ausgezahlt. (Im s. Staatsarchiv
vielerlei Personalien über ihn.
Fürstenau's Angaben 1, 35. 40.
3, 201 Lpz. Ztg. 11, 77 bringen
nur Einzelnes.)
In B. Brieg ein Codex Nr. 9, Chorbuch,
in Pergament von 32 Bli. vom Jahre
1570, enthält eine Missa Quodlibetica sex
vocum a Jacobe Losio composita An. 70.
Auf dem Vorbl. der Namenszug des Her-
zogs Georg zu Liegnitz und Brieg.
Loschek, . . . um 1782 Musik-
direktor am Theater in Prag (Rei-
chard 1783, 274).
Loseos, Francisco, Kapellsänger
in Neapel als Herzog Alba daselbst
residierte. Er empfing 1558 eine
Zahlung von 4 Ducados 1 Carlin
und 5 Granos (Viertelj. 9, 394).
Lose, siehe Böse, Johann.
Lose, Hieronymus Heinrich,
um 1739 Eatsmusikus auf der Vio-
ladigamba und Yioline in Ham-
burg (Mattheson 1, 26).
Loseau, J. Bapt., siehe Loyseaa.
Losemeyer, . . . Lebenszeit 18.
Jahrh.
In der B. Wolfenb., Ms. 149 eine Sin-
fonia in Cd. 4 Sätze f. 2 V. 1 Clari-
nette, 1 Vcl. obl. u. B. 8 Stb. fol. Der
Katalog Berlin K. H. nennt ihn Losen-
mayer und verz. eine Sinfonia in B. Ms,
in Stb. Dann unter Lausenmayer, J. . .
eine Sonata f. V. Vcl. u. B. in" Ed. Ms.
in Stb.
Losi, Graf von, siehe Logi.
Losio, Cipriauo I.
994.
Loth.
Losio, Cipriano I.,
kommt iu Giulio Cesare Bianchi's Lib.
2. de Motetti 1620 unter der Bezeichoung
„M. R. P. Maestro Cipr. Losio" mit der
Motette: Nescieus mater virgo, 2 voc.
Nr. 3 vor.
Losio, Cipriano IL, aus Cie-
mona, ein Minoriter, um 1700 Ka-
pellmeister beim Herzoge von Fer-
rara (Luccliini 19).
Losis, Pictro Maria, über-
reichte 1591 dem Herzoge von
Este zu Mantua eine seiner Kom-
positionen (Straeten 6, 346).
Losiiis, Jacobus, siehe Losa,
Giacomo.
Loss, Jalvob,
Die B. Grimma besitzt im Ms. 49/50,
8 Stb. des 16. Jhs. Nr. 123, Samlbd., die
Motette : Reminiscere miserationum, 5 voc.
Im Tenor gez: 21. Sept. 1594.
Losse (Lessor), Johann, Can-
toreiknaben- Praeceptor und Ex-
penditor (Zahlmeister?) an der Hof-
kapelle in Wien mit 10 Gld. mo-
natl. von 1546 — 47 (Köchel 1).
Losses, Johann Joachim.
Die Bibl. Dresden besitzt im Ms. B 1030
ein Lautenbucli, walirscheinlicb. des 16.
Jhs., welches obigen Namen trägt u, aus
103 Bll. in fol. besteht. Es ist fraglich
ob der Name nicht nur derjenige des
einstigen Besitzers ist. Siehe den gedr.
Kat. p. 42.
Lossius, Lucas, geb. 18. Okt.
1508 zu Vacha in Hessen, gest.
8. Juli 1582 zu Lüneburg; von
1533 — 1582 Conrektor zu Lüne-
burg. Bacmeister schrieb eine
Lobrede auf iim „Oratio de Luca
Lossio, in qua etiam mentio fit
urb. Ehegii Herm. Tulichii, alio-
rumque in urbe Luneburga prae-
stantium virorum. Rostock 1585.^'
40. (Junghans p. 7. 13. 19. 21.
Gerber 2). Er gab heraus:
Erotemata musicae practicae, ex proba-
tissimis (piibusque huius duicissimae artis
scriptoribus aecurate ... ad usum scholae
Luneburgensis & aliarum . . . Item Melo-
diae sex generum carmiuum usitatiorum,
in primis suaues, in gratiam puerorum
selectae . . . Noribg. 1563. Am Ende apud
Job. Montauum & Ulr. Neuberum. 8".
104 Bll. [B. A. B. Zw. B. Mainz. Bo-
logna. B. B. B. M. Prag. Brüssel
5273 in Kopie u. Druck. B. Lpz.
— Ausg. von Christoph Praetorius Si-
lesius. Noribg. 1570 Theod. Gerlatzenus.
[B. G. br. Mus. B. Kgsbg. Dresd. Mus.
Lund.
— Noribg. 1568. [Hannover.
— Noribg. 1574 ebenfalls von Chrstph.
Praetorius herausgeg. 8". [B. M. C. P.
siehe Kat. p. 178.
— Noribg. 1579. 8». [B.M. B.Proske.
— In B. Wolfenb. unter Christoph
Praetorius ein völlig gleichlautender Titel,
der aber Lossius nicht nennt: Ulissae
1581. 6 Bog. in 4P. Fraglich wer der
Autor ist. Vogel im Kat. giebt nichts
Näheres an.
— Noribg. 1583. 8°. [B. M. AVolfenb.
— Noribg. 1590. 8". [B. M.
Psalmodia, hoc est, Cantica Sacra, vete-
ris ecclesiae selecta. Quo ordine et me-
lodiis per totius anni curriculum . . . Cum
praefatione Ph. Melanthunis.
Noribg. 1553 ap. Gabr. Hayn, Job.
Petrei Generum. kl. fol. 357 S. [Hofb.
Wien. B.Weruig. B.M. B. Zw.
— Witebg. 1561 haered. G. Rhau. 4».
340 Bll. Genaueres bei Becker 4, 78.
[B. Lpz. B. Kgsbg. Gotha. Lübeck.
B. B. Heilbr. Kameuz. B. Br. Univ.-
B. Erlangen.
— Witebg. 1569 Schwertel. 4». 720 S.
[B. L. B.N. Gotha. br.Mus. Kamenz.
Hannover. Musikfr. AVien.
— Wittebg. 1579 Ant. Schön, kl. 4P.
7 Bll. 398 Bll. 5 Bll. [Hofb. Wien.
B.Lpz. B.Hbg. B. B. Dresd. Hannov.
Berlin gr. Kloster. B. M. Brüssel ib.
mit 1580 gez. ?
— 1595 Witebg. ap. Lehmann. 4*^.
398 Bll. [B. Hbg. B. Zw. B. Gr. B.
Wernig. B. L.
— In B. B. Ms. L354 .,Animadver-
siones in libro, cui titulus: Psalmodia . . .
1561'', in Part. — Siehe auch bei Zahn
Bd. ö und AVinterfeld 1, 308.
Lossnitzer. Johann, siehe Löss-
nitzer.
Lossow, Oabriel, 1585 a/d.
Hofkapelle zu Berlin angestellt
(Friedländer Dokumente).
Lot, F. . . du, siehe Dulot.
Loth. Oratorio. Ms. P. [Mo-
dena.
Loth, .
225
Lotti, Antonio.
Lotli.
. ein Violoncellist im
Theaterorchester zu Ronen, gab
1783 „Recneil d'ariettes avec. acc.
de guitare" heraus (Pougin).
Loth, Urbaii, ist 1616 ff. an
der Kathedrale zu Passau Organist
(Titel) und bekannt durch
Musa raelica. Coucertationes musicas,
una, duabus ac tribus vocibus in onines
totius anui occürrentes festivos dies con-
tinens. Cum Bc. & generali Organe ap-
plicato . . . Passaviae 1616 Tob. Nenninger
&Conr. Frosch. 4 Stb. 4». 52 Nrn. [B.Frkft.
Musa nielica continuata. Concertationes
... 2, 3, 4, 5. 6 et 8, una cum Psahno
Miserere mei deus 8 voc. continens. Cum
ßc. ... Op. 2. Ib. 1619. 5 Stb. 4".
45 Nrn. [B. Frkft.
In alten Sanilwk. 52 Gesänge (Eituer 1).
In Modena befindet sich unter dem
Namen Lotli ein Ms. betitelt: Tratteni-
nienti da camera a V. e Yiolone c. Bc.
per il Cembalo, 6 Nrn. Es ist sehr frag-
lich ob dies dem obigen angehört.
In B. Br. im Ms. 1 geistl. Gesg. lat.
und deutsch.
Lothin, Joan, Sänger an der
Kgl. Kapelle in Neapel 27/10 1480
(Straeten 4, 29).
Lotichius, Jacobus, lebte im
17. Jh. und gab heraus:
Oratio de Musica. Dorpati Livonorum
1640typis Acadeni. AP. fbr.Mus. Glasgow.
Lotinus, Johann, Cantorei-
knaben-Praeceptor an der Hofka-
pelle in Wien mit 12 Gld. monati.
vom 1. Dez. 1570 bis f 10. Mai
1598 (Köchel 1).
Lotten, Jan, aus Leyden, ist
am 10. März 1770 als Musicus an
der Universität zu Leyden einge-
schrieben (Bouwst. 3, 9).
Lotter, eine alte verdienstliche
und umfangreiche Druck -Verlags-
anstalt von Musikalien in Augs-
burg. Der Gründer war Johcmti
Jakob ^ den ich schon mit der
Jahreszaiil 1726 fand, seine Erben
zeichneten von c. 1741 ab, dann
heilst die Firma J. J. Lotter von
etwa 1764 ab, 1788 J. J. Lotter
& Sohn bis 1794. Weiter reichen
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
meine Einzeichnungen nicht. Fol-
gender Druck trägt keinen Autor-
namen, ich setze ihn daher unter
den Verleger:
Rudimenta panduristae, oder Geig-Fun-
damenta, wormnen die kürzeste Unter-
weisung für einen Scholaren . . . Augs-
burg 1770 J. J. Lotter. 4». 48 S. [B.M.
Brüssel von 1766.
Siehe auch Manuductio ad Organum von
1748 bei Lotter's Erben. [B. B. B. M.
Lotther, Melchior, Verleger
in Leipzig, gab heraus:
Hortulus musices praclice omnibus
divino gregoriani concentus modulo se
oblectaturis tarn jucundus quam proficuus.
Lipsiae 1517. 4». [Brüssel 5949.
Lotti, Antonio, über seine Ge-
burt herrscht völliges Dunkel, man
glaubt, dass er um 1667 zu Han-
nover geboren ist, wo sein Vater
Matteo Kapellmeister war, er selbst
bez. sich als einen Venetianer. L.
kam in jungen Jahren nach Ve-
nedig u. wurde Schüler von Giov.
Legrenzi. Seit 1687 soll er als
Sänger am S. Marco angestellt ge-
wesen sein, sicher ist erst die An-
stellung als 2. Organist daselbst,
die am 31. Juli 1692 erfolgte. Am
17. Aug. 1704 wurde er erster
Organist und am 2. April 1736
Kapellmeister mit 40 Duk. Gehalt.
Im Jahre 1718 am 26. Sept. schloss
der Kurprinz von Sachsen mit Lotti
einen Kontrakt ab, nach dem er
auf 3 Jahre in Dresden die ita-
lienische Oper leiten und einige
Opern schreiben sollte, zugleich
wurde seine Frau an der Oper
angestellt. Nach Ablauf des Kon-
traktes ging er wieder in seine
Stellung in Venedig zurück (s.
Staatsarchiv). Er starb am 5. Jan.
1740 zu Venedig, 73 Jahr alt
(Caffi 1, 57. 331. Fetis nach Caffi).
Lotti schrieb an 19 Opern und
andere weitliche Gesänge, doch
liegt sein Schwerpunkt in seinen
geistlichen Kompositionen, beson-
15
Lotti, Antonio.
226
Lotti, Antonio.
ders in denen, wo er die Schreib-
und Enipfindungs weise des 16. Jhs.
in gelungener Naclibildung zu er-
reichen bestrebt ist. Seine Briefe
in der Angelegenheit seiner ihm
von Giov. Bononcini gestohlenen
Madrigale sind in Chrysander's
Händel 2, 294 ff. u. 303 zu finden.
H. Bishop gab die Briefe an die
Akademie of aucient musick ge-
richtet 1732 in London heraus. In
La Mara's Brief-Samlg. 1, 137 sein
Testament. Fürstenau 2 b, 108 ff.
ein Verz. seiner Werke in Dresd.
nebst Urteil über die Oper „Giove".
Urteil in M. f. M. 16, 49. — Seine
Werke haben sich sehr zahlreich
erhalten.
1. Oeistliclie KnmjMsitionen.
Autogr. in B.B: 1. Messa ä 3 voc.
(2 T. IB.) Am. P. 2. Fra queste vi
sono, Cantata per Sopr. c. 1 V. ed 1 Vcl.
P. 22 S. 3. Nos auteni gioriari 4 voc.
P. 6 S. 4. Autogr. Grasnick: Missa 4 voc.
c. 2 ström. P.
lu Kopie: Messen, Ms. 13163: M. in-
tiera 4 voc. 13160: Missa ä 3 cori c.
strum. (Tromba, Ob. 2 V. Va. 3 Pos. Bc.)
Ms. T72, Messe in P. 13162 Samlbd. M.
in F. 4 voc. c. Bc. P. Ms. W 90. 91:
8 Messen zu 4 Stirn, in P. — Messeuteile
in W90. 91. Ms. 173. 13161 (besonders
wertvolle Kopie, da ein Teil von Seb. Bach
[40 S.] kopiert ist) 22 102. L 319. 76. 5.56.
Magnificat, Miserere, Offertorien, Psal-
men u. a. in Ms. W 90. AY 91. W 37.
13172. 13171. W76. 13173. 62. 11670.
1451. 13176. 13177. 13174. 13170. 13162.
13175. 13179: 37 Arien aus Oratorien
von älterer Hd. in P. 13180.
Mss. in B. Joach. Messa 4 voc. e ström.
in 3 Kopien (353. 354. 484). Miserere
4 voc. 5 Instr. et Bc. P.
Berlin Kircheninst : Missa a T. B. Bc.
Ms. P. S. 84—100.
Miserere mei, 4 voc. 2 V. 2 Viole, Org.
Ms. P. 51 Bll.
Sinfonia dell'opera Terza di S. Cassano.
Ms. P. von 3 — 4 Systemen, 3 Bog. in
qufol. 18. Jh.
Breslau Kircheninst: 3 Missae 4 voc.
a Capeila, Eegina coeli 4 v. (1734), Gloiia
9 V., Crucifixus 8 et 10 voc, Vere lan-
guores 3 v., Madrigale zu 4 St., 2 Mot.
zu 4 St. mit Instr. Ms. P. Bd. 50 und
149. 4 Missae a 4, quinti toni, a 4 c.
Strom., a 3 (A. T. B.), a 2 voci (T. B.). —
2 Miserere a 4, 2 Benedictus a 4, Salve
regina 4 v., Beatus vir 4 v., Canteraus
Domino a 3 (A. T. B.). Ebenso in Bd. 151.
Mss. in B. M. 11 Missae a capella
(4 voc.) in P. Requiem in Fd. 4 voc.
Messenteile mit Orch. in P. Psalmen,
Motetten u. a. in zahlreichen P. vorhanden.
Mss. in B. Dresd. 5 Crucifixus, 1 Re-
quiem, 1 Miserere und 4 andere Gesge.
Siehe Kat.
Mss. in B. Kgsbff. Messa e Maguific. del
5. tuono 4 V. Miserere in Dm. Cruci-
fixus 6 V. 11. a. siehe Kat.
Ms. in Wolfenh. Nr. 150, Part, zu der
Mot. Beati amoris, Sopr. c. ström. —
Ms. 301, P. Bl. 120, Duetto „Quella
destra" c. 2 V. Va. e B.
In B. Dresd. Mus. 2 Messen im Autogr.
A217m ä 3 voci (A. T. B.) e Cent, und
A 2171 M. del 5to tuono ä 4 voci. A 217 b
Kyrie et Gloria ä 3 cori = 13 Stim. mit
2 V. Ob. 2 Violen u. B. A217c Missa
sapientiae (K. et Gl.) 5 e 6 voc. 2 V.
2 Viole 2 Ob. Tromba sola e B. A217i
Messa del 6. tuoni 4 voc. A217d Credo
a 4 c. str. mit dem 12 stim. Crucifixus.
A217e Miserere 4 voc. A217k Miserere
8 V. A217n 2 Benedictus et Miserere
von 1733 in F. und C. 217 o neben
1 Beatus vir, Salve reg. u. Ave regina
zu 4 Stim. ein Magnificat 4 voc. von
1720. A2r7 2 Salve reg. f. Sopr. solo
c. 4 Instr. u. A. solo c. 2 Instr. A217h
Laifdate Dnum. 4 voc. c. ström. A 215.
215 a. 215 b Requiem a 5 v. c. ström, in
P. u. Stb. A 216 Confitebor 4 v. c. ström.
A217f Dixit a 5 v. c. ström, in Dd.
A217g Laudate pueri 3 voc. c. 2 Ob. V.
A. e B. Part.
Im Archiv der kafh. Kirche xu Dres-
den, Schi'auk 2: Requiem 4 voc. c. 2 V.
Va. Tromb. Org. 2 Kyrie et Gloria 4 voc.
c. 2 V. Va. Org. Credo ebenso. Dixit
Duus. 5 voc. 2 V. Va. Tromb. Org. Lau-
date pueri 2 Sopr. e B. c. 2 V. Va. Org.
Laudate Doiuinum 4 voc. ebenso. Credidi
4 voc. a CapeUa c. 2 V. Va. Org.
Eofb. Wien Ms. 15602 von Haiiber
gesammelte Part: 4 Messen u. 6 andere
Gesge. zu 3 u. 4 Stim. mit Orgel.
L'Umilitä coronata. Oratorio in 2 part.
von 1714. Ms. 17 671/72. P.
II voto crudele. Oratorio ä 4 voc. in
2 part. 1712. Ms. 17 695. P.
4 Missae zu 3 u. 4 St. mit Instr. Ms.
15990. 16470. 16687. P.
Messa a 4 voci a capella del S^o tuono.
Ms. 16698,17.
Lotti, Antonio.
227
Lotti, Antonio.
3 Crucifixus a 6, 8 et 10. In terra
pax 14 voc. Ms. 16687. P.
Dies irae 5 voc. c. instr. Ms. 15989. P.
Offertorium in Em. zu 5 St. u. klein.
Oich. Ms. 17 935. P.
Mss. Musik fr. Wien, im Autogr. 1. Missa
in C a 3 voci (A. T. B.) c. ström. '^. Missa
in F a 4 voc. c. org. P. — L'umiltii co-
ronata in Ester, Orator. in 2 p. (Pietro
Pariotti) ao. 1721. P. — II voto crudele,
Orat. a 4 voc. parte I. P. Missa in Dm.
f. T. B. u. Org. P. — Dixit Dnus. 8 v.
c. Strom. P. — Missa in C a 3 voci senza
ström, ed organo. Ms. quful. P. Magni-
ficat 4 voc. c. org. P. 2 Crucifixus mit
lt?zu8St. 1. g-^-^^-^H=g:L^^||
2.
-h&r\
Nr. 1 gedr. bei Bote & Bock. Ad Do-
minum ciun tribularer 4 voc. P. Magnus
Dominus 4 voc. P. Asperges 4 voc. P.
Spirto di Dio, Madrig. 4 voc. P.
Ms. B.Brüssel 1837: Benedictus e
Miserere I e IL 1733. Laudate pueri
a 3 c. ström. Salve 4 v. Vere languores
4 v. Messa de Requiem a capella 4 v.
Messa del 5. tuono 4 voc. Laudate pueri
a 2. Beatus vir 4 v. Messa a 2. Kyrie
a 3. Ms^ 1842 eine Messe.
Ms. 1<44 in B. C.ofMus., Motette f.
Sopr., Orgel u. 2 V: Columbae innocentes.
Ms. 314 im br.Miis: Missa 5 voc. c.
instr. Ms. 315 vier geistl. Gesänge.
Mss. in B. Wagener 1. Missa 6. toni
a 4 V. P. 2. Missa quadrages. ex C. ä 3
& 4 V. c. org. P. 3. Missa in canone ä
4 V. P. 4. Missa ä 4 capella. P. 5. Offer-
torium 5 V. 2 V. 2 Ob. Fag. Contrab. u.
Orgel. P.
Ms. 21 in Brüssel Cotis: Miserere mei,
Ps. 50, 4 VOC. qu4<'. Ms. 167, Messa
breve con i ström. P. qu4". Ms. 630, AI
pie d'un colle ameno, Cantata per Sopr.
c. Bc. qu40. Die übrigen Mss. sind sehr
fraglich.
2. Weltliche Ocsangs - Kompositionen.
Alessandro severe. Dramma per mus.
in 3 atti. Venetia 1717. Poesia del Zeno.
Ms. B 432. P. qufol. [Dresd. Mus. Ms.
13200 P. in B. B.
Ascanio overo gl'odi delusi dal sangue.
Opera, Dresda 1718. Ms. B 433 u. 434,
P. in 3 Akten, in 434 ohne Recitat. [Dresd.
Mus.
Costantino, Dramma p. mus. in 5 atti.
Vienna 1716. P. 5 voll. M.s. 17 993.
[Hofb. Wien. Musikfr. Wien.
Foca Teofania & Cudosio (Foco superbo)
Drama per Musica di A. M. Luchini. Ve-
netia 1716. Ms. B438, Dresd. Mus., P.
m 3 Akten nebst gedr. Textb.
Giove in Argo, Melodramma pastorale
rappres. alla regia Elettorale Corte di
Dresda, Anno 1717. [Ms. B 4,35, Dresd.
Mus. P. in 3 Akten. In Ms. B 436 noch
einmal ohne Recitative. B. B. Ms. 13201:
Opera in 3 atti. P. B. M.
Griletta e Serpillo, Intermedio 1. 11. IIL
Ms. B245, Dresd. Mus. P. Dabei unter
demselben Titel 3 andere Intermedii f. Alt
u. B. qufol.
Intermedii . . nell'opera d'Achille Pla-
cato, Ms. P. qu4o. [Brüssel 2567.
Irene Augusta, Opera, 1713 zu Vene-
dig aufgef . 7 Arien in Ms. B 38. [Dresd.
Mus.
Joca superbo, Opera, 1716 in Venedig
aufgef. 3 Arien in Ms. B 38 fol. 75.
[Dresd. Mus.
Polidoro, Opera, 1714 in Venedig auf-
gef. 5 Arien im Ms. B 38 fol. 82. [Dresd.
Mus.
Teofane, Drama per musica. Dresda
1719. Ms. B437, Dresd. Mus. R in 3
Akten nebst Intermezzi. Textbuch im
Druck vorhanden.
II Tribute delii Dei, per il Banchetto.
A 4 voc. 1736. Ms. P. [B. M.
AuTser den eben angeführten Opern
werden in Verz. noch folgende erwähnt:
Achille placato von Rizzi, Ven. 1707.
Ama piii chi men si crede von Sil-
vani, Ven. 1709.
II Commando non inteso ed ubbidito
V. Silvani. Ven. 1710.
La forza del sangue v. Silvani, Ven.
1711.
Giustino 1683.
L'infedeltä punita v. Silvani, Musik
von Polarolo u. L. Ven. 1712.
Isaccio tirrano v. Briani. Ven. 1710.
Porsenna von Pioveue, Ven. 1712.
Sidonio von P. Pariati, Ven. 1706.
Teuzzone von Zeno, Ven. 1708.
Tirsi 1696.
II tradimento fortunata in amore v.
Piccioli, Ven. 1711.
II tradimento traditor di se stesso v.
Silvani, Ven. 1711.
II trionfo deU'innocenza von Cialli,
Ven. 1693.
II Vincitor generöse von Briani, Ven.
1709.
Kantaten.
Mss. in B. B. 1100 Samlbd. Cantata
Chari Zephyri fontes, Sopr. 2 Ob. 2 V.
Violetta e Bc. — Ms. 13210, 24 Kantaten
mit Italien, weltl. Texten f. 1 Solostim.
15*
Lotti, Antonio.
228
Loüet.
mit 1, 2 bis 3 lastr. u. Bc. — Ms. 13211
Cautate (20) f. Sopr. Lib. 1 mit Bc.
Ms. in Dresd. Mus. B 101 a 4 Cantate
1. Occhi verri pupillo S. 95 k Sopr. col
B. 2. Me forza di nioiir fillide, ä Sopr.
c. B. 3. In alta Rocca ove, ebenso. 4. II
mio cor nou ha riposo, ebenso. P. B 74
Nr. 13, Usignolo tuci, ebenso. B438a
1 Cautata a Sopr. col B: Sü i smeraldi
ridenti, S. 17.
In Hofb. Wien, Ms. 17 638 zwei Can-
tate, 1. Giä di giubilo. 2. Tuonava il
bronzo, in Venedig aufgeführt. — Ms.
19267 Le Stelle fortunate, Cant. ä 2 voci,
für Venedig komp. P.
Im br. Mus. Ms. 350, 351 u. 358 vier
Kantaten.
In Bologna: Cautata, E pure un dolce
dardo a Sopr. col. B. — In einem anderen
Ms. Kat. 3, 200: 1 Arie u. 1 Cantata.
In B. Eostock im Ms. die Cantata: Dove
sei dolce mia vita per Sopr. ed Alto c.
accomp. und 6 Arien mit Instr. in Stb.
Ärieu. In B. B. Ms. 11500 Samlbd.
P. Nr. 8 — 29 befinden sich 23 Arien mit
Instr. Im Autogr. 8 Arien f. Sopr. mit
Bc. Ms. 21206 Nr. 9 u. 12 zwei Arien.
In Dresd. Mus. in Ms. B 424. 439. 937.
938. 46 Arien in P. aus Opern.
In Cambridge FW. Ms. 54 u. 56 ein
Duett, 1 Terzett, 2 Madr. und 2 Arien.
Duetti (12), Terzetti (4), Madrigali (2 ä
4 e 5 voci) ded. Gioseppe I. Imperatore.
Ven. 1705 Ant. Bortoli. gr. fol. 140 S.
18 Nrn. [Hofb. Wien und im Ms. 18776.
B. Wagener. Musikfr.Wien im Ms. 19 Nrn.
dabei noch Quartetti und Quintetti. B. B.
im Druck und Ms. 13215. Neapel Turch.
im Ms. Dresd. Mus. im Druck. Bologna.
Göttweih. Eiusiedeln. Brüssel Cons.
B424. 439. 937. 440 a Duetti, Cori,
Madrig. im Ms. [Dresd. Mus.
12 Duetti c. Bc. P. Ms. [B. M.
12 Madr. a 2 voci, 4 Terzetti und
2 andere Gesge. Ms. 316. [br. Mus.
3 Duetti ä 2 Sopr. in P. Ms. T 104.
[ß. B.
2 Arien mit Instr. Ms. [Sondershausen.
Madrig. a 4 voc. 1736. P. in Ms.
W 12. 35. [B. B.
Terzetti, Quaitetti e Quintetti 1705.
Ms. 13 215 a. P. [B. B.
Madrigale a 4 voci si esegiüva aUa
partenza del Bucentoro (Spirto di Dio).
P. 8 Bll. Ms. 17 032. [Hofb. Wien.
Dresd. Mus. Ms. B440a.
3 Madrigali 3 und 4stim. in P. Ms.
[B.M.
Madrigali 4 voc. Ms. 17032. [Hofb.
Wien.
Madrigali a 3, 4 e 5 voci im Ms. [B.
Bi-üssel 2291.
Madrigal : In una siepe 5 voc. [R. C.
of Mus. 1492.] Dies ist das Madr., wel-
ches Giov. Bonnoncini als das seinige
ausgab.
Ms. T 7. 16. 26. 53. 90. 95. 121. 132.
136. 146. 148. 174. 179 allerlei Gesge. in
P. [B. B.
Zahlreich sind die Veröffentlichungen
in neuen Ausgaben (Eitner 2). Man füge
noch hinzu 1. La vita caduca und Spirto
di Dio, 2 Madr, ä 4 e 5 voci, Milane,
Ricordi. — Siehe auch Bishop und Aless.
Parisotti's Arie antiche (Mil. , Ricordi).
In G. Schmitt's Anthologie Bd. 7 ein Ton-
satz. In Latrobe's Samlwk. 4 Chöre.
Trio (in F.) per il Viola di Gamba,
Fl. trav. e Cembalo. Ms. Stb. [Brüss.
Cons. B. B : Trio a flute trav. Hautb.
d'Amour et B. Ms. P.
Sonata a 2 Hautbois, Bassone e Vio-
lone Basso. Ms. P. u. Stb. [Darmst.
A Sonata for Violin, Tenor et Basso.
Ms. 3 Stb. Gd. [Berlin Th.
Lotti, Francesco, Stadtmusikus
iu Lucca vom 20/3 1686 bis zu
seinem Tode im Aug. 1702 (Nerici
209).
Lottin, Yeuve (Wittwe), Ver-
legerin in Paris, gab heraus:
Nouvelles Poesies, spirituelles et mo-
rales sur les plus beaux aires de la mu-
sique fran9.ais et italienne avec la basse.
On y a Joint de fables choisies dans le
goüt de M. de La Fontaine. 1752. 2
voll, in r[uer4". 8 Samlg. [Kat. Liepm.
Lottin, Denis, geb. 19. Nov.
1773 zu Orleans, gest. ebd. 1826,
bildete sich unter Fridzeri und
Grasset zum Violinisten aus und
wurde 1805 zu Orleans im Theater-
orchester angestellt, sowie er die
Liebhaberkonzerte dirigierte.
Fetis verz. von ihm Symphonien, Kon-
zerte f. V., Duos, Sonaten u. a., die in
Paris erschienen. Seine Principes ele-
mentaires de musique et de violon, Paiis,
Leduc, besafs einst Liepm. In der B.M.
6 Duos pour 2 V. oe. 17. Mayence,
Schott fils. 2 Stb.
Loüet, Alexandre (fälschlich
in Lexika unter Louvet, Louette
gestellt), geb. um 1753 zu Mar-
seille, gest. um 1817 zu Paris.
Louis, Madame.
229
Louis Ferdinand.
Betrieb die Musik nur als Dilettant
und schrieb Operetten, die in Paris
aufgeführt wurden. Erst während
der Revolution zwang ihn die Not
die Musik als Broterwerb zu be-
nutzen und griff er sogar zum
Instrumentenstimmen. Fetis sagt,
dass er ihn kannte und seine
traurige Lage bedauerte.
Er gab Sonaten, Romanzen u. a. her-
aus. Seine ,Jnstructions theoriques et
pratiques sur Taccord du pfte. ; ouvrage
qui apprendra en tres-peu de temps aux
personnes les moins exercees h accorder
parfaitement cet iustmment. Paris, Leduc,
an VII (1798 99)." S«. 64 S. u. 2 Tai,
besitzt das Conserv. zu Brüssel und die
Musikfr. in Wien.
In Berlin K. H. unter de Lonct ein Bd.
Romances fran(,-aises im Ms.
Louis, Madame, geborene Bayon,
die Frau eines Architekten des
18. Jhs., zeichnete sich als Kom-
ponistin aus, schrieb Operetten,
Sonaten, Arietten u. a., die zum
Teil im Druck erschienen (Fetis).
Nachweisbar ist nur die Oper: Fleur
d'Epine, Comedie en 2 acts, nielee d'ari-
ettes. represent. p. la l© fois le 22/8
1776! Paris, Huguet. [Paris Nat. C. P.
Hof b. "Wien, ohne Verlagsfirma, P. fol.
151 S. Brüssel Cons: Paris, Lemarchand.
Stb. B. B. im Ms. 13230 in K. Stb.
Gerber 2 verz. sie unter Bayon, Made-
moiselle, mit 6 Sonaten op. 1.
Louis XIIl., König von Frank-
reich, geb. 27. Sept. 1601 zu Fon-
tainebleau, gest. 14. Mai 1643,
regierte vom 14. Mai 1610 ab.
Er war ein Liebhaber der Musik
und selbst ausübend. Mersenne
in Harmonie universelle, Bd. 2,
livre VI über Orgeln, S. 309—412
teilt eine Chanson mit „Tu crois 6
beau soleil" von La Barre harmo-
nisiert. Weckerlin im Kat. p. 197
druckt sie wieder ab. Kircher in
seiner Musurgia 1, 690 ebenfalls,
hierauf Hawkins 4, 218, dann La
Borde in seinem Essai mit ver-
fälschter Harmonie und Mersenne
im Traito des instrum. p. 391 über-
tragen aufs Epinette. Fetis schreibt:
die Harmonie des Königs ist wohl
erhalten.
Louis Ferdinand (auf den
Druckwerken auch nur Louis Prince
de Prusse gez.), Prinz von Preufsen,
geb. 18. Nov. 1772 zu Friedrichs-
felde bei Berlin, fiel in einem Ge-
fechte gegen Napoleon am 13. Okt.
1806 bei Saalfeld. Der Prinz war
musikalisch sehr veranlagt und
bildete sich durch ernstliche Stu-
dien nach allen Seiten hin aus.
Als Klavierspieler leistete er Be-
deutendes. Beethoven lernte ihn
bei seinem Besuche in Berlin 1796
kennen u. sprach sich sehr lobend
über ihn aus, widmete ihm auch
sein drittes Konzert in Cmoll, op.
37. Der Prinz wurde, ein in da-
maliger Zeit seltenes Ereignis, ein
grofser Yerehrer Beethoven'scher
Komposition und strebte sogar in
seinen eigenen Kompositionen da-
nach in dessen Fufstapfen zu treten.
VYenn es ihm auch nur in unzu-
länglicher Weise gelang, so be-
merkt man doch das Bestreben
Höheres als seine übrigen Zeit-
genossen zu erreichen. Ledebur
giebt eine ausführliche Schilderung
seines Musiktreibens; auch im
Thayer 2, 12 u. 250, u. in Spohr's
Selbstbiographie 1, 93 finden sich
Notizen. Von seinen Kompositionen
lassen sich nachweisen:
Oeuvre 1. Quintetto pour Pfte. av.
2 V. Viola et VcL, dedic. Himmel.
Vienne et Pesth, Bureau. [B- B. B. Hbg.
Musikfr. "Wien.
— Ausg. Lpz., Br. & Haertel. 5 Stb.
[B. Wagener. Lübeck.
— Ausg. Paris chez Erard. 5 Stb.
[B. Hgsbg.
— Ausg. zu 4 Hden., "Wien bei Riedl.
[B. M.
Oe. 2. Trio poiu- le Pfte. av. V. et
Vcl. Vienne chez Riedl. 3 Stb. [B. B.
Musikfr. "Wien.
Louis Ferdinand.
230
Loulie, L . . . A ,
— Ausg. Lpz. , Br. & H. 3 Stb.
[B. M. B. Kgsbg. Dresd. Mus.
Oe. 3. Trio p. le pfte. av. V. et Vcl.
Leips., Br. & H. 3 Stb. [B. Kgsbg.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien . Lübeck:
Ausg. Wien, Hasliuger.
Oe. 4. Andante av. Variat. p. le pfte.
V. Alte et Vcl. (Bd.). Leips., Br. & H.
4 Stb. [B. Hbg. B. Wagener. B. Kgsbg.
B. B. Musikfi-. Wien. Schwerin F.
Oe. 5. Quatuor p. le pfte. av. V. A.
et Vcl. (Esd.). Ib. 4 Stb. fol. [B. B.
B. Kgsbg. fehlt Pfte. B. Wagener. Dresd.
Mus. Musikfr. Wien.
Oe. 6. Quatuor p. le pfte. av. V. A.
et Vcl., (Fm.) dedic. Eode. Vienne et
Pesth, Bureau. 4 Stb. [B. B.
— Ausg. Leips., Br. & H. 4 Stb.
[B. M. B. Wagener.
Oe. 7. Fugue a 4 voix pour le pfte.
(Gm.). Leips., Br. & H. [B. B. B.Hbg.
B. Wagener. Musikfr. Wien.
Oe. 8. Notturno p. le pfte. Flute, V.
Va. Vcl. 2 Cors ad IIb. (Fd.) Ib. 7 Stb.
[B. Wagener. Musikfr. AVien und von
Streicher f. 2 Klaviere arrangiert. br.
Mus : Vienne, in Stb. quf ol. Schwerin F :
Lpz., Br. & H.
(Oe. 8). Grand Trio p. le pfte. av. V.
et Vcl., ohne Opuszahl. Berlin, Werk-
meister. 3 Stb. [Dresd. Mus. B. Danzig
Nr. 10.
— vielleicht dasselbe Trio ohne Opus-
zahl unter obigem Titel: Vienne chez
Riedl. 3 Stb. [B. B.
Oe. 9. Eondeau p. Pfte. av. 2 V. FI.
2 Clarinett. 2 Cors, Viola, Vcl. et B.
Leips., Br. & H. 11 Stb. [B. B. br.
Mus: Vienne, 11 Stb. qufol.
Oe. 10. Ottetto arrange ä 2 Pfte. (par
Audr. Streicher). Vienne et Pesth, Bu-
reau. 2 Hefte, qufol. [B. B. Musikfr.
Wien im Original f. Pfte. Clarinette, 2
Hörn. 2 V. 2 Vcl. im Druck als op.
posth. bez.
— Ausg. par Horzalka (arrang.).
Vienne chez Diabelli & Co. [ß. B.
Oe. 10 (sie?) Grand Trio p. le pfte.
av. V. Vcl. Leips., Br. & H. 3 Stb.
der Prinzessin Louise gew. [B. B. Mu-
sikfr. Wien.
Oe. 11. Larghetto vaiie p. pfte. av.
acc. V. A. Vcl. B. obl. (Gd.) Leips., Br.
& H. 5 Stb. [B. B. im Autogr. B. Wa-
gener. Musikfr. Wien. br. Mus: Berlin,
5 Stb.
Oe. 13. Ms. 40 in B. B. im Autogr. :
Eondo Bd. f. Pfte.
— Die Musikfr. in Wien im Druck als
opus posthume, betitelt: Rondo pour le
Pfte. avec acc. de l'orchestre, op. 13.
Leips., Br. & H. [auch in Berlin K. H.
die Klavierstim.
Marsch f. Trompete, 2 Ob. u. B. Ms.
in 4". [Upsala.
Anecdoten und Characterzüge aus dem
Leben mit Hinsicht . . . mit Portr. Berlin
1807 Fr. Maurer, kl. 8». 12 u. 100 S.
[B. Wagener.
Loiili6, Etieiine (nach Fetis,
nicht Frangois). Er nannte sich
Maitre de musique zu Paris und
stand im Dienste der Maderaoiselle
de Guise in der 2ten Hälfte des
17. Jhs. Er scheint der erste Er-
finder eines Metronoms gewesen
zu sein, den er Chronometre nannte.
Eine genaue Beschreibung giebt
Hawkins 5 , 40 nach Malcom's
Treatise of Musick p. 407. Auch
L. selbst beschreibt ihn in seinen
Elements de musique (siehe auch
Fetis). Yon seinen Schriften sind
bekannt:
Elements ou principes de musique mis
dans un nouvel ordre; tres-clair, tres-
facile, & tres-couri, & divisez en 3 parties.
Avec l'estampe, la description & l'usage
du Chronometre . . . Paris 1696 Ballard.
8«. 96 S. [Brässel. Glasgow.
— Ausg. Amsterd. 1698 Eoger. 8».
110 S. 1 Taf. [B. B. B.M. B. Wa-
gener. Hannover. Brüssel. br. Mus.
Kopenhagen. Glasgow. Bologna nebst
hds. üebersetzung ins Italienische.
Abrege des principes de musique, avec
plusieurs le^ons sur chaque difficulte de
ces mesmes principes, par M. Loulie.
Paris 1696 Ballard. qu40. 47 S. [Brüssel.
Loulie (Loullier), L. . . A. . .,
geb. zu Paris gegen 1775, bildete
sich unter Gavinies zum Violinisten
aus, trat ins Orchester der Opera-
comique um 1801, zog sich 1832
ins Privatleben zurück und soll
bald darauf gestorben sein (Fetis).
Pougin setzt seine Lebenszeit früher
an und glaubt, dass der von Fetis
erwähnte vielleicht sein Sohn ist.
Nach Pougin war der Aeltere L.
von 1766 bis 1786 zweiter Violi-
nist im Orchester der Comedie-
Lounav.
281
Lovanio.
Italienne zu Paris; darauf verz. er
die unten nach2;ewiesenen Drucke:
Oeuvre 2. 3 Duos p. V. et Alto.
Paris, Louis. 2 Stb. [Paris Nat.
Oe. 3. 3 Duos p. 2 V. Paris, Louis.
2 Stb. [Paris Nat.
Liepm. besafs einst Oe. 6, 3 Senates
p. l'Alto avec acc. de B. ib. — Oe. 9.
3 Senat, p. le V. av. acc. de Yiolon.
Paris, Corbaux. 2 Stb. Oe. 10, 3 Son.
p. l'Alto av. acc. le ß. 2. livre de Son.
d'Alto. Paris, Corbaux. fol.
Louiiay, vide Laiiiiay, Carlo di.
Loup, siehe Lupus, Michael.
Lourdaoult, . . .
in der Hds. der Bibl. Basevi's in Stb.
mit dem Gesge: „Amour me traite" ver-
treten.
Lourdel, Joaunes, 1514 Sänger
in der Capeila Julia an St. Peter
in Rom (Yiertelj. 3, 258).
Lourdoys, ... ein Musiker des
15. Jhs. ist im Petrucci 1501a
mit einem istim. Gesänge ver-
treten (Eitner 1).
Loury, Auton, Kammermusiker
an der Hofkapelle in München,
erhält am 8/11 1749 Zuschuss
(Kreisarchiv).
Loutter, J. . . Balthasar, ist
in der ß. Hannover im Ms. 419,
5 Ell. mit
,,Pieces pour la flute, ded. Ern. Au-
guste" vertreten.
LouYct, Jehan, war von 1452
bis 1466 Kapellan-Sänger am Hofe
zu Paris, mit einem Gehalte von
monatl. 15 L. (Brenet 1, 5 — 9). —
Ein 0. Louret, Komponist des
16. Jhs., ist im Sarahvk. 15341
mit einer 2 teil. Motette vertreten
(Eitner 1).
Louys, Le seigneur, ein edler
Franzose im Dienste des Kardinals
Richelieu im Anfange des 17. Jhs.,
war ein ausgezeichneter Guitarre-
spieler und gab nach Fötis heraus:
Livre de chausons en tablature de
giiitare. Paris l(j26 Ballard. 40.
Louys (Loys, Louvys, Lowys,
Lovis), Maiti'e Jan (Jean), ein
Belgier des 16. Jhs., war nach
Fctis Sänger in der Kapelle des
Kaisers Maximilian I. und Ferdi-
nand's; nach Straeten 3, 321 Or-
ganist an der Kgi. Kapelle der
Niederlande um 1576. Aus seinen
Druckwerken ist sein Wohnort
nicht zu ersehen, doch ergiebt sich
so viel aus ihnen, dass er seit
1555 in den Niederlanden lebte.
Bekannt sind von ihm:
Pseavlmes Ciuqvante de David com-
posez mvsicalement ensvjTiant le chaut
vulgaire a cincri parties, Par Maistre Jean
Louys. Premier liure conteuant XVIL
Pseaulmes. En Anvers 155.5 Hubert
Waelrant & Jean Lact.
Deuxiesme liure coutenant XVj. Pseaul-
mes. Ib. 1555.
Troisieme liure contenaut XYIIj. Pseaul-
mes. Ib. 1555. In quer40. 5 Stb. Dedic.
im Superius. Die Psalmen-Melodien sind
dieselben wie sie in den Ausg. von 1555
und 1547 etc. vorkommen, doch benutzt
er nur den Anfang kontrapunktisch ohne
die Melodie als Cantus firmus festzuhalten.
Aufgenommen sind die Psalmen 104. 51.
114. 115. 72. 50. 113. 7. 24. 12. 86. 4.
32. 43. 118. 201. — 91. 9. 8. 137. 18.
2. 25. 5. 14. 22. 36. 79. 19. 110. — 37.
46. 33. 143. 10. 130. 11. 13. 128. 23.
107. 6. 138. 3. 1. 15. 45. 103. Gesg.
Simeonis und „Leue le euer. Exode. 20."'
[B. B. B. M.
In der B. Dresd.Mus. Ms. Da 48, S. 16
in P. ein Exaltari tuo Domine 5 voc. mit
Joan Louys gez., P. aus dem 18. Jh.
In B. Br. im Ms. 3 lat. Gesge.
In B. Zw. die Motette : Rorate coeli
desuper, c. 2. p. Expectetur sicut 5 voc,
im Ms. 11, 2. 19, 25. 36, 5 und 47, 5
vorhanden, dreimal unter Johannes Lovis
nur im Ms. 29 unter Jecni Louys.
Im Ms. 203 der B. M., 3 Stb., 8 drei-
stim. Chansons. Siehe Kat. Maier's.
In alten Samlwken. 28 Ge.sge. von
1553—1568, Motetten u. a. (Eitner 1).
LoTaiiio, . . .
kommt im Ms. 37 zu Bologna mit dem
Gesänge „Patrem omnipotentem", 4 voc.
vor. Herr Peter Bolm macht die Be-
merkung, dass möglicherweise Thomas
Fahri, der Kleriker und Sänger an St.
Donation zu Brügge um 1412 war, ge-
meint sei und Löwen (Lovanium) sein
Geburtsort ist. Der Zeit nach wüi-de
nichts entgegenstehen.
Lovati.
232
Lowe, Edward.
Lorati, (xioTaiiiii, ein unbe-
kannter Komponist, von dem die
Mnsikfr. in Wien besitzen: Tema
con variazioni per il clavicembalo.
LoTell, Thomas, ein englischer
Komponist aus dem 15/16. Jh., der
nach Davey 105 Direktor (ordering
and guyding) der Trompeter und
Ministreis bei der Hochzeitsfeier-
lichkeit des Prinzen Arthur Tudor
mit Katherina von Aragonien 1501
war und mutmafsiich der Subdekan
of WelJs ist, der 1524 starb.
Im „Part-book" 815 der Universitäts-
Bibl. zu Cambridge und im Ms. 30 des
St. John's College ist er mit je einem
Tonsatze verireten.
Lover's Opera,
The . . . (written) by Mr. Chetwood.
The 3. ed. & the musick prefixed to each
song. Lond. 1730. 8'^. [br. Mus.
Love's Triumph.
Songs in the new opera, call'd . . , as
they are perform'd at the Queen's Theatre.
(Oper in 3 Akten, Text vom Kardinal
Ottoboni und P. A. Motteux, Musik von
C. F. Cesarini^ Giovanni und Franc.
Qasparini.) London (1708) J. Walsh &
J. Hare. fol. [br. Mus. Brüssel 2849.
R. C. of Mus. 733.
Love, William, war 1677 Or-
ganist an der Kathedrale zu Cork
in Irland (West).
Lovis, Johannes, siehe Loiiys,
Jean.
Lovius, Adriaiius, Magister,
Sakristan und Knabenlehrer der
Chorknaben an der Hofkapelle Ks.
Karl V., 1547/48, nach Maraeranus
1550 (Straeten 1, 233).
Lovisio, siehe Aloisio de Spi-
ritu, 15. Jh.
LoTy, Israel, ein jüdischer
Sänger an der Synagoge zu Paris,
geb. im Sept. 1773 zu Danzig,
gest. 7. Jan. 1832 zu Paris. Er
war mit einer wunderbaren Stimme
begabt und ein vortrefflicher Vor-
tragender von jüdischen Kirchen-
gesängen. Fetis giebt eine aus-
führliche Biographie. Seine Ge-
sangskompositionen sammelte sein
Sohn Jules, Redakteur des Mene-
strels und gab sie bei Heugel in
Paris mit dem Porträt seines Vaters
heraus, betitelt:
Chants religieux composes pour les
prieres hebraiques par . . . Publies par sa
famille . . . Paris 1862 ä Tadministration
du Tomple, Israelite. 1 vol. in fol. [Brüs-
sel fds. Fetis 1638.
Lowe, Edward, geb. zu Salis-
bury, gest. 11. Juli 1682 zu Ox-
ford; zuerst Chorknabe zu Salis-
bury, dann Schüler des Organisten
John Holmes, 1630 Organist an
der Christuskirche zu Oxford, 1660
an der Kgl. Kapelle zu London.
Nagel in Annalen verz. ihn S. 63
noch im Jahre 1682 als 3. Orga-
nisten. Nach Hawkins 4, 64. 349
war er an der Universität zu Ox-
ford auch dem Dr. Wilson als Ver-
treter der Vorlesungen über Musik
beigegeben, dessen Stelle er dann
später erhielt. Wie sich dies mit
dem Organistenamt an der Kgl.
Kapelle verträgt, ist für den nicht
Eingeweihten in englische Verhält-
nisse nicht erklärlich. Auch Grove
erwähnt letztere Stellung, die er
seit 1662 bekleidet haben soll
(siehe auch Rimbault 221),
Im Ms. 1643 des R. C. of Mus. das An-
them „When the Lord tumed".
Im Ms. Tudway, 98 br. Mus. Bd. 3, das
Anthem „0 give thanks unto the Lord''.
In der Kirche zu Ely 2 Anthems.
In Oxford Chr. Ch. im Ms. 5 Anthems,
3 Glees, 1 Air.
Auch gab er heraus: A short Direction
for the Performance of Cathedrall Service.
Published for the informatiou of such
Persons as are Ignorant of it, and shall
be call'd to officiate in Cathedrall or
CoUegiate Church where it hath formerly
been in use. By E . . . L . . . Oxford
1661. qul2o. [br. Mus. ß. C. ofMus.
— A Review of some Short Directious
. . . The 2. ed. With many useful ad-
ditions relating to the Common Prayer
Book as it is now established. Oxford
1664. 120. [R. c. of Mus.
— Neue Ausg. nach der 2tea von E.
Low(e), George.
233
Lübeck.
F. Rimbault. Lond. 1843. k]. 40. [R.
C. of Mus. Glasgow.
Low(e). Greor^e, ^eb. zu Salis-
bury, wie Edward, doch kennt man
die etwaige Verwandtschaft mit ihm
nicht. Er war bis 1662 Gentleman
a/d. Kgl. Kapelle zu London und
ging dann als Choral-Vicar nach
Salisburj. Er starb den 16. Mai
1664 und wird am Westminster
als Kleriker und Gentleman der
der Kgl. Kapelle verzeichnet (Rim-
bault).
Loire, ThoiiiJis, um 1678 Yicar-
Choralist an St. Paul in London.
Von seinen Kompositionen findet man
in dem Samlwk. New Ayres & Dialogues
von 1678 a 6 Instrumental-Sätze.
Lowys, Jean, siehe Louys.
Loxhay , V ... - A ... , unbe-
kannter Komponist.
Das Conserv. zu Brüssel besitzt von
ihm im Autogr. ein Concert in C. füi*
Flöte und Orchester in P.
Loyal (Lohial), Anton, alias
Kormant^ monsieur mon compere,
oder auch nur „mon Compere",
nicht zu verwechseln mit Lovset
Compere, wie es Baini und Fetis
thun. Letzterer verweist unter
Normant auf Lovset Pieton. Ein
Gallier (Gallus), der vom 27. Mai
1530 — 1552 päpstl. Sänger war
(Yiertelj. 1, 474. 3, 262 von Ha-
berl).
Loys, Jean, siehe Louys.
Loys, Jean L (Jennin, Jehan),
Sänger in der spanischen Kapelle
Philipp des Schönen, später Erz-
herzogs Karl von 1506 — 1537
(Straeten 7, 163 ff. 277. Der von
Straeten p. 274 erwähnte Viola-
spieler ist nicht der Komponist
Jan Louys, sondern wahrschein-
lich der unter Jean Loys IL verz.
(s. d).
Loys, Jean II., ein Violaspieler
in der Kapelle Kaiser Karl V.
(Straeten 7, 274, siehe oben Jean
Loys L, S. 380. 381). Er ist wahr-
scheinlich derselbe, von dem die
Nationalb. in Paris den Druck ohne
Titelbl. besitzt unter dem Namen
Don Lmjs Milan (siehe Milan).
Loys, Liidovicus, ein Kompo-
nist des 16. Jhs., von dem sich im
Ms. 132, in der E. M. unter Nr. 74
u. 75 in defekten Stb. 2 Motetten befin-
den. Andere findet man in der B. Proske
in Ms. 800. 812. 876. In 800 steht die
Motette : Misit Herodes 6 voc. mit 1577
gez. In Gerlach's Samlwk. von 1567 ein
Gesg. 4 andere Motetten in Samlwken.
von 1564—1580, siehe Eitner 1. In
B. Br. im Ms. 2 lat. Gesge. (siehe Bohn).
Loyseau (Loseau), Jean Bap-
tiste, Kleriker in der Diöcese
Arras, erhält am 7. Sept. 1685 die
Kapellmeisterstelle an St. Martin
zu Ypres, tritt 1688 zurück, wird
aber 1690 wieder erwähnt (Strae-
ten 2, 281-83).
Loyset, siehe Compere und
Pieton. Compere kann nur etwa
30 Jahre älter als Pieton sein und
daher ist es schwierig, wenn nicht
unmöglich, Kompositionen, die sich
in Mss. nur unter dem Namen
Loyset befinden, sie dem wahren
Verfasser zuzuschreiben.
So befinden sich im Archiv des Mai-
länder Domes in einem Cod. des 16. Jhs.,
der Messen enthält, auch folgende Ge-
sänge nur mit Loyset gez. 1. Sanctus.
2. Ora post partum. 3. Ognum driza al
ciel el viso. In einem anderen Codex
mit Kompos. von Gaforio ein „Ave virgo
gloriosa", mit Loyset gez.
Loz, Nicolle de, Kleriker und
Sänger am Hofe Charles V. von
Frankreich um 1364 (Thoinan 57).
Lozeray, . . . Musiker an der
Hofkapelle Henri IV. von Prank-
reich (Castil-Blaze 72).
Liiati, . . . kommt im Samlwk.
Playford's Scelta di Canzonette
1679 mit den Gesgen:
So ben che mi und Voglio morto e
voglio, a voce sola vor.
Lübeck, siehe Lübeck.
Luc, Etienne.
234 Lucca, Trane, da und Gios. da.
Luc, Etienne, 1533 Sänger an
der Hofkapelle in Paris mit 140 livre
Gehalt (Castil-Blaze 297).
Luc, Saint, siehe Saint Luc.
Luca Agostiniano d'Offida. Offi-
da in der römischen Provinz ist
sein Geburtsort. Nach den Sacri
affetti Motetti lib. 2, 1637 von
Girolamo da Monte dell'Olmo, der
ihn einen Musico nennt, muss er
Madrigale komponirt haben, denn
über der 3. Motette „0 mi Jesu"
liest man die Notiz: „Sopra ä N.
Madrigale del P. fra Luca Agosti-
niano d'Offida Musico".
Luca, D..., ein Komponist
aus dem Anfange des 15. Jhs.,
ist im
Cod. 37 zu Bologna mit dem 3stim.
Gesänge: Et in terra pax vertreten.
Luca, Griovanni, Falsettist, ein
bedeutender Sänger um 1586, lebte
um 1575 in Rom, später in Fer-
rara (Canal 46. 59).
Luca, siehe Severo da Luca.
Lucacih, Ciriovanni, in Sebenico
in Dalmatien im 16. Jh. geb., war
um 1620 in Spalato in Dalmatien
an der Metropolitankirche Kapell-
meister, wie uns der Drucktitel
belehrt. Giacomo Finetti gab eine
Samlg. Cantiones von ihm heraus:
. . . Sacrae cantiones singulis, binis,
ternis, quateruis, quinisque vocibus con-
cinendae. A Jacobo Fiaetto . . . Venet.
1620 sub signo Gardani. .5 Stb. #.
21 Gesg. Der bez. Bass ist mit Takt-
strichen versehen. Nach den einleitenden
Worten des Titels muss Lucacih noch am
Leben gewesen sein. [B. B.] Donfried
gab 1627 in seinem Samlwke. 5 Motetten
heraus (Eitner 1).
Lucadelio, (xasparo, Priester,
wurde am 31. Aug. 1617 zum Ge-
sanglehrer am Seminario zu Ve-
nedig gewählt (Caffi 2, 50).
Lucantoni, OioYanni,
ist in der J3ibl. der Musikfr. in Wien
mit 6 Romanzen für Gesg. vertreten. Zeit
mir unbekannt.
Lucantonj, Vincenzo, ein Te-
norist des 18. Jhs.?
ist durch 6 Ariette da camera per il
Soprane e clavicembalo in der Bibl. der
Musikfr. in Wien bekannt.
Lucardini, Oiovanni, aus Flo-
renz, war um 1576 daselbst als
Musiker angestellt (Nerici 387).
Lucario, Uiovanni Oiacomo,
aus Neapel, wo er auch noch 1547
lebte, gab heraus:
Concentuum qui vulgo Alotetta nuncu-
pantur. Ven, 1547 Ant. Gardanus. 5 Stb.
17 Gesge., einer von Tomaso Cimelli
S. 31. Nach dem Vorgedichte Cimelli's
scheint es fast, als wenn L. sein Schüler
sei. Titel, Dedic. u Reg. in M. f. M. 16,
113. [Lüijeck. Bologna.
Im Samlwk. 1556 a eine Motette zu
4 St. (Eitner 1).
Lucas, . . . ein Komponist des
18. Jhs., bekannt durch
Six Senates p. la flute ou p. le Haut-
bois avec la Bc. par feu Mr Paris,
Boivin. Le Clerc etc. [Karlsruhe.
Lucas, Messire, Sänger in der
Kapelle Philipp des Schönen 1501
bis 1505 (Straeten 7, 152—162).
Lucas, Johan Isaacq, 1721
Organist an der Hofkapelle im
Haag (Bouwsteenen 2, 164).
Lucas, Jolin.
Hawkins 2, 91 envähnt ein Ms. in fol.,
Balladen von 1450 enthaltend, welche
obiger Autor komponiert hat und sich im
Besitze eines Mr. Ames befanden. Das
british Museum besitzt „Rounds" im Ms.
in Nr. 46, 200. 201. 221. 226. 232. Haw-
kins 2, 92 sagt weiter : das br. Mus. be-
sitzt an 978 solcher Mss., doch sind in
jedem derselben nur etwa 5 mit Melo-
dieen dabei. Der Musikkatalog zeigt diese
Mss. nicht an.
Lucas, Pierre, von 1702 bis
1711 Organist an der Hof kapeile
im Haag (Bouwsteenen 2, 164).
Lucatello, Micliiele, um 1708
Violinist an der herzogl. Kapelle
in A^enedig mit 15 Duk, Gehalt
(Caffi 2, 61).
Lucatelli,s. Locatello, Gio.Batt.
Lucca, Francesco da und Gio-
seffo da, siehe Gruami.
Lucca, Silao da.
235
Lucchini.
Lucca, Silao da, ist Caseiitini
aus Lucca.
Liicchese, Pietro Yecoli, siehe
Vecoli aus Lucca.
Lucchesi, Andrea, ^eb. 28. Mai
1741 zu Motta im Yenetianischen,
seine Lehrer waren Paolucci, der
Vater, Seratelli und später Cocchi.
Seit 1765 schrieb er Opern. 1771
kam er mit einer italienischen
Truppe nach Bonn und trat in
Dienste des Kurfürsten von Köln,
der in Bonn residierte. Bumej
lernte ihn dort 1772 kennen.
Thayer sagt, er war ein guter
Orgelspieler. Am 26. Mai 1774
wird er als Kapellmeister an der
kurf. Kapelle mit 1000 Gld. Gehalt
angestellt. Unter dem Nachfolger,
Max Franz, seit 1784, hatte er nur
600 Gld. Gehalt. Er schrieb für
Bonn die Opern „Le donne sempre
donne 1772. II natal di Giove
1772. Llnganno scoperto 1773.
L'Lnprovisata 1773". In Bonn be-
finden sich nur die Textbücher.
L. war ein leichter, gefälliger und
munterer Komponist und reiner
im Satze als viele seiner Lands-
leute (Thayer 1, 53. 59. 60. 81;
Fetis giebt den 27. Mai als Ge-
burtstag an). Fetis verz. 8 Opern,
Kantaten, Kirchengesänge und In-
strumentalwerke. Nachweisbar sind :
2 Sinfonie ä 8 parti. 2 Hefte in qufol.
[Dresd. Mus.
Sei Sonate per il Cembalo con racc.
di un Violine. Ded. al Elettor di Colonia.
Opera 1. Bonn ches Ferdin. Rommers-
kirchen. 2 Stb. fol. [B. Wagener.
Sonate facile p. le clav. ou fortep.
avec acc. d'un V. Leips. , Lehmann.
[Dresd. Mus.
Katliol. Kirche in Dresden ein Kyrie
a 4 voc. 2 V. Va. Ob. Cor. Org. Ms. P.
u. Stb., fraglich ob von obigem, da kein
Vorname genannt ist.
Lucchesi, Fridiauo Matteo,
geb. gegen 1710 zu Lucca, gest.
18. Aug. 1770 ebd., nach Nerici
318 am 12. Aug. 1779. Er machte
bei Leonardo Leo seine Musik-
studien und wurde dann im Kol-
legium S. Michele zu Lucca Musik-
lehrer.
Die Bibl. der Akademie filarmonica zu
! Bologna besitzt von ihm eine Messe zu
4 Stim. mit Orchester in Od., 38 S., in
der Hds. von Antonio Puccini, seinem
ersten Lehrer in der Musik. Das Seminar
S. Martine zu Lucca besitzt von ihm
Messen und Motetten zu 2 — 4 Stim. und
im Seminar Michele befindet sich eine
Messe für Chor und 2 Orchester. Er
starb an der Schwindsucht. (Das Bio-
graphische nach dem Kat. der Autogr.
Masseangeli's und nach Nerici 318.)
Lucchesi, (xiulio Maria (J. M),
geb. zu Pisa, bildete sich unter
Moriano und Nardini zum Vio-
linisten aus und unter Cecchi zum
Komponisten, lebte dann in Wien,
trat in den Dienst des Erzbischofs
von Salzburg und kehrte 1799 nach
Italien zurück. Seine Komposi-
tionen bestehen aus Orchester- und
Kammermusik. Nachweisbar ist:
Sei Duetti per due Violini, che tre Not-
turni e tre Concertanti. Op. 1. Augusta,
G. C. Gombart. 2 Stb. fol. ä 19 S.
[B. "Wagener. Musikfr. Wien.
6 Sonatines pour le pfte., dont 3 av.
un V. obl. oe. 3. Augsbg., Gombart &
Co. 2 Stb. fB.B.
Lucchesini, Gfiacomo, Conte de,
zu Lucca geb., trat in österreichische
Dienste unter Ks. Karl VI. und
wurde Escadronchef des Kürassier-
Regiments Schri. Er fiel 1739
den 23. Juli in der Schlacht bei
Krotzka in Serbien. Als Mizler
1738 die Musikgesellschaft zu Leip-
zig errichtete, war er einer der
ersten Mitglieder oder einer der
Mitbegründer. Hinterliefs auch
mehrere Kompositionen, von denen
etwa um 1742 nach einer Anzeige
ein Konzert in Leipzig erschien.
Lucchini, Matteo, venetiani-
scher Komponist, in der 2ten
Hälfte des 17. Jhs.
Er schrieb mit Geronimo Bassani für
Lucchinus.
236
Lucino, Francesco.
das Theater S. Mose zu Venedig die Oper
„Amor per forza", 1721 (Fetis).
Lucchinus , Benedict , von
Mantua, Tonsetzer des 16. Jabrhs.,
Abt des Klosters S. Benedict! von
Palolyrone (Gerbert 5, 335).
Luce (Lucas), Joannes, Orga-
nist am St. Peter in Utrecht um
1406 (Tijdschrift 2, 208). Am
7. Aug. 1418 wird er als päpstl.
Sänger vereidigt und lässt sich bis
1425 verfolgen. Die Akten bez.
ihn mit ,,Clericus Rothomagensis'',
das ist Ronen in Frkr. Mutmafs-
Hch betreffen beide Stellungen ein
und dieselbe Person (Viertel]. 1,453).
Lucelbnrger (vielleicht Lützel-
burger), Andreas, wird von Drau-
dius als Yerfasser eines Tractats
„Musicae practicae, Libri 2. Coburg
et Jena 1604", 8», angeführt.
Lucenti, Domenico,
kommt in Andr. Feliciani's 1. lib. de [
Madr. 1586 p. 21 mit dem Gesäuge: Se |
d'ogni impresa 6 voc. vor. i
Luchini, . . . aus Mailand, Vio-
linist, wird 1761 in Bologna am
Theater angestellt(Dittersdorf,Selbst-
biogr. 108). 1
Lucini, Francesco, aus Cara-
vaggio, war um 1592 Musiker am '
Dome zu Mailand. Scarabelli
widmet ihm u. a. seine Samlg.
Motetten von 1592. Der folgende
ist vielleicht derselbe.
Lucino, Francesco, Fetis sagt
aus Mailand gebürtig, doch giebt
L. selbst auf den Titeln dies nicht
an, sondern bez. sich stets nur
als „Musico (oder Cantore) nella
chiesa Metropolitana di Milano."
Der Kat. 2, 452 von Bologna bez.
ihn mit „da Caravaggio'^ und zwar j
entnimmt er die Bezeichnung aus
Dam. Scarabelli's Lib. 1. Mote-
tectorum von 1592, wo in der
Dedic. L. so angeredet wird.
Er gab mehrere Samlwke. heraus,
eigene Kompositionen finden sich darin
nicht vor, doch haben andere Herausge"ber
Einiges von ihm veröffentlicht, so im
Samlwk. 1627a eine 2stim. Motette mit
Bc. (Eitner 1), ferner Gabussi e Pelle-
grini in Libri quatuor in quibus Hymni
... 1619 (siehe Kat. Bologna 2, 224 und
452 in Part.). Die Titel der eigenen
Samlwke. L.'s sind:
1590. Le Gemme Madrigali a cinque
de diuersi eccell. musici della Cittä di
Bologna. Nouamente posti in luce. In
Milano 1590 Francesco e gl'heredi di
Simon Tini. 5 Stb. 4^. Hier nennt sich
L. einen Cantore nel Domo di Milano.
Es sind 21 Madrigale vorhanden von
Fabritio Barbieri, Giuliano Cartari, Paolo
Cavalieri oder Cavaglieri 2, Paolo Con-
soni, Adam Ena, Giulio Cesare Gabucci 3,
Domenico Micheli, Hermes Eodaldi, Andrea
Rota, Damiano Scarabelli, Alessaadro
Spontoui, Bavtol. Spontoui 2, Ascauio
Trombetti 2, Girol. Trombetti u. Lorenzo
Vecch^. 2. [br. Mus: 5a. Vogel fand das
Werk nicht, er giebt nur nach List &
Franke's Kat. den Titel.
1608. Concerti de diversi eccell. autori,
ä 2, 3 & 4 voci rac3. dal R. D. Franc.
L. . . Con la Partitura per Torg. Mil.
1608 Therede di Simon Tini & Fil. Lo-
mazzo. 5 Stb. 40. 40 Nrn. [B.B:T.
Bologna: Part.
— Ausg. 1612 „Di nuovo ristampati
con bella agionta de diuersi Concerti rac-
colti da Fil. Lomazzo'^ (Luciui dedic.) Ib.
1612. 5 Stb. 40. [B. B: C u. A. Bo-
logna: Part.
— Ausg. 1616 „Di nuovi in questa
terza impressione corretti, & agiontoui
altn bellisimi Concerfi a 2 & 4. Con un
Messa a 4. & 2 Magnific. raccolti da F.
Lomazzo. Mil. 1616 Fil. Lomazzo. Dedic.
wie in 1612 an Lucini. 5 Stb. 4". 52
Gesge. Kat. 2, 354 von Bologna das
vollst. Register. Ausg. 1 u. 2 in meiner
Bibliographie, die 3. Ausg. von 1616 fügt
noch hinzu: Giul. Cesare Ardemanio 3,
Ben. Binago 2, Gio. Ghizzolo 2, Franc.
Rognone 2, Gio. Domen. Rognone 3. D.
Fulgenzio Valesi 2. [B. B : B. Bologna
kompl: C. A. T. B. Partitura.
— Ausg. 1622 soll sich zu Mailand in
der B. Ambrosiana befinden.
1617. Seconda aggiunta alli concerti
raccolti dal Molto Reuerendo Don Fran-
cesco Lucino a 2, 3, e 4 voci, di diversi
eccelleuti autori, nouamente raccolta . .
da Fil. Lomazzo, con 1 Messa. 2 Magnif.,
1 Letanie. e 12 Cauzoni per sonare, con
la Partitura per l'organo. Mil. 1617 Fil.
Lomazzo. 5 Stb. 4". Die P. enthält
Luciuo, Pietro.
237
Liidford.
alle Stirn, ohne Text. [Bologna. Kat. 2,
355 Dedic. u. Reg. Enthält Cesare Arde-
manio 2, Jac. Fü. Biunio 2, Paolo Bo-
tacci 4, Seraf. Cantone 3, Franc. Casati
3, Andr. Cima 4, Flaminio Comanedo 2,
Frate Giacomo da Sauf Angelo 3, D. Vin-
cenzo Pellegrini 4, Dom. Rivolta 3, Orfeo
Vecchi 1 Messe 4 v.
Luciiio, Pietro, ein Musiker
an S. Marco in Venedig um 1663
(Caffi 2, 129).
Lucio, aus Bergomo (?), wird
von Aaron im Lucidario 1545 Bl.
81 V. als „Cantore al libro" be-
zeichnet.
Lucio, ... ist von 1571 — 1580
Geiger a/d. Hof kapeile in München
mit 150 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Lucio (in Mss. auch Luccio),
Francesco, Fetis sagt: ein Vene-
zianer, Beweis fehlt. Er war ein
Schüler Rigatti's und wurde gegen
1650 Gesanglehrer am Conser-
vatorium der Incurabiii zu Venedig
(Titel zu op. 2 und Caffi 2, 38).
Er ist besonders durch seine Opern
einst gefeiert worden, von denen
Fetis vier verz. von 1652 — 1658.
Nachweisbar ist nur „II Medoro. Drama
di Aureli in 3 atti e prologo". Ms. P.
436 in S. Marco zu Venedig. Yen seinen
Dmcken sind bekannt:
Motetti concertati a 2, e 3 voci. Di
. . . Opera 1. . . Yen. 1649 Al. Yincentus.
4 Stb. in 40 mit Bc. Dedic. 1649 in
Venedig gez. 14 Gesge. [B. Br. Bo-
logna, Kat. 2, 452 Abdruck der Dedic.
Motetti concertati a 2, e 3 voci. Di
. . . Discepolo del Sig. Anton. Rigatti.
Op. 2. Yen. 1650 ib. 4 Stb. 4». 17
Gesge. [B. Br.
Arie a Voce sola di . . . Yen. 1655 ib.
1 vol. Part. qu4o. 67 S. [Bologna, Kat.
3, 313 Abdr. der Dedic.
In Upsala im Ms. Tabula! urpartitur 1.
Ecce sacrum paratum 2 v. 2. Lauda
Jerusalem a 10. 3. 0 quam humilis a 2
C. 4. Omnes gentes plaudite, 2 C. et B.
c. Bc.
Im br. Mus. , Ms. 59 die Arie „Male-
detta la corte."
Lucretia da Correggio, nach
Aaron 1545 eine berühmte Laute-
nistin und Komponistin.
Luculentum theatrum musicum,
ein Lautenbuch von 1568. siehe
Phalese.
Ludecus, Mattliaeus, Dekan
an der Kathedrale in Havelberg
1589. Gab untenstehendes grofse
Kirchengesangbuch nach Luther's
Vorschriften heraus. David Chy-
traeus schreibt dazu eine Widmung
an Ludecus. Dasselbe enthält ein-
stimmige u. mehrstimmige Choral-
gesänge. Die Passion deutsch u.
lateinisch gemischt mit 4 stim.
Chören im Choralstile. Auf Seite
338 eine Angabe der Ordnung der
Kirchengesänge. Im Uebrigen ist
der lateinische Text vorwiegend
und schKefst sich noch ganz dem
katholischen Choralgesange an. Es
ist betitelt:
1. Missalis, hoc est, Cantica, Preces et
Lectiones sacrae, quae ad Missae officium,
ex pio primavae ecclesiae instituto . . .
Prior Pars. Witebergae 1589 excudeb.
Zach. Lehmann, Impens. Samuel Seel-
fisch, fol. [B. Lpz. B. L. B. Gr. ohne
Titel. Templin, Kirchenbibl
2. Psalterium Davidis.
1589.
3. Yesperale et Matutinale. YTitebg.
1589. [Beide in B. Bohn in Breslau.
Die Passion lateinisch z\\'eimal, deutsch
einmal aus dem Missale von 1589 im Ms.
[B. Kgsbg.
Becker in Tonwerke im Nachworte p.
XIY, teilt die Titel von 4 Drucken mit.
2 Gesge. zu 4 Stim. in neuen Ausg.
(Eitner 2).
"Witebergae
Luderez,
bekannt durch ein
Graduale im Ms. P. [Kloster-
ne üb urg.
Ludford, Nicholas, ein eng-
lischer Komponist aus dem An-
fange des 16. Jhs., der im
Ms. 62 des br. Mus. in einer Media
vox mit dem Gesänge „Salve regina" (de-
fekt) vertreten ist. In Gonville-aud-Caius
College zu Cambridge, Ms. 667, die Messen
super Christi virgo, Yidete miraculi, Bene-
dicta und Lapidaverunt, sowie ein Magni-
ficat. Das Ms. ist in den Jahren 1510
bis 1520 geschrieben. 7 Gesge. im Ms.
Peterhouse zu Cambridge, fehlt Tenor.
Ludo.
238
Ludwig,
In Royal Mss. br. Mus. Api:)endix 45 — 48
sieben Messen.
Ludo, Joannes de, ein Kom-
ponist des 15. Jhs., der im Codex
213 der Bodleian-Bibl. zu Oxford
mit dem Gesänge Fortis cum
quaevis actio 4 voc. vertreten ist.
Derselbe Tonsatz im Cod. 87 der
Trienter Hds. mit Jo. Brassart gez.
Ein späterer Komponist des 16.
oder 17. Jhs. Avird im alten Kata-
loge der Kantoreigesellschaft zu
Pirna unter Johann Ludi verz.
mit dem Tonsatze: Herr unser
Herrscher, 8 voc.
Ludovici , . . . wird als Posau-
nist und Yiolist 1634 a/d. Hof-
kapelle zu Stuttgart genannt (Sit-
tard 2, 49).
Ludovici, Baltliasar, aus Scheu-
benberg im Meifsenschen, war 1605
Stipendiat des Kurfürsten von
Sachsen und gab heraus:
Harmonia 6 voc. Witebg. 1605. [B.
Bohn in Breslau 6 Stb. a 2 ßll.
Ludovici, Carlo, s. Ludovigi.
Ludovici, Gruglielmo,
ist im br. Mus., Ms. 330, mit einer
Motette vertreten. — Im Ms. 133 fol. 6
der B. B. ein Capriccio per Torgano ; frag-
lich ob von demselben, obgleich, die Namen
gleichlautend sind.
Ludovici, Tommaso.
Draudius zeigt von ihm eine Samlg.
Hymni totius anni 4 vocuni, una cum
IV Psalmis praecipuis festivitatibus 8 voc.
Romae 1591, Chorbuch in gr. fol. an.
Ludovico, Bolognino, ein be-
rühmter Organist zu Bologna vor
1513 , erwähnt von Gio. Philot.
Achilliuo (Gaspari 2, 7).
Ludovico S., siehe Senfl.
Ludovicus von, 1482-1485
Sonranist am St. Peter in Rom
(Viertelj. 3, 238).
Ludovicus Episcopius, siehe
Episcopius.
Ludovicus Milanese, s. Lodo-
yico da Milano.
Ludovicus Jacobinus, Frater
des Augustiner -Ordens, tritt am
12/10 1591 als Tenorist in die
herzogl. baiersche Kapelle in Mün-
chen und erhält 150 Gld. Gehalt,
nachdem er schon am 1/7 ange-
nommen war. Ende 1591 erhält
er Urlaub und tritt 1594 wieder
mit 200 Gld. ein (Kreisarchiv),
Ludovicus de Niza, 1526 Sänger
an St. Peter in Rom (Viertelj. 3,
263).
Ludovigi (Ludovici), Carlo, ein
Musiker des 17. Jhs., von dem das
Liceo mus. zu Bologna im Ms. (Kat.
3, 197 u. 238) unter Autori romano Bl.
199 V. das Duetto f. 2 Sopr. u. Bc: „Del
sereno d'un bei viso" besitzt. — Im br.
Mus. Ms. 49 des 17. Jhs. 2 Kantaten
fol. 13 und 20. 1. 0 nö, nö, non lo
niego. 2. E che si ch'io v'abbandono, beide
mit Carlo Ludovici gez.
Ludus Dianae . . .
Impressum Norimb. ab liier. Holcelio,
anno MCCCCC et primo novi seculi.
[Paris Nat. Näheres fehlt mir.
Ms. 7060. Nrnbg. germ. Mus. 1 vol.
in hoch schmal fol. in Schweinsleder ge-
bunden, 280 Seiten. Hds. des 15. Jlis:
jjncipit ludus de cieacione mundi Pre-
cursor dicit. Nun hört ir herren allge-
mein I Bayde grofs vnd auch dein | Wir
wellen hye ain gedechtniiTs machen | Die
get zwo von goetlichen Sachen" etc. etc.
Als Personen treten auf : Salvator, Lucifer,
Cherubin, Michael, Eaphael, Sathanas,
Belial, später Adam, Cayn, Abel, Abraham,
Moses, Salomoü bis hinauf zu Joseph u.
Maria. Hie und da sind einstim. Gesänge
mit der deutschen Choraluote eingeflochten
stets auf lateinischen Text gesetzt. Dar-
auf folgt ein 2. u. 3. Teil. Ein drama-
tisches Gedicht bis Christi Tod.
Ludus melothedicus ou le jeu de dez
hai'monique, cont. plusieurs calculs par
lesquels tonte personne composera diffe-
rents menuets avec Face, de basse en
jouant avec deux dez merae sans S(,'avoir
la nuisique. Grave par J. P. Oger. Paris
(1787?) La Chevardiere. M. fol. [Brässel
6839. Kopenhag. br. Mus.
Ludwig, ... 1 804 Musikus an
dem Nationaltheater in Frankfurt
a/M. (Leipz. Ztg. 7, Big. 260), gab
1800 ein Konzert f. die Clarinette
heraus und 1804 Arien.
Ludwig von ßaiern.
239
Lübeck, Vincent.
Nach Meysel's Handbuch 1817 kann
dies nur L. Ludwig sein, von dem Meysel
ein 4. Concert in B., Offenb. bei Andre
anzeigt. — In der Bibl. der Musikfr. in
Wien unter Ludwig ein Concerto f. 2
Claviere mit 2 Y. u. B. in Stb.
Ludwig- You Baierii, wahi-
scheiulich der Reiche (1417 bis
1479),
ist im Ms. 208 (3232) Nr. 36 der B. M.
mit dem Liede „Das leppisch gut czu
lachen ist, des freu ich mich", 3 Str.
3 voc. als Komponist genannt („Hoc com-
posuit dux ludwicus bauariae"). Der Ton-
satz ist abgedruckt im Münchener Lieder-
buch, 2. Thl. des deutschen Liedes von
Eitner p. 53.
Ludwig" II. von Hessen (1630
bis 1678),'^ gab
Psahnen Davids in teutsche Eeymen
und Melodien verfasset, Mainz 1658, 8'^
heraus. Ein Exemplar besafs 1887 Jos.
Baer in Frankf.
Ludwig- IX. Grofshei-zog von
Hessen-Darmstadt (1719—1790),
komponierte zahlreiche Militcärmärsche,
die er von seinem Kapellmeister auf-
schreiben liels. Im Archiv zu Darmstadt
befinden sich gegen 90,000 solcher Märsche
(Thomas 7).
Ludwig Aou Nürnberg, 1608
Bassist an der Hofkapelle in Stutt-
gart (Sittard 2, 39). 1610 heilst
es in den Akten: Johann Ludwig
von Nürnberg, ein guter Kompo-
nist und Bassist.
Ludwig , Cliristian Grottlob,
ein Arzt zu Leipzig, gest. 7. Mai
1773, schrieb
„Versuch eines Beweises, dass ein
Singspiel oder eine Oper nicht gut seyn
könne." Im 8. Stück der Beytr. zur krit.
Histor. der deutsch. Sprache, S. 648—661.
Daraus im Mitzier, mus. Bibl. Bd. 2 S. 1
bis 27 ein Auszug mit Anmkg.
Ludwig, Greorg Sebastian, von
1668—1672 Organist an St. Nikiaus
in Strafsburg i/Els. (Lobstein 84).
Ludwig-, Jaliob, Tenorist um
1653 in herzogl. Braunschweig.
Diensten (Chrysander 1, 161).
Ludwig, Johann, 1605 Vice-
kapellmeister an der Hofkapelle in
Stuttgart, mit 52 Gld. jahrl. Gehalt
u. Nebeneinnahmen, sowie Natu-
ralien (Sittard 2, 33).
Ludwig, Joliann Adam Jakob,
geb. 1. Okt. 1730 zu Sparneck im
Bayreuthischen, gest. 1782 zu Hof,
ein Postschreiber und Buchhalter
in der Yierlingschen Buchhand-
lung zu Hof, ein streitlustiger Mu-
sikschriftsteller, von dem wir be-
sitzen:
1. Versuch von den Eigenschaften eines
rechtschaffenen Orgelbauers, bei Gelegen-
heit des von Herrn Job. Jak. Graichen
und Herrn Job. Nikol. Rittern etc. er-
bauten neuen Orgelwerks zu Lichtenberg,
das den 3. Juni im Jahre 1759 eingeweihet
worden. Hof bei Job. Andr. Hetschel.
40. 15 S. [B.Lpz. Musikfr. Wien. B. B.
2. Gedanken über die grofseu Orgeln,
die aber deswegen keine Wunderwerke
sind. Bei Gelegenheit der im Jahre 1761
durch Herrn Job. Nikol. Eittern etc. er-
bauten neuen Orgel zu Nemmersdorf
(anonym). Leipzig 1762 Breitkopf. 4".
15 S. [B.Lpz. Dresd. B. B.
3. Den unverschämten Entehrern der
Orgeln wollte . . . etwas zu ihrer eigenen
Beschauung darlegen J. A. J. Ludwig.
Erlangen (1764) Wolfg. Walther. 4".
22 S. [Dresd. Musikfr. Wien. B. ß.
Brüssel.
4. (ohne Autor). Eine helle Brille für
die Winden Augen eines alberneu Habe-
rechts zu Niemansburg . . . (Streit zwischen
Sorge und Marpurg) von einem Sorgianer.
s, 1. (1767). 40. 6 Bll. [B. Wagener.
B. B. Musikfr. Wien. Dresd. Brüssel
4317, fetis schreibt sie Sorge selbst zu.
Ludwig, Joliann Lorent,
bekannt durch eine Sinfonia ex D. ä
gr. orch. (1800 geschrieben). 13 Stb. Ms.
[B.M.
Lübbing, . . . Gerber 1 verz.
von ihm im Ms. von 1780:
9 Veränderungen über den Choral:
Freu dich sehr, 0 meine Seele, für Orgel.
Lübeclf, Vincent, geb. 1654
zu Podingbüttel bei Bremen, gest.
9. Febr. 1740 zu Hamburg. Sein
Vater wurde bald nach seiner Ge-
burt nach Flensburg als Organist
versetzt, dort erhielt er seine musi-
kalische Erziehung, bekam darauf
Lübeck, Vincent.
240
Lütkemann.
(1674) den Organistenposten an der
Kirche S. Cosma und Damian zu
Stade und am 3. Aug. 1702 an
der Nikolaikirche zu Hamburg.
Mattheson 1, 56. 174 bez. ihn als
einen vorzüglichen Orgelspieler,
ebenso "Walther, dort auch die
Biographie und einige Daten nach
den Hamburger Ratsakten. Von
seinen Kompositionen hat sich nur
Weniges erhalten:
Ciavier Uebung, bestehend im Praeludio,
Fui^a, AJlemande, Couraate, Sarabande und
Gique, als auch einer Zugabe von dem
Gesang: Lobt Gott Ihr Christen allzugleich
in einer Chaconne auf ersuchen einiger
guten Freunden herausgegeben. Anno
1728. gr. fol. 6 ßU. [ß. B. B. Wa-
gener.
Mü. 12980 Samlbd. Part, der B.B:
3 Cantaten 1. Gott, wie dein Nähme so
ist, 3 voc. 3 Instr. et Bc. 2. WiUkom-
men süTser Bräutigam 2 Sopr. 2 Instr. Bc.
3. Hilf deinem Volk, 4 voc. 5 Instr. Bc.
F. A. Eoitzsch besafs in einem Bde.
Orgelkompositionen: 2 Choralbearbeitungen
über „Ich ruf zu dir^' und ,,Nun lasst
uns Gott" nebst Praelud. u. Fuge.
Lübeck, Vincent, junior, Sohn
des vorigen, gest. 1755 zu Ham-
burg, wurde am 3. Mai 1735 Ad-
junct und Substitut seines Vaters
(Ratsakten). 1740 wurde er zum
Nachfolger seines Vaters an der
Nikolaikirche gewählt.
Lüders, Biirchard,
in der B. L. im Ms. ein Surge pro-
pera 5 voc. aus dem 16/17. Jh.
Luders, Hans Heinrich, geb.
24. Febr. 1677 zu Relling (Pinne-
berg), lebte noch 1740, geht zuerst
nach Giückstadt, dann nach Ham-
burg und wird 1706 in Flensburg
an der Nicolaskirche als Organist
angestellt (Mattheson 1, 173).
Derselbe zeigt von seineu Kompositionen
einen Jahrg. Kirchenmusik an. Die Texte
sind gediuckt: Oratorium über die Passion
und 1 Bd. von 12 Klaviersuiten im Ms.
Lüders, Natlian Christian, war
um 1695 Bassist an der Dresdner
Holkapelle. In B. B. Autogr. Grasn.
eine Quittung vom 12/3 1695 über
25 Thlr. für obige Dienste. Schnei-
der 52 zeigt ihn am 24/2 1702
als einen an der Berliner Hofkapelle
angestellten Kammermusikus an.
Lüderwald; Ernst, gen. Lange,
schrieb die komische einaktige Oper
,.Der Freibrief,'' in Berlin 1788 auf-
geführt. [Ms. 13240 der B.B. in P.
Lütgert, F . . . H . . ., ein Mu-
siker aus dem Ende des 18. und
Anfange des 19. Jhs., von dem in
der Lpz. Ztg. 1, 382 und 3, 692
ein Journal für Opernmusik und
Variationen für Klavier op. 2 be-
sprochen wird. Fetis (unter Lutgert)
glaubt, dass er in Hamburg lebte,
weil dort seine Kompositionen er-
schienen, von denen er einige
Klavierpiecen von 1797 ab anzeigt.
Nachweisbar sind: 12 deutsche Lieder,
op. 1. Hamburg, Meyn. [Berlin K. H.
Lütkemann (Lutkemannus auf
lateinischem Titel Wortlaut), Paul,
aus Kolberg, war von c. 1597 bis
etwa 1606 in Stettin (Alt-Stettin)
bestallter Stadtpfeifer und Musikus
und lässt sich von 1607 ab als
„Musicus Instrumentalis" zu Frank-
furt a/0. bis 1611 verfolgen (Titel).
Er schrieb eine Anzahl Gelegen-
heitsgesänge, von denen sich fol-
gende auf öffentlichen Bibl. er-
halten haben. Die genauen Titel
findet man in den gedr. Katalogen
der genannten Bibl. und verz. ich
sie nur in Kürze:
In der Bibl. Wolfenbüttel befindet sich
eine Samlg. Gesänge nebst lustrumental-
stiicken, leider defekt, betitelt:
Der Erste Theil Newer Lateinischer
vnd Deutscher Gesenge auff die vornemb-
sten Feste vnd etliche Sontage im Jahr
nebenst nachfolgenden schönen Fantasien,
Paduan vnd Galliarden lustig zu singen
vnnd ga,r lieblich auff allerley art Instru-
menten zu gebrauchen . . . Gedruckt
durch Andree Kellnei'n Erben (Alt Stettin)
1597. 6 Stb. 40. 28 Gesänge zu 5 bis
8 Stim. und 32 Instrumentalpiecen zu 5
u. 6 Stim. [Wolfenb. fehlt 6 a vox.
Lütkejnanii.
241
Luigi da Bologna.
Zwo "Weinaclitsgosengo . . den Herrn
Burgornieisteru vud Kaht . . mit ö St.
Alten Stettin 1597. [B. Zw. B. Kgsbg.
Cantio 5 voc. houori iiuptiarum . . Jac.
Tredori. ib. 1599. [B. Zw.
Zwey Hochzeit-Lieder . . . Job. Uker . .
mit 5 St. ib. 1599. [B. Zw.
Ein Christi. Weynachteu Gesangk . . .
Herrn Philiiipo Hertzog zu Stettin (Sstim.).
ib. 1004. [B. Zw.
Motetae aliquot 6 & 5 voc. in honorem
. . Dn. Bogislao XHI. ib. 1605. [B. Zw.
Christi. Trostgesenge auff den . . Ab-
scheidt . . Herrn Bugfslaffu XHI. . . mit
6 u. 4 St. ib. 1006. [B. Zw.
In B. L. „Ein Hochzeitgesang . . . dem
Franc. Oniichio . . mit 5 Stim. (Frankf.
a,'0.) gedr. bey Fr. Hartman s. a. 5 Stbll.
4^. Wol dem der ein tugeudsam Weib hat.
Ein Hochzeit Gesaug mit 5 Stim. Frankft.
a/O. (s. a.) Eichoru. 3 Nrn. [Proske:
C. A. T. 5 a.
Hochzeit Gesang mit 4 und 5 Stim.
Frauckf . (s. a.) Hartmann. 4 Nrn. [Proske :
CA.
Ein fünfstim. Hochzeitgesaug im Gesius
von 1607, Text: Ein tugentsam Weib.
Ein anderer fünfstim. Gelegenheitsgesg.
im Gesius von 1009a, Text: Es ist nichts
liebers auf Erden. (Siehe beide bei Gesius.)
Ein Hochzeit Gesaug . . dem Herrn
Chrstph. Rosendal mit 6 Stim. Frckft.
a/O. 1009. „Drey gchöne stücke sind."
[B. Br: D. Tl. 2. B 1. 2. in 4».
Moteta 6 vocib. composita . . . Dn. Nath.
TUesio etc. 6 Stbll. 4", am Ende: Ex-
cudeb. Fr. Hartmann. „Laudate nomen
Dni." [B. Br.
Motetae duae 6 voc. comp. Du. Zach.
Hermauni. Francof. 1611 Hartnunin.
6 Stbll. 40. Text: 1. Notus in Judea
Dens. 2. Du heilige Dreyfaltigkeit. [B.
Br. B. M.
Viro clarissimo . . Matth. Colderbacio . .
gratiilatur .. Ao. 1611. 16. Sept. Typis
Fr. Hartmanni. 6 Stbll. 4". Text: 1.
Exaltabo te Domine. 2. Coldbaci Suadae
jubar. 3. Paduaue und Galliarde zu 6 Stim.
[B. Br.
Mss. in Pj. Br. 4 lat. Gesge., siehe gedr.
Kat.
Lüttieli, sielie Lytticli.
Lütziff, I>artliolomaeiis ;
die Liebfrauenkirche in Würzburg be-
safs 1694 noch 42 Salve regina von ihm.
Luge, Franz, geb. 1776 zu
Oppeln, gest. 12. April 1828 ebd.
Er lebte daselbst als Musiklehrer
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. G.
und Kouzertgeber und hinterliefs
Messen und Sinfonien (Hoffniann).
Luge, Karl, sein Bruder, wurde
Violinist, kam 1805 nach Breslau,
wurde 1807 Korrepetitor an der
Oper und bald darauf Musikdirek-
tor ebendort. Er gab auch Varia-
tionen für Violine allein heraus
(Hoffmann).
Lugg, John, ein englischer
Musiker des 17. Jhs., nach Wood's
lids. Nachlass um 1638 Baccalau-
reus zu Oxford. Nach einem Ms.
in Oxford Chr. Ch. Luggc ge-
schrieben: Organist an St. Peter
in Exeter.
In Hilton's Catch that Catch can von
1658 ist er mit einigen Catches und im
Ms. 568 des br. Mus., 5 Stb. des 17. Jh.,
mit Vokal- und Instrumentalpiecen ver-
treten. Auch im Ms. 98 Tudway des br.
Mus. befinden sich in Bd. 4 das Anthem:
Behold how good and joyfull und der
Service: The whole Service in Dd. — In
der Kirche zu Ely 1 Service im Ms. —
In Oxford Chr. Ch. im Ms: 1 Anthem.
4 Motetten und Voluntaries. Im Ms.
Peterhouse zu Cambridge befinden sich
Anthems und Services. Davey 179 führt
ihn auch im Ms. Tho. MyrielFs (br. Mus.
29372—77 Stb.) an.
Ein Robert Lu(/g ist Organist am Jo-
hannis Collegium zu Oxford und wird 1638
Mus. Baccalaureus (West).
Luidlienz, P . . .
In Padbrue's Kusjes von 1641 befindet
sich am Eude ein 3 stim. Lied von ihm:
Lanx de se cum. Padbrue nennt ihn
seinen Freund.
Luigi, siehe Aloisio de Spiritu.
Luigi, ... ein Komponist aus
der Mitte des 17. Jhs., von dem
sich in Salvator Rosa's Ms. eine
Kantate befindet (ßurney 7, 163).
Unter dem Namen Luigi im Archiv
Klosterneuburg's befinden sich 10 Offer-
torien im Ms. P.
Luigi da Bologna. Gerber 1
verz. ihn unter Bologna. Ein Kom-
ponist, von dem um 1780 drei
Sinfonien im Ms. angezeigt wurden.
Im Gerber 2 wird die Oper „L'lsola di
Calipso" angeführt, die 1786 zu Esterhaz
10
Luigi Francese dal Liuto.
242
Lully, Jean-Baptiste.
unter Haydn's Direktion zur Auffiüirung
gelangte. Dieselbe besitzt die Bibl. der
Musikfr. in "Wien aber unter dem Titel:
La Calipso abbandonata, opera in 2 atti.
(Nunziato Porta) P. (Ouvert. fehlt). Die
Oper wui'de auch Jos. Haydn zugeschrie-
ben, wie der dortige Katalog berichtet.
Luigi Fr.ancese dal Liuto
(Vogel unter Liuto, ich halte dies
Wort für einen Beinamen seiner
Kunstbeschäftigung, nämlich class
er Lautenist war). Er muss aus
Frankreich stammen, daher die Be-
zeichnung „Francese".
Im Samlwk. Angelo Gardano's & fra-
telli: Leggiadre Nimphe a 3 voci 1606, be-
finden sich 5 Canzonen von ihm.
Luigi, Alessandro, geb. um
1736 zu Siena, gest. 28. Juni 1794
ebd. Er folgte im Juni 1786 dem
Kapellmeister Borsini an der Ka-
thedrale zu Siena im Amte und
soll Messen und Motetten hinter-
lassen haben (Fetis).
Im Kat. 2, 342 der B. Bologna ist ein
Luigi verz. mit den Gesängeu 1. Floret
ager videt humus, 2. Mundiruentis, Ms.
Bl. 8. AVem dieselben angehören, ist
schwer zu bestimmen.
Luis, siehe Huys, Johann.
Luissen (soll wohl Luyton
heifsen; E. Yogel ist derselben
Meinung), Carolus; 1 Fuge für
Klavier in Woltz' Tabulatur 1617,
3. Thl. Nr. 76.
Luiter, Kopist im Kloster St.
Gallen am Ende des 11. Jhs. (Schu-
biger 1, 80).
Luitlion, Carolus, s. Luyton.
Luiz, Francisco, ein Priester
in Portugal, geb. zu Lissabon und
gest. 27. Sept. 1693. Er war Ka-
pellmeister an einer der Kirchen
Lissabons und ein fleifsiger Kom-
ponist (Vasconcellos nach Fetis).
Luja, C . . . F . . ., ein unbe-
kannter Autor, von dem sich in
Schwerin F. der Druck befindet:
Trois Senates pour le Violoncelle. Dc-
diees ä son Altesse . . de Nassau -"Weil-
bourg, composees par ... I. Violoncelle
de son Altesse. Op. L Paris, le Duc. fol.
Lukas, . . . war um 1789 Musik-
direktor an der Tilly'schen Truppe
in Lübeck, Rostock und Stralsund
(Reichard 1790, 125).
Lukaszewicz , Mathias , von
1668—1680 Dirigent des Kolle-
giums der Rorautisten an der
Kathedrale in Krakau. Im Archiv
daselbst finden sich Kompositionen
von ihm im Ms. (Haberl Jahrb.
1890, 80).
Lul, öuillelmus van, geb. zu
Ath, wird 1757 Sangmeister an
St. Walburg in Audenarde und
1758 abgedankt (Audenarde 15).
Lulier, GrioTanni Lorenzo,
„detto dal Yioloncello''.
In Modeua befindet sich im Ms. P. ein
Oratorio : Sancta Maria Maddalena de Pazzi,
Modena 1688. Im Conserv. zu Paris:
Oratorio di S. Beatrice. In der Bibl. des
Fitz-William Museums zu Cambridge im
Ms. 128, aus 2 voU. bestehend: Im 1. Bde.
liest man als Titel „Cant. Lulier" und
enthält 10 italienische Gesänge für Sopr.
mit Begitg. von Streichinstrumenten. Nur
mutmafslich lassen sich dieselben dem
obigen zuschreiben. Die Texte lauten
1. Sarei troppo felice. 2. Tra folte om-
brose. 3. La dove a Pafo in seno. 4. Non
vantar tanta beUezza ... 9. Intorno a
picciol lume. 10. Ivi cadenti.
Lullus, Antonius, ein Gram-
matiker des 16. Jhs. auf der Insel
Majorca um 1535 geb., gest. 12.
Jan. 1582 zu Besangon. Hinter-
liefs im Ms. einen Tractrat über
die Musik (Fetis unter Lulle).
Lullus, ßaymundus, genannt
Doctor illuminatus, ein Philosoph,
geb. 1236 zu Palma auf Majorca,
wurde 1315 in Afrika gesteinigt.
In seinen Schriften, die später mehr-
fach erschienen (Mainz 1721 — 42. Barce-
lona 1482. Venedig 1504. Lyon 1515 u.
1635 etc.), befindet sich in der Ars gene-
ralis sive magna in 3 Kapiteln auch die
Musik abgehandelt. Fetis Näheres, doch
sind seine Jahreszahlen nach Anderen
unrichtig.
Lully (Lulli), Jean-Baptiste,
um 1633 zu Florenz geb., gest.
Liüly, Jeau-Baptiste.
243
Liilly, Jean-Baptiste.
22. März 1687 zu Paris. Er kam
durch den Herzog de Guise als
Küchenjunge in den Dienst der
Montpensier; dieselbe erkannte
seine musikalischen Anlagen und
liefs ihn ausbilden. Ein Spott-
gedicht auf sie, Avelches er kom-
ponierte, brachte ihn aus ihrem
Hause. Nun machte er bei Metra,
einem Organisten, theoretische Stu-
dien, kam als Violinist in die Kgl.
Hofkapelle, wurde bald deren Diri-
gent und gründete nebenbei ein
Konzertinstitut, welches er nannte
„Les petits Violons ou la bände
des seize" im Gegensatze zur Kgl.
Kapelle, die „vingt-quatre violons"
hiefs. Am 16/3 1653 wurde er
zum Hofkomponisten ernannt, am
16/5 1661 zum Intendanten der
Hofmusik und Hofbibliothek. Im
Dez. desselben Jahres erhielt er
die französische Naturalisation und
am 3. Juli 1662 wurde er Musik-
meister der Kgl. Familie. Den
24/7 1662 heiratete er die Tochter
Michel Cambert's. Am 29/3 1672
erhielt er das Privilegium der Aca-
demie royale de musique (heutige
grofse Oper), welches bis dahin
Perrin besafs. Im Dez. 1681 er-
nannte ihn der König zum Hof-
sekretär und erhob ihn in den
Adelstand. Am 8. Jan. 1687 ver-
letzte er sich beim Dirigiren eines
Te Deum mit seinem etwas langen
Dirigentenstabe so arg am Fufse,
dass sich eine krebsartige Ge-
schwulst bildete und er daran
starb. Die Zeitgenossen schildern
ihn als einen egoistisch, anmafsen-
den und stolzen, dabei verschlage-
nen Charakter, der kein Mittel
scheute, seinen Zweck zu er-
reichen. L. ist der Begründer der
französischen grofsen Oper. Er
ging von den italienischen Vor-
bildern aus, die antike Tragödie
in der Oper zu erwecken. Ballets
mit Gesang waren die Yorlänfer,
in denen auch die vornehme Welt,
den König nicht ausgeschlossen,
selbst auftrat. Ballets wurden da-
her auch später ein wesentlicher
Bestandteil der grofsen Oper und
für den Dichter wie Komponisten
war es daher eine Hauptaufgabe,
dieselben mit der Handlung ge-
schickt in Verbindung zu setzen.
L. erkannte sehr richtig, worin die
Abneigung des Franzosen gegen
die italienische Oper bestand, er
verliefs daher die Art des ßecita-
tivs und der Arie und suchte
beides in dramatischer Vortrags-
weise zu vereinigeu, streute öfter
Chöre und Instrumentalsätze ein
und suchte durch einen lebendigen
Fortgang der Handlung das leb-
hafte Naturell des Franzosen zu
fesseln. — Ich füge noch einiges,
was ich zerstreut fand, hier ein:
Das Privilegium L.'s bestand darin,
dass ihm gestattet war, auch vor
dem Publikum Opern gegen Be-
zahlung aufzuführen, selbst die-
jenigen, welche für den Hof be-
stimmt waren. Dass dies eine
reiche Einnahmequelle für ihn
bildete, ist wohl erklärlich. 1665
wird er neben Boesset zum ersten
Male Intendant der Hofmusik ge-
nannt. Auf dem Titel der Ausgabe
des Divertissement Pourceaugnac
von 1715 wird er genannt „Ecuyer-
Conseiller-Secretaire du roy''. Als
Hofkomponist erhielt er jährl. 600
Franc. Siehe M. f. M. 21, 127.
S. 128 wird er „Gentilhomme Flo-
rentin" gen.
Quellenwerke : Ch. Nuitter et Er. Thoi-
nau, Les origiues de l'opera. Paris 1886,
siehe auch Viei-telj. 1887, 477. Dieselben
suchen zu beweisen, dass die Lully vor-
geworfenen Intriguen auf EntsteUung der
Thatsachen beruhen. — Ueber die Oper
Psyche siehe Chrysander 1, 200. — Jahn
16*
Lullj', Jean-Baptiste.
244
Lully, Jean-Baptiste.
2, 190 behandelt ihn und seine Leistungen
sehr ausführlich. — Marpurg 3, 390 ff.
— Ha^-kins 4, 236 mit Portr. — Fetis.
— Biogr. u. Beurteilung von H. Starcke
in N. Z. f. Mus. 1869, 6.5. Bd. Nr. 36/37.
Cainpardon, Dokumente, sein Testament
2, 146. 148. Biogr. von Le Prevost
d'Exmes, s. 1. (Paris 1779) 80. [Brüssel
493.5.] Edmond Eadet: Lully, honime
d'affaires proprietaire et musicien . . .
avec 11 planches heliogr. Paris 1891 L.
AUeison. [Eom, Cecilia.] Siehe auch das
Pamphlet von Henri Guichard von 1673
und 1675. — Sene9ai: Lettre de Clement
Marot, ä Monsieur de *** touchant ce qui
s'est passe ä Tarrivee de Jean-B. de Lulli
aux Champs-Elysees. A Cologne 1688
P. Marteau. 12». Ein Pamphlet ohne
Autor. — Andere Aufl. Lyon 1825 Du-
rand et Perrin. 8". [Beide Aufl. in B.
Brüssel 4282/83.
Schubart schreibt S. 264: L. ist der
Eiiinder des Menuets. Das erste Menuet
wurde 1663 zu Versailles von Louis XIV.
mit einer seiner Maitressen getanzt. Dar-
auf teilt er das Menuet selbst mit: a | d
cisdefg|aaf|gge|ffd|cis etc.
Ueber L.'s Tänze siehe M. f. M. 23 im
Eeg. unter Muffat.
Seine Kompositionen sind folgende:
Motets (6) a 2 choeius pour la chapeUe
du Roy. Paris 1684 Chrstph. BaUard.
17 Stb. Sing- imd Instrum ental-Stim. [B.
Wagener. Glasgow 5 Stb. in q\i4P. Dresd.
Mus. in Kopie Ms. 218. Wolfenb. nur
Dessus.
In Ms. 13260 der Bibl. BerUn: 20 Mo-
tetten auf latein. Text, 7 für 3 Sopr. u.
B., 3 für 2 Sopr. u. B., 10 zu 4 und
mehr Stim. mit Instrum. Part. — Ein
Bd. Motett. in Brässel im Ms. Nr. 1749.
— 1 starker Bd. Motetten. [C. P.
Te Deum, Ms. ohne Chorstira. nur 1 Tromp.
3 V. 2 Alti, B. [Schwerin F. C. P. kompl.
Miserere mei Dens ä 5 Violons, 5 vois
du petit choeur, 5 voix du gi-and choeur,
auec la Bc. ex C|? . . . Ms. Nr. 769, P.
26 Ell., alte Hds. [Berlin Kireheninstitut.
Im C. P. auch ein Miserere, Näheres mir
imbekaunt.
Ms. 16720, B.B. Samlbd. Part. Nr. 6:
Sacrificium Deo, 5 voc. Vornamen fehlen,
daher fraglich.
Ojjern.
Achille et Polj-xene, Tragedie lyr. en
5 actes et un prologue; paroles de Cani-
pistron, Musique de Colasse (1. Akt von
LuUy). Paris 1687 Ballard. P. fol.
[Paris Topera. Cambridge FW. Upsala.
Paris Nat. B.B. Musikfr.Wien. Darmst.
— Amsterd. 1688 Pointel. P. 288 u.
36 S. [Brüssel. E. C. of Mus. ß. Wa-
gener. Dresd. Mus. B. M.
Acis et Galathee, pastorale heroique
en 3 actes et un prologue, paroles de
Campistron (6/9 1686). Paris 1686 Chr.
Ballard. P. fol. Lully's letzte Oper.
183 S. u. 51 S. [Paris l'opera mit zaU-
reichen hds. Zusätzen. Brüssel und Con-
servat. R. C. of Mus. Cambridge FW. s. a.
Bologna, br. Mus. B. Lpz. Karlsruhe.
B. Wagener von 1687. B. M. Paris Nat.
1687. Musikfr. Wien 1686. Hof b. Wien.
Glasgow. C. P.
Alceste, Tragedie lyrique en 5 act. et
1 prol. (19/1 1674). Paris, grave par H.
de Baussen. [Paris Fopera. C. P.?
2. edit. Paris 1708 grave par H. de
Baussen. P. fol. 124 Bll. [Paris l'opera
mit Zusätzen im Ms., von denen es frag-
lich ist, ob sie von L. herrühren. Briissel.
Upsala. Karlsnihe. B. M. im Kl.-A.
Dresd. in P. B. Lpz. Eostock. Paris
Nat. br. Mus. Brüssel Cons.
— Cambridge FW. im Ms. P. Upsala
in Stb. Paris Nat. Kopie der P. br. Mus.
in P.
— Ausg. Ib. 1716. P. [Glasgow.
— Paris 1727 ib. qu40, P. 303 S.
[Paris Nat. Hofb. Wien.
Amadis de Grece (de Gaule), Tragedie
Ivrique en 5 actes et un prologue (18/1
1684). Paris 1684 BaUard. P. 44 u.
272 S. [B. B. Paris Nat. Glasgow.
Stift Göttweih. Brüssel Cons. br. Mus.
— 2. edit. Paris 1699 Ballard. qu40.
P. [Dresd. Mus. Brüssel Cons.
— Amadis, Tragedie lyrique en 5 actes
et un prologue (^18/1 1684). Paris, gravee
par H. de Baussen, chez Pierre Mortier
1711. P. fol. [Briissel. E. C. ofMus.
Upsala. B.B. B. Hbg. B. AVagener.
Neapel Turch. Musikfr. Wien. B. M.
Dresd. Eostock. Darmst. B. Amiens.
— Ausg. Paris 1719 Ballard. P. [Paris
Nat.
— 2. (?) edit. Paris 1721 grav. H. de
Baussen. [Paris l'opera.
Armide, Tragedie lyrique en 5 actes
et un prologue, paroles de Quinault (15/2
1686). Paris 1686 Ballard. P. fol. 271 S.
[E. C. of Mus. Bologna im Dr. u. Ms.
Brässel. Upsala. B. B. B. Lpz. Dresd.
Proske. Brüssel Cons. B. M. Paris Nat.
Musikfr.Wien. Wien Universit. br. Mus.
B. Eennes.
— edit. Paris 171Ü ib., ist nur ein
Partitur -Auszug. 188 S. [Paris l'opera.
B.B. B.M. Eostock. Paris Nat. Hofb.
Wien. Glasgow. C. P. br. Mus.
Lully, Jean-Baptiste.
245
Lully, Jean-Baptiste.
— 2. ed. Ib. 1713. P. [BmsselCons.
Nr. 1753.
— Ausg. oe. 18. Paris 1725 Ballard.
P. [Paris Nat. br. Mus. Brüssel Cons.
Im Neudruck in Part. Publikat. Bd. 14.
Atys, Tragedie lyrique en 5 actes et
un prologue (10 1 1676 in St. Germain,
im Aug. 1675 zu Paris). [Paris l'opera
im Ms. P. von 1708. Upsala, grave p.
Baufsen. P. br. Mus. Ms. P. u. Drack.
C. P. B. Amiens. B. Rennes.
— Ausg. Paris 1689 Ballard. P. fol.
318 S. [Upsala. B. Lpz. Karisruhe.
B. "Wagener. Neapel Turch. B. M.
Dresd. Mus. Brüssel Cons. Musüfr.
Wien.
— 2. edit. im Kl.-A. Paris 1708 Bal-
lard. [B. M. B. Dresd. von 1709. Ro-
stock 1709. Paris Nat. 1709. Glasgow
von 1708. Brüssel Cons. in P. von 1719?
— 2. edit. Paris 1715 Ballard. P.
[Brüssel. Paris Nat. Im Ms. Münchener
Oper. Darmst.
— 3. edit. grav. Paris 1720 Ballard.
P. fol. [Paris l'opera. Paris Nat. B. B.
B. Rennes.
Bellerophon. Ti"ag. lyr. en 5 actes et
un prologue (31/1 1679). Paris 1679
Ballard. P. fol. 154 S. [Paris l'opera.
Brüssel. Cambridge FW. B.B. B.Hbg.
B. Lpz. Brüssel Cons. B. Wagener.
Upsala im Ms. Paris Nat. im Dr. Mu-
sikfr. Wien. Hofb. Wien. Amst. br.
Mus.
— 2. edit. Ib. 1714. P. fol. [Paris
l'opera. Dresd. Paris Nat. Glasgow.
Mailand Cons. C P. br. Mus. Brüssel
Cons.
Cadmus et Hermione, Tragedie lyrique
en 5 actes et un prologue (1673 erste
Aufführung im April, 1674 vor dem
Könige). Paris 1719 Ballard. Part. fol.
[Paris l'opera. Brüssel. Dresd. Paris
Nat. C. P. Fürstenberg. Bibl. in Donau-
eschingen (Baden). Brässel Cons. im Ms.
— Im Ms. P. [Karisruhe 91 BU.
B. Lpz. Brüssel Cons. Upsala. br. Mus.
Isis, Trag. Ivr. en 5 a. et 1 prol. (5/1
1677). Paris 1719 Ballard. P. fol. 289
S. [Paris l'opera. Brüssel. B.B. B.Lpz.
B. G. B. Wagener. Karlsruhe im Ms.
Brilssel Cons. im Dr. B. M. Paris Nat.
C. P. B. B. br. Mus. im Ms. u. Druck.
Persee, Trag. lyr. en 5 a. et 1 prol.
(17/4 1682). Paris 1682 ib. fol. 48 u.
328 S. [Paris l'opera. Brüssel im Ms.
Cambridge FW. im Dr. br. Mus. Dresd.
Karlsruhe. B. Wagener im Kl.-A. Brilss.
Cons. B. M. Paris Nat. Musikfr. Wien.
Glasgow. C. P. Sigmaringen Hofbibl.
— 2. edit. Ib. 1710. [B.B, B. M.
B. Lpz. Paris Nat. Darmst.
— 2. edit? Ib. oe. 12, 1722. P. fol.
229 S. [Paris Fopera. Hofb. Wien.
— Amsterdam , nouveUe edit. s. a.
[Rostock. B. B.
Phaeton, Trag. lyi'. en 5 a. et 1 prol.
(6/1 1683). Paris 1683 ib. P. fol. 275
S. [Paris l'opera nebst Ms. von 1713.
Brüssel im Ms. Cambridge FW. im Dr.
br. Mus. B. B. B. Lpz. Darmst. Karls-
ruhe im Ms. 154 Bll. B. Wagener im
Dr. Brüssel Cons. Paris Nat. Musikfr.
Wien. Glasgow.
— 2. ed. Paris 1709 grave p. Baufsen.
P. [Dre.sd. Paris Nat. C. P. Brüssel
Cons. B. Amiens.
— Ausg. Paris 1718 J. B. Ballard.
[Paris Nat.
— 2. edit.(?) oe. 13. Paris 1721 Bal-
lard. P. [Berlin Kircheniusitut. B. M.
Paris Nat. Amst.
— 2. edit. (?) oe. 13. Ib. 1738. P.
211 S. [Hofb. Wien.
— 3. edit. Amst. , Le Cene. P.
[Brüssel Cons. Nr. 1748.
La Priucesse d"Eüde, comedie de Mö-
llere, en 5 act. et 1 prolog. (7/5 1664).
Paris, Ballard. fol. [Brüssel Cons. Nr.
1731 ohne Titelbl.
Proserpine, Trag. lyr. en 5 a. et 1
prol. (3/2 1680). Paris 1680 Ballard. P.
fol. 72 u. 355 S. [Paris l'opera. Cam-
bridge FW. B.M. B.Lpz. B. AYagener.
br. Mus. Upsala. Brüssel Cons. Paris
Nat. Sigmaringen Hofb.
— 2. edit. Paris 1707 ib. P. [Brüssel.
Paris Nat. Glasgow. B. Hbg.
— 2. (?) edit. Ib. 1714. P. fol. 427
S. [Paris l'opera, mit vielen hds. hinzu-
gefügten airs ä danser. Bologna. Paris
Nat. 1714 u. 1715. C. P. 1714. Dresd.
Karlsnihe im Ms. P. Brüssel Cons. im Dr.
Psyche, Trag. lyr. en 5 a. et 1 prol.
(19/4 1678). [Paris l'opera im Ms. P.
Karlsruhe, br. Mus.
— Paris, Ballard. P. [Brüssel Cons.
C. P. B. Rennes.
— Ä.usg. mit Oeuvre VIII gez. Paris
1720 BaUard. P. fol. [Paris l'opera.
Brüssel. Paris Nat.
— s. a. ib. [Paris Nat.
Roland, Trag. lyr. en 5 a. et 1 prol.
(18/1 1685). Paris 1685 ib. P. fol. 56
u. 344 S. [Paris l'opera. Brüssel. Cam-
bridge FW. B. B. B. Br. B. Hbg.
B. Lpz. Karlsruhe, br. Mus. Upsala.
Brässel Cons. B. M. Paris Nat. Glas-
gow. B. Zw. B. Amiens.
— 2. edit. Paris 1709 BaJlard. Part.
Liilly, Jean-Baptißte.
246
Lully, Jeau-Baptiste.
de chaüt et clavecin. fol. [Paris Nat.
Dresd. br. Mus. B. Amiens.
— Amsterdam 1711. P. [Rostock.
Kopenhag. B. B.
— Ausg. 1716 Paris, Ballard. P. [Paris
Nat, Darmst. B. Eennes.
— Ausg. 1733 ib. P. [C P.
— Les Airs a chanter de I'Opeia du
Roland, mises. . . Amst. 1685 J. Ph. Heus.
(iul2". 38 S. [Bologna.
Thesee, Trag, lyr, en 5 a. et 1 prol.
(11/1 1675). Paris" 1688 Ballard. P. fol.
58 u. 272 S. [Paris l'opera. Biüssel.
B. M. Paris Xat. br. Mus. Musikfr.
Wien. Glasgow. B. B. B. Br. Upsala.
Karlsnihe. Brüssel. Cous. Darmst.
— im Ms. [Upsala in Stb. br. Mus.
P. B.B. 13261. B. Amiens. B. Rennes
von 1678?
— 2. edit. Paris 1711 ib. P. Kl.-A.
230 S. [Rostock. Paris Nat. C. P.
Dresd. B. Wagener. Ms. P. Nr. 458 im
S. Marco in Venedig.
— 2. edit. Oeuvre. IV. Ib. 1720. P.
fol. 230 S. [Paris Fopera. B. Kgsbg.
Paris Nat. br. Mus. Brüssel Cons.
Im Kat. von Lajarte der Opera u Paris
ist jede Oper mit zahlreichen Notizen
versehen.
Die 2. und 3. Ausg. der Opern haben
oft nur eine unvoUstäudige Partitur, in
denen bei Chören und Instnmientalpiecen
alle Mittelstimmen fehlen. Die öftere
doppelte Angabe „2. edition", ist original-
getreu.
Herr Mich. Brenet teilt mir noch mit,
dass sich zahlreiche Exempl. obiger Opern
in den Bibliotheken : Paris Arsenal, zu Bor-
deaux, Besancon, Versailles etc. befinden.
In der Bibl. zu Cambridge FW. Nr. 81
wird Lully die Oper „Coronis"-' zuge-
schrieben, die aber von IMobald Oatti,
einem Schüler und Nachahmer L.'s ist
(Clement). Ebenso gehört die Oper Didon
Nr. 83 Dcsmarets und Astree Nr. 84
Colasse an. Auch sonst werden fast in
allen Bibliotheks- Katalogen LuUy Opern
zugeschrieben, die von seinen Söhnen
sind. Ich nenne nur Orphee, Aleide,
L'Europe etc. Letztere ist von Cawpra.
Selbst Fetis begeht den Irrtum, ihm den
Orphee zuzuschreiben.
Eine neue Ausgabe im Kl.-A, veran-
staltete von den meisten Opern Michaelis
in Paris, unter dem Titel Chefs-d'oeuvre.
In B. B. und B. M. vorhanden. Ich nenne
die Alceste, Atys, Armide, Bellerophon,
Cadmus, Isis, Persee, Phaitou, Psyche,
Proserpine u. Thesee. Einzelnes in Neu-
ausg. siehe Eitner 2.
Balletts, Divertissement, Pastorale u.
a. Bühnenkompositionen.
Im Conservatoire de musique zu Paris
befinden sich eine Anzahl Bände, die
Philidor anfei"tigte, darin befinden sich
folgende Ballette L.'s (siehe auch Viertelj.
I, 5.39) :
Im 6. Bande zu Cavalli's „Xerxes"
6 Entrees von Lully. WeckerUn glaubt,
dass dies L.'s erste Arbeiten in diesem
Fache sind [auch in B. Joach. Nr. 4.
Alcidione von Benserade entworfen,
1658, Bd. 8, wird von Anderen für sein
ältestes Ballet gehalten.
Ballet royal de la Eaülerie, Text v.
Benserade 1659, im 9. Bde. [auch in B.
Joach. Nr. 5 und in B. Karlsruhe.
Ballet royal de l'Impatience, 1661, im
10. Bde. Text von Benserade. Auch in
Karisruhe, Ms. P. 30 Bll. — B, Joach.
Nr. 6.
B. r. Les Nopces de Village, 1663, im
II. Bde. [auch in B. Joach.
Les amours deguisez, 1664, 12. Bd,
[auch in B. Joach. Cambridge FW.
Le mariage force 1664, 13. Bd. [auch
in B. Joach. Cambridge FW. br. Mus.
im Kl.-A, 1867.
La princesse d'Elide, comedie-ballet en
5 actes. Text von Moliere. 1664. 23. Bd.
[auch in B. Karlsruhe und B. Joach. Ms.
P. 16 Bll. Cambridge FW.
B. r. de la Naissance de Venus, 1665.
11. Bd. [auch in B. Joach. Nr. 11. Cam-
bridge FW.
Le Canal de Versailles, mit einer Sym-
phonie pour Neptuue. 1666, Bd. 28.
BaUet des Muses, Text von Benserade.
1666, Bd. 24 [auch in B. Joach. Nr. 19
und in Karisruhe, Ms. P. 39 BU. C. P.
noch einmal besonders.
— Paris chez Foucault, P. [Cam-
bridge FW.
L'amour malade, Text von Benserade,
1667 , Bd. 15 [auch in B. Joach. Nr. 2,
B.Karlsruhe 16 Bll. von 1659":' Hofb.
Stuttgart im Ms.
B. r. de Flore danse, 1669, Bd. 16
[auch in B. Joach. Nr. 21.
Le Bourgeois gentiDiomme, Text von
Moliere, 1669. Bd. 34. [Auch in Joach,
25. Karlsnüie , mit Ballet de Carabeii
bezeichnet, Ms. P., 30 Bll. Dresd. Mus.
im Kl.-A: Paris, Durand & Co.
L'amour medicin, Ballet, Bd. 29. [Auch
in B. Joach. 22.
Pourceaugnac, Ballet, Bd. 34 [auch in
B. Joach. 24.
— Im Druck: Pour c'eaugnac, Divert.
oomique. Paris 1715 Ballard. P. fol.
Liilly, Jean-Baptiste.
247
Lully, Jean-Baptiste.
[B. B. In Rostock in Stb. C. P. noch
einmal besonders vortianden.
— Divertissem. italieo, paroles de Me-
liere. Im Okt. 1722 zu Paris aufgef. Ms,
P. [Paris Lopera.
In der B. Joachimsthal zu Berlin, Ms.
320—325, 6 voll. Ballets in foL, Pai-t. in
Reinschrift, siehe Näheres im gedr. Kat.
Nr. 352, Aufser den oben bereits verz.
befinden sich noch folgende dort:
1. Ballet du Temps.
3. B. royal D'alcidianne.
7. Ballet des Saisons [auch in Paris
Topera von 1695. Cambridge FW.
— Dasselbe im Druck: Ballet des S.
(von Colasse u. L.) pai'oles de l'abbe Pic
(18 10 1695). Paris 1695 Ballard. P.
qn4P. [Paris Fopera.
— In späterer Ausg. mit dem Zusätze :
de tonte la rausique de feu Mr. de Lully
qui manquait dans la premiere. Paris
1700 Chr. BaUard. qu40. 293 Seit. P.
[Hofb. Wien. B. M. B. B. Bologna.
C. P. Upsala. br. Mus.
8. B. Hercule amoureux.
9. B. des Pianettes.
12. B. de Crequy [auch in Cambridge
FW.
13. B. des Gardes [auch in Cambridge
FW.
15. B. des Arts [auch in Cambridge
FW.
17. Entre Acte d'Oedippe, Ballet.
20. Mascarades de Versailles [auch br.
Mus. im Ms.
23. La feste de Versailles, B.
26. Les jeux Pvthiens, B. [auch in B.
Karlsruhe, Ms. P.'28 BU. C. P.
1)1 anderen Bibliotheken:
Cariselli, divertissement comique ajoute
ä la suite des festes de Thalie (\. Auf-
führg. 1702) Paris (1715) Chr. Ballard.
?. Man schreibt einen Teil der Musik
Cambert zu. [B. B. Paris l'opera im
Ms. C. P.
Le Cameval. Mascarade. Text von
Moliere und Benserade. 1675. Ms. P.
62 BU. [Karisruhe. C. P.
— Le Cai'neval , Mascarade - pastiche
en dix entrees (1675) Paris 1720 Ballard.
P. fol. [Paris l'opera. Glasgow. Paris
Nat. im Dr. u. Ms. Brüssel Cons.
L'Eglogue de Versailles, Divertissem.
en 1 acte, parol. de Quinault. Paris
1685 Chr. BaUard. P. fol. [Pai'is l'opera.
— L'Eglogue, ou la Grotte de Ver-
sailles. Ms. P. 20 BU. [Karlsruhe. Up-
sala in Stb. Paris l'opera angebunden an
IdyUe sur la paix.
Les festes de l'Amour et de Bacchus,
Pastorale en 3 actes et un prologue
(15 11 1672) Paris 1727 J. B. Christophe
BaUard. P. fol. [Paris l'opera. Brüssel
Nr. 2633 Ausg. von 1717 ib. B. Kgsbg.
von 1717. br. Mus. im Ms. P. Paris
Nat. 1717. C. P. 1717. Karlsruhe im
Ms. P. 66 BU.
L'Idylle sur la paix. Pastorale en 1
actes, parole de J. Racine (1685). Paris
1685. ib. P. fol. [Paris l'opera. Upsala
ina Ms. C P.
— Idylle sur la paix, avec l'Egloque
de VersaiUes, et plusieurs pieces de Sym-
phonie. Paris 1685. P. [Glasgow. Mu-
sikfr. Wien. Paris Nat. br. Mus.
Le Mariage force, comedie ballet en
3 actes (29/1 1664).
— Nouv. edit. par Lud. Celler, Kl.-A.
Paris 1867 Hachette. 8'\ [Brüssel 2860.
La Serenata. Les Bohemiens. Ballet.
[B. Lpz.
Le temple de la paix , op.-baUet en 6
entrees (Fontainebl. 12 9 1685). Paris,
Ch. Ballard. P. [Brüssel Cons. Musikfr.
Wien. Cambridge FW. Brüssel. B. B.
Karlsruhe. Rostock in Stb. Paris l'opera.
br. Mus.
— 2. edit. mit Oeuvre XI. gez. Paris
1721 ib. P. fol. [Brüssel. Paris l'opera.
Le Triomphe de l'amour, BaUet roy.
Pai-is 21/1 1681 BaUard. P. 220 S.
[B. Lpz. Karlsruhe. B. Wagener. Ro-
stock. Upsala in Stb. Dresd. Mus. im
Druck. Musikfr. Wien. Paris Nat. im Ms.
C. P. br. Mus. Stuttgart Hofb. Rom
Cecilia. Sigmaiingen Hofb. Brilssel Cons.
— Ausgabe: Paris 1721 Ballard. P.
fol. mit oe. 9 gez. [Brüssel Cons. 1744.
La veuve Coquette. Divertissement.
Ms. P. [C.P.
Ein Fragment eines Ballets im Druck:
Paris 1702 BaUai-d. P. [Upsala.
Im C. P. 2 starke Bde. mit Ballets,
Fragmente, ital. u. franz., eine Samlg.
itaüenische Scenen.
Recueü des opera des Balets, et des
plus belies pieces en musique, qui ont
ete represent, depuis 10 ou 12 ans . . .
devant Sa Majeste . . . Suivant la copie
de Paris (1680—83). Amst. 1684 Abra-
ham AVolfgang. 12». 13 Teile in 2 voU.
[Salzburg.
— andere vermehrte Ausg. 8 voU.
Amst. 1667—1712 Henri Schelte (Ubraire).
12"^. vol. I u. II, die obigen Piecen.
[Salzburg, Studienbibl.
Recueü de plus beaux airs ä chanter
des opera fran9. . . . par le M. de LuUy,
et par le plus habiles auteurs qui ont
Liilly, Jean-Baptiste.
248
Lullv, Loms de.
paru depiiis sa mort. A Roosendal . . .
•tAmst. 1706 by Paulus Matthysz. fol.
203 S. enth. noch De Ja Lande et De
Bonsset [Straeten 1, 111.
Recueil de plus beaux endroits des
operas de M. de L. 2 voll. fol. im Ms.
[Paris Nat.
Airs aus den Opern Armide, Bellerophon,
Cadmus, Atys, Phaeton u. Thesee, Singst.
u. Bc. [Schwerin F. im Ms.
Airs in Samiwk. Airs 1697 b.
Instrumentalwerhe.
Ms. C. P. eine Sammlung von Ouver-
türen, Tanzlieder, Sarah., Cour. u. Gig.
aus der ersten Zeit seiuer Thätigkeit, be-
titelt : Morceaux de musique, comp, pour
la bände des petits Yiolons par . . . (be-
zieht sich auf das von ihm gebildete
Orchester).
Symphonies, Airs pour Mad. la Dau-
phin e, Pavane, Gigue, Menuets, Chacone
pour Mad. la Princesse de Conty, deux
passepieds. [Paris Topera. Angebunden
an Idylle sur la paix.
Le Simphonies ä 4. avec les airs et
Triolets des Festes de TAmour et de
Bacchus. Amst., A. Pointel. kl. 4". Stb.
'[Hofb. Wien: Dessus, 12 S.
Recueil des Symphonies de Thesee,
d'Isis, d'Atys, d'Alceste etc. im Ganzen
gegen 300 Nummern aus etwa 20 Werken
yon LuUy. 4 Stb. im Ms. B. Karlsruhe.
Les Trio des Opera de Msr. de Lully,
mis en ordre pour les concerts. Propres
ä chanter, et ä jouer sur la Flute, le
Yiolon, et autres Instruments. Amster-
dam 1690. qu40. [Dresd. Mus. br. Mus.
Les Trio des Opera de Msr. de Lully,
Mis en ordre pour les concei-ts. Propre
ä chanter, et ä jouer sur la Fhite, le
Violon, et auti-es Instniments. Amster-
dam 1691. qu40. [Dresd. Mus. br. Mus.,
das Stb. Des.sus 11. gehört einer anderen
Ausg. an.
In Trios de differents autheurs, siehe
Roger, die Ouvert. zu de la Grotte.
3 Stb.
Trios f. 2 V. u. B. Ms. 4». [Rostock.
Recueil de tous les Airs ä jouer sur
le Yiolon, Flute de l'opera d'Arniide.
Amsterd. 3 Stb. [Upsala.
Lessons for the harpsichord or Spinet.
Yiz. I. AJlemands, aire, corants, minuets,
sarabands et jiggs, composed by M. Bap-
tist Lully. London (c. 1680) Daniel
"Wright. qufol. 16 Bll. [C. P. br. Mus.
B. Wagener.
Diverses Chacoune, Ouvertures et autres
Airs in d'Anglebert's Piece de Clavecin
1689. liv. 1. fiufol. [B.B. B.M.
1 Lautenpiece im C. P. c. 1725 (Kat.
485/86).
In Simpson's Corapanion 1 Piece f.
Fl. u. B.
Airs ia Clerambaulfs Nouv. poe.sies
1737.
In neuen Ausgaben siehe Eitner 2 und
obige Bemerkung über Michaelis' Klavier-
auszüge sowie die Partitur - Ausg. der
Arinide.
Lully, Jean-Baptiste de, fils,
geb. 6. Aug. 1665 zu Paris. 7/2
1695 wurde er an Stelle Boessefs
Surintendant der Xgi. Musik zu
Paris, auch war er Abbe an der
Abtei von St. Hilaire bei Nar-
bonne, Avie ihn auch 1687 sein
Vater im Testament bezeichnet.
Sein Tod kann erst nach 1711
erfolgt sein, da Campardon bis
in dies Jahr Dokumente mitteilt.
Fetis verz. aber seinen Tod schon
mit dem 9. Juni 1701 zu St.-Cloud.
Er unterzeichnet sich teils mit
Lully, teils mit Ltdli (Campardon).
Die Lexika, selbst Campardon,
schreiben ihm fälschlich die Oper
Orphee zu, deren Komponist sein
Bruder Louis war. ^Nachweisbar
ist folgendes Werk:
Le ti'iomphe de la raison sur l'amour,
pastorale mise en musique, representee
devaut sa Majeste ä Fontaiuebleau le 25.
Oct. 1696. Paris, Chr. BalJard. qu40. P.
74 S. [besafs einst Leo Liepmannssohu.
Nach einer Notiz Weckerlin's scheint es
auch im Conservatoire de mus. zu Paris
sich zu befinden.
Sein Bruder Jean-Louis, geb. 23. Sept.
1667 und gest. 28. Dez. 1688, also nur
21 Jahr alt, folgte seinem Yater als Sui-
intendant der Hofmusik und schrieb mit
seinem Binder Louis das dort verzeichnete
Ballet ,.Zephire et Flore-'.
Lully, Louis de, geb. 4. Aug.
1664 zu Paris, Sohn des Jean
Baptiste senior, lebte noch 1713.
Pougin veröffentlicht nach Lhuil-
lier's Buch das Taufzeugnis des-
selben. Er wurde erst 1677 in
Fontaiuebleau getauft, König und
Königin von Frankreich waren die
Taufzeugen. Nach dem Tode seines
Liilly, Loiiis de.
249
Luneau de Boisjermain.
Bruders Jean Louis wurde er Sur-
intendaut der K^\. Musik und Kam-
morkomponist des König's. A"on
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar (entgegen den Lexika):
1. Zephire et Flore, opera - ballet en
3 actes et un prologiie, imis. de Louis et
Jenii Louis de LuUy, paroles de Du
Boullay (repres. 22 3 1688 ä Paris. 1715
wiederholt). Ms. ohne Pai-t., nur in Stb.
in Paris l'opera. — Im Druck: Paris 1688
Ballard. P. fol. 248 S. [Hof b. AVien.
Glasgow. C. P. br. Mus. Upsala. B.
Lpz. Karlsruhe, überall unter J. B. Lully
aufser im br. Musemn, Bologna und Brüssel
Cons. B. Eennes eine Ausg. von 1698
unter Jeau Bapt.
2. Oii3hee, Tragedie lyiirjue en 3 actes
et un prologue, paroles de Du Boidlay
(represent. 8 4 1690. nie wiederholt).
Paris 1690 Chr. Ballard. P. [Paris l'opera.
C. P. Upsala in Stb. Karlsriüie in P.
B. M. Biiissel Cons. Der Katalog der
letzteren Bibl. nennt den Autor „Mons.
de Lully, Taisne". B. Eennes. Ton den
Lexicographen und Katalogen der Biblio-
theken fälschlich dem Jeau Baptiste zu-
geschrieben.
3. Aleide, Tragedie lyrique en 5 actes
et un prologne, mus. de Louis Lully et
Marais. parcles par Campistron (repr. 3/2
1693, 3 mal wiederholt bis 1744). Ms. P.
fol. [Paris l'opera. C. P. unter dem Titel :
Aleide, ou trioniphe d'Hercule, opera eu
5 actes . . . Berlin K. H.
4. Pautomimes des Pages. Ballet f.
Vcl. u. B. Ms. Musik von L. u. Marais.
[Berlin K. H. Ebend. für V. u. B.; vom
4. Akt fehlt die letzte Hälfte und der
5. Akt ganz. Nr. 2863.
Coucert de Violons et Hautbois, donue
au Soupe du Eov le seise Janvier 1707.
[C. P. Bd. 36 in Philidor's Samraelbänden.
Liimon oder Liiinon, Zauiiio.
Um 1475/76 Sänger an der Mai-
länder Hofkapelle (Straeten 6, 18/19.
Motta 86 und 128 giebt ihm noch
den Beinamen „dicto ottineto''.
Lumpe. Johann TVillielm, 1715
Waldhornist an der Hofkapelle in
Stuttgart mit 300 Gld. Gehalt (Sit-
tard 2, 93).
Lima, Gius. Folliero de, siehe
Folliero de Lima.
Lunekli, Johann, ein Musikus
in der Düsseldorfer Hofkapelle um
1638 (M. f. M. 28, 91).
Lund, Daniel, geb. zu Fogdoe
in Schweden den 1. Aug. 1666,
gest. 25. Dez. 1747 als Prof. der
orientalischen Sprachen zu Abo
und Upsala. Er schrieb:
Dissertatio de musica Hebraeorum an-
tiqua ijuam praeside . . . examine submit-
tit Sueno Gestrinius. Upsala 1707. 8°.
[Dresden.
Lund, Johann, geb. 1638 zu
Flensburg, gest. 1686 als evange-
lischer Prediger zu Tendern (Schles-
wig), gab heraus:
Alte jüdische Heiligthümer von der
Musik der Hebräer. Hamburg 1711. 8*^.
Herausgegeben von Sandhagen; eine 2.
Ausg. in Fol. nach dem Ms. verbessert
von Muhlio (nach Gerber 1). Ein Ex.
von 1711 in der bischöfl. Proskeschen
Bibl. in Eegensburg.
Lund, Thomas, Gentleman an
der Hofkapelle in London von
1722 bis c. 1735 (Viertel]. 8, 516.
518).
Lundsdörffer (Lunfsendorffer
schreibt Arnschwanger, ein Zeit-
genosse), Albrecht Martin (auch
nur A. 3l L. gez.), war nach Mat-
theson 1, 172 und 2, 458 Organist
an der St. Lorenzkirche in Nürn-
berg und soll gegen 1690 gestor-
ben sein.
Im Arnschwanger 1659 und 1680 (s. d.)
zahlreiche Lieder, resp. Arien genannt mit
Bc. (siehe auch Zahn 5, 426.) lu B. Zw.
ein Trauergesang 367 Nr. 8 : Unser Leben
wäret siebentzig Jahr, für C. u. B. gez.
mit A. M. L. Stud: Music.
Luneau de Boisjermain, Pier-
re-Josepli-Franc^ois, geb. um 1732
zu Issondun, gest. 25. Dez. 1801
zu Paris in dürftigen Verhältnissen.
Am bekanntesten ist er durch einen
Kommentar zu Racine's Werken.
In Paris fiel er den Spekulationen
der Buchhändler zum Opfer.
Er gab 3 Jahrgänge eines Almauachs
musical heraus, 4 Bde. in 12". Paris,
Bureau de l'abonnement litteraire. 1782
in B.Brüssel. 1783 in B. B.
Luügwitz.
250
Lupi.
Liingwitz, Valentin, von c.
1589 bis 1630 Kantor a/'d. Haupt-
kirche in Pirna (M. f. M. 28, 150).
Limfseudorffer, siehe Lnnds-
dörffer.
Lupaccliino, Bernardino, dal
Vasto, ein Komponist aus der Mitte
des 16. Jhs., der besonders durch
seine 2stim. Gesänge, die er ge-
meinsam mit Joan Maria Tasso
herausgab, allgemein bekannt Avar
und die bis ins 18. Jh. hinein
immer wieder aufgelegt wurden.
Es sind Solfeofo'ien ohne Text. Auf
^ncj^
seinen Drucken ist nirgends ein
Amt verz., doch geben die Lexika
an, dass er (nach Baini) Kapell-
meister an San Giovanni di Late-
rano zu Rom war. Pitoni giebt ihm
gToIses Lob. Seine Drucke sind:
1543. . . . Madrigali a 4 voci. Ven.
1543 (ohne Verleger, wakrsch. Gai'dane).
4 Stb.' fiu40. 28 Madr. [B. B. Hofb.
Wien. Verona S. f. Bologna: C. def.
— Nachdi-uck: Ven. 1543 Hieron. Sco-
tus. 4 Stb. qu40. 28 Madr. [Bologna:
C. Florenz B.L: T.
1546. . . . n Secondo IIb. di Madr.
di . . . a 4 voci. Ven. 1546 Gardane.
4 Stb. qu40. 30 Madr. [ß. M. B. Kgsbg.
Florenz B. B. Lucca B. c : B. Crespano
B. C: C. T. B.
1547 ... A cinque 11 1. lib. di Madr.
a 5 voci . . . Ven. 1547 Gardane. 5 Stb.
qu40. 22 Madr. fB. M. Lübeck. Hofb.
AVieu. Bologna: T. br. Mus: B.
1559. Di B . . . L . . . et di Joan Maria
Tasso, il 1. lib. a 2 voci . . ristamp. &
da molti errori einendato. Aggiontoui an-
cora alcuni canti a 2 voci de diuersi autori.
Ven. 1559 Gardano. 2 Stb. qu40. 35
Solf egg. ohne Text. Andere Autoren wie
die beiden obigen sind nirgends genannt:
13 von L., 15 von Tasso (siehe Eitner Ij.
[Bologna: T.
— Veneg. 1560 Scotto. 2 Stb. qu4o.
[Bologna.
— II 1. lib. a note negi'e a 2 voc. . . .
Scotto 1565. [Celle, 2 Stb.
— ristampt. Ven. 1568 Claudio da
Correggio. [Upsala: T.
— 1584 Ven., Vincenti & Amadino.
[Bologna: C.
— 1587 Ven., Amadino. [Florenz 2 Stb.
Bologna: T.
— 1591 Ven., Vincenti. [Bologna 2 Stb.
— 1594 Ven., Ang. Gai-d. [B. B. 2 Stb.
Bologna: C.
— 1607 Vincenti. [B. Haberl.
— 1615 Amadino. [Florenz: C. T.
— 1616 B. Magni. [Bolog: T.
— 1620 Roma, Soldi. [Bolog. 2 Stb.
— 1642 Bracciano, ediert von Floridus
de Silvestris. [br. Mus.
— 1670 Roma, Mutij. [Bolog: T.
— 1685 Ven., Sala. [Paris Nat.
— 1688 Firenze, Stamperia. [B. B.
2 Stb. Bolog: C.
— 1670 (•;' soll wohl 1690 heilsen).
Ven., Magni. [Bolog. 2 Stb.
— 1701 Bologna, Süvani. [Bolog. 2 Stb.
— Ms. L 154 und 289 iu Kopie. [B. B.
In Ms. 2289 P. in B. Briissel, Madrigale.
In alten Samlwk. 5 Gesänge (Eitner 1).
Ferner in Balbi's Music. Essercitio 1589
ein Gesg. Vogel sagt 1, 51, dass nur die
Oberstim. von L. ist. AU'arsalir della
bramata fehlt in der Ausg. von 1597.
Luparini, siehe Cosmorskj.
Lupato , Pietro , Chorknaben-
lehrer am S. Marco; am 10. Okt.
1525 angestellt, hatte auch die
Verpflichtung den Kapellmeister
zu vertreten (Caffi 1, 39. 2, 32).
Liipatiis, siehe Luppatus.
Luperg-er, Oeorg, um 1635 bis
etwa 164:0 Organist an der Hof-
kapelle in München mit 300 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv).
Lupi {Lupus) und Jean Lupi^
resp. Joannes Lupi ist stets Hel-
linck (s. d.). Aufserdem giebt es
aber noch eine Anzahl Lupi und
Lupus, die stets noch einen Vor-
oder Beinamen haben und das
sind:
Didier Lupi Second. Er zeich-
net sich zwar auf seinen Drucken
nur mit D. Lupi Second, sowohl
auf dem Titel als in der Dedikation
von 1519, doch lässt sich sicher
annehmen, dass es Didier ist. üeber
sein Leben ist nichts bekannt, als
dass er dem Drucke der Psalmen
zufolge in Lyon in der ersten
Hälfte des 16. Jhs. gelebt haben
wird. Fetis weifs auch nicht mehr.
Lupi.
251
Lupo, Ambrose.
Seine bisher bekannt gewordenen
AVerke sind:
3. Livre contenant 35 Chai:sons a 4 par-
ties. Lyon 1548 Godefroy & Mar. Be-
ringen. 4 Stb. kl. 01114". [B. M.
J)a.s 1. und 2. Buch ist nicht bekannt.
Psalmes | trente dv royal | Prophete
David I traduictz en uers fran(;"ois par
Giles Dau- | rigny, dict le Pamphile, et
mis I en musique ä quatre | paiiies | par
D. Lvpi Second. | CantA'S. Tenor (resp.
Altvs. Bassvs) | Auec priuilege du Roy
pour cinq ans. | A Lyon par Godefroy
& Marcellin Beringen, | freres, M.D.XLIX. |
2 Stb. in kl. qu.4P, in jedem 2 Stim. gegen-
über gednickt. Die 30 Psalmen sind der
16. 17. 21. 27. 29. 30. 34. 39-42. 44.
49. 52. 62. 65. 67. 68. 73. 80. 84—86.
111. 121. 125. 126. 112. 127. 139. [B. M.
Hofb. Wien.
Erst fast 20 Jahre später trifft man
eine spätere Auflage eines Liederbuches
mit geistlichen Texten an:
Premier livre de chansons spirituelles
composees par Guillaume Gueroult, et
mises en musique ä 4 parties, par Didier
Lupi second, et autres. Nouuellement
reueaes, et augmentees outre les prece-
dentes impressions. A Paris 1568 Nie.
du Chemin. 1 vol. in kl. 8». 63 Ell.
23 Gesänge, Stim. gegenüber. [B. Dres-
den, siehe gedr. Kat. p. 91 mit Reg. Ein
anderer Komponist als L. ist nii-gends ge-
nannt. Ueber seinen Aufenthalt giebt
der Druck nichts an, doch ist die Dedic.
noch von ihm geschrieben.
1 Chanson ist in Granjon's Trophee
1559 aufgenommen. Fetis spricht von
einem Ms., einst der Herzogin von Orleans,
Mutter des Königs Louis-Philippe gehörig,
in dem sich die Chanson ,,Re\aens vers
moi, qui suis tant desole" befinden soll,
die aber mit Jean Lupi gez. und daher
Hellinck zuzuschreiben ist. Commer bring-t
sie ijn 12. Bde. seiner Musica sacra. Von
Didier L. befinden sich in M. f. M. 3 vierst.
Psalmen und 30 Psalmen-Melodien, siehe
Eitner 2 im Nachtrage M. f. M. 9.
Lupi, Eduardo, ist Duarte Lobo.
Lupi, Mario, geb. zu Bergamo
um 1710, gest. 7. Nov. 1789 ebd.,
war Kanonikus an der Kathedrale
zu Bergamo und Ehren-Kämmerer
des Papstes Pio YI. Fetis verz.
von ihm ein Ms. „Dissertazione
intorno al suono".
Lupiere, . . . Konzertmeister an
der Hofkapelle in München, pen-
sioniert mit 150 Gld., wird am
31/4 1765 als ein Verstorbener
bezeichnet (Kreisarchiv).
Lupiiio, Francesco, aus An-
cona, war um 1549 Kapellmeister
am Dome zu Urbino (Titel). In
Cinciarino's Tractat von 1555 fol.
13 wird er Don Francesco Lupino
in Urbino genannt und mit „maestro
di Chierici del Domo" bez. Chierici
heilst die Geistlichen. Es ist frag-
lich, ob dies nicht ein anderer ist.
Obiger ist bekannt durch die Kom-
positionen:
. . . Primo libro di Motetti a 4 voci . . .
Yen. 1549 Gai-dane. 4 Stb. qu40. [ß.M:
C. T. Bologna, im Kat. fehlt die Angabe
der Stb.
In alten Samhvken. ist er mit 5 Mo-
tetten vertreten (Eitner 1), dazu kommt
noch die Motette im Samlwk. 1555 d Nr. 21
„Dum fabricator muudi, 2. p. Aperto ergo*',
5 voc. Im Tenor ist aber Lupi gez. statt
Lupino, deshalb habe ich die Motette unter
Lupi (Jean) gestellt.
In der Proske'schen Bibl. (Kat. A IV)
befinden sich im Ms. 841 Nr. 2 „Magi
veniunt'' 4 voc. Chorb. von 1572. Ms. 848
Nr. 2 u. 9. 867, 2. 876, 3. und 888 eine
Anzahl Motetten.
Eine Epistola musicae im Ms. Cod. 5318
im Vatican.
Lupo. Die englische Hofkapelle
zählt von der Mitte des 16. bis
zur Mitte des 17. Jhs. 7 Lupo als
Mitglieder und zwar als Violisten
u. Violinisten; ein Thomas brachte
es bis zum Komponisten. Nach
Nagel's Annalen sind dies folgende :
Amhrose Li/po, Violinist von 1559 bis
zu seinem Tode im Jahre 1594.
Horatio Lupo, wird am 6/2 1612 auf
Lebenszeit als Violinist angestellt. Der
Gehalt betmg gewöhnlich 40 £, blieb
aber sehr oft aus. Er wird noch 1625
genannt.
Joscpho Lupo, Violist, wird von 1581
bis 1605 angeführt.
Petra Lupo, Violist, von 1581—1605.
Theophü Lupo, Sohn des Thomas,
wahrscheinlich des Thomas junior, wird
am 1/12 1627 als Instrumentist angestellt
und noch 1640 ei-wähnt.
Lupi, Thomas sen.
252
Lupus, Michael.
Tliomas L., senior, Violinist seit 1593
angeführt, wird 1626 als Komponist der
Kapelle bez. und stirbt kurz vor 1627,
da in diesem Jahre sein Nachfolger an
seine Stelle ernannt wird.
Thomas L. junior, Sohn des Pietro,
wird am 17/11 1599 als Violinist angestellt.
Am 19 5 1637 petitionirt die Wittwe um
Auszahlung des lückständigen Gehalts.
T//omas L., Sohn des Joseph, wird
1601 erwähnt.
Unzweifelhaft sind sämtliche Lupo
Italiener, die sich in England niederliefsen.
Möglich, dass die Söhne in England ge-
boren sind, daher auch der englische
Vorname Thomas. Bei Ambrose Lupo
heilst es „de Myllan".
Nur von einem Thomas Lupo haben
sich Kompositionen erhalten und ist dies
jedenfalls der Thomas L. senior, der auch
als Komponist angestellt war. Der ge-
druckte Katalog der Hds. des br. Mus.
zeigt zwar noch den Joseph als Korapo-
ponisten an, doch i.st dies ein Irrtum, da
es Joannes heifsen soll. Grove sagt zwar:
von Joseph kommt eine Fancy u. a. in
John Muudy's Songs and Psalmes von
1594 vor. Das Ms. 28 des br. Mus. ent-
hält eine Motette von Thomas, doch ist
nur die Cantus-Stimme vorhanden. Mög-
lich dass die Ayrs für Klavier in Ms. 214,
nur mit Lupus gez., von ihm sind. Sicher
sind die Madrigale im Ms. 418 des br.
Mus. in Stb. und die Fantasie in Ms. 568,
5 Stb. des 17. Jhs. — In Orlando Gibbon's
20 koninckliche Fantasien von 1648 be-
finden sich 15 lustrumentalsätze für 3
Gamben von ihm. Aixch in Leighton's
Tears or Lamentacions von 1614 ist er
vertreten. Nach Grove sollen sich in der
Bibl. der Ch. Ch. zu Oxford im |Ms.
mehrere Anthems, Madrigale, Songs und
Fancies befinden. Mein mir vorliegendes
Verz. von Mr. Squire der Mss. in Oxford
giebt keine Komposition von Th. Lupo an.
Noch sei nachgetragen was Grove Bio-
graphisches über Thomas schreibt: Er
war Violinist an der Kapelle Kg. James' L,
später trat er in den Dienst von Prinz
Henry und erhielt 40 £ fürs Jahr. Als
der Prinz starb, trat er in den seines
Bruders Charles. Sein Name kommt in
den Listen der Kapelle bis zum 17. April
1641 vor. Das Letztere ist entschieden
falsch und verwechselt Gr. den Thomas
senior mit Thomas junior; auch die ande-
ren Nachrichten kann man nur so auf-
fassen, dass er neben dem Dienste in der
Kgl. Kapelle auch den bei den Prinzen
versah.
An Kompositionen weist Davey noch
nach: S. 99 im Ms. Peterhouse in Cam-
bridge 2 Gesge. mit Lupus Italns gez.
(soll Ambrose sein). Mr. Arkwright in Cid
Engl. Ed. veröffentlichte eine Masquerade
mit Tousätzen von Campion, T. Giles u.
T. Lupo.
Lupo, Joannes Maria, um 1579
päpstlicher Säuger, nach einem
Dokument, wo er Punktator ge-
nannt wird, d. h. welcher die Straf-
bücher für Versäumnis und Ver-
gehen führt.
Luppatus, Greorgius,
nur durch eine Frottole im Samlwk.
1504 a von Petrucci bekannt (Eitner 1).
Luprano (Lurano), Philippo
de, ist in den Petrucci'schen
Drucken meist nur mit Phi. de
Lu; Philip. L; Philip, d. L.; Philip,
de Lu.; F. D. L.; F. de L. und P.
D. Lu. gez. Ueber sein Leben
wissen wir nichts, als dass er dem
15. bis 16. Jh. angehört und dass
sich
in den Petrucci'schen Frottolenbüchern
von 1504 bis 1508 neuuund zwanzig Frot-
toien zu 4 Stim. befinden (Eitner 1).
Ferner im Antiquus Cauzoni 1510 ein
Gesg. In dessen FrotoUe lihro tertio c.
1517 ein Gesg. (siehe Vogel 2, Samlwk.).
Lupus, 1458 Tenorist am St,
Peter in Rom (Viertel]. 3, 236).
Lupus (Lupi) ist stets Hellinck.
Einen Autor Lupus Lupi, wie Fetis
schreibt, kenne ich nicht.
Lupus, Eduardus, siehe Lobo,
Du arte.
Lupus, Manfred Barbarinus, s.
Barbarinus.
Lupus (Wolf, Volf), Michael
(Michel, Michiel), wird von Mame-
ranus 1550 als Tenorist an der
kleinen Ksl. Hofkapelle Karl V.
um 1547/48 bez. ßutkens nennt
ihn Loup. Bei Straeten 3, 147
heilst er Michiel Wolf. In einer
Verordnung vom 27/12 1535 in
Neapel von Ks. Karl V. erlassen,
wird er mit Sänger unserer Ka-
pelle bez. und Michiel Volf ge-
Luques.
253
Luscinius.
nannt. Am 22. Mai 1546 erhielt
er die Pfründe zu Liere (Straeten
1, 233. 3, 147. 157. 159). Stee-
ten 7, 309 verz. ihn schon von
1525 — 1537 als Sänger in der
Kapelle Karl Y.
Luques, Diego, 1641 Instru-
meutist an der Hofkapelle in Brüs-
sel mit 306 Gld. Gehalt (Straeten
5, 137).
Luraiio, siehe Luprano.
Lurio, Antonio, ein Musiker
des 18. Jhs.,
der in Cambridge FW. mit einer Fuga
a 5 „Domine ad adjuvandiim" mit Orch.
in P. vertreten ist.
Lusarcla, Fr . . .,
ist in der Bibl. der Musitfr. in AVien
mit einer Coniata (?) di Yioliuo vertreten.
Zeit unbekannt.
Luseinius, Ottomarus, deutsch
Nachtgall. Geb. 1487 zu Strafs-
burg, gest. 1537 im September in
der Karthause auf dem Johannis-
berge bei Freiburg i/Br. Studierte
1508 in Paris, dann in Löwen,
Heidelberg, Padua, Freiburg i/Br.
und Wien. An letzterem Orte soll
er Schüler Paul Hoffheimer's ge-
wesen sein, doch wissen wir heute,
dass Hoifh. in Innsbruck seinen
Wohnsitz hatte. lu Wien docierte
er darauf über Musik, wie man
sagt, mit grofsem Erfolge, unter-
nahm dann gröfsere Reisen in.
Ungarn, Griechenland, Türkei und
in einem Teile Kleinasiens (des-
halb der Vielgereiste genannt),
hielt sich darauf noch einige Mo-
nate bei den Fuggers in Augsburg
auf und liefs sich 1514 in Strafs-
burg i/Els. nieder, wo er 1515
Organist und Vikar an der St.
Thomaskirche wurde. In dieser Zeit
veröffentlichte er seine „Musicae
Institutiones". Von 1516—1517
docierte er an der Münsterschule
griechische Sprache. Im Januar
1518 erhielt er Urlaub zu einer
Reise nach Rom, um dort den
Doctorgrad im kanonischen Rechte
zu erlangen. Nach Strafsburg zu-
rückgekehrt, erhielt er ein Kanoni-
kat an der St. Stephanskirche.
1523 verlässt er Strafsburg wegen
der reformatorischen Wirren, die
dort ausgebrochen waren und be-
giebt sich nach Augsburg, wo ihn
die Benediktiner von St. Ulrich
aufnehmen (Adermann wurde er
nicht). Durch den Einfluss der
Fugger erhielt er eine Prediger-
stelle und ein Kanonikat an der
Kirche St. Moritz, muss aber die
Predigerstelle bald aufgeben, da
er gegen die neue Lehre zu heftig
auftrat. 1528 zog er nach Basel,
wird im Oktober Domprediger zu
Freiburg i/Br. und übersiedelt end-
lich als Gast in die Karthause auf
dem Johannisberge bei Freiburg
i/Br. Dort veröffentlichte er seine
Musurgia, eine Uebersetzung ins
Lateinische von Virdung's Musica
getutscht, mit denselben Holz-
schnitten. Seinen Nachlass ver-
machte er den Mönchen der obigen
Karthause (Vogeleis in Cäcilia,
Strafsbg. 1898, 15. Jhg. S. 12 ff.
Strobel, Miscell. Literar. Samlg. IV,
1780. Lobstein 58, der ihn nur
Ottmarus nennt). Von seinen hier-
her gehörigen Schriften sind nach-
weisbar:
Musicae institutiones Othmari Nacht-
gall Argentinia nemine unquam prius pari
facilitate tentatae, studiosis, qui afiohool
(sie) esse nolint non mediocriter coadnci-
biles. N. Gerbelij . . . Joannes Knobloucli
notis aereis excepit Argentoraci (1515). 8'*.
10 Bll. Dedic. in Stralsburg gez. [B. A.
im Kat. der vollständige Titel. B. Br.
B. M. Proske. B. Wagener. Wolfenb.
B. Lpz. Eiusiedeln. br. Mus.
Musurgia feu praxis Mvsicae. | lUius
priuio quae luftrimientis agitur certa ratio,
ab Ottomaro Lufcinio Argeutino duobus
Libiis abfoluta. | Eiufsdem 0. L., de Con-
centus polyphoni, id efst, ex plurifarijs
uocibus compofiti, canonibus, Libri totidem,
Lusignani.
254
Lusson.
Argentorati apud Joan. Schottum . . 1536.
Cum gratia ... kl. ^1114**. sign, a — o und
pagin. von 1 — 102. Das 2te Buch ist
eine selbständige Arbeit L.'s. [B. B. B. M.
Proske. br. Mus. C. P. Kopenhagen.
Brüssel. Olmütz Studienbibl. Eom Ce-
cilia. Wolfenb. Bologna.
— Ausg. ganz gleich: 1542 ib. kl. qul".
in u. 102 S. [B. B. B. Wagener.
Auch als Komponist ist er nachweisbar.
Im Ms. Z 26 der B. B. , Orgelbuch von
Kleber c. 1520 fol. 113 befindet sich der
Sstini. Satz: In pacientia vestra für Orgel
übertragen, überschrieben: Luscinij 1516
M. Othmarus nachtgal 1516.
Lusignani (Lusignauo), Vin-
cenzo, aus Modena, daher auch
Vincenxo da Modena genannt, geb.
23. Febr. 1469 zu Modena. Er
stand als Organist im Dienste des
Papstes Leo X. und erhielt 700
„ecus d'or" sagt Fötis. Derselbe
teilt auch 2 Dokumente mit.
Lusini, Griuliano, aus Florenz,
Kapellmeister, hatte eine eigene
Truppe und spielte in den Jahren
1792/93 in Kassel. Hier führte
er auch seine Oper „Alciade e
Telesia" auf (Gerber 2. Apell).
Lusitano, Vincentio, geb. zu
01iven(;a in Portugal, lebte um
1551 zu Kom. Er ist besonders
durch den Streit mit Nicolo Vicen-
tino über die Klanggeschlechter
der Griechen, der damals alle
römischen Tonkünstler in Auf-
regung versetzte, bekannt and wird
im Arteaga 1, 222, im Fetis und
Vasconcellos weitläufig abgehan-
delt. Siehe auch Danckerts. Er
gab das theoretische Werk heraus,
betitelt:
Introdutione facilissima, & nouissima,
di Canto fermo, figurato, contraponto
semplice & inconcerto, con regele generali
per far fughe differenti sopra il C. f.,
ii 2. 3. & 4. voci, & compositioni, pro-
portioni, generi. s. diatonico, cromatico,
enarmonico, composta per Y. L. Am
Ende: Koma 1553, 25. Settembr. per A.
Blado. 40. 24 BU. sign. A— F. [Bo-
logna. Brüssel.
— Yen. 1558 Franc. Marcolini. 4".
26 Bll. [B. B. C. P. Bologna, br. Mus.
— Yen. 1561 Fr. Eampazetto. kl. 4**.
23 Bll. [B. B. br. Mus. Bologna. Brüs-
sel. Neapel Turch. Rom Cecilia mit
1562 gez.?
Fetis führt noch eine portugiesische
Uebersetzung von Bernardo de Fonesca,
Lissabon 1603, ohne Fundort an.
Der Disput mit Yicentino ist hierin auf-
genommen. Aulserdem ist er auch als
Komponist bekannt:
Epigrammata, quae vulgo Motetta di-
cuntur, cum 5, 6 et 8 voc. Lib. 1.
Roma 1551 Val. Doricus et Aloys. fratres
Brixieusis. 6 Stb. 4«. [B. M.
Lusse, Charles de (M. deLusse),
geb. um 1720 zu Paris, Flötist,
trat 1758 ins Orchester der Opera-
comique. Am 18/8 1759 wurde
von ihm die Oper FAmant statue
gegeben. Fetis verzeichnet ferner
Duos, Sonaten, eine Flöteuschule
1760.
Im Dez. 1765 brachte der .,Mercure"
eine Abhandlung „Lettre sur une nouvelle
denomination des sept degres de la gamme,
die er 1766 in 12° 14 S. besonders her-
ausgab. [Exempl. in B. Brüssel 5856.]
1768 erschien ein Recueil de romances
historiques. Lusse beschäftigte sich auch
mit Instrumentenbau von Blasinstrumen-
ten und genoss darin einen gewissen Ruf
(Fetis unter Delusse, seine Kompositionen
tragen aber den Namen Ch. de Lusse).
In der Nationalbibl. zu Paris befinden sich
Senates p. Fl. et B. oe. 1. Paris.
6 Son. h 2 Fl. oe. 2. Paris.
Les favoris d'Euterpe, trios p. Fl. Y.
et B. oe. 3. Paris.
Le retour des guerriers. Cantatille
pour un Dessus avec la Bc. Paris 1743
l'auteur. 4". [B. B.
Obiger Recueil liegt mir in einem Titel
vor, der ihn nur mit M. de Lusse bez.,
er lautet: Recueil de romances historiques,
tendres et burlesques, tant anciennes que
modernes, avec les aires notes. Par . . .
s. 1. 1767. 8». [Brüssel.] Folgende
Canzonen-Samlg. ist auch mit M. de Lusse
gez:
Seis Canziones espanoles con acc. de
Pfte. 6 Harpa, dedicatas a las Damas
espau. amautes de la musica. Leips. &
Berlin, Industrie-Com}»t. [Lübeck. Dresd.
