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Full text of "Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts"

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Biographisch  -  Bibliographisches  \ 

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Quellen-Lexikon 


der 

Musiker  und  Musikgelehrten 

der 

christlichen  Zeitrechnung 

bis  zur 

Mitte  des  neunzehnten  Jahrhunderts 

von 

Rob.  Eitner. 

6.  Band. 

La.  —  Milleville,  Barnaba. 


Leipzig, 

Breitkopf  Sc  Haertel. 
1902. 


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1933 


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L. 


LB.  ist  Michel  Larabert,  17.  Jb. 
L.  B.  C.  =  Clouet. 
L.  C.  D.  B.  =  Brassac,    Rene 
de  Bearu. 

L.  H..  vielleicht  Lucas  Hordisch : 

Glück  Eer  vnd  gut,  5st.  in  Ms.  Basel 
F.  X.  1—4.    Nr.  103.    Anfg.  des  16.  Jhs. 

L.  K.  M.  2  Sonate  a  2  Yiol. 
c.  B.  e  Viol.  solo  c.  B.  4».  [Ms.  B. 
Upsala. 

L.  L.  =  Leo  Leoni. 

L.  M.  =  Ludovico  Milanese. 

L.  M.  =  Luca  Marentio. 

L.  M.  P.,  siehe  Pierre  Ballard 
1629  ff.  Die  Buchstaben  können 
den  Dichter  oder  Komponisten  an- 
zeigen. Ich  möchte  das  Erstere 
annehmen,  weil  die  Bez.  „mis  en 
musique''  fehlt. 

L.  P.  «=  Paminger. 

L.  11.  P.  L.  Q.,   siehe   Quoint. 

L.  S.  =  Ludwig  Senfl. 

L.  S.  Dr.  Vogel  glaubt,  dass  es 
Leonhard  Sailer  sein  kann. 

In  B.  Wolfenb.  Ms.  294  Stb.,  fehlen 
die  Instrum.,  Nr.  31:  Laetatus  suni  in 
Ms,  Sopr.  Solo,  2  V.  &  Bc. 

Laa;^,  Heinrich,  geb.  zu  Her- 
ford (Westfalen)  den  18.  Febr.  1713, 
gest.  30.  Nov.  1797  zu  Osnabrück, 
wurde  am  23.  Juni  1733  Organist 
an  der  Marienkirche  zu  Osnabrück, 
später  des  Postens  entsetzt,  legte 
er  sich  auf  Anfertigung  von  Kla- 
vierinstrumenten und  gab  Musik- 
unterricht. 1799  erhielt  er  den 
Organistenposten    an    der    Katha- 

Kob.  Eitner"s  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


rinenkirche  daselbst  und  verfertigte 
auch  ferner  Klaviere. 

Am  Ende  seines  Lebens  schrieb  er 
seine  Selbstbiographie,  die  dann  mit  Nach- 
trägen „von  einem  seiner  Freunde"'  her- 
ausgegeben wurde  (Herford  1798  Diebrueh, 
80.  248  S.  Exempl.  in  B.  B.).  Sie  ist 
das  Abbild  des  gröfsten  Elends  und  einer 
zur  öffentlichen  Schau  getrageneu  Fröm- 
migkeit; dabei  befand  er  sich  in  steter 
Schuldenlast. 

Ton  seinen  Arbeiten  ist  bekannt 

1.  Anfangsgründe  zum  Clavierspielen 
und  Generalbass  von  . .  .  Osnabriick  1774 
Wilh.Schmid.  4».  [B.  B.  B.  Lpz.  Mu- 
sikfr.Wien.     Briissel.     Dresd.     br.  Mus. 

2.  Fünfzig  Lieder  und  zwar,  43  von 
Herrn  JoJi.  Caspar  Lavater  und  sieben 
sonst  bekannte  Kirchen-Lieder,  in  Melo- 
dien gebracht  u.  herausgeg.  von  Henrich 
Laag.  Cassel  u.  Osnabiiick  1777.  4°. 
[B.  Lpz.     Brüssel  Cons.     br.  Mus. 

3.  obige  Selbstbiographie. 

La   Baclielerie,    Hugiies    de, 

Troubadour  aus  Uzerche  (Limou- 
sin)  im  12.  Jh.  Fetis  erwähnt 
Chansons  von  ihm  ohne  den  Fund- 
ort anzugeben. 

Labacleiis, . . .  ein  Franzose,  1797 
im  Orchester  der  grofsen  Oper  zu 
Paris  als  Violinist  angestellt,  wird 
1802  nicht  mehr  als  Mitglied  auf- 
geführt. Fetis  zeigt  von  ihm  an: 
ISTouvelle  methode  pour  le  vioion. 
Paris,  Nadermann  (1797). 

Labar,  Ludovicus  de,  Gallus, 
schreibt  sich  am  17/5  1701  in  der 
Universit.  zu  Leyden  als  Informa- 
tor linguae  gallicae  et  Musicae  ein 
(Bouwst.  3,  3). 

1 


LaBarre,  Char!. -Henri  de  Chabanceau.        2  La  Barre,  Pierre  de  Chabanceau. 


La  Barre,  Charles -Henri  de 
Chabanceau,  Sohn  des  Pierre, 
Clavecinist  der  Königin  Mutter 
von  Frankreich  (Anna  von  Oester- 
reich)  und  der  Königin  Marie-Th6- 
rese,  Gemahlin  Louis  XIV.  Er  be- 
safs  den  Platz  noch  1669  (Brenet, 
nach  den  Akten).  Man  schreibt 
ihm  folgendes  Werk  zu: 

Anciens  airs  ä  chanter  ä  deux  parties, 
avec  les  deuxiemes  Couplets  en  diminutions. 
Paris  1689  Ballard.     fiu4". 

La  Barre,  Joseph  de  Cha- 
banceau, Sieur  de  la  Barre,  war 

Organist  (ordinaire)  in  der  Kapelle 
Kg.  Louis  XIV.  zu  Paris.  Der 
König  verlieh  ihm  an  der  Abtei 
von  iSt.  Hilaire  bei  Narbonne  eine 
Pfründe  und  gab  ihm  den  Titel 
eines  Abbe,  ohne  dass  er  eine 
priesterliche  Würde  bekleidete.  Er 
starb  1678,  denn  der  Sohn  Lully's 
erhielt  in  diesem  Jahre  obige 
Pfründe.  Man  kennt  von  ihm 
eine  Samlg: 

Airs  ä  deux  parties  avec  les  seconds 
Couplets  cn  diminution  par  M.  de  la  Barre, 
Organist  de  la  cbapelle  du  Eov.  Paris 
1669  Rob.  Ballard.  4".  18  Airs.  [C.  P. 
Paris  Nat.  Paris  Genev.  Weckerlin  in 
seinem  Kataloge  des  C.  P.  teilt  S.  308 
eine  Sarabande  mit  einer  Variation  mit 
u.  fügt  dem  Bass  eine  Kla\äerbegltg.  bin- 
zu.  Der  Satz  ist  melodiscb,  einfacb  und 
hübscb  erfunden,  die  Variat.  besckränkt 
sieb  nur  auf  einige  Verzierungen. 

Labarre,  Louis -Julien,  siehe 
Castels  de  Labarre. 

La  Barre,  Ludovicus  de,  aus 

Paris,  bezeichnet  sich  im  Regesten- 
buche der  Universit.  zu  Leyden 
am  9.  Aug.  1710  mit  „Musices  et 
linguae  gallicae  Magister''.  (Bouwst. 
3,  4).  Man  könnte  versucht  sein 
zu  glauben,  dass  er  derselbe  wie 
Labar  wäre. 

La  Barre,  Michel  de;  Fetis 
nennt  ihn  einen  Flötisten,  der  um 
1675  (n.  A.  1680)  zu  Paris  geb. 
und  ebd.  1743  (n.  A.  1744)  starb. 


Mir  liegt  ein  Druck  von  1700  vor, 
wo  er  sich  „ordinaire  de  l'Acade- 
mie  royale  de  Musique''  nennt, 
d.  h.  er  war  Kgl.  Kammermusiker; 
er  muss  demnach  wohl  gut  10  Jahre 
früher  geboren  sein.  Auf  Mss.  ist 
er  öfter  nur  De  la  Barre  genannt, 
doch  die  Jahreszahl  lässt  Michel 
darunter  erkennen.  Von  seinen 
Kompositionen  kann  ich  nachwei- 
sen: 

Le  triumph  des  arts,  Opera -ballet  en 
5  entrees,  Paroles  de  la  Motte,  represent. 
(in  der  grofsen  Oper)  16.  Mai  1700. 
Ms.  P.     [Paris  l'opera.     C.  P. 

—  Le  Triompbe  des  arts,  Ballet,  liv.  3. 
Paris  1700  Ballard.  Part.  [B.  B.  Upsala, 
aucb  im  Ms.  in  Stb.  2  V.  Taille,  B.  pour 
Violon  et  Bc. 

La  Venitienne,  Comedie-ballet  en  3 
actes  et  un  prologue,  Poesie  p.  La  Motte. 
Repres.  Paris  26.  Mai  1705.  Ms.  P. 
[Upsala.     Brüssel  Cons. 

Pygmaleon.     Ms.  P.     [C  P. 

1  vol.  mit  italieniscben  Arien  im  Ms. 
und  2  voll,  mit  Airs  f.  Flöte  und  Violonc. 
[C.  P. 

Recueil  d'aires  ä  boire  ä  deux  parties. 
Paris  1724.     [Paris  Nat. 

Pieces  en  trio  pour  le  V.  Fl.  et  Hautb. 
liv.  1.    Paris  1700.     [Paris  Nat. 

—  2.  ed.    Paris  1707. 
lis  Nat. 

Pieces    en    trio    (wie 
Paris  1700.     [Paris  Nat. 

—  2.  ed.     Paris  1707. 
Trios  meles  de  Senates  (wie  oben),  liv.  3. 

Paris  1707.     [Rostock.     Paris  Nat. 

Duo  p.  2  Fl.  trav.  Ms.  in  Stb.  [Ro- 
stock. 

Suites  de  Pieces  ä  2  Fl.  trav.  (s.  B.) 
Paris,  l'auteur  et  Foucault.  Part.  9  Suites 
von  1709-1714.  4».  [B.  M.  Rostock 
die  3.4.5.  6.  Suite  von  1710.  1711.  1713. 
1714.     Paris  Nat.  die  8.  4.  Suite. 

Pieces  pour  la  Flute  trav.  av.  B.  Pa- 
ris 1710  l'auteur  et  Foucault.  1.  2.  liv., 
50  u.  54  Seit,  in  qu4P.  (Grave  p.  Bariion). 
[B.  M.  Rostock,  aucb  im  Ms.  obne  Bez. 
des  Bucbes.     Briissel  Cons.     br.  Mus. 

La  Barre,  Pierre  de  Chaban- 
ceau, ecuyer,  Sieur  de  La  Barre, 
Epinett-Spieler  und  Lautenist  im 
Dienste  des  Kgs.  Louis  XIII.  und 
der  Königin  Anna  von  Oesterreich, 


[Rostock.    Pä- 

vorber)    liv.   2. 

[Rostock. 


Labarre. 


Labbe  und  l'AbVie. 


starb  zu  Paris  den  29.  oder  30. 
März  1656  (Brenet,  nach  Akten). 
Besardus  teilt  im  Novus  partus  1617, 
3.  Teil,  eine  Courante  für  Laute  mit. 
Mersenne  in  Harm.  univ.  1636,  Bd.  2, 
liv.  6  nennt  ihn  nur  De  la  Barre  „epi- 
nette et  orgauiste  du  roy  &  de  la  reyne'". 
Er  war  verheiratet  und  hatte  2  Söhne 
und  1  Tochter,  letztere  eine  ausgezeich- 
nete Sängerin.  Ein  Brief  von  ihm  von 
1648  mit  letzteren  Nachrichten,  abgedr. 
im  Huygens  CXLVI.  Im  Mer.senne  1636 
Liv.  6  die  Chans,  von  Louis  XIII.,  har- 
monisiert: Tu  crois  ö  beau  soleil.  Wecker- 
lin  im  Kat.  p.  197  druckt  sie  ab. 

Labarre,  Trille,  ein  Guitarrist 
am  Ende  des  18.  Jhs.,  der  zu  Paris 

Sonaten  für  Guitarre  und  Violine  und 
Schulen  herausgab,  die  von  1787  —  1794 
erschienen  (Gerber  2). 

La  Barte,  Mr.  de,  wird  in  Ro- 

ger's    Katalog     als     Instrumental- 
komponist erwähnt. 

La  Bassee,  Adam  de.  Die  Bibl. 
zu  Lille  besitzt  ein  Ms.  aus  dem 
14.  Jahrb.,  enthaltend  ein  Drama 
in  lateinischen  Versen  mit  zahl- 
reichen Melodien,  betitelt: 

Ludus  adae  de  Basseia,  canonici  insu- 
lensis  super  anticlaudianum  (Näheres  im 
Coussemaker  6,  114). 

La  ßaiile,    . . . 

bekannt  durch  Lautenpiecen,  die  sich 
in  einem  Ms.  des  C.  P.  befinden  (siehe 
Weckerlin's  Kat.   pag.  485   von  c.  1725). 

Labbe,  auch  Tibbate  genannt, 
war  um  1475  herzogl.  Sänger  und 
Kaplan  am  Hofe  zu  Mailand  (Motta 
86).  Auch  Straeten  6,  18  ff.  verz. 
ihn.  S.  23  heifst  es  in  einem  Do- 
kumente „D.  Labbe,  nostro  capel- 
lano''  und  S.  24  „l'Abbate,  nostro 
capellano". 

L'Abbe,  Anthony,  scheint  ein 
englischer  Tanzkomponist  aus  dem 
Anfange  des  18.  Jhs.  zu  sein,  denn 
das   br.  Mus.   besitzt  von  ihm  die 

Drucke : 

1.  The  new  Kigadon,  comp,  for  the 
year  1723  (London),  fol.  2.  2  Tänze, 
London  1731  und  1733  bei  Pemberton 
erschienen. 


L'Abb6  (le  jeune),  Joseph-Bar- 
nabe Saint-Sevin  (Mr.  Squire  sagt 
im  Kat.  des  br.  Mus.,  dass  L'Abbc, 
le  fils,  der  pseudon.  Name  ist  und  er 
Jos.-Barn.  St.-Sevin  hiefs).  Er  war 
der  Sohn  des  Philippe,  geb.  11.  Juni 
1727  zu  Agen,  gest.  1787  in  sei- 
nem Hause  bei  Chareton.  Kam 
11.  Nov.  1731  nach  Paris,  wurde 
1739  als  Violinist  an  der  Comedie 
fran9ais  augestellt,  studierte  bei  Le 
Clair,  kam  am  1/5  1742  an  die 
grofse  Oper  und  trat  auch  im  Con- 
cert  spirituel  als  Sologeiger  auf. 
Auf  dem  Titel  der  Recueil  d'Aires 
nennt  er  sich  „Principes  du  Vio- 
len ä  Paris".  Gegen  1762  liefs  er 
sich  pensionieren  und  zog  sich  ins 
Privatleben  zurück.  (Fetis  unter 
Abbe.  Schilling  führt  von  ihm 
eine  Violinschule  an  „Principe  de 
Violon",  die  erst  in  den  letzten 
Jahren  seines  Lebens  erschienen 
sein  soll.  Mendel -Reifsmann  be- 
zeichnen sie  mit:  Paris  1772). 

In  der  Nationalbibl.  zu  Paris  befinden 
sich  ohne  Vornamen  nur  mit  Labbe  gez: 
1.  Senates  poiu'  Violon  seul,  oe.  1.  Paris, 
Boivin.  fol.  —  2.  Six  Senates  ä  V.  seul 
et  B.,  OB.  8.  Paris,  Leclair.  fol.  [beide 
auch  im  br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  noch :  Premier 
et  deuxieme  recueil  d'airs  franc,-.  et  Italiens, 
avec  des  variations,  pour  2  V.,  deux  par- 
dessus,  ou  p.  1  Flutte  ou  hautbois,  avec 
un  V.     Paris,  fol. 

Jolis  airs  ajustes  et  varies  p.  un  V. 
seul,  oe.  7.     Paris,  Le  Clerc,  fol. 

Fetis  verz.  ihn  nochmals  ganz  ungenau 
unter  Saint-Se^'in. 

Labbe  Faine,  Philippe  Pierre 
Saiiit-Sevin  u.  sein  Bruder  PAbbö 
cadet  (Pierre  de  Saint-Sevin),  ge- 
nannt Labbe,  Violoncellisten,  Leh- 
rer in  Agen,  gingen  1727  nach 
Paris  und  erhielten  an  der  grofsen 
Oper  Anstellung  (Fetis.  Schilling 
ausführlicher  nach  einem  alten  Be- 
richt, verwechselt  aber  Agen  mit 
Aachen,  sowie  sich  noch  andere 
Unrichtigkeiten    finden,    wie    die 


Labbe,  Robert. 


La  Borde,  Jean-Benjaiiiin  de. 


Angabe,    dass    beide    Brüder    ur- 
sprünglich Geistliche  waren). 

Das  E.  C.  of  Mus.  besitzt,  im  Ms.  1978 
in  P.  „Dance  Tuoes"  vou  L'Abbe  für  ver- 
schiedene Instnim.  Welcher  Abbe  damit 
gemeint  ist,  wird  sich  schwer  feststellen 
lassen. 

Labbe,  ßobert,  wurde  1386 
zum  Organisten  an  der  Kathedrale 
zu  Ronen  ernannt,  1419  zum  Ka- 
pellmeister daselbst.  Nach  den  Ak- 
ten wird  er  dreimal  durch  Nico- 
las Decan  und  Jean  Desquesnes 
vertreten,  wahrscheinlich  durch 
Krankheit  gehindert  sein  Amt  zu 
verwalten.  Das  erste  Mal  im  Mai 
1423,  dann  1425  und  1431.  1433 
scheint  er  gestorben  zu  sein,  denn 
Jean  d'Eudemare,  ein  früherer 
Knabensänger  daselbst,  erhält  sei- 
nen Posten  (Fetis,  nach  den  Akten). 

Labbet,  siehe  Morambert. 

La  Beausse,  ein  Komponist  des 
15.  Jhs.,  der 

im  Codex  Ms.  213  zu  Oxford  Bodl.  mit 
der  Sstim.  Chanson:  Or  voist  comme  aler 
en  porra  (f  f  e  d  c  e)  vertreten  ist  (Stai- 
ner's  Ausgabe). 

Labeck,  Georg,  1789  Bratschist 
an  der  Hofkapelle  in  München; 
erhält  1797  Zulage  und  ist  bis 
1799  zu  verfolgen.  Ein  anderer 
Labeck  ist  1777  und  1778  Wald- 
hornist ebd.  mit  200  Gld.  Gehalt 
(Kreisarchiv). 

La  Boea,  ßeyuaiilt  de,  1611 
Sänger  und  Musicus  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 
Siehe  auch  La  Bourse,  Renand  de. 

Laborde,  Le  comte  Alexander- 
Louis -Joseph  de,  geb.  15.  Sept. 
1774  zu  Paris,  bekleidete  mehr- 
fache militärische  und  staatliche 
Aemter,  die  Fotis  genauer  anführt. 
Bekannt  ist  er  durch  einen  Brief: 

Lettre  a  Mde.  de  Genlis,  sur  les  sons 
harmoniques  de  la  harpe.  Paris  1806 
Didot  Taine.  12 ",  dessen  Thema  Fetis 
kaum  der  Beachtung  wert  hält  ernstlich 


in  Erwägung  gezogen  zu  werden.  [Exempl. 
in  Bibl.  Brüssel. 

La  Borde,  Jeaii-Baptiste,  gest. 
um  1777  als  Pfarrer  im  Dorfe 
Colancelle  im  ehemaligen  Departe- 
ment Nivernais,  früher  bis  zur  Auf- 
hebung des  Ordens  in  Frankreich 
Jesuit.  Gab  die  Beschreibung  eines 
von  ihm  erfundenen  Musikinstru- 
ments heraus,  betitelt: 

Le  claveciu  electrique,  avec  une  nou- 
velle  theorie  du  mecanisme  et  des  pheno- 
menes  de  l'electricite.  Pai'is  1761.  120. 
176  S.  (Fetis). 

La  Borde,  Jeau-Beiijamin  de, 

geb.  5.  Sept.  1734  zu  Paris,  gest. 
in  der  Revolution  auf  dem  Schaffet 
am  4  thermidor  an  IL  (22.  Juli 
1784).  Er  stammte  aus  einer  sehr 
reichen  Familie  und  erhielt  eine 
tüchtige  Ausbildung,  sowohl  in  den 
Wissenschaften  als  in  der  Musik. 
Bei  Dauvergne  erhielt  er  Yiolin- 
unterricht  und  Rameau  war  sein 
Lehrer  in  der  Komposition.  Er 
trat  in  den  Hofdienst  und  wurde 
.,Premier  Valet-de-chambre  ordi- 
naire  du  roi  et  Gouverneur  du 
Louvre'',  wie  er  sich  selbst  bezeich- 
net. 1775  wird  er  Plnanz-Pächter 
zu  Paris  genannt.  Nach  Ausbruch 
der  Revolution  zog  er  sich  nach 
der  Normandie  zurück,  dennoch 
wurde  er  zur  Rechenschaft  gezogen, 
nach  Paris  gebracht  und  enthaup- 
tet. Seine  Verdienste  um  die  Mu- 
sik sind  nicht  unbedingt  anerken- 
nenswert, besonders  seine  Auszüge 
aus  Dokumenten  sind  nicht  immer 
gewissenhaft,  so  dass  er  als  Musik- 
schriftsteller nicht  diejenige  An- 
erkennung fand,  die  seine  Bestre- 
bungen verdient  hätten.  Als  Kom- 
ponist errang  er  nur  geringe  Er- 
folge und  die  Aufführung  seiner 
Opern  an  der  grofsen  Oper  ver- 
dankte er  mehr  seiner  Hofstellung 
als  seinen  Werken.  lieber  seinen 
Essai  sur  la  musique  urteilt  Feüs 


La  Borde,  Jean-Benjamin  de. 


La  Biiiguiere. 


sehr  hart  (Fotis.  —  Notice  sur  . . . 
par  C.  Mellinet.  Nantes  1839.  8«). 
Von  seinen  Jiterariscben  Werken 
sind  aazufübren: 

Essai  sur  la  musique  ancienue  et  mo- 
dern (ohne  Autor).  Paris  1780  Onfroy. 
4  Bde.  4".  Enth.  im  2.  Bde.  alte  welt- 
liche Melodien  u.  einige  mehrstim.  Ge- 
sänge. S.  309—352  teilt  er  den  Inhalt 
einer  Chansons-Sanilg.  des  12.  u.  13.  Jhs. 
nach  einem  Ms.  im  Vatican  mit.  3.  u. 
4.  Bd.  enthält  Biographien,  alphabetisch 
geordnet.  (Die  Melodien  siehe  Eitner  2.) 
[ß.B.  B.M.  Proske.  B.  Lpz.  Brüssel. 
Musikfr.Wien.  Glasgow,  br.  Mus.  R.  C. 
of  Mus.     Bologna. 

—  Errata  de  l'Essai  s.  1.  mus.  . . .  ou 
lettre  ä  l'auteur  de  cet  essai,  par  Madame 
****  (Ce  20  aoüt  1780)  s.  1.  1780.  S« 
(wird  Pierre  Gavinies  zugeschrieben). 
[Brüssel  5044. 

Memoires  sur  les  proportions  musicales, 
le  genre  enarmonique  des  Grecs  et  celui 
des  modernes,  par  l'auteur  de  l'Essai  . . . 
Avec  les  observations  de  M.  Vandermonde 
et  des  remarques  de  M.  l'Abbe  Roussier. 
Supplement  k  l'Essai  . . .  Paris  1781  impr. 
de  Pierres.    4^.     [Brüssel  3196.     Florenz. 

Memoires  historique  sur  Raoul  de  Coucy. 
On  y  a  Joint  le  recueil  des  ses  chansons 
en  vieux  langage,  avec  la  traduction  et 
l'ancienne  musique  (o.  Autor).  Paris  1781 
Ph.  D.  Pierres.  2  voll.  S».  Portr.  u. 
Abbildg.  [Brüssel  3364.  Glasgow.  R.  C. 
of  Mus.  

Adele  de  Ponthieu,  Trag.  lyr.  en  3  act. 
(mise  en  5  act.  1775)  musique  de  La 
Borde  et  Berten,  repres.  1/12  1772.  Ms. 
P.     [Paris  l'opera. 

Amadis  de  Gaule,  Trag.  lyr.  en  5  act. 
et  prolog.,  Paroles  de  Quioault,  repres. 
26/11  1771.     Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

Les  Amours  de  Genosse,  op.-buff.  1765, 
8/5.  [Paris  Nat.  C.  P.  Brüssel  Cous.  o. 
Titelbl. 

Amphion,  Ballet  en  1  act.  Fragment, 
Paroles  de  Thomas,  repres.  12/10  1767. 
Ms.  P.  [Paris  l'opera.  Paris  nat.  C.  P. 
Bmssel  Cons:  Paris,  adresses  ordin.  P. 

Annette  et  Lubin.  Pastorale  .  .  .  Les 
paroles  sont  de  M.  Marmontel.  P.  Paris 
(15/2  1762)  Moria,  fol.  [br.  Mus.  Paris 
Nat.     C.  P.     B.AVagener.     Brüssel  Cons. 

La  Cinquantaine ,  Pastorale  en  3  act. 
Parol.  de  des  Fontaines,  repres.  13/8  1771. 
Ms.  P.     [Paris  l'opera.     Paris  Nat.     C.  P. 

Le  Clat  perdu,  op.  buff.  en  1  act.  1780. 
[C.  P. 

Gilles,  gar9on  peintre,  z'amoureux-t-et 


rival.  Parade.  In  Nouv.  theatre  de  la  foire 
T.  4.  1763.  80.  [br.  Mus.  Paris  Nat. 
C.  P.  Briissel  Cons:  Paris,  L'Abbe  fils. 
P.  fol.,^  aufgeführt  2/3  1758. 

Ismene  et  Imenias,  Tragedie  en  3  act. 
Parol.  de  Laujon,  repres.  a  Choisy  13/6 
1763,  Paris  11/12  1770.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera.  C.  P.  Berlin  K.  H:  Paris,  Le- 
marchand.     P. 

La  meuniere  de  gentilly,  op.-com.  en 
1  a.  (Paris  13/10  1768).  Paris,  Le  Mar- 
chand. P.  [Berlin  K.  H.  Brüssel  Cons. 
br.  Mus.  in  Samlg.  kom.  Operetten  Bd.  3 
Nr.  5,  1772.  8"  und  in  P.,  steht  aber 
fälschlich  unter  Monsigny,  dem  es  derKat. 
zuschreibt.     Paris  Nat.     C.  P. 

La  cinquantaine,  pastorale  en  3  a.  (Pa- 
ris 13/8  1771).   Grave.   P.     [Briissel  Cons. 

Privilege  du  roi,  mis  en  musique.  9  Stb. 
[Paris  Nat.     C.  P. 

Thetis  et  Pelee,  trag.  lyr.  en  3  a.  (10/10 
1765  Fontainbl).  Paris,  Richomme.  P. 
[Brüssel  Cons.     C.  P.    Pai'is  Nat. 

Choix  de  chansons  mises  en  musique 
par  . .  ornees  d'estampes  par  J.  M.  Moreau. 
Paris  1773  de  Lormel.  4  Bde.  4^  zu 
46,  36  41  und  44  Nrn.  Melodien  mit  Pfte.- 
Begltg.  und  Kupferst.  nebst  seinem  Portr. 
fB.  B.  Hofb.  AVien.  C.  P.  Buckingham 
Palast,     br.  Mus.  Ausg:  Ronen  1781. 

6  recueils  de  chansons  (ä  1  voix)  avec 
V.  et  Bc.  anonym.  Paris  chez  Mr.  Moria, 
grav.  Mlle.  Vendome.  6  voll,  in  qufol. 
[Paris  Nat.     br.  Mus. 

2  Romanzen  im  Einzeldiiick.     [br.  Mus, 

La  Bourse,  ßenand  de,  Strae- 
ten  glaubt,  dass  La  Boca  nur  eine 
Verstümmelung  des  obigen  Namens 
durcb  den  Recbnungsfübrer  ist.  Er 
war  Cornettist  um  1619  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  (Str.  5, 155). 
Siehe  auch  La  Boca. 

Laboussier,  Peter,  Instructor 
für  die  Knaben  an  der  Hofkapelle 
in  Wien  von  1701  bis  f  6.  Sept. 
1713,  70  J.  alt  (Köchel  1). 

La  Boye,  de,  ... 

Im  br.  Mus.  die  theoretische  Abhand- 
lung: Traite  de  musique.     Paris  1656. 

La  Bracce,  Paul  de,  Musiker 
am  Hofe  des  Kgs.  von  Polen  um 
1603,  nach  seinem  Porträt  (So- 
winski). 

La  Bruguiere,  Jean  de,  ein 
Komponist  des  16.  Jhs.,  der 


Labuissiere. 


Lacher, 


im  Samlwk.  15551  mit  einer  4st.  Mo- 
tette vertreten  ist  (Eitner,  Bibliogr.  unter 
Brugier).     Vergl.  Antoine  Bnigier. 

Labuissiere,  . . .  steht  als  Kam- 
mermusiker vor  1700  in  preufsi- 
scheu  Diensten  und  geht  1700  ohne 
Erlaubnis  andere  Verpflichtungen 
ein  (Schneider  50). 

Lacana,  Jerome  de,  1611  Ka- 
pellan und  Sänger  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

La  Cassagne  (Lacassagne),  Abbe 
Josepli,  geb.  in  der  Diöcese  Ole- 
ron gegen  1720,  wurde  als  Lehrer 
der  Musik  an  der  Maitrise  der 
Kathedrale  zu  Marseille  angestellt. 
Fetis  verz.  von  ihm  3  Werke  deren 
Inhalt  er  bespricht.  Nachweisbar 
sind : 

Traite  general  des  elemens  du  chant, 
par  M.  l'Abbe  Lacassagne.  Paris  1766 
Vve  Duchesne.  8».  190  S.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.Wien.     Brnssel.     Glasgow. 

L'uni-clefier  musical,  pour  servir  de 
Supplement  au  Traite  .  . .  Paris  1768.  8*^. 
[Glasgow. 

Eecueil  de  fables  mises  en  musique. 
Paris  1754.     4'^     [Paris  Arsenal. 

Fetis  führt  noch  an:  Alphabet  musical. 
Par.  1765.     4°. 

La  Cassaigne,   Kaymoiid  de, 

geb.  gegen  1540  in  der  alten  Pro- 
vinz Gascogne,  war  Direktor  des 
Knabenchors  am  Notre-Dame  zu 
Paris  und  besafs  den  Platz  um 
1575.  Er  gewann  in  Evreux  1575 
und  1587  Preise  auf  eingesandte 
Motetten. 

Eine  5st.  Chanson  befindet  sich  im 
Samlwk.  1597  g  „Ayantfaitde  mes  pleurs" 
(Fetis.  M.  f.  M.  22,  201.  Eitner  1.  unter 
Cassaigne). 

Ein  im  17.  Jh.  lebender  La  Cassaigne 
ist  in  Job.  Degen's  Samlwk.  von  1631  mit 
einer  Motette  vertreten. 

Laceny,  Oudart  de,  Troubadour 
des  13.  Jhs.,  lebte  um  1260.  Die 
Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  in 
einem  Ms.  3  Chansons  mit  Melo- 
dien (Fetis). 

La  Cöp^de,  Le  comte  Bernard- 
(rermain-Eticnne  Laville  de,  geb. 


26.  Dez.  1756  zu  Agen,  gest.  6.  Okt. 
1825  zu  Epinay  bei  St.-Denis.  Ein 
Naturforscher  und  Komponist,  gre- 
iser Verehrer  von  Gluck,  Schüler 
von  Gossec,  schrieb  Opern,  Messen 
und  Instrumentalwerke  (siehe  Fetis' 
ausführlicher  Artikel).  Nachweis- 
bar sind  nur  1  literarisches  Werk: 

La  poetique  de  la  musique.  Par  .  .  . 
Paris  1785  impr.  de  Monsieur.  2  -voll. 
80.  384  u.  252  S.  [B.  B.  Dresd.  B.  M. 
B.  Lpz.  Brüssel.  Glasgow.  Mailand  Cons. 
Bologna. 

—  a.   Ausg.     Paris  1797.     [Brüssel. 

Dasselbe  Werk  fand  ich  auch  unter 
dem  Haupttitel  „Bibliotheque  universelle 
des  Dames.  Paris  1787''  ohne  Verleger, 
[einst  in  der  Bibl.  Dr.  0.  Lindner's. 

Laeliaiiterie,  Mademoiselle  Eli- 
sabetli,  Schülerin  von  Couperin 
und  ausgezeichnet  als  Klavier-  und 
Orgelspielerin.  Erhielt  1770  den 
Organistenposten  an  St.-Jacques  de 
la  Boucherie  zu  Paris  (Fetis).     • 

La  Cliapelle,  A . . .  de,  wie  ihn 
Fetis  verz.,  ist  Jacques  Alexandre 
de  La  ChapeUe^  s.  d. 

Lacba pelle,  Hugo  (Hugon)  de, 
ein  Komponist  aus  der  1.  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  der  durch 

einige  Gesänge  in  den  Samlwk.  1589  c. 
1542  b.  und  1549  u  (2  Motett.  u.  1  Chans.) 
bekannt  ist  (Eitner  1). 

La  Cliapelle,  Jacques-Alexan- 
dre de,  ein  zu  Paris  lebender  Mu- 
sikschriftsteller, von  dem  das  Werk 
bekannt  ist: 

Les  vrais  principes  de  la  musique  ex- 
posez  par  .  . .  Paris  (1736)  Fauteur.  Boivin 
etc.  kl.  fol.  5  Bll.  81  S.  mit  Musikbeisp. 
Liv.  IL  1787,  56  S.  Liv.  111.  1739,  82  S. 
Piecen  und  Gesänge.     [Dresden.    Glasgow. 

Fetis  erwähnt  noch  Schriften  mit  Kom- 
positionen, von  denen  sich  aber  nichts 
nachweisen  lässt.  Pougin  erwähnt  die 
Oper  „Isac'S  am  27/3  1734  zu  Paris  auf- 
geführt. 

Laclienet,  siehe  Leschenet. 

Lacher,  Josepli.  Ceber  ihn 
berichtet  (jerber  2  ausführlich.  Ob- 
gleich er  auch  als  Komponist  von 
Kammermusik   auftrat,   so   war  er 


La  Chesnaye. 


Lachnitb,  Ludw.  "V\'enzel. 


mehr  Instruraentist,  blies  den  Fa- 
gott, das  englisch  Hörn  u.  a.  Blas- 
instrum. Geb.  5.  Nov.  1739  zu 
Haustetten  bei  Augsburg,  diente 
bei  verschiedenen  hohen  Herren 
und  war  um  1790  im  Stifte  Kemp- 
ten angestellt. 

La  Cliosnaye,  Duchemiii  de, 
geb.  um  1769  in  der  Normandie; 
war  Richter  im  Departement  der 
Seine  und  gab  eine  Biographie 
Dalayrac's  heraus: 

Eloge  f unebre  de  T .  • .  R .  • .  F .  • .  Dalay- 
rac,  ancien  dignitaire  de  la  R:  .  löge  des 
Neuf-Soeurs,  lu  dans  cet  atelier,  par  le 
r.-.  etc.     Paris  1810.     8»  (Fetis). 

La  Chevardiere,  Ron  Hede  de, 

ein  Musikverleger  in  Paris  des 
18.  Jhs.,  der  eine  Zeitlang  mit 
Huherti  sociiert  war.  Ich  fand 
Drucke  von  ihm,  welche  die  Zeit 
von  1755  bis  1781  einschliefsen, 
doch  ist  damit  seine  Verlagsthätig- 
keit  nur  im  allgemeinen  bestimmt. 
Folgende  Samlwke.  kann  ich  von 
ihm  anführen: 

6  Senates  p.  le  Clavecin.  fol.  25  S. 
ohne  Autoren.     [B.  B. 

Recueil  de  18  Contredanses  avec  figu- 
res  et  la  musiqiie  par  Carel^  Batta,  Dus- 
nel,  Chevalier,  Joly,  Mcndonxe,  Perreaii, 
Santon  u.  a.     8°.     [Kat.  Rosenthal  26. 

Lachner,  Daniel,  siehe  Lagkh- 
ner  17.  Jh. 

Laelmith,  Anton  (ich  halte  ihn 
für  den  älteren  L.),  ein  Kammer- 
musikus zu  Zweibrücken,  später 
Klarinettist  an  der  Hauptkirche  zu 
Prag,  wo  er  auch  Ende  des  18. 
oder  Anfang  des  19.  Jhs.  starb. 
In  den  Jahren  1788  u.  1794  hielt 
er  sich  in  Paris  auf  und  kehrte 
1799  nach  Prag  zurück.  Wurz- 
bach  bez.  ihn  als  Trompeter  an 
der  Metropolitankirche  in  Prag 
(Dlabacz).  Gerber  1  und  2  führt 
Sinfonien,  Quartette,  Trios  u.  a.  von 
ihm  an.  Mir  sind  Drucke  bekannt, 
worauf  er  sich  Lachnith  Vaine^ 
Kammermusiker  des  Herzogs  von 


Zweibrücken  nennt,  wahrscheinlich 
ist  damit  Anton  gemeint: 

3  Simphonies  ä  grand  orch.  2  V.  2  Corni, 
2  Fl.  Va.  B.  comp,  par  M.  Lachnith  l'aiue, 
musicien  de  la  chambre  de  S.  A.  S.  Mon- 
seigu.  le  Duo  Regnant  de  deux  Pont  etc. 
Oeuv.  premiere:  Hummel,  Berlin,  hoch- 
fol.  in  Cd.  in  Stb.     [Schwerin  F. 

Simphonies  ä  gr.  orchestre,  oe.  2.  Ber- 
lin, Hummel,  9  Stb.  fol.  Sinfonie  4—6. 
[B.B. 

3  Simphonies  (dito)  oe.  3.  ib.  in  Bd. 
[Schwerin  F. 

Auf  einem  Arrangem.  von  Pleyel'schen 
Quartetten,  die  sich  im  br.  Mus.  befinden, 
nennt  er  sich  Anton.  Schilling  verwech- 
selt ihn  mit  Ludwig  "Wenzel  L.,  auch 
Gerber  scheint  letzteren  zu  meinen.  Da 
sich  Luchvig  Wenxel  auf  seinen  Drucken 
oft  nur  mit  Lachnith  zeichnet,  so  ist  eine 
Verwechselung  mit  Anton  leicht  erklärlich. 
Forkel  3,  98  verz.  einen  älteren  und  jünge- 
ren L.  ohne  Vornamen.  An  Werken  lassen 
sich  noch  anführen : 

6  Senates  p.  Clav,  avec  V.  obl.  2  Stb. 
Ms.  mit  Lachnith  l'aine  gez.     [B.  M. 

Sonate  (2)  p.  Pfte.  av.  Viel.  Nr.  10 
und  11  im  Samlwk.  Choix  de  mus.  1784. 
Ebendort  Nr.  9  noch  ein  Andante  p.  Pfte., 
alle  mit  Anton  L.  gez.     [B.  M. 

[n  B.  B.,  Ms.  128,  V.  Sonata  tire  de 
Foeuvre  34e  de  Pleyel,  arrang.  p.  Clav. 
V.  e  B.  par  Lachnith.  Ferner  im  Drack: 
Air  d'Oedipe.     Paris,  Par  L.  arrangee. 

Lachnith,     Ludwig    Wenzel, 

Sohn  des  Franz,  der  bei  den  Jesuiten 
in  Prag  als  Musikus  angestellt  war, 
geb.  7.  Juli  1746  zu  Prag,  gest. 
3.  Okt.  1820  zu  Paris.  Er  kam 
zuerst  an  die  Kapelle  des  Herzogs 
von  Zweibrücken,  liefs  sich  dann 
nm  1773  in  Paris  nieder,  studierte 
"Waldhorn  bei  A.  Rodolphe  und 
Komposition  bei  Philidor.  Er  brachte 
einige  Opern  auf  die  Bühne,  von 
denen  Fetis  mehrere  verz.  und 
schrieb  zahlreiche  Instrumentalmu- 
sik (Wurzbach).  Von  seinen  Wer- 
ken lassen  sich  nachweisen: 

Les  Mj^steres  d'Isis,  opera  en  4  actes 
(reduit  en  3  act.  ä  partir  de  l'an  XU) 
musique  de  Mozart  (arrangee  par  L.) 
repres.  20.  Aug.  1801.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera. 

Saul,  Oratorio  mis  en  action  en  3  par- 


Lachnith,  Liidw.  Wenzel. 


8 


La  Coste,  Pieter, 


ties,  mus.  de  Kalkbrenner  et  L.  Ms.  P. 
[Paris  Topera. 

La  Prise  de  Jericho,  Oratorio  en  3  par- 
ties,  arrangee  par  Kalkbrenner  et  L.,  re- 
pres.  n.  April  1805.  M.  P.     [Paris  l'opera. 

La  Laboureiu'  chiuois,  op.  eu  1  act., 
repres.  5/2  1813,  Musik  von  Berton,  ar- 
rang.  von  L.     Ms.  P.     [Paris  Topera. 

Recueil  de  Duos  et  Airs  ä  2  voix  avec 
acc.  de  pfte.    Paris,  Sieber.     [Maild.  Cons. 

3  Concertos  op.  10  für  Klav.  u.  Orch. 
in  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

6  Quatuors  p.  2  V.  Va.  Vcl.  oe.  7. 
Bagge  dedic.     [Musikfr.  Wien. 

5  Quartette  f.  Streichinstr.  im  Ms.  Stb. 
[Maild.  Cons. 

2  Trios  p.  le  Clav.  V.  et  Vcl.  d'apres 
2  Quatuors  de  Pleyel.  Andre,  Stb.  [Brüss. 
Cons.  (vielleicht  dieselben  die  dem  Anton 
zuge-schrieben  werden). 

3  Sonates  p.  Clav,  et  V.  Berl.,  Hum- 
inel.  Stb.  (Bearbtg.  nach  Trios  von  Pleyel). 
[Brüss.  Cons. 

3  Sonates  pour  harpe  avec  acc.  de  V. 
op.  18.     [Musikfr.  Wien. 

3  Sonates  p.  Clave^in  av.  V.  Paris, 
Sieber.    2  Stb.     [B.  B. 

3  Sonatas  for  the  Pfte.  V.  &  B.  Lon- 
don fol.     [br.  Mus.  fehlen  V.  u.  B. 

Mit  Joh.  Ludw.  Adam  gab  er  zusam- 
men eine  Methode  f.  Pfte.  (Paris  1798) 
heraus  (s.  Adam).  Füge  dort  noch  die 
Bibl.  Brüssel  6279  hinzu. 

Lackiier,  Daniel,  s.  Lagkliiier. 
La  Clos,  Clioderlaus  de, 

bekannt  durch  eine  Chanson  von  1776 
(Eitner  2.     Nachtrag  unter  Clos.). 

La  Codre  (Lacodre),  siehe  Bliii. 
La   Coiq,    Franz  Anton,    um 

1699  als  Kammermusikus  beim 
Kurfürsten  von  Raiern  angestellt 
als  sich  der  Kurfürst  in  Brüssel 
aufhielt,  während  die  Oesterreicher 
sein  Land  besetzt  hielten. 
La  Combe,  B  . . .  de, 

I  Motette  zu  5  St.  im  Samlwk.  1555  i 
(Eitner  1  unter  Combe). 

Lacoreia,  Sripione,  lebte  An- 
fang- des  17.  Jhs.  zu  Neapel,  wo 
er  auch  herausfi;ab: 

II  secondo  üb.  de'Madrigali  ä  5  voci. 
Napoli  1616Carlino.  5  Stb.  40.  19  Gesge., 
dabei  1  von  Franc.  Lambardi  u.  1  von 
Luea  Valente.     [Neapel  Cons. 

II  3.  lib.  de  Madrig.  a  5  voc.  Napoli 
1620  Vitale.     5  Stb.    4".    17  Gesge.,  da- 


bei 2  von  Eettore  della  Marra.     [Neapel 
Cons.     Bologna:  C.  T.  B.     br.  Mus. 

La  Coste,  . .  .  trat  nach  Fetis 
um  1603  als  Chorist  in  den  Chor 
der  grofsen  Oper  und  wird  1697 
auf  einem  Drucke:  „Mr.  ordinaire 
de  l'Academie  roy.  de  musique"' 
genannt  (Name  der  grofsen  Oper), 
später  nennt  ihn  ein  Dokument  im 
Campardon:  ,,batteur  de  mesure". 
Nach  Fetis  wurde  er  1708  pensio- 
niert und  nach  Campardon  st.  er 
um  1754,  während  ihn  Fetis  noch 
in  der  Histoire  du  theätre  de  l'Acad. 
roy.  de  mus.  pars  2,  p.  20  im  Jahre 
1757  verz.  findet.  Yon  seinen  Opern 
lassen  sich  nachweisen: 

Arcie.  Opera-ballet  en  5  actes  et  un 
prolog.,  paroles  de  l'abbe  Pic,  repres.  9/6 
1697.  Paris  1697  Chr.  Ballard.  P.  gr. 
qu40.  XXXIX  u.  221  S.  [Hofb.  Wien. 
Paris  l'opera.  B.  M.  Paris  Nat.  C.  P. 
Darmst. 

Biblis,  Trag.  lyr.  en  5  act.  et  1  prolog. 
(Fleury),  repres.  6/11  1732.  Paris  1732 
J.  B.  Ballard.  P.  [Paris  l'opera.  Paris 
Nat.     C.  P. 

Bradamante,  Trag.  lyr.  en  5  act.  et  1 
prolog.  (Roy\  repres.  2/5  1707.  Paris 
1707  Chr.  Ballard.  P.  qu4".  [Paris  l'opera. 
Paris  Nat.     C  P.     Darmst. 

Creuse  l'Atheuienne,  Trg.  lyr.  en  5  act. 
et  un  prolog.,  paroles  de  Rov,  respres. 
5/4  1712.  P.  Paris  1712  Chr.  Ballard. 
qu4<'.     [Paris  l'opera.     Paris  Nat.     C.  P. 

Orion,  Trag.  lyr.  en  5  act.  et  un  pro- 
log. (La  Font  et  Pellegrin),  repres.  17/2 
1728.  Paris,  J  B.  Ballard  1728.  P. 
[Paris  Opera.     Paris  Nat.     C  P. 

Philoniele,  Tragedie  lyrique  en  5  actes 
et  un  prolog.,  parol.  de  Roy,  repres.  20/10 
1705.  Paris  1705  Chr.  Ballard.  qu40. 
[B.  B.  Paris  l'opera.  Paris  Nat.  Brüssel 
Cons.  Glasgow.  Upsala,  auch  im  Ms. 
C.  P.     Darmst. 

Telegene,  Trag.  lyr.  en  5  act.  et  un 
prolog.  (Pellegrin),  repres.  6/11  1725. 
Ms.   P.     [Paiis  l'opera. 

—  Paris  1725  J.  B.  Ballard.  [Paris 
Nat.     C.  P. 

Airs,  in  Airs  1697c  mit  D  LC  gez. 

Fetis  verz.  noch  die  Oper  Pomoue, 
0.  .Tahr. 

La  Coste,  Pieter,  ist  am  17/3 
1727  an  der  üniversit,  zu  Leyden 


La  Couut. 


9 


La  Croix,  Fran^ois  de. 


als  ein  „gallicani  linguam  et  mii- 
sicam  doc."  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  5). 

La  Coimt,  David,  schwor  am 
31/8  1691  als  Gentleman  extraord. 
a/d.  Kgl.  Kapelle  in  London  (Rim- 
bault). 

La  Coupelle,  Pierre  de,  Trou- 
badour des  13.  Jhs., 

von  dem  die  Nationalbibl.  zu  Paris  im 
anc.  fonds,  cote  7222  fünf  Chansons  mit 
Melodien  besitzt. 

La  Court,  Aiitoiiie  de,  Kapell- 
sänger an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  monatl.  10  Gld.,  sp.  12  Gld. 
von  1559  bis  1567,  wurde  darauf 
entlassen,  trat  aber  am  1.  Sept. 
1590  wieder  ein  und  erhielt  mo- 
natl. 15  Gld.  Gehalt.  1620  wurde 
er  pensioniert  (Köchel  1).  Von 
1581  ab  ist  er  im  Dienste  des  Erz- 
herzogs in  Innsbruck,  wie  man  aus 
einem    Briefe    Bruneau's    erfährt 

(Straeten  3,  251). 

Im  Samlwk.  Joanelli's  2  Motetten  (Eit- 
ner  1  unter  Delacourt). 

La  Court,  Henry  de,  Altist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1563 
bis  1576  mit  monatl.  12  Gld.  Ge- 
halt (Köchel  1). 

Im  Samlwk.  Joanelli's  1568  acht  Mo- 
tetten (Eltner  1  unter  Delacourt).  —  Im 
def.  Ms.  132  der  B.  M.  3  Motetten  zu  6 
u  8  Stirn,  u.  1  zu  10  St.  in  Tabulatur- 
part.  In  der  Hofbibl.  zu  Wien.  Ms  15946 
Nr.  1:  Asperges  me  5  voc.  und  Nr.  2: 
Vidi  aquam  5  voc.  —  In  Dresden  Mus. 
Ms.  Da  48:  Domine  quinque  talenta,  c.  2. 
part.    Enge  serve  botie,  4  voc.    Seite  11. 

La  Court,  Quintin  de.  Kantor 
an  St.  Stephan  in  Wien,  16/17  Jh. 
(Pohl  3,  33). 

La  Croix,  . . .  de.  Im  Kataloge 
von  St.  Walburge  in  Audenarde 
ist  ein  Magnificat  zu  6  Stim.  an- 
gezeigt (Straeten  1,  224). 

In  den  Airs  1697c  und  1710b  befin- 
den sich  einige  Gesge. 

Modena  besitzt  in  den  5  Bden.  Arie, 
Canzonetti,  Duetti  e  Madrigali  a  4  voci 
1  Nr.  von  einem  De  La  Croix. 


Ein   etwas   späterer  La    Croix  ist  in 

Nie.  Beruier's  Motets  von  1741  vertreten. 
In  B.  Kassel  unter  Suiten  Nr  7  befin- 
det sich  eine  AUemande  ri  4,  Courante  et 
Sarab.  du  Sr.  de  la  Croix  ex  D  sol  re. 

Lacroix,  Antoine,  geb.  zu  Rem- 
berville  bei  Nancy  um  1756,  gest. 
1812  zu  Lübeck.  Ein  Violinist, 
Schüler  von  Ant.  Lorenziti  zu 
Nancy,  ging  1780  nach  Paris  und 
trat  als  Virtuose  auf.  Die  Revo- 
lution vertrieb  ihn  und  er  ging 
nach  Deutschland  und  Dänemark. 
1794  hielt  er  sich  in  Bremen  auf, 
wurde  dann  am  22.  Jan.  1796  zum 
Ratsmusikus  in  Lübeck  gewählt, 
wo  er  sich  mit  Königslöw  verband 
und  die  Abonnementskonzerte  un- 
terstützte. Seit  1803  legte  er  eine 
Musikalienhandlung  in  Lübeck  an 
(Petis.  Stiehl).  Von  seinen  Kom- 
positionen, die  Gerber  2  unter 
Croix  anführt,  lassen  sich  nach- 
weisen : 

3  Duos  concert.  p.  2  V.  op.  2.  Hambg., 
Meyn.     2  Stb.     [Lübeck. 

3  Senates  p.  V.  av.  acc.  de  Vcl.  oe.  3. 
2  Stb.  [Paris  Nat.  B.Wagener  eine  Ausg: 
Hbg.  bei  Günther  &  Böhme. 

8  Duos  p.  2  V.  oe.  15.  Lps.,  Breit- 
kopf.    2  Stb.     [Liibeck.     Brüssel  Cons. 

3  Duos  (dito)  oe.  16,  ib.     [Lübeck. 

3  Quatuors,  oe.  17.  Brunswick.  4  Stb. 
[Mailand  Cons. 

3  Duos  (p.  2  Y.)  oe.  18,  ib.     [Lübeck. 

Air:  Ah  vous  dirai-je  Maman,  varie  p. 
2  V.     op.  19.     Lps.,  Br.  &  H.       [Dresd. 

Trois  Duos  p.  2  V.  op.  20.  Leips.,  Breit- 
kopf.    [Lübeck. 

Trois  Senates  p.  2  V.  av.  Bc.    [Lübeck. 

In  der  Lpz.  Ztg.  3.  580  werden  Duos 
op.  12,  1801  in  Paris  erschienen,  bespro- 
chen, siehe  auch  1,  649.  5,  766  etc. 

La  Croix,  Baltliasar,  Organist 
und  „Maitre  du  Clavecin", 

gab  1782  zu  Paris  op.  1,  ,.6  Senates 
ou  Symphonies  pour  le  clav.  ou  le  fortep. 
avec  V.  ad  lib."  heraus  (Magazin). 

La  Croix,  L'abbe  Fran<?ois  de, 

lebte  im  Anfange  des  1 8.  Jhs.  und 
starb  zu  Paris  1759.  Er  war  Ka- 
pellan und  Maitre  de  musique  an 
der  Sainte-Chapelle    du   Palais   zu 


La  Croix,  Hellin  de. 


10 


Ladurner,  Ignaz  Anton. 


Paris,  um  1729  führte  man  im  | 
Concert  spirituel  eine  Motette  für 
3  tiefe  Tenorstimmen  (Basses-tailles)  \ 
auf.  Vielleicht  befinden  sich  auch 
unter  La  Croix  (ohne  Vornamen, 
siehe  dort)  einig:e  Kompositionen 
von  ihm  (Brenet,  Concerts  en  France 
1900,  142). 

La  Croix,  Hellin  de,  aus  Lille 
geb.,  war  um  1521  Musiker  am 
Hofe  des  Kardinals  Granvelle  und 
führte  in  demselben  Jahre  aus  den 
Niederlanden  eine  Truppe  Musiker 
nach  Neapel  (Straeten  8,  136). 

La  Croix,   Pherotee  de,   ein 

Schriftsteller  aus  Lyon,  der  her- 
ausgab : 

L'art  de  la  poesie  francjaise  et  latine, 
avec  ua  Idee  de  la  musique  sous  nne 
nouvelle  methode  en  3  parties.  Par  le 
sieur  de  La  Cioix.  Lyon  1694  Thom. 
Amauliy.  120.  662  S.'  [Paris  Mazarin. 
Brüssel  5761.     Bologna. 

Eine  Allemande  und  Sarabande  ä  4  ex 
D,  sol  re  im  Ms.  fol.  61  in  B.  K. 

La  Croix,  Pierre  de,  s.  Cruce, 
Petrus  de. 

La  Cuisse,  de,  Maitre  de  danse. 
Er  gab  heraus : 

Le  Repertoire  des  Bals  (Tänze),  ou 
theorie  pratique  des  contredanses,  decrites 
avec  des  figures  demonstratives,  aux  quel- 
les  on  a  ajoute  des  aires  notes.  Paris 
1762  Cailleau.    8«.    91  Bll.     [ß.^Vagener. 

Ladai  (Laday,  Latai).  Pliilippe, 
1455  päpstl.  Sänger  (Haberl  1,  227). 

Lade  (Ladd),  Xieliolas,  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don, legte  am  15/8  1743  den 
Schwur  ab,  war  auch  Chorsänger 
am  Westminster  und  Etou  College, 
starb  am  9.  Juli  1783  zu  Windsor, 
etwa  60  J.  alt  (Rimbault.  Stephens). 

Lader,  Jobaiiii,  1588  3/12  als 
Altist  in  die  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  100  Gld.  Gehalt  aufge- 
nommen; lässt  sich  in  den  Akten 
bis  1591  verfolgen  (Kreisarchiv). 

Ladfloeur,  Michel  de,  war  um 
1581  Kapellmeister  an  der  Kathe- 


drale  zu  Soignies  (Straeten  8,  75, 
der  ihn  einmal  Ladfoeur  schreibt, 
was  wohl  nur  Druckfehler  ist). 
Ladurner,  Franz  Xarer,   der 

Vater  der  Musikerfamilie,  Organist 

zu  Aldein  bei  Bozen,  wurde  1767 

als  Schullehrer  und  Organist  nach 

Algund  bei  Meran  versetzt  und  st. 

daselbst  1782  (Leipz.  Ztg.  38,  190. 

Schilling). 

Das  br.  Mus.  besitzt  einen  Druck  von 
einem  Johann  Franx  Anton  Xaver  La- 
durner, betitelt:  Trois  Senates  pour  Pfte. 
av.  acc.  de  V.  et  Vcl.  . .  oe.  1.  Paris, 
chez  Mr.  Boyer.  fol.  [fehlt  die  Klavier- 
stim. Man  darf  wohl  voraussetzen,  dass 
die  Vornamen  originalgetreu  mitgeteilt  sind. 

Ladurner,  I^naz  Anton,  älte- 
ster Sohn  des  Frz.  Xav.,  geb.  1. 
August  1766  zu  Aldein,  gest.  4. 
März  1839  zu  Villain,  Gemeinde 
Massy  (Seine- et -Oise).  1776  be- 
suchte er  das  Gymnasium  zu  ßene- 
dictbeuren  in  Öberbaiern,  musste 
auf  Wunsch  der  Mutter  1782  die 
Aemter  des  verstorbenen  Vaters 
übernehmen,  ging  aber  1784  nach 
München,  studierte  weiter  und  be- 
trieb fleifsig  Musik.  Ging  mit  einer 
Gräfin  von  Heimhausen  nach  der 
Champagne  und  nachdem  ihn  sein 
jüngerer  Bruder  ablöste  im  Juli 
1788  als  Musiklehrer  und  Kompo- 
nist nach  Paris,  wo  er  sich  bleibend 
niederliefs.  Unter  seinen  zahlrei- 
chen Schülern  befand  sich  auch 
Auber  und  Boely.  Er  wurde  zum 
Prof.  am  Conservatoire  ernannt, 
musste  sich  aber  1836  Krankheits 
halber  auf  sein  Landhaus  zu  Vil- 
lain zurück  ziehen,  wo  er  auch 
starb.  Seine  Frau,  eine  Mussier 
de  Gondreville,  unter  dem  Namen 
M^^^  de  la  Jonchere  bekannt  (gest. 
25.  Okt.  1823),  war  eine  ausge- 
zeichnete Violinistin,  die  öfter  in 
den  Pariser  Konzerten  auftrat  (Lpz. 
Ztg.  Biogr.  u.  Bibliogr.  37,  761.  38, 
190.  41,  258.  672.    Schilling.    F6- 


LaduiTier. 


11 


Laelius. 


tis).  Fetis  verz.  17  Kammermusik- 
Werke  und  die  Einakter:  Wenzel, 
ou  le  Magistrat  du  peuple  1793. 
—  Le  vieux  Fous  1796.  Nach- 
weisbar sind: 

Sonate  p.  Pfte.  ä  4ms.  oe.  2.  Paris, 
Boyer.     [Briissel  Cons. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  V.  obl.  oe.  5. 
Paris.  Pleyel.  2  Stb.  [B.  B.  Paris  Nat. 
Musikfr.  Wien. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  V.  obl.  oe.  7. 
Paris,  Nadermann.     [Musikfr. Wien.    B.M. 

In  Musikfr.  Wien  befinden  sich  noch 
Sonaten,  Fantasien,  Varationen  u.  a.  für 
Klavier.  Da  sie  aber  nur  mit  I.  A.  La- 
durner, sowie  die  Drucke  in  München, 
nach  dem  Kataloge,  bez.  sind,  so  ist  es 
fiaglich,  welche  Drucke  seinem  Bruder 
Joseph  Alois,  der  sich  auch  I.  A.  zeich- 
nete, angehören.  Da  Ignaz  Anton  aber 
in  Paris  und  Joseph  Alois  in  Deutschland 
verlegte,  so  ist  dies  bei  Kenntnis  der  Ver- 
lagsstätte ein  sicheres  Erkennungszeichen; 
leider  fehlt  aber  in  dem  Kat.  der  Musik- 
freunde letztere  Angabe. 

Ladurner,  Joseph  Aloys,  zwei- 
ter Sohn  des  Frz.  Xaver,  geb.  7. 
März  1769  zu  Algund  (Kirchen- 
buch), Tod  unbekannt,  lebte  noch 
1835.  Besuchte  wie  sein  Bruder 
Benedictbeuren,  löste  dann  seinen 
Bruder  im  Amte  des  Vaters  ab, 
ging  1792  nach  München,  studierte 
Theologie  und  betrieb  dabei  ernst- 
liche Musikstudien.  Am  11/11 
1798  wurde  er  in  Brixen  am  Con- 
sistorium  als  Sekretär,  dann  als 
Registrator  und  Archivar  angestellt. 
1816  war  er  Cousistorialrat  und 
Hofkaplan.  ZumWeltpriester  wurde 
er  bereits  am  9/3  1799  ordiniert 
(Lpz.  Ztg.  37,  759.  38,  740.  Schil- 
ling von  Fink.  Urteile  über  seine 
Werke  in  beiden  Quellen). 

Sicher  sind  ihm  folgende  Werke  zuzu- 
schreiben: Stabat  mater  4  voc.  c.  Bc.  P. 
Autogr.  —  Ecce  sacerdos  magnus  4  voc. 
P.  Autogr.  —  Ave  Maria  4  voc.  c.  Bc. 
Stb.  Kopie.  —  0  salutaris  hostia  4  voc. 
c.  Bc.    Stb.  Kopie.     [Musikfr.  Wien. 

Tantum  ergo  4  voc.  (neue  Ausg.).  Mün- 
chen, Falter.     [B.  M. 

2  Kirchengesge.  zu  4  Stim.  Ms.  P. 
[B.  Lpz. 


Nur  mit  L  A.  Ladurner  gez.  Fantasie 
Gm.  über  ein  Thema,  aus  dem  Don  Juan. 
München,  Falter  &  Sohn.     [B.  M. 

Fuge  f.  Ciavier  Ms.     [ß.  Lpz. 

Luder,  Matthias,  Organist  in 
der  Altstadt  Königsberg  i/Pr.,  starb 
Anfang  1631  oder  Ende  1630; 
ihm  folgte  Alb.  Tiedemann  (siehe 
den  Hochzeitsgesang  von  Stobaeus 
von  1631  für  Tiedemann,  welcher 
am  25.  Febr.  die  Wittwe  Läder's 
heiratete). 

Lägel,  Johann  (rottlieb,  geb. 
13.  Dez.  1777  zu  Flöfsberg  bei 
Borna,  gest.  5.  Juni  1843  zu  Gera 
(Becker  3,  69).  Studierte  zu  Lpz. 
Theologie  um  1800,  erhielt  darauf 
den  Kautorposten  zu  Weida  im 
Voigtlande,  1812  den  in  Eisenberg, 
seit  1815  Kantor  und  Musikdirek- 
tor zu  Gera  (Biogr.  von  einem  sei- 
ner Schüler,  K.  Stein,  in  Scliilling's 
Lex.  Lpz.  Ztg.  37  Big.  8  u.  574 
in  Bd.  38  u.  39  Kritiken).  Von 
seinen  Arbeiten  sind  nachweisbar: 

Choralmelodienbuch  für  3  Männerstim- 
men. Gera  (1836).  [B.  Lpz.]  —  Weih- 
nachts-Kantate f.  4  Singst,  u.  Ürcb.  „Das 
Heil  ist  nah".  Lpz.,  Hofmeister.  P.  (vor 
1829).  —  In  B.  Anist:  eine  Kantate  in  P. 
—  In  Ootha  eine  (Jsterkantate  im  Ms.  — 
In  B  Lpx:  L  Kantate:  Ach.  was  ist  der 
Menschheit  Loos.  Gera,  Blachmann  & 
Bornschein  (f.  Chor  u.  Oreh.).  P.  2.  Kan- 
tate: Preis  dir,  des  Lebens  Herr.  Gera, 
ib.  P.  Chor  u.  Orch.  3.  6  Gesänge  zu 
4  und  3  Stimmen.  Gera.  —  In  B.  B:  5 
Kantaten  im  Dnick:  1.  Er  der  Herr  von 
Gottes  Thron,  mit  Orch  Nr.  1.  Part. 
Gera,  Blachmann  &  Bornschein,  fol.  2. 
Ach,  was  ist  der  Menschheit  Loos,  Cant. 
Nr.  2,  ib.  —  3.  Selig,  wer  den  stillen 
Port  gefunden.  Nr.  3,  ib.  —  4.  Preis  dir, 
des  Lebens  Heor.  Nr.  4,  ib.  5.  Das  Heil 
ist  nah,  Weihnachts-Caut.  f.  4  Singst,  u. 
Orch.  Part.  Lpz..  Hofmeister,  qufol.  — 
Bei  Nr.  4  liest  man  ,,Cantor  in  Weyda" 
im  Neustädter  Krei.se.  Dies  giebt  die  Zeit 
von  1800—1812  an. 

Laelius,  D.  Daniel,  ein  Laute- 
nist aus  dem  Anfange  des  17.  Jhs., 
von  dem  Walther  das  Werk  an- 
führt : 


LämWin. 


12 


La  Feillee. 


Testudo  spiritualis,  Francof.  1626.  4", 
welches  die  französ.  Psalm engesänge  für 
Laute  bearbeitet  enthält. 

Lämbliii,  siehe  Lemliii. 

Lämmerliirt,  (x  . . .,  lebte  um 
1797  als  Hofmeister  beim  Grafen 
von  Erbach  zu  Erbach  und  gab 
als  op.  1  u.  2:  Sonaten  f.  Klavier 
u.  V.  und  zu  4  Hd.  heraus  (Ger- 
ber 2). 

Laender,  Fat.  Trowiii,  geb. 
25.  Juli  1740  zu  Degernau,  gest. 
13.  Dez.  1786  in  Bernau,  trat  1759 
ins  Kloster  St.  ßlasien  (Kornmüller 
1,  217). 

Lact,  FraiiQois  de,  aus  Löwen, 
war  um  1745  Organist  an  St.  Ger- 
trude  daselbst  (Elewyck  31). 

Laet  (Latius),  Grcorg,  ein  Archi- 
grammateus.  Sigmund  Salbinger 
berichtet  in  der  Zueignungsschrift 
zu  seinem  Samlwk.  „Concentus  8, 
6,  5  et  quatuor  voc.  Aug.  Vind. 
1545'*,  dass  derselbe  kurz  vorher 
eine  Schrift  „Commentationem  Mu- 
sices''  herausgegeben  habe. 

Laet  (Latius),  Jean  (Hans),  Mu- 
sikdrucker und  Verleger  in  Ant- 
werpen, der  anfänglich  mit  Hubert 
Waelrant,  dem  Komponisten,  soci- 
iert  war.  Die  Firma  lautet  auch 
öfter  umgekehrt:  Hub.  Waelrant 
et  Jean  Laet.  Sie  gaben  seit  1554 
eine  Reihe  Musik-Samlwke.  heraus, 
die  in  meiner  Bibliographie  be- 
schrieben sind  und  die  ich  in  Kürze 

verz. 

1554  f.  Sacranim  cantionum  5  et  6  voc. 
üb.  1.  5  Stb.  [B.  B.  B.  M.  B.  Kassel, 
Proske. 

1555  e.  Sacrar.  caut.  5  et  6  v.  üb.  2. 
5  Stb.     [wie  üb.  1. 

1555  f.  Sacrar.  cant.  5  et  6  v.  üb.  3. 
5  Stb.     [wie  lib.  1,  ohne  Proske. 

1556  b.  Sacrar.  cant.  5  et  6  v.  üb.  4. 
5  Stb.     [B.  B. 

1556  c.  Sacrar.  cant.  5  et  6  v,  lib.  5. 
5  Stb.     [B.B. 

—  In  Stockholm  soU  sich  noch  ein 
lib.  6,  s.  a.  befinden. 


1556  d.  Sacrar.  cant.  4  voc.  lib.  1. 
4  Stb.     [B.  B. 

1556  e  (s.  a.)  Sacrar.  cant.  4  voc.  lib.  2. 
4  Stb.     [B.  B. 

1556m  (s.a.)  Jardin  musiqual,  chansons 
ä  3  pai-ties.  1.  üvre.  3  Stb.  (C.  T.  B.). 
[B.  B.     B.  A.     Hofb.  Wien. 

1556  n  (s.  a.)  Jardin  mus.,  chansons  (ä 
4  p.).  1.  üvre.  4  Stb.  [B.  A.  B.  B. 
B.  M. 

1556  0.  Jardin  mus.,  chansons  .  .  par 
Jean  Caulery  .  . .  livre  2.  4  Stb.  [wie 
lib.  1. 

1556  p  (s.  a.)  Jardin  musical,  chansons 
ä  4  parties,  le  tiers  liure.  4  Stb.  [wie 
lib.  1. 

1564  zeichnet  Leat  allein  (Souter  Lie- 
dekens). 

1568  u.  69  ist  die  Witwe  L.'s  gez. 

La  Fage,  Vincent,  siehe  Fau- 
gues,  15.  Jh. 

La  Fag-e,  Jean  de,  Komponist 
aus    dem    Anfange    des    16.    Jhs., 

der  im 

Samlwke.  von  Andr.  Asulani,  gedruckt 
von  Andr.  Antiquus :  Motetti  lib.  4.,  4  Stb. 
von  1521  mit  2  Motetten  zu  4  Stirn,  ver- 
treten ist  (Eitner  1). 

La  Fage  (La  Faghe,   La  Fagie, 

La  Farge),  P[ierre,  nach  Fetis],  de, 

auch  ausgedrückt  durch  die  Noten 

^~       Ein      französischer 

=fei3:ä^^i=       Komponist,  der  mit 

17  Gesängen  von  1519  —  1558  in  Sam- 
melwerken unter  obigen  Namen  zu  fin- 
den ist  (Eitner  1  mit  Angabe  der  Vari- 
anten bei  jedem  Gesänge).  Aufserdem  fand 
ich  ihn  noch  mit  2  bekannten  Motetten 
in  einer  hds.  Samlg.  in  B.  Proske  Ms.  940, 
Abtlg.  Putsch,  5  Stb.  von  1538  in  qu40 
und  in  B.  B..  Ms.  12420.  moderne  Parti- 
tur der  Mot.  Super  flumina  aus  Moderne's 
Samlwk.  von  1532  o  (nicht  aus  Petrucci's 
Samlwk.  1519  wie  dort  angegeben  ist).  In 
der  CapeUa  sistina  zu  Rom,  Cod.  38  der 
4-  und  öfitim.  Gesang:  Partus  et  integritas. 
—  In  B.  M.  im  def.  Ms.  132  eine  Mot. 
a  6  u.  in  Ms.  246  f.  Laute  gesetzt.  — 
In  Melchior  de  Barberiis  Lautenbuch  von 
1546  nur  mit  Page  gez. 

La    Faya,    als    Italiener    siehe 
unter  Faya. 
La  Fehlte,   FranQois  de,   ein 

Priester  und  Sänger  an  der  Kathe- 
drale zu  Chartres  gegen  die  Mitte 


La  Feillee. 


13 


Laffille. 


des  18.  Jhs.  Er  schrieb  ein  Lehr- 
buch über  den  KirchengesaDg,  be- 
titelt: 

Methode  uouvelle  pour  apprendre  par- 
faitement  les  regies  du  plain-chant  et  de 
la  Psalmodie.  Avec  des  Messes  et  aiitres 
ouvrages  en  plain-chant  . .  .  Poitiers  1748 
Faulcon.  12".  [Brüssel  5992].  Fetis' An- 
gabe, dass  die  1.  Ausg.  1745  erschien, 
scheint  ein  Irrtum  zu  sein,  denn  die  2te 
Ausgabe:  Poitiers  or  Paris  von  1754,  8" 
besitzen  die     [B.  M.     B.  Proske. 

—  Die  3.  Ausg. .  .  plain-chant  figure 
et  musical,  ä  voix  seule  et  en  partie,  ä 
Tusage  des  Paroisses  et  des  Conununan- 
tes  religieuses.  Troisieme  ed.  A  Poitiers 
1775  Faiücon.  12'-'.  600  S.  [Bologna. 
Glasgow. 

—  Eine  2te  dritte  Ausgabe:  troisieme 
edition  augmentee,  par  M.  de  La  Feillee. 
Poit.  1777  Faulcon  l'aine.  120.  [Brüssel 
5993. 

—  Nouvelle  Methode  . . .  Poitiers  1782. 
12».  [br.Mus.  Einsiedehi:  Paris  1782  S. 
Faulcon.     8". 

—  Methode  nouvelle  . .  .  Lyon  1804. 
8».     [br.  Mus. 

—  augmentee  par  F.  D.  Aynes.  A  Lvon 
1808  Rusand.     12».     [Bologna. 

—  Fetis  führt  noch  Ausgaben  von  1812. 
1815.  1820.  23.  25.  27.  85.  36.  42.  46 
an,  jedoch  ohne  Fundort.  Lyon  1842. 
12°  besals  einst  Liepm.  Ferner  ein  Anti- 
phonar  romanuni,   Paris   1751   Herissant. 

—  Poitiers  1828.     8».     [Eiusiedeln. 

—  Avignon  1827.     8^.     [Einsiedeln. 

—  Foglietti  gab  1788  eine  italienische 
Uebersetzung  heraus:  II  cantore  eccle- 
siastico,  siehe  Foglietti,  Ign.  Domenico. 

La  Ferte,  Charles  de,  lebte 
nach  Fetis  um  1745  zu  Bordeau; 
die  von  ihm  angeführten  Sonaten 
aber  erschienen  bedeutend  früher : 

Premier  livre  de  Sonates  pour  le  Vio- 
lon  et  la  Basse.  Paris  1707  Camus  SeHier. 
fol.     [Paris  Nat.     Musikfr.  Wien, 

Castil-ßlaze  p.  146  nennt  ihn  Ch.  F. 
G.  de  La  Ferte,  Violinist  unter  Louis  XIV. 
von  Frankreich  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  mit  912  Liv.  Gehalt  und  Naturalien. 

La  Ferte,  Messire  Hugues  de, 
Seigneur  de  la  Ferte-Bernard,  lebte 
im  13.  Jh.  u.  zeichnete  sich  als 
Dichter  und  Komponist  aus. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  im 
Ms.  7222  drei  Chansons  von  ihm. 


La  Ferte,  Papillon  de,  getauft 
den  18.  Febr.  1727  zu  Chalons, 
gest.  19.  Juli  1794  zu  Paris.  In- 
tendant des  Kgl.  ,,Menu-plaisirs" 
uDi  1777;  während  der  Eevolution 
beschäftigte  er  sich  mit  dem  The- 
ater und  schrieb 

„Memoire  justificatif  des  sujets  de  l'Aca- 
demie  royale  de  musique",  der  noch  eine 
Replique  folgte.  Paris  1790.  49.  (Nä- 
heres bei  Fetis  und  Pougin.) 

L'Affilard,  Michel,  ein  Musiker 
in  der  Kapelle  Louis  XIV.,  trat  1683 
als  Tenorist  in  dieselbe  mit  einem 
Gehalte  von  900  livres  ein.  Im 
Juli  1708  hatte  er  zum  Nachfolger 
Filippo  Santoni,  muss  aber  noch 
einige  Jahre  gelebt  haben,  wie  Fe- 
tis sagt,  da  er  noch  1710  und  1717 
neue  Ausgaben  seines  Werkes  ver- 
anstaltete. Die  erste  Ausgabe  sei- 
nes theoretischen  Werkes  ist  bis 
jetzt  noch  unbekannt;  sie  soll  1691 
erschienen  sein.  Die  2te  besitzt 
die  Bibl.  Brüssel : 

Principes  tres-faciles  pour  bien  appren- 
dre la  musique,  qui  conduiront  prompte- 
ment  ceux  qui  ont  du  naturel  pour  le 
chant  jusqu'au  point  de  chanter  toutes 
sortes  d'aires  propement  et  ä  livre  ouvert, 
par  le  Sieur  ...  2.  ed.  Paris  1697  ßal- 
lard.  qu40.  [Briissel.  Karlsruhe :  Paris 
1694,  1.  Ausgabe '? 

—  1702.     ib.     [Kai  Eosenthai. 

—  5.  ed.  1705,  ib.  in  qu40.  185  S. 
[B.  Wagener.  br.  Mus.  Glasgow.  Be- 
schreibung in  M.  f.  M.  11,  61  u.  165  Ab- 
druck der  Verzierungen. 

—  6.  ed.     Paris  1710. 

—  7.  ed.  Anist,  chez  Roger.  173  S. 
[B.  B.     Bologna.     Brüssel. 

—  Nouvelle  ed.  Paris  1717  J.  B. 
Chrstph.  Ballard.  qu4°.  [Kat.  Liepmanns- 
sohn.     Brüssel.     B.  Borghese.  ib.  1716. 

Laffille,  Charles,  geb.  gegen 
1772  zu  Araiens,  gest.  im  Nov. 
1843  zu  Paris.  Ein  Dilettant, 
diente  als  Staatsbeamter  in  Brüssel, 
übernahm  1831  die  Direktion  des 
Graud-Theatre,  verlor  sein  Geld  und 
kehrte  nach  Paris  zurück.  Nach 
Fetis  komponierte  er  Märsche  (24), 


Lafite. 


14 


LagVhner. 


die  in  Paris  bei  Petit  erschienen, 
ebenso  einige  Tänze,  Komanzen, 
Kantaten,  wovon  .,Le  retour  des 
Lys"  im  April  1814  in  der  grofsen 
Oper  aufgeführt  wurde.  Er  ist 
auch  der  Sammler  und  Heraus- 
geber von 

Souvenir  des  Menestrels,  corit.  une 
collection  de  romances  inedites  comp.  p. 
les  poetes  et  les  nuisiciens  les  plus  cele- 
bres.  Paris  1813-1828.  16  voU.  in  18°. 
Auch  als  Dichter  trat  er  auf. 

Lafite,  Joseph,  gab  1781  zu 
Paris  eine  Bass-Arie  mit  Orchester 
heraus  (Magazin). 

La  Fleche,  siehe  Fleche,  J.  A. 

La  Folie.  Michael  de,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
12  Gld.  monatl.  vom  1.  Sept.  1570 
bis  zu  seinem  Tode  am  15.  Dez. 
1582  (Köchel  1). 

La  Fond,  siehe  Delafond. 

Lafontaine,    Ouillaume    de, 

Tenorist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  15  Gld.  monatl.  Gehalt  vom 
1.  Sept.  1570  bis  f  15.  Dez.  1582 
(Köchel  1). 

La  Fontaine,  Jehan  de,  ein 
Discantist  des  13.  Jhs.  (Cousse- 
maker  5,  195). 

Im  Ms.  zu  Montpellier  eine  Motette 
zu  3  Stim.,  abgedruckt  im  Coussemaker 
5  Nr.  XXX  u.  30.  Coussemaker  sagt; 
Es  giebt  3  Troubadours  aus  Touruai  die- 
ses Namens  1.  Gaidier^  2.  Jacques  und  3. 
Jehan.  Nur  der  letztere  ist  durch  obige 
Komposition  bekannt.  Unter  Philipp  dem 
Schönen  diente  1285  ein  Jehan  de  la  Fon- 
taine als  Sänger  und  ist  wohl  anzuneh- 
men, dass  es  der  obige  ist.  Siehe  auch 
Pierre  Fontaine,  der  um  1400  lebte. 

La  Fosse,  Jacques,  f  im  Juli 
1721  als  Organist  an  der  Kathedr. 
zu  Antwerpen  (Elewyck  65). 

La  Fosse,  Jehan  de,  Sänger 
an  der  Kapelle  der  Königin  Char- 
lotte, Frau  Louis  XL  von  Frank- 
reich, 1462—79  (Thoinan  69). 

La  Foundy,  siehe  Nyon. 


Lagache  (Gache,  la),  Clemens, 
von  1439  —  1447  päpstl.  Sänger 
(Viertel].  1,  465.     3,  222). 

Lagarde  (La  Garde),  N  . . .  de, 
ein  vortrefflicher  Sänger,  seit  1757 
,,Maitre  de  musique  survivance  des 
Enfants  de  France",  d.  h.  Lehrer 
und  Direktor  des  Knabenchores 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris.  Auch 
als  Komponist  zeichnete  er  sich 
aus.  Man  kennt  von  ihm  an  Ope- 
retten : 

Aegle.,  Ballet-heroique  en  un  acte,  mu- 
sique de  La  Garde,  paroles  de  Laujon, 
repres.  ä  Versailles  13/1  1748  (und  1750; 
zu  Paris  18/2  1751).  P.  Paris,  l'auteur, 
grave  par  Labassee.  fol.  Dediee  ä  Md. 
de  Pompadour.  [Paris  l'opera.  Brüssel 
Cons.     Paris  Nat.     br.  Mus. 

—  2.  edit.  tel  qu'U  a  ete  remis  en  1760. 
Paris,  Girard.  P.  fol.     [Dresd.    Paris  Nat. 

La  chasse.  Ms.  Part  u.  Stb.  [Berlin 
K.  H. 

Nouveaux  airs  ä  une  et  plusieurs  voix, 
I. — IV.  livres,  s.  a.  Ve  VI©  livre.  Paris 
1764,  qufol.        [Paris  Nat.     br.  Mus.  liv. 

L— m. 

I.  (—in.)  recueil  de  Brünettes  av.  acc. 
de  guitarre,  de  Clav,  ou  de  harpe.  Paris 
1764,     qu4«.     [Paris  Nat.     br.  Mus. 

—  IV.  ( — VI.)  recueil  de  Brünettes  . . 
Paris  1751—1764.     qu40.     [br.  Mus. 

jer  (2d)  recueil  d'airs  ä  une,  deux  et 
trois  voix.  Grave  p.  J.  Renou.  Paris 
1742/43  chez  l'auteur.  2  Stb.  quS». 
[br.  Mus. 

Enee  et  Didon,  cantate  Paris.  [Paris 
Nat.     br.  Mus. 

Les  Soirees  de  l'Ile-Adam,  premiere 
suite  de  differents  morceaux  de  chant  a, 
une  et  deux  voix,  av.  acc.  de  Violon,  B., 
Basson,  Cor  et  Hautb.,  executes  au  Con- 
cert  de  Mgr.  le  Prince  de  Conty,  compo- 
ses  par  La  Garde,  maitre  de  musique  en 
survivance  des  Enfants  de  France  .  . . 
Paris  1764. 

—  Second  Suite.  Ib.  1766  [beide  in 
Paris  Nat.  und  br.  Mus. 

Journal  de  musique  p.  1758.  Airs  avec 
acc.  de  clav.  et  de  guit.  (in  Ziffern).  Paris, 
Bureau;  12  Hefte.  qu40.  [B. Wagener. 
br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  noch  in  Einzeldrucken :  2 
Duette  und  2  Arietten. 

Lagkhner  (Lagkner,  Lachner, 
Lackner),  Daniel,   aus  Marchpurg 


Lago,  Giovanni  del. 


15 


La  Guerre. 


in  der  Steiermark.  Er  bez.  sich 
auf  dem  Drucke  von  1607  mit 
„Symphoüista  des  Baron  von  Lo- 
senstein, gebürtig  aus  Marchpurgen- 
sium  Styrium,  civem  Losdorpien- 
sem".  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

Soboles  uuisica,  id  est  Cautiones  sacrae 
4 — 8  voc.  Noribg.  1602  Abr.  Wagen- 
mann.    6  Stb.    28  Nrn.     [Proske.     B.  B. 

Hier  bezeichnet  er  sich  als  Bürger  und 
Organist  zu  Losdorf  (in  Oesterreich). 

Flores  Jessai  musicis  modulis  et  fere 
tribus  paribus  adaptati  per  illustrium  Ba- 
ronum  a  Losenstain  ...  (3  voc.)  Noribg. 
1606  Paul  Kaufmann.  3  Stb.  28  Nrn. 
[B.  Elbing.  einstmals  auch  in  Breslau, 
br.  Mus :  Media  vox. 

Neuer  teutscher  Lieder  1.  ThI.  mit  4 
Stirn,  comp.  . .  Nürmberg  1606  P.  Kauff- 
mann.    4  Stb.    4P.    23  Gesg.     [B.B:C.  B. 

Florum  Jessae  semine  vocibus  quatuor 
per  musicos  numeros  disseminata  . . . 
Noribg.  1607.   4  Stb.    31  Gesge.     [Elbing. 

Gloria  4  voc.    Ms.  P.  in  4».     [B.  Lpz. 

5  Motetten  in  Ms.  1012  B.  Proske. 

Gagliarda,  Ms.  983  B.  Proske. 

Dum  complerentur  7  voc.  in  Ms.  Z  39, 
12  Stb.  von  1628.     [B.  B. 

2  Motetten  im  Donfrid  (Eitner  1). 

Lago,  Griovanni  del,  aus  Ve- 
nedig und  nach  dem  Briefe  Pietro 
Aaron's  in  seinem-  Lucidario  um 
1540  Kapelhneister  zu  Venedig. 
Er  ist  bekannt  durch  die  Abhand- 
lung : 

Breve  introduttione  di  musica  misurata, 
composta  per  il  uenerabile  Pre  .  .  .:  scritta 
al  Magnifico  Lorenzo  Moresino  patiicio 
Venetiano  patron  suo  honorendissimo.  Ex 
praelo  Brandini  &  Octauiani  Scoti  fratrum 
habentur  excussae.  Venetiis  M.  D.  XXXX. 
kl.  40.  A-F2.  [B.M.  Glasgow.  Bologna 
in  Kopie  unter  Del  Lago.  Brüssel  im 
Dnick,  auch  unter  Del  gestellt. 

Lago,  Nicoiao,  ist  bekannt 
durch 

„Cantate  a  voce  sola  del  Signor"  . . . 
Ms.  in  qu40.     [B.  Brüssel  2438  Saralbd. 

La  Orange,  Jeremias  de,  um 

1608  Organist  an  der  Hofkapelle 
in  Stuttgart,  wird  als  von  „bapisti- 
scher  Religion"  bezeichnet  (Sittard 
2,  40). 


La  Orange,  Ben^  de,  aus  der 

Touraine,  diente  uui  1583  in  der 
Kapelle  des  Kardinals  de  Guyse 
und  wirkte  1583  im  Concourse  zu 
Evreux  mit  (M.  f.  M.  22,  203). 

La  Orenee,  ...  de,  ein  Tanz- 
komponist, dessen  Melodieen  Prae- 
torius  in  der  Terpsichore  1612 
mehrstimmig  bearbeitete. 

Lagroscino,  Nlcolo; 

im  Ms.  346  des  br.  Mus.  befinden  sich 
italienische  Arien  und  Duette  von  ihm. 

La  Orotte,  Nicolas  de,  Kam- 
mermusiker und  Organist  des  Kgs. 
von  Frankreich,  Heinrich  III.  Er 
wirkte  zu  Paris  um  die  Jahre  1565 
bis  1587  (Fetis  u.  Titel).  Er  gab 
heraus : 

Chansons  de  P.  de  Ronsard,  Ph.  Des- 
portes  et  autres,  mis  en  niusique  par  N. 
De  La  Grotte,  Vallet  de  chambre  . . .  Pa- 
ris 1575  Adrien  le  Roy  &  Rob.  Ballard. 
qu40.  18  Chans.  (Fetis  sagt  1570.  Ein 
Facsimile  des  Sitperius  erschien  1873  in 
Paris  bei  Bachelin-Deflorenne,  siehe  M.  f. 
M.  12,  101).  Der  Superius  in  Paris  Nat. 
—  Der  Contratenor  def.  in  B.  Kassel.  — 
Bologna  nur  Bassus.  —  Den  Tenor  besafs 
1898  Jacq.  Rosenthal  in  München.  Fetis 
führt  noch  an :  Airs  et  chansons  ä  3,  4, 
5  et  6  parties,  Paris  1583  Cavellat.  Die 
von  Fetis  angeführte  Chanson  mit  „Nico- 
las" gez.  ist  von  Gombert  und  nicht  von 
La  Grotte.  Dagegen  befindet  sich  im 
Samlwk.  1569aa  (Le  Roy)  die  Chanson: 
Vivons  mignai'de  en  nos  amours  4  voc. 
mit  N.  La  Grote  gez.  (Eitner  1).  In  der 
Hofb.  Wien,  unter  Nicoiao  de  la  Grota 
befindet  sich  im  Ms.  eines  Tabulatur- 
buches,  von  Rudolf  Lasso  geschrieben, 
eine  Fantasia:  Anchor  chel  col  partire 
4  voc.  Ferner  in  Besardus'  Novus  partus 
1617  im  3.  Teile  eine  Courante  für  Laute. 

Lagudio,  Paolo,  bekannt  durch 

II    1.    lib.    di   Madrigali   a   5  voci    . . . 

Vineggia  1563   Scotto.     5  Stb.     qu4<',   28 

Gesänge.    Die  Dedic.  ist  in  Neapel  unterz. 

[Verona  S.  f:  A.  T.  5  a. 

La  Ouerre,  Elisabetli-Claude- 
Jacquet  de,  geb.  um  1660  zu 
Paris,  gest.  ebd.  27.  Juni  1729, 
69  Jahr  alt.  Bildete  sich  zur  Kla- 
viervirtuosin  und  Orgelspielerin  aus 
und  auch  als  Komponistin  und  hei- 


Laguerre,  Marin  de. 


16 


La  Hele. 


ratete  den  Organisten  Marin  de  la 
Guerre  (Fetis).  Yon  ihren  "Werken 
sind  bekannt: 

Cephale  et  Procris,  Tvagedie  lyrique 
en  5  actes  et  im  prologue,  mus.  de  Mme. 
de  Laguerre ,  parol.  de  Duche ,  repres. 
15/3  1694  ä  Paris.  Paris,  Chr.  BaUard. 
P.  fol.  [Paris  Topera.  Brässel  und  im 
Conserv.  B.  M.  (unter  falschem  Vornamen 
rerz.).     Paris  Nat.     Cambridge  FW. 

Cantates  fran^oises,  sur  des  sujets  tirez 
de  TEcriture,  ä  voix  seule  et  basse  cont., 
partie  avec  Symphonie  et  sans  Symphonie, 
par  MUe  (?)  de  La  Guerre.  Le  2e  livre, 
ä  une  et  deux  voix.  cout.  Adam,  Le  temple 
rebati,  le  Belüge.  Joseph,  Jephte,  Sarason. 
Pai-is  1708.  1711  Chr.  Ballard.  qufol. 
[Paris  Nat.     Paris  Arsenal.     Bibl.  Eouen. 

Semele,  l'ile  de  Delos,  le  sommeU. 
d'Ulysse,  Cantates  fran^\  . .  Paris  1715. 
[Paris  Xat.     Bibl.  Besangen. 

Airs  in  Airs  1710  b. 

Senates  pour  le  V.  et  p.  le  Clav,  Pa- 
ris 1707  rauteui-.     [Paris  Nat. 

5  Sonates  en  Trio,  Ms.     [Paris  Nat. 

Pieces  de  Clav,  qui  peuvent  se  jouer  sur 
le  V.  . . .  Paris  1707  l'auteur.     [Paris  Nat. 

Laguerre,  Marin  de,  um  1690 
Organist  an  St.-Severin  und  St- 
Gervais  zu  Paris.  Er  war  der  Ge- 
mahl der  Elisabeth-Claude-Jacquet 
de  Laguerre  (Marpurg  2,  242. 
Fetis). 

La  Ouerre.  Michel  de,  erhielt 
am  1.  Jan.  1633  den  Organisten- 
posten an  der  Ste.-Chapelle  zu  Pa- 
ris und  starb  im  März  1678  (Bre- 
net,  Les  Concerts  en  France  1900 
p.  58). 

La  Halle,  Adam  de,  s.  Adam. 

Lahaute,  . . . 

ist  in  Landrin's  Eecueil  d'airs  figuree 
mit  einigen  Airs  vertreten. 

Laharpe,   Jean-FraiiQois   de, 

geb.  20.  Nov.  1739  zu  Paris,  gest. 
11.  Febr.  1803  ebd.  Ein  Dichter, 
Schriftsteller  und  Kritiker,  der 
mehrfach  Redakteur  von  Fachzei- 
tungen war  und  darin  auch  Urteile 
über  Gluck  veröffentlichte,  wie 
1777  5/3  im  Journal  de  politique 
et  de  litterature  über  Gluck's  Iphi- 
genie   in  Aulis,    ebenso  am  25/3. 


Am  5/10  erschien  ein  Artikel  über 
die  Armide.  All  diese  Artikel  er- 
schienen dann  gesammelt  in 

Memoii'e  poui'  servir  ä  l'histoire  de  la 
revolution  operee  dans  la  musique  par .  . . 
Gluck.  Später  redigierte  er  den  Cours  de 
Litterature  und  findet  sich  über  dasselbe 
Thema  ein  Artikel  in  pars  3,  Hv.  1.  chap. 
6,  4  section  (Fetis.  Notizia  sü  Gian  Yr. 
La  Harpe.  Estratta  dalle  Memorie  di 
religione.  di  morale,  e  letteratura.  stamp. 
in  Modena  (T.  YH,  anno  1825,  S»,  p.  4 
bis  146,  von  P.  Cavedoni.     [B.  B.) 

La  Haye,  Florimus  de,   1529 

und  1533/31:  als  päpstlicher  Sänger 
in  den  Listen  eingetragen  (Yiertelj. 
3,  262). 

La  Hele  (Helle.  Heele),  Greorge 
de,  geb.  um  1517  (?)  zu  Antwerpen; 
gest.  vor  dem  4.  März  1589  zu 
Madrid  (Straeten  3,  155).  1565 
bis  1570  Knabensänger  an  der 
Ksl.  Hofkapelle  zu  Madrid  (?).  Bur- 
bure in  der  Biogr.  nat.  beige  unter 
De  la  Hele,  sagt  aber,  dass  er  ein 
Schüler  von  Ant.  Barbe  war.  Letz- 
terer starb  1564  zu  Antwerpen. 
Straeten  8,  79  teilt  aus  den  Akten 
obige  Nachricht  mit,  sagt  aber  da- 
gegen p.  41,  dass  er  1562  Knaben- 
sänger an  der  spanischen  Hof- 
kapelle unter  Philipp  IL  war.  Bur- 
bure fährt  fort:  Um  1571  studierte 
er  zu  Löwen  Theologie,  wurde  Prie- 
ster und  Knabenlehrer  des  Chors 
zu  Tournai.  Um  1578  erhielt  er 
ein  Kanonikat  und  wurde  zum 
Kapellmeister  ernannt.  1580  kam 
er  nach  Madrid  als  Kapellmeister 
an  die  Hofkapelle  und  lässt  sich 
dort  bis  1589  verfolg-en.  Nach 
einem  Drucke  von  1578  nennt  er 
sich  Phonascus  an  der  Kathedrale 
zu  Tournai  und  einen  Alumnus  des 
Kaisers.  Straeten  8,  70  widmet 
ihm  einen  längeren  Artikel  mit 
Dokumenten,  aus  denen  sich  Fol- 
gendes ergiebt:  1563  erhielt  er 
eine  Praebende  zu  Artois  (Straeten 
1,   240).     Nach    einem    Schreiben 


La  riele. 


17 


Lahoussaye. 


des  Michel  de  Bock  ^Straeten  2,  6) 
war  er  7  Jahre  zu  Mechehi  ange- 
stellt, ehe  er  nach  Tournai  kam; 
1580  erhielt  er  den  Kapellmeister- 
posten an  der  Kathedrale  zu  Ant- 
werpen, den  Turnhout  bis  dahin 
bekleidet  hatte  (ib.  106).  Auch  zu 
Mecheln  soll  er  den  Chor  an  St.- 
Rombaut  eine  Zeitlang  geleitet  ha- 
ben und  zwar  vor  der  Anstellung 
in  Tournai.  Die  Verhandlungen 
wegen  IJebernahme  des  spanischen 
Kapellmeisterpostens  begannen  am 
5.  Aug.  1581  durch  den  Herzog 
von  Parma,  der  Gouverneur  in  den 
Niederlanden  war,  datiert  aus  Mons 
(Straeten  8,  107).  Michel  de  Bock 
stellt  ihm  ein  gutes  Zeugnis  aus 
(ib.  108).  Erst  1582  wird  er  als 
Kapellmeister  in  Madrid  in  den 
Akten  verz.  (ib.  106).  1586  ver- 
lor er  durch  seine  Verheiratung 
1585  die  Praebende  an  der  Abtei 
St.-Winoc  (Dokument  im  Straeten 
3,  156).  Straeten  8,  133  teilt  noch 
mehrere  Dokumente  mit,  die  über 
Verlagsangelegenheiten  mit  Plan- 
tin (über  Auflage  und  Papierver- 
brauch) von  historischem  Interesse 
smd.  In  Bd.  8,  122  teilt  er  sein 
Testament  vom  16.  Juni  1586  nebst 
seinem  facsim.  Namenszuge  mit. 
Danach  geht  hervor,  dass  er  der 
Sohn  des  Pierre  de  la  Hele's  und 
der  Anna  van  Scuteputte  aus  En- 
beres  war ;  dieser  Ort  muss  in  der 
Nähe  Antwerpens  liegen,  vielleicht 
ein  Vorort.  Sein  Geburtsjahr  mit 
1517  anzusetzen  scheint  mir  zu 
früh  zu  sein,  selbst  Straeten's  An- 
gabe von  1550  ist  noch  zu  früh, 
denn  wenn  er  erst  1562  als  Knaben- 
sänger eintrat,  so  wäre  dies  gegen 
jede  Regel.  Ihre  Aufnahme  ge- 
schah meist  zwischen  7  bis  9  Jah- 
ren, 1562  wäre  er  aber,  wenn  1550 
geb.,  schon  12  Jahre  alt.  Einen 
Beweis,   dass   er   um    1576   Chor- 

Rob.  Eitnor"  s  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


knabenmeister  zu  Tournai  war,  lie- 
fern auch  die  Akten  des  Cäcilien- 
vereins  zu  Evreux,  wo  er  in  obigem 
Jahre  den  2ten  und  3ten  Preis 
gewann  (M.  f.  M.  22,  202).  Von 
seinen  Werken  lassen  sich  nach- 
weisen : 

Octo  Missae,  qiiiufjue,  sex  et  Septem 
vocum,  auctore  Georgius  de  la  Hele,  apud 
insiguem  Cathedral.  TornaceEsem  eccl. 
Fhoaascus.  Antverpiae  1578  Chr.  Plan- 
tinus.  Chorbuch  iu  gr.  fol.  von  CCLXX 
Bll.  Dedic.  Philipp  Ü.  von  Spanien,  gez. 
iu  Touruay  im  Oct.  1.577.  Die  Messen 
sind  auf  Motive  von  Motetten  von  Orl. 
Lassus,  Cipr  de  Rore,  Thomas  Crecr^uillon 
und  Josquiu  des  Pres  komponiert.  Das 
Reg.  lautet:  1.  Oculi  omnium  iu  te  spe- 
rant  Domine  5  v.    2.  In  convertendo  Duo. 

5  V.  3.  Nigra  sum,  sed  formosa.  4.  Gu- 
state  et  \idete  5  voc.    5.  Quare  tristis  es 

6  voc.  6.  Fremuit  spiritus  Jesu  6  voc. 
7.  Praeter  reiiim  seriem  7  voc.  8.  Bene- 
dictus  coelorum  regiua  7  voc.  Einen 
Probedruck  bringt  A.  Goovaerts  in  seiner 
Histoii'e  et  Bibüographie ,  Anvers  1880 
S.  4(3.  [Hofb.  "Wien.  Dom  zu  Mailand. 
B.  Cambrai.  Cap.  Lateran  Nr.  3.  Cap. 
sistina.     Stockholm  ohne  Titelbl. 

Missa  6  V.  sup.  Fremuit  Spiritus  Jesu 
Nr.  8  in  Ms.  mus.  q  89  a— f.     [B.  D. 

1  Chansons  in  2  Teilen  im  Samlwk. 
1597  g.  Diese  Chans,  gewann  1576  in 
Evreux  den  Preis. 

Bei  dem  1734  zu  Madrid  stattfinden- 
den Brande  werden  auch  manche  seiner 
dort  komponierten  Werke  verloren  ge- 
gangen sein. 

La  Hire,  Philippe  de,  ein  Geo- 
meter  und  Prof.  der  Mathematik 
und  Architektur  im  Kollegium  von 
Frankreich,  geb.  um  1610  zu  Paris 
und  gest.  ebd.  21.  Apr.  1719.  Un- 
ter seinen  Werken  befindet  sich 
auch  eine  Abhandlung: 

Explication  des  differences  des  sons 
de  la  corde  tendue  sur  la  trompette  ma- 
rine. In  den  Drucken  der  Akademie 
royale  des  sciences  t.  9  p.  500  —  529. 
Auch  in  seinen  Gesamtwerken  von  1759 
p.  330.  Der  Antiquar  Calvary  besaTs  eine 
Ausg.  der  Abhandlung:  Paris  1694. 

Lahoussaye,  Pierre,  geb.  12. 

April  1735  zu  Paris,  gest.  ebd. 
gegen   Ende  1818.     Violinist   von 


Lahufs. 


18 


Laküde,  Michel-Eichard  de. 


Bedeutimg,  nahm  anfänglich  Stel- 
lungen in  adligen  Häusern  ein, 
später  reiste  er  als  Virtuose  durch 
Italien,  nahm  beim  Fürsten  von 
Monaco  eine  Anstellung  an,  ging 
1770  nach  London  und  wurde 
Dirigent  der  italienischen  Oper 
(Pohl  2,  370),  1775  kehrte  er  nach 
Paris  zurück,  erhielt  1779  die  Di- 
rektion am  Concert  spirituel  und 
1781  die  an  der  Comedie  Italien, 
1790  am  Theater  de  Monsieur, 
später  am  Theater  Fevdeau,  dann 
erliielt  er  eine  Professur  am  Con- 
servatoire  (Fetis  ausführlich).  Von 
seinen  Kompositionen  ist  nur  be- 
kannt : 

Sei  Sonate  a  Violino  solo  e  B.,  op.  1, 
grave  p.  Fouchault.  Paris,  Sieber.  fol. 
[Kat.  Liepm.  Dresd.  Mus:  Lyon,  Mr.  Ca- 
stan.     fol. 

Lahufs,  Johann  de,  um  1569 
bis  70  Mitglied  der  Hofkapelle  in 
München  mit  72  Gld.  jährl.  Gehalt 
(Kreisarchiv). 

Laidi^[en],    Hans    Reinhard, 

Buchhändler  und  Musikverleger  in 

Schwäbisch  Hall,  gab  das  Samlwk. 

heraus : 

Yiridarium  musicum,  oder  musictdisches 
Lustgärtlein,  bestehend  in  underschied- 
lichen  Sing-Beethlein,  anmuthiger.  mit  2. 
und  3.  Stimmen  geziereter,  und  aus  ver- 
schiedenen Authoribus  zusammen  getrage- 
ner geistlicher  Gesänger  .  .  .  Schwäbisch 
HaU  167'2  bei  Hans  Reinhard  Laidigen.  ! 
kl.  quS".  .31  Gesge.  von  Bernardi,  Steph. 
Conradi,  G.  Dr.  2,  Ales.  Grand,  H.  Grimm 
2,  Christ.  Keuff.,  Urban  Loth  .5,  Giov. 
Priuli,  Sam.  Scheid  6,  Job.  Stad[en]  5, 
Ludov.  Viad[ana]  .5  und  Tho  Walliser  (mit 
Bc).  [B.  B:  C  1.  Bc.  Paris  Nat.  kompl. 
Siehe  Eitner  1. 

Laiolle,  siehe  Layolle. 

Lalr,  Petrus,  Klerikler  zu  Ce- 
nomanen  (Le  Mans),  wird  am  4. 
April  1412  als  Sänger  in  die  päpst- 
liche Kapelle  aufgenommen  und 
am  3.  Dez.  1417  von  neuem  ver- 
eidigt; befand  sich  noch  1418  da- 
selbst (Viertel]'.  1,  352). 


Lair,  Elienne- Denis  de,  siehe 
Delair. 

Lais.  Joh.  Dom.,  siehe  Kargel^ 
Chythar  Buch  1578  b. 

Lalsement,  siehe  Balliere. 

Laisser,  .  . .  k.  k.  Tenorist  a/d. 
Elisabethinischen  Kapelle,  wurde 
am  7/6  1759  an  der  Hofkapelle 
in  Wien  angestellt  (Viertel].  8,  186). 

Lak,  Edward,  Musiker  an  der 
Hofkapelle  in  London  unter  der 
Minderjährigkeit  Edward  VI.  von 
England,  1.547—1553  (Nagel  An- 
nalcn  22). 

La  Lance,  Chevalier  de,  Offi- 
zier im  französischen  Garderegi- 
ment, geb.  zu  Verdun,  floh  beim 
Ausbruch  der  Revolution  nach 
Frankfurt  a/M.,  ging  später  nach 
Schlesien,  ernährte  sich  durch  Mu- 
sikunterricht und  kehrte  Ende  des 
18.  Jhs.  in  seine  Geburtsstadt  zu- 
rück. Fetis,  unter  Lance,  verz. 
allerlei  Kammermusik  bis  op.  14 
von  ihm  (siehe  auch  die  Biogr.  in 
Lpz.  Ztg.  4,  831  nebst  Urteile). 
Nachweisen  lassen  sich: 

Plaintes  de  Venus  sur  la  mort  d'Adonis. 
Cantate  avec  acc.  de  Fortep.,  2  V.  A.  et 
B.  Dedic.  Landgrave  de  Darnistadt.  Schott 
ä  Mayence.     [Berlin  K.  H. 

3  Senates  p.  le  clav.  avec  Yiolon,  oe.  2. 
Paris.     [Paris  Nat. 

2  gr.  Trios  p.  le  Pfte.  av.  V.  et  Ycl. 
oe.  11.  Augsbg.,  Gombart  &  Co.  3  Stb. 
[B.  B.     B.  Kgsbg. 

Six  aires  varies  ])our  le  Pfte.  par  .  .  . 
oe  3.  Paris,  Imbault.  fol.  29  S.  [B. 
Kgsbg. 

Lalande,  . . .  um  1684  Organist 
an  St.  Jean-en-Grove  zu  Antwerpen 
(?)  (Biogr.  nat.  beige  6,  300). 

Lalande,   Miehel-ßichard  de, 

geb.  15.  Dez.  1657  zu  Paris,  gest. 
18.  Juni  1726  ebd.  Der  Sohn 
eines  armen  Schneiders  und  das 
15.  Kind  desselben.  Trat  als  Sän- 
gerknabe in  den  Chor  an  St.-Ger- 
main-FAuxerrois,  erlernte  Violine, 
Klavier,    Gambe  u.  andere  Instru- 


Lalaude,  ilichel-Ricliard  de. 


19 


Lalaude,  Michel-Richard  de. 


monte,  beschäftigte  sich  später  be- 
sonders mit  Orgelspiel  und  vertrat 
au  vier  Kirchen  zeitweise  die  Or- 
ganisten. Bei  der  Wahl  eines  Or- 
ganisten an  der  Hofkapelle  wurde 
er  wegen  zu  grofser  Jugend  zu- 
rückgestellt, doch  erhielt  er  den 
Musikunterricht  der  Prinzessinnen 
und  liatte  in  Clagnj  freies  Quar- 
tier. Louis  XIV.  interessierte  sich 
für  ihn  und  schenkte  ihm  seine 
Gunst,  ernannte  ihn  zum  Musik- 
meister de  sa  chambre  und  1683 
zum  Surintendant  der  Hofmusik 
und  zwar  erhielt  er  das  erste 
Vierteljahr,  denn  die  vier  Surin- 
tendanten versahen  abwechselnd 
ein  Vierteljahr  ihren  Dienst.  1684 
heiratete  er  Anna  Eehel,  eine  Hof- 
sängerin, zeugte  zwei  Töchter,  die 
sich  auch  als  Sängerinnen  auszeich- 
neten und  bei  Hofe  angestellt  wur- 
den. Auf  einem  Drucktitel  wird 
er  „Chevalier  de  l'ordre  de  St.  Mi- 
chel, Sur-Intendant  de  la  musique 
du  roy'  genannt.  1722  betrug 
sein  Gehalt  8000  livre,  1723  ver- 
heiratete er  sich  zum  zweiten  Male. 
Bei  seinem  Tode  hatte  er  dem  Hofe 
45  Jahre  gedient  (Castil-Blaze  p. 
115.  122.  Fctis  ausführlich.  Eine 
Biogr.  in  den  Motets  von  1729). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Les  Elements,  Ballet  du  roy,  en  4  en- 
trees  et  un  proIog.,  paroles  de  Roy.  nius. 
de  Lalande  et  Destouches.  repres.  22  12 
1721  in  den  Tuilerien,  29/5  1725  zu  Pa- 
ris. Paris.  Chr.  Ballard  1725.  ciu40.  P. 
[Paris  l'opera.  Paris  Nat.  C.  P.  Brüssel 
Cons. 

—  Xeue  Ausg.  im  Jvl.-A.  Pai'is,  Mi- 
chaelis, gr.  8°  (besitzen  alle  gröfseren 
Bibl.}. 

—  Die  4.  Entree  unter  dem  Titel : 
Vertumne  et  Pomone,  neu  orchestriert 
vom  Kapellmeister  Rey,  wurde  am  4/6 
1778  in  der  greisen  Oper  aufgeführt.  Ms. 
P.     [Paris  l'opera. 

Ballet  de  la  Jeunesse.  Ms.  P.  [Paris 
Arsenal. 


Ballet  de  llnconnu.  Paris  1720.  P. 
[Paris  Nat. 

Das  Conservatoire  zu  Paris  (Kat.  von 
Weckerlin  355),  besitzt  an  Balletten  im 
Ms.  P.  in  2  voll:  1.  Ballet  de  Flore  ou 
le  Trianon  1689.  2.  L'amour  flechy  1689. 
3.  Melicerte  1698  u.  1699.  4.  Adonis  1698. 
5.  Mirtil  1698.  6.  Ballet  des  fees  1699. 
7.  L'Hymen  champetre  1700.  8.  Ballet 
de  la  Paix  1713.  Ferner  Les  Fontaines 
de  Versailles,  sur  le  retour  du  Roy,  Con- 
cert  donne  ä  Sa  Majeste  dans  les  grands 
appartements  de  son  chäteau  de  Versailles 
le  5  avril  1783,  fait  par  M.  Morel  et  mis 
en  musique  par  M.  de  Lalande,  maistre 
de  mus.  de  la  chapelle  du  Roy  (siehe 
Weckerlin's  Kat.  p.  356  ff.). 

Angehängt  an  den  Band  der  Les  Fon- 
taines befindet  sich  noch  ,,le  Concert 
d'Esculape,  donne  au  Roy  chez  Madame 
de  Montespan,  ä  Versailles,  en  may  1683". 
Eine  Kantate  mit  Ouvertüre,  Solos,  Chor 
u.  Orchester. 

Ferner  „une  Symphonie  de  Te  Deum ; 
uu  Concert  de  trompettes  et  timballes 
pour  les  festes  sur  le  Canal  de  Versailles, 
6  Piecen.  —  Les  simphonies  de  Noels. 

L'Inconnu,  premier  ballet  danse  par 
Sa  Majeste  dans  son  palais  des  Tuileries. 
au  mois  de  fevrier  1720.  Die  Airs  de 
violou  sind  von  Lalande,  die  Entrees  zum 
Ballet  von   Bahn. 

Folies  de  Cardenio.  Piece  de  M.  Coy- 
pel  le  fils.  Musique  de  M.  de  Lalande. 
Le  ballet  de  M.  Bahn.    30.  Dec.  1720. 

Motets  de  feu  Mr.  de  la  Lande,  Che- 
valier de  l'ordre  de  St.  Michel,  Surinten- 
dant de  la  musique  du  Roy,  Maitre  de 
mus.  et  Compositeur  ordinaire  de  la  cha- 
pelle et  de  la  chambre  de  Sa  Majeste. 
Avec  un  discours  sur  la  Vie  et  les  Oeu- 
vres de  l'autheur  .  . .  Grave  p.  L.  Hue. 
Paris  1729  Boivin.  fol.  P.  2  Mot.  Das 
Inhaltsverz.  aller  20  Bücher  mit  Summa 
40  Mot.  vorzugsweise  im  Sstim.  Chor- 
satze, siehe  im  Kat.  Kassel  von  Israel 
p.  34.  Die  Bücher  tragen  die  Jahresz. 
von  1695—1712.  [alle  20  Bücher  in  B. 
K.  B.  B.  Dresd.Mus.  Brüssel,  br.  Mus. 
fehlen  liv.  10.  16.  19.  20.  Paris  Nat., 
auch  im  Ms.  in  4  voll,  in  Partitur.  Karls- 
rahe:  8.  liv.  Hofb.Wien,  14  voll.  Liv.  3 
bis  5.  10-20.  Cambridge  FW.  Nr.  330 
bis  336  Buch  1—21  mit  Summa  42  Mot, 
jedes  Buch.  2  Mot.  Reg.  im  gedr.  Kat. 

Ms.  41,  B.  B :  1.  Judica  me  deus.  2. 
Dnus.  regnavit,  für  Solo,  5st.  Chor  u.  Instr. 
P.  aus  1729  (8.  Buch  Motett). 

Les  trois  lecons  de  Tenebres  et  le  Mi- 
serere ä  voix   seule   av.  l'acc.  de   la  B. 


LaJaade,  P.  de. 


20 


La  Marche. 


fondam.  de  feu  Mr.  .  .  Paris  1730  Ballard. 
fol.  P.  30  S.  [Bmssel.  Pari.s  Is'at. 
Hofb.  "Wien.     br.  Mus. 

Airs  aus  Opern,  siehe  Eecueil  bei  J. 
B.  Lully  1706. 

Im  Samlwk.  Klavierstücke  1.  1794  von 
einem  Lalande  eine  Piece.  Fraglich,  ob 
von  obigem. 

Lalande,  P.  de,  Violinist  unter 
Louis  XIV.  von  Frankreich  an  der 
Kg].  Kapelle  zu  Paris  mit  912  Liv. 
Gehalt  (Castil-Blaze  146). 

Lalbergato,  Alessaiidro,  lebte 
vor  1513  in  Bologna,  berühmt  als 
Lautenist  erwähnt  von  Gio.  Philot. 
Achilliuo  (Gaspari  2,  7). 

Laliere  (Liere),  Ouillaume,  von 
1681  —  84  Priester  und  Sangmeister 
an  St.  Walburge  in  Audenarde,  ist 
in  dem  Kataloge  derselben  Kirche 
von  1734  als  Koinponist  einer  Mo- 
tette f.  Bass  u.  4  Instr.  unter  dem 
Namen  Liere  verzeichnet  (Straeten 
1,  217). 

Lallahe  (auch  notiert:  -^^,-^-he). 

Im  Ms.  14.  F.  VI.  2(3.  Nr.  2  zu  Basel 
eine  Missa  sine  nom.  4  voc.  Thema  im 
gedr.  Kat.     Ein  Komponist  des    IG.  Jhs. 

Lallemaii ,  Laurenz  (Lorenz), 
wahrscheinlich  Franzose,  da  ihn 
Moderne  in  seine  Samlwke.  von 
1539  c  und  1542  b  mit  2  Motetten 
aufgenommen  hat  (Eitner  1). 

Lallouette.  Jeau-Fran(;;ois,  geb. 
um  1651  zu  Paris,  gest.  1.  Sept. 
1728  zu  Versailles.  Schüler  von 
Lully  u.  Guy-Leclerc  auf  der  Vio- 
line, trat  ins  Orchester  der  gTofsen 
Oper  unter  Lully  und  diente  9 
Jahre.  Man  sagt,  dass  er  für  Lul- 
]y's  Opern  die  Recitative  und  die 
Listrumentation  schrieb,  da  LuUy 
nur  die  Singstimme  und  den  Bass 
aufsetzte.  Hierauf  erhielt  er  den 
Kapellmeisterposten  an  der  Kathe- 
drale zu  Roueu  und  1695  den  am 
Notre-Dame  zu  Versailles.  Fetis 
verz.  von  ihm  mehrere  Ballets  und 
Intermedii.     Nachweisbar  sind : 

Motets  ä  1.  2.  et  3.  voix.  av.  la  Bc. . . 


Paris.     [Pa- 


Liv.   I.     Paris   1726   chez  l'auteur.     fol. 
[Paris  Nat.     br.  Mus. 

Miserere  ä  grand  choeur. 
ris  Xat. 

In  den  Canciones,  Madrid,  kommen 
auch  Komposit.  von  einem  De  Lulouette 
vor.     Möglich,  dass  es  der  obige  ist. 

In  der  B.  Cambrai  befindet  sich  eine 
Messensamlg.,  gedr.  1744  von  J.  B.  Bal- 
lard zu  Paris,  m  der  unter  Nr.  6  sich 
eine  Missa  super  veritus,  4  voc.  von  ihm 
befindet. 

Lalo,  ...  de,  bekannt  durch 
Premier  Livre  d'airs  serieux  et  ä  boire 

a  2    et   3   parties Paris    1684   Chr. 

Ballard.  —  Second  livre  . . .  1685.    [beide 

in  Paris  Nat. 

Franzose 


La   Loyeau. 


ein 


des  18.  Jhs.,  der  in  Landrm's  Re- 
cueil  d'airs  vertreten  ist. 

La  Maillerie,  M.  de,   wird  im 


Kataloge 


Rogers 


m  Amsterdam 
mehrfach  mit  Instruraentalkompo- 
sitionen  verz. 

Lamalle  (Lamal),  Pierre,  an- 
fänglich Choralist,  rückte  dann  zum 
Succentor  an  der  Kathedrale  St. 
Lambert  zu  Lüttich  um  1671  her- 
auf, wo  er  sich  bis  1683  verfolgen 
lässt  und  zum  ,,Primus  succentor" 
steigt,  der  auch  als  Vertreter  für 
den  Kapellmeister  (phonascus  gen.) 
eintreten  muss.  Auch  als  Kom- 
ponist wird  er  in  den  von  Strae- 
ten 6,  562  ff.  mitgeteilten  Doku- 
menten erwähnt.  Straeten  ver- 
wechselt nur  das  Wort  Succentor 
mit  Phonascus,  oder  kennt  nicht 
deren  Sinn  (siehe  M.  f.  M.  19,  HO. 
127.  147.  148). 

Lamaniere,  Exupere  de,  geb. 
zu  Laon,  liefs  sich  1784  in  Paris 
als  Harfenist  und  Lehrer  seines 
Instrumentes  nieder  und  wirkte 
dort  noch  1802.  Schon  seit  1782 
gab  er  zahlreiche  Piecen  für  sein 
Instrument  heraus  (Magazin.  Fetis). 
Nachweisbar  ist: 

Eecueil  d'airs  varies  ])0ur  la  harpe. 
Pai-is,  Naderman.     [Mailand  Cons. 

La  Marche,  siehe  ßoboan. 


La  Mai'che,  Frauciscus  de. 


21 


Lambaidi,  Camillo. 


La    Jlarelio,    Fraiieisciis    de, 

geb.  in  München,  trat  in  das  Kol- 
legium gernianicum  in  Rom  ein, 
wo  er  Pliilosophie  u.  Theologie  stu- 
dierte u.  sich  den  Doktortitel  er- 
warb. Am  18.  Mai  1649  ernannte 
ihn  der  Fürstbischof  zu  Eichstaett, 
Marquard  IL,  zum  Kapellmeister, 
ferner  zum  zweiten  Kanonikus  am 
AVillibaldschore  und  zum  geistlichen 
Rat.  Er  muss  kurz  vor  1672  pen- 
sioniert oder  gestorben  sein,  da  ihm 
in  dem  Jahre  Kaspar  Prentx  folgte 
(M.  f.  M.  15,  23).     Er  gab  heraus: 

Synopsis  musica  oder  kleiner  Inhalt, 
wie  die  Jugend  und  andere  kürzlich  und 
mit  geiinger  Mühe  in  der  Musica  auch 
Instrumenten  abzurichten  . .  .  München 
1656  Jäeklin.  4"\  23  S.  [B.  M.  Archiv 
zu  Eichstädt.]  Enthält  für  Schüler  einen 
kurzen  Abriss  der  theoretischen  Elemen- 
tarkenntnisse. 

Er  komponierte  auch  10  Jägergedichte, 
gedruckt  1656,  von  denen  sich  aber  nur 
die  Texte  erhalten  haben.  Eine  Probe  in 
M.  f.  M.  15,  24.     [B.  M. 

La  3Lirehc,  Hiigiies  de  Lnsig- 
iiaii,  Graf  de,  ein  Dichter  und 
Komponist  des  13.  Jhs.  f  19.  Okt. 
1216.  Er  bekriegte  mehrfach  den 
König  St.  Louis  und  nahm  zur 
Frau  Isabelle  d'Angouleme. 

Die  Nat.  Bibl.  zu  Paris  besitzt  3  Chan- 
sons von  ihm  (Fetis). 

Lamare.  Jaeques-Miebel,  Hu- 

rel  de.  geb.  1.  Mai  1772  zu  Paris, 
gest.  27.  März  1823  zu  Caen.  Ein 
Violoncell-Virtuose,  der  zeitweise 
an  Pariser  Theaterorchestern  an- 
gestellt war,  sich  aber  viel  auf 
Konzertreisen  befand,  die  er  bis 
nach  Russland  ausdehnte  {Fetis 
ausführlich). 

1.  Concerto  de  Ycl.  av.  acc.  de  2  V. 
.  .  .  Paris,  Pleyel.     [B.  B. 

—  im  Arrangem.  f.  Ycl.  u.  Pfte.  im 
Ms.     [ß.  B. 

3.  Concerto  de  Ycl.  av.  orch.  Paris, 
Irabault.     10  Stb.     [B.  B. 

La  Jlarre,  Sieur  de,  bekannt 
durch 

Les    chansons   pour    danser    et    pour 


boire  . . .  Paris  1650  Rob.  Ballard.  kl.  8". 
43  Bll.  39  Chansons  in  Text  und  Melo- 
die.    [B.  M.     Hofb.  AYien.     Brüssel  2393. 

La  Martoretta,  Griaiidoiueuico, 

aus  Calabrieu  gebürtig;  seine  Le- 
bensstellung ist  unbekannt,  auch 
geben  die  Titel  seiner  Werke  dar- 
über   keine    Auskunft.      Bekannt 

sind  von  ihm : 

Sacrae  cantiones  (vulgo  Motetta  appell.) 
5  voc.  Lib.  1.  Yen.  1566  Gardanus.  5  Stb. 
qu4*^.     29  Gesge.     [Musikfr.  Wien. 

C  De  lo  eccellentissimo  musico  La  M. . . 
li  Madrigali  a  4  voce  da  lui  novam.  comp. 
et  con  diligentia  stampati.  Yen.  1548  H. 
Scotto.  4  Stb.  qu4».  34  Madr. ;  die  De- 
dic.  bez.  den  Druck  als  das  1.  Werk  La 
M.'s.     [B.  B:  T.     Bologna  C. 

II  2.  lib.  di  Madrigali  cromatici  a  4 
voci  . . .  Yen.  1552  Ant.  Gardane.  4  Stb. 
qu40.     29  Madrig.     [Hofb.  Wien. 

II  3.  lib.  di  Madrigali  a  4  voci,  con 
ciuque  Madr.  del  1.  lib.  da  lui  novam. 
corretti  &  dati  in  luce,  col  titolo  di  coloro 
per  cui  li  ha  composti  . . .  Yen.  (1554) 
Ant.  Gardane.  4  Stb.  qu40.  28  Madr. 
[B.  M.     Hofb.  Wien. 

1  Madrig.  in  Archadelt's  5.  lib.  Madrig. 
1544  u.  15.50  (Eitner  1.  Yogel  1,  39). 
In  Girol.  Scotto's  2.  lib.  delle  Muse  a  3 
voci  1562  p.  45:   In  uu  bei  prato,  3  voc. 

Lamb.  Benjamin,  Organist  am 
Eton  -  Kollegium  und  Stabträger 
(verger)  an  der  St.  George's  Ka- 
pelle zu  Windsor  um  1680  (West. 

Grove). 

Im  br.  Mus.  Ms.  Tudway  98  im  5.  u. 
6.  Bd.  1  Evening  Service  und  4  Anthems 
für  Chor. 

West  erwähnt  noch  eine  Orga- 
nistenfamilie Lamb  a/d.  Kathedrale 
zu  Lichfield,  die  von  c.  1683  ver- 
zeichnet wird.  William  L.  junior 
wird  um  1690  genannt,  von  ihm 
hat  sich  in  der  genannten  Kathe- 
drale 1  Anthem  im  Ms.  erhalten. 
George  L.  war  der  letzte  und  starb 
1749. 

Lambardi,  Camillo,  bez.  sich 
als  Kapellmeister  della  Santissiraa 
Anuunziata    zu    Neapel    und    gab 

heraus : 

Responsorii  della  settimana  santa  con 
il  Miserere,  Benedictus,  et  Christus  factus 


Lambardi,  Francesco. 


22 


Lambe. 


est.  A  2  Chori  . . .  Napoli  1592  G.  Tom. 
cVAiilisio.  8  Stb.  4»  (Fetis  fälschl.  1692). 
[Bologna. 

II  ].  lib.  di  Madrigali  ä  4  voei.  In 
Napoli  1600  per  Gio.  Jac.  Carlino,  stam- 
pat.  Dedic.  uüterz.  in  Neapel  1.  Oct.  1600. 
4  Stb.  4*^.  21  Gesge.,  davon  1  von  Fera- 
bosco,  1  von  i?o«/,  1  von  Tartaylino. 
[Neapel  Cons. 

2.  üb.  de  Madr.  ariosi  a  4  voc.  di .  .  . 
Napoli  1609  G.  B.  Gargauo  e  Nucei.  4  Stb. 
4".  21  Gesänge,  1  von  Franc.  Lambardi., 
1  von  Pietro  Vinci. 

I  fünfstnu.  Madrig.  im  Samlwk.  1609  b. 
(Eitner  1).  Ceretto  erwähnt  ihn  in  seinem 
Tractat  von  1601  p.  309  und  teilt  einen 
Gesg.  von  ihm  mit. 

Lambardi,  Francesco,  lebte  im 
Anfange  des  17.  Jhs.  zu  Neapel, 
bez.  sich  1607  als  Musiker  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Neapel  und  seit  1H14 
als  Organist  daselbst.  1618  er- 
schien sein  letztes  bis  jetzt  be- 
kanntes Werk: 

Yillanelle  a  3  et  a  4  voci.  et  Arie,  di 
.  .  .  Lib.  1.  Napoli  1607  G.  B.  Sottile  per 
Scip.  Bonino.  4?  Stb.  4".  19  Gesge. 
[Neapel  Cons :  C.  A.  Neapel  Bibl.  nat.  A. 
Bibl.  Emil  Yogel's  in  Leipzig:  T. 

II  2.  lib.  de  Yillanelle  a  3,  a  4,  et  a  5. 
Con  alcune  ä  modo  di  Dialoghi.  &  in 
questa  parte  del  Tenore  due  Arie  nel  fine 
. . .  Nap.  1614  Carlino.  4V  Stb.  4".  24 
Gesge.     [Bologna  Academia:  T.  C. 

—  ristamp.  ib.  1618.  24  Gesge.  [Bau- 
tzen Stadtb.  Bibl.  (jetzt  in  Dresd.):  A.T.B. 

Canzonette  a  3,  et  a  4  et  a  5  voci, 
con  alcune  Arie  per  cantar  solo  uella 
parte  del  Tenore  . . .  Nap.  1616  Const. 
Vitale.  Stb.  ?,  4».  20  Gesge.  (siehe  Lam- 
bardi bei  Vogel).     [Bologna:  B. 

2  Madrig.  im  SamlwL  1609  b  (Eitner  1). 
1  Madr.  in  Lacorcia's  2.  lib.  Madr.  1616. 
1  Madr.  in  Camillo  Lambardi's  1.  lib.  Madr. 
1600.  1  Madr.  in  Montesai'do's  1  lieti 
giorni  1611  (siehe  Näheres  bei  Vogel). 

Lambardi,  Oirolamo,  geb.  zu 
Venedig,  bez.  sich  auf  seinen  Dru- 
cken als  Kanonikus  regulariter  der 
Congregation  ä  Spirito  bei  A^enedig. 
In  einem  italienischen  Ms.  der  B.B., 
L  394  wird  er  ein  l^cliüler  Palestri- 
na's  genannt,  nacli  Anderen  von 
Zarlino  (Kat.  2  Bologna  247).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  bekannt: 


Sacra  cantica  B.  V.  Maria,  4  voc.  Venet. 
1.586.     4  Stb.     [B.  Kassel. 

Psalmi  ad  tertiam,  una  cum  Missa, .  . . 
8  voc.  Venet.  1594  Ric.  Amadinus.  8  Stb. 
4".     [Bologna:  C  1.  B.  1.  C2.  A2. 

Antiphonarium  vespertinnm  dierum  fe- 
storum  totius  anni  iuxta  ritum  romani .  .  . 
nunc  nuper  pulcherriinis  contrapunctis 
exornatum  atque  auctum.  A  ...  In  3  par- 
tes. Pars  1.  et  2.  Impress.  in  Coenobio 
Sti.  Spiritus  prope  Venetias  1597.  Chor- 
buch in  gr.  fol.  134  Bll.  [B.  M.  und  im 
Ms.  108  Chorb.  Bologna  nur  pars  2. 
B.  B.     Cap.  Later. 

Antiphonae  omnes  juxta  ritum  romani 
breviarii,  pro  totius  anni  dominici  diebus, 
in  primis,  et  secundis  Vesperis,  nunc  pri- 
mum  a  Eev.  .  .  In  2  pai'tes.  Pars  1.  et 
2.  ib.  1600.  Chorb.  in  gi.  fol.  [Brüs- 
sel.    B.  M. 

Missae  4  voc.  ib.  1601.  Chorb.  gr. 
fol.  32  Bll.  4  Messen.  [B.  M.  Cap. 
Later. 

Psalmodia  vespertina  omnium  solemni- 
tatum,  cum  cantico  B.  M.  V..  8  voc.  Lib.  2. 
ib.  1610.  9  Stb  4»  (mit  Bc.  f.  Orgel). 
A.  u.  B.  1.  haben  die  Jahreszahl  1605. 
[Brüssel.     B.  Br. 

Vespertina  omnium  solemnitatum  Psal- 
modia Senis  vocibus  cum  Cantico  B.  M.  V. 
.  . .  Cum  Basso  ad  Organum.  Venet.  1612 
(1613)  apud  haered.  Ang.  Gardani.  7  Stb. 
40.  16  Psalm.  1  Magnif.  [B.  M.  Bo- 
logna. Bibl.  comunale  in  Cesena  ist  vi-ie 
in  München  aus  1612  hds.  1613  gemacht. 
Gaesdonck:  1.  vox  u.  Bc.  Proske.  br. 
Mus.  1613  B.  Magni:  T.  B.  Org. 

Psalmodia  ad  Vespertiuas  omnium  so- 
lemn.  horas  5  voc,  cum  2  Canticis  B.  M.  . . 
con  B.  ad  org.  Ven.  1613  haerd.  Ang. 
Gardani.     6  Stb.     4'\     [Bologna. 

Vespertina  omnium.  Psalmodia  3  voc. 
c.  2  Canticis,  1.  Chorus  cum  Bc.  2.  Cho- 
rus 5  voc.  Ven.  1623  Magni.  15  Ps.  u. 
2  Magnif.     4«.     [B.  M :  B  1. 

Ms.  L  394,  B.  B.,  4  geistl.  Gesänge  zu 

4  Stim.  in  P. 

Lambe,  Walter.  Im  Chorbuche 
des  Eton  College  aus  dem  15.  bis 
16.  Jh.  ist  ein  Lambe  mit  folgen- 
den Gesäugen  vertreten:  Ascendit 
Christus  4  voc.  Nesciens  mater 
virgo  virum    5  voc.     Salve  regina 

5  voc.  Stella  cell  4  voc.  und 
Magnificat  et  exultavit  5  voc.  Mr. 
Squire  mutmafst  in  seiner  Be- 
schreibung obigen  Codex  S.  7,  dass 


Lambert. 


23 


Lambert,  Michel. 


es  Walter  Lambe  sein  könne,  der 
um  1500  zu  Winchester  lebte  und 
dann  als  Schüler  das  New  College 
in  Oxford  von  1510—1511  be- 
suchte. Auch  tritt  der  Name  im 
Jahre  1520  unter  den  Gentlemen 
der  Kgl.  Kapelle  unter  Henry  Ylll. 
auf.  bavey  glaubt,  dass  dies  viel- 
leicht William  Lambe  sei,  der  zu 
Sutton  Valence  in  Kent  1495  geb., 
Mitglied  der  Kgl.  Kapelle  wurde 
und  1580  als  wohlhabender  Kauf- 
mann in  London  starb  u.  den  Armen 
reiche  Stiftungen  vermachte,  wor- 
über sich  ein  gedrucktes  Vermächt- 
nis findet. 

Lambert,  um  1055  Mönch  in 
der  Abtei  St.  Hubert,  eines  Bene- 
diktinerklosters, citiert  in  dem  Can- 
tatorium,  worin  auch  erwähnt  wird, 
dass  das  Kloster  eine  Orgel  besafs 
und  Lambert  Organist  war  (Fetis). 
Lambert ,  Oeorges  -  Joseph- 
Laurent,  geb.  um  1779  zu  Arras, 
gest.  30.  Juni  1852  zu  Dijon  ira 
Alter  von  63  Jahren.  Gesanglehrer 
und  Komponist,  wechselte  mehr- 
fach seinen  Wohnort.  Von  1795 
bis  1804  war  er  Musikdirektor  bei 
einer  Schauspielertruppe  im  De- 
partement du  Nord,  dann  lebte  er 
in  Amiens  und  bald  darauf  in 
Paris.  Fetis  führt  von  ihm  3  Quar- 
tette für  Streichinstr.  Paris,  chez 
l'auteur,  Romanzen  (gedr.  zu  Pa- 
ris) und  geistliche  Gesänge  an. 
Nachweisbar  sind : 

Quintett  (in  Es)  p.  Pfte.  Y.  A.  Vcl.  et 
Contreb.  oe.  GO.  Paris,  Launer.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

3  Quatuors  p.  2  V.  Va.  et  Vcl.  oe.  15. 
Paris,  l'auteur.     [Musikfr.  Wien. 

In  der  Singakd.  zu  Berlin:  Hymnus, 
Jesu  Corona.     P.  mit  Lambert  gez. 

Lambert,    Johann   Heinrich, 

Kgl.  preufs.  Oberbaurat  und  Mit- 
glied der  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin,  geb.  zu  Mühl- 
hausen im  Sundgau  den  29.  Aug. 


1728,  gest.  25.  Sept.  1777  zu  Ber- 
lin.      Schrieb     einige     akustische 

Schriften 

1 .  Sur  quelques  instrumens  acoustiques. 
In  den  Schriften  der  Berliner  Akademie 
der  Wissenschaften  1763  p.  87.  Deutsch 
mit  Anmkg.  vom  Prof.  Gottfr.  Huth:  Ab- 
handlung über  einige  acustische  Instru- 
mente, aus  dem  Französ.  nebst  Zusätzen 
über  das  Hörn  Alexanders  etc.  von  .  . . 
Berlin  1796.     8«.      [B- B.     B.  Lpz. 

2.  Sur  la  vitesse  du  son,  ib.  1768  p.  70. 

3.  Remarques  sur  les  temperaments 
en  musique,  ib.  1774. 

—  Deutsch  von  Marpurg  in  den  hist.- 
krit.  Beitrg.     Bd.  5,  417-450. 

4.  Observations  sur  les  tons  des  flutes, 

ib.  1775. 

5.  Sur  le  son  de  corps  elastiques,  in 
den  Nov.  Act.  Helvet.    Tom.  1  p.  42. 

(v.  Ledebur.     Fetis.     Becker  1.) 

Lambert,    Karl    Ferdinand, 

lebte  zur  Zeit  Kirnberger's;  Nähe- 
res unbekannt,  und  kommt  in  Has- 
linger's  Samlwk :  Fugen,  Toccaten, 
Sonaten  etc.  [Musikfr.  Wien]  mit 
einigen  Piecen  vor  (siehe  Joh. 
Chrstn.  IL  Bach,  Bd.  1,  267,  Sp.  2). 

Lambert,  Michel,  geb.  um  1610 
zu  Vivonne  in  Poitou,  gest.  1696, 
86  Jahr  alt,  zu  Paris.  Ein  vor- 
trefflicher Sänger  und  Komponist 
von  kleinen  Airs;  Schwiegervater 
Lully's,  über  den  Fetis  nach  Ber- 
trand's  Biogr.  in  der  Revue  et  Ga- 
zette music.  de  Paris  1859,  26.  Bd. 
p.  9ff.  ausführlich  berichtet.  1661 
war  er  Musikmeister  an  der  Hof- 
kapelle an  Stelle  Cambefort's  und 
1663  Direktor  der  Knabensänger 
ebd.  mit  750  fr.  Gehalt  (M.  f.  M. 
21,  126  —  128).  Auf  den  Titeln 
seiner  Drucke  wird  er  als  „maitre 
de  la  musique  de  la  chambre  du 
Roi"  bez.  und  nur  Lambert,  oder 
M.  Lambert,  auch  LB.  genannt. 
Von  seinen  Airs  sind  bekannt: 

Nouveau  livre  d'airs,  par  Lambert 
gravez  par  Richer.  Paris  1661  chez  Char- 
les de  Sercy.     qu8".     [Brüssel. 

Airs  k  une,  deux,  trois  et  4  parties  av. 
la  basse  cont.,   compos.  par  Mens.  Lam- 


Lambert. 


24 


Lambert!,  Loclovico. 


bert  . . .  Paris  1689  Chr.  Ballard.  P. 
fol.  1  vol.  210  S.  [B.  B.  Paris  Nat. 
Paris  Arsenal.  B.  zu  Troyes.  Bibl.  zu 
Besanr-on.     C.  P.     Hofb.  Wien. 

Airs  non  imprimes  de  M.  Lambert. 
Ms.     [Paris  Arsenal. 

3  Le^ons  des  Tenebres  pour  la  semaine 
sainte  1689.  Am  Ende  ein  Miserere  von 
Oerard.     [C.  P. 

In  Clerambault's  Nouvell.  poesies  1737 
einige  Airs  von  einem  Lambert. 

Die  Bibl.  des  Arsenals  zu  Paris  besitzt 
im  Ms.  eine  Samlg.  Airs,  mit  Monsieur 
Lambert  gez. 

Lambert,  M.  de  Saint,  siebe 
Saint- Lambert. 

Lambert,  Pierre,  geb.  zu  No- 
yon  (Nevers)  um  1493,  war  vom 
24.  Dez.  1528  bis  1563  päpstl 
Sänger  (Symphoniacus  nennt  ibn 
das  Epitaph)  und  starb  den  1.  Kai. 
Sept.  1563,  begraben  in  der  Kirche 
St.  Agostino  zu  Rom  ( Viertel].  3, 
261.  Fetis  und  Straeten  1,  153 
teilen  das  Epitaph  mit.  Ferner 
Straeten  6,  419.  NB.  ein  Sympho- 
niacus ist  ein  Komponist).  Man 
findet  in  italienischen  Samlwerkeu. 
unter  dem  Namen  „Lamberto"  3 
zu  4  Stirn.  (Eitner  1).  Im 
unter  Samhvke.  die  zahl- 
reichen Ausgaben.  Vogel 
fälschlich,  dass  es  Courtoys  sei. 

Ein  anderer  Petrus  Lambertus 
ist  1595  päpstl.  Sänger  in  Eom 
und  unterz.  am  17.  Nov.  den  Kata- 
log der  Musikalien  (Straeten  6, 
478). 

Eustacke  Lambert  ist  1586  Sän- 
gerknabe an  der  Hofkapelle  Phi- 
lipp IL  von  Spanien  (Straeten  8, 
117). 

In  der  Viertelj.  3,  237  wird  noch 
1462  ein  päpstl.  Sänger  Lambertus 
angeführt,  der  2  Duk.  36  bon.  Ge- 
halt hatte. 

Lambert  (Lampert),  Yineeiiz  I. 
und  Erneste,  zwei  französische 
Instrumentisten  an  der  Hofkapelle 
in  München   am   28/10    1685   an- 


Madrig. 
Vogel  2 


glaubt 


gestellt;  am  20/10  wurde  ihnen 
schon  der  Hauszins  zugesichert. 
Im  Aug.  1687  werden  sie  wegen 
schlechten  Kriegszeiten  entlassen. 
Doch  1697  ist  Vincenz  in  den 
Akten  wieder  als  Mitglied  verz. 
und  mit  mehrfachen  Eingaben  in 
betreff  seines  Gehaltes  vertreten. 
Am  14/11  1710  wird  er  nach 
Brüssel  befohlen,  wohin  der  Kur- 
fürst vor  den  Oesterreichern  ge- 
flohen war;  sein  Gehalt  betrug 
dort  730,46  Gld.  In  den  Personal- 
akten liest  man  über  ihn  „ist  noch 
nicht  lange  da'',  demnach  müssten 
zwei  Mitglieder  Vincenz  Lambert 
oder  Lampert  in  München  resp. 
Brüssel  gedient  haben  (Kreisarchiv). 

Lambert.  Viueenz  IL.  Titular- 
Kammerdiener  und  Konzertmeister 
am  kurf.  köln.  Hofe  zu  Bonn  um 
1714,  dirigierte  die  Instrumental- 
musik (Dokument  im  Tha3^er  1,  14). 
Am  29.  Aug.  1725  wird  er  unter 
Kurf.  Clemens  August  zurückver- 
setzt in  die  Stellung  eines  Vio- 
linisten mit  nur  200  Gld.  Gehalt 
(ib.  23). 

Lambert!.  . . .  wird  in  dem  Ka- 
taloge der  Kirche  Walburge  zu 
Audenarde  (Straeten  1,  224)  „Or- 
ganista  1697'"  genannt  und  mit 
mehreren  Kompositionen  für  Ge- 
sang und  Instrumente  verzeichnet 
(ib.  216). 

Lambert!  Taiue,  um  1767  1. 
Violinist  und  Direktor  an  der  Oper 
zu  Brüssel  (Gregoir,  Panth.  6,  131). 
Straeten  3,  48  schreibt:  Lambert! 
war  1767  1.  Geiger  und  Direktor 
am  Theater  in  Gent. 

Lambert!,  Lodovieo,  geb.  22. 
Okt.  1769  zu  Savona  (Sardinien), 
Schüler  von  L.  3Iariani  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Sa- 
vona, dessen  Nachfolger  er  wurde, 
ging  aber  1806  nach  Paris  und 
liefs  sich  dort  nieder,  sowohl  Opern, 


Lamboiiiu. 


25 


Lambranzi. 


geistl.  Gesänge  und  Instrumental- 
musik komponierend.  An  Opern 
führt  Fetis  an  :  L'amante  schernito, 
Farce.  Orfeo,  Op.  seria.  I  diie 
fratelli  orig'inali. 

Lambertiii,  Eustaehe;  um  1646 
erfahren  wir  aus  einem  Briefe  an 
den  König  von  Spanien,  dass  er 
als  Kuabeusänger  unter  Philipp  III. 
an  der  Kgl.  Kapelle  angestellt  war 
und  später  gegen  20  Jahre  in  der- 
selben Kapelle  diente,  auch  „meh- 
rere Jahre  die  Dirigentenstelle  be- 
kleidet hatte",  war  dabei  Kanoni- 
kus an  verschiedenen  Kirchen  u. 
bittet  nun  um  ein  drittes  eben 
freigewordenes  Kanonikat  (Straeten 
5,  143). 

Lambertiiii,  Griovaiiiii  Tom- 
maso.  aus  Bologna  (wird  auch  nur 
Don  Giov.  Thomaso  Bolognese  ge- 
nannt). Ein  Priester  und  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  der  von  1556  bis 
1628  Sänger  an  St.  Petronio  in 
Boloo'na  war.  In  einem  Ms.  von 
Martini  (Liceo  mus.  zu  Bologna) 
über  die  Kapelle  von  St.  Petronio 
liest  man,  dass  L.  am  11.  IS^ov. 
1545  an  St.  Petronio  zum  Mansio- 
nario  (Schatzmeister)  ernannt  wurde 
(Kat.  3  Bologna  p.  86).  Von  sei- 
nen Kompositionen  sind  nachweis- 
bar: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci  .  .  so- 
pra  Ib  stanze  di  M.  Eernardo  Tasso,  con 
alcuni  Ma.  del  inedemo  autoie,  nouamente 
per  Ant.  Gardano  stampato  . . .  Venet. 
1560.  4  Stb.  qu4".  21  Ges^e.  [Bo- 
logua:T.  Hofb."\Yien  kompl.  B.M.  kompl. 
Veronas,  f.  kompl. 

Septem  Psalmi  poenitentiales  ab  ipso 
concentu  musico  . . .  cum  4  voc.  Ven. 
1569  Scotus.  [Stockholm:  C.  Modena: 
CT. 

In  Fei.  Azzaiolo's  2.  lib.  de  Villotte  1559 
pag.  13  der  Gesg.  Vita  de  la  mia  vita  egli 
e  pur  uej'O,  4  voc.  mit  Don  Gio.  Tomaso 
gez. 

Lamberto  azunari  (asunaz), 
vom  Sept.  1435  bis  Febr.  1436 
päpstl.  Sänger  (Viertel].  1,  464). 


Lambertus,  . . .  Theoretiker  des 
11.  Jahrhs.,  war  1095  Abt  des 
Klosters  Bertin  (Gerbert  4.  286. 
Fabricius  2,  521). 

Lambertus,  . . .  1406  Kleriker 
und  Dekan  an  St.  Salvator  zu 
Utrecht,  auch  Organist  (Tijdschrift 
2,  208). 

Lauibertus.  1462  Sänger  am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  237). 

Lambo,  Knut,  geb.  25/3  1714 
zu  Glückstadt,  kaufte  1755  um 
4000  M  die  Organistenstelle  an  St. 
Nikolai  zu  Hamburg  u.  starb  den 
4.  Aug.  1783  (Ratsakten).    Er  gab 

heraus : 

Oden  (f.  1.  Singst,  u.  Klav.  ohne  Autor, 
erst  unter  der  Dedic.  gez.).  Zweyte  Aufl. 
Hamburg  1755  Joh.  Karl  Bohn.  4".  2  Bll. 
32  S.  25  Oden.  [Dresd.  B.  Kgsbg.  B. 
Hbg.  Musikfr.  Wien.  B.  Lpz.  B.  Wage- 
ner,    ßrässel  Cous. 

Gerber  1  sag-t:  1764  folgte  den  Oden 
ein  2ter  Teil.  —  Marpurg  1,  475  lobt  die 
Oden. 

Lambo,  Philipp  Christ... 
Heinrieh,  der  Sohn  des  Knut, 
wurde  1783  der  Nachfolger  seines 
Vaters  und  starb  nach  einem  lie- 
derlichen Lebenswandel  1803.  Sit- 
tard 1,  52  teilt  aus  einem  Briefe 
Schwenke's  mit,  dass  auch  er  wie 
sein  Vater  den  Posten  durch  Be- 
stechung erhielt  (Ratsakten). 

Lamboni,  ...  ein  Komponist 
des  18.  Jhs.,  ist  bekannt  durch 

2  Missae  in  Cd.  für  C.  u.  Altus  Solo 
u.  Chor  mit  kl.  Orch.  Ms.  P.  von  J.  G. 
Hofmanu  1785  kop.     [Lpz.  Thom. 

Ms.  T  197  in  B.  B.  eiu  Gesg.  in  P. 

Lambranzi,  Oregorio,  ein  Bal- 

letmeister  oder  Tanzlehrer  (maestro 
di  balli  bez.  er  sich),  gab  heraus: 
Deliciae  theatrales.  Nuova  e  curiosa 
scuola  de'Balli  theatrali.  Prima  parte, 
continente  50  balli  de  diver.se  nationi,  e 
figure  theatrali  con  i  loro  vestmienti  (siehe 
den  langen  Titel  bei  Weckerlin,  Kat.  166) 
inventati  e  dati  alla  luce  da  .  .  .  maestro 
di  balli  francesi,  inglesi,  redicule  e  serii, 
in  aria  ed  a  teiTa,  e  compositore  . . .  No- 
rimberga    1716   intagliati  da  Giov.  Giorg 


Lambreclit,  Arenszoon. 


26 


Lamorette. 


Puschner.  kl.  fol.  mit  Portr.  des  Autors. 
Auf  dem  2.  Bl.  folgt  ein  Titel  in  deut- 
scher Sprache  (der  Verfasser  lebte  also 
in  Deutschland,  viell.  in  Nürnberg).  Das 
Buch  enthält  .50  Tänze  mit  den  dazu  ge- 
hörigen Abbildungen  und  Xoten.  Die  Be- 
schreibung in  deutscher  Sprache.  [C.  P. 
Sig.  Greg.  L .  .  .  Neue  und  curieuse 
theatralische  Tantzschul.  Zweiter  Theil. 
Nürnbg.,  verlegi  von  Joh.  Jacob  Wolrab. 
fol.  51  Tänze  wie  in  obiger  Darstellung. 
[C.  P.     br.  Mus.     Brüssel  6860. 

Lambreelit  Arenszoon,  Orga- 
nist an  der  Kirche  zu  Delft,  st.  den 
29.  Febr.  1534.  Epitaph  im  Gre- 
goir.  Panth.  5,  32. 

Lani brecht,  Jan,  gab  heraus: 

1659.  Ylaemsche  Vredevreucht,  naer 
een  pynelycke  droefheyt  door  den  grou- 
welycken  oorlogh,  nu  verändert  in  een 
aangenaeme  peys.  Verthoont  door  vlaem- 
sche  maeght,  Mey-droom,  Godde-lycke 
vrede-lof,  Yorstelycke  miuue-lusten  .  .  . 
door  ...'s  Gravenhage,  Andrien  Ylack. 
40.     [Amst. 

Straeten  3,  19  mit  Abdruck  zweier 
Melod.  Lainbrecht  lebte  als  Dichter  im 
Haag.  Die  beiden  Melodien  sind  sehr  lehr- 
reich für  die  Zeit  und  aufserordentlich 
rhythmisch  belebt.  S.  22  eine  Melodie 
„Ballade  d'Ai'ile"  zu  einem  lyrischen  Dra- 
ma. Straeten  verzeichnet  weiterhin  noch 
andere  Werke  von  ihm  ohne  Musik,  nur 
in  ,,Dicht-Conste  in  dicht  beschreven,  uyt- 
gegeven  door  de  Gilde  des  H.  Geests  in 
Brugghe.  16ö9 — 02.  4""  befinden  sich 
auch  Musiknoten  (ib.  2.5).  S.  32  führt  er 
noch  die  ,.Deuehden-lof  tot  weUecom- 
wenschiuge  .  . .  Brugghe  1662"  an  und 
teilt  die  Musik  eines  Pastorales  (Ist.)  mit. 

Laiubriigo,  (xiovanni  Battista, 

um  1625  Tenorist  an  der  Kgi.  Ka- 
pelle zu  Mailand  (genannt  durch 
Seraf.  Cantone). 

Lamentationes  ohne  Autoren, 
darunter  auch  die  Piissimae  ac 
sacratissimae  von  1557  (s.  Eitner  1). 
Im  Ms.  P.  [B.  M.]  Siehe  auch  Da- 
vey  im  Register. 

Lami  (Lamy),  Michaeli,  um 
1697  Priester  und  Kapellmeister 
an  der  Kirche  St.-Innocents  zu 
Paris,  nahm  1728  seinen  Abschied. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt : 


Cantates,  petits  motets  ä  une,  deux  et 
trois  voix,  et  un  cantique  nouveau  ä  deux 
choeurs  et  Symphonie  ajoutee,  propre  par- 
ticulierement  pour  la  fete  de  Päques,  ä 
l'usage  des  cathedrales.  Paris  1720  Witte, 
fol.     [Paris  Nat.     Bibl.  Eoueu. 

Fetis  teilt  Einiges  aus  der  Vorrede  mit. 

Lami,  Pater  Xicolö,  aus  Assisi, 
war  um  1668  Bassist  am  Dome  zu 
Orvieto.  dem  Vannarelli  in  seinem 
Decachordum  Marianum  einen  Ge- 
sang widmet. 

Lamny.  Christoph,  ein  Musiker 
an  „Unser  lieben  Frauen''  zu  Mün- 
chen, heiratet  am  21/5  1670  Elisa- 
beth Schiffmann  (Kirchenbuch). 

La  Moeulle,  O  . . .  de, 

ist  in  den  Samlwken.  von  l.')38 — 1543 
mit  5  ^-ierstim.  Chansons  vertreten  (Eit- 
ner 1). 

La  violette,  L  abbc  du  Contant, 
ist  bekannt  durch  den  Druck : 

Traite  sur  la  Poesie  et  la  musique  des 
Hebreux.  Paris  1781.  12".  [Kat.  Eee- 
ves  1882. 

Lamoniuary,  Jean,  geb.  zu  Va- 
lenciennes  im  Anfange  des  18.  Jhs., 
war  erster  Violinist  im  Konzert  ebd. 
und  gab  nach  Fetis  2  Bücher  Se- 
nates en  Trios  pour  le  Violun  in 
Paris,  heraus.     Nachweisbar  sind: 

Senates  en  trios  pour  2  Yiolons  et  B., 
oe.  1.  2.  3.  Paris  (1749).  3  Stb.  [Pa- 
ris Nat. 

Quatuors  en  svmphonie  pour  2  V.  Alto 
et  ß.,  oe.  4.     Paris.     4  Stb.     [ib. 

La  3Ioree,  Prince  de.  Dichter 
und  Komponist  des  13.  Jhs. 

Im  Ms.  in  Montpellier  fol.  201,  Vo  eine 
Motette:  Au  uouvian  tens  que  j'oi  ces 
oisians,  ä  3  voix  mit  2  verschiedenen 
Texten  in  den  Oberstimmen,  wie  es  da- 
mals Gebrauch  war.  Coussemaker  .5,  197, 
druckt  aber  die  Motette  nicht  ab. 

Lamorette  (Lamerette),  Michiel, 

wird  am  7.  August  1593  vom  Ma- 
gistrat im  Haag  als  Musiker  (Can- 
tor)  angestellt  und  am  4/4  1594 
ein  Privilegium  auf  3 — 6stim.  Kom- 
positionen zum  Druck  bei  Charles 
de  Schildere  in  Middelburg  ausge- 
stellt (Aktenstücke  inBouwst.  1, 22). 


Lamoretti. 


27 


Lamotte. 


Lamoretti,  Piotro  3Iaiia,  um 

1621  Organist  an  der  Kirche  St. 
Agostino  zu  Piacenza,  ist  bekannt 
durcli : 

Primo  libro  de'iladi'igali  concertati  a  2, 
3,  e  4  voci  di  . .  .  Piacenza  de  Padri  Ca- 
nonici Lateraneusi ,  Con  due  Madrigali 
pieni  a  cinque,  &  un  balletto  ä  cinque  .  . . 
Yen.  1621  AI.  Vincenti.  5  Stb.  4".  21 
Gesge.  Dedic.  und  Vorwort  im  Kat.  3, 
86  Bologna  abgedr.     [Bologna. 

La  Morias,  ...  Musiker  a/d. 
Hofkapelle  Heinrich  IV.  von  Frank- 
reich (1589  —  1610).  Castil-Blaze 
72  ff. 

Laniorli^ro  (La  Morliere),  Comte 
Charles  -  Jacques  -  Louis -Augus  te 
Kochette  de,  zeichnet  sich  auf 
seinen  Kompositionen  nur  mit 
,.Comte  de  Lamorliere";  geb.  um 
1701  zu  Grenoble.  gest.  Anfang 
Febr.  1785  zu  Paris.  Er  diente 
anfänglich  bei  den  Fufssoldaten, 
erhielt  später  den  Titel  eines  Che- 
valier de  1 'ordre  du  Christ  von 
Portugal,  fixierte  sich  in  Paris 
und  trat  als  Schriftsteller  über 
Musik  auf,  doch  leistete  er,  wie 
Fetis  sagt,  nur  sehr  Mittelmäfsiges. 
Fetis  führt  die  Schriften  an : 

Lettre  d'un  sage  a  un  bonime  respec- 
table,  et  dout  11  a  besoin,  sur  la  musique 
italienne  et  fran^aise.  Paris  1754.  12". 
[Brüssel  391 7. J  Liepmannssohn  besafs 
einst  drei  Dracke  Kompositionen,  gez.  mit 
Comte  de  J.amorliere,  da  Fetis  von  diesen 
nichts  erwähnt,  tonnte  damit  vielleicht 
ein  anderer  als  der  obige  gemeint  sein. 
Ihre  Titel  lauten : 

Encore  un  Souvenir  aus  muses,  theme 
varie  p.  le  V.,  av.  acc.  du  2.  V.  ou  du 
quatuor  ad  lib.  4  Stb.  fol.  (ohne  Ver- 
lag). —  Les  adieux  ä  Viotti,  Souvenir 
elegiaque  pour  1  V.  princip.,  un  V.  d'acc. 
oblige  et  d'une  B.  ad  lib.  4  Stb.  fol.  (ohne 
Verlag).  —  Mes  adieux  aux  muses,  theme 
varie  p.  le  V.,  av.  acc.  du  Pfte.  oe.  posth. 
on  peu  s'en  faut !  Paris,  Pleyel.  2  Stb.  fol. 

Lamot,  siehe  SeLwiiide. 

Laujotta,  3Iartino,  Tenorist  an 
der  päpstl.  Kapelle  und  in  deu 
Jahren  1628  u.  1634  Kapellmeister 
daselbst  (Haberl,  Kat.  69). 


La  Motte,  De,  ein  Tanzkompo- 
nist aus  dem  Anfange  des  17.  Jhs., 
dessen  einstimmige  Tanzmelodien 
Praetorius  1612  in  seiner  Terpsl- 
chore  mehrstimmig  bearbeitet  hat. 

Lamotte  (Lamota).  Franz  (Fran- 
9ois),  geb.  um  1751  in  Wien  (nach 
anderen  in  den  Niederlanden),  wurde 
der  junge  Engländer  genannt,  da 
ein  industrieller  Engländer  deu  be- 
gabten Knaben  von  seiner  Mutter 
durch  Kauf  an  sich  brachte,  dessen 
sich  früh  zeigendes  Talent  als  Vio- 
linist ausbilden  liefs  und  auf  Eei- 
sen  eigennützig  für  sich  verwertete. 
Am  31.  Dez.  1766  trat  er  in  Wien 
auf,  wohin  er  unlängst  gekommen 
war,  wie  das  "Wiener  Diarium  mit- 
teilt. Mozart  lobt  sein  treffliches 
Staccato.  1767  hörte  ihn  Gerber 
(Lex.  1)  in  Leipzig  bei  Hiller  spie- 
len. 1769  trat  er  in  Paris  auf, 
wo  er  mit  Giornovicchi  (Jarnowick) 
siegreich  rivalisierte;  1776  in  Lon- 
don (Pohl  2,  370).  Von  1772  bis 
1781,  seinem  Todesjahre  (im  Maga- 
zin 1780,  494  ist  aber  schon  1780 
sein  Tod  angezeigt),  ist  er  als  Ksl. 
Kammermusikus  in  Wien  an  der 
Hofkapelle  angestellt  (Hanslick  107. 
Köchel  1  Nr.  1218.  Gerber  1  u.  Fetis 
Anekdoten,  sonst  ungenau^  Von  sei- 
nen Komposition,  sind  nachweisbar: 

I.  Coucerto  pour  V.  principal  et  orch. 
Paris,  Le  Duo.     [Paris  Nat. 

2e  Concerto,  dito.  Paris,  Le  Duc.  [Pa- 
ris Nat     Brüssel  Cons. 

In  beiden  Bibl.  auch  das  3.  Concerto, 
ebd.  verlegt.  —  In  Musikfr.  Wien  alle  3 
Conceiti  und  6  airs  mis  en  Var.  p.  V.  et  B. 

In  B.  Wolfenbüttel  ein  Concerto  in  D. 
ä  V.  princ,  2  corn.  2  fl.  2  V.  Va.  e  B. 
3  Sätze  in  9  Stb.  Ms.  fälschlich  mit  E. 
Lamotte  gez. 

A  Solo  for  the  V.  &  a  B.  London  fol. 
unter  rran(;'ois  Lamotte.     [br.  Mus. 

Unter  Francesco  Lamota:  Sei  Sonate 
a  V.  e  B.  Tre  composte  da  F.  L . . .  e 
altre  tre  da  altro  Autore.  Lond.,  Wel- 
cker.  Wer  die  anderen  Autoren  sind, 
weüs  ich  nicht.     [B.  Wag-ener. 


La  Motte-Fouque. 


28 


Lampadius,  Autor. 


Liepmannssohn  besafs  einst  von  ihm: 
Sonate  p.  le  V.  av.  acc.  de  B.,  oe.  5. 
Paris,  Leduc.  Er  nennt  sich  hier  1.  Vio- 
linist des  Kaisers.  Ferner:  6  airs  mis  en 
variations  p.  le  Y.,  av.  acc.  de  B.  Paris, 
Leduc.     fol. 

La  Motte -Fouque,   Friedrieh 

Baron  de,  Kgl.  preufs.  Major  und 
Eitter  des  St.  Johanniter  Ordens, 
geb.  12.  Febr.  1777  zu  Branden- 
burg, gest.  23.  Jan.  1843  zu  Ber- 
lin. Er  nahm  1814  seinen  Ab- 
schied und  widmete  sich  ganz  der 
Literatur  und  Musik,  teils  auf  sei- 
nem Gute  Neuuhausen,  teils  in 
Berlin  lebend. 

In  Schott's  Cäcilia  Bd.  7,  223  befindet 
.sich  ein  Aufsatz  „Melodie  und  Harmonie" 
von  ihm,  in  Bd.  2,  169  ,.Der  unmusika- 
lische Musiker";  auch  an  Schilling's  Lexi- 
kon war  er  Mitarbeiter.  In  Halle  soll  er 
einige  Vorträge  über  Poesie  und  Musik 
gehalten  haben.  Er  schrieb  auch  unter 
dem  Kamen  Pellec)rm   (Ledebur.     Fetis). 

Lampadarius ,    Joannes ,    ein 

Theoretiker  des  14.  Jhs.  zu  Kon- 
stantinopel, der  Sänger  an  St. 
Sophia  war.  Er  schrieb  einen 
Tractat : 

Tayvoloyia  t7,?  juovaiy.ri?  TsyrTj?  (Ab- 
handlung vom  Wissen  in  der  Musik). 
Xach  Fetis  besafs  Martini  eine  Kopie,  wo- 
von der  Kat.  des  Liceo  aber  nichts  weifs, 
wie  aber  Forkel  mitteilt,  ist  nicht  der  P. 
Martini,  sondern  ein  Abt  Martini  in  Ve- 
nediggemeint, de.ssen  Ms.  Buruey  kopierte. 
Ferner  befindet  sich  eine  Kopie  in  Turin. 
Gesänge  eines  Troparion's  in  B.  Fetis, 
Brüssel  LS41,  doch  heilst  hier  der  Autor 
Gregor  L  .  .  .  (Fetis).  Im  hr.  Mus.  Ms. 
118  u.  137  einige  Hymnen. 

Lampadarius,  Petrus,  geb.  zu 
Tripolitza  im  Peloponnesos  gegen 
1730,  war  Priester  und  Sänger  an 
der  griechischen  Kirche  zu  Kon- 
stantiuopel.  Er  ordnete  die  grie- 
chischen Gesänge  und  hinterliefs 
zahlreiche  Mss.  Fetis  verz.  noch 
einen  Gregor  L  . . .,  der  aber  dem 
19.  Jh.  angehört. 

Lampadius,  . . . 

bekannt  durch  2  zweistim.  Gesänge  im 
Samlwk.  1549  a  (Eitner  1). 


Lampadius  (Lampe),  Auior(Auc- 
tor).  Der  eigentümliche  Vorname 
soll  von  jenem  sagenhaften  Trierer 
Bischöfe  des  4.  Jhs.  herrühren,  der 
in  Braunschweig  hoch  gefeiert 
wurde.  Man  vermutet,  dass  er  am 
20.  August,  dem  Hauptfeiertage 
jenes  Bischofs  in  Braunschweig 
gegen  1500  geboren  ist.  Er  starb 
gegen  Ende  des  Jahres  1559  in 
Halberstadt.  Seine  erste  Anstel- 
lung fand  er  in  Goslar,  wo  er  ein 
Schulamt  vielleicht  auch  das  Kan- 
torat  bis  zum  Jahre  1531  oder  32 
bekleidete.  Um  die  Wende  des 
Jahres  1531  erhielt  er  die  Auf- 
forderung, das  Kantorat  an  der  Jo- 
hannisscliule  in  Lüneburg  zu  über- 
nehmen und  erhielt  behufs  Um- 
zuges 15  Mk.  angewiesen.  Sein 
Gehalt  betrug  70  Mk.  Lübisch,  doch 
erhielt  er  nur  60.  Hier  gab  er 
sein  Compendium  für  die  Schul- 
jugend heraus.  1537  wütete  in 
Lüneburg  die  Pest  und  er  verlor 
alle  seine  Kinder,  er  selbst  und 
seine  Frau  genasen  wieder,  zogen 
aber,  um  sich  gänzlich  auszuhei- 
len, nach  Braunschweig.  Im  Nov. 
1537  finden  wir  ihn  in  Wernige- 
rode a/Harz,  wo  er  die  Ptektorstelle 
an  der  evangelischen  Lateinschule 
bekleidete.  Kurz  vor  1541  erhielt 
er  die  Predigerstelle  in  Halberstadt 
an  der  Marti uikirche  mit  der  die 
Rektorstelle  an  der  evangelischen 
Schule  verbunden  war.  Sein  Ge- 
halt betrug  jährl.  80  Gld.  Hier 
blieb  er  bis  an  sein  Lebensende. 
Dass  er  auch  Komponist  war,  be- 
i  weist  eine  Stelle  aus  einem  Briefe 
von  1556  an  Erasmus  Frölich 
(Biogr.  in  Viertelj.  6,  91  ff.  Jung- 
hans 21.  22).  Der  Titel  seines 
theoretischen  Werkes  lautet: 

Compendium  musices,  tam  figurati  quam 
plani  cantus  ad  formam  Dialogi,  in  usum 
ingenuae  pubis  ex  eruditifs  musicorum 
soriptis  accurate  cougestu,  quäle  ante  hac 


Lamparelli. 


29 


Lampe,  .lohaun. 


nnnq  uisü,  &  iam  recens  piiblicatum. 
Adiectis  etiam  regulis  concordautiarum  & 
componendi  cantus  artificio,  sunmiatim 
omnia  inusices  praecepta  piilcherrimis 
exeiiiplis  illustrata,  siiccincte  k  siinpliciter 
complecteus.  Praeterea  additae  sunt  for- 
mule  intonandi  Psalmos,  &  i-atio  accentus 
ecclesiatici,  legendorum  quoque  Euangeli- 
oi-uin  i.\:  Ei)istolarum.  Ab  Auetore  Lam- 
padio  Luneburgensi  elaborata. 

Am  Ende :  Bernae  Helvet.  per  Mathiam 
Apiarium.  1537.  kl.  8«.  sig.  A-G.  [B. 
Br.     B.  Hbg.     br.  Mus.     Brüssel. 

Vorwort  von  Eberhard  von  Rumlang 
aus  Winterthur.  gez.  Bern  18.  Aug.  1537. 
Dedic.  vom  Autor. 

Ausgabe  von  1539  ib.  [C.  P.  Brüssel. 
Alainz.     Paris  Mazarine.     Ijologua.     B.  M. 

Ausgabe  von  1541  ib.    7  Bg.     [B.  Hbg. 

Ausgabe  von  1546  ib.  [Stadtbibl.  in 
Zürich.     Brüssel. 

Ausgabe  von  1554 ib.  [B.Br.  B. Wagener. 
Oxford  Bodl. 

Seine  theologischen  Schriften  sind  in 
Viertel].  6,  104  ff.  mitgeteüt. 

Lamparelli,  Antonio,  geb.  um 
1761  zu  Turin,  gest.  um  1832  zu 
Yitiy-le-Frangais.  Schüler  von  Am- 
boni  im  Gesänge,  trat  in  den  Ge- 
sangschor der  Kathedrale,  ging  spä- 
ter nach  Paris,  liefs  sich  als  Ge- 
sangslehrer nieder  und  komponierte 
zahlreiche  Koraanzen  und  Chan- 
sonettes, die  sich  eines  grofsen 
Beifalls  erfreuten.  Um  1813  lebte 
er  in  Lille,  gegen  1820  in  Troyes 
und  erhielt  dann  in  Yitiy-le-Fran- 
cais  eine  Organistenstelle  (Fetis). 
Von  seinen  Kompositionen  kann 
ich  nur  nachweisen: 

„Permets  moi",  Eomance  av.  acc.  de 
pft.  ou  de  harpe.  Paris,  Duhan.  [Mai- 
land Cons. 

Lampe,  Charles  Jolin  Frede- 
rik, der  Sohn  des  John  Frederik, 
folgte  um  1758  seinem  Grofsvater 
von  mütterlicher  Seite  Charles 
Young  als  Organist  an  Allhallows, 
Barking  in  London  bis  1769  (Grove). 
Man  kennt  von  ihm  einige  Catches 
und  zwar 

2  Catches  in  Longman's  Collection  of 
Catches  Nr.  67 :  If  you  trust  before  3  stini. 
und  Nr.  147 :  Sack  I  hear,  4  voic.    Ferner 


in  Walsb'  Catch  Club  einige  Catches.  — 
Ebenso  in  Catch  Club  3  Edinburgh  1.  Bd. 
—  Im  br.  iMus:  6  English  songs,  Lond. 
1764.  fol.  —  In  John  Simpson's  Cora- 
panion  1  Piece.  —  Siehe  auch  das  Samlwk. 
The  musical  Entertainer  bei  George  Bick- 
hani  1737/38.  —  In  Roberts  Clio  and 
Euterpe. 

Lampe,  Friedrich  Adolph,  geb. 
19.  Febr.  1683  zu  Detmold,  gest. 
8.  Dez.  1729  zu  Utrecht.  Ein  pro- 
testantischer Theologe,  der  in  Bre- 
men studiert  hatte  und  als  Pastor 
augestellt  wurde,  folgte  1703  einem 
Rufe  nach  Franeker  und  1726  einem 
nach  Utrecht  (Becker  1, 33.  Bouwst. 
2,  37).  Yon  seinen  Werken  gehö- 
ren hierher 

Tractatus  uberioris  de  Cymbalis  vete- 
iTim  rüdes  lineae.  Bremae  1700.  [Ko- 
penhag. 

—  De  cyml)alis  veterum  libri  3,  in 
quibus  quaecumque  ad  eorura  nomina, 
differentiani,  orginem,  historiam  .  .  .  Traj. 
ad  Rh.  1703  Guil.  a  Poolsus.  12».  405  S. 
10  Kupfertaf.  [B.  B.  Dresd.  Freisiug. 
ß.Lpz.  Musikfr.Wien.  C.  P.  B.  Wage- 
ner. R.  C.  of  Mus.  Amst.  Glasgow.  Rom 
Cecilia.     Bologna,    br.  Mus.    Oxford  Bodl. 

Im  Kat.  von  Weckeriin  (C.  P.)  S.  168 
eine  Beschreibung  des  Inhalts.  Abdruck 
auch  in  Ugoliui  Thes.  ant.  sacr.  T.  32 
p.  867. 

Geestelycke  Gezangen  . . .  en  Verbonds- 
Liederen  ...  Utrecht  1724  van  Poolsum. 
8".     [Amst. 

—  Neue  Ausg.  Utrecht  1740.  8».  [Amst. 

Lampe,  Johann  oder  Greorg 
Friedrieh,  wie  ihn  Reichard  im 
Gothaischen  Kalender  abwechselnd 
nennt.  Er  war  1744  zu  Wolfen- 
büttel geb.,  betrat  als  Säuger  1779 
die  Hamburger  Bühne,  kam  1788 
nach  Schwedt  aus  Hoftheater  und 
soll  sich  dann  als  Musiklehrer  in 
Düsseldorf  niedergelassen  haben 
(Gerber  2).  Reichard  bez.  ihn  schon 
1777  als  Musikdirektor  der  Acker- 
mannschen  Truppe  in  Hamburg, 
giebt  die  Stelle  aber  im  selben 
Jahre  auf  und  widmet  sich  nur 
der  Komposition.  1780  zeigt  er 
das  Singspiel  an  „Das  Mädchen  im 


Lampe,  John  Frederik. 


30 


Lampe,  John  Fredeiik. 


Eichthal",  welches  schon  1779  in 
Hamburg"  aufgeführt  wurde.  Ferner 
1786  „Die  Liebe"  ein  Prolog  und 
Trauermusik  zur  Galora.  Nach 
Gerber  1  sind  auch  Sinfonien  u.  a. 
von  ihm  bekannt. 

Das  Mädchen  im  Eichthal.  Ein  länd- 
liches Hochzeits-Spiel  in  5  Aufz.  Hambg. 
Ms.  P.     [Berlin  Hochsch. 

Die  in  Joh.  Joach.  Chr.  Bode's  Alma- 
nach  von  1777  befindlichen  3  Lieder,  nur 
mit  Lampe  gez.,  sind  gewiss  von  ihm. 
Auch  im  Ms.  15  630  Nr.  24,  2.5  der  B.  B. 
(Arien  und  Duette  im  Dnick)  befinden 
sich  2  Gesänge  nur  mit  Lampe  gez.  (Kei- 
chard   1777,  257.    1778,  199.    1780,  135). 

Lampe,  Johu  Frederik,  geb. 
um  1702  in  Sachsen.  Auf  dem 
theoretischen  Werke:  A  piain  and 
compendious,  London  1737,  nennt 
er  sich  „Some  time  student  of 
Helmstad  in  Saxonie".  Er  ging 
1725  nach  England  als  Fagott- 
bläser und  fand  im  Opernorchester 
Anstellung,  brachte  am  13.  März 
1732  die  Oper  Anielia  im  Hay- 
markettheater  auf  die  Bühne,  lebte 
1741  zu  Preston  Gild  und  später 
in  ehester,  wo  er  die  Opern  „I)ra- 
gon  of  Wantley,  the  Dragoness, 
Ameiia"  u.  a.  aufführte.  1744 
kehrte  er  nach  London  zurück, 
wurde  Komponist  am  Covent  Gar- 
den und  trat  auch  als  Sänger  auf. 

1749  wandte  er  sich  nach  Dublin, 

1750  nach  Edinburgh  und  starb 
dort  den  25.  JuH  1751,  49  Jahr 
alt  (Stephen,  Daten  nach  dem  Grab- 
stein. Hawkins  5,  371.  Grove,  der 
auch  ein  oberflächliches  Verz.  seiner 
Werke  giebt.  Burney  7,  655.  762. 
Chrysander,  Händel  2,  401.  Schil- 
ling nach  Hawkins).  Nachweisbar 
sind  von  seinen  Arbeiten: 

A  piain  and  compendious  method  of 
teaching  thorough  bass,  after  the  most 
rational  mann  er  with  proper  rules  for 
pracHce.  The  examples  and  lessons  cu- 
riously  engraved  on  copper  plates.  By 
. . .  London  1737  Wilcox.  4».  45  S. 
93  Taf.    [Brüssel.     E.  C.  of  Mus.     B.  Wa- 


gener. br.  Mus.  Cambridge  FW.  Glas- 
gow. 

The  art  of  musict.  London  1740.  8». 
[br.  Mus.     E.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

The  grand  chorus  as  perform'd  in  the 
representation  of  the  Coronation  at  the 
theatre  roval  in  Covent  Garden.  London, 
fol.     P.     [E.  C.  of  Mus. 

Kirchen  -  Music  die  am  Danck- Feste 
wegen  der  unterdrückten  Eebellion  den 
9.  Oct,  1746  in  der  Savoy  zu  London  .  . . 
aufgefüini  wurde.  Hannover  u.  Göttingen 
bei  J.  AV.  Schmidt.  Part.  Vortitel  eng- 
lisch: London,  printed  by  the  author.  fol. 
[B.  B. 

Hymns  on  the  Great  Festivals,  and 
other  occasions.  (Words  by  C.  "Wesley, 
Music  by  J.  F.  Lampe.)  Lond.  1746  for 
M.  Cooper.     4".     [br.  Mus. 

The  Dragon  of  Wantley.  Songs  & 
Duetto's  in  the  burlesrjue  opera,  call'd  . . . 
Lond.  1738.  fol.  [br.  Mus.  E.  C.  ofMus. 
Druck  und  im  Ms.,  Text  von  Thom.  Barrovv. 

—  Songs  &  duettos  in  the  burlesque 
opera  call'd  the  Dragon  of  Wantley. 
Lond.  1743.     4».     [Glasgow. 

—  The  songs,  duettos  and  Trio  in  the 
.  .  .  for  the  harps.  &  voice.  London  (1752), 
qufol.     [br.  Mus. 

—  TÜe  songs  and  Duettos  in  the  Opera 
called  Dragon  of  Wantley,  adapted  for 
Germ,  flute,  hautboy  &  V.  with  a  Th.  ß. 
and  addetional  song  as  performed  by  Mr. 
Laguerre  . . .  London,  Wilcox.  fol.  36  S. 
[B.  Wagener. 

Margery.  Songs  &  Duetts  in  the  bur- 
lesque  opera  called  .  .  .,  beiug  a  sequel 
to  „the  Dragon  of  Wantley".  Lond.  1739. 
P.     qu4u.     [E.  C.  ofMus.     Glasgow. 

Pyranms  cC'  Thisbe:  a  mock  opera, 
the  words  taken  from  Shakesp.  Lond. 
(1745).  fol.  P.  [br.  Mus.  E.  C.  of  Mus. 
Musikfr.  Wien.      Oxford  Bodl. 

A  Cantata  &  4  engl,  songs.  Lond.  fol. 
[br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

The  gr.  Concerto,  favorite  songs,  duet- 
tos, trio,  &  chorus  in  the  masque  called 
The  Sliam  conjurer.  Lond.  (1741).  fol. 
[br.  Mus.     E.  C  of  Mus. 

British  melody,  or  the  musical  Maga- 
zine, cons.  of  a  large  variety  of  .  . .  Eng- 
lish  &  Scotch  songs,  airs  .  .  .  The  whole 
revis'd  &  corr.  &  one  fourth  part  of  them 
set . . .  Lond.  1739.  fol.     [br.  Mus.   Glasgow. 

Ladies  Amüsement,  beiog  a  new  collect, 
of  songs,  ballads  .  . .  Dublin,  fol.  [br. 
Mus.     E.  Col.  of  Mus. 

Wit  musically  embellish'd,  being  a  coli, 
of  40  new  engl,  ballads  ...  ib.  fol. 
[br.  Mus.    E.C.  ofMus. 


Lampe,  John  Fredeiik. 


31 


Lampugnani. 


—  ib.  (1731).     fol.     vol.  1.     [br.  Mus. 

The  vocal  musical  mask,  a  collection 
of  English  songs,  never  before  printed  set 
to  imisick  (mit  Bc).  Lond.,  Walsh.  fol. 
Musik  von  L.,  F.  Pahna,  Festiug,  Defesch, 
Arne,  H.  Bürgern,  Vernon,  Beard,  L.  Gra- 
nom,  Weideman,  Gluck,  Händel,  Boyce, 
Fronde,  C.  Smith  n.  Lowe.  [br.  Mus.  R. 
C.  of  Mus. 

1  Ayr,  in  Airs  1676  b. 

Gesge.  in  K.  Fr.  Abel's  Summer's  tale, 
auch  unter  "'i\^alsh. 

Siehe  Biekham,  George  jun.  Heraus- 
geber des  Samhvkes:  The  mus.  Entertainer. 

Siehe  Rob.  Bremner  3. 

In  Longman's  Collection  of  Catches  der 
Catch:   Hot  Mutton  pies  3  voc.     Nr.  58. 

1  Gesg.  in  J.  Simpson"s  Thesaurus. 

22  Einzeldrucke  von  Songs  u.  Balladen. 
London,     [br.  Mus. 

The  fond  fair.  Einzeldruck.  Lond. 
[R.  C.  of  Mus.  1251.  In  1373  andere 
Einzeldrucke. 

Ms.  15630  Nr.  24  u.  25  in  B.  B.  einige 
Gesäuge. 

The  Cuckoo;  a  Concerto  in  5  pts. 
Lond.,  Hari'ison  &  Co.  fol.,  nur  Klavierst. 
vorhanden,  [br.  Mus.  B.  Wagener  besitzt 
davon  ein  Buch  in  8"  von  6  Seiten,  be- 
titelt: The  celebrated  Cuckoo  Concerto. 

In  T.  A.  Ärne's  6  Original  Medley 
Overtures.     s.  1.     Stb.     fol.     [br.  Mus. 

In  Minuets  et  Rigadoons  Nr.  10  ein 
Menuett  mit  Lampe  gez. 

Lampodiii^er,  Johann,  Dis- 
cantist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  15  Gld.  monatL  vom  1.  Nov. 
1593  bis  t  24.  Aug.  1595  (Kö- 
chel  1). 

Lampiignani,  Grioranni  Bat- 
tista,  geb.  zu  Mailand  um  170(3. 
Sein  Todesjahr,  Avas  bisher  mit 
,,nach  1772"  verzeichnet  wurde, 
wird  durch  Cambiasi's  Dokumente 
um  mehr  als  ein  Jahrzehnt  hiuauf- 
gerückt,  denn  derselbe  verz.  ihn 
noch  in  den  Jahren  1779  —  1789 
als  Maestro  al  Cembalo  am  Theater 
in  Mailand.  Im  Herbst  1743  wurde 
er  als  Musikdirektor  und  Kompo- 
nist a/d.  italienischen  Oper  in  Lon- 
don an  Stelle  Galuppi's  engagiert 
und  am  15.  Nov.  1743  seine  Oper 
„Roxana'-  gegeben,  die  1746  wahr- 


scheinlich unter  dem  Titel  „Ales- 
sandro  nelTIndie"  wieder  auftauchte 
(Burnej  7,  450).  Am  3.  Jan.  1744 
erschien  Alfonso  (Burney  7,  451 
Urteil  und  bemerkt  dabei,  dass  L. 
damals  noch  sehr  jung  war  und 
aus  Mailand  kam).  28.  April  1744 
brachte  er  die  „Alceste"  auf  die 
Bühne,  1755  „Siroe".  1770  lebte 
er  wieder  in  Mailand  als  Gesang- 
lehrer und  wirkte  auch  vertretungs- 
weise am  1.  Flügel  in  der  Oper 
(Burney  1,  71  u.'7,  450  ff.).  Ar- 
teaga  schreibt  ihm  die  Erweiterung 
und  gröfsere  Sorgfalt  der  Instru- 
mentalbegleitung in  seinen  Opern 
zu.  Bei  Fetis  ein  Verz.  seiner 
Opern  von  1737  bis  1766. 

An  Opern  sind  nachweisbar: 

Alceste.  The  favourite  songs  in  the 
opera  called  ...  Lond.,  Walsh.  18  S. 
[B.  Wagener.     br.  Mus. 

Alessandro  ueH'Indie.  The  favourite 
songs  in  the  opera  called  . . .  London.  F. 
[R.  C.  of  Mus.  br.  Mus.  abgedr.  in  Walsh 
Delizie  1776,  vol.  4. 

Alexander  in  Per.sia.  Mischoper,  siehe 
unter  Alexander  in  P.     1741. 

Alfonso.  The  favourite  songs  in  the 
opera  called  . . .  Lond.  1744.  P.  fol. 
[br.  Mus. 

L'amor  contadiuo,  in  three  acts.  1766 
in  Lodi  gegeben.  P.  im  Ms.  [Cambridge 
FW.  132. 

Aunibale  in  Capua.  The  favourite  songs 
in  the  opera  called  . .  .  Lond.  1746.  fol. 
siehe  Hasse,     [br.  Mus. 

Antigono.  The  fav.  songs  in  the  op. .  . 
London.     P.  fol.     [R.  C.  of  Mus.  856. 

Ipermestra.  The  favourite  songs  in  the 
opera  .  . .  Lond.  fol.  ein  Paticcio  von  Hasse 
u.  L.  circa  1770.     [br.  Mus. 

Semiramide,  opera.  Milano  1762.  Ms. 
P.  [Neapel  Turch.  br.  Mus.  im  Druck  bei 
Walsh  im  Samhvk.  Delizie,  vol.  5. 

Siroe.  The  fav.  songs  in  the  oi)cra  .  .  . 
Lond.  1755.  P.  fol.  [br.  Mus.  R.  C  of 
Mus. 

Ms.  1890  P.  40  in  R.  C.  of  Mus.  Samlg. 
von  verschiedenen  Opern. 

Aria:  Sempre  coitante  (?)  fiuo  alla 
morte  per  Sopr.  c.  strum.  Ms.  Stb.  [Ro- 
stock. 

2  Arien  im  Ms.  P.     [B.  M. 

7  Arien  aus  Opern,  Ms.  P.    [B.  Kgsbg. 


Lampiignaai. 


32 


Lancelot. 


Jos.  Müller  glaulit.  dass  Nr.  4.  6.  7  von 
Hasse  aus  der  Oliinpia  sind. 

4  Arie  ä  Sopr.  c.  ström.  Ms.  B  424 
P.  qnfol.     [Dresd.  Mus. 

Troppo  caro  o  Dio  f.  1  St.  u.  Clav., 
in  Venetiaa  ßaUad's  by  Sigr.  Hasse.  Lond. 
[B.M. 

Son  sventurato,  Aria  p.  Sopr.  c.  orch. 
Ms.  L  306  in  B.  B.,  Part. 

Aria  „Pliva  del  caro  bene''.  Ms.  P. 
[Darmst. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  17  680  zwei  Arien 
in  P. 

1  Duett  und  2  Arien  mit  kl.  Orch.  in 
P.  u.  Stb.     [Schwerin  F. 

Aria  „Se  non  ti  moro  a  lato''  p.  Sopr. 
con  archi.     Ms.  P.     [Mailand  Cous. 