Lnsson, Gruillaume, ein bisher
nicht bekannter Autor, der die
Lust- und Artzneigarten.
255
Lustig.
Musik wohl auch nur nebenbei
betrieb, wie der unten folgende
Titel beweist. Er gab ein geist-
liches Liederbuch für Sopran her-
aus, unter dessen Stimme sich ein
leeres ISTotensystera zu 6 Linien
befindet, welches jedenfalls für die
Laute bestimmt war, aber nicht
ausgefüllt ist und daher Jedem
überlassen blieb, sich selbst die
Begleitung zu erfinden und ein-
zuschreiben. Der Titel lautet:
Pseaumes et cantiques mis en musique
par M. Guillaume Lusson, conseUler du
roy en ses conseils, et cy devant premier
President de la Cour des monnoyes: pour
sa niepce (niece?) Anne le Bossau, reli-
gieuse au Val de Gi'uce, noniniee soeur
Terayze. Paris 1643 Eob. Ballard. 4".
34 BIl. [CR
Lust- und Artzneigarten des
Kgl. Propheten Davids . . . Regens-
purg 1675, siehe Glradeiithaler.
Lustig, Jakob Wilhelm, geb.
2L Sept. 1706 zu Hamburg, sein
Yater war daselbst Organist und
Kirchenschreiber an der Michaelis-
kirche; Jakob's Tod wird von den
Bouwst. 2, 41 mit 1796 in Gro-
ningen verz. Er entwickelte sich
schon in jungen Jahren als ge-
schickter Orgelspieler, wurde Schü-
ler Mattheson's und Telemann's.
1728 erhielt er den Orgauisten-
dieust an der St. Martinikirche zu
Groningen in Holland und versah
denselben bis zu seinem Lebens-
ende. 1734 besuchte er London,
um Händel zu hören (Selbstbiogr.
im Marpurg 7, 470. Gerber 1 da-
nach. Burney hörte ihn 1772 in
Groningen, siehe 3, 222. 224). Er
war ein fleifsiger Komponist und
beschäftigte sich auch literarisch.
Nachweisbar sind:
Muzykaale spraakkonst; of duidelyke
aanwyziug en verklaaring van allerhande
weetenswaardige dingen, die in de geheele
muzykaale practj-k tot eeneu grondslag
können verstrekken. Opgesteld door . . .
Amsteld. 1754 Olofsen. 8". 206 S. mit
9 Taf. Musikbeilg. [Brüssel. B. B. Amst.
Dresd.
Inleiding tot de muzykkunde uit klaare
grondeu de groote waarde en 't regte ge-
bruik der muzykkonst aeuwyzende. Gro-
ningen 1751 H. Vechnerus. S**. [Amst.
B. B. Dresd, Musikfr. Wien. B. Lpz.
— Groningen ib. 1758. 8"^. [Brüssel.
Amst.
— 2. drukk, in bevalliger vorraen ge-
gooten. Groningen 1771 H. Vechnenis.
§0. [Brüssel. Amst.
Samenspraaken over niuzikaale begin-
selen. 12 stukk in 1 vol. Amst. 1756
Olofsen. 80. [Amst. B. Hbg. B. B.
B. M. Brüssel.
Twaalf redeneeringen over nuttige
muzikaale onderwerpen . . . verrykt met
eenige aanliaugzelen, die den tegenwoor-
digen staat der niuziek bevattelyk maaken;
met 20 cierlyke op koper gesneden nooten-
plaaten . . . door . . . Amst. (1756) Olofsen.
8». [B. B. B. Hbg. Brüssel. Amst.
YoJgeestige harmonische "wegwijzer.
Een vrugt van langwijlige Studie ... De
laatste copy, die voit gedenk te vervaar-
digen. Groning. 1778. 134 Bll. in fol.
im Ms. [Amst.
Harmonische wegwijzer ... als mede
harmonische slagen tot kleine Preludien
en Fantaisien . . . Groning. 1787. 61 BU.
r|u40. Ms. [Amst.
Rijk gestoffeerd verhaal van de eigen-
aardige gesteldheid der hedend toonkunst;
of Dagboek van zijne reizen door Frank-
rijk, Italie en Duitschland. Vert. door . . .
(nach Bumey). Groningen 1786. 8".
[Amst.
— Utrecht 1790. 8«. [Amst.
In K. Elzevier's Maendelijks musikaels
Tijdverdrijf: drie stukjes in 't muzyk ge-
bracht door. (1751 -52.) 4». [Amst.
Marpurg's Aanleidiug tot het Clavier-
speelen volgens de hedendaagsche mauier
van uitvoering. Met 7 nooten-tabula's.
Uit het Hoogd. vert. door . . . Amsteld.
1760. 40. [Amst.
Er gab auch Nicolas Pasquali's La basse
continue rendue aisee französisch mit
gegenüberstehender holländischer Ueber-
setzung heraus. Amst, Hummel. qu4*'.
[Brüssel.
Qnantz's Grondig onderwijs van den
aardt en de regte behandeling der dwars-
fluit, verzeld met een regelenschat van
de compositie . . . Uit het Hoogd. vert.
door . . . Amsteld. (1754). 4**. [Amst.
Brüssel.
Ferner Job. Mich. Schmidfs Musico-
Lustrini.
256
Luyton.
theologia ins Holländische übersetzt. Amst.
1756 Olofsen. 12". [Brässel 6890.
Werkmeister's Orgelproef of nauwkeur.
beschiyving van 't geeue (übersetzt von
L.). Amst. 1755. tl. 8^. [Amst.
Siehe auch Adr. Wolff's Twee uittrek-
sels, 1757. 8". [Amst.
6 Sonates pour le clavecin. 1742.
[Paris Nat.
In Marpurg's krit. Briefen 2. Bd. be-
finden sich von ihm 146 Biogr. über
Musiker, zum gröfsten Teile ohne greisen
Wert.
Lustrini, Bartolomeo, lebte
nach Gretry's Mitteilung um 1759
zu Rom als Komponist.
Die Musikfr. iu Wien besitzen von
ihm das Oratorium ,,Gionata a 4 voc. ao.
1753." P. im Ms. für 4 Soli, Chor und
Orchester. — In der B. B., Ms. 13280 in
qufol. 8 Sonate p. Cembalo und Ms. L 308
eine Cauzonetta von 1756. — In Dresd.
Mus. Sonate per il Cembalo, qufol. Ms. LX.
— In DarmsL 2 Sonate per Cembalo. Ms.
Luther, ür. Martin, der Refor-
mator, geb. 10. XoY. 1483 zu Eis-
leben, gest. ebd. 18. Febr. 1546,
wohin ihn eine Streitigkeit der
Grafen von Mausfeld rief. Durch
neuere Forschung ist fast bis zur
Gewissheit bewiesen, dass Luther
die Musik liebte, schätzte und selbst
pflegte, aber nicht produktiv, son-
dern nur anregend wirkte. Siehe
unter anderem auch M. f. M. 12,
14. 20. 153. 173. — 19, 73. Der
Luthercodex von Kade herausgeg.
siehe Bd. 5, 130. Die Schul-Pro-
gramme von Dr. Fr. Zelle über die
ältesten Choialmelodien, von 1895
bis 1900.
Luti. Antonio, Hofmusikus in
München, am 20/5 1682 mit 993
Gld. Gehalt angestellt (Kreisarchiv).
Lutlus, Maria, wurde am 14/10
1584 als Altist in die Hofkapelle
zu München mit 180 Gld. Gehalt
aufgenommen und nahm den 1. Juli
1586 Urlaub (Kreisarch.).
Lutliemannus , Paulus , siehe
LUtkemann.
Lutter, Johann ßaltliasar
rrpl)
2, Mai 1698 zu Hannover. König
Georg I. liefs ihn durch Yenturini
unterrichten und 1745 an dessen
Stelle als Kapeilmeister treten (Ger-
ber 1). Von seinen Kompositionen
ist nur ein "Werk im Autogr. be-
kannt, der Königin Sophia Doro-
thea von Preufsen gewidmet, be-
titelt:
Sei Sonate da camera a 2 Y. Tel. e B.
per 11 Cembalo. Ms. 18 Stb., 3 für jede
Sonate u. Part. Nr. 1 — 5 im Autogr.,
Xr. 6 zweifelhaft. [Berlin Thulemeier, im
Kat. mit Themen.
Lutterodt, . . . um 1714 Orga-
nist an der Nikolaikirche zu Ber-
lin (siehe den Artikel Christian
David Graf. Marpurg 3, 343).
Lutz, HanCs Martin, von c. 1605
bis 1634 Tenorist (1643 als Bassist
bez., vielleicht ein Irrtum) au der
Hofkapelle zu Stuttgart (Sittard 2,
34. 46. 49).
Lutzenherger, Pat. Amhrosius,
geb. 20. Dez. 1767 zu Ichenhausen,
trat 1792 ins Kloster Elchingen
(Rottenburg), starb als Organist am
Dome zu Augsburg am 10. April
1834 {Kornmüller 1 Nachtrag).
Auf den Drucken wird er mit
Abt bezeichnet. Bekannt sind:
14 kleine und gröfsere Praeludien, nel)st
56 Cadenzen f. Orgel . . . Augsbg., Andr.
Böhm. 20 S. [B. M.
8 Yar. p. le Pfte. Augsbg., ib. [B. M.
Luyr, Adam, aus Aachen, lebte
zur Zeit Glarean's in Köln und
überreichte Glarean eine eigene
Komposition, die derselbe in seinem
Dodecachord abdruckte (Glarean
290. Neue deutsche Ausg., Ton-
sätze in Part. S. 240 und 242 der
3 stim. Satz: Jupiter omnipotens).
Luys Milan, siehe Milan.
Luyton (Luytbon, Luiton), Ca-
rolu.s. Burbure (M. le ciievalier
Leon de) hat 1880 eine akten-
mäfsige kleine Biographie nebst
einer Tenorstimme eines „Rosetum
Luytüu.
257
Luyton.
Marianum" und „Maria ein reisz
desz paradeisz", Text fehlt, 5stim.
Sätze, in Brüssel bei F. Hayez in 8*^
30 S. veröffeutliclit. Das Wich-
tigste daraus sind folgende Doku-
mente. In einem Aktenstücke vom
20. Okt. 1620 heifst es „Claude
Luvthou, Schulmeister und Bürger
zu Antwerpen zeigt an, dass sein
Bruder, Charles Luython, geb. zu
Antwerpen, Organist unter den
Kaisern Maximilian IL und Eu-
dolph IL zu Prag im August 1620
zu Prag gestorben ist. Sein Testa-
ment, geschrieben am 7. April 1618,
wurde am 29. Aug. 1620 eröffnet.
Ferner befinden sich im Eeichs-
Finanzarchiv und der Hofbibl. zu
Wien noch folgende Einschrei-
bungen:
1576 widmete er Maxim. IL eine Messe.
18 5 L57Ö wird er zum Kammermus.
(Organisten) ernannt mit ]2 Gld. monatl.
6/7 1576 Gnadengeschenk von 50 Gld. rh.
12/10 1576 wegen Absterben des Kaisers
abgelehnt und entlassen.
11/1 1577 von Rudolph II. wieder als
Kammermus. mit gleich. Gehalt augestellt.
Versah den Dienst bis 24 2 1580.
25/2 1580 wurde er Unter-Garderobier
des Kaisers mit 12 Gld. monatl., im Febr.
1581 enthoben.
1/3 1581 wird er wieder als Kammer-
musik, mit 20 Gld. Gehalt monatl. an-
gestellt und 100 Thlr. oder 116 Gld. 40 kr.
als Abfertigung bei Erlassung der Unter-
garderobierstelle.
1 ' 1 1582 Hof-Kapell-Organist mit 25 Gld.
u. Kleidergeld.
1:12 1587 Extragehalt monatl. 5 Gld.
mehr.
27/8 1602 wegen langer (30 jähriger)
Dienste eine Provision vonjährl. 100 Gld. rh.
21,7 1603, Gehalt 25 Gld., Zubufsgeld
66 Gld., als Hofkomponist noch monatl.
10 Gld. vom 1/7 1603 ab.
25/11 1610 ein Missalbuch dem Kaiser
gewidmet 500 Gld. als Geschenk.
16/5 1611 wegen treuer Dienste jährl.
200 Gld. extra auf Lebenszeit.
20; 1 1612 starb Rudolph II. Die Rück-
stände f. Luvten betrugen 2400 Gld., die
aber am 2/10 1621 noch nicht bezahlt
waren.
Ambros 3, 326 berichtet, dass er im
Kob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. G.
Besitze jenes Klaviers war, welches Prae-
torius in Prag sah und Tasten für, eis und
des, dis und es u. s. w. hatte. Ueber seine
Kompositionen spricht er nicht, da er sie
nicht geprüft hatte. Frz. Commer hat in
seiner Musica Sacra Bd. 18 u. 19 drei
Messen von ihm in Partitur veröffentlicht,
die ihn als tüchtigen Meister charakteri-
sieren, der auch seine eigenen Wege geht.
Besonders auffallend für seine Zeit sind
die verminderten lutervallensehritte, die
er öfter zur Anwendung bringt und dabei
den Wohlklang nicht verletzt. Seine
Schreibweise streift oft an Homophonie,
gesättigt durch den edelsten Wohlklang.
Selbst die nur dreistimmige Messe, die
sich ganz besonders durch einfache Har-
monien auszeichnet, lässt nirgends das
Gefühl der Leere aufkommen. Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
... II 1. lib. de Madrigali a 5 voci. . .
Ven. 1582 Angelo Gardano. 5 Stb. qu40.
21 Gesge. Dedic. vom Autor am letzten
Sept. 1582 in Augsburg unterz., an Fugger
gerichtet. [B. M.
Popularis anni Jubilus, seu mantissa,
a Georgio Bertholdo Pontono e Breiten-
berg scripta, et a nobiü clarissimoque
Carolo L... (6 voc). Pragae 1587 Ni-
grini. 6 Stb. 40. 19 Gesge. (Titel nach
Fetis, der Francof. 1595 schreibt). [Proske.
B. Bohn in Breslau, der 1584 angiebt.
. . . Selectissimarum sacrarum Cantio-
num sex vocib. comp. . . Fascic. I. Pragae
1603 Nigrinus. 6 Stb. qu40. 29 Gesge.,
der letzte mit deutschem Text. [Freiberg.
Bautzen: C. B. 6a.
Opus Musicum. Caroli L . . . in La-
mentationes. Hieremiae prophetae. Pragae
1604 ib. 6 Stb. (iu4'', gewidmet dem
Baron de Duba et Fridstain. [B. L.
Proske. Freiberg.
Frz. Commer brachte sie in Part, im
Bd. 20 der Musica sacra.
Lib. I. Missaiiim C. L . . . Pragae 1609
Nie. Straus. Chorb. in gr. fol. 158 Ell.
9 Messen zu 3—7 St. (Reg. Kat. Augsbg.)
[B. A. Berlin Kircheninst. Prag. Dresd.
Krakau.
Missariun 7. 6. 5, 4, 3 vocib. Pragae
1611 StrauTs. Chorb. in gr. fol. [B. B.
In alten Samlwk. 12 lateinische Gesge.
(Eitner 1).
In Mss. B. B. Z39, 12 Stb. 17. Jh.
Nr. 116: Ego dormio et cor meum 8 voc.
c. 2. p. — Ms. 13300, Part. Domine Jesu
Christe 6 v. ex Bodenschatz 1618. — •
Ms. 191 Orgelbuch von 1624, Bl. 78 b
Ricercate auf 4 Notensyst.
Ms. B. L. 3 Motetten zu 5 u. 6 Stirn.
17
Luz.
258
Luzzo.
Ms. 15951, Chorb. in Höfb. "Wien fo. 57 :
Missa sup. Amorosi pensieri, 6 voc. —
Ms. 16194, Chorb. Missa sup. Filiae Hiem-
salem 6 voc. fol. 56. — Ms. 16202 Chorb.
des 16. Jbs. auch iu Ms. 19454 ein Ee-
demptor 4 voc.
In B. Br. Mss. 5 Messen, 3 lat. Gesge.
siehe gedr. Kat.
Im Eitter ein Orgelsatz Nr. 29.
In B. Brieg in Mss. 3 Gesge. Siehe
den gedr. Kat.
Commer in Musica sacra 3 Messen in
P. zu 3 und 4 Stirn. (Eitner 2 Nachtrag
M. f. M. 9). Ferner in Bd. 20: Lamen-
tationes 6 voc.
Luz, Bartholomaeus, bekannt
durch den Druck:
Coronis Barth enia, reginae coelitum
coronatae, post statas Yesperarum preces
... 40 Salve regina a 2 ad 12 vocibus.
üeniponti 1629 Jo. Gächius. [B. M : C. T. 6 a.
Bc. in 40.
Liizari, Ferdiiiaiido, war um
1721 Kapellmeister an S. Francesco
in Bologna (Fetis unter Biordi).
Luzzaselii, Luzzaseo, aus Fer-
rara, ein Schüler Kor e 's kurz vor
1557. Er -svar an der Hofkapelle
Alfonso II. zu Ferrara erster Or-
ganist um 1580 (Yaldrighi 12, 13.
52). Xach Straeten 6, 133 soll er
auch Kapellmeister an der Kathe-
drale zu Ferrara gewesen sein.
S. 134 teilt er ein Schreiben des-
selben mit, in dem obige Angaben
wiederholt werden. Auf seinen
Drucken bez. er sich nur als Or-
ganist. Bertolotti 87 bez. ihn auch
als Kapellmeister und Organist und
sagt, er starb vor dem 16/9 1607
(Canal 59. Haberl im Jahrb. 1887,
Artikel Frescobaldi, macht darauf
aufmerksam, dass Fr. sein Schüler
war, was übrigens Frescobaldi im
See. lib. d'Arie musicali von 1630
in der Dedic. selbst bezeugt). Von
seinen Kompositionen sind nach-
Aveisbar :
Sacrarum cantionujn Luzzaschi Luz-
zaschii Lib. 1., quinis vocibus, nunc pii-
mum accurate . . . Yen. 1598 Ang. Gar-
danus. 5 Stb. qu4<'. 14 Mot. in 21 Gesg.
[B. A. Freske im Druck u. Part, im Ms.
21 Madr. [Bo-
a 5 voci di . . .
Secondo libro de Madrigaü a 5 voci
di . . . Ven. 1576 Ang. Gardano. 5 Stb.
qu4''. 29 Madr. Er zeichnet sich bereits
als Organist zu Ferrara. Die 5 a vox hat
1577. [B. M. B. L. Bologna. B. B:T.
C. P. (Das 1. Buch soll 1575 erschienen
sein, unbekannt.)
Terzo übro de Madr. a 5 voci di
ib. 1582. 5 Stb. 40.
logna. Ferrara.
Quarto lib. de' Madr.
Ferrara 1594 V. Baldini. 5 Stb. 4".
22 Madr. [Modena. Florenz B. B. Bo-
logna: C. A. T. 5 a.
Quinto hb. de' Madr. a 5 voci di . . .
Ib. 1595. 5 Stb. 40. 21 Madr. [Mo-
dena. br.Mus: C. T.
Settimo lib. de Madr. a 5 voci di . . .
Yen. 1604 G. Yincenti. 5 Stb. 40. 21
Madr. [B. B: B. Bologna: C.
Madrigali di . . . per cantare et sonare
A uno, e doi. e tre Soprani, fatti per la
musica del giä Ser. Duca Alfonso d'Este.
Stamp. in Eoma 1601 Simone Yerovio.
1 vol. in fol. im Stich. 41 BU. Yogel
teilt die Dedic. mit. [B. B. Eom Ceciha.
B. B. Ms. W 77 in Part. B. Y'agener.
Secondo scelta delli Madr. a 5 voci
dello Zascho Luzzaschi. Napoli (1618)
P. P. Eiccio. 5 Stb. 4». 21 Madr.
herausgeg. von Marcello Magnetta in Ne-
apel; Dedic. gez. 15/10 1618. [br.Mus.
Neapel Cons. C A. B. 5 a. Bologna : C. T. B.,
im Kat. 8. 92 ff. ist die Dedic. u. a. mitgeteilt.
Ms. in Modena, Chorb. des 16. Jhs.,
1 Missa 5 et 6 voc.
9 Gesänge und Instiiimentalsütze in
alten Samlwken. (Eitner 1). Dazu sind
noch hinzuzufügen: In Ant. Yerso's 3. lib.
Madr. 1607 p. 16: Non guardar 6 voc. —
In Yic. Sabbio Sanilwk: L'amorosa Ero
1588 ein Gesang über Ero cosi dicea. —
In G. Yincenti's Samlwk. Giardino 1591 :
0 soave d'amor. — In Amadino's Samlwk.
La Gloria mus. 1592: Tra le dolcezze e
l'ire. — In G. Yincenti's Canzonette a 4 v.
1597, 1. Ausg. 1591, hier hinzugefügt:
,Sia benedett' Amore*. — In Girol. Dimta's
n transilvauo 1597 S. 42 eine Toccata.
Im Ritter Nr. 4 ein Orgelsatz.
Luzzo, Francesco, ein Opern-
komponist iu der Mitte des 17. Jhs.,
von dem zu Venedig folgende Opern
aufgeführt wurden :
1651, Gl'amori d'Alessandro magno, e
di Eosanne, Text von Cicognini.
1653, Pericle effeminato, von Castoreo.
Das Textbuch besitzt Dr. Bonamici in
Livorno.
Lyburgia.
259
Lvttich.
1654, L'Earidamante , von G. dall'
Angelo.
1658, II Medoro von Aureli.
Lyburgia, Joannes de, andere
lesen Lymhurgia und Lynburgia^
ein Komponist aus dem Anfange
des 15. Jlis.,
der im Codex 37 zu Bologna mit 48 lat.
Gesängen zu 2, 3 und 4 Stirn, vertreten
ist, darunter viele Messeuteile, Magnif. u.
andere Gesge. Siehe Lisio's Yerz. (Nr. 221
u. 222 ist fraglich, ob sie von ihm her-
rühren.) 2 Gesänge auch im Cod. 92
des Domkapitelarchivs zu Trieut (jetzt in
Wien). Dort heilst er Lynburgia, Text:
Ave mater und Veni dilecte 3 voc, wohl
dieselben wie in Bologna.
Lyddon , James , englischer
Komponist, Zeit mir niclit bekannt.
Im R. C. ofMus. in London: My God,
my God, look upon me. Anthem for a
tenor-bass. In score, s. 1. fol. BU. ein-
seitig bedruckt.
Lyere, siehe Liere.
Lynil)urgia (Lynburgia), siehe
Lyburgia.
Lyon, R. . . H. . . ,
bekannt durch 1 Anthem, 1. Give ear,
0 heavens; 2. zwei Sanctus. Einzeldrucke
Nr. 476 im R. C. of Mus. Zeit mir nicht
bekannt.
Lyon, Thomas. In der Bibl.
des R. C. of Mus. zu London Nr.
1307:
Canzonets for the voice, and a Glee
for 4 voices. London, fol. Lebenszeit
unbekannt.
Lyonel, siehe Power.
Lyonne (Lymme), Loys de,
Sänger am Hofe Philipp des Schö-
nen um 1496 bis etwa 1501, als
derselbe in Zeeland residierte (Strae-
ten 7. 108. 178).
Lyra, Simon, aus Oels, bez.
sich auf seinen Druckwerken als
Signatur an der Kirche St. Elisa-
beth zu Breslau (1580); seit 1578
auch Lehrer und 1593 Kantor da-
selbst. Starb am 25. Febr. 1601,
54 Jahr alt (Katalog der Hds. Bres-
laus von Bohn p. 351). Yon seinen
Kompositionen sind bekannt:
In nuptias Eev. et Hunianiss. viri,
M. Esaiae Heideureichii, Pastoris ... 1. Aug.
1580 . . . Cantio 0 voc. comp. Yratislav.,
tji). Joh. Schai-ffenberg. 6 Stbll. qu4''.
Text: Ex patre virtutem. [B. L. im Kat.
siehe die Anmkg. über Lyra. B. Br. zwei
Exempl. ohne 6 a vox.
Im Ms. B. L. 1. Komm heiig. Geist,
5 st. 2. Yeni creator 5 voc. (s. gedr. Kat.)
— Im Ms. ß. Br. 5 lat. und 2 deutsche
Gesge. (s. gedr. Kat.).
Lyre (La) d'Anacreon,
choix de romauces, vaudevilles, condes
de table, et ariettes des pieces de theatre
les plus nouvelles. et les meiUeures ; avec
figure et les airs notes. Recueillies par
C. M. D. C. (2e anne). Paris, Favre, an
Vm (1799/1800). 12». 866 S. Text und
32 S. Mus. [B. Kgsbg. Kat. S. 58.
Lys (Lis), F . . . de, ein fran-
zösischer Komponist aus der ersten
Hälfte des 16. Jhs.,
von dem sich in alten Samlwk. 8 Chan-
sons und eine Motette zu 4 Stirn, befin-
den (Eitner 1). Die Motette: Vir iuclitus
Vicentius 4 voc. in P. Ms. [Bologna], be-
findet sich auch in Rampazetto's Nachdr.
der Motetti del fiore a 4 v. 1564.
Lyttieli, Johann, aus Plauen,
war bereits 1612, wie es scheint,
nicht mehr am Leben, siehe das
Samlwk. 1612 b, welches sein Bru-
der Daniel herausgab (Eitner 1).
Er wird dort Lehrer am Gymna-
sium zu Eisleben und Kantor an
St. Nicolai genannt.
AuTser obigem genannten Samlwk. von
1612 b, welches 1613 a seine Fortsetzung
fand, betitelt: Musical. Streit -Kräutzleiu
(siehe auch die Bemerkg. in meiner Bibliogr.
bei 1612 b), ein Exempl. auch imbr. Mus.
ohne A. u. 5 a von 1612, gab er noch
heraus :
Venus Glöcklein, oder newe weltliche
Gesänge mit anmuhtigen Melodien vnd
lustigen Texten, auff 4 vnd 5 Stim: Item:
Intraden, Paduanen, vnd Galliardae, auch
mit 5 Stim. . . Plauensis Varisc. .Jehna
1610 Joh. Weidner. Stb. in 4». 20 Lie-
der, 21-33 Tänze. [B.B: C. 5a.
Sales venereae musicales, Oder newe
deutsche politische Gesänge, mit an-
muhtigen lustigen Texten vnd Melodien,
von 4, vnd 5 Stim. Auch lustige luti-a-
den, Galliardae, vnd Paduanen mit 5 Stim.
. . . Jehna 1610 Joh. "Weidner. 4°. 15 Lie-
der, 16—29 Tänze. [B.B: 5a.
17*
M.
260
M. M. ZI.
Braut - Gesang aus dem Hohenlied
Salomonis, zu hochzeitl. Ehren des . . .
Herrn Andr. Schäffers des Jungem . . .
mit 8 Stim. durch Joh. Lyttichiuiu Flau.
Varifs. S. S. Theol. Studiosum. Leipz.
1610 Abr. Laraherg. 8 Stbll. 4». Sihe
meine Freundin du bist schön. [B. Zw.
Braut läed aus dem andern Capitel
des Hohen Lieds Salomonis . . mit 8 Stim.
(Lips.) 1610. 40. 8 Stbll. [br. Mus.
M.
Ms. Z21. Chorbuch des 15. Jh. in
B. B. fol. 261 V. Magnific. 8. toni, 4 voc.
überschrieben mit Mfl und nicht lesbare
Buchstaben. Siehe das Facsim. M. f. M.
16 Nr. 1. Beilage Studien S. 4, 8. Zeile;
das Mö heilst M. Miuez . . ?
M. A. = Michael Altenburg,
17. Jh.
M. A. 0.
Ms. 53, 2. Abtlg. Nr. 57 in B. Zw:
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir,
8 voc.
M. A. V. L. siehe Löwenstern,
Matth. Apelles.
M. C. = M. Campanus 1627.
In Jak. Schwiegers geharnischter Venus.
M. C. = Muzio Clementi.
M. D***
Essai sur I'antiquite et le merite de
l'instrument nomme communement bom-
barde^ petite lyre ou trompe d'AUemauge,
par . . . des academies de, etc. Nancy,
Ve Ledere. 1779. 12». 24 Seit. [C. P.
siehe AVeckerlin p. 108.
M. D. K. = Konink, Servaas de.
M. D. L. (M. de L.), siehe Lusse,
M. de.
M. D. Z. = Dezede.
M. E. = Mathias Eckel.
M. E. = Eidous, Marc Anton.
M. E. = Moritz Edelmann 1680.
M. F.
an Heinrich Faber's Ad musicam 1550
in B. Zw. hds. angehängt:
Tertia pars musicae ad fingendis mu-
sicis carminibus Auetore M. F. 7 Bogen
4 Stb. in 1 vol. 4".
UI, Gr. == Matthaeus Greiter.
M. 0. J. oder M. J. G? 17. Jh.
B. Upsala Ms. Benedicam nominum,
Sop. cou 5 Viol.
M. H. von Constanz oder M. H.
Org. Constant. 15.— 16. Jh. =
Hans von Constanz.
M. H. = Haertel, Matth. Mitte
des 17. Jhs.
M. H. = siehe Herbst, Martin.
M. n. = Michael Hofmann (in
Breslau).
M. H. F. ist Fuhrmann, Martin
Heinrich, Anfang des 18. Jhs., auch
M. H. F. G. F. C. gez.
M. H. J.
Sivers gelehrter Cantor, Hbg. 1730
Wiering. 4^., aus dem Lateinischen über-
setzt u. mit einigen kartzen Anmerkungen
versehen von Mattheson. [B. B.
M. J. C. F. = Joh. Conrad
Feuerlein, Diacon an S. Sebald.
M. K. = Michael Kraf.
M. L. = Marcus Landwing
(Schubiger 2, 52).
M. L. H. = Moritz, Landgraf
von Hessen.
M. le M. de P.,
bearbeitete in Laborde's Essai, Bd. 3
eine Anzahl alte Chansons (Eitner 2
Nachtrag).
M. M.
Im Samlwk. Frottole libro tertio von
Antko c. 1517 der Gesaug: Che se passe
4 voci.
M. M. = Mathias Maercker,
17. Jh.
M. M. ZI.
Missa super factum est. Ms. in B,
Kgsbg., nur El. vorhanden (Samlg. 40).
M. M. Z. L.
261
Mabillon.
M. M. Z. L.
iu Ms. 61274, 3 Stb. aus dem Ende
des 16. Jhs. und Anfange des 17. Jhs ,
Nr. 34—40 dreistim. Tonsätze ohne Text,
kommt noch weiter hin vor, Stb. inkompl.
[Dresd.
M. N. = Melchior Newsidler,
16. Jh.
M. 0. N.
in Kleber's Orgelbuch , Ms. B. B. Nr.
134 ein Orgelstiick.
M. P. = Michael Praetorius.
M. P. C.
2 Couranten zu 4 Stirn, im Samhvk.
1622 b. Nr. 18 u. 24 (Eitner 1) nach der
Unterschrift der Vorrede zur Syutagma
2. Bd. muss dies ebenfalls Mich. Prae-
torius sein, wie er sich auch in der Ausg.
Lamb. Sayve's deutsche Lieder ven 1611
zeichnet. Der Buchstabe C. kann Capell-
meister oder seinen Geburtsort Creuzburg
bedeuten.
M. Ph. A. V.
Danket dem Herrn, Motette f. 4 Singst,
mit Bc. Ms. 12 Stb. [B. Kgsbg.
M. R. P. 0. E. = Martin Ea-
phim Pomeran. Org. Elbing.
M. S.
Leipziger Codex des 15. Jhs. eine Messe
zu 3 ötim. Dr. Riemann glaubt, dass Ma-
gister Stoltzer gemeint sei (Haberl Jahrb.
1897, 23).
M. S. = Melchior Schild.
Im Virginalbook in B. Cambridge FW.,
Ms. 168 pag. 33 Nr. 16 eine Pavane
mit M. S. gez.
M. S. S.
in Rist's Der edlen Dafnis Galathea
1642 einige Lieder.
M. V. == Michel Yolckmar, 15. Jh.
M. V. = Melchior Vulpius, 17. Jh.
31. V. . . siehe Reflexions 1785.
M. W. == Matthias Weckmann.
M. Z.
Das Junggesellenfrühstück, komische
Oper in 1 Akt. [München Oper.
Maa^, . . . nach Reichard 1780,
259 war er Musikdirektor an der
Schikanederschen Truppe, die 1779
zu Nürnberg, Laibach und Klagen-
furt spielte.
Maante, ßaonl de, um 1285
Sänger am Hofe Philipp des Schö-
nen. Dokument in Revue musi-
cale von Fetis 12, 193.
Maar, ... in Böhmen geboren
und 1812 in Warschau gestorben.
1782 war er Musikdirektor am
Theater in Olraütz nach Mederitsch
Abgange, dann von 1784 ab an
der Wäser'schen Truppe in Breslau
Musikdirektor und ging 1805 nach
Warschau (Reichard 1780, 272.
1785, 234. Biogr. in Lpz. Ztg.
14, 813).
Maas, Joannes, 1467 Sänger
an St. Peter in Rom ( Viertel]. 3,
237).
Maas Kroon, Jolian van der,
(nennt sich auch nur Johannes
Eroon) aus Leyden gebürtig, ist
am 21/3 1703 als Musicus an der
Universit. in Leyden eingeschrieben
und am 10/3 1711 als „artifex
organorum musicorum" (Bouwst.
3, 4).
Maasman, Alexander, er fügt
seinem Namen in Klammer (Prusse)
hinzu, er war daher ein Preufse u.
scheint sich in London nieder-
gelassen zu haben, denn er gab
dort heraus:
A compleat Suite of Lessons for the
Harpsichord, as Overture, Allemand, Sara-
band . . . London , J. J. Walsh. 12 Bll.
[B. Wagener.] Er lebte demnach im An-
fange des 18. Jhs.
Maafs, Johann GebhardEliren-
reich, Prof. der Philosophie, geb.
26. Febr. 1766 zu Krottorf im
Halbeistädtischen , gest. 23. Uez.
1823 zu Halle, wurde 1791 an
der Universität zu Halle angestellt.
Er veröffentlichte mehrere Artikel
über Musik und zwar in der Neuen
Bibl. der schönen Wissenschaften
Bd. 48, 1792 S. 1: „Ueber die In-
strumentalmusik". In Sulzer's Lex.
„Ueber den Accent in der Musik"
(Gerber. Fetis).
Mabillon, Jean, ein gelehrter
Benediktiner im Kloster St.-Maur,
Mably.
262
Macchiati.
geb. 23. Nov. 1632 zu St.-Pierre-
mont, gest. 27. Dez. 1707 in der
Abtei St. Gerraaiu- des -Pres. Er
schrieb auch Einiges über Musik:
Observationes in notas musicas. Ex
Anuales Benedict. Tom. 4, Append. YH
p. 632 [Bologna in Kopie in fol.]. Aus-
züge aus den Praefationes in acta San-
ctorum ord. S. Benedicti. Ms. fol. [Bo-
logna]. Fetis zeigt noch au: De Liturgia
galUcana libri 3. Paris 1685 u. 1729. 4".
Mably, Gabriel Boiiiiot de,
geb. 14. März 1709 zu Grenoble,
gest. 23. April 1785 zu Paris.
Studierte Theologie bei den Jesuiten,
dann Jura und Geschichte und
widmete sich dann ganz der
Schriftstellerei.
Unter seinen Schriften befindet sich
auch ein „Lettre ä Mdme. la Marquise
de P. . . (Pompadour) sur l'opera". Paris
1741 Didot. 12". 160 S. (ohne Autor).
[Brüssel.
Fetis erwähnt noch eine Ausg. von
1752.
Macarani , Stefano , bekannt
durch
Tratteuimenti musicali di Sonate da
Camera a V. Yiolone e Cembalo. Op. 1.
qufol. [Dresd. Mus.
Lebenszeit 17. — 18. Jh.
Macari (Maccari) , Griaeomo,
geb. zu Rom, trat um 1727 als
Opernkomponist auf und werden
Yerzeichnet
1. Adoaldo furioso 1727. 2. Aristide
1735. 3. Ottaviano trionfante di Marc
Antonio 1735. 4. La fondazioue di Ve-
nezia 1736. Herr Bonaniici zu Livomo
besitzt ein Textbuch zur Oper ,,Or]ando"',
in Venedig 1727 aufgeführt.
Macariui, GrioTanni, Violinist
a/d. Stadtkapelle in Lucca von
1769—31/7 1805 (Nerici 211).
Maearlni, Mariano, di Tom-
maso, Violinist a/d. Stadtkapelle
in Lucca vom 30/4 1735 bis zu
seinem Tode am 2/9 1779 (Ferici
210).
Macbeth, The Music in, ein Ms.
im br. Mus. aus dem 17. Jh. mit Musik
von Eceles und Finger und Angabe der
Sänger etc. Kat. Nr. 237 Beschreibung.
Maccarl, Alessandro, Priester,
wurde am 21. Dez. 1753 zum Or-
ganisten an S. Marco in Venedig
ernannt (Caffi 1, 34).
Maccari, Antonio, um 1740
Sänger an S. Marco in Venedig
(Caffi 1, 368). Er schrieb für
Kirche und Bühne. Angeführt
werden 1. Lucretia romana in Con-
stantinopoli, Ven. 1737. 2. La
Contessina, Ven. 1743.
Macchetti, Don Teofllo, aus
Venedig um 1636 geb., muss gegen
1714 im Alter von etwa 78 Jahren
gestorb. sein. Ein Camaldulenser-
Mönch u. Kapellmeister am Dome
zu Pisa, hatte in Ravenna Musik
studiert u. ging dann zu Legrenzi
in Venedig; 1681 erhielt er obigen
Posten. 1690 beurlaubte er sich
zu einer Reise nach Rom. Die
Univ.-Bibl. zu Pisa besitzt eine
Abhandlung von ihm im Ms. IL
30. Hds. des 18. Jhs., betitelt
Curiositä musicali nelle quali si
tratta della Musica in generale.
Ein vorangehendes Sonnet be-
richtet, dass der Verfasser bei
Vollendung des "Werkes 78 Jahr
alt war (Lafage 2, 389 nebst Be-
schreibung des Ms.). Ebendort
eine 2te Abhandig. aus derselben
Zeit im Ms. IL 31: Trattato delle
misure della musica antica (Lafage
2, 391).
Das Liceo zu Bologna besitzt von ihm
eine Abhandlung „Della Musica degli an-
tichi; im Ms. (Kat. 1, 34). Im Vorworte
werden obige Daten mitgeteilt.
Maccbiati, Carlo, Komponist
des Ballets „Le Pompe de Cipro,
introduttione per balletti, 1654".
Er war 1652 nach München als
Hofmusikus mit 993 Gld. Gehalt
berufen , bereits aber im April
1654 entlassen (Rudhart 31). Nur
das Textbuch obigen Ballets ist
in der B. M. vorhanden.
Macchio.
263
Maco, John.
Blacehio, Criocomo, Saceidote
Milanese, bekannt durch das Ora-
torium :
11 zelo eroico di S. Carlo Borromeo
Sterminatore del Vizio. Text und Musik
von M., aufgeführt in Wien 1716. Ms.
18218. P. 101 BU. [Hofb. Wien.
Maeeioiii, OioTaiiiii Battista,
aus Orvieto, kam mit der Kur-
fürstin von Baiern nacli München
und wurde als Hofkaplan, Harfe-
nist und Musikus angestellt. Die
Akten verzeichnen seine Aufnahme
mit dem 9/10 1653 mit 165 Gld.
Gehalt. Er schrieb den Text und
Musik zu dem Ballet: Li quattro
Elementi. welches 1657 in Mün-
chen aufgeführt wurde. 1661 kehrte
er nach Italien zurück und scheint
in Rom ansäfsig gewesen zu sein,
denn die Akten des Kreisarchivs
erwähnen ihn dort als Agenten für
kurfürstl. Angelegenheiten (Kreis-
archiv. Rudhart 41).
Köchel 2, 487 Nr. 11 teilt noch eine
zweite Komposition mit, die 1653 zur
Ankunft Kaiser Ferdinand III. in Mün-
chen zur Aufführung gelangte, betitelt:
L'arna festante per la venuta a Monaco
. . . Ferdinande lU. . . Agosto 165H. Festa
musicale, gedichtet und komponiert von
... Ms. 16889 P. gr. 4«. 21 BU. [Hofb.
Wien.
Macculini, Tommaso, ein baier-
scher Hofmusikus der von c. 1669
an in den Akten verz. ist. Sein
Gehalt betrug bis 1025 Gld. Von
1676 bis c. 1685 ist er als Hof-
musikus und Kammerdiener mit
1121 Gld. verz.
Macdoiiald, Donald, ein schot-
tischer Musiker des 18.— 19. Jhs.
Er gab heraus:
A collection of the ancient martial
music of Caledonia, called Piobaireachd,
as performed on the gi-eat Highland Bag-
pipe . . . adapted for the Pfte. and Violonc,
with some old Highlands Lilts . . . Edin-
bm-gh, fol. [br. Mus.
Macdoiiald, John, ,,Lieutnant
Colouel, Chief Engineer and Com-
mandant of Artillery on the Esta-
blishment of Sumatra", lautet auf
dem Drucke des Titels von 1822
sein Amt. Er war geb. 1759 zu
Hodigariy, Insel Skye, Schottland
(Stephen) und gest. den 16. Aug.
1831 zu Exeter. Aufser mili-
tärischen u. a. Werken schrieb er
A treatise on the harmonic System
illustrated by musical & appropriate plates
by . . . London 1822 by the author. fol.
14 u. 42 S. Text, 23 S. Musik und viele
Tafeln. [Dresd. br. Mus. B. B. hat den
Verleger Preston. Brüssel ebenso. Glas-
gow.
MacDonald, Slalcolm, ein schot-
tischer Musiker des 18. Jhs., gab
heraus:
A 2. collect, of Strathspey Eeels . . .
with a Bass for the Vol. or harpsich.
Edinburgh c. 1780. fol. [br. Mus.
MacDonald, Patrick, geb. 22.
Apr. 1729 in Schottland, gest. 25.
Sept. 1824 zu Kilmore, studierte
in Aberdeen Theologie und wurde
1756 Pfarrer zu Kilwox (Stephen).
Er gab heraus:
A collection of Highland vocal airs,
never hitherto pubUshed, to which are
added a few of the most lively Country
Dances, or Reels, of the North Highlands
and Western Isles; and some specimens
of Bagpipe Music. Edinburgh, fol. [br.
Mus.
Mac6, Denis, ein Kammermu-
siker an der französischen Hof-
kapelle zu Paris, gab heraus:
Cantiques spirituels composes par le P.
Ii-enee d'Eu, mis en musique par . . . Se-
conde edition. Paris 1648 Ballard. [Paris
Nat. B. Lpz.
Airs ä 4 parties par . . . A Paris 1634
P. Ballard. 4 Stb. ä 24 BU. in kl. qu80.
[Brüssel.
Eecueil des chansons ä danser et ä
boire. Paris 1643 ßob. Ballard. 8».
[Upsala: Disc. br. Mus. (?). Brüssel
1 vol.
In Eecueil de differents liv. de chans.
1699 befinden sich einige Nrn. von ihm.
Mace, John, lebte vor oder
zu Barnard's Zeit, der 1625 das
bekannte Samlwk. herausgab.
Im Ms. dieses Samlwkes. (7 Stb. fehlt
Mace, Thomas.
264
Machado, Baibosa Diego.
der C?) ein Anthein ,.Let thy mereiful
ears". [R. C. of Mus.
Maee, Thomas, ein englischer
Lautenist, geb. um 1613, starb
nach Hawkins 4, 451 im Jahre
1709. Er war Säuger am Trinity-
Collegium in Cambridge, wie er
sich auf 1676 selbst bez. Grove
berichtet noch, dass er 1672 eine
Laute mit 50 Saiten sich bauen
liefs und sie Dvphoue oder Double
Lute nannte. Burney berichtet
nach einer Anzeige, dass er 1690,
77 Jahr alt und taub, nach Lon-
don kam, um seine Instrumente
und Bibliothek zu verkaufen. Be-
kannt ist von ihm das Druckwerk:
Musick's monunient, or a remerabrancer
of the best practical musick, botb divice
aud civil, tliat has ever been knowu to
have been in the world. London 1676
Eateliffe & Thompson, kl. fol. 18 S. Vor-
wort u. 272 S. Text resp. Musik für Laute.
Der 1. Teil handelt über die Psahnodie
u. Kirchenmusik, der 2. über die Laute
nebst Tonsätzen, der 3. über die Viola
und die Musik überhaupt. Im Hawkins
4, 451 Auszüge, 459 ein Lautenstück u.
461 eines f. 2 Lauten. Beschrbg. auch
im Kat. von ^"eckerlin. [B. B. C. P.
br. Mus. Rom Cecilia. Glasgow. E. C.
of Mus. Oxford Bodl. Dublin Univers.
Cambridge Univers. Brüssel. Siehe auch
M. f. M. 23, 6.
Macedo, Manoel, ein Portugiese
des 16. Jhs., der in Madrid lebte,
schrieb Motetten und Yilhancicos
(Yasconcellos).
Macedoüio di Jluti, GioTaniii
Viiiceiizo, Cavalier Napolitano,
lebte im Anfange des 17. Jhs. zu
Neapel und scheint ein Dilettant
gewesen zu sein, vielleicht Schüler
von Scipione Dentice, dem er
sein 1. Buch Madrigale widmet.
Man kennt von ihm
II 1. lib. de Madr. a 5 voci Di . . .
Napoli 1603 Cost. Vitale. 5 Stb. 4«.
22 Madr. [Bologna. R. C. of Mus.
n 2. lib. de Madr. a 5 voci, Di . . .
Napoli 1606 G. Jac. Carlino. 5 Stb. 40.
21 Madr. [Neapel Cons. fehlt 5 a.
Fetis giebt ilun den Beinamen di Antio.
Maeer, siehe Macri.
Maeerata, siehe Caraceno.
Macetti, ... ein Komponist des
18. Jhs.,
ist in einem hds. Samlwk. in BerHn
K. H. Nr. 6208 für Gambe (Basse de
Viole) avec acc. ou ä 2 Basses Sans Violon
vertreten.
Mac (jil)l)Oii, William, ein
Schotte, Violinist und Schüler Cor-
bet's in London, war Direktor der
Gentlemen's Konzerte zu Edin-
burgh und st. daselbst den 3. Okt.
1756 (Brown). Von seinen Kom-
positionen, von denen Brown So-
naten u. a. anführt, ist nur nach-
weisbar :
A coUectlon of Scots tunes, some with
variations for a V. Hautb. or German
flute, with a bass for a Vcl. or Harpsich.
Book 1—3. Edinburgh 1745—1755. qufol.
[br. Mus.
A collect, of Scots tunes for the V.
or Germ, flute & a Bass for the Vcl. or
Harps. . . With some additions by R.
Bremner. London, R. Bremner. 4 books
in qu4°. [br. Mus.
Mac Gibbon and James Oswald: A fa-
vourite collection of Scots tunes & High-
land airs for the V. or Germ, flute with
a B. for the Vcl. or harps. By . . . book 1.
2 Stb. Glasgow (1795) A. Mo. Gown. qu4".
[br. Mus.
Mac (xlasliaii, Alexander, ein
Schotte des letzten Drittels des
18. Jhs., nach Stephen starb er im
Mai 1797. Er lebte in Edinburgh
und war Direktor einer „fashionable
Band'', sagt Brown. Er gab her-
aus:
A collect, of Peels, consisting chiefly
of Strathspeys, Athole Peels &c. ... with
a Bass for the Vcl. or Harps. Edinburgh
(1778) N. Stewart & Co. qu8o. [bj'. Mus.
A collect, of Scots Measures, Hom-
pipes, Jigs, Allemands, CotiUons and the
fashionable Country Dances, with the bass
for the Vcl. or Harps. Edinbg., ib. qufol.
[br. Mus.
A collect, of Strathspey Peels, with
a bass for the Vcl. or Harps. Edinbg.,
ib. qufol. [br. Mus.
Macliado, Barbosa Diego, der
bekannte Bibliographe und Abt
Machado, Lope.
265
Macliyu.
der Pfarrkirche St. Adriani zu
Lissabon, gab heraus:
Bibliotheca Lusitana liistorica, critica
e cronologica. na (jual se compreheude a
noticia dos authores Poi-tuguezes, e das
obras, que compuserano desde o tempo
da proinwlgai'. anno da Ley da greca ate
0 tempo prezente. Lisboa 1741 — 1747.
4 Bde. in fol. Euthcölt auch ein Verz.
von portug. Komponisten und Musik-
sehriftstellern nebst ihren gednickteu und
im Ms. vorhandenen Werke. [In allen
grofsen Bibl. vorhanden.
3I;icha(lo, Lope, um 1638 Harfe-
nist a/d. Hofkapelle in Spanien
(Straeten 8, 424).
Machado, Manoel, geb. zu
Lissabon, Schüler von Duarte Lobo,
diente um 1610 in der Hofkapelle
des Königs von Portugal. Yascon-
cellos führt 4 Werke an, die sich
in der einstigen Bibl. zu Lissabon
befanden,
nachweisbar sind heute nur in B. M.,
Ms. 200: vier Romanzen zu 3 u. 4 Stim.
Im gedr. Kat. schreibt Maier fälschlich
„um 1710".
Macharini, Steifaiio, eia rö-
mischer Patrizier und Musikdilet-
tant um 1720, gab 12 Sonate ä Y.
solo e Bc. op. 1 heraus (Gerber 2).
Machau (Machault), siehe Gruil-
laume de Machau.
Machayi, A . . .
In der B. Darmst. befindet sich die
Arie „Se vimira il caro lido". Ms. P.
Machetti, Don Teofilo, aus
Yenedig, ein Camaldulenser Mönch
und am Ende des 17. Jhs. Kapell-
meister „nella Primitiale" zu Pisa
(Titel). Er gab heraus:
Sacri Concerti di Salmi a 4 voc. e
4 instrumenti di . . . Bologna 1687 G.
Monti. 10 Stb. (4 Singst. 2 V. Alto Viola,
Basseto Viola, Violone o Tiorba e Org.)
in 4°. Er nennt es sein 1. Werk. [Paris
Nat. Bologna.
Machi, . . . de, Kgl. Sardinischer
Kammer -Virtuose, lässt sich in
Frankfurt a/M. im Konzert der
Mad. Yarennes am 3. und 10/11
1780 auf der Yiola d'amour hören
(Israel 73).
Von einem Machi besitzt die Kgl. Haus-
bibl. zu Berlin im Ms. eine Sinfonia in
B., 18. Jh. Stb. (Nr. 2827).
Machinger, siehe Malchinger.
Machius, . . . Der Proske-Met-
tenleitersche Katalog in Regens-
burg, der von lakonischer Kürze
der Titel ist, verzeichnet „Lamen-
tationes 4 voC' Als bischöfliche
Privatbibl. ist nur schwer etwas
Näheres besonders über die da-
mals noch ungeordnete Abteilung
der Bibl. zu erfahren. Fast könnte
man bei obigem Autor an Macque
denken.
Machold, Johann, aus Cervi-
pagensem (== Hirschfeld, Peufs),
Gerber 2 sagt, wahrscheinlich ein
Thüringer des 16. Jhs. Man kennt
von ihm ein kleines
Compendium germanico-latinum musi-
ces practicae . . . Musica lateinisch vnd
teutsch, in kurtze vnd rechte Regulen
verfasset, Ad Pueros: . . Erfurti (1595)
Jac. Singaeus. 80. 24 Bll. davon 12 BU.
mit Singübungen. [B. Zw.
Passio Domini nostri Jesu Christi. Das
ist: Die Historia von dem bitstern (!) Lei-
den vnd Sterben vnsers Einigen Erlösers
. . . Nach dem big. Evangelisten Matthaeo,
mit 5 Stim. . . 1593. Am Ende : Erphordiae
excudebat Georgius Bauman. 5 Stb. qn-i'K
[B. Kgsbg. fehlt B.
Macholdt, J . . H . . C . ., um
1793 Organist zu Lüneburg, gab
Arien und Lieder in Einteln 1793
heraus, die von der Kritik scharf
getadelt werden (Gerber 2).
In der B. B. befinden sich 12 Lieder
mit Pfte. Braunschweig, im Selbstverlag,
qufol.
Machy, le Sieur de, ein Yiolist
zu Paris zur Zeit Louis XIY., gab
heraus:
Pieces de viole en musique et en tabla-
ture. Paris 1685. qu4". [Paris Nat.
Machyn, Richard, ein Lautenist
des 16. Jhs., von dem sich eine
Pavane (de Lyght) in Tiiysius'
Lautenbuche f. 147 v. u. 391 v. be-
Macinelli.
266
Macque.
findet; unvollständig abgedruckt in
Tijdscbrift 2, 309. Sittard 2, 218
führt einen
Richard Machin an, der 1605
in Frankfurt mit seinen Gesellen
Komödien aufführte u. sich „dienst-
verwandter des Markgrafen zu Bran-
denburg" nannte. Er stand dort
in schlechtem Ansehen, da seine
Stücke „zoddiger und lappichtes
Gezeug" enthielten.
Macinelli, siehe Masnelli.
Maciiiello, Paolo, von 1585 bis
92 Hoforganist in Mantua, ging
dann nach Verona in gleicher
Eigenschaft (Bertolotti 64).
Maciiigi (Macigni) , GriOTaiini,
aus Florenz, Gentil' huomo nennt
er sich und lebte um 1617; der
Wohnort ist nicht bekannt. Sein
Lehrer war Benedetto Magni, der
ihm auch 1613 eine Samlg. Madri-
gale widmete. Man kennt von ihm
nur eine Samlg. Madrigale, betitelt:
Madrigali a 5 voci. Con 11 Bc. di . . .
con alcunl di Benedetto Magni suo Maestro.
Llb. 1. Veu. IG 17 Barth. Magni. 5 Stb.
4". 21 Madr., da nur der Cantus bekannt
ist, kann man nicht ersehen, welche Madr.
von Magni sind. [Bologna: C.
Mac Iiitosli, Mary,
schrieb mehrere Samlg. Airs mit Pfte.,
die lim 1785 in London erschienen. Das
br. Mus. besitzt 2 Samlg.
Mack, Heinrich, von Mattheson
1, 148 und Gerber 2 so genannt,
ist Magg, Job. Friedr.
MacKerrell, John,
schrieb Songs und Klavierpiecen um
1800, die in London gedruckt wurden.
Das br. Mus. besitzt drei Samlg.
Mackintosh, John, geb. 1767?
ein berühmter F"agottist, der von
1821 — 35 in Londoner- u. in Pro-
vinzial - Orchestern angestellt war.
— Alphonso, sein Sohn, war
Violinist (Grove).
Mackintosh, Robert, ein schot-
tischer Violinist des 18. Jhs., der
sich in London als Lehrer nieder-
liefs, gest. im Febr. 1807 daselbst
(Brown).
Er gab Ende des 18. Jhs. eine Anzahl
kleine Piecen für Streichinstrumente her-
aus, wovon das br. Mus. 3 Edin burger
Drucke besitzt.
Macklean, Charles, bekannt
durch
12 Solos or Sonatas for a "V. & Vcl.
with a Thorough Bass. Op. 1. Edin-
burgh 1737. fol. [br. Mus.
Mac Lean^ Charles^ fraglich ob
derselbe wie der vorhergehende
oder ein anderer Musiker, gab
heraus :
A collect, of favourite Scots tunes with
Variat. for the V. . . and a Bass. Edin-
burgh, qufol. [br. Mus.
Mackperling, . . . trat 1759 als
Fagottist in London auf (Pohl 2,
373).
Macque, Jean de (Giovanni
de), ein Belgier; Straeten hält ihn
für einen Brabanter, der eigent-
lich Maech oder Maeche geheifsen
haben kann und von den Italienern
in Macque verwandelt wurde. Er
soll schon seit 1540 beim Vice-
könig von Neapel in Diensten, zu-
erst als Organist, später als Kapell-
meister gestanden haben. Sein
einstiger Lehrer in der Musik war
Philippe de Monte (Fetis. Straeten
6, 303. 461. 519). Fetis verz. ein
nicht nachweisbar geistliches Werk:
Litanie ä 8 voci, Napoli 1540, aus
dessen Jahreszahl er schliefst, dass
er schon damals sich in Neapel
befand, da nun aber M.'s übrigen
Werke in rascher Aufeinanderfolge
erst von 1576 bis ins 17. Jh. hinein
erschienen, so möchte ich an der
Richtigkeit der Jahreszahl 1540
zweifeln. Maldeghem veröffent-
lichte eine Litania zu 8 Stim. im
1. Jahrg. p. 26 und zwar nur das
Kyrie. Er giebt keine Quelle an,
dagegen die widersinnigen Notizen:
geb. 1525, 1540 Kapellmeister am
Hofe zu Neapel; also mit 15 Jahren
Macque.
267
Macque.
Kapellmeister! Nach Prüfimg sei-
ner Druckwerke gestaltet sich sein
Lebea völlig anders: Von 1576
bis 1582 lebt er in Rom, wie es
scheint ohne Amt, von 1586 in
Neapel und erst von 1610 ab nennt
er sich Kapellmeister der Kgl. Ka-
pelle zu Neapel. AVäre er vorher
Organist an der Hof kapeile ge-
wesen, so hätte er dies gewiss
ebenso auf dem Titel verz., wie
den Kapellmeistertitel. 1613 er-
scheint sein letztes bis jetzt be-
kanntes Werk. E. Vogel citiert
zwar aus der Vorrede Romano
Micheli's in seiner Musica vaga
1615 eine Stelle, in der M. Orga-
nist an der Kgl. Kapelle genannt
wird, doch kann dies gegen obige
Angabe von 1610 nicht ins Ge-
wicht fallen. Nachweisbar sind
folgende Druckwerke:
1570. 11 1. üb. de Madr. a 6 voci . .
Yen. 1576 Ang. Gardano. 6 Stb. ([\\4P.
29 Nrn. Er nennt sich einen Scliüler
Ph. de Monte's. [B. B:T. C. P. 6 Stb.
1579. Madrigaii a 4 a 5 et 6 voci
di . . . Ven. 1579 Aug. Gard. 5 oder
6 Stb. qu40. 21 Nrn. Macque zeichnet
die Dedic. in Born den 20/10 1579. [Mo-
dena: C. A. T. 5 a.
1581. Madrigaletti et Napolitane a 6
voci di . . . ib. 6 Stb. qu40. 21 Nrn.
Die Dedic. wieder in Eon: den 10/5 1581
gez. [B. D. Verona S. f. Bologna : C.
1582. 2. lib. di Madrigaletti et Napoli-
tane a 6 voci di . . . ib. 1582. 6 Stb.
qu40. 21 Nrn. Dedic. in Rom am 25/9
gez. [B. D. Verona S. f. Florenz B. n.
Rom Cecilia.
— Ausg. mit gleichem Titel, beide
Bücher in eins zusammengezogen „Noua-
mente ridotti in un corpo et seguendo
l'ordine di suoi toni posti in luce. An-
versa 1600 P. Phalesio. 6 Stb. qu4'>.
41 Gesge., da der Dialogo Tra gratiosi aus
dem 2. Buche fehlt. [B. D.
1586 .. . II 1. lib. de Madr. :i 4 voci.
Ven. 1586 G. Vincenzi. 4 Stb. 4». 21
Madr. Dedic. in Neapel 11/11 86 gez.
[B. B.
1587 ... II 2. lib. de Madr. ä 5 voci
... Ven. 1587 G. Vincenzi. 5 Stb. 4».
21 Madr. Von jetzt ab stets in Neapel
gez. (20/5). [B.B. Köln: C. A. 5a. Ve-
nedig B. M: 5a. Amst: Univers. Bibl: T.
1589 ... II 2. üb. de Madr. a 6 voci
. . . Ven. 1589 Ang. Gard. 6 Stb. qu4''.
21 Madr. (25/10 gez.) [br. Mus: 5a.
1597 .. . II 3. lib. de Madr. a 5 voci.
Ferrara 1597 V. Baldini. 5 Stb. 4".
21 Madr. (15/1 gez.) [Modena: C. T. B. 5 a.
1599 ... II 4. lib. de Madr. a 5 voci
. . . Napoü 1599 (B. u. 5 a. mit 1600 gez.)
per Gio. Jac Carüno & Ant. Pace. Ad
instanza di Scip. Riccio libraro. 5 Stb.
40. 21 Madr. [Neapel Cons.
1610 . . . Maestro deUa regia cappeUa
di Napoü. II 3. lib. de Madr. a 4 voci.
In Napoü 1610 nella stampa di G. B. Gar-
gano & Lucr. Nucci. 4 Stb. 4«. 21 Madr.
(30/3 gez.) [Bologna, br. Mus:A.
1613. II 6. lib. de Madr. a 5 v. di . . .
Maestro (wie vorher). Ven. 1613 Barth.
Magüi. 5 Stb. 4". 21 Madr. (gez. 1/7
1613). [Bologna.
In alten Samlwk. 32 Gesge., dabei nur
eine Motette zu 6 Stim. (Eitner 1). Dazu
kommen noch in Stef. Felis' 4. üb. Madr.
5 V. 1585 : Dolci sdegni e dolci und Gelo
ha Madonna. — In Gardano's 4. lib. deüe
Muse 5 V. 1574: Tauta dolcezza 6 v.
Viv'oriente 5 v. (Tanta dolc. fehlt in Ausg.
1582). In Tonge's Musica transalpina
1588: Non piu Diana 4 v. — In Fei.
Anerio's Madrig. a 5 v. 1589: Nei vostri
dolci baci. — In Verovio's Canzon. spir.
a 3 V. 1591: 0 dolce rimembranza. Dol-
cissimo amor. II buon Giesu ch'io. —
In Vincenti's Nuova spogiia amorosa 4/5 v.
1593: Gelo ha madonna 5 v. — Der letz-
tere Ge.sg. auch in Phalese's Paradiso 1596
und Ne i vostri dolci baci. — In Morley's
Madrigals selected out of itaüan authors
1598: My sweet Layis. — lu Moscagiia's
2. lib. Madr. 4 v. 1585: Non veggio ohime.
— In Flaccomio's Lo risa avicenda 1598:
Su la selva. — In Ancina's Tempio ar-
monico 1599: Di te la vita nasce. — In
Phalese's Canzon. alla romaua 3 v. 1607:
Si travagüati. Si dunque il mio dolce. —
In Petrozzi's Sonetti novi 1609: Son'aqua
\iva. — In Molinaro's Fatiche spirituali
6 V. 1610: Per pianto lo mio core (Veni
Creator). Mai non vuö pianger (0 mundi
lumina). — In dessen üb. 2, 1610: Non
veggo hoggi il mio sole. Preso son io. —
In Orfeo Vecchi' Motectorum 5 v. lib. 2.
1598 eine Mot. — 1 Madr. in Bernardo
Bolognini's Madr. von 1604. — 4 Ganz,
franc. f. Klavier in "Woltz' Tabulaturb.
1617, 3. Teü Nr. 11—14. In Hove's und
Rude's Lautenbücher je eine Nr. im
Arrangement f. Laute.
Macri.
268
Mader, Willibald.
Im Ms. eines Orgeltabulaturb. in der
Ratsbibl. zu Thorn, geschrieben von 1594
bis 1605, befinden sich arrang. Motetten.
— In Oxford Ch. Ch. 1 Madr. — In R.
C. of Mus. Ms. 1881 ein Madr., beide mit
englisch. Text. — In B. A. 2 Madrig. —
In B. M. 3 Madr. mit untergeschobenen
Texten. Ms. 268 br. Mus. P. S. 217 Non
vegg', ohime 4 voci. In neuen Ausg.
5 Gesge., dabei eine Litania (Eitner 2
und M. f. M. 9).
Macri (Macer), Paolo, aus Bo-
logna (Bononiensis), ist bekannt
durch
Lamentationes Jeremiae prophetae quae
5 voc. Ven. 1597 R. Amadinus. [Ferrara.
Fetis führt noch an: Motetti a 5 voci.
Ven. 1581 Scotus. 4".
Pougin sagi, er hiefs eigentlich. Magri,
war Priester und Professor der Akademie
d'Ardent zu Bologna.
Macrobius, Aurelianus Theo-
dosus, ein Philosoph des 5. Jhs.,
unter Theodosius lebend, behandelt
in seinen Schriften auch mehrfach
die Musik.
Dieselben sind seit 1472 in mehrfachen
Auflagen erschienen, so 1526. 1535 in
Basel, 1607 s. 1. und auf öffentl. grofsen
Bibl. vertreten. Ercole Bottrigari über-
setzte seine Schriften ins Italienische.
Das Autogr. in Bologna (s. Bottrigari.
Fetis. Forkel 8).
Macropedius , Oeorgius , ein
Grammatiker, Dichter und Philo-
soph des 15. Jhs., schrieb ein
Schauspiel mit Musik, betitelt:
Andrisca, Georgii M . . ., fabula lepidis-
siraa. Coloniae, excudebat Joan. Gymni-
cus, anno 1540. kl. 8". [C P., im gedr.
Kat. S. 364 Beschrbg. nebst einem 4stim.
Chore. Siehe auch Fetis. In der Bibl.
zu Gla.sgow befinden sich noch zwei an-
dere Schauspiele mit Musik, 1. Petriscus,
2. Lazarus mendicus, Ultrajectus 1553.
Maeulaims, Franz, ein baier- ]
scher Hofmusikus in der 2 ten
Hälfte des 17. Jhs., mit 993 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv).
Mac Vity, John, bekannt durch
Select Psalm and Hymn tunes, adapted
to the use of public congregations and
private f amilies . . . the 2. ed. . enlarged
and improved. Dublin 1787 G. Bonham.
qn4P. [br. Mus,
Madaloaniis, . . . Forkel in seiner
Geschichte der Musik 2, 328 ver-
zeichnet ihn als Theoretiker und
Komponist des 7. Jhs., der Bischof
zu Yerdun war.
Madantiz, siehe Madoclie.
Madan, Rev. Martin, ein eng-
lischer Geistlicher, geb. 1726, gest.
2. Mai 1790, gab „Psalms and
Hymns tunes" heraus, von denen
das br. Mus. die 4. Ausg. von 1765,
die 5. von 1767, die 6. von 1769,
die 7. von 1771, die 11. von 1788,
die 13. von 1794 und die 12. im
Ms. besitzt. In J. Alcock's The
harmony of Jerusalem 1801 findet
man einen Tonsatz von ihm. In
der Bibl. der Berliner Singakad.
befindet sich „Before Jehovah's
awful throne", ein Choral, durch-
komponiert und in zahlreichen
Samlwken. vertreten.
Maddalena, Archiduchessa.
In B. Wolfenbüttel ein Salve regina ä
Tenore solo con Org. e Violone, im Ms.
3 Stb. aus der 1. Hälfte des 18. Jhs.
Madelka, siehe Barjona, Simon.
Madelyme, Pierre, um 1422
Organist an der Kapelle Charles VI.
von Frankreich (Prost 434).
Mader, Hieronymus, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien mit
10 Gld. monatj. vom 1. Mai 1582
bis t 15- Apr. 1588 (Köchel 1).
Mader (in den Akten auch
Maler geschrieben), WiUibald
(Wilibold), diente als Männer-Altist
von 1568 bis 1570 an der Hof-
kapelle in München mit 120 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv) und wurde
1570 vom Markgraf Georg Fried-
rich von Ansbach dem Kurfürsten
August von Sachsen empfohlen
und angestellt. Schon 1575 er-
hielt er seinen Abschied, ist aber
1576 wieder angestellt, sein Ge-
halt betrug jährL 160 Gld. 1587
empfängt er eine „Begnadung" von
Madge.
269
Madonis.
114 Thlr. 6 gr. 1590 ist er als
Tenorist verz. (sächs. Staatsarchiv.
Fürstenau 1, 35. 3, 201).
Madge , Hiimphrey , von c.
1663 — 68 Violinist an der Kgl.
Kapelle zu London (Nagel 1, 54.
60).
Madiii, Henri, Abbe, Sohn eines
irlcändischen Edelmanns, welcher
nach Frankreich unter König
Jacques U. übersiedelte. Geb. um
1698 zu Yerdun, gest. 4. Febr.
1748 zu Versailles. Machte seine
Studien bei den Jesuiten, erhielt
schon in jungen Jahren den Ka-
pellmeisterposten an der Metro-
politankirche zu Tours, 1737 zu
Eouen; 1741 wurde er Unter-
kapellmeister an der Kgl. Kapelle
zu Paris, 1744 folgte er Campra
als Gouverneur der Pagen der
Kgl. Musik und am 24. April 1746
erhielt er ein Kanonikat am Kol-
legium St.-Quentin. Auf den 3 Mes-
sendrucken liest man: „Canonico-
presbytero insignis sancti Quintini
ecclesiae, nec-non Christianissimi
Regis Capellae musices Praefecto"
(1743 ff.). Er trat als Theore-
tiker wie als Komponist auf. Fetis
spricht sich über sein theoretisches
Werk sehr ungünstig aus. Es trägt
den Titel:
Traite du contrepoiut simple ou du
chant sur le livre. Paris 1742. 4P.
[Musitfr. Wien.
An Kompositionen:
3 Missae 4 voc. Paris, Christ. Ballard.
1743. 174(J. 17.51, Einzeldrucke in Chorb.
in gr. fol. [Bi-üssel Cons., auch im Ms.
in P. B. Cambrai Nr. 19.] Die Messen
haben die Themen 1. super Dico ego opera
mea regi. 2. super Yivat rex. 3. Velo-
citer currit sermo ejus. Der Drack in
Cambrai enthält im Ganzen 36 Messen
von Verschiedenen. — In Brüssel Cons.
sollen sich nach Fetis noch im Ms. die
Messe super Incipite Domino 4 voc. 1743
befinden, doch giebt der 1898 erschienene
Kat. nichts an. — Tn der Nationalbibl. zu
Paris befinden sich noch im Ms. P. die
Motetten ä grand choeur: Diligam te,
Notus in Judea. Dens.
Ebendort noch im Ms: Bouquet pour
la fete de S. E. le cardinal de Fleury.
Die B. des Conservatoire zu Paris be-
sitzt 29 voll. Motetten in P. im Ms.
Madlseder, Pater Aegid, geb.
17. Juli 1718 zu Gieselhöring, gest.
21. Nov. 1757 im Kloster Benedict-
beuren (Oberbaiern) als Subprior,
Lehrer des Seminars u. Chorregent.
Er war ein guter Orgelspieler (Korn-
müller 1, 216j.
Madlseder, Pater Xoniiosus,
geb. 20. Juni 1730 zu Meran, gest.
3. Apr. 1797 im Kloster Andechs
in Baiern. Ging 1750 ms Bene-
dictinerkloster zu Andechs und
wurde Chorregent. Er war ein
fleifsiger Komponist und hat sich
von seinen Kompositionen Folgen-
des erhalten:
op. 1. Offertoria XV. h 4 voc. 2 V.
Va. B. Augsbg. 1765 Rieger. 11 Stb.
[Salzburg 10 Stb. Stadtb. Augsburg (V).
B.M. fehlen: C. 2 V. Violone u. Org.
op. 2. Offertoria XV . . . ä 4 voc.
(wie oben). August. 1767 Matth. Rieger
et filii. 11 Stb. [Salzburg. B. M. fehlt
Violone. br. Mus.
op. 3. Miserere 5. et Stabat niater 1.
pro tempore ... 4. voc. 2 V. Va. Clarinis,
Corn. & 3 Trombis ad lib. cum duplici
Basso. Aug. 1768 M. Rieger et fil. 16 Stb.
[B. M. fehlen 2 Clar. 3 Tromb. und Vio-
lone. br. Mus. kompl.
op. 4. Vespere 5 solemnes, sed breves
a 4 voc. . . Impr. in Monaster. St. Galli
1771 sumpt. Monaster. Montis St. Andechs.
11 Stb. [B. M. Violone fehlt.
In B. Proske-Mettenleiter ein Parvulus
natus est, Canto solo c. orch. — Op. 2
u. 3 besafs 1868 der Antiq. Butsch kompl.
(Biogr. Kornmüller 1, 213. M. f. M. 3,
I29j.
Madoche (Madantiz), Groliiins,
ist von 1450—1455 päpstl. Sänger
(Viertelj. 3, 226).
Madouis, Griovaimi, ein be-
rühmter Violinist, den Quantz 1725
in Venedig hörte, wo er auch ge-
boren war. Von hier ging er
nach Breslau mit einer Truppe
Madoxe.
270
Maelzel.
italienischer Sänger als Orchester-
dirigent, wandte sich 1729 nach
Paris, trat im Concert spirituel auf
und wurde Kgl. Kammermusiker.
1731 berief man ihn nach Peters-
burg mit einem Gehalte von 3000
Rubel, wo er sich noch 1746 be-
fand. In Paris erschienen einige
Kompositionen von ihm: op. 1,
Sonates a V. seul und 3 Concerts
(Fetis).
Caffi 2, 66 erwähnt einen Vio-
linisten Giuseppe Madonis , im
Jahre 1786 am S. Marco angestellt
und glaubt, dass es derselbe wie
der obige sei, doch weder Vor-
name noch die Jahreszahlen lassen
einen solchen Schluss zu.
Madoxe, Thomas, kam aus
Hereford, schwor am 10/1 1592
als Gentleman an der Kgl. Kapelle
in London und f 1595 (Rimbault).
Madra, Zacliarias, wird am 5.
Sept. 1650 Kammermusikus und
Violinist an der Hofkapelle in Ber-
lin. Der Kurfürst hatte ihn aus-
bilden lassen (Schneider 42).
3Iadre de Dens (Dios), Fr. An-
tonio, ein portugiesischer Priester,
geb. zu Lissabon, stand in der
Zeit von c. 1620 — 1660 in der
Hofkapelle Joäo IL u. Alfonso VI.
In der veruichteteu Lissabouer Bibl.
befanden sich einige geistliche Gesänge
von ihm (Fetis. Vasconcellos unter Dens).
Madre de Dens (Dios), Fr. Fe-
lipe, geb. zu Lissabon, ein Karme-
litermönch, -j- in seinem Kloster
Nossa Senhora das Merces um
1690.
Vasconcellos erwähnt 8 Gesänge ohne
Angabe des Fundortes von ihm. Fetis
sagt, in den Kirchen Lissabons befinden
sich viele Kompositionen von ihm. Die
B. M. besitzt in Mss. 9 Villancicos zu 4,
5 u. 8 St., er wird dort genannt Fray
Felippe de ia Madre de Dios.
Madrigale, anonym,
in Chorbüchern in Mss. des 16. Jhs.
und auch in neueren Part, in B. M., siehe
gedr. Kat. p. 162. — Siehe auch Eitner
1. 2 Anonymi. — Kat. der Bibl. Augs-
burg's. — Kat. der Ms. des br. Mus. —
Kat. der Hds. in B. Br. unter Anonymi.
— Kat. Zwickau. Anonymi. Vogel's Biblio-
thek. — Kat. Bologna etc.
Madstädt, siehe Mattstädt.
Mädel, Johann Zacliarias, geb.
1772 oder 73 zu Erfurt, gest. 15.
Januar 1822 zu Lübeck, wo er
seit dem 1. April 1805 Organist
am Dome war (Stiehl).
1800 erschien ein Heft Lieder von
ihm. In der Stadtbibl. zu Lübeck be-
findet sich im Ms : Overtura dimiuuta
d'una Sinfonia dell'Auno 1800, composta
e dedic. ai signori . . del Concerto dei
dilettanti da Lubeca. P. u. Stb. im Ms.
gez. 10. März 1819.
Reichard 1799, 223 verz. einen Musik-
direktor an der Bianchi- und Krügerscheu
Truppe zu Erfurt, Meiningen u. Eisenach
ohne Vornamen. Er scheint derselbe wie
der obiffe zu sein.
Maeder,
unbekannter Autor,
von dem sich in B. Darmstadt im
Ms. eine Messe in P. befindet.
Maelzel , Johann Neponiuk,
geb. 15. Aug. 1772 zu Regens-
burg, gest. im Aug. 1838 auf einer
Reise von Laguayra nach Phila-
delphia in Amerika. Sein Vater
war Orgelbauer und trat der Sohn
in dessen Werkstatt ein, ging dann
nach Wien (1792) und erfand hier
das Panharmonicon, ein mecha-
nisches Orchesterinstrumeut, wofür
ihm Beethoven, mit dem er be-
freundet war, die Schlachtmusik
zu Wellington's Sieg schrieb. 1807
gab er mit seinem Instrumente in
Paris Konzerte, wird dann öster-
reichischer Hofmechanikus, erfindet
1815 den Metronom, errichtet 1816
in AVien, dann in Paris u. London
eine Fabrik, Er fertigte auch für
Beethoven Hörrohre an. Sein Streit
mit Beethoven wegen der Schlacht-
musik, siehe Thayer 3, 465 ff.
nebst Thayer's Erläuterung. Dass
der Charakter M.'s nicht so makellos
Maendel.
271
Maurer.
ist wie ilm Thayer darstellt, er-
siebt man aus Moscbeles Selbst-
biographie, der da schreibt: M. be-
fand sich oft in Geldverlegenheit
und borgte, vergafs aber das Zu-
rückzahlea. Seine Automaten
mussten ihn erhalten (Wien 1, 33 ff.
405. Lpz. Ztg. 11, 366. Necrol.
40, 676. La Mara 2, 23. Die
Niederrh. Ztg. 3, 320 begeht den
Fehler Leonhard Mälzl als den
Erfinder des Metronoms darzu-
stellen. Leonhard lebte etwas später
und war K. K. Hof-Kammer-Ma-
schinist).
Mälzel gab über seinen Metronom zwei
Schriften heraus: 1. Anweisung zum Ge-
brauch des Metronoms, Wien. 2. Notice
sur son metronome. Paris 1818. [Beide
in Musikfr. Wien.
Maendel, (jeorg ; IMettenleiter
2, 95 erwähnt 1650 eine ,,musi-
kalische Opera'' (sie?).
Maercker, Matthias ; nach dem
Ms. 4*^, 96 der Landesbibl. zu
Kassel war er ein Schüler Konrad
Cornelius' und um 1609 gräfl.
Schaumburgischer Musicus. Das
Ms. trägt den Titel:
Hannonia musica 4 et 5 vocib. zu
vndterthenigen Ehren ^Tidt würdigem
wollgefalleu Dem Durchl. . . Herrn Mauritio
Landt Graven zu Hessen . . . 1609. Au-
togr. 5 Stb. Enthält 25 Instrumental-
piecen, als Fugen, Pavanen, Galliarden,
Allemanden.
Die im Samlwk. 1607 c und 1609 d
sich befindenden Tänze für Instrumente,
nur mit M. M. gez.. sollen nach E. VogeFs
Kat. Wolfenb. von obigem sein (Eitner 1
unter M. M.). — In B. Br. Ms. 170 aus
dem 17. Jh. in Stb. befinden sich 35 Ge-
sänge mit Instrumenten bis zu 22 Stb.,
Motetten, Magnific. , 1 Messe, Psalmen
mit deutschem und latein. Texten, die
nur mit M. M. gezeichnet sind. Möglich,
dass sie dem obigen, der sich auch im
Samlwk. 1607 c u. 1609d so zeichnet, an-
gehören.
Maerle, Heiiric van, um 1657
Organist am Dome in Utrecht
(Bouwst. 2, 171).
Maerteii, Meester, um 1595
Lautenist in Leyden. Der 1596
verz. Magister Martinns in Leyden,
ist sicherlich derselbe (Bouwst. 3,
13).
Märteiis, Otto Philipp, um
1783 Organist im Kloster unserer
lieben Frauen zu Magdeburg; ein
tüchtiger Orgelspieler, den Gramer
2, 41 sehr rühmt und als guten
Komponisten bezeichnet. Er fügt
ein Verz. seiner hds. vorhandenen
Kompositionen bei.
Maes, Antoiiie, Kleriker zu
Tournai, wurde am 16. März 1652
Sangmeister an St. Martin zu Ypres,
1660 trat er zurück u. f 22. Sept.
1679 (Straeten 2, 277. 280).
Maes, Michel, wurde am 15.
Juli 1550 Organist an St. Wal-
burge in Audenarde und 1558
nach Gent an St. Jean versetzt
(Straeten 2, 58).
Maesseus, Petrus, s. Massenus.
Maestro, GrioTaniii Federico,
ein Komponist am Ende des 17.
Jhs., der wahrscheinlich in Deutsch-
land lebte, wo er herausgab:
II Giardino di piacer, o\"v'ero raccolta
de diversi fiori musicali . . . Hamburg!
1695 Spiring. 4 Stb. [Paris Nat.
Maurer , Bernhard Joseph
(nicht Maurer wie die Lexika
schreiben), geb. 1757 zu Köln, ebd.
gest. 26. April 1841 (Becker 3).
Das Geburtsjahr wird durch Thayer
1, 54 bestätigt, denn am 20. April
1777 wird er im Alter von 20
Jahren als Violoncellist a/d. kurf.
Kapelle in Bonn mit 200 Thlr.
Gehalt angestellt. Den 12. Febr.
1780 nimmt er seinen Abschied
und geht nach Köln (Thayer 1,
55. 115). In Köln lebte er als
Musiklehrer und Dirigent mehrerer
Musikvereine (Leipz. Ztg. 43, 671).
Er soll vieles komponiert haben,
doch kenne ich nur ein Arrange-
ment von ihm:
Maffazoni.
272
Magdeburgius.
6 Lieder von Betzwarzofsky für Gui-
tarre eingerichtet. Bonn, Simrock [B.M.].
Möglich, dass sich noch Kompositionen
unter denen mit Maurer gez. Werken
befinden.
MaflFazoiii, Oiuseppe, ein Teno-
rist, v.'hx\ am 4/5 1641 an der
Hofkapelle in München mit 16Thlr.
= 24 Gld. monatl. angestellt (Ereis-
archiv).
Maffei, CrioYaniii Camillo, geb.
zu Solofra im Neapolitanischen;
ein Philosoph, der sich auch mit
der Singstimme beschäftigte und
das Werk herausgab:
Delle Lettere del Sor Gio. Camillo
Maffei da Solofra, Libri due; doue tra
gli altri bellissimi pensieri di Filosofia, e
di Medicina, u'e un discorso della Voce
e del Modo, d'apparare di cantar di Gar-
ganta, senza maestro, uon piü veduto,
n'istampato. Raccolte per Don Valerio
de'Paoli da Limosano. Napoli 1562 Eaym.
Amato. kl. 8". 231 Bll. [Bologna, Kat.
I, 319 mit Auszügen.
Maifei, Scipioiie, Dichter und
Schriftsteller übers alte und neue
Theater (siehe Kat. 1, 111 Bologna),
geb. 1. Juni 1675 zu Verona, gest.
II. Febr. 1755 ebd.
Unter seinen Schriften gehört nur die
Beschreibung des neu eifundenen Piano-
forte von Bartolomeo Ciistofori zu Flo-
renz, den er fälschlich Cristofali nennt,
hierher, die sich im Giornale de'letterati
d'Italia, tomo V. Anno 1711, Venezia,
Ertz, 120 beündet (Artic. IX p. 144).
Siehe M. f. M. 5, 23. Abdruck der deut-
schen Uebersetzung von König in Matthe-
son's Ciitica musica. Auch Lustig brachte
in seineu Twaalf redeneeringen eine hol-
ländische Uebersetzung.
MafPon (Giovanni), Francesco,
ein italienischer Komponist des
16. Jhs., der
in F. Ant. Spalenza's 1. lib. Madr. a
4 voci 1574 mit dem Madrigal: Ogn'un
s'inganna vertreten ist. Der Kat. 3, 171
von Bologna schreibt Masson statt Mäffon,
wer Recht hat, weifs ich nicht.
Magagiii, Pietro, aus Pistoja,
lebte im 17. Jh. und befindet sich
in der Bibl. Estense zu Modena das
Oratorium: S. Ermenegildo, in 2 p. Ms. P.
Magalhäes (Magalanicus) , Fe-
lipe de, ein Portugiese, geb. am
Ende des 16, Jhs. zu Azeitao bei
Lissabon, Schüler von Manuel
Mendes, trat dann in die Kgl. Ka-
pelle ein. Die vernichtete Lissa-
boner Kgl. Bibl, besafs von ihm
zahlreiche geistliche Werke im
Druck von 1636 bis 1691, ebenso
im Ms., siehe Fetis und Yascon-
cellos. Nachweisbar sind nur 2
Drucke, die sich beide im br.
Museum befinden:
Cautum ecclesiasticum praecibus apud
Deum, Animas juvandi, corporaque hu-
mandi defunctorum Officium, Missum et
Stationes . . . juxta MissaUque romani
uovissimam recognitionem conficiebat . . .
Antv. 1691 Henr. Aertssens. 4«. IV u.
213 Seiten (auch Liepm. bot ein Ex. an).
Cantum ecclesiasticimi commendandi
animas corporaque sepeliendi defunctorum.
Missa et Stationes juxta ritum sacros
auctae romanae i ecclesiae ... ib. 1691.
4" (die 1. Ausg. soll 1641 erschienen sein),
Magazine.
— The New musical and universal
Mag. Consisting of the most favourite
Songs, Airs &c. as performed at all public
places, adapted for the Germ, flute, V.,
Guitar & Harps. . . London (1775) R.
Snagg. 3 voll. (2. u. 3. Bd.) gedr. für T.
French. [br. Mus. John Stainer's Bibl.
London.
— The ladv's musical Mag. Vol. 1.
Lond. 1788. fol [br. Mus.
— The gentleman's musical Mag. or
monthly convivial Compauion, cont. Aua-
creontickes, Cantatas, Catches &c. by the
priucipal composers in Europe. Vol. 1
Nr. 1. London 1788 Harrison & Co.
24 S. fol. [br. Mus. John Stainer's Bibl.
in London.
Magdeburgius, Joachim, zu
Gardelegen geboren. Nach der
Dedic. seines Druckwerkes zu
schliefsen, scheint er Kantor in
Thüringen gewesen zu sein. Die
Vorrede ist gez. „Erffurdt in meiner
Herberg zu gülden Distel". Dies
lässt sich wohl nur so verstehen,
dass er damit den Gasthof meint,
in dem er abgestiegen ist, um den
Magclefran.
273
Magg, Job. Friedr.
Druck seines Werkes zu korri-
gieren. Dasselbe tragt den Titel:
Christliche iiud tröstliche Tischgesänge
mit 4 Stimmen . . . Erfurt 1572 Baumann.
4 Stb. fiu4'\ 21 Gesge. [B. M.] Fetis
führt ihn unter beiden Namen an und
sagt unter Magdebui'g (nach Gerber 1),
dass er 1552 Diakonus a/d. Kirche St.
Peter zu Hamburg und 1558 Pastor in
Magdeburg war. Eine Quelle giebt keiner
an. Mir scheint es, als wenn damit ein
anderer gleichen Namens gemeint sein
kann. — In Praetorius (Mich.) Musae
Siouiae deutscher geistlicher Lieder IGIO
Nr. 12 ein Gesang.
Magdefran, Joseph, wurde am
26. Apr. 1734: an der kurf. Ka-
pelle zu Bonn als Bassgeiger mit
160 Gld. angestellt, die später bis
auf 600 Thlr. erhöht Avurden. f
Anfg. 1779 (Thayer 1, 26. 54).
Mag'delain, . . . ein französischer
Komponist aus der 1. Hälfte des
16. Jhs.,
der im Samlwk. 1539 s. mit einer
4stim. Chanson vertreten ist (Eitner 1).
Dieselbe im Neudruck in Publikation Bd.
23: Sans liberte que un hon.
Mag'C, . . . ein französischer Kom-
ponist aus der 1. Hälfte des 16.
Jhs., der im Samlwk. 1545 m. mit
einer 4stim. Chanson vertreten ist
(Eitner 1).
Mag'C, . . . de, Walther u. Gerber
2 schreiben für de „du", Fetis
schreibt „de", teilt aber sonst
aufser der Angabe seines Lehrers
Marchand, denselben Artikel mit
wie die beiden oben genannten
Lexika. Man verz. von ihm ein
Buch Orgelpiecen über den 1. Ton,
welches um 1753 erschienen sein
Süll.
Magelisch, siehe Malegis, Nie.
Mager, Joachim, geb. den 16.
oder 17. Sept. 1607 zu Zilly bei
Wernigerode, gest. 12. Dez. 1678
zu Wernigerode i/H. Gegen 1632
erhielt er den Organistenposten zu
Elbingerode i/H., 1635 den an St.
Johannes in der Neustadt Wernige-
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
rode mit einem Gehalte von jährl.
60 Gld., 10 Gld. vom Rathause,
Holzgeld und 6 Scheffel Weizen.
Am '22. März 1637 kam er an
die Pfarrkirclie St. Silvestri. Am
2/6 1646 heiratete er. Seine Söhne
Joachim und Diderich wurden
ebenfalls Organisten (Siehe die
Biogr. in Yiertelj. 10, 146 von
Dr. Ed. Jacobs).
In der B. Wernig. der Druck : Hoch-
zeit- Muteta zu 8 Stirn. Gosslar 1645
Nie. Duncker. 8 Stbll. in 4« zu je 2 S.
Mager, Johann Joseph, Bassist
an der Hofkapelle in Wien mit
50 Gld. monatl. Gehalt vom 1. Apr.
1691 bis t Juli 1698 (Köchel 1).
3Iager, Sigmund, Bassist an
der Hofkapelle in Wien mit 10 u.
12 Gld. monatl. Gehalt von 1548
bis 1564 (Köchel 1).
Mager, Stephan, lebte im 16.
Jh. und ist
im Ms. 37 der B. Zw., 4 Stb. iukompL,
mit „In principio erat" 4 voc. iu 3 part.
vertreten.
Mager mans, Pierre, ^\ird am
12/10 1750 Organist an St. Do-
natien zu Brügge. Um 1791 wird
er wahnsinnig und kommt ins
Irrenhaus zu St. Juliani (Straeten
la, 41).
Magg (Maag, Mackh), Blasius,
Mitglied der Hofkapelle iu Mün-
chen. 1749 ist er noch Accessist
rückt 1750 in eine freie Stelle
wo er mit 190 Gld. Gehalt
u
ein
bis zum Jahre 1765 zu verfolgen
ist (Kreisarchiv). Yielleicht ist er
derselbe, den Reich ard unter Maag
1779 verz. Siehe Maag.
Magg, Johann Friedrich, wird
in der Hofkapelle zu Stuttgart am
25. Juli 1666 zum Vicekapellmeister
ernannt. Die Kapelle war damals
sehr zusammengeschmolzen und
leistete wenig. Man schob die
Schuld auf den Vicekapellmeister
(einen Kapellmeister scheint es
18
Magg, Joseph.
274
Maglierini.
gar nicht gegeben zu haben); er
wurde vorgeladen und scharf er-
mahnt mehr Fleifs zu entwickehi
und die Musiker fleifsig zur Probe
anzuhalten. Am 16/1 1673 be-
klagt er sich über die Musiker,
die keinen Respekt vor ihm haben,
dagegen sagen die Musici: M. sei
wohl ein guter Säuger, aber die
„Qualitäten vnd Requisita eines
Kapellmeisters" besitze er nicht
etc. (siehe Sittard 2, 53 — 61. S.
232 glaubt Sittard ihm die Oper
„In der Frembde erworbene La-
vinia, ein Freudenspiel" zuschreiben
zu können, doch wird S. 61 ihm
besonders vorgeworfen, dass er
kein Komponist sei).
Magg, Pater Joseph, geb. zu
Kauf heuern, gest. 4. Jan. 1705 im
Kloster Ottobeuren (Baiern)^ trat
1651 in dasselbe Kloster ein und
soll dort die erste Figuralmesse
für sein Kloster geschrieben haben
(d. h. eine Messe mit Instrumenten)
(Kornmüller 1, 440).
Magghiels, Jean,
gab nach. Draudius 1600 zu Douai
eine Samlg. Chansons ä 4, 5 et 6 parties
heraus.
Maggi , OioTanni Oirolamo,
wird am 21/7 1636 als Hofmusi-
kus (Altist) a/d. kurf. Kapelle zu
München mit 30 Thlr. monatlich
nebst Naturalien angestellt. 1643
oder 44 wird er zum Vicekapell-
meister ernannt. Am 20/6 1646
erhält seine AVittwe ein Gnaden-
geld von 200 Gld. bewilhgt (Kreis-
archiv).
Maggi (Magius), Girolamo, ein
Gelehrter des 16. Jhs., geb. zu
Anghiari in Toscana, gest. 1659.
Fetis giebt die Biogr. ausführlich.
Er schrieb:
De tintinnabulis, Hanau 1G08 Weche-
lianus-Aubrius. 8". [Dresden. C. P.
B. Lpz.] Eine 2te Ausg. mit der Biogr.
des Autors gab Swertius heraus: H. Magü
de tintin. über postumus. Franc. Sweer-
tius notis ilkistrabat. Ed. novissima.
Arasteld. 1664 Frisius. 12». [Dresd.
B. Lpz. br. Mus. Musikfr. Wien. Bo-
logna.] — Spätere Ausg. Amst. 1689
Wetsteu. [B. B. Amst.
Maggio, Carlo Francesco, Bas-
sist an der Hofkapelle in Wien
mit 45 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Apr. 1676 bis f März 1682
(Köchel 1).
Maggio, Francesco di, ein
Komponist des 17. Jhs., bekannt
durch :
Säcri armonia di musicali concenti, a
2, 3, 4 e 5 voci, coa una Messa a 5 con-
certata. 5 Stb.'? 4o. Milano 1670. [R.
C. of Mus. Vielleicht derselbe wie der
vorhergehende.
Maggiorana, nur bekannt durch
3 Tonsätze im Samlwk. Contra-
punto.
Maggiore, Francesco, ein Nea-
politaner, befand sich viel auf
Reisen und starb in Holland in
elenden Verhältnissen um 1782.
In Frankfurt a/M. gab er 1763
und 64 Konzerte und nennt sich
Kapellmeister zu Neapel.
Gerber 1 führt von ihm zwei Opern
an: 1. I raggiri della cantatrice, opera
buffa 1745. 2. Gli scherzi di Amore
1762. — Im Ms. 13330 der B. B. be-
findet sich die Opera buffa in 2 atti: II
non so che, 1762. P. — In Dresd. Mus.
Ms. 1 u. 49 fünf Arien f. Sopran mit
kleinem Orch. in P. qufol. — Im Archiv
zu Eisenstadt befindet sich die Part, und
das Textbuch der Oper : Ecloga pastorale,
Text von Pasquini. — Herr ßonamici in
Livomo besitzt das Textbuch zur Oper
Statira, 1751 in Venedig gegeben. In
Hof b. Wien, Ms. 17 565, 9: Spietata mi
credi, per Sopr. col B. In Padua Anton.
Ms. D7 Nr. 12 Arie per Basso, c. cembalo.
Magherini, Giuseppe Maria,
geb. um 1752, studierte zu Mai-
land, ging nach Rom, wo ihn 1770
Burney kennen lernte (1, 290).
Er fülirte dort das Oratorium „Das
Urteil des Salomon" auf. Gerber 1 er-
wähnt noch einen M. von dem 1780 ein
Violintrio zu London erschien, doch hält
er ihn für einen anderen als den obigen.
Magiello.
275
Magliard.
Maj^iello (Maggie] lo), Dominico,
aus Yaleggio bei Yerona. Auf
den Titeln seiner Druckwerke verz.
er kein Amt. Er gab heraus:
... II 1. Hb. di Madrigal! a 5 voci,
Nouaniente da liii composti & per Aut.
Gardano stanipati & dati in hice. Yeu.
1567 A. Gardano. 5 Stb. qu-to. 38 Nrn.
die letzten zu 6 und 7 Stiui. [B. M.
... II 2. üb. di Madr. (wie oben) ib.
1568. 5 Stb. riu40. 33 Nrn. [B. M.
Magiiii, Fraucesco, aus Fano,
war von 1700 — 1712 Kapellmeister
des Couservatorio zu Kom (nach
den folgenden Mss.)
Die Kgl. B. zu Berlin besitzt im Ms.
L 155 : Sonate due del ... Maestro di
cap. del Senatorie e Conservatori di Roma
nel anno 1700 al 17] 2. Propria per 11
Sonatoi'i di fiato, e Concerto de Trom-
boni, Cornetti etc. di Costel d'Angelo.
Ms. L305. Copia de'Ricercari a 2
parti div. composti da . . . Nach dem
Drucke: Roma per ü Mascardi 1703.
Enthält noch 2 Ricercari eines unbekann-
ten und 2 Arien von Giov. Carlo Clari.
— Solfeggiamenti ä 2 voci, op. 1.
Roma 1703 Mascardi. 4». 24 Solfeggi.
|B. ß. Glasgow. B. Wagener.
3 Cantate col B. d'acc. 1. Stande
lungi dal beue. 2. Ma non chieggio, beide
f. Sopr. 3. In amar bellezza altera per
Contralto. [ß. B.
Magio, Francesco, aus Castro
Yetrano (?), gab nach Fetis heraus:
Sacra armonia e musicali concenti a 2,
3. 4 e 5 voci, cou una Messa a 5 con-
certata. Milane 1670. 4*^.
Magirus, Johauu; er bezeichnet
sich auf dem Titel seines Werkes
aus „Cassellano" (Kassel) u. Kantor
a/d. Katharinen-Schule zu Braun-
schweig. Gerber 1 sagt, später,
also nach 1596, wurde er Prediger
an der St.-Blasiuskirche zu Braun-
schweig. Beide Aemter werden
iu Konrad Matthaei's Kurtzer Be-
richt von 1652 bestätigt (siehe
Abdr. der Dedic. im Kai Wolfen-
büttel's p. 182). Als Kantor gab
er heraus:
Aiiis musicae, metbodice legibus logicis
informatae libri duo. Ad totum musices
artificium, & rationem componendi valde
accommodi. Cum adiuucta in calce libri
de modis disputatione : pro Brunswi-
censium Scholae Cathariniana conscripti
& editi A. . . Cassellano, Scliolae eiusdem
Cantore. Francofort. 1596 Paltheniana,
sumpt. Joa. Spiessi j. kl. 8«. 9 ßU. 158 S.
[B. B. Musikfr. Wien. Bibl. Grenoble.
Briissel.
Die B. Brüssel besitzt noch zwei theo-
retische Werke von ihm, die er als Pastor
an S. Blasius herausgab :
1. Artis musicae legibus logicis metho-
dice informatae libri duo . . . s. 1. sump-
tib. auctore 1611. 8°. Fetis bez. es als
eine Umarbeitung des obigen "Werkes.
2. Musicae rudimenta vere fundamen-
talia ita adornata ut inde etiam, modi
musici, cum notis et pausis, cla\ibus et
vocibus, vel pueris, sine negotio iusinuari,
visibiles et palpabiles fieri possiut. . .
PubUcata auctore J. M. pastore, s. 1. per
Eüam Holwein, sumptib. auctoris 1619.
8^* (Holwein diuckte in Wolfenbüttel).
Slagis, Maginus de, ein Alumne
des Gymnasiums Acolythus zu
Yerona, bekannt durch 3 Motetten,
die sich im Samlwk. 1618b be-
finden, welches er auch selbst ge-
sammelt und herausgegeben hat,
betitelt:
Lilia Sacra octo de Veronensibus Gym-
nasii Acolythorum Alumais decerpta ternis
vocibus modulanda una cum Bc. Ven.
1618 Giac. Vincenti. 4 Stb. 4". 20 Gesge.
[Proske. Bologna (Eitner 1).
Magistris, Francesco de, aus
Mailand, lebte zuerst als Lautenist
in Genua und stand dann 1490
im Dienste des Herzogs Sforza in
Mailand (Motta).
Magistris, siehe Paolo de Ma-
gistris.
Magitot, Alexis, bekannt durch
Six Sonatas for the Violoncello, op. 1.
London, John Wyune. fol. 25 S. [B.
Wagener.
Magius, Hieronymus, siehe
Maggi Girolamo.
Magius, Sebastian, um 1596
zum Kantor in Goslar gewählt,
siehe die Oratio von Heiur. Bünting.
Magliard, Peter, Domherr u.
Yorsänger zu Doruick (wahrsch,
um 1620. Matthe.son 1, 218).
18*
Magnani.
276
Magni, Benedetto.
Magnani, Oiambattista , war
Musiker im städtischen Dienste
Bologna's um 1639 (siehe das Ms.
B 300 des Liceo zu Bologna).
Magnanimi, Camillo, genannt
Ferrari, ein Parmauer, wird um
1576 als ein ausgezeichneter Mu-
siker am Hofe des Herzogs von
Mantua genannt. Vielleicht der-
selbe, der von Ortensio Lando
„Camillo Parmigiano'' genannt wird
(Canal 76. Bertolotti 56).
Magnanis, siehe Majanis.
Magnelli, Angelo, geb. zu Flo-
renz im 18. Jh., bildete sich zum
Sänger und Komponisten aus, kam
um 1786 nach Paris, dann nach
Bordeaux und liefs sich endlich
in Bayonne als Gesanglehrer nieder,
wo er auch starb.
Er schrieb die Oper „II podesb\ di
Chioggia'', Sinfonien. Sonaten u. a. (Kat.
der Autogr. Masseaug. Masseangeli).
Magnelli , Oiuseppe , Bruder
des Angelo, geb. 16. März 1774
zu Florenz, gest. 31. Dez. 1847
ebd. Bildete sich zum Sänger u.
Klarinettisten aus und trat schon
1787 mit einem Dixit Dominus
zu 4 Stim. mit Orchester auf, dem
bald andere Werke folgten. Zur
Zeit als zu Florenz Elisa Bona-
parte residierte, wurde er zum
Maestro di camera und der Hof-
kapelle ernannt. Nach Napoleon's
Sturze bestätigte der Grofsherzog
Ferdinand Hl. die Aemter M.'s
(Kat. der Autogr. Mass. Masse-
angeli's, dort ist auch eine Biogr.
von L. Picchiarti angezeigt). Von
seinen Kompositionen sind nach-
' weisbar:
Ms. 13350 B. B. ein Crucifixus 8 voc.
Dasselbe im Autogr. in der Academ.
filarm. zu Bologna, Samlg. Masseangeli's.
In letzterer Samlg. noch „Introduzione
alla cantata eseguitasi nel teatro di Pisa
il 3 gennaio 1813, giorno onomastico di
S. A. la Gran Ducliessa di Toscana". 12 S.
In der Kgl. Musikalien -Samlg. Dres-
den's Ms. 476: Sette parole per TAgonia
di N. S. Jesu Cristo. Per il Venerdi
Santo ä 2 Ten. e B. concertati, con acc.
di Vcl. e Contrab. 1832. P. — Ms. 1180.
Ariette per Sopr. c. Pfte. 6 Ariettine per
Contralto c. Pfte. qufol.
Magni, Bartolomeo, Fetis nennt
ihn den Neffen von Angelo Gar-
dano. Er übernahm nach dem
Tode Angelo's dessen Druck- und
Verlagsanstalt von 1612— c. 1655.
Das Wappen der Gardano's führte
er weiter u. wird die Druckerei mit
Gardano gezeichnet. Anfänglich
setzte er seinem Namen das Wort
„Acre" vor, welches ich nicht zu
erklären weifs. Ein selbständiges
Samlwk. lässt sich nachweisen:
1645. Motetti a voce sola de diuersi
eccell. autori uouamente stampati. Lib. 1.
Ven. 1645 alla stampa de Gardano. 1 vol.
in 8". Enthält 20 Gesänge von Gasp.
Casati 7, Franc. Cavalli, Gasp. Filippi,
Nie. Fontei, Gl. Monteverde, Pietro Tam-
burini, G. Batt. Trevisi 8. [Bologna.
Magni, Benedetto, aus Ea-
venna gebürtig, wo er auch im
Anfange des 17. Jhs. Organist am
Dome unter dem Kardinale Aldo-
brandini war. Fetis bez. ihn, als
einen Neffen Angelo Gardano's u.
verwechselt ihn mit Bartolomeo.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
Concerti a una due tre et quatro voci.
Con il B. per sonare di . . . Lib. 1. Ven.
1612 Amadino. 5 Stb. 4P. Dedic. ab-
gedr. im Kat. 2, 452 in Bologna. [Bo-
logna. B. M : B.
Concerti a 2. 3. 4. 5. & 6. voci. Con
il B. per sonare. Di . . . Lib. 2. Ven.
1612 l'herede di Angelo Gardano. Am
Ende: Aere Bartholom. Magni. 5 Stb.
4". Herausgeg. von seinem Bruder Oio.
Chrisostomo Magni zu Ravenna, von
dem sich auch 5 Gesge. darin befinden.
[Bologna, Kat. 2, 453 Abdr. der Dedic.
Concerti a una, due, tre, quattro, &
otto voci. Di . . . Lib. 3. Con il B. cont.
per sonare. Stampa del Gardano. Ven.
1616 appresso B. Magni. 5 Stb. 4«.
[B. Br. Bologna.
Madrigali a 5 voci di . . . raccolta da
Bastiatio Magni da Eauenna suo frattello.
Magni, Gioseffo.
277
Magii, Faolo.
Op. 3. Ven. 1613 berede Ang. Gardano.
6 Stb. 40. 21 Gesge. [Bologna.
In alten Samlwk. 4 Gesge. (Eitner 1).
Mag-iii, GriosefFo, geb. zu Fo-
ligno, wo er gegen 1700 auch
Kapellmeister a/d. Kathedrale war.
Gerber 2 schreibt ilim zwei Melo-
dramen zu, die in der Kirclie aufgeführt
wurden: 1. Decio in Foligno, 1697, 2.
Teuzzone, Milano 1706. Nacli Felis ist
das letztere Werk von Paolo Mac/n i und
zwar nur der 1. Akt, während den 2. u.
3. Akt Cleit/cns ^lonari koniponierte.
Magni, (jriovjinni Clirisostomo,
ein Bruder des Beuedetto, war
1612 Kanonikus reguläre am
Lateran und aus Ravenna gebürtig;
auiser dem , dass er mehrere "U'erke
seines Bruders herausgab, befinden sich
in dessen Concerti 1612 lib. 2 folgende
Motetten: 1. Lauda anima 2 v. 2. Dens
misereatur 3 v. 3. Gustafe et videte 4 v.
4. Sic Dens dilexit .5 v. 5. Laudate
nomeu Dni. 6 voc.
Mag-ni, Paolo. Straeten nennt
den Yoruameu fälschlich Parolo
und bez. ihn um 1695 als Kapell-
meister an der Hofkapelle in Mai-
land. Er schrieb auch Opern.
Bekannt ist eine Motette für 1 Singst.
\\. B. in Vigoni's Nuova raccolta de Mo-
tetti sacri 1679 u. 1681. — Herr Bona-
mici in Livorno besitzt das Textbuch zur
Oper: Ariovisto, Musik von Peiti, Paolo
Magni, Franc. Ballarotti, 1699 in Venedig
aufgeführt. — In der Hofb. Wien die
Oper: Tito Manlio. Dramma rappres. . .
di Milano 1710. Ms. 17 233. P. 79 BU.
qufol. Nur der 1. Akt von M.. der 2te
von Andr. Fiore. Der Kat. der Hofb.
bez. M. auch als Eapellm. am herz. Hofe
zu Mailand. In Modena 2 Ariette c. 2 V.
Vol. 0 Fag. im Ms. P.
Maffilificat ohne Autornamen
im Ms. B. Kassel 4. 9. und fol. 11.
fol. 54 b. fol. 59. — B. A. siehe Kat.
B. M. in Chorbüchern, siehe den gedr.
Katalog. Ebenso den Kat. der Hofb.
Wien.
Siehe auch den Artikel Attaingnant u.
meine Bibliographie, unter dem Artikel
Cantici.
Magnus, F. . . C. . ., ein Schü-
ler Jos. Haydn's, der als op. 1
herausgab :
Trois Trios. Berlin, Hummel. 3 Stb.
[Berlin K. H., der Katalog ist in seiner
Titelwiedergabe von lakonischer Kürze.
Magnus, ßeiehardus, wird von
Draudius als Komponist von Can-
ticum canticorum Salomonis 4, 5
et 8 voc. Francof. 1615 Stein, an-
geführt. — Hawkins 5, 179 führt
einen Magnus ohne Vornamen an,
der am Anfange des 18. Jhs. in
London ein geschätzter Theoretiker
und Organist an St. Giles, Fields
war. Er starb in jungen Jahren.
3Iagny, . . . schrieb :
Priucipes de Choreographie, sui^i . . .
Paris 1765 Duchesne. 8° mit Figuren u.
Tanzstücken [besafsen die Antiquare Asher
und Liopmanussohn.
3Iagone (Magoni) , Griovanni
Battista, detto 7 Picino oder detto
Pezzino ; er nennt sich auf seinem
Druckwerke : Bürger von Pavia,
Advokat, Musiker und Organist.
Der Titel lautet:
Ghirlanda Mosicale (!) del Sig. . . In
cui si scorge l'ecceUenza della musica . . .
opera nuova, ma dotta, dilettevole, vaga
... In Pavia 1615 Gio. Negri. kl. fol.
118 S. [Bologna.] Serafino Patta widmet
ihm 1613 eine Motette und nennt ihn
Magoni detto Pezzino. Siehe auch Yier-
telj. 3, 338. 343.
Magoni, Battista, war Organist
a/d. Kathedralkirche Papia zu Mai-
land (Titel) und gab heraus:
Missa 8 voc. Mediolan. 1586 Sim. Tini.
8 Stb. 40. [Katharineuk. in Danzig.
Magri, Floriano de, war Or-
ganist an Bianza in Monferrato
(Titel) und gab heraus:
Canzonette Villanelle et Arie a due
voci di . . . Lib. 1. Milano per l'herede
di Simon Tini et Fil. Lomazzo 1611. 2
Stb. qu40. a 32 S. [George Becker be-
safs nur den Basso.
Magri, Oennaro, aus Neapel,
bekannt durch die Abhandlung:
Trattato teorico-prattico di biillo di . . .
Napoii 1779 Orsino. 2 part. 40 mit 38
Abbildg. [Brüssel 6865. Rom Cecilia.
Magri, Paolo, aus Bologna
(„Ardentium Academiae Magistri"
in 1581 genannt), ist bekannt durch:
Liber primus . . . Mottettorum quae
Maliant.
278
Mahieu.
quinis concinuntur vocibus: Duo tarnen
addiciuntur Dialogi, Septem & octo etiam
vocibus coücinendi. Yen. 1581 haered.
Hier. Scotus. 5 Stb. 4**. [Bologna, auch
in moderner Part, im Ms. 146 S.
Lamentation es Jeremiae Prophetae . . .,
f|uae quinis concinuntur vocibus. Duo
tarnen addiciuntur Psalnii Benedictus, et
Miserere c. Hymno ad crucem 7, 8, 9,
10, ac 13 etiam vocibus conc. . . Yen.
1597 Amadinus. 4" von Paolo Macer aus
Bologna ediert. [Bologna kompl.
3Iahaut (Mahault, Mahout), An-
toine, lebte um 1751 in Amster-
dam als Miisikmeester, wie er sich
am 20. Juli 1751 in einer Ein-
gabe um ein Druckprivileg nennt.
Gerber 1 nennt ihn einen Flö-
tisten, der sich vor seinen Gläu-
bigern um 1760 in ein Kloster in
Frankreich rettete. Leider tragen
nur zwei seiner nachweisbaren
Drucke die Jahreszahlen 1751 u.
1755, und ist der letztere in Paris
erschienen. Im Verz. der Hds.
von Breitkopf wird 1761 ein
Adam Maliaut mit 2 Konzerten f.
Flöte u. Quartettbegltg. angeführt,
dessen Yoruame jedenfalls auf
einem Druckfehler beruht. Seine
bekannten Kompositionen sind:
Drie stemmige Treurzang op "t over-
lyden van Willem lY. (1751) Amst.,
Olofsen. 4'*. Kopie. [Amst.
YI Sinfonie a (Quadro, a 2 Y. Ya. e
Bc. da . . . Augsbg., Leopold. 4 Stb. fol.
[Stadtb. Augsbg. Schwerin F.
Yl Symphouies, oeuvre 2. Paris 1755.
[Paris Nat. (Mahault gez.).
6 Sinfonie a piii stromenti, tre a 2 V.
A. Ycl. 0 Bc. e 2 Corni ad Hb. e 3 ä 2
Y. A. Ycl. Bc. Amst. (1751) Arn. Olof-
sen. [Leyden. Amst.
Symphonie (Fd.) p. 2 Y. A. B. 2 cors.
Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Sinfonie Bd. in Stb. Ms. [Darmst.
Concert in Em. f. Fl. mit 2 V. Va.
B. Ms. Stb. [Brässel Cons.
4 Concerti con 5 ström, in Stb. für
Fl. trav. 2 Y. Ya. B. zu je 3 Sätzen.
Mss. 260-262. 266. [Karlsruhe.
2 Trii ä 2 Fl. trav. e B. in Stb. zu 3
und 4 Sätzen. Mss. 264. 265. [Karls-
ruhe. Schwerin F.
6 Sonate da camera a tre, 2 Fl. trav.
6 2 Y. e Ycl. ö Bc. Lib. 1. Amst. Stb.
[Leyden.
6 Sonate da camera (wie vorher) Lib.
2. Amst, Ololsen. [Leyden.
6 Sonate da camera ä 3. 2 Fl. trav. e
Bc. Augshs. , Leopold. 3 Stb. [B. M.
fehlt Bc.
Six Sonate da camera, a 3, due flauti
trav. e Bc. Paris. Le Clerc, Boivin.
[Karlsruhe: 2 Y. Bc.
6 Sonate da camera ä 3, 2 Fl. trav.
0 2 Y. e Ycl. 0 Bc. Amst., Arn. Olofsen.
Nr. 2. 3 Stb. [B. Hbg. Leyden, dort
auch noch Nr. 3. Amst. kompl.
Six Sonatas or Duets for 2 gerni.
flutes or Yiolins. London , J. Walsh.
Part. 21 S. [B. Wagener. br. Mus.
Duette f. 2 Flöten, auch Sonata oder
Arie genannt, zu 3 und 4 Sätzen in
grofser Anzahl in den Mss. 263. 267 bis
271. 274. 275. [Karlsrahe.
Sonaten für 1 u. 2 Flöten mit Bc. zu
3 und 4 Sätzen, in den Mss. 272. 273.
276. 277. [Karlsruhe.
6 Sonate a Fl. trav. solo col Bc. oe.
1. Paris, Le Clerc, Boivin. [Karlsrahe.
C. P.
Maendelykes musikaels Tydverdryf ;
bestaende in nieuwe hoUandsche Canzo-
netten of Zang-Liederen op d'ital. tränt
in't Musiek gebragt: met 1 Bc. ... ge-
compon. door . . . en in digtmaat door K.
Elzevier . . . Amst. 1751/52 A. Olofsen.
4P. 3 Piecen von J. W. Luftig. [Brüssel,
br. Mus. Amst.
Nieuwe geopende musicale tijdkoiüng,
bestaande in nieuwe hollandsche zangairen
voor 1 zangstem en Bc, eenige niet 2,
3 en meer stem. . . Amst. , Hummel.
[Leyden.
Amusemens agreables dedies au beau
sexe ou Recueil de chansonnettes franc.
serieuses et badines, mises en musique
dans le goüt Italien avec une Bc. Lib. 1.
Amst. chez Hummel ä Berhn. 2 deelen.
[Leyden. Schwerin F.
Nieuwe manier om binnen körten tijd
op de dwarsfluit te leeren speelen. Nouv.
methode . . . Nieuwe drukk. Amst. qa4P.
[Amst.
De musikaale lente en somer-tijdver-
dryf, bestaande in 36 zang-en-speel-ariaas,
door meer dan duizend liefhebberen der
muziek-kunst, enz. Gecomp. door ... op
de meeste instramenten gespeelt te kunnen
worden (Text von Korn. Elzevier). Amst.
40. [Amst.
Maliieu, Mes,sire, wird 1496 als
Mitglied der Hofkapelle Philipp
Mahioul, OuillauTne.
279
Maichelbeck.
des Schönen verz. (Straeten 7,
178).
— Pierre ist vor 1680 Organist
an St. Donatien in Brügge (Strae-
ten la 40).
3Iahioul. Oiüllauiiie, ist 1505
Mitglied der Hofkapelle Philipp
des Schönen als er zu Gent resi-
dierte.
— Nicole, l'aisne et le josne,
sind um 1505 Säuger in der Ka-
pelle Philipp des Schöueu (Strae-
ten 7, 162). Straeten 7, 108 u.
178 sowie 3, 213 führt ihn auch
unter den JN'ainen Mai/oiil und
2Iayou auf und ist schon 1492
ein Nicole Mayoul Priester und
erster Kapellan an der Kapelle
der Maria von Burgund zu Brüssel,
dann führt er einen Nie. Mayou
1496 u. 1501 im Dienste Philipp
des Schönen in Middelburg an.
Mahou, W..., trat 1794 als
Oboespieler in London auf (Pohl
2, 372). Ein Mahon ti-at 1773
als Klarinettist in London auf (ib.
373). Gerber 1 schreibt von Letz-
terem, dass um 1785 mehrere
Konzerte f. Klarinette von ihm er-
schienen.
Mahn, Stephan, lieber seine
Lebensumstände ist nichts bekannt,
doch wird angenommen, dass er
Sänger in der Kapelle Erzherzogs
Ferdinands war, Beweise fehlen.
Da er Luther's „Ein feste bürg"
mit der bekannten Melodie 5stim.
bearbeitet hat, so muss er um
1530 noch gelebt haben. lieber
seine Lamentationes siehe M. f. M.
6, 56, ebenso Ambros 3, 389,
Obgleich ihn Joanellus in sein
grofses Sanilwk. aufgenomnen hat,
ist dadurch nicht bewiesen, dass
er auch Mitglied der Ksl. Kapelle
war, denn Lassus befindet sich
auch darin, der es nie war. Seine
Hauptlebenszeit muss in den An-
fang des 16. Jhs. fallen, denn seine
Schreibweise trägt noch ganz den
niederländischen strengen Stil.
Von seinen Kompositionen befinden
sich 18 Gesge. eiaschliefslich der Lamen-
tationes in alten Saiulwlc. (Eitner 1). In
Oclisenkhun's Lautenbuch von 1558 ein
arrangierter Gesang. Hds. sind noch zu
erwähnen in der B. B. W34 u. 96 die
Lamentat. in P. Dieselben auch in Ms.
13370 in P. von Kiesewetter's Hd. —
In B. M. Maguificats zu 4 Stirn. Chor-
buch des 16. Da pacem 8 voc, Chorb.
Ms. 127, auch 132 def. — In der Proske-
schen ßibl. 5 Gesge. in den Ms. 786.
860. 872, dabei ein Quam pulchra es c.
2. p. 4 voc. (Kat. klY) 4 Stb. qu40. —
In B. Grimma Ms. XLIX u. L ein Da
pacem 8 voc. fehlt T2.
In B. Br. im Ms. „Da pacem, Domine"
und „Ecce Maiia genuit''.
In Dresd. Mus. Ms. Ca44 Sanilwk. S.
47 die Lamentationes.
In B. Zw. 4 latein. Gesge. zu 5 u. 8
Stirn, in Mss. (s. Kat.)
In neuen Ausg. 10 Gesge. (Eitner 2)
und 2 deutsche Lieder in M. f. M. 26,
58. 62.
Maiche, ... de, ein Guitarrist
aus dem Ende des 18. und An-
fange des 19. Jhs.,
gab nach Gerber 2 in Paris bei Pleyei:
Canons ä 3, 4 et 5 voix: avec acc. de
Lyre ou de Guittare 1803 heraus.
Maichell)eek, Franz Anton,
geb. 6. Juli 1702 in Reichenau
bei Konstanz, gest. 14. Juni 1750
in Fi^eiburg i/Br. In Rom hatte
er seine Musikstudien gemacht u.
nennt sich auf seinen Drucken
„linguae italicae profess. Praesen-
tiarius" im Münster zu Freiburg
i/Br. , d. h. italienischer Sprach-
lehrer und Pedell am Münster
(Haberl, Jahrb. 1897, 28 von
Werra). Er gab heraus:
Die auf dem Ciavier spielende, und
das Gehör vergnügende Caecilia, d. i.
VIII Sonaten. So nach der jetzigen
Welschen Art sowohl auf Kirchen- als
Zimmerciavieren zu gebrauchen. Op. 1.
Augspurg 1736 J. J. Lotter. qufol. 89 S.
[Hofb. Wien. B. M. B. Wagener.
Die auf dem Ciavier lehi'ende Cäcilia,
welche guten Unterricht ertheilet, wie
Maichl.
280
Maillard, Jean.
mau nicht allein im Partitur - Schlagen,
mit 3 und 4 Stimmen sj^ieleu, sondern
wie man aus Partituren Schlagstücke ver-
fertigen kann. Op. 2. Augsp. 1738 J.
J. Lotter. qufol. [B. B. B. Wagener.
B. M. Kgl. Seminar in Montabaur. Mu-
sikfr. Wien. br. Mus.
Der auf dem Ciavier lehrenden Caecilia
Dritter Theil in Exempeln derer Versen
und Tonen bestehet. Denen Music-Lieb-
habern vor Augen gelegt von . . . Augsp.
ib. 1738. qufol 60 Seit. Typendruck.
[B. Joach.
In Musikfr. Wien der Gesg: Locus ite
a Deo faotus, Sopr. Alto ed org. Part.
Maichl, Franz Xaver.
Die Bibl. des Kloster Metten in Baiern
besitzt das Drama mit Musik : La provi-
denza soave seu suavis Dei Providentia.
1767 (^Kornmüller 1, Nachträge).
Maier, Mair, 3Ieier etc. siehe
unter Mayer, wo sie nach den
Tornamen alphabetisch geordnet
sind.
Maifeld, Ludwig, gab 1793
in Leipzig XXX Lieder heraus
(Gerber 2).
Maigret, wie Futis schreibt, ist
Meigret.
Mailand, Jakob, siehe Meiland.
Maiila (Maillac), Josepli-Anne-
Marie de Moyra de, ein Missionar,
geb. um 1679 im Schlosse Maillac
in der Bugey. Studierte bei den
Jesuiten, trat in den Orden und
ging um 1702 als Missionar nach
China, wo er am 28. Juni 1748
starb. Er schrieb
„Histoire generale de la Chine, ou
Aunales de cet empire", übersetzt von
Thoung Kian Kaugmon, Paris 1777—83.
12 Bd. in 4». Die Sectionen 128—148
behandeln die chinesische Musik und die
186. enthält eine Notiz über den Yo-King,
ein Buch über ihre big. Musik (Fetis).
Maillard, Antoine, Fagottist an
der Hofkapelle in Wien mit 540 Gld.,
später nur 500 Gld. vom 1. Juli
1733 bis zum f 3. April 1755,
54 J. alt (Köchel 1).
— Karl, ebd. Fagottist mit monatl.
45 Gld., später jährl. 1080 Gld.
vom 1. Jan. 1704 bis zum f 15.
März 1733, 73 J. alt (Köchel 1).
Maillard, Glilles oder Egide,
geb. zu Therouanne (Pas-de-Calais),
lebte im 16. Jh. zu Lyon und gab
dort heraus:
La musique, contenant plusieurs chan-
sons fran(;-aises ä 4, 5 et 6 part. Lion (!)
1581 Jean de Tournes (Fetis).
Maillard (Maillart), Jean, ein
französischer Musiker in der ersten
Hälfte des 16. Jhs. , Schüler von
Josquin des Pres (M. f. M. 3, 212).
Fetis weist nach, dass er nicht in
der Pariser Hofkapelle diente.
Von seinen Kompositionen sind be-
kannt :
Missa super Yirginae Mariae. 5 voc.
Paris 1557 Le Roy & Ballard. Chorb. in
fol. [B. B. B. A. B. M. Upsala. Proske.
Patrem 8 voc. ib. 1557. Chorb. [B.
Kgsbg. Proske. B. B. B. A. Krakau.
Upsala.
Credo 4 voc. ib. 1557. Chorb. [B. M.
Missa ad imitatiouem de Beata. Lute-
tia 1557 ib. Chorb. [besafs einst der
Hofprediger Hauber in München, dessen
Bibl. auktioniert wurde.
Missa super Je suis desheritee. ib.
1558. Chorb. [Proske. Modena. päpst-
liche Kapelle im Ms. Cod. 76 mit May-
lard gez. Dieselbe Messe erschien auch
unter Nie. de Marle's Namen. Wer der
Verfasser ist, lässt sich nicht entscheiden.
Siehe die Themen in Haberl's Kat. der
sixtinischen Kapelle.
Missa super M'amie un jour 4 voc.
ib. 1559. Chorb. [B. Kgsbg. Proske.
Krakau. Upsala. Eom S. Pietro. Rom
Cecilia.
Zahlreich sind die Kompositionen von
Motetten und Chansons, die sich in alten
Sanihvk. finden. In meiner Bibliogr. sind
74 Gesge. verzeichnet. Aul'serdem sind
noch bekannt: In Mich. Fezandat's Psalm-
Samlwk. von 1553 u. 56 die Psalmen:
Helas mon Dieu und Qui est ce qui con-
versa, inkompl. — 1 Tonsatz in Gallus
Dressler's Practica modonim 1561. — 1
Motette in Bosco's Mot. lib. 1, 1554. —
6 Chansons in Granjon's Trophee, liv. 1
et 2, 1559. — Helas mon dieu 4 voc. in
Didier Lupi second's 1. liv. de chansons
1568. — 2 Maguificat 4 voc. in P., 1 Mo-
tette zu 7 St. und 6 Chansons im Ms. in
B. M. — Tuleruut Dominum 5 voc. Ms.
Chorbuch 2, 37 im Stiftskapitel zu Aachen,
Maillart, Charles.
281
Mainerio.
— 3 Gesge. in den Mss. 795, 877 u. 040
der B. Proske. — In B. Ä. 2 Chansons
im Ms., siehe Kat. — In B. Br. 6 lat.
geistl. Gesge. im Ms., s. Kat. — In B. Zw.
2 Motett. zu 5 u. 7 Stim. s, Kat.
In neuen Ausg. 1 Canon (Eitner 2).
In der Publikation Bd. 23 : De ceulx, qui
tant de mon bien, 4 voc.
3Iaillart, Charles, war um 1563
Kuabensiinger in der Kapelle zu
Valenciennes, wie Straeten 1, 242
mitteilt, der in diesem Jahre ein
Benefice erhielt.
Maillart, Pierre, war 1562
Knaben Sänger in der Kgl. Kapelle
im Henegau. Von 1565 — 70 be-
findet er sich unter den Knaben-
säugern der Kapelle Philipp IL,
wo er auch später als Mann -Sänger
in der Kapelle war (Straeten 1,
241. 8, 41. 79. 90. Die von Str.
angeführte Motette aus den Evan-
geliorum, tom. 2, ist nicht von
Pierre, sondern von Jean M. Siehe
auch Fotis). Nach Andreas Catul-
lius, den Straeten 2, 3 citiert, war
er Sängerknabe zu Tournay unter
G. de la Hele's Direktion und ging
dann mit La Hele an den Hof
Kg. Philipp IL, kehrte später nach
Tournay zurück und wnrde an der
Kathedrale Sänger meister (Pho-
nascus). später Kanonikus. Die
sicherste Nachricht giebt der Druck
seines theoretischen Werkes selbst,
dort heilst es auf dem Titel, ge-
bürtig aus Yalenciennes , Sänger
und Kanonikus an der Kathedrale
zu Tournay. Er ist der Verfasser
folgenden Werkes:
Le tons ou discours sur les modes de
niusique et les tons de Tegiise et la
distiuction entre iceux, divisez en 2 par-
ties. Tournay 1610 Ch. Martin. 4". 380 S.
Dedic. gez. mit 19. Aug. 1609. Auf S. 171
spricht er sich über die spanischen In-
strumentisten mit grofsem Lobe aus und
erwähnt besonders Fabr. Dentice und An-
ton Cabe(;on. [br. Mus. Florenz. B. zu
Douai. B. zu Valenciennes. Paris Ma-
zariu. B. zu Troyes. Brüssel.
Maille, ... ein Franzose aus der
1. Hälfte des 16. Jhs., der durch
21 vierstim. Chansons in Samlwk. von
1540—1.547 bekannt ist (Eitner 1). Im
Ms. 205 der B. M. eine Chanson zu 4 Stim.
= 1542 k Attaingnant fo. 15.
Mailleii (Malie), Johann Josepli,
war 1715 Oboist an der Hofkapelle
in München und erhielt am 12.
Sept. 20 Gld. Zulage (Kreisarchiv).
Maillerie, M. de la, siehe La
Maillerie.
Mainardi, Narcisco de, diente
seit 1492 dem Hause Gonzaga zu
Mantua und starb 1529 (Davari 9.
Motta 134).
Mainl)erger, Johann Karl,
geb. um 1750 zu Nürnberg, gest.
22. April 1815 ebd. Schüler von
Gruber, 1768 wurde er Stadt-
musikus zu Nürnberg, 1770 Orga-
nist, 1780 an St. Lorenz.
1790 wurde sein Singspiel „der ehr-
liche Schweizer" aufgeführt; in demselben
Jahre das Melodrama ,, Joseph 11. Todteu-
feyer", 1793 das Oratorium „die Auf-
erstehung u. Himmelfarth Jesu; leitete
12 Jahre hindurch die Winterkonzerte
und wurde 1796 zum städtischen Kapell-
meister ernannt (Lpz. Ztg. 18, 719 Biogr.
u. Bibliogr., danach Schilling)
Maindroite, . .
im Jahre 1800:
Chansons livres avec acc. de Pfte.
heraus (Gerber 2).
Maineri, Camillo, 1560 zum
Organisten am Dome zu Cremona
ernannt, als Nachfolger von Gen-
naro Caffaro. 1567 ging er ab und
scheint sich in Mailand nieder-
gelassen zu haben (Lucchini 35).
Mainerio (Maynero?), Griorgio,
ans Parma gebürtig, war 1578
Kapellmeister an der Kirche zu
Aquileja (Aquilegia) und gab her-
aus:
Sacra Cantica beatiss. (Magnificat) 6 voc.
Yen. 1580. [Köln: B. 5a. Die Dedic.
ist nach Fetis in Aquileja am 30. Aug.
unterzeichnet.
H 1. lib. de Balli a 4 voci accomod.
per cantar et sonar ... di D . . . Ven.
gab zu Paris
Mainffheleere.
282
Maistre, Jacob le.
1578 Ang. Gardano. 4 Stb. fiu4''. 37
Tänze, [br. Mus : A. T. Obige Nachrich-
ten vom Drucktitel.
Im br. Mus. im Kataloge ist ein Qeorgio
Maynero mit Magnificat 8 toni 4 voc.
Veuetia 1574 verz., der jedenfalls der-
selbe ist.
Maiiigheleere, siehe Man§be-
laerc, Jehan.
Maiiiiiü, Francesco.
In der Bibl. der Akademie St. Cecilia
zu Rom befindet sich das Textbuch zur
Oper: Giro in Armenia. Text von Maria
Teresa Agnesi 1753, Ort nicht genannt.
Clement bez. fälschlich Agnesi als den
Komponisten und schreibt 1771 im Theater
Peninsule (?) aufgeführt.
Mainwaring-, Rev. John, B. D.,
am Kollegium St. John zu Cam-
bridge angestellt. Schrieb nach
den Angaben von HändeFs Fa-
mulus, Smith, eine Biographie
Händel 's, betitelt:
Memoirs of the life of the late George
Frederic Handel; to which is added a
catalogue of bis works, and observations
upon them. London 1760 Dodsley. 8°
mit Portr. (anonym). [B. B. Brüssel.
R. C. of Mus. br. Mus.
Mattheson gab 1761 eine üebersetzung
desselben, [br. Mus.
Mainzer (Maintzer), Friedrich,
geb. gegen 1760, Tod unbekannt.
Violinist und Klarinettist, diente
zuerst in der Kapelle des Mark-
grafen von Brandenburg- Schwedt,
ging um 1795 zum Herzog von
Mecklenburg-Strelitz und 1807 in
die baiersche Hofkapelle. Er schrieb
Quartette und Trios für Streich-
instrumente und vierstim. Gesänge
(Fetis). Bekannt sind:
Aria et Duetto: Sopr. voce con 2 V.
2 Corn. Va. e B. ,,Lasst uns Dank zum
Himmel schicken" und das Duett: Hier
unter unsern frohen Brüdern. Mss. Stb.
[Schwerin F.] — Wiener Damen-Läudler
f. Pfte. Nr. 1. [Berlin Kgl. Hausbibl.
Maio (Mayo), Griovanni Tho-
maso, ein Musiker zu Neapel,
gab heraus:
Canzon Villanesche di . . . lib. 1. a
3 voci. Yen. 1546 Ant. Gardane. 3 Stb.
qu40. 30 Gesge. [Wolfenb.] — In Pri-
martini's Fioretti di frotto von 1519 neun
vierstim. Gesge. (Vogel 2, 375). Die-
selben Gesge. auch im Samlwk. Gionta's
von 1518 ohne Titel (ib.). Es ist sehr
zweifelhaft, ob die Gesge. in 1518 und
19 von obigem Autor sind, auch ist kein
Gesang mit einem in 1546 veröffentlichten
übereinstimmend, dagegen sind Vor- und
Zuname dieselben.
Maior, Ja . . . (Haberl liest
Maiot^ im Ms. steht nach Koller:
Maioris), ein Komponist aus dem
Anfange des 15. Jhs.,
von dem sich im Codex 92 des Dom-
kapitelarchivs zu Trient (jetzt in Wien)
1 Gesg. befindet; Victimae paschalis 3 voc.
Blair, Joh. Peter, siehe unter
Mayer.
ilaire, siehe Le Maire.
Maiseoque, Nicolas. In einem
alten Kataloge der Kirche St. Wal-
burge in Audenarde sind Kompo-
sitionen von ihm angezeigt. Eben-
so besafs das Musikkollegium zu
Groningen die Drucke:
Concordia moutensis a 1 — 5 voc. c.
instrum. Antv. 1676, 8 Stb. und Har-
monia sacra 5 voc. c. instr. Antv. 1688.
10 Stb. (Straeten 1, 212).
Maisoncelle, M... de, Con-
troleur des Hauses des Herzogs
von Bourbon in der Mitte des
18. Jhs., gab heraus:
Reponse aux observations sur la mu-
sique, les musiciens et les instruments.
Avignon (Paris) 1758. 8". Die kleine
Schrift wurde hervorgerufen durch die
anonyme Abhandlung: „Observations sur
la musique" . . . Paris 1757. 8*^, deren
Verfasser Ancelet war. Auf obige Reponse
erschien dann eine „Replique ä la reponse
aux observations . . . Amst, (Paris) 1758.
8". 20 S.
(Fetis.) Die Schrift von Ancelet in
B. Brüssel 4314.
Maisons, Gilles de, oder De
Yieux-Maisous, ein Troubadour des
13. Jhs., von dem sich cote 65,
fonds de Gange der NationalbibL
zu Paris 2 Chansons befinden.
Maister, s. Joh. Friedr. Meister.
Maistre, Jacob le, siehe Le
Maistre.
Maistre, Matthaous.
283
Majo, Gian Francesco di.
Maistre, siehe Le Maistre,
Matthaeus.
Mains, Äiigelus.
In der Bibl. uazionale zu Florenz be-
findet sich im 3. vol. p. 3, pag. 116 die
Abhandlung „Musicae artis praecepta, col-
lecta ex hbri sex S. Augustini de nnisica,
cum notis Augeli Maii. Ueber den Ver-
fasser der ISToten ist nichts bekannt.
Maizier, Karl Willielm, Dr.
der Medizin zn Burg bei Magde-
burg-, gab bei Breitkopf heraus:
Musikalische Baoatellen fürs Klavier.
1. Heft. Lpz. 1797. Lpz. Ztg. 1, 851
receusiert.
Majaiiis, Joannes Antonius, de
Senaria, Ferrariensis, auch Joannes
Antonius Ferrariensis de Magna-
nis genannt, war vom 22. März
1537—1553 päpstl. Sänger, 1548
daselbst Punctator (d. i. Sekretär),
gest. 29. Juni 1553 (Viertel]. 3,
267. 275 und Keg. der Bausteine
von Haberl.
Majer, Andrea, aus Venedig,
geb. 8. Juni 1765, gest. zu Padua
den 12. März 1837. Ist bekannt
durch die Schriften:
1. Discorso del Signor . . . intorno alle
vicende della musica italiaua. Roma 1819
Carlo Mordacchini. 12». 33 S. [Bologna.
2. Discoro sulla origine, progressi e
stato attuale della musica italiana, di . . .
Padova 1821 tipogr. e fonderia della Mi-
nerva. 8«. 173 S. [Bologna. B. B.
Hannov. Musikfr. Wien. Mailand Cons.
Brüssel.
— franz. Uebers. Discours sur l'origine,
les progres les revolutions et l'etat actuel
de la musique italieuue. Traduit de l'ita-
lieu par Jos. de Vahriani. Auguste 1827
J. C. Wirth. kl. 8". 208 S. [B. B. Mu-
sikfr. Wien. Mailand Cons. Brüssel.
Glasgow. B. M. Ausg. in Regensburg
1829, betitelt: Essai de litte rature musi-
cale concernant l'oi'igine ... 8^ auch in
Brüssel 3410. B. Lpz.
3. Sulla conoscenza che aveano gl'an-
tichi del Contrappunto, ossia delFarmonia
equitemporanea. Lettera del cav. Andr.
Majer al Signor Conte G. C . . ■ Venezia
dei giorni 2, 3 e 4 maggio 1822. (Venezia)
Graziosi stampatore ed editore. 8^. 14 S.
[Bologna. Mailand Cons. Biüssel.
Majer, Josei)li Friedricli Bem-
liardt Kaspar, nennt sich 1732
„Cantore und Organist bey S. Ca-
tharein, auch Haal-Gegen-Schreiber
in Schwäbisch Hall" u. gab heraus:
Museum niusieum theoretico practicum,
das ist: Neu-eröffneter Theoretischer und
Practischer Music-Saal, darinnen gelehret
wird wie man sowohl die Vocal- als In-
strumeutal-Music gründlich erlernen, auch
die heut zu Tag üblich- und gewöhnlichste,
blasend, schlagend und streichende In-
strumenten in kurzer Zeit und corapen-
dieuser Application in besondern Tabellen
mit leichter Mühe begreiffen könne. Nebst
einem Appendice derer anjetzo gebräuch-
lichst - Griechisch - Lateinisch - Italiänisch-
und Französisch -musicalischen Kunst-
Wörter nach Alphabetischer Ordnung ein-
gerichtet und erkläret. Zum nutzlichen
Gebrauch aller und jeder Music-Liebhaber
zusammen getragen und mitgetheilet von
. . . Gedruckt und zu finden bey Georg
Michael Majer, bestellten Buchdr. 1732.
kl. qu40. 12 Ell. 104 S. mit zahlreichen
Abbildungen von Musikinstrumenten. [B.B.
B. N. B. M. B. Wageuer.
— Ausg. Nürnberg 1741. [B. B. B.
Hbg. Dresd. Proske. Musikfr. Wien.
Kopenhag. Brüssel. B. Lpz.
Majer, Micliael, nennt sich „Im-
perial Consistorii Comite med . . .
Dr." und gab heraus:
Atlanta fugiens, hoc est, emblemata
nova de secretis naturae chymica, acco-
modata partim oculis et intellectui, figuris
cupro iucisis, . . . partim auribus et re-
creationi animi plus minus quiuquaginta
fugis musicalibus trium vocum, quaruin
duae ad unam simplicem melodiam distichis
canendis peraptam, correspondeaut . . .
Oppenheimii 1618 Jo. Theo, de Bry. kl. 4«.
211 S. Enth. 50 dreistim. Fugen. [B.
Lpz. B. Wagener. Bologna.
Majo, Dermino, ein unbekann-
ter Musiker, von dem
die Musikfr. in Wien aus der Oper
Mattia rinvalido 2 Nrn. besitzen. — Im
Conservat. zu Neapel befindet sich der
Druck : Serate musicali per canto con acc.
di pfte. Napoli, Misitano. Demnach
scheint er dem 19. Jh. anzugehören.
Majo, Oian Francesco di (de),
Sohn des Giuseppe, geb. zu Neapel
um 1745, doch scheint mir die
Jahreszahl zu spät zu sein, da
schon 1759 seine erste Oper
Majo, Giau Francesco di.
284
Majo, Gian Francesco di.
(Eiccimero) caufgeführt wurde; rich-
tiger wird wohl das Jahr 1740 an-
zunehmen sein; gest. zu Rom am
18. Jan. 1771, also, wenn man
1740 annimmt, erst 31 Jahr alt.
In der Autographen- Samlg. Mas-
seangeli's zu Bologna befinden sich
2 Briefe aus Turin, Ende 1762 an
Fat. Martini geschrieben, aus denen
hervorgeht, dass er dessen Unter-
richt genossen hat. Cajo Fabricio
war seine nächste Oper, die am
29. Nov. 1760 an S. Carlo zu Ne-
apel zur Aufführung gelangte. Das
Textbuch nennt ihn Kapellmeister
an der Kgl. Kapelle zu Neapel
(nach Florimo). 1764 war er in
Eom, 1765 wieder in Turin, um
die bestellten Opern zu schreiben.
Nach einer Notiz von 1771, die
Florimo mitteilt, wäre er Organist
an der Kgl. Kapelle gewesen. Yon
seiner letzten Oper „Eumene", die
er 1770 schrieb, wurde nur der
erste Akt fertig, den 2ten schrieb
Giac. Insanguine detto Monopoli
und den 3ten Akt Pasq. Errichelli
(Florimo 2, 286. Masseangeli 200.
Viertel]. 3, 589). Das Archiv des
real Collegio zu Neapel besitzt
von ihm:
Astrea placata in 2 atti. Neapel 1760.
Ipermestra, op. seria in 3 atti. Nap.
1768.
Eumene, 1. Akt. Nap. 1771.
Gesü sütto il peso deUa croce, azione
Sacra. Nap. 1764.
La Gara delle Grazie, cantata.
Messa in sol magg. a 5 v. e piü strum.
Nap. 1769. 2 andere Messen zu 4 St.
u. Instr.
3 Dixit, ejus von 1760, zu 5 Stirn,
mit Instr.
4 Motetten f. Chor, Solo u. Instr.
3 Salve regiua. Anen, Solfeggien und
1 Duetto per 2 Yiolini. Sämtlich im Ms.
In anderen Bibliotheken befinden sich:
In B.B. Ms. 13395 und 96 die Opern
Artaserse, 1762 u. [figenia in Tauride.
— 1 Salve redemüir im Ms. 13390, P.
— 1 Dixit Dominus und Conquassabit,
4 Yoc. P. Ms. 13391. - 1 Duetto 13397.
— Reo. u. Aria aus der Oper Montezuma,
P. Ms. 13 398. — 3 Arien Ms. 11.5. —
1 Arie Ms 131. — Aria 1761 Ms. L308.
— T 13 ein Gesang.
In Vento's Oper Solimanno befinden
sich auch Arien von M., London, ßremner.
[BerUn K. H. 2835.
In ß. Dresden, Ms. B 708, 10 s: Aria
ä Ten: AM me! tu vedi. P.
In Dresd. Mus. Ms. 445: Eiccimero,
Re di Goti. Opera in 3 atti 1759. P.
3 voll, und Stb. qufol. [auch in Berlin
K. H. in P. und im Arrangem. f. 2 Gamben.
2 Salve regina f. Sopr. u. Instr. in
Esd. u. Dd. P. — Recit. u. Aria k Ten.
aus Agamemnon, c. ström. P. — 9 Arien
aus Ifigenia, Cleofide u. a. in P. —
4 Duette aus Ifig. u. Cleof. in P.
In B. M. nach einem Druck (Kopie) :
Salve regina con Yioüni, Va. Corni e
B. Roma presse Gaet. Rosati e Co. —
3 Arien in P. im Ms.
In Sch/rerm F. im Ms. 3 Arien u.
1 Sinfonia.
In B. Proske: Cantilenae e Cautico
canticorum desumt. Ms. P. 4^.
In der Hofb. Wien, der Katalog nennt
ihn noch nebenbei ,,overo Cicio de Na-
politano", die Mss:
Aleide negli Orti Esperidi. Oper in
2 atti 1764. 9/6 in Wien aufgef. P. 17 187.
Gesü sotto il pero deUa croce per la
solennitä ... de Nicolö Recco ... P.
141 BU. gr. 40. 15659.
Salve regina p. Cauto solo c. ström.
Fd. P. 15652.
Im Autogr. 1 Thema 1 Bl. in qufol.
18432.
In Mtistkfr. Wien : 5 Arien u. 2 Duette
aus Opern, 1 Duett, Neapel 1768 gez. P.
— 1 Sonata f. Klavier.
Im Conservatoire xu Brüssel: Ester,
Oratorio a 3 voci (Sopr. A. T.) con ström.
Ms. P. nur 1. Teil vorhanden.
Adriane in Siria, opera in 3 a. (Roma
c. 1766) Ms. P. — Demofoonte in 3 a.
1. Akt fehlt. Ms. P.
Im C. P. im Ms. 1. Dixit ä piü voce
c. Strom. 2. Salve regina, ebenso. 3. II
sogno d'Olimpia, in 2 parti. 4. Demofoonte,
opera seria.
In der Kgl. Bibl. zu Brüssel, fds. Felis:
L'Almeria, recitata in Livorno la prima-
vera dell'anno 1761. Ms. qu40.
In Neapel Turchini: Ipermestra, opera
1763. Ms. P. — L'Eumene il solo, Atto L
Ms. P. — Salve a voce di Sopr. con tutti
strum. obl. in F. Ms. P.
In Bologna Liceomus: II prodigio deUa
grazia, azione sacra per la solennitä della
Majo, Giuseppe de.
285
Makoweczky.
gloriosa Madre S. Anna . . a 3 voci c.
istrom. Ms. P. quiol. — La fuga in Egitto,
Oratorio in 2 p., a 3 voci c. istrom. P.
Ms. qiifol. — Salve regina in Fa magg.
a solo Sopr. c. stmni. obl. Ms. P. 22 ßU.
qufol. ■ — Turbidum en uiinatur, Mottetto
in si b niagg. a Sopr. c. strum. Ms. P.
24 Ell. aufol. — 4 Arien im Ms. in P.
Ms. 296, br. Mus., 1 Missa 5 voc. und
5 geistl. Gesge. — Ms. 297, teilweise
Autoo-r. 14 geistl. Gesge. — Ms. 298,
1 Motette zu 5 Stirn, in P. u. Stb.
Im Conserv. zu Mailand: Messe in C.
Kyrie u. Gloria. 3 Salve regina, 1 Cava-
tina, 1 Cantata ,,Cosi la villauella" per
Sopr. c. quartetto u. 5 Arien im Ms.
In Eob. Bremner 10. Samlwk. 1 Arie
aus Ezio. — In Recueil d'airs itaUenne,
Nr. 1 Ecco mi sola nebst der Arie: Ombre
dolenti. [B. B.
In A. B. Mai-x' Gluck u. die Oper
2 Arien aus Artaserse und Ifigenia. Bd. 2
Beilg. 5. 6. — Im Journal 7, 5 Arien.
Jlajo, Oiuseppe de, der Vater
des Gian Francesco, geb. zu Neapel
um 1698, gest. 21. Nov. 1772,
studierte Jura und wurde Advokat,
mit 20 Jahren sattelte er um und
wurde Musiker, studierte uuter
Scarlatti, erhielt eine Stelle an der
Kgi. Kapelle zu Neapel (Elorimo
2, 286) und soll um 1727 nach
Fetis Angaben den Kapellmeister-
posten am pfalzgräflichen Hofe
nach Durante's Abgang erhalten
haben. Da wir aber bisher über
Durante nichts Genaues wissen,
besonders nichts über die ange-
führte Stellung, so ist die Nach-
richt sehr fraglich. Ein Ms. in
B. AVolfeub. Nr. 153 aus der Mitte
des 18. Jhs., bez. ihn mit „Maestro
della Real capella del re delle due
Sicilie".
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dre.sden
besitzt im Ms. 220 c ein Salve regina per
Sopr. solo c. Strom, in Ad. P. Fetis zeigt
in seinem Besitze ein 8stim. Dixit, ein
3stim. Miserere und eine Litanei zu 4 Stim.
mit Instr. an. Der gedr. Kat. enthält sie
nicht, doch ist dies nicht mafsgebend, da
die Samlbd. sehr sorglos vom Herausgeber
des Kat. behandelt sind. — Das Conservat.
zu Mailand besitzt 3 Arien für Sopr. mit
Streichquartett im Ms. P. — In B.WoIfenb.
im Ms. aus der Oper Arianna et Teseo
die Siufonia, Marches und 7 Arien im Kl.-A.
— In Masseangeli's Autogr. ein Brief an
Pat. Martini, dort im Kat. auch das Todes-
datum.
Majoiie, Slaiiio, citiert von
Cerreto in Pract. musica p. 157,
lebte um 1601 zu Neapel, war
ein guter Orgelspieler, Virtuose
auf der Harfe und ein fleifsiger
Komponist.
Major, Dr. Georg, lebte um
1594.
In Schöberlein's Schatz des liturg. Chor-
und Geraeindegesanges 1 vierst. geistl. Lied
und die Psalmodie (Eitner 2 Nachtr.).
Major, Joseph, lebte um 1797
in London.
Im british Museum befinden sich 13
Druckwerke von ihm. Balladen, Samlg.
von Psalmen und Hymnen, Gesäuge im
Einzeldruck, als Canzonetten, Bondos u.
a., auch Variationen f. Klavier u. a. mehr.
Obige Psalmen-Samlg. ist betitelt: A col-
lection of sacred music . . . consisting of
52 Ps. & Hymn tunes for 4 voic. . . com-
pos. by Clifton, V. Novelle, E. Taylor, S.
Wesley . . . Lond. qu4'^. [br. Mus.'
Majoraiio, Gfaetano, genannt
Caff'arelli, ein berühmter Kastrat,
geb. 16. April 1703 zu Bari, gest.
1. Febr. 1783 zu Neapel. Der
Sohn eines Bauern. Erwarb sich
durch seinen Gesang enorme Reich-
tümer. Fetis widmet ihm eine
ausführlichere Biographie.
Im br. Mus. fand ich im Ms. 345 unter
Caffarelll einige Arien von ihm, die aber
auch Pasqual Cafaro angehören können.
Majus, Johann Burchard, Pro-
rector und Senator an der Aka-
demie zu Kiel (Titel), gab heraus:
Ad Sacra Christi natalitia religioso cantu
(über Kirchengesänge). Kiloni 1702. 3
Bog. in 40. [B. B.
Makeblite, ... ein englischer
Musiker aus Winchester, aus dem
Ende des 12. Jh. (Coussemaker 1,
344). Nach Davey gehörte er dem
13.-14. Jh. an.
Makoweczky , ... ein Böhme
und Hornvirtuose, Schüler von
Punto in Paris, gab 1790 in Harn-
Malacame.
286
Malcolm.
bürg Konzerte und lebte darauf
eine Zeitlang in Berlin.
Er gab in Leipzig heraus: Duo p. Cor
et Yioia und Quatuor p. Cor, 2 V. et B.
(Gerber 2. Dlabacz.)
Malaearne, Domeiiico, ein un-
bekannter Autor,
der in der Bibl. der Musikfr. in M'ien
mit einem Tema con Yariaz. per Clavic.
e Harpa vertreten ist.
3Ialaehowski, Gr . . ., lebte um
1662 zu Danzig und ist bekannt
durch ein
Motette de resurrectioue Christi ä 13
voci (8 vocib- et instrum: 2 V. Trombone
Alto et Teuere, Violone, Bc.) Ms. 4P.
[B. Kgsbg.
Malagigi , ... ein italienischer
berühmter Kastrat, in Rom an S.
Luigi de'Francesi angestellt, wird
1628 nach Parma zu den Festlich-
keiten engagiert (Viertel]. 3, 437.
438).
Malagocli (Malagotti), Oiuseppe,
Violoncellist an der Hofkapelle in
Wien mit 45 Gld. monatl., später
900 Gld. jahrl. Gehalt vom 1. Juli
1702 bis t 28. Febr. 1719, 45 J.
alt (Köchel 1).
Malaise, Jacques, ein Kanoni-
kus des Ordens der Praemonstra-
tenser in der Abtei Leffe bei Di-
nant sur la Meuse; gab nach Fetis
heraus: Motetta sacra trium vocum,
op. 1. Anversa 1643. 4».
Malatigiü Modenensi, ein Mu-
siker des 15. Jhs. zu Padua, dessen
Grabschrift von 1420 uns Kunde
von ihm giebt. Fetis teilt den
Wortlaut mit.
Malbecque, Guillaume de Me-
diatoris. Malbecque ist wahr-
scheinlich sein Geburtsort und
Mediatoris der Familienname. Von
1431—1438 päpstl. Sänger. Vom
Mai bis Aug. 1433 fehlt sein Name
in den Listen. Er ist in den
Listen auch gez. mit Guill. media-
toris alias Malbecque (Viertel]". 1,
462 ff.).
Im Cod. Ms. 213 in Oxford Bodleian
(s. Stainer, Neuausg.) befinden sich 5
Gesge: Adieu vous di mes seigneurs.
Dieu vous doiust bou jour. Ma volonte
ne changera. Ouvres vostre huys. Quant
de la belle me parti, 3 voc. Letzterer
mit Malebeke gez. Ma volonte in Part.
mitgeteilt.
Maleliiii2:er (Machinger, viel-
leicht ist Malchier auch derselbe).
Ueber sein Leben ist nichts be-
kannt, nur durch 3 Lieder, die
1512 u. 1513 erschienen, ist uns
eine Zeitbestimmung ermöglicht.
Unter Malchiuger u. Maehinger stehen
die Lieder .,Ein magt die sagt mir freunt-
lich zu" (Neudruck m M. f. M. 25, 219)
und „Wer sech dich für ein solche an''
im Oeglin Nr. 18 ohne Autor (Neudruck
Publikation Bd. 9). Unter Malchier „Elleu-
digiich schrei ich, o Jupiter*' (Neudruck:
M. f. M. 25, 216. Näheres in Eitner 1).
In B. M., Ms. 209, 50 das obige 2te Lied
oline Autor.
Malcior von Worms, schrieb zu
Wollick's Opus aureum eine kleine
Abhandlung über den Figural-
gesang, die dann wieder in Greg.
Keisch' Margarita philosoph. von
1512 zum Abdruck gelangte. In
den früheren Ausg. befindet sie
sich nicht (s. Wollick und M. f.
M. 9, 58).
Malcolm, Alexander, ein schot-
tischer Musiktheoretiker, geb. zu
Edinburgh um 1687. Er schrieb:
A Treatise of Musick, speciüative, prac-
tical, and historical. Edinburgh 1721
printed for the Author. 8». XXIV u.
608 S. nebst 6 Taf. [B. B. br. Mus.
Glasgow.
— A treatise . . . historical . . . with a
particular account of the ancient musick,
and a comparison theoreof with the mo-
dern. By ... London 1730 J. Osboru &
T. Longman. [Brüssel. R. C. of Mus.
— M.'s treatise . . . historical. Correc-
ted and abridged by an eminent musician.
Lond. 1776 French. 8». [Brüssel.
— London 1779 Murray. Dubl., White,
[ß. B. br. Mus.
Das br. Mus. besitzt noch eine Ode
von Mitchell in 2. Aufl.
Hawkins 5, 215 giebt Auszüge aus
obiger Abhdlg.
Maleoi-t.
287
Malegiac.
angestellt,
guten
3Ialeort, Ja[cobus], ein Kom-
ponist des 15. Jhs.,
ist in der B. Casauatense zu Rom,
Ms. Ov. 208 mit einigen Chansons ver-
treten.
Malderc, Gruillaume yaii, seit
1755 zweiter Tiuliuist an der Kgl.
Kapelle zu Brüssel, wird um 1763
1. Violinist und beti'ägt sein Ge-
halt im Jahre 1783 an 900 Gld.
Er war auch Violinist an ver-
schiedenen Kirchen Brüssels (Strae-
ten 5, 170. 177. 179. 182. 183).
Maldeue, Jean Baptiste yan,
auch mit Vaine gez., ist der ältere
Bruder des Pierre; er war zur
Zeit des Kapellmeister Croes 2ter
Violinist a/d. Kgl. Kapelle zu
Brüssel mit 250 Gld
Croes bez. ihn als einen
Musiker (Straeten 5, 172. 6, 131.
138). 1767 soll er 1. Violinist
geworden sein (Gregoir Pantheon).
3Ial(lere, Pierre yan, jüngerer
Bruder des Jean Baptiste, geb.
13. Mai 1724 zu Brüssel, gest.
3. Nov. 1768 ebd., ü\at als Chor-
knabe in die Kgl. Kapelle unter
dem Kapellmeister Croes, bildete
sich zum Violinisten aus und er-
hielt als 2. Violinist in der Kgl.
Kapelle einen Platz; am 13. Aug.
1755 wurde er erster Violinist u.
im Sept. 1758 erhielt er vom
Gouverneur der Niederlande, Prinz
Charles de Lorraine, den Titel
eines „valet de chambre du prince
Charles of Lorraine" (Titel auf der
Sinfonia im Samlwk.). 1761 reiste
er mit dem Prinzen nach Paris
und gab dort mehrere "Werke her-
aus, auch wurde am 18. Febr.
1762 seine Oper la Bagarre in
der Comedie italienne aufgeführt,
fiel aber durch. In demselben
Jahre kehrte er nach Brüssel zu-
rück. Dittersdorf erwähnt ihn in
seiner Selbstbiogr. als VioHn- Vir-
tuosen (Fetis unter Van M. —
Straeten bringt nur Einzelnes aus
Fetis. Gregoir im Artist teilt einen
Zeitungsbericht von 1761 mit). Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar :
Sinfonia a piü instrumenti (A.dur) in
dem Samlwk. „Sinfonia ... da varii autori
composte. Paris, Venier. 4 Stb. 2 V.
A. B. [B. Wagener.
6 Sinfonie a piü stromenti. Paris.
[Paris Nat.
6 Sinfonien im Ms. in Stb. [B. Zw.
In Dd. 8 StbU. (2 Y. Va. ß. 2 Ob. 2 Cor.
3 Sätze). In Fd. Bd. Gd. Dd. Gm. Siehe
den Kat. 589.
1 Sinfonie in Gd. ä 8, Ms. Stb. [Schwe-
rin F., ohne Vornamen.
2 Sinfonien in D. u. F. im Ms. Stb.
[Berlin K. H.
5 Symphonies par 2 V. A. B. 2 Hautb.
et 2 Cors. oe. 5. Paris, Venier. 8 Stb.
[ßrilssel Cons.
Sinfonia in A. (\-ieIleicht die obige) im
Ms. 13415 in K. B. BerUn, Stb.
Dieci Sinfonie per 2 V. 2 Ob. 2 Cor.
Va. e B. Stb. [Mailand Cons. , der Kat.
schreibt fälschlich Maiden.
6 favourite Overtures in 8 parts. Lon-
don, fol. [B. Lpz. br. Mus.
A select Overtures in 8 pts. Lond.
Stb. [br. Mus. AuTserdem noch in einer
Samlg. Ouvert. in 8 Stb. Nr. 1, 3 u. 8
von Maldere.
8 Terzetti per 2 V. e B. Ms. Stb.
[Mailand Cons.
6 Sonate per 2 V. e B. Ms. Stb.
[Mailand Cons.
6 Trios p. 2 V. e B. Stb. [Musilrfr.
Wien. Paris Nat.
3 Trios p. le Clav. V. et Vcl. Ms. 13416
in B. B. Stb.
VI Sonatas for 2 V. with a Bass for
the Harps. er Violonc. London, Walsh
Nr. 30. 3 Stb. [B. Wagener. br. Mus.
6 Sonate a V. solo e B. oeuv. 5, grave
par MUe. L. Leclair. Paris, Chevardiere.
fol. [Musikfr. Wien , auch Leo Liepm.
besafs ein Ex.
2 Sonaten f. V. u. Bc. Ms. Stb.
[Brüss. Cons.
Malegheer, ... 17. — 18. Jh.
Ein Salve regina zu 4 St. u. 3 In-
strum, besafs einst die Bibl. v. St. Wal-
burge zu Audenarde (Straeten 1, 224).
Malegiac, . . .
beteiligte sich an der Komposition der
Mischoper Annibale in Capua, 1746 in
Malegis.
288
Malleiy.
London aufgeführt. Arien bei "Walsh
gedr., siehe Hasse.
Malegis (Maglisch), Nikolaus,
Bassist an der Hofkapelle in Wien
mit 12 Gld. monatl. Tom 1. Dez.
1564—1567 (Köchel 1).
Maleiig-reaw (Malegran) , Cle-
mens , Altist a/d. Hofkapelle in
Wien mit 12 Gld. monatl. vom
1. Nov. 1567 bis 1568 (Köchel 1).
Maler, ... war um 1790 Musik-
direktor der Diedrichschen Truppe,
die in Amsterdam und im Haag
spielte (Eeichard 1791, 205).
Maletti, Jean de, nach Fetis
geb. zu St.-Maximin in der Pro-
vence, gab 1558 heraus:
Les amours de Ronsard, mis en musi-
que ä 4 parties. Paris 1558 Adr. le Roy.
4°. Fundort giebt Fetis nicht an. Von
einem Maletti ohne Vornamen kenne ich
8 fünf- und sechsstim. Gesäuge mit unter-
gelegten Psalm entexten (wahrscheinlich
ursprünglich Chansons) die sich im Sami-
wk. 1597a befinden; nur eine Chanson,
die im Samlwk. 1569 dd vorkommt, ist in
meiner Bibliogr. verz. Pougin erwähnt
noch, dass er im "Wettstreit zu Evreux
den Preis einer silbernen Laute auf die
Chanson „Veu la douleur" gewann.
MalcTolti, Ubaldino, ein Kom-
ponist aus dem Anfange des 17.
Jhs., ist
in Francesco Pasquali's Madrig. a 5
voci lib. 2, 1618 mit den Madrig. Una
farfalla und Ma che di ciö vertreten.
Malgai'ini,
Federieo , nennt
sich Diener und Musicus am Hofe
zu Mantua und gab das Samlwk.
heraus:
Motetti a 1, 2, 3 et 4 voci col Bc,
fatti da diversi musici ser\itori del Sere-
niss. Sig. Duca di Mantova . . . Ven. 1618
G. Vincenti. 4 Stb. 4". 33 Gesänge
von Oratio Bargnani 3, Giulio Cardi 4,
Franc. Doguazzi 4, Amante Franzoni,
Aless. Ghivizani 3, Paudolfo Grandi 2,
Malgarini 3, Simpliciano Mazzucchi 4,
Franc. Rasi, Anselmo Rossi, Gio. Bat.
Rubiuo, Oratio Rubini, Gio. Bat. Sacchi 2
und Lorenzo Sansci 2 (siehe auch Eitner
1, 1618a mit Varianten, nach Dr. Haberl's
Beschreibung. Die 3 Mot. von Malgarini
felilen. Ein nochmaliger Vergleich wird
notwendig sein). [Proske.
Mariierl)a, Fra Micliele, di
Piazza in Sicilien, sein Geburtsort.
Er war an der Karmeliterkirche
zu Catania in Sicilien Kapellmeister
(Titel) und gab heraus:
Sacrarum cantionum quae binis, ternis-
que vocibus conciuuatur, c. Basso ad org.,
lib. 1. Stampa del Gardauo. Ven. 1614
B. Magni. 3 Stb. (2 Singst, u. Bc).
[B. B : 2 Stb. Bologna 3 Stb.
Mallierbe, l'aine, aus Lüttich
geb., lebte um 1772 im Haag
(Buruey 3, 247). 1780 verz. ihn
Gregoir im Panth. 3, 60 als ersten
Violinisten u. „maitre d'orchestre"
des Opernorchesters im Haag.
— cadet, ist zu gleicher Zeit
bei der ersten Violine als zweiter
Violinist verz.
Malhusinus, ... unbekannter
Komponist,
ist in der B. der Berliner Singakademie
mit der 4stim. Motette: Der grofse Tag
des Herrn. Ms. P., vertreten.
Malin, Nicolas, von 1392 bis
1412 Sängerraeister an der Kathe-
drale in Cambrai (Vierteljahrsschrift
1, 439).
Malines (Nalings, Nalines, Nal-
mes), Jean de, ist seit 1559 als
Tenorist an der spanischen Hof-
kapelle Philipp IL verzeichnet u.
erhielt 1563 die Praebenden zu
Eindhove und Herzogenbusch. Im
Dez. 1585 wird sein Tod zu Ma-
drid angezeigt (Straeten 1, 246.
8, 31. 40. 80. 98. 111. 115).
Ein Gregorio van Nalines., aus
Brüssel, Kapellan und Sänger, wird
1570 für die Madrider Hofkapelle
angenommen (Straeten 8, 84).
Malle, Simon, siehe Melle.
Malleolus, siehe Heuimerlcii,
Georg.
Mallery, Jehan, gewann 1578
zu Evreux den 3. Preis durch eine
Komposition (M. f. M. 22, 202).
MaUet.
289
Malvezzi, Cristofano.
Mallet, . . .
schrieb zu dem Pastorale „Impromptu
des Nismes'', die Musik, die am 9. Dez.
1714 bei dem Marquis de Maillebois auf-
geführt wurde (Pougiu).
Mallon, Gruglielmus , Gallus,
Sopranist um 1492 an St. Peter
in Rom (Viertel]. 3, 239).
Mallorie , . . . Im Ms. zu Ox-
ford, Chr. Ch. ein Miserere B voc.
unter obigem Namen. Im br. Mus.
Ms. 31390 Chorb. des 16. Jhs. ist
er unter Mallory mit 1 Tonsatze
vertreten.
Malme, Greorge, ein englischer
Komponist am Ende des 18. Jhs.,
gab heraus
1. A set of practical essays for the
harp. London. qu40. 2. A set of Sol-
feggios for the voice. Lond., qu40. [br.
Mus.
Malonius, Joliaiines, Altist an
der Hofkap. in Wien mit 15 Gld.
monatl. vom 1. Aug. 1607 bis 31,
Aug. 1609 (Köchel 1).
Malpassuto , Roberto , unbe-
kannter Komponist:
4 Sonate per organo. Torino, C Ma-
grini, qu4<J. 13 S. [B. Wagener.] Ma-
grini verlegte bis ins 19. Jh.
Malpiecl, ... gab um 1780 her-
aus:
Traite sur l'art de la danse. Paris,
Boiuin, s. a. 4 EU. u. 122 S. mit vielen
MusLkpiecen [besals einst Rosenthal in
München.
Malpigli, Gentile, aus Ferrara,
lebte am Ende des 16. Jhs. und
kommt in den Samlwlcen. Giac. Vin-
centi's Giardino de musici Ferraresi 1591
mit dem Madrigal: Non lagrimar und in
Gabbiani's Musica de diversi 1604 jnit
dem Madr: Amorosa pietade 5 voc. vor.
Malterre, Eberhard, Straeten
6, 534 macht einen van Haider
daraus, der in Yenedig bei Marti-
nelli um 1754 Musik studierte,
sich als Violoncellist auszeichnete
und in der Württembergischeu
Hofkapelle Anstellung fand. Nach-
weisbar ist nur das het/Aere und
zwar verzeichnet ihn Sittard 3 in
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. G.
der Zeit wo Jomelli Kapellmeister
war als Mitglied der Kapelle und
„Cammer Virtuos". Jommelli war
in Stuttgart von 1753 bis 1769
angestellt, doch lässt sich M. bis
1773 verfolgen. 1774 bekam der
Herzog plötzlich die Idee zu sparen
u. entiiefs die meisten Kapell-Mit-
giieder (Sittard 3, 73. 137. 148).
Maltot, . . . Lehrer auf der The-
orbe und Guitarre in Paris, er-
wähnt in Campion's Traite d'ac-
comp. p. 7. Er nennt ihn auch
seinen Vorgänger im Amte an der
Oper. Campion trat 1703 ins Or-
chester der grofsen Oper.
Maltzath, Joseph, ein Kompo-
nist des 17.— 18. Jhs.
Die B. Karlsruhe besitzt im Ms. 278
eine Partita f. Fl. trav. V. B. in Stb. zu
4 Sätzen: G. Em. Gm. Gd.
Malvaux, . . . bekannt durch die
Cantatilles:
Themire und Les voeux exauces, gedr.
in Paris, \'ielleicht Anfang des 18. Jhs.
[Paris Nat.
Malvezzi, Cristofano, aus Lucca
gebürtig, wurde am 21. April 1571
Kanonikus an S. Lorenzo zu Flo-
renz und nach Fr. Corteccia's Tode
dessen Nachfolger als Kapellmeister.
Nach seinen Druckwerken zeichnet
er sich mit letzterem Titel von 1577
bis nach 1591 (Viertel]'. 5, 400,
wo er auch als Sohn des Nicolo
bez. wird). Er gab heraus:
1. II 1. lib. de Kecercari a 4 voci.
Perugia 1577 Pietroiacomo Petrucci. 4 Stb.
40. bedic. an Giov. de Bardi de' Conti
del Vernio. [Bologna.
2. II 1. Üb. de Madr. a 5 v. Yen.
1583 Scotto. 5 Stb. 40. 21 Gesge. [B. D.
3. II 1. lib. de Madr. a 6 v. Vineg.
1584 Scotto. 6 Stb. A^. 19 Gesge.
[B. D. Kassel. Florenz B. n. Modena:
A. Bologna: B.
4. Intermedii et concerti, fatti per la
commedia rappresentata in Firenze nelle
uozze del ... Ferdinaudo Medici e Ma-
dama Christiana di Lorena, Grau Duchi
di Toscana. Yen. 1591 Vincenti. 14 Stb.
4P. Gesge. zu 3, 4, 5, 6 bis 15 Stim.
19
Malvezzi, Nicoiao.
290
Manara, Francesco.
Malvezzi ist der Herausgeber. Vogel 1,
382 ff. giebt die Dedic, die Vorrede u. a.
Nachrichten aus dem Werke. Das 1. In-
termedio ist ganz von M., im 4. 5. 6. sind
Teile von ihm. Aufserdem ist L. Marenzio,
Giov. de Bardi, Giac. Peri und Cavalieri
vertreten. [Hofb. Wien 14 Stb. Florenz
B. n. die 5. 6. 8. 11. Stirn.
In alten Samlwk. ist er in 1586 b mit
einem Gesge. vertreten (Eitner 1), aufser-
dem noch in Fei. Anerio's Le gioie. Madrig.
1589 mit 1 Nr. — In Vincenti's Vittoria
amorosa 1596 mit 1 Nr. — In Phalese's Ghir-
landa 1601 mit 1 Nr. — In Orf. Vecchi's
Scelta de Madr. 1604 mit 2 Nrn. (Näheres
bei Vogel 1, 385.) 2 für Laute arrangierte
Gesge. im Beruh. Schmid jun. 1607.
Im Eitter Nr. 9 eine Canzone aus
Schinid"s Tabulatur.
MalTezzi, Nicoiao, Organist an
S. Martino in Lucca von 1537 bis
1557. Das Dokument nennt ihn
nur Nicoiao, Sohn des Cristoforo,
eines Goldschmiedes. Nerici sucht
S. 155 nachzuweisen, dass dieser
Nicoiao aus der Familie der Mal-
vezzi stammte und der Vater des
Komponisten Cristofano ist. Am-
bros schreibt fälschlich Malvexio.
3IalYicino, Cesare, um 1606
au der Münchener Hofkapelle an-
gestellt. Erhielt 50 Gld. (Kreisarch.).
Malricio, Fra Orazio, aus Kom
geb., war 1594 päpstl. Sänger
(Straeten 6, 455. Haberl verz. ihn
nicht, daher sehr fraglich ob Str.
riclitig gelesen hat).
Malvoisiii, Robert de, ein
Troubadur des 12. Jhs., entspros-
sen einer gräflichen Familie der
Vexin-le-Frangais, Neffe des Gui,
Chatelain de Coucy.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt im
Ms. 2 Chansons (Fetis).
Malzalm, Gebrüder aus Wien,
der eine Violoncellist, der andere
englisch Hornbläser, gaben am 21/1
1776 in Frankfurt a/M. ein Kon-
zert (Israel 58).
Malzat, Igiiaz (resp. Johann
Micliael), geb. um 1730 in Wien,
sein Vater soll Ksl. Karamermusi-
kus gewesen sein, doch ist er im
Köchel 1 nicht verz. Ignaz bil-
dete sich zum Oboisten und eng-
lisch Hornbläser aus, ging dann in
Salzburgische Dienste, begab sich
darauf auf Konzertreisen und liefs
sich in Bozen in Tirol nieder, wo
er noch 1783 lebte (Gramer 1, 759,
danach Gerber 1).
An Kompositionen führen beide an:
Violinquartett, Solopiecen für Oboe und
andere Blasinstrumente, die Traeg in Wien
im Ms. anzeigt. •
In Traeg's Kat. ist ein Johann Michael
als Komponist angeführt (Gerber 2). Dieser
Johann Michael scheint mir kein anderer
als obiger Ignaz zu sein, dessen Vorname
von Gramer und Gerber 1 falsch ange-
geben ist. Unter J. M. Malxat besitzt
die Berliner K. H. drei Trios in Es. G.
und A. im Ms., nur die Vcl.-Stimme vor-
handen.
Mainmiiii, Luigi, war um 1678
Kapellmeister an der Kathedrale
zu Cremona (Titel) und ist bekannt
durch
Missam, et Psalmos dominicales cum
Antiphoua Salve regina quinis melodicis
vocibus . . . Bononiae 1678 typis Jacobi
Montij. 6 Stb. 4«. [Bologna.
Manara, Francesco, herzog-
licher Musiker zu Ferrara (Titel).
Fetis schreibt, Sänger an der
Kirche S. Antonio zu Padua. Man
kennt von ihm:
... II 1. lib. di Madrigali a 4 voci,
nouara. . . . Ven. 1555 Ant. Gardano und
von ihm revidiert und korrigiert. 4 Stb.
qu40. 32 Nrn. [B. M. Hofb. Wien.
Verona S. f: C. B. Venedig Marco: A.
Ferrara, 4 Stb.
II 2. lib. di Madr. a 4 voc. Ven. 1557
Ant. Gard. 4 Stb. qu40. [Ferrara: B.
II 3. lib. di Madr. a 4 v. ib. 1558.
4 Stb. qu4''. [Ferrara: T.
II 4. hb. di Madr. a 4 v. ib. 1561.
4 Stb. qu4". [Ferrara: A.
Psalmi ad Vespera.s B. M. V. cum
Magnificat 4 voc. Ven. 1574 ap. fihos
Gard. 4 Stb. [Haberl in Regensburg.
Ferrara.
Madrigali a 6 voci di . . . Ven. 1580
Ang. Gard. 6 Stb. qu40. 23 Gesge.
[Ven. Marco.
In alten Samlwk. von 1548 ab 12 Madr.
Manara, Giacomo.
291
Manchicourt.
(Eitner 1). AuTserdem ia 1582 a H Lauro
secco, siehe Baldini: Chi ama vive in
core 5 voc. — In G. Vincenti's Giardino
1591: Airapparir.
Im Ms. in Modena 4 Madrigali 5 voc.
Ms. 5 Stb. 4°. 16. Jh.
Manara, Griacomo, Organist an
S. Domenico zu Ferrara (Titel), gab
heraus:
Motetti a voce sola di . . . Ven. 1651
Franc. Magni. 1 vol. von 10 Bog. in qniP.
10 Gesge. für 1 Stirn, und 1 zu 2 Stirn.
[B. Breslau.
Manara , OioTanni Antonio,
ein Dominikaner, geb. um 1638
zu Venedig, trat 1666 als Mitglied
in die neu gegründete Akademie
filarmonica zu Bologna und wurde
1668 deren Vorsitzender. Bekannt
ist von ihm die Oper:
Amore maestro d'inganni, ossia La finta
inferma, opera in 3 atti con Prologo.
3 voll, im Ms. P. von 1682. [Modena.
Fetis verz. den Titel eines Oratoriums
,,Cuor umano all'incanto, dedicato alla
gloriosissima vergine Maria del santissimo
Eosario, ed a tutti li suoi divoti. Text-
buch zu Venedig 1685 gedr.
Man ata, Francesco, soll Manara
heifsen (siehe Eitner 1 p. 696).
Manclierley Musikalisches, siehe
Winter 1762.
Manchicourt, Pierre, geb. zu
Bethune in Artois, wie es im Samlwk.
15541 heifst: Magister Pierre M . . .
Betunio''. Schon seit 1539 be-
zeichnet er sich als Phonascus oder
Praefectus, d. i. der Sängermeister
resp. Kapellmeister an der Kathe-
drale zu Tournay. In 1556 unter-
zeichnet er ,,Quondam pueror.
Symphon. eccles. Tornacensis prae-
fectus, nunc Canonicus ecclesiae
Attrebatensis" (Arras in Flandern).
Im Jahre 1557 erhielt Florent
Villain seine Stelle als Knaben-
lehrer in Tournay. M. soll darauf
nach Antwerpen gegangen sein
und lebte dort noch 1560. Strae-
ten 8, 50 teilt noch 2 Dokumente
aus dem Jahre 1563 mit, das eine
vom 19. Aug. , das andere vom
20. Dez. Aufserdem siehe Strae-
ten 1, 240. 8, 51. 58, wo er u. a.
nachweist, dass sein Name vom
Juli 1564 in den Listen der Be-
amten fehlt und er deshalb in der
Zeit gestorben sein muss. Fetis
dagegen weist aus einem Briefe
König Philipp IL von Spanien
nach, dass er bis zum Juli 1564
Kapellmeister Philipp IL war, denn
in dem Briefe an die Herzogin
von Parma, Gouvernante der Nie-
derlande, vom 7, Juli 1564, ver-
langt der König einen Nachfolger
für Manchicourt. Straeten 3, 152
macht darauf aufmerksam, dass es
zur Zeit zwei Pierre Manchicourt
gegeben haben muss. Der zweite
war Direktor (maitre) an der Schule
zu Bethune und muss vor dem
3. März 1542 gestorben sein. Er
besafs eine Praebende an St. Pierre
zu Lenze und eine an St. Anna
zu Douai. Straeten 3, 158 u. 4,
46 weist ferner dokumentarisch
nach, dass der Komponist M. 1560
eine Praebende am Kapitel zu
Mons durch die Gouvernante der
Niederlande erhielt. Obiger Lehrer
und Maitre zu Bethune hat, wie
es scheint, mit der Musik nichts
zu thun, nur darf der eine mit
dem anderen nicht verwechselt
werden. Straeten 1, 240 hält beide
für eine Person und erst später
klärt sich seine Ansicht.
Als Komponist genoss M. einen
grofsen Ruf, dennoch sind uns
nur wenige Sammlungen seiner
Werke erhalten imd müssen die
alten Samlwke. reichlich aushelfen,
in denen 110 Gesge. veröffentlicht
sind (Eitner 1). Nachweisbar an
selbständigen Samlg. sind:
Liber decLmus quartus. XIX. musicas
cantiones continet | P. de Manchicourt in-
signisEcclesie Turonensis prefecto | authore.
19*
Manchicourt.
292
MancineÜi.
M. d. XXXIX. I folgt der Index über 13
■\aerst., 4 fünfst. und 2 sechsstim. Mo-
tetten, Summa 19 Gesge., davon 17 mit
einem 2. pait. Parisiis in vico cj-thare
. . . apud Petr. Attaingnant et Hubei-t. Jullet.
4 Stb. in kl. qu40. [B. M. Hofb. Wien.
Le neufiesme livre des chansons ä 4
jjarties, auquel sont contenues vingt et
neuf chansons nouuelles, conuenables taot
ä la voix comme aux instiTunentz. Com-
posees par Maistre Pier de Mancbicourt,
maistre de la chapelle de nostre dame
de Toui-nay, nouuellement imprime en
Anvers par Tilman Susato. 1545. 4 Stb.
qu40. Dedic. 1545 den 20. Mai in Tournay
vomEomp. gez. [B. B. B. M. B.Kgsbg:
Contratenor. Hofb. Wien. Upsala. br.
Mus.
Liber quintus Can (V) | Cantionvm sacra-
rvm vvlgo Moteta vocant, quinque et sex
vocum A D. Magisti'o Petro M . . . Be-
tunio insignis ecclesi^ Tornacensis Pha-
nasco nunc primum . . . Lovanii 1554
P. Phalesius. 5 Stb. qu4''. Dedic. vom
Komp. im Nov. 1553 gez. 14 Motetten,
[ß. B. B. M. B. D. B. Zw. B. K.
Proske. Upsala.
Missa cum 4 vocibus. Ad imitationem
Moduli: Quo abiit dilectus tuus, candita.
Nunc primum . . . Die 5. mensis Sept.
1556. Chorb. in fol. 14 Bll. Parisiis
ex tj^pogr. Nie. Chemin. [B. Kgsbg. Bo-
logna. Hofb. Wien.
Sämtliche Drucke aufser dem ersten
und letzten sind in meiner Bibliographie
beschrieben, nebst Inhalt, dort auch im
Ganzen 1 10 Gesge. verz. Im Nachdi-ucke
von 1564 von Eampazetto: Mottetti del
fiore a 4 voc. s. a. die Mot. Proba me
domine. 1 Motette in Martin Peu Dar-
gent, 1561.
Im Ms. in B. B. Z 43, 4 Stb. 16. Jh.
Pater peccavi 4 voc. c. 2 p. (auch in B.
Glashütte, Chorb., jetzt in Dresd.). —
Ms. W87 Nr. 1017: Soiies mes pleui-es
4 voc. P.
In B. Proske 11 Gesg. in alten Mss.
(siehe Kat. AIV.), dabei Ms. 940 mit
2 Gesg.
In B.Kassel, Ms. Mus. 4. 91. 5 Stb.
Puer qui natus est. Surgens dominus
noster. Andere unter Nr. 27. 34. 38. 43.
Kat. S. 18.
In Hofb. Wien Ms. 19189, Chorb. des
16. Jhs., letzte Nr.: 0 bone Jhesu. —
Ib. Ms. 15950, Chorb., Missa: Gris et
tane, 4 voc. fol. 114.
In neuer Ausg. 1 Chans, im Commer
(Eitner 2), Pater peccavi 4 voc. in P. im
Straeten 8. 62.
Im br.Mus. Ms. 171. 222. 224 Gesge.
in P.
In B. Leyden in den 6 Chorb. im Ms.
4 Motett.
In B. Br. 2 Motetten im Ms.
Mir liegt im Ms. P. die Motette Vidi
speciosam 8 voc. aus dem Thesaurus 1564
Tom. 1 vor, die in Stimmfühmng und
Klangwirkung sowohl einen wunderbaren
Wohllaut entwickelt als auch der Ein-
druck ein wahrhaft erhabener ist. Der
Satz kommt Palestrina völlig gleich.
Maiicia, Liiigi; nach dem Kata-
loge von B. Modena lebte er im
17. Jh. Auf dem Componimento
nennt er sich ,,Consigiiere della
Camera di S. A. S. E." (?) und
schrieb die Komposition zu Düs-
seldorf zur Feier des durchreisen-
den Königs von Spanien, Carlo III.
Sie ist betitelt:
Componimento per la musica in occa-
sione del passaggio per Düsseldorf di
Carlo III. Ee delle Spagne. Le Poesia
e Musica di . . . Autogr. P. 39 BU. qufol.
Ms. 16463 in Hofb. AVien.
In B. B., Ms. 1100, Samlbd. P. Nr. 16:
Ad arma volata. Cant. p. Ten. c. 3 ström,
et Bc. — Ms. 9065 Serenata: Qui dove
il fato rio p. Alto c. 2 Y. Va. Ob. 2 Fag.
et Bc. P. — In B. Upsala die oben verz.
Serenata in P. und 1 Sinfonia ä 4: 2_V.
Viola e B. fol. — In B. Modena : 16 Can-
tate p. uua voce c. Bc. e V. Mss. P. —
4 voll. Sonate e Sinfonie a 2 V. c. Bc,
oder V. Va. B. In den 5 Samlbden. Arie,
Canz. Duetti, Madrig. 4 voc. 1 Gesg. —
In B. Mailand Cons: Cantata: Mi puoi ben
dire per Sopr. col Bc. Ms. P. — In Dresd.
Mus. B 753 eine Scena: E vitessia Nr. 7,
unter Nr. 9 eine andere, auch eine Scene
buffa della Partenope per T. e B. c ström.
P. uud eine aus Tito e Manlio per T. e
B. c. Strom. P.
Maiiciiielli, Domeuico; eine
Anzeige im Magazin 1781 belehrt
uns, dass er in diesem Jahre
6 Notturni als op. 6 für 2 Fl. in
Paris bei Mussard herausgab. In
der B. B. befindet sich der Druck
in fol.
Die B. in Mailand Cons. besitzt im Ms:
Sei Duetti cantabiü con suoi, Kondö per
2 Fl. trav. und das br. Mus. in London
besitzt von ihm: 8 Duets for 2 germ.
flutes or V., or a germ. fl. & V. op. 2.
Mancini,
293
Mancini, Francesco.
London, fol. — Op. 6, ebenfalls 8 Duetts
in London gedr. Op. 3, 6 Sonatas für
dieselben lustrum. 6 Notturnes und A
5. sett of 12 Duets ebenso und in Lon-
don gedr. Aus allem ergiebt sich, dass
M. Flötist war und in London viele Lieb-
haber fand. Fetis sagt: er starb in Lon-
don 1802. Im C. P. befinden sich 12 Se-
nates pour la fl. Oeuvre 1 — 3. Genaueres
giebt der hds. Kat. nicht an. In Padua
Ant. Sonata a due Flauti travers. Ms. D7.
Slaneini, . . ., da jeder Anhalte-
punkt fehlt, welchem M. mau die
folgenden Kompositionen zuschrei-
ben soll, so verz. ich sie besonders:
1. 4stim. Fugen mit Praehidien im Ms.
in B. Göttn'eih. 2. Cantates fran^aises et
plusieurs airs. 3. Arie nel opera la Cor-
lenza (?) neH'honore. [C. P.
Mancini, Curtio, studierte in
Rom Musik, wie er in der Dedic.
zu den Madrigalen von 160.5 selbst
sagt, wurde dann Kapellmeister an
der Kirche S. Maria Maggiore zu
Rom im Sept. 1589, dann an der
Kirche S. Giovanni Laterano zu
Rom und endlich an der Santa
Casa di Loreto. Letzteres Amt
ist schon 1605 in dem Drucke
der Madrigale gezeichnet, daher
sind Fetis Daten falsch.
Eine Missa super üt re mi fa sol la im
Ms. Cod. 93 des päpstl. KapeUarchivs im
Vatikan. Er nennt sich dort einen Römer. ''.
Die Komposition fällt in das Jahr 1598. !
Ln Dnick ist bekannt: i
... II 1. lib. de Madrigal! a 5 voci [
nouamente composti ... Yen. 1605 Vin-
centi. 5 Stb. 4". 19 Gesge. [Bologna.
Das im Samlwk. 1606 a zweiteilige
Madrigal ist das erste aus obigem 1. libro
(Eitner 1, doch lies „Gia richiamava"). !
"Was Fetis sonst noch verz. ist unkontrol-
lierbar. Die Angabe, dass obige Madi'igale
1605 in 2. Aufl. und 1595 in erster er- i
schienen, ist nachweisbar ein Iriium, denn
M. unterz. die Dedic. 1605 und sagt: neu
komponiert.
3Ianeini (Manzini), Dario, wurde j
am 26/3 1672 als Kammermusikus
an der Hofkapelle zu München mit
993 Gld. angesteUt und ist bis 1676
in den Akten zu verfolgen (Kreis-
archiv).
Mancini, Francesco, ein ita-
lienischer Opern komponist, geb. zu
Neapel um 1674, gest. ebd. 1739.
Schüler des Conservatoriums di
Santa Maria di Loreto zu Neapel,
in dem er später Lehrer wurde;
trat 1697 mit dem Intermezzo
Älfonso auf, 1702 mit der Oper
Ärion'sto, der dann jährlich zahl-
reiche Nachkommen folgten. 1709
muss er sich in ^Yien aufgehalten
haben, denn er vollendete dort die
von Ant. Orefici begonnene Oper
L'Engelberta. Florimo 2, 307 zählt
seine Opern nach den Jahren auf,
ebenso Fetis. Yon seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
An geistlichen Werken:
Sant'Elia profeta ovvero II Zelo ani-
mato. Oratorio in 3 atti. Ms. P. 1733.
[Neapel.
2 Missae (Kyrie et Gloria) 1. ä 5 voci
c. ström. 2. ä 7 voc. c. ström. Ms. 221
P. [Dresd. Mus.
Missa temperantiae a 4 voci c. ström.
Ms. 221a. Kopie von Zelenka. P. [Dresd.
Mus.
Kvrie et Gloria ä 4 voci c. ström. P.
in Dd. Ms. W 63 Nr. 877. [B. B.
Magnificat ä 4 voci in re, c. V. Ya.
e B. Ms. P. [Neapel.
Dies irae a 4 c. Y. Ms. P. [Neapel
Turchini.
Libera me 4 voc. c. V. Ms. P. [Ne-
apel Turch.
Magnificat ä 4 voci. Ms. 326. [br. Mus.
Motette ä 9 voci c. ström. Ms. 221b
P. [Dresd. Mus.
Magnificat in Ad. a 4 voci c. 2 V. e
Bc. P. Ms. 185. [B.B.
An Opern :
Alessandro il Grande in Sidone, op.
seria, Napoli 1706. Ms. P. [Neapel.
Neapel Turch. nur die Arien aus der Oper.
L'Engelberta, op. in 3 atti von Ant.
Orefici 1709 begonnen, vollendete er von
der 12. Scene des 2ten Aktes ab. [Hofb.
Wien, Ms. 18057.
Gl'Intermezzi e le scene buffe dell'
opera seria Trajano. Neapel 1723. Ms. P.
[Neapel.
Serenata per voce di Sopr. c. B. Ms.
P. [Neapel.
Hydaspes, songs in the opera. Lond.,
J. Walsh & J. Hare. fol. 72 S. [B.
Mancini, Francesco.
294
Mancini, Giov. Batt.
Wageuer. B. B. 2 Exempl. Wurde 1710
im Kgl. Theater in London aufgeführt.
Gli araanti genovesi, op. in 3 atti.
Ms. P. [Mailand Cons.
Le serva favorita, op. in 3 atti. Ms.
P. [Mailand Cons.
An Kantaten:
Ms. B. B. Landsberg 306, Cantata ä
2 V. „Voglie per te morire". c. Bc. —
Ms. 11500: Samlbd. P. Nr. 36: A creder
ch'io t'adoro, ä Sopr. c. Bc. Nr. 37 :
Esser innaraorato ä Sopr. c. Bc. Nr. 38:
Un geloso sospetto ä Sopr. c. Bc.
Ms. B. M: Scritte con falso per Alto
c. Bc. P.
Mss. Dresd. Mus. Piangete occhi do-
lenti; Pieta rictiiesta, ä Sopr. col B. in
P. 40. B37 fo. 38. — Nel di ch'io ti
niiraio, ä Sopr. col B. P. qufol. — Vi
conosco occhi bugiardi, a Sopr. col B. P.
qufol. — Dite, perche begl'occhi, ebenso.
— Ms. 101 S. 71: Soffriste amanti e vero
ä Sopr. col B.
In Hofb. Wien, Ms. 18057 die Oper
„L'Engelberta'^ in 3 atti, 1709, Akt 1 u.
3 von Mancini, Akt 2, Scene 1 — 11 von
Orefici. 13 Cantate per Sopr. c. clavic.
in Ms. 17 576 Nr. 6—12. 14—19.
Mss. im br.Mus. Ms. 351. 352. 353.
355. 358 sieben Cantate, in Ms. 349 sechs
Cant. Ms. 364 u. 365 je eine Cantate.
In der Berliner Smgak. Su le fiorite in P.
In Brüssel 2430, Samlbd. mit Kantaten
von Verschiedenen.
In Brüssel Cons. 702 Samlbd. Kantaten,
Nr. 3: Come al gel si perde, 2 voe. c. Bc.
In Neapel: Cantate diverse in 6 voll,
a voce sola col B. 1706. — Quante pene
fai provar, per Sopr. col solo B. 1702. —
Son cosi cosi geloso, per Sopr. col solo B.
1701. — Fra le pene tiranne, 1702. —
1 vol. mit 3 Cant. von 1736.
In Mailand Cons: 16 Cant. per Sopr.,
per Alto col Bc. Mss. P.
In Bologna 4 Kantaten, Ms. DD 49. —
Kat. 3, 202 in einem Drucke ohne Titel:
Cantate.
In Padua Ant. Ms. D 5 , 2 Cantate :
Nö non voglio piü catene. Va sospirando
il core.
Arien u. a.
II vento e Tonda, Sopr. c. V. e B.
Ms. B438a. S. 9. [Dresd. Mus.
Arie dell'Alessandro, 1 vol. 1706.
[Neapel.
Ms. Q. IV. 13 in B. Chigiana in Rom
eine Samlg. Arien von Verschiedenen.
M. ohne Vornamen.
Giusto Iddio, che tutto intendi, per
Ten. con quaiietto. P. [Mailand Cons.
2 Arien in Ms. 46 u. 51. [Cam-
bridge FW.
1 stimmige Chöre in Annibale Mar-
chese's Tragödie von 1729.
Ms. T167 in B.B: 7 Italien, vierst.
Lieder in P.
Instrumentalwerke :
12 Solos for a Violin with a Thorough
Bass, ded. John Fleetwood, which Solos
are proper Lessons for the Harpsic. care-
fuUy revis'd and corrected by Mr. Gemi-
niani. Lond., J. Walsh & Jos. Hare. fol.
2 Bll. und 55 S. [B. Wagener.
12 Concerti pel Flaute c. V. V. B.
[Neapel.
Im br. Mus. befinden sich 5 Drucke,
einige Arien im Einzeldruck und Flöten-
solo, gedr. in London.
Mancini, GrioTanni Battista
(Giambattista), geb. um 1716 zu
Ascoli in der römischen Provinz,
gest. 4. Jan. 1800 in Wien (nach
Paloschi's Almanaco), studierte
unter Bernacchi Gesang u. wurde
einer der besten Sänger Italiens;
beim Pat. Martini machte er kon-
trapunktische Studien. Er wurde
vom Kaiser nach Wien berufen,
um die Kaiserl. Kinder zu unter-
richten, Burney 2, 249 ff. hörte
ihn in Wien und sagt, dass er
schon seit 15 Jahren daselbst sich
niedergelassen habe. Auf dem
Titel von 1774 nennt er sich
„Maestro di Canto al corte impe-
riale, e Accademico Filarmonico"
(er war auch Mitglied der Acca-
demia filarmonico zu Bologna).
Fetis. Wien 3, 721. Von seinen
Schriften und Kompositionen sind
nachweisbar:
1774. Pensieri, e riflessioni pratiche
sopra il Canto figurato. Di . . . Vienna
1774 nella Stamperia di Ghelen. 4".
3 Bll. 188 S. [B. B. B. Wagener. Bo-
logna, br. Mus. Dresd. Mus. Brüssel.
Florenz.
— Riflessioni pratiche . . . Rivedute,
corrette, ed aumentate. 3. ediz. Milano
1777 appr. Gius. Galeazzi. 8". 4 Bll.
259 S. [B. B. Bologna. Glasgow. Mu-
sikfr. Wien. Maild. Cons. Brüssel.
— französ. übersetzt: L'art du chant
figure de . . . traduit . . . par M. A. De-
Mancini, Giuseffo.
295
Mancinus. Thomas.
saugiers. Vienne, et se trouve ä Paris
177Ü Cailleau. 8". 64 S. [B. B. Mu-
sikfr. Wien. Bologna. B. M. Bmssel.
— andere üebers : Reflexions pratiques
sur le chant fig. (par de RaynevaJ). Paris
an 3 (1794). 8». [B. M. br. Mus. Biiis-
sel. B. Lpz.
— holländ. üebers: Onderrigtingen en
wanken omtrent het kiinstmatig zingen.
Naar de fransche vert. Amst. 1837. 8°.
[Amsterd.
— Ein Auszug aus dem Buche er-
schien unter dem Titel: Metodo per ben
insegnare ed apprendere l'arte del can-
tare. Firenze 1807 stamp. del Giglio.
8». [Briissel 6098.
Lettera di G. B. M . . . diretta alllllustr.
Sig. Conte N. N. Vienna, presso Matteo
Andr. Schmidt. 12°. 48 S. gegen Vin-
cenzo Manfredini gerichtet, datiert: "Wien
7. Apr. 1796. [Musikfr. Wien. Bologna.
Bnissel.
Die Musikfr. in Wien besitzen noch
einen Druck nur mit Mancini bez., an-
gebunden an Anonymi Fragin., betitelt:
Lettera sopra la musica. Vienna 1787.
Im br. Mus. Ms. 331, Samlbd. des
18. Jhs. mit Motetten und Arien von
Verschiedenen, darunter auch M.
Mancini, Griuseffo, aus Ferrara,
ist bekannt durch die Sctirift:
II canto gregoriana, von 1725. Ms.
fol. [Ferrara.
Mancini , Maurizio , päpstl.
Sänger u. um 1758 Kapellmeister
(Haberl, Kat. 69).
In der Capella sistina zu Rom im
Cod. 145 die Gesänge 1. Confitemini.
2. Sicut cei'vns, 5 voc.
Mancini 3Iazarini, Lonis-Jules
Barbon, Herzog von Nivernois, ist
bekannt durch
The Blackbird . . Song, with the italian
words as sung by Sigr. Tenducci. Dublin
c. 1775 E. Rhames. fol. [br. Mus.
Mancinus, Jakobiis, ein Sohn
des Thomas, um 1606 bis c. 1614
Instrumentist in herzogl. Braun-
schweigischen Diensten mit 100
Thir. Gehalt (Chrysander 1, 150.
155).
Mancinus, Tliomas, senior, 1550
in Schwerin (Mecklenburg) geb.,
gest. nach 1620, wahrscheinlich
in Braunschweig, resp. Wolfen-
büttel. Von 1572—1578 war er
Kantor an der Fürstenschule in
Schwerin, ging dann nach Berlin
und erhielt 1584 eine Kammer-
musikus-Stelle a/d. Wolfenbüttler
Hofkapelle ohne feste Anstellung.
1587 wählte ihn der Herzog zum
Kapellmeister mit einem Gehalte
von 50 Thlr., 10 Thlr. Holzgeld,
1 Ochsen, 2 feiste Schweine, meh-
rere Schafe, Korn und freien Tisch
auf der Hofstube (also beim Ge-
sinde). 1589 wurde der Gehalt
auf 100 Thlr. erhöht, er musste
aber auch als Kanzlei - Schreiber
Dienste leisten. 1588 bat er den
Herzog um Papier, um seine Samlg.
von 67 geistlichen und 26 welt-
lichen Gesängen drucken zu lassen.
Bis 1604 blieb er Kapellmeister,
dann wurde er pensioniert, erhielt
200 Thlr., musste aber die Biblio-
thek verwalten (Chrysander 1, 148.
150). Auf dem Drucke von 1591
u. 1592 zeichnet er sich „bischöfl.
Halberstädtischer u. Fürstl. Braun-
schweig. Kapellm." Nach dem im
Druck von 1588 befindlichen Por-
trät, welches die Umschrift trägt
„Thomas Mancinus aetatis suae 35
Anno 1585" ist obige Geburts-
angabe richtig. Die Lexika schrei-
ben 1560 (M. f. M. 14, 159. Die
von Kade in M. f. M. 33, 2 mit-
geteilten Daten scheinen nicht auf
Dokumenten zu beruhen). Yon
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
1585. Cantio funebris | in obitum ülustr.
Principes ac Domini Dni. | Erici ducis
Bninsvicensis ... 5 voc. Heimst. 1585.
6 Stb. Text: Si bona suscepimus, mit
M.'s bekanntem Porträt 35 J. alt. [B. K.
1588. Das erste Buch Newer Lustiger,
vnd I Höfflicher Weltlicher Lieder, mit
vier I vnd fünft Stimmen, | Thomae . . .
flelmstadt 1588 Jac. Lucius. 5 Stb. qu4''.
32 Nrn., die letzte eine Fantasia duarum
& quatuor f. Instnim. Von 1 — 6 Italien.
Texte, 20, 21 latein., die übrigen deutsch.
Mancinus, Thomas,
296
Mandl, J . . . M
Eine alte Melodie ist nicht benutzt. [B. B:
A. T. B. G. fehlt B. B. M. B. Br: C.
T. B.
1589 a. Cantio funebris iii obitum . . .
ducis Brunsuicensis et Luuaeburg. Heimst.
1589 Lucius. Text: Media uita. [Der
Alhis im Besitze des Herrn Hess' in
München.
1589 b. Reverendo, doctoque viro Fr,
Schradero et Magdalenae Ammans spon-
sis ... 5 voc. Heimst. 1589 Lucius.
Text: Quam pulchrae sunt. [Altus in
Herrn Hess' Besitz.
1591. Ein Hochzeit Lied zu Ehren
dem Georgio Burchardo und Margarete
Strauben, mit 5 Stirn. Ib. 1591. Text:
Wie ein Rubin. [Altus in Herrn Hess'
Besitz.
1592. Ein Teutsch Madrigal zu Ehren
dem . . . Henr. Hartwigen und Agneseu
Strauben, mit 5 Stim. Ib. 1592. Text:
Mein hertz u. gemüt. [Altus in Hess'
Besitze.
1605. Madrigali latina et uua Gagliarda
cum 5 voc. Ib. 1605. Er nennt sich
hier des Herzogs von Braunschwg. Ka-
pellm. seniore. 5 Stb. c[u4P. [B. Proske.
(1607). Duum vocum cantiuncularum
über. Heirast, apud Lucium. 2 Stb. in
40. [B. K.
1608 a. Quotidiana verae ecclesiae
precatio adversus falsis opinionibus depra-
vatam catholicam ecclesiam romanam : In
honorem omnium Augustanae Confessioni
addictonim, harmonice ad 5 voces con-
cinuata. Helmaestadii 1608 typis Jac.
Lucii. 5 StbU. 40. 6 Nrn." [AVol-
fenb: A.
1608 b. Die Schlacht für Siuerfshausen.
Zu Ehren dem . . . Herrn Henrico Julio,
postulirtem Bischoff zu Halberstadt, vnd
Hertzogen zu Braunschweig . . . nach art
der Schlacht für Pavia, mit 4 Stimmen
. . . Helmstadt 1608 Lucius. 4 Stb. 4».
in 3 Teilen. Er nennt sich „alter Ca-
pellm." [Wolfenb: A.
1608 c. Thoraae filio, Musico Guel-
phico, et Dorotheae Elzeniae, Neonymphis,
faciebat et canebat Th. M. Pater. "^ S. M.
A. G. S. Heimst. 1608 Lucius. Text:
Vita mia cara 4 voc. Altus 2 BU. in 4P.
in B. Wolfenbüttel.
1608 d. Cantiones sacrae, 5 et 8 vocum,
pro pace aurea impetrauda, cum adeptae
eins gratiarum actione, 6 voc. in hono-
rem . . . Fr. Ulrici, ducis Brunvicensis . . .
Heimst. 1608 Lucius. Stb. 4». 3 Gesge.
zu 5, 6 u. 8 St. [Wolfenb: A.
1608 e. In nuptiarum honorem D.
Eich. MoUeri rausici Guelphici & Hedw.
Casteniae ... ad 4 voces. "WoLferbji:i 1608.
Text: Auxüium meum ä Domino. [Wol-
fenb: A. in 4P.
1609.. Epicedium in crudum ülustris.
principis ac D. Dorotheae Hedwigis . . .
Ducis Bininsvic. . . ad 6 voces. . Ib. 1609.
6 Stb. 4P. Text: Domine qui redigis
hominem. [Wolfenb.
1620. Passio Doüiini nostri J. Chi':
Das Leyden vnnd Sterben vnsers Herrn
J. Chr. Mit Personen. In welchem der
Text, so der Evang. vnd die andern Per-
sonen singen, choraliter: der ander Text
aber, den der gantze Chorus praesentiret,
4. Stimmen figuraliter gesetzt ist. Durch
. . . Wevlandt Fürstl. . . Capelm. . . Jetzo
aber revidiret. Wolffenbüttel 1620 Hol-
wein. 1 vol. in 40. Bog. A — W. Be-
schreibung in M. f. M. 14, 160. [B. Kgsbg.
B. Wagener. br. Mus.
Mss. in Wolfenb. 12 Benedicamus
(1. — 12. modi (ä 4 voc, vielleicht Autogr.
Dieselben „von S. Scheid in Orgeltabulatur
gesetzt. — Ms. 11 in B. Zw: Vespera
jam venit, 5 voc. — Mss. in ß. Kassel:
Christ ist erstanden 5 voc. — Tulerunt
Dominum meum 6 voc, defekt.
— In neuer Ausg. 2 Passionen (Eitner
2 Nachtr.).
Mancinus, Thomas, junior, Sohn
des senior, wurde 1606 an der
herzgl. Kapelle zu Wolfenbüttel
mit 100 Thlr. jährl. angestellt.
Chrysander 1, 150. S. 155 wird
ein Organist Th. M, 1614 genannt,
der jedenfalls derselbe ist. Er
machte 1608 Hochzeit, wozu der
Vater einen Gesang komponierte.
Mancourt, Peroton de, um
1514/15 Sänger in der Hofkapelle
Louis Xn. von Frankreich (Thoi-
nan 91. Felis unter Diyitis).
Mandata, Gemeine,
Gepott vnd Verpott von 1527—1559
vom Rath zu Nürnberg erlassen. Ms. 262
ßll. in fol. mit Melodien. [B. Nürnberg
Museum.
Mande, Marcus, espaingnolle,
1648 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 2, 10).
3Iandl, J. . . M. . . , ein Musiker
des 17, Jhs., von dem
die B. Zw. im Ms. besitzt: Bone Jesu,
verbum patris, Arie per B. 2 V. e Bc. j
Man dl, Kaspar.
297
Manfredi, Lodovico.
Mandl, Kaspar, Ende des 15.
Jhs. Kantor an St. Stephan in Wien
(Pohl 3, 33).
Mandora, ein Keifsinstrument.
Die B. Lpz. besitzt im Ms. iu -iP vou
1730 Tonstücke für dieselbe.
— Ms. 3242 in B. Hbg., 63 Bll. in
fol. enthält neben einer Anweisung, Ta-
riationen, Arien, Lieder, Märsche, Menuets,
Giges, Fantasien, Capriccien u. a. für die
Mandora. 1725 geschrieben.
Manelgen, Oggerio, soll ein
Pseudonyme! Name sein.
Die B. B. besitzt in 3 Stb. und Part,
den Gesang: Hirtengesang, ein Hochzeits-
lied zu 3 Stim. Leipzig 1632 Kitzsch.
Manelli, siehe Mannelli, Carlo
und Francesco.
3Iaiienti, GioTanui Piero, aus
Bologna, bez. sich 1574 als Mu-
siker des Grofsherzogs von Toscana
und lässt sich bis 1586 verfolgen
(Titel). Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
1574. Madrigaii di . . . a 6 voci. Lih.
1. Yen. 1574 figl. di Ant. Gardano. 6
Stb. qu40. 29 Gesge. [Florenz B. n.
Verona S. f. RomCecilia: fehlen C. A.
Florenz B. R: 5 a. br. Mus : C.
1575. Madrigaii di . . . a 5 voci. Lib.
2. Ib. 1575. 5 Stb. qu40. 30 Gesge.
[Florenz B. R: 5a. Bologna: C.
1586. Li pratolini di . . . a 5 voci.
Yen. 1586 Ang. Gardano. 5 Stb. qu40.
21 Gesänge. [B. D. Lincoln Ch. L. kompl.,
C. def.
1586. Madrigaii ariosi a 4 con alcuni
Capricci sopra a 5 tempi della Gagliarda,
di Giovampier Manenti ... Ib. 1586. 4
Stb. qu40. 24 Gesge. [B. D.
3 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1).
Femer in Orl. Lassus' 50 Pseaumes 1597
ein Ps. zu 6 Stim. In Rude's Lauten-
buch 1600 zwei Madrig. f. Laute gesetzt.
Manfini, Carlo, um 1726 Hof-
musiker in München mit 200 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv).
Manfred! , Alessandro , ein
Priester des 18. Jhs., übersetzte
Fux' Gradus ad parnassum:
Salita al Pamass . . . Cai-pi 1761 il
Carniignani. fol. 240 S., siehe Fux.
Manfred!, FiÜppo. geb. um
1729 in Lucca, gest. 12. Juli 1777
ebd. Er besuchte das Seminar in
Lucca unter Lucchesi und bildete
sich zum Violinisten aus, ging
dann nach Genua, darauf nach
Livorno zu Nardini und kehrte
1746 nach Lucca zurück. 1747
ging er nach Livorno zu Tartini.
Am 5/9 1758 wurde er an der
Stadtkapelle zu Lucca 1. Violinist
mit 5 Scudi monatl. Gehalt und
machte von hier aus mehrfach mit
Boccherini Konzertreisen. Als Or-
chesterdirektor bezog er monatl.
20 Sc. (Xerici 211. 280 ff.). 1768
sino; er mit Boccherini über Frank-
reich nach Spanien. Er wurde
1. Violinist in der Kapelle des In-
fanten Don Luis Antonio Jacobo
und starb dort im Jahre 1780
(Schletterer in von Waldersee's
Samlg. musikal. Vorträge Xr. 39 :
Luigi Boccherini S. 114 u. 120).
Die Musikfr. in "Wien besitzen eine
Sonata per Y. e B. in Stb. Cartier in
seinem L'art de Yiolon veröffentlichte
eine Sonata in Part. Ebenso einige So-
naten f. Y. und Bc. in Fr. Hofmeister's
Chefs d'oeuvre de l'ecole. Siehe auch
Eitner 2. — Leo Liepmannssohn besafs
einst: Sei Sonate per Y. solo et B. üp.
1. grave par Mlle. Fleury. Paris, Boivin.
fol. — Im C. P. eine Oper: Artaserse in
3 atti, 1772, nur mit Manfredi gez., frag-
lich, ob damit dei obige gemeint ist. Im
Clement ist er nicht unter dem Opern-
titel vorz.
Manfred!, LodoT!eo, aus Gua-
stalla in Parma, lebte in der ersten
Hälfte des 17. Jhs. Erst auf dem
Drucke von 1638 bez. er sich als
einen Minoritermönch. Sein Aufent-
haltsort bleibt aber unbekannt,
denn dass er in Venedig die Dedic.
mit 1638 zeichnete, geschah, weil
das Werk in Venedig gedruckt
wurde und die Komponisten da-
mals persönlich den Druck leiten
mussten, Venedig daher als "Wohn-
ort zu bezeichnen, wie es Fetis
thut, ist voreilig und unmotiviert.
Von seinen Arbeiten sind bekannt:
Manfredi, Vincenzo.
298
Manfredini, Vincenzo.
II 1. libro di Concerti eccles. (6) ä 2,
3, 4, 6 voci, con una Messa ä 5 concert.
di . . . con il Basso cont. per sonar nell'
organo. Yen. 1620. 4^. [Upsala besitzt
den A. B. 5°.
— Nuouamente ristampati, & con dili-
genza corretti. Dedic. . . Cesare Gonzaga
. . . Yen. 1623 AI. Vincenti. 4". [Bo-
logna nur C.
Dulcisona cantica ad Dei, et suae
immaculatae genitricis honorem unica voce
concinenda suauissimis modulis. A. P. F.
Ludovico M. disposita opus 2. . . . Yen.
1633 Alex. Yincenti. 1 vol. in fol. 14
Bg. mit 17 Gesge. mit Bc. [B. Br.
Concerti eccles. a una. due, tre, 4, et
5 voci di F. . . Minore Ofs. Lib. 2. de-
dic.. . Opera 3. Ib. 1638. 5 Stb. 4».
13 Gesge. [B. Br.
In B. Br. 1 Motette im Ms.
Manfredi, Vincenzo, des Gio-
vanni Sohn, Oboist an der Stadt-
kapelle in Lucca vom 4/4 1755
bis zum 31/7 1805, mit 2 sc.
monatl. (Nerici 211).
Manfredini, Francesco, detto
il Bolognese, geb. 1688 zu Pistoja,
bildete sich zum Violinisten aus
u. nahm kontrapunktischen Unter-
richt bei Giac. Ant. Perti zu Bo-
logna, ging dann nach Ferrara als
1. Violinist an der Kirche Spirito
Santo, dann in gleicher Eigenschaft
an S. Petronio zu Bologna, wurde
darauf Kapellmeister a/d. Hofka-
pelle zu Monaco (1711), dann am
Dome zu Pistoja und endlich um
1721 trat er wieder in seine frühere
Stellung an S. Petronio ein. Er
schrieb mehrere Oratorien, die in
den Jahren 1709 u. 1726 zur Auf-
führung gelangten (Biogr. im Ca-
talogo Masseangeli. Fetis' Angaben
sind falsch).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Six Sonatas for 2 Yiolins and Thor.
Bass for the harpsichord. London, Charles
6 Sam. Thompson. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus. Exempl. mit dem Zusatz nach
Yiolins & a Ycl. with a Th. B.
Sinfonie (12) da chiesa ä 2 Y. (Yiolon-
cello) col B. per l'org. e una Yiola a bene
placito con una pastorale per il sanctissimo
Natale. Op. 2. Dedic. Fabricieri. Bo-
logna 1709 M. Silvani. .o Stb. [B. Wa-
gener. Paris Nat., Ausgabe in Amst.,
chez Eoger, betitelt 12 Sinfonie da chiesa
... op. 2, ohne Yomamen.
Concerti a 2 Y. e Bc. obl. e 2 altri
Y. Ya. e B. .. . Bologna 1718 Gius. Ant.
Silvani. 10 Stb. fol. [B. M.
Der Catalogo Masseangeli S. 203 be-
richtet noch von einer Sonata a 3, die
sich in Corona di 12 fiori, Bologna c.
1706 befindet. Exempl. in der Accad.
filarmon. zu Bologna 1704.
In Bologna Liceo ein Brief au Perti
(Kat. 1, 152). In Bologna Accad. filarm.,
Autographe Masseangeli's ein Brief aus
Monaco vom 2. Dez. 1711.
Manfredini , Oiuseppe , ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
sich im br. Mus. 6 Arie con in-
strom. London 1752, qufoL be-
finden.
Manfi'edini, Vincenzo, Sohn
des Francesco, geb. 22. Okt. 1737
zu Pistoja, gest. 5. Aug. 1799 zu
St. Petersburg. Musik studierte
er bei seinem Vater, dann bei
Perti in Bologna. 1755 ging er
mit einer Theatertruppe nach Peters-
burg, wurde Lehrer des Sohnes
der Kaiserin Katharina IL, späterer
Paul L, dann Kapellmeister der
Kaiserin (Titel). 1768 zog er sich
mit einer kleinen Pension von
seinem Schüler nach Bologna zu-
rück, schrieb hier sein theore-
tisches Werk „Regole armoniche",
und die „Difesa della musica mo-
derna'', welche gegen Arteaga's
Buch „Le rivoluzioni del teatro"
gerichtet ist und wurde darauf,
als sein Schüler Paul 1. Kaiser
wurde (1796) von demselben nach
Petersburg eingeladen, erhielt dort
einen Gehalt von 3000 Rubel und
kostbare Geschenke (Biogr. im
Catalogo delle Masseangeli). Auf
seinen Werken nennt er sich
mehrfach Kapellmeister der Kaise-
rin Katharina IL und nach 1768
Manfredini, Yincenzo.
299
Mango, Hieronymus.
,,einst Kapellm." . . . Für Bologna
schrieb er 1770 die Oper „Armida"
und für Venedig eine ungenannte
Oper. M. war nach verschiedenen
Seiten hin in der Kunst thätig,
wie seine noch erhaltenen Druck-
werke und Mss. beweisen. Es
sind dies:
ßegole armoniche o siano precetti
ragionati per apprendere i principj della
musica, il portamento della mano, e l'ac-
compagnamento del Basso sopra gli stro-
menti da taste, con I'organo, il Cembalo
ecc. dedic. a Sua Altezza Imperiale Paul
Petrovicz Gran Duca di tutte le Russie
ecc. da . . . giä raaestro di cappella . . .
Venezia 1775 Giac. Zerletti. 4". 78 S.
16 Taf. [B. B. Dresd. Mus. Musikfr.
Wien. Bologna. Brässel. br. Mus.
Glasgow.
Fetis giebt eine Beschreibung des Inhalts.
— Seconda ediz. Yen. 1797 Adolfo
Cesare. 80. 207 Seit. 20 Taf. [B. B.
Bologna. Mailand Cons. Glasgow.
Difesa della musica moderna e de'suoi
celebii esecutori di Y. M. giä maestro .. .
Bologna 1788 C. Trenti. 8». 207 Seit.
[B. B. B. M. Bologna. Brüssel, br.
Mus. Glasgow.
Concert choisie pour le Clavecin avec
l'acc. 2 Y. TaUle et B. 2 Ob. ou Flutes
e 2 Cors de chasse ad hb. A la Haye
chez Hummel. 9 Stb. in fol. [Dresd.
Mus. B. B.
Hier bez. er sich als Kapellmeister am
russischen Hofe.
6 Sonate da clavicembalo. St. Pietro-
borgo 1765 stamp. imperiale. [B. M. Der
Kaiserin Katharina II. gewidmet.
Eine Fugaper Cembalo Gd. Ms. 13435
in Kaps. [B. B.
Ms. 443 Dresd. Mus. Aria ä Sopr. c.
Strom. P. qufol.
In der Autographen - Samlg. Masse-
angeli's ein Laudate Dnum. per Sopr.,
Coro ed orchestra, kopiert von seinem
Sohne Giovanni.
Manfredo, ... 1551 Sänger an
St. Peter in Rom (Viertel]". 3, 278).
Manfredus, Lupus, siehe Bar-
bariniis.
Manfronibus, siehe Franc de
Manfronibus.
Manganoni, Balthasar, Kon-
zertmeister an der Hofkapelle in
Dresden, st. 1654 (s. Staatsarchiv).
Mangean, E. . . , ein französi-
scher Violinist, gest. zu Paris um
1756, war am Concert spirituel zu
Paris angestellt. Von seinen Kom-
positionen sind bekannt:
ler (Ile) Suites en Trio ... Paris (c.
1735). [Paris Nat.
Senates (6) ä Y. seul et Bc. Dedie
Riguet de Bonrepos. Op. 4. Grave par
Bailleul le jeune. Paris 1744 ches au-
teur. Mdm. Boivin. Part. [B. Wagener.
Maiighelaere (Manghelaire, Mau-
guelerie , Maingheleere , Maugue-
laire), Jehan, Sänger an der Ka-
pelle Karl V. 1509 — 1518 (Strae-
ten 7, 268 ff.).
Mangi, . . .
In der Nationalbibl. zu Paris befindet
sich im Ms. die Oper Partenope: Zeit
unbekannt.
Mangiarotti, Antonio, ein un-
bekannter Autor, von dem
die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresden
im Ms. B 100 Nr. 5 die Cantata: A voi
che ä Sopr. col B. in P. 4° besitzt.
Mangiarotti, Federico. Florido
bez. ihn 1668 als „Musico in Al-
bano."
In dessen Samlwk. Istas ahas sacras
Cantiones 1 — 4 voc. 1664 die Motette:
Angeli Sancti 4 voc, als Kapellmeister
zu Albano und Schüler Pagliardi's gez.
Im Samlwk. 1568 Florido's ebenfalls eine
Motette, Text mir unbekannt.
Mangln, eine musikalische Fa-
milie des 17. u. 18. Jhs. zu Brie.
Lhuillier in seiner Schrift: Note
sur quelques musiciens dans la
I Brie, teilt die Namen mehrerer
Mitglieder mit, die als Organisten
thätig waren, es sind dies Charles^
\ an der Kirche zu Mitry, Pierre
ebendort um 1721, Etienne^ Orga-
j nist zu Joigny, Frangois war
Orgelbauer zu Troyes u. Eleonor
stand im Dienste Louis XIV.
Mango, Hieronymus, wurde
am 29. März 1760 mit 300 Gld.
Gehalt am fürstbischöfl. Hofe in
Eichstätt (Baiern) als Kapellmeister
I angestellt, 1773 aber abgesetzt.
Mango, Vincenzo.
300
Mangon, Johann.
Das Archiv daselbst besitzt ein Altsolo
mit Orcb. von ihm, doch deuten noch
vorhandene Titelumschläge darauf hin,
dass einstmals mehr von ihm dagewesen
ist. Auch noch vorhandene Programme
zeigen eine Anzahl dramatische AVerke
von ihm an, wie: II sogno di Scipio 1764.
Ostrea placata 1765. 11 parnasso 1766.
Adriane 1768 (M. f. M. 15, 22).
Mango, Vincenzo, geb. um
1741 zu Palermo.
Fetis berichtet nach dem Dizionar. von
Bertini, dass er eiue Anzahl Mss. hinter-
liefs, die sich in 2 starken Bänden in 8*^
befanden und allerlei theoretische Ab-
handhxngen enthielten, doch giebt er
weder einen Fundort an, noch ob sie
heute noch existieren.
Manüold, eine zahlreiche Mu-
sikerfamlie, die sämtlich a/d. Hof-
kapelle in Darmstadt angestellt war.
Thomas berichtet nur lückenhaft
über sie, dagegen giebt Fetis ge-
nauere Nachrichten und wie es
scheint aus sicherer Quelle. Der
älteste ist
— Johann Heinrich^ er war
1689 zu Umstadt geb., ging nach
Darmstadt, wurde an der Hofka-
pelle angestellt und f 1773.
— Johann Wilhelm^ sein Sohn,
geb. ebd. 1736, gest. 1806 zu
Darmstadt. Ging 1764 nach Darm-
stadt u. wurde 1781 als Violinist
an der Hofkapelle angestellt. Er
hinterliefs fünf Söhne, die sämt-
lich Musiker a/d. Kapelle wurden.
— Oeorg^ sein ältester Sohn,
geb. 7. Febr. 1767 zu Darmstadt,
gest. ebd. 18. Febr. 1835. Schüler
von Schick in Mainz, wurde nach
Thomas 1780 a/d. Hof kapeile als
Violinist angestellt, 1801 als Di-
rektor der Instrumentalmusik und
erhielt 1804 den Titel eines Kon-
zertmeisters mit 830 Gld. Gehalt
(Thomas S. 22. 35. 37. 81).
— August Daniel^ der 2. Sohn
Joh. Wilhelm's, geb. 25. Juli 1775
zu Darmstadt, gest. ebd. 1842,
widmete sich zuerst der Klarinette,
später dem Violoncell, trat in das
Privatorchester eines Liebhabers
Namens Bernard in Offenbach ein,
dessen Orchester er später leitete,
ging dann nach Frankfurt a/M.
ans Theater-Orchester; 1805 unter-
nahm er mit seinem Neffen Wil-
helm Konzertreisen u. 1814 wurde
er Mitglied der Darmstädter Ka-
pelle mit dem Titel Konzertmeister.
— Ludwig^ ebenfalls ein Sohn
Joh. Wilhelm's, geb. zu Darmstadt
um 1777, gest. um 1829, war Vio-
linist an der Hofkapelle.
— Paul., Sohn des Joh. Wilhelm,
geb. zu Darmstadt um 1780, gest.
1851. Er war Fagottist u. Viola-
spieler, trat zuerst in die Musik-
kapelle eines französischen Regi-
ments u. 1808 in die Darmstädter
Hofkapelle. Die übrigen Mangold's
gehören dem 19. Jahrh. an. Kom-
positionen besitzt die B. B. und
Darrastadt nur von Wilhelm und
Karl August, die dem 19. Jh. an-
gehören (Nagel in M. f. M. 32 er-
wähnt die Mangold's nur flüchtig
im Jahre 1749).
Ein KasjKir Mangold scheint
aus anderer Familie zu stammen,
denn er war der Sohn des Ober-
dieners und Kammermusikus Man-
gold am Hofe von Weifsenfeis-
Querfurt und seit 1745 Hof- und
Kammer-Organist daselbst.
Mangon, Johann, war von c.
1570 bis 1577 Chordirektor der
Münsterkirche zu Aachen und
scheint bald darauf an der Pest
gestorben zu sein. Siehe die Neu-
ausgabe der Missa in summis festis
4 voc. ed. von Heinr. Böckeier,
Rechtsvikar zu Aachen, 1862. 4*^,
auch M. f. M. 10, 30.
Das Stiftskapitel in Aachen besitzt eiae
hds. Samlg. alter Gesänge in 3 Chor-
büchern, deren Herstellung in die Zeit
von Mangou's Amtsthätigkeit fällt und
wohl auf seine Anregung hergestellt
Mangon, Richard.
301
Mann, Joh. Chrstph.
wui-den. Sie enthalten neben den Meistern
damaliger und früherer Zeit von Mangon
selbst 19 Messen, 2 Passionen, Hymnen,
Motetten und Psalmen, 7 Magnificat, 13
Salve regina, 6 Reg. coeli, Antiphonen u.
Beuedictiones, im Ganzen 97 Gesänge.
Maiigon, Richard (Reich ardus),
aus Aachen gebürtig, was damals
zu Belgien gehörte, denn auf dem
Titel seines Druckwerkes liest man
„Aquisgranenis Belgae'^ Er war
1609 Musikus u. Organist an dem
fürstl. Württembergischen Kol-
legium und an der Kirche zu
Tübingen (Titel). Er gab heraus:
Canticura caoticorum Salomonis 4 bis
8 voc. Francof. 1609. 8 Stb. 40. 15
Gesge. [B. Elbing Nr. 36 k.
Mangone, (xioYanni Battista,
il Piccino, geb. zu Pavia, wo er
Advokat, Gesanglehrer und Orga-
nist war. Fetis teilt hierauf den
ausführlichen Titel eines Druck-
werkes mit, ohne den Fundort an-
zugeben :
Ghiilanda musicale del Sig. ... in cui
si scorge Teccellenza della musica, fonda-
niento dell'arti liberali, et un finto sonno
nel capitolo sisto, co'seguenti. AI Sere-
niss. . . Ranuccio Farnese Duca di Parma
. . . Opera nuova . . . Pavia 1615 G.
Negri. 4*\
Maiigoni, Oiovaiini Antonio,
aus Caravaggio. Er war im An-
fange des 17. Jhs. Organist an S.
Maria Maggiore zu Bergamo und
ist bekannt durch die Druckwerke:
Sacra cantica sive motecta Deiparae
Virginis quatuor vooibus concinenda a
Jo. Ant. Mangono Carav., organ. in eccl.
S. Mar. Maj. Bergamo. Venet. 1617 G.
\incentius. 5 Stb. 4». [B. B.
Messa, Salmi, Magnificat, Motetti, Falsi
bordoni, & Gloria patri, con le Letanie
della B. V., a 8 voci in 2 chori, l'uno
puerile, & l'altro voci pari. Nuouam.
composti . . . Con il Bc. per l'org. . . .
Milano 1623 per Giorg. RoUa. 9 Stb. 4».
[Bologna nur ß2.
Manheimb, . . .
bekannt durch ein Trio ä Flute trav.,
V. e B. Ms. Stb. in Rostock.
Maniui, A. . ., ein Komponist
am Ende des 18. Jhs.,
von dem das br. Mus. besitzt: 6 Di-
vertimentos for 2 V. London, fol.
Manjard, John ;
im Ms. zu Oxford, Chr. Gh., ein Canon,
8 in 1.
Mank, Eusebius, Mönch im
Kloster zu Reich enau um 1575.
Einige mehrst. Gesänge siehe im Her-
pol, Ms. 10 in B. Karlsruhe.
Mankell, ... ein Instrumentist
des 18.— 19. Jhs., gab um 1799
eine
Serenata für 2 Clarinetten, 2 Hörn,
u. 2 Fagotts u. a. ähnliche Kompositionen
nach Gerber 2 heraus.
Mann, Christoph. Die Musikfr.
in Wien besitzen von ihm
1. Concerto per Contrabasso c. 2 V.
Viola et B. — 2. Concerto per Violon-
cello, dito. — 3. 6 Quartetti. — 4. 8 Di-
vertimenti per V. e B., und 2 V. u. B.
Mann, Coelestinus. In der
einstigen Bibl. des Prof. Frz. Commer
zu Berlin, befand sich ein starker
Band in gr. folio im Autograph,
mit dem Titel:
Compositiones seuSymphoniaeä authore
Rssmo. Dns. Coelestino Mann Monry
Amorbacensis pro nuper abbate p. m.
propriä sua manu conscripta sunt. 203
BU. Instrumentalpiecen für 2, 3 Instr. u.
Bc. in P. Nach Schrift und der Musik
zu urteilen gehört der Band in die erste
Hälfte des 18. Jhs.
Mann, Friedrich Theodor u.
Wilhelm Schneider, gaben 1805
ein
Musikahsches Taschenbuch, 2. Jahrg.,
heraus, Penzig bei Dienern. [B. B. Mu-
sikfr. Wien. Brüssel. B. Lpz.
Die Musikbeilagen sind von Schneider.
Mann war Prediger. Der 1. Jahrg. er-
schien 1803, siehe Werden, Julius und
Adolph.
Mann, Johann, bekannt durch
3 Trios a 2 V. e B. [Musikfr.
Wien.] Wahrscheinlich derselbe,
der Matthaeus Georg Mann und
Matthias Johann Monn genannt
wird, siehe Mattheaus Georg Mann.
Mann, Johann Christoph, ein
um 1766 zu Wien lebender Klavier-
virtuose, schrieb zahlreiche Kon-
Mann, Matthaeus Georg.
302
Manna, Gennaro.
zerte, Parthien, Sinfonien u. a.,
die im Ms. bekannt wurden.
Gedruckt ist eine Sonate für Klavier
in Haffner's Oeuv. mel. pars 11 Nr. 4.
— In Ms. 13479 der Bibl. Berlin, ohne
Vornamen, eine Sonata per V. e B. in
P. aus dem 18. Jh., fraglich ob von ihm.
Ferner mit vollem Namen, Ms. 13480 u.
81 1. 6 Sonate per il Cemb. 2. 19 Me-
nuetti p. Cemb. — Die Musikfr. in Wien
besitzen 1. Menuetti di Galanterie per il
Clavicemb. 1766. 2. Ballo con 9 Trios
e Coda per il Clavic. 1766. 3. Eine So-
nate f. Klav., ohne Vornamen.
Mann, Matthaeus Georg, geb.
in Mederösterreich im Anfange
des 18. Jhs., gest. zu Wien um
1751, 30 Jahr alt. Knabensänger
in Klosterneuburg, wurde dann
Organist an der Kirche St. Karl
zu' Wien. Albrechtsberger soll
sein Schüler gewesen sein. Unter
gleicher Lebensbeschreibung wird
Mathias Johann Monn dargestellt
und es lässt sich wohl annehmen,
dass obiger Mann derselbe wie
Monn ist (siehe Schilling und den
Artikel Monn). Unter Mann sind
folgende Kompositionen nachweis-
bar:
Ms. 16678 der Hofb. Wien: Pars sym-
boli Nicaeo-Constantinopolitani: Cum sancto
spiritu. Fuga 4 voc. Pari.
Musikfr. Wien: Trio ä 2 V. e B. mit
Matthaeus Mann gez.
Ein späterer M. G. Mann gab nach
einer Anzeige 1807 Quartette für Streich-
instrum, heraus.
Mann, Perciyal.
Im br. Mus. befinden sich von ihm
6 Einzelgesänge von Songs in London um
1791 gedruckt.
Manna, Domenico Antonio,
ein Priester und Bassist an der
Hofkapelle in Wien mit 100 Gld.
monatl. Gehalt vom 1. April 1700
bis 1705. Wurde pensioniert und
starb 1728 in Italien (Köchel 1
und 2, 419).
Manna, Gaetano, ein Neffe des
Gennaro, geb. zu Neapel gegen
1745, wurde im Conservatorio di
Loreto zu Neapel ausgebildet und
erhielt dann an Kirchen eine An-
stellung. Fetis verz. von ihm ganz
allgemein einige Kirchenkomposi-
tionen, die im Ms. vorhanden sein
sollen.
Manna, Gennaro, geb. um 1721
zu Neapel, gest. ebd. 28. Dez. 1779,
studierte im Conservatorio di Santa
Maria di Loreto unter Franc. Du-
rante. Seine erste Oper schrieb
er 1747 für Ferrara, Titel nicht
bekannt und in demselben Jahre
die Oper ,,Adriano placato'^ für
Ferrara. 1750 für Turin „Eumene"
u. s. f. Nach dem Tode Durante's
erhielt er um 1756 dessen Stel-
lung an obigem Conservatorio und
den Kapellmeisterposten des Senats
zu Neapel, den nach seinem Tode
Paisiello bekleidete (Florimo 2, 336.
Das Todesdatum nach dem Cata
logo Masseangeli's. Alfieri in der
Biogr. Jommelli's p. 20 irrt wohl,
wenn er ihn 1774 als .Kapell-
meister am Dome zu Aversa be-
zeichnet). Das Archiv des real
Collegio zu Neapel besitzt von ihm :
1. Messa per 5 voci e piü strum. in
si bemolle magg. 1769. 2. Eine Messe
von 1773 in re magg. 3. Eine Motette
zu 5 St. u. Instr. von 1766. 4. 2 Lezioni
f. Sopr. u. A. 5. Pleno pastorale a 4 v.
e strum. 6. Mehrere Arien. 7. Solfeggi.
An Opern zeigt Florimo 6 an und 1 Ora-
torium von 1780? ohne Fundort.
In B. M. 1. Missa solenn. 5 voc. c.
instrum. Ms. P. 2. Cara addio, Duetto.
Ms. P.
In Dresd. Mus. Ms. 446 a eine Cantata
„Addio di Nice ä Tirsi, ä Sopr. c. ström.
Text von der Kurfürstin Maria Antonia.
P. qufol. Ferner 22 Arien mit Orch,
im Ms. in P.
In B. B. Ms. 139, die Arie „Si, si, tu
giii m'intendi", ä Sopr. c. ström. P.
In Einsiedeln : Dixit Dnus. Psalm. 4 voc.
2 Trombe, 2 Ob. 2 V. Vcl. c. Org. 69 S.
Part.
In Musikfr. Wien ein Duetto: Cara
addio, 2 Sopr. con ström. P. 1748. Ms.
In Kremsmünster die Oper Tito Manlio.
Ms. P.
Manna, Giuseppe.
303
Mannl.
In Schwerin F. im Ms. P. 11 Arien.
In Bologna ein Brief an Fat. Martini,
Tom 11, Kat. 1, 150. — Ein Brief an
denselben vom 1. Juni 1779 in der Accad.
filarmon. zu Bologna, Autogr. der Masse-
angeli-Samlg.
Im Conservat. zu Mailand: 2 Messe a
5 voci con V. Ob. Cor. ß. in Bd. und Dd.
— 1 Duetto per 2 Sopr. — 6 Arie per
Sopr. cou quaiietto.
Im br. Mus. Ms. 345 Samlbd. von Kan-
taten, Arien und Duetten von Verschie-
denen, Ms. 177 „Cara addio" mit Roma
1748 gez.
In dem Samlwk. von MUe. Estien:
6 Ouvertüre, 1 von M. (siehe Estien).
Im C. P. unter Manna, ohne Vornamen,
„Serenate a voce".
In Modena, 5 Samlbde. Arie, Ganz.,
Duetti, Madrig. 4 voc. 2 Gesge.
Manna, Griuseppe, lebte im
18. Jh. und teilt Gevaert nach
einem Ms. ein Duetto biiffo mit
(Eitner 2).
Manne, Thomas, um 1550
Gentleman der Kgl. Kapelle in
London (Burnev 6, 6).
Mannelli, Carlo, lebte um 1682
in Rom und bez. sich auf seinem
op. 2 als „Violino Romano oriundo
di Pistoja", d. h. er war ein rö-
mischer Violinist und in Pistoja
geboren. In der Dedication er-
wähnt er, dass ihn bereits sein
Vater D. Camillo unter die Mu-
siker seiner Kapelle berufen habe
und er sich besonders auf das
Studium der Violine gelegt habe.
Sein erstes Werk bez. er als Sin-
fonien für Violino solo. Bekannt
ist von ihm:
Sonate a 3, 2 V. e Leute, ö Violone
con il B. per l'org. Op. 2. Roma 1682
Mutij. 3 Stb. 40. 14 Sonaten zu je
4 Sätzen. [B. B. br. Mus: V. 1. u. Org.
Im br. Mus. unter Manelli del Violino,
Ms. 49 drei Gesänge f. 1 St. mit Bc. —
Ms. 57 zwei Gesge.
Mannelli, Francesco, aus Tivoli.
Caffi 2, 36 berichtet: am 3. Okt.
1638 wurde er als Bassist in der
Kapelle am S. Marco zu Venedig
angestellt mit einem Gehalte von
60 Duk., die bis auf 80 später
erhöht wurden. Er schrieb zahl-
reiche Opern, die von 1637 bis
etwa 1666 in Italien aufgeführt
wurden. Clement und Fetis geben
ein Verz. derselben. Galvani verz.
die in Venedig aufgeführten: 1. An-
dromeda 1637. 2. La Maga ful-
minata 1638. 3. L'Alcate 1642.
Nachweisbar ist mir keine, da-
gegen:
Musiche varie a vna due e tre voci.
Cioe Cantate, Arie, Canzouette & Giaccone
con l'aggionta della Luciata. Raccolta
daUa Signora Madalena ManneUi, Cauta-
trice celeberrima. Feste in musica da
Fr. M . . . Opera 4. Lib. 4. Nouam.
stamp. . . Venet. 163(3 stampa del Gar-
dano. Appresso B. Magni. 1 vol. 40 S.
mit 25 Gesg. für 1—3 Ötim. [B. Breslau.
In Rubletti's Le risonanti sfere 1629
der Gesang: Che mi potrai tu, 2 voc.
In Ms. W 35 Nr. 432-434 der B. B.
die Gesge. in P. 1. La Luciata 3 v.
2. Ti laseio empia 2 v. 3. Grida Talma
a tutt'ore, 3 voc.
Manni, Antonio, aus Forli, war
1594 päpstl. Sänger (Straeten 6,
456. Haberl verz. ihn nicht).
Manni, Donienico Maria, aus
Florenz, geb. am 8. April 1690,
gest. ebd. 30. Nov. 1788. Fetis
sagt: ein Druckereibesitzer, ver-
wechselt ihn aber mit Giuseppe
Manni, der schon 1693 in Florenz
druckte, auch Musikalien heraus-
gab. Der Titel des Werkes obigen
Autors Domenico Maria bez. ihn
als Akademiker „Errante di Fermo''.
Der Druck ist betitelt:
Della disciplina del canto eccles. antico,
ragionamento di . . . Firenze 1756 stamp.
di Gio. Batt. Stecchi. 8". 24 S. [B. B.
Bologna. Brüssel.
Man findet auch obige Schrift in Osser-
vazioni istoriche sopra i Sigilli antichi
de'secoli bassi del Manni. Firenze 1757,
tom. 19, Sigillo XV p. 113—134.
Mannier, siehe Grobin und
ßems.
Mannl, Joseph, erster Violinist
an der Ksl. Hofkapelle zu Wien
Mannthaler.
304
MaDza.
seit etwa 1766, starb im Mai 1777
(Gerber 1. Forkel 6, 374).
Mannthaler, Arnustus, siehe
Frauenberger.
Manocchi, Virgilio ;
bekannt durch die Motette „Surge,
surge^', a 3 Sopr. col B. um 1704, Ms. 44
in Cambridge FW.
Manoir, Griiillaunie du, Sohn
eines Menestrels zu Paris, folgte
um 1659 L. Constantin als „roi
des violons et maitre des mene-
striers" der Mitbrüder von St-
Julien. M. stellte die Behauptung
auf, dass ihm alle Musiker, selbst
die Organisten zu gehorchen hätten
und führte deshalb oft Prozesse,
bei denen er aber stets der ver-
lierende Teil war, doch gab er
sich damit nicht zufiieden, son-
dern legte seine Ansichten in
einer Schrift nieder:
Le mariage de la musique avec la
danse, conteuant la reponce au livre des
treize pretendus academistes, touchant ces
deux art (anonym). Paris 1664 de Luyne.
120. 120 S. [Brüssel 4213.] Das Con-
servatoire zu Paris besitzt in der Samlg.
Philidor's Bd. 1 eine Anzahl Allemanden,
Sarabanden u. Charivari. In der B. K.
fol. 61, im Ms. Bransles ä 4 ex G bmoll.
Sein Sohn: Du Manoir second (GuiUaume)
folgte ihm im Jahre 1690, verlor aber das
Amt am 1. Dez. 1695 (Fetis).
Mansaro, Dominico dello,
bekannt durch ein Duett ohne Text
im Samlwk. 1590 a Nr. 44 (Eitner 1).
Mantel, Jean, wurde 1616 zum
Sangmeister an St. Martin in Ypres
ernannt. Er starb 6. Febr. 1658,
nachdem er schon früher obigen
Posten niedergelegt hatte (Strae-
ten 2, 272. 278).
Mantel , Johann Christian,
Organist of South Benfleet in the
County of Essex; gab heraus:
Six sets of Lessons for the Hai-psich.
or organ. op. 1. London. W™. Smith.
(18. Jh.) fol. 2 Bll. 40 S. [B. Wagener.
Im Ms. 51 Cambridge FW. 5 Gesänge
f. Sopr. mit B.
Mantomoli, Crioranni, um 1675
Kapellmeister zu Livorno, wie man
im Samlwk. von Sileari, Sacri con-
certi 1675 liest, wo die Motetten
aufgenommen sind
1. Non tui'betur cor vestrum. 2. Co-
rouemus nos rotis. 3. Domine iste sanctus,
2 voc. c. Bc. 4. Ave regina coelorum
3 voc. c. Bc.
Mantz, Johann, von 1647 bis
1653 Organist am alten St. Peter
in Strafsburg i/Els. (Lobstein 75).
Manucci, Francesco Maria,
aus Florenz, Schüler von Perti,
scheint unter dem Herzoge von
Toscana um 1717 gelebt zu haben,
wie sich aus dem folgenden Ms.
ergiebt. Bologna besitzt:
Credo in la magg. a 8 voci c. istrom.
P. Siehe Kat. 2, 94.
Manuchelli, Paulo, wie fälsch-
lich in den Akten des sächs. Staats-
archivs zu lesen ist, siehe Maxxu-
chello^ Paolo.
Manuductio ad Organum,
d. i. Unterricht in der edlen Schlag-Kunst,
bestehend in 32 Stück . . . Augsburg 1748
Lotter's Erben. 4». 47 S. [B. B. B. M.
Manuzzi, Griuiio, Instrumentist
a/d. Hof kapeile in Wien mit 60
Gld. monatl. vom 1. Apr. 1653 — 57
(Köchel 1).
Manza, ... ein Opernkomponist
des 17/18. Jhs., von dem in Han-
nover die Oper sich befindet:
La costanza nelle selve, Favola pasto-
rale, Text von Ortensio Mauro, 1697 auf-
geführt. Ueber den Dichter Mauro siehe
Chrysander's Händel 1, 321. Dieser
Manxa kann wohl kein anderer wie Luigi
Manza sein, von dem sich ia
der B. Wolfenb. die Oper: Alessandro
in Susa, rappresent. nel teatro S. Gio. Gri-
sostomo in Venezia, l'anno 1708 in P.
Ms. befindet. — In Brüssel Cons. 632 :
Dialogo (Un baccio, LiUa?) a 2 voci.
Ms. P. — In Dresden Mus., Ms. B 100,
Nr. 7, eine Arie: Scio gliete, für Alt col
B. in P. Auch das brit. Museum besitzt
unter Luigi M. im Ms. 366, 2 Kantaten
für Sopr. mit Bc. Clement zeigt unter
Manza zwei Opern au 1. Paride in Ida,
Text von Mazzari, zu Venedig 1706, zu
Padua 1719 aufgeführt. Coletti war Mit-
Manzin.
305
Mara, Elisabeth Gertrud.
arbeite!-. 2. Alessandro in Susa, 1708
aufgeführt. Hier fügt Clement hinzu:
Manza ist in Brescia geb. (den Vornamen
kennt er nichtl und ist bekannt durch 2
Opern. Die von Chiysander angeführte
wäre schon die Dritte. Fetis giebt ihm
fälschlich den Voruamen Carlo Manza,
nicht Monza, wie Emil Vogel im Kat.
Wolfenb. schreibt.
Manzin, Paolo (nicht Manzini
wie Fetis schreibt).
Er verfasste eine Verteidigungsschrift
gegen das Buch der Madame Sara Goudar
„Remarques sur la musique et la danse",
betitelt: Äll'autore delle Osservazioni in
lingua francese sopra la musica e la danza
in Italia, Cicalata di . . . Ven. 1773 Carlo
Palese. 12". 92 S. [Bologna.
ManzinijMaxiniiliano Cajetan,
ein Kammerraiisikus a/d. Hofka-
pelle in München seit etwa 1702.
Sein Gehalt betrug 600 Glcl, wurde
aber während der Besetzung Baierns
durch die Oesterreicher auf 200
Gld. heruntergesetzt. Er diente
noch 1726. Vor dieser Zeit diente
er an der spanischen Hofkapelle
(Kreisarchiv).
Im Archiv der kat. Kirche in Dresden
unter Mauziui eine Messa, senza Credo
a 4 Toci c. Strom, und die Motette: Re-
sonate vos lyra a 4 v. e 2 cori c. VV.
Va. ed org., fraglich ob dieselben von
obigem sind.
Manzius, Dario, war um 1699
Kammermusikus a/d. baierschen
Hofkapelie mit 200 Gld. Gehalt, die
aber am 20/3 1700 auf 100 Gld.
herabgesetzt wurden (Kreisarchiv).
Manzo, Ginlio Cesare,
ist nur durch 2 Madrigale in Ambrosio
Maiien's 2. lib. Madr. a 4 voci 1584 be-
kannt: 1. Pol che spiegat'ho. 2. La voce
del mio, als 2. parte.
Manzolini, Carlo, Violinist in
Bologna um 1695 (siehe Alberti,
Gius. Mat.).
Manzolo, Domenico, bez. sich
als städtischer Musiker zu Bologna
und ist bekannt durch
Canzonette di . . . a una, e due voci
con alcune spirituale da cantarsi nel Chi-
taiTone, Arpicordo, & altri stromenti.
Rob. Eitners Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Con lalfabeto per la chitarra alla spag-
uola . . . Ven. 1G23 AI. Vincenti. 1 vol.
in 40. 61 S. 41 Gesge. [Bologna im
Druck u. Kopie in P. Mailand Cons. im
Druck.
Manzoni, Baltasar, 1652 in
Diensten des Kurprinzen von
Sachsen als Kammermusiker; wird
am 22. Nov. 1654 in Dresden be-
graben (Fürstenau 2 a, 32).
Manzoni, Prete Griauibattista,
um 1708 Violetta-Spieler an der
herzogl. Kapelle in Venedig mit
15 Duk. Gehalt (Caffi 2, 61).
Manzzoni, Antonio, aus Bo-
logna.
In der Bibl. zu Göttweih befinden sicli
im Ms. Messenteile.
Mai)erley, William, Gentleman
an der Kgl. Kapelle in London,
f den letzten Mai 1583 (Kimbault).
Mai)lion, ... ein Lautenist. der
im Besardus 1603 mit einem
Lautenstück vertreten ist.
Mappes, J. . . P. . . (Oskar Paul's
Lexikon nennt ihn Peter), ein KgL
Buchhalter beim Accisedeparte-
ment zu Berlin, ein begabter Di-
lettant auf der Violine und Kla-
vier, gab um 1798 heraus:
2 Ciavier -Sonaten zum Besten der
Holzbedürftigen. Op. 49. Berlin, Rell-
stab. fol. [B. B. Berlin K.H.
Mara, Elisabeth (rertrud, geb.
Schineling zu Kassel, nach Rei-
chardt den 11. Dez. 1750, nach
Schilling den 23. Febr. 1749; da
beide sich an Sorglosigkeit nichts
nachgeben, so ist eine Entschei-
dung für einen der Daten un-
möglich. Eine der bedeutendsten
Sängerin, nicht nur unter den
Deutschen, sondern ganz Europa.
Sie hatte einen Umfang vom
kleinen f bis zum dreigestrichenen
e, eine gute Schule von Paradisi
und Hiller genossen, ein inniges
Empfindungsvermögen und konnte
eine Kraft entwickeln, dass ihre
Stimme Chor und Orchester über-
20
Mara, Elisabeth Gertrud.
306
Mara, Kajetan.
tönte. Da alle Zeugen von ganz
Europa in diesem Lobe überein-
stimmen, so ist an eine Ueber-
treibung nicht zu denken. Doch
ebenso übereinstimmend sind sie
über ihre schlechte Darstellung
und ihr ungebührliches Benehmen.
Wie hätte auch ein fein gebildetes
Mädchen einen Mara heiraten
können. Nur für Musik hatte sie
ein zai'tes und richtiges Empfin-
dungsvermögen, so dass sie z. B. bei
"Werken von Händel selbst bis zu
Thränen gerührt wurde. Ausführ-
liches mit Aussprüchen von Zeit-
genossen findet man im Ledebur.
Sie starb, nachdem sie alles ver-
loren hatte in Eeval am 20. Jan.
1833. Siehe auch Joh. Bapt. Mara
und die Biogr. von Grosheim (G.
C.) : Das Leben der Künstlerin
Mara. Cassel 1823 Luckhardt. 8^.
Viertel j. 9^ 99 von Karl Scherer.
— In London erschienen mehrere
Arien, die im Druck ihren Xamen
tragen. Ob sie die Komponistin
derselben ist, möchte ich nicht
entscheiden:
1. A favorite air, sung at Mr. Salo-
mon's Concert (High roUing seas) the
words by P. Hoare. London (1797) qufol.
[br. Mus.
2. Eine andere Arie : Say, can you
deny me. London (17!<8) qufol. [br. Mus.
3. Eine dritte trägt ihren Namen nur
als Vortragende, -während der Komponist
J. Mazzinghi ist, 1791 komponiert, [br.
Mus.
Mara, Ignaz, ein Kammermu-
sikus a/d. Hofkapelle zu Berlin
von 1742 bis zu seinem Tode 1783,
mit 600 Thlr. Gehalt. Violoncellist
von Bedeutung, der auch als Kom-
ponist sich bekannt machte (Lede-
bur). Gerber 2 sagt, er ist zu
Deutschbrod in Böhmen geb.
(Bitter 1, 26).
In der B. Berlin K. H. befinden sich
in Doubl. 2 Sonaten in D. u. A. für Vcl.
solo und B. im Ms.
Mara, Johann Baptist, Sohn
des Ignaz u. Gemahl der Sängerin
geb. Schmeling, geb. 1744 den
20. Juli zu Berlin, gest. 1808 im
Sommer zu Schiedam bei Rotter-
dam in elenden Verhältnissen.
Schüler seines Vaters als Violon-
cellist. Trat in die Kapelle des
Prinzen Heinrich von Preufsen
ein. Genaueres ist nicht bekannt,
doch muss es in den 70 er Jahren
gewesen sein, oder auch etwas
früher, denn schon 1773 wurde
er wegen ungebührlichem Benehmen
vom Könige nach Spandau ge-
schickt und unter die Soldaten
gesteckt. Auf Drängen der Schme-
ling wurde er befreit u. heiratete sie
Ende 1779 oder Anfang 1780; er
entfloh mit seiner Frau und nach
verschiedenen Aufenthalten inWien,
Paris u. a. Orten gingen beide c.
1782 nach London. 1788/89 gaben
sie in Italien Konzerte, 1790 waren
sie wieder in London. Die Aus-
schweifungen Mara's nahmen in
einem Grade zu, dass sich seine
Frau 1799 von ihm trennte. Er
ging nach Holland und geriet ins
gröfste Elend. Sein Name wäre
wohl längst vergessen, wenn der-
selbe nicht durch seine Frau zu
so hohen Ehren gekommen wäre
(Ledebur. Gerber 1, besonders
aber 2).
In der Kgl. Hausbibl. zu Berlin Nr.
2860 mit Mara juuior gez. 1 Sonate in
C. per il VcUo. Ms.
Mara, Kajetau, der jüngere
Bruder des Ignaz, geb. zu Deutsch-
brod in Böhmen den 4. Sept. 1719,
gest. 1790 ebd., zeichnete sich als
Orgelspieler aus, trat 1739 in den
Orden der Barfüfser, war Chor-
regent, später in Prag bei St.
AVenzel, auch als Komponist von
geistlichen Gesängen wird er er-
wähnt (Dlabacz).
Maradelli.
307
Marais, Mai-tin.
Maradelli (Moradelli), Oiovanni
Battista, wurde am 1/5 1683 als
Hofmusikus an der Münchener
Kapelle mit 993 Gld. angestellt
(Kreisarchiv).
Marais, Marin, geb. 31. März
1656 zu Paris, gest. ebd. 15. Aug.
1728. KnabensäDger a/d. St.-Cha-
pelle du Palais, bildete sich zum
Violisten unter Hottemanu und
St.-Colombe aus, und erhielt von
Lully Unterweisung in der Kom-
position. 1685 trat er in die Kgl.
Kapelle als Yiolist ein und war
bis 1725 Mitglied. Unter Yiolist
wurde auch ein Gambist verstanden.
Der französische Wortlaut im Felis
u. a. Biographien heifst zwar stets
nur Spieler der Yiole, doch da sein
Sohn in seine Stelle als Gambist
eintrat, so ist unter Yiolist hier ein
Gambist zu verstehen. Auf seinen
Drucken heifst es: „ordinaire de
la musique du Roy." An Opern
schrieb er:
Aleide, tragedie lyrique en .5 actes et
un prologue, paroles de Campistron, re-
pres. 3/2 1693. Musique de Louis Lully
et Marais. Sie wird iu den Jahren
1705 unter dem Titel „La mort d'Her-
cule'S 1716 unter „La mort d'Alcide" u.
1744 wiederholt. Ms. P. [Paris l'opera.
Paris Nat. im Dmck: Paris 1693 Chr.
ßallard. P. fol. Darmst. im Ms. P. Ber-
lin K. H.
Ariane et Bacchus. Tragedie lyr. en
5 act. et 1 prol., paroles de St. - Jean.
Kepres. Febr. 1696. Paris 1696 Chr.
Ballard. [Paris l'opera. Paris Xat. Brüs-
sel. C P. br. Mus. Stadtb. Eennes.
Alcyone, Trag. lyr. en 5 a. et 1 prol.,
parol. de La Motte, reprös. 18/2 1706.
Sie wurde bis 1771 zahlreich wiederholt.
Ms. P. [Paris l'opera. Paris Nat. Ms.
von 1741. Upsala im Druck u. Ms, P.
Darmst. Ms. P. Paris Cons. 1706. br.
Mus. im Druck, 1706. Berlin K. H. im
Druck, Part, abgekürzt.
— Im Druck: Paris 1709 l'auteur.
[Paris Nat. B. Lpz. Brüssel Cons : acheve
d'imprimer le 20 janvier 1706. Auf dem
Titelbl. noch die Wohnung Marais verz:
rue Bertin-Poiree.
Pautomimes des Pages. Ballet, siehe
Louis Lully.
Semele, Trag. lyr. en .5 a. et 1 prol.,
repres. 1706. P. Paris, Chr. Ballai-d. fol.
[Paris Nat. Proske. C. P.
Pieces ä une et ä deux Violes, com-
pos. par M. Marais. Paris 1686 rauthem*.
qu40. 120 Seit. [Brüssel. Paris Nat.
B. B. B. AVagener. Hofb. Wien. Ro-
stock 2 Stb. Berlin K. H.
— Basse -continues des pieces ä une
et ä deux Violes, avec une augmentation
de plusieurs pieces particiüiers en par-
titiou ä la fin des dittes basse-cont., com-
pos. Ibid. 1689. qu40. 101 S. [Brüssel.
Paris Nat. B. Wagener. Rostock. Ber-
Hn K. H.
Pieces de Violes, comp, par M. Marais.
2. livre. Paris 1701 Tautheur. qu40.
150 S. [Biüssel. B. B. B. Wagener.
Rostock. Berlin K. H.
— Basse-cont. du sec. livre de pieces
. . . Paris 1701 l'autheur. qu4'^. [Brüssel.
Rostock.
Pieces de Violes ... 3. liv. ib. 1701
l'autheur. [Brüssel. Rostock von 1711,
dazu Bc. Berlin K. H.
4. Hvre de pieces de Viele. Ib. 3 Stb.
[B. Wagener, Bc. fehlt. Berün K. H.
— In der Nationalbibl. zu Paris be-
finden sich livres 1 — 5. Paris 1686 bis
1717, ob mit Bc. weifs ich nicht. —
Berlin K.H. kompl. bis 1725, 5 livres,
16 Stb., da der Bass öfter mehrfach vor-
handen ist.
— Bibl. Troyes: livres 1—3: 1686.
1701.
— Bibl. zu Besannen : livre 4. von 1711.
— Pieces h 1 et 2 Violines et 1 Bc.
Amst., E. Roger. Part. [Darmst. Ro-
stock in 3 Stb. qufol.
— Im Conserv. zu Paris 5 voll. Pieces
de Viole.
— Im br. Mus. Buch 1. 3—5. 1686
bis 1729. Das 5. Buch von 1725.
Pieces en Trio pour les FL, V. &
Dessus de Viole. Paris (1692) chez l'au-
theur. 3 Stb. mit Bc. ä 114 S. [B. B.
nur Bc. B. Wagener kompl. Paris Xat.
Bibl. zu Niort. br. Mus : 2. Dessus.
— 2. edit. Amst., Roger. 3 Stb. qu40.
63 Nrn. [Wolfenb.
In der Bibl. Lpz. in Ms. K. Nr. 7 be-
finden sich Orgelpiecen und viele andere
Instrumentalwerke. Bl. 78 Symphouies
de l'opera d' Aleide und Orgelpiecen. Ob
dies das Ms. von Job. Andr. Bach ist, ist
mir nicht bekannt.
In neuer Ausg. 3 Airs aus der Oper
Alcione (Eitner 2).
20*
Marais, Eoland.
308
Marazzoli.
Marais, Roland, der Sohn Ma-
rin's, geb. zu Paris, gehörte seit
1725 der Kgl. Kapelle als „violiste
solo", wie Fetis schreibt, an und
erhielt später den Platz seines
Vaters. Da wir durch seine Kom-
positionen genau wissen, dass er
Gambist war, so ergiebt sich dar-
aus, dass auch Marin nicht Yiola-
spieler, sondern Gambist war, wel-
ches Instrument der Franzose oft
nur mit Viole bez. Quantz hörte
ihn in Paris 1726 und lobt sein
Spiel. Yon seinen Kompositionen
sind bekannt:
Premier livre de pieces de viole, avec
la basse chiffree en partition. dedie a
Mgr. le Duc de Bethune Charost. Paris
1735 l'autheur, kl. fol. graviert. [Paris
Nat. Bi-üssel. Berlin K. H.
Deuxiöme livre de pieces de viole,
avec la basse chiffree en partition, dedie
a Mgr. le Dauphin. Paris 1738 l'autheur.
kl. fol. grav. [Paris Nat. Brüssel. Berlin K.H.
Roland Marais Sonata per la Viola di
Ganiba mit Bc. 11 Sätze, die aber nur
zum Teil zusammen gehören. Darauf
Solo per la Viola de Gamba: Adagio (mit
Bc.) Allegretto. Allegro. [B. B. Ms. 2630,
angehängt an Forqueray.
Fetis zeigt noch eine ,,Nouvelle methode
de musique, pour servir d'introduction
aux auteui-s modernes. Paris 1711 Chr.
ßallard. 4"" an, deren Fundort ich nicht
kenne.
Maraschis, Bartliolomaeus de,
„Episc. civitatis Castelli" bez. ihn
die Akten der sixtinischen Kapelle
von 1475 bis 1479 als Magister
capellae (Viertel]. 3, 231. 241).
Marastoiii (Marastone), Antonio,
aus Verona, war 1619 Organist zu
Peschiera und 1628 an S. Boni-
fatio, der Ort ist nicht genannt,
vielleicht zu Verona (Titel). Er gab
heraus :
. . . Delli Madrigal! concertati a 2, 3,
4. & 5 voci per cantare, & sonare nel
Clavicembalo ö altro simile ström. Ven.
1619 Aless. Vincenti. Stb.? 4°. [Bo-
logna: Bc.
Madrigali concertati a 2, e 3 voci di . . .
Op. 6 a. Stampa del Gardano. Yen. 1628
B. Magni. 3 Stb. 4«. 18 Madr. [br. Mus.
Oxford Chr. Ch.
Maratius, siehe Marazzi, Silvio,
Maratseheck, Karl. Traeg in
Wien zeigt 1799: 6 Quataors ä
2 V. Va. e B. im Ms. an.
Marazzi (Maratius), D. Silvio,
unterz. am 20. Nov. 1577 die Dedie.
in Parma zu dem Werke:
... 11 1. lib. de Madrigali a 3 voci . . .
Parma 1577 appr. Seth Vioto. 3 Stb.
kl. 40. 24 Nrn. [Hofb. Wien. br. Mus.
In Proske's Bibl. Ms. 943, 2, die Mo-
tette ,,Hodie Christus natus" 5 voc. In
Ms. 985, 20 und 999, 2 andere Motetten.
— In alten Sanilwk. 5 Motetten (Eitner 1).
Marazzo, 3Iario, ein Komponist
des 17. Jhs., bekannt durch die
Arie:
üh Dio se voi vedeste, per Sopr. e Bc.
Ms. 17 760. P. [Hofb. Wien.
Marazzoli (Marazzuoli), 3Iarco,
aus Parma, bez. sich 1637 als
Sänger in der päpsti. Kapelle zu
Rom, nach Fetis gest. 24. Jan.
1662 zu Rom. Er soll auch Vir-
tuose auf der Harfe gewesen sein
und wirkte in den Konzerten der
Königin Christine von Schweden
mit, die in Rom lebte und für die
er auch das Musikdrama La vita
humana 1658 schrieb, welches in
ihren Konzerten zur Aufführung
gelangte. Er besafs vom Papste
ein Benefice der Kirche San Maria
Maggiore und erhielt das Amt
eines „bussolante", das ist ein
Ceremonienraeister. Fetis' Verz.
seiner Werke ist sehr ausführlich.
Nachweisbar sind folgende Kom-
positionen:
La vita humana ouero 11 Trionfo della
pietä dramma musicale rappres. e dedie.
alla Sereniss. regina di Suetia. Eoma
1658 per il Mascardi ... 1 vol. fol.
243 S. [Bibl. der Hochschule zu Berlin.
B. M. in Kopie. Eom Cecilia im Druck.
Rom B. Barberini.
Elena invecchiata, Cantata a 2 Sopr. c.
Bc. Poesia di Pannesio. Ms. P. [Modena.
Brama la libertä, Canzouetta di Sopr.
c. Bc. Ms. [Modena,
Marbach.
309
Marcello da Capua.
Mit Ant. Maria Abbatini komponierte
er das Drama „Dal male il beue'' und
zwar den 1. Akt, der 2. u. 3. ist von
Abbatini (Titel bei Abbat, u. bei Fetis
unter Marazzoli). [Bologna.
Mit Virg. Mazzocchi komponierte er
1639 die Oper Chi soffre speri. [B. Bar-
beiini in Rom im Ms.
Galvani verz. von ihm noch die zu
Venedig 1642 gegebene Oper „Gli amori
di Giasone e d'Isifile", bez. ihn aber
fälschlieh als Venezianer.
Im Samhvk. Vinc. Bianchi's Raccolta
d'Arie 1640 der 3stim. Gesg. „Non piü
stolti pensieri".
Im Ms. Bologna Kat. 3, 13: Per ü
giorao di Resurrettione , Oratorio ä 6.
Del ... kl. fol. — S. Tomaso. Oratorio
ä 5 Del . . . kl. fol. ; dort noch angezeigt
4 Gesg. zu 2 Stim. in P. gr. fol., dann
auf S. 196 vier Gesge. und 197 neun
Gesge. zu 1 u. 2 St. stets mit Bc. Kat. 2,
192 in einem Ms. von Carissimi: Feriae
quintae, Lectio I. finden sich Lezioni von
M. u. a.
Im br. Mus. Ms. 49 „Stelo gia la notte
bruna". ^, ^.
In Hofb. Wien. Ms. 17 760, 3: Oh Dio,
che voi vedeste, per Sopr. e Bc.
Marbach, Christian, war An-
fang des 18. Jhs. Magister und
Pfarrer zu Mertschütz in Schlesien
und gab in Breslau 1726 eine
Evangelische Singschule heraus
(Gerber 2). — Lobstein 60 verz.
einen Marbach ohne Vornamen,
der vom 30. April 1707 bis etwa
1730 Organist an St. Thomas in
Strafsburg i/Els. war.
Marheok, s. Merheclie, John.
Marbriauo, Marcianus, s. Orto.
3Iarc, Abbe,
ist im Ms. 4221 der B. B., ein Samlbd.
von Klavierpiecen, von Marpurg kopiert,
Seite 24 mit einer Musette vertreten. —
Pougin verz. einen Marc^ der als Vio-
linist zu Reims gelebt haben soll und
herausgab: Six sonates ä V. seul, av. une
Bc. Paris et Reims chez l'auteur. —
Ein dritter Marc von Pougin citiert,
schrieb die 3 aktige Oper .,ArabeUe et
Vascos ou les Jacobins de Goa", repr. im
Theatre Favart zu Paris am 7. Sept. 1794.
Marcad^, N . . .,
bekannt durch 2 Chansons im Samlwk.
von 1550 h und 1551 e (Eitner 1).
Marcailhoii, . • • bekannt durch
L'arte di comporre la musica per danza.
Milauo. Zeit unbekannt. [Musikfr. Wien.
Marc' Antonio, del Doge da
Vinegia, schreibt Aaron im Luci-
dario" 1545 Bl. 31 v. und bezeich-
net ihn als einen Sänger „al libro".
Vielleicht derselbe, der 1539 unter
Marcus Antonius als Sänger am
St. Petri in Rom verz. ist (Viertel].
3, 277).
Marc' Antonio da San Grer-
niano, ein Minoritermönch des
16. Jhs., ^ ,
von dem Giov. Ancina im Samlwk.
Tempio armonico 1599 den Gesang bring-t:
Christo al morir tendea. Vogel in semer
Bibliothek stellt ihn unter Germano.
Marc' Antonio Romano,
ist im Samlwk. 1570 von Scotto: 1. lib.
di Napolitane ä 3 voci mit der Canzone:
Haggio fin qui patito" vertreten. Ferner
iii Azzaiolo's 3.1ib. ViUotte 1569 mit„Donne
noi siamo-' (Mascherata) und in Cecchmo s
Amorosi ooncetti 3. lib. 1616 mit „Mon
mi dite".
Marcatoris, Magister Jehan,
von 1461—63 Sänger und Kaplan
an der Hofkapelle zu Paris mit
monatl. 23 Liv. 8 Cent. Gehalt
(Brenet 1, 8).
Marcel de Marin (Marie Martin),
Viscount = Vicomte = Vicegraf,
ist im
br Mus. mit Harfenpiecen zu einer
und mehreren Harfen vertreten und zwar-
besitzt sie op. 6. 10. 11. 12. 13. 14. 16.
17 in Londoner Drucken um 1800.
Marcelli, Marco, Instruraentist
an der Hofkapelle in Wien mit
36 Gld. monatl. vom 1. April 1637
bis 1657 (Köchel 1).
Marcellini, Lorenzo, päpstl.
Sänger und 1795 Kapellmeister
^Haberl, Kat. 69).
Marcello da Capua, siehe Ber-
nardini.
Man trage dort noch die Oper nach:
„La Statua per Puntiglio, opera buffa in
^ atti. Venez. 1791. Ms. P. [Brüssel
Cons] Die Hof b. Wien besitzt m den
MarceUo, Alessandro.
310
Marcello, Benedetto.
Mss. 17828. 17848. 18073 dreiin Opern
eingelegte Arien.
Marcello, Alessan(lro,der Bru-
der Benedetto's, geb. zu Venedig
gegen 1684, gest. ebd. um 1750.
Er gab seine Kompositionen unter
dem Namen Eterio Stinfalico als
Mitglied der Arkadier heraus und
hatte in seinem Hause zu Venedig
allwöchentliche Konzerte, in denen
wie Gerber 2 sagt, fast ausschliels-
lich seine Kompositionen zur Auf-
führung gelangten. Gerber und
Fetis führen Kantaten, Concerti
u. a. an, im Ganzen 5 Drucke,
davon ist bekannt:
Cantate di Eterio Stinfalico Accademico
Arcade pubblicate da Antonio Bortoli. Ven.
1708. Part. 75 S. in qufol. Enthält 6
Kantaten für Sopr. u. Alt mit Bc. [Bologna.
La Cetra. Concerti di Eterio . . . Parte I.
Ob. I. ö Travers. col V. princip. (1708).
Publicati da 0. Chr. Leopold in Augusta.
6 Stb. qufol. 2 Ob. od. Fl. trav. col V.
princip., 2 V. L di ripieno, 2 V. IL di
rip., 1 Vcl. c. 2 Violette, 1 Cembalo, Vio-
lone, 2 Vcl. u. Fag., 6 Concerti. [Schwe-
rin F. Stadtb. Augsbg.
In Le Cene's VI Concerti a 5, Lib. 2,
Samlwk. 1 Sonate für 2 V. Ob. Violetta.
Vcl. u. Bc. 6 Stb. [B. B. Marcello ist
aber nur auf dem Titel genannt, im Buche
selbst fehlt er.
Suonate a Violino solo di Eterio . . .
Academico Arcade. Augsbg. , Leopold,
(mit Bc.) 12 Sonaten, 42 S. [Stadtb. A.
Marcello, Benedetto, geb. 24.
Juli 1686 zu Venedig aus edler
Familie, gest. 24. Juli 1739 zu
Brescia. Studierte Jura, wurde
Advokat, 1711 in den Rat der
Vierzige zu Venedig gewählt, später
nach Pola als Provveditore ge-
schickt und 1738 als Kämmerer
nach Brescia. Musikstudien machte
er bei Franc. Gasparini und Vio-
line lernte er schon als Knabe.
Er nennt sich auf seinen Werken
stets nur einen „Dilettante" und
hat, trotzdem er zahlreiche Werke
aller Gattung schrieb, Musik nur
nebenbei betrieben. Eine kurze
Biographie nebst Urteil und aus-
führlicher Bibliographie, sowie ein
Verzeichnis der über ihn geschrie-
benen Biographien bringen die
Monatsh. f. Musikgesch. Bd. 23,
1891 pag. 187 u. 194, 197, nebst
zahlreichen Musikbeilagen von dem
Schreiber dieser Zeilen. Auf diese
Arbeit hinweisend, kann ich mich
hier kurz fassen und nur am Ende
nachholen, was mir seit der Zeit
noch bekannt geworden ist. Als
Verbesserung obiger Biographie sei
noch erwähnt, dass nicht Bene-
detto. sondern sein Bruder Ales-
sandro den Namen „Eterio Stin-
falico" als Arkadier führte und
seine Kompositionen nur unter die-
ser Bezeichnung herausgab. Obige
Quelle enthält:
1. Schriften über Musik S. 188—189,
4 Werke im Druck und Ms.
2. Geistliche Kompositionen S. 189 bis
191, 10 Werke. Die Psalmen in 9 Ausg.
3. Weltliche Gesänge S. 191-193,
63 Nrn.
4. Instrumentalwerke S. 193 — 194, von
Nr. 64—78, angehängt 2 Briefe.
5. Biographien über Marcello, S. 194
u. 197.
6. Urteil und Musikpiecen S. 197 bis
212, aus den Psalmen und seinen Sonaten.
7. Ein ausfiihrliches alphabetisches
Register S. 218.
Nachzutragen sind:
Cantate a voce sola col solo Basso cont. ;
e 2 Madrigali a 4 voc. Ms. qufol. 128 S.
[Bologna, Kat. 3, 299 mit Beschreibg.
Vielleicht dieselben, die unter Nr. 45
S. 192 angezeigt sind. Der gedr. Kat,
des Liceo musicale ist in der Bezeichnung
der Mss. ganz unbrauchbar.
Die Texte zu den Can taten lauten:
1. Senza gran pena, per Sopr.
2. Quel rapide torrente, per Basso.
3. Cessate omai, cessate, per Basso.
4. Lungi, lungi, speranze, per Basso.
5. Discioglietevi in pianto, per Basso.
6. Sorge dal Gange, per Basso.
7. Udite, amanti, udite, per Basso.
8. Poi che fato inumano, per Basso.
9. Come presto s'immerge, per Basso.
10. Catone. Sventurata mia patria, p. B.
11. Lettera di C. A. ßenati: Carissima
figlia, per Alto.
Marcello, Benedetto.
311
Marcello, Benedetto.
12. Innocente pastorella, p. Sopr.
13. Lucrezia: Ob, nunii eterni, p. A.
14. Sorga lieto in questo giorno, p. A.
15. Cautan lieti ne'boschetti, p. S.
16. Chiuse in placida quiete, p. S.
17. Qiianto mai sarei felice, p. S.
18. Perche lusiugarmi cou tauta, p. S.
19. Bella de'fior regina, p. S.
20. Se i mesti miei sospiri, p. S.
21. Ad ogn'aura che vola, p. S.
22. Folie core. a chi mai, p. S.
23. Basta che in voi m'affisi, p. S.
24. L'usignuolo che il suo duoio, p. S.
25. Yoi siete sventurate, p. S.
und die Madrigale:
1. No, che lassü ne'cori, p. 2 T. 2 B.
2. Si, che laggui nell'Erebo p. 2 S. 2 A.
Sämtlich mit Bc.
Der Text der 12 Duetti unter Nr. 52
S. 193 lautet:
1. Se uu guardo alletta, 2 Canti.
2. Pill creder non voglio, C. B.
8. Cari lacci, son contento, 2 C.
4. Le mie pene für tradite, C. B.
5. Tanto care mi son le cantene, 2 C.
6. Costanza, mio core, 2 C.
7. Quauto felice e uu core, 2 C.
8. Abi, che peiia, abi, 2 C.
9. Quel uodo beato, C. A.
10. Ebbe sinora il core, C. A.
11. Ti lascio, mio bene, C. A.
12. Adorate catene, C. A. [Bologna.
Die 50 Psalmen, ediert im KL- Ausg.
von F. Mirecki, riveduti da L. Cherubini,
auch in Milano, Calcografia Musica sacra,
4 voll. gr. 8". [Bologna.
— Das Conserv. zu Mailand besitzt
Nr. 10, Psalmen in der Ausg. von 1803
und „rivisto dal maestro Cherubini", im
Kl.-A. in einer Ausgabe: Firenze, Lorenzi,
4 voU.
— In B. B. die Ausgabe imter b).
— In Brüssel Cons: eine mit franzö-
sischem Texte im Kl.-A. Paris, Flaxland.
Nr. 12 b die Oper La finta Galatea be-
findet sich auch in Musikfr. Wien.
Nr. 35, lies: Onda amaro pianto.
Nr. 49 Canzoni, lies 1717 statt 1707.
Cantata: Quante volte sospirando, per
Sopr. col Bc. [Musikfr. Wien.
Sonate da cembalo. Milano, Ricordi.
Nr. 2. II teatro alla moda. 1720. [Rom,
Cecilia.
In B. Schwerin F. 4 Psalmen in Einzel-
ausgabe im Kl.-A. Berlin, Trautwein.
Concerto a 5. 2 V. Va. Ob. Bc. Cm. mit
2\f vorgez. Ms. Stb.
In B. Dresden Mus. Mss. 13a. 74. 101.
447, 14 Kantaten für Sopr. oder Alt mit
Bc. in P. An Texten sind mir nur be-
kannt: Da voi parto. Lontananza. Oh
beato. Un sol guardo. Aui'e placide.
Ms. 448, Andromaca. Cantate per Sopr.
c. Bc. P. qufol. = 18. — Ms. 449, Arianna
abbandouata = Nr. 14. — Ms. 450, II
Timoteo ovvero Gli effetti della musica,
Cantata per Alto e B. col Bc. qufol.
In B. Wolfenb. Ms., Aria: Nel vasto
mar, a 9, p. Sopr. c. instr. 9 Stb.
In B. Dresd. Ms. B 128 Kopie der 50
Psalmen nach der Ausg. von 1724 in
4 Bden.
In Lübeck die Kantaten 1. II Timoteo
overo, gli effetti della musica, a 2 voci.
2. Cassandra, beide im Kl.-A.
In Hofb. Wien: Psalmen -Ausg. von
1724 = Nr. 10 in 8 Bden.
12 Cantate a voce sola c. Bc. P.
kl. qufol. 17 550.
Serenata ä 6 voci cou strumenti Per
lanascitä... Carlo VL 1725. P. 17 996.
3 Madrigali a 4 voci (2 Sopr. 2 A.).
Ms. 19453 und 19439.
La morte d'Adone. Serenata ä 3 voci
recitata in casa Borghesi 1729 in 2 part.
P. 75 Ell. 17747.
Gran tiranuo e l'amore. Cantata di
Basso con ström. P. im Autogr. 17 BU.
in gr. qu4". Ms. 16590.
Im Samlwk. 15607 eine Missa a 4 voci
con org. 2 Miserere 3 voc. 1 Miserere
4 voc. Capriccio a 5 voci. Im Samlwk.
15926 ein Canon 6 voc. c. org. — Ms.
17 995 Serenata ä 6 voci c. ström, in
2 part. Text u. Musik von M. (zum Ge-
burtstage Karl VI. komp.).
In B. Musikfr. Wien: = Nr. 2 H teatro.
Die Ausg. verz. der Kat. nicht. — Missa
4 voc. in P. — Psalmen von 1724. 8 Bde.
= Nr. 10. Ausg. 1803. Ausg. Paris in
4 Bden. im Kl.-Ä.
Oper: La fiata Galatea = Nr. 12b.
Cantata: La stravaganza = 42.
Poesia e musica per i musici ä 4 voci.
Cantata a voce sola, per Sopr. e Bc.
Serenata per la nascita di Carlo VI.
Soli, Chor u. Orch. ao. 1728. P. 2 voll.
Cantata all'occasione delle sposalizie
d'una coppia reale (wahrsch. Le nozze di
Giove e Gianone) in 2 p. P.
13 Duetti im Ms.
In B.Rostock im Ms. die Cantata: Son
tradito spezzato, per Sopr. col Bc.
In B. der Singakademie zu Berlin:
Missa a 4 voci a capella. Cd. P.
Ln Archiv des Conservat. Turchini zu
Neapel: Ps. 12. 29. 41. 47 im Ms. P. _—
Cantata, La stravaganza = 42 und eine
2. Cantata per Sopr. col B.
Im br. Mus., Ms. 363, 3 Kantaten und
Marcello, Benedetto.
312
Marchal, P ,
Mss. 353 und 358, 8 Kantaten. Die Psal-
men in den Ausg. von 1724, 1803 und
in einer Londoner von 1757.
In der B. des R. C. of Mus. zu London :
Psalmi 8 voll. 1724. Ausg. von Mirecki,
in 4 Bd., die englische von 1757. — II
teatro, 1. Ausg. — Duetti 1. Cerco ognor.
2. Che dolce. 3. Una fai-faUa Cupida,
im Als.
Im Fitzwilliam Mus. zu Cambridge-
1. Ausg. der Psalmen. 3 Duetti, 3 Arie.
In B. Glasgow: Die Psalmen in der
Pariser Ausgabe in 4 voll, und in der
englischen von John Garth. London,
8 voll, in 2 Ausg.
II teatro in der Ausg. : Firenze 1841
und eine unbekannte von Borghi di Beli-
sania, s. a. 8**.
In B. des Conserv. zu Brüssel : Miserere
a 3 voci. Ms. P. Missa janua caeli, 8 voc.
Ms. P. Psalmen- Ausg. Paris, G. Flaxland.
8°, Ausg. von 1724. 1803. Canzoni madri-
galesche et arie per camera a 2, 3 e
4 voci . . . Op. 4. Bologna 1717 Silvani.
3 Cantate: Cerco di piaggia in piaggia.
Se la sperauza, ö Dio. per Sopr. e Bc.
Senza gran pena, per B. c. Bc. 5 Duetti.
12 Duetti. H sogno, Cantata a 3 voci.
La Giuditta, Oratorio a 7 voci. Yl Sonate
a Ycl. e Bc. Op. 1. Paris, Le Clerc . . .
5 Sonate per clavic. Ms. 2 Sonate e Pre-
ludio. Mil.. Ricordi.
Die Xationalbibl. zu Paris besitzt 1. II
teatro aUa moda. 1. Ausg. 2. Sonata di
Cembalo Ms. des 18. Jhs. 3. 6 Solo for
a Ycllo. London.
In den Autogr. MasseangeU's 2 Briefe
und 1 Motette f. Contralto mit 2 V. Org.
u. Ripienstim.
Eine Orgelsonate in Poffa's Ms. von
1743. 1 Psalm in Latrobe's Samlwk.
London 1806—1825, 6 Bde. 1 Concerto
in Roger's 12 Concerti Nr. 2.
Die in neuen Ausgaben erschienenen
Gesänge und Instrumentalwerke findet
man in meinem Yerz. und Nachträge im
9. Bde. der Monatsh. Hinzuzufügen ist
noch eine „Arie per Cimbalo. Introduzione
au" Arie pastorgJe". Ediert von Nicolo
Vasnier (s. d.). In Veniefs 20 Sonaten eine.
Fehlerverbesserung im Artikel M. f. M.
23: S. 192 Nr. 35 lies „Onda d'amaro
pianto".
S. 193 Nr. 49 lies 1717 statt 1707.
S. 210 letzte Notenzeile, 1. Takt im
Bass 3. Note lies c statt d.
Marcello Hennes, D. Marco,
da Subiaco (Stadt unweit Roms),
wird vom Herausgeber seiner Kom-
positionen ein Musico excellente
genannt. Das ^Verk ist betitelt:
Motetti, et Salmi a 4, et 5 voci. Del
R(ever.) Don Marcello . . . Roma 1623
G. B. Robletti. 5 Stb. 40. Dedic. von
Pennepole Costantini, seiner Nichte, trotz-
dem er noch lebt. Sie nennt ihn hier
Don Marcello Ermis. [Bologna, im Kat.
unter Ermis verz.
In G. Fr. Anerio's Sacri concent. lib. 1,
1613 eine Motette zu 5 Stim: Domine
non sum dignus 5 voc. Hier -n-ird er
Marco Marcelli di Hermis genannt.
Marcellus (ursprünglich J/o;25rflZ),
Musiker des 9. Jahrb., von Geburt
ein Irländer, lebte in St. Gallen
I und starb 871 (Schubiger 1, 33).
Marcellus, 1540 Organist am
St. Peter in Rom (Yierteij. 3, 277).
Marcellus, Pliilippus S., 1416
Sänger am St. Peter in Rom
(Viertel]. 3, 236).
Marcesso. Bartolomeo,
gab nach Gerber 2 im Jahre 1656 zu
Venedig heraus: Sacra corona sive Mo-
tetti 2 et 3 vocib.
Marclial, FraiiQois, Chef de
musique de 13'^ Regim. d'Infant.
legere, hat bei Kühnei in Leipzig
Märsche u. Walzer f. Pfte. heraus-
gegeben (Gerber 2).
Marclial (auch Marechal nach
Gerber 2), P. .. A. .., lebte am
Ende des 18. Jhs. zu Paris und
gab allerlei Instrumentalkompo-
sitonen heraus, von denen Gerber
2 fünf Drucke bis op. 13 verz.
Kachweisbar ist nur unter „Mar-
chak" :
Pieces de clavecin . . . Paris. [Paris
Nat.] Pougin, unter Marchai ohne Vor-
namen sagt: er trat gegen 1780 mehrere
Male als Pianist im Konzert spirituel zu
Paris auf. Er trennt ihn aber von Pedro
Anselmo^ der oben nur mit P. A. verz.
ist und bez. letzteren als einen Portu-
gisen, der am Ende des 18. Jlis. zu Lissa-
bon eine Musikalienhandlung besafs „Mar-
chai, editeur et marchand de musique",
auch Pianist und Komponist war. Es
wäre nun festzustellen, wer der Kompo-
nist obiger Pieces de clavecin sei. — Im
Cons. zu Mailand unter Pedro Anselmo
Marchand, Le.
313
Marcliand, Louis.
M. . . ein Quartette in Fa de fortepiano
eon acc. de V. Altoviola y Ycl. Op. 23.
Ms. in Stb. — Im C. P. unter Marchai
befinden sich 2 voll, de Senates pour le
pfte. und 4 Pots pourris, mehr sagt der
Kat. nicht aus.
Marchaud, Le, siebe Lemar-
eliaiid.
Marchand, . . . Die Nationalbibi.
zu Paris besitzt unter Nr. 2154
einen Druck „Pieces'' bezeichnet
(der Kat. ist sehr knapp gefasst),
der als Organist zu Bordeaux
bez. ist.
Marehaiid, . .. nach Apell 1771
bis 1780 Musikmeister des fran-
zösischen Hoftheaters in Kassel,
der sich um die dortigen Musik-
verhältnisse sehr verdient machte.
Reichard 1780, 278 führt ihn 1779
an und Lvnker S. 292 schon 1763.
Marcliand, Heinrich, Sohn des
Theaterdirektors Theobald M. zu
Mannheim, über den Fr. Walter
265 ausführlich berichtet, ebenso
Mozart in einem Briefe vom 4. Juli
1781 an seinen Vater. Heinrich
war 1769 geboren und wurde
Leopold Mozart's Schüler im Vio-
linspiel, doch zeichnete er sich
auch als Klaviervirtuose aus. 1790
kam er als Klaviermeister u. Hof-
niusikus an die Taxische Kapelle
in Regensburg, wird 1806 der
Nachfolger Küffner's, geht aber
noch in demselben Jahre nach
Paris (M. f. M. 31, 29. Metten-
leiter 1, 276).
Die Musikfr. in "Wien besitzen von
ihm : Variations sui" I'air Triste raison par
Clavecin.
Marehand, Jean-Baptiste, war
Lautenist an der Kgl. Hofkapelle
zu Paris um 1691. Er war der
jüngere Bruder des Jean-Nuel, der
um 1686 Violinist an der Hof-
kapelle war.
Fetis verz. von ihm eine Messe zu 4
Stirn., super Quis est Dens? die sich im
Archiv der Kirche Xotre-Dame zu Paris
befinden soll. — Die B. B. besitzt im
Ms. 11500, Samlbd. unter Nr. 36 eine
Cantata: Liberta costanza tradita per Sopr.
1 Strom, et Bc. 2 BU. in fol. nur mit
Mr. Marchand gez. Vielleicht ist der
obige der Komponist derselben.
Marchand, Jean-Lonis, wird
fälschlich in allen Lexika mit
dem Organisten Louis verwechselt,
worauf Petis besonders aufmerk-
sam macht, geb. den 10. Okt.
1679 zu Auxerre, Sohn des Pierre,
Organist zu Auxerre. Fetis er-
wähnt ihn nur bei Louis, Bd. 5
p. 445 in der Anmerkung.
Die B. Brüssel, fonds Fetis, besitzt im
Ms. 5273, eine Samlg. theoretische Ab-
handlungen in Kopie von Perne, eine mit
J. L. Marchaud gezeichnete. Möglich,
dass damit der obige geraeint ist, da die
beiden Buchstaben der Vornamen mir auf
ihn passen.
3Iarchand, Johann Anton;
1715 Oboist an der Hofkapelle in
München, erhält am 12/9 20 Gld.
Zulage (Kreisarchiv).
3Iarchand. Joseph, Sohn des
Jean-Baptiste, j um 1737 zu Paris.
Er war Violinist a/d. Hofkapelle
zu Paris seit etwa 1717.
Fetis führt von ihm 12 Senates pour
flute trav., ou hautb. , ou V. avec Bc.
Paris 1709. 40, nebst 2. Ausg. von 1732
an, doch ist das Werk nicht nachweisbar.
Dagegen befindet sich in der National-
bibl. zu Paris: Pieces et Senates pour le
Violen. Paris (1707).
Marchand, Lonis, geb. 2. Febr.
1669 zu Lyon, gest. 17. Febr.
1732 zu Paris. Schüler von Jean
Marchand, ging jung nach Paris
und zeichnete sich als Orgel-
spieler aus. Die Nachrichten über
seine ersten Anstellungen als Or-
ganist sind unsicher (siehe Fetis),
die Einen lassen ihn gleich Orga-
nist an der Hofkapelle werden,
die anderen versetzen ihn erst
nach Xevers als Organist, dann
nach Auxerre u. 1697 oder 1698
erst nach Paris, wo er bei den
Jesuiten Organist wurde u. später
Marchand, Louis.
314
Marchand, Louis-Joseph.
bei Hofe zu Versailles. Durch
seinen Eigensinn und seine Scan-
dalsucht wurde er 1717 aus Frank-
reich verbannt. Er ging nach
Dresden, spielte vor dem Kur-
fürsten, damals König von Polen,
und liefs sich auf einen Wettstreit
mit Seb. Bach ein, der zu seinen
Ungunsten ausfiel, wie bekannt
ist (siehe die Darstellung in Spitta's
Seb. Bach 1, 574 ff. Im sächs.
Staatsarchiv findet man in den
Kechnungen die Notiz, Marchand,
Organist lässt sich 1707 in der
sächs. Hofkapelle hören und er-
hält ein Geschenk von 100 Du-
katen). Er kehrte nach Paris zu-
rück, nachdem er die Erlaubnis
erhalten hatte und erzog daselbst
viele Schüler. Trotz der hohen
Honorare, die er forderte, starb
er dennoch im Elend (Felis.
Guilain widmet ihm seine Pieces
d'orgue 1706 und bezeichnet ihn
mit ,,Organiste de St. Honore, des
ER. PP. Jesuites, et du grand
Couvent des RR. PP. Cordeliers".
In der Amsterdamer Ausg. der
Pieces de clavecin heifst es „Org.
de l'öglise de S. Benoist" dann
wie vorher. Eine Jahreszahl fehlt).
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt
von ihm:
Jer, Ild livre de pieces de clavecin.
Paris 1702. 1703. Ballard. 40.
— Die Amsterdamer Ausg. trägt den
Titel: Pieces de Clavecin composees par
Monsieur . . . Dediees au Roy. L'auteur
donnera au public tous les 3 mois une
suitte de pieces de clav. alternativement
avec une suitte de pieces d'orgiie de
chaque ton. Amst. chez E. Roger. [Cam-
bridge FW. Wolfenb. 2 Bücher mit 9 u.
8 Nrn.
Oeuvre I©r pieces de clavecin avec
acc. de V. Hautb. Vclle. ou Viele. Paris.
[Paris Nat.
ler livre de pieces choisies pour l'orgue
(oeuvre posthume). Paris. [Paris Nat.
Die B. B., Ms. 4221, besitzt von Mar-
purg's Hd. in der Samlg. Klavierstücke,
p, 10 ein La Venitienne, mit Marchand
gez. Fraglich ob dies der obige ist. —
Im Ms. von Job. Andr. Bach in der
B. Lpz. ein Orgelstück von M. — Auch
die Bibl. Dresd. Mus. besitzt Orgel- und
Klavierstücke mit M. gez. — Im Fitz-
willam Mus. zu Cambridge befindet sich
in Queen Elizabeth's Virginalbook ein
Marchant mit einer AUemanda; dasselbe
erschien neuerdings in London in neuer
Ausg. — In der Hofb. Wien , im Ms.
19277, 1 ßl., mit Marchand gez., 1 Ga-
votte pour le Clav.
Alle Lexika, auch in einigen Biblio-
theks-Katalogen, wird er fälschlich Jean-
Louis M. genannt, siehe diesen.
Marcliand , Margarete , siehe
Banzi, Franz. Nachzutragen ist
noch, dass sie die Tochter des
Theobald Marchand war, um 1768
in Mannheim geb. und sich 1790
mit Franz Danzi verheiratete. Aufser
den von Gerber 1. 2. angezeigten
3 Sonaten soll nach Cramer's
Magaz. 1788, 55 ein Andante mit
Variationen einer Sonate ihres
Mannes angehängt sein.
Marchaiid, Louis-Josepli, geb.
1. Jan. 1692 zu Troyes, gest. 29.
Nov. 1774 ebd. Chorschüler an
der Kathedrale zu Bourges, trat
darauf ins Seminar seiner Geburts-
stadt, erhielt am 15/4 1713 die
Tonsur und am 16/4 1718 die
Priesterweihe. Zu Auxerre soll
er ein Benefice erhalten haben u.
Sänger im Kirchenchore gewesen
sein, wurde darauf Kapellmeister
zu Chälon-sur-Saone bei Besan9on
und endlich im Kapitel von St-
Maxe zu Bar-le-Duc. Seine Er-
nennung geschah am 23. Aug.
1735 als Nachfolger von Champret,
der nach Revigny versetzt wurde.
Den 26/11 1767 erhielt er ein
Kanonikat zu Troyes und gab den
obigen Posten auf. Man kennt von
ihm nur eine theoretische Abhand-
lung, betitelt:
Traite du contrepoint simple ou chant
sur le livre element. Bar-le-Duc 1739
Briflot. 40. 42 S. [Brässel. C. P.
— Ausg. 1746. [Pai-is Genev.
Maichand, P .
315
Marchesi, Berardo.
Fetis sagt über denselben (der übrigens
die Jahreszahl 1756 angiebt), dass er
Regeln über den 2stim. Kontrapunkt ent-
hält. — Im hds. Kat. des C. P. ist noch
unter „Marchand" verz. un Motet bene-
dicite und Cantates spirituelles. Wem
dieselben angehören wage ich nicht zu
entscheiden.
Marcliaiicl, P. .., wird von
Castil-Blaze 146/147 als Basse-de-
Yiolon -Spieler an der Hoikapelle
unter Louis XIV. erwähnt.
Marchaiid, Theobald (nicht Leo-
pold wie im Kirchenbiiche steht),
stand im Dienste der Hofkapelle
in München im Anfange des 18.
Jhs., als 1711 der Kurfürst wieder
in sein Land aus Brüssel kam u.
am 10/4 1715 in München einzog
(Jahrb. f. Münchener Geschichte.
Münch. 1887—89 Lindauer [Schöp-
ping]. 3 Bde. 8%
Ein späterer Tlieobald M., der
Vater der Margarete, war zuerst
in Mannheim Direktor einer The-
ater-Truppe, wurde dann nach
München mit der Truppe engagiert
und spielte in den Jahren 1773
bis 1777 in Frankfurt a/M., wie
Israel S. 54 und 62 berichtet.
Eeichard 1780, 247 berichtet da-
gegen, dass er 1779 Direktor des
Hoftheaters in München war. Der
im Gramer 3, 53 erwähnte junge
Marchand aus München muss ein
Sohn des letzteren gewesen sein;
er zeichnete sich als Violinist und
Pianist aus und war 1789 an der
erzbischöfl. Kapelle angestellt. S.
55 erwähnt er des jüngsten M. in
München, der schon als 12 jähriger
Knabe sich als Violoncellvirtuose
hören liefs. Er muss auch ein
Sohn des Theobald gewesen sein.
Siehe auch unter Heinrich Mar-
chand.
Im br. Mus. befindet sich ein Druck,
der wahrsch. von dem letzteren Theobald
M. heri-ührt, betitelt:
Samlg. der komischen Operetten, so
wie sie von der Chur- pfälzischen Deut-
schen Hofschauspielergesellschaft unter
der Direction des Herrn Marchand auf-
geführet werden. Franckfurt a/M. 1772
mit Andreäisohen Schriften, kl. 8*^. Bd.
2. 3. Text mit nur wenigen gestochenen
(lesängen im Kl.-A.
Marcliaiidi oder Marchaudi . . .,
ist im Sanilwk. 1569 z mit einer 4stim.
Chansons vertreten (Eitner 1).
Marchaiit, Gr^ry, seit 1559
Bassist an der spanischen Hof-
kapelle Philipp IL, erhielt die Prae-
bende von Lens und wird noch
1584 in den Listen erwähnt (Strae-
ten 1, 246. 8, 31. 40. 111).
Marchant, Jehan, von 1452
bis 1453 Kaplan und Sänger a/d.
Hofkapelle zu Paris mit monatl.
8 L. Gehalt und 4 L. 20 Ct. für
Lebensbedürfnisse (Brenet 1, 5.
Thoinan 64 verz. ihn noch bis 1461).
Marche, siehe Roboam.
Marche, Franc, de la, siehe
La Marche.
Marcheliii, Aiigelo Maria de,
wird 1671 mit 300 Gld. an der
Hofkapelle in Stuttgart angestellt
(Sittard 2, 59).
Marchese, Anuibale aus Neapel,
ist im Samlwk. Ancina's Tempio ar-
monico 1599 mit der Canzoue: Come
Fenice regni 3 voc. verteten.
Der Dichter Annibale Marchese lebte
im 18. Jh., siehe Annibale,
Marcheselli, D . . . Das Anti-
quariat von Kirchhoff & Wigand
besafs 1887 ein Samlwk. im Kupfer-
stich s. a., betitelt:
Sonate per camera ä Yiolino e Vcllo.,
worin sich auch eine Sonate von obigem
Autor befand. Näheres ist mir unbekannt.
Marcheselli, Pelei^rino, Cor-
nettist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 30 Gld. monatl. Gehalt von
1689 bis 1. Okt. 1711; wird pen-
sion. u. t 24. Mai 1729, 69 Jahr
alt (Köchel 1).
Marchesi, Fra Berardo, da
Viadana, sein Geburtsort, ist be-
kannt durch:
Marcliesi, Fioramente.
316
Marchesi, Toramaso.
Salmi Vespertini intieri per tutte le
feste solenniii deU'anuo, concertati a 5
Toci co'l Bc. per l'org. Di... Ven. 1617
Vincenti. 6 Stb. 4«. [Bologna: C. A. T.
Der Titel verz. kein Amt. Er scheint
Franziskaner gewesen zu sein, denn sie
sind einem General - Kommissarius der
Franziskaner gewidmet.
Marcliesi, Fioramente , wird
am 26. Aug. 1574 Kapellmeister
am Dome zu Mailand, doch beim
Wiedereintritt des früheren Ka-
pellmeisters Boyleau wird er diesem
als Adjunct untergestellt (Muoni
30).
Marcliesi, Griulio, aus Verona,
ist bekannt durch :
Canzonette a 3 voei di . . . Nuovam.
composte . . . Lib. 1. Ven. 1.586 Vin-
eenzi. 3 Stb. kl. 8». 15 Gesg. [Hofb.
Wien.
Marcliesi, Lodorico, führte als
Sänger auch den Namen 3farche-
81711, ein Kastrat und berühmter
Sänger, geb. zu Mailand um 1755,
gest. 18. Dez. (nach Fütis den 15.)
1829 ebd. Sein Vater war am
Theaterorchester zu Modena Hor-
nist, unterrichtete ihn frühzeitig
in der Musik und liefs ihn zu
Bergamo kastrieren. Als Gesangs-
lehrer hatte er die Kasti'aten Cai-
roni u. Albujü u. Fioroni zur Theorie.
Trat zuerst in der Kirche zu Mai-
land auf und später auf dem The-
ater. 1774 begann er seine Lauf-
bahn und bereiste nach und nach
ganz Europa, stets seines Erfolges
sicher. Gerber 2 erwähnt, dass
man ihm zum Vorwurf machte
die Cantilene mit Schnörkeleien
überladen zu haben und dies nach
ihm zur Mode wurde, auch war
er kein Meister im Spiel (Lodi
caratteristiche del celebre cantore
signor L. M. Siena 1781. 8». 10 S.
[besafs einst Liepmannssohn]. Ger-
ber 1 nach Gramer 2, 559. Angelo
Tarchi schrieb 1791 für ihn die
Arie „Dali' alma i voti ardenti,
die er im Theater S. Benedetto
(zu Venedig?) sang [Bologna].
Er trat auch, als Komponist auf. Die
B. B. im Ms. 133 besitzt unter Marchesini
Duette f. 2 Sopr. u. B. und das br. Mus.
6 Ariettes, with an acc. for tbe pfte. or
harpsich. op. 2, London, qufol., nebst
einer 2. Ausg., London, Longman &
Broderip. fol, unter dem Namen Luigi
Marehesi. In den Autogr. Masseangeii's
2 Briefe von 1803 nebst Porträt. — Im
C. P. 1 vol. mit Airs pour le^on de gout
und ein Duo unter Marchesini. — In
Ricordi's Le Ore ad Euterpe 1 Ariette.
— In Padua Ant. Sei Ariette c. Pfte.
Ms. D6.
Marehesi, Toiiimaso, geb. den
7. März 1773 zu Lissabon aus
edler Familie, gest. 6. Juni 1852
zu Bologna. Schüler von P. Mattei.
Er scheint sich in Bologna nieder-
gelassen zu haben, da er mehrfach
Präsident der Akademie filarmonica
war (Em. Succi Katalog seiner
Autogr. Bologna 1888. 8». Auch
die Lpz. Ztg. 40, 69 bringt eine
Biogr. und mehrfache Urteile. In
8, 797 eine Arie, Nice bella, con
guitaria). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Laudate Dominum ä 4 voci concertati.
P. Ms. A474. [Dresd. Mus.
Astrea placata, gran cantata con cori
e orchestra, posta in musica dai Sig.
maestri T. M. e Giuseppe Püotti; zur
Krönung Napoleon' s 1807. Ms. P. qufol.
[Bologna.
Ebendort 2 Inni (Hymnen) a 3 voci
con gran banda (gr. orch.) 1805 im Ms.
P. — Odi 0 cielo i nostri lai, coro a 3
voci con orch. P. — Oh sorpresa, oh
gaudio, oh pace ! coro a 4 v. c. orch. P.
— Veh! come pallida, coro a 4 voci c.
orch. P. — Dolce amico a'miei sospiri,
cavatina p. mezzo sopr. c. orch. P. —
Fui chiamato all'apertura (gesungen im
Theater zu Livorno) Ana p. B. c. orch.
P. 21 BU., alle im Ms. in Bologna.
In Musikfr. Wien: Ana: In seno quest'
alma. — 6 chansons italienues.
Aria „In seno quest'alma". per Sopr.
c. orch. Milano, Ricordi. P. u. Stb.
[Mailand Cons.
Kyrie a 3 voci c. orch. Ms. P. [Ein-
siedeln.
Autogr. in B. B. Grasn. „Fugarealeaö".
Marchesi, Vincenzo.
317
Marclii, Urbano.
Marehesi, Tiiieenzo, di Cento
(Cento in der röm. Provinz).
Die B. Bologna besitzt im Ms. P.-
Autogr., Zeit nicht bekannt, ein Magni-
ficat in E, zu 3 voci, 2 Tenori e B. con-
certato, con gr. orchestra. 22 ßl!. in qufol.
Marehesini , siehe Marchesi,
Lodovico.
Marcliesiiii, Angelo Maria, ist
um 1659 Kammermusikus an der
Hofkapelle in Dresden und erhält
1667 seinen Pass (s. Staatsarchiv).
Marelietti, Domeiiico, Altist
a/d. Hüfkapeile in Wien mit 90
Gld. monatl. Gehalt vom 2. April
1639 mit Unterbrechung bis 1671
(Köchel 1).
Marelietti, Tomasio, aus Rom
lebte im 17. Jh.
u. gab
(Romano),
heraus :
Primo libro d'intavolatura della chitarra
spaguuola ... Roma 1660. i^. [Paris Nat.
Marelictto oder Marco Cara,
siehe Cara.
Marchetto Mantoano, nach Aa-
ron's Lucidario 15-15 Bl. 31 v. ein
Lautenist und Sänger, ist ebenfalls
Cara.
Marchetto da Padna, wo er
geboren ist, lebte in der 2. Hälfte
des 13. Jhs. bis ins 14. Jh. hinein.
Er war ein berühmter Theoretiker,
dessen Abhandlungen Gerbert 3,
64 u. 121, und Coussemaker 3, 1
neu herausgegeben haben. Belde-
mandis spricht sich zwar in der
Vorrede eines seiner Tractate sehr
absprechend über Marchetus aus.
er sagt: M. sei nur ein einfacher
Praktiker, der von der theoretischen
Musik gar nichts verstehe, obgleich
er in der Selbsttäuschung lebte,
dass er sie auf das Vollkommenste
verstehe und sich daher anmafse,
etwas zu unternehmen, worin er
gänzlich unwissend sei (siehe auch
Viertel], im Reg.).
Gerbeit veröffeutlichte seine Musica
seu Lucidarium in arte musicae planae
(.3, 64 — 121), Ms. aus der Auibrosianischen
Bibl. zu Mailand, 1284 geschrieben. Ent-
hält 16 Tractate. — Pomoerium in arte
Musicae nieusuratae (3, 121 — 188). Ms.
in Hofb. AVien. Er bezieht sich vielfach
auf Franco. Die Dedic. ist an den König
Robert von Sicilien gerichtet. Man giebt
die Zeit um 1309, andere um 1344 an.
Im Coussemaker 3, 1 : Brevis compilatio
in arte musicae mensuratae.
Mss. finden sich auTserdem in der Bibl.
der Stadt Sainte-Die: 1. Lucidarium in
arte musice plane. 2. Brevis compilatio
in arte musice mensurate. Mss. des 15. Jhs.
Die Bibl. Vallicellana zu Rom, B. 83.
Ms. des 14. Jhs., enthält als 4. Stück:
Divina auxiiiante gratia breve tractatura
... ex libris Marchetti Päd. extractum.
26 S. (Lafage 2, 240).
Bibl. Riccardiana zu Florenz Nr. 134.
Ms. des Lucidarium (La Tage 2, 381).
Univers. -Bibl. zu Pisa, lY. 9. Ms. de.s
16. Jhs. Lucidarium. Seite 51 beginnt
das Pomoerium, welches mit S. 1 10 schliefst
und das Datum hat: 10. Nov. 1429. Dar-
auf folgt: lucipit quidam extractus de Tonis
(La Fage 2, 385).
Ms. 5270 B.Brüssel: Lucidarium. Po-
moerium. Musice mensurate. Ms. des
13. Jhs. 4".
Mss. in Bologna: Lucidarium, 2 Kopien,
nach dem Ms. im Vatican u. Ambrosiana.
Pomoerium, ebendaher. Epistola nach
dem Ms. der Bibl. Ambros: Musica plana.
Fetis verz. irrtümlich noch einen
zweiten Marchetto da Padua, der im Pe-
trucci die Frottolen herausgab. Das ist
aber Marchetto Cara. Siehe Cara aus
Verona.
In neuen Ausg. siehe Eitner 2.
Marchi, GrioTanni Francesco
(nach Fetis: Giovanni Maria), lebte
in der ersten Hälfte des 18. Jhs.
Im Theater S. Samuele zu Venedig
wurde 1736 die Oper Geuerosita politica
gegeben. Gerber 1 u. 2 verz. Arien und
bei Trag in Wien eine Litanie ä 4 voci
a capella 1711. — Gerber 1 erwähnt noch
einen Giuseppe, der um 1760 zu Venedig
lebte und von dem eine Opernsinfonie im
Ms. bekannt war. Ob die Svmphonie (Dd.)
f. 2 V. A. B. 2 cors, Ms. Stb. in der
Bibl. Bi-üssel Cons. von letzterem ist, lässt
sich schwer feststellen.
Marchi, Urbano, Violinist an
der Stadtkapelle in Lucca vom
25/8 1784—31/7 1805 mit 3 sc.
monatl. Gehalt (Nerici 212),
Marchia.
318
Marco Autonio di Verona.
Marchia, Raiiialdo de, in den
Akten auch Reinerus de Marthia
genannt, ein Tenorist an der Hof-
kapelle zu Wien, vom 1. Dez. 1564
bis 1576 mit 12 GId. monatl. Ge-
balt. 1566 war er mit dem Kaiser
auf dem Reicbstage zu Augsburg
und wird in obiger 2ter Lesart
verz. (Köchel 1 und S. 122).
Marchier oder Marchior, siebe
Marsier.
Marchier, Bon, ist Jehan Boii-
marche.
Marchioui di Marchi, aus Mai-
land;
in Poffa's Samlwk. im Ms. von 1743
eine Orgelsonate.
Marchiori (Marangone) , Aiia-
stasio, aus Venedig, befindet sich
am 2. Okt. 1661 in der Mitglieder-
liste der Hofmusici in München
(Kreisarchiv).
Marchitelli, . . . jedenfalls ein
Musiker des 18. Jhs.,
von dem das Konservat. zu Mailand
eine Sinfonia für 2 V. und B. im Ms. in
Stb. besitzt.
Marchitti, . . .
Im Konservat. zu Mailand befindet sich
im Ms. eiü „Concorso per la real cappella
di Napoli (aprile 1745)". P. — Im C. P.
ein „Motett de Concours de Naples: Di-
mittis". Augenscheinlich sind beide Ge-
sänge dieselben.
Marchosiiii, Augelo M . . ., So-
pranist an der Hofkapelle in Wien
mit 60 Gld. monatl. Gehalt, vom
1. Febr. 1654—1657 (Köchel 1).
Marciani, Griovaiini, ist bez.
als „Musico delFEcc. Principe di
Gallicano". 1659 bez. ihn Fiorido
mit „Maestro di Cap. in S. Gio-
vanni de' Fiorentini" in Rom. Er
ist bekannt durch einige Gesänge
in alten Samlwk. des 17. Jhs. und
zwar im
Fiorido 1645, Has alteras sacr. cant.
„Amor Jesu" 3 voc. In 1646, Ariette di
musica : 1. 11 mondo e degli audaci 1 voc.
c. ßc. 2. Occhi audaci 2 v. In dessen
Modulorum hortus 1647 „Quasi Stella"
3 voc. In desselben „Fiorido concento
di Madr." 1653: 3. Bella salvatichetta.
4. Amor quäl caso rio 3 vooi. — In dessen
x\üas sacr. cant. 1659 „Quanta fecisti
Domine" 1 v. c. Bc. — In desselben Has
alteras sacr. cant. 1663 „Omues sitientes",
1 voc. c. Bc. — In einem Ms. des 17. Jhs.
in Bologna, Kai 2, 342 „Silent tellus"
Bl. 108; in einem anderen, Kat. 3, 196
1 und fünf Gesge. und S. 197 2 und
neun Gesge.
Marciiiy, H . . . J . . .,
bekannt durch Traite de musique, 1758,
Ms. 5386 in B. Brüssel.
Marcitti, Michele, aus Neapel.
Die Musikfr. in Wien besitzen von ihm
zweimal 12 Sonate di camera a V. e B.
1707. P.
Marckhet (Margkhet). Johann,
seit 1568 bis 1570 als Kammer-
musikus an der Hofkapelle in
Landshut mit 144 Gld. augestellt
(Kreisarch.). Ob der 1571, 4. Nov.
auftretende Hans Nanquete der-
selbe ist, lässt sich vorläufig nicht
feststellen; er erhielt ebenfalls
144 Gld., ist aber in München
als Tenorist angestellt.
MarcliS, Martin Friedrich, siehe
Marx.
Marckx, Karolus, seit dem
12. März 1761 Sangmeister an St.
Walburg in Audenarde; f 28/7
1788 ebd. (Audenarde 15). Fetis
unter Marex schreibt: geb. zu Aalst
in Ostflandern.
Im Archiv zu Audenarde befanden sich
einst mehrere geistliche Gesänge, wie ein
Requiem zu 4 Stirn, mit Instrnm, und
mehrere Motetten.
Marco Antonio.
In Besardus' Novus partus, 1617. 3. T.
fol. 12, befindet sich ein Lauteusatz für
3 Lauten, überschrieben „Marco Antonio
Balletz fatta soiira il ballo concertato a
3 liuti." — In Phalese's Luculentum 1568
ein Lautenstück gez. Marck Antoine.
Marco Antonio di Verona, wird
am 11/8 1609 als Kapellknabe an
der Hofkapelle in München auf-
genommen und dem Vicekapell-
meister Perlatio in Kost gegeben
(Kreisarchiv).
Mai-co Antonio, Girolamo.
819
Marcus, . . .
Marco Antonio, Oii'olamo, da
Bologna, detto Urbino, lebte im
Anfange des 16. Jhs. und ist be-
kannt durch:
Recerchaii Motetti Canzoni composti
per ... Lib. 1. Am Ende: Ven. 1523
apud Bernard. Yerceleusem inense aprili. !
qu4°. Dedic. ä M. Francesco Cornaro
Procuratore di San Marco, [br. Mus.
Girolamo Cavazzoui arrangierte für
Orgel 2 Bücher des obigen Autors und
gab sie 1543 in Venedig heraus. Siebe
Cavaxxoni.
Marco da TAquila, ein Laute-
nist, wahrscheinlich aus Aquila im
Neapolitanischen. Schmid im Pe-
trucci p. 12 teilt ein Aktenstück
aus Venedig mit, woraus man er-
sieht, dass Marco sich in Venedig
niedergelassen hatte und vom Senat '
am 11. März 1505 ein Privilegium
auf 10 Jahre erhielt, welches ihm
das Recht erteilte Lautenstücke
zu druclsen. Bis jetzt hat sich
aber kein Druck von Marco ge-
funden, so dass Schmid annimmt,
dass Petrucci gegen das Privi-
legium Verwahrung einlegte und
sich nun beeilte, selbst Lauten-
bticher zu drucken.
Von seinen Lautenkompositionen hat
sich erhalteu: In Casteliono's Intabolatura
1536 ein Satz. Derselbe ist wieder ab-
gedruckt in Piialese's Hortus music. 1552.
Im Gerle 1552 b 3 Tänze für Laute mit
Marx von Aquila gez.
Ms. B. M. 266, ein Lautenbuch von
1568 mit 25 Nrn. von Marco, der hier
auch mehrfach nur „Maestro Marco" ge-
nannt wird.
In der Vorrede zu Francesco Müano's
Intabolatura, Vinegia 1536, wird er als
ein hervorragender Lautenist seiner Zeit
genannt (Schmid p. 120 im Abdruck).
MarcoFiamengo, s.Houterman.
Marconi, ... ein Contrabassist
a/d. Mannheimer Hofkapelle mit
800 Gld., siedelte 1778 mit der
Kapelle nach München über und
ist bis 1799 zu verfolgen.
Marconi, C. . .,
ist in B. Barmst, mit der Operette:
Der Zufall, im Ms. P. vertreten.
Marcorelli, siehe Aurelli,Marco.
Marcos y Naras, Francisco,
ein spanischer Theoretiker des 18.
Jhs., gab heraus:
Arte 0 compendio general del caato-
llano, figurado y organo, en metodo facil,
illustrado con algunos documentos o capi-
tulos muy precisos para el aprovechia-
mento, y ensenanza. Dividido en cinco
tratados ... Su autor D . . . En Madrid
(1776) Don Jos. Doblado. 4". [Brüssel.
Marcou, F. . ., nur mutmafslich,
da der einzig bekannte Druck nur
mit F. M. gez. ist, betitelt:
Methode simple et facile, par demandes
et par reponses, pour apprendre rapide-
ment et sans confusion la musique, suivie
des principes du Violon et de l'explication
des termes italiens . . . par F. M. ancien
professeur de musique. Paris, Martinet,
an 12 (1804). 120. [Brüssel.
Marcou, Pierre, ein Violinist
des 18.— 19. Jhs., trat 1790 in
die Kgl. Kapelle zu Paris ein, ging
1798 nach Ronen ans Theater-
orchester, 1800 nach Nancy, liefs
sich 1804 als Musiklehrer in
Bourges nieder, wo er bis zu
seinem Tode um 1820 lebte. Fetis
verz. von ihm ein theoretisches
Werk, welches mir nur in der 3.
Ausgabe bekannt ist:
Elements theoriques et pratiques . . .
London et Paris 1782 veuve Ballard. 8°.
58 S.
— Elements de musique, rediges par
le citoyen M***. Nancy, Vincent an VI
(1797/98).
— Manuel du jeune musicien, ou elo-
meuts theori(iue . . . par Gresset. Paris
1804 Duponcet. 12*^'. [Glasgow. B. Lpz.
Marcuori, Adanio. Kapellmeister
a/d. Kathedrale zu Pisa, geb. zu
Arezzo, gest. 5. April 1808 zu
Montenero. Er soll nach Fetis viele
Kompositionen für die Kirche ge-
schrieben haben, von denen sich
einige in der Kathedrale zu Pisa
befinden sollen.
Marcus, ... um 1515 in der
päpstl. Privatkapelle „Musico se-
creto" (Viertelj. 3, 255).
Marcus Antonius.
320
Mal'enzio.
Marcus Antonius, siehe Marc'
Antonio.
Marcus, Heinricli, wurde am
9. März 1579 zum Organisten an
St. Marien zu Lübeck gewählt u.
nahm am 10/10 1611 seine Ent-
lassung. Stiehl glaubt, dass es
derselbe sei, der unter dem Namen
Heinrich Maus das Grüninger Orgel-
werk abnahm, wozu 53 Organisten
verschrieben waren.
Marcus, Joacliim, Pomeranus,
scheint in Stettin gelebt zu haben
und gab dort heraus :
Musici operis uovi Sacrarum cantiouum
4. 5. 6. 7. 8. et pluriuni vocum, tarn voci
vivae, quam instrumentismusicis aptarum.
Fasciculus I. Stetini 1607 typis Joh.
Duberi. 8 Stb. 40. 27 Nrn. [B. D.
Elbing. Proske.] Schon "W^alther erwähnt
das Werk, giebt aber eine andere Jahres-
zahl.
In der Stadtbibl. Dauzig befindet sich
ein Ms., sig. Mus. q 78 a— f. 6 Stb.,
fehlen 6 a u. 7 a vox, welches unter Nr.
50 enthcält: Mag-. Joach. Marci, G: P.,
auch nur mit Mar. in einzelnen Stb. gez:
„Cougratulamini mihi".
Marcus, Martin Friedrich,
1718 Kammermusikus an der Hof-
kapelle in Köthen unter Seb. Bach's
Direktion (Spitta 2, 985).
Mard, siehe Reniond de Saint-
Mard, Toussaiut.
Marc, Andre-Jacques, ein Vio-
linist a/d. Kgl. Kapelle zu Paris
im Anfange des 18. Jhs. Er gab
heraus :
Livre 1er de pieces de dessus et par-
dessus de Viele. Paris 1724. [Paris Nat.
C. P.] Die Vornamen nach Fetis, der
das Werk mit 1739 datiert.
In einem 2ten Werk, auch nur mit
Mare bez. nennt er sich „Violon du con-
cert de Reims: 6 Senates ä V. seul, avec
une basse chiffree. Paris et Eeims, chez
l'auteur. fol. [besafs einst Liepm.
Marc, William de la, geb. in
England im 13. Jh., war Franzis-
kaner, Dr. der Theologie und Pro-
fessor zu Oxford.
Die BibL Bodleian zu Oxford besitzt
im Ms. eine Abhandlung: De Arte musi-
cali, ]ib. 1 (Fetis).
Marella, Grioranni Battista.
Er muss sich längere Zeit in Eng-
land, Dublin und London, aufge-
halten haben, da er 1763 im Catch
Club in London einen Preis ge-
wann. 1753 trat ein Marella als
Violinvirtuose in London auf und
1759 einer auf der Viola d'amour
(Pohl 2, 370. 374). Man wird nicht
fehl gehen, wenn man beide für
den Obigen hält. Mit vollem Na-
men zeichnet er sich auf folgenden
Drucken:
Six Souatas for a Violin and Basse.
Ded. Aemilia Eeb. Forster. Op. 1. Dublin
1753 graved by Sam. Wheatley. fol.
2 BU. 3.5 Seit. [B. B. B. Wagener.
6 Soli a Violine solo e Bc. Ded. Conte
Pembroke. Op. 2. Londra 1757. fol.
2 BIl. 35 S. [B. B. B. Wagener.
In Walsh' Catch Club 1 einige Gesge.
In The modern Catch -Club von J. Cox
ist er auch vertreten.
Mareng:liino, (xasparo, um 1708
Violinist an der herzogl. Kapelle
in Venedig mit 15 Duk. Gehalt
(Caffi 2, 61).
Marenzio (Marentio), Luca, geb.
zu Coccaglio bei Brescia, gest. 22.
Aug. 1599 zu Rom, beerdigt in
der Kirche San Lorenzo in Lucina.
Schüler Giov. Contino's. Nach Canal
diente er viele Jahre dem Herzoge
Guglielmo von Mantua, dagegen
nach HaberFs Darstellung im Jahr-
buch 1900, 95 ist dies ein Irrtum.
Im Herbst 1580 wurde er Kapell-
meister des Kardinals Luigi d'Este
zu Rom, nachdem er vorher dem
Kardinale zu Trento kurze Zeit
gedient hatte (Canal 36). Nur auf
2 Drucken seiner Madrigale wird
das Amt beim Kardinal d'Este
verz., alle übrigen nennen nur
seinen Namen. Dass er auch als
Sänger in der päpstl. Kapelle an-
gestellt war, wie Adami, Fetis,
Kiesewetter u. a. sagen, scheint
Marenzio.
32 1
Marenzio.
ein Irrtum zu sein, denn in keiner
Liste bei Haberl wird er -verz.
Im Alessaudri S. 97 und 178 be-
findet sich eine Biogr. über M.
von Sim. Mayr. Er giebt an, dass
M. aus niederer Familie stammt,
Knabensiinger am Dome zu Brescia
unter Giov. Contini war u. darauf
einige Jahre in Warschau lebte.
Den Dienst in Mantua erwähnt er
nicht, dagegen giebt auch er an,
dass er päpstl. Sänger war. Viel
Wert haben die Nachrichten nicht,
da sie jeglicher Dokumente ent-
behren. Den rautmafslichen Aufent-
halt beim König von Polen ver-
legt Haberl Seite 96 in die Jahre
1588—90 oder von 1591 bis 93.
Irgend welcher Beweis fehlt. M.
war der gröfste Verti-eter des Ma-
drigals u. genoss eines bedeutenden
Rufes. Ambros 4, 86 u. 209 widmet
ihm eine eingehende Besprechung.
Siehe auch Viertel], im Reg.
Chronologisches Verxeiehnis seiner Werke :
Uehersicht:
Cauzonette 3 voc. 1585 d.
Madrigali 4 voc. 1585 c.
Madrigali spmtuali 5 voc. 1584 c.
Madrigali 5 voc. lib. 1—9: 1580. 1581b.
1582. 1584b. 1585 b. 1594 b. 1.595 b.
1598. 1599.
Madrigali 6 voc. Hb. 1—6: 1581a.
1584 a. 15851 1587 a. 1591. 1595 a.
Madrigali u 4, 5, 6 voci 1588.
Gesamtausgabe der Madr. zu 5 St:
1593. 1601. 1609.
Gesamtausgabe der Madr, zu 6 St:
1594. 1008.
Motetti 1585 a.
Villanelle ä 3 voci in 5 libri: 1584d.
1585d. 1585 e. 1587 b. 1.587 c.
Gesamtausg. der 5 Buch. Villauellen
1610.
Yillanellen mit deutschem Text 1606.
1580 ... II 1. lib. de Madrigali a 5
voci novara. comp. Yen. 1580 Ang. Gar-
dano. 5 Stb. qu4«J. 18 Madr. Die Re-
gister zu sämtlichen Madrigalen - Ausg.
siehe bei Vogel 1, 392 ff. [ß. B: T. B.
B. M. Bologna. Rom Cecilia : A. 5 a def .
Crespano: B.
— ristamp. ib. 1582. 5 Stb. [B.B:
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. ö.
C. 5 a. B.A. B.D. Hofb. Wien5a.
Bologna. Florenz B.B: 5a. Venedig
Marco 5 a. C. P. br. Mus: A.
— ristamp. 1586 Vincenzi ed Amadino.
[Hofb. Wien fehlt 5 a. Bologna. R. C.
of Mus. Neapel B. n: A. Gent U. B:
A. T. B. br. Mus: T.
— ristamp. 1587. Ven. , Gardano.
[B.B. B.A. Hofb. Wien. Bologna: A.
B. 5 a. Florenz B. n: A. 5 a. Vicenza
B.B: B. br. Mus. fehlt B.
— i-ist. 1588. Giac. Vincenti. [Bo-
logna: 5 a.
— rist. 1600. rherede Scoto. [Cres-
pano : A. br. Mus : B. 5 a.
— rist. 1602. Ang. Gardano. [Neapel
Cons. Bologna. C. P.
1581a ... II 1. lib. de Madr. a 6 voci,
novam. composti. Ven. 1581 Ang. Gar-
dano. 6 Stb. fiu40. 20 Madr. [Neapel
Cons: 6a. Bologna: C. B. Rom Cecilia
fehlt 6 a.
— ristampato 1584 ib. [B. A. B. D.
B. M. B. Proske fehlt B. Bologna. Flo-
renz B. n. R. C. of Mus. br. Mus : C. A.
B. 5 a. Oxford B. L. Rom Cecilia fehlt
T. Modena.
— rist. 1596 l'heredi di Scotto. [Ne-
apel Cons.
— rist. 1603 Ang. Gard. [B. B: A. 6 a.
1581h. ... II 2. lib. de Madr. a 5 voci,
nov. comp. Ven. 1581 Ang. Gardano. 5 Stb.
qu4'>. 20 Madr. [B. M. Bologna: A. B.
Modena: A. T. B. Rom Cecilia: 5a.
Florenz B.B: 5 a. Neapel Cons: A. 5 a.
— list. 1583 ib. [B. A. B. D. Bo-
logna. Florenz B. n: A. 5 a. Vicenza
B.B: B. R. C. ofMus: T. B. def. Rom
Cecilia. br. Mus : A.
— rist. 1587 G. A^ncenzi. [B. B. Bo-
logna : 5 a. br. Mus : fehlt B. Paris Nat.
inkompl.
— rist. 1593 Ang. Gard. [B. A. Hofb.