Pensa  a  serbarmi  o  cara.  Aria,  cantata 
da  Carestini  in  Veuezia  1743.  Ms.  P. 
qu4''.  [Bologna.]  Ebeudort  „Mi  sciogli 
le  catene",  Aria  von  demselben  gesungen, 
s.  a.     P.  im  Ms. 

1  Arie,  Bd.  9  in  einem  Samlwk.  Arien. 
P.  Ms.     [Bologna  Kat.  3,  28-5. 

2  Nrn.  in  Ms.  357,  br.  Mus.,  Cantate 
ed  Arie. 

2  Arien  im  Ms.  f.  Sopr.  u.  A.  mit  Orch. 
[Cambridge  FW  137. 

1  Bd.  Arien  f.  Sopr.  mit  V.  A.  u.  B. 
Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

In  Walsh  Summer's  tale,  einige  Ge- 
sänge, siehe  auch  K.  Fr.  Abel. 

Instrumental-  Werke  : 

Sinfonia  a  2  V.  Va.  2  Cor.  e  B.  3 
Sätze :  Allg.  And.  Allg.  in  Od.  Ms.  248. 
Stb.     [Karlsruhe. 

Opern-Sinfonie  zur  Fredegunda  im  KL- 
A.     Ms.  314.     [Wolfenb. 

2  Concerti  a  2  Fl.  2  V.  Va.  (2  Corni) 
Vcl.  3  Sätze:  Allg.  And.  Allg.  Ms.  249 
u.  250  in  Stb.     [Karlsruhe. 

Concerto  a  piu  stromenti  c.  Cembalo 
obl.     Ms.  P.     [Darmst. 

Six  Sonatas  for  2  V.  a.  Th.  B.  for  the 
harps.  or  Vcl.  op.  1.  Lond.,  Walsh. 
3  Stb.  fol.  [B.Wageuer.  br.  Mus.  nebst 
einer  2.  Ausg. 

Sonata  a  3:  2  V.  e  B.  fol.  —  Sin- 
fonia ä  4  in  D  Jl  2  V.  Va.  e  B.  Mss.  in 
fol.     [B.  Up.sala. 

6  Sonatas  for  2  V.  with  a  Th.  B.  . . . 
comp,  bj'  L.  &  San  Martini  (G.  ß.)  op.  1. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

6  Sonatas  (wie  vorher)  op.  2.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

3  Klavierkonzerte,  das  2te  mit  Violine, 
sonst  nur  Klav.  allein.     Mss.     [Darrast. 

La  Mule  (Mole),  Criüllauiue  de, 

erhielt  im  Oktober  1553  das  städti- 


sche Kantorat  zu  Genf  (M.  f.  M. 
16,  21). 

La  Murette,  Michel  de,  war 

1563  Knabensäuger  au  der  spa- 
nischen Hofkapelle  Philipp  IL, 
studierte  darauf  zu  Alcala  und 
erhielt  2  Praebenden  (Straeten  1, 
245). 

Laiiari,  Cristoforo,  Priester, 
wurde  am  13.  Dez.  1765  zum 
Lehrer  des  Knabenchors  an  S. 
Marco  in  Venedig  gewählt  (Caffi 
1,  42). 

Laiias  (Llanas,  Lianas),  Jo.  de, 
siehe  Yliaiias. 

Lanau,  Christopli,  gest.  1770 
zu  Oldenburg,  daselbst  Organist 
und  ein  tüchtiger  Klavierspieler, 
der,  wie  eine  alte  Nachricht  sagt, 
nur  den  2.  und  3.  Finger  der 
rechten  Hand  gebrauchte  (Joh. 
Wolfram,  Gesch.  des  Oldenburger 
Singvereins,  1896    M.  f.  M.  28,  87). 

Lancaster,  Laureiice,  um  1478 
Organist  a/d.  Kathedrale  zu  Ripon 
mit  einem  Gehalte  von  3  s.  6  d. 
und  als  Sänger  von  6  s.  6  d.  (West). 

Lancel,  . . .  scheint  noch  dem 
18.  Jh.  anzugehören  und  ist  be- 
kannt durch 

Le  serment  mutuel,  cantatille  ä  2  voix 
(haute-contre  et  dessus)  av.  simphouie  et 
Bc.  Les  paroles  et  la  musique  sont  de 
■      ■     ■     "■  foL     


Paris,  l'auteur.     fol.     [Brüss. 
ein  Gelehr- 


M.  Lancel. 

Cons. 

Lancelot,  Claude, 

ter  und  Rektor  der  Schule  von 
St.  Nicolas  du  Chardonneret.  Geb. 
zu  Paris  um  1615,  gest.  im  Exil 
zu  Quimperle  (Dep.  Finistere)  den 
15.  Apr.  1695.  Unter  seinen  ge- 
lehrten Sclu'iften  befindet  sich  auch 
eine  Abhandlung  über  den  Choral- 
gesang. 

Die  erste  Ansg.  wird  von  Felis  an- 
geführt: Nouvelle  methode  de  plain-chaut. 
Paris  1668.  4",  ist  aber  nicht  nachweis- 
bar, dagegen  eine  spätere  Ausg.  trägt  den 
Titel: 


Lancetta. 


33 


Landi,  Giuseppe. 


L'art  de  chanter  ou  methode  facile  pour 
appreudre  en  fort  pevi  de  temi)S  les  vrays 
priücipes  du  plein  chaiit  et  de  musique, 
et  pour  les  mettre  surement  en  pratique, 
par...  Paris  1685  Baiard.  4».  [Brüssel. 
Paris  Nat. 

Lancetta,   Griovanni  Battista, 

lebte  im  18.  Jh.  und  nennt  sich 
Maestro  del  canto.  Er  ist  be- 
kannt durch: 

Lamentationi  poste  su  le  notte.  Ms. 
von  1721  in  4«.  23  Bll.  mit  Musik. 
[Antiq.  Eosenthai. 

Laiicetti,  Salvatore,  bekannt 
durch 

6  Solos  . .  .  for  the  Vcl.  with  Th.  B. 
Lond.  c.  1770.     fol.     [br.  Mus. 

Laiicez,  . . .  bekannt  durch  sein 
Portrcät,  worauf  er  1788  Professeur 
de  Violon  genannt  wird  und  an 
der  grolsen  Oper  zu  Paris  als 
erster  Violinist  in  4.  Keihe  an- 
gestellt war  (Gerber  2). 

Laiiciani,  Flayio  Carlo,  lebte 
im  17.  Jh.  u.  ist  bekannt  durch  das 

Oratorio  Le  mai-tyre  de  St.  Eustache 
und  Oratorio  di  Santa  Clotilda,  Mss.  in 
C.  P.  und  Paris  Nat. 

Oratorio  Santa  Dimna  figlia  del  re 
d'Irlanda.     Ms.  P.     [Modena. 

Cantata:  Vidi  spuntare,  per  S.  c.  Bc. 
Ms.  467.     [Venedig  Marco. 

Serenata  a  3  v.  c.  2  V.  e  Troraba 
7  Stb.     Ms.  von  1685.     [Modena. 

Lauciani,  Francesco  Antonio. 

Im  ArcJiiv  des  S.  Marco  zu  Venedig 
befindet  sich  im  Ms.  467  die  Kantate: 
Lasso  che  far,  per  Sopr.  col  ßc. 

Lancionus,  Franciscus,  Sopra- 
nist um  1630  an  der  päpstl.  Ka- 
pelle (Haberl,  Kat.  69). 

Lanctin,  siehe  Diiquesnoy. 

Land,  . . . 

Im  Archiv  der  Kirche  zu  Ely  in  Eng- 
land befindet  sich  das  Anthem:  Praise 
the  Lord. 

Landarit,  Glreco,  in  der  Mitte 
des  16.  Jhs.  Sänger  am  S.  Marco 
in  Venedig  (Caffi  2,  49). 

Lande,  siehe  Lalande. 

Landewyck,  Jean-Charles,  geb. 
um  1775  zu  Brüssel  u.  gest.  ebd. 
5.   Sept.    1851,    war    während    50 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexilcon.    Bd.  6. 


Jahren  Organist  an  der  Kirche 
N.  D.  de  la  chapelle  zu  Brüssel 
u.  ein  ausgezeichneter  Orgelspieler. 
Auch  als  Komponist  zeichnete  er 
sich  aus,  doch  scheint  bis  heute 
sich  nichts  erhalten  zu  haben 
(Gregoir,  Galerie.  Artistes). 

Landgraf  von  Hessen -Darm- 
stadt 

ist  ein  Ms.  in  Upsala  ohne  Datum  gez., 
dalier  eine  nähere  Bestimmung  ohne  Kennt- 
nis der  Komposition  unmöglich.  Man  be- 
wahrt dort  auf:  6  Senates  ä  4:  2  V.  A.  B. 
Part,  in  fol. 

Landgraif,  Johann  Friedrich, 

geb.  21.  Mai  1683  im  Schloss 
Vippach  bei  Vippach,  begraben  am 
4.  April  1744  zu  Erfurt,  wo  er 
seit  1705  die  Organistenstelle  an 
der  Kaufmannskirche  bekleidete, 
auch  war  er  ein  fleifsiger  Kirchen- 
komponist (Gerber  2,  das  Todes- 
jahr mit  1644  verz.  ist  nur  Druck- 
fehler; Fetis  macht  aber  aus  dem 
Begräbnistage  den  Todestag). 

Landi,  Abbe  Filippo,  bekannt 
durch 

6  Duetti  a  2  Sopr.  e  clavic.  [Musikfr. 
Wien.     Zeit  unbekannt. 

Landi,  Grioachino  (Joachim), 
kam  um  1727  mit  einer  italienischen 
Operntruppe  als  deren  Musikdirek- 
tor nach  Brüssel,  wurde  1731  Vice- 
kapellmeister  an  der  Kgl.  Kapelle 
daselbst  und  lässt  sich  in  den 
Listen  der  Kapellmitglieder  bis 
1744  verfolgen.  Am  5/10  1732 
erhielt  er  250  Gld.  als  Ersatz  für 
eine  Pfründe,  die  ihm  nicht  ge- 
währt werden  konnte,  da  er  nicht 
Priester  war.  In  den  Jahren  1737 
befand  er  sich  in  Wien,  1739  in 
Mailand  (Straeten  2,  211.  214.  5, 
152.  181  teilt  eine  Anzahl  Doku- 
mente auf  ihn  bezüglich  mit). 

Landi,  Oiuseppe,  aus  Bologna 
und  Mitglied  der  philharm.  Aka- 
demie, ein  Komponist  aus  dem 
Ende   des  18.  Jhs.,   von   dem  sich 

3 


Landi,  Giuseppe. 


34 


Landi,  Stefano. 


in  einem  Autogi'.  zu  Bologna  (Kat. 
2,  247)  Bemerkungen  aus  den 
Jahren  1791  bis  1793  über  seine 
Thätigkeit  finden;  demnach  diri- 
gierte er  (l'ho  battuto)  an  S.  Fran- 
cesco (zu  Bologna)  die  Kirchen- 
musik; sein  Instrument  war  eigent- 
lich der  Kontrabass.  1801  war  er 
Präsident  der  philh.  Akademie. 
An  Kompositionen  besitzt  das  Lic. 
mus.  zu  Bologna: 

Requiem  e  Kyrie  da  moito,  4  voc.  c. 
V.     P.  Autogr.     qufol.     12  Ell. 

Domine  ad  adjuvandum  a  4  voei  con- 
cert.  c.  strum.  e  ripieni.  Pait.  Autogr. 
qufol.  9  Ell.  u.  in  modemer  Pait.  von 
Busi. 

Ecce  nunc  a  4  v.  c.  strum.  10/1  1792. 
P.  Autogr. 

Sanctus  Dens,  Sanct.  fortis,  4  v.  conc 
c.  strum.  Febr.  e  Marzo  1791.  Part. 
Autogr. 

Responsorio  del  beato  Leonai'do  3  v., 
2  Ten.  e  ß.  con  stnim.  P.  Ms.  qufol. 
7  Ell. 

Mulier  ecce  filius  tuus.  2  v.  c.  stnim. 
da  corde.     P.  Autogr. 

Sitio,  a  2  voc.  c.  V.     P.  Autogr. 

2  Gesänge  von  Lor.  Gibelli  instnimen- 
tierte  er  (Eologna,  Kat.  2,  236).  Ebenso 
einen  von  G.  Ant.  Perti  (Kat.  2,  293). 

Landi,  Orteiisio.  gab  heraus: 
Ragionamenti  familiari  de  diversi  autori, 
non  meno  dotti,  che  faceti.  et  dedicati 
alla  rara  cortesia  del  molto  Rev.  .  .  Andr. 
Matth.  d'Acquaviva.  Yinegia  1550  del 
Pozzo.  4".  [Bologna.]  Enthält  Xach- 
richten  über  Francesca  da  Correggio, 
Mainolda,  S.  Alda  Lunata  (zu  Ungunsten 
der  Musik,  sagt  der  Kat.  1,  343).  Ferner 
über  den  Musiker  Dom.  Roncalli  u.  Lu- 
cretia  Gonzaga  Manfrona  zu  Gunsten  der 
Musik. 

Landi,  Stefano,  geb.  zu  Eom 
Ende  des  16.  Jhs.,  seine  Druck- 
werke reichen  bis  1639.  1619 
erschien  sein  erstes  Druckwerk, 
worauf  er  sich  bezeichnet:  „Maestro 

di  Capeila  del  lUustr Monsignor 

Marco  Comaro  Vescovo  di  Padova," 
die  Dedic.  ist  schon  am  1.  Febr. 
1618  unterz.  1620  lebt  er  in  Rom. 
Der  Titel  nennt  keine  Stellung,  erst 
aus  dem  Druckwerke  von  1624  er- 


fahren wir,  dass  er  „Clericns  bene- 
ficiatiis  in  Basilica  Principis  Aposto- 
lorum  nee  non  in  eccles.  D.  Mariae 
ad  Montes  Musicae  praefectus"'  war. 
In  1634  und  folgende  Jahre  bez. 
er  sich  mit  „Musico  della  capella 
di  N.  S.  e  Cherico  (Kleriker)  bene- 
ficiato  nella  Basilica  di  S.  Pietro 
(zu  Rom).  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

1619  a.  La  morte  d'Orfeo.  Tragi- 
comedia  pastorale  con  le  rausiche  di  . . . 
Op.  2.  Yen.  1619  B.  Magni.  1  vol.  fol. 
[br.  Mus. 

1619  b.  Madrigaii  a  cinque  voci  lib.  1. 
Con  Basso  per  sonare.     Di  . . .     Venetia 

1619  Magni.  6  Stb.  40.  21  Madr.  [Bo- 
logna.    Rom  Cecilia. 

1620.    Arie  a  una  voce.    Di  .  .  .    Yen. 

1620  Magni.  1  vol.  in  fol.  74  S.  61 
Gesge.  Nr.  55 — 60  zugleich  mit  der  Tabu- 
latur  f.  spanische  Guitarre.  [B.  Br.  C.  P. 
br.  Mus. 

1624.  Psalmi  integri  4  voc.  Romae 
1624  Robletti.  8  Gesge.  in  5  Stb.  [Gap. 
Julia. 

1627.  II  2.  lib.  d'Arie  musicali  di . . . 
Roma  1627  Robletti.  1  vol.  fol.  19  S. 
15  Gesänge  mit  Bc.  [Bologna,  Kat.  3,  237 
Abdr.  der  Dedic. 

1628.  Missa  in  benedictione  uuptiarum 
6  voc.  Romae  1628  Robletti.  Chorb.  fol. 
28  BU.     [Krakau.     Cap.  sistina. 

1634.  11  S.  Alessio,  Dramma  musicale 
deil'Eminentiss  . .  .  Card.  Barberino,  fatto 
rappresent,  al  Sereniss.  prencipe  Aless. 
Carlo  di  Polouia,  dedicato  . .  .  Roma  1634 
P.  Masotti.  1  vol.  in  fol.  82  S.  Ein 
Teil  der  Dedic.  abgedr.  im  Yogel  1,  344. 
Beschrbg.  u.  Urteil  in  M.  f.  M.  14,  98. 
[Bologna.  Rom  Cecilia.  Oxford  B.  L. 
Upsala.  Paris  Xat.  Florenz  B.  L.  Neapel 
Cons.     B.  M.  Kopie. 

1637.  11  5.  lib.  d'Arie  da  cantarsi  ad 
una  voce  con  la  Spinetta  &  con  le  Httere 
per  la  Chitarra.  Di . . .  Yen.  1637  Magni. 
1  vol.  fol.  29  S.  17  Gesge.  nebst  An- 
gabe der  Dichter.     [B.  Breslau. 

1638.  II  6.  lib.  d'Aria  da  cantarsi  ad 
una  voce.  Yenetia  1638.  [Bibl.  Bohn  in 
Breslau,  1  vol.  in  fol. 

1639  zeigt  Fetis  an:  II  lib.  1.  delle 
Misse  a  capella  a  4  et  5  voci.  Roma  1639 
Grignani. 

In  Quagliati's  La  sfera  armoniosa  1623 
p.  54  die  Arie  c.  Bc:  Non  si  scherzi, 
p.  56:    Chi  nel  petto  aHoggia  amore.     In 


Landini. 


35 


Landrin, 


Samlwken.  (Eituer  1  unter  Lando)  sind  nur 
„Ego  flos  campi'-  1621a  und  „Sub  tuum 
praesidium''  1616  von  ihm.  Ferner  in 
Quagüati's  Samlwk.  Giardino  musicale 
1621:  In  van  lusinghi  1  voc.  c.  Bc.  und 
in  Robletti's  Le  Kisonanti  sfere  1629 : 
Mira  Gloria  2  voc.  c.  Bc.  —  In  Sam- 
manico's  Sacri  affetti  1625:  Domine  quis 
habitabit,  C.  e  Barit. 

Landini,    GfioTaniii   Battista. 

ein  Sänger  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.,  von  dem  sich  in 

Quarnerus'  Cuutrapuuctus  von  1528  im 
Exemplare  zu  Florenz  ein  hds.  angehängtes 
4stim.  ilotett  befindet. 

Laiiclino,  Francesco,  auch  i<>a?z- 

cesco  cieco  da  Firenxe,  oder  Fr. 
Francesco  degli  oi'gano,  Franciscus 
de  FlorenUa  (Florencia),  ein  im 
14.  Jh.  zu  Florenz  geborener  und 
daselbst  lebender  blinder  berühm- 
ter Orgelspieler  und  Komponist, 
dessen  Lebenszeit  von  c.  1325  bis 
1397  angesetzt  wird.  (Fetis  widmet 
ihm  einen  längeren  Artikel,  ob- 
gleich man  über  sein  Leben  nur 
wenig  weifs.  Siehe  auch  Ambros 
2,  486,  Ritter  p.  4,  Cappelli  8. 
Viertel],  siehe  Reg.  Ueber  sein 
Leichenbegängnis  berichtet  der 
chev.  Cesare  Guasi  an  Padre  Fre- 
djani,  abgedr.  in  Antologia  contem-  I 
poreanea,  anno  L  1855  Nr.  1.  Die  ! 
Bibl.  Mediceo  Laurenz,  zu  Florenz,  l 
Ms.  Flut.  61  Xr.  41,  Ms.  des  16.  ' 
Jhs.,  enth.  das  Leben  Landino's 
von  Franc.  YilJani;  Lafage  2,  497 
Auszüge.) 

An  Kompositionen  sind  bis  jetzt  be- 
kannt: Ms.  568  (535)  SuppL,  Paris  Nat. 
und  Cod.  87  Bibl.  Laurenziana  zu  Florenz, 
beide  mit  gleichem  Inhalte. 

Se  pronto  non  serä,  2  v.  in  Cod.  568 
der  Bibl.  palatina  zu  Modena,  abgedr.  im 
Facs.  u.  Üebersetzung  in  Coussemaker  s 
Sceltii  di  curiositä  letterarie  inedite  o  rare 
dal  secolo  XIII  al  XVII.  Dispensa  94. 
Bologna  1868  [B.  M.],  ebenso  in  Capelli's 
Werk  p.  6. 

Somma  felicitä,  sommo  tesoro,  Text 
von  Fr.  Sacchetti,  Komponist  Francesco 
Cieco  da  Firenze.    Mss.  Cod.  Laurenziana 


87  p.  127  u.  43  plut.  40  p.  44.  Cod. 
Yitali  1081  p.  92  (siehe  CapeUi). 

Giunta  e  vaga  bella  con  gentilezza. 
Cod.  Lam-enziana  87  p.  160,  gez.  mit 
Landiuo. 

Beuche  la  bionda  treccia,  ib.  p.  152, 
gez.  Francesco  wie  oben. 

I  dreistim.  Canzone  in  mehrfachen 
neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Lando,  M.  Andreas,  1560/61 
Kantor  a/d.  Kreazschule  zu  Dres- 
den. Ueber  ihn  ist  in  den  Akten 
nichts  zu  finden,  siehe  Karl  Held's 
Artikel  in  Yiertelj.   10,  259. 

Lando,  Stefano,  nicht  zu  ver- 
wechseln mit  dem  jüngeren  Stef. 
Landi.  Cerretto  nennt  ihn  einen 
Neapolitaner  und  guten  Kompo- 
nisten.    Bekannt  sind  von  ihm: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci.  Vi- 
neggia  1558  Scotto.  4  Stb.  qu40.  39  Madr. 
[Bologna:  A.  T.]  In  Samlwken.  (Eitner  1) 
sind  nur  von  ihm:  1.  lo  mi  vivea  3  v. 
1566.  2.  Quanto  piu  posso  3  v.  1570  u. 
1571a.  Ferner  3.  lo  navigai  un  tempo 
3  v.  in  Scotto's  Canz.  uapol.  lib.  2.  1566 
und  in  1572  Corona  von  Scotto:  Quanto 
piü  posso. 

Landono,  Francesco,  gab  1585 
das  Samlwk. 

SpogUa  amorosa  Madrigali  a  cinrjve 
voci  di  diversi  eccelleutissimi  mvsici 
Nouamente  posti  in  luce  bei  Scotto  (s. 
Scotto)  heraus,  welches  in  neuen  Aufl. 
1588.  1590.  1602  u.  1607  und  mit  ver- 
ändertem Inhalte  1592,  1594  und  1600 
erschien  (siehe  Eitner  1,  1588  e  und  Yogel 
2.  439). 

Landriano,  Carlo  Antonio,  ein 

berühmter  Sopranist  um  1655.  der 
herausgab : 

Motetti  ä  voce  sola,  Milano  1655.  Fetis 
sagt  noch,  dass  er  33  Jahr  alt  gegen  1657 
zu  Mailand  starb  und  Organist  an  S.  Ea- 
faele  zu  Mailand  war  (Gerber  2). 

Landricli  (Landrik),  Petrus, 
von  1442  — 1451  päpstl.  Sänger 
(Yiertelj.  3,  223.  226). 

Landrin,  .  .  .  Organist  an  St. 
Roche  in  Paris  bis  1756  (siehe  Fetis 
unter  Balbastre).  Man  kennt  von 
ihm  die  Drucke: 

I.  Recueil  d'airs  figuree  tel  qu"il  se  jour 

3* 


Landrock. 


36 


Lang,  Ernst  Job.  Bened. 


aus  "Woxball  de  la  foire  St.  Germain. 
Paris,  Laadrin.     8«.     [br.  Mus. 

4  andere  Eecueils  d'airs  (ebenso).  Paris, 
Landrin.  8*^.  Entb.  Gesänge  von  Denis, 
Labante,  La  Loyeau,  Dficbere  (Fiscber?), 
Dauvergne,  Canavase  und  Fauveau.  [br. 
Mus. 

Potpourri  franpoise  des  Contredance 
ancienne  .  .  .  Paris,  Landrin.  24  Nr.  8°. 
[br.  Mus. 

Ob  hier  Verleger  und  Komponist  der- 
selbe ist,  bedarf  noch  näherer  Auskunft. 

Landrock,  Georg,  geb.  30.  Okt. 
1615  zu  Grorsenhain,  gest.  29.  Okt. 
1655  zu  Grimma.  Besuchte  die 
Schule  zu  Meifsen  u.  ging  1636 
auf  die  Universität  in  Leipzig.  1639 
wurde  er  Baccalaureus  u.  1640  Ma- 
gister philos.  In  demselben  Jahre 
erhielt  er  das  Kantorat  an  der  Lan- 
desschule in  Grimma,  mit  dem  das 
Amt  des  4.  Schulkollegen  verbun- 
den war  (Leichensermon  M.  f.  M. 
8,  1). 

Landwiiig,  Fat.  Marcus,  geb. 
1759  in  Zug,  st.  1813  als  Pfarrer 
zu  Feusisberg.  1777  trat  er  in 
das  Kloster  zu  Einsiedeln  ein. 

Ein  Benedictus  und  ein  Fauxbordon 
besitzt  im  Ms.  das  Stift  Einsiedeln  (Schu- 
biger 2,  52). 

Laneare  (Lanneare),  s.  Lanier. 

La  Neuville,  de,  um  1766  (oder 
1767  nach  Gregoir)  erster  Violinist 
a/d.  Oper  zu  Brüssel  (Delhasse's 
Annuaire  dram.). 

Lanfranco,   GrioTanni  Maria, 

aus  Terenzio  im  Farma'schen,  lebte 

im  Anfange  des  16.  Jhs.  und  war 

nach   Fctis   Kapellmeister    an    der 

Kathedrale    zu   Brescia    und   nach 

einem    Briefe    an    Willaert,    den 

Straten  6.  195  mitteilt,  Kanoniker 

daselbst.      Er    ist    bekannt    durch 

das  theoretische  Werk : 

Seintille  di  musica  di  . .  .  che  mostrano 
a  legge)  e  il  Canto  fermo,  &  figurato,  gii 
accidenti  delle  note  misurate,  le  propor- 
tioni,  i  tuoni,  il  contrapunto,  et  la  diuisione 
del  Monocbordo,  con  la  accordatura  de 
uarii   instramenti ,    dalla  quäle   na.sce   un 


modo,  onde  ciascun  per  se  stesso  impa- 
rare  potra  le  uoci  di  (folgen  die  6  Solmi- 
sationsilben  in  schräger  Stellung).  Bres- 
cia 1533  per  Ludov.  Britannico.  qu4''. 
4  BU.  und  143  S.  Voi-wort  im  Kat.  1, 
229  Bologna  abgedr.  nebst  anderem.  So 
berichtet  z.  B.  der  Kat.  S.  230,  dass  sich 
im  Codex  Ms.  5318  des  Vatican  zu  Rom 
ein  Brief  (Epistola)  von  ihm  befindet, 
nebst  einem  von  Aaron,  ^Yorin  letzterer 
L.  erwähnt.  Siehe  auch  M.  f.  M.  11,  3 
und  Forkel  8,  277.  [B.  B.  Gotha.  Brüs- 
sel. C.  P.  Paris  Nat.  Bologna,  br.  Mus. 
Florenz. 

Lang:,  F.  Angelus,  geb.  30.  Aug. 
1754  zu  Hohenkammer,  gest.  1798 
im  Kloster  Oberalteich  (Baiern), 
trat  1774  in  dasselbe,  war  Professor 
zu  Straubing  u.  Neuburg  u.  kom- 
ponierte Mehreres  für  die  Kirche 
(Kornmüller  1,  439). 

Lang[ius],  Balthasar,  Neapoli- 
tanus  (Neustadt),  Kantor  und  Musi- 
cus  an  der  Schule  zu  Fensen  und 
Fürstenwalde ;  gab  heraus : 

Newe  deutsche  geisthche  und  tröst- 
liche Lieder,  gantz  lieblich  zu  singen  und 
auff  allerley  Instmmenten  zu  gebrauchen 
. .  .  nach  Art  der  welschen  ViUanelleu  mit 
vier  Stimmen.  Wittenberg  1605  Job. 
Gorman.  4  Stb.  4«.  10  Lieder.  [B. 
Zw:  C. 

Der  Titel  besagt:  weiland  Kantor  .  . ., 
es  lässt  sich  aber  nicht  feststellen,  ob 
sich  das  „weiland"  auf  sein  Leben,  oder 
nur  auf  sein  Amt  bezieht. 

Lans,  Ernst  Johann  Benedikt, 

geb.  im  Febr.  1749  zu  Ilmenau  im 
Hennebergischen,  gest.  6.  Mai  1785 
zu  Nürnberg.  Ein  Musiker  und 
Maler,  Schüler  Gruber's  in  Nürn- 
berg, bildete  sich  zum  Harfenisten 
aus,  ging  1782  auf  Konzertreisen, 
trat  in  die  Kapelle  des  Grafen  von 
Ahrenberg  in  Brüssel,  ging  1783 
wieder  nach  Nürnberg  zurück  und 
lebte  dort  als  Musiklehrer.  Man 
verz.  von  ihm: 

Sonata  per  l'Arpa  con  A^olino.  Auf 
dem  Titel  bez.  er  sich  als  Virtuuso  dell' 
Arpa  in  Norimberga  (Biographie  21).  Nach- 
weisbar an  Kompositionen  sind: 

Einige  Gedichte  (12)  des  Heri-n  G.  A. 
Bürger  in  Musik  gesetzt .  . .    Nrnbg.,  Job. 


Lang,  Ferdinand. 


37 


Lang,  Johann  Georg. 


Mich.  Schmidt.     22  S.     [B.  M.      Brüssel 
Cons. 

Lall?,  Ferdinand,  Mitglied  der 
Hofkapelle  in  München,  diente 
1706  schon  47  Jahre  in  der  Ka- 
pelle und  ist  1706  65  Jahr  alt. 
1699  betrug  sein  Gehalt  473  Gld., 
wurde  aber  auf  Wartegeld  gesetzt. 
Während  der  österreichischen  Be- 
sitzergreifung des  Landes  (1702  bis 
1713)  wurde  sein  Gehalt  auf  200 
Gld.  zurückgesetzt  (Kreisarch.). 

Lau?,  Franz,  Jesuit  in  München, 
von  1692 — 1700  Präses  der  gröfse- 
ren  lateinischen  Congregation  und 
Präses  der  St.  Michelskirche;  st. 
5.  Okt.  1725  (Baader,  Lexik,  ver- 
storb.  baierisch.  Schriftsteller  1825). 
Er  gab  1717  ein  umfangreiches 
Samlwk.  heraus,  welches  die  Hof- 
und  Staatsbibl.  in  München  besitzt 
und  zum  gröfsten  Teile  baierische 
Komponisten  enthält,  betitelt: 

a)  Theatrum  affectuum  hiunanorum, 
sive  considerationes  morales  ad  scenam 
accomodatae  in  lucem  . . .  Monach.  1717 
Math.  Riedl.  4«.  14  Bde.  u.  12  Hfte. 
3  Bde.  Text,  4  Bde:  Orgel;  C  A.  T.  B. 
2  V.  Va.  und  12  andere  Stb. 

b)  Theatrum  solitudinis  asceticae  sive 
doctrinae  morales  per  Considerationes  Me- 
lodicas  ad  normam  sacrorum  exercitiorura 
S.  P.  Ignatii  compositae. 

c)  Theati*um  doloris  et  amoris  sive  con- 
siderationes Mysteriorum  Christi  patientis 
et  Mariae  matris  dolorosae  sub  cruce  in- 
dolentis  filio  ...  et  quideni  Theatrum 
affectuum  humanorum  .  .  .  a  Francisco 
Matthia  Delaman  Ser.  Elect.  Bav.  Sacel- 
lano  Aulico. 

a)  enthält  9  Considerat.  von  Pater 
Flcn-idus  Ott,  G.  Ant.  Bernabei,  Jo.  Andr. 
Rauscher^  Rupert.  Ign.  Mayr,  Dom.  Dei- 
chet, Ant.  Deichel,  Franc.  Matth.  Deia- 
man,  P.  Melch.  Dürr  und  Jud.  Thadd. 
Holt  je  1  Gesg. 

b)  enth.  26  Considerat.  von  Rup.  Ign. 
Mayr  13,  Jo.  Andr.  Ratischer  3,  Gius. 
Andr.  Bernabei  3,  Jo.  .Christ.  Pe%  2, 
Dom.  Deichet  1,  Joh.  Georg  Stein  griebler., 
Joh.  Paul  Weifs,  Marianus  Praunsperger 
und  Jud.   Thadd.  Holt. 

c)  enth.  die  Einleitung  u.  22  Considerat. 
von  Frz.  Matth.  Delaman. 


Lan?,  Franz,  senior  und  junior. 
Senior  war  bis  1778  Waldhornist 
a/d.  kurf.  Hofkapelle  in  Mannheim 
mit  350  Gld.  Junior  gegen  1789 
Waldhornist  an  der  Hofkapelle  in 
München.  Am  16/4  1800  wird 
dem  Kurfürsten  sein  Tod  gemeldet 
(Kreisarch.). 

Lang,  Hieronynms,  ein  Nürn- 
berger Musikus,  der  1626  in  der 
dortigen  Musikgesellschaft  thätig 
war.  In  den  Stadtrechnungen  wird 
er  von  1617—1627  angeführt  und 
zwar  mit  Wartegeld  bis  1621  und 
von  1620  als  Stadtmusikus  (M.  f. 
M.  27,  6.  29,  54). 

Lang,  Johann. 

5  Lieder  in  Zesen's  Liebesflamme  1651, 
p.  1.  17.  61.  87.  93. 

Lang,  Johann  Baptist,  um  1635 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  400  Gld.  Gehalt;  macht 
am  23/1  1640  Hochzeit  mit  Kath. 
Langin  (Kreisarchiv  u.  Trauregister 
der  Frauenkirche).  Ob  der  Bassist 
ebendort,  der  von  1665 — 1676  verz. 
ist,  derselbe  oder  ein  Nachkomme 
ist,  bedarf  noch  der  Untersuchung, 
denn  damals  dienten  die  Sänger 
bis  ins  hohe  Alter. 

Lang,  Johann  Oeorg,  zeichnet 
sich  mit  Vorliebe  als  Erinnerung 
an  seinen  italienischen  Aufenthalt 
mit  G.  G.  Lang.  In  Böhmen  um 
1724  geb.,  ging  er  um  1749  nach 
Italien,  studierte  den  Kontrapunkt 
in  Neapel,  kehrte  um  1760  zurück, 
trat  in  Dienste  des  Erzbischofs  von 
Augsburg  und  in  den  70  er  Jahren 
als  Kapellmeister  in  den  des  Kur- 
fürsten von  Trier,  der  in  Koblenz 
Hof  hielt.  1775  bei  Ankündigung 
seiner  Sonaten  bez.  er  sich  mit 
Konzertmeister  am  kurfürstl.  Trier- 
schen  Hofe  und  wird  noch  1794 
im  Hof-  und  Staatskalender  so  an- 
geführt. Haffner  bez.  ihn  als  Kon- 
zertmeister   des    Fürsten    August, 


Lang,  Johann  Georg. 


38 


Lang,  Phil.  Karl  Otto. 


Landgrafen  von  Hessen-Darmstadt, 
auf  dem  Titel  seiner  Fuga  I™*-; 
in  welche  Zeit  dies  fällt,  ist  un- 
gewiss, jedenfalls  vor  1775.  Becker 
bez.  den  Druck  in  seinem  einstigen 
Exemplare  mit  1760.  Ob  Schubart 
den  obigen  meint,  von  dem  er 
S.  228  sagt,  dass  er  ein  vortreff- 
licher Musiker  ist  und  die  besten 
Klavierstücke  schreibt,  lässt  sich 
wohl  mutmafsen,  da  von  ihm  meh- 
rere Klavierkonzerte  und  Sonaten 
für  Klavier  bekannt  sind  (Diabacz. 
Gerber  1.  Fetis).  Von  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar: 

Sie  liebt  mich,  für  1  Singst,  u.  Klav. 
Ms.  12515  in  K.     [ß.  B. 

Gute  Nacht  an  Röschen,  Ms.  18830, 17. 
[Hofb.  Wien. 

Vielleicht  sind  die  „kleinen  Gesänge 
zum  Klav.-'  in  einem  Ms.  Samlwk.  in  der 
Hofb.  Wien,  nur  mit  Lang  gez.,  auch  von 
ihm. 

Sinfonia  ex  D.  p.  2  V.  2  Hautb.  2  Cors, 
2  Clarinettes  e  Timbales,  Va.  e  B.  3  Sätze. 
11  Stb.  im  Ms.     [Wolfenb. 

Sinfonia  (Nr.  1—6).  Augsburg  1760. 
Stb.     [Darmst. 

2  Sinfonien,  in  Es.  u.  Dd.  iu  Stb.  u. 
Part.  Mss.     [Darmst. 

1  Sinfonie  in  Cd.  f.  kl.  Orch.  Ms.  P. 
u.  Stb.     [Schwerin  F. 

Concerto  per  il  Cembalo  obl.  con  2  V. 
2  Ob.  2  Cors,  Va.  e  B.  op.  4.  Ms.  P. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Concerto  pastorale  p.  il  Cemb.  2  V. 
Va.  e  B.  2  Fl.  et  2  Corni  ad  lib.  op.  5. 
Offenb.,  Andre.  9  Stb.  fol.  [B.  B.  br. 
Mus. 

2  Concerti  p.  Cemb.  c.  orch.  Stb. 
Ms.  12510.     [B.B. 

Concerto  p.  Cemb.  obl.  e  V.  conc.  con 
2  V.  e  B.     5  Stb.     [B.  M. 

2  Conceiü  in  Bd.  u.  Fd.  f.  Klavier  u. 
kl.  Orch.     Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

2  Concerti  in  F.  u.  Cd.  per  il  Cemb. 
concert.  c.  ström.  P.  qufol.  Mss.  [Dresd. 
Mus. 

6  Sonate  per  ü  Cemb.  Fl.  V.  Va.  Vcl. 
Ms.  12  511.     [B.B. 

6  Sonate  a  4  parti  obl.  per  il  Cemb., 
Fl.  trav.,  V.  e  Vcl.  o  Va.  op.  3.  Offenb., 
Andre.   4  Stb.    [ßrüss.  Cons.    Dresd.  Mus. 

6  Sonate  per  il  Cemb.  c.  V.  e  Vcl. 
op.  6.  Offenb.,  Andre,  fol.  [br.  Mus. 
Dresd.  Mus.     Schwerin  F. 


Sonata  per  il  Cemb.  c.  V.  e  Vcl.  obig. 
Ms.     (iufol.     [Dresd.  Mus. 

2  exceUent  Solos  for  the  V.  con  Vcl. 
obl.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

4  grandes  Senates  p.  le  Clavec.  ou  Pfte. 
dont  Tune  et  a  4  ms.  avec  l'acc.  1  V.  et 
Vcl.  oe.  7.  Offenb.,  Andre.  Stb.  [Dresd. 
Mus.     Schwerin  F. 

Im  Arrangement:  3  Concerti  ä  2  Cem- 
baU,  (lufol.  und  6  Quartetti  ä  2  Cemb. 
qufol.     Mss.     [Dresd.  Cons. 

4  Sonate  per  il  Clav.    Ms.  12512.    [B.B. 
Sonate  per  il  Cemb.   Ms.    [Biüssel  Cons. 

5  Sonaten  im  Haffner,  Oeuv.  mel.  Pars 
4.  6—8. 

Fuga  Ima  a  tre  per  l'organo.  Noribg. 
Haffner  Nr.  117  (1760?).  3  S.  [B.B. 
B.  Lpz.     B.  "Wagener. 

Siehe  Bossler,  Samlwk.  6.  8.  9. 

Lang,  J...  31...,  gab  1803 
Sonaten  unter  opus  16  heraus 
(Anzeige). 

Lang,  Kasi)ar,  liefs  zu  Costnitz 
1660  Musae  1,  2,  3  voc.  Cautiones 
sacrae  tempori  et  festis  accommo- 
data  c.  Yiolini  drucken  (Gerber  1). 
Vielleicht  derselbe  wie  Johann 
Kaspar  Lauge  (s.  d.). 

Lang",  Kilian,  geb.  zu  Rappers- 
hausen  bei  Römhild,  Maler  und 
Musiker,  zuerst  im  Dienste  des 
Herzogs  Ernst  August  von  Weimar 
und  Ernst  Friedrich  von  Hildburg- 
hauseu,  lebte  um  1790,  67  J.  alt, 
in  Nürnberg.  Er  war  als  Harfenist 
geschätzt  (Biogr.  21).  Die  Aehn- 
lichkeit  in  der  Kunstausübung  mit 
Ernst  Johann  Benedict  Lang  ist 
doch  zu  auffallend,  als  dass  man 
nicht  an  eine  Verwechselung 
denken  sollte. 

Lang,  Martin,  Waldhornist  an 
der  Hofkapelle  in  München  mit 
500  Gld.  In  einer  Eingabe  um 
Gehaltserhöhung  erklärt  er,  dass 
er  schon  24  Jahre  im  Dienst  sei. 
Schon  am  29/1  1779  wird  ihm 
Zulage  bewilligt  (Kreisarch.). 

Lang,  Philipp  Karl  Otto,  um 

1702  Organist  in  Hochstadt  (nach 
Werckmeister's  HarmonoL,  Vorbll.). 


Langdon. 


39 


Lange,  Herm.-Fran9.  de. 


Langdoii,  Richard,  Mus.  Bac, 
Solm  des  Geistlichen  Tobias  L.  Er 
war  Priester-Yikar  a/d.  Kathedrale 
zu  Exeter  und  erhielt  1761  den 
Grad  eines  Baccalaureus  in  Ox- 
ford. Von  1753—77  bekleidete  er 
in  Exeter  den  Organistenposten, 
darauf  zu  Ely,  1778  zu  Bristol, 
dann  von  1782  —  94  zu  Armagh 
und  starb  am  8.  Sept.  1803  zu 
Exeter  (Stephens.  AVest).  Er  gab 
heraus : 

Divine  Harmony;  being  a  coUection  in 
score  of  Psalms  and  Anthems  . .  .  Lond. 
1774  Longmau,  Lukey  &  Co.  fol.  [br. 
Mus.     Glasgow. 

Turn  thou  us,  Anthem,  Ms.  1643  [R. 
C.  of  Mus. 

Cupid  &  Chloe.  A  cantata.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

12  Songs  &  2  Cautatas,  op.  4.  Lond., 
for  the  author.  fol.  (f.  1  Singstim.  mit 
bez.  B.)     [br.  Mus. 

12  Glees  for  3  and  4  voices  . . .  Op.  6. 
Lond.,  J.  Bland,     fol.     [br.  Mus. 

A  2.  CoUection  of  songs.  Lond.,  J. 
Johnson,     fol.     [br.  Mus. 

I  told  my  nymph.  Au  admired  song 
of  Mr.  Shenstone's  . . .  Lond.,  E.  Falkener. 
fol.     [br.  Mus. 

10  Songs  &  1  Cantata.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Wit  musically  embellish'd:  Being  a  col- 
lectiou  of  forty  uew  English  Ballads;  the 
words  by  divers  eminent  Hands,  set  to 
niusick  with  a  thor.  B.  for  the  harps.  by 
Mr.  . .  The  tunes  all  transpos'd  for  the 
Flute.  Lond.,  for  the  author.  fol.  [Brüs- 
sel Cons. 

A  collection  of  songs  set  to  inusic  by 
. . .  L.     fol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

1  Glee  und  2  Chöre  in  Londoner  Ein- 
zeldrucken,    [br.  Mus. 

6  Sonatas  for  the  harps.  op.  3.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

In  Warren's  Vocal  harmony  2  Glees 
und  Catch. 

In  John  Bland  4.  Samlwk.  ebenfalls. 

Lange,  ...  ist  1744  Mitglied 
der  Berliner  Hofkapelle  mit  220 
Thlr.  Gehalt  (Bitter  1,  26). 

Lange,  Alexander,  aus  Berlin, 
um  1754  Fagottist  a/d.  Hofkapelle 
in  Berlin  (Marpurg  1,  78). 

Lange,  Grottlob  August,  Musik- 


verleger in  Berlin,  zeitweise  auch 
noch  in  Stralsund,  verlegte  nach- 
weisbar von  c.  1754 — 1794.  Unter 
seinen  Verlagsartikeln  finden  sich 
auch  2  Samlwk.,  die  keinen  Her- 
ausgeber nennen,  also  von  ihm 
selbst  zusammengestellt  sind: 

1.  Geistliche,  moralische  und  weltliche 
Oden  von  vei'schiedeneu  Dichtern  und 
Componisten.  Berlin  1758.  in  4".  39  S. 
mit  34  Liedern  von  Agricola,  Fasch,  Graun, 
Kirnberger  2,  Krause  2,  Marpurg  22, 
Nichelmann,  Eackemaun,  Sack  u.  Schale  2. 
[B.  B.  B.  M.  B.  "Wagener.  B.  Lpz. 
Biiissel  Cons.  431. 

2.  Vier  Ciavier- Sonaten  eines  Unge- 
nannten, der  Demoiselle  Weisbeck  vom 
Verleger  gewidmet.  Berlin  und  Stralsund 
1782.     fol.     [B.  B. 

Lange,  Gregor,  siehe  Langius. 

Lauge,  Gruido  de,  päpstl.  Sänger 
in  Avig^non  1372  (Viertelj.  3,  213). 

Lange,  Hans,  stand  von  1572 
bis  1585  in  preufsischen  Diensten 
als  Kammermusikus  in  Berlin  mit 
15  Thlr.  viertelj.  Gehalt.  1573  ist 
er  in  der  Liste  als  Harfenist  bez. 
(Schneider  7.  9.  20.     Friedländer). 

Lange,  Herman-Fran(^ois  de, 

geb.  um  1717  zu  Lüttich,  st.  ebd. 
um  1781.  Seine  Musikausbildung 
empfing  er  in  Neapel,  hauptsäch- 
lich im  Yiolinspiel  und  der  Kom- 
position. An  St.  Paul  zu  Lüttich 
fand  er  endlich  den  bescheidenen 
Posten  eines  ersten  Violinisten,  auf 
dem  er  bis  zu  seinem  Lebensende 

ausharrte. 

Seine  gedruckten  Kompositionen  be- 
stehen aus  Instrumentalwerken  -und  geist- 
lichen, wie  weltl.  Gesängen,  auch  einer 
Oper  „Nicette"  Liege  177  6,  nach  dem 
Textbuche  (Verz.  s.  Werke  ohne  Fundort, 
sowie  Biogr.  in  Biogr.  nat.  beige  unter 
„De").  Straeten  3,  73  sagt  noch,  dass 
sich  in  der  einstigen  Libau'schen  Bibl. 
6  Messen  zu  4  St.  2  V.  und  Orgel  in 
Lüttich  in  7  Stb.  gedruckt  befanden.  Der 
Titel  obiger  Oper  lautet  bei  ihm  ,, Nicette 
ou  l'ecole  de  la  vertu,  comedie  en  3  actes 
et  melee  d'ariettes,  musique  de  M.  F.  de 
Lange,  citoyens  de  la  ville  de  Liege, 
represent.  Jan.  1776"  (in  Lüttich).    Ferner 


LaDge,  Joachim. 


40 


Langenaw. 


führt  er  S.  110  noch  das  Werk  ..Ludus 
melothedicus"  und  .,Totoii  harmonique'' 
an.  Letzteres  Werk  liegt  mir  in  2  Be- 
schreibungen vor  und  beide  schreiben 
E.  F.  de  Lange,  statt  H.  F . . .  Der  Titel 
lautet : 

Le  toton  harmonique  ou  nouveau  jeu 
de  hazart.  par  lequel  toutes  personnes 
pourront  composer  une  infinite  d'Airs  et 
Marches  en  Trio  en  faisant  tourner  uu 
toton.     Liege.     [Eopenhag.     Glasgow. 

Möglich,  dass  er  nicht  Herrmann  hiefs, 
denn  das  Textb.  bez.  ihn  nur  mit  M 
(=  Monsieur)  F.  de  Lange.  Schon  Strae- 
ten  1,  86  macht  dieselbe  Beobachtung, 
vergisst  aber  in  3,  76  darauf  und  wieder- 
holt nochmals  dasselbe. 

Lange,  Joachim,  aus  Eulauien- 
sem  ßorussum  (Preufsisch-Eylau, 
R.-B.  Königsberg),  wo  er  um  1609 
Kantor  a/d.  Schule  war.  Vordem 
(1606)  diente  er  als  Organist  bei 
dem  Herrn  Wilhelm  Slavata  von 
Chlum  und  Koschenberg  (Titel). 
Er  gab  heraus: 

Das  1.  Buch.  Schöner  newer  weltlichen 
Liedlein,  derer  Text  am  meisten  von  an- 
sehnlichen Frawen  vnnd  Frewlein  selbst 
gemacht,  vnd  mit  dreyen  Stimmen,  nach 
Madrigalischer  Art  comp.  Durch  des  AYoll- 
gebomen  Herrn  Wilh.  Slauata  .  . .  Pragae 
1606  typis  Xigrinianis.  3  Stb.  40.  24  Lied. 
Dedic.  in  Prag   1.  Jan.  1606  gez.     [B.  L. 

Hymenaeus  in  honorem  uuptiarum  . . . 
Georgii  Hartwig.  5  vocibus  .  .  .  Regio- 
monti  Boruss.  tv'pis  Osterbergianis.  1609. 
5  Stbll.  qu40.  Text:  Christe  tuo  thalami 
junguntur.     [B.  Kgsbg.  felilt  C. 

Missa  super  Angelus  ad  pastores,  5  voc. 
Ms.  von  1645.  4  Stb.  in  qu40.  Nr.  3 
nur  mit  Lang  gez.  Jos.  Müller  glaubt 
es  ihm  zuzuschreiben,  doch  könnte  man 
auch  Kaspar  Lang  der  Zeit  nach  an- 
nehmen.    [B.  Kgsbg.  13697  a — d. 

Lange,  Johann  David,  um  1764 
Bratschist  a/d.  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  250  Thlr.  Gehalt  (Fürste- 
nau  1,  156). 

Lange,  Johann  Kaspar,  Kan- 
tor zu  Hildesheim,  gab  heraus: 

Methodus  nova  et  perspicua  in  artem 
musicam,  d.  i.  Recht  griindliche  Anwei- 
sung wie  die  edle  Music  mit  allen  zuge- 
hörigen Stücken  auffs  allerlieblichste  .  . . 
beyzubringen  sey.  Nebst  einem  Anhange 
derer  jetzo  gebräuchlichsten  rausicalischen 


Wörter  etc.     Hildesheim  1688.    8°.    64  S. 
[Kopenhagen.      Siehe  Viertelj.  7,   519  ff. 

Lange,  Joseph,  Schauspieler, 
Maler  und  Komponist,  Schwager 
Mozart's,  geb.  1.  April  1751  zu 
Würzburg,  gest.  18.  Sept.  1831  zu 
Wien.  Er  war  als  Schauspieler  am 
Wiener  Theater  thätig,  1810  pen- 
sioniert, trat  aber  noch  bis  1821  als 
Gast  auf.  1796  ging  seine  Oper 
„Adelheid  von  Ponthieu''  über  ver- 
schiedene Bühnen.  Selbstbiogr. 
1808  (A.  d.  B.). 

Lange,  Matthias,  Kantor  und 
Schulkollege  der  fürstl.  Schule  in 
Bernstadt  (Schlesien)  um  1688.  Ist 
bekannt  durch  den  Gelegenheits- 
gesang : 

Defs  .  . .  Printz  Caroli  .  .  .  Geburtstag. 
Oels  1688.  4  Bll.  in  fol.  [Dr.  Bohn  in 
Bresl. 

Lange,  Ulrich,  in  Baiern  geb., 
gest.  1549  in  Leipzig  als  Kantor 
a/d.  Thomaskirche,  wo  er  seit  1540 
angestellt  war  (Dörffel  1,  3  nach 
Stallbaum),  Ein  Ulrich  Lang  ist 
1522  als  „Singer"  in  der  Stadt- 
kapelle in  Augsburg  verz.  Möglich, 
dass  es  der  obige  ist. 

Wahrscheinlich  ist  der  5stim.  Gesang: 
Sunt  duo  saepe  dies,  2.  pars:  Ergo  tibi 
quoties  natalis,  im  Ms.  1  Nr.  127  der  B. 
Br.,  Part,  in  Tabulatxir  aus  der  2ten  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  unter  Udalricus  Langius, 
von  ihm. 

LangemantI,  Heinrich, 

ist  im  Ms.  122,' Chorb.,  1714—16  ge- 
schrieben, mit  7  Antiphonae  cumPsalmis 
4 — 8  voc.  vertreten.     [B.  M. 

LangenaAV  (Longenaw),  Johann 
Leonhard  von,  auch  nur  mit  Joh. 
Leonhard  oder  Leonhardi  gez. 

Er  ist  nur  bekannt  durch  5  deutsche 
weltliche  Lieder  in  Samlwken.  (Eitner  1), 
die  ihn  als  einen  sehr  frühen  Komponisten 
charakterisieren,  der  noch  bis  ins  15.  Jh. 
zu  verlegen  ist,  trotzdem  die  Lieder  erst 
später  durch  Drucke  bekannt  ^vurden.  In 
den  M.  f.  M.  26,  82  u.  87  habe  ich  mit- 
geteilt: 1.  Es  giengen  neun  jungfrawen, 
frisch  auf,  und  2.  Drei  laub  auf  einer  lin- 
den, beide  4stim.     Auch  im   Ms.   "W  94 


Langenoith. 


41 


Langius,  Gregor. 


Nr.  1130  in  B.  B.  befinden  sich  einige 
in  P. 

Lanuenoith.  Greorg. 

Im  Ms.  Z  39  der  B.  B.,  12  Stb.  von 
1628,  befindet  sich  unter  Nr.  12  eine 
Missa  5  voc.  sup.  Spereraus  melica  (Ky- 
rie u.  Gloria).  Nr.  13,  Missa  in  festo 
nati\itate,  5  voc. 

LaiiKeyelt,   Justus   A...,   ist 

am  '29.  Jimi  1706  als  „Musices 
Magister"  au  der  Universit.  zu 
Levden  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  4). 

Langhaus  (im  Ms.  Z  88  der  B. 
B.  lese  ich  Langkaufs),  Urbaii, 
aus  Niviraontanus  (Schneeberg?) 
geb.,  war  1591  Chordirektor  „apud 
Glaucenses"'  (Glauchau '?). 

In  Ambr.  f ritsch  ein  Trauergesang: 
Justonuu  animae  in  Deo,  vielleicht  4stim. 
(siehe  Balthas.  Crusius).  In  Ms.  Z  38, 
B.  B.,  ein  Zwickauer  Gesaugb.  in  Orgel- 
tabulatur,  Nr.  14:  Nu  hört  ihr  Christen, 
last  Euch  sagen.  Bl.  10  ist  er  als  Dich- 
ter des  Liedes :  „Last  uns  alle  frölich 
sein"  genannt.  Der  in  der  Zwickauer 
Bibl.  Ms.  2  genannte  Kopist :  Samuel  Ur- 
ban  Langhans  von  1542  scheint  ein  Ael- 
terer  zu  sein.  Von  den  8  dort  enthalte- 
nen Gesängen  trägt  keiner  einen  Verfasser. 
Der  Bassus  fehlt  und  im  Discantus  Nr. 
6-8. 

Langhaniis,  Jakob,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
15  Gld.  monatl.  vom  1.  Mai  1609 
bis  30.  Apr.  1619  (Köchel  1). 

—  Thomas^  Bassist  ebd.  mit  15 
Gld.  monatl.  von  1602—1611  (ib.). 

Langlie,  siehe  Lougi,  Pietro. 

Lanahediilt,  Matheo,  1611  Sän- 
ger und  Musicus  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  Brüssel  (Straeten  2,  9,  im 
Register  dagegen  bez.  er  ihn  als 
Orgelbauer.  Allerdings  kommt  auf 
Seite  309  u.  f.  ein  Orgelmacher 
um  1624  vor,  der  sich  Mateo 
Langhedid  nennt,  der  obige  aber 
ist  unter  den  Musikern  in  einem 
Aktenstücke  verz.). 

Langlieinz,  . . .  Musicus  an  der 
Hofkapelle  in  Darmstadt,  erhielt 
1782  48  Gld.  jährl. 


Laiigliornc,  William,  ein  eng- 
lischer Komponist,  gab  heraus: 

A  bock  of  the  choicest  and  most  select 
Psalm  Tunes,  as  well  ancient  as  modern, 
. .  .    Together    with    certain    Anthems    & 
Hymns,    adapted  to  several  occasions  .  .  . 
■with  Instructions  for  singing.    Second  edit. 
London  1723.     8».     [R.  C  of  Mus.  284. 
Lauuius,  Balthas.,  siehe  Lang. 
Langius  (Lange),Grregor.  Neuere 
Lexica  u.  Kataloge  schreiben  Lange, 
doch  er  selbst  giebt  sich  selbst  auf 
deutschen    Titeln    die    lateinische 
Form.     Gerber  2   giebt  ihm  noch 
den   Vornamen    Hieronymiis^  den 
er    nirgends    führt    und    den    alle 
Abschreiber    des    Gerber's,    nebst 
Jos.    Müller  im    Kgsbg.    Kataloge, 
wiederholen.     Er   war  aus  Havel- 
berg in  Brandenburg  geb.  und  gest. 
zu  Breslau  am   1.  Mai  1587.    Nach 
seinen    Drucktiteln    war    er    1574 
Kantor   an   der  Schule  in  Frank- 
furt a/0.   und   gegen    1584  städti- 
scher Musikus  in   Breslau.     Seine 
letzte  Dedication  rührt  vom  Jahre 
1586  her  und  klagt  er  darin,  dass 
er  kontrakt  an  Händen  und  Füfsen 
sei   (Biogr.  in  M.  f.  M.   31    Nr.  1 
und  in  Publikation  Bd.  25).    Seine 
Werke  sind  folgende: 

1574.  Gamedion:  in  honorem  .  .  .  Adami 
Bolferosii,  civisFrancofordensis...  Francof. 
Anno  1574.  Text  Audi  dulcis  5  voc.  5  Sthll. 
qu40.     [B.  L. 

1580.  Cautiones  aliquot  novae  5  et  6 
vocum  .  . .  Francof.  1580  Eichorn.  5  Stb. 
qu40.  19  Gesge.  [B.  L.  Kat.  62  Auszg. 
aus  der  Dedic.  B.  Br.  B.  M.  Lüne- 
burg.    B.  Brdbg.  5  a.  6  a  vox. 

—  1586  eine  Ausg.  mit  Lib.  I.  gez. 
5  Stb.  [in  Dr.  Bohn's  Bibl.  B.  Kgsbg. 
B.  Wagener. 
i  1581.  2  Epithalamia  in  honorem  Lazari 
Opilionis  zu  5  Stirn.  In  Joach.  Belitz 
Epithalamia  1581.     [B.  L. 

1582  .  . .  Cantiones  duae  sex  vocum 
.  .  in  honorem  nuptiarum  . .  Mart.  Nosleri 
.  .  quibus  aliud  in  ejusdem  nuptias  Epi- 
thalamium  5.  voc.  Henning!  ÄVinstmau 
Hamburgensis  amicitiae  ergo  accessit. 
Francof.  1582  Eichorn.  2  Gesge.  von 
LangiiLS,  1  von  Winstman.  Nur  5  a  vox 
bekannt.    [Brieg. 


Langius,  Gregoi. 


42 


Langle-Langlois. 


1584a.  Liber  2.  cantionum  sacrarum 
4,  5,  6,  8,  cum  adjuncto  in  fine  Dialogo, 
10  voc.  recens  editarum  a  .  .  .  Noribg. 
1584  in  officina  Gerlachiana,  suraptibus 
(Breslau)  Andr.  Wolckeu.  6  Stb.  qu4«. 
26  Nrn.  [B.Br.    B.L.  fehlt  6  a.    Lüneburg. 

1584  b.  Nuptiis  .  .  .  Dn.  Henrici  Scbmid. 
Cantio  gratulat.  Vratislaviae  1584.  6  Stbll. 
4'\     [Dr.  Bohn  in  Bresl. 

1584  c.  Gregorii  Langii  Havelbergen- 
sis  Newer  Deudscher  Lieder  mit  dreyen 
Stimmen  . .  .  Der  1.  Tbl.  . . .  Brefslaw 
1584  Job.  Scharf fenberg.  3  Stb.  qu40. 
20  Lieder.  Die  Dedic.  in  Breslau  mit 
G.  Langius  Musicus  unterz.  [B.  G:  C 
B.M:  f.  B. 

Diese  Lieder  sind  weniger  ansprechend 
als  die  von  Regnart.  Sie  haben  etwas 
Steifes  und  wenig  Melodisches,  trotzdem 
sie  einst  sehr  gefallen  haben  müssen. 

—  a.  Ausg.  Breslau  1588  Wolcken. 
3  Stb.     [B.B.     B.Dresd:  B. 

—  a.  Ausg.  ib.  1592.     [B.  B:  C.  T. 

—  a.  Ausg.  ib.  1593.    [Dr.  Bohn:  Disc. 

—  a.  Ausg.  ib.  1598  Wolcken  Erben  und 
David  Albrecht.   [B.  B.    B.  L.    B.AVagener. 

—  Henning  Dedekind  gab  sie  1615  in 
Erfurt  bei  Mart.  Wittel  mit  geistlichen 
Texten  versehen,  ohne  Aenderung  der 
Koten,  neu  heraus.  [B.  Hbg.  Titel  bei 
Dedekind. 

—  1615  gab  sie  Christoph  Demantius 
zu  5  Stirn,  eingerichtet  in  Leipzig  bei 
Schürer  heraus.  [B.  Hbg.  AYolfenb.,  Titel 
bei  Demantius. 

1585  a.  Prudens,  simplex:  simplex, 
prudens.  Symbolum  Francisci  Viilingi, 
Diaconi    eccl.  ...   5  voc. .  .  .     Anno  1585. 

5  Stbll.  qu4^,  am  Ende:  Vratislav.  excud. 
Scharf  fenberg.  Text:  Ecce  ego  emitto 
vos.     [B.  Br. 

1585  b.  Bekentnis  der  sünden,  vnd 
Gebet  vmb  gnedige  lindernng  der  vor- 
stehenden Not  vnd  gefahr.  Einem  . . . 
Eath  .  . .  Brefslaw  .  .  .  mit  4  Stirn.  .  .  Im 
thon:  Aus  tief f er  not.  1  Seite  in  gr.  fol. 
Gedruckt  durch  Scharffenberg  1585.  [B.  Br. 

1586  a.     Cantiones   aliquot  novae  5  et 

6  voc,  siehe  1580. 

1586b.  Epithalamion  ...  5  voc.  Vratis- 
lav.    5  Stb.     [Dr.  Bohn. 

1586  c.  Der  ander  Theil  Newer  Deud- 
scher Lieder  mit  dreyen  Stimmen  .  .  . 
Brefslaw  1586  gedr.  durch  Georg  Baw- 
mann,  in  verlegg.  Andr.  Wolcken.  3  Stb. 
qu4P.  20  Lieder.  [Dr.  Bohn:  Bassus. 
B.Dresd:  B. 

~  a.  Ausg.  ib.  1590.     3  Stb.     [B.  B. 

—  a.  Ausg.  ib.  1597.  [B.  B.  B.  Hbg. 
B.  L.     B.  Wagener. 


Angelus 


—  In  geistlicher  Umdichtung  von  Dede- 
kind, wie  Theil  I.  (1584  c). 

—  Von  Demantius  5  stimmig.  Erffurt 
(1615)  bei  AVittel.  5  Stb.  [B.  Hbg.  Titel 
bei  Dedekind. 

1586.     Cantiones  lib.  1.  siehe  1580. 
1590.     3stim.    Lieder    2.    Tbl.    siehe 
1586  c. 

1592.  Newer  deudsch.  Lieder  mit  3  St. 
siehe  1584  c. 

1593.  3stim.  Lieder,  siehe  1584c. 

1597.  3 Stirn.  Lieder  2.  Tbl.  siehe 
1586  c. 

1598.  3stim.  Lieder,  siehe  1.584  c. 
1615.     3 Stirn.  Lieder,  zu  5  Stim.   ge- 
setzt  von   Chr.  Demantius,   siehe    1584c. 

1615.  3  stim.  Lieder  2.  Thl.  geisth 
umgedichtet,  siehe  1586  c. 

In  Profius'  Cunis  solenn.  1646  vier 
Gesge.  In  Krengel's  Tabulatura  1584  zwei 
lat.  u.  1  deutsch.  Gesg.  für  Laute  be- 
arbeitet. 

In  Commer's  Musica  Sacra  Bd.  19  eine 
Motette.  In  Publikation  Bd.  25  vier-  bis 
sechsstim.  Motetten  u.  a. 

Mss.  B.  B.,  T51   Gesänge  in  Part. 
In   Peitsch  Partiturband   Missa 
5  voc. 

Mss.  in  B.  Br:  37  latein.  u.  24  deutsche 
Gesge.  (s.  Kat.). 

Ms.  mus.  q.  89  a — f  in  Stadtb.  Danzig, 
Missa  5  voc.  sup.  Angelus  ad  pastoris  ait 
(Orlandi  Lassi)  Nr.  47,  nur  Kyrie  u.  Gloria. 

In  B.  Brieg,  Mss.  1 1  deutsche  und  lat. 
Gesge.  zu  4—6  Stim.  mehrfach  defekt 
(s.  Kat.). 

Mss.  B.L.    4    geistl.   Lieder    zu    4   u. 

5  Stim.     4  Motetten  zu  5  Stim.  in  mehr- 
facher Kopie. 

Honora  medicum  5  voc.  Ms.  Stb.  fehlt 
5a.     [B.  Zw.  Ms.  11,  53:  Quicquid  Adam 

6  voc.  —  1  Gesg.  im  Ms.  624,  4  Stb.  in- 
kompl.     [br.  Mus. 

Eine  Bibliographie  in  M.  f.  M.  31,  116 
mit  einem  Verz.  der  hds.  Gesänge.  24  Mo- 
tetten in  Publikation  Jahrg.  29. 

Langius,  Udalricus,  s.  Lange, 
Ulrich. 

Langkaufs,  Urban,  s.  Langhans. 

Langie  -  Langlois ,  Honorö- 
Francois -Marie,  er  selbst  nennt 
sich  nur  Langlc  und  ist  auf  seinen 
Werken  öfter  ohne  Vornamen  gez.; 
geb.  um  1741  zu  Monaco,  gest. 
20.  Sept.  1807  zu  Paris,  66  Jahr 
alt.  Seine  Familie  stammte  aus 
der    Picardie.      Er    besuchte    das 


Langle-Langlois. 


43 


Langlois, 


Conservatorio  della  Pietä  dei  Tur- 
cliini  zu  jSTeapel  (Florimo  verz.  ihn 
nicht.  Auf  dem  Traito  de  la  fugue 
und  d'harnionie  nennt  er  sich 
,,aucien  premier  Maitre  du  Con- 
servat.  de  la  Pietä  ä  Naples"). 
1764  ging  er  nach  Paris  (nach 
Lajarte,  nach  Fotis  ging  er  erst 
nach  Genua,  war  dort  Musikdirek- 
tor am  Theater  und  des  Konzerts 
und  ging  1768  nach  Paris),  wo  er 
Musikunterricht  im  Gesänge  und 
Klavier  erteilte  und  auch  Lehrer 
der  Königin  Maria  Antoinette 
wurde  (Lajarte).  Im  Concert  spiri- 
tuel  wurden  mehrfach  Kantaten 
und  Motetten  von  ihm  aufgeführt, 
auch  die  Monologe  d'Alcide,  de 
Sapho,  de  Circo  u.  a.  Als  der 
Baron  Breteuil  die  Schule  für  Ge- 
sang und  Deklamation  einrichtete, 
berief  er  L.  zum  Lehrer  und  als 
1791  daraus  das  Conservatoire  ent- 
stand, wurde  er  Bibliothekar  und 
Professor  der  Harmonie;  bei  der 
Umgestaltung  jedoch  verlor  er  letz- 
teres Lehramt,  blieb  aber  bis  1802 
Bibliothekar.  Nach  1802  zog  er 
sich  auf  seinen  Landsitz  zu  Vii- 
liers-de-Bel  bei  Paris  zurück  und 
starb  dort.  Fetis  sagt  über  seine 
Kompositionen^  dass  sie  wenig 
Genie  zeigen  und  zwar  auf  Grund 
der  Mss.,  die  sich  in  der  Bibl.  des 
Conservatoire  befinden.  Fetis  führt 
von  ihm  8  Opern  an.  von  denen 
aber  keine  gefiel.  Erhalten  haben 
sich  davon  die  Opern: 

Corisandre,  Comedie-opera  en  3  actes, 
repres.  8,3  1791.  Ms.  P.  3  vol.  [Paris 
l'opera.  C.  P.  Paris  Nat.  im  Druck,  br. 
Mus.  im  Druck  mit  dem  Titel:  Coris.,  ou 
les  foux  par  enchantement.  Opera-ballet. 
P.  Paris  1791.  fol.     Daimst. 

Antiochus  et  Stratonice,  1786  in  Ver- 
sailles aufgeführi:.     Ms.  P.     [C.  P. 

L'auberge  des  volontaires,  1793.  Ms. 
P.     [C.  P. 

Älcide,  opera,  1800,  nur  1  Akt.    [C.  P. 

Medee,  en  3  actes.     Ms.  P.     [C  P. 


La  Mort  de  Lavoisier  1794.  Ms.  P. 
[C.P. 

Soliman  et  Rosine,  en  3  act.  (oder 
Mahomet  n.)  1792.     Ms.  P.     [C.  P. 

Tancrede,  en  5  act.     Ms.  F.     [C.  P. 

Timlare,  en  3  act.     Ms.  P.     [C.P. 

Les  Yengeances.     Ms.  P.     [C.  P. 

Aufserdem  besitzt  das  C.  P.  6  Bde.  in 
P.,  verschiedene  Werke  enthaltend,  als 
geistliche  Gesänge  u.  a. ;  ferner  6  Canons  ä 
3  voix;  3  Bde.  Scenen  und  Arien.  Les 
Nocturnes  ital.  prov.  du  depot. 

Hymne  a  la  liberte,  par  T.  Desorgues. 
s.  1.     [br.  Mus. 

In  den  Solfeges  des  Conservat.  par 
Cherubini  etc.  i.st  er  als  Mitarbeiter  ge- 
nannt. Paris,  Heugel  &  C.  5  voll.  gr.  8*'. 
[Binissel.     Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Siehe  unter  Solfege  2.  3.  5. 

Im  Journal  2  ist  er  mit  Airs  vertreten. 

3  Canons  k  2  voix  egales.  Paris,  fol. 
[br.  Mus. 

Methode  de  chant  du  Conservat.,  redigee 
par  Cherubini  etc.  L.  ist  als  Mitarbeiter 
genannt.  Paris,  Heugel  &  C.  gr.  8". 
[Brüssel.     C.  P. 

Principes  elementaires  de  musique  für 
das  Conservatoire,  L.  war  mit  Agus,  Catel 
u.  a.  Mitarbeiter.  Paris  an  VIJI— X.  2  vol. 
fol.     [Brüssel,     br.  Mus. 

Traite  d'harmouie  et  de  modulation  par 
H.  F.  M.  Langle.  Paris  1793  Boyer.  fol. 
[Brüssel.     C.  P.     Bologna.     Kopenhag. 

—  a.  Ausg.  Paris,  Nadermann  (1797). 
fol.     [Brüssel.     Glasgow. 

Traite  de  la  basse  sous  le  chant,  pre- 
cede  de  toutes  les  regles  de  la  composi- 
tion,  par  H.  F.  Langle.  Paris,  Nader- 
mann (1798).  fol.  [Brüssel.    br.Mus.    C.P. 

Nouvelle  methodü  pour  chiffrer  les 
accords,  par  .  .  .  Paris,  impr.  de  Goujon 
fils,  an  IX— 1801.  8^  mit  Musiktaf. 
[Brüssel,  br.  Mus.  B.  B.  Glasgow.  Bo- 
logna.    C.  P. 

Traite  de  la  fugue,  par  .  .  .  Paris,  chez 
Taut.  aSO.ö).  fol.  100  S.  [Brüssel.  C  P. 
br.  Mus.  B.  B.  Kopenhag.  B.  "Wagener. 
Glasgow. 

Zu  Thomas  de  Triarte's  Gedicht:  La 
musique,  übersetzt  aus  dem  Spanischen 
von  Grainville,  schrieb  er  Anmerkungen. 
Paris,  Fuchs,  an  VIII.     12^^.     [Brüssel. 

Langles,  siehe  Eiigles. 

Langlois,  . . .  ein  Violinist  um 
1766  an  der  Oper  in  Brüssel; 
1773/74  betrug  sein  Gehalt  450 
Gld.  (Delhasse's  Annuaire  dram. 
Gregoir's  Panth.  5,  131.  138). 


Langlois. 


44 


Lanyer. 


Langlois,  M.,  Advokat  zu  Gisors 
am  Ende  des  18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Eloge  funebre  de  P.  Buisson,  organiste 
de  Gisors,  prononce  dans  cette  ville,  de- 
vant  une  societe  d'araateurs,  le  2  sept. 
1775.     Rouen.     8".     (Fetis.) 

Laiigiiiasius,  Grottfried,  geb. 
3.  April  1684  zu  Guben,  besuchte 
die  Universität  zu  Leipzig  und  er- 
hielt 1710  die  Stelle  eines  Kom- 
ponisten am  Hofe  zu  Eisenach, 
später  wurde  er  Kammerverwalter 
und  Basssänger  an  der  Kapelle. 
Nach  Walther  schrieb  er  für  die 
Kirche  und  Kammer. 

Lang'iieau,  . . .  Lautenist  unter 
Louis  XIV.  von  Frankreich  und 
Mitglied  der  Kgl.  Kapelle  (Castil- 
Blaze  148). 

Langreder,  R.  F.  Martin,  aus 
Hildesheim,  gest.  vor  1602,  wie 
sich  aus  folgendem  Druckwerke 
ergiebt.  Nach  Huemer  14  war  er 
Kanonikus  regularis  zu  Suben,  wie 
auch  das  Druckwerk  aussagt,  dass 
er  aber  dasselbe  dem  Abte  Ale- 
xander I.  in  Kremsmünster  per- 
sönlich überreichte,  ist  ein  Irrtum, 
er  müsste  es  gerade  noch  als  Ms. 
gethan  haben.     Der  Titel  lautet: 

Canticum  gloriosae  Deiparae  Virg.  Mar. 

6  voc.  super  varia  Madrigalia  (ediert  von 
Midi.  Hererius  nach  dem  Tode  des  Autors). 
Pataviae    1602    excud.   Malth.  Neunioger. 

7  Magnif .  [Proske.  B.  B :  5.  vox.  br. 
Mus:  5a.  6a  vox. 

Honora  niedicum  (Motette  zu  5  Stim.) 
Pataviae  1602  M.  Nenninger.  5  Stbll. 
40.     [br.  Mus. 

Laiigshaw,  Jobn,  war  1772 
Organist  an  der  Kirche  in  Lan- 
caster  und  st.  um  1798.  Er  hatte 
unter  John  Christ.  Smith  (Schmidt) 
studiert  (Grove). 

—  John^  sein  Sohn,  geb.  um 
1763  zu  London,  um  1779  Schü- 
ler Ch.  Wesley,  folgte  1798  seinem 
Vater  als  Organist  u.  komponierte 
Vokal-  und  Instrumental  -  Musik 
(Grove). 


Lanier  (Laniere,  Laneir,  Lanyer, 
Laneer,  Lanneare,  Laneare),  eine  in 
London  an  der  Kgl.  Kapelle  über 
hundert  Jahre  als  Instrumentisten 
angestellte  Musikerfamilie.  Der 
älteste  ist 

Nicliolas  Lanyer,  wie  sie  sich 
im  16.  Jh.  schreiben,  erst  1593 
findet  man  neben  Lanyer  auch 
Lanier  gez.,  wie  er  dann  im  17.  Jh. 
stets  geschrieben  wird,  nebst  den 
oben  verz.  Varianten,  die  wohl  aber 
nur  auf  Ungenauigkeiten  der  Sekre- 
täre und  Verleger  zurückzuführen 
sind,  lieber  das  Vaterland  der 
Familie  streiten  sich  die  Lexico- 
graphen.  Hawkins,  Burney  und 
Grove  glauben,  dass  die  Familie 
aus  Italien  stammt,  Fetis  dagegen 
behauptet,  dass  sie  Franzosen  oder 
Belgier  sind  und  schliefst  dies  aus 
einem  Prozesse,  bei  dem  6  Lanier's 
vor  Gericht  erschienen  und  die 
Fetis  mit  französischen  Vornamen 
verz.  Nach  den  im  Stephen  nie- 
dergelegten Dokumenten  hat  Fetis 
Recht,  denn  der  Stammvater  John 
L.  ist  in  Rouen  geb.  und  starb 
1572  in  London.  Sein  Sohn  John 
ist  der  Vater  obigen  Nicholas,  dessen 
Söhne:  Alphonso,  Andreas,  Cle- 
ment, Jeronimo  und  John  jun.  sind, 

Nicholas  Lmiyer  ist  in  Nagel's  Annalen 
c.  1565  als  Violinist  gez.  und  starb  1612 
in  London.  1570  kommt  aber  derselbe 
Name  als  Flötist  bis  1604  vor.  Ob  dies 
derselbe  ist  oder  schon  ein  Nachkomme 
desselben,  lässt  sich  bis  heute  nicht  fest- 
stellen. Die  folgenden  Lanier's  stelle  ich 
alphabetisch  unter  ihre  Vornamen: 

—  Alphonso  Lanyer  ebendort  seit  ]  593 
verz.,  kommt  auch  unter  dem  Namen 
Laneer  vor.  1603  beträgt  sein  Gehalt 
als  Musiker,  d.  h.  als  Instrumentist  (die 
Säuger  wurden  Gentleman  genannt)  jährl. 
£  46.  10.  10.  Am  23/11  1613  wird  er 
als  verstorben  augezeigt  und  tritt  Hussey 
an  seine  Stelle. 

—  Andreas  Laneir  (Lanier),  Flötist 
seit  1603  mit  £  17.  9.  2.  jährl.  Erhält 
1640  £  127  jährl.  f  1662. 

—  Clement  Lanier,   Posaunist,   1604 


Lauyer. 


45 


Lanivius. 


bis  1651;  1640  betragt  sein  Gehalt  jährl. 
£  46.    Er  starb  1661. 

—  Henry  Lanier,  am  8/10  1629  als 
Musiker  mit  20  d.  täglich  angestellt  (das 
sind  166  -3  Pf.). 

—  Innocent  Lanyer  (Lanier),  seit  1593 
als  Flötist  bis  1625  verz.  Macht  auch 
Kaufmannsgeschäfte.  Die  meisten  eng- 
lischen Kapellmitglieder  betrieben  neben- 
bei einträgliche  Handelsgeschäfte  mit  aller- 
hand Waren,  da  ihr  Gehalt  zu  gering  und 
unsicher  war. 

—  James  Laniere,  ist  in  den  Jahren 
1627  u.  28  unter  Karl  I.  als  Musiker  verz. 

—  Jeronimo  Lanyer,  Posaunist,  ist 
von  1605  bis  1640  verz.  Sein  Gehalt  be- 
trägt £  70  jährl. 

—  John  Lanyer,  später  Lanier  gez., 
Posaunist  von  1565 — 1605. 

—  JoJin  Laniere  (jr.)  war  von  1625 
Sänger  und  Lautenist  a/d.  Kapelle:  sein 
Gehalt  betrug  £  40  jährl;  ist  bis  1640 
zu  verfolgen. 

Michael  Lanyer,  Flötist,  gez.  in  den 
Jahren  1593-94. 

—  Nicholas  Lanier  der  Jüngere,  der 
Aeltere  ist  zu  Anfang  genannt.  Er  ist 
der  Bedeutendste  der  L.'s  und  brachte  es 
bis  zum  Magister,  was  heute  der  Kapell- 
meister ist.  Er  war  nicht  nur  ein  tüch- 
tiger Musiker  u.  Komponist,  sondern  auch 
MaJer  und  soll  selbst  als  Graveur,  d.  h. 
wohl  Kupferstecher  etwas  geleistet  haben. 
Sein  Name  kommt  1625  unter  den  Laute- 
nisten Karl  I.  zum  ersten  Male  vor.  Die 
Mythe  lässt  ihn  von  Jeronimo  abstammen 
(Hawkins).  Geb.  im  Sept.  1588  zu  Green- 
Avich  (Davey  231),  gest.  im  Febr.  1666 
zu  London  (Grove,  Appd.).  Durch  Bertolotti 
102,  der  einen  Brief  von  Daniele  Nys  an 
den  Herzog  von  Mantua  schreibt,  erfahren 
wir,  dass  L.  schon  lange  vo]'  1625  in  der 
Londoner  Kapelle  gedient  haben  muss,  da 
er  bereits  schon  damals  im  Auftrage  Karl  1. 
Italien  bereiste,  um  Bilder  anzukaufen. 
Nagel  ei-wähnt  dies  S.  41  erst  aus  dem 
Jahre  1626,  wo  er  bereits  schon  wieder  in 
England  sich  befand.  Ihm  standen  zu  dem 
Behufe  £  2000  zur  Verfügung.  Obiger 
Brief  vom  2.  Aug.  1625  bez.  L.  als  Eng- 
länder, der  die  Gambe  und  Laute  mit 
grofser  Fertigkeit  spielt.  Er  befand  sich 
zur  Zeit  in  Rom,  will  aber  dann  nach 
Mantua  kommen  und  sich  dem  Herzoge 
vorstellen.  Nys  empfiehlt  ihn  dem  Her- 
zoge. Aus  anderen  Briefen  von  ihm  selbst, 
die  im  Huygens  von  Land  mitgeteilt  sind, 
befand  er  sich  1645  in  Antwerpen,  wahr- 
scheinlich wegen  des  Bürgerkrieges  in  Eng- 
land, und  sendet  von  da  aus  an  Huygens 


einige  Airs  seiner  Komposition.  1646  bat 
er  Huygens  um  einen  Reisepass,  um  eine 
Lady  auf  Reisen  begleiten  zu  können  (siehe 
p.  XXI).  Aus  Nagel's  Anualen  erfährt 
man  noch,  dass  er  1640  mit  200  £  Ge- 
halt als  Magister  der  Kapelle  vorstand  und 
sich  bis  1663  in  der  Stellung  verfolgen 
lässt  (Nagel  53).  Nach  Davey  332  be- 
kleidete er  1636  das  Amt  eines  Marshals 
of  the  Corporation  of  Musicians.  Mit  dem 
Jahre  1664  verschwinden  die  L.'s  aus  der 
Kapelle,  soweit  wie  sich  aus  den  dürftigen 
Quellen  ersehen  lässt.  Als  Komponist 
wird  Nicolas  das  Verdienst  nachgesagt, 
dass  er  und  Coprario  aus  Italien  den  „stilo 
rappi'esentativo"  brachten  und  in  England 
1617  einführten.  Siehe  unter  Masque  at 
the  marriage  of  the  Earle  of  Somerset, 
gedichtet  von  Campiou,  komponiert  von 
Nie.  Laneir,  Coprario  &  Campion,  im  Neu- 
druck von  Arkwright.  London  1889.  Im 
Original  im  br.  Mus.  Auch  in  Smith's 
Musica  antiq.  S.  60  ein  einstim.  Gesang 
mit  B.  aus  einer  Maskerade  von  1637: 
Bring  away  this  sacred  tree.  Ferner  in 
Playford's  Select  ayres  &  dialogues  in  3 
bookes  befinden  sich  in  den  Ausgaben  von 
1653  und  1659  unter  Nich.  Lanneare  und 
Nich.  Laneare  einige  Gesänge.  —  In 
Henry  Lawes'  Select  ayres  &  dialogues 
book  2  (Godbid  1669)  ebenfalls.  —  In 
Hilton's  Catch  that  Catch,  Ausg.  von  1667 
u.  1673  unter  Nich.  Lanneare  und  Lan- 
neie  Gesge.  Im  br.  Mus.  Ms.  404  unter 
Nie.  Laniere  und  Ms.  232  unter  Nich. 
Laneir  11  Gesänge  (Add.  11608).  Eine 
Cantate  in  Ms.  33236.  —  Grove  führt 
noch  die  Samlwk.  1667  The  musical  Com- 
panion,  1669  The  Treasuiy  of  Musick 
und  1685  Choice  ayres  and  songs,  book 
4  an,  ohne  nähere  Angaben.  Aucü  in  den 
Synopsis  1680  von  A.  B.  ein  3st.  Gesang 
mit  Nie.  Lanneare  gez. 

—  Thomas  Jjanier,  Schüler  von  Nicho- 
las, war  1661  unter  den  Musikern  der 
Privatkapelle  des  Königs.  Von  seinem 
Vater  spricht  er,  dass  er  sich  im  (Gefäng- 
nis befinde. 

—  William  Lanier,  Sohn  des  Jeroni- 
mo, wird  1634  als  Musiker  (Posaunist)  er- 
wähnt, dessen  Gehalt  1640  £  46  beträg-t 
und  1662  starb. 

Mit  1664  kommt  kein  L.  mehr  in  der 
Kapelle  vor.  (Siehe  Nagel's  Annalen  im 
Reg.) 

Lanivius,  ...  ein  berühmter 
Lautenist  des  17.  Jhs.  in  England, 
von  dem  Huygens  spricht  (ist 
wahrscheinlich  Lanier  gemeint). 


Lannaix. 


46 


Lantins,  Ugo  de. 


Lanuaix  (Lannoy),  Darid  de, 
Kapellansänger  an  der  Hofkapelle 
zu  Paris  um  1462.  1466/67  ist 
er  unter  David  de  Lannoy,  Teno- 
rist, mit  29  liv.  Gage  verz.,  ebenso 
1472/73  mit  einem  Gehalte  von 
jährl.  180  liv.  (Brenet  8—12). 

Laniieare,  siehe  Lanier. 

Laiiiig,  (xeorg-,  lebte  um  1596. 

Ms.  1640  (259),  B.  M.,  1  Motette  in 
Orgeltabulatur,  Nr.  64. 

Laiiiikbiisch,  Hans,  Ende  des 
15.  Jhs.  Kantor  an  St.  Stephan  in 
Wien  (Pohl  3,  33). 

Lanno,  .  . .  kommt  im  Samhvk. 
Künstlerverein  mit  einigen  A^aria- 
tionen  vor. 

Lannois,  siehe  Collinet  de  L. 

Lannoy,  Comtesse  de  Lannoy 
Clervaux,  nee  comtesse  de  Looz 
Corswarem,  um  1767  im  Schloss 
Gray  geb.,  heiratete  1789  den 
Grafen  Lannoy  (Straeten  4,  402), 
floh  der  Pievolution  halber  nach 
Berlin  und  ernährte  sich  durch 
Musikunterricht,  später  ging  sie 
mit  dem  Grafen  nach  Belgien  und 
dann  wieder  nach  Paris.  Fetis 
glaubt,  dass  sie  um  1822  starb. 

Er  führt  von  ihr  Eomauzen  und  So- 
naten an.  Straeten  4,  403  giebt  den  Titel, 
Beschreibung  und  Beispiele  zu  den  letzte- 
ren ,  betitelt:  3  Sonates  p.  le  clav.  ou 
pfte.  av.  1  V.  et  Vcl.,  ded.  Prince  Ernst 
Auguste  d'  Angleterre.  Chez  Hummel  a 
Berlin,  fol.  25  S.  Ein  Fiindort  fehlt. 
In  der  Lpz.  Ztg.  sind  sie  1798,  1,  108 
beurteilt. 

Lannoy,  David,  s.  Lannaix. 

Lannoy,  Jehan  de,  Kaplan  u. 
Sänger  an  der  Hof  kapeile  zu  Paris 
von  1452—1467.  Zuletzt  beträgt 
sein  Gehalt  HIlx-xX  liv.  (?).  Brenet 
5 — 11.  Auch  in  Cretin's  Deplo- 
ration  V.  212  wird  er  erwähnt. 

Lant,  Bartholomew,  um  1564 
Organist  a/d.  Kathedrale  zu  Ox- 
ford (West). 

Lant,  John,  Organist  a/d.  Ka- 
thedrale zu  Winchester,  starb  1615. 


Oliphant  besafs  von  ihm  im  Ms. 
eine  Sammlung  geistlicher  Gesänge 
von  verschiedenen  Komponisten, 
die  sich  jetzt  im  br.  Mus.  mit  Zu- 
sätzen Ms.  Add.  31462  befindet 
(West). 

Lantins  (Latinis^  Lantius,  Lau- 
tinis,  Lesarten  des  Ms.),  Arnoldo 
de,  ein  Komponist  des  15.  Jhs., 
der  nahe    an    1400    gelebt    haben 

muss. 

Im  Ms.  37  des  Liceo  mus.  zu  Bologna 
17  zwei-  und  3stim.  Gesänge:  1  Messe, 
Messenteile,  Motetten  und  Chansons.  Im 
Codex  2216  der  Universitäts-Bibl.  zu  Bo- 
logna 4  andere  Gesänge  zu  3  Stirn:  3 
Messenteile,  ein  0  quam  suavis  est  Domine 
3  voc.  (Siehe  Lisio's  Verz.  beider  Mss. 
1893.  Die  Mss.  werden  aufserdera  im 
Ambros  8,  472.  Viertel]'.  1,  476,  Kat. 
Bologna  3,  27  und  M.  f.  M.  26,  105  mit 
vielen  Varianten  erwähnt.)  Der  Codex 
213  der  Bodleianbibl.  zu  Oxford  enthält 
20  Gesänge.  Wenn  man  das  Eegister 
der  Gesänge  S.  199  in  der  Neuausgabe  des 
Codex  von  den  Gebr.  Stainer  niuneriert, 
so  findet  man  die  Gesänge  unter  den 
Nrn:  18,  45,  53,  86,  100,  126,  165,  172, 
211,  221,  241,  267/8,  274,  282,  291/2, 
307,  316  u.  318.  Ein  Arnoldo  de  Lat'inis 
trat  im  Nov.  1431  als  päpstlicher  Sänger 
ein,  doch  fehlt  er  in  den  Listen  von  1432 
schon  wieder.  Bei  der  einstigen  Sorg- 
losigkeit in  der  Xamensschreibung  kann 
mau  sicher  annehmen,  dass  dies  der  obige 
Autor  ist.     (Viertel].  1,  462  ff.) 

Lantins,  Ugo  (Hugo)  de,  mit 
den  gleichen  Namenvarianten  wie 
Arnold,   ein  Komponist  um    1400, 

der 

im  Codex  2216  der  Universitäts-Bibl. 
zu  Bologna  mit  3  Gesängen  zu  2  u.  3 
Stim.  vertreten  ist:  1.  Christus  vivit  3  v. 
2.  Ave  corpus  2  v.  3.  Ave  regina  2  v. 
In  Ms.  37  des  Liceo  mus.  zu  Bologna  7 
Gesge.  zu  2,  3  u.  4  Stim:  4  Messenteile, 
1  0  lux  et  decus,  1  Ave  gemma,  1  Ave 
venim.  —  In  den  Trienter  Codices  durch 
Vergleich  einen  anonymen  Tonsatz  fest- 
gestellt. —  Im  Codex  213  der  Bodleian- 
bibl. in  Oxford  22  Gesge.  T\"enn  man 
das  Textregister  in  Stainer's  Xeuausgabe 
numeriert  ohne  die  2.  Teile,  so  stehen 
dieselben  unter  den  Nrn:  2,  44,  52,  57, 
101—3,  114,  116,  129,  133,  152,  153, 
161,  195,  200,   242,  244,  257,  262,  302 


Lanusse. 


47 


Lanzii,  Giuseppe. 


und  321.  A  madame  playsant  ist  im 
Facsimile  und  in  Uebersetzung  mitgeteilt. 

Lanusse,  . . .  fils,  um  1800  er- 
schienen zu  Paris  bei  Sieber  von 
ihm  6  Romances  av.  acc.  de  Pfte. 

(Gerber  2). 

Lanyer,   John,    Nicholas   u.  a., 
siehe  Lauier.  die  ältere  Linie. 
Laiiz,    Johann   Michael,    ein 

Komponist  aus  dem  Ende  des  18. 
und  im  Anfange  des  19.  Jhs.,  gab 
allerlei  Klavierpiecen  heraus,  von 
denen  Gerber  2  u.  Fetis  eine  An- 
zahl anführen.  Nachweisbar  sind : 
Sinfonia  ä  2  V.  2  Ob.  2  Corni,  Fag. 
solo,  Ya.  Ycl.  e  B.  Ms.  Stb.  Esd. 
[Schwerin  F. 

Sonate  für  Klavier  zu  4  Händen,  comp, 
durch.  ...  op.  5.  Braunschweig,  Magazin 
auf  der  Höhe.  Zürich,  Nägeli.  [Briissel 
Cons. 

Lanza,  Francesco  Griuseppe, 

nicht  zu  verwechseln  mit  Fran- 
cesco Lanza ^  der  im  19.  Jh.  in 
Neapel  und  am  Conservatorio  San 
Pietro  a  Majella  seit  1827  ange- 
stellt war  und  mit  Giuseppe  Lanxa, 
der  ebenfalls  dem  19.  Jh.  angehört, 
in  London  geb.,  dann  nach  Paris, 
Lille  und  1841  nach  Amerika  ging 
(Florimo.  Fetis).  Francesco  Giu- 
seppe muss  in  der  Mitte  des  18. 
Jhs.  zu  Neapel  geb.  sein,  da  sein 
Sohn  Gesualdo  1779  geb.  ist.  Er 
ging  nach  1779  nach  London  und 
liefs  sich  daselbst  nieder.  Ueber 
sein  Leben  ist  nichts  zu  berichten; 
Florimo  verz.  ihn  im  Register  des 
2.  Bd.  p.  120  unter  Giuseppe  Fran- 
cesco L.,  doch  ist  er  dort  nicht  zu 
finden,  auch  weitere  Nachsuchungen 
ergaben  nichts.  Einiges  von  seinen 
Kompositionen  besitzt  das  br.  Mus. 

The  celebrated  Stabat  mater,  for  2  Sopr. 
voices,  op.  12.  London  (c.  179.5)  E.  Bir- 
chall.  P.  fol.  [auch  im  R.  C.  of  Mus., 
nur  mit  Giuseppe  im  Kat.  gez. 

The  much  admired  bastanet  dance,  iu 
the  ballet  of  Don  Quichotte  for  F.  Venua, 
arranged  as  a  Rondo.     Lond. 

The  Calif,  a  Ballet.  —  Ariettes  op.  4.  — 


10  italian  Duetts  op.  5,   1796.  —  Duette 
f.  FI.  u.  Pfte. 

L'arte  antica  e  raoderna,  vol.  14.  Lond. 
Im  ganzen  8  Drucke. 

Lanza,  Gresualdo,  Sohn  des 
Francesco  Giuseppe,  geb.  um  1779 
zu  Neapel,  folgte  seinem  Vater 
nach  London  und  liefs  sich  als  Ge- 
sanglehrer nieder.  Er  starb  1859, 
80  Jahr  alt,  Yon  seinen  Kompo- 
sitionen, welche  der  Kat.  des  br. 
Mus.  von  1800—1843  ansetzt,  sind 
nachweisbar : 

The  elements  of  singing,  in  the  Italian 
and  English  .styles.  3  voll.  Lond.  1809. 
qu4".       [Glasgo\v.     br.  Mus.  1.  vol.  1813. 

—  L.'s  Elements  of  singing  .  .  .  abrid- 
ged.    ib.  8». 

—  Elem.  of  sing,  in  the  Italian  &  Eng- 
lish styles.  4pts.  Lond.  qufol.  [R.  C. 
of  Mus. 

—  L.'s  Abridgement  of  his  work  .  .  . 
London  1826.     fol. 

Signor  L.'s  new  method  of  teaching 
class  singing.     Lond.  1843.     4''. 

Gran  Messa  di  gioiia  completa  per  2 
Sopr.,  T.  e  B.  cou  cori,  e  semicori,  adat- 
tata  per  org.  or  pfte.  Lond.  fol.  [R.  C. 
of  Mus.     Glasgow. 

Spirits  of  Dew,  or  evening,  night  & 
morning,  a  mus.  Masque  in  3  pts.  Lond. 
fol.  fehlt  Thl.  2  u.  3. 

Britannia  weeps,  a  funeral  mouody  on 
.  . .  Nelson.     Lond.  (1805).    fol. 

The  deserts  of  Arabia,  a  gr.  operatical 
entertainment  . . .    Lond.  (1806).     fol. 

10  Balladen,  4  Canzonen,  1  Glee,  5 
Songs,  1  Duett,  1  Cavatine,  1  Air,  1  Ron- 
do für  Pfte.  u.  2  Klavierpiecen  in  Lon- 
doner Einzeldrucken.  Sämtliche  Werke 
nebst  der  Gran  Messa  im  br.  Mus.  befind- 
lich. Der  Antiquar  Reeves  zeigte  noch 
1882  in  1  vol  an:  op.  1,  12  italian  Ariet- 
tes; op.  5,  Italian  Duets;  op.  6,  18  Can- 
zonettas;  op.  7,  6  Duetts;  op.  8,  3  Trios 
with  pfte.  acc.  in  fol. 

Lanza,  (xhiseppe,  lebte  zur 
Zeit  der  Maria  Theresia  und  ist 
bekannt  durch: 

11  pianto  delle  virtü  per  la  morte  della 
Imperadi-ice  Maria  Teresa  (29/11  1780). 
Cantata.     Ms.  P.     [Neapel  Turch. 

Duetto  „Vieni,  appaga  il  tuo  consoite" 
neir  opera  Orfeo  ed  Euridice.  —  6  Arie 
Notturne  cou  Recit.  e  con  acc.  di  chitarra 
franc.  e  Yiol.  a  piacere.  [Mss.  in  Mailand 
Cons. 


Lanzarini. 


48 


Lapicida. 


Lanzarini,  Griacomo,  um  170S 
Tiolinist  an  der  herzog].  Kapelle 
in  Venedig  mit  15  Duk.  Gehalt 
(Caffi  2,  61). 

Lauzetti ,  Domenieo ,  muss 
seinen  Kompositionen  nach  Vio- 
loncellist gewesen  sein. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  12525:  4 
Xonzerte  für  Violoncell  uud  Ms.  12525  m 
in  K.  2  Sonaten  f.  Vol.  mit  Instmm.  und 
Bc.  in  Stb.  Ms.  14406.  14324/26—28 
enthalten  6  Concerte  fürs  Violoncello  obl. 
con  orch. ,  in  Stb.  Jedes  Konzert  zu  3 
Sätzen.  Sie  scheinen  dem  Ende  des  18. 
oder  Anfang  des  19.  Jhs.  anzugehören. 
Ihr  musikalischer  "W'ert  ist  sehr  gering. 

Lanzetti,  Salvatore,  ein  Nea- 
politaner im  Conservatorio  de  Lo- 
reto  ausgebildet  und  ein  vortreff- 
licher Violoncellist,  diente  an  der 
Hofkapelle  in  Turin.  Seine  Lebens- 
zeit fällt  in  die  erste  Hälfte  des 
18.  Jhs.  Am  29.  und  31.  Mai  1751 
gab  er  in  Frankfurt  a/M.  Konzerte 
(Israel  37).  Kach  Fetis  starb  er 
in  vorgerücktem  Alter  gegen  1780 
in  Turin.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bekannt: 

12  Sonate  a  Violoncello  solo  e  Bc.  op. 

1.  Amst,   V^itvogel.     69  S.     [B.  Wage- 
ner.    Paris  Is  at.       ' 

6  Solos  for  2  VcL.  or  Fl.  &  a  B.    op. 

2.  London,  fol.     [br.  Mus. 

—  Andere  Ausg.  ib.  fol.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  2  Vcl.,  with  a  Th.  B.  for 
the  harps.  London,  Benj.  Cooke  for  John 
Johnson.  P.  85  S.  in  fol.  [br.  Mus.  B. 
"VVagener. 

Enthält  Sonaten  in  3  Sätzen  ohne  So- 
nate nform. 

4  Sonaten  f.  Vcl.  u.  B.  Ms.  B.B.  Nr. 
12527  in  K. 

Sonata  intitolata  porta  Maone  per  il 
Vcl.  Va.  V.  e  Cemb.  1  vol.  mit  beziffert. 
B.     Ms.  12 527 d  in  Kaps.     [B.B. 

Sonates  pour  Ycl.  solo  e  B.  oe.  5. 
oe.  7.     [Paris  Nat. 

Principes  ou  l'application  de  Violon- 
celle.  Amst.,  Hummel.  Hier  ist  er  Lan- 
zette gez.  qufol.  15  S.  Etüden.  [B.B. 
Musikfr.  Wien.     Mailand  Cons. 

Lanzi,  Petronio,  aus  Bologna, 
Schüler  von  Predieri,  war  Kapell- 
meister in  Bologna.    Burnej  hörte 


1770  in  der  Kirche  S.  Giovanni 
in  Monte  eine  Messe  von  ihm,  die 
ihm  sehr  gefiel. 

In  Bologna,  Lic.  mus.,  ein  Kyrie  4  voc. 
c.  istrum.  P.  Ms.  qufol.  12  BU.  Im 
Kat.  2,  89  die  Beraeikung:  Lanzi  war 
Praeses  an  der  Akademie  dei  filarmonici 
zu  Bologna  in  den  Jahren  1762,  1770, 
1775  u.  1779. 

Lanzoni,  . . .  trat  1784  in  Lon- 
don als  Violinvirtuose  auf  (Pohl 
2,  370). 

La  Oultre,  Jean  de,  um  1559 
und  folgende  Jahre  Sänger  und 
Kapellan  a/d.  Hofkapelle  Philipp  H. 
von  Spanien,  erhielt  1563  Prae- 
benden  zu  Aires  und  Conde  (Strae- 
ten  1,  246.     8,  31). 

Lapicida,  Erasmus,  in  einer 
Florenzer  Hds.  nur  Erasmo  gen. 
Ambros  3,  486  glaubt,  dass  Rasmo 
derselbe  Autor  sei.  Ich  erwähne 
dies  nur  ohne  eine  Bedeutung 
demselben  beizulegen.  Ebenso  sagt 
er  3,  187,  dass  L.  die  von  ihm 
bekannten  deutschen  Lieder  nicht 
auf  deutsche  Texte  komponiert 
habe,  sondern  Forster,  der  Heraus- 
geber derselben,  habe  sie  unter- 
gelegt. Ich  habe  in  M.  f.  M.  5, 
197  nachgewiesen,  dass  dies  irrig 
ist,  denn  Lapicida  hat  deutsche 
bekannte  Melodien  zum  Cantus 
firmus  gewählt,  er  muss  also  Ge- 
dicht und  Melodie  gekannt  haben, 
damit  fällt  Ambros  Behauptung 
ins  Reich  der  Fabel.  Ornitho- 
parchus  erwähnt  ihn  in  seinem 
]\Iicrologus,  ebenso  in  einem  Brief- 
wechsel zwischen  Spataro  u.  Giov. 
del  Lago  wird  der  Gesang  Tander- 
naken von  L.  als  Beispiel  ange- 
führt. Ueber  sein  Geburtsland  sind 
wir  völlig  im  Unklaren. 

In  neueren  Ausgaben  ist  noch  nichts 
von  ihm  veröffentlicht,  dagegen  in  alten 
Samlwk.  findet  man  7  deutsche  Lieder, 
1  niederdeutsches  (Tanderuaken).  1  La- 
mentatio,  1  Beuedictus  und  4  Motetten 
zu  4  Stim.   Petrucci   hat  davon  5  in  den 


Lapier. 


49 


Lapis. 


Samlwk.  1503  a  —  1506  a  veröffentlicht, 
Rhau  eins  in  1538  c  und  die  deutschen 
Lieder  stehen  im  Forster  1539  n.  Der 
italienische  Gesang  La  pieta  ha  ehiuoso 
ist  mit  Rasmo  gez.,  den  Ambros  für 
Erasmo  hält.  (Siehe  Näheros  Eitner  1). 
Dass  sich  L.  in  Italien  aufgehalten  hat, 
beweist  die  Aufnahme  in  die  Samlwk. 
Petrucci's.  Von  seineu  deutschen  Liedern 
ist  Forster  1,  1589  Nr.  87  „Ach  edles 
N."  besonders  hervorzuheben,  sowohl 
■was  Stimmung,  Klangfarbe  und  Kontra- 
punktik betrift.  Ebenso  ist  ebd.  Nr.  2 
„Die  mich  erfreut"  beachtenswert,  Nr.  96 
„Es  lebt  mein  hertz"  hat  eine  völlig  ab- 
weichende Schreibart  und  die  übrigen 
sind  unbedeutend.  Im  Ms.  Cod.  58^  der 
Bibl.  Magliabecchiana  zu  Florenz,  Nr.  8 
der  4 Stirn.  Gesang:  Ave  regina  coelorum. 
(M.  f.  M.  9,  36.).  —  Ms.  B.  Proske,  Cod. 
Pernner:  Efferor  ad  manes,  4  voc.  — 
Ms.  18812,  4  Stb.  in  neuer  Kopie  aus 
Försters  Liedersamlg.  von  1539  [Hofb. 
Wien].  In  B.  Zw.  Ms.  4,  43:  Nativitas 
tua  4  voc. 

Lapier,  Pietro,  Lebenszeit  un- 
bekannt. 

Die  Musikfr.  in  "Wien  besitzen  von 
ihm:  Meditatio  4ta  et  5ta.  2  Kantaten 
mit  latein.  Text  und  italienischer  Ueber- 
setzung.     Ms.  P.  unvollendet. 

La  Pierre,  Pierre,  wird  am 
9.  März  1723  als  Organist  a/d. 
Hofkapelle  in  München  mit  400 
Gld.  angestellt  und  ist  noch  1726 
gez.  (Kreisarchiv).  Ein  anderer 
Peter  La  Pierre  ist  vor  dem  5/6 
175-4  ebd.  angestellt  und  erhält 
1754  zu  seinem  Gehalte  von  925 
Gld.  noch  150  Gld.  Zulage.  Er 
wird  Konzertmeister  genannt  (Kreis- 
archiv). Die  Totenregister  der 
Frauenkirche  verz.  einen  Musiker 
gleichen  Namens  am  6/5  1754  gest. 
und  am  9.  begraben,  vielleicht  ist 
dies  der  zuerst  verz.  Organist. 

Lapierre,  nach  Pougin:  Fraii- 
<?ois-Aiitoine,  geb.  5.  April  1769 
zu  Cavaillon  (Vaucluse),  gest.  25. 
Dez.  1824  zu  St.-Remy  (Bonches- 
du-Ehone),  Kapellmeister  zu  Aix- 
en-Provence,  hinterliefs  im  Ms. 
eine  Messe,  ein  Stabat  mater  u.  a. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Unter  Lapierre,  ohne  Vornamen,  be- 
sitzt die  National-Bibl.  zu  Paris 

1.  L'inconstanoe,  cantatüle.  Paris  lau- 
teur,   s.  d.   (vers  1750  schreibt  der  Kat.) 

2.  Danae,  cantatüle,  ib. 

Sollte  die  Jahreszahl  1750  richtig  sein, 
dann  wäre  der  Komponist  ein  anderer  als 
der  obige. 

Lapini,  Don  Carlo,  um   1724 
zu  Siena  geb.,    gest.   am   28.  Okt. 
1802  ebd.    Schüler  von  Franchini, 
Kapellmeister  a/d.  Kollegialkirche, 
wurde     1757     dessen    Nachfolger, 
nachdem    er  seit  1743    den   Orga- 
nistenposten  an   derselben  Kirche 
bekleidet  hatte.    Fetis  entwii-ft  ohne 
Quellenangabe     ein    Charakterbild 
von  ihm    und  führt  auch   ein  Re- 
quiem  auf   den  Tod   der  Kaiserin 
Maria  Theresia   an,   w^elches    1780 
zur  Aufführung  gelangte  und  beim 
Tode  Kaisers  Leopold  1792  wieder- 
holt wurde.     Nachweisbar  ist  nur 
ein  Brief  in  Bologna,  Kat.  1,  151. 
Lapis,  Santo,  accademico  filar- 
monico  di  Bologna   nennt  er  sich 
auf    den    zu   Augsburg  als    op.    1 
gedruckten    Sonaten.     Nach    Fetis 
lebte    er  in   Bologna   im  Anfange 
des  18.  Jhs.  und  liefs  sich  in  Ve- 
nedig als  Gesangslehrer  und  Man- 
dolinenspieler  nieder,   doch    muss 
er    sei&en    Werken    zufolge    sich 
auch    in     Deutschland     und     den 
Niederlanden   längere   Zeit   aufge- 
halten haben.    Der  2te  Bd.  Sonaten 
bez.  ihn  sogar  direkt   als  italieni- 
schen Musikmeister  im  Haag  und 
die  X  Solos  op.  15  von  1758  sind 
sogar  in  London  auf  seine  Kosten 
erschienen,  also  muss  er  sich  auch 
dort  einige  Zeit  aufgehalten  haben. 
Um    1729   gelangte  die  Oper  „La 
generositä  di  Tiberio''  in  3  Akten 
(der  3.  Akt  ist  von  Barth.  Cordans) 
in  Venedig   auf  die  Bühne,   1730 
die    Oper   ,.La   fede   in    Cimento". 
In    Breitkopf's    Musikalien -Lager 
befand  sich  1754  die  Oper:   L'in- 

4 


Lapis. 


50 


Lappi. 


felice    avventnrato    in    P.     Nach- 
weisbar sind  2  Arien. 

1.  Furibouda  la  mia  spada,  per  Sopr. 
(aus  der  Oper  „La  fede  iu  Cimento")  c. 
2  V.  A.  e  B.   Ms.  in  Stb.    [BmsselCons. 

2.  Tra  flutti  in  mezzo,  per  il  Sopr.  col 
arco.  Ms.     [Musikfr.  Wien. 

An  Instrumentalwerken: 
Sonate  da  Camera  a  due,  Yiolino  e 
Basso,  petendo  servire  ancora  per  il  Tra- 
versier,  Oboe,  Cembalo,  e  per  altri  stro- 
menti  ...  di  ...  Op.  1.  Augsbg.,  Leo- 
pold. 10  Sonaten  auf  21  Seiten.  [Stadtb. 
Augsburg.     Brüssel  Cons. 

6  Senates  pour  2  flutes.     [C.  P. 
Terzetti  per  il  Cembalo   c.  il  Fl.  trav. 
ö  sia  V.     Amst.    1752    Covens.    4°.    bez. 
sich,    mit    Maestro    de     musica    italiaua. 
[Amst.  fehlt  Klavier. 

La  stravaganza  per  il  Cembalo.  Of 
voorstelling  van  verandering  van  sleutels, 
voor  het  Cla\ier.  Gecomponeert  op't  vor- 
soek  van  een  voornam  Heer,  door  Santo 
Lapis.     (Amsterdam)  qufol.     [br.  Mus. 

Sonnates  (!)  pour  le  Clavessin  pouvant 
egalement,  ser^dr  pour  d'autres  instni- 
mens,  composees  et  ded.  a  Madlle.  Lis. 
Golowkin,  par  Le  Sr.  . .  .  Maitre  de  mu- 
sique  italienne  ä  la  Haye.  s.  1.  12  Sonaten 
zu  je  1  Satze  im  Kupferstich.  Fol.  24  S. 
[Karlsruhe. 

Sonata  a  2  Fl.  e  B.  Ms.  252  Karls- 
ruhe, die  Sonate  ist  3  sätzig  in  Od.  Em. 
Od.,  Alleg.  And.  Menuet. 

X  Solos  for  the  Violoncello  with  Th. 
B.  op.  15.  Frinted  for  the  author.  1758. 
Pai-t.  fol.     [B.  B. 

La  Porte,  Carolus  de,  geb.  zu 
Kortryk,  von  1788 — 91  Saugmeister 
an  St.  Walburg  in  Audenarde. 
(Audenarde  15). 

La  Porte,  Dominiciis  de, 
Bruder  des  Carolus,  1792  Sang- 
meister an  St.  Walburg  in  Aude- 
narde, geht  in  demselben  Jahre 
wieder  ab.     (Audenarde  15.) 

La  Porte,  Geiard  de,  ein  Mu- 
siker im  Dienste  des  Fürstbischofs 
zu    Osnabrück    gegen    1680,    gab 

nach  Fetis  heraus: 

Suites  de  pieces  nouvelles  choisies  et 
disposees  pour  le  concert,  pour  deux 
dessus  de  Violon  avec  la  Bc.  pour  le 
Clavecin,  auxquels  on  peut  joindre  la 
hasse  do  viole  et  le  teorbe.  Amst.  1689. 
qu40. 


Laporte,  Tabbe  Joseph  de,  geb. 
um  1713  zu  Beifort,  gest.  19.  Dez. 
1779  zu  Paris.  Trat  in  den  Je- 
suitenorden ein,  beendigte  dort 
seine  Stadien,  ging  nach  Paris  u. 
wandte  sich  der  Literatur  zu. 
(Fetis.)  Letzterer  führt  mehrere 
Druckwerke  über  Aufführungen 
auf  französischen  Theatern  an: 

1.  Anecdotes  dramatiques. .  Paris  1775. 
4  voll.  8°.  2.  Dictionnaire  dramatique, 
ib.  1776.  3  voll.  8".  3.  Almanach  des 
spectacles  de  Paris,  ib.  1750.  1794.  1799 
bis  1804.    48  voll.  12". 

Laporte,  Nicolas  de,  Organist 
und  Klavierlehrer  zu  Paris,  nach 
dem  Traite  an  der  Kgl.  Abtei  von 
St.  Germain  des  Prez.  Marpurg 
1,  462  verz.  ihn  um  1754.  Fetis 
unter  Porte.     Er  gab  heraus: 

Traite  theorique  et  pratique  de  Face, 
du  clavecin,  avec  l'art  de  transposer  dans 
tous  les  tous  et  sur  tous  les  instrum., 
ded.  ;\  Mdrae.  Le  Duc  Paris  (1753)  chez 
Tauteur,  grave  par  Charpentier.  Imprime 
par  Lorraine,  fol.  75  S.  [Brüssel.  Paris 
Nat.     Musikfr.  Wien  in  Kopie.     Bologna. 

La  feste  de  Themire,  cantatille.  Paris, 
l'auteur,     [Paris  Nat. 

La  Porte,  Robert  de,  Sänger 
a/d.  Hofkapelle  Philipp  11.,  diente 
von  1556  bis  zum  1.  Aug.  1559 
I  in  den  Niederlanden.  Er  starb 
!  1560.  Seine  Praebende  zu  Conde 
erhielt  1560  du  Hotz.  (Straeten, 
1,  245.  8,  16.  31  nennt  er  ihn 
fälschlich  mit  Vornamen  Regier. 
8,  32.) 

Lapperdey,  Philippe,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich 

in  der 

Bibl.  zu  Cambrai  im  Ms.  124  Nr.  61 
eine  Missa  sup.  Xisi  Dominus  aedificavit, 
4  voc  befindet.  Coussemaker  6.  Nr.  8 
dnickt  das  Sanctus  daraus  ab.  Der  Satz 
ist  gut  gearbeitet,  ruft  aber  wenig  Ein- 
druck hervor.  Ebd.  unter  Nr.  62  eine 
Chanson:  Pour  avoir  mis  la  main,  4  voc. 

Lappi  (Lappus),  Pietro,  aus 
Florenz  geb.,  Priester  und  Kapell- 
meister an  der  Kirche  delle  Grazie 
zu  Brescia   von  1600   ab  bis  zum 


Lappi. 


51 


Lappi. 


letzten  seiner  unten  verz.  Drucke. 
Nach  der  Dedic.  der  Vespern  1600 
lebte  er  vorher  in  Lendinara. 
Nach  der  Dedic.  zu  den  Psahuen 
von  1605  lebte  er  in  der  Congre- 
gazione  Fiesolana  und  war  1612 
Visitatore  des  Ordens.  Im  Kat.  2, 
248  von  Bologna  liest  man  die 
Bemerkung:  Vom  Jahre  1593  an 
wirrde  L.  vom  Hause  Gambara  be- 
günstigt. Von  seinen  Kompositio- 
nen sind  nachweisbar: 

...  Missarum  octonis  vocibus,  Lib.  1. 
Nuuc  primum  in  lucem  editus.  Yen. 
1601  Augeius  Gardanus.  8  Stb.  A".  3 
Messen  u.  2  Mot.     [Bologna.     Ferrara. 

—  (2.  impress.)  Yen.  1607  Alex.  Ra- 
verius.  8  Stb.  4P.  Der  Bassus  ist  hier 
mit  „Partitura  de'basso"  in  fol.  bez. 
[Bologna.     B.  M.     B.B:  C2. 

—  3.  impress.  Yen.  1615  Magni.  8 
Stb.  40.   3  Mess.   2  Mot.   [Kathar.  Danzig. 

Missarum  quae  octo,  novemque  vocibus 
decantantur  .  .  .  Lib.  2.  Yen.  1608  Ra- 
verius.  9  Stb.  4°.  5  Messen.  [B.  Br. 
Kathar.  Danzig.  B.M.  Ferrai-a.  Upsala: 
Cl.  A2.  B.2.  Bologna:  Cl.  B.  1.  C2. 
B2  u.  parte  dell'organo  in  fol.  Abdruck 
der  Dedic.  im  Xat.  2,  90. 

Missarum  .  . .  Quaternis,  quinis  &  senis 
vocibus,  ad.  org.  concentum.  Lib.  1.  Yen. 
1613  Amadinus.  7  Stb.  (2C.  A.  T.  B. 
5a  e  Pai-tit.)  4".  5  Messen,  2  zu  4,  2 
zu  5,  1  zu  6  St.     [Bologna. 

—  a.  Ausg.  gleicher  Titel.  Yen.  1616 
Amad.    7  Stb.  gleicher  Inhalt.     [Bologna. 

Concerti  sacri  a  1.  2.  3.  4.  5.  6.  7 
voci.  Lib.  2  con  il  Bc.  Del  . . .  Op.  13. 
Yenet.  1623  Magni.  6  Stb.  (2  C.  A.  T. 
B.  Bc.)  40.  17  Gesge  ,  unter  den  3stim. 
einer  von  Monteverdi  nach  einem  Madiig. 
[B.  Frkft.,  im  Eat.  der  Iudex. 

Hymni  per  tutto  lanno  a  4  voci  con 
il  B.  per  lorg.  del  R.  P.  Pietro  Lappi 
Fiorentino  Maestro  di  Capeila  in  Sancta 
Maria  delle  Gratie  di  Brescia.  Novam. 
stampati.  Yen.  1628  Magni.  5  Stb.  4«. 
30  Gesge.  [Proske.  Bologna:  C.  Bc. 
Kat.  2,  248  Abdr.  der  Dedic.  br.  Mus: 
A.  T.  Bc. 

Die  erste  Ausg.  ist  nicht  bekannt. 

Letanie  della  B.  Y.  a  4.  5.  6.  7.  e  8 
voci  con  il  Bc.  per  l'org.  a  beneplacito, 
Hb.  2  del  P. . .  Op.  17.  Yen.  1627  Magni. 
[Besafs  einst  Santini.  Im  br.  Mus.  die 
erste  Ausg.  des  1.  Buches  von  1607  nur 
der  Bc. 


Sacrae  Melodiae  unica,  duobus,  tribus, 
quatuor,  quinque,  nee  non  &  6  vocibus 
decantandae,  una  cum  Simphoniis,  & 
Bassus  ad  org. . .  Lib.  1.  Yen.  1614 
Amadinus.  6  Stb.  4^.  10  Cantiones.  Im 
Cantus  heilst  es  „0  Tenore  con  Sinfonie". 
[B.  Kgsbg.     Bologna:  A.  T.  B.  5a. 

—  a.  Ausg.  ohne  Lib.  1,  sonst  gleicher 
Titel:  Francofurti  1621  Nie.  Stein.  7  Stb. 
40.  21  Motett.  [B.  Grimma  (C.  A.  T.  B. 
Bc.)  B.  B :  C  A.  T.  5a.  6a.  Bc.  B.  Kassel : 
C.  A.  B. 

—  Ausg.  Antverpiae  1622  Phalesius. 
7  Stb.  mit  Bc.  26  Gesge.  von  1—6  Stirn. 
Nr.  27—33:  Sinfonie  ä  4—6  voc.  [B. 
Frkft.     br.  Mus:  T.  B.  Bc. 

Regis  Da^-idis  Psalmi  ad  Yesperas  nouo 
5  voc.  concentu,  ita  decantandi;  ut  hym- 
nus  Gloria  in  fine  cuiusque  Psalmi,  9  voc. 
ad  lib.  decantari  queat.  Regiae  Yirg.  Dei- 
parae  Cantica  alternis  choris,  nouem,  ac 
decem  vocibus  conciuenda. . .  Yen.  1605 
Ang.  Gardanus.  Der  Titel  des  Choras  11. 
variirt,  siehe  Kat.  2,  247  Bologna.  11 
Stb.,  6  zum  1.  Chore,  5  zum  2.  Chore. 
Auch  die  Dedic.  zu  den  beiden  Chören 
sind  verschieden.     [Bologna. 

. . .  Sacra  omnium  solemnitatum  Yes- 
pertina  Psalmodia,  cum  tribus  Beatae  Y. 
M.  canticis ,  8  voc.  concinenda.  Yen. 
1600  Angelus  Gardanus.  9  Stb.  in  40. 
mit  Part,  dei  Bassi  in  fol.  17  Nrn.  [Bo- 
logna.    B.B:  8  Stb.     Hof  b.  Wien  Cl. 

—  Ausg.  Yen.  1607  Angelo  Gard.  et 
fratelü.  [Haberi  in  Regensbg.  B.  B:C1. 
Bl.  C2.  Bologna  9  Stb.  4P.  Part,  de' 
Bassi  in  fol. 

Salmi  a  8  voci.  Yen.  1616  Gardanus. 
[Ferrara:  Spaititura  de' bassi. 

Salmi  a  3  e  4  chori  conceiiati  per 
cantar  nell'organo.  Di . .  .  Op.  12.  Yen. 
1621  Magni.  17  Stb.  in  4^.  13  Gesge., 
Psalmen  u.  1  Magnif.  [B.  Frkft.  mit  Reg. 
im  Kat.     Upsala:  Cl. 

—  Compieta  a  3  e  4  chori.  Yen.  1626 
ib.     [Paris  Nat. 

Salmi  conceriati  a  5  voci  con  il  B.  per 
l'organo.  Del  P.  Pietro  Lappo. . .  Op.  18. 
Yen.  1627  Magni.     6  Stb.  4».     [Bologna. 

La  Terza  con  ü  Te  Deimi:  Et  Litanie 
della  B.  Y.,  et  Santi,  a  8  voci.  Di  . . . 
Yen.  1607  Raverij.  8  Stb.  4P.  [Bologna 
fehlen  vom  2.  Chore  A.  u.  B.     br.Mus:  Bc. 

4  Missae  mit  Bc.  2  Motetten  und  3 
Canzoneu  für  4 — 8  Instr.  in  Samlwken. 
(Eitner  1). 

In  Mss.  24816  und  17  die  Motetten: 
1.  Nuptiae  factae  sunt  7  voc.  2.  Petre 
amas  me  5  voc.  in  Stb.     [B.  Kgsbg. 

Ms.  B.  B.  0.  Sign.  1  Convolut  loser  Ell. 

4.* 


La  Quarriere. 


52 


La  Riviere. 


in  Schweinsleder:  Quaerite  primum  reg- 
num  Dei.     10  Stbll. 

Mss.  in  B.  M.  nur  Orgelbässe  zu  Messen 
und  Motetten. 

La  (Quarriere,  siehe  Band. 
Laquiia,  s.  Marco  da  TAquila. 
Lara  (Cuenca),  Martin  de,  Dis- 

cantist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  12,  später  15  Gld.  monatl.  vom 
1.  Jan.  1570—1612  (Köchel  1). 

Larba,  (xioTaniii  Leonardo,  soU 
Leonardo  del  Arpa  sein  und  von 
Gerber  2  u.  Fetis  verstümmelt,  s. 
Leonardo. 

L' Archer  (Arcliier),  Pierre, 
diente  1532  in  der  Kapelle  Kg. 
Franz  I.  von  Frankreich.  (Fetis.) 
Es  ist  möglich,  dass  die  im  Pha- 
lese  1555  h  ohne  Vornamen  mit- 
geteilte Motette  „Nisi  quia  domi- 
nus erat",  c.  2.  p.  6  voc.  (Eitner, 
Bibliogr.  unter  Jean  Larchier)  von 
ihm  herrührt. 

Larchier,  Frederic,  bekannt 
durch  die  Chanson: 

Par  ces  propos,  4  voix  im  Samlwk. 
1543  k  von  Jacq.  Moderne  (Eitner  1). 

L'Archier  (Larchier),  Jean, 
geb.  zuDouteus  (Picardie)  im  16.  Jh., 
diente  anfänglich  beim  Herzoge 
von  Bourgogne  und  als  die  Ka- 
pelle aufgelöst  wurde,  trat  er  um 
1532  in  Dienste  Franz  I.  von 
Frankreich.  In  den  Rechnungen 
findet  er  sich  bis  1533  verzeichnet. 

8  Gesge.,  Chansons  u.  Motetten  zu  4 
bis  8  St.  in  Samlwk.  von  1544  —  1554 
(Eitner,  Bibliogr.  Die  Dokumente  bei 
Fetis.)  Im  Samlwk.  von  Phalese  Lib.  8. 
cant.  1561  einige  Motetten.  Ferner:  Magi 
veniunt  c.  2.  p.  4  voc.  Chorb.  von  1572 
Nr.  1  in  B.  Proske;  3  andere  ebendort  und 
in  Ms.  893.  In  Bibl.  München  die  Chan- 
son: D'amour  me  plains,  6  voc.  in  Stb. 

Lardemoy  (Lardenois),  Antoine, 
scheint  ein  Genfer  gewesen  zu 
sein,  der  Marot's  u.  Beze's  Psalmen- 
Übersetzung  mit  Melodien  heraus- 
gab, die  alle  in  C.  stehen;  auch 
die  von  Godeau  setzte  er  in  Melo- 


dien,  ob    ein-    oder  mehrstimmig, 
ist  mir  nicht  bekannt. 

Les  Pseaumes  de  David  niis  en  rime 
frangoise  par  Cl.  Marot  et  Theod.  de  Beze, 
reduits  nouvellement  ä  une  bonne  et  fa- 
cile  methode  pour  apprendre  le  chant 
ordinaire  de  reglise.  Geneve  1651.  [Einst 
in  Bibl.  Becker  in  Lancy.    M.  f.  M.  2,  145. 

—  Ausg.  Geneve  1666  Tournes.  12". 
[Bibl.  der  Stadt  Amiens. 

—  Ausg.  ib.  1673.   [B.  Becker  in  Lancy. 

—  Ausg.  Amsterd.  1684.     [? 
Paraphrase   de   Pseaumes  .  .  .   par   A. 

Godeau  .  .  .   mis  en  musique  par  A.  Lar- 
denois (Geneve?)  1645.     [br.  Mus. 

—  1655  Paris  chez  Roh.  Ballard.  12". 
[Bibl.  der  Stadt  Abbeville.      B.  Lpz.  s.  1. 

—  1668.  Imprime  aux  despens  de 
r  Autheur.  12».  440  Seit.  [Bologna,  Kat. 
1,  7. 

Les  Pseaumes  . . .  reduits  ä  une  brieve 
methode  par  .  .  .  1659,  s.  1.  12«.  In 
Ziffermethode,     [br.  Mus. 

Lardenois,  Antoine,  siehe  Lar- 
demoy. 

Lardi ,  Francesco ,  bekannt 
durch  eine 

Cantata;  in  oeeasione  de  vittoriose  armi 
imperiali,  ao.  1799  (für  Soli,  Chor  und 
Orch.).   Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Lardicea  e  Bernice,  opera-co- 
mique.  Ms.  o.  Autor  mit  1701 
gez.     [Paris  Nat. 

Lardois,  Jehan,  1466  erster 
Kapellan  (Sängermeister)  an  der 
Kapelle  Louis  XL  von  Frankreich 
(Thoinan  68.     Fetis). 

Larebeke,  J...  P...  Tan, 
1790  im  Theaterorchester  in  Ant- 
werpen angestellt  (Gregoir,  Panth. 
6,  34). 

Largari,  Sigismondo,  war  um 
1620  Organist  am  Dome  zu  Vi- 
cenza.     Er  gab  heraus: 

Accenti  spirituali  a  una  et  2  voci  con 
il  Basso  per  l'organo.  D  . .  .  Ven.  1620 
Aless.  Yincenti.  3  Stb.  4».  6  Mot.  zu 
1,  15  zu  2  Stim.     [Bologna  fehlt  C 

Im  Samlwk.  von  Bozi,  Giardinetto  de 
Madrig.  et  Canz.  a  3  v.  1588:  Deh  resta 
anima. 

La  Riviere,  .  .  .  Musiker  a/d. 
Hofkapelle  Henri  IV.  von  Frank- 
reich (Castil-ßlaze  72). 


Larken. 


53 


La  Rue,  Pierre. 


Larkeii,  ...  1  Ayr,  in  Airs 
1676  b. 

La  Roch,  wie  ihn  Schubart 
S.  188  nennt,  Verfasser  des  Wer- 
kes über  das  Mönchswesen,  war 
ein  vortrefflicher  Klavierspieler  zu 
Koblenz  und  komponierte  auch  für 
Klavier. 

Laroche,  James,  bekannt  als 
Jemmv  Laroch  oder  Laroche,  ein 
Volkssänger  in  London,  wahrsch. 
geb.  Franzose ;  lebte  am  Ende  des 
17.  und  Anfge.  des  18.  Jhs.  (Grove). 

La  Roehette,  de.  Gab  um 
1780  zu  Paris  Violinduette  heraus 
(Magazin). 

Larooii ,  Kapitän  Marcellus, 
Sohn  des  Malers  L.,  ein  guter  Vio- 
loncellist, st.  1772  zu  Oxford  und 
komponierte  Soli  für  sein  Instrum. 
(Hawkins  5,  126). 

La  Rose,  Reinigio  Francesco, 

diente  von  1678  bis  c.  1725  an 
der  Hofkapelle  in  Stuttgart.  1715 
betrug  sein  Gehalt  300  Gid.  jährl. 
(Sittard  2,  63.  86.  91.  120). 

La  Rose-Foiil)runne,  Gr . . .  de, 

bekannt  durch: 

Sappho's  complaint  oa  the  rock  of  Lu- 
cate,  in  Pleyel's,  Corri's  und  Dussek's 
Musical  Journal  1797.  Nr.  1,  fol.  [br. 
Mus. 

La  Rousseli^re ,  Jean  -  Bap- 
tiste  Charles  de,  lebte  im  17.  Jh. 
und  ist  bekannt  durch 

Traite  des  languettes  imperiales  pour  la 
perfection  du  clavessiu,  nouvelle  inventiou 
fran(;oise  presentee  au  Eoi,  ä  MM.  de 
l'Academie  royale,  et  ä  MM.  de  la  mu- 
sique  de  la  chapelle  de  Sa  Majeste  .  . . 
avec  un  advis  tres-utile  pour  l'entretien  de 
Taccord  en  tout  temps.  Paris  1679.  8*'. 
[Hannover.     Paris  Nat.     Stadtb.  zu  Caen. 

L'Arpa,   siehe   Leonardo    und 

Orazio  dell'Arpa. 

Larrenois,  Baudouin,  1563 
Altist  an  der  Hofkapelle  Philipp  IL 
von  Spanien,  erhielt  die  Praebende 
zu  Hesdin  (Straeten  1,  246). 

Larriy^e,  E  . . .  Fetis  zeigt  eine 


Violinistin  Marie-Jeanne  um  1750 
bis  1778  an.  Der  obige  ist  un- 
bekannt, vielleicht  ihr  Gemahl. 

Die  Musikfr.  zu  Wien  besitzen  von 
obigem:  La  simplicette,  Romance  und 
Jamals,  Romance  du  banni. 

Lartigault,  N  . . . 

Fetis   verz.    ein  Samlwk.  Messen   von 

1644  bei  Ballard  erschienen,  welches  die 

Messe    ad    imitationem    moduli    Confirma 

hoc,    Dens,   5  voc.    enthalten   soll.      Das 

j   Samlwk.  ist  mir  nicht  bekannt. 

'  Lartillon  (Lartillion,  Lardillon), 
J  . . .  B  . . .,  seit  etwa  1755 — 1783 
Spieler  des  „double  basse''  (Contra- 
bass)  in  der  Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel, 
mit  einem  Gehalte,  der  aus  250  Gld. 
bis  350  Gld.  bestand.  Der  Kapell- 
meister Croes  bez.  ihn  als  einen 
guten  Musiker  (Straeten  5,  173. 
182.  183).  In  einer  Subscriptions- 
I  liste  von  c.  1760  wird  er  UArtil- 
'  Ion  geschrieben  und  als  Musicus 
an  St.  Gudule  und  an  der  Hof- 
kapelle zu  Brüssel  bez. 

La  Rue,  Feiice  de,  lebte  um 
1573.  Das  Liceo  mus.  zu  Bologna 
besitzt  ein  Ms.  von  ihm,  man 
glaubt,  dass  es  Autogr.  ist,  betitelt: 
Litauie  diverse  a  4  voci  in  falso  bor- 
done.  qu40.  14  Ell.  Enth.  1.  eine  Ab- 
hdlg.  über  den  Cantus  firmus.  2.  La 
varie  maniere  di  Litanie  del  De  la  Rue. 
B.  Pange  lingua  4  voc.  4.  Vari  modi  in 
canto  fermo. 

La  Rue,  Pierre  de  (Pierchon, 
Perisson,  Pierzon,  oft  nur  allein 
so  gez.,  latinisiert  Petrus  Platensis^ 
auch  notiert:  Pe.  de  [?■-  rue,  oder 
Pirson,  alias  pe.  De.  \p-  rue).  Geb. 
in  der  Picardie  in  der  2ten  Hälfte 
des  15.  Jhs.;  um  1492  befand  er 
sich  in  Diensten  des  Hauses  Marie 
de  Bourgogne  als  Sänger  in  deren 
Kapelle  und  zwar  unter  dem  Na- 
men Pierchon.  Fetis  glebt  doku- 
mentarische Beweise,  dass  damit 
nur  La  Rue  gemeint  ist.  JVlit 
Piercho7i  wird  er  in  der  Deplora- 
tion  erwähnt.    In  den  Jahren  1499 


La  Rue,  Pierre. 


54 


La  Rue,  Pierre. 


bis  1502  befindet  er  sich  in  der 
Kapelle  Philipps  des  Schönen 
(Fetis)  u.  erhielt  1501  eine  Prae- 
bende  zu  Courtrai.  Als  Philipp 
nach  Spanien  ging,  blieb  L.  in  den 
Niederlanden  und  diente  noch 
seiner  Scliwester  der  Margarete  von 
Oesterreich,  welche  zur  Gouver- 
nante der  Niederlande  ernannt 
war.  Die  letzte  Nachricht  rührt 
aus  dem  Jahre  1510  her,  wo  er 
auf  die  Praebende  an  der  Kirche 
St.-Aubin  zu  Namur  verzichtete 
(Fetis  mit  Dokumenten).  Die  Mut- 
mafsung  Straeten's  3,  210  ff.,  dass 
er  1510  nach  dem  Tode  des  Di- 
rektors der  Sarbonne  in  Paris  an 
dessen  Stelle  kam,  beruht  auf  sehr 
schwachen  Füfsen,  denn  der  Nach- 
folger heilst  Petrus  de  Ruella. 
S.  213  teilt  er  ein  Dokument  mit, 
aus  dem  hervorgeht,  dass  er  schon 
1492  in  Diensten  Philipp  des 
Schönen  in  Brüssel  stand.  Im 
Bd.  7,  122  bez.  er  ihn  als  Bas- 
sisten, früher  (Bd.  3,  213)  als  Te- 
noristen. Nach  dem  Tode  Philipp 
des  Schönen,  1506,  diente  er  der 
Königin  weiter,  geht  dann  in  die 
Kapelle  König  Karl  Y.  über  und 
ist  bis  1512  in  den  Eegistern  zu 
verfolgen,  von  hier  geht  er  an  den 
Hof  der  Margarete  von  Oesterreich, 
Gouvernante  der  Niederlande.  An 
Praebenden  besafs  er  aufser  den 
in  Courtrai  und  Namur  auch  eine 
Pfründe  am  Dome  zu  Termonde. 
Er  zog  sich  bald  nach  1512  nach 
Courtrai  zurück  und  starb  dort  am 
20.  Nov.  1518  (Straeten  7,  118). 
Auf  Seite  109  erwähnt  er  auch 
seinen  Vater:  Jehan  de  la  Rue, 
der  vom  Erzherzoge  eine  Pension 
erhielt.     Yon  seinen  Werken  sind 

gedruckt: 

Misse  Petri  de  la  Rue.  |  Beate  virgi- 
nis.  I  Puer  natus  |  Sexti.  Ut  fa  |  Lomme 
arme  |  Nüqua  fue  pena  maior.  Ven. 
31.  Oct.    1503    Petrutius.      qu40.     4  Stb. 


[Bologna.     B.  B.    Hofb.  Wien.    Rom  cap. 
sistina.     br.  Mus. 

In  alten  Samlwk.  46  Gesänge,  darunter 
8  Missae  (Eitner  1). 

4  Gesänge  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2) 
und  im  Ambros  5,  137,  Sanctus  ex  Missa 
Tous  les  regres,  4  voc.  S.  144  0  salu- 
taris  hostia,  4  voc.  lu  Maldeghem's  neuen 
Ausg.  29.  annee  1893  S.  17  ein  Salve 
regina  4  voc.  und  ein  Magnificat:  Et  exul- 
tavit  4  voc.  In  Ch.  Bordes  Trois  chans. 
Paris  1895:  II  me  fait  mal  de  vous. 
[Brüss.  Cons.]  In  Publikation  Bd.  23 
Nr.  33:  Au  feu  damour  ie  fais  4  v.  in  P. 

Mss.  in  B.  M:  5,  Missa  cum  iocundi- 
tate  4  voc.  Chorb.  Missa  pro  defunctis 
4  voc.  —  Ms.  6  Missa  Incessament  5  v. 
Chorb.  Missa  pro  def.  4  v.  wie  in  Ms.  5 
und  in  Ms.  893  in  neuer  Part.  —  Ms.  9 
Missa  pro  def.  5  voc.  —  Ms.  10  Missa  c. 
iocund.  wie  in  Ms.  5.  —  Ms.  88:  5  Salve 
regina  in  mehreren  Teilen  4  voc.  Chorb. 
—  Ms.  12  ein  Credo  4  voc.  Chorb.  — 
Ms.  205,  6  Stb.  Nr.  10  Elle  a  bien  ce 
ritz  gratieulx  (fraglich).  Nr.  14  A  feu 
d'amour.  Nr.  15  Las  que  plains  tu  amy 
de  mon  offense.  Nr.  31  D'ung  desplaisir 
que  foi-tuue. 

1  Chorbuch  im  Ms.  117  Ell.  in  gr.  fol. 
16.  Jh.  mit  Initialen  und  Randverzierungen 
in  Hofb.  Wien,  enth.  die  Messen  super 
Alleluja  5  v.  de  Sancta  Anna  4  v.  Ave 
Maria  4  v.  Inviolata  4  v.  de  Sancto  Job 
4  voc.  Tuum  praesidium  4  v.  de  Sancta 
Cruce  5  v.  mit  Wappen  verschiedener 
Herrscherhäuser.  In  einem  2.  Codex  von 
98  EU.  von  gleicher  Hand  kop.  ein  Kyrie : 
In  festo  Pasche  4  v.  u.  die  Missa:  Tous 
le  regretz  4  v. 

Ms.  18746  5  Stb.  des  16.  Jhs.  ebendort: 

Carmina  5  voc.  ohne  Texte.  Genannt 
sind  Lebrun  und  La  Fue.  Im  Bass  fol.  32 
liest  man :  ,, Chansons  de  Mr.  Bouton."  Am 
Ende  des  Tenors  liest  man  „P.  Alamire, 
summae  trimtatis  1523".  Von  La  Rue 
Nr.  17  u.  57  zwei  Chansons. 

Ms.  11883.  Hofb.  Wien,  Chorb.,  Perga- 
ment, Samlbd.  Nr.  7,  Missa:  Cum  jucun- 
didate  4  v.  Nr.  9,  Missa:  Alemana  4  v. 
Nr.  18,  Missa:  0  sacer  Anthoni!  4  v. 
Nr.  19,  Missa:  Assuiupta  est  Maria  4  v. 
Nr.  20,  Missa:  Puer  natus  est  nobis  4  v. 

Ms.  mus.  I,  40  alte  Signatur,  Hofb. 
Wien,  168  BU.  kl.  Fol.  Chorb.  17.  Jh. 
Nr.  9,  0  Domine  Jhesu  Christo  4  v.  — 
Ms.  15941,  3  Stb.  C.  fehlt,  2  lat.  Gesänge 
Nr.  8  u.  16.  Ms.  18742  Missa  De  sancto 
Antonio  aus  1508  in  Stb. 

Ms.  18810,  5  Stb.  16.  Jh.  Hofb.Wien, 
weltliche  Gesänge  zu  4  Stirn,  fol.  5,  6  u. 


La  Rue,  Pierre. 


55 


La  Saigne. 


15  mit  Carmen  überschrieben.  Fol.  21: 
Ain  frölich  wesen.  Fol.  34b  Jam  sauche. 
Fol.  35  a  Tous  le  regres,  c.  2.  p.  Ms.  19 183 
neue  Part.  2  Carmen.     19328  neuere  Hd. 

1  Canon,   aus   einem   Codex   Ambrosiana. 
Gaude  virgo  4  voc.  in  Ms.  9126,  Chorb. 

des  16.  Jhs.  Bl.  165.  [Brüssel']  Ebeu- 
dort  Bl.  149  u.  155  zwei  Magnificat  4  voc. 
Bl.  137  Salve  regina  4  v.  Bl.  15  Missa 
4  V.  sup.  Sub  tuum  praesiduum.  Bl.  29 
Missa  4  V.  sup.  Lomine  arme.  Bl.  45 
Missa  4  V.  sup.  0  sacer  anthoni.    Bl.  59: 

Missa  4  V.  s.  nomine,  Disc.  ^-f-  c  f  f  e 

e  f  g  a. 

Ms.  15075  Chorbuch  des  16.  Jhs.,  B. 
Brüssel  fds.  Bourgogne.  Titel:  Liber 
Missarum  (geschrieben  für  die  Kapelle 
Jean  III.  Kg.  von  Portugal.  1521 — 1557). 
Enthält  7  Messen  zu  5  u.  6  Stirn,  sup. 
Conceptione.  Ista  est  speciosa.  De  dolo- 
ribus.  M.  pasquale.  Ave  sanctiss.  De 
Sancte  Cnice.  M.  de  feria.  Siehe  Beschrbg. 
beider  Chorb.  in  M.  f.  M.  24,  S.  31.  32. 

Mss.  in  Capeila  sistina  zu  Rom :  Cod.  41, 
Missa  de  B.  Virg.  4  voc.  —  Cod.  45,  Missa 
super  Ave  Maria,  4  v.  —  Cod.  36,  Missa 
super  0  gloriosa,  4  v.  —  Cod.  34,  Missa 
de    feria,    bis    zum    Credo.    —    Cod.  45, 

2  Misse:  1.  Nunqua  fue  pena  maior. 
2.  M.  sup.  0  quam  pulcra  est.  —  Cod.  36, 
Missa  sup.  de  Virgiuibus.  —  Cod.  45, 
Missa  Pour  quoy  non.  —  Cod.  45  Missa: 
Cum  jocunditate.  —  Cod.  23  Missa  Puer 
natus.  —  In  Cod.  36  u.  45  drei  Patrem 
4  et  6  voc.  —  Cod.  42  Regina  coeli  4  voc. 
Siehe  den  gedr.  Kat.  unter  Rue  S.  163 
mit  den  Themen  und  den  Anmerkungen. 

1  Gesg.  in  Ms.  630  br.  Mus.  2  Stb. 
des  16.  Jhs. 

Bibl.  des  Prinzen  Chigi  zu  Rom,  be- 
sals  zu  Straeten's  Zeit  im  Ms.  Missa  sine 
nomine  und  Missa  almana. 

Ms.  in  Bibl.  coinunale  zu  Mecheln., 
Chorb.  110  BU.  Pergam.  in  schöner  Aus- 
stattung von  1511,  enthält  7  Messen:  1. 
super  Fors  seulement  5  voc.  mit  der  Ab- 
bildg.  des  Ks.  Maximilian.  2.  s.  Resur- 
rexi  et  adhuc  5  voc.  3.  Conceptio  tua 
Dei  genitrix,  5  voc.  4.  Ave  Maria  gratia 
plena  5  v.  5.  M.  de  Sancta  Cruce  5  voc. 
6.  M.  sine  nomine  4  voc.  7.  M.  sup. 
Alleluja  5  voc.  (Siehe  La  Fage  2,  350 
Beschrbg.)  La  Rue  nennt  sich  hier  „can- 
toris  regii'-. 

Ms.  B.  Macjliab.  in  Florenz.,  Nr.  58: 
Considera  Israel.  Quis  dabit  pacem  4  voc. 

Ms.  B.  Leyden,  6  Chorb.,  darinnen  1 
Missa,  Fragm.  in  Chorb.  F  385-89. 

Ms.  Z  13  in  B.  Berlin,   Chorb.  des  16. 


Jhs.  1.  Hälfte.  Fol.  321  u.  346  zwei  Magni- 
ficat zu  4  Stirn.,  des  2.  und  6.  Tones. 

Ms.  4.  24.  4  Stb.  um  1550  in  B.  Kassel 
unter  Pirson  Nr.  80:   Laudate  Dominum. 

Basels  Ms.  Fx.  1 — 4  wird  Pirson  und 

Pirson  alias  pe  D  W-  rue  genannt.    Nr.  53, 

Ach  hulff  mich  layd  4  st.  (=  Schoeffer 
1513  Nr.  1).  Nr.  108,  Troplus  secret 
4  part.  Nr.  109,  Tous  le  regres,  4  p. 
Nr.  110,  Pour  quoi  non  4  p.  Nr.  111, 
Tantque  nostre  argent,  4  parties. 

B.  Proske,  Ms.  Cod.  Pernner:  Fors 
seulement  4  voc.  —  Leal  schray  tante 
(3)  4  voc. 

La  Rue,  Yalentiu  de,  musicus 
secretus  im  Dienste  Papst  Leo  X. 
1519  (Viertel].  3,  255). 

Laruette,  Jean-Louis,  geb.  27. 
März  1731  zu  Toulouse,  Sänger  u. 
Schauspieler  an  der  komischen 
Oper  zu  Paris  von  1752  bis  1779. 
Auch  als  Komponist  trat  er  her- 
vor (Fotis).  Bekannt  sind  von  ihm 
die  Opern: 

La  CendriUon,  opera  en  1  acte.  1762. 
Ms?  P.     [C.  P.     Paris  Nat.^ 

Le  Guj^  de  Chesne.  Comedie  en  1  acte. 
Gravee  par  P.  L.  Charpentier.  Paris  (1763) 
La  Chevardiere.  P.  kl.  fol.  60  S.  u.  Stb. 
[Hofb.  Wien.  Paris  Nat.  G.  P.  br.  Mus. 
B.  B.     Musikfr.  Wien. 

L'heureux  deguisement.  Op.  en  2  actes. 
P.  Ms.  17892.  [Hofb.  Wien.  br.  Mus.  in 
Nouveau  theätre  de  la  foire.  Bd.  4.  8*^. 

L'ivrogne  corrige,  op.  en  2  actes.  Ms? 
P.  von  1759.     [Paris  Nat.     C.  P. 

Le  medecin  de  l'amour.  Op.  com.  en 
1  act.  de  Mr.  Anseaume.  Paris,  La  Che- 
vai'diere.  Represente  pour  la  1.  fois  sur 
le  theiitre  de  l'opera  com.  a.  la  foire  St. 
Laurent  le  22e  7bre  1758.  P.  kl.  fol. 
70  S.     [Hofb.  Wien.     C.  P.     B.  B. 

—  Ausg.  Amst.  chez  Hummel.  P.  fol. 
[Schwerin  F. 

Lasag'iia,  Lorenzo,  geb.  um 
1777  zu  Genua,  ein  Fagottist  und 
Komponist  ebd.,  dessen  Werke 
einst  sehr  geschätzt  waren   (Fotis). 

La  Saigne,  Leo.,  ein  Franzose 
aus  der  eisten  Hälfte  des  16.  Jhs., 
der 

im  Samlwk.  1543  k  mit  einer  4stim. 
Chanson  vertreten  ist  (Eitner  1).  Ferner 
in  Moderne's  Le  difficile  des  chansons, 
2.   liv.    s.  a.    2   Chansons:    Nr.  21,    Vng 


La  Salette. 


56 


Lasceux. 


amoureulx  u.  A'ng  aduocat,  4  part.  defekt. 
[B.  A. 

La    Salette,    P.    Joubert    de, 

geb.  um  1762  zu  Grenoble,  gest. 
ebd.  1832.  Er  war  Artillerie- 
Offizier  und  brachte  es  bis  zum 
Brigadegeneral  (Fetis  ausführlich). 
Neben  seinem  Amte  betrieb  er 
Musikschriftstellerei  und  widmete 
sich  besonders  der  Xotation  und 
den  MusiksYstemen  früherer  Zeiten. 
Fetis  führt  9  Drucke  an,  die  teils 
in  akademischen  Schriften,  teils 
selbständig  erschienen.  Xachweisen 
lassen  sich  aufser  den  akademischen 
Schriften  und  Zeitschriften: 

Stenographie  musicale,  ou  maniöre 
abregee  d'ecrire  la  musique,  ;\  l'usage  des 
corapositeurs  et  des  imprimeurs.  Paris 
1805  Goujon.  8°.  64  S.  [B.  B.  Florenz. 
Bologna.     B.  M. 

Lettre  sur  une  nouvelle  maniere  d'ac- 
corder  les  Forte  -  Pianos.  Paris  1808 
Goujon.     8°.     [B.  B.     Florenz. 

Considerations  sur  les  divers  systenies 
de  la  musique  ancienne  et  moderne,  et 
sur  le  genre  enharraonique  des  Grecs; 
avec  une  dissertation  preliminaire,  rela- 
tive ä  l'origine  du  chant,  de  la  lyre,  et 
de  la  flute  attribuee  ä  Pan.  Paris  1810 
Goujon.  2  voll.  8'^.  [Bmssel.  Glasgow. 
B.  M. 

De  la  fixite  et  de  l'invariabilite  des 
sons  musicaux.  et  de  quelques  recherches 
ä  faire  ä  ce  sujet  dans  les  ecrivains  orien- 
taux.  Paris  1824.  8».  12  S.  [Musikfr. 
Wien. 

Lettre  . .  .  sur  les  memoires  concernant 
le  piix  propos  sur  les  difficultes  qui 
s'opposent  ä  l'introduction  d'un  rhythme 
regulier  dans  la  versification  fran^aise. 
Paris  1815.     8°.     [besafs  Leo  Liepm. 

De  la  notation  musicale  en  general  et 
en  paiüoulier  de  Celle  du  Systeme  grec, 
memoire.    Paris  1817.    8°.    [besaJs  Liepm. 

Lasalle, . . .  Sekretär  der  grofsen 
Oper  zu  Paris  am  Ende  des  18. 
Jhs.,  gab  ein  Schreiben  heraus: 

Lettre  du  comite  de  TOpera  ä  l'auteur 
de  Tarare,  7  aoüt  1790,  suivie  d'une  re- 
ponse  de  l'auteur  au  comite  de  l'Opera. 
Paris  1790.     8".     8  S.  (nach  Fetis). 

La  Salle,  Demotz  de,  bekannt 
durch 

Breviaire   romain  note  Selon  un  nou- 


veau  Systeme  de  chant,  tres-court,  tres- 
facile  &  tres-sur  . .  .  Par  M***  Pretre 
.  .  .  Paris  1727  Gabr.-Fran(;.  QuiUau  fils. 
12".  22  Bll.  1476  u.  30  S.  [Bibl. 
Charles  Walker's. 

La  Salle,  Eustace  de,  ,,chapel- 
lain  des  paiges"  an  der  Hofkapelle 
Ks.  Karl  V.  in  Spanien,  erhielt  am 
3/6  1558  eine  „Pension"  von  der 
Abtei  von  Hannoj  und  die  Prae- 
bende  zu  Walcourt  (Straeten  3, 149.) 

—  Jan,  um  1570  Knabensänger 
an  der  Hofkapelle  in  Madrid,  geht 
1573  auf  die  Universität  in  Löwen 
(Straeten  8,  90.  99.  101). 

—  Nicolas  ^  wird  1581  Sänger 
in  der  Kapelle  des  Erzherzogs  in 
Innsbruck  (Straeten  3,  252). 

Lasalle  d'Offemont,  Marquis 
de,  geb.  um  1734  zu  Chätelet, 
gest.  22.  Okt.  1818  zu  Paris.  Ein 
höherer  Offizier,  zuletzt  Comman- 
dant  der  Ehrenlegion.  Er  zeichnete 
sich  als  Komponist  von  kleineren 
Opern  aus,  von  denen  auch  einige 
eine  Zeitlang  gefielen.  Fetis  verz. 
auch  eine  Streitschrift  über  die 
Oper,  London  1776.  24  S.,  ano- 
nym. Auch  den  Text  zu  Gossec's 
Les  pecheurs  verfasste  er  (1766). 
Von  den  Operetten,  von  denen 
Fetis  „Bertholde"'  u.  ,,L'amant  cor- 
saire"  anführt  (1754  u.  1762)  ist 
nur  die  erstere  nachweisbar: 

Bertholde  ä  la  ville,  opera  comique, 
mele  d'Ariettes  repres.  sur  le  theatre  de 
l'opera  comique.  Grave  par  Mme.  Leclair. 
Prix  9  fr.  Paris  (1751)  La  Chevai'diere 
P.  39  fol.  (Text  von  Anseaume). 
[Schwerin  F.  br.  Mus.  in  Xouv.  theatre 
de  la  foire.  Bd.  2.  8°. 

—  4  Arien  aus  derselben  Oper  im 
Kl.-Auszg.     Ms.     [Wolfenbüttel. 

Lasceux,  Griiillaume,  geb.  3. 
Febr.  1740  zu  Poissy,  gest.  1829 
zu  Paris.  Schüler  von  Xoblet. 
1769  erhielt  er  den  Orgamsten- 
posten  an  der  Kirche  St.-Etienne 
du  Mont  zu  Paris  und  am  Semi- 
nar St.-Magloire.     Ersteren  Posten 


Laschanzky. 


57 


Lasser. 


nennt  er  auch  auf  seiner  Nouvelle 
Suite.  Später  wurde  er  der  Nach- 
folger seines  Lehrers  a/d.  Kirche 
Mathurins  und  am  College  de 
Navarre,  auch  blieb  er  Titular-Or- 
ganist  an  St.-Etienne  du  Mont. 
Fetis  bez.  seine  Orgelkompositionen 
als  unbedeutend,  obgleich  sie  ihrer 
Zeit  geschätzt  waren.  Nachweis- 
bar sind  folgende.  Zuerst  eine 
Operette : 

Les  epoux  reconcilies,  com.  lyrique  en 
1  acte.    Ms.  Autogr.  in  P.    [Brüssel  Cons. 

Dann : 

2.  livre  de  Senates  pour  clavecin  avec 
V.  ad  IIb.     [Paris  Nat. 

und  ein  "Werk  für  Orgel: 

Nouvelle  Suite  de  pieces  d'orgue.  Ded. 
a  Mr.  Sejean,  Organist  de  Tliotel  imperiale 
des  Invalides.  Paris,  Imbault.  qufol.  2 
Suiten.    [Briissel.     B.  Wagener  nur  Nr.  2. 

Laschanzky,  Madame,  lebte 
wahrscheinlich  am  Ende  des  18. 
Jhs.  und  schrieb  ein 

Concerto  ä  5.  Hobo  Concertant:  2  V. 
Ya.  et  Bc.  pai-  .  .  .  Ms.  Stb.  In  der 
rechten  Ecke  liest  man  ,,N.  Hastede'-. 
[Schwerin  F. 

Laserre,  .  . .  bekannt  durch : 
Eecueil  d'airs  k  2  et  3  voix,   avec   la 

Bc.    Paris  1724.     [Pai-is  Nat. 

Ein    James    (.Jacques)    La    Serre    trat 

1735  in  die  Kgl.  Xapelle   in  London  ein. 

Mutmafslich  ist  dies  der  obige.    (Viertel]. 

8,  .518.) 

Lasinger,  Matthis,  war  1572 
a/d.  Hofkapelle  zu  Berlin  angestellt 
(Friedländer  Dokum.) 

Lasizi  u.  Lazisius,   s.  Algisiis. 

Laska,  Franz,  geb.  2.  Mai  1750 
zu  Choruschitz  in  Böhmen,  gest. 
19.  Jan.  1795  zu  Moskarzow.  Or- 
ganist und  Priester  im  Benedik- 
tiner-Orden. Hatte  in  Prag  stu- 
diert, trat  1769  in  den  Orden  bei 
St.  Johann  unter  dem  Felsen,  legte 
am  13.  Nov.  1770  die  Ordens- 
gelübte  ab  und  las  20/10  1774 
die  erste  Messe.  Nach  Aufhebung 
des^  Klosters  wurde  er  in  Mo- 
karzow  Seelsorger.  Sein  Euf  als 
Orgelspieler    soll     bedeutend    ge- 


wesen sein.     (Dlabacz.    Fetis  sagt, 
er  hinterliefs   mehrere  Suiten   für 
Orgel.) 
Laslerus,  Joannes, 

bekannt  durch  die  Motette  Amavit  eum 
Dominus,  2  C.  vel  2  T.  et  B.  c.  B.  org. 
im  Samlwk.  1624  b.  Da  Hasler,  den  man 
vielleicht  unter  dem  Namen  vermuten 
könnte,  einen  solchen  Gesang  mit  der  Be- 
setzung nie  geschrieben  hat,  so  muss  der 
obige  Name  schon  als  lichtig  gelten. 
(Eitner  1.)  Obige  Motette  im  Ms.  19  423 
der  Hofb.  Wien  in  Part. 

Lasnel,  Egidio,  lebte  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.  In  Dresden, 
Kgl.  Musikalien-Samlg.,  findet  man 
5  Werke  von  ihm,  vielleicht  be- 
fand er  sich  in  Privat -Diensten 
des  Kurfürsten,  denn  sonst  kommt 
sein  Name,  aufser  in  Neapel  im 
Conservatorium  Turchini,  nirgends 
vor.     In  Dresden  befinden  sich: 

1.  La  Passione  di  Jesu  Christo,  Ora- 
torio.     Ms.  P. 

2.  La  Conversione  di  S.  Agostino,  Orat. 
Ms.  P.  von   1751. 

3.  L'amore  vendicato.  Dramma  per 
musica.  Ms.  2  voll.  P.  qiifol.  [auch  in 
Neapel  Turch. 

4.  Due  Cantate  ä  voce  sola  di  Sopr. 
c.  ström.     Ms.  P.  qufol. 

5.  Arie  diverse  ä  Sopr.  c.  ström.    Ms. 

2    voll.    P.    qufol. 

Lassagnino,  Messer  LodOTieo, 
Fioreutino,  wird  1543  in  Ganassi's 
Lehrbuch  der  Violone,  Bog.  F.,  als 
vortrefflicher  Spieler  genannt. 

Lasser,  Johann  Baptist,  geb. 
12.  Aug.  1751  zu  Steinkirchen  in 
Niederösterreich,  gest.  21.  Okt.  1805 
zu  München.  Besuchte  das  Se- 
minar zu  Linz  und  liefs  sich  dar- 
auf in  Wien  als  Musiklehrer  nieder. 
1781  trat  er  als  Tenorist  in  Brunn 
auf  die  Bühne,  wurde  1784—88 
Direktor  des  Theaters  und  trat 
dann  wieder  als  Sänger  in  Gratz 
auf.  (Manche  schreiben  Graz,  andere 
Graz.)  1791  kam  er  als  Hof-  und 
Kammersänger  nach  München  und 
wirkte  dort  bis  1802.  Seine  Sing- 
spiele hatten  viel  Glück,  es  werden 


Lasser. 


58 


Lassus,  Ferdinand  de  I. 


genannt:  Die  glückliche  Maske- 
rade, Der  Kapellmeister,  Die  kluge 
Wittwe,  Die  unruhige  Nacht,  Die 
Modehändlerin,  Der  Jud«.  In  Mün- 
chen schrieb  er  „die  Huldigung 
der  Treue"  und  die  Oper  „Cora 
und  Alonzo".  Darauf  wandte  er 
sich  der  Kirchenmusik  zu,  die 
aber  wegen  der  Verwandtschaft  mit 
seinen  Opernmelodien  wenig  Be- 
achtung fand.  (Schilling.  Allg. 
deutsche  Biogr.  Reich ard  im  Ka- 
lender führt  ihn  als  Hofmusikus 
in  München  in  den  Jahren  1784 
bis  1796  an.  Niederrh.  Ztg.  11, 
360.  Lpz.  Ztg.  4,  563  eine  Messe 
besprochen.)  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

Missae  3  D.  Joan.  La':seri,  Electoralis 
aiilae  et  canterae  (?)  Monacensis  musici 
diversis  vooibus  ac  instrum.  musicis  . .  . 
op.  1.  Aug.  Vind.  1795.  19  Stb.  in  fol. 
[Salzburg.      Brüssel  Cons.  iin  Ms.  in  Stb. 

6  Älissae  4  voc.  c.  orch.  oj).  2.  Augs- 
burg, Lotter  1804.    Stb.     [Eiusiedeln. 

Die  unruhige  Naclit,  in  3  Akten,  Ms. 
12  585  in  B.  B.,  Part,  mit  der  Bez:  Wien 
1790,  28.  Mai. 

Vollständige  Anleitung  zur  Singkunst, 
sowohl  für  Sopran,  als  auch  für  den  Alt. 
München  1798  Falter.  4«.  [B.  B.  B.  M. 
Proske.     br.  Mus.     Brüssel. 

—  a.  Ausg.    Ib.  1805.     [B.  B. 

Lasserne,  L. ..,  nur  bekannt 
durch 

Souates  ä  V.  seul.  avec  Bc,  oe.  1. 
Paris,  Boivin,  c.  1750.  fol.  [besaXs  einst 
Liepm. 

LiivSSOii,  M. . .  (vielleicht  ist  nur 
Mestre  unter  dem  M.  gemeint),  ein 
Komponist  aus  dem  ersten  Drittel 

des  16.  Jhs.,  der 

in  alten  Sainlwk.  mit  5  Motetten  und 
4  Chansons  vertreten  ist  (Eitner  1).  In 
Gardane's  Excellentiss.  autorum  1549  a 
1  Motette.  Unter  den  Mss.  der  Bibl. 
Proske  befinden  sich  in  Ms.  852  und 
877  vier  Motetten,  dainnter  auch  die  Mo- 
tette „Congratulamini"  zu  4  Stirn. 

Lassus,  Ernst  de,  ein  Sohn 
des  Orlandus,  wird  am  1/1  1589 
als  Kantoreiknabe  (Discantist)  in 
die    Münchener    Hofkapelle     auf- 


genommen; am  4/11  1590  wird 
sein  Gehalt  auf  jährlich  50  Gld. 
festgesetzt.  1595  erhält  er  Urlaub 
(Kreisarchiv.  Nach  einem  Schrei- 
ben der  Wittwe  Orlandus'  von 
1595  wird  Ernst  als  ihr  Sohn 
bez.). 

Lassus  (Lasso),  Ferdinand  de  I., 
Sohn  des  Orlandus,  gest.  27.  Aug. 
1609  nach  längerer  Krankheit, 
hinterhefs  6  unerzogene  Kinder. 
Die  Geburtsdaten  sind  bei  sämt- 
lichen Familienmitgliedern  nicht 
feststellbar,  da  die  Kirchenbücher 
nicht  soweit  zurückreichen.  Er 
tritt  1583  in  die  Münchener  Hof- 
kapelle ein,  hat  am  31.  März  1584 
schon  ein  Jahr  gedient  und  erhält 
für  die  Zeit  87  Gld.  30  Kr.  1585 
wird  er  als  Tenorist  bezeichnet, 
der  auf  Urlaub  geht  und  dafür 
sein  jüngerer  Bruder  Rudolph  an 
seine  Stelle  mit  50  Gld.  jährlich 
tritt.  Ferdinand  geht  an  den  Hof 
des  Grafen  Eitel  Friedrich  von 
Hohenzollern-Sigmaringen  u.  wird 
Kapellmeister,  wie  aus  dem  Drucke 
seiner  Cantiones  von  1588  zu  er- 
sehen ist.  Die  Dedic,  ist  im  Sept. 
1587  in  Hechingen  gezeichnet.  Am 
1/1  1590  findet  man  ihn  wieder 
als  Tenorist  in  München  u.  steigt 
sein  Gehalt  bis  300  Gld.  Am 
11/3  1595  geht  er  mit  der  Ka- 
pelle nach  Landshut,  wo  der  Her- 
zog Hof  hielt.  Erst  am  8/7  1602 
erfährt  man,  dass  er  mit  Kapell- 
meister betitelt  wird,  doch  ist  seine 
Ernennung  als  solcher  noch  un- 
bekannt. Da  er  der  Nachfolger 
Fossa's  war,  so  kann  seine  Er- 
nennung kaum  früher  erfolgt  sein, 
doch  kennt  man  auch  das  genaue 
Datum  von  Fossa's  Todestag  nicht, 
sondern  weifs  nur,  dass  er  1603 
vor  Pfingsten  gestorben  sein  muss. 
Nach  obigem  Datum  wird  er  sogar 
schon   1602    gestorben    sein.     Für 


Lassus,  Ferdinand  de^. 


59 


Lassus,  Orlaudus  de. 


5  Kantorei  -  Knaben ,  denen  er 
Wohnung,  Kost  u.  Unterricht  er- 
teilen musste,  erhielt  er  340  Grld. 
Seit  dem  16/11  1602  wird  sein 
Gehalt  auf  400  Gld.  erhöht.  Weitere 
Erlasse  und  Bittschreiben  in  Ha- 
berl's  Jahrb.  1893,  65  ff.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Cantiones  sacrae,  viva  voce  suavissi- 
mae,  et  omnium  uiusicorum  instrumen- 
torum  harmouiae  per  quam  accomodatae, 
alias  uec  visae,  nee  unquam  typis  subiec- 
tae;  ö  vocib.  Graecii  1588  (1587)  Vuid- 
manstadius.  6  Stb.  qu4'^.  26  Gesge.  (21). 
Hier  nennt  er  sich  Kapellmeister  beim 
Grafen  Eytel  Friederich.  [B.  G.  B.  M. 
Hofb.  ^Yien:  C.  A.  T.  B.  B:  C.  Upsala: 
D.  A.  T.  6  a. 

Apparatus  musicus  vocura  octo  varias 
easque  sacras  et  di\-inis  officiis  aptas 
complectens  odas  concinnatus  . . .  Sere- 
niss.  .  .  praefecto.  Monach.  1622  Nie. 
Henricus.  9  Stb.  4".  15  Gesg.  (Messe, 
Magnific.  Litania,  Motetten,  Symphonia.) 
[B.  B. 

23  Gesänge  in  alten  Samhvk.,  3  Mag- 
nif.  5  —  6  voc.  in  Orlando's  Cantiones 
sacrae  Magnif.  1602.  12  Mot.  zu  5  Stirn. 
in  Orlando's  Cantiones  5  voc.  1597  (siehe 
Eitner  1).  Femer  in  Orlando's  Tertium 
opus  musicum  1588  Nr.  59:  Ascendit 
Deus  c.  2.  p.  6  voc.  Nr.  60:  Non  ab- 
scondas  c.  2.  p.  6  voc.  Nr.  61 :  Delectare 
in  Domino  6  voc.  in  2.  pari  —  In  Ms. 
19423  Hof b.  Wien  aus  dem  Samiwk.  des 
Victorinus  1624  drei  Motett.  in  P. 

Ms.  in  B.  M.  257  in  Tabulatur  3  Mo- 
tetten. 

Er  gab  auch  mit  Rudolph  die  grofse 
Motetten -Samlg.  seines  Vaters:  Magnum 
opus  1604  heraus: 

In  neuen  Ausg.  1  Gesg.  (Eitner  2). 

Lassus,    Ferdiiiaiid    de    IT., 

Sohn  des  Ferdinand,  wird  1609 
vom  Herzoge  von  Baiern  nach 
Rom  zur  weiteren  Ausbildung  zu 
G.  B.  Crivelli  geschickt.  Am  23/12 
1616  wird  er  schon  als  Kapell- 
meister in  München  erwähnt.  1618 
erhält  er  5  Kantoreiknaben  in 
AVohnung  und  Kost  mit  jährlich 
295  Gld.  Zuschuss.  Sein  Gehalt 
beträgt  1621:  400  Gld.  nebst  7 
Knaben  mit  403  Gld.     1622  sind 


es  10  Knaben  mit  520  Gld.,  gehen 
aber  wieder  auf  7  Sängerknaben 
zurück.  1625  schreibt  er  in  einer 
Eingabe,  dass  er  nun  16  Jahre 
sich  in  herzogl.  Diensten  befinde, 
das  wäre  seit  1609;  er  rechnet 
also  seine  Studienjahre  mit  ein. 
Er  rauss  kurz  vor  1635  gestorben 
sein,  da  seine  Wittwe  in  diesem 
Jahre  eine  neue  Ehe  schloss.  Gia- 
como  Porro  war  sein  Nachfolger 
(Kreisarchiv.  Weitere  Auszüge 
daraus  in  Haber'ls  Jahrb.  1893 
p.  71). 

Lassus  {Lasso,  wie  er  sich  selbst 
auf  deutschen  Titeln  u.  unter  den 
Briefen  zeichnet,  da  zu  seiner  Zeit 
die  italienische  Sprache  die  Um- 
gangssprache der  feineren  Welt 
war),  Orlandus  de  (Orlando  di, 
auch  Roland  di  Lasso  genannt). 
Heber  seine  Geburt,  Kindheit  und 
Jünglingsjahre  ist  fast  nichts  Be- 
stimmtes zu  erfahren.  Praetorius 
bezeichnet  ihn  einmal  im  3.  Bde. 
seiner  Syntagma  in  der  Dedication 
als  einen  (>endter  in  Flandern, 
doch  will  das  nicht  viel  sagen, 
denn  auch  Glarean  giebt  oft  Nach- 
richten, die  wir  heute  mit  Doku- 
menten widerlegen  können.  Der 
neueste  Biograph  Lasso's,  Dr.  Ad. 
Sandberger  in  München,  hat  die 
eifrigsten  Nachforschungen  ange- 
stellt und  sieht  sich  doch  schliefs- 
lich  genötigt  ein  Bild  zu  konstru- 
ieren, wie  sein  Lebensgang  wohl 
gewesen  sein  könnte.  Sicheres  er- 
fahren wir  erst,  als  er  an  den 
Müuchener  Hof  kam.  Der  älteste 
Biograph  L.'s  und  ein  Zeitgenosse 
desselben,  Samuel  Quickeiberg,  der 
recht  gut  unterrichtet  sein  konnte, 
giebt  so  kurze  und  allgemeine 
Nachrichten ,  dass  sie  kaum  ein 
Gerippe  genannt  werden  können. 
Dr.  Sandberger  teilt  dieselben  S.  58 
mit:    Geb.    1530    (Haberl,    Jahrb. 


Lassus,  Orlandus  de. 


60 


Lassus,  Orlandus  de. 


1894  S.  87  nimmt  dem  Grabsteine 
zufolge  15H2  an)  in  Bergen  (Mons) 
im  Hennegau,  wird  entfülirt  und 
kommt  1544  in  das  Gefolge  Ferdi- 
nand I.  Gonzaga.  der  sich  auf 
einem  Kriegszuge  nach  Frankreich 
befindet,  dann  durch  Italien  nach 
Palermo  zieht,  worauf  er  zum 
Statthalter  von  Mailand  ernannt 
wurde,  angeblich  immer  Lassus, 
der  wohl  in  seiner  Sängerkapelle 
stand,  mit  sich  führend.  In  Mai- 
land blieb  L.  nach  Quickeiberg 
von  1548 — 1550.  Von  hier  soll 
er,  18  Jahr  alt,  durch  Constan- 
tino  Castrioto  nach  Neapel  geführt 
worden  sein;  darauf  kam  er  nach 
Eom.  Ein  Ruf  der  Seinigen  bringt 
ihn  ins  Vaterland  zurück.  Weniger 
glaubhaft  erscheint  eine  Eeise  nach 
England,  worauf  er  sich  in  Ant- 
werpen niederliefs  und  von  hier 
aus  nach  München  gelangte.  Selbst 
hier  versagen  die  Quellen,  ob  er 
schon  1556  oder  erst  1557  ein- 
traf. Er  trat  als  Instrumentist  in 
die  baiersche  Hofkapelle  und  erst 
als  er  der  deutschen  Sprache 
völlig  mächtig  war,  wurde  er  vor 
dem  7.  April  1560  Kapellmeister. 
Zahlreiche  Briefe,  von  denen  erst 
ein  kleiner  Teil  veröffentlicht  ist 
(M.  f.  M.  1,  190.  6,  111.  Jahrb.  f. 
d.  Münchener  Gesch.  1888,  490.  La 
Mara  1,  18  und  Sandberger,  Buch 
3  am  Ende)  geben  Zeugnis  von 
einem  unerschöpflichen  Humore 
und  dem  vertraulichen  Umgange 
mit  seinem  Fürsten  und  seiner 
Familie.  Die  erst  im  1.  Teile  vor- 
liegende Biographie  L.  von  Sand- 
berger, sowie  die  in  Angriff  ge- 
genommene Gesamtausgabe  seiner 
Werke  (Lpz.,  Br.  &  H.)  werden  das 
bis  jetzt  nocli  kärgliche  Urteil  über 
ihn  klar  darlegen.  Eine  Biblio- 
graphie seiner  Druckwerke  habe 
ich  bereits  1874  in  den  Monatsh. 


als  Beilage  veröffentlicht.  Die  zahl- 
reichen oft  prächtig  geschmückten 
Hds.  der  B.  M.  hat  Maier  in  seinem 
Handschriften  -  Kataloge  beschrie- 
ben. Mir  bleibt  hier  nur  noch  die 
Aufgabe  übrig,  die  noch  nicht  in 
beiden  Verzeichnissen  angezeigten 
Exemplare  und  Kopien  auf  öffentl. 
Bibliotheken  zu  verzeichnen,  um 
dem  Historiker  alles  Material  zu- 
gänglich zu  machen.  Ich  lege 
meine  Bibliographie  zu  Grunde  u. 
verweise  auf  die  dortigen  Jahres- 
zahlen. 

Einige  Daten  aus  den  Akten  des  Kreis- 
archivs zu  München: 

1558  steht  er  unter  Daser  mit  einem 
höheren  Gehalte  als  Daser,  der  nur  150 
Gld.  und  Lassus  200  Gld.  bezieht. 

1560  empfängt  er  für  den  Unterricht 
eines  Schülers  auf  dem  Zinken  30  Gld. 

1562  erhält  seine  Frau  im  Kindbett 
einen  silbernen  Gürtel  vom  Herzoge,  im 
Preise  von  13  Gld. 

1567  kaufte  er  von  der  Wittwe  Kath. 
Stainin  ein  Haus  in  der  Graggenau  und 
erhielt  vom  Herzoge  1000  Gld.  dazu. 

1569  beträgt  sein  Gehalt  325  Gld. 

1571:  362  Gld.  1572:  375  Gld.  und 
für  einen  Diener  25  Gld. 

1574  war  er  in  Rom  und  erhielt  durch 
Fuager  400  Cronen. 

1575  beträgt  sein  Gehalt  400  Gld. 
1577:  550  Gld. 

1580  erhielt  er  als  Zinsen  von  seinem 
ersparten  Gelde  4400  Gld.,  doch  schickt 
er  dieselben  dem  Herzoge  wieder  zurück, 
da  ihn  die  Summe  als  unrecht  erworbenes 
Gut  in  seinem  Gewissen  bedrücke.  Der 
Herzog  sendet  ihm  nun  die  Summe  als 
Geschenk. 

1581  beträgt  sein  Gehalt  710  Gld. 
1592:  902  Gld. 

Weiteres  siehe  in  Haberl's  Jahrb.  1893 
S.  62  und  im  Sandberger. 

Zu  den  in  meinem  chronolog.  Verz. 
S.  20  angeführten  Biographien  kann  ich 
noch  folgende  nachtragen: 

Roland  de  Lassus  sa  vie  &  ses  oeuvres 
par  Jules  Decleve  illustrations  de  Louis 
Greuse.  Mons  1894  Leop.  Loret.  gr.  8". 
IX,  244  S.  luxuriös  ausgestattet  mit  3  Facs. 
6  Taf.  u.  Verz.  seiner  Werke  nach  Fetis. 

Oacliet,  Emile:  Roland  de  Lassus, 
Lettre  ä  MM.  de  Tacademie  de  Belgique, 
sur  la  mutilation    des   noms  des  grands 


Lassus,  Orlandus  de. 


61 


Lassus,  Orlandus  de. 


liommes.  (Extr,  du  t.  19  Nr.  2  des 
Bulletins  de  FAcad.  roy.  de  belg.)  8'^. 
[Brüssel  4925. 

Haberl's  Jahrbuch  1894.  87. 

Monatsh.  f.  Musiligesch. ,  siehe  die 
Eegistor. 

Ring,  M.  de:  Biogr.  Gand  1850. 
[B.  M. 

Sandberger,  Dr.  Ad:  Beiträge  zur  Ge- 
schichte der  baierischeu  Hofkapelle  unter 
0.  di  Lasso,  in  3  Buch.  Lpz.  1894  Br. 
&  H.    8«. 

Siraeten,  Edmond  vander:  La  musique 
aux  Pays-Bas.     Bd.  G  siehe  Register. 

Wins^  Camille:  De  la  part  que  la 
societe  des  sciences  du  Hainaut  a  prise 
a  l'erectioa  de  la  statue  d'Orl.  de  L. 
Mons  1854  Masquillier  et  Lamir.  12". 
[Brüssel  4926.     B.  B. 

Verzeichnis  der  Druchverke 

auf  Grund  des  chronolog.  Verz.  soweit  sich 

neue   Fundorte    und    unbekannte   Drucke 

nachweisen  lassen. 

1545  ist  ein  fingiertes  Werk  und  nicht 
nachweisbar,  schon  deshalb,  weil  L.  noch 
viel  zu  jung  war. 

1552.  Basso.  Lib.  1.  di  Madrigali  a 
5  voci,  con  le  Muse  di  Giov.  Nasco  e  i 
Madr.  di  Cipr.  Rore.  Venez.  1552.  4*^. 
[Florenz.     Enthält  auch  einiges  von  L. 

1555.  II  1.  hb.  di  Madr.  a  5  v.  [noch 
in  Bologna  ohne  5  a  vox. 

—  die  Ausg.  von  1556  ist  nicht  nach- 
weisbar. 

—  von  1557  noch  im  br.  Mus.  Florenz 
B.  R:  C.  5a. 

von  1562  eine  Ausg.  bei  Rauipazetto 
Nur  B.  in  Bibl.  Habeii  be- 
kannt. 

—  von  1566  nicht  in  Bologna,  aber  in 
B.  B:  A.  T.  5  a,  dann  eine  bei  Gardano  in 
B.  Brüssel :  C  A.  5  a,  ferner  in  Rom  Ceci- 
lia:  Ven.,  Rampazetto,  5  Stb. 

—  von  1567  bei  Scotto  in  B.  B:  B. 

—  von  1570  auch  in  Hofb.  Wien. 

—  von  1582  (Titel  bei  Vogel,  sowie 
Ausg.  von  1586);  die  erstere  bei  Gardano 
1582  in  Bologna:  5a. 

—  von  1586  bei  Scotto  in  Neapel  Cons. 
KöLq:  C.  A.  5  a.     Modena.     Bologna. 

1555  a.  II  1.  lib.  dovesi  contengono 
Madr.  Vilanesche  . . .  siehe  die  Verbes- 
serungen Nachtrag  S.  CXXXVI. 

—  Ausg.  1555  bei  Susato  im  14.  livre; 
befindet  sich  auch,  in  B.  Celle  und  br.  Mus. 
kompl. 

1556.  1.  lib.  Motetti  a  5  et  6  v.  An- 
versa,  Latio.  5  Stb.  [B.  B.  B.  M.  fehlt 
5a.     br.  Mus:  C. 


in  Venedig 


1557.  Secondo  libro  delle  Muse,  a 
5  voci.  Madrig.  d'Orl.  di  L .  . .  con  una 
Canzone  del  Petrarca  .  .  Am  Ende:  Roma 
1557  Ant.  Bari-e.  5  Stb.  qu4".  19  Ge.sge. 
von  Lassus,  je  1  von  Animuccia,  Ant. 
Barre,  Het.  Vidue  (s.  Vogel  2,  394).  [Bo- 
logna.    Rom  Cecil:  A.  T.  B. 

Das  1.  Buch  erschien  1555  und  ist  ein 
Samlwk.  ohne  Lassus.  Vogel  2,  393: 
1555>. 

1559.  Secondo  lib.  di  Madr.  5  voc. 
Gardano,  5  Stb.  [B.  A.  br.  Mus.  Bo- 
logna.    Verona  S.  f:  A. 

—  Ausg.  1562  auch  in  Bologna. 

—  Ausg.  1565  per  Ant.  Gardano  ri- 
stamp.  5  Stb.  [Bologna.  B.  B:C.  Flo- 
renz B.  R:  C.  5a.      Im   Haag  B.  Seh:  T. 

—  Ausg.  1566  ist  nicht  in  Bologna, 
aber  jetzt  in  B.  B:  A.  T.  5  a. 

—  Ausg.  1567  Vineggia  appr.  Scotto. 
5  Stb.     [B.  B:  B. 

—  Ausg.  1568  bei  Gardano,  aufser  den 
verz.  noch  ia  Brüssel:  C.  A.  5a. 

—  Ausg.  1573  bei  Scotto,  inB.  B:  5  a. 
br.  Mus :  5  a. 

—  Ausg.  1573  Venetia,  ohne  Verleger, 
in  Bologna.  Modena:  5a.  B.  B:  C.  br. 
Mus:  5a. 

—  Ausg.  1574  bei  Gardano,  noch  in 
Brüssel  ohne  Bass.     Venedig  B.  M. 

—  Ausg.  1585  bei  Gardano.  [C.  P. 
5  Stb. 

—  Ausg.  1586  bei  Scotto,  einst  in  der 
Stadtb.  Köln,  heute  aber  verloren  ge- 
gangen. 

Die  Ausg.  vom  1.  u.  2.  Buch  5stim. 
Madrigale  von  1559,  22  u.  10  Nrn.  (S.  24 
angez.)  befindet  sich  noch  in  Neapel 
B.  n:  A. 

1560.  Liber  decimus  quintus  ecclesi- 
asticarum  cantionum  vulgo  moteta  vocant 
D  . .  .  5  et  6  voc.  ex  omnibus  tonis.  Ant- 
werpiae  1560  Til.  Susato.  5  Stb.  kl.  4". 
enth.  17  Nrn.  zu  5  und  6  zu  6  Stim. 
Dedic.  von  Susato  gez.  [B.  Celle.  Upsala 
(dies  ist  das  letzte  Buch  des  Samlwkes. 
von  1553—1557). 

1560.  1.  lib.  Madr.  a  4  voci.  Gar- 
dano, 4  Stb.  [B.  M.  Hofb.  Wien.  Bo- 
logna: B.     Proske. 

—  Ausg.  1560  von  Val.  Dorico  in  Rom, 
4  Stb.     [Bologna.     Florenz:  CT. 

—  Ausg.  1562  von  Scotto,  4  Stb.  auch 
in  Verona  S.  f :  C.  B.,  —  nebst  einer  Ausg. 
bei  Gardano.     [Crespano:  C. 

—  Ausg.  1565  von  Gardano,  auch  in 
Bologna:  C. 

—  Ausg.  1569  bei  Gardano's  Söhne 
[Hofb.  Wien  fehlt  T.]  und  eine  bei  Claudio 
Correggio  1569.     [B.B:  A.  T. 


Lassus,  Orlandus  de. 


62 


Lassus,  Orlandus  de. 


—  Ausg.  1573  bei  Scotto.  [Stadft. 
Danzig  fehlt  seit  einiger  Zeit. 

—  Ausg.  1576  bei  Gardano.  [Amst:  T. 
Hofb.  Wien  ohne  T. 

—  Ausg.  1581  bei  Gardano.  [ß.  C.  of 
Mus:  B. 

—  Ausg.  1582  ib.    [B.B:  C  T.  B.     K. 

C.  of  Mus. 

—  Ausg.  1588  bei  Scotto.  [Neapel 
Cons.     Bologna. 

—  Ausg.  1592  bei  Gardano.  [Florenz 
B.  R:  C.  B.     br.Mus:  A.  B. 

Sämtliche  Ausg.  mit  Angabe  des  In- 
haltes  beschreibt  Vogel  1   unter   Lassus. 

1560  a.  Tiers  livre  des  chansons  a  4, 
5  et  6  part.     Phalese.     [B.  D. 

—  1562,  Louvain,  Phalese.  q\i4P. 
[br.Mus:  C. 

—  1566  ib.     [Hofb.  Wien.     B.  M. 

—  1570  ib.  noch  in  Upsala  5  Stb. 
1562.     Sacrae  cantiones  5  voc.     Mon- 

tanus  et  Neuber,  ist  noch  in  Bibl.  Bautzen : 

D.  A.  5a.     B.  Hbg.  kompl.     Lübeck:  T.  ß. 
defekt  vertreten. 

—  Ausg.  1562  Ven. ,  Ant.  Gardano. 
5  Stb.     qu4i'.     [  Verona  S.  f. 

—  Ausg.  1564  ib.  in  B.  Heilbronn, 
fehlt  der  A.     B.  Löbau  5  Stb. 

—  Ausg.  1565  bei  Gardano.  [Wolfenb. 
5  Stb. 

—  Ausg.  1569  bei  Neuber,  auch  im 
br.Mus.  5  Stb. 

—  Ausg.  1570  bei  Gerlach.  5  Stb. 
[B.  Brieg:  D.  T.  B.     Rostock.     br.Mus. 

—  Ausg.  1574  bei  Gardano.    [B.  B:B. 

—  Ausg.  1575  bei  Gerlach.  [B.  Zwickau 
fehlt  C.  5  a.     Paris  Geuev. 