Wien. Bologna, br. Mus. fehlt B.
— rist. 1602. Ven. Gardano. [B. Wa-
gener 5 Stb.
— list. 1606 ib. [R. C. ofMus: 5 a.
C. P. 5 Stb.
— list. 1608 Ven., Ales. Rauerij. [Bo-
logna: T.
1582. ... II 3. lib. de Madr. a 5 voci,
novam. composti. Ven. 1582 Ang. Gar-
dano. 5 Stb. qu40. 21 Madr. [B. A.
B.D. B. M. Hofb. Wien. Bologna.
Bologna Petron. Modena: A. Florenz
B. n: A. 5 a. Verona S. f: C. T. B. 5 a.
C. P. br. Mus: 5a. Paris Nat. inkompl,
Rom Cecil.
— rist. 1591 Ven., G. Vincenti. [B. B.
Neapel Cons. br. Mus.
21
Marenzio.
322
Mai'enzio.
— rist. 1595 Gärdano. [B. A. Bo-
logna. Verona S. f: A. Brüssel. br.
Mus. fehlt B. C. P. 5 Stb.
1582. 1. üb. Madr. 5 voc, siehe 1580.
1583. 2. lib. Madr. 5 voc, siehe 1581b.
1584 a. H 2. hb. de Madr. a 6 voci
di . . . nouam. comp. . . Yen. 1584 Ang.
Gardano. 6 Stb. 4». 21 Madr. [B. D.
B. M. Proske fehlen B. u. 6 a. Bologna.
Rom Ceeilia fehlt T. Florenz B. n. Ox-
ford B. L.
— rist. 1596 Yen. Scotto. [B. Haberl
in Eegensbg: felüen T. B.
— rist. 1600 Ang. Gard. [B. A. Bo-
logna: C. T. B. 5 a. R. C of Mus.
iöS4b. ... II 4. lib. de Madr. a 5 voci
nouam. comp. . . Ven. 1584 Vincenti ed
Amadino. 5 Stb. qu40. 21 Gesge. [Bo-
logna. Crespano : 5 a.
— rist. 1589 Ven., Vincenti, [Hofb.
"Wien. Bologna: 5a. Florenz B. n: A. 5a.
— rist. 1594 Aug. Gard. [B. A. Brässel.
Bologna, br. Mus. fehlt B. C. P. 5 Stb.
— rist. 1607 ib. [Bolog-na: T.
1584 c. Madrigal! spirituali di ... a 5
voci nouam. comp. Lib. 1. Roma 1584
Aless. Gardano. 5 Stb. 4^. 21 Gesge.
mit der 7 teiligen Settina. [B. B. Hofb.
Wien. Upsaia. Rom Ceeilia. br. Mus:
C T.
— rist. 1588rherede di Scotto. [B.A.
B.B: C. B. D. R. C. ofMus.
— 1610. Anversa , Phalesio. [Wol-
fenb: C. T. B. R. C. of Mus. Oxford Ch.
Ch. br.Mus: T. B.
— 1610. Madr. spirit. e temporali,
di . . . ä 5, 6, 8, noue e (?) dieci voci,
Gl'uni d'esso gia dati in luce . . . Norimbg.
1610 Kauffmaun. Vermehrt um 15 Ge-
säuge. [B-L- Ijr-M: T. B.
1584 &. U 1. lib. delle ViUanelle di . . .
a 3 voci raccolte da Ferrante Franchi. . .
Ven. 1584 Vincenzi & Amadino. 3 Stb.
8». 23 Gesge. [Bologna: C.
— rist. 1585 ib. [Hofb. Wien.
— rist. 1586 Giac. Vincenzi. [Bo-
logna: ß.
— rist. 1586, 3. impressione, ib.
[B. M. Bmssel: C. Bergamo B. com : C
br.Mus: C.
— rist. 1589 ib. [B.B: B. Bologna:
B. Rom Cecil: B.
— rist. 1595 ib. [Hofb. Wien.
— rist. 1600 Ang. Gardano. [br.Mus:
C. T.
— rist. 1605 Giac. Vincenti. [Bologna.
Florenz B. n: T. br.Mus: T. B.
1584. 1. lib. Madr. 6 voc, s. 1581a.
1585 a. . . . Motecta festorum totius
anni cum con\muni sanctorum 4 voc. a
. . . Lib. 1. Roma 1585 Ales. Gardanus.
4 Stb. 4«. 42 Gesge. [B. B: CT. B.
Roma Ceeilia kompl.
— 1588. Ven. Scotus. [B. B. 4 Stb.
B. Kürnbg. B. D. Proske. Bologna : T.
— 1600, ib. [Bibl. Haberi in Regensbg.
— 1606, Ven. ap. Aug. Gardanum &
fratres. 4 Stb. ä 44 S. [B. Kgsbg.
1585h. ... n 5. Hb. de Madr. a 5 voci
novam. comp. Vinegia 1585 Therede di
Scotto. 5 Stb. 4". 29 Madr. [B. D.
Hofb. Wien. Rom Cecil. Modena. br.
Mus: CT.
— rist. 1588 ib. [Verona S. f: T. öa.
br. Mus : B. 5 a.
— rist. 1594 Aug. Gardano. [B. A.
Bi-üssel. Bolog-na. Florenz B. n. fehlt
5a. br. Mus: fehlt B.
— rist. 1605 ib. [Bologna: T. C P.
5 Stb.
1585 c. Madrigali a 4 voci di . . . Lib.
1. Roma 1585 Aless. Gardano. 4 Stb.
40. 29 Madr. [Hofb. Wien. Neapel Cons.
— rist. 1587 Ven. , Amadino. [B. D.
B. Proske. Oxford Ch. Ch. Karisruhe : A.
— rist. 1587 Yen., Vincenzi. [Wol-
feub. Bologna: T.
— rist. 1592 Ven. Ang. Gard. [B.B:
C Bologna, br. Mus. R. C. of Mus.
— rist. 1603 ib. [B. Kgsbg: C Proske.
br. Mus. 4 Stb.
— rist. 1603 Noribg., Paul Kauffmaun.
[B. L. B. Gr:T. Proske. br.Mus: CA.
Berlin Kircheninst: B.
— rist. 1607 Anversa, P. Phalesio.
[Wolfenb. Gent U. B: C. A. T. Kopen-
hag: T. br.Mus: T. B.
— rist. 1608 Yen., Scotto. [Bologna.
— rist. s. a. Ang. Gardano. 4 Stb.
[B. Wagen er.
1585(1. II 2. lib. delle Canzonette alla
Xapolitaua ä 3 voci, di . . . raccolte per
Attilio Gualtieri, nouamente ... Ven.
1585 Vincenzi & Amadino. 3 Stb. 8".
23 Gesge. [Hofb. Wien. Bologna: B.
br.Mus: C
— rist. 1587 Yen., Vincenzi. [B. M.
Brüssel: C Bologna: C.B. Bergamo B.
c: C br.M: C. T.
— rist. 1592. ib. [B.B: B. Hofb.
Wien. Bologna. Rom Cecil : B. Florenz
B. L: B. br.Mus: T. B.
— rist. 1597, delle ViUanelle et Arie
alla Napolit. (Inhalt ^vie vorher). Ven.
Vincenti. [Florenz B. n: T.
— rist. 1600 Yen., Ang. Gard. [br.
Mus: C T.
1585 &. n 3. lib. delle ViUanelle a 3
voci . . . raccolte da Christoforo Ferrari
. . . Roma 1585 Aless. Gardano. 3 Stb.
Marenzio.
323
Marenzio.
8". 22 Gesge. [Hof b. Wien. Bologna:
B. br. Mus: C.
— ristamp. 1587 Ven. Vinceuti. 19
Gesge. [B.M. B. B: B. Brüssel: C
Bologna: C. B. Bergamo B. c: C. br.
Mus: CT.
— rist. 1.Ö92 ib. 19 Gesge. [Hofb.
Wien. Bologna. Rom Cecil : B. Florenz
B. L: B. br.Mus: T. B.
— rist. 1597 ib. 19 Gesge. [Florenz
B. n: T,
— rist. 1600 Ven. Ang. Gard. 23
Gesge. [br.Mus: C. T.
15S5t ... II 3. Üb. de Madr. a 6 voci,
novam. comp. . . . Vinegia 1585 Scotto.
6 Stb. 40. 21 Madr. [B. D. Bologna:
B. Modena. Florenz B. n. Vened.
Marco : 5 a. br. Mus : 5 a.
— rist. 1589 ib. [Bologna. Rom Ce-
cilia fehlt T. Vendig Marco: 5a. Paris
Cons. Oxford B. L.
— rist. 1594 Ang. Gardano. [B. A.
Bologna: C. B. R. C.ofMus.
1585. 1. lib. Villanelle 3 v., s. 1584 d.
1586. 1. lib. Villanelle 3 v., s. 1584d.
1586. 1. lib. Madr. 5 voc, siehe 1580.
1587a. ... 11 4. lib. de Madrig. a 6
voci nouam. composti. Ven, 1587 VLn-
cenzi. 6 Stb. 4». 20 Madr. [Oxford
B. L. C P: T.
— 1587. Nouamente ristampato & da
molti errori diligent. emendato. Ven.
1587 Amadino. 6 Stb. 4". 20 Madrig.
von 15 ab andere als in der Ausg. Vin-
cenzi's. [B.D. B. Hbg. Proske: C. A.
T. 5a. Bologna. Crespano:A. Venedig
Marco 5 a. Oxford Ch. Ch. Brüssel
Cons: C. B. 6a.
— rist. 1593. Ang. Gard. Inhalt wie
1587 Amadino. [B. A., 1594 ist ein Druck-
fehler im Kat. Rom Cecilia. Verona
S. f. R. C.ofMus. br.Mus: A.
— rist. 1603 Scotto. [Neapel Cons.
— rist. 1605 Gardano. [B. B: A.
1.587 h. 11 4. lib. delle Villanelle a 3
voci. Di . . . Raccolte per Attilio Gualtieri.
Nouam. . . . Ven. 1587 Vincenzi. 3 Stb.
8". 24 Gesge. [B.M. Bologna: C. B.
Bergamo: C. Brüssel: C.
— rist. 1592 Vincenti. [B. B: B.
Hofb. Wien. Bologna. Rom Cecil: B.
Florenz B. L: B. br. Mus: B. C. P:C.
— rist. 1596 Vincenti. [Bologna: B.
Florenz B. n: T.
— rist. 1600 Ang, Gardano. Ver-
mindert um 5 Gesge., vermehrt mit 3
neuen. [br.Mus: C. T.
1587c. ... n 5. lib. deUe Villanelle a
3 voci con una quattro raccolto da Attilio
Gualtieri Nouamente . . . Vinegia 1587
Scotto. 3 Stb. 8". 25 Gesge. [B. M.
B. B: B. Brüssel: C. Bologna: C. B.
Bergamo : C br. Mus : C. B.
— 1591 rist. ib. [Hofb. Wien. Bo-
logna. Florenz B. n: T. Florenz B. L:
B. br.Mus: T. B.
— 1600 rist. Ang. Gardano. Ver-
mindert um 3 Gesge. [br. Mus : C. T.
— 1606 deutsche Ausg. von flauTs-
mann, siehe 1606.
1587. 1. lib. Madr. 5 voc, siehe 1580.
1587. 2. lib. Madr. 5 v., siehe 1581b.
1587. Madr. 4 voci, s. 1585 c.
1587. 2. hb. Canzonette 3 v. , siehe
1.585 d.
1587. 3. lib. Villanelle 3 voci, siehe
1585 e.
1588. . . . Madrigali a 4, 5 et 6 voci,
lib. 1, Novam. comp. . . Ven. 1588 Vin-
cenzi. 5 Stb. 4». 19 Madr. [B. B. Bo-
logna: T. B. Modena. Florenz B, B.
1588. 1. lib. Madr. 5 voc, s. 1580.
1588. Madr. spirituaU 5 v., s. 1584 c
1588. Motectorum 4 voc, s. 1585 a.
1588. 5. lib. Madr. 5 v., s. 1585 b.
1589. 4. lib. Madr, 5 v., s. 1584b.
1589. 1. lib. Villanelle 3 v., s. 1584d.
1589. 3. lib. Madr. 6 v., s. 15851
1591. II 5. lib. de Madr. a 6 voci di
... Nouamente ... Ven. 1591 Ang. Gar-
dano. 6 Stb. 4". 21 Gesge. 1 von Ant.
Bicci. [Proske fehlt B. Bologna. Rom
Cecil. fehlt T. Verona S. f. fehlt 6 a.
Florenz B. L. 5 a. Modena fehlt 5 a. Ox-
ford B. L. Brüssel Cons: C B. 6a.
— 1595 rist. ib. [ß. A. Brüssel. Ve-
rona S. f. fehlt 5a. br.Mus. R. C. of
Mus. B. Wagener.
— 1595 rist. Scotto. [Bologna. Flo-
renz Ist. mus. Glasgow, Stb.?
— 1610 rist. Aug. Gardano [einst in
B. Borghese 6 Stb.
1591. 3. lib. Madr. 5 v., siehe 1582.
1591. 5. lib. Villanelle 3 v., s. 1587 c.
1592. Madr. 4 voci, s. 1585 c.
1592. 2. lib. Canzonette 3 v. , siehe
1585 d.
1592. 3. üb. Vülanelle 3 voci, siehe
1.585 e.
1592. 4. lib. Villanelle 3 v., s. 1587 b.
1593. ... Madrigali a 5 voci, ridotti
in un corpo. . . Anversa 1593 Fhalesio &
G. BeUero. 5 Stb. qu40. Enth. die Madr.
aus Lib. 1—5. [B. Br. B. L. Elbing.
Dresd. Mus. B. Hbg. Wolfenb. Kopen-
hag: T. Bologna: C. 5a. Oxford Ch. Ch.
— rist. 1609. Appresso P. Phdesio.
5 Stb. fiu4". Inhalt wie vorher. [B.B:
T. Wolfenb: C. T. B. br.Mus: T. B.
Oxford Ch. Ch. Oxford B. L.
21*
Marenzio.
324
Marenzio.
1593. 2. lib. Madr. 5 v., siehe 1581b.
1593. 4. lib. Madr. 6 v., s. 1587 a.
1594 a. . . . Madrig. a 6 voci in un
corpo ridotti. Nouameute . . . Aggiuutovi
di piii iino Madr. del istesso Authore ä
dieci voci. Anversa 1594 Phalesio &
Bellero. 6 Stb. qu4o. Eutli. Lib. 1—5.
2 Madr. aus Buch 4 fehlen, dafür ein
neues : Basti fin (jui, 10 v. [B. Br. El-
bing. B. Hbg. Kopenhag: T. br. Mus.
— 1610 listamp. ib. Vermehrt um 1
Madr. zu 3 Teilen „Biauchi Cigni e ca-
nori". [B.B: T. Dresd. Mus. Wolfeub:
C. T. B. Amst. 5 a. London Buckiug-
ham Palast. Oxford Ch. Ch.
1594 b. ... II 6. lib. de Madr. a 5 voci,
nouam. posto in luce. Yen. 1594 Ang.
Gardano. 5 Stb. fp40. 20 Madr. [B. A.
Hofb.Wien. Bologna. Modena. Briissel.
br.Mus: C A. T. 5 a.
— rist. 1603 ib. [Hofb. Wien : C T.
5 a. Bologna. Crespano. br. Mus : C T.
B. C. P. 5 Stb.
— rist. 1614 Stampa del Gardano.
Aere B. Magui. [Crespano : 5 a. br. Mus :
5 Stb.
1594. 4. lib. Madr. 5 v., s. 1584 b.
1594. 3. lib. Madr. 6 v., s. 15851
1594. 5. lib. Madr. 5 v., s. 1585 b.
1595 a. ... H 6. lib. de Madr. a 6 voci.
Nouam. comp. Yen. 1595 Ang. Gardano.
6 Stb. 4". 21 Madr. [B. A. B. B: A. T. B.
5a. Proske. Bologna: A. T. Hofb. Wien:
A. B. 5 a. Eom Cecil. fehlt T. Verona
S. f. Rom B. Casan: B. br. Mu-s. R.C.
of Mus.
— rist. 1609 ib. [B.B: A. T. B. 5a.
Bologna.
— 1610 Anversa, Phalesio. [br.Mus: T.
1595 b. ... H 7. hb. de Madr. a 5 voci,
nouam. comp. Ven. 1595 Ang. Gardano.
5 Stb. qu4". 21 Gesge., dabei 1 von
Änt. Bicci. [Bologna. Biüssel. br.Mus.
fehlt B.
— rist. 1600 ib. [ß. A. Hofb. Wien :
C. T. 5 a. Bologna 5 a. Verona S. f : B.
Neapel Cons: CT. B. 5 a. C. P. br.Mus.
— rist. 1609 Ven., Ang. Gard. & fra-
teUi. [Bologna. C. P.
1595. 3. lib. Madr. 5 v., siehe 1582.
5. lib. Madr. 6 voc, s. 1591.
1. lib. Madr. 6 voc, s. 1581a.
2. üb. Madr. 6 v., s. 1584 a.
4. lib. VillaneUe 3 v., s. 1587 b.
2. lib. Canzonette 3 v. , .siehe
1595.
1596.
1596.
1596.
1597.
1585 d.
1597.
1585 e.
1598.
3. lib. Villanelle 3 voc, siehe
. . Luttavo Üb. de Madr. a 5
voci, nouam. com]). A^en. 1598 Gardano,
5 Stb. qu40. 21 Madr. [B. A. Bologna.
Brüssel. br.Mus: A. T.
— 1605 rist. ib. [Hofb. Wien: C T.
5 a. Bologna. C. P. 5 Stb.
1599. n 9. lib. de Madr. a 5 voci
nouam. composto. . . Ven. 1599 Gardano.
5 Stb. qu4'>. 21 Madr. [Bologna.
— rist. 1601 ib. [B. A. Hofb. Wien:
C. T. 5 a. Bologna. Paris Nat. br.
Mus: 5a.
— rist. 1608 Ven. , Aless. Rauerij
[Bologna: C.B. Rom Cecil: C.
— rist. 1609 Gardano & frateUi. [Bo-
logna: C. A. T. 5 a. C.P. 5 Stb.
— rist. 1609 Ven.. Scoto. [Bologna.
1600. 1. lib. Madr. 5 voc, s. 1580.
1600. 2. hb. Madr. 6 v., s. 1584 a.
1600. 1. hb. Villanelle 3 v., siehe
1584 d.
1600. Motectormn 4 voc, s. 1585 a.
1600. 2. lib. Canzonette 3 v. , siehe
1585d.
1600. 3. lib. VillaneUe 3 v., s. 1585 e.
1600. 4. lib. VillaneUe 3 v., s. 1587 b.
1600. 5. lib. VillaneUe 3 v., s. 1587 c
1600. 7. lib. Madr. 5 v., s. 1595b.
1601. . . . Madrigalia 5 voc. antea Ve-
uetiis, diversis temporibus, novera sepa-
ratis edita hbris, jam verö, commodioris
usa caussä (?), uno volumine . . . Noribg.
1601 Kauf f mann. 5 Stb. 4». enthält
Buch 1—9, Stb. zu je 104 BU. [B. B:
5 a. B. D: C. A. T. 5 a. B. L. B.Hbg.
AA'olfenb. Proske. Oxford Ch. Ch.
Danzig Marienk. fehlt B. Berlin Kirchen-
inst: B.
1601. 9. lib. Madr. 5 v.. s. 1599.
1602. 1. Hb. Madr. 5 voc, s. 1580.
1602. 2. lib. Madr. 5 v., s. 1581b.
1603. 1. Üb. Madr. 6 voc, s. 1581a.
1603. 4. lib. Madr. 6 v., s. 1587 a.
1603. Madr. 4 v., üb. 1. s. 1585 c
1603. 6. lib. Madr. 5 v., s. 1594 b.
1605. 1. lib. ViUaneUe 3 v., s. 1584d.
1605. 5. üb. Madr. 5 v., s. 1.585 b.
1605. 4. üb. Madr. 6 v., s. 1587 a.
1605. 8. üb. Madr. 5 v., s. 1598.
1606. Aulszug aus L. M. vier TheUen
seiner italienischen dreystimniigen Vüla-
nellen vnd Neapoütanen . . . mit Teutscheu
Texten gezieret, vnnd inu Truck publ.
von Val. Haussmanno Gerbipol. . . Nürmbg.
1606 Kauffmann. 3 Stb. 40. 51 Nrn.
[B.B. B.Basel: T. B.Hbg. B. L.
1606. 2. hb. Madr. 5 v., s. 1581b.
1606. Motectorum 4 voc, s. 1585 a.
1607. 4. hb. Madr. 5 v., s. 1.584b.
1607. Madr. 4 v.. s. 1585 c
1608. . . . Madrigaüa 6 vocum, antea
Venetiis diver.sis temporibus, sex separatis
Marenzio.
325
Marenzio.
edita libris (wie 1601). Noribg. 1608
Kauffiiiann. 6 Stb. 4", enth. 6 Bücher
Madr. 122 Nrn. [ß. B: C def. A. T. B.
B. L. kompl.
1608. 2. üb. Madr. 5 v. siehe 1581 b.
1608. Madr. 4 v., s. 1585 c.
1608. 9. lib. Madr. 5 v.. s. 1599.
1609 ... 11 6. 7. 8. et 9. libro il suo
Testamente de Madrigali a 5 voci ... in
un corpo ridotti. Anversa 1609 P. Pha-
lesio. 5 Stb qu40. [B. B:T. Wolfeub:
C. T. B. br. Mus: T. B. Oxford Ch. Ch.
Oxford B. L: fehlt A.
— 1632. Cum Basso continuo. Ibd.
[Amst: 5 a.
1609.
Lib. 1—5, Madr.
5 V. in un
corpo, s.
1593.
1(J09.
6. lib. Madr. 6 v.,
s. 1595 a.
1009.
7. lib. Madr. 5 v..
s. 1595 b.
1609.
9. lib. Madr. 5 v.
2. Ausg., s.
1599.
1610.
. . 11 1. 2. 3. 4. &
5. libro delle
Villanelle, et Canzonette alla Napolitana
a 3 voci . . in un corpo ridotte. Anversa
1610 P. Phalesio. 3 Stb. qu40, fehlt aus
Lib. 5 ,,Non piü gl'Arabi fumi". [Wolfenb.
Brüssel: C. B. Oxford Ch. Ch.
1610. Madr. spirituali 5 v., s. 1584 c.
1610. II 6. lib. Madr. 6 v. Phalesio,
s. 1595 a.
1610. Lib. 1—5, Madr. 6 v. iu un
corpo, s. 1594 a.
1614. 6. lib. Madr. 5 v., s. 1594 b.
1632. 6.-9. libro Madr. 5 v., s. 1609.
In alten Samlwk. ist er mit 124 Gesgen.
vertreten, darunter zahlreiche Motetten,
Magnificat, 1 Messe u. a. (Eitner 1). Hier-
zu sind noch hinzuzufügen: In Ottav.
Bargnani's Canzonette 1599 ,,Provate la
raia" 4 voc. — In Malvezzi's Intermedii
1591 ist das 2. u. 3. lutermedi von M.
— In Monteverdi's Madrig. spirituali 1583
„Deggio duuque (Ergo ne vis)'' 5 voc. —
In Mascaglia's 2. lib. Madrig. 4 voc. 1585
„Dissi ä l'amata mia". — In Mosto's 1.
fiore della Ghirlanda 1577 „Donna bella"
5 voc. — In Yonge's Musica transalpina
1588 10 Madr. zu 5 u. 6 Stim. — In
Sabbio's L'amorosa 1588, Ero cosi dicea.
— In Fei. Anerio's Le gioie 1589 „Ri\T
fontane" 5 v. — In Ang. Gardano's Dia-
loghi 1590 3 Madr. zu 8 u. 9 Stim. —
In Watson's The first set of italian Madri-
gaUs 1590, 21 Madr. — In Vincenti's
Canzonette lib. 3, 1591 ,,Donna se nel
tuo volto" 3 voc. — In Yerovio's Canzo-
nette spir. 1591 „Giesu rilucente". — In
Amadino's La Gloria 1592 „Copia di Donna
altera" 5 v. — In Amadino's Florindo
1593 „Bascia libascia" 5 v. — In Pha-
lese's Paradiso 1596 drei bekannte Madr.
5 V. — In G. Vincenti's Vittoria 1596
„Donna se co'l sguardo", 5 v. — Yonge's
Musica transalpina lib. 2, 1597 drei Madr.
mit englischem Text. — In Ancina's Tempio
armonico 1599 ,,Ahime pur s'avicina". —
In Phalese's Ghirlanda 1601 zwei Madr.
— In Molinaro's Fatiche üb. 1 u. 2 von
1610 elf Gesge., davon 2 mit lat. Text.
— In Cavagüeri's Madrig. 1616 acht Madr.
zu 5 Stim. — In John Bland's Samlwk. 4.
— Im Gothaer Cantional 1646 ein Gesg.
— Auch in Lautenbüchern von Besardus,
Denss, Eude und in Woltz' und Schmid's
Orgelbüchern im Arrangement vielfach
veiireten.
In neuen Ausg. 30 Gesge. (Eitner 2.
Bei ,,Ma nier" ües „Ma per"). Dazu
kommt noch in Commer s Musica Sacra
Bd. 20. 25. 27. 28: 5 Motetten und in
Squire's Part music for Choral 1 Madr.
(M. f. M. 22, 85). In Haberl's Jahrb. 1900
sieben 4 stim. Motetten. In Oliphant's
Samlwk. ein Madrigal. In Webb's col-
lection of Madrigals 1 Nr.
In Handschriften.
B. B. Ms. Z39, 12 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 120 n. 121: 2 Motetten zu 8 Stim.
— Ms. Z 111 Peitsch, Part. fol. 279 Magni-
ficat 8. toni, 8 voc. — Ms. 13570 acht
Magnificat 8 voc, dito in Ms. 88 aus
einem Dmck von 1600. Ms. W 59 Nr.
822—24 drei Motetten 8 voc.
Dresd. Mus. Ms. A 431 Nr. 1 Hodie
Christus natus est 4 v. P. Ms. Ca 44
Nr. 26 : Quem dicunt homine S. 53. Hodie
beata virgo Maria S. 55. Gabriel angelus
locutus est S. 57. 4 stim. in P.
Berlm Kirchen instit. Magnificat 8 toni
8 voc. P. qufol. neuere Hd.
B. Grimma: Laudate Dnum. in sanctis
ejus 8 voc. Nr. 107 in Ms. LXIX u. L,
fehlt T 2.
B. Basel 3 Mot., siehe Kat,
B. Dresden 4 Mot., siehe Kat.
Mus iL- fr. Wien, 8 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 70: Dolorosi Mai-tj'r 5 voc.
B. Br. 2 Messen, 3 Motetten, s. Kat.
Capella sistina in Rom, Cod. 29 : Christe
redemptor 5 voc. Magnificat 8 voc.
Ratsbibl. zu Thorn, eine Orgeltab. von
1594 — 1605 mit arrang. Motetten, darunter
auch Marenzio.
B. Danxig, Missa 8 voc. super Iniquos
odio habui, Kyrie et Gloria Nr. 48 in
Ms. q78 a— f. 6 Stb. fehlen 6a. 7avox.
Ebendort Missa sup. Ego sum panis 8 voc.
Nr. 54, nur mit L. M. gez.
B. Liegnitx,, 4 Motetten zu 4 u. 8 Stim.,
siehe Kat.
Mares.
326
Marescalco.
B. München^ Magnificat 8 yoc. P.
In John Baldwin's hds. Samlwk. einige
Motetten.
In Bologyia., Kat. 2, 343 Lamentabatur
Jacob.
Madrigale u. TlUanellen, resp. Can-
zonen sind vorhanden in
B. B. Ms. 13575. L 324. ^'35 Nr. 402
bis 413. W 85 Nr. 975—979. T 58. T 168,
alle in Part.
B. L. 15 Cauzonen zu 5 Stirn., siehe Kat.
Miisikfr. Wien : Madrigali a piü voci. P.
B. A. 4 Madr. zu 6, 8, 9 St., s. Kat.
Cambridge FW. Madrig. in 12 Bänden,
der Kat. sagt komplet und giebt das Ee-
gister über 348 Madrigale.
R. C. of Mus. Ms. 1881 Madrigale in-
kompl. in Stb. 10 Madr. in 1883 in Stb.,
in 1938 ein Madr. 2 Madr. in P. in 1941.
1 Madr. in P. in 1943.
Bologna, Kat. 3, S. 4 im Ms. der Ge-
sang Tirsi 5 voc.
In B. M. befinden sich eine grofse An-
zahl Madrigale.
Mares, Pierre, aus Toumay,
diente in der Kapelle der Statt-
balterin der Niederlande in Brüssel
und wurde am 1. Mai 1566 für
die Kapelle in Parma gewonnen
(Straeten 6, 162). 1569 wird er
für die spanische Hofkapelle an-
genommen (Straeten 8, 84).
Maresca, Mareello, Bassist an
der päpstl. Kapelle und im Jahre
1630 Kapellmeister daselbst (Ha-
berl, Kat. 69).
Marescalchi (Marescalco), Oio-
yaniii, um 1473 und 74 Sänger
an der Hofkapelle zu Modena (Val-
drighi 12 S. 34 Dokum.).
Marescalchi, Liiigi, Gerber
sagt: geb. zu Rom, Fetis glaubt
in Neapel (Florimo verz. ihn nicht,
soweit man aus seinen sehr unge-
nauen Registern entnehmen kann).
Er war Schüler Pat. Martini's, lebte
1770 in Venedig und errichtete
dort eine Musikhandlung nebst Ver-
lag, die er 1785 nach Neapel ver-
legte. A^on 1780—89 brachte er
4 Opern auf die Bühne zu Florenz
und Rom, denen ich nogh eine
5. Oper hinzufügen kann. Fetis
macht darauf aufmerksam, dass M.
als op. 7 ein Trio für 2 V. u. Ycl.
unter Boccherini's Namen in seinem
Verlage veröffentlichte, während die
Komposition von ihm selbst ist.
Von seinen Kompositionen ist nach-
weisbar:
Le Nozze di Teti, e Peleo, Musica per
Pantomime. Ms. P. [Neapel Turch.
Im C. P : Les airs du ballet de f audaugo.
In der B. Darmst: La morte di Gütern -
nestra, osia Oreste. Ballo tragico-pauto-
mimo. 1776. P. Ms.
Aria buffa „0 la porgetemi'-. Venez.,
Scataglia. P. [Darmst. Padua Ant.
Aria p. Basso: Ch'io parta (1808).
Ms. B 708, 11 in B. Dresd.
6 Duetti Notturni a 2 Sopr. c. 2 V.
Ms. D 6. [Padua Ant.
Aus der Oper I Disertori feüci (nach
Fetis) erschien ein „Duetto, Sventurata a
Chi fin'ora, con Y. Ya. e B. Yen., Aless.
e Pietro ScatagHa". 3 Stb. fol. Kl.-A.
[B. B. Schwerin F. nur der Kl.-A.
Dodici Minuetti per 2 Y., 2 Ob. 2 Comi
e B. Op. 10. Yenezia, Zatta in Stb.
[Maild. Cons.
Siufouia in re per 2 Y. 2 Ob. Va. obl.,
2 Corni e ß. Ms. Stb. [Mailand Cons.
12 Coutraddanze per 2 Y. 2 Corni e
B. op. 11. Ven., Zatta. Stb. [ib.
12 Coutraddanze per 2 Y. e B. com-
poste espressamente per Tapei-tura del
uuovo Regio teatro degl'Inti'epidi in Fi-
renze. Ms. Stb. [ib.
Sei Trio e una Serenata per due Yio-
lini e YiolonceUo obbligato dedicati al
Conte Carlo Colloredo. s. 1. et a. in fol.
4 Stb: 2 V. Ya. Vcl. [Antiq. J. ßosen-
thal 1902.
5 Trii per 2 Y. e Ya. im Ms. Stb. [ib.
4 Minuetti a piu strumenti, Ms. Stb.
[ib. siehe Kat. Nr. 2661.
Scale simplici e doppie per piano-forte
in tutti i 12 tuoni maggiori e minori,
secondo il metodo antico, aggiunte le Scale
de' tuoni minori colle seste minori ascen-
denti, come pure la scala generale cro-
matica delle dita, per l'esecuzione secondo
il nuovo metodo. Napoli, Marescalchi.
Milano, Ricordi. qufol. HS. [Musikfr.
AVieu.
Marescalco, OioYanni, 1473
Sänger an der Hofkapelle in Mai-
land (Valdrighi Mem. Acc. Modena
1884 p. 242).
Marescalli.
327
Mareschall, Samuel.
M.arescalli, Joannes, 1472
Sänger an St. Peter in Eom (Vier-
tel j. 3, 237).
Marescli, Johann Anton, ist
der Erfinder der russischen Jagd-
musik im 18. Jh. (Siehe Hinrichs
1796 mit der ßiogr. M.'s.) Er war
ein Böhme und ging 1751 nach
Eussland, wo er um 1794 in Peters-
burg gestorben ist.
Marescbal, Maurice, wird 1687
Mitglied der Hofkapelle in Mün-
chen mit 300 Gld. Gehalt (Instru-
mentist), siehe Akten im Kreis-
archiv zu München.
Mareschall (wie er sich selbst
schreibt), Samuel, geb. im Mai
(22.?) 1554 in Tournay, denn er
schreibt am 22. Aug. 1639, dass
er 85 Jahr und 3 Monate alt sei.
Auf den in Basel befindlichen
Autographen giebt er sehr genaue
Angaben über sich und zwar nennt
er sich einen Ksl. Notar (Not. Im-
perial), Bürger und Organist in
Basel seit 63 Jahren. Da er dies
am 12. Jan. 1640 schreibt, so ist
er seit 1577 dort angestellt. Auf
dem Titel seiner Psalmenausgabe
von 1594 nennt er sich „der Stadt
und Universität zu Basel Musicus
und Organist". Sein Todesjahr
kann nicht weit nach 1640 liegen.
Gregoir ,
Panth. 5.
105 teilt die
Grabschrift seiner Frau an der
Kirche St. Lorenz zu Basel mit,
welches auf Samuel bezüglich fol-
genden Wortlaut hat „Samuel Mar-
schallus I Tornacensis Fland. N. |
Musicus et Organ. Bas. per. Ann.
obiit Ann. D, | Aet." Siehe auch
Riggenbach S. 409. 415. 419. Seine
hinterlassenen Werke bestehen aus:
Der gantz Psalter von Herrn Ambrosio
Lobwasser D. hiebevor aufs der frautzö-
sischen Composition mit gleicher Melodey
vnd zahl der Syllaben in teutsche ßeymen
gebracht. Jetzund mit 4 Stirn, zugerich-
tet (Choral im Discant). Basel 1606 L.
König, gr. 8". [Basel. B. Lpz. B. Br.
B. Hbg.
Psalmen Davids, Kirchen-Gesänge vnd
geistl. Lieder von D. M. Luther u. a. mit
4 St. contrapunctsweise gesetzt. Basel
1606 König, gr. 8". [Basel, an obiges
"Werk gebunden.
— Des Königs und Propheten Davids
Psalmen durch Ä. Lobw . . . 4stim. Basel
1717 Joh. Georg König. 558 S. u. 12 S.
Anhang. [Musikfr. Wien.
— Eine spätere Ausg. trjigt den Titel :
Des Königs und Propheten Davids Psal-
men durch A. Lobw., sammt andern geistl.
Liedern ... zu 4 Stim. gebracht . . . Basel
1743 Em. u. J. Rud. Thurneysen. 120.
570 S. u. Reg. S. 405 neues Titelbl.
80 geistl. Lieder mit 53 Tousätzen, [B. Lpz.
Als erste Ausg. wird Basel 1594 an-
gegeben, doch ist mir kein Exempl. zii
Gesicht gekommen. Zahn verz. es nicht,
auch ist die Dedic. mit 1606 gez., so dass
ich an der Existenz dieser Ausg. zweifeln
möchte.
Im Ms. existieren noch
Basel F. IX. 47. 1 vol. in fol. 39 S.
u. 2 S. Reg. betitelt „38 Psalmen Davids
Lobwassers". Enthält 35 Orgelsätze nach
obigen Psalmen für Orgel frei bearbeitet.
Am Ende „Achevee te 8 sept. 1638".
(Scheint Autogr. zu sein.)
— F. rx. 50. 1 vol. in fol., 24 S. von
M. für Orgel beaibeitete französische u.
deutsche Lieder nebst 2 Palleten (22 Nrn.)
von Clemens n. p., Crecquillon, Godart,
Lassus, Merulo u. Ungen. am Ende: Sa-
muel Marescallus Tornacensis Flandricus,
m. propr. scripsit, aetat. suae 85 m(ense)
3, die 22. augusti 1639.
— F. IX. 49. 1 vol. in 4P, 75 Seit.
Widmung an Prof. Remig. Fesch in Basel
von S. M. „Mus. Organ, et civ. Basil. per
annos 63, aetat. suae 86. die 12. Januai'ii
ao. 1640. Enthält
1. 38 Orgelsätze über franz., ital. u.
latein. Lieder u. Gesänge, von denen be-
reits 20 in F. IX. 50 vorkommen.
2. Seite 44—71 eine Samlg. Fugen über
die 12 Toni. Register u. 1 Bearbtg. über
„A demi morf.
— F. IX. 48. 1 vol. in fol. 90 S.
Musik u. 5 S. Reg. Pergamentband. Wid-
mung an den obigen Prof. zu Basel R.
Fesch von S. M. ,,Not. Imperial, Mus.
Organ et Bourgeois de Basle lespace de
64 ans, de son aage 86, ce 23 d'avril, 1640:
109 Orgelsätze über franz. Psalmen-
Melodien, ähnUch wie in F. IX. 47, an-
lehnend an das obige Drackwerk.
In B. B. W96 Nr. 1278 — 79 zehn
Marescotti.
328
Maria Antonia "Walpurgis.
Psalmen in P. — In T250 sämtl. Psal-
men in P. — In B. Liegnitz zwei 4stim.
Gesänge, siehe Eat.
11 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Marescotti, Griorgio, Musik-
verleger in Florenz von etwa 1580
bis 1602, von wo ab die Erben
zeichnen. Er gab das Samlwk.
heraus :
Della scelta di Madrigali de piu eccel-
lenti musici de'nostri tempi a 3 voci üb. 1.
Firenze 1582. 3 Stb. qu4". 20 Gesge.
von Alanianno Aiolli, V. Ferro, A. Gabrieli,
Jhan Gero, Orl. Lasso, Lerma, G. Nasco,
Mat. Eampollini u. Fr. Eossello. pSofb.
Wien. Florenz B. L.
Im Vogel 2, 430 Beschreibung u. Eeg.
Maret, Hiigues, geb. um 1726
zu Dijon, gest. ebd. 11. Juni 1786,
ein Arzt, an der Universität zu
Montpellier angestellt, später zu
Dijon und dann Medicinalrat zu
Bourgogne. Schrieb
Eloge historique de Mr. Rameau, com-
positeur de musiqiie, lu k la seance publ.
de l'Academ. de Dijon. Dijon 1766. 8".
78 S. Auch in Memoires de l'Academie
1766 abgedruckt. Der Einzeldruck auch
in B. Brüssel.
In den Memoires 1769 von Dijon be-
findet .sich noch „Eloge de Durey de
Noinville", Verfasser einer Histoire de
l'opera (Fetis).
Marex, siehe Marckx.
Marez, Pietro de, um 1572
Sänger an der spanischen Hof-
kapelle Philipp IL (Straeten 8, 99).
Margarina, Cristoforo, gab
1612 G. M. Nanino's 3. lib. Mo-
tetti ä 1—5 voc. in Rom heraus.
Margariiii, Francesco; Florido
nennt ihn 1650 Kapellmeister an
S. Tomaso deH'Inglesi (in Rom?)
In den Samlwken. Florido's befinden
sich 2 Canzonen ä 3 voc. in 1652 (Eitner 1).
In Florido^ coucento di Madrigali 3 voc.
1653 1. S'e ver ch'un si trasforme. 2. lo
moro e tu nol credi. In Florido's Alias
cant. sacr. 1657 eine Motette, ebenso in
dessen Has alias sacras cant. 1650: Surge
Aquilo 3 voc. — In Nr. 1742 des R. C.
of Mus. dieselbe Motette in P.
Margarita philosophica, siehe
ßeisch, Gregor.
Margarita, Clara, s. Cozzolaiii.
Margas, Joannes (auch mit G.
gez.), war von 1474 — 79 päpstl.
Sänger (Yiertelj. 3, 231).
Marggraf, Andreas, aus Eger,
Kantor in Schwandorf (Baiern) um
1585 (Mettenleiter 2, 187). Er
soll nach Gerber 2 den 128. Psalm
für 5 Stim. in Amberg 1586 her-
ausgegeben haben.
Margheritoni, Nicoiao, lebte
1642 am Hofe zu Massa als Mu-
siker (Nerici 387).
Margiarotti, (xiro, Fagottist,
mit 60 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Okt. 1662 bis 15. Sept. 1684
a/d. Hofkapelle in Wien angestellt
(Köchel 1).
Margot, Colin, lebte im An-
[ fange des 16. Jhs. und ist
im Samlwk. 1535 a mit einer 2 teiligen
Motette zu 6 Stim. vertreten (Eitner 1).
Marheiniken, Johann Philipp,
von 1703—1705 Chordirektor an
St. Wilhelm in Strafsburg i/Els.
(Lobstein 88).
Maria Antonia Walpurgis,
Kurfürstin von Sachsen, Tochter
des Kurfürsten von Baiern, späteren
Kaiser Karl YH. von Deutschland;
als Mitglied der arkadischen Ge-
sellschaft zu Rom führte sie die
Namen „Ermelinda Talia Pastorella
Arcada" u. zeichnete ihre Komposi-
tionen mit K T. P. A. Geb. 18.
Juli 1724 zu München, gest. 23.
April 1780 zu Dresden. Sie zeich-
nete sich als Dichterin, Malerin
und Komponistin aus. Ihre Lehrer
in der Musik waren Giov. Ferran-
dini, Porpora und später Hasse.
Biographie von M. Fürstenau in
M. f. M. 11, 167. Dr. Karl von
Weber: Maria A. W. Biogr. in 2
Bd. als Ms. gedruckt. Ihre Kom-
positionen, von denen die meisten
Ms. blieben sind folgende:
Motetti spirituali per la chiesa. Maria
Antonia Dux ßavariae 1730. Es ist nicht
Maria Antonia T\^alpurgis.
329
Maria, Domenico della.
sicher ob die Kompos. von ihr sind. Dir
Name kann auch als Besitzerin betrachtet
werden, qufol. Ms. 7, Iln. [Dresd.Mus.
B. Wagener Kopie.
Meditationes. Lib. 1. 2. Meditat. Se-
condo lib. 1. 2. 1746 Prologus u. Chorus.
Einer unverbürgten Nachricht zufolge
werden die 4 Bände Kompos. ihr zuge-
schrieben. Ms. 7, II 0. [Dresd. Mus.
II trionfo della fedeltri. Dramma pasto-
rale per musica. Lipsia 1756 Breitkopf
(Typendruck). 1 vol. P. fol. In Mar-
purg's krit. Beyträgen 3, 299 eine deutsche
Textiibersetzung. [Dresd. Mus. Dresd.
B. M. im Di-uck u. Ms. Hofb. Wien.
B. Joach. B. G. Part. u. Textb. Dresd.
1754, Geschenk der Verfass. br. Mus.,
P. u. Orchesterst. von 1762. B. B. Wol-
fenb. Bologna. Beriin K. H. C. P.
Musikfr. Wien.
Wurde 1753 in Potsdam vor Fried-
rich II. zum ersten Male mit Einlagen
von Friedrich IL, Hasse, Graun u. Benda
aufgeführt (Schneider H 142).
Talestri regina dell' Amazone, dramma
per musica per E. T. P. A. Lipsia 1765
ßreifkopf. Tyi^endr. 3 voll, qufol. [Dresd.
Mus. B. G^ nebst Textb. 1763. B. M.
B. B. Beriin K. H. C P.
In der B. Dresd. Mus. befinden sich
noch einzelne Gesänge im Ms. aus beiden
Opern. Aufserdem noch 41 Arien, doch
sind die unter Ms. 7 II p. fraglich ob sie
von ihr herrühren. Ebenso fraglich sind
die Mss. 7 Ilq. r. 1. Pastorale. P. Ba-
variae 1741. 2. 3. Intermezzi comiche ä
Sopr. e B. con ström.
Siehe auch Rudhart 143. 145.
Im Breitkopf 8 die Sinfonie zur Oper
II trionfo.
Recueil d'airs ä danser executes ä
Dresda. Lips. 1756 Breitkopf (aus Trionfo,
arrang. von Adam). [B. Wagener.
Maria, Carlos de Jesus, siehe
Croesser.
Maria, D. Joäo de Santa-, siehe
Santa-Maria.
Maria da Creraa, Laiitenist, s.
Griovanui Maria da Crema.
Maria Charlotte (nicht Antoi-
nette nach Fetis), Amalia, Her-
zogin von Sachsen - Gotha, geb.
Prinzessin von Meiningen am 11.
Sept. 1751.
Man schreibt ihr eine Samlg. Canzo-
netten mit Variationen zu, denen auch
Yariat. von Benda, Schweitzer, öcheidler
u. a. beigegeben sind. Leipzig 1781,
ferner 12 Lieder von einer Liebhaberin,
Gotha 1786 und eine Sinfonia a 10 im
Ms. (Gerber 1).
Maria, Domenico della, geb.
um 1768 zu Marseille von italie-
nischen Eltern, gest. 9. März 1800
zu Paris. Schon im Alter von 18
Jahren brachte er eine Oper auf
die Bühne zu Versailles, ging
dann nach Italien, hielt sich an
10 Jahre dort aut und schrieb
gegen 6 komische Opern, die an
kleinen Theatern gegeben wurden.
1796 kam er nach Paris und
schrieb auch hier mehrere komische
kleine Opern, die sich Beifall er-
warben. Mitten in seiner Lauf-
bahn überraschte ihn der Tod
auf der Strafse (Fetis. Gerber 2).
Beide verzeichnen an 5 Opern u.
Operetten, von denen einige eine
weite Verbreitung fanden. Nach-
weisbar sind:
La fausse duegne, op.-com. en 1 acte.
Paris (oeuv. posth. 24/6 1802). Ms. P.
[Briissel Cons.
L'oncle valet. Opera on 1 acte (Text:
Duval.) P. Paris, Sieber. [B. B., auch
im Ms. 4842 mit deutschem Text. Biiissel
Cons.
— Kl.-A. Wien, Comptoir. [B. B.
Musikfr. Wien.
— Kl.-A. Lpz. , Hoffmeister und
Kühnel. qufol. 75 S. [Dresd.
L'opera-comique, op. en 1 acte (1798).
Paris, Lemoine. P. [Brüssel Cons. u. in
Stb. im Ms. Musikfr. Wien. Lübeck, P.
— Paris, Frere. Kl.-A. 5 Arien. [B. M.
C. P. unbekannte Ausg.
— Hbg., Mees et Co., Kl.-A. kl. foL
[B. B. Schwerin F. in P. Deutsch im
Drack, s. 1. 1800 in B. Kgsbg.
— Kl.-Ausz. Lpz. [br. Mus.
Le prisonnier ou la Eassemblance, op.-
com. en 1 acte (1798). Paris, Deslau-
riers. P. 146 S. [Briissel Cons. und in
Stb. im Ms. B. M : Paris, l'auteur. P.
Ausg. bei Deslauriers. Er nennt sich hier
einen Schüler Paesiello's, ferner im Ms.
P. u. gestochenem Kl.-A. mit deutschem
Text. ß. B. Ms. 4841 in P. br. Mus. in
P. C. P. in P. Mailand Cons. Schwe-
rin F: Hamburg chez J. Mees. P.
— Der Arestant. Kl.-A. Lpz., Breitk.
Maria, Francesco.
330
Mariani, J . . . C
& Haeiiel. [Dresd. Strafsburg i,/Els.
B. M. br. Mus. Musikfr. Wien. Dresd.
Mus. E. C. of Mus.
— Der Gefangene. Ms. P. [Dresden
Opemarchiv.
La rencontre, siehe Le vieux.
La Eassemblauce, siehe Le prisonnier.
Le \-ieux chateau, ou la rencontre.
op. -com. en 3 act. (Paris 15 3 1798).
Paris, l'auteur. P. 188 Seit. [Brüssel
Cons. und Stb. im Ms. B. M. in P. br.
Mus. in P. Musikfr. "^'ien, deutsch in P.
Das Singspiel in 1 Akt. P. Ms. 4840
in B. B. und Müncbener Opernarchiv.
Musikfr. "Wien nur 3 Nrn. Siehe L'opera
comique.
Eine Eomance aus L'opera com. in
Lpz. Ztg. 3, Beilage 7.
In Grass & Barth's Samiwk. 2 Arien.
0 ciel, gr. Duo aus der Oper Le pri-
sonnier. Ki.-A. Hessen - Ca.ssel , Völler
& Grosheim. [B. B. B. Kgsbg. Musikfr.
Wien. Dresd. Mus. im Ms.
1 Arie im Archiv de musique.
Das Duett „0 ciel! ma surprise" ist
ganz im Mozartschen Stile geschrieben
und sehr ansprechend.
Framery, Nie. -Et. schrieb eine Bio-
graphie : Notice sur le musicien Della-
Maria, raort depuis peu, et membre . . .
Paris 1800. 8«. [Glasgow.
Maria, Francesco, Lebenszeit
unbekannt.
Im Archiv zu Klosterneuburg ein Alma
für Chor.
Maria (Marin), Ziianne di (Zuan),
6. Febr. 1504 erster Organist an
S. Marco in Venedig, starb um
1507 (Caffi 1, 54. 68).
Maria, Pedro, ein Sänger am
Ende des 15. Jhs., diente Lodovico
il Moro (Motta 134).
Mariaui, siehe Marin, Fran^.
Louis Claude.
Mariani, Carlo, um 1708 So-
pranist an S. Marco in Venedig
mit 100 Duk. Gehalt (Caffi 2, 45).
Mariani, F. Maria.
In einer Tabulaturpaiütur in Upsala
ein ,,Caro mea vere" per Alto e 2 Yiol.
Mariani, Crioranni Battista,
lebte in der Mitte des 17. Jhs. u.
ist als Opernkomponist bekannt.
Nachweisbar sind:
Amore vuol gioventu. Scherzo dram-
matico recitato (in Yiterbo und Bologna)
Poesia di L. Cortesi. 3 Atti. Ms. P. 433
in Venedig Marco.
Impegnarsi per compümento. Scherzo
dramatico del Sig. Lod. Cortesi, a 2 voci.
P. 58 BU. gr. 40. Ms. 18841 in Hofb.
Wien.
Duetto: Occhi miei, 2 Sopr. e Bc. 4*'.
Ms. B. Upsala.
Ohne Vornamen, Ms. 17760 Hofb.
Wien: A chi piü crederö a 3 voc. con
cla%'ich. P.
Mariani, Grioranni Lorenzo,
gegen 1730 in Lucca geb., gest.
um 1793 zu Savona; studierte bei
Martini in Bologna von 1746 — 51,
wurde Philharmoniker, darauf Ka-
pellmeister am Dome zu Savona
(wie Carpani in seinem Haydn
berichtet). Er war Opern- und
Kirchenkomponist (Nerici 278).
Santini besafs von ihm ein Miserere
4 voc. c. Strom, u. 2 Salve regina.
Im Autographen-Kat. Masseangeli's
lautet die Biographie etwas anders :
Geb. um 1737 zu Lucca, bis 1753
lebte er in Genova, erhielt 1756
die Kapellmeisterstelle zu Savona
und st. dort um 1793. Er war
ein Schüler Martini's.
Die Bibl. des Liceo jnusicale zu Bo-
logna besitzt von ihm im Autogr. 1. Lau-
date Duurn. a 4 pleno con strum. von
1747. 2. Messa a 8 senza stimm. 1747.
3. Dixit a 5 concert. c. ripieni e strum.
17.51. 4. Tantum ergo a 4 voci. 5.
Beatus vir 8 voc. 6. Si quaeris 8 voc.
7. Elementi di contrappunto incominciati
a di 4 Geunaio 1746. 8. 2 Komposit.
vom 29. Jan. 1751 u. 25 Briefe an Mar-
tini. Nr. 7 u. 8 befindet sich in der
Accademia filarmonico zu Bologna.
In der B. M: Messe 8 voc. c. 2 org.
P. Ms. — Miserere 4 voc. 2 V. Va. col
org. P. Ms.
In C. P. im Ms : Messa a otto reali c.
Bc. Kopie des 19. Jhs. 120 Seit. Ent-
hält aufserdem: Letemur oranes in Dno.
Gloria in exe. Kyrie. Alleluja. Diffusa
est gratia. Vidi speciosam. Patrem omni-
potentem. Sanctus. De radice Jesse
exiet virga.
Mariani, J. . . C. . .
In der Bibl. des Conservat. zu Paris
eine Missa 8 voc. im Ms.
Mariani, Paolo.
331
Marinati.
Slariani , Paolo , päpstlicher
Sänger, wahrscheinlich zur Zeit
Martini's, von dem sich in Bologna
die Schrift befindet:
II giuclizio del p. Martini sopra un
quesito propostogli da P. M. . . (Kat. 1,
163).
Mariani , P. . . A. . . (das P.
könnte Pater heifsen),
ist in Carlo Milanuzzi's Armonia 1622
mit einer Canzone alla Bastarda für 2
Tromboni (Posaunen) vertreten.
Mariann, P. . .
Im Archiv zu Gott weih. 3 Messen.
Lebenszeit unbekannt.
Marien, Ambrosio, aus Artois,
lebte im 16. Jh. in Neapel (Titel)
und gab heraus:
... II 1. lib. de Madiigaü a 4 voci.
Yen. 1580 Aless. Gardano. 4 Stb. qu40.
29 Madr. [Venedig Marco fehlt A.
... 11 2. Üb. de Madr. a 4 voci . . Ven.
1584 Vincenci & Amadino. 4 Stb. 4°.
29 Madr., dabei 2 von G. Cesare Manzo
u. 2 von Lelio Martiano. [Modena iiompl.
In Pietro Yinci's 2. lib. Madr. 1567
S. 29 das Madr. Magnanimo signor. Hier
wird er als Schüler Vinci's bez.
Marigiiano (Marilianus) , Ma-
theo, 1516/17 päpstl. Sänger an
der Privatkapelle Leo X. (Yiertelj.
3, 255. 257).
Marignan, . . . de, Schauspieler
im 18. Jh.; Verfasser der Ab-
handlung
„Eclaircissements donnes a l'auteur du
Denn du ViUage.'' Paris 1781 Duchesne
(Pougin).
Marin, Cliretien, um 1552 Or-
ganist am Notredame zu Ant-
werpen (Straeten 8, 158).
Marin, Fabriee, siehe Cajetan.
Marin, Fran<jois-Louis-Clautle,
dit Mariani, ein Schriftsteller, geb.
6.. Juni 1721 zu Ciotat (Provence),
gest. 7. Juli 1809 zu Paris. Biogr.
im Fetis, der auch anzeigt:
„Histoire de Saladiu, Sultan d'Egypte
et de Syrie" und ,,Ce qu'on a dit, ce
qu'on a voulu dire, lettre ä Md. Foliot.
Paris 1752." 8». [Brüssel 3922.
Er war ein Verteidiger der französi-
schen Musik. Pougm sagt, er war zuerst
Organist zu Ciotat, 1771 Chef der Re-
daktion der Gazette de France.
Marin. (Tiiillaume Jlareel de,
geb. 22. Mai 1737 zu Guadeloupe,
kam jung nach Paris, trat in die
Armee ein, studierte dann Mathe-
matik und Musik bei Gaviniös u.
Pagin und bei Rameau Theorie.
Ein Stabat inater zu 4 Stirn, und Or-
chester soll bei Leduc in Paris erschienen
sein (Fetis). Im Sanilwk. Kirchenmusik
befinden sich 2 geistl. Gesänge in Part.
Paris, fol. [ß. B.
Marin, Marie -Martin Marcel
de, der Sohn des Guillaume, geb.
8. Sept. 1769 zu St.-Jean-de-Luz
(Bayonne), lebte noch 1861. Ein
frühreifes Talent als Virtuose und
Komponist. 1783 ging er nach
Italien und wurde zum Mitgliede
der Arkadier in Rom gewählt.
Nach seiner Rückkehr trat er
unters Militär, ging dann auf
Reisen, zeichnete sich als Harfe-
nist und Violinist aus und zog
sich dann nach Toulouse zurück
(Fetis). Er gab zahlreiche Instru-
mentalwerke heraus, von denen
nachweisbar sind:
6 Sonates et une chasse, pour harpe.
Oeuv. 5. Paris. [Paris Nat.
Nocturne en quintette p. harpe, 2 V.
A. Vcl. oe. 14. [ib.
6 Sonatines progressives pour harpe,
oe. 16. [ib.
Duo p. 2 hai-pes ou harpe et Pfte.
oe. 17. [ib.
Fetis bez. seine Kompositionen als
„veritablement classique". Die Bibl. der
Musikfr. in Wien besitzt unter Marin ein
Adagio ed Allegro fiü- 2 Claviere u. Orch.
in Stb. Fraglich ob von Obigem.
Marinali, GrioTanni, aus Bas-
sauo, war Priester, Mönch und
Musikschriftsteller zu Padua (Gaspa-
rella 33).
Marinati, Aurelio, aus Ra-
venna, ein Dr. der Rechte zu Ra-
venna, gab heraus:
La prima parte della somma di tutte
le scienze nella quäle si tratta delle sette
arti liberali . . . Roma 1587 Bonfadiuo.
Marinelli, Francesco de.
332
Marini, Biagio.
40. 156 BU. Als 4. Abhdlg. über Musik.
[Bologna. Ebendort im Ms. auch der
2. Teil. CR siehe Kat. p. 73.
Mariuelli, Francesco de, No-
bile, lebte wahrscheinlich in Wien
am Ende des 18. Jhs. bis zur
Mitte des 19. u. ist bekannt durch
In B. B. Autogr. Grasn. unter Franz
Edler von Marinelli: Ave Maria, 2 Sopr.
2 A. 2 Y. Va. Ycl. B. 2 Fl. 2 Clar. 2 Fag.
2 Hörn. 8 BU. Part.
I. Fnihlingstag. Eine Cantate von Joh.
Peschke. (29/12 1811, mit vermehrter
Instrumentining 3/''6 1815.) P. Autogr.
[Hofb. ^len, Ms. 17 035.
Die Schlacht. Gedicht von Fr. Schiller,
als Svniphonie mit Chor bearbeitet. (16 1
18430 P. Autogr. [Hofb."U"ien, Ms. 17006.
AJfred. Grofse heroisch-komische Oper
in 3 Act. von Kotzebue. P. Autogr. nur
1 Akt vorhanden. [Hofb.Wien. Ms. 17026.
Die arme Köhlerin. Oper in drey Auf-
zügen von Alois Gleich. (22 8 1815.)
P. Autogr. in 2 voU. [Hofb. Wien, Ms.
17 027.
Der Kosak und der Frewillige. Ein
Liederspiel in 1 Akt von Kotzebue. (5/12
1815.) P. Autogr. [Hofb. Wien, Ms. 17025.
Sonate f. Klav. u. Guit. [Proske-M.
6 Variat. pour guitarre seule. oe. 3.
Vienne, Impr. chemique. [B. M.
Marinelli, Graetano, geb. um
1760 zu Neapel, gest. um 1820
wahrscheinlich in Porto in Portu-
gal. Schüler des Conservat. Tur-
chini zu Neapel. Trat als Opern-
komponist auf, hielt sich in Baiern,
Spanien und Portugal zeitweise auf
(Florimo 2, 436. Pougin). Von
seinen Kompositionen sind bekannt :
II Barone di Sardafritta, Intermezzo a
2 voci in 2 parte. Napoli 1776. [Neapel
im Autogr. Neapel Turchini in Kopie.
Gli accidenti inaspettati, opera semi-
seria, in 2 atti. Napoli 1790. [Neapel
im Autogr.
La Bizzarra contadina, op. buffa in
2 atti. Napoli 1790. [Neapel im Autogr.
La Yillanella semplice, op. buf. in
2 atti. Napoli 1790. [Neapel im Autogr.
Quinto Fabio, op. seria in 2 atti. Na-
poli 1791. [Neapel. Neapel Turchini.
Lo Sposo a forza, op. buf. in 2 atti.
Nap. 1792. [Neapel im Autogr.
La Vendetta di Medea, dramma lyrii^ue
in 2 atti. (Venet. 1791.) Ms. P. [Brüs-
sel Cons.
Tobia alle nozze con Sara. Cantata
a 4 voci in 2 part. [Neapel im Autogr.
Mss. B. B. 137, Eec. u. Arie aus der
Oper Lucio Papirio. 122, Rec. u. Arie:
Perfida sorte ingrata, per Sopr. c. ström. P.
Im Cons. Mailand ein Terzette .,Yedrai
quäl sia lo sdegno" aus Lucio Papirio und
ein Duett aus II trionfo d'amore im Neu-
druck bei Ricordi.
Marinelli, Oiulio Cesare, ein
Mönch im Kloster Monte Cicardo,
wie er sich selbst bez., gab heraus:
Via retta della voce corale, overo osser-
vationi intorno al retto esercitio de c.
fermo didse in 5 parte . . . Bologna 1671
Giac. Mouti. 40. [B. B. Bologna. Flo-
renz. Glasgow. Brüssel, unter Nr. 5273
noch eine Abhdlg. in Kopie, vielleicht
dieselbe wie die obige.
Maringgele, Johann Baptist,
„alter Cantor und Organist am
St. Peter in Salzburg'^
Ein Lobgedicht von ihm in Samber's
Manuductio von 1707. Hammerle 248
nennt ihn Joh. Mariuggel und verz. Ihn
1699 als Kantor.
Marini, . . .
Im british Museum, Ms. 346, in einem
Samlbd. mit Arien und Duette ist ein M.
vertreten; welcher M. das sein soll, lässt
sich ohne Kenntnis der Piece nicht ent-
scheiden. — Pougin erwähnt von einem
M. die komische Oper „Duval ou une
Erreur de jeunesse", repr. im Ambigu-
comique Theater zu Paris um 1800. Nähe-
res unbekannt.
Marini, Antonio;
im Ms. N. 20, Canzoni di diversi autori,
17. .Jh., in B. Bologna mit Canzoni a voce
sola col Bc. vertreten. — Im Kat. der
B. Darmst. ist ein Marini mit vier geist-
lichen Gesgen. f. Chor u. Orch. verz.
1. Jesus autor clementiae. 2. Domine ad
adjuvandum. 3. Magnificat, 4. Kirie
eleison, der scheinbar ins 18. Jt. gehört.
— Ebendort unter Marini eine Altarie
„Caro mea. mit 4 Instram., Ms. Stb.
Marini, Biagio, aus Brescia,
gest. nach Cozzando's Libreria
Bresciana p. 58: 1660. Er bildete
sich zum Violinisten aus und trat
vor 1617 in den Dienst der städti-
schen Kapelle zu Venedig, ging
1620 nach Brescia und wurde
Kapellmeister an S. Eufemia und
der Akademie Erranti; 1622 diente
Maiini, Biagio.
333
Marini, Biagio.
er Ferdinando Gonzaga zu Parma,
1626 bez. er sich als „Accaderaico
occulto gentilhomo e Maestro della
musica'' und in demselben Jahre
(Oktober 1626) bez. er sich als
Maestro della Musica beim Pfalz-
grafen AYolfgang Wilhelm von
Neuburg, Herzog von Baiern,
Jülich, Cleve etc. In der Dedic.
erwähnt er, dass er kurz vorher
in Brüssel gespielt habe und mit
Ehren und Gescheuken ausgezeich-
net worden sei. In den M. f. M.
18, 108/109 wird er als Kapell-
meister am pfälzischen Hofe in
Düsseldorf um etwa 1640 erwähnt.
Im Druck von 1634 giebt er sich
die Titel gentirhuomo e Cavagliere.
1653 ist er Kapellmeister an der
Accademia della Morte zu Ferrara
und 1654 Kapellmeister an S. Maria
della Scala zu Mailand (Titel). In
welcher Stadt er starb, ist bis jetzt
nicht nachweisbar. Fetis sagt zu
Padua. Wasielewski 2, 23 u. 48
nebst Musikbeilg. Nr. 21. 22. Von
seinen "Werken sind bekannt:
1617. Affetti musicali di . . . Op. 1.
Nella quäle si contiene, Symfonie, Canzon,
Sonate, Balletti, Arie, Brandi, Gagiiarde &
Corenti, a 1. 2. 3. acomodate da potersi
suonar con Yiolini Cornetti & con ogni
Sorte de strum. musicali. Yen. Iöl7 B.
Magai. 4 Stb. fol. 27 Nrn. [B. Br.
1618. Madrigale et Symfonie a 1. 2.
3. 4. .5. Di . . . Op. 2 . . . Yen. 1618
B. Magni. Stb.? 4"^. 13 Gesg. u. In-
strumentaLsätze. [B. B: B. Bologna C 1.
1620. Arie Madrigali et Corenti a 1.
2. 3. Di . . . Op. 3 . . . Ib. 1620. 1 vol.
in Fol. 17 Gesge. u. 12 Instnimental-
sätze. 2 Piecen im Y'asielewski 2 Nr. 9.
10. [Bologna.
1622. Scherzi, e Canzonette a 1. e
2 voci di . . . Accomodate da cantarsi
nel Chitarone, Chitariglia, & altri ström,
simiü: Cou i suoi Ritorneli per il Violino
e Chitarone. Op. 5. Pai'ma 1622. 1 vol.
in 40. 19 Nrn. [Bologna, Kat. 3, 242
die Dedic.
1623. Le lagrime d'Ermiuia in stile
recitativo, con alcune Ode da cantarsi con
termine affettuoso nel Chitai'one, Clavi-
cordo ö altro ström, simile: Di . . . Op. 6.
Parma 1623 Anteo Viotti. 1 vol. in 4*'.
24 S. [Bologna. Siehe Vogel 1. 419.
1626. Sonate Symphonie Canzoni,
Pafs'emezzi, Baletti, Corenti, Gagiiarde,
& Retornelli, a 1. 2. 3. 4. 5. & 6 voci,
per ogni sorte sorte d'instrumenti. Un
Capriccio per sonar 2 V. quatro parti.
Un Ecco per 3 Y. & alcune Sonate capri-
ciose per sonar 2 e 3 paiti con il Y. solo,
con altre curiose & moderne inventioni,
Op. 8 . . . Yen. 1626 Magni. 6 Stb. fol.
50 Piecen. An Instrumenten sind ge-
nannt: Y. Cornet, Fag., Posaune, Posaune
grossi, Chitarone, Va., Gambe, Flöte. Dedic.
in Neuburg im Oktob. 1626 gez. Auf dem
Titelbl. ist die 1626 durch Hinzufügung
von drei I in 1629 verändert. [B. Br.
1634. Canto per le musiche di camera
concerti a 4. 5. 6. voci, & instrom. Op. 7.
Di . . . Ven. 1634 Magni. Dedic. mit
Neuburg 1624 (?) gez. 1 vol. (?) in 4«. 37 S.
mit 13 Gesgen. [Oxford Ch. Ch. kompl. (?)
Siehe Vogel 1, 416.
1635 . . . Madrigaletti a 1, 2, 3 e 4
voci, con alcune ViUaneUe per cantare
nella Chitariglia spagnola, Chitarone ö
altro simile instrom. Et con 11 suo Bc.
Lib. 5, op. 9 . . . Yen. 1635 Magni.
Dedic. in Neuburg 1625 (?) gez. 1 vol. (?)
in 4.°. 28 S. mit 14 Gesg. Der Bc. zeigt
andere Gesge. an. [Oxford Ch. Ch. Vogel's
Beschreibung ist nicht ausreichend.
1641. Compositioni varie per musica
di camera a 2, 3, 4, 5 voci, e parte con
2 Y. Dedic. . . Op. 13. Yen. 1641 Aless.
Vincenti. 6 Stb. 4». 18 Gesge. Marini
ist noch in Neuburg.
1644. Corona melodica ex diveisis
saciae musicae floribus concinnata, 2, 3,
4, 5, 6 & pluribus voc. ac instniment. . .
Op. 15. Antverp. 1644 haered. Phalesii.
4*^. 14 Gesge. u. 4 Sonaten. Dedic. 5/9
1644 in Düsseldorf gez. [Biü-ssel: Bc.
1649. Concerto terzo delle musiche
da camera del . . . a 3. 4. 5. 6. e piü
voci con 2 Y., et altri ström. Op. 16 . . .
Milano 1649 per Carlo Camagno. 7 Stb.
4". 14 Gesge. mit Instr. Die Dedic. ist
in Mailand vom Autor unterz. [Florenz
B. n: 4 Smgst. 2 Y. Bc.
1653. Salmi per tutte le solennita
dell'anno concertati nel moderno stile,
ad 1, 2 e 3 voci con Y. e senza. Del . . .
Op. 18. Yen. 1653 Magni. Marini ist
in Ferrara Kapellm. 6 Stb. 4». 13 Ge-
sänge. [B. Br.
1654. Ye.spri per tutte le festiuita
deIl"anno. A 4 voci. Da cantarsi in ca-
pelle e nell'organo . . . Op. 20. Yen.
Maiini, Carlo.
334
Marino, Carlo imbrogio.
1654 Maffni. Marini's Stellung und "Wohn-
ort ist nicht angegeben. 5 Stb. 4^. 18
Gesänge. [B. Br.
1655. Lacrime di Davide sparse nel
Miserere concertato in diuersi modi a 2,
3, 4 e piü voci con 2 V. a beneplacito
Litanie de Santi abbreuiate, Motetti, e
Tantum ergo sacranientum. Op. 21 . . .
Yen. 1655 Franc. Magni. 7 Stb. 4^.
8 Gesge. M/s Stellung nicht angegeben.
[B. Br.
1655 . . . Per ogni sorte d'istromento
musicale diuersi generi di Sonate da
chiesa, e da caraera, a 2, 3, & ä 4. Con
TAJfabeto alle piü proprie per la Chitarra
aUa spaguola e beneplacito. Lib. 3. Op.
22 . . . Yen. 1655 Fr. Magni. 4 Stb.
40. (2 Y. Ya. B. Bc.) Dedic. in Yene-
dig, dem Druckorte, unterz. 4 Ballette,
Sarabanden, Correnten, 6 Sinfonien, 6 So-
naten, 1 Passacaglio. [B. Br.
(Aus obigem Yerz. lässt sich recht
genau ersehen, wie viel Drucke verloren
gegangen sind, denn es fehlen die opera
4, 10—12, 14, 17 u. 19.)
Im Samlwk. 1654 eine Motette (Eitner 1
Nachtrag).
In neuen Ausg. 4 Instrumentalpiecen
(Eitner 2 Nachtr.).
3Iarini, Carlo, siehe Marino,
Carlo Ambrogio.
Mariiii, Francesco Maria, aus
Pesaro, nennt sich 1637 Kapellm.
der Eepublik S. Marino (gehört
jetzt zur römischen Provinz). Er
ist bekannt durch:
Concerti spirituali di . . . concertati ä
2. 3. 4. 5. 6. 7. voci & con instnim.
lib. 1. Yen. 1632 B. Magni. 5 Stb. 40.
27 geistl. Gesge. [B. Br: C. A. T. B. Bc.
Dedic. in Yenedig dem Druckorte unterz.
Bologna.
2 Mot. im Profius 1646 (Eitner 1).
Marinis, Griovanni de, aus
Bari, war um 1596 Kapellm. am
Dome zu Bari (Titel) und gab
heraus :
II 1. lib. de Madrig. a 6 voci di . . .
Yen. 1596 Amadino. 6 Stb. 40. 26 Madr.
[Yerona S. f: T. 5 a. Enthält 3 Gesänge
von GaUo.
II 2. lib. de Madr. a 6 voci di . . .
Yen. 1601 Ang. Gardano. Hier ist obiges
Amt nicht mehr verz., obgleich er noch
in Bari die Dedic. unterz. 6 Stb. 4^.
24 Madr., 1 davon von Nicolo de Grecis.
[Hofb. Wien: B.
6 Madrig. in alten Samlwk. (Eitner 1).
Ferner in Stef. Fehs 5. hb. de Madr.
1583 zwei Gesänge. — In G. P. Gallo's
1. lib. de Madr. 5 v. 1597 „La beUa man
che mi".
Marino da Corigliano, ein
Priester des 16. Jhs.,
ist in Arascione's Xuove Laudi ariose
1600 mit 1 Gesänge S. 2 vertreten.
Marino, Alessandro, aus Ve-
nedig, war 1579 Kanonikus regu-
lari am Lateran (Titel) und ist be-
kannt durch:
Psalmi vesperarum cum 4 vocib. auc-
tore Reverendo D. Alexandre Marino Ve-
neto . . . Yen. 1578 haered. H. Scoti. 4
Stb. 40. [Bologna.
— Im br. Mus. eine Ausg : Psalmi ves-
perarum et Magnificat 4 voc. c. Bc. ed. 2.
Antv. 1637 Phalesius. T. B. Bc. in 4»
vorhanden.
Psalmi vesperarum cum 4 vocib. . .
Lib. 2. Yen. 1587 haered. H. Scoti. 4
Stb. 40. [br.Mus: T.
Psahni oranes qui ad vesperas decan-
tantur cum 6 vocibus Aufhöre . . . Yen.
1579 Scotus. 6 Stb. 40. [Bologna.
CompJetorium ad usum romanum duo-
denis vocib. concin. . . Yen. 1596 Ama-
dinus. 12 Stb. 4". [Bologna fehlt C 1.
chorus.
II 1. lib. de Madrigah a 5 voci, del . . .
Yen. 1571 figliuoli di Ant. Gardano. 5
Stb. qu40. 29 Madr. [Bologna: T. Mo-
dena: T. 5 a.
... II 1. hb. de Madiigali spirituali a
6 voci, con una Canzone a 12 nel fine
... Yen. 1,597 Amadino. 6 Stb. 40.
22 Madr. [Bologna: T.
Marino , Cavaliere Battista,
nach Fetis Giovanni Batt., in seinem
Druckwerke fehlen die Yornamen;
ein italienischer Dichter, geb. im
Okt. 1569 zu Neapel, lebte in ver-
schiedenen Städten Italiens (F6tis
Näheres).
Unter seinen Schriften befindet sich
in den „Dicierie sacre del Cavalier Ma-
rino" als 2te Abhdlg. „La Musica, dicieria
seconda sopra le sette parole dette da
Cristo in croce." Ausg. A^'eu. 1615. [CR]
— Yicenza 1618 Amadio [Bologna. C. P.
Einsiedeln]. — Yen. 1643. [B.B.
Marino (Maiini), Carlo Ambro-
gio, aus Bergamo, 1687 Violinist
au S. Maria Maggiore ebd. Fetis
Maiino, Carlo Ambrogio.
335
Maiiottini.
u. a. schreiben füi" Ambrogio
tälscblich Antonio. Sein erstes
Werk, welches er mit 16 Jahren
komponierte, wie es in der Dedic.
heifst, ist betitelt:
Sonate da camera a 3 stniraenti . . .
op. 1. Bologna 1687 Monti. 4 Stb. (2 V.
Yioloue u. Spinetta.) [Moclena. br. Mus.]
Es ist nicht zu ersehen, ob das Jahr 1687
sein 16. Lebensjahi' ist. Auf op. 8 nennt
er sich Citadino di Bergamo, Prof. di
Violiuo.
Balletti, Correnti, Gighe, e Minuetti
diuei-si a 3, 2 V. Vcl., o Spinetta. Op. 2.
Ven. 1692 Glos. Sala. 4». 3 Stb. [br.
Mus: 2 V.
12 Sonate a 3 e 5. op. 3. Amst.
[Paris Nat.] Fetis verz. es in der Ori-
ginalausgabe : Venet 1696 und sagt, die
ersten 8 Sonaten sind für 2 V., Vcl. u.
Bc. und die nächsten für 6 Instrumente.
Cantate a voce sola, lib. 1. Op. 4.
Ven. 1695 Gios. Sala. 12 Cantate. [Stadt-
bibl. zu Bergamo.
Suonate alla francese a 3 . . . op. 5.
Amst., Eoger. 3 Stb. qu40. [br. Mus:V.
Sonate a tre e a quattro. op. 6. Amst.
[Paris Nat. , nach Fetis sind 6 zu 2 V.
Vcl. u. Bc. und 6 für 2 V. Va. Vcl.
u. Bc.
Sonate da camera a 3, 2 V. Vcl. obl.
con il B. per l'org. op. 7. Amst. 4 Stb.
fol. [br. Mus.
Sonate (11 Son. u. 1 Chiacona) ä V.
solo col Bc. op. 8. Amst., Est. Roger.
Nr. 126. qufol. 49 Seit. [B. Wagener.
Karlsruhe. R. C of Mus.
Alessandri S. 149 zeigt noch „Suonate,
Ven. 1692 Gius. Sala" au.
Marino, (xioseifu, um 1618
Kapellmeister an der städtischen
Kapelle zu Pordenone (Lombardei)
(Titel). Er gab heraus:
n 2. lib. de Madrig. a 5 voci di . . .
Con il Bc. per il Clavicemb. Ven. 1618
G. Vincenti. 6 Stb. 40. 19 Madr. [Bo-
logna, im gedr. Kat. fälschlich unter
Marini.
Mariuone oder Marinoni, Giov.
ßattista, ein Venezianer; um 1591
u. 1592 Sänger am Hofe zu Mau-
tua: ti-at später als Sänger in den
Dienst des Doms zu Padua, 1644
wird er maestro genannt u. starb
dort im Nov. 1647 (Canal 94).
Marinoni, Antonio di, um
1555 Kapellan und Sänger am
Dome zu Brescia (Canal 94).
Marinoni, Griambattista, detto
Giove, war Maestro am Dome zu
Padua (Caffi 2, 31, nach der Zu-
sammenstellung der verz. Autoren
muss er dem 16. Jh. angehören).
Der von Canal 94 verz. Marinone,
(iiov. Batt., ist jedenfalls derselbe,
der 1647 zu Padua starb.
Marinoni, (jirolamo, aus Fos-
sombrone, war um 1614 Musikus
an S. Marco in Venedig (Titel),
nach Ambros schon seit 1590. Er
gab heraus:
II 1. lib. de Motetti a 1 voce, et in
fine un Salue reg. a 2, posti in Musica
per Alfabeto. Da . . . Ven. 1614 B. Mag-ui.
1 vol. in fol. 11 Bog. 19 Gesge. mit
Bc. [B.Br. B. K. Univ. Prag.
In Patto's Canoro pianto 1613 der Ge-
sang: Affütte voce mie, 1 voce con Bc.
Mario, ... 1515 päpstl. Sänger
(Viertel]. 3, 255). In Modena in
den 28 Bänden Kantaten, auch 1
Kant, von einem Agatea Mario.
Mario, Capuana, 16. oder 17.
Jh., gab heraus:
Sacre armouie a 3 voci. Venet., be-
fand sich einst im Besitze der Kathedr.
zu Brüssel.
Mario, Federico, aus Perugia,
um 1539 päpstlicher Säuger, .später
Kopist (Haberl, Kat. Cod. 8).
Marl Ottini, Antonio, Contraltist
und Gesanglehrer a/d. Hof kapeile
in Dresden, f 1803 (nach dem
Ms. Autogr. in B. B. seiner Storia).
Er ist bekannt durch:
Storia dei musici, ossia succinta relaz-
zione di tutti quelli che dal priucipio del
mondo fiuo a i nostri tempi celebri si
soDo resi . . . Dresda 1776. 82 BU. Ms.
Autogr. 28 in fol. [B. B.]. Angehängt 4
Abhandlungen von Tartini und Riccati.^
68 Bll. — Ferner im Ms. 13600 in B. B:
Miscellanee musicali. Parte I. coutiene
musica vocale senza ström, a 1 — 4 voci
(a Dresda 1783). Parte 11. cont. mus.
vocale con ström, accomp. per il Cem-
balo. 1 voL in fol. 135 Bll.
Maris.
336
Marlet.
In Dresd. Mus. ohne Vornamen: 12
Lieder in Musik gesetzt von . . . Dresden
im Hilschersclien Musik - Verlage, qufol.
[auch, in Brüssel Cons.
In B. B. Autogr. Grasn: Esercizi per
il Canto a fjuattro e piü voci, 40 BU.
3Iaris, Griilielinus de, von
1473-76 päpstl. Sänger. Viel-
leicht derselbe, der 1471—72 an
St. Peter angestellt war (Viertel].
3, 231).
Marisio, Prospero, um 1623
Kammermusiker an der Hofkapelle
in Turin (Vogel 1, 13).
Marissal, D. Antonius, Dua-
conus (ex Dovay) Juris pontificii
Baccalaureus (Titel), ist bekannt
durch
Flores Melodici, sive cantiones sacrae
5. 6. 8. et plui-ium voc. pro festis prae-
cip. totius anui. Duaci 1611 Jo. Bo-
gardus. 8 Stb. qu4^. 26 Gesge. bis zu
12 Stirn. [Musikfr. Wien kompl. Katha-
rinenkirche in Danzig (?). br. Mus. fehlen
A2. T2.
Maritz, Johann Hinrieh, kaufte
am 14/12 1780 das Organistenamt
an St. Michaelis zu Hamburg für
10000 Mark. Er war der Letzte,
der es durch Kauf erwarb (Rats-
akten).
Marius, siehe unter Mayer,
Gregor.
Markham, Kichard, lebte in
der 1. Hälfte des 15. Jhs. und ist
im Cod. 92 des Domkapitelarchivs zu
Trieut (jetzt in Wien) mit einem Patrera,
3 voc. vertreten.
Markordt, J . . .,
schrieb 1780 die Oper: Tom Thumb-,
der Druck ist betitelt:
The Overture, Songs, Duetts & Choiti-
ses in . . . as performed (with universal
applause) at the Theatre royal in Covent
Garden composed & compiled by ... In
which is printed (by Permission) the
much admired Song sung by Mrs. Ken-
nedy composed by Dr. Arne. London,
Walker. 33 S. in fol. [W^olfenb. R. C.
of Mus.
Markordt, S. . .
Sls Symphonies in Stb. für kleines
Orchester, 18. Jh., ini Druck. [R. C. of
Mus.
Marks, Johann Christian, aus
Pyritz in Pommern, war um 1754
Fagottist a/d. Kgl. Kapelle zu Berlin
(Marpurg 1, 78. S. 502 schreibt
er „wird 1755 an der obigen Ka-
pelle angestellt und war vorher in
Potsdam'').
Marie, Nicolas de, (Fetis An-
gabe, dass der in Samlwken. nur
mit Nicolas bez. Komponist Marie
sein soll, ist falsch, denn damit ist
stets der berühmtere und weit-
verbreitetere Komponist Gombert
gemeint). Ueber sein Leben ist
nichts bekannt. Fetis sagt zwar,
dass er Lehrer der Chorknaben an
der Kirche zu Nojon war, doch
giebt er keine (Quelle an. Li
seinen Drucken ist davon nichts zu
lesen. Man kennt von ihm:
1. Missa ad imitationem moduli (Je suis
desherite) Auetore Nicoiao de Marie: Cum
4 vocib, nunc primum . . . Lutetiae 1557
Adr. le Roy & R. Ballard. Chorb. in gr.
fol. 8 ßll. [B. B. B. Kgsbg. B. A.
B. M. Proske. Bologna.
Ganz dieselbe Messe erschien auch
unter Maillard's Namen. Anfang:
2. Missa ad imit. moduli (Pauis quem
dabo) Auct. . . . cum 4 voc. Ib. 1559.
Chorb. in gr. fol. 10 BU. [B. B. B.
Kgsbg. Proske. Krakau. Rom Pietro.
Modena 1558 (das Berliner Exempl. trägt
auch die Jahresz. 1558).
3. Missa ad Imitat, moduli (0 gente
brünette) ... 4 vocum. Paris 1568 Du
Chemin. Chorb. fol. [Einsiedeln.
12 Chansons in alten Samlwk. von
Attaingnant imd du Chemin, nur mit De
Marie gez. (Eitner 1).
Im Neudruck: Pour faire amour plus,
4 voc. in Publikation Bd. 23.
Marlet, Abbe, ein Priester und
Musiker zu Paris, schrieb ein
geistliches Pastorale
,Jesus nais-
sant adoro par les bergers", wel-
ches 1744 im Hause des Fräulein-
Marley.
337
Maroni.
Stifts Enfaiit Jesus aufgeführt wurde
(Pougin).
Maiiey, . . . war Organist an St.
Mar}^ Mag'dalen in Newark-on-Trent
bis 1758 (Stepliens).
Marliauo, Francesco da, wurde
am 28/8 1516 als Tenorist am Dome
zu Mailand angestellt (Muoni 28).
Marlot de Montillot, lebte Ende
des 18. Jhs.; bekannt ist nur:
Premier Symphonie ä grand orchestre.
Pai-is. [Paris Nat.
Marlot, George le, siehe Le
Marlot.
Mario w, Isaac, ein Wieder-
täufer, der gegen den Gemeinde-
gesang eiferte und herausgab:
Tlie controversie of singiug brought to
an £nd . . London 1696. 120. [br. Mus.
Glasgow.
Felis berichtet des Näheren über die
Ursache des Streites mit Benjamin Keach
und fuhrt noch andere Werke an, die
über denselben Gegenstand handeln.
Marmaduke Overend , siehe
Overeiid.
Marmoiitel, Jean - FranQois,
Operntextdichter und Schriftsteller,
geb. 11. Juli 1723 zu Bort (Li-
mousin), gest. 31. Dez. 1799 zu
Abbe vi Ue. \yurde 1763 Mitglied
der Akademie fran9aise und folgte
d'Alembert 1783 als ständiger
Sekretär. Im Streit zwischen den
Gluckinisten u. Piccinnisten stand
er auf Seiten des Italieners. Von
seinen Schriften gehören hierher:
Essai sur les revolution de la musique
en France. (Paris 1777. 8". 38 S.)
[B. B. Dresd. Bologna, dort auch eine
italienische Uebersetzung im Ms. Glas-
gow. Bmssel Cons.
Polymnie. Poeme posthume de M . . .
Paris i818 Guillaume. 12" mit dem Portr.
Piccinni's. Eine Satyre gegen Gluck und
seine Vei'ehrer. [Brüssel 7301 (Fetis).
Marnef. Oodefrold, ein Pariser
Buchdrucker und Verleger, 1513
mit Fi'an(,'ois Begnault vereint.
Seine Söhne JerOme und Denis
folgten ihm s;egen 1550
Rob. Eitnor's Queüen-Lexikon. Bd. G
Er gab
eine kleine theoretische Abhand-
lung heraus, betitelt:
Utilissime niusicales regule cunctis per
necessarie, piaui cantus, simplicis contra-
puncti, rerum factarmn, tonorum , seu
orgauorum usualium, et artis accentuandi
tarn speculative quam practice, novissime
correcte et emeudate Incipiunt (Vignette
mit der Inschrift De Marnef). Am Schluss :
Parisiis 1513. 17. Kai. Aprilis. kl. 4P.
32 BU. [besafs einst George Becker in
Lancv.
— " Paris 1550 J. et D. Marnef (Fetis).
Marni, Paolo, aus Mantua, wie
Canal 95 berichtet;
ist durch ein zweiteiliges Madrigal zu
4 Stirn, in den Samiwk. 1588 d u. 1590 f
bekannt (Eitner 1). Diesem fügt Vogel
noch hinzu : Ä questa mia Diana 5 voc.
in Ang. Gardano's L'amorosa 1588*.
Marold, T . . .
Im Gothaer Cantioual von 1646 und
im 3. Teil je ein mehrstimmiger geistl.
Gesg. Koch 3, 277 sagt, dass er von
1631 — 1666 Kantor in Gotha war, nennt
ihn aber Merold und verwechselt ihn mit
Veit Dietrich, s. d., doch ist vielleicht das
T . . . als Vorname im Gothaer Cantional
ein Irrtum.
Marold, Veit Dietrich, war von
1631 — 1666 Kantor zu Gotha als
Nachfolger Lindemaun's (M. f. M.
10, 75).
Marone, Andrea, aus ßrescia,
Sänger und Violenspieler, war bei
einem Preissingen, vom Papst Leo X.
veranstaltet, der Sieger. Siehe Am-
bros 2, 490.
Maroni, Griovanni, aus Ferrara,
soll zuerst Organist zu Lodi ge-
wesen sein und kam 1598 in
Dienste des Herzogs von Mantua,
wo er noch 1620 wirkte, so be-
richtet Bertolotti p. 74. Canal 95
dagegen sagt: geb. zu Ferrara,
w^ar Kapellmeister seiner Vater-
stadt, später in Lodi und lebte
noch 1620. 1598 war er kurze
Zeit in Diensten des Herzogs von
Mantua. — Das vorhandene Druck-
werk von M. berichtet, dass er
1596 Musiker beim Herzoge von
92
Marot.
338
Maroy.
Ferrara war und der Kai der Bibl.
zu Modena fügt noch hinzu ,,und
Kapellm. am Dome zu Ferrara".
Die Stellung in Lodi entnehmen
beide oben angezeigte Quellen werke
aus Fetis Biogr., ebenso die Kapell-
meisterstelle am Dome zu Ferrara.
Sicher bleibt demnach nur die Stel-
lung am Hofe Ferrara's und 1598
die in Mantua. Er gab heraus:
n fior novello Musica a 5 voci di . . .
Lib. 1. Yenet. 1596 Amadino. 5 Stb.
4° mit 22 Gesgen. [Modena: B. 5 a. Fer-
rara B. c Crespano: T.
Marot, Clement, der bekannte
Psalmendichter, der auch als Kom-
ponist aufti'at und wahrscheinlich
zum Teil die Melodien zu den
Psalmen aussuchte, vielleicht auch
einige Melodien selbst erfand. Geb.
1495 zu Cahors, gest. 1544 zu
Turin. War Begleiter des Königs
Franz I. auf seinen Feldzügen,
wurde als heimlicher Protestant
ins Gefängnis gesetzt, 1526 frei-
gelassen, floh 1534 bei der Ver-
folgung der Protestanten nach
Bearn, dann nach Ferrara und
endlich nach Venedig. 1536 kehrte
er zurück, übersetzte die Psalmen
in französische Verse und versah
sie in der 2teti bisher bekannten
Ausgabe mit Melodien. Die Aus-
gaben beginnen mit wenig Psal-
men und vermehren sich bis zu
Jambe de Fer's von 1561 und
GoudimeFs Ausgabe von 1562
(siehe M. f. M. 6, 138. 3, 194 zum
Vergleiche nach Riggenbach und
der Abdruck der frühesten Melo-
dien in Bd. 6 Nr. 9 Beilage ff.).
Ueber sein Leben ist noch nach-
zutragen, dass er 1543 abermals
flüchten musste, nach Genf ging,
dann nach Chambery und endlich
nach Turin, wo er starb.
Die erste -Ausg. der Psalmenübersetzung
erschien 1541 zu Paris. 30 Psalmen ohne
Melodien. Die nächste
La forme | des prieres et | chantz eccle-
siastiques auec la maniere d'administrer
les Sacremens, & consacrer le Mariage :
Selon la coustiuue de Teglise ancienne . . .
M.D.XLII. kl. 8". 92 BlI. ohne Ort und
Verleger. 35 Psalmen mit Melodien. Ab-
druck in M. f. M. 6 Beilage S. 20. Be-
schrbg. des Drackes in Wackernagers
Bibliogr. 1855 p. 180. [Kgl. öffentliche
Bibl. zu Stuttgart.
— Ausg. von 1544 Lyon ches Et. Dolet.
Hier nennt er seinen Namen auf dem
Titel. Ohne Melodien.
— Ausg. 1555. Pressa Yalentior. de
rimprimeiie de Jean Gerard. 49 von
Marot. 40 von Th. de Beze- fStadtb.
Frankf. a/M.
— Ausg. 1559 Par Jean Bonnefoy.
[B. Lpz.
Die letzten beiden Ausg. mit Melodien.
Ein chronologisch geordnetes Terz, der
ältesten Psalmenausgaben in M. f. M. 2, 140.
Ms. B. B. ohne Signatur, eine Alt-
stimme von 1590 Nr. 1: Dulcis memoria.
Die Cantusstimme teilt Ereigius in seinem
theoretischen Werke mit.
In neuen Ausg. 2 Gesänge (Eitner 2
Nachtr.).
Marot, Abbate Jordi, Sänger
an der Kgl. Kapelle in Neapel,
27/10 1480 (Straeten 4, 29).
Marothi, (xeorge, Prof. der Be-
redsamkeit, Geschichte und Mathe-
sis zu Debreczin in Ungarn. Da-
selbst den 11. Febr. 1715 geb. und
ebd. gest. 16. Okt. 1753. Er soll
nach Gerber 1 die Psalmen in
Versen ungarischer Sprache mit
mehrstimmigen Tonsätzen heraus-
gegeben haben.
Marotto (Marotta), Erasino, ein
Italiener aus dem Ende des 16. Jhs.,
gab heraus:
Aminta musicale. II 1. lib. de Madrig.
a 5 voci. Ven. 1600. 5 Stb. qu4''.
[br. Mus: C. B. 5a, fehlt im Yogel.
In Samlwken. wii'd er Marotta genannt:
1. In Flaccomio's Le risa avicenda 1598
,,Son le risa. 2. p. Non son risa 5 v."
2. in Phalese's U Helicone Madr. 5 v.
1616 „Vorö veder" 5 voc.
3Iaroy (Mauroy), Joannes, wird
im März 1540 päpstl. Sänger (Vier-
tel]. 3, 226).
Mai'pach.
339
Marpxirg, Friedr. Wilh.
^larpadi, ^1. Balthasar, aus
Allensbacli in Baden am Zellersee,
scheint nach den mir sehr nnvoU-
ständig vorliegenden Titehi seiner
Werke an der Schule zu Zell in
Baden angestellt gewesen zu sein,
denn einer der Titel lautet:
Scala musicalis pro Classae IV Scholae
Zellensis. Ms. Ferner Isagoge niusica
1625. — Siugkunst, XX. Cap. — Musica
praxis vocabula artis. Sämtlich in der
B. des Stiftes Einsiedeln.
Marpalu, . . . Fetis verz. unter
diesem Namen eine Abhandlung
,,Traites des l'harmonie et de ceux
qui Font inventee;, de son usage
et de ses effets, im le Mercure
galant, Juillet 1680, t. XI, p. 240
bis 275; octobre 1680, t. XII,
p. 56—76 et 312-350. Fetis irrt,
die Abhandig. steht weder im Jahrg.
1680 noch einem der vorhergehen-
den oder nachfolgenden. Auch sind
seine Bezeichnungen mit t. XI u.
XII unrichtig, da die Bände nur
den Narpen des Monats tragen, also
nur mit VII und X zu bezeichnen
wären. Wo der Artikel stehen soll,
ist bis jetzt nicht bekannt.
Michel Brenet.
Uebrigens ist der Artikel Ger-
ber 2 nachgeschrieben und der
sagt: Siehe TExtraordinaire du
Mercure galant . . .
Marpurg, Friedrich Wilhelm
(Pseudonym: Simeon Metaphrastes).
Man war bisher über seinen Ge-
burtsort völlig im Dunkeln, denn
die Angaben Gerber's u. Meusel's
im Gelehrten Teutschland sind teils
unrichtig, teils ungenau. Erst
durch die Untersuchugen Dr. W.
Thamhayn's in Seehausen erhalten
wir aus dem Kirchenbuche in See-
hof in Wendemark, ein Rittergut,
die genaue Nachricht, dass er am
21. Nov. 1718 daselbst geboren u.
am 23. getauft wurde. Näheres
im AVochenblatt für Seehausen in
der Altmark 1895 Nr. 105 und
im Auszuge in M. f. M. 27, 162.
29, 105, dort auch Auskunft über
die Eltern. Gestorben zu Berlin
22. Mai 1795. Er hatte eine gründ-
liche Schul- und Uuiversitätsbil-
dung genossen, ging 1746 nach
Paris, trat als Privatsekretär des
Generals Bodenberg ein, verkehrte
mit Voltaire, d'Alembert u. Mau-
pertuis und eignete sich die fran-
zösische Bildung jener Zeit an.
Nach Berlin zurückgekehrt, wurde
er 1763 zum Kgl. Lotteriedirektor
ernannt u. führte den Titel eines
Kriegsrates. Merkwürdig ist es,
dass die damals schreibselige Zeit
über Marpurg's Leben sogar nichts
niedergeschrieben hat. Gerber
kannte ihn persönlich, erbte seine
hinter lassenen Schriften, weifs aber
nichts Thatsächliches über sein
Leben zu geben, trotzdem ihm M.
selbst Vieles erzählt hat. Die Leip-
ziger Musikztg. 2, 569. 595 schreibt
über ihn : M. war ein Genosse Les-
sing's und seiner Freunde n. war
ein jovialer, für sinnlichen Lebens-
genuss empfänglicher Mensch. Jahn
3, 361 schreibt: Er war scharf-
sinnig und gründlich in seinen
Untersuchungen, aber leidenschaft-
lich, gleich unfähig AViderspruch
zu ertragen und seine Heftigkeit
zu zügeln. Wenn er Kirnberger,
mit dem er in literarischen Streit
geriet, durch die Darstellung weit
überlegen war, so gab er ihm an
Grobheit u. Bitterkeit nichts nach
(in einer Anmkg. führt Jahn noch
mehrere Belege an). Heber die
Ursache des Streites mit Kirn-
berger siehe dessen Biographie.
Schubart p. 83 lässt ihm als Tlieo-
retiker alle Gerechtigkeit wieder-
fahren, wenn er ihm auch vor-
wirft, dass er zu hartnäckig bei
vorgesetzter Meinung blieb; dann
22*
Marpurg, Friedr. "Wilh.
340
Marpurg, Friedr. Wilh.
fährt er fort: Seine Kompositionen
aber sind höchst gezwungen iind
mathematisch herausgezirkelt. Seine
Arien kalt und schulmeisterhaft
behandelt und seine Lieder ohne
Kraft und Saft. Doch muss sie
der Kenner wegen ihrer Gründ-
lichkeit studieren. Ueber die Scan-
dalsucht jener Zeit findet man
Auszüge aus Almanachen in M. f.
M. 12, 144 u. Seite 148 bekommt
Marpurg auch seinen Teil ab.
Ebendort S. 171 ein geistliches
Lied, welches M. von seiner besten
Seite zeigt und beweistj, dass er
Erfindung und seelischen Ausdruck
wohl besafs. Der Streit von Mar-
purg contra Sorge zieht sich im
Jahre 1760 durch seine kritischen
Briefe und histor. Beyträge hin-
durch, stets in höhnischen und
beleidigenden Ausdrücken. Mar-
purg, Kirn berger und Mattheson
haben sehr viel dazu beigetragen,
die Harmonielehre nach Eameau's
System in ihrer Weise auszubauen,
wenn auch erst durch Logier die
moderne Anschauung begründet
wurde. Vergleicht man die Ber-
liner Zeitgenossen M.'s als Kom-
ponisten, so ist M. der Trockenste,
Graun und Quantz besitzen die
meiste melodische Erfindungsgabe
und Kirnberger liegt in der Mitte,
indem seine Erfindungsgabe be-
deutender als Marpurg's und ge-
ringer als die von Graun und
Quantz ist.
Verzeichnis sehier schriftstellerischen
Werke :
Abhaudluag von der Fueje nach den
Grundsätzen der besten deutschen und
ausländischen ileister, entworfen von . . .
Nebst 62 Kupferiaf. Berhn 1753 Haude
& Spener. 4P. 4 Vorbll. XVI u. 192 S.
— Zwevter Theil. Nebst LX Kupfer-
taf. Ib. 1754. 40. 4 Vorbll. XXX u.
147 S. Dazu 2 Bände Musikbeispiele in
Tafeln. [B.B. Dresden. B.Joach. B.M.
Proske. B. Wagener. Brässel 6730.
Lübeck. B. Lpz. kompl. Dresd. Mus.
Musikfr. "Wien. Cons. Mailand, br. Mus.
— in franz. Uebers : Traite de la fuge
et du contre-point. 2 voll. Berlin 1756
ib. mit 122 Taf. [B. B. Proske. Bo-
logna, auch in Italien. Uebersetzung im Ms.
— 1801 in Paris bei Imbault. fol.
134 Taf. [B. M. Musikfr. Wien. E. C.
of Mus.
— 1806 Lpz., A. Kühnel. 4". [Dresd.
B. D. Brüssel 6731. B.B. Hannov.
Dresd. Mus.
— Wien 1843 DiabeUi, vermehrt von
Simon Sechter. fol. [Dresd.
— Lpz. 1858 C. F. Peters. 2 Tbl.,
ed. von Dehn. [B. Wagener. B. B.
Hrn. d'Alemberts, Mitglied der Kgl.
pr. Academie . . ., Systematische Einleitung
in die Musicalische Setzkuust, nach den
Lehrsätzen des Herrn Eameau. Aus dem
Französ. übersetzt und mit Anmerkungen
vermehret von . . . Lpz. 1757 Breitkopf.
40. 6 Bll. 136 S. [B. B. Basel. Proske.
B. Wagener. Brüssel 6438. Bologna.
B. Hbg. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Anfangsgründe der theoretischen Mu-
sik, von ... Lpz. 1757 Breitk. 4". 4
Bll. 176 S. [B. B. Dresd. B. M. B.
Wagener. Brüssel 5810. B.Lpz. Dresd.
Mus. Musikfr. Wien. Salzburg.
Anleitung zum Clavierspielen, der schö-
nern Ausübung der heutigen Zeit gemäfs
entworfen von . . . Nebst 18 Taf. Berlin
1755 Haude & Spener. 4». VI, 78 S.
[Dresd. Brässel 6244. B.B. B. Hbg.
Basel. B. M. B. Wagener. B. Lpz.
Dresd. Mus.
— 2. Aufl. Berl. 1765 (?). ib. [Brüs-
sel. Musikfr. Wien. B.B. B.M.
— Principes du clavecin par . . . Avec
20 plauches. Berl. 1756 ib. 4". 92 S.
[Dresd. Brüssel 6246. Bologna. Wa-
gener. B.B. Dresd. Mus. R. C. ofMus.
— 3. Aufl. im Auszuge. Berlin 1760.
[B. ß. B. M.
— 4. Aufl. 1. Tbl. Berhn 1762.
[B. B. B. Wagener.
— 2. Tbl., worin die Lehre vom Ac-
compagnement. Berlin 1761 Haude &
Spener. [B. B. B. Wagener.
— Fetis und Moscheies gaben eine
Methode des methodes de piano 1840 in
Paris bei Schlesinger heraus. 2 Teile,
worin auch M.'s Anleitung verwendet ist.
[Brässel 6290. 6291 Ausg. bei Ricordi.
. . . Anleitung zur Musik iiberhaupt,
und zur Siugkuust besonders, mit Uebuugs-
exempeln erläutert . . . Berlin 1763 Wever.
80. 5 BU. 171 S. [B.B. Dresd. B.M.
Marpurg, Friedr. "Wilh.
341
Marpurg, Friedr. "\\'ilh.
Hannov. Proske. B. Wageuer. Brüssel
6090. B. Lpz. Musikfr. Wien. Ein-
siedelii.
Anleitung zur Singcomposition, von . . .
Berlin 1758 G. A. Lange. 4", mit M.'s
Poi-tr. 5 Ell. 206 S. [B. B. nebst einer
Aufl. von 1763. B.M. B.Dresd. Proske.
Basel. Wagener. Biiissel6733. Lübeck.
B. Lpz. Dresd. Mus. Musikf r. Wien. B.
in Beuron (HohenzoUern).
Des cntischen Musicus an der Spree
erster Bd. (ohne Autor). Berlin 1750
Haude & Spener. 4**, mit Musikbeilagen.
406 S. [B. B. Musikfr, Wien. Proske.
Basel. B. "Wagener. Brüssel 4617.
Handbuch bey dem Generalbasse und
der Composition mit 2 — 3 — 4 — 5—6 — 7
bis 8 und mehreren Stimmen. Nebst
einem vorläuffigen kurzen Begriff der
Lehre vom Generalbass für Anfänger.
Nebst YUI Kupfertafeln. Berlin 1755
Schützen's AYittwe und Lange. 4^. VI
u. 70 S. 8 Taf. Mattheson dedic. —
2. Theil 1757 von S. 71—205 u. 9 Taf.
— 3. Theil 1758, S. 207—272 u. 12 Taf.
Anhang zum Handbuche bey dem
Generalbässe und der Composition; wo-
rinnen, zur Uebung der gewöhnlichen
harmonischen Dreyklänge und Septimeu-
accorde, Probeexempel vorgeleget werden
und hiernächst dasjenige, was ein jeder
Componi.st von dem doppelten Contra-
punct und der Yerfertigimg einer Fuge
wissen muss ... 8 Kupfertaf. Berlin
1760 Lange. 4^, von S. 273—341 u. 8
Taf. [ß. B. B. Hbg. B. AYagener.
Proske. Brüssel 6446. B. Joach. nur
der Anhang. Dresd. kompl. Brüssel
Cons. Musikfr. YTien. B. Beuron.
— 2. Aufl. 1. Theil. BerUn 1762
Lange. 100 S. 6 Taf. [B. B. Dresden.
B. M. Proske. Freising. Brüssel 6447.
Einsiedeln 2 Thle?
Historisch-kritische Beyträge zur Auf-
nahme der Musik von ... 1. Bd. 1. Stück.
Beriin 1754 Schützens ■Witt^\-e. kl. 8«.
6 Stücke bis 1755. 562 S. 7 Bll. Reg.
Jedes Stück enth. ein Lied mit Musik. —
2. Bd. 1.-6. Stück. 1756 Berlin G. A.
Lange, 576 S. — 3. Bd. 1557—58, ib.
560 S. — 4. Bd. 1758—59, ib. 564 S.
— 5. Bd. 1760 — 62 — 78 Berlin bey
Lange. 534 S. [B. B. B.Hbg. Mu-
sikfr. Wien. Basel. B.M. Dresd.
Proske. Brüssel. B. Wagener. B. Lpz.
Stadtb. Augsburg. Freising. Salzburg.
Kritische Briefe über die Tonkunst,
mit kleineu Ciavierstücken und Singoden
begleitet von einer musikalischen Gesell-
schaft in Bei'lin (ohne Autor). Bari.
(1759) 1760—1764, Bimstiel. 4". 1. Bd.
506 S. 2. Bd. 504 S. 3. Bd. 143 Briefe.
[B. B:2Bde. Musikfr. Wien. B. Wa-
gener. Brüssel 4623. B. Hbg. 1. Bd.
Proske. B. M. Dresd. B. Lpz. R. C.
of Mus.
Kritische Einleitung in die Geschichte
und Lehrsätze der alten und neuen Musik,
von . . , Nebst 8 Kupfertaf. Berlin 1759
Lange. 4". M.'s Portr. 6 Bll. 246 S.
12 Bll. [B. B. Brüssel 3183. B. M.
B. Hbg. Hannov. Amst. Dresd. Basel.
B. Wagener. B. Lpz. Freising. Mu-
sikfr. Wien.
Die Kunst das Ciavier zu spielen,
durch den Yerfasser des critischen Mu-
sicus an der Spree. Berlin 1750 Hen-
ning. 40. [B. B. Briissel 6241. Proske.
Musikfr. Wien. Kopenhag. B. M.
— 2. Ausg. Haude & Spener 1751.
[B. B. Dresden, steht fälschlich unter
Scheibe.
— 3. vermehrte Aufl. Berlin 1760
Haude & Spener. 40. [B. M. Brüssel
6242. B. B. Dresden (unter Scheibe).
— 4. vermehrte Aufl. 1762 ib. 4".
[B. Lpz. Brüssel 6243. B. B.
— Die Ki;nst das Clav, zu sp. Zweyter
Theil, worinnen die Lehre vom Accom-
pagnement abgehandelt wird . . . Berlin
1761 Haude & Sp. 4». U u. 52 Seit.
4 Taf. [B. B. Briissel 6243.
Legende einiger Musikheiiigen. Ein
Nachtrag zu den musikalischen Alma-
nachen und Taschenbüchern jetziger Zeit.
Nebst 2 Tafeln. Colin a. Rh. 1786 Peter
Hanmier (eigeutl. Breslau bei Korn. Mar-
purg nennt sich Simeon Metaphrastes der
jüngere). S«. XYI u. 331 S. [B. B.
B.M. Dresd. B.Hbg. B. Wagener.
B. Lpz. Musikfr. Wien. Brüssel 4599.
Lübeck.
(Besteht aus ki;rzen Anekdoten, hämi-
schen Urteilen u. ähnl.)
Neue Methode allerley Arten von
Temperaturen dem Claviere aufs be-
quemste mitzutheilen ; auf Veranlassung
einer von dem Hn. Baron von Wiese zu
Dresden vorgeschlagenen neuen Stim-
mungsart, entworfen von . . . Berlin 1790
Lange. 4». 6 Bll. 40 S. [B. B. B.M.
Dre.sd. B. Wagener. Binissel 7137. B.
Lpz. Musikfr. Wien.
Hn. Georg Andreas Sorgens Anleitung
zum Generalbass und zur Composition.
Mit Anmerkungeu von Fr. W. Marp.
Berlin 1760 Lange. 4», mit 4 Tafeln.
152 S. (Wieder ein Beweis von M.'s
Bissigkeit). [B. B. B. Lpz. Brüssel
6453. Musikfr. Wien.
Marpurg, Friedr. Wilh.
342
Marpurg, Friedr. "^"illi.
Auf den ersten 3 Bll. fordert er 52
damals bekannte Musiker auf ihre Meinung
über seinen Streit mit Sorge kund zu
thun. Im Text kritisiert er Sorgen's
Corapendium harmonicum Paragraph für
Paragraph. Der Streit dreht sich um
Eameau's ,,Hypothesia von dem Ursprung
der beiden Tonarten auf die Sympathie
der Töne" und Sorgens Darstellung ,.auf
die Ordnung der Tonvejhältnisse".
Siehe Albrecht: Gedanken eines thü-
ringischen Tonkünstlers über den Streit
zwischen Sorge und Marpurg. 2 Auflagen
s. 1. et a. (1761 u. 1762). [B. ß.
. . . (Kgi. Preuss. Kriegsrath) Versuch
über die musikalische Temperatur, nebst
einem Anhang über den Eameau- und
Eirnbergerscheu Giiindbass, und vier Ta-
bellen. Cicero . . . Breslau 1776 J. Fr.
Korn. 8". 51V u. 319 S. [B. B. Dresd.
Brüssel 7136. B. M. B. Joach. B. Wa-
gener. B. Lpz. Musikfr. "V\'ien.
Clavier.stücke mit einem practischen
Unterricht für Anfänger und Geübtore.
Berlin 1762 Haude u. Sp. qufol. 3 Bde.
1. Samlg. 1762. 6 u. 10 S. Text. 8
Tai. ohne Autoren, jedoch im Berliner
Ex. hdschrftl. ergänzt mit Chürambault,
Coupeiin, Fischer, Kirnberger, Marpurg,
Kichelmann, Pepusch.
2. Samlg. 1762. 30 S. Musik. Die
ersten 20 Seiten Klavierp. dann Erklärung
von Tanzformen: Allemande, Gavotte,
Rigaudon, Bourree . . . dann über Fugen,
doppelten Contrapuukt. Die Klavierpaitie
besteht aus einer Fuge von Em. Bach,
ßond. von Dandrieu, Fuge von Händel,
5 Piecen von Kirnberger, Rond. v. Mar-
purg und Sonate von Nichelmann.
3. Samlg. 1763. 20 S. Musik. 10 S.
Discours von Quantz über das Accompagn.
(letzterer abgedr. in M. f. M. 16, 120).
An Komposit. sind vorhanden 1 Chor von
Kirnberger^ 2 Klavierp. u. Anmkg. über
das Aliabreve, von Em. Bach Sonate in
Dd., 2 Piecen v. Marpiirg und im Ex.
Joach. hds. 2 Piecen von AVenckel. [B. M,
kompl. B. B. B. Wagener. B. Kgsb : 3.
Samlg. B. Joach : 3. Samlg. B. Lpz,
kompl. Brüssel Cons.
Fughe e Capriccj pel' Clavicembalo o
per l'organo Composti e Dedic. Em. Bach.
Op. 1. Chez J. J. Hummel ä Berlin,
Ajmst. Nr. 153. fol. 19 S. Enth. 1 Prael.
1 Capr. 8 Fugen. Vorwort gez. 1777.
[B. B. B. M. B. Wagener. Musikfr.
Wien. Dresd. Mus. Hofb.Wien. B.Lpz.
Brüssel Cons. Schwerin F.
Fugensammlung. Berlin 1758 Lange,
gedr. in Lpz. bev Breitk. fol. 2 Bll.
20 S. nebst 2 Kyrie, 2 Motett., 1 Fuge
von Em. Bach. Es giebt Exempl. mit
dem Worte Finis am Ende. [ß. B. B.
Joach. B.G. B.Lpz. B.Kgsbg. B. Wa-
gener. Brüssel Cons. Li B. B. ein 2tes
Ex. mit dem Zusätze „Erster Theil",
sonst ganz gleich.
Neue Lieder zum Singen beim Ciavier,
von . . . Berl. 1756 Lange. qu40. 38 Xrn.
von Agricola, E. Bach, Christ. Bach,
Graun, Janitsch, Marpurg, Nichelmann,
Quantz, Rackemann. Sack, Schale, Sey-
farth. [B. ß. Brüssel Cons.
Eaccolta delle piü nuove composizione
di Clavicembalo di differenti maestri et
autori per Fanno 1756. Fatta stampate dal
Sgr. . . Lips. pres.so Breitkopf, qufol. 58 S.
Enth. Klavierst. von E. Bach u. a. [C. P.
B.M. B. Wagener. Brüssel Cons. B. B.
— Per l'anno 1757, ib. 58 S. in qufol.
Enth. nach einer hds. Bemerkung von
C. D. Ebeling im Exemplare der B. B:
Agricola 4 Canzonen, Em. Bach, Fevrier,
C. E. Graun 1 Kantate. Kirnberger, Mar-
purg, Martini, Nichelmann, du Phli, Racke-
mann, Rameau, Richter, Sack, Schale,
Seyfarth , Silbermann , Gugl. Zaccarie.
[B. B. Dresd. Mus. C. P.
6 Sonate da Clavicemb. composte . . .
Noribg. B. Schinid's Wittwe. qufol. 20 S.
[B. M. B. Wagener. Biüssel Cons.
Verändemngen füi" den Flügel auf die
Melodie: Ich schlieff, da träumte mir
(Berlin), Sauerbrey. 4». [B. B.
Versuch in fig-urirten Chorälen sowohl
für die Orgel, als für das Clavichord, von
. . . Berlin u. Amst. bey J. J. Hummel
Nr. 656. [B.M. Dresd.Mus. B.B. br.Mus.
Zweyter Versuch in figurirten Chorälen
und Fugen , sowohl für die Orgel . . .
Bert. u. Amst., Hummel Nr. 824. fol.
19 S. mit 14 Orgelp [B.M. Dresd.
Mus. Berlin Kircheniustit. B. B.
In Clementi's Pract. harmon. Praelud.
u. Fuge. In Haffner's CoUect. recreative
7: 1 Sonate. 3 Piecen in Birnstiers
Samlwk. von 1762. Lieder in G. A.
Lange's Odensamlg. 17.58. 23, 12 u. 29
Lieder in Breitkopf's Samlwk. 1. 2. 3. In
Chr: Fr. Vols' Geistl. Oden in Melodien,
1758: 16 Öden von M. Gerber 1 sclu-eibt
ihm auch eine 2te Raccolta zu und da.s
Musikalische Allerley, die ich aber, da
sein Name als Herausgeber nicht genannt
ist. unter die Verleger Breitkopf und
Birustiel gestellt habe.
12 Piecen in neuen Ausg. (Eitner 2).
Abhandlung über die Orgel. Ms. Au-
togr. [Musikfr. Wien.
Marpurg, Joh. Friedr.
343
Marri.
Material zu einer Geschichte der Orgel.
Ms. Autogr. [Musifcfr. Wien.
4 Fugen f. Orgel oder Ciavier im Ms.
[B. Lpz.
Mss. in B. B : P 295, 2 Menuet, 2 Polon.,
1 Sinfonie, Ouvertüre, Concert. sämtlich
für Klavier allein. — Ms. 13620 in K.
Sonata. Ms. 150 in K. p. 11: Fuga alle-
gro, Dm. — Ms. 131, fol. 26 L'Aria con
Vai'iaz. — Im Autogr. Grasn. Fuge für
Ffte. nebst Poiir. u. 1 Briefe. — Ver-
such in fig-urirten Chorälen f. Orgel.
Ms. B910 in B.Dresden: Lieder.
MarpiirsT, Johann Friedrich,
Sohn des Fr. Wilhelm, 1766 zu
Hamburg geboren, bildete sich zum
Violinisten aus, trat öffentlich auf,
unter anderem auch am 15/3 1788
in einem Konzerte zu Hamburg
(Sittard 1, 169), erhielt dann in
Berlin im deutschen Theater eine
Stelle im Orchester, ging später in
die Kapelle des Markgrafen von
Schwedt und 1790 in die zu Lud-
wigslust, wo er kurz darauf eine
Musikalienhandlung errichtete, denn
von 1794 — 97 erschienen bereits
mehrere Musikkataloge seines La-
gers (Exempl. in Brüssel 5209).
1802 soll er nach Altona über-
gesiedelt sein und dort gestorben.
Nach anderen Nachrichten musste
er Ludwigslust verlassen, da er
sich in eine Verschwörung ein-
gelassen hatte (Ledebur). Von der
Gelehrsamkeit und strengen Grund-
sätzen des Vaters hatte er sich
nichts angeeignet.
ilarquardt, Georg- Ferdinand,
geb. um 1773, gest. 24. März 1825
zu Berlin. Kgl. Kammermusikus
und Waldhornist der Opernkapelle
zu Berlin. Trat mehrfach als Vir-
tuose auf. 1823 wurde er pen-
sioniert (Ledebur).
Marquardus, . . . Mönch und
Scholastiker des Klosters S. Wille-
brodi zu Echternach um 931. Ger-
bert 5, 35 bez. ihn als Theoretiker
und Komponisten.
Marque, Charles -August, geb.
1773 za Amiens, lebte noch 1827
zu Paris, wo er sich als Musik-
lehrer niedergelassen hatte.
Er gab bei Nadermann Romanzen und
Chansonettes heraus (Fetis). In Mdme.
de Clerembaiüt's Eomances choisies (c.
clavec.l die ßomance „Malvina".
Marques, siehe Merques.
Marques, Antonio Lesbio, siehe
Lesbio.
3Iarquet, Fran<?ois-Mcolas, ein
Arzt und Botaniker, geb. um 1687
zu Nancy, gest. 29. Mai 1759, gab
heraus :
Nouvelle methode facile et curieuse
pour apprendre par les notes de musique
ä connoitre le pouls de l'homme, et les
differens changemens qui lui arrivent,
depuis sa naissance jusqu'ä sa moii, tiree
des observations faites par . . . Nancy
1747 V^e de N. Baltazard. 4P, mit Musik-
beilag. [Brässel.
— 2. edit. Paris 1769 Didot. 12».
216 S. 5 Taf. [C. P. siehe Kat. 131 von
Weckerlin. Glasgow. Bologna.
Fetis verz. noch eine 3. von 1808
in 120.
Marra, Hettore della,
bekannt durch zwei Madrigale in Scip.
Lacorcia's 3. lib. de Madr. a 5 v. 1620
und zwei anderen im Samlwk. 1609 b.
(Siehe Vogel und Eitner 1.)
Marraeeini, GrioT. Francesco,
Stadtmusikus in Lucca vom 16/4
1680 bis zu seinem Tode am 8/3
1687 mit 3 Sc. monatl. Gehalt
(Nerici 209).
Marraco, J . . . Lebenszeit un-
bekannt,
ist in einem Ms. zu Bologna (Kat. 2,
519) mit einem „0 salutaris'' mit Begltg.
vertreten.
Marre, Sieur de la, s. La Marre.
Marri, Ascanio, war 1574 Ka-
pellmeister an der Kirche zu Siena
(Titel). Er ist bekannt durch
n 1. lib. de Madrigali ä 6 voci. Ven.
1574 figl. Ant. Gardano. 6 Stb. qu4P.
Ein Exempl. befand sich in der verkauften
Bibl. Borghese. — In Ant. Gardano's 5. lib.
delle Muse 1575 unter Marri die Madri-
gale: 1. Si soav' e l'inganno 5 v. 2. Per
Mars le cadet.
344
Marsh, John.
voi copia gentile. 3. Gia si distrugg il,
2. p.
Mars le eadet (J. de Mars), Or-
ganist an der Kirche zu Yannes,
gab heraus:
ler livre de pieces de clavecin. Paris
1735. [Paris Nat.
Seine Tochter, Henriette- Louise de
Mars, war eine tüchtige Klavierspielerin
xmd gab nach Fetis 1752 im Alter von
15 Jahi'en zwei Cautatilles heraus.
Mars and, Fat Aiiselmo, geb.
um 1769 zu Murano bei Venedig,
gest. 4. Jan. 1841 wahrscheinlich
in Venedig. Schüler von Furna-
ietto in Venedig, trat in den
Benediktinerorden St. Michele di
Murano ein und wurde um 1828
Kapelhneister an St. Antonio zu
Fadua an Stelle Ant. Calegari's.
Am 1. Juli 1832 verliefs er die
Stellung und scheint wieder nach
Venedig in obiges Kloster ge-
gangen zu sein, wie sich aus einem
Autograph der Hofb. Wien ergiebt
(siehe auch Tebaldini). Auf einem
seiner Druckwerke wird er bez.
mit „dal Veneziano Fater ex Mo-
naco Benedettino di S. Michele di
Murano-'. Er war ein ungemein
fruchtbarer Kirchenkomponist, von
dem Fetis Einiges anführt, doch
lässt sich nur Weniges von ihm
in Bibliotheken nachweisen. Viel-
leicht enthalten die Kirchenarchive
Italiens mehr. Fetis führt eine
kleine Schrift an, die M. 1838 in
einer Venezianischen Ztg. als Ab-
wehr veröffentlichte (Näheres bei
Fetis). Von seinen Kompositionen
ist nachweisbar:
Exaltabo te Domine. Salmo XXIX . . .
a 4 voci e a doppio Canone dal . . . Venez.,
ßarozzi. qufol. P. 4stim. Chor mit Bc.
im Steindi-uck (19. Jh.). fMusikfr. Wien.
Hofb. Wien.
Atto di Contrizione 1818. Per 2 Sopr.
con Pfte. Veuez., litografia Barozzi.
qufol. 6 S. (Steindruck.) [Hofb. Wien.
Im Ms. 535 der Bibl. Beriin, Hds. von
Alfieri Bd. 3 Nr. 18 der Tonsatz Plange
quasi virgo 4 voc. c. Bc. Im Autogr.
Grasn: Responsor. 4 voc. c. Bc. Part.
gez. mit Abb. Marsand. — Ferner im
Conservat. zu Mailand ein Salve regina
in C zu 3 Stim. mit Orch. im Ms. P. In
Padua Ant. 41 geistl. Gesge.. darunter
7 Messen u. Requiem mit Instrum., 2
Passionen, 4 Litaneien u. a. In Hofb.
Wien ein Dies mei sicut umbra, 2 voc.
c. org. P. im Autogr, Venez. 1838. 2 Bll.
in qu40. Ms. 18447.
I Marschall, Jakob Anton, aus
: Ffaffenhofen in Baiern, Violon-
cellist und Schüler Crislelli's, war
von 1756 — 1775 an der Hof kapeile
I in Salzburg angestellt (Peregriuus
93).
! Marschall, Samuel, siehe 3Iare-
schall.
Marseille (Marseiliier), Claude,
um 1726 Instrumentist an der Hof-
kapelle in München mit 500 Gld.
Gehalt, wird 1765 pensioniert
(Kreisarchiv).
— Claude Jacques, ebd. um 1 753
Violinist mit 380 Gld. Gehalt.
Marset, Joseph, bekannt durch
Contradanzas Nuevas con suo Musicas,
y Explicacion de figuras, para el ano de
1774 . . . van adjunctas las de los aüos
antecedentes, y 6 Minues . . . Madrid
(1774) Joach. Ibarra. qul2". [br. Mus.
Marsh (March), Alphonso, Sohn
des Robert, getauft am 28. Jan. 1627
an St. Margaret's Westmiuster zu
London, gest. 9. April 1681, wird
im Jahre 1663 zum ersten Male
in den Listen der Musici ordinary
als Mitglied angeführt (Nagel 1, 54.
Rimbault 221 und Grove nennen
das Jahr 1660 und Hawkins 4, 358
und 5, 24 das Jahr 1661 seiner
Ernennuug).
In Playford's Treasury of Musick 1669
befinden sich von ihm und seinem Sohne
Gesänge. Ebenso in Plaj'ford's Banquet
of musick 1688.
— Sein Sohn mit gleichem Vornamen
wurde am 25,4 1676 Gentleman an der
Kgl. Kapelle zu London und starb 5. April
1692. Rimbault 218. Grove schreibt ihm
die Musik zu einigen Theatei'stücken zu.
Marsh, John, der bedeutendste
des Namens, geb. 1752 zu Dorking,
Marsh, John,
345
Marsier.
gest. 1828 zu Chichester, 76 Jahr
alt, wurde Jurist und liefs sich
1768 als Rechtsanwalt zu Green-
wich, später zu Gosport, Rorasey,
Salisbury, Barham Downs (East
Kent), Canterbury und endlich in
Chichester nieder, verheiratete sich
1774, betrieb die Musik zwar nur
als Dilettant, widmete sich aber
derselben in einer Weise, dass
man ihn zum Dirigenten der Siib-
scriptionkonzerte 1780 zu Salis-
bury, 1781 — 86 zu Canterbury und
1787—1828 zu Chichester wählte
(Grove. Brown. Stephens). Er
zeichnete sich als Theoretiker wie
Komponist aus und schrieb zahl-
reiche Werke.
An theoretischen AYerken sind bekannt:
A Short introduction to the theoiy of
harmonies on the philosophy of musical
Sounds. Chichester 1809. 4». [br. Mus.
Glasgows-.
The rudimeuts of thorough-bass. Lon-
don, qu40. 32 S. [ib.
Instructions & progressive lessons in
all the principal Keys for the Tenor . . .
London, Goulding d'Almaine. 41 S. [B.
Wagener.
An praktischen Werken:
Cantate zu 4 St. mit Orch. Ms. in
Stb. [Brässel Cons.
The Cathedral chant book. Being a
collection of near two hundred of the
most populär and approved. . . chants . . .
Lond. printed by Clementi, Banger, Hyde,
CoUard & Davis, kl. qu4". 46, 21 u.
21 S. [Hofb.Wien.
Handel's Hallelujah for organ or harp-
sich. Lond., Breraner. [B. B.
Das br. Mus. besitzt:
A favorite Syrnj^hony in 13 pts. Lon-
don, fol. nur Flute vorhanden.
Hints to young composers of instru-
mental music. L. f|u4''.
An Overture and 8 Sonatines for the
pfte. with a V. & Vcl. L. fol.
An Oveiture & 6 pieces for the org. L.
A Quartette for 2 V. T. & B. L.
Select movement . . . for the org. L.
qu40.
18 Yoluntaries for the org. L. qu40.
20 Yoluntaries for the oigan. 2. sett.
London, John Bland. qu4". [auch in
B.B.
In Einzeldnicken noch Anthems, Songs
und Glees.
In J. Alcock's The harmony of Jeru-
salem 1801 eine Piece ohne Yornameu.
Marsh, Narcissus, ein gelehrter
Theologe, geb. um 1638 zu Hannmg-
ton (Kent), gest. 1713 zu Armagh
als Erzbischof (Fetis Näheres). Er
beschäftigte sich mit akustischen
Untersuchungen und schrieb
„Discours on Acoustiks'', aufgenommen
in die 1. Serie der Philosophical Trans-
actioDS. Hawkius 4, 443 berichtet darüber.
Marsb (March), Robert, befindet
sich in den Listen der Mitglieder
der Kgl. Kapelle in London 1625
als Sänger und Lautenist mit 20 J'
Jahresgehalt bis zu seinem Tode,
der vor dem 13. März 1662 erfolgt
sein muss, da an diesem Datum
Henry Lawes seine Stelle erhält
(Nagel 1, 40. 41. 52). Yon ihm
muss das Catch in Playford's 2. book
The Banquet 1688 sein.
Marshall, . . .
In J. Simpson's Thesaurus c. 17.50 be-
findet sich ein Gesang von einem M.
Marshall, . . . trat 1771 in Lon-
don als Fagottist auf (Pohl 2, 373).
Marshall[e], Robert, 1470 im
Dienste des Königs Eduard IV. von
England (Dokument: Hawkins 4,
866).
Marshall, Williaui, geb. 27. Dez.
1748 zu Fochabers in Schottland,
gest. 29. Mai 1833 zu Newfield.
Ein schottischer Violinist u. Kom-
ponist, lebte bis 1790 im Hause
des Herzogs von Gordon, wurde
dann Farmer zu Keithmore und
Factor obigen Herzogs bis 1817.
Nach Brown gab er zahlreiche schot-
tische Airs, Melodies, Strathspeys, Reels
u. a. für Pfte., V. u. Ycl. heraus. Die
erste Samlg. erschien 1822 in Edinburgh
und enthält 170 Nrn., die 2te 1847 in
Edinb. bei Robertson. Eine 3. u. 4. bez.
Brown nicht genauer.
Marsier (Marchier, Marchior,
Melchior), Johann, Bassist an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
Marsilli.
346
Martelli, Franz Ant.
monatl. vom 1. Dez. 1564 bis f 3.
April 1575 (Köchel 1).
Marsilli (Marcille), Johann, ist
vom Okt. 1432 bis 1436 päpst].
Sänger, tritt 1447 wieder ein und
ist bis 1461 zu verfolgen (Viertel].
1, 462).
Marsolino(Marsalino,Morselino),
Grioranni Battista, auch nur Gio-
vanni Batiista da Cremona genannt
oder Johann der Organist, Johann
Babtista Cremonesa etc. War schon
vor 1568 in herzog), baierschen
Diensten in München Organist
(nach Trojano's Musica), fehlt dann
in den Registern des Kreisarchivs
von 1573 ab, wird aber am 27/6
1586 von neuem mit 300 Gld. an-
genommen und geht im Oktober
1590 auf Urlaub.
In Trojano's Samlwk. Musica 1569 zwei
Madrigale: Di color mUl' e variate p. 9
und Et hora al canto p. 25 (Vogel 1 unter
Cremona. Siebe auch Sandberger 3. Teil
unter obigen Jahreszahlen).
Marsolo, Pietro Maria, aus
Messina in Sicilien, ist um 1612
Kapellmeister am Dome zu Ferrara
und Mitglied der Akademie de'
Intrepidi. Auf den Titeln seiner
Werke bez. er sich als Doct. Juris.
Man kennt von ihm
Missa Moteeta Vesperarumque Psalmi
octonis vocibus concinendi Ab ilhistri ex-
cellentiss. D. D. . . . Nob. Mess: ac utr:
Jur: Doct. compositi ac nouiter in lucem
editi. Yen. 1606 Vincentius. 8 Stb. 4".
Dedic. in Ferrara gez. Abdr. der Dedic.
im Kat. Bologna 2, 94. [Bologna.
Motteeta 5 vocib. concinenda ab (wie
oben und „et Musico excell. composita'-).
Nunc noviter in lucem aedita, cum parte
continua gravium partium. Op. 7. Ven.
1608 Vincent. 6 Stb. 4". 21 Motetten.
Dedic. dem Bischof zu Ferrara. [Bologna,
Kat. 2, 454 Abdr. der Dedic. B. M. (mit
op. 6 gez.?). B. Br.
Moteeta 5 vocib. Lib. 2. op. 11. Ven.
1614 Vincentius. 5 Stb. 4^. [B. B.
FeiTara.
Madrigali boscarecci a 4 voci di D . . .
Op. 6 ... Ven. 1607 Vincenti. 4 Stb.
40. 20 Gesge. [B. A., T. def. Bologna:
T. Ferrara Bc. B.
II 3. lib. de Madrigali a 5 voci di . . .
Ven. 1607 ib. 5 Stb. 4". 22 Gesge.
[B. A. fehlt C.
II 4. Hb. de' Madr. a 5 voci di . . .
Op. 8 . . . Ven. 1609 ib. 5 Stb. 4».
21 Gesge. [Bologna.
II 5. lib. de' Madrig. a 5 voci di . . .
Op. 9 . . . Ven. 1609 ib. 5 Stb. 4".
21 Gesge. [Bologna: B.
7 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1).
Marson, Greorge, ein englischer
Komponist und Mus. Bacc, Avar
Organist au der Kathedrale zu
Canterbury, verheiratete sich 1599
und wurde am 5. Febr. 1631/32
beerdigt (Register zu Canterbury,
gedruckt von der Harleian Society
1878). In Morley's Triumphs of
Oriana 1601 das Madrigal:
The Nimphes and Shepheards zu 5 Stirn,
und im Ms. 1642 des R. C. of Mus. mit
den Anthems 1. 0 gracious God. 2. God
is our hope. 3. 0 Lord, who still dost
guido. 4. 0 sing unto the Lord und den
3 Services in 7 Stb., scheint der Cantus
zu fehlen, vertreten. Obiges Madrigal aus
Morley im Neu-drack (Eitner 2).
Marson, John, Sohn des George,
war Kanonikus zu Canterbury um
1633. In der Bibl. Peterhouse zu
Cambridge befinden sich 2 An-
thems von ihm.
^larson (Merston vielleicht der-
selbe), Simon, wird am 7. April
1610 mit 40 ^ Gehalt als Laute-
nist an der Kgl. Kapelle in Lon-
don angestellt und noch 1615 in
den Listen genannt (Nagel 1).
Martean, Franc. Xaver, siehe
Hammer.
Martelaere, Joannes de, 16. Jh.
Maldeghem teilt im 1. Bande seines
Tresor die Motette mit: In nomine Jesu,
5 voc. p. 20 (Eitner 2 Nachtrag).
Martelius, Elias, Argentinensis
(Strafsburg). Im Besardus 1603 be-
finden sich Lautenstücke von ihm.
Martelli, Franz Anton, war
von 1762 bis 1770 Musikdirektor
beim Fürsten Joseph Wenzeslaas
Martelli, Giov. Batt.
347
Martiu Peu d'Argent.
von Fürstenberg in Donaueschingen
(M. f. M. 31, 26). 1777 ist em M.
als Musikdirektor in Münster verz.
(Jahn 1, 67). Letzteren erwähnt
auch Reicliard 1777, 159 als Kom-
ponisten der Singspiele:
Die Keiseudeu nach Holland. — Der
Brauttag. — Der Tempel der Dankbarkeit;
wurden alle vor 1776 aufgeführt. 1784
zeigt er noch an : König Rabe nach Gozzi.
Martelli, (xioYaiiiü Battista,
auf dem Titelblatt F(rater) Martello
da Monteleonc genannt. Monteleone
ist ein kleiner Ort in der römischen
Provinz und sein Geburtsort. Er
ist bekannt durch:
La nuova, et armonica compositione a
4 voci di . . . Lib. 1. Roma 1564 Ant.
Blado. 4 Stb. qu40. 27 Gesge. [Bo-
logna: A.
Martello, Simone.
Die Bibl. Estense zu Modena besitzt
von ihm ohne Datum ein Oratorio a 6 voci
e coro con stromenti, betitelt: II Sisara.
Ms. r.
Marteiis, Daniel Leopold, um
1792 Ratsmusiker in Hamburg
(Sittard 1, 23).
Marti, Fat. Anselm, ü-at 1779
ins Benediktinerkloster zu Engel-
berg (Schweiz) ein und zeichnete
sich als Orgelspieler wie Kompo-
nist aus.
Aulser vielen Me.ssen u. a. Kirchen-
kompositionen, die sich hds. im St. Engel-
berg befinden, schrieb er auch .5 Operetten
(Schubiger 2, 51).
Marti, Joannes,
kommt in Petrucci's Motetti de Passione
1503 (Exemplar im br. Mus. Siehe M. f.
M. 27, 72 ff.), fol. 63 mit dem 4stim.
Gesänge: „Ave decus virginale'' vor. Man
könnte ihn für Johannes Martini halten.
Marti, Pater Jose, geb. um
1719 zu Tortosa, starb 3. Jan. 1763
als Mönch im Benediktinerkloster
Montserrat in Spanien. Er soll ein
fleifsiger Komponist gewesen sein,
von dem das Kloster noch vieles
besitzt (Pougin).
Martiano, Lelio,
ist m Ambrosio Marien's 2. lib. Madr.
a 4 voci von 1584 mit den Madrig. ,,Gli
angeli eletti" und dem 2. Teil „Ella con-
tenta" vertreten.
Jlartin, ... ein Altist um 1612
und 1618 an der Hofkapelle zu
Berlin mit 96 Thlr. Gehalt verz.
(Schneider 29).
Martin, . . .
Im Ms. T55 der B. B. ein Canon ä
3 Soprani. Ist wahrscheinl. von Martin
y Solar.
Martin, Messer, 1759 Kapell-
meister in Modena (Yaldrighi 12, 73).
Martin, . . . nach Schubart 221
Organist um 1784 in Ulm, über
den er sagt, dass er alles dem
Studium und cäufserst wenig der
Natur zu danken habe.
)I artin de Leopol, auch Mardn
LeopoUty, Leopolitanus, d. i. aus
Lemberg (Lwowaj gebürtig, ein
Schüler Felsztyn's, wurde um 1540
Organist am Hofe des Kgs. Sigis-
mund August von Polen, ein
Posten, den er bis zu seinem Tode
1572 innehatte. Nach anderen
Nachrichten ging er am Ende sei-
nes Lebens nach seiner Geburts-
stadt Leopol zurück und wurde
Präfekt am dortigen Gymnasium,
wo er 1589 starb.
Das Domarchiv in Krakau besitzt in
alten Chorbüchern folgende Kompositionen
von ihm: 1. Missa rorate. 2. Missa de
resurrectione. 3. Missa paschalis (letztere
in Part, neu herausgeg. von Surzynski,
Posen 1889 in Monumenta mus. sacrae).
Biogr. im Sowinski nach den älteren ßiogr.
von Starowolski, Zimorowicz u.Siarczynski.
In E. Br. im Ms. 2, 107 wird er "Mart.
Leopolita7iiis genannt und die Motette
Resurgente Christo Dno. 5 voc. angezeigt.
Martin Pen d'Argent (Dargent,
auch Peudargant), war um 1555
Musikus beim Herzoge von Jülich,
Cleve und Berg und 1561 ebd.
; Kapellmeister (Titel). Fetis führt
aus Jüan. Orydrius Practicae musi-
cae, eines Schülers Martin's, eine
Stelle auf M. bezüglich an. Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Martin, Claxide.
348
Marlin, Jean.
Libev I. sacrarum cantionum 5 voc,
quae viilgo Moteta vocantur. Autore . . .
Duisseldorp 1555 haered. Arn. Birck-
manni, excudebat Jac. Bathenius. 5 Stb.
qu40. 24 Gesge. [Heilbronn fehlt C
Stockholm kompl. Proske.
— Lib. 2, dito 1555. 5 Stb. qu40.
21 üesge. [ib.
— Lib. 3, dito. 5 Stb. qu4". [Stock-
holm.
Novi prorsiis et elegantis libri musici,
in quo continentur partim suavissima . . .
Motteta . . . latinae & gallicae 4, 5, 6 voc.
Dusseldorp. 1561 Oridryus & I3uysius
Affines. 5 Stb. qu4'*. 47 Gesge., dar-
unter 1 Josquiu Baston, 1 P. Manchicourt,
7 Petit Jan de Latre, 2 Clemens non papa.
[B. B.
1 Chanson u. 3 Motetten in alten
Samlwk. (Eitner 1).
9 Motetten in Mss. der B. Proske (Kat.
A IV). — Laudate Dnum. omnes gentes,
5 voc. Nr. 134 in Ms. 49/50, 8 Stb.
[B. Gr.
Martin, Claude, Colchensis, das
ist Coiiches in Bourgogne, in der
Nähe von Antun, lebte um 1550
zu Paris (Fotis) und ist bekannt
durch die Abliandlung
Elementorum musices practicae pars
prior . . . Parisiis 1550 du Chemin. qu4P.
— Institution musicale, non nioins
breve que facile, süffisante, pour appren-
dre a chauter, et qui a cours aujourd'hui
entre les musiciens; extraite de la premiere
partie des elements de musique de Cl. M.
et par lui-meme abregee. Paris 1556 Du
Chemin. qu4ö. Dieser französische Aus-
zug ist von ihm selbst und sehr ab-
weichend von der lateinischen Arbeit. In
Fetis Bibliothek (B. Brüssel Ms. 5273) be-
findet sich in einer hds. Samlg. Tractate
auch der von M., der K.at. giebt aber nur
den Namen des Autors an. Die National-
bibl. zu Paris besitzt unter No. 7377, 4°
einen Tractat von 1608, betitelt: D. Mar-
tin Tractatus de musicä. Fetis führt noch
einen Druck Maguificat zu 4 Stirn., in
Paris 1540 bei Attaingnant erschienen,
an, von dem Santini in Rom ein Exemplar
besafs. 9 Chansons zu 4 Stirn, veröffent-
lichte Claude du Chemin in seinen Sammel-
werken (Eitner 1).
Martin, David. Die Stadt-
bibliothek zu Hamburg besitzt:
Illustri Quedleo vale dicturi. Musico-
logia. Quedlinburg 1691. Genaueres ist
mir nicht bekannt.
Martin, Francjois I., lebte im
17. Jh.
Die Bibl. in Hannover besitzt einen
Druck: Airs de Fr.. M.. Paris 1678.
Martin, Fran(^ois II., ein Vio-
loncellist, der um 1750 zu Paris
lebte und beim Herzoge von Gram-
mont angestellt war. Der Pariser
Mercure vom Jan. 1751 erwähnt
die Aufführung von einer Motette
mit Anerkennung. Felis setzt seinen
Tod mit 1773 an. Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Six Senates p. le Vcl. y compris . . .
Duo p. un Violett et \\n Violon. Ded.
Mr. Hebert Tresorier. Op. 2. Paris 1746
Mr. Boivin. 31 S. [B. Wagener.
6 Conversations en trio. oe. 3. Paris.
[Paris Nat.
Symphonies et ouvertures. oe. 4. Paris.
[Paris Nat.
Martin, (xeorg, Instrumentist
an der Hofkapelle in München;
wird am 10/9 1625 entlassen
(Kreisarchiv). — Ein Johaiin Mar-
tin dient ebd. 1665 mit 650 Gld.
GehaJt.
Martin, (xerliard, Altist an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
mouatl. Gehalt vom 1. Dez. 1564
bis t Ende Dez. 15S3 (Köchel 1).
Martin (Martini), Cfiovanni,
war Sänger am Hofe der Sforza's
zu Mailand und verliefs um 1475
den Dienst (Straeten 6 12/13). 1490
und 92 ist er als Sänger am Hofe
zu Mantua zu finden und ging von
da nach Ferrara (Davari 11. 15.
Canal 11).
Er ist jedenfalls derselbe, den Petrucci
in seinen Samlwk. von 1503 etc. mit
Joannes Martini bez. und 6 Gesge. von
ihm mitteilt (Eitner 1). In der Bibl.
Casanatense zu Rom, Codex 0. v. 208,
befinden sich eine Anzahl Gesänge, deren
Textanfang Ambros 3, 258 mitteilt (21
Chansons). Siehe auch Ambros 3, 61. Im
Codex VII, 15. Jh. zu Modena (Bibl.
Estense) befindet sich unter de Martini
eine Missa 4 voc.
Martin, Jean, Baccalaureus der
theologischen Fakultät zu Paris,
Martin, Jobann.
349
Martin, Philipp Jakob.
erhielt die Pfarre zu Treze in der
Diöcese Auxerre in der Mitte des
17. Jhs.
Fetis zeigt von ihm den Druck zweier
Messen an 1. „ad imitationem moduli
Andite", 2. ,,ad imitat. moduli Jubilate".
Paris 1653 Rob. Ballard. Cborb. in fol.
3Iartiii, Johann, siehe Laureu-
tius von Schnüffis.
Martin, Johann, Bassist a/d.
Hofljapelle in Wien mit 30 Gld.
monatl., vom 1. Apr. 1637 bis 31.
Okt. 1045 (Küchel 1).
3Iartin, Jonathan.
geb.
1715,
gest
in London,
Chorsänger unter
Kgl.
4. April 1737
war seit 1726
Dr. Croft an der Kgl. Kapelle,
darauf Organist an St. George,
Hanover Square in London. Am
21. Juni 1736 wurde er an Stelle
Weldon's Organist an der Kgl.
Kapelle.
Bekannt ist nur ein Gesaug in der
Tragedy Rowe's „Tanierlaue", beginnend
,,To Ihee, 0 gentle sleep'', in Nr. 1862
des R. C. of Mus. im Druck (Grove. Rim-
bault 51. 232. Viertel]". 5, 524. 527).
Martin, Fat. Kilian, geb. 5. Dez.
1736 zu Gereuth, gest. 29. April
1797 im Kloster Banz in Ober-
franken; legte 1761 das klösterl.
Gelübde ab und zeichnete sich als
Orgelspieler aus (Kornmüller 1,
215).
Slartin, Laurentius, geb. 14.
Sept. 1724 zu Burgeis, gest. 18.
Aug. 1760 im Kloster Mariaberg
(Tirol), in welches er 1746 eintrat.
Er bekleidete dort stufenweis die
Aemter eines Chorregenten, Musik-
lehrers der Seminarzöglinge u. Di-
rektors der Kleriker. Von seinen
Kompositionen werden mehrere
Singspiele für das Studientheater
erwähnt (Kornmüller 1, 419).
Martin, Jliehel, Knabeusänger
an der Kathedrale zu Kouen, Ende
des 16. Jhs., ging dann nach Paris
als Musiklehrer, wurde später Ka-
pellmeister zu Laon und von 1632
bis 1634 an der Kathedr. zu Ronen.
In letzterem Jahre soll er gestorben
sein (Pougin).
Martin, Nicolas I., geb. zu St-
Jeau - de - Maurienne in Savoyen,
lebte in der Mitte des 16. Jhs. zu
Lyon, wie Fetis sagt. Nach dem
Drucke von 1555 aber bez. er sich
als Musiker zu St. Jean de Mau-
rienne in Savoyen. Bekannt ist
von ihm:
Les noelz et chansons, nouvellement
compos. tant en voulgaire franc;;., que Sa-
voisien dict Patois par N. Martin. Paris
1555. kl. 8". [Paris Mazarine. Vom Su-
perius erscbien 1883 ein Facsiniile in
Paris bei Leon Willem in kl. 8». [B. B.
Fetis führt von ihm an: Chants sur
la nativite de Notre Seigneur Jesus-Christ,
taut en vulgaii'e frangoys que langage
savoisien, dit patoys, iniprimes avec la
musique. Lyon 1566 par Marc Bon-
homme. 8".
Martin, Nicolas II., 1608 In-
strumentist an der Hofkapelle zu
Stuttgart „Ist vor wenigen jaren
zur Augsburgischcn Confession
übergetreten, auff allen Instru-
menten perfect, versteht die Music
wol, denn er componirt, ist aber
sehr arm, doch gut an seiner Leib-
wäsche'
sagen
die Akten bei
seiner Anstellung (Sittard 2, 40).
Slartin, Philipp Heinrich, ist
1737 Chordirektor an St. Aurelien
zu Strafsburg i/Els. und kommt
1739 an St. Nikiaus, wo er bis
1744 dient (Lobstein 85. 94).
Martin, Philipp Jakob, aus
Regensburg, kündigte für den
Winter 1781/2 Konzerte im Saale
zur Mehlgrube in Wien an; 1782
im Sommer gab er im Augarten
in Verbindung mit Mozart 12
Abonnements-Konzerte. 1791 trat
er wieder als ,,Directeur des con-
certs d'amateurs'' in verschiedenen
Lokalen Wiens auf, doch verlaufen
die Ankündigungen kläglich (Pohl
4, 149.
HansHck 69 ff., dort
Martin, Richard.
350
Martin y Solar, Vincenzo.
auch Mozart's Brief mitgeteilt).
Nach Jahn 3, 199 hatte er das Se-
minar in München besucht u. sich
kümmerlich durchgeschlagen. Mo-
zart lobt an ihm den guten Men-
schen und seine Tüchtigkeit in
der Musik.
Jlartin, Richard, ein englischer
Komponist, vielleicht Lautenist,
der mit 1 Gesge. mit Laute in Rob.
Dowland's a music. baufjuet 1610 ver-
■f-rgfgri ist-
Martin, Robert, von 1483-88
Organist an der Metropolitankirche
zu Ronen (Pougin).
Martin, Thomas, lebte im An-
fange des 18. Jhs.
und ist mit 2 Gesgen. zu 8 Stim. mit
Bc. im Ms. des Ripolles in der B. Wa-
gener vertreten.
Martin (Martini), Vinceuz, siehe
Martin y Solar.
Blartin y Coli, Antonio, geb.
gegen 1680 in der Provinz Ca-
stilien in Spanien, war Franzis-
kaner-Mönch u. Organist in seinem
Kloster zu Madrid. Er gab heraus:
1. Arte de canto Uano, y breve re-
sumen de suo principales reglas para
cantores de cboro; dividido en dos libros
. . . Madrid 1719 Peralta. 4". [Brüssel,
br. Mus.
2. Libro tercero donde se contieuen
las reglas mas notables y precisas, que
escrivan todos los doctos esciiptores de
el arte de canto de organo, s. a. (nach.
Fetis).
Martin y Solar, Vincenzo, in
Wien nur Vincenz Martin u. bei
den Italienern MarünU oder Mar-
tini lo Spagnuolo genannt. Geb.
um 1754 zu Valencia, gest. im
Mai 1810 zu Petersburg. Anfäng-
lich Sängerknabe, erhielt später
den Organistenposten an der Kirche
Alicante, neigte aber mehr der
Opernmusik zu, verliefs die An-
stellung, ging nach Madrid, schrieb
für den Sänger Guglietti einige
Arien, der ihm riet nach Italien
zu gehen.
Gegen 1781 schrieb er
zu Florenz seine erste Oper „Ifi-
genia in Aulide", dann für Lucca
,,Astartea", darauf einige Opern-
Ballets. Jahr für Jahr folgte nun
eine, auch mehrere Opern, die
seinen Ruf immer mehr befestigten.
Besonders trug die Sängerin Storace
viel dazu bei, die in Venedig mit
einer seiner Opern einen grofsen
Erfolg erzielt hatte (Kelly, Rerain.
1, 189). Sie ging nach Wien u.
M. folgte ihr. Hier schrieb er im
Auftrage des Kaisers die Oper „II
burbero di buon core" , die am
4/1 1786 zur Aufführung kam u.
sehr gefiel (Jahn 4, 183). In Wien
fasste er so festen Fufs, dass er
alle übrigen Komponisten in den
Schatten stellte. Seine Opern L'ar-
bore di Diana und Una cosa rara
wurden geradezu Volksstücke. Trotz-
dem zog ihn 1788 der reichere
Gewinn nach Petersburg an den
prachtliebenden Hof der Kaiserin
Katharina IL 1801 verlor er seine
Stell uno; und musste Musikunter-
rieht geben, um sein Leben zu
fristen (Fetis). Mozart schreibt:
Vieles in seinen Kompositionen
ist wirklich sehr hübsch, aber in
zehn Jahren wird kein Mensch
mehr Notiz davon nehmen. Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Messe (Dd.) ä gr. choeur et gr. orch.
Paris. P. [Brüssel Cons.
Domine salvum fac regem ä 4 voix c.
org. Paris, Mlles. Erard. P. u. ötb. mit
Martiüi Busioüaire du Gouvernement gez.
[Schwerin F.
L'arbore di Diana. Dramma giocoso
in 2 atti, Vienna 1/10 1787. Ms. P.
[Dresd. Mus. Schwerin F. Brüssel, br.
Mus. 475. Musikfr. Wien. BriisselCons.
C. P. Berlin K.H. Bannst. P. u. Ar-
rangem. Hofb. Wien Ms. Iv 795.
— Mit deutschem Text von Neefe:
Der Baum der Diana. Ms. P. [B. B.
B.M.
— Acte I. et II. & Finale . . . arratige
p. le Clav. av. Y. Ms. [Wolfenb. 2 Stb.
Martin v Solar, Yincenzo.
351
Maj'tin y Solar, Vincenzo.
— Im Kl.-A. italienischer Text. Vienna,
Artaria e Co. qufol. [Üresd. Mus.
— ■ dito, deutscher Text von Neefe.
Boüu, Siou-ock. 187 S. [B. B. Dresd.
Mus, B. M. br. Mus. ßresd. Lübeck.
— Introduzioue deiratto I. dell'opera
. . . ,.Zitto, zitto, non parlate" . . . aggius-
tata per il Cemb. Bronsvic. 8 S. in fol.
[Wolfenb.
Der Baum der Diana, siehe L'arbore.
Textb. in B. B., Hbg. 1792. — In Biiissel
Cons. die Part, mit deutschem Text.
Averturia varie della capricciosa cor-
retta, so im Kat. des C, P. angezeigt.
Siehe Capricciosa.
11 Burbero di buon cuore. Dramma
giocoso in 2 atti. Wien 4/1 1786. Ms.
P. [Dresd. Mus. C. P. Brüssel Cons.
Le biu'ie per amore, op. in 2 atti.
(Venedig 1784) Ms. P. [Bi-üssel Cons.
La Capricciosa corretta, opera buffa in
2 atti. 1799. Ms. Part. u. in mehreren
Arrangem. [D ärmst.
— Ouvertüre u. Gesge. aus der Oper
die gebesserte Eigensinnise im Kl.-A.
Bonn, Simrock. 83 S. [B. B. B. M.
B.Kgsbg. br. Mus. Musikfr.AVieu. Ein-
siedeln.
— Ms. 50G0 in B. B : II birbo ed adesso
iu trappola nelPopera La capricciosa cor-
retta, 3 voc. c. Clavic.
Didon abaudonee, Ballet tragique.
Petersbm-g 1795, im Xl.-A. von C. Lissner.
[Musikfr. Wien. Beriin K. H.
Una cosa rara o sia bellezza ed onestä,
dramma giocoso in 2 atti, rappresent. nei
teatro di corte a Vienna l'anno 1786,
musica del Sigr. Vincenzio Martini. Ms.
P. [Dresd. Mus. Schwerin F. Brüssel,
br. Mus. 476. Musikfr. Wien. Brüssel
Cons. C. P. MüBcheuer Oper, deutsch.
Paris Nat. Darmst. nebst mehreren
Arrangem. Dresden. Hofb. Wien Ms.
17 794.
— Im Kl.-A.
[Dresd. Mus.
— deutscher Text von Andre 1787.
Ms. P. [B. B. B. M.
— deutsch. Kl.-A. von A. Streicher.
München. Götz. [Lübeck.
— im Kl.-A. Bonn, Simrock.
[B. B. B. M. br. Mus.
— dito. Berlin, Eellstab. fol.
[Dresd. B. Wagener. B.Lpz.
Ifigenia in Aiüide opera 1781.
[Neapel Turch.
L'ile de l'amour, opera in 2 atti. (Flo-
renz 0. 1784). Ms. P. [Brüssel Cons.
— Insel der Liebe, Kl.-A. [Musikfr.
Wien.
Vienna, Artaria e Co.
199 S.
33 S.
Ms. P.
L'Ipermestra, opera 1780. Ms. P,
[Neapel Turch.
— Ipermestra. Scena aus der Oper
. . . Addio per sempre, 2 Sopr. c. Pfte.
M.S. [B. B.
Lilla, oder Schönheit u. Tugend, über-
setzt von Andre 1787. Siehe LTna cosa
rara.
Das Eecht des Lehnsherrn. Oper im
Kl.-A. Cassel, Wöhler. [B. B.
Gii sposi in coutrasto, opera buffa
(Ouvert. u. Gesge.) Vienna, Aitaria e Co.
Kl.-A. [B. B. Musikfr. AVieu. Darmst.
La vedova spirituosa, opera buffa in
2 atti. Ms. P. [Musikfr. AVien.
La donna ha hello il core, Recitativo
e polacca per voce di mezzo soprano con
orch. de cittadiuo Vincenzo Martini. P.
Ms. qufol. 20 BU. [Bologna.
n SogDo. Cantata a 3 voci (Kl.-A.
von Schicht, deutsch: Der Traum) Lpz.,
Breitkopf, qufol. [B. B. br. Mus. Mu-
sikfr. Wien , deutsch u. ital. mit Pfte.
Glasgow im Ms. C. P. Einsiedeln.
Wolfenb. Darmst. Brässel Cons. im
Dnick und im Ms. in Part.
Se torna la diva, Cavatina in mi [? per
contralto c. istrom. Ms. Stb. [Bologna.
IV Canons per tre voci coll'acc. facile
per la Guitarra, ded. Bernhardt. Augusta
presso Gombart & Comp, qufol. 5 S.
[B. Wagener.
VI Canoni a 3 voci coll'acc. di Cem-
balo. Part. Bronsvico, Magasin di mu-
sica. 23 S. [ß. Wageuer.
12 Canoni composti Vincenzio Martin,
maestro di Capeila pensionato di S. A.
R. il Principe d'Asturia. Vienna, Artaria
e Co. qu40. 10 S. [B, B. B. Kgsbg.
Schwerin F. Dresd. br. Mus. englische
Ausg. Hofb. Wien.
Canoni a piü voci del ... Ms. qufol.
[Bologna, Kat. 1, 321.
3 italian Canzonetts and 3 Duets. Lon-
don, qiifol. [br. Mus.
12 Canzoni italiane, acc. col Cembalo
. . . Vienna, Artaria e Co. 15 S. [Dresd,
B. Kgsbg. br. Mus. 6 fav. ital. Canz. in
englischer Ausg. Hofb. Wien.
3 Duetts für 2 Guitarren. Braun-
schweig, Musikalienverlag. [B. M.
In Eaccolta d'Arie, Wien, Artaria, eine
Arie. [B. B.
Arien, Duetts, Terzetts aus obigen
Opern im Ms. mit Origiualbesetzung, auch
im Kl.-A. besitzen zahlreich : [B. B. B.M.
Dresd. Mus. ß. Kgsbg. br. Mus. Mu-
sikfr. Wien.
Im Conservat. zu Mailand : Dodici Ca-
noni a 3 voci. Vienna, Artai-ia. — Ferner
Martine, J . . . D . ,
352
Martinengo, Giov. Batt.
im Ms. Gesangsseptette , Sextette, Ter-
zette, Duette, Arien u. a. aus Opern. Ein-
zelnes im Kl.-A. bei Ricordi gedruckt.
Im Ganzen 17 Nrn.
In Einsiedeln 1 Cavatine u. 3 Duette
aus Opern im Ms.
In Mss. Wolfenb. Nr. 307, 20. 308,
20—26. 313, 2—10 allerlei Arien und
Ensemble aus Opern im Kl.-A.
In neuer Ausg. 1 Arie aus LiUa (Eit-
ner 2).
Martina, J . . . D . . ., ein fran-
zösischer Schriftsteiler, geb. zu Genf,
lebte um 1813 zu Paris und gab
das Werk heraus :
De la musique dramatique en France,
ou des principes d'apres lesquels les com-
positions lyri-dramatiques doivent etre
jugees; des revolutious successives de l'art
en Piance, de ses progres et de sa deca-
dence . . . par Mr. Martine. Paris 1813
Dentu. 8». [B. B. Brüssel.
Blartine, Oratio di; ist bekannt
durch
lustrumentalsätze in Canzoni diver.si,
Samlwk. des 16. Jhs., o. Titel, Tenor in
der einstigen B. ßecker's in Lancy.
Martiiiella, Cateriiia, eine im
16. Jh. berühmte Sängerin zu Man-
tua, sang in Gagliano's Dafne und
in Monte verdi's Arianua. Der Her-
zog Yinceuzo setzte ihr in der
Kirche del Carmiue zu Mantua
einen Denkstein. Sie starb am
9. März 1618, 18 J. alt (Canal 85).
Martinelli, Antonio, gab heraus :
6 Symphonies. Paris (1749). [Paris
Nat.J In B. Darmst., ohne Vornamen,
1 Sinfonie in Dd. Stb. Ms.
Martinelli, (xiorgio, bez. sich
1676 als Musiker im Dienste des
Herzogs Ranutio H. von Parma
und P'iacenza und gab heraus:
Motetti e le quattro Antifone della B.
V. M. a 2, 3, e 4voci; Musicali concerti
di . . . Op. 1. Bologna 1676 G. Monti.
5 Stb. mit Bc. in 4». [Bologna.
Martinelli, (lirolamo, Violon-
cellist an der städtischen Kapelle
zu Venedig. Caffi 2, 69 sagt: am
Ende der Republik Venedigs, das
Avar am Ende des 18. Jhs., als
Frankreich Venedig besetzte.
Martinelli, Livio, 1566 in der
Hofkapelle zu Mantua mit 3 Duo.
monatl. Gehalt (Bertolotti 39).
Martinelli^ M . . ., von 1728 bis
1753 Gesanglehrer am Dorastift in
Salzburg (Peregrinus 93).
Martinelli, Vineenzo, Dr. der
Rechte, geb. zu Turin, lebte in
Paris, später in London.
In seinen ,,Leltere famigliari e critiche
di . . . Londra 1768 Giov. Nourse." 8".
397 S. handeln die Briefe 27, 28, 30, 31,
54, 55 u. 56 über Musik. Exempl. in
Bologna. Fetis führt noch an ,,L'amateur,
ou nouvelles pieces et dissertations fran-
(.-aises et etrangeres. Paris 1762. 12". Ein
Brief handelt über italienische Musik.
Fetis dreht die Reihenfolge seines Aufent-
haltes um, da er das erstere Werk fälsch-
lich mit 1758 datiert.
Martinenglii, Antonio Fran-
cesco,
ist in Vigoni's Nuova raccolta de Mo-
tetti sacri 1681 mit einer Motette zu
1 Stnnme mit Bc. vertreten.
Martinengo, Grabriele. Die
Titel seiner Drucke geben keine
Nachricht über Geburtsort und
Amt. Man kennt von ihm:
De G . . M . . Madrigali a 4 voci a mi-
sura di breve novamente secondo li toni
composti, con perfetto . . . Vinegia 1544
Scotto. 4 Stb. 4". 32 Madr. [B. Zw.
Bologna.
Di . . . II 2. lib. de li Madrigali a 4
voci da lui stesso con gran diligentia
revisto et corretto . . Ven. 1548 Scotto.
4 Stb. qu4". 30 Madr. [Verona S. f.
Di . . . Madrig. a 5 voci . . . Ven. 1580
Ang. Gardano. 5 Stb. r[u4P. 23 Madr.