—  Ausg.  Monacliii  1582  Ad.  Berg. 
5  Stb.     [Glasgow.     Verona  S.  f. 

—  Ausg.  von  1586  mit  lib.  1.  bez. 
Venet,  Ang.  Gardano.  [br.Mus:  A.  B. 
Lpz:  C.  A.  T. 

1563.  II  3.  lib.  delli  Madrig.  a  5  voci, 
Scotto. 

—  Ausg.  Roma  1563  Ant.  Barre.  5  Stb. 
qu.4P.     [Rom  Cecilia. 

—  Ausg.  1564  bei  Gardano.  [Verona 
S.  f.  5  Stb. 

—  Ausg.  1566  bei  Gardano.  [Bologna. 
Brüssel :  C.  A.  5  a.  Bologna  Petronio  fehlt 
C.     Ini  Haag-  B.  Seh:  T. 

—  Ausg.  1567  bei  Scotto.     [B.B:B. 

—  Ausg.  1570  bei  Gardano.  [Hofb. 
Wien. 

—  Ausg.  1573  bei  Scotto.  [B.  A. 
Modena.     B.B:  C.  5a. 

—  Ausg.  1586  bei  Scotto.  [einst  in 
Stadtb.  Köln. 

1564.  Le  1.  livre  des  Chansons  ä  4  p. 
Susato.    4  Stb.  (nichts  weiter  zu  erwähnen). 


1564.  4.  liv.  des  chans.  a  4  et  5  p. 
Phalese.     5  Stb.  (ebenso). 

1565.  Sacrae  Lectiones  novem  ex 
Propheta  Job.,  4  voc.  Gardanus.  4  Stb. 
[B.  Elbing.     Bologna:  C.  B. 

—  Ausg.  1567  muss  es  heifsen:  Ritter- 
akademie in  Liegnitz.  Wolfenb.  4  Stb. 
br.  Mus.  4  Stb. 

—  Ausg.  1575  bei  Gerlach.  [B.  Zw. 
fehlt  Diso. 

1565.  Orl.  Lassi  . . .  Quinque  et  Sex 
vocibus  perornatae,  Sacrae  cantiones  nunc 
primum  omni  diligentia  in  lucem  editae, 
ä  Julio  Bonagiunta  Musico  Ecclesiae  diui 
Marci  Venetianim.  Lib.  H.  Ven.  1565 
Scottus.  6  Stb.  4".  Das  sind  dieselben 
Motetten,  die  erst  1566  bei  mir  ange- 
zeigt sind.  [Bologna,  Kat.  2  p.  443  die 
Dedic. 

—  1566.  Lib.  2.  andere  Ausg.  1566 
Gardanus.  5  Stb.  [Bologna:  CT.  Wolfenb. 
5  Stb.     B.Br:  C.  B.     Verona  S.  f. 

—  Ausg.  Paris  15v2  Le  Roy  et  R. 
Ballard.     4  Stb.     ciuA'K     [br.  Mus.  fehlt  T. 

—  1572  Gardanus.  [B.A.  5  Stb.     B.B: 

A.  B.Br:  A.  T.  5a. 

—  1584  ib.  [Bologna:  A.  T.  B.  5a. 
br.Mus:  A. 

1566  a.  Sacrae  cant.  5  et  6  voc.  Lib.  3. 
Ven.,  Gardanus.     5  Stb.     [Wolfenb. 

—  Ausg.  1569  ib.    [Bologna:  C.  T.  5a. 

—  Ausg.  1578  ib.  [Bologna  5  Stb. 
B.B:  B. 

—  Ausg.  1587  ib.  [B.B:  A.  5a. 
Bibl.  Troyes:  A.  T.  B.     br.  Mus:  A. 

—  Ausg.    1599    ib.      [Bologna:   A.  T. 

B.  5a. 

1566  b.  Sacrae  cant.  6  et  8  voc.  Lib.  4. 
Gardanus.  6  Stb.  [Modena:  A.  T.  6a. 
Wolfenb:  6a  fehlt. 

—  Ausg.  ]  569  bei  Gardano.     [br.  Mus : 

A.  in  qu4". 

—  Ausg.  1579  ib.  [B.B:  B.  5a.  Bo- 
logna: A.  B. 

—  Ausg.  1593  ib.     [Bologna:  C. 
1567.    Magnificat   8 ton.   6,    5   et  4  v. 

Gerlach.     6  Stb.    4».     [Heilbronn:  fehlen 

B.  5a.  Lüneburg  streichen.  Rostock,  ?  Stb. 
Kassel.  Brüssel.  Stockholm:  T.  B.  5a. 
br.Mus.  fehlte.   Wolfenb.  6a  fehlt.   B.Br. 

—  Ausg.  1573  Gerlach.  [Paris  Nat. 
Stockholm:  T.  B.     B.Br. 

—  Ausg.  Mediolani  1590  Tini.  [Bo- 
logna: C.  A.T.B. 

1567  a.  Newe  teutsche  Liedlein  mit 
5  St.  München,  Berg.  5  Stb.  [Kassel 
4  Stb.     Götting:  T.  B. 

—  Ausg.  1569  ib.  5  Stb.  [Lübeck, 
?  Stb.     br.  Mus.     Wolfenb. 

1567  b.    .  .  .  Lib.  IV.   de   Madrigal!   a 


Lassus,  Orlandus  de. 


63 


Lassus,  Orlandus  de. 


5  voci.     Gardano  .ö  Stb.       [Bologna.     Im 
Haag  B.ScL:  T. 

—  Ausg.  1570  ib.  [B.  M.  Hof b.  Wien 
fehlt  B.     Florenz  B.  n.     Briissel  fehlt  B. 

—  Ausg.  1584  ib.     fbr.  Mus.     5  Stb. 

—  Ausg.  1593  ib.     [Bologna:  C 

1568.  Selectissimae  cautiones  .  .  6  et 
pluiib.  vocib.  Noribg.,  Gerlach.  (1.  u. 
2.  Teil.)  6  Stb.  [Darrast.  Elbing.  B.Hbg: 
C.  A.  T.  B.     B.  Br.     br.  Mus. 

—  Ausg.  1579  von  Lechner,  ib.  (auf 
Zeile  3  von  unten  lies  für  Nr.  32  „Nr.  31"). 
2  Teile.  [Löbau.  Danzig  fehlt  C.  El- 
bing.    Arast.  nur  1.  Teil. 

—  Ausg.  1587  Noribg.,  Catharina  Ger- 
lachin.  6  u.  5  Stb.  [Krakau  nur  2  Stb. 
Wolfenb.    B.Lpz:  C.A.T.    B.  Br.   br.  Mus. 

1568  b.  Quintus  lib.  coucentuum  sacro- 
rum  . .  5,  6,  8  voc.  ed.  Bonagiunta.  Ven., 
p.  Claud.  Correggiatera. 

—  Ausg.  1569  Gardanus.  [Wolfenb. 
fehlt  6a.     br.  Mus:  A. 

—  Ausg.  1584  Gardanus.  [Bologna: 
A.  T.  B.  6  a. 

1569.  Cautiones  aliquot  5  voc.  Monaci, 
Ad.  Berg.  5  Stb.  [B.  A.  br.  Mus.  Ro- 
stock,    br.  Mus. 

—  Ausg.  1569  bei  Gardauo  mit  Lib.  1 
gez.  [Bologna  inkompl.  Abdr.  der  Dedic. 
Kat.  2,  444.     B.  Br. 

—  Ausg.  1586  bei  Ang.  Gardano,  be- 
titelt: Sacrae  cautiones  ...  5  voc.  Lib.  VL 
[br.  Mus :  A.  qu4<'. 

1570  b.  Selectiorum  aliquot  cantionum 
sacrar.  6  voc.  fasciculus  .  .  .  Monach., 
A.Berg.     6  Stb.     [B.  A.    br.Mus:2Ex. 

1570  c.  Mellanges  cont.  plusieurs  chan- 
sons,  tant  en  vers  latin  qu'en  ryme  fran- 
coyse  a  4,  5,  6,  8,  10  parties.  Paris,  le 
Eoy&  Ballard.  5  Stb.  [br.Mus.  Turin  Bibl. 
nazionaie. 

—  Ausg.  La  Eochelle  1575  P.  Haultin. 
qu40.     [br.  Mus :  Contratenor. 

—  Ausg.  Paris  1619  Ballai-d.  [Paris 
Nat:  Sup.  Contrat.  T.  B. 

1570  d.  siehe  1567  b.  Lib.  IV.  Madr. 
5  voc. 

1571,  Primus  Hb.  Modiüorum  5  voc. 
constantinum.  Paris,  le  Roy  et  Ballard. 
5  Stb.  [Paris  Genev.  B.  Brdbg.  5  a.  Eora 
Cecilia:  T.  Cesena  B.  com:  T.  B.  Br. 
br.  Mus.  fehlt  T. 

—  Ausg.  1571  Lovanii,  Phalesius  et 
Bellenis.     [Musikfr.  Wien. 

1571a.  See.  lib.  Modulonim  5  v.  Le 
Roy  et  Ballard.     [B.  Br.    br.  Mus.  fehlt  T, 

—  Ausg.  1572  Phale.sius  et  Bellerus. 
[B.  Brdbg.  5  a  vox. 

1571  b.  Moduli  5  voc.  nunquam  hactenus 
editi  . . .  Paris,  Le  Roy  et  Baliard.  5  Stb. 


[Musikfr.  Wien.  br.  Mus.  Upsala  fehlt  A. 
B.  Br. 

—  Ausg.  1571  Lovanii,  Phalese  et 
Bellere.       [Musikfr.  Wien.     B.  Brdbg.  5  a. 

—  Auflage  1588  Paris,  Le  Rov  et  Rob. 
Ballard.     [br.Mus:  T.  in  4«. 

—  Ausg.  1572  Monach.,  Ad.  Berg. 
[Rostock,     br.  Mus. 

—  Ausg.  1584  Gardano.  [Bologna: 
A.B.     br.Mus:  A. 

—  Ausg.  1589  Ad.  Berg.     [B.  Augsbg, 
1571c.    Livre  de  chansons  nouvelles  ä 

5  p.  Paris,  Le  Roy  et  Ballard.  5  Stb. 
[Paris  Genev.  B.  Br.  feblt  5a.  br.Mus. 
5  Stb. 

—  Ausgabe  1576  ib.  [br.  Mus.  fehlt 
5  a  und  noch  eine  Ausg.  Ibid.  1581,  nur 
Superius. 

—  Ausg.  Paris  1599  Ballard.  [Paris 
Nat:  Sup.  Contrat.  T.  B. 

1572.  Der  ander  Theil  teutscher  Lieder 
mit  5  St.     5  Stb.     [Kassel  nur  4  Stb. 

—  Ausg.  1573.     [B.  Augsbg. 

1572.  Moduli  ...  4  et  8  vocum.  Paris, 
Le  Roy  &  Rob.  Ballaid.  [br.  Mus :  C.  A.  B. 
in  qu4^.  Ebendort  eine  Ausg.  von  1588, 
nui  T. 

1573.  Sex  cantiones  latinae  4,  ad- 
juneto  Dialogo  8  v  ...  Ad.  Berg.  4  Stb. 
[Götting.     Florenz.     br.Mus:  T.     B.  Br: 

A.  T.  B. 

15v3.  Moduli  6,  7  &  12  vocum.  Paris, 
Le  Roy  &  Rob.  Ballard.     [br.Mus:  C.  A. 

B.  5  a  in  qu40. 

1573.  Tertius  über  Modulorum,  5  voc. 
Paris,  Le  Roy  &  R.  Baliard.       [br.  Mus : 

C.  A.  B.  5  a.  qu4y. 

1573  a.  Patrocinium  musices.  I.  pars. 
[Brüssel,    br.  Mus.     B.  Br. 

—  II.  pars,  Missae.  [Paris  Nat.  Cap. 
sistin.     Brüssel,     br.  Mus. 

—  III.  pars,  Off icia.  [Brässel.  br.  Mus. 
Ausg.  von  1580. 

—  IV.  pars,  Passio.  [B.  A.  von  1576. 
Brässel.     br.  Mus. 

—  V.  pars,  Maguificat.  [Brüssel,  br. 
Mus.     Dresden. 

—  VI.  pars,  Missae  aliquot  5  voc.  Ad. 
Berg.    Chorb.  in  gr.  fol.  1589.     [Brüssel. 

—  Von  der  Ausgabe  in  Stb.  in  kl. 
qu4P.  bei  Corneille  Phalese  besitzt  I.  pars 
das  br.Mus:  Tenor.     II.  pars  die  B.Lpz. 

1574.  Missa  super  Ite  rirae  doleuti . . . 
Monach.,  Ad.  Berg.  Chorb.  in  gr.  fol. 
[Brieg. 

1574.  La  fleur  des  chansons  de  deux 
plus  excellents  musiciens  . . .  (Lassus  und 
Goudimel)  1.  hvre.  Lyon,  Bavent.  [Paris 
Nat:  Tenor.  (Aehnliche  Titel  unter  1592 
und  1604.) 


Lassus,  Oiiandus  de. 


64 


Lassus,  Oiiandus  de. 


1575.  Liber  Mottetarum,  trium  vo- 
cum  . .  .  Louvain,  P.  Phalese  et  J.  Bel- 
lere.     qu40.     [br.Mus:  C. 

Diese  Ausgabe  fehlte  bisher  und  steht 
das  Werk  erst  unter  J577a. 

—  Ausg.  1579  bei  (rardano.  [Bo- 
logna: C.  T. 

—  Ausg.  1591  bei  Ad.  Berg.    [B.  L:  C. 

1576.  Der  3.  Theil  . . .  teutscher  Lieder 
mit  5  St.     Ad.  Berg      5  Stb.     [B.  A. 

1576  a.  Thresor  de  musique  .  .  cont. 
ses  chansoüs  ä  4,  5  et  6  p.  s.  1.  St.-Andre. 
[Paris  Xat:  Conti-at.     br.Mus:  C. 

—  Ausg.  1594,  3.  ed.  s.  1.  [Paris  Nat: 
Sup.  Ten.  B.  5a    br.  Mus :  Contrat. 

1576  b.  Moduli  nondum  prius  editi, 
3  voc.  Paris  1576  Le  Roy  &  Ballard. 
[br.Mus.  kompl.  3  Stb.  vielleicht  =  1575. 

1576c.  Les  Meslanges  ...  cont.  plu- 
sieurs  chansons  ä  4,  5,  6,  8,  10  parties. 
Paris,  Le  Roy  &  Ballard.  Stb?  qu40. 
[br.  Mus:  C.  A.  T.  B.  Oxford  B.  L:  Con- 
traten.     Paris  Genev. 

—  Die  4  st.  (30)  in  neuer  Ausg.  von 
Henry  Expert.  Paris,  Leduc  1894.  kl.  fol. 
in  alten  Schlüsseln  u.  Klavierauszg. 

1577.  Novae  aliquot  et  ante  hac  non 
ita  usitate  ad  2  voces  Cantiones  .  .  .  Ad. 
Berg.     2  Stb. 

—  Ausg.  1585:  Motetti  et  Eicercari 
. . .  a  2  voci.  Lib.  1.  Yenet.,  Ang.  Gar- 
dano.     2  Stb.     qu40.     [br.  Mus. 

—  Ausg.  1598,  London!,  Th.  Este. 
2  Stb.     4".     [br.  Mus. 

—  Ausg.  1610.  Yen.,  Vincenti:  Mo- 
tetti e  Ricercari  ä  2  voci.  2  Stb.  4". 
[Florenz. 

1577.  Moduli  4,  5,  6.  7,  8  et  9  vo- 
cum.  Paris,  Le  Rov  &  Rob.  Ballard. 
[br.Mus:  C.  A.  B.  5a  in  qu4iJ. 

1577  b  füge  S.  53  nach  den  Bibliotheken 
noch  hinzu:  Eine  Fortsetzg.  dieser  Aus- 
gaben siehe  1582  u.  1582a... 

1577  c.  Premier  livre  du  Meslauge  des 
Pseaumes  et  Cantiques  ä  3  i)art.,  recueü- 
lis  de  la  musique  d'Orlande  de  Lassus, 
s.  1.  (Siehe  Eitner  1.  1577  S.  190,  von 
Lassus  nur  1  Nr.)  [B.  M.  fehlt  C.  Der 
Second  livre  von  1577,  siehe  1577  Inder 
Bibliogr.  der  Samlwke.  euth.  2  Nrn.  von 
Lassus.     B.  M.  ohne  C. 

1578.  Chansons  a  4,  und  4  et  5  p. 
bei  Le  Roy  &  Ballard,  Buch  10 — 25,  siehe 
meine  Bibliogr.  1569  q  bis  ff.  —  Eine 
Ausg.  von  1569,  1570  u.  1571  des  12.  bis 
20.  Buches  im  br.Mus.,  Ten.  und  von 
einigen  auch  der  Alt. 

1578.  Octo  Cantica  divae  M.  V.  ... 
Magnificat  ...  5  voc.  Lutetiae  apud  Adr. 
le  Roy    et   Rob.  Ballard    1578.      5  Stb. 


gr.  4".    Lassus  ist  hier  Orlandus  Lassusiiis 
genannt.     [Rom  Cecilia. 

1580.  Theatrum  musicum  . .  lib.  1.  s.  1. 
1580  a.  Theatrum  musicum  . .  lib.  2.  s.  1. 

[B.M.     Wolf enb.  Kat.  271.     Paris  Genev. 
lib.  1,  inkompl. 

1580  b.  Sex  vocum  Cantiones  .  .  . 
Argentorati,  Vvyriot.  6  Stb.  kl  qu8°. 
[in  der  Bibl.  Proske:  C.  B.  5  a,  im  br.  Mus. 
die  anderen  Stb:  A.  T.  6a. 

1581.  Octo  Cantica  divae  M.  V.  4  voc. 
Paris,  Le  Roy  et  Ballard.  Das  Exemplar 
in  Paris  Nat.  ist  eine  Stimmenausgabe 
und  nur  Super,  u.  Contraten.  vorh.  Im 
br.Mus:  ib.  1586:  Ten.  betitelt:  Beatis- 
siraae  V.  M.  Octo  cantica  modis  tonorum 
octo  quaternisque  voc.  etc. 

1581a.  Lib.  Missarum  4  et  5  voc, 
Noribg.,  Gerlach.  5  Stb.  [Löbau  5  Stb. 
Stockholm  fehlt  C.     Wolfenb:  5  Stb. 

1581b.  Libro  de  Villanelle  ...  Le 
Roy  et  BaUard.  4  Stb.  [Upsala.  Ve- 
rona S.  f. 

—  Ausg.  1582  bei  Phalese  et  BeUere. 

4  Stb.     [Celle:  C.  B.     br.Mus:  A. 

1582  b.  Lectiones  sacrae  novem.  Ad. 
Berg.  4  Stb.  [Proske.  Brüssel  in  4  Stb. 
u.  moderne  Part.  Yeroua  S.  f.  4  Stb. 
br.  Mus:  C.  A.,  dort  auch  eine  Ausg:  Paris 
1587  Le  Roy  &  Rob.  Ballard,  Tenor. 

1582  c.   Sacrae  cantiones  5  v.  Ad.  Berg. 

5  Stb.     [br.Mus:  B.  fehlt. 

1582  d.  Motetta  6  voc.  typis  nondum 
uspiam  excusa  .  .  .  Ad.  Berg,  6  Stb. 
[br.  Mus.     Verona  S.  f. 

—  Ausg.  1584  bei  Gardano.  [Modena, 
fehlen  5a.  6a.     Bologna:  B.     br.  Mus:  A. 

—  Ausgabe   von   1588  unter  „Moduli 

6  vocum".     Paris,  Le  Roy  et  R.  Ballard. 
[br.Mus.  T.  in  4". 

1582  e.  Fascicuh  aliquot  sacrar.  cant. 
4,  5,  6  et  8  voc.  Noribg.,  Gerlach.  6  Stb. 
[Kassel  5  Stb.    Proske.    B.  Br.    br.Mus:B. 

—  Ausg.  ib.  1589.  6  Stb.  [Danzig 
fehlte.  Darmst:  A.  T.  B.  Löbau.  Stock- 
holm.    Amst.     Wolfenb.     br.Mus:  B. 

1583.  Newe  teutsche  Lieder,  geistl. 
u.  -weltl.  mit  4stim.  Ad.  Berg.  4  Stb. 
[Danzig.  Kassel: A.T.B.  Götting.  Proske. 
Darmst:  A.  T.  B.  ß.  B.  Ms.  T  190  eine 
vollst.  Part.     br.Mus:  C. 

1.583  a.  Teutsche  Lieder  mit  5  Stim. 
in  ein  Opus  zusammen  getruckt.  Nürnbg., 
Kath.  Geriachin.  5  Stb.  [Götting,  fehlt 
5a.  Stockholm:  A.  B.  B.  Br.  5  Stb. 
1  —  Ausg.  1.593  ib.  [B.Kassel  fehlt  T. 
br.  Mus.  5  Stb. 

1584.  Psalmi  Davidis  poenitentiales 
(5  voc).  Ad.  Berg.  5  Stb.  [(TÖtting. 
Biüssel.     B.  Br.     br.  Mus :  A.  B.  5  a. 


Lassus,  Orlandus  de. 


65 


Lassus,  Orlandus  de. 


1584  a.  Continuation  du  Mellange  .  . 
a  3,  4,  5  et  10  part.  Le  Roy  et  Ballard. 
(Fortsetzg.  zu  1570  c.) 

—  Ausg.  1596  ib.  [Paiis  Nat:  Sup. 
Conti-at.  T.  B.     Oxford  B.  L:  Contrat. 

1584b ...     II    1.  lib.    de  Madrigal!  a 

4  voci,  novam.  ristamp.  Yen.  1584  Vin- 
cenci  et  Amadino  Co.  4  Stb.  qu40. 
[br.  Mus. 

—  1592.  Yen..  Ang.  Gardano.  4  Stb. 
qu40.     [br.  Mus:  A.  B. 

1585.  Madrigali:  Novamente  composti 
a  5  V.  Noribg.,  Cath.  Gerlacbia.  5  Stb. 
[Götting.  fehlt^öa.  Zittau:  C.  T.  B.  Lin- 
coln eil.  L.     Brüssel.     Modena  5  Stb. 

—  Ausg.  1587  bei  Gardano,  mit  Lib.  V. 
gez.     [Modena  5  Stb. 

1585.  Hieremiae  .  .  .  Lamentationes  .  . 

5  voc.  Monach.,  Berg.  5  Stb.  [br.  Mus. 
fehlt  T. 

—  Jeremiae  .  .  .  Lamentationes,  una 
cum  Passione  ...  5  voc.     Paris,  Le  Eoy 

6  Rob.  Ballard.     [br.Mus:  T. 

1585  b.  Cantica  Sacra,  recens  numeris 
et  Modulis  ...  6  et  8  voc.  Ad.  Berg. 
6  Stb.     [Modena.     br.  Mus.  fehlt  5  a. 

1585c.  Sacrae  cantiones:  antehac. . 
4  voc.     Berg.     4  Stb.     [br.  Mus. 

1586.  siehe  1581  Octo  cantica. 

1587.  Sacrarum  cantionum  Moduli 
4  vocibus  .  .  .  Paris,  Le  Roy  &  E.  Bal- 
lard.    [br.Mus:  T. 

1587.  j^Iadrigali  a  4,  5  et  6  voci. 
Noribg.,  Cath.  Gerlachia.  6  Stb.  [Brieg: 
C.  T.  ß.  Briissel.  Darmst:  T.  Zittau 
Stadtb.  C.  T.  B.  Gent  U.  B:  A.  B.  6a. 
br.Mus:  T. 

1587  a.  Patrocinium  .  .  Magnificat  4  bis 
6  voc.    Ad.  Berg.    Chorb.  gr.  fol.    [br.  Mus. 

1587  b.  Missa  .  .  .  Locutus  suni  6  voc. 
Lutetiae,  Le  Roy  et  Ballard.  Chorb.  fol. 
[br.  Mus. 

1587  c.  Missa  .  .  .  Beatus  qui  6  v. 
Lutetiae  ib.     [br.  Mus.,  Chorbuch. 

1588.  Tertium  opus  musicum,  cont. 
Lectiones  Hieb  et  Motectas  4 — 6  voc. 
Xoribg.,  Gerlachia.  6  Stb.  [br.  Mus.  fehlt 
C.  T.     Stockholm.     Wolfenb. 

1588a.  Teutsche  Psalmen  :  Geistliche 
Psalmen,  mit  3  Stim.  Ad.  Berg.  3  Stb. 
[Götting:  C 

1588  b.  Liber  I.  Musarum  c.  4  voc. 
seu  sacrae  cantiones  . . .  Mediol. ,  Tiui. 
4  Stb.     [Paris  Nat. 

1589.  Patrocinium  musices.  Missae 
aliquot  5  voc.  Ad.  Berg.  Chorb.  fol. 
[B.  A.     br.  Mus.     Freising. 

1590.  Newe  teutsche,  vnnd  etliche 
frantzös.  Gesang  mit  6  Stim.  Ad.  Berg. 
6  Stb.     [Göttingen. 

Hob.  Eitners  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


1591.  Missae  . .  c.  5  et  6  voc.  Yen. 
Gard.  6  Stb.  [br.Mus:  6  a.  Marienkirche 
in  Danzig  kompl. 

1592.  La  Fleur  des  chansons  . .  ä  4, 
5,  6  et  8  part.  Phalese  et  Bellere.  5 
Stb.  ?   [br.  Mus :  Super.  Contrat.  5  a  et  6  a. 

—  Ausg.    1596    Phalese.     [Wolfenb. 

5  Stb.     Köln:T.  B.     br.Mus:  Sup. 

—  Ausg.  1604  ib.    [Gent  U.  B.    5  Stb. 

—  Ausg.  1629  ib.     [Amst.  5  a.  6  a. 
1592  siehe  1584b.   1.  lib.  Madr.  4  voci. 
1595.     Lagruue    di    S.    Pietro  .  .    Ad. 

Berg.  7  Stb.  [Modena  Cl.  2.  T2.  C.P: 
C2.  A2. 

1597.  Cinquante  Pseaumes  de  David, 
avec  la  musique  ä  5  parties  d'  Orl . .  . 
Yingt  autres  Pseaumes  ä  5  &  part.,  par 
diuers  excell.  musiciens  de  nostre  temps. 
De   Timprimerie   de   Jerosme   Commelin. 

6  Stb.  qu4°.  Siehe  Näheres  im  Kat. 
Breslau  von  Bohu  S.  240.  [B.  Br.  Wol- 
fenb: C.  T.  B.  5a.  6a.     br.Mus.  6  Stb. 

1597.      Cantiones    5  voc.      Ad.  Berg. 

5  Stb.     [Wolfenb. 

1600.  Prophetiae  Sibyllarum  . .  4  voc. 
Monach.,  Nie.  Henricus.  4  Stb.  [Hofb. 
Wien  neben  dem  C.  eine  vollständige 
Partitur  im  Ms. 

1601.  Cantiones  sacrae,  ab  Orl.  de 
Lasso,  et  hujus  filio,  Rudolphe  de  Lasso, 

6  voc.  Monach.,  Nie.  Henricus.  6  Stb. 
in  4°.  Enth.  8  von  Orl.  u.  7  von  Rudolph. 
[Wolfeab:  T.     br.Mus:  C. 

1602.  Liber  1.  Cantiones  sacrae,  Mag- 
nific.  vocant  5  et  6  voc.  Henricus.  6  Stb. 
[br.  Mus. 

1604.  Magnum  opus  musicum  .  .  . 
Henricus.  6  Stb.  in  kl.  fol.  und  Bc.  von 
Casp.  Yincentius  1625.  [Proske.  Brüssel 
ohne  Bc.  Darmst.  ohne  Bc.  br.  Mus. 
ohne  Bc.  Kremsmüuster.  C.P.  ohne  Bc. 
Paris  Mazarin  mit  Bc.  Kopenhag.  ohne 
Bc.  Dresd.  ohne  Bc.  B.  Br.  ohne  Bc. 
Wolfenb.  ohne  Bc. 

1607.  Missa  ad  imitationem  Moduli  In 
die  tribulationis  .  .  5  voc.  Lutetiae,  P. 
Ballaid.     Chorb.  in  fol.     [br.Mus. 

1607  a.  Missa  ...  Dixit  Joseph  ..  cum 
6  voc.  ib.  Chorb.  in  fol.  [R.  C.  of  Mus. 
br.  Mus. 

1608.  Missa  .  .  .  Credidi  propter,  5  voc. 
ib.     Chorb.  fol.     [br.Mus. 

1610  . . .  Missae  posthumae,  ritu  veteri 
romano  ...  ed.  Rudolph,  de  Lasso  .  .  . 
Monaci,  Nie.  Henricus.  Chorb.  fol.  [B.  A. 
in  Stadtbibl.  u.  Archiv.  Brüssel,  br.  Mus. 
Benediktiner-Stift  Melk. 

1613.  Missa  6  voc.  sup.  In  te  Do- 
miue  .  .  .  Paris,  P,  Ballard.  Chorb. 
[Stadtb.  Köln.     br.  Mus. 

5 


Lassus,  Orlandns  de. 


66 


Lassus,  Oiiaudus  de. 


1614  a.  Missa  5  voc.  sup.  Sydus  ex 
claro. .  Paris,  P.  Ballard.  Cliorb.  [br. 
Mus. 

1687.  Missa  4  voc.  ad  iinitationem 
moduli  (Jager) .  . .  Paris,  Chrstph.  Ballard. 
Chorb.  in  fol.     [br.  Mus. 

In  alten  Samlwk.  147  Gesge.  (Eitner  1). 

Nachzutragen  sind  noch  7  Ganz.  .5  voc. 
in  Trojano's  Musica  de'virtuosi  1569.  — 
2  Gesge.   in   Gerlach's  Samlw^k.  1567.  — 

I  vierst.  und  1  sechsst.  Messe  in  La  Hele's 
Messensanilg.  1577,  —  2  Choräle  im 
Gothaer  Cantional  1646  u.  1648.  —  In 
Phalese's  Florileg.  1609.  —  In  Giov.  Ma- 
telart's  Responsoria  1596  zwei  Gesge.  — 
In  Arascioue's  Nuove  Laudi  ariose  1600, 
Bl.  23.  —  In  Barre's  Lib.  1.  Musarum 
c.  4  V.  1563  die  Gesge:  Alma  nemes. 
Audi  dulcis.  Domine  r^uaudo  veueris. 
Inclina  domine  c.  2.  p.  Peccantem  me 
quot.     Quia   vidisti  me.  —  In   Gardano's 

II  3.  lib.  Villotte  1560  nebst  folg.  Ausg. : 
0  Lucia  miau  miau,  c.  2.  p.  3  voc.  — 
Lasso  ch'il  crederia.  Ove  d'altra  jnon- 
tagna.  Buon'hora  preude  in  Scotto's  3.  lib. 
del  Desiderio  1567.  —  6  Madr.  in  Scotto's 
Prima  Stella  1570  inkompl.  —  Si  com'i 
fiori  in  Antonelii's  I  dolci  frutti  1570.  — 
Come'l  candido  pie  c.  2.  p.  Voi  volete 
ch'io  muoia  in  Mosto's  1.  fiore  della  Ghir- 
landa  1577.  —  Secchi  vedransi  tutti  in 
Marescotti's  della  Scelta  di   Madr.   1582. 

—  Ditemi  mia  vita  7  v.  Valle  profonda 
10  V.  Hör  che  la  nova  e  vaga  10  v.  in 
Vincenti  ed  Amadino's  Musica  de  diversi 
1584.  —  Susann'un  jour.  Le  Rossignol, 
5  V.  in  Yonge's  Musica  transalpina  1588. 

—  Quand'han  piu  3  v.  in  Eozi's  Giardi- 
uetto  1588.  —  8  Gesge.  zu  7,  8  u.  10 
Stim.  in  Ang.  Gardano's  Dialoghi  niusic. 
1590.  —  Ecco  che  pur  in  Amadino's 
Florindo  1593.  —  Apparian  per  me. 
Spesso  in  poveri  4  voc.  Oh  d'amarissime 
onde  5  voc.  in  Vincenti's  Nuova  spoglia 
1593.  Die  letzteren  sind  aus  Vogel's 
Bibliothek  gezogen.  —  In  Gumpeltzhai- 
mer's  Compendium  1655:  16  Gesänge.  — 
In  G.  Ces.  Barbetta's  Novae  tabulae  3  für 
Laute  gesetzte  Gesänge.  Andere  für  Laute 
gesetzte  Gesänge  in  den  Lautenbüchern 
von  Denfs,  Hove,  Jobin.  Kargel,  Krengel, 
Newsidler,  Rüde,  Terzi  und  Waisselius 
(siehe  Kat.  B.  Br.).  —  In  Joh.  Fride- 
rich's  Fugarum.  —  In  Ant.  de  Cabeyon's 
Obras  de  musica  1578  zwei  Gesge.  — 
In  Petr.  Eichmann's  Praecepta  niusicae 
1604  einige  Beisp.  —  In  Georg  Engel- 
mann's  Quodlibetimi  1620.  —  In  AVoltz' 
Nova  musices  1617   fünf  Gesge.  f.  Orgel 


gesetzt.      Ebenso   im   Jak.  Paix,    Beruh. 
Schmid,  Rühling. 

In  neuen  Ausg.  sind  zahlreiche  Werke 
erschienen,  s.  Eitner  2.  Nachzutragen  ist 
uoch:  Magnific.  6  voc.  2.  toni  .  .  ab  L. 
Pearsall.  Carlsruhe,  Veiten.  In  Malde- 
ghem's  Tresor  Jahrg.  13:  7  Madr.  u. 
Jahrg.  15  ein  geistl.  Satz.  2  Antiphonae 
in  Responsoria,  Part,  von  F.  A.  Valotti. 
Moguntiae,  B.  Schott  fil.  qufol.  —  Breit- 
kopf &  Haertel  geben  jetzt  eine  Gesamt- 
ausgabe heraus,  ediert  von  Dr.  Haberl 
und  Dr.  Sand  berger. 

Handschriften. 

Die  in  B.  M.  sind  bereits  oben  erwähnt, 
siehe  den  gedruckten  Katalog. 

B.  Liegnitz  42  deutsche  und  lat.  Ge- 
sänge, darunter  Messen  und  Magnificat 
(s.  Kat.). 

B.  Breslau  131  Gesänge,  darunter  23 
Messen  und  8  Magnif.  (s.  Kat.). 

B.  Karlsruhe,  Ms.  10,  ein  Chorb.  von 
1575  unter  Homer  Herpol,  enthält  auch 
Gesge.  von  L. 

Dresd.  Mus.  Ms.  433 :  Miserere  5  voc. 
P.  2  Messen  4  u.  6  voc.  in  P.  Der 
51.  Ps.  zu  5  Stim.  P. 

B.  Berlin  ist  sehr  reichhaltig  besonders 
an  neueren  Partituren  im  Ms.  Ich  mache 
nur  aufmerksam  auf  die  Sammelbände 
von  Wiuterfeld  und  Teschner,  wovon  die 
Bibl.  selbständige  genaue  Verz.  besitzt. 
Ebenso  P.  von  Dehn,  die  vollständige 
Druckwerke  enthalten  wie  die  von  1573. 
1573  a.  1583.  1590.  1595.  1604.  In  alten 
Mss.  sind  zu  nennen  Ms.  Z  39,  12  Stb., 
1628  geschrieben,  Nr.  19,  21,  121,  Mo- 
tetten. Z28  Part,  von  1599,  Seite  35. 
49.  50  Motett.  Z  56  Bl.  47 :  Omnia  quae 
fecisti  5  voc.  Ms.  Z  110.  111.  112  von 
Peitsch  geschrieben,  2  Part. -Bde.  und 
4  Stb.  enth.  zahlreiche  Mot.  u.  Messen. 
Ms.  121a  Part,  in  Tabulatur,  Nr.  5:  Su- 
sanne, cum  coloratura  Wilh.  Formeiis, 
wichtig  wegen  der  Koloraturen,  die  man 
einstmals  hinzusetzte.  Ms.  o.  Sign.  6  Stb. 
17.  Jh.  7  Mot.  Nr.  1—3.  5.  8—10.  Ms. 
Z  25  Chorb.  16.  Jh.  Missa  In  te  domine 
fo.  185,  Z  15  Chorb.  16.  Jh.  Missa  4  voc. 
Frere  tibeaut  fo.  271.  Z23  Chorb.  16.  Jh. 
Missa  2  sup.  Quand  io  pens.  4  v.  Missa  3 
Je  ne  menge  point  4  v.  M.  4  Entre  vous 
fille  5  V.  M.  6  Dixit  Joseph  6  v.  M.  7 
Beschaffens  glück  4  voc.  —  Z  20  Chorb. 
von  1587,  geschrieben  von  Treer  (Dreer) 
Bl.  3  Missa  0  On  me  ladict  4  voc.  Bl.  26 
M.  Je  ne  menge  4  v.  Bl.  51  M.  4  voc. 
S^-i  toni.  Bl.  109  M.  pascalis  5  v.  Bl.  151 
M.  sup.  Congratulamini  6  voc. 


Lassus,  Orlandns  de. 


67 


Lassus,  Rudolph  de. 


Missa  sec.  6  voc.  aus  lülO.  Ms.  P. 
24  Bll.     [Berlin  Kircheninst. 

Hofb.  Wieu,  Ms.  von  1579:  Officium 
nuptiale  Üctaviano  IL  Fuggero.  1  Messe : 
Nuptiae  factae  sunt,  nebst  der  gleich- 
namigen Motette  (aurserdem  befinden  sich 
noch  Gesge.  von  Kerl  und  Schramm  in 
dem  Ms.). 

Ms.  alte  Nr.  mus.  I.  57.  Chorb.  von 
15  Bll.  mit  Federzeichnungen,  geschrieben 
von  Richai'.  Ghe  (?),  Titel:  Epithalamium 
musice  compositum  Auth.  .  .  .  Gedicht 
von  Nie.  Stope,  Musik  5,  4,  u.  6  Stim. 
in  3  Teilen.  Textanfang:  Gratia  sola  Dei 
(gedi-uckt  1569  u.  später).     [Hofb.  Wien. 

Ms.  15948.  Chorb.  des  16.  Jhs.  Hofb. 
Wien,  fo.  99  Missa  sup.  Le  Bergier,  5  voc. 

—  Ms.  15506:  Mi.ssa,  Domine  Dnus.  noster 
6  voc.  Ms.  16696  Hofb.  Wien,  Respons. 
4  voc.  und  37  Missae  in  P.  —  Ms.  15609 
Chorb.  Psalnii  poenitent.  Anno  1584.  — 
15749  Miserere  4  et  5  v.  P.  —  15  792 
eine  P.  des  Druckes:  6  cantiones  latiuae 
etc.  1573.  —  15946  Chorb.  16.  Jh.  1  Missa 
4  voc.  2  Mot.  6  u.  8  voc.  —  16697  Part, 
von  Psalmen,  Hymnen  etc.,  87  Gesge.  — 
16701  P.  von  100  Magnific.  —  16703,7 
ein  Tonsatz.  —  16704  enthält  13  Lieder 
u.  Motett.  im  Chorb.  —  16705  enth.  6 
Mot.  im  Chorb.  —  18744,  4  Stb.  enth. 
22  Gesge.,  darunter  die  Prophetiae  Sibyl- 
larum.  —   18828  Chorb.   mit   16  Motett. 

—  19189  Chorb.  mit  2  Mot.  —  192.59 
Lautentabulatur  mit  6  Chansons.  —  19428 
Chorb.  17.  Jh.  Nr.  11:  Der  Tag  der  ist 
so  freudenreich  4  voc. 

Missa  Salamandra  4  voc.  Codex  im 
Schottenkloster  in  Wien,  Kopie  in  P., 
Hofb.  Wien,  Ms.  15970. 

Bibl.  Dresden,  40  Gesäuge,  s.  den 
gedr.  Kat. 

Bibl.  Joach.  17  Gesänge,  s.  den  gedr. 
Kat. 

Musikfr.  Wien,  Ms.  8  Stb.  Samlwk. 
Nr,  46:  Ave  Jesu  Chr. 

Heilbronn  enth.  nur  inkompl.  Ms.  in  Stb. 

B.  Kgsbg.  Ms.  15955  Passio  5  voc.  P. 
von  Dehn.  Der  51.  Psalm  in  P.  6  Stim. 
Aria  ä  6  voc.  Missa  Entre  vous  fille, 
altes  Ms.  in  Stb.  3  scherzhafte  Lieder  f. 
4  Stim.  Quocunque  loco  fueris  5  v. 
6  Mot.  zu  6  St.  Motetten  u.  a:  Siehe 
Genaueres  im  gedr.  Kat. 

Angelus  ad  pastores  5  voc.  Stifts- 
kapitel m  Aachen,  Ms.  Chorb.  256;  S.  124: 
Audi  dulcis  amica  4  v.  —  Inclina  Dne. 
4  voc.  p.  273.    Noch  3  in  1,  301-314. 

In  Brieg  Ms.  5  Chorb.  13  geistl.  lat. 
Gesge.  unter  Nr.  1.  3.  4.  9.  11—13.   17 


bis  22.  Andere  Gesänge  in  zahlreicher 
Menge  sind  im  gedruckten  Kat.  verz. 

In  B.  Zw.  in  Mss.  52  Gesge.  (siehe 
den  Kat). 

44  Gesänge  im  Ms.  D.  ex  S.  Sc.  et 
Patr.  6  voc.  Ms.  in  6  Stb.  in  B.  Kassel 
(Kat.  S.  17). 

In  Bibl.  Dre.sd:  „in  effigium  et  musi- 
cum"  1581  u.  a.  siehe  Kat. 

Bologna  L.  m.  Kat.  2,  169  zwei  geistl. 
Gesge.  und  p.  248:  Laudate  pueri  5  voc. 

B.  Biiissel,  Mss.  unter  den  Nrn.  (fds. 
Fetis)  1652  ff.  1810.  2289.  2290.  3095 
(gedr.  Kat.). 

R.  C.  of  Mus.  Kat.  Nr.  1728.  1729. 
1746.  1881. 

Cambridge  FW.  147  Gesge.  im  gedr. 
Kat.  im  Reg.  alphab.  verz. 

Ms.  Chorb.  des  16.  Jhs.  in  Verona, 
Domkapitel.  Enthält  18  Messen  und  1  Te 
Deum.  1.  Missa  De  beata  V.  2.  M.  Salve 
dive  alias  Mi  mi.  3.  Bon  temps.  4.  Da 
pacem.  5.  Ma  bouche  rit.  6.  La  mi 
baudichon  Madame.  7.  M.  Dominiealis. 
8.  Orsus,  orsus.  9.  10.  Lomme  arme. 
11.  Regina.  12.  Alma  red.  13.  Anglicavel 
de  Angelis.  14.  Lomme  arme.  15.  Vic- 
time pasch.  16.  Ma  bouche  rit  3  voc. 
17.  De  feria.    18.  Patrem  omuipot.  4  voc. 

Lassus,  Rudolph  de,  Sohn  des 
Orlandus,  tritt  1585  in  herzogl. 
Dienste,  1589  wird  er  als  Hof- 
Organist  mit  102  Gld.  Gehalt  bez., 
der  1590  98  Gld.  beträgt.  Am  26/10 
1609  wird  er  zum  Komponisten 
mit  400  Gld.  Gehalt  ernannt;  das 
Organistenamt  behält  er  bei.  Er 
starb  im  ersten  Quartal  1625.  Die 
Wittwe  Ursula  erhält  100  Gld.  u. 
bis  1628  eine  Provision  von  70 
Gld.  (Kreisarchiv.  Haberl,  Jahrb. 
1893,  67,  wo  noch  Mehreres  über 
eingereichte  Kompositionen  mit- 
geteilt ist).  Andere  Nachkommen 
von  Lassus  werden  nur  als  Kan- 
toreiknaben im  Kreisarchiv  ange- 
führt und  treten  dann  in  Staats- 
ämter (Kassenverwalter)  oder  Kam- 
merdiener des  Herzogs  ein.  Ge- 
nannt werden  1570  ein  Johann^ 
1590  —  92  ein  Ernst,  1610  ein 
Maximilian,  1615—19  ein  Wil- 
helm, der  1625  Kassenbeamter  in 
Rosenhain  wird.     Ein  Georg  Wil- 

5* 


Lassus,  Rudolph  de. 


68 


Latilla. 


heim  ist  1625  Discantist  und  wird 
1639  Kammerdiener  beim  Herzoge 
mit  200  Gld.  Gehalt,  f  vor  1652. 
Ein  Johann  Baptist  wird  1617  als 
Discantist  entlassen^  weil  er  mutiert. 
In  Haberl's  Jahrb.  1893,  p.  70 
werden  noch  andere  genannt,  die 
aber  nicht  als  Discantisten  in  den 
Hofdienst  eintraten.  Der  letzte 
wird  1692  erwähnt. 

Rudolph's  erhaltene  Werke  sind 

folgende: 

Pantheon  musicum  de  praecipuis  festis 
. .  .  Cantiones  sacrae  6  voc.  Lutet.  Paris 
1600  Rob.  Bailard  et  Petrus  Ball,  ejus 
filium.     6  Stb.    4».     42  Nrn.     [Proske. 

Selectae  aliquot  cantiones  4  voc.  ex 
varijs  D.  Pauli  coUectae  .  .  .  Monaci  1606 
Nie.  Henricus.  4  Stb.  4».  16  Mot. 
[Hof b.  Wien.  B.  Br:C.  A.  Elbing  4  Stb. 
Proske:  C. 

Circus  Symphoniacus.  Commissi  in 
areuam  Phonomachi  12,  11,  9,  saepe 
plures  pauciores  .  .  .  Monach.  1607  Hen- 
ricus.    [B.  M:  T.  B.  5  a— 7  a  vox.    in  4«. 

Triga  musica,  qua  Missae  odaeque 
Marianae  triplice  jugantur:  in  Yiadanae 
modo,  cum  vocib.  4,  5,  6  commissae. 
Monaci  1612  Henricus.    4».    [Upsala:  5a. 

Yirginalia  Eucharistica.  Quae  magnae 
Yirg.  Virginisque  filio  vocibus  singulis, 
II.  IE.  IV.  V.  VI.  VII.  Octonis,  c.  Bc. 
meraor  gratusque  concinuit  . . .  Monaci 
1615  Henricus.  4°.  42  Gesge.  und  1 
Litanei.  [Proske.     In  B.  Augshg:  I.  III.  Bc. 

Ad  sacrura  convivium  modi  sacri,  novi 
et  selecti  piimum  senis,  mox  binis,  ternis, 
quaternis,  quinis  ac  demum  iterum  senis 
vocibus  (nennt  sich  Organist  beim  Her- 
zoge von  Baiern).  Monaci  1617  Henricus, 
sumtibus  Auctoris.  Stb?  kl.  40.  22  Gesg. 
mit  B.  ad  org.  5  zu  2  Stirn,  u.  Bc.  5 
zu  3,  5  zu  5,  6  zu  6  Stirn,  u.  Bc.  [B.B. 
4  a  vox  u.  Bc.  B.  A :  3  a  vox,  Bc.  Proske 
fehlt  Cl. 

Alphabetum  Marianum  triplici  canti- 
onum.  .  2.  3.  4  voc.  Monach.  1621  Hen- 
ricus.    Stb.  ?    40.     57  Nrn.     [Proske. 

23  Gesänge  in  alten  Samlwk.  und  25 
dreist.  Psalmen  in  Orlando's  Teutsche 
Psalmen  1588  a.  Perner  in  Oslavana's 
Flores  verni  1628. 

In  B.M.  im  Ms.  51,  2  Mot.,  1  Hymne 
zu  4  u.  6  St.  Ms.  109  eine  Hymne 
4  voc.  Ms.  261  drei  Messen  u.  3  Magnif. 
zu  4 — 6  Stirn.  In  Pait.  und  im  gedr. 
Kat.    nicht   aufgenommen:    3  Messen   zu 


4—6  Stirn.,  3  Magnif.  zu  4—6  St,  2  Li- 
taneien zu  4  u.  5  St.,  0  quam  gloriosum 
6  voc.     2  Nunc  dimittis  6  voc. 

Ms.  in  B.  Dresden  1264  Nr.  21:  Ecce 
Maria  3  voc.  in  Part. 

Ms.  19423  Hofb.  Wien.  6  Mot.  in  P. 
aus  Victorinus  Samhvk.  von  1624.  — 
15  608  in  P.  3  Missae  u.  3  Magnific.  — 
16704  Chorb.  16.  Jh.  zwei  Motetten.  Nr. 
1  u.  29. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  zu  3  Stim. 
im  Proske,  Mus.  div.  2  Nr.  23  u.  94  aus 
1615,  1  Gesg.  im  Commer's  Mus.  sacr. 
Bd.  21. 

La  Suze,  Mr.  de,  Musikmeister 
a/d.  grofsen  Oper  und  Singschule 
zu  Paris  um  1790.  Grctry  rühmt 
ihn  wegen  seiner  geschickten  Di- 
rektion. 

Lates,  Charles,  ein  englischer 
Komponist  des  18.  Jhs.,  Schüler 
unter  P.  Hayes,  wurde  Baccal.  zu 
Oxford  und  ist  bekannt  durch  den 
Druck : 

A  favorite  Sonata  for  the  Pfte.  or 
Harps.  inscribed  to  B.  Bond  Hopkins. 
London,  qufol.     [br.  Mus 

Lates,  James,  Bruder  des  Char- 
les, lebte  etwas  frülier  als  dieser, 
da  sich  schon  Kompositionen  von 
gegen  1770  von  ihm  finden.  Er 
war  Violinist  und  lebte  in  Oxford 
als  Lehrer. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm  1.  6  So- 
los for  a  V.  &  Vcl.  with  a  Th.  B.  op.  3. 
Lond.  fol.  2.  6  Sonatas  for  2  V.  with 
a  Th.  B.  op.  4.  ib.  fol.  3.  6  Trios  for 
a  V.  Vcl.  obl.  &  B.  with  a  Th.  B.  for 
the  harps.     op.  5.     London,     fol. 

Lathomi,  Joannes,  um  1394 
päpstl.  Sänger  in  xlvignon  (Viertel]'. 
3,  213.) 

Latfeur,  . . . 

kommt  im  Ms.  22  (Append.  to  royal 
Mss.  49—54  im  br.  Mus.),  einer  Samlg. 
meist  französischer  Chansons  zu  5 — 8  Stim. 
aus  dem  16.  Jh.  vor.  Er  ist  vertreten  mit 
,,J'attens  secours  de  ma  seuUe  pensee'' 
fol.  1  und  „Gabriel  Angelus  —  Erit  eiüm 
maguus'',  fol.  9.  Der  erste  Tonsatz  auch 
im  Ms.  25  fol.  IIb,  doch  nur  in  der  Bass- 
stim, vorhanden. 

Latilla,  Oaetano,  um  1713  zu 
Bari   geb.,    gest.   1789  zu  Neapel. 


Latilla. 


69 


La  Torre. 


Chorknabe  a/d.  Kathedrale  zu  Bari, 
kam  ans  Conservatorio  di  S.  Ono- 
frio  zu  Neapel,  Schüler  des  Dom. 
Gizzi.  1732  gelangte  seine  erste 
Oper  „Li  Marite  a  lorza"  zur  Auf- 
führung, der  bald  andere  folgten. 
Er  ging  nach  Rom,  schrieb  den 
Orazio  und  wurde  am  31/12  1738 
Vicekapellmeister  an  S.  Maria 
Maggiore  unter  Cannicciari.  Nach 
längerer  Krankheit  kehrte  er  am 
9/4  1741  nach  Neapel  zurück. 
1756  wurde  er  am  Conservatorio 
della  Pietä  zu  Venedig  als  Chor- 
direktor ernannt  u.  am  16/3  1762 
zum  2ten  Kapellmeister  am  S. 
Marco  in  Venedig.  Sein  Gehalt 
betrug  120  Duk.,  später  160.  Gegen 
Ende  von  1772  befand  er  sich 
wieder  in  Neapel ,  wo  er  auch 
starb.  In  mehreren  Textbüchern 
seiner  Opern  (B.  B.)  liest  man,  dass 
er  1758  Kapellmeister  zu  Neapel 
und  Maestro  am  Conservatorio  di 
Napoli  war.  (Florimo  2,  227.  Fetis. 
Caffi  1,  57.  S.  445  lässt  er  ihn  erst 
1774  nach  Neapel  zurückkehren, 
u.  wird  er  deshalb  obige  Stellung 
wohl  bis  dahin  inne  gehabt  haben.) 

Nach  Florimo  befinden  sich  im  Archiv 
des  Conserv.  della  Pietä :  Oratorien,  Psal- 
men und  Messen.  Im  Archiv  des  Keal 
Collegio  zu  Neapel:  1.  Antigono,  op.  seria 
in  3  atti,   Napoli,  S.  Carlo  1775.    Ms.  P. 

2.  7  Arien  f.  Sopr.  mit  2  V.  Va.  u.  B., 
eine  mit  1737,   die  andere  mit  1771  gez. 

3.  Solfeggio  per  Sopr.  c.  acc.  di  pfte.  — 
Fetis  und  Clement  verz.  20  Opern  von 
1738 — 1766.     Nachweisen  lassen  sich: 

Ängelica  ed  Orlando,  op.  Ms.  343.  P. 
qu-l".     [br.  Mus. 

Antigono,  op.  seria  1775.  Ms.  P. 
[Neapel  Turch. 

Don  Calascione,  opera,  in  Waish'  De- 
lizie,   Bd.  6.    fol.     [br.  Mus. 

La  fiuta  Cameriera,  op.  buffa  in  3  atti, 
parol.  di  Barlocci.  Ven.  um  1743.  Ms. 
P.     qufol.     [Brüss.  Cons. 

La  Giardiniera  coutessa,  op.  buf.  in 
1  at.     Ms.  P.  qufol.     [Bi-üssel  Cons. 

II  Siroe,  op.  in  3  atti.  Ms.  P.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 


II  Temistocle,  op.  in  3  atti.    Ms.  P.   [ib. 

Intermezzo :  Gli  Artigiani  Arrichiti  in 
2  atti  (Paris  25/9  1753)  Ms.  P.  [Paris 
l'opera. 

Intermezzo  della  Giardiniera  contessa. 
Ms.  P.  fol.    [Upsala.     Wolfenb.  im  Kl.-A. 

1  Intermezzo  f.  Sopr.  u.  Instr.  Ms. 
P.  u.  1  Aria.     [Brüssel  Cons. 

1  geistl.  Gesang:  Bonum  est  confiteri 
4  voc.    P.    Ms.  20580.     [B.  B. 

Crucifixus  f.  Contralt  (mit  Pfte.)  unter 
Cajetan  Latilla;  1840  von  Teschner  bei 
Trautweiü  in  Berlin  herausgg. 

Ms.  ß.  B.  in  T146  u.  196,  Gesge.  in  P. 

B.  M.  Ms.,  Aria:  Conti-o  il  destin,  con 
ström.  P. 

Musikfr.  Wien,  Ms.  ein  Duett  f.  2  Sopr. 
u.  Orch.  in  Ad.  Stb.  —  Aria,  Piü  non  si 
trovano,  P. 

Darmst.  Ms.,  Aria:  Non  odo  consiglio 
ä  5.    Stb. 

Dresd.  Mus.  Ms.  427  u.  428,  21  Arien,  P. 

Brüssel  Cons.  Ms.  Duetto,  Quantos  en 
la  campana,  per  Sopr.  e  B.  c.  acc. 
d'orch.     Stb. 

In  Modena,  Ms.  von  5  Bänden  mit 
Arien,  Duetten  u.  a. ,   dabei  1  Nr.  von  L. 

Ms.  Bologna,  Kat.  3,  285  eine  Arie  auf 
Bl.  36. 

Ms.  329  br.  Mus.  enth.  Motetten  und 
Kantaten.  —  Ms.  361,  Duetts  und  Arien, 
1  Nr. 

Sinfonia  f.  2  V.  A.  B.  2  Ob.  2  Hörn. 
Ms.  Stb.     [Brüssel  Cobs. 

Six  Quartettes  for  2  V.  Tenor  &  Vcl. 
obl.  London,  Welcker.  4  Stb.  [B.  Wa- 
gener. 

Latiiiis,  Arnolde  de  und  Ugo 
(Hugo)  de,  siehe  Lautins. 

Latimis,  Joannes,  päpstlicher 
Sänger,  Avird  1565  pensioniert 
(Straeten  6,  376.) 

Latius,  siehe  Lact. 

Latone,  Les  Dons  des  enfans 
de,  siehe  Serre,  Jean  de,  aus 
Rieux. 

Latonnier,  ...  gab  1780  zu 
London  bei  Broderip  heraus :  Airs 
for  the  Pedal  Harp  (Gerber  2). 

La  Torre  (Latorre)  Greroninio, 

lebte  am  Anfange  des  18.  Jhs., 
vielleicht  in  Spanien,  da  er  sich  mit 
2  Gesgen.  zu  4  Stirn,  mit  Bc.  in  einem 
Ms.  spanischer  Gesge.  befindet.  Ms.  von 
EipoUes  [B.  Wagener.]  Siehe  Beschreibg. 
nebst  Eegister  in  M.  f.  M.  15,  33. 


La  Tour,  .  . .  De. 


70 


La  Tour  de  Fontaine. 


La  Tour,  . . .  De.  Im  Samlwk. 
Amphion  von  1615:  27  Gesge. 

La  Tour,  . . .  De,  ist  mit  Airs 
in  den  Samlwken.  Airs  1697  c, 
1702  und  1710b  vertreten. 

La  Tour,  Alexandre  de,  be- 
findet sich  1710  in  der  Privat- 
kapelle des  Königs  in  London  als 
Musiker  (Yiertelj.  8,  515). 

Latour,  Aristide, 

bekannt  durch  1  Chansonette.  Bru- 
xelles,  L.  Lahou.  [B.  M.]  Dem  Verleger 
nach  lebte  er  im  19.  Jh. 

La  Tour,  & . .  D . .  C . .  Sr.  de, 

aus  Caen,  lebte  am  Ende  des  16. 
Jhs.  und  ist  bekannt  durch  den 
Druck: 

Airs  de  l'invention  de  .  . .  sur  plu- 
sieurs  poems  saincts  et  chretiens,  recueil- 
lis  de  diuers  aiüeurs  &  amisez  en  3  par- 
ties.  Liv.  2  ä  4  p.  Caen  1593  Jacq. 
Mangeant.  qu40,  nur  Super,  bekannt, 
56  BIl.  mit  voUst.  Texten.  Die  Singst. 
enthält  so  viel  kleine  Noten,  dass  sie  Avie 
ein  Instrumentalstiick  aussieht,    [br.  Mus. 

La  Tour,  Oabriele  de,  Pres- 
byter und  Organist  an  St.  Donatien 
zu  Brügge,  gewählt  am  7.  Nov. 
1633  (Straeten  la,  40). 

La  Tour,  Gruillaume  de,  1554 
Musikmeister  in  Harlem,  bietet 
dem  Herzoge  von  Este  (in  Fer- 
rara)  seinen  Sohn  als  Musiker  an 
(Dokument,  Straeten  6,  106). 

La  Tour,  H . . .  F  . . . 

gab  4  heitere  Lieder  mit  Begleitung 
des  Klaviers  in  qufol.  heraus.    [Dresd.Mus. 

La  Tour,  Jehaii,  auch  Johannet 
und  Jcliannot  genannt,  um  1427 
Lehrer  der  Knabensänger  an  der 
Kapelle  Philipp  des  Guten,  Herzog 
von  ßourgogne.  1452  wird  er  als 
4.  Kapellan  und  Sänger  ebd.  bez. 
und  ist  noch  1463  in  den  Akten 
verz.  1467  scheint  er  in  der  Ka- 
pelle Karl  des  Kühnen  gestanden 
zu  haben,  wo  er  in  hohem  Alter 
starb  (Felis  teilt  dies  aus  den 
Akten  mit). 

Latour,  Jean,  geb.  gegen  1766 


zu  Paris,  gest.  ebd.  um  1837.  Ein 
Pianist,  ging  während  der  Revo- 
lution nach  London  und  stand  in 
eifriger  Verbindung  mit  den  Emi- 
granten. Der  Prinz  von  Wales  er- 
nannte ihn  zu  seinem  Hofpianisten. 
Um  1810  gründete  er  ein  Musik- 
geschäft in  London  unter  der  Fir- 
ma Chappell  et  Co.,  trennte  sich 
später  von  seinem  Associe,  er- 
öffnete 1826  ein  eigenes  Musik- 
geschäft, was  1830  Chappell  kaufte 
und  L.  ging  wieder  nach  Paris. 
Fetis  verz.  von  ihm  zahlreiche  Kla- 
vierpiecen  meist  leichteren  Genres. 
Nachweisbar  ist  nur  im  br.  Mus. 

1  Duett  zu  4  Hd.  f.  Pfte.  über  ein 
Mozartsches  Lied.  op.  11.  London.  Doch 
besitzen  auch  die  Musikfr.  in  Wien  eine 
Anzahl  Klavierkompositionen,  deren  nähe- 
ren Bestand   ich  aber  nicht  notiert  habe. 

Latour,  Peter,  ein  Oboist  a/d. 
Kgl.  Kapelle  zu  London  von  1700 
bis  gegen  1719.  Sein  Gehalt  be- 
trug zuletzt  ü*  56  (Nagel,  Annalen 
66.  68). 

Latour,  T  . . .,  über  sein  Leben 
weifs  man  nichts.  Fast  möchte 
man  versucht  sein,  ihn  für  Jean 
L.  zu  halten,  da  ihm  sogar  das 
Concerto  militaire  pour  Pfte.  (en 
ut),  Paris,  Janet  et  Cotelle  von  der 
Lpz.  Ztg.  zugeschrieben  wird,  wel- 
ches Fetis  bei  Jean  verz. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  1796  bis  1828 
an  211  Londoner  Dnicke  von  allerlei  Kla- 
vierpiecen,  dabei  auch  12  Sonaten.  Die 
übrigen  bestehen  aus  Piecen  leichteren 
Genres.  Auch  darin  stimmt  er  mit  Jean 
überein.  In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  ist  er  ebenfalls  mit  Klavierp.  reich 
vertreten.  Daninter  eine  Sonate:  Le  re- 
tour de  Windsor  f.  Pfte.  u.  Fl.  ad  lib. 
Eine  Sonate  Nr.  21  f.  Pfte.  u.  Viol.  ad 
lib.  etc.  etc.  —  In  B.  M.  6  petit.  airs. 
Lps.,  Br.  &  H.  —  In  B.  Dresd.  Var.  p. 
Pfte.  av.  Fl.  ad  Hb.  Offenb.,  Andre.  — 
In  Einsiedeln  mit  T.  Latour  gez:  Traite 
elementair  d'harmonie,  Paris  8*^. 

La  Tour  de  Foutaine,  Pieter 
Louis  de,  Neocastro-Lotharingus, 
ist  am  23/2  1722  als  Musicus  an 


I^atour  de  Franqueville. 


71 


Latrobe,  Chrstn.  Ign. 


der  Universit.  zu  Leyden  einge- 
schrieben (Boiiwst.  3,  5). 

Latour  de  FranqueTÜle,  Mdme. 
de.  Man  schreibt  ihr  eine  Kritik 
über  Laborde's  Essai  sur  Ja  musique 
zu.  Andere  glauben,  dass  dieselbe 
von  Gaviuics  herrührt,  betitelt: 

Errata  de  TEssai  sur  la  mus.  ancienne 
et  moderne,  ou  Lettre  ä  M***  par  M*** 
1780.  12°.  Laborde  antwortete  darauf 
in  seinem  Supplement  ;\  l'Essai.  Beide 
Schriften  abgedr.  in  den  oeuvres  de  J.  J. 
Rousseau,  Ausg.  Geneve  1782  u.  in  den 
späteren  Ausg.  Originaldr.  in  Brüssel  5044. 

Latre,  Claude  Petit  Jean  de, 

auch  nur  Petit  Jehan,  P.  Jehan 
oder  de  Lattre,  de  Ledere,  Alaistre 
Jehan  de  Latre  (in  1552  u.  1555  p.) 
gez.  Im  Jahre  1552  u.  f.  war  er 
nach  den  Titeln  in  Samlwken: 
Kapellmeister  beim  Bischöfe  von 
Lüttich  (1554:  Musicus  praefectus 
Principis  Epis.  Leodiensis).  Nach 
Straeten  1,  114  wurde  er  1555 
zum  Knabenlehrer  (Gesanglehrer) 
an  der  Kathedrale  zu  Yerdun  ge- 
wählt, wie  er  auch  noch  157(3  im 
Concours  zu  Evreux  bez.  wird,  an 
dem  er  sich  in  dem  Jahre  be- 
teiligte. Seine  Kompositionen  be- 
finden sich  zum  Teil  in  Samlwken. 
Der  5stim.  Gesang:  Georgi  martir 
inclite  aus  Phalese's  Cantiones  1554 
ist  sehr  schön,  weich,  melodisch, 
wiederholt  öfter  Abschnitte  und 
erreicht  dadurch  eine  Art  von 
Form,  die  dem  Ohre  einen  Anhalt 
geben.      Kachweisen    lassen    sich: 

Lamentationes  aliquot  Jeremiae  musi- 
cae  harmoniae  nouiter  adoptatae,  adiectis 
aüqnot  sacris  cantionibus.  Trium,  Quatuor, 
5  et  6  vocum  Autore  M.  Joanne  de  Latere, 
Musici  chori  lUust.  Princ.  Episc.  Leodiens. 
praef. . .  Traiecti  a/Mos.  1554  Jac.  Bathe- 
nius.  6  Stb.  qu40.  25  Gesge.  [Heil- 
bronn fehlt  C. 

Sixiesme  livre  des  chansons  a  4  p. 
nouvell.  comp. . .  par  Maistre  Jehan  de  Latre, 
Maistre  de  la  chapelle  (wie  oben)  . .  Im- 
prime  ä  Louvain  par  Phalese  1555.  4  Stb. 
qu40.  29  Chans.  [B.  B.  B.  ü.  B.  K. 
br.  Mus.    Brüssel  (siehe  Eitner  1  p.  143, 


1555  p.).  Eine  friihere  Aufl.  erschien  schon 
1552  als  Premier  livre,  ebd.  [B.  K.  B.  D. 
nur  Contrat.     Stockholm:  Superius. 

In  meiner  Bibl.  sind  59  Gesge.  verz., 
vorzugsweise  Chansons,  doch  auch  Mo- 
tetten. Hinzuzufügen  sind  noch  2  nieder- 
deutsche Lieder  in  Baethen's  Samlwk.  von 
1554.  7  Motetten  in  Martin  Peu  Dar- 
gent's  Druckwerk  von  1561. 

Im  Ms.  Mus.  4.  91.  5  Stb.  von  c.  1544 
Nr.  42  von  „Joan:  petit,  In  te  domine 
speravi".     [B.  K. 

In  B.  Brieg,  Ms.  42  Nr.  21  der  Gesg. 
Jesu  Christe,  tili  Dei,  c.  2.  p.  in  Stb. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  18828  nur  Cantus 
vorhanden,  2  Motetten. 

Im  Ms.  Cap.  sistina.  Cod.  42  ist  fol.  74 
ein  Jo.  le  Petit  gez.,  fraglich  ob  damit 
Latre  gemeint  ist:  In  illo  tempore  c.  2.  p. 
4  voc.  Fol.  48:  Psallite  Noe  c.  2.  p. 
4  voc.  Fol.  150:  Si  oblitus  c.  2.  p.  4  voc. 
(siehe  die  Themata  in  Haberl's  Kat.). 

Ms.  von  1462  in  Cambrai:  1  Sanctus, 
1  Sequenz  St.  Anna  und  die  Messe:  Le 
serviteur. 

In  neuen  Ausg.  1  Gesg.  im  Commer 
(Eitner  2)  und  ,.La  jeune  dame  aiant  noble 
4  p.  S.  114  in  Smith's  Musica  antiqua. 

Latre,  Olivier  de,  auch  nur 
0.  de  Latre  gez.  Ein  Belgier, 
lebte  in  der  Mitte  des  16.  Jhs. 
und  ist  nur  durch 

zwei  Gesäuge  in  den  Samlwken.  1554  f 
und  1556  n  vertreten  (Eitner  1  unter  D.). 
Im  Ms.  203  Nr.  41:  Le  cueur,  le  corps. 
3  voc.     3  Stb.     [B.  M. 

Latrobe,  Eev.  Christian  Ig- 
natius,  geb.  12.  Febr.  1758  zu 
Fulnec  near  Leeds  in  Yorkshire, 
gest.  6.  Mai  1836  zu  Fairfield  bei 
Liverpool.  Schüler  zu  Niesky  im 
Kollegium  der  United  Brethren. 
1784  kehrte  er  in  seine  Vaterstadt 
zurück,  wurde  Sekretär  bei  der  Ge- 
sellschaft für  die  Beförderung  des 
Glaubens  (Furtherance  of  the  Gos- 
pel)  und  1795  an  der  ünity  der 
Brethren  in  England  (Herrnhuter). 
Musik  betrieb  er  zwar  nicht  als 
Lebensberuf,  doch  genossen  seine 
zahlreichen  Kompositionen  eines  ge- 
wissen Rufes  (Grove.  Lpz.  Ztg.  11, 
144.  20,  618  Urteile).  Bekannt 
sind  von  seinen  Werken: 


Latrobe,  Chrstn.  Ign. 


72 


Lau,  Chiistian. 


Anthem  for  the  celebration  of  the  Ju- 
bilee,  or  commencement  of  the  50  üi  j'ear 
of  the  reign  of  George  III.  Oct.  25  th, 
1809.  Lond.  fol.  [Glasgow,  br.  Mus. 
Brüssel  Cons.     R.  C.  of  Mus. 

Anthems  for  1,  2  or  more  voices,  per- 
fornied  in  the  church  of  the  United  Bre- 
thren,  coUected  ...  Lond.  1811.  fol. 
[Glasgow. 

—  adapted  for  the  org.  or  pfte.,  by . .  . 
Compos.  by  various  authors.  Lond.  fol. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  dawn  of  glory;  a  hymn  on  the 
bliss  of  the  redeemed.  Lond.  fol.  [Glas- 
gx»w.     br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  niusic  of  the  church  considered  in 
its  various  branches,  coiigregational  and 
Choral.     London  18S1.     8^.     [br.  Mus. 

Dies  irae  ...  an  ancient  hymn  on  the 
last  judgment.  Lond.  1799.  fol.  [Glas- 
gow, br.  Mus.  Berlin  Singak.  R.  C.  of 
Mus.  in  2  Ausg.  (1813). 

Hymn-tunes  sung  in  the  church  of  the 
United  Brethern  collected  .  . .  A  new  edit. 
Lond.     qu40.     [B.  B.     br.  Mus. 

Miserere.  Lond.  (f.  Chor  und  Pfte. 
gesetzt),     [br.  Mus. 

Trauer-Cantate.  Rudolstadt,  Hofbuch- 
hdlg.     [B.  B. 

Original  Anthems  for  one,  two,  or  more 
voice,  adapted  for  private  devotion  or  pu- 
blic worship;  composed,  and  the  acc.  arran- 
ged  for  the  pfte.  or  organ.  P.  Lond. 
1828.    fol.     [R.  C.  ofMus. 

Six  Airs,  the  words  on  serious  subjects. 
Lond.     fol.     [R.  C.  of  Mus. 

3  Senat,  f.  Kl.  op.  3.  Lond.  [br.  Mus. 
Sammelwerk:  Selectiou  of  sacred  music 
from  the  works  of  some  of  the  most  emi- 
nent Composers  of  Germany  &  Italy.  Re- 
spectfully  inscribed  to  the  Earl  of  Dart- 
mouth  by  . . .  The  Vocal  parts  in  Score, 
the  Instinimental  adapted  to  the  Pfte. 
1806—1826.  London  by  Rob.  Birchall. 
6  Bde.  in  fol.  [B.  M.  5  Bde.  br.  Mus. 
6  Bde.  Glasgow  6  Bde.  R.  C.  of  Mus. 
6  Bde.  Enthält  Abos,  D.  Albeiti,  Astorga, 
E.  Bach,  Bassani,  Boccherini,  B.  Borri, 
Brassetti,  P.  Cafaro,  Caldara,  F.  Ciampi, 
Danzi,  Durante,  Felici,  Galuppi,  Gäns- 
bacher, Gluck,  Gossec,  Graun.  Häser,  Hasse, 
J.  Haydn,  M.  Haydn,  Hummel,  Jomelli, 
Leo,  Lotti,  MarceUo,  Moriaria,  Mozart, 
Naumann,  Negri,  Neukomm.  Pergolesi, 
Ricci,  Righini,  Rolle,  Sabbatini,  Sala,  Sal- 
vatore,  Sarti,  Serini,  Siroli,  Suidell,  Tele- 
mann,  Türk,  Vogler,  Winter,  Wolf.  Im 
Grove  ein  genaues  Reg. 

La  Trobe,  J  . . .  F  . . .  de,  un- 


bekannter Musiker,  der  in  Berlin, 
Singakademie,  mit  einem  Stabat 
mater  imd  Agnus  Dei,  6  voc.  Lpz., 
Br.  &  H.  in  P.  vertreten  ist. 

L'Attaignaiit,  Abbe  Gabriel- 
Charles  de,  geb.  um  1697  zu 
Paris,  gest.  ebd.  10/1  1779,  Ka- 
nonikus zu  Eeiuis,  bekannt  als 
Dichter.  Ob  die  Kompositionen 
in  seinen  Gedichtsamigen.  auch 
von  ihm  herrühren  ist  imgewiss 
(NouY.  Biogr.  generale.  Paris,  Didot. 
Bd.  3).     Bekannt  sind: 

Poesies.  Avec  musique  et  le  Portr.  de 
l'auteur.  Londres  1757  Duchesne.  4  voll, 
zu  282,  360,  408  u.  860  S.  in  kl.  8«. 
[Hofb.  Wien. 

Cantiques  spirituels  de  M . . .  avec  les 
aires  notes:  extracts  des  oeuvres  de 
l'auteur.  Nouv.  ed.  augm.  Paris  1762 
Duchesne.     12^.     [Brüssel. 

Latti,  . . .  de.  1798  zeigt  Traeg 
in  Wien  ein  Fagottkonzert  im  Ms. 
von  ihm  an. 

Latuiiiia,   Henricus    de,    „Ca- 

nonicus  eccles.  St.  Crucis  Leodien." 
(Lüttich),  um  1389  päpstl.  Sänger 
(Yierteljahrsschrift  1,  451). 

La  Türe,  Alexandre  de,  Mu- 
siker an  der  Hotkapelle  in  London 
mit  200  ^  jährl.  von  1694—1700 
in  den  Akten  verz.  (Nagel,  Annalen 
65.  66). 

Latzel,   Joseph,    geb.   12.  Mai 
1764   zu  Marienthal  (Glatz),   gest. 
5.  Sept.  1827  zu  Neifse;  studierte 
Theologie,  betrieb  mit  Erfolg  Musik, 
'  trat  1790  ins  Kreuzstift  zu  Neifse 
j  und  wurde  1798  zum  Regens  chori 
und  Gesanglehrer  am  Gymnasium 
j  ernannt.     Seine  zahlreichen  kirch- 
1  liehen  Kompositionen  blieben  Ms. 
:  und  kamen  meist  anonym  in  Ab- 
I  Schriften    unters   Publikum    (Hoff- 
mann). 

Lau,   Christian,   geb.  in  Neu- 
,  beide   bei   Elbing,   gest.    1749   als 
Kautor   au   St.  Marien  in  Elbing, 
wo  er  seit  1735  angestellt  war. 


Lau,  Chr . . .  Heinr. 


73 


Laudi. 


Von  seinen  Kompositionen  ist  nur  eine 
Kantate  zum  preufsisctien  Dankfeste  von 
1735  in  Stim.  auf  der  Marienbibl.  in 
Elbing  vorhanden;  von  2  anderen  Kan- 
taten von  1736  u.  1745  haben  sich  nur 
die  Texte  erhalten  (Döring,  M.  f.  M.  1,  153). 

Lau,  Chr  . . .  Heinrich,  Orga- 
nist in  Hermsdorf  am  Kynast  bei 
Hirschberg  in  Schlesien,  beschäf- 
tigte sich  auch  mit  Notenstich  in 
Kupfer.     Yen  seinen  Stichen  sind 

bekannt: 

Die  Kantate  zum  preufsischen  Dank- 
feste vom  Kantor  Lau  von  1735  in  Bibl. 
Elbing,  von  1737  eine  Passions-Musik  von 
Du  Grain,  von  1747  Reimann's  Samlg. 
evangel.  Lieder.  Hier  ist  er  aber  mit 
L.  H.  Lau  Org.  gez.,  vielleicht  sein  Sohn. 
Auch  Telemann's  Du  Tochter  Zions  stach 
er,  sowie  für  Balthas.  Schmid  in  Nürnberg 
einen  Jahrgang  Kirchenmusik   für   1744. 

Lau,  Karl,  ein  berühmter  Wald- 
hornist, nach  Fetis  in  Böhmen  geb., 
den  aber  Dlabacz  nicht  verz.  Ger- 
ber 1  erwähnt  ihn  schon  um  1777. 
Er  wandte  sich  nach  Petersburg 
und  stand  der  dortigen  Jagdmusik 
als  Kapellmeister  vor  (Gerber  2. 
Schilling). 

Lauhe,  Anton,  geb.  10.  Nov. 
1718  zu  Brüx  in  Böhmen,  gest. 
24.  Febr.  1784  zu  Prag,  war  Ka- 
pellmeister a/d.  Metropolitankirche 
zu  Prag  und  schrieb  zahlreiche 
Kirchenmusik  von  geringem  "Wert 
(Dlabacz). 

In  der  Bibl.  des  Thomasgymnas.  zu 
Leipzig  eine  Missa  brevis,  Gd.  4  St.  u. 
Orch.  Ms.  P.  —  In  B.  Brüssel  12  Lieder 
f.  Sopr.  mit  Klav.  Ms.  in  4°.  —  In  der 
Hofb.Wien  die  Posaunenstimme  zu  1  Messe 
im  Autogr.,  der  gedruckte  Kat.  sagt:  eine 
Tenorstimme.  Aloys  Fuchs  schrieb  auf 
das  Ms.  einige  biographische  Notizen. 

Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  ein  Trio  ä 
2  V.  e  B.  3  Stb.  nur  mit  Laube  gez., 
fraglich  ob  er  der  obige  ist. 

Lauben,  B...  Fid...  Antoine 
zur,  veröffentlichte  1780  in  der 
kgl.  Akademie  „des  luscriptions  et 
belles-lettres"  zu  Paris: 

Observations  sur  un  manusc.  de  la 
biblioth.  du  roi  qui  contient  les  chansons 
des  Trouveres  ou  Troubadours  de  la  Souabe 


ou  de  l'AUemagne,  de  la  fin  du  12.  siecle 
jusque  vers  l'an  1330  (G.  Becker  1,  165). 

L'Auherge,  Isolde,  lebte  am 
Ende  des  18.  Jhs. 

Von  ihm  besitzt  das  br.  Mus. :  Vous 
remplirez  votre  verre',  Chanson  de  . . . 
(Paris  c.  1795)  8°. 

Laucher,  Joseph  Anton,  in  der 

2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  Musik- 
direktor in  Dillingen  a/d.  Donau. 
Man  kennt  von  ihm 

op.  2.  Sacrificium  mortuorum  seu  tres 
Missae  solennes  ...  de  Requiem  occasione 
exequiarum  .  .  .  memoriae  Josephi  IL, 
Leopold  n.  Rom.  Imp.,  Eli^abethae  Imp. 
. . .  editae  4  voc.  2  V.  Va.  Org.  2  Com. 
2  Clarinettis  vel  Ob.  et  Violone . . .  Cura 
et  sumptibus  ßossler  Cons.  Borus.  Darm- 
stadii.  12  Stb.  fol.  [B.  B.  B.  M.  13  Stb. 
fehlt  Violone.  Darmst.  P.  u.  Stb.,  teils 
im  Stich,  teils  im  Ms. 

In  Ms.  12630  der  B.  B.  unter  Lauche- 
rus:  Missa  solennis  de  Requiem  4  voc.  c. 
Orch.  (mit  Klarinetten)  und  in  Ms.  12635, 
mit  Laucherus  senior  gez:  Musik  zu  dem 
Ballet  Psyche.     Für  ganzes  Orch.  P. 

Es  muss  also  auch  einen  Komponisten 
Laucher  junior  gegeben  haben. 

Laucieux  und  Laureux,  siehe 
Saureux. 

Lauclarit,  ...  ein  Grieche,  von 
Caffi  1,  113  unter  dem  Doyen 
Franc.  Donato  um  1551  erwähnt, 
den  Ambros  3,  555  als  Vertreter 
des  graziösen  Genres  der  Villanelle 
bez.,  doch  ist  keine  Komposition 
von  ihm  bekannt. 

Laudi  (Lodi),  ein  canzonetten- 
artiger  Gesaug  mit  geistlichem 
Texte  von  möglichster  Einfachheit, 
damit  alle  Anwesenden  mitsingen 
konnten  (siehe  Haberl,  Jahrb.  1895, 

92). 

Lodi  spirituali.  Nouam.  composte,  et 
date  in  luce  ad  instantia  della  venerabile 
Congregatione  delF  humilitä  per  commune 
utilita  delle  scole  della  dottrina  christiana. 
Ven.  1580  Ang.  Gardano.  4  Stb.  in  12^. 
[Hofb.  Wien.     Upsala:  C 

Laudi  spirituali  (il  I.  lib.  delle)  a  3  voci. 
Stampata  delli  Rev.  Padri  della  Congregat. 
del  Oratorio.  Roma  1583 '85  Aless.  Gar- 
dano. kl.  40.  30  BU.  [Bologna  ib.  1583, 
30  BU.  und  Ausg.  1585.      br.  Mus.  1583. 


Laudi. 


74 


Lauffensteiner. 


—  H  2.  lib.  a  3  et  4  voc.     ib.  1585.   ' 
52  Nrn.     [Bologna  1583. 

—  11  3.  lib.  a  3  et  4  voc.  ib.  1588. 
35  Nrn.     54  BIl.  u.  1585. 

Die  Dedic.  des  3.  Baches  ist  von  Fran- 
cesco Soto  gez.  Die  Stitn.  befinden  sich 
gegenüber.  [Hofb.  Wien,  Buch  1 — 3.  Bo- 
logna 1—3.     br.  Mus.  3.  libro  1588. 

—  II  4.  lib.  delle  laudi  a  3  et  4  voci 
...     ib.  1591.     40.     [Bi-üssel. 

Im  br.  Mus.  noch  das  4.  Buch  in  2  Ausg. 
von  1591,  ein  5.  Buch  von  1598  und  eine   ' 
Ausg.  ohne  Buchbezeichnung,    ediert  von 
F.  Soto  1589,  40  in  2  Exempl 

Lodi,  et  Canzonette  spiiituali.  Raccolte 
da  diuersi  autori:  «&  ordinate  secondo  le 
varie  maniere  de'  versi.  Aggiunteui  a 
ciascuna  maniera  le  loro  Arie  nuoue  di 
Musica  ä  3  voci  ...  ö  in  pubHco  nelle 
chiese,  oratorij  &  Dottrine.  Napoli  1608 
Torq.  Longo.  12».  408  S.  [Bologna 
Kat.  2,  446  Näheres. 

Scelta  di  Laude  spirituali,  raccolte  da 
piü  diuote,  e  \irtuose  Persone.  Di  nuouo 
stampate  . . .  con  l'aggiunta  deUa  terza 
parte.  Firenze  1657  Barbetti.  12*^. 
382  S.  pag.  370  einige  Canzoni  von  Ftl. 
Neri  f.  1  Stirn,  mit  Bc.  [Bologna.  Brüs- 
sel unter  Monti  1325. 

Laude  e  Antifone  da  cantarsi  nel  pel- 
legrinaggio  alla  S.  Casa  di  Loreto  l'anno 
1729.  da'  fratelli  della  Yen.  Compagnia 
del  SS.  Crocifisso  della  Pietä  de'  ER.  PP. 
Carmelitani  Scalzi  della  citta  di  Prato. 
Firenze  1729  Nestenus  e  Fr.  Moücke. 
120.  16  Bii.  Musik  von  Becattelli.  [Bo- 
logna. 

Laudi  da  cantarsi  da'  fratelli  della 
venerab.  compagnia  di  San  Gio.  Batista 
Gerosolimitano  de'  Cavalieri  di  Malta  nel 
loro  viaggio  alla  S.  Casa  di  Loreto  nel  mese 
d'Aprile  1739.  Firenze  1739  stamp.  Gran- 
ducale.     12".     12  Bll.     [Bologna. 

Laudi  spirituali  da  cantarsi  da  i  fra- 
telli della  Ven.  Comp,  di  S.  Sebastiane 
posta  sotto  la  chiesa  de'  RR.  Monaci  di 
S.  Pancrazio  nell'  andare  a  visitai-e  la  SS. 
Vergine  dell'  Impruneta  il  di  25.  Luglio 
1746.  Firenze.  kl.  8°.  14  S.  für  1  Stirn. 
[Bologna. 

Siehe  auch  Razzi,  Serafino.  Anirauccia. 
Lazzeri,  Ign.  de.     Santini,  Pietro. 

Laudi,  Tictorino;  nach  Gerber 
2  war  er  Kapellmeister  a/d.  Kathe- 
drale zu  Messina  und  zu  Alcar  in 
Sicilien  geb.  Er  erwähnt  den 
Druck:  II  1.  lib.  de  Madr.  ä  5  voci, 
con  Dialogo  a  8.    Palermo  1597.  4*^. 


Landin ,  . . .  Organist  a/d.  Kgl. 
Kapelle  zu  Paris  unter  Louis  XIY. 
(Castil-Blaze  159). 

Laiidis,   Francesco,   wird    in 

Bottegari's  Samhvk.  von  1575a  als 
Musiker  im  Dienste  des  Herzogs 
von  Baiern  bez.  und  die  Canzone 
Dammi  pur  tante  c.  2  p.  5  voc.  mit- 
geteilt. Ferner  stehen  in  Bonagionta's 
Samlwk.  von  1565  und  1567  die  Can- 
zonen :  Dolci  colli  fioriti  und  Segretario 
t'ho  fatto  3  V.  Nach  den  Akten  des 
Kreisarchivs  war  er  von  1572 — 1575  Po- 
saunist an  der  Hofkapelle  in  München, 
nebst  den  anderen :  Giovanni^  Marco  und 
Nicolo  Laudi,  sämtlich  von  1572 — 1575 
als  Posaunisten  angestellt. 

Laue,  Mag.  Johann  Grottfried, 

geb.  20.  Dez.  1683  zu  Ermsleben 
(Quedlinburg),  gest.  30.  Mai  1721 
als  Pastor  an  St.  Bonifacii  zu  Dit- 
furt   (Gerber  2).     Gab  als  Student 

heraus: 

Quaestionem.  an  turrium  et  campanarum 
usus  in  republica  Christiana  Deo  displi- 
ceat,  tum  ex  Gen.  XL  et  Num.  X.  tum 
ex  principiis  pohticis  dedicit  .  .  .  resp. 
Job.  Gansauge.    Lips.  1704.    40.     [Dresd. 

Lauer,  . . .  Ansbachischer  Kam- 
mer-Virtuos, Hornist,  gab  in  Frank- 
furt a/M.  am  23/3  1779  ein  Kon- 
zert (Israel  68). 

In  der  Hofb.  in  Darmst.  unter  Lauer 
eine  Sinfonia.     Dd.  in  Stb.  im  Ms, 

Lauer,  Joliann  Friedrich,  in 

Gotha  1786  Komponist  von  Liedern, 
die  im  Gramer  3,  278  ungünstig 
beurteilt  werden. 

Lauff,  Christoph  und  Karl, 
beide  Ende  des  16.  Jhs.  Organisten, 
der  erstere  war  Stadtorganist  und 
der  letztere  Schlossorganist  zu 
Groningen  (Werkmeister's  Org. 
Gruning.  rediv.  §  11). 

Lauffensteiner,  . . .  von,  nach 
Gerber  ein  Lautenist  am  baierschen 
Hofe  um  1560,  dessen  Lauten- 
stücke er  in  zwei  Bänden  im  Ms. 

kannte. 

In  einem  Ms.  der  Stadtb.  Augsburg  mit 
Lautenpiecen    c.    1759    ist    er   vertreten, 


Laughton. 


75 


Laurence,  William. 


ebenso  im  Ms.  2914  der  B.  Brüssel  unter 
Laufensteiner. 

Laughton,  Thomas,  schwor  im 
Okt.  1627  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London.  Wird 
zuerst  ein  Episteler,  dann  ein  Gos- 
peller  genannt  (Eimbault). 

Laugier,  TAbbe  3Iare-Antoine, 
geb.  um  1713  zu  Manosque  (Pro- 
vence), gest.  7.  Apr.  1769  zu  Paris? 
Trat  in  Lyon  in  den  Jesuitenorden 
u.  zeichnete  sich  als  Redner  aus, 
ging  nach  Paris,  bekleidete  ver- 
schiedene Aemter  und  erhielt  nach 
1757  die  Abtei  ßibeaute  (Fetis). 
Von  seinen  Schriften  gehören  hier- 
her: 

Apologie  de  la  musique  frangaise.  Paris 
1754.  12°.  78  S.  [Bmssel  Cons.  Bo- 
logna.] Fetis  kannte  noch  ein  Ms.  im 
Besitze  Boisgelou:  Superiorite  de  la  mu- 
sique tva.n(^.  demontree.  Ferner  erschienen 
2  Nrn.  einer  periodischen  Schrift:  Senti- 
ment  d'un  harmoniphile  sur  divers  ou- 
vrages  de  musique.     8*^. 

Laujon,  ...  wird  von  Gerber  1 
als  Komponist  angeführt,  doch  ist 
er  der  Dichter  mehrerer  Opern  u. 
Ballets,  siehe  Lajarte. 

L'Aulnay,  F. . ,  H. . .  St. . .  de, 
ein  französischer  Gelehrter  des  18. 
Jhs.,   schrieb   nach   Becker   1,    59 

und  270 

1.  De  saltation  theätrale,  oü  recherches 
sur  l'origine,  les  progres  et  las  effets  de 
la  Pantomime  chez  les  Anciens,  avec  9 
planches  coloriees;  Disseitat.,  qui  a  rem- 
porte le  prix  double  ä  l'Academie  des 
Inscriptions  et  des  helles  Lettres  en  Nov. 
1789.  Paris  1790.  8».  100  S.,  104  mit 
Anmkg.  u.  9  Beilagen. 

2.  Memoire  sur  un  nouveau  Systeme 
de  notation  musicale.     Paris  1785.    8". 

Launay,  Carlo  di,  ein  franzö- 
sischer Sänger,  war  1490  am  Hofe 
zu  Ferrara,  1493  zu  Florenz  und 
1499  in  Bologna  angestellt.  (Ber- 
tolotti  16  mit  seinem  Autogr.) 
Nach  Davari  11  ff.  war  er  Sopra- 
nist und  ging  im  März  1491  nach 
Mantua.  Canal  11  schreibt  ihn 
fälschlich  Lounay,  Contraltist,  ver- 


liefs  den  Dienst  in  Mantua  ohne 
Erlaubnis,  bat  aber  1499  wieder 
um  Aufnahme.  Davari  widmet 
ihm  ein  ganzes  Kapital.  —  Im 
Lautenbuch  des  C.  P.  von  c.  1725 
(Weckerlin's  Kat.  485/86)  befindet 
sich  eine  Piece  von  einem  De 
Launaye  lepere^  der  jedenfalls  ein 
jüngerer  Autor  als  der   obige  ist. 

Launer,  ...  st.  1839  in  Paris, 
war  Violinist  a/d.  grofsen  Oper, 
Orchesterdirektor,  zuletzt  Musik- 
verleger (Leipz.  Ztg.  41,  858).  Seine 
Wittwe  führte  das  Geschäft  weiter. 

Laure,  ...  1.  Violinist  am  The- 
aterorchester in  Brüssel  um  1790 
(Gregoir,  Pantheon  6,  154). 

Lauremberg,  Johannes,  ist 
durch  ein  Ms.  in  Kopenhagen  be- 
kannt, betitelt: 

Tabulatura  et  Introductio  in  musicara 
et  alia  ad  musicam  pertineutia,  Graece, 
praemisso  conspecta,  Codex  chaitaceus, 
rühr,  et  litt.  init.  miniatis,  Stephano  Job. 
Stephanie  a  Jo. . .  L. . .  1645  donatus. 

Laurcmberg  (nicht  Laurenberg), 
Peter,  geb.  zu  Rostock,  gest.  13. 
Mai  1639  ebd.  Ein  Dr.  der  Me- 
dizin und  Prof.  der  Poesie  zu  Ro- 
stock, der  Erasmus  Sartorius'  Belli- 
geramus  neu  unter  dem  Titel  her- 
ausgab : 

Musomachia  id  est  Bellum  musicale. 
Ante  quinque  lustra  Belhgeratum  in  gra- 
tiam  Er.  Sar(torius):  nunc  denuö  institu- 
tum  ä  primo  ejus  auctore  P. .  .  L.  .  .  s.  1. 
RicbeUanis  arma  suppeditantihus  a  Job. 
Hallervordio  toti  orbi  indictum.  1639. 
5  Bogen  in  kl.  8^.  Hailervord  druckte  in 
Rostock.  Das  Werk  wird  überall  unter 
Lauremberg's  Namen  aufgeführt.  Becker 
1,  514  giebt  den  Inhalt  und  Beweis,  dass 
es  nur  eine  neue  Auflage  des  Sartorius 
ist.     [B.Br.    B.  B.     B.  M. 

—  Ausg.  ib.  1642.  78  S.  [Dresd. 
Musikfr.  Wien.  C.  P.  br.  Mus.  B.  B. 
B.  G.     B.  Hbg.    Musikfr.  Wien.     C.  P. 

Laurence,  John,  1625  Mitglied 
der  Kgl.  Kapelle  in  London  mit 
40  £  Gehalt  (Hawkins  4,  37). 

Laurence,  William,  von  Poules, 
wurde  am  17/10  1593  Gentleman 


Laurencinus  Eomanus. 


76 


Laurenti,  Pier  Paolo. 


a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  London  und 
St.  ara  10/11  1606  an  der  Pest 
(Rimbault). 

Laurencinus  Romanus  (Loren- 
zino  Romano),  vielleicht  ist  er  auch 
unter  der  Bezeichnung  Eques  Ro- 
mano gemeint. 

Jean  Baptiste  Besard  beginnt  den  Titel 
seiner  grolsen  Lautenpiecen  -  Sammlung : 
Thesaurus  harmonicus  divini  Laurencini 
Romani,  nee  uoa  praestaütissimorum  rau- 
sicorum,  qui  hoc  seculo  in  diversis  orbis 
partibus  excellunt  .  .  .  (1603)  und  teilt 
43  Piecen  von  ihm  mit.  Mit  Eques  Eo- 
manus sind  5  Piecen  bezeichnet.  Auch 
in  Fuhrmann's  Lauten  buch  von  1615  be- 
finden sich  3  Nra.  von  ihm.  Besardus 
war  ein  Schüler  des  L.  Siehe  auch  unter 
Loretixini  da  liuto^  der  sehr  wahrschein- 
lich derselbe  ist. 

Du  Laurens,  ...  Musiker  a/d. 
Hofkapelle  Heinrich  IV.  von  Frank- 
reich   (1589  —  1610).     Catil-Blaze 

72  ff. 

Laurens,  Karl,  1695  zum  Hof- 
musikus am  Kurfstl.  kölnischen 
Hofe  ernannt.  Der  Kurf.  Clemens 
hielt  sich  zur  Zeit  in  Lüttich  auf 
und  dort  erfolgte  die  Ernennung 
(Thajer  1,  10). 

Laurens  (Laurent),  Tilman, 
um  1593  Kapellan -Sänger  an  der 
Hofkapelle  Philipp  IL  von  Spanien, 
wird  noch  1598  angeführt  (Strae- 
ten  8,  168.  400). 

Laurent,  Pierre,  Inspektor  des 

Hoftanzes     in    Kopenhagen,     gab 

1781  heraus: 

Sämling  af  den  nyeste  engelske  Dandse. 
Tredie  Haefte.  Kiobenhaven,  hos  Gylden- 
dal.  1780  erschien  das  1.  u.  2.  Heft  für 
Viol.  u.  B.  mit  130  und  34  Tänzen  (Ma- 
gazin). 

Laurenti,  Bartolomeo  Griro- 
lamo,  geb.  zu  Bologna  um  1644, 
gest.  18.  Jan.  1726  ebd.,  ein  aus- 
gezeichneter Violinist,  der  im  Or- 
chester der  Kirche  S.  Petronio  an- 
gestellt, auch  Mitglied  der  Aca- 
demia  filarmonica  zu  Bologna  war 


(Wasielewski  2,  73).  Er  gab  her- 
aus: 

Sonate  per  camera  a  V.  e  Vcl.  op.  3. 
Bologna  1691  Monti.     2  Stb. 

Sei  Concerti  ä  3  cioe  V.  Vcl.  ed  org. 
Belog.  1720  (beide  Werke  nach  Fetis  u. 
"Wasielewski,  vielleicht  in  B.  Bologna  vor- 
handen). 

1  Sonate  f.  V.  Vcl.  u.  Bc.  im  Samlwk. 
1700  a,  s.  d.  (Eitner  1). 

Laurenti,    Girolamo    Nicolö, 

Sohn  des  Bartolomeo,  geb.  in  Bo- 
logna, gest.  26.  Dez.  1752  ebd. 
Schüler  von  Torelli  und  Vitali  als 
Violinist,  wurde  an  S.  Petronio  in 
Bologna  angestellt  (V^asielewski  2, 
73).     Man  kennt  von  ihm: 

6  Concerti  ä  3  Violini,  Va.  Vcl.  ed  Org. 
Amst.,  Eoger  (nach  AYasielewski,  vielleicht 
in  Bologna  vorhanden). 

In  Mich.  Corret's  L'art  de  V.  1  Piece, 
mit  Laurenti,  ohne  Vorn.  gez.  —  In  Mu- 
sikfr.  AVien :  6  Concerti  p.  V.  con  2  V. 
Va.  e  B.  op.  1,  mit  Laurenti  gez.,  frag- 
lich ob  damit  nicht  etwa  ein  anderer  ge- 
meint ist.  Der  dortige  Kat.  giebt  weder 
Ort,  noch  Verlag  an. 

Laurenti,  Laurenti us,  Musik- 
dir.  am  Dome  zu  Bremen  um 
1700  (Mattheson  1,   168). 

Laurenti ,  Pierre ,  Priester, 
Sänger  und  Kanoniker  a/d.  Kirche 
zu  Chartres  in  der  Mitte  des  17. 
Jhs. ,  gab  nach  Fetis  1659  bei 
Ballard  die  Messe  super  „Regina 
coeli''  heraus.     Chorb.  in  fol. 

Laurenti,  Pier  Paolo,  eben- 
falls ein  Sohn  des  Bartolomeo,  geb. 
zwischen  1674  u.  75  zu  Bologna, 
gest.  25.  März  1719  ebd.,  43  Jahr 
alt,  wurde  als  2.  Violinist  und 
später  als  Violist  an  S.  Petronio 
in  Bologna  angestellt.  Busi  1,  128 
teilt  aus  den  Akten  Mehreres  mit, 
auch  führt  er  von  ihm  die  Ora- 
torien an: 

S.  Badegonda  reina  di  Fraucia,  1703 
und  Sospiri  del  cuore  uraano  nella  nascita 
del  Eedentore,  25/12  1703  in  Bologna 
aufgefiihrt,  ferner  die  Cantata  ,,la  Con- 
versione  alla  Santa  Fede  del  re  di  Bungo 
Giaponese,  Faenza  1703  u.  a.  an.  Ebenso 
die  Opern:  Attilio  regolo  in  Affrica,  Bo- 


Laurenti,  Eocco. 


77 


Laurentius  von  Schnüffis. 


logna  1701.  Enone  ringiovanito  1706. 
I  diporti  d'aniore  in  villa  1710.  Ge- 
druckt ist 

Corona  di  dodici  fiori  armonici  tessuta 
da  altrettanti  ingegni  sonori  a  3  stru- 
rtienti.     Bologna  1V06  Peri.     [Bologna. 

Laurenti,  Boceo,  geb.  zu  Bo- 
logna im  17.  Jb.,  gest.  ebd.  1709, 
Organist  und  Komponist,  trat  1666 
unter  die  Mitglieder  der  pbilhar- 
moniscben  Akademie.  Er  war  der 
Lehrer  Giac.  Ant.  Perti's  (Busi  1, 
63). 

Laurentio,  Mariaiio  di,  nacb 
Gerber  2  ein  Kanonikus  zu  iS'oti 
in  Sicilien  im  Anfange  des  17.  Jbs., 
von  dem  er  1602  Madrigal!  5  voci 
und  Salmi  op.  5,  Palermo  1624 
anführt..  Aufgefunden  ist  bis  jetzt 
noch  nichts  von  ihm. 

Laurentius  et  Innocentius,  Ge- 
rechte \Yagschal,  siehe  Fuhrmann. 

Laurentius,  M.  L.  . .  de  Flo- 
rentia,  siehe  Lorenzo  da  Firenze. 

Laurentius  de  Mutina,  1513 
bis  17  Sänger  am  St.  Peter  in 
Kom  (Viertel]'.  3,  253). 

Laurentius  de  Urbe  reteri, 
Magister  des  15.  Jhs.,  war  nach 
Coussemaker  4,  421  der  Lehrer 
von  Antonio  da  Lucca. 

Laurentius  de  Laurentiis, 
Prater,  siehe  Laurenzi,  F.  Lo- 
renz! dei. 

Laurentius  von  Sclinüffis 
(Schniffis,  hiefs  eigentlich  Johann 
Martm).  Geb.  24.  Aug.  1633  zu 
Schnifis  in  Yorarlbei'g,  gest.  7.  Jan. 
1702  zu  Konstanz.  Als  fahrender 
Schüler  zog  er  von  Ort  zu  Ort  mit 
Musik  und  Reimkunst  sein  Leben 
fristend,  verdingte  sich  dann  in 
Wien  an  einen  Theaterunterneh- 
mer, kam  nach  Innsbruck  und 
fand  hier  eine  Anstellung  am  Hof- 
theater. Erst  1662,  als  er  seine 
Stellung  durch  den  Tod  des  Erz- 
herzogs Ferdinand  Karl  verlor, 
studierte  er  Theologie   und  wurde 


Priester,  ging  in  das  Kapuziner- 
kloster in  Zug  und  empfing  am 
10.  Aug.  1665  das  Ordenskleid. 
Von  jetzt  ab  wirkte  er  in  mehre- 
ren Klöstern  Vorderösterreichs  als 
Seelsorger  und  Prediger,  nebenbei 
Poesie  u.  Musik  eifrig  betreibend. 
Ks.  Leopold  I.  gab  ihm  den  Ehren- 
titel eines  poeta  laureatus  (M.  f.  M. 
2,  97.  3,  129,  nebst  Bibliogr.  A. 
d.  Biogr.).  Er  schrieb  und  gab 
zahlreiche  geistl.  Lieder  in  alter 
Arienform  mit  Bc,  auch  einige 
mit  Begltg.  einer  Violine  heraus; 
einige  Beispiele  in  M.  f.  M.  2,  101 
nebst  Gedichten.  Sehr  fraglich  ist 
es  aber,  ob  die  Kompositionen  von 
ihm  sind,  wie  die  Allg.  deutsche 
Biogr.  ganz  bestimmt  anzunehmen 
scheint,  denn  L.  schreibt  im  Vor- 
wort zur  Maultrummel  1696:  „Was 
die  Melodeyen  betrifft,  weilen 
meine  vorgehende  jezigen  Musi- 
canten  nicht  belieben  wollen,  als 
hat  Herr  P.  Romanus  Votier'''  die 
Anfertigung  übernommen.  Dies 
spricht  doch  deutlich  aus,  dass  er 
nicht  die  musikalische  Bildung 
besafs,  wie  sie  angenommen  wird. 
Das  Verz.  seiner  Werke  ist  fol- 
gendes in  abgekürzten  Titeln: 

1666.  Des  Mirauten  eines  Welt-  und 
noch -verwirrten  Hirtens  icioiderlicher 
Weg  .  .  .  Costanz  am  Bodensee,  Dar. 
Hautt.  kl.  8".  10  Bll.  u.  306  S.  6  Lieder 
mit  Mel.  u.  bez.  B.  [B.  M.  Einsiedeln. 
Bibl.  Frauenfeld  i  'd.  Schweiz. 

—  A.usg.  ib.  1678.     [Einsiedeln. 

—  Ausg.  1690  Costanz  bei  Parcus. 
[B.B.  Einsiedeln.  B.Lpz.  Stadtb.  Zürich. 
Cantonsbibl.  zu  Aarau.     Hofb.  Wien. 

—  1692  ib.     [Einsiedeln. 

—  Eine  Ausg:  Wien  1676  bat  keine 
Musiknoten.     [Einsiedeln. 

1682.  Mirantisches  Flötlein,  oder  geist- 
lich Schäfferey,  in  welcher  Christus,  under 
dem  Namen  Daphnis,  die  in  dem  Sünden- 
Schlaff  vertieffte  Seel  Clorinda  .  .  .  auff- 
erweckt  . . .  Costantz,  Hautt,  verlegt  von 
Mantelin.  kl.  8«.  316  S.  30  Gedichte 
mit  Mel.  u.  B.  [B.  Hbg.  B.  Wernig. 
Musikfr.  Wien.     B.  B.     Hofb.  Wien. 


Laurenfcius  von  Schnüffis. 


78 


Laurenzi,  Lorenzi  dei. 


—  Ausg.  1686  ib.     [B.  "Wagener. 

—  4.  Aufl.  alle  Melodien  zu  drey  Stim- 
men sammt  einem  Ritornello.  Franckfurt 
1689  Em.  und  Rud.  Thurneysen.     [B.  B. 

—  Aufl.  Franckf.  1694  und  1695  iu 
B.  B. 

—  3.  (?)  Aufl.  1711,  Sstim.  „nebst 
einem  Anhang  neuer  Lieder".  Frkf.  ib. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien. 

—  4.  (?)  Aufl.  bei  Thurneysen  1739. 
[B.  Lpz.     B.  B.     B.  Wagener. 

1688.  Mirantische  AVald  -  Schallmey, 
Oder:  Schul  wahrer  Weisheit .  . .  Costanz, 
Dav.Hautt.  8°.  12  ßll.  398  S.  12  Lieder, 
mit  Mel.  u.  Bc.  Abdruck  aus  der  Dedic, 
die  seinen  "wahren  Namen  anzeigt  in  M. 
f.  M.  2,  103.  [B.  Lpz.  B.  B.  Einsiedeln. 
ß.  Wagener.     Hofb.  Wien. 

1692.  Mirantische  Mayen-Pfeiff.  Oder 
Marianische  Lob -Verfassung,  in  welcher 
Clorus,  ein  Hirt  . .  .  Dillingen ,  J.  C. 
Bencard.  kl.  8'\  7  BU.  332  S.  30  Melod. 
mitBc.  [B.B.  B.Lpz.  B.  Br.  B.  Hbg. 
B. Wagener.  Hofb. Wien.  Beuron  Kloster- 
bibl. 

—  1707  ib.     [Antiq.  Rosenthal. 

1695.  Mirantische  Maul-Trummel  wohl- 
bedenckliche  Gegen-Sätze  böser,  und  guter 
Begirden . . .  Gedruckt  bey  Joh.  Ad.  Köberle 
zu  Constantz,  Verl.  von  Parcus.  kl.  8". 
336  S.     30  Lieder.     [B.  ß.     B.  Wagener. 

—  Ausg.  ib.  1696.    [B.  B.     Einsiedeln. 

—  Ausg.  ib.  1698.     [B.  B. 

1698.  Futter  über  die  Mirantische 
Maul-Trummel.  Costantz,  Parcus.  kl.  8". 
16  Melod.  mit  B.    [Cantonsbibl.  zu  Aarau. 

—  1699  ib.  312  S.  [B.B.  B.  Wa- 
gener.    Stadtb.  Zürich. 

—  1709  ib.     [Einsiedeln. 

Er  schrieb  noch  „Des  Miranten  seelige 
Einsamkeit.  Costantz  1692."  8»,  welches 
aber  bis  jetzt  nicht  aufgefunden  und 
nur  durch  eine  Buchhändler-Anzeige  be- 
kannt ist. 

2  zweistim.  Gesge.  iu  neuer  Ausg. 
(Eitner  2). 

Laureiitius,  Enewald,  aus  Hu- 
sum gebürtig,  studierte  in  Kiel, 
war  8  Jahre  Kantor  in  Stade  und 
wurde  1702  nach  Husum  berufen; 
dort  starb  er  den  6.  April  1712 
(Mattheson  1). 

Laureiitius,  Johann,  Hoforga- 
nist am  dänischen  Hofe;  heiratete 
1635  eine  Tochter  (Gesa)  des  Ham- 
burger Jakob  Praetorius  (M.  f.  M. 
3,  66). 


Laurenz,  Johann  Jakob,  wurde 
1651  Organist  a/d.  St.  Petrikirche 
zu  Hamburg  (Ratsakten). 

Laurenzi,  Filiberto.  Im  Druck 
von  1644  befindet  sich  sein  Porträt, 
dort  wird  ihm  noch  ein  „de" 
vorgesetzt  mit  der  Altersangabe 
24  Jahr,  es  ist  nur  fraglich,  wann 
das  Porträt  gestochen  ist,  denn 
seit  1641  kennt  man  Drucke  von 
ihm,  doch  giebt  keiner  etwas  Nähe- 
res über  seine  Person  an.  Er 
schrieb  auch  fürs  Theater  und 
werden  die  Opern  „Pinta  Savia" 
1643  und  „Elisio  d'amore"  1651 
u.  1666  in  Ferrara  aufgeführt  verz. 
Nachweisbar  sind: 

Concerti  et  Arie  a  una,  due,  e  tre 
voci,  con  1  Serenata  ä  5.  e  2  V. ,  e 
Chitarrone  di  .  .  .  (gewidmet  dem  Proku- 
rator Pesaro  am  S.  Marco  zu  Venedig). 
Ven.  1641  Vincenti.  1  vol.  in  fol.  50 
Bog.,  enth.  44  Gesge.  Im  Vogel  1,  361 
das  Reg.     [B.  Br. 

Arie  a  una  voce  per  cantarsi  nel  Clavi- 
cembalo...  Ven.  1643  Magni.  [Bibl. 
Bohn  in  Bresl. 

Spiritualium  cantionum  unica  voce  con- 
textaruin  lib.  1.  ac  3.  opera  . .  .  Laure- 
tanae  Virgini  dicatum.  Ven.  1644  Alex. 
Vincentius.  2  Stb.  4».  (Voce  u.  Part.) 
9  u.  17V,  Bog-  ii'iit  Portr.  12  Gesge. 
[B.  Br. 

Laurenzi,  Griuseppe,  Priester, 
gelehrter  Theologe  und  Schrift- 
steller, geb.  um  1583  in  Lucca, 
spricht  in  seinem  Werke  ,,De  con- 
viviis  et  hospitalitate"  auch  über 
alte  Instrumente.  Das  Kapitel  ist 
betitelt: 

Collectio  de  Praeconibus,  Citharoedis, 
Fistulis  et  Tintinuabulis.  Gedruckt  in 
Gronovü  Thes.  antiqu.  graec.  T.  8  p.  1458 
bis  64  und  in  Ugolini's  Thes.  ant.  sacr. 
T.  32  p.  1111. 

Laurenzi,  F.  Lorenzi  dei,  di 

Lendin ara  (in  der  Lombardei  ge- 
legen), gab  heraus: 

Completorium  cum  Antiphonis  suis, 
ßesponsoriis,  et  Preeibus,  Quinque  voci- 
bus  decantandum,  Auetore  F...  Ven. 
1599  Vincentius.  5  Stb.  4«.  [Bologna. 
M.  D.  4  Stb. 


Laurenzio. 


79 


Lauro,  Girolamo. 


Laurenzio,  Domenico,  Sopra- 
nist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  60  Gld.  monatl.  Gehalt  vom 
1.  Jan.  1672—1684  (Köchel  1). 

Laurcnzo,  . . . 

bekannt  durch  eine  Symphonie  (in  Dd.) 
f.  2  V.  A.  B.  u.  2  Hörn.  Ms.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

Lauret,  siehe  Lorecht. 

Lauri  (Laiirry),  E^idius,  wird 
im  März  1431  bis  1482  als  päpstl. 
Sänger  mit  monatl.  50  Gld.  verz. 
und  „capellanus  ad  altare  B.  Mariae 
Magdalenae  in  ecclesia  s.  piatti  Si- 
cilinens.  dioc.  Tornacensis''  genannt 
(Viertel].  1,  458.  462). 

Laurier  (Lauwier),  Jean,  um 
1496  Sänger  in  der  Kapelle  Philipp 
des  Schönen  (Straeten  7,  178). 

Laurier,  Pierre,  Kapellan  und 
Säuger  der  hohen  Messe  an  der 
Hofkapelle  Ks.  Karl  Y.  in  Spanien, 
erhielt  nach  einem  Dokument  in 
Brüssel  am  3.  Juni  1553  eine 
Praebende  am  Notre  -  Dame  zu 
Lille  (Straeten  3,  148).  Im  Strae- 
ten 8,  16.  25.  30  ist  er  bis  zum 
1.  Aug.  1559  in  den  Dokumenten 
verz.,  jedoch  von  1556  ab  in  der 
niederländischen  Kapelle. 

Laurino,  Fra  Paolo,  lebte  im 
Anfange  des  16.  Jhs.  Eine  Epi- 
stola  im  Ms.  Cod.  5318  im  Vatican. 

Lauriscliio,  . . . 

im  Ms.  543  der  B.  B.  der  Satz  „Enge 
serve  hone",  1  voc.  c.  V.  Va.  c.  ß.  in  P. 
Zeit  nicht  bekannt. 

Lauro  Padovano  (Laurus  Pa- 
tavus), lebte  in  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs.  und  ist  in  Samlwken.  von 
1526  c  und  15421  mit  einer  Mo- 
tette und  einem  Madrigal  vertreten 
(Eitner  1  unter  Laurus). 

Lauro,  Arnoldo,  1461  päpstl 
Sänger  (Viertel].  3,  229). 

Lauro,  Cristof'oro,  aus  Perugia, 
wird  als  Sammler  u.  Herausgeber 
desU.  lib.  delle  Canzonette  a  3  voci 
des  Vinc.  Cossa  1587  genannnt  u. 


bez.    sich    in    der   Dedic.    als    ein 
vieljähriger  Schüler  desselben. 

Lauro  (Laura,  Lauraus),  Dome- 
nico, aus  Padua,  und  da  er  lange 
in  Mantua  lebte,  so  wird  ihm  von 
Scardeone  auch  dieser  Beiname 
gegeben.  Um  1540  zu  Padua  geb., 
kam  um  1598  nach  Mantua  und 
wurde  Kapellmeister  a/d.  Kathe- 
drale (Caual  69.  N.  Pietrucci 
Biogr.  degli  artisti  Padovanni. 
Lauro  Padovano  ist  ein  älterer 
Komponist,  siehe  Eitner  1,  Laurus). 
Man  kennt  von  ihm: 

Missae  tres  octonis  vocibus  decantan- 
dae,  ac  omnibus  instrumentorum  generis 
.  .  addite  partes  infiniae  pro  organo. 
Autore  R.  D.  Dom.  L.  .  (1.  Missa:  Haec 
est  dies.  2.  Occhi  che  fia.  3.  Se'I  pen- 
sier  che  mi.)  Ven.  1607  Amadinus.  9 
Stb.  mit  Bc.  in  4=^.    [Bologna,    br.  Mus :  B  1. 

Madrigali  a  3  voci  di  D . .  L . .  et  di 
Franc.  Stivori  .  .  Lib.  1.  Ven.  1590 
Amadino.  3  Stb.  #.  12  Madr.  von  L. 
10  von  St.     [Verona  S.  f.     B.B:  C 

In  alten  Samlwk.  2  Gesänge  (Eitner  1), 
aufserdem  in  G.  Matth.  Asola's  Sacra  ora- 
nium  solemnit.  Psalmodia  1592  unter 
Nr.  6:  Laudate  Dominum  omnes  gentes 
5  voc.  —  In  Fr.  Stivori's  1.  lib.  Madr. 
5  V.  1585 :  Perche  di  gemme.  Chi  desia 
di  saper.     Del  Mincio  il  duolo. 

In  einem  Ms.  der  B.  Bologna  (Kat.  2, 
342),  4  Stb.  des  16.  Jhs.,  ist  unter  Nr.  10 
ein  Laurus  mit  „Hodie  Christus  uatus 
est''  vertreten. 

Lauro,  Francesco,  aus  Verona, 
gab  heraus : 

Canzonette  a  3  voci  di  . .  .  Lib.  1. 
Yen.  1590  Amadino.  4  Stb.  4".  21  Gesge. 
[Crespano  nur  C. 

Lauro,  Girolamo  (Hieronymo), 
de,  lebte  im  Anfange  des  16.  Jhs, 
und  ist  wahrscheinlich  schon  im 
15.  geboren.    Er  ist  bekannt  durch 

Samlwke. 

In  Antigo's  Cauzoni  Sonetti  Strambotti 
et  Frottole  lib.  4.  1517  u.  1520  a.  Ausg. 
nur  mit  H.  D.  L.  gez.  1.  Va  mova  cru- 
dele  6  ingrata.  2.  Non  me  dir  che  non 
si  po.  3.  Non  per  noiarvi  gia.  4.  Ecco 
la  notte  el  ciel.  5.  0  voi  nel  ampio  ciel, 
4 Stirn.  Im  Samlwk.  Ott.  Scotto's  (?)  Lib. 
1.  de  la  fortima,  nur  Alt  bek:  Donna  io 


Lausch. 


80 


Lauska. 


non  so  per  che.  —  Im  Domkapitel  zu 
Verona,  Chorb.  des  16.  Jhs. ,  betitelt. 
Antiphonae  et  Psalmi,  befindet  sich  ein 
,,Gaude  virgo"  mit  Lanrns  gez.  Wahr- 
scheinlich ist  auch  der  im  Lauteubuche 
von  Fuenllana  1554  vertretene  Lauras 
der  obige  (M.  f.  M.  27,  87). 

Lausch,  . . .  lebte  um  1731  and 
ist  bekannt  durch  eine 

Kantate  „Meine  Augen  sehnen  sich 
nach  deinem  Heil"  zu  4  Stirn,  mit  2  Fl. 
2  Gamb.  u.  Bc.  Ms.  in  Stb.  mit  10/12 
1731  gez.     [Brüssel  Cons. 

Ein  Laurent  Lausch,  Musikverleger 
um  1791  in  Wien,  auch  Komponist,  ist 
in  der  Hofb.  Wien,  Ms.  18662,  mit  13 
deutschen  Tänzen,  13  Trios  und  Coda  für 
Klavier,  der  Erzherzogin  Maria  Theresia 
gewidmet,  vertreten. 

Lauska,  Franz  Seraphinus,  geb. 
13.  Jan.  1764  zu  Brunn,  gest.  18. 
April  1825  zu  Berlin.  Wurde  zu- 
erst Oekonom,  ging  aber  zur  Musik 
über,  nahm  1784  Unterricht  bei 
Albrechtsberger,  wurde  Klavier- 
spieler beim  Herzoge  von  Serbel- 
loni  in  Rom,  dann  kurpfälzischer 
Kammermusikus,  ging  1794  nach 
Hamburg  (Sittard  1,  185  nennt  das 
Jahr  1796,  wo  er  am  9.  u.  30.  Okt. 
und  20.  und  30.  November,  sowie 
1797  am  15.  Jan.  als  Klaviervir- 
tuose auftrat.  Auf  den  Program- 
men bez.  er  sich  als  Schüler 
Mozart's,  was  aber  wohl  nur  auf 
Reclame  berechnet  war).  Von  hier 
ging  er  nach  Kopenhagen  u.  1798 
nach  Berlin,  wo  er  sich  niederliefs 
und  als  Musiklehrer  grofsen  An- 
hang fand.  Im  Kreisarchiv  zu 
München  ist  ein  Franz  Lauska  bis 
Anfang  1797  oder  schon  Ende  1796 
als  Hofklavierraeister  (Pianist)  ge- 
nannt, dessen  Nachfolger  Jos.  Grätz 
war.  1799  trat  er  in  die  Lieder- 
tafel und  komponierte  für  dieselbe 
mehrfach  4  stim.  Männergesänge. 
1821  besuchte  er  abermals  Italien. 
Unter  seinen  Schülern  befindet 
sich  auch  Meyerbeer,  J.  P.  Schmidt 
u.  a.  (Ledebur.    Berl.  Ztg.  2,  155  ff. 


171  ff.  Biogr.  u.  Bibliogr.    Urteile 
in  Lpz.  Ztg.). 

Neun  deutsche  Lieder  und  Variazionen 
fürs  Ciavier.  op.  2.  Hbg.  (1792)  Günther 
u.  Böhme.     40  S.     [B.  M.      Darmst.      B. 

Kgsbg-  .  ,       .      ^.      ^ 

Auch  hier  bez.  er  sich  „im  Dienste 
des  Herzogs  rmd  Kurf.  von  Bayern". 

Lied,  1806  gesungen,  s.  1.  4».  1  Bl. 
[B.M. 

Tafellieder  f.  Mänuerst.  (4  stim.)  Ber- 
lin, Trautwein.     [B.  M.  auch  im  Ms. 

1813  Nachruf  an  ihre  im  Felde  stehen- 
den Brüder  (f.  2  Singst,  u.  Pfte.).  Berlin 
1813.     [B.  B. 

Maurerlieder  im  Böheim  und  in  Frei- 
maurer-Lieder s.  a.  Im  Samlwk.  Theomele 
2  Lieder. 

Sonaten  für  Pfte: 

oeuv.  1.  Hambg.,  Günther  und  Böhme 
(1795).     HS.     qufol.     [B.  Kgsbg.     B.M. 

oeuv.  7,  ib.     [B.  Kgsbg. 

oe.  9  bei  Böhme  in  Hbg.  [B.  Wagener. 
B.  Kgsbg. 

oe.  19.     Lpz.,  Br.  &  H.     [Dresd. 

oe.  20.  Berlin ,  Werkmeister.  [B.  B. 
B.  Wagener.      Musikfr.  Wien.      B.  Kgsbg. 

—  Ausg.  bei  Peters.     [B.  B. 

oe.  21.  Berlin,  Werkmeister.  [B.  B. 
B.  Wagener. 

oe.  24.  Lpz.,  Kühnel.  [B.  B.  B. 
Wagener. 

oe.  26.  Lpz.,  Peters.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener.    Musikfr.  Wien. 

oe.  30.  Berl,  Schlesinger.  [B.  B.  B. 
Wagener. 

oe.  37.     Lpz.,  Peters.     [Musikfr. Wien. 

oe.  41.  Lpz.,  Peters.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener.    Musikfr.  Wien. 

oe.  43,  ib.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

oe.  45,  ib.  [B.  B.  B. Wagener.  Musikfr. 
Wien. 

oe.46,  ib.  [B.  B.  B.AVagener.  Musikfr. 
Wien. 

Sonaten  im  Ms.     [Dresd.  Mus.     B.  M. 
Variationen,     Gapricci,     Polonaisen, 
Eondo  u.  a.  kleinere  Klavierpiecen: 

op.  23  u.  25  bei  Kühnel.    [ß.  Wagener. 

op.  27  Berl.,  Gröbenschütz  u.  Seiler. 
[B.  Wagener. 

op.  29  Berl.,  Schlesinger.  [Dresd.  Mus. 
B.  B. 

op.  32.  36.  38  bei  Peters  (36  auch  bei 
Schlesinger).     [B.  B.     B.  AVagener. 

op.  39,  für  Pfte.  u.  Vcl.  Berl.,  Schle- 
singer.    [Musikfr.  AVien. 

op.  40  bei  Schlesinger.  [B.  B.  B. 
AVagener. 

op.  42  bei  Peters.     [B.  Wagener. 


Laxismauu. 


81 


Lantenbücher. 


8  Variat.  ohne  opus.  Münch.,  Falter. 
[B.  "^''agener. 

In  Berlin  K.  H.  befinden  sich  Lieder 
und  Klavierpiecen. 

In  Musikfr.  AVien    zahlreich   vertreten. 

Im  Ledebur  ein  ausführl.  Verz.  ohne 
Fundort. 

Das  br.  Mus.  besitzt  die  Klaviersonaten 
op.  4.  6.  9.  10,  in  Hamburg  gedruckt  und 
op.  28  Sonate  f.  Kl.  u.  Vel.  in  Berlin  er- 
schienen. 

Lausmaiiii,  Heinrich, 

bekannt  durch  ein  Heft  Geistliche  Lieder 
für  1  Siugstimnie  und  Kla\-ier  . .  .  [Musilcfr. 
Wien. 

Lausseiimaier,  ...  ist  im  Boss- 
ler 9  vertreteu. 

L ausser,  W . . ., 

kommt  im  Ms.  Basel  F,  X.  1—4  (c. 
1520)  mit  dem  Liede  (Nr.  42)  Vil  sorg 
ich  trag,  zu  4  Stim.  vor. 

Lausterer,  Martin,  um  1615 
Organist  in  Augsburg  in  städti- 
schem Dienst,  36  Jahr  alt  (M.  f. 
M.  30,  77). 

Lantenbücher  in  hds.  Sammel- 
werken : 

B.  Augsburg,  Kat.  457,  Ms.  des  17.  Jh. 
168  BlI.  Tänze,  Märsche  und  Lieder. 

Ms.  Stadtb.  Augsbg.  Piecen  f.  Laute 
solo  und  mit  Begleitung  (Duo,  Trio,  Quar- 
tett, Quintett  etc.)  Ende  des  18.  Jhs. 
geschrieben.  Enth.  Arne,  Durant,  Ad. 
Falckenhagen ,  Gautier,  Feiice  Giardino, 
J.  B.  Hagen,  Haydn  (z.  B.  1  Quartett  in 
D  f.  Laute  V.  Va.  Vcl.),  Kehl,  Klein- 
kuecht,  Kohaut,  Kühoel,  Lauffensteiner, 
Locatelli  (trad.  di  Hagen),  Mouton,  Pfeiffer, 
Rüge,  Freiherr  von  Seckendorf,  SoUnick, 
Steinmetz,  Toeschi  u.  Weils. 

Ms.  F.  X.  11  in  B.  Basel.  Lautenb.  von 
1575,  Tänze  u.  Lieder  (Kat.  78).  — 
F.  X.  23,  von  1575,  Lehre  nebst  Piecen 
(Kat.  S.  80). 

Ms.  Acc.  20052  in  B.  B.  Tänze,  Lieder 
und  Choräle,  auf  dem  Vorbl.  hest  man: 
Virginia  Renata  von  Gehema.  1  vol.  in 
qu4".  —  Z  32  fol.  16.  Jh.  404  S.  Italien. 
Tabulatur.  Enth.  aufser  vielen  anonymen 
Sätzen  Piecen  von  Castillo,  üngay  Bergier, 
Fabr.  Dentice,  Luys  Maymon,  Francesco 
da  Milanese,  Franc.  Cai'done,  Fedo  Reiner, 
Santino  Garsi  da  Parma,  auch  Santino 
detto  Valdes  gen.,  Guilio  Severino,  Julio 
Tai-taglino  und  viele  arrangierte  Gesänge 
von  bekannten  Autoren.  —  Ms.  ohne  Sign., 
alte  Nr.  250,  1  vol.  in  qu4o  von  271  Bll. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


in  hellgelbem  Ledereinband  mit  Golddruck, 
von  1607,  Besitzer  Job.  Nauderus  1610. 
12.  Aug.  Allerlei  Lieder  und  Tänze,  ge- 
nannt  ist   nur  Joan.  Dulandi   (Dowland). 

—  Ms.  Z68  in  qu40  von  1656,  enthält 
Tänze  u.  2  Lieder. 

Berlin,  Kupferstich  -  Kabinett :  Hamil- 
ton-Sammlung,  ein  Lautenbuch  Nr.  142 
in  quer4*'.    Im  Neudruck  in  Viertel]'.  2,  1. 

Mss.  in  Stadtb.  Danzig,  Nr.  2.  1  vol. 
in  kl.  qu8'^  von  164  Bll.,  davon  47  be- 
schrieben, enth.  allerlei  Tänze.  An  Autor- 
namen sind  genannt  sieben  Mal  ein 
Hamiii[evsGhmk\t],  David  Pohes  1,  P.  A. 
8  mal.  17.  Jh.  —  2  andere  Lautenbücher 
enthalten  Piecen  von  Matth.  Reymann, 
Alberto  de  Rippa.  Ein  Rigaud  trägt  die 
Jahreszahl  1623. 

Ms.  B  1030  in  B.  Dresd.  aUerhand  Tabu- 
laturen  auch  für  Laute,  16.  Jh.  hochfol. 
103  Bll.    dem  Joh.  Joach.  Bosses  gehörig. 

—  Ms.  J307  Tabulaturbuch  für  die  Cythar, 
16.  Jh.  Ms.  J  307  mit  Lautentabulatur: 
Intraden,  Lieder  u.  a.  von  1590. 

In  B.  Hbg.  Ms.  3238,  siehe  Ernst  Schele, 
Ms.  3241,  erstes  Viertel  des  18.  Jhs.,  1  vol. 
von  39  Bll.  Ein  Lauteubuch.  Bearbei- 
tungen aus  Opern,  Lieder  und  Choräle. 

Ms.  Krems i/iiinster.  Lautenb.  aus  der 
2.  Hälfte  des  17.  Jhs.  in  französischer 
Tabulatur.     Enthält  auch  Gaultier.     qu4''. 

Lautenbücher,  B.  Lpx.  Ms.  fol.  unter 
Rosani,  Kropfgans,  Falckenhagen. 

Lautenstücke  im  Ms.  in  4*^  von  1685. 
[B.  Lpz. 

Lautenstücke,  Neue,  als  Preludes,  AUe- 
mandes  . .  .     Frankf.  1724.     [B.  Lpz. 

Andere  Lauteubücher  in  B.  Lpx :  66  Ton- 
sätze von  Franzosen,   Hds.   von  1670.  — 
250  Tonsätze  von  Deutscheu,  Hds.  von  1619. 

Ms.  1511  b  in  B.  M.  25  BU.  mit  55 
Tänzen.  —  1511  d  französ.  Lieder,  Tänze 
und  1  Ricercar.  —  1511c  Motette,  1  franz. 
Lied  und  unbeuanute  Sätze.  19  Bll.  — 
272:  Tänze,  Lieder  und  Mot.  1627:  Tänze 
Lieder  und  Mot.  35  Bll.  aus  dem  16.  Jh. 
2987,  8  Bransles  u.  a.  Nr.  241  bis  255 
aus  dem  16.  u.  17.  Jh.  mit  und  ohne 
Namen  (siehe  den  Katalog). 

Nürnberg,  gei'ra.  National  -  Museum, 
Ms.  33  748  qu4".  86  Bll.  Tänze,  auch 
einige  Lieder,  wie  Bl.  61  von  Hassler: 
Mein  gemüth  ist  mir  verwirret.  Am  Ende 
Fantasien.  Genannt  sind  John  Dowlandt, 
BaUardt,  Servatius  Saremont,  Elias  Mer- 
telius. 

Lautenbuch  Ms.  33748,  IL  qu4o.  22  Bll. 
Tänze  u.  Melod.  mit  Variat.  Ruggieri  ist 
einmal  genannt.     [B.  N. 

—  Ms.  33748,  III.  Lautenb.     [ib. 

6 


Lautenbücher. 


82 


Lautenbücher. 


—  Ms.  33748,  IV.  Lautenb.  eine  ital. 
Cantata  f.  Ten.  u.  B.  in  4  Teil.     [ib. 

—  Ms.  33748,  V.  Klavierbuch.  1.  Nr. 
mit  Rugiero  gez.  euth.  1  Arie  f.  2  Sopr. 
ohne  Text,  dann  Tänze.  Nr.  9,  ein  Cor- 
veiitemxtRiiggierogaz.  Auch  Lautenst.  [ib. 

Ms.  14976  Lautenbuch.  Enth.  Tänze, 
Lieder,  Motetten  u.  a.  Ein  Johann  Wolff 
Gerhard  1613  aus  Nürnberg  genannt.  Ms. 
3148  Uebersetzg.  von  moderner  Hd.  aus 
ßesardus  Thesaurus  1603.     [B.  N. 

Ms.  B.  Proske,  Abtlg.  Butsch,  Kat.  200, 
ein  Lautenb.  in  3  Heften. 

B.  Rostock^  Mss.  unter  Varia,  2  voll, 
mit  deutscher  und  italienischer  Lauten- 
tabulatur. 

Im  Benediktinerstift  in  Raigern  eine 
Anzahl  Lautenbücher  des  17.  u.  18.  Jhs., 
siehe  auch  Blockh. 

Ms.  Studienbibl.  iu  Salzburg:  Musica. 
Partieen  pro  liutho,  Violino,  Basso  ... 
Author.  Sig.  Meckh,  Sig.  Block,  Sigm. 
Weis,  Fichtel,  Sig.  Laüff,  Serta,  Christ: 
M.  Weis  (?).  45  Piecen  des  17/18  Jhs. 
auf  53  Bll.  in  fol. 

In  Schwerin  F.  2,  267  ein  Lautenbuch 
im  Ms.  qu40. 

Ms.  in  Bibl.  Herrn  Prof.  C  Stielil  in 
Lübeck,  17.  Jh.  französ.  Tab.,  auch  eine 
Piece  von  Gaultier.     4**. 

Mss.  in  Hofb.  Wien: 

Lautenbuch,  dem  Wiener  Ex.  des 
Judenkunig's  einst  beigebunden.  35  Bll. 
in  kl.  40.     Ms.  18688. 

—  aus  dem  Ende  des  16.  oder  Anfange 
des  17.  Jhs.  arrang.  Gesge.  fol.  Ms.  19374. 

—  Ende  des  17.  oder  Anfang  des  18. 
Jhs.  mit  den  vorkommenden  Kom[}onisten 
Bertelli,  Gautier  le  vieux,  Ginter,  Logi. 
92  Bll.  fiu8".     Ms.  17  706. 

—  Octaviaui  Secuudi  Fugger  1562. 
25  Bll.  in  kl.  qu40.     Ms.  18821. 

—  Herrn  Jörgen  Fuggers.  9  Bll.  kl  qu4<*. 
Ms.  18790. 

—  von  1629  der  Jungfrau  Regina  Clara 
Im  Hoff.     Ms.    46  Bll.    fol.     Ms.  18491. 

—  Mitte  des  16.  Jhs.  12  Bll.  qu40. 
Ms.  18827. 

—  1.  Hälfte  des  18.  Jhs.  130  Bll. 
quB*^.  Ms.  18829.  An  Autoren  werden 
genannt:  Gösrock,  von  Hoff  er  (Hofer)  5, 
Kühnel  u.  Weiss  5. 

—  19259,  Lautenb.  des  16.  Jh.  mit 
arrang.  Gesgen.  von  Cipr.  Rore,  Lasso 
u.  Inc. 

—  18761  Lautenb.  des  18.  Jhs.  mit 
Tonsätzen  von  Logis  und  Silv.  Leop.  Weiss. 

B.  Wolfenbüttel.  Philippi  Hainhoferi 
Lautenbuecher,  siehe  Hainhofer. 

B.  Amsterdam.  Ms.  Kopien  aus  Heckel, 


Waiselius  und  Bacfarc,    16.  Jh.    77  Bll. 
in  fol. 

Im  hr.  Mus..,  Ms.  126,  von  Joh.  Stobaeus. 

—  J.  Pickering's  Lautenb.  von  1616. 
Egerton  Ms.  2046. 

Im  br.  Mus.  Ms.  23.  26.  100.  126.  132. 
140.  185.  221  teils  für  Laute  allein,  teils 
als  Begleitung  zu  einer  Singstimme. 

Mss.  in  B.  Brüssel : 

—  2913.  Recueil  de  pieces  de  luth 
par  Kropffgauss,  Jos.  Haydn,  Neruda.    fol. 

—  2914.  Recueil  de  Concertos  p.  le 
luth  par  Meussel,  Laufensteiner,  Kühnell, 
Blohm,  Corigniani,  Bleditsch,  Pichler.    fol. 

—  Ms.  2910:  Pieces  pour  la  luth  a 
Mous.  Scheuster,  par  J.  B.  (?  S.  ?)  Bach. 
Autogr.  fol, 

—  Ms.  2911:  Recueil  de  trios  et  con- 
certos pour  le  luth  par  Charles  Kohaut, 
et  Paul  Charles  Durant.     fol. 

In  der  Universitäts-Bibl.  zn  Cambridge 
befinden  sich  mehrere  Lautenbücher  im  Ms. 

Paris  Conservatoire,  1  Lautenbuoh  im 
Ms.,  siehe  Weckerlin's  Kat.  pag.  485  ff., 
1725  geschrieben.  Ms.  22342  Code  Mil- 
leran. 

Paris  Nat.  Ms.  Vm  7,  370,  Lautenbuch 
von  Seb.  Brossard  geschrieben  und  ge- 
sammelt. Ferner  Mss.  Vm  2658.  2659, 
2660,  2687.  17.  Jh.  Siehe  auch  Viertel]. 
2,  87  ff. 

Lautenbuch.,  geschrieben  im  16. — 17.  Jh. 
in  England,  71  arraug.  Gesänge  von  Ita- 
lienern und  Engländern.  [R.  C.  of  Mus. 
Kat.  1964  mit  Reg. 

In  B.  Stockholm,  Gripsholms  Bibl.  Nr. 
301  ein  Lautenbuch,  Ende  des  17.  Jhs. 

In  Viertel] .  2,  1  von  Dr.  0.  Fleischer 
und  7,  287  von  Ernst  Radecke  über 
Lautenmusik  und  deren  Verfasser.  Die 
umfaugreichste  Sammlung  besitzt  wohl 
Herr  Wilhelm  Tappert  in  Berlin,  zum 
gröfsten  Teile  in  Kopie. 

Ich  gebe  noch  ein  Verzeichnis  der  ge- 
druckten Lautenbücher,  was  aber  keinen 
Anspruch  auf  Vollständigkeit  jnacht: 

Abondante,  Julio  1548. 

Abundante,  Giulio  1587. 

Adriaensen,  Emanuel  1584 — 92. 

Alberto  da  Rippa  1553  ff. 

Attaingnant,  Pierre  15291.  k. 

Bacfarc,  Valent.  1564—69. 

Balletti,  Bern.  16.  Jh. 

Barberijs.  Melchiore  de,  1546/49. 

Barbetta,  Giulio  Cesare  1582. 

Bariey,  William  1596. 

Baron,  Ernst  Gottlieb  18.  Jh. 

Becchi,  Ant.  di  1568. 

Belin,  Julien  1556. 

Besardus,  Joan.  Bapt.  17.  Jh. 


Lautenbücher. 


83 


Lauvei-jat. 


Biauchini,  Doniinico  und  Francesco  I. 

Bittuer,  Jacques  1682. 

Borrono,  P.  Paolo,  da  Milano,    16.  Jh. 

Cabevon,  Ant.  1578. 

Carrara,  Michele  1594. 

Casteliono,  Giov.  Antonio  1536. 

Colouna,  Giov.  Anibros.  f.  Guitarre  1620. 

Comaudoli,  Franc.  Guitarre-Sonat.  1670. 

Couradi,  Joh.  Gottfr.  c.  1724. 

Corbett,  Franc,  Guitarrbuch  1639. 

Dalza,  Joanambrosio  1508. 

Den  SS,  Adrian  1594. 

Drusina,  Benedict  1556. 

Falkenhagen,  Adam  1740. 

Fallamero.  Gabriel  1584. 

Fine,  Oronce  1529,30. 

Francesco  da  Milano,  1536 — 1563. 

Francisque,  Anthoine  1600. 

Fuenllano,  Miguel  de  1554. 

Fugger,  Georg  16.  Jh. 

Fuhrmann,  Georg  Leopold  1615. 

Galilei,  Michel  Angelo  1620. 

Galilei,  Vincenzo  1563.  1568. 

Galiot,  Jacques  17.  Jh. 

Gardane,  Ant.  1554. 

Gerle,  Hans  1532—1552. 

Giancarli,  Heteroclito  1602. 

Gianoncelli,  Bernardo  1650. 

Gintzler,  Simon  1547. 

Giovanni  Maria  da  Crema  1546. 

Gordon,  John  1627. 

Gorzanis,  Giacomo  1564.  1565. 

Hainhof  er.  Ms.  1603  in  Wolfenbüttel. 

Heckel,  Wolf,  1556  u.  1562. 

Herold,  Joh.  Theod.  1702. 

Hove,  Joachim  vauden  1601 — 1616. 

Jobin,  Bernh.  1572/73. 

Judeukunig  1523. 

Kargel,  Sixt  16.  Jh. 

Kellner,  David  1747. 

Krengel,  Gregor  1584. 

Le  Roy,  Adrien  1562. 

Le  Sage  de  Eichee  1695. 

Mace,  Thomas  1676. 

Marc' Antonio  del  Pifaro  1546. 

Maiüno,  Philippe  18.  Jh. 

Matelart,  Joannes  L  1559. 

Melio,  P.  P.  1614—1616. 

Mertel,  Elias  1615. 

Molinaro,  Simone  1599. 

Morlaye,  Guillaume  1552.  1554. 

Moulinie,  Etienne  1624 — 1635. 

Mouton,  .  . .  1699. 

Moy,  Louis  de  1631. 

Mvlius,  Joh.  Dauiel  1622. 

Newsidler,  Haus  1536.  1544. 

Neusidler,  Melchior  1566.  1574. 

Ochsenkuhn,  Sebast.  1558. 

Paladini,  Giov.  Paolo  1560. 

Perrine,  . . .  1679. 


Petracci,  Ottavio  1507.  1508. 

Peyer,  Joh.  Gotthard,  Ms.  17.  Jh. 

Phalese,  Pierre  1547  ff. 

Piccinini,  Alessandro  1623.  1639. 

Pifaro  siehe  Marc' Antonio. 

Pisador,  Diego  1552. 

Pitoni,  Giovanni,  Theorbenpiecen  1669. 

Reusner,  Esaias  1645 — 1676. 

Reymann,  Matthaeus  1598.  1613. 

Eigaud,  Louis  de  1623. 

Eotta,  Ant.  1546. 

Rüde,  Johann  1600. 

Schele,  Ernst  1619. 

Spinaccino,  Francesco  1507. 

Terzi,  Gio.  Ant.  1593.  1599. 

Valderravano,  Enriquez  de  1547. 

Valla,  Pellegrino  17.  Jh. 

Vallet,  Nie.  1615—19. 

Vindella,  Francesco  1546. 

Waisselin,  Matth.  1573.  1592. 

Wecker,  Haus  Jakob  1552. 

Wyssenbach,  Rud.  1653. 

Laiiteiisack,  Georg  Christoph, 

von  1660—1680  Organist  und  Mu- 
sikdirektor der  protestantischen  Ge- 
meinde am  Münster  zu  Strafsburg 
i/Els.,  später  an  der  Neuen  Kirche. 
Er  starb  den  5.  April  1692,  70 
Jahre  und  4  Monate  alt  (Lobstein 
27). 

Lautensack,  Paul,  geb.  zu 
Bamberg  um  1478,  gest.  zu  Nürn- 
berg um  1561,  war  Organist  an 
der  St.  Lorenzkirche  daselbst.  Fetis 
sagt,  dass  sich  Kompositionen  von 
ihm  in  Schlick's  Orgeltabulaturen 
von  1.512  befinden,  dies  ist  ein 
Irrtum,  wie  die  neue  Ausgabe  in 
M.  f.  M.  1  beweist.  Er  soll  auch 
Maler  gewesen  sein. 

Lautter,  Johann  0. . .,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
.30  Gkl.  mouatl.,  vom  1.  Jan.  1693 
bis  1.  Okt.  1711;  wird  pension.  u. 
f  im  Mai  1713  (Küchel  1). 

Lauverjat,  Pierre,  Musikdi- 
rektor an  der  St. -Chapelle  zu 
Bourges,  gab  von  1613  bis  1623 
bei  Pierre  Ballard  in  Paris  4-  und 
5  stim.  Messen  in  Chorbüchern 
heraus  (Fetis).  Unter  Auverjat, 
Joan  r   verz.  Fetis  fast   dieselben 


Lauwrier. 


84 


Lavergne. 


Messen,  giebt  aber  keine  Jahres- 
zahl, sondern  sagt:  er  war  in  der 
2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  Musik- 
direktor an  der  Kirche  Innocents 
zu  Paris.  Da  die  Werke  nicht 
nachweisbar  sind,  so  ist  eine  Fest- 
stellung unmöglich. 

Lauwrier,  Johannes,  dit  de 
Valeuciennes,  Sänger  an  der  Hof- 
kapelle der  Maria  von  Burgund 
um  1492  (Straeten  3,  213). 

Lauxmin,  Sigismnnd,  ein  pol- 
nischer Jesuit,  geb.  um  1596,  gest. 
1670,  73  Jahr  alt,  trat  1656  in 
obigen  Orden  in  Lithauen  ein. 
Sowinski  citiert  nach  Brossard  das 
Lehrbuch  „Ars  et  praxis  musicae. 
Wilna  1667.    4»." 

Laral,  ...  de.  Gerber  1  be- 
richtet, dass  er  um  1754  Kgl. 
Balletkomponist  zu  Paris  war  und 
sein  Sohn  in  seine  Pufstapfeu  trat. 

La  Tai,  Joan.  de,  ist  im  Codex 
Beniner  der  Proskeschen  Bibliothek 
mit  dem  Satze:  Fors  seulement, 
4  voc.  vertreten. 

Layal,  Federico,  Oboist  an  der 
Kapelle  zu  Turin  von  1763  —  1785 
mit  550  L.  Gehalt  (Ricordi  1891, 
457). 

Laval,  Pedro,  1641  Sänger  an 
der  Hofkapelle  in  Brüssel  mit  245 
Gld.  Gehalt  (Straeten  5,  136). 

La  Yallee,  De  . . .  war  1563 
und  folgende  Jahre  Knabeusänger 
a/d.  spanischen  Hofkapelle  Philipp 
II.  und  erhielt  zwei  Praebenden 
(Straeten  1,  246.     8,  80). 

La  Yalliere,  ...  ein  französi- 
scher Komponist  des  18.  Jhs.,  von 
dem  bekannt  sind: 

6  Sonates  en  duos  pour  le  tambourin. 
Paris,  Fauteur.     [Paris  Nat. 

La  Valliere,  Louis- C^sar  de 
La  Beaunie-Le -Blaue,  Buc  de, 

geb.  9.  Okt.  1708,  gest.  19.  Nov. 
1780  zu  Paris,  Grofs-Falkenmeister 
von     Frankreich ,     Besitzer     und 


Sammler  einer  kostbaren  BibHo- 
thek,  deren  Katalog  in  der  B. 
Brüssel  fds.  Fetis  938  sich  be- 
findet. Man  schreibt  ihm  das 
anonyme  Werk  zu: 

Ballets,  opera  et  autres  ouvrages  lyri- 
que,  par  ordre  chrouologique  depuis  leur 
origine:  avec  une  table  alphabetique  des 
ouvrage  et  des  auteurs.  Paris  1760 
Bauche.  8''.  [Brüssel.  Dresd.  Mus.  von 
1701? 

La  Yarenne,  ...  Musiker  a/d. 
Hofkapelle  Heinrich  lY.  von  Frank- 
reich (1589—1610.  Castil-Blaze 
72  ff.) 

Larateri,  Lorenzo  (jajetano, 
ein    Philharmoniker    zu    Bologna, 

ist  bekannt  durch 

Concerti  (12)  da  chiesa  e  da  camera, 
op.  1.  Bologna  1735.  4  Stb.  3  V.  u. 
1  B.     [B.  Wagener. 

Laraux,  N. ,  .,  ein  Flötist  aus 
dem  Anfange  des  18.  Jhs.,  der 
wahrscheinlich  zu  Paris  lebte  und 

dort  herausgab: 

6  Sonates  a  deux  flütes  ti'aversieies 
. . .  oeuv.  1.  Paris  1739  Boivin.  [Paris 
Nat. 

I«  —  IVe  Divertissements  pour  fhuc, 
kautbois  et  Yiolon.     [Paris  Nat. 

Im  Samhvk.  Menuets  von  Maupetit  ist 
auch  L.  vertreten. 

Fetis  nennt  einen  Amahile  Lavaiix, 
der  um  1750  zu  Paris  als  Flötist  lebte 
und  4  Bücher  für  Flöte  u.  a.  herausgab. 
Sicherlich  ist  damit  der  obige  gemeint  u. 
die  4  Bücher  scheinen  die  4  Divertisse- 
ments zu  sein. 

Lavenne,  Rasse  de,  von  1466 
bis  1467  Sängermeister  an  der 
Kathedrale  in  Cambrai  (Yiertel- 
jahrsschrift  1,  439). 

La  Yerderue,  Adolplie  de,  ist 

am  8.  Juni  1506  als  Sänger  in 
der  spanischen  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  in  den  Listen  eingetragen. 
Von  1509  bis  1517  diente  er  in 
der  Kapelle  Karl  Y.  (Straeten  7, 
163). 

Layergiie,  ...  ist  nur  bekannt 
durch  die  Oper: 

La  Princesse  dElide,  les  paroles  sont 


Laveston. 


85 


Lawes,  Henry. 


de  Mr.  Roy.   Paris  1706  Chrstph.  Ballard. 
P.  fol.     [br.  Mus. 

Lavestoii,  siehe  Baiiestoii. 

La  Vigne,  de,   bekannt  darch: 
Senates   (6)    pour   la   Musette,    Viele, 

flütes  ä  bec  etc.,  avec  la  basse.    Oeuv.  2. 

Paris,  chez  I'auteur.  34  S.  in  fol.    c.  1739 

[besafs  1896  Leo  Liepm. 

Lariiiga,  Tinceiizo,  geb.  gegen 
1777  zu  Neapel,  lebte  noch  1837. 
Im  Con.servatorio  della  Pietä  de' 
Turchini  studierte  er  Musik;  auf 
Empfehlung  Paisiello's  schrieb  er 
1802  für  das  Scalatheater  in  Mai- 
land die  Oper  „La  Muta  per  amore, 
ossia  il  medico  per  forza",  die  sich 
eines  guten  Erfolges  erfreute  und 
in  den  folgenden  Jahren  für  Parma, 
Mailand,  Florenz  u.  a.  neue  Opern 
hervorrief.  Er  liefs  sich  später  in 
Mailand  als  Gesanglehrer  nieder 
und  wurde  Cembalist  am  Scala- 
theater (Fetis). 

LaToeat,  Pierre,  wird  als  Kom- 
ponist eines  Hochzeitsgesanges  für 
den  Herzog  von  Lorraine  um  1700 
erwähnt,  dessen  Text  zu  Dijon  ge- 
druckt   wurde    (Gerber   2.     Fetis). 

La  Yollee,  Jean  de,  um  1660 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  London 
unter  König  Karl  IL  Clavicembalist; 
ist  noch  1663  verz.  (Nagel  An- 
nalen  50). 

Layotta,  Henri,  bekannt  durch: 
Verbunteo's  Notäk,   oder  aecht  unga- 
rische National-Tänze  .  .  .  f.  d.  Pfte.  ein- 
gerichtet von  . . .   Oelinek.    Wien  c.  1815. 
qufol.     [br.  Museum. 

La  Voye  Mignot,  de,  ein  fran- 
zösischer Geometer  im  ]  7.  Jh.,  ist 
bekannt  durch  einen  Comraentar 
über  die  Elemente  von  Euclide, 
Paris  1649,  4°.  Auch  gab  er  eine 
Musiktheorie  heraus ,  deren  erste 
Auflage  betitelt  ist: 

Traite  de  musique  pour  bien  et  facile- 
ment  apprendre  &  chanter  et  composer 
tant  pour  la  voix  que  pour  las  instru- 
ments.  Paris  1656.  4«.  [br.  Mus.]  Die 
2.  Auflage  trägt  den  Titel:  Traite  de  mu- 
sique, reveu  et  augmente  de  nouveau  d'une 


quatriesme  partie,  laquelle  (outre  tous  las 
exemples  des  principales  regles  pratiquees 
par  les  plus  excellents  autheurs),  coutient 
de  plus  la  raaniere  de  composer  ä  deux, 
ä  trois,  u  quatre  et  ä  cinq  paiües  .  .  . 
(siehe  Fetis).  Seconde  edit.  Paris  1666 
Ballard.  4".  [Paris  Nat.  Paris  Mazarin. 
Stadtb.  zu  Caeu  und  Renn  es.  Brässel. 
C.P.  Bologna:  ib.  1659,  4».  107  Seit, 
nebst  3  Taf.,  hier  auch  noch  eine  italie- 
nische Uebersetzung:  Trattato  di  musica, 
Paris  1659  Eob.  Ballard.  fol.  50  Bll. 
im  Ms. 

Lawes,  Henry,  geb.  wahrschein- 
lich im  Dez.  1595  zu  Dinton  bei 
Salisbury  (Wiltshire),  Sohn  des 
William,  gest.  21.  Okt.  1662  zu 
London,  Schüler  von  Cooper  (Cope- 
rario).  Am  1.  Jan.  1625/26  schwor 
er  als  Episteler  (Leser  der  Epistel) 
an  der  Kgl.  Kapelle,  am  1.  Jan. 
1626/27  als  Gentleman,  wurde 
nach  der  Restauration  1660  Clerk 
of  the  Cheque  an  der  Kapelle, 
aufserdem  Mitglied  der  Privat- 
kapelle König  Karl  I.  und  Musik- 
meister beim  Earl  of  Bridgewater. 
Während  der  Revolution  lebte  er 
als  Privatmann  und  unterrichtete 
in  den  höchsten  Kreisen  Londons, 
war  auch  der  Lehrer  Milton's,  der 
für  ihn  das  Schäferspiel  „Comus" 
1634  schrieb  und  ein  Sonett  ihm 
widmete.  L.  pflegte  in  seinen  Kom- 
positionen die  deklamatorische  Vor- 
tragsweise (Rimbault.  Grove.  Davey. 
Hawkins  4,  48.  4,  358  mit  Portr. 
1640  betrug  sein  Gehalt  20  £. 
Nagel,- Annalen  45.  13/3  1662  trat 
er  an  Rob.  March  Stelle  als  Gentle- 
man (ib.  52).  L.  war  zuletzt  als 
Komponist  mit  200  £  angestellt 
(ib.  53).  An  Kompositionen  sind 
bekannt: 

A  paraphrase  upon  the  Psalmes  of 
David,  by  G.  S[andys].  Set  to  new  tunes 
for  private  devotion,  &  a  thorow  Base, 
for  voice.  er  instr.  London  1638  J.  Legatt. 
fol.  [br.  Mus.  und  von  1648  u.  1676. 
R.  C.  ofMus.  von  1637  u.  1676  W.  God- 
bid,  for  Abel  Roper.  Edinburgh  1676. 
Bd.  2,  479. 


Lawes,  Henry. 


86 


Lawet,  William. 


Choice  Psalmes  put  into  musick,  for 
3  voices  . . .  with  a  Th.  B  .  . .  With  divers 
Elegies,  set  in  musick  by  sev'rall  Friends, 
upon  the  death  of  "W.  Lawes.  And . . . 
9  Canons  . . .  made  by  Wm.  Lawes.  Lon- 
don 1648  Jam.  Toung  for  H.  Moseley. 
4Stb.  40.  [br.  Mus.  R.  C.  ofMus.  Glas- 
gow.    C.  P. 

Psalmody  for  a  Single  voice,  with  a 
hase  for  voice  or  instrum.  s.  1.  1789  (?) 
4°.     [Glasgow. 

Select  Ayres  &  dialogues  to  sing  to  the 
Theorbo-Lute  or  Basse  Viol.  book  I.  IL  III. 
London  1653.  1655,  1658  by  Godbid  for 
J.  Playford.  fol.  mit  L.  Portr.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  Ausg.  von  Playford:  The  Treasury 
of  Musik.  Contaiuing  Ayres  .  . .  London 
1669.  3  Bücher  zu  114,  ^120  u.  48  Seiten, 
[br.  Mus.  R.  C.ofMus.  Cambridge  nur 
book  2.  Sir  John  Stainer  besitzt  beide 
Ausg.  kompl.,  siehe  seinen  Kat.  S.  9  u. 
45  und  gab  sie  neu  heraus.  Lawes  ahmte 
hier  den  italienischen  stilo  rappresentativo 
nach.     Ein  Samlwk. 

Das  1.  Buch  druckte  Rimbault  in  The 
ancient  vocal  music.  Nr.  5  ab. 

Milton's  Masque  of  Conius  in  neuer 
Ausg.  von  Runbault  unter  Nr.  8  obigen 
Samlwk.  Einzelnes  auch  im  Hawkins  und 
Burney. 

Blessed  is  every  one,  Anthem.  Ms. 
1643.  [R.  C.  of  Mus.  Ms.  1940  der  Ge- 
sang: Come,  Cloris. 

Ms.  404,  br.  Mus.,  Songs.  —  Ms.  597, 
1  geistl.  Gesg.  in  P.  —  Ms.  625  ein  In- 
strumentalsatz. —  Ms.  138  Grieve  not, 
deare  love,  an  air.  —  Ms.  214  ein  Vir- 
ginal  book  mit  1  Piece  auf  fol.  50.  — 
Ms.  220  fünf  Songs.  —  Ms.  224:  Regi 
regis  regum  arcana  cano,  Canon  3  voic. 
1650  fol.  44  b.  —  Ms.  232  enth.  Songs, 
Catches,  Dialogues  etc.  10  Nrn. 

Ms.  3193  B.  Hbg.  Samlwk.  Consorts  of 
4pt.  2  B.  2  Trebles  with  a  Bc.  Nr.  96 
bis  100  von  L. 

Ms.  19287  in  Hofb.  Wien:  Lord,  judge 
my  cause  3  voc.  P. 
Ms.  in  Ely  1  Anthem. 
In  Hilton's  Catch  that  Catch,  Ausg.  1667. 
In  John  Bland  4  einige  Nrn.,   ebenso 
in  Playford's  Select  ayres  1659.    In  Airs 
1678  a"^  drei  Airs. 

In  Hullah's  Singer's  library  Nr.  24  u. 
64  2  Trios  für  3  St.  (1859)  und  in  den 
English  Songs  3  Nrn. 

4  Gesänge  in  neuen  Ausg.    (Eitner  2). 

Lawes,  John,ein  Bruder  Henry's, 
war  Laienvikar  an  der  Westminster- 


abtei  und  st.  im  Januar  1654/55 
(Grove). 

—  Thomas,  Eev.,  wahrsch.  der 
Onkel  von  William  u.  Henry,  war 
Choralvikar  zu  Salisbmy.  f  7.  Nov. 
1640  (Rimbault.     Grove). 

Lawes,  William,  älterer  Bruder 
des  Henry,  er  erhielt  1645  bei 
der  Belagerung  von  Chester  einen 
Schuss  und  starb  daran  (Rimbault 
199.  Hawkins  4,  46).  Schüler 
von  Cooper,  bis  1602  Chorsänger 
a/d.  Kathedrale  zu  Chichester,  kam 
am  1/11  1602  als  Gentleman  a/d. 
Kgl.  Kapelle,  resignierte  am  5/5 
1611,  wurde  Yikar  a/d.  West- 
minsterabtei  in  London,  trat  dann 
später  wieder  in  die  Kgl.  Kapelle 
ein.  Nagel  1  verz.  ihn  wieder 
1634  und  1640  mit  40  ^  Gehalt. 
Beim  Ausbruch  der  Revolution  er- 
nannte ihn  der  Lord  Gerrard  zu 
seinem  Kommissionär,  ging  mit 
ihm  nach  Chester,  wo  er  starb. 

Sein  Bruder  Henry  veröffentlichte  in 
seinen  Werken  mehrere  Kompositionen 
des  William  und  zwar  in  den  Select  musi- 
cal  Ayrs  &  Dialogues  1653  u.  59,  wieder 
abgedruckt  in  Playford's  The  Treasury 
1669,  in  den  Choice  Psalmes  put  into 
musick  for  3  voic.  Lond.  1648,  4  Stb. 
In  Playford's  Musical  Banquet  1654  [Ox- 
ford Bodl.]  12  Violiuduette  und  einige 
Catches.  Das  br.  Mus.  besitzt  einen 
Einzeldr.  eines  Gesanges  „Gather  your 
ros  ebuds".  —  In  Boyce  Cathedral  music 
1  Anthem:  The  Lord  is  my  light  und  in 
Sraith's  Musica  antiqua  S.  207:  Captive 
Lover:  If  my  mistress  fix  her  Eye,  3  voc. 

—  In  Ms.  B.  Ely  1  Anthem.  —  In  Hilton's 
Catch  that  Catch,  Ausg.  1652.  1667.  — 
In   Airs    1678  a   befinden   sich    15  Ayres. 

—  Im  Catch  Club  3,  Bd.  2  ein  Catch.  — 
Im  Catch  Club  von  Walsh  einige  Gesge. 
Yioladuette  in  Plaj'ford's  Court  Ayres  1655 
und  in  Courtly  Masquing  Ayres  1662.  — 
Im  br.  Mus.  Ms.  98  ein  Canon  und  obiges 
Anthem  im  Boyce.  Ms.  217  The  Royall 
Consort  in  3  parts,  defekt.  Air  für  V.  u. 
B.  Bl.  40  und  69  b.  Ms.  232  4  Songs, 
Catch  und  Dialogue.  Mss.  31432—34  im 
Autogj-aph.  In  der  Music  School  zu 
Oxford  mehrere  Maskeraden  im  Autogr. 


Lawrence. 


87 


Layolle,  Franciscus  de. 


—  In  Bodleianbibl.  zu  Oxford  12  Violin- 
duette und  einige  Catclies. 

Henry  und  Willinni  Lawes  sind  noch 
vertreten  in  Piayford's  Clioice  Airs  and 
Dialogue  1652,  in  Select  Musicall  Ayres 
&  Dialogues  1653  und  in  Select  Ayres  & 
Dialogues  1659  (Davey  285—89). 

3  Gesänge  in  neuen  Ausg.    (Eitner  2). 

Lawrence,  John,  Gentleman 
und  Lautenist  a/d.  Hofkapelle  zu 
London  1625  u.  1626  verz.  mit 
40  ä^  Gehalt  (Nagel  1,  40.  41). 

Laivson, . . .  trat  1750  als  Flötist 
in  London  auf  (Pohl  2,  372). 

Laye,  Greorge,  Contratenorist 
aus  "Windsor,  schwor  im  Juli  1712 
als  Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London,  f  Sept.  1765  (Rimbault  229). 

Layolle  (Aiolli),  Alamanno, 
man  glaubt,  dass  er  der  Sohn  des 
Franciscus  ist.  Fetis  kennt  von 
ihm  einen  Druck  (ohne  Fundort- 
Angabe),  auf  dem  er  1561  Orga- 
nist zu  Lyon  an  der  Kirche  St. 
Dizier  genannt  wird,  kehrte  aber 
nach  einem  Ms.  des  Benvenuto 
Cellini  nach  Florenz  zurück,  denn 
dort  liest  man  (Bibl.  Riccardiana 
zu  Florenz,  Abdruck  bei  Fetis): 
Heute  am  15.  Jan.  1569  (resp. 
1570  nach  neuerer  Rechnung)  be- 
gann der  Organist  Alamanno  Aiolle 
meiner  sechsjährigen  Tochter  Lipe- 
rata  den  Klavierunterricht  zum 
Honorar  von  monatlich  einem  halben 
Scudo.  (Fetis  berechnet  den  halben 
Scudo  gleich  15  lire  heutigen 
Wertes.)  Der  Unterricht  fand  aber 
täglich  statt. 

Fetis  führt  das  Druckwerk  an:  Chan- 
sons et  Vauxdevilles  ä  4  voix.  Lyon 
1561  Simon  Gorlier.     4  Stb.     4». 

Im  Samlwk.  von  Marescotti :  Della 
scelta  di  Madrig.  a  3  v.  1582  befinden 
sich  unter  Alamanno  Aiolli  die  Gesänge: 
1.  Chi  canterä  la  bella.  2.  S'io  potessi 
mirar.  3.  U  veder  voi  madonna.  4.  Lasso, 
la  rete  che  mi  lega.  5.  0  d'oscura  pri- 
gion.     6.  Si  dolce  e  il  canto. 

Layolle  (Aiolle[sJ,  Ajolla),  Fran- 
ciscus  de   (Franceso),   man  weifs 


nur  aus  den  Titeln  seiner  Drucke, 
dass  er  um  1540  Organist  zu  Flo- 
renz war.  Fetis  schreibt  umständ- 
lich über  sein  etwaiges  Geburts- 
land und  glaubt,  dass  er  Franzose 
war,  doch  kann  er  nichts  Gewisses 
geben.  Allerdings  stand  er  in 
regem  Verkehre  mit  dem  Lyoner 
Drucker  Jacques  Moderne  und  be- 
sorgte demselben  auch  die  Redac- 
tion  des  Samlwkes.  von  1532  lesp. 

1540  c: 

Liber  decem  Missarum  (Eitner  1,  60. 
Ausg.  von  1532  in  B.Bologna,  Inhalt  der- 
selbe, dort  auch  der  Abdruck  der  Dedic. 
von  J.  Moderne.  In  meiner  Bibliogr. 
muss  es  S.  60  bei  Layolle  heifsen:  3 
Messen,  3  Motetten.  In  der  Ausg.  von 
1532  trägt  die  Messe  super  Ces  facheux 
sotz  fo.  44  den  Autoruamen  Guillaume 
Preuost.  Da  die  2.  Ausg.  jedenfalls  eben- 
falls unter  seiner  Redaction  stattfand,  so 
müssen  wir  wohl  die  Aenderung  in  der 
2.  Aufl.  anerkennen.)  Auch  in  dem  schon 
1528  erschienenen  Samlwk.  von  dem  Ver- 
leger und  Drucker  ßernard  Quarnerus  in 
Lyon  ist  L.  der  einzig  mit  Namen  ge- 
nannte Autor,  während  die  übrigen  Sätze 
anonym  sind  (M.  f.  M.  2,  107.  118).  Von 
seinen  Werken  sind  bekannt: 

Veuticinque  Canzoni  a  5  voci  di  M. 
Francesco  de  Layolle  Horganista  Fioren- 
tino.  Lione  per  J.  Moderne  di  Pinguento 
A  presso  nostra  donna  di  Confort.  4  Stb. 
qu4".  ohne  Dedic.  am  Ende  die  Dracker- 
firma  nebst  1540.  [Wolfeubüttel  4  Stb. 
Vogel  schreibt  ,,vollständig  in  4,Stb."  macht 
aber  ein  Ausrufungszeichen  dahinter,  statt 
dessen  konnte  er  richtiger  sagen,  die  5. 
Stimme  ist  in  den  anderen  Stb.  zu  finden. 

Cinquanta  Canzoni  a  4  voci  di  . . .  ib. 
s.  a.  Die  letzte  Nr.  auf  den  Tod  des 
Verfassers.  Leider  fehlt  dem  Drucke  die 
Jahreszahl.  Moderne  druckte  nachweis- 
lich bis  1556.  4  Stb.  qu40.  [Wolfenb. 
Vogel  in  seiner  Bibl.  teilt  die  Indices 
beider  Bücher  mit. 

Salve  virgo  singularis  4  voc.  aequales 
und  Ave  Maria,  Canon,  tres  in  unura,  im 
Samlwk.  Contrapuuctus  von  1528  Lug- 
duni,  Quarnerus.  [B.  M.  früher  in  Waller- 
stein, M.  f.  M.  2,  107. 

In  alten  Samlwk.  48  Gesänge:  Messen, 
Motetten,  Madrigale  und  Chansons  (Eitner 
1).  AuTserdem  in  den  Archadelt'schen 
Madrigalen  (siehe  Vogels  Bibl.  u.  Archa- 
delt).     In  Valderravauo's  Musis   dicatum 


Lays. 


88 


Lazaiini. 


1547  einige  intabulierte  Gesge.  In  Ar- 
chadelt's  1.  lib.  Madr.  3  voc.  Ausg.  1559 
p.  12 :  Agnus  Dei  3  voc.  mit  Loyolle  gez. 
In  Mss.  B.B.  Ms.  12670  moderne  P. 
Inter  natos  mulierum  4  voc.  —  T44 
einige  Gesge.  in  P.  —  2  Motetten  in  B. 
Prosije,  4  Stb.  Abtlg.  Butsch,  qu40.  4 
andere  Motetten  in  Ms.  824  u.  857.  — 
In  Basevi's  Bibl.  in  Florenz,  kleiner  Per- 
gament-Codex der  Gesg:  Questo  mostrarsi 
lieta,  15.  Jh.  ('?). 

Lays,  Fraiiijois,  gewöhnlich  Lay 
genannt,  ein  berühmter  Sänger  und 
wütender  Eevolutionär  der  franzö- 
sischen Schreckenszeit,  geb.  14. 
Febr.  1758  zu  La  Barthe  de  Nestes 
in  der  alten  Gascogne,  gest.  30. 
März  1831  zu  Ingrande  bei  Angers, 
wohin  er  sich  zurückzog.  Er  be- 
gann seine  Laufbahn  als  Theologe 
im  Kloster  zu  Toulouse,  die  An- 
erkennung seines  schönen  Tenors 
trieb  ihn  auf  die  Bühne,  die  er  in 
Paris  im  April  1779  zum  ersten- 
male  betrat  und  zahlreiche  Lor- 
beeren erntete.  Bei  Gründung  des 
Conservatoire  wurde  er  als  Ge- 
sanglehrer angestellt,  1819  ver- 
tauschte er  die  Stellung  mit  der 
an  der  Ecole  royale  de  chant  et 
de  declamation  und  zog  sich  1826 
zurück.  Aufser  einer  kleinen 
Schrift  ist  nichts  von  ihm  bekannt, 
betitelt: 

Lays,  artiste  du  theätre  des  arts,  a  ses 
concitoyens.  Paris  1793,  B«.  23  S.  [im 
Besitze  des  Herrn  Scheurleer  im  HaagJ 
(Fetis  berichtet  ausführlich,  auch  La  Fage 
1,  120). 

Lazai'i  (nicht  Lazzari  wie  Fetis 
u.  a.  schreiben),  Frate  Alberto, 
nennt  sich  1635  einen  Karmeliter, 
Kapellmeister  u.  Organist  an  dem 
CoUegium  parochiale  der  Stadt 
Massa  Lombarda  und  Akademiker 
de'  Signori  Spennati  di  Faenza  il 
Vigilante.  Dagegen  1637  einen 
Karmeliter  und  Akademiker  de 
Sig.  Offiiscati  di  belle  lottere  in 
Cesena,  l'Appannato.  Der  Katalog 
Bologna  2,  447   bez.   ihn  als  Kar- 


meliter zu  Perugia.  Fetis  nennt 
seinen  Geburtsort  Venedig,  ob  mit 
Kecht,  ist  fraglich.  Die  Dedic.  zu 
seinen  Druckwerken  sind  alle  in 
Venedig  datiert,  da  sie  dort  ge- 
druckt wurden  und  er  sich  zur 
Bewachung  des  Druckes  am  Orte 
selbst   befand.     Nachweisbar  sind: 

Armonia  spirituale  a  1,  2,  3  &  4  voci 
con  Laetanie  deila  B.  V.  &  una  Messa 
concertata  a  3  voci  di  . . .  Ven.  1635 
Aless.  Vincenti.  5  Stb.  4^.  28  Gesg. 
und  die  Messe  u.  Litanei.     [B.  Br. 

Armonie  spirituali  concertate  a  1.  2. 
3.  4.  5.  &  6  voci  con  le  Lettanie  della 
B.  V.  ä  4.  &  8.  si  place,  con  11  Bc.  di . . . 
Lib.  2.  Opera  2.  Ven.  1637  Magiii. 
7  Stb.  4".  17  Gesge.  [B.  Br.  Bologna, 
br.  Mus. 

Lazari,  Fra  Ferdiiiaiido  An- 
tonio, geb.  im  März  1678  zu  Bo- 
logna, gest.  ebd.  am  19.  April  1754. 
1693  den  29.  Sept.  trat  er  in  den 
Minoritenorden  seiner  Geburtsstadt 
und  leitete  den  dortigen  Chor  seit 
1702.  Im  Jahre  1705  berief  man 
ihn  an  die  Kirche  de'Frari  zu 
Venedig,  wo  er  bis  zu  seiner  Er- 
blindung blieb  und  wieder  nach 
Bologna  ging  (Busi  232  ff.). 

In  Bologna  befindet  sich  ein  Autograph: 
Crudelissimi  regnantis,  Mot.  pel  giorno  de' 
Santi  Innocenti,  a  8  concertato,  con  2 
Trombe,  2  V.  Violetta,  Vcl.  ed  Org.  P. 
qufol.  10  Bll.  Gehört  dem  18.  Jh.  an. 
—  In  der  Hofh.Wien,  Ms.  17  569,  P. 
qufol.  7  Motetten  mit  Orch.,  davon  5 
von  L. 

Sonata  a  6  strumenti  con  Trombe  in 
Do  3  JJ.     Ms.     [Bologna  Petronio. 

Lazarin,  . . .  Violinist  und  Hof- 
komponist an  der  Kapelle  Lud- 
wig XIV.  in  Paris,  muss  Anfang 
1653  gestorben  sein,  da  LuUy  den 
Posten  in  dem  Jahre  erhielt. 

Lazarini,  . . . 

in  der  Bibl.  Kassel  fol.  61  befindet  sich 
im  Ms.  eine  Allemande  ä  4  ex  Gdur,  ge- 
hört also  dem  18.  Jh.  an.  In  B.  Upsala 
befindet  sich  im  Ms.  eine  Allemanda  ä 
4  Violini  c.  Bc.  in  4°,  die  mit  dem  Autor- 
nameu  Lax,urini  gez.  ist.  Ein  Vergleich 
könnte  erst  ergeben,  ob  dies  derselbe  ist, 


Lazarini,  Scipione. 


89 


Lazzariüo. 


Lazarini,   Fra  Scipione,    aus 

Ancona,  nennt  sich  Maestro  der 
Theologie  und  einen  Augustiner 
zu  Ancona,  wie  der  Titel  und  die 
Dedic.  zu  folgenden  Werken  aus- 
sagt : 

iklotetti  a  due,  e  tre  voci.  Del  . . . 
Op.  1.  Ancona  1674  Percimineo.  4  Stb. 
4°.     [ßologua. 

Motetti  a  2,  a  3  voci  del  ...  Op.  2. 
Ib.  1674.  4  Stb.  4«,  dabei  3  Ges^e.  von 
Ant.  Oius.  Qiamaglia  und  Signora  Maria 
Francesca  Kaseimbeni^  seinen  Schülern. 
[Bologna.     Bologna  Petronio. 

Salmi  Vespertini  parte  ä  5.  voci,  e 
parte  ä  3.  voci,  e  due  Violini  . .  op.  3  . . 
Ancona  1675  Cl.  Percimineo.  6  Stb.  4'1 
[Bologna. 

Mss.  in  Bologna  (2,  91):  3  Missae  ä  4 
et  8  voc.    4  Motetten  zu  4—8  Stirn,  in  P. 

Im  Samlwk.  1646a  ein  3stim.  Gesg. 
(Eitner  1). 

Lazaro  Yalvasensi,  Yalvasone 
bei  Udine,  sein  Geburtsort,  bez. 
sich  auf  seinen  Druckwerken  1622 
mit  Organist  zu  Murano,  dann 
1626  mit  Kapellmeister  und  Orga- 
nist der  Stadt  Tolmezo  (in  Friaui), 
1634  Organist  in  seiner  Geburts- 
stadt und  1640  mit  „Academico 
occulto  detto  il  strauagante''.  Man 
kennt  von  ihm: 

Brevi  Concerti  ecclesiastici  alla  romana 
commodi  per  cantarsi  nei  Clauicembalo, 
Chitarone,  ouer  Orgauo  con  una  voce  sola 
accuta  0  grave  ä  compia-cenza  delli  Can- 
tanti  di  .  .  .  Opera  3.  Stampa  del  Gar- 
dano.  Venetia  1620,  appresso  B.  Magni. 
1  vol.  fol.  9  Bog.  20  lat.  Gesänge. 
[B.  Br.  unter  Valvasensi. 

Letauie  della  B.  V.  composte  a  5  voci 
del  Sig.  D  .  . .  con  un  Mottetto  neil'ultimo 
concertato  per  sonar  nell'organo  .  . .  Op.  4. 
Yen.  1622  B.  Magni.  6  Stb.  4".  [besafs 
einst  Santini. 

Corapieta  concertata  ä  4  voci  pari  con 
Basso  corrente  Di  . . .  Opera  5  a.  Ven. 
1626  B.  Magni.  5  Stb.  40.  [Bologna, 
fehlt  B. 

Salmi  concertati  a  2  voci  di . . .  Op.  16. 
Yen.  1640  Magni.  3  Stb.  4«.  [Bologna, 
br.  Mus:  Bc. 

Secondo  Giardino  d'amorosi  fiori,  cioe 
arie  ä  voce  sola  accommodate  per  cantarsi 
nel  Clauicembalo,  Tiorba,  Chitarone,  ouero 
altro  simile  istromento  con  l'alfabeto  &  in 


intauolatura  per  la  chitara  spag.  Di  . .  . 
Opera  8.  Ven.  1634  B.  Magni.  1  vol. 
in  40.    43  S.    24  Gesge.    [Oxford  Ch.  Ch. 

Lazenby,  J  . . .,  lebte  am  Ende 
des  18.  und  Anfange  des  19.  Jhs. 
in  England  und  gab  heraus: 

A  Sonata  for  the  harpsichord  or  pfte. 
Op.  1.     London,     fol.     [br.  Mus. 

Lazerini,  Gregorio,  siehe  Laz- 
zarino,  Gr. 

Lazisius,  siehe  Algisiis. 

Lazurini,  siehe  Lazarini,  ... 

Lazzaico,  Alberto,  Frater,  wurde 
am  23.  Jan.  1650  zum  Gesanglehrer 
am  herzogl.  Seminar  in  Venedig 
gewählt  (Caffi  2,  50). 

Lazzarini,  üustavo,  geb.  zu 
Padua,  nach  A.  zu  Verona  gegen 
1765;  ein  Tenorist  von  Ruf,  der 
seit  1789  auf  der  Bühne  auftrat, 
zuerst  in  Lucca,  dann  in  Mailand, 
später  in  Paris.  Fetis  verz.  von 
ihm  2  Werke  Arietten  und  ein 
Fastorale,  die  bei  Carli  in  Paris 
erschienen.  In  Modena  von  einem 
Lazzarini,  der  scheinbar  einer 
früheren  Zeit  angehört,  1  Cantata 
in  dem  Ms.  von  28  Bden.  Kan- 
taten. 

Lazzarini,  Alessandro,  geb. 
um  1769  zu  Rom;  ein  römischer 
Prälat  im  Dienste  des  Papstes 
Pio  VIT.  Er  gab  eine  Abhandlung 
über  den  Gebrauch  der  Glocken 
bei  den  alten  Hebräern  und  den 
Völkern  des  Orients  heraus,  betitelt: 

De  vario  tintinnabulorum  usu  apud 
Hebraeos  et  Ethnicos.  Roma  1822.  2  voll. 
8".     (Fetis). 

Lazzarino,  Grregorio,  Sopianist 
um  1630  an  der  päpstl.  Kapelle 
(Haberl,  Kai  69).  Vogel  in  der 
Viertel].  3,  437  erwähnt  einen 
Kastraten  Gregorio  Laxerini  ^  der 
Sopranist  beim  Kardinal  Borghese 
in  Rom  um  1628  war  und  bei  den 
Festlichkeiten  in  Parma  mitwirkte. 
Fraglich,  ob  dies  der  obige  ist. 
Siehe  auch  Vogel  Bibl.  2,  331  in 


Lazzeri. 


90 


Lebar. 


der  Dedic.  zu  Yitali  12  von  1620, 

in    der    Gr.   Lazerini    im    Dienste 

des  Kardinals  Borghese  bez.  wird. 

Lazzeri  (Lazari),  Ignatio  de', 

ein  Musikdrucker  und  VerloiO'er  in 
Eora  um  1654  u.  folgende  Jahre; 
gab  her aas: 

Laiidi  e  Canzoni  spirituali,  con  ariette 
facili  e  dilettevoli.  lu  Fiorenza,  e  con 
nuova  scelta  niusica.  1  vol.  12*^.  [Brüs- 
sel Nr.  1323;  besafs  auch  Rosenthal. 

Leach,  James,  geb.  1762  zu 
Wardle  bei  Rochdale,  gest.  8.  Febr. 
1798  zu  Backley  bei  Manchester, 
beerdigt  in  Rochdale.  War  anfäng- 
lich ein  Handweber,  bildete  sich 
zum  Sänger  (Tenoristen)  aus,  kam 
in  die  Kgl.  Bande  nach  London, 
ging  1789  nach  Rochdale  als  Ge- 
sanglehrer und  1796  nach  Salford. 
Er  trat  auch  als  Komponist  auf,  be- 
sonders als  Erfinder  von  Kirchen- 
melodien, die  sich  in  die  amerika- 
nische Kirche  Eingang  verschaff- 
ten und  1798  in  New  York  bei 
Albany  und  1802  in  Boston  er- 
schienen (Brown,  Grove  in  Musica 
Times  1878  p.  226).  Nachweisbar 
sind : 

A  new  sett  of  Hymns  &  Psalm  tun  es 
. . .  with  acc.  &  a  Thorough  Bass.  Lon- 
don (1789)  Preston  &  Son  for  the  Author. 
qu40.  [br.  Mus.]  A  2  sett,  dito,  ib.  (1794) 
qu40.  [br.  Mus.  Beide  Samig.  auch  in 
Glasgow.]  Brown  und  Grove  in  Mus. 
times  führen  noch  andere  Gesänge  an. 
In  der  dort  erwähnten  Psalinody,  har- 
monised  in  compressed  score  by  John 
Butterworth  (London  1884)  befindet  sich 
auch  die  Biographie  Leach's  von  Thomas 
Newbigging.  In  Ch.  Smith's  Anc.  Psal- 
mody  1843  ein  Tonsatz. 

Leal,  Frater  Mig:iiel,  ein  Cister- 
ciensermönch,  der  am  8.  Sept.  1646 
ins  Kloster  trat  und  dann  Prior 
im  Kloster  Nossa  Senhora  do  De- 
sterro  zu  Lissabon  wurde. 

Er  zeichnete  sich  als  Komponist  aus 
und  schrieb  unter  anderem  eine  Messe 
zu  9  Chören,  gleich  36  Stimmen.  Näheres 
bei  Vasconcellos. 

Leander,  . . .   Gebrüder,  Wald- 


hornisten, traten  1794,  erst  10  und 
11  Jahre  alt,  laut  Zeitungsberich- 
ten in  London  öffentlich  auf  (Pohl 
2,  2431 

Leardini,  Alessandro,  aus  ür- 
bino.  Florido  bez.  ihn  in  seinen 
Samlwken.  von  1648  und  49  als 
Musiker  an  der  Hofkapelle  zu  Mai- 
land. Im  Kat.  der  B.  Modena  wird 
er  als  Kapellmeister  des  Herzogs 
von  Mantua  bez.  ohne  Jahres- 
angabe. Phalese  in  Florida  verba 
bez.  ihn  mit  Musico  di  Cav.  Forza. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Psiche.  Tragicomedia  nelle  nozze  del 
Carlo  il  Duca  di  Mantova  .  . .  Poesia  del 
GabrielH.  5  atti  e  prologo.  Ms.  P.  1648. 
[Venedig  Marco  Nr.  378. 

Volontieri  patisse  in  amore,  Cantata 
di  Sopr.  c.  Bc.     Ms.     [Modena. 

3  Cantate  f.  1  Stirn,  u.  Bc.  Mss.  in 
Modena. 

Misereatur  dominus,  5  voc.  in  Tabula- 
turpartitur.     Ms.  in  Upsala. 

Die  Gesänge  in  Florido's  Florida  verba 
1648  und  in  Phalese's  Florida  1661  kann 
ich  textlich  nicht  näher  bezeichnen.  Die 
Oper  ,.Argiope"  von  Fuoconi  und  P.  Michiel 
in  Gemeinschaft  mit  Gio.  Rovetta,  1649 
für  Venedig  geschrieben,  wird  ihm  von 
Galvani  zugeschrieben. 

Leatherlaiid,  Thomas,  ein  eng- 
lischer Musiker,  bekannt  durch: 

Ms.  567,  br.  Mus.,  6  Stb.,  enthaltend 
Vokal-  und  Instrumentalwerke. 

Leaultö,  Jehaii,  Priester  und 
Sänger  (Tenorist)  a/d.  Hofkapelle 
in  Paris  von  1452  ab  mit  15  liv. 
pro  Monat  (Prost). 

L'eaumont,  Chevalier  de,  ein 
zu  Paris  lebender  Offizier  des  Regi- 
ments de  Neustrie,  Ende  des  18. 
Jhs.,  gab  heraus: 

Duo  Concertaut  pour  forte -piano  et 
Violoncelle.     Paris  1787.     [Paris  Nat. 

Leba  =  Abel  (L.  Aug.),  Um- 
stellung der  Buchstaben. 

Lebar  (Leber),  Veltlin  (Valen- 
tin), um  1554  Bassist  a/d.  Hof- 
kapelle zu  Stuttgart  mit  20  Thlr. 
Gehalt.     1555  ist  er  mit  Valentin 


Le  Baudier. 


91 


Le  Beuf. 


Leber  verz.  1556  wurde  er  pen- 
sioniert (Sittard  2,  14). 

Le  Baudier,  Germain,  um  1581 
Cliorknabenmeister  zu  Nantes,  ge- 
wann im  Concurse  zu  Evreux  den 
dritten  Preis  (M.  f.  M.  22,  202). 