[Modena: T. 5 a.
in Rore's lib. 3. Madr. 1548: Poi ch'io
vi veggio 0 donna 5 v. — Quelle fiamme
quel foco, c. 2. p. 5 voc. — Im Samlwk.
Corn. Antonelli's I dolci frutti 1570: Del
chiaro sangue 5 v. und ia Mosto's 1. lib.
fiore della Ghirlanda 1577: Dolce mia
vita 5 v.
Ms. 18951 Hofb. Wien, 3 Stb. C. 2 A.,
die übrigen fehlen. Enthält 6 latein. Mo-
tetten zu 6—8 Stirn.
Martinengo, (jriovanuiBattista,
bekannt durch:
Concerti ecclesiastici a 1, 2, e 3 voci
conVioliui. Milano 1G6S. Stb. [br.Mus:C.
Maiiineugo, Giov. Paolo.
353
Martines.
Martiiieiigo, (xiovanni Paolo,
Organist an der Kathedrale zu
Pavia,
ist in Gasp. Casati's l.,lib. de Motetti
1643 Nr. 14/15 mit den Gesäugen: Adoro
te und Congratulaaiini, 2 voc. c. Bc. ver-
treten. Von ihm scheinen auch die
2 Motetten zu sein, die sich in Quante's
neuer Ausg. befinden (Eitner 2).
Slartineiigo, Oiulio Cesare,
Priester und Kapellmeister an S.
Marco zu Venedig, trat am 22. Aug.
1609 das Amt an, erkrankte am
10. Juli 1613 und scheint bald
darauf gestorben zu sein, denn am
19. Juli trat schon Monte verdi das
Amt an. Sein Gehalt betrug 200
Dukaten jährlich (Caffi 1, 55. 208).
Felis schreibt: geb. zu Verona, war
zuerst Kapellmeister zu üdine, ehe
er nach Venedig kam.
Fetis führt 3 Bücher Madrigale um
1605 an, bekannt ist keins davon und
möchte ich fast glauben, dass er ihn mit
Gabriele verwechselt (s. d.). Bekannt sind
von ihm nur in Giov. Croce's Nove La-
mentationi 1610 ein Popule mens und
Tantum ergo zu 4 Stim., mit Rev. Cesare
Martinengo bez. und im Samlwk. 1625a
1 Motette voce sola c. ßc. (Eitner 1).
Dasselbe Samlwk. erschien 1636 in 2ter
Aufl. bei Bartol. Magni.
Martineiigo, Conle LodoTico,
wird von Aaron im Lucidario 1545
Bl. 31 ein Sänger und Lautenist
genannt.
Martines (Martiuez), Mariaiina
(Marie Anna), geb. 4. Mai 1744
zu Wien, gest. 13. Dez. 1812 ebd.,
als Sängerin und Klavierspielerin
gleich geschätzt neben einer all-
gemeinen Bildung und gesellschaft-
lichen Gewandtheit. Ihr Vater war
Ceremonienmeister bei der aposto-
lischen Nunciatur zu Wien (Jahn
3, 320 ff.). Ihre Lehrer sind Metas-
tasio, der ihr auch sein Vermögen
vermachte, Porpora und der junge
Joseph Haydn, der in demselben
Hause in einer Bodenkammer
wohnte. Der Abt Gerbert und
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Burney sind beide voller Lobes
über ihr Talent, ihren Umgang
und ihre Leistungen. Weniger
begeistert spricht sich Karoline
Pichler in ihren Denkwürdigkeiten
II, 96 aus: sowohl der Martines,
als der Paradis Kompositionen er-
heben sich nicht über, ja kaum
an das Mittelmäfsige. 2 Sonaten,
von E. Pauer neu ediert, sind be-
sprochen in M. f. M. 20, 183. Nach
des Vaters Tode lebte sie zusam-
men mit ihrem Bruder, dem Biblio-
thekar an der Hofbibl. und führten
ein offenes Haus, wo sich Gelehrte
und Künstler gesellig zusammen-
fanden. Siehe auch Pohl 3, 165.
Wurzbach. Ihre nachweisbaren
Kompositionen sind folgende:
Isacco figura dal redentore, Oratorio
del Metastasio. Ms. P. 2 voll. 1782 in
Wien aufgeführt. [B. B. Musikfr. Wien.
Santa Elena al Calvario, Oratorio in
2 parte. Ms. P. ohne Titelblatt. [Musikfr.
Wien.
Missa in C. für Chor und Orchester.
Ms. P. [München alte Hofkapelle. Lpz.
Thomas.
Kyrie a 4 voc. c. instrom. — Et vitam
venturi 4 voc. senza ström. Ms. P. 24 ßli.
[Bologna.
Die Musikfr. in Wien besitzen im Autogr.
P. 4 Messen, 1 Miserere, 3 Litaneien für
Chor und Orchester, gez. mit den Jahren
1760—65. Feruer 6 Motetten f. Sopran
und Orch., 1 Regina coeli für 8 Stim. und
Instr.
In B. B. im Autogr: Dixit a 5 voci c.
ström. Dd. P. 89 S. — Quemadmodum
desiderat cervus, 4 voc. c. ström, mit
Italien. Text von Mattei, P. — In den
Autogr. Grasn: Miserere 4 voc. o. Bc. —
In Kopie, Ms. 13681, Deh dammi un altro
core 1769. — Tu vittime non vuoi. P. —
Ms. 13682, 2 Psalmen 4 voc. c. orch. P.
mit 1769 u. 1770 gez.
Salmo 41 : Quemadmodam desiderat,
Ms. Stb. [Neapel Turchini.
La Tempesta, Cantata 1778 komp.,
Autogr. in Hofb. Wien. 23 Bll. P. Ms.
16569.
Amor timido, Cantata per Sopr. c.
Strom. [Musikfr. Wien.
Perche conipagne amate, Cantata p. S.
c. V. Ms. [Bologna.
23
Martinetti.
354
Martini, Agostino.
Raccolta di Arie, Ms. pSTeapel Turch.
2 Arie a Sopr. con ström. 1769. P.
qufol. [Dresd. Mus.
2 Concerte f. Klavier u. Orch., teils
in P., teils in Stb. und 1 Ouvertüre in C
für kleines Oi-ch. P. [Musikfr. Wien.
Sonata da Cembalo, 1769 qufol. [Dresd.
Mus.
Sonata per il Cemb. Ed. Ms. 11587.
[B. B.
Wurzbach schreibt, sie soll gegen 31
Sonaten, 12 Konzei-te, 156 Arien u. a. ge-
schrieben haben.
In Haffner's Raccolta 5 u. 6 zwei
Sonaten.
1 Brief in der Briefsamlg. Pater Mar-
tini's, Tom 4, in Bologna.
Martinetti, ... 17. oder 18. Jh.,
bekannt durch:
Concerto grosso a 2 V. concei-tini, 2 V.
rip. Ya. B. rip. e Bc. Ms. 7 Stb. fol.
[Berlin Th.
Martiuez, Antonio, um 1633
Sänger an der Hofkapelle zu Madrid
(Straeten 8, 423).
Martinez de Bizcargui, (jon-
^alo, bekannt durch:
Arte de canto llano y contrapunto y
cauto de organo con proporciones y modos
brevameute compuesto. — Eu (^'arago^a,
MDL. [br. Mus. Paris Nat.
Fetis verz. ihn unter dem Vornamen
Jean und wirft obigen und Jean zusammen.
J. Eoseuthal besafs 1902 eine frühere Aus-
gabe von 1531 in 12«, 64 BU.
Jlartinez de ßigo, Juan, um
1532 „Maestro de los moQOS de
coro de la sancta iglesia de Se-
villa". Fetis und Straeten 8, 232
machen nach Machado einen Mar-
tins daraus. Obige Angaben nach
dem Titel seines Druckwerkes:
Arte de canto llano puesta y reduzida
nueuamente en su entera pei-ficio . . .
(Fetis giebt noch "Weiteres, doch voller
Fehler). Am Ende: Impressa Alcala de
Henares Acabose. kl. 8«. 35 Bll. [be-
safs einst Leo Liepm.
Martinez, Jnan, um 1608
Siingerknabe an der Hofkapelle zu
Madrid (Straeten 8, 415).
3Iartinez, Marianna, siehe Mar-
tine«.
Martinez, Pietro, Violinist u.
seit den 60 er Jahren des 18. Jhs.
Konzertmeister a/d. Hofkapelle zu
Stuttgart. Forkel 1, 133 führt ihn
noch 1781 an, Sittard nur dem
Namen nach.
Martinez , Sebastian , siehe
Verdugo.
Martinez, Vicento, ein spa-
nischer Priester u. Musiker, wurde
am 9. Juni 1764 Kapellmeister
a/d. Kathedrale zu Albarracin u.
starb den 10. Febr. 1777.
Im Archiv obiger Kirche sollen sich
eine grofse Anzahl Kircheustücke befinden,
unter anderem auch 124 Kantaten zu 5,
6 u. 8 Stirn. (Pougin).
Martini-paperi
Lamento, d. i. Mertens - Gänse Klage,
s. 1. et a. [B. B. in Part.
Martini, ... Es liegen mir eine
Anzahl Titel ohne Vornamen vor,
deren Verfasser ich nicht näher
zu bestimmen wage. Es sind dies:
Concerto ä Fl. trav. 2 V. Va. e B.
Ms. Stb. — Concerto ä 2 Cornes de
chasse, 2 Ob. 2 V. Va. e B. Ms. Stb.
— Concerto ä 2 Ob. 2 V. Va. e B. Cemb.
Ms. Stb. [Schwerin F.
2 Arien u. 1 Chor aus der Oper ,,La
festa delFvillaggio" mit Orch. Ms. P.
Eine Oper obigen Titels ist nur von Puc-
cita, Rom 1820 bekannt. [Schwerin F.
Ms. 11670. Kyrie et Gloria f. Männer-
stim. — L 309/6, Sonate di Gravecem-
balo. Diese 2 Kompositionen könnten
dem Padi-e Martini augehören. [B. B.
1 Sonate f. 2 Fl. trav. u. B. in P.
Ms. L301 B. B., angebunden an Porpora.
Die Sonate besteht aus And., Allo. und
Minuetto.
Martini , Adam Sigismnnd,
Kantor zu Giefsen um 1700, später
zu Hamburg, gab heraus:
Gründliche und leichte Unterweisung
wie man nach Anleitung des deutschen
Alphabets die ganze Wissenschaft der
heutigen Vocalmusik fassen kann. Giefsen
1700. 80. (Gerber 1).
Martini, Agostino, aus Rom,
seit etwa 1579 päpstl. Sänger; für
das Jahr 1595 wurde er vom
Sängerkollegium zum Kapellmeister
gewählt, gest. am 30. April 1605.
Martini, Antonio,
355
Martini, Giov. Batt.
Haberl, Jahrb. 1891, 86. Kat. des
päpstl. Archivs Nr. 58, dort auch
verz.
im Cod. 58, 2 Missae sine nom. 4 voc.
— Sancta Mai'ia c. 2 p. 5 voc. — Crux
illustris 4 voc. — 2 Deo dicamus. — 0
sacriun couvivium 4 voc. — 3 Maguif.
2 — 5 voc. Zum Vergleiclie siehe aucli
Straeten 6, 455. 457.
Martini, Antonio,
ist im Ms. 174 in K. der B. B. mit
einem „Inviolata integra" 4 voc. in P.
vertreten.
Martini, Benjamin, ein Buch-
drucker und Buchhändler seit etwa
1739 in Leipzig, gab ohne Anzeige
eines Verfassers heraus:
Kurtze gründliche Anleiti;ng zum Gene-
ralbasse. 3. verb. Aufl. 8». 3 u. 70 S.
[B. B. B. Hbg. B. Wagener.
Martini, Bernarclo, Altist um
1566 in der Ksl. Hofkapelle als
Maximilian in Augsburg auf dem
Reichstage war (Köchel 1, 122).
Martini, Carlo;
die B. M. besitzt von ihm im Ms. ein
Trio per 2 V. e B. in P.
Martini, Christopher, wird als
Verfasser eines Handboek van den
waren loop der toonen, Amst. 1641
angeführt (Gerber 2).
Martini, Francesco, ein Flam-
länder, bezeichnet sich auf folgen-
dem Drucke mit „Congregationis
Oratorii Presbyter", wahrscheinlich
zu Rom und gab heraus:
Sacrae laudes de B. M. V. 4, 5, 6, 7,
8 voc. et ejusdem Litaniae 8 voc. Lib. 2.
Romae 1617 Zanettus. 7 Stb. 4». 43
Nrn. [Gap. Lat. zu Rom.
Im Samlwk. 1620 a eine 8stim. Mo-
tette (Eitner 1) und in Ancina's Tempio
armonico 1599: 1. Qual'ape. 2. Aita
armonia gentile.
Martini, Georg Heinrich, geb.
1722 zu Tanneberg bei Meifsen,
gest. 23. Dez. 1794 zu Altenburg,
sagt Fotis. Becker 1, 59 bez. ihn
als Prof. der Geschichte zu Regens-
burg und seit 1774 Rektor der
Nikolaischule zu Leipzig. Die An-
gabe Fotis, dass er nach Alten-
burg kam, scheint ein Irrtum zu
sein, daher wird er auch in Leipzig
gestorben sein. Die Allg. d. Biogr.
schreibt: habilitierte sich 1751 als
Privatdocent in Leipzig, wurde
1760 Rektor in Annaberg, 1763
zu Regensburg u. starb als Rektor
der Nikolaischule zu Leipzig. Er
schrieb Einiges über Musik:
1. Bev^eis, dass der Neueren Urtheile
über die Tonkunst der Alten nie ent-
scheiden. Regensburg 1764 Zuukel. 4^.
12 S. [B. B. B. Lpz.
2. Versuch von den musicalischen
Wettstreiten der Alten. Ib. 1767. 4'^.
16 S. [B. B. B. Lpz.
Abgedruckt in der neuen Bibl. der
schönen "Wissenschaften und freien Künste,
Bd. 7 S. 1 ff. und in Hiller's wöchentl.
Nachrichten 1768, 151 ff.
Martini, Giorgio, tritt im März
1432 als päpstlicher Sänger ein
und verschwindet bereits im Mai
dieses Jahres aus den Listen (Vier-
tel]". 1, 462).
Martini, Gioseffo San, siehe
Sammartini.
Martini, Giovanni, 16. Jh.
Im La Fage ein Canon 4 voc. mitge-
teilt (Eitner 2). In den Arie autichi, ed.
von Ales. Parisotti im 3. Fase, eine Arie.
I Martini, Giovanni Battista,
: aus Antwerpen, war 1594 päpstl.
Sänger und erhielt ein Kanonikat
in seinem Vaterlande (Straeten 6,
I 455 Nr. 11).
j Martini, Padre Giovanni Bat-
tista, das einstige Orakel Europas
in musikalischen Angelegenheiten,
geb. 24. April 1706 zu Bologna,
gest. 4. Aug. 1784 ebd. Minoriter-
mönch, Kapellmeister an S. Fran-
cesco zu Bologna und Bibliothekar
am Liceo musicale ebd. Sowohl
als Kunstrichter, Theoretiker, wie
als Komponist besafs er einen un-
begrenzten Ruf. Dittersdorf sagt
in seiner Selbstbiographie: M.
wurde nicht nur als Gelehrter von
, den Zeitgenossen wie ein Orakel
23*
Mai-tini, Giov. Batt.
356
Martini, Giov. Batt.
geschätzt und angerufen, sondern
auch seine Kirchenkompositionen
wurden allen anderen gegenüber
vorgezogen. Auch als Lehrer
wirkte er auf alle Musiker ein, die
zu ihm wallfahrteten. Selbst der
Vater Mozart's rief ihn an, ein
Urteil über seinen Sohn abzu-
geben. Der Abt Vogler dagegen
äufsert sich absprechender, er sagt:
Es habe ihm, bei allerdings grofsen
Kenntnissen, doch an echt philo-
sophischem Geiste und an einem
richtigen Systeme gemangelt. Er
habe sich noch ganz an die Theorie
von Fux gehalten, dessen Schwä-
chen aber von P. Vallotti zeitig
schon aufgedeckt worden wären
(Meifsner 102). üeber seine wahr-
haft grofsartige Korrespondenz mit
Zeitgenossen geben die 32 Bände
im Liceo musicale (Kat. 1, 149 ff.)
die beste Auskunft. Er muss ein
unermüdlich fleifsiger Mann ge-
wesen sein, sowohl als Schrift-
steller, Lehrer, Ratgeber und
Komponist, üeber ihn haben ge-
schrieben:
Leonida Busi: II Padre G. B. Martini,
1. Bd. Bologna 1891 Zanichelli. S».
521 S. Der 2te Bd. noch nicht erschie-
nen. Ferner: Federico Parisini. Bologna
1884 ZanicheUi. 8°. 41 S.
Guillielnio della Yalle: Memorie isto-
riche del . . . Kapoli 1785 Simoniana. 8^.
[Dresd. Mus. B. M. B. B. Neapel Turch.
Brüssel.
Moreschi, G. B. Alex: Orazione in lode
del... 1784. Bologna 1786. 8^ [B.B.
Brüssel. Dresd. Mus.
Eximeno, Ant. : Duda de . . . sohre el
ensavo fundamental practico del . . . Ma-
drid "1797. 80. [B-B-
Elogio di . . . letto neUa grande aula
del liceo filai'monico da Gaet. Omidolß
1809. Bolog. 1813 fratelli Masi e Co.
[B. B. Brüssel.
Forkel 4, 109. Burney 1. 141 ff.
Cäcilia von Schott Bd. 25, 226 Beurtei-
lung von Faifst. M. f. M. 20, 168 Beurtlg.
einer Sonate. Abdruck von Briefen in
deutscher Uebersetzung in La Mara's
Brief-Samlg. 1. Bd. von S. 156 ab.
Briefwechsel mit beriUimten Männern,
1. Bd. 1732—1755. Bologna 1889 Zani-
chelü.
Das Verzeichnis seiner "Werke nebst
hinterlassenen Hds. ist im Kataloge des
Liceo musicale in Bologna zu finden und
werde ich nur auszugsweise mitteilen, da
es viele Seiten in Anspruch nimmt. Es
umfasst 103 voll. Kompositionen im Autogr.
43 voU. Miscellanee musicali im Autogr.
Im Druck erschienen an Schriften:
Attestati in difesa del Sigr. D. Jacopo
Ant. Arrighi . . . Am Ende : Bolog. 1746
Yolpe. 4'J. 6 Bll. [Bologna.
Regola agli orgauisti per accompagnare
il canto fermo. Dalla Volpe f. in Bol.
gr. Foliobaud von 1757. [Bol. u. im
Autogr. Musikfr. Wien in Kopie.
— Neue Ausg. c. 1840 Milano, Ricordi.
fol. [B. B. Mailand Cons.
Compeudio della teoria de'musici per
uso del musico. (Bol.) 1769. 4»*. 15 S.
[Bologna, br. Mus.
Storia della musica. Bologna 1757
Lelio daUe Yolpe. T. 1. 1770 T. 2. 1781
Tom. 3. 4", unvollendet. [B. B. Bologna,
auch in 2 Autogr. Dresd. B. M. Proske.
Ferrara. Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
Brüssel. R. C. of Mus. Mailand Cons.
Einsiedeln. B. Lpz.
Esemplare ossia saggio fondamentale
pratico di contrappunto sopra il canto
fermo. 2 part. Bol. 1774. 1776, Yolpe.
Inhalt verz. in Eitner 2. [B. B. im Druck
u. Kopie Ms. 13715. Bol., auch im Autogr.
u. Kopie. B. M. Dresd. B. Joach. B.
AYagener. Proske. Florenz. Ferrara.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien. Neapel
Turch. Brüssel. R. C. of Mus. Mailand
Cons. B. Lpz.
Serie cronologica de'principi dell'acca-
demia de'filarraonici di Bologna, e degii
nomini in essa fioriti per nobilta, dignita,
e per le opere date alle stampe (o. Namen,
Ort u. Yerleg.). 18". [Brüssel. Bologna
im Ms.
Siehe auch Ant. Eximeno und Franc.
Maria Zanotti's Lottere, 1780.
Im Mamiscript an Schriften:
3 Abhandlungen akustischen Inhalts.
[Bol. 1, 350.
Biografia dei musici e suonatori greci.
Autogr. [Bol.
Carteggio mai'tiniauo, tomo 33. Enth.
15 polemisch musLkal. Schriften (Kat. 1,
87). [Bolog.
Carteggio relative alla discordia passata
fra TEximeno e ü P. Martini, e successiva
rappacificazione awenutane per l'ufficioso
interporsi di alcuni amici delluno e dell'
Martini, Giov. Batt.
357
Martini, Giov. Batt.
altro (Briefe, zum Teil Autogr). [Bo-
logna.
In B. Joachimsth: Contrapunkts-Schule,
2—4 stini. Beispiele. — In B. Brüssel in
Perne's Kopie: Contre-point double; regles
pour couiposer la fugue.
Controversia occorsa fra il P. M . . . ed
il G. A. Riccieri per soggetto di fuga data
da questo al Pre. suddetto ; con varie oppo-
sitione fatte daUo stesso Riccieri ... kl. 4".
17 Bll. [Bologna. Rom Casanat. o. III.
88. La Fage 2, 372.
Indice d'opere musicali teoriche e pra-
tiche, e zibaldone di memorie attinenti
alla musica. 2 Bde. 12". [Bologna.
Indice di opere musicali e memorie
div. relat. alla musica. — Indice di libri
e d'autori di mus. — Cataloghie e memorie
diverse. Indice, estratti di vaii libri . . .
[Bol.
Lottere, 32 Bde. s. Kat. 1, 149 ff.
[Bol.
Memorie diverse suU'antico musica dei
Greci. Autogr. 16". [Bologna.
MisceDanea che si compone del cata-
logo dei codici posseduti dal padre M., e
d'altri indici di libri, d'opere, d'autori . . .
[Bol.
Nomenclatura musicale, ossia registro
di vari vocaboli dell'arte musica, disposti
in ordine alfabetico a guisa di dizionario.
[Bologna.
Notizie storiche degli scrittori di musica,
e loro opere. 2 Bde. 8". Autogr. [Bol.
Osservazioni sopra la scala de'tuoui
musicali. Autogr. [Bol.
Ragioni di . . . sopra la risoluzione del
Cauone di Gio. Animuccia in difesa delle
opposizioni fatte dal Sigr. N. N. 1733,
110 S. kl. fol. [Bologna.
Regole per accompagnare sü'l cemb.
3 Bde. [Bol.
Zibaldone contenente varie notizie e
lottere ... 10 Abtlg. Kat. 1, 160. [Bol,
dazu weitere 11 Bde. mit Abschriften von
alten Tractaten und Schriften aller Art.,
im Kat. genau verz.
Zibaldone Maitiniano, 3 Bände im Ms.
[Bologna. Kat. 1, 122 weitere 5 Bände.
Kompositionen im Druch.
52 Canoni a 2, 3 e 4 voci . . Parte I.
Ven., Innoc. Aless. e Pietr-o Scattaglia (im
Stich). 80. 46 S. [B. M. Bol. br. Mus.
B. Wagener. B. Kgsbg. Glasgow. Hofb.
Wien. R. C. of Mus.
— 60 Canoni a 2, 3 e 4 voci (ed. da
Pio Cianchettini di Londra). Londra,
Birchall & Co. qufol. 117 S. [B.B.
br. Mus. B. Wagener. R. C. of Mus.
litaniae atque Antiphonae finales B.
V. M. Alma redemptoris mater, Ave re-
gina coeloiTim . . . Op. 1. Bononiae 1734
Vulpe. 4 Stim. 2 V. Bc. 8 Stb. 40.
[Bol. B. Wagener. B. B. Ferrara. br.
Mus. Padua Ant.
XII Duetti da camera consagrati . . .
Maria Antonia di Baviera . . . Bol. 1763
Yolpe. gr. qufol. 47 S. [B.B. BoL
B. Joach. B. Wagener. br. Mus. Neapel
Turch. br. Mus. im Ms. 274. Hofb. Wien.
Cambridge FW. Mailand Cons. Padua
Ant.
Sonate (12) d'intavolatura per Torgano.
Amst. (1742) Le Cene. 105 S. Jede
Sonate besteht aus Praeludium. Allegro,
Adagio, Giga, Aria; oder Allemanda,
AUegro, Grave, Aria, Gavotte etc. [B. B.
ß. Wagener. C. P. Dresd. Mus. im Ms.
Ch. 52. br. Mus. B. Hbg., auch in Kopie.
B. Lpz.
— Im Neudrack h\ Farrenc's Tresor
Bd. 9. [B. M.
Sonate per l'organo e il cembalo. Bo-
logna (1747 26,4) Yolpe. fol. 25 S.
[B.B., auch im Ms. 13720. B. Wagener.
C. P. Bologna.
In Neudrucken erschienene Komposi-
tionen (Eitner 2). Ferner 4 Senates et
Aria, Larghetto, Gavotta, Correute tires
des Senates p. Pfte., ed. par Carl Bank.
Lpz., Kistner. fol. [Dresd. Mus.] In
Samlwk. u. a. Drucken:
In Walsh' Catch Club: Campana che
suona. In Novello's FitzwilHam Music,
vol. 1: Sicut erat u. vol. 4. Yadasi via
di qua, Scherzo a 3 voc. c. pfte. Ge-
druckt in Gazzetta mus. di Milano 1844
der Antologia p. 1.
3 Duette in Jac. G. Ferrari's Samlwk.
Capi d'opera.
Canone infinito, gedr. in Clementi's
Selection Bd. 1, 32.
1 Canzone spirit. in Sassi's Recreazione
1730.
1 Tonsatz in Contrapunto.
Sonata in Clementi's pract. harmon,
2 Arien in A. BaiUeux Journal, nur
mit Maitini gez. Ebenso 1 Arie in Franc.
Bianchi ill. La YillaneUa rapita.
In Haffner's Raccolta 5. 6., 2 Sonaten.
In John Blaud's 4. Samlwk.
In J. J. Hummel's Samlwk. Nr. 5.
In C. F. Becker's Cäcilia ein Orgelstiick.
In Aless. Parisotti's Arie antichi, Mi-
lano, fol. im 3. Bde.
Kompositionen im Manuscr.
In B.Bologna: Messe (Kyrie et Gloiia)
in F. D. C. G., die 4. noch mit Credo in
canone, geschrieben von 1726 — 1734 für
Chor zu 4—8 Stirn, mit Instr. — 3 Re-
Martini, Giov. Batt.
358
Martini, Giov. Batt.
quiem 4 voc. c. org. 1745 u. 1770. —
Teile von Messen, Motetten u. a. geistl.
Gesänge zu verschiedenen Stim. Kat. 2,
95. 96, im Ganzen 50 Gesge. — Kat. 2,
254 ff. 200 geistl. Gesänge als Psalmen,
Hymnen, Graduale u. a. zu 3, 4, 5 u.
mehr Stim. mit und ohne Instr. — Kat.
2, 455, 26 geistl. Gesge., als Graduale,
Motetten, Arie, teils im Autogr.
Kat. 3, 5 drei Fughe a 3 e 4 voci. —
Kat. 3, 13 L'assunzione di Salomone al
trono d'Israello, Oratorio in 2 parti a 4
voci c. istrom. 173 . . 79 Bll. — II sacri-
ficio d'Ahramo, Oratorio in 2 parti, col
solo acc. di Bc. — S. Pietro, Oratorio a
4 voci c. 2 V. Trombe, Ob. 1738. Autogr.
2 Ex. 119 Bll. — 18 Cantate, einige auf
weltlichen Text. — 2 Arie c. ström. Kat.
3, 242 ff. 7 geisti. u. weltl. Kantaten.
Eecitativi d'ignoto dramma in 4 atti posti
in musica col solo Basso col ström. Part,
zum Teil Autogr. — 12 Duetti u. Duetti
da Camera, zum Teil im Autogr. — Kat.
3, 315: Azione teatrale a 3 v. 1726. La
Dirindina, Farsetta in 2 p. a 3 voci 1737.
L'lmpresario delle Canarie, Intermezzo a
3 V. 1744. II Don Chisciotte, Intermezzo
a 2 V. 1746. II maestro di musica, Inter-
mezzo a 2 voci.
8 voll. Canoue. [Bol., Kat. 1, 320.
5 voU. Solfeggi. [Bol., Kat. 1, 321.
Scale e salti c. Bc. e senza. [Bol. 1, 321.
In B. B. im Autogr. 1. Laudate pueri
8 voc. Bd. P. 2. Christo confixus sum
4 voc. c. Bc. P. 3. Crucifixus 1 voc. c.
ström. P. in L294. 4. 4 Canoni in P.
In Kopie: 13700, Missa 3 voc. (2 T. B.)
c. Bc. Cm. P. — 13701, Missa 4 voc.
2 V. Va. 2 Tromp. Bc. Dd. P. — 13702,
Eequiem in Fd. 4 voc. c. Bc. P. in 2 Ex.
— L 323, Miserere mei 4 voc. c. Org. —
L 312, Salve regina (2 T. B.) P. — L 162
Antifone. — 13709, Magnificat. — 13708,
3 Beatus vir 4 voc. von 1746—1750. —
W 82 Nr. 966 Beatus \^r 8 voc. — 2250
Bl. 16—23 sechs Responsorien 3 voc. Bc.
— 13 180 Laudate pueri p. Basso c. 3
ström. Antiphone 4 voc. c. org. 1753. —
T170, Madrigali a 2 v. col B. — L200,
Vivat in aeternum Cfaiti, Canon, P. —
14 Duetti, ohne Signatur. — L 347 Sonata
p. Clavic. L310 Toccata. L 164 Duetti
da camera. — 13721 Fughe p. Gembalo.
In der Berliner Singak: Missa f. 4
Mann erst. P.
12 Praeludien u. Fugen f. Klav. Ms.
qufol. [Dresd. Mus.
In B. Joach : Messa a 4, concertata con
2 S. 2 B. Dd.
In B. Kgsbg : Messa a 2 voci concer-
tata T. e B. del . . . Eoma nel negozio di
Corde armoniche e musica . . Nr. 65. P.
20 Bll.
In B. Lpz : 3 Fugen f. Orgel od. Ciavier.
In Leipzig^ Thomasschule: Missa Cd.
Laudate pueri.
In B. M: Eequiem 4 voc. 1745. —
Missa a 2 T. e B. — Et in saecula, Fuga
ä 2 cori 1853 c. 2 V. Va. e B. — Cum
sancto spiritu, Fuga a 2 cori c. ström. —
4 geistl. Gesge. in P.
In München alte Hofkapelle: 1 Messe,
1 Eequiem u. Te Deum in P.
In Musik fr. TVien: Preghiera concer-
tante. Offertorium f. Sopr. mit Instr. über
Haydn's Volkshymne, Kl.-A. — Eespon-
sorium a 2 T., B. ed org. P. u. Stb. —
Duetti da camera. — Sonate d'intavolatura.
— 12 fughe. — Concerto p. V. c. V. Ya.
e B. — Sinfonia a 4. — 3 Notturni a
2 V. e B. — 2 Duos a V. e B., sämt-
lich mit vollem Namen gez.
In St. Einsiedeln: Nisi Dnus. 4 voc.
2 V. Va. Obl. Ob. 2 Trombe, B. c. org.
Ms. P. 30 S.
In B.Dresden Ms. B 261, 31: Canone
ä 3 voci, P. qufol.
4 Sonate di organo. Ms. 2009. fol.
[Brüssel.
In Padua Ant. 8 Werke, dabei 2 Ee-
quiem u. a.
XII diverse risposte a un soggetto di
Fuga dato a G. B. M. dal Sig. Ant. Eiccieri.
Autogr. [Bologna.
Ms. 327, br. Mus., eine Messe f. 2 T.
u. B. 7 geistl. Gesge. zu 4 u. 5 Stim.
12 Duetti da camera, Ms. 274. [br.
Mus. und Brüssel Cons., im Kat. das Ee-
gister.
Im br. Mus : Ms. 346 Arien und Duette.
Cantate Domino, Motetta Sopr. solo c.
coro e Strom. Ms. 1735 P. [E. C. of Mus.
In Cambridge FW. 6 geistl. Gesge.
1 Duett im Ms.
In Poffa's Ms. 1743 eine Orgelsonate.
In Hof b. Wien: Salve regina a 5 voci
con org. Cm. P. kl. fol. 16236.
Messa ä 4 voci con org. Gd. P. 15993.
Messa de morti ä 8 voc. c. org. Gd.
P. 15992.
7 Inni e Benedizioni ä 3 ed ä 2 voci
col B. per l'org. P. 15937.
Ms. 19087: In convertendo 3 v. c.
ström, ed org.
12 Duetti col Basso al Cembalo. P.
50 BU. qufol. 18807.
Canon a 3 voci: Morta e la passera.
Ms. 17 556, 1. — 40 Canoni mit Text zu
2—4 Stim. Ms. 18785.
In neuen Ausg. zahlreiche Gesänge und
Mai-tini, Giov. Batt. San.
359
Maitini, Jean.
Instnmientalpiecen (Eitner 2). In Pao-
lucci IL 274 (Eitner 2) ist eine Fuga a
sei di N. N. mitgeteilt, die dann Paolucci
in einem Briefe vom 2ü/'6 1766 als eine
Komposition M.'s erklärt. In Der voll-
kommene Organist, Wien, Haslinger, 1
Piece. In Venier's 20 Sonate per Cem-
balo op. 2. In Georg Schmitt's Anthologie
sacree, Tom 7, 1 Gesg. In Maupetifs
Menuets.
In den Katalogen werden die 3 Mar-
tini (Vincenzo, Jean il Tedesco und Padre
Giov. Batt.), die sehr oft nur mit Martini
gez. sind, verwechselt. Selbst im Pariser
Kataloge werden drei Opern des Vincenz
dem Jean zugeschrieben. Die Violoncell-
pieceu gehören Giuseppe, dem Bruder des
Padre an.
Martini , (xioranni Battista
San, siehe Sammartini, auch
Martino di Milauo genannt.
Martini, Gfiovanni Marco, aus
Yenedig. Galvani führt von ihm
die Oper au :
Appio Claudio, 1683 zu Venedig auf-
gefülirt. — In Modena das Oratorium Le
lagrime di S. Pietro, Ms. P. — Ebd. in
28 Bänden Kantaten im Ms. f. 1 St. u.
Bc. des 17. Jhs., derunter 6 von M.
Martini, D. Giuseppe, Bruder
des Padre Giov. Batt., gest. 18. Juni
1779 zu Bologna. Er war Violon-
cellist und wurde am 1. Okt. 1727
an St. Petronio zu Bologna als
Violoncellist angestellt. Näheres
bei Busi 1, 6.
Die Kgl. Musikalien-Samlg. zu Dresden
besitzt von einem Giuseppe Martini im
Ms. eine Sonata per il Cembalo in qufol.
Möglich dass dieselbe von obigem ist. Im
Conservat. zu Brüssel 4 Trios pour 2 V.
et B. Ms. Stb. — 1 Solo f. 2 Vcl. in J.
Simpson's 6 Solos. In desselben Com-
panion 1 Solo f. Flöte u, B., alle nur mit
Mai'tini gez., fraglich ob das Flötensolo
von ihm ist. — 1 Solo f. 2 Vcl. in Bonon-
cini's Six Solos Nr. 3, nur mit Martini
gez. — Im Choron eine Romance p. 1
voix 0. pfte. (Eitner 2) mit Joseph M.
gez., fraglich ob von obigem.
Martini, Jean, il Tedesco,
schreibt sich auch Johann Paul
Egidius , oder im französischen
Wortlaute ; er war ein nach Frank-
reich eingewanderter Deutscher
mit Namen Schtvartxendorf , der
seinen Namen in Frankreich in
Martini änderte. Geb. 1. Sept.
1741 zu Freistadt iu der Oberpfalz,
gest. 10. Febr. 1816 zu Paris.
1758 besuchte er die Universität
zu Freiburg i/Br. und versah zu-
gleich bei den Franziskanern den
Organistendienst. Ging nach voll-
endeten Studien in seine Heimat,
kehrte aber bald wieder nach Frei-
burg zurück, wurde aber vom
Eeisefieber ergriffen und richtete
sein Augenmerk auf Frankreich.
Er kam nach Nancy, fand an dem
Orgelbauer Dupont einen väter-
lichen Freund, änderte seinen
deutschen Namen Schwartzendorf
in Martini il Tedesco und begann
seine ersten Kompositionen unter
diesem Namen zu veröffentlichen.
Jetzt fing er erst ernstlich an
theoretische Studien zu machen,
erhielt beim Fürsten Stanislas eine
! einträgliche Anstellung und ver-
heiratete sich. Als 1764 der Fürst
starb , ging er nach Paris , be-
teiligte sich an einem Preisaus-
j schreiben eines Marsches für die
I schweizerische Garde und gewann
I den Preis. Durch Gunst erhielt
] er eine Offizierstelle im Husaren-
regiment Chamborand ohne irgend-
wie Dienst thun zu müssen. Auf
dem Titel der Oper „L'Amoureux
de quinze ans" (1771) heifst es:
„officier ä la suite du Regiment de
Chamborand Hussards". Er legte
sich nun ganz allein aufs Kompo-
nieren, so dass er in kurzer Zeit
sowohl eine grofse Anzahl Militär-
märsche, als andere Kompositionen
jeder Gattung ans Licht förderte,
von denen Vieles im Druck er-
schien. 1771 brachte er im The-
ater italien seine erste Oper „L'
amoureux de quinze ans" auf die
Bühne, die grofsen Erfolg hatte.
Maitini, Jean.
360
Martini, Jean.
Er verliefs nun den Militärdienst
n. erhielt beim Fürsten von Conde
die Dirigenteustelle an dessen Ka-
pelle; bald darauf trat er in den
Dienst des Grafen von Artois und
wenige Zeit vor der Revolution
erhielt er das Amt eines Surinten-
danten der Kgl. Musik mit einem
Gehalt von 16000 frcs. Der Aus-
bruch der Revolution hob alle
Aemter auf. Er zog sich nach
Lyon zurück u. schrieb dort seine
„Melopce'\ die gröfsteuteils Hiller's
Anweisungen zum musikalischen
Gesänge entlehnt ist, veröffentlichte
einige patriotische Gesänge, kehrte
nach Paris zurück, brachte 1794
seine Oper „Sapho'" auf die Bühne
und bei Errichtung des Conser-
vatoriums für Musik wurde er
Mitglied des Comite und Inspektor.
Nach der Restauration erhielt er
am 10/5 1814 die einst eingebüfste
Surintendantenstelle an der Kgl.
Musik. Den 21. Jan. 1816 führte
er zu Saint -Denis ein Requiem
auf, erkrankte und genafs nicht
wieder. Darauf giebt Felis ein
allgemeines Urteil über seine
Leistungen, die darin gipfeln, dass
er mit einem bedeutenden Talente
ausgestattet war, doch der Mangel
eines geregelten Studiums ihn hin-
derte, seine "Werke auszufeilen und
ihnen jene Abrundung und Voll-
endung zu geben, die ein Werk
erst zum Kunstwerke erhebt. Pou-
gin veröffentlichte in der Revue
et Gazette musicale de Paris 1864
einen Artikel: Musiciens fran9ais
du XVin® siecle. Mariini. Sepa-
ratabdr. Paris 1864 N. Chaix et
Cie. 80. [Brüssel 4948.] Im 11. Bde.
S. 241 der Niederrh. Musikztg. eine
Biogr. Von seinen zahlreichen Kom-
positionensind folgendenachweisbar:
Messe de Eetiuiem. P. (Paris 1816).
fol. pbr. Mus.
Messe solenneile ä gr. choeui- et ä gr.
orch. Ddur. Paris (1808). P. fol. [B. B.
br. Mus. C. P. Darmst. Brüssel Cons.
6 Pseauraes ä 2 voix avec du Fortep.
Paris, Plevel. P. [B. B. B. M. br. Mus.
C. P. Darmst.
Priere pour le Eoi, ä gr. orch. publiee
par Mr. De Court. London 1793. fol.
[br. Mus.
L'amoureux de quinze ans, ou la double
fete. Comedie en 3 act. (repr. 18 4 1771).
Oe. 7. Paris, Deslauriers. P. kl. fol.
145 S. u. Stb. [Hofb. Wien. Musikfr.
Wien. Paris Nat. Dresd. Mus. Brüssel.
Brüssel Cons. Wolfenb. C. P. Darmst.
— Ouveitura e Diveiümenti per 2 V.
Ob. Cor. Va. e B. del opera buffa intito-
lata L'Amante di quindeci anni o pure
La dopia festa representata uel teatro
della Comedia itaüaua . . . Paris. 8 Stb.
fol. [Wolfenb.
Henry lY. Drauie lyrique en 3 act.
(repr. 14,11 1774). Paris, Sieber. P.
kl. fol. 131 S. [Hofb. Wien. B. Wa-
gener. br. Mus. Brüssel Cons. C. P.
Darmst.
— Ouvert. et Entr'acte d'Henri IV,
ou la bataiUe d'Ivry ä gr. orch. Paris,
Janet et CoteUe. Stb. [Mailand Cons.
— Ouveiture et Entreacte d'Henrj^ IV.
ä gr. orch. Amst., S. Markordt. 18 Stb.
[B. M. TJpsala für Pfte. arrang. London,
fol. Lübeck.
Le droit du Seigneur. Comedie en 3
act. (repr. 17/10 1783). Paris, chez Brunei.
P. kl. fol. 200 S. u. Stb. [Hofb. Wien.
Paris Nat. Dresd. Mus : Paris chez Des
Lauriers. br.Mus. Bnissel. Brüssel Cons.
Bologna. C. P. Darmst. nur Singst, u. B.
— Air et Duo de Topera Le droit . . .
avec Pfte. in Choix de mus. 1784 Nr. 13
u. 17. [B. M. br.Mus. 1 Gesg.
Annette et Lubin, op.-com. en 1 acte.
1789. Paris aux adresses ordin. de mus,
P. fol. [Dresd. Mus. br. Mus. Brässel.
Paris Nat. Brüssel Cons. C. P.
Camille ou le Souterrain, Oper 1796,
Ms. P. [Berlin K.H.
Sapho, tragedie lyrique en 3 actes
(paroles de Pipelet) Paris (1794) l'auteur.
Part. fol. [br. Mus. C P. Brässel Cons.
Arcabone magicienne, scene lyrique ä
voix seule, tiree d'Amadis des Gaules,
opera heroique de Qmuault . . . par Mar-
tini. Paris, Mlles. Erard. P. fol. [Brüssel
Cons.
Fete de la fondation de la Eepublique.
Programme ... 27 thermidor an VI. Paris.
4", mit 1 Gesge. von M., Text von Che-
nier. [Brüssel 4562. br. Mus. mit dem
Mai"tini, Jean.
361
Martini, Joannes.
Titel: Le chant du 1er Vendemiaire, sur
la fondation de la Rep. s. 1. qufol.
Hymne ä rAgriculture, paroles de la
Citoyeune Pipelet. s. 1. qufol. [br. Mus.
Plaisir d'amour Romance . . . Paris.
fol. — London, fol. [br. Mus. Bmssel
Cons. im Ms.
Rondes, Ariettes et Romances, avec
de pfte. (London) qufol. [br. Mus.
2e_6erecueil d'airs de cliant avec
acc. de piano. [Paris Nat.
2 Airs Nr. 5 u. 8 in Reeueil d'airs
Italien. Part. [B. B.
Folgender Gesg. ist nur mit Martini
gez., fraglich ob von obigem: Blithe as the
hours of may, song from the opera Seige
of Beigrade, arrang. bv J. B. Säle. Lon-
don. Kl.-A. 4 S. [B. M.
Das br. Mus. besitzt in Einzeldrucken
zahlreiche Arien und Chansons.
Siehe auch Solfeges 3.
Sinfonia a piü ström, obl. Paris. Stb.
[Darmst. br. Mus.
M.'s celebrated grand Concertos, ed.
by T. Billington. 2 voll. London, fol.
[br. Mus.
3 Concerte in Pittmann's Tlie musical
antiquar. Magazin Nr. 3—5. [br. Mus.
Mss. B. B. 13740: 6 Notturni p. Cemb.
V. e B. in Stb. — 13 741, 2 Divertissem.
per Cemb. V. e B.
In Breitkopf's Lagei-verzeichnis von
1770 stehen unter Martini, Tedesco: Vo-
lontario. 6 Sinfonie p. 2 V. A. e B.
op. 5. Parigi 1769, fol. angezeigt.
Sei Quartetti. op. 1. Paris, Stb. [Ber-
lin K. H. nur Flöte vorhanden.
6 Trios k gr. orchestre (?). oe. 6.
Paris, fol. [br. Mus.
6 Trios p. le Clavecin, V. et Vcl. ded.
ä Md. de V... par Jean Martini, Alle-
mand. oe. 2. Paris, grav. le Charpen-
tiere. 3 Stb. [Schwerin F.
Trio a 2 V. e Cemb. Stb. Ms. [Darmst.
Ecole d'orgue, divisee en 3 part. ; re-
sumee d'apres les ouvrages de plus ce-
lebre organistes de l'Allemagne, par Mar-
tini. Paris. Imbaiüt. fol. 4 Bll. 323 S.
Eine Uebersetzuug von Justin Heinr.
Knechfs Vollst. Orgelschule von 1795
bis 1798 in 3 Teilen. [B. B. B. Wa-
gener. Brüssel. R. C. of Mus. Florenz.
Melopee moderne, ou l'art du chant:
reduit en principes. Paris, fol. (Fetis
schreibt Lyon 1792 und Paris, Nader-
mann. (Ist eine TJebersetzung von Ad.
Hiller's Anweisungen zum Gesänge.) [br.
Mus.
Auf den Principes elementaires de mu-
sique arretes par les merabres du conser-
vatoire ist er auch als Mitarbeiter ge-
nannt. [Brüssel 5695.
In neuen Ausg. Solfegien (Eitner 2
Nachtr., im Register streiche das Wort
„Viel."). — In A. B. Marx 16 Sologesge.
2 Liefg. 1 Miserere. — In C Klage's
Sion Nr. 18 dasselbe Misereie f. 1 Stirn,
mit Pfte.
Martini, Joannes, ein Kompo-
nist des 15. Jhs. der im
Cod. 89 des Domkapitelarchivs zu Triest
(jetzt in Wien) fol. 389 b mit einem 3stim.
Tonsatz ohne Text vertreten ist und in
Cod. 91 die Missa super Cucu. Ferner
Cod. VII, Bibl. Estense in Modena 1 Messe.
— Im Dome zu Mailand, Cod. cart. des
16. Jhs., Messen enthaltend, befinden sich
3 Missae gez. mit Joa. Mar. — In der
Capella sistina zu Rom, Cod. 51: Missa
super Orsus orsus. Missa sup. Cela saus
plus 4 voc. Cod. 35, Missa sup. La mar-
tinelle 4 voc. — Im Archive des St. Peter
in Rom, 1 vol. in 4", 107 Chans, ent-
haltend, ist er auch genannt. — In Mo-
dena im Ms. Chorb. des 15. Jhs: 6 Missae
4 voc. In einem anderen Chorb. mit
Vesp., Inni, Magnif. Antifon. etc. befindet
sich 1 Nr. Rom Bibl. Casanat. Ov. 208,
Samlg. von Chansons ebenfalls vertreten.
Petrucci druckte in seinen Samlwken. von
1503, 1503 a, 1505 b 6 Motetten zu 4 Stim.
(Eitner 1).
Ein Joannes Martinus wird von Ber-
tolotti S. 14, 15 im Jahre 1474 als Sänger
am Hofe zu Mailand angeführt, ging von
hier später nach Mautua, wo er noch
1492 diente. Canal sagt, er war ein
Flanderer, geb. zu Armentieres (Lille).
Er hatte noch zwei Brüder bei sich:
Tommaso und Pietro. Von Mantua ging
er nach Valdrighi 12, 8 in den Dienst zu
Modena. Augenscheinlich ist dies der
Komponist obiger Gesänge. Motta 1 15/116
bestätigt obige Nachrichten und fügt noch
hinzu, dass er zu Mailand bis 1474 diente,
führt aber die Stellung in Mantua nicht
an, sondern lässt ihn gleich nach Modena
gehen. Hier betrug sein Gehalt monaÜ.
5 Dukat. Auch er schreibt ihm die Ge-
sänge im Petrucci und diejenigen in der
Bibl. Casanatense zu Rom zu.
Im Ms. 42 (3154) der B. M., ein Chorb.
des 16. Jhs. befinden sich von Joannes
M. und Joan. Martinus und Martini: 1
Salve regina 4 voc. in 9 part. 4 Mag-
nific. 4 voc, 1 Festum nunc celebre 4 v,
u. 1 Ave maris Stella 4 voc.
Siehe auch Marti, Johannes.
Martini, Lamberto.
362
Martino, Aionso.
Martini, Lamberto, päpstlicher
Sänger um 1514. Im Liber con-
fraternitatis des deutschen Campo
Santo eingetragen: 8. Dez. 1513
bis 1523 (Viertel]. 3, 254).
Martini, Leonardo, um 1769
in Lucca geb., gest. 15. Nov. 1841
ebd., Schüler von Pasq. Soffi und
Ant. Puccini im Gesänge, ging zur
Bühne, fand in Portugal Stellung,
kehrte mit Pension am 26/7 1804
in seine Vaterstadt zurück und
wurde erster Sopranist an der
Bühne; wirkte als Gesanglehrer,
sowie als Komponist. Nerici 285
erwähnt eine Samlg. Motetten für
1 Stim. mit Begitg. 1 Brief in der
Autographensamlg. Masseangeli's.
Martini, Pat. Martin, ein Fran-
ziskaner im Kloster zu Luzern,
wo er seit 1691 den Organisten-
dienst versah und sich als Kom-
ponist auszeichnete (Schubiger 2,
47. 60). Man kennt von ihm:
Praegustus musicus . . . Constantia 1697.
[Paris Nat. inkompl.
Angelorum esca sive Missae breves a
3 voc. et 2 Viol. interpositae. op. 3.
Constantia 1708. [Einsiedeln: 1 voc. u.
Org.
Martini, Paolo, Violoncellist,
gest. zu Lucca, wo er als Lehrer
gewirkt hatte. In der Autographen-
samlg. von Masseangeli zu Bologna
befinden sich
„Variazioni per chitarra sopra un tema
tolto dal Don Giovanni di Mozart." 9 S.
Er muss also am Ende des 18. oder An-
fange des 19. Jlis. gelebt haben (Katalog
220 obiger Samlg.).
Martini, Tliomas, bekannt durch
eine
2 teilige \"ierstim. Motette im Samlwk.
1521 (Eitner 1) und im Ms. 630 des br.
Mus. 1 geistl. Gesg.
Martinides, Carlo,
bekannt durch : Divertimento in E|? a
Viola d'amore, V. Va. di Alto c. B. 4
Stb. Ms. 19346. [Hofb. Wien.
Martinius, Mathias, ein Prof.
der Theologie, Pastor zu Emden,
dann Eektor zu Bremen; geb. um
1572 zu Freienhagen (Waldeck),
gest. um 1630 zu Bremen,
gab ein Lexicon philologicum, Bremae
1623 in fol. heraus (erschien noch in
Utrecht 1697 und Amst. 1701), in welchem
er auch die Kunstausdrücke in der Musik
der Griechen erklärt (Gerber 2. Fetis).
Martinn, Jakob Joseph Bal-
thasar, der Sohn eines böhmischen
Regimentsmusikus, geb. 1. Mai
1775 zu Antwerpen, gest. 10. Okt.
1836 zu Paris. Knabensänger an
St.-Jacques zu Antwerpen, schrieb
schon 1793 eine Messe für die
Kirche, ging darauf nach Paris,
trat ms Orchester des Vaudeville-
Theater, später in das der italie-
nischen Oper und wurde Lehrer
für die Violine am Ksl. Liceum
musicale. Fotis verz. von ihm
Sinfonien, Quartette, Trios, Duos,
Sonaten u. mehrere Violinschulen.
Nachweisbar sind:
Premiere Sjmiphonie concertante pour
2 Fl. et Basson av. acc. des 2 Clarin.
2 Cors, 2 Bassons, 2 V. A. et B. Paris,
Frey. Stb. [Mailand Cons.
Simphouie concert. p. Fl. Clar. et Basson
(mit Orchester). Paris, Magasiu p. Cheru-
bim ... 13 Stb. [ß. B.
3 Quatuors p. 2 V. A. & B., ded.
Fred. Naumann, oe. 1. Paris, Pleyel.
Bonn, Simrock. 4 Stb. [B. Wagener.
3 Quatuors p. 2 V. A. et B. , ded.
Lefueur. oe. 5. 2. livre des Quatuors.
Paris, Pleyel. 4 Stb. [B. Wagener.
Six Sonates tres faciles p. le V. av.
acc. de B. oe. 20. Lib. I. U. Paris,
Magasin par Cherubini . . . P. [B. Wa-
gener.
Methode elementaire p. le V. Nouv.
ed. augm. par J. Frey. Paris, Frey.
[Maild. Cons.
Martino cl'Allemagna , 1471
Kapellmeister u. Gründer der Hof-
kapelle in Modena (Valdrighi 12,
29 Dokum.). Derselbe teilt S. 37
ein Dokument liber einen Sänger
Giovarmi Martino mit, der 1475
in Modena angestellt war.
Martino, Aionso (Alfonso), seit
1586 Musicus, Instrumentist a/d.
Martino, D
363
Martinus, Johannes 11.
Hofkapelle zu München mit 100
Gld. Gehalt, der in den folgenden
Jahren 309 Gld., 1592 nur 215
beträgt. 1591 erhielt er noch den
Titel eines herzogl. Kammerdieners.
Nach 1599 verschwindet sein Name
aus den Listen {Kreisarchiv).
Martino, D. . . ein Guitarre-
spieler,
von dem Mersenne in Harmonicoram
instiiimentor. Lib. 1, p. 30 zwei Gesänge
mit Guitarre mitteilt.
Marti uo (Martini), Filippo (Phi-
lippo), ein Instrumentalkomponist
des 18. Jhs., scheint in Deutsch-
land gelebt zu haben, da eins
seiner uns erhaltenen gedruckten
Werke in Augsburg erschien:
Qnatuor (in F.) pour 2 V. A. et Vcl.
Ms. in Stb. [Brüssel Cons.
6 Trii, 3 cou liuto, fl. trav. e fonda-
mento, 3 con liuto, V. e fondam. Augs-
burg, Leopold in 3 Stb. fol. [Brässel
Cons. Stadtb. Augsburg. Schwerin F.
2 Trios p. 2 V. et B. — 1 Trio p.
Clavec. V. et B. Mss. in Stb. [Brüssel
Cons.
In B. Darmst., ohne Yornamen, daher
fraglich, 1 Ouvertüre in Gd. Stb. Ms.
In Berlin Th. ohne Vornamen: Trio a
2 V. e B. Ö Vcl. Ms. 3 Stb. Esd.
Martino, Franz, von 1568 bis
1570 Mitglied der herzogl. baier-
schen Kapelle in Landshut, erhielt
144 Gld. jährl. (Kreisarchiv).
Martino, Giovanni, siehe Mar-
tino d'Allemagna 1471.
Martino, Giov. Batt. San, siehe
Sammartino.
Martino, Orazio di,
1 Duett ohne Text im Samlwk. 1590 a
(Eitner 1).
MartinOTsky , J. . . P. . . , em
Böhme, der böhmische Volkslieder
sammelte und sie herausgab. Be-
kannt sind ein
Journal hebdomad. ou Recueille des
Airs. 5 Bde. Paris lv71. [Dresden.
Cechach (eine böhmische Liedersamm-
lung), [ib.
Martins, Francisco, em Portu-
gise, trat am 20. Juli 1629 ins
Seminar zu Evora u. wurde dar-
auf Kapellmeister an der Kathe-
drale zu Elvas.
Vasconcellos verzeichnet von ihm Mes-
sen, Psalmen, Motetten und anderes zu
4 und 8 Stimmen, doch ist davon nichts
nachweisbar.
Martins, Joao, lebte in der 2ten
Hälfte des 16. Jhs. in Sevilla als
Kapellmeister und gab mehrere
Werke über den gregorianischen
Kirchen gesang heraus (Vascon-
cellos).
Martinus, . . . Baccalaureus in-
fimus, übernahm 1548 als Walther
nach Dresden ging die Leitimg
des Kirchenchores in Torgau, war
Organist a/d. Pfarrkirche und der
unterste Lehrer der Stadtschule.
Sein Nachfolger war Daniel Heyder
als Organist (Taubert 1, U).
Martinus, siehe Martin Peu
d'argent.
Martinus de Leopol, s. Martin.
Martinus, Christopli ;
im Ms. 106, Chorb. des 17. Jhs. m
B. M. die Gesänge 1. Ave regina coe-
lorum 5 voc. in 4 paii. 2. Regina coeh
6 voc. in 4 p. 3. Alma redemptoris
5 voc. in 4 p.
Martinus, Joannes, s. Martini
Joannes im 15. Jh.
Martinus Joliann, von 1588
bis 1618 Kantor in Schwerin (Chry-
sander 3, 37).
Martinus, Joliannes I., hez.
sich mit „Caesare Sereniss. Caroli
Sacr. Rom. Imp. Marchionis Bur-
gouiae Cubiculario et Cornicine
Musicus" auf folgendem Druckwerk :
Magnificat, item Antiphonae Mariales
senis, septenis & octonis vocibus canen-
dae. Authore . . . Lib. 1. Diliugae 1611
Greg. Hänlin. 4 Stb. 40. [B. B: C2.
Martinus, Joliannes II., jeden-
falls ein späterer Komponist als
der obige; ist bekannt durch:
Philomela quai ais Canzuns spiritualis
. . a 4 vuschs in las melodias . . . Tschlin
1684 C Janet. Chorb. in W. [B. M.
Martioletti.
364
Mai-x. Martin Friedrich.
— In B. Zw. 173 eine Ausgabe: Scuol
tras Jacobo N. Gadino 1751. 1 vol. in
12*^. Der Autor ist hier genannt: Johann
Martiuus ex Martinis, Prediger zu Eemiis,
herausgegeben von Job. Yitalium, Prediger
zu Sent (siehe Näheres im Zwickauer
Kat.).
Slartioletti, . . . nur bekannt
durch ein
Terribilis locus iste 3 v. Ms. P. Bd. 59.
[Breslau Kircheninstitut.
Martins, Christian Ernst,
um
1762 Kautor a/d. Stadtkirche zu
Weida (scheint seinem Drucke
nach das Weida bei Dresden zu
sein). Er gab heraus:
Beweis, dass eine wohleingerichtete
Kirchenmusik Gott wohlgefällig sei ...
Plauen 1762 Haller. 2 Bog. in 8«. [B. B.
Martins (Marzius), Jaliob Fried-
ricli, geb. um 1760 zu Erlangen,
sein Vater hatte gleiche Vornamen
und bekleidete dieselben Stellungen j
als Kantor und Organist zu Er-
langen und ich möchte darauf auf-
merksam machen, dass die älteren
unten verzeichneten Drucke viel-
leicht vom Vater herrühreu. Der
letztere war nach Oskar Paul 1726
zu Erlangen geb. und starb 1798
ebd. Der Sohn erhielt die Kantor-
und Organistenstelle am 26. Okt.
1798 (Schilling. Fetis nicht genau
übersetzt nach Schilling). Von
seinen Werken sind bekannt (siehe
oben) :
Sammlung vermischter Ciavierstücke
von verschiedenen Tonkünstlern auf das
Jahr 1783. 2. Theil 1784. Nürnberg,
Job. Mich. Schmidt, qufol. 26 — 48 S.
(Der Herausg. nennt sich J. F. Marzius.)
[B. B.
Enth. 1 Sonate von Guenin f. Kl. u. V.
Arien von Andre, Gietry, Paisiello, Tänze
von Rosetti. — 1784 enth. Ouvert. von
Gretry, Andante c. Var. von Rheinek,
Gesänge von Paisiello, Balli von Maschek
und Kirzinger, Menuet von C. Stanütz.
Lieder von Brent, J. A. P. Schulz, Rondo
von Rheinek, Capricc. v. Rosetti, Menuet
v. Rheinek.
Taschenbuch für Freunde und Freun-
dinnen der Musik. Hersgeg. von J. Fr.
Marzius. 2 Bücher. Nürnberg 1790.
Enth. Piecen von Mozart, Haydn, Nau-
mann, Pleyl, Schubart, Hiller u. a. nebst
den Biogr. über K. H. Graun u. Händel.
[B. B.
Choralbuch in Ziffern für Erlangen,
1817. fB. B.
Melodien zu dem Liederbuche für
Schulen. 1. Samlg. München 1821 J.
Sidler. 48 S. [B. M.
Festlieder f. Schulen. Nürnbg. 1824.
[Musikfr. Wien.
Sammlung von Liedern f. 2 Sopr. mit
Pfte. Nrnbg., Schmidt. [Brüssel Cons.
Die letzten 3 Drucke tragen den Namen
Martins.
Martorel, Antonio, lebte im
18. Jh. (?) und ist bekannt durch
Die Jubelfeier im Olimp. Cantate zum
Namenfeste Kaiser Franz I. für Soli, Chor
und Pfte. [Musikfr. Wien.
Martorello, Antonio, aus Mai-
land, ist bekannt durch:
11 primo libro di Madrigali a 5 voci
di . . . M.DXLVII (1547). Druckerzeichen
eine Palme, dedic. Fr. Bernardo \'eneto,
s. 1. 5 Stb. qu40. 29 Gesge. [Bologna:
C. A. B. Kat. 3, 105 Abdr, der Dedic.
Verona S. f. : C. T. B.
Martoretta, s. La Martoretta.
Martos, Juan de Guertas, siehe
Gnerias.
3Iartyn, Bendall, war Sekretär
an der Accisse in London und
spielte das Violoncell vortrefflich.
Nach seinem Tode erschienen fol-
gende Sonaten im Druck:
Fom-teen Sonatas for 2 V. with a B.
for the Violou Cell & a Th. B. for the
hai-ps. London, Walsh. 4 Stb. [B. Wa-
gener. Cambridge FW.
Von einem Edicard Martyn befinden
sich Motetten im Ms. Peterhouse zu Cam-
bridge von circa 1530 40.
Slartyn, ßicliard, schwor am
20/2 1597 als Gentleman extra-
ordin. an der Kgl. Kapelle zu Lon-
don (Rimbault 57).
Marville, Griaclietto de, um
1476 Sänger an der Hofkapelle
zu Modena (Valdrighi 12, 43).
Marx von Aquila, siehe Marco
de l'Aquila.
Marx (Marcks), Martin Fried-
rich, seit etwa 1711 erster Vio-
Marxfelder.
365
Maschek, Faul.
linist an der Hofkapelle zu Berlin
mit anfänglich 100 Thlr., 1712 mit
200 Thlr/ Gehalt (Schneider H 34
und Beilg. 55).
Marxfeldei-, Anton, Organist
an der Mannheimer Hofkapelle von
1745 bis 1778 (Fr. Walter 369).
Bei der Uebersiedlung der Kapelle
nach München 1778 blieb er in
Mannheim. Sein Gehalt betrug
600 Gld. (Kreisarch. in München).
Marye, Jean -Marie, Sohn des
Martin aus Flandern, diente im
16. Jh. als Musiker dem Hause
Este in Ferrara und wird in einem
Aktenstücke als ein bedeutender
31usiker gefeiert. Er schrieb für
die Kapelle um 1566 ein Magni-
ficat und eine Hymne (Straeten
6, 108).
MarzeUus , eigentlich Möngal^
Mönch im Kloster St. Gallen, st.
871 im Kloster Granvall im Jura-
gebirge (Schubiger 1, 33).
Marziani, LudoTico, um 1666
Violinist an der Hofkapelle zu
Dresden mit 600 Rthlr. Gehalt.
1680 mit 700 Rthlr. (Fürstenau
1, 93. 98).
Marzis, siehe Pasqualino.
Marzius, siehe Slartius, Jakob
Friedrich.
Marzola, Pietro, um 1700 Ka-
pellmeister zu Viterbo.
Er schrieb viele Kirchenstücke mit
Instrumentalbegleitung, auch Fugen f.
Streichinstramente und Sonaten f. Klavier
(Fetis). Santini besafs Vieles von ihm.
Einiges kopierte Teschner, welches sich
jetzt in der B B.. T 38 u. 166 befindet.
Ein Marxola wird in der Biographie
Älessio Prati"s als Domkapellmeister in
Fen-ara in der Mitte des 18. Jhs. erwähnt.
Masaconi, Gioyanni Pietro,
ein Florentiner, ist nur durch
ein Madrigal im Samlwk. 1539 o be-
kannt (Eitner 1). Vogel berichtet in
Viertel]. 5, 399, dass er seit 1539 dem
Florentiner Hofe als Musiker und Kom-
ponist diente und berufen wurde, mit
Corteccia u. C Festa die Musik zur Hoch-
zeitsfeier Herzogs Cosimo's mit Eleonora
von Toledo zu komponieren.
Masart, Philipp, um 1576 In-
strumentist an der Hof kapeile in
Dresden mit 190 Gld. Gehalt (Für-
stenau 3, 201), ging von da aus
1585 an die Berliner Hofkapelle
und erhielt viertel]. 43 Thlr. 18 gr.
(Schneider 20).
Maseaglia, siehe Moseaglia.
Mascandio, (julielmus de, soll
GuHlaume de Machau sein, siehe
diesen. Die Lexika, auch Fetis u.
Ambros verz. ihn unter Mascardio^
siehe den Artikel bei Fetis.
Mascardi, Agostino, bekannt
durch
Discorsi morali su la tavola di Cebese
Tebano. Ven. 1642 Pinelli. 4«. Im
3. Teile, Discorso 8 „della Musica". [be-
safs 1888 Leo Liepm.
Mascheli, Paul, Bruder des
Yincenz, geb. 17. Sept. 1761 zu
ZAvikowecz in Böhmen bei Pilsen,
gest. 22. Nov. 1826 in Wien? An-
fänglich Schulgehilfe, dann Sub-
kantor an verschiedenen böhmi-
schen Orten, trat darauf als Lehrer
in mehrere gräfliche Familien und
lebte dann als Musiker in Wien.
Am 1. Aug. 1802 trat er in die
Tonkünstler-Societät zu Wien ein
(siehe Pohrs Denkschrift 1871
S. 108). Dlabacz Angabe, dass er
Musikdirektor an der Pfarrkirche
zu Prag am Ende seines Lebens
war, lässt sich damit schwer ver-
einen. Derselbe führt auch eine
Anzahl Kompositionen von ihm an.
Nachweisen lassen sich
1. 3 Missae für Chor u. Orch. Ms. P.
u. Stb.
2. Die Schlacht bei Leipzig. Cantate
von Geway in 4 Abthlg. f. Soli u. Chor,
Part. u. Kl.-A. 1813 im Dez. in Wien
aufgefülirt.
3. Lied : Mit der Sonne letztem Strahle
f. Sopr. u. Klav. [alle drei in Musikfr.Wien.
4. "Waldraf der Wanderer, Melodrama
in 4 Akten (Wien c. 1793). Ms. P.
[Brtissel Cons.
Mascliek, Vincenz.
366
Maschera.
5. Thema von Carafa mit 6 Var. u.
Coda f. Pfte. Wien, Artaria. [Maild. Cons.
Mascliek, Vincenz, geb. 5. April
1755 zu Zwikowitz in Böhmen,
gest. 15. Nov. 1831 zu Prag; stu-
dierte bei Duschek und Segert in
Prag Musik und bildete sich be-
sonders zum Klaviervirtuosen aus,
machte Reisen als Virtuose und
liefs sich 1791 in Prag nieder.
1794 erhielt er die Musikdirektor-
stelle an der St. Niklaskirche auf
der Kleinseite Prags. Ueber seine
Stellung herrschen verschiedene
Angaben. Obige ist von Dlabacz;
Gyrowetz sagt, dass er schon 1779
an der Jesuitenkirche zu Prag an-
gestellt war. Auf einigen seiner
Drucke bez. er sich als Chorregent
am Tein und Thomas zu Prag. Zu
seiner Zeit wurde das Harmonika-
spiel als etwas ganz Neues eifrig
gepflegt und selbst in Konzerten
eingeführt. M. errang auf der-
selben stets den gröfsten Beifall.
Seine Kompositionen werden in
der Lpz. Musikztg. als „gedanken-
reich und liebreich"' bez. „An-
muth und leicht fliefsender Gesang
sind seine Vorzüge.'" In späterer
Zeit schrieb er nur Kirchenmusik.
Am besten gefielen den Zeitgenos-
sen seine Märsche. (Die ersten
obigen Daten nach Fetis.) Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Fest-Messe f. 4 Singst. 2 V. Va. Vcl.
B. Orgel, 2 Ob. 2 Clarinetten, 2 Hörn.
2 Tromp. Posaune, Pauke. Ms. P. [Dres-
den Mus.
3 kl. Messen f. 4 Stirn, u. Orgel. Ms.
[Klosterneuburg.
Stimme der Edlen an den Kayser . . .
Cantatef.Sopr. mitPfte. Ms. [Brüssel Cons.
Sophien Albrechts Gedichte beim Ciavier
zu singen. Prag 1791. qufol. [Dresd. Mus.
Aufmunterungslied zum Marsclie, s. 1.
(ein Lied mit Klav.). [B. M.
2 Sinfonien in G. u. B. für 2 V. 2 Viole,
2 Ob. 2 Corni, Fag. u. B. Ms. Stb.
[Schwerin F.
Sinfonia in Bd. 12 Stb. im Ms. [Wolfenb.
Concertino p. le Pfte. ä 4 ms. av. l'acc.
de 2 Clarinet. 2 Fl. 2 Cors. 2 Bassons.
Leipz., Breitk. & H. Stb. qufol. u. hoch-
fol. [B. Kgsbg.
Grande Sonate p. le Fortep. et V.
Vienne, Hoffmeister & Co. 2 Stb. Esd.
[B. Kgsbg. Bmssel Cons.
12 Variat. p. le Clav, ou Foiiep. Leips.,
Lehmann. Bd. [B. Kgsbg.
12 Variat. p. le Clavecjin ou Fortep.
op. 4. Leips., C. F. Lehmann. qufol.
[Dresden Mus. B. Kgsbg.
Ballet in Martius' Samiwk. 1784.
Die Musikfi. in Wien besitzen:
Böhmens Dankgefühl. Cant. dem Erz-
herzog Karl gew. f. Soli u. Chor. Kl.-A.
Klage und Trost an Freundes Grabe
von Meifsner, eine Cantate.
Böhmens Empfindungen bei der Krö-
nung des Kaiser Leopold U. f. Klav.
Le siege de Beigrade, Sonate f. Klav.
"Wiegenlied op. 5.
Messe nebst Graduale u. Offertorium
f. 4 Stimmen mit Orch. P. 147 BU.
17009. [Hofb. Wien. Das Ms. trägt die
Jahreszahl 1856 nebst der Amtsangabe:
Organist und Regens chori in Banat-Weis-
kirchen. Demnach kann die Messe nicht
von obigem Maschek sein, sowie das
Wiegenlied Ms. 16792.
Dagegen Ms. 19494 ein Ave Maria
und 19495 ein Deffilir- Marsch. Part.
Maschera, Florentio, aus Flo-
renz (Fütis unter Mascara mit
falscher Angabe seiner Lebenszeit),
wurde am 1. Aug. 1557 Organist
am Dome zu Brescia als Nach-
folger von Merulo (Catelani 1, 17),
ob er noch 1593 bei der letzten
Ausg. seiner Canzoni lebte, ist
ungewiss. Wasielewski 2, 4 und
Musikblge. Nr. 1 u. 2 Abdruck von
2 seiner Canzonen. Er gab heraus:
Libro I. de Canzoni da sonare, a 4 voci
di . . . Brescia 1584. [Bologna.
— Yen. 1588. 4 Stb. 4«. [br. Mus.
— Novam . . . ristampate. Ven. 1593
Ang. Gardano. 4 Stb. qn4P. [Brüssel.
In Bologna, Ms. Q 35, Samlbd.. 21 Can-
zoni zu 4 Stim. 1603. 8". — 1 Orgelstück
in Bernh. Schmid jun. 1607. - 10 Can-
zoni franc. f. Klavier oder Orgel in Woltz'
Tabiüaturbuch 1617 im 3. Teil Nr. 1—10.
— In Terzi's Lautenbuch 1599. — Im
Ms. 264 einer Orgeltabulatur 1 Canzone
in B. M.
Mascherini.
367
Masi, Feiice.
Mascherini, . . . bekannt durch ein
Eondo ä Sopr. c. ström. P. qufol. im
Ms. [Dresden Mus.
Mascliletto, B. . . i. . . ein Mu-
siker des 18. Jbs., bekannt durch
Sinfonia con 2 V. 2 Viole obl. 2 Corni,
2 FL e ß. Ms. in qufol. [Dresd. Mus.
3Iasciti, 3[iehele, ein Neapoli-
taner, im letzten Viertel des 17.
Jbs. geb., ist bis 1738 zu ver-
folgen. Er bildete sich zum Vio-
linisten aus, reiste als Virtuose,
liefs sich dann in Paris nieder u.
diente dem Herzoge von Orleans.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
Op. 1. Sonate (6) a V. solo col Vio-
lone e Cembalo e Sonate (6) a 2 Y. Ycl.
e Bc. ded. al duca d'Orleans. Farigi 1704
Foucaut. 4 Stb. qufol. [B. Wagener,
fehlt 2. V. Brässel Cons. Upsala im
Ms. In B. Schwerin F. heifst es : Sonate
ä tre, due V. Vcl. e Bc. ded. Duca d'Orl.
Op. 1. Farigi 1704 Foucaut. 1 vol. fiu4''.
6 Sonate.
— Amst. (1704) Et. Roger. 4 Stb.
qufol. [B. B. Dresd. Mus. Paris Nat.
Kai-lsruhe 1 — 6 im Ms. Die Sonate zu
je 5 Sätzen, br. Mus.
üp. 2. Sonate (6) da camera a V.
solo col Violone o Cemb. Farigi 1706
Foucaut. Sonate 7 — 12. [Brüssel Cons.
Schwerin F.
— Amst., Eoger. 1 vol. qufol. 55 S.
[B. B. B. Wagener. Paris Xat. br. M.
Amst. Upsala im Ms. Rostock Ms.
Twelve Solos for a Y. with a Thorough
Bafs for the Pfte. or Ycl. op. 1 and 2.
Bristol, Jos. Slurge. fol. 2 Hefte in 1
Bde. [Einsiedeln.
Op. 3. Sonate da camera a Y. solo
col Yiolone o Cembalo. Amst. 1707
Eoger, [Paris Nat. Brüssel Cons. Upsala
im Ms. Summa 34 Sonaten. br. Mus:
Farigi. B. B. Ms. 13800. Schwerin F:
Farigi 1707 Foucaut. 1 vol. qu4".
Op. 4. Sonate (6) ä Y. solo e B. (Nr.
9— 14) a 2 Y. e B. ded. al Elettore di
Baviera. Farigi 1711 Foucaut. 2 Bll. u.
68 8. [B. Wagener. B.M:2Y. Paris
Xat: Amst., Roger, br. Mus. ib. Schwe-
rin F : Paris, Fouc.
Op. 5. Sonate (12) ä Y. solo e B.
Farigi 1714 Foucault. 58 S. Berey sculps.
[B. M. B. Wagener. Upsala. Hofb.
Wien. br. Mus: Amst. Schwerin F:
Paris, Fouc.
Op. 6. Sonate (15) a Y. solo e B.
Part. Farigi 1722 Boivin. Le Clair. 69 S.
[B. Wagener. Paris Nat: Amst, Roger,
br. Mus. ib. Schwerin F: Farigi 1722
Foucaut.
Op. 1 — 6: Solos for a Yiolin with a
Thorough Bass for the Harps. or Bass
Yiolin. London, J. Walsh. 31, 50, 57,
59 u. 58 S. [B. Wagener. br. Mus.
— Sonatas of 3 parts for 2 Y. & a
B. with a Thor. B. Lond. 4 Stb. fol.
[Glasgow. Paris Nat. 6. Buch.
— 12 Solos for a Y. with a Th. B.
op. 1 and 2. Bristol, fol. P. [br. Mus.
E. C. of Mus.
Op. 7. Sonate (12) ä Y. solo e B. e
4 Coucerti a 6, 2 Y. e B. del concertino
ed un Y., Alto Ya. col B. di ripieno.
II 1. Y. ed 11 B. del concertino e stam-
pato in questo libro. 11 2. Y. e le 3 altre
parti di rip. sono stampate in 4 libri se-
parati da . . . Parigi 1727 Boivin. [Schwe-
rin F. B. Wagener. Eostock, fehlt 1. Y.
concert.
— Amst., Eoger. [Paris Nat.
— Concerti (6) a 6 ström, op. 6 (?)
Amst. fol. [Upsala.
Op. 8. Sonate (12) a Y. solo e B.
Parigi 1731 Boivin. 1 vol. 53 S. [Schwe-
rin F. B. Wagener. Paris Nat: Amst,
Eoger.
— Das Cons. zu Paris besitzt die So-
naten von op. 1 — 8.
Op. 9. Sonate a Y. solo e B. Parigi
1738 Yeuve Boivin. Dedic. abgedr. im
Kat. Schwerin F. [Schwerin F. Paris Nat.
Mss. B. B. 6970. Se vede inato, Ana
per Sopr. c. ström. P. — 13820 in K.
6 Concerti per ii Cemb. 2 Y. Ya. e
B. Stb.
Ms. 3188 in B. Hbg. Sonate da ca-
mera a Y. solo col Yiolone o Cemb. op.
3. 31 Bll. in qu40.
Masenelii, Paolo, s. Masuelli.
Masera, Ägostino, lebte im 16.
bis 17. Jh. und ist bekannt durch
2 Gesge. in Samlwk. von 1598 b und
1600 (Eitner 1). Ferner stehen in Giov.
Croce's Mot Hb. 1, 4 voc. 1605: 3 Mot
zu 4 Stirn, u. im Ms. 1817 der B. Briis-
sel 4 Mot. zu 4 Stim.
Masi, Pater Feliee (Gerber 2,
Fetis und auf Mss. wird er fälsch-
lich Giovanni genannt), geb. zu
Pisa, gest. 5. April 1772 zu Korn.
Er war Minoritermönch, Sänger
an der päpstl. Kapelle u. Kapeü-
Masi, Girolamo.
368
Masnelli.
meister a/d. Kirche S. Giacomo
degli spagDoli e dei St. Apostoli
in Rom.
Man envähnt von ihm die komischen
Opern ,.Lo sposalizio per puntiglio" 1768
u. „n Governo dell'Isola pazza". (Kat.
der Autogr. Masseangeli's 221. Auch im
Kat. der B. Bologna \vird er Bd. 1, 258
mit obigen Aemtern bez., ilim aber die
Vornamen Feiice Anto7iio gegeben.) Von
seinen Eompositionen lassen sich unter
Giov. M. nachweisen: B. ß. Ms. 13820:
6 Concerti per Cembalo e orch. Stb. —
Ms. T13. 78 Gesänge in P. — B. Dresd.
Mus. 2 Rondo a Sopr. c. ström, in P.
qufol.
In B. Brüssel 2622 Samlbd. von Arien
ist auch Masi ohne Vornamen vertreten.
Im Conserv. zu Mailand: Scena „Tilas-
cio, amato bene", per Sopr. c. orch. Ms.
— Rondo ,.Si, mio ben, sarö fedele'' per
Sopr. 0. orch.
Ein Brief: Roma 4. Aprile 1761 in
der Autographen-Samlg. Masseangeli und
3 Briefe an P. Martini in Bologna füar-
monico.
Masi, Grii'olamo, lebte um 1800
■wie es scheint in London, denn
das br. Mus. besitzt 26 Londoner
Drucke von ihm, Klavierpiecen mit
und ohne Begleitung eines zweiten
Instruments. Bekannt sind von
ihm aufserdem:
Andromaca, scena lirica, mit Orch. P.
— La Ricciolella, Aria napoletana con
Variaz. per cembalo o pfte. XapoH,
Marescalchi. [Mailand Cous.] Im Theater-
archiv zu Tui'in befindet sich auch ein
Textbuch zur Oper „La disfatta di Dario,
daselbst 1774 aufgeführt. Es trä|^ nur
den Namen Masi, doch kann sie wohl
nur von obigem sein, da Feiice Masi
schon 1772 starb.
Masiccio (Massicio), GrioTanni,
bekannt durch den Gesang:
Buccinate in Xeomenia, 3 voc. c. Bc.
im Samlwk. 1616 a und 1623 und unter
Gio. Massicio ein Madrigal in 1625 a (Eit-
ner 1 unter beiden Namen zu suchen).
Masiiii, Antonio, war nach
Baini von 1674 bis zu seinem
Tode am 20. Sept. 1678 Kapell-
meister am Vatican in Rom. Er
brachte sein Alter nur auf 39 Jahre.
In einem Ms. zu Bologna befinden sich
einige Kantaten f. 1 Stim. mit Bc. (Kat.
3, 198). Im Ms. 17 760 der Hof b. Wien:
AUe scosse fatali, per Sopr. e Bc. In
Modeua 1 Cantata in den 28 Bd. f. 1 Stim.
\ mit Bc. (Fetis berichtet noch Mehreres).
3Iasiui, Luigi, aus Bologna, um
1806 .,Maestro e segretario deli'
Accademia filarmonica" zu Bo-
logna, gab heraus:
Discorso del Dottore . . . recitato nella
grand'aula deUe scuole comunali in occa-
sione deUa prima solenne dispensazione
dei premj ai giovani che si sono distinti
negli studi deU'arte musica, il gioruo 8
di Agosto 1806. Bologna, presse i fra-
telli Masi e Co. 120. 23 S. [Bologna.
Masius, Gr. . . L. . . bez. sich
um 1786 mit „der Weltweisheit
Doctor, fürstlicher Rath, Secretaire,
Agent' (in Köthen?;. Er gab her-
aus (der Verfasser ist nur im Yor-
berichte genannt):
Die Eremiten an der Gruft Friedrich 11.
■ Königs von Preufsen. Cöthen und Lpz.,
Glaudenberg. [B. Lpz.
Masnelli (Masenelli, Macinelli),
Paolo (Fetis fälschlich unter Masa-
nelli), aus Verona gebürtig, nennt
' sich 1582 „Organista nel ridotto
di musica deH'iilustri Signori conti
Bevilacqui". In der Dedic. heilst
es ,,Musici honor'^° ridotto di mu-
sica & . . . Conte Mario, nostro cor-
tesissimo protettore". Es lässt sich
daraus vermuten, dass er damit
eine Gesellschaft, einen Verein
oder wie man aus der Dedic. zu
1596 ersieht die Academia filar-
monica zu Mautua, der der Graf
Aless. Bevilacqua vorstand, meint,
an der er als Organist wirkte.
I Vom 6. Febr. 1585 bis 24. März
! 1592 ist er Hoforganist in Mantua
(Canal 69), darauf geht er als Or-
\ ganist an die Domkirche zu Ve-
rona, nennt sich auch Mitglied
der Academia de 'Signori filarmo-
nici. Obige Angaben nach den
1 Drucktiteln. Man kennt von ihm:
I Madregah di . . . Lib. 1 a 4 voci. Ven.
i 15S2 Ang. Gai-dano. 4 Stb. qu40. 20 Gesg.,
Mason, Bartholomeus.
369
Mason, William.
dabei einer von Aless. BeviJacqua. [Ve-
rona S. f: T. B.
... II 1. üb. de Madr. a 5 voci . . .
Yen. 1586 Viucenti & Amadino. 5 Stb.
40. 20 Madr. [B. A.
... Madrifif. a 5, libro 2. Yen. 1596
Rice. Amadino. 5 Stb. 4P. 21 Madrig.
Dem Conte Aless. Bexilacqua ge-widmet,
nachdem dessen Onliel, der Graf Mario,
gestorben und Alessandro als Leiter der
Akademie ernannt war. [Verona S. f:
A. T. B. 5 a.
Im Ms. 238 in P. p. 205: Non puo,
dolce, 4 voci. [br. Mus.
In alten Samlwk. 6 Madr. (Eitner 1),
hierzu kommen noch nach Vogel's Biblio-
thek: In P. Bellasio's Madr. 1. lib. 5 v.
1578 Bl. 20: Quando nocchier u. BI. 31
Gridi pianti.
Mason, Bartholomeus, von
Lichfield, ein Priester und Sänger,
schwor am 10/10 1573 als Gentle-
man an der Kgl. Kapelle zu Lon-
don u. t 31/10 1605 (Kirabault 3).
Mason, Gleorge, war von 1612
bis 1629 Organist am Trinity Col-
lege in Cambridge und gab 1618
mit John Earsden
„The ayres that were sung & played
at Brougham Castle in "Westmoreland . .
Lond. 1618" in fol. heraus [br. Mus.]. —
In Smith's Mus. antiqua p. 150 — 165 Arien
und Chöre.
Mason, Jolin I., Mus. Bacc,
Kleriker am Magdalen Kollegium
zu Oxford um 1508, wurde am
12. Febr. 1509 Bacc. und in dem-
selben Jahre Lehrer der Chor-
knaben und Kapellan ebd. Wood
sagt er war in seiner Kunst sehr
geschätzt. Später wurde er zum
Praebendarius of Pratum minus
(21. Juli 1525), am 22. Juli zum
Putson minor und am 23. Mai 15-45
zum Schatzmeister an der Kathe-
drale zu Hereford ernannt. Morley
erwähnt ihn in seiner Introduction
als einen guten Komponisten, dessen
Werke er sehr schätze. f um
1547 (Grove).
Im Eltner 2 ein Gesg. verz., fraglich
von welchem Mason. In Ms. Peterhouse
in Cainbridge 4 Gesge., fehlt Tenor, er
Eob. Eitnor's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
ist hier mit Mason Cicestriensis, aus
Chichester, bezeichnet.
Mason, John II., Sohn des
Thomas und sein JS'achfolger als
Posaunist an der Kgl. Kapelle zu
London am 15/5 1626. Sein Ge-
halt betrug später 46 £. In der
Liste von 1640 ist er noch verz.;
1642 floh der König und brach
die Eevolution aus, die alle Ver-
hältnisse zerstörte.
Mason, John III., schwor als
Gentleman an der Kgl. Kapelle zu
London im Juni 1708 und wurde
Clarke of the Cheque (Rimbault.
i^agel 67). Er ist der Verfasser
eines theoretischen Werkes, dessen
1. Aufl. 1749 erschienen sein soll.
Mir ist nur die 2. Ausg. bekannt,
betitelt:
An essay on the power of numbers
and the principles of harmony. 2. ed.
London 1761 Buckland. [B. B.
Mason, Mathias, wird schon
1581 als Lautenist, Flötist oder
Posaunist am Londoner Hofe mit
5 £ Gehalt verz. Er starb vor
dem April 1610 (Nagel 1. M. f.
M. 23, 158).
Mason, Thomas, der Vater des
John IL, ebenfalls Posaunist an
der Kgl. Kapelle zu London. 1603
beträgt sein Gehalt 46 £ 10 sh.
10 d. 1626 starb er und wird
der Sohn sein Nachfolger im Amte
(Nagel 1).
Mason, William. Dichter und
Philologe, geb. 12/2 1724 zu HuU,
gest. 7. April 1797 zu Aston, war
um 1763 Prebendar und Precentor
an der Kathedrale zu York (Grove.
Stephen. Brown). Er schrieb u. a.
Essavs historical and critical, on Eng-
lish chvuch music. York 1795. 8». [br.
Mus. Glasgow.
Von seinen Kompositionen besitzt die
Berliner Singakademie das Anthem „Lord
of all power might", 2 voc. c. Instrum.
Pai-t.
24
Masolti.
370
Massaino.
Jlasotti, Oiulio, aus Castro-
Caro, römische Provinz, gab heraus:
... II 1. üb. de Madrigali a 5 voci . .
Yen. 1583 Ang. Gardano. 5 Stb. qui«.
22 Gesge. [B. D. Bologna. Venedig
Marco: C.
Fetis sagt, dass er 3 Bücher Madr.
herausgab, mehr als das obige ist aber
nicht bekannt.
Masqiie (Masquerade). Das br.
Museum besitzt:
— The description of a raaske presen-
ted before the Kinges Maiestie at "White-
hall ... in honour of the Lord Hayes &
his bride (written) bv T. Campion. Lond.
1607. 4".
2 von Campion^ Nr. 3 & 5 von Ldipo,
Nr. 4 von Th. Giles. — Neuausgabe in
Part, von Arkwright. London 1889 Jos.
WiUiam. (Siehe M. f. M. 27, 27.)
— at the maniage of the Earle of
Somerset . . . written by T. Cajupion . . .
that may be sung ■with a single voyces
to the lute or ßase-YioU. Lond. 1614.
4". Enth. Gesge. von Nie. Laiieir^i Co-
prario u. Campion.
— The Masque of Flowers presented
by the gentleman of Graies-Inne at the
court of 'Whitehall . . . upon 12 night
1613 ... at the mariage of the Earle of
Somerset. Lond. 1614. 4^. Musik von
Coprario, 4stim. Auch abgedr. in Dr.
Wilson's Cherfull ayres or ballads set for
3 voic. Oxf. 1660.
— The whole volume compleat intitu-
led the Monthly Masks of Yocal Musick.
Contaiuing all the choisest songs by the
best Masters made for the Play-houses
publick Consorts and other Occasions for
the vear 1704 with a Thor. Bass. Lon-
don "'1703—07 J. Yt^alsh. fol. 3 Jahr-
gänge, die von 1703 u. 1707 inkompl.
— The King of Denmark's Masquerade.
(London c. 1766.) fol. [br. Mus.
Slassaglia, (xiambattista da,
"svahrscheinhch nach seiner Ge-
burtsstadt benannt. Er war 1563
Organist am Dome zu Mailand
(Muoni 25).
Massaino, Tiburtio, aus Cre-
mona, ein Augustinermönch. Ton
1544 — 45 am Ksl. Hofe, unter
Ferdinand I., Vorsänger der Kan-
toreiknaben (Köchel 1), da er aber
in den Listen dort nur mit Tibur-
tius gez. ist und die Zeit seiner
' bekannten Thätigkeit erst 30 Jahre
später fällt, so ist es sehr zweifel-
haft, ob damit Massaino gemeint
ist. Aus seinen Druckwerken ist
über sein Leben nur wenig zu
entnehmen und zwar ist die Dedic.
zu 1571 in ßom am 30. Jan.
unterz. 1594 am 12. Aug. be-
findet er sich in Cremona. 1600
i und 1601 nennt er sich Kapell-
I meister an der Kathedrale zu Lodi
(Laudensis). Der Kat. 2 von Bo-
I logna citiert folgende Schriften, die
^ über M. Kunde geben und zwar
S. 97 wird er 1587 als Kapellm.
in Salo an der Kirche maggiore
bez., 1598 lebte er in Piacenza.
S. 261 wird aus Cost. Antegnati's
Arte organica von 1608 berichtet,
dass ihn Antegnati Bl. 4 als „Re-
verendo Padre Tib. M. 31aestro di
capella di S. Agostino & hora (zur
Zeit) nel duomo di Lodi" bez.
S. 456 wird aus Banchieri's Con-
clusioni nel suono dell'organo von
1609 mitgeteilt, dass M. Kapell-
meister am Dome zu Piacenza war.
Lucchini berichtet, dass er 1590
Kapellmeister beim Ks. Rudolph in
Prag war. — Peregrinus S. 56
schreibt: 1591 war der ehemalige
Yorsinger der Cantoreikuaben an
der Ksl. Hofkapelle in Wien Ka-
pellmeister am Salzburger Hofe.
Am 5. Febr. 1591 befand er sich
auf Urlaub und sandte dem Dom-
kapitel in Salzburg ein „Cantional
]\lissarum 4 voc", wofür er eine
Verehrung von 24 Dauer erhielt.
Felis Angaben sind ohne Gewälu'.
Er sagt: zu Piacenza legte er das
Gelübde ab, wurde dann Kapellm.
an der Kirche S. Maria del popolo
zu Rom, 1580 an der Ksl. Kapelle
zu Prag unter Rudolph IL, kehrte
dann wieder nach Rom zurück
und lebte noch 1605. Siehe in
der folgenden Bibliographie die
Massaino.
371
Massaino.
Bez. seines Amtes oder Aufenthalt-
ortes. Bekannt sind von seinen
Kompositionen :
2. Liber Missaram 5 toc. . . . nuper
editum. Ven. 1587 Ang. Gardanus. 5 Stb.
4P. Mario Bevilacqua dedic. [Bologna,
Abdr. der Dedic. im Kai. 2, 97. Modeua.
1. Liber Missarum 6 voc. . . . nuper
editus. Ven. 1595 Amadinus. 6 Stb. A^.
Pugger dedic. [Bologna.
3. lib. Missanun 5 voc. . . . Ven. 1598
Ven. Amadinus. 5 Stb. 4". 4 Mess.
[Bologna: öa. Danzig Kathai'.
Missarum 8 voc. lib. 1. Ven. 1600
Amadin. 8 Stb. 4". 4 Mess. 5 Motet.
[B. M. B. B:T1. Bologna. Dauzig
Eathar.
Hier nennt er sich KapelLn. an der
Kathedi". zu Lodi.
Missa sup. Sagitta Jonathae 6 voc,
Nr. 54, Ms. q89a— f, 6 Stb. [B. D.
Motectonira cum 5 et 6 vocib. Lib. 1.
. . . Ven. 1576 Jos. Guglielmus. 5 Stb.
qn4P. [B. M. defekt. B. B: 5 a.
Lib. 1. Cantionimi ecclesiasticai'uni ut
vulgo Motecta vocant, 4 voc. Authore . . .
Pragae 1592 Niger. 4 Stb. qu40. 21 Nrn.
[B. B:B. Sistina in Rom 4 Stb. Köln:
A. von 1597?
Sacri Cantus 5 paribus vocibus couci-
nendi auctore . . . Lib. 2 . . . Ven. 1580
Gard. 5 Stb. 40. 21 Nrn. [B. K. B. B:
5 a und eine P. im Ms. Proske nebst
hds. Part. Celle: C. B.
— 1592 ib. 5 Stb. 21 Nrn. [Proske,
auch eine hds. P. [B. B : B. Bologna: C. B.
Sacri modulorum concentus qui senis,
7, 8, 9, 10 ac 12 voc. in duos, tresve
ehoros . . . Ven. 1592 Gardan. Dedic.
vom Autor in Prag gez. 8 Stb. 4".
25 Gesge. [Proske. B. K.
Sacrae cantiones 6 vocib. Lib. 1. Ven.
1592 Gardan. 6 Stb. 4". 21 Gesge.
[Proske fehlt B.
Sacrae cantiones 6 vocib. cant. . . .
Lib. 2. Ven. 1596 Amadin. 6 Stb. 4".
21 Mot. [B.Kgsbg.
Sacrae cantiones 6 vocib. Lib. 3. Ven.
1601 Amadin. 6 Stb. 40. [B. B:5a.
Motectorum 5 vocib. . . . Lib. 4 . . .
Ven. 1599 Amadin. 5 Stb. 4^. Die
Dedic. mit Pompeiana, Sept. ]599 vom
Autor gez. 21 Mot [B. M. B. B:C. A.
. . . Sacri modulorum concentus 8. 9.
10. 12. 15 ac 16 vocum concinendi:
Studio elaborati. Op. 31 ... Ven. 1606
Gard. 12 Stb. 4«. 41 Motett. [B. A.
fehlt IIa. in Bologna der Bc. Upsala.
Ceciha in Eom.
Musica per cantare con l'organo ad 1,
2, & 3 voci ... Op. 32 . . . Ven. 1607
Raverius. 3 Stb. 4». 57 Gesge. [B. A.
B. B: Parti tura. Proske. Hofb. Wien
fehlt Bc.
Dabei auch Sätze von Ozoe. Pietro
Grandi u. Franc. Bonnome.
Sacrarara cautionum 7 vocibus. Lib. 1.
. . . Cum B. ad org. Opus 33. Ven.
1607 Alex. Raverius. 8 Stb. 4". 21
Gesge. [B. A. Bologna. Proske. B. M.
fehlt Org. B. B: Bc. in fol. Ferrara.
Motetten im Ms. in B. M. zu 5 bis
9 Stim., teüs in Tabulatur, Ms. 109. 256.
260. 264. In 80, 18 ein Magnif. — In
B. Br. 2 Messen und 3 andere Gesge.
. . . Concentus 5 vocum in universos
Psalmos a Cath: Ro: Ecc: in Vesperis
omnium fester: . . . cum 3 Magnific. quo-
nim lütimum novem vocum . . . Ven.
1576 Ang. Gardanus. 5 Stb. qu4<'. [Bo-
logna: C. A. 5 a.
— Ven. 1588 ib. 5 Stb. qu40, hier
statt 3 Magnif icat nur 2. [Bologna.
Psalmi omnes ad vesperas, per totum
annum decantandi una cum 4 Magnificat
octo vocum . . . Ven. 1587 Gardan. 8 Stb.
qu4". 20 Nrn. [B. D. Krakau von 1588?
Kathar. Kirche Danzig.
. . . Musica super Threnos Jeremiae
i Prophetae in majori hebdamada decan-
taudos. 5 vocibus . . . Ven. 1599 Ama-
dinus. 5 Stb. 4". [Bologna.
Mss. in B. B. Z 60 Nr. 28 Hymnum
cantate 8 voc. — Z 28. Part, von 1599
S. ISO: Maria Magdalena 9 voc. c. 2. p.
— Z44 S. 80: Quae est ista 8 v. —
Z 39 Nr. 125: Nou turbetur 7 voc. c. 2. p.,
S. 51 Tulerunt Dnum. meum 8 voc. c.
2. p. — 17 226 Illumina oculos 6 v. P.
B. M. Litania de B. V. M. 6 v. —
Magnific. 8 voc. Chorb. Maria Magdal.
8 V P
B. L. 8 Motetten zu 4—8 Stim.
Das Te Deum für 4 Stim. 2 V. 2 Ob.
2 Corn. 2 Tromb. et Org. in Hofb. Wien,
Ms. 19087, ist unmöglich von M.
In B. Zw. Ms. 10 u. 11 zwei Motetten
zu 6 Stim.
n 1. lib. de Madrigali a 4 voci di . . .
Ven. 1569 Gardano. 4 Stb. qu4o. 29
Madr. [B. M. Bologna : A.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci . . Ven.
1571 appr. li figliuoli di Ant. Gardano.
5 Stb. qu4". 29 Madr. [Modena: C. A.
T. 5 a. Florenz B. n. 5 a.
n 2. hb. de Madr. a 5 voci . . Ven.
1578 Scotto. 5 Stb. 4». 21 Nrn. [Bo-
logna: C A. Modena: A. T. B 5a.
24*
Massaiüo.
372
Masselli.
n 3. lib. de Madr. a 5 voci di . . .
Ven. 1587 Gardano. 5 Stb. fiXi40. 21
Madr. [B. D. br. Mus.
II 4. lib. de Madr. a 5 v. di . .. Yen.
1594 Gardano. 5 Stb. qu40. 21 Madr.
[Rom Cecilia. Verona S. f: 5a. br. Mus.
Madrigali a 6 voci di . . . lib. 1. Ten.
1604 Gardan. 6 Stb. 4«. 21 Madr.
[Hofb.Wien: B. Rom Cecilia.
... 11 2. lib. de Madrig. a 6 voci . . .
Yen. 1604 Yincenti. 6 Stb. 4». 21 Madr.
[Hofb. Wien : B. Rom Cecilia. _
Trionfo di musica di diversi a 6 voci
lib. 1. Yineg. 1579 l'herede Scotto. 6 Stb.
4P. 19 Madr. 11 von M., die übrigen
von anderen Meistern. Samlwk. siehe
Eitner 1, 1579. [B. K. B. B: B. 5a. 6a.
Modena. Bologna: 5a. Florenz B. L: 5a.
In B. Brüssel 2289 Madrigale in P.
im Ms.
In alten Drack- Samlwk. 48 Gesänge
(Eitner 1). Ferner in Phalese's Flori-
legium 1609 eine 5 st. Mot. — In P. Bel-
lasio's 5. lib. Madr. 5 v. 1595 : Amorosetti
augelli. — In A. Savetta's Madr. 5 v.
1610: Filii deh dolce. — In Yincenti's
Floridi virtuosi 1592. = 1585 d. — In
Phalese's Paradiso 1596: Amanti o lieti.
— In Eugelmann's Quodlibetum 1620,
2. part. — In B. Schmid's Orgelbuch von
1607. — ,.Su le fiorite spoudo d'Arno",
6 voc in Smith's Mus. antiq. 143.
Massak, Hans, aus Hessen,
diente im Anfange des 16. Jhs.
als Musiker in der Hofkapelle in
Kopenhagen (Yiertelj. 9, 63).
Massard, . . .
bekannt durch einige Airs, im Samlwk.
Airs 1710 b.
Massareiig'hi(Massarengho),Grio-
yaniii Battista, aus Parma, viel-
leicht verwandt mit der Paola, gab
heraus :
Canzonette alla napolitana di G. B.
Massarengo da Parma. Lib. 1. a 4 voci
. . . Yen. 1591 Amadino. Die Dedic ist
in Pavia vom Autor imterz., der sich hier
Massareughe unterz. 4 Stb. 4". 20
Madr., dabei eins von A. Saviolo. [Proske.
Im Ms. Stb. B. Prcske, Abtlg. Butsch
Nr. 205, ohne Cantus, die Motette: Alti-
tonans cunctasque 8 voc.
Massareiighi, Madonna Paola,
aus Parma, als Komponistin be-
kannt durch das Madrigal:
Quando spiega S. 19 in Are. Gherar-
dini's 1. lib. Madr. 1585.
Massari, GiOTaniii Battista, da
Narne, seinem Geburtsorte (ISarni
liegt in der römischen Provinz).
Er gab in Gemeinschaft mit Sammaraco
eine Samlg. geistl. Gesänge heraus : Corona
di gigli et sacre rose . . . (siehe Eitner 1,
1619 S. 263). Yen. 1619, worin sich von
M. 11 Gesänge zu 1—3 Stim. mit Bc. be-
finden. Exemplare in B. B: ohne Alt.
B. Haberl in Regensburg inkompl.
Massari, Paolo,
wird im Samlwk. Ang. Gai-dano's„L'amo-
rosa caccia'' von 1588 als Mantuaner bez.
und befindet sich dort das 5 stim. Madri-
gal: L'altra Diana; ebenso in der 2. Ausg.
von 1592 (siehe Vogel und unter Angelo
Gardano).
Massart, ... 17./18. Jh.
Der Katalog der einstigen Kirchenbibl.
von St. Walburge in Audeuarde verzeich-
net 1 Motette zu 4 Stim. mit 3 Instr.
(Straeten 1, 220).
— Gaspard, ist 1695 Mitglied der Kgl.
Kapelle in Brüssel (Straeten 5, 156).
Massart, Abt, Violoncellist an
der Kgl. Kapelle in Brüssel von
1755 bis c. 1773 (Straeten 5, 182/3).
Masse, ... ein französischer
Violoncellist aus dem Anfange des
18. Jhs., bekannt durch
Senates a 2 Violonchelles (!) dediees
ä Messieurs les Comedieus Fran9ois. Ces
sonates peuvent s'executer sur 2 instrum.
I egaux, comme 2 Bassons, 2 VioUes, et
2 Violons. Oeuvre ler. Gravee par De
Gland. Paris, chez Tauteur (1736). fol.
25 S. Part. [Paris Nat. Leo Liepm. 1896.
— Oeuvre 2. et 3. dito. [ib.
Premier Sidte de menuets nouveaux
a 2 Vcl. Part. [Paris Nat.
Menuet in Maupetifs Menuets.
Masselli, Lorenzo. Köchel 1
verz. unter 855 einen Tenoristen
an der Hofkapelle zu Wien und
Nr. 686 u. 867 einen Altisten, die
ein gleiches Alter und gleiches
Todesdatum haben, nämlich den
12. Okt. 1730, 57 Jahr alt. Es
ist nicht zu bezweifeln, dass damit
ein und dieselbe Person gemeint
ist, obgleich die übrigen Angaben
schw-anken: der Tenorist ist von
1714—1730 mit 1440 Gld. verz.
Der Altist dagegen trat am 1. Juli
Massenelli.
373
Massert.
1691 ein, wurde am 23/12 1707
pensioniert, trat aber 1723 wieder
ein. Sein Gehalt betrug monatl.
60 Gld. Im Köchel 2, ^398 liest
man, dass er von 1712 ab 1080 Gld.
bezog. Jedenfalls sind die An-
gaben Köchel's ungenau.
Massenelli, Paolo,
kommt iu Phalese's Paradiso 1596 mit
dem Madrigal ,,Era tranqiiillo di Nettnno"
5 voc. vor.
Massentio, Domeiiieo, ausKon-
ciglione in der römischen Provinz,
um 1612 nennt er sich einen Ka-
nonikus a/d. Kirche zu Ronciglione
und Schüler G. B. Nanino's. 1616
bez. er sich als Kapellmeister bei
den Jesuiten in Rom (illustrissi-
morum Sodalium B. Y. assumptae
in aedibus professorum societatis
Jesu Romae . .). Fetis fügt dem
noch bei, dass er vor dem Dekan
a/d. Kirche S. Maria in Via Lata
zu Rom war. Von seinen Werken
sind nachweisbar :
Completorium integrum cum Ave re-
gina coelorum, Salve regina concinendnm,
6 Motecta duo ... 8 vocibus. Cum B.
ad org. . . Op. 8. Eomae 1630 Masottus.
9 Stb. 40. [Bologna.
Psalmodia vespertina tarn de dominicis
quam de apostolis cum regina coeli et
Magnificat 8 voc, c. Bc. Op. 9. Eoma
1631 Masottus. 9 Stb. 40. [davon besafs
einst La Fage C 1. B. 2. Bc, siehe La
Tage 3, 45.
Sacrae cantiones 1^5 voc. Lib. 1.
Eoma 1612 Zannettus. 33 Nrn. [B. Ha-
berl C1.2. B. B.M: B.
Motecta 2, 3, 4, 5 que vocib. c B. ad
org. . . una c. Litanijs . . . Lib. 2. Eomae
1614 Zannettus. [B.Haberlinkplt. B.B:Bc
Sacri mottetti a 2, et a piü voci da
potersi cantare si da voi ordinarie come
ancora da Monache, con la Sequenza di
pentec, & Ijctauie, & in fine 0 gloriosa
Dna., con il Bc. . . Lib. 5. Op. 10. Eoma
1631 Ma.sotti. ? Stb. 40. [Bologna: C2.
B. br. Mus: 2 C A. Bc
. . . Sacroi-um cantimm ternis, 4, 5,
senisque vocib. organice dicendoi-um, una
c. Litaniis B. M. Y. Lib. 3. Eoncilioni
1616 ap. Dominicum de Dominicis. ? Stb.
40. [Bologna: B.
Sabni vespertini a 4 voci intieri con-
certati e seguiti. Da cantarsi neue Dome-
niche e feste della B. V. . . con l'hinno
Ave maris Stella & Magnificat. Con il
B. da sonare . . . Lib. 3. Op. 11. Eoma
1632 Masotti. 5 Stb. 4P. [Bologna: T. B.
Libro IV. de'Salmi per il Vespero se-
guiti, con l'hinno Ave maris Stella . . .
Op. 12. Eoma 1634 Ma.sotti. 14 P. zu
2 Chören. [Cap. Julia in Eom.
Libro sesto de Salmi Davidici Vesper-
tini intieri a 4 voci . . . con il Bc. . . Op.
16. Eoma 1636 Masotti. 5 Stb. 40.
[Bologna. Capella Lateran.
In alten Samlwk. 4 Mot. (Eitner 1).
Ferner in Vinc Bianchi's Eaccolta d'Arie
1640: Amasti amato amante, 2 voci c.
Bc. — In Dom. Bianchi's Sacrar. Modu-
lat. 1642 die Motetten: Laetabitur. Exur-
gat. Beatus vir. Veni bodie. — In Flori-
dus Concentus sacras 1643: Congratula-
mini 2 v.
Massenus (Maessens, Moessanus,
Messens, Maessins), Petrus, jeden-
falls ein Niederländer, der nach
Köchel 1 von 1543 — 45 Viceka-
pellmeister und von 1546 — 1560
oder 1562 Kapellmeister am Ksl.
Hofe zu Wien war. Dies bestätigt
auch der Kanon in Salminger's
Samlwk. von 1549. Straeten teilt
im 5. Bde. p. 94 einen Brief der
Gouvernante der Niederlande mit,
wonach M. daselbst im Auftrage
des Kaisers 1553 Sänger und In-
strumentisten engagierte.
Von seinen Kompositionen ist nur
"Weniges bekannt und zwar* in alten
Samlwk. 20 Gesge. (Eitner 1). In B. M.
ein Holzschnitt in fol. mit einem Kanon
zu 4 Stim. Siehe auch Mouton, Carmen
1548. Im Ms. 4 Motetten in B. Proske,
877 u. 888. — In B. L: Arentes irrigate.
— In B. Br. Domine Jesu Christe, fili
Dens. — In Ms. 132 B. M. 1 sechsstim.
Hymne und 1 Mot. zu 6 St. in Stb. —
In B. Zw. Ms. 4, 62: Accesserunt ad
Jesum, 3 voc.
Massert, Wilhelm. 1585 mit
15 Thlr. Gehalt und 13 Thlr. Kost-
geld Kammermusikus a/d. Hofka-
pelle zu Berlin (Schneider 20).
Wahrscheinlich ist er derselbe, der
im Jahre 1603 als Ziuckenbläser
unter Wilh. Masser gez. ist u, dann
Massi, Fran^ois.
374
Massoneau.
wieder Wilh. Massert heifst. Sein
Gebalt betrug Summa 175 Tblr.
jäbrlich (Ib. 21. 22).
Massi, FraiiQOis, Violinist an
der Kapelle Ks. Karl Y.; ein Flan-
derer, lebte nm 1550 zu Brüssel
(Dokument im Straeten 3, 177).
Massi, Luigi, wirdinYincenti's
Samlwk. Giardino 1591 aus Fer-
rara gebürtig oder dort lebend bez.
und das Madrigal: Bella e la donna
mitgeteilt.
Massimiano, siehe Gabbiani.
Im Samlwk. von Radino 1598 c so ge-
nannt. Ist im Eitner 1 unter Massimiano
dahin zu verbessern.
Massimiiio, Federico, geb. um
1775 zu Turin, gest. 1858 zu Paris,
ging 1814 nach Paris und erhielt
später am Kgl. Institut St. Denis
die Gesanglehrerstelle. Er zeich-
nete sich als Theoretiker aus und
gab heraus:
Nouvelle methode pour l'enseigiiement
de la musique . . . Paris 1819 chez l'au-
teur. fol. Enth. als 1. Thl. Theorie und
Solfegg. mit Klav. [Glasgow], bei Fetis
der vollst. Titel. — Fetis zeigt noch die
Deuxieme paiüe, contenant une seile
de solfeges ä 2 voix principales et une
hasse, av. acc. de pfte. Paris 1820 ib.
fol., an.
Ferner Choeurs fran(;>ais ä 2 voix av.
acc. de 2 piano ä 4 ms. . . 2 hv. Paris, Pacini.
Mir liegt noch der Titel einer eng-
lischen Ausgabe vor: Method of musical
Instruction (Haupttitel, 2. Titel) Singing-
Tutor on an entirely new plan, chiefly
for the use of f amilies & academies, with
Exercises in Harmony by John Oreen^
prof. London, printed by L. Harrison.
fol. [Musikfr. Wien. Glasgow.
Massimo Ferrari, & Ferrari.
Massini, Gliuseppe, 17. — 18. Jh.,
bekannt durch die Mss:
1. 6 Sonate da caniera a 3, 2 V. e
Vol., ohne Vornamen. [Linköping.
2. 4 Sonate ä 3. 2 V. c. ß. Fol. [Upsala.
Massino, Tomaso, Kantorei-
knaben-Praeceptor a/d. Hofkapelle
in Wien mit 12 Gld. monatl. vom
1. Jan. 1599 bis 31. Dez. 1604
(Köchel 1).
Massinoni, GriOTanni Antonio,
ist im Samlwk. Radino's: Madrigali
1.598 mit dem Gesänge: A la piü bella
Donna 4 voc. vertreten (fehlt Eitner 1,
siehe Vogel 2, 481).
Masson, Charles, gegen 1680
Kapellmeister a/d. Kathedrale zu
Chäloux-sur-Marne. wie er auch
auf dem Titel seines theoretischen
Werkes bez. wird , kam dann
später in gleicher Eigenschaft zu
den Jesuiten nach Paris in die
Stralse St.-Louis. Er gab heraus:
Nouveau traite des regles pour la com-
position de la musique. par lequel on
apprend facilement ä faire un chant sur
des paroles, ä composer ä 2, 3 et 4 par-
ties, et ä chiffrer la hasse cont. Paris
1649. 80. [Paris Arsen.
— 2. ed. 1699 Paris, Ballard. [B. B.
B.M. C. P.
— 1700 ib. [C. P.
— 3. ed. revue et corrig. 1705 ib.
[Briissel. br. Mus.
— 4. ed. 1738 Amst., Roger. 8°.
148 S. [B-B- B. Wagener. Musikfr.
Wien. br. Mus. Kopenhagen. Amster-
dam. Bologna, nebst einer Italien. Ueber-
setzung im Ms.
Fetis schliefst aus der vom Drucker
tmterz. Dedication zur Ausg. von 1705,
dass der Autor nicht mehr am Leben war.
Masson , Giovanni Francesco,
siehe Maifon.
Masson, Hieronynins, ist be-
kannt durch ein Chorb. des 16.
Jhs. im Ms., betitelt:
Antiphonae et Psaimi sub notis mu-
sicis. „Mottetti". Von M. der Satz: Viri
Galilei. [Verona, Domkapitel.
Massoneau , Louis , geb. in
Kassel von französischen Eltern,
bildete sich unter Henze zum Vio-
linisten aus, spielte auch die Viola
d'amour und unter Rodewald stu-
dierte er die Komposition. Nach
Gerber 2 und seinen Nachfolgern
nahm er als Violinist Stellungen
in den Orchestern zu Kassel,
Göttingen, Frankfurt a/M. 1795,
Altena 1797 u. Dessau 1799 ein.
Meine mir vorliegenden Quellen
reichen zum Teil nicht soweit zu-
Massoneau.
375
Massucci, Teodoro.
rück, nur im Gramer 1, 146 und
934 wird er um 1782 als Violi-
nist in Kassel bez.; bei Heraus-
gabe von op. 1 u. 2 befand er
sich in Göttingen, wie der Titel
beweist und beim Ms. 1 sieht man,
dass er 1797 in Altona lebte. Um
1802 lernte ihn Spohr als Musik-
direktor in Hamburg kenneu (Selbst-
biogi\ 1, 20). Die Lpz. Ztg. 4,
765 bez. ihn nur als Violinisten
an der Oper daselbst, der 1802 (?)
nach Schwerin als Konzertmeister
berufen wurde. Kade im Schwe-
riner Kataloge giebt über ihn
Weiteres, demnach trat er von
Dessau aus im April 1803 als
Konzertmeister in die Schweriner
Hofkapelle ein und lässt sich im
Ludwigsluster Diarium bis 1837
verfolgen. Wahrscheinlich sein
Todesjahr. In Ludwigslust war er
sehr geschätzt, sowohl als Virtuose,
wie als Komponist, wozu Kade
vielfache Beweise anführt. An
Kompositionen haben sich erhalten:
Op. 1. 3 Duos p. 2 V... Göttingen
ches lauteur. 2 Stb. fol. [Schwerin F.,
im gedr. Kat. sein Namenszug.
üp. 2. 3 Trios concertants p. 2 V.
et Vcl. . . Göttingen ches l'auteur. 2 Stb.
fol. [Schwerin F. B. M.
Op. 3. 3 Sinfonies Liv.I. et liv. 11. — Liv,
m. op. 5. Offenb., Andre. Stb. fol. [Schwe-
rin F. B. Zw. 1 Sinf. in Es. im Ms. Stb.
Oeuv. 4. 3 Quatiiors p. 2 V. A. Vcl.
. . . Offenb., Andre, 4 Stb. fol. [Schwe-
rin F. br. Mus.
Op. 5. La tempete et le calme. Sin-
fonie ä gr. orch., dediee ä le Duc de
Mecklenbg.-Schwerin. Offenb., Andre. Stb.
[Schwerin F.
Op. 6. Concerto p. le Y. tire d"un
Quattuor de Mr. Plej'el. , . Offenb., Andre.
Stb. [ib.
Op. 7. 12 Lieder zum Singen beym
Klav. ib. 1790. [ib.
Op. 8. 6 Quatuors concertants 2 V.
Alto Va., Ycl. . . Amst., Schmidt. Stb.
[ib. br. Mus.
Op. 9. 3 Duos conc. p. V. et Vcl. . .
Hambourg, Mutzenbecher. 2 Stb. [ib.
(op. 10?) 3 Quattuors p. le Hautb., V.
Va. e Vcl. Hbg., J. A. Boehme. 4 Stb.
[Schwerin F.
Op. 11. I. recueil des aries varies p.
V. e Vcl. Bronsvic, Magasin. 2 Stb. [ib.
Op. 12 a. 3 Quatuors p. 2 V. Va. Vcl.
Hambourg aux depens de l'auteur. 4
Stb. [ib.
Op. 12 b. Concerto (in G.) p. 2 fl. av.
orch. Offenb., Andre. Stb. [Bi-iissel Cons.
Die B. Schwerin F. besitzt auTserdem
noch im Ms., zum Teil im Autograph:
1. Die Frühlingsfeier, Ode von Klop-
stock, f. Chor u. Orch. in Altona im Okt.
1797 geschr. P.
2. Cantate auf des regierenden Her-
zogs Friedrich Franz 1. Geburtstag, 10/12
1804. P.
3. Cantate zum 9/3 1805. Stb.
4. Ouvertüre f. gr. Orch. 1804.
5. Cantate zum 10/12 1806. P. Autogr.
6. Cantate zum 21/6 1806. P. Autogr.
7. "Wie grofs ist des Allmächtigen Güte,
4 voc. et Orch. 1807. P.
8. Das Vertrauen für 1 Bassst. mit
Orch. 1807. P. Autogr.
9. Off ertönen aus den Jahren 1811
bis 1813 u. 3 Benedictio. P.
10. Recit. u. Arie 1812, f. A. u. Orch. P.
11. 2 Missae 1812. P.
12. 2 Te Deum 1813. P.
13. Missa brevis 1816. P.
14. 15. 16. 3 Messen 1819. P.
17. Requiem 1824. P.
18. Credo 1827. P.
19. Der Gläubige, launichtes Gedicht,
Bass mit Orch. P.
20. Das Neptunsfest. Oper in 3 Auf-
zügen. P.
21. Heil Vaterland f. Chor u. Orch. P.
22. 6 Trios f. 2 V. u. Vcl. Stb.
23. 6 Concerte. Stb.
24. 1 Sinfonie. P.
25. Polonoise f. Orch. Stb.
In B. Zw. Ms. 594 eine Sinfonie in
10 Stb. fol.
Massucci, Antonio, Tenorist an
der Hofkapelle in Wien mit 60
Gld. monati. vom 1. Juni 1651 bis
1683 (Köchel 1).
Massucci, Fra Teodoro, da
Monte Lupone Guardiano del Con-
vento di S. Francesco di Kocca
Contrada, e Maestro di Cappella
della CoUegiata di detta Terra,
heilst es auf folgendem Drucke,
betitelt:
Dialoghi spirituali. 1. Vocatione di S.
Mast.
876
Matelart, Joannes I.
Francesco alla religione ä 3 voci in stil
recitativo. 2. Alma, che fai, ä 2 voci.
Dio, e l'anima. 3. Anima pentita, parla
con un Crocefisso in Eco. 4. Ariette 2
ä 3 V. diverse. 5. In ultimo tre ariette
senza musica di S. Maria Maddalena, pen-
tita. Del R. P. F. . . Roma 1648 Grig-
nani. Part. quS". 63 S. [Bologna, Kat.
2, 456 die Dedic.
Mast, . . . Karamermusikus und
Fagottist in der Kapelle des Prinzen
von Preufsen um 1781, Schüler
von Eichner (Ledebur).
Mastains (Mastanig), Petrus
Paulus, von 1496—97 Sänger am
St. Peter zu Rom (Viertel]. 3, 239).
— Rendgius, von 1486—1509
päpstl. Sänger (ebd. 243—247).
Haberl macht darauf aufmerksam,
dass vielleicht der Name Massiri^
der als Sänger am St. Peter von
1475—76 in den Listen vorkommt,
derselbe ist. In Viertelj. 3, 241 ist
ein Petrus Mastin von 1479 — 83
als pästl. Sänger verz. Auch diesen
könnte man für den obigen Petrus
Paulus M. halten.
Mastalli, Celso, bekannt durch
die Motette
„0 gloriosa Domina" 3 voc. c. Bc. im
Samlwt. 1624 a (Eitner 1).
Mastiaux, Kasi)ar Anton von,
geb. um 1766 zu Bonn, studierte
Theologie, wurde 1789 Domprediger
in Augsburg, 1803 Landesdirektions-
rat in Schwaben, 1804 Direktor
der General - Landesdirektion in
München u. 1806 Kgl. baierscher
wirkl. Geheimrat. Er betrieb Musik
als Dilettant, war aber als Musik-
kenner hoch angeschrieben. Man
kennt von ihm:
Katholisches Gesangbuch zum allge-
meinen Gebrauche. München 1810. 1811,
gedr. mit ZängFschen Schriften. 3 Bde.
8«, nur Texte. [B. M.
Vollständige Sammlung der besten alten
und neuen Melodien zum allgem. Gesgb.
Münch. 1812-1819, Jac. Giel. 2 Bde.
in 8 Hft. in 8°. Part. [B. M.
Eine Samlg. der Melodien in Staatsbibl,
München, Mus. pr, 4«. 230.
Ueber Choral- und Kirchen-Gesänge.
Ein Beitrag zur Geschichte der Tonkunst
im 19. Jh. (anonym). München 1813
Jak. Giel. 8°. 96 S. 1 Taf. [ß. M. br.
Mus.
Melodien für die . . Volks-Schulen . .
in München mit Orgel. München 1813.
Autogr. 9 Bll. 18779. [Hofb. Wien.
Mastioletti, ... ein unbekannter
Autor von dem nur der Gesang:
Terribilis locus iste für 3 Männerst.
bekannt ist. Ms. in Breslau Kircheninstit.
— Dresd. Mus. — Berliner Singakad. —
Im Neudruck im Com m er u. Schlesinger
(Eitner 2).
Masures, Louis des, geb. zu
Tournay in der ersten Hälfte des
16. Jhs., gab heraus:
Vingt-six Cantiques chantes au Seig-
neur, par . . . Mis en musique ä quatre
parties. Desquels plusieurs se peuvent
chanter sur le chant commun d'aucuns
Pseaumes de Dauid . . . Am Ende : A
Lyon 1564 Jean de Tournes. 4 Stb.
kl. qu40. [B. M.
Matauschek, Abt, geb. gegen
1770 in Böhmen, lebte seit An-
fang des 19. Jhs. in "Wien und
zeichnete sich als Komponist aus.
Dlabacz führt eine Anzahl Instru-
mentalwerke an. Nachweisbar ist
nur:
14 Variat. pour la flute seul, avec
acc. d'Alto. Oeuv. 5. Vienne, Bureau.
2 Stb. [B. M.] Die Bibl. der Musikfr. in
Wien besitzt von ihm unter dem Namen
L. Abt M. (mutmafslich derselbe) 1. Ca-
price f. El. 2. 6 Var. aus den Abence-
ragen. 3. 6 Var. p. une Fl. et Viole
concert. op. 24.
— Anton^ dieselbe Bibl. verz. im Ka-
taloge unter Anton M. . . 1. Rondo op. 12.
2. 3 Sonaten op. 14. 3. 6 Polonaisen.
4. 6 Variat. op. 30, sämtlich für Klavier.
Nr. 2 auch im br. Ms., betitelt: Trois Se-
nates pour le Clavecin ou Pfte. . . oe. 14.
liv. 3. Vienne, Th. Weigl. qufol.
Matauschek, Johann, ein Vir-
tuose auf der Oboe, aus Böhmen
gebürtig, der sich längere Zeit in
Prag aufhielt und 1781 auf Kon-
zertreisen begab (Dlabacz).
Matelart, Joannes I., „Fia-
mengo musico". Ich glaube nicht
zu irren, wenn ich diesen Laute-
Matelart, Jean II.
377
Mathews.
nisten von dem römischen Kapell-
meister gleichen Namens, der fast
50 Jahre spater erscheint, trenne.
Er ist durch ein Lautenbuch be-
kannt, welches einst der Antiquar
L. Arrigoni in Mailand besais und
von dem sich Oscar Chilesotti eine
Kopie nahm und in seiner Ausg.
,,Lautenspieler" 1 Fantasie und 1
Kicercate im Neudruck veröffent-
lichte (siehe M. f. M. 16, 108. 24,
27). Der Titel des Lautenbuches
lautet:
Intavolatura de leuto, lib. 1. Eoma
1559 Val. Dorico.
In Barre's Samlwk. 2. lib. delle Muse
von 1558 unter Joan. M. das Madrigal:
S'amor crudel und im Samlwk. 1562 b
eine 3 st. Canzone (Eituer 1).
Matelart (Matalart), Jean II.,
aus Flandern, wie er sich selbst
bez., lebte im 16. Jh. zu Rom u.
war am Kollegium „S. Laurentii
in Damaso de urbe" zu Rom Ka-
pellmeister um 1596. Er gab her-
aus:
Responsoria Antiphonae et Hymni in
in processionibus per annum, 5 et 4 voeib.
concinenda . . . Eomae 1596 Nie. Mutius.
5 Stb. kl. 40. 29 Nrn., dabei Gesänge
von Pracnestinus (Palestrina), Clemens
n. p., Orl. Lassus u. Const. Festa. [Hofb.
AVien. B. B: 5a. Cap. Lateran. Bo-
logna kompl., im Kat. 2, 262 die Dedic.
abgedr. — B. M. 9 Mot. in Kopie in F.]
— Einzelne Sätze daraus in B. B. Ms.
T160: De lamentatione Jeremiae 4 voc.
in F. — Ebendort im Ms. 13840 Fange
lingua 4 voc. in F. — In der Berliner
Singak. in F. Responsum accepit u. Caro
mea 4 voc. — Im hds. Samlwk. Contra-
punto befinden sich 8 Tonsätze unter dem
Namen Matalart.
Matelli, ... um 1784 Kapell-
meister zu Münster, von dem Ger-
ber 1 berichtet, dass er neben zahl-
reichen Insti'umentalkompositionen
die Singspiele: Die Reisendennach
Holland. — Der Brauttag. — Der
Tempel der Dankbarkeit. — Der
König Rabe schrieb.
Matern (Mattern schrieb sich
sein Sohn, nach Hoffmaun), A. . .
W. . . F. . ., ein Violoncellist in
Braunschweig'schen Diensten, der
1770 pensioniert wurde.
Gerber 1 führt im iVis. Sinfonien, Kon-
zerte für Vcl. und Soli für dasselbe an.
In Wolfenbüttel im Ms. unter A. W._ F.
Mattern 2 Sinfonie concertanti ä Violino,
Flauto et Vcl. obl., 2 V. 2 Fl. 2 Cor.
2 Viele et B. Cd. u. Dd. in 3 und 4
Sätzen. Die erstere trägt die Bemerkung
,,Diese Sinf. ist der Musik -Gesellschaft
von Herrn Mattern geschenkt worden
1787.
Mathaei . . . Lebenszeit unbe-
kannt. 1 Graduale im Ms. in
Klosterneuburg.
Slathaei de Perusia
ist in einem Codex des 15. (?) Jhs. in
der Bibl. Modena: Hymnos et alia eccle-
siast. mit 1 Nr. vertreten.
Mathaei, Konrad, s. 3Iattliaei.
Mathalart,
kommt in einem Ms., Chorbuch in kl.
40, aus dem Ende des 15. Jhs., auf Bl.
156 vor. Dasselbe ist ein Liber Hym-
norum totius anni per tempora disposita.
[Bologna Kat. 2, 169.
Mather, William, 1756 geb.,
gest. 1808 zu Sheffield, wo er Or-
ganist an St. Paul war. Sein Sohn
Samuel gehört dem 19. Jh. an
(Grove).
In J. Alcock's The harmony of Jeru-
salem 1801 einige Gesge. ohne Vornamen.
Das br. Mus. besitzt von William : Sacred
music, consisting of 26 Fs. & Hymn tiuies
. . . with 6 Anthems, Chants, Responses
. . . London, fol.
Mathes, Filo, um 1666 Brat-
schist und Trompeter a/d. Hofka-
pelle in Dresden mit 300 Thlr.
Gehalt; wurde 1680 verabschiedet
(Fürstenau 1, 93).
Matheus de Brixia, ein Kom-
ponist des 15. Jhs. aus Brescia, ist
im Ms. Cod. 37 zu Bologna mit dem
Gesänge „Jhesus postquam monstraveraf'
4 voc. Nr. 254 vertreten.
Mathews, J . . .
schrieb gegen 1794-1800 Glees und
Songs, die in Einzeldrucken in Bath in
England erschienen. Das br. Mus. besitzt
davon 7 Drucke.
Mathia.
378
Mathieu, Michel.
Mathia, Joannes, 1515 Sänger
in der Privatkapelle Papst Leo X.
(Viertelj. 3, 255).
Mathias (Mathiesen), s. Besuzio.
Mathias Hermann, siehe Mat-
thias.
Mathielli, Giov. Ani, siehe
Matielli.
Mathieu, Jean-Baptiste, geb.
2. Jan. 1762 zu Billone (Auvergne),
gest. 1847 zu Versailles. 1779
trat er als Serpentspieler in eine
Militärkapelle der französischen
Garde, kam dann an die Kirche
St. Eustache zu Paris als Serpen-
tist, wurde nach Gründung des
Konservatoriums an dasselbe be-
rufen, ebenso als Lehrer am Blinden-
institut. 1809 wurde er Kapell-
meister a/d. Kathedrale zu Paris
und versah diese Stellung 30 Jahre
lang. Er schrieb geistl. Musik,
die grofsen Beifall fand, viele Sol-
fegien und eine Abhandlung:
Nouvelle methüde de plaiu-chant ä
l'usage de toutes les eglises de France,
. . . Paris et Versailles 1838 Ange. l2o.
[Brüssel. Glasgow.] — Er übersetzte
auch Glarean's Dodecachord ins Frau-
zösische (Fetis). — Im Conserv. zu Maild.
befinden sich 1. Te Deum laud. 3 voc. c.
orch. Stb. im Ms. 2. Chants religieux
pour rOffertoire ... ä 1, 2 et 3 voix av.
acc. d'orgue. Paris, Canaux. 3. Credo
ä 3 voix et choeurs av. acc. d'orgue pou-
vant s'enchainer avec le Credo de Du-
mont. Paris, Canaux.
Mathieu (Mathys, Mathis), Jennin
(Jehan), Sänger in der Kapelle
Philipp des Schönen um 1505 bis
1506, dann 1518—1531 in der
Kapelle Kaiser Karl V. (Straeten
7, 159 ff. 295 ff.).
Mathieu, Julien- A mahle, älte-
ster Sohn des Michel, geb. 1. Febr.
1734 zu Versailles. Er nennt sich
auf seinen Werken: Mathieu fils.
1761 trat er als Violinist in die
Kgl. Kapelle und erhielt 1770 an
Abbe ßlanchard's Stelle den Mu-
sikmeisterposten (maitre de musi-
que) an der Kgl. Kapelle. Castil-
Blaze S. 160 bez. ihn noch 1791
als Kapellmeister. Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
6 Trios a 2 V. et B. oeuvre 2. Paris.
— Premier oeuvre de Sonates pour le V.
oe. 4. Paris. — 6 Duos faciles p. 2 V.
Paris. [Paris Nat.] — Oeuvre 4 besafs
auch Liepmannssohn, er giebt den Titel
genauer: 6 Sonates a V. seul et la Bc.
dediees ... oe. 4. Paris chez Le Menü.
P. 28 S. Der Autor nennt sich Mathieu
fils, ordinaire de la musique du roy.
Im Cons. zu Paris befinden sich meh-
rere Bände Sonaten für Violine (der Kat.
sagt nichts Genaueres).
In B. B. , Autogr. Grasnick , unter
Mathieu Sohn, ein Domine salvum.
Mathieu, Leonard, geb. um
1752, gest. im Aug. 1801 zu
Angouleme.
Er ist bekannt durch ßomanzen mit
Begltg. des Pfte. und eine Abhandlung
über eine neue Notenschrift, die aber
nicht erschienen ist (Fetis).
Mathieu, Mathias, aus Rotter-
dam, ist am 22/2 1719 als musices
magister an der Universität zu
Leyden eingeschrieben.
In Camphuysens Stichtelyke Rymen,
Rotterdam 1702, ist er als der Komponist
der Melodien genannt (Bouwst. 3, 5). In
: der B. Briissels Nr. 1541 befindet sich
I von den Gedichten eine Ausgabe von 1727:
j Amsteld., Koruelis van der Sys. 8", und
I in der Bibl. Amsterdams die 2. Ausg:
Rotterdam 1702 Iz. Naeranus. kl. 8^.
Mathieu, Michel, geb. 28. Okt.
I 1689 zu Paris, starb 9. April 1768
\ ebd.; 1728 trat er in die Kgl. Ka-
pelle ein und wurde 1761 pensio-
niert. Fetis bez. seine Stellung
nicht näher und erst in dem Ar-
' tikel über seinen Sohn erfährt
man, dass er „Maitre de musique"
war. In einem Ms. der Kgl. Bibl.
zu Brüssel Nr. 1809 nennt er sich
Kapellmeister (Maitre de chapelle
ä St. Louis de Versailles). Seine
Frau, Jacqueline-Fran9oise Barbier,
war eine hervorragende Sängerin
am Hofe der Königin; sie starb
Mathieu, Michel-Julien.
379
Matiegka, Joseph,
am 17. April 1773. Fetis verz.
einige Kompositionen, nacliweisbar
ist nur:
Cantatilles fran^oises. Paris 1743.
[Paris Nat.
Mathieu, Michel -Julien, ge-
nannt Lcpidor^ ein Sohn des
Michel, geb. 8. Okt. 1740 in Fon-
tainebleau. Er trat als Komponist
von Opern u. a. auf. Fetis verz.
Instruraentahverke, die um 1765
in Paris erschienen, ohne genauere
Angaben und die Opern:
l'EcoIe des filles, Martbesie, les Amours
de Protee 1778 und le depart des matelots,
ein Intermezzo, 1778 mi Theater Italien
aufgeführt. Die Bibl. des Opernarchivs
in Paris besitzt ,,le Sacrifice d'Abraham",
opera, Ms. P. Sie wurde aber nicht auf-
geführt.
Mathioli, Griulio, Bassist an der
Hofkapelle in Wien mit 60 Gld.
monatl. vom 1. Mai 1637 bis 31.
Dez. 1638 (Köchel 1).
Matho, Jean-Baptiste, geb. um
1660 in der Bretagne, gest. 1746
zu Versailles, 86 Jahr alt. 1684
wurde erKgl. Kammermusiker, wie
er sich auch 1714 auf der Oper
Arion nennt. Fetis sagt, er war
als Tenorist angestellt und wurde
später Lehrer des Knabenchors
der Kgl. Kapelle. Castil-Blaze 143
nennt ihn auch einen Sänger an
der Kapelle Louis XIV. (Fetis.
Lajart 1, 164). Obige Oper er-
schien im Druck:
Arion. Tragödie en musique (repr.
10/4 1714). Paris 1714 Chrst. Ballard.
P. gr. qu40. 52 u. 342 S. [Hofb. Wien.
Paiis Nat. Paris l'opera. C. P.
Im Cons. zu Paris nocli „Coronis",
Tragedie und „Idille de Mde. de Main-
tenon et Motet 1699".
Er schrieb noch die Opern 1. Philemon
et Baucis, 5/8 1703. 2. Le Prince de
Catay, divertiss. 17/8 1704. 3. La Taren-
tole, comedie- ballet en 3 act. 9/8 1705
(Pougin nach Ad. Jullien).
Mathon de la cour, Charles-
Joseph, ein Gelehrter zu Lyon,
geb. daselbst 1712, gest. 1770 ebd.
Er beschäftigte sich auch mit der
Theorie der Musik, die durch
Rameaa's Schriften ein lebhaftes
Interesse unter den Gelehrten her-
vorgerufen hatte, warf ihm aber
vor, dass es seiner Lehre an Me-
thode fehle.
In den Schriften der Akademie zu Lyon
befinden sich 2 Schriften über Theorie
(Fetis giebt nichts Näheres an, sagt aber,
dass sich in der Bibl zu Lyon unter
Nr. 965 Mss. von ihm über dasselbe
Thema befinden). In der Bibl. zu Bologna
befinden sich 2 Mss. 1. Extraite d'une
lettre de Mr. Mathon.. l'an 1724(?)adressee
au Charies Hebert de Quincy. 1739, 31 Bll.
kl. fol. 2. Memoire sur la generation har-
monique, et sur la Basse universelle;
beide Autogr. 1783. 4 und 9 Bll. —
Fetis giebt ihm nur den Vornamen Joseph
und seinem Sohne die Namen Charles-
Joseph^ der erst 1738 geb. ist, also nimmer-
mehr der Schreiber der Autographe in
Bologna sein kann, die den Namen Char-
les-Joseph tragen und zwischen 1724 bis
1739 abgefasst sind. Der Sohn gab in
den Jahren 1775—1778 vier Almanach
musical heraus, verfasste auch für das
Journal de nius., Paris, in der Zeit vom
Juli 1764 bis Aug. 1768 mehrfache Artikel
(Fetis). Der Artikel bedarf noch sehr
der Klämng.
Mathuot de Champagne, 1492
bis 95 Sänger an der Kapelle des
römischen Königs, also Max L, nach
einer Rechnung in Lille (Lafage 2,
353, auch Straeten 3, 213).
Mathurin, siehe Forestier.
Mathuriii, F . . ., Dichter und
Komponist, lebte in Mons um 1770
und veranstaltete dort Konzerte
(Straeten 3, 95). Gregoir, Panth.
3, 59, berichtet von einem am
25/3 1772 veranstalteten Konzerte,
in dem ein Quartett, ein Duo und
ein Chor von obigem Komponisten
aufgeführt wurde.
Mathys (Mathis), Johannes,
Sänger in der Kapelle Philipp des
Schönen um 1505 (Straeten VII,
159).
Matiegka, Joseph, Vater und
Sohn, geborene Böhmen, zeichneten
Matielli.
380
Mattei, Saverio.
sich beide als Hornvirtuosen im '
18. Jh. aus (Dlabacz Näheres), ein
dritter
TVenzel Matiegka war Guitarrist
und schrieb viele Piecen für die
Guitarre. lieber sein Leben ist ;
nichts bekannt.
Die Bibl. der Musikfr. in "Wien besitzt
im Drucke die Werke 5, 6, 7, 10, 15,
19, 26 und die Proske-Mettenleit. Bibl.
Pieces facüe pour la Guit. 2 Hefte.
Matielli (Mathielli, Mattielli),
CrioTaiiiil Antonio, ein Pianist
und Schüler Wagenseils; lebte in
Wien um 1783. Gluck stellte ihm
in seinen 6 Sonaten ein günstiges
Zeugnis aus. Gramer 1, 410 findet
sie nur mittelmäfsig. Bekannt sind
von seinen Kompositionen:
Sei Sonate per il Cembalo, op. 1. Wiena,
Crist. Torricella. 4°. Er bez. sich hier
als Scolare del defunto Wagenseil. [B. B.
Musikfr. Wien.
6 Sonate per il Cembalo. Nuovameüte
composta. Approvate dal celebre Sign,
de Gluck. Vienna, Crist. Torricella. qufol.
[Dresd. Mus.
In der B. B. unter Giov. Mathielli be-
finden sich im Ms. 199 c no. 7 Diverti-
mento per Clavicemb. — 13860 in Kaps.,
Concerto per il Cemb. 2 V. 2 Ob. 2 Fl.
2 Cor. e B. Cd. Stb. — Ms. 13861, 1 So-
nate und 1 Allegro für Klavier unter Giov.
Matielli. Ohne Frage kann nur obiger
Komponist gemeint sein. — 8 K!a%'ier-
piecen in neuer Ausg. (Eitner 2 Nachtr.).
Maton, Charles, um 1695 Ka-
pellan und Sänger an der Kgl.
Kapelle in Brüssel (Straeten 2,
129. 5, 154).
Mattee, . . . ein Komponist des
16. Jhs., der im Samlwk. Scotto's:
Canzon napolit. a 3 voc. 1.566 mit den
Gesgen: Poi che cmdel und Me stato
posto vertreten ist.
Mattei, Padre demente, aus
Bologna, ein Minoriter, Bruder des
Stanislao M.;
in der Bibl. Bologna im Ms. eine Missa
in Cmoll für 8 Stirn, mit Orgel. Stb.
Mattei, Filippo, genannt Pippo^
war Violoncellist am Haymarket-
Theater in London seit 1719 und
gab mit dem Violinisten Carhonelli
Konzerte mit eigenen Komposi-
tionen. Chrysander im Händel 2,
56 mutmafst, dass auch die Oper
,,Arsaces overo Amore e Maestä"
von ihm sei, die am 1. Febr. 1721
im Haymarket-Th. gegeben wurde.
In der Mischoper Muzio Scaevola hatte
er den 1. Akt komponiert. Bononcini den
2ten und Händel den 3. Akt. [B. B.
br. Mus.] Seine Musik ist melodiös aber
ohne Tiefe (Chrys. Händel 2, 56 ff.). —
Muzio Scaevola wurde auch 1723 ia Ham-
burg aufgeführt.
Mattei, Sayerio, ein Advokat
und Schriftsteller, geb. 1742 zu
Calabrien (der Kat. 1 zu Bologna
bez. ihn aber mehrfach als Napoli-
taner), gest. um 1802 zu Neapel
(Fetis). Folgende Schriften von
ihm gehören hierher:
Dissertazioni preliminari aUa traduzione
de'Salmi, opera di . . . ora per la prima
volta riordiuata e ridotta in 8 voll. Ediz.
8 a. Padova 1780 Giov. Manfre. 8".
[Bologna. Siehe Fetis' Beschrbg.
Per la biblioteca musica fondata nel
Conservatorio della Pietä (di Napoli) con
reale approvazione, memoria del consiglier
M. (Senz'alcuna nota tipografica, ma Na-
poli 1795.) 12". 16 S. [Bologna. B. B.
Se i maestri di Cappella son compresi
fra gli Ai-tigiani Probole di S . . M . . in
occasione d'uua tassa di fatiche domandata
dal Maestro Cordella. Nap. 1785 Porcelli.
80. 48 Seit. [Bologna, im Kat. 1, 87
eine Beschbg. des Inhalts. Brüssel. B. M.
Mailand Cons.
— 3. Ausg. s. a. (Nap. 1785). 12".
[Bologna.
Sulla questione se gli Maestri Cappella
son compresi fra gli artigiani. Anti-Pro-
bole di G. M. C. Napoli 1785, presso Sal-
vatore Palermo. 12«. 43 Bll. [Bologna.
— Ueber denselben Gegenstand besitzt
die Bibl. zu Bologna noch 6 Schriften
aus dem Jahre 1785, siehe Kat. 1, 88.
(Metastasio e Jommelli.) Memorie per
serdce alla vita del Metast. raccolte da
S. M. ediz. 1. In Colle 1785 Angiolo M.
Martini e Co. 8". 136 S. [Bologna.
Glasgow. Brüssel. B. B.
Vita di Beued. Marcello, patrizio veneto,
con l'aggiunta delle risposte alle censure
de Sign. S. M. Ven. 1788 Zatta e figho.
kl. 40. 107 S. [Bi-üssel. B. Wagener.
Mattei, Stanislao.
381
Mattei, Stanislao.
— Abgedruckt in der Psalmcn-Ausg.
Marcello's von 1803.
Siebe auch „Giudizio d"un uomo''.
In der Bibl. zu Neapel Turchini: 13
Bände Opere. Napoli 1779, enthalten
Dichtungen, Operntexte u. a.
Mattei, Stanislao, geb. 10. Febr.
1750 zu Bologua, gest. 12. Mai
1825 ebd. (Lpz. Ztg. 27, 633. 714).
Mit 16 Jahreu trat er in den Mi-
noriterorden ein, wurde Scbüler
Pater Martini's und 1770 Direktor
des Kirchencbores an S. Francesco
zu Bologna. 1794 ernannte ibn
die pbilbarmonische Akademie zu
ihrem „Prince'*, d. h. zum Vor-
sitzenden. Die Herzogin von
Lucca ernannte ihn zum Ehren-
Kapellmeister. Am Liceo musicale
"svar er Lehrer des Kontrapunkts
und wurde zum Kapellm. au St.
Petronio ernannt (La Fage 1, 323.
— Biogr. im Journal: 11 caffe di
Petronio vom Advokat Pietro Bri-
ghenti. Bologna 1825. — Vita di
St. M. von Fil. Canuti, Bol. 1829.
— Von demselben Osservazioni
sulla vita di . . . Keggio 1830. —
Masseangeli's Autogr., dort auch
2 Briefe und 1 Fuge verz. als
Autogr.) Seine Kompositionen
haben sich sehr zahlreich erhalten,
doch nur Weniges ist gedruckt:
Scale, Yersetti, Bassi numerati per
acoompagnare , ridotti ad intavolatura a
2 V. e Va. ; come pure contrapunti a 2.
3. 4. 5. 6. 7. 8. voci sopra scala ascen-
dente e discendente, con diversi modi di
passare da uu tono ad un altro, di F . . .
1788. Ms. Autogr. qufol. 115 Bll.
[Bologna, siehe Kat. 1, 282 u. 300.
— Bassi numerati per accompagnare,
ridotti ad intavolatura a 2 Y. e Va. Opera
postum a del ... Milano 186 . . Lucca.
gr. 80. 204 S. [Bologna.
• — Pratica d'accompagnamento sopra
bassi numerati, e contrapininti a piü voci
sulla scala ascendente . . . con diverse
Fughe a 4 e 8. Bologna, Cipriani e Co . . .
2 voll. fol. [Bologna, ß. B. Mailand
Cous. Brüssel 6557.
— Methode d'accompagnement pra-
ti(|ue sur la hasse chiffree, seule edition
francaise. Paris, Legouix. 8". [Leo
Liepm.
Scale e versetti per tutti i toni di terza
niaggiore e minore. Autogr. qufol. 13 Bll.
[Bologna. Ebendor-t noch 2 Mss., Kopien :
1. Scale, versetti e bassi numerati . . .
2. Principj di musica e di contrappunto
compilati nel 1804. 16 Bll., siehe Kat.
1, 283.
Studio di contrappunto dalle prime
lezioni di nota coutro nota fine alle fughe
a 8, compresi i cauoni. Ms. qufol. 185
BU. [Bologna.
Opere di contrajjpunto. Bologna, Fi-
reuze e Livorno. [Musikfr. "Wien.
Mss. in B. B: W45 Messa di Eequiem
8 V. c. Strom., Autogr. 1787, P. in Kopie.
— Amen 4 voc. c. Bc. Gm., Autogr. von
1802. Kopie in P. — Ms. 17 593 Nr. 2
Laudate Duum. 2 cori c. Strom, von 1815.
~ 13875 Messa a 2 T. e B. c. ström.
Dd. P. — 18555, 2 Psahn. 4 voc. c. Bc.
P. — Im Autogr. Grasn: Gloria 4 voc.
c. instr. 20 BU.
Mss. Dresd. Mus: 2 Credo. — Respon-
sorii della settimana santa ä 2 Canti (col
B.) 1780. P. - 1 Magnific. A474. —
Canoni a piü voci. — Fughe a 4 voc. —
1 Aria a Sopr. c. ström. P.
Mss. B. München: 52 Fughe a vaiie
voci. 1780. P. 139 BU. qu4".
Mss. München alte HofkapeUe: 7 Psal-
men u. 7 Magnif. f. Chor u. Instr. P.
u. Stb.
Mss. B. Kgsbg: 5 Magnif., 1 Litanei,
9 Motetten u. 1 Psalm in P.
Mss. in Bologna 2, 98 ff.: 8 Messen,
viele Messenteile, 1 Te Deum, 13 Gra-
duale, 1 Benedicat, 8 Laudamus te, 8
Gratias agimus, 4 Domine Deux rex,
Primo e sec. Domine, Domine fiU Do-
mine Dens, andere Domine (del Gloria),
Amen u. a. Im Ganzen 169 Komposi-
tionen für Chor u. zum Teil Orchester. —
Auf Seite 262 ff. sind Hymnen, Psalmen,
Magnif., Stabat mater u. a. verz., Summa
150 Gesänge für Chor und lustrum., zum
Teil im Autogr. — S. 456 noch eine
3stim. Canzone della B. V. P. Ms. 4 BU.
La passione di N. S. G. C. Oratorio a
4 voci c. coli e con orch. 2 voll. P.
qufol. Ms. [Bologna 3, 14.
Cantata burlesca a 3 voci c. V. „A chi
dighia, canajazza. Autogr. in Bologna 3,
275 verz. Ebendort noch 8 Arien mit
Recit. , Chöre, Terzette, zum TeU im
Autogr.
La bottega del libraio. Dramma giocoso
d'un solo atto. Ms. P. 266 S. [Bo-
logna.
Matteis, Nicola I.
382
Matteis, Nicolo II.
Gran cantata per voce di B. c. orch.
1799. Autogr. P. 72 BU. [Bologna.
Chirie in re a 4 voci con istrom. 1788,
zuni Teil Autogr. [Bologna 1, 300.
Canoni a 3, 4 e 5 voci. Autogr. 21 BU.
in qufol. [Bologna 1, 321. Dort noch
Canoni a piü voci, Kopie, 36 BU.
Fughe a 4 e .5 voci c. Bc, zum Teil
Autogr. qufol. [Bologna 1, 300 und 301
noch 2 Kopien.
Mss. und Dnick in Mailand Conserv.
1. Salmo: Laudate pueri Dnum. 4 voc.
concert. c. orch. 2. Partimenti ossia
basso nuraerato, cifrati ... 3. Piccoli
Bassi in tutti i toni per introduzione alli
bassi numerati . . 4. Coutrappunti da due
a 8 parti sopra la scala ascendente e dis-
cendente . . . NapoU, Clausetti.
Mss. in Hofb. Wien: Messa per il Te-
nore solo, con 2 T. e B. rip. ed org. obl.
Dd. P. 15994. Fuga a 4 voc. Ms. 19442,
und unter Francesco Stanislao Mattey,
den ich für denselben halte: Laudate Do-
minum 8 voc. Bologna 1815. Fragm.
Autogr. 18357.
Matteis, Nicola I., ein Vio-
linist, der sich im letzten Viertel
des 17. Jbs. in London als Musik-
lehrer und Komponist niederliefs.
Man kennt von ihm:
A solo in a jj for a V. Compos. by Mr.
Nicola. The Solo proper for the Harps.
or Spinet. s. 1. 4 BU. [B. Hbg.
Arie, Preludij, Alemande, Sarabande
&c. per il Viohno. Lib. 1. — Altre Arie
. . . piü difficile e studiose per il V. Lib. 2.
s. 1. et a. kl. qu8o. [R. C. of Mus. br.
Mus. mit 1688 gez. qu8^. \ieUeicht eine
andere Ausgabe.
— First & 2. books of Aires in 3 pts.,
cont. Preludes, AUemands, Sarah., Corr.,
Minuet & Jigg's with div. fancye's &
voUentaiy's in every key for 2 V. & a B.
Lond. qufol. [br. Mus.
— Ayres for the Viohn to wit, Pre-
ludes, Fuges, Alem., Sarah., Cour., Gigues,
Fancies. Divisions, and likewise other
passages, introductions and fugues for
Single & double stops with divisions some-
what more artificial for the empro'ving of
the band upon the B. Viel or harpsich.
The 3. & 4. parts. s. 1. kl. qul». [E.
C. of Mus. br. Mus.
— In der Bibl. S. Marco in Venedig
der Secondo Soprane und Terza e quarta
parte.
The second treble of the 8 & 4 pts.,
Prelud., Fuges, AUemands (Lond.) 1687.
kl. qu4''. inkomplet. [br. Mus., wahrschein-
Uch dasselbe wie das 4. Werk.
A collection of new songs, set by Mens.
Nicola Matteis . . . printed J. W^alsh . . .
1696. 2 Buch, in fol. [besafs einst Eim-
bault.
The false consonances of musick, or
Instructions for the playing a true base
upon the guitarre with choice examples
and cleare directions to enable any man
in a Short time to play all musicall Ayres
. . . play exactly upon the harps., lute, or
base-viol ... in 4 parts by . . . (Londra).
qu8o. 96 S. [Glasgow in 2 voU. Bo-
logna, Kat. 1, 234 schreibt es fälschlich
dem Sohne in W'ien zu.
In Playford's Saralwk. Scelta di Canzo-
nette italiane 1679 die Gesge: Su ben che
mi und Voglio raoiio e volgio, 1 voc. c. ßc.
Im Samlwk. Twelwe New Songs with
a Thorowbass . . . London 1699 ist er
auch vertreten. [R. C. of Mus. Nr. 1370.
Fetis fälschlich unter Mattheis. Burney
3, 513 ff. u. 4, 195 bespricht sein Spiel
sehr ausführlich. Er trat auch als Vio-
linist in England auf und gab 1696 ein
Konzert in London.
Matteis (Matthys?), Nicolo II.,
Violinist an der Hofkapelle in
Wien mit 75 Gld. monatl. vom
1. Juli 1700 bis zu seinem Tode
am 23. Okt. 1737 (1738?), bezog
von 1712 ab 1440 Gld. jährl.
(Köchel 1, 731 u. 908 mit 2 ver-
schiedenen Todesdaten!). Er soll
der Sohn des in England lebenden
Nicolo M. sein und in London ge-
boren (Browne).
Er wurde sehr oft beauftragt, die
Balletmusik zu den für Wien komponier-
ten und aufgeführten Opern zu schreiben,
wovon die Hofb. Wien zahlreiche Mss.
besitzt und zwar zu Conti 's Opern Alba
u. I satiri in Arcadia 1714; zu dessen
Ciro u. Teseo 1715. — Zu Lotti's Costan-
tino 1716. — Zu Conti's Sesostri 1717;
zu dessen A.starto u. Don Chisciotte 1718.
1719. — Zu Caldara's Sirita 1719; zu
dessen La verita u. Lucio Papirio 1717.
— Zur Ormisda 1721. — Zu Conti's
Archeiao 1722 u. s. f. bis zum Jahre 1737,
alle in Partitur. In Köchers Fux sind
sie einzeln aufgeführt. — In Wolfenb.
im Ms. P. die BaUetmusik zu Caldara's
Euristeo. Er nennt sich hier Direttore
della musica instrumentale di S. M. C. e
Catta. 1724.
Matteo,
383
Matthes, Job. WUh.
Jliittoo, . . . Organist an S. Mar-
tine in Lucca von 1378 — c. 1401.
Er soll ein Meister nicht nur auf
der Orgel, sondern auch auf an-
deren Instrumenten gewesen sein
(Nerici 149).
Matteo crAraiida, Aranda ist
wahrscheinlich seine Geburtsstadt,
die in Aragonien in Spanien liegt.
Er ist nur bekannt durch die Ab-
handlung:
Tractado de caato mensurable: y contra-
puncto muvamente compuesto . . . Lixbor
1535 Germ. Galbard. 4". 36 Bll. [br.
Mus., welches noch eiue frühere Ausg.
von 1533 ib. von 38 Bll. besitzt.
Matteo da Carpi, Carpi im
Modenaschen ist sein Geburtsort.
Er war um 1587 Sänger am Hofe
zu Mantua (Canal 76).
Matteo da Perugio, wurde am
3. Sept. 1402 zum Kantor am Dome
zu Mailand mit jährl. 48 Gld. ge-
wählt. Am 8/5 1414 wird er noch
in den Akten genannt (Muoni 25).
Matteo, GrioYaniii,
im Ms. 174 des br. Mus., Part. 40,
Schrift des 18. Jhs., p. 220: Cantan fra
ranii.
Mattern, siehe Matern.
3Iatteiicci, Matteo, ein Sänger,
um 1649 zu Neapel geb. Fetis
berichtet über ihn aus einem Buche
von Pecorone: Memorie, Napoli
1729.
Die Bibl. der Berliner Singakademie
besitzt unter Matteucci eiue Ana „Placati"
c. Bc. in P. im Ms. Ob sie von obigem
Autor ist, scheint ungewiss.
Mattey, Francesco Stanislao,
wahrscheinlich derselbe wie Mattei,
Stanislao.
Matthaei (Mathaei) , Konrad,
geb. 1619 zu Braunschweig, Schü-
ler Heinr. Grimm 's in Magdeburg
um 1631, studierte dann in Königs-
berg i/Pr. Jura, wurde 1653 Kan-
tor in der Altstadt in Königsbg. und
lässt sich daselbst bis ins Jahr
1664 verfolgen, doch muss er sich
seinem Buche zufolge schon 1652
in Kgsbg. befunden haben. Nach
Forkel 8, 274 ging er von hier
nach Braunschweig und errichtete
daselbst eiue Advokatur. Beweise
hierüber fehlen (Gerber 2. Döring
101. Winterfeld 2, XV, 150 u.
3, YII). Seine Abhandlung über
die Modi wird von Werkmeister
in seinem Wegweiser S. 127, und
auch von Forkel gelobt. Sie ist
betitelt:
Kurtzer, doch ausführlicher Bericht
von den Modis musicis, welchen aus den
besten, ältesten, bemhmtesten und be-
währtesten Autoribus der Musik zu-
sammengetragen, auf den unbeweglichen
Grund der Mefskunst gesetzt und mit Be-
hebung der löbl. philosph. Facultät Curf.
Br. Pr. Universität zu Königsbg., heraus-
gegeben von . . . Königsbg. 1652 in Ver-
legmig des Autors. 4*^. 124 S. [Kopenhag.
B. B. Hannov. B. Wagener. Brüssel.
AVolfenb., im Kat. die Dedic. abgedruckt.
— Ausg. von 1658, gedi*. von Job.
Reusner (Kgsbg.). 4». 124 S. [Gotha.
Basel.
An Kompositionen sind nur 23 Ge-
legenheitsgesänge bekannt, davon iu B.
Kgsbg. 20, im grauen Kloster zu Berlin
einer von 1657, in B. Br. zwei, von 1657
u. 1659, in B. Elbing das Sterbelied auf
den Trachsefs von Wetzhauseu mit 6, 9
oder 13 Stirn. Kgsbg. 1658. Duii auch
das Sterbelied auf Jungfrau Kreischner
von 1658 = B. Kgsbg. Nr. 10 im Ms.,
Nr. 353. — Im br. Mus : Neue Hertzens-
Freude, welche, als der . . . Herr Fr.
Stegemann seinen Tairf-Nahmens -Tag ..
beging . . Kgsbg. 1650 Paschen Mense.
fol. — In B. B. Ms. WIOO Nr. 1588 vier
geistl. Gesge. zu 5 Stim. mit Begitg. in
P. Sie umfassen die Jahre 1653-1659
und sind für 4—13 Stim. komponiert,
wovon öfter einige auch für Instrum. ge-
setzt sind. Die Titel findet man in obigen
gedi'uckten Katalogen ausführlich ange-
führt. Im Winterfeld 2. Beilage Ni'. 70
ein Gesg. und als fraglicher Satz Nr. 224.
Matthaeus Le Maistre, siehe
Le Maistre.
3Iatthes, Johann Wilhelm,
Kammermusikus und Violinist in
der Kapelle des Prinzen Heinrich
von Preufsen, ein Bruder des Karl
Matthes, Karl Ludwig.
384
Mattheson.
Ludwig, geb. 1748 zu Berlin,
Schüler Frz. ßenda's, gab später
die Stellung auf und übernahm
eine Gastwirtscliaft (Ledebur).
In der Hof b. Wien, Ms. 15 938 unter
Matthees die Motette: Nun bin ich trost-
los zu 4 Stirn. Wahrscheinlich von einem
anderen M.
Matthes, Karl Ludwig, ein
Oboist, um 1751 zu Berlin geb.,
Schüler Besozzi's in Dresden, wurde
um 1781 in der Kapelle des Mark-
grafen von Schw^edt angestellt, über-
nahm nach dessen Tode eine Stcärke-
fabrik, machte bankerott und griff
wieder zur Musik. Ein Prolog:
Urauia's Weissagung wurde 1786
in Schwedt aufgeführt (Ledebur).
In Em. Bach's Vielerley von 1770
zwei Sonaten für Oboe mit B.
Matthesius, Christoph , lebte
wahrscheinlich in Dresden; über
seine Person ist nichts bekannt.
Er ist der Sammler und Heraus-
geber des
,,Geist- und Lehr -reich es Kirchen- u.
Hauls-Buch, alter wie gewöhnhch alt
Lutherisch — so lieblich — neu — reiner
insonderheit Syrachischer - Catechismus-,
auch Sonn- und Fest-Tags Gesänge, nach
Ahrt vormahls edirten Drefsdnischen
Hoff-Gesangbuchs . . mit Noten u. unter-
gelegtem Bass . . Drefsden. 1094. 4".
998 S. mit 600 Lied. u. 341 Melod. mit
B. aus Eist, Gesangb. des 16. Jhs., dem
franz. Psalter, Cal\isius, Hassler, Gesius
u. a. Eine genaue Inhaltsangabe nebst
Abdrucli vieler Melodien im Zahn, siehe
Bd. 6, 269 it. [B. Lpz. Dresden.
Mattheson, Johann (Aristoxen
der Jüngere), geb. 28. Sept. 1681
zu Hamburg, gest. ebd. 17. April
1764. 1690 sang er im Kirchen-
chore u. von 1696 — 1705 Prauen-
rollen auf der Hamburger Opern-
bühne. 1699 komponierte er die
Oper „Plejades"'. 1705 ging er
nach Braunschweig, 1706 wurde
er Sekretär bei der englischen Ge-
sandtschaft in Hamburg. Er be-
fand sich viel auf Reisen. 1714,
nach Wich's Ableben, erhielt er
bei der englischen Gesandtschaft in
Hamburg die Stelle eines Geheim-
schreibers und Vertreter des Ge-
sandten, ebenso war er thätig bei
der Oper, aufserdem Cantor cathe-
dralis, Musikdirektor am Dome,
Schleswig - hoUsteinisch fürstl. Ka-
pellmeister, Grofsfürstl. Holstein-
scher Legationsrat und Mitglied
des Domkapitels im dritten Vi-
cariat. Verlegte sich auf Häuser-
baaten und hatte immer noch so-
viel Zeit dickleibige Bücher der
verschiedensten Materien zu über-
setzen und herauszugeben, ganz
abgesehen von den Büchern über
Musik, den Streitschriften und den
vielen Kompositionen. In der
Ehrenpforte S. 187 wird jedes
Jahr seines Lebens bis 1739 aus-
führlich beschrieben , besonders
wird hochgestellten Personen mit
denen er hin und wieder in Ver-
bindung trat eine besondere Be-
achtung geschenkt. — Ludw. Mei-
nardus, Biograph, in Graf Walder-
see's Samlg. mus. Vorträge 1879
Nr. 8 (Breitk. & H.). Hier werden
die Mitteilungen Anderer besonders
erwähnt, die M.'s Charakter an-
greifen, wie Chrjsander, Köstlin,
Riehl u. a. — Dr. H. Schmidt:
Joh. M. . ., ein Förderer der deut-
schen Tonkunst im Lichte seiner
Werke. Lpz. 1897 Br. & H. 8«.