Le  B^gue,  Nicolas  -  Aiitoine, 

geb.  um  1630  zu  Laon,  gest.  6. 
Juli  1702  zu  Paris.  Organist  an 
der  Kirche  St.  Mederic,  wurde 
1678,  nach  dem  Tode  La  Barre's, 
zum  Kgl.  Organisten  zu  Paris  er- 
nannt. "Von  seinen  Kompositionen 
kann  ich  nachweisen: 

Les  Pieces  de  Clavessin  .  .  .  Paris, 
Baillon.  1677.  qu4".  90  S.  [B.Wagener. 
B.  B.     br.  Mus.     Paris  Nat. 

2.  li\Te  de  Clavessin  . . .  Paris,  Lesclop. 
s.  a.     qu40.     <)6  S.     [C  P. 

—  Naclidruck:  Amst,,  Roger.  qu4". 
47  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

—  Neudruck  in  Le  Tresor  von  Farrenc, 
Bd.  3,  Nr.  9.     [B.  M. 

Les  pieces  d'orgues.  Paris  (1675) 
Baillon.  qu40.  123  S.  [C.  P.  Krems- 
münster. Paris  Nat.  br.  Mus.,  beide  Kat. 
schreiben  1676. 

II  2.  (et  il  3.)  libro  di  organo.  Impr. 
Ant.  Chretien  (Paris).     [B.  B.     Paris  Nat. 

—  Liv.  2.  d'orgue.  Pieces  courtes  et 
faciles  sur  les  8  tons  de  l'eglise  et  la 
Messes  des  fetes  solennelles.  Paris,  veuve 
Baillon.  qu40.  2  Bll.  89  S.  [B.  Wa- 
gener. 

—  3.  livre  d'orgue  de  M.  Le  Begue, 
orgauiste  du  Roy  et  Saint -Mederic,  con- 
tenaut  des  grandes  offertoires  et  des  ele- 
vations,  et  tous  les  noels  les  plus  connus, 
des  simphonies,  et  les  cloches  que  l'on 
peut  jouer  sur  l'orgue  et  les  clavecin, 
gravez  par  le  sieur  de  Baussen.  Se  vend 
ä  Paris.  qu4".  120  S.  [C.  P.  B.  Wa- 
gener. 

—  Alle  3  Bücher  im  Ms.  B.  Joach. 
und  Ms.  1275  B.  B. 

2  Piecen  im  Neudruck  (Eitner,  Yerz.) 
2  Orgelsätze  im  Ritter  Nr.  45/46. 

Methode  pour  toucher  l'orgue,  Ms. 
Autogr.  mit  133  Piecen  von  1676.  [Stadtb. 
zu  Tours. 

Magnificat  I'  toni  et  pieces  d'orgue. 
Ms.  von  1686.     [Paris  Nat. 

Le  Bei,  ...  um  1782  Musik- 
direktor am  italienischen  Schau- 
spiele   in    Paris.     Das    Orchester 


bestand  aus  24  Personen  (Reichard 
1783,  303).  —  1760  ist  ein  Lebel 

1.  Violinist  a/d.  Cotuedie  italienne 
zu  Paris  angestellt  (P.  Simon,  Al- 
manach  1760,  119). 

Le  Bei,  B. . .,  bekannt  durch 
4  vierst.  Psalmen  in  Bosco's  2.  livre 
de  Pseaulnies  von  1555. 

Le  Bei,  Firmiii,  päpstl.  Sänger, 
wird  1565  pensioniert  (Straeten  6, 
377). 

In  der  Capella  sistina,  Ms.  Cod.  38, 
1563  geschrieben,  ein  Ave  verum  corpus, 
5  voc. 

Lebel,  Jacques,  Sänger  und 
Kanonikus  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  im  16.  Jh.  mit  240  L.  Ge- 
halt (Castil-Blaze  292). 

Lebenhauser,  Joliaim,  Organist 
an  der  Frauenkirche  in  München, 
heiratet  am  27/3  1634  (Trau- 
register). 

Lebertoul,  Francliois,  lebte 
am  Anfange   des  15.  Jhs.    und  ist 

im  Ms.  Codex  213  der  Bibl.  Bodleian 
in  Oxford  mit  folgenden  Gesgn.  vertreten : 

Au  pain  faitich  ne  me  veul,  3  voc. 
Depuis  un  peu  un  joyeux  parlement, 
3  voc.  Las,  que  me  demanderoye,  3  v. 
Ma  doiüce  amour  et  ma  mestresse,  3  voc. 

Le  Beuf,  l'abbe  Jean,  geb.  6. 
März  1687  zu  Auxerre,  gest.  10. 
April  1760  ebd.,  ein  Kanonikus 
und  Sänger  an  der  Kirche  zu 
Auxerre.  1740  wurde  er  zum 
Mitgliede  der  Aademie  des  inscrip- 
tions  et  belles-lettres  an  Lancelot's 
Stelle  gewählt  (Fetis). 

Er  schrieb  zahlreiche  Abhandlungen 
für  den  Mercure  de  France.  1.  Remar- 
ques sur  le  chant  ecclesiastique  (Sept. 
1725  p.  1897).  2.  Lettre  contre  la  nou- 
velle  maniere  de  noter  le  piain  -  chant, 
inventee  par  M.  de  Motz  (Febr.  1728 
p.  217).  3.  Regles  pour  la  composition 
du  plain-chant  (Juni  1728,  1.  vol.  p.  1162, 

2.  vol.  p.  1300).  4.  Reflexions  sur  la 
nouvelle  maniere  de  pl.-ch.,  inventee  par 
M.  de  Motz  (Nov.  1728,  2230.  Dez.  1. 
vol.  2271).  5.  Reponse  aux  questions 
proposees  dans  le  Mercure  de  novemb. 
1728,  ä  Toccasion  de  quelques  conte- 
stations   musicales  formees   ä  Troyes   eu 


Le  Beuf. 


92 


Le  Blanc,  Hubert. 


Champagne  (Mai  1729  p.  844).  6.  Lettre 
sur  les  orgues,  ä  l'occasion  de  ce  qui  est 
dit  de  Celles  de  la  cathedrale  d'Albi  dans 
le  Mercure  de  juillet  1737  (Aug.  1737, 
1750).     Selbständig  gab  er  heraus: 

7.  Recueil  de  divers  ecrits  pour  servir 
d'eclaircissements  ä  l'histoire  de  France 
et  de  Supplement  ä  l'histoire  des  Gaules. 
Paris  1738  J.  Barois  fils  2  vol.  12». 
[Brüssel.  Fetis  giebt  Auskunft  über  das 
Buch.]  8.  Dissertations  sur  histoire  ec- 
clesiastique  et  civile  de  Paris,  suivie  de 
plusieurs  eclaircissement  sur  Fhistoire  de 
France.  Paris  1739—1745.  3  voll,  in  12«. 
(nach  Fetis). 

9.  Traite  historique  et  pratique  sur  le 
chant  ecclesiastique  avec  le  directoire  qui 
en  contient  les  principes  et  les  regles, 
suivant  l'usage  present  du  diocese  de 
Paris,  et  autres.  Precede  d'une  nouveUe 
methode  pour  Fenseigner  et  i'apprendre 
facilemeut  ...  Paris  1741  Herissant.  8". 
3  Bll.  290  S.  [B.B.  B.  M.  Dresd. 
br.  Mus.  Glasgow.  Brüssel.  Bräss. 
Cons.    Bologna. 

Fetis  Näheres.  Von  S.  122  ab  viele 
1  stim.  alte  Kirchengesänge  aus  Mss.  des 
13.  und  14.  Jhs. 

In  der  Privatbibl.  des  Herrn  Scheurleer 
im  Haag  befindet  sich  noch  die  Abhand- 
lung: (dornte  de  Caylus  et  Lebeuf:  Me- 
moires  sur  Guillaume  de  Machaut  et  No- 
tice sur  deux  volumes  de  poesies  avec 
indication  du  genre  de  musique  qui  s'y 
trouve  (Extr.  des  Memoires  de  l'Ac.  des 
Inscripi'  Paris  1742/1747.  120).  —  In 
derselben  Bibl.  noch  2  Abhandig.  auf  die 
hlg.  Caecilie,  aus  dem  Mercure  de  France, 
Juni  1732. 

Man  verwechsle  ihn  nicht  mit  Le 
Boeiif. 

Le  Bien-Yenu,  Florent,   um 

1600  Organist  au  der  St.  Cbappelle 
zu  Paris,  Lehrer  von  Jean  Denis. 

Le  Blau,  (Leblan),  P. . .  J. . ., 
Glockenist  zu  Gent  im  17.  Jh. 
Straeten  4,  408  verz.  nach  einem 
Antiquarkataloge  von  Poele  zu 
Gent  das  Druckwerk: 

Livre  de  clavecin,  4*^.  Dort  auch  obige 
Angabe.  Die  Zeit  ist  nur  ungefähr  be- 
stimmbar nach  dem  Buche  vander  Eist 
mit  dem  es  zusammengebunden  ist  (Strae- 
ten 1.  c). 

Le  Blanc,  siehe  Blancqocq. 
Le  Blaue,  . . .  ein  französischer 
Violinist    und    Komponist    in    der 


2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.,  der  Or- 
chesterchef am  Theater  comique 
et  lyrique  zu  Paris  war  u.  später 
ans  Theater  d'Emulation  als  Kom- 
ponist ging.  In  letzterer  Zeit  wurde 
er  2.  Violinist  im  Orchester  des 
Theaters  sans  pr6tention  auf  dem 
Boulevard  du  Temple,  schliefslich 
sank  er  bis  zum  Kopisten  herab. 
Er  starb  in  vorgerücktem  Alter  u. 
ärmlichen  Verhältnissen  (Fetis). 

Derselbe  verz.  von  1787  ab  bis  1797 
neun  Opern  und  Operetten.  Davon  be- 
sitzt das  br.  Mus:  Gabrielle  et  Paulin.  Air 
(VaudeviUe  1788).  8".  —  Nicodeme  daus 
la  lune.  anonym,  nur  einzelne  Gesge.  — 
1  Ariette  aus  La  Noce  Bearnaise  1787. 
8".  Aufserdem  ist  wahrscheinlich  folgende 
Sonate  von  ihm,  mit  Le  Blanc  gez:  La 
Chasse,  Sonate  pour  Violon  et  Basse 
continue.    Paris,  Boivin.    fol.     [Paris  Nat. 

Pougin  verz.  einen  Leblanc  der  im 
März  1827  zu  Paris  starb,  Violinist  und 
Opernkomponist  war.  Augenscheinlich  ist 
es  derselbe.  An  Opern  verz.  er  Le 
Mariage  de  Nanon  ou  la  Suite  de  Madame 
Angot,  1796  oder  97  in  der  komischen 
Oper  zu  Paris  aufgeführt.  Ferner  verz. 
er  noch  5  Feerien  und  5  Melodramas. 

Le  Blanc,  Didier,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  von  dem  be- 
kannt sind: 

Airs  de  plusieurs  musiciens  sur  les 
poesies  de  P.  Desportes  &  autres  .  .  . 
poetes.  Reduiz  ä  4  part.  Paris  1582. 
qul60.  43  Nrn.  [br.Mus:  Sup.  Hofb. 
Wien  2  Stb. 

—  2.  liv.  dito.  Paris  1579.  42  Nrn.  [ib. 

Der  Antiquar  Rosenthal  besaTs  1888: 
Les  hymnes  sacrez  et  ödes  spirituelles, 
pour  chauter  deuant  et  apres  la  le^on  du 
Catechisme.  Ant.  Le  Blanc,  Virg.  Airs 
composez  sur  quelques  paraphrases  des 
hymnes  de  Mich.  Coyssart  (der  Dichter). 
Anvers  1600  Joach.  Trognese.  165,  4  u. 
47  S.  mit  Musik. 

In  Le  Roy's  Samlwk.  Magnificat  von 
1584  ist  er  neben  Sermisy  genannt. 

Le  Blanc,  Hubert,  ein  Doctor 
der  Rechte ,  Musikliebhaber  und 
eifriger  Spieler  der  Gambe,  der 
sich  darüber  ärgerte,  dass  das 
Violoncell  die  Gambe  verdrängte, 
wie  Fetis  sagt.  Er  gab  diesem 
Ausdruck  in  der  kleinen  Schrift: 


Leblancq. 


93 


Le  Breton,  Joachim. 


Defense  de  la  basse  de  viele  contra 
les  entreprises  du  violon  et  les  pretentions 
du  violoncel.  .  .  Amst.  1740  P.  Mortier. 
120.  148  s.  [B.B.  B.Lpz.  Dresd. 
B.  Wagener.  Brüssel.  Musikf  r.  Wien. 
Paris  Nat.  B.  Rouen.  B.  Besangen.  Bo- 
logna. 

Leblancq,  Louis-Joseph,  Glo- 
ckenist u.  Musiker  am  Kapitel  zu 
Soignies    um    1745    (Elewyck  81). 

Lebloiid,    Gabriel,     aus    der 

Champagne,  Sänger  in  der  Kapelle 
des  Kardinals  de  Guise  um  1583, 
beteiligte  sich  in  genanntem  Jahre 
am  Concurse  zu  Evreux  (M.  f.  M. 
22,  203). 

Lebloiid,  Oaspar  Mieliel,  ge- 
nannt Lebloud,  geb.  24.  Nov. 
1738  zu  Caen,  gest.  17.  Juni  1809 
zu  Aigle,  ein  Abbe  und  gelehrter 
Antiquar,  kam  nach  Paris  und 
wurde  Bibliothekar  an  der  Bibi. 
Mazarine  ,  war  auch  Mitglied 
mehrerer  Akademien.  Als  sich 
Napoleon  zum  Kaiser  machte,  zog 
er  sich  nach  Aigle  zurück  (Fetis). 

Er  schrieb  eine  Abhandlung  über  die 
Oper  durch  Gluck's  Auftreten  veranlasst 
und  durch  Abbe  Aruaud  angeregt,  betitelt: 
Memoires  pour  servir  ä  Fhistoire  de  la 
revolution  operee  dans  la  musique  par  le 
Chevalier  Gluck.  Naples  et  Paris  1781 
Bailly.  8«  mit  Port,  von  Gluck.  In 
Liepm.'s  Kat.  liest  man  „par  Suard,  I'abbe 
Arnaud,  Condoret  et  autres,  publ.  par 
I'abbe  Leblond".  [Brässel.  B.  Wageuer. 
B.  B. 

Le  Boeuf,  . . .  Organist  zu  Ar- 
genteuil  an  der  Kirche  Dam  es  de 
St.-Thomas,  den  Franziskanern  ge- 
hörig, in  der  Strafse  du  Bac  und 
an  St.-Genevieve  zu  Paris  als 
Nachfolger  von  Dornel.  Er  lebte 
noch  1782  (Fetis).  Von  seinen 
Werken  sind  bekannt: 

1.  Traite  de  l'harmonie  et  regles  d'ac- 
compagneraent  servant  ä  la  composition, 
suivant  le  svsteme  de  M.  Rameau.  Paris 
(1768).  qu40.  [B.B.  Berlin  Th.  br.Mus. 
Paris  Nat.]  —  2.  Cantatilles  (8).  Paris, 
s.  a.  [Paris  Nat.]  —  3.  Le  triomphe  de 
l'amour.     [Paris  Cons. 

Leboii,  Diamedes  (xedeon; 


ist  durch  Mich.  Praetorius'  Musarum 
Sioniar.  Pars  1,  1607  Nr.  43  durch  eine 
Motette  bekannt:  Ecce  nunc  benedicite 
9  voc.  —  1  Galliarde  4  voc.  in  Konrad 
Hagius'  Samlwk.  von  1617. 

Leboiiera  alias  Hassoas,  Jo- 
hannes, Presbyter  in  Tournai,  wird 
am  21.  Jan.  1416  während  des 
Schisma  in  Konstanz  als  päpstl. 
Sänger  vereidet  (Viertelj.  1,  452). 

Le  Borne,  Fernand,  Lebens- 
zeit unbekannt,  gab  heraus: 

Messe  breve  (Nr.  1)  en  la  majeur,  ä 
4  voix  mixtes  avec  Vcl.,  Contreb.  et 
Orgue  par  .  . .  Paris ,  Schott.  1  vol.  in 
8".     Part,  ohne  Credo.     [Brüssel  Cons. 

Le  Bouclier,  Ducrosco,  18.  Jh. 

Im  Aruaud  (Baculardd')  1  Complainte: 
Que  ces  iieux  flattent,  mit  Melodie. 

Le  Boudier,  Oermain,  Chor- 
knabenlehrer am  Notre-Dame  zu 
Nantes,  gewann  zu  Evreux  1581 
durch  eine  Chanson  den  Preis  der 
silbernen  Laute  (Fetis). 

Le  Bougle  (Bügle),  Abbe,  ein 
„Amateur"  zu  Paris, 

gab  1782  op.  1  und  2  in  Paris  bei 
Bailleux  heraus,  bestehend  in  je  3  So- 
naten für  Klav.  u.  V.  (Magazin  von  Breit- 
kopf).    Fetis  nennt  ihn  Lebugle. 

Le  Bouteiller  (Boutellier),  ein 
Komponist  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.,  von  dem  sich 

in  den  Samlwken.  von  l.'329e,  1534  c 
u.  f.  2  Motetten  und  3  Chans,  zu  4  St. 
befinden  (Eituer  1).  Aufserdem  noch 
1  Chans,  im  11.  Buche  „Le  parangon  des 
chansons"   von  Moderne  1543.     [Brüssel. 

Le  Bouteiller,  Colard,  Dichter 
und  Komponist  zur  Zeit  des  Hlg. 
Louis  (8.  Jh.),  Freund  von  Guil- 
laume  Le  Viniers.  In  der  Natio- 
nalbibl.  zu  Paris  fonds  de  Gange, 
Ms.  7222,  65  u.  66  befinden  sich 
16  Chonsons  mit  Melodien. 

Le  Bret,  ...  ein  Tanzkomponist 
dessen  Melodien  Mich.  Praetorius 
in  der  Terpsichore  1612  mehr- 
stimmig bearbeitet  hat. 

Le  Breton,  Joachim,  geb.  7. 
April  1760  zu  St.-Meen  (Bretagne), 
gest.  9.  Juni  1819  zu  Kio  Janeiro. 


Le  Breton,  Mahoni. 


94 


Lebrun,  Jean  I. 


Studierte  Theologie,  wurde  aber 
Sekretär  ,,perpetuel  de  la  Classe 
des  beaux-arts"  zu  Paris.  1815 
ging  er  im  Auftrage  des  Staates 
nach  Brasilien.     Er  gab  heraus: 

Rapport  sur  l'etat  des  beaux-arts.  Paris 
1810.     40. 

Notice  bistorique  sur  la  vie  et  les 
ouvrage  de  Jos.  Haydn  . .  (Paris,  Baudouin) 
1810.  4"  (nacb  Griesinger).  [B.  B. 
Brüssel. 

Notice  sur  la  yie  et  les  ouvrages  de 
Gretry.  (Paris,  Didot)  1814.  4».  [B.  B. 
Brüssel. 

Le  Breton,  3Iahoiii,  um  J760 

Violinist  am  Theater  italienne  zu 
Paris;  veröffentlichte  Trios  u.  Duos 
f.  V.  u.  Fl.  (Fetis).  Nach  Gerber  1 
schrieb  er  1787  die  Operette:  Les 
promesses  de  mariage. 

Le  Brigaiidage,  siehe  Goudar, 
Ange. 

Lebrumi,  siehe  Lebriin,  Guil- 
laume. 

Lebrun  de  3Iarettes.  Liep- 
mannssohn  besafs  einst  den  Druck: 

Voyages  liturgiques  de  France.  Paris 
1718  Delaulue. 

Lebrun,  Franziska,  Tochter 
des  Violoncellisten  Danzi  und  Frau 
des  Oboisten  Ludwig  August  Le- 
brun, geb.  um  1756  zu  Mann- 
heim, gest.  10.  Mai  1791  zu  Ber- 
lin. 1771  betrat  sie  als  Säugerin 
die  Bühne  zu  Mannheim.  1778 
betrug  ihr  Gehalt  1000  Gld.  Ger- 
ber 1  spricht  sich  bewundernd  über 
ihren  (besang  und  ihre  Stimme  aus, 
die  bis  zum  dreigestrichenen  a 
reichte.  1778  trat  sie  in  Mailand 
auf,  1783  in  London.  Seit  dem 
1.  Okt.  1782  ist  sie  nebst  ihrem 
Manne  in  München  mit  3000  Gld. 
Gehalt  angestellt.  Ihr  Mann  stand 
schon  früher  in  baierischen  Dien- 
sten und  da  sie  sich  schon  1775 
mit  Lebrun  verheiratete,  in  welcher 
Zeit  Lebrun  noch  in  Mannheim 
angestellt  war,  so  ist  ihre  Stellung 
am  baierischen  Hofe  schon  fi'üher 


]  anzusetzen,   worüber  ich   aber  im 
\  Kreisarchiv  in  München  keine  Notiz 
I  fand.     Im  Herbste  1789  erhielten 
i  beide  einen  Kuf  nach  Berlin.    Sie 
j  trat   zuerst   in    der   Domkirche    in 
j  einem    Te    Deum    auf    (20.  Dez.), 
dann   erst   am   14.  Febr.   1790  in 
der  Oper  Brennus.    Ihr  Mann  war 
bald  nach   der  Ankunft  in  Berlin 
gestorben  u.  sie  folgte  ihm  bald  nach 
(Gerber  1.  2.    Ledebur,    Schneider 
H.,  der  den  10.  März  als  Todestag 
angiebt.    Bei  seiner  bekannten  Un- 
zuverlässigkeit  ist  auf  die  Angabe 
wenig  zu  geben.  Fr.  Walter  s.  Beg.). 
Die  Lebrun   war   eine  durchgebil- 
dete Musikerin  und   trat  auch  als 
Komponistin  auf.    Sie  gab  Sonaten 
für   Klavier    und    Violine    heraus, 
die  mehrfach  aufgelegt  wurden: 

3  Senates  pour  Clavecin  ou  Pfte.  avec 
V.  oe.  1.  Maunbeim,  Götz.  2  Stb.  qufol. 
[B.  B.  nur  mit  Lebnin  gez. 

—  3  Senates  p.  le  Cl.  ou  Pfte.  avec 
acc.  d'un  V.  oe.  1.  Offenb.,  Andre,  mit 
F.  le  BiTin  gez.     [Dresd.  Mus. 

—  6  Sonates  pour  le  Cl.  av.  acc.  d'un 
V.  ad  lib.  oe.  1.   Paiis,  Sieber.    [Paris  Nat. 

—  6  Sonates  pour  le  Cl.  ou  Pfte.  av.  acc. 
d'un  V.  oe.  1.  Berlin,  Hummel,  ebenso 
gez.     [Dresd.  Mus. 

12  Sonates  p.  le  Cl.  av.  1  V.  oe.  2. 
Mannbeim.  [Paris  Nat.  mit  Madame  Le- 
bruu  gez. 

6  Sonatas  for  tbe  barps.  or  Pfte.  witb 
acc.  for  a  V.  Dedic.  Lady  Clarges.  Part. 
London,  printed  for  tbe  Autbor.  J.  Blun- 
dell.  fol.  41  S.  [B.  M.  B.  Wagener. 
br.  Mus. 

Urteile  über  sie  und  ibreu  Mann  im 
Jabn  2,  85. 

Le  Brun,  Fran^ois,  wie  er  sich 

selbst  in  einem  Schreiben  an  den 
Kurfürsten  von  Baiern  am  15/1 
1791  unterzeichnet,  war  am  Ber- 
liner Hofe  angestellt  (Kreisarchiv 
in  München). 

Lebrun  (Lebrumi),  Gruillaume, 
Altist  in  der  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  Dez.  1564 — 1566  (Köchel  1). 

Lebrun  (Lebrung,  Lebrin,  Le 
Brun,  Le  Brum),  Jean  L,  Priester 


Lebrun,  Jean  JI. 


95 


Lebrun,  Louis-Seb. 


und  Sänger  (Bassist)  in  der  Kgl. 
Kapelle  Loids  XII.  von  Frankreich 
(Fetis  nach  Dokumenten). 

Er  ist  in  alten  Samlwken.  mit  12  Ge- 
sängen vertreten,  die  abwechselnd  obige 
Namen  tragen.  Siehe  meine  Bibliographie. 
Ferner  in  Mss.  1.  B.  M.  Ms.  88  Nr.  12 
Salve  regina  4  v.  in  4  Teilen.  —  Ms.  69 
ohne  Naaien:  Eecumbentibus  undeciin 
discipulis  5  voc.  in  3  Tl.  2.  Hofb.  Wien 
Ms.  18746,  5  Stb.  von  1523,  enthält  unter 
Nr.  18:  Celas  saus  plus.  Ms.  18825,  4  Stb. 
Nr.  8 :  Congratulammi  mihi.  3.  Bibl.  Cam- 
brai,  Ms.  20  Nr.  16:  Domine  non  secun- 
dum  4  voc. 

Lebruii,  Jean  II.,  ein  Wald- 
hornist von  Kuf,  geb.  6.  April  1759 
zu  Lyon,  gest.  um  1809  zu  Paris 
im  Elend.  1783  kam  er  nach 
Paris  und  wurde  Schüler  Punto's. 
1786  trat  er  ins  Opernorchester 
als  erster  Hornist,  1792  vertrieb 
ihn  die  Revolution;  er  ging  nach 
Berlin,  1802  an  den  Rhein,  nach 
Holland  und  Belgien  und  kehrte 
1806  nach  Paris  zurück.  Sein  un- 
ordentlicher Lebenswandel  brachte 
ihn  ins  Unglück.  Fetis  führt  Kon- 
zerte im  Ms.  an. 

Le  Brun,  Ludwig  (August),  in 
den  Akten  des  Müuchener  Kreis- 
archivs der  Ältere  genannt.  Kade 
giebt  ihm  im  Kat.  der  Bibl.  Schwe- 
rin 1,  191  die  Vornamen  Leopold 
August,  jedenfalls  ein  Irrtum).  Ein 
Oboist,  geb.  zu  Mannheim  um  1746, 
gest.  15.  Dez.  1790  zu  Berlin.  Trat 
1761  als  Oboist  in  die  Mannheimer 
Hofkapelle  und  wurde  mit  der  Ka- 
pelle 1778  nach  München  versetzt. 
Sein  Gehalt  betrug  in  Mannheim 
800  Gld.  u.  100  Gld.  extra.  Schon 
1775  hatte  er  sich  mit  der  Sänge- 
rin und  Tociiter  Danzi's  verheiratet 
und  beide  waren  in  München  mit 
einem  Gehalte  von  3000  Gld.  (1/10 
1782)  angestellt.  Er  begleitete 
seine  Frau  Franziska  (s.  d.)  auf  all 
ihren  Reisen  und  gab  Konzerte. 
Ihre  letzte  Reise  ging  nach  ßerün, 


wo  er  aber  nach  kurzem  Aufent- 
halte starb.  Dem  Kurfürsten  von 
Baiem  wurde  der  Tod  erst  am 
1.  Jan.  1791  gemeldet  (Kreisarchiv. 
Gerber  1.  2.  Urteil  über  ein  Kon- 
zert f.  Oboe  in  Lpz.  Ztg.  6,  779). 
Schubert  äufsert  sich  S.  142  über 
ihn:  „er  ist  ein  wahrer  Zauberer 
auf  der  Oboe,  hat  ihr  auch  noch 
2  Töne  zugegeben  D  und  C.  Die 
Oboe  hatte  sonst  einen  gewissen 
Kirchweihton,  der  ziemlich  mit 
dem  Gänsegeschrei  übereinkam, 
durch  Le  Brun,  Fischer,  Besozzi, 
Secclii  u.  a.  ist  der  Ton  in  einen 
reizenden  Klang  umgeschaffen.  Le 
Brun's  Kompositionen  sind  aus- 
nehmend fein  und  süfs,  wie  Nektar- 
tropfen. Er  hat  mehr  Genie  wie 
Besozzi,  wenn  er  auch  nicht  so 
gelehrt  wie  dieser  ist.'' 

Fetis  führt  von  ihm  7  Konzerte  f.  Oboe 
u.  Orchester,  Trios  u.  Duos  an,  die  in 
Paris  und  Offenbach  erschienen.  In  der 
Fürstenbibl.  zu  Schwerin  unter  Le  Brien 
ein  Eondeau  f.  Ob.  u.  B.  Ms.  (siehe  im 
Kat.  unter  Brun). 

Six  Concertos  pour  le  Hautbois.  Nr.  3. 
Offenb.,  Andre.     Stb.     [Darinst. 

Concerto  ä  Flute  princip,  2  V.  A,  et  B. 
Paris.     Stb.     [Darmst. 

Lebrim,  Louis-Sebastian,  ein 

Opernkomponist,  geb.  10.  Dez.  1764 
zu  Paris,  ebd.  gest.  27.  Juni  1829. 
Zuerst  Knabensänger  am  Notre- 
Dame,  1783  Kapellmeister  an  St- 
Germain-rAuxerrois,  trat  1787  im 
März  als  Sänger  auf  der  Opern- 
Bühne  auf,  dann  1791  im  Theater 
Fe3'deau,  ging  1799  abermals  an 
die  grofse  Oper,  wurde  1803  Ge- 
sanglehrer an  derselben  und  1807 
Direktor  der  Privatkapelle  Napo- 
leon's;  auch  soll  er  Correpetitor 
an  der  grofsen  Oper  gewesen  sein 
(Fetis).  Von  seinen  Bühuenwerken 
sind  nachweisbar: 

Marcelin,  op.-com.  an  1  acte.  (Paris  22/1 
1800.)  Paris,  Imbault.  P.  [Briissel  Cons. 
C.  P.  von  1795? 


Lebrun,  Pierre. 


96 


Lecce. 


—  deutsch:  Pächter  Robert,  Operette 
in  1  Akt  (komische  Oper,  Text  von  J.  von 
Seyfried).  Ms.  12690  in  P.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  "Wien  im  Kl.-A. 

Le  rossignol,  op.-com.  eu  1  a.  (Paris 
23/4  1816.)  Paris,  Paciui.  Stb.  [Brüss. 
Cons.  B.  B :  Paris  l'auteur.  Part.  u.  Stb. 
Paris  l'opera  im  Ms.     C.  P. 

Zeloide  ou  les  fleurs  enchantees,  op. 
en  2  actes,  repr.  19/1  1818.  12  Mal  an 
der  grofsen  Oper  gegeben.  Ms.  P.  [Paris 
Topera. 

Te  Deum  ä  4  v.  et  orch.  Paris,  Massen. 
P.  (1809  aufgef.)     [Brüssel  Cons. 

Fetis  und  Clement  fükren  an  Opern 
noch  an:  L'ai't  d'aimer.  Ils  ne  savent 
pas  lire.  Eleonore  et  Dorval.  Les  petits 
aveugle.  Emüie  et  Melcour.  Uu  moment 
d'erreur.  La  veuve  americaine.  Le  men- 
teur  maladroit.  Le  bon  fils.  L'Astrouome. 
Le  Ma^on. 

Lebruii,  Pierre,  gab  heraus: 

Elemeus  raisonnes  de  mus.  2.  livr. 
Brux.  1639  L.  Staes.     80.     [Brüssel, 

Le  Brim,  TTaii,  Sänger  in  der 
Kapelle  der  Herzogin  von  Bretagne 
um  1499  (Thoinan  76.  Prost  436 
sehreibt:  in  einer  Liste  von  1496 
bis  98  Sänger  in  der  Kapelle  der 
Frau  Charles  VIII.,  Anna  von  Bre- 
tagne. 

Lebugle,  siehe  Le  Bougle. 

Lebutiiii,  die  letzten  Buch- 
staben „ini''  scheinen  nur  ange- 
hängt zu  sein,  denn  auf  dem 
folgenden  Drucke  ist  zu  lesen 
LEBUTiNi.  Er  lebte  im  Haag,  war 
an   der  Hofkapelle   angestellt  und 

gab  heraus: 

VI  Sonatjes  ter  vergenoeginge  van's 
menschelyke  hart  en  ooreu,  voor't  clavi- 
cimbaal  eu  A^iolon,  door  den  hartoglyken 
compositeur  LEBUTixi  gecomp.  lib.  1.  (et 
lib.  2.)  T'Amst.  by  A.  Olofseo.  fiu40. 
15  u.  12  Klavierst.  "^(Straeten  4,  409) 

Le  Cadet,    Louis, 

Kompositionen  f.  Klarinette  heraus. 

Le  Camt  (Le  Kent,  Prost  S.  434 
liest  Le  Keult),  Vincent,  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Paris  von 
1452  —  1473  mit  90  liv.  Gehalt 
(Brenet  5,  8—10). 

Le  Camus,  .  .  .  (Fetis  unter 
Camus),   geb.   um    1731   zu  Paris, 


gab    1804 


geb. 
und 


gest.  ebd.  um  1777.  Page  am 
Kgl.  Hofe,  Schüler  von  Abbe  Ma- 
din. 1746  wurde  sein  Psalm  Qui 
confidunt  in  Domino  bei  Hofe  auf- 
geführt und  darauf  als  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  angestellt,  auch  trat 
er  im  Konzert  spirituel  auf  und 
schrieb  zahlreiche  Kirchenkompo- 
sitionen. 

In  Modena,  hds.  Samlbd.  von  Arien, 
Canzouen,  Duetten  u.  a.  eine  Nr.  unter 
Le  Camus, 

Le  Camus,  Jean -Pierre, 

zu    Genf,    war    dort    ansässig 
st.  1768.     Er  gab  heraus: 

Les  Pseaumes  du  roi  et  proph.  Dav., 
mis  en  vers  frangais,  revus  et  appr.  par 
les  pasteurs  ...  de  Geneve.  Mis  en  mu- 
sique  par  . . .  citoyen  de  Geneve.  Nou- 
velle  ed.  ä  2  part.  Geneve,  Gabr.  Grasset 
1764.  8".  (1.  Ausg.  1760.)  G.  Becker  1, 
127  teilt  Stellen  aus  der  Vorrede  mit. 
Die  Bearbeitung  fand  keine  Anerkennung. 
[Stadtb.  Genf. 

Titel,  Vorwort  und  2  Psalmen  in  M.  f. 
Musikg.  8,  72. 

L'art  du  chant.  Paris  et  London,  fol. 
[Glasgow. 

Le  Camus,  Sebastien,  ein  Fran- 
zose und  Chef  der  grande  bände 
des  Violons  des  Königs  Louis  XIV. 
1665  ist  er  als  Musikmeister  der 
Königin  von  Frankreich  mit  1800  fr, 
Gehalt  verz.  (M.  f.  M.  21,  128).  Er 
starb  im  April  1677,  wie  im  Mer- 
cure  galant,  avril  1677  p.  18  an- 
gezeigt ist.  Nach  seinem  Tode  er- 
schienen: 

Airs  k  2  et  3  parties,  de  feu  monsieur 
le  Camas,  Maistre  de  musique  de  lareyne. 
Paris  1678  Chrstph.  Ballaid.  qu4".  Part. 
Die  Arien  sind  für  1  u.  2  Stim.  mit  Bc, 
der  als  3.  partie  gerechnet  wird.  [Modena. 
Paris  Nat.     Paris  Genev. 

Le  Caucliois,  Jehan,  Kleriker 
und  Sänger  am  Hofe  Louis  X. 
von  Frankreich  um  1315  (Thoinan 
49). 

Lecce,  Francesco,  ein  Italiener, 
der  in  der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs. 
lebte.     Bekannt  sind  von  ihm 

im  Ms.  361,  br.  Mus.,  Duets  und  Arien, 
1  Nr.  und  in  Ms,  375  vier  Nrn. 


Le  Cene. 


97 


Le  Chevalier,  Amedee. 


Trio  (in  G.)  a  2  V.  e  B.  1772.  Ms. 
in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Sonate  e  Partite  per  Violino.  Ms. 
[Mailand  Cons. 

Le  Cene,  Michel -Charles,  ein 

Verleger  in  Amsterdam,  den  ich 
schon  von  1721  ab  verzeichnet 
fand.  Marpnrg  7,  464  bez.  ihn 
als  Erben  und  Nachfolger  von  Et. 
Roger,  der  um  1741  starb.  Einen 
Katalog  seines  Verlages  mit  1787 
gez.  besitzt  Bologna  (Kat.  1,  154), 
andere  ohne  Jahresz.  [Brüssel  5191], 
der  Et.  ßoger's  und  Le  Cene's 
Verlag,  von  Le  Cene  gedruckt, 
entbcält.  Auch  Scheurleer  besitzt 
einen,  sämtlich  ohne  Jahr.  Unter 
seinen  zahlreichen  Notendrücken 
befinden  sich  auch  zwei  von  ihm 
herausgegebene  Samlv^ke : 

1.  VI  Concerti  ä  5  strouienti,  3  Vio- 
lini, Alte  Viola  e  Bc.  de  Sign.  F.  M.  Vera- 
cini,  A.  Vivaldi,  G.  M.  Alberti,  Salvini  e 
G.  Torelli.  Amsterd.  fol.  in  6  Stb.  [B.  B. 
B.  Wagener.     br.  Mus. 

2.  Concerti  a  cinque  con  2  V.  Oboe, 
Violetta,  Violoncello  e  Bc.  de  Signori 
G.  Valentin! ,  A.  Vivaldi  2,  T.  Albinoui, 
Fr.  Mar.  Veracini,  G.  St.  Martin,  A.  Mar- 
cello,  G.  Eanipin,  A.  Predieri.  Amst.  fol. 
6  Stb.  Ist  die  Fortsetzung  des  1.  und 
zählt  von  VII— XII  weiter.  Von  St.  Mar- 
tini und  Marcello  ist  aber  kein  Konzert 
enthalten.     [B.  B.     br.  Mus. 

Lecerf  de  la  Vieville,  Jean- 
Laurent,  Seigneur  de  Fresneuse, 

garde  des  sceaux  im  Parlament  der 
Normandie;  geb.  1647  zu  Rouen 
und  gest.  10.  Nov.  1710  ebd.  Er 
war  ein  eifriger  Bewunderer  Lully's 
(Fetis  ausführlich)   u.  gab  heraus: 

Comparaison  de  la  musique  italieune 
et  de  la  musique  fraugoise,  oü,  en  exami- 
nant  en  detail  les  avantages  des  spectacles 
et  le  merite  des  compositeurs  de  deux 
nations,  ou  moutre  quelles  sont  les  vrayes 
beautez  de  la  ruus.  (anonym).  2.  edit. 
Bruxelles  170.5—6  Foppens.  3  voll.  120. 
[Brüssel.  Musikfr.  Wien.  Bologna  ohne 
Druekfirma  u.  Jahr.     Scheurleer. 

1.  Ausg.  erschien  ebd.  in  1  vol.  1704. 
[Brüssel  391.5.]  Ist  gegen  L'Abbe  Fr. 
Eaguenet's  Parallele  des  Italiens  gerichtet. 

Le  Chanoine,  Robert,  bis  1 458 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Sängermeister  an  der  Kathedrale 
in  Cambrai,  ging  darauf  an  die 
St.  Peterskirche  in  Lille  und  war 
von  1467—69  wieder  in  Cambrai 
Kapellmeister  ( Viertel] ah  rsschrift  1, 
439). 

Lechantre,  Mademoiseile,  Pia- 
nistin und  Komponistin  im  18.  Jh. 
zu  Paris,  gab  als  op.  1  heraus: 

2  Concertos  p.  clavec.  ou  piano,  av. 
acc.  2  V.  2  Ob.  A.  et  B.  (Pougin). 

Le  Chartreux,  Jean,  genannt 
Mantovano,  ein  Theoretiker  des 
14.  Jhs.,  geb.  zu  Namur,  wie  er 
selbst  angiebt,  studierte  unter  Victor 
de  Feltre  in  Italien.  In  seinem 
theoretischen  Werke: 

^^Libellus  miisicus'-^  Exempl.  im  br. 
Mus.  und  Univers.-Bibl.  zu  Gent,  citiert 
er  Marchetto  von  Padua  als  ersten  Schrift- 
steller nach  Boethius,  der  über  das  chro- 
matische Tongeschlecht  geschrieben  hat 
(Straeten  6,  349). 

Le  Cheralier,  Amedee,  Sabau- 
dus  (Sabogia  in  Savoien),  ist  am 
8/10  1716  als  Musicus  in  den 
Regesten  der  Universität  zu  Ley- 
den  gezeichnet.  Er  lebte  schon 
um  1689  zu  Amsterdam  (Bouw- 
steene  3,  5)  und  ist  als  Komponist 
und  Herausgeber  von  Musikwerken 
bekannt;  auch  des  Violonisten  Jean 
Rousseau's  Methode  claire  gab  er 
1691  heraus.  Nachweisen  kann  ich: 

Scelta  delle  piü  belle  Ariette,  e  Canzo- 
cine  italiane  (24)  de'  piü  famosi  autori, 
che  in  quella  hngua  ne  habbino  composte 
neUe  opere,  accomodate  al  suono  di  Flaute, 
Violino  &  altri  stromenti . .  .  Amst.  1691, 
3  Stb.  qu40,  ein  Autor  nicht  verz.  [Up- 
sala.    Leyden :  V 1.  stanip.  da  P.  &  J.  Blaeu. 

Les  Trios  des  opera  de  Mr.  de  LuUy, 
mis  en  ordre  pour  le  concerts  . . .  Amst. 
1690.  1691  P.  &  .1.  Blaeu.  2  u.  3  Stb. 
[Leyden. 

Cha.  Rosiers  Pieces  choisies  a  la  ma- 
niere  italienne  . .  .  mises  en  ordre  par  . . . 
Amst.  1691.     3  Stb.     [Leyden.     br.  Mus. 

Mss.  in  Karisruhe  Nr.  80:  Solo  a  Fl. 
trav.  et  B.  3  Sätze  in  G.  G.  D.  2  Stb., 
Bass  def.  —  Nr.  81 :  Concerio  ä  Fl.  trav. 
2  V.  et  B.    3  Sätze  in  G.  Em.  Gd.    4  Stb. 

Contredanses,  siehe  La  Chevardiere. 


Le  Chevalier,  Paul. 


98 


Lechner. 


Le  Chevalier,  Paul,  aus  Brüssel 
geb.,  ist  am  21/10  1717  als  Infor- 
mator musices  an  der  Universität 
zu  Leyden  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  5). 

Leehler,  Pater  Benedict  (eigentl. 
Johannes),  geb.  1594  zu  Füfsen 
am  Lech,  gest.  18.  Jan.  1659  im 
Kloster  zu  Kremsmimster,  in  wel- 
ches er  1628  eintrat  und  von  1628 
bis  1651  Chor-  und  Musikdirektor 
war.  L.  war  vor  seinem  Eintritte 
ins  Kloster  Kammerdiener  beim 
Abte  des  Klosters  in  Kremsmünster 
und  wurde  als  Lautenist  von  1622 
bis  1626  mit  100  Gld.  Gehalt  be- 
soldet. Von  ihm  rühren  in  der 
reichen  Klosterbibliothek  daselbst 
4  starke  Foliobände  her,  die  teils 
Kopien,  teils  eigene  Kompositionen 
enthalten.  Letztere  bestehen  aus 
Messen,  Requiem,  Hymnen,  Magni- 
ficat,  Canzonen  u.  a.  für  Singst,  u. 
Instrumenten.  Ein  Veni  sancte 
Spiritus  für  6  Stim.  u.  6  Instr.  ist 
mit  1645  gez.  (Huemer  p.  19  ff.). 

Lecliiier,  Leonliard,  in  der 
1.  Hälfte  des  16.  Jhs.  im  Etschthal 
geboren,  da  er  sich  stets  den  Bei- 
namen „A thesin us"  beilegt,  gest.  in 
Stuttgart  kurz  vor  dem  16.  Sept. 
1604.  Nach  seiner  eigenen  Aeufse- 
rung  in  einer  Dedication  war  er 
Sängerknabe  in  der  baierischen 
Hofkapelle  unter  Lassus  gewesen. 
In  den  Akten  des  Kreisarchivs  zu 
München  best  man:  1570  gewester 
Kantoreiknabe ,  Abfertigung  mit 
10  Gld.  1570  treffen  wir  ihn  in 
Nürnberg  als  Schullehrer  an,  wo 
er  bereits  als  Komponist  mit  Mo- 
tetten und  deutschen  Liedern  auf- 
tritt, auch  als  Bearbeiter  und  Her- 
ausgeber sich  bekannt  macht.  1584 
erhielt  er  die  Kapellmeisterstelle 
am  Hofe  des  Grafen  Eitel  Friedrich 
von  Hohenzollern  in  Hechingen^ 
doch   schon  1585  entfernt  er  sich 


heimlich.  Es  entspinnt  sich  nun 
zwischen  dem  Grafen  u.  L.  eine 
längere  Korrespondenz,  um  ihn  zur 
Rückkunft  zu  bewegen  und  als 
dies  nichts  hilft,  ihm  die  Möglich- 
keit abzuschneiden,  einen  anderen 
Posten  zu  erlangen.  Die  in  den 
M.  f.  M.  I,  185  abgedruckten  Akten- 
stücke sprechen  vielfach  gegen 
Lechner.  Dennoch  erhielt  er  end- 
lich am  Württembergischen  Hofe 
1587  die  Kapellmeisterstelle.  In 
der  Zwischenzeit  hatte  er  sich  am 
sächsischen  Hofe  zum  erledigten 
Kapeil meisterposten  gemeldet  und 
eine  Komposition  eingesendet  (in 
M.  f.  M.  1,  Nr.  12,  Abdr.  des  Ton- 
satzes, nebst  p.  179  die  Akten- 
stücke), doch  auf  Einspruch  Georg 
Forster's  erhielt  er  die  Stelle  nicht. 
Er  lebte  während  der  Zeit  (1585) 
in  Palchenang  (?  M.  f.  M.  1,  191). 
Sittard  2,  28  teilt  mehreres  über 
seine  Stellung  in  Stuttgart  mit  und 
giebt  auch  Aktenstücke.  In  betreff 
seines  Todesdatums  lässt  sich  nur 
aus  erwiesenen  Thatsachen  der 
Schluss  ziehen:  am  5.  Aug.  1604 
beschwert  er  sich  beim  Herzoge 
über  das  Mitglied  Tobias  Salomon 
(Sittard  2,  31).  Am  16.  Sept.  1604 
fand  die  Vermählung  des  Herzogs 
Johann  Georg  (I.)  zu  Sachsen  statt, 
wozu  L.  einen  Hochzeitsgesang 
komponiert  hatte,  doch  der  Tod 
überraschte  ihn  vor  der  Absen- 
dung desselben,  denn  auf  dem  Titel 
des  Gesanges  (Laudate  dominum 
15  voc.  Ms.  im  Hauptstaatsarchiv 
zu  Dresden)  liest  man  L.  L.,  Athe- 
sinus  Wirttembergici  chori  musici 
(piae  memoriae)  quondam  rector 
(M.  f.  M.  20,  60  Nr.  5.  Ib.  1,  179. 
Sittard  1.  c).  Das  Verz.  seiner 
Werke  nebst  Angabe  der  Texte 
jedes  Gesanges  findet  man  in  M. 
f.  M.  10,  138  ff.  und  kann  ich  mich 
hier  deshalb  kurz  fassen: 


Lechner. 


99 


Lechner. 


1575.  Motectae  sacrae  4,  5  et  6  voc. 
Noribg. ,  Katharina  Gerlachin.  6  Stb. 
l\.  qu4<^.  51  Gesge.  [B.  B.  B.  Nicolai- 
kirche zu  Berlin. 

—  1576  gleich  der  ersten  Ausg.  [B.  M. 
B.K.  B.  Zw:C.  B.  5  a.  B.  A.  Proske. 
Upsala  fehlt  C.  6  a.     Wolfenb. 

1576.  Newe  teutsche  Lieder  zu  3  Stim. 
nach  art  der  welschen  Villauellen  .  .  . 
Nrnbg.,  Kath.  Gerlachin.  3  Stb.  qu40. 
17  Nrn.     [B.  M.     B.  B:  T.     B.  Zw:  C. 

—  Ausg.  1577  ib.,  genau  wie  vorher. 
[B.  M:  T.  B.     ß.  G:  C. 

1577a.  Der  ander  Teyl  Newer  teutsch. 
Lied,  zu  3  Stim.  Nürnbg.,  Boiorr.  3  Stb. 
qu40.     21  L.     [B.B:  C.     B.N:  B. 

Eine  Gesamtausgabe  beider  Teile  er- 
schien 1586  und  1590  (s.  d.) 

1577  b.  Newe  teutsche  Lieder  mit  4 
und  5  Stim.  Nürnbg.,  Knorr.  5  Stb. 
qu40.     32  Nrn.     [B.  B.    B.  M. 

1578.  Sanctissimae  virginis  Mariae 
canticum  quod  vulgo  Magnificat  inscribi- 
tur,  secundum  octo  vulgares  tonos,  4  voc. 
Noribg.,  Knorr.  4  Stb.  qu40.  8  Magnif. 
Beschrbg.  im  Brieger  Kataloge,  M.  f.  M. 
29  Beilage.     [Brieg:  C  T.  B. 

1579.  Newe  teutsche  Lieder,  erstüch 
durch  . . .  Jac.  Eegnart  mit  3  Stim.  jetz- 
und  aber  mit  5  Stim.  gesetzt.  Nürnbg., 
Kath.  Gerlachin.  5  Stb.  qu40.  25  Nrn. 
Nr.  22 — 25  Lieder  von  Lechner.  Neu- 
drack  in  Part,  in  Publikation  Bd.  19  mit 
Eegnart  zusammen.  [B.  B.  B.  M.  B.  L. 
B.  Br.     B.  G.  ohne  Tenor. 

—  Ausg.  1586  ib.  5  Stb.  [B.  B.  B. 
Lpz:  B. 

1581.  Sacrarum  cantionum  5  et  6  voc. 
lib.  2.  Noribg.,  Cath.  Geriachiu.  6  Stb. 
qu40.  35  Nrn.  [B.  B.  B.  Nicolaikirche 
zu  Berün.  B.  L.  B.  A.  B.  Hbg.  B.  Br. 
Proske.  Lüneburg:  C.  A.  T.  5a.  Hofb. 
Wien:  A.     Upsala  fehlt  C. 

1582.  Newe  teutsche  Lieder  mit  5 
und  4  Stim.  Nürnbg.,  Gerlachin.  5  Stb. 
qu40.  33  Lieder.  [B.  D.  B.  M.  B.  W. 
nur  24  Nrn.  halb  Druck,  halb  Kopie. 
Heilbronn,  ß.  L.  B.  Hbg.  ß.  G.  Proske 
fehlt  T.       B.  B:D.  B.       Hofb.  Wien:  C. 

A.  5a. 

1583  das  Samlwk:  Harmoniae  miscellae 
Cantionum  sacrarum  c.  5  et  6  voc.  Noribg., 
Geriachianis.  6  Stb.  qu40.  42  Nrn. 
[B.  B.       B.  Br.  ohne  A.       ß.  M.       B.  D. 

B.  K.  B.  Elbing.  B.  Gr.  fehlen  5  a.  u.  6  a. 
B.  Freiberg.  Kirchenb.  in  Kamenz  4  Stb. 
Musikfr.Wien.  Proske.  Lüneburg:  C.  A. 
T.  5a.  B.Weimar.  Krakau.  AVesteras. 
br.  Mus.     Brüssel  (siehe  Eitner  1,  1583). 

1584.   Liber  Missaxum  sex  et  quinque 


vocum.  Norimbg. ,  Geriachianis.  5  Stb. 
qu40.  13  Messen.  [B.B.  Brieg.  Elbing. 
B.  M.  Löbau.  B.  Hbg.  ß.  Br.  Freiburg. 
B.  Brässel.  B.  Kgsbg:  C.  5  a.  Proske. 
Stockholm.  Hofb.  Wien  5  Stb.  Wolfenb. 
br.  Mus.  fehlt  T. 

1586  a.  Der  erst  und  ander  Theil  der 
teutschen  Villanellen  .  .  .  mit  3  Stim. 
Nürmbg.,  Geriachin.  3  Stb.  qu40.  38 
Nm.  Gesamtsausg.  von  1576  u.  77. 
[B.B.     Dresd:  B.     B.  Lpz:  B. 

—  Ausg.  1590  ib.     [B.  B. 

1586  b.  Neue  lustige  teutsche  Lieder 
nach  art  der  welschen  Canzonen  mit 
4  Stim.  Nürmbg.,  Gerlachin.  4  Stb. 
qu40.  25  L.  [B.  D.  Brieg:  A.  T.  Löbau 
kompl. 

—  Ausg.  1588  „Mit  etlichen  neuen 
Compositionen  durch  den  Authorem  ge- 
mehret". Ib.  4  Stb.  30  L.  [B.B:  2a.  3a. 
B.  L.  la.  B.  B.  Lpz:B.  B.  G:la.  2a. 
br.  Mus :  2  a  vox. 

1587.  Septem  Psalmi  poenitentiales, 
6  vocib.  Noribg.,  Gerlachia.  Dem  Herzog 
Ludwig  von  Württemberg  gew.  6  Stb. 
qu40.  23  Gesge.  [B.  K.  Elbing.  B.  D. 
B.  Gr.  B.  Hbg  :5  a.  Hof b.  Wien :A. 
Wolfenb.  fehlt  6  a. 

1589.  Neue  geistliche  vnd  weltliche 
teutsche  Lieder  mit  füuff  vnd  vier  stim- 
men .  . .  Nürmbg.,  Gerlachin.  5  Stb.  qu40. 
28  Gesge.  [B.  Br.  B.  G.  B.B:  5a. 
Darmst:  A.  T.  B.  B.  K.  in  Kopie  Ms. 
40.  150. 

1593.  Epitaphia  (in  imp.  Fridericum 
et  in  augustam  Beatricem  imp.  Friderici 
Ahenobarbi  conjugem)  musicis  modis  se- 
narum  vocum  .  . .  Accepi  28.  Jul.  1593. 
Mart.  Crusius  (in  Acaderaia  Tubingeusi 
Professoris)  Tybingae  1593  ap.  G.  Ginip- 
penbachium.  8  Bll.  in  4''.  2  Gesänge. 
[Wolfenb.  K.  K.  Studienb.  in  Olmütz  im 
Ms.  Chorb.     Lübeck  im  Druck. 

1579  und  1587  gab  er  Lassus'  Selec- 
tissimae  von  1568  und  1581  dessen  Liber 
Missarum  heraus  (siehe  Lassus). 

Lu  Ms :  Epithalamium  . . .  Chr.  Andr. 
Julii  et  virg.  Mariae  Mufliae,  6  voc.  Ms. 
fol.     13  Bll.  von  1583.     [B.  N. 

Laudate  dominum  15  voc.  Hochzeits- 
gesang für  Herzog  Joh.  Georg  von  Sach- 
sen, 16.  Sept.  1604  nachträghch  gez. 
[Hauptstaatsarchiv  in  Dresden,  Lo.  12050, 
M.  f.  M.  20,  60,  Nr.  5. 

Mss.  B.  B.  Cod.  Z34,  16.  Jh.  Orgel- 
tabulatur,  fol.  30  u.  32  zwei  deutsche 
Lieder  aus  obigen  Drucken.  Z  28,  Part, 
von  1599  S.  212:  Quid  chaos  24  voc. 
ohne  Text. 

Ms.  in  B.  Proske,   Magnific.   4  voc.  in 


Leclmer. 


100 


Leclair,  Jean-Marie. 


Ms.  924.  928.  929.  —  27  Gesge.  in  alten 
Ms.  s.  Kat.  AIV. 

Ms.  B.  Joach.  23  Nr.  106:  Missa  sup. 
Domine  Dominus  noster  6  voc. 

B.  Zw.  Ms.  11  u.  39,  2  lat,  ein  deutscher 
Tonsatz. 

Ms.  in  B.  A.  24  h  acht  Magnificat,  mit 
1602  gez.  Chorbuch. 

Ms.  in  Basel :  1  Motette  und  2  Epitaph, 
zu  6  Stirn,  in  Tabulaturpart. 

Ms.  in  B.  Br.  9  Motetten,  s.  Kat. 

Missa  6  voc.  sup.  Domine  Daus,  noster 
Nr.  12  in  Ms.  mus.  q  89  a-f.     [B.  D. 

Ms.  in  Dresd.  Nr.  1274,  5  Amici  mei 
8  V.     Nr.  1276,  25  Dominus  regit  4  voc. 

Mss.  in  B.  M.  1  Messe  in  Tabulatur 
264  Nr.  16  und  in  257  zehn  Motetten  zu 
5,  6  u.  8  Stirn. 

Mss.  B.  Kgsbg.  Nr.  67  ein  deutscher 
Gesg.,  in  75  Nr.  3  —  6  Motetten,  in  76 
vier  Motetten  und  in  77  vier  andere. 

Ms.  Schwerin  F.  Autogr.  des  6  stim. 
Gesanges:  Saxoniae  Priuceps  o  Augustis- 
sime  salve. 

Ms.  3155  a.  Chorb.  gi\  fol.  Hds.  von 
1583  mit  Schablone.  Dedic.  vom  April 
1583,  dann  der  6stim.  Tonsatz:  Quis  tua 
suavis  Amor  dulcissima.     [B.  N. 

Die  B.  M.  besitzt  aus  dem  18.  Jh.  ein 
Eequiem  im  Ms.  in  10  Stb.  (4  Singst. 
2  V.  Va.  2  Hörner  und  Organe)  gez.  mit 
Lechner.  Eiue  nähere  Untersuchung 
könnte  vielleicht  Aufschluss  geben. 

In  den  Tabulaturbüchem  von  Denss 
und  "Woltz  einige  arrangierte  Gesge. 

In  alten  Samlwken.  24  Gesge.  (Eitner  1). 
In  neuen  Ausg.  10  Gesge.  (Eitner  2), 
andere  iu  Commer's  musica  Sacra  Bd.  19 
und  im  Bd.  19  der  oben  erwähnten  PubU- 
kation. 

L6chopie,  Pierre  -  Martin  -  Ni- 
colas, geb.  5.  Sept.  1771  zu  Sen- 
lis,  lebte  noch  1845.  Er  studierte 
Musik  zu  Paris  unter  Schmitt  und 
Boutroy  Pfte.  u.  Komposition,  ging 
dann  in  seine  Geburtsstadt  zurück, 
wirkte  als  Musiklelirer  und  Orga- 
nist und  gab  zahlreiche  Klavier- 
kompositionen heraus  (Fetis). 

Le  Clair,  ...  auf  dem  Text- 
buche zum  Ballet  „Le  retour  de 
la  paix  dans  le  Pays-Bas",  welches 
am  2.  April  1 749  zum  erstenmale 
aufgeführt  wurde,  nennt  er  sich 
Direktor  der  Komedie  zu  Brüssel 
(Straeten   2,    226,    der    irrtümlich 


glaubt,  dass  dies  Jean -Marie  ist 
und  noch  die  Oper  Glaucus  et 
Scylla  anführt). 

Le  Clair,  . . .  Dittersd-orf  in 
seiner  Selbstbiographie  erwähnt 
einen  Flötisten,  der  um  1750  in 
AYien  lebte. 

Leclair,  Aiitoine-Remi,  gen. 
le  Cadet,  ein  Bruder  des  J.-Marie, 
geb.  zu  Lyon,  gab  einen  Band 
Sonaten  heraus: 

ler  livre  de  Sonates  a  V.  seul  et  Bc. 
Paris.     12  Son.     [Paris  Nat. 

Fetis  glaubt,  dass  sie  um  1760  er- 
schienen. 

In  Maupetit's  Menuets  1  Nr. 

Leclair,  Jean -Marie,  l'aine; 
Fetis  schreibt  geb.  zu  Lyon  um 
1697,  Paloschi:  geb.  23.  Nov.  1687 
zu  Paris,  beide  ohne  Nachweise, 
ermordet  am  22.  Okt.  1764  auf 
der  Strafse  zu  Paris,  nachts  11  Uhr, 
der  Thäter  blieb  unbekannt.  Leclair 
war  der  Sohn  Antoine  Leclair's, 
eines  Kgl.  Kammermusikus.  Die 
Marquise  de  la  Mesangere  über- 
nahm die  Erziehung,  doch  scheint 
die  Sorgfalt  nur  gering  gewesen 
zu  sein,  denn  er  trat  zuerst  als 
Tanzspieler  auf  der  Violine  auf, 
hefs  sich  sogar  als  Tänzer  am 
Theater  zu  Kouen  engagieren. 
Später  wurde  er  Balletmeister  zu 
Turin.  Dort  wurde  der  Violin- 
virtuose Somis  auf  ihn  aufmerk- 
sam und  nahm  ihn  zum  Schüler 
an.  1729  ging  er  nach  Paris  und 
erhielt  einen  Platz  im  Orchester 
der  grofsen  Oper  mit  einem  Ge- 
halte von  450  fr.,  der  1735  um 
50  fr.  erhöht  wurde.  1731  wurde 
er  Kammermusiker  an  der  Kapelle 
des  Königs.  Auf  dem  2.  Bande 
seiner  Sonaten  liest  man  „Ordiuaire 
de  la  musique  de  la  Chapelle  et 
de  la  chambre  du  Rov".  Als  er 
seine  Sonaten  2.  livre  und  folgende 
herausgab,  wohnte  er  in  Paris  in 
der  Strafse  St.  Benoist  du  cote  de 


Leclair,  Jean-Marie. 


101 


Leclair,  Jean-Marie. 


rAbeis,  Fauburg  St.  Germain  (Titel- 
anzeige). Durch  eine  Zwistigkeit 
mit  dem  Chef  der  2.  Geiger,  Guig- 
non,  verursacht,  nahm  er  bald  nach 
1735  seinen  Abschied  von  der  Oper 
und  lebte  nun  vom  Unterrichten 
und  seineu  Kompositionen,  die 
seine  Frau  in  Kupfer  stach  und 
zum  Teil  nach  seinem  Tode  auch 
herausgab.  Auf  einer  Eeise  nach 
Holland  lernte  er  Locatelli  liennen, 
was  auf  seine  Schreibweise  von 
entschiedenem  Emfluss  war.  Seine 
Sonaten  sind  noch  in  der  alten 
Form  geschrieben  und  nur  einzelne 
Sätze  nähern  sich  der  dreiteiligen 
Form  mit  wiederholtem  ersten 
Teile.  Die  Rondoform  ist  mehr- 
fach zu  finden.  Die  Aufeinander- 
folge der  Sätze  besteht  gröfsten- 
teils  aus  einem  Adagio,  Allegro, 
Aria,  AJlegro.  Er  ist  ein  inter- 
essanter und  erfindungsreicher 
Komponist.  Siehe  auch  M.  f.  M, 
20,  164.  169.  Seine  Werke  sind 
folgende  (am  Ende  des  2.  Buches 
seiner  Sonaten  befindet  sich  ein 
Yerz.  derselben  nebst  den  Preisen; 
so  kostet  z.  B.  das  1.  Buch  15  liv., 
die  Trios  9  liv.  etc.): 

I.  livre  de  Sonates  ä  Violon  seul  avec 
la  Bc.  Paris  1723  chez  l'auteur  et  Boivin. 
Le  olerc.  fol.  12  Sonaten.  81  S.  [B. 
Wagener.  Paris  Nat.  Paris  Arsenal, 
br.  Mus.     C.  P.    Biüss.  Cons.    Hof b.  Wien. 

—  Ausg.  1739  La  veuve  Boi\in.  93  S. 
[B.  Wagener.     B.  Besannen. 

IL  üvre  de  Sonates  par  le  V.  et  p.  la 
Flute  trav.  avec  la  Bc.  Paris  c.  1732 
l'auteur  et  Boivin.  Le  Clerc.  Gravees 
p.  MUe.  Louise  Roussel.  fol.  12  Sou. 
85  S.  [B.  B.  Paris  Nat.  Paris  Arsen. 
C.  P.    br.  Mus.    Briiss.  Cons.    Hofb.Wien. 

IIL  livre  de  Sonates  a  Viol.  seul  avec 
la  Bc.  oeuv.  5.  Paris  chez  l'aut.  Boivin. 
Ledere,  fol.  82  S.  12  Son.  Gravees 
p.  Mme.  Leclair  son  epouse.  [B.  B. 
Dresd.  Mus.  Paris  Nat.  Paris  Arsen. 
C  P.  br.  Mus.  Biüss.  Cons.  Kopenhag. 
Hofb.  Wien. 

IV.  livre  de  Son.  a  V.  seul  et  Bc. 
Op.  9.     Pai-is,  Ledere,    fol.    2  BU.    75  S. 


12  Sonaten.       [Paris  Nat.      Paris  Arsen. 
C.  P.    br.  Mus.    Brüss.  Cons.    Hofb.Wien. 

—  Ausg.  ib.  1738.  [B.  Wagener.  B. 
Besau^on. 

Opus  1.  Six  Sonatas  for  two  V.  Lon- 
don, J.  Walsh.     2  Stb.     [B.  Wagener. 

Opus  2.  6  Solos  for  a  V.  with  a  B. 
for  the  harps.  or  Vcl.  London,  J.  Walsh. 
fol.     35  S.     [br.  Mus.     B.  Wagener. 

Oeuvre  1.  1.  livre  de  Sonates  a  V. 
seul  av.  la  Bc.  II  y  a  quelqu'  unes  de 
ses  Sonates  qui  peuvent  se  jouer  sur  la 
flute  travers.  Paris,  chez  l'auteur.  Part. 
gr.  fol.     75  S.     [Hofb.  Wien. 

Oeuv.  2.  2  liv.  de  Sonates  ä  V.  seul 
av.  la  Bc.  (wie  oe.  1).  ib.  P.  85  S. 
gravees  par  MUe.  Louise  Roussel.  [Hofb. 
Wien. 

Es  scheint,  als  wenn  diese  beiden 
Drucke  oeuvre  1  u.  2  dieselben  sind,  als 
diejenigen  unter  1.  livre,  2.  livre. 

Oe.  3.  Sonates  ä  2  V.  sans  B.  Paris 
(1730)  chez  l'auteui-.  2  Stb.  gr.  4«.  [Hofb. 
Wien. 

Op.  3.  Six  Sonatas  for  two  Y.  Lon- 
don, J.  Walsh.     2  Stb.     [B.  Wagener. 

Oe.  4.  Sonates  ä  2  Y.  sans  B.  Paris 
1730.     [Paris  Nat. 

Oe.  4.  6  Sonates  en  Trio  par  2  Y. 
et  la  Bc.  Paris,  l'auteur  (Boivin,  Le  Clerc 
et  la  Ye  Roussel).  gr.  4°.  3  Stb.  [Hofb. 
Wien.     Paris  Nat. 

Oe.  6.  1.  Recreation  de  rausique  d'une 
execution  facile  composee  pour  2  Y.  et 
la  Bc.  oe.  6.  Paris,  l'auteur.  (Boivin, 
Le  Clerc  et  la  Ye  Roussel.)  gr.  4«.  3  Stb. 
[Hofb.  Wien. 

(Hier  ist  er  genannt  Yiolouiste  celebre.) 

Oe.  7.  6  Concerts  a  3  Y.,  A.  e  B. 
per  org.,  et  Ycl.  Gravees  par  son  Epouse. 
Dedies  ä  Mr.  Cheron,  Maitre  de  chapelle. 
1.  Partie.  Paris,  chez  l'auteur,  la  Ye  Boivin. 
6  Stb.  kl.  fol.  [Hofb.  Wien.  Paris  Nat. 
Paris  Arsen.     B.  Wagener. 

Oe.  8.  2.  Recreation  de  musique  (wie 
oe.  6)  composee  par  2  Flütes  ou  p.  2  Y. 
et  la  Bc.  Paris,  chez  l'auteur.  3  Stb. 
[Hofb.  AYien. 

Oe.  10.  6  Concerts  ä  3  Y.  A.  e  B. 
per  org.  e  Ycl.  Graves  par  son  Epouse 
. . .  Partie  2.  Paris,  ib.  fol.  5  Stb. 
[Hofb.  Wien.     Paris  Nat.     Paris  Arsen. 

oe.  12.  2.  livre  de  Sonates  ä  2  Y. 
sans  B.  Paris,  chez  l'auteur.  2  Stb.  fol. 
[Hofb.  Wien. 

Oe.  13.  Ouvertiu'es  et  Sonates  en  Trio 
par  2  Y.  avec  la  Bc.  ib.  3  Stb.  gr.  4». 
[Hofb.  Wien. 

Scylla  et  Glaucus.  Tragedie  en  5  actes 
(repr.   4/10  1746).     Paris,   chez  l'auteur 


Leder, 


102 


Leclercq. 


et  Ve.  Boivin  et  Le  Clerc.  P.  gr.  fol. 
28  u.  170  S.  [Hofb.  Wien.  Paris  Nat. 
Im  Ms.  in  Paris  l'opera.     C  P. 

Das  erwähnte  Verz,  seiner  Werke  von 
1739  bringt  auch  nicht  mehr  als  hier 
verz.  ist. 

14  Piecen  in  neuen  Ausgaben  (Eitner  2), 
aufserdem  noch  in  Lee's  Souvenir  des 
anciens  maitres  (1885)  Nr.  3  eine  Sonate 
aus  oe.  5  Nr.  4.  [br.  Mus.]  Sarabande 
u.  Tambourin  f.  V.  u.  Pfte.  arraug.  u. 
herausg.  von  Frz.  Ries.      [Musikfr.  Wien. 

Gavotte  celebre  (Louis  XVI)  Y.  et  Pfte. 
Ausg.  von  Hermann.     [Musikfr.  Wien. 

In  Maupetifs  Meuuets  1  Nr. 

Sonata  a  2  V.  e  Cerab.  3  Stb.  Ms. 
[Darmst. 

Ich  gedenke  einen  Band  seiner  Sonaten 
herauszugeben. 

Leeler,  . . .  Organist  au  PP.  de 
la  Mercy  zu  Paris  am  Ende  des 
18.  Jhs. ;  gab  1785  ein  Journal 
für  Orgelpiecen  heraus,  welches 
aber  schon  im  nächsten  Jahre 
wieder  einging  (Fetis). 

Der  Kat.  des  Conservat.  zu  Paris  zeigt 
von  einem  Leelere,  Organist^  1.  Magni- 
ficats  et  autres  pieces  d'orgue ,  2.  3  re- 
cueils  et  une  suite  de  Contredanses  von 
1777  an.  Ob  damit  der  obige  oder  ein 
anderer  gemeint  ist,  bedarf  nälierer  Prü- 
fung. Auch  in  Th.  Warren's  Collect,  of 
Catches  befindet  sich  ein  Tonsatz  unter 
Le  Clerc. 

Leelerc  (Le  Giere) ,  . .  .  Fetis 
fälschlich  Lecler),  Sohn  eines  Kla- 
vierbauers zu  Paris,  war  als  Flö- 
tist am  Opernorchester  gegen  1739 
angestellt  und  gab  heraus: 

Senates  ä  2  Flütes,  oe.  1.  Paris  1745. 
[Paris  Nat.]  Auf  einer  Konzertreise  nach 
London  soll  er  giften  Erfolg  gehabt  haben 
(Fetis).  Die  in  B.  Karlsruhe  befindlichen 
Tonsätze  im  Ms.  sind  nur  mit  Le  Clerc 
und  Le  Giere  gez. ;  sie  sind  dem  „Marg- 
grafen von  Baden  Durchlach"  gewidmet: 
Nr.  52,  6  Senates  pour  la  flute  trav.  av. 
la  B.  Compos.  par  le  Clere.  Nr.  53,  6 
Son.  p.  2  flutes  trav.  par  le  Clerc.  1754. 
Nr.  54,  6  Son.  p.  2  fl.  trav.  sans  B.,  per 
le  Clere.  Nr.  55,  30  Solos  de  divers 
auteurs  coppies  par  leelerc  1753.  Enth. 
je  1  Sonate  von  Camer  loch  und  Tartmi, 
für  Solostim.  u.  B. ,  die  übrigen  ohne 
Autor,  vielleicht  von  L.  selbst. 

Leelerc,  ...  Gesanglehrer  in 
Lüttich   um    1753,    wurde    später 


Kapellmeister  in   Strafsburg   (Bre- 
net's  Gretry  p.  7). 

Le  Clerc,  Firmin,  wird  am 
22.  Febr.  1519  päpstl.  Sänger  mit 
monatl.  6  Duc.  Gehalt  (Virtelj.  3, 
257). 

Leelerc ,  Guyiion ,  Violinist 
unter  Louis  XIV.  von  Frankreich 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris  (Ca- 
stil-Blaze  146). 

Leelerc,  J, . . ,  Gambist  (Basse 
de  Violon)  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  unter  Louis  XIV.  mit  912  Liv. 
Gehalt,  12  Sous  Extrabeiträge  nebst 
Naturalien  an  Brot,  Wein  etc. 
(Castil-Blaze  147). 

Le  Clerc,  Jean-Baptiste,  geb. 
um  1755  zu  Chalonne  (Maine- et- 
Loire),  gest.  im  ISTov.  1826  ebd. 
Ein  Abgeordneter  an  der  National- 
versammlung; später  gehörte  er 
dem  Rate  der  500  au  und  wurde 
am  21.  Jan.  1799  zum  Präsi- 
denten gewählt,  zog  sich  aber  in 
demselben  Jahre  in  seine  Ge- 
burtsstadt zurück.  Unter  seinen 
Schriften  finden  sich  auch  zwei 
die  Musik  betreffend: 

Corps  legislatif.  Couseil  des  Cinq-cents. 
Eapport  fait  par  Leelerc  (de  Maine -et- 
Loire) ,  sur  l'etablissement  d'ecoles  spe- 
ciales de  musique.  Sceance  du  7  frimaire 
an  7.  (27.  Nov.  1798).  Paris,  impr.  na- 
tionale, an  7.     8^.     [Brüssel. 

Essai  sur  la  propagation  de  la  musique 
en  Frauce,  sa  conservation,  et  ses  rap- 
ports  avec  le  gouvernement ;  par  J.  B. 
Leelerc.  Paris,  impr.  nationale,  prairial 
an  IV  (20.  Mai  1796).  8".  [Brüssel.]  — 
Ebd.  noch  ein  Essai  sur  la  propagat.  an 
IV.  et  VI  annee  1798.  [An  IV  auch  in 
Brüssel  Cons.     Bologna. 

Le  Clerc,  Jeban,  siehe  derl- 
ei, Jeli. 

Leelerc,  Jelian ,  um  1461 
Sänger  am  Hofe  Charles  VII.  von 
Frankreich  (Thoinan  64). 

Leclercq,  Jacques,  1611  Sänger 
und  Musicus  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 


Le  Cocq,  Adrien-Charles. 


103 


Lecomte,  J.-L.-M. 


Le  Cocq,  Adrien-Charles,  1660 
Instrumentist  a/d.  Hofkapelle  in 
Brüssel  (Straeten  5,  146). 

Le  Cocq,  Autoine,  s.  (xiiUi, 
Antonius. 

Le  Cocq,  Fran^ois,  vor  1729 
Violinist  an  der  Hofkapelle  in 
Brüssel.  Straeten  5,  153.  Bd.  8, 
523  teilt  er  den  Titel  eines  Druckes 
von  ihm  mit: 

Reciieil  de  pieces  de  guitarre,  couip.  .  . 
musicieu  jubilaire  de  la  chapelle  royale 
ä  Bruxelles  . . .  1729.  132  Nrn.  Straeten 
druckt  die  Dedic.  ab. 

Le  Cocq,  Giüllaume,  ebenda- 
selbst um  1673  Yiolinist  (Straeten 
5,  146). 

Le  Cocq,  Jacques,  ebendaselbst 
Yiolinist  um  1660  und  noch  1673 
erwähnt  (ib.  5,  146  u.  156). 

Le  Cocq,  Jean,  siehe  Grallus, 
Joannes. 

Le  Cocq,  Jeau  (de  Cocq),  war 
nach  Straeten  5.  107  Sangmeister 
an  der  Parochialkirche  zu  Menin. 
Dokumente  vom  Oktob.  1569  bis 
Okt.  1570.  In  der  Zeit  von  Okt. 
1576  bis  Okt.  1577  starb  er  an 
der  Pest. 

Le  Cocq,  Jean,  Spieler  der 
Taille,  d.  i.  die  Tenor-Viola,  oder 
Viola  a/d.  Hofkapelle  in  Brüssel 
um  1729  (Straeten  5,  153). 

Le  Cocq,  Johann  oder  Jean, 
Köchel  1,  Nr.  120  verz.  ihn  unter 
Johann  de  Cocq  als  Ksl.  Sänger 
(Bassist)  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  Dez.  1564  bis  1593  mit 
12  Gld.  monatl.  Gehalt.  S.  122 
unter  Johannes  de  Kochk  befindet 
er  sich  mit  Kaiser  Maximilian  in 
Augsburg. 

Bei  einer  solchen  Auswahl  von  Jean 
le  Cocq's  ist  es  unmöglich  zu  bestimmen, 
welchem  die  in  alten  Sammelwerken 
vorkommenden  Kompositionen  angehören. 
Möglich,  dass  sie  sämtlich  von  Johannes 
Gallus  sind,  doch  dazu  gehörte  eine  ganz 
sorg-fällige  Prüfung  der  31  bis  jetzt  be- 
kannten Gesänge,   die  ich   in  der  Biblio- 


graphie unter  Cocq,  S.  481  getrennt  verz. 
habe.  Im  Ms.  W87  Nr.  1007.  1008  und 
1013  der  B.  B.  drei  Chansons  zu  4  u.  5 
Stim.  in  moderner  Part. 

Le  Cocq,  Nicolas,  Contrabassist 
(double  basse)  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  um  1742  bis  nach  1745 
(Straeten  5,  181). 

Le  Coick  (Le  Cocq),  Jean,  s. 
Oallus,  Joan. 

Le  Conite,  . . . 

Die  Hofb.  in  Darmst.  besitzt  von  ihm: 
Le  jaloux  gueri  de  l'Amour.  Cantate  ä 
voix  seule  avec  simphonie.  Part.  Paris. 
18.  Jh. 

Le  Conite,  Antoine,  Kapell- 
meister an  der  Kirche  St. -Marie 
und  St.  Martin  zu  Marie  im  17.  Jh. 
Er  gab  heraus: 

Missa  5  vocibus  ad  imitationem  moduli: 
0  vinun  ineffabilem.  Paris  1685  Ballard. 
fol.  Chorb.  [Paris  Genev.]  Fetis  unter 
Comte. 


Lecomte,   J.-L.-M.,   geb. 


um 


1774  zu  Romorantin  (Loir-et-Cher), 
lebte  noch  1862  als  Fetis  seine 
Biographie  schrieb.  Ein  Finanz- 
mann, Mitglied  und  Korrespondent 
gelehrter  Gesellschaften,  schrieb 
mehrere  historische  Abhandlungen, 
die  Fetis  verz.  (Eine  Biogr.  von 
Villoteau  in  der  Revue  et  Ga- 
zette mus.  de  Paris  1839  Nr.  26, 
27.  Juni). 

Seine  Schriften  handelu  über  die  Musik 
der  Celten  und  Griechen  mit  Vergleichen 
des  gregorianischen  Gesanges.  Die  Musik 
in  Syrien,  in  Arabien.  Eine  Biogr.  über 
Glarean.  Aesthetische  und  akustische 
Themen.  Ein  Nekrolog  auf  Villoteau. 
Ueber  Scheibler's  Versuche  Klaviere  zu 
stimmen.  Die  meisten  Artikel  befinden 
sich  in  obiger  Revue  et  Gazette  1839  u. 
die  letzte  aufser  einem  Separatabzuge  in 
den  Memoires  de  la  societe  imperiale  des 
Sciences  de  Lille.  Der  Discours  vom  14. 
Dez.  1835  auf  die  Frage:  Etablir  la  diffe- 
rence  de  la  mus.  des  Celtes  et  de  celle 
des  Grecs,  s.  1.  (Paris  1835.  8»)  befindet 
sich  in  Briissel  Nr.  3475  und  unter  7160: 
Memoire  explicatif  de  Tiaveution  de 
Scheibler  .  .  .  Lille  1856  L.  Danel.  8». 
798.  mit  Abbildg.  —  Die  Musikfr.  in 
Wien  besitzen  unter  M.  Lecomte :  Compte 


Le  Conte,  Joannes. 


104 


Lederer,  Ignaz  Ferd. 


rendu  de  Touvrage:  Principes  de  Melodie 
et  d'harmonie  deduits  de  la  theorie  des 
vibrations.  Paris.  Wahrscbeinlicti  von 
obigem.     Fetis  scb reibt   es  ihm  auch  zu. 

Le  Coiit,  Joannes,  Flamingus, 
trat  am  24.  Dez.  1528  ins  päpstl. 
Süngerkollegium  und  verblieb  bis 
1548.  (Yiertelj.  3,  262.)  Im  Febr. 
1541  erhielt  er  ein  Benefiz  an 
der  Kirche  von  Bassevelde  in 
Flandern ,  genannt  die  Büfser- 
kapelle.  (Straeten  3,  220.  6,  410. 
6,  376.  408  u.  Seite  414  verzeich- 
net er  einen  Bartholomee^  den  er 
aber  mit  Joannes  verwechselt. 

Le  Conte  le  p(^re,  nm  1709 
Flötist  a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  250  Thlr.  Gehalt  (Fürstenau 
2b,  50). 

Le  Corbisier,  Jean,  um  1657 
Kapellmeister  an  der  Kirche  Sablon 
zu  Brüssel  (Straeten  2,  73).  Zeigte 
sich  aber  so  unfähig,  dass  ihn  die 
Musiker  verklagten  und  er  eine 
Probe  bestehen  musste,  die  aber 
völlig  misslang.  (Dokument  p.  75). 
Er  war  ein  Günstling  und  Schüler 
Balthasar  Kichard's.  auf  dessen 
Empfehlung  er  den  Posten  erhielt. 
1673  ist  er  in  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  als  „maistre  de  latin'' 
verzeichnet  (ib.  5,  146).  Yon  1678 
bis  c.  1687  war  er  Sangmeister 
an  der  Kathedrale  in  Antwerpen 
(ib.  3,  5). 

Lecourt,  Pierre,  geb.  zu  Ver- 
sailles gegen  1755,  war  Organist 
an  der  Kirche  St.-Germain-en-Laye 
ebd.     Er  gab  heraus: 

Conceilo  pour  le  clavecin  av.  acc.  de 
2  V.  A.  B.  Hautb.  et  2  Core  ad  lib. 
(Felis). 

Le  Couteux,  . . .  Fagottist  in 
England,  lässt  sich  in  einem  Kon- 
zert in  Frankfurt  a/M.  am  15/12 
1774  auf  dem  Serpent  hören  (Is- 
rael 58). 

Lecouteux,  Herbert,  in  der 
Mitte  '  des    1 6.  Jhs.    Kapellmeister 


a/d.  Metropole  zu  Ronen,  ist  in 
der  Kationalbibl.  zu  Paris  mit 
einem  4stim.  Gesänge  vertreten, 
der  zwar  nur  den  Namen  Hei'bert 
trägt,  von  Michel  Brenet  aber 
obigem  Komponisten  zugeschrieben 
wird  (M.  f.  M.  22,  180). 

Lectiones  Jeremiae  Prophetae, 

quae  regio  in  sacello  cantautur.  Ms.  fol., 
geschrieben  für  Louis  XY.,  1765.  Ge- 
hörte einst  Horace  Walpole.  [R.  C.  of 
Mus. 

Le  Cunelier,  Jean,  ein  Trou- 
badour u.  Komponist  des  12.  oder 
13.  Jhs.  (Coussemaker  5,  191  bis 
204).     Siehe  auch  Le  Cuveliers. 

Le  Cuveliers,  Jean,  Trouba- 
dour, geb.  um  1230  zu  Arras. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
ihm  2  Lieder  mit  Melodie.  4  andere 
sollen  nach  Fetis  in  der  Bibl.  des  Vati- 
can's  sich  befinden.  Es  ist  fraglich,  ob 
dies  nicht  der  von  Coussemaker  ange- 
führte Jean  le  Cunelier  ist  (s.  d.). 

L'Ecuyer,  ein  Harfenist  um 
1782  zu  Paris  (Magazin  1782). 
Fetis  verz.  einen  Lecuyer,  der  dem 
Opernorchester  zu  Paris  bis  1776 
angehörte  und  eine  Brochure  her- 
ausgab : 

Principes  de  l'art  du  chant,  suivant 
les  regies  de  la  langue  et  de  la  prosodie 
francoise.  Paris  1769  chez  Tauteur.  8". 
2Q  S.     [Bnissel  6091. 

Leder,  Matthias,  Organist  am 
St.  Peter  in  Danzig  vor  1620 
(Yiertelj.  7,  401). 

Lederer,    Hans    Georg,    von 

1669  —  72  Instrumentist  u.  Trom- 
peter an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  350  Gld.  Gehalt  (Kreis- 
archiv). 

Lederer  (Leederer,  Loder,  Leder), 
Ignaz  Ferdinand,  diente  von 
Jugend  an  als  Hofmusiker  in 
München  (seit  etwa  1666).  Sein 
Gehalt  betrug  1699  :  200  Gld.  1726 
240  Gld.  Während  der  öster- 
reichischen Besetzung  (1702  bis 
1713)    wird    er    bei    der   Speciali- 


Lederer,  Johann. 


105 


Le  Dran. 


sieruns:  der  Kapellmitglieder  als  „ein 
alter  Tropf"  bezeichnet  und  erhält 
nur  100  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv 
in  München). 

Lederer,  Johauu,  wird  am  1/7 
1608  als  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  mit  52  Gld. 
angenommen.  Erhält  1635:  350 
Gld.;  am  7/4  1671  ist  er  als  Trau- 
zeuge verz.  (Kreisarch.  und  Trau- 
register der  Frauenkirche  in  Mün- 
chen). 

Lederer,  P.  Joseph,  geb.  1733 
zu  Ziemetshausen  in  Baiern,  gest. 
im  Okt.  1796  zu  Ulm.  Ein  regu- 
lierter Chorherr  des  Augustiner- 
ordens im  Stifte  des  Michaelis- 
klosters in  den  Wengen  zu  Ulm 
und  Professor  der  Theologie.  Ger- 
ber 2  teilt  8  Werke  mit,  teils  lite- 
rarische, teils  Kompositionen.  Nach- 
weisen lassen  sich  nur: 

1.  Neue  und  erleichterte  Art  zu  sol- 
misiren.  2.  Aufl.  Ulm  1796  Wohlers. 
4^  [B.  B.  Einsiedeln.  B.  Lpz.  Stadtb. 
Ueberlingen  aSee  (Baden). 

Die  1.  Aufl.  erschien  nach  Gerber  1756. 

2.  V  Vespern,  samt  fünf  andern  Psal- 
men, einem  besonderen  Magnificat  und 
einem  Stabat  Mater  kurz,  leicht  sänge- 
risch bestehend  in  Discant,  A.  T.  B.  2  V. 
2  Waldhörner.  Orgel  und  Yiolone.  Ulm 
1780  beim  Author.  fol.  10  Stb.  [Ein- 
siedeln, br.  Mus.  in  2  Aufl.  yon  1780 
u.  1789. 

3.  6  Messen  für  Disc.  Alt  (T.  u.  B.  ad 
lib.)  2  V.  Orgel  u.  Vcl.,  die  2te  mit  2 
Waldh.  Verm.  Aufl.  Augsbg.  1781  Lotter. 
Stb.     [Einsiedeln. 

4.  Apparatus  musicus  oder  musica- 
lischer V^orrath,  enthaltend  18  Versetten, 
17  Praeambeln,  Menuet,  Trio  und  3  So- 
naten, eine  Art  von  Eondo  mit  Varia- 
tionen, eine  Cantate  in  P.  von  Canto-Solo, 
Violin-Solo,  Orgel-Solo  u.  Vcllo.,  Ueber- 
gänge  durch  alle  Töne  auf  dem  Ciavier, 
kurze  Regeln  die  Partitur  recht  zu  schlagen. 
Zum  Besten  der  Anfänger  auf  dem  Cla- 
viere  . . .  Augsburg  1781  Lotter.  fol. 
Vorwort  ist  gez.  mit  „Schriebs  Weugen 
in  Ulm  am  31.  Mai  1781."  40  S.  Musik. 
Die  Kantate  ist  gar  nicht  übel.  [B.  B. 
B.  Hbg.  B.  Wagener.  Einsiedeln.  Hofb. 
Wien. 


5.  Die  Bibl.  im  Stift  Einsiedeln  besitzt 
noch  im  Lotter'schen  Druck  1.  Laus  Dei 
1761.  Stabat  mater  1752  in  Stb.  — 
Praeambelen.  Menuet,  Trio  etc.  —  Can- 
tate in  P.  von  1781. 

Ledesma,  3Iariaiio  Rodriguez 

de,  geb.  14.  Dez.  1779  zu  Sara- 
gossa, gest.  zu  Madrid  um  1847. 
1787  Knabensänger  an  der  Kathe- 
drale zu  Saragossa,  1798  Mansion- 
naire  an  derselben  Kirche,  1804 
1.  Tenor  am  Theater  in  Madrid 
und  1806  an  der  Kgl.  Kapelle, 
floh,  als  die  Franzosen  in  Madrid 
einrückten,  ging  1810  nach  Lon- 
don, kehrte  1815  nach  Madrid 
zurück,  nahm  wieder  seine  frühere 
Stellung  ein,  wurde  zum  Unter- 
kapellmeister und  1836  zum  Ka- 
pellmeister ernannt. 

Er  schrieb  für  die  Kirche,  Solfeggien 
und  kleinere  Gesangpiecen.  Eslava  ver- 
öffentlichte im  2.  Bd.  der  Lira  sacra  his- 
pana  ein  Stabat  mater  zu  3  Singst,  u.  4 
Streichinstr.  und  in  seinem  Museo  organico 
sollen  sich  einige  Orgelpiecen  befinden, 
sagt  Fetis,  doch  ist  dies  ein  Irrtum,  die 
Orgelpiecen  sind  von  Nicolas  Ledesma 
(s.  d.). 

6  spanische  Lieder  mit  untergelegtem 
deutsch.  Text  für  die  Guit.  arrang.  von 
Ä.  Matthaei.  Lpz.  &  Berlin,  Comptoir. 
fol.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

A  collection  of  50  exercises,  or  studies 
of  vocalization.    London,     fol.     [Glasgow. 

3  italian  arietts.  London,  fol.  —  a. 
Aufl.  1830  [beide  im  br.  Mus.].  Ebendort 
noch  10  Londoner  Einzeldrucke,  Gesänge 
f.  1,  2  u.  3  Stirn. 

Pensiero  (in  questa  toniba  oscura). 
[Musikfr.  Wien. 

Eine  Biogr.  in  der  Lpz.  Ztg.  16,  620 
nebst  Abdnick  eines  Liedes. 

Ledesma,  NieoLis,  Org.  a/d.  Ka- 
pelle Santiago  zu  Biibano  in  Spanien. 

Im  Eslava,  Museo  organico,  3  Orgelst. 
Exemplare  in  B.  München,  Brüssel  etc. 

Le  Dran,  Mr.,  ein  Pariser  Mu- 
siker, der  um  1765  ein  theoretisches 
Werk  herausgab,  welches  eine  an- 
dere Bezeichnung  der  Akkorde  in 
der  Generalbasslehre  bezweckte. 
Gerber  1  bez.  ihn  nach  La  Borde 
als  einen  unwissenden  Menschen. 


Le  Duc. 


106 


Leeder. 


Le  Duc,  Madame,  eine  Kom- 
ponistin von  Klavierpiecen,  soll  in 
einer  zu  Paris  erschienenen  Samlg. 
vertreten  sein  (Gramer  1,  315). 

Le  Duc,  siehe  Duc,  Philippe  de. 

Le  Duc,  Pierre,  Bruder  des 
Simon,  geb.  um  1755  zu  Paris, 
bildete  sich  zum  Violinisten  aus, 
trat  im  Concert  spirituel  auf,  ver- 
nachlässigte aber  dann  die  prak- 
tische Ausübung  der  Musik,  als 
er  das  Musikgeschäft  von  La  Che- 
vardiere  kaufte  und  einen  schwung- 
haften Handel  betrieb.  La  Chevar- 
diere  zeichnet  bis  etwa  1782,  doch 
fand  ich  Le  Duc  schon  1781  auf 
Drucken.  Das  Geschäft  war  in 
der  Rue  Traversiere  de  St.  Honoro 
und  besteht  noch  heute  unter  Al- 
phonse  Leduc.     Pierre  gab  ein 

Journal  d'aires  choisis  avec  acc.  de 
harpe.  Par  les  meilleiirs  maitres  iu  fol. 
heraus,  welches  Gesänge  von  D'Alayrac, 
Albanese,  Anfossi,  Chauipein,  Desaugiers, 
Daroudeau,  Fargere,  Le  Clair,  Gretry, 
Hioner,  Langle,  Martini,  Mereaux,  Meyer, 
Naumann,  Paesiello  und  Traversa  enthält. 
Ein  Exenipl.  besals  der  Antiquar  Eosen- 
thal.  —  Im  C.  P.  unter  Leduc  (zweifel- 
haft welcher)  befindet  sich  ein  ,,Essai  sur 
la  melioration  de  la  guitarre  ou  Lyre 
guitarre  ä  clavier". 

Le  Duc,  Simon,  l'aine,  geb. 
um  1748  zu  Paris,  gest.  um  1777 
ebd.  (nach  Fetis  erst  1787,  doch 
siehe  die  Notiz  aus  Forkel  in  M. 
f.  M.  12,  187.  Auch  das  Magazin 
giebt  die  Gewissheit,  dass  1787 
falsch  ist,  denn  es  zeigt  Ende  1781 
ein  „Oeuvre  posthume"  an,  eine 
Sonate  f.  V.  mit  Bc,  die  seine 
Brüder  in  Paris  herausgaben.  1782 
nochmalige  Anzeige).  Violinschüler 
Gavinies'.  In  den  letzten  Jahren 
seines  Lebens  war  er  Direktor  des 
Concert  spirituel.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar  (Fetis 
zeigt  8  Drucke  an): 

Trois  Sinfonies  ä  2  V.  Taille  et  B.  Fl. 
ou  Hautb.  &  Cors  de  chasse  . . .    Oeuv.  1 . 


Amsterd.,  J.  Schmitt.  Stb.  in  fol.  1  Sinf. 
von  Gossec.     [br.  Mus. 

Symphonie  a  huit  parties.  Paris,  Le 
Duc  Le  jeune.  Stb.  (mit  2  anderen  Symph. 
von  Gossec  u.  Stamitz).     [Berlin  K.  H. 

Six  Senates  pour  le  V.,  av.  acc.  d'un 
Alte,  d'une  Basse  ou  d'un  Clavecin.  Oeuv.  1. 
Paris,  chez  Fauteur  (c.  1770).  1  vol.  in 
fol.     [Brüssel  Cons.     Paris  Nat.     C.  P. 

Second  Hvre  de  Sonates  pour  le  V. 
Oeuv.  4.  Paris,  chez  l'auteur.  1  vol. 
fol.     24  Seit.     [ib.  und  br.  Mus. 

Premier  Concerto  (Deuxieme,Troisieme) 
pour  le  V.  et  orchestre.  Paris,  La  Che- 
vardiere.  [Pai'is  Nat.  Musikfr.  Wien  nur 
1  Concert  in  Stb. 

6  Duos  pour  2  V.     [Paris  Nat. 

Sonate  pour  le  V.,  ouvre  posthume. 
Paris  (1771?  siehe  oben).     [Paris  Nat. 

Fetis  zeigt  noch  Symphonien,  oe.  3 
u.  7  an. 

5  Divertimento  a  4.  Ms.  Stb.  [Ber- 
lin K.  H. 

Ledwich,  Edward,  ein  irlän- 
discher Geistlicher,  geb.  1738  zu 
Dublin,  gest.  8.  Aug.  1823  eben- 
dort  (Stephen);  gab  heraus: 

Antiquities  of  L-eland,  Dublin  1790,  4«. 
502  S.  In  der  10.  Sektion  behandelt  er 
die  Geschichte  der  Musik  iu  Irland  seit 
den  Zeiten  der  Barden  (Gerber  2  aus- 
führlicher), [br.  Mus.  Oxford  Bodl.  Eine 
2.  Ausg.  von  1804  im  br.  Mus. 

Lee  (Laye),  Grcorge,  1710 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kirchen- 
kapelle in  London  (Viertel].  8,  520). 

Lee,  Thomas,  Musiker  an  der 
Hofkapelle  in  London  1547—1553 
verz.  (Nagel  1,  22). 

Lee,  William,  englischer  Mu- 
siker, um  1718  — 1754  Organist 
zu  Southwell  am  Münster,  f  1754 
daselbst.  Schrieb  Kirchengesänge 
(Stephens).  —  Gerber  2  erwähnt 
einen  Lee,  der  zu  seiner  Zeit  in 
England  lebte  und  1795  „Progres- 
sive Lessons  for  the  Pfte.''  in 
London  bei  Rolfe  herausgab. 

Leeder,     Johann     Wilhelm, 

Schüler  von  Hupfeld,  war  Konzert- 
meister in  Hildesheim  und  starb 
1784  oder  85  (Forkel  4,  103.  Ger- 
ber  1).     Er  ist  bekannt  durch 


Leemans. 


107 


Lefebure,  Antoine. 


6  Senates  pour  le  Clav,  et  V.  Anist., 
Schwaebe.  18.  Jh.  [Brüssel  Cons.  Dresd. 
Mus:  Amst.,  chez  Hummel. 

In  Schwerin  F.  wahrsch.  im  Ms.  eine 
Sinfonia  a  8  ström.  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  Va. 
e  B.  del  Sign.  Leeder.  Gd.  Der  gedr.  Kat. 
giebt  keine  Nachricht  ob  P.  oder  Stb. 

Leemans,  Adrieii,  Organist  an 
St.  Donatien  zu  Brügge  schon  vor 
1738  und  um  1749  erwähnt  (Strae- 

ten  la,  41.  4,  320). 

In  der  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt 
man  von  einem  Leemans  ohne  Vornamen 
eine  Anzahl  Instnunentalwerke,  die  man 
gegen  1767  ansetzt.     Es  sind  dies: 

op.  Ja.  6  Sinfonie  a  2  Vni.  alto  e 
basso,  oboe  o  dar.  e  corni.  Paris  (vers 
1767). 

op.  UI,  6  quatuors  pour  fl.  ou  hautbois, 
V.  Vcelle.  et  basson,  idem. 

op.  IV,  3  Symphonies  a  grand  Orchester, 
idem. 

Gerber  1  scheint  unter  H.  Leehmanns 
denselben  zu  meinen,  von  dem  er  1777 
die  letzten  obigen  3  Symphonies  op.  4 
anzeigt. 

Leendorf,  . . . 

bekannt  durch  2  Fugen  im  Ms.  125 
p.  50  der  Kgl.  Bibl.  Berlin's.  Das  C.  P. 
besitzt  ein  Salve  regina  en  contrap.  ä  4 
mit  Leendorff  gez. 

Leene,  FranQois  van  den,  Or- 
ganist an  St.  Donatien  zu  Brügge, 
gewählt  am  28/9  1573  (Straeten 
la,  38). 


Leenhouwer,    Abraham, 


aus 


Leyden,  von  1794— 98  t  Organist 
an  der  Marienkirche  zu  Leyden 
(Bouwst.  2,  169).  Ist  am  22/2 
1782  an  der  Universität  zu  Ley- 
den als  Musikus  eingeschrieben 
(ib.  3,  10). 

Leeu,  Jacob  de,  Sangraeister 
um  1564  an  der  Peterskirche  zu 
Leyden  (Bouwst.  2,  209). 

Leeu,  Jan  Jacobsz  de,  Teno- 
rist an  der  Peterskirche  in  Leyden 
um  1560. 

Leeiiw,  Cornelis  de,  ein  Musik- 
verleger und  Musiker  zu  Amster- 
dam in  der  Mitte  des  17.  Jhs.,  der 
Camphuysen's  und  Dathenus  Ge- 
sang-   und   Psalmenbücher   mehr- 


fach   herausgab     und    die    Musik 
dazu  redigierte. 
Leeuwen,    Pieter    van,    aus 

Leyden,  ist  am  3.  Juni  1773  an 
der  Universität  zu  Leyden  als 
Musicus    eingeschrieben    (Bouwst. 

3,  10). 

Leere,  Henry,  um  1575—87 
Organist  au  der  Westminsterabtei 
in  London  (Pohl  2,  336). 

Leewes,  Rev.  William  (die 
Lexika  schreiben  Leeves^  in  alten 
Drucken  stets  Leewes)^  geb.  11. 
Juni  1748;  gest.  25.  Mai  1828  zu 
Wrington,  wurde  1779  Rektor  zu 
Wrington  (Somerset).  (Brown. 
Grove.)  Von  seinen  Kompositionen 

sind  bekannt: 

Six  sacred  Airs  Intended  as  a  domestic 
Sunday  Evening  recreation  acc.  by  a  Pfte. 
or  Harp,  two  to  them  by  a  Vol.  obl.  or 
Violin.  together  with  the  wellknow  BaUad 
„Auld  Robin  Gray".  London  1812  T.  Bir- 
chall.  fol.  2  Bll  23  S.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  noch  5  Bai- 
laden in  Einzeldrucken.  Obige  Ballade 
„Auld  Robin  Gray"  in  zahlreichen  Aufl. 
und  im  Autograph  Ms.  Add.  29387. 

Lefe, ...  ein  französischer  Kom- 
ponist aus  der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs., 
i  ist  im  Samlwk.  1545«'  mit  2  vierst. 

Chansons  vertreten  (Eitner  1). 
i  Lefebure  (Lefebvre),  Antoine, 
genannt  Lefebure -Wely,  geb.  am 
Ende  1762  zu  Paris,  gest.  1831 
ebd.  Schon  1788  ist  er  als  Kla- 
vierlehrer bekannt,  erhält  1802  den 
Organistenposten  an  St.  Jacques- 
du-Haut-Pas  und  1805  an  St.  Roch. 
Den  Beinamen  W61y  legte  er  sich 
erst  später  zu.  Fetis  verz.  Klavier- 
piecen,  Airs,  ein  Magnificat,  Messen, 
De  Teum  und  Orgelpiecen.  Nach- 
weisbar sind  nur 

4  Cantatille  für  1  Stim.  mit  „Sy»n- 
phonien".     Paris,    im    Einzeldruck,     [br. 

Mus. 

Unter  Le  Febure:  Le  Bouquet  de 
l'amour.  Cantatille  av.  Symphonie.  Paris. 
Part,    [Darmst. 


Lefebure,  Bonaventure. 


108 


Le  Febure,  Jean. 


Lefebure,  BoiiaTenture,  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
10  Gld.  raonatl.  vom  1.  Dez.  1564 
bis  Ende  1576;  wird  entlassen, 
tritt  aber  den  1.  Jan.  1586  wieder 
ein  mit  15  Gld.  monatl.  Gehalt 
und  ist  bis  1612  in  den  Rech- 
nungen verzeichnet  (Köchel  1). 

Lefebure,  Charles,  bekannt 
durch 

Pseaume  XXIII.  für  Chor,  Solo  und 
Pfte.    Zeit  nicht  bekannt.    [Musikfr.Wieu. 

Le  Febyre,  Denis  (F6tis  unter 
Eevre),  war  Kapellmeister  zu  Roye 
in  der  Picardie  im  17.  Jh.  und 
ist  bekannt  durch: 

Airs  a  boire  a  4  parties  .  . .  Paris 
1660  Ballard.  [Paris  Xat:  Taille.]  In 
B.  M.  im  Ms.  unter  Le  Febure:  Aiietten. 

Lefebure,  FraiK^ois  L,  Sänger 
am  Hofe  des  Herzogs  Jean  von 
Orleans  1455—1482  (Thoinan  67). 

Le  Febyre,  FraiiQois  IL,  gab 

heraus : 

Le  Dieu  gard  de  la  ville  de  Paris  . .  . 
mis  en  musique.  Paris  1558  P.  Attaing- 
nant.     8*^'.     [br.  Mus. 

Lefebure,  Fraiicois  Antoiiie. 

In    der   öffentl.  Bibl.    zu    Dresden 
der  Druck: 

Musica  Carmen.  Paris  1704.  S^.  Fetis 
zeigt  unter  Francois  Ant.  Leßvre  obigen 
Druck  an,  schreibt  aber:  Paris  1684.  12". 
23  S.  lieber  den  Verfasser  sagt  er:  er 
war  ein  Jesuit,  gest.  um  1737.  Im  Jour- 
nal des  savants  von  1684  p.  1065 — 69 
befindet  sich  eine  Analyse  des  Gedichtes. 
Abbe  d'Olivet  nahm  es  1749  in  seine 
Poemata  didascalica  auf,  von  der  1813 
eine  neue  Aufl.  erschien.  Auch  in  der 
Scelta  di  poemi  latini  della  Compagnia  di 
Giesü,  Venet.  1749  befindet  sich  das  Ge- 
dicht. Eine  französische  L^ebersetzung 
besorgte  Grainville  und  vei'öffeutlichte  sie 
in  Triarte's  Gedichte  (Paris  an  VIII.  12») 
etc.  etc.  Den  letzteren  Druck  besitzt  die 
ß.  B.,  dort  liest  man  auch  Lefebvre. 

Lefebvre,  Fraii(,*ois  -  Charle- 
mange,  geb.  10.  April  1775  zu 
Paris,  gest.  23.  Mai  1839  ebd. 
Studierte  Musik  in  der  Kgl.  Musik- 
schule unter  Gossec,  schrieb  2  Ope- 
retten und  Balletmusik,  trat  1794 


ins  Opernorchester  als  Violaspieler. 
1814  folgte  er  seinem  Vater  als 
Bibliothekar  am  Opemarchiv  und 
zog  sich  1829  zurück.  Schon  1816 
erhielt  er  den  Titel  eines  Kompo- 
nisten für  die  Kgl.  Garde,  für  die 
er  eine  Folge  von  Harmoniemusik 
schrieb  (Fetis).  Von  seinen  Ballets 
haben  sich  erhalten: 

Hero  et  Leandre,  Ballet-pantomime  en 
1  acte  Crepr.  31/12  1799,  48  Mal  wieder- 
holt).    Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

Pygmalion,  Ballet-pantomime  en  2  act. 
(repres.  20.  Aug.  1800).  Ms.  P.,  2.  part. 
Fragm.     [Paris  l'opera. 

Le  noces  de  Gamache,  Ballet-pantom.- 
folie  en  2  act.  (repr.  18.  Jan.  1801,  221 
Mal  wiederholt).     Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

Lucas  et  Laurette,  Ballet  en  1  act. 
(13.  Juni  1803).     Ms.  P.     [ib. 

Venus  et  Adonis,  Ballet  en  1  act. 
(1/9  1808  zu  Versailles,  am  4/10  zu  Paris, 
90  Mal  wiederholt).     Ms.  P.     [ib. 

Vertumue  et  Pomone,  Ballet -pantom. 
en  1  act.  (4/1  1810.  24;1  1810).  Ms. 
P.     [ib. 

Von  einem  Lefebure  in  Maupelit's 
Menuets  1  Nr. 

Le  Febyre,  Jacques,  siehe  Ja- 
kob Faber,  15.  Jh.,  im  Nachtrage 
zum  5.  Bande. 

Lefebvre,  Jakob,  17.  Jh.,  siehe 
Lefevre,  Jacques. 

Le  Febure,  Jean,  zwischen 
1600  —  1607  Domkapellraeister  in 
Mainz.  Schubiger  2,  41  sagt: 
Kapellmeister  des  Kardinals  An- 
dreas von  Oesterreich,  der  als 
Bischof  zu  Constanz  residierte  und 
eine  eigene  Kapelle  hielt,  die  ihn 
auf  seinen  Reisen  nach  Tirol  und 
dem  Elsass  stets  begleitete,  da  er 
dort  öfter  amtlich  zu  thun  hatte. 
Von  seinen  Werken  sind  bekannt: 

Devoli  ac  sacri  per  totum  annum 
Hymni  in  celeberr.  Rmi  atque  illiui  Cardi- 
naJis  ab  Austria  Sacello  .  .  .  item  4  Anti- 
phonae  5  voe.  Constaut.  1596  ex  typogr. 
Leonh.  Straub,  gr.  fol.  102  BU.  [ß.  M. 
Hofb.  AVien.     Einsiedeln. 

11  1.  libro  de  Madrigaü  a  5  voci  di 
Joan  Le  Febvre  Maestro  di  Capeila  del' 
Seren.  Andrea  Cardinale  d'Austiia.    Con- 


Lefebure,  Louis-Fraac-Henri. 


109 


Le  Fe vre,  Jakob. 


stans  1600  L.  Straub.  5  Stb.  qu8". 
22  Gesge.  Dedic.  in  Costanza  1/9  1600 
gez.     [B.  Hbg. 

Fasciculus  sacrarum  cantionum  pro 
praecipuis  totius  auui  festivitatibus,  6.  7. 
8  et  12  voc.  Francof.  1607  Richter. 
8  Stb.    4".    [B.  B.  fehlt  seit  Jahren.    B.  K. 

In  Ms.  B.  L.  1  Te  Deum  4  voc. 

Ms.  B.  Br.  4  Motetten,  bez.  mit  „Ar- 
cMepiscopi  Moguntini  chori  niusici  prae- 
fectus". 

3  Motetten  in  alten  Saralwk.  (Eitner  1). 

Lefebure ,  Louis  -  Francois- 
Heiiri,  geb.  18.  Febr.  1754  zu 
Paris,  st.  im  Nov.  1840  ebd.  Ein 
Administrator,  Botaniker  u.  Schrift- 
steller, befand  sich  während  der 
Revolution  im  grofsen  Eat  als  Mit- 
glied, wurde  später  Unterpraefekt 
zu  Yerdun  und  kehrte  1814  nach 
Paris  zurück,  der  Kunst  und 
Wissenschaft  lebend.  Von  seinen 
Schriften  gehören  hierher: 

Nouveau  solfege,  par  L.  Lefebure.  Ve- 
nise  et  Paris  1780  Cailleau.  8^".  [Brüssel. 
B.  B. 

Die  übrigen  Werke,  die  Fetis  anführt, 
sind  nicht  nachweisbar.  Es  sind  dies 
1.  Bevues,  erreurs  et  meprises  de  diffe- 
rents  auteurs  celebres  en  matiere  musicale. 
Paris  1789  Knapen.  12".  2.  komponierte 
er  Soenen,  Kantaten  und  die  Oratorien 
„Abel  et  Cain"  und  „Oambyse'-. 

Lefebure,  Nicolas,  Discantist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien,  vom 
1.  Dez.  1564  bis  f  April  1575  mit 
12  Gld.  monatl.  Gehalt  (Köchel  1. 
Seite  122  nennt  er  ihn  Xiclass  de 
Febure,  der  1566 — 67  mit  Kaiser 
Maximilian  auf  dem  Reichstage  zu 
Augsburg  war). 

Im  Samlwk.  von  1585  a  ein  deutsches 
4stim.  Lied.  Dasselbe  in  Part.  Ms.  T  51 
B.  B.,  fehlt  aber  die  Tenorstim. 

Le  Fegueux,  ...    6  Airs    im 
Samlwk.  Airs  1617. 
Lef^r,  ... 

bekannt  durch  eine  ,,Fuge  fürs  Ciavier", 
im  Ms.  P  295  der  B.  B. 

Lef^vre  (Le  Febure),  Andre, 
geb.  zu  Peronne,  gest.  um  1786 
zu  Paris;  war  Organist  an  St.-Louis 
en   L'isle    zu    Paris.      Er    schrieb 


zahlreiche  Cantatilles,  von  denen 
Fetis  fünf  textlich  anführt. 

Die  Bibl.  des  Conservatoire  zu  Paris 
besitzt  5  Bde.  im  Ms.  Fetis  sagt,  drei 
Cant.  davon  sind  gedruckt:  Quam  bonus, 
CoDserva  me  und  Coronate.  In  den  Jahren 
1756  u.  f.  wurden  viele  im  Concert  spiri- 
tuel  aufgeführt.  Obige  Bibl.  besitzt  noch 
„Recueii  d'airs  de  V.  avec  B.  ou  Pfte.'' 
Fraglich  ist  es,  ob  dieselbe  von  obigem 
herrührt.  Ohne  Vornamen,  unter  Le  Fe- 
bure, doch  mit  obigem  Organistenamte 
bez.,  befinden  sich  in  Brüssel  im  Cons. 
folgende  Cantatille,  alle  in  Paris  beim 
Autor  ohne  Jahr  erschienen:  1.  Le  bou- 
quet  de  l'amour,  av.  Symphonie.  2.  La 
Saison  des  plaisirs.  3.  Les  regrets. 
4.  Les  bergeries  de  Tempe.  5.  Les  voeux 
inutiles.  6.  La  retraite  de  Boree.  7.  La 
rose.     8.   Delphire.     9.    Sapho.     Alle  für 

1  Stim.  mit  Symphonie.  Ferner  ebd. 
Nr.  244:  Recueii  d'ariettes,  airs  tendres, 
duo  ...  av.  acc.  compose  par  Mr.  Le  Fe- 
bvre,  organiste  (wie  oben).    Paris,  Le  Clerc. 

2  parties  in  1  vol.  iu  f|u4".  Privileg  von 
1757. 

Lef^yre,  Francois-Autoine,  siehe 
Lefebure. 

Lefe\Te,  Jacques  (Fetis  unter 
Febure),  Kammermusiker  in  der 
Hofkapelle  Louis  XIII.  von  Frank- 
reich und  Henri  IV.  (17.  Jh.)    Er 

gab  heraus: 

Meslange  de  musique  ii  4  pai-ties.  Paris 
1613.  [Paris  Nat.  inkompl.j  Er  ist  jeden- 
falls derselbe,  der  in  Phalese's  7.  livre 
von  1636  Jacob  le  Fevre  genannt  wird, 
ein  Niederländer  war  und  im  Register 
mit  Jacob  S?nidts  bez.  ist,  so  dass  obiger 
Name  nur  eine  französische  Uebersetzung 
sein  könnte.  Dort  das  4 stim.  Lied: 
Yrouken  lief,  solferstecken  (Eitner  1). 
Pevernage  bringt  in  seinem  Samlwk. 
Landes  Vespertinae  1604  miter  Jac.  Le 
Feure  einen  Gesang. 

Le  Fevre,  Jakob  (nicht  Le- 
febvre),  ein  Violinist,  geb.  um  1728 
zu  Prenzlau  in  der  U./M.,  gest. 
um  1777  zu  Berlin.  Schüler  vom 
Konzertmeister  Graun  und  Em. 
Bach  zu  Berlin,  trat  um  1750  als 
Violinist  in  die  Kapelle  des  Mark- 
grafen (Prinzen)  Heinrich  von 
Preufsen,  gab  Musikunterricht  und 
wurde    später    Musikdirektor    am 


Lefevre,  Jean-Xa\-ier. 


110 


Lefevre,  Theodore. 


französischen  Theater,  starb  aber 
in  demselben  Jahre.  Fetis  spricht 
von  Violinkonzerten,  Duos,  Trios, 
Oden,  Psalmen  und  Liedern,  teils 
im  Druck,  teils  im  Ms.  (Marpurg 
1,  86.  Ledebur  unter  Fevre.  In 
der  Vossischen  Ztg.  zu  Berlin  1774 
wird  er  unter  Le  Febvre  angeführt, 
als  er  Pergolesi's  Stabat  mater  auf- 
führte. Haff n er  in  der  Collection 
recreative  (siehe  7)  nennt  ihn 
Jacques  le  Fevre,  Kammermusikus 
des  Markgrafen  Heinrich  in  Berlin 
nnd   teilt   eine  Klaviersonate   mit. 

Lefevre,  Jean-Xayier,  geb. 
6.  März  1763  zu  Lausanne,  gest. 
9.  Nov.  1829  zu  Paris.  Er  kam 
jung  nach  Paris  und  bildete  sich 
unter  Michel  Yost  zum  Klari- 
nettisten aus,  trat  als  Musiker  in 
die  französische  Garde,  liefs  sich 
1787  im  Concert  spirituel  hören, 
kam  1791  ins  Opernorchester  und 
zog  sich  am  1.  Jan.  1817  zurück. 
Bei  Bildung  des  Conservatoriums 
für  Musik  wurde  er  zum  Lehrer 
gewählt  und  erst  1825  gab  er  das 
Lehramt  auf  (Fetis  ausführlich). 
Nach  Pohl  2,  .37.3  trat  er  1790  in 
London  als  Klarinettist  auf.  Er 
schrieb  viele  Kompositionen  für 
sein  Instrument.  Nachweisbar  sind : 

Concert  pour  la  Clariüette  av.  orch. 
liv.  1.  Berlin,  Hummel.  10  Stb.  in  fol. 
Er  nennt  sich  hier  1.  Clarinettist  des 
concert  spirituel  ä  Paris.     [B.  B. 

6.  Concert  p.  la  Clar.  av.  orch.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Trios  p.  2  Clar.  et  Bass  und  1  Trio 
ä  2  Clar.  et  Fagott,     [ib. 

Nur  mit  Le  Fevre  gez:  Recueil  de 
Marches  et  Pas  redoubles  comp,  pour 
l'harmonie  ä  plusieurs  parties.  Paris. 
Stb.     [Darmst. 

Methode  de  Clar.  par  . . .  Membre  du 
Conservatoire  de  mus.  et  premiere  Clari- 
nette  de  Topera.  ^  Adoptee  par  le  Conserv. 
pour  servir  ä  l'Etude  dans  cet  Etablisse- 
ment. Gravee  par  Mme.  Le  Roy.  Paris  . . 
An  XI.  (1802/03).     [Dresd.  Mus. 

—  Metodo  per  Clar.  di  . .  Parigi  an. 
XI.     2  voll,  im  Ms.     [Bologna. 


Leferre,  Joseph, bekannt  durch : 

A  concise  method  to  attain  the  art  of 
plaving  on  the  Cistre.  London  c.  1790. 
fol."    [br.  Mus. 

Le  Fevre,  Pierre,  Sänger  am 
Hofe  Philipp  des  Schönen,  als  er 
1501  zu  Middelburg  in  Zeeland 
residierte.  Bis  1505  verz.  (Strae- 
ten  VII,  108). 

Le  Fevre,    Simon,    um    1656 

Musikus  der  Stadt  Amsterdam, 
komponierte  die  Zederymen  von 
Anth.  Janssens,  die  1656  in  Amst. 
erschienen  (nach  Schoters  Avondst. 
p.  1 10).  Obiges  Werk  trägt  den 
Titel: 

A.  J.  Zederymen,  bestaande  in  Zangen 
en  Gedigten.  Ver(;'iert  met  nieuwe  Muzijk 
door  .  . .  't  Amst.  16.56  Rieuwertz.  kl.  8**. 
[br.  Mus.     Amst.     Scheurleer. 

Des  konings  en  prophete  Davids  boek 
der  harpzangen;  in  neerduitsch  uitgebreidt 
door  Dr.  Joh.  Vlakveld.  Van  nieuws  op 
musijk  gebracht  met  1.  en  2.  stemmen: 
Cantus,  of  Tenor,  en  Bassus;  nevens  een 
Bc. :  door  Mr.  Simon  Le  Fevre.  Haarlem 
1683  gedr.  voor  den  author,  by  Margarita 
van  Banken.  8^.  Fetis  besafs  den  Druck 
und  schrieb  im  Kat.  dazu:  Die  Musik  ist 
im  Stile  Lully's.     [Brüssel.     Amst. 

—  a.  Ausg.  Amst.  1706  "W.  van  Kessel. 
8».     [Amst. 

Lefevre,  Stephen,  1700  Oboist 
an  der  Kapeile  des  Kronprinzen 
zu  London  (royal  highness).  1708 
betrug  sein  Gehalt  50  '£  (Nagel  1, 
66.  68). 

Lefevre,  Theodore,  Sohn  eines 
Balletmeisters  an  der  Comedie- 
italienne  zu  Paris  und  Bruder  der 
Mdme.  Dugazon,  geb.  um  1759  zu 
Paris,  starb  nach  1820.  Bildete 
sich  zum  Violinisten  aus,  kam  ins 
Orchester  der  Comedie-italienne, 
1794  in  das  des  Theaters  in  der 
rue  Feydeau;  1801  wurde  er  Or- 
chesterchef an  der  Opera-comique 
und  zog  sich  1820  zurück. 

Fetis  verz.  von  ihm  2  Opern,  die  aber 
keinen  Erfolg  hatten  (L'Embarras  du  choix 
1788,  und  Caroline  1789)  und  3  Sym- 
phonien. 


Leffloth. 


111 


Le  Gallois,  Jean. 


Von  einem  Lefevre  befindet  sich  im 
Lautenbuche  des  C.  P.,  Ms.  von  1725  (Kat. 
Weckerlin  p.  4S5  86)  eine  Xr. 

Leffloth,  Johann  Matthias,  ein 

Organist  zu  Nürnberg,  f  1788. 
Gerber  1.  2  führen  mehrere  "Werke 
an,  bekannt  sind: 

Concei-to  (in  D)  per  il  Cembalo  obl.  c. 
Fl.  trav.  ö  V.    Noribg.    2  Stb.    fol.    |ß.  M. 

Concerto  (in  F)  per  il  Ceuib.  concert. 
c.  V.     Noribg.     2  Stb.     fol.     [ß.  M_. 

Divertimento  musicale  consistenteinuna 
partita  da  Cembalo.  Norimberga.  qufol. 
[B.  B.     Biiissel  Cous.     Darnist.  im  Ms. 

In  Mss.  in  Darmst.  Concei-to  per  il 
Cemb.  concertando  Yiolino.  Stb.  und  So- 
nata a  Cemb.   oblig.  Va.   di  Gamba.   Stb. 

Le  Flament.  Eustaehe,  Kna- 
bensänger an  der  Kathedrale  zu 
Evreux  in  Frankreich,  war  1577 
Pfarrer  und  Sänger  an  derselben 
Kirche,  zugleich  Mitglied  des  Mu- 
sikvereins und  1589  dessen  Vor- 
sitzender (M.  f.  M.  22,   204.   206). 

Le  Fontaine,  Jehan  de,  Kle- 
riker und  Sänger  in  der  Kapelle 
Philipp  IV.  von  Frankreich  um 
1285  (Thoinan  47). 

Coussemaker  5,  195  u.  Nr.  60  teilt  eine 
3  st.  Chanson  aus  dem  Ms.  zu  Montpellier 
im  Facsim.  u.  Part,  von  ihm  mit,  deren 
jede  Stimme  einen  anderen  Text  hat;  der 
Zusammenklang  ist  hart  und  ungefüge, 
denn  die  3  Melodien  gehören  so  wenig 
zusammen  wie  die  3  Texte. 

LeFort,  Hercules,  1618  Sänger 
und  Kapellan  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  2,  10). 

Le  France,  le  pere,  um  1733 
Violinist  a/d.  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  200  Thh\  Gehalt  (Fürste- 
nau  1,  133). 

Le  France,  le  fils,  um  1711 
Violoncellist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  200  Thlr.  Gehalt  Im 
Jahre  1733  fehlt  er  in  den  Listen 
(Fürstenau  1,  114). 

Le  Franch  (Le  franc),  Petrus, 
von  1484  — 1493  päpstl.  Sänger 
(Viertel].  3,  243). 

Le  Franeq,  Bertrande,  um 
1636    Bass- Sänger    an    der    Hof- 


kapelle in  Brüssel,  erhält  für  seine 
11jährige  Dienstzeit  eine  Prae- 
bende  und  wird  noch  1641  ge- 
nannt (Straeten  5,  132). 

Le  Froid  de  Mereaux,  Jean- 
Nicolas  (Fetis  unter  Mereaux),  geb. 
um  1745  zu  Paris,  gest.  ebd.  um 
1797.  Organist  an  der  Kirche  St- 
Jacques-du-Haut-Pas.  Er  schrieb 
Motetten,  ein  Oratorium  Esther, 
1775  im  Concert  spirituel  aufge- 
führt und  7  Opern,  die  Fetis  an- 
führt.    Nachweisen  lassen  sich: 

Messe  ä  2  voix  et  petit  orchestre.  Ms. 
P.     [C.  P. 

Alexandre  aux  Indies.  Opera  en  3  act. 
(26/8  1783  an  der  groLseu  Oper).  P.  Ms. 
3  voll.  [Paris  l'opera.  Darmst.  im  Druck: 
Paris  in  P.  u.  Stb. 

Fabius,  Trag.  lyr.  en  3  act.  (9/8  1793). 
P.  Ms.     3  voll.     [Paris  l'opera. 

Laurette,  opera  comique,  en  1  act. 
1777,  23.  Juli  in  der  Comedie-ital.  zu 
Paris  aufgeführt.     Ms.  P.     [C.  P. 

Oedipe  a  Thebes,  Tragedie  lyrique  en 
3  act.  (30/12  1791).    P.  Ms.    3  voll.    [ib. 

La  ressoui'ce  coraique  ou  la  piece 
a  2  acteurs,  comedie  eu  1  act..  melee 
d'ariettes  . . .  repres.  22/8  1772.  Ms.  P. 
[C.  P. 

Le  retour  de  teudresse.  Comedie  en 
1  acte  (1/10  1774).  Paris,  Bureau  d'Abon- 
uem.  P.  kl.  fol.  lU  S.  [Hof b.  Wien. 
C.  P. 

Die  übrigen  siud  nach  Fetis  und  Cle- 
ment: Le  Duel  comique.  16/9  1776. 
Les  Thermopyles  und  Scipion  ä  Carthage. 

Le  Froid  de  Mereaux,  Joseph- 
Nicolas  (Fetis  unter  Mereaux), 
Sohn  des  Jean,  geb.  zu  Paris  um 
1767,  Schüler  seines  Vaters,  war 
als  Musiklehrer  an  mehreren  An- 
stalten beschäftigt  und  wurde  Or- 
ganist a/d.  protestantischen  Kirche 
l'Oratoire,  obgleich  er  selbst  katho- 
lisch war.  Fetis  zeigt  Klavier- 
piecen,  Kantaten  u.  a.  von  ihm  an. 

Le  Grallois,  Jean,  Abbe,  Grün- 
der des  Journal  des  Savants,  geb. 
11.  Juni  1632  zu  Paris,  gest.  19. 
April  1707  ebd.  Bibliothekar  des 
igs,    Mitglied    der    Akademie 


Le  Gallois  de  Grimarest. 


112 


Lege. 


fran9aise.  1666  übernahm  er  die 
Kedaction  obigen  Journals.  Auf 
dem  Titel  folgenden  Druckes  nennt 
er  sich  Abt  der  Benedictiner-Abtei 
St.  Martin  de  Gores.  Er  ist  be- 
titelt: 

Lettre  de  Mr.  Le  Gallois  ä  MUe.  Reg- 
nault  de  Solier  touchant  la  musique.  Paris 
1680  Est.  Michallet.  12".  90  S.  [Dres- 
den.    B.  Hbg.     Paris  Nat.     Brüssel  3400. 

Fetis  hält  den  Schreiber  dieses  Briefes 
für  einen  anderen  und  stellt  denselben  in 
einen  2ten  Artikel. 

Le  Uallois  de  Grrimarest,  Jeaii- 
L^oiiard  (Fetis  unter  Grimarest), 
geb.  zu  Paris  im  17.  Jh.,  gest.  ebd. 
um  1720  in  vorgerücktem  Alter. 
Ein  Sprachlehrer  zu  Paris,  schrieb 
auch  Einiges  zur  Musik  gehörige: 

Traite  du  recitatif  daus  la  leuture,  dans 
l'action  publique,  dans  la  declamation  et 
dans  le  chant;  avec  un  traite  des  accents, 
de  la  quantite  et  de  la  ponctuation.  Paris 
1707  J.  Lefevre.  12".  [Brüssel.  Glas- 
gow. 

—  Eotterdam  1740  Jolinson.  12°.  [B.B. 

Brüssel  Cons. 

Beide  ohne  Namen  auf  dem  Titel  (Fetis 
Biogr.). 

Le  Oallois,  Noel,  Bassist  und 
Kanonikus  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  zur  Zeit  Sermisy's  (16.  Jh.) 
mit  400  liv.  Gehalt  (Castil-Blaze 
292). 

Leg-ard,  .  .  .  lebte  im  17.  Jh. 
und  gab  das  Samlwk.  heraus: 

Recueil  d'airs  frao(,-ois  et  Italiens,  avec 
un  accomp.  de  harpe  ou  de  Clavecin  . .  . 
London  c.  1770  Vogler,  fol.  Enthcält  Ge- 
sänge von  Albanese,  d' Arondeau,  Des  Aides, 
Bertoni,  CoUizzi,  Edelmann,  Gazzauiga, 
Gluck,  (iretry,  Millico,  Paesiello,  Piccini, 
Eauzzini,  Sacchini,  Salieri.     [br.  Mus. 

Legat,  Andreas,  Sänger  an  der 
Kirche  Notre  -  Dame  zu  Aachen, 
später  (1541)  im  Dienste  Karl  V. 
(Straeten  7,  329).  Von  1545—49 
ist  er  a/d.  Hofkapelle  in  Wien  als 
Kapellsänger  mit  10  Gld.  monatl. 
Gehalte  verz.  (Köchel  1). 

Legat  de  Furcy,  Aiitoine,  geb. 
gegen   1740  zu  Maubeuge,  Todes- 


jahr unbekannt.  Studierte  in  Paris 
Philosophie;  bei  Rameau  soll  er 
sich  Kats  über  Musiktheorie  geholt 
haben,  sagt  La  Borde.  Er  wid- 
mete sich  ganz  der  Musik  und 
lebte  um  1789  als  Musiklehrer  in 
Paris,  schrieb  die  Opern  Philire; 
Apollon  et  Daphne;  Le  Sant  de 
Leucade;  Le  jardiuiere  de  Sidon 
und  Palmyre,  teils  für  die  grofse 
Oper,  teils  für  die  Comedie  ita- 
lienne,  doch  ist  keine  derselben 
nachweisbar.  Aufserdem  verz.  Fetis 
Kantaten,  Duos  für  2  Stim.,  Airs 
und  Gesangsübungen.  La  Borde's 
Nachrichten  über  ihn  sind  sicher, 
da  er  Mitarbeiter  an  seinem  Essai 
war.  Von  seinen  Werken  lassen 
sich  nur  nachweisen: 

1.  Les  Soirees  de  Choisy-le-Roi,  recueil 
de  chansons  avec  accomp.  L — III.  livres. 
[Paris  Nat. 

2.  Seconds  solfeges  ou  principes  de 
musique.     Paris,  Boyer.     fol.     [B.  B. 

3.  Nouveaux  solfeges,  ou  lessons  de 
mus.  dans  le  genre  moderne  . . .  Paris, 
fol.     [br.  Mus. 

Im  Einzeldruck  zu  Paris:  1  Romanze 
und  1  Air.     [br.  Mus. 

Nur  mit  M.  Legat  gez:  Le  bocage  ou 
les  delices  de  l'Erdre,  cantatille  nouveHe 
avec  Symphonie  par  M.  de  C  .  . .,  mise  en 
musique  par  .  .  .  Paris,  Mme.  Boivin. 
fol.  Der  Kat.  schreibt  sie  obigem  Autor 
zu.     [Brüssel  Cons. 

Le  Gray,  Grerardus,   war  vom 

Mai  1486  bis  1442  päpstl.  Sänger 
und  trat  im  Jahre  1447  wieder  ein 
(Viertel].  1,  464.  —  3,  223). 

Le  Oay,  Hyer,  lebte  in  der 
Mitte  des  16.  Jhs.  und  ist  im 
Samlwk.  1549  u  durch  eine  4  st. 
Chanson  bekannt  (Eitner  1). 

Le  Gray,  Jaeobus,  war  1526 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel]".  3,  263). 

Lege  (Legge,  Legius),  Griovaiiiii 

da,   aus  Venedig,   wird    1520    ein 

,,sonator  d'organo"  also  Orgelspieler 

genannt.      Citadella    erwähnt    ihn 

I  noch  1577  (Straeten  6,  110).    1563 


Le  Gendre. 


113 


Le  Grand,  Jean-Baptiste. 


wird  er  als  Angestellter  am  S. 
Marcus  in  Venedig  genannt  (Do- 
kument ib.  154;  bei  Caffi  fehlt  er). 

Le  Greiidre,  Jean,  nach  Fetis 
(unter  Gendre)  in  Paiis  geb.  im 
Anfange  des  16.  Jhs.  In  SamJwken. 
kommt  sein  Name  erst  1533  vor 
und  reicht  bis  zum  Jahre  1554. 
Er  soll  Sänger  in  der  Kgl.  Kapelle 
Franz  1.  u.  Heinrich  IL  von  Frank- 
reich gewesen  sein.  Sicheres  ist 
bisher  noch  nicht  bekannt.  Fetis 
erwähnt  von  ihm  eine  theoretische 
Arbeit,  vergisst  aber  den  Fundort 
zu  verzeichnen.     Der  Titel  lautet: 

Biiefue  introduction  en  la  musique, 
tant  au  plain-chant  que  choses  faictes. 
Paris  1545  Attaicgnant.  8**.  Den  Aus- 
druck „choses  facte"  (res  facta)  erklärt  Fetis 
als  gleickbedeuteud  mit  Contrapunct.  In 
Samhvkeu.  fiodeu  sich  11  Chansons  zu 
4  Stirn,  (siehe  Eitner  1).  Der  im  Glarean 
genannte  Fr5.  Lagendre  oder  Legendre 
mit  der  Motette  Laudate  Dominum  c.  2.  p. 
S.  284  könnte  derselbe  sein,  wenn  das 
Frä.  „Frater"  und  nicht  etwa  „Francis- 
cus"  heifsen  soll.  Glarean  giebt  ihm  den 
Städtebeinamen  „Antuacensis",  der  viel- 
leicht Chablais  in  Frankreich  bedeutet 
(siehe  auch  Eitner  1,  584  unter  Gendre). 
In  den  Samlwkeu.  von  Mich.  Fezandat 
zu  Paris:  1.  et  2.  livre  de  Psalmes  et 
Cantique  1556  u.  1553,  in  Bologna  in- 
kompl.,  befinden  sich  12  Gesge.  im  1.  und 
4  im  2.  Buche.  —  In  Publikation  Bd.  23 
Nr.  34:  Las  que  te  sert  ce  doulx  4  voc. 
in  P. 

Legipoiit[iiis],R.P.01iyer[iiis]; 

ein  Benediktiner  des  Klosters  Rayh- 

roden  bei  Brunn  in  Mähren,  ging 

1744  in  das  Brzewnower  Stift  und 

st.   den    16.  Juni   1758    im    Stifte 

St.  Maximin  (Fetis.    Dlabacz). 

In  seinen  Dissertationes  philologico- 
bibliographicae  handelt  die  5.  Dissertation 
„de  Musicals  S.  283.  [B.  B.  eine  Kopie 
aus  der  zu  Nürnberg  1746  erschienenen 
Samlg. 

Legname,  Xicolo,  ein  Lautenist 
aus  Padua,  gab  das  Samlwk.  heraus: 

Amiila  libro  secondo  di  Canzonette  a 
tre  voci  di  .  . .  Ven.  1608  AI.  Rauerij. 
3  Stb.     4".     21  Nrn.   von   Bartol.  Barbe- 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  ß. 


rino,  Giov.  Cavallino,  Gio.  Ant.  Fabri, 
Amadio  Freddi,  Angelo  Nodari,  die  übrigen 
16  sind  von  Legname.  [Hofb.  Wien.  Das 
1.  Buch  ist  unbekannt. 

Legnani,  ...  ein  Maestro  di 
Capeila  zu  Turin,  Ende  des  17.  oder 
Anfang  des  18.  Jhs.,  ist  im 

Ms.  11500  der  B.  B.,  Samlbd.  Nr.  6 
mit  der  Cantata:  Per  me  piacer  non,  Sopr. 
solo,  1  Instr.  et  Cont.  vertreten. 

Legne,  . . . 

kommt  in  John  Hill's  Six  easy  lessons 
for  the  harpsich. ,  book  I.  mit  einer' 
Piece  vor. 

Legrand,  . . . 

ist  in  den  Canciones,  Madrid,  ein 
Samlwk.  des  17.  oder  18.  Jhs.,  mit  Ge- 
sängen vertreten  (siehe  unter  Canciones). 

Legrand,  . . .  bekannt  durch 

Oeuvre  I^r  Senates  de  clavecin  avec  ou 
Sans  accompt.  Paris,  l'auteur.  (18.  Jh.) 
[Paris  Nat. 

In  Venier's  20  Sonate  per  Cemb.  eine 
Sonate,  ohne  Vornameu. 

Le   Orand,    Alexandre,    von 

1590 — 93  Kapellan  und  Sänger 
an  der  Hof  kapeile  Philipp  IL  von 
Spanien  (Straeten  8,  160.  168). 

Legrand,  Jacqnes,  latinisiert 
Jacobus  Magnus^  ein  Augustiner- 
mönch des  14.  Jhs.  zu  Toulouse, 
ein  Gelehrter,  der  Philosophie  und 
Theologie  zu  Padua  vortrug. 

Aufser  Fachschriften  schrieb  er  auch 
ein  Buch  über  die  sieben  freien  Künste, 
gedruckt  in  Sophologiuin  ex  antiquorum 
poetarum  . . .  Paris  1475  u.  1477,  2.  Buch. 
Die  Musik  ist  nur  in  spekulativer  Auf- 
fassung behandelt.  In  Paris  Nat.  Nr.  6868 
gr.  fol.  eine  Hds.,  worin  er  das  2.  Buch 
erwähnt  (Fetis). 

Le  Grraud,   Jacqnes   Joseph, 

von  1750  — 1759  f  Organist  an 
der  waalschen  Kirche  zu  Lejden 
(Bouwst.  2,  169).  In  den  Registern 
der  üniversit.  zu  Leyden  bezeich- 
net er  sich  als  aus  Limburg  ge- 
bürtig und  ist  am  10/5  1735  als 
„Musicam  docens"  eingeschrieben 
(Bouwst.  3,  6). 

Le  Gfrand,  Jean-Baptiste,  war 
1660  Musicus  an  der  Kirche  Sablon 

8 


Le  Grand,  Nie.  Ferd. 


114 


Legrant,  Johaunes. 


zu  Brüssel,  26  Jahr  alt  (Straeten 
2,  73.  81). 

Le  (rraiid,  Nicolas  Ferdinand, 

um  1695  bis  ins  18.  Jh.  hinein 
Sangmeister  zu  Amsterdam.  Be- 
kannt sind  von  ihm: 

2  Theile  Mengelzangen  en  Zinnebeeiden 
van  Cornelis  Sweerts,  bestaande  in  Cantus 
en  Bc,  mede  om  op  de  Viool,  Fluit  en 
andere  Instrumenten  te  können  speelen. 
Op  muzijk  gesteld  door  F.  le  Grand,  Zang- 
meester  't  Amsterdam.  By  Corn.  Sweerts 
169.5.     [br.Mus. 

Triomf  der  Batavieren,  bestaande  in 
eenige  oorlogszangen,  miunezangen  en 
drinkliederu.  Gecomp.  door  Nie. . . .  Amst., 
P.  Mortier.     qu4".     [Amst. 

Abraham  Alewyn's  Harderszangen.  Met 
zangkunst  verrykt  door  Nie. .  .  Opera  sec. 
Op  de  G-Sleutel  gesteld.  2  de  dnik. 
Haarlem  1716  by  de  Wed:  Herrn,  van 
Hulkeuroy.  kl.  4».  4  Ell.  48  S.  [Amst. 
br.  Mus. 

Die  Gesänge  bestehen  aus  ein-  und 
zweistim.  Arien,  Dialogen  und  einer  Can- 
tate  mit  Bc.  Sie  sind  gut  melodisch  er- 
funden und  gut  deklamiert. 

In  Rogers  Katalog  ist  auch  eine  Kan- 
tate angezeigt. 

Legrand,  Wilhelm,  geb.  5.  März 
1770  zu  Zweibrücken,  st  1845  zu 
München,  78  Jahr  alt  (sie?)  (Lpz. 
Ztg.  47,  600),  ging  1782  zu  einem 
Onkel  in  München,  bei  dem  er  die 
Oboe  erlernte,  trat  1788  als  Oboist 
in  die  Kapelle  des  Prinzen  von 
Baiern,  nahm  Kompositionsunter- 
richt bei  Graetz,  schrieb  darauf 
die  Musik  zu  Ballets,  wurde  1797 
Musikdirektor  der  Militärchöre  zu 
München  und  zog  sich  1825  ins 
Privatleben  zurück  (Fetis).  Aus 
dem  Kreisarchiv  in  München  ist 
noch  nachzutragen,  dass  er  von  etwa 
1788  ab  auch  in  der  Hofkapelle 
als  Oboist  angestellt  war.  Er 
schrieb  zahlreiche  MiUtärmusik  u. 
Arrangements  für  dieselbe. 

In  der  B.  M.  befinden  sich  6  Alleman- 
des  p.  2  Fl.  s.  1.  et  s.  nora.  2  Stb.  — 
12  AUemandes  p.  la  grande  salie  des  re- 
doutes  ä  Munic.  1804.  Munic,  Falter. 
Kl.-A.   —   2  Märsche,   Quadrilles  und  a. 


Tanzmusik  für  das  Jahr  1808.  Ebendort. 
—  6  Samlg.  zu  je  12  AUemandes  für- 
1805—1812,  ib.  —  Im  Ms.  eine  AUe- 
mande  und  Angloise  f.  Klavier  und  1  Qua- 
drille f.  Klav.  1808.  —  In  der  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  24  AUemandes  pour 
Clavecin  p.  1803  et  1804. 

Le  Crrandt,  Petrus,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
10  Gld.  monatl.  von  1554  —  57 
(Köchel  1,  121). 

Le  Gfrang-e,  ...  wurde  1668  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  London  als 
Bassist  angestellt  (Xagel  1,  60). 

Legrant  Criiillienie  (Guillaume), 
ein  Komponist  des  15.  Jhs.,  der 
im  Ms.  Codex  37  zu  Bologna  mit 
den  4stim.  Gesängen  1.  Et  in  terra 
pax,  2.  Patrem  omnipotentem  ver- 
treten ist.  Im  Locheimer  Lieder- 
buch, neue  Ausg.  220,  befindet  sich 
ein  Orgelstück,  dasselbe  in  besserer 
Lesart  im  Buxheimer  Orgelbuche, 
neue  Ausg.  M.  f.  M.  Beilage  1888 
p.  43.  Das  Locheimer  L.  im  Chry- 
sander  2.  —  Ein  Legrant^  o.  Vor- 
namen, 1.  Hälfte  des  15.  Jhs.,  be- 
findet sich  auch  im  Codex  92  des 
Domkapitelarchivs  zu  Trient,  jetzt 
in  Wien:  Et  in  terra  3  voc.  Da 
derselbe  Tonsatz  auch  in  obigen 
Mss.  vorkommt,  so  ist  damit  die 
Idendität  festgestellt.  —  Auch  im 
Codex  213  zu  Oxford  Bodleian 
(siehe  Stainer's  Neuausgabe)  wird 
er  Le  Graut  Guillaume  oder  Le 
Graut  Guillem^  auch  Grau  Guielmo 
genannt  und  ist  mit  6  Gesängen 
vertreten  (Nr.  99.  184.  226.  240. 
254).  Zu  beachten  und  mafsgebend 
ist  hierbei,  dass  sein  eigentlicher 
Name  Guillaume  war  und  Le  Grant 
nur  seine  Bedeutung  bezeichnen 
soll.  Dies  geht  aus  Lisio's  An- 
gaben im  Cod.  37  nicht  hervor. 

Legrant,  Johannes,   ein  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.,  von  dem  sich 
im   Cod.  87  und  90   des    Domkapitel- 
archivs zu  Trient  (jetzt  in  Wien)   befin- 
den: Les  medisans,  Unicus  dei  filius  (Las 


Legrenzi,  Giovanni. 


115 


Legrenzi,  Giovanni. 


je  ne  puis)  3  voc.  In  Oxford  Bodleian, 
Cod.  213:  Entre  vous,  nouviaux  maries, 
3  voc.  Layssies  moy  coy,  je  vous  en 
piye,  3  voc.  Se  liesse  est  de  ma  pai'tie, 
3  voc.     Alle  3  in  moderner  Part. 

Legrenzi,  (riovaniii,  geb.  gegen 
1625  zu  Clusone  bei  Bergamo, 
gest.  26.  Juli  1690  zu  Venedig. 
Seine  Lehrer  waren  Giov.  Rovetta 
und  C.  Pallavicino.  Nach  den 
Titeln  seiner  Druckwerke  lassen 
sich  seine  Anstellungen  sehr  gut 
verfolgen.  1654  gab  er  sein  erstes 
Werk  heraus,  er  bez.  sich  als  ersten 
Organisten  an  St.  Maria  Maggiore 
zu  Bergamo,  1657  ist  er  Kapell- 
meister an  der  Academia  della 
spirito  Santo  zu  Ferrara,  1663  be- 
findet er  sich  noch  in  derselben 
Stellung,  1665  lebt  er  zwar  noch 
in  Ferrara,  ist  aber  ohne  Stellung 
und  gedenkt  nächstens  abzureisen 
(Brief  vom  April  1665  in  La  Mara 
S.  112.  114).  Die  Drucke  in  den 
Jahren  1667,  1676—1679  zeigen 
kein  Amt  an  (den  Druck  von  1678 
zeichnet  er  am  1.  Nov.  1678  in 
Bologna).  Erst  am  5.  Jan.  1681 
wird  er  Yicekapellmeister  und  am 
23.  April  1685  Kapellmeister  an 
S.  Marco  in  Venedig  mit  400  Du- 
katen Gehalt  (Caffi  1,  56.  311). 
"Wasielewski  2,  55  beurteilt  seine 
Leistungen  als  Instrumentalkom- 
ponist. Was  seine  Vokalkoraposi- 
tionen  betrifft,  so  kann  ich  sie 
nach  der  Durchsicht  eines  starken 
Partiturbandes  geistlicher  Tonsätze 
für  Singstimmen  u.  Bc,  öfter  auch 
noch  mit  2  Violinen  begleitet  von 
1654,  1655,  1657  u.  1662  im  Ms. 
(einst  in  der  Bibl.  Commers)  nicht 
als  bedeutend  bezeichnen,  wie 
Wasielewski  S.  56  behauptet.  Die 
Thema  sind  matt,  die  Melodie- 
führung ohne  Schwung  und  Inter- 
esse erweckend  und  die  Contra- 
punktik  ist  meist  sehr  billiger  Art. 
Doch    muss    er   seiner   Zeit   mehr 


als  genügt  haben,  sonst  konnte  er 
nicht  von  den  Zeitgenossen  die 
Verehrung  geniefsen,  die  ihm  einst 
zu  Teil  wurde  (siehe  auch  M.  f.  M. 
16,  49).  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

1654.  Concerti  musicali  per  uso  di 
cliiesa  di  .  . .  Op.  1.  Ven.  1654  Ales. 
Vincenti.  7  Stb.  4".  1  Messe,  Lora,  ad 
adj..  5  Vesperps.,  1  Magnif.  [B.  Br.  Paris 
Genev.     Brilssel  Cons.  fehlen  C.  B. 

1655  a.  Sonate  a  2,  e  3  di  . . .  Lib.  1. 
Op.  2.  Ven.  1655  Fr.  Magni.  4  Stb. 
fol.  18  Sonaten  mit  Ueberschriften,  wie 
La  Cornara  etc.  Instnim:  V.  Violone 
oder  Fag. ;  die  16.  von  Gio.  Maria  L., 
seinem  Vater.     [B.  Br.     B.  B. 

1655  b.  Harmonia  d'affetti  devoti  a  2, 
3  e  4  voci,  consagrata  .  .  .  Preucipe 
Alessandro  Farnesi  di  Parma  . .  .  Lib.  1. 
Op.  3.  Yen.  1655  Aless.  Vincenti.  5  Stb. 
4*^.  14  Gesge.  [Bologna.  B.  Br.  Paris 
Genev. 

1657.  Salmi  a  cinque,  tre  voci,  e  2  V. 
di . . .  Op.  5.  Ven.  1657  Fr.  Magni.  Dem 
Cardinal  Pio  von  Ferraia  gew.  6  Stb. 
40.  1  Dom.  ad  adj.  11  Vesperps.,  1  Magnif., 
[B.  Br.     Bologna. 

1660.  Sentimeati  devoti  espressi  con 
la  musica  di  2,  e  3  voci  da  .  . .  Lib.  2. 
Op.  6.  Yen.  1660  Franc.  Magni  detto 
Gardano.  4  Stb.  4».  15  lat.  Gesge. 
[B.  Br.     Bologna. 

—  Ausg.  Anversa  1665.  [br.  Mus.  nur 
2  Stb.  fehlt  B.  u.  Bc.  R.  C  of  Mus.  ohne 
Angabe   der  vorhandenen   Stb.    Kat.  294. 

—  Ausg.  1683  Yen.,  Glos.  Sala.  4  Stb. 
4°.     [Bologna.     Paris  Nat.     Paris  Genev. 

1662.  Corapiete  con  le  Lettanie  & 
Antifone  della  B.  Y.  ä  5  voci  di . . .  Op.  7. 
Yen.  1662  Fr.  Magni  detto  Gardano.  6  Stb. 
40.  5  Gesge.  [B.  Br.  Bologna,  br.  Mus. 
Upsala  fehlt  Bc.     Paris  Genev. 

1663.  Sonate  a  2,  3,  5  e  6  istromenti 
di  . . .  Lib.  3.  Op.  8.  Ven.  1663  Fr. 
Magni.  6  Stb.  4».  16  Sonaten  mit 
Ueberschriften;  Instrum:  2  V.,  Viola  da 
brazzo  u.  2  ohne  Angabe.  [B.  Br.  B.  B. 
Bologna  Academ.     Bologna. 

—  a.  Ausg.  Bologna  1671  G.  Monti. 
[Ferrara.     Bologna:  V.  1. 

1665,  siehe  1660  Sentimenti. 

1667.  Sacri  e  festivi  eoncenti  Messa 
e  Salmi  ä  2  chori  con  stromenti  ä  bene- 
placito  . . .  Op.  9.  Yen.  1667  Fr.  Magni 
Gardano.  14  Stb.  4".  (8  Singst.,  2  Y., 
Tenore  Viola,  Alto  Viola,  Basso  Viola  da 
brazzo.)       [Bologna.       Bologna  Petronio. 

8* 


Legrenzi. 


116 


Legrenzi. 


Paris  Genev.  von  1657  ?  br.  Mus.  von 
1677?  R.  C.  of  Mus.  2  Gesge.  in  P.  Yen. 
1667.  fol. 

1670.  Acclamationi  divote  a  voce  sola 
di  . . .  Lib.  1.  Op.  10.  Bologna  1670 
Giac.  Monti.  Part.  99  S.  qu40.  24  Gesge. 
[Bologna.     Paris  Nat. 

1671,  siehe  1663  Sonate. 

1676.  Cantate,  e  Canzonette  a  voce 
sola  di  .  . .  Op.  12  .  . .  Bologna  1676 
Giac.  Monti.  1  vol.  qu4".  162  S.  24 
Gesge.  [br.  Mus.  E.  C.  of  Mus.  B.  Wa- 
gener. 

1677.  Sonate  (10)  a  2  V.  e  Violone 
con  il  Bc.  Op.  8  (?).  Yen.  1677  Sala. 
4  Stb.     [B.  Wagener. 

1678a.  Idee  armoniche  estese  per  2 
e  3  voci,  consacrate  alla  . . .  Maesta  di 
Carlo  II.  re  della  gran  Bretagna  . .  .  Op.  13. 
Ven.  1678  Franc.  Magui  detto  Gardano. 
fol.  98  S.  18  Ge.sge.  [Hofb.  Wien.  Bo- 
logna, Kat.  3,  89  die  Dedic. 

1678  b.  Echi  di  ßiverenza  di  Cantate, 
e  Canzoni  agli  Applausi  festeggianti  ne 
gli  Hinienei  delle  Altezze  Seren,  di  Ma- 
rianna Arciduchessa  d'Austria  .  .  .  Lib.  2. 
op.  14.  Bologna  1678  Giac.  Monti.  1  vol. 
in  M.  40.  ^66  S.  24  Gesge.  [B.  B. 
Bologna. 

—  Echi  di  Riveienza  . . .  Lib.  2.  op.  14. 
Ven.  1679  Glos.  Sala.  1  vol.  qu40.  167  S. 
Inhalt  derselbe  wie  vorher.  [Hofb.  Wien, 
der  Kat.  schreibt:  für  1  Singst,  u.  Clavi- 
cembalo. 

1679,  siehe  1678  b  Echi. 

1683.  siehe  1660  Sentimenti. 

1692.  Motetti  sacri  a  voce  sola  con 
3  .strumenti  di  . . .  Op.  17.  da  Giov.  Vara- 
schini ,  Nipote  dell'Autore.  Ven.  1692 
Glos.  Sala.  5  Stb.  4".  (1  Singst.  2  V. 
Vcl.)  12  Gesge.  für  Sopr.  solo,  A.  solo 
u.  B,  solo.     [B.  Frkft.     Brüssel  Nr.  1739. 

In  Mar.  Silvani's  Canzonette  per  camera 
a  voce  sola  1670:  Öon  tutto  furore.  —  In 
C.  M.  Fagnaui's  Motetti  sagri  a'  voce  sola 
1695:  Spirate  aurae  serenae  1  voc.  c.  Bc. 

In  neuen  Ausg.  5  Gesge.  und  3  So- 
naten (Eitner  2),  auTserdem  in  Aless. 
Parisotti's  Arie  antichi,  Mil.  Ricordi  im 
1.  Bd.  1  Arie. 

In  Mss: 

B.  M.  Nr.  232  u.  233  drei  Kammer- 
tantaten  f.  1  St.  u.  Bc.  —  Ave  regina. 
Salve  regina  5  voc.  ed  Org.  in  moderner 
Part,  aus  1662. 

Hofb.  Wien.  La  morte  del  cuor  peni- 
tente.  Oratorio.  1705.  P.  kl.  fol.  88  BU. 
Ms.  18890. 

Berliner  Singak.  3  Motetten  zu  5  Stim. 
Ave  reg.     Salve.     Alma.     P, 


Dresd.  Mus.  Ms.  A  186  Kyrie  a  6  voci 
c.  V.  Viele  ed  Org.  P.,  aus  seiner  Vene- 
diger Zeit. 

B.  B.  Ms.  W25.  2  Sonaten  f.  4  Instr. 
W  60  61.  Litania  5  v.  Magnif.  3  v. 
Missa  4  voc.  2  V.  B.  Magnif.  4  voc. 
2  V.  B.  30  Psalmen.  Motette:  Ave  re- 
gina etc.  alle  in  P.  —  Ms.  11500  Samlbd. 
P.  Nr.  37:  Serenata:  Notte  made  d'horrori, 
Sopr.  solo  et  Cont.  —  Ms.  12450.  P.  fol. 
Sajulbd.  Nr.  2,  Credidi  propter  locutus 
sum,  Alto  solo,  2  V.  2  Violen  Bc.  Gm. 
Nr.  3,  Volo  vivere  arbitrio  nieo,  Alto  solo 
c.  Bc.  —  Ms.  12720,  P.  4«.  Laudate  pueri. 
5  V.  2  V.  2  Violen,  Tiomp.  Fag.  Bc.  Dd. 
—  Ms.  536,  4".  Cantata  ä  voce  sola  di 
Sopr.  (aus  lib.  2  1678  Cantate).  —  Ms. 
103,  Completorium  a  5  voc.,  12  Gesg.  mit 
Bc.  f.  Solostim.  —  Ms.  25,  2  Sonaten  a 
5  u.  a  6:  2  V.  Va.  Alto,  Viola  tenore  e 
Viola  da  brazzo  (und  2  V.  2  Cornetti, 
Viola  da  brazzo,  Fag.  oder  Violone).  P. 
aus  1663.  Ferner  2  Sonaten  f.  2  V.  u. 
Bc.  oder  2  V.  Violone  u.  Bc.  aus  1655.  P. 

1  Missa  und  Vesper  aus  op.  1.  Con- 
certi  1654.  Ms.  P.  Bd.  164.  Diesen  folgen 
noch  14  lat.  Gesge.  aus  Armonia  d'affeti, 
1655,  einige  mit  Instrum.     [K.  Br. 

Compiete,  ex  op.  7,  1662,  6  lat.  Gesge. 
1.  Jube  domine  5  v.  c.  Bc.  mit  Soli. 
6.  Nunc  dimittis  5  v.  Bc.  Ms.  P.  Bd.  111. 

Ave  regina.  Salve  regina.  Alma  re- 
demptoris,  4  voc.  Ms.  P.  Bd.  50.  [Scämt- 
lich  in  Breslau  Kircheninst. 

Im  C.  P.  im  Ms.  1  Bd.  Motets  ä  grand 
choeur. 

In  Oxford  Cli.  Ch.  1  Kyrie,  Gloria, 
Credo  k  1  con  orch.  im  Ms. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15605,  4:  Ave 
regina  et  Salve  regina,  5  voc.  Venez.  1662. 
P.  —  Ms.  18890,  Oratorio:  La  morte  del 
cor  penitente,  L'anno  1705.  Part. 

Opern : 

Eteocle  e  Polinice,  opera  in  3  atti, 
Poesia  di  T.  Fattorini.  Venetia  1675. 
Milauo  1684.  Modena  1690.  Ms.  P. 
[Modena.     Paris  Nat.     Brüssel  Cons. 

Germanico  sul  Eeno,  op.  in  3  atti, 
Poesia  di  G.  C.  Corradi.  Venetia  1676. 
Modena  1677.  Bologna  1680.  Ms.  P. 
[Modena. 

Giustino.  Melodrama  di  Nie.  Beregan 
in  3  atti.  1683.  Ms.  P.  Nr.  426  in 
Venedig  Marco. 

Totila.  Drama  per  musica  di  Mat.  Noris, 
rappr.  in  Venezia  in  3  atti,  1677.  Ms.  P. 
Nr.  460.     [Venedig  Marc. 

Angeführt  werden  aufserdera,  durch- 
weg in  Venedig  aufgefühii:  1664  Tiiidate 
von  BentivogUo. 


Legi'os,  . 


117 


Lehmann,  Christian  T. 


1675,LadivisionedelMondo,vonCoiTadi. 
1676,    Adone    in    Cipro    von    Giannini 
(früher  in  Wien  gegeben). 

1681,  Antioco  il  Grande  v.  Frisari. 
1681,  11  Creseo  von  Corradi. 

1681,  II  Pausania  von  Frisari. 

1682,  Lisiniaco  riamato  d'Alessandro 
von  Sinibaldi  (1681  in  Rom  aufgef.). 

1683,  I  due  Cesari  von  Corradi. 
1683,  L'Anarchia  deH'Imperio  v.  Stan- 

zani. 

1684,  Pubiio  Elio  Pertinace  von  d'Ave- 
rara  (nach  Galvani.  Fetis  teilt  noch 
andere  mit). 

Lepros,  . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Recueil  de  duos  et  airs  avec  accompt. 
de  claveein.    Paris.     [Paris  Nat. 

Von  demselben  wird  auch  folgende 
Samlg.  im  C.  P.  sein  „Recueil  d'airs  dedies 
ä  Md.  de  Monteflor  avec  parties  separees 
formant  en  4  voll,  sans  partition". 

Legros,  Achille-Jules,  ein  un- 
bekannter Komponist,  von  dem  be- 
kannt sind 

Stances  elegiaques  p.  Sopr.  av.  acc.  de 
Pfte.     Paris,  Lard.     [Brüssel  Cons. 

LegTOS,  Joseph,  geb.  7.  Sept. 
1730  zu  Monampteuil  (Laon),  gest. 
20.  Dez.  1793  zu  Rochelle.  Ein 
Opernsänger,  Tenorist,  betrat  am 
1.  März  1764:  die  Bühne  der  grofsen 
Oper  unter  ßebel  und  Francoeur. 
Als  Gluck  seine  Opern  auf  die 
französische  Bühne  brachte,  war 
er  ein  Hauptvertreter  der  ersten 
Rollen.  Auch  als  Komponist  trat 
er  mit  der  Oper  Hylas  et  Sylvie 
1775  auf.  Seine  grofse  Leibes- 
stärke zwang  ihn  1783  zurück- 
zutreten. Schon  seit  1777  war  er 
Direktor  resp.  Unternehmer  des 
Concert  spirituel  bis  zur  Auflösung 
desselben  1791.  Er  zog  sich  nach 
Rochelle  zurück  (Fetis.  M.  f.  M. 
32,  187  nach  Brenet). 

Le  Grros,  Simon,  um  1717  bis 
etwa  1733  Violinist  an  der  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  500  Thlr. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  123). 

Leheiit,  siehe  Pas  le  heut. 

Lehei*.    Koiirad,     Yolcacensis 


Francus  (Voikach  in  Unterfi'anken), 
ein  Komponist  des  16.  Jhs.,  ist  in 

Mss.  97  u.  99  mit  der  Missa  super 
Hispanum  ad  coenam,  5  voc.  vertreten. 
[B.  Br. 

Le  Heiirteur,  Griiillaume,  Ka- 
nonikus an  der  Kirche  St.  Martin 
zu  Tours,  ein  in  der  ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs.  geachteter  und  ge- 
schätzter Komponist. 

Fetis  führt  von  ihm  2  Samlg.  an,  die 
sich  aber  nicht  nachweisen  lassen.  1.  Ope- 
rum  musicalium  über  I.  XVII  modulorum. 
Paris  1.545  Attaingnant.  4  Stb.  in  qu4". 
—  2.  Cantica  Canticorum  4  vocum.  ib. 
1548.  qu4'^.  —  In  Samlwk.  des  16.  Jhs. 
ist  er  mit  38  Gesgen.  vertreten,  darunter 
4  Messen  (Eitner  1).  Dazu  kommen  noch 
in  Giov.  L'Heritier's  Moteti  de  la  fama 
lib.  1.  4  voc.  1555  die  Motette  „Nisi  do- 
minus" und  in  Janequin's  2.  lib.  di  Canzon 
franc.  1548  eine  Canzone  zu  4  Stim. 

Im  Ms.,  Paris  Nat,  Cantiques  de  Nostre- 
Dame  in  qu4"  mit  dem  Motett  „Vidi  sub 
altare  Dei". 

Ms.  ß.  M.  Chorb.  202  Nr.  75,  16.  Jh. : 
Amour  partes  je  vous  donne  la  chasse. 
Unter  Nr.  89  zweifelhaft.  Ms.  205  Nr.  4, 
L'autre  jour  par  une  crevace  vis.  Nr.  22, 
Puis  que  de  toy  vient.  Nur  die  Chanson 
205,  4  ist  neu,  die  übrigen  kommen  schon 
in  gedr.  Samlwk.  vor. 

In  Pubhkation  Bd.  23  Nr.  28,  A  cent 
diables  la  verolle  4  v.  Nr.  29,  Nostre 
vicaire  un  jour  4  v.  in  P. 

Lehmann,  Albert,  von  1712 
bis  22  Ratsmusikus  in  Hamburg 
(Sittard  1,  22). 

Lehmann,  Basilius,  nur  be- 
kannt durch 

Exultat  satis  füia  6  voc.  Nr.  43  in  Ms. 
mus.  q  89  a— f.     [B.  D. 

Lehmann,    Christian   I.,    ein 

Bruder  des  Imanuel,  der  ein 
Schul -Programm  1675  herausgab, 
geb.  2.  Dez.  1643  zu  Scheibenberg 
(Zwickau),  gest.  1723  zu  Freiberg 
i/S;  besuchte  1658  die  Thomas- 
schule in  Leipzig  und  zeichnete  sich 
in  der  Musik  aus,  studierte  1663 
in  Leipzig,  dann  in  Wittenberg 
Theologie,  wurde  seinem  Vater  zur 
Unterstützung  beigegeben,  1685 
Superintendent   zu   Aunaberg  und 


Lehmann,  Christian  II. 


118 


Lehmann,  Urban. 


1697  zu  Freiberg.  Er  schrieb 
Kirchengesänge  imd  wirkte  viel 
zur  Verbesserung  des  Kirchen- 
gesanges in  Sachsen  (Gerber  2). 

Lehmann,  Christian  IL,  wird 
am  1.  Mai  1691  kurf.  branden- 
burg.  Kammer- Musikus  zu  Berlin 
(Schneider  49)  und  tritt  1692  in 
Dienste  des  Kurfürsten  von  Sach- 
sen (Fürstenau  2  a,  316). 

Lehmann,  Friedrich  Adolph 
Ton,  geb.  1768  zu  Meifsen.  gest. 
11.  Jan.  1841  auf  seinem  Gute  bei 
Halle  (Leipz.  Ztg.  43,  113).  Diente 
als  Leutnant  bei  der  säcbs.  In- 
fanterie, wurde  1801  Legationsrat 
zu  Dessau  und  beschäftigte  sich 
eifrig  mit  Musik,  Seine  Komposi- 
tionen bespi'icht  die  Lpz.  Ztg.  öfter, 
druckt  auch  in  6,  47  ein  Lied  ab. 
Gerber  2  bringt  ein  Verz.  seiner 
Kompositionen. 

In  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin  befinden 
sich: 

Kleine  Gesänge  mit  Begltg.  des  Pfte. 
4.  "Werk.  Lpz.,  Hoffmeister  &  Kühnel. 
4'^.  —  Des  Mädchens  Klage  von  Schiller. 
Lpz.,  Br.  &  H.    4«.    [B.  B.     Musüfr.Wien. 

Gesänge  am  Ciavier,  der  Erbprinzessin 
von  Anhalt -Dessau  gew.  Dessau,  J.  C. 
Menge,     qufol.     24  S.     [B.  Wagener. 

Jedenfalls  sind  die  folgenden  auch  von 
ihm,  obgleich  nur  mit  A.  von  Lehmann 
gez:  Sieben  Englische  Lieder  (denen  auch 
eine  deutsche  Uebersetzung  untergelegt 
ist)  mit  Begltg.  des  Pfte. ;  in  Musik  gesetzt 
von  ...  0.  Ort  u.  Verlag,  qufol.  16  S. 
[besals   einst  Dr.  Otto  Lindner  in  Berlin. 

Drei-  und  vierstim.  Gesänge.  Lpz.  in 
Stb.     [B.  Lpz. 

2  gran  Marcie  op.  12.  —  6  Marches 
p.  pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Lelimann,  Jakob, 

schrieb  eine  Beschreibung  der  Orgel 
zu  Dippoldiswalde.  Dresden  1723.  [B.  Hbg. 

Lehmann,     Johann   L,     aus 

Schonewald  bei  der  Dahme,  war 
bis  1598  Kantor  in  Dahme  und 
trat  zu  Michaelis  in  Sonnenwalde, 
Kr.  Luckau,  ein;  1599  wird  er  zu 
Schönwald  zum  Pfarrer  gewählt 
(M.  f.  M.  6,  125). 


Lehmann,    Johann  II.,    aus 

Namslau  in  Schlesien,  ist  bekannt 
durch 

J.  N.  J.  Nahmens  -  lied,  welches  dem 
. .  Johann  Götze  auff  Höffcheu,  defs  Raths 
und  Ober-Kämmerern  in  Brefslaw  . .  den 
24.  Juni  1660  .  .  .  abgesungen  .  .  .  den 
Brefslauischen  Musen  Ergebener.  Brefs- 
law, Gottfr.  Gründer.  2  BU.  in  4».  „Gott, 
hochwerthester  Patron"  a  2  C.  et  B.  [B.  Br. 

Lehmann,  Johann  (xeorg  Grott- 
lieb,  Sohn  des  Johann  Peter  L., 
geb.  zLi  Berlin,  gest.  7.  April  1816 
ebd.,  war  ein  tüchtiger  Tenorsänger, 
diente  in  der  Kapelle  des  Prinzen 
Heinrich  von  Preufsen,  wurde  1773 
zum  Organisten  a/d.  Nikolaikirche 
gewählt,  erhielt  noch  1779  die 
Leitung  des  Theaterchors  und  hatte 
den  Gesangsunterricht  am  Berlin- 
Köllnischen  Gymnasium.  Bei  Grün- 
dung der  Singakademie  war  er  einer 
der  ersten  Mitglieder  und  sang  noch 
unter  Zelter  und  Kungenhagen  die 
Tenorpartien,  veranstaltete  auch 
selbst  gröfsere  Aufführungen  von 
Kirchenwerken.       Seine     Tochter 

I  wurde  die  Frau  Clementi's.  Von 
seinen    Kompositionen    sind     nur 

i  einige  Tänze  gedruckt  (Gerber  1.  2. 
Ledebur). 

j  Lehmann,  Joliann  Peter,  Or- 
ganist a/d.  jSIikolaikirche  zu  Berlin 
und  ein  vorzüglicher  Musiklehrer, 
wie  Marpurg  versichert  (Gerber  1). 

Lehmann,  Samuel,  ein  Student 
in  Helmenstädt,  1661  vorüber- 
gehend an  der  herzogl.  Braun- 
schweig. Kapelle  thätig  (Chrysan- 
der  1,  182). 

Lehmann,  Sigmund.  Organist 
und  Chorregent  an  der  Barfüfser- 

i  kirche  zu  Augsburg, 

,  ist  bekannt  durch  2  Kirchen-Kantaten 
für  Chor  u.  Orch.  in  Stb.  im  Ms.    [Stadtb. 

j    Augsburg,  18.  Jh. 

Lehmann,  Urban,  aus  Kolberg, 

bez.  sich  als  einen  .,der  big.  Schrift 

j  Geflissenen"  und  lebte  wahrsch.  zu 


Lehndoift. 


119 


Leibnitz,  Johann  Georg. 


Greifswald.     Man  kennt  von   ihm 
2  Gelegenheitsgesänge: 

1.  Rosen -Lied.  Bey  der  Hochzeit- 
Feyer,  Alfs  der  Wolwürdige  .  .  Herr  Daniel 
Lagus  . .  den  12.  Julii  1665  beygesellen 
liefs. . .  Greiffswakl,  Math.  Doiseher.  1  Bl. 
in  fol.  P.  C.  u.  B.  „Sey  \Yillkommen", 
20  Stroph.     [B.  Zw. 

2.  Braut -Lied,  Nach  ..  der  Melodey 
einer  singenden  Rosen  . .  dem  Herrn  . , 
Georg  Engelbrecht  .  .  Greiffsxvaldischen 
Professorn  . .  Ib.  1  Bl.  fol.  P.  C.  u.  B. 
„An  E  Mone,  Kind  der  Sterne'',  8  Stroph. 
[B.  Zw. 

Lehiulorff,  M  . . .  C . . .,  gab  ein 
theoretisches  Werk  heraus,  betitelt: 

Fundamenta  des  Generalbasses.  St. 
Gallen  1776.     [Musikfr.  Wien. 

Lehueifs,  Anton,  junior,  der 
Sohn  des  Karl  Matthias,  trat  1764 
in  die  sächs.  Hofkapelle  mit  120 
Thlr.  Gehalt  (Fiirstenau  1,  156). 
Gerber  2  erwähnt  ihn  noch  1782. 
In  einem  Ms.  der  B.  B.  ,,Libro  del 
Contrap.  del  Tartini"  liest  man, 
dass  ein  Anton  Lehneifs  ein  Schüler 
Tartini's  war  und  sächs.  Konzert- 
meister wurde.  Jedenfalls  mnss 
dies  der  obige  gewesen  sein. 

Lehneifs,  Johann  Georg,  war 
nm  1711  Bratschist  an  der  sächs. 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  300  Thlr. 
Gehalt  (Fiirstenau  1,  114). 

Lehneifs,  Karl  Matthias,  um 
1733  (Gerber  2  sagt  schon  1729) 
Violinist  a/d.  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  200  Thlr.  Gehalt,  wird 
1764  Konzertmeister  mit  1000  Thlr. 
Gehalt  und  am  28.  Dez.  1776  mit 
700  Thlr.  pensioniert  (Fiirstenau  1, 
133.  155.  167). 

Lehritter,  ...  ein  Stiefbruder 
des  Abbe  Sterkel,  war  Kammer- 
musikus beim  Bischöfe  zu  Würz- 
burg und  bekleidete  1786  daselbst 
die  1.  Stelle  bei  der  Violine,  die 
damals  zugleich  das  Dirigentenamt 
einschloss  (Gerber  1). 

Le  Husier,  . . . 

bekannt  durch  1  Motette  u.  2  Chansons 
in  Samlwkeu.  von  1539-1Ö-42  (Eitner  1). 


Leihfried,  Christoph  (C.  L.  ab- 
gekürzt), Herbipolitanus  (Würzburg) 
Consilarius  Badensis  et  inclytae 
Toparchiae  Roetelanae  Archigram- 
mataeus,  so  liest  man  auf  dem 
Vorblatte  von  Woltzen's  Nova  ta- 
bulatura  von  1617,  Baseler  Bibl, 
handschriftlich. 

Im  Ms.  Basel  F.  IX.  44,  augehängt  an 
Rühling's  Tabulaturbuch  von  1583,  wel- 
ches ihm  einst  gehörte,  befinden  sich  hand- 
schriftliche Gesänge,  geschrieben  1585  und 
1588,  die  wahrscheinlich  von  Leibfned 
selbst  herrühren.  Ebenso  befinden  sich 
im  Ms.  F.  IX.  43  handschriftliche  Tabula- 
taren  (Part.)  mit  allerlei  Gesängen,  1593, 94 
geschrieben.  Fol.  171  eine  Fuga  Contra- 
punct  5  voc.  fol.  179:  Ad  nuptias  D.  Jo- 
seph Hettleri  u.  j.  D  ,  affinitatis  ergo  so- 
rorius  C.  L.  concinnavit,  23/4  1594.  Text: 
Dulcis  amor,  pietas,  5  voc. 

Leihnitz.  Gottfried  Wilhelm, 
Freiherr  von,  der  bekannte  Philo- 
soph, geb.  6.  (1.)  Juli  1646  zu 
Leipzig,  gest.  14.  Nov.  1716  zu 
Hannover.  Er  erstreckte  seine 
Untersuchungen  auch  auf  das  Ge- 
biet der  Musik  und  zwar  im  Fache 
der  Musikgeschichte,  des  Rhythmus 
und  der  Akustik,  wovon  eine  in 
Hannover  sich  befindende  nach- 
gelassene handschriftl.  Abhandlung 
Kunde  giebt.  Auch  in  seinen 
Epistolae  ad  diverses  Nr.  154  be- 
findet sich  eine  Abhandlung:  Mu- 
sica  est  exercitium  arithmeticae 
occultum  nescientis  se  numerare 
animi.  Zahlreiche  Quellenwerke 
über  ihn  verz.  jedes  neuere  Con- 
versations-Lexikon. 

Leihnitz,  Johann  Georg, Pfarrer 
zu  Rasch  und  Vicarius  in  Altdorf, 
gest.  3.  März  1671.  Der  folgende 
von  ihm  komponierte  Gesang  wurde 
bei    seinem    Begräbnis    gesungen 

(Titel): 

Eckel,  Ob  der  eitlen  Welt  empfangen 
und  nach  Jesu  sehnlich -getragenes  Ver- 
lan^^en  des  . . .  Nürnbg.  (1671)  Felfsecker. 
4  BU.  P.  in  4".  Weg  mit  dir,  du  falsche 
Welt,  6  Stroph.     [ß.  Zw. 


Leichteuberger. 


120 


Leighton. 


Leichteuberger,  Johann,  von 

1570  ab  Organist  beim  Bischof  von 
Strafsburg  in  Zabern  (Stadtarchiv). 
Leidel,  Franz,  geb.  1761  zu 
Schwarzkostelecz  in  Böhmen,  Todes- 
datum unbekannt.  Ein  bedeuten- 
der Oboist  und  tüchtiger  Musiker 
zu  Prag,  wo  er  im  Theaterorchester 
und  an  der  Metropolitaukirche  an- 
gestellt war,  auch  sich  öfter  in 
Konzerten  hören  liefs  (Dlabacz). 

Leidel,  Johann  Heinrich,  geb. 
1761  zu  Erfurt,  gest.  1839  zu  Ber- 
lin, seit  1790  Opernsänger  am 
Kationaltheater  zu  Berlin,  später 
Chordirektor,  Gesanglehrer  am 
Friedrichsstift  und  Direktor  der 
Militär-Liturgiesänger.  1830  zog 
er  sich  von  der  Oper  zurück 
(Ledebur). 

Leidesdorf,  Max  Joseph  (viel- 
fach mit  F.  statt  J.  bez.).  Da  er 
am  26.  Sept.  1839  zu  Florenz  ge- 
storben ist  (nach  Wurzbach.  Becker 
3,  107  schreibt  1840)  und  1819 
schon  sein  op.  100  herausgab,  so 
lässt  sich  annehmen,  dass  er  min- 
destens um  1780  geb.  ist.  Im 
Anfange  des  19.  Jhs.  trat  er  in 
Wien  als  Klavierkomponist  auf 
und  fand  beim  Publikum  grofse 
Anerkennung,  da  er  es  verstand, 
dem  Fassungsvermögen  des  grofsen 
Haufens  seine  Kompositionen  an- 
zupassen und  errang  sich  bei  der 
Kachwelt  den  sehr  zweifelhaften 
Ruf  eines  Modekomponisten.  Um 
nun  auch  den  Gewinn  seiner  gang- 
baren Ware  ganz  einzuheimsen, 
verband  er  sich  1822  mit  Igyiaz 
Sauer,  der  schon  längere  Zeit  einen 
Kunstverlag  in  Wien  besafs  und 
vertrieb  nun  im  eigenen  Verlage 
seine  Kompositionen.  1828  trenn- 
ten sich  die  Genossen  und  jeder 
führte  allein  eine  Handlung.  Später 
siedelte  er  sein  Geschäft  nach  Flo- 
renz über,  welches  auch  noch  eine 


Weile  nach  seinem  Tode  fortbe- 
stand, denn  die  von  Picchianti, 
Giorgetti  u.  a.  begründete  Zeitung 
,,Rivista  musicale'"  ti'ägt  bis  18-42 
die  Firma  Leidesdorf's.  Zahlreiche 
Urteile  findet  man  in  der  Wiener 
und  Wien,  Allgemeinen  Musik- 
zeitung. Die  Opuszahlen  lassen 
sich  bis  166  verfolgen.  Seine 
Werke  einzeln  anzuführen  halte 
ich  nicht  für  wert  genug,  daher 
verz.  ich  nur  die  Bibliotheken,  wo 
sich  einige  befinden: 

B.  B.  op.  14  ein  Trio,  Haydn  gew.; 
anderes  in  op.  70,  101,  127  u.  136,  Klavier- 
sachen u.  Lieder. 

Berlin  K.  H.  besitzen  Klavierpiecen  u. 
Arrangements. 

Dresd.  Mus.  1  Messe  im  Autogr.  3stim. 
mit  Orch.  P.  gez.  mit  Firenze  1840. 
op.  75  eine  Sonate,  op.  98  Tar.  Selam 
ein  Unterhaltungsblatt  u.  a. 

B.  M.  Eine  Rondo  und  eine  Sonate 
op.  97  u.  112. 

Musikfr.  Wien  haben  seine  Drucke  fast 
komplet. 

Die   Hofb.  Wien   besitzt    sein   Poiti'ät. 

Leiding,  Oeorg  Dietrich,  geb. 
zu  Bücken  bei  Hoya  am  23.  Febr. 
1664,  gest.  10.  Mai  1710  zu  Braun- 
schweig, wo  er  seit  etwa  1684 
Organist  an  den  Kirchen  St.  Ulrich, 
St.  Blasius  u.  St.  Magnus,  an  denen 
vorher  sein  Lehrer  Jakob  Bölschen 
angestellt  war  (Näheres  bei  Walther 
u.  Gerber  2). 

Leighton,  Sir  William,  Gentle- 
man am  Hofe  der  Königin  Elisa- 
beth und  Jakob  I.,  siehe  das  fol- 
gende Druckwerk;  er  lebte  am  An- 
fange des  17.  Jhs.  und  ist  bekannt 
als  Dichter   und  Herausgeber   des 

Samlwkes: 

The  tears  or  laraentacions  of  a  sorrow- 
fuU  sovle,  comp,  with  musicall  ayres  &• 
songs,  both  for  voyces  and  diuers  Instru- 
ments, set  fooith  by  . .  .,  Knight,  one  of 
his  Majesties  honourable  Band  of  Gentle- 
men  Pensioners.  And  all  Psalmes  that 
consist  of  so  many  feete  as  the  fiftieth 
Psalnie,  will  goe  to  the  four  partes  for 
consort.  London  1614  Wni.  Stansby.  fol. 
[br.  Mus.     R.  C  of  Mus.     B.  Scheurleer. 


Leim. 


121 


Leister. 


Enth.  53  Gesänge  von  Dr.  Johu  Bull, 
Wni.  Byrd,  John  Coperario,  John  Dow- 
land,  Alf.  Ferabosco,  Tho.  Forde,  Orl.  Gib- 
bons, Nath.  Giles,  Edm.  Hooper,  Rob. 
Johnson,  Rob.  Jones,  Rob.  Kendersley, 
Leighton  8,  Th.  Lupo,  John  Milton,  Alart. 
Pearson,  Franc.  Pilkington,  Timolphus 
Thopul.  John  Ward,  Tho.  WeeUces  und 
John  Wilbye.  7  Gesänge  sind  mit  6  In- 
strumenten begleitet  und  in  Tabulatur 
notiert. 

L.  soll  zur  Zeit  im  Gefängnis  gesessen 
haben. 

Leim,  Jakob, 

bekannt  durch  2  Messen  zu  5  St.  mit 
Bc.  im  Samhvk.  1628  (Eitner  1). 

Leimberer  (Leinberer),  D.  Ale- 
xauder, 

ist  durch  3  Motetten  zu  2  und  3  Stirn, 
mit  Bc.  im  Samlwk.  1627  u.  1627  a  bekannt 
(Eitner  1). 

Leiser,  Josepli,  Tenorist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  von  1767  bis 
1770  (Köchel  1,  1136). 

Leislein,  Tobias,  um  1612 
Mäuner-Altist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  140  Gld.  Gebalt 
(Fürstenau  1,  47). 

Leisiier,  Cliristopli  Friedricli, 
gab  heraus; 

De  eraditione  musica  schediasma  episto- 
licum  Joannis  Matthesonii.  Accedimt 
ejusdem  literae  ad  V.  C. . .  de  eodem  argu- 
mento  scriptae.  Hamburgi  1732  ap.  Fel- 
gineri  viduam.     4'^.     [Brüssel  6879. 

Leisriug,  Volkinar,  geb.  zu 
Gebstedt  (AVeimar,  Rofsla),  gest. 
1637  zu  Buchfarth  bei  Weimar, 
nach  dem  Kirchen  buche.  Studierte 
um  1611  in  Jena  Theologie,  wurde 
Rektor  zu  Schkölen  bei  Naum- 
burg. Auf  dem  Drucke  von  1615 
nennt  er  sich  Ludi  moderatorem 
m  Schkölen.  1619  Pastor  zu  Nohra 
bei  Weimar  und  1626  Pfarrer  zu 
Buchfarth  (Gerber  2).  Er  hat  eine 
Festrede,  ein  Lehrbuch  und  Kom- 
positionen herausgegeben.  Die 
erstere  ist  betitelt: 

Corona  musices  quam  ex  lectissiniis 
et  suavissimis,  ac  ex  Musaium  charitumque 
viridario  decerptis  flosculis,  cum  autiqui- 
tatis  dignitate  .  .  .     Jena  1611   Weidner. 


2  Bog.  in  40.  Eine  Festrede,  die  nach 
Walther  affektiert  geschrieben  ist  und 
doch  nichts  Besonderes  enthält.  [B.  Br. 
Lübeck.     Kopeuhag.     Musikfr.  Wien. 

Breviarium  aiiis  musicae  oder  kurtzes 
vnnd  einfeltiges  Musikbüchlein  für  die 
jungen  Knaben  .  . .  fragweise  gestellet, 
jetzo  aufs  newe  vbersehen  und  vermehret. 
Jehna  1615  Weidner.  8"^.  Nach  der 
Dedic.  muss  die  1.  Aufl.  1611  erschienen 
sein.     [Lund. 

Strenophonia  oder  ein  new  Jahr  Ge- 
schenck,  in  welchem  XXI.  newe  Jahrs 
Gesänge,  lateinisch  vnnd  deudsch,  mit  4, 
5,  6  vnd  8  Stirn,  elaboriret  .  .  .  zum 
Druck  verfertiget  durch  .  .  .  Jehna  1615 
Weidner.    [Dresd.  Dreikönigskirche :  A.  5  a. 

—  Ausg.  Erffurdt  1628  Dedekind,  Verlg. 
von  Sigm.  Hopffen.     6  Stb.     4".     [B.  Br. 

Cymbalum  Davidicum  . . .  Newe  geist- 
liche Gesenge  .  .  .  mit  5.  6.  vnd  8  Stim. .  . 
Auffs  new  corrigiret  vnd  augiret.  vnd 
zum  andermal  in  Druck  verfertiget.  Erfurt 
1619  Wittel.  Verlag  von  Birckner.  8  Stb. 
4''.  35  Nin.  Nach  der  Dedic,  erschien 
die  1.  Ausg.  1611.    [B.  B.     Elbing.     Basel 

7  Stb.  B.Lpz.  fehlt  7  a.  Proske.  Wol- 
fenb.  8  Stb. 

Taedoe  nuptiales  in  16  anmutigen  Hoch- 
zeitsgesängen mit  4,  5,  6,  7  vnd  8  stim. 
Erffurdt  1624  Wittel.     [B.  B:  T,  in  40. 

unter  dem  Namen  Leisring  besitzt  die 
B.  B.  einen  Druck  ohne  Ort  und  Datum, 
der  eine  8 stim.  Weihnachts-Cantate  ent- 
hält. Fraglich,  ob  obiger  Leisring  ge- 
meint ist. 

Ms.  0.  Sign.  Hds.  von  Gräffenhain  1643, 

8  Stb.  hoch  40.  Nr.  22:  Maria  aber  stund 
auf  6  voc.  Nr.  39,  Sihe,  eine  Jungfrau, 
6  voc.  Nr.  44  Zu  Bethlehem  6  voc.  — 
Ms.  T 126  Gesge.  in  moderner  P.  —  W  101 
Maria  aber  stund  auf  6  voc.  Part.    [B.  B. 

Ms.  B.  M.  Trotz  sei  dem  Teufel,  8  voc. 
mod.  Part. 

0  fiiii  et  felice  rex,  8  voc.  P.  Ms. 
1264,  5.     [B.  Dresden. 

2  Motetten  zu  5  St.     Ms.  P.     [B.  Lpz. 

2  Choräle  zu  6  u.  8  Stim.  im  Gothaer 
Cantioual  1646  und  1  im  2.  Tbl.  1655. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  (Eitner  2). 

Leifs,  Konrad,  Zeit  unbekannt, 
im  Conserv.  zu  Brüssel  9  Menuetts 
für  Klavier  im  Ms. 

Leister,  Joacliim  Friedrich, 
geb.  um  1740  zu  Wittstock,  war 
seit  1770  Redakteur  des  Ham- 
burgischen unparteiischen  Corre- 
spondenten    und    Verfasser    zahl- 


Leitdorf. 


122 


Lejeune,  Claudin. 


reicher  Kritiken,  ein  guter  Klavier- 
spieler, feiner  Beurteiler  und  mit 
Em.  Bach  sehr  befreundet  (Ger- 
ber 2).  Fetis  fand  in  Wiener  Ver- 
lagskatalogen Flötenpiecen  von 
einem  F.  Leister  angezeigt,  ich 
glaube  nicht,  dass  sie  dem  obigen 
angehören. 

Leitdorf,  ...  ein  um  1747 
lebender  Komponist  in  der  mark- 
gräfl.  Kapelle  zu  Bayreuth  (Gra- 
mer 3  letztes  St.  110). 

Leite,  Antonio  da  SilAa,  ein 
Komponist  aus  dem  Ende  des  18. 
Jhs.,  der  anfänglich  als  städtischer 
Kapellmeister  zu  Porto,  später  an 
der  dortigen  Kathedrale  thätig  war. 
Vasconcellos  zeigt  von  ihm  theo- 
retische und  praktische  Werke 
ohne  Fundort  an,  bekannt  ist  mir 
nur: 

Estudo  de  Guitarra  eni  que  se  expoe 
0  modo  mais  facil  pai'a  aprender  este 
instruniento,  dividido  em  duas  partes.  A 
primeira  contem  as  principaes  regras  da 
musica  . .  .  A  segunda  as  da  guitarra  . .  . 
ajunta  huma  colletx'äo  de  Miuuetes,  Mar- 
chas,  Allegros,  Coutradani;'as  ...  Porto 
1795  A.  Alv.  Ribeiro.  1  vol.  fol.  40  S. 
Text,  23  Bll.  Musik.  [Brüssel.  Liepm.] 
Porto  1796,  fol.  40  S.  Text,  23  Bll. 
Musik.     [Brüssel. 

Vasconcellos  selbst  besitzt:  Hymno 
patriotico  a  grande  orchestra,  cantado  pela 
primeira  vez  no  real  theatro  de  S.  Joäo, 
da  cidade  do  Porto,  no  dia  em  que  se 
festejou  a  coroa^äo  de  S.  M.  F.  o  Senhor 
D.  Joäo  VI.  1820.  P.  Paris,  Pleyel  et 
fils  aine. 

Liepmannssohn  besafs  1900:  Rezurao 
de  todas  as  regras  e  preceites  da  cantoria, 
assim  da  musica  metrica  como  do  canto- 
chäo.  Dividido  em  duos  partes.  Porto 
1787  Ribeiro.     4".     43  S.  mit  Taf. 

Leite,  F.  (?)  Griovaniii, 

ist  in  Amante  Franzoui's  I  nuovi  fio- 
retti  1G07  mit  dem  3stiin.  Gesänge:  „0 
lumi,  0  chiare  stelle"  vertreten. 

Leitjseb,  ...  Hochfürstl.  Salz- 
burg. Waldhornist,  gab  mit  dem 
Violin-Virtuosen  Holxhoqen  am  19. 
und  22/6  1770  in  Frankfurt  a/M. 
Konzerte  (Israel  51). 


Leitiieb,  Heinricli,  1608  Bas- 
sist an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart 
(Sittard  2,  39). 

Leitiier,  Crottfried.  Gerber  2 
erwähnt  einen  L.  ohne  Vornamen, 
von  dem  um  1800  die  Oper 
Eduard  in  2  Akten  gegeben  wurde. 
Von  obigem  besitzen  die  Musikfr. 
in  Wien  das  Lied: 

Des  Sängers  Braut.  Ob  dies  derselbe 
L.  wie  der  Opernkoinponist  ist,  lässt  sich 
bis  jetzt  nicht  feststellen. 

Lejeune,  Antliony,  junior,  Zeit 
unbekannt,  gab  heraus: 

1.  Messe.  Part.  London,  qufol.  [R. 
C.  of  Mus. 

2.  Sacred  music,  for  the  offertory  & 
benediction ,  composed  . .  .  London ,  fol. 
[Glasgovi'.  (Wenn  die  englischen  Kataloge 
den  Verleger  mitteilten,  so  hätte  man  ein 
vorzügliches  Mittel  die  Zeit  festzustellen.) 

Le  Jeune,  Blasius,  Imbault  in 
Paris  verlegte  Duos  für  Violine 
von  ihm. 

Lejeune  (Le  Jeune),  Claudin 
(Claude).  Geb.  zu  Valencienne, 
wie  auf  den  Titeln  seiner  Werke 
öfter  zu  lesen  ist.  Fetis  sagt  um 
1540,  Bouton  1528,  was  richtig 
ist,  lässt  sich  bis  heute  noch  nicht 
entscheiden.  Leider  ist  auch  der 
Druck,  den  seine  Schwester  Cecile 
nach  seinem  Tode  herausgab,  un- 
datiert, doch  gab  sie  noch  1602 
und  1608  2  Bücher  von  je  50 
Psalmen  ihres  Bruders  heraus,  so 
dass  man  ziemlich  sicher  die  Zeit 
seines  Todes  ans  Ende  des  16.  Jhs. 
setzen  kann.  Der  bis  jetzt  be- 
kannte früheste  Druck  ist  der  von 
1564  (Dix  Pseaumesj,  das  Geburts- 
datum 1540  liefse  sich  danach 
wohl  annehmen.  Auf  den  Druck- 
titeln wird  er  öfter  als  Komponist 
der  Kammermusik  des  Königs  von 
Frankreich  bezeichnet  (Compositeur 
de  la  musique  de  la  chambre  du 
Roy).  Fetis  widmet  ihm  einen 
längeren  Artikel  ohne  ein  Resultat 
zu  erreichen.     Ernest  Bouton  gab 


Lejeune,  Claudin. 


123 


Lejeune,  Claudin. 


eine  Biographie  über  ihn  heraus 
(Valenciennes  1845  Henry.  8°  mit 
Portr.),  die  aber  auch  wenig  bietet 
und  noch  dazu  manches  ganz  ün- 
erwiesene  bringt,  wie  seinen  Aufent- 
halt am  baierischen  Hofe  um  1559. 
Dass  er  ein  Verehrer  der  Eefor- 
mation  war,  ist  ebenso  unerwiesen, 
denn  die  Kompositionen  der  Psal- 
men war  zu  der  Zeit  noch  kein 
Zeichen  des  Abfalls.  Siehe  auch 
Douen,  Clement  Marot  1878  (Am- 
bros  8,  343  Urteil.  Hawkins  3, 
204  sein  Portr.  von  1598).  Die 
folgende  Bibliographie  wird  noch 
sehr  der  Nachhülfe  bedürfen,  be- 
sonders in  der  Bestimmung  der 
mehrfach  wieder  abgedruckten  Kom- 
positionen. Ohne  einen  Vergleich 
der  Tonsätze  wäre  dies  aber  ein 
vergebliches  Bemühen.  Fetis  verz. 
noch  andere  Werke,  doch  ohne 
Fundort,  daher  ohne  Wert. 

Dix  Pseaumes  de  David,  novvellenient 
composez  ä  4  p.  en  forme  de  Motets. 
Auec  vn  Dialogue  a  scept  (?),  par  Clau- 
din le  Jeune.  Contra,  Abbildg.,  A  Paris 
1564  Adr.  le  Roy,  &  Rob.  Ballard.  qu4» 
10  Ps.  in  mehreren  Teilen  u.  der  Dialog 
S.  18  (Ps.  96  in  3  Teil,  102  in  5  Teil., 
135  in  3  T.,  88  in  3  T.,  57  in  2  T.  etc. 
Dialog:  Je  suis  religion).    [B.  B :  Ten.  Altus. 

Pseaumes  mis  en  rausique  ä  4  paiiies. 
Paris  1580.     [Upsala  4  Stb. 

Dodecacorde,  contenant  douze  Pseau- 
mes de  David,  mis  en  musique  selon  les 
12  modes,  approuuez  des  meilleurs  au- 
theurs  anciens  &  moderne,  ä  2,  3,  4.  5, 
6  &  7  voix.  Rochelle  1598  par  Hierosme 
Haultin.  6  Stb.  qu40.  Enthält  nach  dem 
Augsburger  Exemplar  nur  12  fünf  st.  Ps. 
von  L. ;  vorhanden  Dessus  u.  Second- 
Dessus.  Ein  2tes  Ex.  im  R.  C.  of  Mus. 
zu  6  Stb.  kenne  ich  nicht  genauer.  — 
Paris  Nat:  Taille,  Basse-Contre,  5  a.  6  a. 
— ■  br.  Mus.  kompl. 

1.  liv.  cont.  50  Ps.  ä  3  pt.  (ed.  Cecile 
le  Jeune)  Paris  1602  Ballard.  [br.  Mus: 
B.  in  qu40.     Paris  Nat. 

2.  liv.  dito.  1608  (ed.  von  seiner 
Schwester  Cecile).  [br.  Mus.  3  Stb.  Paris 
Nat. 

3.  Uv.  ed.  Cecile,  dito  1610.  [br.  Mus. 
3  Stb.    Paris  Nat. 


Pseaumes  en  vers  mezvrez  mis  en 
musique,  A  2.  3.  4.  5.  6.  7  &  8  parties. 
Par  . . .  Paris  par  P.  Ballard.  Ediert  von 
seiner  Scwester  Cecile  le  Jevne,  ohne 
Datum  u.  Ort.  Lej.  ist  bereits  tot.  Ent- 
hält Ps.  1—15,  33,  101,  114,  115,  130, 
136,  Benedictiou,  Action,  Te  Deum.  36 
Bll.,  öfter  sind  mehrere  Strophen  bear- 
beitet. [B.  M :  Basse  -  Contre.  br.  Mus: 
Haute-C.  T.  Basse-C. 

Les  150  pseaumes  de  David  ...  ä  4 
pties.  Paris  1613  Ballard.  [Paris  Nat: 
Haute-Contre. 

Les  Ps.  de  David,  mis  en  mus.  ä  4  et 
5  pts.  Geneve  1627  de  Tournes.  5  Stb. 
40.  [br.  Mus.  Paris  Nat:  Basse-Contre. 
Brüssel:  B.-C. 

Ambrosii  Lobwassers  Psalmen  Davids, 
mit  4  (bisweilen  5)  anmutigen  Stimmen 
des  hochberühmten  Claudius  Le  Jeune  . . . 
Amst.  1646  Elzevier.  3  pari.  1  vol.  12". 
Mit  L.  Porträt.  Vorwort  v.  Pet.  Scholl. 
[Brüssel  1436.     B.  Lpz.     B.  Hbg. 

—  Die  Psalmen  Davids  sampt  aller- 
hand Fest -Kirchen  und  Haufsgesängen. 
Basel  1659  Genath's  Wittib,  kl.  8".  [B.  Lpz. 

Les  150  pseaumes  de  D.,  mis  en  mus. 
ä  4  parties,  par  Claude  Le  Jeune.  Paris 
1650  Ballard.  4  Stb.  quS«.  [Briissel 
1449.  R.  C.  ofMus.  B.ß:C.  T.  br. 
Mus:  B.-Contre. 

De  CL  Psalmen  Davids,  in  muzyck 
gebracht  op  4  en  5  stem.  door  ...  ge- 
boien  van  Valentiennes  ...  Nu  eerst  met 
den  hoUandschen  Text  . . .  Schiedam,  gedr. 
by  Laurens  van  der  Wiel  (1664)  1665. 
5  Stb.  kl.  80.  [C.  P.  B.  Leyden.  Brüs- 
sel 1509. 

The  1.  twelwe  Psalm  in  4  pts.  . . . 
adapted  to  the  english  version  . . .  Lon- 
don c.  1780.     fol.     [br.  Mus. 

Andere  Gesänge,  geistlich   und  loeltlieh. 

Missa  ad  placitum  . .  .  cum  5  et  6 
vocibus.  Lutetiae  1607  P.  Ballard.  Chorb. 
in  fol.     [br.  Mus. 

Livre  de  Melanges  de  C.  Le  Jeune,  ä 

4.  5.  6.  8  et  10  parties.  Anvers  1585 
Chr.  Plantin.  6  Stb.  4«  gegen  127  und 
135  S.  ä  Stb.  Enthält  allein  an  italie- 
nischen Gesängen  38  (leider  giebt  Vogel 
die  übrigen  nicht  an.  Es  befmden  sich 
noch  Chansons,  Motetten  und  ein  Echo 
zu  10  St.  darin).  [B.  M.  B.  D.  Marienk. 
Danzig.     Darmst:  6  a. 

—  Meslanges  de  la  mus.  de  .  . .   ä  4. 

5.  6.  8  et  10  pts.  Paris  1586.  6  Stb. 
40.     [br.  Mus. 

—  Meslange  de  ia  mus.  de  ...  ä  4. 
5.  6.  8.  et  10.  part.    Paiis  1607  P.  Bai- 


Lejeune,  Claudin. 


124 


Lern. 


lard.  6  Stb.  qni^.  27  Chans.,  36  Can- 
zonetten,  7  lat.  Motetten.  [B.  M:  Basse- 
Contre.  58  BIl.  in  4«.  B.  Br.  kompl.  br. 
Mus:  Haute-C,  T.  Bass-Contre. 

Airs,  mis  an  niusique  ä  4  &  5  p.  Paris 
1594  Je  Roy  &  la  veufue  R.  Ballard.  5 
Stb.  ?  qu8".  42  Airs  mit  vollständigen 
Texten.  [Wolfeub:  Sup.  Briissel  Sup. 
Contrat.  Ten. 

Le  Printemps  de  ....  natif  de  Yalen- 
tienue,  compositeur  de  la  mus.  de  la 
chambre  du  Roy,  ä  2.  3.  4.  5.  6.  7.  &  8. 
part.  Paris  1603  p.  la  veufue  R.  Ballard 
&  son  fils  Pierre  Ballard  Imprim.  [B.  M: 
Basse-Contre  42  Bll.  in  4''.  Brässel  ib. 
ohne  Jahr:  Haute-Contre.  Buckingham 
Palast  kompl. 

Airs  ä  8.  4.  5.  et  6  part.  2  livres  j 
(ed.  Cecile  le  Jeune).  Paris  1608.  quB".  j 
[br.  Mus :  Super. 

Second  livre  des  Meslauges  ä  4 — 10 
part.  Ib.  1612.  qu4*'.  Dedic.  von  Judith 
Mardo.  [br.  Mus:  Haute-C,  T.,  Basse-C. 
Glasgow. 

Fetis  zeigt  noch  eine  Ausg.  von  1617 
an,  die  folgende  Gesge.  enthalten  soll:  15 
Chans,  zu  4  St.,  7  Madrigale  zu  4  St., 
12  Chans,  zu  5  St.,  2  Canons  u.  5  Chans, 
zu  6  St.,  2  Chans,  zu  8  St,  2  Ps.  zu  5, 
ein  Motett  in  8  Teil,  zu  4  St,,  ein  Mot. 
zu  5.  Magnif.  zu  4,  5  u.  7  St..  ein  Mot. 
zu  10,  eine  Fantasie  zu  4  u.  eine  zu  5  St. 

Octonaires  de  la  vanite,  et  inconstance 
du  monde,  mis  en  mus.  ä  3  &  4  pts. 
Paris  1606  P.  Ballard.  [B.  M:  Dessus  in 
4P.     br.  Mus.  4  Stb.      Buckingham  Palast. 

—  Octonaires  de  la  vanite  et  incon- 
stance du  monde,  mis  en  mus.  a  3  et  4  p. 
Paris  1641  P.  Ballard.  4  Stb.  qu4". 
[Glasgow  1  Stb.     br.  Mus.  kompl. 

In  alten  Samlwk.  60  Gesge.,  besonders 
reich  an  Chansons  (Eitner  1).  Aufserdem 
in  Gastoldi's  Italiaansche.  Amst.  1657: 
0  que  c'est  chose  belle.  Fugue  ä  l'uni- 
sono  apres  deux  tons,  ä  5. 

In  neuen  Ausg.  17  Gesäuge,  Psalmen 
und  einige  Chansons  (Eitner  2),  aufser- 
dem in  Maldeghem,  Tresor  1893,  29  annee: 
12  Chansons  a  4  ptie. 

Manuscripte  : 

A  ton  bras,  Psaume,  3  voc.  Ms.  1943 
in  P.     [R.  C.  of  Mus. 

7  Psalmen  aus  den  Octonaires  1610? 
u.  3  Chans,  zu  3  u.  4  Stirn,  in  Kopie, 
Ms.  107.  Andere  Kopien  von  Psalmen 
in  Ms.  112.  elf  Nrn.  zenstreut  Ms,  163, 
Ms.  179  dreifsig  Ps.  zu  3  Stim.  Ein 
voUst.  Psalmenb.  mit  4 stim.  Sätzen  von 
L.  u.  Goudimel  in  Ms.  95.    [Cambridge FW. 

Mss.  B.  B.  in  Z60,  8  Stb.   17.  Jh.   3.  59 


Sancti  Spiritus  adsit  c.  2.  et  3.  p.  8  voc. 
W95  in  P.  „Zu  dir  Herr  thu  ich"  4  voc. 

Im  br.  Mus.  in  neueren  Part,  iu  Mss. 
221.  224.  227  spartiert  von  Bumey  und 
in  Ms.  238  von  John  Immyns   spaiiiert. 

In  Oxford  Chr.  Ch.  3  Mot.  ä  4  im  Ms. 

In  Hove's  Lautenbuch  von  1601  sieben 
Piecen. 

Le  Jeuiie,  Henri,  Merseune  in 
Harmonie  universelle,  liv.  IV,  Traite 
des  instrum.  (1636,  2.  Bd.  letzte 
Abtlg.)  nennt  ihn  Henri  le  jeune 
und  teilt  S.  186  eine  fünfstimmige 
Fantasie  für  Streichinstrumente  mit. 

Le  Jeusne,  Baiulechon,  um 
1525  Sänger  a/d.  Kapelle  Karl  V. 
zu  Toledo;  ist  bis  1531  zu  ver- 
folgen (Straeten  7,  303). 

Le  Kaiiige,  Jacob  de. 

Im  Ms.  1100.  B.B.  Samlbd.,  Part. 
letztes  Stück  (der  Name  fälschlich  von 
Espagne  als  Beshainge  gelesen)  ein  Salve 
salvator  pater  misericordiae,  Alto  solo  c. 
2  Instr.  et  Org.  3  Bll.  Ende  des  17. 
bis  Anfg.  des  18.  Jhs. 

Lekeiit,  Vincent,  Kleriker  und 
Sänger  am  Hofe  Charles  VII.  von 
Frankreich  (Thoinan  64). 

Lelei,  G.  S.  ist  Löhlein. 

Le  Long,  ...  war  um  1725 
Bassist  a/d.  Hofkapelle  zu  Ludwigs- 
burg (Stuttgart).    Sittard  2,  120. 

Lelii,  . . .  ein  Franzose  an  der 
Wende  des  18/19.  Jhs.,  wahr- 
scheinlich zu  Paris  lebend,  ist  im 
br.  Mus.  mit  den  Drucken  ver- 
treten. 

1.  Idylles  et  Romances,  extraites  de 
l'ouvrage  intitule  „Les  Fleurs''  par  Mr. 
C.  Dubos  (in  Musik  gesetzt  von  L.  und 
Guichard).  Paris  1808.  8°.  2.  3  Hym- 
nfn,  Paris  1793.  3.  1  Roraance  im 
Einzeldruck.  In  B.  M.  1  Romance  im 
Journal  des  Troubadour.  —  In  Berlin  K. 
H.  Xr.  2682  „Mon  oeil  n'entrevit  jamais". 
Romanze  mit  Klav.   Ms. 

Lern,  Peter  Mandrup;  Gramer 
2,  45  schreibt  Lemm  und  den 
Vornamen  Mandrup  teilt  nur  die 
Lpz.  Ztg.  8,  573  mit.  In  den 
Lexika  fehlt  er.  Geb.  um  1753 
zu  Kopenhagen,  Violinist,  Schüler 


Le  macherier. 


125 


Lemaire,  Louis. 


von  Hartmann,  um  1785  Solo- 
spieler au  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Kopenhagen.  Hatte  vorher  auf 
Kgl.  Kosteu  Stil  dienreisen  gemacht 
und  kam  als  vollendeter  Virtuose 
1783  zurück.  Die  Lpz.  Ztg.  nennt 
ihn  1806  Prof.  der  Musik  in 
Kopenhagen.  Beide  Gerber  führen 
einige  Kompositionen  von  ihm  an. 
Gramer  2,  1315  zeigt  12  Menuets 
f.  2  V.  an. 

Le  inaeherier,  s.  Criiillermus 
Magnus. 

Lemaire  (Le  Maire),  ...  ein 
französischer  Musiker,  wahrschein- 
lich Ende  des  16.  Jhs.  geboren, 
ist  von  Mersenne  (Harmonie  uni- 
vers.  19  p.  342)  als  Erfinder  der 
siebenten  Silbe  xa  für  die  Solmi- 
sation  genannt.  In  Deutschland 
trat  dieselbe  Bestrebung  schon 
Ende  des  16.  Jhs.  hervor  und 
Galvisius  u.  a.  suchten  dadurch 
das  umständliche  Hexachord  zu 
beseitigen.  In  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  gab  es  zur  Zeit  Louis  XIII. 
unter  den  Violinisten  einen  Guil- 
laiime  Le  Maire^  vielleicht  ist  es 
derselbe  (Fetis). 

Le  Maire  l'aine,  gab  heraus: 

Premier  livre  de  Senates  pour  le  Vio- 
lon,  avec  la  basse  continue.  Paris  1739 
ches  l'autheur.  P.  fol.  35  S.  [besals 
einst  Liepra.,  vielleicht  ist  es  von  Louis  L. 

Le  3Iaire,  Andre,  um  1-157  bis 
c.  1467  Organist  des  Grafen  von 
Angouleme,  Jean  d'Orleans  zu 
Paris  (Prost  435). 

Lemaire,  Charles,  ein  Haute- 
contre  (Altist,  resp.  Männeraltist) 
an  der  Hofkapelle  Louis  XIV.  von 
Frankreich,  trat  1669  ein,  zog  sich 
1702  zurück  und  starb  1704. 

Fetis  verz.  4  Samlg.  Airs,  Cantates  u. 
Motets  gedr.  von  1674—98.  Bekannt  sind 
nur:  Airs  serieux  et  ä  boire  ä  2  et  3 
parties  . . .  Paris  167-4  Ballai-d.  qur20. 
[Paris  Nat:  Basse. 

Siehe  -Louis  Lemaire. 

Lemaii'e,    Louis,    nennt    sich 


Maitre  de  musique  und  lebte  in 
der  ersten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
Fetis  kennt  ihn  nicht.  Die  Biblio- 
theks-Kataloge dagegen  stellen  ihren 
sämtlichen  Besitz  an  Kompositionen 
unter  Charles  Lemaire,  der  in  der 
2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  lebte  u. 
zwar  aus  dem  einen  Grunde,  weil 
die  Drucke  keinen  Vornamen 
nennen.  Da  Fetis  den  Louis  nicht 
verzeichnet,  wird  daher  kurzweg  der 
Vorname  Charles  genommen.  Das 
Unterscheidungszeichen  zwischen 
Charles  und  Louis  kann  nur  allein 
die  Jahreszahl  bilden.  Nachweis- 
bar sind  von  Louis: 

Les  quatre  saisons,  Cantates  fran?.  ä 
1  et  plusieur  voix,  avec  simphonie  &  Sans 
simphonie.  Liv.  L  Paris  1724  Fauteur. 
fol.  P.     4  Can taten,     [ilodena. 

3me  recueil  d'airs  serieux  et  a  boire, 
Vaudeville  et  ronde  de  table.  Jan.  Fev. 
Mars.  Paris  1727  l'auteur.  qu4".  Arien 
mit  Instr.  u.  Bc.     [Modena. 

Hebe.  Cantatille  1733.  Paris,  J.  B.  C. 
Ballard.     quS».     [br.  Mus. 

Cantatilles  par  un  Dessus  avec  Violons 
et  flütes.  Paris  1733  Boivin.  qu4°. 
[B.  Wageuer  besitzt  die  Hefte: 

La  toilette  de  Venus  1744. 

La  someille  de  Climene  1734  Nr.  15. 

L'este.     1733  Nr.  8. 

Le  Triomphe  de  Bachus   1741  Nr.  39. 

La  Cascade  de  St.  Cloud  1748. 

La  Yictoire  Nr.  52. 

Le  fetes  Champetres  1747  Nr.  55. 

L'annee  merveilleuse  Nr.  62. 

Les  effets  de  l'absence.  Cantatille  av. 
acc.  de  flutes  . . .  Paris  1735.  P.    [Darmst. 

Sapho.  Cantatille  av.  acc.  de  V.  et 
Fl.     Paris  1741.    P.     [Darmst. 

L'indifference.  Cantatille  sans  acc. 
Paris  1741.     [Darmst. 

In  der  Bibl.  Kgsbg.  Cantatille  „C'est  en 
fait,  je  vous  quitte  inconstante  Isabelle'' 
pour  2  V.  une  vois  et  Bc.  par  Mr.  Le- 
maire.    Ms.  in  qufol. 

In  der  B.  des  Conserv.  zu  Paris  be- 
finden sich  (ohne  Vornamen)  7  voll. 
Cantatilles  und  Psalmen  Davids.  —  Re- 
cueil d'airs  serieux  et  ä  boire.  —  Motets 
et  Concerts  spirituels.  Les  quatre  Saisons 
cantates  avec  des  choeurs.  Da  der  Kat. 
weder  Druckort,  Jahr  noch  genauen  Titel 
angiebt,  so  kann  auch  ein  und  das  andere 
"Werk  Charles   zugehören.     Eine  Anfrage 


Leinaire,  Louis. 


126 


Le  Maistre,  Matthaeus. 


bei  der  BiWiotheks-Verwaltung  wird  stets 
mit  der  beliebten  Abweisung  beantwortet: 
nicht  vorhanden. 

In  Ballard's  Meslanges  von  1727  einige 
Sätze, 

Im  br.  Mus.  unter  Charles  gestellt : 

Ariana.  Cantatille  . . .  avec  acc.  de 
Flüttes ,  Violons  et  Hautbois  . . .  Gravee 
par  Duraont.  Paris  1732  chez  l'Auteur. 
qu80. 

L'Aurore  (Titel  wie  vorher).  Paris 
(1733)  J.  B.  C.  Ballard.    quS". 

La  Bergere  impatiente  ...  Ib.  (1733). 
qu8". 

La  Constance  .  .  .  Gravee  par  Mlle. 
Louise  Eoussel.     Paris,  laute ur.     quS". 

Les  effets  de  l'Absence  . . .  Gravee 
par  L.  Hue.  ches  l'auteur.  Paris  1735. 
qu80. 

Epithalame  ...  Ib.  1738.     qu80. 

Le  Jour  ...  Ib.  1743.     qu8". 

L'lnconstance  . . .  sans  accompagn.  Ib. 
1738.     qu80. 

L'Indifference  .  .  .  s.  acc.  Ib.  1741. 
qu8". 

Les  plaisirs  champetres.  2me  Musette. 
Cantatille  ...  av.  acc.  de  Musette,  Vielle, 
Fhites,  Violons  ...  Ib.  1738.     quS». 

Psiche  . . .  av.  acc.  de  V.  et  Fl. . .  Ib. 
1741.     quS". 

Le  rendez-vous  Pastoral.  Cantatille  . . . 
sans  accomp.     Ib.  1738.     qu8'^. 

Le  sacrifice  d'amour  ...  Ib.  s.  a.  Gra- 
vez  par  Mlle.  L.  Roussel.     qu8o. 

Sapho  ...  av.  acc.     Ib.  1741.     qu8''. 

Le  Somnieil  de  Cliniene  ...  av.  acc. 
Paris  (1733)  Ballard.  (Text  von  Laffi- 
chard).     quS''. 

Orphee.  Cantatille  . . .  pour  un  Dessus, 
av.  acc.  de  V.  et  Flute  . .  Gravee,  p.  Mlle. 
Bertin.     Paris  1743  l'auteur.     (\vßP. 

Nur  die  eine  Cantatille  „Hebe"  Text 
von  Laffichard,  avec  accomp.  Paris 
(1733)  Ballard.  quS»,  ist  mit  Louis  Le- 
maire  gez. 

Lemaire,  Nicolas; 

im  br.  Mus:  6  new  cottillons  and  six 
Country  Dances  with  three  .  . .  Minuets 
. . .  London  c.  1770  printed  for  R.  War- 
num.     qu40. 

Le  Maistre  (Maitre),  FraiKjois, 
seit  1561  Kapellan  und  Sänger  an 
der  spanischen  Hofkapelle,  wo  er 
sich  in  den  Listen  bis  156.S  ver- 
folgen lässt  (Straeten  8,  40). 

Le  Maistre,  Gerard,  wird  am 
10.  Mai   1631   als   Chorsänger  an 


St.  Martin  zu  Ypres  erwähnt  (Strae- 
ten 2,  273). 

Le    Maistre,    Jacob,    bekannt 

durch  den  Gesang: 

Laudate  nomen  Domini  (Lobett  den 
Allmechtigen  Gott)  4  voc.  6  Stb.  um 
1600  geschrieben,  Ms.  12  in  B.  Br. 

Le    Maistre,    Mattliaeus,    ein 

niederländischer  Meister  und  seit 
Michaelis    1554    Kapellmeister    an 
der  Hofkapelle  in   Dresden;   wird 
am     24.    Juni     1568     pensioniert 
(Scandellus   wird  sein  Nachfolger) 
und  stirbt  vor  April  1577  zu  Dres- 
den.    Da    er    aus    Lttttich    einen 
Sängerknaben  nach   Dresden   mit- 
brachte, liefse  sich  annehmen,  dass 
er  in  Lüttich  bis  dahin  lebte.   Otto 
Kade  hat  über  ihn  eine  Biographie 
veröffentlicht  (Mainz  1862  Schott's 
Söhnen);    leider  sind   darin  soviel 
historische  Verstöfse,  dass  man  ein 
gut  Teil  als  unbrauchbar  bei  Seite 
lassen    und    da    er    Mathias    Her- 
mann  Werrecorensis   mit   obigem 
verwechselt,    seitenweis   streichen 
muss.     Auch  sonst  kommen  noch 
falsche    Namen    und    Namens  Ver- 
wechslungen  vor,    wie   S.  1   Jhan 
Gero   mit  Maistre   Jan,    S.  7    lies 
Rupsch    für    Ruppich.     Seite    31 
sind  die  Villoten  von  Mathias  Her- 
mann   zu    streichen.     Das    Beste 
sind  die  Musikbeilagen,  wenn  man 
nämlich  die  Mathias  Hermann  an- 
gehörenden Tonsätze  von  Matthaeus 
Le  Maistre's  trennt.     Aktenstücke 
siehe  die  Generalreg.  zu  den  Mo- 
natsheften.    Von    seinen    Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

1563.  Catechesis  numeris  inclusa  et 
ad  puerorum  captum  accommodata,  3  voci- 
bus  comp,  a  Matthaeo  le  Meistre  Belga 
. .  .  Noribg.  1.563  Joan.  Montanus  et  Neu- 
berus  3  Stb.  qu8".  Inhalt  bei  Kade 
S.  38  ff.  [B.  M:  2  Disc.  u.  pars  infima. 
Im  br.  Mus.  ebd.  eine  Ausgabe  von  1559, 
nur  Pars  infima  vorhanden. 

1566.  Geistliche  vnd  weltliche  teutsche 
Geseng  mit  4  und  5  Stim. . .    Witteberg 


Le  Maistre,  Matthaeus. 


127 


Lemeuu,  Chiistoph. 


1566  Joh.  Schwertel.  5  Stb.  qu4''.  92 
Gesge.  bei  den  6stim.  ist  die  6  a  vox 
eingeschoben.  [B.  M.  B.  B:  fehlt  Ten. 
Heilbronn  fehlt  B.     Eostock,  Stb.  ? 

1570.  Liber  1.  sacraruni  cantionum 
(quas  vulgo  Moteta  vocant)  ab  ...  5  voci- 
bus  comp. .  .  Dresdae  1570  Giinel  Monta- 
nus.  5  Stb.  cixiVK  15  Nrn.  [B.  M.  B.Zw. 
Löbau.     B.  Kgsbg:  D.  A.  B. 

1577.  Schöne  vud  aufserlesene:  Deud- 
sche  vnd  Lat.  Geistl.  Gesenge,  auff  3 
Stirn.  .  .  Drefsden  1577  (Gimel  Bergen). 
3  Stb.  qu4o.  24  Gesge.  [B.  L.  B.  Zw. 
Dreikönigskirche  in  Dresden:  Media  und 
Infima  vox.     Bologna  im  Ms.   F.    fol. 

In  alten  Samlwken.  5  lat.  Gesg.,  dabei 
eine  Messe  (Eitner  1).  Das  Epithalamium, 
Noribg.  1568  Montanas  et  Neuber  (Eitner 
1,  15681)  besteht  aus  6  Stb.  und  ist  im 
br.  Mus.  komplet.  Unter  Berg  u.  Xeuber, 
Bd.  2,  fehlt  das  Samlwk.).  In  Eiihling's 
Orgeltab.  1583  ein  Satz. 

In  neuen  Ausg.  33  Gesänge,  davon 
sind  die  Battaglia  und  ViUota  von  Mathias 
Hermann  ^"errecorensis  abzuziehen  (Eitner 
2).  Aulserdem  in  Ambros'  Musikgesch.  5 
p.  421  zwei  weltl.  Lieder  zu  4  Stirn. 

Im  Ms. 

B.  M.  Missa  praeter  reram  6  voc. 
Missa  in  feriis  4  voc.     Missa  sine  nom. 

5  voc.  24  Officien  (Intraden,  Grad.  Com.) 
zu  4  u.  5  St.  in  alten  Chorbüchern.  4 
Antiphonen  zn  4  u.  5  Stirn.  Chorb.  u. 
1  Motette. 

B.  Zw.     Missa    sup.    Youliez    memoire 

6  voc.  6  Stb.  —  Missa  sup.  "\Yo  der 
Herr  nicht  baut  das  Haus,  nur  Cantus 
vorh. 

B.  B.     Ms.  T36.  51.   91.     Gesge  in  P. 

Le  Maitre,  Pierre,  Sänger  in 
der  Kapelle  der  Königin  Charlotte, 
Frau  Louis  XI.  von  Frankreich, 
von  1462—79  (Thoinan  69). 

Leman,  James,  gab  heraus: 

A  new  metliod  of  learning  Psalm-tunes, 
with  an  instnmient  of  musick,  call'd  the 
Psalterer.  London  1729  G.  Smith.  4". 
Enthält  Psalmen  von  J.  Church,  J.  ^X. 
("Weldon?),  M.  Hart,  J.  Clark  u.  W.  Croft. 
[br.  Mus. 

Lemareliand,  Signor,  ein  Ver- 
leger ,,ordinaire  de  Tacademie 
royale  de  musique,  Clottre  S.  Niclas 
du  Louvre''  ...  in  Paris,  gab  her- 
aus: 

Ailemandes  nouvelles  p.  V.  e  B.  re- 
cueiliies  ä  Vienne  en  Autriche.    I.  recueil. 


qufol.  12  S.  [Schwerin  F.  Kat.  1,  84 
Nr.  33. 

Die  B.  des  C.  F.  besitzt  unter  Le  Mar- 
chand Variations   sur  des  airs  communs. 

Von  einem  Le  Marchand^  der  um  1780 
zu  Paris  lebte,  besitzt  die  Nationalbibl. 
zu  Paris  unter  Nr.  2990:  Principes  du 
Galoubet,  ou  FI.  de  Tambourin.  Paris 
1787  Deslauriers.  Er  ist  wahrscheinlich 
derselbe,  von  dem  die  Variations  sind. 
Gerber  1  verz.  von  ihm  6  Violintrios  und 
6  Duos  füi's  Tambourin. 

Le  Marlot,  Oeorges,  Sänger  in 
der  Kapelle  des  Herzogs  Jean 
d'Orleans,  15.  Jh.  (Thoinan  67). 

Lemazurier,  Pierre-David,  ein 

Schriftsteller,  geb.  30.  März  1775 
zu  Gisors,  gest.  7.  Aug.  1836  zu 
Yersailles.  Beamter  in  der  Staats- 
verwaltung, dann  Sekretär  an  der 
Comcdie-franQaise  zu  Paris,  zog 
sich  1830  zurück. 

Fetis  verz.  von  ihm  10  Jahrg.  Theater- 
Almanache:  L'opiniou  du  parterre,  1803 
bis  1813.  Paris,  10  voll,  in  18»,  die  auch 
über  Oper  u.  Sänger  Nachrichten  geben. 

Lemberger,  Ferdinand,  Violi- 
nist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  45  Gld.  monatl.  Gehalt  vom 
1.  Juni  1700  bis  30.  Juni  1740; 
von  1712  ab  bezieht  er  jährlich 
720  Gld.  (Köche!  1). 

Le  Mee  (Meer),  Frauciscus  de, 
ein  Flamländer,  wird  in  den  Listen 
der  päpstl  Sänger  im  Jahre  1534 
erwähnt  und  starb  am  10.  Juli 
1535,  begraben  in  der  Kirche  S. 
Juliani  Flamanorum  (Viertel].  3, 
265.  Reg.  der  Bausteine  Haberl's  3, 
p.  117.  Straeten  6,  419  zwei  Doku- 
mente). 

Le  3Ienu  de  Saint -Pliilbert. 
Die  Pariser  Nationalbibl.  besitzt 
unter  diesem  Namen: 

5  Cantatilles.     Paris,   l'auteur   (1742). 

Recueil  d'airs  serieux  et  ä  boire  ä  une, 
deux  et  trois  voix.     Paris.     [Darmst. 

Lemenu,  Cliristoph,  unbekann- 
ter Komponist.  Zu  Paris  gab  es 
um  1760  (Gerber  2  schreibt  1787) 
einen  Musikverleger,  doch  scheint 


Lern  es. 


128 


Lemire,  Jean-Ant. 


es  sich  hier  um  einen  Kompo- 
nisten zu  handehi.  Das  british 
Museum  in  London  besitzt  von 
ihm: 

1.  Principes  de  musique,  courts  et  fa- 
ciles.     Paris,  qufol.     [auch  im  C.  P. 

2.  Motets  sur  les  priocipales  fetes  de 
rannee,  ä  1  et  2  voix.     Paris,  fol. 

3.  Ariaue  (La  vielle,  Hipponiene  et 
Atlaute,  L'impatience,  L'etincelle,  L'himen) 
cantatille  . . .  Paris  c.  1750,  fol.  (Leider 
giebt  der  hds.  Kat.  keinen  Verleger  an.) 

Im  C.  P.  unter  Lemenu:  un  recueil  de 
motets,  oü  se  trouve  coronati  flores. 

Lemes,  Andreas,  aus  Mainz, 
lebte  zu  Mergentheim  oder  Marien- 
thal, Stadt  in  Württemberg;  er  bez. 
sich  auf  folgendem  Drucke  mit 
„equestris  ordinis  Teutonicorum  in 
Yalle  Mariae  Phonasco  &  Harmo- 
nista.     Er  gab  heraus: 

Neotericum  opusculum  musices.  Quod 
partim  una,  partim  autem  binis,  teruis, 
quaternisque  pro  commoditate  musicorum 
vocibus,  non  solum  ad  Organum,  venim 
etiam  ad  quoduis  iustrumentorura  .  .  . 
Francofurti  1614  Wolfg.  Richter,  sumpt. 
N.  Stein.  5  Stb.  in  kl.  4».  23  lat.  Gesge. 
[B.  Br:  C     Hofb.  Wien  kompl. 

Li  Phalese's  Samlwk.  Corona  sacra  1626 
ein  Gesang. 

Le  Messier,  siehe  Messier,  Ant. 

Lemi^re,  . . .  Taine,  Viohnist  an 
der  Oper  zu  Paris,  Schüler  Ga- 
vinies,  trat  1751  ins  Orchester  und 
zog  sich  im  April  1771  zurück, 
in  welchem  Jahre  er  auch  starb. 
F6tis  verz.  von  ihm  2  Bücher  So- 
naten und   1  Buch    Duos  f.   2  V. 

Lt'mi(>re  de  Corvey,  Jean- 
Fr^deric-Aiig-uste,  geb.  um  1770 
zu  Rennes,  gest.  19.  April  1832 
zu  Paris  an  der  Cholera.  War 
Knabensänger  a/d.  Kathedrale  zu 
Rennes,  trat  dann  als  Volontaire 
in  ein  Bataillon  der  Republik, 
wurde  Unterleutnant  und  kehrte 
am  10.  Aug.  1792  nach  Paris  zu- 
rück, nahm  Kompositionsunterricht 
bei  Berten  und  legte  sich  darauf 
aufs  Komponieren.  Schon  1792 
kam  seine  erste  Oper  „Les  Cheva- 


liers errants"  auf  die  Bühne,  der 
zahlreiche  nachfolgten.  Mehrfach 
machte  er  noch  Feldzüge  mit. 
Seine  Operetten  hatten  nur  kleine, 
meistens  aber  keine  Erfolge  (Felis 
ausführlich,  der  auch  21  Opern  u.  a. 
verz.).  Nachweisbar  ist  die  eine 
komische  Operette: 

La  Cruche  cassee,  ou  les  rivaux  de 
village,  op.-com.  en  1  a.  (Paris  24/12  1819). 
Paris,  Petit.     P.     [Brüssel  Cons. 

23  Romanzen,  Chansonettes,  Barcarole, 
teils  im  Ms.,  teils  in  Pariser  Drucken. 
[Mailand  Cons. 

Ouvertüre:  La  repi'ise  de  Toulon  par 
les  rran(;'ais.  Paris  1793  Imbault.  Stb. 
[Lübeck. 

Auf  einem  Drucke  von  1806  nennt  er 
sich  ,,Capitaine  Aide-de-camp  de  general 
Thiebault  gouvern.  du  pays  de  Fulde". 
Die  Komposition  ist  betitelt:  La  bataiUe 
d'Jena  gagree  sur  les  Prussiens  le  14.  oct. 
1806  Grande  pieces  de  musique  pour  le 
Pfte.  Hbg.,  Böhme,  qufol.  [B.  B.    Lübeck. 

Li  den  Anzeigen  finden  sich  noch 
Pfte.-Kompositionen  in  den  Jahren  1807, 
op.  36,  und  1809. 

Lemire ,    Grermaiii  -  Fraiii^'ois, 

Sohn  des  Charles,  geb.  um  1726 
zu  Antwerpen,  gest.  21.  Juli  1813 
ebd.,  87  J.  alt.  Es  muss  fast  zu 
gleicher  Zeit  zwei  Musiker  dieses 
Namens  in  Antwerpen  gegeben 
haben,  denn  1731  wird  einer  als 
Chorsänger  an  der  Kathedrale  an- 
geführt, der  noch  1782  erwähnt 
wird,  und  der  obige  war  Violinist 
an  der  Kathedrale  um  1782  und 
seit  1772  erster  Violinist,  resp.  Or- 
chesterdirektor 40  Jahre  lang  am 
Theater  in  Antwerpen  (Gregoir 
Panth.  3,  58.  6,  31.  Auf  S.  26 
des  6.  Bdes.  verz.  er  um  1772 
einen  Ä.  Lemire  als  Violinisten 
am  Theater). 

Lemire,  Jean-Aiitoiiie;  Strae- 
ten  verz.  Bd.  3  S.  78.  81—86  einen 
Sänger  an  der  Oper  zu  Antwerpen 
in  den  Jahren  1654—1686.  Die- 
selben Namen  trifft  man  dann 
wieder  in  Bd.  4,  217,  wo  er  Mit- 
glied der  Gilde  St.  Job  und  1718 


Lemle. 


129' 


Lemoine. 


an  der  Kirche  St.  Walburge  in  Ant- 
werpen, 55  Jahr  alt,  angestellt  ist. 
Zweifellos  betrifft  dies  zwei  ver- 
schiedene Personen. 

Lemle  (Lämblein,  Agnelli),  Se- 
bastian, ein  Komponist  aus  dem 
Anfange  des  17.  Jhs.,  der  nach 
dem  folgenden  Ms.  zu  urteilen  in 
Breslau,  oder  in  Schlesien  über- 
haupt lebte. 

Die  Stadtb.  in  Breslau  besitzt  36  geist- 
liche Gesänge  über  deutsche  und  lat. 
Texte  für  Chor  und  Instrumente  in  Stb. 
Bohn's  Kat.  giebt  ein  genaues  Verz..  siehe 
Ms.  166.  Aufserdem  noch  1  Benedicam 
in  Ms.  21  u.  23.  In  Ms.  28,  2  bei  einem 
Gesänge  von  Eosthius  wird  ein  Eucharius 
Lemlein  erwähnt. 

Lemliii  (Lemblin,  Lemblein), 
Lorenz;  Forster  nennt  ihn  im 
3.  Teile  seiner  deutschen  Lieder- 
samlg.  von  1549  „unsern  frommen 
Praeceptor  u.  Komponisten  Lau- 
rentius  Lemlin,  seligen  Kurfürsten 
am  Rhein,  Pfalzgraf  Ludwig,  Scänger 
u.  Kapellmeister".  Lemlin  stammte 
aus  Eichstätt  in  Baiern  und  ist 
am  7.  April  1513  im  Matrikelbuche 
der  ünivers.  Heidelberg  eingetragen. 

Forster  wurde,  als  er  in  Heidelberg 
studierte,  von  L.  unterrichtet  und  bringt 
dann  in  seinen  Liedersammlungen  1539 
bis  1549:  15  deutsche  mehrst.  Lieder  zum 
Abdrucke.  Ein  Urteil  über  seine  deut- 
schen Lieder  in  M.  f.  M.  26,  89.  In 
neuer  Ausg.  1  Lied  (Eitner  2).  Aufser- 
dem sind  noch  9  lat.  Motetten  in  Samlwk. 
veröffentlicht  (Eitner  1).  In  Mss.  findet 
man  2  deutsche  Lieder  in  P.  W94  in  B.  B. 
und  ein  Grates  nunc  8  voc.  in  Ms.  792  in 
B.  Proske.  —  In  der  B.  Elbmg  Ms.  an  24, 
5  Stb.  einige  Lieder.  —  In  B.  Kassel  Ms. 
sign.  D.  ex  S.  Sc.  et  Patr.  6  voc.  6  Stb.  Nr.  4 : 
Oramus  Domine  8  voc.  Laur:  Lemblin. 

Lemm,  siehe  Lern. 

Lemnie,  Karl  I.,  Sohn  eines 
Instrumentonmachers,  war  um  1780 
Organist  an  der  Katharinen-  und 
Magnikirche  zu  Braunschweig  und 
machte  sich  um  die  Verbesserung 
der  Klaviere  verdient,  gab  auch 
folgende  Schrift  heraus: 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Anweisung  und  Pegeln  zu  einer  zweck- 
mäfsigen  Behandlung  englischer  und  teut- 
scher  Pianoforte's  und  Klaviere,  nebst 
einem  Verz.  der  bei  dem  Verfasser  ver- 
fertigten Sorten  von  Pfte.'s  u.  Klavieren, 
von  .  . .  Braunschwg.  1802  K.  Reichard. 
4*^.     [Brüssel. 

Gerber  1  giebt  Nachricht  über  seine 
Verbesserungen. 

Lemme,  Karl  II.,  der  Sohn 
des  vorigen,  geb.  zu  Braunschweig 
um  1769,  gest.  im  Okt.  1832  zu 
Charenton  in  Frankreich.  Lernte 
beim  Vater  den  Klavier-  u.  Piano- 
fortebau, liefs  sich  um  1799  in 
Paris  nieder  und  errichtete  eine 
Klavieifabrik.  Er  schrieb  das 
Buch: 

Nouveau  Systeme.  NouveUe  methode 
de  musique  et  gamme  chromatique,  qui 
abrege  le  travail  et  l'etude  de  la  musique; 
de  onze  douziemes,  on  la  reduit  ä  un 
douzieme.  Inventee  et  publiee  par  .  . . 
(Avec  2  supplem.)  Paris  1829  F.  Didot. 
80.  1  Bd.  Text,  1  Bd.  ßeisp.  u.  Zeich- 
nungen.    [Brüssel.     Glasgow. 

Näheres  bei  Fetis. 

Lemmens,  Hanns,  Organist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  10  Gld. 
monatl.  vom  1.  April  1594  bis 
15.  Sept.  1599  (Köchel  1).  S.  110 
wird  gesagt,  dass  er  aus  Belgien 
stammt. 

Lenimer,  . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  ist  bekannt  durch  eine 

Symphonie  (in  Cd.)  f.  2  V.  A.  u.  B. 
Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Lemnil,  Domenico,  Priester  u. 
Musiker  an  der  Stadtkapelle  in 
Lucca  vom  24/4  1705  bis  zu  sei- 
nem Tode  am  7/2  1736  mit  3  sc. 
monatl.  Gehalt  (Nerici  210). 

Lemoine,  Madame,  ihre  Lebens- 
zeit ist  mir  unbekannt. 

Die  Bibl.  Dresd.  Mus.  besitzt  im  Ms.  893 
das  Singspiel:  La  Quitouse  ou  pour  les 
pauvres,  s'il  vous  plait,  für  1  Singst,  u. 
Pfte.  fol.  —  Die  B.  B.  besitzt  unter  Le 
Mo'ine^  Ms.  12770,  das  Singspiel:  Drey 
Freier  auf  einmal,  in  1  Akt,  P.  Unter 
Jean  Baptiste  Lemoyne  ist  es  zwar  nicht 
verz.,  doch  ist  es  immerhin  möglich,  dass 
er  der  Autor  ist. 

9 


Lemoine  de  Limav. 


130 


Lemoyne,  Jean-Bapt. 


Lemoine  de  Limay,  . . .  lebte 
um  1788  als  Musiklehrer  und  Kom- 
ponist zu  Paris,  wie  Framery's 
Almanacb  musical  1789  u.  f.  Jahre 
berichtet.     Man  kennt  von  ihm: 

3  Senates  pour  Claveciu  avec  acc.  de 
V.  oe.  1.  Paris  chez  l'auteur  1788. 
[Paris  Nat. 

Lemoine  (Le  Meine),  Antoine- 

Mareel,  ein  Guitarrist,  geb.  3.  Nov. 
1763  zu  Paris,  gest.  im  April  1817 
ebd.  Zuerst  Violist  am  Theater 
de  Monsieur  (1789),  wurde  darauf 
Orchesterdirektor  an  verschiedenen 
kleinen  Theatern  zu  Paris  und  be- 
arbeitete die  Musik  von  Yaude- 
villes.  1793  errichtete  er  eine 
Musikhandlung,  in  der  er  auch 
seine  eigenen  Kompositionen  für 
Guitarre  verlegte,  meist  Arrange- 
ments. Um  1790  gab  er  eine 
Guitarrenschule  heraus:  Nouvelle 
methode  de  guitarre,  Paris,  Im- 
bault.     [Paris  Nat. 

Le  Moisne  oder  Le  Moyne,  ein 

Komponist  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.,  den  AttaingTiant  anfäng- 
lich Le  Moisne,  dann  Le  Moyne 
nennt.  Ich  glaube,  dass  es  ein 
und  derselbe  Autor  ist. 

Er  ist  in  den  Samlwk.  Attaiugnanfs 
von  1539 — 1547  mit  4  Chansons  vertreten 
(Eitner  1). 

Lemoles,  Peter  (Pietro),  ist  am 
baierschen  Hofe  mit  330  Gld.  als 
Musiker  vom  1/9  1672—1676  an- 
gestellt. 1699,  als  der  Kurfürst  in 
Brüssel  im  Exil  lebte,  findet  man 
ihn  wieder  mit  1000  Gld.  ange- 
stellt (Kreisarchiv).  Es  ist  nicht 
zu  ersehen,  was  er  für  ein  Amt 
bekleidete.  Gerber  2  führt  ihn 
unter  Moles  an,  als  einen  zu  Lon- 
don lebenden  Musiker,  dessen  Por- 
trät um  1705  von  Kneller  gemalt 
und  von  Cooper  gestochen  ist. 

Lemon,  John,  geb.  zu  Truro 
175-4,  gest.  5.  April  1814  zu  Pol- 
velJen    bei   Love   in   England,    ein 


Dilettant,  Leutnant,  dann  Major 
der  Horse  Guards  u.  Leutn.  Colo- 
nel  in  der  englischen  Armee,  seit 
1804  Lord  Commissioner  of  the 
Admiralty.  Schrieb  Kirchenge- 
sänge, die  noch  heute  in  der  eng- 
lischen Kirche  gesungen  werden 
(Stephens,  mit  Abdruck  einiger 
Gesge.). 

Le  Monnet  (Monet),  M.,  ein 
Verleger  oder  Notenstecher  zu 
Paris,  gab  heraus: 

Eiens  lyrique  les  petits.  —  Tribut  de 
la  toilette  10.  et  13.  partie,  4  Hefte  in 
1  vol.  s.  a.  (c.  1740).  Musik  (Parodien) 
mit  Texten.     [Antiq.  Roseuthal. 

Le  Motteux,  Pierre,  lebte  Ende 
des  17.  Jhs.  in  London  als  Text- 
dichter von  Opern,  Maskeraden  u.  a., 
ob  er  auch  Komponist  war,  ist 
nicht  nachweisbar. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Nr.  2809  das  Textbuch 
zu  The  loves  of  Mars  and  Venus.  Lon- 
don 1697  (Marpurg  4,  143j. 

Le  Moyne,  16.  Jh.,  siehe  Le 
3Ioisne. 

Lemoyne,  (jal)riel,  Sohn  des 
Jean  Bapt,  geb.  14.  Okt.  1772  zu 
Berlin,  gest.  2.  Juli  1815  zu 
Paris.  Schüler  von  Clement  und 
Edelmann,  reiste  als  Pianist  in 
Begleitung  des  Violinvirtuosen  La- 
fout.  Lebte  dann  in  Paris  als 
Lehrer  und  Komponist. 

Fetis  verz.  Klavierpiecen  u.  4  Sämigen. 
Romanzen.     Bekannt  sind  nur 

Duo  pour  deux  pfte.  oe.  16.  2  Hefte. 
Paris,  Leduc.     [besals  einst  Leo  Liepm. 

3  grandes  Senates  pour  le  forte-piano, 
oe.  10,  liv.  1.  Paris,  le  Duc,  mit  G.  Le 
Moyne  gez.     [Amst. 

Lemoyne  (Le  Moyne),  Jean- 
Baptiste  Moyne,  dit  Lemoyne, 
geb.  3.  April  1751  zu  Eymet  in 
Perigord,  gest.  30.  Dez.  1796  zu 
Paris.  Ein  Opernkomponist,  be- 
gann als  Knabensänger  an  der 
Kathedrale  zu  Perigueux  seine 
Laufbahn.  In  den  Jahren  1771 
bis  73  lebte  er  in  Berlin  als  Musik- 
direktor am  französischen  Theater, 


Lemoyne,  Jean-Bapt. 


131 


Lender. 


machte  noch  einige  Studien  bei 
J.  A.  P.  Schulz  (die  Angaben  lauten 
sehr  verschieden,  dass  er  aber  in 
Berlin  gelebt  hat,  beweist  die  Ge- 
burtsanzeige eines  Sohnes  im  Jahre 
1772,  nach  Ledebur).  Hier  schrieb 
er  auch  als  ersten  Versuch  eine 
Gewitterscene  für  die  Oper  „Tuinon 
et  Tüinette",  die  schon  seit  1769 
in  Berlin  gegeben  ^Yardo  und  die 
ihm  vom  Prinzen  von  Preufsen 
eine  goldene  Dose  einbrachte.  Von 
Berlin  ging  er  nach  Warschau  und 
dann  nach  Paris.  Als  Verehrer 
Gluck's  suchte  er  dessen  Stil  nach- 
zuahmen, doch  sein  Wissen  und 
Können  war  zu  unausgebildet. 
1788  besuchte  er  Italien.  Für  das 
Theater  Favart  war  er  als  Kom- 
ponist engagiert.  Fotis  führt  16 
Opern  von  ihm  an.  Nachweisbar 
sind: 

Electre,  trag.  lyr.  en  3  a.  (Paris  2/7 
1782).  Paris,  i'auteur.  P.  kl.  fol.  270  S. 
[Brüssel  Cons.  Hofb.  Wien.  br.  AIus. 
C.  P.  Paris  Xat.  Paris  l'opera  im  Ms. 
Darmst.     B.  B :  Paris,  Le  Duc. 

Louis  IX.  en  Egvpte,  en  3  act.  (15/6 
1790)  im  Ms.  P.  [Paris  Fopera.  C.  P. 
br.  Mus.  eine  Arie. 

Miltiade  a  Marathon,  op.  en  2  a.  (3/11 
1793).     Ms.  P.     2  voll.     [Paris  l'opera. 

Nephte,  trag.  lyr.  en  3  a.  (1.5  12  1789). 
Paris,  I'auteur.  P.  [Brässel  Cons.  br. 
Mus.  C.  P.  Darmst.  B.  B.  Paris  l'opera 
im  Ms. 

Phedre.  Tragedie  en  3  act.  (26  10  1786). 
Paris.  Le  Duc.  P.  kl.  fol.  339  S.  [Hofb. 
"VN'ien.  Brässel.  br.  Mus.  C  P.  Paris 
Nat.  Paris  l'opera  im  Ms.  Maild.  Cons.  | 
Darmst.  B.  B.  Dresd.  Dresd.  Mus. 
Brüssel  Cons. 

Les  pommiers  et  le  moulin,  com.  lyr. 
en  1  a.  (22/1  1790).  Paris,  I'auteur.  P. 
[Brüssel  Cons.  P.  Darmst.  Paris  l'opera 
im  Ms. 

Les  Pi'eludes,  comedie  lyrique.  Part. 
Paris  1789.     fol.     [br.  Mus. 

Les  Pretendus.  Comedie  lyrique  (2/6 
1789).  Paris,  I'auteur.  P.  kl.  fol.  279  S. 
[Hofb.  Wien,  auch  im  Ms.  17  889,  P. 
Darmst.  B.  B.  B.  M.  Schwerin  F. 
Brüssel  Cons.  C.  P.  Paris  l'opera  im  Ms. 
br.  Mus :  2  Arien. 


Toute  la  Grece  ou  ce  que  peut  la  li- 
berte,  Tableau  patriotique  en  1  a.  (5/1 
1794).     Ms.  P.     40.     [Paris  l'opera. 

Im  br.  Mus.  iju  Einzeldruck  1  Arie  und 
1  Eonde. 

Le  Munerat,  Jean,  ein  Musiker 
am  Kgl.  Kollegium  von  Frankreich, 
Theologe  und  Scholastiker  an  der 
Universität  zu  Paris  im  15.  Jh., 
bekannt  durch  das  Buch: 

De  Moderatione  et  Concordiä,  Gram- 
matica  et  Musica.    Paris  1490  (nach  Fetis). 

Lena,  3Iariauo,  ein  Sopranist 
a/d.  Mannheimer  Hofkapelle  seit 
1734,  wurde  1764  Direktor  der 
Hofoper  daselbst  und  ist  bis  1778 
zu  verfolgen.  Als  Sopranist  er- 
hielt er  1300  Gld.  Gehalt.  Als 
Direktor  der  Oper  stand  die  ganze 
Verwaltung  unter  ihm  (siehe  Friedr. 
Walter  im  Eegister). 

Leuaerd,  Simon,  wurde  am  19. 
Aug.  1573  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale  zu  Tournay  (Akten. 
Fetis  unter  Franc.  Kegnard). 

Lenaert  (Lienart),  ...  ein  um 
1515  in  den  Niederlanden  leben- 
der Lautenist;  liefs  sich  in  Brügge 
vor  Kaiser  Karl  V.  hören  (Strae- 
ten  7,  380). 

Lenain,  ...  ein  Musikschrift- 
steller des  18.  Jhs.,  der  herausgab: 

Elemens  de  musique  ou  abrege  d'une 
theorie  dans  laquelle  on  peut  apprendre 
avec  facilite  l'art  de  raisonner  et  les  prin- 
cipes  de  cette  science;  ouvrage  utile  aux 
comraen^ants  .  .  .  Paris  1766  Dessain 
junior  Conturier  .  .  .    12".    [B.  B.    Bi-üssel. 

L'Enclos,  Fau,  in  Roger  et  La 
Coste's  Verlagskatalog  mit  mehre- 
ren lustrumentalkompositionen  ver- 
treten. 

Lenclu,  Martin,  1641  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Brüssel  mit 
245  Gld.  Gehalt  (Straeten  5,  136). 

Lender,  Joliann  Peter,  aus 
Strafsburg,  ist  am  18.  Apr.  1765 
als  Musicus  an  der  Universität  zu 
Lejden  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  9). 

9* 


Lendorf,  Matthias. 


132 


Le  Noble,  Joseph. 


Lendorf  (Lendorff,  Gerber  1 
Lendorffer),  Matthias  oder  3Iat- 
thaeus  (nur  mit  M.  oder  Mat. 
verz.),  nennt  sich  1761  einen  Vir- 
tuosen in  der  Musik  (Yirtuoso  di 
Musica)     und     gab    in    Nürnberg 

heraus: 

Diveiümenti  pastorale  con  Var.  ä  Cemb. 
solo  e  V.  (Magazin).  In  der  Karlsruher 
Bibl.  Ms.  253  eine  Sinfonia  da  caraera 
von  1769,  ä  2  V.  2  Clarini,  2  Cor.  2  Viole, 
Fl.  trav.,  2  Vcl.,  Cembalo  obig.  Besteht 
aus  15  Sätzen,  die  sich  in  Dd.  Ad.  u.  Gd. 
bewegen. 

Lendorff,  . . .  ein  Abbe  zu  Paris; 
gab  1781  daselbst  vier  Werke  her- 
aus, wovon  die  letzten  3  Streich- 
quartette sind  (Gerber  1). 

Leiidormy,  N  . . .  Gr . . .,  ein 
französischer  Komponist  aus  dem 
18.  Jh.,  ist  bekannt  durch 

1.  et  2.  livre  pour  le  Pardessus  de 
Viole.  ou  le  Violon  avec  la  B.  oe.  2  et  3. 
Paris,  Le  Clerc.  2  voU.  zu  12  u.  15  S. 
in  tl.  #.     [Hofb.  Wien. 

Gregoir  im  Panth.  3  zeigt  noch  das 
"Werk  an:  Observations  sur  l'Alto -Viole 
ou  Dessus  de  Viole  nionte  en  haute-contre. 
Paris  1778  aux  adresses  ordinaires. 

L'eulant,  siehe  Boucher  und 
Infantis. 

Lenfant,  siehe  Flannel. 

Leiigefelder,  Magister  Lazarus, 
war  1555  Praeceptor  (Knaben- 
lehrer) der  Chorsänger  an  der  Hof- 
kapeile in  Dresden  (Fürstenau  1, 
24  schreibt  Lazarus  Zacharias,  m 
M.  f.  M.  9.  237  verbessert). 

Lengeiibruiiuer,  Pater  Johann, 
ein  Benediktiner  zu  Tegerusee,  gab 
nacli  Forkel  und  anderen  ein  theo- 
retisches Werk  lieraus,  welches 
aber  bis  jetzt  verschollen  ist.  Der 
Titel,  den  Forkel  u.  a.  vollständig 
mitteilen,  beginnt: 

Musices  haud  vulgare  compendium  .  . . 
Augustae  Vind.  1559.  7  Bog.  Der  An- 
hang handelt  über  das  Spieleu  der  Flöte 
traversiere. 

Lengliauier,   Oaudentius,    ist 

jedenfalls   derselbe  wie  Lengham- 
mer   (s.  d.),    schon    der    Druckort 


Passavium  (Passau)  stimmt  mit 
dem  unter  Lenghammer  mitge- 
teilten Werke  überein.  Er  gab 
heraus: 

Symphonia  sacra  novantiqua  seu  Offer- 
toria  16.  a  4  voc.  2  V.  2  Violis  c.  duplici 
Bc.  Passavii  1734  sumpt.  Jo.  Gaste,  impr. 
Gabr.  Mangold.  13  Stb.  [B.  M.  fehlen  A. 
u.  Violone. 


Leiiffhammer. 


In  der  Bibl. 


der  Musikfr.  zu  Wien  befindet  sich 
folgendes  Werk,  ob  Druck  oder 
Ms.  giebt  der  Kat.  nicht  an: 

Ecce  sacerdos  magnus,  Offertor  f.  4 
Singst,  u.  Orgel  (lu  contrapuncto  duplici 
ad  octavam.  A  Benedicto  Ant.  Aufrhaiter^ 
cap.  mag.  Pataviensi  correctum  et  com- 
positum, a  suo  discipulo  domino  Leng- 
hammer inventum).  Siehe  auch  Leng- 
hamer. 

Lenglesias,  siehe  Engles. 

Lenglez,  Ouillaume,  Sänger 
in  der  Kapelle  Philipp  des  Schönen 
um  1506  (Straeten  7,  163). 

Lenhard,  ...  ein  Fagottist,  giebt 
am  23/3  1779  ein  Konzert  in 
Frankfurt  a.  M.  (Israel  68). 

Leno,  Antonius  de,  ein  Theo- 
retiker des  Mittelalters.  Cousse- 
maker,  3.  Bd.  Scriptores  p.  307 
veröffentlicht  den  Tractat:  Eegulae 
de  contrapuncto. 

Le  Noble,  Mrs.,  lebte  als  Vio- 
linist zu  Paris  und  gab  nach  einer 
Anzeige  1781  op.  2,  6  Quatuors 
heraus.     Bekannt  ist  mir  nur: 

3  Senates  pour  le  Clavecin,  le  Fortep. 
ou  la  Harpe  av.  acc.  de  V.  Grave  par 
G.  Magnian  (ä  Paris).  [Dresd.  Mus.  Ob 
er  derselbe  wie  der  folgende  ist,  bedarf 
der  Untersuchung. 

Le  Xoble,  Joseph,  Sohn  eines 
französischen  Musikers  an  der 
Mannheimer  Kapelle,  geb.  1.  Sept. 
1753  zu  Mannheim,  gest.  15.  Dez. 
1829  zu  Brunoy  bei  Paris.  Schüler 
von  Cannabich,  ging  1784  nach 
Paris,  trat  im  Concert  spirituel 
mit  dem  Oratorium  Joad  auf  und 
wandte  sich  dann  der  Opernkom- 
position zu. 


Lens 


133 


Lentz,  Heiur.  Gerh. 


Die  National  bibl.  zu  Paris  besitzt  die 
Opern :  Lausus  et  Lydia,  mit  Mehul  kom- 
poniert und  L'Amour  et  Psyche.  Mss.  P. 
—  Ebdort.  noch :  6  Senates  pour  clavecin 
av.  Y.  oe.  3.  —  Friedr.  Walter  verz.  den 
Vater  1762  als  Opernsänger  a/d.  Mann- 
heimer Hofbühne  (p.  247). 

Lens,  Egidius  de,  Canonicus 
a/d.  Kirche  St.  Johannis  Evangel. 
zu  Lütticb,  wird  am  1.  Dez.  1389 
päpstl.  Sänger  (Viertelj.  1,  451). 

Lentall,  ...  ein  englischer  Kom- 
ponist, Lebenszeit  nicht  bekannt, 
kommt  im  Ms.  634  mit  einem 
„Song"  vor.     [br.  Mus. 

Leiitou  (Lenthon),  Joliii,  schwor 
am  10/11  1685  als  Gentleman 
extraordin.  a/d.  Kgl.  Kapelle  zu 
London,  berühmt  als  Violinist, 
Flötist  und  Komponist.  Er  lässt 
sich  in  den  Listen  der  Kapelle  bis 
1710  verfolgen,  wird  aber  in  den 
darauf  folgenden  nicht  als  fehlend 
bezeichnet.  Das  Cheque-book  verz. 
1719  einen  J.  L.  als  Verstorbenen, 
der  aber  seit  1708  Groom  of  the 
Vestry  an  der  Kgl.  Kapelle  war 
(d.  h.  Sakrestei- Diener),  es  lässt 
sich  nicht  annehmen,  dass  es  der- 
selbe ist  (Rimbault  224.  Nagel  1, 
65.  66.  Viertelj.  8,  515.  Grove). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

. . .  Musick  in  the  Comedy  call'd  ye 
Gamester.  s.  1.  c.  1708.  [br.^Mus:  1.  2. 
Treble,  T.  B. 

Die  Bibl.  des  R.  C.  of  Mus.  besitzt  an 
Operetten:  Yenice  preserved  1682.  Ms. 

The  ambitions  Stepmother  1700.  Lon- 
don im  Druck. 

Tamberlain  1702.     London. 

The  fair  penitent  1703.     Lond. 

Liberty  asserted  1704.    Lond. 

Abra  Muley  1704.     Lond. 

In  D'Urfev's  a  3.  collect,  of  new  songs, 
einige  Nrn.  i685.     [E.  C.  of  Mus.  1367. 

Einen  Catch:  A  mate  to  a  cock  in 
WaiTen's  Catches  1763. 

Grove  zeigt  noch  an:  The  Gentleman's 
Diversion,  or  the  Violin  explained,  enthält 
einige  Airs  von  ihm  u.  anderen  Kompo- 
nisten 1693.  —  2.  Ausg.  von  1702:  The 
useful  Instructor  on  the  Yiolin. 


1694.  A  Consort  of  musick  in  3  pai'ts, 
im  Veieine  mit  Thomas  Tollet. 

Im  Samlwk.  The  pleasant  musical  Com- 
panion  einige  Catches. 

In  Hilton's  Catch  that  Catch  can,  Aufl. 
von  Playford  und  Johnson  1701  und  1720 
je  eine  Nr.  In  Playford's  The  Theatre 
1685  zwei  Nrn.    Im  Catch  Club  1  eine  Nr. 

Roger  &  La  Coste  gaben  auch  Instru- 
nientalwerke  heraus  (Yerlagskatalog). 

Lentz,  Hein  rieh  Oerhard,  geb. 
um  1764  zu  Köln,  gest.  21.  Aug. 
1839  zu  Warschau,  67  Jahr  alt 
(Becker  3).  Ein  Pianof  orte -Vir- 
tuose, der  sich  viel  in  der  Welt 
herumtrieb.  Sein  Vater  war  Or- 
ganist und  sein  Lehrer,  er  be- 
suchte dann  Paris  als  Virtuose  u. 
Komponist  (Ende  1784).  1785  trat 
er  im  Concert  spirituel  auf,  bei 
Boyer  gab  er  Kompositionen  her- 
aus und  erteilte  Musikunterricht. 
Gegen  1792  ging  er  nach  London, 
wo  er  in  den  Salomon'schen  Kon- 
zerten aufta-at.  1795  wandte  er 
sich  nach  Hamburg  und  gab  am 
11.  Juli  ein  Konzert  (Sittard  1, 
185),  wurde  noch  in  demselben 
Jahre  vom  Prinzen  Louis  Ferdi- 
nand von  Preufsen  engagiert,  doch 
1802  von  Dussek  verdrängt  ging 
nach  Halle  und  von  hier  nach 
Polen,  wo  er  sich  in  Warschau 
niederliefs  und  1826  als  Lehrer  am 
Conservatorium  angestellt  wurde, 
doch  löste  sich  dasselbe  1831  auf 
und  er  zog  sich  ins  Privatleben 
zurück  (Fetis.  Gerber  2).  Fetis 
verz.  13  Werke  von  ihm.  Nach- 
weisbar sind: 

6  deutsche  Lieder  beym  Ciavier  zu 
singen.  Hamburg,  Westphal  &  Co.  qu4''. 
[B.  B. 

Lied  fürs  Ciavier  oder  Fortep.  „Ich 
weiis  ein  Hüttchen"  Nr.  3.  Hbg,.  Günther 
&  Böhme.     [B.  B. 

Symphonie  (en  ut  mineur)  ä  gr.  orch. 
oe.  10.    Paris,  Lentz.    Stb.    [Brüssel  Cons. 

In  Berüii  K.  H.  2  Mss.  unter  2686  mit 
Lenz,  gez:  2  Sinfonien  in  C.  u.  G.  in  Stb. 

Concerto  p.  clavecin  (avec  petit  orch.) 
oe.  3,  ib.     [Paris  Nat. 


Lentz,  J  . .  .  N  . . . 


134 


Leo,  Leonardo. 


3  Senates  pour  claveoin,  oe.  1.  Paris, 
Boyer.     [Paris  Nat. 

Sonate  pour  fortep.  ä  4  ms.  oe.  2,  ib. 
[Paris  Nat. 

Three  Sonatas  for  tbe  harpsich.,  V.  & 
Vcl.     op.  8.     [Musikfr.  "Wien. 

Lentz,  J  . . .  N . . .,  Organist  an 
der  Jesuitenkirche  und  Weinhänd- 
ler zu  Kotterdam.  gab  1761  drei 
Klavierkonzerte  heraus.  Ein  alter 
Auktionskatalog  zeigt  von  ihm  an: 

Concerto  per  il  Cembalo  concertata, 
2  V.  Va.  Vcl.  und  Sonata  a  Y.  e  Cem- 
balo obig. 

Lenz,  Salomon,  1711/12  Brat- 
schist an  der  Hofkapelle  in  Berlin 
mit  100  Thlr.  Gehalt  (Schneider  55 
u.  H  35). 

Lenzi,  Carlo,  geb.  11.  Juli  1735 
zu  Azzone  (Bergamo),  gest.  23.  März 
1803  zu  Bergamo,  war  Sänger,  Or- 
ganist, Komponist  u.  Kapellmeister 
an  der  Kirche  San  Maria  maggiore 
zu  Bergamo.  1800  erblindete  er 
und  Simon  Mayr,  sein  Schüler, 
wurde  sein  Nachfolger  (Biogr.  in 

Lpz.  Ztg.  40,  3). 

In  der  Autograpben-Samlg.  von  Masse- 
angeli  in  der  Accad.  filarmonica  zu  Bo- 
logna ein  Brief  vom  22/2  1779. 

Leo  X.,  Papst  (1513—1521). 
Giovanni  de  Medici,  2.  Sohn  des 
Lorenzo  de  Medici  in  IHorenz,  geb. 
11.  Dez.  1475  zu  Florenz,  erhielt 
1482  die  Tonsur  zum  geistlichen 
Stande  und  wurde  am  7.  März 
1489  von  Papst  Innocenz  YlII. 
zum  Kardinaldiakon  gewählt.  1492 
erhielt  er  die  Insignien  der  Kardi- 
nalswürde u.  nahm  den  15.  April 
1492  Besitz  von  der  Titelkirche 
S.  Maria  in  Dominica  (S.  Maria  in 
Navicella)  in  Kom.  1492—1499 
ging  er  auf  Reisen  und  liefs  sich 
1500  in  Rom  fest  nieder,  als  die 
Medicaeer   aus  Florenz    vertrieben 

wurden. 

Er  war  nicht  nur  ein  Beschützer  und 
Verehrer  der  Musik,  sondern  selbst  aus- 
übend, wie  die  5  st.  Chanson  „Zellans 
Emplus"   (was   Haberl   sehr  treffend  als 


eine  Verstümmelung  von  „Cela  sans  plus' 
erklärt)  beweist,  welches  Herr  Dr.  Jakob 
in  Regensburg  in  einem  Ms.  der  Proske- 
schen  Bibl.  entdeckt  hat,  überschrieben: 
Jo.  C.  C  de  Medicis  leo  pape  deoimus.  Ab- 
gedruckt in  Haberi's  Jahrb.  1888  p.  42. 
Dort  auch  das  Biographische  über  Leo. 
Derselbe  Satz  mit  dem  Textanfange:  „Cela 
sans  plus''  im  Ms.  463  qu40  der  Stiftsb. 
in  St.  Gallen  Nr.  203,  inkomjd.  mit  Na- 
mens -  Nennung.  In  B.Basel  FX  1—4. 
Ms.  unter  Nr.  105 :  Cela  Jons  (!)  plus  5  voc. 
mit  2  Ten.  gez.  mit  Jo.  Cardinalis  de 
Medicis,  Papa  Leo  Decimus. 

Leo  non  papa,  ist  eine  2  teilige 
Motette  im  Samlwk.  1564  d  (Eitner 
1)  gez.  Dieselbe  in  P.  in  B.  B. 
W37,  ebenfalls  in  B.  Proske  Ms. 
891  und  in  B.  Br. 

Leo  di  Moclena,  bekannt  durch 
eine  Abhandlung  über  den  Chor- 
gesang der  jüdischen  Synagoge  in 
Salomon  de  Rossi's  Schirha-Schirim, 
Yen.  1623  (siehe  Rossi).  Valdrighi 
12,  67  nennt  ihn  Leone  da  Mo- 
dena^  ein  Jude  zu  Mantua,  Kom- 
ponist um  1620. 

Leo,  0-eorgio,  ein  Komponist 
des  18.  Jhs.,  bekannt  durch   eine 

Sinfonia  ä  9:  2  Ob.  le  grand,  2  V. 
concert.,  2  V.  rip.,  Älto-Viola  e  Cemb. 
c.  B.  obig.    Ms.  Fol.     [B.  Upsala. 

Leo,  Johann  Leonliart,  Kan- 
toreiknabe an  der  Hofkapelle  in 
München  1616  u.  f.  Jahre,  erhält 
vom  15/8  ab  jährl.  52  Gld.  und 
Waschgeld  2  Gld.,  wird  im  April 
1621  für  einen  Musicus  angenom- 
men und  erhält  vom  1.  Mai  ab 
200  Gld.  jährl.  1623  geht  er  nach 
Italien  zur  weiteren  Ausbildung, 
1626  macht  er  Hochzeit,  wozu  er 
9  Gld.  Verehrung  erhält,  1628  geht 
er  im  4.  Quartal  in  anderen  Dienst 
(Kreisarchiv). 

Leo,  Leonardo,  geb.  um  1694 
zu  San  Vito  degli  Schiavi  bei 
Brindisi,  gest.  am  31.  Oktob.  1744 
ganz  plötzlich  (siehe  Kat.  2,  249 
von  Bologna)  zu  Neapel,  50  Jahr 
alt.     Studierte    Musik  im    Conser- 


Leo,  Leonardo. 


135 


Leo,  Leonardo. 


vatorio  della  Pietä  de'  Turchini 
unter  Nie.  Fago  und  Aless.  Scar- 
latti.  Am  4.  Jan.  1713  wurde  seine 
Oper  „II  trionfo  della  castitä  di  S. 
AlessiC'  auf  dem  Theater  des  Kon- 
servatoriums aufgeführt.  1716  ver- 
liefs  er  dasselbe.  1717  wurde  er 
Kapellmeister  an  der  Kirche  della 
Soiitaria  in  Neapel.  Sein  Aufent- 
halt in  Rom,  um  seine  Studien 
fortzusetzen,  ist  nicht  verbürgt. 
Wann  er  Organist  an  der  Kgl. 
Kapelle  wurde,  ist  nicht  bekannt. 
1724  trat  er  als  Lehrer  in  obiges 
Konservatorium  und  war  bis  c. 
1736  dort  thätig.  1615  ist  er  auf 
einem  Ms.  mit  Academico  Olimpico 
bez.  L.  war  ein  sehr  fruchtbarer 
Komponist  in  allen  Fächern  der 
Gesangsmusik,  während  an  Instru- 
mentalmusik nur  Weniges  bekannt 
ist.  (Biogr.  im  Florimo  3,  32  und 
in  den  anderen  Bden.  zahlreiche 
Notizen.  Fetis  nur  Weniges  brauch- 
bar. 1  Brief  von  1741  aus  Neapel 
(in  La  Mara  1,  184).  Siehe  auch 
Alfieri  in  Jommelli's  Biogr.  p.  120). 
Von  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar: 

An  geistlichen  Werken: 

Sant'  Elena  al  Calvario,  Oratorio  in  3 
parte.  Ms.  1282L  P.  [B.  B. ,  auch  in 
Ms.  W  73.  Neapel.  Dresd.  Mus. ,  Ms. 
206,  Neapel  Tui-ch.  Hofb.  Wien,  Ms. 
17028.     ßi-üssel.     Cambridge  FW. 

Caino  e  Abel,  Oratorio  in  2  parte.  Ms. 
P.     [B.  Joach. 

—  vielleicht  dasselbe:  La  morte  di 
Abele,  Orat.  in  2  p.  Ms.  P.  von  1732. 
[Neapel.  Dresd.  Mus.,  Ms.  205.  Neapel 
Tm-ch.  Hofb.  Wien,  Ms.  17  541.  B.  B. 
Ms.  12821.  P.  B.  M.  in  P.  Bologna. 
Brüssel  Cons.  Ms.  von  1737. 

In  B.  B.  im  Ms.  11231.  Laraentazioni 
per  Sopr.  A.  e  Bc.  P.  —  3.  4.  47.  Vier 
Mes.sen  f.  5  Stirn,  u.  Orch.  P.  —  29.  57. 
189.  12800/1.  Messenteile  in  P.  —  4. 
29.  57.  12807  u.  8,  4  Magnif.  zu  4  u. 
5  Stim.  P.  —  42.  L319.  535,  Bd.  X. 
12815a.  b.  3  Miserere  zu  8  Stim.,  das 
eine  von  1735.  -  3.  47.  76.  12810. 
12811.   12812.     Psalmen  zu  4-10  Stim. 


mit  und  ohne  Instr.  (Ein  Credidi  propter 

4  voc.  ist  auch  unter  Gius.  Corsi,  detto 
il  Celano's  Namen  vorhanden).  —  3.  Heu, 
heu  non  miseros,  Hymnus  4  voc.  c.  org. 
Paolucci  Bd.  3  p.  140  schreibt  es  Corsi 
zu.  —  29  u.  12805.  Te  Deum  4  voc.  c. 
orch.  P.  —  12816  Salve  regina.  Praebe 
\-irgo  f.  Sopr.  2  Y.  u.  B.  in  P.  —  T  184 
Ave  maris  Stella,  Inno  ä  2,  c.  2  V. 
Va.  e  B.  Part.  —  13170  Nr.  5  Credidi 
propter  4  voc.  BI.  15.  —  Ms.  L870  Ma- 
drigali  5  voci.  Ven.  1596.  —  16780  ein 
Miserere  4  voc.  Autor  sehr  fraglich.  — 
Im  Autogr.  ein  Gloria  5  voc.  c.  ström,  in 
Gd.  P.  11  Bog.  und  der  Hymnus:  Tuba 
coelitum  festiva ,  4  voc.  c.  ström.  P. 
8V2  Bog. 

In   Dresd.  Mus.   Ms.  207  a.     Messa    a 

5  voc.  e  rip.  coü  V.  Ob.  Corni  di  caccia 
etc.    P.    —   Ms.  424  Hymnus   9  voc.    P. 

—  Ms.  207  a— g  2  Misse  ä  piu  voci  c. 
ström.  1  Messa  (Kyrie  et  Gloria)  5  voc. 
c.  ström.  Dixit  Dominus  a  2  cori  c. 
ström.  Fange  lingua  4  voc.  c.  ström. 
Laudate  Dominum  (Gd.)  4  voc.  c.  ström. 
Motetto  9  voc.  —  Ms.  204.  Laudate 
pueri  2  Sopr.  ed  A.  c.  ström.,   alle  in  P. 

—  Ms.  207  h  Ave  Maria  Stella,  Hymne 
ä  2  V.  con  2  V.  Ya.  e  B.  P.  mit  J.  B. 
Leo  fälschlich  gez. 

In  B.  Dresden.^  Ms.  34  Nr.  4.  Miserere 
8  voc.  c.  Bc.  Bd.  P.,  ebenso  Ms.  282. 

Im  Archiv  der  kathol.  Kirche  %u  Dres- 
den., Schrank  2  in  P.  u.  Stb.  Hds:  Kyrie, 
Gloria  5  v.  c.  orch.  Miserere  4  voc.  e 
2  cori  c.  orch.  Dixit  Dominus  a  5  voci 
e  2  cori  c.  Y.  Ya.  ed  Org.  Laudate  Do- 
minum 4  voc.  c.  2  Y.  Va.  Org.  Pange 
lingua  4  voc.  ebenso.  Unter  dem  Namen 
Leois  (?)  Leouardo,  ein  Kyrie  et  Gloria 
4  voc.  c.  2  V.  Ya.   Ob.   Corni  Org.  ebd. 

Im  Stifte  Einsiedeln  .1  2  Offertoiien: 
Tu  es  sacerdos  und  Ama\ät  eum  Domi- 
nus, 4  voc.  c.  org.  (P.  auch  in  meinem 
Besitze,  gez.  mit  ad  chorum  Weingarten 
1740).  Ferner  1  Kyrie  4  voc.  2  Y.  Va. 
c.  Org.  Das  Offertorium:  Voces  sonorae 
ad  festum  4  voc.  2  Y.  Ya.  2  Tromboni 
c  B.  ed  Org.,  aus  dem  Stifte  Lambach 
in  Oesterreich. 

In  B.  Joach.  Miserere  a  8  voci  Cm. 
in  2  Ex.  Ms.  P.  —  Dixit  Dnus.  ä  piu 
voci  c.  Y.  Violetta,  Ob.  Corni.  Ad.  Ms. 
F.  in  3  Ex.  —  Psalmus  a  capella:  Cre- 
didi propter,  4  v.  c  Bc.  —  Motetto  a 
voce  sola  c.  stn;m:  Tnrbido  coelo  mare, 
Alto. 

In  B.  Kgshg.  Crucifixus  Am.  3  Canto, 
2  A  3  T.  2  B.  Org.  Ms.  P.  —  Dixit 
8  V.  c.  instr.  —  Miserere  2  cori  ed  org.; 


Leo,  Leonardo. 


136 


Leo,  Leonardo. 


dasselbe    von  Fr.  Schneider  auf  4  Stim.   ' 
reduciert. 

Dixit  Dominus  Dno.  meo,  8  voc.  c.  2 
Y.  2  Ob.  2  Corni  et  Org.  in  Cd.  Ms.  P. 
[Berlin  Kircheninst. 

La  moiie  d'Abel,  Oratorio.  Ms.  P. 
Hierzu  gehören  noch  3  Bde.  in  P.  die  ent- 
halten: Dixit  Dnus.,  Dd  —  Te  Deum,  Dd. 
—  Maguif.  4  voc.  c.  ström.  —  Miserere 
8  voc.  Cm.  mit  2[?  vorgez.  Das  obige 
Dixit  8  voc.  c.  iustrum.  in  Dd.  ist  2  mal 
vorhanden.  Magnificat  u.  Credo.  4  voc. 
2  V.  et  B.     Ms.  P.     Bd.  70.     [K.  Br. 

In  der  Stadtb.  Lübek:  Miserere  mei 
Dens  a  8  vocib.     Ms.  Part. 

Li  Kremsmünster:  Missa  a  piü  voci 
con  V.  VioJetta,  Ob.  Trombe  e  Corni. 
qufol.  38  BU.  Dixit  dominus  8  voc.  c. 
Strom.     De  profundis. 

Li  B.  M:  1.  Lamentazioni  per  voce 
sola  c.  Bc.  P.  2.  Magnif.  4  voc.  c.  orch. 
3.  Messa  a  5  c.  ström.,  nach  einem 
Drucke  in  Part,  gesetzt:  Eoma  presso 
Gaet.  Rosati  e  Co.  (s.  a.).  4.  Messen- 
teile. .5.  Psalmen  (5  Miserere).  6.  Res- 
ponsorii  a  4  voc.  in  5  Stb.     Alle  in  P. 

In  B.  Darnist.  im  Ms :  Brutio  natus 
pater  4  voc.  2  V.  Va.  B.  P.  Heu,  heu, 
nos  miseros  4  voc.  P.  Miserere  8  voc. 
Paris.     Part. 

In  Hofb.  Wwn: 

Messa  in  Dd.  ä  5  voc.  c.  ström.  1744. 
P.  17  021. 

Miserere   8  v.   c.  Bc.   —   Dixit   Dnus. 

5  voc.  c.   Strom.  P.   Mss.   15.519.  15  527. 

Popule  meus,    c.  instrum.    P.     16235. 

Christus  factus  est,  Canto  solo  col  Bc. 

u.  obiges  Miserere  8  voc.     P.    15  796. 

In  Miisikfr.  Wien^  ein  Miserere  4 voc.  P. 

B.  Bologna :  Miserere  in  Cm.  ä  8  voci 

in  2  cori  e  a  versetti   spezzati,    coU'org. 

Ms.  P.  u.  Stb.    qufol. 

In  B.  Brüssel  fds.  Fetis:  Miserere, 
Salmo  50  (Kopie  der  Ausg.  G.  Rosati's  in 
Rom).  Messa  5  v.  c.  ström.  Messa  4 
voc.  0.  Strom.  Ms.  Lausanne  1724,  qufol. 
Dixit  5  voc.     Miserere  mei  Dens. 

In  Cambridge  FW.  2  Messen  in  G.  a 
5  u.  in  F.  Christus  factus  est.  Dixit  in 
A.  C.  u.  D.  zu  5,  8  u.  10  Stim.  Heu 
nos  miseros.  Miserere  8  voc.  in  4  ge- 
setzt u.  2  chörig  alla  Palestrina.  10  Arien 
(s.  Kat.). 

Im  irr.  Mus.  Nr.  251  ein  vol.  modei'ne 
Part,  mit  geistlichen  und  weltl.  Gesgen. 
Ms.  390,  Missa,  Autogr.  von  1739.  — 
Ms.  327  ein  Miserere  in  P. 

Im  Conservatorio  Milano:  Messa  in 
D.  a  5  voci  con  archi,  ob.  corni  ed  org. 
Messa  breve  in  G.   4  voc.     Credo  in  B. 


a  10  v.  c.  Quartette  (letzteres  fehlt).  Dixit 
in  D.  a  2  cori  c.  ström.  1741.  Dixit  in 
C.  a  2  cori  c.  Strom.  1742.  Litania  4  v. 
c.  Strom,  P.  u.  Stb.  Magnif.  in  Gm.  4 
voc,  c.  V.  e  B.  Miserere  in  Cm.  4  voc, 
c.  V.  e  B.  Fange  lingua  in  Em.  4  voc. 
oppure  in  2  cori  c.  V.  B.  ed  org.  1744. 
Fragm.  des  110.  Ps.  5  voc.  Stb.  Sanctus 
in  B.  4  voc.  oppure  a  2  cori  c.  V.  e  B. 
Tu  es  sacerdos  in  aeternum ,  Fuga  in  F. 
4  voc. 

In  Neapel:  Tu  es  sacerdos,  per  4  voci 
aUa  Palestrina  in  fa,  modo  maggiore  1723. 
Miserere  concertato  a  2  cori  con  una 
ideale  cantilena  gregoriana  riportata  al 
commodo  del  tuouo  del  saJmo,  in  do  modo 
minore,  Torino  1739.  Christus,  per  Sopr. 
in  Em.  Dixit  8  voc.  c.  strum.  in  Dd., 
1741.  2  andere  Dixit,  eins  zu  8  Stim. 
u.  Instr.  in  Cd.  von  1742  und  eins  zu 
4  St.  alla  Palestrina,  in  Gd.  Fange  lingua 
4  voc.  in  Em.,  kann  auch  mit  2  Chören 
gesungen  wei'den,  1744.  Fange  lingua 
u.  Tantum  ergo  1  voc.  c.  Bc.  in  Gm. 
Lezioni  pel  Mercoledi,  Giovedi  e  Yenerdi 
Santo  num.  4  per  voce  sola  di  Sopr.  e 
num,  3  per  voce  di  Contralto  col  solo 
B. ,  ed  introito,  1744.  Responsorii  pel 
Mercoledi,  Giovedi  e  Yenerdi  Santo  4  voc. 
c.  B.  Messa  5  voci  c.  ström,  in  Dd. 
Messa  breve,  e  Credo  4  voc.  alla  Pale- 
strina in  Gd.  Credo,  Sanctus,  Agnus 
per  10  voci  c.  Y.  e  B.  in  Bdur.  Te  Deum 
4  voc.  c.  Y.  e  B.  in  Dd.  2  Motetti  zu 
4  St.  mit  Instr.  in  Cd.  u.  f.  Sopr.  mit 
Streichinstr.  in  Cm.  Aileluja  fugato  per 
4  V.  c.  Y.  e  B.  in  Gm.  A  solis  ortu  3  v, 
c.  org.  Fd.  Magnificat  4  v.  c.  Y.  e  B. 
in  Gm.  Laudate  pueri  2  Sopr.  di  con- 
certo  e  2  cori  in  Cd.  Responsorii  in 
onore  di  S.  Antonio  di  Padova,  4  voc. 
Yiola  e  B.  in  Dd.  4  Fughe  per  2  voc. 
ed  una  per  3  voci.  Fughe  a  4,  a  6,  a 
8  voci.  Credo  5  voc.  col  B.  solo  in  Dd. 
Heu  nos  miseros ,  Mot.  9  voci  col  B. 
Amen,  Fuga  a  5  v.  Tu  es  sacerdos,  4 
\oc.  c.  B.  Christe  eleyson.  Fuga  a  5  voci, 
1733.     Le  Christ  au  roseau,  Melodia. 

In  Neapel  Turchino: 

2  Dixit,  1  Motette,  1  Miserere,  9  Le- 
zioni per  la  setrimana  santa,  1  Kyrie  u. 
Gloria  5  v.  u.  Orch.  1  Musica  a  9  reali : 
Heu  nos  miseros  im  Ms.    P. 

Im  C.  P.  12  voll,  in  fol.  geistl.  Gesge. 
(so  im  Kat.  verz.). 

An   Opern,  Kantaten  u.  a. 

Achille  in  Sciro,  op.  seria  in  3  atti. 
Torino  1739.  Ms.  P.  [.Neapel.  B.Joach. 
Mailand  Cons. 


Leo,  Leonardo, 


137 


Leo,  Leonardo. 


Alessandro  in  Persia,  Mischoper,  siehe 
Alexander  1741. 

L'Amore  vuol  sofferenza,  op.  ser.  in 
3  atti.  Nap.  1739.  Ms.  P.  [Neapel. 
Musikfr.  Wien.     C  P. 

Andromaca,  op.  ser.  in  3  at.  1742. 
Ms.  Autogr.    P.     [Neapel.     Neapel  Turch. 

—  Andromeda,  opera.  Voce,  Cembalo, 
V.  Va.  in  Stb.  Ms.  [B.  Joach.  Hofb. 
Wien  eine  Mischoper,  Ms.  18033  in  Wien 
1750  aufgeführt,  von  8  Komponisten. 

Camilla  ed  Emilio,  op.  buffa.  Ms.  Au- 
togr. P.     [Neapel. 

Catone  in  ütica.  op.  en  3  act.  fMetas- 
tasio  1729)  Ms.  qufol.  P.     [Brüssel  Cons. 

II  Giro  riconosciuto,  op.  seria  in  3  atti. 
Milano  1737.  Ms.  P.  in  2  Ex.  [B.  Joach. 
Neapel:  Napoli  1726.  Neapel  Tui-ch. 
C.  P.     Maild.  Cons. 

Componimento  pastorale  in  2  parti. 
Autogr.  P.     30  Bg.     [B.  B. 

II  Demetrio,  opera  in  3  atti,  Ms.  Au- 
togr. P.     [C.  P.     Maild.  Cons. 

Demofoonte,  op.  ser.  in  3  a.  Nap. 
1735  u.  1741.  Ms.  P.  [Neapel.  Ms. 
473  br.  Mus. 

L'Elmira,  op.  ser.  in  3  atti.  Napoli 
1735.     Ms.  P.     [Neapel. 

II  Farnace,  opera  in  3  atti.  Ms.  17  715. 
P.     [Hofb.  Wien.     C.  P. 

Flavio  e  Domizia,  opera,  Autogr.  P. 
103  BU.     [B.  B. 

Lambitione  di  Lura  (?),  op.  in  2  atti. 
Ms.  P.     [C.  P. 

Lucio  Papirio,  op.  en  3  act.  (Ant. 
Salvi),  Yen.  1737.  [Brüssel  Cons.  1.  Akt 
fehlt.     Ms.  P. 

II  Medo,  op.  en  3  act.  (Frugoni),  Na- 
poli 1740.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Le  nozze  di  Psiche  con  amore,  festa 
teatrale  in  2  parte.  Nap.  1738.  Ms.  P. 
[Neapel.     B.  B :  Milano  an  S.  Carlo  1739. 

L'Olimpiade,  op.  ser.  in  3  atti.  Napoli 
1743.  Ms.  P.  (Neapel.  C  P.  B.  B. 
Maild.  Cons. 

Santa  Genoviefa,  op.  ser.  in  3  at.  1743. 
Ms.  P.     [Neapel. 

Le  simpatice  del  sangue,  opera  1737. 
Ms.  P.     [C.  P. 

n  Trionfo  deUa  castitä  di  Santo  Alessio, 
Conservatorio  in  Napoli  4/1  1713.  Ms.  P. 
[C.  P.  oder  in  Santini's  Bibl.  (?). 

II  Ti'ionfo  di  Camilla,  Dramma  in  3 
atti.  Roma  1726.  Ms.  18092  P.  [Hofb. 
Wien.     Dresd.  Mus. 

I  Viaggiatori ,  Intermezzo  in  3  atti  e 
prologo,  repres.  12/2  1754  ä  Paris  l'opera. 
Ms.  P.  qu40.     [Paris  l'opera. 

Zenobia  in  Palmira,  op.  seria  in  3  atti, 
Nap.  1725.     Ms.  P.     [Neapel. 


1  stim.  Chöre  in  Annibale  Marchese's 
Tragedie  1729. 

Opern  zu  Neapel  aufgeführt  teilt  Flo- 
rimo  Bd.  4  mit. 

In  B.  B.  Ms.  12  827  Eecit.  e  Terzetto 
in  Part.     L311,    6  Arien   c.    ström,   und 

1  Duetto.    In  T^schner's  Samlg.  zahlreich 
vertreten. 

Dresd.  Mus.  Ms.  B424  vier  Arien,  iu 
Ms.  30  sechs,  in  60  eine.  In  62  ein 
Duetto  f.  2  Sopr.  c.  ström. 

In  B.  Joach.  4  Duetti  im  Ms. 

In  Karlsi'uhe  die  Arien:  Mentre  dormi 
amor  u.  Piu  non  si  trovauo,  c.  ström, 
in  Stb. 

B.  M.  Ms.  233  Nr.  3  nur  mit  Leo- 
nardo gez:  eine  Kammerkantate  f.  1  Stim. 
u.  Bc. 

In  Schwerin  F.  Aria:  Ma  non  vedrete 
per  S.  con  2  V.  Va.  e  B.  P.  —  Duetto 
aus  Ciro  riconosciuto  per  C,  ed  A.  c.  V. 
Va.  Bc. 

Musikfr.  Wien,  4  Arien  im  Ms. 

17  Arien  und  Duette  mit  Instr.  1  vol. 
Ms.  P.     [Bologna,  s.  Kat.  3,  313. 

Br.  Mus.  Mss.  348,  350,  358  und  365 
sechs  Cantate  per  Sopr.  col  B.  —  Ms.  359 
u.  362  Arien  u.  Duette  in  P. 

In  Mailand  Cons:  9  Cantate,  4  Duetti, 
59  Arie  im  Ms.  P.  zum  Teil  nur  mit  Bc, 
grölstenteiis  aber  mit  Streichquartett,  dar- 
unter auch  2  Autogr.  (Sento  che  l'anima 
per  Sopr.  c.  Quartetto.  —  lo  cerco  invan 
lo  sguardo  per  Sopr.  c.  acc.  di  Cemb.). 

In  Neapel  im  Ms.  gegen  100  Arien,  9 
Cantate,  14  Duetti,  Teizetti  u.  a.  weltl. 
Gesge. 

C.  P.  im  Ms.  Cantate  u.  2  voll.  Scenen, 
Arien  u.  Solfeggi  per  Basso. 

Solfeggi  per  il  Sopr.  2  Samlg.  im  Ms. 
u.  die  Ausg.  von  Jul.  Stern,  Berlin.  [Mu- 
sikfr. Wien.  In  Neapel  Solfeggi  per  voci. 
—  In  B.B.  Ms.  12830  per  Alto  c.  Bc. 
126  Seit.  —  Siehe  auch  unter  Solfeggi  1 
u.  Bailleux,  Nouv.  Solfg. 

Solfeggi  per  Sopr.  col  Bc.  3  Bde. 
[Maild.  Cons.  4  voll.  Solfeg.  im  Ms.  für 
Sopr.  u.  f.  Bass  in   Bologna  Kat.  1,  319. 

Instrumentahcerke : 

Sinfonia  concertata  per  Vcl.  per  2  V. 
e  B.  1737.     Ms.  Autogr.  P.     [Neapel. 

In  B.  Upsala:  Sinfonia  ä  6,  2  V.  2  Ob. 

2  Cor.     Cemb.  B.  in  P.     Ms.    fol. 

6  Concerti  per  Vcl.  c.  2  V.  e  B.  von 
1737  u.  38.     [Maild.  Cons. 

5  Concerti  di  Vcl.  c.  2  V.  e  B.  1737 
u.  1738.    Ms.  Autogr.  P.     [Neapel. 

Concerti  a  4  V.  obl.  per  servizio  di 
Marchese  del  Vasto  in  P.  Ms.  12835. 
[B.B. 


Leodio. 


138 


Leonardo,  Giovanni. 


Toccate  per  il  Cembalo.  Ms.  74  h. 
[Dresd.  Mus.     Neapel. 

14  Toccate  per  Cenib.  im  Ms.  [Maild. 
Cons. 

42  u.  16  Partimenti  nnmerati.  [Maild. 
Cons.  Bologna  zusammen  mit  Pasr[.  Ca- 
faro. 

Modo  per  ben  imparare  il  Contrapuuto, 
Ms.  9  qufol.     Dresd.  Mus. 

In  B.  B.  Ms.  558  kontrap.  Studien. 
Ms.  559.   Studio  di  Contrapunto.  Fuga  etc. 

In  neuen  Ausgaben  siehe  Eitner  2. 
Hinzuzufügen  ist  noch  Miserere  ä  2  cori 
ed.  von  Choron,  Parigi,  Le  Duc.  —  Ave 
maris  steUa  Hymne  a  2  voix  av.  acc. 
Paris,  Porro.  [B.  Kgsbg.]  In  Aless.  Pari- 
sotti's  Arie  antiühi,  Mil.  Ricordi,  2.  Bd. 
Six  prieres  ou  introits  ä  4  voix  nielees 
de  solo  av.  acc.  de  basse  ou  Vcl.,  ou 
Org.  par  P.  Porro.  Paris,  Porro.  6  Hefte 
in  fol.  —  Arien  in  Walsh  üelizie.  — 
Miserere  8  voc.  col  Bc.  Lips.,  Breitli:.  &  H. 
P.  —  1  Sinfonie  in  Recueil  I.  de  6  Sinf. 
Paris,  Bayard.  [Schwerin  F.]  Siehe  Cafaro, 
Partimenti.  —  In  Franz  Wüllners  Chor- 
übungen, neue  Folge  1893  Ackermann: 
Miserere  4  voc.  —  In  Novello's  Fitz- 
william Music  12  Motetten  u.  a. 

Leodio,  Simon  de,  am  1.  Mai 

1409  päpstl.  Sänger.  Im  Doku- 
ment heifst  es  „Nicolaus  olim  Si- 
monis de  Jeoclio"  (Viertel].  1,  452). 

Leomanii,  Geor;*,  geb.  den  10. 
März  1660  in  Neubrandenburg  im 
Stargardschen,  geht  1678  nach 
Prenzlau,  1681  nach  Stargard  und 
wird  Regent  des  Chores,  1684  den 
22.  Juli  erhält  er  das  Kantorat  an 
der  Kirche  und  Schule  zu  Eibnitz 
bei  Rostock  und  im  Jan.  1687  das 
Kantorat  an  der  Peterskirche  in 
Rostock,  1699  den  7.  Febr.  an  der 
Jakobskirche.  Lebte  noch  1740 
(Mattheson  1,  168). 

Leon,  August  Edler  von,  Zeit 
unbekannt,  ist  durch 

6  Lieder,  gedichtet  und  komponiert 
Yon  ...  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
vertreten. 

Leonard,  N  . . .  0  . . .,  in  seinen 
Oeuvres  diverses.  Liege  1777,  be- 
finden sich  20  Romanzen  mit  Me- 
lodien.    [Antiq.  Rosenthal  Nr.  26. 

Leonarda,    Isabella,   Äbtissin 


des  Klosters  St.  Ursula  zu  Novara, 
geb.  daselbst  um  1641,  denn  sie 
sagt  im  Vorworte  zu  den  Motetten 
1665,  dass  sie  24  Jahr  alt  sei  (nach 
Fetis).  Man  kennt  von  ihren  Kom- 
positionen: 

Sacii  concerti,  a  una,  due,  tre  et  quatro 
voci.  Milanol670.  Stb.   4".   [R.  C.  of  Mus. 

Messa  e  Salmi  . . .  Milano  1674.  4«: 
C.  A.  Org.  in  Einsiedeln. 

Motetti  a  1,  2,  3  et  4  vocibus .  .  op.  7. 
Bologna  1677.     [Paris  Nat. 

Vespro  a  capeUa  della  B.  V.,  e  Motetti 
conceriati  di  .  .  .  Op.  8.  Bologna  1678 
G.  Mouti.  5  Stb.  4*^.  Die  Gesge.  sind 
zu  4  Stirn,  mit  Bc.   (Organo).      [Bologna. 

Motetti  a  1,  2  et  3  voci  con  V.  e  senza 
(ed  org.).  Op.  13.  Bologna  1687  G.  Monti. 
6  Stb.  40.  (3  Singst.  2  Y.  Org.)  [B.  B. 
B.  M:  Org.     Paris  Nat. 

Motetti  a  voce  sola  d' .  . .  Op.  17.  Bo- 
logna 1695  P.  M.  Monti.  Part.  1  vol. 
quA^.    211  S.     [Bologna. 

Messe  a  4  voci  concertate  con  stro- 
menti  &  Motetti  ä  una,  due,  e  tj-e  voci, 
pure  con  ström,  d' . . .  Op.  18  .  . .  Bo- 
logna 1696  P.  M.  Monti.  8  Stb.  (4  Singst. 
2  V.  Violone  ö  Tiorba  e  Org.)  4".  [Bo- 
logna.    R.  C.  of  Mus. 

Salmi  concertati  . . .  op.  19.  Bol.  1698 
Silvaui.     [Paris  Nat. 

Motetti  a  voce  sola,  con  istromenti  d' . . . 
Op.  20.  Bologna  1700  Silvani.  5  Stb.  4». 
(1  Singst.  2  V.  Bassetto  u.  Org.)    [Bologna. 

In  Gasp.  Casati's  Sacri  concenti,  3.  lib. 
1642  zwei  Mot.  Ah  Dne.  Jesu,  auch  im 
5.  Buche  Mot.  desselben  von  1654. 

Leonardi,  Antonio,  aus  Pisa, 
lebte  im  15.  Jh.  und  wird  auf 
seinem  Epitaph  ein  Grammatiker 
und  Musiker  genannt,  1457  (Fetis). 

Leonardi,  Johann,  den  Gerber  2 
und  Ambros  3,  396  unter  Johannes 
Leonhardus  anführen  ist  Johann 
Leonhard  von  Langenaiv^  siehe 
Langenaw. 

Leonardo  Italo,  um  1582  Mu- 
siker im  Dienste  Gonzaga's  in 
Mantua  (Straeten  6,  346). 

Leonardo,  (xiovanni  L.  di  (de) 
TArpa,  Dentice  nennt  ihn  „Giouan- 
lonardo  dell'  Harpa  aus  Neapel" 
(s.  Kat.  1,  207  Bologna).  Fetis 
unter   Larba,    in   Katalogen    viel- 


Leonardus, 


139 


Leonhard,  Joh.  Chrstph. 


fach  unter  Aiya.  Ich  halte  die 
Bez.  di  l'Arpa  für  einen  Beinamen. 
Ueber  sein  Leben  ist  nichts  be- 
kannt und  Kompositionen  kennt 
mau  nur  in  Samlwken. 

22  italienische  Gesänge  sind  iu  meiner 
Bibliographie  verzeichnet,  dazu  lassen  sich 
hinzusetzen:  In  Fiorino's  und  Parise's  La 
Nobilitä  1571  Bl.  76  eine  3  st.  Villanelle. 
—  In  Primavera's  1.  üb.  Canzoni  3  voci 
1565/66  sechs  Canzoni;  dort  wird  er  schon 
auf  dem  Titel  genannt  „con  alcune  Napoli- 
tane  di  Jo.  Leonardo  di  L'arpa''.  1570  eine 
3.  Aufl.  der  Canzoni.  Auch  im  3.  Buche 
Primavera's  Villotte  3  v.  von  1570:  „La 
prima  volta"  mit  L'Arpa  gez. 

Leonardus,  .  . .  bez.  sich  als 
einen  Kapuzinermönch  und  gab 
heraus: 

Missae  10,  4,  5,  6  et  7  voc.  c.  B.  pro 
organo.  Antwerp.  1618  P.  Phalese.  A.  T. 
u.  6  a  in  4*'  im  br.  Mus. 

Fasciculus  cantionum  sacrarum  4,  5 
et  6  vocibus  c.  Bg.  Antv.  1628  Phalese. 
A.  T.  u.  6  a  im  br.  Mits. 

Leonardus  Nervius,  s.  Nervius. 
Leonardus,    Theodorus,    ein 

Komponist  des  16.  Jhs.,  ist  be- 
kannt durch 

Magnificat  4  voc.  lib.  1.  Ven.  1594. 
4  Stb.     4".     [B.  K. 

Cantica  divae  . . .  Magaific.  4  voc.  1598. 
[B.  K.  nur  1  Stb. 

Im  Ms.  T  186  der  B.  B.  ein  Magnificat 
4  voc.  in  P.  —  Ln  Samlwk.  1600  zwei 
Magnif.  zu  4  Stirn.  (Eitner  1).  —  Iu  B.  Br. 
im  Ms.  1  Magnif.  5.  toni. 

Leone,  ...  ein  Priester,  Schüler 
Oraz.  Vecchi's,  gest.  L  Okt.  1630, 
war  an  der  Kathedrale  zu  Modena 
Schatzmeister  u.  Hofmusikus  (Val- 
drighi  12  Supplem.  12). 

Leone  da  Modena,  siehe  Leo 
di  Modena. 

Leone,  Evasio,  ordin.  Carme- 
litano  di  Casale  di  Monferrato 
pastor  arcade  ed  accademico  immo- 
bile wird  er  in  folgendem  Werke- 
genannt, betitelt: 

II  cantico  de'cantici  adattato  al  gusto 
dell'italiena  poesia,  e  della  musica,  e  cor- 
redata  di  note,  ed  osservazioni  sul  senso 
letterale  da  . .  .  Torino  1787  J.  Soffietti. 
8».     [Brüssel  9. 


Leone,  D.  Pietro,  detto  lo 
Spagnuolo. 

Im  Ms.  L  147  der  B.  B.  die  P.  eines 
Domine  ad  adjuvandum  ä  Ten.  solo,  c. 
ripieni  et  stromenti.  Ao.  1750.  Gerber  1 
verz.  einen  Pietro  M.  de  Leone,  der  um 
1758  durch  mehrere  Opernarien  bekannt 
wurde,  glaubt  aucli,  dass  der  Pietro  Leony, 
den  er  später  verz.,  vielleicht  derselbe  ist. 
—  Im  C.  P.  unter  Leone:  6  Senates  (ä 
Mandoline)  und  eine  Methode  pour  passer 
du  Violon  ä  le  Mandoline.  Dies  ist  jeden- 
falls ein  anderer  als  der  obige.  Letzteres 
Werk  besafs  Leo  Liepm.  1901,  betitelt: 
Methode  raisonnee  pour  passer  du  Violon 
ä  la  Mandoline  et  de  l'archet  ä  la  plume 
ou  le  moyen  seur  de  jouer  sans  maitre 
en  peu  de  teraps  . .  .  Contenant  XXIV 
Airs  dansants  ä  2  Mandolines,  VI  Menuets 
avec  acc,  II  Duo,  I  Sonate  av.  la  B.  et 
plusieurs  Airs  connus  varies  par  Mr.  Leone 
de  Naples,  Maitre  de  Mandoline  de  S.  A. 
S.  Monseigneur  le  Duc  de  Chartres,  Prince 
de  Sang.  A  Paris,  Tauteur  .  . .  Gravee 
par  Mme.  Vendome  (c.  1750)  fol.  21  Seit. 
Text,  S.  21—67  Musik.  Der  Titel  giebt 
Geburtsort  und  Stellung. 

Leonelle  Polbero,  Liconel  Pol- 
bere  siehe  Power,  Lionel,  auch 
Leonelliis  Anglicus  genannt. 

Leonetti,   GrioTanni  Battista, 

aus  Crema,  nennt  sich  auf  den 
Drucken  von  1617  Organista  in 
Santo  Agostino  di  Crema.    Er  gab 

heraus: 

.  .  .  Missarum  8  vocibus  lib.  1.  Cum 
Partitura  pro  organicoruni  commoditate. 
Ven.  1617  Jac.  Vincentius.  9  Stb.  4». 
3  Mess.  u.  1  Mot.     [Bologna. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Col  Bc.  per  il  Clavicembalo  .  .  .  Ven. 
1617  G.  Vincenti.  G  Stb.  40.  20  Gesge., 
dabei  1  von  G.  B.  Caletto  Bruno.  [Bo- 
logna. 

In  Or.  Scalettas  Affettuosi  affetti 
Madrig.  a  6  von  1604  vier  Madr.  1.  Spar- 
gea  la  past.  2.  lo  cieco  a  un  tempo. 
3.  Si  ch'io  t'amai.  4.  S'aggiaciai  fili 
6  voc. 

Leonhard,  Johann,  s.Langena  w. 

Leonhard,  Johann  Christoph, 

gab  eine 

Programma,  que  scholae  Gottiugensis 
quae  modo  paedagogi,  modo  gj-mnasii  .  . . 
cantores  figurales  recens  .  . .  Gottingae 
1743  Hager  heraus.    4".     [B.  B. 


Leonhard,  Job.  Phil. 


140 


Leoni,  Leone. 


Leonhard,    Johann   Philipp, 

von  J601  — 1603  Organist  am  alten 
St.  Peter  in  Strafsburg  i/Els.  (Lob- 
stein 45). 

Ein  Theodor  Leonliardi  ist  in 
der  einstigen  Bibliotiiek  der  Kan- 
toreigesellschaft in  Pirna  mit  1 
Magnificat  4  voc.  vertreten. 

Leonliardt,  siehe  Lechner, 
Sehröter,  Pamin^er. 

Leonhardt,  Simon,  um  1663 
Bratschist  und  Trompeter  a/d.  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  300  Kthlr. 
Gehalt;  wird  1680  verabschiedet 
(Fürstenau   1,  93). 

Leoni,  ...  ein  Clavicembalist 
aus  Italien,  lebt  um  1770  in  Lyon 
(Burney  1,  33). 

Leoni  (Leone)  . . .  ein  Mando- 
linenvirtuose  beim  Herzoge  von 
Chartres  um  1785.  Pohl  2,  374 
fand  ihn  1762  in  einer  Zeitung 
als  Mandolinenvirtuose  in  London 
Konzerte  gebend  verzeichnet. 

Er  gab  vmter  Leoni  heraus:  Ä  coinplete 
introduction  to  the  art  of  playing  the 
Mandoline.     London,    qu4ö.     [br.  Mus. 

Leoni,  Andrea  dl,  Tenorist 
zu  Ferrara,  geht  1473  nach  Mai- 
land an  den  Hof  (Bertolotti  9). 

Leoni,  Griovanni  Antonio,  ein 

Violinist  des  17.  Jhs.,  wie  er  in 
dem  Vorworte  seiner  Sonaten  sagt, 
gab  heraus: 

Sonate  di  Viohno  a  voce  sola  di  . . . 
Lib.  1  op.  3.  Eoma  1652  Vitale  Mascardi 
...  ad  istanza  di  Ant.  Poggioli  ...  2  Stb. 
in  40.  (V.  u.  Partit.  I2'i,  und  237,  Bog.) 
31  Souat.  des  1.— 6.  u.  8"  Tones,  [ß.  Br.] 
In  Sammaruco's  Samlwk.  Sacri  affetti  1625 
die  Motette:  Domine,  Dominus  noster  a 
C.  e  B. 

Leoni,  Leone,  Gasparella  S.  20 
sagt:  um  1560  geb.;  aus  den  Titeln 
seiner  Druckwerke  ist  nur  ersicht- 
lich, dass  er  seit  1588  Kapell- 
meister am  Dome  zu  Vicenza  und 
ein  Akademiker  Olimpico  war. 
Ambros  3,  553   schätzt   ihn   sehr. 


Yon    seinen    Kompositionen    sind 
bekannt : 

1588.  II  1.  lib.  de  Madrigali  ä  5  voci 
. .  .  Ven.  1588  Gardano.  5  Stb.  in  qu40. 
21  Nrn.  [Hofb.  Wien.  Verona  S.  f.  br. 
Mus.  fehlt  5  a. 

—  Ausg.  1607  Ven.  AI.  Raverij.  [Hofb- 
Wien:  A.  B.  oa. 

1591.  Bella  Clori  sec.  lib.  de  Madrigali 
a  5  voci,  di  .  .  .  Ven.  1591  Gardano. 
5  Stb.  qu40.  22  Gesge.  [Verona  S.  f. 
fehlt  B. 

—  Ausg.  1607  Ven.,  Eaverii.  [Hofb. 
Wien:  A.  ß.  5a. 

1595.  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  v. . . 
Ven.  1595  Amadino.  5  Stb.  4".  21  Gesge. 
[Vicenza  B.  B:  T.     br.  Mus:  T. 

1596.  Penitenza.  Primo  libro  de  Ma- 
drigali spirituali  a  5  voci  di  .  .  .  Ven. 
1596  R.  Amadino.  5  Stb.  qu40.  21  Gesge. 
[B.  B.     Bologna:  fehlt  C. 

1598.  II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  v. . . 
Ven.  1598  Amadino.  5  Stb.  4".  20  Gesge. 
[B.  Lpz. 

1602.  Bell'Alba  5.  lib.  de  Madr.  a 
5  v. . .  Ven.  1602  Amadino.  5  Stb.  4". 
20  Gesge.     [Bologna.     Verona  S.  f. 

1606.  Sacri  fiori.  Motetti  a  2,  a  3  et 
a  4  voci  per  cantar  nel  org.  di  . . .  con 
la  sua  partitura  corrente  a  commodo  delli 
organisti.  Lib.  1  .  . .  Ven.  1606  Ama- 
dinus.  4  Stb.  4C.  21  Mot.  (schreibt 
bereits  piano  und  forte  vor).  [Bologna. 
B.  B. 

—  Ausg.  ristamp.  1609  ib.  4  Stb.  (an 
Instrum.  sind  vorgeschrieben:  Violetta  u. 
Trombone).  [Bologna.  Proske  nebst  P. 
im  Ms.     B.  A.     B.  Kgsbg.     C.  P. 

—  Ausg.  1614  ib.  4  Stb.  40.  [Bo- 
logna: C2.     Bologna  Petron. 

—  Sacri  flores  binis  ternis  et  quater- 
nis  voc.  c.  sua  Partit. .  . .  Antv.  1619 
Phalesius.     4».     [br.  Mus :  B.  u.  P. 

—  Ausg.  rist.  Ven.  1621  Gard.-Magni. 
4  Stb.     [B.  B. 

1607.  1.  lib.  Madr..  siehe  1588. 

1607.  Bella  Clori,  s.  1591. 

1608.  Sacrarum  cantionum.  Lib.  1. 
8  voc.  Cum  duplici  Partitura  Organi,  ex 
in  tabula  illarum  ordo  videtur.  Ven.  1608 
Alex.  Kaverius.  9  Stb.  4".  20  Gesge. 
[B.  A.     B.  Br. 

—  Nunc  denuo  recognitae.  Ven.  1612/13 
R.  Amad.  9  Stb.  [B.  M.  B.  Frkft.  fehlt 
Bc      ß  Kassel 

1609.  Sacri  fiori,  lib.  1,  .siehe   1606. 
1612.     Sacri  fiori  2.  lib.   de  Motetti  a 

1,  2  et  3  voci    per  cantar  nel  org.,   con 
1  Messa  a  4  quäl  si  puö  cantar  ä  voci 


Leoni,  Leone. 


141 


Leopardi. 


pari,  &  ä  chori  divisi.  Di .  .  .  Ven.  1612 
Amadinus.  4  Stb.  4».  36  Nrn.  [Bo- 
logna, Kat.  2,  450  Abdr.  der  Dedic.  Hofb. 
Wien.     Cecilia  in  Rom:  A.  B. 

—  Aufl.  1613,   ib.     4  Stb.     [Bologna. 

—  Aufl.  1616,    ib.     4  Stb.      [Bologna. 

—  Aufl.  1621,  Ven.,  AI.  Vincenti.  4  Stb. 
40.     [Bologna  fehlt  Bc.     B.  B.  4  Stb. 

1612.  Sacrarum  cant.  lib.  1,  s.  1608. 

1613.  Omnium  solemnitatum  Psalmo- 
dia  cum  bino  B.  V.  Cantico  octonis  voci- 
bus  concinenda  .  . .  Ven.  1613  Amadinus. 
9  Stb.  mit  Bo.     4».     [Bologna. 

—  Ausg.  1623  Ven.,  Magaus.  9  Stb. 
40.     [Bologna.     Paris  Nat:  A.  T. 

1613,  Sacri  fiori,  2.  lib.,  s.  1612. 

1614.  Sacri  fiori,  lib.  1,  s.  1606. 

1615.  Parte  prima  dell'Aurea  Corona 
ingemmata  d'armonici  Concerti  a  Dieci 
con  4  voci,  et  6  instrum.  Et  anco  con 
le  voce  sole,  con  il  Bc.  Et  ä  2  Chori 
divisi,  adoprando  li  Bassi  dell'uno  et  altro 
Choro  con  org.,  Chitaroni  0  simili,  di  . .  . 
Ven.  1615  Amadiuo.  11  Stb.  40.  25  Gesge. 
[B.  B.  B.  Frkft.  in  Kopie  von  1638, 11  Stb. 
Reg.  im  gedr.  Kat. 

1616,  Sacri  fiori,  2.  lib.,  s.  1612. 
1619  siehe  1606  Sacri  fiori. 
1621.     Sacri  fiori,  lib.  1,  s.  1606. 

1621.  Sacri  fiori,  2.  lib.,  s.  1612. 

1622.  Sacri  fiori  4.  libro  de  Motetti 
a  1,  2,  3  et  4  voci,  con  il  B.  per  sonar 
nell'org.  di  . .  .  Ven.  1622  AI.  Vincenti. 
4  Stb.     40.     [Bologna:  Cl.  A.  Bc.     B.  B. 

1623.  ümniumsolemu.Psalmodia,  S.1613. 
51  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 

aufserdem  noch  in  Phalese's  Nachdruck 
der  Madrigali  pastorali  a  6  voc.  von  1604 
=  Gardano  1594  a.  In  Amadino's  Samlwk. 
1592  der  5  st.  Psalm  In  convertendo.  — 
In  Gio.  Matth.  Asola's  Sacra,  omnium 
solemnit.  Psalmodia  1592  Nr.  13:  In  con- 
vertendo Dominus  5  v.  —  In  Cost.  Ba- 
selli's  2.  lib.  Canzon.  3  voci  1600:  Dolce 
nemica  mia. 

Im  Miss.  B.  L.  22  Mot.  zu  2—8  Stirn, 
(s.  Kat.).  —  In  B.  B.,  L311  eine  Arie 
con  Strom,  im  Autogr.  —  Ms.  Z  27,  Part, 
von  1627  S.  1  u.  f.  Adjuro  vos.  0  quam 
dulcia.  Congratulamini.  Domine  Jesu. 
Petre  amans,  noch  10  weitere  Mot.  zu 
8  St.  —  In  ZllO,  Partiturbd.  fol.  286: 
Tribularer  si  8  voc.  —  Ms.  0.  Sign.  1 
Convolut.  von  losen  BU.  in  Schweinsleder: 
Judica  mihi  quem  diligit  4  voc.  —  In 
B.  Br.  im  Ms.  10  Motetten.  —  In  Hofb. 
Wien,  Ms.  16707,  6:  Missa  sup.  Ab  austro 
veniet  12  voc.  Chorb.  1  fehlt.  —  In  B.  Zw. 
Ms.  53.  II,  77  b.  0  Dne.,  Jesu  Christe 
8  voc.  Stb. 


Leoni  di  Pieiiza,  Abbate  Rai- 
moiido,  schrieb  eine 

Elogio  di  Pietro  Nardini,  celebratissimo 
Professor  di  violino,  fatto  dalF  . . .  Firenze 
1793  G.  Cambiagi.  8".  44  S.  [ßriissel 
4991.     Bologna  1,  137. 

Leoni,  Tincenzo,  um  1658 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  (s.  Staatsarchiv). 

Leonibus,  A. ..  de,  von  1479 
bis  1482  päpstl.  Sänger  (Viertel]. 
3,  241). 

Leonildo,  Esareo,  Pastore  Ar- 
cade,  gab  heraus: 

Inno  alla  verita  in  lode  deU'egregio 
suonatore  di  gravicembalo  Bonif.  A.sioli 
.  .  .  Parma  1808  dalla  stamperia  impe- 
riale.   8'1     19  S.     [Bologna. 

Leonini,  Leo,  wahrscheinlich 
ist  Leone  Leoni  geraeint. 

Im  Stifte  Kremsmiinster  10  Stb.  im 
Ms.,  mit  Hymni  bezeichnet,  enthält  Mo- 
tetten zu  8  Stirn,  (u.  Bc.  ?). 

Leoninus,  Leo,  Magister  und 
Kapellmeister  am  Notre  Dame  zu 
Paris  im  Anfange  des  12.  Jhs.,  Vor- 
gänger Perotiuus'.  Zu  seiner  Zeit 
begann  man,  wenn  auch  unvoll- 
kommen, die  Länge  u.  Kürze  der 
Noten  zu  bezeichnen:  er  schrieb  ein 
grofses  Organum  über  das  Graduale 
und  Antiphonar,  und  übertraf  im 
kunstvollen  Organisieren  seinen 
Nachfolger  (er  wurde  optimus  or- 
ganista  genannt).  Coussemaker 
Script.  1,  342.  344.  Gerber  2, 
551  in  Cotto's  Tractat.  Im  Fabri- 
cius  wird  er  Priester  und  Kano- 
nikus an  St.  Victor  zu  Paris  um 
1154  genannt.        Osw.  Koller. 

Leony,  Pietro,  gab  1768  zu 
Paris  6  Violintrios  op.  2  heraus. 
Gerber  1  glaubt,  dass  dies  derselbe 
sein  könnte,  der  unter  Pietro  M. 
de  Leone  sich  durch  einige  Opern- 
arien von  1758  bekannt  machte. 

Leopardi,  Venanzio,  bekannt 
durch  die  Arie 

„Voi  volete  ch'io  canti-',  c.  Bc.  Ms 
17  765.  P.  [Hofb.  Wien]  und  die  Cantata 


Leopardis. 


142 


Lepeintre,  Claude. 


di  Sopr.  c.  Bc.  „Disperato  amante".  Ms. 
mit  der  Bez.  17.  Jh.     [Modena. 

Leopardis,    Marcus  de,    1522 

päpstl.  Sänger  (Viertelj.  3,  259). 
Leopardo,    GrioAaimi   Matteo, 

päpstl.  Sänger  und  1689  Kapellm. 
(Haberl,  Kat.  69). 

Leopardus,   D.   Nicolaus,    ist 

nur  durch  die  Gesänge  bekannt, 
die  ihm  Scaudellus,  Glein,  La 
Maistre  und  Wesalius  zu  seiner 
Hochzeit  mit  Kunigunda  Christo- 
phorus  1568  komponierten  und  in 
Nürnberg  in  5  Stb.  drucken  lielsen 
(Eitner  1,  1568  i).  Er  wird  auf 
dem  Titel  Praeceptor  der  Chor- 
knaben an  der  Hofkapelle  Georg 
Friedrich's,  Markgraf  von  Branden- 
burg genannt.  Dass  sich  hierzu 
so  bedeutende  Meister  vereinten, 
giebt  den  besten  Beweis  für  seine 
Tüchtigkeit. 

Leopold  I.,  Kaiser  von  Deutsch- 
land, regierte  vom  18.  Juni  1658 
bis  1705,  geb.  9.  Juni  1640,  1654 
zum  König  von  Ungarn,  1656  zum 
König  von  Böhmen  gewählt,  -f-  5. 
Mai  1705.  Er  war  ein  fleifsiger 
Komponist,  hatte  wohl  auch  theo- 
retische Studien  gemacht,  doch 
sein  Können  und  seine  Erfindungs- 
gabe sind  nur  schwach.  Siehe  M. 
f.  M.  24,  166.  Artaria  &  Co.  in 
Wien  haben  nebst  anderen  Ksl. 
Komponisten  einen  Bd.  Gesangs- 
werke herausgegeben  (M.  f.  M.  24, 
136). 

Die  Hofb.  ia  Wien  besitzt  wohl  sämt- 
liche Kompositionen  von  ihm  im  Ms.,  oft 
in  prächtig  ausgestatteten  Kopien.  Sie 
bestehen  aus  15  Oratorien,  7  Opem, 
Messen,  102  Arien  u.  a.  (siehe  den  gedr. 
Kat.  und  Köehel  2,  459.  565).  Auch  die 
Musikfr.  in  AVien  besitzen  im  Ms.  1  Hym- 
nus, 1  Miserere,  1  Stabat.  In  Bibl.  Berlin 
Ms.  12  850:  Ouveiture  zu  Zephalus.  B. 
Proske  das  Orator.  II  transito  di  S.  Giu- 
seppe. In  Modena  mehrere  Scenen  zu 
1—3  Stirn,  mit  Bc,  60  Nrn.  in  P.  In 
Upsala:  Laudate  dnum.,  C.  solo  c.  Cla- 
rino,  e  4  voci  di  capelle  c.  Bc.   —  Sioe 


semper  bei  tempo  per  me.  2  C.  T.  c.  2 
V.  e  Cemb.  —  3  Balletti  a  4,  2  V.  Va. 
B.  fol. 

Leopold,  Gr. . .  (Gerber  2  giebt 
ihm  die  Vornamen:  Georg  August 
Julius),  geb.  17/10  1755  zu  Leim- 
bach), soll  sich  unter  dem  Namen 
Caspar  Dünkelfeüid  verstecken, 
doch  glauben  andere,  dass  Schröter 
in  Nordhausen  derselbe  ist,  andere 
schreiben  die  folgende  Streitschrift 
sogar  Em.  Bach  zu. 

1.  Gedanken  eines  Liebhabers  der  Ton- 
kunst über  Herrn  Nichelmanns  Tractat 
von  der  Melodie  von  Caspar  Dünkelfeind, 
s.  1.  (Nordhausen  1.  Juli  1755).  4».  Die 
Abhandlung  ist  in  einem  anständigen, 
ruhigen  und  wissenschaftlichen  Tone  ab- 
gefasst  und  unterscheidet  sich  vorteilhaft 
von  ähnlichen  Schriften  dieser  Zeit,  [B,  B. 
B.  Lpz.     Dresd.     Brüssel  6735. 

2.  Darauf  die  EiTvidening:  Die  Vor- 
treff liclikeit  der  Gedanken  des  Heirn  Cas- 
par Dunckelfeinder  über  die  Behandlung 
von  der  Melodie,  ins  Licht  gesetzet  von 
einem  Musick  Freunde,  s.  1.  et  a.  4^. 
16  S.     [Dresd. 

8.  Gedanken  und  Conjecturen  zur  Ge- 
schichte der  Musik.  Stendal  1780  Grosse. 
8".  .39  S.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  (Ger- 
ber 2  schreibt  ihm  nur  die  letzte  Schrift 
zu.  Dem  Geburtsjahre  zufolge  müssen 
die  anderen  Schriften  von  einem  anderen 
G.  Leopold  sein,  oder  die  Annahme  ist 
überhaupt  falsch  und  Schröter's  Autor- 
schaft gewinnt   an  "Wahrscheinlichkeit, 

Leopolltaiius  oder  Leopolity, 
siehe  Martin  de  Leopol. 

Le  Page,  Guy,  aus  Chartres, 
diente  als  Bassist  um  1585  dem 
Abbe  de  Vallemont  und  beteiligte 
sich  1585  an  dem  Concourse  zu 
Evreux  (M.  f.  M.  22,  205). 

Lepeintre,  Auguste,  Violinist 
unter  Louis  XIV.  von  Frankreich 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris  mit 
912  Liv.  Gehalt.  (Castil-Blaze  146). 

Lepeintre  (Lepaiutre,  Le  Peinc- 
tre  und  Le  Painctre),  Claude,  ein 
Franzose  des  16.  Jhs. ,  Kapell- 
meister bei  dem  Monsieur  de 
Villeroy,   beteiligte   sich   1576   an 


Le  Pelletier. 


143 


Lepreux. 


dem  Concurse  zu  Evreux  und  ge- 
wann mit  der  Chanson : 

Un  coinpagnon  frisque,  den  Preis  einer 
silbernen  Flöte.  Fetis  verz.  noch  die 
Chansons:  „Toutes  les  nuits"  in  le  Roy's 
Tiers  livre  de  chans.  ä  3  p.  1578  und 
„Mon  pensement  im  21.  liv.  de  chans.  ä 
4  et  5  p.  bei  le  Roy  1569.  Beide  Sarnl- 
wte.  sind  mir  nicht  bekannt. 

Le  Pelletier,  siehe  Peletier. 

Le  Pileiir  d'Apligny,  ein  Che- 
miker und  Schriftsteller,  ist  be- 
kannt durch  die  Abhandlung: 

Traite  sur  la  musique  et  sur  les  raoyens 
d'en  perfectionner  Fexpression.  Paris 
1779  Demonville.  S».  VIU.  u.  174  S. 
[B.  B.  Dresd.  ß.  M.  B.  Lpz.  Musikfr. 
"Wien.     Glasgow.     Bologna. 


Le  Pin, 


ein  Pariser  Musiker 


um  1780,  spielte  mehrfach  im  Con- 
cert  spirituel  Klavierkonzerte  und 
gab  heraus: 

Senates  pour  Violoncelle,  oe.  1.  Paris. 
[Paris  Nat.     C.  P. 

6  Senates  p.  le  Vcl.  av.  la  methode 
qui  enseigne  a  prendre  les  positions  hors 
du  manche.  2.  oeuvre.  Paris,  Taut. 
2  Stb.     fol.     [B.B. 

Concerto  pour  Clavecin  av.  acc.  de  V. 
Ä.  et  B.  Paris,  Boyer  (Nadermann). 
[Paris  Nat. 

In  der  Bibl.  des  Grofsherzogs  von 
Mecklenbg.  -  Schwerin  ist  ein  Le  Pin  fils 
mit  .,Airs  des  trois  Fermiers  et  Fair  de 
Malbrouck  arranges  et  varies  p.  le  clavec. 
ou  pfte.     Paris,  Mr.  Baüleux",  vertreten. 

Lepine ,  . . .  ein  französischer 
Komponist,  brachte  1787  die  Oper 
„Acis  et  Galatee"  auf  die  Bühne 
des  Theaters  des  Beaujolais  zu 
Paris  (Fetis). 

Le  Planque,  de. 

In  einem  Ms.  von  Praeludien  und  So- 
naten von  Thiebaut  (angezeig-t  im  Straeten 
4.  412)  befindet  sich  auch  ein  Andante 
von  obigem  L.  PI.,  bez.  mit  „Au  Brusele 
organiste".  Straeten  teilt  das  Thema  mit, 
Esd.  %  Takt.     Der  Fundort  fehlt. 

Gregoir,  Panth.  3,  23  teilt  unter  dem- 
selben Autornamen  mit,  geb.  um  1746  zu 
Lüttich,  gest.  um  1801  zu  Paris.  Er  gab 
heraus:  Le  1.  recueil  des  plus  jolies  ariet- 
tes  av.  acc.  de  harpe.  Paris  1779  Cousi- 
neau.     Ein  Fundort  fehlt  auch  hier. 

Lepomcter,  Jehau,  Bassist  an 


der  Kgl.  niederländischen  Kapelle 
zu  Brüssel;  empfing  1573  an  Ge- 
halt 6291  Placas  (Yiertelj.  9,  396. 
Straeten  3,  320  verz.  ihn  noch 
1576.  Die  Listen  der  Mitglieder 
verz.  ihn  unter  Jain  le  Poiitre,  er 
aber  selbst  unterzeichnet  die  Quit- 
tung wie  oben). 

Leporati,  Domeiiieo,  bekannt 
durch 

Cantate  a  voce  sola  col  Basso,  Ms.  aus 
dem  Ende  des  17.  Jhs.  1  vol.  in  qn4P. 
[Briissel  fds.  Fetis  2432.]  und  6  Cantate 
di  Sopr.,  di  Contralto  . . .  c.  Bc.  L.  tritt 
hier  als  Dichter  und  Komponist  auf  und 
widmet  dieselben  dem  Herzoge  von  Mo- 
dena.  Ms.  [Modena.  Ebendori  noch  3 
Gesge.  in  den  5  Bden.  Arie,  Ganz..  Duetti, 
MadrigaU. 

Leporati,  Stefano,  war  nach 
Cod.  Ms.  I.  H.  3  in  Modena:  Maestro 
di  musica  bei  der  Fürstin  des  Her- 
zogs Franz  IIl.  von  Modena  und 
erhielt  1738  am  1.  April  monatl. 
52  Lire,  f  19-  April  1753  ebd., 
77  Jahr  alt. 

Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  von  einem 
Abhate  Stefano  Leporti  5  Cantate  per  Sopr. 
c.  Bc.  in  P.,  vielleicht  ist  es  derselbe 
wie  der  obige  und  nur  das  a  in  Leporati 
übersehen.  Auch  Gerber  1  verz.  den 
obigen  und  sagt,  dass  er  ein  beliebter 
Opernkomponist  in  der  Mitte  des  18.  Jhs. 
war  und  auch  einige  Arien  in  Deutsch- 
land von  ihm  bekannt  wurden. 

Leporis,  Thomas,  von  1458 
bis  1469  päpstl.  Sänger  (Viertel].  1, 
228).  Er  wird  auch  nur  Magister 
Thomaso  genannt,  war  ein  Fran- 
zose und  kam  1472  von  Rom  nach 
Mailand.  Nach  einem  Briefe  vom 
20.  April  1473  bez.  er  sich  noch 
als  päpstlicher  Sänger  und  Kapellan 
(Bertolotti). 

Le  Prestre,  Claude,  um  1586 
Kapellansänger  an  der  Hofkapelle 
Philipp  n.  von  Spanien  (Sti-aeten 
8,  116). 

Lepreux,  l'abbe,  Musikmeister 
an  der  Saint-Chapelle  zu  Paris  um 
1787,  führte  im   Concett  spirituel 


Le  Prevost  d'Exmes. 


144 


Leriche,  Jean  Bapt. 


mehrfach  geistliche  Gesänge  auf, 
auch  in  der  St-Chapelle  eine  Messe 
und  wird  im  Ahnanach  musical 
von  1788  p.  4  mit  zahlreichen 
Kompositionen  angeführt  (Fetis). 

Eine  Scene:  Aux  sous  bruyants  de  la 
trompette,  f.  Bass.  u.  Orch.  Ms.  Stb.  be- 
sitzt das  ConseiT.  zu  Brüssel.    Ebd.  noch: 

1.  Les  fureurs  de  Saül,  Oratorio  par  . . . 
Ms.    fol.    kopiert    1788    von    Duquesnoy. 

2.  Jeremie,  liierodrame  par  . . .  Ms.  fol. 
kopiert  von  demselben  1785.  Beide  in  Part. 

Le  PreTOst  (rExmes,FraiiQois, 

gab    eine  Biographie   heraus  über 
Liillv,  musicien  (anonvm),  s.  1.     (Paris 
1779.).'  8".     [Brüssel  4935. 

Le  Prince,  Nicolas,  seit  1712 
a/d.  Kgl.  Privatkapelle  in  Paris  an- 
gestellt, kam  1721  an  die  Hof- 
kapelle, wurde  Doyen  und  erhielt 
dort  die  Funktionen  eines  Uuter- 
meisters.  Er  starb  den  28.  Apr. 
1757,  75  Jahr  alt  (Brenet,  Les 
Concerts  1900,  123). 

Lepriiice,  Rene,  geb.  zu  Paris 
um  1753.  Er  schrieb  für  das 
Journal  des  Savants  von  1779  bis 
1782  (wieder  abgedruckt  Paris 
1785,  12«)  eine  Abhandlung 

„Lettres  sur  l'epoque  de  plusieurs  in- 
ventions  du  moyeu-äge",  in  denen  ein 
Brief  „sur  Forig-iue  du  Violon-'  handelt. 
FayoUe  di-uckt  diesen  Brief  in  seinen 
Notices  sur  Corelli,  Tartini  .  .  .  Paris 
1810,  80  wieder  ab. 

Le  Quoiiit,  Pere,  lebte  am  Ende 
des  17.  und  Anfange  des  18.  Jhs. 
in  der  Abtei  zu  Cambron  und 
zeichnete   sich  als  Komponist  aus. 

In  Roger's  Kat.  von  1706  sind  11  Bücher 
Psalmen,  Messen  und  Sonaten  verz.  unter 
den  Buchstaben  L.  R.  P.  L.  Q.,  die  Strae- 
ten  in  Le  Reverend  Pere  Le  Quoint  auf- 
löst. Dort  sind  auch  Trios  für  Instru- 
mente verz.  (Straeten  1,  205.  213). 

Lerat  (Le  Rat), ...  ein  Komponist 
der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  ist  in 
französischen  Saml  wken.  mit  5  vierst. 
Chansons  vertreten  (Eitner  1). 

Lerchenfels,  Jolianu  Sixtus  a, 

ein  Kirchenkomponist  des  17.  Jhs., 


jedenfalls  ein  Böhme,  wie  aus  den 
Titeln  seiner  AVerke  erhellt.  Man 
kennt  von  ihm: 

Te  Deum  laudamus,  hymnus  .  .  .  har- 
monia  4  voc.  Magnif.  4  vel  8  voc.  So- 
netti  italiani  per  souare  e  cantare.  Un 
altro  Sonetto,  a  4.  lingue  della  bataglia  di 
Praga.  Litomericii,  1626.  8.  Sept.  typ. 
domesticis  D.  Praepositi,  Collegiatae  eccles. 
S.  Stephani.  4  Stb.  in  kl.  fol.  [Hofb. 
AVien.     B.  M.  ohne  Titelbl. 

Te  Deum  laudamus  4  voc.  Fragment. 
Dens  Sabbaoth.  Ms.  18586  Nr.  1.  Die 
folgenden  4  Nrn.  sind  ohne  Autor.  [Hofb. 
Wien  in  Part. 

Le    Rechter,     Jacques,     ein 

Menestrel  um  1468  (siehe  Bey). 

Lerethier,  Isaac  und  Jean,  siehe 
Lheritier. 

Le  Riche  und  Le  Rycke^  An- 
toine,  siehe  Divitis. 

Le  Riche,  Fraiicois,  geb.  1662 
zu  Tournay,  kam  1699  nach  Dres- 
den und  wurde  vom  Kurfürsten 
angestellt.  Trotzdem  er  Oboist  war, 
wurde  er  doch  nicht  als  Kammer- 
musiker verwendet,  sondern  diente 
dem  Kurfürsten  zu  allerlei  Be- 
sorgungen, so  zum  Einkauf  aus- 
ländischer Waren,  Schmucksachen, 
sogar  1702  von  fünfzehn  enghschen 
Pferden  für  10  800  Thlr.  Er  bezog 
einen  Gehalt  von  3200  Thlr.  1700 
war  er  mit  der  Kapelle  in  War- 
schau und  im  selben  Jahre  be- 
gleitete er  den  Kurfürsten  nach 
Berlin.  Telemann  lernte  ihn  dort 
kennen  und  schätzte  ihn  als  Mu- 
siker, widmete  ihm  auch  1716 
seine  „Kleine  Kammermusik".  Er 
wird  noch  1733  in  den  Akten  ge- 
nannt (Fürstenau  1,  129.  133.  — 
2b,  50.  66/67. 

Leriche,   Jean   Baptiste,   ein 

Violinist,  der  im  Concert  spirituel 
zu  Paris  1789  ein  eigenes  Konzert 
f.  V.  u.  Orch.  spielte.  Dasselbe 
erschien  auch  bei  Sieber  in  Paris, 
sowie  24  petits  Duos  p.  2  V.  oe.  4 
(Fetis). 


Leris. 


145 


Le  ßoy,  Adrian  1. 


Leris,  Antoiiie  de,  geb.  21. 
Febr.  1723  zu  Mout-Louis  in  Rous- 
silon,  gest.  um  1795  zu  Paris,  war 
Diener  (luiissier)  am  Chambre  de 
comptes  zu  Paris  und  gab  heraus: 

Dictionnaire  portatif  des  theatres,  con- 
tenaiit  rorigine  des  differents  theatres  de 
Paris,  le  nom  de  toutes  les  pieces  qiii  y 
ont  ete  representees  depiiis  leur  etablis- 
seinent  etc.  Paris  1754  Jombert.  1  vol. 
12°  (^anonym).     Brüssel.     B.  B.     Bologna. 

—  2.  vermelirte  Ausg.  Ib.  1763.  [be- 
safs  einst  Leo  Liepm. 

Lerma, . . .  unbekannter  Autor,  der 

in  Samiwken.  des  16.  Jhs.  mit  5  Gesgen. 
vertreten  ist  (Eitner  1).  Der  Gesaug  „Non 
m'iiicresce  befindet  sich,  auch  in  Mares- 
cotti's  Scelta  di  Madr.  1582  und  in  Barre's 
2.  lib.  delle  Muse  1558  der  Gesaug:  Fra 
bei  Ginebri,  4  voci. 

Le  ßoi,  Adr.,  siehe  Le  ßoy. 
Le  ßoi,  Philippe,   war  in  der 

Mitte  des  18.  Jhs.  Kapellmeister 
des  Bischofs  von  Tournay,  nach 
Haffner's  Oeuv.  mel.; 

dort  auch  in  Partie  VIU  u.  X  zwei 
Sonaten  für  Klavier.  —  1  Ouvertüre  (Dd.) 
für  2  Y.  A.  B.  2  Ob.  u.  2  Hörn,  im  Ms. 
in  Stb.  [Briissel  Cons.]  Ob  die  Flöten- 
piecen  mit  P.  Leroy  gez.  auch  von  ihm 
sind,  ist  fraglich.  Die  Musikfr.  in  Wien 
besitzen  eine  in  Beilin  gedruckte  Flöten- 
schule, die  den  obigen  Namen  trägt.  Ger- 
ber 2  verz.  einen  Leroi  (...),  der  1798 
mehrere  Klaviersonateu  bei  Le  Duc  in 
Paris  herausgab.  Dies  ist  jedenfalls  dei' 
obige. 

Le  ßoug'e,  genannt  de  Ruheis, 
wird  von  Tinctoris  in  dem  Pro- 
portionale als  Komponist  einer 
Messe  über  das  Lied  „mon  coeur 
pleure"   erwähnt   (Ambros  3,  188). 

Le  ßoussau,  F  . .  .,  ein  Tanz- 
meister, gab  heraus: 

A  Chacoon  for  a  Harlequin,  with  all 
the  Postures,  Attitudes,  Motions  of  the 
Head  and  Arms,  and  other  Gestures  proper 
to  this  Character  . .  .  Compos'd  writt  in 
Characters  and  engraved  by  .  . .  Dancing- 
master.  Lond.  c.  1730  sold  by  ye  author 
and  at  Mr.  Barrett's  musik-shop.  fol. 
[br.  Mus. 

Leroiix ,  C  . . .  H  . . . ,  Haute- 
Contre  de  Violon  unter  Louis  XIV. 

Rob.  Etner's  Quellen-Lexüon.    Bd.  6. 


von    Frankreich   an   der   Kgl.  Ka- 
pelle  zu   Paris   (Castil-Blaze    146). 

Le  ßoux,  Oaspard,  lebte  im 
Anfange  des  18.  Jhs.  und  ist  be- 
kannt durch  den  Druck: 

Pieces  de  Clavessin  par  .  . .  Amsterd., 
Etienne  Eoger.     [Cambridge  FW. 

Pieces  de  Clavessin,  propres  ä  jouer 
sur  un  et  deux  Clavessin s.  Amst.  fol. 
[B.  Joach.  fehlt  Clav.  I.  Ebenso  in  Ber- 
lin Th. 

Wahrsch.  ist  es  dasselbe  "Werk  wie 
das  in  Cambridge,  doch  giebt  der  Kat. 
nicht  2  Clavessins  an. 

Leroiix,    Jean- Jacques,    ein 

Arzt,  geb.  17.  April  1749  zu  Sevres 
b.  Paris,  gest.  10.  April  1832  an 
der  Cholera  ebd.,  war  „Officier 
municipaP'  der  Pariser  Gemeinde, 
später  ärztlicher  Sachverständiger, 
auch  Prof.  an  der  Klinik.  Er  schrieb 
Eapport  sur  l'opera,  presente  au  corp 
municipal,  le  17  aoüt  1791.  Paris  1791. 
8".  98  S.  [Brüssel.]  Ob  im  Journal  2 
der  Air  mit  Le  Eoux  gez.  auch  von  ihm 
ist,  bedarf  noch  des  Beweises. 

Le  ßoy,  Adrian  (Adrien)  L, 
Lautenist,  Komponist,  am  bekann- 
testen als  Musikverleger,  vereint 
mit  Bobert  Ballard,  die  beide  sich 
durch  Herausgabe  zahlreicher  Sam- 
melwerke verdient  machten.  Fetis 
erwähnt  eine  Rechnung  von  1584, 
auf  der  er  als  Sänger  an  der  Kgl. 
Kapelle  bezeichnet  wird.  Le  Ro}" 
druckte  seit  etwa  1540  zuerst 
allein,  dann  seit  1551  mit  Rob. 
ßallard,  dessen  Schwester  er  in 
dem  Jahre  zur  Frau  nahm.  1557 
befand  sich  ihr  Geschäft  in  der 
rue  S.  Jean  de  Beauvais,  ä  l'en- 
seigne  St.  Geneuiefe  zu  Paris.  1582 
trat  noch  der  Teilhaber  Mamert 
Batisson  dazu,  1594  zeichnet  Le 
Roy  u.  die  Wittwe  Rob.  Ballard's, 
1599  ist  auch  Le  Roy  tot  und 
zeichnet  die  Wittwe  Ballard"s  und 
ihr  Sohn  Pierre  Ballard,  der  dann 
von  1600  ab  alleiniger  Besitzer  ist, 
siehe  weiter  bei  Ballard. 

10 


Le  Roy,  Adrian  I. 


146 


Le  Eoy,  Adrian  I. 


Le  Koy  gab  als  Verfasser  fol- 
gendes Lehrbuch  heraus: 

Instraction  de  paitir  toute  musique  des 
huit  divers  tous  en  tablature  de  luth. 
Paris  1557  . . .  qu4°.  Fetis  sagt,  er  be- 
sitzt das  Buch  und  ist  es  das  einzige  bis 
jetzt  bekannte  Exemplar,  doch  ist  es 
heute  in  der  Kgl.  Bibl.  zu  Brüssel,  die 
Fetis'  Bibl.  erwarb,  verschwunden.  Ich 
kenne  davon  nur  eine  englische  Ueber- 
setzung: 

A  briefe  &  plaine  instniction  to  set 
all  nuisicke  of  8  divers  tunes  in  tableture 
for  the  lute,  with  a  briefe  instr.  how  to 
play  on  the  lute,  transl.  into  engl,  by 
J.  Kn.  (Kingston)  Gentleman.  London 
(1574)  Eowbotham.  qui**.  [br.  Mus. 
Paris  Nat. 

Ferner  gab  er  eigene  Lautenpiecen 
heraus,  bekannt  sind  davon: 

1.  livre  de  tabulatur  de  luth,  cont. 
Mot,  Chans.,  Fant.,  Pav.,  GaiU.,  Alm., 
Branl.  par  . .  .  Paris,  Adr.  le  Roy  &  Rob. 
Ballard.  29.  Aoust  1551.  4«.  40  Ell. 
[ß.M. 

3.  livre  .  .  .  cont.  21  Ps.  ib.  1552. 
24  BU.     [B.  M. 

6.  livre  .  .  .  cont.  chans.  ib.  1559. 
[B.  M. 

In  der  Kirchenbibl.  zu  Sorau  befindet 
sich  in  Nr.  538  als  2tes  Werk: 

Livre  de  Tabulature  sur  le  Luth  par 
Adrian  le  Roy  D'Octante.  Trois  pseaumes 
de  David  . . .  composes  ä  4  parties  par 
Cl.  Goudimel,  mis  en  rime  frangoise  par 
Cl.  Marot  et  Th.  de  Besze.     Paris  1562. 

In  Paris,  Bibl.  Mazarine  und  im  br. 
Mus.  befinden  sich: 

Premier  livre  de  tabulature  de  gniiterre, 
contenant  plus  chansons,  fantasies,  Pauanes 
.  . .    Paris,  Le  Roy  et  Ballard  1551.    qu4'*. 

Second  liv.  de  Guiterre,  cont.  plus, 
chansons  en  forme  de  soir  de  viUe.  Ib. 
1555.     qu40. 

Tiers  livre  de  tabulature  de  guiterre 
cont.  plusieurs  Preludes,  Chansons,  Basse- 
dances,  Toiirdious,  Pauanes,  Gaillardas, 
Almandes,  Bransles  .  .  .    Paris  1552.   qu4". 

Quart  livre  de  tabulature  de  guiterre 
. .  .  composees  par  M.  Qregoire  Braysing 
de  Augusta  . . .  Paris,  Le  Roy  et  Ballard, 
1553. 

Enthält  Fantaisies,  Psaumes  u.  Chan- 
sons etc.  Dies  ist  eine  Fortsetzung  des 
1. — 3.  Buches  von  Le  Roy. 

Cinqiesme  [sie]  livre  de  gui  |  terre, 
contenant  plusieurs  chansons  ä  3  |  et  4 
parties,  par  bons  et  excelens  musiciens: 
reduites   en  tabu  |  latuie  par  Adrian  Le 


Eoy.  I  Paris,  Le  Roy  et  Ballard,  etc.  1554. 
[Bibl.  wie  oben. 

Enth.  19  Gesäuge  in  Tabulatur  und 
zwar  nach  Kompositionen  von  Arcadet  13, 
Bonard  1,  Certou  2,  Le  Roy  2  und  de 
Bussy  1  (Mitteilung  des  Herrn  Michel 
Brenet). 

Liber  primus  sexdecim  musicales  mo- 
dulos  continent.  Parisiis  .  .  1552.  [Paris 
Nat:  Sup.  Ten. 

Livre  d'air  de  cours  miz  sur  le  luth 
par  Adrian  Le  Roy.  Paris  1571  . . .  qu4'^. 
mit  Portr.     [Biüssel  2379. 

Siehe  noch  1.  liv.  Chans,  unter  1569g. 

So  weit  sind  seine  eigenen  Arbeiten 
bekannt.  Seine  Samlwke.,  die  er  selbst 
oder  mit  Ballard  zusammenstellte,  sind 
in  meiner  Bibliographie  beschrieben  nnd 
verz.  ich  sie  hier  nur  in  Kürze  mit  Zu- 
sätzen und  Ergänzungen: 

1554.  Second  Livre  de  chansons  | 
nouuellement  mises  en  niu-  |  sique  ä 
quatre  parties,  par  bons  et  scauans  musi- 
ciens, imprimees  en  quatre  volumes  | 
Superius  ]  A  Paris,  |  De  Timprimerie  d' 
Adrian  Le  Roy,  et  Rob.  Ballard,  Impri- 
meurs  du  Roy  |  rue  S.  Jean  de  Beauuais, 
ä  l'enseigne  S.  Genevieve.  1554.  |  Auec 
priuilege  du  Roy  pour  neuf  ans.  [Paris 
Nat:  Sup.  Ten.  ßass. 

Enthält:  Arcadet,  de  Bussi,  Certon  10, 
Entraigues,  Le  Roy,  Maillard  2  u.  Mithou  2 
(18  Chansons).  Das  1.  Buch  enthält  nur 
Chans,  von  Certon.  [Paris  Nat.  wie  voiher 
und  so  bis  8.  livre. 

Tiers  livre  .  .  .  1554.  [Ib.]  Enth. 
20  Chansons  von  Arcadet  16,  Bussi  2, 
Entraigues  2  u.  Leschenet  2. 

Quart  livre  . . .  1553.  [Ib.]  Enth. 
20  Chans,  von  Arcadet  4,  Beaulieu  2, 
Bussi  4,  Certon  3,  Je.  Ciron,  Godard, 
Herissant  2,  Mornable,  Pagnier  u.  Vilers. 

1556.    Cinquiesme  livre  . .  .  1556.   [Ib. 

Sixiesme  livre  . .  .  1556.  [Ib.]  Enth. 
20  Chans,  von  Arcadet  4,  Certon  3,  Gou- 
dimel, Grouzi,  Jacotin.  Jannequiu  5,  Mail- 
lart,  Mitou,  MouUu,  Sandrin  u.  1  Ano- 
nymus. 

1557  a.  Septiesme  livre  .  .  .  1.557. 
[Ib.]  Enth.  11  Chans,  von  Arcadet,  Cer- 
ton 2,  Entraigues,  Jannequiu  3,  Le  Roy, 
Santeri'e  2  u.  Touteau. 

1557  b.  Huitiesme  livre  .  .  .  1557. 
[Ib.]  Enth.  17  Chans,  von  Arcadet  6, 
Certon  2,  Goudimel  2,  Jannequiu  2,  Lesche- 
net, Millot,  Hüaire  Penet,  Cipr.  Rore  u. 
Du  Tertre. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  diesen  Büchern 
(livre  2—8)  Ausgaben  vom 

2.  üvre    1569.      3.  livre    1557    (Alt). 


Le  Roy,  Adrian  I. 


147 


Le  Roy,  Adrian  I. 


4.  livre  1553  (Alt).  5.  liv.  1556  (Alt). 
Ü.  liv.  1559  (Alt).  7.  liv.  1557  (Alt)- 
8.  liv.  1559  (A.  T.). 

1557  c.  Canticum  B.  M.  V.  . .  Magni- 
ficat  8  modis  .  .  .  Cliorb.  fol.  26  Ell. 
[B.  B.  B.  A.  B.  Kgsbg.  Proske.  B.  M. 
Rom  Cedlia.     Upsala.     Hofb.  Wien. 

1557  d.  Piissimae  ac  sacrati.ssimae  La- 
mentationes  Jereuiiae  .  .  .  Cborb.  fol. 
22  Bll.     [Bibl.  wie  vorher. 

1558.  Missae  tres  a  Claudio  de  Ser- 
misy  .  .  .  Chorb.  fol.  24  Bll.  [B.  B. 
B.  Kgsbg.  Hofb.  Wien.  Upsala.  Krakau 
Archiv.     Bologna. 

1558  a.  Missae  tres  a  Petro  Cadeac  . . . 
Chorb.  fol.  28  Bll.  [Bibl.  wie  1558, 
ferner   Archiv   des  Schlosses   zu  Krakau. 

1559  a.  Le  1.  livre  des  chausons  ä 
2  part.     [Paris  Nat:  Ten. 

1559  b.  Le  6.  livre  des  chansons  ä 
2  part.     [Paris  Nat:  Superius. 

1560  c.  Livre  de  Meslanges  cont. 
26  Chansons  . . .  5—8  pt. . .  6  Stb.  qu40. 
[B.  B:  Sup. 

—  Ausg.  1572:  Mellauge  de  chans., 
sehr  vermehrt  siehe  1572  a. 

1564.  Recueil  des  recueils  (siehe  1573). 
Den  1.  livre  besitzt  Paris  Nat.  in  einer 
Ausg.  von  1564  (nur  Super,  u.  Ten.). 
Den  2.  liv.  von  1573  eben.so. 

1565.  II  1.  libro  di  Villanelle  alla 
Napolitana  nouamente  stampate.  A  tre 
voci.  In  Parigi  .  . .  Autoren  sind  nicht 
genannt,  nur  C.  in  qu8"  im  br.  Mus. 

Die  unter  1569  g— ff  verz.  Chansons- 
Samlg.  von  25  Büchern  kann  ick  noch 
mit  einigen  Zusätzen  begleiten: 

Premier  livre  de  chansons  en  forme 
de  vau  de  ville,  compose  a  4  p.  par  Adrian 
le  Roy.     Paris  ...     [Upsala:  C.  A. 

—  1573.     Contratenor  in  B.  Kassel. 

2.  liv.    [Upsala.    br.  ]\Ius:  A.  T.  (defect). 

—  Ausg.  von  1577.     [B.  K. 

3.  liv.  [Upsala  von  1573.  br.  Mus, 
von  1567  nur  T. 

4.  liv.  von  1567.  [br.  Mus.]  —  von 
1573  in  Upsala.     B.  K. 

5.  liv.  von  1567  im  br.  Mus.  —  von 
1573  wie  vorher. 

6.  liv.  von  1569  ira  br.  Mus.  Upsala. 
—  von  1573  im  br.  Mus:  T.  —  \rfi3  und 
1578  in  B.  K:  A.,  1578  nur  18  Chans, 
von  Arcadelt  9,  Richafort  1,  Verius  2,  die 
übrigen  wie  angezeigt. 

7.  liv.  von  1565  br.  Mus:  T.  —  von 
1572  in  B.  K:  Contrat.  Der  Inhalt  variirt 
(Reg.  und  Inhalt  stimmen  nicht,  ich  verz. 
sie  nach  dem  Inhalte):  de  Bus.sy,  Grouzy, 
Jannequin  5,  Millot,  Mithou,  Santerre  u. 
Touteau.  —  von  1573  br.  Mus:  T. 


8.  liv.  von  1559  im  br.  Mus:  A.  T.  —  von 
1575  in  B.  K.     Upsala.     Bologna:  1 559 :  T. 

9.  liv.  von  1569  br.  Mus.  Upsala.  — 
1578  B.K.    bi.Mus.    Bologna  von  1559:  T. 

10.  liv.  von  1570  br.  Mus.  —  von 
1575  in  Upsala.  —  von  1583  in  B.  K. 

11.  liv.  von  1567  u.  1573  im  br.  Mus: 

A.  T.  —  von  1573  in  Upsala. 

12.  liv.  von  1569,  1572,  1575  u.  1583 
im  br.  Mus:  Contrat.  B.  B:  T.  von  1583. 
B.K.  von  1575:  B.  Upsala:  Sup.  u.  A. 
wie  durchweg.     Bologna:  1561,  Tenor. 

13.  liv.  von  1570,  1573  u.  1578  im 
br.  Mus:  A.  T.     B.  B.  1578:  T.  und  B.K: 

B.  Upsala  1573. 

14.  liv.  von  1571,  1575  u.  1578  im 
br.  Mus.  B.  B.  u.  Kassel,  1578:  B.  Up- 
sala 1575.     Bologna  1561:  Tenor. 

15.  liv.  von  1571,  1575  u.  1578  im 
br.  Mus.  B.  B.  u.  Kassel  1578:  B.  Up- 
sala 1575. 

16.  liv.  von  1573,  1575  u.  1579  im 
br.  Mus.  B.B.  u.  Kassel:  1579:  ß.  Up- 
sala 1575. 

17.  Uv.  von  1570,  1573  u.  1579  im 
br.  Mus.  B.  B.  u.  Kassel:  1579:  B.  Up- 
sala 1570. 

18.  liv.  von  1570,  1573  u.  1581  im 
br.  Mus.  B.B.  1576,  Kassel  1576:  B. 
Upsala.     Enthält  nur  Chans,  von  Lassus. 

I         19.  liv.   von   1570,    1573   u.    1581   im 

j   br.  Mus.    B.  B.  u.  Kassel  1581 :  B.    Upsala. 
20.  liv.  von  1571  u.  1578  im  br.  Mus. 
B.B.  u.  Kassel  1578:  B.     Upsala. 

I  21.  liv.  (fehlt  von  hier  ab  im  br.  Mus. 
u.  Upsala).  Bibl.  B.B.  u.  Kassel  1581: 
Contraten  u.  T. 

Nachträglich  erfahre  ich,  dass  in  Paris 
Nat.  von  livr.  1—5,  7—21  sich  der  Su- 
perius und  vom  Ten.  liv.  16 — 19  aus  den 
Jahren  1567—1578  befinden. 

22.  liv.  von  1583  in  B.  B.  u.  Kassel. 

1        23.  liv.  von  1583  ib. 

'  24.  liv.  von  1587  nur  in  B.  B.,  enthält 
aufser  Lassus  u.  1  Plau^.on,  13  von  Cl.  le 
jeune. 

25.  liv.  von  1587  nur  in  B.  B:  T.,  ent- 
hält aufser  Lassus,  11  von  Cl.  le  Jeune. 
(NB.  jede  Ausg.  enthält  Aenderungen  im 
Inhalte.) 

i         1572.     Mellange   de    chansons  .  .   a  5, 

:  6,  7  et  8  parties.  Paris  (ist  eine  ver- 
mehrte Ausg.  bis  zu  148  Chans,  der  von 
1560  c).  [Upsala  fehlt  Sup.  Bmssel:  B. 
1573.  Recueil  des  recueils  ä  4  part. 
Paris.  4  Stb.  25  Chansons.  [Upsala: 
Sup.  Alt.  br.  Mus:  T.  von  1567.  Paris 
Nat.  Ausg.  1564:  Sup.  Alt. 

1573a.     Second  Recueil  des  recueils.. 

I   ä4p.    4  Stb.    21  Chans.    [Bibl.  wie  vorher. 

10* 


Le  Roy,  Adrian  I. 


148 


Leroy,  Eugene. 


1578  a.     Premier  livre  de  Chansous  ä 

2  parties,  couipose  de  plusieurs  autheurs. 
Imprime  en  2  vol.  Paris  1.578.  kl.  qu8". 
31  Nrn.  von  Didier  Le  Blanc;  Ant.  Gar- 
dane und  De  Villiers.  [Hofb.  Wien  nur 
Sup.  vorh.     Paris  Nat:  nur  Tenor. 

1578  b.     Premier  livre  de  Chansons  ä 

3  parties.  Compose  par  plusieurs  autheurs 
imprime  en  3  vol.  Paris  1578  Adr.  le 
Eoy  et  ßob.  Ballard.  3  Stb.  in  kl.  qui». 
24  Nrn.  [Hofb.  Wien,  fehlt  die  3.  Stirn. 
Paris  Nat:  Sup.  2.  Enth.  De  ßussi,  Clau- 
din,  Crequillon,  Fevin,  Hesdin,  Millot, 
Nicolas,  H.  Penet,  Rennes. 

—  1578c.  2.  liv.  1578.  29  Nrn. 
[Hofb.  "Wien.  Did.  le  Blanc,  Dn  Buisson, 
De  Bussi,  Claudin,  Consilium,  Fevin,  Gas- 
cogne,  Hesdin,  Hurtenr,  Jaunequin,  Jos- 
quin,  Millot.  Richafort,  de  Villiers. 

—  1578d.  3.  liv.  1578.  24  Nrn. 
compose  par  Vvillart.  Enth.  Gascogne, 
Josquin,  .Jo.  Mouton,  Adr.  AVillaert.  [Hofb. 
Wien,  durchweg  ohne  3.  Stimme. 

NB.  die  späteren  Ausgaben  der  Airs 
stehen  unter  Airs. 

1584.  Octo  cantica  diuae  Mariae  Yir- 
ginis  quae  vulgo  Manificat  (!)  appeUautur, 
secundum  singulos  octö  tonorum  modos, 
singula  4  voc. . .  His  accesseruut,  Respon- 
soria  ad  pr^fationes  Miss§.  Versus,  0 
salutaris  hostia.  Syjubolum  Constantinop. . . 
Psalmi . .  De  profundis  . . .  Lutetiae  Paris. 
1584  Le  Roy  &  R.  Ballard.  4".  An  Kom- 
ponisten nur  genannt  Claude  Sermisi  und 
Did.  Le  Blanc.     [br.  Mus:  Ten. 

Le  Koy,  Adrian  II.,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  das 
Conserv.  zu  Brüssel  besitzt: 

2  Syniphonies  (in  C.  u.  D.)  pour  2  V. 
A.  B.  2  Hautb.  et  2  Cors.     Ms.  Stb. 

Le  Roy,  Bartholomeo  (auch 
Lo  Roi).  Im  Samlwk.  von  1582 
wird  er  ein  römischer  Musiker 
genannt^  1585  aber  Kapellmeister 
des  Vicekönigs  von  Neapel.  Er 
ist  bekannt  durch  7  Gesänge,  da- 
bei eine  Messe,  die  sich  in  einem 
Druckwerke  Palestrina's  befindet, 
betitelt: 

Di  M.  Giovanni  Pierluigi  da  Palestrina 
una  Messa  a  8  voci,  sopra  il  suo  Confi- 
tebor,  a  2  cori.  Et  di  M.  Bartholomeo 
lo  Roi,  raaestro  .  . .  una  Messa  ä  quattro 
sopra  Panis  quem  ego  daho  tibi,  de  Lupo. 
Novam  .  . .  Vinegia  1585  Scotto.  8  Stb. 
40.     [B.  B.     Brüssel. 

Die    übrigen    6  Gesge.   in   Samlwken. 


siehe  Eitner  1.  Dazu  kommen  noch  in 
Ant.  Gardano's  4.  lib.  delle  Muse  1574: 
L'ardor  de  dentr'  i  bei  und  Quando  ter- 
miueranno  questi.  —  Im.  Samlwk.  Contra- 
punto  2  ein  Tonsatz.  —  In  Orf.  Vecchi's 
Scielta  1604  ein  Madrig.  5  v.  —  In  Cam. 
Lambardi's  1.  lib.  Madr.  4  v.  1600:  II 
mormorar  della  dolce  aura  (ohne  Vornam.). 
—  In  Moscaglia's  2.  lib.  Madr.  4  voc.  Se 
i  vostii  dolci  sguardi.  ■ —  In  Pietro  An- 
tonio Bianchi's  Canzoni  lib.  1,  1572  eine 
dreistim.  Canzone.  —  In  Fei.  Auerio's 
Le  Gioe  1589:  AI  suo  apparir  5  v.  —  In 
Vincenti's  Nuova  spoglia  amorosa  1593 : 
Lieti  fior  verdi  frondi  4  v.  —  In  Ancina's 
Tenipio  ai'monico  1599:  Alzando  gli  occhi 
und  La  Vergin  Madre  3  voci. 

Emil  Vogel  führt  noch  die  Samlg.  an 

Madrigali  ä  (?)  voci,  lib.  1.  Roma  1591 
Fr.  Coattino.  [Münster  B.  S.  kompl.  zeigt 
es  aber  nur  ganz  kurz  unter  Boy  (Bd.  2, 
169)  an. 

In  neuen  Ausg.  erschienen  in  Commer's 
Musica  Sacra  Bd.  25:  Gloria  tibi  Trinitas 
8  V.  und  in  Maldeghem's  Tresor,  Jahrg.  10 
Mus.  profane:  Verdi  piaggie  fiorite  6  v. 
pag.  34. 

Ms.  in  Bologna  (2,  304)  Christus  natus 
est  uobis,  4  voc.  Part,  in  fol. 

Leroy,  Etieiuie,  Sänger  an  der 
Hofkapelle  König  Charles  IX.  von 
Frankreich,  sang  die  Rolle  des 
Mercure  1572  in  dem  Schauspiele, 
Avelches  4  Tage  vor  der  Bartholo- 
mäusnacht aufgeführt  wurde  (Fetis). 

Leroy,  Eugene,  geb.  gegen 
1771,  gest.  um  1816  zu  Paris, 
etwa  45  Jahr  alt.  Er  war  Regi- 
mentsmusiker, zuletzt  Chef  des 
Orchesters  des  „bals  champetres" 
in  Tivoli  zu  Paris.  Besonders  be- 
liebt waren  seine  Bearbeitungen 
von  bekannten  Themen,  die  zahl- 
reich verlegt  wurden,  doch  nach 
seinem  Tode  bald  verschwanden 
(Fetis).  Derselbe  verz.  zahlreiche 
Werke,  nachweisbar  sind: 

Methode  de  cor  de  sigual  ä  clefs,  et 
gamme  pour  le  cor  de  signal  de  Basse 
(Bombardune).  Mayence,  Schott.  [Musikfr. 
Wien. 

Nou volle  methode  pour  le  flageolet, 
avec  suite  de  la  nouveUe  methode.  Ib. 
[Musikfr.  Wien. 

Methode  de  trompete.    Ib.     [ib. 


Le  Roy,  Guillaume. 


149 


Lesbio. 


Le  Roy,  Guillaniiie,  Musiker 
(Bassist)  a/d.  Hofkapelle  Louis  XII., 
folgte  am  11/9  1511  dem  Bassisten 
Bardemont  und  erhielt  später  den 
Kapellmeisterposten  an  der  Kathe- 
thrale  zu  Ronen  (Fetis.  Thoinan  84). 

In  meiner  Bibliographie  habe  ich  4  Ge- 
sänge unter  ßoy  (Guillaume  le)  gestellt, 
doch  nur  „0  oriens"  in  153-lh  ist  mit 
G.  le  roy  gez.  Der  Text  lautet:  Splendor 
lucis  eterne,  die  übrigen  sind  nur  mit 
Le  Eoy  gez.,  doch  geben  die  frühen  Jahres- 
zahlen Gewissheit,  dass  nur  der  obige  ge- 
raeint sein  kann.  Yogel  führt  noch  in 
Scotto's  Canzou  napol.  3  v.  1566  unter 
Le  Roy:  „Deh  Taltra  sera"  an. 

Le  Boy,  Jacques,  ist  nur  durch 
eine  Chanson  im  Samlwk.  1550e 
bekannt  (Eitner  1).  Straeten  7, 
277  u.  29.5  nennt  einen  Sänger  in 
der  Kapelle  Karl  V.  von  1513  bis 
1518  mit  gleichem  Namen,  viel- 
leicht ist  es  derselbe. 

Le  ßoy,  Pierre,  Yalentinianus 
(d.  i:  Valenciennes,  seine  Geburts- 
stadt), studierte  in  Lejden  und  ist 
im  Matrikelbuch  der  Universität 
am  28.  Febr.  1652  als  Magister 
musicae  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  2). 

Le  Sache,  P.  E.  Ein  Priester 
am  Seminar  Jesu  und  Maria  zu 
Paris,  bekannt  durch  die  Abhand- 
lung: 

Traite  des  tons  de  l'eglise  selon  l'usage 
romain.  dans  lequel  la  gamme  ancieune 
et  nouvelle  est  mise  au  commencement. 
Rouen  1679.  12".  [Glasgow.  LeoLiepm. 
besafs  eine  Ausgabe:  Lisieux  1685  Remy 
Le  BouUenger.  kl.  8°. 

Le  Sage  et  D'Oriieyal  gaben 
heraus : 

Le  theittre  de  la  foire,  ou  l'opera  co- 
mique.  Contenant  les  meiUeures  pieces 
qui  ont  ete  representees  aux  foires  de 
St.  Germain  et  de  St.  Laurent.  Amst. 
1722—37.  kl  8«,  nur  Melodien.  [Amst. 
besitzt  T.  3.  5.  6.  br.  Mus.  kompl.  in 
10  voll.  Musikfr.  Wien  von  1722  ab.  B. 
Wagener.  Dresd.  Mus.  6  Bde.  von  1723 
bis  1731. 

Le  Sage  de  Kichee,  Philipp 
Franz,  man  weifs  über  sein  Leben 


fast  nichts,  nur  dass  er  der  Lehrer 
des  Joh.  Kasp.  Kropffganfs  war,  be- 
richtet Walther  unter  Letzterem. 
Le  Sage  wirkte  um  1695,  vielleicht 
in  Breslau,  da  er  den  Freiherm 
von  Neidhardt  seineu  gnädigsten 
Herrn  nennt.  Man  kennt  von  ihm 
nur  ein  Lautenbach,  welches  in 
M.  f.  M.  21  p.  10  u.  11  nebst  einem 
Tonsatze  genau  mit  Auszügen  be- 
schrieben ist.  Die  dort  beschrie- 
bene Ausgabe,  die  einst  Dr.  Hugo 
Riemann  besafs,  muss  eine  andere 
Auflage  sein,  als  die  in  B.  B.  vor- 
handene. Ich  teile  den  Titel  der 
letzteren  mit: 

Philipp  Franz  Le  Sage  de  Richee  | 
Cabinet  |  Der  |  Lauten,  j  In  "Welchem  zu 
finden  12.  Neue  Partien,  |  aus  unter- 
schiedenen Tonen  und  neuesten  Manier 
so  aniezo  ge-  |  bräuchlich,  welche  be- 
stehen in  I  Praeludien,  Allemanden,  Cou- 
ranten,  Sarabanden,  Giquen,  |  Gavotten, 
Menuetten,  Boureeu,  Chagonen,  Passaglien, 
Ouvertu-  |  ren,  Rondeau  sambt  Echo. 
Denen  Liebhabern  zu  einer  Distraction 
an  das  Licht  gegeben.  |  s.  1.  et  a.  j  1  vol 
in  qufol.  37  BlI  einseitig  bedruckt,  Kupfer- 
stich, gestochen  von  „J.  J.  Eybelwisser 
del.  und  H.  ErtI  sc." 

3.  Bl.  Vorwort,  worin  er  Du  Faut, 
Gautier,  Mouton  und  Graf  Logi  erwähnt; 
von  Letzterem  ist  ein  Lautenstück  auf- 
genommen. 4.  Bl.  Erklärang  der  Lauten- 
tabulatur:  6  Linien  mit  Buchstaben  und 
Wertzeichen.  Die  Tonarten  erklärt  er 
noch:  D  primi  Toni,  A  dure,  B^,  D  7™ 
toni,  dann  kommt  wieder  Fmol,  Bmol, 
Gmoll  vor.  Seinen  Namen  kürzt  er  auch 
in  P.  S.  d.  R.  ab.  [B.  B.  Dr.  Riemann's 
Exemplar  ist  ihm  verloren  gegangen,  es 
trag  auf  dem  Titel  die  Jahreszahl  1695. 
Hofb.  Wien  fehlt  auch  die  Jalireszahl, 
sowie  auf  dem  Exemplar  der  Musikfr.  in 
Wien  und  dem  des  Benediktinerstifts 
Raigern. 

Lesbio,  Antonio  Marques,  geb. 
um  1639  zu  Lissabon,  gest.  21.  Okt. 
1709  ebd.  Trat  in  die  Hof  kapeile 
ein  und  zeichnete  sich  als  Kom- 
ponist aus.  Seine  Werke  erschie- 
nen im  Druck  in  den  Jahren  1660 
bis  1708,  andere  blieben  Ms.  und 
befanden    sich    in    der    einstigen 


Lescalier. 


150 


Leserintus. 


Kgl.  Bibliothek  zu  Lissabon.  Im 
Y.isconcellos  sind  sie  genau  verz. 
Fetis'  Artikel  unter  Marques  leidet 
an  üngenauigkeit. 

Lescalier,  Maliieu,  ist  von  1496 
bis  1501  als  Sänger  am  Hofe  Phi- 
lipp des  Schönen  verz.,  als  er  in 
Zeeland  residierte  (Straeten  7,  108. 
178). 

Leschenet  (Lachenet),  Didier, 
Sänger  an  der  Hofkapelle  unter 
Louis  XII.  zu  Paris;  um  1518 
war  er  nach  von  Fetis  angeführ- 
ten Dokumenten  Kanonikus  an  St. 
Quentin  und  1532  noch  im  Dienste 
der  Kapelle. 

Von  seinen  Kompositionen  sind  nur 
13  in  alten  Samlwken.  bekannt,  darunter 
1  Magnificat,  während  die  übiigen  Chan- 
sons sind  (Eitner  1).  Obiges  Magnificat 
5.  toni  4  voc.  auch  in  P.  in  B.  M. 

Lesclefln,  . . . 

bekannt  durch  eine  zweiteilige  vier- 
stimmige Motette  im  Samlwk.  1556  d 
(Eitner  1). 

Leseluse,  Greorges  de,  erster 
Kaplan  oder  Kapellmeister  der 
Kgl.  Kapelle  zu  Paris,  besafs  den 
Platz  um  1480  nach  Dokumenten, 
die  Fetis  mitteilt.  Sein  Gehalt  be- 
trug 180  livres  tournois.  Fetis  be- 
rechnet denselben  nach  heutigem 
Geldeswerte  auf  4000  frs.  Siehe 
auch  Bd.  3  unter  Escluse  nach 
Thoinan. 

Lescornet,  Pierre;  im  Samlwk. 
von  1544  h  eine  vierstim.  Chanson 
(Eitner  1). 

Leseot,  C  . . .  F  . . .,  geb.  zu 
Nantes  gegen  1737,  war  zuerst 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
ebd.,  um  1760  erhielt  er  die  gleiche 
Stellung  zu  Auch,  1773  ging  er 
nach  Paris,  trat  ins  Orchester  der 
Oom6die  italienne  und  schrieb 
Opern;  auch  einige  Messen  führt 
Fetis  von  ihm  an.  In  letzterer 
Stellung  als  „Musicien  du  theätre 
Italien"   findet  man  ihn  auch  auf 


seinen  Druckwerken  verz.  Pougin 
giebt  noch  einige  genauere  Daten: 
1767  trat  er  als  Violinist  in  obiges 
Orchester  und  wurde  1790  pen- 
sioniert. Bekannt  sind  von  seinen 
Kompositionen: 

Candide  marie  ou  il  faut  cultiver  son 
jardin,  Comedie  1788.  Paris.  P.  u.  Stb. 
[Darmst. 

La  negresse,  ou  Le  pouvoir  de  la 
reconnaissance,  Comedie  en  1  acte  (Paris 
15/6  1787).  Paris,  Imbaiüt.  P.  [Brüssel 
Cons.     Im  Kl.-A:  Musikfr.  Wien. 

Le  Solitaires  de  Normandie,  op.  com. 
en  1  acte  (de  Piis),  repres.  15/1  1788. 
Paris,  ßrunet.     P.     fol.     [B.  B. 

ler,  Ild  recueils  portatifs  de  chansons. 
Pai-is  1765.     8°.     [Paris  Nat. 

Fetis  führt  noch  an:  L'Amour  et 
l'Hymen,  1761.  ein  Prolog  in  Auch  auf- 
gef.  und  La  fete  de  Themire,  pastorale 
en  1  acte,  ebd.  aufgef.  Text  und  Musik 
von  ihm.  Im  Magazin  sind  noch  1781 
sechs  Trios  f.  2  V.  u.  B.  als  op.  2  an- 
gezeigi. 

Lescuir  (Lescuyr) ,  Jobannes 
(Jean),  ist  in  den  Samlwken.  1542  c 
und  1553  g  mit  2  Motetten  zu  4 
und   5  Stim.   vertreten  (Eitner   1). 

Lescurel,  Jeliannot,  ein  fran- 
zösischer Musiker  aus  dem  Anfange 
des  14.  Jhs. 

Fetis  fand  von  ihm  in  einem  Ms., 
Allegorien  und  Satiren  von  Fauvel  ent- 
haltend (fol.  max.  n"  6812  ancien  fds.  in 
Paris)  Balladen,  Rondeaux  und  sogenannte 
„eutes''  auf  den  Refrain  der  Rondeaux 
von  ihm  komponiert.  Siehe  Fetis  und 
Revue  musicale  t.  XII  n"  34,  wo  man 
einen  Abdruck  der  Gesäuge  im  Facsimile 
u.  in  Uebersetzung  findet.  Sie  bilden  die 
ersten  Anzeichen  der  niederländischen 
Kontrapunktik  und  zeigen  schon  einen 
merklichen  Fortschritt  gegen  Adam  de  la 
Haie  (Coussemaker  5,  273.  Ambros  2, 
399.  403). 

Le  Seneselial  (Sceneschal),  Giles, 
Sänger  in  der  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  um  1505  (Straeten  7, 
162). 

Leserintus,  bekannt  durch  einen 
Tonsatz  im  Münchener  Liederbuche 
(B.  M.  Ms.  mus.  208)  Bl  124:  Ce- 
lebris  hie  dies  3  voc. 


Le  Serre. 


151 


Lestainnier. 


Le  Serre  di  Greneyra,  siehe 
Tartini,  Gius. 

Les  Fevret -de- Saint -M^hin, 
Charles,  geb.  um  1652  zu  Dijon, 
ebd.  um  1733  jrest.,  81  Jahr  alt. 
Er  gab  nach  Fetis  zu  Dijon  1706 
bei  Defay  eine  Samlg.  Litaneien 
heraus. 

Lesley  (Lisley).  John, 

kommt  im  Samlwk.  Triumphs  of  Oriana 
1601  von  Morley  ediert  mit  1  Madrigale: 
Fair  Citherea,  6  voc.  vor.  Im  Neudruck 
von  Hawes  Nr.  23  wird  er  Ldsley  ge- 
nannt (Eitner  2). 

Lesma,  Aiigelo  Maria,  Bas- 
sist au  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  90  Gld.  monatlich  vom  1.  Jan. 
1669  bis  30.  Juni  1692  (Köchel  1). 

Lesneur,   Jean,   um   1679    als 
Geiger,    wahrsch.    der   petits    Vio- 
lons,  an  der  Hot'kapelle  in  Dresden  i 
mit  250  Thlr.  angestellt  (Fürstenau 
2  a,  201). 

Lespinay,  Jehaii  de,  Sänger 
an  der  Kapelle  Louis  XL  von 
Frankreich.  Rechnung  vom  1/10 
1480  bis  31/9  1483  (Thoinan  69). 