88 u. 47 S. Lindner 1, 179 ff.
Lindner 2, 73 ff. 80 ff. — Buruej
3, 178 ff. 215 ff. — Mizler's mu-
sikal. Bibl. 3. Bd. 535. — Adlung
L 9. 2, 8. — AUg. mus. Ztg. Lpz.
1877, 215. — Winterfeld 3, 54.
177. — Haberl, Cäcilieu-Kal. 1885,
53 mit Portr. — Biogr. im 2. Bde.
der Nachrichten von Niedersächs.
berühmten Leuten und Familien,
p. 70. Siehe Leisner's De erudi-
tione 1732.
Mattheson,
385
Mattheson.
Verzeichn/is seiner Schriften über Musik
nach den Stichworten geordnet:
Aristoxeni junior Phthongologia syste-
matica. Versuch einer systematischen
Klanglehre wider die irrigen Begriffe von
diesem geistigen Wesen, von dessen Ge-
schlechteu , Tonarten , Dreiklängen . . .
Hbg. 1748 Martini. 8". 167 S. [B. B.
Dresd. B. Hbg. Brässel. B. Lpz.
Kopenhag. Musikfr. Wien.
Behauptung der himmlischen Musik
aus den Griinden der Vernunft, Kirchen-
Lehre und heiligen Schrift. Coelum . . .
Hhg. 1745 Herold. 8". s. nom. 144 S.
[B.'Hbg.
— ib. 1747. [B. Hbg. B. Lpz. B. B.
B. M. Brüssel. Musikfr. Wien.
Beitrag zu des Herrn Prof. Oelrichs
historischen Nachricht von den akademi-
schen Würden in der Musik. Aufgenom-
men in Marpurg's hist.-krit, Beytrg. Bd.
4, 407—419.
Der vollkommene Capellmeister^ das
ist gründliche Anzeige aller deijenigen
Sachen, die einer wissen, können und
vollkommen inne haben muss, der einer
Capelle mit Ehren und Nutzen vorstehen
will... Hbg. 1739 Herold, fol. 32 und
484 S. [B.B. B.Hbg. B. Joach. Dresd.
Proske. Basel. B. Wagener. Brüssel.
E. C. of Mus. B. Lpz. Dresd. Mus.
Kopenhag. Musikfr. Wien. Hofb. Wien.
Rom Cecilia. Beuron Klosterbibl.
Critica musica. D. i. grundrichtige
Untersuch- u. Beurtheilung, Vieler, theils
vorgefassten, theils einfältigen Meinungen,
Argumenten und Eiuwürffe, so in alten
und neuen, gedruckten und ungedruckten
musical. Schrifften zu finden. . . Hbg.
1722—25 Selbstverlg. Wiering. 4» in 8
Teilen. 368 S. und 380 S. in 2 Bänden.
[B.B. B.Hbg. B.M. Proske. Brüssel.
B. Lpz. Kopenhag. Musikfr. Wien.
Grundlage einer Ehren - Pforte^ woran
der tüchtigsten Capellmeister , Compo-
nisten. Musikgelehrten, Tonkünstler etc.
Leben, Wercke, Verdienste etc. erscheinen
sollen. Zum ferneren Ausbau angegeben
von . . . Hbg. 1740 Selbstverlg. 4". 44
u. 428 S. 8 BU. Reg. [B. B. B. Wa-
gener. Brüssel. Kopenhagen. Musikfr.
Wien. B.Hbg. Hannov. Dresd. B.M.
Lübeck. C. P. B. Lpz. Beui-on Kloster-
bibliothek.
De eruditione musica, schediasma epi-
stolicum J. M. Accedunt ejusdem litterae
ad Christophonam Friedericum Leisneruin
de eodem argaimento scriptae. Hbg. 1732
Felgineri Vidua. 8». 16 Seit. [Dresd.
B.B. B.Hbg.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bil. 0.
— 2. editio, ib. 1752. 8". 29 Seiten
(Becker 493). [B. Lpz. B.B. Musikfr.
Wien.
Exemplarische, siehe Organistenprohe.
Die Neuangelegte Freuden- Akademie,
zum lehrreichen Vorschmack unbeschreib-
licher Herrlichkeit in der Veste göttlicher
Macht. Hbg. 1751 Maitini. kl. 8**. 302 S.
— Neuangelegter Freuden- Akademie,
zweyter Band mit vorgesetzter Abhand-
lung betreffend alle Freud enstörer und
Todwünscher. Exultare . . . Hbg. 1753
Martini, kl. 8». 38 Bll. 322 S. [Beide
Bde. in B. B. B. M. B. Wagener. B.
Lpz. Musikfr. Wien.
Gedanken über ein paar Aitikel des
23. Stücks der Beyträge zur kritischen
Historie der deutschen Sprache, Poesie
und Beredsamkeit. Abgedr. in derselben
Zeitschrift 1741 Bd. 7, S. 8—25.
... Grofse General -Bass- Schule oder
exempl. Organisten Probe. Zweite ver-
bess. u. verm. Aufl., bestehend in dreien
Classen . . . Hbg. 1731 Chr. Kissner. 40.
484S. [BB. B.Hbg. B. Joach. B. Lpz.
Hannov. Dresd. B. Wagener. Brüssel.
B. M. Dresd. Mus. Kopenhag. Musikfr.
Wien. Freising.
— englische Ausg. A complete teatrice
of thorough Bass . . . Lond. (1734) Hodg-
son. fol. [br. Mus. Brüssel.
. . . Kleine General-Bass- Schule, worin
nicht nur Lernende, sondern vornehmlich
Lehrende aus den allerersten Anfangs-
gründen des Ciavier -Spielens überhaupt
. . . Hbg. 1735 Kissner. 4«. 253 Seit.
[B. B. B. Hbg. Dresd. B. M. B. AVa-
gener. Basel. Brilssel. Amst. B. Lpz.
Dresd. Mus. Kopenhag. Musikfr. Wien.
Einsiedeln. Beuron Klosterbibl.
— Becker zeigt in demselben Jahre
noch eine zweite Ausg. an, die nur 224 S.
enthält und einen saubereren Druck auf-
weist. [B. Lpz.
Der neue Oöttingische aber viel
schlechter, als die Lacedämonischen ur-
theilende Ephorus, wegen der Kirchen-
Music eines andern belehret von . . . nebst
dessen angehängten m erckwürdigen Lauten-
Memorial. Hbg. 1727 Kissner. 4«. 124 S.
(gegen Joach. Mever's unvorgreiffl. Ge-
danken 1726j. [B. B. B. Hbg. B. M.
Bmssel. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Grandlage, siehe Ehrenpforte.
Georg Friedr. Händeis Lebensbeschrei-
bung, nebst einem Verzeichnisse seiner
Ausübungswercke und deren Beurtheilung;
übersetzt (nach Mainwaring), auch mit
einigen Anmerkungen . . . versehen . . .
Hbg. 1761 der Verfasser, kl. 8" mit Portr.
25
Mattlieson.
386
Mattheson.
5 BD. 156 S. 4 BU. Eeg. [B. B. B.
Hbg. Proske. B. Wagener. Brüssel.
B. Lpz. Musikfr. Wien.
luiniici mortis verdächtiger Todes-
Freund. Hbg. 1745. [B. Hbg.
Kern melodischer Wissenschaft, be-
stehend in den auserlesensten Haupt- u.
Grund -Lehren der musikal. Setz -Kunst
oder Compositiou . . . Hbg. 1737 Chr.
Herold. 4". 182 S. mit dem Anhange
„Gültige Zeugnisse" von Joh. Scheibe
15 S. u. J. P. Kuntzen in Lübeck, 15 S.
[B. B. B. Hbg. Dresd. B.M. B.Joach.
Lübeck. B. Wagener. Basel. Proske.
Biüssel. B.Lpz. Musikfr. Wien. Kopen-
hagen.
Etwas neues unter der Sonnen! oder
das unterirdische Klippen-Concert in Nor-
wegen aus glaubwürdigen LTrkunden auf
Begehren angezeigt von . . . Felsenlied
unsichtbarer Geschöpffe (folgen 2 Zeilen
Musik). Hbg. 1740 AVierings Erben. 4«.
6 Bll. [B. Hbg. Brüssel. B. B. im Ms.
Mizler druckte es in seiner musikal. Bibl.
Bd. 2, Th. .3, S. 151 ab.
M. .'s Mithridat wider den Gift einer
welschen Satyre, genannt: la musica (von
Salvator Rosa). Hbg. 1749 Geifsler. 8».
8 Bll. LYI u. 340 Seit. 10 Bll. Reg.
[B. B. B.Hbg. B.M. B. Wagener.
Brüssel. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Von der Musik im ewigen Leben. In
M.'s Gesprächen der Weisheit und Musik
1751, S. 145—173 (nach Becker 133).
Das neu-eröffnete Orchester^ oder uni-
verselle und gründliche Anleitung, wie ein
Galant Homme einen vollkommnen Be-
griff von der Hoheit u. Würde der edlen
Music erlangen, seinen Gout darnach for-
miren, die Terminos technicos verstehen
. . . Mit Anmkaen. Hn. Keisers. Hbg.
1713 Schiller's "Wittwe. 12o. 338 Seit.
9 S. Beisp. [B. B. B.Hbg. B.Joach.
B. M. Dresd. B. Wagener. Brüssel.
Wolfenb. Bologna. Amst. B. Lpz.
Kopenhag. Musikfr. Wien.
Das beschützte Orchester, oder des-
selben zweite Eröffnung, worin nicht nur
einem wirklichen galant-homme, der eben
kein Professions-Verwandter, sondern auch
manchem Musico selbst die alleraufrich-
tigste imd deutlichste Vorstellung musi-
kalischer Wissenschaften . . . eiiheilet . . .
Hbg. 1717 Schüler's Wittwe. 12o. 561 S.
gegen Buttstett gerichtet. [B. B. Dresd.
B.Hbg. B.M. B.Joach. Brüssel.
B. Wagener. Bologna. Amst. B. Lpz.
Kopenhag. Musikfr. Wien.
Das forschende Orchester oder dessen
dritte Eröffnung. Darm Sensus vindiciae
et quartae blanditiae, das ist: Der be-
schirmte Sinnen -Rang und der schmei-
chelnde Quarten-Klang . . . Hbg. 1721 ib.
120. 789 S. u. 44 S. [B.B. Dresd.
B.Hbg. B.M. B.Joach. B. Wagener.
Brüssel. Bologna. Amst. B. Lpz.
Kopenhag. Musikfr. Wien. Einsiedeln.
Exemplarische Organisten - Probe im
Artikel vom General-ßass, welche mitt.elst
24 leichter und eben so viel etwas
schwerer Exempel aus allen Tonen, des
Endes anzustellen ist, dass einer, der
diese 48 Prob - Stücke rein trifft . . . ein
Meister im Accompagniren (sev) . . . Ham-
burg 1719 Schiller. 4». 276 S.. davon
128 Seiten Theorie. Die 2te Aufl. trägt
den Titel: Grofsc Oeneral-Bass- Schule.
[B. B. Dresd. B. Hbg. mit hds. Bemerkg.
Proske. Brüssel. Lübeck. B. Lpz.
Musikfr. Wien. Kopenhag.
Bewährte Panacea als eine Zugabe
zum Mithridat. Erste Dosis. Hbg. 1750
Geissler. 8*^. 84 S. (gegen Bidermann).
— Wahrer Begriff des harmonischen
Lebens. Der Panacea^ zwote Dosis. Mit
beygefügter Beantwortung dreyer Ein-
würffe wider die Behauptung der himm-
lischen Musik. Hbg. 1750 Martini. 8«.
119 S.
— Sieben Gespräche der Weisheit u.
Musik samt zwo Beilagen, als die dritte
Dosis der Panacea. . . Hbg. 1751 Martini.
8". 207 S. [B.B. Dresd. B.Hbg.
Lübeck 3. Dosis. Brüssel 2. u. 3. Dosis.
B. Lpz. 1—3. Musikfr. Wien.
Der musicalische Patriot., welcher seine
gi-ündliche Betrachtungen über Geist- und
Welthche Harmonien, samt dem, was
durchgehends davon abhänget, in ange-
nehme Abwechselung zu solchem Ende
mittheilet ... Hbg. ]728. 4». 376 Seit.
[B.B. Dresd. B. Wagener. B. Hbg.
mit hds. Bemerkg. Brüssel. B. Lpz.
Musikfr. Wien.
Philologisches, siehe Tresespiel.
Phthongologia, siehe Aristoxeni.
Plus ultra, ein Stückwerk von neuer
und mancherley Art. 1. Vorrath. . . Hbg.
1754 Martini. — 2. Vorrath. Ib. 1755.
— 3. Vorrath. Ib. 1755. 8». 606 S. --
4. Vorrath. Ib. 1756. [B. Hbg. B. B.,
B. Lpz. , B. Wagener und Biiissel nur
Vorrath 1—3. Musikfr. Wien 1—3.
Reflexious sur l'eclaircissement d'un
Probleme de musique pratique, par . . .
Hbg. 1720 aux depens de l'auteur. 4^.
17 Paragraph. [B. Hbg. mit hds. Be-
merkg. B. B. Biüssel. Musikfr. Wien.
Reponse faite ä AVeichinann sur sa
lettre, touchant le Genseric (Oper von
Mattheson.
387
Mattheson.
Telemann). Hambg. 1722 (siehe Weich-
manu). [Kopeuhag.
Das erläuterte Selah, nebst einigen
andern nützlichen Anmerkungen und er-
bauhchen Gedanken . . . Hbg. 1745 Herold,
s. nom. 8". 164 S. [B. B. B. Hbg. B.
Lpz. B. M. B. Wagener. Musikfr.Wien.
Sieben Gespäche, siehe Panacea.
Die neueste Untersuchung der Sing-
spiele nebst beygefügter musikalischer Ge-
schmacksprobe, liefert hieoiit Aristoxenus
der jüngere . . . Hbg. 1744 Herold. 8*^.
168 S. [B. Lpz. B: B. B. Hbg. B. M.
Brüssel. Musikfr. Wien.
M. H. J. Sivers gelehrter Cantor, bey
Gelegenheit einer zu Rostock gehaltenen
Hohe-Schul-Uebung. in zwantzig, aus den
Geschichten der Gelehrsamkeit ausge-
suchten Exempeln, zur Probe, Yertheidi-
gung und Nachfolge vorgestellet, sodann,
wegen der Seltenheit des Inhalts, aus dem
Lateinischen übersetzet . . . Harabg. 1730
von Wierings Erben. 4". 33 S. [B. B.
Brüssel.
Philologisches Tresespiel^ als ein kleiner
Beitrag zur kritischen Geschichte der deut-
schen Sprache, vornenüich aber mittelst
gescheuter Anwendung in der Tonwissen-
schaft nützlich zu gebrauchen . . . Hbg.
1752 A. Martini. 8o. 133 Seit. [B. M.
Brüssel. B. B. Dresd. Proske. B. Wa-
gener. B. Lpz. Musikfr. Wien.
Vollkommene, siehe Capellmeister.
Gerechte Wagschal darinnen Herr
Joach. Meyers anmafslich Hamburgischer
■Criticus sine Cresi u. dessen Suffragatoris
Heinr. Philipp Guden Theol. Dr. . . .
richtig . . . abgewogen . . . Altena, kl. 8°.
48 pp. [B. Wagener.
Der abgewürdigte Wagemeister oder
der fälschlich genannte Wagschale nun
verkapten und wohlbekannten Innoceutii
Frankenbergs aui dem Parnasse erkandte
IJngeiechtigkeit u. Betrug . . . von einem
dankbaren Discipent des fälschlich auf-
gezogenen Joach. Meyers. Anuno 1729.
kl. 8». 61 pp. [B. Wagener.
Wahrer Begriff, siehe Panacea.
Gültige Zeugnisse über die jüngste
Matthesonisch - musikalische Kern-Schrift,
als ein füglicher Anhang derselben . . von
Aristoxen, dem Jüngern . . Hbg. 1738.
4". 15 S. enth. 3 Briefe an Matth., der
eine von J. P. Kuntzen und ein Send-
schreiben von Scheibe mit Aumerkgen.
Manche Bibl. schreiben die ganze Schrift
Scheibe zu. Siehe bei „Kern melodischer
Wissenschaft-^ [B. B. B. Hbg. B. Wa-
gener. Brüssel. Kopenhag. Musikfr.
Wien.
Hasii Dissertatio de tubis stentoreis.
Lips. 1719 (soll nach dem Kat. in Kopen-
hagen von M. übersetzt oder herausgeg.
sem (siehe Hasius).
Niedtens (Friedr. Erb.) musikal. Hand-
leitung, 3. Theil, herausgeg. von M. mit
einer Vorrede. Hbg. 1717 Schüler. 4".
68, 20 u. 56 S. (siehe Niedt).
Gab Chrstph. Eaupach's Veritophili
deutsche Beweis - Gründe 1717 in Hbg.
heraus (siehe Eaupach).
Schriften gegen M., anonym:
Ungeänderte Copie von einem Schrei-
ben au den ... in Hbg. gez. M. Z. G.
40. [Dresd.
Ein paar derbe musikalisch-patriotische
Ohrfeigen . . . von Musandern und Har-
monie. 1. Gespr. s. 1. 1728. 4". 1 Bog.
(siehe Becker 529). [B. B. im Ms. B. M.
C. F. Becker 1 giebt über den Inhalt
der Werke oft genaue Nachricht, sowie
Forkel 8.
B. B. Autogr. Nr. 16: Melotheta, d. i.
der grundrichtige nach jetziger neuesten
Manier angeführte Componist . . . Hbg.
1721. fol. J(i9 S.
Kompositionen
1. im Druck :
Odeon morale . . . Sittliche Gesänge.
Text u. Ton von M. Nrnbg. 1751 Haffner.
1- und mehrstim. Gesänge mit bez. Bass.
fol. 3 Bll. u. 19 S. [ß. Hbg. B. Wa-
gener, B. B.
Arie scelte deU'opera Henrico IV. re
di Castiglia. Amburgo 1711. Typeudruck.
Singst, mit Quartettbegltg. in P. u. Stb.
[B. Hbg. B. G. B. Wagener. B. B.
Wolfenb. nur 3 Stb.
Xn Senates ä 2 et 3 flutes sans bass.
1. Oeuvre. Amst. (1708) Roger. 3 Stb.
fol. [B.Hbg. Musikfr.Wien. Wolfenb:
Amst., Mortier.
Sonate pour le Clavegin, dedic. der-
jenigen Persohn, die sie am besten spielen
wird, s. 1. 1713. 1 Bl. in gr. fol. [B. B.
B. M.
M. . .'s Harmonisches Denckmahl aus
12 erwählten Ciavier Suiten . . . London
1714 Fletcher. fol. 8 S. Vorbl. 47 S.
Mus. [B. ß. auch in 2 Kopien. B. Hbg.
br. Mus.
— Pieces de clavecin en 2 voU. con-
sistant des Ouvertüre, preludes, fugues,
aUeraands, courentes, sarabandes, giques
et aires, ... London 1714 Fletcher. fol.
ohne Vorrede und Widmung. [Brässel.
R. C. of Mus. B. B. C. P.
— Pieces p. clav. in Farrenc's Tresor,
Bd. 11.
25
r. *
Mattheson.
388
Mattheson.
Der brauchbare Virtuose, welcher sich
mit ]2 Cammersouaten auf der flute tra-
versiere, der Yiol. u. dem Ciavier hören
lassen mag. Hbg. 1720 Schiller und
Kissner. fol. 10 Ell. u. 6.5 S. [ß.Hbg.
Kopenhag. B. Wagener. B. Lpz. B. B.
Musikfr. Wien. br. Mus.
Sonate pour le clavecin (auch deutscher
Titel), s. 1. Kupferstich 1729. [B. Hbg.
Die Tvohl-kliugende Finger-Sprache, in
12 Fugen, mit zwey bis drey Subjecten
entworfen . . . (Händel gewidm.) Hbg.
1735 der Verfass. 14 S.
— 2. Thl. gleicher Titel mit der Jahresz.
1737. S. 15—27. Mss. in ß. B. 173. —
Im Drack: B. Hbg. B. Wagener. Mu-
sikfr. Wien.
7 Fugen ed. bei Hofmeister in Lpz.
neu herausgegeben.
— Les doits parlans en 12 fugues
doubles ä 2 e 3 sujets p. le Clavecin
2. ed. Nürnbg., Haffner 1749. 27 Seit,
gr. fol. [B. B. B. Wageuer. Dresd.Mus.
B. Lpz. Berlin Th. br. Mus.
2. Mamtscripte.
9 Fi;ghe per il Cemb. o l'organo. Ms.
Hofb. Wien, 18675, 16 Ell. kl. qufol. In
Ms. 19 106 u. 319 Bruchstücke in Kopie.
Ms. 13905a. B. B. Seite 73: Sonata
per il Cemb. Gd. Nur 1 Satz.
— 6712. Samlbd. von Muffat, Klavier-
u. Orgelst. S. 122 eine Fuga.
— 13 905a. Sonate f. Clav. Gd. 1713
gedr.
— 13905. Harmon. Denckmahl aus
12 erwählten Ciavier-Suiten. Gedr. 1714
in Lond.
— 125 p. 118. Fugen.
Die Stadtbibl. in Hamburg besitzt den
ganzen Nachlass von M. und ist daher
ungemein reichhaltig an Drucken und be-
sonders an Mss. Ich stelle letztere in
derselben Eeihenfolge zusammen, wie sie
in der obigen Bibl. geordnet sind.
22. fol. 36 S. Part. Auf Weihnachten.
23. fol. 36 S. Der verlangte und er-
langte Heiland. Orator. auf Weihnachten.
24. Psalmo 23 di Marcello iuterprete
Matth. Contralto e Tenor. 8 pp. fol.
25. dito. Ps. 25. 22 Bll. fol.
26. Das gröfste Kind in einem Ora-
torio auf Weihnacht. 76 pp. fol.
27. Die Fracht des Geistes in e. Orat.
auf Pfingsten. 56 pp. fol. u. 4°.
28. Eine Samlg. ChorJüe, Menuetts,
Sarah., Gavott. etc. zweifelhaft ob von
Matth. 68 EU. .iuer40.
29. Porsenna. "J. Jan. 1702. 67 EU. fol.
29a. Cleopatra, Drama per musica.
28. Mai 1704. 139 pp. fol.
30. 6Caiitateü, op. 2. 1708. 54 pp. fol.
31. Sei Cantate, tre con e tre senza
Strom. Op. 3. 18. April 1709. 52 pp.
querfol,
32. Boris Goudenow oder der durch
Verschlagenheit erlaugte Thron. 19. Sept.
1710. 132 pp. fol.
33. Opera Henrico IV. Ee di Castiglia.
12. Jan. 1711. (Poesie von J. J. Hoe.)
202 pp. fol.
34. La Gangarina. 26. Mai 1715.
44 pp. fol.
35. Cantata a 2 v. c. str. per le
nozze del Krause e Köhler. 10. Juni
1715. 19 pp. fol.
36. Die Viedtische Serenata comp, in
12 Stunden 2. Sept. 1715. Dabei Er-
zählung e. Teufels -Musik bei Christiania.
2 Bll. fol.
36 a. Die heilsame Geburth- u. Mensch-
werdimg unseres H. . . nach Lucas. 1715.
32 pp. fol.
37. Die leidtragende und wieder ge-
tröstete Wittwe zu Nain. 1716. 47 pp. fol.
38. Magnificat. März 1716. 22 und
72 pp. fol.
39. Die gnädige Sendimg des hlg.
Geistes zur Erweckung christl. Andacht
am 3. Pfingsttage. 1716. 53 pp. fol.
40. Der siegende Gideon. Poesie von
Glauche. 1717. 52 pp. fol.
40 a. Zion. Cantata per chiesa. 32
pp. fol.
41. Das Haniburgische Tempelfest.
17. Juni 1717. 30 pp. fol.
41 a. Der reformireude Johannes. . . .
31. Oct. 1717. 104 pp. fol.
42 a. Passionsandacht über den ver-
lassenen Jesum in einem Dialog am
Stillen Freytag, 21. März 1717. 10 pp.
fol., angebunden :
b. Der Altonaische Hirten Segen in
einem Oratorio am stil. Freytag. 16 pp.,
angebunden :
c. Die Wahrheit, Sonatina pour Mad.
Petzolt. 4 pp. fol.
42 d. Die glücklich streitende Kirche
1718. 57 pp. fol.
43. Die göttliche Vorsoige über alle
Creattiren in einem Oratorio 1718. Poesie
V. König. 50 pp. fol. (Begonnen am
31. Aug., voUendet am 2. Sept. 1718).
44. Der aller erfreulichste Triumph
in einem Oratorio. 28. Mai 1718. 48
pp. fol.
45. Der für die Sünde der Welt ge-
marterte u. sterbeude Jesus (nach Bro-
ckes). 16. März 1718. 131 pp. fol. [auch
im Ms. E.B. 13840. Part.
46. Das betrübte Schweden (auf
Mattheson.
389
Mattheus, Johann.
Carl XII.). 26. Febr. 1719. Poesie von
G. W. Hero. 32 pp. fol.
47. Der verlohrne u. wiedergefundene
Amor ... Serenata beym HecHau-Roep-
storischen Vermählungs-Feste. Hamburg
,,1719 am 5. Oct. in 12 Stunden gemacht."
28 S. fol.
48. Christi Wunderwerke bey dem
Schwachgläubigen. Orator. 10.— 18. Juni
1719. 62 pp. fol.
49. Die vergnügte Nacht. Serenata
zur Vermählung der Rieh. Thibou. 29.
Oct. 1719. 47 pp. fol.
50. Die durch Christi Auferstehung
bestätigte Auferstehung aller Todten. 24.
März 1720. Poesie v. Wichmanu. 90
pp. fol.
51. Der brauchbare Virtuose, welcher
sich mit 12 neuen Kammer - Sonaten auf
der Flute Travers., der Violin und dem
Claviere hören lassen mag. Nebst Madri-
gal von Job. Martin Steindorff. 1720.
65 pp. fol. (ist auch gedruckt).
52. Das irrende u. wieder zurecht ge-
brachte Sünden - Schaaf, ein Oratorio. 9.
Juni 1721. 61 pp. fol.
53. Das Grofse in dem Kleinen, oder
Gott in dem Herzen eines gläubigen
Christen, in e. Orator. 13. Mai 1722.
59 pp. fol.
54. Der liebreiche u. gedultige David
in e. Oratorio. 10. Aug. 1723. 59 pp. fol.
55. Das Lied der Cammer in Passio-
nen! Christi. P. 1. 2. 1723, 13.— 30. Jan.
80 pp. fol.
55 a. Daniel auf Ostern. 36 pp.
56. Auf das Absterben des Kgs. von
Grofsbrit. Georg I. Text von Chrstph.
Gottl. Wend. Jiüi 1727. 48 pp. fol.
56 a. Dominico IV post Trinitatis. 47 pp.
fol.
AiiTserdem besitzt aber die Hamburger
Stadtbibl. folgende Mss., die nicht im
Hds.-Kataloge stehen, so weit mir der-
selbe mitgeteilt ist:
Ode auf des . . . Heinichen . . . Werck
vom Generalbass (mit Musik?).
Aesopus bey Hofe, Singsp. (aus dem
Ital., mit Musik?).
Der Todt des grofsen Paus u. d. Absterb.
des . . . Gerh. Schotten. — Musik z. Thl.
von M. 1702.
Die Geburt Christi, Kirchen-Musique.
Hbg. 1705.
Der überwindende Immanuel. Orat.
Der Blut-rünstige Kelter-Treter (?).
Das Lied des Lammes.
Der Triumph. Hbg.
Der . . . Siegesfürst. Orator.
Die Sendung Gottes des big. Geistes. Hbg.
Christi "Wunder - "Werke Bey den
Schwachgläubigen.
Concert bey der Rathsmahlzeit auf
Matthiae 1709.
Die nach Verdienst erhobene Tugend.
Serenata, als J. A. "Winckler Syndicus
wurde. Hbg. 1712. Text v. Neudorff.
Amors Intriguen an dem . . . Geburts-
tage des Frl. A. Chr. v. "^'"edderkop. Se-
lenata. Hbg. 6. Jan. 1712.
Die Vermählung der Klugheit mit d.
Tugend, vorgest. von König. Cantata auf
die Kgl. Grol'sbr. Cröuung 1714. Hbg.
Die frohlockende Themse. Serenata
von König (auf dasselbe Fest) 1714. Hbg.
Die vergnügte Treue, bey der Kraus- u.
Kählerischen Trauung. Cantata. Hbg. 1715.
Keusche Liebe, bey dem Viet- u. Mohr-
raannischen Hochzeit!. Serenata v. König.
Hbg. 1715.
Den Ruhm des Hauses Gagarin, stellen
vor J. H. J. L. P. C. Serenata. Hbg. 1715.
Oratorium auf die Trümmer- u. Co-
nauische Verehlichung. Hbg. 1716.
Das Mercurialische Opffer. Serenata
auf dieselbe Hochzeit. Hbg. 1716.
Oratorio bey der Trauung des H. Balth.
Mentzer u. Joha. Hedwig "Winckler. Hbg.
1717.
Die über die Entfernung triumphirende
Bestan (?).
Das über die Güte Gottes ei-freuete
Zion. Cantata. Altona 1717.
Die freudenreiche Geburt Jesu Christi.
Zenobia. Oper. 1722.
Joseph. Orator. (1725).
Das Gottsei. Geheimnis. "Weihnacht-
Music (1725).
Jerobeam. Orator. (1726).
Das "Wort der Verheifsung. "Weih-
uachts-Musick (1727).
Die in neuen Ausg. erschienenen Kom-
posit. siehe in Eitner 2.
Mattheiis Mautuanus, diente im
16. Jh. als Musikus in Sieben-
bürgen (M. f. M. 30, 148(9).
Mattlieus de Perusia, ein Kom-
ponist des 14/15. Jhs. aus Perugia,
von dem sich in der Bibl. palatiua zu
Modeua Nr. 568 in einem kleinen Perga-
mentcodex zwei Kompositionen befinden
(Cappelli p. 6 und M. f. M. 30, 158).
Mattlieus, Johann, Kgl. preufs.
Kammer-Kanzlist zu Ellrich, gab
1783 bei Hummel in Berlin:
LiUa oder die Gärtnerm, ein lyr. Schausp.
in 3 Akten heraus, welches Cramer 1, 913
als sehr schwach bez.
Matthey.
390
Matthyfz, Paulus.
Matthey, Gr . . . F . . ., ein un-
bekannter Komponist, von dem die
Musikfi\ in Wien folgende Kom-
positionen besitzen
1. Scherzo di Fantasia. 2. Inti-oduzione,
Adagio e Polonese. 3. Capriccio etVariaz.
pour Clavecin e Fl. ou Fl., ou Vcl. oe. 37
(mehr giebt der Katalog nicht an).
Matthias (Mathias) , Hermann
Yerrecorensis. In den Akten des
Domes zu Mailand liest man: ,.Her-
manno Yerecore, detto Maestro
Matthias fiammengo."' Es ist frag-
lich, ob Mattliias oder Hermann
sein Familienname war, da beide
ISTamen einzeln und gemeinschaft-
lich auftreten. Yerrecorensis ist
seine Geburtsort, doch ist dessen
ursprünglicher Name bis jetzt noch
nicht ergründet worden. Durch
Kade's Biographie über Matthaeus
le Maistre sind alle späteren ver-
führt worden, Matthias für letzteren
zu halten. Er war ein Flamländer
und nach Muoni's Mitteilungen aus
den Akten S. 29 wurde er am 5.
Jan. 1523 an Stelle Gafor's zum
Kapellmeister am Dome zu Mai-
land ernannt u. am 9. Dez. 1534
von neuem bestätigt. 1558 folgte
sein Nachfolger. Der biographische
Artikel in M. f. M. 3, 196 kennt
dies Dokument zwar nicht, ist aber
immerhin beachtenswert. Band 4
ein Tonsatz. Yon seinen Kompo-
sitionen sind bisher bekannt:
La bataglia couiposta da M. Mathias
Fiamengo . . . con alcune ViUotte piacevole
novamente . . . Ven. 1549 Ant. Gardane.
4Stb. riu40. 11 Gesge. [Bologna A. T. B.
VoKenb.
— Aggiontoui anchora una Yülotta alla
Padoana con 4 parte. A 4 voci. Ven.
1552 Gardane. 4 Stb. qu40. [Brässel:
C. A. B. Bologna: A. B. M. Florenz
B. L: T.
— Die Schlacht vor Pavia auch in
Schmeltzers Samhvk. Guter seltzamer
kunstr. teutscher Gesg. 1544 Nr. 2.
Cantuum quinque vocum (quas Motetta
vocant) Hermauni Matthiae Werrecoren.
Musici excellentissimi, Lib. 1. Nunc pri-
mum . . . Mediolani 1555 Franc, et Sim.
Moschenios. qu4", nur Bassus in B. Bo-
logna. B. Hbg. 5 Stb. die Jahresz. mit
Tinte in 1559 geändert. In Joseph Müller's
Kat. der Kgsbg. Bibl. wird unter Matthias
viel Unfug getrieben. Obiger Druck steht
sogar erst unter Werrecoren\ vorhanden
A. T. B. 5a.
27 Gesge. in Samlwk., siehe Eitner 1.
Verbessere das eiste in „Ad sit nobis
gratia". Cantabo domino ist im Ott 1537
mit Eckel gez., ob mit Recht, muss vor-
läufig daliin gestellt bleiben. Nachzutragen
ist noch in Archadelt's Madr. 3 voc. 1542
die Motette „Gabriel angelus'' 3 v. Die
Motette „Beati oranes'* c. 2. p. auch in
einem Ms. von 1538, 5 Stb. in der Proske-
schen Bibl. mit Hermannus Cü. gez. Eben-
dort in Ms. 879 und 884 2 Hymnen und
1 Motette.
Lu Ms. B. Br. ein Suxrexit pastor bonus
5 voc. in 3 Kopien.
Ms. 132 B. M. 1 achtst. Motette.
Matthias, J . . . E . . ., nur be-
kannt durch:
Drey Sonaten vor die Harfe und das
Klavier mit einer Violine zur Begleitung.
1. Heft. Halle 1785 Chr. G. Täubel, qufol.
2 Stb. [B. AVagener.
Matthias Nicolaus. Um 1613
Discant-Falsetist und auch Tenorist
in Diensten des Markgrafen von
Culmbach (Chrysander 1, 154).
Matthys, Cornelius, um 1571
Contratenorist an St. Romband in
Mecheln mit 51 liv. 3 sous Gehalt
(Straeten 1, 4).
— XicoJo, wird in La Coste's
Yerlagskat. in Amsterdam mit
Lib. 1 — 5 p. Y. et Ycl. av. Basse
verz. Oscar Paul hält ihn für den-
selben wie Matteis, Nicolo II., doch
ist es wahrscheinlicher, dass Ni-
cola I. damit gemeint ist. Was er
sonst über Nicolo 11. sagt, ist ein
Irrtum.
MatthjCz, Paulus, Drucker und
Yerleger in Amsterdam von etwa
1602 ab. Seine Firma fand ich
noch 1720 ohne Yornamen. Er
gab 1646 folgendes Samlwk. heraus:
T'uitemeut Cabinet van Pavanen, Alle-
manden, Sarabanden, Coui'anten, Balleten,
Intraden, Airs, Ende nieuste Voizen om
Mattielli.
391
Matzson von "Wardtbierg.
met 2 en 3 Fioolen of ander Speeltuigh
te gebi-uiken van der alder konstighste
Speelmeesters en Liefhebbers. 1. Deel
(und 2. Deel). Arast. 1646. quS» in Stb.
Enth. Komposit. von Beruardo Barlasca,
van Constautin, Cornel. Kist, P. Luidliens,
Christian, T. Menila, Joh. Schop, P. de
Vois. [B. Wagener, vom 2. Teil fehlt
der Bass.
Mattielli, Giov. Ant, s. Matielli.
Mattigkovensis, . . . Lebenszeit
unbekannt. Die Studienbibl. in
Salzburg besitzt von ilim:
Ars diseendi musicam. Ita instructur
inventi;s . . . S. E. J. B. Ö. (ÖlperlV). s. 1.
et a. 8*^, lateinisch und deutscher Text.
Mattioli, Andrea, da Faenza,
sein Geburtsort. Nach den Titeln
seiner Druckwerke war er um
1646 Kaplan (Mansiouario) und
Kapellmeister an der Kathedrale
S. Cassano zu Imola, um 1653
Kapellmeister an der Akademie de
Spirito Santo zu Ferrara und um
1671 Kapellmeister an der Hof-
kapelle zu Mantua. Letztere Stel-
lung wird im Kat. von Modena
unter Mazzi schon mit dem Jahre
1664 verz. Er schrieb aufser geist-
lichen Werken auch Opern; Allaci
führt 1650 II ratto di Cefalo in
Ferrara an und Galvani 1654 Giro,
wiederholt 1665, in Gemeinschaft
mit Cavalli und 1665 Perseo, in
Venedig komponiert. Yon seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Compieta a 4 concertato di . . . op. 1.
Yen. 1639 Vincenti. 4 Stb. 4». [Bo-
logna: C. T.
Hinni sacri concertati a 1, 2, 3, 5 e
6 voci, con instrom., e senza ... op. 2.
Yen. 1646 Vincenti. 7 Stb. 4". 12 Gesge.
[B, Br. Bologna.
Messa, e Salmi concertati a 3, 4, e
5 voci di . . . op. 3. Ib. 6 Stb. 4P.
1 Messe, Domine ad adj., 6 Vespeips. u.
1 Magnif. [B. Br. Bologna, Abdr. der
Dedic. 2, 104 mit 1653 datiert.
Salmi ä 8 voci pieni, e brevi alla mo-
derna del Canonico . . . Op. 4. Veo. 1671
Franc. Magni. 9 Stb. 4^. 19 Nrn. [Bo-
logna, Kat. 2, 268 Abdr. der Dedic. Flo-
renz. Brüssel. La Fage 3, 13 nur 8 Stb.
Armonia sacra dedata dal concerto di
Salmi, Motetti, Inni & Antifone a voce
sola con Violini . . . Ven. 1675 Magni.
Stb? 40. [br. Mus. fehlen die V. Paris
Nat. Besitz unbek.
Er schrieb auch in Gemeinschaft mit
Fihberto Laurenzi für Ferrai'a 1651 die
Oper „L'esiglio d'amore", Text von Pasetti.
Textb. im Privatbesitz.
Mattioli, Graetano (Cajetano),
geb. 7. Aug. 1750 zu Venedig.
Nach Neefe hat er in Parma bei
Angelo Moriggi Violinstudien ge-
macht, dirigierte dann in Bologna,
Mantua und Parma das Opern-
orchester, ging nach Deutschland
und wurde am 26. Mai 1774 Kon-
zertmeister an der Kurf. Kapelle
zu Bonn mit 1000 Gld. Gehalt.
Am 24. April 1777 wird er zum
Musikdirektor ernannt, musste aber
am 18. Mai 1784 wegen Schulden
das Land verlassen (Thajer 1, 53 ff.
S. 80 weitere Urteile über ihn.
Neefe sagt: „er war ein Mann voll
Feuer und geschwinden, lebhaften
und feinen Gefühls")-
Mattstädt, Christian Franz,
um 1764 Fagottist an der Hof-
kapelle zu Dresden mit 400 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 156). Dulon
in seiner Selbstbiographie nennt
einen Madstädi^ der 1783 Organist
in Stralsund war und für Klavier
komponierte. Es ist fraglich, ob
damit der obige gemeint sein kann,
obgleich Gerber 1 auch einen Or-
ganisten Mattstädt nennt.
Mattuschek, Wenzel, Fagottist
an der Hofkapelle in Wien vom
1. Febr. 1807 bis f 26. Aug. 1824,
64 Jahre alt, also um 1760 geb.
(Köchel 1).
Matucci, . . . Organist am Dome
in Florenz um 1770 (Burney 1, 175).
Matz, siehe Hans von Metz.
Matzson von Wardtbiery, Oe-
org, aus Schweden, wird 1575
wegen Aufnahme in die HofkapeUe
zu Dresden geprüft (s. Staatsarch.).
Mauburne.
392
Maugars.
Mauburne, Jean, geb. 1460
zu Brüssel, gest. 1503 zu Paris,
studierte Musik in Utrecht, wurde
dann Priester und Kanonikus an
melireren Abteien Frankreichs (siehe
Weckerlin Bibl. des Conservat. zu
Paris, Catalogue p. 189). Im Con-
servatoire zu Paris befindet sich
von ihm
Rosetum exercitionim spiritualiiim et
sacrariura nieditatiouum io quo etiam
habetur materia predicabilis per totius
anni circulum. Recognitum penitus et
auctum multis . . . Impressum . . . Paris,
Joau. Paerui et Job. Scabeleri (vulgo Wet-
tenscbire 1510). fol. 344 Ell. Die 1. Ausg.
erschien 1491. Beschrbg. im Weckerhn.
Maubus, dit de Fernes, Jehan
de, Kaplan und Sänger an der
Hof kapeile zu Paris mit 15 L.
monatl. Gehalt. Er starb im Febr.
1461 (Brenet 8).
Maueh, Christian, starb am
28. Nov. 1785 im 33. Lebensjahre
(also 1751 oder 52 geb.) als Kam-
merrausikus in der Kapelle des
Prinzen Ferdinand von Preufsen
zu Berlin (Gerber 1).
Die B. B. besitzt von ihm im Ms. 14020
ein Duetto per V. e Vcl.
Mauchiati, Carlo, 1653 Altist
an der Hofkapelle in München mit
165 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Mauelerc, Pierre, Herzog von
Bretagne, Sohn von Eobert H., Graf
von Dreux, gest. 1250. Er betrieb
Poesie und Musik und befindet sich
1 Chanson mit Noten im Ms. in
Paris Nationalbibl. (Fetis).
Maucourt, Cliarles Louis, geb.
gegen 1760 zu Paris, bildete sich
unter Harranc zum Violinisten aus,
trat im Concert spirituel um 1778
auf, ging auf Reisen, hielt sich in
Mannheim auf und dann Braun-
schweig, wo er gegen 1784 ange-
stellt wurde und 1813 pensioniert
(Fetis, der auch seinen Vater er-
wähnt, der als Klavierlehrer in
Paris lebte und 1758 Pieces p. le
clav. av. acc. d'un V. in Paris
herausgab. Auch Gerber 2 er-
wähnt ihn. Schilling giebt einen
total anderen Lebenslauf, doch ist
dies nicbt mafsgebend). Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
6 Sonates en Trio, oeuv. 1. Paris.
[Paris Nat.
Concert pour V. (Ad.) av. acc. de plu-
sieurs instruments. Dedie Comte de West-
phalen. Oe. 3. Brunsvic, Magasin de
mus. 9 Stb. [B. Wagener.
Concert pour un V. princip., av. acc.
de 2 Clariuettes, 2 Fl. et 2 Cors, 2 V. A.
etB. Darmstadt, Bossler. 11 Stb. [B. M.
Mauduit, Jacques, geb. 16. Sept.
1557 zu Paris, gest. ebd. 21. Aug.
1627. Studierte im College zu
Paris, ging auf Reisen, kehrte nach
Paris zurück und folgte seinem
Vater in der „Charge garde du
depot de requetes du palais". Er
besafs eine gute Musikbildung und
zeichnete sich besonders als Laute-
nist aus.
Ein Eequiem zu 5 Stirn, seiner Kom-
position, zur Totenfeier Ronsard's ge-
schrieben, veröffentlicht Mersenne in
seiner Harmonie univers. 1637 liv. 7
p. 66; von S. 63 ab seine Biographie
nebst Porträt. Auch in der Lpz. Ztg.
]842 Nr. 2 befindet sich deutsch die
Biogr. u. der Abdi-uck des Requiems. —
2 Airs im Samlwk. Airs 1614. — In Del-
sarte's neuem Samlwk. die Chansonette
de Baif „Vous me tuez si doucement",
4 voc. — In Gabr. Bataille's Airs 1614
Bl. 53 u. 54 zwei Gesge. — Fetis sagt,
dass er eine grofse Anzahl Messen, Vespern,
Hymnen, Motetten u. a. hinterlassen habe,
giebt aber keinen Fundort an. 1581 ge-
wann er den ersten Preis zu Evreux.
Maug-ars, Andre (nicht Aude,
wie Fetis schreibt), ein vielseitig
gebildeter Mann, der sich im ersten
Drittel des 17. Jhs. zeitweilig in
Rom aufhielt und eine in Brief-
form gehaltene Abhandlung über
das römische Musiktreiben schrieb,
die im Jahre 1639 zu Paris er-
schien und mehrfache Auflagen
erlebte, die sich bis in die Neuzeit
erstrecken. 1620 ging er nach
Maugars.
393
Maurer, Franz Anton.
England und hielt sich daselbst
beinahe 4 Jahre auf. Dort ver-
vollkommnete er sich in der Hand-
habung der Viola so weit, dass er
sie nach Aussagen von Zeitgenossen
meisterhaft spielte. Nach Frank-
reich zurückgekehrt , beschäftigte
er sich literarisch, erhielt die Titel
eines Conseiller und Secretaire du
roi und trat in die Dienste des
Kardinals Richelieu, der ihm später
die Priorwürde von St. -Pierre zu
E3"nac verlieh. Aeltere Schrift-
steller nennen den Ort de Nac.
Fetis: Esnac. Thoinan entscheidet
sich für Eynac in der Auvergne,
da die anderen Namen in keinem
Ortslexikon vorkommen (M. f. M.
10, 2 nach Thoinan übersetzt).
Obige Abhandlung ist betitelt:
Eesponse faite ä un curieux sur le sen-
timent de la musique d'Italie. Escrite ä
Rome le preiuier Octobre 1639. [Paris
Mazarine.
— Discours sur la musique d'Italie, et
des operas . . Befindet sich in Divers
Traitez von St.-Glas. Paris 1672 Thiboust,
S. 154. [C.P.
— andere Ausg. erschienen nach
Thoinan im Jahre 1697 und 1700. 1865
gab sie Er, Thoinan neu heraus. Deutsch
von Wasielewski in M. f. M. 10, 1.
Maugiielerie, s. 3Ianghelaere,
Jehan.
Maulde, Martiniis de, Altist
an der Hofkapelle in Wien von
1553—58 mit 10 Gld. monatl.
(Köchel 1).
Maulgred, Piat (Piatus Maul-
greus auf dem Titelbl. und als
Blattsignatur P. Maulgred in seinen
Cantiones) bez. sich dort mit Chori
musici Praefectus an der Kirche
D. Petri Insulensis (d. i. Lille in
Frkr.). Man kennt von ihm:
Cantiones sacrae 4, 5, 6, et 8 voc.
Antverpiae 1603 P. Phalesius. 6 Stb. in
4". 53 Gesge. [B. Proske. Dr. Bohn in
Breslau.
3Iaiipertiiy, siehe Droiiet.
3Iaupiii, . . . Um 151-1/15 Sänger
in der Hofkapelie Louis XH. von
Frankreich (Thoinan 91. Fetis
nennt ihn unter Divitis).
Maupoiiit, ... ein Advokat des
18. Jhs., gab heraus:
Bibhoteque des theätres, cont. le cata-
logue alphabetique des pieces dramatiques,
opera, parodies et opera comiques; et le
tems de leurs representations. Avec des
auecdotes sur la vie des auteurs, musi-
ciens et acteurs (s. nom.). Paris 1733
Prault. [Musikfr. "Wien. Briissel.
Auf der Maiir, von Schwyz,
komponierte 1700 eine Festmesse für
das Kloster Einsiedeln, die sich hds. noch
heute dort befindet und am 21. Jan. 1701
aufgeführt wurde (Schubiger 2, 47).
Maurer, . . . Kgl. Kammermusi-
kus und Violinist an der Hof-
kapelle von 1788—1792 zu Berlin,
wohnte aber gewöhnlich in Pots-
dam (Ledebur).
Maurer, . . . war nach Gerber 1
um 1785 Musikdirektor am Mark-
gräfl. Badenschen Hoftheater.
In der B. M. befindet sich im Ms.
,. Friede in Deutschland" für Chor, Soü
und Orchest. P. 2 Bde. mit Musikdirektor
Maurer gez. — Ein anderes Ms. ist nur
mit Maurer gez., daher fraglich, ob von
demselben, ,,Di quell'ingiusto", f. 4 Män-
nerst. in 4 Stb. — Ebenfalls nur unter
Maurer in der B. B: Scena ed Aria, im
Samlwk. Scelta Nr. 34, Offenb. bei Andre.
Die letzteren "Werke können vielleicht von
Franz Anton sein.
Maurer, Bernhard Joseph, siehe
Maurer.
Maurer, Franz Anton, geb. um
1777 zu Poelten bei Wien, gest.
19. April 1803 zu München. Ein
bedeutender Opernsänger, Bassist,
dabei ein gebildeter Musiker. Trat
1796 in Schikaneder's Theater als
Serastro auf, ging 1800 nach Fi'ank-
furt a/M. und bald darauf nach
München als Opernsänger, doch
raffte ihn der Tod früh hinweg
(Gerber 2. Lpz. Ztg. 5, 550).
Im Archiv des Operntheaters in Mün-
chen besitzt mau zwei Singspiele in P.
von ihm, 1. Der Hausverkauf in 1 Akte.
2. Tenier der Maler. — Ferner sind be-
Maurer, Georg.
394
Mauro, Padre.
tannt: Eomanze von Bürger ,.Der Bitter
und sein Liebchen". Offeub. , Andre.
[B. (t. B. M. MusiJifr. Wien.] Die Mu-
sikfr. in Wien besitzen aufserdem : Elisa's
Abschied. — Lied der Thecla. — Aria:
Yon diesen Händen. — 3 Lieder f. 1 Singst,
mit Klavier (Kennst du das Land etc.). • —
In Joh. Andre's 2. Samlwk. befinden sich
unter dem Namen Maurer auch Arien,
vielleicht von obigem. — In ß. M. obiges
Lied der Thecla aus Schiller's Wallenstein
(f. 1 St. mit Klav.) München, Falter.
Die in der Bibl. der Musikfr. in Wien
im Kat. zahlreich verz. Tnstrumentalwerke
unter Maurer ohne Vornamen gehören
Louis Maurer an, der im 19. Jh. lebte.
Maurer, Georg-, Kgl. Kammer-
musikus, wie der Titel aussagt.
Dies ist jedenfalls der von Ger-
ber 2 und Ledebur notierte Maurer
ohne Yornamen, der von 1785 ab
Violinist an der Berliner Hof-
kapelle war und mehrere Klavier-
sonaten mit Violine bei Hummel
herausgab. Dieselben befinden sich
in einer Londoner Ausgabe im
british Museum, betitelt:
3 Sonatas for the harpsichord with a
V. ad lib. op. 1. London, fol. — 3 So-
natas dito, op. 2. Lond. fol. Beide mit
G. Maurer gez. Auiserdem kenne ich
einen Druck, betitelt: Fürs Ciavier oder
Pfte. 6 Walzer, 3 Anglaisen, 2 Menuetten,
1 Polonaise. Berlin bei G. Fr. Starcke.
qu4o. 14 S. [B. Wagener.
Von einem G. Maurer besitzt die B. M.
3 Praeludien für volle Orgel. Steindruck
von Scheiner in Würzburg. Jedenfalls
ein anderer Komponist als der obige.
Maurer, Wilhelm (Guillaume).
Seinen Werken zufolge gehört er
ins 18. Jh.; bekannt sind:
3 Senates pour le Clavecin ou Pfte. av.
d'un V. ad. lib. oeuv. 2. Amsterd. au
grand Magasin de mus. [Dresd. Mus.
Mauricio, Henrique, 1641
Sänger an der Hofkapelle in Brüs-
sel mit 367 Gld. Gehalt (Straeten
5, 135).
Mauricio, Jos^, geb. 19. März
1752 zu Coimbra in Portugal, gest.
12. Sept. 1815 ebd., wo er an der
Universität über Musik las.
Er gab eine Methode 1806 heraus und
schrieb viele geistliche Musik. Näheres
bei Vasconcellos.
Maurini,
Gerber 2 schreibt:
Mauro d'AJay oder Maurini, ein
Instriimentalkomponist um 1710,
gab bei Le Ceue in Amsterdam
12 Concert ä V. princip., 2 V. A. Vol.
e Cembalo als op. 1 heraus. In Mich.
Corrette's L'art de Violen befindet sich
1 Piece von ihm.
Mauris.
war 1790 erster
Violinist am Opernorcliester zu
Brüssel (Gregoir, Panth. 6, 154).
Mauriz von Mentzingen, ein
Kapuziner, geb. 24. Juni 1654 in
Menzingen (Kanton Zug), gest. 3.
März 1713 als Superior und Pfarrer
von Andermatt im Kanton Uri.
Sein bürgerlicher Name war Jo-
hann Peter Zehnder. 1679 trat er
in obigen Orden (Bäumker, Kir-
chenlied 3, 355). Er gab heraus:
Philomela Mariana Die Marianische
Nachtigall, welche da underschiedlich-
schöne Lob- und Liebs -Gesätzlein der
allerschönsten und holdseeligsten Himmels-
Königin Mariae zu Lob und Ehren Schall
schlagend ... In 36 Lieder verfasset
mit beygefügten MusicaHscheu Noten . . .
Durch . . . Zug 1713 C. Fr. Haberer.
kl. 80. 8 Bll. 288 S. Text u. 37 Gesge.
f. 1 Stirn, mit Bc. Die Melodie volks-
tümlich gehalten. [Dresden. Freiburg in
Bad., Univ.-Bibl.
Mauro, . . . aus Palermo, Mönch
der Cassinenser im 16. Jh., ist be-
kannt als Komponist durch
Missarum quae quinis vocibus modu-
lantur. Lib. 1. D. Mauro Panhormitano
Casinate Auetore. Ven. 1588 Amadinus.
5 Stb. 40, enth. 4 Messen. [Bologna.
Sacrarum cantionum quae octo , tum
voc. . . . lib. 1. Ven. 1.590. 8 Stb. 40.
[br.Mus., fehlen: A 1. T 1. B 1. T 2.
Lamentationes ac Eesponsoria quae
hebdomada sancta cantari solent, rithmis
vocibus accomodata. Aufhöre ... 4 vocib.
Ven. 1597 Amadinus. 4 Stb. 4°. [Bo-
logna, fehlt C.
Mauro d'Alay, siehe 3Iaurini.
Mauro, Padre, ein Serviten-
mönch, geb. 1493 zu Florenz, gest.
27. Sept. 1556 ebd., begraben in
der Kirche Annunziata. Siehe
Mauro, Andrea de.
395
Ma Viani.
Näheres bei Fetis. Das Kloster
Annunziata besafs einst die Ab-
handlung:
Conii)eadio delFuna e dell'altra nuisica.
Eine andere „Utriusque musices epitome,
M. Mauro, Phouasco ac Philopanareto
autore" befindet sich in der Bibl. Lau-
renziaua zu Florenz und wird in der
Mailänder Gazzetla mus. 1848 p. 5 be-
schrieben. Fetis im Auszuge.
Mauro, Andrea de, päpstlicher
Sänger während des Schisma in
Konstanz; erhält am 7. Mai 1418
20 Gld. Gehalt und geht in dem-
selben Jahre mit dem Papste nach
Mautua (Viertel]. 1, 452).
Mauro, Mattia, aus Florenz.
Poccianti nennt ihn einen vorzüg-
lichen Orgelspieler (Viertel]. 5, 399).
Nach seinen Drucken war er ein
Servitenmönch und lebte in der
2ten Hälfte des 16. Jhs. Man
kennt von ihm
II 1. lib. de iladrigali a o voci del
ßev. Padre F. Mauro de Servi Fiorentino.
Nouamente composti . . . Ven. 1571 figliu-
oli di Ant. Gardano. 5 Stb. qu40. 24
Madr. [Bologna: T.
II 1. lib. de Madrigali a 4 voci del ...
Nuouamente composti. Ib. 1571. 4 Stb.
qu40. 14 Canzoneu und 13 Madr. [Bo-
logna.
Mauro, Ortenslo, ein Opern-
textdichter, der von 1679—1697
in Hannover lebte. Chrysander
im Händel 1, 318 giebt ein Ver-
zeichnis seiner Opern.
Mauro, Tomaso di, muss im
17. Jh. nach den erhaltenen Kom-
positionen gelebt haben, die sich
in Mss. des br. Mus. befinden und
zwar im
Ms. 302 die Kantate: Filii, la Canto-
nanza, Ms. 364 u. 365 je 1 Kantate für
Sopr. und Bc.
3Iaurolyco, Francesco , geb.
16. Sept. 1494 zu Messina, gest.
21. Juli 1575 als Abt an St. Mar-
tino zu Messina, schrieb
.,Opuscula niathematica"' . . . Ven. 1575
Franc. Franciscius Senensis. 4^. 285 Bll.
u. 2. Bd. 175 Bll. S. 145—169 „Mu-
sicae traditiones carptim collectae" (nach
Boethius). Gerber 2 und Kat. 1, 234 von
Bologna, die ein Exemplar besitzt.
Mauroy, siehe Maroy.
Maurus, Nicolaus, Kautor an
St. Andreas in Worms, kam am
28. Febr. 1523 nach Wittenberg,
um dort Theologie zu studiereu.
Später finden wir ihn in Frank-
furt a/M. und in der Mitte des
16. Jhs. ist er Pastor in Darmstadt.
Man schreibt ihm die geistlichen Lieder
,,Da Israel aus Egypten zog'' u. ,, Maria,
das Jungfräulein zart," als Dichter zu
(A. d. Biogr.).
Maus, Greora:, war um 1545
Organist an der Marienkirche in
Danzig (Döring 200).
Maufs (Maus), Adrian, aus Inns-
bruck gebürtig, war von 1563 — 64
Kapellsänger a,d. Hof kapeile in
Wien mit 12 Gld. monatl. Gehalt
(Köchel 1). Ende 1572 kam er
in kurf. sächsische Dienste nach
Dresden als Bassist, erhält am 14/6
1591 ein Geschenk von 200 Gld.
und 1591 werden ihm 200 Gld.
auf 2 Jahre geliehen. Das ist in
den Akten die letzte Nachricht
über ihn (s. Staatsarchiv. Fürstenau
1, 35. 3, 201. 1576 betrug sein
Gehalt 160 Gld.).
MauYerus (im alten Drucke
,,Mavverus" geschrieben), Thomas,
Silesius. Geb. 1536 in Tribel (?
Tribulensis schreibt er) bei Bres-
lau, gest. 10. Aug. 1575 als luthe-
rischer Superintendent der Bis-
tümer Verden und Lübeck (A. d.
Biogr. unter Mawer). Er gab
heraus :
Melodia Epicedü in obitum Eev. et
clariss. viri . . . Phil. Melantonis ... 4
vocibus composita. Witebg. 1561 haered.
G. Rhaw. 4 Stb. kl. qu4". Text: Plan-
gite Leucorides ululantes, in 3 Teilen.
[Heilbronn fehlt A.
Mayiani, Lorenzo, Lebenszeit
unbekannt, ist in der Bibl. der
Musikfr. in Wien mit
Mawpley.
396
Mayello.
Gloria et Credo a 4 voci con org. P.
und In festo nativitatis B. M: ,,Omnes"
8 voc. c. org. P. vertreten.
Mawpley, William, um 1550
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London (Burnej 6, 6).
Max, Maximilian, geb. 27. Dez.
1769 zu Winterberg in Böhmen,
studierte in Passau u. Prag Theo-
logie, betrieb das Yiolinspiel fleifsig
und erreichte eine gewisse Aner-
kennung. 1792 trat er in den
Prämonstratenserorden in Tepel ein,
lebte 1808 in Neumark u. wurde
1815 Pfarrer zu Czihana. Dla-
baez verz, 6 Trios von ihm.
Maxant, Johann Nepomuk
Adalbert, geb. um 1750 zu Diwicz
in Böhmen, bildete sich zum Orgel-
spieler aus und hatte einen weit-
verbreiteten Ruf, so dass er viele
Schüler erzog. 1776 wurde er
Rektor am Kollegium zu Friedberg
und Chordirigent.
Seine Kompositionen bestehen aus
Messen u. a. geistl. Gesängen, Orgel- u.
Klavierj)iecen, doch soll nur eine ]VIesse
zu Linz erschienen sein (Fetis. Dlabacz).
Maximilian, Rev. Oeorge, be-
kannt durch
3 Anthems, a Te Deum, Benedictus,
Jubil. London, f[u4'l [Glasgow.
Maximilian Joseph III., Kur-
fürst von ßaiern, geb. 28. März
1727, gest. 30. Dez. 1777, kam
1745 zur Regierung.
Die B. M. besitzt von ihm 1. Concerti
(4) . . . a piü Strom, cioe V. Viole, ß.
Ob. Coi-ni, Tromete, Fl. trav. Verona
1765 erede di Ag. Carattoni. 10 Stb.,
die Tromp. fehlt. — 2. Lo Stabat mater
messo in musica da ... s. 1. (Verona).
12 Stb., Tromp. und Hörner fehlen. —
Dasselbe St. mat. in gestochenen Chor-
stim, u. geschrieb. Orchersterstim. in B.
Darmstadt. — In Hofb. Wien, Ms. 16261
in P., Titel: Stabat mater 4 voc. concert.
c. Strom, e rip. 3. B. M. im Ms. Partitura
della Sinfonia a 2 chori (= 2 Orchester).
In Bibl. Berlm, Ms. 200. Sinfonie f.
2 V. Va. 2 Hörn. Bc. Dd. P. von Fasch
kopiert.
In Dresden MusikaL-Samlg. 1. Stabat
mater 4 voc. c. instrum. 1766. P. — 2.
Litaniae lauret. 4 v. c. instr. P. — 3.
Conzerti a piü instromenti. 4. 3 Sonate
per il Gallichona. rpifol.
Maximilian 3Iaria Joseph,
Sohn des Kurfürsten Friedrich
Christian von Sachsen und der
Maria Antonia von Baiern, geb.
13. April 1759, gest. 3. Jan. 1838,
entsagte zu Gunsten seines ältesten
Sohnes der Thronfolge.
Die Kgl. Musikalien-Samlg. zu Dresden
in der Abtlg. Gesammelte Werke Sachsen,
Kgl. Haus D. 7. IV ein Gesaugstück:
Gl'uccelli parlanti mit Orch. in Stb.
Maximus Monachus, ist als Er-
klärer der 1560 in Paris bei Gull.
Morelium erschienenen ^enovoyiui
T(ov u4yi(itv IlaTiOMi' . . . Omnia
latine seorsim excusa sunt. — Li-
turgiae sive missae . . . genannt
(siehe Kat. Brüssel, fds. Fetis 1338).
Maxwell, Francis Kelly, ge-
wöhnlich JoIdi genannt, gest. 1782
zu Edinburgh, wo er am Hospital
Kaplan war. Er gab anonym her-
aus:
An Essay upon tune. Being an attempt
to free the scale of music, and the tune
of Instruments, from imperfection. lUu-
strated with Plates. Printed for C Elliot,
Edinburgh; and T. Cadeil, London. 1781.
8^ 234 S. 19 Taf. [br. Mus. Pi. C of
Mus. Glasgow.
— Ausg': London 1794 W. Boag. 8".
290 S. [Glasgow. Brüssel.
Fetis spricht über den Inhalt.
Maxyllewicz, Vincent, Kapell-
meister am Dome zu Krakau seit
1739, starb daselbst am 24. Jan.
1745. Er war auch Dirigent (der
14.) des Kollegiums der Korau-
tisten und
befinden sich im Archiv der Dom-
kirche mehrere Kompositionen von ihm
im Ms. (Sowinski teilt ein Dokument über
sein Ableben mit).
May, siehe Mey, de.
Mayello, O. . . V..., bekannt
durch
Lib. 1. Motett. 2 voc. c. Magnificat
. . . Napoli 1610. [br. Mus. Näheres mir
nicht bekannt.] — Im Samlwk. 1609 b
Mayer (Meyer).
397
Mayer (.Meyer), Christian.
von einem Vittorio M. 1 Madr. zu 5 Stirn.
Yielleic'lit ist dies derselbe wie der obige.
Er lebte als Musiker in Neapel (Eitner 1).
Player, Maier, Mayr, Meier,
Mair, Meyer sind hier vereint und
nach den Vornamen alphabetisch
geordnet, da ihre Schreibweise zu
oft wechselt.
Mayer, ... lebte ira 18. Jh?
In Dresd. Mus. Ms. A 230 ein Salve
regina a Sopr. solo c. ström. P., der Titel
von Zelenka's Hd.
Mayer zu Florenz. Schubart,
Aesthetik p. 58 schreibt: Der be-
rühmte Clavicymbalist Mayer zu
Florenz, mein Schüler, kam als
Kaufmannsbedienter nach Italien
und ist jetzt einer der Ersten
seines Instruments in ganz Italien.
Der Zeit nach könnte dies wohl
sich auf Joh. Simon Mayr beziehen,
doch ist die Bezeichnung „Kauf-
mannsbedienter" und zu „Florenz"
lebend nicht passend.
3Ieyer, ... ein Flötist, konzer-
tierte'am 17/5 1778 in Frankfurt
a/M. (Israel 66).
Maier, . . . Pfarrer zu Kottweil,
gab heraus:
Versuch einer Gesanglehre nach Pesta-
lozzi (mit 20 Uebungsstunden). Eottweil
1810/11. [B.B. Musikfr. Wien.
Meier, Andreas, bez. sich als
Concionator et Confessarius Chri-
stian ni. von Dänemark, er war
also der Beichtvater des Königs.
In der Bibl. des Herrn Dr. Bohn
in Breslau befindet sich ein Ge-
legenheitsgesg.
,,Cautileua german. loco Epithaph." s. 1.
1559. 1 Bog. in kl. 8».
In Dresden Mus. Ms. 443 unter Andrea
Maier eine Arie a Soprano c. ström. P.,
gehöi-t dem 18. Jh. an.
Mayer (Mayero), xiiitoii (nach
Ose. Paul), war um 1779 Musik-
direktor au der böhmischen Truppe
und wurde später Musiker am Dome
zu Köln. Reichard verz. von 1780
bis 85 die Singspiele:
Das Irrlicht, die Luftkugel ein Ballet,
Marlborough und die Becker.
Unter A. Mayer befinden sich in der
B. Darmstadt's zwei Opern im Ms. in P.
1. Die Bürgschaft. 2. Mathilde. FragUch
ob sie von obigem sind oder von dem
2ten Andrea Maier.
Ein Arnold Mayer war von
1760 — 65 Violinist an der Hof-
kapelle in Mannheim (Fr. Walter
369).
Mayr, Baltliasar, Kapellsänger
a/d. Hofkapelle in Wien 1563/64 mit
monatl. 12 Gld. Gehalt (Köchel 1).
3Iayr (Meyer, Mayer), Bartholo-
maeus, lebte in der ersten Hälfte
des 18. Jhs. und gab heraus:
Suspiriae sponsae mortem . . . seu
Responsoria 27 ä 4 voc. cum Basso duplic.
Augusta 1746Lotterihaered. 7 Stb. [B. M.
6 Frauenlieder. Augsbg., Lotter & Sohn.
9 Stb. [B. M., dabei noch ein Lied.
Meier, Bernliarcl, Holsatus (Hol-
stein), ist bekannt durch einige
Chöre zu
Lampades comedia Sacra ex capite XXY.
Matthaei Evangelistae Autore B. M. Ham-
burg 1621 Paul Lange. 1 Buch in 4''.
152 S. [B. Zw. im Kat. uidiere Angaben.
Meyer, Bernliard, war 1680
Organist und Kammermusikus der
verwittweten Sophia Augusta von
Anhalt.
In der Eibl. Dr. ßohu's iu Breslau der
Gelegenheitsgesang :
Trauer- und Lob-Gedichte, welches als
die Frau Sophia Augusta, Fürstin zu An-
halt am 12/12 1680 entworffen hat ...
Wittenberg, Matth. Henckel. 1 Bl. Part.
5stim. Gesang: 0 theurer Fürsten-Geist,
10 Stroph. [auch in B. Zwickau.
Gerber 2 berichtet, dass er eine theo-
retische Abhdlg. im Ms. von ihm besafs
„Kurtzer Unterricht wie man den General-
bass tractiren soll'', sowie Orgelstücke in
einem Tabulaturbuche. Beide Werke
müssten sich in der Bibl. der Musikfr. in
Wien befinden, doch habe ich sie in den
Katalogen der Bibl. nicht gefunden.
Mayer, Cliristiaii, lebte im
18. Jh. und befindet sich im
Samhvk:
Choix de musique 1784 Nr. 14 ein
Andante für Klavier. [B. M.
Mayer (Meyer), Clirstn. Ernst. 398 Mayer (Meyer) von Schauensee.
Meyer, Christian Ernst, circa
1723 — 1735 städtischer Kimst-
geiger zu Leipzig (Spitta 2, 60).
Mayr, Cunradus, s. Konrad M . . .
Mayr, Dominicus, Musicus auli-
cus subitanea morte obiit in Can.
B. V. 3. Sept. 1698, lautet die Ein-
schreibung ins Totenregister der
Frauenkirche in München. Er war
also kurfürstl. Musiker und starb
eines plötzlichen Todes.
Mair, Endres, Erasmus, Hans
und Jakob, dienten 1501 als
Sänger, 1583 als Organist, Hans
auch 1583 als Organist und Jakob
1501 als Pfeifer in der Stadtkapelle
in Augsburg, siehe M. f. M. 30. 158.
Mayr, Felix, Altist an der Hof-
kapelle in Wien mit 15 Gld. monatl
vom I.Juli 1598—1600 (Köchel 1)'
Mayr, Franz Andreas, Stadt-
musikus in München, verlangt vom
Kurfürsten am 1/2 1730 sein Geld
für gestelltes Orchester (Kreisarch.).
Meyer, Franz Heinrich Chri-
stoph, geb. 8. Febr. 1705, gest.
17. Sept. 1767, Sohn des Schloss-
organisten Franx David zu Han-
nover, dessen Yater David schon
dasselbe Amt bekleidet hatte. 1732
wurde er Mitglied der Hofkapelle
in Hannover und 1735 Schioss-
organist.
1741 erhielt er vom Konsistorium den
Auftrag, die unbekannten Melodien des im
Jahre 1740 erschienenen Gesangbuches in
einem Notenhefte zusammenzustellen und
herauszugeben. Das Heft umfasste 40 Me-
lodien, wovon die Hälfte von M. selbst er-
funden waren. Manche derselben haben
sich bis heute erhalten, z. B. das Lied
„Mein Schöpfer steh' mir bei", gedichtet
von Joh. Jak. Rambach. Zwei seiner
Söhne wurden seine Nachfolger: Christiati
Ludivig M. von 1769 — 1790 und JoJmnn
Gerhard M. von 1809—1823. Ersterer
soll sich besonders als virtuoser Orgel-
spieler ausgezeichnet haben. Von beiden
sollen hds. Choralbücher vorhanden sein
(Biogr. im Hannoverschen Volksschulboten
von Dr. Seffer, Jahi'g. 1873 S. 93. Ueber
die von M. erfundenen Melodien siehe
Vierteljährliche Nachrichten vom Konsi-
storialrate Kahle, 1873, Heft 4. Zahn
Bd. 5, 447 teilt die von M. erfundenen
Melodien mit).
Meyer Yon Schauensee, Franz
Joseph Leonz (Leonti), geb. 10.
Aug. 1720 zu Luzern, gest. 2. Jan.
1789 im Stifte Leodegar (nach
Schubiger in Luzern). Von 1731
bis 35 besuchte er die Schule von
St. Johann im St. gallischen Toggen-
burg, trat später ins Noviziat zu
St. IJrban, verliefs dasselbe und
ging nach Mailand; dort studierte
er Violine unter Galimberti. 1741
nahm er Kriegsdienste beim König
von Sardinien, wurde 1742 Unter-
leutnant, 1744 geriet er in Ge-
fangenschaft, wurde auf Ehrenwort
entlassen und kam nach Luzern,
wo er städtische Aemter bekleidete,
ein Orchester bildete und viel kom-
ponierte. 1752 trat er in den
geistl. Stand, erhielt die Priester-
weihe und wurde Organist am alt-
adeligen Chorstifte St. Leodegar.
1760 Kanonikus ebd. (Schubiger 2,
50 mit Verz. seiner Drucke u. Mss.
ohne Quelle. Vielleicht liegt Man-
ches in Luzern. Siehe auch A. d. B.
George Becker 1, 131. Schon Mar-
purg krit. Briefe 2, 477 ff. giebt
seine Biogr. und ein Verz. seiner
"Werke. Bildnis und Lebensbe-
schreibung des grofsen Musikus
Joseph Meyers v. Seh., von D. G.
0. 0. B. Mus. Mag. zu W. (Wet-
tingeu?). Frankft. u. Lpz. 1757.
kl. 8«. [Einsiedeln.
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
1748. De semine bono, ex terra bona
fructus laboris et artis, flos vernans in
foecundis Helvetiorum convallibus exortus,
harmonico Xf. Ariarum conceutu, ä So-
prano et Contr'alto solo, una cum variis
instnim. germanis emendat. . . Op, 1.
St. Galli. Fol. [Rosenthal Kat. Nr. 41.
1754. Obehscus musicus tot magnificis
inscriptionibus , quot novis concentuum
Mayer (Meyer), Gregor.
399
Mayer (Meyer), Joli. Bapt. I.
generibus ... 16 Offerioria soleninia 4 voc.
2 V. Yiola, 2 Tromb. et Org. Op. 2.
Friburgi Helvetior 1754 H. J. N. Hautt.
11 Stb. fol. [B.M. Einsiedela.
1753. Ecclesia triiuuphans in campo,
et choro. Seu Te Deum, Tantum ergo,
Vidi aquam, Asperges, et Stella coeli . . .
ä 4 voc. 2 V. Viola et duplicis basso . . .
Op. 3. St. Galli. Im Verlag J. Samm in
Unter- Amergau 1753. Fol. [B. Einsie-
deln, br. Mus: S. T. B. 2. V. 2 Trombo,
Org. = 7 Stb,
7 Missae, op. 4. Augustae 1757. [Ein-
siedeln.
32 Antiphonae op. 5. Augustae 1757.
[ib. Sämtlich, für Chor, Solo u. Orch. in
Stb. fol.
Par nobile Fratr. (?) 2. Psalmi Vesper-
tini. Confitebor et Beatus vir. T. e B.
2 V. Va. Org. op. 7.. Stb. [Einsiedeln.
Meyer (Marius), Crregor, war in
der ersten Hälfte des 16. Jhs. Or-
ganist zu Solothurn in der Schweiz :
Glarean erteiltihm im Dodecachord mehr-
fach grofses Lob und bringt dort 5 Kanons,
11 Kyrie, 1 Qui mihi ministrat und ein
Confitebor zu 3 — 4 Stim. zum Abdnick
(siehe neue Ausg. Bd. 16 der Publikation
im Reg.). Auch Wilphlingseder teilt einen
Satz mit.
Mayr, Hans, um 1558 Mitglied
der Hofkapelle in München mit
75 Gld. Gehalt (Kreisarch.).
Meyer, Joachim, geb. 10. Aug.
1661 zu Perleberg (Brandenburg),
gest. 2. April 1732 zu Göttingen.
Auf seinen Werken und nach Ad-
lung 1, 79 nennt er sich um 1726
einen Cantor figuralis und Musicus,
später Dr. juris und Professor am
Gymnasium zu Göttingen. Obige
Daten nach Becker 1, 131. Die
Streitschrift „Der alDgewürdigte
Wagemeister 1729", die gegen
Fuhrmann's Gerechte Wag- Schal
1728 gerichtet ist, wird von Ger-
ber und Fetis Meyer zugeschrie-
ben, während der Titelwortlaut sie
einem Schüler Meyer's zuschreibt.
Er gab heraus:
Unvorgreiffhche Gedanken über die
neulich eingerissene Theatralische Kirchen-
Music. s. 1. 1726. [B. B. B. Hbg.
Der anmafsliche Hamburgische Criticus
sine crisi Entgegen dem . . . Joh. Mattheson.
Lemgo 1728. kl. S". X u. 180 S. [B. B.
B. Hbg. B. M. B. Wagener.
Die Streitschrift rief mehrere Gegen-
schriften hervor, siehe oben und Fuhr-
mann. Siehe auch Becker 1, 131. 132.
Mayr, Johann I., aus Freising,
lebte im 16. Jh. und ist bekannt
durch
Cantiones sacrae trium vocum, in usum
studii musici tyronum , elaboratae a . . .
Monachii 1596 'Ad. Berg. 3 Stb. qu40.
[Brüssel.
Apophtegmata metrica de moribus, es
variis poetis desumpta, 4 vocibus compo-
sita . . . Monach. 1(303 Nie. Henricus.
4 Stb. 4". Die Dedic. ist aus Freising
datiert imd bez. er sich als „Pastor" ;
enth. 42 Gesge., dabei 2 von Eud. de
Lassus, mit R. D. L. gez. [Fundort fehlt.
In der B. Dresdens befindet sich ein
Druckwerk von einem Johannes Mayer
von 1578. Es ist betitelt: ßegni pontificii
avvoxfji?^ excerpta ex lectionibus ethicis
Johanuis Eosae, professoris olim in aca-
demia Jenensi celeberrimi edita studio . . .
Erphordiae 1578 G. Baumann. 8^^. Es
ist sehr fraglich, ob dasselbige obigem
Mayr angehört.
Ein dritter Johannes Meyer, der sich
als „Music. March." 1612 bez., ist be-
kannt durch: Cautilena ä 4. Eeverendis . . .
viris dominis i3astoribus & Diacon. eccl.
Halberstadensis . . . dedic. & compos. . .
Heimst. 1612. 4 Stbll. 4*^. Text: Dixit
Maria ad angelum. [Wolfenb.
Mayer, Johann 11., Bassist an
der Dresdner Hofkapelle, erhält
1604 eine Begnadung von 50 Gld.
1606 beträgt sein Gehalt 150 Gld.,
1623 empfängt er 25 Gld. zu einer
Eeise und 1629 wird er entlassen
(s. Staatsarch. Fürstenau 1, 38. 47).
Mayer, Johann Baptist I., be-
kannt durch
„First Divertimento p. harpa & Flute".
[Musikfr. Wien.
Das br. Mus. besitzt von einem Joh.
Bapt. M. 12 Londoner Dnicke, meist für
Harfe, einige auch für Flöte, dabei So-
naten, op. 7 u. 8, Variat. u. Transcriptionen.
Seine Harfenschule hat den Titel: A com-
plete demonstration of the advantages
afforded by Mr. S. Erard's new invented
Harp. . . London (1811). fol.
Siehe auch Johann Bernhard Mayer.
Mayer (Meyer), Job. Bapt. II.
400
Mayer (Meyer), Job. Simon.
Mayer, Johann Baptist 11.,
ein Verleger in Salzburg, dessen
Firma vom 17. — 19. Jh. zu ver-
folgen ist. Er gab heraus:
Anhang zu dem 1. Teil des Mucken-
Netzes oder Bart -Streit m 3 Theilen.
Salzbg. 1695. VI u. 60 S., enth. 3 Arien.
[B. M.
Mayer, Johann Bernhard, lebte
seit etwa 1781 zu Paris und war
ein virtuoser Harfenist. Später liels
er sich in London nieder, trat ins
Orchester der italienischen Oper
und starb daselbst gegen 1820.
Gerber 2 und Fetis verz. von ihm
eine Keihe Harfenkompositionen,
die in Paris und London er-
schienen.
Von letzteren besitzt das br. Mus.
4 Drucke. — Im Cons. zu Paris eine
Metbode de Harpe. — In B. Darmstadt
befinden sieb unter J. Meyer ,,Huit Diver-
tissements pour la harpe avec V. et B.
oe. 6. Paris. P. (möglich, dass damit Job.
Baptist Mayer I. gemeint ist).
Mayer (Mej er, Winterfeld schreibt
Meier), Johann David (auch J. D.
M. gez.), um 1691 Ratsherr zu Ulm.
gab heraus:
Geistliche Seelen -Freud: Oder Davi-
dische HauTs-Capell; Bestehend in theils
gantz neu- und andern mehr schönen auch
Lehr- und Trostreichen Arien und Ge-
sängen . . In einer Discant- und BaTs-
stiram, cum Ba^so gen... Ulm 1692
Georg Wilh. Kühn. 120. 547 g_ ^^^
111 Gesgen., davon 54 vom M. [B. Stutt-
gart.] Zahn teilt 51 Mel. mit. siehe Bd. 6,
263/64. Winterfeld 1 Gesg. (Eitner 2).
Mayer, Johann Friedrich, geb.
6. Dez. 1650 zu Leipzig, gest. 30.
März 1712 zu Stettin. Ein Theo-
loge, gab heraus:
Dissertatio de hymno. Erbalt uns Herr
bey deinem Wort. "Kiloni 1707. 4". 24 S.
[B. B.
Er veröffentlichte auch in dem Museum
ministri ecclesiae 1690. 4*^ eine Abbdlg.
über die ältesten Orgeln, 2. Kap. p. 27.
Ein Joh. Kaspar Meyer war von 1723
bis t 1765 Oboist an der Hofkapelle in
Mannheim (Fr. Walter 369).
Meyer, Johann Friedrich, geb.
1704 zu Ansbach, Schüler Bümler's,
trat um 1730 in die Ansbacher
Hofkapelle als Bassist und Kom-
ponist ein (Gerber 2. Felis und
Gerber 1 unter Johann).
Maier, J . . . P . . . In Libau's
(s. d.) Bibl. befand sich einst (1764)
ein Stabat mater 5 v. c. 2 V. etc.
in 18 Stb.
Ein Johann Paul Mayer war
von 1745—1760 Violinist an der
Hofkapelle in Mannheim (Fr. Wal-
ter 369). Ebendort wird ein Bas-
sist um 1723 mit gleichem Namen
verz.
Mair, Johann Peter, wird 1715
als Organist an der Hofkapelle in
Wien ohne Gehalt angenommen.
Da er in den Rechnungen der Ka-
pelle nie genannt wird, so ist er
auch nie fest angestellt worden
(Köchel 2, 376).
Mayr (Mayer), Johann Simon,
geb. 14. Juni 1763 zu Mendorf
(Oberpfalz), gest. 2. Dez. 1845 zu
Bergamo. 1774 kam er auf das
Jesuitenstift zu Ingolstadt, 1786
lebte er in Graubündten als Haus-
lehrer, ging nach Bergamo und
nahm bei Carlo Lenzi Unterricht
in der Komposition, dann in Ve-
nedig bei Bertoni, dort schrieb er
seine ersten Messen und Vespern,
sowäe das Oratorium „Jacob a La-
bano fagiens", nebst vier anderen.
1794 wandte er sich der Opern-
komposition zu und erreichte bis
zum Jahre 1814 die Zahl von 77
Opern, mit denen er eine Zeit lang
ganz Italien beherrschte. 1802
wurde er Kapellmeister an der
Kirche S. Maria Maggiore zu Ber-
gamo und verblieb dort, trotz der
verlockendsten Anerbietungen eines
Napoleon und mehrerer Städte.
Von 1816 ab schrieb er nur noch
Kirchenmusik. In Bergamo grün-
dete er 1808 eine Musikschule u.
1809 eine Altersversorgungsanstalt
Mayer (Meyer), Joh. Simon.
401
Mayer (Meyer), Joh. (Simon.
für Musiker, Wittwen ii. Waisen.
M. hatte ein reges Interesse an
der wissenschaftlicLien Seite der
Tonkunst und sammelte und ko-
pierte zahlreiche theoretische u. mu-
sik- mathematische Abhandlungen,
die sich heute in der Stadtbibl. in
Bergamo befinden; auch biogra-
phisch war er thätig u. sind seine
Arbeiten in diesem Fache im Äles-
sandri abgedruckt. (Per la solenne
inaugurazione del monumento a
G. S. Mayr nella Basilica di S.
Maria Magg. in Bergamo. Orazione
detta da Mens. . . . Finazzi. Ber-
gamo, Mazzoleni 1853. 4^. — Biogr.
von Girol. Calvi. Milano 1848
[B. M.]. — Xotizie & documenti di
Alborghetti e Galli. Bergamo 1875
Gaffuri e Gatti. 8°. 11 u. 157 S.
[B. Wagener. Bologna.] — Metten-
leiter 2, 163. Zahlr. Nachrichten,
Urteile u. Beurteilungen in der Lpz.
Ztg., siehe Reg. In Yiertelj. s.
Generah-eg. In Spohr's Selbst-
biogr. ein Urteil. Lpz. Ztg. 37
Nr. 6 ein geistl. Tonsatz abgedr.)
Von seinen zahlreichen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Samuele, Oratorio 4 voc. c. orch. P.
qufoL, vielleicht Antogr. [Eiusiedelu.
Messa in Em. a 4 voci con orch. P.
Ms. [Mailand Cons.
Messa a 3 voci c. org. obl. P. Ms.
14008 in B.B.
Gran Messa da Eequiem in P. (Milano,
Ricordi 1856) fol. 344 S. [br. Mus. Bo-
logna. Mailand Cons. P: Milano, Cogliati
e Crivelli.
Lauda Jei-usalem, Salmo a 4 voci c.
istrom. 1821. Autogr. P. qufol. [Bologna.
Miserere a 4 v. c. istrom. da fiato.
4/12 1845. P. abgedr. in der Gazzetta
music. Milano, Ricordi 1846 p. 1. —
Auch separat [Mailand Cons.]. In B. B.
das Autogr. nebst 1 Briefe in Abteilung
Grasnick.
Nisi Dominus a B. solo c. coro e Como
obl. P. Ms. [Dresd. Mus. Ebendori: Lauda
Jerusalem sul canto fermo monastico a
4 voc. e c. orch. completa. P. — Inno a
Santa Cecilia. 4 voc. c. ström. P.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. G.
Salve regina f. 4 Stirn. 2 Y. Ya. Orgel
u. 2 Homer (siehe Dauzi).
Kyrie. — Salve regina. — Sancta Maria
4 voc. cum instrum. P. Autogr. qufol.
16492. [Hofb.Wien. Ms. 16822 eine
Cavatina: 0 di quest'alma, f. Sopr. u.
Instr. 1,2 1818 P. Autogr.
M. e L. Gambale: Melodie sacre o
Inni, Cantici. Salmi popolari della chiesa.
7. editio. Milano 1838 Sambruuico-Yis-
mara. 8^. Vorwort, Text u. 326 S. Musik.
[B.B. 26164.
Concenti a piü voci per gli adulti
sopra le melodie sacre, ovvero gFinni,
cantici e salmi popolari della chiesa vol-
garizzati da Samuele Biava. Parte II,
Inni musicati da Simone Mayr a 2 voci
c. acc. di pfte. Milano 1836. [Mailand
Cons.
Opern :
L'Academia di musica. Farsa in 1 atto.
Yen. 1799. P. Ms. 276 BU. [B. M.
Adelaide di Guescelino (Quescelino).
Dramma di sentimento in 2 atti. 1802.
P. Ms. [Darmst. B. B., Ms. 14070.
München Oper: AdeUieid von Quescelin.
Adelasia ed Aleramo. Melodr. serio.
Milano 1807. P. Ms. [Darmst. B.B.
Ms. 14076. B. M. 2 voll. Dresd. Mus.
Ms. 471b. 4 voU. Musikfr. Wien. Mün-
chener Oper.
— Adelasia ed Aleramo. Musica del
. . . ridotta collacc. di pfte. dal G. Mo-
randi. Mil., Ricordi. qufol. [Bologna.
Adriane in Siria, op. in 2 atti, Ven. c.
1798. Ms. P. [Brüssel Cons.
Alonso e Cora. Opera, 1804. P. Ms.
[Darmst.
L'Amor conjugale. Opera. Padua 1805.
P. Ms. 271 Bll. [B.M.
Ariodant, op. in 2 atti. Ms. P. in 2
voll. [Brüssel Cons.
L'Ataüa, opera. Ms. P. [C. P.
L'avaro, farse. Yen. 1799. P. Ms.
[br. Mus. 478.
Belle Ciarle e tristi fatti, op. 1807. P.
Ms. 14079. [B.B.
Che Originali! farce italienne, repres.
in San Benedetto zu Venedig 1798. Ms.
P. [C. P. Turin im Privatbesitz.
Elena. Dramma giocoso in 2 Atti. P.
Ms. 2 voll, qufol. [Bologna. Briissel
Cons: Elena e Costantino. 1814 in Ne-
apel gegeben.
Elisa. Opera, Yen. 1804. P. Ms.
2.57 BU. [B.M. R. Cef Mus. Elisa,
farsa in mus. 1809. P. Ms. in Dresd.
Mus. München Oper. C. P.
— Elisa. Azzione sentimentale ridotta
26
Mayer (Meyer), Job. Simon.
402
Mayer (Meyer), Joh. Simon.
in nove quintetti per 2 V. Fl. Ya. e Vcl.
5 Stb. Ms. [Bologna.
Ercole in Lidia, opera in 2 atti. P.
Ms. [Musildr. Wien.
Le fiute rivali, opera in 2 atti. P.
Ms. 2 voll, (lufol. [Bologna. C. P.
Ginevi'a di Scozia. Dram. eroico ia
2 atti von ßossi, 1801. P. Ms. [Darmst.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien. München
Oper. B. B. das Textb.
— K1.-A. Paris, Carli. 191 S. [B.M.
br. Mus.
— Ouvertüre etc. 15 Nrn. dabei 4
von Weigl im Druck s. 1. im Kl.-A. [B. ß.
B. M : Vienna, stamp. Teatro di corte.
Locanda in Locanda, opera, Ms. P.
[C.P.
La Lodoiska, Op. seria, P. Ms. 2 voll,
qufol. [Dresd. Mus. Bologna. C. P.
Binissel Cons.
Medea in Corinto, Opera tragica in 2
atti. P. im Autogr. 2 voll, qufol. [Bo-
logna.
— Medea in Corinto, op. seria in 2
atti. (Kl.-A.) Paris, fol. — London 4".
(1859). [br. Mus. Glasgow, Ausg. in
Paris. P.
I Misteri Eleusini, op. iu 2 atti. P.
Ms. 14073. [B. B. Musikfr. Wien.
La Musicomania, opera. Ms. in
[Dresd. Mus.
Pamela Nubile, opera, Ms. in
[Dresd. Mus.
La prova dell'accademia finale ossia il
piccolo compositore di musica. Parte I.
IL ni. 3 voU. Ms. qufol. [Bergamo,
Bibl. Civica.
I rivali delusi, opera, Ms. in Stb.
[Dresd. Mus.
Gü Scytbi, drarama in 2 atti. P. Ms.
[Musikfr. Wien. Dresden Mus.
II segreto, farse in 1 atto, Venet. 1797.
Wien 1805. P. Ms. 477. [br. Mus.
Un vero originale burletta, Eoma 1808
Teati'o Valle. Opera in 1 atto. P. Ms.
imd Stirn. [München Oper. B. B. das
Textbuch.
Yirtuosi ambularchi, Opera. P. Ms.
[München Opernarch.
Stb.
Stb.
12 Canzonette veneziane, con acc. di
Pfte. (von M. und G. P. Penicchini) Ve-
net., litogr. Barozzi. qu40. 13 BIl. [Hofb.
Wien.
— 12 venetian ballads (ed. von C.
Salvdni). London (1797) qufol. [br. Mus.
B. Wagener im Autogr. 12 Canzonette,
Comtesse de Ritz ded. qu40. 27 Bll. —
Scena ed Aria d'Ariodante con cori. P.
Kopie.
In Canzonette (raccolta di) popolari
veneziane, Mil., Eicordi. fol. einige C. von
M. [Bologna. B. B.
L'innalzamento al tröno del giovane re
Gioas, cantata a 3 v. c. orch. Autogr.
P. qufol. [Bologna.
Cantata davanti alle MM. II. ER. d'
Austria. Autogr. [Bibl. Bergamo.
Tu di quest'anima, ä Sopr. c. orch. P.
Ms. 14082. [B.B.
Ricordi in Mailand gab in Einzel-
drucken heraus: Aria „Apri quei lumi o
bella, nell'opera ALEredo il Grande".
K1.-A.
GraQ Scena ed Aria „Gelosia dispetto
affanno" neU'op. Fedra. Kl.-A.
Cavatina „No, no, da voi non mi di-
vidi" (ebendaher). Kl.-A.
Gran Duetto ,,E"deserto il bosco in-
torno", neH'op. La Rosa blanca e la Rosa
rossa. Kl.-A.
Scena ed Aria „Reudi il consorte
amato" per Sopr. con orchestra.
Aria „Soffri rei senza laguarmio",
neU'op. Fedra. Kl.-A.
Cavatina „Somrni Dei'" ä Sopr. neU'op.
La Medea. Kl.-A.
Romanza „Or'i la bella vergine" ä Sopr.
nell'op. Alfredo il Grande. Kl.-A.
Coro di Solitari ,, Quäle orror, che in-
fausto di" nell'op. Ginevra . . . [Mailand
Cons.
Scena e Cavatina „La pace, la calma"
per Ten. neU'opera Amore non soffre . . .
[Mdld. Cons.
0 di quest'alma, con acc. d'un V. ö
Fl. e Pfte. Bergamo 1,2 1815. P. Au-
togr. gr. 4". 16822. [Hofb. Wien.
Duettino „Come si puö vederti" p.
Sopr. e Ten. nell'opera At.ala. (Kl.-A.)
Napoli, Girard. [Mailand Cons.
Cavatina „Tu di quest'anima" nell'opera
II pazzo per la musica, ridotto per C.
Pfte. Fl. Chitarra e Fag. Paris, Duhan.
[Mailand Cons.
In Mdlls. Erard's Samlwk. einige Ari-
etten. In Falter und Sohn, 6 Salve reg.
4 Stim. 2 V. Va. 2 Hörn. u. Orgel Nr. 5.
[B. Kgsbg.
In un barbaro cor, Rec. u. Aiie für
Tenor u. Instr. Autogr. P. — Ah che
mi parla in seno, Scena ed Aria p. T. ed
istrom. P. Autogr. [B. B., ebd. T240
Scene aus Ginevra u. a. Gesge.
3 Rec. u. Arien aus Lodoiska. P. Ms.
14080. 126. 131. [B. B. und 1 Arie aus
Ginevra.
In Dresd. Mus: Duetto nella Medea iu
Corinto: „Coeli al destin Medea". P. Ms.
4 Alien, 1 Duett im Ms. [Dresd.
Mayer (Meyer), Job. Simon.
403
Mayer (Meyer), L ,
B. Joach. Nr. 507 , P. 4 Arien aus
Lodoiska u. 1 Sceue nebst Duo, mit Simon
Major gez.
In TS'olfenbüttel im Ms. 1 Cavatina
(Cbi dice mal d"amore) und Reo. u. Arie
(Contento il cor) aus Lodoiska. Beide
in P.
3 Arien bei Ricordi erschienen. [B. M.,
ebenso in Edinburgh erschienen.
Twelve Yenetian Ballads. London,
Salvini. [Berlin K. H., dort nocli 9 Ge-
sänge im Ms. u. Druck.
in einem hds. Samlbd. Kat. S. 18 der
Bibl. Lübeck 1 Duett.
Li B. M. Mss: Duetto im Kl.-A. aus
Ginevra. — Grazie agl'inganni, per 1 voce
c. org.
MusiMr. T\len : zahlreiche Arien, Duette
u. a. aus Opern im Ms.
In Bologna Kat. 3, 316/317 sind noch
27 Arien, Duette, Terzette etc. aus Opern
im Ms. P. vorhanden.
In B. Bi-üssel 2632 befinden sich einige
Arien u. a. aus Opern im Ms.
Mailand Conserv. besitzt 63 Arien,
Duette, Terzette, Quintette, Chöre, Scenen
etc. aus seinen Opern im Ms., teils in P.,
teils in Stb.
Brit. Musevmi besitzt eine grofse An-
zahl Einzeldrucke von Arien, Canzonen
u. a. Gesangstücken.
Per il 70" ottavo natalizio (Geburtstag)
del celebre maestro Gio. Simone Mayr,
componimenti. Bergamo, Crescini 1841.
[Maild. Cons. Bergamo.
Ouvertüre aus der Oper ..Die weiTse
und rothe Rose" für das Pfte. Leipzig,
Hofmeister, qufol. [Dresd. Mus.
Ricordi in Mailand druckte die Sinfo-
nien zu den Opern Le due duchesse, Gi-
nevra di Scozia, Medea in Corinto, Ade-
lasia ed Aleramo im Klanerar rangement.
[Maild. Cons.
18 Sinfonien zu Opern, Ms. in Stb. u.
P. in Mailand Cons.
Brässel CoDS. 1 Ouvertüre im Ms. u.
2 im Druck: Offenb. bei Andre, in Stb.
Ouveiture zu Oper Elisa und L'Equi-
voco f. gr. Orch. m P., die 2te in Stb.
[Musikfr. ^Yien.
Yariazioüi nella Cora per pfte. Ms.
üi Maild. Cons.
12 Bagatelle a 3 per Fl. Clarin. e Fag.
0 Corno Bassetto. Autogr. in P. [Maild.
Cons.
Schizzo di im Allegro in re per pfte.
Autogr. [Maild. Cons.
Schriften über Musik :
Biografie del Carrara e Gaffuri (von
Mayr) Autogr. Bibl. Bergamo.
Brevi cenni intorno alla maniera di
scrivere per lo stromento musicale chia-
mato Corno o Corno da caccia. Autogr.
8 Bll. in fol. mit Beisp. [Bologna.
Regole per conoscere il modo ed il
tono d'un pezzo di musica. Autogr. 17 S.
[Mailand Cons.
Memoria del Cittadino Mayr Maestro
di cappella presentata all'Ammiuistrazione
dalla Misericordia Maggiore sotto il gioruo
12 Marzo 1805 per l'Istituzione di una
scuüla di musica. Ms. Kopie fol. [Bo-
logna.
Meyer, K . . . (r . . ., gab ano-
nym heraus:
Sammlung einiger Nachrichten von be-
i-ühmten Orgelwerken in Deutschland.
Breslau 1757. [B. B.
mieyer, Karl Heinrich, geb. zu
Nordhausen in Thüringen um 1772.
Er war Militärmusiker zu Klaus-
thal und Musikdirektor der Kapelle
zu Nordhausen. 1830 wurde er
pensioniert. Er schrieb Yieles für
Mlitärchöre (Fetis).
Maier, Katliarine, geb. Schiatti,
trat in den Jahren 1795 — 98 als
Komponistin von Trios, Fantasien
und Yariat. für Klavier auf, die in
Petersburg erschienen (Gerber 2).
Mayr, Koiirad, Frater . . . Sacer-
dos Conventuale Zwifaltensis Poly-
graphaeus, demnach scheint er nur
der Kopist folgenden Ms. zu sein,
betitelt:
Mariale Yespertinvm Modis variis sua-
vissimis tonis exhibitum et Avgvstioribvs
Formis Descriptum. Anno a Partmiente
Yirgine M.D.CXX. gr. fol. Chorbuch.
4 u. östim. Sätze. Da über dem 1. Ton-
satze nochmals „Per R. P. F. Conradum
Mayr" steht, so könnte man doch an-
nehmen, dass er auch der Komponist ist.
Ueber einer ,,Passione Domiui" p. 99 ist
Giov. Croce als Komponist genannt. [Stutt-
gart.
Maier, L.,., gab 1782 zu
Mannheim 3 Klaviersonaten mit
obl. Violine und als op. 2 sechs
Sinfonien ä 8 zu Paris heraus
(Gerber 2).
In Dresd. Mus. im Ms. unter denselben
Namen 1. 6 Sonatiui per il Clavicembalo
0 Fortep. solo, qufol. 2. 6 Divertimenti
26*
Mayer (Meyer), Leodegar.
404
Mayer (Meyer), Peter I.
per il Cembalo solo, qufol. 3. Pai-tia ä 8
Strom, per il 2 Claiiiü in C. 2 Ob. 2 Cor.
e 2 Fag. qufol. — Im Samlwk. Choix de
mus. 1784 Nr. 1 eiu Adagio p. le Clavecin.
Im Opernarchiv zu Dresden befindet
sich unter Lmluig Meyer das Melodrama:
Das Irrenhaus zu Dijon, oder: Der "Wahn-
sinnige. Eine Zeitangabe fehlt, doch kann
dies nicht von obigem Maier herrühren.
Meyer, P. Leodegar, geb. 1686
in Sulz im Elsass, st. als Dekan
im Kloster Muri (Schweiz) 1754.
Komponist von Falsobordoni, Mes-
sen, Vespern u. a. (Kornmüller 1,
434).
Mayer, Jlartin, aus Breslau
geb., Lehrer an St. Bemhardin
und von 1671 ab Organist an der
Bernhardinkirche zu Breslau, gest.
11. Juli 1709, 66 Jahr alt. Kat.
Bibl. Breslau der Mss. von Bohn
S. 353, wo sich auch das Yerz. von
86 geistl. Liedern befindet.
Mayr, aiathias, wird unter den
Hofmusikern zu München 1750 als
Violinist, oft ohne Vornamen in
den Akten des Kreisarchivs verz.
mit dem niedrigsten Gehalte von
95 Gkl, erhcält aber von Zeit zu
Zeit Geldgeschenke. Von 1765 ab
ist aber ein Bratschist unter glei-
chem Namen genannt, der zuerst
142,30 Gld. und von c. 1770:
253,20 Gld. erhält. Am 14/4 1789
wird dem Kurfürsten sein Tod
angezeigt. Ob dies nun ein und
derselbe ist, lässt sich schwer fest-
stellen, denn es tritt auch ein
Irjnaz Maie?- und ^layr 1778 als
Bratschist mit 253,20 Gld. Gehalt
auf, der aber oft nur Maier ge-
nannt wird.
Mayer (Maier), Mattliaeiis, lebte
am Ende des 18. Jhs. bis ins 19.
hinein und ist bekannt durch
Antiphoua: Ecce sacerdos 4 voc. c. org.
s. 1. 5 Stb. [ß. M.
Sammhmg auserlesener Lieder zur ge-
selligen Freude mit Pfte. Passau, Ambr.
Ambro.si. 1. Heft. [ß. M.
Das Taschen Liederbuch. 2. Aufl. Ib.
1828. 8". [B. M.
Ein Mathias Mayer war um 1570 Po-
saunist an der Stuttgarter Hofkapclle (M.
f. M. 31 S. 11 Nr. 111). Seite 23 Nr. 180
heilst es Matthias Meyer wird als Po-
saunen- und Zinkenbläser am 29/6 1570
vom Kapellm. '^'eber gepräft.
Meier, Michel, 1572 Kammer-
musikus am Berliner Hofe mit
4 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. Gehalt viertel].;
wird noch 1585 genannt (Schnei-
der S. 6. 20. Friedläuder, Lokum.
der kurf. Kapelle zu Berlin). Ein
Michel Meyer ist 1637 Stadtmusi-
kus in Danzig und lebt mit Paul
Siefert in Unfrieden. Siehe Ein-
gabe Siefert's in Viertel]. 7, 419.
Meyer (Meier), Peter I., ein
Katsmusikus zu Hamburg im 17. Jh.
ist bekannt durch
ßraut-Lied zu Ehren des . . . J. J. Crusii.
Wittenbg. 1633. [B. Hbg.
Des edlen Dafnis Florabella. Hbg.
1651. In Eist Daphnis aus Cimbrieu be-
sungene Florabella. 50 Lieder mit Mel.
u. B. [B. Hbg.
In Eist's Neuer himlischer Lieder.
Hbg. 1651, 3. Teil, 3 Melod. mit B.
Doctoris Schuppii Morgen- und Abend-
lieder. Mit neuen Melodeyen geziert von
... Hbg. 1655 Mich. Pfeiffer. 12". 66 Bll.
Melod. mit B., davon 8 von A. S. und
Joh. ScJiop. [Hofb. Wien. B. Wernig.
CoUectanea auff hoher und füruehmer
Herren ... in Harmonia canto vel teuore
solo concertweise gesetzt. Hbg. 1677
beym Autor, gedr. bey Eebenlein. 4". P.
[B. M.
Koch 4, 118 schreibt ihm noch zu:
Geistliche musicalische Klag- und Trost-
spiüche mit 3 oder 4 Stirn, sampt einem
Bc, ohne nähere Angaben.
Ebenso ist er in Zesen's dichterische
Tugend- und Liebesflammen, Hbg. 1651,
S. 53 und 67, zwei Lieder [B. M.], in
dessen Geistl. Seelenmusik, Amst. 1657
und in dessen dichterisches Eosen- uud
Liljenthal 1670 mit 2 Melodien vertreten.
Im Ms. Musikfr. Wien, 8 Stb. des 17.
Jhs. Nr. 37: Ich will den Herren loben
8 voc. — In Schuppii Passionslieder 1655 :
2 Gesge.
Im Eeissmann, Gesch. des Liedes Nr. 26
das Lied „0 mehr als güldner Tag-'. Im
Winterfeld ein anderes Lied (Eitner 2).
Mayer (.Meyer), Peter II.
405 Mayer (Meyer), Tobias Gabriel.
Mayr, Peter II., 1698 — 1759
Choralist und Organist am Kolle-
gialstift in Regensburg (M. f. M.
17, 8).
Meyer, Philipp Jakob, geb. um
1737 zu Strafsburg i/E., gest. ebd.
um 1819. Bildete sich zum Harfe-
nisten aus, ging nach Paris, kehrte
wieder nach Strafsburg zurück, be-
suchte 1780 London und liels sich
überall als Virtuose hören. Er
gab eine Methode in Paris heraus
(C. P. unter Mayer), Sonaten u. a.
für Harfe (Fetis). Von seinen Kom-
positionen sind bekannt:
Divertissement pour 2 Harpes ou FHarpe
prima et 1 Pfte. ou Clav. V. & Fl. trav.
Kehl 1782. [Stadtb. Augsbg.
Nouvelle methode pour apprendre a
jouer de la harpe. Paris. [Musikfr.Wieu.
C. P.
Bei seinem Aufenthalte in London gab
er dort heraus:
A choice coUection of frencb songs,
Duetts & Trios, selected from the favorite
operas. London. qu4o.
A second coUection, dito. ib. qu40.
A coUection of Hymns & Psalms ar-
ranged for the harp. Ib. fol.
Tariationen, Sonaten f. Harfe, 2 V. Va.
u. Vol. Sämtlich im br. Mus. ; dasselbe
besitzt im Ganzen 18 Drucke seiner Lon-
doner Ausgaben.
Sei Sonata a solo per l'harpa. op. 3.
Paris. fB. Darmst.
Sein Sohn, mit gleichen Vornamen, in
Strafsburg geb., liefs sich in London auch
als Harfenist nieder und starb 1841 da-
selbst. Das br. Mus. besitzt 14 Drucke
von ihm.
Mayr (Mayer), Eupert Igiiaz,
bez. sich mit ,,Schaerdongano
(Schaerding in Oesterreich ob der
Ems) celsitudinis suae musico
aulico". Er war 1646 geb. und
starb 7. Febr. 1712 zu Freising.
Er scheint seine musikalische
Laufbahn in Ptegensburg begonnen
zu haben; c. 1678 kam er als
Hofmusikus an den fürstbisch. Hof
zu Eichstaett, um 1692 ging er
als erster Violinist an die Hof-
kapelle in München. In den Akten
des Kreisarchivs fand ich ihn 1699
als Bratschist mit 400 Gld. Gehalt
verz., der während der Besetzung
Baierns durch Oesterreich auf
100 Gld. zurückgesetzt wurde. In
einer Eingabe von 1706 sagt er,
dass er im 23. Jahre Baiern diene.
Von hier ging er als Musikpräfekt
in Dienste des Bischofs von Frei-
sing. Sein Grabstein sagt noch
aus, dass er den Titel eines Rates
führte und auch einige Zeit beim
Bischof von Passau Kapellmeister
war (Biogr. in M. f. M. 15, 24).
Arion sacer sive concertationes musicae
a 5 instrumentis . . . Ratisbonae 1678.
6 Gesge. [Eichstaett: B. di Viola, Be-
schrbg. in M. f. M. 15, 31.
Sacri conceutus Psalinorum, Antiphona-
rum, piarum cantionum ex sola voce et'
diversis instrumentis. Op. 3. Eatisbonae
1681 typis Pauli Dalnsteiner. 12 Nrn.
[Proske. br. Mus.
Pythagorische Schmidsf ünklein , be-
stehend in Arien, Sonatiuen, Ouvertüren,
Allemanden, Couranten, Gavotten, Sarah.,
Giguen, Menuetten, mit 4 Instrum. imd
General bass. In Verlegung des Autors.
Gedr. in Augsbg. bey J. Koppmayer 1692.
5 Stb. 40. [B.M.
Gazophylacium musico - sacnim refert.
25 Offertoriis seu Motettae 4 — 5 voc. conc.
2 V. necess. 3 Trombon. vel Violis ad lib.
Concert. 4 ripien. pro pleno choro et
duplici Bc. Augsbg. 1702 Jo. Chrstph.
Wagner. 15 Stb. in 4«. [B. M., fehlen
Sopr. conc. u. Violone.
In P. Fr. Lang's Theatrum solitudinis
asceticae, Monach. 1717, 24 Gesge. mit
IjQstr., siehe M. f. M. 15, 29. [B. M. Eich-
staett inkompl.
Mayr, Tertiiliu, um 1726 Hof-
musikus in München mit 200 Gld.
Gehalt, starb am 9. Mai 1746, be-
graben am 11. (Kreisarchiv und
Totenregister der Frauenkirche).
Mayr, Simon, siehe Johaun
Simon M.
Mayer, ToWas Gabriel, be-
kannt durch:
Disputatio musica de divisione mono-
chordi . . . Alttorf 1662. [Musikfr. Wien.
B. B. B. Lpz.
Mayer (Meyer), Urban.
406
Mayone.
Meier, Urban, ist um 1559
Kantor der Altstadt in Königsberg
(Döring 195).
3Iayr, Wolf2:aiig, Musicus an
S. Michaeli in München, heiratet
am 22/4 1641 (Trau reg. der Frauen-
kirche).
Ein Wolfgang Mayr ist im Samlwk.
1616 a mit einer Motette vei-ti-eten (Eitner
1). Es ist fraglich, ob damit der obige
gemeint ist, denn man müsste wissen, ob
er 1641 das erste Mal heiratet.
Mayer, Meyer. Mir liegen noch
einige Hds. nur mit obigen Namen
gez. vor, die sich nicht unter die
übrigen M. einreihen lassen, da
jeder Anknüpfungspunkt fehlt. Es
sind dies
Mayer. Sonata ä 3: Flauto trav., V.
e B. fol. [Ms. in Upsala, 18. Jh.
Mayer. Pai-tita ä 4 istrom. in Stb.,
Fl. ti-av. V. Yioletta, Basso, bestehend
aus einem Andante und Allegro in Ed.
[Ms. 280 in Karlsruhe.
Meyer. Concerto ä 6 stromenti. [Ms.
in Upsala.
Meyer (Meyrer) der Jüngere, wird von
Reichai-d 1783, 218 als Komponist des
Singspiels: WaUrad und Evchen, 1782
verzeichnet.
MeyerfnJ, ein Lied in Voss' Musen-
almanach von 1780 p. 177. [B. M.
Mayerl, Nielaus, 1492 Rector
der HofkapeUe in Innsbruck mit
600 Gld. Gehalt. Wahrscheinlich
hatte er die Knabensänger in Kost
und Unterricht, daher der hohe
Gehalt (Waldner 14).
Mayero, siehe Mayer, Anton.
Maymoii, Luys, wahrscheinlich
ein Spanier des 16. Jhs., von dem
sich in B. B. Ms. Z 32 in einem
Lautenbuche auf S. 13, 15, 35,
160, 177 und 214 sieben Lauten-
stücke befinden, betitelt:
Capricci, Gedaw (?) de fautasia dell"
ottavo, Lansola, Tochata. Prima y segaenda
diff. Idas baear, Passo y medio con su
Contrapunto und eine Fantasia.
Maynard, Dr. Edward, diri-
gierte 1702 die Konzerte auf Sub-
scription in Lincoln's-Inn Lokal in
London (Hawkins 5, 8).
Maynard, John, ein englischer
Musiker des 17. Jhs., der sich auf
dem folgenden Druckwerke nennt:
Lutenist at the most famouse schoole
of St. Julian's in Hertfordshire.
Vordem lebte er in Caux Castle,
Shropshire. Der Druck ist betitelt:
The Xn Wonders of the world, set
and composed for the YioU de Gamba,
the lute, and the voyce, to sing the verse,
all three jointlv, and none severall; also
lessons for the Lute and Basse Violl to
play-alone; with some lessons to play
lyra-wayes alone, or if you will, to tili
up the pärts with another Violl set lut-
way. London 1611. fol. [br. Mus.
Im Ms. 1968 des E. C. of Mus. ist ein
Maynard ohne Vornamen mit einer Orgel-
piece vertreten, neben den Komponisten
Byrd, Rogers, Dr. Bull und Dr. Blow.
Hawkins 4, 26 giebt über das erste
"Werk Näheres.
Mayner, Oiorgio, aus Parma
(es lässt sich aus dem lateinischen
Wortlaute des Titels Maynerii nicht
ersehen, wie er sich eigentlich
nannte, in der Dedication unter-
schreibt er sich Giorgio Mayner
da Parma, Yenetia il di 20 Zugno
1574). Man kennt von ihm
Magnificat octo tonorum D. Georgii
Maynerii de Parma Nunc primum excussa
cum quattuor vocibus. Venetiis 1574 ap.
Joan. Barilettum. 4 Stb. r|u40. [br. Mus.
Majiieri, Camillo.
um 1582
Organist am Dome zu Cremona
(Bertolotti 61/62).
Mayo, (rioTauni Antonio, ist
bekannt durch
... 11 1. üb. di Madrigali a quatti-o
voci, Xuouamente . . . Luone 1567 Aut.
Cergia. 4 Stb. 40. 39 Madr. [Lincoln
Ch. L. 4 Stb., A. def . Rostock : A. Up-
sala: C. T.
Mayo, Gio. Tom., siehe Maio.
Mayone, Aseanio, aus Neapel,
war daselbst im Anfange des 17.
Jhs. Organist. Er gab heraus
11 1. Lib. di diversi Capricci per sonare,
di . . . Napolitano, Organista. Napoli 1603
per Constant. Vitale, C|u8". Paii;. Enthält
Mayou.
407
Mazza, Mattheo.
4 Recercar. 4 Canzoni Naucese, 1 Ancide-
terai pur, 5 Toccati, 21 Partite sopra Ro-
siere, 10 Partite sopra Fidele. [br. Mus.
II 1. üb. di Madrigali a 5 voci di . . .
in NapoU 1604 G. B. Sottile. 5 Stb. 4«.
21 Madr. Dedic. in Neapel gez. [B.
Kassel. 5 a defekt.
Im Sanilwk. 1609 b 2 Madr. (Eitner 1).
Mayou, Mayoul, Nicole, siehe
Maliioul.
Mayoul, Jehaii, Sänger an der
Kapelle Karl V. von 1525—1531
in den Listen verz. (Straeten 7, 309).
Mayr, siehe 3Iayer.
Maytl, ... um 1613 Kantor in
Regensburg (Mettenleiter 1, 120).
Mazak, Pater Albericiis, nennt
sich auf seinen Drucken Professus
und Kantor im Kloster Sancta
Cruce, der Ort fehlt. Er ist be-
kannt durch:
Cultus haruionicus, Deo opt. Max. Ange-
lonim regiuae . . . vulgo Motettorum 1, 2,
3, 4, 5 vocibus exprimendorum . . . Vien-
nae 1649 Matth. Cosmerovius. 6 Stb. fol.
88 Gesge. [Hofb. Wien: C B. Oig. Wol-
fenb. kompl. B. B: B.
Cultus harmonicus ... op. 2. quatuor
Missas: & pro Offertoriis majora Motetta,
4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, aut etiam 12 voci-
bus ... Ib. 1650. 12 Stb. in fol. 90
Gesge. [B. Wolfenb. B.B:B.
Cultiis harmonicus ... op. 3 , majora
Offertor. et Mot. 4, 5, 6, 7, 8 vocibus.
Ib. 1653. [B. B: 15 a. 16 a. 18 a vox.
Im Samlwk. 1659 eine Motette f. B.
2 V. u. Bc. (Eitner 1).
Mazolini. Carlo, ein Musiker
aus dem 18. Jh., ist bekannt durch
eine
Sonate für Y. u. Ycl. in einem Samlwk.
ohne Jahr, Xr. 7 (Eitner 1).
Mazouyer, Nicolas, Lehrer des
Knabeuchors an der Kathedrale
zu Autun in Bourgogne, gewann
1582 im Concours zu Evreux den
Preis einer silbernen Leyer für die
Chanson „Mon Dieu, que j'aime''.
Mazuel, Mehel, in einem Con-
volut Hds., Heft 82 der B. Kassel
eine Allemande ä 5 ex Gd. und
eine Allemande de la voys ä 5 ex
Bmoll. (fol. 61, d [3]).
Ueber die Musikerfamilie Ikaxuel schrieb
Er. Thoinan: Un bisaieul de Meliere;
Recherches sur les Mazuel, musiciens des
16. et 17. siecles, allies de la famille
Poquelin, par . . . Paris 1878 A. Claudin,
Id. 12. Er erwähnt darin
Adrian M., Violinist, lebte zu Paris
und üefs 1558 und 1560 zwei Kinder
taufen.
Ouillaume M., jüngerer Bruder des
Adrian, war „Violon du roy" der Mene-
strels zu Paris und starb vor dem 5. Juli
1612 (Näheres giebt auch Pougin).
Jean I. 3/., Sohn des GiülL, getauft
den 2/5 1563 zu Paris in der Kirche
St.-Eustache. Er wurde ,,Yiolon ordinaire
du roy' und am 6/9 1616 begraben.
Jean IL M., Sohn des Jean L, Onkel
von Moliei'e, geb. gegen 1593, gest. um
1633; er war ebenfalls Kgi. Kammer-
musikus, Yiolinist.
Pierre M., Sohn des Jean I., geb. um
1605, ebenfalls Kgl. Kammermusikus.
Michel il/., Yiolinist an der Hofkapelle,
zeiclinete sich als Komponist aus und
wurde 1654 von Louis XIV. zum „com-
positeur de la musique des vingt quati'e
violous de la ciiambre" ernannt. Auch
schrieb er zu den Ballets, die bei Hofe
gegeben wiirden, die Instrumentalmusik,
während Cambefort, Chancy u. Boesset
die Airs komponierten. In Philidor's
Samlg. Bd. 1 pag. 47 und 69 befinden
sich 2 AUemanden von M. Am 6,2 1674
legte er zu Gunsten Pierre Hugiienet sein
Amt nieder und starb 24. Okt. 1676
(Näheres auch im Pougin von Thoinan
verfasst).
Mazucclii, siehe Mazzucchi,
Mazza, Francesco, aus Man-
fredonia (Neapel), bekannt durch
die Samlg.
II 2. lib. de Madrigali a 5 voci. Yen.
1584 Yiucenci & Amadino. 5 Stb. kl. qu4'*.
20 Madr., die er in 15 Tagen komponierte,
wie er in der Dedic. sagt, unterz. mit
Roma 20/1 1584. [Hofb. Wien: T. B. 5a.
Modena C. B.
Mazza, (xiaiiibattista, Musiker
im städtischen Dienste zu Bologna
um 1639 nach dem Ms. B 300 des
Liceo zu Bologna,
Mazza, D. Mattheo, aus Pesaro,
Bassist an der Kirche S. Maria
Maggiore zu Bergamo um 1623.
Tarquinio Merula widmet ihm in
Mazzaferrata.
408
Mazzella, Salvatore.
seinen Madrigali von 1623 ein
Madrig.
Mazzaferrata (Mazza Ferrata),
OioTanni Battista, geb. zu Corao
(nach Pitoni, nach dem Autogr. im
Masseangeli zu Ferrara), lebte in
der 2ten Hälfte des 17. Jbs. als
Kapellmeister an der Accademia de
la Morte zu Ferrara. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Salmi concertati a tre e quattro voci
coD Violini . . . Op. 6. Bologca 1676
G. Monti. 8 Stb. 4«. [Bologna. Fer-
rara: 1. V.
— Aufl. 1684, stanipa de Gardauo.
8 Stb. 40. [Bologna.
Cantate ruorali, e spirituali a 2, e 3
voci . . . Op. 6. ISologna 1680 G. Monti.
4 Stb. mit Bc. 10 Gesge. [Bologna.
Ferrara: C 1. Modena 4 Stb.
— Aufl. 1690 ßolog., Pier-Maria Monti.
4 Stb. 40 berausgeg. von C. Gaet. Sil-
vani. [Bologna. Paris Nat.
In Faguani's Motetti sagri 1695 die
Mot: Plaudite coeli, 1 voc. c. sti'om.
II 1. lib. de Madrigali a 2, a 3, amo-
rosi, e morali di . . . Bologna 1668 G.
Monti. 4 Stb. 40. 12 Gesge. mit An-
gabe der Dichter. [Bologna Liceo und
Filarmonico. B. B. in hds. Part. L 167.
— Aufl. 1675 ib. mit op. 2 gez. [C P.
fehlt Bc. Bologna Petron. Bologna 4 Stb.
— Aufl. 1683 ib. op. 2. [Bologna
4 Stb. Paris Nat.
Canzonette, e cantate a 2 voci di . . .
Bologna 1668 Monti. 1 vol. in qufol.
127 S. 11 Gesge. [Bologna. Bologna
Acc. Fil. Bergamo B. c.
— Aufl. 1675 ib., mit op. 3 gez. 3 Stb.
4". [Bologna.
— Canzonette e cantate a 2 voci di . . .
Bologna 1680 Monti. Ivel, qufol. 112 S.
[Paris Nat. Bologna. Cambridge FW.
II 1. hb. delle Cantate da camera a
voce sola di . . . op. 4. Bologna 1677
Monti. 1 vol. qu40. 130 S. 12 Gesge.
mit Angabe der Dichter, [br. Mus. Ferrara.
II 1. lib. delle Sonate a 2 Violini con
1 Bassetto Viola se piace di . . . op. 5.
Bologna 1674 Monti. 12 Kirchensonaten.
[Bologna. Modena hds.
— Aufl. 1678 ib. 4 Stb. in fol. [B.
"Wagener. br. Mus.
Wasielewski 2 druckt unter Nr, 31
eine Sonate ab.
In MasseangeU's Autographen - Samlg.
2 Biiefe und ein Kyrie zu 4 Stim,
In Modena 1 Cantata in den 28 Bden.
Ms. zu 1 Stim. mit Bc.
Mazzaiiti, Ferdiiiando. Fetis
sagt, geb. zu Rom (ohne Beweis).
Burney 1, 211 lernte ihn 1770 in
Rom kennen und schildert ihn als
trefflichen Sänger , Yiolinisten,
Komponisten und Musikschrift-
steller (siehe Gerber 1). Yon hier
ging M. nach Stuttgart und wurde
als Musikmeister am 24/4 1772
mit 2000 Gulden angestellt, 1778
sollte er den Kapellmeister Aut.
Boroni ersetzen, doch sein vor-
gerücktes Alter und seine Kränk-
lichkeit liefsen ihn nur einige Jahre
das Amt verwalten. Poli wurde
1782 im April sein Nachfolger
(Sittard 3, 74. 136. 150. Lpz. Ztg.
23, 675). An Kompositionen scheint
sich nur Weniges erhalten zu haben.
Santini besafs Canzonetten mit Kla-
vierbegltg. von ihm. Nachweisbar
sind
Questa ferita, Cantata di Sopr. e V.
[Neapel Turch.
Duette für 2 Sopr. u. Bc. Ms. 133
in B. B.
6 Duettos for 2 Violiui, op. 1. Lond.
2 Stb. fol. [b]'. Mus.
6 italian Canzonets for 2 voices. op. 2.
London c. 1790 printed for the Author.
qufol. — Op. 3 dito, ib. [br. Mus.
Solfeggi per voce di Sopr. col B. d'acc.
[Mailand Cons., nebst einer Samlg. Sol-
fegien f. Bass mit Begltg.
Mazzella, Nicolo, Tenorist an
der Hofkapelle in Wien mit 60,
später mit 90 Gld. monatl. Gehalt
vom 15. Juli 1657 bis f 10. Dez.
1718, 71 Jahr alt. Seit 1684 pen-
sioniert (Köchel 1).
Mazzella, Salvatore, lebte im
17. Jh. und ist bekannt durch den
Druck:
Balli, Correnti. Gigha, Sarabanda, Ga-
votte, Brande e Gagliarda ... a 2, Vio-
line e Viola, 0 Cimbalo. Roma 1689.
Stb. in qu4". [br. Mus.
In Levesque's Samlwk. Solfeges d'Italie
S. 150 u. 164 zwei Gesänge mit Mazzelli
gez., fraglich ob der obige.
Mazzi, Liiigi.
409
Mazzinghi.
Mazzi, Luis;! (Aloisio), aus Fer-
rara, wurde am 23. Okt. 1603 zum
herzogl. Organisten in Modena er-
nannt und 1607 am S. Pietro de'
Benedettini zu Ferrara (Yaldrighi
12, Suppl. 6, S. 19 u. 62). Auf
dem Titelbl. zu den Ricercari liest
man nach Angabe des hds. Kata-
loges der herzgl. ßibl. zu Modena:
Organist der Padri von S. Bene-
detto zu Ferrara. Man kennt von
ihm :
Eicercai'i a 4 et Cauzoni a 4, a 5 e^
a 8 voci, da cantare e sonare con ogni
Sorte d'istrumenti (scheint ein Ms. zu
sein). [Modena: C. B.
Im Sanihvk. 1612 a eine 8 st. Mot.
(Eitner 1).
Mazzi, Prospero, lebte 1689
in Mantua, wie aus folgendem Ms.
hervorgeht:
Laerte Porsena, opera in 3 atti, mit
Dedic. des Autors an Francesco II. von
Modena, gez. in Mantua 2.5. April 1689.
Ms. P. [Modena.
II Principe Corsaro. opera in 3 atti.
Ms. P. und Textbuch: Modena 1674. [Mo-
dena.] — 4 Cantate per 1 voce. c. Bc. in
den 28 Bden. Kautaten, ebd.
Mazzinghi, Pohl 2, 370 verz.
zwei M: Qioseffo und Thoruas^ der
erstere trat 1773 in London als
Violinvirtuose auf und starb 1839.
Der zweite war ebenfalls Violin-
virtuose und starb 1844. Die Lpz.
Ztg. brachte nach dem Tode des
zweiten eine Biographie, worin er
OrafM. genannt wird (nach Stephen
war er 1834 in Italien geadelt
worden): 1765 geb., gest. 15. Jan.
1844 zu Downside bei Bath. Grove
kennt nur Josepli 21. und schreibt:
der Sohn des Tommaso, einer Fa-
milie aus Corsica, geb. in London
um 1765, Schüler Christian Bach's
in London. 1784 wurde er Direk-
tor und Komponist am Kings
Theater und starb 15. Jan, 1844
bei Bath, w^o er sich zum Besuche
befand (Stephen). Fetis giebt die-
selben Daten und kennt wie Grove
nur Joseph. Pohl schöpft seine
Daten aus englischen Tagesblättern.
Nach Stephen war sein Vater ein
Weinhändler und ein tüchtiger
Violinist; er starb 1775. Als Kom-
ponist fand ich Gioseffo resp. Jo-
seph sehr zahlreich, während Tom-
maso nur mit dem Drucke:
6 Solos for the Yiolin, with a Thor. B.
op. 1. Lond. c. 1763, in fol. im br.
Museum vertreten ist. Dass dies der
Yater sein soll, ist nicht gut anzunehmen,
vielleicht ist es ein Bruder des Gioseffo,
doch liefse sich auch annehmen, dass Gio-
seffo der älteste Sohn des Tommaso war,
so dass ein opus 1 im Jahre 1763 recht
gut passen könnte.
Von Gioseffo sind nachweisbar (ich
teile sie in der Ordnung mit, wie sie der
Kat. des br. Museum verzeichnet) :
Admiral Lord Nelson's Victory. A So-
nata for the Pfte. Lond. (1798). fol.
Ave Maria . . . for 3 v. Lond. fol.
The songs, duetts &c. in the . . opera
La Bella Arseue. 2 books. Lond., G.
Goulding. fol.
Eliza. ou le triomphe de la nature, a
pastorai ballet (Kl.-A.) op. 32. Lond. fol.
The Exile. A gr. melo-dramatic opera
in 3 acts. (El.-A.) ib. (1808). fol. [auch
im R. C. of Mus.
The favoiite opera dances performed
at the King's Theatre 1786 (Kl.-A.) bock
1—4. Lond. fiu40.
— dito 1787 for the pfte. Fl. or V.
book 1—3. ib. qu4''.
— dito 1788 ebenso, ib. qu40. book
1. 2.
— dito for 1788. book 3. — dito 1789.
b. 2.
The fav. op. danc. of L'Amour etPsiche
for the year 1788, comp, for pfte., Fl.
or V. ib. qu4<'. — 2n<i act. ib.
The celebrated opera Dances as perf.
at the theatre Roy., Haymarket, for the
pfte. 3 books. Lond. 1792. qu4«.
6 fav. songs & 2 duetts ... ib. fol.
The Free Knights, or the edict of
Charlemagne. (An operatic drama by
F. Reynolds.) Kl.-A. ib. (1810). fol.
[auch im R. C of Mus.
Idalide. Ah che nel petto . . . 1791.
AVird unter Gertr. Eliz. Mara's Namen
angeführt.
The Magician no Conjurer. A comic
opera in 3 acts. ib. (1792). qufol. [auch
im R. C. of Mus.
Mazzinghi.
410
Mazzocchi, Domeoico.
Mass for 3 voic. ib. fol. 56 S. Kl.-A.
[auch ß. Col. of Mus.
Paul and Virginia . . . gr. ballet. (Kl.-A.)
ib. fol. [auch E. C of Mus.
Le Premier na^^g■ateur, or the force of
love, a Pantomime Ballet, . . . for Pfte.
2 pts. ib. 1786. qu4o.
3 Quartetts for a pfte. Fl. Y. & T.
op. 3. ib. fol.
A selection of German national melo-
dies, with the words both in the original
& translat. into Engiish . . . vol. 1. ib.
(1815). fol.
3 Sonatas for the pfte. op. 1, 2. sets.
ib. qufol.
3 dito with a Y. op. 2. ib. fol.
3 dito with Y. & Ycl. op. 5. fol. —
Auch Offenb. bei Andre. 3 Stb. [B.
Wagener.
3 dito with a Y. op. 9. fol.
3 dito, op. 10. fol. — op. 13.
3 Sonatas for the pfte. op. 14. fol.
3 dito, with a Fl. op. 14. — op. 15.
— op. 16.
2 Sonatas arranged as Duetts for the
Pfte. . . op. 27. Lond., G. Goulding. fol.
3 Son. for the harp., & an aec. for a
Fl. & 2 french horns ad lib. op. 30. fol.
4 Son. for the pfte. op. 34. fol.
2 Son. for the pfte. with Fl. & Ycl.
op. 39. — op. 45. 46. 59.
A Son. for the pfte. op. 52. — 6 Son.
op. 61.
2 Sonatas arrang. as duett for the pft.
op. 57. London, fol.
2. book of Tiro Musicus, being a com-
plete introduction to the Pfte. ib. fol.
Les trois Sultan es (ballet.) arranged for
the pfte. or harp. op. 20. ib. fol.
The wife of two husbands, a musical
drama (by J. Cobb). ib. (1803). fol.
[auch im R. C. of Mus.
Zemire and Azor ; a pantom. ballet (Kl.-A.)
or Yiolin. 2 b. Lond. 1787. qu40.
The blind girl; or a Receipt for beauty;
a Comic opera (mit TFm. Reeve tomp.).
Lond. (1801). fol. [auch E. C. of Mus.
Chains, of the heaii, or the Slave by
choice; a comic op. (mit W. Reeve komp.).
ib. (1801). fol.
Paul & Yirginia. A music. drama (mit
demselb.). Lond., Goulding, Phipps &
D'Almaine. (1800.) fol. [auch R. C. of
Mus.
Ramah Droog ; or Wine does wonders :
a comic op. (mit dems.). ib. 1798. fol.
[auch R. C. of Mus.
The Turnpike gate; a com. op. (mit
demselb.). ib. 1799. fol. [auch R. C.
of Mus.
The wreath a favourite Trio (S. T. B.).
[Musikfr. Wien. Befindet sich auch im
Neudruck im Novello.
Aufserdem besitzt das br. Mus. noch
sehr zahlreiche Einzeldrucke von kleinen
Piecen für Klavier, Gesänge, Variat.,
Arrangements.
John Hill's Six easy lessons for the
harpsich. Book 1, enthält Einiges von M.
In der B. Wolfenb. noch der Druck:
Tom Starboard, a favorite song sung by
Mr. Incledou in the opera of the Tumpike
Gate . . . London, 2 BIl. in fol.
Mazzoeclii, Domeiiico, Bruder
des Yirgilio, geb. zu Yeja (Isola)
bei Civita CasteJlana. Aus der
Dedic. zu Musiche sacre von 1640
ergiebt sich, dass er 20 Jahre dem
Hause Aldobrandini Borghese in
Eom als Musiker diente. \Yeitere
Nachrichten geben seine Druck-
werke nicht (Alessandri 101. 179.
M. f. M. 33, 62 Anmkg. Viertel],
siehe Hauptreg.). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Musiche sacre e morali a uua, due, e
tre voci di . . . Roma 1640 Lodov. Grig-
nani. P. in fol. 122 S. 40 Gesge. [Bo-
logna Kat. 2, 457 Abdr. der Dedic. br.
Mus. Rom Cecilia. Brüssel C. P.
La Catena d'Adone posta in musica
da . . . Yen. 1626 Aless. Yincenti. 1 vol.
in fol. 126 S., ein Drama mit Musik
(siehe Vogel I. c), [Bologna. Eom Ce-
cilia. br. Mus. Cap. Jiüia. Neapel
Turch. C. P.
Partitura de Madiügali a 5 voci e d'altri
varii Concerti di . . . . Roma 1638 Franc.
Zannetti. 1 vol. Cii;40. 190 S. (Vogel
1, 436 teilt Einiges aus der Dedic. u. der
Vorrede mit.) 24 Gesge. [B. M. Hannov.
Brässel. Eom B. Barb. Bologna, br. M.
R. C. of Mus. Brüssel Cons.
— Eine andere Aufl. erschien ebd.
1638 (siehe Vogel 1. c.) hat nur je 34 S.
in 5 Stb. [Hannov. Rom B. Barb. Im
städtischen Archiv zu Bergamo eine Kopie
von Simon Mayr.
Dialoghi e Sonetti posti in musica da . . .
Roma, ib. 1638. 1 vol. qufol. 182 (siehe
Vogel 1. c). 9 Gesge. [Bologna.
Mamante io ve Tawiso, im Ms. Bo-
logna Kat. 3, 24.
In alten Samlwk: in Robletti's Le riso-
nanti sfere 1629: Piii non sia che 2 v.
— In Y. Biauchi's Raccolta d'Arie 1640
sechs Gesge. zu 2 — 3 voci. — In Florido's
Mazzocchi, Virgilio.
411
Mazzone, Marc' Antonio.
Ariette 1646 zwei Gesge. (siehe Vogel 2,
Sanilwke.).
üeclinazione del pronome hie, haec,
hoc. Scherzo a 4 voci in fuga. Abgedr.
in der Antologia classica nuisicale, Maild.,
Eicordi. 1844 p. 41 unter Carissimi's
Namen.
2 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Mazzocchi, Yirgilio, gebürtig
aus Veja (Isola) bei Civita Castel-
lana, starb im Okt. 1646 ebd. Von
1628 bis zum Sept. 1629 war er
Kapellmeister an S. Giovanni La-
terano in Rom und ging dann in
gleicher Eigenschaft an S. Pietro.
Auf dem Drucke von 1640 und
1648 ist letzterer Posten mit „Va-
ticano Basilica Musicae praefectus"
verz. (Alessandri 101 u. 179). Von
seinen Kompositionen sind bekannt:
Sacrae flores biuis, teruis, quateniisqz.
vocib. concinendi. Op. 1. Romae 1640
Lud. Grignani. 5 Stb. 4^. [Rom Cecüia.
. . . Psalmi vespertini binis choris con-
cinendi. Romae 1648 Lud. Giignani. 10
Stb. 40. 14 Gesge. [Bologna. Cap. Jiü.
9 Stb. br. Mus.
Mss. Bologna, Kat. 2, 14: Oratorio in
Lingua latina, 8 v. c. str. — S. 342 : Be-
atum Fi'anciscum mit Instr. — S. 196:
La Civetta, Cantata a 4. — S. 197: Chi
vuol traiTe i di contenti 2 voci.
In alten Samlwk. 6 Gesänge (Eitner 1),
aufser diesen noch in Dom. Bianchi's
Sacrarum modulatiommi 1642: Ecce in
terra nostra. — 0 pretiosum. — In Pog-
gioli's Scelta di Mottetti 1647: Sit gloria
Domini 2 voc. Domine Dominus 3 voc.
Adsunt dies und Salve regina 5 voc. In
einem 2. Exemplare zu Bologna noch die
Motette : Non est inventus 2 v. — In Sam-
maruco's Sacri affetti 1625: Surge amica
mea, 3 Sopr. — In Fil. Berretti's Scelta
di Motetti 1643: Ecce flos virginum 2 v.
c. Bc. — Veni sponsa Christi 3 v. c. Bc.
In Florido's Floridus concentus sacras
1643: Nigi'a sum 4 v. Adsunt dies und
Salve regina 5 voc. — In dessen Has
alteras sacras caut. 1645 : Filiae Jeni-
salem und Hymnum novum 4 v. — In
dessen Has alias sacras cant. 1659: Sur-
gite, currite 1 voc. c. Bc. — In Vinc.
Bianchi's DArie spirituali 1640: Non in-
fiammi 2 v. — In Florido's Ariette 1646 :
La belta che porta al core c. 2. p. 1 voc.
Chi vuol trarre 2 v.
Mss. in B. B. 61, Salve regina 5 v. c.
Bc. — Adsunt dies, ebenso. Ms. 77
Beata es virgo 3 voc. c. Bc. aus 1649. P.
Ms. in Upsala in Tabulaturpartitur: Ps.
15 Domine quis habit. 3 Sopr.
Mss. in Modena: 1 Cantate u. 1 Can-
zonetta a 2 v. c. Bc.
Ms. in Bibl. Bai'berini in Rom die
Oper: Chi soffre speri, gemeinsam mit
Marco Marazzoli geschrieben. Text von
Rospigliosi 1639 (M. f. M. 33, 65 und
34, 36).
Mazzolaiü, Antonio, aus Fer-
rara. Die Bibl. zu Ferrara besitzt
von ihm:
L'ostinata . . . per basso brillante, parole
Nicolo Banzzi. Milano, Martiuenghi. fol.
Due povere bambine per voce di Sopr.
Milano, Albini. fol.
La Zingarella, ballata per voce di Sopr.
Ib. fol.
Seine Lebenszeit ist unbekannt, sowie
der beiden Verleger.
Mazzold, Vincenzo; in der
Bibl. des Cons. zu Paris befindet
sich ein Ms., betitelt :
Regole musicaJi per i principianti di
Cembalo. Napoli 1795 per . . . qu4**.
Slazzoleni (Fetis schreibt Maxxo-
lini), Griacomo, ein Opernkompo-
nist der zu Rom lebte und 1694
die Oper schrieb: La Costanza in
amor vince l'inganno (Gerber 1).
3Iazzoli, ... ist im Samlwk.
Echo 1758 — 1760 mit Piecen ver-
treten.
])Iazzolini, Carlo Andrea (Car-
landrea), aus Bologna, lebte in der
2ten Hälfte des 17. Jhs. und ist
bekannt durch
Sanate per cämera a 3, 2 V. e Cla^^-
cemb. 0 Tiorba. Bologna 1687 Glos. Mi-
cheletti. 4». 3 Stb. [Modena. br. Mus.
Raccolta di Balli a 2 V. e Clavic. 0
Tiorba. Ms. P. [Modena.
3Iazzone, siehe Aleotti, G.
Mazzone, Marc' Antonio, aus
Miglionico in I^eapel, gab heraus:
... n 1. IIb. de Madrigali a 5 voci,
Nuouam. . . Vinegia 1569 G. Scotto. 5
Stb. 40. 22 Madr. [Bologna: C. A. 5a.
... II 1. lib. de Madr. a 4 voci . . .
Vineg. 1569 ib. 4 Stb. 40. 22 Madr.
(im Vogel 1 , 441 Abdruck der Dedic).
[Bologna: C. A.
... II 1. lib. delle Canzoni a 4 voci,
Mazzoni, Alfonso.
412
Mazzoni, Antonio.
tra le quali niolte ne sono in laude della
Madonna ßenedetta . . . Yen. 1591 Äug.
Gardano. 4 Stb. 4g. 22 Gesgo. [Bo-
logna: B.
II 1. lib. deUe Magnificat, in uno stilo
corrente & commodo non solo a quei che
non hanno il Soprano. ma a quei ancora
che non hanno il Basso, per esser una
musica molto ristretto. Ven. 1593. 5 Stb.
40. [B. K.
Er gab auch das Samlwk. Corona.
Primo üb. delle Xapolitane a 3 et a 4 voci
di diuersi eccell. musici. . . Yinegia 1570
G. Scotto, 3 Stb. 8" heraus (siehe Vogel
2, 417), worin neben anderen sieh 19
Gesge. von ihm selbst befinden. Eine
2te Ausg. von 1572 siehe in Eitner 1
unter 1571a. Bibl. sind zur 1. Ausg. hinzu-
zufügen : [Hof b. "^len. Venedig Marco :
B. br.Mus: C. Zur 2. Ausg: Hofb.
"Wien. Bologna. B. M. Zwickau: CT.
Venedig Marco: B.
In Ms. 2289 in Brüssel, Madrigali in P.
In Ms. 15943 und 19426 am Ende:
Magnif. 4 voc. Chorb. [Hofb. Wien. Ms.
19427 ein Magnificat 1. toni 4 voc.
Mazzoni, Don Alfonso, bez.
sich mit „Beneficiati ac Musicae
praefecti in Catedrali nee non
venerabilis societatis, ac Illustr.
Academiae Spiritus Sancti" zu Fer-
rara. Er gab heraus:
Motecta binis, 3, 4que vocib. una c.
Litanijs B. M. V. . . Op. 1. Veu. 1640
Alex. Viocentius. 5 Stb. 4'^ 22 Gesge.
[B. Br.
Im Samlwk. 1624 c zwei weltliche Ge-
sänge (Eitner 1).
In Bologna das Autograph eines theo-
retischen Werkes: Regole di contraponto
estratte da diuersi Autori da D. . . Maestro
di capella nel Duomo di Ferrara. 4P.
40 BlI.
Mazzoni, Antonio. Burnev 1,
169 lernte 'ihn 1770 als 2ten "Ka-
pellmeister am Dome (S. Petronio?)
zu Bologna kennen. Auch Ditters-
dorf in seiner Selbstbiographie
S. 108 erwähnt ihn schon 1761
als Kirchenkapellmeister u. zweiten
Flügelspieler am Theater. Fctis
schreibt: geb. um 1718 zu Bo-
logna, Schüler von Predieri. Seine
erste Anstellung als Kapellmeister
fand er in Fano u. a. Städten
(sie?), kehrte darauf nach Bologna
zurück u. trat 1743 in die philar-
monische Akademie. Ging dann
nach Spanien und Portugal, wo
er mehrere Opern auf die Bühne
brachte. 1752 kehrte er nach Italien
zurück und schrieb für Parma und
Neapel Opern, sowie für Venedig
u. Bologna. 1757 wurde er zum
Prinz der philharmonischen Aka-
demie gewählt. Ging dann nach
Petersburg, Schweden u. Dänemark.
1761 erwählte ihn die Kirche S.
Giovanni in Monte (zu Bologna)
zum Kapellmeister, 1767 zum Sub-
stitut an der Kathedrale S. Pieti'o.
1773 Avar er wieder Präsident der
philharm. Akademie. Darauf führt
j Felis eine Reihe Opern an, die er
von 1754 ab schrieb. In einem
Ms. der B.Bologna, Kat. 2, 105
wird er mit Maestro di cappella
della Metropolitana di Bologna ed
accaderaico filarmonico bez. Von
seinen Werken lässt sich Folgendes
nachweisen:
Moise in Egitlo, Oratorio, Ms. 14100.
P. [B.B. Ebendort noch Ms. 17 226 ein
Te Deum, 4 voc. c. org. in P. Ms. T
178 Gesge. in P.
Messa per li defunti in Do minore
conceitata a 4 voci c. stnim. Ms. P.
qufol. 61. [Bologna in 2 Ex.] Aufeerdem
befinden sich in derselben Bibl: im Ms.
1 Laudamus te a C. solo c. strum. P.,
2 Gratias agimus, 2 Domine, 1 Qui toUis,
3 Quoniam, 1 Cum sancto. 1 Credo, 1 Te
ergo, 1 Tantmii ergo, teils für 1 Stirn.,
teils für Chor mit Instr. — Kat. 2, 269
sind verz. 1 Laudate pueri, 1 Miserere
2 T. e B. c. org., 4 Laudate pueri, 4
Dixit, 5 Confitebor, 1 Douiine ne in fu-
rore 4 voc. c. V. e ripieni. AUe in P.
zuni Teü Autographe. Ferner 2 Magni-
ficat, 2 De torrente, 2 Laudate pueri, 3
incipit oratio Jeremiae, 1 Alma, 3 Salve
reg., 2 Ave Maria, 3 Alma redemptoris,
1 Assumpta, 1 Salve vii-go. — Kat. 2,
458: 1 Resonet victoria, 1 Tu es Petrus,
C. solo c. strum. Autogr. — In Kat. 3,
245 zwei Arien f. Sopr. und Tenor mit
Orch. in P.
II re pastore. Dramma posto in mu-
Mazzoni, Francesco.
413
Mc Gibbon.
sica dal . . . rappresent. nel teatro Mar-
sigli ßossi in Bologua 1757. Ms. P.
214 S. in qnfol. [Bologna.
Ms. CO in Dresd. Mus. eine Aria a
Sopr. c. Strom. P. qufol.
Mss. in Mailand Cons. 1 Terzett, 1 Duett,
5 Arien mit Orcli. in P.
A. M.'s Solfeggien für die Mittelstimme
zu Solo und Cliorgebrauch mit Pfte., ein-
ger. von Jul. Stern. Lpz., Br. & H. fol.
[Bologna.
1 Te Deum und 13 Solfeggi im Neu-
dnick (Eitner 2).
In B. Dresden im Ms: 2 Requiem, 1
Te Deum, 2 Bde. Solfeggi (siehe Kat.).
Durch Textbücher sind an Opern be-
kannt: II viaggiatore ridicolo, mit G. Sco-
lari gemeinschaftlich 1762 zu Mailand
komponiert und Eumene 1759 in Turin
aufgeführt. [Mailand Opernarchiv, Turin
Opernarch.
Mazzoui, DonFrauceso, Abiuz-
zese, sein Geburtsland, wie er sich
auf seinen Drucken bez., scheint
in Treviso gelebt zu haben (Dedi-
cationen). Er gab heraus:
... IL 1. üb. delle Canzoni alla na-
politana, ä 3 voci, con due a 4. Yinegia
15(39 Gir. Scotto. 3 Stb. 8". 28 Gesge.
dabei 2 von Lor. Eigidijs, 1 von Mass.
Trojane u. 1 von Ces. Thodino. [Hofb.
Wien. Zwickau: C. T. B. Kgsbg:C.T.
Bologna: B. Florenz B. N: T. Florenz
B. L: C.
... II 2. lib. delle Canzoni alla nap.
ä 3 voci. . . Vineg. 1570 ib. 3 Stb. 8".
25 Gesge. [Hofb.Wieu. Bologna: T. B.
Mazziichelli, . . . scheint zu Paris
gelebt zu haben und gab 1782
daselbst die 8. Samlg. Arietten
heraus (Magazin). Gerber 2 führt
um 1792 mehrere Samlg. Arietten
aus Opern mit Guitarrenbegleitung
und auch im Arrangement an.
Mazzuelielli, (xioTaiiiii Maria
(Giammaria), Comte di, geb. 28.
Okt. 1707 zu Brescia, gest. 19.
Nov. 1765 zu? Er begann ein
biographisches Werk herauszu-
geben, kam aber nur bis zum
Buchstaben B. Es ist betitelt:
Gli scnttori d'Itaüa, cioe notizie sto-
riehe e critiche intoruo alle vite ed agli
scritti dei Letterati italiani. Brescia 1753
bis 1763, 6 voll, in fol. Auch die Musik-
schriftsteller sind darin vertreten (Fetis).
Ein Exemplar ist mir nicht bekannt.
Mazzuelielli, Paolo. Im sächs.
Staatsarchiv liest man in den Akten
MamichelU u. in den Darmstädter
MaxxukeUi , wie er sich sogar
selbst einmal unterschreibt, auch
Maxidelli kommt vor. 1656 wird
er in Darmstadt engagiert mit 75
Gld. Gehalt und 42'"Gld. für Klei-
dung. JÜ^ach einer späteren An-
führung bekleidete er den Kapell-
meisterposten. 1659 wurde er ent-
lassen, doch muss er sich noch in
Darmstadt aufgehalten haben, denn
1660 hoben die beiden Prinzes-
sinnen ein Kind M.'s aus der Taufe
(M. f. M. 32, 35. 36). Apell verz.
ihn ohne Datum in Kassel mit
150 Thlr. Gehalt und im s. Staats-
archiv wird er 1679 erwähnt, als
er sich bei Hofe hatte hören lassen
und ihm 20 Thlr. als Honorar an-
gewiesen wurden. Au Komposi-
tionen ist nichts bekannt.
Mazziieehi (Mazucchi), Simpli-
ciaiio, Musiker am Hofe des Her-
zogs von Mantua; Bertolotti p. 97
schreibt aus den Akten: erhielt
1622 eine Provision von jährl.
1176 Lire.
Er ist im Samlwk. 1618 a mit 4 Mo-
tetten zu 2 — 4 Stirn, mit Bc. vertreten
(Eitner 1).
Mazziioli , (r. . . Domenico,
lebte mutmalslich im Anfange des
18. Jhs. und ist bekannt durch das
Ms. L168 in B. B: Messa di Requiem
5 voc. c. 2 V. Va. ed Org. P. u. Stb.
Mc Gibbon (Mc gleich Mac),
William, Sohn eines Oboisten in
Edinburgh, Schüler Corbet's in
London, später Konzertmeister und
Musiklehrer in Edinburgh, wo er
am 3/9 1756 starb (Stratton).
Die Kgl. Hausbibl. zu Berlin besitzt
unter Gibbon: Collection of Scots tunes,
for the V. or genn. Flute with a B., with
additions and variations by R. Bremner.
New ed. Lond., Pre.ston. Ferner: Selec-
Mealli
414
Meder, David Bernh.
tion of Scots Reels or Country Dances.
Lond., Preston.
Six Sonatas or Solos for a German
Flute or Violin. Edinburgh 1740. [be-
safs 1901 der Antiquar Harold.
Vergleiche Qibbons^ WiUbald.
Mealli, Criovaiini Battista, 1644
im Dienste des Fürsten von Krakau
(genannt Palatino e Generale) M.
f. M. 13, 213.
Mecclii, (xiovaniii Battista,
aas Bologna, war um 1611 Orga-
nist an S. Petronio zu Bologna
(Titel). Er gab heraus:
Motecta 5 et 8 vocum . . . Lib. 1.
Ven. 1611 Ang. Gardanus & fratres. 9 Stb.
40. 13 Mot., 1 Magnif., 2 Psalm., 1 Re-
gina coeli. [B. M. Bologna, auch in Part,
hds. Bologna Petron.
Meceoli, Federico, ein Kompo-
nist des 17. oder 18. Jhs.,
ist mit einer Kantate in einem Ms. der
B. Bologna (Kat. 3, 197) zu 1 Stim. mit
Bc. vertreten.
Mechel, . . . ein französischer
Komponist am Anfange des 18. Jhs.,
gab 7 Bücher Sonaten für Violine
in Paris heraus (Gerber 2).
Mechlf, ... 17/18. Jh.
In einem hds. Lautenbuche nebst an-
deren Instrumenten in der B. Salzburg's
ist er mit einigen Piecen zu finden (siehe
Blockh).
Meclitler, F . . . fils, war um
1773 Violinist an der Oper in
Brüssel mit 760 Gld. Gehalt (Gre-
goir, Panth. 6, 138). Straeten 4,
412 verz. von ihm
Ouvertüre des Epoux mecontants, ar-
rangee p. le clavec. ou fp., avec ] V. par
F. Mechtler fils. Bruxelles, van Tpen et
Mechtler. fol. 7 S. Klavierst. Möglich,
dass er ein Sohn des Verlegers war.
Mechtler, P . . ., war um 1763
Sänger an der Kgl. Kapelle zu
Brüssel (Straeten 4, 412. 5, 183.
Seite 170 wird ein Mechtler, ohne
Vornamen, von Croes als guter
Musiker genannt; vielleicht ist da-
mit der vorhergehende gemeint).
Meclitold, Nikolaus, Bassist
an der Hofkapeile in Wien vom
1. Okt. 1593 bis f 15. Juni 1611.
Erhielt zuerst 15, dann 20 Gld.
monatl. (Köchel 1).
Meck, Joseph, war Violinist an
der erzbischöfl. Kapelle zu Mainz
und ist bekannt durch
XII Concerti ä 5 e 6 stromenti. Lib. 1.
Lib. 2. Amst, Est. Roger. Nr. 486; je
7 Stb. [B. Wagener. BerHn K. H.
Concerto ä 5. Conceiio C [? ä 5. Con-
certo a 5. Ms. in Upsala.
In Mich. Corrette's L'art de Violon
1 Piece.
In Musikfr. Wien „Concert f. die V.
mit V. Va. u. B."
In Ms. B. Salzburg, Musica, Partieen
pro liutho, Violino, Basso mit Sign. Meckh
gez., fraglich ob der obige.
In Schwerin F: 3 Concerte a 6 und
a 5 für Violine princip. u. Quartettbegl.
in Gm. mit 1 \> vorgez. , in Ad. mit 3 ^
u. Ed. mit 4 jj. Seine Lebenszeit muss
in den Anfang des 18. Jhs. fallen.
Meckeiiheuser, Jakob Georg,
geb. um 1660 zu Goslar, studierte
im Kloster Hammersleben, versah
daselbst den Organistendienst und
wurde dann (um 1727) Organist
an der St. Wisbertkirche zu (Qued-
linburg (Titel). Gerber 1 spricht
über seine akustischen Studien.
Er gab die Abhandig. heraus:
Die sognannte: Allerneueste musica-
lische Temperatur: oder, die, von denen
resp. Herren Kapell-Meistem Bümlern, zu
Onoltzbach, und Hr. Mattheson zu Ham-
burg, gütigst communicirte, 12. rational-
gleiche Toni minores, oder Semitonia . . .
4". 59 S. ohne Verleger, Dedic. gez. in
Quedlinburg 1727. [B. B. B. M. Dresd.
B. Wagener. Musikfr. Wien. Brüssel.
B. Lpz.
Meda, Suor Bianca Maria,
Nonne im Kloster S. Martino de
Leano zu Pavia (Titel), gab heraus:
Motetti a 1. 2. 3. e 4. voci, con Vio-
lini, e senza, consecrati . . . Bologna 1691
Pier-Maria Monti. 6 Stb. 4**. [Bologna.
B. B.
Meder, David Bernhard, älterer
Bruder des Johann Valentin, war
um 1672 Organist an der Frauen-
kirche in Kopenhagen und ein an-
gesehener Musiker (Viertelj. 8, 505).
Meder, J
415
Meder, Joh. VaJ.
Moder, J. .., ein Holländer,
siebe bei Buloffs, Bartb., ara Ende.
Meder, Johann Friedrich, ein
Bruder des Jobann Valentin, ge-
tauft am 9. Okt. 1639, gest. 29.
Dez. 16S9 aJs Kantor in AVasungen,
war also der Nacbfolger seines
Vaters Jobann Erbard (Viertel].
7, 48).
Meder, Johann (xabriel, ge-
bürtig aus Erfurt, lebte seit etwa
1755 in Amsterdam als Musik-
lebrer und Direktor der Winter-
konzerte. Gramer 1, 767 lobt seine
Kompositionen.
Gerber 1 zeigt um 1769 sechs Sin-
fonien ä 8, op. 1 an; op. 2 sind ebenfalls
Sinfonien und 1782 erschienen zu Berlin
als op. .3 drei Sinfonien a 12. Fetis zeig!
noch Mehreres an. — Im br. Mus. be-
finden sich: Symphonie periodique ä 2 V.,
T. et B., 2 Hautb. et 2 Cors. Amster-
dam. Stb. fol. — Symphonie Nr. 2, dito.
London, Stb. fol. — lu B. Wolfenb: 3
Simphonies ä gr. orch. oe. 10. Ches
J. J. Hummel ä Berlin. 10 Stb. fol. —
In Darmst. 6 Marches f. Orchest. Ber-
lin, Stb.
Meder, Johann Nikolaus, war
um 1671 Kantor in Salzungen
(Meiningen) und ein Bruder des
Jobaun Valentin (Viertel]. 7, 43.
8, 500).
Meder, Johann Valentin, geb.
zu Wasungen an der Wen'a in
Franken 1649, getauft am 3. Mai,
gest. Ende Juli 1719 zu ßiga, der
jüngste von fünf Brüdern; der
Vater Jobann Erbard war Kantor
zu Wasungen u. sämtlicbe Söbne
wurden Musiker. Job. Val. stu-
dierte 1669 in Leipzig, 1670 wan-
dert er nacb Jena, verlässt die
Uniyersitätsstudien, gebt 1671 nacb
Eisenaeb und Gotba und fand als
Sänger daselbst Unterkunft. 1673
finden wir ibn in Bremen, im
folgenden Jabre vom April bis
Juni in Kopenbagen bei seinem
Bruder, wandert dann nacb Reval
und wird 1674 zum Kantor am
Gymnasium ernannt, wo er 170
Tblr., freie Wobnung und andere
Nebeneinuabmen batte. 1685 und
86 bielt er sieb ebne Steüung in
Riga auf, bis er 1687 als Kantor
an St. Marien in Danzig angestellt
wurde. 1688 verbeiratet er sieb
mit einer Danzigerin. 1698 ist
er in Königsberg und wird Kantor
am Dome (Musices Director). 1700
tritt er wieder in Riga auf, wo er
am 30. Nov. die vorläufige Leitung
des Kircbencbores erbält und am
20. März 1701 den Domorganisten-
posten. (Biogr. in Viertel]. 7, 43
u. 455 nebst Verz. seiner Kompo-
sitionen 8, 499. Döring 59. Mat-
tbeson 4 Briefe an Cb. Raupacb
aus den Jabren 1707—1709). Nur
Weniges kann icb von seinen
Kompositionen nacbweisen und
zwar ein
Autograph in B. B., 1 vol. in hoch fol.
von 53 BIL, Part, eines Passionsoratorium
nach dem Ev. Matthaeus; 5stim: Chor,
Soli u. kl. Orch. — In Kopie, Ms. 14220,
Samlbd. Part. Nr. 14: In tribulatione,
Canto solo, 4 Viol. Tag. u. Cont. 6 Bll.
[B. B.
2 Motetten zu 12 St. von 1687 und
1688. Mss. im Stadtarchiv in Danzig.
Mss. in Upsala in Tabulaturpart : In
principis erat verbuni 3 C. 2 Y. — Gott
liilf mir, B. solo, 4 voc. 4 Viol. Bc. in
Stb. fol. Ferner
— Leben wir, so leben wir dem Herrn,
4 v. 4 Instr. Bc. Fol.
— Quid est hoc quod sentio, 3 v. 3
ström. Bc. Fol.
— Sufficit nimc dno. C. solo, b ström.
Bc. Fol.
— Vox mille clamorem, 2 Sopr. T.
e 3 V. Bc. Fol.
— Begrüfset seystu holdseelige, 4 v.
0 Viole, Bc. 4".
— Ach Herr, strafe mich nicht, C.
solo, 3 ström. Bc. 4".
— Gott du bist derselbe, 3 v. 7 Instr.
Bc. 4".
— Gott mein Herz ist bereit, 3 v. 7
Instr. Bc.
— Jubilate Deo, B. solo, 1 V. 1 Cla-
rino, Bc.
Meder, Maternus.
416
Mederitsch.
— Wir murren denn, Dialogo, 2 v.
5 Instr. Org. 40.
— Trio, Chaconue, 2 Dessus, B. et
Clavecyn. Fol.
In Wolfenb. Ms. 294 in Stb. In tri-
bulatione iuvocavimus, Sopr. c. Bc. Lan-
guet cor meum, ebenso.
Meder, Maternus, war Organist
ZLi Meiningen und nahm 1680 die
Wasimger Orgel ab. Ein Bruder
des Johann Valentin (Viertelj. 7,
43).
Mederitsch, Johann, genannt
Gallus. Die Lebensnaclirichten
über ihn sind 'dürftig and wenig
erwiesen. Nach Fetis war er der
Sohn eines Organisten zu Nim-
burg a/d. Elbe und daselbst 1765
geb. In Ant. Schmid hds. Kat.
der Hofb. in Wien befindet sich
die Notiz: Gallus de Mederitsch,
Komponist in Lemberg (1755 bis
1835). Fetis fährt fort: in Prag
machte er seine Musikstudien, die
er dann in Wien fortsetzte und
sich als Pianist und Komponist
vorteilhaft bekannt machte. Eei-
chardt 1783 p. 273 berichtet nun,
dass er von 1781—1782 Musik-
direktor am Theater in Oimütz
war und in letzterem Jahre ab-
ging. In 1784 p. 173 zeigt er
das Singspiel „Der Schlosser' an,
welches er in AVien aufführte und
sich dort wieder niedergelassen
hatte. Fetis sagt nun : 1794 wurde
er in Ofen in Ungarn zum Musik-
direktor ernannt, doch befand er
sich schon 1796 wieder in Wien
und komponierte für die Bühne.