Lessei,  Franz,  geb.  1780  bei 
Pulawi  in  Polen  auf  dem  Schlosse 
des  Fürsten  Tschartoriski,  an  dessen 
Kapelle  der  Vater,  Franz  Lessei, 
Direktor  war;  studierte  1800  in 
Wien  Medicin ,  beschäftigte  sich 
dabei  als  Schüler  Haydn's  eifrig 
mit  Musik,  zeichnete  sich  als  Pia- 
nist und  Komponist  aus,  ging 
darauf  auf  die  Schlösser  obiger 
Fürstin  zurück  und  1831  als  Arzt 
nach  Warschau,  1837  wurde  er 
nach  Petrikau  als  Gymnasial  -  In- 
spektor geschickt  und  starb  da- 
selbst im  Aug.  1838  (Biogr.  in 
N.  Z.  f.  Mus.  13,  17.  Ein  Verz.. 
seiner  Werke  ebd.  12,  67.  In  der 
Lpz.  Ztg.  zahlreiche  Urteile  von 
Bd.  7  ab. 

Von  seinen  Kompositionen  fand  ich 
eine  Anzahl  bei  den  Musikfr.  in  Wien : 

Concerto  f.  Klav,  u.  Orch.  op.  14  in 
Stb. 


Finale  einer  Sinfonie  in  Gm.  f.  Orch. 
in  P. 

Partita  in  El?  p.  2  Clar.  2  Cors,  2  Fag. 

Quatuor  p.  Fl.  V.  Va.  et  Vcl.    op.  3. 

3  Duos  p.  2  Fl.    op.  1. 

3  Sonaten  f.  Klav.  op.  11.    Haydn  gew. 

Fugen,  Potpourri,  Fantasia,  Rondo  für 
Klav.     op.  8.  9.  12.  13. 

Erschienen  in  Lpz.  bei  Br.  &  H.  und 
"Wien  bei  Weigl  und  Haslinger. 

Ferner: 

Grand  Trio  p.  le  Pfte.  av.  Clarinette 
et  Cor.  oe.  4.  Vienne,  Eder  (Vinc. 
Lessei).     [B.  B.     B.  Kgsbg.  in  Kopie. 

3  Senates  p.  le  Pfte.  oe.  2.  Vienne, 
Weigl.     35  Seit.     [B.  B. 

Fiigue  p.  le  Pfte.  ä  4  ms.,  ded.  ä  Mde. 
Kamiuska,  nee  Kochanowska.  Oe.  11. 
Lps.,  Br.  &  H.  qufol.  11  S.  [B-  Wa- 
gener. 

Polnische  Lieder  in  Niemcewicz  histor. 
Lieder  1816.     [B.  M. 

Lessei,  Johann,  geb.  1767, 
gest.  28.  Sept.  1823  zu  Glogau, 
wo  er  Organist  a/d.  kathol.  Pfarr- 
kirche war  (Hoffmann). 

Lesser,  Johann,  geb.  zu  Stein- 
kirchen in  Ünter-Oesterreich;  um 
1793  Hofmusikus  an  der  Hofka- 
pelle in  München  (Reichard  1794, 
238). 

Lessig,  . . .  gab  heraus: 

Sechs  schottische  6-tourige  Angloisen 
von  G.  L.  Klemm,  Tanzmeister,  mit  voll- 
stimmiger Musik  vom  Musicus  Lessig. 
Leipzig,  bey  dem  Autor.  2  V.  2  Fl.  2 
Hörn.    B.  Touren,  8  Stb.  qu40.     [br.Mus. 

Leisler  (Lefsla),  Johann,  um 
1548  Tenorist  an  der  Kurfürstl. 
Kapelle  in  Torgau  (Fürstenau  1, 
10).  1555  in  der  Liste  in  Dres- 
den angezeigt  mit  29  Gld.  Gehalt 
(hier  steht  Lefsla)  ib.  25. 

Lessons. 

Select  L.  or  a  choice  coli,  of  airs  . . . 
for  2  germ.  flutes  or  2  V.  extrated  from 
the  works  of  . . .  Handel ,  Weideman, 
Turner,  De  Fesch,  Peschetti,  Festing  etc. 
Lond.  c.  1740.     qu40.     [br.Mus. 

Twelve  Lessons  for  the  harpsichord. 
Lond.   qufol.     [br.  Mus.  Titelblatt  fehlt. 

Siehe  HUI,  John  111. 

Lessor,  siehe  Losse,  Joh. 
Lestainnier  (Lestannier,  l'Esta- 
niel),   Magister  Jehaii  (Jean),   Or- 


Lestanc. 


152 


Le  Sueixr,  Jean-Fran9ois. 


ganist  Ks.  Karl  Y.  1547/48.  Im 
Samlwk.  von  1548  wird  er  eben- 
falls als  Ksl.  Organist  bez.,  ebenso 
bestätigt  dies  1550  Mameranus 
(Straeten  1,  233.  7,  416.  Fetis 
sagt:  er  war  an  der  Kapelle  in 
Madrid  angestellt.  Da  ibn  Köchel 
1  nicht  verz.,  ist  dies  sehr  wahr- 
scheinlich). Man  kennt  von  ihm 
nur  2  Motetten  zu  4  Stirn,  in  1548 
u.  1556  a  (Eitner  1). 

Lestanc,  ...  de,  ein  Franzose 
aus  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs., 
der  im  Samlwk.  von  1533  d  mit 
einer  4  st.  Chanson  vertreten  ist 
(Eitner  1). 

Lesteburey,  Boiiayentura,  um 
1566  Discantist  a/d.  Ksl.  Kapelle, 
als  Maximilian  auf  dem  Reichs- 
tage zu  Augsburg  war  (Köchel  1, 
122). 

Lesthulier,  Nikolaus,  war  bis 
zum  7.  Okt.  1531  Organist  an  der 
Hofkapelle  in  Salzburg  und  erhielt 
an  obigem  Datum  seinen  Abschied 
mit  dem  Zeugnis,  dass  er  „ins 
19.  Jahr  ehrlich,  redlich  u.  frumbk- 
lich  gediennt  habe"'  (Salzburger 
Landeskunde  Bd.  21,  115). 

L'Estocart.   Paschal   de,   das 

Porträt  iui  Drucke  von  1582  bez. 
ihn  als  aus  Noyon  in  der  Picardie 
gebürtig  und  1582:  42  Jahr  alt, 
also  1540  geb.  Er  beteiligte  sich 
1584  am  Ooncurse  zu  Evreux  u. 
gewann  mit  der  Motette :  Ecce 
quam  bonum  den  Preis  einer  sil- 
bernen Harfe.  Nachweisbar  sind 
von  seinen  Kompositionen: 

1.  Li  vre  des  Octonaires  de  la  Yanite 
du  monde,  mis  en  mus.  ä  3,  4,  5  et  6 
part.  . . .  Lyon  1582  B.  Vincent.  4  Stb. 
[b.  M.,  sowie  livre  2.  Celle:  Sup.  B.] 
Fetis  sa^t:  die  Gedichte  sind  von  La 
Eoche  Choudieu  und  wurden  auch  von 
Cl.  Lejeune  benutzt,  nach  Anderen  hiefs 
der  Dichter  Chaudiere  (Chaudaeus). 

Cent  vingt  et  six  quatrains  du  Sieur 
de  Pibrac,  Conseiller  au  prive  conseil  du 
roy  ...   de   uouveaux  uiis   en  musique  ä 


2,  3,  4,  5  et  6  parties  par  .  .  .  Lyon  1582 
B.  Vincent.     [Celle:  Sup.  Bas. 

Cent  cinquante  Pseaumes  de  Dauid, 
mis  en  rime  francjoise  par  Cleni.  Marot 
et  Th.  Besze,  et  mis  en  musique  ä  4,  5, 
6,  7  et  8  parties,  par  ...  Lyon  1583 
Vincent.  5  ötb.  qu40.  [B.  Hbg.  Doubl, 
br.  Mus:  C  A.  T.  defekt. 

Fetis  führt  noch  4stini.  Psalmen  „en 
forme  de  motets''  und  Melanges  de  chan- 
sons  latins  et  francaises  an. 

Le  Sueur,  (xiovaniii  (Jean). 

In  Borchgrennck's  Samlwk.  1606  a  be- 
finden sich  2  Madrigale  ä  5  voci  (Eit- 
ner 1). 

Le  Sueur  (Lcsueur),  Jean-Fran- 
QOis,  geb.  15.  Jan.  1763  zu  Dru- 
cat-Plessiel  bei  AbbeviUe  (Pougin 
verbessert  dies  in  den  15.  Febr. 
1760  nach  einer  anonymen  Schrift: 
La  musique  ä  Abbeville,  1785  bis 
1856.  Souvenirs  d'un  musicien, 
Abbeville  1876  Briez,  Paillart  et 
Relaux.  8».  87  S.  Das  Datum 
ist  aus  dem  Taufregister  der  Pa- 
rochie  Drucat  entnommen,  wo  man 
liest:  Jean  Franyois  Sueur,  ne  le 
15  fevrier  1760),  gest.  6.  Okt.  1837 
zu  Paris.  Er  selbst  schrieb  sich 
Le  Suew\  doch  wird  meist  die 
zweite  Lesart  gewählt.  Sänger- 
knabe a/d.  Kathedrale  zu  Amiens, 
erhielt  1779  den  Musikdirektor- 
posten a/d.  Kathedrale  zu  Seez  u. 
noch  in  demselben  Jahre  den  zu 
Paris  a/d.  St.-Lmocentskirche.  Hier 
nahm  er  noch  Unterricht  beim 
Abbe  Roze.  1781  kam  er  an  die 
Kathedrale  zu  Dijon,  1783  an  die 
zu  Maus  und  im  selben  Jahre  als 
Chordirektor  nach  Tours.  1784 
führte  er  in  Paris  Kompositionen 
im  Concert  spirituel  auf  u.  \rurde 
zugleich  zum  Kapellmeister  an  St- 
Innocents  ernannt,  erhielt  auch 
den  Auftrag  für  das  Theater  zu 
schreiben.  1786  wurde  er  Musik- 
direktor a/d.  Kathedrale  zu  Paris. 
1787  zog  er  sich  zurück,  da  ihm 
das  Kapitel  des  Notre  Dame  unter- 
sagte für  die   Oper   zu  schreiben. 


Le  Sueur.  Jean-Frangois. 


153 


Le  Sueur,  Jean-Fran(,'ois. 


1795  Avurde  er  Inspektor  am  neu 
gegründeten  Conservatoire  der  Mu- 
sik. 1804  ernannte  ihn  Napoleon 
zum  Kapellmeister  seiner  Privat- 
kapelle, 1814  wurde  er  Surinten- 
dant und  Komponist  der  Kgl.  Ka- 
pelle; beide  Aemter  gingen  1830 
ein.  Am  Conservatoire  wurde  er 
bei  der  Neueinrichtung  (1817)  Prof. 
der  Komposition,  auch  war  er  von 
1806  bis  1824  Mitglied  der  Jury 
an  der  grolsen  und  komischen 
Oper. 

Fetis,  Biograph,  ausführlich.  Eine  Be- 
urteilung seiner  Werke  von  K.  Persius 
in  Kastner's  musikal.  Chronik,  "Wien  1887 
p.  265  ff.,  betitelt  Lesueur  und  Berlioz. 
Ferner  in  Eichard  Pohl's  3.  Bd.  ge- 
sammelte Schriften;  in  Fouque's  Berlioz 
en  Russie  und  in  Revolutionaires  de  la 
mus.  Paris  1862  C.  Levy;  in  Hippeau's 
Berlioz  intime.  Ducancel,  Ch.  P:  Me- 
moire p.  J.  F.  Lesueur.  Paris  Fan  XI. 
[B.  M.]  Notice  historique  sur  la  vie  et 
les  ouvrages  de  M.  Lesueur.  par  M. 
Raoul-Eochette,  lue  a  la  seance  publ.  de 
l'acad.  rov-  des  beaux-arts,  5/10  1839. 
Paris,  Didot.    4P.     [Brüssel  4929. 

Von  seinen  Werken  lassen  sich  fol- 
gende nachweisen: 

Essai  de  musique  sacree,  ou  musique 
motivee  et  methodique.  pour  la  fete  de 
Noel,  ä  la  messe  du  jour.  Paris  1786 
Herissant.     8".     [B.  Scheurleer. 

Expose  d'une  musique  une,  imitative, 
et  paiticidiere  ä  chaque  solemnite;  oü 
l'on  donne  les  principes  geueraux  sur 
lesquels  on  l'etablit,  le  plan  d'une  mus. 
propre  ä  la  fete  de  Noel  . . .  Paris ,  V^e 
Herissant  1787.  5  Teile.  8".  [Brüssel 
4343.     B.  M.     Brüss.  Cons. 

Projet  d'un  plan  general  de  l'instnic- 
tion  musicale  en  France...  Paris,  Bras- 
seur,  en  JX  (1801).     [Brüssel  4178. 

Instruction  publique.  Conservat.  de 
musique  ...  Paris  an  Y  (1796/97).  Ge- 
meinsamer Erlass  der  Direktoren  Gossec, 
Gretry  etc.     [Brüssel  4175. 

Principes  elenientaires  de  mus.  arretes 
par  les  raembres  du  Conservatoire  . . . 
suivis  de  solfeges  par  les  Cens.  Agus, 
Catel,  Cherubini,  Gossec,  Langle,  L.  etc. 
Paris,  an  VIII,  an  X.  2  voll.  fol. 
[Brüssel  5695. 

Lettre  en  reponse  ä  Guillard,  sur  l'o- 
pera  de  la  Mort  d'Adam,  et  sur  plusieurs 
points   d'utilite    relatifs   aux   arts   et  aux 


lettres;    par  ...    Paris,    an  X   (1801/02) 
Baudouin.     8«.     [Brüssel  3809.     B.  M. 

Eloge  academique  de  Gretry  par  Le- 
sueur et  P.  Destourets.  BruxeUes  1826. 
8».     [Bibl.  Scheurleer. 

Qeistliche  Kompositioiien : 

Oratorio  de  Debbora  ä  gr.  choeurs  et 
ä  gr.  orch.  Paris  1828  J.  Frey.  P. 
120  S.  [B.  M.  B.  B.  nebst  Kl.-A.  von 
Alex.  Piccini.  E.  C.  ofMus.  Darmst. 
Musikfr.  Wien. 

Deux  Oratorios  de  la  Passion  ä  gr. 
choeurs  et  a  gr.  orch.  (Kl.-A.  von  Alex. 
Piccini  und  El  wart).  Paris,  Tauteur.  P. 
fol.  156  S.  [B.  B.  B.M.  R.  C  ofMus. 
Darmst.     Hofb.  Wien.     Musikfr.  Wien. 

1.  Oratorio  jiour  le  couronnemeut  des 
Princes  Souverains.  Paris,  Frey.  P.  fol. 
100  S.,  komponiert  zur  Krönung  Na- 
poleon I.  [B.  B.  B.  M.  Brüssel  Cons. 
chez  Schonenberger. 

2.  Oratorio  id.  Ib.  106  S.  P.  [B.  M. 
Brüssel  Cons. 

3.  Oratorio  id.  Ib.  128  S.  P.  [B.  M. 
Brüssel  Cons. 

Oratorio  de  Noel,  ä  gr.  choeurs.  Paris, 
Lafille.  P.  fol.  1.54  S.  [B.  B.  B.M: 
Paris,  A.  Petit.  Maild.  Cons.  Darmst. 
Brüssel  Cons.  im  Kl.-Auszg. 

Oratorio  du  Sacre.  4  part.  Ms.  P. 
[Berlin  K.  H. 

Primo  super  flumina,  Ps.  ä  gr.  choeurs 
et  gr.  orcii,  Secundo:  Troisieme  Oratorio 
du  Careme  en  morceaux  d'ensemble. 
Pari,s.  Frey.     P.    96  S.     [B.M.     B.  B. 

Rachel.  Oratorio  historique  et  prophe- 
tique  ä  gr.  choeurs  et  gr.  orch.  Paris, 
Frey.  P.  156  S.  fol.  [E.  B.  B.  M. 
Biüssel  Cons. 

Ruth  et  Noemi,  Oratorio  historique  a 
gr.  choeurs  suivi  de  Ruth  e  Booz,  Orat. 
hist.  et  prophetique.  Paris,  Frey.  P. 
fol.     136  S.     [B.B.     B.M. 

1.  Messe  solennelle  (Bd.)  Paris  1828 
Frey.  P.  150  S.  [B.  M.  E.  C  of  Mus. 
Darmst.  Musikfr.  Wien.  Brüssel  Cons. 
chez  Lemoine,  wie  die  2.  u.  3. 

2.  Messe  solenneile  ä  gr.  choeurs  et  ä 
gr.  orch.  (Gd.)  Ib.  P.  fol.  174  S.  [B.M. 
B.  B.  nebst  Kl.-A.  par  Cornette.  E.  C.  of 
Mus.     Musikfr.  Wien.     Brüssel  Cons. 

3.  Messe  solenn.  . .  .  (Dd.)  Ib.  P.  fol. 
158  S.     [B.  M.     B.  ß.     Brüssel  Cons. 

Messe  en  sol  ä  6  voix  pour  la  cha- 
pelle  imperiale.  Ms.  P.  mit  Orch.  [Mai- 
land Cons. 

Missa  tribus  vocibus  cum  symphonia 
(Kyrie,  Gloria,  Credo)  Ms.  fol.  P.  [Brüss. 
Cons. 

Stabat  ou  Complaite   k  la  Ste.    Yierge 


Le  Sueur,  Jean-Frangois. 


154 


Leta. 


en  18  strophes,  compose  pour  3  voix  av. 
acc.  d'orgue  ou  harmouium  par  .  .  .  Paris, 
Schonenberger.  P.  S'^.  Text  französ. 
[ßrässel  Cons. 

Cantate:  Tollite.  Paris,  Beauvais.  P. 
[B.M. 

Cantate  religieuse  suivi  du  ilotet: 
Veni  sponsa.  Soli  et  choeurs.  Paris,  de 
Beauvais.     P.     [B.  B. 

Gloria  6  voc.  c.  orch.  P.  Autogr. 
[B.M. 

In  virtu  tua.  Trio  religieux.  Avec 
acc.  de  Piano.     P.  Paris.     [Darrast. 

0  salutaris  hostia  u.  1  Fuge  im  Au- 
togr. 14  Bll.  Ms.  15975.  P.  [Hofb. 
Wien. 

2  Pseaumes  (6  voc.  2  V.  A.  B.  et  org.). 
Paris,  S.  A.  Lemoine.    P.    114  S.    [B.  M. 

3  Te  Deum  ä  gr.  choeurs  av.  acc.  de 
Piano  ou  orgue  par  Ermel  et  Prevot. 
Paris  1829  Frev.  P.  234  S.  [B.  M. 
B.B.  Maild.Cons.'  ß.CofMus.  Darm.st. 
Musikfr.  Wien. 

Weltliche  Kompositionen : 

Adam,  tragedie,  siehe  La  mort  d'Adam. 

La  caverne  ou  les  voleurs.  Drame 
lyr.  en  3  act.  (16/2  1793).  Paris,  Im- 
bault.     P.     fol.     [B.B.      C.  P.      Darmst. 

—  Paris,  Nadermaun.  P.  fol.  [B.M. 
Brüss.  Cons.     Berlin  K.  H. 

—  Die  Eäuberhöhle,  Oper  in  3  Akt. 
deutscher  Text,  im  Kl, -A.  [Musikfr. 
Wien. 

L'inauguration  du  temple  de  la  Vic- 
toire,  Intermfede  mele  de  cbants  et  de 
danses,  musique  de  L.  et  Persuis  (2/1 
1807)  Ms.   P.     [Paris  Topera. 

La  mort  d'Adam  et  son  Apotheose, 
Trag.  lyr.  en  3  act.  (21/3  1809).  Ms.  P. 
[Paris  l'opera. 

—  Im  Druck:  Paris,  Frey.  Betitelt: 
Adam,  Trag,  en  3  act.  (17/3  1809),  par 
Guillard  imitee  du  celebre  Klopstock.  P. 
fol.  [B.  B.  B.  M.  nebst  Kl.-A.  Amst. 
in  P.     Darmst.     Brässel  Cons. 

Ossian  ou  les  Bardes,  opera  en  5  act. 
Ballets  von  Gardel  u.  Milon.  Ms.  P.  mit 
Notizen  im  Aiitogr. ;  65  mal  wiederholt. 
[Paris  l'opera.  München  Oper.  B.  B. 
Darmst. 

—  im  Druck:  Paris,  Imbault.  (repres. 
10/7  1804,  dedie  Napoleon.  L.  ist  als 
Direktor  der  Ksl.  Musikkapelle  gez.)  P. 
kl.  fol.  546  Seit.  [B.  B.  Hofb.  Wien. 
Musikfr.  Wien.  Dresd.  Mus.  C.  P. 
Brüssel  Cons. 

—  andere  Ausg.  mit  neuem  Titelbl: 
Paris,  Janet  &  CoteUe.     [B.  B.    B.  M. 

—  Neue  Ausg.  im  Kl.-A.  Paris,  Mi- 
chaelis.    [B.  B. 


Paul  et  Yirgine  ou  le  triomphe  de  la 
vertu,  Drame  Ivrique  en  3  act.  Paris 
(1794)  Nadermann.  P.  foi.  346  Seit. 
[B.B.  B.M.  Dresd. Mus.  C.P.  Darmst. 
Brüssel  Cons. 

Telemaque  dans  l'isle  de  Calypso,  ou 
le  triomphe  de  la  Sagesse,  Trag.  lyr.  en 
3  act.  (11/5  1796).  Paris,  Nadermann. 
P.  fol.  400  S.  [B.  M.  Briissel  Cons. 
Musikfr.  Wien. 

—  Paris,  Imbault.  P.  fol.  [B.B. 
C.  P.     Darmst. 

Le  triomphe  de  Trajan,  Tragedie  lyri- 
que  en  3  act.  musique  de  Persuis  (und 
L.  ungenannt),  repres.  23/10  1807.  Ms. 
P.     [Paris  l'opera. 

Le  chant  des  Triomphes  de  la  Eepu- 
blique  fran?.  Ode  par  Laharpe  s.  1. 
(Paris  1794).     qufol.     [br.  Mus. 

Chant  du  IX.  Therraidor.  Paroles  de 
T.  Desorgues.  s.  1.  qufol.     [br.  Mus. 

Chant  de  Triomphe  (pour  les  concerts 
de  la  cour  de  Napoleon  I.)  Ms.  Autogr. 
P.  in  4'^.     [Pai'is  l'opera. 

Yivat  franyais,  choeur  pour  Ijouis  XVIII. 
Ms.  Autogr.    P.  4P.     [Paris  l'opera. 

Solfeges,  siehe  SoÖeg.  2.  3.  [auch  in 
der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  u.  B.  Kgsbg. 

Marche  favorite,  couronem.  Napoleon, 
f.  Orch. 

Marche  seraphique  f.  Orch.  [Musikfr. 
Wien. 

Le  Siiire,  Robert-Martin,  ein 

Literat,  geb.  um  1737  zu  Rouen, 
gest.  27.  April  1815  zu  Paris 
(Fetis  Näheres).  Er  beteiligte  sich 
an  dem  Streite  z^vischen  franzö- 
sischer und  italienischer  Musik 
(Gluciiisten  und  Piccinnisten)  und 
schrieb  unter  dem  Namen  Camille 
Trillo  zwei  Pamphlete: 

Lettre  de  M.  Camille  Trillo,  fausset  de 
la  cathedrale  d'Auch,  sur  la  musique 
dramatique.  Paris  1777  Guillau.  12^. 
[B.B 

Suite  des  intretiens  sur  l'etät  actuel 
de  l'opera  de  Paris  (Paris  1779).     [B.B. 

Leta,  D.  Anaeleta  de,  ein  spa- 
nischer Schriftsteller  der  2.  Hälfte 
des  18.  Jhs.,  hatte  in  Salamanca 
studiert  und  gab  heraus: 

Carta  laudatoria  a  Dom  Vicente  Adan, 
en  accion  de  gracias  para  la  publicacion 
de  SU  obra  intitulada.  Documentos  para 
instruccion  de  müsicos.  En  Madrid  1786 
kl.  8*^.    80  S.     [B.  B. 


Letald. 


155 


Lettre. 


Letald,  . . .  Abt  von  St.  Menin 
im  10.  Jh.,  ist  bekannt  als  Se- 
quenzenkoraponist  und  Verfasser 
der  Gesänge  zu  Ehren  des  big. 
Juliani  Episc.  Mamatensis  (Ambros 
2,  101.  Gerbert  5,  35.  Fabricius 
2,  554). 

Le  Teller,  Pierre,  Kapell- 
meister a/d.  Kathedrale  zu  Chä- 
lons  gegen  Mitte  des  17.  Jhs., 

gab  1642  bei  Eob.  Ballard  in  Paris 
eine  Messe  zu  4  Stimmen  heraus  über 
die  Themen  der  Motette:  Domine  qui 
habitavit.     Cborb.  in  fol.  (Fetis). 

Letendart,  N. . .,  geb.  um  1770 
zu  Paris,  gest.  ebd.  gegen  1820. 
Schüler  von  Balbastre,  bildete  sich 
zum  Pianisten  aus  und  trat  öffent- 
lich als  Pianist  und  Komponist 
auf  (Fetis). 

Le  Teneiir  (Taneur,  Tenneur), 
.  .  ,  um  1714  Hofkaplan,  Sänger 
und  Canonicus  a/d.  kurf.  kölnischen 
Hofkapelle  in  Bonn.  In  der  An- 
stellungsordre  ist  auch  bemerkt, 
dass  er  bei  der  Kirchenmusik  „den 
Takt  geben"  soll.  (Thayer  1,  14, 
Dokument.)  Straeten  1,  220.  221 
fand  im  Kat.  der  einstigen  Bibl. 
von  St.  Walburge  zu  Audenarde 
geistliche  Kompositionen  verz. 

Le  Terrier,  Pierre,  ein  fran- 
zösischer Komponist,  gewann  1587 
den  Preis  der  silbernen  Lyra  im 
Concourse  zu  Evreux  mit  der 
Chanson:  Ravi  de  mon  peuser. 

Le  Tessier,  . . .  ein  Komponist 
des  16.  Jhs.,  von  dem  das 

br.  Mus.  (Add.  Mss.  5337)  unter  Nr. 
201  in  einem  Samlbd.  in  fol.  des  18.  Jhs. 
2  Songs  in  four  parts  1.  Au  joly  bois. 
2.  Su  la  riva  4  voc.  besitzt. 

Le  Tiege,  Cornelius,  um  1714 
Sangmeister  a/d.  Kathedrale  zu 
Antwerpen  (Straeten  3,  6). 

Letourneur,  ...  am  Hofe  zu 
Parisund  Versailles,  Lehrer  des  Kla- 
vierspiels um  1754  (Marpurg  1,  459). 

Letourneur,   Jean,    um    1482 


Lehrer  der  Sängerknaben  an  der 
Kathedrale  zu  Ronen,  wurde  1500 
Kanonikus  und  erhielt  vom  Kardi- 
nal die  Würde  eines  „grand-chan- 
tre"  (Pougin). 
Le  Troc 

Opera- Comique ,  |  Parodie  |  des  Troc- 
queurs,  I  Eepresente  |  sur  les  Tlieatres  &c. 
I  Le  Prix  est  de  3tt  12s  |  Avec  toute  | 
La  Musique  i  A  Paris  |  Chez  Duchene  Li- 
braire  |  1756  |  8".  60  pp.  Musik  4 st., 
2 st.  u.  Ist.  ohne  Bass  gen.  [besafs  Asher 
in  Berlin  1872. 

Letterio,  Marino,  lebte  in  Paris 
im  18.  Jh.  und  gab  heraus: 

3  duos  concertans  pour  deux  hautbois. 
oe.  1.    Paris,  l'auteur.     [Paiis  Nat. 

Lettner,    Franz    Xaver,    ein 

Pfarrer  zu  Voheburg  (Oberdonau- 
kreis), geb.  12.  Jan.  1760  zu  Pfaffen- 
hofen  (a/d.  Um),  zeichnete  sich 
sowohl  als  tüchtiger  Violinist,  wie 
als  Kirchenkomponist  aus.  Senne- 
felder in  München  verlegte  von 
ihm  2  Messen  (Lipowsky). 

Lettre,  Lettera: 

1688.  Lettre  de  Clement  Marot  .  .  . 
toucher  Lulli  vide  Senece. 

1719.  Lettre  critique  sur  la  comedie 
italienne.  Londres  1719  '  Tonson.  8^. 
[Brässel  3860. 

1727.  A  Letter  from  a  Gentleman  in 
the  Town,  to  a  Friend  in  the  Country; 
containing  Reflexions  upon  the  present 
Time,  with  a  very  impartial  Judgment  on 
our  most  famous  Performers  in  Musick, 
and  a  new  Pruject  how  to  cultivate  Mu- 
sick in  Great  Britain,  without  being  in 
need  of  such  Performers  of  Italy.  or  other 
Countries.  London,  1727  A.  Moore.  8°. 
27  S.  Englisch  und  franz.  (Deutseher 
Auszug   in  Chrysander's  Händel  II,  167.) 

1743.  Lettre  de  M.  de  ***  ä  Mde. 
de  ***  sur  les  opera  de  Phaeton  et  Hyp- 
polite  et  d'Aricie.  Paris  1743  C.  F.  Si- 
mon.    80.     15  S.     [B.M. 

1745.  L.  de  Mme.  ***  ä  une  de  ses 
amies,  sur  les  spectacles,  et  principale- 
ment  sur  l'opera-comique.  s.  1.  1745.  12*^. 
[Brüssel  3862. 

1748.  Lettre  ä  M.  le  marquis  de  B*** 
sur  la  difference  entre  la  musique  ita- 
lienne et  frangoise.  Berlin  1748.  4". 
[Brässel  3918. 

1753.    Lettres  sur  quelques  ecrits  de 


Lettre. 


156 


Leuthe-Spiegel. 


ce  ternps.  (Paris  30/11  1753.)  Gegen 
Eousseau.     [Bologna  Kat.  1,  85. 

1754  a.  Lettera  di  riposta  ad  un  amico 
sopra  il  giudizio  ricercato  intorno  all'opera 
intitolata  Dei  vizi  e  dei  difetti  del  mo- 
derne teatro  etc.  di  Lauriso  Tragiense 
pastore  arcade,  uscita  in  Roma  1753. 
Venezia  1754  Piotto.  12o.  24  S.  [Bo- 
logna Kat.  1,  84. 

1754  b.  L.  estemporanea  sopra  la  mu- 
sica  Sacra  e  origini  deH'organo,  coll'occa- 
sione  di  illustrare  una  pittura  antica  (Li- 
vorno  1754).     [Bologna  Kat.  1,  106. 

1765.  Lettera  al  Rev.  Padre  ...  G.  B. 
Martini  .  .  .  (Roma  1765.  4»).  [Bologna 
Kat.  1,  84. 

1766.  Lettera  sopra  musica,  vidi  Ori- 
maldi.     [B.  ß. 

1767.  Lettre  ä  Mr.  le  Chevalier,  de 
. .  .  ä  l'occasion  du  nouvel  opera  (d'  En- 
dinde)  ä  Neully  24.  Dec.  1767.  s.  1.  (Paris) 
[B.  B. 

1774a.  Lettre  ä  Mde.  la  Marquise  de 
***,  dans  ses  terres  pres  de  Mantes,  sur 
l'opera  dlphigenie  (Paris  17/4  1774). 
Geneve  (Paris)  1774.    8«.     [Brüssel  3960. 

1774b.  L.  ä  M.  le  Chevalier  de  M***, 
sur  l'opera  d'Orphee  (Paris  2/8  1774). 
Lausanne,  et  se  trouve  ä  Paris  chez  Mlle. 
Lamarche.     8*^.     [Brässel. 

1775.  L.  dell'autore  del  nuovo  Cem- 
balo angeüco  inventato  in  Roma  nell'anno 
1775  . . .  Roma,  G.  Zempel.  8«.  38  S. 
[Bolog-na  Kat.  1,  146. 

1777.  Lettre  de  Camille  Trillo,  siehe 
Le  Suire. 

Leubiiitz,  Christoph,  von  1559 
bis  1574  Organist  in  Pirna  (M.  f. 
M.  28,  150). 

Leubraiul  (Leuprand)  . . .  Ma- 
gister, 1674  Chordirektor  am  Jungen 
St.  Peter  in  Strafsburg  i/Els.  und 
von  1677  bis  1684  Organist  an 
St  Thomas  ebd.  (Lobstein  60.  82). 

Leucoleoiis  Galamelite, 
oder  allerhand  keusche  Lust-  u.  Liebes- 
Lieder,  mit  neuen,  auff  eine  sonderliche 
Art  gesetzten  Melodeyen  (mitBc).  Frank- 
furt a.  M.  1671  Verl.  von  Heinr.  Thomas 
Hauenstein,  kl.  8".  821  Seit.  [ß.  Hbg. 
Hofb.  Wien. 

Leultier,  (xugliclmus,  1506/7 
Sänger  am  St.  Peter  in  Kora 
(Viertel].  3,  251). 

Leuprand,  siehe  Leuhraiid. 

Leurart,   Simon,    ein   Musiker 


des  16.  Jhs.,  der  in  Samlwken. 
von  1569  und  1574  mit  2  dreist. 
Chansons  vertreten  ist   (Eitner  1). 

Leusat,  . . . 

In  der  Bibl.  Löbau  (jetzt  Dresd.)  an 
Pinellus  Neue  kurtzweilige  d.  Lieder  1584, 
5  Stb.  hds.  angehäugte  Gesänge  unter 
obigem  Namen. 

Leuschner,  (reorg,  Komponist 
des  16.  Jhs.,  bekannt  durch  das 
4stim.  Lied: 

Ach  edles  bild,  bis  nit  so  wild,  Ms.  B. 
Lieguitz  und  den  Druck:  Fide,  Vide. 
^^'ratislavia  1582.  Ein  Gesang  in  2  Teilen. 
8  Stbll.  [Bibl.  E.  ßohn  in  Breslau.]  In 
B.  Brieg  drei  defekte  Gesge. 

Leuthard,  Johann  Daniel,  geb. 
zu  Heilsberg  bei  Rudolstadt  am 
14.  Juni  1706,  war  1723  Schüler 
Yogler's,  1727  des  Konzertmeister 
Graffs  zu  Rudolstadt,  wurde  1730 
Notist  in  der  Herzogl.  Weimar- 
schen  Kapelle,  wo  er  sich  auch 
als  Komponist  auszeichnete,  erhielt 
1735  die  Kammerdienerstelle  beim 
Markgrafen  von  Brandenburg-Kulm- 
bach, wie  auf  dem  unten  verz. 
Drucke  angezeigt  ist,  betitelt: 

Six  Parties  pour  le  Clavefsin  composees 
par  . . .  oeuv.  4.  Aux  depens  d'Erasme 
Schauer,  Graveur  de  tailles  douces  ä  Erlang, 
qufol.  18  S.  Die  6  Partien  bestehen  aus 
je  3  Sätzen:  Sarabande,  Gavotte,  Polonaise 
oder  Aehnlichem  und  sind  nur  von  ge- 
ringer Bedeutung.     [B.  B. 

In  der  B.  Lpz.  im  Ms.  „Unterricht  zur 
musikal.  Composition'^,  c.  1730. 

Leuthe-Spiegel, 

Musicalischer,  das  ist:  Ein  Extract  auss 
dem  Welt-berühmteu  Ertz-Schelmen  Judas 
Tractat,  Welcher  Spiegel  sich  vor  Ehr- 
lichen Leuthen  wol  darff  sehen,  und  mit 
1.  Tenor -Sing -Stimm,  nebenst  2.  Vio- 
linen, doppelten  General-Bass  (auch  2. 
Violen,  so  ad  placitum)  hören  lassen.  _  Ge- 
setzt und  herauss  gegeben  von  einem 
Deutschen  Spaniel  in  Griechenland,  wie 
auch  Gedruckt  daselbsten  im  Jahr  1687. 
6  Stb.  4".  1  Vortitel  mit  Abbildg.  Dedic. 
H.  Charo  ä  Sprickern.  26  Nrn.  Die 
Musik  ähnelt  derjenigen,  die  in  M.  f.  M. 
14  Nr.  1  mitgeteilt  ist,  von  Lompyn  dem 
Diener  und  Narren,  [ß.  ß.  ßibl.  Scheur- 
leer.     br.  Mus:  T. 


Leutliold. 


157 


Levasseur,  Pierre-Franr-ois. 


Loutliold,  siehe  Liebliold. 
Leuttiier,    Georg    Christoph, 

geb.  zu  Töltz  um  1650,  sein  Todes- 
jahr ist  unbekannt,  wahrscheinlich 
starb  er  zu  Isen.  Er  widmete  sich 
dem  geistlichen  Stande,  wurde 
Licentiat  des  kanonischen  Rechts 
(zu  Ingolstadt?)  u.  erscheint  1682 
als  Hofkaplan  u.  Yicekapellmeister 
des  Fürst-  (und  Titular-)  Bischofs 
Albert  Sigismund  zu  Freising. 
Diesem  widmete  er  auch  seine 
„Cithara  Davidica''.  1688  nennt 
er  sich  bischöfl.  geistlicher  Rat, 
Kanonikus  und  Scholastikus  an  der 
Kollegiatkirche  St.  Zeno  in  Isen 
und  widmet  1688  das  AVerk  „Apollo 
Seraphicus"  dem  Kurfürsten  Max 
Emanuel.  (Morgenblatt  der  bajer- 
schen  Zeitung  Nr.  127,  1866  von 
Dr.  Joach.  Sighart).  Yon  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

1.  Cithara  Davidica.  Monach.  1682 
Lucas  Straub.  40.  30  Nrn.  Vesper- 
psalmen, Antiphonen  u.  Litaneien  f.  4  bis 
5  St.  mit  Orgel,  2  V.  u.  2  Violen.  [B. 
Freising. 

2.  Apollo  Seraphicus  sive  sacri  concen- 
tus  Mottae  (!)  Psalmi.  Autiph. ...  1  voc. 
c.  5  instr.  aux  2  V.  uecess.  3  Violis  ad. 
lib.  Monach.  1688  tyjns  Lucae  Straub. 
7  Stb.     4".     [B.  M. 

Leuttiier,  Wenzel,  Oboist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1705 
bis  1711  (Köchel  1). 

Leiiweii,    Hendrik   y«in,    aus 

Leyden,  ist  am  17.  März  1762  als 
„Artifex  musicns"  an  der  Univer- 
sität in  Leyden  eingeschrieben 
(Bouwst.  3,  9).  Einen  P.  van  Leeu- 
wen  siehe  Leeuwen. 

Lcinvertz,  Jean,  Bassist  in 
Herzogenbusch,  wurde  1584  für 
die  Kgl.  Kapelle  in  Madrid  ge- 
wonnen (Straeten  3,  169.  170). 

Leva,  BentiToglio,  aus  Verona, 
war  nach  folgendem  Druckwerke 
um  1618  Organist  an  der  Kirche 
St.  Stefano  zu  Isola  della  Scala 
(Lombardei  bei  Verona)   und   bez. 


sich  in  der  Dedic.  (wie  Fotis  sagt) 
mit  32  Jahr  alt.     Er  gab  heraus: 

Messe,  et  Motetti  concertati  a  3,  &  a 
4  voci  co'I  suo  Bc.  per  sonar  nell'org.,  ö 
altro  simile  i.strum.  .  .  Ven.  1619  G.  Vin- 
centi.  5  Stb.  4^.  4  Messen  u.  8  Mo- 
tetten oder  Concerti.     [Bologna. 

In  Phalese's  Corona  sacra  1626  ein  Satz. 

Leracher,  siehe  Yacher,  Pierre- 
Jean. 

Levanto,  Leonardo,  bekannt 
durch  die  Motette 

Attendite  qui  Dominum  mit  dem  ita- 
lienischen Texte:  Or  che  la  mia  bellissima 
in  Sim.  Moiinaro's  Fatiche  spirituaii  1610. 
—  In  desselben  3.  lib.  Motett.  1609  auch 
eine  Mot.  von  obigem. 

Le  Vasseiir,  Greorge,  Sänger 
und  Kanonikus  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle zu  Paris  im  16.  Jh.,  erhielt 
300  Liv.  Gehalt  (Castil-Blaze  292). 

Levasseur,  Jean -Henri,  ge- 
nannt le  jeime,  gegen  1765  zu 
Paris  geb.,  gest.  ebd.  nm  1823. 
Violoncellist,  Schüler  von  Cupis 
und  Duport,  trat  1789  ins  Opern- 
orchester, auch  wurde  er  Lehrer 
am  Conservatorium  und  Mitglied 
der  Ksl.  Hofkapelle  unter  Napo- 
leon I.  u.  später  unter  Louis  XVIIL 

Er  gab  eine  Violoncelle-Schule  heraus, 
von  Baillot  redigiert  und  am  Conserva- 
tonum  eingef ülirt ,  sowie  Sonaten  und 
Duos  (siehe  Fetis). 

Einen  Gesanglehrer  gleichen  Namens 
an  der  grofsen  Oper  um  1760  verz.  P. 
Simon  in  seinem  Etat  actuel,  S.  33. 

Levasseur,  Louis,  ein  Pianist 
und  Komponist  zu  Paris.  Näheres 
nicht  bekannt.  Fetis  führt  6  Werke 
von   ihm    an.     Nachweisbar  sind: 

J"y  penserai,  Romance.  Paris,  Meysen- 
berg.     [B.  M. 

Grande  Sonate  p.  clavecin,  oe.  16. 
Paris,  Lemoine.     [Musikfr.  Wien. 

Levasseur,   Pierre  -  Franc^ois, 

genannt  l'Aine,  ein  Violoncellist, 
geb.  14.  März  1753  zu  Abbeville, 
gest.  nach  1815  zu  Paris.  Ging 
gegen  1782  nach  Paris,  wurde 
Schüler  des  älteren  Duports,  trat 
im  Concert  spirituel  auf  und  wurde 


Le  Vavasseur. 


158 


Leveridge. 


Mitglied  des  Orchesters,  später  auch 
am  Theater  Feydeaii;  1785  wurde 
er  im  Orchester  der  gTofsen  Oper 
angestellt  und  1815  pensioniert. 
Fetis  verz.  von  ihm  2  Bücher  Duos 
f.  2  Vioioncelles. 

Le  Yavasseur,  Nicolas,  Chor- 
knaben-Lehrer an  der  Kathedrale 
zu  Lisieux,  später  Organist  an 
St.-Pierre  zu  Caen  in  der  Mitte 
des  17.  Jhs.  Fetis  zeigt  unter 
Yavasseur  von  ihm  an: 

Canons  ä  deux,  trois,  quatre,  cinq  et 
six  voix.     Paris  1648  Ballard.     rt". 

Leyel,  Jaeottiii,  1516  — 19 
Sänger  an  der  Privatkapelle  Papst 
Leo  X.  (Viertelj.  3,  255). 

Leyens,  . . .  Sangmeister  an  der 
Metropolitaukirche  zu  Bordeaux  in 
der  ersten  Hälfte  des  18.  Jhs.  Er 
gab  eine  theoretische  Schrift  her- 
aus, über  die  Fetis  ausführlich  be- 
richtet: 

Abrege  des  regles  de  l'harmonie,  pour 
apprendre  la  composition.  avec  un  nouveau 
projet  sur  un  Systeme  de  musique  sans 
temperament,  ni  cordes  mobiles.  Bordeaux 
1743  J.  Cappuis.  4".  92  S.  [Biüssel. 
Scheurleer. 

Im  C.  P.  ein  Oulius  Levens  mit  den 
Motetten:  Deus  noster  und  Paratum  cor 
meum.  Ist  mutmafslich  ein  anderer  als 
der  obige. 

Leyeque,  Jeaii-Guillaiime,  geb. 
zu  Köln  a/Kh.  um  1759,  gest.  gegen 
1816  zu  Hannover.  In  seinen 
frühesten  Jahren  zogen  die  Eltern 
nach  Paris  und  sollte  er  sich  dem 
geistlichen  Stande  widmen,  aber 
die  Lust  zur  Musik  bewog  ihn, 
nach  vollendeten  Studien  das  elter- 
liche Haus  zu  verlassen  und  fand 
beim  Fürsten  von  Oettingen-^Yal- 
lerstein  eine  Anstellung  in  der 
Kapelle  als  erster  Yiolinist,  bald 
darauf  beim  Fürsten  von  Nassau- 
Weilburg.  Der  Krieg  vertrieb  ihn 
in  die  Schweiz,  wurde  dann  in 
Passau  Konzertmeister,  wo  er  sich 
noch   1801  befand,   darauf  trat  er 


in  den  Dienst  des  Hauses  Han- 
nover, verlor  aber  die  Stelle,  als 
es  dem  Königreiche  Westfalen  ein- 
verleibt wurde.  Gerber  2  verz. 
von  ihm  Solos  f.  Yioline,  Duette, 
Trios,  Quartette  und  Konzerte,  die 
in  Abschriften  bekannt  wurden. 

Leverentz,  Alexander,  Yioli- 
nist am  dänischen  Hofe  um  1626, 
wird  vom  Prinzen  nach  Berlin  zur 
weiteren  Ausbildung  geschickt  und 
tritt  dann  in  die  dänische  Hof- 
kapelle ein  (Yiertelj.  9,  97). 

Leveridge,  Richard,  geb.  1670, 
gest.  zu  London  22/3  1758  im 
88.  Lebensjahre.  Er  war  als  Bass- 
Sänger  an  den  Theatern  Drur}'- 
Laue,  Queen's  Th.  (1705 — 12)  und 
an  Lincoln's  Inn  Field 's -Theater 
(1713—30)  in  London  angestellt. 
1726  eröffnete  er  ein  Kaffehaus 
in  der  Tavistock-street,  Covent 
Garden,  in  London,  doch  scheint 
er  in  Not  geraten  zu  sein,  denn 
seine  Freunde  sammelten  ein  Kapi- 
tal, dessen  Zinsen  ihm  bis  zum 
Lebensende  ausgezahlt  wurden.  Er 
schrieb  sich  seine  Eollen  sehr  oft 
selbst  und  erreichte  einen  gewissen 
Ruf  als  Komponist,  auch  wurden 
viele  seiner  Gesänge  gedruckt  (Bur- 
ney  7,  214.  Brown).  Yon  seinen 
Gesängen  sind  nachweisbar: 

Opera  of  the  Island  Princess,  or  the 
generous  Portuguese.  Pai^t.  komp.  1699 
von  Dan.  Purcell,  Jer.  Clark  u.  L.  [Ms. 
415  br.  Mus. 

Die  Oper  Macbeth,  1708  aufgef.  4.  Akt 
fehlt.  Ms.  [Cambridge  FW.  87.  Eben- 
dort  in  Ms.  120  der  Song:  The  tippling 
philosopher,  Nr.  310. 

A  collection  of  sougs.  with  the  musick. 
In  2  voll.  (65  u.  64  S.)  London  1727 
for  the  author.  8°  mit  dem  Portr.  [Glas- 
gow. R.  C.  of  Mus.  B.  "Wagener.  Hofb. 
Wien.     br.  Mus. 

A  new  book  of  songs  with  a  thorough 
bas.  London,  Walsh.  2  books  in  1  vol. 
[B.  B.     br.  Mus. 

A  song  in  the  Comedj^  of  Csop.  (Lond. 
1697.)     br.  M. 


Levesque, 


159 


Levini. 


Ä  song  in  the  Lady  in  Fashion.  (Lond. 
1698.)    br.  M. 

A  soug  in  the  Plot  and  No  plot.  (Lond. 
1698.)     br.  M. 

A  song  made  for  the  —  Royal  Highuess. 
(Lond.  1698.)  br.  M.  und  noch  viele  andere, 
im  Ganzen  75  Einzeldrucke  u.  3  Balladen, 
in  alten  und  neuen  Ausgaben. 

In  Playford's  Choice  ayres  1676,  1  Song 
aus  Mercury  Harlequien.  —  Gesge.  in  seve- 
ral  songs  printed  on  Single  leaves.  Lond. 
kl.  fol.  [K.  C.  of  Mus.  1369.]  Ebeud. 
Einzeldrucke  Nr.  1373.  Ebenso  in  Nr. 
1375  ein  Song.  —  Siehe  auch  Eob.  Brem- 
ner  3.  —  3  Songü  in  J.  Simpson's  The- 
saurus. —  1  Avr  in  Airs  1676  b.  —  In 
Watt's  Musical-  Miscellany  1729—1731, 
6  voll.  18  Gesge.,  s.  Kat.  von  Kgsbg.  — 
In  Roberts'  Clio  and  Euterpe  1  Nr. 

Levesque  (Leveque),  ...  ein 
tiefer  Tenor  (basse-taille)  an  der 
Kgl.  Kapelle  zu  Paris,  ist  im  Etat 
von  1759  bis  1781  verz.  1763 
wurde  er  zum  Musikmeister  der 
Pagen  der  Kapelle  Louis  XV.  er- 
nannt. 

Für  dieses  Lehramt  stellte  er  mit 
Beche  das  Samlwk.  Solfeges  d'Italie  avec 
la  basse  chiffree,  composee  par  Leo,  Du- 
rante,  Scarlatti  etc.  Paris,  Porro.  qufol. 
3  BU.  286  S.  in  4  Teilen  zusammen  und 
erschien  in  4  Ausgaben  (siehe  Inhalt  und 
Titel  in  Eitner  2,  18).  [B.  B.  Dresden. 
Berlin  Siugak.  Musikfr.  AVien.  Glasgow. 
R.  C.  of  Mus.  B.  Amiens  mit  der  Jahres- 
angabe 1790. 

LcTesque,  Peter,  scheint  in 
England  als  Musiker  gelebt  zu 
haben.  Das  br.  Mus.  besitzt  von 
ihm: 

Xn.  Canzonetts  for  1,  2  and  3  voices, 
adapted  for  the  harps.  and  Pfte.,  with 
accompanyments.  Opera  secunda.  Lond. 
(1790?)  printed  for  the  Author  by  Thos. 
Straight.     qufol. 

LÖAesque  de  la  Baralli^re, 
Pierre -Alexandre,  ein  gelehrter 
Literarhistoriker,  geb.  6.  Jan.  1697 
zu  Troyes,  gest.  4.  Febr.  1762  zu 
Paris;  studierte  zu  Orleans  die 
Kechte,  ging  nach  Paris,  wurde 
1743  Mitglied  der  Akademie  „des 
inscriptions  et  belles-lettres"  und 
schrieb   besonders  über  die  Chan- 


sons des  12.  und  13.  Jhs.    In  dem 

Werke: 

Poesies  du  roi  de  Navarre,  Paris  1742 
Gueiin,  2  voll.  12"  befinden  sich  auch 
diejenigen  von  Thibaut  mit  einigen  Notizen 
über  die  Musik  derselben  mit  Abdruck 
einiger  Melodien  (Fetis).  Ein  Exemplar 
des  Werkes  in  der  B.  Scheurleer's. 

Levett,  . . .  lebte  in  der  2  ten 
Hälfte  des  18.  Jhs.  zu  London  und 

gab  heraus: 

Introductory  lessons  on  singing,  parä- 
cularly  on  psalmody,  to  which  are  annexed 
several  Psalm  tunes.  London,  Preston. 
—  New  year  s  Anthems.  —  Hymn  for 
Laster  day.  —  Hymn  for  Whitsunday, 
ibidem.  (Fetis.     Brown). 

Levezow,  Koiirad,  geb  3.  Sept. 
1770  zu  Stettin,  gest.  13.  Okt.  1835 
zu  Berlin,  Dr.  der  Philosophie,  Di- 
rektor des  Antiquariums  des  Kgl. 
Museums  zu  Berlin,  sowie  Prof. 
der  Altertumskunde  u.  der  Mathe- 
matik. Unter  seinen  Schriften  be- 
findet  sich   auch  eine  Biographie: 

Leben  und  Kunst  der  Frau  Margarete 
Luise  Schick,  geb.  Hamel,  Kgl.  preuss. 
Kammersängerin  und  Mitglied  des  National- 
theaters zu  Berlin,  mit  Portr.  Berlin  1809 
Duncker  &  Humblot.  8".  75  S.  [B.  B. 
Dresd.     Brüssel  (Ledebur). 

Leyi,  Madame,  geb.  in  der  Bre- 
tagne um  1715,  zeichnete  sich  als 
Violaspielerin  aus  und  trat  1745 
im  Concert  spirituel  in  Paris  mit 
Erfolg  auf.  Fetis  erwähnt  6  Solos 
pour  par  dessus  de  viele,  Paris, 
Leclair.    qufol. 

Le  Vielz,  Andr^,  Kleriker 
(clercs)  in  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  von  1464—1467  mit  IX^ 
livr.  Gehalt;  um  1474  als  Kapellan 
ordinaires  gez.  mit  180  liv.  jährl. 
Gehalt  (Brenet  9—11). 

Le  Vigoureux,  Sänger  in  der 
Hofkapelle  Louis  XII.^  von  Frkr. 
nach  einem  Dokum.  Etat  ä  Paris 
K.  n«  322  (Fetis  unter  Divitis,  c. 
1514). 

Levini,  GrioTanni,  ein  Kompo- 
nist des   17.— 18.  Jhs.,  ist  in  der 


Le\'ioruni. 


160 


Lexicon. 


B.  B.  mit  folgenden  Kompositionen 
vertreten : 

Ms.  12450,   Sanilbd.  Part.  Nr.  4—10: 

1.  Magnific.    4  voc.    c.    5  Viole    et    Bc. 

2.  Laudate  pueri  4  voc.  c.  3  Instr.  et  Bc. 

3.  Der  Todt  ist  verschlungeu,  Aria,  3  voc. 
2  V.  Fag.  Bc.  4.  Der  Herr  ist  mein 
Hirte,  2  voc.  2  Instr.  et  Bc.  5.  Der 
Engel  des  Herrn,  Cantate  5  voc.  2  V. 
2  Violette,  Fag.  Bc.  6.  Lobe  den  Herrn 
meine  Seele  2  C  IB.  2  V.  Fag.  Bc. 
(Adur).  7.  Lobet  den  Herrn  in  seinem 
Heiligtlium,  B.  solo,  3  Instr.  Bc.  4  Bll. 

Leviorum  carminum  (Tänze), 
siehe  Plialesc  1571  e. 

Levis,  Antonio,  verz.  Gerber  2 
als  italienischen  Opernkomponisten, 
der  sich  1788  zu  Novi  befand 
und  dort  2  Opern  zur  Aufführung 
brachte:  1.  Contadina  in  corte,  Op. 
buf.    2.  Isabella  e  Rodrigo,  op.  buf. 

Le  Yol,  Fra  Claudin,  ein  Fran- 
zose und  Minoritermönch  „in  Sacro 
Conventu  Divae  Mariae  Angelorum 
Porti unculae"  im  17.  Jh.  In  Bo- 
logna besitzt  man  von  ihm: 

1.  De  modo  addiscendi  cantum  eccle- 
siasticum  unicus  Traetatus  .  . .  1662  u. 
1663.  Ms.  in  12".  48  Bll.  (siehe  Nälieres 
in  Bologna,  Kat.  1,  230). 

2.  Pliilomela  gregoriaua  clara  et  brevi 
metliodo  decautaus  veras,  ac  certas  regu- 
las  ad  bene,  perfecteque  cantum  eccles. .  . 
Yen.  1669  typis  Mari  Pliilippi.  40.  4  Bll. 
u.  48  Seit,  mit  gregorianischen  Melodien 
in  römischer  Choralnote.  Näheres  wie 
oben,  mit  Kapitelangabe.  [B.  B.  Bologna. 
Brüssel. 

Lc  Vraij,  siehe  Yrai.j. 

Lcvrier  de  Champ-ßion,  Guil- 
laume-Drnis-Thomas,  ein  Schrift- 
steller, geb.  21.  Dez.  1749  zu  Meu- 
lan,  gest.  10.  März  1825  zu  Paris, 
Bibliothekar  au  derBibl.  des  Königs, 
Abtlg.  Manuscripte,  seit  1777  bis 
1798,  während  der  Revolution 
wechselte  er  mehrfach  seine  Stel- 
lungen, am  12.  Aug.  1818  zog  er 
sich  ins  Privatleben  zurück. 

In  seinen  Melauges  de  litterature  be- 
finden sich  4  Briefe  Metastasio's  über  die 
italienische  Oper  in  französischer  Ueber- 
setzuug.     Diese    Briefe   erschienen    auch 


allein,  unter:  Lettres  sur  la  musique  . , . 
Paris  1786.     12«.     (Fetis). 

Levy,  . . .,  bekannt  durch 

6  Senates    de    harpe    qui    peuvent    se 

jouer   sur    le   clavecin   avec    accomp*   de 

Vi-    oe.  1 .     [Paris  Nat. 

Lewes.  Nagel  1  führt  vier 
Lewes  an,  die  im  Dienste  des 
englischen  Hofes  standen:  Thomas 
war  1518—20  Menestrel,  TertulUan 
war  Trommler,  William  Orgel-  u. 
Instrumentenmacher  und  Lewes 
van   Winter  1526  Posaunist. 

Lewis,  Henry,  ein  Engländer 
des  17.  Jhs.,  von  dem  sich  im 
Samlwk.  A.  B.  Synopsis  von  1680 
ein  dreistim.  Gesaug  befindet. 

Lewis,  Matthew  Gregory,  ein 
englischer  Balladen-Komponist  am 

Ende  des  18.  Jhs. 

Im   br.  Mus.   befinden  sich    1.  12  Bal- 

lads,  the  words  &  music  by  . . .    London, 

fol.     2.   Eveline  &  LuUaby,   a  ballad  .  . . 

Lond.    fol. 
1        Nagel  1   führt  noch  John  Leids  von 
I    1700  bis  1702  als  Instrumentist  a/d.  Kgl. 
i    Kapelle  in  London  an,  ferner  Richard  L. 
!   im  Jahre  1694   und   Robert  L.  von  1704 

bis  1706,  beide  als  lustrumentisten. 

j  Lexicon,  kurtzgefasstes  musica- 
!  lisches  L.,  worinnen  eine  nützliche 
Anleitung  und  gründlicher  Begriff 
von  der  Music  enthalten,  die  Ter- 
mini technici  erkläret,  die  Instru- 
mente erläutert  und  die  vornehm- 
sten Musici  beschrieben  sind,  nebst 
einer  historischen  Beschreibung 
von  der  Music  Nahmen  Eintheilung, 
Ursprung  &c.  Alles  aus  derer 
besten  und  berühmtesten  Musi- 
corum  ihren  Schriften  mit  Fleiss 
zusammen  gesucht.  Chemnitz  1737 
bey  Christoph  u.  Job.  Dav.  Stösseln. 
80.  VIII  u.  430  S.  [B.M.  B.B. 
B.  Lpz.      B.  Wagener.      Kopenhag. 

Brüssel  3111. 

—  Neue  Aufl.  ib.  1749.  8».  43  S. 
[B.  M.  B.  B.  B.  Hbg.  Dresd.  B.  Lpz. 
Kopenhag.     Brüssel  3110. 

Die  beiden  Stössel  sollen  die  Verfasser 
sein. 


Leydiug. 


161 


Lherithier,  Jean. 


—  Musikalisches  Handwörterbuch.  Wei- 
mar 17S(J,    siehe    Wtlke,   J.  G.  Leb  recht. 

Leydiug ,     Joliaim    Dietrich 

(nicht  David),  lyrischer  und  epi- 
grammatischer Dichter,  geb.  5.  April 
1721  zu  Yerden  in  Hannover,  st. 
10.  Febr.  1781  zu  Hamburg  (AUg. 
d.  Biogr.).     Er  gab  heraus: 

Oden  und  Lieder  mit  ihren  eigenen 
Melodien.  Altoua  17.57  Tversen.  gr.  8". 
'25  Lied.     [B.  "Wagener.     Brüssel  Cons. 

Leykam,Aloise,  Baron  Yoii  (Ger- 
ber 2  und  Fetis  nennen  ihn  Chri- 
stoph Franziskus  Ambrosius,  Baron 
von;  die  Lpz.  Ztg.  7,  566  bespricht 
seine  Lieder  und  nennt  ihn  ohne 
Vornamen,  auf  dem  mir  vorliegen- 
den Drucke  ist  er  Avie  oben  bez.); 
geb.  um  1777  zu  Wien,  lebte  um 
1805  in  Neapel;  er  betrieb  die 
Musik  nur  als  Dilettant,  zeichnete 
sich  aber  als  guter  Violinist  und 
Bratschist  aus.    Bekannt  sind  mir: 

Trois  complete  sur  la  sensibilite  pa- 
roles  de  F[ran(,;.]  J[osephj  d[e]  D[ietnch- 
stein],  la  musiqne  par  A[loise]  B[aron] 
d[e]  L[eykam].     [Musikfr.  Wien. 

Leys,  Louis,  wird  am  21.  Aug. 
1559  als  Magister  cantus  an  St. 
Sauveurzu  Brügge  entlassen  (Strae- 
ten  la,  49). 

Leys,  Martin,  Violoncellist  am 
Theaterorchester  in  Antwerpen,  st. 
in  hohem  Alter  am  11.  Mai  1840. 
Sein  Onkel  ist  der  bekannte  Maler 
(Gregoir,  Panth.  6,  49). 

Llieritier,  Antlioiiie,  stand  seit 
1520  bis  etwa  1531  in  Diensten 
Ks.  Karl  V.  der  zur  Zeit  in  Toledo 
residierte  (Straeten  7,  300  ff.). 

Lheritier,  Isaac,  ein  Zeitge- 
nosse des  Jean,  der  auch  unter 
Lerethier  vorkommt  (Eitner  1).  In 
Samlwken.  von  1541  und  1543 
zwei  vierst.  Chansons. 

Lherithier  (L'Herretier,  Lhire- 
tier,  Lirithier,  Leretier),  Jean, 
Fetis  unter  Heritier.  In  Petrejus' 
Psalmen-Samlwk.  von  1542  e  wird 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


er  einmal  Lerithier  alias  Verdelot 
genannt.  Arabros  erklärt  dies 
„alias''  ganz  richtig  in  „oder",  denn 
Verdelot  u.  Lerithier  waren  zwei 
verschiedene  Musiker;  der  Tonsatz 
mit  dieser  Autorbezeichnung  kann 
daher  nur  als  zweifelhaft  angesehen 
werden,  welchen  der  beiden  Kom- 
ponisten er  angehört.  Siehe  in 
meiner  Bibliogr.  p.  677  den  Ton- 
satz „In  te  Domine  speravi''.  Ueber 
sein  Leben  wissen  wir  nur  durch 
Tomaso  Cimello,  dass  er  ein  Schü- 
ler Josquin's  war.  Dem  Namen 
nach  muss  er  ein  Franzose  ge- 
wesen sein,  der  sich  zeitweise  oder 
auch  länger  in  Italien  aufgehalten 
hat,  denn  sein  Name  kommt  oft 
in  italienischen  Samlwken.  vor, 
auch  wurde  das  einzig  bekannte 
Druckwerk  von  ihm  in  Venedig 
verlegt.  Seine  Lebenszeit  fällt  in 
die  erste  Hälfte  des  16.  Jhs.,  denn 
schon  Petrucci  nahm  ihn  1519  in 
ein  Samlwk.  auf.  Die  erwähnte 
Samlg.  von  Motetten  ist  betitelt: 

Moteti  de  la  fama,  libro  primo,  a  4 
uoci,  composti  da  Joanne  Lheritier,  Mu- 
sico  eccellentiss.  raccolti  da  molti  libri, 
gia  stampati,  et  alcuni  anchora  non  piu 
stampati.  Novamente  cou  diligentia,  cor- 
retti  &  posti  in  luce. . .  Yen.  1555  Scotus. 
4  Stb.  qu40.  Dabei  Motetten  von  Ar- 
chadelt,  Le  Heurteur  und  Lupus.  [Bo- 
logna.] Ebd.  auch  von  Santini  eine  Samlg. 
hds.  Part.  4stim.  Motetten  aus  einer 
Ausg.  in  Ferrara  von  1538  und  in  Ven. 
1555. 

In  Samlwken.  kommen  von  1519  bis 
1542  33  Gesge.  vor,  darunter  eine  Messe 
und  ein  Maguificat.  Ambros  widmet  ihm 
im  3.  Bde.  p.  268  sehr  anerkennenswerte 
Worte.  Nachzutragen  ist  noch  1  Motette 
in  Archadelfs  Madrigali  a  3  voci  1542 
u.  f.  Ausg.,  p.  9  Ave  virgo  gloriosa,  3  voc. 
und  die  beiden  Motetten :  Beati  omnes  u. 
Nisi  Dnus.  in  Eampazetto's  Nachdr.  der 
Motetti  del  fiore  1564.  Ferner  in  üar- 
dane's  Excellentiss.  autorum  1549  a  1  Mo- 
tette. Im  Ms.  Cap.  sistiua.  Cod.  26:  Alma, 
2.  p.  Tu  quae  genuisti  5  voc.  —  Ave 
regina  4  voc.  —  Sancta  Maria  4  voc.  — 
und  in  Codex   19   ein   Sub  tuuui  praesi- 

11 


L'Hocca. 


162 


Libanus. 


duuiii  4  voc.  —  In  der  Proste'schen  Bibl. 


im  Ms.  85^  und  940  sechs  Gesge. 


Im 


Domkapitel  Verona,  Ms.  Chorb.  des  16. 
Jhs.,  betitelt  Antiphonae  et  Psalmi  4  Mo- 
tetten mit  Leretier  gez. 

Ms.  in  Bologna  (Kat.  2,  342)  1.  0  Cle- 
mens, 0  pia  virgo  4  voc.  2.  Ave  regina 
coel.  4  voc.  Ebd.  Kat.  3,  3.  Ms.  Cod. 
kl.  fol.  von  1518  unter  L'Heritier,  Giov: 
Dum  complerentur  dies  panthecostes  4  voc. 
(wie  Petrucci  1519). 

L'Hocea  (L'Occa,  dal  Occha), 
Alberto  da,  ein  Komponist  der 
2ten  Hälfte  des  16.  Jhs., 

von  dem  sich  in  alten  Samlwken.  2 
Madrigale  zu  5  Stim.  befinden  (Eitner  1). 
Aufserdera  noch  in  G.  Yincenti's  Giardino 
1591 :  Lascia  pur  5  voc. 

L'Hoste,  Spirito,  aus  Eeggio, 
bez.  sich  seit  1554  auf  seinen 
Drucken  mit  „Maestro  della  Mu- 
sica,  dello  Ilhistrissimo  et  Eccell. 
Don  Ferante  (Ferrante)  Gonzaga". 
Von    seinen    Kompositionen    sind 

bekannt :  i 

1547.     L'Hoste   da   Reggio    1.  lib.    de  [ 

Madrigali  a  4  voci  di  THoste  da  reggio  i 

Nouamente  . . .    Yen.    1547    A.  Gai'dane.  1 

4  Stb.     qu4<'.     40  Gesge.     Die  Dedic.  u.  j 
Reg.  in  M.  f.  M.  16,  124.    [Lübeck.     Bo- 
logna C. 

—  Ristampati  &  corretti.  Lib.  1.  Yen. 
1556  Gardano.  4  Stb.  qu4^  fehlen  5 
Madrig.     [Bologna.     Crespano:  C.  T.  B. 

1550.  Cantus  . .  .  praestantissiuii  et 
celeberrimi  Musici  Magnificat  cum  Om- 
nibus tonis.  Hvmni  et  Motetta.  4  voc. 
Mediolani  1550.  4  Stb.  4».  [Musikfr. 
AVien. 

1554a...    II  J.  lib.    delli  Madrigali,  a 

5  voce  (!)  novam. . .  Yen.  1554  Scotto. 
5  Stb.   r|u40.    27  Gesge.    [Bologna  fehlt  5  a. 

1554  b. .  .  11  2.  lib.  delli  Madr.  a  4  voce 
(!)  novam. . .  Yen.  1554  Scotto.  4  Stb. 
qu40.     32  Gesge.     [Yerona  S.  f. 

1554  c.  . .  II  3.  lib.  delli  Madr.  a  4  voci. 
Yen.  1554  Scotus.  4  Stb.  qu4".  27  Nrn. 
[Bologna. 

1554d.  . .  II.  1.  lib.  de  Madr.  a  3  voci 
. .  .  Milano  1554  Fr.  et  Sim.  Moscheni. 
3  Stb.     qu40.     24  Nrn.     [B.  B:A. 

—  Ausg.  von  1562  per  Antonio  Gar- 
dano Ristampati  A  3  voci.  Yen.  1562 
...  3  Stb.  qu4".  22  Nrn.,  fehlen  Ma- 
donna hai  torto  und  Deh  se  pensavi, 
[B.  M. 

1568 . . .  Madrigali  h  5  voci  con  doi  6. 


Lib.  1.     Yen.  1568  Scotto.     5  Stb.   qu4<'. 
[B.M.  fehlt  bei  Yogel. 

L'Hoyer,  Antoine,  ein  franzö- 
sischer Guitarrist,  trat  in  den  Dienst 
des  Prinzen  Heinrich  von  Preufsen 
in  Rheinsberg,  ging  um  1800  nach 
Hamburg  und  später  nach  Paris. 
Fetis  verz.  von  ihm  zahlreiche  Gui- 
tarre-Piecen,  teils  allein,  teils  mit 
Begleitung  von  einer  A^ioline,  dar- 
unter Konzerte,  Sonaten  u.  a.  Nach- 
weisbar sind: 

6  Romances  pour  la  guitarre.  oeuv. 
14.  Hbg.,  Böhme,  qufol.  [B.  B.].  —  Air 
varie  par  guit.    Paris,  Pleyel.    5  S.    [B.M. 

Lliuyllier  (Lhullier,  L'Huillier), 

ein  Komponist  aus  der  ersten  Hälfte 

des  16.  Jhs., 

von  dem  in  alten  Samlwken.  sich  13 
Chansons  zu  4  Stim.  befinden  (Eitner  1). 
Die  Chans.  0  doulx  rapport,  mit  L'Huil- 
lier gez.  in  alten  Stb.  der  B.  M.  Nr. 
205,  20. 

Lianas,  siehe  Yliauas. 

Liantier,  Jacob,  Sänger  in  der 
Kapelle  Louis  XL  von  Frankreich. 
Nach  Rechnungen  von  1462  —  64 
(Thoinan  68). 

Libano,  Leopold,  Violinist  an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  am 
12.  Nov.  1721  angestellt.  War 
aber  nach  Köchel  2,  391  schon 
unter  Joseph  I.  Hofscholar  und 
bittet  1721  um  feste  Austelluug. 
Yon  1741  ab  bezieht  er  500  Gld. 
Gehalt  bis  f  15.  Dez.  1754,  60  J. 
alt  (Köchel  1). 

Libanus,  Georgias,  gegen  1480 
zu  Liegnitz  in  Schlesien  geboren, 
wui'de  Priester  und  lebte  in  Kra- 
kau.  Er  bezeichnet  sich  selbst  als 
einen  Musiker  auf  dem  Titel  fol- 
genden Werkes: 

De  Miisica  laudibus  oratio,  seu  adhor- 
tatio  quaedam  ad  musicae  studiosos  . .  . 
Cracoviae  excusum  per  Joan.  Halycz  1540. 
8".  8  Bll.  (siehe  bei  Fetis  des  Weiteren, 
dem  das  AYerk  selbst  vorgelegen  haben 
muss.  Früher  wurde  es  Seb.  Felsztj'u 
zugeschrieben). 


Libai'ini. 


163 


Liberati-Tagliaferra. 


Libarini.  Gulielmo,  aus  Bo- 
logna,   lebte    vom    IT),  bis  17.  Jh. 

und  ist 

in  der  B.  L.  mit  der  Motette:  Hodie 
nobis  coeloioini,  7  voc.  im  Ms.  vertreten. 

Libau.    Joannes    Franciscus, 

„sacerdotis  uecnon  capcllani  eccle- 
siae  collegialis  DD.  Michaelis  et 
Gudilae  Bruxellis,  collegii  minoris 
Scti.  spiritusLovauiialumui.  1764." 

Sammelte 

Preludes  et  Yersets,  dans  toiis  les  tons, 
composes  de  divers  auteurs.  (Sti-aeten  1, 
83  Be-schrbg.  mit  Inhalt.  Fundort  fehlt.) 
Enthält  auch  ein  Praeludium  von  ihm, 
gez.  mit  1703.  Libau  hinterliefs  eine 
Bibliothek  Musikalien  von  der  Straeteu  1, 
85  den  Katalog  mitteilt.  Wo  die  Werke 
selbst  hingekommen  sind,  ist  unbekannt; 
in  Brüssel  liegen  sie  nicht. 

Liber  heroicus  demusicae  1515, 
siehe  Boemiis. 

Liber  selectarum  cantionura  1520 
Samlwk.,  siehe  Peutiug'er. 

Liber,  Anton  Joseph,  Vater 
des  Wolf  gang,  geb.  1732  zu  Sulz- 
bach (Kegenkreis),  gest.  1809  zu 
Regeusburg,  Schüler  von  Riepel, 
bildete  sich  zum  Violinisten  aus, 
trat  in  die  fürstl.  Taxische  Kapelle 
und  schrieb  Messen,  zahlreiche 
Sinfonien  u.  a.  (Lipowsky). 

Die  Ivgl.  Musikaliensamlg.  in  Dresden 
besitzt  von  ihm :  G  Senates  en  Trio  pour 
le  Claveciu  av.  racc.  de  Y.  e  B.  Mann- 
heim, Götz. 

Liber,  Pater  Wolfgang,  geb. 
31.  Okt.  1758  zu  Donauwörth,  gest. 
23.  Juli  1810  in  Regensburg.  Ging 
1779  ins  Kloster  Michelfeld,  nach- 
dem er  in  Regensburg,  wo  sein 
Vater  Hofmusikus  war,  studiert 
hatte  und  bereits  als  Violinist  sich 
hatte  öffentlich  hören  lassen.  Xach 
Aufhebung  des  Klosters  wandte  er 
sich  nach  Regensburg  und  wurde 
Organist. 

Seine  Kompositionen,  die  aus  Messen 
und  anderen  Kirchenkompositionen,  sowie 
aus  5  Violinkonzerten  bestanden,  blieben 
Ms.  (Mettenleiter  2,  224.  Kornmüller  1, 
429.    Lipowsky). 


Liberati,  Antimo,  da  Foligno, 
wo  er  geboren  ist;  am  29.  Nov. 
1661  trat  er  nach  Adami's  Osser- 
yazioni  p.  206,  wo  sich  auch  sein 
Porträt  befindet,  als  Sänger  in  die 
päpstl.  Kapelle  (Haberl  verz.  ihn 
aber  nicht  und  doch  wird  er  im 
Ms.  Epitome,  Kopie  von  1753,  ein 
päpstl.  Sänger  genannt).  Er  war 
ein  Schüler  Greg.  AUegri's  und 
Or.  Benevoli's.  Nach  Fetis  diente 
er  zuerst  in  der  Ksl.  Kapelle  unter 
Ferdinand  III.  und  Leopold  (fehlen 
die  Beweise);  sicher  ist,  dass  er 
Kapellmeister  an  S.  Trinita  de' 
Pellegrini  zu  Rom  und  zugleich 
Organist  an  S.  Maria  delFAnima 
war.  Bekannt  sind  von  ihm  die 
Schriften : 

Lettera  scritta  dal  .  . .  in  risposta  ad 
una  del  Sig.  Ovidio  Persapegi  che  gli  fä 
istanza  di  voler  vedere,  ed  essamiuare  i 
componinienti  di  musica  fatti  dalli  ciuf|ue 
coucorrenti  nel  concorso  per  11  posto  di 
Maestro  di  Cappella  della  Metropolitana 
di  Milan  0  fatto  sotto  il  di  18.  Aug.  1684 
. .  .  Roma  1685  Maseardi.  (Einen  Auszug 
in  Haberl's  Jahrb.  1891,  88.)  [br.  Mus. 
Bologna. 

Epitome  della  musica  raccolta  da  .  .  . 
Musico  della  cappella  pontificia.  Alla 
Santitä  di  N™  Sig.  Alessandro  Settimo. 
Ms.  fol.  48  Bll.  [Bologna,  im  Kat.  1, 
34  Beschreibung  u.  Auszüge. 

Due  Lottere  a  Gio.  Paolo  Colonna  in 
difesa  d'un  passo  dell'opera  seconda  So- 
nata terza  d'Arcang.  Corelli  .  . .  Ms.  kl. 
4**  alte  Kopie.  [Bologna,  Kat.  1,  85  mit 
Beschrbg. 

Fetis  giebt  noch  Nachricht  über  einige 
Kompositionen  und  zwar  sagt  er:  viele 
Madrigale  besafs  einst  Baiui,  seine  Ora- 
I  tonen  befinden  sich  im  Archive  der 
Kirche  S.  Maria  in  Yallicella,  sowie  sich 
dort  auch  befindet:  Ragguaüo  dello  stato 
del  Coro  della  cappella  pontificia.  Sein 
Porträt  bringt  Burney  4,  266. 

In  Caifabri's  Samlwk.  von  1683  wird 
er  Musico  della  C.  P.  (Capella  Papa?) 
genannt  und  1  Psalm  zu  4  Stim.  jnit  Bc. 
mitgeteilt. 

Liberati -Tagliaferri,  il  conte 
germano.  1.  Violinist  und  Or- 
chesterdirigent in  der  herzogl.  phil- 

11* 


Libere. 


164 


Libler, 


härm.  Gesellschaft  zu  Parma.  Ist 
bekannt  durch: 

Duetto  ä  Teno]-e  e  Sopr.  aus  der  Oper 
II  Castella  de  Valbruna.  P.  Autogr.  20 
Bll.  in  kl.  qufol.  Ms.  16  448.  [Hofb. 
Wien. 

Libere,  Johann  de,  Bassist  an 

der  Hofkapelle  m  Wien  mit  10, 
sp.  12  GM.  monati.  von  1559  —  64 
(Köchel  1). 

Libermeus,  Johann,  Kantorei- 
knaben-Praeceptor  an  der  Hofka- 
pelle in  Wien  vom  1.  Dez.  1576 
bis  t  2.  Juni  1582  (Köchel  1). 

Lihert,  ßaynaldus  (Liebert, 
Keginaldus),  lebte  in  der  1.  Hälfte 
des  15.  Jhs.  und  ist  im 

Cod.  87  und  92  des  Domkapitelarcbivs 
zu  Trient  mit  4  Gesgen.  vertreten :  Mourir 
m'envoy.  Salve  sancta  parens  Sanctus 
und  Agnus,  3  voc.  —  Im  Ms.  213  in 
Oxford  Bodi.  (siebe  Stainer)  befinden  sieb 
die  Gesge:  Mon  euer  s'en  va  d'umble 
vouloir  3  V.  und  obiger:  Mourir  me  voy, 
il  est  pic.  Letzterer  im  Facsim.  und  in 
Part. 

Liberia,  La,  del  cantare,  siehe 
Cattaneo,  Conte  Gio. 

Liberth,  Oualterius,  ein  Kom- 
ponist des  15.  Jbs., 

de;-  im  Ms.  Cod.  213  in  Oxford  Bodl. 
(siebe  Stainer)  mit  dem  Gesge.  vorkommt: 
Se  je  me  plains  sans  rayson  (Fuga),  3  voc. 
Jedenfalls  ist  er  derselbe,  der  in  der 
päpstl.  Kapelle  1428  als  Säuger  unter  dem 
Namen  Gualtero  Liberti  diente  uud  in 
den  Listen  vom  20.  Dez.  ab  eingetragen 
ist  (Viertelj.  1,  456.     3,  221). 

Liberti,  Gualtero,  s.  Liberth. 

Liberti,  Henri  (Hendrik),  von 
Groningen.  Er  muss  seinem  Por- 
trät zufolge  um  1600  in  Gronin- 
gen geboren  sein  (Straeten  4, 
277  ff.),  t  um  1669.  Im  Archiv 
der  Katbedrale  zu  Antwerpen  ist 
er  als  Organist  von  1630 — 1661 
genannt,  sowie  er  sich  auch  auf 
dem  Porträt  „Groeningensis  Ca- 
thedr.  Eccies.  Antverp.  Organista" 
nennt.  In  den  Listen  der  Kathe- 
drale ist  er  unter  Hendrik  van 
Groningen   und   Liberti    van    Gro- 


ningen verzeichnet.  Er  erhielt 
jährl.  100  Gld.  Gehalt  u.  Neben- 
einnahmen. 

Becker  in  seinen  Tonwerken  verzeicb- 
net:  Cantiones  sacrae  4  et  5  v.  Antv., 
Plialese  1621.  Ferner  wird  erwäbnt: 
Paduanes  et  Galiardes,  ib.  1632.  Straeten 
4,  279  fübrt  nocb  an :  In  Jean  Loisel's 
Cantiones  nataUtiae,  Gandavi  1651,  sind 
unter  dem  Nameu  Liberti  Gesänge  auf- 
genommen (siebe  aucb  Bouwst.  1,  96. 
Biogr.  nat.  beige  Bd.  4,  245).  Fetis  fübrt 
unter  Giov.  Bat.  Ala  ein  Samlvvk.  an: 
Pratum  musicum  variis  cantionum,  An- 
versa  1634,  5  Stb.,  in  dem  sieb  neben 
anderen  auch  obiger  L.  mit  Tonsätzen 
))efindeu  soll.  Das  Samlwk.  ist  mir  un- 
bekannt. 

Fetis  bringt  denselben  Autor  nochmals 
unter  seinem  Geburtsorte ,  der  in  dem 
von  ihm  angeführten  Samhvke.  von  Ala 
mit  Henry  Libert  Groeeu.  bez.  ist.  Fetis 
hält  den  Namen  Groeen  für  einen  Eigen- 
namen, bringt  ihn  aber  dann  nicht  unter 
Groeen,  sondern  unter  Graeen  und  verz. 
dort  die  im  Ala  befindlichen  Gesge.  von 
Liberti  mit  1.  Miserere  mei  Dens,  2.  0 
beata  virgo  Maria,  2—4  voc.  Schon  La 
Fage  macht  auf  den  Irrtum  Fetis'  auf- 
merksam. 

Von  einem  etwas  älteren  Henricus 
Liberti  bringt  Pevernage  im  Samlwk. 
Landes  Vespertinae  von  1604  einen  Ge- 
sang. 

Liberti,  Vincenzo,  aus  Spo- 
leto,  wo  er  auch  gelebt  haben 
muss,  wie  aus  der  Dedic.  zum  1. 
Buche  Madrigale  hervorgeht,  die 
sein  Freund  CanipelU  herausgab. 
Man  kennt  von  ihm: 

Del  Sig.  .  .  il  1.  libro  de'Madrigali,  ä 
5  voci  .  .  .  Yen.  1608  Amadino.  5  Stb. 
4^".     21  Gesge.     [Bologna. 

. . .  U  2.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Ven. 
1609  Amadino.  5  Stb.  4«.  21  Gesge. 
[Bologna. 

Obige  Dedic.  teilt  Em.  Vogel  1.  368 
mit  u.  der  Kat.  Bologna  3,  91  die  von 
beiden  Büchern.  Das  2te  Buch  ist  von 
L.  selbst  herausgegeben. 

Libiseh  .  .  . ,  Oboist  a/d.  kur- 
fürstl.  Kapelle  in  Bonn  um  1789 
(Reichard   1791,  198). 

Libler,  Johann,  nach  Gerber  2 
erschienen  um  1796  zu  Hamburg 
2  Lieder  f.  Klavier.  Nr.  12.  3.  Heft. 


Libon. 


165 


Lichtenauer. 


Libon,  Philippe,  von  französi- 
schen Eltern  am  17.  Ang.  1775 
zu  Cadix  geb.,  gest.  5.  Febr.  1838 
zu  Paris.  Schüler  Yiotti's,  wie  er 
sich  selbst  1794  auf  einer  Konzert- 
anzeige in  London  nennt  (Pohl  2, 
370).  1796  befand  er  sich  in 
Lissabon,  kehrte  dann  nach  Cadix 
zurück,  wurde  vom  Prinzen  von 
Portugal  als  Violinist  berufen,  ging 
1798  nach  Madrid,  trat  in  die  Kgl. 
Kapelle  und  liefs  sich  1800  in 
Paris  nieder,  trat  als  Virtuose  auf 
und  wurde  bei  der  Hofkapelle  an- 
gestellt (Fetis).  Fetis  führt  zahl- 
reiche Kompositionen  an,  nach- 
weisbar sind: 

Concerto  h  Y.  princ,  2  V.  A.  B.  Fl. 
2  Ob.  2  Clarinettes,  2  Cors  ...  12  Stb. 
fol.     (Titel  fehlt.)     [B.  M.  fehlt  2.  V. 

Conc.  f.  V.  u.  Orch.  —  Duos  f.  2  V. 
[Proske-M. 

1.  Eecueil  d'airs  varies  p.  le  V.  seul 
avec  acc.  V.  2.  Va.  B.  oe.  8.  —  Secoud 
recueil,  oe.  12.  Lips.,  Br.  &  H.  4  Stb. 
[B.  Wageuer.     Bannst. 

3.  und  4.  Concerto  p.  le  Y.  avec  orch. 
Leips.     Stb.     [Darmst. 

6.  Concerto  p.  un  V.  av.  orch.  Leips. 
Stb.     [Musikfr.  Wien.     Darmst. 

3  Trios  p.  2  V.  et  Bc.  oe.  3.  Augsbg., 
Gombart.     3  Stb.     [Maild.  Cons. 

3  grands  Duos  concertants  p.  2  V. 
oe.  4.  Paris,  Pleyel.  [Maild.  Cods.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Trente  Caprices  p.  un  Y.  seul.  Dedie 
au  celebre  Yiotti,  oe.  15.  Offeub.,  Andre. 
fol.  16  BU.  [B.  Wagener.  Mailand  Cons: 
Maild.,  Ricordi.  Musikfi'.Y'ien.  Darmst, 
Druck  in  Paris. 

Lielifild  (Lichfield),  Henry,  ein 
englischer  Komponist  des  17.  Jhs., 
von  dem  bekannt  ist: 

The  first  set  of  Madrigals  of  5  parts; 
apt  both  for  Viols  and  Voyces.  Newly 
composed  by  . .  .  London  1614  (der  Bassus 
mit  1613  gez.).  5  Stb.  4°.  [br.  Mus. 
R.C.  ofMus:  C.  A. 

Im  Ms.  1881  R.  C.  of  Mus.  2  Gesänge 
mit  H.  Lichfield  gez.  —  In  neuer  Ausg. 
das  Madrigal:  All  yee  that  sleepe  in  plea- 
sure  5  voe.  ediert  von  W.  B.  Squire. 
London,  Laudy  &  Co.     1892.     8». 

Ein  Robert  Lichfield  war  Organist  zu 
Gloucester  und  starb  am  6/1  1582. 


Liehnowsky,  Adolph  Wilhelm 
Graf  von. 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  von  ihm  im 
Ms.  16926  und  16956  je  12  deutsche 
Tcänze  mit  Trio  für  Orch.  in  Stb.  Im 
Wurzbach  nicht  erwähnt. 

Lielmowski,  Graf  Moritz  von, 
lebte  in  Wien,  Beethoven  widmete 
ihm  1803  (resp.  1802)  op.  35, 
15  Variationen  mit  einer  Fuge, 
und  seiner  Frau,  der  Gräfin  Hen- 
riette von  L.,  op.  51,  2  Eondos  f. 
Pfte.,  c.  1798.  Die  Lexika  glauben, 
dass  obiger  Graf  Moritz  der  Fürst 
Lichnowski  sei,  das  ist  falsch,  denn 
seine  Kompositionen  tragen  die 
Bezeichnung  Graf  Moritz  von  L. 
Ebenso  falsch  ist  es,  dass  er  einer 
der  Beschützer  Beethoven's  ge- 
wesen sein  soll,  denn  dies  waren 
Erzherzog  Rudolph,  Fürst  von  Lob- 
kowitz  und  Fürst  Kinsky  (Thayer 
3,  70).  Wurzbach  nennt  sogar 
fälschlich  den  Fürsten  Karl  von  L., 
t  1814,  einen  Gönner  Beethoven's, 
Vom  Grafen  Moritx  sind  an  Kom- 
positionen nachweisbar: 

7  Yariationen,  Molinara,  f.  Ciavier. 
Wien  1798.  (Sie  sollen  auch  in  Prag  bei 
Haas  1803  nachgedruckt  sein.)  [Musikfr. 
Wien. 

Sowinski  teilt  den  ^Vortlaut  des  Titels 
so  mit:  Sept  Var.  p.  le  piano,  sur  le  joli 
theme  „Net  cor  piü  non  mi  sento".  Glaubt 
aber  auch,  dass  sie  vom  Fürsten  L.  her- 
lühren. 

Preghiera  . .  .  gloriosissimo  ritorno  di 
Francesco  I.  (f.  2  Sopr.  u.  Klav.).  [Mu- 
sikfr. Wien.  Nach  Sowinski  erschien  sie 
1815  in  Wien. 

Lichtenaiier,  Paul  Ignaz,  war 

kurtrierscher  Kapellmeister,  später 
Domorganist  zu  Osnabrück.  Ger- 
ber 1  verz.  von  ihm  24  Offertorien, 
Augsburg  1736.  Dieselben  befin- 
den sich  in  B.  M.,  betitelt: 

Concentus  sacri  sive  Offertoria  24  . . . 
a  4  voc.  2  Y.  c.  Org.  et  Vcl.  Augsbg. 
1736  Lotter.     8  Stb.,  fehlt  das  Organum. 

Fi-aglich  ist  es,  ob  der  im  Straeten  1, 
225  u.  26  verz.  Lichtenhcnnver,  der  in 
einem  Kat.  von  1752  der  einstigen  Bibl. 


Lichtenberg. 


166 


Liclitenthal. 


von  St.  Walburge  zu  Audenarde  mit 
mehreren  Kompositionen  vorkommt,  der- 
selbe ist. 

Lichteiibera,  J . . .  H . . .  W . . ., 

Kantor  in  Beizig  um  1777.  In 
den  Breitkopf'schen  Verz.  werden 
ein  Passionsoratorium  u.  a.  ange- 
zeigt. 

Lielitenfeld,  Peter,  siehe  Lich- 
terfeklt. 

Lichtensteiger,  .  .  .  wird  von 
Lynker  268  als  Lautenist  an  der 
Kasseler  Hofkapelle  um  1725  an- 
gezeigt. 

Lichtensteiger,  Joliaim  Ernst, 
war  nacii  Gerber  1  Hofmiisikus 
des  Herzogs  von  Meiningen  und 
gab  um  1762  heraus: 

2  Sonate  per  il  Clavicembalo ,  op.  1. 
Noribg.,  Haffner.     8  S.     [B.  M. 

Gerber  1  verz.  dieselben  unter  obiger 
Jahreszahl  in  einer  Aasgabe  in  Amster- 
dam, die  nur  ein  Nachdmck  sein  kann. 

Lichtenstein ,     Karl     August 

Freiherr  TOn   (nicht  Ludwig),   ein 
Dichter-Komponist,    geb.    8.  Sept. 
1767  zu  Lahm  in  Fi*anken,  seinem 
Stammgute,  gest.  10.  Sept.  1815  zu 
Berlin.     Sein   Yater   war  Minister 
am    Gothaischen    Hofe.      In    Göt- 
tingen studierte  er  und  Forkel  war 
sein  Musikiehrer,   darauf  nahm  er 
in  England   Kriegsdienste,   kehrte 
1793     nach    Deutschland    zurück, 
trat    als    Kammer] unker    in    han- 
noversche   Dienste     und     brachte 
1795    die   Oper   „Knall   und  Fall" 
auf  die  Bühne,  deren  Dichter  und 
Komponist  er  zugleich  war.    1798 
berief  ihn  der  Herzog  von  Dessau 
zum  Kammerherrn   und  Intendan- 
ten   des    Hoftheaters.      In    dieser 
Stellung  zeichnete  er  sich  in  einer 
Weise  aus,  dass  das  Dessauer  Hof- 
theater für  ganz  Deutschland  eine 
Musteranstalt  wurde.   Nach  einigen 
Jahren  nahm   er  seinen  Abschied, 
ging    nach  Wien    und   erhielt  am 
Hoftheater  die  Direktion  neben  dem 


Baron  von  Braun.  1806  machte 
er  mehrere  diplomatische  Reisen, 
trat  1810  in  hildburghausen'sche 
Dienste  und  übernahm  darauf  die 
Direktion  des  Bamberger  Theaters. 
1823  siedelte  er  nach  Berlin  über, 
übernahm  zuerst  die  Regie  des 
Schauspiels  und  1825  auch  die  der 
Oper.  Sehr  oft  trat  er  in  früheren 
Jahren  auf  der  Bühne  selbst  mit 
Glück  als  Mitwirkender  auf.  An 
Opern  und  Singspielen  schrieb  er: 

1795  Knall  und  Fall._  1798  Bathmendi, 
später  umgearbeitet.  1799  Die  steinerne 
Braut,  c.  1800  Ende  gut,  Alles  gut. 
c.  1800  Mitgefühl,  ein  Liederspiel.  1822 
Die  Waldburg.  1823  Singethee  und  Lie- 
dertafel. 1823  Zur  guten  Stunde.  1834 
Die  deutschen  Herren  von  Nürnberg. 
1838  Trübsale  eines  Hofbanquiers.  1831 
Andreas  Hofer  mit  der  Musik  von  Eos- 
sini's  Wilhelm  Teil,  was  ihm  als  arger 
Unfug  angerechnet  wurde.  1814  Avird  in 
Strafsburg  eine  Oper  ,,Der  Kaiser  und  der 
Zimmermann''  von  einem  Musikdirektor 
gleichen  Namens  aufgeführt,  doch  ist  nicht 
festzustellen,  ob  es  der  obige  ist.  Aufser- 
dem  war  er  literarisch  sehr  fjeifsig,  schrieb 
viele  Vaudeville's,  übersetzte  Operntexte 
ins  Deutsche  und  richtete  sie  für  die 
Kgl.  Bühne  in  Berlin  ein  (Ledebur.  Thayer 
2,  147.  151). 

Nachweisbar  sind : 

Mss.  in  B.  B:  12950.  Singethee  u.  Lie- 
dertafel, kom.  Singsp.    P.  ' 

12951.  Zur  guten  Stunde.     Singsp. 

12952.  Die  deutschen  Herrn  in  Nürn- 
berg.    Oper  in  3  Akt.     P. 

12953.  Die  aime  Molly.  Yaudeville 
(von  versch.  Komp.).     P. 

12954.  Der  Hahn  im  Korbe.     P. 
Frauenwerth  oder  der  Kaiser  als  Zim- 
mermann, Oper,  Ms.  P.     [Darmbt. 

Der  Gluthengeist,  Oper,  Ms.  P.  [Darmst. 

Bathmendi,  allegorische  Oper  in  2  Akten. 
Ms.  Kl.-A.     [Musikfr.  Wien. 

Die  Waldburg,  grofse  Oper  in  3  Akten. 
Ms.  P.     [Dresd.  Opernaix-hiv. 

1  Duett  aus  der  Oper  Bathmendi:  Lasse 
die  Blüthe  des  Lebens,  im  Kl.-A.  in  der 
Lpz.  Ztg.  1.  Big.  10.  —  Ueber  die  Oper: 
Die  steinerne  Braut,  in  der  Lpz.  Ztg.  1, 
520  ein  Urteil. 

Lielitentlial,  Peter,   ein  Arzt 

Komponist  und  Musikschriftsteller 


geb. 


10.  Mai   1780   zu  Pressburg, 


Lichteuthal. 


167 


Lichtenthai. 


gest.  18.  Aug.  1853  zu  Mailand 
(nach  Paloschi).  Lebte  von  1799  ab 
in  Wien,  studierte  daselbst  Medi- 
zin, erwarb  sich  1808  die  Doctor- 
würde  und  praktizierte  als  Arzt. 
Ging  zwischen  J810  bis  12  nach 
Italien  der  Erlioluiig  halber  und 
liefs  sich  in  Mailand  nieder  (Wurz- 
bach). Nach  den  in  Wien  1816 
erschienenen  theoretischen  Werken 
kann  er  erst  nach  dieser  Zeit  nach 
Mailand  gegangen  sein.  1819  war 
er  nach  einem  Autogr.  sicher  in 
Mailand.  Fetis  schreibt,  „ich  be- 
suchte ihn  1841  in  Mailand  und 
fand  in  ihm  einen  liebenswürdigen 
Menschen,  der  leidenschaftlich  die 
Musik  liebt,  vom  Glück  wenig  be- 
günstigt, aber  mit  seinem  Schicksal 
zufrieden  ist.  1850  fand  ich  ihn 
in  den  gleichen  Verhältnissen,  doch 
heiteren  zufriedenen  Sinnes".  Von 
seinen  Kompositionen,  die  in  aller- 
lei Kammermusik,  einigen  Ballets 
u.  a.  bestehen,  ist  aufser  in  Mai- 
land nur  wenig  in  anderen  Biblio- 
theken zu  finden,  dagegen  lassen 
sich  seine  schriftstellerischen  Werke 
reichlich  nachweisen: 

1807.  Der  musikalische  Arzt,  oder  von 
dem  Einflüsse  der  Musik  auf  den  Körper. 
Wien  1S07  ^yappler  &  Beck.  [B.  B. 
Amst.     Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

—  Trattato  dell'influenza  della  niusica 
sul  corpo  umano  e  del  suo  uso  in  certe 
malattie  .  . .  Milane  1811  Maspero.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien.     Brüssel.     Bologna. 

1816  a.  Harmonik  oder  Anweisung  die 
Regeln  des  Generalbasses  zu  erlernen. 
Wien  (1816)  chemische  Drackerei.  fol. 
[B.  B.     Musikfr.  AVien. 

1816  b.  Orpheik  oder  Anweisung  die 
Regeln  der  Composition  auf  eine  leichte 
fassliche  Art  zu  erlernen.  Wien  (1816) 
chemische  Druckerei,  qufol.  47  S.  Beisp., 
24  S.  Text.  [B.  B.  Musikfr. Wien.  Maild. 
Cons. 

1816  c.  Cenni  biogi'afi  intorno  al  ce- 
lebre  maestro  Wolfg.  Amadeo  Mozart, 
estratti  da  dati  autentici  dal  ...  Milano 
1816  Silvestri.  8«.  [B.  B.  Brüssel. 
Maild.  Cons.     Bologna. 


1826.  Dizionario  e  bibliografia  della 
musica  del  dottore  . .  .  Milano  1826  bis 
1836  Ant.  Fontana.  8".  4  voll,  der  1. 
zu  .868  S.,  der  2.  zu  300  S.,  enthalten 
die  Erklärung  der  Kunstwörter,  überhaupt 
das  Allgemeine  in  der  Musiklehre.  Bd.  3, 
327  S.,  Bd.  4,  .545  S.  enth.  Forkel's  Lite- 
ratur mit  Zusätzen.  [B.  B.  Dresd.  B, 
Lpz.  B.  M.  Musikfr.  Wien.  Brüssel. 
Florenz.  Maild.  Cons.  Einsiedeln.  R.  C. 
of  Mus.     Bologna. 

—  Dictionuaire  de  musique,  par  le 
Dr. .  .  traduit  et  augmente  par  Dominique 
Mondo.  Paris  1839  Troupenas.  2  voll, 
in  8"^  enthalten  nur  Bd.  1.  2.  des  obigen 
Werkes. 

1831.  Estetica,  ossia  dottrina  del  Belle 
e  delle  >Arti  belle,  del  Dr. .  . .  Milano 
1831  coitipi  di  Giov.  Pirotta.  8«.  XX  u. 
435  S.  Urteil  in  Lpz.  Ztg.  42,  661. 
[Brüssel.     Bologna. 

1842.  Mozart  e  le  sue  creazioni.  Me- 
moria. Milano  1842  Ricordi.  8«.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien.  Maild.  Cons.  Einsiedeln. 
Bologna. 

s.  a.  Harmonik  für  Damen  oder  kurze 
Anweisung  der  Regeln  des  Generalbasses 
und  der  Composition  .  . .  mit  Noteubeisp. 
1.  Theil.  General-Bass.  Wien,  Hoffmeister. 
[Maild.  Conserv. 

Catalogue  des  differentes  pieces  de 
musique  composees  par  moi  (depuis  l'an 
1804  -1813).     Ms.  in  Maild.  Cons. 

Au  Kompositionen  besitzt  die  Bibl.  des 
Conservat.  zu  Mailand  55  Nrn.,  davon  die 
meisten  im  Autograph  und  nur  13  im 
Druck  und  zwar  1.  Album  musicale  sacro 
(enth.  12  geistl.  Gesänge  für  Soli,  Chor  u. 
Pfte.  oder  Orgel).  Mil.,  Ricordi.  2.  Qua- 
tuor  p.  le  pfte.  av.  V.  A.  et  Vcl.  concert. 
oe.  2.  Vienne,  l'impr.  chemic.  3.  Trio 
pour  le  pfte.  V.  et  Vcl.  oe.  8.  Vienne. 
4.  Sonate  pour  le  pfte.  et  la  harpe.  Ri- 
cordi. 5.  Fantasia  per  pfte.  adattata  a 
pfte.  e  Vcl.  Mü.,  Civelli.  6.  6  Fugen  f. 
Orgel.  Wien.  7.  Sonate  in  C.  pour  le 
pfte.  Lpz.,  Br.  &  H.  —  dieselbe  in  Maild., 
Ricordi.  8.  Sonate  in  G.  p.  le  pfte.  Mil., 
Ricordi.  9.  Scherzo  per  pfte.  sul  numero 
dell'anno  1853.  2.  ediz.  ritoccata  dell' 
autore.  Ricordi.  10.  6  Valses  p.  le  pfte. 
Milano,  Artaria.  11.  Sept  Var.  p.  le  pfte. 
oe.  3.  Vienne.  12.  Grande  Sonate  tiree 
d'uue  Symphonie  de  Mozart  p.  le  pfte. 
ä  4  ms.  Lpz.,  Br.  &  H.  13.  6  Marcie 
p.  pfte.  a  4  mani.  Ricordi.  Die  übrigen 
im  Autogr.  bestehen  aus  2  Messen  f.  Soli, 
Chor  u.  Orch.  1  Miserere  a  3  voci  con 
orch.,  1  Stabat  mater,  1  Vespro  ebenso, 
3  Pater  noster  und  1  Ave  Maria  mit  pfte. 


Lichterfeldt. 


168 


Lickl. 


1  Sinfonie  von  1812,  G  Ouvertüren,  1  Con- 
certo  f.  Flöte,  12  Menuets  f.  Orch.,  Musilc 
zum  Kai-usel  1819,  Valzer  per  orch., 
1  Septet,  1  Sextet,  BaUmusik  für-  1818, 
Fragment    eines    Quintetts ,    1    Quartett, 

1  Sinf.    u.    Ouvert.   als   Quartett   arrang., 

2  Quartette,  1  Trio,  mehrere  Duos  f.  Ptte. 
u.  FL,  2  Sonaten  f.  Pfte.  u.  V.,  2  Sonaten 
f.  Pfte.  und  eine  Anzahl  kleinere  Piecen 
f.  Pfte. 

Die  Musikfr.  in  ^yien  besitzen  1  Sonate 
f.  Klav.  und  6  Märsche  4  ms.  Die  Messe 
in  D  f.  Chor  und  Orch.  ist  von  C  F.  Pohl 
1871  makuliert,  wie  so  vieles  andere. 

Im  Samlwk.  von  Mollo  in  Wien  über 
den  Text  ,Jn  questa  tomba"  eine  Arie 
von  L. 

Pougin  zeigt  noch  5  Ballets  an,  die  in 
den  Jaliren  1818—1820  auf  dem  Scala- 
theater  zur  Aufführung  gelaugten. 

Mss.  in  Bologna,  Album  musicale  sacre, 
enth.  12  geistl.  Solo-  und  Chorgesge.  Ein 
Ave  Maria  und  Pater  noster  gab  Eicorcü 
heraus. 

Ein  Brief  von  1844  abgednickt  in  M. 
f.  M.  24,  160. 

Lichterfeldt,    Kaspar   Peter, 

auch  nur  mit  P.  L.  gez., 

kommt  in  einem  Tabulaturbuche  aus 
der  Mitte  des  17.  Jhs.  in  B.  Joachimsthal, 
Ms.  23  mit  den  Gesängen  vor:  S.  318, 
Missa  super  Confitebor  Finettj  a  3  voc. 
in  coneert.  C.  T.  B.  et  6  voc.  in  . . .  S.  328, 
Missa  ä  4,  8  et  12.  S.  370,  Missa  8  voc. 
super  Aus  der  tiefen  Heinr.  Schützens 
(Kyrie,  Gloria),  nur  mit  P.  L.  gez.,  sowie 
folgende  S.  374  Missa  8  voc.  super  Aus 
der  Tieffen  von  ß.  Gesii.  In  einem  alten 
Verz.  in  Pirna  wird  ein  Peter  Lichten- 
feld  mit  1  Gesg.  verz.,  vielleicht  ist  es 
derselbe  wie  der  obige. 

Lichtlein  (Liechtle),  Yalten 
(Yalentin,  Fiirstenau  1,  48  hat  Va- 
lentin Lichtbein  gelesen),  ein  In- 
strumentist aus  Ulm,  diente  in  der 
Hofkapelle  zu  Dresden  und  erhielt 
1609  200  Gld.  zum  Geschenk  (s. 
Staatsarchiv).  Fiirstenau  führt  ihn 
noch  1612  an  mit  einem  Gehalte 
von  150  Gld.  jährl.  —  Aus  einem 
Augsburger  Aktenstücke  vom  5. 
Sept.  1606  ergiebt  sich,  dass  er  vor 
der  Dresdener  Stellung  17  Jahre 
in  Augsburg  als  Stadtmusikus  ge- 
dient hat  und  wegen  Widersetz- 
lichkeit  entlassen   wurde   (M.  f.  M. 


1898,  73.  83.  Er  wird  dort  TÄechtle 
und  Lirhtel  genannt). 

Lichtleiii  (Lichtl,  Liechtl,  Liecht- 
lein),  Willielm,  ein  Xame,  der  im 
16.  und  17.  Jh.  zu  drei  verschie- 
denen Zeiten  auftaucht.  1599  ist 
ein  Capriccio  für  6  Cornetti  von 
ihm  bekannt.  1615  unter  117/- 
hebii  Liechtle  ist  er  als  Augsburger 
städtischer  Musikus,  30  Jahre  alt, 
verzeichnet  und  1654  wird  ein 
Wüh.  Liechtlein  als  Organist  an 
der  hlg.  Kreuz- Yiertelkirche  zu 
Augsburg  genannt;  auch  unter  den 
Buchstaben  WL  0  tritt  er  in  Mss. 
auf.  Siehe  M.  f.  M.  29,  58.  30,  77. 
84.  Vorläufig  fehlt  jeglicher  nähere 
Anhalt,  diese  sich  widersprechen- 
den Xachrichten  zu  entwirren.  Fol- 
gende Kompositionen  fand  ich  im 
Ms.,  die  dem  einen  oder  anderen 
Lichtlein  angehören: 

In  Ms.  Z  28^der  B.  ß.  S.  86  mit  Wil- 
helm Licht,  gez.  ein  Capricio  di  Cornetti 
6  voc.  Ms.  in  Pai-t.  von  1.599.  —  Ms. 
Z27  ib.  Part,  von  1624  S.  507,  mit 
Guilhel.  Liechtlein  gez:  Valde  honorandus 
est  3  voc.  S.  508  mit  "Wilhelm  Liecht- 
lein Org:  Yirgo  gloriosa  Cecilia  3  voc.  — 
Mss.  in  B.  Proske,  Abtlg.  Butsch,  8  Stb. 
in  4".  17.  Jh.  1.  Ecce  rex  tuus  8  voc. 
2.  Miserere  4  voc,  beiete  mit  Wilhelm 
Lichtl  oder  auch  nur  W  L.  gez.  In  einem 
anderen  Ms.  mit  "Wilhelm  Liechtl  gez., 
Ms.  des  16.  Jhs.  1.  Dens  Dens  mens 
8  voc.  fehlt  der  C.  2.  Pater  noster 
8  voc.  (Abtlg.  Butsch  Nr.  205). 

Licino,  Agostino,  ein  italieni- 
scher Komponist  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  der  bekannt  ist  durch 

Duo  cromatici  .  . .  a  2  voci.  Lib.  1. 
Yen.    1545   Gardane.     2  Stb.     [B.  M.  nur 

1  Stb.,  da  die  Gesänge  im  Canon  ge- 
schrieben .sind,  so  lassen  sie  sich  ans  dem 
einen  Buche  herstellen,     [ß.  M. 

II    2.   libro    Duo    cromat.      ib.    1546. 

2  Stb :  Canon  u.  ßesolutio.     [B.  M. 

Lickl.  Eine  Musikerfamilie  über 
die  wir  bisher  wenig  unterrichtet 
sind.  Nach  den  vorliegenden  Druck- 
werken giebt  es  fünf  dieses  Xa- 
mens  1.   Oeorg.     Nach  dem  Auto- 


Lickl. 


169 


LicH. 


^raph  Ms.  16434  der  Hofb.  in 
Wien  wäre  dies  der  Vater,  wie  es 
im  Kat.  heifst.  2.  Joliami  Georg, 
Eegeus  Chori  zu  Fünfkirchen  in 
Ungarn,  Titel  zu  2  Fugen,  3.  Karl 
Georg  (C.  G.),  soll  ein  Sohn  des 
Job.  Georg  sein  (nach  Schilling, 
geb.  28.  Okt.  1801  zu  Wien).  4. 
Acgidius  Karl^  nach  Becker  3,  98 
ein  Pfte.-Virtuose  und  Komponist, 
geb.  1.  Sept.  1803.  und  5.  Ferdi- 
nand Karl,  von  dem  die  B.  B.  eine 
Sinfonie  op.  85,  bei  Andre  erschie- 
nen, besitzt.  Zweifelhaft  ist  es,  ob 
Georg  und  Job.  Georg  nicht  ein 
und  dieselbe  Person  ist,  denn  in 
Whistling's  Handbuch  der  musi- 
kalischen Literatur  von  1829  heifst 
Joh.  Georg  der  Vater  und  Karl 
Georg  der  Sohn  (s.  das  Keg.  S. 
1273).  Schilling,  auf  dessen  Aus- 
sagen bekanntlich  wenig  zu  geben 
ist,  schreibt: 

Joh.  Georg  Lickl,  geb.  11.  April 
1769  zu  Kornneuburg  in  Unter- 
österreich, gest.  12.  Mai  1843  zu 
Fünfkirchen  (nach  Becker  3,  60, 
der  aber  S.  120  noch  einen  zweiten 
Joh.  Georg  L.  anführt,  der  am  28. 
Okt.  1801  zu  Wien  geb.  sein  soll. 
Nach  Schilling  ist  dies  aber  Karl 
Georg,  der  Sohn  Joh.  Georges). 
Obiger  L.  lebte  anfänglich  als  Mu- 
siklehrer in  Wien  u.  schrieb  u.  a. 
auch  Operetten  für  das  Schika- 
neder  -  Theater.  Schilling  führt 
deren  acht  an.  1806  erhielt  er 
die  Chordirektorstelle  in  Fünf- 
kirchen, wo  er  sich  der  Kirchen- 
komposition zuwandte.  Seinebeiden 
Söhne  Karl  Georg  und  Aegidiiis 
Karl  gehören  dem  19,  Jh.  an  und 
werden  nur  kurz  von  Schilling 
erwähnt.  Die  auf  den  Bibl.  be- 
findlichen Kompositionen  werde 
ich  in  Georg  und  Johann  Georg 
trennen,  um  der  weiteren  For- 
schung behilflich  zu  sein. 


Oeorg  LicH: 

Missa  in  Es.  con  l'orch.  P.  im  Autogr. 
59  Ell.  qufol.  Ms.  16434  (mit  „der 
Yater"  bez.).  [Hofb.  AVieu.  Ms.  18646 
das  Autogr:  Meiu  Geist  ist  stets  fröhlicb, 
Arie  mit  Orchester.    P. 

4  Missae  f.  Chor  und  Orch.  Nr.  1 
komp.  1798,  Nr.  2  von  1806,  Nr.  3  von 
1S02,  alle  in  Esd.  viell.  Autogr.?  Nr.  4 
ohne  Jahr  in  Cd.     [Musikfr.  Wien. 

8  Messen  von  L.  ohne  Vornamen. 
[Klosterneuburg. 

1  Regina  coeli  —  Salve  regina  —  Li- 
tania  —  2  Offertorien  —  3  Lamentationen 
f.  Chor  u.  Orch.   in  P.     [Musikfr.  Wien. 

1  Graduale,  Ms.  P.  von  L.  ohne  Yor- 
nam.     [Klosterneuburg. 

Quintette  concertante  f.  Fl.  Ob.  Clarinet. 
Hörn  u.  Fag.     Ms.     [Musikfr.  Wien. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  oe.  1. 
Offenb.,  Andre.  4  Stb.  [B.  M.  Paris 
Nat.  Der  Kat  des  br.  Mus.  nennt  Johann 
Georg  als  Verfasser  (sie?). 

7  Quartette  f.  FI.  V.  Va.  Vcl.  oe.  5. 
—  oder  Ob.  V.  Va.  Vcl.  oe.  26.  —  oder 
Pfte.  V.  Va.  Vcl.  oe.  26  (?).  [Musikfr. 
Wien. 

3  Trios  concertantes  p.  V.  A.  et  Vcl. 
oe.  17.  Augsbg.,  Gombart  &  Co.  3  Stb. 
fol.     [B.  Wagener. 

Gr.  Trio  p.  Pfte.  V.  et  Vcl.  oe.  27. 
[Musikfr.  Wien. 

Trio  f.  Clarinet.,  Hörn,  Fag.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Sonaten  f.  Pfte.  u.  Fl.  op.  23.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

1.  Serenade  p.  la  physharmonique  ou 
Flute.     [Musikfr.  Wien. 

Istruzione  teorico-pratico  per  la  cogni- 
zione  ed  il  maneggio  della  Fisarmoniea. 
Milano,  Ricordi.     [Musikfr.  Wien. 

1.  2.  u.  letztes  Konzert  nebst  4  Hefte 
Klavierpiecen,  L.  ohne  Vornam.  [Proske-M. 

Johann  Georg  Licld,  Regens  chori  zu 
Fiinf  kirchen : 

2  Arien  aus  Opern.  —  Duett:  Es  war 
einmal.     P.  Autogr.     [Musikfr.  Wien. 

Des  Jägers  Traum  von  Scheyrer,  op.  83. 
[Musikfr.  Wien. 

3  Duets  for  2  german  flutes.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

Zwei  Fugen  für  die  Orgel  oder  die 
Phvsharmonica.  Wien,  Diabelli  &  Co. 
11  "S.     [B.  Wagener. 

6  Variations  sur  l'air  „Gott  erhalte 
den  Kaiser"  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
Wien,  Jos.  Eder  &  Co.   qufol.    [Dresd.  Mus. 

Bemerken    muss    ich    noch,    dass    die 

Istruzione    teorico-pratico    im    Kat.    des 

I    Conserv.  zu  Mailand:   Karl  Oeorg  L.  als 


Licto. 


170 


Lidl,  ÄDton. 


op.  50  zugeschrieben  wird.  Die  Musikfr. 
in  Wien  besitzen  dieselbe  auch  in  einer 
deutschen  Ausgabe  mit  der  Namens- 
bezeichnung: Lickl,  L.  g.  (unerklärlich), 
sie  ist  betitelt:  Theor.  pract.  Anleitg.  zur 
Kenutniss  u.  Behaudlg.  der  Phys-Harmo- 
nica.  op.  50.  Wien.  Karl  Georg  ist  mit 
Kompositionen  in  der  Bibl.  der  Musik- 
freunde sehr  reichlich  vertreten.  Obige 
Auleitung,  deutsch,  besitzt  auch  das  br. 
Mus.,  verz.  unter  Johann  Georg  L. 

Von  Ferdinand  Karl  L.  besitzt  die 
Bibl.  des  ConseiTat.  zu  Mailand:  Grande 
Fautaisie  et  Variat.  op.  11  e  10.  Yienne, 
Mechetti. 

Auch  die  Leipz.  Ztg.  schreibt  einmal 
Georg  L.,  das  andere  Mal  Joh.  Georg  L. 
In  Bd.  2  Sp.  89  wird  letzterer  scharf  ge- 
tadelt, während  Georg  L.  das  Wohlgefallen 
des  Eecensenten  erweckt. 

Licto,  Thomas  de,  1496/97 
Tenorist  am  St.  Peter  in  Eom 
(Viertelj.  ?.,  239). 

Liclarti,  Cristiauo  Griuseppe, 

Academ.  filarmonico,  lebte  nach 
Buruey  1,  294  um  1770  zu  Pisa. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

La  Tutela  contrastata  frä  Giunone, 
Marte  e  Mercurio,  col  giudizio  di  Giove. 
Componimento  dramma  ä  3  voc.  1767. 
P.  111  Bll.  Ms.  17  665.  Ant.  Schmid 
bez.  ihn  im  hds.  Kai  mit  ,,di  Vienna". 
Im  Ms.  selbst  befindet  sich  die  Bezeich- 
nung nicht.  Auf  einem  Trio  wird  er  aus 
Pisa  gebürtig  bez.     [Hofb.  Wien. 

Aria  „Scherza  il  Nochier"  per  il  Sopr. 
col  orch.  Ms.  1155,  F.  qufol.  [Dresd. 
Mus. 

6  Quartette  f.  2  Y.  A.  u.  B.  Ms.  [B. 
Wagener. 

6  Sonatas  for  2  german  flutes  or  V. 
with  a  Thorough  Bass  for  the  Harpsichord. 
Lond.  by  Welcker.  3  Stb.  fol.  [B.  B. 
B.  Wagener. 

6  Trii  per  2  V.  e  B.  stampati  a  spese 
di  Gius.  Soderini.  Lond.,  Welcker.  3  Stb. 
fol.,  hier  ist  er  bez.  mit  „Academico  filo 
Armonico".     [B.  B.     B.  Wagener. 

1  Souate  for  2  V.  with  a  Th.  B.  for 
the  organ.    Ms.  3552,  16  Bll.  P.     [B.  Hbg.    i 

A  favorite  Trio  p.  harpe  et  2  Fl,  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Trio  per  V.  Vcl.  e  B.  Stb.  [Musikfr. 
AVien. 

1  Sonate  f.  2  V.  u.  Bc.  in  Salvatore 
Galeotti's  Six  Sonatas.  Lond.,  Welcker. 
Nr.  6.     3  ötb.     \hx.  Mus.    B.  Wagener. 


6  Sonatas  for  2  germ.  flutes  or  V.  with 
a  Th.  B.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

6  Trii  per  2  V.  et  B.  oe.  3.  Paris, 
fol.  —  Dieselben  auch  in  London  er- 
schienen,    [br.  Mus. 

6  Duetts  for  a  Y.  &  Ycl.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Sonate  in  C.  für  Y.  mit  Bc.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cous. 

Duetti  per  il  2  Y.  —  andere  f.  Fl.  u. 
Klavier.     [Musikfr.  Wien. 

Sonata  per  la  pomposa  per  il  clavi- 
cembalo.     [Musikfr.  Wien. 

4  Trii  per  2  Fl.  e  Ycl.  Ms.  in  Stb., 
der  Kat.  nennt  ihn  fälschlich  Lidarci,  C.  G. 
[Mailand  Cons. 

In  Longman's  collect,  of  Catch  Bd.  1 
Nr.  5:  Su  cantiamo  su  beviamo  3  voc. 

In  Walsh'  Catch  Club  einige  Giees  u. 
Catches. 

In  Th.  Warren's  collect,  of  Catches  ein 
Tonsatz. 

Lidl,  Andreas,  Virtuose  auf  dem 
Baryton,  von  1769—74  Mitglied 
der  Kapelle  des  Fürsten  Esterhazy. 
Schubart  hörte  ihn  1776  in  Augs- 
burg spielen.  1778  trat  er  in  Lon- 
don auf  und  starb  auch  dort.  Er 
vervollkommnete  sein  Instrument, 
indem  er  die  unteren  Saiten,  welche 
die  Begleitung  ausmachen,  bis  auf 
27  vermehrte'  (Pohl  4,  18). 

In  der  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu  Dres- 
den befinden  sich  unter  Andreas  Liedel: 
3  Quintettes  for  a  Flute,  Y.  2  Tenors  & 
Ycl.  oblig.  op.  5.  Lond.  by  the  author. 
Dieselben  bei  Hummel  in  Berlin  u.  Arast. 
erschienen,  in  [Berlin  K.  H.]  —  In  der 
Proske-Mettenleiterschen  Bibl.  unter  Lidel: 
Sonate  ä  2  Yiolons. 

Lidl,  Anton,  ein  Wiener,  der 
Ende  des  18.  Jhs.  starb,  Burney 
sagt  um  1789.  Gerber  1  schreibt: 
er  spielte  den  Baryton  vortrefflich, 
doch  ist  dies  eine  Verwechselung 
mit  Andreas  Liedel  oder  Lidl  (s.  d.); 
nach  seinen  Kompositionen  war 
sein  eigentliches  Instrument  die 
Gambe.  Ueber  sein  Leben  sind 
wir  nicht  unterrichtet,  nur  wird 
berichtet,  dass  er  sich  1784  noch 
in  Berlin  hören  liefs: 

Yon  seinen  Kompositionen  finden  sich 
in    der    Nationalbibl.    zu    Paris   im    Ms. 


Lidon. 


171 


Liebestind,  Georg  Gotth. 


1.  6  Trios  a  Viola  di  Gamba,  Violon  et 
Violoncelle,  2.  Six  Divertissements,  idem, 
in  Stb.  und  in  der  Bibl.  des  Prof.  R.  "Wa- 
gener in  Giefsen :  Six  Quatuors  pour  2-  V. 
(011  Flute  et  Y.)  A.  et  B.  Paris,  MUe.  de 
Silly.     4  Stb.  in  2  Heften. 

Im  br.  Mus:  6  Quartettos,  3  for  2  V. 
T.  &  Tel.  ...  op.  2.  Lond.  fol.  [auch 
Berlin  K.  H. 

3  Quartettes  for  2  Y.  T.  et  Yel.  op.  5. 
London,     fol. 

G  Sonata«  for  Y.  T.  &  Ycl.  op.  4. 
Lond.  fol.  [auch  in  Beilin  K.  H.,  dort 
noch  die  Ausgabe:  Six  Quatuors  op.  4. 
Berlin  et  Amst.,  Hummel,  Stb. 

18  Duettes  op.  3,  A  2.  sett  op.  6, 
A  3.  sett  op.  8  for  Y.  T.  or  for  Y.  &  Ycl. 
or  for  2  Y.     London,     fol. 

1  Song  im  Einzeldmck,  London,  [alle 
im  br.  Mus. 

In  BerHn  K.  H.  befinden  sich  unter 
A.  Lidel  noch  Six  Quatuor  op.  7.  Berlin 
et  Amst.,  Hummel.  Stb.,  fraglich  ob  von 
Anton  oder  Andreas. 

Lidon,  Jose,  geb.  um  1752  zu 
Bejar  in  der  Provinz  Salamanca, 
gest.  11.  Febr.  1827  zu  Madrid. 
"War  Sängerknabe  zu  Madrid,  er- 
hielt dann  den  Organistenposten  an 
der  Kathedrale  zu  Malaga,  wurde 
1808  Organist  an  der  Kgl.  Kapelle 
und  später  deren  Kapellmeister. 
Das  Archiv  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Madrid  besitzt  von  ihm  im  Ms: 

4  Messen,  1  Yesper- Officium,  2  Psal- 
men und  1  Hymne,  32  Lamentationen, 
2  Miserere,  3  Hymnen,  ein  Toten -Offi- 
cium, 3  Te  Deum,  3  Sequenzen,  2  Salve 
und  Litaneien  etc.  Pougin  zeigt  noch  eine 
Oper  und  mehrere  theoretische  T\"erke  an, 
doch  scheint  nichts  gedruckt  zu  sein  (eine 
Quelle  verz.  er  nicht).  Eslava  veröffent- 
hchte  ein  Ave  maris  (Eitner  2). 

Liebe,  Christian,  geb.  den  5. 
Nov.  1654  zu  Freiberg,  geht  1676 
nach  Leipzig,  erhält  1684  das  Rek- 
torat nebst  der  Organistenstelle  in 
Frauenstein  im  Meifsen'schen,  dann 
1690  das  Rektorat  in  Zschopau 
(Sachsen),  starb  den  3.  Sept.  1708 
und  wurde  am  6.  beerdigt  (Matthes. 
1,  170).  In  folgendem  Ms.  wird 
er  Christian  Lieben  genannt: 

Ms.  Z40,    B.  B.    9  Stb.    des    17.  Jhs. 


Nr.  119.  Alleluja.  Ach  mein  Herz  liebes 
Jesulein,  8  voc    c.  Bc. 

Nr.  127.  Waschet  euch,  reiniget  euch, 
8  voc.  Bc. 

Nr.  131.    Seelig  ist  der  Mann,  8  v.  Bc. 

Ms.  12450.  Samlbd.  Part.  Nr.  11—15: 
Ich  hab  einen  guten  Kampf,  5  v.  4Instr.  Bc, 

Komm  heyig.  Geist  H.  G.  2  v.  2  Pif- 
fari  et  Cont. 

Meine  Schafe,  höret  meine  Stimme, 
Basso,  5  Instr.  et  Cont. 

Und  du,  Bethlehem,  4  v.  5  Instr.  et 
Cont. 

Gloria  in  exe.  6  v.  2  Clariui,  Tymp. 
2  Y.  3  Yiole  Yiolono  con  Cont. 

Mss.  Strafsburg  in  St.  Thomas  sehr 
zahlreich,  Lobstein  nennt  nur: 

1.  Ich  hab'  einen  g-uten  Kampf  ge- 
kämpfet,   5  St.  2  Y.  2  Yiole  Fag.  u.  Org. 

2.  Gnade,  Gnade,  Jesu,  Gnade,  5  st. 
2  Y.  2  Yiole  Fag.  u.  Org. 

3.  ^ohX  dem,  dem  ein  tugendsam  AYeib, 
4  st.  ebenso. 

4.  Meine  Seele  erhebet  den  Herrn,  4 st. 
mit  Trompeten  und  Pauken. 

8  andere  mehrst.  Gesänge  mit  Streich- 
und  Blasinstr.  Missa  5  voc.  et  instr.  und 
der  116.  Psalm:  Sey  nun  wieder  zufrie- 
den, 5  st.  mit  2  Y.  2  Schabneyen  (piffaro) 
2  oblig.  u.  2  kleineu  Diskant  -  Ripien, 
Zmken  (Cornetto),  Fag.,  Bass  u.  Org. 

Lieber,  siehe  Liber. 

Lieber,  . . .  Sekretär  und  Rat 
beim  Grafen  von  Spauer,  Kammer- 
richter zu  Wezlar,  gab  um  1775 
zu  Mannheim  6  Klaviersonaten  mit 
Violine  heraus  und  starb  1781  oder 
82  (Gerber  1.     Forkel  -1,  103). 

Liebert,  . . .  Konzertmeister  in 
der  Kapelle  des  Fürsten  von  Thurn 
und  Taxis  zu  Regensburg  um  1796, 
ein  Schüler  Riepel's,  trat  auch  als 
Komponist  auf  (Gerber  2). 

Liebert,  Jehan,  1459  Musiker 
an  der  Kathedrale  in  Cambrai 
(Viertel].  1,  448). 

Liebert,  Regln aldus,  s.  Libert. 

Liebeskind,  Oeorg  Crotthelf, 
ein  Schüler  Quantz'  und  vortreff- 
licher Flötist,  geb.  22.  Nov.  1732 
zu  Altenburg,  wo  sein  Vater  als 
Fagottist  angestellt  war,  der  bald, 
darauf  nach  Merseburg  und  dann 
nach  Bayreuth   kam.     Auf  Kosten 


Liebeskind,  Job.  Heinr. 


172 


Liechtenstein,  "Willi. 


des  Markgrafen  wurde  er  1756 
ein  Schüler  Quantz',  kehrte  1759 
nach  Bayreuth  zurück  und  ge- 
langte 1769  mit  der  gesamten  Ka- 
pelle nach  Ansbach.  Er  st.  zu 
Ansbach  gegen  1800  (Gerber  1. 
Fetis  das  Todesjahr). 

Liebeskind,  Dr.  Johann  Hein- 
rich, Sohn  des  Georg  Gotthelf, 
geb.  1768  zu  Bayreuth,  gest.  nach 
1810,  war  Kgl.  baierscher  oberster 
Justizrat  zu  Bamberg  und  wurde 
1810  Ober-Appellationsrat  zu  Mün- 
chen. Als  tüchtiger  Flötist  und 
gebildeter  Musikdilettant  schrieb 
er  in  der  Leipz.  Ztg.  9,  81.  97.  10, 
97  etc.  und  12,  665  über  Akustik 
der  deutschen  Flöte  u.  a. 

Liehhart,  Oregor,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  10  Gld. 
monatl.  von  1544 — 54  (Köchel  1). 

Liehhold,  ...  ein  Komponist 
aus  der  1.  Hälfte  des  18.  Jhs.,  ist 
bekannt  durch  die 

Kantaten:  1.  Auf!  ihr  ernstlichen  Ge- 
müther, 4  Stirn.  2  Ob.  2  V.  Va.  u.  Bc, 
datiert  10.  März  1735.  P.  fol.  2.  Ist 
mir  aller  Trost  verschwunden,  f.  Bass-Solo 
2  V.  u.  Bc.    P.    fol.     [Brüssel  Cons. 

In  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin  Ms.  12980, 
Samlbd.,  P.  von  älterer  Hd.  Nr.  1—8  die 
Motetten  oder  Kantaten: 

1.  Der  jüngste  Tag  wird  bald  4  voc. 
4  Instr.  u.  Bc.  2.  Mein  Kind,  wilstu 
Gottes  Diener  seyn,  4  voc.  4  Instr.  u.  Bc. 
3.  Ihr  seid  alle  Gottes  Kinder.  4.  Alle  die 
gottselig.  5.  Ihr  Völker  bringet.  6.  Gott 
hat  uns.  7.  Wie  lieblich  sind.  8.  Mein 
Jesu  ist. 

In  B.  Kgsbg.  Ms.  13661,  4».  22  Mo- 
tetten in  Part.  Siehe  das  Yerz.  im  gedr. 
Kat. 

Eine  Streitschrift  von  1728  gegen 
Mattheson  ist  mit  Liebhold  und  Lenthold 
gezeichnet,  ob  dies  nur  fingierte  Namen 
sind,  oder  obiger  Tiiebhold  gemeint  ist, 
bleibt  fraglich.     Sie  ist  betitelt: 

Das  In  unsern  Opern  -  Theatris  und 
Comoedien  -  Bühnen  Siechende  Christen- 
thum  Und  Siegende  Heidenthum,  Auf  ver- 
anlassung Zweyer  wider  den  Mu.sicalischen 
Patrioten  Sich  empörenden  Hamburgischen 
Theatral-Malconteuten,  Musaudri  und  Har- 
monii,    betrachtet,    Und   Zur  Schau    und 


Scheu,  Die  so  schwer  bey  Menschen,  noch 
schwerer  bey  Gott  sich  legitimirende  Pro- 
fession der  Operisteu  und  Comoedianten 
zu  entdecken,  etc.  In  einem  Gespräch 
vorgestellet  Von  Liehhold  und  Lenthold. 
etc.  Gedrackt  zu  Canterbury.  kl.  8*^. 
32  pp.  Voi-w.  gez.  1728.  [besafs  einst 
Dr.  Otto  Lindner  m  Berlin. 

Liehich,  Oottfried  Siegmimd, 

geb.  22.  Juli  1672  zu  Frankenberg 
(Kr.  Zwickau),  gest.  1.  Juni  1727 
zu  Schleiz  (Voigtland).  Studierte 
Medizin  in  Jena,  ging  dann  nach 
Dresden  und  seiner  schönen  Te- 
norstimme halber  betrieb  er  eifrig 
Musik.  Erhielt  1695  die  Stelle 
eines  Amtsschreibers  in  Schleiz  u. 
wurde  schliefslich  Kapelldirektor 
an  der  dortigen  gräfl.  Hofkapelle. 
Gerber  2  führt  nach  Walther  einen 
Jahrgang  Kirchenmusik  seiner 
Komposition  an. 

Liehl,  J...  O...  Die  Kgl. 
Musikalien -Samlg.  in  Dresden  be- 
sitzt folgenden  Druck  von  ihm 
(die  Zeit  ist  nicht  ersichtlich): 

Der  Tabak  als  Universalmittel  in  allen 
Angelegenheiten  des  menschl.  Lebens  in 
2  Gedichten  mit  Begleit,  der  Guitarre. 
Coblenz,  Falkenberg,     qufol. 

Liehrecht,  Johann,  ein  Kom- 
ponist des  16. — 17.  Jhs.,  ist 

in  Proske's  Bibl.  Ms.  732,  Nr.  153  mit 
der  Motette  vertreten:  Jauchzet  dem 
Herren,  8stini. 

Liechtenstein,  Karl  August,  s. 
Lichtenstein. 

Liechtenstein,  Wilhelm,  auch 
mit  W.  L.  gez.,  Organist,  ein  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  der  im  Ms.  Z27, 
Part  von  1624  und  früher,  der 
B.  B.  mit  folgenden  Gesängen  ver- 
treten ist: 

S.  192,  Hodie  verbum  caro  8  voc. 
S.  197,  Dens  nieus  respice.  S.  203,  Do- 
mine dnus.  noster.  S.  211,  Pater  noster 
qui  es,  8  v.  S.  216,  Cantate  Dno.  can- 
ticum.  S.  222,  Deus  misereatur  nostri. 
S.  226,  Jubilate  Deo  omnis  terra.  S.  232, 
Missus  est  angelus.  S.  236.  Ecce  rex 
tutis  venit.  S.  241,  derselbe  Tousatz. 
S.  244,  Ecce  angelus.  S.  250,  Post  dies 
octo  puer,  alle  zu  8  Stirn. 


Liechtle. 


173 


Lied. 


Liechtle,  Liechtel,  Yalentin  und 
Wilhelm,  siehe  Lielitleiu. 

Lied,  Das  deutsche  Lied  des 
15.  uud  1(3.  Jhs.  in  Sanilwken. 
Die  in  Drucken  des  16.  Jhs.  er- 
schienenen sind  in  meiner  Biblio- 
graphie verz.  und  zwar  unter  Aich, 
Berg  und  Neuber,  Egenolff,  Finck, 
Formschneider,  Forster,  Kriesstein, 
Oeglin,  Ott,  Rotenbucher,  Schmel- 
tzel  und  Schöffer  (siehe  das  Re- 
gister im  Eitner  1  u.  Emil  Bohn's 
50  historische  Concerte.  Breslau 
1893).  In  Mss.  sind  zu  verzeichnen: 

Das  Locheimer  Liederbuch,  15.  Jh.  (Ab- 
druck im  Chrysander  2).  Das  Münchener 
Liederbuch  (Abdruck  zum  Teil  im  2.  Baude 
Das  deutsche  Lied  von  Eitner).  Das 
Berliner  Liederbuch  (Abdruck  ebendort). 
In  Hofb.  AA^ien  das  Liederbuch  von  Oswald 
von  Wolkenstein,  1425  geschrieben,  61  Bll. 
in  gr.  fol.  mit  75  Liedern  (Ms.  2777).  Ob 
dieselben  eiustimmig  oder  mehrstimmig 
sind,  ist  bis  jetzt  noch  nicht  festgestellt. 
Trotz  der  Notierung  in  3  Stimmen  ist 
es  mir  noch  nicht  geglückt  einen  har- 
monischen Zusammenklang  zu  finden. 

Ldederbücher  des  16.  Jhs.  im  Ms: 

B.  Augsburg,  im  gedruckten  Kat.  unter 
18,  das  Register  in  M.  f.  M.  5,  119. 

B.  Basel.  Der  gedruckte  Xat.  zeigt 
unter  Nr.  14.  18.  23—29.  32.  33  zahl- 
reiche deutsche  mehrstim.  Lieder  an. 

B.  München,  siehe  den  gedruckten  Kat. 
S.  162. 

Hofb.  Wien,  Ms.  18810,  5  Stb.  kl.  qu40, 
geschrieben  um  1533,  86  meist  deutsche 
3 — 5  stim.  Lieder.  Siehe  das  Reg.  im 
gedruckten  Kataloge. 

B.  Zwickau,  Ms.  Nr.  1  enth.  23  deutsche 
4  stim.  Lieder  in  4  Stb. 

Das  17.  Jh.  ist  besonders  durch 
niederdeutsche  Liederbücher  reich- 
lich in  der  Bibl.  zu  Amsterdam 
vertreten  (siehe  den  gedr.  Kat). 

Lieder  des  18.  Jhs.  im  Druck 
in  Samlwk.  oder  ohne  Autor, 
chronologisch  geordnet: 

1728.  Oden  der  deutschen  Gesellschaft. 
Siehe  Gleditsch,  Joh.  Friedr. 

1736(— 1747).  Sperontes  singende  Muse. 
Siehe  Sperontes. 

1737  (1739—1743).  Sammlung  ver- 
schiedener   und    auserlesener    Oden,    in 


4  Theilen  und  mehreren  Aufl.  Siehe 
Gräfe,  Joh.  Friedr. 

1739.  L  auserlesene  .  .  geistl.  Lieder 
zu  1—4  St.     Siehe  Joh.  Jak.  Ott. 

1742  (1744  —  1757).  Sammlung  Neuer 
Oden  und  Lieder,  in  3  Theilen  u.  mehre- 
ren Auflagen.  Siehe  Goerner,  Joh.  Va- 
lentin. 

1746  (bis  1749).  Neue  Samlg.  ver- 
schiedener und  auserlesener  Oden,  von 
denen  besten  Dichtern  itziger  Zeit  ver- 
fertiget, und  zu  beliebter  Ciavier  Uebung 
und  Gemüths  Ergötzuug  mit  eigenen  Me- 
lodien versehen  und  herausgegeben  in 
Leipzig,  1746.  5  Theile  in  qu4'^  zu  je 
18  Oden,  nur  der  4.  enthält  16.  [Brüs- 
sel Cons. 

1748.  Neue  Lieder  zum  unschuldigen 
Zeitvertreib.  Hamburg  1748.  fol.  [Brüs- 
sel Cons. 

—  Erste  und  zweite  Fortsetzung  .  .  . 
Lübeck  1754.  fol.  London  1756.  fol. 
Man  schreibt  sie  Adolf  Kunzen  zu. 
[Brüssel  Cons. 

1750  a.  Neue  L.  nebst  ihren  Melodien 
komp.  von  J.  F.  D.  z.  F.,  siehe  Doles. 

1750b.  Auswahl  deutscher  Lieder  mit 
ein-  und  mehrstimmigen  AVeisen.  7.  Airfl. 
Lpz.,  Serig.     16°.     648  S. 

1753  (1755/  Oden  mit  Melodien. 
2.  Thl.     Siehe  Birnstiel. 

1754  a  (1756).  Zärtliche  und  schertz- 
hafte  Lieder  ...  2  Theile.  Siehe  Bode, 
Joh.  Joach.  Chrstph. 

1754  b.      Oden    mit    Melodien.      Siehe 


Thielo,  Karl  August. 

2.  Aufl.  in  Hbg.    Siehe 


Oden. 


1755. 
Lambo. 

1756.  Neue  Melodien  für  das  Ciavier 
und  zum  Singen,  wozu  die  Texte  aus  den 
Bremischen  Beyträgen  und  der  Sammlung 
vermischter  Schriften  genommen  worden. 
Leipzig  1756  Joh.  Mich.  Teubner.  4". 
25  Nrn.  [B.  Kgsbg.  Nr.  345.  Brüssel 
Cons.  428. 

1757.  Kriegslied,  Schlachtgesang  uud 
Siegeslied  eines  Preuisischen  Soldaten,  mit 
seines  ßiniders  Melodien.  Gesungen  im 
Lager  bey  Prag,  1757.  qu4^.  [Brüssel 
Cons.  429. 

1758.  Lieder  mit  Melodien.  Auspach 
1758  bei  Posch.  8".  55  S.  27  L.  ohne 
Autor  u.  A^orwort.  [Brüssel.  B.  M.  B. 
Kgsbg. 

1760  a.  Lieder  mit  Melodien  fürs  Cia- 
vier, siehe  J.  A.  Hiller. 

1760  b.  Kleine  Ciavierstücke  nebst 
einigen  Oden.     2  Thl.     Siehe  Birnstiel. 

1760c  (1764).  Musikahsches  Alleiiey. 
9  Sämigen.    Siehe  Birnstiel. 


Lied. 


174 


Lied, 


c.  1760d.  Lied  eines  Baierischen  Grena- 
diers auf  den  Jahrestag  Cliuii.  Maximi- 
lian m.     s.  1.  et  a.     [B.  Hbg. 

176".^.  Romanzen  mit  Melodien,  nebst 
einem  Schreiben  an  den  Verfasser  der- 
selben.    Hbg.   u.  Lpz.     8".     [Dresd.  Mus. 

17Ü.Ö.  Ptolomaeus  und  Berenice  mit 
Melodien  fürs  Ciavier.  Berlin  1765  Vogel. 
qu4".     [Brühsel  Cous.  435. 

1766  a.  Kleine  Sing-  und  Spielstücke 
fürs  CIa\ier  von  verschiedenen  Meistern. 
3.  Saralg.  Berlin  1766  ßirnstiel.  4". 
13  L.  die  vorher  schon  in  Marpurg's  kri- 
tischen Briefen  erschienen. 

1766  b.  Kleine  Lieder  für  Kinder,  zur 
Beförderung  der  Tugend,    siehe   Scheibe. 


Melodien  (25)   zu  Herrn  Pro- 

Altona 
qu4'^.      [Brüssel 


Mark  heiligen  Liedern. 
Iversen. 


1766  c. 
fessor  S.  J. 
u.  Lpz.    1766 
Cons.  436. 

1767  a.  Lieder  nach  dem  Anakreon, 
von  dem  Verfasser  des  Versuchs  in  scherz- 
haften Liedern,  mit  Melodien.  Berlin.  Auf 
Kosten  der  typographischen  Gesellschaft. 
qu40.  33  Lieder  von  Gleim.  Den  Kom- 
ponisten bez.  Hiller  in  "Wöch.  Nachr.  3, 
77  mit  Bachmann,  Jörden  im  Lex.  2,  145 
mit  Telemann.  Von  den  6  bekannten 
Bachmann's  könnte  es  der  Zeit  nach  nur 
Karl  Ludwig  sein  (s.  d.),  Telemann  da- 
gegen stand  mit  Berliner  Musik  Verlegern 
in  keiner  Verbindung.  [B.  Lpz.  Dresd. 
Mus.     B.  "W agener. 

1767  b.  Lieder  der  Deutschen  mit 
Melodien.  Erstes  (2.  3.  4.)  Buch.  Ber- 
hn  1767—68  Winter.  Euth.  240  L.  ohne 
Autornamen  (Mel.  u.  B.).  Lindner  im 
deutschen  Liede  p.  73  weist  nach,  dass 
der  Hofrat  Krause  der  Redakteur  für  die 
Musik  und  Ramler  f.  d.  Gedichte  war, 
auch  Wilh.  Wolf  in  Weimar  beteiligte 
sich  als  Komponist.  [B.  B.  B.  Lpz.  B. 
Wageuer.  Schwerin  F.  der  Kat.  2,  11 
bringt  die  4  Register  u.  das  Vorwort. 
B.  Kgsbg.     Wernig.     Brüssel  Cons. 

1769.  Neue  Kriegslieder  mit  Melodien. 
Lpz.,  Kassel  u.  Zwäzen.  8".  [Brüssel 
2482. 

1772  a.  Sieben  mal  sieben  Melodien 
zu  der  neuen  Lieder-Samlg.  Memmingen, 
J.  Chr.  Diesel,     fol.     64  S.     [B.  M. 

1772  b.  Aerndte-Lied  für  das  Jahr 
1772.   Lpz.,Dyck.   40.    [Brüssel  Cons.  439. 

1772  c.  L.  zum  Gebrauche  des  Waysen- 
hauses  zu  Zürich.  Von  Jolt.  Casp.  La- 
vater.  Züiich,  Ziegler.  8*^.  18  vierst. 
Lieder,  88  S.     [Wernig. 

1773  a.  Gleim's  L.  f.  den  Landmann 
in  Musik  gesetzt,  Zürich,  Bürgkli.  [B. 
Wagener. 


Iv  73  b.  Fünf  und  zwanzig  L.  mit  Melod. 
f.  d.  Clav.  Berlin,  Decker.  Vorbericht 
mit  1773  gez.  4  BU.  48  S.  [B.  Joach. 
Nr.  5.     B.  B. 

1774.  Lieder  eines  Mägdchens,  beym 
Singen  u.  Claviere.  Münster  1774  Per- 
renon.  fiu40.  30  L.  [ß.  B.  Brüssel 
Con.s_.  441. 

1775  a.  Vermischte  Lieder  mit  Melo- 
dien aufs  Ciavier.  Wiutorthur  1775  Steiner 
(gedr.  bei  Breitkopf).  qu4''.  25  L.  [Brüs- 
sel Cons.  442. 

1775  b.  Zwölf  L.  mit  Melod.  u.  eben 
so  viel  untermischte  Galanteriestücke  f.  d. 
Clav.  Berlin  1775  Georg  Jac.  Decker. 
[B.  Joach. 

1775  c.  Auserlesene  geistliche  Lieder 
von  Kloppstock,  Cramer,  Lavater  und  an- 
dern berühmten  Dichtern.  In  Music  ge- 
setzt zu  Ein,  Zwey,  Drey  und  Vier  Stim- 
men . .  .  Zürich  1775  Bürgkli.  4".  Viel- 
leicht von  Bürgkli  komp.     [B.  B. 

1776.  Sammlung  nissischer  Volks- 
lieder mit  Musik,  Petersburg  1.  Theil. 
[B.  B. 

—  1.  Theil  1782.  —  2.  Theil  1778.  — 
8.  Tbl,  1779.     4»  in  2  voll.     [B.  B. 

1777  a.  Gesänge  mit  Begleitung  des 
Claviers.  Lpz.  u.  Wiuterthui- 1777  Steiner. 
qu4".     19  L.     [Brüssel  Cons.  443. 

1777b.  Lieder  zum  Gebrauch  in  den 
Logen.  Mit  ausgewählten  und  verbesser- 
ten Melodien.  1.  Samlg.  Breslau  1777 
Korn.  40.  100  S.  1  stim.  Melodien.  [B.  B. 
B.  Lpz.     B.  Kgsbg. 

1778.  Unterhaltungen  beym  Ciavier 
in  deutschen  Gesgen.  von  einem  jungen 
Dilettanten  aus  Schwaben.  Lpz.,  Heinr. 
Steiner  &  Co.  qu4'^.  [Dre,sd.  Mus.  Brüs- 
sel Cons.  446. 

1779  (1780).  Lieder  und  Gesänge  beym 
Klavier,  herausgegeben  von  Job.  Andre. 
Berlin  1779—80  in  4  Heften.  Das  1.  Heft 
enthält  L.  von  Andre,  Gretry  u.  Kaffka. 
[Dresd.  Mus.  Den  Inhalt  des  2. — 4.  Heftes 
kenne  ich  nicht;  ein  Exemplar  in  Brüssel 
Cons.  447. 

1780  a.  Lieder  für  Kinder  mit  neuen 
sehr  leichten  Melodien.  Frankft.  a/M.  bey 
H.  L.  Brönner.  kl.  qufol.  Widmung  von 
George  Carl  Claudius  unterz.  44  S.  28  L. 
[besafs  einst  Dr.  Lindner  in  Bei'lin. 

1780  b.  Sammlung  verschiedener  L. 
von  guten  Dichtern  und  Tonkünstlern. 
4  Theile.  Nürnberg  bey  Job.  Mich. 
Schmidt,  fol.  20,  20  u.  18  L.  [B.  M. 
1.-3.  Brüssel  Cons.  449,  1.-4.  Tbl. 
B.  Lpz.'? 

l(80c.  Foi-tsetzung  Auserlesener  mora- 
lischer Lieder,     Zürich.     [B.Lpz. 


Lied. 


175 


Liends. 


1783.  Akademisches  Liederbuch.  No- 
tonbuch  zu  des  .  .  .  ereten  Bündchen. 
Altena,  Eckhardt.  Dessau  u.  Lpz.,  ßuch- 
hdlg.  der  Gelehrten.  <iufoI.  42  S.  65 
Nrn.  konip.  von  Em.  Bach,  Graun,  Hol- 
land, Kunzen,  Overbeck,  Julius  Reichai'dt, 
Eeiuhardt,  Stegmann,  Fr.  M.  Mel.  Telo- 
nius,  Weis,  Wittrock.     [Dresd.     ß.  M. 

1784.  Sechs  Roudo's  und  sechs  kleine 
Lieder  von  12  verschiedenen  Componisten 
für  das  Ciavier  in  Musik  gesetzt.  Lpz. 
1784.  2  Tbl.  iD  riu40.  Siehe  unter 
Eondo. 

1785.  Lieder  zum  Gebrauch  der  Loge 
zur  waliren  Eintracht  im  0.  von  W(ien). 
In  Musik  gesetzt  von  Br.  B— j  (der  Kat. 
schreibt:  Bojanowski).  s.  1.  (1785.)  qu40. 
[B.  B.  Ein  Bojanowski  ist  als  Musiker 
nicht  bekannt,  doch  ein  Bohdauowicz. 
Das  voranstehende  Br.  heifst  Bruder. 

1788  a.  Auswahl  neuer  Lieder  mit 
Mel.     Lpz.     [ß.  Lpz. 

1788  b.  Kleine  Auswahl  theils  ver- 
änderter, theUs  wenig  bekannter  L.  mit 
Mel.    s.  1.  5788  (sie?),  0.  Autoren.    [B.  Lpz. 

1788  c.  Lieder  für  Freunde  der  ge- 
selligen Freude.  Lpz.  Eingeleitet  v. 
Hagedom.  8^.  71  S.  27  L.  ohne  Autor. 
[B.  Lpz.     B.  M. 

1.89.  Erato  und  Euterpo  von  Plant, 
componirt  von  Aumann,  Petersen,  Schulz, 
Schütz  u.  Ambrosch.  Hbg.  u.  Gotha. 
qu4".     [B.  Hbg. 

1790.  XV.  Lieder  zur  sittlichen  und 
angenehmen  Unterhaltung,  Freunden  u. 
Freundinnen  des  Klaviers  u.  Gesanges 
gew.  Darmst.  1790.  2  Teile.  qu4P. 
[Scheurleer. 

1791a.  Liedersammlung  für  Kinder 
u.  Ivinderf reunde :  AVinterlieder  von  W. 
Müller,  Jos.  Schmidt,  Fr.  Fraundorfer, 
K.  Stephan,  C.  Ferdinandi,  Hoff  mann, 
Job.  Henneberger,  Yanhall  u.  Mad.  Müller. 
Wien  bei  Albeiti  1791.  qu4"  mit  Melo- 
dien.    [Musikfr.  Wien. 

1791b.  Melodieen  zu  Liedei'n  mit  oder 
ohne  Begleitung  des  Claviers  zu  singen. 
1.  Heft.  Kopenhag.  u.  Lpz.  1791  Christ. 
Gottl.  Proft.     qufol.     [B.  B. 

1792  a.  50  auserlesene  L.  bei  Sonnen- 
schein und  Regen.  6  Sämigen.  Lemgo. 
1792—93.     [Kat.  Calvaiy. 

1792  b.  Auswahl  von  L.  aus  J.  F. 
Schink's  Gedichten  mit  leichten  Mel. 
Neue  Aufl.  Hambg.,  Fr.  Bachmann  & 
J.  H.  Gundermann.     12  L.     [B.  Lpz. 

1800.  Melodien  zum  Mildheimischen 
Liederb.  f.  das  Pfte.  oder  Clav.  2.  Aufl. 
Gotha,  Becker.    quSO.    590  S.    [B.  Kgsbg. 

—  Dazu:  Mehi-stim.  Weisen  zu  R.  Z. 


Beckers  Mildh.  L.  von  800  lustigen  u. 
ernsthaften  Gesängen.     [B.  Kgsbg. 

Lieder  fürs  Ciavier  von  Paesiello,  Um- 
lauf, Kozeluch,  Gluck  u.  a.  Kop.  von  Mich. 
Haydn.  7  BU.  qufol.  Ms.  16600.  [Hofb. 
Wien. 

Lieder,  Geistliche.  Das  Lob  des  Herrn, 
enthaltend  158  geistl.  Lieder  mit  neuen 
Choral  Melodien  zu  4  Stimmen  verfertiget 
von  einem  Kunst -Erfahreneu  ...  1.  u. 
2.  Theil.  Bern  1767.  4".  [B.  Hbg.  P. 
0.  V.  pag.  43. 

Siehe  auch  unter  Lange  (Gottl.  Aug.), 
Winter  (Georg  Ludwig),  Ki'iegel  imd  unter 
Oden. 

In  gedrackten  neueren  Werken  wie  in 
Lindner's  deutschem  Liede,  Schneider's 
und  ReiTsmann's  Geschichte  des  deutschen 
Liedes  ist  noch  manche  Samlg.  angezeigt, 
doch  stets  ohne  Fundort  und  verfehlen 
solche  Anzeigen  ihren  Zweck. 

Liedinayr  (Lindtmayr),  Kaspar, 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  "Wien 
vom  1.  Aug.  1710  bis  f  15.  Aug. 
172-1,  55  Jahr  alt.  Bezog  von  1711 
ab  720  Gld.  jährl.  (^Köchel  1). 

Lieffeld,  Christoph.  Musik- 
direktor in  der  alten  Stadt  Salz- 
wedel, 2.  Hälfte  des  17.  Jhs. 

In  B.  Dresden,  Ms.  M.  284  ein  Psal- 
menbuch auf  Pergament  in  8".  Mit  Melo- 
dien von  Vei&chiedenen. 

Liege,  Jehau  du,  ein  Lautenist 
aus  dem  16.  Jh.,  möglich  dass  mit 
Liege  sein  Geburtsort  gemeint  ist 
und  er  eigentlich  unter  Jehan  ein- 
geordnet werden  müsste. 

Im  Ms.  Z  32  der  B.  M.  ein  Lautenbuch 
in  fol,  in  dem  sich  S.  87 — 94  vier  fran- 
zös.  Lieder  für  Laute  gesetzt  befinden. 

Li^geois,  siehe  Champion  und 

Nicolas  le  Licgeois. 

Liegg-e,  Eiigelberto,  lebte  im 
18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch 

1  Ouvei-ture  in  D.  f.  2  V.  A.  B.  2  Ob. 
u.  2  H.     Ms.  Stb.     [ßrüss.  Cons. 

Liekeus,  . . .  aus  Lierre.  wurde 
am  15.  Mai  1771  in  Mecheln  zum 
Organisten  und  Glockenspieler  er- 
nannt und  starb  dort  am  14.  Jan. 
1788  (Gregoir,  Galerie  p.  102  u. 
Anmkg.). 

Liends,  A. . .  3L  . .,  aus  jSürn- 
berg,  lebte  im  17.  Jh. 


Liere. 


176 


Ligne,  Charles  de. 


Im  Ms.  Z75  der  B.  B.  befindet  sich 
eine  Dirigentenstininie  für  Kantaten,  ein 
Bc.  mit  Angabe  der  eintretenden  Instra- 
uiente,  worin  sich  auch  Kautaten  von 
obigem  befinden. 

Liere,  siehe  L allere. 

Liere  (Lyere),   Claix    (Nicolas) 

de  (van),  seit  etwa  1496  Sänger 
am  Hofe  Philipp  des  Schönen,  der 
1501  in  Zeeland  residierte  (Strae- 
ten  1,  108.  144.  178  teilt  Doku- 
mente mit.  S.  145,  153  und  268 
wird  ein  Lyere  erwähnt  der  1501 
beim  Erzherzoge  diente  und  1509 
beim  Nachfolger  Karl). 

Lierts    (Liers),    Aiitoiiie,    von 

1544  bis  1549  an  St.  Walburge 
in  Audenarde  Sangmeister.  Chri- 
stian Hollander  war  sein  Nach- 
folger (Audenarde  15.  Straeten  2, 
54  erwähnt  ihn  auch). 
Liesberg  er,  Elias, 

wird  1654  in  einem  alten  Musikalien- 
verz.  mit  dem  12stim.  Gesänge:  Singet 
dem  Herren  angeführt  (M.  f.  M.  28,  162). 

Liestemaiin,Johan  II  Nikolaus, 

von  1753  —  1770  Chordirektor  am 
Jungen  St.  Peter  in  Strafsburg  im 
Eis.  (Lobstein  82). 

Liestvelcle,  Adolf  de,  Sänger 
in  Yalladolid  an  der  Kapelle  Phi- 
lipp des  Schönen  1506  (Straeten 
7,  165). 

du  Li  eil,  Ludovico,  siehe  Loco. 

Lievens,  Jerome,  war  in  den 
Jahren  1611  und  1618  nachweis- 
bar Sänger  (Männeraltist)  und  Mu- 
sikus a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel. 
Er  und  Camjpos  sind  die  einzigen, 
deren  Namen  sich  aus  der  Zeit 
als  Sänger  in  obiger  Kapelle  er- 
halten haben  (Straeten  2,  9.   10). 

Lieroratti,  Carlo,  Sohn  des 
Giovanni  L,  wurde  im  August  1659 
der  Nachfolger  seines  Vaters  als 
Musikus  an  der  städtischen  Musik- 
kapelle in  Lucca  und  Avird  am 
Ende  von  1699  nicht  mehr  als 
Mitglied  genannt  (Nerici  196.  209). 


Lievoratti,  GrioTanni  I.,  geb. 
um  1580  in  Lucca,  gest.  im  Juli 
1659  ebd.,  wurde  1603  als  städti- 
scher Musiker  daselbst  angestellt. 

Von  seinen  Kompositionen,  die  nach 
Nerici  196  nur  von  geringem  Wert  sein 
sollen ,  besitzt  das  Archiv  Puccini  in 
Lucca  eine  kleine  Komposition.  Daraus 
überhaupt  auf  die  Leistimgen  des  Kom- 
ponisten einen  Schluss  ziehen  zu  wollen, 
ist  jedenfalls  übereilt. 

LieYoratti,  GrioTaniii  IL,  geb. 
zu  Lucca,  war  vom  25.  April  1604 
bis  zum  Juli  1659,  wo  er  starb, 
als  Musico,  Bläser  an  der  bischöf- 
lichen Kapelle  in  Lucca  angestellt. 
Sein  Sohn  Loroixo  war  ebendort 
am  23.  Mai  1646  als  Bläser  an- 
gestellt (Nerici  52.  S.  196  schreibt 
Nerici:  am  23.  Mai  1645  wurde 
letzterer  zum  Lehrer  am  Seminar 
S.  Martino  angestellt). 

Light,  Edward,  ein  englischer 
Guitarrist  des  18.  Jhs.,  bekannt 
durch 

The  art  of  playing  the  Guitar .  . .  to 
which  is  added  a  variety  of  . . .  Airs, 
Divertimentos,  Songs,  &c.  . .  adapted  for 
that  Instrument.  London,  Preston.  8''. 
[br.  Mus. 

Im  R.  C.  of  Mus.  1376  der  Einzeldruck: 
Low  in  a  vale,  nur  mit  Light  gez. 

Liglitendale,  .  .  .  Zeit  unbe- 
kannt. 

Eine  Eomanze,  London  by  HoUoway 
&  Co.     [ß.  M. 

Ligne,  ...  de,  1790  am  The- 
aterorchester in  Antwerpen  ange- 
stellt (Gregoir,  Panth.  6,  34). 

Ligne,  Le  prince  Charles  de, 
geb.  um  1769  im  Schlosse  de 
ßeloeil  im  Henegau,  fiel  in  einem 
Gefecht  der  Preufsen  gegen  die 
Franzosen  am  14.  Sept.  1792.  Er 
war  in  oesterreichische  Heeres- 
dienste getreten,  lebte  gegen  1790 
in  Wien  und  war  ein  tüchtiger 
Dilettant. 

Fetis  fühii  von  ihm  3  Samlg.  franzö- 
sische Airs  für  Klavier  vaiiirt  an,  die 
1791  bei  Artaria  in  Wien  erschienen. 


Ligniville. 


177 


Lilliers. 


LiüjiÜYille  (Ligneville),  Eime- 
iiio,  Marchese  (Marche  di,  Prin- 
cipe de  Couca,  Ciamberlano  (Kam- 
raerheiT)  delle  LL  MM.  GG.  (Sr. 
Majest.)  und  Musikdirektor  der 
Kgl.  Musik  am  Hofe  zu  Toscana, 
Pietro  Leopoldo  (1765  —  1790),  so 
liest  man  auf  Drucken  und  Mss. 
seiner  Kompositionen.  Auf  den 
Mss.  zu  Bologna  bez.  er  sich  mit 
,,Generale  delle  Poste  in  Toscana 
e  Accademico  Filarmonico."  1758 
war  er  bereits  Mitglied  obiger  Aka- 
demie zu  Bologna.  Jahn  1,  197 
sagt  über  ihn:  Er  war  ein  tüch- 
tiger Kontrapunktist,  obgleich  nur 
Dilettant,  schrieb  Kirchenmusik  u. 
ein  eifriger  Beschützer  u.  Förderer 
aller  ernsten  Bestrebungen. 

Man  kennt  von  ihm  ein  Stabat  mater, 
welclies  eine  weite  Verbreitung  fand: 
Stabat  mater  ä  3  voci  in  Canone,  ded.  al 
Pietro  Leopoldo  Princ.  reale  di  Ungheria, 
Archid.  d'Austria.  Scolpi  Fireuze  1768. 
Gius.  Poggiali  scolpi.  Vorwort  gez.  11. 
April  1767.  fol.  3  BIl.  43  S.  [Dresd. 
Mus.  Hofb.  AVien.  B.  Wagener.  Berlin 
Singakad.     B.  M.     Briissel  im  Ms. 

—  Im  Ms.  13000  der  B.  B.,  ebenso  in 
Ms.  189  u.  L  148.  —  In  Bologna  im  Ms., 
66  BIl.  P.  —  Das  Autogr.  im  Archiv 
der  Akademie  Filarmonico  zu  Bologna. 

Salve  regina  a  3  voci  in  Canone  di 
Sua  Eccellenza  il  Sig.  Marchese  di  .  .  . 
Bologna  per  Lilio  della  Volpe  (1762). 
([U.4P.    P.     [Bologna. 

—  In  ß.  B.,  Ms.  L149  und  in  Glasgow 
im  Ms. 

—  andere  Ausg.  mit  gleichem  Titel  im 
Stich,  ohne  Ort  u.  Verleger.  7  BIL  P. 
[Bologna. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  105  ein  Ma- 
drigal 3  voc.  „Dal  cupo  sen."  In  Brüssel 
fds.  Fetis   1854  ein  Stabat  inater. 

In  Bologna  tomo  XXII  del  Carteggio 
Martiniano  zahlreiche  Briefe  (siehe  Kat. 
Bologna  2,  251). 

Liüjiioqiiercii,  Robert  de,  von 

1479—1498   piipstl.  Sänger  (Vier- 
tel]. 3,  241). 

Ligoris,  Simonis  de,  um  1643 
Mitglied  an  der  Hotkapelle  in 
Warschau,  ist  in  Scacchi's  Cribrum 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lesikoii.     Bd.  6. 


von  1643  S.  223  mit  einem  Kanon 
vertreten. 

Ligou,  Pierre,  geb.  um  1749 
zu  Avignon,  lebte  noch  1822  zu 
Alais   als   Organist.     Er   trug   den 

Titel  eines  Abbe. 

Fetis  führt  einige  komische  Opern  an, 
die  auf  kleinen  Pariser  Theatern  gegeben 
wurden,  ebenso  schrieb  er  Messen,  Mo- 
tetten u.  a.  die  nur  im  Ms.  bekannt  -wurden. 

Ligiioro ,  F. .  .  Gr.  .  . ,  wahr- 
scheinlich ein  Autor  des  17.  Jhs., 

von  dem  die  Musikfr.  in  Wien  ein 
Stabat  mater  für  1  Singst,  u.  Bc.  be- 
sitzen. 

Lilien,  Mdme.  la  baronne  An- 
toinette  und  Jos^phine  de,  zwei 
Schwestern,  die  in  Wien  lebten  n. 
sich  als  Klaviervirtuosinnen  wie 
Komponistinnen  auszeichneten. 

Man  verz.  von  beiden  um  1799  und 
1800  mehrere  Variationen  werke ,  die  in 
Wien  bei  Eder  erschienen.  Die  Lpz.  Ztg. 
2,  56.  91.  188  beurteilt  sie. 

Lilio,  Francesco,  scheint  im 
17.  Jh.  gelebt  zu  haben,  denn  die 

Bibl.  Kgsbg.  besitzt  2  Mss. ,  eins  von 
1652  und  eins  von  1673,  worin  er  mit 
Kompositionen  vertreten  ist.  1.  Motette 
all  voci  pro  organo,  seil.  5  voc.  6  ström, 
con  la  capella.  Text:  Jubilate  Deo.  2. 
Motetten  im  Ms.  301,  siehe  Kat.  unter 
Samlwke.  In  B.  Br.  im  Ms.  167:  Exul- 
tabit  cor  meum.  Laudate  Duum.  in  sanc- 
tis.     Kommt,  lasst  uns  betrachten. 

Lilio,  Grinlio,  Immolensis,  also 
aus  Imola  bei  Ravenua  gebürtig, 
ist  im  Samlwk.  1596  mit  einer 
5  st.  Litanei  vertreten  (Eitner  1). 

Lilio  (Lilius),  Vincenzo,  aus 
Rom,  war  um  1604  Musiker  an 
der  Hofkapelle  Sigismund  III.  von 
Polen  und  Schweden.  Er  gab  im 
Jahre  1604  zu  Krakau  ein  Saml- 
wk. Motetten  und  Psalmen  heraus, 

betitelt : 

Melodiae  sacrae,  5,  6,  7,  8  &  12  vo- 
cum  .  .  .  Cracoviae  1604  Lazari ,  Bas. 
Skalski.  Nur  3  Stb.  bekauüt:  C  A.  T. 
in  B.  Proske.  Von  Lilio  eine  Motette 
(siehe  Näheres  Eitner  1). 

Lilliers  (Lillers)  Johannes  de, 

Sänger  an  der  Kapelle  Ks.  Karl  Y. 

12 


LiUo. 


178 


Lindell. 


von  1514^1531,  der  um  1525  in 
Toledo  residierte  (Straeten  7, 277  ff.). 

Lillo,  Grcorg'e,  ein  englischer 
Dramatiker^  lebte  von  1693  bis 
1739  und  ist  bekannt  durch 

das  Trauerspiel:  Elmerick  [R.  C.  of  Mus. 
Oxford  Bodl.  br.  Mus.],  ferner  mit  Bailad 
Opera  Sylvia  von  1731.  [R.  C.  of  Mus. 
besitzt  die  Arien  und  den  Bc. 

Lilly,  John,  wird  im  Hawkins 
4,  372  um  1664  als  Mitglied  der 
Kgl.  Kapelle  zu  London  bez.,  den 
Playford  Lillie  nennt  und  der  sich 
als  Violaspieler  auszeichnete.  Nagel 
in  den  Aunalen  verz.  ihn  S.  52 
schon  im  Jahre  1662,  in  dem  ihm 
pro  anno  40  ^  Gehalt  zugesagt 
wurden. 

Lima,  Braz  Francisco  de, 
studierte  auf  Kosten  des  Königs 
von  Portugal  in  Italien  Musik  in 
der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  und 
wurde  nach  seiner  Piückkehr  am 
Seminar  für  Musik  in  Lissabon 
angestellt.  Bedeutender  war  sein 
Bruder 

—  Jeronymo  Fransisco  de,  gest. 
79  Jahr  alt  1822  zu  Lissabon, 
studierte  1760  in  Italien  Musik 
und  wurde,  wie  sein  Bruder,  am 
Seminar  als  Lehrer  angestellt. 

Er  schrieb  in  den  Jahren  1772 — 1789 
fünf  Opern,  die  am  Hofe  zur  Aufführung 
gelangten  (Vasconcellos  im  Pougin). 

Limido,  Estafano,  um  1633 
Violinist  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  424).  Er  ist 
bekannt  durch  drei 

Motetten  zu  3  Stirn,  mit  Bc.,  die  in 
Lucino's  Samlwk.  von  1608  sich  befinden. 
In  einem  alten  Kat.  der  Kathedrale  zu 
Brüssel  ist  ein  Werk  von  ihm  in  4  Stb. 
angeführt:  Armonia  espiritual.  Madrid 
(Eitner  1  und  Kat.  Bologna  2,  354  mit 
Register). 

Limido,  (xiovanui  Stctfano, 

kommt  in  einem  von  Guglielmo  Berti 
zu  Mailand  1610  herausgegebenen  Samlwke. 
mit  2  Gesängen  vor  1.  Florete  flores  6  voc. 
Nr.  6  und  2.  AUeluja  laetamini  gentes 
6  voc.  Nr.  0.  Berti  lebte  wie  Lucino  in 
Mailand   und   mau  könnte  versucht  sein 


den  obigen  L.  für  denselben  wie  Estafano 
L.  zu  halten. 

Limosin,  Pierre,  Sänger  und 
Kapellan  für  die  hohe  Messe  an 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris  unter 
Fran9ois  I.  um  1532  (Castil-Blaze 
293). 

Limpriclit,  F...  D...,  im 
18.  Jh.  Kantor  zu  Wismar,  dann 
zu     Grabow    und     Güsti'ow,     von 

c.  1730—1775, 

hiuterliefs  eine  Samlg.  von  31  geist- 
lichen deutschen  Kantaten,  die  sich  heute 
im  Conservatoire  zu  Brüssel  befinden. 
Da  keine  einen  Autornamen  anzeigi,  ist 
auch  die  Autorschaft  Limprieht's  fraglich. 
Der  Katalog  von  Wotquenne  schreibt  als 
Anmerkung  ,.proviennent  d'une  collection 
formee  par  F.  D.  Limpricht". 

Linacre  (Linaker),  Thomas, 
gest.  im  Aug.  1719  zu  London; 
schwor  am  27/12  1689  als  Gentle- 
man a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  London, 
wurde  aber  erst  1693  fest  an- 
gestellt und  am  1/10  1694  zum 
Gospeller  (Leser  des  Evangeliums) 
ernannt  (Pdmbault).  Nagel,  An- 
nalen  66  führt  ihn  als  Gentleman 
erst  im  Jahre  1700  als  neu  ein- 
getreten an,  Chrysauder  in  Viertel]. 
8,  520  von  1710  ab  als  Mitglied 
der  Kgl.  Kirchenkapelle,  der  er  bis 
1723  augehörte  (523). 

Linck,  Johann,  unterz.  sich  in 
Raselius'  Teutsche  Sprüche  von 
1594  unter  einem  Vorgedichte  mit 
„provinciali  in  ludo  Lincii  Cantor". 
Lincii  ist  jedenfalls  Linz  in  Oester- 
reich. 

In  Val.  Havd'smann's  Neue  teutsche 
weltl.  Lieder  1592  befindet  sich  auch  ein 
Lobgedicht  auf  den  Komponisten  und 
unterz.  er  sich  hier  mit  der  Gebui'tsstadt 
„Celichius  Silesius,  Cantor  &  CoUega  in 
illustri  ludo  Lincensi". 

Lindell,  Johann.  In  der  Bibi. 
zu  Linköping  befindet  sich  von 
ihm  das  Druckwerk: 

Cautilenaram  selectiorum  editio  nova, 
in  gratiam  scholarum  notis  musicis  evul- 
gata.     s.  1.     8». 


Lindemann,  Johann. 


179 


liindlev. 


Liiidemaim.  Magister  Jolinnii, 
Sohn  des  Nikolaus  L.,  geb.  gegen 
1550  in  Gotlia,  trat  1571  oder  72 
das  Kantorat  in  Gotha  an,  denn 
er  sagt  am  Schlüsse  der  Dedikation 
zu  dem  unten  folgenden  Druck- 
werke, Gotha  den  I.Jan.  1598,  dass 
er  „in  das  27.  Jahr''  dem  Herzoge 
diene,  legte  dasselbe  1631  nieder 
und  bekleidete  daun  städtische 
Ehrenämter.  Auch  als  geistlicher 
Liederdichter  ist  er  bekannt  und 
erfand  die  Melodien  dazu  (M.  f.  M. 
10,  73.  Im  Zahn  fehlt  er.  Win- 
terfeld 1,  93).  Er  gab  ein  Samlwk. 
heraus  von  meist  weltlichen  Ge- 
sängen, denen  er  einen  geistlichen 
deutschen  oder  lateinischen  Text 
unterlegte.  Es  sollen  3  Teile  da- 
von erschienen  sein,  doch  ist  bis 
jetzt  nur  der  2te  in  einem  ein- 
zigen Stb.  bekannt,  betitelt: 

Amorum  filii  Dei  Decades  duae,  d.  i. 
20  liebliche  vnd  gautz  anmutige,  lateiu. 
vnd  deutsche  Newe  Jharfs,  oder  Weyhe- 
nachten  Gesenglein  . . .  i^ansführl.  Titel  in 
M.  f.  M.  10,  77).  Ei-ff.  1598  Georg.  Baw- 
man  den  eitern,  kl.  4«.  Tenor,  20  Bll. 
mit  22  Gesängen  von  Girol.  Conversi  2, 
Gastoldi  8,  Joh.  Hermann  1,  Luc.  Ma- 
renzio,  Christus  Clavius  Papeberg,  Andr. 
Pevernage  2,  Jak.  fieguart,  Th.  Riccius, 
Lamp.  de  Sayfe  2,  Gio.  Terrettj.  [B.  B: 
T.  Reg.  in  M.  f.  M.  10,  78.  Darmst:  T. 
ohne  Titelbl. 

LiiKleiiiaiiii,   Ole  xiiidres,   ein 

Norwegenischer  Musiker,  geb.  um 
1768,  gest.  gegen  1855  zu  Üront- 
heim.  Nach  Farrenc's  Mitteilung 
in  seinem  Tresor  des  pianistes 
2.  Bd.  studierte  er  in  Kopenhagen 
auf  der  Universität  und  betrieb 
Musik  nur  nebenbei,  studierte  dann 
beim  Kapellmeister  Wernicke  Kom.- 
position,  ging  zur  Musik  über,  kehrte 
nach  Norwegen  zurück  und  wurde 
Organist  an  der  Hauptkirche  zu 
Drontheim.  Farrenc  nahm  9  kleine 
Klavierpiecen  in  obiges  Samlwk. 
auf. 


Liiulemaiiii,  Wolfgang,  lebte 
um  1571  und  ist  bekannt  durch 

10  Motetten  im  Ms.  in  5  Stb.  von  1571 
iu  B.  Zw.  (s.  Kat.  Nr.  574). 

Linden,  van  der.  In  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Brüssel  dienten  im 
17.  Jh.  eine  Eeihe  Instrumentisten 
dieses  Namens.  Der  älteste,  Lan- 
7'ent^  war  in  den  Jahren  1611  bis 
c.  1618  Lautenist  daselbst.  Franz 
wird  1641  als  Instrumentist  mit 
367  Gld.  Gehalt  verz.  Jean-I ran- 
cois  und  sein  Sohn  Jean  w'aren 
um  1673  angestellt  (Straeten  2,  9. 
390.  5,  136.  146). 

Lindenberg,  Joliann,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  Anfange  des  17. 
Jhs.,  der 

im  Ms.  44  Nr.  20  der  B.  Zw.  (4  in- 
kompl.  Stb.)  mit  dem  Gesänge:  Wolauf 
ihr  Musicanten,  4  voc.  4  Stroph.  Test, 
vertreten  ist. 

Lindener,  Martin,  meldet  sich 

1604  zum  erledigten  Kantorat  zu 
Freiberg  i/S.,  welches  aber  Deman- 
tius  erhält  (\^iertelj.  6,492).  Nach 
M.  f.  M.  1896  Nr.  11  hiefs  er  Jo- 
hann Martin  Lindener^  wird  1654 

;  als  gewesener  (einstiger)  Organist 
in  Weizenstein  bez.  und  allerlei 
Kompositionen  angezeigt,  die  einst 
die  Kantoreigesellschaft  zu  Pirna 
besafs. 

I  Liiidenn,  Wolfgang  Ton  der, 
ein  Komponist  des  16.  Jhs.  aus 
Kegensburg  geb. 

I  Im  Ms.  F.  VL  42,  ein  Heft  in  fiu4''. 
4  Stbll.  bildend,  in  der  B.  Basel,  enthält 
eine  Cantilena  4  voc.  compos.  a  Wolf- 
gango  a  Tiliis  Ratisponensis,  doch  über 
den  einzelnen  Stimmen  steht  der  Name 
deutsch,  wie  oben  mitgeteilt.  Text:  Prima 
mihi  cura  est. 

Lindenspürr,  Wolf  Friedrich, 

1605  Instrumentist    an    der    Hof- 
I  kapeile  in  Stuttgart  (Sittard  2,  33). 

Lindley,  Robert,  ein  englischer 

Violoncellist,  geb.  4.  März  1776  zu 

Eotherham,   getauft   am   12.  April, 

j  gest.    13.  Juni   1855    zu    London 

12* 


Lindlev. 


180 


Lindner,  Friedrich. 


(Grove  sagt  zu  Brigbton).  Er  war 
anfänglich  im  Theaterorchester  zu 
Brigbton  als  Violoncellist  angestellt 
und  später  an  der  Oper  in  Lon- 
don. Pohl  2,  32  u.  33  giebt  die 
Nachricht,  dass  1792  in  London 
3  Lindley  als  Violinist,  Bratschist 
und  Violoncellist  auftraten.  Nur 
der  letztere  war  bedeutend.  Er 
wurde  1794  am  Kingstbeater  an- 
gestellt. Sein  Ton  war  weich, 
rein  und  voll.  Er  trat  öfter  als 
Solist  in  Konzerten  auf,  das  letzte 
Mal  am  20.  Mai  1850  in  der  Phil- 
harmonie. Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Trio  pour  le  V.  Viola  &  Vcl.  oe.  13. 
Bonn  &  Cöln,  Simrocli.     [B.  Hbg. 

3  Duos  p.  2  Vcl.     Ms.  10  in  B.  ß. 

6  Duos  p.  2  Vcl.  op.  1  und  op.  27. 
Pklusikfr.  Wien. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  15  Druck- 
werke : 

Trio  f.  Fag.  Ten.  u.  Vcl.     op.  7. 

Duette  f.  V.  u.  Vcl.     op.  2.  12. 

Duette  f.  2  Vcl.    op.  1.  3.  4.  8.  14. 

Solos  f.  V.  u.  B.     op.  9.   13.   16.   18. 

Kleine  Klavierpiecen. 

Songs  im  Einzeldruck.  Alles  Londoner 
Drucke. 

Liiicliier,  .  .  .  geb.  1653  zu 
Hohenstein,  gest.  im  März  1734, 
seit  1677  Tenorist  in  der  Hof- 
kapelle zu  Dresden,  wurde  nach 
1697  Vicehofkantor.  Sein  Gebalt 
betrug  1697  an  200  Tblr.  (Fürste- 
nau  1,  110.  2  b,  16j. 

Lindiier,  Elias,  um  1740  Or- 
ganist au  der  Domkirche  zu  Frei- 
berg, beschäftigte  sich  eingehend 
mit  Orgelbau  und  unter  seiner 
Leitung  wurde  die  neue  Orgel  da- 
selbst gebaut  (Mattheson  1,  420. 
Den  Vornamen  Elias  giebt  ihm 
Gerber  2). 

In  der  B.  Lpz.  im  Ms.  mit  E.  Lindner 
gez.  „Generalbass  nach  Heinichen". 

Liudiier  (Linttnor,  Liutner), 
Friedrich,  um  1540  in  Liegnitz 
geb.,  gest.  15.  Sept.  1597  zu  Nürn- 
berg (M.  f.  M.  29,  54),  wurde   als 


Knabensänger  in  die  kurfürstl.  Ka- 
pelle in  Dresden  aufgenommen,  be- 
suchte dann  die  Schule  in  Pforta 
und  studierte  Humaniora  zu  Leip- 
zig. Schon  vor  1568  muss  er  sich, 
einer  Notiz  in  einem  Codex  der 
Augsburger  Stadtbibliothek  zufolge, 
als  Tenorist  an  der  markgräfl.  Bran- 
denburg. Hotkapelle  zu  Ansbach 
und  Bayreuth  befunden  haben  (M. 
f.  M.  25,  7.  Siehe  auch  31,  18). 
Um  1588  bekleidete  er  das  Kan- 
torat  an  der  St.  Egidienkirche  in 
Nürnberg,  doch  scheint  er  mit  der 
Ansbacher  Kapelle  noch  in  Ver- 
bindung gestanden  zu  haben,  da  er 
in  der  Dedication  zu  den  „Gemma 
musicalis"  sich  als  Mitglied  obiger 
Kapelle  bezeichnet.  L.'s  Name  ist 
uns  durch  seine  grofsen  Sammel- 
Averke  bekannt,  in  denen  er  be- 
sonders italienische  Kompositionen 
veröffentlicht.  In  meiner  Bibliogr. 
der  Musik-Samlwk.  sind  dieselben 
genau  verzeichnet,  hier  sollen  sie 
nur  kurz  angeführt  werden  (Biogr. 
nach  den  Titeln  und  Dedic.  seiner 
Druckwerke) : 

158.3.  Sacrae  cantiones  c.  5,  6  et 
pluribus  vocibus  .  .  .  Noribg.,  Gerlachia. 
U  Stb.  kl.  qu4".  41  Oesge.  Zu  den  dort 
genannten  Bibl.  sind  noch  hinzuzufügen: 
Dresd.  Mus.  Hofb.  Wien  fehlt  5  a.  Lüne- 
burg fehlt  6a.  Brüssel.  Bannst:  T.  br. 
Mus.     Brieg  defekt. 

1588  a.  Continuatio  canticum  sacrarum 
4,  5,  6,  7,  8  et  plur.  vocum.  Noribg., 
Geriachia.  6  Stb.  qu4".  56  Nrn.  [Zu- 
sätze u.  Verbes.sg:  Hofb. Wien:  A.  Dresd. 
Mus.  B.  Zw,  Krakau.  Brüssel,  br.  Mus. 
Brieg  def. 

1588  c.  Gemma  musicalis:  selectiss. 
varii  stili  cantiones  (vulgo  italis  Madrigaü 
et  Napolitane  dicuntur)  4,  5,  6  et  plur. 
voc.  continens. . .  Lib.  1.  ib.  6  Stb. 
fpi4ö.  63  Gesge.  bis  zu  12  Stim.  von 
Italienern. 

2.  Buch  1589.  72  Gesge.  —  3.  Buch 
15901     54  italienische  Gesänge. 

Alle  3  Bücher  besitzen :  B.  B.  fehlt  C. 
u.  6a.  B.  A.  B.  L.  B.  D.  B.  X.  Dresd. 
Mus.  B.  Otteudorf  unbekannt.  Hofb. 
Wien :  C.  A.  T.     B.  Zw.     br.  Mus.  inkompl. 


Lindner,  Friedrich. 


181 


Lingke. 


Das  1.  n.  2.  Bucli:  B.  Hbef.     Upsala. 
Das  2.  u.  8.  Buch:  B.  Münch. 
1590a.     Missae  rjuinque,   5  vocib.     ib. 

5  Stb.  qu40.  [Zusatz :  B.  M.  B.  Grimma. 
Krakau.     br.  Mus. 

]590b.  Corollarium  cantionum  sacra- 
rum   5,  6,   7,   8  et  phir.  vocum  ...     ib. 

6  Stb.  fßUO.  69Gesge.  [Zusatz:  ß.Elbing. 
Dresd.  Mus.  Löbau.  Krakau.  Stockholm 
fehlt  A.  6  a.    Brüssel,    br.  Mus.    Briegdef. 

1591a.  Magnificat,  beatissimae  deipa- 
raeque  V.  M.  cauticum,  5  et  4  vocib.  ib. 
5  Stb.  qu40.  24  Magüif.  u.  3  Domine. 
[B.  B.  B.  Zw.  felilt  5  a.  B.  Br.  fehlt  C. 
B.  M.    Lübeck:  D.  A.  B.  oa.     Briegdef. 

Unbekannt  war  bis  jetzt: 

1591b.  Biciuia  Sacra,  ex  variis  autori- 
bus  in  usum  juventutis  scholasticae  collecta 
. . .  Zweysthnmige  Gesängiein,  sampt  einem 
kurtzen  ynterricht,  wie  man  soll  lernen 
singen  . . .  Yox  inferior.  Xoribg.  1591 
typogr.  Cath.  Geriachiae.  kl.  qu8».  1  Bl. 
Text,  80  Tonsätze,  die  1.  Stimme  fehlt, 
[br.  Mus.]  An  Komponisten  sind  genannt: 
Giov.  de  Antiquus,  Jachet  Berchem,  Giov. 
Franc.  Capoani,  Certon,  Fabr.  Facciola, 
Cola  Vinc.  Fanelli,  St.  Felis,  Gombert, 
Guami,  Handl,  Jachet  (de  Mantua),  Jos- 
quin,  Lassus,  Lupus,  Nasco,  G.  B.  Face, 
Gio.  Franc.  Palumbo,  Cola  Maria  Pizziolis, 
Reinerus,  Ruffus,  Scandellus  u.  Schramm. 

An  eigenen  Kompositionen  kenne  ich 
nur  in  Ms.  Z  112  Peitsch,  4  Stb.  Nr.  41 
der  B.  B :  Hodie  Christus  natus  est,  5  voc. 

Liiidiier,  Georff. 

Eine  Partitur  in  Tabulatur  ohne  Text 
aus  der  Mitte  des  17.  Jhs.  in  B.  Joach. 
(23)  enthält  un(*r  Nr.  23  eine  Missa  super 
Da  der  Sabbath  vergangen  war,  8  voc. 
S.  73  und  Nr.  116  einen  Introitus  a  6. 
De  Resurrectione  S.  416. 

Lin(liier,JoliaimJosephFrio(l- 
ricb,  geb.  1730  zu  Weikersheim 
(Württemberg,  Jaxtkreis),  gest.  um 
1790  zu  Berlin  ?  Schüler  von  Quantz, 
trat  1750  als  Flötist  in  die  Kgl. 
Kapelle  zu  Berlin  und  wird  im 
Adress- Kalender  von  1789  noch 
als   Mitglied    angeführt   (Ledebur). 

Lindt,  Ferdinand,  Violinist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  66  Gld. 
45  Kr.  monatl.  vom  1.  Aug.  1709 
bis  10  (Köchel  1). 

Lindtholz,  Nikolaus,  geb.  1594, 
seit  Dez.  1619-1626  Kantor  in 
Schwerin  (Chrysander  3,  37). 


Lindtmayr,  siehe  Liedmayr. 

Lind|t]ner,  Joseph,  um  1753 
bis  c.  1765  Bratschist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  mit  190  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Li  neck,  . . . 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  unter 
diesem  Namen  ein  Offertorium  ex  Missa 
pro  defuncti  a  4  voc.  c.  instrum.  P.  Er 
ist  vielleicht  derselbe  wie  Joh.  Georg 
Linike  (Linecke). 

Linecke,  Joh.  Georg,  s.  Linike. 

Ling-,  William,  ein  Musiker  zu 
London  des  18.  Jhs. 

Das  br.  Mus.  besitzt  an  13  Drucke  von 
c.  1790  und  späterer  Zeit  in  alleriei  Kla- 
vierpiecen  mit  und  ohne  Begleitung  von 
1  Flöte  oder  Violine,  auch  einige  Gesänge 
in  Einzeldrucken.  Op.  1  besteht  aus  3 
Sonaten  f.  Klav.,  Flöte  oder  Violine  u.  s.  f. 

Lingke,  Geori^  Friedrich,  ein 

kgl.  polnischer  und  kurfürstl.  säch- 
sischer Bergrat,  der  1742  in  die 
Mizl  arische  musikalische  Gesell- 
schaft eintrat;  später  zog  er  sich 
nach  Weifsenfeis  zurück.     Er  gab 

heraus: 

Einige  zum  allgemeinen  Nutzen  deut- 
licher gemachte  musikalische  Era'egungs- 
und  andere  leichter  eingerichtete  Uibungs- 
Wahrheiten,  herausgeg.  von  einem  Freunde 
dieser  Wissenschaft.  Leipzig,  Blochberger. 
40.  Wird  L.  um  1750  zugesckrieben.  [B.  B. 
Brüssel. 

Vertheidigungsschreiben  an  den  Ver- 
fasser der  sieben  Gespräche  (Mattheson). 
Frankft.  und  Leipz.  1753.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Musikalische  Üebungs-Wahrheiten.  Lpz. 
1760.     40.     [B.  Lpz. 

Die  Sitze  der  musikalischen  Haupt- 
Sätze  in  einer  harten  und  weichen  Ton- 
art und  wie  man  damit  fortschreitet  und 
ausweichet  in  zwo  Tabellen  entworfen, 
erklärt  und  mit  Exempeln  erläutert  von 
. . .  Lpz.  1766  Breitkopf  &  Sohn.  40. 
[B.  B.  ß.  M.  Dresd.  B.  Lpz.  Brüssel, 
br.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Glasgow. 

Eine  Rezension  in  der  Allg.  Bibliothek 
verursaclite  einen  Streit,  der  später  im 
3.  Bde.  der  Hillerschen  Nachrichten  fort- 
gesetzt wurde. 

.  .  .  kurze  Musiklehre,  in  welcher  nicht 
allein  die  Verwandtschaft  aller  Tonleitern, 
sondern  auch  die  jeder  zukommenden  har- 
monischen Sätze  gezeigt,   und   mit  prak- 


Lingne, 


182 


Linike,  Job.  Georg. 


tischen  Beyspielen  erläutert  werden.  Leip- 
zig 1779  Breitkopf.  4».  [B.  B.  B.M. 
Brüssel,  br.  Mus.  Musüfr.Wien.  Glas- 
gow.    B.  Lpz.,  Ausg.  von  1781  ? 

Sein  Porträt  befindet  sich,  in  Mizlefs 
niusikal.  Bibl.  3.  Bd.  —  1  Brief  und  Portr. 
in  B.  B.  GrasD.,  Brief  abgedi-uckt  in  M.  f. 
M.  24.  161. 

Liugue,  Jean  de. 

Dieser  Name  befindet  sich  im  Ms. 
Nr.  17  zu  Cambrai  hinter  dem  letzten 
Magnificat  und  zwar  mit  ,.De  Lingne 
1561".  Nach  Coussemaker  6,  50  war  er 
Lehrer  des  Knabeuchores  zu  Cambrai; 
ob  aber  die  Gesänge  in  dem  Ms.  von 
ihm  .sind,  ist  vorläufig  nicht  festzustellen. 

Linigke,  Christian  Bernliard, 

Kammermusikus  des  Prinzen  Phi- 
lipp Wilhelm  (?),  wurde  am  28. 
Okt.  1706  zum  Kgl.  Kammermusi- 
kus zu  Berlin  ernannt  (Schneider 
54).  Man  vergleiche  C.  Bernhard 
Linike,  der  vielleicht  derselbe  ist 
und  1713  bei  Entlassung  der  Ber- 
liner Kapelle  nach  Köthen  kam. 

Liniske.  Epliraim,  wird  1690 
in  Berlin  zum  Kammermusikus  er- 
nannt (Schneider  49). 

Linike,  . . .  Zelter  in  der  Biogr. 
Fasch'  p.  11  nennt  einen  Hof- 
klaviristen  um  1751  in  Mecklenbg. 
Sti'elitz  ,,deu  alten  braven  Linike, 
obwohl  ein  geschickter  Musikus, 
traute  er  sich  doch  nicht  den  be- 
rühmten Pi'anz  Benda  zu  accom- 
pagniren." 

Linike,  C. . .  Bernhard ,  war 
1718  Kammermusikus  a/d.  Hof- 
kapelle in  Köthen  unter  Seb.  Bach's 
Direküon  (Spitta  2,  985).  Man 
vergleiche  Christian  Bernhard  Li- 
nigke. 

Linike  (Linecke,  Linicke),  Jo- 
hann (xeorg  (Schneider  58  und 
H  34  nennt  ihn  Lienicke  aus 
Schweden),  Musiker  im  Anfange 
des  18.  Jhs.,  Schüler  Joh.  Theile's 
zu  Berlin,  sagt  Gerber  2,  da  aber 
Theile  nie  in  Berlin  gelebt  hat, 
soviel  bekannt  ist,  so  muss  dessen 
Schülerschaft    vorläufig    auf    sich 


beruhen;  1711  trat  er  als  Yiolinist 
mit  200  Thlr.  Gehalt  in  die  Kgl. 
Kapelle  zu  Berlin  (Schneider  53 
erwähnt  1712  noch  einen  Sohn 
L.'s,  der  auch  200  Thlr.  Gehalt 
empfing,  während  er  den  Gehalt 
des  Yalers  mit  300  Thlr.  angiebt). 
Beim  Kegierungsantritt  des  preu- 
fsischen  Soldatenkönigs  wurden 
1713  sämtliche  Kapellmitglieder 
entlassen  u.  L.  fand  am  Weifsen- 
felsischen  Hofe  1718  als  Konzert- 
meister Unterkunft  (siehe  J.  0. 
Opel,  der  seinen  Xamen  nach  dem 
Kirchenbuche  Lincke  schreibt, 
jedenfalls  eine  üngenauigkeit  des 
Küsters).  Darauf  hielt  er  sich 
mehrere  Jahre  in  England  auf, 
trat  dann  1725  als  Yorspieler  ins 
Hamburger  Theaterorchester  und 
schrieb  dort  zu  Hand  eis  Opern 
der  Wettstreit  der  Poesie  und 
Julius  Caesar  die  Becitative  (Lind- 
ner 1,  193.  Mattheson  3,  250 
nebst  2  Briefen,  Gerber  nach 
Mattheson.  Obige  Namenvarianten 
nach  den  Mss.  seiner  Komposi- 
tionen).    Nachweisbar  sind: 

Ms.  9065  in  B.  B.  Cantate  f.  Sopr. 
mit  Bc.  in  P.  Text:  Quando  sperasti  o 
core. 

Bibl.  Rostock  im  Ms.  1.  Concerto  pour 
le  Clavecin  et  V.  concert.  2.  Trio  f.  Fl. 
trav.  Hautb.  ou  Va.  u.  B.  B.  Trios  f.  Fl. 
trav.  V.  u.  B.  (inkompl.j.  4.  Sonate  für 
Fl.  trav.,  Fag.  o  Ycl.  e  Yiola  di  Gamba 
col  Bc.  (Fag.  fehlt).  5.  Sonata  f.  Fl. 
trav.  V.  u.  Bc.  6.  Sonata  f.  Fl.  trav.  ou 
V.  V.  ou  Fl.  trav.  Bc.     Alle  in  Stb. 

Bibl.  Upsala.     1.  Concerto  ä  5  in  BJJ: 

2  V.  Ob.  Va.  e  Comb.  Ms.  2.  Ouvertüre 
ä  7 :  2  Ob.  2  V.  Ya.  Ycl.  e  Cemb.  fol.  Ms. 

In  Bibl.  Schwerin  F.  1.  Mortorium  ä 
5.  1  Tromba  c.  Sordini ,  1  Hautb.  c. 
Sord.,  1  Fi.  trav.  1  Y.  c.  Sord.  et  B.  c. 
Sord.  en  Bis  composee  par  J.  G.  Linike 
90  12  Avril  1737.  Stb.  iu  fol.  Kade 
glaubt,  dass  es  Autogr.  sei  und  giebt  im 
Facsimile  die  letzten  9  Worte  des  Titels. 

3  Sätze:  Largo,  And.  Allegro.  Esd.  2. 
2  Ouvertüren  f.  2  Fl.  u.  B.  3.  Trio  f. 
2  Fl.  u.  B.  4.  Suites  ä  3,  2  Fl.  et  B. 
5.  3  Coücerti  c.  Fl.   Y.   Ya.   Cemb.  e  B. 


Link,  Jacob. 


183 


Liulev,  Thum.,  d.  Aelt. 


—  oder  Y.  conc.  2  V.  Yioletta,  Violon, 
Vcl.  e  Bc,  einmal  Lünicke  geschrieben. 
6.  3  Sonate  a  fl.  Y.  Bc.  7.  Sonata  a  Y. 
ö  Ob.  solo  0.  B.  8.  Sonata:  Traversier 
solo.  9.  2  Yiolinsoli  c.  Bc,  alles  in  Stb., 
dabei  scheinbar  mehrere  im  Autogr. 

In  B.  Darmst.  im  Als.  in  Stb.  Sonata 
a  Cembalo,  oblig.  Yiolino. 

Link,  Jacob,  aus  Döbeln,  war 
um  1548  Tenorist  an  der  kurfürstl. 
Kapelle  in  Torgau  (Fürstenau  1, 
10). 

Linke,  Johann  Casimir,  war 
um  1733  Fagottist  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  300  Thlr.  Gebalt 
(Fürstenau  1,  134). 

Linken  ran  beneren. 

Im  Petrucci  1503  a  fol.  131  befindet 
sich  das  ^-ierstim.  Lied :  En  vroelic  wesen. 
Ob  der  obige  Name  der  Komponist  oder 
der  Dichtei-  ist,  bleibt  ungewiss  (Eitner 
1,  315). 

Linley,  Francis,  geb.  1774  zu 
Doncaster,  blind  von  Geburt,  st. 
15.  Sept.  1800  zu  Doncaster.  Stu- 
dierte Musik  unter  Dr.  Miller  und 
wurde  Organist  an  der  St.  James 
Kapelle  Pentonville  zu  London. 
Heiratete  1796  ein  ebenfalls  blin- 
des Mädchen.  Ging  nach  Amerika, 
kehrte  aber  1799  wieder  nach 
England  zurück.  Seine  "Werke  be- 
stehen aus  Gesängen,  Klavier-  und 
Orgelstücken,  Soli  und  Duetts  für 
Flöte  u.  a.  (Grove.  Stephen).  Brown 
fügt  noch  hinzu,  dass  er  ein  Mu- 
sikgeschäft in  L.  eröffnete,  banke- 
rott wurde  und  mit  seinem  Weibe 
nach  Amerika  floh.  Fetis  verz. 
seine  Werke. 

Linley,  Thomas,  der  Aeltere, 
geb.  1732  zu  Wells  in  Somerset, 
gest.  19.  Nov.  1795  zu  London. 
Studierte  Musik  unter  Tho.  Chilcot 
und  Paradies.  Liefs  sich  in  Bath 
als  Gesanglehrer  nieder  und  gab 
mit  grofsem  Erfolge  Konzerte;  ging 
1775  nach  London,  trat  als  Sänger 
auf  und  komponierte  für  das  Drury 
Lane  Theater.     Seit   1776  war  er 


neben  Sheridan  und  Dr.  Ford  Mit- 
direktor an  demselben  Theater. 
(Grove.  Pohl  2,  338.  Auf  seinem 
Denkmale  wird  sein  Alter  mit 
63  Jahren  angegeben.  Seme  Kom- 
positionen sind  einfach  und  voll 
Gemüt.  Seine  Töchter  Maria  (Mrs. 
Tickell,  t  1784)  und  Eliza  (Mrs. 
Sheridan,  f  1792)  zeichneten  sich 
als  Oratoriensängerinnen  aus).  Von 
Thomas'  Kompositionen  sind  be- 
kannt: 

The  camp  &  Selima  et  Azor  (opera). 
London  1778.  qufol.  Die  Partit.  besteht 
aus  der  Ouvertiire,  den  Arien  u.  Ensemble- 
Sätzen.     [Glasgow.     R.  C.  of  Mus. 

The  camp  and  the  Song  in  The  School 
for  Scandal.  L.  1778.  qufol.  [R.  C.  of 
Mus. 

The  Camival  of  Yenice,  opera.  L.  1781. 
qufol.     [R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

Duenna  (The)  or  double  Elopement,  a 
comic-opera  as  performed  at  the  Theatre 
Royal  in  Covent  Garden  for  the  Yoice, 
harpsichord,  or  Yiolin.  London,  C.  and 
S.  Thompson.  Im  Kat.  des  br.  Mus.  die 
Angabe:  Komp.  vom  Yater  und  Sohn  1775. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  generous  impostor.  A  Pastoral 
Interlude  . . .  perform'd  in  the  comedy  . . . 
Lond.  (1780").     qufol.     [br.  Mus. 

The  gentle  Shepherd.  Opera.  Lond. 
1/81.     qufol.     [br.  Mus.     R.  C  of  Mus. 

Love  in  the  East,  or  the  Adventures 
of  12  hours.  A  com.  op.  ib.  1788.  qufol. 
[br.  Mus. 

The  roval  merchant,  a  comic  opera 
(K1.-A.)     ib.  1768.     qufol.     [br.  Mus. 

Selima  &  Azor,  a  Persian  Tale  (opera 
bv  Sir  G.  Colüer).  ib.  1784.  qufol.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Spanish  Rival.  The  overt.,  songs  . .  . 
a  musical  farce.  ib.  1784.  qufol.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  strangers  at  home,  a  comic  op. 
ib.  1786.    qufol.     [br.  Mus.     R.  C  ofMus. 

The  triumph  of  Miith.  The  tunes 
songs,  glee  ...  in  the  pantom.  ib.  qufol. 
[br.  Mus. 

The  posthumous  vocal  works  of  Mr.  L. 
&  Mr.  T.  L.  jr.,  consisting  of  songs,  duetts, 
cantatas,  madrigals  &  glees  (publish.  by 
Mrs.  Linley  jr.).  2  voll.  Lond.  c.  1800. 
fol.     [br.  Mus. 

Twelve  Ballads.  L.  qufol.  [R.  C.  of  Mus. 

Elegies,  for  three  voices.  In  score. 
L.    fol.     [R.  C  of  Mus. 


Linley,  Thom.  jr. 


184 


Lintant. 


Aufserdem  besitzt  das  l»r.  Mus.  docIi 
zahlreiche  Einzeldrucke,  als  englische 
SoDgs,  Glees,  Elegieu  f.  3  Stirn,  und  Kla- 
vier, Madrigale  zu  4 — 5  Stirn. 

In  Lancelotfs  Standard  editions  einige 
Gesge.     [br.  Mus. 

In  Longman's  collect,  of  Catches  Nr.  119, 
A  Bumper  of  good,  Glee  ä  3  voc. 

1  fünfstim.  Gesang  in  neuer  Ausg. 
(Eituer  2.  Die  dort  angegebenen  Daten 
Ijeziehen  sich  fälschlich  auf  seinen  Sohn.) 
In  Corrfs  select  collect.  Edinburgh  1788 
im  2.  Bde.  p.  19,  20,  53,  54  vier  Gesge. 
[Bologna. 

Linley,  Thomas  junior,  Sohn  des 
senior,  geb.  im  Mai  1756  zu  Batb, 
ertrank  am  7.  Aug.  1778  zu  Grinis- 
thorpe  (Lincolnshire).  Schüler  von 
Boyce  und  seinem  Vater,  später 
ging  er  nach  Italien  und  studierte 
unter  Nardini  als  Violinist.  Nach 
der  Rückkehr  nach  Bath  wirkte  er 
als  Solist  bei  den  Konzerten  seines 
Vaters  mit,  ging  dann  mit  letz- 
terem nach  London  und  trat  ins 
Orchester  des  Drury  Lane  Theaters 
(Grove.  Stephen.  Pohl  2,  65  u. 
370  schreibt  noch:  Er  trat  bereits 
als  Kind  als  Violinvirtuose  auf, 
lernte  in  Italien  Mozart  kennen 
und  schloss  mit  ihm  eine  innige 
Freundschaft.  Er  ertrank  bei  einer 
AVasserfahrt  auf  dem  Gute  Ancaster 
bei  Grimsthorpe). 

Von  seinen  Kompositionen  hat  sich  er- 
halten: die  Oper  Duenna  mit  seinem 
Vater  gemeinsam  komponiert,  ferner  die 
Gesänge  in  „The  posthumous  vocal  works" 
(siehe  die  Liste  bei  seinem  Vater),  aufser- 
dem besitzt  das  british  Museum  noch 
6  Drucke  Madrigals  und  Songs.  Grove 
zeigt  noch  das  Oratorium  „The  song  of 
Moses"  an.  Von  welchem  L.  das  Glee 
in  Bisho[)'s  Collect,  of  Glees  ist,  ist  mir 
nicht  bekannt. 

Linley,  William,  der  jüngste 
Sohn  des  Thomas  seu.,  geb.  zu 
Bath  um  1771,  gest.  6.  Mai  1835 
zu  London.  Schüler  seines  Vaters 
und  Abel's,  ging  nach  Indien  und 
trat  iiach  der  Rückkehr  bei  Mr.  Fox 
als  Zahlmeister  ein,  später  in  die 
Verwaltung   als   Subalternbeamter. 


Musik  betrieb  er  nebenbei  (Stephen). 

Er  gab  heraus: 

Shakespeare's  dramatic  sougs,  consisting 
of  all  the  songs,  duets,  trios,  and  chorusses 
in  character,  as  introduced  by  him  in  his 
various  dramas;  the  Music  partly  nev? 
and  partly  selected,  with  new  symphonies 
&  accompaniments  for  the  pfte.;  from  the 
works  of  Purceli,  Fielding,  Drs.  Boyce, 
Nares,  Arne,  Cooke,  Messrs.  J.  Smith, 
J.  S.  Smith,  T.  Linley  jun.,  and  E.  J.  S. 
Stevens;  to  which  are  prefixed  a  General 
Introduction  of  the  subject  and  Explana- 
tory  remarks  on  each  play,  together  with 
an  Appendix  containing  a  new  arrange- 
ment  of  the  music  of  „Macbeth"  by  S. 
AVesley.  Lond.  (1815—16)  Prestou.  2  voll, 
fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

A  Reriuiem  to  the  memory  of  . . . 
S.  Webbe.     London,  qufol.     [br.  Mus. 

G  Canzonets  .  . .   Lond.  qufol.    [br.  Mus. 

Das  british  Museum  besitzt  im  Ganzen 
17  Drucke,  darunter  Einzeldrucke  von 
Glees,  Elegien,  Duette,  Gesäuge  etc.  Der 
Antiquar  Reeves  in  London  besafs  1882: 
Richard  coeur  de  Lion,  historical  Romauce. 
qufol. 

Im  Samlwk.  von  Hyde  befinden  sieh 
3  Nrn.  mit  Linley  gez.,  fraglich  welchem 
sie  angehören.  Im  R.  C.  ofMus.  Nr.  1182 
einige  Glees. 

Linner,  Jakob,  Lebenszeit  un- 
bekannt. 

Im  Stifte  Göttweih  befinden  sich  ein 
Requiem  und  2  geistl.  Gesge.  im  Ms.    P. 

Linnon,  Zanino  (Jeannin),  siehe 
Lumon. 

Lino,  Ferdinand,  gehört  viel- 
leicht noch  dem  18.  Jh.  an. 

]n  B.  B.  Ms.  133  pag.  2  ff.  befinden 
sich  2  Capricci  und  1  Fuge   für  Klavier. 

Linsen  (Liuzen),  Barend  Hen- 
drik, wurde  am  5.  Mai  1739  an 
der  Neuen  Kirche  zu  Amsterdam 
als  Organist  angestellt.  Barney 
3,  237  erwähnt  ihn  noch  im  Jahre 
1772  (Tijdschrift  1,  46). 

Lintant,  C.  . .,  Violinist  u.  Gui- 
tarrist, geb.  um  1758  zu  Grenoble, 
gest.  17.  März  1830  ebd.,  ging 
jung  nach  Paris  u.  wurde  Schüler 
von  Bertheaume  u.  Pellot,  trat  ins 
Orchester  des  Feydeau-Theaters  u. 
als  dies  in  Bankerott  geriet,  lebte 


L'Intrico. 


185 


Lipowsky,  Fei.  Jos. 


er  als  Musiki  ehrer  in  Paris.  IS  10 
übernahm  er  die  Leitung  kleinerer 
Theater  in  den  Provinzen  und  zu- 
letzt diejenige  in  seiner  Vaterstadt. 
Fetis  verz.  an  9  verschiedene  Werke 
von  ihm  die  in  Paris  erschienen:  Quar- 
tetts, Trios,  Duos.  Sonaten  f.  Guitarre, 
Airs  und  eine  Methode  das  Accomj)agne- 
nient  zu  erlernen.     Paris,  G.  Gaveaux. 

L'Intrico,  . . . 

Im  Samiwk.  15t)6c.  ein  2  teiliges  Ma- 
drigal zu  5  Stirn.  (Eitner  1). 

Lioii,  Friedrich,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  ein  Qui 
tollis  f.  Ten.  solo,  2  T.  A.  B.  für  Chor 
und  Orgel.    P. 

Lion,  Laurent,  Sangmeister  an 
der  Kirche  St.  Nicolas  zu  Mons, 
st.  nach  dem  Epitaph  (Gregoir, 
Panth.  5,  110)  am  17.  Dez.  1723, 
78  J.  alt,  war  jubilierter  Priester 
u.  Sangmeister  während  38  Jahren 
an  obiger  Kirche. 

Lionel,  siehe  Power. 

Lipavsky,  Josei)h  (unter  Li- 
pawsky  kommt  er  in  den  Lexika 
vor),  geb.  22.  Febr.  1772  (n.  A. 
1769)  zu  Hohenmaut  in  Böhmen, 
gest.  7.  Jan.  1810  zu  Wien|;  stu- 
dierte in  Prag  Philosophie,  ging 
nach  Wien  u.  betrieb  Jura,  neben- 
bei beschäftigte  er  sich  mit  Vor- 
liebe mit  Musik,  soll  auch  bei 
Mozart  und  Vanhall  Musikunter- 
richt genossen  haben,  scliliefslich 
wandte  er  sich  ganz  der  Musik 
zu,  wurde  als  Klaviermeister  beim 
Grafen  Adam  Teleky  angestellt, 
machte  Konzertreisen  und  liefs 
sicli  als  Virtuose  und  Komponist 
hören.  Später  erhielt  er  in  Wien 
beim  Ksl.  geh.  Kammerzahlamt  in 
Wien  eine  Anstellung  (Dlabacz;  das 
Todesdatum  nach  Fetis).  Dlabacz 
zeigt  32  Werke  von  ihm  an:  3 
Opern,  Gesänge  u.  Klaviermusik. 
Nachweisbar  sind: 

Sinfonia  a  2  Y.  Va.  e  B.  4  Stb.  Ms. 
[B.  M. 


Oe.  14.  Var.  p.  le  pfto.  sur  l'air : 
Guide  mes  pas  de  Fopera:  Les  deux 
journees  de  Cherubini.     Vienne,    Bureau. 

Oe.  20.  11  Var.  p.  le  pfte.  Vien., 
Bureau  des  arts.     HS.     [B.  Wagener. 

Oe.  24.  Fugue  sur  la  Marche  termi- 
nant  le  Finale  du  2.  acte  de  l'opera  Les 
deux  journ.  de  Cherubini.  Ib.  6  S. 
[B.  B.     B.  Wageuer. 

Oe.  27.  Gr.  Sonate  pathetique  p.  le 
pfte.  Lpz.,  Br.  &  H.  21  ö.  |B.  Wa- 
gener. 

Oe.  29.  6  Fugues  p.  lorgue  ou  le 
pfte.  Vien. ,  iiupr.  chemique.  23  Seit. 
[B.  B.     B.  Wagen  er. 

Var.  f.  Pfte.  im  Autogr.    [B.  B.  Grasn. 

Die   Musikfr.   in   AVien   besitzen    noch 

1.  Minna,  Lied  (Mein  ist  er  nun)  op.  15. 

2.  Lieder  oesterreich.  Wehrmänner.  3. 
Gr.  Sonate  f.  Clav.  V.  u.  Vcl.  op.  10. 
4.  Gr.  Sonate  für  Pfte.  u.  Fl.  5.  2  Son. 
f.  Pfte.  u.  V.     op.  9  u.  11. 

Die  Hofb.  Wien  im  Ms.  16957:  12 
Menuette  f.  Orch.  in  Stb. 

In  der  Lpz.  Ztg.  wird  er  von  Bd.  6 
ab  sehr  oft  recensiert  und  zwar  in  einer 
AVeise,  dass  man  glauben  könnte  er  wäre 
ein  Ausbund  von  Genie. 

Lipinski,  Felix,  Vater  des  Karl, 
geb.  um  1765  zu  Zakliczyn  in 
Gallizien,  gest.  um  1847  (wo?). 
Er  spielte  mehrere  Instrumente, 
war  ein  theoretisch  gebildeter  Mu- 
siker, bildete  viele  Schüler  und 
dirigierte  die  Kapellen  bei  ver- 
schiedenen hohen  Herren. 

Er  gab  ein  Allegro  de  Concert  in  Leo- 
pol chez  Kallenbach  heraus.  Sein  Sohn 
Karl  gehört  dem   19.  Jh.  au  (Sowiuski). 

Lipowsky,  Felix  Joseph,  geb. 
25.  Jan.  1764  zu  Wiesensteig,  gest. 
21.  März  1844  zu  München.  Stu- 
dierte Jura,  Geschichte  u.  Kriegs- 
kunde und  legte  1787  in  München 
sein  Examen  ab,  worauf  er  1791 
als  Assessor  in  den  Hofkriegsrat 
berufen,  1796  wirklicher  Kriegs- 
rat wurde  und  verschiedene  diplo- 
matische Sendungen  mit  Glück 
ausführte;  1799  wurde  er  Landes- 
direktionsrat und  während  der 
napoleonischen  Feldzüge  Stadt- 
kommandant von  München.  Bei 
der  Aufhebung  der  Klöster  erwarb 


Lipowsky,  Fei.  Jos. 


186 


Lippaiino. 


er  sich  das  grofse  Verdienst,  die 
dort  vorhandenen  Schätze  für  den 
Staat  zu  retten.  1819  erhielt  er 
den  Posten  eines  ständischen  Ar- 
chivars und  entwickelte  nun  eine 
staunenswerte  Thätigkeit  auf  allen 
Gebieten  vaterländischer  Geschichte. 
Leider  tragen  seine  Werke  das 
Gepräge  der  Flüchtigkeit  u.  sind 
seine  Daten  mit  Vorsicht  zu  ge- 
brauchen. In  das  Fach  der  Musik- 
geschichte fällt  das  Werk:  Baie- 
risches  Musiklexikon  1811,  welches 
ein  Auszug  aus  dem  Baierischen 
Künstlerlexikon  von  1810  ist  (A. 
d.  B.).     Aufser  obigem 

„Baierisches  Musik-Lexikon.  Von  .  . . 
München  1811  Jak.  Giel-'.  S».  X  und 
338  S.  Vorhanden  in  allen  gröfseren 
Bibl.  u.  in  Privathänden  (das  baierische 
Künstlerlex.  erschien  1810  und  ist  von 
demselben  Verfasser)  besitzt  die  B.  M. 
noch  eine  Messa  a  4  voci  con  ström.  1789. 
Ms.  P.  47  Bll.  in  qvi4P,  er  bez.  sich  auf 
dem  Titel  mit  „Doct.  und  Advokat  auf 
Hofe  zu  München^'  (auf  Hofe  ist  ein  mit 
amtlichen  altertümlichen  Gebäuden  um- 
gebener Hof  in  München). 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
ihm  zalilreiche  Kompositionen  f.  Klaner 
u.  a.  Instrum.,  als  Sonaten  für  Klav.  op. 
21.  32.  Sonaten  f.  Klav.  V.  u.  Vcl.  op. 
10.  Eondos,  Romanzen,  Variationen  und 
vieles  Andere. 

Lipowsky,  Thad  Ferdinand, 

der  Vater  des  Felix  Joseph,  geb. 
28.  Dez.  1738  zu  St.  Martin  in 
Baiern,  gest.  18.  März  1767  zu 
Wiesensteig,  studierte  zu  Passau 
und  Salzburg,  betrieb  nebenbei 
Musik,  hatte  Leopold  Mozart  zum 
Lehrer,  schrieb  eine  Oper  mit  lat. 
Text:  „Musae  in  Parnasso  Salis- 
burgensi"  u.  ging  dann  nach  Ingol- 
stadt, um  die  Rechte  zu  studieren. 
Von  hier  Avandte  er  sich  nach 
München  und  erhielt  1763  zu 
Wiesensteig  (nicht  Weissensteig, 
in  Württemberg,  früher  zu  Baiern 
gehörig)  einen  Justiz-  u.  Kameral- 
posten;  kurz  vor  seinem  Tode  er- 


hielt er  die  Ernennung  nach  Mün- 
chen, starb  aber  ehe  er  die  neue 
Stellung  angetreten  hatte.  Er  war 
ein  guter  Violinist  u.  komponierte 
fleifsig  (Lipowsky 's  Musik-Lex.). 

Lipp,  Franz  Ignaz,  von  Eggen- 
felden  in  Baiern  geb.,  um  1757 
Violinist  u.  Tenorist  an  der  Salz- 
burger Kapelle    (Marpurg  3,  188). 

Lipp,  Joliann,  Organist  zu 
Regenstauffen,  heiratete  am  25/9 
1630  (Trauregister  der  Frauen- 
kirche, München). 

Lipparino,  (xuglielmo,  aus 
Bologna,  wurde  im  Augustiner- 
kloster S.  Giacomo  zu  Bologna 
erzogen  und  trat  dann  in  dasselbe 
zu  Bellaggio  in  Como  ein.  Von 
etwa  1619  (Titel)  ab  war  er  am 
Dome  zu  Como  Kapelhneister. 
Später  kehrte  er  in  das  Kloster  zu 
Bologna  zurück  (Gaspari  3,  71  u. 
die  Titel).     Er  ist  bekannt  durch: 

H  1.  üb.  de  Motetti,  a  7,  8,  &  uno  ä 
15  voci.  Di  . . .  Ven.  1609  Ales.  Eauerij. 
Stb.  ?     40.     [Bologna:  5a. 

Messe  a  8  voci  con  il  Te  Deum  lau- 
damus  ä  8,  et  il  suo  Bc.  di  F. . .  Ven. 
1623  AI.  Vincenti.  9  Stb.  4».  [Bologna: 
BI.  5a  IL 

Sacri  concerti  a  4,  5,  6,  8  et  10  voci 
di  . . .  Con  il  Bc.  Lib.  2.  Ven.  1627 
Ales.  Vincenti.  Stb.  ?  40.  [Bologna: 
Bl.  B2.  Bc. 

Sacri  concerti  a  5  voci  con  il  suo  B. 
per  l'organo  di  .  .  .  Lib.  1.  Opera  11. 
Ven.  1629  AI.  Vincenti.  6  Stb.  4".  Die 
Dedic.  ist  am  1.  Dez.  1628  gez.  [Bo- 
logna,    br.  Mus. 

Le  sacre  Laudi  che  si  cantano  nella 
Santa  Casa  de  Loreto  a  3.  4,  5,  &  8  voci 
di  .  .  .  Op.  12.  Ven.  1634  AI.  Vincenti. 
8  Stb.  40.  [Bologna:  C  A.  B.  5o  primo 
coro;  T.  A.  B.  2.  coro,  Bc.  Brüssel 
kompl. 

Sacri  concerti  a  1,  2,  3  et  4  voci  con 
le  Litanie  della  B.  V.  M.  che  si  cantano 
nella  S.  Casa  di  Loreto  et  alcune  Sonate 
a  2  e  3  voci  di  . . .  Op.  13.  Ven.  1635 
AI.  Vincenti.  5  Stb.  4".  [Bologna,  auch 
in  moderner  Part,  von  G.  Busi,  145  S. 

Salmi  concertati  a  8  voci  con  il  suo 
Bc.  di  r(rate)  .  . .  Lippai-ino  da  Bologna 
Augustiniano.     Op.   14.     Ven.    1637    AL 


Lippe,  Job.  Andr. 


187 


Lipprand. 


Vincenti.  9  Stb.  4°.  11  Vesperps.  und 
1  Magnif.  [B.  Br.  Bologna.  Bologna 
Petron.     Brüssel. 

11  1.  lib.  delle  Canzonette  a  3  voci 
di  .  .  .  Yen.  1600  G.  Yiucenti.  3  Stb. 
40.     21  Gesge.     [Proske  fehlt  C 1. 

II  2.  lib.  delle  Canzonette  a  3  voci  di 
. .  .  Yen.  lüO.ö  G.  Yinceuti.  Editore  frate 
Lauro  Feiice  Scappi  da  Milano.  3  Stb. 
40.     21  Nrn.     [Hofb.  AYien. 

Canzoui  a  2,  4,  8  voe.  Yen.  1619 
Yincenti.  5  Stb.  40.  (C-B.  und  Part.) 
23  Gesge.     [B.  B. 

Im  Scbadaeus,  Samhvk.  1611,  zwei 
Motetten  zu  7  u.  9  Stiin.  (Eitner  1). 

Lippe,  Johann  Andreas,  Or- 
ganist in  Regensburg  um  1780 
(Mettenleiter  1,  235). 

Lippe,  Johann  Martin,  Orga- 
nist an  der  Dreieinigkeitskirche  zu 
Regensburg,  f  28.  Aug.  1735,  war 
auch  „Notar.  Caes.  Publ.  Advoc. 
Ord.'^  (Mettenleiter  1,  234). 

Lippe,  Matthias  Christoph, 
um  1730  Organist  in  Treuenbriezen 
(Marpurg  1,  432). 

Lippi  di  Bergamo,  Conte,  gab 
1782  zu  Florenz: 

„La  Liberazione  d'Izdraelle  dalla  Scbia- 
vitii  delFEgitto"  heraus  (Magazin). 

Lippius,  Johann,  geb.  24.  Juni 
1585  zu  Strafsburg,  gest.  24.  Sept. 
1612  zu  Speier  auf  der  Reise  von 
Giefsen  nach  Strafsburg;  studierte 
zu  Wittenberg,  dann  in  Jena  Philo- 
sophie und  Theologie,  bestand  in 
Giefsen  das  Doctorexamen,  nicht 
ahnend,  dass  ihm  ein  so  baldiges 
Ende  bevorstand.  Fetis.  In  M.  f. 
M.  11,  28  wird  ein  Bericht  aus 
Praetorius  mitgeteilt,  aus  dem  es 
erscheint,  als  wenn  L.  der  Nach- 
folger Calvisius'  gewesen  wäre.  Dies 
ist  ein  Irrtum  wie  das  Aktenstück 
beweist,  welches  A.  Prüfer  in 
seiner  Biogr.  Schein's  S.  23  mit- 
teilt, woraus  sich  ergiebt,  dass 
Schein  der  unmittelbare  Nachfolger 
Calvisius'  war,  doch  soll  er  ein 
Schüler  Calvisius'  gewesen  sein 
(Viertel],  siehe  Reg.).     Man  kennt 


von    ihm    mehrere    Abhandlungen 
über  Musik: 

Disputatio  musica  prima,  Sancta  Triade 
omnis  d^fiorta?  .  .  .  Junv  30.  Wittebg. 
1609     Gormaan.     4°.     4  "^Seiten.     [B.  Br. 

B.  Hbg.        Kopenhagen.        Rom  Cecilia. 
br.  Mus. 

Disput,  nius.  secunda  ...  16.  Sept.  . . . 
4P.     2V,  Bog.     [ib. 

Di.sput.  mus.  tertia  ...  27.  Oct.  ib. 
1610.  40.  4  Bog.,  auf  S.  26  —  28  ein 
Sstim.  Gesg.  in  Part.     [ib. 

Themata  musica  ut  multis  forte  para- 
doxa,  ita  hoc  maxime  seculo  notanda  et 
a  musophilis  publice  discutienda  atque 
explicanda  pro  loco  in  anipliss.  facultate 
Philosoph.  Jenensi  .  . .  Jenae  lülO  Weid- 
ner.    4".     4  Bll.     [B.  Br.    B.  Hbg. 

Themata  fontem  omniuin  errantium 
musicorum  aperieutia  .  . .  Jenae  1611 
Weidner.     4".     Dissertation  4  BK.    [B.  B. 

Synopsis  musicae  uovae  omnino  verae 
atque  Methodicae  universae.  In  omnis 
Sophiae  praegustum  IlagtQyojs  Inventae 
Disputatae  . .  .  Argentorati  1612  Ledertz. 
typis  Kieffer.  8".  10  Bog.  Dedic.  in 
Strafsburg  gez.  [B.  Br.  dort  auch  das 
Nähere  über  L.'s  Werke.  B.  L.  Gotha. 
Heilbronn.  Haunov.  B.  B.  Wolfenb. 
Stuttgart.   Darmst.    B.M.   Dresd.   Brüssel. 

C.  P.     Paris  Nat.     Kopenhagen,     br.  Mus. 
Glasgow. 

Philosophiae  verae  ac  sincerae  Synop- 
ticae  I.  Praeparatio  per  musicam  diam: 
II.  Perfectio  interior  realis  per  Meta- 
Ijhvsicam  . .  .  Erfurt!  (1614)  Joh.  Bischoff, 
Buchhdl.  kl.  12».  A— Z  u.  a.  Enthält 
auch  L.'s  Synopsis.     [B.  B. 

Die  Dedic.  rührt  vom  Verleger  her  u. 
ist  mit  1614  datiert,  worin  er  den  Tod 
L.'s  bestätigt.  Fetis'  Titel  ist  fehlerhaft, 
doch  giebt  er  2  Ausgaben  an,  eine  von 
1612  in  8^  in  Strafsburg  erschienen  und 
die  obige. 

Ueber  L.'s  theoretische  Lehren  und 
deren  Fortschritte  in  Viertel].  7  ,  476  ff. 
B.Liegnitz,  Kai  S.  110. 

Lippius,  Johann  Arnold,  Teno- 
rist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  15  Gld.  monatl.  von  1607  bis 
30.  Apr.  1619  (Ivöchcl  l). 

Lippo,  siehe  IJrandolino. 

Lipprand,  Johann,  zu  Rudol- 
stadt  Organist  um  1669,  setzte  eine 
Trauerode  zu  4  Stimmen,  welche 
der  Leichenpredigt  auf  Scharffs 
Söhuieiu  beigedruckt  ist  (Gerber  2). 


Liqueville. 


188 


List,  J  . . .  H  . 


Liqueville,   siehe  Loqueville. 

Liquori,  Alfonso  di,  bekannt 
durch 

Ms.  359  br.  Mus.,  italieu.  Arien  u.  Duette 
iu  P. 

Lirede,  siehe  Direde. 
Lirou,  Jean  Fran<jois  Espic, 

Chevalier  de,  geb.  um  1740  zu 
Paris,  gest.  um  1806  zu  Paris. 
Trat  ins  französische  Heer  als 
Musketier  ein  und  komponierte  für 
die  Revue  bei  Sablons  um  1767 
einen  Marsch,  der  sich  grofser  Be- 
liebtheit erfreute;  auch  als  Libret- 
tist trat  er  mehrfach  mit  Erfolg 
auf,  schrieb  auch  ein  theoretisches 
Werk,  dem  er  Rameau's  Lehre  zu 
Grunde  legte.  Fetis  berichtet  über 
das  letztere  ausführlich,  es  ist  be- 
titelt: 

Explication  du  Systeme  de  rharmonie, 
pour  abreger  Fetude  de  la  composition, 
et  accorder  la  pratique  avec  la  theorie; 
par  le  Chevalier  de  Lirou.  Londres  et 
Paris  1785  Merigot  etc.  80.  239  S.  mit 
7  Taf.  [B.  B.  B.  Dresd.  B.  Hbg.  Brüs- 
sel.    Glasgow.     Bologna. 

Lis,  F.  de,  siehe  Lys. 

Lisardo,  Griulio  Cesare,  1633 
Violonist  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  424). 

Lisberger,  Christoph,  von  1 600 

bis  1612  Kantor  an  der  Kreuz- 
schule zu  Dresden.  In  Dresden 
geboren,  Schüler  Calvisius  in  Pforta. 
Siehe  des  Näheren  in  Viertel].  10, 
279  ff. 

Liseoviiis,  Karl  Friedrich  Sa- 
lomoii,  Dr.  der  Medizin,  geb.  8. 
Nov.  1780  zu  Leipzig,  liefs  sich 
als  Arzt  in  Leipzig  nieder  und 
machte  eingehende  Studien  über 
die  menschliche  Stimme,  die  er  in 
folgenden  Abhandlungen  nieder- 
legte: 

Dissertatio  physiologica  sistens  theoriam 
vocis,  quam  proposuit . .  .  Lips.  1811  Br. 
&H.   8^.  70  S.    [Brüssel.     Amst.     B.  Lpz. 

—  deutsch:  Theorie  der  Stimme  von 
Dr. . .  Liskovius.     ib.  1814,     12"  mit  Ab- 


bildg.  106  S.  |B.B.  Brüssel.  Glasgow. 
Brüssel  Cons.     Musikfr.  "Wien.     B.  Lpz. 

In  der  Lpz.  Ztg.  37,  224  eine  Kritik. 
Ebendort  32,  805  u.  33,  600  „üeber  den 
jetzigen  Begriff  vom  Accent"  und  ,,Eiu 
Zug  aus  Hiller's  Leben". 

in  der  Cäcilia  von  Schott  Bd.  4,  161 
eine  Kritik  über  Gottfr.  AVeber's  Hypo- 
these der  menschlichen  Stimme. 

Liser,  Loy,  1608-10  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart 
(Sittard  2,  39.  43). 

Liservos,    Adrien,    um    1614 

Sänger  an  der  Kgi.  Kapelle  in 
Brüssel  (Straeten  5,  155). 

L'Isle,  siehe  ßoug:et. 

Lisley,  siehe  Lesley. 

Lismore,  .  .  .  vielleicht  ein 
Pseudonym,  der  eine  Parodie  auf 
Monsigny's  Maitre  en  droit  schrieb, 
die  1760  in  der  Opera  comique 
zu  Paris  unter  dem  Titel: 

Maitre  d'ecole  gegeben  wurde  und  viel 
Zulauf  hatte.  Der  Autor  blieb  im  Dunkeln, 
man  mutmafste  einen  Dilettanten  mit  an- 
genommenem Namen  (Pougiu). 

Lispeiis,  . . .  aus  Diest,  bewarb 
sich  1788  um  die  durch  Liekens 
Tode  erledigte  Organistenstelle  in 
Mecheln,  erhielt  sie  aber  nicht 
(Gregoir,  Galerie  102). 

List,  C . . .,  bekannt  durch  ein 
Choralbuch   vierstimmig  für  die  Orgel 

eingerichtet  und  mit  zweckmäfsigen  Vor- 

und    Zwischenspielen    verseilen    von  . . . 

Offenb.    (1800)    Andre.      qu40.     94  Nrn. 

[B.  Lpz.,  siehe  Zahn  6,  884.      B.  B.      B. 

Wagener. 

List,  J  . . .  H  . . .  P  . . .,  Lehrer 
und  Organist  in  Dreieichenhain  bei 
Darm  Stadt  um  1763. 

Die  B.  B.  besitzt  ein  Ms.  13303,  1  vol. 
in  schwarzes  gepresstes  Leder  gebunden 
in  kl.  qu8'l  Auf  der  Bückseite  des  Ein- 
banddeckels liest  man  obigen  Namen  nebst 
der  Jahreszahl.  Einst  im  Besitze  L.  Erk's. 
Dasselbe  enthält  228  Choralbearbeitimgen 
nebst  den  Chorälen  mit  bez.  Bass,  oft 
aber  fehlt  der  letztere  (ohne  Text).  Am 
Ende  l)efinden  sich  allerlei  Klavierstücke 
bez.  mit  Mourqui,  Fantasia,  Andante,  Alle- 
mande,  Allegro,  Menuet,  Rigadon,  Sonata 
etc.     22  BU. 


List,  Samuel. 


189 


Listenius. 


List,  Samuel,  aus  Eofswein, 
bewarb  sich  1643  um  das  durch 
Demantius  Tode  erledigte  Kantorat 
in  Freiberg  i/S. ,  erhielt  es  aber 
nicht  (Viertelj.  6,  525).  Er  war 
ein  Schüler  Heinr.  Schütz'. 

List,  Tliomas,  um  1463  Kantor 
am  St.  Stephan  in  Wien  (Pohl 
3,  3.3). 

Liste,  Anton,  geb.  14.  April 
1774  in  Hildesheim,  gest.  31.  Juli 
1832  zu  Zürich.  Sein  Vater,  Dom- 
organist in  Hildesheim,  liefs  sich 
die  Ausbildung  seines  begabten 
Kindes  sehr  angelegen  sein  und 
schon  im  siebten  Jahre  spielte  er 
auf  der  Orgel  zum  Staunen  aller 
Zuhörer.  Klavier  und  Violine 
folgten  als  Studieninstrumente,  bis 
ihn  der  Yater  1789  nach  Wien 
zu  Albrechtsberger  sandte,  um  in 
die  Geheimnisse  der  Kunst  ein- 
geweiht zu  werden.  Einige  Jahre 
später  besuchte  er  Prag  und  Dres- 
den, um  eine  Stellung  zu  finden, 
doch  resultatlos  kehrte  er  in  seine 
Vaterstadt  zurück  und  ernährte 
sich  durch  Unterrichten.  Besonders 
unterstützte  ihn  der  Graf  von  West- 
phal,  so  dass  er  ein  sorgenfreies 
Leben  führen  und  dem  Drange 
zur  Komposition  ungestört  folgen 
konnte.  1798  verheiratete  er  sich 
mit  Luise  Fricke.  Nach  dreijähri- 
ger Ehe  verlor  er  sein  Weib  und 
siedelte  mit  der  Familie  von  West- 
phal  nach  Göttingen  über,  lebte 
auch  zweitweise  in  Heidelberg. 
1804  berief  ihn  die  Musikgesell- 
schaft in  Zürich  zum  Dirigenten 
ihrer  Orchesterkonzerte.  Liste  w^ar 
ein  leidenschaftlicher  Mann,  dessen 
Kompositionen  nahe  ans  Bizarre 
reichen,  wie  damalige  Beurteiler 
aussagen.  Er  wollte  nun  mit  dem 
alten  Schlendrian  in  Zürich  gründ- 
lich aufräumen  und  hatte  einen 
schweren  Stand,   so   dass  er  1807 


sich  eutschloss  die  Herkulesarbeit 
aufzugeben.  Er  lebte  fortan  als 
Musiklehrer  in  Zürich  und  erwarb 
sich  die  Anerkennung  seiner  Mit- 
bürger. 1819  ernannte  ihn  die  dor- 
tige Musikgesellschaft  zum  Ehren- 
mitgliede.  Zur  selben  Zeit  grün- 
dete er  einen  Gesangverein  und 
gab  mit  ihm  öffentliche  Konzerte, 
sogar  Opern  führte  er  im  Konzert- 
saale auf,  da  Zürich  kein  Theater 
besafs. 

Liste"s  gröfsere  Gesangswerke  besitzt 
im  Ms.  die  MusiJjgesellschaft  in  Zürich. 
Seine  Klavierkompositionen  werden  in  der 
Lpz.  Ztg.  lobend  besprochen  (siehe  das 
Register).  Eine  eingehende  Biographie 
mit  seinem  Poiträt  in  Musikal.  Neujahrs- 
geschenke Zürich  1847.  Dort  auch  einige 
Lieder  1825  p.  13  in  1847  als  Anhang,  beide 
ohne  Bedeutung.  Die  Berliner  Ztg.  5,  393 
bespricht  op.  17,  Kriegslieder  für  4  Män- 
nerst.  Von  seinen  Kompositionen  lassen 
sich  heute  noch  nachweisen: 

Sechs  Lieder  mit  Begltg.  des  Pfte.  in 
Musik  gesetzt  von  ...  17.  AVerk.  Heft 
1.  2.  Bonn,  Sinirock.  qufol.  je  13  S. 
[B.  Kgsbg.  B.  M.  auch  ein  Heft  Lieder, 
j  welches,  ist  mir  unbekannt. 
'  2  Senates  p.  le  Pfte.  Zuric,  Naigueli. 
qufol.     [ß.B.    B.M.     Musikfr.  AVien. 

Grande  Sonate  p.  le  Pfte.  Beethoven 
dedic.  Zuric,  Georg  Ntägeii  &  Co.  qufol. 
4.Ö  S.     [B.  AVageuer. 

Gr.  Sonate  p.  le  Pfte.  et  Fag.  oe.  3. 
[Musikfr.  AYien. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasnick,  das  Lied: 
Des  Abends  Nebelshülle. 

Den  Besitz  an  Kompositionen  in  Zürich 
kenne  ich  nicht. 

Liste,  Karl  Joseph,  um  1774 
Domorganist  in  Hildesheim  (siehe 
Biogr.  Anton  Liste's).  Komponist 
für  Klavier. 

Listemaiiii,  ...  1795  Chor- 
direktor an  St.  Aurelien  zu  Strafs- 
burg i/Els.  (Lobstein  95). 

Listenius,  Magister  Nicolaus, 
aus  Brandenburg  gebürtig,  jeden- 
falls Lehrer  an  einer  lateinischen 
Schule,  verfasste  die  kleine  theo- 
retische Schrift,  betitelt: 

Rudimenta  musica  in  gratiam  studiosae 
juventutis    diligenter   comportata.     A.  M. 


Listenius. 


190 


Litschower. 


Nie.  Listeuio.  Vitebergae  33  (1533).  Am 
Ende :  Vitebg.  ap.  Georg.  Ehav.  1533. 
kl.  80.  3  Bog.  (A— C8).  Bugenhageu 
schreibt  das  Vorwort  an  den  Leser  und 
nennt  L.  einen  Magister.  [B.  A.  B.  B. 
B.  M.    Dre.sd. 

—  Aufl.  1534.   ib.  8°.    3  Bog.   [Mainz. 

—  Aufl.  1535.  Augustae  Yindel.  per 
Henr.  Steiuer  1535.  kl.  8».  3  Bogen. 
[B.  M. 

—  Aufl.  1536.  ib.  kl.  8".  3  Bogen. 
[Brüssel.  Mainz:  Am  Ende:  Bernae  Hel- 
vet:  per  Math.  Apiarium  1537.  br.  Mus. 
Glasgow  s.  1. 

Von  jetzt  erhält  der  Titel  einen  ande- 
ren Wortlaut: 

—  Musica  Nicolai  Listenii,  denuo  re- 
coguita,  multisque  nouis  regulis  et  exem- 
plis  adaucta,  ac  correctius  f[u;un  antea 
edita.  Yitebergae  1537  G.  ßhav.  kl.  8^. 
50BI1.  [B.  B.  Dresd.  B.  M.  Kopenhag. 
B.  TroYes.     br.  Mus:  Augsburg? 

—  Aufl.  1538.  Aug.  Vindel.  1538  H. 
Steiner.     [B.  M. 

—  1539.     Yitebg.,  Ehau.     [Darmst. 

—  1541.  Noribg. ,  Job.  Petreius,  kl. 
8^.  a — f3,  eingeteilt  in  12  Kapitel  mit 
mehrstimmigenTousätzeu.  [ß.  M.    Brässel. 

—  1542.  Yitebg.,  Ehav.  kl.  S«.  6  Bog. 
[Wolfenb.  B.  B.  B.Zwickau:  Lips.,  per 
Mich.  Blum  1542. 

—  1543.  Lipsiae.  8».  [br.  Mus.  B. 
Hbg. 

—  1544.  Yitebg.,  Ehav.  [Kat.  Eosen- 
thal. 

—  1546.  Lipsiae.     [Musikfr.  Wien. 

—  1547.     Lips.,  Blum.     [B.  Zw. 

—  1547.    Noribg.,  Petreius.    [Salzburg. 

—  1548.  Yitbebg.,  Ehau.  43  Bll. 
[Wolfenb.  br.  Mus.  B.  Wagener.  C.  P: 
Noribg.,  Petreius.  Ebendort  in  B.  Stutt- 
gaii,  sowie  noch  eine  Ausg.  s.  a. 

—  1549.  Lipsiae.  [Hannover.  Pai'is 
Mazar. 

—  1549.  Wittebg.,  Ehau  (Eudimenta 
musicae). 

—  1549.  Noribg.,  Petreius.  [Mainz. 
B.B.     br.  Mus.     Prag.     B.  M. 

—  1550.  Francof.  a/0.,  Eichorn.  48 
Bll.  [Bibl.  des  James  E.  Matthew  in 
London. 

—  1551.  Noribg.,  Petreius.  [B.  B. 
B.  M. 

—  15.53.     ......     [B.  M. 

—  1554.     Yitebg.,  Ehau.     [Salzburg. 

—  1555.  Vitebg. ,  haered.  Ehaui. 
[Kopenhag. 

—  1557.     Lips.,  L.  Fabrus.     [B.  B. 

—  1557.     Yitebg.,  Ehau.     [C.  P. 

—  1562.    Noribg.    8«.    [B.  Schemieer. 


Konstanz   Gymnasial -Bibl.        Heidelberg 
Universit. 

—  1569.  Noribg.,  F.  Gerlatz.  [B.  B. 
Bologna. 

—  1570.     Noribg.     [ß.  Lpz. 

—  1573.  Yratislaviae  exud.  Crisp. 
Scharffenberg.     6  ßg.  in  8»      [B.  Br. 

—  1577.  Noribg.,  Gerlach  et  Mon- 
tanus.     [B.  A.     br.  Mus.     Glasgow. 

—  1583.  Noribg.,  Cath.  Gerlachia  et 
haered.  Montanus.  [Mainz.  Bologna. 
B.  Hbg. 

—  s.  a.  Noribg.,  Joan.  Montanus  et 
Ulr.  Neubei-us.  kl.  8".  A  — F4.  (ist  in 
die  öOger  Jahre  zu  verlegen).  [E.  C.  of 
Mus.    B.  B.     ß.  Lpz. 

—  s.  a.  Noribg. ,  Petreius.  [Mainz. 
ß.  M.  3  Exempl.     Kopenhag. 

—  s.  a.     J'rancof.     8".     [B.  Lpz. 

Im  Ms.,  Bibl.  Proske,  Abtlg.  Hauber: 
Observationes  in  musicam  Listenii.    4". 

Beispiele  im  Heyden  1537  c.  imd  Gla- 
reau  1547  k  (Eitner  1).  Siehe  auch  Vier- 
tel], im  Hauptregister. 

Litaniae 

Septem  Deiparae,    siehe  Phalese  1598. 

Litaniariim  libei'.  Ms.  von  1616  in 
Laibach,  Lyceum,  ein  Samlwk.  euth.  Kom- 
positionen von  P.  Ant.  Bianco,  Simon 
Gatto,  Franc.  Eovigo  u.  Orf.  Yecchi. 

Litaneien  in  alten  Chorbüchern  in  B.M. 
im  Ms.,  siehe  Maier's  Kat. 

Literes,  D.  Antonio,  ein  spa- 
nischer Musiker  des  18.  Jhs.,  der 
zweiter  Organist  a/d.  Kgl.  Kapelle 
zu  Madrid  um  1756  war.  Feyoo 
in  Teati'o  critico  universal  spricht 
mit  grofsem  Lobe  von  ihm. 

Die  Kgl.  Kapelle  zu  Madrid  soll  nach 
Jetis  4  Messen  mit  Orchester,  14  Psalmen, 
8  Magnificat,  10  Hymnen  und  1  Miserere 
von  seiner  Komposition  besitzen.  Eslava 
veröffentlichte  zwei  4stim.  Hymnen  (Eit- 
ner 2). 

Lititz,  Simon. 

In  G.  Neumark's  Lustwäldlein  von 
1652  u.  1657  befinden  sich  einige  Lieder 
von  ihm. 

Litmer,  Henry,  englischer  Mu- 
siker, st.  163-1  zu  London  und  war 
Musiklehrer  des  Königs  Karl  L  von 
England  (Nagel  1,  4.3). 

Litschower,  ein  fahrender  San- 
ger aus  der  2.  Hälfte  des  13.  Jhs., 
der  nach  gemeiner  Annahme  nach 
der  österreichischen  Stadt  Litschau 


Litteratiir. 


191 


Liverziani. 


an  der  böhmischen  Grenze  benannt 
sein  soll.  Seine  Kunstreisen  führten 
ihn  auch  nach  ISTiedei-sachsen.  Die 
Sachsen  lobt  er  in  seinen  Sprüchen 
wegen  ihrer  Freigebigkeit,  doch 
öfters  klagt  er  über  den  Geiz  der 
Herren  und  den  Verfall  der  Ehre 
(A.  d.  B.). 

Litteratur  der  Musik 

oder  Anleitung  zur  Kenntnis  .  .  .  von 
einem  Liebhaber  der  MiLsik.  1783.  8^. 
Siehe  Joh.  Sigm.   Gruber. 

Littieli,  Johann,  am  grätl. 
Mannsfeidischen  Gymnasium  zu 
Eisleben  Lehrer  und  Kantor  au 
St.  Nikolai,  starb  vor  1612;  er 
hinterliefs  das  Samlwk: 

Musicalische  Streitkräntzlein :  hiebe  vorn 
von  den  allerfürtrefflichsten  vnnd  be- 
rühmtesten Coraponisten ,  in  welscher 
Sprach  .  . .  mit  6  Stirn.  . .  .  Nürnberg  1612 
Wagenmanu,  Verlag  von  Kauffmann.  6 
Stb.  4"  (ediert  von  seinem  Bruder  Daniel 
Littich). 

—  Rest  Musicalisches  Streitkräntzleins 
...  in  Druck  gefördert  durch  Salomonem 
Engelhart  .  .  .  Nürnberg  1613  Scherff, 
Verlg.  von  Kauffmann.  6  Stb.  4".  Dies 
ist  eine  Auswahl  Gesänge  aus  dem  Saml- 
wk. 1592  a  Gardano's  II  trionfo  di  Dori. 
[B.  B.  B.  Grimma,  2.  ThI.  von  1613  in- 
kompl. 

Siehe  Eitner  1. 

Littleton,  alias  Westcot,  (xer- 
yace,  ein  Violinist  in  Oxford  um 
1656  (Buruey  6,  425). 

Littman,  Anton,  bez.  sich  mit 
Ludimagister  in  ISürnberg  u.  gab 
heraus : 

Klag-Gedicht,  über  den  Tod  der  Frauen 
Anna  Barbara  Ebneriu  in  Nürnberg,  am 
23.  Juli  1667,  componiert  durch  ...  s.  1. 
1  Bl.  in  4".  Part :  2  Disc.  Bc.  „Ach  was 
hastu  angestellt  Menschen  -  Würger",  5 
Strojjh.     [B.  Zw. 

Liverati,  Gfioranni,  geb.  um 
1772  zu  Bologna,  Schüler  von 
Mattei  und  Gibelli,  bildete  sich 
zum  Sänger  und  Komponisten  aus, 
trat  in  Oratorien  und  Konzerten 
auf,  brachte  die  Oper  II  Diverti- 
mento in  campagna  1790  auf  die 
Bühne,   Avurde   1792   als  Tenorist 


am  Theater  zu  Barcelona  enga- 
giert, ging  darauf  nach  Madrid, 
wurde  vom  Könige  von  Preufsen 
zum  Kapellmeister  ernannt,  ver- 
liefs  1800  wieder  Potsdam,  um 
nach  Prag  zu  gehen,  1804  nach 
Triest,  dann  nach  Wien,  wo  seine 
Oper  Maestro  fanatico  sehr  gefiel, 
liefs  sich  dort  als  Gesauglehrer 
nieder  und  schrieb  mehrere  Opern. 
1814  ging  er  nach  London  als 
Komponist  fürs  Kgl.  Theater,  kehrte 
aber  schon  1817  nach  Italien  zu- 
rück, üeber  seinen  weiteren  Ver- 
bleib ist  nichts  bekannt  (Fetis). 
Von  seinen  zahlreichen  Kompo- 
sitionen, die  Fetis  in  der  bekannten 
Manier  anführt,  hat  sich  nicht  viel 
erhalten,  soweit  sie  mir  bekannt 
geworden  sind.  Von  den  geist- 
lichen Kompositionen  kann  ich 
nur  nachweisen: 

David,  oder  Goliaths  Tod,  biblische 
Oper  in  2  Akten,  italienisch  und  deutsch. 
Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

An  Opern: 

Die  Generalprobe  auf  dem  Theater, 
kom.  Oper  in  1  Akt.  Ms.  P.  [Musikfr. 
Wien. 

Aufserdem  besitzt  dieselbe  Bibl.  Sei 
Duos,  Solfeggi  5  Hefte,  La  Lyre  d'Orphee, 
Sei  Anette  opera  6  et  8.  3  Italien.  Ter- 
zette op.  9,  2  Arien  und  3  Scenen  im 
Druck  und  Ms, 

Bibl.  Dresd.  Mus:  Ms.  1180,  6  Duos 
Italiens  avec  accomp.  de  pfte.    qufol. 

Tre  Duetti  per  due  soprani  con  acc.  di 
Pfte.  composti  .  .  .  London,  the  author. 
fol.     [Brüssel  Cous.  628. 

In  B.  Dresd.  1  Arie:  Fra  poco  rivedrai 
im  Ms.  B  708,  10. 

In  Mollo's  Sammelwk.  In  questa  tomba, 
1  Arie.     [ß.  B.     B.  M. 

2  Canzonetteu  in  Antoni's  Samlwk. 

In  B.  ß.,  Autogr,  Grasnick,    ein  Brief. 

LiTerziani,  (riuseppe  (Fetis 
fälschlich  Liverziali),  aus  Rom  geb., 
nennt  sich  ,,Compositore  di  musi- 
ca";  in  folgendem  Drucke  sein 
Porträt,  unterschrieben  mit  „Pro- 
fessor musices".  Man  kennt  von 
ihm: 


Li  vre. 


192 


Lobo,  Alfoaso. 


Granimatica  della  musica,  o  sia  nuovo 
e  facile  Metodo  per  istriiirsi  uell'iutero 
corso  della  musica,  uon  per  anche  posto 
in  ordine  da  alcuno,  ove  premesse  le 
notizie  istoriche  . .  .  Parte  prima.  Roma 
1797  Pilucchi  Cracas.  8».  88  S.  (vollst. 
Titel  im  Kat.  Bologna  1,  271.  Ein  2.  Teil 
soll  nicht  erschienen  sein).  [B.B.  Dresd. 
Bologna. 

Lirry,  Le  comte  Hippolyte  de, 

geb.  um  1771  im  Schlosse  Livry, 
gest.  1822  zu  Paris,  ein  bis  zum 
Fanatismus  begeisterter  Verehrer 
Gretry'scher  Musik,  wie  Fetis  sagt, 
der  alle  Anderen  gegen  denselben 
zurücksetzte.  Er  setzte  ihm  1805 
im  Theater  Fej^deau  eine  Statue, 
die  aber  1830  bei  der  Zerstörung 
des  Saales  zertrümmert  wurde,  u. 
gab  ein 

Recueil  de  lettres  ecrites  ä  Gretry  ou 
a  sou  sujet;  Paris,  Ogier.  in  8*^.  157  S. 
heraus.  Die  Briefe  haben  wenig  Wert 
(Fetis). 

LIaiias,  siehe  Yliaiias. 

Lloyd,  Edward,  seit  c.  1729 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle,  fehlt 
aber  schon  1736  in  den  Listen 
(Viertel]".  8,  52.5/26).  Nagel  1  verz. 
einen  Trompeter  Thomas  Lloyd. 
"West  einen  Thomas  Lloyd,  der 
von  1750  bis  1778  Organist  zu 
Bangor  war. 

Lobb,  IVilliaai,  ein  Gentleman 
zu  Cambridge  um  176-1,  machte 
auf  der  dortigen  Universität  seine 
Studien. 

lu  Cambridge  FW.  Ms.  111  eine  Can- 
tata  for  Sopr.  from  Petrarch  ..Ohime  il 
bei  viso''.  (Siehe  die  Anmkg.  S.  50  im 
gedr.  Kat) 

Lobedaiiz,   G...   C...   F... 

(Schilling  u.  a.  schreiben  G.  L.  F.), 
geb.  1.  März  1778  zu  Schleswig, 
seit  1802  Kanzleirat  und  Archivar 
beim  Schleswig'schen  Obergerichte, 
war  dabei  ein  vielseitig  gebildeter 
Musiker,  nicht  nur  als  Instrumen- 
tist, sondern  auch  als  Komponist. 
In  der  Schott'schen  Cäcilia  zeigt  er 
Bd.  2,    iutelligeuzbl.  19    die    Opern    an 


gehört    dem 


„Feodora"  und  „Die  Alpenhütte",  dort 
auch  obige  verz.  Yornamen.  In  dem- 
selben Bde.  p.  264  befindet  sich  ein 
kleiner  Aufsatz  über  die  Frage:  Giebt  es 
in  der  Musik  wie  in  der  Malerei  ver- 
schiedene Schuleu?  Schilling  führt  eine 
Anzahl  Kompositionen  au,  doch  ist  auf 
den  öffeutl.  Bibl.  davon  nichts  vorhanden. 

LobeuhoflPer,  .  . 

18.  Jh.  an  und  ist 

in  B.  Darmst.  mit  einer  Sonata  a  2  V. 
e  Cemb.  im  Ms.  Stb.  vertreten. 

Lobkowitz,Fürst  Joseph  Franz 
Maximilian  von,  ein  musikalisch 
gebildeter  Musikdilettant,  geb.  7. 
Dez.  1772,  gest.  L5.  Dez.  1816  in 
Wittingau.  Beethoven  widmete 
ihm  op.  18  u.  op.  56.  Er  befand 
sich  auch  unter  den  3  Fürsten, 
die  Beethoven  1809  einen  Jahres- 
gehalt aussetzten  (Thayer  3,  70). 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  von  ihm  einen 
Gesang  aus  der  Oper  „Fünf  sind  zwev" 
von  1813. 

Lobo,  Alfonso,  aus  Borja  in 
Spanien,  geb.  gegen  1555,  soll  an- 
fänglich Kapellmeister  in  Lissabon 
gewesen  sein,  um  1590  ist  er 
Kapellan  an  der  Kathedrale  zu 
Toledo,  1602  heilst  es  auf  dem 
Titel:  „S.  Eccles  Toletanae  Hisp. 
Primatis  Portionarii  musicesque 
Praefectas''.  Fetis  führt  den  18. 
Sept.  1601  als  Anstellungsdatum 
an,  Straeten  8,  213  das  Jahr  1590. 
Die  spanische  Hofkapelle  soll  nach 
letzterem  einen  Bd.  Messen  be- 
sessen haben.     Nachweisbar  sind: 

Lib.  1.  Missae.  Matriti  ex  typogr. 
regia.  Am  Ende:  gedr.  bei  Job.  Flaudrum 
1602.  Chorb.  in  fol,  enthält:  3  Messen 
zu  4,  1  zu  5,  2  zu  6  Stim.,  3  Mot.  zu  4, 
1  zu  5,  3  zu  6  u.  1  zu  8  Stim.  136  Bll. 
[Cap.  Lat.  Pietro  zu  Kom.  Cap.  sistina 
(Kat.  157). 

In  B.  B.  Ms.  L  200  u.  294  mehrere 
Canons  ä  3  et  4.  P. 

In  Eslava's  Lyra  sacro  hispana  1  Magni- 
ficat  zu  8  Stim.  und  im  3.  Bde.  4  Mo- 
tetten zu  4  u.  6  Stim.  (Eitner  2). 

In  Franc.  Montano's  Arte  de  canto 
llano,  Madrid  1728  zwei  ßenedictus  qui 
venit,  3  voc.  pag.  154  u.  158.     [Bologna. 


Lobo,  D Harte. 


193 


Locatelli,  Giov.  Batt. 


Lobo  {Lupus  im  Lateinischen 
oder  Lnjyi),  Duarte  (Eduardus). 
Fetis  unter  Lopa,  aucii  unter 
Lopat  findet  man  ii]u.  Im  Druck- 
werke von  1602  ist  er  als  Lissa- 
boner in  Portug:al  und  als  Kapell- 
meister und  Beneficiat  a/d.  Kathe- 
drale ebd.  bez.  („Lusitani,  civis 
Olisiponensis,  in  Metropolitana  ejus- 
dem  urbis  ecclesia  Beneficiarii  et 
Musices  Praefecti").  Er  war  nach 
Vasconcellos  ein  Schüler  Manoel 
Mendes'  und  Kapellmeister  au  der 
Kathedrale  zu  Evora.  Um  1600 
wurde  er  Musikdirektor  am  Kgl. 
Hospital  zu  Lissabon,  dann  erhielt 
er  obigen  Posten,  den  er  45  Jahre 
bekleidete  und  103  Jahr  alt  als 
Eektor  des  Seminars  starb.  Vas- 
concellos fügt  dem  noch  Einiges 
hinzu;  sein  darauf  folgendes  Verz. 
seiner  Werke  ist  ohne  Wert.  Fetis' 
Verz.  von  15  W^erken  ebenso, 
macht  aber  noch  den  besonderen 
Fehler  unter  Lupus,  Eduardus, 
einen  Kanonikus  in  Antwerpen  zu 
verzeichnen  u.  ihm  dasselbe  theore- 
tische Werk  zuzuschreiben,  was  er 
unter  Lopez  verz.  Nachweisbar  sind : 

Eduard!  Lui)i  Lusitani  .  .  .  Opuscula: 
Natalitiae  noctis  Eesponsoria  4  vocib.  et 
octouis.  Missa  eiusdem  Noctis  8  vocib. 
B.  M.  V.  Autiphonae  8  voc.  Eiusdem 
Virginis  Salve  choris  tribus,  et  vocibus 
undenis.  Antwerp.  1602  ex  offic.  Plan- 
tiniana.  4".  Titel  nach  Goovaerts  S.  292. 
Fast  sclieiut  es,  als  wenn  dies  das  überall 
angezeigte  theoretische  Werk:  Opuscula 
niusica,  Antv.  1602  ist.  Nach  Straeten 
H,  480  besitzt  das  Archiv  der  Kathedrale 
zu  Yallüdulid  ein  Exemplar.  Die  Dedic. 
ist  in  Lissabon  1600  gez. 

Eduardi  Lupi  Cautica  ß.  M.  Y.  vulg-o 
Magnificat  4  voc.  Antverp.  1605  Chrph. 
Plantinus.  Chorb.  in  fol.  87  Bll.  [B.  M. 
Hofb.  Wien  ohne  Titelbl. 

.  . .  Liber  Missarum  4.  .5.  6.  et  8.  voci- 
bus. Antv.  1621  Plantinus.  Cborb.  in 
fol.  171  S.  Goovaerts  sagt  in  200  Ex. 
abgezogen,  [mir  nur  bekannt  durch  eine 
Pailiturkopie  aus  dem  18.  Jh.  im  br.  Mus. 
Nr.  166  (Add.  Mss.  5046). 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Goovaerts  verz.  S.  363  noch  ein  2tes 
Buch  Messen,  ib.  1639.  Cborb.  gr.  fol. 
159  S.,  abgezogen  in  130  Ex.  Einen 
Fundort  giebt  er  bekanntlich  nirgends  an. 

In  ManuscrijAen  : 

E.  C.  of  Mus.  Ms.  1733:  1  Requiem  und 
1  Messe  zu  8  Stirn.  1  Motette:  Asperges 
me  4  voc.  in  Stb.  fol.  In  Ms.  1937  das- 
selbe Requiem  in  einer  Part,  von  J.  Immyns. 
Ms.  1740  Audivi  vocem  de  coelo. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  156:  Egredientem  de 
tempo.     Audivi  vocem.     Pater  peccavi. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  41:  Audivi 
vocem,  6  voc.  Dieselbe  Motette  auch  in 
Moskowas  Samlwk.  Bd.  6  p.  233  (Eitner  2j, 
ebenfalls  in  Novello's  Samlwk.  Fitz  Wil- 
liam Music,  Bd.  5,  1825  erschienen  unter 
Eduarde  Lupi.     [B.  B.     br.  Mus. 

Lobo,  Heitor,  war  um  1559 
Organist  in  Santa-Cruz  zu  Lissabon 
(Vasconcellos). 

Lobry,  Charles -Joseph,   geb. 

zu  Paris  gegen  1760,  wurde  unter 
die  Pagen  der  Kgl.  Musikkapelle 
aufgenommen  u.  erhielt  Cardonne 
zum  Lehrer  im  Klavier  und  Fran- 
coeur  in  der  Komposition.  Fetis 
verz.  von  ihm  mehrere  Klavier- 
piecen,  gedruckt  bei  ISTadermann 
in  Paris. 

Lobs,  siehe  Lops. 

Loeatelli,  (riovanni  Battista, 

ein  Musiker  des  18.  Jhs.  Er  kam 
1754  im  November  von  Dresden 
nach  Hamburg  und  mietete  bis 
zu  Fastnächten  1755  von  Schöne- 
mann nebst  dessen  Gesellschaft 
das  Komödienhaus  für  160  Thlr., 
um  Opern  daselbst  aufzuführen, 
die  er  mit  Konzerten  abwechseln 
liefs  (Sittard  1,  80.  Fürstenau  2  b, 
281).  Am  11.  April  1755  schloss 
er  sein  Hamburger  Gastspiel  und 
ging  1757  nach  Petersburg,  1762 
nach  Moskau,  wo  er  die  komische 
Oper  übernahm,  bankerott  wnirde 
und  die  Schenke,  „zur  roten 
Schenke"  genannt,  ein  beliebter 
Lustort  in  Moskau,  käuflich  er- 
warb. Was  er  als  Musiker  leistete 
ist  nicht  bekannt. 

13 


LocatelU,  Lorenzo. 


194 


Locatelli,  Pietro  Ant. 


Pougin  erwähnt  einen  Oiov.  Batt.  Tjuca- 
telli.  der  im  Anfange  des  18.  Jlis.  zu  Ve- 
nedig lebte  und  für  den  Herzog  von  Tos- 
cana,  Ferdinand  von  Medici,  einige  Kau- 
taten und  das  Divertissement  „Vittoria 
di  David  e  la  gelosia  di  Saul"  schrieb, 
welches  1701  zur  Auffilhruug  gelangte. 
Jedenfalls  ist  dies  ein  anderer  als  der 
obige. 

Locatelli,  Lorenzo,  Priester 
und  um  1774  zum  Lehrer  des 
Knabenchors  an  S.  Marco  in  Ve- 
nedig gewählt  (Caffi  1,  42). 

Locatelli,     Pietro     Antonio. 

Choron  bez.  das  Jahr  1690  als 
dasjenige  seiner  Geburt  und  Ales- 
sandri  stimmt  dem  bei.  Sein  Ge- 
burtsort ist  Bergamo.  Sein  Todes- 
jahr wird  mit  1764  in  Amster- 
dam bez.  und  sollen  die  Mitglieder 
der  Liebhaber-Gesellschaft  daselbst 
Trauerkleider  angelegt  haben  (Fetis). 
In  Rom  hatte  er  Corelii  zum  Lehrer, 
derselbe  starb  Anfang  1713,  also 
muss  der  Unterricht  vor  1713 
stattgefunden  haben.  Alessandri 
berichtet,  dass  er  noch  am  17. 
März  1714  sich  in  Rom  befand. 
Am  15/3  1725  tritt  er  in  Dienste 
des  Landgrafen  von  Hessen-Darm- 
stadt, der  in  Mantua  lebte  (Doku- 
ment im  Alessandri  p.  90).  1732 
bis  41  scheint  er  in  Amsterdam 
gelebt  zu  haben,  da  in  diesen 
Jahren  seine  Kompositionen  dort 
erscheinen.  1746  war  er  sicher 
in  Amsterdam,  denn  er  dirigierte 
dort  die  Konzerte.  1755  führte 
er  in  Dresden  ein  komische  Oper 
auf  (Alessandri  87.  90.  94.  177. 
In  den  Bouwsteenen  2,  198  wer- 
den die  Jahre  1731  und  1746 
nachweislich  als  Aufenthalte  in 
Amsterdam  bez.,  denn  am  12.  Mai 
1746  lässt  er  sich  zu  Amst.  das 
Privileg  vom  24.  Juli  1731  zum 
Drucke  seiner  Werke  verlängern. 
Er  wird  im  Privileg  genannt: 
Musyckmeester  tot  Amsterdam.    In 


1,  96  wird  auch  1764  als  Todes- 
jahr in  Amst.  verz.  Eine  Würdi- 
gung seines  Violonspiels,  das  sich 
durch  brillantes  Arpeggio,  Tou- 
leiterpassagen,  rapide  Terzenläufe 
vor  allem  auszeichnete,  findet  man 
in  der  Allg.  mus.  Ztg.  Lpz.  1865 
Nr.  38.  Wasielewski  1,  53  bez. 
ihn  als  den  Urahne  des  Virtuosen- 
tums  im  schlimmen  Sinne.  In 
den  Martini'schen  Briefsamigen. 
Bd.  22  ein  Brief  (Bologna).  Seine 
Kompositionen  haben  sich  zahl- 
reich erhalten,  sind  auch  in  Neu- 
drucken mehrfach  erschienen: 

Concerti  grossi  ä  4  et  ä  5.  Dedic. 
Cardinal  di  Bergamo,  op.  1.  Amst.  (1721) 
Le  Cene.    10  ötb.    [B.  Hbg.     Berlin  K.  H. 

—  12  Concertos  in  8  parts  for  V.  & 
other  Instruments  with  a  Th.  B.  for  the 
harps.  Op.  1.  Lond.,  Walsh.  8  Stb. 
fol.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

XII.  Sonate  a  Flaute  trav.  solo,  e  B. 
Op.  2.  Amsterd.  (1732)  appresso  l'autore. 
fol.  [R.  C.  of  Mus.  mit  dem  Autogr.  L.'s. 
br.  Mus.  Leyden  nebst  einer  Ausg.  von 
1752.     C.  P. 

—  Paris,  Leclerc,  Mme.  Boivin.  Nou- 
velle  edition.  50  S.  [Karlsruhe.  B.  Wa- 
gener. 

• —  Solos  for  a  germ.  Fl.  or  Y.  with  a 
Th.  ß.     op.  2.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

L'arte  de  Yiolino  XII  Concerti  cioe 
V.  solo,  con  XXIV  Capricci  ad  libitiuu, 
che  si  poträ  finire  al  segno  .%'  Dedie. . . 
al  Girolamo  Michiellmi  Patriz.  Veneto. 
Op.  III.  Amst.  (1733)  a  spese  di  Michele 
Carlo  Le  Cene.  5  Stb.  (2  V.  Va.  Vcl. 
solo,  B.)  [Lej'den.  B.  Wagener.  Ber- 
lin K.  H. 

—  VI.  Sonatas  for  2  german  flutes, 
or  2  V.  with  a  Th.  B.  for  the  harps.  or 
Vcl.  Op.  3.  London.  Walsh.  3  Stb.  fol. 
[B.  B.  br.  Mus.  R.  C.  of  Mus.  B.  Wa- 
gener. 

—  Paris,  Lauriers.     [B.  B. 

—  Caprices  intitules  l'art  du  V.  .  . 
Nouv.  edit.  Paris  chez  Richault.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

Six  Sonatas  or  Duets  for  two  German 
Flutes  or  Violins.  Op.  4.  Lond.,  Walsh. 
fol.     [br.  Mus. 

6  Introduttioni  Teatrali  Parte  I.  6  Con- 
certi Parte  IL  Op.  IV.  Amst.  (1735) 
Le  Cene.  4  Soloinstrum.  (2  V.  Va.  Vcl.) 
u.   4  Begleitinstrum.      [Leyden.     B.  Wa- 


Locatelli,  Pietro  Ant. 


195 


Locchini. 


gener.     Colleg.  nuisic.  zu  Utrecht.     Taris 
Nat.     Brüssel  Cons.  im  Ms.  8  Stb. 

Sei  Sonate  a  tre,  o  due  V.,  o  due  fl. 
trav.,  e  b.  per  il  cemb.  Op.  5.  Dedic. 
di  Berkenrode.  Amst.  (1736)  appresso 
l'Autore.  3  Stb.  fol.  [Amst.  br.  Mus. 
Karlsruhe. 

—  Paris,  Le  Clerc,  Boivin.  [Karls- 
ruhe: 2  V.  Bc. 

12  Sonate  a  V.  solo  e  B.  da  cainera, 
dedic.  Carlo  Cavalini.  op.  6.  Paris,  Leduc. 
P.    fol.     [B.  B.     br.Mus.     Mu.sikfr.  Wien. 

—  Amsterdam,  appresso  l'autore  (1737). 
fol.  (J4  S.  [br.  Mus.  Karlsruhe.  Ley- 
den.     B.  AVagener. 

—  Grave  par  De  Gland.  Paris,  Le- 
dere, Mdme.  Boivin.  P.  fol.  65  S 
[B.  Wagener.     Hofb.  Wien. 

6  Concerti  a  quattro.  Op.  VII.  Leiden 
(1741)  Adr.  van  der  Hoeven.  8  Stb. 
[Leyden.     Utrecht.     Berlin  K.  H. 

XII  Sonate;  VI  a  V.  solo  e  B.,  e  VI 
ä  tre.  Op.  8.  Ded.  al  Abraham  Croock. 
Amst.  (1781)  appresso  l'autore.  3  Stb. 
fol.  [Amst.  Karlsruhe.  Leyden.  B. 
Wagener.     Upsala. 

—  Leiden  (17.52)  Adr.  van  der  Hoeven. 

3  Stb.     fol.     [Leyden. 

In   B.  B.,    Ms.  6652,    11  Sonate    a  Fl. 
trav.  c.  Cemb.  —  ö  Duetti  ä  2  Flaute. 
In  Darmst.  Mss.   Sonata  a  2  Fl.  trav. 

4  Sinfonie,  Stb.    Sinfonia  a  2  V.  Va.  e  B, 
composta  per  Tesequie  della  sua  Donna 
che  si  celebrano  in  Roma.  P.    Trio  a  2  V 
e  B.   Stb.     Trio  a  V.  Vcl.  e  B.  Ad.   Stb. 
2  Trios  a  FI.  trav.  Va.  d'amore  e  Cemb. 

In  Kailsruhe,  Ms.  259  Sinfonie  a  2  V. 
Va.  e  ß.  (Autogr.?)  Part.  5  Sätze  in 
Fm.  Desd.  Fd. 

In  Schwerin  F:  2  Flötensoli  mit  B. 
Gd.  Cd.,  1  Violinsolo  mit  B.  Ddur.  1  So- 
nata p.  la  Fl.  con  Cemb.  Ddur.  Mss. 

In  Wolfenb.  Ms.  314  acht  Menuetti 
f.  Klav. 

12  Sonate  a  Fl.  trav.  c.  Cemb.  P. 
63  BlI.     Ms.  15.564.     [Hofb.  Wien. 

Einige  Piecen  übertragen  auf  Laute 
von  Hagen.     [Stadtb.  Augsburg  im  Ms. 

4  Sonaten  f.  V.  u.  Bc.  1  vol.  im  Ms. 
[Brüss  Cons. 

1  Sonate  in  Fm.  f.  Fl.  u.  Bc.  Stb  im 
Ms.     [Brüss.  Cons. 

In  Upsala  im  Ms.,  Sonata  a  3:  2  Fl. 
trav.  c.  Bc.  fol.    Sonata  ä  V.  solo  e  B.  fol. 

7  Piecen  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2), 
aufserdem  noch: 

In  Maupetit's  Menuets.  Sonate  f.  V.  u. 
Pfte.  harmouisirt  u.  für  den  Concertvortrag 
eingerichtet  von  L.  Q.  ZeUner.  [Musikfr. 
Wien. 


In  Mich.  Corrette's  L'art  de  Violen 
1  Piece. 

1  Sonate  f.  V.  u.  B.  in  Elis.  Hare's 
Samlwk. 

Loeatello,  Dominico,  Organist 
an  der  Antoniuskirche  in  Padua 
um  1770  (ßurney  1,  97). 

^  Loeatello  (Locadello),  Uasparo, 
Kanonikus  am  S.  Marco  in  Venedig, 
ist  durch  2  Gesänge  in  Samlwken.  von 
1598  bis  1625  bekannt  (Eitner  1).  Ferner 
in  Leonardo  Simonetti's  Ghirlanda  sacra 
1636,  eine  2te  Ausg.  von  1625  a.  —  In 
Dom.  Montenegro's  1.  lib.  delle  Villanelle 
1590:  Le  rose.  —  In  neuer  Ausg.  „Nella 
tua  moj-te"  5  voc.  (Eitner  2,  fälschlich 
Giov.  Batt.,  statt  Gasparo  zugeschrieben). 

Loeatello  (Locatallo,  Lucatelli), 
Oiovaiuii  Baltista,  wird  in  Sam- 
melwerken unter  die  römischen 
Musiker  des  16.  Jhs.  gerechnet. 
Weiteres  ist  über  sein  Leben  nicht 
bekannt.  Von  seinen  Komposi- 
tionen lassen  sich  nachweisen: 

Primo  lib.  de  Madrigali  a  2,  3,  4,  5, 
6,  et  7  voci  con  il  Bc.  per  sonar  il  Clavi- 
cembalo,  &  altri  stromenti  simili.  Di . .  . 
Ven.  1628  AI.  Vincenti.  Stb?  4».  15 
Gesge.  [Mailand  B.A:T 2.    br.MusrB.  Bc. 

6  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Aufsei'dem  in  Feiice  Anerio's  Le  Gioie 
Madrig.  5  v.  1589:  Ardo  lung'e. 

In  G.  Vincenti's  Canzonette  3  v.  1591: 


Donna    gentil    voi    sieti. 


In    Michel 


Angelo  Cancineo's  1.  lib.  Madr.  1590  unter 
G.  B.  Loccatello:  Baci  sospiro  4  v.  Bel- 
lissima  mia  5  v.  Deh  rest'  Amor  5  v. 
Amor  io  moro  6  v.  Liquide  perle  6  v. 
u.  Ama  s'amasti  6  voci.  —  In  Mascaglia's 
2.  lib.  Madr.  4  v.  1585 :  Se'l  core  in  man. 

L'Occa,  siehe  Occa. 

Loeeatello,  Giov.  Batt.,  16.  Jh., 
siehe  Loeatello. 

Loeeliini,  Antonio,  geb.  in 
Apulien,  Schüler  des  Conservatorio 
deUa  Ospedale  zu  Venedig  (Fetis 
fälschlich  zu  Neapel),  später  Lehrer 
an  derselben  Anstalt;  Burney  1,  96 
lernte  ihn  1770  kennen  und  bez. 
ihn  als  Kapellmeister.  Er  trat  auch, 
als  Opernkomponist  auf.  Fetis  verz. 
das  Jahr  1787  als  etwaige  Grenze 
seines  Lebens. 

13* 


Loccrv. 


196 


Locke. 


Loceiy,  Aiitoiiio,  1753  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  München  mit 
152  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Loch,  Aiitlioine  (de),  ein  Bra- 
banter,  war  um  1592  Kapellmeister 
a/d.  Kathedrale  zu  Cagliari.  Cerone 
führt  einige  Gesänge  von  ihm  an 
(Straeten  8,  165). 

LochaTiiis  (Lochau),  Thomas, 
aus  Egeln,  Eektor  zu  Tetzschen, 
gab  heraus: 

Jaüua  musicalis.  Eurtze  Anleitung  zur 
Musica,  für  junge  Knaben  .  .  .  Drefsden 
1606    Hieron.   Schütz.      kl.  8«.      12  Bll. 

5  Kap.     [B.  Zw. 

Locliemberghe,sieheLocquem- 
bourg-. 

Loeheiiburglio,  Lochemburgo, 
Giovanni,  s.  Johann  von  Loeken- 
burg. 

Locliiier,  Auton,  1726  Bassist 
au  der  Hofkapelle  in  München  mit 
300  Gld.  Gehalt  (Kreisarch.). 

Locliiier,  Joachiui. 

Draudius  verz.  von  ihm  einen  Bd. 
Magnifieat  zu  4  Stirn.,  die  1.578  in  Nürn- 
berg erschienen. 

Loehiier.  Karl,  Violoncellist  am 
Mannheimer  Orchester,  gest.  1795 
in  jungen  Jahren,  gab  nach  Ger- 
ber 2  sechs  Hefte  Lieder  bei  Andre 
heraus. 

Die  B.  M.  besitzt  ein  Heft:  12  Lieder 
von  L.  und  Job.  Auton  Andre.  Offenb., 
Andre.  —  In  Darmst:  Lieder  zum  Singen 
beym  Clav.  Mannheim.  —  In  der  Hofb. 
Wien  in  einem  hds.  Samlbd.  Ms.  18830,  6 
ein  Lied:  Die  Verschwiegenheit.  {Fetis 
lässt  ihn  um  1760  zu  Pforzheim  geb. 
sein.     Friedr.  Walter  verz.  ihn  nicht.) 

Loclioii,  ...  ein  Franzose  des 
17. — 18.  Jhs.,  von  dem  bekannt 
sind: 

Motets  en  musique  . .  .  S(;'avoir,  neuf 
ä  voix  seule.  Un  k  deux  voix.  Deux 
ä  3  voix,    avec  la  Bc.    et  un   oratorio,   k 

6  parties  (4  Singst.  2  Dessus  de  Viele) 
piece  particuliere.  Livre  I.  Paris  1701 
Christoph  Ballard.  fol.  92  S.  [Paris 
Nat.     C.  P.     br.  Mus. 

Loehoii,  Charles,  geb.  gegen 
1760     zu     Lyon,      Schüler     Ber- 


theaume's,  trat  1787  ins  Orchester 
der  grofseu  Oper  zu  Paris  und 
wurde  1817  pensioniert.  Er  war 
auch  Mitglied  des  Concert  spirituel. 
Fetis  verz.  von  ihm  6  Duos  p.  2  V". 
oe.  1.    Lyon  1780. 

Lochowius,  B  . . . 

Im  Ms.  T  126  der  B.  B.  befindet  sich 
ein  Gesang  in  P. 

Lochteuberg.  . . .  Organist  an 
St.  Pierre  zu  Löwen  von  1649  bis 
c.  1682  (Elewyck  64). 

Lock[e],  Matthew,  geb.  zu 
Exeter,  gest.  im  Aug.  1677  zu 
London  oder  Somerset.  Chorknabe 
zu  Exeter  unter  Gibbons,  wird 
öfter  irrtümlich  als  Schüler  Vi'm. 
Wake's  bezeichnet.  1648  war  er 
in  Holland,  1656  sang  er  in  Lon- 
don in  der  Oper.  Am  29/8  1661 
wurde  er  Komponist  an  der  Kgl. 
Hofkapelle  zu  London,  trat  später 
zur  katholischen  Religion  über  und 
wurde  Organist  der  Königin  Katha- 
rina, die  ihren  "Wohnsitz  in  Somer- 
set House  hatte.  In  den  Obser- 
vations  von  1672  gegen  Tho.  Salmon 
gerichtet  nennt  er  sich  „Composer 
in  ordinary  to  His  Majesty,  and  Or- 
ganist of  Her  Majesties  Chappel''. 
Er  war  ein  fleifsiger  Komponist 
und  gar  Manches  hat  sich  bis 
heute  erhalten.  Zweifelhaft  aber 
ist  es,  ob  die  Musik  zu  Shakespeare 
Macbeth  von  ihm  ist,  da  sie  seinen 
anderen  Werken  unähnlich  ist  und 
weit  bedeutender.  (Biogr.  im  Grove. 
Burney  7,  186  mit  Auszügen  aus 
seinen  Opern.  Hawkins  4,  372. 
381  ff.  Davey  335.  Nagel  An- 
nalen  51.  53.  60). 

The  Euglish  opera,  or,  the  vocal  mu- 
sick  in  ,, Psyche'-  with  the  instrum.  the- 
rein  intermixed.  To  which  is  adjoined 
the  instrum.  niusick  in  the  „Tempesf. 
Lond.  1675,  4.  Eme  Art  Oper.  [br.  Mus. 
Glasgow,    ß.  C.  of  Mus. 

Macbeth.  The  original  songs,  airs  & 
choruses  which  were   introduced  in   the 


Locie. 


197 


Locte. 


tragedy   of  . . .  P.     Lond.    c.    1770.     fol. 
[br.  Mus. 

—  Ausg.  von  Dr.  Bovce.   fol.    [br.  Mus. 

—  Ausg.  von  Clarke,  1822,  fol.  [br. 
Mus.  B.  M.  und  eine  Ausg.  von  Boosey 
&  Sons  im  Kl.-A. 

—  Ausg.  von  Phipps  1843.     [br.  Mus. 

—  Ausg.  von  Eimbault.    fol.    [br.  Mus. 

—  Ausg.  von  J,  L.  Hatton  in  Stb :  3 
Y.  1.  1  V.  2.  YcL,  B.  u.  Blasinstrum. 
13  Stb.  [besafs  Eeeves  1882. 

—  adapted  for  the  Pfte.  bv  B.  Jacobs. 
London,     fol.     [Kat.  Reeves  1882. 

Das  br  Mus.  besitzt  noch.  11  verschie- 
dene Ausg.  teils  mit  neuem  Text,  teils 
mit  neuen  Instrumentalsätzen,  und  in 
verschiedenen  Arrangements.  ■ —  In  Up- 
sala  eine  Part,  mit  Kl.-A.  von  E.  J.  Loder. 
Lond.    fol. 

—  In  Musikf r.  "Wien :  Mackbeth,  4  stim. 
Chöre  mit  Orchester.  Kl.-A.  von  Addi- 
son, P.  und  Kl.-A.  mit  Recitativen  von 
J.  Clarke. 

—  Im  R.  C.  of  Mus.  die  Ausgabe  von 
Rimbault,  von  Dr.  Clarke,  von  G.  F. 
Harris,  eine  Cantate  auf  L.'s  Musik  zum 
Macbeth  angepasst.     Eine  P.  im  Ms. 

Modern  church  music  . .  .  vindicated. 
(s.  1.  1666).  fol.,  enth.  die  Responsorien 
zu  den  10  Commandements  und  dem 
Nicaeischen  Glauben,     [br.  Mus. 

—  Modern  Church.  Music  ;  Pre-Accus'd 
Censur'd,  and  obstnicted  in  its  Perfor- 
mance before  his  Majestj-,  April  1,  1666. 
Vindicated  by  the  Author,  M.  L.  fol.  s.  1. 
(London).     [R.  C.  of  Mus. 

M.  L..  his  little  consort  of  three  parts, 
containiug  Pavaus,  Ayres.  Corauts  &  Sara- 
bands,  for  Yiols  or  Violins.  In  two  seve- 
rals  varieties:  The  first  20  are  for  2 
Trebles  &  a  B.:  The  last  20  for  Treble, 
Ten.  &  B.  To  be  performed  either  alone 
or  with  Theorbos  &  Hai-ps.  Lond.  1656. 
3  Stb.  qia".  [R.  C.  of  Mus.  im  Druck 
u.  Ms.     br.  Mus. 

Melothesia:  or,  certain  general  iiiles 
for  playing  upon  a  continued-Bass.  With 
a  choice  collection  of  lessons  for  the 
harpsicord  and  organ,  of  all  sorts .  .  . 
The  1.  part.  Lond.  1673  .1.  Carr.  qu40. 
84  S.,  ein  Samlwk.  [br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus.  B.  Wagener.  Gla.sgow.  Bologna. 
Cambridge  üniversit.  (Reg.  im  Eituer  1, 
1673). 

Consort  of  ffowre  parts  (consisting  of 
6  Suites  of  4  movements  each,  viz.  Fan- 
tazia,  Courante,  Ayre  &  Saraband).  Part, 
im  Autogr.  kl.  fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Im  Samlwk.  Courtly  Masquing  1662 
Ayrs  u.  Tänze  f.  2  Instr. 


In  Rieh.  Dering's  Cantica  Sacra.  Lond. 
1674.  In  Simpson"s  Thesaurus  musicus 
c.  17.50. 

In  Playford's  Choice  Ayres,  Songs  & 
Dialog.  1675  u.  79  zwei  Songs  und  2 
Duetts  (siehe  Kat.  Cambridge  FW.).  In 
dessen  Musical  companion  1667,  wieder 
abgedr.  im  Burney  3,  480. 

3  dreist.  Gesge.  in  Ä.  B.  Svnopsis 
1680. 

Siehe  Rob.  Bremner  3. 
Klavierpiecen    aus    Playford's    Musick 
Hand-Maid  1678.     27  Piecen    daraus   ab- 
gedr. in  Smith  Musica  antiqua  S.  174,    1 
von  L. 

Ebendort  S.  68  Lick,  ex  opera  Tem- 
pest,  ein  Instrumentalsatz  zu  4  Stim.  S. 
68  Curtain  tune,  ebendaher. 

In  flilton's  Catch  1663  u.  1667  einige 
Gesge. 

In  Rimbault's  The  ancient  vocal  mus. 
4  Nrn. 

3  Gesge.  in  neuen  englischen  Ausgaben 
(Eitner  2). 

Im  br.  Mus.  Ms.  98,  4  Bd.  4  Antheras. 
Ms.  142  Kopien  aus  seiner  Melothesia. 
Ms.  216  u.  17  alleriei  Tänze.  Ms.  571: 
Masque  of  Cupid  &  Death  1653  aufgef. 
i  Ms.  573  ein  Bd.  Instrumentalmusik.  Ms. 
597  ein  geistl.  Gesg.  in  P.  Ms.  634  1 
j    Song  und  404  neun  songs  im  Autogr. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms.    1  Masque, 
I   3  Songs,   1  Dialog,    1  latein.  Gesang  für 
Oxford  komponiert,  7  Antiphonen. 

In  der  Kirche  zu  Ely  6  Anthems  im  Ms. 
Der  Glasgower  Katalog  fiihrt  noch  an 
•jSacred  music",  ohne  weitere  Bez. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1940  in  Stb.  der 
Gesang  ,,Tis  love  and  harmony"  4  voc. 
In  B.  Cambridge  FW.  8  Anthems  im 
Ms.,  davon  1  in  Walsh's  Harraonia  sacra 
von  Purcell,  1  in  Boyce  Cathedrale  Music 
und  4  Gesge.  in  Playford's  Harm,  sacra 
1688. 

Ms.  1035  Brüssel  Cons.  Samlwk.  des 
17.  Jhs.  mit  allerlei  Gesängen,  darunter 
auch  einer  von  Lock. 

Observations  upon  a  late  book,  entitu- 
led,  ..An  essay  to  the  advancement  of 
Musick-',  written  bv  Thomas  Salmon  .  . . 
London  1672  printed  by  W.  G.  . .  8». 
39  S.  Enthält,  wie  der  folgende  Druck, 
die  Streitigkeiten  zwischen  L.  u.  S.  [br. 
Mus.     Hannov.     Glasgow.     Bologna. 

The  present  practice  of  music  vindi- 
cated again.st  the  exceptions  and  new 
way  of  attaining  music,  lately  published 
by  Tk.  Salmon,  with  a  duellum  musicum, 
written  by  John  Phillips,  and  a  letter 
from  John  Flayford  to  M.  T.  Salmon,  by 


Lockenburg. 


198 


Lodi,  Angelo. 


way  of  coüfutation  of  liis  Essay  to  the 
advancement  of  nmsic .  .  .  London  1673. 
kl.  8».  [Cambridge  Universit.  R.  C.  of 
Mus.     Glasgow,     br.  Mus. 

—  Siehe  auch  Salmon  (Thomas). 

In  dem  Drucke  „Melothesia"  1673  be- 
finden sich  6  Bll.  Theorie. 

Lockeiiburg  (Lochenburgho, 
Lochemburgo,  Giovanni),  Joliaiiii 
TOn,  war  nach  Trojano's  Dialoghi 
um  1568  Kammerdiener  des  Her- 
zogs von  Baiern  und  ein  vortreff- 
licher Komponist.  Nach  den  Akten 
des  Kreisarchivs  wird  er  schon 
im  Jahre  1558  unter  Johann  de 
Lockhenburg  als  Organist  verzeich- 
net, der  1562  166  Gld.  Gehalt  er- 
hält, die  sich  bis  1591  bis  auf 
250  Gld.  erhöhen.  Im  Jahre  1570 
erhält  er  300  Gld.  zur  Verehrung, 
in  demselben  Jahre  hebt  er  die 
Kinder  des  B.  Fandenberg  und 
A.  Gofswin's  aus  der  Taufe.  1574 
ist  er  mit  Jhanny  Lockhenhurger 
unter  den  Kapeil mitgliedern  verz. 
und  hat  „die  Pueben"  zu  unter- 
halten, wofür  er  für  jeden  8  Gld. 
erhält.  Ende  1592  wird  er  ein 
Verstorbener  genannt. 

In  der  B.  M.  Ms.  20  Missa  sup.  Or  sus 
ä  coup  4  voc,  siehe  die  Bemerkg.  zu  Nr.  7 
in  Maier's  Kat.  —  Ms.  22  Missa  „Ävecque 
vous"  4  voc.  —  Ms.  28  Missa  sup.  Se 
salamandre  4  voc.  mit  Joannes  Locken- 
borghe  gez. 

In  B.  Proske  1  Missa  ohne  Namen  zu 
4  Stirn,  in  P.  u.  Stb.  im  Ms.  In  der 
Regensburg.  Dombibl.  obige  Messe  Avecque 
vous. 

Im  br.  Mus.  Ms.  403,  5  Stb.  befindet 
sich  unter  dem  Namen  O.  Lochenbttrgo 
ein  geistl.  Gesg. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1937  das  Madrigal 
„Piangete,  0  Muse"  in  P. 

In  alten  Samlwk.  4  Madrig.  (Eitner  1), 
dazu  kommen  noch  ,,Douna  se  amor  e  in 
voi''  4  voc.  in  Lassus  1.  lib.  Madrig.  4  v. 
1560  (L562  etc.). 

Lockhart,  Charles,  lebte  um 
1780 — 90  in  London  u.  zeichnete 
sich  als  Orgelspieler  aus  (Pohl  2, 
369).     Im  br.  Mus.  der  Druck: 

Four  Songs  and  a  Hunting  Cantata . .  . 


for   the    voice    and   harpsich. . .    London, 
for  the  Author.    fol. 

Loekman,  John,  ein  englischer 
Dichter  und  Musikdilettant,  Mit- 
glied der  Gesellschaft  Apollo,  die 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.  zu  Lon- 
don bestand. 

Die  Gesellschaft  gab  gegen  1740  eine 
Sammlung  Musikpieceu  heraus,  unter 
denen  sich  auch  einige  von  L.  befinden, 
ferner  schrieb  er  das  Gedicht  zur  Oper 
Rosalinde,  von  J.  Chr.  Smith  komponiert. 
Der  2ten  Ausg.  von  1740  des  Textbuches 
ist  eine  Abhandlung  über  den  Urspmng 
und  die  Fortschritte  der  Oper  beigegeben, 
die  Marpurg  im  4.  Bande  der  bist.  krit. 
Beiträge  in  deutscher  Uebersetzung  ab- 
di-uckt  (Fetis). 

Loco,  LudoTico  (L.  du  lieu), 
1445    päpstl.    Sänger    (Viertel].    3, 

224). 

LoequembourgtLocquemberghe, 
Lochemberghe,Lokenberghe),  Fraii- 
t'Ois  de,  war  um  1556  Altist  a/d. 
spanischen  Hofkapelle  Philipp  IL 
und  erhielt  die  Praebende  zu  An- 
d erlecht.  Noch  1572  ist  er  in  den 
Rechnungen  genannt  (Straeten  1. 
246.  8,  16.  40). 

—  Gaspard,  war  1563  —  65 
Knabensänger  ebd.  und  erhält  die 
Praebende  zu  Valenciennes  (ib.  1, 
246.  8,  80). 

—  Melchior^  zur  selben  Zeit 
dort  Knabensänger  und  erhält  2 
Praebenden  (ib.'l,  246.  8.  80). 

Lodewijck  van  Leeuwen,  1662 
als  Organist  an  der  Marienkirche 
zu  Utrecht  angestellt  (Tijdschrift 
2,  217). 

Lodi,  Aiig-elo,  geb.  zu  Fiume 
bei  Udme  am  10.  Mai  1777,  gest. 
ebd.  IL  Febr.  1839,  studierte  Mu- 
sik zu  Bologna  unter  Stanisl.  Mattei, 
erhielt  nach  seiner  Rückkehr  in 
Fiume  die  2te  Kapellmeisterstelle 
a/d.  Kathedrale  und  wurde  In- 
spektor und  lustructor  der  Militär- 
Musikchöre.  Fetis  bez.  ihn  als 
Komponist   von  Messen,   Sympho- 


Lodi,  Demetrio. 


199 


Lodovico  da  Milauo. 


nion  u.  a.  Werken;  er  soll  auch 
eine  Samlg.  alter  italienischer  Mu- 
sikwerke herausgegeben  haben. 

Bekannt  sind  mir  in  der  Bibl.  Dresd. 
Mus.  1.  Capriccio  per  il  Pfte.  2.  Sonata 
per  il  Pfte.,  im  Ms.  quf ol.  In  B.  B : 
Romanze  f.  1  Singstim.  mit  Pfte.  ii.  V. 
Petersburg,    fol. 

Lodi,  Demetrio,  ein  Mönch, 
geb.  zu  Verona,  gab  nach  AValther 
heraus : 

Canzoni  o  Sonate  concertata  per  chiesa 
ä  una,  due  et  trio  voci  und  Sonaten  von 
1623,  die  in  Venedig  erschienen. 

Lodi,  Domenico,  di  S.  Gio- 
vanni in  Persicetü,  Lebenszeit  un- 
bekannt. 

In  Bologna  im  Ms.  1.  Domine  ad  ad- 
juvandum,  3  voc.  c.  strum.  2.  De  pro- 
fundis  4  v.  c.  ström.  3.  Christus  factus 
est,  3  voc.  colle  Viole  e  coll'org.  P.  4. 
Incipit  oratio,  Lamentaz.,  Tenor  solo,  c. 
2  Viole  e  B.  P.  5.  Miserere  3  v.  o. 
Yiole,  Corni,  Contrab.  e  org.  P.  6.  Kyrie, 
Gloria,  Credo  3  voc.  c.  orch.  P. ;  scheinen 
ins  18.  Jh.  zu  gehören. 

Lodi,  Josepli  Ludwig:,  mit  dem 

Beinamen  Sterke!^  lebte  um  1796 
kurze  Zeit  in  Dresden  und  ging 
dann  nach  Warschau,  wo  er  als 
Klaviervirtuose  und  Komponist 
glänzte.  In  der  Lpz.  Ztg.  1799 
Sp.  27  wird  ein  Capriccio  op.  16 
sehr  scharf  beurteilt,  doch  lässt 
sich  aus  den  dort  mitgeteilten 
Proben  nur  so  viel  erkennen,  dass 
er  nicht  den  ausgetretenen  Weg 
der  damaligen  Komponisten  ging 
und  deshalb  verdonnert  wird;  je- 
doch ging  er  nicht  immer  ehrlich 
zu  Werke,  sondern  gab  eine  So- 
nate Wölfl's  als  seine  eigene  her- 
aus und  spielte  sie  in  Warschau 
öffentlich.  Siehe  Jos.  WölfFs  Er- 
klärung im  Intelligenzblatte  Nr.  10 
der  Lpz.  Ztg.  im  März  1800.  Im 
Warschauer  Correspondenten  iS*'r.  27 
verteidigte  sich  L.  In  demselben 
Blatte  der  Lpz.  Ztg.  Spalte  19  er- 
klärt der  Wiener  Verleger  Hoff- 
meister,  dass  die  3  grofsen  Duetten 


für  2  Flöten  nicht  von  L.,  sondern 
von  Plej^el  sind,  die  auch  bei 
Andre,  Hummel  und  in  Braun- 
schweig auf  der  Höhe  erschienen. 
L.  betrieb  also  das  Stehlen  ganz 
systematisch.  Von  seinen  Kom- 
positionen, die  mit  Joseph  Ludwig 
Sterkel,  oder  Ludwig  Lodi,  auch  nur 
mit  Sterkel  gez.,  sind  nachweisbar: 

Gr.  Concerto  (in  C)  pour  le  Pfte.  ou 
Clavec.  avec  Orch.  oe.  10.  Augsburg, 
Gombart.  Stb.     [Brüssel  Cons.     br.  Mus. 

Concerto  p.  le  Clav.  av.  Orch.  [Proske-M. 

Variations  pour  le  Pfte.  oe.  11.  Augs- 
bg.,  Gombart.     [Stadtb.  Augsbg. 

Capriccio  per  il  Pfte.  oe.  16.  Lipsia, 
Br.  &  H.    qufol.     14  S.     [B.  Wagener. 

Sonata  per  il  Pfte.  op.  18.  Lipsia, 
Br.  &  H.    fiufol.     14  S.     [B.  Wagener. 

La  mort  de  Mozart,  Sonate  pour  le 
clavecin  (gez.  mit  Jos.  Lodi).  Lips.,  Br. 
&  H.     [Paris  Nat. 

Sonate  arrangee  ä  4  ms.  avec  aug- 
mentations  en  forme  de  Canons  et  imi- 
tations  par  A.  L.  Grelle.  P.  gez.,  mit 
Lodi,  surnomme  Sterckel.  Nach  Fetis 
wäre  die  Sonate  op.  18  von  Wölfl  und 
obiges  Arrangement  zu  4  Hd.  dieselbe 
Sonate.     [B.  B. 

Siehe  auch  Schilling's  Lexikon. 

Lodi,   Pietro  da,  siehe  Pietro. 

Lodi  spirituali,  siehe  Laudi. 

Lodovico  Agostiiii  Fenarese, 
siehe  Ag'Ostini. 

Lodovico  da  Milaiio  (Ludovico 
Milanese,  auch  Lodovico  cherico 
da  Milano),  war  von  1495 — 1514 
Organist  an  S.  Michele  zu  Lucca, 
auch  Kanonikus  und  Organist  an 
der  Kathedrale  S.  Martine  (Nerici 
46.  154). 

In  Petrucci's  Frottolen-Sammlung  von 
1507  a  befinden  sich  4  Gesänge  von  ihm 
(Eitner  1).  Ferner  nach  Yogel's  Bibl.  2, 
374  ff:  In  Primartini's  Samlwk.  Fioretti 
di  Frottole  von  1519  mit  L.  M.  gez:  Hör 
che  sera  di  me.  Dieselben  auch  in  Gion- 
ta's  Frottole  lib.  3.  von  1518.  —  In 
Antigo's  Samlwk.  Frottole  lib.  4  von  1520 
nur  mit  L.  M.  gez :  1.  Yinto  da  passion. 
2.  Benigne  e  grave  aspecto.  3.  Haime, 
haime  ne  mo'  ne  mai,  4  voc.  Dieselben 
schon  in  der  Ausg.  von  1517.  —  In 
Dorich's  Samlwk.  von  1531  (Canzoni 
Frottole  und  capitoli)  befinden  sich  auch 


Lodovicus. 


200 


Löhleiü. 


3  Gesänge  mit  L.  M.  gez:  1.  Perche 
piangi  alma,  2.  Verameute  ogni  dogiia,  3. 
Si  bella  e  la  mia  donna,  4  voc. 

Lotlovicus  S.  (?),  ist 

im  Samhvk.  1515  a  (per  Petrum  Sam- 
bonettnm)  mit  den  Gesängen  ,,Sio  non 
venni  nou  iinporta''  und  ,,Chiara  luce  lue 
puo  dare^'  vertreten.  In  meiner  Biblio- 
graphie habe  ich  geglaubt  darunter  Ludwig 
Senfel  zu  verstehen,  doch  ist  dies  sehr 
fraglich. 

Locber,  Johann  Ernst,  geb. 
zu  Erfurt,  war  um  1730  zu  Wei- 
mar Stadt-Organist  und  gab  nach 
Walther  heraus:  Hochzeit- Concert 
von  2  Stimmen  und  General-Bass. 
Erfurt  1730. 

Loeber ,    Johann    Friedrich, 

geb.  zu  Gera  um  1634,  gest.  um 
1696,  Magister  u.  Rektor  zu  Gera, 
gab  nach  Fetis  heraus:  De  Musi- 
cae  quibusdam  admirandis.  Gera 
1695.     40. 

Loeff  (Loeuff),  Adrian,  Sänger 
u.  Kabenlehrer  an  der  spanischen 
Hofkapelle  in  den  Jahren  1556 
bis  nach  1562  (Straeten  8,  16.  25. 
39.  Pedrell's  spanische  Meister- 
werke Bd.  4,  VIl). 

Loeifridi,  Heuricus,  um  1522 
Organist  an  St.  Jan  in  Utrecht 
(Tijdschrift  2,  211). 

Loefgroen,  Anton,  ein  Theo- 
retiker des  18.  Jhs. ,  geb.  in 
Schweden,  studierte  an  der  Uni- 
versität zu  Upsala  und  schrieb 
auf    Rameau's    Theorie    begründet 

eine 

Dissertatio  musica  de  basso  funda- 
mentali.  Upsala  1728.  kl.  8".  [besals 
1896  Leo  Liepm. 

Löhlein  (Lelei),  Johann  Simon, 

geb.  1727  in  Neustadt  a/d.  Heide 
im  Koburgischen ,  gest.  17.  Dez. 
1781  in  Danzig  (Ferkel  4,  103. 
Im  Magazin  1781  p.  796:  18.  Dez. 
1781).  Wurde  um  1743  auf  einer 
Reise  nach  Kopenhagen  im  Preufsi- 
schen  von  den  Werbern  aufge- 
griffen   und    wegen    seiner    unge- 


wöhnlichen Gröfse  unter  die  Pots- 
damer Garde  eingereiht.  Machte 
mehrere  Kriege  mit,  wurde  bei 
CoUin  verwundet  und  von  den 
Kaiserlichen  gepflegt.  Ging  1760 
nach  Jena  um  zu  studieren,  legte 
sich  aber  mehr  auf  die  Musik, 
bildete  sich  besonders  als  Harfe- 
nist aus,  betrieb  die  Musik  aber 
auch  theoretisch  und  brachte  es 
soweit,  dass  man  ihn  1761  nach 
dem  Abgange  des  Musikdirektor 
Wolfs  zu  dessen  Nachfolger  wählte. 
1763  ging  er  nach  Leipzig,  erhielt 
beim  grofsen  Konzert  die  Klavier- 
partie und  muss  sogar  von  1770 
bis  1776  dasselbe  dirigiert  haben 
(M.  f.  M.  26,  14.  15.  Gerber  1, 
640  führt  ihn  unter  Hiller  von 
1765—1768  als  Flügelspieler  an. 
Dörffel  verz.  ihn  nicht.  Im  Breit- 
kopf, Samlwk.  7  wird  er  mit  Mu- 
sicus  in  Leipzig  bez.  Nach  Rei- 
chard 1776,  191  schrieb  er  1775 
fürs  Leipziger  Theater  das  Sing- 
spiel: Zemire  und  Azor).  1779 
erhielt  er  die  Kapellmeisterstelle 
in  Danzig  (Forkel  1,  44,  70.  3, 
147  ff.j.  Gramer  1.  191,  danach 
Gerber  1),  Seine  Kompositionen 
haben  sich  zahlreich  erhalten  und 
besonders  seine  Schulwerke  sind 
lange  im  Gebrauche  gewesen. 

Todtenfeier  für  Soli.  Chor  und  Or- 
chester. Ms.  im  Besitze  der  Marienkirche 
in  Danzig  mit  den  Notizen  auf  dem  Um- 
schlage der  Part:  1770  in  Leipzig  kom- 
poniert, 1771,  1773  u.  1775  in  Lpz.  auf- 
gefühi't,  177(3  in  Berlin,  1777  in  Dresden 
und  1780  in  Danzig. 

Op.  1.  Sei  Partite  per  il  Clavicembalo. 
Lips.,  Breitkopf,  qufol.,  mit  Lclei  gez. 
3«j  Seit.  [Dresd.  Mus.  B.  Lpz.  Stadtb. 
Augsbg.     B.  Wagener. 

Oe.  1.  Grande  Concert  a  Clavecin  obl. 
acc.  de  2  V.  2  Hautb.  2  Cors,  A.  et  B. 
Mis  au  jour  par  Guera  Musicien.  Lj'on 
chez  le  Sr.  Guera.     9  Stb.   fol.     [B.  B. 

Op.  2.  6  Sonate  con  variate  repe- 
tizioni  per  il  Cembalo.  Lps. ,  Breitkopf, 
(jufol.  [B.  B.     Brüssel  Cous.     B.  Wageuer. 


Löhlein. 


201 


Löhn  er. 


Op.  3.  6  Partite  per  il  Cembalo.  Lips., 
Breitk.  (mit  Vorwort),  qufol.  [B.  B. 
Brüssel  Cons. 

Oe.  4.  CoUection  1.  2.  3.,  je  3  Trio 
pour  le  Clav.  av.  V.  et  B.  ad  IIb.  Leips., 
che  l'auteur  &  Breitk.  3  Hefte  a  3  Stb. 
fol.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Stadtb.  Br.  1. 
2.     Brüss.  Cons.  1.  2. 

Oe.  5.  Coucerts  p.  le  Clav.  acc.  av. 
2  Cors  de  chasse,  2  Hautb.  ou  FL,  2  V. 
Taille  et  B.  Leips.  l'auteur  et  Br.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

Op.  6.  Six  Senates  pour  le  Clav,  ou 
Pfte.  trois  avec  acc.  d'un  V.  ou  Vcl.  ad 
lib.  Dedic.  ä  la  Duchesse  regoante  de  S. 
Gotbart  Altenburg,  Grave  par  l'auteur. 
Leipzig,  Breitk.  quer  und  hoch  fol.  3 
Stb.     [B.  Wao-ener.. 

Op.  6.  Quatro  per  il  cembalo,  V. 
Yiola,  e  Ycl.  Paris,  Lyon,  Guera.  4  Stb. 
fol.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

Oe.  7.  3  Concertos  p.  le  Clav.  av. 
acc.  de  2  Y.  et  B.  Lyon,  Guera.  4  Stb. 
fol.     [B  B.     Dresd.  Mus. 

Op.  8.  Concerto  Nr.  1  per  il  Cemb. 
concert.  2  Corni,  2  Fl.  2  V.  Va.  e  B. 
Si  trova  piesso  del  autore  e  Breitk.  in 
Lips.     9  Stb.     fol.     [B.  B.       Dresd.  Mus. 

Im  Ms.  B.  Dresden  Mus.  1.  7  Con- 
certi  a  2  Cembali,  fol.  2.  Quatuor  a  2 
Cemb.  3.  Sonata  per  il  Cemb.  Y.  o  Fl. 
8  B.  ad  lib. 

Ms.  Musikfr.  Wien,  Concert  f.  Klav. 

Ms.  B.  Lpz.    6  Senates  k  Clavicembalo. 

Cantate  f.  Sopran  mit  Pfte.  mit  Lelei 
gez.     [Brüssel  Cons. 

In  B.  Schwerin  F.  3  Trios  im  Ms.  in 
Stb.  f.  2  Y.  u.  B. 

In  B.  Dresden,  Ms.  B 1000,  19  Duette 
f.  2  Y. 

Ms.  310.  Wolfenb.,  Bl.  .'jl  Sonate  in 
Cd.  f.  Klav. 

In  Berlin  K.  Hausbibl.  Divertimento  f. 
kl.  Orchester,  Stb.  im  Ms. 

5  Piecen  f.  Klav.,  dabei  1  Concert  in 
Breitkopf  7  unter  Lelei. 

G.  S.  L.'s  Ciavier -Schule,  oder  kurze 
u.  gründliche  Anweisung  zur  Melodie  u. 
Harmonie,  durchgeh ends  mit  pract.  Beysp. 
erkläret.  Lpz.  u.  ZüUichau  1765  ^Yaisen- 
haus,  Frommannische  Euchhdlg.  qü4P. 
6  BU.,  188  Seit.  [ß.  Kgsbg.  Lübeck. 
Brüssel. 

—  2.  Ausg.  ib.  1773.  kl.  qu40.  5 
Bll.  190  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Mu- 
sikfr. Wien. 

—  3.  verb.  Aufl.  ib.  1779.  [B.  B. 
Brüssel. 

—  4.  verb.  Aufl.  ib.  1782.  [Dresd. 
Lübeck. 


Ciavier -Schule,  zweyter  Band.  W"o- 
rinnen  eine  vollständige  Anweisung  zur 
Begleitung  (wie  Ausg.  1788).  Ib.  1781. 
qu4".     [Brüssel.     Dresd.      Musikfr.  AVien. 

—  2.  Bd.  2.  Aufl.  Anweisung  zur 
Begleitung  der  unbezifferten  Bässe  und 
andere  im  1.  Bde.  fehlenden  Harmonien 
durch  6  Sonaten  mit  Begltg.  einer  Y.  er- 
klärt, nebst  Zusatz  vom  Recitativ.  Ib. 
1788.     [B.  Wagener.     B.  B.     Dresd. 

—  Ciavier  Schule  oder  kurze  Anweisung 
zum  Ciavierspielen  und  dem  Generalbass 
mit  pract.  Beispielen.  5.  Aufl.  umge- 
arbeitet von  Joh.  Oeorg  Wetthauer.  1. 
u.  2.  Bd.  Züllichau  und  Freystadt  1791 
bev  Frommaun's  Erben.  qu4*J.  4  Bll. 
203  S.  [B.  Wagener.  B.  B.  Dresd. 
Musikfr.  Wien. 

—  6.  Aufl.  Clavierschule  oder  An- 
weisung zum  Ciavier  und  Fortepiauo-Spiel, 
umgearbeitet  von  A.  E.  Müller.  Jena 
1804 Frommann.  qul".  [Einsiedeln.    B.Lpz. 

—  Auch  Czerny  gab  sie  neu  heraus, 
doch  kann  ich  nichts  Näheres  darüber 
finden. 

—  holländische  Uebersetzung:  Ciavier 
onderwijs  ofte  körte  en  grondige  aanwij- 
zinge  ...  Ms.  4".     149  Bll.     [Amst. 

Anweisung  zum  Violiuspielen  mit  prak- 
tischen Beyspielen  u.  24  kleinen  Duetten. 
Leipzig  und  Züllichau,  Waisenhausbuch- 
hdlg.,  Frommann.  1774.  4".  136  Seit. 
[Musikfr.  Wien.     Proske. 

—  2.  verbesserte  Aufl.  ib.  1781.  4°. 
[B.  B.  Dresd.  B.Lpz.  B.  M.  Briissel. 
Einsiedeln.     Lübeck. 

—  5.  Aufl.  Lpz.  1791  Frommann'sche 
Erben.     qu40.     [B.  B. 

—  Ausg.  von  Joh.  Fj'iedr.  Reichardt. 
Jena    1797    Fromniann.     [Musikfr.  Wien. 

—  6.  Aufl.  herausg.  von  Aug.  Eberh. 
Müller.  Jena  1804  Frommann.  4".  [B.B. 
ß.  M.     Dresd.  Mus. 

—  7.  Aufl.  von  Müller,  ib.     [B.  B. 

Löhner,  Joliaiiu  (^auch  nur  J. 
L.  gez.),  geb.  21.  Dez.  1645  zu 
Nürnberg,  ebd.  gest.  2.  April  1705. 
Schüler  von  Wecker,  in  dessen 
Hause  er  zugleich  erzogen  wurde. 
Machte  darauf  Reisen  nach  Wien, 
Salzburg  und  Leipzig,  wo  er  sich 
als  Virtuose  hören  liefs  (wahr- 
scheinlich auf  der  Orgel),  kam 
nach  Nürnberg  zurück  und  erhielt 
nach  einander  die  Organistenposten 
a/d.  Liebfrauenkirche ,  zum  Hlg. 
Geist  (um  1688,  1700)  und  au  St. 


Löhner. 


202 


Loeillet,  Jacques. 


Lorenz.  In  MüUer's  Erquickstunden 
von  1691  wird  er  auch  noch  Or- 
ganist an  St.  Egidien  genannt.  In 
seiner  Poetischer  Andachts-IOang 
1673  nennt  er  sich  ,,der  Sing- 
dichtkunst Beflissener"  (Mattheson 
1,172.  Winterfeld  2,  461.  Metten- 
leiter 1,  231.  Koch  4,  127).  Er 
ist  durch  zahlreiche  Gesänge  in 
Arienform  mit  Bc.  bekannt,  von 
denen  Winterfeld  2  mitteilt  (Eit- 
ner  2).     Selbständig  erschienen: 

XLIV.  Arieu  aus  der  Opera  von 
Theseus.  In  die  Music  gebracht  durch. 
.  . .  Nürnberg  1688  Woifg.  Mor.  Endter. 
qu40.  87  Seit.  44  Arieu  mit  B.  ohne 
Ziffern.  [B.  B.  B.  Wernig.  B.  Lpz. 
fehlen  S.  77—80. 

In  Berlin  Hochsch.  10  Arien  in  Kopie 
in  P. 

Keusche  Liebs-  und  Tugend-Gedanken 
in  12  Arien  mit  einer  Sing- Stimm  u.  2 
Viel.  Nrnbg.,  Gerhard  1680.  3  Stb. 
qu4».     [B.  B. 

Poetisclier  Andacht  -  Klang,  durch  ... 
Nrnbg.  1673  bei  AVolf  Eberhard  Felsecker. 
80.  295  S.  u.  Eeg.  Melodie  mit  Bass. 
[B.  Lpz. 

Aufserlesene  Kirch-  und  Tafel -Music. 
Nrnbg.  1682  Felsecker.  17  Gesge.  4  Stb. 
[B.  B:  Viol.  1.  2.     Upsala:  C.  2  V.  Org. 

Suavissimae  canonum  musicalium  deli- 
tiae.  Das  ist:  Musicalische  Lustbarkeiten 
lieblich-lautender  Thon-Ubungen,  welche 
gleichsam  in  infinitum,  oder  ohne  einige 
Unterbrechung,  oder  auch  so  lang  es 
selbst  beliebig,  Zur  muffigen  Zeitver- 
treibung .  .  .  mit  3.  4.  [->.  6.  bifs  8.  Stim- 
men, und  Aufsdruckung  der  unterlegten 
Text  -  Worte  zu  singen  gesetzet  ...  In 
Verlegung  Joh.  Adam  Merkels,  Gedr.  bei 
Froberg.  An.  1700  (in  Nürnbg.)  c[n4P. 
24  Canons,  Nr.  23  u.  24  mit  einem  Bc. 
nebenbei  noch  allerlei  gezeichnete  Canon 
in  Figuren.     56  S.     fB.  B. 

Dem  Hoch -Ehrwürdigen  ...  Herrn 
Joh.  Weinmann  ...  in  besonders-gesetzter 
Singweise  J. . .  L. .  .  s.  1.  Ein  Trauer- 
gesang f.  A.  3  Violen  u.  Org.  „Zer- 
fliefset  in  ein  Threnenthauen".  4  Bll.  in 
40.     Part.     [B.  Zw. 

Trauer-  u.  Trost-Lieder  der  seelig  ver- 
storbenen Frauen  Bessereriu.  s.  1.  Enth. 
4  Lieder  von  L.  f.  C.  u.  bez.  B.  in  P. 
[B.  Zw. 

Saubert's  Nürnberger  Gesangbuch,  1676. 
8  geistliche  Lieder  zu  1  St.  mit  B.  von  L. 


S.  von  Birken's  Todesgedanken  und 
Todtenandenken  vorgestellt  von  . . .  Nrnbg. 
1670.     2— 4stim.  Gesänge  von  L.     [B.B. 

Saubert's  verneuete  Kirchenandacht. 
Nrnbg.  1674.  Melodien  mit  B.  (.Zahn  6, 
235). 

Arnschwanger's  hlg.  Psalmen  u.  christl. 
Psalmen.  Nürnbg.  1680  Chr.  Endter.  8". 
21  Nin.  von  L.     [B.  Lpz. 

In  H.  Müller's  geistl.  Erquickstunden. 
Nrnbg.  1673.  Melodie  mit  B.  von  L. 
[B.  M";     B.  Hbg.     Stadtb.  Nürnberg. 

—  Ausg.  von  1691  Felsecker.  51  Me- 
lod.  mit  B.     [B.  Lpz.     B.  M. 

[n  Chr.  Ad.  Negelein's  Alte  Zions- 
Harpfe  1694,  150  Melodien  mit  Bass  zu 
den  150  Psalmen.  Zahn  druckt  4  da- 
von ab. 

2  einstim.  geistl.  Lieder  mit  B.  in 
neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

Loeillet,  Etienne- Joseph.   Im 

Straeten  Averden  in  Band  4  u.  5 
drei  Loeillet  als  1.  Violinisten  u. 
Organisten  an  St.  Gudule  und  der 
Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel  in  den 
Jahren  1736  bis  1775  angezeigt. 
Der  obige  im  Bd.  4,  323.  336.  5, 
181—183.  189.  Dann  5,  160  u. 
171  ein  J.  F.  Loeillet  als  1.  Vio- 
linist in  den  Jahren  1744  u.  1775 
und  5,  183  ein  S.  J.  Loeillet  1763 
als  1.  Violinist.  Es  bedarf  noch 
der  Untersuchung  ob  in  der  That 
drei  Loeillet  in  Brüssel  dienten 
oder  nur  Lesefehler  vorliegen. 

Loeillet,  Jacques,  diente  im 
Anfange  des  18.  Jhs.  a/d.  Hof- 
kapelle in  München  als  Oboist, 
spielte  aber  noch  mehrere  andere 
Instrumente  fertig.  Er  liefs  sich 
1727  im  August  vor  der  Königin 
von  Fi'ankreich  hören  und  zwar 
auf  dem  Fagott,  der  Violine,  der 
deutschen  Flöte,  der  fliite  douce, 
der  flute  ä  voix  (sie?)  und  der 
Oboe,  zuletzt  sang  er  eine  Motette, 
begleitet  von  1  Violine  und  2 
Flöten.  Der  König  von  Frankreich 
ernannte  ihn  zum  Kammer-Oboisten. 
Er  starb  um  1746  u.  seine  Wittwe 
erhielt  eine  Pension  von  300  livres 
(Mercure    de    France,    aoüt    1727 


Loillet,  Jacques-Jean-Bapt. 


203 


Löro. 


p.  1905.  Brenet,  Les  Concerts  de 
France  p.  171  ff.).  In  den  Akten 
des  Kreisarchivs  in  München  habe 
ich  ihn  nicht  gefanden,  doch  scheint 
der  folgende  L.  derselbe  zu  sein. 

Loeillet  (Loelly),  Jaeques- 
Jeaii-Kaptist,  de  Gand  (Gent), 
gest.  1728  zu  London.  Biklete 
sich  zum  Flötisten  aus,  sowie  zum 
Klaviervirtuosen,  ging  1702  nach 
Paris,  gab  einige  Werke  heraus  u. 
1705  nach  London,  trat  ins  Opern- 
orchester ein  (Haymarket)  und  gab 
von  etwa  1710  ab  in  seinem  Hause 
wöchentlich  Konzerte,  in  denen  er 
besonders  die  Corellischen  Listru- 
mentalwerke  bekannt  machte.  Haw- 
kins  5,  173  macht  noch  darauf 
aufmerksam,  dass  er  oft  mit  Jean- 
Baptist  Lully  verwechselt  wurde. 
Bei  seinem  Tode  hinterliefs  er  ein 
Yermögen  von  16000  ^.  Auf 
dem  Drucke  von  1728,  6  Senates, 
Oeuvre  5,  bez.  er  sich  als  „Musi- 
cien  de  la  chambre  de  l'EIecteur 
de  Baviere  et  Maitre  du  Concert 
du  Duc  Ferdinand."  In  den  Akten 
des  Kreisarchivs  in  München  ist 
er  im  Jahre  1726  unter  Jacques 
Lolliet  und  Loelliet  mit  1165  GId. 
Gehalt  verzeichnet.  (Fctis  nach 
Hawkins).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

Op.  1  (mit  John  Loeillot  gez.)  Sonata's 
(6)  for  variety  of  Instruments  viz:  for  a 
common  Flute  a  Hoboy  or  Yiolin,  also 
for  two  german  Flutes  with  a  Bass  for 
the  Yioloncello  and  a  Thorough  B.  for  ye 
Harpsich.  London,  printed  for  J.  Walsh 
&  Joseph  Hare  etc.  3  Stb.  ä  12  S.  |br. 
Mus :  Bc.    B.  Wagener. 

Op.  1  (in  anderer  Ausg. ,  ob  fiüher 
oder  später  bedarf  der  Untersuchung): 
Parte  Imo.  Sonatas  (12)  or  Solos  for  a 
flute  with  a  Th.  B.  Compos'd  by  Jean 
Lully  (sie?)  of  Gant.  London,  by  Jolin 
Walsh  Nr.  IIG.    1  vol.     53  S.     [B.  Hbg. 

Op.  2.  Sonatas  or  Solos  for  a  flute 
with  a  Th.  B.  London,  Walsh  Nr.  117. 
1  vol.     45  S.     [ß.  Hbg. 

Op.  2.  12  Sonatas  in  3  pails,  6  of 
which  are  for  2  V.  &  B.,   3  for  2  germ. 


Fl.  &  3  for  a  Hoboy  and  comon  Fl.  with 
a  B.  for  the  Vcl.  &  a  Th.  B.  for  the 
Harps.  Dedic  Duke  of  Rutlaud.  London, 
J.  Walsh  &  Jos.  Hare.  3  Stb.  ä  24  S. 
fol.     [ßostock.     B.  Wagener. 

Op.  3.  12  Sonatas  or  Solos  for  a  Flute 
with  a  Th.  B.  for  the  harps.  or  Bass  Vio- 
lin. Lond.,  Walsh.  fol.  51  S.  [B.Hbg. 
B.  Wagener. 

—  Amst.,  Roger  Nr.  365.  fol.  51  S. 
Dedic.  Duchesse  de  Vallentinois.  [B.Hbg. 
Paris  Nat. 

Op.  4.  Sonatas  or  Solos  for  a  Fl.  with 
a  Th.  B.  Lond.,  Walsh.  Nr.  119.  45  S. 
[B.Hbg. 

—  Senates  a  2  fl.  trav.  ou  2  V.  sans 
B.  Paris  1728  Boivia.  2  Stb.  [B.  Wa- 
gener. 

Oe  5.  6  Sonates  p.  un  fl.  trav.  ou  V. 
seul,  av.  la  B.  chiffree.  Paris,  Boivin 
1728.     2  Stb.     [B.  Wagener. 

Six  Suits  of  Lessons  for  the  harps.  or 
spinet  in  most  of  the  keys  with  variety 
of  passages  and  variations  throughout  the 
work.  Lond.,  Walsh.  fol.  55  S.  [B.  Wa- 
gener. 

Sonates  pour  Fl.  et  Bc.  Londres.  fol. 
[Paris  Arsenal. 

Grande  Sonate  p.  la  Fl.  ou  V.  par 
Loillet  av.  Pfte.  par  Jules  de  Swert. 
Mayence  chez  Schott  fol.  (neue  Ausg.). 
[Dresd.  Mus. 

Ms.  B.  Rostock:  1.  Konzert  f.  Ob.  V.  I 
y.  IL  Bc.  Stb.  2.  Sonata  p.  la  Fl.  de 
voix,  Fl.  trav.  I.  Fl.  trav.  IL  et  Vcl.  Stb. 
3.  Concerto  p.  la  Fl.  trav.,  2  V.  et  B. 
Stb.  mit  noch  2  Ripieustim.    qufol. 

2  Klavierpiecen  in  neuen  Ausgaben 
(Eitner  2). 

Loeljordiiii,  Padre,  ein  Prae- 
moustratenser  -  Mönch ,  von  dem 
sich  in 

B.  Dresd.  Mus.  Ms.  475  das  Oratorium 
befindet:  Innocentia  et  Pietas.     P. 

Loeii,   Johann   Michael   von, 

Geh.  Kat  u.  Präsident  der  Lingen- 
Tecklenburgischen  Regierung,  geb. 
21.  Dez.  1694  zu  Frankfurt  a/M., 
gest.  24.  Juli  1776  zu  Lingen. 
Schrieb: 

Gesammelte  kleine  Schriften,  heraus- 
gegeben von  J.  E.  Schneider  u.  J.  B. 
Müller.  Frankft.  1749—52.  S».  4  Teile, 
enthcält  mehrere  Briefe  über  Musik,  siehe 
Becker  1,  51ö.  [Antiq.  Rosenthal  besafs 
ein  Exempl. 

Löro,  Felix,  aus  Zürich,  s.  Lött« 


Lösel,  . 


204 


Löwe,  Joh.  Heinr. 


Lösel,  . . .  Die  Rostocker  Uni- 
versitätsbibl.  besitzt  von  ihm  im  Ms. 

1.  Concerto  di  cameia  per  Fl.  trav. 
2  Y.  e  Vcl.  2.  Concerto  ä  4  ström.,  Fl. 
trav.  2  V.  e  Cemb.  3.  Capiiccio  ä  Fl. 
trav.  2  V.  e  Vcl.  o  Fag. 

Loesel,  Johann  Georg.  Dlabacz 
verz.  einen  Böhmen,  der  Kapell- 
meister beim  Fürsten  von  Löwen- 
stein in  Prag  in  der  1.  Hälfte  des 
18.  Jhs.  Tvar  und  mehrere  Ora- 
torien schrieb,  die  in  der  Zeit  von 
1724  —  1745  in.  Prag  aufgeführt 
wurden.  Es  ist  nicht  anzunehmen, 
dass  es  derselbe  wie  der  vorher 
verz.  ist. 

Loesener,  J  . . .  O  . . .,  geb.  um 
1770,  war  zuerst  Organist  an  der 
Marienkirche  zu  Salzwedelund  seit 
1791  (?)  Konrektor  am  GvDma- 
siura;  st.  in  Salzwedel  am  5.  Febr. 
1829  (Nekrolog  in  Lpz.  Ztg.  31, 
193). 

Er  gab  1804  Variat.  f.  Orchester  her- 
aus, 1818  Yar.  f.  Fag.  op.  3  und  Yar.  f. 
Hörn  op.  4  (Anzeige).  In  Schwerin  F: 
Ouvertüre  ä  gr.  orch.  op.  6  ä  Leips.,  chez 
Br.  &  H.     16  Stb.  in  fol. 

Lössener,  Abraham,  bekannt 
durch 

Etzliche  schöne  Trostsprüche  aus  dem 
alten  und  neuen  Testament  mit  4  und 
5  Stimmen.  (Wittenberg)  1564.  Dedic. 
an  den  Rat  der  Stadt  Delitzsch  am  22. 
Juni  1564  gez.  [br.  Mus:  D.  A.  T.  B. 
kompl.  qu4''. 

Lösser,  Stephan,  Kapellsänger 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
10  Gld.  monatlich  von  1557—64 
(Köchel  1). 

Lössnitzer,  Johann  freors:, 
1701  Kammermusiker  an  der  Hof- 
kapelle in  Berlin  mit  300  Thlr. 
Gehalt  (Schneider  52).  Als  Johann 
Lossnitxer  wird  er  am  11.  Jan. 
1677  zum  Violinisten  ebd.  ernannt 
u.  St.  1706  (ib.  47j. 

Low  (Schubiger  2,  33  liest  Lörö)^ 
Felix,  aus  Zürich.  Ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  der  im 

Ms.  463  (97)  der  Stiftsbibl.  in  St.  GaUen 


mit  dem  Liede:  Lieb  mag  nit  lang,  3stim. 
(inkompl.)  vertreten  ist.  Allerdings  kann 
man  im  Namensverzeichnis  zu  Anfang  der 
Hds.  Löro  lesen,  doch  bei  obigem  Liede 
Nr.  83  ist  deutlich  Low  zu  erkennen. 

Löwe.  Friedrieh  August  Leo- 
pold, Bruder  der  Sängerin  L.,  geb. 
1777  zu  Schwedt,  zeichnete  sich 
als  Tenorist  aus  und  war  an  der 
Wolfenbütteler  Bühne  angestellt, 
wurde  dann  Direktor  des  Theaters 
zu  Lübeck,  legte  am  12.  Mai  1809 
die  Direktion  nieder,  übernahm 
aber  bis  1815  die  Musikdirektor- 
stelle. Er  starb  als  Ratsherr  zu 
Bromberg  (Gerber.  Stiehl  schreibt: 
geb.  1776). 

Yon  seinen  Kompositionen  wird  eine 
Operette:  Die  Insel  der  Yerführung  am 
1.  Juni  1797  in  Braunschweig  aufgeführt, 
eine  Kantate:  Das  Friedensfest,  Musik  zu 
Wilh.  Teil  u.  a.  Die  B.  B.  besitzt  das 
Autograph  „Prolog  zur  Einweihung  des 
Theaters  zu  Lübeck''.  Braunschweig  21/10 
1798.     P.     62  BlI. 

Ouvertüre  und  Favoritgesänge  aus  der 
Oper  Die  Insel  der  Yerführung.  Kl.-A. 
Braunschwg.,  Magazin  auf  der  Höhe,  riufol. 
38  S.     [Wolfenb. 

Das  Friedensfest.  Cantate.  Text  von 
Kuhnhard  in  Lübeck.  Aufgef.  14/12  1814 
zu  Lübeck  in  der  Börse.  Part,  im  Autogr. 
in  B.  Lübeck. 

Loewe,  H...,    bekannt  durch: 
3  Senates  pour  le  Pfte.  aveo  de  Violon 

et    Basse,     oe,  2.     Paris,    Duhan    &   Co. 

3  Stb.     [B.B. 

Nach   dem  Yerz.  der  Werke  von  Joh. 

Heinr.   L.    müssten    diese    Sonaten    von 

ihm  sein. 

Löwe,  Johann  Heinrich,  geb. 
1766  zu  Berlin,  Schüler  von  Haack 
als  Violinist,  trat  1785  öffentlich 
auf.  ging  in  Dienste  des  Mark- 
grafen  von   Schwedt,    später  nach 

I  Hamburg,  1799  nach  Bremen  als 
Yorgeiger  am  Liebhaber- Konzert. 
Während    der    französischen    Ge- 

:  waltherrsch aft    ging    seine     Stelle 

;  verloren,  er  ging  nach  Bromberg, 
kaufte  sich   eine  Ziegelei   und  ist 

I  noch  bis  1835  zu  verfolgen  (Lede- 

I  bur.     Schilling). 


Löwe,  Johann  Jakob. 


205 


Löwe,  R . 


Es  weiden  von  seinen  Kompositionen 
Konzerte  f.  Violine,  Sonaten,  Trios  u.  a. 
aogefülirt.  Nacliweisbar  sind:  Deiix  Duos 
concertants  pour  2  V.  oe.  6.  Offenb., 
Andre.  [Mailand  Cons.]  —  Concerto  p.  V. 
princ.  av.  aec.  de  2  V.  2  Hautb.  Basson, 
A.  etB.  ..  oe.  1.  Offenb.,  Andre.  10  Stb. 
fol.  [Wolfeub.]  —  Concerto  ä  Y.  princ. 
av.  acc.  de  2  V.  2  A.  2  Fl.  2  Cors.  Vol. 
et  B.    oe.  3.    ib.    10  Stb.    fol.    [Wolfeub. 

Löwe,  Johann  Jakob  (auch 
mit  J.  J.  L.  Y.  E.  gez.),  geb.  1628 
in  Eisenacb,  st.  Aniang  Sept.  1703 
in  Lüneburg  in  sehr  dürftigen  Ver- 
hältnissen. 1657  nennt  er  sich  auf 
dem  Titel  der  Tugend-  und  Scherz- 
lieder „Fürstl.  Braunschw.  Lüne- 
burg. Kapellmeister".  1665  nennt 
er  sich  Job.  Jacob  Löwe  von  Eise- 
nach aus  Wien,  geweseneu  Hoch- 
fürstl.  Braunschw.- Wolfenb.  und 
hochfürstl.  Sachs.  Zeitzischen  Ka- 
pellmeister. Die  Yorrede  ist  1665 
in  Jena  nnterz.  Das  sächs.  Staats- 
archiv zu  Dresden  berichtet  noch 
Einzelheiten,  die  nicht  bekannt 
sind:  1.  Hans  Jacob  Löwe  aus 
"Wien  wird  1652  Schütz  als  Schü- 
ler empfohlen.  2.  Joh.  Jac.  L.  von 
Eisenach,  Kapellmeister,  wird  1665 
an  den  Rat  zu  Frankfurt  a/M.  em- 
pfohlen. 3.  Derselbe  als  Zeitzer 
Kapellm.  wird  in  demselben  Jahre 
dem  Kurfürst,  von  Brandenburg 
empfohlen.  Chrysander  1,  181 
sagt,  er  war  von  H.  Schütz  dem 
Braunschweiger  Hofe  übersandt  u. 
am  24.  Juni  1655  mit  300  Thlr. 
Gehalt  bestallt,  erhielt  aufserdem 
für  jeden  Sängerknaben  52  Thlr., 
aufserdem  einiges  für  Wäsche  und 
Kleidung.  Die  Auszahlung  erfolgte 
aber  nicht  regelmäfsig,  denn  im 
Jahre  1 660  hatte  er  bereits  450  Thlr. 
zu  fordern,  um  Ostern  1663  ver- 
liefs  er  Wolfenbüttel  und  ging  als 
Kapellmeister  nach  Zeitz.  Seit  1682 
war  er  Organist  a/d.  St.  Nikolai- 
und  Marienkirche  in  Lüneburg 
(Junghans  12.  39.  40.     M.  f.  M.  14, 


75).      Von    seinen    Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Löwe  und  Julius  Johannes  Weiland. 
Zweyer  gl  eichgesinnten  Freunde  Tugend- 
vnd  Schertz-Lieder,  auff  die  jtzige  neueste 
Art  in  die  Sing-  und  Dicht-Kun«t  verfasset 
durch  ...  In  Bremen  1657  Jac.  Köhler. 
1  vol.  fol.  Part.  22  L.  zu  1—3  Stirn, 
mit  2  Y.  Ya.  u.  B.  [B.  B.  fehlt  seit 
Jahren.     Wolfenb.     Lüneburg. 

Salanische  Musen-Lust,  Das  ist:  Zweyer 
gleich -gesinnten  Freunde,  Johann  Jacob 
Löwens  von  Eisenach,  und  M.  Martin 
Kempens,  aus  PreulTen  zu  erfreulichem 
Schertz  .  .  .  dienende  Lieder,  mit  singen- 
den u.  klingenden  Stimmen  abgefasset. 
Jena  1665  Joh.  Jac.  Bauhoffer.  fol.  Lebten 
beide  in  Jena.  Ist.  u.  mehrst.  Lied,  mit 
Bc.  und  ßitorn.    40  Nrn.    [Musikfr.  AYien. 

Synfonien,  Intvaden,  Gagliarden,  Arien, 
Balletten,  Couranten,  Sarabanden.  Mit  3. 
oder  5.  Instrumenten  .  .  .  Bremen  1658 
Jac.  Köhler.  6  Sib.  in  fol.  Stim.  mit 
1657  u.  1658  gez.  52  Nrn.  [Wolfenb. 
br.  Mus. 

J  . .  J  .  .  L  .  .  von  Eisenach  . .  Neue 
(Geistliche  Concerten,  mit  1.  2.  3.  Stimmen 
zu  singen  tmd  2  Y.  Grund -Stimme  für 
die  Orgel.  Wulffenbüttel  1660  Joh.  Büs- 
marck.  1  vol.  in  4".  7  Concei-te  bis  zu 
5  Stim.  [B.  Kgsbg.  Wolfenb.  2.  Stim. 
u.  Y2. 

Sonaten,  Canzouen  und  Capriccen  a 
2  Instrum.  Jena  1664.  3  Stb.  17  Nrn. 
[Upsala. 

Einstimmige  neue  Arien  mit  zweystim. 
Eitornellen.  Nrnbg.  1682  Gerhard.  Yer- 
lag  von  Joh.  Hoff  mann.  [B.  B:  Y.  Cemb. 
u.  Yiola  nebst  Singst,  in  Part. 

Ms.  B.  Upsala  in  Tabulatur]}art.  1.  Gu- 
stafe et  videte,  3  voc.  2  V.  2.  3  Sonate 
ä  4,  ä  5,  ä  6  für  2  V.  Va.  Gambe  oder 
Yioietta,  Violono  e  Bc.  fol.  in  4". 

In  Wolfenb.  wurde  um  1657  das  Sing- 
spiel Ameliude  und  eine  Oper  Orpheus 
1659,  20.  Aug.  aufgefühi-t  (Chrysander  1, 
174.  175).  Im  Lüneburger  Gesgb.  von 
1686  ist  er  unter  obige u  Buchstaben  als 
Komponist  von  2  Chorälen  zu  finden. 

Löwe,  ß...,  ein  mir  unbe- 
kannter Komponist,  von  dem  ich 
fand 

1.  12  Toustücke  für  die  Orgel.  Autogr. 
in  B.  Lpz.  2.  2  Concerte  f.  V.  u.  Orch. 
in  Ed.  u.  Em.  3.  3  Sonaten  f.  Klavier, 
Y.  u.  Ycl.  in  Bibl.  Proske- Mettenleiter. 
Er  lebte  jedenfalls  im  18.  Jh.,  also  später 
als  Kudolph  Löwe,  der  Musikveiieger. 


Löwe,  Rudolph. 


206 


Löwenstem. 


Löwe,  Rudolph,  Musikdrucker 

und   Verleger   in   Rudolstadt,   gab 

heraus : 

Die  Hoclieiireuliche  Geschichte  der 
Himmelfahrt  Christi  und  Seudung  des 
hig.  Geistes  . . .  mit  Arien  und  Liedern 
durchzogen,  wie  solche  in  der  hochgräfl. 
Schwartzburg.  Rudolstädtischen  Hof  Ca- 
pelle  . .  .  musiciret  wird.  1690.  in  4". 
[Für.stl.  Ministerialbibl.  in  Sondershausen. 

Löweiisterii,  Mattliaeiis  Ai)el- 
les  YOii  (auch  Matthaeus  Leonastro 
de  Longueville  Neapolitanus,  auch 
Matth.  Apell  von  Leuen -Stern,  in 
1678  so  gez.),  geb.  20.  April  1594 
zu  Neustadt  in  Oberschlesien,  gest. 
16.  April  1648  zu  Bernstadt  in 
Schlesien.  Vor  seiner  Erhebung 
in  den  Adelstand  durch  Kaiser 
Ferdinand  IL  soll  seine  Name  nach 
Hoffmann  „Löwe"  gewesen  sein. 
Er  war  der  Sohn  eines  Sattlers 
und  soll  die  Universität  Frank- 
furt a/0.  besucht  haben  (die  Ma- 
trikel der  Universit.  verz.  ihn  aber 
nicht),  legte  sich  aber  besonders 
auf  das  Studium  der  Musik.  Nach 
Vollendung  seiner  Studien  wurde 
er  Lehrer  an  der  Schule  zu  Neu- 
stadt und  später  in  Leobschütz,  wo 
er  auch  die  Kirchenmusik  leitete. 
Die  Wirren  des  dreifsigjährigen 
Krieges  vertrieben  ihn  und  er  fand 
in  Berustadt  eine  neue  Heimstätte 
u.  Anstellung.  Die  Herzöge  Hein- 
rich Wenzel  und  Karl  Friedrich 
von  Oels-Bernstadt  ernannten  ihn 
zum  Rentmeister,  Sekretär  und 
fiirstl.  Rat.  In  diese  Zeit  fällt 
auch  die  Erhebung  in  den  Adel- 
stand. Ferner  war  er  Vorsteher 
der  Schule  und  Leiter  der  Kirchen- 
musik. Trotz  vieler  Anfeindungen 
und  Verdächtigungen  der  Neider 
wusste  er  sich  in  dauernder  Gunst 
zu  erhalten.  1637  vermählte  er 
sich  mit  der  Wittwe  von  Tärnau- 
Kühschmalz  und  wurde  dadurch 
Besitzer  des  Landgutes  Langenhof 


bei  Bernstadt.  (Hugo  Steinitz,  Dis- 
sertation, Breslau  1892.  Winter- 
feld 2,  92:  Urteil,  das  Biograph, 
fehlerhaft).  Von  seineu  Komposi- 
tionen sind  bekannt: 

Friielings- Mayen.  Von  dreyssig.  in 
einem  Haulsgärtleiu  auffgewachseneu,  doch 
etwas  zu  friie  abgebrochenen  Blumen  zu- 
sammen gebunden  in  einem  Helicouischeu 
Geväfs,  auff  begehren  dargestellet,  durch 
Emen  Liehhaber  der  Geistlichen  Garten- 
gesellschaft. 8".  Löwenstern' s  Wappen, 
Bl.  3:  Symbola,  oder  Gedenck  Sprüche  . .  . 
geistl.  Oden,  gestellet  durch  M.  A.  v.  L. 
Enth.  30  Gesge.  zu  2—4  Stim.  [B.  B. 
B.  Br. 

—  Dieselben  ei  schienen  wieder  in 
Geistl.  Kirchen-  vnd  Haufs-Music  . . .  ver- 
mehret vnd  gebessert,  .  . .  von  G.  Bau- 
niann,  Buchdrucker.,  in  Brefslaw  (1644). 
[ß.  Br. 

—  Frühlings-Mayen  oder  geistl.  Lieder 
.  .  .  Kiel  1678.  fol.  herausgeg.  von 
J.  D.  Major.     [B.  B. 

—  Spätere  Ausg.  ohne  Jahr  verz.  Bohn 
im  Breslauer  Kat.  p.  212  bis  zur  9.  Aus- 
gabe. Auch  in  Peter  Sohr's  MusicaHscher 
Vorschmack  1683  finden  sich  unter  M. 
Apelles  Lieder. 

Martin  Opitz  Judith  auffs  neu  aufs- 
gefertiget,  worzu  der  vordere  Theil  der 
Historie  sampt  Melodeyen  auff  jedwedes 
Chor  beygefüget  von  Andreas  Tscher- 
ningen.  Rostock  durch  Joh.  Richeln, 
Ralits-Buchdr.  in  Verlag  Joach.  Wildens 
Buchhdl.  im  Jahre  1646.  kl.  4°.  Text 
A— G.  Ten.  1.  12  Bll.  T.  II,  6  Bll. 
Bassus  6  Bll.  Bc.  4  Bll.  11  Gesge.  [B. 
Wagener.     B.  Zw.  Nr.  577.     B.  Br. 

Tscherning  bez.  sich  als  Prof.  der 
Poesie  und  Longueville,  resp.  Löwenstern 
ist  der  Komponist,  wie  sich  aus  der  Dedic. 
ergiebt.  Die  Stimmbücher  tragen  den  Titel: 

Chore  so  bey  dieser  Tragedien  (Juditli 
von  M.  Opitz)  sollen  inserirt  wei'den,  in 
3  Stim.  sampt  einem  Bc.  von  Matthaeo 
Leonastro  cl.  Longueville  Neapolitano. 
Rostock  1646  Joach.  Wilde. 

Mss.  in  B.  Br:  7  lat.  Gesge.,  22  geistl. 
deutsche  von  4 — 8  und  mehr  Stim.,  einige 
auch  mit  Instrum.,  siehe  den  Kat. 

Ms.  B.  B.  Ms.  Peitsch,  Part.  Z  110  mit 
Apelles  gez.  Fol.  244:  Öi  bona  suscepi- 
mus,  2.  p.  Ich  bin  nackend,  Concerto 
6  voc.  —  W98  Nr.  1447:  34  geistl.  Me- 
lodien f.  1—4  Stim.  in.P. 

Ms.  B.  Liegnitz:  Herr,  hebe  an  zu 
segnen,  4  voc. 

5  Gesänge  in  neuen  Ausg.    (Eitner  2). 


Logi. 


207 


Logier. 


Logi,  Graf  TOii,  ein  vortreff- 
licher Lautenist  und  Komponist. 
Mattheson  1,171  sa<;'t  noch  „Violin- 
spieler, der  1721  älter  als  80  Jahre 
starb''.  Dlabacz  nennt  ihn  Losi 
oder  Losfj  und  Fetis  behauptet, 
Logi  wäre  falscli.  Aber  alle  älte- 
ren Autoren,  wie  auch  Le  Sage  de 
Richee  nennen  ihn  Graf  Logi  und 
ich  glaube,  dass  Dlabacz  irrt,  denn 
er  führt  Baron,  Walther  und  Ger- 
ber als  Quelle  an,  die  sämtlich 
Logi  schreiben.  Nach  Kuhnau's 
Briefe  im  Mattheson  3,  237  hielt 
er  sich  1697  in  Leipzig  auf.  Dla- 
bacz schreibt:  er  war  1638  in 
Böhmen  geboren  und  1721  in 
Prag  gestorben,  sein  Einkoramen 
betrug  jährlich  80  000  Gld.  Er 
befand  sich  oft  auf  Reisen.  Auch 
wird  von  Stolzel  berichtet,  dass  er 
1715  in  Leipzig  mit  ihm  verkehrt 
und  musiciert  habe  (Gerber  1). 

Von  seinen  Kompositionen  lässt  sich 
bis  jetzt  eine  Courante  extraordinaire  in 
Le  Sage  de  Eichee's  Cabinet  der  Lauten 
1695  nachweisen  und  eine  Lautenpiece 
in  einem  Ms.  zu  Kremsmünster,  Lauten- 
buch Nr.  VI  kl.  qii8"  aus  der  2ten  Hälfte 
des  17.  Jhs.,  gegen  300  Lautenstücke  ent- 
haltend. Die  Piece  ist  mit  Monseur  le 
Comte  Logio  gez.,  dennoch  schreibt  der 
Kat.  Lost  oder  Losy. 

Im  Ms.  17  706  und  18761  wird  er 
„Comte  Logis  de  Vienne  en  Austriebe" 
genannt  und  1  Gigue,  1  Chacoune  und  eine 
Suite  von  11  Sätzen  mitgeteilt.  [Hof  b.  Wien. 

Logier,    Johauu    Bernhard, 

geb.  1780  zu  Kaiserslautern  in 
der  Pfalz,  gest.  27.  Juli  1846  zu 
Dublin  in  Irland.  (Pougin  sagt, 
er  ist  geb.  den  9.  Febr.  1777  zu 
Kassel  u.  nicht  zu  Kaiserslautern.) 
Verlor  seine  Eltern  in  jungen 
Jahren,  wurde  von  einem  Eng- 
länder nach  Irland  genommen, 
bildete  sich  zam  Flötisten  aus, 
trat  als  Oboist  in  ein  irländisches 
Regiment,  gab  Klavierunterricht 
und  wurde  Organist  zu  Westport. 
Um   die  Haltung  der  Finger    und 


des  Armes  beim  Klavierspielen  zu 
regeln,  erfand  er  den  Chiroplast  u. 
Manuductor  und  führte  seine  Schü- 
ler zugleich  in  die  Harmonieleiire 
ein.  Er  begründete  sein  System 
nicht  auf  den  Generalbass,  son- 
dern auf  die  Naturharraonie  des 
Hornes,  ist  also  der  Begründer 
unserer  modernen  Harmonielehre, 
die  Marx  auf  Logier  fufsend  weiter 
ausbildete.  L.  errichtete  darauf 
ein  Klavierinstitut,  welches  auf 
gemeinsamen  Unterricht  begründet 
war  und  zwar  safs  ein  Schüler 
abwechselnd  am  Klavier,  während 
die  anderen  Schüler  nur  auf  Pappe 
gemalte  Klaviaturen  vor  sich  hatten. 
L.  erreichte  damit  solche  Erfolge, 
dass  sie  weltbekannt  wurden  und 
selbst  die  preufsische  Regierung 
Franz  Stöpel  nach  England  sandte, 
um  sich  von  der  Brauchbarkeit 
der  Methode  zu  überzeugen.  Auf 
Stöpel's  Empfehlung  berief  der 
Minister  L.  nach  Berlin,  um  hier 
ein  ähnliches  Institut  zu  errichten 
und  zugleich  eine  Anzahl  Musik- 
lehrer in  seiner  Methode  zu  unter- 
richten. So  viel  Staub  die  Sache 
anfänglich  aufwirbelte,  sobald  ver- 
schwand sie  wieder.  L.  verliefs 
ganz  plötzlich  Berlin,  der  Grund 
ist  unbekannt,  Marx  sagt  nur  ge- 
legentlich: man  hat  dem  Manne 
grofses  Unrecht  zugefügt.  L.  ging 
wieder  nach  Irland,  resp.  Dublin, 
doch  ist  über  seine  Thätigkeit 
nichts  weiter  bekannt  (Stephen). 
Ueber  Stoepel's  unredliche  Hand- 
lungen siehe  die  AUg.  d.  Biogr. 
Schilling  über  Logier  und  dessen 
Verdienste.  Grove  bringt  einige 
Daten.   Seine  Werke  sind  folgende: 

1.  Lehrbücher: 

The  first  (and  sec.)  companion  to  the 
royal  patent  Chiroplast,  or  Haud  Director 
on  the  pfte.  s.  1.  fol.  [Glasgow.  Mu- 
sikfr.  Wien.     br.  Mus, 


Logier. 


208 


Logier. 


—  5.  Ausg.  London,  fol.  u.  19.  Ausg. 
Lond.  1867.  fol.     [br.  Mus. 

An  explanation  aud  description  of  the 
royal  patent  Chiro])last,  or  handdirector 
to  pfte. .  .  London,  Clementi.  4*^.  [Glas- 
gow,    br.  Mus. 

An  exposition  of  the  niusical  System 
of  Mr.  L.;  with  strictures  on  bis  chiro- 
plast ...  By  a  committee  of  professors 
in  London.  Lond.  1818  Budd  &  Calkin. 
8«.     [Brüssel,     br.  Mus. 

General  observations  upon  music,  and 
remarks  ou  Mr.  L.'s  System  of  niusical 
education;  with  an  appendix  .  .  .  Edin- 
burgh 1817  Purdie.  8"  mit  Musiktafeln. 
[Brüssel.     Glasgow. 

Strictures  on  Mr.  L.'s  System  of  musi- 
cal  education.    By  H.  de  Monti.    Glascow 

1817  Turnbull  &  Monti.  8".  [Brüssel. 
Additional  appendix  to  general  obser- 
vations upon  music,  and  remarks  on  Mr. 
L.'s  System  of  mus.  education;  in  which 
IS  coutaiued  letters  from  Messrs.  Clementi, 
Gramer  .  .  .  Edinburgh  1817  Purdie.  8". 
9  S.     [Brüssel. 

A  refutation  of  the  fallacies  aud  mis 
reprcsentations  contaiued  in  a  pamphlet 
entitled  „An  exposition  of  the  mus.  syst. 
. .  .  published  by  a  committee  of  professors 
in    London.      Bv    J.  B.  Logier.      London 

1818  Hunter.  "8".  [Bi'üssel.  Glasgow. 
B.  B.  nebst  einer  2.  Ausgabe  in  gleichem 
Jahre. 

An  autheutic  account  of  the  examina- 
tion  of  pupils,  iustructed  in  the  new 
svstem  of  musical . . .  Lond.  1818  Hunter. 
[B.  B.     Brüssel.     Oxford  Bodl. 

A  Short  account  of  the  progi'ess  of .  . . 
svstem.  Lond.  1824  Hunter.  [B.  B. 
B.  Lpz. 

A  System  of  the  science  of  music  & 
practica!  comitosition.  Lond.  1827.  4". 
[br.  Mus.     Glasgow. 

—  vermehrte  Ausg.  bis  zu  8  Thlen. 
Lond.  (1843).     4».     [br.  Mus.     Amst. 

—  System  der  Musik-AVissenschaft  und 
der  praktischen  Composition  mit  Inbegriff 
dessen,  was  gewöhnlich  unter  dem  Aus- 
drucke General-BaTs  verstanden  wird.  Ber- 
lin 1827  Logier  (sein  Bruder.  Übersetzt 
von  A.  B.  Mai-x).  4"  mit  L.'s  Portr.  [B.  B. 
Dresd.  Musikfr.Wien.  Dresd.  Mus.  Frei- 
sing.     B.  Lpz. 

—  Nachträgliche  Sammlung  von  Auf- 
gaben. Berlin  1829  Wilh.  Logier.  [B.  B. 
Dresd.     Proske.     Musikfr.  "Wien. 

—  Lehrbuch  der  musikalischen  Com- 
position. Auszug  a/d.  System  (von  Frau 
ton  Schocli).  Berlin  1827  Logier.  [B.  B. 
Dresd.     B.  M. 


—  System  der  Musikwissenschaft.  Aus 
dem  Englischen  von  Stoepel.  Buch  1. 
Berlin,     fol.     [B.  B. 

System  der  Musikwissenschaft  und  des 
musikalischen  Unterrichtes.  Anleitung 
zum  Pianofortespiel.  Aus  dem  Englischen 
übersetzt.  Buch  I— III  mit  1  Heft  Stu- 
dien,   s.  1.     [Musikfr,  Wien. 

—  Neue  vom  Verfasser  selbst  berichtigte 
Auflage.   Berlin,  Logier.    4".    [Dresd.  Mus. 

Nouveau  Systeme  d'enseiguement  musi- 
cal ou  traite  de  composition,  par  J.  B. 
Logier.    Paiis,  Schlesinger,    fol.    [Brüssel. 

A  manual,  chiefly  for  preceptors  .  . . 
ex  hibiting  the  peculiar  method  of  teach- 
tiiig  the  art  &  science  of  music.  Lond. 
1828.     4".     [Glasgow,     br.  Mus. 

L.'s  theoretical  and  practical  study  for 
the  Pfte.  comprising  a  series  of  composi- 
tious  selected  fronr  the  most  classical 
works  ancieut  and  modern.  Lond.,  Green, 
fol.  Euth.  unter  anderem  von  Corelli 
2  Konzerte.  Händel  Ouvertüre  zu  Esther. 
Jos.  Haydn  Allegro  u.  Andante.  [Glas- 
gow 14  Hefte.  Musikfr.Wien  Heft  1—10 
u.  12.     br.  Mus.  Heft  1. 

Logier's  Thorough  Bass  a  second  series 
of  theoretical  and  practical  study  for  the 
pfte.  . .     s.  1.  et  a.     [Musikfr.  Wien. 

Anweisung  zum  Unterricht  im  Clavier- 
spiel  und  der  musikal.  Composition  nach 
seiner  Methode  . . .  Aus  dem  Englischen 
übersetzt.  Berlin  1829  Wilh.  Logier.  40. 
71  S.  Text,  59  S.  Musik.  [B.  B.  B.  M. 
Dresd.  Mus. 

Prospectus  of  the  musical  academy  of 
Messrs.  Logier,  Webbe  &  Kalkbrenner, 
established  ou  M.  L.'s  new  System  of 
musical  education  .  .  .  Lond.,  M'Creery 
printei-.     4^.     3  S.     [Brüssel. 

Sequel  to  the  first  (aud  sec.)  companion 
. .  .  being  a  successiou  uf  progressive  les- 
sons,  grouuded  upon  the  harmonies  of  the 
eaily  easy  lessons  in  that  work,  so  as  to 
be  played  with  them  in  coucert.  Lond., 
Green,     fol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Bearbeitunpcu,  Beurteilun2,eu  und  Neu- 
ausgaben  von  L.'s  System  gaben  heraus: 
William  Ayrlon  1818.  —  J.  Eager:  A  brief. 
—  Erdmann:  Die  hohe  Wichtigkeit.  — 
Exposition.  —  Girschner.  —  ligner.  — 
Kollmanu.  —  Monti.  —  Observations.  — 
Prospectus.     [B.  B. 

Im  Kat.  der  Kgl.  Bibl.  Brüssel  sind 
von  6319—6328  Werke  über  L.'s  System 
verz.  1818—1830. 

2.   Kompositionen: 

Fai'ewell,  sweet  maid.  A  glee  for  4  v. 
Dublin,     ful.     [br.  Mus. 


Logroscino. 

Believe  me,  I  never  can  rove  (Sons). 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

The  jubilee  ode.    Ms.  P.  fol.    [Glasgow. 

bnau  Boroihma.  The  overtiire  &  iiiusic 
m  the  Melo  Drama  .  . .  (KJ.-A.)  Dublin, 
fol.     [br.  Mus. 

Gr.  Concerto  for  the  pfte.  with  a  füll 
orch.  op.  13.  Lond.  (1816)  fol.  fbr.  Mus. 
Musikfr.  T\^ien. 

Sonata  for  the  pfte.  with  the  Fl.  &  Ycl. 
Lond.     fol.     [br.  Mus.     Musikfr.  AVien. 

Trio  for  3  performei-s  on  2  pfte.  op.  17. 
Lond.  fol.    [Musikfr. Wien.    br.  Mus.  Nr.  2. 

—  Trio  pour  6  mains  et  2  pfte.    Nr.  2 
Oe.  17.     Berlin,  Logier.     [B.Kgsbo- 

Etudes  Nr.  1—5  im  Ms.  S.  513.  [B. 
Kgsbg. 

Sonata  in  B.  for  pfte.  fl.  u.  Vcl.   op   7 
London.     [Musüfr.  Wien. 

Sonata  for  the  pfte.  with  a  fl.  op.  8 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

A  favorite  Sonata  for  the  pfte.  op  10 
Dublin,     fol.     [br.  Mus. 

2  military  Divertissements  for  the  pfte 
with  a  Pedal  harp.    Dublin,    fol.    [br.Mus. 

An  Introduction,    Fugue   &   2  Canons. 
A   Duet   for   2  performers    on    the   pfte. 
op.  18.    Lond.,  Clementi  &  Co.    fol.    [B  B 
br.Mus.     Musikfr.  AVien. 

Das  br.  Mus.  und  die  Musikfr.  in  Wien 
besitzen  noch  Mehreres  f.  Pfte.  zu  2  und 
4  Händen. 

LogTosciiio,  Xieola,  geb.  1700 
zu  Neapel,  gest.  ebd.  1763.  Schü- 
ler des  Conservatorio  di  Loreto 
unter  Durante,  ti'at  als  Opernkom- 
ponist  und  Rivale  Picciuni's  auf; 
1747  ging  er  nach  Palermo,  wo 
er  zum  Lehrer  am  Conservatorio 
Figliuoli  dispersi  ernannt  wurde, 
später  kehrte  er  nach  Neapel  zu- 
rück und  lebte  zurückgezogen. 
Seine  Opern  verz.  Florimo  2,  323. 

In  B.  Neapel  befinden  sich  von  ihm 
im  Ms.  1.  Stabat  mater  in  Es  per  S  o 
Contralto,  c.  V.  e  B.  1760.  2.  ein  an- 
deres m  Gm.  per  2  voci  c.  V.  Va.  e  B. 
3.  Dammi  sta  bella  mano,  Duetto  c  piü 
stromeuti.  4.  Preudi  o  caro,  Quintetto 
c.  piu  sti-um.    Mss. 

In  B.  Neapel  Turchini:  Ecco  I'Ara. 
ecco  il  Nume,  Cantata  di  Sopr.  c.  V.  e  Va 

Im  br.  Mus.  Ms.  35'J  italienische  Arien 
und  Duette  in  P. 

Im  Consei-v.  zu  Mailand  im  Ms  12 
Arien  mit  Quariettbegltg. 

In   Cambridge  FW.   Ms.  105   ein   Ter- 

Rob.  Eitnei's  Quollen-Loxikon.     Bd.  6. 


209 


Lohier. 


zett:    Lare  che   sento   a  3  voc.   und  Ms. 
149  eine  Sonata,  1  movement  in  Bd. 

Lohelius,  Johann,  siehe  Oel- 
sehle^el. 

Lohet,  Ludwig,  wahrscheinlich 
mit  Sigmund  resp.  Simon  verwandt; 
er  war  um  1608  Organist  an  der 
Hofkapelle  in  Stuttgart.  In  den 
Akten  wird  er  als  ein  „fürtreff- 
licher Organist"  bez.  Er  starb 
11.  Jan.  1617   (Sittard  2,  40.  43). 

Lohet,  Simon  (im  Sittard  2 
auch  Sigmund  genannt),  wird  mit 
„Archi-Musicus  der  Republik  Nürn- 
berg'^ bez.  Er  wurde  am  14.  Sept. 
1571  als  Hoforganist  in  Stuttgart 
angestellt  und  bis  1611  erwähnt. 
Woltz  bez.  ihn  1617  als  einen 
Verstorbenen  und   teilt  in  seinem 

Tabulaturbuche  von  1617  20  Fugen  f. 
Klavier  unter  Nr.  51  —  70  mit,  Nr.  71 
folgt  eine  Canzone  und  Nr.  72  73  zwei 
arrangierte  Gesge.  Eitter  bespricht  seine 
Leistungen  S.  109  u.  teilt  unter  Nr.  68—72 
Tousätze  mit.  —  In  B.  31.  Ms.  26'^  sechs 
Orgelsätze  (M.  f.  M.  31,  8  (75). 

Lohfeier,    Friedrieh    Joseph 

(die  Lexika  schreiben  Lofeler,  Jos. 
Friedr.),  geb.  20.  Juli  1766;  ein 
Bauverwalter  zu  Sulzbach,  hat 
sich  durch  Sinfonien,  Kirchenkom- 
positionen  u.  kleinere  Piecen  be- 
kannt gemacht. 

Gedruckt  wurden  nach  Gerber  2:  12 
Variat.  in  D.  f.  Pfte.  Nrnbg.  1801 
Winterschmidt,    fol. 

Nachweisbar  ist  im  Ms.  23  der  Egl. 
Musikalien -Samlg.    in  Dresden:    Sinfonie 

\-n?.J-    -  ^^-    -  ^^'^'^'   -  Hörner  und  B. 
1792.    qufol. 

Lohfing-,  J. ..  A. ..,  bekannt 
durch  eine 

Kantate  bei  der  Gedächtnissfeier  der 
Verstorbenen.  Ms.  P.  Zeit  unbekannt. 
[Berhu  K.  H. 

Lohial,  siehe  Loyal. 
Loliier,  ... 

In  der  Kgl.  Bibl.  iu  Brüssel  fds.  Fetis 
Nr.  3114  ein  Dictionnaire  de  musique 
von  Rousseau,  Paris  1768,  enthält  zahl- 
reiche hds.  Verbesseiiingen  und  Zusätze 
von  obigem  sonst  unbekannten  Autor. 

14 


Lohr. 


210 


Loiseau  de  Persuis. 


Lohr,  Michael,   geb.  23.  Sept. 
1591    zLi    Marienberg   in    Sachsen 
(Kirchenbuch),  gest.  17.  Febr.  1654 
zu   Dresden.     Schüler   der  Kreuz-  | 
schule  in  Dresden,  verliefs  dieselbe 
1615  und  erhielt  bald   darauf  das 
Kantorat    zu    Rochlitz;    von    hier 
wurde   er  am  24.  Mai  1625    zum 
Kantor    an     die    Kreuzschule    in 
Dresden   berufen;    noch   kurz   vor 
der  Berufung  wurde  das  Kantorat 
auf    die     4.    Stelle     herabgesetzt, 
während  es  bis  dahin  die  3.  Stelle 
unter  den  Lehrern  einnahm.  Unter 
seiner  Leitung  kamen   den  Akten 
zufolge   keine   Reibungen,    Klagen 
und   Störungen   vor,    die    bei  den 
übrigen  Kantoren  stets  eine  Qnelle 
des   Missvergnügens  waren   (Vier- 
tel]. 10,  299  auf  Dokumente  fufsend 
nebst  Bibliogr.,   die  zum  Teil  von 
mir  herrührt): 

Newe  teutzsche  Kirchen  Gesänge  so 
nicht  allein  zusingeu.  sondern  auch  auff 
allerhand  Instrumenten  .  . .  zugehrauchen, 
sampt  einem  Bc.  mit  7  u.  8  Stim.  .  .  . 
Freybergk  1629  G.  Hoffmau.  9  Stb.  4». 
15  Gesge.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  B  Lpz. 
fehlt  T2.  Bc.  B.  P.  jetzt  Dresd :  fehlt 
T2.  C.  inkompl.  Brüssel  3  Stb.  br.  Mus. 
fehlt  Bc.     Musikfr.  Wien  kompl. 

—  Ander  Theil  Newer  teutzscher  vnd 
lateinischer  Kirchen  Gesänge  ynd  Con- 
certen  .  . .  sampt  Bc.  mit  5.  6  vnd  8  Stnn. 
Drelsden  1637  Wolff  Seyffert.  9  Stb.  4«. 
24  Gesge.  [ß.  B.  Kamenz  8  Stb.  Dresd. 
(Pirna)  fehlt  T  2.  B.  Lpz.  fehlt  T  2.  Bc. 
Kathar.  Kirche  in  Danzig  fehlen  Gl.  2. 
Musikfr. Wien  kompl.  br.  Mus :  C  2.  T 1. 2. 
A2.  Bl.  Bc. 

Mss.  B.  B.  Peitsch  ZI  10  Pait  fol.  634: 
Herr,  wenn  ich  nur  dich  habe  8  voc.  — 
Z40,'  9  Stb.  Nr.  17.  Ich  hab  mich  Gott 
ergeben.  Nr.  29 ,  Mein  Trost  und  Hülf. 
Nr.  30,  Unser  Wandel  ist.  Nr.  122, 
Haben  wir  das  Gute  empfangen  8  voc. 

Bibl.  Dresden  (aus  Schellenberg).  1. 
Ach  bleib  bey  uns  Herr  J.  Chr.  8  voc. 
Nr.  14.  Herr  wer  wird  wohnen  8  voc, 
in  Nr.  23,  u.  mehrere  unvollständige  Mo- 
tetten. 

In  B.  Zw.  Ms.  51,  drei  inkompl.  Gesge. 
(fehlt  Altus  2):  Eins  bitt  ich  vom  Herrn 
8  V.  Nr.  1.    Herr  wenn  ich  nur  dich  habe. 


Nr.  75.    Unser  Wandel  ist  im  Himmel, 
8  voc.  Nr.  83. 

Lohse,  Hieronymiis  Hinrich 
junior  u.  Joachim  waren  von  1712 
bis  1724  Ratsmusikanten  in  Ham- 
burg (Sittard  1,  22). 

Loihl,  Benedikt  Aiiselm,  ehe- 
maliger Kapitular  des  aufgelösten 
Klosters  Niederaltaich ,  darauf 
Pfarrer   iu    Aicha   an   der   Donau 

(Titel),  gab  heraus: 

Kirchenlieder  auf  alle  Festtage  .  . .  zum 
Gebrauche  in  Landkirchen  . . .  für  2  und 
3  Singstimmen  und  Orgel.  1.  2.  Theil. 
Augsburg  u.  Stadtamhof  bey  J.  M.  Daisen- 
berger,  Buchhdler.  fol.  8  S.  und  3  Stb. 
—  12  S.  u.  3  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Eine  Jahreszahl  fehlt,  doch  gehört  der 
Druck  sicher  dem  18.  Jh.  an.  Von 
Daisenberger  fand  ich  einen  Druck  vom 
Jahre  1802. 

Loimere,  Jeau  de,  als  „Ludi 
magister"  1563  an  der  Kirche  St. 
Martin  zu  Ypres  verzeichnet.  Strae- 
ten  2,  254  glaubt,  dass  er  die 
geistlichen     Dramen      (Misterien) 

leitete. 

Loise,  ...  de.  Pougin  verz. 
ihn  unter  De  und  bez.  ihn  um 
1792  als  Komponisten  der  Oper 

Agnes  de  Chatillon  ou  le  Siege  de  St.- 
Jean  d'Acre,  en  3  actes,  repres.  au  theätie 
Louvois  le  12  mai  1792. 

Loiseau    de    Persuis,    Jean-^ 
Nicolas,  der  Vater  des  Louis-Luc, 
war   um    1759    Kapellmeister    zu 
Avignou    und    später    a/d.    Kathe- 
drale zu  Metz. 

Er  komponierte  mit  Davesne  gemein- 
sam die  Oratorien  le  Passage  de  la  mer 
rouge,  aufgeführt  am  24.  Mai  1759  und 
später  la  Conquete  de  Jericho.  Fetis 
schreibt  das  erstere  fälschlich  dem  Sohne 
zu  und  setzt  es  erst  1787  an  (Brenet,  Les 
Concerts  en  France,  1900  p.  258). 

Loiseau  de  Persuis,  Louis- 
Luc,  (Fetis  unter  Persuis),  geb. 
4.  Juli  1769  zu  Metz  (nach  Bogin), 
wo  sein  Vater  Musikdirektor  an 
der  Kathedrale  war,  gest.  20.  Dez. 
1819  zu  Paris.  Er  bildete  sich 
zum  Violinisten  aus,    war  anfäng- 


Loiseau  de  Persuis. 


211 


Lolini. 


lieh  Lehrer  zu  Avignon,  ging  1787 
nacli  Paris  und  trat  im  Concert 
spirituel  auf;  1790  wurde  er  erster 
Violinist  im  Orchester  des  Theaters 
Montansier  und  1793  a/d.  grofsen 
Oper.  1804  übernahm  er  daselbst 
die  Gesangsklasse,  1810  wurde  er 
an  Rey's  Stelle  Orchesterdirigent, 
1814  Inspektor  general  u.  brachte 
mehrere  Opern  auf  die  Bühne, 
1817  am  1.  April  Direktor  der 
Oper.  Am  Conservatoire  war  er 
Professor  der  1.  Klasse.  Fetis 
führt  noch  einige  Aemter  unter 
Napolean  an.  Begin  veröffentlichte 
in  der  Biographie  de  la  Moselle, 
Bd.  3  p.  456  eine  Lebensskizze. 
Von  seinen  Opern  werden  20  an- 
geführt.    Nachweisbar  sind  davon 

La  belle  dorraante  (Der  Zauberscblaf) 
Ballet  eu  2  actes  .  . .  par  P.  et  Oyroivetz. 
Vieüiie,  Bureau  de  musique  des  theätres 
inii)er.    qufol.     [Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Le  Carnaval  de  Veoise  ou  la  constance 
a  Tepreuve,  Ball.  pant.  eu  2  act,  mus. 
p.  P.  et  Kreutxer  (22/2  1816).  Ms.  P. 
2  voll.     [Paris  l'opera. 

Les  dieux  rivaux  ou  les  fetes  de  Cy- 
there,  Op. -ballet  en  1  acte,  mus.  p.  Spon- 
tini,  P.,  Berton  et  Kreutzer  (21/6  1816). 
Ms.  P.     [Paris  Fopera. 

L'epreuve  villageoise,  Ballet-pantomime 
en   2  act.,    mus.    de    P.    (d'apres   Gretry) 
;4/4  1815.     Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

Fauny  Morna,  op.  in  3  atti.  Ms.  P. 
1799.     [Musikfr.  Wien.     C.  P. 

L'heureux  retour,  Ballet  en  1  acte, 
mus.  par  P.,  Berton,  Kreutzer  (25/7 
1815).     Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

L'inauguratioQ  du  temple  de  la  victoire, 
Interniede  mele  de  chants  et  de  danses, 
mus.  de  Le  Sueur  et  Persuis  (Paris  2  1 
1807).     Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

Jerusalem  delivree,  opera  en  5  act. 
(15/9  1812).  Ms.  P.  5  voll.  4«.  [Paris 
l'opera,  3.  Akt  inkompl.  (wurde  38 mal 
gegeben).  B.B.  Musikfr.  Wien.  Briissel 
Cons.     Darmst:   Das  befreite  Jemsalem. 

Er  wird  hier  Orchesterdirigent  der  Ksl. 
Kapelle  zu  Paris  genannt. 

Leonidas  ou  les  Spartiates,  op.  en  3 
actes,  mus.  des  citoyens  Persuis  et  Ores- 
wM  (Paris  15/81799).  Ms.  P.  [Paris  Fopera. 

Nina  ou  La  folle  par  amour,  Ballet- 
pantomime   en   2  act.,   mus.   de  Persuis 


(d'apres  Dalaijrac).    23/11  1813.     Ms.  P. 

2  voll.  40.     [Paris  l'opera. 

—  Nina.  Six  airs  fav.  du  ballet  .  .  . 
arrang.  p.  le  pfte.  par  A.  Piccini.  Vienne 
qufol.     [br.  Mus.     Proske-M. 

Le  retour  d'Ulysse,  Ballet  heroique  en 

3  act.  (27/2  1807).     Ms.   P.     3  voll.     4». 
[Paris  l'opera. 

Le  triumphe  de  Trajan,  Tragedie  lyri- 
que  en  3  act.,  mus.  de  Persuis  et  Le 
Sueur,  (23/10  1807).  Ms.  P.  3  voU.  40. 
[Paris  l'opera. 

Chant  frangais  (f.  Gesg.  u.  Orch.)  und 
Vive  le  roi,  vive  la  France !  12/7  1825  (?). 
Ms.  P.     [Paris  Fopera. 

Ein  Brief  von  1817  in  La  Mara  1, 
348.  Lpz.  Ztg.  22,  4  ff.  bringt  einige 
Mitteilungen  über  ihn,  wie  in  anderen 
Bden.   Urteile  über  seine  Kompositionen. 