Seine letzten Jahre verlebte er
zurückgezogen in Lemberg und
wurde dort der Lehrer u. Freund
W. A. Mozart's Sohn, dem er auch
seine Musik - Samlg. vermachte,
welche sich nun nebst Mozart's
Sohn Nachlass im Mozarteum in
Salzburg befinden.
Nur Weniges ist von seinen
zahlreichen Kompositionen auf uns
gekommen und zwar
Kvrie et Sanctus 4 voc. c. orch. Ms.
14130 in K. Part. [B. B. mit Gallus gez.
Missa in Cd. 4 voc. c. instr. (Kyrie u.
Glor.) P. Ms. 15 854. [Hofb. Wien.
Einst besafs die Bibl. der Musikfr. in
Wien 2 Messen f. Chor und Orchester,
doch sind sie unter C. F. Pohl maku-
liert worden.
Babylons Pyramiden. Eine grofse he-
roisch-komische Oper von Emau. Schika-
neder, in Musik gesetzt, 1. Aufz. von
Gallus, der 2te von P. Winter. 1797 in
Wien aufgef. [B. B. in 2 voll. Dresd.
Mus. Hofb. Wien ein Terzett, Ms. 16572.
— im Kl.-A. Lpz., Br. & H. [B.M.
B. B. Amst. Musikfr. Wien. br. Mus.
R. C. of Mus. Lübeck.
— im Kl.-A. von Henneberg. Wien
1797. [br. Mus.
Der letzte Eausch, Singspiel in 2 Akt.
Ms. P. [Musikfr. Wien.
Macbeth, Trauerspiel mit Chören in 5
Akten. Ms. P. [Musikfr. AVien.
— Geistermarsch aus Macbeth f. Pfte.
Wien, Traeg. [B. B. Hofb. Wien Ms.
18351 eine VioHnstim. im Autograph.
Eose, comische Oper in 3 Akten. Ms.
P. [B. B.
Terzett aus der Oper Babylons Pyra-
miden. Autogr. 16572. P. 10 ßU. qufol.
[Hofb. Wien.
Rose oder Pflicht und Liebe im Streit,
Duett in P. [Musikfr. Wien.
Tu di saper procura, Aria per Sopr.
Ms. 14 132 in K. Part. [B. B.
5 Sinfonien f. Orch. Ms. in Stb. mit
Gallus gez. [Musikfr. Wien.
4 Concertino p. le Claver.. ou Fortep.
av. orch. Ms. 14134 in K. Stb. [B. B.
2 Quintette f. Klav. Fl. V. Va. u. Vcl.
Wien, Hoffineister. [Musikfr. AVien. br.
Mus., Titel französ. Maild, Cons.
6 Quatuors a 2 V. A. et B. par . . .
connu sous le nom Gallus. Mayence, B.
Schott. 4 Stb. [B. M. Musikfr. Wien,
dort noch ein einzelnes Quartett. B. Wa-
gener.
3 Trios p. 2 V. et A^cl. oe. 12. A'ienne,
J. Traeg. 3 Stb. [B. Wagen er.
Fantasia f. 4 Streichinstr. [Musikfr.
Wien.
3 Sonates p. Pfte. et V. oe. 1. Vienne,
Traeg. 2 Stb. [B. B. Musikfr. Wien.
Sonate p. le Fortep. ou Clav. A'ienne,
Hoffmeister. Nr. 1. 19 S. [B. B. B.
Wageuer.
Sonate p. le Foitep. A'ienue, Traeg. [B. B.
Medialancia.
417
Medowsky.
Fantasie Sonate p. le Pfte. Vienne,
Traeg. [B. B. ß. W;igener.
24 Variat. Yienue, Hoff aieister. [B. B.
7 Var. p. le Pfte. sur le theine de
rintroduct. de l'Ouverture de Topera:
Babilono Pyramidea. Vien., Jean Traeg.
qiifol. 3 S. [Hofb.Wien.
In B. B.. Autogr. Grasn: 3 Eicercate
f. Streichinstramente in P.
Hotb.^Yien 1S351 Fragm. eines Autogr.
1. Viol. aus Macbeth's Geisterniarsch.
Medialaucia, Grioyanni Bat-
tista, bez. Floridas in 1649 aus
Barbarauo gebürtig und als Orga-
nisten, wahrsch. in Rom.
Mediatoris, siehe Malbecque.
Medici, Camillo, Sohn des Jo.
Maria de Medicis; vom Aug. 1517
ab Sänger in der Kapelle Papst
Leo X. Erhält 1518 23 Duc.
monatl. (Yiertelj. 3, 255).
Medici, Ferdinaiido dei, Prinz
von Toscana, Sohn des Grofsher-
zogs Cosmo IIL, geb. um 1663,
gest. 30. Okt. 1713. Ein Be-
schützer und Förderer der Ton-
kunst und ihrer Meister, selbst
ausübender Künstler und Kompo-
nist, an dessen Hofe alle Künste
blühten. Leto PuHti schrieb in
den Atti de l'Accademia zu Flo-
renz, 12. Jahrg., die Biographie:
Della vita del Sereniss. Ferdinando
dei Medici . . ., e della origine del
pianoforte (von Bartol. Cristofori
um 1709 erfunden).
Medici, Giovanni de, s. Leo X.
Medici, Giulio, aus Treviso,
gab heraus:
Aniorosi concenti musicali a 3 voci.
Con il Bc. per il Clavicemb. Lib. 1.
Yen. 3 619 G. Yincenti. 4 Stb. (C 1. 2.
B. Bc.) 4". 20 Gsge. [Proske fehlt C 1.
Medici, Isabella, Schwester des
Grofsherzogs von Toscana. Im Cod.
gr. fol. Nr. 8 classe speciale der
Bibl. palatina zu Modena, geschrie-
ben zwischen 1574 — 1602 von
Cosirao Bottegari, auf Bl. 7 a ein
Gesang mit Lautenbegleitung von
obiger.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
Medici, Loreiizo, aus Soresina
bei Cremona, wie er sich mehrfach
bez., doch nennt er sich auch
wieder „Bürger und Patrizier in
Cremona", daher nennen ihn die
Lexika einen Cremoneser. Die
Dedikationen sind abwechselnd in
Soresina und in Gandino bei Ber-
gamo unterzeichnet. Ein öffent-
liches Amt scheint er nicht be-
kleidet zu haben, obgleich Lucchini
19 sagt, dass er um 1609 Kapell-
meister des Herzogs von Florenz (?)
war; auch die Angabe Fetis', dass
er Priester war, lässt sich nicht
nachweisen, im Gegenteil setzt er
seinem Namen stets den Titel
„Don" vor. Von seinen Kompo-
sitionen kennt man :
Missarum octonis vocibus lib. 1. Op. 4.
Cum parte organica. Yen. 1619 B. Magiii.
9 Stb, 40. ö Mess. [Bologna mit Abdr.
der Ded. im Kat. 2. 106. B.B: Tl. 2.
def. Upsala: Cl. AI. T. 1. B 1. 2.
II 1. lib. delle Canzoni a 3 v. . . Yen.
1603 Yincenti. 3 Stb. 40. 26 Gesänge.
[Mainz: B.
Canzoni a 3 voci . . Hb. 3. . Yen. 1611
ib. 3 Stb. 40. 20 Gesge., dabei ein Gio.
Cavaccio. [B. Kassel.
Medici, Joannes 3Laria de
Medicis, 1516/17 Sänger in der
Privatkapelle Papst Leo X. (Vier-
tel]. 3, 255).
Medico, Agostino, ist 1520 Ksl.
Sänger Karl V. mit einer Pension
von 55 liv. (Straeten 3, 162. 7.
326). Von 1529 bis 1534 päpstl.
Sänger (Viertelj. 3, 262).
Medico, Gliacomo, 1665 Bac-
calaureus der freien Künste, gab
heraus:
Suonate e Motetti a 3. e 4. voci, con
un canto d'iucerto autore ä 3. & una
Messa ä 4. voci con 2 V. ä beneplac . . .
Op. 1. Yen. 1665 Fr. Magni. 5 Stb.
fol. 7 Sonat., 10 Mot. 1 Messe. [B. Br.
Medowsky, ... ein Bohuie, Vir-
tuose auf der Harfe, der sich 1782
durch Konzertieren u. eigene Kompo-
sitionen bekannt machte (Dlabacz).
27
Mee.
418
Megerle.
Mee (Meer), siebe Le Mee.
Meelman, Ariioldus, 1348 Sän-
ger u. Organist in Herzogenbusch
au der Liebe-Frauen-Bruderscbaft
(Bouwst. 2, 211).
Meert, C. . . F. . . Abbe ran,
war um 1735 Organist u. Priester
am Kollegium zu St.-Trond (Bel-
gien). Straeten verz. ihn erst um
1749.
Elewyk gab 3 Fugen in seinem Saml-
wk. Les anciens clavecinistes flaniands
heraus. Gregoir besafs eine Fuge en si-
bemol. (Gregoir, Artistes. Straeten 4, 320).
Mees, Henri, geb. um 1757 (?)
zu Brüssel, gest. 31. Jan. 1820 zu
Warschau, ein berühmter Opern-
Baritonist, der in Hamburg, Peters-
burg und seit 1810 in Warschau
lebte (Gregoir, Galerie u. Artistes).
Mees, Joseph Henri, geb. 28.
Mai 1777 (nicht 1779) zu Brüssel,
gest. nach 1838 zu Petersburg
(Gregoir, Panth. 6, 201 u. in les
artistes -musiciens giebt er obiges
Geburtsdatum und fügt hinzu: ein
Sohn des Sängers Henri. Das
Todesdatum giebt er mit Paris um
1860 (?) an. Die Biographien
zwischen Fetis und Gregoir sind
sehr abweichend). Gregoir schreibt:
M. war ein eifriger Beförderer der
Logier'schen Methode beim Kla-
Vierunterricht und so oft er seinen
Wohnort wechselte, errichtete er
stets eine Klavierschule und zwar
zu Brüssel (1816), im Haag, in
London, Antwerpen (1824), Kiew
u. a. Orten. Gregoir giebt auch
nach M.'s eigener Angabe ein Yer-
zeichnis der Titel und Aemter die
er je besessen hat, es sind dies
sechs verschiedene Titel. Ferner
ein Verz. seiner wechselnden Stel-
limgen u. Aufenthalte in Städten,
wo er Konzerte u. Schulen grün-
dete. Er schrieb auch die Oper
„Lc Fermier beige", 1816 in Brüs-
sel aufgeführt. Yon seinen Ar-
beiten sind nachweisbar:
Cantate ä gr. orch. 3. Nov. 1818
Brnxelles. P. Kl.-A. und 13 Stb. [ß.
Liege. Brüssel Cons : P. vocale.
Nocturnes a 4 voix sans accomp., pour
2 tenors, bai-j-ton et basse - taille. 4 Stb.
gr. 8*^. [Leo Liepm.
Theorie de la musique, niise en canons,
a l'usage des ecoles de musiqae et dis-
posee pour les classes. Publie par . . .
Bruselles (1828) 4 part. 1 vol. S".
[Brüssel, br. Mus. Glasgow.
Etrennes lyrique. Methode raisonne
pour exercer la voix et la preparer aiix
plus graudes difficultes, composee par . . .
Bruxelles 1828 Mme. Nolet etc. gr. 8».
[Brüssel.
Abrege historique sur la musique mo-
derne. Bruxelles 1828. 8". [B. B. Glas-
gow. B. Lpz.
Megel, Daniel, siehe ßeuclilin's
Scenica 1503.
Megelin, Heinricli, ein Yio-
lonceilist, a/d. Hofkapelle zu Dres-
den augestellt, gest. 1806 ebd.
(Fürstenau 1, 169), bekannt durch
ein
Coucerto a Violoncello et Orch. in Stb.
Ms. 14 140 der B. B. — Der Versöhnungs-
tod Jesu, ein Singgedicht . . 1785 Ms. P.
[Schwerin P-l Sinfonia in C. Ms. in Stb.
[Berhu K. H.
Megerle, Abraliam, geb. 9. Febr.
1607 zu Wasserburg am Inn in
Oberbaiern, gest. 29. Mai 1680 im
Kollegiatstiftzu Altöttingen. Stu-
dierte in Innsbruck, war Scholar
und Kapellknabe des Job. Stadl-
majr's von 1617—1634. 1635
wurde er Priester in Konstanz,
1640 Kapellmeister am Dome in
Salzburg, 1655 ging er ins ade-
liche Kollegiatstift Altöttingen in
Baiern, nachdem er vom Kaiser
geadelt war. ISiach seinem Testa-
mente hinterliefs er gegen 1486
Kompositionen (M. f. M. 14, 12.
Schubiger 2, 42. Peregrinus 74
sagt: er war im Kgl. Frauenstifte
in Hall Chorknabe). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Megli.
419
Mehul.
Ära musica solemni concentu ad veram
et Teterem forniam redacta . . . Gradualia,
Tractus, Alleluja, Versus . . ab 1 in 24
pluresque voces cum instrum. Toni. 3.
Op. 1. Salisbg. 1647 Chrstph. Katzen-
berger. Stb. [B. Proske kompl. B. M :
P. Salzburg zum Teil in Kopie. Hofb.
Wien: Pait fol. 142 S. und Voc. 3. 6.
8. 20. Bc.
Psalniodia Jesu et Mariae sacra a 2,
3 et 4 voc, 2 iustr., c. aliis tarn vocis
quam instr. et rip. Lib. 1. Op. 2. Monach.
1657 t\-p. Jo. Jäckün. 14 Nrn. von 2
bis 10 St. [B. M: Vox 2 a. 3—7 c. Bc.
Speculum musico mortuale. [Salzburg.
Der Druck enthält sein Porträt, ein Verz.
seiner Kompos. u. a.
3 Hymnen zu 4 St. in P. mit 1649
gez. Ms. [B. M.
Canon 4 vocum notis ad sua verba
tendentibus divo Francisco in Laudem.
1 Bll. in 80. [Einsiedeln.
Meg'li (Melio, Melli), Domenieo
Maria, aus Reggio. In seinen
sechs bekannten Druckwerken von
1602 — 1609 schreibt er sich drei-
mal Megli^ einmal Melio und zwei-
mal MeUi\ daher wählte ich die
erste Lesart, obgleich ihn Yogel
unter 21elli stellt. Er bez. sich als
Doctor der Rechte und scheint in
Padua gelebt zu haben, wie eine
Dedic. von 1602 unterz. ist. Be-
kannt sind von ihm
Musiclie di . . . composte sopra alcuni
Madrigali di diversi. Per cantare nel
Chitarone, Clauicerabalo, & altri instrom.
Yen. 1602 Yincenti. 1 vol. in fol. 18 S.
18 Gesg. mit Bc. [B. Haberl in Regens-
burg.
— Le piime Musiche ... Ib. 1603.
1 vol. fol. 18 S. 18 Gesge. [br. Mus.
— Le prime Musiche ... Ib. 1609.
wie vorher. [B. K.
Le seconde Musiche di . . . nelle quali
si contengono Madrig., Canzonette, Arie,
(Sc Dialoghi. a uua & due voci. Per can-
tare nei Chittarone etc. si in Soprano,
come in Tenore, & trasportate, comode
per quäl parte piii pace. Yen. 1602 Yin-
centi. 1 vol. fol. 23 Gesge. auf 29 S.
[B. Haberl in Regensburg.
— Le sec. Musiche ... Ib. 1609.
^vie oben. [B. K. Bologna.
Le terze Musiche del . . . nelle quali
si contecgono Madr., Arie, Scherzi, So-
netti, Dialoghi (wie oben). Ib. 1609.
1 vol. fol. 37 S. 39 Gesge. für 1 u.
2 Stim. mit Bc. [B. K. Bologna. Flo-
renz B. L. Genua U. B.
1 Gesg. mit Laute in Roh. Dowland's
A musicall banquet 1610.
Fetis macht aus Melli, Pietro Paulo,
und Domenico Maria eine Person, siehe
Melio.
Mehr.sclieidt. ... ein Theoretiker
des 18. Jhs., von dem das -Journal
de Paris 1780 Nr. 43 anführt:
Table raisonnee des principes de mu-
sique et de I'harmonie . . . (Titel im Ger-
ber 2). Paris 17S0.
Meliul, Etieiiiie - Henri (auch
Et. Xicolas-, auf den Druckwerken
nur Mehul gez.), geb. 22. Juni 1763
zu Givet (Ardennes) nach dem
Kirchenbuche, gest. 18. Okt. 1817
zu Paris. Schon im Alter von 10
Jahren versah er den Organisten-
dienst bei den Franziskanern, ging
1778 nach Paris als Musiklehrer.
Auf Gluck's Zureden wandte er
sich der Opemkomposition zu und
wurde einer der beliebtesten Ope-
risten im leichten Genre, doch
musste er lange warten, ehe eine
seiner Opern zur Aufführung ge-
langte, denn erst 1790 brachte die
Opera- comique zu Paris seine
„Euphrosine et Corradin" und
1792 die „Cora'* und „Stratonice^'.
1793 hielt er seinen Einzug in die
grofse Oper (3. Akt von Le juge-
ment de Paris) und nun folgte
Oper auf Oper und ganz Europa
erfreute sich daran (Fetis sehr aus-
führlich, Geburtsdatum aber falsch.
Pougin, Biogr. Paris 1889. Vieil-
lard, Biogr. Paris 1859. 12». 56 S.
Quatremere de Quincr, BiogT. Paris
1818 Didot, 40. Okt^ 1818 in der
Akademie gelesen. [B. Brüssel.]
Zahlreiche Nachrichten u. Urteile
in der Lpz. Ztg. — Rh. Ztg. 2, 357.
Briefe in La Mara 1, 338 mit autogr.
Unterschrift).
Yon seinen Kompositionen lassen
sich nachweisen:
27*
Mehul.
420
Mehul.
Messe solennelle ä 4 voix, composee
pour le couronnement de Napoleou I. par
Mehul. (Neue Ausg. von A. S. Neyrat.
Paris 1879 Lemoine. P. Bei der Ki'önung
nicht aufgeführt.) [Briissel Cons. 1276.
Missa in Asd. f. Chor u. Orch. P.
[Musikfr. Wien.] — 1 Messe (kleine) für
4 Stirn, u. Orgel. Ms. [Klostemeuburg.
Chant litiirgique. Paris, grave p. Le
Eoy. P. fol. [B. B.
Chant funebre ä la memoire du repre-
sentant du peuple Ferrand assassine a son
poste le 1. Prairial An 3 . . („ITu deuil
relig.") s. 1. kl. 4". [br. Mus.
Cantate p. le mariage de l'empereur
Napoleon I. 1805, f. Chor u. Orch. —
Chant p. le naissance du roi de Eorae,
1811. — Chant triomphal 1810—11. —
Le chant du retour, cantate, grav. et Ms.
[Paris l'opera.
Ödes d'Anacieon, traduites en fran9ais,
avec le texte grec, la Version latine, des
notes critiques, et un discours sur la
niusique greccjue, par J. B. Gail. Nou-
velle f'dition ornee d'estampes (?) et d'odes
grecques mises en musique par M. et
Cherubini. Paris, Didot l'aino, an YIll
(1799/1800). 3 voU. 12o. [Brüssel 569.
Chant lyi'ique pour l'inauguration de
la statue votee ä S. M. l'Empereur et Roi
par l'institut national; paroles de M. Ar-
nault, musique de M. Mehul. (Paris.) fol.
4 u. 72 S. zu 3 Stirn., Chor u. Orch. in
P. [Briissel 2455. Darmst. C P. B. M.
br. Mus. Paris Nat. Brässel Cons.
Le chant du Depart. Hymne de guerre
für Bass, Chor u. Orch. Ms. P. [Paris
l'opera. br. Mus.] ■ — London, fol. [br.
Mus.
Le chant des Victoires. Hymne de
Guerre, par Chenier, comp. p. Etienne-
NicolasMehul. (Paris 1794.) qufol. [br.Mus.
Le chant du Retour, par M. J. Chenier.
(Paris 1797.) qufol. [br. Mus.
Le 18 Practidor, paroles de Lebrun-
Tossa. (Paris 1797.) qufol. [br. Mus.
L'Hymne des vingt deux par M. J.
Chenier. (In commemoration pour le Gi-
rondins, executer a Octobre 1793). qufol.
[br. Mus.
Hymne du IX. Thermidor, par Chenier.
qufol. [br. Mus.
Chant national ä 2 choeures et 2 orch.
Paris. Mme. Leroy. F. (14. Juli 1800
aufgef.) [Brüssel Cons. Paris Nat. C. P.
br. Mus. B. B.
Opern und Opcrnteilc.
Adrien, opera en 3 actes, repr. 4/'6
1799. Ms. P. 3 voll. [Paris l'opera.
C. P. Brüssel Cons.
Les Amazones ou la fondatiou de
Thebes, Op. en 3 act., repr. 17/12 1811.
Ms. P. 3 voll. [Paris l'opera.
Les amour d'Henri lY., siehe Gabrielle.
j Ariodant, opera en 3 act., paroles d'
Hoff man (11/10 1798). Paris, Imbault.
P. fol. [Briissel. B. B. B. Joach.
Darmst. C. P. Dresd. Mus: Pari.s, Janet
& Cotelle. fol. P. B. M. br. Mils. Dresd.
Oper, deutsch. Musikfr. Wien. Biüssel
Cons. in 2 Ausg. Paris Nat.
Le baiser, et la quittance ou une aven-
ture de garnison, op. com. en 3 act. de
M., Boieldieu^ Kreutxer et Isouard. (Paris
18 6 1803.) Ms. P. [Bmssel Cods.
Die beiden Füchse (siehe auch Wagen
gewinnt). [Münchener Oper, P. Ms. Hofb.
Wien in 2 Aufz. 260 BU. Ms. 16151.
— Ouvertüre f. d. Claner a. d. Oper
Die beyden Füchse. Wien, Cappi. [Mai-
' land Cons.
Bion, op.-com. en 1 act. et en vers,
paroles ■ d'Hoffman (27/12 1800). Paris,
Pleyel. P. fol. [Darmst. C. P. Brüssel
I Cons. Dresd. Mus. br. Mus. Musikfr.
Wien.
La Dansomanie, FoUe-pantom. en 2 act.
repr. 14/6 1800. Ms. P. 2 voU. [Paris
l'opera.
I Daphnis et Pandrose ou la vengeance
de l'amour, BaUet-pantom. en 2 act., repr.
14/1 1803. Ms. P. 2 voll. [Paris l'opera.
Le deux aveugles de Tolede, op.-com.
en 1 act. (1806). Paris, Cherubini . . .
P. fol. 194 S. [B. Joach. Darmst. u.
El.-A. von Henning, Lpz. u. Berl. C P.
B. M. Dresd. Oper deutsch. Musikfr.
Wien. Brüssel Cons.
Euphrosine, ou le tyran corrige (4/9
1790), comedie en 3 act. . . Paris, Cou-
sineau. P. fol. 242 S. [Brüssel. B. B.
B. Joach. Darmst. C P. Dresd. Mus.
B. Wagener. B. M. Brüssel Cons. br.
Mus. Dresd. Oper deutsch. Brüssel Stb.
im Ms. Musikfr. Wien. Schwerin F:
Hambg. chez Mees fils. P. Bologna: Paris,
Meysenberg. P. 242 S.
— Euphrosine et Coradin, opera com-
plet dialogue, Kl.-A. Paris, Laimer. gr. 8°.
[Leo Liepm.
Gabrielle d'Estrees, ou les amours
d'Henri IV., op. en 3 act. paroles de St.-
Just . . . (25/6 1806). Paris, Magasin par
Chenibini ... P. fol. [Brüssel. B. B.
Dannst. C. P. br. Mus. Brüssel Cons.
Musikfr. Wien.
Helena, op. en 3 act. (J "3 1803). Paris,
Magasin par Cherubini ... P. fol. 239 S.
[B.B. B. Joach. Darmst., nebst Arrangem.
C. P. B.M. Dresd. Mus. br.Mus. Hofb.
Mchul.
421
Mehul.
"Wien: Paris, Nadermann. P. 239 S.
Brüssel Cons: Paiis, Pleyel. P. Dresd.
Oper, deutsch, P. Musikfr. "Wien. Mün-
chener Oper, deutsch.
— Kl.-A., Wien, Compt. [B. M. Dresd.
Mus: "Wien, "Weigl.
Horatius Codes, Acte Ivrirjue, repr.
18/2 1794. Ms. P. [Paris l'opera.
— Paris, Cousineau. P. fol. [B. B.
Darmst. C. P. br. Mus. Musikfr. Wien.
Biüssel Cons.
L'Irato ou rEraporte, opera bouffon en
1 act., paroles de Marsollier (17/2 1801).
Paris, Pleyel. P. Dedic. General Bona-
pai-te, I. Consul. [B. B. B. M. Darmst.
nebst Arraugem. von Ozi, Paris. C. P.
Brüssel und im Cons. Dresd. Mus : der
Tollkopf. P. im Ms. n. Kl.-A: Lpz. Br. &
H. br. Mus. in P. B. "Wagener. Schwe-
rin F: Hambg. chez Mees pere et Co.
Münchener Oper, deutsch. Musikfr. Wien,
deutsch. Auch bekannt unter „Je toller,
je lieber".
— Kl.-A. [Amst.
Jacob und seine Söhne, siehe Joseph.
Ouvertüre de l'opera Le jeune Henri,
arr. p. Pfte. et V. par l'auteur. Paris,
impr. du Cons. de Mus. [Maild. Cons.]
(Sollte damit die Oper Gabrielle gemeint
sein ?)
Le jeune sage et le \'ieux fou, comedie
en 1 acte et en prose, melee d'ariettes
(28/3 1793). Paris, Cousineau pere et
fils. P. 141 S. fol. [Dai-mst. u. Stb.
C. P. B. M. br. Mi;s. Brüssel Cons:
Paris, Imbault.
Joanna, op.-com. eu2act. (22/111802).
[Darmst. P. u. Stb. im Ms. mit deutschem
Text „Johanna", br. Mus. im Kl.-A., Paris.
— Ausge\Yählte Stücke a. d. Oper Jo-
hanna im Kl.-A. AYien, Compt. [Maild.
Cons. Musikfr. "Wien.
Joseph, opera en 3 act. (17/2 1807).
Pai-is, Chenibini ... P. fol. 194 S.
[B. B. B.Joach. Darmst. P. u. Kl.-A.
von Klage, Beri. C. P. B. M. Dresd.
Mus. u. Paris, Richault. P. br. Mus.
Münchener Oper deiUsch. Bologna. R.
C. of Mus.
— Joseph, ou Jacob et ses fils en
Egypte. P. [Musikfr. Wien. Brüssel
Cons.
— Joseph und seine Briider. Kl.-A.
"Wien, Weigl. [B. M. Dresden: Lpz., Br.
& H. Amst. Hofb. Wien P. imd Kl.-A.,
Bonn, Simrock. R. C. of Mus.
— Jacob und seine Söhne. P. Ms.
[B. Lpz. Dresd. Oper.
La journee aux aventures, op.-com. en
3 act. (16/11 1816). Pai'is, Ph. Petit. P.
[B. B. B. Joach. P. in Ms. Nr. 114. C. P.
Brüssel Cons. B. M. im Kl.-A. br. Mus.
im Kl.-A.
Le jugement de Paris, Ballet -pautom.
en 3 act. von Haydu, Pleyel u. M., repres.
6/3 1793 in der grofeen Oper. Ms. P.
3 voll. [Paris l'opera.
List und Liebe = Une folie, P. deutsch
in Musikfr. Wien.
Md'Hdore et Phi'osine, op. en 3 act. . .
(6/4 1794). Paris, Meysenberg. P. fol.
[Briissel. B. B: Paris, Cousineau. P. fol.
Darmst. C. P. B. M. Dresd. Mus. br.
Mus. Musikfr. Wien. Brüssel Cons.
Der Milzsüchtige in 3 Akten. P. Ms.
[Münchener Oper.] (Der Originaltitel ist
mir nicht erkennbar.)
L'oi-iflamme, op. en 1 acte (von If.,
Paer, Berton und Ereutxer), lepr. 1/2
1814. Ms. P. [Paris Fopera. Brüssel
Cons. 2014.
Persee et Andromede, Ballet -pantom.
en 3 act., repr. 8/6 1810. Ms. P. 3 voll.
[Paris l'opera.
Le prince Troubadour, op.-com. (24'5
1813). Paris, Janet et Cotelle. P. ' fol.
[B. B. br. Mus. Brüssel Cons: Paris,
Frey. P.
Le retour de la gi-ande armee 1806.
[C. P.
Der Schatzgräber (Le tresor). Kl.-A.
Wien, Compt. [B. M. Hofb. Wien. Ausg.
mit Dialog, Lpz., Senff. 1891.
Stratonice, op.-heroifiue en 1 acte, repr.
3/5 1792 im Theater Favart, 30/3 1821
in der grolsen Oper. Ms. P. [Paris
l'opera. Briissel Cons.
— Paris. Cousineau. P. fol. 127 S.
[Brüssel. B. B. B. Joach. und Paris,
Meysenberg Nr. 55. Darmst. C. P. Mai-
land Cons. Bi-üssel Cons. Dresd. Mus.
br. Mus. B. M. Musikfr-. Wien. Bologna:
Paris, Cheriibini . . . P. 127 S.
Die Temperameute = Irato. Kl.-A.
Wien. [Darmst. In P : Musikfr. Wien.
Proske-M.
Timoleon. tragedie avec des choeurs,
paroles de Chenier (10/9 1794).
— Ouvertüre in P. Ms. [Darmst. C. P.
Je toller je besser = Irato. [Dresd.
Oper P. Ms.
Der TolUiopf, siehe L'Irato ou l'emporte.
Le tresor suppose, ou: Le danger
d'ecouter aux poi*tes, Comedie en 1 act.
(29/7 1802). Paris, Cherubim... P.
fol. [B. Joach. Darmst. C P. Proske-M.,
deutsch in P. Münchener Oper, deutsch.
Brüssel Cons: Paris, Pleyel.
— Deutsch: Der Schatzgräber im El.-Ä.
Lpz., Br. k H. [Dresd. Mus., auch in P,
Mehiil.
422
Mei, Orazio.
Lr. Mus. B. B: Wien, Compt. Darmst. in
P. u. Stb.
Le tsTan corrige, siehe Euphrosine.
Dune Folie, op. en 2 act. (4/4 1802).
Paris, Pleyel. P. fol. [B. B. B. Joach:
Paris, Janet et Cotelle. Nr. 51. Darmst.,
auch deutsch in P. Ms. C. P. Dresd.
Mus. Proske-M., im Kl.-A. B. M. in P.
br. Mus. Hof b. Wien: Paris, Imbault. P.
226. Brüssel Cons. Schwerin F : Hambg.
chez Mees pere et Comp. P. R. C. of Mus.
Uthal. Opera lyrique en 1 act (17/5
1806) ... Paris, Magasin de Cherubini
... P. fol. [B.B. Darmst. C. P. B. M.
br. Mus. Münchener Oper, deutsch. Mu-
sikfr. Wien. Hofb. Wien: Paris, Eichault.
P. 151 S. Brüssel Cons,
Valentine de Milan, Opera -com. en
3 act, Oeuvre posth., Part, teimince par
Jh. DaussoigTie (28/11 1822). Paris, Schle-
singer. P. fol. [B. B. B. Joach. Darmst.
br. Mus. München Oper, deutsch. Dresd.
Oper, deutsch. Brüssel Cons.
Auswahl der beliebtesten Stücke aus
dem Singspiel: „Wagen gewinnt, oder die
beiden Füchse. Kl.-A. Wien, Weigl.
qufol. [Dresd. Mus. Proske-M. in P.
Kremsmüjister.
Einzelnes aus Opern u. andere Oesge.
In B. Kgsbg. einige Arrangements aus
Opern im Druck. Textbücher.
B. M. 5 Aires de Ballet, Ouvertüren,
Einzelnes aus Opern, Romanzen, Chan-
sons etc.
Tenorarie aus Constantia u. Helena.
Stb. Ms. [B. Zw.
Zahlreiche Gesänge aus seinen Opern.
[Musikfr. Wien.
In Mailand Cons. Ouvertüren im Dnick,
Chöre, Trios, Duos, Eondeaux aus Opern
im Druck u. Ms.
Guillaume le conquerant, ou la descente
en Angleterre, Romance. Paris 1804.
2 Nrn. [Brüssel.
Solfeges, siehe Solfeges 2. 3. 5.
Instrti7nentahcerJce.
Svmphonie Nr. 1, Ad. P. Autogr.
10 Bll. fol. 15550. [Hofb. Wien.
4 Symphonies ä grand orch. Nr. I. II.
und eine in Bd. P. u. Stb. Paris. [Daiinst.
br. Mus. Symph. Nr. 1.
2 Symphonien im Ms. Stb. [Liege.
Introduct. ä gr. orch. Ms. Stb. [Brüss.
Cons.
La Chasse du jeune Henri, Ouvertüre
du j. Henri de M. (und 1 Gesg.l. Paris.
[br. Mus. in 8 Ausg. Darmst. C. P.
1 Ouvertüre f. Bla.sinstrum. P. [C. P.
14 Ouveiiuren f. Orch. in Stb. ge-
druckt in Paris bei Cherubini, Pleyel,
Imbault, Mehul, Janet et Cotelle. [Brüs-
sel Cons.
Ouvertüre de Timoleon en sym]")honie.
Paris, Imbault. [Paris Nat.
Ouvertüre du ballet de Paris. Paris,
Imbault. [Paris Nat.
3 Senates pour clave^in avec V. ad lib.
[Paris Nat.
La chasse. A Sonata for the pfte.
London, fol. [br. Mus.
Rapport fait le 17 avril 1815 au Ire et
4nie classes . . . sur uue nouvelle harpe
de l'inventiou de Seb. Erard (par M.,
Gossec, Charles, de Prony, rapporteur).
Paris, Pinard. fol. [Brüssel 4037. In
4140 ein Rappor-t über Grenie's orgue
expressif, 1811. In 4175 Instruction de
Couservatoire de musique, an V. In 5695
Prmcipes elementaires de musique arretes
les membres du Conserv. par Agus, Catel,
M. etc. In 5696 Solfeges du Couservatoire
in 8 voll. In 6108 Methode de chant du
Conservat. 1 vol. S**.
1 Sonate im Neudr-uck (Eitner 2, Nach-
trag).
Mei, Grirolamo, aus Florenz, ein
Philologe und Musik-Mathematiker
des 16.- 17. Jhs. Fetis giebt Aus-
führliches über seine Wirksamkeit.
Von seinen Schriften über Musik
sind bekannt:
Discorso sopra la musica antica e mo-
derna di M. . . cittadino ed Accademico
fiorentino. Yen. 1602 Gio. Bat. Ciotti.
4P. 12 Bll. [B. Br. Bologna. Florenz.
Oxford Bodl. Brüssel (siehe Viertel]. 3,
338).
De modis veteiis musicae libii quatuor.
Ms. Kopie von Lor. Mehus. Siehe Nähe-
res im Kat. 1, 234 von Bologna und im
La Fage 2, 271 Aiiszüge aus einem Ms.
Nr. 815, 251 Seiten in der Bibl. Riccar-
diana zu Florenz.
In der Nationalbibl. zu Paris, Mss. lat.
! 10276: Tractatus de musica (lat. u. Italien.)
Ms. lat. 7209.
3Iei, Orazio, geb. um 1719 zu
Pavia, gest. im Okt. 1787 zu Li-
vorno, 68 Jahr alt. Schüler von
! Gio. Maria Clari, wurde darauf
Organist an der Kathedrale zu
Pisa und um 1763 Kapellmeister
I zu Livorno.
Er schrieb geistl. Gesänge, Orgelpiecen
und anderes. Fetis verz. von ihm zahl-
reiche Arbeiten, doch ist nur nachweisbar
Mei, Raimoüdo.
423
Meiland.
eine Sopvanarie .,Nou fia mai" im Ms.
131 der B. B. in P.
3Iei, Raimoiido , aus Lucca,
wurde 1778 Kapellmeister am Dome
in Pavia und 1580 erster Kapell-
meister. Er lässt sich bis ins Jahr
1810 verfolgen. Ausnahmsweise
war er kein Priester, ein Beweis
seines Wertes, dass ihn das Ka-
pitel dennoch wählte.
Die Musica Sacra in Mailand veröffent-
lichte 1891 eine Missa pro defunctis von
ihm. Im Domarchive zu Pavia befinden
sich noch einige Kompositionen von ihm
(M. f. M. 24, 163). Das Liceo mus. zu
Bologua besitzt 1. Tantum ergo in A, a
canto solo con istrom. Ms. P. qufol.
14 Bll. 2. Teorica della musica per ap-
prendere il canto. Ms. qufol. 14 Bll.
— In der Bibl. des Cons. zu Mailand:
Intonazioni. ossia Preludi per tutti li toni
sul Cembalo. Ms. — Im Cons. zu Paris:
Missa iutiera. Musique d'Eglise (wahrsch.
iü einem neuej'eu Samlwke.). — In B.
Dresd. im Ms. 524: Chi sara rjueli'alma,
Aria.
Meibom, Marcus, ein Philologe,
geb. 1626 oder 1630 zu Toenningen
(Schleswig), gest. zu Utrecht (?)
1711. Er gab 2 Bde. griechische
Musiktractate mit lateinischer
Uebersetzang heraus, die aber zum
Teil willkürlich geändert sind und
erst durch neuere Ausgaben von
Wallis, Joh. Franz, Fr. Bücheier
und Karl von Jan's neueste Aus-
gabe (1895) brauchbar sind (siehe
Fctis und M. f. M. 27, 162). M.'s
Ausgabe ist betitelt:
Antifjuae musicae auctores Septem.
Graece et latine. 2 voll. Amst. 1652
Elze\ir. 4*^. Enthalten die Ti'actate von
Aristoxen, Euclid, Nicomachus, Alypius,
Gaudentius, Bacchius sen., Aristidis Quin-
tiliani de musica, libri 3, nebst dem Com-
mentar des Mai-tianus Capeila. Ein Aus-
zug des Vorworts in deutscher Ueber-
setzg. in Mizler's musikal. Bibliothek 1739.
S. 1—9. [Vorhanden in allen gröfseren
Bibl., auch in B. Zw. Hannover. Frei-
berg. Stadtbibl. in Besan^on, Caen und
Nimes.
Die lateinische Uebersetzung brachte
ViUoteau ins Französische. Autogr, in
C. P.
In Hannover, Ms. 407 in 40. 10 Bll.
„Ä Meibomii jnn.'-^ Annotata de instru-
mentis veterum musicis. Autogr.
Meichelbeck, F. A., s. Maichel-
beck.
Meichelbeck, Pat. Nikolaus,
geb. 30. Juli 1716 zu Reichenau,
St. 26. April 1756 im Kloster Otto-
beuren (Baiern), in welches er
1734 eintrat. Er war Prof. der
Philosophie, Musik -Instructor und
Chorregent. Schrieb die Musik zu
mehreren Theaterstücken (Korn-
müller 1, 442).
Meier, siehe unter Mayer.
MeigTet , . . . ein französischer
Chansonkomponist der ersten Hälfte,
des 16. Jhs., der in Attaingnant's
Samlwken. mit 29 vierstim. Gesgen.
vertreten ist (Eitner 1).
Meigret, Robert, geb. zu Mans,
gest. ebd. im Aug. 1568, im Alter
von mehr als 60 Jahren (Fetis,
der ihn aber fälschlich Maigret
schreibt), vielleicht ist er der Kom-
ponist der 29 vierstim. Chansons
im Attaingnant, die vorher ange-
zeigt sind.
Meijert, Theodor, siehe Myert.
Meiiaudus, Franciscus, in Thj-
sius Lautenbuch fol. 157 r. mit
einer Fantasie vertreten (Tijdschrift
2, 168); dies kann nur Frcmcesco
da Müano sein.
Meiland, Jakob, gegen 1542
in Senftenberg (Oberlausitz) ge-
boren, gest. 1577, 35 Jahr alt, in
Celle. Sängerknabe in der Can-
torei Dresden's, besuchte 1558 die
Leipziger Universität. Ln Matrikel-
buche mit Mayland gez., reiste
dann durch Flandern und kam in
die Dienste des Markgrafen Georg
Friedrich zu Brandenburg in Ans-
bach, resp. Onolzbach. Am 22.
Sept. 1574 wurde dieselbe aufge-
löst und lebte er von da an ab-
wechselnd in Frankfurt a/M. und
Meiland.
424
Meiland.
Celle, meistens krank darnieder
liegend, trotzdem er gerade in
dieser Zeit den gröfsten Teil
seiner Kompositionen veröffent-
lichte. (Sämtliche Nachrichten aus
seinen Druckwerken. Ausführlicher
in der A. d. Biogr., dort auch ein
Urteil über seine Werke. Sein
Porträt ist mehrfach in seinen
Drucken zu finden mit der Angabe
„Aetatis suae XXXIII", doch fehlt
das Jahr der Herstellung desselben.)
Verzeichnis seiner uns erhaltenen
Kompositionen :
1564. Cantiones sacrae 5 et 6 vocum
harmonicis numeris in gratiam musi-
oorum conipositae . . . Noribg. 1564 Ulr.
Neuber & haered. J. Montani. 5 Stb.
qu40. 17 Gesge. |B. L. B. Heilbr. fehlt
Ä. B. Gr. Lüneburg, Stb. ? Löbau 5 Stb.
— 1569. Noribg., Ulr. Neuber. 5
Stb. qu4". 17 Gesge. [B. Heilbr. Brieg
5 Stb. üpsala: D. A. 5 a. Musikfr.
Wien. Amst: B.
— 1572. Noribg., Viduae et haered.
Ulrici Neuberi. 5 Stb. qu4"^. 17 Gesge.
[B. Zw. B. Brdbg. 5 a. B. Dr. Bohn in
Breslau. Lübeck: T.
— 1573. Noribg. , Theodoricus Ger-
lachius. 6 Stb. qu40. 18 Gesg. (Nr. 18
Dotibusinnumeris cum sis ornatus, 6 voc).
[B. Zw:A. T. B. B. B. B. Hbg. Lüne-
burg? Upsala: D. A. Rostock?
1569. Newe aulserlesene teutsche
Liedliu, mit 5 vnd 4 Stimmen, so beide
zusingeu vud auch auff allerley Instrum.
zugebrauchen... Nrnbg. 1569 Dietrich
Gerlatz. 5 Stb. qu4". 15 Nrn. geistl.,
weltl. und lat. Gesge. [B. Zw. Heilbr.
Kgsbg. B. G. Brieg. B.B:A. T. 5 a.
B. Lpz: C. A. T. Upsala fehlt T.
1569, siehe 1564 Cantiones.
1572. Selectae cantiones 5 et 6 vocum,
tum \'iva voce, tum omnis geneiis instru-
mentis cantatu commodissimae, Authore
. . . Noribg. 1572 Diterichus Gerlacius.
5 Stb. qu4''. 17 Gesge. [B. L. B. Zw.
fehlt C. B. B. B. Br. B. K. 4 Stb.
AVesteras. Lübeck, im Tenor: In offic.
viduae et haered. Ulr. Neuberi.
1572, siehe 1564 Cantiones.
157,3, siehe 1564 Cantiones.
1575. Sacrae aliquot cantiones latinae
et germanicae 5 et 4 vocum, summa deli-
gentia compositae, correctae et jam pri-
mum in lucem editae
Fraucof. a/M.
1575, am Ende Georg Corvinus et Sigism.
Feyerabend. 5 Stb. qu40. 33 Gesge.,
Nr. 20—33 mit deutsch. Text. [B. Heilbr.
B. B. B. K. Elbing. B. M. Brieg fehlt
A. Upsala.
1575. Neuwe aufserlesene teutsche
Gesang, mit 4 vnd 5 stimmen, so gantz
lieblich zu singen, vnd auff allerley In-
strum, zu gebrauchen . . . Franckf. a/M.
1575 Georg Rab vnd Sig. Feyrabend. 5
Stb. qu40. 18 Nr. [B. Heilbr. ß. K.
B.M. B.N. Löbau. B.B: T. B. B.
Lpz: C. B. Upsala fehlt B.
Der Verleger Rab dedic. das Werk an
Franz Schilling und sagt unter anderem,
dass er mit M. befreundet sei, eine Zeit-
lang mit ihm zusammen gewohnt und die
Lieder nach und nach von ihm erhalten
habe.
1576. Cantiones aliquot novae quas
vulgo Motetas vocant 5 vocibus summo
studio compositae: quibus adiuncta sunt
Officia duo, de S. Johanne Evangelista,
& Innocentibus. A. . . Francof. a/M. 1576,
am Ende Georg Corvinus & Sig. Feyer-
abend. 5 Stb. qu4". 19 Gesge. Dedic.
vom Autor in Frankf. a/M. 1576 im April
unterz. [B. Heilbr. B.K. B.M. B.B:
B. Upsala fehlt B.
1588. D. lacobi Mailandi Mvsici prae-
stantissimi Harmoniae sacrae quinqj vocum
selectae ac compositione diuinae , noue
prorsus editione. MDLXXXVIII. Tenor.
5 Stb. 4''. Dedic. vom Buchdrucker G.
Baumanu in Erffordt vom 9. Aug. 1588
an den Bürgermeister u. Rat von Mühl-
hauseu. Enth. 6 deutsche u. 6 lat. Gesge.
[B. M. B. D.
1590. Cygneae cantiones latinae et
germanicae, Jacobi Meilandi Germani, 5
et 4 vocibus, in illustrissima aula Cellensi
paulo ante obitum summa diligentia . . .
editae opera et studio Eberhardi Schelii
Dannenbergii. Cum praefatioue ejusdem.
Witebergae 1590 Matth. Welack, impensis
J. Frauken. 5 Stb. qu40. 22 Gesge.
[B. M. Brüssel.
Passion hds. in Bibl. des Gymnasiums
zu Schleusingen. Die 4stim. Sätze neu
herausgeg. von Karl Walde im Programm
des Hennebergischen Gymnasiums zu
Schleusiugen. Meiningen 1886. 4". 2 Bll.
[B. M. B. Dresd.] Eine Passio sec.
Job. von Fr. Liudner 1568 geschrieben
in B. A. 19, ohne Autornamen, siehe Vor-
wort VIII.
Hochzeitsgesang für Chrstph. Hagius
und Barbara Goeblin zu 4 Stim. Noribg.
s. a. Joan. Montauus et Ulr. Neuber. 4
Stb. qu40. Eüth. den Gesang Nr. 2
Meiland.
425
Meissner, Abraham.
Conjugium sponsi sit foelix 4 voc. Nr. 1
von A. Schwartz Franco und Nr. 3 von
A. Schwartz Scoto. [B. L.
2 Cantiones in honorem Sig. Feyer-
abend et filii ejus von Maild. Francof.
a/M. s. a. G. Corvinus & Feyerab. 5 Stb.
qu40. [B. Elbing an Nr. 22.
9 deutsche und 10 latein. Gesänge, da-
bei eine Messe, in alten Samlwk. (Eitner 1).
— In G. Engehnann's Quodlibetum 1620,
1. Theil. — lu den Orgelbüchern von
Eühling u. B. Schmid. — In Erhardi's
Gesgbg. 1659 einige Gesge.
4 deutsche Gesge. in neuen Ausg.
(Eitner 2) und 3 Motett: 1. Beati omnes.
2. Gaudete filiae, 3. ? in Bd. 19 u. 20
in Commer s Musica Sacra.
Exultent et laetentur, c. 2. p. 5 voc.
Ms. LIV Nr. 24 in B. Grimma.
In Heilbroun, Ms. 5 Nr. 7 Missa super
Allein Dach Dir Herr. Ms. 3 Gesänge zu
4, 5 u. 6 Stim.
Mss. B. L. 6 deutsche u. lat. Gesge.
B. Löbau (jetzt Dresd.) an Pinellus:
Neue kurtzw. Lieder. Dresd. 1584, 5 Stb.
hds. Lieder.
B. Br. Mss. die Passion deutsch, Christ
lag in Todesb. und 9 lat. Mot. (siehe
gedr. Kat.).
B. M. im Ms. Herr Gott himmlischer
Yater. 4 Stb. Andere in Ms. 207, 55.
56. — 211, 7. - Motetten in 132, IH,
3. 4. 9. 20. 81. 82. — In Orgeltabulatur
257, 113. 122.
Ratsbibl. in Thorn, Ms. eines Orgel-
tabulaturbuches von 1594 — 1605, darin
auch M. vertreten.
Musikfr. Wien Ms. in 8 Stb. 16. Jh.
Nr. 97: Non auferetur, 6 voc.
Basel, Ms. F. IX. 44, Kat. S. 82, 83,
2 Motetten in Tabulatur.
Brieg: 3 latein. und 2 deutsche Gesge.
im Ms.
B. Zw. Ms. 11: Non auferetur 6 voc.
Meilma, P. .., gab 1710 Jacq.
BoYvin's Principes de Tacc. hol-
ländisch heraus. Im Ms. besitzt
es die Bibl. in Amsterdam, be-
titelt:
G. Boyvin's Körte verhandelinge van
het Speelvergeselschappen voor het Orgel
en de Claviercimbel. 1710. Ms. in qu40.
Meiiieke, Karl, Organist der
Stadt Oldenburg nach 1791. Schil-
ling sagt, dass er später nach
Baltimore in N.-A. ging und Or-
ganist a/d. St. Paulskirche wurde
(siehe auch Fetis). Bekanntlich
ist von ihm ein
Choralbuch zu dem im Jahre 1791 im
Herzogthum Oldenburg eingeführten Ge-
sangbuche . . , Cassel, AVaisenhaus-Buch-
druck. qu4<>. 85 S. mit 125 vierst. Cho-
rälen bekannt. [B. Lpz. , siehe Zahn 6,
371. Seine Wirksamkeit scheint mehr
dem 19. Jh. anzugehören.
Meinhard, A. . ., bekannt durch
ein
Concertino per il Vcl. con acc. 1 Fl.
2 Ob. 2 Cor. 2 Fag. 2 V. A. e B. P.
im Autogr. 12 Ell. kl. fol. Ms. 18611
und Stb. [Hofb. Wien.] Er gehört sicher
dem 18. Jh. an.
Meinhard, Johann Ludewig,
aus Göttingen, ist am 14/3 1780
als Musicus an der Universität zu
Leyden eingeschrieben (Bouwst.
3, 10).
Meinong, Paul,
in einem Ms. von 8 Stb. ohne Signatur
eine Missa des 17. Jhs. inkompL, dabei
2 Violinen. [B. B.
Meisclmer, . . . war um 1736
Organist und Komponist zu Glau-
chau und wird von Gerber 1 als
Komponist gelobt.
In B. Kgsbg. eine Missa a 3 Oboi e
3 Violini, 4 voci e foudamento di Meiseh-
ner, Organ, zu Glauchau bei Zwickau,
Anno 1736. Ms. fol. Part. 5 Bll. in Esd.
Meiser, . . . Klarinettist an der
kurf. Kapelle zu Bonn um 1789
(Reichard 1791, 198). Israel 72
verz. ihn am 9/4 1780 als Kon-
zertist in Fi'ankfurt a/M. im Kon-
zert der Mad. Steffaui.
Meisinger, Hans, genannt Ritter,
Lautenist des 15. Jahrb., der im
Augsburger Bürgerbuche im Jahre
1447 verz. ist (Ambros 3, 427 u.
Akten in Augsbg.).
Meifsler, Gr. . . F. . ., ein Kom-
ponist des 18. Jhs., von dem sich in
Dresd. Kgl. Musikalien - Samlg. im Ms.
80 12 Divertimenti per il Cembalo, 1756
in qufol. befinden.
Meissner, Abraham, lebte im
16/17 Jh. und kommt in einem
Meissner, Aug. Gottl.
426
Meister, Michael.
Ms. der B. Liegnitz mit dem Gesänge
vor: Ich hört die Engel, 4stim. (siehe
den Kat.).
Meissner, August Oottliel),
geb. um 1753 zu Bautzen, gest.
um 1807 zu Fulda. War anfäng-
lich Archiv - Registratur zu Dres-
den, dann Professor zu Prag. Er
gab heraus:
Bruchstücke zui- Biographie J. G. Xau-
raann's. 2 Thle. Prag 1803 04 Barth.
8°. 323 und 424 S. [B. B. Hannover.
B. Wagener. Musikfr. Wien. Brüssel.
— Neue Ausg. Wien 1814 DiaheUi.
[B. B.
Im Archiv der Dresdner Oper befinden
sich 2 Partituren mit A. G. Meissner gez.
„Der Alchimist" und „Arsene", die jeden-
falls von obigem Autor sind.
3Ieissner, Johann, Sänger a/d.
Hofkapelle zu Berlin, empfing 1603
zuerst 25 Thlr., dann 87 Thlr. Ge-
halt (Schneider 21. 22).
Meissner, Joseph, ein be-
rühmter Sänger, der die Tiefe
eines Basses mit der Höhe eines
Tenors verband. Nachrichten in
den M. f. M. 5, 42 geben einiges
Licht über sein Leben. 1752
fungierte er als Trauzeuge bei
Adlgasser's Hochzeit und wird als
Virtuosus musicus et Cantore bez.
Er lebte in Salzburg und war bei
Hofe angestellt. 1757 ging er das
zweite Mal nach Italien, wo er
schon früher seine Ausbildung er-
halten hatte. 1763 und 1765 ist
er wieder in Salzburg, wo einige
Dramen mit seiner Komposition
aufgeführt werden. 1770 scheint
sein Todesjahr zu sein. Peregrinus
121 nennt einen Xikolaus 21.,
einen berühmten Sänger, der 1795
zu Salzburg starb. Vielleicht ein
Sühn des obigen.
Meissner, Philii)p, geb. 14.
Sept. 1748 zu Burgpreppach in
Baiern, gest. gegen das Ende von
1807 zu Würzburg. Ein vorzüg-
licher Klarinettist, lebte viel auf
Konzertreisen, liefs sich in Paris
nieder, trat in den Musikchor der
Garde du corp, wollte 1776 nach
Polen gehen, kam aber nur bis
Würzburg, wo er eine feste An-
stellung fand (Gerber). Fetis (mit
einigen Verbesserungen) verz. einige
Kompositionen f. Klarinette, Har-
moniemusik u. a. Instrumente. Auf
öffentlichen Bibl. fand ich nichts
von ihm.
Meister, Alhert Ludwig- Fried-
rich, geb. 1724 zu Weickersheim,
gest. 18. Dez. 1788 zu Göttingen,
wo er Professor der Philosophie
war. Man hat von ihm die Ab-
handlung
De veterum Hydraulo, die sich in den
No^^s commentariis soc. reg. scientiar.
Goetting. T. 2 p. 159 mit 2 Taf. befindet.
Im Ms. in Musikfr. Wien. Gerber 1 teilt
noch Einiges mit.
Meister (Maister), Johann Fried-
rieh, geb. zu Hannover, gest. 28.
Okt. 1697 zu Flensburg. Diente
zuerst beim Herzoge von Braun-
schweig, dann beim Bischof von
Lübeck zu Eutin und endlich um
1681 als Organist an St. Maria zu
Flensburg.
Gerber 1 führt einen Druck an: Pürst-
hche Holstein-Glückburgische musikalische
Gemüths-Belustiguug. Hbg. 1693 12 Stb.
in fol. und Baccolta di diversi fiori mu-
sicali per l'organo ossia grancembalo.
come Sonate, Fugae, Imitazioni, Ciaccone
. . . Lips. 1695 (Fetis giebt den ausfühx-
lichen Titel ohne Fundort). Nur in der
B. B. fand ich im Ms. 1100, Samlbd.
Part. Nr. 15: J. F. Maistro Ps. VI „Ach
Herr straff mich nicht" ä Sopr. solo con
Coutin. ex Ci7. 9 BU. - Ms. 14220
Samlbd. Part. Nr. 1 „Ach es ist em elend
jämmerlich ding-', 5 voc. 4 Instr. Bc. —
Nr. 2, „Ach dass die Hülfe aus Zion",
2 Ten. 2 V. overo Ob. Fag. Bc. — Nr.
3, Es ist ein köstlich ding geduldig sein,
2 T. 4 Instr. Bc. Nr. 4—13 noch 10
Kantaten auf deutschen und eine auf
lat. Text.
Meister, Michael, Kantor m
Halle a/d. Saale,
gab Heiniich Faber's Corapendiolum
Meistre.
427
Mel.
in der Bearbeitung von Melch. Vulpius
1624 in Halle heraus (siehe Vulpius).
Ein Exemplar besitzt die Kgl. B. Brüssel
54G0.
Meistre, s. Le Maistre, Matth.
3Ieitziier, R. . .
in der Kgi. Musikalien -Samlg. zu Dres-
den, Ms. 230 a der 23. Ps. zu 4 Stirn. P.
3Iejo, Franz, scheint der am
Breslauer Theater im Anfange
des 19. Jhs. angestellte Regisseur,
ein „wackerer Tenorist und Schau-
spieler'' zu sein, den Hoffraaun
unter Mejo anführt und der einige
Gesäuge herausgab. Bekannt sind
von ihm im Druck
1. Der Pantoffel. Einlage in Gläser's
Oper: Des Adlers Horst. Breslau, qufol.
[Dresden.] 2. Zur Gesundheit von Saphir.
Einlage. Hambg. qufol. [Dresden.] 3.
Zwei Gesang -Polonaisen. 1. Stille deiner
Zweifel Frage. 2. Wir suchen oft die
Freuden . . . mit hinzugefügter Guitarren-
Begleitung arrang. von Leop. Bauer.
Breslau , Petz. 9 S. qufol. [B. Kgsbg.]
4. Die Ohrfeigen mit Pfte. Bresl., Petz.
[B. B.] 5. Zur Genesung. Lied, ib. [B.B.]
6. Ms. 14200 in B. B. 1. Alexander-
Säide, Hvmne an Es. Alex, von Russland.
Breslau, P. 2. Cantate 1813. Text von
Grauer. P.
3Iekerer, Lorenz, Organist an
der Marienkirche zu Danzig, f
12/S 1577 (Döring 200).
Mel (Melle), ßeuatus (Rinaldo
del, Rainaldus), ein Franke des
16. Jhs., der wahrscheinlich zu
Schlettstadt in Lothringen geboren
ist, denn er schreibt in den Sacrae
cantiones von 1589, dass ihn die
Gemahlin des Herzogs AVilhelm
von Baieru, Prinzessin Renata von
Lothringen in Schlettstadt, aus der
Taufe gehoben u. ihm ihren Namen
gegeben habe. Auch seine Schwester
Maria sei im Dienste der Mutter
Renata's erzogen. Diese beiden An-
gaben weisen deutlich auf Schlett-
stadt hin und somit wäre Mel kein
Niederländer, wie bisher ange-
nommen wurde, trotzdem auf meh-
reren italienischen Drucken zu
lesen ist „Gentirhuorao Fiaraengo".
Man könnte annehmen, dass die
italienischen Verleger diese An-
gabe ohne Wissen des Autors ge-
macht hätten, wenn nicht auf dem
3. Buche Madrigale von 1587,
dessen Druck er selbst leitete, der-
selbe Zusatz stände. Die Dedic.
von 1580, 1581, 1585, 1593—95
zeichnete er in Rom, wo er im
Dienste des Kardinals Paleotto
stand, doch wechselt er sehr oft
den Wohnsitz und wohl damit
auch den Dienstherrn, was nicht
immer ersichtlich ist. So trägt
der Druck von 1585 das Datum
„Teate Idibus November" (3. Buch
Motetten). Teate ist das heutige
Civita di Chieti im Neapolitani-
schen, wo er auch die Madrigale
von 1581 zeichnet. 1588 nennt
er sich Musicus praefectus des
Herzogs Ernst von Baiern, Kur-
fürsten von Köln, und zeichnet in
Leodio Idibus Octobri (Leodio ist
Lüttich). 1591 im März befindet
er sich wieder im Dienste des
Kardinals Gabriel Paleotto, der
nach Magliano (Manliauo) in Sa-
binien gezogen war. Ebendort be-
fand er sich in den Jahren 1586
und 1594. Er bekleidete dort so-
wohl den Kapellmeisterposten a/d.
Kathedrale, wie eine Lehrerstelle
am Seminar. Noch sind die Orte
Aquila 1585 und Caivi 1593 zu
j nennen, in denen er sich bei
I Unterzeichnung der Dedic. zu
seinen AYerken befand. Mel schreibt
einen leichten graziösen Stil von
grofsem Wohllaut, obgleich er sich
in der technischen Behandlung
der Stimmen u. der TJnbedeutend-
heit der Motive in keiner Weise
von seinen Zeitgenossen unter-
scheidet. (Siehe auch M. f. M. 20,
190. Straeten 6, -188 begründet
seine Nachrichten zum Teil nur
Mel.
428
Mel.
auf Mutmafsuügen. Das Beste
liefern die Titel und üedic. seiner
Druckwerke.) Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar an
Oeistlichen Kompositionen :
1581. Lib. 1. Motettonim quae par-
tim 4, partim 5, partim 6 ac unum 7,
alterum 8 voc. Ven. 1581 Gardauus.
Christine von Schweden in Rom dedic.
5 Stb. qu4o. 21 Nrn. [B.Kassel.
1585. Lib. 3. Motectoruni 5 et 6 voc.
Yen. 1585 Gard. 5 Stb. qu40. 21 Mot.,
1 von Josquino de la Sola. [B. K. B. A.
1589. Sacrae cantiones Renati ... 5.
6. 7. 8. ac 12 vocum. Cum Litania de
B. M. V. 5 voc. Autverp. 1589 Phale-
sins et Bellero. 5 Stb. qi;40. 23 (27)
Gesge. 1588 Dedic. in Leodio gez. [B. A.
B. L. Elbing. Danzig Marienkirche.
Upsala: C. A. T. 5 a.
1595. Lib. V. Motectomm Raynaldi
del Mel chori ecclesiae cathedr. ac Se-
niinarij Sabinen. Praefecti . . . Quae par-
tim senis, partimque octouis, ac duodenis
vocibus concinuntur. Ven. 1595 Ang.
Gardanus. 6 Stb. qu40. [Bologna, fehlt
T. B.Kassel kompl. aber A. B. 5a be-
schädigt. Köln: ß. 5a.
1596. Madrigaletti spirituali a 3 voci,
di ... Lib. 4. Ven. 1596 Gardano. 3
Stb. kl. qu40. 2 C. e B. (resp. Altiis)
20 Gesäuge, die meisten mit lat. geistl.
Texten, z. B. Nr. 8 ein Stabat mater.
[B. B.
An weltlichen Gesängen:
1583. Madrigali a 4, 5 et 6 voci di
... Ven. 1583 Ang. Gardano. 5 Stb. (6a
in der 5 a) qu4^. [B. Borghese, verkauft.
1584 a. II 1. lib. de Madrigali a 6 voci
di . . . Ven. 1584 Gard. 6 Stb. 40. 21
Madr. [B. D. br. Mus : 5 a. Verona
S. f: C.
1584b. II 1. lib. de Madrigali a 5 voci
de . . , Vinegia 1584 Scotto. 5 Stb. 4».
21 Madr. [Ho fb. Wien: C. 5a.
1585. II 1. lib. de Madrigali a 5 et
6 voci . . , Vinegia 1585 Scotto. 5 Stb. ?
40. 22 Madr., dabei 2 von Josq. della
Sala. [Hofb. Wien: C. T. 5a.
1586. II 2. lib. deUi Madrigaletti a 3
voci di ... Ven. 1586 Gard. 3 Stb. qu40.
20 Madr. [B. D. Bologna (das 1. Buch
erst von 1593 bekannt).
— ristarap. Ib. 1604. 3 Stb. qu40.
[br.Mus: C 1. B.
1587 ... II 3. hb. de Madrigali a 5
voci . . . Ven. 1587 Gardano. 5 Stb.
qu40. 21 Madr. [B. D. B. Königsberg
fehlt 5 a.
1588. MadrigaU di . . . a 0 voci . , .
An versa 1588 Phalesio & Bellero. 6 Stb.
40. Dedic. gez. zu Liege 14/7 1587.
Enthält teils Madr. aus dem 2ten Buche,
teils aus dem 3. (siehe A^ogel 1, 445 Nr.
4). [B. M. Kopenhagen.
1593a. ... II 2. lib. de Madrig. a 6
voci. Ven. 1593 Vincenti. 6 Stb. qu40.
21 Madr. [Bologna fehlt C. br.Mus :5 a.
1593 b. II 1. lib. de Madrigaletti a 3
voci di . . . ristamp. Ven. 1593 Gard.
3 Stb. (für 3 hohe oder 3 Bass-Stim.)
qu40. 21 Madr., mit Dedic. Roma 21/1
1585. [B. B. Bologna. Hof b. Wien: T.
1594 a. II 5. lib. de Madr. a 5 voci
. . . Ven. 1594 Gard. 5 Stb. qu40. 20
Madr. [Brüssel. Bologna fehlt C.
1594 b. II 3. lib. delli Madrigaletti a
3 voci . . . Ven. 1594 Gard. 3 Stb. qu4".
21 Madr. [Bologna: T. B.
1595. II 3. lib. delli Madr. a 6 voci.
Ven. 1595 Gard. 6 Stb. 4". 21 Madr.
[Proske. Darmst: A.
Ms. in B. A, 155(9): Ma tu che ne
6 voc.
Mss. in B. B: L321, Sono spiriti d'
amore, 5 v. — Se mi donat 4 voc. in P.
— W34 Nr. 341—46: 0 admirabile 6 v.
Hodie Chri.stus 6 v. Tulerunt Dominum
5 V. Angelus Dni. 6 v. Gaudent in
coelis 6 V. Litaniae B. M. V. 5 v. in P.
Ms. in B. M : Litania 4 voc. P.
Mss. B. Br: Beati omnes qui timent
6 V. — Hodie Christus natus est 6 voc,
aus Druckwerken.
Ms. in B. Grimma: Exaltabo te Dne.
5 voc. Cantate Dno. cant. nov. c. 2 p.
5 V. Exiütate Deo adjutori 5 v. Dne.
non sum dignus 5 v. Nr. 149 — 152 in
Ms. XLIX u. L fehlt T 2.
Tantiuu ergo. — Messa a 4 in C. in
Stb. [Neapel Turchini.
Im R. C. ofMus. 1881, 4 Stb. kompl.
„Sometime when hope" 5 voc. — In Ms.
1940, 4 Stb: Labia amorose. Privo di
voi mio soldi.
Hofb. Wien, Ms. 16705, 42: De beata
virgine, Vidi speciosam 5 voc. Chorb.
In alten Samlwk. 28 Gesänge (Eitner
1); dazu kommen noch in Yonge's Mus.
transalpina 1588: Gia fu ch'io desiai 5 v,
— In Anciua's Tempio arraonico 1599:
Mentre ch'io servo ä voi 3 v. — In Pha-
lese's Ghirlanda 1601 : 3 Madr. 6 voc.
— In Phelese's Canzonette 3 v. 1607:
2 Gesge. — In Molinaro's Fatiche spirit.
1610: Ma tu che ne color 6 v.
11 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2),
dazu komuien nocli in Commer's Mus.
sacr, Bd. 20 und 21 zwei Mot. und in
Melan.
429
Melani, Alessaudro.
Bd. 20: 5 Motetten und 1 Litanei 5 bis
6 YOC.
Mel zeichnet sich auch ^^^ naldo
delle Mel.
Melaii, siehe Milien, Wilh. van.
Melanchton (Melanthon), Plii-
lipp, Luthers treuer Gehilfe bei
der Reforniation; geb. den 16. Febr.
1497 iu Bretten "(Pfalz), gest. 19.
April 1560 zu Wittenberg, als Pro-
fessor der griechischen Sprache und
Literatur an der Universität. Yon
seinen Schriften gehört hierher:
De emendatione musicae, in seinen
acht latein. Episteln, Wittenbg. 1570, von
Kasp. Pencer herausgeg. S. 47B — 76.
In dem Sanilwk. Selectae harmoniae,
"Wittebg. 1538 bei Rhaw die Vorrede im
Tenorhefte (1538 b Eitner 1).
Mclaiico, Michele, ein Instru-
mentalkomponist des 18. Jhs., von
dem bekannt ist
Sei Sonate a Fl. trav. overo Viol. col
B. Op. 1. Paris, Le Clerc. Boivin.
[Karlsruhe.
Melaude, Greorg, ein unbekann-
ter Name, möglich, dass auch da-
mit Telemann gemeint ist, der sich
durch Umstellung der Buchstaben
Melanie nannte. Im br. Mus. be-
findet sich unter obigem Namen
der Druck
Solos for a V. "with a Thorough B.
op. 1. London, fol. — Dito op. 2. fol.
Melani, Alessandro, aus Pistoja
geb., bekleidete die Kapellmeister-
stellen an S. Petronio zu Bologna
(1660), dann an S. Maria Maggiore
zu Rom (vom 16/10 1667 ab) und
endlich an S. Luigi de Francesi zu
Rom von 1672 ab. Er lebte nach
Fetis noch 1698. Nur die letztere
Stellung ist durch seine Druck-
werke verbürgt, die bis 1682
reichen, so weit ich sie kenne.
Vom Jahre 1687 liegt noch ein
Ms. vor; die von Fötis verz. Mo-
tetti a uua^ 2, 3, e 5 voci, Roma
1698, 4^, sind mir unbekannt.
Von seinen Werken, die in gröfse-
ren Gesangswerken, wie Oratorien,
Opern und Kantaten bestehen,
nebst Motetten u. a., sind nach-
weisbar
Mottetti sagri a 2, 3, 4 e 5 voci, . . .
op. 1. Eoma 1670 Jacomo Fei d'Andrea
figl. 4". [br. Mus: C 2.
Delectus sacronmi concentuum binis,
ternis, 4, 5que vocib. concineudus ...
Lib. 2. Romae 1673 Mascardi. 3 Stb.
(C. A. B.) 4". [Bologna. Paris Nat. br.
Mus: A.
Concei-ti spirituali a 2, 3, e 5 voci di . . .
Op. 3. Eoma 1682 Mascardi. 5 Stb. 4".
15 Mot. [Bologna. Paris Nat.
n fratricidio di Caino. Oratorio in
2 pari von 1678. P. Ms. 19092. [Hofb.
Wien.
II sacrificio di Abele. Oratorio 1687.
Ms. P. [Modena.
Oratorio di San Roso. Ms. P. [C P.
Autogr. B. B. Christus natus est nobis,
3 V. c. Bc. P. Am Schlüsse von fremder
Hd: M. majoris de'urbe musices praefecti
1667.
In SUeari's Sacri concerti 1675 die
Motetten: 0 voces forniidande 2 v. c. Bc.
— Salve regina mater 2 v.
Mss. in B. B., W 37, Nr. 564—67 iu P.
1 Maguificat 8 voc. Te deum laud. 8 v.
Dixit Dnus. 8 v. Laetatus sum 8 v. —
Ms. 14220 Samlbd. P. Nr. 15 ohne Vor-
namen, Dehn schreibt ,,A»^<o?^" vor (sie?)
„0 quanta mihi est, Mot. 3 voc. c. Bc. —
Ms. 11500 Samlbd. P. Nr. 38: Piü non
puö te il mio core, Sopr. 2 V". Bc. (eine
Cantate). — Ms. 535 Bd. 2, S. 94: Veri-
tas mea 8 v. c. org. L321 derselbe Satz
mit 1679 gez. — Ms. T 7 einige Gesge.
in P.
Mss. im Institut f. Kircheumus. zu
Breslau, Universität: Te Deum laudamus
und Maguificat 8 voc. Bd. 106 in P.
Mss. Paris Nat. Exurge quare ob der-
mis Domiue. — Canzone.
Mss. Upsala: Exultent coq . . . Voce
sola c. instr. 4^*. • — Sonata a 5 : 2 V.
2 Ob. B. et Org. 4«.
Christus factus est 5 voc. im Ms. mit
P. Gugiielmi zusamjuen. [Bulogua Kat.
2 242.
"' Ms. 44 Nr. 101 iu Cambridge FW.
Fileno, idolo mio f. Sopr. mit Bc.
Ms. 1736, 6 Stb. in R. C. of Mus: Magui-
ficat 5 voc. et org.
Ms. 56 im br. Mus. Bl. 8b II tacer non
fa. ~ Soavi respiri, Duetto. Ms. 57
p. 2 b lo vi miro. Ms. 63, Part, iu qu4".
Intermedio ä 5, con istrom., parole del
Melani, Alessandro.
430
Melani, Jacopo.
Pietro Cenciani. Ms. 64, Fileno, idolö
mio p. 262.
Ms. 17761 der Hofb. Wien: Non lo so
ma sallo amore. Pria dl scior quel dolce
nodo, per Sopr. e Bc. — Ms. 18762 Ca-
priccio a 3 voci. P. Ms. 17 7.58 und 763
drei Canzonen.
Im Samlwk. Caifabri's von 1765 eine
Motette (Eitner 1). In Cki-stph. Ballard's
Eecueil de Motets 1712 die Gesge: Silete
tubae 3 v. liv. 1. Ad arma 2 voc. c. Bc.
liv. 2.
II Carceriere di se medesimo, opera in
3 atti, Poesia del L. Adimari, musica . . .
Ms. P. qufol. [Bologna. Modena: 1681
für Florenz geschiieben. Paris Nat.
Chi geloso non e, amar non sa. Poesia
del Nencini, musica . . . Ms. qufol, be-
steht meistens aus Recitativen. [Bologna.
L'Enipio punito, opera del Sigr. Pauste
Filippo Acciaioli , Musica del Sigr. . . .
Ms. Q. V. 38. [B. Chigiana in Rom.
L'Europa. Festa. P. 84 BU. Ms. 18740.
[Hofb. Wien.
Cantata (sine titulo). Personen sind
genannt: Armida, Riualdo, Ubaldo und
Carlo. Ms. P. [Modena.
Cantate voce sola c. Bc. Ms. [Bologna
Kat. 3, 197. Ebendort im Ms. Canzoni.
Cantate ä 4 voci. Ms. P. [C. P.
2 Cantate per voce sola c. Bc. [Mo-
dena in den 28 Bden.
Melani, Antonio, stand um
1659 im Dienste des Erzherzogs
Ferdinand Karl von Oesterreich
und gab nach Gerber 1 und Futis
heraus :
Scherzi musicali ossia capricci, e bal-
letti da suonarsi ad uno, 2 V. e Va.
Inspruck 16.59. 4o.
Melani, Atto, aus Pistoja, ein
Sänger, der im 17. Jh. in Italien
und Frankreich auftrat und von
dem sich im Archiv zu Mantua
Briefe von 1651—1665 befinden
(Bertolotti 107).
In Marino Silvani's Canzonette a voce
sola 1670 der Gesang: lo voglio esser.
Melani, Bartolomeo, ward den
18. Dez. 1657 mit jährl. 921 Gid.
als Hofmusiker in München an-
gestellt; am 10. Juli 1658 wurden
ihm 990 Gld. gezahlt. Hiermit
brechen die Akten ab (ßudhart 68j.
Melani, Donienico, geb. zu
Florenz, muss nach der Leichen-
rede Abt Ant. Maria Salvini 's vor
dem 12. Nov. 1693 gestorben sein.
Er war Castrat (Sopranist) und seit
1666 an der kurf. Kapelle in
Dresden mit 800 Thlr. Gehalt an-
gestellt. 1680 beträgt sein Gehalt
1000 Thh\ jährl. In demselben
Jahre ging er wieder nach Florenz,
blieb aber als Agent mit dem kurf.
Hause in Verbindung und besorgte
Sänger und überhaupt alle Ange-
legenheiten des Theaters in Dres-
den (Lafage 2, 490. Fürstenau 1,
92. 97. 2a. 260 ff. Im Sachs.
Staatsarchiv wird er schon 1654
genannt. Vom 14/24. Sept. 1678
ein Brief vom Kurf. Johann Georg
an ihn in Florenz. Die Musiker
Domenico und Nicoiao M. erhalten
1654 den Pass nach Italien).
La Fage. Diphther. 490 berichtet noch
über eine Rede „II Pellegrlno fortuuato.
Orazione fatta neU'esequie di Dom. Melani,
18 Seit., die sich in der B. Magliabecchiana
zu Florenz in einem Bde. „Raccolta di
prose toscane" befindet. Es wird darin
gesagt, dass er von Sachsen an den Hof
Kaiser Leopold's ging und dann erst nach
Florenz.
Melani, Jaeopo, ein Opern-
komponist des 17. Jhs., von dem
die B. B. im Ms. 14 240 die Oper
besitzt:
„II Potesta di Cologuole, Dramma musi-
cali di G. Andr. Moniglia (der Dichter),
rappres. di Toscana. Auch in Bibl. Chigi
in Rom. In M. f. M. 33, 64 nennt sie
Dr. Goldschmidt: La Tancia oder Tanza.
Ercole in Telje, opera. Ms. P. [Paris
Nat. B. Chigiana in Rom, Ms. Q. V. 40.
II GireUo, opera di Fihppo Acciaiola,
Musica di Jacomo . . . Ms. P. [B. Chi-
giana in Rom. 1670 in Florenz aufgefülu't,
Textbuch in Bologna. Part, auch im br.
Mus., Ms. 342 unter „11 Cirello".
Das Liceo in Bologna besitzt noch das
Textbuch zur Oper: Ercole in Tebe.
Fiorenza 1661. — In Privathänden die
Textbücher: II pazzo per forza, Firenze
1687. II tiranno di Culso (Moniglia), Fi-
renze 1688.
Melanny.
431
Meletius.
3Ieljiiiiiy, . . . wird als Kompo-
nist einer Motette zu 2 Stirn, mit
3 Instr. in einem Kataloge der
Kirclie St. "Walpurge zu Audenarde
genannt (Straeten 1, 222).
3Ielaiite nennt sich Telemann.
Eine Verstellung der Buchstaben
seines Namens.
Melanthoii, Jakob, lebte um
1579 und befindet sich
im Ms. 775 der B. Proske die Motette:
Non aufferetur seeptrum, c. 2. p., 4 voc.
Melearne, Oerrasio, ein Kom-
ponist aus dem Anfange des 17.
Jhs., der in Pompeo Nenna's 8. lib.
ITadr. a 5 v. 1618 mit 2 Madrig.
vertreten ist, 1. E cosi vago il.
2. Quaudo l'alba novella.
3Ieleariie , Crirolamo , Monte-
sardo geuannt, Kapellmeister an
der Hauptkirche zu Lecce (Neapel),
gab heraus:
Paradiso terrestre con Motetti diversi
e capriciosi a ], 2, 3, 4 e 5 vooi, op. 14.
Ven. 1619 (Gerbei 1).
Melchert, Chr ... Fr . . ., im
Kat. 26 des Antiquariat Kosenthai
wurde verz:
Cantata am Neu - Jahrs - Tage 1743 in
der St. Gertrudo - Kirche zu Essen musi-
kalisch aufgefüJirt. 6 BU. Ob nur der
Text oder die Musik, ist nicht gesagt.
Melchior, siehe Marsier, Joh.
3Ielchior von Worms, siehe
3Ialcior.
jülelchior, Abt des Benediktiner-
klosters zu Schönau in Nassau,
wurde 1485 zum Abt geAvählt und
f 1502. Er schrieb:
Acceutuarius et modus cantandi atque
legendi pro unione Bursfeldensium. Be-
fand sich nocli im 18. Jh. in der Bibl.
zu Trier (M. f. M. 20, 52 [10]).
Melchior, . . . war von 1612 bis
1618 Zinkenbläser an der Hof-
kapelle in Berlin mit 192 Thlr.
Gehalt (Schneider 28).
Meldert (Meklart, Meldaert, Mel-
darz), Leonardo (Lienhart), ein
Flamländer, war 1568 in baierschen
Diensten mit 420 Gld., verliefs aber
in demselben Jahre den Dienst
(Kreisarchiv in München); um 1578
war er Kapellmeister des Kardinals
von Urbino (Titel). Man kennt
von ihm nur:
Di . . . Fiamengo ... II 1. lib. de Madri-
gal! a 5 Toc. Vineggia 1578 berede G.
Scotto. 5 Stb. 4°. 22 Gesge. [Bologna.
Modena ohne C Rom Cecilia: C. T.
1 Madrig. und 2 deutsche Lieder in
alten Samlwk. (Eitner 1). Unter Meldaert
(ebd.) 1 Motette in 1569 ([ angezeigt.
Ferner in Trojano's Musica de'virtuosi
1569: Duolsi Giunon di non haver piu
lume, S. 13 in 10 parti. — In Petrozzi's
Sonetti novi 1609: Feiice hora ch'Orfeo
(Sonetto fatto ä Fehce Anerio). — Im
Archiv des Doms zu Mailand in einem
Codex des 16. Jhs. ein Magnifieat.
Middeghem in seinem Tresor 11. Jhg.
1875 profane, sagt im Vorworte: Es giebt
drei Familien des Namens Meldert:
Meldert les-Alost,
„ les-Diest,
,, les-Tirlemont in Belgien.
Ebendort das Madrigal: Cresci bel'verd'
alloro, 6 voc, auch im R. C. of Mus. Ms.
1881 m 4 Stb.
Mele, trioTaimi Battista, aus
Neapel, ein Opernkomponist, von
dem nachweisbar sind:
Angehca e Medoro, festa teatrale 1747.
Ms. P. [Neapel Turchini.
Serenata a 5 voci con stromeuti (zur
Vernifilung des Dauphine von Frankreich
mit Maria Theresia, 1744. [Paris Nat.
In Bologna die Textbücher „11 vello
d'ore conquistato". Componimeuto clranmia.
1749. — „Annida placata." Compon.
dramatico. 1750. Beide in Madrid bei
Hofe aufgeführt. Pougin führt 8 Opern
an nach der ..Cronica de la opera italiana
en Madrid", par M. Luis Carmena et
MUlan. Madrid 1878. 8«.
3Ieletiiis, ein griechischer Mönch
des 9. — 10. Jhs., der im Kloster
Tiberiopolis in Phrygien lebte. Felis
sagt im Kloster Trinitatis zu Stru-
mizza in Bulgarien, daher im La-
teinischen Tiberiopolis.
In Cambridge im Kollegium Jesus unter
Nr. 212 befindet sich ein griechisches Ms.,
welches den griech. Gesg. behandelt, be-
titelt: Meletius mouachus, de Musica et
canticis ecclesiae graecae, cum hymnis
Meley.
432
Meli, Davis.
iimsicis. Ilawkins 2, 34 bringt M. in
ganzer Figur nebst einem Satze mit
Neumen aus obigem Ms. Siehe auch
Forkel's Geschichte 2. Bd. 322 u. 8, 496.
Meley , . . . ein Franzose und
berühmter Lautenist, kam von
Paris nach Leipzig und promo-
vierte als Jurist, ging um 1707 mit
einem Prinzen ins Holsteinische
und wurde Hofrat (Walther).
Melfio, Bastiaiio, 1564 bez. er
sich als ,,Canouico di Torsi" und
1587 nur mit „Citta di Torsi" (der
Ort Torsi fehlt im Ritter). Er ist
bekannt durch:
H 1. lib. de Madrigali a 4 voci de
l'eccell. musico Don B . . . M . . . Roma
1564 Val. Dorico. 4 Stb. 4«. 35 Gesge.
[Florenz B. L: T.
... II 1. lib. de Madr. a 5 voci. Ven.
1587 Ang. Gardano. 5 Stb. (iu40. 25
Gesge. [B. D. Lincoln Ch. L.
Melflo, Don Grioan Battista,
aus Bisignano (Calabrien), lebte
nach der Dedic. 1555 in Neapel
und gab heraus:
II 1. hb. de gli Madrigali, a 4 voci, di
Don . . . Ven. 1556 Hieronym. Scotus.
4 Stb. qn4P. 29 Gesge. [Musitfr. Wien,
br. Mus : A.
MelgaQO (Melgaz), Diogo Dias,
geb. 11. April 1678 zu Cuba (Alem-
tejo), gest. 9. Mai 1700 zu Evora
als Kapellmeister an der Kathedrale.
Vasconcellos verz. 20 Kompositionen,
von denen sich ein Teil im Archiv obiger
Kathedrale befindet. Sie bestehen aus
geistlichen Gesängen von 3 — 12 Stirn.
Melho, Philippe de, bez. sich
als „Bedienaar des H. Ev. in de
Gemeente te Jaffanaptnam" und
gab heraus:
Eeuige Psalmen . . . Davids en andere
Lofzangen overgeset door . . . Colombo
1755 Joh. Beruh. Arnhardt. 8". [B. M.
Brüssel.
Melio, siehe Meg-li, Dom. Mar.
Meli(o) (Melii), Pietro Paulo,
aus Pteggio, war vom 1. Dez. 1612
bis 1619 Lautenist an der Hof-
kapelle zn Wien mit monatl. 25
Gld. Gehalt (Köchel 1). Um 1620
zeigt ihn Straeten als Musikus und
Lautenist bei Ferdinand IL in Fer-
rara an (6, 109). Er gab heraus:
Intavolatura di liuto atti orbato. Lib. 2.
(Lib. 3. Lib. 4.) Nel quäle si contiene
Corrente, Volte, Gagliarde, Preludi & una
Tastata, 1 Capriccio, 1 Corrente & 1 Volta
cromatiche. Un'Aria di Firenze passeg-
giata dairautore . . . Ven. 1614 Vincenti.
gr. 4". Lib. 2 zu 6, 64 u. 6 S. — Lib. 3,
1616, zu 5, 32 u. 3 S. — Lib. 4, 1616.
[B. M. und br. Mus. Lib. 2. 3. Modeua
nur lib. 2. Brüssel Hb. 4.
In Besardus' Novus partus 1617,
3. parte, 1 Gagliarde f. Laute.
Melioli, Manfredo, Organist
am Dome zu Bologna, gab heraus:
Madrigali a 5 voci di . . . Ven. 1600
G. Vincenti 5 Stb. kl. 4». 22 Madr.
[Ho fb. Wien: C. B.
Melioli, Maurice, bietet am
19. Aug. 1595 dem Herzoge von
Ferrara Motetten zu 5 Stim. seiner
Komposition an (Straeten 6, 109).
Melismata musicall, s. ßaveus-
croft, Thom.
Melissa, Mattliaeus, war 1662
Organist bei den Jesuiten zu Görz
in Oesterreich und bez. sich 1665
als Kapeilmeister am Dome da-
selbst (Titel). Er gab heraus:
Salmi concertati a 2. 3. 4. 5. voci di
. . . Op. 5. Lib. 1. Ven. 1652 Fr. Magui.
6 Stb. 40. 5 Ps., 1 Magnif., 1 Salve reg.
[B. Br.
Messa e Salmi brevi & Ariosi con le
Litanie della B. V. ä 3. voci concertati &
altri Sahnetti nel fine a voce sola con V.
di . . . Ven. 1665 Fr. Magni. 4 Stb. 4«.
1 Messe, 8 Ps., 1 Magnif. u. Litauie h 3,
3 Ps. 1 voc. [ß. Br.
Melissus, siehe Schede, Paul.
Meliton, . . .
In der Nationalbibl. zu Paris. Ms. Vm^
1171 fol. 126 der Gesaug: Regina coeli,
3 voc. 17. Jh.
Melke, siehe Metke.
Meli, Davis, geb. 15. Nov. 1604
zu \YJlton, starb vor dem 4. April
1662 (Davey 295), ein Violinist
an der Kgl. Kapelle zu London seit
1625 nach Hawkins 4, 327. 370.
Nagel 1 verz. ihn erst 1656. Grove
Meli, G audio.
433
Hello.
nennt ihn Violinist und Glockeu-
giefser von Profession. 1657 be-
suchte er Oxford. Wood erwähnt
seiner rühmend und fügt dem bei,
dass er ein geschickter Taschen-
uhrenmacher war. Als Glocken-
giefser erwähnt ihn auch Hawkins
5, 15.
In Playford's Division -Yiolia I. part
1685 befindet sich ein Satz von ihm.
Ferner kommt er auch in Court Ayres
1655 und in Courtlj' Masquing Ayres
1662 vor.
Moll, Oauclio, ein Flamländer,
errichtete im 16. Jh. eine Musik-
schule in Rom (nach Liberati, s.
Haberl Jahrb. 1891, 89).
Meli, Leonard, Violinist um
1625 an der Hofkapelle zu London
(Nagel 1, 40).
Meli, Thomas, Flötist an der
Kgl. Kapelle zu London, trat 4/4
1612 mit 44 '£ Gehalt ein und
erhielt 1640: 46 '£ (Nagel 1).
Melle, siehe Mel, Renatus.
Melle (Malle), Simon, 1520
päpstlicher Säuger in der Kapelle
Leo X. (Viertelj. 3, 255).
SIellen, siehe Mülen, Wilh. van.
Melleni, Salyatore, Musikus
am Hofe zu Mantua, am 10/5 1689
angestellt (Bertolotti 115).
Mellet (Miellet), Simon, von
1446 — 1506 als Musiker u. Schrei-
ber von Notenbüchern an der
Kathedrale zu Cauibrai in den
Rechnungen verzeichnet (Viertelj.
1, 446/47).
Melli, siehe Megli und Meli.
Mellier, . . . ein Opernkomponist,
von dem 1791 im Theater frangais
comique et Ijrique zu Paris die
Oper „Fernand Cortez ou la Vestale
du Mexique" aufgeführt wurde.
Mellinger, siehe Quinos.
Mellinet, Camille, geb. zu
Nantes um 1780, gest. Aug. 1843
ebd. Ein Buchdrucker in Nantes.
Musikliebhaber und Herausgeber
Rob. Eitner's Quellen-LexLkon. Bd. 6.
des Buches: De la musique ä
Nantes. N. 1837. 8». (nach Fetis).
Meilini, Pater Alessandro, ein
Serviten- Mönch, soll vom Papst
Leo X. zum päpstlichen Kapell-
meister ernaont worden sein und
starb zu Rom 1554. Ihm folgte
Negri, dann Giani. Fetis zieht
diese Nachrichten aus Negri's
Istoria p. 22 und Giani's Annales
2. Tl. Cent. 4. Beide, nebst Poc-
cianti, sagen, dass M. viele Madri-
gale zu mehreren Stimmen, Mo-
tetten, Hymnen, Psalmen u. a. her-
ausgab. Auch Adami verz. ihn
als päpstl. Sänger.
Meilini, Domenico di Griiido,
gab anonym heraus:
Descrizioue dell'apparato e degr]nter-
medi fatti per la Comedia rappresentata
in Fireuze nelle nozze del Don Ferdinando
Medici. Firenze 1589. [Musikfr. Wien.
In Bologna besitzt man ein ähnliches
früher erschienenes Buch von M: Descri-
zione dell'apparato della Comedia et Inter-
medü d'essa, recitata in Firenze il gioruo di
S. Stefano l'anno 1565 uella gran sala del
palazzo di sua Ecc. . . Don Francesco Medici
. . . Ristainp. Fiorenza 1566 Giunti. 8^.
Meilini, Fra Orazio, da Louigo,
bez. sich 1620 als „Minor Osser-
vante". Er gab als erstes Werk
heraus :
Sacre et odorifere rose tra le verdi
foglie della musica di . . . uouamente com-
poste . . . Ven. 1620 AI. Yiucenti. 'i Stb.
40. Enth. Mot., Ps. u. 1 Messe zu 2 St.
u. Org. [Bologna: B. Bc, fehlt C.
Mellini, Salvatore, Altist an
der Hofkapelle in Wien mit 120
Gld. monatl, später 1800 Gld. jährl.
vom I.Juli 1691 bis 23. Dez. 1707;
wird pension. u. f 12. Okt. 1730,
57 J. alt (Köchel 1). Vgl. Melleni.
Mello, Dom Francisco Manoel
de, um 1611 zu Lissabon geb.,
gest. um 1670. Er ging nach
Paris und trat seit 1644 als Opern-
komponist auf. Vasconcellos wid-
met ihm einen ausführlich gehal-
tenen Artikel.
28
Melodeyen.
434
Memino.
Melodeyen Gesangbuch
darinu D. Luthers vud ander Chi-isten
gebreuchlichsten Gesenge, jhren gewolm-
üchen Melodeyen nach. Dmx-h Hieron.
Praetorium, Joachim. Decker..^ Jacohum
Praetorium^ David. Scheidemann ... zu
Hamburg, in vier stimmen vbergesetzt . . .
Hbg. 1604 S. Rüdinger. M. 8« in Part.
83 Choräle u. Anhang Nr. 84—88, 411 S.
[B.B. B.Lpz. B.Kgsbg. AVolfenb.
Lübeck. Hofb.Wien. B. Zw. 135.
Ein Register in M. f. il. 3, 76.
3Ielo(liae prudentianae, siehe
ISTicolaiTs Faber II.
Melodiae in odas Horatii, siehe Egenolff
1532.
Melodiae sex generum carminum, siehe
Berg u. Neuber 1563.
Melodiae. Geminae undeviginti odarum
Horatii . . ., siehe Egenolff 1551.
Melodies pittoresque. 1.— 20. livres.
Paris. [B. Lpz.
Melodies (National) consistiug of the
most adinired airs of England, Ireland
Scotland k "Wales, arranged as Rondo's,
or with Variations, and au introductory
movement to each; comp, by the most
eminent authors. London. Für Klavier
24 Nrn. von P. A. Corri 4, J. B. Gramer 4,
Villm. Dance. J. G. Graeff 2, WiUm.
Griffin, T. Haigh 2, F. Latour 3, Aug.
Meves 2, T. A. Rawlings 2. [Musikfr.
"Wien.
Sammlung von Melodien^ Tänzen u.
dergleichen aus Opern uud Balletten be-
titelt: Li vre de son Altesse Sereniss.
Mmo la piincesse Amalie de Brunsuic et
Lüneburg. 95 BU. in (iu40. Ms. 19373.
[Hüfb. ^len.
Mehdy. the. soul of music, an essay
towards the improvement of the musical
ai"t, with an appendix, cont. an account
of an invention (die Viohne betreffend).
Glasgow 1798. 4«. [br. Mus.
Meloiii (Melone), Aiinibale. geb.
zu Bologna, war um 1579 Dekan
der städtischen Musikkapelle, wie
Fetis sagt (doyen des musiciens
de la seigneurie de cette ville).
Manche nennen ihn einen Schüler
Bottrigari's, manche seinen Freund,
das hinderte Ersteren aber nicht,
die Abhandlung Bottrigari's über
die drei Klanggesclilechter unter
einem angenommenen Namen (Al-
lemanno Beuelli) 1504 in Venedig
herauszugeben, so dass Bottrigari
sich bewogen fühlte 1599 das
Werk selbst herauszugeben (siehe
Bottrigari, Ercole). Fetis giebt
einen weitläufigen Artikel, doch
besser findet man im Kat. 1 der
B. Bologna eine Erklärung.
Im Lechner 1583 (Samlwk.) eine Gstim.
Motette (Eitner 1). — In B. Br. im Ms.
4 Mot.
Ms. 257 eine 6 st. Mot. in Tabulahrr.
[B. M.
Ms. 11 Nr. 124, In tenebris nostxae
6 voc. [B. Zw.
Siehe auch Cäcilia von Schott Bd. 25,
115 ff.
1 Motette im Neudruck (Eitner 2).
In Bologna ein Stammbuch von M.
mit vielen Einschreibungen von Deutschen
und Oesterreichern.
Melschede, . . .
In der B. Upsala's im Ms. eine Sym-
phonie ä 6 in Dd.
Melyi, Pater Francesco 3Iaria,
ein Römer, Minoritermönch im
Kloster Eugubio daselbst u. Musik-
direktor an deren Kirche. Gab
heraus:
Cantiones sacrae binis, 3, 4, et 5 voci-
bus concinendae . . . Yen. 1650 Aless.
Yincentius. 5 Stb. 40. 27 Gesge., einige
mit Violinen. [B. Br. Bologna.
Jlelyonek, John, Gentleman an
der Kgl. Kapelle in London um
1484/85 (Eimbault VII).
Melzel, Oeorg, geb. 1624 zp
Tein in Böhmen, gest. 31. März
1693 im Stifte Strahow. Ein
Praemonstratenser, der ein guter
Musiker gewesen sein soll und
sich auch als Komponist geistlicher
Gesänge au.szeichnete (Dlabacz).
SIelzer, Joseph, Contrabassist
an der Hofkapelle in Wien vom
21. Juni 1813 bis f 29. Juni 1832,
68 J. alt (Köchel 1).
— ein Fagottist gleichen Na-
mens, ebd. angestellt von 1811
bis 1824 (ib.).
Meiumo (Memo), Frate Dionisio,
Schüler von Giovanni di Maria,
Mcuaion.
435
Menegali.
wurde am 22. Sept. 1507 erster
Organist am S. Marco in Yenedig
und ging 1516 nach London. Er
war ein wohlbekannter und ge-
feierter Künstler (Caffi 1, 69). In
England tritt sein Name unter
Memo auf. Er genoss am Hofe
Heinrich YHI. grofse Auszeichnung
und wurde zum Kaplan ernannt
(siehe Näheres im Nagel 1, 4).
Menaioii, ... 13. Jh.,
in der Hofb. zu "^leu ein Bd. litur-
gische Gesäuge nach den Monaten ge-
ordnet mit Neumen.
3Ieiiar(l, M. (wahrsch. Monsieur),
ein Regierungsrat zu Niraes, Aka-
demiker der Wissenschaften und
schönen Literatur zu Lyon, As-
socie der schönen Literatur zu
Marseille, lebte im 18. Jh. u. gab
heraus :
Les moeurs et les usages des Grees.
Par . . . Lyon 1743 veuve Delaroche et
füs. 12°. 356 S. Im 3. Teil, Kap. 2
p. 232 behandelt er die Musik, ihre In-
strumente und die Instrumentalmusik.
[Bologna.
Menard, Philip, Mitglied der
französischen Kapelle im St. James-
Palast in London, von 1700 bis
zu seinem Tode 1737 (Rimbault
232).
Meiiaiilt, Pierre-ßiehard, Prie-
ster und Kanonikus zu Chälons,
geb. zu Beaune, gest. um 1694
wahrscheinlich zu Dijou. Um 1676
war er an der Kirche St. -Marie
Knabenlehrer der Sängerknaben
seines Geburtortes, später wurde
er Musikdirektor an St.-Etienne zu
Dijon (Fetis). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Missa qiünque vocibus ad imitationem
jnoduli ,,Ü felix parens". Paris 1670
Chrstph. Ballard. Chorb. in fol. [Paris Nat.
Missa 6 voc. . . . „Tu es spes mea".
Ib. 1686. Chorb. fol. [Paris Nat. Paris
Genev.
Missa 5 voc. . . . „Ave senior Stephane".
Ib. 1687. Chorb. fol. [Paris Nat. Paris
Genev.
Missa 6 voc. . . . „Fex-te rosas". Ib.
1691. Chorb. fol. [Paris Nat.
Missa 6 voc ,Date lilia". Ib.
1692. Chorb. fol. [Paris Nat. br. Mus.
Mencarelli, D. Antonio, lebte
im 18. Jh. und ist bekannt durch:
Scuola di nmsica tutta uniforme nel
solfeggio alla lettura delle sette chiavi da
D . . . per uso de'suoi Scolari con diverse
osservazioni praticata depo Tesperieuza di
piii anni, acciö quelli possano . . . lanuo
1789. Dedic. . . Loreto, neUa stamp. degli
eredi Sartoij impress. di S. Casa. 4".
6 Ell. [Bologna.
Mence, Rev. B . . .,
zwei dreistim. Glees im Ms. 1922 des
E. C. of Mus. 1. After long toils. 2. Life's
little flower.
Mence (Menz, Mints), Benjamin,
Tenorist an der Hofkapelle in Lon-
don, seit 1745 bis etwa 1754.
Händel schreibt für ihn eine Arie
(Viertel]. 8, 528. 529).
Mendel, . . . war um 1704 Kam-
raermusikus a/d. Weifsenfels-Quer-
furter Hofkapelle (Opel).
Mendelssohn, Moses, der be-
kannte Philosoph, geb. 10. Sept.
1729 zu Dessau, gest. 4. Jan. 1786
in Berlin.
Er schrieb für Marpurg's Beyträge
.0. Bd. 2. Stück „Versuch, eine voll-
kommen gleichschwebende Temperatur
durch die Coustructiou zu finden." Gerber
1 unter Moses sagt: Kirnberger gab die
Abhdlg. im Separatabzuge heraus :
Mendes, Manoel, ein portugie-
sischer Musiker, geb. zu Evora,
gest. 16. Dez. 1605, ein einst ge-
feierter Musiker, von dem sich in
der vernichteten Bibl. zu Lissabon
Kompositionen im Ms. befanden
(Yasconcellos).
3Iendonze, . . .
bekannt dui'ch einige Contretänze in
La Chevardiere's Recueil (s. d.).
Menegali, . . . die Lebenszeit
fällt seinen Kompositionen nach
ins 18.— 19. Jh.
Ein Ave regina coelonun f. Männer-
stimmen, Ms. in P., Bd. 59 des Instituts
f. lürchenmus. in Breslau und Berliner
Letztere noch ein Gaudeamus
28*
Singakad
Menegati.
436
Mengel.
f. 3 Mst. in P. lu B. B. Ms. T121 meh-
rere Gesge. f. Mstim. Das obige Ave
regina ist mehrfach veröffentlicht (Eitner
2). In Georg Schmitt's Anthologie 1
Tonsatz.
Menegati, . . . vielleicht ein Kom-
ponist des 17. Jhs., der in der B.
Proske, Ms. Bd. 2 in P. mit den
Gesgen. vertreten ist:
Parce Domine 3 voc. c. Bc. — Mise-
rere 3 voc. c. Bc. — Alme Dens 3 voc.
c. Bc.
Menegliini, Griulio, ein Schüler
Tartini's zu Padua und dessen
Nachfolger im Amte (Gerber 1).
Damit kann nur der Posten als
1. Violinist an St. Antonio zu
Padua gemeint sein, den Tartini
von IT'i^l bis etwa 1723 bekleidete,
denn als er später wieder nach
Padua zurückkehrte scheint er
keine öffentliche Stelle mehr be-
kleidet zu haben. Gerber 1 schreibt
aber dem Guglietto Tromba ganz
dieselbe Nachfolge im Amte Tar-
tini's zu, so dass damit die Un-
klarheit noch gesteigert wird. Siehe
auch Wasielewski 1, 96.
Meiieguzer , Stephan Anton,
ein ungarischer Musiker, von dem
die liofb. iu Wien im Ms. 18778 das
Lied besitzt: Liebi teischi Paitasch, für
B. u. Xlavier, 18. Jh.
Menehoii, Michel de, war im
16. Jh. Kuabenlehrer der Sänger-
kuaben a/d. Kirche St.-Maur-des-
Fosses-lez-Paris und ist Verfasser
einiger theoretischen Abhand-
lungen:
Instruction familiere en laquelle sont
coutenues les difficultes de la musique,
avec le nombre des concordances et des
accoids, ensembles la maniere d'en user.
Paris 1555 du Cherain. qu4'' (nach Fetis).
— (2. Ausg.) Nouvelle instruction
fani. . . tant ä 2, ä 3, ä 4 et ä 5 parties.
Ib. 1558. qu40. [Paris Nat.
— (3. Ausg.) NouveUe iustmction
cont. en brief les preceptes ou fondement
de la musique , tant pleine que figuree
. . . Paris 1582. (|u4'J (Fetis schreibt
J571). [Paris Genev.
Nach Fetis siud dies nur Ncuausj^aben
des ersten Werkes; den Titela nach
möchte man es verneinen.
In Nr. 5273 der B. Biiissel eine Kopie
eines der obigen Werke. Der Eat. giebt
nichts Näheres an.
Menel, . . . trat 1789 in London
als Vcllist. auf (Pohl 2, 371).
Menesini, Bartholomeo, Le-
benszeit nicht bestimmbar, ist be-
kannt durch:
Six Sonatas for 2 Viel. & a B. Lon-
don, Henry Fought. 3 Stb. fol. [B. Wa-
gener. Mnsikfr. Wien.
Menestrier, Claude - Francois,
geb. 10. März 1631 zu Lyon, gest.
21. Jan. 1705 zu Paris. Ein Jesuit,
wurde 1667 Bibliothekar zu Lyon,
als Nachfolger P. Labbe's. Ins
Fach der Musik fallen folgende
Schriften von ihm:
Des representatious en mnsique an-
ciennes et modernes (ohne Autor). Paris,
1681 Gmgnard. kl. 8". 1\U Bog. 313 S.
[B. M. Dresden. Musikfr. Wien. Brüs-
sel. B. B. Ms. theor. 4«, 4. Glasgow,
br. Mus. Hannover. Kopenhagen. Bo-
logna. B. Lpz.
Des ballets anciens et modernes selon
les regles du theatre. Paris 1682 Rene
Guignard (olme Autoruameu). kl. 8°. 28
Bll.^ 223 Seit. [B. M. Musikfr. Wien.
Brüssel.
Meng-a, Carlo, Sopranist an der
Hofkapelle in Wien vom 1. Juli
1713 — 1717 (Köchel 1).
Meugaezi, Francesco, Altist
an der Hofkapelle in Wien mit
monatl. 15 Gld. von 1600 bis zum
30. April 1619 (Köchel 1).
Mengden, . . . bekannt durch :
Lieder f. 2 Stirn, mit Clav. Frankf.
1780 Brönner. [Brüssel Cons., zeigt nur
der fehlerhafte Katalog von Lamperen an.
Mengel, Georg, geb. zu Bam-
berg, stand als Kapitän in baier-
schen Diensten und war um 1651
Kapellmeister beim Erzbischof Mel-
chior Otto von Bamberg. Nach
der Dedic. zu 1651 wohnte er in
Zweibrücken, dann in Würzburg.
Auf dem Titel zum Drucke von
1662 bez. er sich als Kapellmeister
Menges, Chi- . . . F .
437
Meuon.
a/d. bischöfl. Kirche zu Bamberg.
Er 2;ab heraus:
o ...
QuiiKjue Limpidissimi Lapides Davidici
cum fuiida. sive Psalnius quinquagesimus
cum Motetta, Centuplici Yarietate, quinis
vocibus, sacratissimis quimiue Christi vul-
neribus accentus a ... Bambergensis.
Herbipoli 1651 Henr. Pigriüi. 6 Stb.
fol. 5 Miserere. [B. B. 6 Stb. Dresd.
T 1. 2. Darmst. T 1 von 1644. Hofb. Wien
6 Stb. Paris Nat: Herbipolis 1644.
Sacri concentus et dialogi ab 1 — 6 voc.
cum 1 Missa 4 voc. et 2 instrum. Oeui-
ponti 1662 Mich. Wagner. [B. M: C.
Meu^es, Chr. . . F. . . , geb. um
1767 zu Berlin, gest. 21. Juli 1843
ebd., seit 1803 Violinist a/d. Kgl.
Opernkapelle, wurde am 1/2 1835
pensioniert. Seine Frau trat als
Sängerin auf. Ledebur verz. einige
Klavierkompositionen von ihm.
Menses, Johann Philipp, Rats-
musikant in Hamburg um 1739
(Matthes. 1, 26), nach Sittard 1,
23 schon seit 1727.
Mengis, Christian, Kgl. Kam-
mermusikus und Waldhornist der
Opernkapelle zu Berlin, geb. zu
Treffurt (Mühlhausen), kam um
1754 a/d. Hof kapeile und veran-
staltete 1765 Aufführungen von
gröfseren Gesangswerken im Justin-
schen Garten. Breitkopf verz. 1761
p. 64 in seinem Lager von Ma-
nuscr. 2 Konzerte f. Fagott mit
Begltg. (Ledebur).
Mengoli, Pietro, geb. um 1625
zu Bologna, st. ebd. 7. Jimi 1686.
Er bez. sich als einen ,,publico
Professor di scienze mecaniche" zu
Bologna. Von seinen Schriften
gehören hierher:
Speciüationi di musica dedicate . . .
Azzolini da . . . Dottor dell'una, e l'altra
legge, e di filosofia CoUegiato, Prior di
S. Maddalena e publico prof. . . Bologna
1670 l'herede del Benacci. 4». ]2 BU.
und 295 Seit, nebst Taf. [B. B. Dresd.
Hannover. C.P. Paris Mazar. Bologna.
Glasgow, ßriissel.
II Sig. P. Mengoli col seguente dis-
corso prouö, che i'armonia della musica,
non e dissimile dell'armonia clie unite
formano le parti, che constituiscono un
bei sembiante. ]3efindet sich in Dom.
Pellegrini's Amor tiranno, accademia . . .
Bol. 1649 del Dozza. 4P. [Bologna.
Siehe auch Fetis.
Mengozzi, Bernardo, geb. um
1758 zu Florenz, gest. im März
1800 zu Paris. Ein Opernsäuger,
der in Italien, England u. Frank-
reich reiche Lorberen erntete. Li
Paris liefs er sich um 1787 nieder,
zog sich später von der Bühne
zurück und wurde bei Gründung
des Conservatoire Gesanglehrer.
Bei der Herstellung einer Gesaugs-
methode war er Mitarbeiter, siehe
Solfeggien 5 und B. Brüssel 6108.
Er schrieb auch Opern, von denen
Fetis 14 namhaft macht.
In der Bibl. der Musikfr. in Wien be-
findet sich: Air degli Artigiani (Solo clii
sente araore) f. Sopr. mit Klav. — Im
br. Mus. 4 Einzeldrucke von Songs und
Kondos in London erschienen.
In der B. B: Aria dell'opera „Gli
Schiavi per amore'': Doune, donne chi
vi crede. Loud. , Longman & Broderip.
Part.
Mengs, . . . unbekannter Kom-
ponist, wahrsch. des 18. Jhs.
In B. Darmstadt: Concert f. V. und
Fagott mit 2 Y. Ya. u. Cembalo. P. Ms.
Menin, Tristran de, 1521
Sänger i/d. Kapelle Kaiser Karl V.
(Straeten 7, 301).
Menini, Andrea, aus Udine,
war um 1761 Korrespondent der
philharmonischen Akademie zu Bo-
logna.
Die B. zu Bologna besitzt von ihm im
Ms: Trattato in geuere teorico di Canto
fermo ... Adi 23 Marzo 1761. Fatto in
Bologna . . . fol. 9 Bll.
Mennling, Johann Christoph,
schrieb
Bufsfertiger Zöllner u. rechtschaffner
Christ. 10 deutsche Gesge. für Sopr. mit
Bc. Er nennt sich Ksl. gekrönter Poet
und Diener des Wortes Gottes in Creutz-
burg 1692. [B. Br.
Menon, Tuttovale (Tuttualle).
Nach Fetis war er ein Franzose
Mensa.
438
Mente, Joh. Friedr.
und lebte in Italien, eine Zeit lang
in Correggio (nach Ortensio Lando,
1552 lib. YII p. 300). Er war
der Lehrer Claudio Merulo's, wie
Catelani in dessen Biographie nach-
weist. Man kennt von ihm:
Madrigali d'amore a, 4 voci composti
da . . . Ferrara 1.Ö48 Giov. de Buglbat et
Ant. Hucher comp. 4 Stb. qu4''. 45
Gesge. [Bologna: T.
— 1549 Venet., Scotto. 4 Stb. qu40.
45 Gesge. [Verona S. f: C. T. Florenz
B. L: T.
— 1558 Ferrara, Buglhat et Hucher,
mit Dedic. ohne Datum. 4 Stb. fju4".
45 Gesge. [B. ß: T.
In P. Bozi's Giardinetto 1588 -vier
Gesge: Chi vuol sentir, Canzone in 4 part.
(inkomplet).
Mensa, Didaco, lebte 1585 in
Mailand und gab heraus:
Motectorum Lib. I. Quiuque vocum.
Brixiae 1585 Vinc. Sabbius. 5 Stb. 4".
[Bologna.
Mensehing, R. . . L. . . (Fetis
schreibt B. L.), studierte in Frank-
furt a/0. die Rechte im Anfange
des 18. Jhs. und betrieb dabei
fleifsig Musik. Man kennt nur ein
Werk von ihm, welches er als
Student in Frankfurt a/0. kompo-
nierte, betitelt
Serenade presentee a S. M. E. de Prasse
par les etudients de Francfourt sur TOdre
la veille du jubilee, composee par E. L.
Mensching, Etudiant en droit le 25. avril
1706. (Gedr. in „Secularia Sacra Acad.
regiae Viadrinae." Francof. 1707.) fol.
20 S. in P. für Orchester; besteht aus
Ouvertüre, Air, Gique, Air chante alter-
nativement avec les instrum., Air des
flutes accompagne des Violons, Menuet.
[br. Mus. 2 Exempl.
Mensi, Franz, geb. 27. März
1753 zu Bistra (Böhmen), studierte
Theologie und Musik in Prag,
wurde Weltpriester, dann Pfarrer
zu Pher, wo er noch 1808 lebte.
Dlabacz bez. ihn als fruchtbaren
Komponisten geistlicher Werke.
Mensig, Daniel, Bürger u. Or-
ganist an St. Bartoloraeo in Danzig,
diente 1633 seit 6 Jahren (Vier-
tel]. 7, 415).
Menta, Francesco, da Bruselles,
worunter man doch nur Brüssel
verstehen kann. Er bez. die Stadt
zweimal in derselben Weise im
Drucke von 1564 und scheint dies
sein Geburtsort zu sein, während
er nach 1560 in Neapel lebte, wie
die Dedic. ausweist. Man kennt
von ihm
Madrigali a 4 voci, di Fr. M. Nuoua-
mente . . . Roma 1560 A. Barre. 4 Stb.
qu40. 29 Gesge. Er bez. dasselbe als
sein erstes Werk. [Bologna.
... II 1. lib. de Madr. a 5 voci . . .
Ven. 1564 Ant. Gardano. 5 Stb. qu40.
29 Madr. [Verona: CA. 5 a. Bologna:!.
Im Samlwk. Rodio's Aeri racolti 1577 :
Padre del ciel 3 v.
Menle, Joliann Friedrich, geb.
9. Nov. 1698 zu Rothenburg a/0.,
gest. gegen 1760 zu Liegnitz. Ein
tüchtiger Orgel- u. Gambenspieler.
Kam 1715 zum üniversitätsmusikus
Simon in Frankfurt a/0. in die
Lehre, sah sich dann die Welt an,
nahm hie und da noch Unterricht
bei einem Meister und erhielt am
5. April 1727 den Organistendienst
a/d. Liebfrauenkirche zu Liegnitz
(soweit reicht im Mattheson 1, 414
seine Selbstbiogr.). Das mutmafs-
liche Todesjahr setzt Fetis hinzu,
mit dem Zusätze, dass er sein Amt
33 Jahre verwaltete. Als Kompo-
nist ist er nicht bekannt, obgleich
er selbst allerlei Instrumentalwerke
anführt, doch möchte ich die Ver-
mutung aussprechen, dass der Vor-
name Friedrich von Mattheson ein
Irrtum ist und statt dessen Oott-
fried stehen muss, denn Marpurg
7, 178 erwähnt 1754 einen Orga-
nisten an der Oberpfarrkirche zu
Liegnitz, der eine Suite für die
Gambe und Generalbass in Lpz.
herausgab, die Marpurg lobt. Die-
selbe Suite zeigt auch Breitkopf
Monte, Jon. Gottfr.
439
Merbecke.
in seinem Vorlagsverz. an nnd in
der B. B. ist ein Exemplar vor-
handen, betitelt:
Suite für die Gambe und Generalbass
von Johanyi Gottfried Mentc^ Organist in
Lieguitz. Lpz., Breitkopf. 2 Stb. fol.
Meute, Johann Gottfried, siehe
Johannn Friedrich Meute.
3Iente, Samuel, geb. 10. Dez.
1715 zu Rothenburg a/0., soll der
Vater des vorhergehenden Monte
sein, ein Zollverwalter, Stadtrichter
und Organist zu Rothenburg, der
auch als Komponist sich auszeich-
nete (Mattheson 1, 414).
Mentil, Siniou, Organist und
später Bürgermeister in PI eis um
1663 (Mattheson 1, 207).
Mentiui, siehe Fila^o, Carlo.
Men[t]zel, Zeuo Franz, Vio-
linist a/d. Hofkapelle in Wien vom
1. März 1787 bis f 19. Nov. 1823,
67 J. alt. Erhielt von 1793 ab
150 Gld. jährl. (Küchel 1).
Mentziugen, s. Mauriz von M.
Meuuets (Nouveaux)
fran^ois et italiens tels qu'ils se clian-
tent au Bai de Topera. I. — IX. recueil
(cdits par Maupetit). Paris chez M^o
Boivin. P. gr. 4^*. 158 S. Komponisten
sind genannt: Aubert, Mr. B. , Bason,
Chartier, Colesse, Cupis, Deshaies, Dupre,
li'Edouard, Fiooo, Gviignon, Händel, Knerler,
Lavaux, Leclair l'aine, Le Febure, Le Roy
de Prafse, Locatelli, Martini, Masse, Miro-
glio, Mondonville, Periu, Pikler, Sandry,
yenalier, Somis, Soret. [Hofb. Wien.
Menuets (12) ä 2 V. et B., 2 Clarinettes
et 2 Cors de cliasse. Amst. Hummel.
qui'^. Zur Hochzeit des Prinzen von
Oranien mit Friederike Sophie Wilhelmine
von PreuTsen zu Berlin. Auch im Kl.-A.
[Amst.
Das br.Mus. besitzt zahlreiche in London
gedr. M. in Samhvk. von 1760 bis ins
19. Jli.
Menzel, siehe Mentzel, Zeno
Franz.
Meo Fiorentino, kommt im
Samlwk. Scotto's II 1. üb. della
raccolta di Napolit. 3 v. 1570 mit
3 Canzonen vor (Vogel 2, 419).
Es lässt sich nicht wohl annehmen,
dass dies Ascanio Meo sein könnte,
da dessen Werke erst im Anfange
des 17. Jhs. erscheinen.
Meo Ascanio, nennt sich 1608
Kapellmeister der Kgl. Kirche San
Jacomo delli Spagnoli zu Neapel.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
II 3. Hb. de Madrigali a 5 voci di . . .
Ven. 1601 G. Vinceuti (hier ist kein Amt
verz.) 5 Stb. 40. 25 Madr. [Hofb. Wien:
C.B.
... II 5. lib. de Madr. a 5 voci. In
NapoU 1608 G. G. Carlino & Cost. Vitale.
5 Stb. 40. 21 Madr. [Bologna.
Im Samlwk. 1609 b ein 5 st. Madr.
(Eitner 1) und in Phalese's II Helicone
1616: Vago Augelliu 5 voc.
Meon , Jean - Fran^jois , geb.
3. Okt. 1740 zu Paris, gest. 29. Juni
1813 ebd., trat 1765 in den Chor
der grofsen Oper ein und wurde
später Gesanglehrer a/d. Theater-
schule, auch erhielt er am Conser-
vatoire eine Gesanglehrerstelle. Als
Komponist ist er durch eine Messe
bekannt, die 1785 oder 86 zu Paris
aufgeführt wurde.
Merange, ... schrieb 1799 zu
Paris :
Fredegilde, ou le Dcmon familier, Drame
ä gr. spectacle. Paris 1799. Gerber 2
glaubt, dass es eine Oper sei.
Meranus, Augustanus, um 1566
Bassist an der Ksl. Hofkapelle als
sich Maximilian auf dem Reichs-
tage zu Augsburg befand (Köchel
1, 122).
Merbach, Gfeorg Friedrich,
ein Gerichtsdirektor zu Altdöbern
(Nieder -Lausitz), gab, als er noch
in Leipzig studierte, heraus:
Clavierschide für Kinder. Lpz. 1782
beym Verfasser. qu40. 62 S. u. 1 Taf.
[B.B. B.Dresd. B.M. Brüssel. B. Lpz.
Anhang zur Klavierschule. Frankfurt
und Lpz. 1783. [B. Dresd. Brüssel.
Gramer 1, 1310 spricht sich ungünstig
über dieselbe aus.
Merbecke (Marbeck), Jolin, geb.
um 1523, gest. um 1591, wahr-
Merbecke.
440
Mercenario.
scheinlich zu "Windsor, wo er an
der Georgkapelle Organist war.
Windsor wird auch als sein Ge-
burtsort angegeben, doch herrscht
darüber noch Dunkel. M. trat
zum Protestantismus über und
übernahm in betreff der Eegelung
des anglikanischen Kirchengesanges
dieselbe Stellung wie Joh. Walther
in Deutschland ein. Man verurteilte
ihn 1544 wegen seines Glaubens
zum Feuertode, doch durch die
Gunst des Bischofs von Windsor
wurde er gerettet. 1550 wurde er
Mus. Baccalaureus. Sein Book of
common Prajer bildet noch heute
die Grundlage des anglikanischen
Kirchengesanges. Hawkins 2, 532
u. 3, 241, auch 3, 470. berichtet aus-
führlich nach John Pox über ihn
und teilt mehrfach Tonsätze von
ihm mit (auch Burney 5, 579).
Auf Seite 246 im 3. Bde. teilt
Hawkins die 3stim. Hymne „A
virgine and Mother a Queene" mit.
Sie hat keinen Cantus firmus, ist
sehr melodiös und mit steten Nach-
ahmungen versehen, besonders
zwischen den beiden Oberstimmen.
Die Engländer, selbst der frühesten
Zeit, entwickeln in all ihren Kom-
positionen einen Wohlklang, den
man nur bei den Italienern im
weltlichen Gesänge dieser Zeit
wiederfindet. Siehe auch Davey
150. Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
The booke of common praier noted.
Imprinted by R. Grafion (London) 1550.
40. 08 BIl. [br. Mus. Im Eton College
und "Winchester. Oxford Bodleian. Cam-
bridge Uuiversit.
— neue Ausg. von Rimbault. London
1845. 8°. [Eiusiedeln.
— im Arrangem. von E. Janes. L.
1847. 8".
— Merb.'s Communion Service . . . Ox-
foi'd 1885. London. 8°.
[alle im brit. Museum. Die von 1845
auch im E, C. ofMuü., mit 1844 gez.?
& Agnus
Das br. Mus. besitzt noch folgende
Drucke in neuen Ausgaben:
The ferial preces, Responses & Litany.
Lond. 1882. S»
Kyrie, Sursum Corda, Sanct., Bened.
arrang. by S. R. Coles. ib.
1878. 8».
The Order for the celebration of the
Holy Communion with musical notes . . .
Dorking 1870. 8".
The Preces & Eesponses at morning
& evening prayer for 3 treble voic, with
the org. ed. by W. J. "Westbrook. Lond.
1865. 8".
Eequiem aeternam. A manual of ritual
music the burial of the dead ... ib. 1882. 8".
Siehe E. Redhead's The offertory sen-
tences . . . 1859. 4".
Siehe T. Morley's A festival setting of
M.'s Com. serv. 1882.
Siehe Warren's Collect, of Cathedr. Serv.
1859 Nr. 33 (erschien bei R. Cooks & Co.).
Im Ms. Forrest- Hey th er collection,
Musikschule in Oxford in fol., befindet sich
von M: Missa super Per arma justitiae.
Ms. Peterhouse in Cambridge, 4 Stb., fehlt
Tenor, enthält die Motette „Ave dei ma-
tris" und in Sadler's Mss. in Oxford Bodl.
„Domiue Jesu Christe-'. Buruey bringt
Einiges in Partitur und Grove III, 272
teilt ein Gloria aus obiger Messe mit.
Mercadier de Belesta, Jean-
Baptiste, geb. 18. April 1750 in
der Burg Belesta (dopart. Ariege),
gest. 14.'' Jan. 1816 zu Foix. Stu-
dierte Theologie, dann Geometrie
und wurde 1784 Ingenieur der
Provinz Languedoc, dann Chef des
Depart. Ariege (Fetis). Er schrieb
auch ein
Nouveau Systeme de musique theorique
et pi'atique. Paris 1777 Valade. 8".
LXXII u. 304 S. 8 Taf. Manche Exempl.
haben 1776. [B. B. Dresd. br. Mus.
Musikfr. Wien. Brüssel. Glasgow. Bo-
logna.
Fetis bespricht die Abhdlg.
Mercante, Vincenzo, bekannt
durch den Druck:
Missa 5 voc. Ven. 1605 Amadino.
5 Stb. 4". [Florenz- 5a.
Mercenario (Mercenaire),Simoii,
um 1584 bis etwa 1598 Sänger
an der spanischen Hofkapelle Phi-
lipp IL (Straeten 8, 111. 116. 168.
400).
Mercer.
441
Mercker.
Mercer (Mercerius, Mervin),
Joannes, von 1470 — 1494 päpstl.
Sanger. 1473 u. 76 wird er wohl
nur fälschlich mit dem Vornamen
^^Jacob"" bezeichnet (Viertelj. 3, 230.
241—244. 246).
Merchi, Griacomo, geb. gegen
1730 zu Neapel, bildete sich zum
Guitarristen aus, ging 1753 mit
seinem Bruder nach Paris und
traten beide mit der sogenannten
Calascione auf, eine Art Guitarre
(Gerber 1. 2. Fetis). Im Jahre 1752
giebt er im August und Sept. 5
Konzerte mit seinem Bruder in
Fi\ankfurt a/M. (Israel 38). Yon
seinen Kompositionen fand ich auf
Bibliotheken
6 Barcarolles italiennes. Paris 1755.
[Paris Nat. C. P.
12 Divertimentos for 2 Guittar, or a
Guittar & V. op. 21. Lond. fol. [br. Mus.
4 Duetti a 2 Chitarre, e 6 Miuuetti a
solo con Yar. op. 3. Paris, fol. [br. Mus.
Paris Nat.
6 Duetti per 2 V. Paris, fol. [Paris Nat.
12 Scella d'Ariette . . . cou acc. di Chi-
tarra, op. 15. London, fol. [br. Mus.
12 Suonate per la Chitarra, op. 26.
London, fol. [br. Mus.
Im Cons. zu Paris 2 voll, im Ms. be-
finden sich verschiedene "Werke, als Airs
avec guitarre 1766 u. a.
Merci, D. Franz, komponierte
um 1737 ein Singspiel in Amberg
(Mettenleiter 2, 100).
Mercier, Albert, Musiklehrer
zu Paris, gab heraus:
Methode pour apprendre ä lire sur
toutes les clefs. Paris 1788. Auch soll
er in Berlin Yiolinpiecen herausgegeben
haben (Gerber 2).
Merck, (Merk) Daniel, war von
1697 — 1713 Kantor und Praeceptor
a/d. Schule St. Anna in Augsburg
(Akten). Er gab 1695 in Augs-
burg heraus:
Compendium musicae instrumentalis
chelione, d. i. kurtzer Begrif, welcher Ge-
stalten die Instrumentalmusik auf der
Violin, Pratschen, Viola da Gamba und
Bass ... zu erlernen sei. Aug. Vind.
1695. 1. Pars. 4». 12 Bll. [B. M. br.
Mus.
Merckel (Merkel), Adam, um
1666 Tenorist an der Hofkapelle
zu Dresden mit 400 Kthlr. Gehalt.
Wird 1680 nicht mehr in den
Akten genannt (s. Staatsarchiv,
Fürstenau 1, 93 unter Merkel).
Merckel, Johann, um 1680
Kornettist an der Hof kapeile in
Dresden mit 200 ßthlr. Gehalt
(Fürstenau 1, 99).
Mercker (Merkher) , Mathias
(Matthaeus), wird nach dem Ms.
Z 28 der B. B. vor 1599 als Or-
ganist an St. Nikolaus in Strafs-
burg bezeichnet. Nach den Titeln
seiner unten verz. Werke 1609:
,,Musicus instrumentalis, Cornelij
Conrad! discipulus'' (ein nicht be-
kannter Musiker) und 1619: „Or-
ganista an St. Nicolaus in Strafs-
burg." Herr Pfarrer Vogeleis fand
im Archiv der Kirche Anno 1620
die Notiz, dass M. aus Amsterdam
sei und geschickt in arte compo-
neudi, wie auch auf der Orgel
und Instrumenten, auf Posaunen,
Zinken, Flöten und Violon. Lob-
stein 84 verz. ihn unter Matthaeus
Merkher von 1618—22 als Orga-
nisten an St. Nikiaus in Strafs-
burg i/Els. Gerber 2 schreibt:
Gräflich Schaumburgischer Instru-
mental-Musikus und Komponist,
geb. in den Niederlanden, blühte
zu Anfang des 17. Jhs. und verz.
nach Draudius 4 Druckwerke von
1604 — 1614 und zwar andere als
mir bekannt sind. Letztere sind
folgende :
20 neue auTserlesene Padouane und
Galliard, . . . mit 5 Stim . . . Helmstadt
1609 Lucius. 5 Stb. qu4". [B. B.
Odae spirituales binae : Das ist 2 geist-
liche Gesänge zu Ehren denen Edlen
Magno Claudio Seestedt zu Höieiiifs etc.
mit 5 Stim . . . Strafsburg 1619 Bertram.
5 Stb. 40. [B. B.
Ms. Z 28 in B. B. Part. 1599 kopiert,
Mercorelli.
442 Merkel, Dankegott Immanuel.
S. 27: Christ Gottes und Mariae Sohn,
5 voc.
Mercorelli, (xioTaiiiii Fran-
cesco, ein Komponist des 17. Jhs.,
der
in Ant. Cappello's Sacra animorum 1650
mit dem östim. Psalm Confitebor tibi ver-
treten ist.
Mercur Augsburg.
Musikalischer . . . auf das Jahr 1795.
1. Stück. 80. [B. M.
Mereurius musicus, siehe Hemy Play-
ford 1699.
Mereurius Aurelianensis (aus
Orleans).
Lauteustücke im Besardus 1603 und
im Fuhrmann 1615 sechs Nrn. In B. Br.,
Ms. 114, 50. VI. ein Balleto f. Instrum.
— In einer Hds., die einst Rob. BaUard
gehörte und jetzt in Schwerin F. liegt, ist
er unter Mereure mit 4 Lautenstücken
vertreten.
Mercy (Merci), Lewis (Louis),
ein geborener Engländer von fran-
zösischer Herkunft, lebte in der
ersten Hcälfte des 18. Jhs. und
wohnte in Orange-Court in Castle-
street bei Leicesterfields in Lon-
don. Er zeichnete sich als Bläser
der Flute-a-bec oder englische Flöte
aus, verband sich auch mit dem
Instrumentenmacher Stanesby, um
die Flöte zu verbessern. In seinen
6 Soli für die Flöte befindet sich
als Yorrede eine Abhandlung über
die Scala und Guido von Arrezzo's
Verdienste (Hawkins 5, 364. Grove.
Fetis). Ton seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
6 Solos for a flute with a Thorough
B. for the harps. or Vol. London, fol.
[br. Mus.
6 Sonate a Fagoto ö Vol. col ßc. op. 3.
London, qufol. [br. Mus.
Mereau,
lebte in Paris in
der 2ten Hälfte des 18. Jhs. und
ist bekannt durch den Druck:
Anettes de la feste donues (?) ä Mr.
de La Garde . . . Les paroles par Mr. ***
(F. A. Quetant). (Paris 1770.) 8». [br.
Mus.
Es ist fraglich, ob die Samlg. nicht von
J. Nie. Le Froid Mereaux ist.
Mereaux, Jean Nicolas Le Froid
und Joseph Nicolas, siehe Le
Froid.
Mereditli, William, Organist
am New College in Oxford. Wood
nennt ihn einen frommen und in
seiner Kunst wohlerfahrenen Mann,
der 1637 starb (Hawkins 4, 27).
Merelle, . . . Mademoiselle, lebte
an der Grenze des 18. Jhs. wahr-
scheinlich zu London als Harfe-
nistin und ist bekannt durch:
New and complete Instruction for the
Pedal Harp in 2 books. London, [br. Mus.
Kopenhagen.
Im br. Mus. noch 2 Drucke von Piecen
und Variationen für die Harfe.
Mergliart, J . . . C . . ., ein Hol-
länder aus dem Ende des 18. Jhs.,
von dem die
Bibl. in Amsterdam folgende Dracke
besitzt 1. Koning Willem in 1794 (von
E. Koning). 2. Liederen (von van Lennep).
Meriiiis, siehe Neriiiis.
Meritis, Felix, Gründer der
Maatschappi tot befordering der
Tonkunst 1777. Am 3. Nov. 1802
wurde ihm zu Ehren eine Medaille
geprägt (Bouwst. 1, 106).
Merk, Daniel, siehe 3Ierck.
Merk, Johann Erhard, wurde
1786 Chordirektor an St. Thomas
in Strafsburg i/Els. und st. 1807
(Lobstein 71).
3Ierk, Johann Konrad, war
nach seinem Porträt Professor der
Geschichte und Musikdirektor zu
Ulm um 1640 (Gerber 2).
Merkel, 18. Jh., 2te Hälfte, ist
an der HofkapeUe in Darmstadt
angestellt und ein Meister des
Klavierspiels (Schubart 196).
Merkel, Dankeffott Immanuel,
geb. 11. Juni 1765 zu Schwarzen-
berg im Erzgebirge, gest. 4. Okt.
1798 in Dresden. Ein Theologe
und guter Musiker, gab nach Ger-
ber 2 einige Lieder heraus.
Merkmaas.
443
Mersenne.
Merkmans, P . . ., ein Kompo-
nist des 18. Jlis., von dem ein
alter Auktionskatalog verzeichnet:
(lezangen, vorrijckt uiet eea en twee
stemmen en haer bysondere partijen
(Bouwst. 3, 19).
Jlerlari, (xirohiuio, Sopranist
um 1708 an S. Marco in Venedig
mit 100 Duk. Gehalt (Caffi 2, 45).
Merlin, ... ist 1780 zweiter Vio-
linist am Theaterorchester im Haag
(Gregoir, Panth. 3, 60).
Merlis, Jacobus, Violist um
1607 am dänischen Hofe mit 600
Thlr. Gehalt (Viertelj. 9, 75).
3Ierlo , Alessandro (Straeten
schreibt fälschlich Merulo), aus Rom
gebürtig, war um 1594 päpstl. Sän-
ger (Haberl, Jahrb. 1891, 85. Strae-
ten 6, 454).
3Ierlo, Michael Aiigelo, Altist
a/d. Hof kapeile in Wien vom 1.
Aug. 1590 ab mit 15 GId. monatl.
(Köchel 1).
Merinet, Abbe Louis-Fran<^ois-
Emaimel, geb. 25. Jan. 1763 zu
Desertin (Jura), gest. 27. Aug. 1825
zu St. -Claude, Prof. der schönen
Literatur a/d. Schule zu Ain, spä-
ter zu Moulius, Mitglied der Aka-
demie Montauban etc.
Er gab heraus: Lettres sur la musique
moderne. Bourg 1797. 8". (Fetis).
Mermet, siehe ßoUioutl.
Merola, Domenico.
ils. 345, br. Mus.. Samlbd. von Arien,
Duetten und Kantaten; daranter auch M.
vertreten. In Veniefs 20 Sonate p. Cemb.
op. 1 eine Sonate ohne Vornamen.
Merou, Guillaume, 1572 Kna-
bensänger a/d. Hofkapelle Philipp II.
von Spanien (Straeten 8, 99).
Merques, C . . . de, lebte in der
1. Hälfte des 15. Jhs. und ist
im Cod. 87 des Dojnkapitelarchivs zu
Trient (jetzt in Wien) mit den Gesgen.
verti'eten :
Da paeera 2 voc. Yos soyez la tres
bien venue 3 voc. Haberl liest Marques.
Merques, JT . . ., lebte zur selben Zeit
und ist ebendort vertreten mit 2 Kyrie
3 voc. Castrum pudicitiae 3 voc. TJt queant
und Vidi turbam 3 voc.
Merqztes N . . . rfe, ein Zeitgenosse der
obigen, ist ebendort veiireten mit: Fange
lingua, 2 voc. und Regali ex progenie
2 voc.
Merricocke, T . . .
In der Musilcschule zu Oxford befindet
sich ein Pergament-Codex mit der Be-
zeichnung „In Nomines". Unter den
zahlreichen mehrstimmigen Kompositionen
befindet sich auch eine von obigem (Davey
180).
Merriwag-e, Dr. (ein Pseudonym),
gab heraus:
Splenetick Pills; or Mirth a la mode,
being a collection of humorous songs,
adapted to the modern Aastle (?) of the
ehoice spirits, . . . London (1750). qufol.
[br. Mus.
The Merry rausician,
or a eure for the spieen. Collection
of the most diverting songs aud ballads
set to musick. London 1716. 8°, mit
Melodien. [Musikfr. Wien.
Mersenne, P. Marin, Sieur de
Sermes, geb. 8. Sept. 1588 in der
Burg bei Oize (Depart. Maine), gest.
1. Sept. 1648 zu Paris. Studierte
Theologie zu Mans und La Fleche,
trat in den Orden der Minimes
und erhielt das Kleid im Kloster
Notre-Dame-de-Gräce bei Paris
den 17. Juli 1611. 1613 wurde er
Priester, ging dann nach Paris, be-
suchte Italien dreimal, stand mit
den Gelehrten seiner Zeit in steter
Verbindung und schrieb gelehrte
dickleibige Bücher, die aber nur
zum Teil wertvoll sind. (Felis. —
Hilarion de Coste: Vie du KP...
Paris 1649. 8°. — Bern. Lamy et
P. Bouvet: Eloges historiques de
Pierre Belon, du P. M. Mersenne.
Le Mans 1817. 8». — Eine Biblio-
graphie mit Inhaltsangabe in M. f.
M. 23, 60. — Siehe auch Viertelj.
Hauptregister.) Er gab heraus:
1623. F. Marini M . . . Quaestiones ce-
leberrimae in Genesim, cum aecurata tex-
tus explicatione . . . Lutetiae Paris. 1623
Seb. Cramoisy. fül. 12 Bll. 1916 Spalt.
[B. B. Brüssel. C. P. Upsala. Bologna.
Mersenne.
444
MeiTila, Tarquinio.
1627. Ti'aite de riiarmonie universelle.
. . . Paris 1627 G. Baudry. kl. 8». — Le
Second de l'harmouie nnivers.. angebunden.
304—477 Seit., unter Le Sieure de Sermes
erschienen. [B. B. B. M. br. Mus. C P.
Briissel. B. Wagener. Stadt-Bibl.zuAmiens
und Eouen. Anist.
1634a (anonym). Questiones harmoni-
ques. Dans lesquelles sont cont . . . Paris
1634 ViJlery. 8". 276 S. — Angebunden:
Questions inouyes. 180 S. [B. B. C. P.
tr. Mus. Brüssel. Paris Nat. Stadtb. zu
Augers.
1634b. Les preludes de rharmonie
universelle ou questions curieuses . . .
Paris 1634 H. Gueuon. 224 S. in kl. 8".
[B.B. Ag.2501.80.tlieolog. C.P. Stadtb.
Verdun.
1635 a. Harmonicorum libri, in quibus
agitur de sonorum natura . . . Paris 1635
G. Baudry. fol. 184 u. 168 S. Es giebt
auch Ausg. mit 1636 gez. [C. P. 2 Ausg.
Kopenhag. dito. Brüssel von 1636. Paris
Mazarin. Stadtb. zu Düle. Bologna 1636.
Wolfenb. br. Mus. Köln.
1635 b. Traicte de l'orgue. (Paris 1635)
Pierre Ballard. fol. 102S. [br. Mus. Siehe
M.f.M.23, 164.
1635 c. De la nature des sons, des mou-
vemeut et de leurs proprietes avec le traite
des instruments ä chordes. Paris 1635
Charleraague. fol. [Florenz B. n.
1636. Harmonie universelle, cont. la
theorie et la pratique de la musique . . .
Paris 1636 Cramoisy. 2 voll gr fol. 228S.
180 S. 282 u. 440 S. (siehe M. f . M. 23. 63 ff.).
[B.B. B.Nümbg. Hannover. Dresden.
Brüssel, br. Mus. Kopenhag. C. P. Paris
Nat. Paris Mazarin. Stadtb. zu Amieus,
Besancon, Greuoble, Eeims etc. Bologna.
E.C.ofMus. Hofb.Wien. Wolfenb. B.Lpz.
1644. Cogitata Physlco - Mathematica
... Parisiis 1644 Ant. Bertier. NurTrac-
tat I. n. über Musik. [B. B.
B. Lpz. Lübeck.
1648. Harmonicorum libri XII (ist
eine gekürzte Ausgabe der Harmonie uni-
verselle von 1636). Paris 1648 G. Baudry.
fol. 2 voll, in einem. [B.B. B.G. Gotha.
Hbg. B. M. Hannov. Prag. Dresd.
Kopenhag. br. Mus. Florenz B. n. Up-
sala. Lund. Haag. kgl. Bibl. C.P. Stadtb.
zu Arras und Ronen.
— 1652, Titel derselbe. Paris, Th. Jollv.
fol. [B.B. br. Mus.
Mersiiiger, Pater Florian, Or-
ganist im Kloster Kremsmünster
unter dem Abte Ulrich Schoppen-
zaun (1454—1484). Huemer 13.
Bologna.
Mertel[iiis], Elias, aus Strafs-
burg, diente a/d. dortigen Aka-
demie (ünivefsität) als Quaestor,
befand sich aber vordem bis 1595
in Diensten des Kurfürsten Fried-
rich V. von der Pfalz und wurde
auch noch später mehrfach seines
vortrefflichen Lautenspiels halber
nach Heidelberg, besonders bei
Festlichkeiten eingeladßu (Dedic.
zum Drucke von 1615). Das einzig
bekannte Druckwerk führt den
Titel :
Hortus musicalis novus fragrantissimis
iectissimisque flosculis, tum patriis, tum
exoticis, Testudine carpendis atque deli-
bandis consitus: In cuius hac Paite I.
cont. Praeludia, variis ex tonis, plusquam
ducenta: Phautasiae item & Fugae com-
plures . . . Argentorati 1615 Ant. Bertra-
mum, typogr. fol. 7 BU. u. 35 Bog. ä
4 Bll. mit 235 Praelud. u. 120 Phantas.
u. Fugen, ohne Angabe eines fremden
Kompouisten. [B. Br. br. Mus. Paris
Mazarin.
Im Besardus 1603 u. Fuhrmann 1615
noch einige Lautenstücke. Ln Ms. 33 748
qu4'^*. B. Xürnbg., ein Lautenbuch, darin
1 Piece von M.
Merteiis, Hieroiiymiis Andreas,
gab 1773 heraus:
Empfindungen bei dem Singspiele der
Friede betitelt, von H. Joh. Gottfr. Seyfert,
nach Carl Friedr. Bruckers Poesie. Augs-
burg 1773 J. J. Lotter. 43 Seit, in 4».
[B. M.
Merton, . . . Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London, f 22/9
1563 (Kimbault).
Meruin (Mervin), siehe Mercer.
Merula, Oaudenzio, von Pia-
ceuza, soll sich nach Ambros 3,
168 in den Streit zwischen Gafor
und Spataro, resp. Bartol. Ramis
und Mo. Burcius als Schüler Ga-
for's gemischt haben. Es handelte
sich hierbei um das Komma 80:81
und die Einführung einer 7. Silbe,
also Vernichtung des Hexachords
(Ambros 3, 167 ff.).
Mernla, Tarquinio, aus Cre-
mona. Auf den Titeln seiner Drucke
Meiiüa, Tarquiuio.
445
Merula, Tar<iuiuiu.
ist nie die Geburtsstadt verz.
"W'asiclew'ski und der Kat 2 der
Bibl. Bologna nennen Cremona,
Fetis Bergamo, lieber seine Dienst-
stellungen geben die Titel seiner
Werke die sicherste Auskunft und
zwar ist er 1623 Kapellmeister
an Maggiore di S. Maria zu Ber-
gamo, 1624 Organist an der
Kirche und bei Hofe in Warschau
(die Mutraafsung in Yiertelj. 7,
401 auf das Jahr 1620 ist dem-
nach falsch), 1628 ist er Organist
a/d. Kirche S. Agata und Kapellm.
a/d. Kathedrale zu Cremona. 1639
bekleidet er wieder die Stellung
in Bergamo wie im Jahre 1623,
bez. sich aber 1640 noch als Accad.
filomuso zu Bologna und als Ka-
pellmeister und Organist am Dome
(ohne Ort, doch kann es nur Ber-
gamo sein, da er 1642 Bergamo
wieder nennt). 1652 ist er Orga-
nist und Kapellm. am Dome zu
Cremona. Lucchini S. 19 bez. ihn
ohne Jahrcsangabe, zwischen 1622
und 1680, als Kapellmeister am
Hofe zu Florenz; auch er nennt
seinen Geburtsort Cremona. Wa-
sielewski 2, 42 ff. verteidigt M.'s
Leistungen energisch gegen Fetis
absprechendes Urteil und wenn er
auch zugesteht, dass seine Er-
findungsgabe nicht bedeutend ist,
so dokumentieren seine Instru-
mentalkompositionen doch einen
entschiedenen Fortschritt. Seine
biograph. Mitteilungen dagegen sind
vielfach anfechtbar. Von M.'s
Werken sind nachweisbar:
1615 ... II 1. lib. delle Canzoiii ä
4 voci per ström . . . Ven. 1615 Magni.
0 Stb. 40. [B. B: ßg. br. Mus: Bg.
1623. Madrigal! et altre musiche cou-
certate a 1. 2. 3. 4. 5. Lib. 2. del ...
Yen. 1623 B. Magni. 5 Stb. 4". BOGesge.
[Bologna: C. Bc.
— Musiche coucertate ... Ib. 1635.
5 Stb. 40. [Oxford B. L. Oxford Ch. Ch.
— Musidie oonc. et altri Madr. . .
Op. 10. Ib. 1644. 5 Stb. 4". [B.
Kassel: T.
1624 a. II 1. lib. de Madrigaletti a 3 voci
con la Partitura da potersi cautare con
l'istrom., senza, di . . . Op. 4. Ven. 1624.
AI. Vincenti. 1 vol. fol. 25 S. Part.
20 Gesge. [Bologna.
— Ib. 1642. 4 Stb. 4», vermehrt um
4 Gesge. ä 3 (siehe Vogel). [Bologna.
1624 b. II 1. lib. de Madrigali con-
certati ä 4, 5, 6, 7 & 8 voci, con il suo
Bc. di . . . Op. 5 . . . Ven. 1624 Ales.
Vincenti. Stb. V 4". 22 Gesge. [Berlin :
A. Bc. Bologna: C.TB. 5a.
1624 c. II 1. lib. de Motetti, e Sonate
concei-tati a 2, 3, 4, e 5 voci co'l B. per
l'org. di . . . Op. 6. Ven. 1624 Ales.
Vincenti. Stb. V 40. [Bologna : B. Dedic.
Kat. 2, 460.
1626. Satiro, e Corisca, Dialogo musi-
cale a 2 voci del . . . Ven. 1626 AI.
Vincenti. 1 vol. fol. 25 S. Text: Oime
son morta. [B. B : Part. C. P.
1628. Lib. 2. de Concei-ti spirituali
con alcuue Sonate, a 2, 3, 4 et 5 voci
del ... Ven. 1628 Aless. Vincenti. 5 Stb.
4". [Bologna, br. Mus : B. principale.
1635 Musiche concertate, siehe 1623.
1637. Canzoni, overo Sonate con-
certate per chiesa, e camera a 2 et a 3
del Cavaliere T. M. Lib. 3 , op. 12 ...
Ven. 1637 AI. Vincenti. 4 Stb. fol.
(2 V. 1 Violone u. Bc.) 24 Nrn. [B.
Br. Bologna.
1638. Curtio precipitato et altri Capricij
composti in diuersi modi vaghi e leggiadri
ä voce sola. Lib. 2. Op. 13 . . . Ven.
1638 Magni. 1 vol. fol. 45 S. 23 Gesge.
[Oxford Ch. Ch.
1639 a. II 2. lib. delle Canzoni da
suouare ä tre, 2 V. & Basso. Del ...
Con il B. generale. Op. 9. Ven. 1639
Aless. Vincenti. 4 Stb. 4». (2 C. B. Bc.)
12 Canz. (B. Br. Bologna. B. Kassel.
1639 b. Concerto decimo quinto, nel
quäle, si contiene, Messe, Salmi di piü
sorti, concertati in diuersi modi, con
istrom. & senza. A 2. 3. 4, 5, 6, 7, 8
& 12. Del . . . Ven. 1639 Ales. Vin-
centi. 13 Stb. 40. 2 Mess., 2 Dom. ad
adj., 7 Ps., 1 Magn. [B. Br. B. M: B 1.
Modena: V2.
1640 a. Pegaso opra musicale l'un-
decima oue s'odono Sahni Motetti. Suonate,
e Letaniae della B. V. a 2, 3, 4 e 5 voci
del ... Lib. 3. Ven. 1640 Ales. Vin-
centi. 6 Stb. 40. (6 Sing- und Violin-
stim.) 16 lat. Gesge. 1 Ganz. f. V. u.
Violone. Nr. 1 Fuge fuge. Nr. 17 Lita-
niae. [ß. Br. B. M: A. Bc. Bologna.
Merala, Tarquinio.
446
Menüo, Claudio.
1640 b. Arpa Davidica con artificiosa
inventione composta, la quäle da 3, e
4 voci contraputinzata obligata ä non piü
viste maniere con insolita vaghezza
risuona. Salmi et Messa concert. con
alcuni Canoni iiel fine Del . . . Op. 16 . . .
Yen. 1640 AI. Vincenti. 4 Stb. 4«. 13
lat. Gesge. u. 2 Canoni. [B. Br. Berlin
gl-. Kl. Bologna.
1642. n 1. üb. Madr. 3 voc, s. 1624 a.
1644. Müsiche conc, siehe 1623.
1651. II 4°. libro delle Canzoni da
suonare a 2, & a 3. Del... Op. 17.
Yen. 1651 AI. Yiucenti. 4 Stb. 4P.
(2 Y. B. Bc.) 25 Ganz., 3 Son. u. 8 Sin-
fonien. [B. Br.
1652. n 3. lib. delli Salmi et Messa
concertati a 3 et a 4 con istrom. & senza,
del ... Op. 18 . . . Yen. 1652 AI. Yin-
centi. Die Dedic. vom Komp. in Yenedig
am 20. Juli 1652 uuterz. 5 Stb. 4°.
16 Gesge. [B. Br. B. B : A. Yiola. Bologna.
Mss. B. B. Ms. 49 : Laudate pueri
2 Sopr. 1 B. 2 Y. Bc. aus 1649. Part.
In Ki'emsmünster L. Nr. III u. lY :
Litaneien und Psalmen.
Ms. Bologna 17. Jahrb. 1 vol. fol.
Bl. 151 : Spirate o venti. — 1 Mot. in Gasp,
Casati's Raccolta di Motetti 1651.
Ms. 74 Samlwk. B. Kgsbg. einige Mo-
tetten in P.
Ms. 43 Cambridge FW. Madrig. „Xo-
minativo, hie, haec, hoc", 3 voc. P. —
Auch in R. C. of Mus. Ms. 1746.
Im Ms. in Maild. Cons: Toccata in
Do min. per cembalo.
14 Gesänge in alten Samlwk. (siehe
Eitner 1 unter Tai'quato und Tarquinio
Merula). Ferner im Matthj^fs 1646, Piecen
für 3 Yiolen.
2 Canzoni aus 1639 in neuer Ausg.
(Eitner 2).
Meriilo, Claudio, da Correggio,
(auch nur Claudio da Correggio
genannt, seine Familie führte den
Beinamen Merlotti) getauft am
8. April 1533 in Correggio, gest.
4. Mai 1604 zu Parma. Seine erste
Anstellung erhielt er am 7. Dez.
1556 als Organist am Dome zu
Brescia, darauf wurde er am 22.
(oder 2.) Juli 1557*) in gleicher
*) Caffi und Bigi wollen aus den Do-
kumenten den 2. Juli 1557 als Aus-
stellungstag beweisen, Catelani dagegen
den 22. Juli 1557.
Eigenschaft als 2ter Organist an
S. Marco in Yenedig mit 50 Duk.
Gehalt angestellt. Am 8. Febr.
1563 erhält er 20 Duk. Zulage,
den 30. Sept. 1566 rückt er in die
erste Stelle als Organist. 1584
wurde er nach Parma an die her-
zogl. Kapelle als Organist mit
225 Lire in Gold berufen. Nach
der Dedications-Unterschrift zu den
Gstim. Motetten befand er sich
aber schon am 15. Juni 1583 in
Parma. M. gründete 1566 mit
Fausto Bethanio in Yenedig eine
Notendruckerei nebst Yerlag und
gab eine Anzahl Notenwerke heraus.
Er nennt sich als Yerleger fast
durchweg nur Claudio da Corregio
(siehe die Drucke von Conforti,
Fiesco, Dom. Michel, Bastini u. a.
von 1567 und die Samlwk. im
Eitner 1 im Register). 1571 muss
er seinen Anteil an dem Besitze
an Giorgio Augelieri verkauft haben.
Nach Draghi's Dialoghi von 1624
p. 134 wäre er auch eine Zeit lang
in Mantua am Hofe angestellt ge-
wesen, doch glaubt Catelani, dass
dieser Aufenthalt nur besuchsweise
und daher vorübergehend stattge-
funden haben kann. Beweis-
führende Dokumente sind bisher
darüber nicht aufgefunden worden.
M. beschäftigte sich auch mit Orgel-
bau. Catelani giebt p. 30 eine
Beschreibung einer von ihm er-
bauten Orgel. Als Komponist von
Orgelpiecen ist das instrumentale
"Wesen besonders hervorzuheben,
welches sich von der Nachahmung
des mehrstimmigen Gesanges völlig
loslöst. Er legte auf rollendes
Figurenwerk ganz besonderen AYert.
(Quellen: Catelani: Memorie della
vita. Mil. (1859). — Bigi, Dottor
Quirino B. Correggese: Di Cl.
Merulo, Parma 1861 Carmignani.
8«. 71 S. mit Portr. [beide B. B.]
Meiulo, Claudio.
447
Merulo, Claudio.
Caffi 1, 55. Ambros 3, 519. AYiuter-
feld's Gabrieli. — Fetis nach Cate-
laui. Caffi und Bigi geben eine
Bibligr. der Merulo'schen Werke
mit Abdruck der Dedicat. u. des
Inhalts, jedoch ohne Fundorte.
Missai-uui 5 toc. Lib. 1. Yen. 1.573
ap. filios Ant. Gai'daui. 5 Stb. qu. 4^
4 Messen. [Hofb. Wien: B. 5a. Danzig
Marienkirche. Haberl. R. C. of Mus :
C. T. B.
. . . Misse due, cum octo, et 12 voci-
bus concinende. Additeq; Lytaniae B.
M. Y. 8 voc. Xuperrime impressae, cum
parte orgauica. Yen. 1609 Angel. Gar-
danus & fratres. 13 Stb. 4P. Missa Cara
la vita mia h 8. Sopra il Madr. di Jaches
vueil a 5. Missa Benedicam Dnura. ä 12.
Sopra il Motet. di A. Gabrieli ä 12. 1
Letanie ä 8 voc. Ediert von seinem
Neffen Giacinto Merulo. [Bologna fehlt
Org. B. B: 11 Stb. fehlt B 2.
über 1. sacrarum cantionum 5 voc . . .
Yen. 1578 Ang. Gardauus. 5 Stb. ([n4P.
[Bologna.
Lib. 2 sacrarum cantionum 5 voc. . .
Yen. 1578 Ang. Gard. 5 Stb. f\u.4P.
[Bologna. Bologna Petronio.
II 1. lib. de Mottetti a G voci nouam.
composti . , . Yen. 1583 Ang. Gardauus.
6 Stb. 40. 21 Nm. [B. D. br.Mus: T.
— Milano 1586 Franc. & gli heredi
Tiui. [T. in Wolfenb.
— Xouam. ristamp. Ib. 1595. 6 Stb.
4P. 21 Nrn. [Bologna. B. Kassel. Proske
fehlt 6 a. B. A. Ferrara.
... II 2. libro de'Motetti ä 6 voci,
con giimta di molti a 7 per coucerti, &
per cantare . . . Yen. 1593 A. Gard.
7 Stb. 40. 25 Gesge. [Bologna. Proske
fehlt 6 a. 7 a. B. A.
H 3. lib. de Motetti a 6 voci. Yen.
1605 Aug. Gardano. 6 Stb. 40. [B. B.
fehlt Altus. E. C. of Mus : T.
Sacromm concentuum 8. 10. 12 et
16 voc. Lib. 1. Yen. 1594 Gard. 8 Stb. ?
40. 27 Gesge. [B.M. Proske fehlt 6 a.
7 a. vox. B. A. 10 Stb. ? (die 8. Stimme
fehlt).
II 1. lib. de Mot. del Sigr. ... Ms. in
4t>, in P. 72 BU. [Bologna.
... II 1. lib. de'Madrigali a 5 voci
di . . . Yen. 1566 appresso Claudio da
Correggio, & Fausto Bethanio Comp,
ö Stb. qu40. 29 Madr. [B. M. Florenz
B. n. Lincoln Ch. L. Modena: A. Amst:
C. br. Mus.
... II 2. lib. de Madi-igali a 5 voci . . .
Yen. 1604 Ang. Gai-d. 5 Stb. 4*>. 20
Madr. [Bologna.
11 1. lib. de Madr. a 4 voci di ...
Yen. 1579 Ang. Gai'd. 4 Stb. qu40.
22 Madr. u. Canzoni. [Bologna. Yeued.
Mai-co: C T. B.
— Milano 1588 Franc. & gli heredi
di Sim. Tiui. 5 Stb. 4^^. Yermehrt um
einen Dialogo von Gio. Cavaccio auf die
verstorbene Yirgiuia Santi, Frau des Gio.
Florio „musico eccellentis.'' [B. B: T.
... II 1. lib. deMadrigali a 3 voci . . .
Yen. 1580 Ang. Gard. 3 Stb. qu40.
21 Madr. [Bologna. Brüssel, br. Mus.
Yened. Marco: T. Celle: C B. In Florenz
eine Ausgabe Eoma 1565 Dorico.
— Milano 1586 Franc. & gli heredi di
Simon Tiui. 3 Stb. qu40. [Bologna.
Canzoni d'intavolatura d'organo di . . .
a 4 voci, fatte alla francese. Lib. 1. Yen.
1592 Ang. Gard. 1 vol. in 4P. 9 Orgel-
sätze. [B. Basel.
Canzoni d'intavol. d'org. Lib. 2, a 4
voci, fatte aUa francese. Dato in luce
da Giacinto Merulo. Yen. 1606 Ang.
Gard. 1 vol. in fol. 19 BU. mit dem
Poi-tr. des Autors. [Kat. Rosenthal 1888.
— Lib. 3 (dito) a 5 voci, fatta alla
frimc. Date in luce da Oiac. Merulo.
Dj. 1611. fol. SOS. [Eat. Eosenthai 1888.
Eicercari d'intavolatiira d'organo di . . .
lib. 1. Yen. 1567. qu4«. Auf dem Titel
wird er Organist an S. Marco genannt
und auf der Eückseite des Titels werden
11 Bücher Orgelkomp. von ilim angezeigt
und 1 Buch von A. Gabrieli. Die Notie-
rung geschieht auf 2 Notensystemen zu
5 und 8 Linien. Das Buch enthält auf
78 S. 8 Ricercari. [B. B.
— II 1. hb. de'Ricereari da cantai'e
a 4 voci. Lib. 1. Yinegia 1574 Ant.
Gardano. 4 Stb. qu40. [A'erona S. f: B.
Eicercari d'intavolatura d'organo di . . .
Lib. II. 1607. Lib. III. Yeuetia 1608.
Dies sind jedenfalls spätere Auflagen.
[BologTia.
Messe d'intavolatura d'organo, liv. lY.
Yinetia 1568. qu4°. [Rom Cecüia, siehe
unten neue Ausg. von Labat.
Toccate d'Intavolatvra d'organo di . . .
Lib. 1. Roma 1598 Sim. Yerovio (in
Kupfer gestochen) 1 vol. fol. 43 S.
9 Toccat. [B. B. B. M. C. P. Florenz.
B. Wagener. Brüssel. Bologna.
Toccate d'Iutauolatura d'organo di . . .
Lib. 2. Roma 1604 Sim. Yerovio (in
Kupfer gestochen) 1 vol. fol. 2 Bll.
49 S. 10 Tocc. [Berlin Kircheninstit.
B. B. B.M. B. Wagener. Brüssel. Bo-
logna.
Merulo, Claudio.
448
Merulo, Giov. Ant.
-- Neue Ausg. Toccata & Ricercata per
organo. Auuo 1598 e 1605 (?) moder-
nameute trascritti da Ang. Catelani. Mi-
lauo, Tito & G. Eicordi. 4 Seit. [B.
Wagener (angehängt an Catelaui's Bio-
graphie).
Livre IV" des oeuvres d'orgue . . .
(Venise 1568) d'apres un Ms. de la Bibl.
de l'aucien Couvent des Augustius de
Toulouse ; Ms. recueilli et transcrit en
notation moderne par J. B. Labat. Paris,
S. Eichault. S«. U, 92 Seiten mit 3
Messen u. 3 Credo. [B. Wagen er. Brüssel.
Merulo gab auch im Jahre 1569, als
er die Verlagsanstalt besafs, das Sumlwk.
1543 c. (Eitner 1) von neuem ohne Aeude-
rung heraus, betitelt: MotectaiTim divini-
tatis üb. primus que 5 absolute vocibus . . .
Ven. 1569 Claudius Correggiatis. qu4*'.
[Bologna nur 5 a vorhanden.
Andere Samlwk. siehe Eitner 1 im
Register.
Ms. Augsburg: Occhi che fia 8 voc.
Nr. 147, 35.
Mss. B. B. : W 36 Nr. 488—497 , 10
Toccaten f. Orgel. — W 25, 2 Missae aus
1609. — W 25, 148: S])iritus sanctus
7 voc. — W 35, 395 : Tra pure nevi 6 voc.
— T 137 allerlei Gesge. sämtl. in P. —
Ms. Z 28, eine Part, von 1599, 7 Motett. zu
6—8 Stim. auf S. 44. 46. 103. 105. 143
bis 146. — L 324 Madrig. a 5 v. in P.
Mss. B. M. 10 Motetten zu 5 St. in
P. In alten Mss. Mot. f. Orgel gesetzt
u. 1 Madr. zu 8 Stim.
Mss. B. Proske, Nr. 774, 775 u. 1012
allerlei Gesge.
Ms. Dresd. Mus. A 434 ein Maguific.
12 voc. P. — In Ms. Da 48 Nr. 58:
Vos qui.
Mss. B. L. 9 Motett. zu 5, 6 u. 8 Stim.
In B. Br. 7 Gesge im Ms.
Mss. B. Gr. Hodie beata virgo Maria
5 voc. Ms. XLIX u. L fehlt T 2. —
0 altitudo 6 voc. Nr. 50. — In deo speravit
6 voc. Nr. 85.
Mss. B. Danzig, q 99 fehlt B. u. 5 a:
4 Missae: 1. Benedictus es coelorum. 2.
Susanne ung ]our. 3. Onques amour.
4. Aspice dno.
Jubilate Deo omnis terra 6 voc. Nr. 32
in Ms. q89 a — f, 6 Stb. [B. Danzig.
Ratsbibl. in Thorn , Orgeltabul. von
1594—1605 euth. Iiliniges von Merulo.
Hofb. AVien, Ms. 16705, 3: Veni sancte
Spiritus 6 voc. Chorb. Ms. 16707, 9:
Missa sup. Benedicam Dnum. 12 voc.
3 Choi-b., das 1. fehlt. Ms. 16708, 18:
Magnificat 12 voc. Chorb. 1 fehlt.
59 Gesge, in alten Samlwk. (Eitner 1),
dazu kommen noch in Bonagiunta's 1. lib.
Canzon napol. 1565 1. Tanto tanto d'adoro.
2. AUa Sibilla me ne vo. — In Monte-
verdi's 2. lib. della musica 1608: Mirami
vita. — In G. B. Mosto's 1. lib. Madr.
1578, 3 Madr. - In Striggio's 1. lib.
delli Madr. 6 v. 1578: L'alma mia fiamma.
— In Blessi's 1. lib. deUe greghesche
1564: 1. Donna se l'occhio 4 v. 2. Cor
mio senza 7 v. — In Bonagionta's Corona
della morte 1568: 2 Gesge. • — In An-
ton elli's I dolci frutti 1570 ein Gesg. —
In Mosto's 1. lib. della Ghirlandia mus.
1577 vier Gesge. ■ — In Yincenti & Ama-
dino's Musica de diversi 1584 drei Gesge.
— In Sabbio's L'amorosa 1588 ein Gesg.
— In Ang. Gardauo's Dialoghi mus. 1590
ein Gesg. — In Vincenti's Nuova spoglia
amorosa 1593 zwei Gesge. — In desselben
Vittoria amorosa 1596 ein Gesg. — In
Amadino's Floriudo 5 voci 1593 : D'una
gioia. — In Orf. Vecchi's Scelta de Ma-
drig. 1604 ein Italien. Gesg. nach einer
Motette. (Siehe Ncäheres im Vogel 2,
Samlwk.) In Terzi's Lautenbuch 1593,
in B. Schmid's Orgelbüchern. In Woltz'
Tabulatur, 3. Teil Nr. 15—24: 10 Cauz.
franc. f. Klavier. — In Diruta's Trausil-
vano 1625.
In neuen Ausgaben aufser den bereits
verz. in Eitner 2 noch 5 Toccaten, Oeuvres
d'orgue u. 1 Mot. Ferner in Commer's
Musica Sacra Bd. 20, 27 u. 28 vier Mot.
zu 5 Sthn. Im Ritter Nr. 3 ein Orgel-
stück.
Im Bertolotti 55 u. 56: 2 Briefe vom
4/1. 1566 an Ilorzg. von Mantua, gez.
in Venedig mit Meruli da Correggio.
Merulo, (xiacinto, Neffe des
Claudio und 2ter Sohn des Bar-
toloraeo M. Catelaui giebt seine
Geburt mit 1598 an, da er aber
1606 u. 1609 schon Werke seines
Onkels herausgab, so muss man
das Geburtsjahr um ein Bedeuten-
des zurücksetzen. Er folgte 1604
seinem Onkel als Organist am Hofe
zu Parma. Von seinen Komposi-
tionen ist nur bekannt:
Madrigali a 4. voci in stile inoderno
di . . . Lib. 1. Con uua Canzoue ä 4.
sopra quoUa bella Amor, da suouare con
gli instrumeuti . . . Ven. 1623 B. Magni.
4 Stb. 4". 20 Gesge. u. 1 Instrumental-
Cauzone. [Bologna: C. A. B.
Merulo (Merulus), Oiovanni
Antonio, war vom 12. Sept. 1551
Merville.
449
Messaus.
bis 1552 päpstl. Sänger, dann ist
er wieder 1579 in den Rech-
nungen angeführt und wurde 1587
vom Sängerkollegiuin zum Kapell-
meister auf ein Jahr gewählt. Bis
dahin war dies Amt nur ein Ver-
waltungsamt und wurde von einem
Nichtmusiker bekleidet, der vom
Papste erwählt war. Merulo ist
der erste, der als'Musiker diesen
Posten bekleidete und wurde diese
Einrichtung vom Papst Sixtus V.
eingeführt (Viertel]. 3, 279. Haberl's
Jahrb. 1891, 84).
Blerville, ... ein Lautenist oder
Harfenist des 17. Jhs., der im
Ms. 44 (F. IX. 58) der B. Basel mit
zwei AUemandeo, 1 Courante und 1 un-
leserlichen Tousatzbezeiclinung vertreten
ist (siehe Kat. S. 96). Im C. P., Ms. eines
Lautenbuches (s. Kat. p. 485) ist er auch
vertreten.
Morviii, siehe Mercer.
Merweii, Fraiis Jacobszooii
Tan, Organist um 1548 an der
waalschen Kirche in Leyden
(Bouwst. 2, 169).
Merz, Jobaiin Konrad, um
1655 dritter Schulkollege und Or-
ganist zu Weyden in der Ober-
pfalz, war vordem Musikus an der
fürstlich Sachsen- Lauenburgischen
Kapelle zu Schlackewehrt (Matthe-
son 1, 261).
Merz, Michael, 1753 Bassist an
der Hofkapelle in München mit
152 Gld. (Kreisarchiv).
Mes, Gerardus, ein Schüler
Clemens non papa, wie er sich
selbst bez., gab nach Willems
(Oude vi. Lied^ 1848 p. XXVI An-
merkung) die Sonterliedekens das
8. 9. 10. u. 11. Buch heraus. Die
Tenorstim. befand sich 1833 im
Besitze des Jac. Koning's, betitelt:
Souter Liedekens V, het VIII Musyck-
Boexken, niet 4 Partien, zijude 41 l'sal-
men Davids, gecompoueerd bij Gherardus
Mes, Discipel van Jacobus Clemens non
Papa, te singen en te speelen op diversche
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. G.
Instrumenten. Antwerpen 15G1 TU. Su-
sato. fiu40. Das 9. Buch euth. 41 Ps.,
das X. 43 und das XI. 28 Psalmeu
(Bouwst. 1, 24). Im br. Mus. vom 8. bis
11. Buche der Super, u. Contratenor.
Im Samlwk. 1556 f eine Steilige Mo-
tette zu 5 Stim. (Eitner 1).
Mesang-eau (Mesangean?).
Im Besardus 1617, Novus Partus im
3. Teile eine Courante. 2 Tänze im Ms. 44
der B. Basel. Lautonpiecen in einem Ms.
des Cons. zu Paris, betitelt: Eecueil des
plus beUes pieces de lut (s. Kat. 485). —
Ms. Vm 2659 qu40 Lautenb. in Paris Nat.
einige Piecen.
Meseng-e, Pierre, Kanonikus an
der Kathedrale zu Kouen und
Knabenlehrer der Sängerkuaben
um 1504. Beschäftigte sich auch
mit Orgelbau (Pougin).
Meschiniere,
mis eu mus. p. . . le tout a 3 pt. Douai
1611 J. Bogart. [Brüssel Sup. u. B. ä
28 S.
Meslanges a 1 — 5 part., siehe
Ballard 1649.
Mesleyesek,
wahrscheinlich
ist damit Joseph MijsJiwecxek ge-
meint. Unter obigem Namen
kenne ich ein
Concerto per il Fl. trav. conc. con 2 V.
2 Ob. 2 Cor. Va. e B. Ms. Stb. hochf.
[Stadtb. Breslau, 18. Jh.
Messaus, Oiiglielmus, ein Kom-
ponist des 17. Jhs., den Fotis fälsch-
lich Georg M. nennt, bez. sich in
den Diucken von 1633 und 1635
als Phonascus an der Kirche St.
"VValburg in Antwerpen. Man
kennt von ihm:
Missae 5, 6, 8, 10 et 12 voc. c. Bc.
ad org. . . Moteta aliquot 10 ac 12 voc.
Antverpiae 1633 haered. Phalesius. [Einst
im Besitze La Fage, siehe 3, 34: Bassus,
enth. 13 Messen imd 3 Mot] 3 nieder-
ländische 4 stim. Lieder im Samlwk. 1636
(Eitner 1 u. M. f. M. 23, 220). Nach Fetis
sollen sich in einem mir unbekannten
Samlwke. von J. B. Ala, Pratum musicum,
Antv. 1634 die Motetten befinden : 1. Beata
regiua 3 voc. Nr. 16. 2. 0 quam suaviter
3 voc. Nr. 25. — In desselben Luscinia
1633 ein Tonsatz. ■ — Straeten 1, 103 zeigt
noch den Druck an : Cautiones sacrae 8 voc.
Antv. 1635 Phalesius, mit Abdr. der Dcdic.
29
Messe.
450
Mestrino.
u. des Reg. In Pevemage's Laudes Vesper-
tinae 1604 vier Tonsätze.
Messe
du XTfTe siecle traduite en notation
moderne et precedee d'une introductiou,
par E. de Coussemaker. Tournai 1861
Malo & Levasseur. fol mit Facs. [B.B.
Brüssel.
Messe (Note sur la) grecque qiii se
chantait autrefois k l'abbaye royale de
St.-Denis le jour de l'octave de la fete
patrouale , par M. A. J. H. Vincent.
Paris 1864 Didier & Co. 8«. [Brüssel.
Messa e Salmi (6) ... di choro de
Musica S. Udalrico in Augusta 1662
Andrea Erfurt. Verlag von Joh. "Weh.
4"^ enth. 8 Nrn. von 3—12 Stim. (1 Messe
5 V. c. 5 instr., 4 rip., 6 Ps. 1 Magnif.
a 12 voc. c. 2 Violini se place. 15 Stb.
in B.B. B. Lpz: A. Upsala 13 Stb.
C 1. 2. V. 1.2. Tenore Viola, Alto Viola,
Basso Viola. Alto coneert. B. conc. C.
ripieno, Ten. lip. A. rip. B. rip.
Siehe auch unter S. M. C. Das fol-
gende "Werk scheint dasselbe zu sein in
einer späteren Ausg., doch ist mir Näheres
unbekannt :
Messa e Salmi, dedic. al Rev. Ber-
nardo . . . Abbate del ... Monastero a
St. Udalrico od Afra. Augusta 1672.
[br. Mus. besitzt 4 Stb. u. Organum.
Ms. Codex in fol. B. Proske Nr. 772
enth. 8 Messen, 2 Maguific. u. 1 Mot.
ohne Autoren zu 4 St. 1548 von Jo.
Stengl geschrieben.
In B. M. zahlreiche anonyme Messen
(siehe den gedr. Kat. der Mss.).
Messen (Missae) zu 4 und 5 Stim.
Hds. Sanilwk. in Rostock, enth. 21 Messen
von Jean (?) Berchem Nr. 1. Clemens
n. p. Nr. 13. 16. 18. 19. Th. Crecquillon
Nr. 9 — 11. Joh. Galliculus, Officium pa-
schale Nr. 6. Th. Kellner Nr. 17. Lupus
Nr. 21. Chr. Morales Nr. 12. 14. 15.
20. Jean Mouton Nr. 7. 8. Josquin des
Pres Nr. 2. 3. 5. Joh. "Walther, Credo
Nr. 4.
Messa breue a 4 voci con Trombe,
Tjnnpani, 4 Violini et Oboi. Ms. P. qufol.
Am Ende: Finis in N. D. Manheim 1751
die 3. junij. [B. Kassel ohue Signatur-,
Kat. Anhg.
Messa a 8 voci, 2 V. 2 Ob. 2 Cor.
Vcl. Tymp. et Org. Paris, 17 Stb. fol.
[R. C. of Mus.
In B. Einsiedelü zalilreiche Messen im
Ms. ohne Autoren, in P.
Im br. Mus. im Ms. zahlreiche anonyme
Messen (siehe gedi\ Kut. der Ms.).
Siehe auch unter Missae.
Messemaeckers, A. . ., Zeit un-
bekannt, gab heraus:
Le Tombeau, Romance. La Haye, F.
L. Donij. [B.M.
Messemaekers, Hendrik, geb.
den 5. Nov. 1778 zu Venloo, lebte
noch 1862 in Brüssel, 84 Jahr alt.
Bildete sich zum Klavierspieler
aus, trat dann in den Dienst des
Baron von Hooghvorst in Belgien
und liefs sich später als Lehrer
in Brüssel nieder. Er schrieb
einige Opern, sehr viel Klavier- u.
Kammermusik (Fetis). Nachweis-
bar ist nichts.
Messens, s. Massenus, Petrus.
Messerer, Clemens, Posaunist
a/d. HofkapelJe in Wien mit 100
Gld. jährlich von 1793 bis 1807
(Köchel 1).
Messia, Antonio;
wird in Ancina's Samlwk. Tempio ar-
monico 1599 eiu ausgezeichneter Musiker
genannt (Vogel 2, 482).
Messier, Antonio, erster Violi-
nist ad. Hofkapelle in Turin, am
28/5 1756 mit 200 Lire angestellt,
stand noch am 11/1 1785 mit
450 L. in Diensten (Ricordi Gaz-
zetta 1891, 456).
6 Concerti a V. et orch. m 6 Stb.
[Musikfr. Wien.
Mss. in B. Karlsruhe, gez. mit G. A.
Le Messier; ich glaube nicht, dass es ein
anderer Autor als der obige ist:
Nr. 296. Sinfonia con Corni caccia,
2 Viel. 2 Cornu, 1 Vcl. Dd. Stb.
Nr. 281. 282. 2 Concerti 1. con FI.
trav. Fl. trav. 2 V. B. 3 Sätze Gd.
Gm. Gd. 2. con 2 Fl. o V. c. 2 Fl. 2 V.
Vcl. 3 Sätze.
Nr. 283 — 295. 13 Trii ä 2 V. e B.
3 Sätze, doch vielfach das Adagio als 1.
Satz mit 2 folgenden Allegri, meist in
ein imd derselben Touart.
Messing, Frederick, trat 1762
in London als Waldhornist in Kon-
zerten auf (Pohl 2, 373). In John
Simpson's Companion 1 Tonsatz
für Instrum.
Mestrino, Nicolo. Eine Ein-
gabe desselben an die Eegentin
Mestrino.
451
Metallo.
von Belgien vom 18. Aug. 1786
teilt das Nähere über sein Leben
2iiit: geb. 1748 zu Mailand (gest.
im Sept. 1790 zu Paris), bildete
sich zum Yiolinisten aus, begab
sich auf Reisen, kam im Novemb.
1780 in die Kapelle des Fürsten
Esterhazy. ging 1785 nach Press-
burg, trat in die Kapelle des Grafen
Ladislaus von Erdüdy und bewarb
sich 1786 um den durch N. Croes
Tod erledigten Kapellmeisterposten
a/d. Brüsseler Hofkapelle. Er be-
fand sich zur Zeit schon in Brüs-
sel und rühmt sich, dass er aufser
seiner Muttersprache auch deutsch
und französisch spricht. Er er-
hielt den Posten aber nicht,
sondern AVitzthumb. M. ging nach
Paris, trat im Concert spirituel
auf, erhielt den Dirigentenposten
an der 1789 neu gegründeten
Opera Italien und starb im Sept.
1790 (Fetis. Straeteu 2, 231
schreibt Fetis aus, obgleich er nur
„unedierte Dokumente" nach dem
Titelbl. benutzt). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Concerto pour le Y. av. d'orch. Nr. 4.
Paris fol. Stb. [br. Mus.
Concerto Nr. 5, id. Paris fol. Stb.
[br. Mus.
7. Concerto, id. Paris fol. Stb. [Paris Nat.
8. Concerto , id. oeuvre posth. Paris
fol. Stb. [Paris Nat. Lübeck (in Adur).
Concerto 9 ä V. princip.. 2 V. A. et
B: 2 Hautb. 2 Cors. Paris, Sieber. 9 Stb.
fol. [B. M.
10. Concerto, id. in Gd. Paris, Sieber.
[Lübeck.
Concerto, id. Paris, H. Nadermann.
9 Stb. [B. M.
Concerto in A p. Y. ed orch. Stb.
[Musikfr. Wien.
Concerto ä Y. princ. c. Y. Ya. FI.
Ciarinett. Cors, Fag. e Basso. 15 Stb.
Ms. [B. M.
Concerto in B. a Y. (av. orch.) Paris.
Stb. fol. [br. Mus.
Concerto ä Y. princ. av. orch. Ms.
Stb. [Lübeck.
Das Cons. zu Mailand besitzt 12 Con-
certos p. Y. piinc. av. acc. d'orch. Paris
chez Sieber, chez Imbault, chez Nader-
man in Stb. ohne Nr.-Angabe.
In B. Darmst. die Konzerte Nr. 1. 9.
10. 12 XL. zwei ohne Angabe in Pariser
Drucken in Stb.
The celebrated Capiiccio Arpeggio for
2 Y. London, fol. [br. Mus.
Duo tres facile et curieux p. 2 Y.
Mayence, B. Schott fils. 1 Bl. [B. Wa-
gener, mit B. Mestrino gez.?
3 Duos p. 2 Y. Ms. 1000, 22. [Dresd.
3 Duets conc. for 2 Y. Lond. fol.
[br. Mus.
3 Duos p. 2 Y. 4. liv. de duos. Paris,
Le Duc. [Mailand Cons.
Fautaisie et Yariations p. V. seul.
Paris. [Paris Nat.
A grand Solo for the Y. with an acc.
for a Ycl. (ad üb.) London, fol. [br. Mus,
Yariations pour le Y., oe. posth. Yienne,
Bureau. [Maild. Cons.
Modulations ou Exemples pour passer
d'uu ton ä l'autre pour le V. Yienne,
Cappi e Diabelli. [Maild. Cons.
12 grands Solos ou Etudes pour le
Yiolon choisies dans les ouvrages de M. . .
divise en 4 Livres. Paris, ß. Yigueiie
Nr. 18. fol. [B. B. B. Wageuer nur
2 livr.
Caprices ou Etüde du Yiolon dedies
aux Amateurs par Mestrino. Yienne,
.Jean Cappi. fol. (nur für Y. solo). [Dresd.
Mus.
— Paris chez Cochet. [B. B.
Die Musikfr. in Wien besitzen noch
Sonaten, Duos und Yariatiouen, 6 Werke
op. 2, 4 u. ohne opus.
Duos finden sich auch in Castelüni's
24 Duos, 1815. — Ein Capriccio in David 's
hoher Schule, Heft 19.
Metallo, Grrammatico (Grami-
nazio), in Bisaccia (Neapel) geb.
(nach Kat. 3, 246 Bologna), wo er
noch 1577 lebte (Dedic. zum 2.
Buche Canzoni 3 v. 1577); 1602
bez. er sich als Kapellmeister an
S. Marcuola und da die Dedic. in
Alessandria in Aegypten am 15/9
1601 von ihm unterz. ist, so kann
man dort wohl seinen Wolmort
suchen. Romano Miclieli fand ihn
im Alter von 74 Jahren in Ye-
uedig (Musica vaga e artificiosa
1615). Yon seinen Werken kennt
man:
Del Metallo Messe comodissime a 4 voce
29*
Metallo.
452
Metastasio.
pari. Nouam. coniposte . . Lib. 6. Yen.
1602 Vinceuti. 4 Stb. 4". [br. Mus.
Del Metallo . . . Messe a 5 v. con 2
Motetti . . cou il Basso per sooar nell'
organo . . Op. 17. Yen. 1610 Yincenti.
5 Stb. 40. [br.Mus: C. A. T. B. Bc,
vielleicht fehlt die 5 a vox.
Del Metallo Messa, Motetti, et vn Mag-
nif. a 5 v., con vn'altro Magnif. et Mo-
tett. ä 6, & vn circolo musicale. Op. 21.
Yen. 1611 Yincenti. 6 Stb. 4». [br.
Mus: fehlt 5a. Haberl inkompl.
... II 1. libro de Motetti a 3 voci,
con una Messa. Nuouani. comp. . . Yen.
1602 G. Yincenti. 3 Stb. 4». [Bologna.
Del Metallo Motetti a 5 voci con vna
Magnif. a 10, et il B. per sonar nell'org.
Op. 18. Yen. 1610 Yinc. 5 Stb. 4".
[br.Mus: C. A. T. B. Bc. (fehlt 5a?)
Del Metallo Motetti per tutte le solen-
nita deiranno, divisi in doi parte, a 4 voc.
con vua Regina coeli a 8 voci . . . Prima
parte. Op. 19. Secuuda parte. Op. 20.
Yen. 1610 Yinc. 8 Stb. 8°. [br. Mus.
Bologna vom 2, Teil nur den B.
Del MetaUo Motetti Magnif. et Madri-
gali spirituali a 3 voci. Et nel fine 2
Mot. aJI'antica moderna, & licentiosi quali
tutti si possono cantare a vna, due, & tre
voci. Con il suo B. per l'org. Lib. 8.
Op. 25. Yen. 1613 Yinc. 3 Stb. 4P.
[br. Mus.
Del MetaUo Epistola, Introiti, Offertorii,
Passii, Improperii, & Messa a 4. per la
settimana santa . . . Op. 24. Yen. 1613
G. Yincenti. 4 Stb. 4» mit dem Portr.
des Autors. [Bologna: B.
Del MetaUo . . . Magnificat a 4, & a 5,
con le quattro Antifoue, Hymno, & vn
Motette . . . con diuersi Canoni . . . Yen.
1603 hered. Gierol. Scoto. 4 Stb. 4^'. [br.
Mus.
Del MetaUo ü 2. üb. de Canzoni a 3
et a 4 voci. Regolate & osseniate con
una Moresca. . . NapoU 1577 Mattio Cancer.
Stb. in 8". 24 Gesg., dabei einer von
Cimelli. [Bologna: C.
. . . YillaneUe aUa Napolitana a 3 voci,
con una Moresca . . . Yen, 1592 Yincenti.
3 Stb. in 8". 27 Gesge., 1 von G. A.
Fabrico., Bl. 26. Herausgeg. von Ar-
caugelo Eovescala in Pavia. [Bologna : B.
Hof b. Wien kompl. Rom CeciUa: B.
Canzoni aUa francese per sonare, Üb.
4. Yen. 1594, in Kopie, 31 Nrn. [Basel
P. IX. 43.
Ricercari a 2 voci per sonare e can-
tare, . . . Yen. 1614 AmacUno. 4^». 2 Stb.
[Florenz.
— Ed. von Florido, Canouico de SU-
vestris da Barbarano. Bracciauo 1643
Andrea Fei. [br.Mus: T.
— rist., accresc. e corretti da Pros])ero
Chiocchia da Poli (mit einer Einleitung).
Roma 1654. 40. [br.Mus: T.
— 1665 Roma. [br. Mus. 2 Stb.
— 1665 Yen., Yincenti. [B. B. 2 Stb.
Bologna Petron. Paris Nat. s. a.?
— ristamp. Roma 1674 Mascardi. 4°.
[br.Mus. 2 Stb.
— 1685 Roma, Mascardi. 2 Stb. a
48 S., ediert von Francesco Giannini mit
Chiocchia's Einleitung, [ß. B. , auch im
Ms. L170. L324 und L303 als Solfegg.
bez. B. AY agener.
In Dom. Montenegro's 1. lib. YillaneUe
3 V. 19 Gesge. — Im Cerone 1613 c
Nr. 30 ein Canon (Eitner 1).
Mss. B.B. 2250 Bl. 11: Sanctiis Dnus.
in sanctiss., Mot. in Canone a 2. 4 voc.
P. — L200 Canone a 3 in P.
Metaplirastes, Simeon, Pseudo-
nym für Fr. Willi. Marpur^.
Metastasio, Pietro Antonio
Domenico Bonaventura, geb. 3.
Jan. 1698 zu Assisi. Er hiefs
eigentl. Trapasso, den Namen Me-
tastasio erhielt er von seinem
Pflegevater, einem Rechtsgelehrten.
Schon früh zeigte sich sein dichte-
risches Talent und da er auch
eine musikalische Ausbildung be-
safs, so war er berufen der Text-
dichter seiner Zeit zu werden.
1729 kam er an den Wiener Hof
und wurde 1730 Hofpoet, starb
auch dort am 12. April 1782.
Pohl, Haydn 1, 162. Burney 2, 166
und Memoirs of the Hfe and writings of
the Abate Metast. . . Lond. 1796. [R. C
of Mus.] Franc. Reina : Yita di P. M.
Milano 1820. 8". [Rom CeciUa]. Yier-
telj. Genralregister. .Joh. Ad. Hiller, über
M. und seine Werke, nebst einigen Ueber-
setzungen. Lpz. 1786. [Dresd. Mus.]
Eine Gcsamtausg. seiner Werke: Opere
del Sign. Abbate Pietro Anton. M. erschien
Parigi 1780 — 1782 presso la vedova He-
rissant, 12 Bde. in 8" mit seinem Portr.
Im 10. Bde. S. 363 Briefe an ChasteUun,
Wien 1765 und au Sav. Mattei 1770,
auch S. 378 eine Abhdlg. über griechische
Musik. Als Komponist sind 2 Samlg.
Canons von ihm bekannt:
Canoni (36) composti dalF Abbate . . .
Vienna 1782 Artaria & Co. kl. 4«. 43 S.
Methfessel.
453
Metke.
in Kupfer gestochen. [B. B. B."M. B.
"Wagener. Musikfr. ^ien. Bologna, hr.
Mus.
12 Canone a sole tre voci dedic. agli
Amatori di Canto . . . Yienna, G. Cappi
Nr. 3. qu40. 5 S. [B.ATagener. Mu-
sikfr. TVien, dort noch zweimal 12 Cauoni
im Druck, ob dieselben. weiTs ich nicht.
In Bologna 4 Bde. Briefe im Dnick:
Roma 1784. S«.
Methfessel, Friedrich, Gerber
2 sagt: geb. 27. Aug. 1771 zu
Stadtilm, älterer Bruder des be-
kauiitereu Albert M. der ebendort
17 86 geb. war. Die Leipz. Ztg.
dagegen giebt seinen Geburtsort
in Kudolstadt und seinen Tod in
Eisenach 1807 an, während Gerber
sagt: er st. im Mai 1807 in Stadt-
ilm an der Schwindsucht. Er stu-
dierte Theologie und wurde 1796
Hauslehrer, besuchte dann mehrere
Städte, wo er sich als Musiker
hervorthat und ging dann in seine
Vaterstadt seines Leidens wegen.
Er hat sich besonders als Lieder-
komponist ausgezeichnet, schrieb
auch eine Oper: Doktor Faust.
Ob di« im Archiv des Münchener
Operntheaters befindliche Operette
„Der reisende Student" in 2 Akten
von ihm, oder seinem Bruder ist,
kann ich nicht entscheiden. Die
Leipz. Ztg. 9, 828 bringt seine
Biogr. und in anderen Bänden
Recensionen. Von den bei Ger-
ber 2 angeführten 8 Liedersamlg.
kann ich nur eine nachweisen:
12 Lieder von Schink. In Musik ge-
setzt von . . . Rudolstadt 1800. [Biiissel
Cons. BerünK.H: 12 Lieder, Offenb.,
Andre.
Die übrigen Komponisten Methfessel
gehören dem 19. Jh. an.
Methode.
New and easie m. to team to sing by
book (A.) Lond. 1686. S». [Glasgow.
br. Mus.
Nouvelle m. tres seure et tres facile
p. appreudre parfait. le plein chant. . .
Paris 1668. qul20. [Gla.sgow.
— Nouvelle, tres-seure et tres -facile
pour apprendre parfaitement le plein-
chant en fort peu de temps. Avec les
huit tons de l'eglise seien les usages de
Rome et de Paris. 2. edit. Paris 1669
Savreux. quS«. [Brüssel 5963.
— Methode, Nouvelle, tres facile pour
apprendre le plein-chant dans la perfection
. . . par un ecclesiastique du Dioeese de
Roüen. 3. edit. A Ronen chez Laurent
Machuel 1703. 40. [Brüssel Cons. Nr. 4701.
M. de mu.sique selon un nouveau
System. . . Paris 1728 (von Demotz). [B. B.
Meth. nouv, poui' appreudre facilement
les regles du plain-chant. Poitiers 1782.
80. [Emsiedelu.
M. pour appr. le plaiu-chaut. Rouen
1789. 80. [Einsiedeln.
Metodo di Violino. The self-Instnicter
on the violin or the art of playiug on
that Instrument . . . composed by yo most
able masters. London 1695 printer for
J. MiUer. qu80. [Bologna.
Methode (nouvelle) pour apprendre le
plain-chant en fort peu de temps . . . par
F. D. y. Lvon 1700 Barthelemy Martin.
80. 47 S. '[Bologna.
Methodes (trois) faciles, pour apprendre
le plein chant en peu de temps, avec les
divers tons ou Intonations de chants
communs de l'eglise, selon le Directoire
romain. Et la maniere de bien chanter
dans un choeui'. Lvon 1700 Cl. Moulu.
120. 82 S. [Bologna.
Methodius, Verfasser slavischer
Gesänge, lebte im 9. Jahrh. als
Missionär unter den Slaven. Bio-
graphie : Allgemeines Kirchen-
Lexicon von Dr. Jos. Aschbach.
Mainz, 1850 (Gerbert 5, 25, 348).
Metin, siehe Slogny, Noe de,
auch mit Meny gez.
Metke oder Melke. Eeichard
führt ihn 1797 als Musikdirektor
des herz. Braunschweig. Theaters
an, jedoch p. 213 einen Musik-
direktor Melke als Orchester- Mit-
glied und Violoncellist ebd. an.
Ledebur nennt einen Adolph
Friedrick Metke, der den 3. April
1772 zu Berlin geb. ist und Sohn
eines Feuerwerkers war. Als Oboist
trat er in die Militärkapelle des
2. Artillerie - Eegiments ein und
bildete sich unter seinem Bruder
auf verscliiedenen Instrumenten
Meton.
454
Metzel, Hieronymus.
aus, besonders aber auf dem Yio-
loncell. Er kam darauf nach
Breslau, zeichnete sich als Violon-
cellist aus und wurde 1794 Kapell-
meister des Herzogs Friedr. August
von Braunschweig - Oels. 1802
wurde er herzgl. Stadt - Kämmerer
in Oels, leitete die Hofkonzerte
und komponierte viele Gelegen-
heitsmusiken. Nach dem Tode des
Herzogs löste sich die Kapelle auf
und M. privatisierte in Oels und
dirigierte seit 1826 die Subscrip-
tionskonzerte. Ledebur führt 2
Opern, 2 Kantaten und Instrumen-
talkompositionen von ihm an. Allem
Anscheine nach betreffen die ver-
schiedenen Nachrichten ein und
dieselbe Person.
Meton, Valentin, 1. Organist
am Tempel von Pilar zu Zaragoza.
1 Orgelst, in Eslava's Museo org.
M6tra, siehe Metru, Nicolas.
Metralcourt, Charles, gab
heraus :
24 Country dances witli proper direc-
tions to each dauce. London (c. 1792).
qu40. [br. Mus.
Metre, Jhan (Jehan). siehe Oal-
lus, Joannes.
Metroplianas, Cliristopolo, ein
griechischer Mönch zu Athos, geb.
um 1590 zu Beraea, gest. geg. 1658,
war in Constantinopel angestellt.
Gerbert 3, .398 veröffentlicht von ihm
eine Abhdlg. in neugriechisch mit latein.
Uebersetzung: de vocibus in musica litur-
gica. Die Abhandlung soll 1626 geschrieben
sein und schon vor Gerbert's Abdi'uck in
AYittenberg erschienen.
Metru, Nicolas. Aus seinem
Drucke von 1646 erfahren wir,
dass er aus Barsur-Auble (Aube)
in der Champagne gebürtig ist. Er
war Organist a/d. Kirche St. Niclas
de champs zu Paris um etwa 1650
und der Lehrer LuUy's. Ich fand
ihn auch unter dem Namen Metra.,
was wohl nur ein Druckfehler sein
kann. Von seinen Kompositionen
lässt sich nachweisen:
Fantaisies a deux parties pour les violles,
composees par N. Metru, natif . . . A Paris
1642 Rob. Ballard. [Paris Genev.
Aufserdem befinden sich in der Stadtb.
zu Troyes:
2. livre d'airs ä 4 et 5 parties. Paris
1646, Ballard. Stb. ? qu40. ä 31 Bli.
[Dessus besaJs auch George Becker in
Lancy.
3. livre, idem. 1646 Ballard.
Vom 3. livre d'airs ä 4 pai-ties par . . .
sur la paix et le Mariage du Roy. Paris
1661 R. Ballard, 4 Stb. qu40. ä 24 BIL,
besafs Georg Becker den Dessus.
Metsch, Pater Placiclus, geb.
7. Jan. 1700 zu "Wessobrunn, gest.
19. Juli 1778 im Kloster Kott am
Inn in Baiern, in welches er 1723
eintrat und den Organistendienst
versah (Lipowsky, Kornmüller 1,
208). Er gab heraus:
Litigiosa digitorum unio, id est: Prae-
ambula duo organica cum fugis . . . Pars
1. 2. Norimbg. 1759 Vit. B. Henning, fol.
[von Werra in Konstanz Pars 1. B. Lpz.:
P. 2. Musikfr. Wien.
Gerber 1 führt noch ein 2. bis jetzt
nicht aufgefundenes Werk an : Organoedus
ecclesiastico-aulicus, Aulico-Ecclesiasticus,
exhibens varios modulos musicos, tam in
Clavicymbalo, curarum levamen, tum in
Organe producendos. maxime vero tj-roni-
bus offertur. P. 1. Norimbg. 1764. qufol.
Siehe auch Lpz. Ztg. 1867, 347 u. 363.
3Ietz, Hans von, siehe Hans.
Metz, Wilhelm, lebte wahr-
scheinlich im 18. Jh. und ist be-
kannt durch
6 Praeludien f. Orgel, op. 4, Speyer,
P. Waldecker. [B. M.
Ein Du Metz, französischer Komponist
der 1. Hälfte des 16. Jhs., ist in Jac. Mo-
derne's Le difficile des chansons s. a. mit
der Chans. Ung jour Katin zu 4 Stirn,
vertreten. [B. A. Nr. 87 (22).
Metzel, Hieronymus, aus Ilme-
nau in Thüringen, war um 1660
Kantor und Schulkollege zu Staden
(Hessen -Darmstadt). Man kennt
von ihm ein :
Compendium musices tam choralis,
quam figuralis, certis quibusdam obser-
vationibus iisque varioribus exornatum,
Metzel, Johann Ulrich.
455
Metzger, Georg.
in Studium juventutis . . . Hambg. 1660
Piper, kl. 8''. 5 Bog. deutsch und la-
teinisch, [ß. B.
Metzel, Joliaiiii Tllrieli, geb.
24. Aug. 1663 zu Eudolstadt, gest.
1693 u. am 21. Juli begraben.
Kantor an der gräfl. Hofkirche in
Eudolstadt (Leichensermon in M.
f. M. 8, 2).
Metzenthiii , Joachim, gest.
8. März 1740 zu Berlin, wo er
1706 als Kantor a/d. Dorotheen-
Städter Kirche und 1715 an der
Marienkirche angestellt war.
Metzffcr, Ambrosins, geb. zu
Nürnberg, ^Yar blind, Bürger von
Nürnberg, wie er sich in 1611
nennt und Magister an der Schule
Aegidianae zu Nürnberg. Er soll
1632 gestorben sein. Bekannt
sind von ihm:
Venusblümlein 1. Theil. Neuer, lustiger,
weltlicher Liedlein, mit 4 Stirn . . . meistes-
theils auf sonderbare Nomina gericht . . .
Nürnbg. 1611 Fuhrmann. 4 Stb. 4°, mit
25 Gesg. [B. B: A. T. B. Hbg. kompl.
Mainz: B.
— Anderer Theü ib. 1612. 5 Stb. 4».
19 Gesge. [B.B: A.T. 5 a def. Mamz: B.
Der Psalter David, in der gebräuch-
lichsten Kirchengesänge Melodeyen ge-
bracht, mit hundert newen Melodeyen
geziert, . . . Nürnbg. 1630 Wolfg. Eudter.
kl. 80. 14 S., auf 644 S. die 150 Ps. mit
100 Melod., bei den übrigen fehlen sie,
4Bll.Eeg. [B.Wernig. B. Lpz. B. Hbg.
(mit prächtigem Notendruck).
Metzger (Mezger), Franz, Fetis
unter llezger, geb. zu Pforzheim,
bildete sich zum Pianisten uud
Komponisten aus und kam unter der
Protektion der Herzoc;in d'Aumont
gegen 1785 nach Paris, wo er
noch 1808 lebte. Er schuf zahl-
reiche Werke und scheint seiner
Zeit sehr beliebt gewesen zu sein.
Nachweisbar sind heute noch:
6 Senates faciles pour le Pfte. oe. 4.
Paris, [auch in Mailand Cons.
Sonate p. le Pfte ä 3 ms. oe. 5. Paris.
La bataille de fleuras, piece milit. pour
le Fortep. (avec acc. de Y. ad Hb.) oe. 11.
Paris, [auch in B. Darmst.
La paix entre la france et rempereur
ou les prodiges de l'armee d'Italie, piece
miHtaire p. le Fortep av. acc. de V. et
de Vcl. ad lib., dediee au general Bona-
parte ... oe. 15. Pai-is. [Sämtlich in
Paris Nat. La bataille auch in Proske-M.
Concerto a Cembalo princip., 2 V. 2 Fl.
2 Cor. Ya. e Ycl. Ms. nur Cembalo in
B. Dai'mst. vorhanden und mit Metzger gez.
3 Senates facües p. le Pfte. av. acc.
de Y. Berlin et Amst., Hummel. 2 Stb.
[B. Wagner.
Midas, ä comic opera (Text von K.).
[br. Mus.
0 Hara. (Eine Samlg. volkstümliche
Lieder). London, qufol. [br. Mus.
Ouvertüre du Philosophe imaginaire,
p. Clavec. Paris, fol. [br. Mus.
Ouvertüre d'Iphigenie, arr. p. pfte. ä
4 ms. Paiis, Boyer. Micherou. [Mailand
Cons.
Gr. Sonate p. le Pfte. av. Y. ad lib.
oe. 19. Paris. 2 Stb [br. Mus.
Im br. Mus. noch eine Anzahl Klavier-
Auszüge.
Douze petits airs pour le Clavecin ou
Pfte. av. Y. ad lib. op. 1. Berlin, Hum-
mel. Mit F. Mezger gez. [Schwerin F.
Ariettes a) Ah yaira, b) Je suis ne natif
de Ferrare, variees p. le Clav, ou Pfte.
Berlin, Hummel. Nur mit Mezger gez.
[SchwerinF. B.B. Dresd: Off enb., Andre.
Le Repertoire Italien. Journal d'ariettes
choisies dans les meüleurs operas . . .
ai-ranges p le Pfte ... et Y. ad üb. par
Mezger. Paris, Boyer. [B. B.
In L. "W. Werner's Euphrosyne einige
Gesge. mit Metzger gez., fraglich ob von
obigem.
Siehe auch unter Karl Theodor Metzger.
Metzger (Mezger), Oeorg, Fetis
setzt noch den Vornamen Johami
voran, war den 15. Aug. 1746 zu
Philippsburg geboren und st. 14.
Okt. 1793 zu München. Bildete
sich als Flötist aus und kam 1763
an die Mannheimer Kapelle. Auf
op. 2 nennt er sich „Musicien de la
ch ambro de Elccteur de Baviere",
da er bei der Umsiedlung der Ka-
pelle nach München 1778 versetzt
wurde. Sein Gehalt betrug 1789:
800 Gld. Den 30/3. u. 16/4. 1770
konzertierte er in Frankfurt a'M.
Am 3/8. 1794 wird sein Gehalt
von 800 Gld. an die Kapellmitglie-
Metzger, Joh. Bapt.
456
Meulen, Philippe van der.
der verteilt, er muss demnach kurz
vorher gestorben sein. (Israel 51.
Fotis. Fr. Walter. Kreisarch.)
Ich kenne von ihm nur zwei Drucke
olme Vornamen, die ihm aber wohl zu-
zuschreiben sind:
6 Trios pour 2 flütes trav. et B. Oe.
2. Berlin et Arast., Hummel, fol. 3 Stb.
[besafs einst Leo Liepm.
Ferner unter Mezger im Ms.
Concerto Flanto princip. c. 2 V. 2 Corn.
Va. e B. Stb. fol. [B. Br. Darmst. unter
Metzger im Ms. in Stb. in Dd., fraglich
ob dasselbe, obgleich die Instrum. die-
selben sind.
Gerber ii. Fetis führen noch Mehreres
an. Im Samlwk. von Bossler 7 befindet
sich eine Piece mit Metzger gez. Mut-
Bialslich von Georg.
Metzger, Joliann Baptist, wird
am 22. Jan. 1727 zum Bassisten
an der kurf. Kapelle in Bonn er-
nannt (Tliayer 1, 24).
Metzger (Mezger), Karl Theo-
dor, Sohn des (leorg, geb. 1. Mai
1774 zu Mannheim. In den Akten
des Kreisarchivs zu München wird
er mit M. jun. bez. Er war eben-
falls Flötist, diente seit 1786 in
der Münchener Hofkapelle, anfäng-
lich umsonst, dann mit 150 Gld.
Gehalt, bis er 1794 erster Flötist
wurde und öfter Konzertreisen un-
ternahm. (Kreisarchiv. Fetis, der
auch 5 Werke von ihm anführt.)
Bekannt ist bis jetzt:
Senates pour Pfte. et V. oe. 7 et 8.
Offenb., Andre, Stb. fol. [Brüssel Cons.]
Ob der gedruckte Kat. richtig anzeigt,
kann ich nicht beurteilen, doch möchte
ich fast glauben, dass die Sonaten von
Franz M. siud, — Auch der Kat. des
Cons. zu Paris zeigt unter Mezger „Sonate
de piano" an.
Ein zweiter Sohn Georg's, 1789 geb.
trat 1804 als Flötist in die HofkapeUe ein
(Fetis).
Meucci, GrioTaniii Yineeuzo,
Lebenszeit ohne Einsicht in seine
Kompositionen nicht bestimmbar.
Er scheint ein Schüler Pat. Marti-
ni's gewesen zu sein, da sich auf
den beiden Bibl, des Liceo und
der Accademia zu Bologna, auto-
graphe Mss. befinden und zwar im
Liceo music. ein
Laetatus simi 3 v. c. orch. 19 Bll. In
der Accad. filarmon., Autogr. Masseange-
li's, Nisi Dominus 3 voc. c. orch.; Laiada
Jerusalem, dito; Te Deum, dito; Sef[uenza
per la Pas^ua di risurrezione , 2 T. e B.
c, orch. ; Credidi 3 v. c. Bc. ; Vespro 3 v.
c. Bc, alle in P.
Meude-Monpas, le Chevalier J.-
J.-O. de, ein schwarzer Musketier
unter Louis XVI, bildete sich zum
Musiker aus und ist bekannt durch
Violinkonzerte, die vor 1783 er-
schienen, ferner durch den
Dictionnaire de musique, dans lequel
on simplifie les expressions et les defini-
tions mathematiques et physiques qui ont
rapport ä cet art, avec des remarques
impartiales sur les poetes lyriques, les
verificateurs, les compositeurs, acteurs . . .
par . . . Paris 1787 Knapen. 8". [B. B.
Brüssel.
De l'influence de l'amour et de la mu-
sique sur les moeurs, avec des reflexions
. . . Berlin, Decker. 80. [B. B.
Meulen, Jan Tan der, diente
c. 1611—1621 als Instrumentist
a/d. Kgl. Kapelle in Brüssel (Strae-
ten 2, 9).
Meulen, Jan Baptist yan der,
diente als Organist Kaiser Maximi-
lian IL u. Philipp n. während 13
Jahren und erliielt 1575 eine Pen-
sion von 500 Gld. Gold jährlich.
Das von Straeten 5, 166 mitgeteilte
Dokument (er schreibt 30 Jahre,
während das Dokument nur von
13 Jahren spricht) ist unterzeichn.
Anvers, 30. juin 1575.
Meulen, Philippe ran der
(auch Vermeulen), befand sich 1612
als junger Mann zu Rom, um sich
im Spiel der Theorbe zu vervoll-
kommnen. Er ist ein Sohn des
Jean. Nach vier Jahren kehrte er
nach Brüssel zurück. Siehe auch
Vermeulen (Straeten 2, 377 ff. Dok.).
Straeten 2, 9 verz. einen Philippe
Vermeiden, der um 1611 Sänger
Menlen, Sei'vatius van der.
457
Mensel, Johann Georg.
und Musikus a/d. Kgl. Kapelle in
Brüssel war. Den Jean siehe unter
Yermeulen.
3Ieuleu, Serratius Tan der,
ein Niederländer.
In Baethen's Samlwk. 1554 ein nieder-
dentsches mehrst. Lied und in Phalese's
Sanüwk. 1572 ebenfalls ein niederdeut-
sches 4stini. Lied (Eitner 1). — Straeten
2, 392 nennt ihn Servals Vermeule und
bez. ihn als Organist a/d. Hofkapelle in
Bnissel, wurde aber seines Amtes 1589
entsetzt.
Meuleii, Thomas Tan der, Or-
ganist a/d. Kgl. Kapelle in Brüssel
um 1604 (Straeten 5, 155).
lleulepas, Jean, 1660 Kapellan
und Sänger an der Kirche Sablon
zu Brüssel, 42 Jahr alt (Straeten
2, 73. 81).
Meunier, ... war 1782 schon
ein Verstorbener, denn seine Witwe
gab zu Paris in diesem Jahre 6
nachgelassene Quartette heraus (Ma-
gazin. Gramer 1, 105 nennt ihn
Meuucer).
Meurer, . . . bekannt durch
3 Lieder im Taschenbuche der Ubier
für 1800, Deutz. Vielleicht ist damit
Maurer oder einer der Maurer gemeint.
[B.M.
Meuris, eine Musikerfamilie in
Bonn. Der Vater war um 1731
a/d. kurf. Kapelle Hofmusikus und
muss um 1746 gestorben sein, da
sein Sohn
— Joseph, am 26. Mai 1746 sein Nach-
folger als Hofmusikus wurde. Vom 4. Nov.
ab wird sein Gehalt auf 200 Gld. festge-
setzt (Thayer 1, 27). Ein Sohn des Joseph
— Joseph Clement war um 1773 Ac-
cessist auf den Organistenposten.
— Jean Josej^h Anton^ war 1773 Fa-
gottist (Thayer 1, 150).
Noch erwähnt Thayer in der Anmkg.
S. 150 eines Joseph M. (oder Johann An-
ton?), der 1714 in Regensburg geb. ist
und 1727 in Bonn mit 240 Gld. als Fa-
gottist angestellt wird. Thayer ist hier
undeutlich und man könnte annehmen,
dass er mit Joseph und Johann Anton
zwei verschiedene Fagottisten meint.
Meui'sius, Joannes, sein eigent-
licher Name war De Menrs, ein
Philologe, geb. um 1579 zu Loos-
duin im Haag, gest. 20. Sept. 1639
zu Sora in Dänemark. Er gab als
Erster die griechischen Musik-
schriftsteller heraus, doch wird die
Ausgabe vom Meibom getadelt. Sie
ist betitelt:
Aristoxenus , Nicomachus , Alypius,
Auetores musices antiquissimi, hactenus
non editi . . . Lugduui Bataver. 1616 Elze-
vir. 4°. 196 S. [B. B. Basel. Bologna,
br. Mus. Glasgow. Brüssel.
Siehe die neuen Ausg. von Karl von
Jan u. a. in M. f. M. 27, 162.
Sein Sohn, Joannes M. filius, gab
heraus: CoUectanea de tibiis. Soranae 1641
Crusius. Steht auch in Gronovü Thesaur.
T. 8 p. 2453 u. in Ugoliui Thesaur. T. 32
p. 845. [Amst. in Kopie 111 S. in 4" aus
dem 18. Jh.
In der Bibl. der Musikfr. befindet sich
noch „De ludis graecorum, Lugd. ßatav.
1625'' wahrscheinlich ein Werk des Vaters.
Auch hat er nach Fetis noch eine Abhdlg.
über den griechischen und römischen Tanz
geschrieben, die 1618 in Leyden und im
8. Bde. des Grono™ Thesaunis p. 1 — 16
erschien.
Mensel, ... geb. 1688 zu Bres-
lau, gest. 27. März 1728 auf einem
Spazierritte von Ohrdruff nach Go-
tha, bei dem er vom Pferde stürzte
und an den Folgen starb. Studierte
zu Leipzig und Halle Jura und
beschäftigte sich nebenbei so eifrig
mit dem Lautenspiele, dass er durch
seine erlangte Fertigkeit Aufsehen
erregte und von hohen Herren an
ihren Hof berufen wurde. Man
nennt Zeitz, Saalfeld, Nürnberg bei
der Gräfin von Bollheim. Schliefs-
lich nahm er den Kuf eines Hof-
marschall-Amtsregistrator zu Gotha
an. (Walther. Baron erwähnt ihn
S. 81.)
Im Ms. 2914 der B. Bnissel, eine Samlg.
Lautenstücke, ist er unter dem Namen
Meussel mit einigen Piecen vertreten.
Mensel, Johann (reorg, Lite-
rarhistoriker, geb. 17. März 1743
in Eyrichsdorf (Bezirksamt Ebern
Meusnier de Querion.
458
Mezari.
bei Bamberg), gest. 19. Sept. 1820
zLi Erlangen. (A. d. Biogr.) In seinen
zahlreichen Werken ist auch stets
der Musik und Musiker gedacht,
besonders in
Teutsches Künstleiiexikou oder Yer-
zeichniss der jetztlebenden teutschen Künst-
ler. Nebst einem Verz. sehenswürdiger
BibUotheken, Kunst-, Münz- u. Naturalien-
kabinete in Teutschland. Lemgo 1778 — 89
Meyer. 2 voU. 8*^. [in allen gröfseren
Bibl. vorhanden.
Miseellaueen artistischen Inhalts. Her-
ausgeg. ... Erfurt 1779—1787 Keyser.
Eine Zeitschrift. 30 Hefte. 8". (siehe Eor-
kel 8, 469.) [ßmssel etc.
Museum fdr Künstler und f. Kunst-
liebhaber (oder Fortsetzg. der Miscella-
neen . .) Mannheim 1787—1792 Schwan
und Götz. 18 Stücke in 3 voll. 8°.
[Upsala. Brüssel etc.
Neues Museum für Künstler u. Kunst-
liebhaber . . . Lpz. 1794 95 Voss & Co.
4 Stücke. 80, mit Portr. ' [ib.
Neue Miscellaneeu artistischen Inhalts
für Künstler . . Lpz. 1795— 1803 Fleischer
der Jüngere. 14 Stück. 8". [ib.
Sleusuier de Querlou, Anne-
Oabriel, geb. um 1702 zu Nantes,
gest. 22. April 1780 zu Paris. An-
fänglich Bibliothekar der Mss. a/d.
kgl. Bibliothek zu Paris, darauf
Redacteur der Gazette de France
und der Petites Affiches de pro-
vince, endlich wieder Bibliothekar
des Generalpächters Beaujon. Aufser
kleinen Schriften, das Theater be-
treffend, schrieb er die Einleitung
zu Monnet's Anthologie 1765, 64 S.
stark (siehe Jean Monuet).
Obige Schrift ist betitelt: Le code ly-
rique, ou reglement pour l'opera de Paris,
avec des eclaircissement historiques. A
Utopie 1743 Thom. Morus. 12». 96 S. Eine
satyrische Schrift über die Oper. [Briissel.
Meyes, . . . war um 1780 Yio-
linist a/d. Hof kapeile in Kassel
(Reichard 1780, 278).
Mevius, Petrus, Komponist eines
Poema musicum in nuptiar. J. Have-
meieri. Hambg. 1607. 5 Stb. [ß. Hbg.
Mey, Francois de, bis 1734
Sangmeister an St. AValburge in
Audenarde (Straeten 1, 206/7).
Mey (May), Jacques - FraiiQois
de, Priester und Sangmeister an
der Kirche St. Jacques zu Gent,
erhielt 1726 denselben Posten an
St. Walburge zu Audenarde und
St. um 1733 (Straeten 1, 218). Vergl.
die drei Angaben Straeten's und
seine Ungenauigkeit (Audenarde 15.)
Straeten 1, 220 veröffentl. den Ka-
talog seiner einstigen Musikalien-
bibliothek, die er der Kirche zu
Audenarde yermachte, heute aber
nicht mehr vorhanden ist.
Mey, Jolianii, um 1612 Sänger
und Ilofmusicus in Dresden (s.
Staatsarchiv).
Meyer, siehe unter Mayer,
Mey erhoff, Gr... C..., ein
Komponist des 17. — 18. Jhs., ist im
Ms. 14220 der B. B-, Samlbd. Part.,
letztes Stück, mit der Kantate vertreten:
Ein veste Burg ist unser Gott, 5 voc.
concert. 7 Instr. et Org.
aieyerhoffer, Jolianii Oeorg-,
kommt vor 1661 aus Oesterreich
nach Molsheira, dann nach Zabern
i/Els., wird 1682 bischöfl. Kammer-
direktor daselbst und starb am 9.
Sept. 1688 zu Strafsburg. (Zabern
Kirchenarchiv. Strafsbrg. Cäcilia
17. Jhg. Nr. 3 S. 21.)
Lobstein verz. ein „Quam horribilis,
quam miserabUis" 5 voc. 2 V., 2 Violen,
Fag. u. Org. [Archiv von St. Thomas in
Strafsbg.
Meylmger , J . . . Alois , um
1764, 1767 u. 1769, Präfekt in
Regensburg (Mettenleiter 1, 253).
Meystre, s. Le Maistre, Matth.
Meyte, L..., um 1772 Orga-
nist an St. Salvator zu Gent (Strae-
ten 4, 365).
Mezangeau, ... ein Lautenist
des 17. Jhs., von dem Mersenne
in seiner Harmonie universelle
1636, 2. Bd. letzte Abtlg. S. 90
Lautenstücke mitteilt.
Mezari, 31adaleiia, detta Casu-
latia Vicentina, war nicht in Brescia
Mezari.
459
Mibbe.
geb., sondern in Yicenza, wie es
auf dem Titel von 1583 heilst.
Die Dedic. imteizeiclmet sie zu
dem Werke in Venedig, doch ist
damit nicht gesagt, dass sie dort
ihren Aufenhalt hatte, sondern nur
den Druck des Werkes beaufsich-
tigte, wie es damals alle Kom-
ponisten thun mussten. Angelo
Gardano widmet ihr zwar am 20.
Aug. 1582 das 1. Buch Madrigale
zu 3 Stim. von Filippo de Monte
und fast scheint es, nach der Dedic.
zu schliefsen (Abdruck im Kat. 8,
120 von Bologna), dass sie doch
in Venedig lebte. Man kennt
von ihr:
U 1. üb. de Madrigali a 4 voci . . .
Yen. 1568 Scotto. 4 Stb. 4". 25 Nrn.
In der Dedic. bez. sie dies als ihr erstes
AVerk. [Bologna: T.
— ristamp. Brescia 1583 appr. Sabbio,
ad instantia di Tini in Milano. 4 Stb. 4"^.
25 Nrn. [Modena: C. T.
H 2. Hb. de Madrig. ä 4 voc. Ven.
1570 Seotto. 4 Stb. kl. 4». 21 Nrn.,
die letzte von Leandro Mira. [B. M.
Wolfenbüttel.
II 1. üb. de Madrigaü a 5 voci, nouam.
comp. & dati in luce. Ven. 1583 Gar-
dano. 5 Stb. kl. 40. 21 Nrn. [B. D.
Hofb. Wien: C T. 5a. Verona S. f: 5a.
5 Gesge. im Samlwk. (Eituer 1). Ferner
in Scotto's 3. üb. del Desiderio 1567 das
Madr: Amorosetto fiore 4 voci.
Mezger, siehe Metzger.
Mezler, P. Thomas, ordinis St.
Benedicti Monachns Zwifaltensis
(Zwiefalten in Württemberg). Er
gab heraus:
Odaeum ütteratae juventutis, in 6 übros
tributum . . . Friburg. Brisg. 1651 Theod.
Meyer. M. S». 346 S. mit 16 BU. Melod.
[Salzburg. B. Wagener. br. Mus.
Jlezzalaneia da Barbarano,
Filippo,
ist in Florido's Moduloinim 1647 mit
der 2 stim. Motette Iste homo vertreten
(Eitner 1 nur mit „Filippo Mezza" gez.).
Mezzaiii, Kodolfo, gab
Variationen für Giütarre als op. 1
heraus [Musikfr. Wien], die am Ende des
18. oder Anfange des 19. Jus. erschienen.
Mezzo, Pietro de, ein Zeitgenosse
Fat. Martini's (18. Jh.), ist durch
12 Duetti für Gesang in P. vertreten.
Er schreibt sich dort Sigr. Pietro De-mezzo.
Ms. qufol. 42 BU. [Bologna.
Mezzogorri, Giovainii Nicolo,
bez. sich seit c. 1612 mit Mansio-
nario e Maestro di capella del
duomo di Comacchio (in der rö-
mischen Provinz. Mansionario =
Kaplan). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
1611. II 1. üb. de sacri concerti ä 2
et 3 voci. Ven. 1611 Amadino. C. T. B.
per l'org. Basso fehlt, kl. 4». 36 Nrn.
[Hofb. Wien.
1612. La Citara sacra 2. üb. de gli
ecclesiastici concerti a 2 e 3 voci. üi . . .
Ven. 1612 Amadino. 4 Stb. 4". 28 Nrn.
Dedic. seinem Lehrer Girolamo Belli. [Bo-
logna: T. Hofb. Wien: C. T. B. Bg.
1613. La Celeste sposa 3. üb. de gli
eccies. concerti a 2, 3, & 4 voci . . . Ven.
1613 Amadino. 5 Stb. 4«. [B. M:B. u.
Org. Bologna: Org.
— 1616 ib. ristamp. 5 Stb. 4». [Bo-
logna kompl.
1614. Cantilene ecclesiastiche, varie
Messe, Motetti, e un Miserere iutiero a
4 voci. Db. 4. di . . . Veni 1614 Ama-
dino. 5 Stb. 40. 13 Nm. [Hofb. Wien:
Bc. Bologna kompl.
1616 = 1613.
1617. II pastor fido armonico in 2 parti
diviso. P. I, 2. Lib. de Madrigali a 5 voci.
Di . . . Col B. gen. per il Clauicemb.,
Spinetta, 0 Chitaroue. Ven. 1617 Magni.
6 Stb. 40. 21 Madr. [Proske. Bo-
logna: 5 a.
1622. Cantico deUa B. V. sopra gli
8 toni piü frequenti, concertato, con Tlnno
Ave maris Stella nel fine, ä 4 voci, un'
Alto, 2 Ten. 0 Canti, e un Basso. Con
il B. per l'org. Di . . . Ven. 1622 Magni.
5 Stb. 40. [Bologna: A. B. Org.
1623. Salrai festivi Vespertini intieri
concertati a 4 voci. Con il Bc. Cioe 2 C.
ö T., un Alto, & un B. Di . . . Ven.
1623 B. Magni. 5 Stb. 4^. [Bologna.
In alten Samlwk. 33 latein. Gesge.
(Eitner 1).
Mi, Mich. Micha. Michiel, siehe
Pesenti.
Mibbe, J... C . . .. gab 1786
in Berlin heraus: 6 ^Sonaten für
Klavier und Flöte (Anzeige).
Micarelli.
460
Michael, Regier.
Micarelli, Giuseppe, siehe Miclia-
relli.
Micco, Domenico de, ein
Komponist des 18. Jhs., von dem
sich im
Ms. 297 in B. Karlsruhe ein ,.Concerto
a Fl. trav. solo c. 2 V. Va. e B. zu
3 Sätzen Gd. Dd. Gd. befindet.
Michael, siehe Peseiiti.
Michael (Michelet), von 1500
bis 1502 Sänger am St. Peter in
Rom (Viertelj. 3, 240). Vielleicht
ist dies Pesenti.
In Berg u. Neuher's Samlwk. Melodiae
von 1563 kommt auch ein Michael vor.
"Welcher das sein soll, lässt sich nicht er-
keunen. Vielleicht ist es der Vater des
Eogier Michael. Siehe Simon M.
Michael, Pater, ein weitberühm-
ter Klavierspieler, wie ihn Ditters-
dorf in seiner Selbstbiogr. p. 135
nennt, und Organist im Minoriter-
orden in Wien, auch Komponist;
geht 1764 mit Dittersdorf an die
bischöfl. Kapelle in Pressburg bezw.
Grofswardein.
In der B. der Musikfr. in Wien: Idea
per l'orgauo, ex A B.
Michael da Lucca, um 1515
Bassist im Dienste des Markgrafen
Francesco von Mantua. Papst Leo X.
richtet ein Schreiben an den Mark-
grafen am 30. Juli 1515, worin
er denselben um üeberlassung des
Bassisten bittet (Viertel]. 3, 256).
Michael , Christian ßogier,
Sohn des ßogier's, war im ersten
Viertel des 17. Jhs. Organist in
Leipzig und ist
im Samlwk. 1623 a mit einem 3 teiligen
geistlichen Liede unter Christian Michael
vertreten (Eitner 1. M. f. M. 2, 6). Unter
Christian Michael und Michel besitzt die
B. Kgsbg. in Mss. 1. Concert a 5 v. Dies
ist der tag. 2. Concert a 5 v. Dies ist
der Tag, auf Pfingsten : Durch Adams Fall.
8. Concert 8 et 16 voc. Ehre sei Gott.
Alle 3 in Stb. Siehe auch Michel, Chri-
stian.
Michael, Daniel, ein bisher un-
bekannt gebliebener Sohn Rogier's,
komponierte den Psalm 116:
Das ist mir lieb in 4 Tbl. zu 3—5 St.
Samlwk. 1623 a (Eitner 1).
Gerber 2 führt einen Daniel Michaelis
an, der um dieselbe Zeit lebte, zu Eis-
leben geb., also kein Sohn Rogier's war
und herausgab: Musicalien von schönen
wohlriechenden Blümlein, so in dem Lust-
garten des heil. Geistes gewachsen, mit
3 Stimmen . . . Rostock 1616. 4".
Michael, Cruilelmus (Josel),
ist im Stiftskapitel zu Aachen, Ms.
Chorbuch 2 p. 105 mit den Gesängen
vertreten: Tantum ergo 4 voc. — Ecce
panis 4 v. — p. 210: Ave Maria 4 voc.
16. Jh.
Michael de Francia, Joannes,
diente uui 1534 beim Herzoge Her-
cules IL von Ferrara als Sänger.
In Modena ein Chorbuch mit Messen
und Motetten zu 4 und 5 Stirn, von Ver-
schiedenen, darunter auch obiger.
Michael N., siehe Ni§:idius
unter Petrus Nigidius.
Michael, Rotier. Im sächs.
Staatsarchiv befinden sich eine
Anzahl Aktenstücke, die Reinh.
Kade in der Viertelj. 5, 275 zum
Abdruck brachte und volle Klar-
heit über den Autor verbreiten.
In Kürze mitgeteilt ergiebt sich
Folgendes: Er war der Sohn des
Simon Michael, der kurze Zeit als
Tenorist am Ksl. Hofe angestellt
war. Regier selbst bezeichnet sich
aus Bergen gebürtig und da er
sich auch als Niederländer be-
kennt, so kann nur das hollän-
dische Bergen gemeint sein. Er
hatte sich zum Tenoristen aus-
gebildet und diente vor 1574 beim
Markgrafen Georg Friedrich zu
Ansbach. Im Juni 1574 knüpfte
der Kurfürst von Sachsen die Ver-
handlungen mit dem Markgrafen
um üeberlassung M.'s an und am
10. Febr. 1575 unterzeichnet M.
den Kontrakt als Tenorist an der
kurf. Kapelle zu Dresden. Scan-
dellus war damals Kapellmeister
in Dresden und hatte ihn geprüft
und für würdig erklärt. Am 15.
Michael, Rogier.
461
Michael, Rogier.
Mai 1578 macht er Hochzeit und
erhält aus dem kurf. Weinkeller
Y^ Wein und 1 Fass Bier zum
Geschenk. Am 26. Mai 1586 er-
folgt die erneuete Anstellung M.'s.
Am 30. Mai 1586 schenkt ihm der
Kurfürst eine Hufe Land. Nach
Pinello's Entlassung wurde Georg
Forster Kapellmeister und als letz-
terer 1587 starb, trat am 12. Dez.
M. an seine Stelle mit 400 Gld.
Gehalt nebst Naturalien; von 1592
ab betrug derselbe nur 300 Gld.,
1593 aber wieder 400 Gld. Am
19. Dez. 1591 wird ihm sein Amt
von Friedrich Wilhelm, Admini-
strator, von neuem bestätigt. Im
Jahre 1002 erhält er als Yerehruug
1000 Gld. Im Jan. 1619 ersucht
der Kurfürst Johann Georg I. den
Landgraf Moritz von Hessen-Kassel
ihm Heinrich Schütz zur Aushilfe
zu überlassen, da M. zum Dienste
wegen hohen Alters und Leibes-
schwachheit nicht mehr zu ge-
brauchen ist. Schon einige Jahre
vorher hatte der Kurfürst Mich.
Praetorius als Vertreter M.'s heran-
gezogen, der bei feierlichen Ge-
legenheiten dann von Wolfenbüttel
nach Dresden kam und die Kapelle
leitete. Wann M.'s Nachfolger,
Heinrich Schütz, definitiv ange-
stellt wurde, ist bisher noch un-
bekannt. Fürstenau's Angabe in
1, 49, dass er 1615 Kapellmeister
in Dresden wurde, ist nach obigen
Aktenstücken von 1619 ein Irrtum,
denn damals befand er sich noch
in Hessen -Kassel'schen Diensten.
Ebenso unbekannt ist der Tod
MichaeFs. Nach einer nochmaligen
Durchsicht der Akten ist nur fest-
zustellen, dass der Kurfürst Heinr.
Schütz schon seit 1615 mehrere-
mals vom Landgrafen geborgt erhielt
und scheint er vom 11. Jan. 1619
definitiv als Kapellmeister in den
kursächsischen Dienst getreten zu
sein, so dass man das Todesjahr
MichaeFs Avohl mit 1618 ansetzen
kann. Heber M.'s Kompositionen
bringt Otto Kade in M. f. M. 2, 6 ff.
eine ausführliche Beurteilung, so-
wie über einzelne Druckwerke
nebst dem Inhaltsverzeichnis der-
selben. Bekannt sind:
1593. Der ander Theil der gebreuch-
lichsteu vnd vornembsten Gesenge, D.Mart.
Luth. \Tid anderer frommen Christen.
Itzo auffs newe mit fleis componieret,
vnd den Choral durchaus in Discant ge-
führet, durch . . . Drelsden 1593 Gimel
Bergen. 1 vol. 4^. 53 vierstim. Cho-
räle mit der Melodie in Diso. [Universit.
Bibl. Wittenberg, ß. Zw. B. Br. hat nur
33 Gesge. (siehe auch Zahn 6, 87).
Der 1. Teil besteht aus dem Dresdner
Gesgb. von 1593. — Im Arabros 5, 463:
Eine feste bürg ist vnser Gott in Partitur.
1595. Te Deum laudamus (3 v. Anno
1595. Chorb.ingr. fol.imMs. [Freiberg i/S.
1602. Hochzeit Gesang zu Ehren
dem . . . Herrn Joh. Georgio Gödelman . .
vnd seiner . . . Braut . . . Katharina . .
Unwirdt . . Wittwen. Componirt durch . . .
Drelsden 1602 Hierony. Schütz. 6 Stbll.
40. Drey schöne stück sind die beide.
[B. Zw. B. Bohn in Breslau.
1603. Introitus dominicoium dieram
ac praecip. festor, in Electoratus Saxonii
ecclesijs . . . Motetas 5 voc. . . . Anno
1603 . . . Lips. in officiua typogr. Abr.
Lambergi. kl. 4*^. nur in B. Lpz. B. und
5 a bekannt. — Paris Nat., Bestand mir
unbekannt,
1604. Illustriss. generosiss. principi . . .
Jo. Georgio, Saxoniae duci , . . . 12 voc.
Ms. fol. im Sachs. Staatsarch. Loc. 12050.
Bl. 340. Text: Purpureum ver flores.
1604. Hochzeit Lied dem . . . Herrn
Jo. Georgio , Herzogen zu Sachsen , . . .
8 Stirn. Ms. fol. Text: Freue dich des
Weibes, [sächs. Staatsarchiv, ib.
1607. Illustr. generosiss. Principi . . .
Jo. Georgii ... 8 Stim. Ms. fol. ib.
Text: Blustri Rutae nobilem. [Ebendort.
Im Samlwk. 1623a der Gesang: Das
ist mir lieb (Eitner 1).
In Aless. Orologio's 2. lib. de Madri-
gali ä 4, ä 5 et a 6 voci 1589: Fiamma
d'amor 5 voci mit Ruggiero Michaeli gez.
Ms. fi89a — f. 6 Stbll. Bibl. Danzig;
Paree Domine, jjarce pojjiüo tuo, 6 voc.
Nr. 48.
Michael, Samuel.
462
Michael, Tobias.
Ms. XLIX u. L fehlt T 2, Bibl. Grimma:
Yisita quae sumus Dne. 8 voc. letzte Nr.
Ich frewe mich defs, das mir geredt
ist, 2. p. "Wünschet Jerusalem glucks,
6 voc. 6 Stb. 40. Ms. 13 Nr. 1 in
B. Zw.
Michael, Samuel, ein Sohn des
Eogier, in Dresden gegen 1600
geb., gest. 1657 zu Leipzig, empfing
vom Kurfürsten von Sachsen 1617
ein Stipendium und wurde um
1627 Organist an der NicoJaikirche
zu Leipzig (s. Staatsarchiv u. Titel.
Li der AUg. deutschen Biogr. Ur-
teile über s. Kompos.). Yon seinen
Werken sind nachweisbar:
1627. Canzouett, zu Ehren ... dem
. . . Herrn Georg Ernst Nofsbachen . . .
mit 5 Stim. comp, den 12. Julij 1627.
Lpz., Lanck'isch. 6 StbU. fol. „An einem
weitberühmten Ort'', mit Bc. [B. Br.
B. B: C2. B. Bc.
1630. Ehren Lied auff . . . Herrn Ambr.
Arnold von Drefsden . . . 28. Jan. 1630 . .
in 3 Stim. gesetzet . . . Lpz., Abr. Lam-
bergs Erben. 1 vol. in qu4°. Part.
„Frisch auf, mein Suldaron" f. 2 Diso,
u. B. 4 Stroph. [B. B.
1631a. Lob vnd Danck Lied zu Preifs
vud Ehren dem grofsen Gott . . . Mit
8. Stim. Lpz. 1631 Andr. Ohien Buchh.
Disc. A. Ten. Bc. 2 Lieder, fol. 1 vol.
[B. Kgsbg. B. Br.
1631b. Himlischer Frewden Sieg ...
vber den seligen Hiutritt der Frawen
Johannae Beckers . . . mit 5. Stim. Lpz.
1631 Ritzsch. (mit Tobias M. in einem
Buche) 1 vol. fol. ,,Ich hab einen guten
Kampf.'' [B. Kgsbg.
1632a. PsaJmodia regia, d. i. Aufs-
erlesene Sprüche aus dem 25. Ps. des . . .
Propheten Davids, mit 2. 3. 4. vnd 5. Stim.
... 1. Tbl. Lpz. 1632 Sam. Scheiben
vnd Franckens seel. Erben. 4". 6 Stb.
25 Gesge. [B. B. B. D. 79. Musikfr.
"Wien. Marienbibl. in Halle. Stockholm.
Upsala: Bc. Kopeuhag. C. bis B.
Ein 2. Teil ist nicht bekannt.
1632 b, Concert ä 5. Aus dem 148.
Psalm auff das hochzeitliche Ehren -Fest
des David "Wasserführers . . . Die 30. Jan.
1632. Gedr. bey Gr. Ritzsch. 1 vol.
,,Alleluja Lobet ihn Soun u. Mond", zu
5 Stim. u. Bc. 6 BU. in fol. [B.
Kgsbg.
Im Gothaer Cantional 1646, 1. Tbl.
ein Gesg., im 2. Thl. drei Gesge.
Im Ms. B. Br. 2 deutsche geistl. Gesge.
(s. Kat.)
Michael, Simon, der Yater des
Rogier's, nennt sich einen „Mechani-
cus und Musicus S. Maj. des Ks.
Ferdinand I." Köcliel 1 verz. ihn
unter Nr. 137 als Tenoristen vom
1. Dez. 1564—1566, wo er ent-
lassen wurde. Köchel 1, S. 122
teilt nocli mit, dass er sich in der
Begleitung des Kaisers Maximilian
auf dem Reichstage in Augsburg
1566 befand.
Michael, Tobias, ein Sohn des
Regier, geb. den 13. Juni 1592 zu
Dresden, gest. 26. Juni 1657 zu
Leipzig, begraben am 30. Eine
Leichenpredigt, die schon Matthe-
son 1, 224 benutzt, ist neu ab-
gedruckt in M. f. M. 3, 30. Aus
ihr ergiebt sich Folgendes: 1601 trat
er als Diskantist in die Dresdner
Hofkapelle, kam 1609 nach Schul-
pforta, studierte 1613 zu Witten-
berg, darauf in Jena, wurde am
18. Sept. 1619 als Kapellmeister
nach Sondershausen an die Neue
Kirche berufen. Als bald darauf
die Kirche und fast die ganze
Stadt ein Raub der Flammen
wurde, übernahm er auf einige
Jahre Kanzleigeschäfte bei den
dortigen Grafen von Schwarzburg
und Hohenstein, bis er den 26.
April 1631 zum Nachfolger Schein's
als Kantor und Musikdirektor an
der Thomaskirche zu Leipzig ge-
wählt wurde. Den 6. Febr. 1627
verheiratete er sich mit der "Wittwe
Elisabeth Grafen. Eine Eingabe
an den Rat zu Leipzig von 1632,
abgedruckt in La Mara 1, 103
nebst Namen -Facsim. Eine Be-
gutachtung M.'s über den Streit
zwischen Paul Siefert und Scacchi
in des letzteren Judicium Cribri
musici. Yarsoviae , Petri Eiert.
(Siehe Scacchi u. Viertel j. 7, 421.)
Michael, Tobias.
463
Michaelis, Chrsta. Friedr.
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
1617. Melos novis honoribus viii Jac.
Echnianni Pastoris in Arusnest nuptias
celebrantis . . . 6voc. Anno 1617. 21. Febr.
Wittebergae, Job. Gornianu. 6 Stbll.
4". „Kom mein Freund." [B. Kgsbg:
C2. 1-2.
1631. Ewige Seelen-Eube, der Frawen
Jobauuae, geb. Crefftin . . zu dero Leichen-
begängnifs . . Die exequiae 21. Aug. Anno
1631. Lpz., Gr. Ritzscb. 6 Stbll. in fol.
.,lcb liege und schlafe", 5 voc. c. Bc.
[B. Kgsbg.
1634/35. Musicalischer Seelenlust,
Erster Theil, dai'innen aufserleseue , vnd
aus H . . . Schrift gezogene Glaubens-
Seufftzerlein, Andacht vnd Frewde, auf . .
Madrigalische Art mit 5 Stim. vnd jhren
Bass: cont: compon. 1635. Lpz., Job.
Franckens selig. Erben Amd Sam. Scheiben.
6 Stb. 40. 30 Gesänge. Nur Ten. hat
1635, die übrigen Stb. 1634. Dedic. gez.
in Lpz. 17. Okt. 1634,
— Musical. Seelen-Lust Ander Theil . . .
mit 1. 2. 3. 4. 5. 6. vnd mehr Stirn., ab-
gewechselten Instrumenten, Symphonien
und CapeUen gesetzte, doch nur in 5 voces
vnd jhrem Bc. eiugetheilete Concert . . .
1637. Ib. 6 Stb. 4». 50 Gesge. Dedic.
gez. Lpz. 3. Dec. 1637. [Beide Teile
in B. B. B. Br. B. D. Westeras. B.
Brdbg. Proske nur 1 Tbl., wie in B. Gr.,
B. Pirna, Musikfr. Wien, Kopenhagen : C.
T. 5 a, Stockholm. Nur der 2. Tbl. vor-
handen in B. A., B. Hbg., B. Lpz., Marien-
bibl. in Halle.
1635. Der 127. Psalm (Wo der Herr
nicht das Haus bauet) Lpz. 1635 Greg.
Eitzsch. [Proske.
1646. Glückwünschungs Gesang für
Dr. Theol. Job. Hülsemann, 14. Mai 1646.
ä 5 voc. Gedr. bey Tim. Honen. 6 BU.
in fol. [B. Wagener.
1648. Gottes Güte, Hiüd vnd Treu . .
Glückwunsch zur Hochzeit Fr. Lancke.
15. Febr. 1648. Gedr. bey Lanckescheu
Erben (Lpz.) 9 BU. in fol. [B. ^Yagener.
3 deutsche geistl. Lieder in Samlwken.
von 1623a und 1637 (Eitner 1). — In
Vopelius' Gesgb. 1682 einige Tonsätze.
In Job. Franckens Geistl. Sion 1674, 1
Tonsatz.
In Mss., B. B., Z 40, 9 Stb. 17. Jh.
Nr. 6 : Selig sind die Todten, 8 voc. c. Bc.
— Nr. 114—118 fünf andere 8stim. Sätze.
Im Ms., 8 Stb. von Gräfenhain 1643, ohne
Sign., Nr. 106: Kompt herzu, last uns
den Herren frolocken; 1 C. in conc,
6 voc. — In T 107 Choralsätze aus Vo-
pelius in Part.
Mss. B. Br. 9 deutsche geistl. Gesge.,
s. Kat.
Mss. in B. Kgsbg. 1. Israel hat den-
noch gott zum Trost 8 voc. 9 Stb. fol.
2. Concert 7 voc. Singet dem Herrn ein
neues Lied. 9 Stb. fol. 3. Halleluja.
Danket dem Herrn. Caut. a 8 voc. den
7. Sept. 1650. 9 Stb. fol. (vieUeicht
Autogr.).
In den Akten des s. Staatsarchivs wer-
den noch die Söhne Georg 1605, Rogler
der Jüngere 1607 und Christian 1617
als Knabensänger an der Dresdner Hof-
kapelle angeführt. Ueber Christian
Michael und Daniel ist oben berichtet.
Michaeli, . . .
Eine Siufonia in Adui" im Ms. Stb.
[Darmst.
Michaelis, . . . um 1783 Kantor
und Lehrer am Gymnasium zu
Osnabrück, führte eine Passions-
musik seiner Komposition auf.
(Gramer 1, 684.)
Michaelis, A... H..,, von ihm
erschienen um 1774 zu Amsterdam
sechs Violinquartette als op. 1 und 6
Klaviertrios mit V. u. Vcl. Gerber 1 führi
auch Klavierkonzerte im Ms. an.
Die kgl. Musikaliensamlg. in Dresden
besitzt unter obigen Namen (Gerber 1
kennt die Vornamen nicht): 6 Senates
pour le Clavecin accomp. 1 V. ou Fl. trav.
et Vcl. oe. 2. Amsterdam, Hummel. 3 Stb.
fol.
Michaelis,Christian Friedrich,
Sohn eines Leipziger Arztes, geb.
daselbst um 1770, gest. 1. Aug. 1834
ebd., studierte Philosophie, wurde
1793 Magister, 1801 Hauslehrer
beim Kammerherrn von Rochow
zu Plessow und lebte dann als
Privatlehrer in Leipzig. In der
Anzeige seines Buches „Ueber
den Geist der Tonkunst"' bezeichnet
er sich schon 1800 als Privatlehrer
der Philosophie zu Leipzig (Necro-
log: Leipz. Ztg. 37, 271.''Biogr. S.
341. Gerber 2 giebt ein langes Yerz.
seiner Schriften). Nachweisbar sind
davon
1795. Ueber den Geist der Tonkunst,
mit Rücksicht auf Kants Kritik der aesthe-
Michaelis, Chrstn. Friedr.
464
Michel,
gärtner.
Glasgow.
tisL-ben Urtheilskraft. Von . . . Lpz. 1795
u. 1800 Schäfer. 2 voll. 8". 134 u. 160 S.
[B. B. Dresd. Proske. Freising. B. Lpz.
Musikfr.Wien. Brässel. Glasgow.
1802. Entwurf der Aesthetik. Lpz.
1802. [Musikfr. Wien.
1819. Katechismus der Musik, oder
kurze und fassliche Erläuteiiing der wich-
tigsten, die Musik betreffenden Begriffe
und GiTindsätze von . . . Lpz. 1819 Baum-
8". [B. B. B. M. Brüssel.
Musikfr. Wien.
1820. Anekdoten und Bemerkungen
die Musik hetreffeüd. Gröfstentheils aus
dem Englischen des A. Burgh^ bearbeitet
von . . . Lpz. 1820 Baumgärtner. 8*^.
[B. B. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel.
1821 — 22. Allgemeine Geschichte der
Musik . . . von Th. Bush) . . . mit Anmkg.
u. Zusätzen von . . . Ibid. 1821. 2 voll.
8". [B. B. Hannover. Dresd. B. M.
Musikfr. Wien. Brüssel.
1821. Abhandlimg über die Musik des
alten Aegyptens von Vüloteau. Lpz. 1821
Br. & H. 8". 190 S. [ß. B. Brüssel.
1828. Katechismus üb. Logier's System
der Musikwissenschaft. Lpz. 1828. [Musikfr.
W^ien.
Zahlreich sind die Artikel, die er in
Zeitschriften niedergelegt hat und die
Gerber genau verz. Siehe auch die 3
Hauptregister zur Leipz. Ztg.
Michaelis, Daniel, s. Michael.
Michaelis, M..., bekannt durch
den Druck:
Das 53. Capitel des Propheten Esaiae,
auch der Spruch Bernhardi (Passio tua)
raitOStim. Erffurdt 1(308. 6 Stb. [B. Hbg.
Michale, ... Fürstenau vermutet,
dass dies Micheli, auch Michieli
aus Rom sein könnte, von dem die
kgl. Musikaliensamig. in Dresden
eine Sopranarie mit Instrum. in P.
qufol. besitzt.
Michalke, Johann, um 1757
erster Organist am Dome in Bres-
lau (Marpurg 3, 132).
Micharelli (Micarelli), Oioseffo,
bekannt durch eine Motette
„Moiiales audite", 2 voc. c. B. im
Samlwk. 1675 p. 12 (Eitner 1;. In Flori-
do's Sacras cantiones 2 voc. 1672 unter
Giuseppe Micarelli: Charitate vuluerata.
Michail, . . . Um 1514/15 Sänger
in der Hof kapeile Louis XII. von
Frankreich. (Thoinan 91. Fetis teilt
ein Dokument im Artikel Divitis
mit, worin er genannt wird.
Mchaud, Antlre-Remi , Violi-
nist, seit c. 1770 im Orchester der
grofsen Oper angestellt.
Fetis verz. von ihm 6 Duos, oe. 1,
6 Duos, oe. 2. 4 recueils d'airs p. V.
Paris, chez Bailleux, chez La Chevardiere,
chez Nadermann. — Im Magazin ist ein
Michaud le jeune angezeigt, der sich
mit ,,premier Violon du Concert de Be-
sanpon" bezeichnet und 1782 zu Paris
eine 3. Samlg. Variationen für Violine
herausgab.
Leo Liepmannssohn zeigte einst einen
Michaud, J.-B., an und besafe von ihm :
Six Senates ä V. seul avec la basse, oe. 1.
Paris, chez l'auteur. 1 vol. fol.
Michaux, Charles, Tenorist an
der Kgl. Kapelle in Brüssel von
1742 bis etwa 1744 (Sti'aeten 5,
181).
Micheau, Nicolas, Gallus, ist
am 19/5. 1699 als „Musicae artis
Magister" an der Universität zu
Leyden eingeschrieben (Bouwst.3, 3).
Micheel, Wilhelm Anton, ein
Komponist aus dem 18. — 19. Jh.,
der 1821 am Schweriner Hofe lebte,
oder vielleicht auch in Schwerin
geb. ist, da er in dem Salve regina
„Suerini" seinem Namen beifügt,
was sich aber auch auf die Jahres-
zahl 1821 beziehen kann, die darauf
folgt. Er ist bekannt durch ein
Ms. in Brüssel Cons. „Salve regina"
4 voc. c. orch. P. — Auch in Schwerin
F. befindet sich ein Salve regina cum
versibus et responsoriis Canticum 4 yo-
cum, una cum instmmentis Autor Wilh.
Ant. Micheel Suerini 1821 con Clarinetti,
Corni, Fag. V. Va. e B. P. Ms. — Ferner
ebd. Messe Gesänge bey einem feyerlichen
Hochamte f. 4 Singst, mit Orgel u. Orch.
Nebst einem Benedictio ante sacnim and
post sacrum. Ms. P.
Michel oder Miguel ist Bock
im 16. Jh.
Michel, siehe Vogel.
Michel, der Klarinettist, siehe
Yost.
Michel, ... lebte um 1735 zu
Paris und ist Näheres über ihn
Michel, .
465
Michel, George.
vorläufig nicht feststellbar, mög-
lich, dass es einer von den weiter
hin verzeichneten Musikern ist.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt uuter
obigem Namen
Motets ä grand choeur. Paris 1735
Ballard. — 20 lecous de Jeremie, ib.
Miehel, . . . aus Neapel, ein Vio-
linist, der im Anfange des 18. Jhs.
in Paris lebte und sich auch als
Komponist auszeichnete (Pougin-
Fetis).
Miehel, ... war um 1777 Mu-
sikdirektor an der Moserschen
Truppe, die in Nürnberg, Augsburg
u. a. Orten spielte.
Er komponierte für dieselbe die Sing-
spiele: Miltou und Elmire. Fremore und
Meline. Baron vom festen Tliurm (Rei-
chard's Gothaer Kai. 1777). Vgl. Michel,
Joseph II.
Michel Angelo Bologna, siehe
Michele.
Michel Augelo Canciiieo, aus
Viterbo, Fetis und Vogel unter
Cancineo, Bohn unter Michel, da
er sich als Signatur selbst nur
Michel Angelo nennt; er war ein
Earmelitermönch u. Kapellmeister
am Dome zu Viterbo (Titel) und
gab heraus:
Motectorum F. Michaelis . . . Carme-
litae 5 vocum, lib. 2. . . Addita parte pro
orgauo. Venet. 1608 AI. Raverius. 6
Stb. 40. 19 Mot. [B. Br. B. Haberi
nur 4 Stb.
II 1. üb. de Madrigali di . . . ;i 4, 5,
6, & 8 voci. Ven. 1590 Ang. Gardano.
5 Stb. 40. 34 Nrn., davon 6 von G. B.
Loccatcllo. [Bologna.
Im Samlwk. 1616 a unter Michel Angelo
eine 3stim. Motette (Eitner 1 unter Angelo).
In Arascione's Samlwk. von 1600 zwei
Gesänge unter Cancino.
Im Ms. B. Br. Domine quando veneris.
Michel von Elwangen, um 1555
Mitglied der Hotkapelle in Stutt-
gart (Sittard 2, 14).
Michel, Aiiffust, gab heraus:
Das grolse Hallelujah von Klopstock
zu 4 Stirn, und Orgel. Op. 6. Gotha,
Verlags -Compt. P. [Berliner Singakad.
Schwerin F.] Unter den Autogr. Grasn.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 6.
der B. Berlin ein Praeludium für Orgel.
Es scheint, dass er schon mehr dem 19.
Jh. angehört.
Michel, Christian, Organist zu
Leipzig um 1645, gab ein Klavier-
buch heraus, dessen Dedic. uns
obige Nachricht liefert, betitelt:
Tabiüatura darin Praeludien, Toccaten
auf dem Ciavier. Braunschweig 1645
Müller, kl. qu40, enthält auf 74 S. 18
Prael., 6 Tocc. u. 10 Couranten zu 3 u.
4 Stim. S. 75 das Register. [B. B.] 2
Couranten in M. f. M. Beilage Tänze
Jahrg. 7, 132.
Vielleicht ist dies aber der Sohn Regier
Michael, der zwar Christian Regier Mi-
chael hiefs, aber zur selben Zeit lebte u.
öfter nur Christian Michael genannt wird
(siehe diesen).
3Iichel, Christoph, Bruder des
Kaspar, geb. 1752 zu Heisa bei
Kassel, ein Fagottist a/d. Hofka-
pelle in Kassel (Gerber 1).
Michel (Michl), Ferdinand,
Bruder des Joseph L, geb. 1723
zu Neumarkt im Oberdonaukreise,
gest. 1753 (sie?) zu München, wurde
auf dem Seminar zu München aus-
gebildet und zum Organisten zum
hlg. Michael daselbst ernannt, kam
dann als Vicekonzertmeister (Vio-
linist) an die Hofkapelle und gab
1740
zwölf Symphoniae tribus concertantibus
instrumentis, scüicet 2 V. ac Bc. op. 1.
Aug. Vind. heraus, so berichtet Lipowsky.
Im Kieisarchiv zu München ist er von 1753
bis 1755 als Orgarüst ad. Hofkapelle mit
285 Gld. Gehalt verz. Das obige Todes-
jahr ist demnach falsch und sehr fraglich
die Beförderung zum Vicekonzertmeister.
Michel, Franz Luduig, ein
Sohn des Kaspar, geb. 8. Jan.
1769 (?) zu Kassel, Flötist, ging 1774
nach Petersburg, 1788 war er in
der Privatkapelle des Grafen von
Potemkin zu Bender (Gerber 1. 2).
Michel, Gaspar, siehe Lcblond.
Michel, Greorge, ein Nach-
komme des Kaspar, geb. 1775 zu
Kassel, Flötist, ging nach Russland
und erhielt den Titel eines Kapi-
30
Michel, Gviillamne.
466
Michel, Joseph II.
täns, bereiste England imd Frank-
reich als Konzertist (Gerber 2).
Eetis verz. von ihm Konzerte und
eine Flötenschule in Paris und
London gedruckt.
Mchel, (Fuillaume, bezeichnet
sich auf dem Titel seiner Chan-
sons mit Audiencier (Gerichtsbote),
während Fetis ihn nach der Dedi-
cation des 2. Buches Chansons
einen Maitre de chaut zu Paris
nennt, der sich im Dienste des
Kardinals Mazariu im 17. Jh. be-
fand und 4 Bücher
„Chansons recreatives ä voix seule
avec la hasse" herausgah. Das 1. Buch
ist mir unhekannt. Das 2. Buch ist he-
titelt: Secoud Hv. des chansous de M.
Guill. Michel. Paris 1641 Eob. Ballard.
S^. [Brüssel.] Das „3. livre des chau-
sous. Paris 1647 Eoh. Ballard," kl. 8».
46 Ell. befindet sich in der Hofb. "Wien
und B. Brüssel. Das 4. livre, ib. 1656,
41 Chansons (nur Melod. und Text) in
der ß. M. und Paris Nat. Das 5. 6. 7. 8.
haben den Titel: Chans, pour dancer et
boire. Ib. 1631. 1632. 33. 34. in B. Bo-
logna.
Michel (Michl), Joseph I. Es
giebt zwei Komponisten dieses Na-
mens, die beide in Baiern lebten
und deren Kompositionen nicht
gut ohne genauere Kenntnis zu
unterscheiden sind. Der ältere
wird von Lipowsky Joseph Ilde-
phons genannt, ist 1708 zu Neu-
markt im Oberdonaukreise geb. u.
st. 1770 zu Regensburg. Schüler
von Wagenseil zu Wien, wurde
Kapellmeister beim Herzoge Joh.
Christ, von Sulzbach und 1738
am Dome zu Regensburg.
Mettenleiter 1, 121 u. 132 giebt auch
ein Verz. seiner Kompositionen, die er
selbst besitzt, dieselben befinden sich jetzt
in der Proskeschen Bibl. in Kegensburg.
Im Stifte Einsiedeln der Druck: Deli-
ciae sacrae i. est Missae VI solenniores
op. 1. Aug. Vindel. 1744. fol. Der mir
vorliegende Kat. schreibt als Vornamen:
Jo. Ildophons Jos. . .
Michel (Michl), Joseph II.,
auch Michl aus München gen., ein
Neffe des Joseph L, geb. 1745 zu
Neumarkt im Oberdonaukreise, gest.
1810 ebd. Wurde im Seminar zu
München erzogen und da er durch
seine Kompositionen die Aufmerk-
samkeit seiner Vorgesetzten auf
sich zog, schickte ihn der Kurfürst
Maximilian III. zu Kammerloher
nach Freising, bei dem er 2 Jahre
Kompositions - Unterricht genoss.
1776 wurde er an der Hofkapelle
als Kammerkomponist mit 20 Gld.
monatl. Gehalt angestellt. Schon
1772 muss er in München als
Kammermusiker gelebt haben, denn
Burney spricht von einem Quin-
tett, das sehr gefiel. In einer Ein-
gabe von 1776 klagt er dem Kur-
fürsten sein Leid: er habe eine
Oper geschrieben, die sehr gefiel,
habe aber nichts dafür erhalten,
er habe eine Stelle in Mainz aus-
geschlagen und sei in München
geblieben. Nun habe man ihm
nach dem Tode des Kurfürsten
auch noch die 20 Gid. entzogen,
so dass er in 2^2 J^l^' nichts er-
halten habe. Am 2/7 1780 wurde
er pensioniert, ging nach Kloster
Weiern zu seinem Schwager Moser
und 1803 in seine Vaterstadt. Die
Akten des Kreisarchivs verzeichnen
noch ein Mitglied der Kapelle mit
gleichem Namen, welches 1789 als
Komponist mit 125 Gld. Gehalt
angezeigt wird, 1799 mit 240 Gld.;
da er auch als Komponist bez. ist,
so kann damit nur das Pensions-
geld des obigen gemeint sein.
Kornmüller 1, 213 unter Gloggner
sagt, dass M. durch den Abt
Rottenkolber nach 1786 nach
Tegernsce ins Beuediktiuerkloster
eingeladen wurde, um den Musik-
unterricht daselbst zu leiten (Li-
powsky. Kreisarchiv). Schubart
p. 124 sagt von ihm: Ein Kom-
Michel, Joseph 11.
467
Michele Angelo.
ponist von vielera Kopfe. Da er
nur für den baierscheu Hof schrieb,
so sind seine Werke nur wenig
unters Publikum gedrungen. So-
wohl in seinen Opern, als Kirchen-
sätzen, wie in der Kammermusik
zeigt er überall Geschmack und
Gründlichkeit. Musikalischer Ge-
meinsinn (?) ist der Hauptzug in
seinem Charakter. An Kompositio-
nen die den Namen Joseph Michel,
Michl, Michel aus München u. a.
tragen, kann ich nachweisen:
Missa Eni. Ms. P. von Michel aus
München. [Leipz. Thom. B. Kgsbg. mit
Jos. Michl gez.
Deutsches Eequiem f. Chor u. Orgel,
mit Michel gez. 4 Stb. im Ms. [B. M.
Gioas. Oratorium in P. Ms. Bd. 12,
mit Jos. Michl gez. [Proske.
Oratorium (Vernunft: Ich warne dich)
für Chor u. Orch. 13 Stb. im Ms. [B.M.
II Trionfo di Clelia. Oper in 3 Akten.
3 voll. Ms. P. [B. M.
II Trionfo deUa Gloria, Cantata a voce
sola (Sopr.) c. ström. Ms. P. B200a u.
37, gez. mit Jos. Michl. [Dresd. Mus.
n Barone di Torre forte, Operetta gio-
cosa. 2 voll. Ms. P. qufol. [Dresd.
Mus. Darmst. deutsch: Der Baron von
dem festen Thurm.
Sinfonia ä 2 V. 2 Comi, Ya. e ß. 4
Stb. Ms. [B. M. 2 Hörner fehlen.
Ein Divertimento für Instrumente, Ms.
Stb. gez. mit G. Michl.
Serenade nocturne f. 2 V. Va. B. 2 Fl.
2 Hörn, mit Michel gez. [B. Zw.
3 Trio p. 2 flutes et Vcl. Paris, Vi-
guerie. 3 Stb. fol. [Kat. Liepm. 88.
3 Trios f. Klav., V. u. Vcl. — 3 Trios
f. 2 Klav. u. Vcl. mit Le celebre Michel
gez. [Musikfr. Wien.
Es ist fraglich, ob die letzten 3 "Werke
von obigem Autor sind.
In Bossler's Samlwk. 8 u. 10 mit Michl,
Kammerkomponist, vertreten.
Ms. B. Kgsbg. Messa in Em. ä 2 V.
Va. Bc. e voci P. u. Stb.
Michel, Kaspar, älterer Bruder
des Christoph, war von 1769 bis
zur Entlassung der Kapelle im
Jahre 1786 erster Flötist an der
Kasseler Hofkapelle, geb. zu Heisa
bei Kassel um 1736 (Cramer 1,
147. Gerber 1. 2. Apel).
Michel, Nicoiao di, aus Yol-
terra , Musiker im Dienste des
Fürsten von Florenz um 1570.
Komponist einer Festmusik della
Santa Croce in Lucca. Sein Sohn
Orazio wirkte bei der Aufführung
auch mit (Nerici 387).
Michel, Philihert, Tenorist an
der Hofkapelle in "Wien mit 8 Gld.
monatl. vom 1. Jan. 1581 bis f
24. Dez. 1598 (Köchel 1).
Michel (Michl), Virgil, ein Vio-
loncellist a/d, Hofkapelle zu Mün-
chen seit etwa 1789 mit 435 Gld.
Gehalt. Die Akten des Kreis-
archivs halten die verschiedenen
Michel und Michl der Hofkapelle
zu wenig auseinander, so dass eine
genaue Trennung mit Vorsicht ge-
schehen muss. Nach Gerber 2
setzte er eine deutsche Oper
„Marcio Cariolano" in Musik, die
1786 zur Aufführung gelangte.
Michele, ... ein Sopranist und
Notenkopist um 1475 zu Modena.
Erwähnt im Valdrighi 12 S. 38,
Dokument.
Michele, Aleinaimo, 1509 im
Dienste des Herzogs Alfonso Este
von Modena (Straeten 6, 345).
Michele Angelo Bologna, aus
Bologna geb., er muss derselbe
sein, der auch unter Michel Angelo
Bologna vorkommt. Er lebte in
der 2. Hälfte des 18. Jhs. als So-
pranist am baierschen Hofe (Fetis).
Von Michel Angelo Bologna besitzt die
alte Hofkapelle in München ein Ms. in P.
u. 13 Stb., enthaltend ein Offertorium für
Sopr. mit Instrum. Ferner unter dem-
selben Namen im Cons. Brüssel: 6 Se-
nates p. V. et Bc. op. 1. Amst., Roger.
1 vol.
Ein frülierer Michel Angelo wird von
Huygens im G3. Briefe (s. d.) als ein in
Frankreich lebender Komponist für die
Theorbe in der Mitte des 17. Jhs. er-
wähnt. Gerber 1 erwähnt ihn unter
Michel Ange, der zu Paris lebte und da-
selbst eine „Methode pour le Theorbe"
herausgab.
30*
Michele da Lucca.
468
Micheli, Domenico.
JJIiehele (La Liicea, vielleicht
derselbe wie Gio. Michele, der 1510
u. 1523 als Bassist und Komponist
in Modena angeführt wird. 1523
überreichte er dem Herzoge ein
Buch Messen, wofür er 80 Lire
erhielt (Yaldrighi 12, 9. 10. 48).
Canal 24 sagt: ging am 12. Dez.
1510 aus dem Dienste des Herzogs
von Ferrara in den des Herzogs
von Mantua über. Der Papst
Leo X. erbat sich denselben im
Jahre 1514 vom Herzoge Fran-
cesco von Mantua.
3Iichelet, s. Michael, 16. Jh.
Mchele da Torsi, oder de
Tours^ seiner Geburtsstadt, wird
auch am 30/3 1475 Michele da
Carpi genannt (wenn dies nicht
ein anderer ist). Diente in den
Jahren 1474 und 1475 als Sänger
an der Hofkapelle zu Mailand mit
5 Duk. monatl. Gehalt (Motta 115).
Motta S. 112 nennt noch einen
Micliele des Fe/js oder Feyf^ siehe
-FV?/s, einen Michele de Ipris^ der
Sopranist 1475 zu Modena war,
einen Michele de Ardi u. Michele
de Bis, letzterer war um 1473
Sänger in Eom. Näheres fehlt bis
jetzt.
3Iichele, Camillo, Yenetiano,
Aaron nennt ihn im Lucidario 1545
Bl. 31 V. „Magnifico Messer" und
bezeichnet ihn als einen berühmten
Lautenisten.
Mchelessi, Domeiiico, gab
heraus :
Memorie intorno alla \-ita ed agli scritti
del Conte Francesco Algarotti. #. 119 S.,
mit Porträt. Am Ende: Venez. 1770
Giamb. Pasquali. Der Autor nennt sich
nur in der Dedic. [B. B.
Mielielet, ¥ ... Cr . . ., geb. um
1730 zu Marburg, ein Musik- und
Tanzmeister zu Franoker in Fries-
land, gab nach Gerber 1
Zwölf Kla\iersonaten in 2 Teilen vmd
einige Pieces choisies um 1760 heraus,
die er selbst in Kupfer gestochen hatte.
Auch ein Psalmbuch ist von ihm be-
kannt:
De zangwijzeu der CL Psalmen en der
Lofzangen, zo als dezelve in de gereform.
kerken . . . met harmonijen, om op't orgel
of in huis gespeelt te kuunen worden,
benev. voorber. voor de gene, die de Basse
cont. uiet verstaan. Amst. 1771 Hummel.
qu40. [Amst.
Mit G. F. Michelet gez: 3 Sonate di
galanteria per il Cembalo. Amsterd.
3 Hefte. [Darmst.
Micheletti, Domenico,
ist in den '28 Bden. Cautate der B.
Estense zu Modena mit 1 Cantata per
voce sola c. Bc. vertreten.
Mclieli, Antonio I., lebte in
der Mitte des 18. Jhs. in Lucca
und war Organist an S. Paolino
und Kapellmeister an S. Nicoiao.
Er schrieb mehrere Oratorien, z. B.
1768: Giaele, Oratorio ä 3 voc. ed
istroment.
1775 u. 1779 mehrere Stücke für die
Tasche.
1781 wurde die Oper Giulio Cesai-e in
Lucca aufgef. (Nerici 314. 334).
Mcheli, Antonio II., Cemba-
list an der Stadtkapelle in Lucca
vom 29/3 1780 bis 31/7 1805 mit
1 sc. monatl. (Nerici 211).
Melieli, Benedetto, geb. zu
Rom, ein Opernkomponist, der 1746
für Venedig die Oper Zenobia
schrieb. Der Abt Santini besafs:
Corapouimento cantato in Roma nel
gioruo del gloriosissimo nome delle S. C.
C. E. Maesta deila imperatrice Elisabetta
Cristina . . Poesia di Tib. Pulci, musica
di Benedetto Micheli, 1724. — In der
Bibl. des Cons. zu Brüssel : Sinfonie (Gd.)
für 2 V. A. B. 2 Ob. 2 Hörner, Ms. Stb.
— Pougiu führt die Oper Oreste an, 1723
im Theater Capranica zu Rom aufgefühi-t.
— In Schwerin F: Aria „Yiglio sperar",
Sopr: Capranica 1724 c. Y. Va. e B. Ms.
P. und 1 Siufonia in Gd. f. 2 Y. Ya. u.
B. Ms. Stb.
Miclieli, Domenico, aus Bo-
logna, wo er auch 1564 lebte, wie
die Dedic. anzeigen. Um 1581
scheint er in Eavenna gewohnt
zu haben. Ein Amt ist auf den
Micheli, Domenico.
469
Micheli, Eomano.
Titeln seiner Drucke nirgends ge-
nannt. 1564 gab er sein erstes
Werk heraus. Bekannt sind von
ihm :
. . . Missaruni quinque cum 5 vocibus.
Lib. 1. Ven. 1584 Gardanus. 5 Stb.
qu40. 5 Mass. [Bologüa fehlt T. Kat. 2,
107 Abdr. der Dedic.
... n 1. lib. de Madrigali a 5 v . . .
Lib. 1. Yen. löG-i Gardano. 5 Stb. qu4''.
27 Nrn., von Ant. Gardano ediert. [Ve-
rona S. f : C. A. 5 a. Modena: T. 5 a.
... II 2. lib. de Madr. a 5 v . . . Lib. 2.
Ven. 1564 Gard. 5 Stb. qu40. 26 Madr.
und Ganz., ebenfalls von Gardano ediert.
[Verona S. f : C. A. 5 a.
Madrigali di . . . Nuouamente ... da
Claudio Correggio. A 6 voci. Lib. 3.
Venetia 1567. 6 Stb. qu4». 27 Nrn.
[B. M. Upsala.
... II 4. lib. de Madr. a 5, 6 e 7 voci,
con Dialogo ä 8, & uno ä 10. Nouam.
per Ant. Gardano. Lib. 4. Ven. 1569
Ant. Gard. Stb. ? qu40. 28 Nrn. [Ve-
rona S. f : A. 5 a.
... n 5. lib. de Madr. ä 5 voci con
1 Dialogo ä 10, nouamente comp. . . Ven.
1581 Ang. Gardano. 5 Stb. qu4o. 28
Madr., hier ist kein Herausgeber gez.
Die Dedic. in Ravenna am 10/2 1581 gez.
[Hof b. Wien. B. D. br. Mus. Modena:
C. B. B. M.
In alten Samlwk. 1 Madr. (Eitner 1),
ferner in Glos. Policretto's 2. hb. delle
Giustiniane a 3 v. 1575 „Semo tre vecchi.
— In Corn. Antonelli's I dolci frutti 1570
zwei Madr. — In G. B. Mosto's II 1. fiore
della Ghirlanda 1577: Questo benigne
spirto 5 V. — In Gir. Cavaglieri's Madri-
gali op. 5. 1616: Cantate ö felici.
3Iicheli plichieli, Michaelius),
Don ßomaiio. Romano, aus Eom
geb., schreibt sich auch Romano
Mcheli Romano, Um 1575 ge-
boren. Baini im Palestrina 2 p. 34
Anmkg. 473 bez. sein Alter mit
84 Jahren. Studierte unter Soriano
und ^anini Musik, wurde Priester
und erhielt ein Beneficiat an der
Kirche zu Aquiieja, wie es auch
auf dem Titel von 1621 heilst. Er
hielt sich eine Zeitlang zu Con-
cordia (Modena bei Mirandola) auf,
um dort Musik zu lehren. Gegen 1625
erhielt er den Kapellmeisterposten
an der französischen Kirche S. Lo-
dovico zu Rom. Er wurde durch
Scacchi in den Streit mit Siefert
hineingezogen und trat auf Seite
Scacchi's. Die von ihm gelieferten
Canoni sollten den Beweis liefern
gegen die Angriffe Siefert's (siehe
Näheres bei Fetis). Von seinen
Arbeiten sind bekannt:
AUi molt'illustr. e molto Rev. di Sig.
11 Sig. eccell. musici deha cappella di
N. S. et altri musici romaui niiei Patroni
osseruandiss. Ven. 1618 G. Vincenti.
2 Bll. in fol. Enth. 1 Brief und einen
12stim. Canon über 2 Themen von M.
und von WiUaert. [Bologna.
Certezza d'artificii musicali, non piü
fatti, contenuti neUi dieci oblighi della
Messa a 10 voci: con la risposta airoppo-
sizione, fatta dal sig. Abund. Antonelli
musico in Roma, sopra la quautita di essi
obblighi. Dato in luce da . . . Ven. 1621
Boufadiuo. 4".
Copia di lettera con manoscr. mandata
dal sig. Ab. Antonelli . . a me Romano
Micheli romano . . . con la risposta . . .
Ven. 1621 ib. 4». [beide Schriften einst
in B. Borghese, die letztere jetzt in Rom
Cecilia.
Psalmi ad officium Vesperarum musicis
notis expressi, et ternis vocibus decan-
tandi. Una cum parte orgauica . . . Clerico
Romano auctore. Lib. 1. Romae 1610
B. Roblectus. 4 Stb. 4^. Er schreibt
sich hier Romano Michaele. [Bologna.
Salmi per i Vesperi a 3 voci da can-
tarsi in diuersi modi per commoditä di
l'autori . . . con ü Bc. . . Lib. 2, op. 3.
Ven. 1615 Magni. 4 Stb. 4". 9 Nrn.
[Cesena Bibl. commiale: C2. (Kat. 2, 271
von Bologna Inhaltsaugabe). Mailand Am-
brosiana. Rom Cecilia: C2.
Musica vaga et artificiosa, coutinente
Motteti con obhghi, & Canoni diuersi,
tanto per queUi, che si dilettano sentire
varie curiositä . . . Ven. 1615 Vincenti.
fol. 60 Nrn. [Bologna in Kopie 53 S.
Kat. 2, 462 mit Beschreibung der er-
wähnten Musiker. B. B. Musikfr. Wien.
Rom Cecilia, früher Bibl. Angelica. br.
Mus. R. C. of Mus.
Compieta a 6 voc. con 3 Tenori. Ven,
1616. 12 Nrn. [Mailand Ambros. Roma
Cecilia.
Vivit Dens. Canones super plurium
verbomm vocalibus: quod artificium com-
ponendi, neque in ItaJia, nee alibi hacte-
Micheli, Eomano.
470
Michon.
nus Visum est . . . Opus sextum. Eomae
1649 L. Grignani. fol. 16 S. [Bologna.
Canone musicale a 4 voci, ad hooore
della Concettione della B. V. M., composto
sopra le vocali di nuouo e curioso arti-
ficio, ecc. Opera et inuentione pellegrina
di . . . Roma 1650 L. Grigüani. fol.
[Bologna.
Avviso inviato da lue Eomano Micheli
insieme col foglio reale del Canone musi-
cale Föns Signatiis, alli famosi, e peritis-
simi Sign. Musici d'Italia e di tntti gl'altri
Eegni . . . Eoma 1650 L. Grienani. 4".
8 Ell. [Bologna, Kat. 1, 89 Angabe des
Inhalts.
Madrigale a 6 voci in Canone, con la
resolutione delle parti, nel quäle per mezo
de gli accidenti Tarmonia discende un'tuono
e di poi asceude ... Eoma 1621 Luca
A. Soldi, 1 vol. mit 1 Nr. [Rom Cecilia,
siehe Vogel 1, 462.
Mss. B. B., T 120. Arno Christum, Mo-
tetto in Canone a 2 voc. c. org. — Ms.
2250 Samlbd. Part. 3 Motett. Bl. 5, 7, 9,
12 in Canone zu 3 Sopr. A. T. — 4 Sopr.
u. 4 Stim.
Ms. 375 b Dresden Mus. Aria per Sopr.
c. ström. P. qufol.
Mss. Berliner Singak: Veni sponsa und
0 quam pulcher 5 voc. Sancte Cherubini
4 voc. in P.
In Angeio Berardi's Arcani musicali
1690 Bl. 14 ein Madrigal in Canone zu
6 Stim.
Micheliiii, Teodoro, diente vom
19/10 1620 bis zu seinem Tode
1662 in der Stadtkapelle in Lucca
mit monatl. 1.69 Sc. — Sein Sohn
Alessandro folgte ihm 1662 nnd
starb am 12/9 1688 (Nerici 208.
209).
Michelspaeher[us], Stei)haii, aus
Tirol, wird von Besardus in 1617
auf dem Titel als ein berühmter
Lautenist bezeichnet.
Micbetti, . . . ein Komponist des
18. Jhs., der
in Schwerin F. mit einer Arie aus der
Oper ,,Attilio Eegolo" vertreten ist: „Se
piü felice oggetto", ä 6, Sopr. voce, 2 V.
Va. Vcl. Cemb. Ms. Stb.
Michi, Orazio, dell'Arpa. Ein
berühmter Harfenspieler des 17. Jhs.
Die Bibl. Magliabecchiana zu Florenz
besitzt 1 vol. Arien (Lafage 2, 178). In
Bologna, Kat. 3, 196 in einem Ms. in foK
aus dem Ende des 17. Jhs. unter Nr. 1
von Orazio dell'Arpa der Gesang „Ho
perso 11 mio amore", a 2 C. c. Bc. Bl. 35.
Noch sei erwähnt, dass es einen 2ten
Orazio deH'Arpa giebt, der aber zum Unter-
schiede Orazietto genannt wurde, siehe
Orazio.
Michiel, Sire Augiistiii, um
1525 Sänger in der Kapelle Karl Y.
in Toledo (Straeten 7, 303).
Miehiele, Ang-elo. In Ms. 17 706
der Hofb. Wien in einem Lauten-
buche des 18, Jhs. eine Allemanda.
Michiels, (xilles, wird am 20/10
1764 zum Lautenisten an der Kgl.
Kapelle zu Brüssel mit 50 Gld.
Gehalt ernannt und starb 1783
(Straeten 5, 183. 191).
Michiels, Jean, wurde 1571
der Nachfolger Jacob Kerle's als
Magister cantus an St. Martin
zu Ypres (Straeten 2, 241). Da-
gegen führt er S. 258 ein Doku-
ment an, nach welchem der 23.
Juni 1575 als Anstellungsdatnm
genannt wird und kann dies als
eine Erneuerung des Dekrets an-
gesehen werden. Am 30. Juli 1575
folgt ihm aber schon Antoine Pe-
vernage.
Michl, siehe MicheL
Miehna, Adaui, von Ottradowicz
in Böhmen, Organist und Kirchen-
komponist um die Mitte des 17. Jhs.,
von dem Dlabacz Mehreres anführt.
Im Ms. in B. Breslau ein Magnificat
primi toni.
Miclio, . . .
1 Pavane im Ms. 568, 5 Stb. des
17. Jhs. [br. Mus.
Micholsoii, . . .
In der Bibl. der Musikfr. in Wien der
Druck: Aufgaben für die Flöte. Zeit un-
bekannt.
Miehoii, . . . bekannt durch die
Werke :
Divertissemento champetres pour Vielle
et Musette, oeuvre 1, Paris. [Paris Nat.
Amusemens de chambre, avec Bc,
dedie ä M. Lerebours, conseiller au Parle-
jnent. oe. 2. Paris (für die Vielle oder
Musette). [Paris Nat. C. P.
Michot.
471
Mielczewski.
Siehe über die Yielle und Musette in
M. f. M. :V2, 181.
Miehot, Andreas, päpstl. Sänger
von 1513—1522 (Viertelj. 3, 253).
Im Ms. Cod. 55 der Cap. sistina in
Koni, geschrieben zwischen 1523 — 24:
Missa de Feria 4 voc. — Domine non
secunduni c. 2. et 3. p. 3 voc.
Mieieres, Tomas, s. Miziezes.
Micinella, Z . . ., ein Komponist
aas dem Anfange des 15. Jhs.,
von dem das
Ms. Cod. 37 zu Bologna Nr. 18 Bl. 17
den Gesang enthält : Et in terra pax 4 voc.
]Ml[c]ksch, ... ein Maudoliuen-
nnd Guitarrenspieler, der um 1792
an der Dresdner Hofkapelle an-
gestellt war und 1812 starb (Für-
stenau 1, 167. 168).
Die B. in Dresden besitzt einen Druck:
Therna mit 6 Variationen für Guitarre.
Lpz. , Kühnel. Der Kat. schreibt die-
selben dem Sänger Job. Aloys Miksch zu,
doch halte ich dies für einen Irrtum.
Mico, Richard, Lebenszeit 1 7. Jh.
Pavaus and Fancyes of 4 parts. Ms.
in 4 Stb. (Superius, Medius, Tenor & B.)
kl. 40. [R. C. of Mus.
Sliddelhoven, Uodefried van,
Organist an der grofsen Kirche zu
Haarlem vom 2. April 1706 bis
1725. Sein Nachfolger Ulhoorn
trat den Dienst am 1. Sept. an
(Bouwst. 1, 65).
Miedt, Johann Christoph, lebte
im 17. Jh. und ist bekannt durch
eine
„Passigaglia" A VI Di Signore . . .
1698. G Stirn, in Part. Ms. 6 BU. fol.
[Berlin Kircheninst.
Mieth (Miethen), Johann Chri-
stoph, ein Musikdrucker u. Yer-
leger, der 1690 in Freiburg i/S.,
verbunden mit Johann Christoph
Zimmermann verlegte und dann
seit etwa 1694 allein in Dresden
sein Geschäft betrieb. Er gab
heraus:
Drelsdnerisches Gesangbuch. Neu auf-
gelegt . . . Nebst einem Anhange von 100
Arien. Dresden 1694. 8". 998 S. und
184 S. Arien mit Bass. Andere Aufl.
1707. [B. Wagener.
Miel, Edme-Fran<?ois-Antoine-
Marie, Sohn eines Organisten, geb.
6. April 1775 zu Chätillon-sur-
Seine, gest. 28. Okt. 1842 zu Paris.
Studierte im College St. -Barbe,
trat dann in die polytechnische
Schule ein und wurde darauf Be-
amter in städtischer Verwaltung
zu Paris. 1816 erhielt er den
Titel eines Chefs in der Admini-
stration und verwaltete das Amt
20 Jahre. Nebenbei beschäftigte
er sich mit Musik und
schrieb zahlreiche Artikel für den
Moniteur universel, für das Journal geue-
ral de France, im Constitutionel und Mi-
nerve, war auch Mitarbeiter an der Bio-
graphie universel der Gebr. Michaud,
schrieb über Viotti, Mme. Bigot u. Baillot,
die auch als Brochüre erschienen. Grün-
dete die Societe libre des beaux-arts zu
Paris, deren Annalen er von 1830—1840
redigierte. Schrieb über Gluck, Garat,
Ad. Nourrit u. a., gab auch heraus: De
la Symphonie et de Beethoven, Paris
1829, 8".
Von seinen Schriften lassen sich noch
anführen : Discours prouonce pour 1' Ouver-
türe de l'athene musical, le 26 nov. 1829
par . . . Paris, Agasse. 8^, [Brüssel.^
Notice sur Christoph Gluck, celebre
comp, dramatique , par . . . Paris 1840
Ducessois. 8*^. [Brüssel.
Notice historique sur J. B. Viotti, par
. . . (Paris 1827 Everat). S«. [Brüssel.
Dies sind sämtlich Extraabzüge aus
biographischen Werken und Vorlesungen
in der Akademie gehalten (Fctis).
Mielczewski (Mylczewsky, Mil-
chewsky), Martin, diente 1643 in
der polnischen Hofkapelle und ist
in Scacchi's Cribrum S. 219 mit
einem Kanon vertreten.
Auch im Samlwk. von 1659 befindet
sich der Gesang ,,Deus in nomine'' für
Bass und 3 Instrum. mit Organo (Eitner
1 S. 722 und Haberl's Jahrb. 1890, 79).
Unter dem Namen Milchewsky (Martin)
in B. Joachimsthal eine Missa 6 voc.
super 0 gloriosa Domina im Ms. P. in
Tabulatur, mit 1651 gez. — In B. B. Ms.
14570, Samlbd. Part, am Ende: 1. Bene-
dictio et claritas. Motette concert. ä 12:
2 V. 4 Tromboni, 6 voci et Cont. 2.
Veni domine et noli tardare 3 voc. et Cont.
Mielle.
472
Mihi, Erasmus von der.
Mielle, Claude, um 1736 Di-
rektor an der Kirche St. Chapelle
zu Boiirges.
Mau kennt von ihm in der Bibl. zu
Cambrai Nr. 19 eine gedruckte Messe
(Paris 1736 J. B. Ballard) in einem Saml-
wke. Messen: Missa super Salve nos
Christe, -4 voc. Nr. 5, fol.
Miellet, Simon, siehe Mellet.
Miere, Fred. Auguste, siehe Le
Miere de Corvey.
Migliorucci, Viiiceiizo. Felis
giebt seine Geburt mit 1788 an,
da er aber einem Drucke zu
Folge sich Kammerkapellmeister
des Königs Karl IV. von Spanien
nennt, der 1808 enttrohnt wurde
und Anfang 1819 starb, so muss
er gut um 10 Jahre früher ge-
boren sein. König Karl lebte von
1811 ab in Rom und nach Felis'
Angaben war M. dort Kapellmeister
am St. Peter, nachdem er seine
Studien bei Zingarelli vollendet
hatte. Wenn der Titel der unten
verz. Hochzeitskantate den Namen
des portugisischen Prinzen nennen
würde, liefse sich daraus die Zeit
bestimmen, wann M. dem König
Karl lY. diente. Felis führt 2
Opern von ihm an, die 1811 und
1813 zu Neapel und Mailand ge-
geben wurden und zwar: Adriane
in Siria und Paolo e Yirginia.
Bekannt sind bis jetzt:
Cautata in occasione delle nozze dell'
Arciduchessa Leopoldina d'Austria, col
principe ereditario derPortogallo . . . Part.,
auf der er sich Kammerkapellmeister des
Königs Karl IV. von Spanien nennt,
Exemplar in der Bibl. der Musikfr. in
Wien. — Eine Aila per mezzo soprano
con orch: „Scorrono i giorni miei.'' [Bo-
logna.
Migiiaux, Jaeques-Antoiiie de,
lebte in der 2ten Hälfte des 18.
Jhs. als Musiklehrer und Kompo-
nist zu Paris, wo er allerlei Kam-
mermusik herausgab. Er ist viel-
leicht derselbe, der um 1768 Contra-
bas.sist am Concert spirituel und
der Kgl. Kapelle war (Felis). Unter
dem Namen Miynaux besitzt die
Nationalbibl. zu Paris:
Senates cn Trio pour harpe, Clavecin
et Y. oe. 4. Paris. Im Journal 2 einige
Airs unter de Mignaux.
Mignoii, Jean, ein Pariser Mu-
siker, der von 166-4 — 1707 fol-
gende Werke herausgab :
Airs ä 4 paiües, par M. Mignon, com-
positeur ä Paris. Paris 1664 Ballard. 4
Stb. qu40. 32 Nrn. [Paris Nat: TaiUe.
Missa quatuor vocum . . . Iterum dico,
gaudete. Paris 1676 Ballard. [Paris Genev.
Missa 6 vocibus ad imitationem moduli
Yinea nostra floruit. Paris 1678, ib.
[Paris Nat. Paris Genev.
Missa 4 vocibus . . . Gaudete in domino
semper ... 2. editio. Paris 1678 , ib.
[Paris Nat. Paris Genev.
Missa 5 vocum ... in honorem divi
Joannis Baptistae. Ib. 1682. [Ebd.
Missa 4 vocibus . . . Psallite sapientes.
Ib. 1686. [Ebd.
Missa 4 vocibus . . . Laetitia sempi-
terna, Ib. 1707. [Paris Nat.
Ballard zeigt noch 1744 fünf Messen
und 1 Magnificat zu 4 und 5 Stim. an.
Migiiot, s. La Yoye Mignot.
Miguel de Fuenllaiia, 16. Jh.
siehe Fuenllaiia.
Blilii, Oratio, ein Komponist
des 17. Jhs., der
in Vinc. Bianchi's Samlwk: Eaccolta
d"Arie spirituali 1640 mit den Gesgen:
T'offesi, e me. — Mio cor, se cor. —
Quel Signor che fe. — Sei duro tronco
und I diletti del mondo, a voce sola ver-
treten ist.
Mihi (Mühle), . . . schrieb die
Musik zu „Milton und Elmire",
1782 in Bonn aufgeführt (Thayer
1, 72).
Mihi, Erasmus von der, lebte
im 17. Jh., vielleicht in Elwangen
in Schwaben, nach dem Druckort
„Elvaci" zu schliefsen und gab
heraus:
Psalmodia Davidica, seu opus primum
Yespertinum a 5 voc. et 2 Y. Elvaci
1674. [Paris Nat. Hannover. Upsala.
In Upsala im Ms., Tabulaturpartitur
und in Stim. 1. Beatus vir 5 voc. 4
Mitsch.
473
Milani, Francesco.
Instr. Bc. 2. Confitebor 5 voc. 5 Viole
Bc. 3. Laudate 5 voc. 5 Instr. Bc.
Miksch, Johannes Aloys, geb.
19. Juli 1765 zu St. Georgenthal
in Böhmen, gest. 24. Sept. 1845
7A\ Dresden. 1777 kam er als
Kapellknabe an die Hofkapelle zu
Dresden, erhielt Klavier- u. Orgel-
unterricht von Eckersberg und
Binder, Violine bei Zieh, Kompo-
sition bei Schuster. 1783 wurde
er Assistent des Ceremouiensängers
Stephan u. rückte 1786 in dessen
Stelle ein. 1799 trat er als Teno-
rist in der italienischen Oper auf,
1801 übertrug man ihm die Lehrer-
stelle der Kapellknaben, 1820 die
Chordirektorstelle am Theater, 1831
wurde er pensioniert. Als Ge-
sanglehrer war er eine anerkannte
Autorität. An Gehalt bezog er als
Tenorist am Theater jährl. 600
Thlr. (Fürstenau 1, 171. 176, der
das Todesdatum mit 3. Okt. an-
giebt. — A. d. B. — Lpz. Ztg. 47,
736. Wiener 5, 500. Mannstein
verfasste eine novellistische Biogr.
in den Denkwürdigkeiten der churf.
Hofmusik in Dresden. Lpz. 1853,
kl. 8°. Aus dem s. Staatsarchiv
noch die Notiz, dass er 1809 eine
Gratification von 150 Thlr. erhielt).
An Kompositionen sind von ihm
bekannt:
In der kathol. Kirche zu Dresden im
Ms. P. u. Stb: 3 Messen, 1 Requiem u.
a. für Chor, Solo u. Orch.
Autogr. in Dresd. Mus : Cantata per il
13 d'Aprile 1819, per 2 Sopr. ed 1 ß.
coU'acc. di Cembalo o Pfte. qufol. In
Ms. 12 Solfeggi col Basso, qufol.
In B. B. T16 mehrere Gesge.
Autogr. Grasn. in B. B. gez. mit Joh.
Miksch: Agnus dei, 4 voc. c. instrum.
Er gab auch die Psalmen von Bened.
Marcello heraus.
Mikysch, Abund, geb. 1733
zu Taub in Böhmen, st. 9. April
1782 zu Graz. Trat 1753 in den
Orden der barmherzigen Brüder,
kam 1754 nach Wien und versah
die Chorregentenstelle a/d. Kirche
seines Ordens. Er war Schüler
Jos. Haydn's u. Seuche's u. wurde
sowohl als Violinist, wie Orgel-
spieler und als Komponist sehr
geschätzt (Pohl 3, 178).
Milan, Cornel de.
Im Sanihvk. 1553 q Phalese eine fünf-
stim. Chanson (Eitner 1).
Milan, Don Luys, ein spani-
scher Violaspieler, geb. zu Va-
lencia, gab folgendes Werk mit
Tänzen heraus (Felis glaubt, dass
es eine Abhandlung über die Viola
sei). Das einzig bekannte Exempl.
liegt auf der Nat.-Bibl. zu Paris
und fehlt das Titelbl., ist aber hds.
ergänzt, es lautet:
Libro de musica de Vihuela de mano.
Intitulado: EI Maestro. Valencia 1536
Francisco Diaz Eomano. T\"asielewski 3,
112 di-uckt 1 Tousatz ab. Straeten nennt
unter Jeati Loys einen Violaspieler in
der Kapelle Kaiser Karl V. Siehe Jean
Loys IL, verz. aber auch in 7. 384
obiges Werk, welches er in Madrid aber
mit der Jahreszahl 1535 fand.
Milandre, ... ein französischer
Musiker, Violaspieler, in der Ka-
pelle Louis XV., von dem im Con-
cert spirituel zu Paris 1768 ein
Confitebor aufgeführt wurde. 1776
gab er eine Symphonie heraus.
Nachweisbar sind:
Methode facile pour la Yiole d'amour
. . . oeuv. 5. Paris, gravee par Gerardin,
ohne Verleger. [B. B. B. Wagener: mit
dem Verleger Le Menü.
L'Aunee musicale 1755. 1756. (Eine
Saralg. Vokal- und Instinimental- Kompo-
sitionen.) [Paris Mazarin.
Milani, Francesco, aus Bo-
logna, war um 1635 Kapellmeister
an S. Petronio ebd. und Mitglied
der Akademie Filomusi il Solitario
(Titel). Man kennt von ihm:
Yespri per tutto Tanno a 4 voci con
l'organo, e senza di . . . Yen. 1635 Aless.
Vincenti. 5 Stb. 40, 17 Nrn. [Bologna,
nebst moderner P. B. Br.
Letanie, et Motetti a 2 choii da con-
Milani, Mattia.
474
Milanuz[z]i.
certo, e da capella, di . . . Ven. 1638 ib.
9 Stb. 40. [Bologna. E. C. of Mus. ia
1 vol. gebundeu. Brilssel.
Hymnorum Urbani VIJI. Summi ponti-
ficis auctoiitate ref ormatorum : totius anni
in solemnitatibus et dominicis diebus.
Lib. 1. (et 2.) Franc. M. Bonon. Anno
D. 1647. 2 voll, im Ms. gr. foL, 4stim.
Gesge., 59 n. 52 BU. [Bologna Petronio.
Milaui, Mattia, hatte in den
Jahren 1753 — 1760 unter Fat.
Martini in Bologna Musik studiert
und wurde gegen 1777 Kapell-
meister an der herz. Kirche S.
Barbara zu Mantua, seiner Ge-
burtsstadt, sowie Maestro an der
neuen Musikschule daselbst (Em.
Succi's Autogr.-Katalog S. 124).
In der B. Bologna ein Tantum ergo
breve in mi [7 a 4 voci concertato, con
i ström. Ms. P. qufol. 6 BU.
Milano, Francesco u. Lodovico
siehe Francesco und LodOTico.
Milano, Giacomo Francesco,
Marche von San Giorgio u. Prinz
von Ardore, geb. 4. Mai 1700 zu
Polistina in Calabrien, gest. 30.
Nov. 1780 zu S. Paolo. Er war
ein Schüler Durante's und ein
brillanter Klavierspieler, der in
Neapel seine Jugend verlebte. Ging
später nach Paris als Gesandter.
Rousseau spricht sich über seine
Technik bewundernd aus (siehe
Fetis). Er kompon. aufser Messen
und Cantaten auch die Opern:
Gioas re di Giuda. La Betulia
liberata. Angelica e Medoro.
Nachweisen lässt sich ein
Ms., Paris Nat: Lamentaüoni unter
Ardore,
Ms. Dresd. Mus : Aria ä Alto c. ström.
P. unter Ardore.
Milanta, D. Evil Merodac, im
Parmaschen geb. und seit 1685
bis zu seinem Tode am 25. Okt.
1712 a/d. Kapelle des Kollegiums
di Cento angestellt (Bologna, Kat.
1, 301). Man kennt von ihm eine
Anzahl Kanons, welche sich in
Bologna (Kat. 1, 301) im Autogr.
befinden, auch einen Brief an
Paolo Colonna befindet sich da-
selbst. Modena besitzt von ihm
17 Ärietten aus der Oper Arianna in
Bisanzo, mit Bc. im Ms. Ferner 6 Kan-
taten, 4 Anetten und 2 Barzelletten für
Sopr. u. Bc, darauf 33 Kanons zu 2 bis
6 Stim. im Ms.
Pougin schreibt: geb. zu Casalmaggiore,
wurde um 1682 Kapellmeister zu San-
Biagio. Er w'ar Mitglied der Accademia
filarmonica zu Bologna und starb den
21. Okt. 1712 (ohne Quelle).
Milanta, GrioTanni Francesco,
aus Parma, lebte um 1651 als
Kapellmeister und Organist in der
Festung Asola Dominio unter Ve-
nedigs Herrschaft und ist bekannt
durch den Druck:
n 2. libro de Motetti a 2, 3, 4 e 5
voci, con V., et le Letanie, ä 4, della B.
V. M. et in fine 4 Tantum ergo sacra-
mentum. Di , . . Ven. 1651 Aless. Vin-
ceuti. 5 Stb. 4". 19 Nrn. [Bologna.
B. Br.
Obige Nachrichten vom Titelbl.
II 1. lib. de Madrigali a 2, 3, 4 voci,
con alcune Canzonete, & Sonetti in genere
rappresentatiuo. Di . . . Ven. 1651 ib.
5 Stb. 40. 15 Gesge. [üpsala.
Milanuz[z]i, Fra Carlo, da Santa
Natoglia, ein Augustinermönch; S.
Natoglia liegt bei Camerino und
ist sein Geburtsort, den er stets
seinem Namen beifügt. Yincenti
dediciert ihm die Fanfalughe von
Ign. Donati und bez. ihn 1630
mit „Baccelliere in sacra Teologia,
e predicatore Agostiniano". Nach
den Titeln seiner Druckwerke war
er seit 1619 Organist bei den
Augustinern in Perugia, 1622 Ka-
pellmeister an S. Eufemia zu Ve-
rona, 1623—30 Organist an St.
Stefano in Venedig, 1636 Kapell-
meister an der Kathedrale zu Ca-
merino und 1643 Kapellmeister und
Organist an der Kirche S. Mauro
Martire zu Noventa di Piave
(Lombardei). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Mi1anuz[z]i.
475
Milanuz[z]i.
Oeistliche Gesänge.
1619. Vespertina Psalmodia binis
vocibus ad Organum accoinodata. Auetore
. . . Lib. 1. Op. 2. Veu. 1619 Jac. Vin-
centi. 3 Stb. 40. [Bologna, fehlt Cl.
1622. Armonia sacri di Concerti,
Messa, et Canzoni ä 5 voci con ü suo
Bc. Di . . . Op. 6. Yen. 1622 Aless.
Vincenti. 6 Stb. 4^, dabei 1 Canzone
für 2 Posaunen von P. A. Mariani. [Bo-
logna, ß. B.
1622. Letanie, siehe 1642.
1625. Sacra cetra concertata con af-
fetti ecclesiastici da cantarsi in orgauo a
2, 3, 4, e 5 voci. Di Fra . . . Con l'ag-
giunta di sei Motetti, ariosi, e commodi
per un Basso solo. Lib. 2. op. 13. Ven.
1625 Aless. Vincenti. 4 Stb. 40. 20
Motett. [Bologna. B.B: Bc.
1627. Concerto sacro op. 14, siehe
1628.
1628. Concerto sacro di Saimo intieri
a 2, e 3 voci coraodi, vaghi, et ariosi da
cantarsi in Organo con il suo Bc. Di
Fra . . . Lib. 2. Op. 14. Nuouam. ri-
stamp. Ven. 1628 Aless. Vincenti. 4 Stb.
4°. Die Bez. Lib. 2 ist ein Druckfehler
und muss Lib. 1 heiisen. [Bologna.
Die 1. Ausgabe erschien 1627 ebd.
mit Lib. 1., op. 14 gez. und ist tompl. in
der Bibl. comunale zu Cesena.
— 3. impresH. riueduta daU'autore. Ib.
1636. Lib. 1. 4 Stb. 4». [Bologna.
Berlin gr. Kl.
1629. Messe a 3 concertate che si
possono cantare ä 7, & 11, aggiuntoui
4 voci, e 4 ström, ä beueplacito, col Bc.
Di . . . Lib. 1. Op. 16. Ven. 1629 Aless.
Vincenti. 8 Stb. 4", dabei 2 V. u. 2 Po-
saunen. [Bologna, Kat. 2, 107 Abdr. der
Dedic.
— 1636 ib. 8 Stb. 4». 4 Messen
wie in der 1. Ausg. [Bologna.
1636. Hoiius sacer deliciaram, ex quo
flores, & fructus per voces, tum singulae,
tum binas, tum ternas ad audituni acco-
modati; colleguntur suauissirai una cum
Missa, duabus, ac Litaniis . . 3 voc. . .
Lib. 3, op. 19. Ven. 1636 ib. 4 Stb.
40. 17 Gesge. [Bologna. B. Br.
1642. Letanie della B. V. a 4 et 8 voci
di . . . Parte sono in cantilena, parte
correnti, & paite in Concerto. Novam.
ristamp. Con il Bc. per quelle in Canti-
lena, et in Concerto necessario . . . Op. 5.
Ven. 1642 ib. 9 Stb. 4", die 1. Ausg.
erschien 1622 und befindet sich in B.
comune zu Cesena in Cl. AI, B 1. C2.
A 2. [Bologna.
1643. Concerto sacro de'Salmi intieri
a 2 e 3 voci comodi, vaghi, et ariosi da
cantarsi in organo aggiuntovi 2 V. per
alcuni di essi Salmi ;i benepl. Di . . .
Lib. 2. Op. 21. Ven. 1643 ib. 6 Stb.
4». 18 Gesge. [Bologna. B. Br. gr. Kl.
Berlin.
1647. Compieta intiera concertata con
le Antifone^ e Litanie della B. V. M. di
Dio, da cantarsi in orgauo, a 1, 2, 3, e
4 voci. del R. P. F. Carlo . . . (kein Amt
verz.).' Opera 23. Veu. 1647 ib. 5 Stb.
40. 15 Gesge. [B. Br.
Weltliche Oesänge.
1622. Prima Scherzo delle ariose
vaghezze commode da cantarsi a voce
sola nel Clauicembalo, Chitarrone, Arpa
doppia, & altro simile stromento con le
Littere del Alfabetto con intavolatura, e
con la scala di musica per la Chitarra
alla spagnola ... Op. 7. Ven. 1622 B.
Magni. 1 vol. in 4*^. 41 S. mit 20 Gesg.
[B. Hbg. Bologna.
1625. Secondo seherzo delle ariose
(Titel wie in 1622). Op. 8. Ven. 1625
Ales. Vincenti. 1 vol. 4«. 59 S. 26
Gesge. u. 26 Piecen f. Chitai'ra ohne Text.
[Bologna.
1623. Terzo scherze delle ariose (Titel
wie 1622) Con l'aggiunta nel fiue di al-
cune Balletti, Sarauende, Spagnolette,
Gagliarde, Follie, Ciaccone, & altre Sonate
intavolate per la Chitarra alla spagnola.
Op. 9. Ib. 1623. 1 vol. 40. 58 S.
27 Gesge. und Balli spagnolette. [B. Hbg.
1624. Quarte scherze delle ariose (wie
1622) Con una Cantata, & altre Arie del
Signor Monteverde, e del Sig. Francesco
suo Figholo, Con alcune del Sig. Oio.
Pietro Bertis & di Ouglielmo Miniscalchi.
Aggiuntovi di novo 2 Arie dall' Auttore in
principio de Libro op. 11. Nouam. rist.
& corretta. Ven. 1624 ib. 1 vol. 4".
53 S. 34 Gesge. mit den oben genannten
Autoren. [B. Hbg.
1628. Sesto libro delle ariose vaghezze
(wie oben). Op. 15. Ven. 1628 ib.
1 vol. 40. 39 S. 22 Gesge. [Bologna.
1630. Settimo libro delle ariose (wie
oben) aggiuntovi un'Arietta ä 2 voci con
Sinfonie di 2 V., se piace ... Op. 17.
Ven. 1630 ib. 1 vol. 4P. 57 S. 24
Gesge. [Bologna.
1635. Ottavo libro delle ariose (wie
oben). Op. 18. Ven. 1635 (in 1035 ver-
druckt) Ib. 1 vol. 4". 41 S. 22 Gesge.
[Bologna.
In alten Samlwk. 1 Motette (Eitner 1).
Zu Pomp. Nenna's 1. lib. Madr. 1621 schrieb
er einen Bc. u. zu Ghizzolo's Frutti d'amore
1623 ein Lobgedicht auf den Autor.
Milars.
476
Milikan.
Milars, Thomas, ein spanischer
Komponist aus dem Anfange des
18. Jhs., ist im Ms. von Eipolles
mit dem Gesänge:
Eatre Golfos tendoses, Villancico 11
voc. c. Bc. vertreten. [B. "Wagener.
Blilchewskj , Martin, s. Mel-
czewski.
Milehmeyer (Michmaier), Peter
Johann (auch umgekehrt, dagegen
ist Philipp Jakob, wie er in den
Lexika genannt Avird, falsch), geb.
1750 zu Frankfurt a/M., gest. 15.
März 1813 zu Steafsburg i/Els.
Trotzdem beide Beine gelähmt
waren, wurde er 1798 als Klavier-
und Harfenraeister Hofmusikus an
der kurf. Kapelle zu München.
Yor dem soll er in Paris u. dann
in Mainz gelebt haben u. machte
allerlei Erfindungen am Klaviere,
die Gramer 1. 1024 beschreibt.
(Taubert 2, 20. Aumkg. Bernsdorf's
Lexicon, Nachtrag. Gerber 1. 2.)
Er gab allerlei Schulen und Saml-
wke. heraus. Nachweisbar sind:
Die wahre Art das Pfte. zu spielen.
Dresden 1797 Meiuhold. fol. [B. B.
Brüssel Cons. br. Mus.
Anfangsgründe der Musik um das Pfte.
spielen zu lernen. 1.— 7. Heft. Dresd.
1801 Meinhold. fol. [B. B. Proske-M.
Musikfr. AYien.
Pieces detachees dediees aux jeunes
eleves (pour Pfte.) Meilsen, Klinkicht.
Liv. 1.— 17. [B. M. Stadtb. Strafsburg
liv. 1—11. Musikfr. Wien Liv. 1—13.
Brüssel Cons. Stadtb. Augsburg liv. 1 — 13.
Journal de Piano Xr. 1 — 3, dedie aux
jeunes eleves . . . [Stadtb. Augsburg.
Pianoforte - Schule oder Sammlung der
besten Stücke ... 1. Jahrg. 3 Hefte 1797
U.98. Dresden. Meinhold. [B.B. Lübeck.
Milder, GrOttlieh, Sängerknabe
am Dome zu Salzburg und von
1806—1817 , seinem Todesjahre,
Domorganist und Klavierlehrer am
Kapellinstitute am Dome ebd. mit
60 Gld. jährl. Gehalt (Peregrinus
117. 121).
Milclheimisches Liederbuch, s.
Becker, Rudolph Zacharias.
Milecto, dicto Pianano, Jero-
nimo, Sänger an der Kgl. Kapelle
in Neapel um 1479 (Straeten 4,
31).
]IIiles, . . . Dem Verleger Lavenu
nach muss der Autor im Anfange
des 19. Jhs. gelebt haben. Man
kennt von ihm:
Sonate p. pfte, ä 4 ms. Lond., Lavenu.
[Brüssel Cons.
Milet, Jacques, geb. zuDrogheda
in Irland, gest. zu Neapel um 1639;
gegen 1590 lebte er in dem Fran-
ziskanerkloster St. Isidore zu Ne-
apel. Gerber 2 und Fetis verz. von
ihm eine Abhandlung:
Dell" arte musica ossia metodo di canto.
Napoli 1630. 80.
Mileti, Johann, tritt im März
1432 als päpstl. Sänger ein (Yier-
telj. 1, 462).
llilgrove, Benjamin, ein Eng-
länder des 18. Jhs., gab heraus:
12 Hymns as they are sung at the
Countess of Huntingdon's chapel in Bath.
2 b. s. 1. 1772. qu40.
12 Hymns & a favourite lyric poem
(by Dr. "Watts) set to miisic for 4 and
5 voices -with org. B. 3. Bath 1781. fol.
1 Song im Einzeldruck, Bath 1785.
fol. Scheinbar lebte der Verfasser in
Bath. Esempl. besitzt das br. Mus.
Milheiro, Antonio, war im An-
fange des 17. Jhs. Kapellmeister
a/d. Kathedrale zu Coimbra in
Portugal. Er gab mehrere katho-
lische Messbücher, Processionale
u. a. heraus (Siehe Yasconcellos).
Blilichius, Johannes, aus Stolpe,
ein Komponist des 17. Jhs., ist
nur bekannt durch den Katalog
eines alten Inventars in Pirna, wo
Weihnachts- und Osterlieder von
2 — 9 Stirn, angezeigt werden (M.
f. M. 28, 151).
Milikan, Maurizio Federico,
bekannt durch einen
Catalogo d'autori tedeschi di musica
del tempi piü remoti sino all'anuo 1756,
compilato da . . . Ms. Autograph in fol.
Milikan lebte 1756 in Stuttgart.
Milioni.
477
Miller, Johann Peter.
Milioni (Millioni), Pietro, nach
Fetis in ßom geboren, zeichnete
sich als Guitarrist im Anfange des
17. Jhs. aus und gab heraus:
Quarta impressioue del primo, secondo,
terzo libro d'intavolatnra . . . a sonare di
Chitarra spagnola accordare . . . Roma
1627 Facciotti. [Bologna. Paris Nat.
Prima scielta di Villanelle accoinodate
con l'intavolatura per eantare sopra la
chitarra alla spagnola. Date aUa stampa
da Pietro Millioui. In Roma 1627 Gugl.
Facciotti. 1 vol. quS". 32 S. Dedic. in
Rom 1627 gez. enth. 29 Yülanellen, Text
u. Tabulat. f. Guitarre. [Bologna.
Vero e facil modo d'imperrare a sonai'e,
et accordare da se medesimo la Chitarra
Spagnola, non solo con l'Alfabeto et accor-
datnra ordinarij, ma anco con un'altro
Alfabeto, et accordature straordinarij,
nuovaraente inventati da Pietro Milione,
e Lodovico Monte (Bologna) Compagni.
Con una Regola per imparare il modo
d'accordare sei chitarre, per poterle sonare
insieme in concerto, ciascuna per diffe-
rente chiave . . . di nuouo ristamp. . . Roma
1637 gU heredi del Saluioni, & Agost.
Grisei. quS". [br. Mus.
Die erste Ausgabe soU 1620 in Ve-
nedig bei Salvadori erschienen sein. Den
Mitarbeiter Montecompagni zu nennen ist
jedenfalls falsch, da das Wort Compagni
sich nur auf die gemeinsame Arbeit be-
ziehen kann ("Weckerlin, Kat. 480).
— Ristamp. da me Lod. Monte Bolog-
nese. Ib. 1647. [Bologna.
— Yen. 1652 Giac. Boiioli. ciul20.
[Bologna.
— Ausg. Yenezia 1659 Giov. Batti.
quSO. 48 S. [Leo Liepm. 1896.
-- 1673. 48 S. am Ende noch 16 S.
Gedichte ohne Musik. [Hannover.
— Yen. 1678 Giacomo Zini. [Modeua.
br. Mus.
— Yen. 1737 per Domenico Lorisa,
ä Rialto. [C. P.
— Yen. s. a. presse Angelo Salvadori.
Si vende in Frezaria. qufol. 65 S. Ent-
hält Tänze in Tabulatur [besafs einst
George Becker in Lancy.
aiillechner, Joseph, Violinist
a/d. Hofkapelle in Wien vom 15.
Juli 1793 bis f H- O^t. 1822,
74 J. alt (Köchel 1).
Jlillcr, siehe Müller, Ernst
LudT\ig.
Miller, . . . trat 1750 in London
als Fagottist auf (Pohl 2, 373).
Von einem Miller ist der Druck
bekannt:
Lied mit Musik und einer Einleitung
von Eschtruth. Thl. 1. Marburg 1788.
[Kat. Calvary in Berlin.
Im Ms. 131, Bl. 35, B. B., ein Me-
nuette für EJavier von einem Miller.
Miller, Edward, Mus. Doct.,
geb. um 1731 zu Norwich, stu-
dierte Musik unter Dr. Burney und
wurde Organist zu Doncaster am
25. Juli 1756. 1786 erhielt er zu
Cambridge den Doctorgrad. Starb
12. Sept. 1807. Seine Komposi-
tionen bestehen aus Elegien, Ge-
sängen, Sonaten für Klavier, Flöten-
solos, Psalmen u. a. Auch ist er
der Autor von Historj of Don-
caster 1804 (Grove). Nachweisbar
sind :
Elements of thorough bäss and com-
position, in which the rules of accomp.
for the harpsich. or pfte. are rendered
amusing by the introduction of eight
Italian, eight Freuch and 12 English songs,
collected from the works of eminent com-
posers ancient & modern . . . Opera 5.
Lond. (1787) Lougman & Broderip. fol.
[Brüssel. Glasgow.
A treatise on thorough -bass & com-
position. Dublin, fol. [Glasgow.
Institutes of music; or easy Instructions
for the harjisichord. Lond. fol. [Glasgow.
The Psalms of David for the use of
Parish Churches. The words selected
from the version of Täte & Brady by the
Rev. George Hay Drummund. The music
selected, adapted & composed, by . . . Lon-
don, publ. bv W. MiUer. 8«. 12 S. Yorw.
[B. B. Glasgow.
Dr. Watts' Psalms & Hymus setio new
music, conist. of 50 oiig. melodies in 3 &
4 parts. London, for Autor and Broderip
^ Wilkinson. 4». Part. 20 S. 27 BU.
Mit dem Appendix: Sacred music, cont.
250 tunes. London. 83 Bll. [B. M.
In Clio and Euterpe von Roberts ein
Gesang.
Miller, F. . . J. . ., gab um 1797
3 Quintette f. Klavier, Y. Fl. A. imd
B. in Mannheim heraus (Gerber 2).
Miller, Pater Joliaun Peter,
Eektor und Unterprior im Kloster
Miller, John.
478
Milleville, Alexandre,
Marienthal um 1750. Er gab nach
Fetis heraus:
De fatis artis musicae brevis ac suc-
cincta prolusio qua ad declamationes ali-
quot A. D. VI. . . Apr. benigne audiendas
patrones et fautores decenter invitat . . .
Helmstadii 1754 Günther Leuckart. 4°.
16 S.
Miller, John, lebte im Anfange
des 18. Jhs. und ist in Hilton's
Catch that catch can, 10. Ausgabe
von Johnson s. a. circa 1730 mit
einem Catch vertreten.
3Iiller, M . . ., lebte am Ende
des 18. Jhs. in London und gab
allerlei Tänze und Märsche, auch
das Ballet
Iphigenia in Aulide im Kl.-A. in 2 Bd.,
Londou 1794. fol. heraus, [hr. Mus. Dort
auch 12 Märsche für Clariuetten, Hörner,
Fag. u. Tromp. London, qu4'^.
Millet, Jean, Kanonikus und
erster Sänger a/d. Kathedrale zu
Besan^ou , geb. gegen 1620 zu
Fondremand im Amtzbezirke Ve-
soul, gest. gegen 1682 zu Besan9on
(Fetis).
In der Nationalbibl. und Bibl. Mazarin
zu Paris befindet sich eine Abhandlung:
Directoire du chant gregorien, Lyon 1666
Gregoire. 4*^. 176 S. [auch in B. Brüssel
und Bologna.
La belle methode ou l'art de bien
chanter. Par . . . (mit obigen Aemtern
bez.) L'on voit a la fin quelques airs,
composes par l'autheur. Lyon 1666 Jean
Gregoire. 4". [Bologna.
Milleville, Alexandre (Ales-
sandro), Fetis sagt, dass er in Paris
und nicht in Ferrara 1521 geb.
sei, was sehr fraglich ist. Da er
bei seinem Tode 68 Jahr alt war,
so muss er im Jahre 1589 und
zwar zu Ferrara gestorben sein,
und zwar wie Frizzi in den Me-
morie per la Storia di Ferrara
mitteilt: am 7. Sept. Wann er
nach Italien ging, ist nicht be-
kannt, doch am 30. Oktob. 1552
wurde er als päpstl. Sänger in
Rom angenommen (Viertelj. 3, 279
und Haberl's Bausteine 2, Reg.).
Nach den Titeln seiner Drucke
war er von 1575 ab Organist am
herzgl. Hofe zu Ferrara und ist
bis 1584 in der Stellung zu ver-
folgen. Noch sei erwähnt, dass
im Drucke der 6stim. Madrigale
von 1583 nach dem mir vorliegen-
den Kataloge er mit „Aless. M.,
Ferrare per domicilio francese, al
senizio Estense" bez. wird. Im
Valdrighi 12, 12 liest man: Gr.
Alessandro de Milleville, Sohn des
Giovanni detto da Ferrara, wurde
als Lehrer der Prinzessin von Mo-
dena an den Hof daselbst berufen
und lebte dort von 1544—1573.
Demnach könnte seine Stellung an
der päpstl. Kapelle nur ganz vor-
übergehend gewesen sein, auch
wird er in den Akten nur das
eine Mal genannt. Von Modena
kam er dann nach Ferrara, was
den obigen Angaben vollkommen
entspräche. Nachrichten finden
sich noch in Vitt. Aleotti's Ghir-
landa 1593 in der Dedic. und der
Biografia d'Alessio Prati's vom
Conte Laderchi. Von seinen Wer-
ken sind nachweisbar:
Sacraiiim cantionum ... 5 voc. Lib. 1.
Ferraria 1584 Baldinus. 5 Stb. 40. [Mo-
dena.
Le vergine, con dieci altre stanze spiri-
tuali a 4 voci, d'. . . Ferrara 1584 Bal-
dini. 4 Stb. 4*^. 21 Gesge. [Modena,
fehlt A.
Lib. 1. de Madrigali a 5 voci, di . . .
Ven. 1575 Gardano. 5 Stb, qu40. 29
Madr. [B. M. Modena: A.
Madrigali a 6 voci d'. . . Ferrara 1584
ib. 6 Stb. 40. 21 Madr. [Modena: A.
Madrigali d'. . . Lib. 2. ä 5 voci. Ib.
1584. 5 Stb. 40. 21 Madr. [Modena,
fehlt A.
5 Gesge. in Samlwk. (Eitner 1), ferner
in Agostini's L'Echo et Enignii 1581 p.
12: Percotendo Vulcan 6 voci. In G.
Vincenti's Giardino 5 voc. 1591: Fermano
il corso. In Amadino's Florindo 5 voc.
1.593: Ahi quil niio.
Ms. 5 Stb. des 16. Jhs. in Modena, 4
Madrigale von M.
Milleville. Barnaba.
479 Nachträge und Verbessenaagen.
3IilleTille, Barnaba, aus Fer-
rara. Mau wird aus folgendem
Artikel erkennen, wie Fetis die
beiden Autoren, Francesco und
Barnaba, wahrscheinlich Brüder,
sowohl im biographischen als biblio-
graphischen Teile zusammenge-
worfen hat. Barnaba, aus Ferrara
gebürtig, bez. sich in den Jahren
1619 u. 1620 als Kapellmeister u.
Organist au der Kathedrale zu
Chioggia. Adr. Banchieri in den
Lettere armoniche 1628 p. 116
nennt ihn P. D. Barnaba Milleville
zu Siena. Yon seinen Werken
sind nachweisbar und ihm sicher
angehörend :
üna Messa iu Coucerto, un Domine
ad adjuvandum, 2 Dixit, 1 Magn. ä 8, &
1 Motetto a 9. Del Milleville Ferrarese
(die Bogensignatiu' bez. Baruaba als Autor)
Opera 5. Nouam. comp. Ven. 1616 G.
Vincenti. 9 Stb. 4P. [Bologna.
II 2. üb. delle Messe una ä 4 in con-
certo, & 2 a 8. Del M. Ferrar. Dedic
(seinem Schüler Diego de Felici). Op. 6.
Nouam. comp. . . Yen. 1617 ib. 9 Stb.
4°. 3 Messen. [Bologna.
D 1. lib. de MadrigaJi in concerto
con il Bc. per sonare a una cin(|ue,
& 8 voci. Del Milleville Ferrarese. Com-
posti in occasione delle nozze dei M. 111.
Sig. Conte Yincenzo Cantalmai. Op. 3.
Nuouam. compost. . . Ven. 1617 G. Vin-
centi. 9 Stb. 4". 16 Nrn., die letzte
eine Sinfonia ä 8. [Bologna.
Die Bogensig-natur zeigt Barnaba Mil-
leuille an. Vogel und Fetis unter Fran-
cesco.
Letanie della B. V. con le sue Anti-
fone a 8 voci. Del Milleville Maestro di
Capeila & Org. della Cathedr. di Chioggia
. . . Con il B. per l'organo . . . Op. 8.
Ven. 1619 Aless. Vincenti. 9 Stb. 4P.
[Bologna, Kat. 2, 274 Abdr. der Dedic.
u. a.
II 3. lib. de Motetti a 1, 2, et tre voci
del Milleville Ferrarese, Maestro di cap.
& Org. nella cathedr. di Chioggia . . Op. 9.
Veu. 1620 Aless. Vincenti. Stb. ? 4".
[Bologna, Kat. 2, 463 Abdr. der Dedic.
Mazzo d'armonici fiori raccolti in
Milleville presentato . . . Francesco Fugger
... 3 voc. c. Bc. Op. 18. Ven. 1628
Aless. Vincenti. 4 Stb. 4". [Bologna:
C 1. 2. Bc.
Letanie della B. V. M., a 3 voci, con-
certate. Del Milleville Ferrarese Nouam.
poste in luce. Op. 20. Ven. 1639 Aless.
Vincenti. 4 Stb. 4^. 5 Litan. [Bologna.
Nachträge und Verbesserungen.
Äbailard. Herr Prof. Eickhoff teilt mir mit, dass TV. Meyer aus Speier und
"W. Brambach herausgaben:
Petri Abaelardi „Planctus virginum Israel", München 1885, mit Neumen.
Petri Abaelardi Planctus I. II. IV. V. VI. Erlangen 1890. Die Melodie und
der Text der Ser^uenz „Mittit ad Virginem'' werden ihm zugeschrieben.
Äux-Coitsteatix, Arthur: Octo Cantica 1614 befindet sich heute nicht mehr in
der Stadt bibl. in Köln.
Ballesfra, Rairaundo, war 1620 Hofkapellmeister des Erzherzogs Leopold von
Oesterreich zu Zaberu i/Els. (Stadtarchiv iu Zabern).
Campcnhout, Fran^ois van., in Briissel Cons. Ms. 214: 4°. Messe en ut. Part,
im Autogr. fol. Ms. 215: Requiem 4 voc. c. orch. Stb. im Autogr. Ms. 549—556:
Kantaten weltl. und geistl.; Juanita, Intermezzo. 1 Chor; La TempGte, eine Scene;
Le Reprouve, eine Scene. Notre-Dames des Flots; Ms. 1992 Le Passe - Partout ou
les trois Oncles, opera comique en 1 act., repres. ä Lyon 1815; Paris 1819. Part.
Ein hinzugefügter Satz im Autogr.
Denis, Pierre., gab 1782 Tartini's Traite in Paris heraus und befindet sich auch
ein Exemplar in der Staatsbibl. in München.
Fiocco., Pietro Antonio. Im Ms. 17899 der Hofb. in Wien die Cantata: Le
retoui- du printemps, gez. mit 13,6 1699 in Brüssel. Part., \aell. Autogr.
Nachträge. 480 Verbesserungen.
Giovanni del Violone. Die Bibl. des Conservat. zu Brüssel besitzt im Ms. 697
die Kantate für Contralto c. Bc, vol. 2 Nr. 14: Arno e amata son io. Der Katalog
stellt sie unter Violone.
Kraus ^ Joseph Martin, ist keine Selbstbiographie, wie mir Herr Odencrants mit-
teilt, sondern von seinem Freunde Fredr. Sam. Silfverstolpe (anonym) veriasst. Die
Bibl. der musikal. Akademie zu Stockholm besitzt die Trauermusik: Sorg Musik auf
Gustaf lil. und die Symphonien iu Cm. 1783. Ddur 1789 und in Esdur. Obiger
Herr bezeichnet dieselben als sehr wertvoll.
Krautt^ Johann. Herr Dr. Joh. Bolte schreibt mir: Joh. Kraut war Kantor zu
Linz, wo ihn der Geograph Martiti Zeidler kennen lernte. Dieser citiert in seiner
Verdeutschung von F. de Rossets Histoires Tragiques (Füith 1624) pag. 303 und 629
zwei von Kr. komponierte Gedichte „Und wenn gleich war das Firmament'' und
„Wann ich und mein Weib habn ein Straufs", die aber vielleicht nicht gedruckt sind.
Rreutxer, Rud., siehe seine Methode de Violou unter dem Artikel „VioHne". _
Krieger^ Ferdinand, gehört dem 19. Jh. an, denn seine Musica ecclesiastica ist
nicht 1812, sondern 1872 erschienen.
Lämblein, Sebastian, bez. sich 1635 als Kandidat beider Rechte und als Philo-
niusus, Mss. der Stadtb. Breslau, die 35 geistl. mehrstim. Gesänge besitzt. Siehe Le?nle.
Nach einer Mitteilung des Herni Arnold Schering befmden sich in der Kgl.
Musikalien-Samlg. in Dresden folgende übersehene Violin-Konzerte im Ms.
Älay, Mauro, 6 Viol.-Konz. mit Begleitung des Streichquartetts, in Partitur.
BrescianeUo, Oiiis. Ant., 5 Viol.- Konzerte mit Streichquartett, eins davon in
Part, und 2 Sinfonien für 2 V. Va. Ob. Fl. Höruer u. B. in Part. u. Stb.
Cattaneo, wahrscheinlich Francesco Maria, 4 Concei-ti in Stb. und 4 Sonate per
V. & B. Autograph in Part.
Dienpart, Charles, 5 Concerti a 2 V., Ob. Trombe, Corni, A"a. e B. in Stb.
Duboury (Dubour), Matthew (ohne Vornamen), Concertiuo in Ddur für Viol.
concert. con 2 V. Va. e B. 5 Stb.
Oallo, Alberto, 4 Concei-ti a 1 e 2 Viol. conc. con 2 V". Va. e B. 2 davon in
P., die anderen in Stb.
Gasparini (Gasperiui), wahi'scheiulich Francesco, Sinfonia per 2 V. Va. e B.
in Part,
Guirfnon, Giov. Pietro, 2 Violinkonzerte in Stb.
Ferner unter Bassani, Giov. Batt., ist Bd. 1 Seite 366, 2. Spalte eine Fantasie
3 voc. von 1585 verz., die Giovanni Bassano angehört, wie sie auch S. 368 als erstes
Werk unter 1585 a verz. ist.
Herr Dr. Alfons Fritz iu Aachen fand in dem Aachner Stadtarchiv und in alten
Zeitungsberichten folgende Angaben :
1. Caffro, Gioseffo, gab am 2. Juni 1809 ein öffentliches Konzert in Aachen,
zog sich also nicht bereits 1807 ins Privatleben zurück.
2. Böhm, Franz, Sohn des .Johann, war Musikdirektor an der Böhm'scheu Truppe,
die in Aachen, Köln und Düsseldorf Vorstelliuigen gab. Er starb 1798.
3. B'öh)n, Johann, Schauspieldirektor der Truppe, die in Brtinn und Salzburg,
1780- in Frankfurt und Mainz, 1781 abwechselnd in Köln und Aachen spielte. Er
starb in der Mitte des Jahres 1792, wahrscheinlich in Aachen.
Bd. 1 S. 167, 2. Spalte lies Alexander statt Aexander.
Bd. 2 S. 269 Caifabri, lies im 17. Jh. statt im 16.
Bd. 6 p. 18 Z. 19 lies Foucault statt Fouchault.
Bd. 6. Maupetit, siehe Menuets.
Neuere musikhistorische und biographische Arbeiten sind in den Monatsheften
für Musikgeschichte angezeigt und besprocheu und dort von 1900 ab uachzusclilagen.
Druck von Hermann Beyer & Söhne (Beyer & Mann) in Langensalza.
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