Loisel,  Jean,  geb.  zu  Hesdin 
(Artois),  trat  in  den  Orden  der 
Prämonstratenser  u.  war  um  1646 
Phonascus  (Sangmeister)  an  St. 
Michel  zu  Antwerpen  (Titel).  Fetis 
sagt:  er  lebte  im  Kloster  St.  Nor- 
bert in  Belgien  in  Ninove.  Strae- 
ten  1,  52  führt  das  Werk  an: 

Suroulus  olivae,  notis  nnisicis  concer- 
tantibus  et  pacificis  6  voc.  vel  instrum.  . . 
Op.  2.  Antverp.  1646  Phalese  Tenor 
in  40.  28  S.  mit  21  Gesg.  [Kgl.  Archiv 
von  Belgien  in  Brüssel  in  einem  Packet 
Brochüren  des  18.  Jhs.]  Straeten  druckt 
Titel,  Dedic.  u.  Reg.  ab.  In  einem  ge- 
druckten Kat.  fand  er  noch  eiu  op.  3. 
S.  54  giebt  er  obige  Notiz  aus  Fetis  und 
fügt  hinzu  von  1644—49.  AuTserdem 
verz.  er  Cantiones  natalitiae  seu  laudes 
B.  Mariae  4,  5  et  plurib.  voc.  Gandavi 
1651.  40.  —  In  Gaesdonck  befindet  sich 
die  Vox  2.  u.  3.  von  Motetta  sacra.  Antv. 
1649  Phalese. 

Loisel,  Jean  -  Frederic ,  lebte 
um  1780  als  Violinist  zu  Paris  u. 
starb  in  jungen  Jahren.  Fetis 
verz.  von  ihm  6  Quartette  und  3 
Concerte  op.  1  u.  2. 

Loiset  (Loyset),  siehe  Pieton. 

Lokenburg-,  wie  ihn  Fetis  verz., 
siehe  Lockenburg'. 

Loli,  Luigi  Bichi,  siehe  Lolli. 

Lolini,  Pietro,  ein  Komponist 
des  16.  Jhs.,  von  dem  sich  ein 
Druck  im  Dome  zu  Mailand  be- 
findet: 

14* 


Lolli,  Antonio. 


212 


Lolli,  Antonio. 


Missa  super  Christus  resurgens  und 
Missa  SU]).  Beatus  vir,  Chorbuch  des  16. 
Jhs.,  Titelbl.  fehlt,  fol.  Aulserdem  sind 
in  dem  Codex  noch  enthalten :  Pakstrina.  s 
Messe  Papae  Marcelli  und  Jac.  Oastoldi's 
Missa  sup.  Ne  timeas  Maria. 

Lolli,  Antonio,  berühmter  Yio- 
linist,  ein  schöner  aber  flatterhafter 
Mann,  wie  ihn  die  Lpz.  Ztg.  1.  Bd. 
Sp.  578  LI.  609  schildert.  Geb.  zu 
Bergamo  zwischen  1728  and  1733; 
sogar  17-40  zu  Venedig  giebt  die 
Lpz.  Ztg.  an,  gest.  zu  Palermo  1802. 
Dass  das  Geburtsjahr  1740  falsch 
ist,  beweist  seine  erste  Anstellung 
in  der  Hofkapelle  in  Stuttgart,  denn 
dort  nennen  ihn  die  Akten  schon 
1755  als  1.  Violinisten,  vielleicht 
schon  als  Konzertmeister,  denn 
weder  Anstellungsdatum  noch  sein 
Gehalt  und  Titel  sind  in  den  Akten 
aufgezeichnet.  Sittard  3,  55  ff. 
bringt  ihn  öfter,  doch  immer  nur 
kurz  als  Mitglied  genannt  und  unter 
Jomelli  dienend;  1769  ist  er  mit 
Konzertmeister  bez.  1770  dient 
schon  sein  Sohn  im  Orchester 
(Sittard  3,  137).  Am  29/7  ]774 
entliefs  der  Herzog  aus  Sparsam- 
keitsrücksichton  die  meisten  Mit- 
glieder der  Kapelle.  Man  kann 
nur  mutmafsen,  dass  L.  darunter 
war.  Die  Lpz.  Ztg.  berichtet,  dass 
er  und  seine  Frau,  die  als  Schau- 
spielerin wirkte,  4000  Thlr.  be- 
zogen, doch  ist  der  ganze  dortige 
Bericht  wenig  wert,  also  auch  diese 
Angabe  mit  Vorsicht  aufzunehmen. 
h.  wechselte  nun  oft  mit  den 
Stellungen.  Eine  wahrheitsgetreue 
Keihenfolge  wird  sich  wohl  nie 
mehr  feststellen  lassen.  Fetis  lässt 
ihn  gegen  1773  (sie?)  nach  Peters- 
burg gehen.  Dittersdorf  berichtet 
in  seiner  Selbstbiographie  (214), 
dass  L.  nach  dreijährigem  Aufent- 
halte in  Petersburg,  mit  einem 
Gehalt  von  4000  Eubel,  nach 
Deutschland  zurückkehrte  und  den 


Fürstbischof  in  Johannisberg,  wo 
Dittersdorf  lebte,  besuchte.  Dit- 
tersdorf war  seit  etwa  1770  in 
dieser  Stellung  und  verlor  sie  erst 
1795.  S.  219  teilt  er  noch  be- 
sonders mit,  dass  L.  nicht  Avieder 
nach  Petersburg  zurückkehre,  da 
er  das  Klima  nicht  vertrage.  Pohl 
2,  370  schreibt:  L.  trat  1785  in 
London  als  Violinvirtuose  auf.  Um 
1779  soll  er  nach  Fetis  in  Paris 
gelebt  haben,  dann  ging  er  nach 
Spanien.  Nach  Abt  Bertini's  Aus- 
sage gab  er  1793  in  Palermo  im 
Theater  ein  Konzert.  Fetis  lässt 
ihn  ferner  in  London,  Italien,  Ber- 
lin (1791),  Kopenhagen,  Neapel 
1796  leben,  schliefslich  wieder  in 
Palermo,  wo  er  starb.  Eine  charak- 
teristische Schilderung  seiner  Per- 
sönlichkeit und  seines  Spiels  giebt 
Gramer  2.  Jahrg.  2.  Hälfte  S.  902, 
die  Hanslick  S.  107  wieder  ab- 
druckt. Gramer  bezeichnet  ihn 
mehr  als  einen  „Tausendkünstler'', 
wie  als  wahren  Künstler.  Ditters- 
dorf bezeichnet  ihn  als  einen 
schönen  und  gesellschaftlich  ge- 
wandten Mann,  dessen  Technik 
bewundernswert  war.  Von  seinen 
Kompositionen   sind    nachweisbar : 

Op.  1.  Sei  Sonate  k  Violine  solo  col 
Basso.  Ded.  a  Brancaccio  conte  di  Lau- 
raguais.  Amsterd.,  Hummel.  2  Stb.  Fetis 
bez.  es  mit  der  Jahreszahl  1760.  [B.  B. 
B.  Wagener.     B.  M.  im  Ms. 

—  6  Solos  for  a  V.  with  a  Th.  B. 
op.  1.     London,     qufol.     br.  Mus. 

—  Sei  Sonate  a  V  . . .  opera  1.  Grave 
par  Mme.  Oger.  Paris,  Le  Menü  (1760?). 
[Briissel  Cons.  Musikfr.  Wien,  Ausg.  mir 
nicht  bekannt.  Ebenso  im  Conserv.  zu 
Paris. 

Op.  2.  Sei  Sonate  ä  V.  e  B.  Ded. 
Jonas  Witsen  ä  Amsterdam.  Amsterd., 
Hummel.  2  Stb.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus.     Musikfr.  AVien. 

Hiernach  muss  sich  L.  zur  Zeit  in 
Amsterdam  aufgehalten  haben. 

Op.  3.  Cinq  Sonates  et  un  Divertisse- 
ment a  V.  &  B.  Amsterd.  et  Berlin, 
J.  J.  Hummel.     2  Stb.     fol.     [B.  B.     B. 


Lolli,  Antonio. 


213 


Loilier. 


Wagen  er.     Musikfr.  "Wien.      Schwerin  F. 
in  Part.  fol. 

—  Oeuvre  3.  Six  Sonate  a  V.  solo 
col  B.  Paris,  La  Chevardiere.  fol. 
[Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Fraglich  ob  dies  dieselben  Sonaten  sind. 
Oe.  5.    6  Sonates  p.  Y.  av.  Bc.    Paris, 
Menü.     [Brüssel  Cons.     Musikfr.  Wien. 

—  6  Son.  pour  le  V.  et  B.  Paris, 
Le  Duc.     fol.     [br.  Mus. 

Oe.  9.  6  Sonates  p.  Violon  solo.  Paris, 
Sieber.     fol.     [br.  Mus. 

In  Alard's  Samlwk.  die  6.  Sonate  daraus 
abgedruckt. 

Oe.  10.  6  Sonates  p.  V.  et  B.  Paris, 
Sieber.     fol,     [besafs  einst  Leo  Liepm. 

L'Ecole  du  Violon  en  quatuor.  Ded. 
au  Prince  de  Potemkiu  etc.  Violino  I.  IL 
Alto  et  Basso.  Berlin  et  Ainst.,  J.  J. 
Hummel.  4  Stb.  fol.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener. Proske-M.  Paris  Cons.,  Ausg. 
fraglich. 

—  Ausg.  von  Andre.     [B.  B. 

—  Ausg.  mit  op.  7  ohne  Ort.    [br.  Mus. 

—  Ausg.  als  op.  9  ä  Mannheim,  J.  M. 
Goetz,  4  Stb.     [Schwerin  F. 

—  Ausg.  von  Porro:  L'art  du  V.,  ou 
Etüde  pour  apprendre  ä  jouer  et  ä  se 
perfect.  . . .  Oeuv.  posth.  Paris,  Porro. 
4  Stb.    fol.     [besafs  einst  Leo  Liepm. 

Coucerto  f.  V.  mit  2  V.  Va.  u.  B. 
P.  Ms.  [B.  M.  B.  Br.  in  Stb.,  Ms.  Brüs- 
sel Cons.  Ms.  in  Stb. 

Deux  concertos  p.  V.  principal.  Paris. 
[Paris  Nat. 

6  Sonates  p.  le  V.  et  B.  Grave  Hu- 
bert5\     Paris,   Huberty,     P.     fol.     [B.  M. 

Duo  tres  facile  et  curieux  pour  2  V. 
Mayence,  Schott  fils.  1  Bl.  fol.  [B. 
Wagener. 

6  Sonates  im  Ms.  in  Stb.    [Bräss.  Cons. 

2  Sonate  p.  il  V.  solo  c.  B.  Ms.  [B. 
Lpz. 

Ms.  Bibl.  Mailand  Cons:  Trentasei  (36) 
Capricci  per  Violino. 

In  Deldevez  Samlwk.  2  Sätze  aus  op.  3 
(Eitner  2). 

Fetis'  Verz.  seiner  Werke  lautet  fast 
durchweg  anders,  worauf  er  es  begrän- 
det,  verschweigt  er. 

Rangoni  (J.  ß.)  gab  heraus:  Saggio  sul 
gusto  della  musica,  col  carattere  di  tre 
celebri  suonatori  di  V.  Nardini,  Lolli  e 
Pugnani.  Dvorno  1790.  8°.  [Musikfr. 
Wien. 

In  der  Akademie  filarm.  zu  Bologna 
befinden  sich  4  Briefe  an  Fat.  Martini 
vom  Jahre  17,58  im  Autogr. 

Lolli,  Filippo.     Gerber  2  sagt 


in  vorsichtiger  Weise,  wahrschein- 
lich Filippo,  der  Sohn  des  Antonio, 
der  sich  1792  als  Knabe  von 
8  Jahren  zu  Berlin  und  Kopen- 
hagen als  Violoncellist  hören  liefs. 
1794  war  er  in  Wien,  1799  er- 
schienen bei  Artaria  12  Variationen 
f.  Vcl.  mit  ß.,  als  op.  2,  die  mut- 
mafslich  von  ihm  sind.  Fetis  druckt 
den  Artikel  ab,  macht  aus  8  Jahren 
18  Jahre  und  lässt  ihn  1773  in 
Stuttgart  geboren  sein.  In  Caen 
lebte  1822  ein  Violoncellist  M.  Lolli 
und  glaubt  Fetis,  dass  dies  mög- 
licherweise der  obige  sei.  Das  M. 
kann  nur  Monsieur  bedeuten.  Sit- 
tard 3,  137  verz.  aber  schon  in 
den  Jahren  1770/71  einen  Sohn 
L.'s,  der  im  Stuttgarter  Orchester 
mitwirkte;  das  Instrument  ist  nicht 
angegeben.  Wenn  obige  Angaben 
von  Gerber  richtig  sind,  so  muss 
Filippo  ein  jüngerer  Sohn  Antonio's 
sein. 

Lolli,  GrioseflFo  Maria,  aus  Bo- 
logna, Tenorist  am  Salzburger  erz- 
bischöfll.  Hofe  von  1724  —  1743, 
dann  Vicekapellmeister  u.  Gesang- 
lehrer der  Alumnen  von  1744  bis 
1762.  Am  28/2  1763  wurde  er 
erster  Kapellmeister  und  st.  1778 
(Peregrinus  94.  168.  Jahn  1,  429. 
2,  307). 

Lolli  (Loli),  Liii^i  Bielii,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  und  scheint 
ein  Violoncellist  gewesen  zu  sein. 
Bekannt  sind  von  ihm 

12  Variazioni  per  il  Vcl.  solo  e  Viola, 
composte  dal  Sigr.  Luigi  Bichi  Loli  per 
Uso  d'Hmilton.  Vienna,  Traeg.  [Dresd. 
Schwerin  F. 

3  easv  Divertimentos  for  Vcl.  &  B. 
London  c.  1800.     fol.     [br.  Mus. 

Loilier,  M  . . .  soll  sich  nach 
dem  Bologner  Kataloge  in  dem 

Samlwk.  Ant.  Gardane's  von  1543  a, 
Ausg.  von  1553  ein  Tonsatz  befinden.  In 
1543a  steht  aber  Sohicr.  Es  ist  fragUch, 
ob  der  Katalog  von  Bologna  2,  34ö  den 
Namen  richtig  gelesen  hat. 


LoUiet. 


214 


Lommatsch. 


Lolliet  (Loelliet),  Jacques,  siehe 
Loeillet. 

Lomakiii,  0  . . .,  Lebenszeit  un- 
bekannt, ist  in 

B.  Dresden,  Ms.  B  1249  (neuere  Kopie) 
mit  den  Gesgen.  vertreten:  Nr.  53,  Salve 
reg.  4  voc.  Nr.  55,  Adoramus  4  v. 
Nr.  56,  Cor  mundum  4  voc. 

Lomazzo,    (xiovanni    Andrea 

da,  den  17.  Okt.  1462  zum  Orga- 
nisten   am   Dome   zu   Mailand   ge- 
wählt (Muoni  25). 
Lombardi,    Pier    Francesco, 

städtischer  Musiker  in  Lucca  vom 
14/3  1710  bis  zu  seinem  Tode  am 
27/6  1732  mit  2,45  sc.  mouatl. 
Gehalt.  1715  wurde  sein  Ora- 
torium 

„La  morie  di  Sisara''  in  Lncca  auf- 
geführt (Nerici  210.  314.  S.  331  schreibt 
er:  die  Bibl.  Puccini's  besitzt  von  Crio.  (?) 
Franc.  L.  4  Can taten  f.  1  St.,  sign.  00.  I). 

Lombardi,  Prospero,  aus  Pie- 
raont,  Contrabassist  an  der  Kapelle 
zu  Turin  von  1773-  1785  mit  500 
Lire  Gehalt  (Ricordi  1891,  457). 

Lonibardini,  Antonio,  aus  Mon- 
taguana.  1689  wurde  zu  Venedig 
seine  Oper  ,,I1  trionfo  d'amore  e 
di  Marte",  Text  von  Balli,  auf- 
geführt. 

Lombardini,  Maddalena,  ver- 
heiratete di  Simon^  Schülerin  Tar- 
tini's  als  Violinistin,  trat  aber 
auch  als  Sängerin  auf.  In  Italien 
schwang  sie  sich  bis  zur  Rivalin 
Nardiui's  empor,  auch  in  Paris 
trat  sie  auf.  Von  1774  ab  war 
sie  an  der  Pariser  Oper  als  Sänge- 
rin engagiert  und  von  1782  an  der 
Dresdner  Oper  (Wasielewski  1). 

Lonibardo,  Bartolomeo,  war 
um  1578  Kapellmeister  zu  Mes- 
sina; der  Titelwortlaut  heilst:  „B... 
Lombardi  Viri  Nobilis  Messanen- 
sis  Cappellae  Magistri".  Er  gab 
heraus: 

. . .  Mottectorum.  Liber  See.  cum  5 
vocibus.  Ven.  1578  Angel.  Gardanus. 
5  Stb.     kl.  C[u40.     Dedic.    dem    Bischöfe 


verz.  seine  Stellung: 


Der  folgende 


Riistico  Tropeae,  ohne  Datum.    25  Gesge. 
[B.  K.     Hof b.  Wien:  B.  5a. 

Lombardo,  Cico,  ist  nach 
Vogel  1,  370  derselbe  wie  Fran- 
cesc.  Lanihardi. 

Lombardo,  Uiovanni  Vito,  aus 

Bari 

ist  durch  einen  3stim.  Gesang  im 
Samlwk.  1574  Antiquis'  p.  10  bekannt 
(Eitner  1). 

Lombardo,  (xirolamo,  ein  Kora 
ponist  des  16.  Jhs 

Titel 

Autiphonarvm  |  Vespertinvm  |  Diervm 
Festorvm  Totivs  Anni  |  iuxta  ritum  Ro- 
maui  Breuiarij  iulfu  Pij  V.  reformati,  | 
nunc  nuper  pulcheiTimis  contrapuntis  | 
exoi'uatum  atque  auctuni.  |  A  Revei'endo 
D.  Hieronymo  |  Lombardo  i  Canonico  Re- 
gulari  fancti  Spiritus  prope  Venetias.  |  In 
Tres  Partes  Distribvtvm,  |  quarum  vna 
comiilecütur  dies  festos  Domini,  altera 
Proprium  fanctorum,  tertia  Commune. 
Prima  Pars.  ]  Cvm  Privilegio,  Et  Licentia 
Svperiorvm.  |  Abbildung.  |  Impreffum  in 
Coenobio  Sancti  Spiritus  prope  Venetias.  | 
M.D.XCVil.  I 

1  vol.  in  gr.  fol.  Chorbuch.  Dedic. 
von  Lombard.us  im  März  1597  in  Venedig 
gez.  Enthält  1.  Rex  pacificus.  8  voc.  bis 
67  Bl.  (verdruckt  in  62)  17  Nrn. 

Secvnda  Pars  Bl.  1-134,  29  Gesge. 
Tertia  Pars,  Bl.  1-41,  9  Gesge.  [Kgl. 
Bibl.  Berlin. 

In  der  Nationalbibl  zu  Paris  befindet 
sich  noch  das  Werk:  Contrapuncta  in  in- 
troitus  Missarum  quatuor  vocibus.  Ven. 
1617  Gardanus.  Näheres  fehlt  mir.  Fetis 
zeigt  es  nur  in  oberflächlicher  Weise  an: 
4  Messen  zu  4  und  5  Stirn,  mit  Bc.  Er 
bez.  ihn  als  einen  sicilianischen  Kompo- 
nisten.    Obiger  Titel  sagt  davon  nichts. 

Im  Samlwk  1604  c  befinden  sich  2 
Madrig.  zu  5  Stim.  (Eitner  1).  Vogel  2, 
479  zeigt  dieselben  Madr.  schon  im  Samlwk. 
1598*  unter  Flaccomio:  Le  Risa  an. 


Lombart, 

aus    dem 


Anfange 


ein  Komponist 
des  16.  Jhs., 
der  in  Attainguant's  Samlwk.  31 
Chansons  ä  4  part.  von  1529  mit 
einer  Chanson  vorkommt.  Neu- 
druck von  Export  (M.  f.  M.  30,  9). 
Lommatsch,  Magister  Chri- 
stian Gottheit;  geb.  7.  Dez.  1735 
zu  Lippen  bei  Meifsen,   war  seit 


Lommel. 


215 


Londicer. 


dem   3.  Juli  17 SO   Saperintendent 
zu  Eckersberga  bei  Merseburg. 

Man  kennt  von  ihm  nur  ein  Lied  auf 
den  Kurfürsten  Friedrich  August  lU.  von 
Sachsen,  abgedr.  in  M.  f.  M.  26,  103. 
"Weber  benützte  die  Melodie  teilweise  zu 
dem  Liede  „Schlaf  Herzenskindclien". 

Ein  Lommatsch.  Schüler  von 
Ciirst.  Ehregott  Weinlig,  war  am 
Ende  des  18.  u.  Anfang  des  19.  Jhs. 
Organist  an  der  Kreuzkirche  in 
Dresden  (Viertelj.  10,  366). 

Lommel  (Lomel,  Lonniel),  Je- 
haii,  Sänger  in  der  Kapelle  Karl  V. 
von  1509—17  (Straeten  7,  269). 

Lommer,  M.  Daniel,  wurde  am 
8.  März  1666  zum  städtischen  Ka- 
pellmeister zu  Frankfurt  a^M.  und 
zugleich  zum  Bibliothekar  der 
Stadtbibliothek  auf  dem  Kömer  er- 
nannt (Eatsakten). 

Lonati,  Angelo  Maria,  um  1623 
Musiker  an  der  Kirche  San  Maria 
Maggiore  zu  Bergamo.  Tarq.  Me- 
rula  widmet  ihm  2  Madr.  in  seiner 
Ausspähe  von  1623. 

Lonati,  Carlo  Ambrogio.  detto 
il  Gobbo,  lebte  am  Ende  des  17.  Jhs. 
in  Mailand  als  geschätzter  Violi- 
nist. Er  ist  auch  bekannt  als 
Lehrer  des  Franc.  Geminiani.  Fetis 
und  Clement  verz.  die  Oper:  Ari- 
berto  et  Flavio  regi  de'  Lorabardi, 
die  1684  in  Venedig  aufgeführt 
wurde.  Mir  sind  von  ihm  bekannt 
geworden: 

L'innocenza  di  Davide.  Oratorio.  Ms. 
P.  von  1686.     [Modena. 

79  Anetten  und  Duettini  mit  Bc.  Mss. 
in  Modena. 

Comiucia  il  cor,  Cantata  per  il  Sopr. 
e  Contiuuo.     Ms.  P.     [B.  M. 

Dimmi,  ö  ciel  se  gioiro,  per  il  Sopr.  e 
Cent.     Ms.  17  761  P.     [Hofb.  Wien. 

Mss.  in  Modena,  1  Cantata  a  voce  sola 
c.  Bc.  17.  Jh.  1  vol.  5  Cantate  in  den 
28  Bänden  Cantate. 

Sonata  a  Y.  solo  c.  Bc.  Ms.  P.  in 
Modena. 

12  Sonate  a  V.  solo  col  B.  Milano 
J701.    Ms   in  qufol.    [Dresd.  Mus. 


Ms.  Bologna  (Kat.  3,  199,  Duetti  c.  Bc.) 
Bl.  87  „La  fortuna  fa  la  ruota",  per  C. 
e  B.  c.  Bc. 

Lonek,  Alexander,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  der 

im  Cod.  54,  geschrieben  im  16.  Jh., 
der  Cap.  sistina  mit  einer  Missa  s.  nomine 
5  voc.  vertreten  ist.  Er  wird  dort  als 
„Camerarius    Illmi  Priucipis    Clevis'-    bez. 

Londariti,  Francesco  (auch 
Lonndariti  geschrieben),  ein  Mu- 
siker am  baierschen  Hofe  um  1564 
(Titel).  In  den  Akten  des  Kreis- 
archivs ist  er  bis  jetzt  nicht  ent- 
deckt. Folgende  Werke  lassen 
sich  von  ihm  nachweisen: 

1.  Missa:  Aller  mi  faut,  6  voc.  Ms.  907 
B.  Proske. 

2.  Missa  8  voc.  3.  Missa  super  Je 
prens  en  grez,  6  voc.  Ms.  23,  ein  Chor- 
buch des  16.  Jhs.  in  B.  München. 

3.  .  . .  Modiüationum  6  voc.  quae  vulgo 
Motecta  voc.  Lib.  1.  Ven.  1.564  Fr.  Ram- 
pazetus.     6  Stb.     qu40.     [Bologna:  6a. 

4.  Modulationum  quinque  vocibus,  lib.  1. 
Ven.  1566  Gardanus.  5  Stb.  qu4".  [Bibl. 
Haberl's. 

In  den  Samlwken.  von  1566  a.  cd.  be- 
finden sich  4  Madrigale  (Eitner  1).  Ferner 
in  Bonagiunta's  1.  lib.  de  Canzon  napol. 
3  V.  1563:  Cosivachi  ha  Ventura.  Trenta 
capilli. 

In  Wolfenb.,  2  Stb.  fehlen,  Ms.  293, 
3  Madrig. 

In  B.  Br.  im  Ms.  2  geistl.  Gesge. 

Londee,  Jonas,  bekannt  durch 
den  Druck: 

Trogen  ünterrattelse  uti  General-Basen. 
Stockholm  1739.     4".     [Glasgow. 

Londicer,  Ernst  Johann,  geb. 
1717  zu  Stockholm,  entwickelte 
sich  schon  im  Alter  von  8  Jahren 
zu  einem  so  bedeutenden  Musik- 
genie, dass  er  sowohl  als  Kompo- 
nist, wie  als  Virtuose  die  allge- 
meine Aufmerksamkeit  auf  sich 
lenkte.  Nachdem  er  bis  1730  in 
Kassel  Musikstudien  gemacht  hatte, 
wurde  er  nach  seiner  Rückkehr 
ins  Vaterland  als  Organist  an  der 
Maria- Magdalenenkirche  zu  Stock- 
holm angestellt.  Weitere  Nach- 
richten fehlen  (Gerber  2). 


Lonette. 


216 


Longuilis, 


Lonette,  ...  ein  Pariser  Ver- 
leger des  18.—  19.  Jhs.,  der  her- 
ausgab : 

Le  poli  Diamant.  Recueil  d'ariettes 
choisies  des  nieilleurs  auteurs.  8".  Kupfer- 
stich.    [B.  Wagener. 

Loiiff,  Kog-er,  Magister  artiura, 
gab  mit  John  Taylor  heraus: 

Two  niusic  Speeches  at  Cambridge, 
spoken  at  public  commenc.  in  the  years 
1714  and  1730.  London  1819.  8".  fülas- 
gow. 

Long,  Samuel,  Organist  in 
London,  gewann  1765  einen  Preis 
im  Catch-Club. 

In  Warren's  Catches-Samlg.  von  1763 
etc.  befinden  sich  einige  Glees  und  Catches 
von  ihm.  Ebenso  besitzt  die  Bibl.  des 
E.  C.  ofMus.  unter  1376  den  Einzeldruck 
von  „May,  the  niother  of  love"'.  In  Long- 
man's  Collect,  of  Catches  Nr.  117  das 
Glee:  Hush  the  God  of  love,  3  voc. 

Von  einem  um  hundert  Jahre  älteren 
S.  Lo7ig  befinden  sich  2  Avrs  im  Samhvk. 
Airs  von  1676  b.  Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1939 
das  3stim.  Glee  „Where'er  you  tread". 
Von  wem  die  Piece  in  John  Bland's 
Samlwk.  4  ist,  bedarf  der  Untersuchung. 
Im  Catch  Club  3,  ßd.  3  eine  Piece. 

Longarini,  GLimbattista,  Le- 
benszeit unbekannt. 

In  Bologna  im  Ms.  ein  Terzett  aus 
dem  Oratorium  II  figliuol  prodigo:  lo 
moro  e  piü  nou  reggo,  con  orch.    F. 

Longastre,  Amauryde,  Sänger 
n.  Kanonikus  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Paris   im    16.  Jh.    mit   300  L. 

Gehalt  (Castil-Blaze  292). 
Longtloii,    Richard,    war    vor 

1784    Organist     in    Peterborough 
(England).     West. 

Loiigenaw,  siehe  Laiigenaw. 

Loiigheval  (Longueval,  Lon- 
gauol),  Sänger  an  der  Kapelle  König 
Louis  XII.  von  Frankreich  im  An- 
fange des  16.  Jhs.  (Fetis). 

Petmcci  und  Attaingnant  bringen  in 
den  Samlvvken.  von  1514  und  1,534  m 
zwei  Motetten  zu  4  Stirn.  (Eitner  1)  und 
Ms.  58  der  Magliabecch.  zu  Florenz  Nr.  43 
die  Passio  Domiui  4  voc.  Maldeghem 
teilt  in  seinem  Tresor  Bd.  1,  Mus.  pro- 
fane S.  33  eine  Chanson  ,,0  jours  hcu- 
reux   4  part.    unter    dem   Namen    ^^van 


OngevaP'-  mit  und  lässt  sich  vermuten, 
dass  dies  der  obige  Autor  sein  könnte.  — 
In  Bologna,  Ms.  Codex  in  kl.  fol.  von 
1518  (Kat.  3,  3)  Bl.  62:  „Alleregres. 
Canon.  Uuus  tonus  plu  ault",  a  4  voc. 

Longi,Pietro  (Petrus  de  Langhe), 
ein  päpstlicher  Sänger,  der  im  Au- 
gust 1442  mit  Pietro  longi  u.  im 
Novemb.  mit  Petr.  de  langhe  verz. 
ist.  Es  scheint,  als  wenn  der  in 
früheren  Akten  verz.  Knabensänger 
Petrus^  im  April  1441  als  Petrus 
de  Bomalia  und  im  Okt.  1442  mit 
Longi  benannt  als  Männerstimme 
in  die  päpstl.  Kapelle  aufgenommen 
worden  sei  (Viertelj.  1,  465.  3, 
223). 

Longin,  siehe  Consin,  Conrad 
Georg  de. 

Longinquis,  siehe  Longuilis, 
Lucas. 

Longuian  &  Broderip.  Ver- 
leger in  London  im  18. — 19.  Jh., 
gaben  die  Samlwke.  heraus: 

A  collection  of  catches,  canons,  glees, 
duets  kc.  selected  from  the  works  of  the 
most  eminent  composers  antient  &  modern. 

4  voll,  in  f|u4ö.  263  Nrn.  mit  86  Autor- 
namen meist  Engländern;  siehe  Kat.  Kgsbg. 
S.  55  Samlg.  334.  Die  Textanfänge  der 
Gesänge  sind  im  Kat.  bei  den  betreffen- 
den Autoren  eingetragen. 

Ein  anderes  Samlwk.  ist  betitelt: 

Select  Yoluntaris.  Davon  sind  mir 
nur  Book  2  bekannt;  10  S.  Voluntaris. 
Enth.  Orgel-  u.  Klavierpiecen  \on  Händel, 
Green  etc.  27  S.  —  und  Book  4,  12 
Yolunt.  und  Fugues,  35  S.     [B.  Wagener. 

.  .  .  Pocket  Companiou  for  the  german 
flute ,  contaiuing  .  .  a  .  .  variety  of  the 
newest  .  . .  Airs,  Minuets,  Marches.  Duets 
and  Songs  .  .  .  vol.  1.  Printed  by  the 
Editors.     qu4<'.     [br.  Mus. 

.  . .  Selection  (second-fifth  selection)  of 
the  most  favorite  Country  Dances,  Peels, 
&c.  with  their  proper  figures,  for  the 
harp,  harpsich.  and  Violin  . .  .  London  . . . 

5  Bücher  in  quS«,  fehlen  4  BU.    [br.  Mus. 

Longueval,   siehe  Longlieval. 

Longueville ,  Matthaeo  Leo- 
nastro  d.  Neapolitano,  ist  Löwen- 
steni- 

Longuilis  (Longinquis),  Lucas, 
Altist  von  1546—1548  in  der  St. 


Longus. 


217 


Loosemore,  Henry. 


Peterskirche  zu  Eoni,  dann  in  der 
päpstl.  Kapelle  (V^iertelj.  3,  277. 
Der  Eintritt  in  die  päpstl.  Kapelle 
ist  im  Reg.  von  Haberl's  Bausteine 
3  angezeigt). 

Loiiffus,  Jobaiiiies,  Conveutual 
und  Kustos  im  Kloster  St.  Gallen, 
schrieb  im  Anfange  des  16.  Jhs.  die 
Sequenz:  „Ave  verum  corpus". 
Text  und  Melodie  im  dortigen 
Codex  546  (Schubiger  2,  24). 

Loiiniel,  siehe  Lommel. 

Loiizi,  3Iathias,  Altist  u.  Ge- 
sanglehrer am  Dome  zu  Salzburg 
von   1744—1755  (Peregrinus  168). 

Loo,  Aloiiso  de  la,  wird  von 
Cerone  als  ein  um  seine  Zeit  be- 
rühmter Musiker  genannt  (Straeten 
8,  436). 

Loo,  Jan  ran  (der),  Sang- 
meister an  St.  Walburge  zu  Aude- 
narde  von  1696—1699.  Im  Kata- 
loge der  einstigen  Bibl.  der  Kirche 
wird  er  auch  als  Komponist  oder 
Sammler  genannt  (Audenarde  15. 
Straeten  1,  212.    1  a,  48). 

Loo,  3Iatliias  ran,  auch  Wcmloo 
genannt,  seit  etwa  1556  Bassist 
in  der  Kapelle  Philipp  IL  von 
Spanien  und  im  Besitze  der  Prae- 
benden  zu  Gent  und  Roo  in  den 
Niederlanden.  Er  wurde  der  Her- 
zogin von  Parma  zur  Disposition 
gestellt.  Aus  einem  Briefe  vom 
13/5  1569  geht  hervor,  dass  er 
sich  als  Kgl.  Sänger  in  Madrid 
befand.  In  einem  Dokument  von 
1567,  in  welchem  ihm  die  Pfründe 
zu  Gouda  zugesprochen  wird,  heilst 
er  Wanloo  (resp.  Yanloo).  Bouwst. 
2,  108.     Straeten  8,  16.  25). 

Loodi,  ...  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  ist 

im  Journal  2,  Airs  frangais  zu  1  Stirn, 
mit  Bc.  mit  einem  Air  vertreten. 

Looiisuia,   Stephan    Theodor 
Tan,  Komponist  des  18.  Jhs.,  von  i 
dem  ein  alter  Auktionskatalog  an- 


zeigt: Musicaal  A  B  Boek,  of  den 
Organist  in  syn  leerjaaren,  zijnde 
een  kort  begrip  van  de  behande- 
lingvan  het  Ciavier.  Fetis  schreibt: 
Etienne- Theodore  van  Loosman^ 
Organist  nnd  Lehrer  a/d.  Schule 
zu  Ylst  (nicht  Yest)  in  Friesland 
und  führt  obiges  Werk  mit  der 
Jahreszahl  1760  an,  ferner  ein  Te 
Deum  f.  Chor,  Viool,  Dwarsfluit, 
Vcl.  en  Bc.  1760.  Gerber  1  und 
Marpurg  7,  469  geben  dieselben 
Nachrichten  unter  richtigem  Na- 
men. Beide  oben  erwähnten  Werke 
sind  nachweisbar: 

Muzieaal  A.  B.-boek,  of  den  organist 
in  zijn  leei-jaren,  zijade  een  kort  begrip 
weg.  de  behandeling  van  het  clauwier  of 
elav-icimbaal-speel.  Amstd.  1741  Olofszen. 
40.     Mit  Musikbeilg.     [Ämst. 

Cantata  oft  beroemde  Te  Deum  Lau- 
damus,  in't  Latyn  en  Neerduits,  voor  de 
viool  of  dwarsfluit  en  violoncel  met  bas- 
contj-n.     Amst.,  Olofszen.     kl.  4*^.     [Amst. 

Loos,  Johann  Karl,  um  1768 
Organist  zu  Tuchomierzicz  in 
Böhmen,  eine  Residenz  des  Jesu- 
itenordens, starb  als  Schulrektor. 
Dlabacz  und  Gerber  2  führen  von 
ihm  mehrere  Messen  an.  In  Raud- 
nitz  lagen  auf  dem  Kirchenchore 
6  Messen,  6  Arien,  4  Litaneien, 
4  Ave  regina  und  4  Salve  regina. 
Auch  Operetten  soll  er  geschrieben 
haben.  Siehe  auch  M.  f.  M.  24, 
162. 

Loosemore,  George,  englischer 
Organist  u.  Komponist  des  17.  Jhs., 
wurde  zu  Cambridge  Baccalaureus, 
später  Dr.  der  Musik  1665,  Orga- 
nist am  Trinity  College  in  Cam- 
bridge, später  Rektor  (Brown,  Kat. 
Ely.  Grove).  In  Ely  der  Gesang 
„Hear  my  crying". 

Loosemore,  Henry,  Bruder  des 
George;  Knabenchorsänger  zu  Cam- 
bridge, Laien-Vikar,  Organist  am 
King's  Collegium  ebd.,  wurde  1640 
Baccalaureus  und  starb  im  Jahre 
1670  (West). 


Loosjep. 


218 


Loqueville. 


An  Kompositionen  sind  bekannt  im 
Ms.  98  Tudway  des  br.  Mus.  Bd.  1—3  die 
Anthems:  Put  me  not  to  rebuke;  Glory 
be  to  God  on  higli  und  ein  Service  in  Dm. 
—  In  der  ßibl.  Peterhouse  in  Cambridge 
im  Ms.  11  Anthems,  das  eine  sclieint 
Autogr.  zu  sein.  —  In  einem  Ms.  des 
Dean  und  Chapter  of  Durbam,  ein  Orgel- 
bueh  des  17.Jhs.,  worin  auch  ein  L.  ohne 
Vornamen  vertreten  ist.  In  der  Kirche 
zu  Ely  .5  Anthems  und  3  Services.  Grove 
teilt  noch  mit,  dass  sich  in  Jebb's  Choral 
Responses  and  Litanies  Gescänge  von  ihm 
befinden.  Grove  hält  Henry  für  den  Vater 
und  George  für  seinen  Sohn;  die  Jahres- 
zahlen sprechen  mehr  zu  Gunsten  der 
Angaben  Brown's,  der  sie  als  Brüder  be- 
zeichnet. 

Loosjes,  A. . .,  ein  Verleger  in 
Haarlem  des  18.  — 19.  Jhs. ,  gab 
heraus : 

Vriendenzangen  tot  gezellige  Vreugd. 
qu80.     [B.  B.     Amst. 

Loosmaii,  soll  Loonsma,  St. 
Th.,  sein,  von  Fetis  verstümmelt. 

Loi)at  und  Lopez,  Duarte,  s. 
Lobo. 

Lopez,  Francisco  Miguel,  geb. 
zu  Villaroya  in  Aragonien  in  der 
2.  Hälfte  des  17.  Jhs.,  nahm  1684 
das  Ordenskleid  der  Benediktiner 
im  Kloster  Monserrat  in  Catalonien, 
dessen  Schüler  er  auch  war  und 
bekleidete  daselbst  eine  Zeit  lang 
den  Kapellmeister-,  später  den 
Organistenposten,  ging  dann  ins 
Kloster  zu  Madrid,  dann  zu  Yalla- 
dolid. 

Man  schreibt  ihm  die  lateinischen  Mu- 
siktractate  „Exagoga  ad  musicam"  und 
„Miscellanea  musica"  zu  (Pougin,  ohne 
Quellenangabe). 

Lopez,  Peter,  Discantist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  20 
Gld.  monatl.  vom  15.  Aug.  1585 
bis  1590  (Köchel  1). 

Lops  [Lobs  oder  Plehs^  wie  ihn 
die  Akten  des  Kreisarchivs  in 
München  abwechselnd  nennen),  Jo- 
hann Micliael ,  gestorben  oder 
begraben  am  28/4  1751  nach  dem 
Totenregister  der  Frauenkirche  in 


j  München,  wo  man  Lops  liest,  so- 

1  wie  bei  der  Eintragung  des  Sohnes, 
der  1744  daselbst  starb.  Hier  be- 
zeichnet sich  der  Vater  mit  Hof- 
und  Stiftsmusicus.  Schon  am  27/8 
1726     enthalten    die    Akten    des 

;  Kreisarchivs  eine  Eingabe  an  den 
Kurfürsten,  worin  er  sich  als  Bas- 
sist bez.  Am  6/8  1778  wird  er 
mit  199,30  Gld.    pensioniert,  nach 

j  einem  anderen  Schriftstücke  schon 
1777,  doch  wird  er  1780  noch  als 
im  Dienst  bez.     1765  trat  er  zum 

;  Choralgesange   über   mit   152  Gld. 

'  Gehalt. 

Ein  anderer  Lops^  der  nur  mit 
Plebs  verz.  ist,  ist  Anton.  Er  trat 
1761  ohne  Gehalt  als  Violinist  in 
j  die  Münchener  Hofkapelle,  erhielt 
'  dann  1764  jährl.  100  Gld.  1778 
ist  er  2.  Violinist  mit  285  Gld., 
erhält  1785  Zulage  und  geht  am 
7/7   1790  ab. 

Ein  dritter  Lops.,  der  auch  Lobs 
und  Plebs  gez.  ist,  ist  Joseph.  Er 
war  auch  Violinist,  trat  1768  in 
die  Hofkapelle  und  erhielt  am  1/1 
1771  einen  Gehalt  von  100  Gld. 
Am  23/10  1793  wird  dem  Kur- 
fürsten der  Tod  eines  Joseph  Lops 
gemeldet.  Er  wird  hier  wohl  nur 
fälschlich  als  Sänger  bez. 

Noch  fand  ich  einen  Joseph 
Anton  Plebs.,  Violinist,  der  1765 
Accessist    an   der  Hofkapelle  war. 

Loqueville,  Mr.  Richard  de,  Ka- 
pellmeister an  der  Kathedrale  in 
Cambrai  von  1412—1418  (Viertel- 
jahrsschrft.   1,  439). 

Im  Cod.  37  des  Liceo  Bologna,  Ms. 
des  15.  Jhs. ,  befinden  sich  1.  Sanctus 
^^neus  secundum  loqneville.  Sanctus, 
Sanctus,  4  voc.  2.  Et  in  terra  pax  4  voc. 
3.  id.  zu  3  Stim.  4.  Patrem  omnipotentem 
3  voc.  5.  0  flos  in  divo  are  (per  S.  Ivo) 
3  voc.  --  In  B.Dresd.  Ms.  B 1249,  1 
unter  Liqueville  ein  Stabat  mater  3  voc. 
Im  Codex  90  des  Domkapitelarchivs  zu 
Trieut  (jetzt  in  Wien)  ein  3 stim.  Patrem. 


Lorandi. 


219 


Lorente. 


Im  Codex  213  in  Oxford  Bodleian 
(siehe  Stainer)  die  Gesge:  Et  in  terra  pax. 
Je  vous  pri  que  j'aye  uu  baysier.  Pour 
inesdisans  ue  pour  leur  faulx.  Puis  que 
je  suy  amoureiix.  Quant  compaignous 
s'en  vont  juer.  Qui  ne  veroit  que  vos 
doulx  yeulx,  alle  zu  3  Stirn. 

Lorandi,    Griovainii    Alberto, 

lebte  im  Anfange  des  18.  Jhs.  zu 
Brescia  und 

schrieb  für  den  Fürsten  Ferdinande 
von  Medici  1701  das  Oratorium  ,.Santa 
Maria  Maddalena''  und  1709  ein  Te  Deum 
(Pougin). 

Lorazi,  P. ..,  Gerber  1  sagt: 
ein  jetzt  lebender,  beliebter  italie- 
nischer Komponist,  von  dem  in 
Deutschland  die  Operette:  Der  Ka- 
pellmeister aufgeführt  wird. 

In  Joh.  Ad.  Hiller's  6.  Samlg.  Arien 
und  Duetten  von  1780  ist  auch  L.  ver- 
treten. —  In  der  B.  B.  Ms.  13100  be- 
finden sich  in  P.  3  Motetti,  1.  Exultabunt 
sancti  4  voc.  2  V.  2  Cor.  Bc.  2.  Quem 
vidistis  (ebenso  besetzt),  3.  Rectus  domi- 
nus 4  voc.  e.  Bc.  —  In  Ms.  23  595 
Sanilbd.  Part.  Nr.  2  Te  Deum  laudamus 
4  voc.  2  Clarini,  Tymp.  2  V.  et  Fondam. 
(gehörte  einst  Schicht).  —  Ms.  13 105  Der 
Kapell-Meister,  Singspiel  in  2  Aufz.  Text 
deutsch  von  Bock.  P.  —  Letzteres  auch 
im  Ms.     P.  in  Darmst. 

Lorber,    Johann    Christoph, 

Ksl.  gekrönter  Poet  u.  Hofadvokat 
zu  Weimar,  geb.  19.  April  1645, 
gest.  16.  April  1722.  Von  ihm 
sind  2  Schriften  bekannt: 

Joh.  Kristof  Lorber,  Kaiserl.  gekrönter 
Poet  und  Fürstl,  Sachs.  Weimar.  Hof- 
Advocatus  Ordinarius.  Lob  der  Musik. 
"Weimar  1696  verlegt  und  gedruckt  durch 
Joh.  Andr.  Müllern,  kl.  8«^.  8  Bll.  112  S. 
[B.  B.  B.  Hbg.  Musikfr.  AVien.  B.  Lpz. 
Brüssel. 

. .  .  Verteidigung  der  edlen  Musik  wieder 

einen  angemas.sten  Musik- Verächter,  auss- 

gefertiget  1697.     Weimar,  Müller,    kl.  8". 

•  40  S.     [B.  B.     ß.  Hbg.      B.M.     Musikfr. 

Wien.     B.  Lpz.     Brüssel. 

Gegen  den  Rektor  Gottfr.  Vockerod 
gerichtet. 

Lorber,  Joseph,  Oboist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  41  GId. 
40  kr.  von  1705  bis  f  4.  Mai 
1724,  42  J.  alt  (Köchel  1). 


Lorecht  (Lauret) ,  Antoine, 
Glockenist  zu  Termonde  um  1745 
(Elewyck  31). 

Lorelli,  Filippo; 

in  der  Bibl.  Turchini  zu  Neapel  eine 
Messa  a  4  voc.  c.  stroin.  im  Ms.    P. 

Lorello,  Onofrio,  im  Ms.  330  des  br. 
Mas.  1  Motette.  Gerber  2  schreibt  unter 
Lorelli.,  . . .  Vater  und  Sohn,  und  bez.  sie 
als  Komponisten  zu  Neapel,  die  1791  das 
Ballet:  Ruggiero  e  Bradamante  auf  die 
Bühne  brachten.  Es  ist  fraglich,  ob  da- 
mit die  beiden  obigen  gemeint  sein  können. 

Lorena,  Jachetto  cli,  lebte 
1491  am  Hofe  zu  Mantua  als 
Sänger.  Vorher  war  er  an  17 
Jahre  am  Hofe  Alfonso's  u.  Ferdi- 
nando's  von  Neapel,  ging  dann 
um  1473  an  den  Hof  zu  Ferrara 
und  errichtete  einen  Kirchenchor, 
blieb  bis  1483  dort  u.  lebte  noch 
im  Jahre  1500  zu  Mantua.  (Da- 
vari  12). 

Lorente,  Andres,  nennt  sich 
auf  seinem  theoretischen  Werke 
von  1672:  Natural  de  la  villa  de 
Anchuelo,  Aryobispado  de  Toledo 
Gruduado  en  la  facultad  de  artes 
por  lo  üniversidad  de  Alcala,  Co- 
missario  del  Santo  officio  de  la 
Inquisicion  de  Toledo,  Racionero, 
j  Organ ista  de  la  Iglesia  Magistrat 
de  Justo,  y  Pastor  de  la  Villa  de 
Alcala  de  Henares.  Nach  dem 
Kirchenbuche  ist  er  am  15.  April 
1624  zu  Anchuelo  bei  Toledo  geb. 
(Gaceta  music.  de  Madrid,  April 
1855,  von  Eslava  mitgeteilt).  In 
Alcala  studierte  er  und  erhielt 
dann  nach  und  nach  obige  Aemter. 
Sein  Todesdatum  ist  nicht  bekannt. 
Er  zeichnete  sich  als  Musikschrift- 
steller und  Komponist  aus.  Be- 
kannt sind: 

El  Porque  De  La  Mvsica,  En  Que  Se 
Contiene  Los  Qvatro  Artes  De  Ella,  Canto 
Llano ,  Canto  De  Organe ,  Contrapvuto, 
Y  .  . .  composicion,  por  . .  .  Alcala  1672 
Nicolas  de  Xamares.  fol.  695  S.  [B.  B. 
C,  P.  im  gedr.  Kai.  S.  176  Beschreibung. 


Lorentz,  Jatob. 


220 


Lorenzani. 


Glasgow. 


Hofb.  ^leu.    Brüssel. 


br.  Mus. 
Bologna. 

—  Ausgabe :  Alcala  1699  Juan  Fernan- 
dez.  kl.  fol.  695  S.  mit  Beisp.  Hier  giebt 
er  über  seine  Person  Folgendes  an  „Na- 
tural de  la  Villa  de  Anchuela,  Ar^obispo 
de  Toledo,  Racionero",  Organist  und  Pastor 
zu  Alcala.     [Dresd. 

B.  M.  besitzt  im  Ms.  in  P.  1  Magni- 
ficat  8  voc.  —  3  Ave  maris  Stella  4  bis 
5  voc.  —  Conceptio  gloriosae  6  voc. 

Lorentz,  Jakob,  Organist  am 
Waisenbaiise  in  Hamburg  um  1654 
(Mattheson  1,  396). 

Lorenz,  . . . 

Bossler  9  teilt  unter  diesem  Namen 
1782  eine  Klavierpieee  mit.  In  der  B. 
Elbing  Nr.  183  eine  Partitur  im  Ms.  mit 
Hymnen  und  Motetten  von  Lorenz.  Jeden- 
falls sind  dies  2  verschiedene  Komponisten. 
In  ß.  Darmst.  ein  B.  Lorenz  mit  Entre- 
acts  Nr.  1.  2.  4—6.  Ms.  P.  u.  Stb. 

Lorenz,  August  Wilhelm,  um 

1799    Lelirer    an    der    Kgl.  Real- 
schule zu  Berlin, 

gab  bei  Eellstab  in  Berlin  mehrere 
Balladen  heraus,  die  in  der  Lpz.  Ztg.  2, 
63.  3,  794.  39,  216  beui  teilt  werden.  In 
ReUstab's  Samlwk.  Winterblumen  unter 
Lorenz  ein  Lied. 

Lorenz ,     Johann    Friedrich, 

gab  heraus: 

8  Choral- Vorspiele  componirt  und  gra- 
viert von  . . .  Sonder-sleben  beim  Ver- 
fasser. Halle  bei  der  Eenger'schen  Buch- 
hdlg.  [Exempl.  besitzt  Herr  von  Werra 
in  Konstanz.  Man  erfährt  zugleich  aus 
dem  Titel  seinen  Wohnoii. 

Lorenz,  Joseph,  Contrabassist 
an  der  fürstl.  Esterhazy "sehen  Ka- 
pelle in  Eisenstadt,  st.  12.  Okt. 
1817  (Pohl  3,  204). 

Lorenzani(o),  Paolo,  geb.  zu 
Rom,  gest.  1703,  beerdigt  am  13. 
Okt.  zu  Rom  nach  Fetis  (nach 
Schilling  am  29.  Okt.  1713,  sein 
Nachfolger  am  St.  Peter  war  Tom. 
Baj.  Auch  Baini  setzt  die  Jahres- 
zahl 1713).  Ein  Schüler  Orazio 
Benevoli's,  wurde  darauf  Musik- 
direktor an  der  Jesuitenkirche  zu 
Rom  (dies  muss  um  1675  gewesen 
sein,    denn    zwei    Samlwke.    aus 


diesem  Jahre  bez.  ihn  mit  „maestro 
di  capella  de  Gesü,  e  Seminario 
romano),  dann  an  der  Kathedrale 
zu  Messina,  worauf  er  nach  Paris 
ging,  in  der  Kgl.  Kapelle  zu  Yer- 
sailles  eine  seiner  Motetten  vor 
dem  Könige  aufführte  und  von 
Louis  XIV.  beauftragt  wurde  fünf 
italienische  Sänger  in  Italien  für 
die  Kapelle  zu  werben.  Fetis  bez. 
das  Jahr  1679,  in  welchem  dies 
geschah,  jedoch  die  Airs  Italiens 
von  1695  bez.  ihn  als  „maistre  de 
la  masique  de  la  feue  Reyne". 
Später  kehrte  er  nach  Rom  zurück 
und  wurde  Kapellmeister  am  St. 
Peter  als  Nachfolger  von  Franc. 
Beretta.  Fetis  giebt  hier  eine 
falsche  Jahreszahl,  denn  nicht 
1664  starb  Beretta,  sondern  1694 
am  6.  Juli  und  am  19.  trat  L.  ein. 
Schilling  ist  hier  genauer.  Auch 
die  Jahreszahl  der  in  Paris  er- 
schienenen Motetten  ist  bei  Fetis 
falsch,  denn  nicht  1679  sondern 
1693  erschienen  sie.  lieber  das 
Todesjahr  habe  ich  keinen  Nach- 
weis, aufser  den,  dass  sein  Nach- 
folger Baj  am  19.  Nov.  1713  ein- 
gesetzt wurde.  Die  Titel  seiner 
Werke  kann  ich  nur  in  abgekürz- 
ter Form  geben,  so  wie  sie  mir 
durch  Herrn  Michel  Brenet  in 
Paris  mitgeteilt  worden  sind: 

1.  Motets  a  I.  IL  KL  IV.  V.  parties, 
avec  Svmphonies  et  Bc.  Paris  1693 
Christpli.  Ballard.  10  Stb.  4».  24  Gesge. 
[Paris  Nat.  Paris  Genev.  R.  C  of  Mus. 
Upsala:  2.  Dessus  de  Violon  in  4".  Dresd. 
Mus. 

2.  Airs  Italiens  de  Monsieur  Lorenzani. 
Paris  1695  ib.     [Paris  Nat. 

3.  Dimna,  Oratorio,  1687.  Ms.  P. 
[Paris  Mazarin. 

4.  Cantates  et  airs  Italiens  in  ver- 
schiedenen hds.  Samlwken.     [_Paris  Nat. 

Ms.  57  des  br.  Mus.,  Bl.  löb  A  pena 
dal  Oriente,  Gesang  mit  Instrum.  —  Ms.  64, 
fol.  107:  Quanto  poco  durate,  ein  Gesang 
für  1  Stimme,  transcribiert  von  Berenclow. 

Due  pupille  amo,   Canzonetta  di  Sopr. 


Lorenzen. 


221 


Lorenziti,  Antonio. 


c.  Bc.     Ms.   iu   Modena   (soll    mit  Paolo 
Lorouzini  gez.  seiu. 

Im  Samlwk.  von  lü75  ein  Sstim.  Gesg. 
mit  Bc.  (Eitner  1)  und  in  Arm.  Sileari's 
Sacri  concerti  1675  der  2stim.  Gesg.  mit 
Bc:  Nihil  est  sub  sole  quietum. 

Lorenzen,  H  . . . 

in  der  B.  B.,  Ms.  T  162  ein  Gesang  der 
Pen  zu  4  Stirn,  mit  Pfte.  Zeit  unbekannt. 
Einen  Lorenzen  fand  ich  in  einer  Sub- 
scriptiousliste  von  1783  verz.,  der  sich 
Musiker  iu  Kiel  nennt. 

Lorenzili,  ...  Yiolin- Virtuose, 
tritt  im  Konzert  der  Signora  Molza 
am  6/9  1748  in  Frankfurt  a/M. 
auf  (Israel  35). 

Lorenzini,  . . .  war  in  der  2ten 
Hälfte  des  17.  Jbs.  Kapellmeister 
Louis  XIY.  von  Frankreich  und 
führte  am  2.8.  Aug.  1688  zu  Chau- 
tilly  vor  dem  Hofe  die  Oper  „Oron- 
thoe''  auf  (Pougin).  Wahrscheinlich 
ist  damit  Lorenzani  gemeint. 

Lorenzini  dal  liuto,  diente  von 
1570—71  dem  Kardinale  d'Este 
zu  Tivoli  und  darauf  dem  zu  Fer- 
rara  als  Lautonist  (Valdrighi  12, 
51).  Vielleicht  ist  es  derselbe,  der 
unter  Laurenci?ms  Moiiianiis  hier 
verz.  ist.  In  der  B.  B.,  Ms.  Z  82, 
in  einem  Lautenbuche  des  16.  Jhs. 
ist  S.  37  eine  Piece  mit  „Tenore" 
überschrieben  mit  Lorenzino  gez. 
Canal  47  schreibt  „Lorenzino  de 
lluto".  Wather  nennt  ihn  Lauren- 
cinus,  der  in  Besardus'  Thesaurus 
als  vorzüglicher  Lautenist  gerühmt 
wird.  Pietro  della  Valle  nennt 
ihn  ,,Cavaliere  de  liuto''''  und  sagt, 
dass  er  Organist  in  Rom  in  vor- 
gerücktem Alter  war,  um  etwa 
1571  in  Diensten  des  Hofes  zu 
Mantua  stand  und  auch  eine  Zeit 
lang  in  Ferrara  lebte. 

Lorenzini,  Haimondo,  in  Rom 
geb.,  wurde  1751  Organist  an  S. 
Maria  Maggiore  zu  Rom  und  am 
7.  Sept.  1786  Kapellmeister  an  der- 
selben Kirche.  Er  starb  Ende  Mai 
1806.      Im    Ms.  T76    fol.  13    der 


B.  B.  ist  er  als  Kapellmeister  von 
1786—1795  verz.  (Fetis). 

Santini  besats  einst  ein  Requiem,  4  Mo- 
tetten, 1  Tantum  ergo,  1  Salve  reg.  f.  Sopr. 
u.  Alt,  nebst  Chor  und  Orchester,  sowie 
11  Sonaten  f.  Klavier  und  6  Nocturus  f. 
2  Klarinetten,  2  Hörn.,  Fag.  und  Serpent. 
Nachweisbar  sind  nur  in  Ms.  T  76  fol.  13 
der  B.  B.  Responsorii  3  vocum  (ohne  Bass). 
Ms.  3100  B.  B.  Nr.  8,  Tantum  ergo  ä  Sopr. 
solo  et  org.  22  BIL,  Part,  von  Alfieri. 

Im  Conserv.  zu  Paris  im  Ms.,  ohne 
Vornamen,  1  Sonate  pour  le  clavicemb. 
In  Venier's  20  Sonate  per  Cemb.  1  So- 
nate ohne  Vornamen. 


Lorenzino. 


war   um    1471 


Lautenist  am  Mailänder  Hofe 
(Motta  45). 

Lorenzino  Bolognese,  wurde 
auf  Kosten  des  Herzogs  von  Parma 
durch  Fabrizio  Dentice  und  Orazio 
della  Viola  in  der  Musik  unter- 
richtet, trat  dann  in  die  Kapelle 
des  Herzogs  als  Tenorist  und  Con- 
traltist  ein,  ging  später  in  die  Ka- 
pelle des  Herzogs  von  Namur  und 
nach  dem  Tode  desselben  in  die 
zu  Ferrara.  Um  1586  befand  er 
sich  wieder  zu  Parma  (Canal  43). 

Lorenzino  Fiamengo,  ein  Schü- 
ler Cipr.  Rore's,  der  in  den  Jahren 
1564/65  in  Parma  als  Musiker  an- 
gestellt war.  Straeten  6,  159  teilt 
die  Zahlungsliste  mit,  die  Rore  für 
seinen  Unterricht  empfing. 

Lorenziti,  Antonio,  der  Sohn 
eines  Musikers  im  Dienste  des 
Prinzen  von  Oranieu  im  Haag, 
daselbst  gegen  1740  geb.,  bildete 
sich  unter  Locatelli  zum  Violi- 
nisten aus  und  erhielt  um  1767 
die  Kapellmeisterstelle  an  der  Ka- 
thedrale zu  Nancy  (Felis,  der  aber 
im  Artikel  Ant.  Lacroix  die  Zeit 
von  1760 — 1770  angiebt;  obiges 
Amt  ist  auch  auf  dem  Titel  der 
Sei  Trietti  angegeben).  Fetis  verz. 
7  Werke  für  Streichinstrumente, 
nachweisbar  sind  folgende: 

Nicodeme  dans  la  lune,  Comedie  en 
3  actes.     Ms.  944.    fol.   P.     [Dresd.  Mus. 


Lorenziti,  Bernai'do. 


222 


Lorgnette. 


Sei  Trietti  per  camera  per  2  V.  e  B. 
Paris,  Landini.     3  Stb.     [B.  "^'agener. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
ihm:  1.  Quartetto  per  2  Y.  Ya.  Ycl. 
2.  6  Quartetti  oe.  9.  Paris,  Heina.  3.  La 
Canime  per  Y.  avec  acc.  d'Alto  e  B. 

In  Berlin  K.  H.  im  Ms.  5  Sinfonien  in 
Stb.  Obige  6  Quartetti,  oe.  9,  Paris,  Heina. 
Stb.,  im  Druclc. 

Lorenziti,  Beruardo,  Bruder 
und  Schüler  des  Antonio,  geb.  zu 
Kirchbeim  in  Württemberg  gegen 
1764,  machte  seine  Musikstudien 
in  Nancy,  ging  nach  Paris,  trat 
1787  ins  Orchester  der  grofsen 
Oper  als  2.  Violinist  und  schrieb 
zahlreiche  oberflächliche  Violin- 
kompositionen. Fetis  sagt  nahe  an 
150  Werke.  Die  National bibl.  zu 
Paris  besitzt  von  ihm: 

2.  1er  Concerto  a  Y.  principal,  av.  orch. 
Paris,  Boyer.  2.  3  Sonates  pour  Alto  av. 
acc.  de  B.  ib.  3.  6  Duos  p.  Flute  ou  Y. 
ou  2  Y.   ib. 

Principes  ou  nouvelle  methode  de  mu- 
sique  pour  apprendre  facilement  a  jouer 
du  Y.,  suivis  de  12  Duos  progressifs. 
Paris,  freres  Gaveaux.  fol.  53  S.  [B. 
Wagen  er. 

Loreuzius,  Antonius,  unbe- 
kannter Komponist,  von  dem 

das  Conserv.  zu  Mailand  im  Ms.  Due 
Duetti  per  Yiolino  e  Yiola  in  Esd.  und 
Gd.  besitzt. 

Lorenzo,  . . .  um  1474  Sänger 
am  Mailänder  Hofe  mit  monatl. 
8  Ducat.  Gehalt  (Motta  85). 

Lorenzo  dalla  Citara,  am  11. 

Mai  1607  zum  3ten  Organisten  an 
S.  Marco  in  Venedig  gewählt  (Caffi 
1,  35). 

Lorenzo  da  Firenze  (Lauren- 
tius   de  Floreutia),  Komponist  des 

14/15.  Jhs. 

Kompositionen  befinden  sich  im  Ms.  535 
Suppl.  Nationalbibl.  Paris  u.  im  Ms.  Cod. 
87  in  der  Bibl.  Laurenziana  zu  Florenz, 
wo  er  M.  Laurentius  de  Florentia  genannt 
ist.     Es  sind  vorhanden: 

Di  riva  in  riva  nii  guidava  amore  (Cod. 
Laur.  Bl.  51.  Cod.  Marucelliano  C 155 
Bi.  54).  —  Non  vedi  tu,  Amor,  che  me 
tuo  servo,  wie  vorher  Bl.  47  u.  53  (siehe 
M.  f.  M.  30  im  Reg.). 


Lorenzo,  Padre  L  ...  da  Gaeta. 

In  der  B.  B.  Ms.  17  226  ein  Requiem 
a  2  T.  e  B.  in  P.     Zeit  unbekannt. 

In  Mailand  Cons:  Tota  pulchra  a  3  voci 
con  ström.     Ms.  P. 

Lorenzo  da  Lucca,  siehe  Do- 
rati,  Lorenzo. 

Lorenzo  delli  Organi,  Organist 
an  S.  Martine  zu  Lucca  von  c. 
1418  ab  und  wird  am  25/5  1479 
zum  letzten  Male  in  den  Akten 
genannt.  Am  9.  Febr.  1481  er- 
hält Turrentini  den  Posten  und 
Lorenzo  wird  als  verstorben  be- 
zeichnet. Er  war  seinem  Vater, 
über  den  die  Akten  schweigen, 
im  Amte  gefolgt,  der  also  nach 
Matteo  von  c.  1401  —  1418  Orga- 
nist an  S.  Martine  gewesen  sein 
muss  (Nerici  150). 

Lorenzoni,  Dr.  Antonio,  ein 
Musiker,  w^ahrscheinlich  ein  Flötist 
der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs.,  über 
dessen  Leben  nichts  bekannt  ist. 
Er  gab  heraus: 

Saggio  per  ben  sonare  il  Flauto  tra- 
verso  con  alcune  notizie  generali  ed  utili 
per  qualuuque  stromento,  ed  altre  con- 
cernanti  la  storia  della  musica:  opera  del 
Dr.  A. . .  L. . .  Yicenza  1 1 79  per  Fr.  Mo- 
dena.  kl.  4P.  91  S.  mit  4  Taf.  Ba.siert 
auf  Quantz'  Flötenschule.  [B.  B.  B.  G. 
Bologna.     Musikfr.  Wien. 

Fetis  zeigt  irrtümlich  eine  Ausgabe  zu 
Yenedig  an,  die  schon  Gaspari  bestreitet. 
Die  Dedication  ist  in  Yenedig  gez.,  wahr- 
scheinlich dem  Wohnorte  des  Yerfassers. 

Loret,  Giovanni,  wurde  1451 
am  Hofe  zu  Neapel  als  Sänger  an- 
I  gestellt  (Valdrighi  Memor.  Acc. 
Modena  1884  p.  420). 

Loreto,  Yittorio,  Kastrat  und 
Komponist,  wurde  am  23.  Januar 
1622  in  die  päpstliche  Kapelle 
aufgenommen.  Ein  interessanter 
Artikel  über  ihn  im  Lindner  2, 
43  ff. 

Lorgnette,  La,  de  spectacle, 
par  un  journaliste  (Fabien  Pillet). 
Paris,  Hollier  an  VIL,  siehe  Pillet. 


Lori,  Anton. 


223 


Losi. 


Lori,  Anton,  Bassist  zum  Choral 
mit  152  Gld.  Gebalt  an  der  Hof- 
kapelle zu  München  seit  etwa  1765. 
Am  23/10  1793  erhält  er  eine 
Gratifikation. 

—  Joseph,  ebd.  um  1764  Con- 
trabassist (Kreisarchiv). 

Lorimiere,  . . .  Laborde  teilt  im 
3.  Bde.  seines  Essai  eine  Chanson 
mit,  S.  84,  gez.  mit  1744. 

Lorin  gkhofer,  Eitel  Frietlridi, 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  15  Gld.  monatl.  vom  1.  Aug. 
1608  bis  30.  Apr.  1619  (Köchel 
1).  1626  ist  er  an  der  dänischen 
Hofkapelle  mit  300  Thh-.  Gehalt 
angestellt.  Die  Akten  ueunen  ihn 
Loringhoff,  E.  Fr.;  1627  geht  er 
wieder  ab  (Yiertelj.  9,  80). 

Lorino,  Oirolamo,  aus  Chiari 
bei  Brescia  gebürtig,  war  um  1545 
nach  Aarou's  Lucidario  Bl.  31  v. 
Kapellmeister  in  Brescia  und  ein 
berühmter  Sänger  al  libro. 

Lorozo,  . . . 

In  der  Stadtbibl.  in  Lpz.  befinden  sich, 
im  Ms.  in  P.  1  Messe.  —  Quem  vidistis 
pastores.  —  Exiütate  chori.  —  Exul- 
tabunt  sancti.  Ich  halte  den  Autornamen 
für  verstümmelt. 

Lorradi,  Vinccuzo,  um  1726 
Hofmusicus  in  München  mit  600 
GJd.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Lorret,  N. . .,  wird  am  29.  Nov. 
1684  zum  „musicus  in  phonascum" 
an  St.  Donatien  zu  Brügge  ernannt 
(Straeten  la,  36).  Das  Amt  eines 
Phonascus  ist  gleich  dem  eines 
Sängermeisters. 

Lortlie,  Grabriel-Antoine  de, 
Gesanglehrer  zu  St.-Deuis  bei  Paris, 
gab  heraus: 

Moyens  de  rectifier  la  gamme  de  la 
musique  et  de  faire  chanter  juste.  Paris 
1791.    8".  (nach  Fetis). 

Lortin,  Antoine,  ein  Kompo- 
nist aus  der  ersten  Hälfte  des  16. 
Jhs.,  ist  im 

Samlwk.  1543  k  mit  einer  4stim.  Chan- 
son   vertreten   (Eitner  1).    Im    Ms.   207 


Nr.  7  der  B.  M.,  4  Stb.  des  16./17.  Jhs. 
die  Chanson  „Ce  moys  de  may"  4  part. 
ohne  Autor.  Maier  glaubt  sie  L.  oder 
Godart  zuschreiben  zu  können. 

Losa  (Losius),  Oiacomo  (Jakob), 
ein  italienischer  Instrumentist,  der 
am  8/12  1565  auf  Lebenszeit  a/d. 
Hofkapelle  in  Dresden  angestellt 
wird.  1566  erhält  er  vom  Kur- 
fürsten 50  Gld.,  um  seine  Schulden 
zu  bezahlen.  1576  beträgt  sein 
Gehalt  228  Gld.  12  gr.  1590  ist 
er  mit  gleichem  Gehalt  Instru- 
menten-Inspektor.  Am  1/12  1593 
empfängt  seine  Witwe  20  Gld. 
ausgezahlt.  (Im  s.  Staatsarchiv 
vielerlei  Personalien  über  ihn. 
Fürstenau's  Angaben  1,  35.  40. 
3,  201  Lpz.  Ztg.  11,  77  bringen 
nur  Einzelnes.) 

In  B.  Brieg  ein  Codex  Nr.  9,  Chorbuch, 
in  Pergament  von  32  Bli.  vom  Jahre 
1570,  enthält  eine  Missa  Quodlibetica  sex 
vocum  a  Jacobe  Losio  composita  An.  70. 
Auf  dem  Vorbl.  der  Namenszug  des  Her- 
zogs Georg  zu  Liegnitz  und  Brieg. 

Loschek,  . . .  um  1782  Musik- 
direktor am  Theater  in  Prag  (Rei- 
chard  1783,  274). 

Loseos,  Francisco,  Kapellsänger 
in  Neapel  als  Herzog  Alba  daselbst 
residierte.  Er  empfing  1558  eine 
Zahlung  von  4  Ducados  1  Carlin 
und  5  Granos  (Viertelj.  9,  394). 

Lose,  siehe  Böse,  Johann. 
Lose,   Hieronymus  Heinrich, 

um  1739  Eatsmusikus  auf  der  Vio- 
ladigamba  und  Yioline  in  Ham- 
burg (Mattheson  1,  26). 

Loseau,  J.  Bapt.,  siehe  Loyseaa. 

Losemeyer,  . . .  Lebenszeit  18. 
Jahrh. 

In  der  B.  Wolfenb.,  Ms.  149  eine  Sin- 
fonia  in  Cd.  4  Sätze  f.  2  V.  1  Clari- 
nette,  1  Vcl.  obl.  u.  B.  8  Stb.  fol.  Der 
Katalog  Berlin  K.  H.  nennt  ihn  Losen- 
mayer und  verz.  eine  Sinfonia  in  B.  Ms, 
in  Stb.  Dann  unter  Lausenmayer,  J.  .  . 
eine  Sonata  f.  V.  Vcl.  u.  B.  in"  Ed.  Ms. 
in  Stb. 

Losi,  Graf  von,  siehe  Logi. 


Losio,  Cipriauo  I. 


994. 


Loth. 


Losio,  Cipriano  I., 

kommt  iu  Giulio  Cesare  Bianchi's  Lib. 
2.  de  Motetti  1620  unter  der  Bezeichoung 
„M.  R.  P.  Maestro  Cipr.  Losio"  mit  der 
Motette:  Nescieus  mater  virgo,  2  voc. 
Nr.  3  vor. 

Losio,  Cipriano  IL,  aus  Cie- 
mona,  ein  Minoriter,  um  1700  Ka- 
pellmeister beim  Herzoge  von  Fer- 
rara  (Luccliini  19). 

Losis,  Pictro  Maria,  über- 
reichte 1591  dem  Herzoge  von 
Este  zu  Mantua  eine  seiner  Kom- 
positionen (Straeten  6,  346). 

Losiiis,  Jacobus,  siehe  Losa, 
Giacomo. 

Loss,  Jalvob, 

Die  B.  Grimma  besitzt  im  Ms.  49/50, 
8  Stb.  des  16.  Jhs.  Nr.  123,  Samlbd.,  die 
Motette :  Reminiscere  miserationum,  5  voc. 
Im  Tenor  gez:  21.  Sept.  1594. 

Losse  (Lessor),  Johann,  Can- 
toreiknaben- Praeceptor  und  Ex- 
penditor  (Zahlmeister?)  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  10  Gld.  mo- 
natl.  von  1546  —  47  (Köchel  1). 

Losses,  Johann  Joachim. 

Die  Bibl.  Dresden  besitzt  im  Ms.  B  1030 
ein  Lautenbucli,  walirscheinlicb.  des  16. 
Jhs.,  welches  obigen  Namen  trägt  u,  aus 
103  Bll.  in  fol.  besteht.  Es  ist  fraglich 
ob  der  Name  nicht  nur  derjenige  des 
einstigen  Besitzers  ist.  Siehe  den  gedr. 
Kat.  p.  42. 

Lossius,  Lucas,  geb.  18.  Okt. 
1508  zu  Vacha  in  Hessen,  gest. 
8.  Juli  1582  zu  Lüneburg;  von 
1533  —  1582  Conrektor  zu  Lüne- 
burg. Bacmeister  schrieb  eine 
Lobrede  auf  iim  „Oratio  de  Luca 
Lossio,  in  qua  etiam  mentio  fit 
urb.  Ehegii  Herm.  Tulichii,  alio- 
rumque  in  urbe  Luneburga  prae- 
stantium  virorum.  Rostock  1585.^' 
40.  (Junghans  p.  7.  13.  19.  21. 
Gerber  2).     Er  gab  heraus: 

Erotemata  musicae  practicae,  ex  proba- 
tissimis  (piibusque  huius  duicissimae  artis 
scriptoribus  aecurate  ...  ad  usum  scholae 
Luneburgensis  &  aliarum  .  .  .  Item  Melo- 
diae  sex  generum  carmiuum  usitatiorum, 
in   primis   suaues,    in   gratiam  puerorum 


selectae  . . .  Noribg.  1563.  Am  Ende  apud 
Job.  Montauum  &  Ulr.  Neuberum.  8". 
104  Bll.  [B.  A.  B.  Zw.  B.  Mainz.  Bo- 
logna. B.  B.  B.  M.  Prag.  Brüssel 
5273  in  Kopie  u.  Druck.     B.  Lpz. 

—  Ausg.  von  Christoph  Praetorius  Si- 
lesius.  Noribg.  1570  Theod.  Gerlatzenus. 
[B.  G.  br.  Mus.  B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus. 
Lund. 

—  Noribg.  1568.     [Hannover. 

—  Noribg.  1574  ebenfalls  von  Chrstph. 
Praetorius  herausgeg.  8".  [B.  M.  C.  P. 
siehe  Kat.  p.  178. 

—  Noribg.  1579.  8».  [B.M.     B.Proske. 

—  In  B.  Wolfenb.  unter  Christoph 
Praetorius  ein  völlig  gleichlautender  Titel, 
der  aber  Lossius  nicht  nennt:  Ulissae 
1581.  6  Bog.  in  4P.  Fraglich  wer  der 
Autor  ist.  Vogel  im  Kat.  giebt  nichts 
Näheres  an. 

—  Noribg.  1583.  8°.   [B.  M.     AVolfenb. 

—  Noribg.  1590.     8".     [B.  M. 
Psalmodia,  hoc  est,  Cantica  Sacra,  vete- 

ris  ecclesiae  selecta.  Quo  ordine  et  me- 
lodiis  per  totius  anni  curriculum  . .  .  Cum 
praefatione  Ph.  Melanthunis. 

Noribg.  1553  ap.  Gabr.  Hayn,  Job. 
Petrei  Generum.  kl.  fol.  357  S.  [Hofb. 
Wien.     B.Weruig.     B.M.     B.  Zw. 

—  Witebg.  1561  haered.  G.  Rhau.  4». 
340  Bll.  Genaueres  bei  Becker  4,  78. 
[B.  Lpz.  B.  Kgsbg.  Gotha.  Lübeck. 
B.  B.  Heilbr.  Kameuz.  B.  Br.  Univ.- 
B.  Erlangen. 

—  Witebg.  1569  Schwertel.  4».  720  S. 
[B.  L.  B.N.  Gotha.  br.Mus.  Kamenz. 
Hannover.     Musikfr.  AVien. 

—  Wittebg.  1579  Ant.  Schön,  kl.  4P. 
7  Bll.  398  Bll.  5  Bll.  [Hofb.  Wien. 
B.Lpz.  B.Hbg.  B.  B.  Dresd.  Hannov. 
Berlin  gr.  Kloster.  B.  M.  Brüssel  ib. 
mit  1580  gez.  ? 

—  1595  Witebg.  ap.  Lehmann.  4*^. 
398  Bll.  [B.  Hbg.  B.  Zw.  B.  Gr.  B. 
Wernig.     B.  L. 

—  In  B.  B.  Ms.  L354  .,Animadver- 
siones  in  libro,  cui  titulus:  Psalmodia  .  . . 
1561'',  in  Part.  —  Siehe  auch  bei  Zahn 
Bd.  ö  und  AVinterfeld  1,  308. 

Lossnitzer.  Johann,  siehe  Löss- 
nitzer. 

Lossow,  Oabriel,  1585  a/d. 
Hofkapelle  zu  Berlin  angestellt 
(Friedländer  Dokumente). 

Lot,  F. . .  du,  siehe  Dulot. 

Loth.  Oratorio.  Ms.  P.  [Mo- 
dena. 


Loth,  . 


225 


Lotti,  Antonio. 


Lotli. 


.    ein   Violoncellist  im 


Theaterorchester  zu  Ronen,  gab 
1783  „Recneil  d'ariettes  avec.  acc. 
de  guitare"  heraus  (Pougin). 

Loth,  Urbaii,  ist  1616  ff.  an 
der  Kathedrale  zu  Passau  Organist 
(Titel)  und  bekannt  durch 

Musa  raelica.  Coucertationes  musicas, 
una,  duabus  ac  tribus  vocibus  in  onines 
totius  anui  occürrentes  festivos  dies  con- 
tinens.  Cum  Bc.  &  generali  Organe  ap- 
plicato  . . .  Passaviae  1616  Tob.  Nenninger 
&Conr.  Frosch.  4  Stb.  4».  52  Nrn.  [B.Frkft. 

Musa  nielica  continuata.  Concertationes 
...  2,  3,  4,  5.  6  et  8,  una  cum  Psahno 
Miserere  mei  deus  8  voc.  continens.  Cum 
ßc.  ...  Op.  2.  Ib.  1619.  5  Stb.  4". 
45  Nrn.     [B.  Frkft. 

In  alten  Sanilwk.  52  Gesänge  (Eituer  1). 

In  Modena  befindet  sich  unter  dem 
Namen  Lotli  ein  Ms.  betitelt:  Tratteni- 
nienti  da  camera  a  V.  e  Yiolone  c.  Bc. 
per  il  Cembalo,  6  Nrn.  Es  ist  sehr  frag- 
lich ob  dies  dem  obigen  angehört. 

In  B.  Br.  im  Ms.  1  geistl.  Gesg.  lat. 
und  deutsch. 

Lothin,  Joan,  Sänger  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  Neapel  27/10  1480 
(Straeten  4,  29). 

Lotichius,  Jacobus,  lebte  im 
17.  Jh.  und  gab  heraus: 

Oratio  de  Musica.  Dorpati  Livonorum 
1640typis  Acadeni.  AP.  fbr.Mus.    Glasgow. 

Lotinus,  Johann,  Cantorei- 
knaben-Praeceptor  an  der  Hofka- 
pelle in  Wien  mit  12  Gld.  monati. 
vom  1.  Dez.  1570  bis  f  10.  Mai 
1598  (Köchel  1). 

Lotten,  Jan,  aus  Leyden,  ist 
am  10.  März  1770  als  Musicus  an 
der  Universität  zu  Leyden  einge- 
schrieben (Bouwst.  3,  9). 

Lotter,  eine  alte  verdienstliche 
und  umfangreiche  Druck -Verlags- 
anstalt von  Musikalien  in  Augs- 
burg. Der  Gründer  war  Johcmti 
Jakob  ^  den  ich  schon  mit  der 
Jahreszaiil  1726  fand,  seine  Erben 
zeichneten  von  c.  1741  ab,  dann 
heilst  die  Firma  J.  J.  Lotter  von 
etwa  1764  ab,  1788  J.  J.  Lotter 
&  Sohn  bis  1794.    Weiter  reichen 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


meine  Einzeichnungen  nicht.  Fol- 
gender Druck  trägt  keinen  Autor- 
namen, ich  setze  ihn  daher  unter 
den  Verleger: 

Rudimenta  panduristae,  oder  Geig-Fun- 
damenta,  wormnen  die  kürzeste  Unter- 
weisung für  einen  Scholaren  .  . .  Augs- 
burg 1770  J.  J.  Lotter.  4».  48  S.  [B.M. 
Brüssel  von  1766. 

Siehe  auch  Manuductio  ad  Organum  von 
1748  bei  Lotter's  Erben.     [B.  B.      B.  M. 

Lotther,  Melchior,  Verleger 
in  Leipzig,  gab  heraus: 

Hortulus  musices  praclice  omnibus 
divino  gregoriani  concentus  modulo  se 
oblectaturis  tarn  jucundus  quam  proficuus. 
Lipsiae  1517.     4».     [Brüssel  5949. 

Lotti,  Antonio,  über  seine  Ge- 
burt herrscht  völliges  Dunkel,  man 
glaubt,  dass  er  um  1667  zu  Han- 
nover geboren  ist,  wo  sein  Vater 
Matteo  Kapellmeister  war,  er  selbst 
bez.  sich  als  einen  Venetianer.  L. 
kam  in  jungen  Jahren  nach  Ve- 
nedig u.  wurde  Schüler  von  Giov. 
Legrenzi.  Seit  1687  soll  er  als 
Sänger  am  S.  Marco  angestellt  ge- 
wesen sein,  sicher  ist  erst  die  An- 
stellung als  2.  Organist  daselbst, 
die  am  31.  Juli  1692  erfolgte.  Am 
17.  Aug.  1704  wurde  er  erster 
Organist  und  am  2.  April  1736 
Kapellmeister  mit  40  Duk.  Gehalt. 
Im  Jahre  1718  am  26.  Sept.  schloss 
der  Kurprinz  von  Sachsen  mit  Lotti 
einen  Kontrakt  ab,  nach  dem  er 
auf  3  Jahre  in  Dresden  die  ita- 
lienische Oper  leiten  und  einige 
Opern  schreiben  sollte,  zugleich 
wurde  seine  Frau  an  der  Oper 
angestellt.  Nach  Ablauf  des  Kon- 
traktes ging  er  wieder  in  seine 
Stellung  in  Venedig  zurück  (s. 
Staatsarchiv).  Er  starb  am  5.  Jan. 
1740  zu  Venedig,  73  Jahr  alt 
(Caffi  1,  57.  331.  Fetis  nach  Caffi). 
Lotti  schrieb  an  19  Opern  und 
andere  weitliche  Gesänge,  doch 
liegt  sein  Schwerpunkt  in  seinen 
geistlichen   Kompositionen,   beson- 

15 


Lotti,  Antonio. 


226 


Lotti,  Antonio. 


ders  in  denen,  wo  er  die  Schreib- 
und Enipfindungs weise  des  16.  Jhs. 
in  gelungener  Naclibildung  zu  er- 
reichen bestrebt  ist.  Seine  Briefe 
in  der  Angelegenheit  seiner  ihm 
von  Giov.  Bononcini  gestohlenen 
Madrigale  sind  in  Chrysander's 
Händel  2,  294  ff.  u.  303  zu  finden. 
H.  Bishop  gab  die  Briefe  an  die 
Akademie  of  aucient  musick  ge- 
richtet 1732  in  London  heraus.  In 
La  Mara's  Brief-Samlg.  1,  137  sein 
Testament.  Fürstenau  2  b,  108  ff. 
ein  Verz.  seiner  Werke  in  Dresd. 
nebst  Urteil  über  die  Oper  „Giove". 
Urteil  in  M.  f.  M.  16,  49.  —  Seine 
Werke  haben  sich  sehr  zahlreich 
erhalten. 

1.    Oeistliclie  KnmjMsitionen. 

Autogr.  in  B.B:  1.  Messa  ä  3  voc. 
(2  T.  IB.)  Am.  P.  2.  Fra  queste  vi 
sono,  Cantata  per  Sopr.  c.  1  V.  ed  1  Vcl. 
P.  22  S.  3.  Nos  auteni  gioriari  4  voc. 
P.  6  S.  4.  Autogr.  Grasnick:  Missa  4  voc. 
c.  2  ström.    P. 

lu  Kopie:  Messen,  Ms.  13163:  M.  in- 
tiera  4  voc.  13160:  Missa  ä  3  cori  c. 
strum.  (Tromba,  Ob.  2  V.  Va.  3  Pos.  Bc.) 
Ms.  T72,  Messe  in  P.  13162  Samlbd.  M. 
in  F.   4  voc.   c.   Bc.   P.      Ms.  W  90.  91: 

8  Messen  zu  4  Stirn,  in  P.  —  Messeuteile 
in  W90.  91.  Ms.  173.  13161  (besonders 
wertvolle  Kopie,  da  ein  Teil  von  Seb.  Bach 
[40  S.]  kopiert  ist)  22 102.  L  319.  76.  5.56. 

Magnificat,  Miserere,  Offertorien,  Psal- 
men u.  a.  in  Ms.  W  90.  AY  91.  W  37. 
13172.  13171.  W76.  13173.  62.  11670. 
1451.  13176.  13177. 13174. 13170.  13162. 
13175.  13179:  37  Arien  aus  Oratorien 
von  älterer  Hd.  in  P.  13180. 

Mss.  in  B.  Joach.  Messa  4  voc.  e  ström. 
in  3  Kopien  (353.  354.  484).  Miserere 
4  voc.  5  Instr.  et  Bc.  P. 

Berlin  Kircheninst :  Missa  a  T.  B.  Bc. 
Ms.  P.  S.  84—100. 

Miserere  mei,  4  voc.  2  V.  2  Viole,  Org. 
Ms.  P.     51  Bll. 

Sinfonia  dell'opera  Terza  di  S.  Cassano. 
Ms.  P.  von  3 — 4  Systemen,  3  Bog.  in 
qufol.     18.  Jh. 

Breslau  Kircheninst:  3  Missae  4  voc. 
a  Capeila,  Eegina  coeli  4  v.  (1734),  Gloiia 

9  V.,  Crucifixus  8  et  10  voc,  Vere  lan- 
guores  3  v.,  Madrigale  zu  4  St.,  2  Mot. 
zu  4  St.  mit  Instr.   Ms.  P.   Bd.  50  und 


149.  4  Missae  a  4,  quinti  toni,  a  4  c. 
Strom.,  a  3  (A.  T.  B.),  a  2  voci  (T.  B.).  — 
2  Miserere  a  4,  2  Benedictus  a  4,  Salve 
regina  4  v.,  Beatus  vir  4  v.,  Canteraus 
Domino  a  3  (A.  T.  B.).    Ebenso  in  Bd.  151. 

Mss.  in  B.  M.  11  Missae  a  capella 
(4  voc.)  in  P.  Requiem  in  Fd.  4  voc. 
Messenteile  mit  Orch.  in  P.  Psalmen, 
Motetten  u.  a.  in  zahlreichen  P.  vorhanden. 

Mss.  in  B.  Dresd.  5  Crucifixus,  1  Re- 
quiem, 1  Miserere  und  4  andere  Gesge. 
Siehe  Kat. 

Mss.  in  B.  Kgsbff.  Messa  e  Maguific.  del 
5.  tuono  4  V.  Miserere  in  Dm.  Cruci- 
fixus 6  V.  11.  a.  siehe  Kat. 

Ms.  in  Wolfenh.  Nr.  150,  Part,  zu  der 
Mot.  Beati  amoris,  Sopr.  c.  ström.  — 
Ms.  301,  P.  Bl.  120,  Duetto  „Quella 
destra"  c.  2  V.  Va.  e  B. 

In  B.  Dresd.  Mus.  2  Messen  im  Autogr. 
A217m  ä  3  voci  (A.  T.  B.)  e  Cent,  und 
A  2171  M.  del  5to  tuono  ä  4  voci.  A  217  b 
Kyrie  et  Gloria  ä  3  cori  =  13  Stim.  mit 
2  V.  Ob.  2  Violen  u.  B.  A217c  Missa 
sapientiae  (K.  et  Gl.)  5  e  6  voc.  2  V. 
2  Viole  2  Ob.  Tromba  sola  e  B.  A217i 
Messa  del  6.  tuoni  4  voc.  A217d  Credo 
a  4  c.  str.  mit  dem  12  stim.  Crucifixus. 
A217e  Miserere  4  voc.  A217k  Miserere 
8  V.  A217n  2  Benedictus  et  Miserere 
von    1733    in    F.    und    C.      217  o    neben 

1  Beatus  vir,  Salve  reg.  u.  Ave  regina 
zu  4  Stim.  ein  Magnificat  4  voc.  von 
1720.  A2r7  2  Salve  reg.  f.  Sopr.  solo 
c.  4  Instr.  u.  A.  solo  c.  2  Instr.  A217h 
Laifdate  Dnum.  4  voc.  c.  ström.  A  215. 
215  a.  215  b  Requiem  a  5  v.  c.  ström,  in 
P.  u.  Stb.  A  216  Confitebor  4  v.  c.  ström. 
A217f  Dixit  a  5  v.  c.  ström,  in  Dd. 
A217g  Laudate  pueri  3  voc.  c.  2  Ob.  V. 
A.  e  B.  Part. 

Im  Archiv  der  kafh.  Kirche  xu  Dres- 
den, Schi'auk  2:  Requiem  4  voc.  c.  2  V. 
Va.  Tromb.  Org.  2  Kyrie  et  Gloria  4  voc. 
c.  2  V.  Va.  Org.  Credo  ebenso.  Dixit 
Duus.  5  voc.  2  V.  Va.  Tromb.  Org.  Lau- 
date pueri  2  Sopr.  e  B.  c.  2  V.  Va.  Org. 
Laudate  Doiuinum  4  voc.  ebenso.  Credidi 
4  voc.  a  CapeUa  c.  2  V.  Va.  Org. 

Eofb.  Wien  Ms.  15602  von  Haiiber 
gesammelte  Part:  4  Messen  u.  6  andere 
Gesge.  zu  3  u.  4  Stim.  mit  Orgel. 

L'Umilitä  coronata.  Oratorio  in  2  part. 
von  1714.     Ms.  17  671/72.  P. 

II  voto  crudele.     Oratorio  ä  4  voc.  in 

2  part.     1712.     Ms.  17  695.  P. 

4  Missae  zu  3  u.  4  St.  mit  Instr.  Ms. 
15990.  16470.  16687.  P. 

Messa  a  4  voci  a  capella  del  S^o  tuono. 
Ms.  16698,17. 


Lotti,  Antonio. 


227 


Lotti,  Antonio. 


3  Crucifixus  a  6,  8  et  10.  In  terra 
pax  14  voc.     Ms.  16687.  P. 

Dies  irae  5  voc.  c.  instr.    Ms.  15989.  P. 

Offertorium  in  Em.  zu  5  St.  u.  klein. 
Oich.     Ms.  17  935.  P. 

Mss.  Musik  fr.  Wien,  im  Autogr.  1.  Missa 
in  C  a  3  voci  (A.  T.  B.)  c.  ström.  '^.  Missa 
in  F  a  4  voc.  c.  org.  P.  —  L'umiltii  co- 
ronata  in  Ester,  Orator.  in  2  p.  (Pietro 
Pariotti)  ao.  1721.  P.  —  II  voto  crudele, 
Orat.  a  4  voc.  parte  I.  P.  Missa  in  Dm. 
f.  T.  B.  u.  Org.  P.  —  Dixit  Dnus.  8  v. 
c.  Strom.  P.  —  Missa  in  C  a  3  voci  senza 
ström,  ed  organo.  Ms.  quful.  P.  Magni- 
ficat  4  voc.  c.  org.   P.     2  Crucifixus  mit 


lt?zu8St.  1.  g-^-^^-^H=g:L^^|| 


2. 


-h&r\ 


Nr.  1  gedr.  bei  Bote  &  Bock.  Ad  Do- 
minum ciun  tribularer  4  voc.  P.  Magnus 
Dominus  4  voc.  P.  Asperges  4  voc.  P. 
Spirto  di  Dio,  Madrig.  4  voc.  P. 

Ms.  B.Brüssel  1837:  Benedictus  e 
Miserere  I  e  IL  1733.  Laudate  pueri 
a  3  c.  ström.  Salve  4  v.  Vere  languores 
4  v.  Messa  de  Requiem  a  capella  4  v. 
Messa  del  5.  tuono  4  voc.  Laudate  pueri 
a  2.  Beatus  vir  4  v.  Messa  a  2.  Kyrie 
a  3.     Ms^  1842  eine  Messe. 

Ms.  1<44  in  B.  C.ofMus.,  Motette  f. 
Sopr.,  Orgel  u.  2  V:  Columbae  innocentes. 

Ms.  314  im  br.Miis:  Missa  5  voc.  c. 
instr.     Ms.  315  vier  geistl.  Gesänge. 

Mss.  in  B.  Wagener  1.  Missa  6.  toni 
a  4  V.  P.  2.  Missa  quadrages.  ex  C.  ä  3 
&  4  V.  c.  org.  P.  3.  Missa  in  canone  ä 
4  V.  P.  4.  Missa  ä  4  capella.  P.  5.  Offer- 
torium 5  V.  2  V.  2  Ob.  Fag.  Contrab.  u. 
Orgel.  P. 

Ms.  21  in  Brüssel  Cotis:  Miserere  mei, 
Ps.  50,  4  VOC.  qu4<'.  Ms.  167,  Messa 
breve  con  i  ström.  P.  qu4".  Ms.  630,  AI 
pie  d'un  colle  ameno,  Cantata  per  Sopr. 
c.  Bc.  qu40.  Die  übrigen  Mss.  sind  sehr 
fraglich. 

2.    Weltliche  Ocsangs  -  Kompositionen. 

Alessandro  severe.  Dramma  per  mus. 
in  3  atti.  Venetia  1717.  Poesia  del  Zeno. 
Ms.  B  432.  P.  qufol.  [Dresd.  Mus.  Ms. 
13200  P.  in  B.  B. 

Ascanio  overo  gl'odi  delusi  dal  sangue. 
Opera,  Dresda  1718.  Ms.  B  433  u.  434, 
P.  in  3  Akten,  in  434  ohne  Recitat.  [Dresd. 
Mus. 

Costantino,  Dramma  p.  mus.  in  5  atti. 
Vienna  1716.  P.  5  voll.  M.s.  17  993. 
[Hofb.  Wien.     Musikfr.  Wien. 

Foca  Teofania  &  Cudosio  (Foco  superbo) 


Drama  per  Musica  di  A.  M.  Luchini.  Ve- 
netia 1716.  Ms.  B438,  Dresd.  Mus.,  P. 
m  3  Akten  nebst  gedr.  Textb. 

Giove  in  Argo,  Melodramma  pastorale 
rappres.  alla  regia  Elettorale  Corte  di 
Dresda,  Anno  1717.  [Ms.  B  4,35,  Dresd. 
Mus.  P.  in  3  Akten.  In  Ms.  B  436  noch 
einmal  ohne  Recitative.  B.  B.  Ms.  13201: 
Opera  in  3  atti.  P.     B.  M. 

Griletta  e  Serpillo,  Intermedio  1. 11.  IIL 
Ms.  B245,  Dresd.  Mus.  P.  Dabei  unter 
demselben  Titel  3  andere  Intermedii  f.  Alt 
u.  B.  qufol. 

Intermedii  . .  nell'opera  d'Achille  Pla- 
cato,  Ms.  P.     qu4o.     [Brüssel  2567. 

Irene  Augusta,  Opera,  1713  zu  Vene- 
dig aufgef .  7  Arien  in  Ms.  B  38.  [Dresd. 
Mus. 

Joca  superbo,  Opera,  1716  in  Venedig 
aufgef.  3  Arien  in  Ms.  B  38  fol.  75. 
[Dresd.  Mus. 

Polidoro,  Opera,  1714  in  Venedig  auf- 
gef. 5  Arien  im  Ms.  B  38  fol.  82.  [Dresd. 
Mus. 

Teofane,  Drama  per  musica.  Dresda 
1719.  Ms.  B437,  Dresd.  Mus.  R  in  3 
Akten  nebst  Intermezzi.  Textbuch  im 
Druck  vorhanden. 

II  Tribute  delii  Dei,  per  il  Banchetto. 
A  4  voc.  1736.     Ms.  P.     [B.  M. 

AuTser  den  eben  angeführten  Opern 
werden  in  Verz.  noch  folgende  erwähnt: 

Achille   placato  von  Rizzi,    Ven.  1707. 

Ama  piii  chi  men  si  crede  von  Sil- 
vani,  Ven.  1709. 

II  Commando  non  inteso  ed  ubbidito 
V.  Silvani.     Ven.  1710. 

La  forza  del  sangue  v.  Silvani,  Ven. 
1711. 

Giustino  1683. 

L'infedeltä  punita  v.  Silvani,  Musik 
von  Polarolo  u.  L.     Ven.  1712. 

Isaccio  tirrano   v.  Briani.     Ven.  1710. 

Porsenna  von  Pioveue,  Ven.  1712. 

Sidonio  von  P.  Pariati,  Ven.  1706. 

Teuzzone  von  Zeno,  Ven.  1708. 

Tirsi  1696. 

II  tradimento  fortunata  in  amore  v. 
Piccioli,  Ven.  1711. 

II  tradimento  traditor  di  se  stesso  v. 
Silvani,  Ven.  1711. 

II  trionfo  deU'innocenza  von  Cialli, 
Ven.  1693. 

II  Vincitor  generöse  von  Briani,  Ven. 
1709. 

Kantaten. 

Mss.  in  B.  B.  1100  Samlbd.  Cantata 
Chari  Zephyri  fontes,  Sopr.  2  Ob.  2  V. 
Violetta  e  Bc.  —  Ms.  13210,  24  Kantaten 
mit  Italien,  weltl.  Texten  f.   1   Solostim. 

15* 


Lotti,  Antonio. 


228 


Loüet. 


mit  1,  2  bis  3  lastr.  u.  Bc.  —  Ms.  13211 
Cautate  (20)  f.  Sopr.     Lib.  1  mit  Bc. 

Ms.  in  Dresd.  Mus.  B  101  a  4  Cantate 
1.  Occhi  verri  pupillo  S.  95  k  Sopr.  col 
B.  2.  Me  forza  di  nioiir  fillide,  ä  Sopr. 
c.  B.  3.  In  alta  Rocca  ove,  ebenso.  4.  II 
mio  cor  nou  ha  riposo,  ebenso.  P.  B  74 
Nr.  13,   Usignolo    tuci,   ebenso.      B438a 

1  Cautata   a  Sopr.   col  B:    Sü  i  smeraldi 
ridenti,  S.  17. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  17  638  zwei  Can- 
tate, 1.  Giä  di  giubilo.  2.  Tuonava  il 
bronzo,  in  Venedig  aufgeführt.  —  Ms. 
19267  Le  Stelle  fortunate,  Cant.  ä  2  voci, 
für  Venedig  komp.  P. 

Im  br.  Mus.  Ms.  350,  351  u.  358  vier 
Kantaten. 

In  Bologna:  Cautata,  E  pure  un  dolce 
dardo  a  Sopr.  col.  B.  —  In  einem  anderen 
Ms.  Kat.  3,  200:  1  Arie  u.  1  Cantata. 

In  B.  Eostock  im  Ms.  die  Cantata:  Dove 
sei  dolce  mia  vita  per  Sopr.  ed  Alto  c. 
accomp.  und  6  Arien  mit  Instr.  in  Stb. 

Ärieu.  In  B.  B.  Ms.  11500  Samlbd. 
P.  Nr.  8 — 29  befinden  sich  23  Arien  mit 
Instr.  Im  Autogr.  8  Arien  f.  Sopr.  mit 
Bc.     Ms.  21206  Nr.  9  u.  12  zwei  Arien. 

In  Dresd.  Mus.  in  Ms.  B  424.  439.  937. 
938.  46  Arien  in  P.  aus  Opern. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  54  u.  56  ein 
Duett,    1  Terzett,  2  Madr.    und   2  Arien. 

Duetti  (12),  Terzetti  (4),  Madrigali  (2  ä 
4  e  5  voci)  ded.  Gioseppe  I.  Imperatore. 
Ven.  1705  Ant.  Bortoli.  gr.  fol.  140  S. 
18  Nrn.  [Hofb.  Wien  und  im  Ms.  18776. 
B. Wagener.  Musikfr.Wien  im  Ms.  19  Nrn. 
dabei  noch  Quartetti  und  Quintetti.  B.  B. 
im  Druck  und  Ms.  13215.  Neapel  Turch. 
im  Ms.  Dresd.  Mus.  im  Druck.  Bologna. 
Göttweih.     Eiusiedeln.     Brüssel  Cons. 

B424.  439.  937.  440  a  Duetti,  Cori, 
Madrig.  im  Ms.     [Dresd.  Mus. 

12  Duetti  c.  Bc.    P.  Ms.     [B.  M. 

12  Madr.    a    2   voci,    4  Terzetti    und 

2  andere  Gesge.     Ms.  316.     [br.  Mus. 

3  Duetti  ä  2  Sopr.  in  P.  Ms.  T  104. 
[ß.  B. 

2  Arien  mit  Instr.  Ms.    [Sondershausen. 
Madrig.    a   4  voc.     1736.     P.    in    Ms. 

W  12.  35.     [B.  B. 

Terzetti,  Quaitetti  e  Quintetti  1705. 
Ms.  13  215  a.  P.     [B.  B. 

Madrigale  a  4  voci  si  esegiüva  aUa 
partenza  del  Bucentoro  (Spirto  di  Dio). 
P.  8  Bll.  Ms.  17  032.  [Hofb.  Wien. 
Dresd.  Mus.  Ms.  B440a. 

3  Madrigali  3  und  4stim.  in  P.  Ms. 
[B.M. 

Madrigali  4  voc.  Ms.  17032.  [Hofb. 
Wien. 


Madrigali  a  3,  4  e  5  voci  im  Ms.  [B. 
Bi-üssel  2291. 

Madrigal :  In  una  siepe  5  voc.  [R.  C. 
of  Mus.  1492.]  Dies  ist  das  Madr.,  wel- 
ches Giov.  Bonnoncini  als  das  seinige 
ausgab. 

Ms.  T  7.  16.  26.  53.  90.  95.  121.  132. 
136.  146.  148.  174.  179  allerlei  Gesge.  in 
P.     [B.  B. 

Zahlreich  sind  die  Veröffentlichungen 
in  neuen  Ausgaben  (Eitner  2).  Man  füge 
noch  hinzu  1.  La  vita  caduca  und  Spirto 
di  Dio,  2  Madr,  ä  4  e  5  voci,  Milane, 
Ricordi.  —  Siehe  auch  Bishop  und  Aless. 
Parisotti's  Arie  antiche  (Mil. ,  Ricordi). 
In  G.  Schmitt's  Anthologie  Bd.  7  ein  Ton- 
satz.    In  Latrobe's  Samlwk.  4  Chöre. 

Trio  (in  F.)  per  il  Viola  di  Gamba, 
Fl.  trav.  e  Cembalo.  Ms.  Stb.  [Brüss. 
Cons.  B.  B :  Trio  a  flute  trav.  Hautb. 
d'Amour  et  B.  Ms.  P. 

Sonata  a  2  Hautbois,  Bassone  e  Vio- 
lone  Basso.     Ms.  P.  u.  Stb.     [Darmst. 

A  Sonata  for  Violin,  Tenor  et  Basso. 
Ms.     3  Stb.     Gd.     [Berlin  Th. 

Lotti,  Francesco,  Stadtmusikus 
iu  Lucca  vom  20/3  1686  bis  zu 
seinem  Tode  im  Aug.  1702  (Nerici 

209). 

Lottin,  Yeuve  (Wittwe),  Ver- 
legerin in  Paris,  gab  heraus: 

Nouvelles  Poesies,  spirituelles  et  mo- 
rales  sur  les  plus  beaux  aires  de  la  mu- 
sique  fran9.ais  et  italienne  avec  la  basse. 
On  y  a  Joint  de  fables  choisies  dans  le 
goüt  de  M.  de  La  Fontaine.  1752.  2 
voll,    in    r[uer4".     8  Samlg.     [Kat.  Liepm. 

Lottin,  Denis,  geb.  19.  Nov. 
1773  zu  Orleans,  gest.  ebd.  1826, 
bildete  sich  unter  Fridzeri  und 
Grasset  zum  Violinisten  aus  und 
wurde  1805  zu  Orleans  im  Theater- 
orchester angestellt,  sowie  er  die 
Liebhaberkonzerte  dirigierte. 

Fetis  verz.  von  ihm  Symphonien,  Kon- 
zerte f.  V.,  Duos,  Sonaten  u.  a.,  die  in 
Paris  erschienen.  Seine  Principes  ele- 
mentaires  de  musique  et  de  violon,  Paiis, 
Leduc,  besafs  einst  Liepm.  In  der  B.M. 
6  Duos  pour  2  V.  oe.  17.  Mayence, 
Schott  fils.     2  Stb. 

Loüet,  Alexandre  (fälschlich 
in  Lexika  unter  Louvet,  Louette 
gestellt),  geb.  um  1753  zu  Mar- 
seille,   gest.    um    1817    zu    Paris. 


Louis,  Madame. 


229 


Louis  Ferdinand. 


Betrieb  die  Musik  nur  als  Dilettant 
und  schrieb  Operetten,  die  in  Paris 
aufgeführt  wurden.  Erst  während 
der  Revolution  zwang  ihn  die  Not 
die  Musik  als  Broterwerb  zu  be- 
nutzen und  griff  er  sogar  zum 
Instrumentenstimmen.  Fetis  sagt, 
dass  er  ihn  kannte  und  seine 
traurige  Lage  bedauerte. 

Er  gab  Sonaten,  Romanzen  u.  a.  her- 
aus. Seine  ,Jnstructions  theoriques  et 
pratiques  sur  Taccord  du  pfte. ;  ouvrage 
qui  apprendra  en  tres-peu  de  temps  aux 
personnes  les  moins  exercees  h  accorder 
parfaitement  cet  iustmment.  Paris,  Leduc, 
an  VII  (1798  99)."  S«.  64  S.  u.  2  Tai, 
besitzt  das  Conserv.  zu  Brüssel  und  die 
Musikfr.  in  Wien. 

In  Berlin  K.  H.  unter  de  Lonct  ein  Bd. 
Romances  fran(,-aises  im  Ms. 

Louis,  Madame,  geborene  Bayon, 
die  Frau  eines  Architekten  des 
18.  Jhs.,  zeichnete  sich  als  Kom- 
ponistin aus,  schrieb  Operetten, 
Sonaten,  Arietten  u.  a.,  die  zum 
Teil  im  Druck  erschienen    (Fetis). 

Nachweisbar  ist  nur  die  Oper:  Fleur 
d'Epine,  Comedie  en  2  acts,  nielee  d'ari- 
ettes.  represent.  p.  la  l©  fois  le  22/8 
1776!  Paris,  Huguet.  [Paris  Nat.  C.  P. 
Hof b.  "Wien,  ohne  Verlagsfirma,  P.  fol. 
151  S.  Brüssel  Cons:  Paris,  Lemarchand. 
Stb.  B.  B.  im  Ms.  13230  in  K.  Stb. 
Gerber  2  verz.  sie  unter  Bayon,  Made- 
moiselle,  mit  6  Sonaten  op.  1. 

Louis  XIIl.,  König  von  Frank- 
reich, geb.  27.  Sept.  1601  zu  Fon- 
tainebleau,  gest.  14.  Mai  1643, 
regierte  vom  14.  Mai  1610  ab. 
Er  war  ein  Liebhaber  der  Musik 
und  selbst  ausübend.  Mersenne 
in  Harmonie  universelle,  Bd.  2, 
livre  VI  über  Orgeln,  S.  309—412 
teilt  eine  Chanson  mit  „Tu  crois  6 
beau  soleil"  von  La  Barre  harmo- 
nisiert. Weckerlin  im  Kat.  p.  197 
druckt  sie  wieder  ab.  Kircher  in 
seiner  Musurgia  1,  690  ebenfalls, 
hierauf  Hawkins  4,  218,  dann  La 
Borde  in  seinem  Essai  mit  ver- 
fälschter Harmonie  und  Mersenne 


im  Traito  des  instrum.  p.  391  über- 
tragen aufs  Epinette.  Fetis  schreibt: 
die  Harmonie  des  Königs  ist  wohl 
erhalten. 

Louis  Ferdinand  (auf  den 
Druckwerken  auch  nur  Louis  Prince 
de  Prusse  gez.),  Prinz  von  Preufsen, 
geb.  18.  Nov.  1772  zu  Friedrichs- 
felde bei  Berlin,  fiel  in  einem  Ge- 
fechte gegen  Napoleon  am  13.  Okt. 
1806  bei  Saalfeld.  Der  Prinz  war 
musikalisch  sehr  veranlagt  und 
bildete  sich  durch  ernstliche  Stu- 
dien nach  allen  Seiten  hin  aus. 
Als  Klavierspieler  leistete  er  Be- 
deutendes. Beethoven  lernte  ihn 
bei  seinem  Besuche  in  Berlin  1796 
kennen  u.  sprach  sich  sehr  lobend 
über  ihn  aus,  widmete  ihm  auch 
sein  drittes  Konzert  in  Cmoll,  op. 
37.  Der  Prinz  wurde,  ein  in  da- 
maliger Zeit  seltenes  Ereignis,  ein 
grofser  Yerehrer  Beethoven'scher 
Komposition  und  strebte  sogar  in 
seinen  eigenen  Kompositionen  da- 
nach in  dessen  Fufstapfen  zu  treten. 
VYenn  es  ihm  auch  nur  in  unzu- 
länglicher Weise  gelang,  so  be- 
merkt man  doch  das  Bestreben 
Höheres  als  seine  übrigen  Zeit- 
genossen zu  erreichen.  Ledebur 
giebt  eine  ausführliche  Schilderung 
seines  Musiktreibens;  auch  im 
Thayer  2,  12  u.  250,  u.  in  Spohr's 
Selbstbiographie  1,  93  finden  sich 
Notizen.  Von  seinen  Kompositionen 
lassen  sich  nachweisen: 

Oeuvre  1.  Quintetto  pour  Pfte.  av. 
2  V.  Viola  et  VcL,  dedic.  Himmel. 
Vienne  et  Pesth,  Bureau.  [B-  B.  B.  Hbg. 
Musikfr.  "Wien. 

—  Ausg.  Lpz.,  Br.  &  Haertel.  5  Stb. 
[B.  Wagener.     Lübeck. 

—  Ausg.  Paris  chez  Erard.  5  Stb. 
[B.  Hgsbg. 

—  Ausg.  zu  4  Hden.,  "Wien  bei  Riedl. 
[B.  M. 

Oe.  2.  Trio  poiu-  le  Pfte.  av.  V.  et 
Vcl.  Vienne  chez  Riedl.  3  Stb.  [B.  B. 
Musikfr.  "Wien. 


Louis  Ferdinand. 


230 


Loulie,  L  . . .  A  , 


—  Ausg.  Lpz. ,  Br.  &  H.  3  Stb. 
[B.  M.     B.  Kgsbg.     Dresd.  Mus. 

Oe.  3.  Trio  p.  le  pfte.  av.  V.  et  Vcl. 
Leips.,  Br.  &  H.  3  Stb.  [B.  Kgsbg. 
Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien .  Lübeck: 
Ausg.  Wien,  Hasliuger. 

Oe.  4.  Andante  av.  Variat.  p.  le  pfte. 
V.  Alte  et  Vcl.  (Bd.).  Leips.,  Br.  &  H. 
4  Stb.  [B.  Hbg.  B.  Wagener.  B.  Kgsbg. 
B.  B.     Musikfi-.  Wien.     Schwerin  F. 

Oe.  5.  Quatuor  p.  le  pfte.  av.  V.  A. 
et  Vcl.  (Esd.).  Ib.  4  Stb.  fol.  [B.  B. 
B.  Kgsbg.  fehlt  Pfte.  B.  Wagener.  Dresd. 
Mus.     Musikfr.  Wien. 

Oe.  6.  Quatuor  p.  le  pfte.  av.  V.  A. 
et  Vcl.,  (Fm.)  dedic.  Eode.  Vienne  et 
Pesth,  Bureau.     4  Stb.     [B.  B. 

—  Ausg.  Leips.,  Br.  &  H.  4  Stb. 
[B.  M.     B.  Wagener. 

Oe.  7.  Fugue  a  4  voix  pour  le  pfte. 
(Gm.).  Leips.,  Br.  &  H.  [B.  B.  B.Hbg. 
B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

Oe.  8.  Notturno  p.  le  pfte.  Flute,  V. 
Va.  Vcl.  2  Cors  ad  IIb.  (Fd.)  Ib.  7  Stb. 
[B.  Wagener.  Musikfr.  AVien  und  von 
Streicher  f.  2  Klaviere  arrangiert.  br. 
Mus :  Vienne,  in  Stb.  quf ol.  Schwerin  F : 
Lpz.,  Br.  &  H. 

(Oe.  8).  Grand  Trio  p.  le  pfte.  av.  V. 
et  Vcl.,  ohne  Opuszahl.  Berlin,  Werk- 
meister. 3  Stb.  [Dresd.  Mus.  B.  Danzig 
Nr.  10. 

—  vielleicht  dasselbe  Trio  ohne  Opus- 
zahl unter  obigem  Titel:  Vienne  chez 
Riedl.     3  Stb.     [B.  B. 

Oe.  9.  Eondeau  p.  Pfte.  av.  2  V.  FI. 
2  Clarinett.  2  Cors,  Viola,  Vcl.  et  B. 
Leips.,  Br.  &  H.  11  Stb.  [B.  B.  br. 
Mus:  Vienne,  11  Stb.     qufol. 

Oe.  10.  Ottetto  arrange  ä  2  Pfte.  (par 
Audr.  Streicher).  Vienne  et  Pesth,  Bu- 
reau. 2  Hefte,  qufol.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien  im  Original  f.  Pfte.  Clarinette,  2 
Hörn.  2  V.  2  Vcl.  im  Druck  als  op. 
posth.  bez. 

—  Ausg.  par  Horzalka  (arrang.). 
Vienne  chez  Diabelli  &  Co.     [ß.  B. 

Oe.  10  (sie?)  Grand  Trio  p.  le  pfte. 
av.  V.  Vcl.  Leips.,  Br.  &  H.  3  Stb. 
der  Prinzessin  Louise  gew.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Oe.  11.  Larghetto  vaiie  p.  pfte.  av. 
acc.  V.  A.  Vcl.  B.  obl.  (Gd.)  Leips.,  Br. 
&  H.  5  Stb.  [B.  B.  im  Autogr.  B.  Wa- 
gener. Musikfr.  Wien.  br.  Mus:  Berlin, 
5  Stb. 

Oe.  13.  Ms.  40  in  B.  B.  im  Autogr. : 
Eondo  Bd.  f.  Pfte. 

—  Die  Musikfr.  in  Wien  im  Druck  als 
opus   posthume,    betitelt:    Rondo  pour  le 


Pfte.  avec  acc.  de  l'orchestre,  op.  13. 
Leips.,  Br.  &  H.  [auch  in  Berlin  K.  H. 
die  Klavierstim. 

Marsch  f.  Trompete,  2  Ob.  u.  B.  Ms. 
in  4".     [Upsala. 

Anecdoten  und  Characterzüge  aus  dem 
Leben  mit  Hinsicht  . . .  mit  Portr.  Berlin 
1807  Fr.  Maurer,  kl.  8».  12  u.  100  S. 
[B.  Wagener. 

Loiili6,  Etieiine  (nach  Fetis, 
nicht  Frangois).  Er  nannte  sich 
Maitre  de  musique  zu  Paris  und 
stand  im  Dienste  der  Maderaoiselle 
de  Guise  in  der  2ten  Hälfte  des 
17.  Jhs.  Er  scheint  der  erste  Er- 
finder eines  Metronoms  gewesen 
zu  sein,  den  er  Chronometre  nannte. 
Eine  genaue  Beschreibung  giebt 
Hawkins  5 ,  40  nach  Malcom's 
Treatise  of  Musick  p.  407.  Auch 
L.  selbst  beschreibt  ihn  in  seinen 
Elements  de  musique  (siehe  auch 
Fetis).  Yon  seinen  Schriften  sind 
bekannt: 

Elements  ou  principes  de  musique  mis 
dans  un  nouvel  ordre;  tres-clair,  tres- 
facile,  &  tres-couri,  &  divisez  en  3  parties. 
Avec  l'estampe,  la  description  &  l'usage 
du  Chronometre  . . .  Paris  1696  Ballard. 
8«.     96  S.     [Brässel.     Glasgow. 

—  Ausg.  Amsterd.  1698  Eoger.  8». 
110  S.  1  Taf.  [B.  B.  B.M.  B.  Wa- 
gener. Hannover.  Brüssel.  br.  Mus. 
Kopenhagen.  Glasgow.  Bologna  nebst 
hds.  üebersetzung  ins  Italienische. 

Abrege  des  principes  de  musique,  avec 
plusieurs  le^ons  sur  chaque  difficulte  de 
ces  mesmes  principes,  par  M.  Loulie. 
Paris  1696  Ballard.  qu40.  47  S.   [Brüssel. 

Loulie  (Loullier),  L. . .  A. . ., 
geb.  zu  Paris  gegen  1775,  bildete 
sich  unter  Gavinies  zum  Violinisten 
aus,  trat  ins  Orchester  der  Opera- 
comique  um  1801,  zog  sich  1832 
ins  Privatleben  zurück  und  soll 
bald  darauf  gestorben  sein  (Fetis). 
Pougin  setzt  seine  Lebenszeit  früher 
an  und  glaubt,  dass  der  von  Fetis 
erwähnte  vielleicht  sein  Sohn  ist. 
Nach  Pougin  war  der  Aeltere  L. 
von  1766  bis  1786  zweiter  Violi- 
nist  im    Orchester   der   Comedie- 


Lounav. 


281 


Lovanio. 


Italienne  zu  Paris;  darauf  verz.  er 
die  unten  nach2;ewiesenen  Drucke: 

Oeuvre  2.  3  Duos  p.  V.  et  Alto. 
Paris,  Louis.     2  Stb.     [Paris  Nat. 

Oe.  3.     3  Duos  p.  2  V.    Paris,  Louis. 

2  Stb.     [Paris  Nat. 

Liepm.  besafs  einst  Oe.  6,  3  Senates 
p.  l'Alto   avec   acc.   de  B.  ib.   —   Oe.  9. 

3  Senat,  p.  le  V.  av.  acc.  de  Yiolon. 
Paris,  Corbaux.  2  Stb.  Oe.  10,  3  Son. 
p.  l'Alto  av.  acc.  le  ß.  2.  livre  de  Son. 
d'Alto.     Paris,  Corbaux.     fol. 

Louiiay,  vide  Laiiiiay,  Carlo  di. 
Loup,  siehe  Lupus,  Michael. 
Lourdaoult,  . . . 

in  der  Hds.  der  Bibl.  Basevi's  in  Stb. 
mit  dem  Gesge:  „Amour  me  traite"  ver- 
treten. 

Lourdel,  Joaunes,  1514  Sänger 
in  der  Capeila  Julia  an  St.  Peter 
in  Rom  (Yiertelj.  3,  258). 

Lourdoys,  ...  ein  Musiker  des 

15.  Jhs.  ist  im  Petrucci  1501a 
mit  einem  istim.  Gesänge  ver- 
treten (Eitner  1). 

Loury,  Auton,  Kammermusiker 
an  der  Hofkapelle  in  München, 
erhält  am  8/11  1749  Zuschuss 
(Kreisarchiv). 

Loutter,  J. . .  Balthasar,  ist 
in  der   ß.  Hannover   im   Ms.  419, 

5  Ell.  mit 

,,Pieces  pour  la  flute,  ded.  Ern.  Au- 
guste" vertreten. 

LouYct,  Jehan,  war  von  1452 
bis  1466  Kapellan-Sänger  am  Hofe 
zu  Paris,  mit  einem  Gehalte  von 
monatl.  15  L.  (Brenet  1,  5 — 9).  — 
Ein     0.   Louret,    Komponist    des 

16.  Jhs.,  ist  im  Sarahvk.  15341 
mit  einer  2  teil.  Motette  vertreten 
(Eitner  1). 

Louys,  Le  seigneur,  ein  edler 
Franzose  im  Dienste  des  Kardinals 
Richelieu  im  Anfange  des  17.  Jhs., 
war  ein  ausgezeichneter  Guitarre- 
spieler  und  gab  nach  Fötis  heraus: 

Livre  de  chausons  en  tablature  de 
giiitare.     Paris  l(j26  Ballard.     40. 

Louys  (Loys,  Louvys,  Lowys, 
Lovis),    Maiti'e    Jan    (Jean),    ein 


Belgier  des  16.  Jhs.,  war  nach 
Fctis  Sänger  in  der  Kapelle  des 
Kaisers  Maximilian  I.  und  Ferdi- 
nand's;  nach  Straeten  3,  321  Or- 
ganist an  der  Kgi.  Kapelle  der 
Niederlande  um  1576.  Aus  seinen 
Druckwerken  ist  sein  Wohnort 
nicht  zu  ersehen,  doch  ergiebt  sich 
so  viel  aus  ihnen,  dass  er  seit 
1555  in  den  Niederlanden  lebte. 
Bekannt  sind  von  ihm: 

Pseavlmes  Ciuqvante  de  David  com- 
posez  mvsicalement  ensvjTiant  le  chaut 
vulgaire  a  cincri  parties,  Par  Maistre  Jean 
Louys.  Premier  liure  conteuant  XVIL 
Pseaulmes.  En  Anvers  155.5  Hubert 
Waelrant  &  Jean  Lact. 

Deuxiesme  liure  coutenant  XVj.  Pseaul- 
mes.    Ib.  1555. 

Troisieme  liure  contenaut  XYIIj. Pseaul- 
mes. Ib.  1555.  In  quer40.  5  Stb.  Dedic. 
im  Superius.  Die  Psalmen-Melodien  sind 
dieselben  wie  sie  in  den  Ausg.  von  1555 
und  1547  etc.  vorkommen,  doch  benutzt 
er  nur  den  Anfang  kontrapunktisch  ohne 
die  Melodie  als  Cantus  firmus  festzuhalten. 
Aufgenommen  sind  die  Psalmen  104.  51. 
114.  115.  72.  50.  113.  7.  24.  12.  86.  4. 
32.  43.  118.  201.  —  91.  9.  8.  137.  18. 
2.  25.  5.  14.  22.  36.  79.  19.  110.  —  37. 
46.  33.  143.  10.  130.  11.  13.  128.  23. 
107.  6.  138.  3.  1.  15.  45.  103.  Gesg. 
Simeonis  und  „Leue  le  euer.  Exode.  20."' 
[B.  B.     B.  M. 

In  der  B.  Dresd.Mus.  Ms.  Da  48,  S.  16 
in  P.  ein  Exaltari  tuo  Domine  5  voc.  mit 
Joan  Louys  gez.,  P.  aus  dem  18.  Jh. 

In  B.  Br.  im  Ms.  3  lat.  Gesge. 

In  B.  Zw.  die  Motette :  Rorate  coeli 
desuper,  c.  2.  p.  Expectetur  sicut  5  voc, 
im  Ms.  11,  2.  19,  25.  36,  5  und  47,  5 
vorhanden,  dreimal  unter  Johannes  Lovis 
nur  im  Ms.  29  unter  Jecni  Louys. 

Im  Ms.  203  der  B.  M.,  3  Stb.,  8  drei- 
stim.  Chansons.     Siehe  Kat.  Maier's. 

In  alten  Samlwken.  28  Ge.sge.  von 
1553—1568,  Motetten  u.  a.  (Eitner  1). 

LoTaiiio,  . . . 

kommt  im  Ms.  37  zu  Bologna  mit  dem 
Gesänge  „Patrem  omnipotentem",  4  voc. 
vor.  Herr  Peter  Bolm  macht  die  Be- 
merkung, dass  möglicherweise  Thomas 
Fahri,  der  Kleriker  und  Sänger  an  St. 
Donation  zu  Brügge  um  1412  war,  ge- 
meint sei  und  Löwen  (Lovanium)  sein 
Geburtsort  ist.  Der  Zeit  nach  wüi-de 
nichts  entgegenstehen. 


Lovati. 


232 


Lowe,  Edward. 


Lorati,  (xioTaiiiii,  ein  unbe- 
kannter Komponist,  von  dem  die 
Mnsikfr.  in  Wien  besitzen:  Tema 
con  variazioni  per  il  clavicembalo. 

LoTell,  Thomas,  ein  englischer 
Komponist  aus  dem  15/16.  Jh.,  der 
nach  Davey  105  Direktor  (ordering 
and  guyding)  der  Trompeter  und 
Ministreis  bei  der  Hochzeitsfeier- 
lichkeit des  Prinzen  Arthur  Tudor 
mit  Katherina  von  Aragonien  1501 
war  und  mutmafsiich  der  Subdekan 
of  WelJs  ist,  der  1524  starb. 

Im  „Part-book"  815  der  Universitäts- 
Bibl.  zu  Cambridge  und  im  Ms.  30  des 
St.  John's  College  ist  er  mit  je  einem 
Tonsatze  verireten. 

Lover's  Opera, 

The  .  .  .  (written)  by  Mr.  Chetwood. 
The  3.  ed.  &  the  musick  prefixed  to  each 
song.     Lond.  1730.     8'^.     [br.  Mus. 

Love's  Triumph. 

Songs  in  the  new  opera,  call'd  . . ,  as 
they  are  perform'd  at  the  Queen's  Theatre. 
(Oper  in  3  Akten,  Text  vom  Kardinal 
Ottoboni  und  P.  A.  Motteux,  Musik  von 
C.  F.  Cesarini^  Giovanni  und  Franc. 
Qasparini.)  London  (1708)  J.  Walsh  & 
J.  Hare.  fol.  [br.  Mus.  Brüssel  2849. 
R.  C.  of  Mus.  733. 

Love,  William,  war  1677  Or- 
ganist an  der  Kathedrale  zu  Cork 
in  Irland  (West). 

Lovis,  Johannes,  siehe  Loiiys, 
Jean. 

Lovius,  Adriaiius,  Magister, 
Sakristan  und  Knabenlehrer  der 
Chorknaben  an  der  Hofkapelle  Ks. 
Karl  V.,  1547/48,  nach  Maraeranus 
1550  (Straeten  1,  233). 

Lovisio,  siehe  Aloisio  de  Spi- 
ritu,  15.  Jh. 

LoTy,  Israel,  ein  jüdischer 
Sänger  an  der  Synagoge  zu  Paris, 
geb.  im  Sept.  1773  zu  Danzig, 
gest.  7.  Jan.  1832  zu  Paris.  Er 
war  mit  einer  wunderbaren  Stimme 
begabt  und  ein  vortrefflicher  Vor- 
tragender von  jüdischen  Kirchen- 
gesängen. Fetis  giebt  eine  aus- 
führliche  Biographie.      Seine    Ge- 


sangskompositionen sammelte  sein 
Sohn  Jules,  Redakteur  des  Mene- 
strels  und  gab  sie  bei  Heugel  in 
Paris  mit  dem  Porträt  seines  Vaters 
heraus,  betitelt: 

Chants  religieux  composes  pour  les 
prieres  hebraiques  par  .  .  .  Publies  par  sa 
famille  . .  .  Paris  1862  ä  Tadministration 
du  Tomple,  Israelite.  1  vol.  in  fol.  [Brüs- 
sel fds.  Fetis  1638. 

Lowe,  Edward,  geb.  zu  Salis- 
bury,  gest.  11.  Juli  1682  zu  Ox- 
ford; zuerst  Chorknabe  zu  Salis- 
bury,  dann  Schüler  des  Organisten 
John  Holmes,  1630  Organist  an 
der  Christuskirche  zu  Oxford,  1660 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  London. 
Nagel  in  Annalen  verz.  ihn  S.  63 
noch  im  Jahre  1682  als  3.  Orga- 
nisten. Nach  Hawkins  4,  64.  349 
war  er  an  der  Universität  zu  Ox- 
ford auch  dem  Dr.  Wilson  als  Ver- 
treter der  Vorlesungen  über  Musik 
beigegeben,  dessen  Stelle  er  dann 
später  erhielt.  Wie  sich  dies  mit 
dem  Organistenamt  an  der  Kgl. 
Kapelle  verträgt,  ist  für  den  nicht 
Eingeweihten  in  englische  Verhält- 
nisse nicht  erklärlich.  Auch  Grove 
erwähnt  letztere  Stellung,  die  er 
seit  1662  bekleidet  haben  soll 
(siehe  auch  Rimbault  221), 

Im  Ms.  1643  des  R.  C.  of  Mus.  das  An- 
them  „When  the  Lord  tumed". 

Im  Ms.  Tudway,  98  br.  Mus.  Bd.  3,  das 
Anthem   „0  give  thanks  unto  the  Lord''. 

In  der  Kirche  zu  Ely  2  Anthems. 

In  Oxford  Chr.  Ch.  im  Ms.  5  Anthems, 
3  Glees,  1  Air. 

Auch  gab  er  heraus:  A  short  Direction 
for  the  Performance  of  Cathedrall  Service. 
Published  for  the  informatiou  of  such 
Persons  as  are  Ignorant  of  it,  and  shall 
be  call'd  to  officiate  in  Cathedrall  or 
CoUegiate  Church  where  it  hath  formerly 
been  in  use.  By  E  .  . .  L  .  . .  Oxford 
1661.     qul2o.     [br.  Mus.     ß.  C.  ofMus. 

—  A  Review  of  some  Short  Directious 
. . .  The  2.  ed.  With  many  useful  ad- 
ditions  relating  to  the  Common  Prayer 
Book  as  it  is  now  established.  Oxford 
1664.     120.     [R.  c.  of  Mus. 

—  Neue  Ausg.  nach  der  2tea  von  E. 


Low(e),  George. 


233 


Lübeck. 


F.  Rimbault.     Lond.    1843.     k].  40.      [R. 
C.  of  Mus.     Glasgow. 

Low(e).  Greor^e,  ^eb.  zu  Salis- 
bury,  wie  Edward,  doch  kennt  man 
die  etwaige  Verwandtschaft  mit  ihm 
nicht.  Er  war  bis  1662  Gentleman 
a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  London  und 
ging  dann  als  Choral-Vicar  nach 
Salisburj.  Er  starb  den  16.  Mai 
1664  und  wird  am  Westminster 
als  Kleriker  und  Gentleman  der 
der  Kgl.  Kapelle  verzeichnet  (Rim- 
bault). 

Loire,  ThoiiiJis,  um  1678  Yicar- 
Choralist  an  St.  Paul  in  London. 

Von  seinen  Kompositionen  findet  man 
in  dem  Samlwk.  New  Ayres  &  Dialogues 
von  1678  a  6  Instrumental-Sätze. 

Lowys,  Jean,  siehe  Louys. 

Loxhay ,  V  ...  -  A  ... ,  unbe- 
kannter Komponist. 

Das  Conserv.  zu  Brüssel  besitzt  von 
ihm  im  Autogr.  ein  Concert  in  C.  füi* 
Flöte  und  Orchester  in  P. 

Loyal  (Lohial),  Anton,  alias 
Kormant^  monsieur  mon  compere, 
oder  auch  nur  „mon  Compere", 
nicht  zu  verwechseln  mit  Lovset 
Compere,  wie  es  Baini  und  Fetis 
thun.  Letzterer  verweist  unter 
Normant  auf  Lovset  Pieton.  Ein 
Gallier  (Gallus),  der  vom  27.  Mai 
1530 — 1552  päpstl.  Sänger  war 
(Yiertelj.  1,  474.  3,  262  von  Ha- 
berl). 

Loys,  Jean,  siehe  Louys. 

Loys,  Jean  L  (Jennin,  Jehan), 
Sänger  in  der  spanischen  Kapelle 
Philipp  des  Schönen,  später  Erz- 
herzogs Karl  von  1506  — 1537 
(Straeten  7,  163  ff.  277.  Der  von 
Straeten  p.  274  erwähnte  Viola- 
spieler ist  nicht  der  Komponist 
Jan  Louys,  sondern  wahrschein- 
lich der  unter  Jean  Loys  IL  verz. 
(s.  d). 

Loys,  Jean  II.,  ein  Violaspieler 
in  der  Kapelle  Kaiser  Karl  V. 
(Straeten  7,  274,  siehe  oben  Jean 


Loys  L,  S.  380.  381).  Er  ist  wahr- 
scheinlich derselbe,  von  dem  die 
Nationalb.  in  Paris  den  Druck  ohne 
Titelbl.  besitzt  unter  dem  Namen 
Don  Lmjs  Milan  (siehe  Milan). 

Loys,  Liidovicus,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich  im 

Ms.  132,  in  der  E.  M.  unter  Nr.  74 
u.  75  in  defekten  Stb.  2  Motetten  befin- 
den. Andere  findet  man  in  der  B.  Proske 
in  Ms.  800.  812.  876.  In  800  steht  die 
Motette :  Misit  Herodes  6  voc.  mit  1577 
gez.  In  Gerlach's  Samlwk.  von  1567  ein 
Gesg.  4  andere  Motetten  in  Samlwken. 
von  1564—1580,  siehe  Eitner  1.  In 
B.  Br.  im  Ms.  2  lat.  Gesge.  (siehe  Bohn). 

Loyseau  (Loseau),  Jean  Bap- 
tiste,  Kleriker  in  der  Diöcese 
Arras,  erhält  am  7.  Sept.  1685  die 
Kapellmeisterstelle  an  St.  Martin 
zu  Ypres,  tritt  1688  zurück,  wird 
aber  1690  wieder  erwähnt  (Strae- 
ten 2,  281-83). 

Loyset,    siehe    Compere    und 

Pieton.  Compere  kann  nur  etwa 
30  Jahre  älter  als  Pieton  sein  und 
daher  ist  es  schwierig,  wenn  nicht 
unmöglich,  Kompositionen,  die  sich 
in  Mss.  nur  unter  dem  Namen 
Loyset  befinden,  sie  dem  wahren 
Verfasser  zuzuschreiben. 

So  befinden  sich  im  Archiv  des  Mai- 
länder Domes  in  einem  Cod.  des  16.  Jhs., 
der  Messen  enthält,  auch  folgende  Ge- 
sänge nur  mit  Loyset  gez.  1.  Sanctus. 
2.  Ora  post  partum.  3.  Ognum  driza  al 
ciel  el  viso.  In  einem  anderen  Codex 
mit  Kompos.  von  Gaforio  ein  „Ave  virgo 
gloriosa",  mit  Loyset  gez. 

Loz,  Nicolle  de,  Kleriker  und 
Sänger  am  Hofe  Charles  V.  von 
Frankreich  um  1364  (Thoinan  57). 

Lozeray,  . . .  Musiker  an  der 
Hofkapelle  Henri  IV.  von  Prank- 
reich (Castil-Blaze  72). 

Liiati,  . . .  kommt  im  Samlwk. 
Playford's  Scelta  di  Canzonette 
1679  mit  den  Gesgen: 

So  ben  che  mi  und  Voglio  morto  e 
voglio,  a  voce  sola  vor. 

Lübeck,  siehe  Lübeck. 


Luc,  Etienne. 


234        Lucca,  Trane,  da  und  Gios.  da. 


Luc,  Etienne,  1533  Sänger  an 
der  Hofkapelle  in  Paris  mit  140  livre 
Gehalt  (Castil-Blaze  297). 

Luc,  Saint,  siehe  Saint  Luc. 

Luca  Agostiniano  d'Offida.  Offi- 
da in  der  römischen  Provinz  ist 
sein  Geburtsort.  Nach  den  Sacri 
affetti  Motetti  lib.  2,  1637  von 
Girolamo  da  Monte  dell'Olmo,  der 
ihn  einen  Musico  nennt,  muss  er 
Madrigale  komponirt  haben,  denn 
über  der  3.  Motette  „0  mi  Jesu" 
liest  man  die  Notiz:  „Sopra  ä  N. 
Madrigale  del  P.  fra  Luca  Agosti- 
niano d'Offida  Musico". 

Luca,  D...,  ein  Komponist 
aus  dem  Anfange  des  15.  Jhs., 
ist  im 

Cod.  37  zu  Bologna  mit  dem  3stim. 
Gesänge:  Et  in  terra  pax  vertreten. 

Luca,  Griovanni,  Falsettist,  ein 
bedeutender  Sänger  um  1586,  lebte 
um  1575  in  Rom,  später  in  Fer- 
rara  (Canal  46.  59). 

Luca,  siehe  Severo  da  Luca. 

Lucacih,  Ciriovanni,  in  Sebenico 
in  Dalmatien  im  16.  Jh.  geb.,  war 
um  1620  in  Spalato  in  Dalmatien 
an  der  Metropolitankirche  Kapell- 
meister, wie  uns  der  Drucktitel 
belehrt.  Giacomo  Finetti  gab  eine 
Samlg.  Cantiones  von  ihm  heraus: 

.  .  .  Sacrae  cantiones  singulis,  binis, 
ternis,  quateruis,  quinisque  vocibus  con- 
cinendae.  A  Jacobo  Fiaetto  .  . .  Venet. 
1620  sub  signo  Gardani.  .5  Stb.  #. 
21  Gesg.  Der  bez.  Bass  ist  mit  Takt- 
strichen versehen.  Nach  den  einleitenden 
Worten  des  Titels  muss  Lucacih  noch  am 
Leben  gewesen  sein.  [B.  B.]  Donfried 
gab  1627  in  seinem  Samlwke.  5  Motetten 
heraus  (Eitner  1). 

Lucadelio,  (xasparo,  Priester, 
wurde  am  31.  Aug.  1617  zum  Ge- 
sanglehrer am  Seminario  zu  Ve- 
nedig gewählt  (Caffi  2,  50). 

Lucantoni,  OioYanni, 

ist  in  der  J3ibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
mit  6  Romanzen  für  Gesg.  vertreten.  Zeit 
mir  unbekannt. 


Lucantonj,  Vincenzo,  ein  Te- 
norist des  18.  Jhs.? 

ist  durch  6  Ariette  da  camera  per  il 
Soprane  e  clavicembalo  in  der  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  bekannt. 

Lucardini,  Oiovanni,  aus  Flo- 
renz, war  um  1576  daselbst  als 
Musiker  angestellt  (Nerici  387). 

Lucario,  Uiovanni  Oiacomo, 

aus  Neapel,  wo  er  auch  noch  1547 
lebte,  gab  heraus: 

Concentuum  qui  vulgo  Alotetta  nuncu- 
pantur.  Ven,  1547  Ant.  Gardanus.  5  Stb. 
17  Gesge.,  einer  von  Tomaso  Cimelli 
S.  31.  Nach  dem  Vorgedichte  Cimelli's 
scheint  es  fast,  als  wenn  L.  sein  Schüler 
sei.  Titel,  Dedic.  u  Reg.  in  M.  f.  M.  16, 
113.     [Lüijeck.     Bologna. 

Im  Samlwk.  1556  a  eine  Motette  zu 
4  St.  (Eitner  1). 

Lucas,  . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  bekannt  durch 

Six  Senates  p.  la  flute  ou  p.  le  Haut- 

bois  avec  la  Bc.   par  feu  Mr Paris, 

Boivin.     Le  Clerc  etc.     [Karlsruhe. 

Lucas,  Messire,  Sänger  in  der 
Kapelle  Philipp  des  Schönen  1501 
bis   1505    (Straeten  7,   152—162). 

Lucas,  Johan  Isaacq,  1721 
Organist  an  der  Hofkapelle  im 
Haag  (Bouwsteenen  2,  164). 

Lucas,  Jolin. 

Hawkins  2,  91  envähnt  ein  Ms.  in  fol., 
Balladen  von  1450  enthaltend,  welche 
obiger  Autor  komponiert  hat  und  sich  im 
Besitze  eines  Mr.  Ames  befanden.  Das 
british  Museum  besitzt  „Rounds"  im  Ms. 
in  Nr.  46,  200.  201.  221.  226.  232.  Haw- 
kins 2,  92  sagt  weiter :  das  br.  Mus.  be- 
sitzt an  978  solcher  Mss.,  doch  sind  in 
jedem  derselben  nur  etwa  5  mit  Melo- 
dieen  dabei.  Der  Musikkatalog  zeigt  diese 
Mss.  nicht  an. 

Lucas,  Pierre,  von  1702  bis 
1711  Organist  an  der  Hof  kapeile 
im  Haag  (Bouwsteenen  2,  164). 

Lucatello,  Micliiele,  um  1708 
Violinist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  A^enedig  mit  15  Duk,  Gehalt 
(Caffi  2,  61). 

Lucatelli,s.  Locatello,  Gio.Batt. 

Lucca,  Francesco  da  und  Gio- 
seffo  da,  siehe  Gruami. 


Lucca,  Silao  da. 


235 


Lucchini. 


Lucca,  Silao  da,  ist  Caseiitini 
aus  Lucca. 

Liicchese,  Pietro  Yecoli,  siehe 
Vecoli  aus  Lucca. 

Lucchesi,  Andrea,  ^eb.  28.  Mai 
1741  zu  Motta  im  Yenetianischen, 
seine  Lehrer  waren  Paolucci,  der 
Vater,  Seratelli  und  später  Cocchi. 
Seit  1765  schrieb  er  Opern.  1771 
kam  er  mit  einer  italienischen 
Truppe  nach  Bonn  und  trat  in 
Dienste  des  Kurfürsten  von  Köln, 
der  in  Bonn  residierte.  Bumej 
lernte  ihn  dort  1772  kennen. 
Thayer  sagt,  er  war  ein  guter 
Orgelspieler.  Am  26.  Mai  1774 
wird  er  als  Kapellmeister  an  der 
kurf.  Kapelle  mit  1000  Gld.  Gehalt 
angestellt.  Unter  dem  Nachfolger, 
Max  Franz,  seit  1784,  hatte  er  nur 
600  Gld.  Gehalt.  Er  schrieb  für 
Bonn  die  Opern  „Le  donne  sempre 
donne  1772.  II  natal  di  Giove 
1772.  Llnganno  scoperto  1773. 
L'Lnprovisata  1773".  In  Bonn  be- 
finden sich  nur  die  Textbücher. 
L.  war  ein  leichter,  gefälliger  und 
munterer  Komponist  und  reiner 
im  Satze  als  viele  seiner  Lands- 
leute (Thayer  1,  53.  59.  60.  81; 
Fetis  giebt  den  27.  Mai  als  Ge- 
burtstag an).  Fetis  verz.  8  Opern, 
Kantaten,  Kirchengesänge  und  In- 
strumentalwerke. Nachweisbar  sind : 

2  Sinfonie  ä  8  parti.  2  Hefte  in  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Sei  Sonate  per  il  Cembalo  con  racc. 
di  un  Violine.  Ded.  al  Elettor  di  Colonia. 
Opera  1.  Bonn  ches  Ferdin.  Rommers- 
kirchen.     2  Stb.     fol.     [B.  Wagener. 

Sonate  facile  p.  le  clav.  ou  fortep. 
avec  acc.  d'un  V.  Leips. ,  Lehmann. 
[Dresd.  Mus. 

Katliol.  Kirche  in  Dresden  ein  Kyrie 
a  4  voc.  2  V.  Va.  Ob.  Cor.  Org.  Ms.  P. 
u.  Stb.,  fraglich  ob  von  obigem,  da  kein 
Vorname  genannt  ist. 

Lucchesi,    Fridiauo    Matteo, 

geb.  gegen   1710  zu  Lucca,   gest. 
18.  Aug.   1770   ebd.,   nach  Nerici 


318  am  12.  Aug.  1779.  Er  machte 
bei  Leonardo  Leo  seine  Musik- 
studien und  wurde  dann  im  Kol- 
legium S.  Michele  zu  Lucca  Musik- 
lehrer. 

Die  Bibl.  der  Akademie  filarmonica  zu 
!  Bologna  besitzt  von  ihm  eine  Messe  zu 
4  Stim.  mit  Orchester  in  Od.,  38  S.,  in 
der  Hds.  von  Antonio  Puccini,  seinem 
ersten  Lehrer  in  der  Musik.  Das  Seminar 
S.  Martine  zu  Lucca  besitzt  von  ihm 
Messen  und  Motetten  zu  2 — 4  Stim.  und 
im  Seminar  Michele  befindet  sich  eine 
Messe  für  Chor  und  2  Orchester.  Er 
starb  an  der  Schwindsucht.  (Das  Bio- 
graphische nach  dem  Kat.  der  Autogr. 
Masseangeli's  und  nach  Nerici  318.) 

Lucchesi,  (xiulio  Maria  (J.  M), 
geb.  zu  Pisa,  bildete  sich  unter 
Moriano  und  Nardini  zum  Vio- 
linisten aus  und  unter  Cecchi  zum 
Komponisten,  lebte  dann  in  Wien, 
trat  in  den  Dienst  des  Erzbischofs 
von  Salzburg  und  kehrte  1799  nach 
Italien  zurück.  Seine  Komposi- 
tionen bestehen  aus  Orchester-  und 
Kammermusik.     Nachweisbar   ist: 

Sei  Duetti  per  due  Violini,  che  tre  Not- 
turni e  tre  Concertanti.  Op.  1.  Augusta, 
G.  C.  Gombart.  2  Stb.  fol.  ä  19  S. 
[B.  "Wagener.     Musikfr.  Wien. 

6  Sonatines  pour  le  pfte.,  dont  3  av. 
un  V.  obl.  oe.  3.  Augsbg.,  Gombart  & 
Co.     2  Stb.     fB.B. 

Lucchesini,  Gfiacomo,  Conte  de, 
zu  Lucca  geb.,  trat  in  österreichische 
Dienste  unter  Ks.  Karl  VI.  und 
wurde  Escadronchef  des  Kürassier- 
Regiments  Schri.  Er  fiel  1739 
den  23.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Krotzka  in  Serbien.  Als  Mizler 
1738  die  Musikgesellschaft  zu  Leip- 
zig errichtete,  war  er  einer  der 
ersten  Mitglieder  oder  einer  der 
Mitbegründer.  Hinterliefs  auch 
mehrere  Kompositionen,  von  denen 
etwa  um  1742  nach  einer  Anzeige 
ein   Konzert  in   Leipzig   erschien. 

Lucchini,  Matteo,  venetiani- 
scher  Komponist,  in  der  2ten 
Hälfte  des  17.  Jhs. 

Er  schrieb  mit  Geronimo  Bassani  für 


Lucchinus. 


236 


Lucino,  Francesco. 


das  Theater  S.  Mose  zu  Venedig  die  Oper 
„Amor  per  forza",  1721  (Fetis). 

Lucchinus ,     Benedict ,     von 

Mantua,  Tonsetzer  des  16.  Jabrhs., 
Abt  des  Klosters  S.  Benedict!  von 
Palolyrone  (Gerbert  5,  335). 

Luce  (Lucas),  Joannes,  Orga- 
nist am  St.  Peter  in  Utrecht  um 
1406  (Tijdschrift  2,  208).  Am 
7.  Aug.  1418  wird  er  als  päpstl. 
Sänger  vereidigt  und  lässt  sich  bis 
1425  verfolgen.  Die  Akten  bez. 
ihn  mit  ,,Clericus  Rothomagensis'', 
das  ist  Ronen  in  Frkr.  Mutmafs- 
Hch  betreffen  beide  Stellungen  ein 
und  dieselbe  Person  (Viertel].  1,453). 

Lucelbnrger  (vielleicht  Lützel- 
burger),  Andreas,  wird  von  Drau- 
dius  als  Yerfasser  eines  Tractats 
„Musicae  practicae,  Libri  2.  Coburg 
et  Jena  1604",  8»,  angeführt. 

Lucenti,  Domenico, 

kommt  in  Andr.  Feliciani's  1.  lib.  de  [ 
Madr.  1586  p.  21  mit  dem  Gesäuge:  Se  | 
d'ogni  impresa  6  voc.  vor.  i 

Luchini,  . . .  aus  Mailand,  Vio- 
linist, wird  1761  in  Bologna  am 
Theater  angestellt(Dittersdorf,Selbst- 
biogr.  108).  1 

Lucini,  Francesco,  aus  Cara- 
vaggio,  war  um  1592  Musiker  am  ' 
Dome  zu  Mailand.  Scarabelli 
widmet  ihm  u.  a.  seine  Samlg. 
Motetten  von  1592.  Der  folgende 
ist  vielleicht  derselbe. 

Lucino,  Francesco,  Fetis  sagt 
aus  Mailand  gebürtig,  doch  giebt 
L.  selbst  auf  den  Titeln  dies  nicht 
an,  sondern  bez.  sich  stets  nur 
als  „Musico  (oder  Cantore)  nella 
chiesa  Metropolitana  di  Milano." 
Der  Kat.  2,  452  von  Bologna  bez. 
ihn  mit  „da  Caravaggio'^  und  zwar  j 
entnimmt  er  die  Bezeichnung  aus 
Dam.  Scarabelli's  Lib.  1.  Mote- 
tectorum  von  1592,  wo  in  der 
Dedic.  L.  so  angeredet  wird. 

Er  gab  mehrere  Samlwke.  heraus, 
eigene   Kompositionen   finden   sich   darin 


nicht  vor,  doch  haben  andere  Herausge"ber 
Einiges  von  ihm  veröffentlicht,  so  im 
Samlwk.  1627a  eine  2stim.  Motette  mit 
Bc.  (Eitner  1),  ferner  Gabussi  e  Pelle- 
grini  in  Libri  quatuor  in  quibus  Hymni 
...  1619  (siehe  Kat.  Bologna  2,  224  und 
452  in  Part.).  Die  Titel  der  eigenen 
Samlwke.  L.'s  sind: 

1590.  Le  Gemme  Madrigali  a  cinque 
de  diuersi  eccell.  musici  della  Cittä  di 
Bologna.  Nouamente  posti  in  luce.  In 
Milano  1590  Francesco  e  gl'heredi  di 
Simon  Tini.  5  Stb.  4^.  Hier  nennt  sich 
L.  einen  Cantore  nel  Domo  di  Milano. 
Es  sind  21  Madrigale  vorhanden  von 
Fabritio  Barbieri,  Giuliano  Cartari,  Paolo 
Cavalieri  oder  Cavaglieri  2,  Paolo  Con- 
soni,  Adam  Ena,  Giulio  Cesare  Gabucci  3, 
Domenico  Micheli,  Hermes  Eodaldi,  Andrea 
Rota,  Damiano  Scarabelli,  Alessaadro 
Spontoui,  Bavtol.  Spontoui  2,  Ascauio 
Trombetti  2,  Girol.  Trombetti  u.  Lorenzo 
Vecch^.  2.  [br.  Mus:  5a.  Vogel  fand  das 
Werk  nicht,  er  giebt  nur  nach  List  & 
Franke's  Kat.  den  Titel. 

1608.  Concerti  de  diversi  eccell.  autori, 
ä  2,  3  &  4  voci  rac3.  dal  R.  D.  Franc. 
L. . .  Con  la  Partitura  per  Torg.  Mil. 
1608  Therede  di  Simon  Tini  &  Fil.  Lo- 
mazzo.  5  Stb.  40.  40  Nrn.  [B.B:T. 
Bologna:  Part. 

—  Ausg.  1612  „Di  nuovo  ristampati 
con  bella  agionta  de  diuersi  Concerti  rac- 
colti  da  Fil.  Lomazzo'^  (Luciui  dedic.)  Ib. 
1612.  5  Stb.  40.  [B.  B:  C  u.  A.  Bo- 
logna: Part. 

—  Ausg.  1616  „Di  nuovi  in  questa 
terza  impressione  corretti,  &  agiontoui 
altn  bellisimi  Concerfi  a  2  &  4.  Con  un 
Messa  a  4.  &  2  Magnific.  raccolti  da  F. 
Lomazzo.  Mil.  1616  Fil.  Lomazzo.  Dedic. 
wie  in  1612  an  Lucini.  5  Stb.  4".  52 
Gesge.  Kat.  2,  354  von  Bologna  das 
vollst.  Register.  Ausg.  1  u.  2  in  meiner 
Bibliographie,  die  3.  Ausg.  von  1616  fügt 
noch  hinzu:  Giul.  Cesare  Ardemanio  3, 
Ben.  Binago  2,  Gio.  Ghizzolo  2,  Franc. 
Rognone  2,  Gio.  Domen.  Rognone  3.  D. 
Fulgenzio  Valesi  2.  [B.  B :  B.  Bologna 
kompl:  C.  A.  T.     B.  Partitura. 

—  Ausg.  1622  soll  sich  zu  Mailand  in 
der  B.  Ambrosiana  befinden. 

1617.  Seconda  aggiunta  alli  concerti 
raccolti  dal  Molto  Reuerendo  Don  Fran- 
cesco Lucino  a  2,  3,  e  4  voci,  di  diversi 
eccelleuti  autori,  nouamente  raccolta  .  . 
da  Fil.  Lomazzo,  con  1  Messa.  2  Magnif., 
1  Letanie.  e  12  Cauzoni  per  sonare,  con 
la  Partitura  per  l'organo.  Mil.  1617  Fil. 
Lomazzo.     5    Stb.     4".     Die    P.    enthält 


Luciuo,  Pietro. 


237 


Liidford. 


alle  Stirn,  ohne  Text.  [Bologna.  Kat.  2, 
355  Dedic.  u.  Reg.  Enthält  Cesare  Arde- 
manio  2,  Jac.  Fü.  Biunio  2,  Paolo  Bo- 
tacci  4,  Seraf.  Cantone  3,  Franc.  Casati 
3,  Andr.  Cima  4,  Flaminio  Comanedo  2, 
Frate  Giacomo  da  Sauf  Angelo  3,  D.  Vin- 
cenzo  Pellegrini  4,  Dom.  Rivolta  3,  Orfeo 
Vecchi  1  Messe  4  v. 

Luciiio,  Pietro,  ein  Musiker 
an  S.  Marco  in  Venedig  um  1663 
(Caffi  2,  129). 

Lucio,  aus  Bergomo  (?),  wird 
von  Aaron  im  Lucidario  1545  Bl. 
81  V.  als  „Cantore  al  libro"  be- 
zeichnet. 

Lucio,  ...  ist  von  1571 — 1580 
Geiger  a/d.  Hof  kapeile  in  München 
mit  150  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Lucio  (in  Mss.  auch  Luccio), 
Francesco,  Fetis  sagt:  ein  Vene- 
zianer, Beweis  fehlt.  Er  war  ein 
Schüler  Rigatti's  und  wurde  gegen 
1650  Gesanglehrer  am  Conser- 
vatorium  der  Incurabiii  zu  Venedig 
(Titel  zu  op.  2  und  Caffi  2,  38). 
Er  ist  besonders  durch  seine  Opern 
einst  gefeiert  worden,  von  denen 
Fetis  vier  verz.  von   1652 — 1658. 

Nachweisbar  ist  nur  „II  Medoro.  Drama 
di  Aureli  in  3  atti  e  prologo".  Ms.  P. 
436  in  S.  Marco  zu  Venedig.  Yen  seinen 
Dmcken  sind  bekannt: 

Motetti  concertati  a  2,  e  3  voci.  Di 
. . .  Opera  1. . .  Yen.  1649  Al.  Yincentus. 
4  Stb.  in  40  mit  Bc.  Dedic.  1649  in 
Venedig  gez.  14  Gesge.  [B.  Br.  Bo- 
logna, Kat.  2,  452  Abdruck  der  Dedic. 

Motetti  concertati  a  2,  e  3  voci.  Di 
. . .  Discepolo  del  Sig.  Anton.  Rigatti. 
Op.  2.  Yen.  1650  ib.  4  Stb.  4».  17 
Gesge.     [B.  Br. 

Arie  a  Voce  sola  di  . . .  Yen.  1655  ib. 
1  vol.  Part.  qu4o.  67  S.  [Bologna,  Kat. 
3,  313  Abdr.  der  Dedic. 

In  Upsala  im  Ms.  Tabula!  urpartitur  1. 
Ecce  sacrum  paratum  2  v.  2.  Lauda 
Jerusalem  a  10.  3.  0  quam  humilis  a  2 
C.  4.  Omnes  gentes  plaudite,  2  C.  et  B. 
c.  Bc. 

Im  br.  Mus. ,  Ms.  59  die  Arie  „Male- 
detta  la  corte." 

Lucretia  da  Correggio,  nach 
Aaron  1545  eine  berühmte  Laute- 
nistin  und  Komponistin. 


Luculentum  theatrum  musicum, 
ein  Lautenbuch  von  1568.  siehe 
Phalese. 

Ludecus,  Mattliaeus,  Dekan 
an  der  Kathedrale  in  Havelberg 
1589.  Gab  untenstehendes  grofse 
Kirchengesangbuch  nach  Luther's 
Vorschriften  heraus.  David  Chy- 
traeus  schreibt  dazu  eine  Widmung 
an  Ludecus.  Dasselbe  enthält  ein- 
stimmige u.  mehrstimmige  Choral- 
gesänge. Die  Passion  deutsch  u. 
lateinisch  gemischt  mit  4  stim. 
Chören  im  Choralstile.  Auf  Seite 
338  eine  Angabe  der  Ordnung  der 
Kirchengesänge.  Im  Uebrigen  ist 
der  lateinische  Text  vorwiegend 
und  schKefst  sich  noch  ganz  dem 
katholischen  Choralgesange  an.  Es 
ist  betitelt: 

1.  Missalis,  hoc  est,  Cantica,  Preces  et 
Lectiones  sacrae,  quae  ad  Missae  officium, 
ex  pio  primavae  ecclesiae  instituto  .  .  . 
Prior  Pars.  Witebergae  1589  excudeb. 
Zach.  Lehmann,  Impens.  Samuel  Seel- 
fisch, fol.  [B.  Lpz.  B.  L.  B.  Gr.  ohne 
Titel.     Templin,  Kirchenbibl 

2.  Psalterium     Davidis. 
1589. 

3.  Yesperale  et  Matutinale.  YTitebg. 
1589.     [Beide  in  B.  Bohn  in  Breslau. 

Die  Passion  lateinisch  z\\'eimal,  deutsch 
einmal  aus  dem  Missale  von  1589  im  Ms. 
[B.  Kgsbg. 

Becker  in  Tonwerke  im  Nachworte  p. 
XIY,   teilt    die  Titel  von  4  Drucken  mit. 

2  Gesge.  zu  4  Stim.  in  neuen  Ausg. 
(Eitner  2). 


"Witebergae 


Luderez, 


bekannt  durch  ein 


Graduale    im    Ms.     P.       [Kloster- 
ne üb  urg. 

Ludford,  Nicholas,  ein  eng- 
lischer Komponist  aus  dem  An- 
fange des  16.  Jhs.,  der  im 

Ms.  62  des  br.  Mus.  in  einer  Media 
vox  mit  dem  Gesänge  „Salve  regina"  (de- 
fekt) vertreten  ist.  In  Gonville-aud-Caius 
College  zu  Cambridge,  Ms.  667,  die  Messen 
super  Christi  virgo,  Yidete  miraculi,  Bene- 
dicta  und  Lapidaverunt,  sowie  ein  Magni- 
ficat.  Das  Ms.  ist  in  den  Jahren  1510 
bis  1520  geschrieben.  7  Gesge.  im  Ms. 
Peterhouse    zu   Cambridge,    fehlt   Tenor. 


Ludo. 


238 


Ludwig, 


In  Royal  Mss.  br.  Mus.  Api:)endix  45 — 48 
sieben  Messen. 

Ludo,  Joannes  de,  ein  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.,  der  im  Codex 
213  der  Bodleian-Bibl.  zu  Oxford 
mit  dem  Gesänge  Fortis  cum 
quaevis  actio  4  voc.  vertreten  ist. 
Derselbe  Tonsatz  im  Cod.  87  der 
Trienter  Hds.  mit  Jo.  Brassart  gez. 

Ein  späterer  Komponist  des  16. 
oder  17.  Jhs.  Avird  im  alten  Kata- 
loge der  Kantoreigesellschaft  zu 
Pirna  unter  Johann  Ludi  verz. 
mit  dem  Tonsatze:  Herr  unser 
Herrscher,  8  voc. 

Ludovici ,  . . .  wird  als  Posau- 
nist und  Yiolist  1634  a/d.  Hof- 
kapelle zu  Stuttgart  genannt  (Sit- 
tard 2,  49). 

Ludovici,  Baltliasar,  aus  Scheu- 
benberg im  Meifsenschen,  war  1605 
Stipendiat  des  Kurfürsten  von 
Sachsen  und  gab  heraus: 

Harmonia  6  voc.  Witebg.  1605.  [B. 
Bohn  in  Breslau  6  Stb.  a  2  ßll. 

Ludovici,  Carlo,  s.  Ludovigi. 
Ludovici,  Gruglielmo, 

ist  im  br.  Mus.,  Ms.  330,  mit  einer 
Motette  vertreten.  —  Im  Ms.  133  fol.  6 
der  B.  B.  ein  Capriccio  per  Torgano ;  frag- 
lich ob  von  demselben,  obgleich,  die  Namen 
gleichlautend  sind. 

Ludovici,  Tommaso. 

Draudius  zeigt  von  ihm  eine  Samlg. 
Hymni  totius  anni  4  vocuni,  una  cum 
IV  Psalmis  praecipuis  festivitatibus  8  voc. 
Romae  1591,  Chorbuch  in  gr.  fol.  an. 

Ludovico,  Bolognino,  ein  be- 
rühmter Organist  zu  Bologna  vor 
1513 ,  erwähnt  von  Gio.  Philot. 
Achilliuo  (Gaspari  2,  7). 

Ludovico  S.,  siehe  Senfl. 

Ludovicus  von,  1482-1485 
Sonranist  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  238). 

Ludovicus  Episcopius,  siehe 
Episcopius. 

Ludovicus  Milanese,  s.  Lodo- 
yico  da  Milano. 

Ludovicus    Jacobinus,    Frater 


des  Augustiner -Ordens,  tritt  am 
12/10  1591  als  Tenorist  in  die 
herzogl.  baiersche  Kapelle  in  Mün- 
chen und  erhält  150  Gld.  Gehalt, 
nachdem  er  schon  am  1/7  ange- 
nommen war.  Ende  1591  erhält 
er  Urlaub  und  tritt  1594  wieder 
mit  200  Gld.  ein  (Kreisarchiv), 

Ludovicus  de  Niza,  1526  Sänger 
an  St.  Peter  in  Rom  (Viertelj.  3, 
263). 

Ludovigi  (Ludovici),  Carlo,  ein 
Musiker  des  17.  Jhs.,  von  dem  das 

Liceo  mus.  zu  Bologna  im  Ms.  (Kat. 
3,  197  u.  238)  unter  Autori  romano  Bl. 
199  V.  das  Duetto  f.  2  Sopr.  u.  Bc:  „Del 
sereno  d'un  bei  viso"  besitzt.  —  Im  br. 
Mus.  Ms.  49  des  17.  Jhs.  2  Kantaten 
fol.  13  und  20.  1.  0  nö,  nö,  non  lo 
niego.  2.  E  che  si  ch'io  v'abbandono,  beide 
mit  Carlo  Ludovici  gez. 

Ludus  Dianae  . . . 

Impressum  Norimb.  ab  liier.  Holcelio, 
anno  MCCCCC  et  primo  novi  seculi. 
[Paris  Nat.     Näheres  fehlt  mir. 

Ms.  7060.  Nrnbg.  germ.  Mus.  1  vol. 
in  hoch  schmal  fol.  in  Schweinsleder  ge- 
bunden, 280  Seiten.  Hds.  des  15.  Jlis: 
jjncipit  ludus  de  cieacione  mundi  Pre- 
cursor  dicit.  Nun  hört  ir  herren  allge- 
mein I  Bayde  grofs  vnd  auch  dein  |  Wir 
wellen  hye  ain  gedechtniiTs  machen  |  Die 
get  zwo  von  goetlichen  Sachen"  etc.  etc. 
Als  Personen  treten  auf :  Salvator,  Lucifer, 
Cherubin,  Michael,  Eaphael,  Sathanas, 
Belial,  später  Adam,  Cayn,  Abel,  Abraham, 
Moses,  Salomoü  bis  hinauf  zu  Joseph  u. 
Maria.  Hie  und  da  sind  einstim.  Gesänge 
mit  der  deutschen  Choraluote  eingeflochten 
stets  auf  lateinischen  Text  gesetzt.  Dar- 
auf folgt  ein  2.  u.  3.  Teil.  Ein  drama- 
tisches Gedicht  bis  Christi  Tod. 

Ludus  melothedicus  ou  le  jeu  de  dez 
hai'monique,  cont.  plusieurs  calculs  par 
lesquels  tonte  personne  composera  diffe- 
rents  menuets  avec  Face,  de  basse  en 
jouant  avec  deux  dez  merae  sans  S(,'avoir 
la  nuisique.  Grave  par  J.  P.  Oger.  Paris 
(1787?)  La  Chevardiere.  M.  fol.  [Brässel 
6839.     Kopenhag.     br.  Mus. 

Ludwig,  ...  1 804  Musikus  an 
dem  Nationaltheater  in  Frankfurt 
a/M.  (Leipz.  Ztg.  7,  Big.  260),  gab 
1800  ein  Konzert  f.  die  Clarinette 
heraus  und  1804  Arien. 


Ludwig  von  ßaiern. 


239 


Lübeck,  Vincent. 


Nach  Meysel's  Handbuch  1817  kann 
dies  nur  L.  Ludwig  sein,  von  dem  Meysel 
ein  4.  Concert  in  B.,  Offenb.  bei  Andre 
anzeigt.  —  In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  unter  Ludwig  ein  Concerto  f.  2 
Claviere  mit  2  Y.  u.  B.  in  Stb. 

Ludwig-  You  Baierii,  wahi- 
scheiulich  der  Reiche  (1417  bis 
1479), 

ist  im  Ms.  208  (3232)  Nr.  36  der  B.  M. 
mit  dem  Liede  „Das  leppisch  gut  czu 
lachen  ist,  des  freu  ich  mich",  3  Str. 
3  voc.  als  Komponist  genannt  („Hoc  com- 
posuit  dux  ludwicus  bauariae").  Der  Ton- 
satz ist  abgedruckt  im  Münchener  Lieder- 
buch, 2.  Thl.  des  deutschen  Liedes  von 
Eitner  p.  53. 

Ludwig"  II.  von  Hessen  (1630 
bis  1678),'^  gab 

Psahnen  Davids  in  teutsche  Eeymen 
und  Melodien  verfasset,  Mainz  1658,  8'^ 
heraus.  Ein  Exemplar  besafs  1887  Jos. 
Baer  in  Frankf. 

Ludwig-  IX.  Grofshei-zog  von 
Hessen-Darmstadt  (1719—1790), 

komponierte  zahlreiche  Militcärmärsche, 
die  er  von  seinem  Kapellmeister  auf- 
schreiben liels.  Im  Archiv  zu  Darmstadt 
befinden  sich  gegen  90,000  solcher  Märsche 
(Thomas  7). 

Ludwig  Aou  Nürnberg,  1608 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  39).  1610  heilst 
es  in  den  Akten:  Johann  Ludwig 
von  Nürnberg,  ein  guter  Kompo- 
nist und  Bassist. 

Ludwig ,  Cliristian  Grottlob, 
ein  Arzt  zu  Leipzig,  gest.  7.  Mai 
1773,  schrieb 

„Versuch  eines  Beweises,  dass  ein 
Singspiel  oder  eine  Oper  nicht  gut  seyn 
könne."  Im  8.  Stück  der  Beytr.  zur  krit. 
Histor.  der  deutsch.  Sprache,  S.  648—661. 
Daraus  im  Mitzier,  mus.  Bibl.  Bd.  2  S.  1 
bis  27  ein  Auszug  mit  Anmkg. 

Ludwig,  Greorg  Sebastian,  von 

1668—1672  Organist  an  St.  Nikiaus 
in  Strafsburg  i/Els.    (Lobstein  84). 

Ludwig-,  Jaliob,  Tenorist  um 
1653  in  herzogl.  Braunschweig. 
Diensten  (Chrysander  1,  161). 

Ludwig,  Johann,  1605  Vice- 
kapellmeister  an  der  Hofkapelle  in 


Stuttgart,  mit  52  Gld.  jahrl.  Gehalt 
u.  Nebeneinnahmen,  sowie  Natu- 
ralien (Sittard  2,  33). 

Ludwig,  Joliann  Adam  Jakob, 

geb.  1.  Okt.  1730  zu  Sparneck  im 
Bayreuthischen,  gest.  1782  zu  Hof, 
ein  Postschreiber  und  Buchhalter 
in  der  Yierlingschen  Buchhand- 
lung zu  Hof,  ein  streitlustiger  Mu- 
sikschriftsteller, von  dem  wir  be- 
sitzen: 

1.  Versuch  von  den  Eigenschaften  eines 
rechtschaffenen  Orgelbauers,  bei  Gelegen- 
heit des  von  Herrn  Job.  Jak.  Graichen 
und  Herrn  Job.  Nikol.  Rittern  etc.  er- 
bauten neuen  Orgelwerks  zu  Lichtenberg, 
das  den  3.  Juni  im  Jahre  1759  eingeweihet 
worden.  Hof  bei  Job.  Andr.  Hetschel. 
40.    15  S.    [B.Lpz.     Musikfr. Wien.    B.  B. 

2.  Gedanken  über  die  grofseu  Orgeln, 
die  aber  deswegen  keine  Wunderwerke 
sind.  Bei  Gelegenheit  der  im  Jahre  1761 
durch  Herrn  Job.  Nikol.  Eittern  etc.  er- 
bauten neuen  Orgel  zu  Nemmersdorf 
(anonym).  Leipzig  1762  Breitkopf.  4". 
15  S.     [B.Lpz.     Dresd.     B.  B. 

3.  Den  unverschämten  Entehrern  der 
Orgeln  wollte  . . .  etwas  zu  ihrer  eigenen 
Beschauung  darlegen  J.  A.  J.  Ludwig. 
Erlangen  (1764)  Wolfg.  Walther.  4". 
22  S.  [Dresd.  Musikfr.  Wien.  B.  ß. 
Brüssel. 

4.  (ohne  Autor).  Eine  helle  Brille  für 
die  Winden  Augen  eines  alberneu  Habe- 
rechts zu  Niemansburg  .  . .  (Streit  zwischen 
Sorge  und  Marpurg)  von  einem  Sorgianer. 
s,  1.  (1767).  40.  6  Bll.  [B.  Wagener. 
B.  B.  Musikfr.  Wien.  Dresd.  Brüssel 
4317,  fetis  schreibt  sie  Sorge  selbst  zu. 

Ludwig,  Joliann  Lorent, 

bekannt  durch  eine  Sinfonia  ex  D.  ä 
gr.  orch.  (1800  geschrieben).  13  Stb.  Ms. 
[B.M. 

Lübbing,  . . .  Gerber  1  verz. 
von  ihm  im  Ms.  von  1780: 

9  Veränderungen  über  den  Choral: 
Freu  dich  sehr,  0  meine  Seele,  für  Orgel. 

Lübeclf,  Vincent,  geb.  1654 
zu  Podingbüttel  bei  Bremen,  gest. 
9.  Febr.  1740  zu  Hamburg.  Sein 
Vater  wurde  bald  nach  seiner  Ge- 
burt nach  Flensburg  als  Organist 
versetzt,  dort  erhielt  er  seine  musi- 
kalische Erziehung,  bekam   darauf 


Lübeck,  Vincent. 


240 


Lütkemann. 


(1674)  den  Organistenposten  an  der 
Kirche  S.  Cosma  und  Damian  zu 
Stade  und  am  3.  Aug.  1702  an 
der  Nikolaikirche  zu  Hamburg. 
Mattheson  1,  56.  174  bez.  ihn  als 
einen  vorzüglichen  Orgelspieler, 
ebenso  "Walther,  dort  auch  die 
Biographie  und  einige  Daten  nach 
den  Hamburger  Ratsakten.  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich  nur 
Weniges  erhalten: 

Ciavier  Uebung,  bestehend  im  Praeludio, 
Fui^a,  AJlemande,  Couraate,  Sarabande  und 
Gique,  als  auch  einer  Zugabe  von  dem 
Gesang:  Lobt  Gott  Ihr  Christen  allzugleich 
in  einer  Chaconne  auf  ersuchen  einiger 
guten  Freunden  herausgegeben.  Anno 
1728.  gr.  fol.  6  ßU.  [ß.  B.  B.  Wa- 
gener. 

Mü.  12980  Samlbd.  Part,  der  B.B: 
3  Cantaten  1.  Gott,  wie  dein  Nähme  so 
ist,  3  voc.  3  Instr.  et  Bc.  2.  WiUkom- 
men  süTser  Bräutigam  2  Sopr.  2  Instr.  Bc. 
3.  Hilf  deinem  Volk,  4  voc.  5  Instr.  Bc. 

F.  A.  Eoitzsch  besafs  in  einem  Bde. 
Orgelkompositionen:  2  Choralbearbeitungen 
über  „Ich  ruf  zu  dir^'  und  ,,Nun  lasst 
uns  Gott"  nebst  Praelud.  u.  Fuge. 

Lübeck,  Vincent,  junior,  Sohn 
des  vorigen,  gest.  1755  zu  Ham- 
burg, wurde  am  3.  Mai  1735  Ad- 
junct  und  Substitut  seines  Vaters 
(Ratsakten).  1740  wurde  er  zum 
Nachfolger  seines  Vaters  an  der 
Nikolaikirche  gewählt. 

Lüders,  Biirchard, 

in  der  B.  L.  im  Ms.  ein  Surge  pro- 
pera  5  voc.  aus  dem  16/17.  Jh. 

Luders,  Hans  Heinrich,  geb. 
24.  Febr.  1677  zu  Relling  (Pinne- 
berg), lebte  noch  1740,  geht  zuerst 
nach  Giückstadt,  dann  nach  Ham- 
burg und  wird  1706  in  Flensburg 
an  der  Nicolaskirche  als  Organist 
angestellt  (Mattheson  1,  173). 

Derselbe  zeigt  von  seineu  Kompositionen 
einen  Jahrg.  Kirchenmusik  an.  Die  Texte 
sind  gediuckt:  Oratorium  über  die  Passion 
und   1  Bd.   von   12  Klaviersuiten  im  Ms. 

Lüders,  Natlian  Christian,  war 
um  1695  Bassist  an  der  Dresdner 
Holkapelle.    In  B.  B.  Autogr.  Grasn. 


eine  Quittung  vom  12/3  1695  über 
25  Thlr.  für  obige  Dienste.  Schnei- 
der 52  zeigt  ihn  am  24/2  1702 
als  einen  an  der  Berliner  Hofkapelle 
angestellten  Kammermusikus  an. 

Lüderwald;  Ernst,  gen.  Lange, 
schrieb  die  komische  einaktige  Oper 

,.Der  Freibrief,''  in  Berlin  1788  auf- 
geführt.    [Ms.  13240  der  B.B.  in  P. 

Lütgert,  F  . . .  H . . .,  ein  Mu- 
siker aus  dem  Ende  des  18.  und 
Anfange  des  19.  Jhs.,  von  dem  in 
der  Lpz.  Ztg.  1,  382  und  3,  692 
ein  Journal  für  Opernmusik  und 
Variationen  für  Klavier  op.  2  be- 
sprochen wird.  Fetis  (unter  Lutgert) 
glaubt,  dass  er  in  Hamburg  lebte, 
weil  dort  seine  Kompositionen  er- 
schienen, von  denen  er  einige 
Klavierpiecen  von  1797  ab  anzeigt. 

Nachweisbar  sind:  12  deutsche  Lieder, 
op.  1.     Hamburg,  Meyn.     [Berlin  K.  H. 

Lütkemann  (Lutkemannus  auf 
lateinischem  Titel  Wortlaut),  Paul, 
aus  Kolberg,  war  von  c.  1597  bis 
etwa  1606  in  Stettin  (Alt-Stettin) 
bestallter  Stadtpfeifer  und  Musikus 
und  lässt  sich  von  1607  ab  als 
„Musicus  Instrumentalis"  zu  Frank- 
furt a/0.  bis  1611  verfolgen  (Titel). 
Er  schrieb  eine  Anzahl  Gelegen- 
heitsgesänge, von  denen  sich  fol- 
gende auf  öffentlichen  Bibl.  er- 
halten haben.  Die  genauen  Titel 
findet  man  in  den  gedr.  Katalogen 
der  genannten  Bibl.  und  verz.  ich 
sie  nur  in  Kürze: 

In  der  Bibl.  Wolfenbüttel  befindet  sich 
eine  Samlg.  Gesänge  nebst  lustrumental- 
stiicken,  leider  defekt,  betitelt: 

Der  Erste  Theil  Newer  Lateinischer 
vnd  Deutscher  Gesenge  auff  die  vornemb- 
sten  Feste  vnd  etliche  Sontage  im  Jahr 
nebenst  nachfolgenden  schönen  Fantasien, 
Paduan  vnd  Galliarden  lustig  zu  singen 
vnnd  ga,r  lieblich  auff  allerley  art  Instru- 
menten zu  gebrauchen  .  .  .  Gedruckt 
durch  Andree  Kellnei'n  Erben  (Alt  Stettin) 
1597.  6  Stb.  40.  28  Gesänge  zu  5  bis 
8  Stim.  und  32  Instrumentalpiecen  zu  5 
u.  6  Stim.     [Wolfenb.  fehlt  6  a  vox. 


Lütkejnanii. 


241 


Luigi  da  Bologna. 


Zwo  "Weinaclitsgosengo  .  .  den  Herrn 
Burgornieisteru  vud  Kaht  .  .  mit  ö  St. 
Alten  Stettin    1597.      [B.  Zw.      B.  Kgsbg. 

Cantio  5  voc.  houori  iiuptiarum  . .  Jac. 
Tredori.     ib.  1599.     [B.  Zw. 

Zwey  Hochzeit-Lieder  . .  .  Job.  Uker  .  . 
mit  5  St.     ib.  1599.     [B.  Zw. 

Ein  Christi.  Weynachteu  Gesangk  . . . 
Herrn  Philiiipo  Hertzog  zu  Stettin  (Sstim.). 
ib.  1004.     [B.  Zw. 

Motetae  aliquot  6  &  5  voc.  in  honorem 
.  .  Dn.  Bogislao  XHI.    ib.  1605.    [B.  Zw. 

Christi.  Trostgesenge  auff  den  .  .  Ab- 
scheidt  . .  Herrn  Bugfslaffu  XHI.  .  .  mit 
6  u.  4  St.     ib.  1006.     [B.  Zw. 

In  B.  L.  „Ein  Hochzeitgesang  .  .  .  dem 
Franc.  Oniichio  .  .  mit  5  Stim.  (Frankf. 
a,'0.)  gedr.  bey  Fr.  Hartman  s.  a.  5  Stbll. 
4^.    Wol  dem  der  ein  tugeudsam  Weib  hat. 

Ein  Hochzeit  Gesaug  mit  5  Stim.  Frankft. 
a/O.  (s.  a.)  Eichoru.  3  Nrn.  [Proske: 
C.  A.  T.  5  a. 

Hochzeit  Gesang  mit  4  und  5  Stim. 
Frauckf .  (s.  a.)  Hartmann.  4  Nrn.  [Proske : 
CA. 

Ein  fünfstim.  Hochzeitgesaug  im  Gesius 
von  1607,  Text:  Ein  tugentsam  Weib. 

Ein  anderer  fünfstim.  Gelegenheitsgesg. 
im  Gesius  von  1009a,  Text:  Es  ist  nichts 
liebers  auf  Erden.    (Siehe  beide  bei  Gesius.) 

Ein  Hochzeit  Gesaug  .  .  dem  Herrn 
Chrstph.  Rosendal  mit  6  Stim.  Frckft. 
a/O.  1009.  „Drey  gchöne  stücke  sind." 
[B.  Br:  D.  Tl.  2.  B  1.  2.  in  4». 

Moteta  6  vocib.  composita  . . .  Dn.  Nath. 
TUesio  etc.  6  Stbll.  4",  am  Ende:  Ex- 
cudeb.  Fr.  Hartmann.  „Laudate  nomen 
Dni."     [B.  Br. 

Motetae  duae  6  voc.  comp.  Du.  Zach. 
Hermauni.  Francof.  1611  Hartnunin. 
6  Stbll.  40.  Text:  1.  Notus  in  Judea 
Dens.  2.  Du  heilige  Dreyfaltigkeit.  [B. 
Br.     B.  M. 

Viro  clarissimo  .  .  Matth.  Colderbacio  .  . 
gratiilatur  ..  Ao.  1611.  16.  Sept.  Typis 
Fr.  Hartmanni.  6  Stbll.  4".  Text:  1. 
Exaltabo  te  Domine.  2.  Coldbaci  Suadae 
jubar.  3.  Paduaue  und  Galliarde  zu  6  Stim. 
[B.  Br. 

Mss.  in  Pj.  Br.  4  lat.  Gesge.,  siehe  gedr. 
Kat. 

Lüttieli,  sielie  Lytticli. 

Lütziff,  I>artliolomaeiis ; 

die  Liebfrauenkirche  in  Würzburg  be- 
safs  1694  noch  42  Salve  regina  von  ihm. 

Luge,  Franz,  geb.  1776  zu 
Oppeln,  gest.  12.  April  1828  ebd. 
Er  lebte   daselbst   als   Musiklehrer 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  G. 


und  Kouzertgeber  und  hinterliefs 
Messen  und  Sinfonien  (Hoffniann). 

Luge,  Karl,  sein  Bruder,  wurde 
Violinist,  kam  1805  nach  Breslau, 
wurde  1807  Korrepetitor  an  der 
Oper  und  bald  darauf  Musikdirek- 
tor ebendort.  Er  gab  auch  Varia- 
tionen für  Violine  allein  heraus 
(Hoffmann). 

Lugg,  John,  ein  englischer 
Musiker  des  17.  Jhs.,  nach  Wood's 
lids.  Nachlass  um  1638  Baccalau- 
reus  zu  Oxford.  Nach  einem  Ms. 
in  Oxford  Chr.  Ch.  Luggc  ge- 
schrieben: Organist  an  St.  Peter 
in  Exeter. 

In  Hilton's  Catch  that  Catch  can  von 
1658  ist  er  mit  einigen  Catches  und  im 
Ms.  568  des  br.  Mus.,  5  Stb.  des  17.  Jh., 
mit  Vokal-  und  Instrumentalpiecen  ver- 
treten. Auch  im  Ms.  98  Tudway  des  br. 
Mus.  befinden  sich  in  Bd.  4  das  Anthem: 
Behold  how  good  and  joyfull  und  der 
Service:  The  whole  Service  in  Dd.  —  In 
der  Kirche  zu  Ely  1  Service  im  Ms.  — 
In  Oxford  Chr.  Ch.  im  Ms:  1  Anthem. 
4  Motetten  und  Voluntaries.  Im  Ms. 
Peterhouse  zu  Cambridge  befinden  sich 
Anthems  und  Services.  Davey  179  führt 
ihn  auch  im  Ms.  Tho.  MyrielFs  (br.  Mus. 
29372—77  Stb.)  an. 

Ein  Robert  Lu(/g  ist  Organist  am  Jo- 
hannis  Collegium  zu  Oxford  und  wird  1638 
Mus.  Baccalaureus  (West). 

Luidlienz,  P . . . 

In  Padbrue's  Kusjes  von  1641  befindet 
sich  am  Eude  ein  3 stim.  Lied  von  ihm: 
Lanx  de  se  cum.  Padbrue  nennt  ihn 
seinen  Freund. 

Luigi,  siehe  Aloisio  de  Spiritu. 

Luigi,  ...  ein  Komponist  aus 
der  Mitte  des  17.  Jhs.,  von  dem 
sich  in  Salvator  Rosa's  Ms.  eine 
Kantate  befindet  (ßurney  7,  163). 

Unter  dem  Namen  Luigi  im  Archiv 
Klosterneuburg's  befinden  sich  10  Offer- 
torien  im  Ms.  P. 

Luigi  da  Bologna.  Gerber  1 
verz.  ihn  unter  Bologna.  Ein  Kom- 
ponist, von  dem  um  1780  drei 
Sinfonien  im  Ms.  angezeigt  wurden. 

Im  Gerber  2  wird  die  Oper  „L'lsola  di 
Calipso"  angeführt,  die  1786  zu  Esterhaz 

10 


Luigi  Francese  dal  Liuto. 


242 


Lully,  Jean-Baptiste. 


unter  Haydn's  Direktion  zur  Auffiüirung 
gelangte.  Dieselbe  besitzt  die  Bibl.  der 
Musikfr.  in  "Wien  aber  unter  dem  Titel: 
La  Calipso  abbandonata,  opera  in  2  atti. 
(Nunziato  Porta)  P.  (Ouvert.  fehlt).  Die 
Oper  wui'de  auch  Jos.  Haydn  zugeschrie- 
ben, wie  der  dortige  Katalog  berichtet. 

Luigi    Fr.ancese     dal    Liuto 

(Vogel  unter  Liuto,  ich  halte  dies 
Wort  für  einen  Beinamen  seiner 
Kunstbeschäftigung,  nämlich  class 
er  Lautenist  war).  Er  muss  aus 
Frankreich  stammen,  daher  die  Be- 
zeichnung „Francese". 

Im  Samlwk.  Angelo  Gardano's  &  fra- 
telli:  Leggiadre  Nimphe  a  3  voci  1606,  be- 
finden sich  5  Canzonen  von  ihm. 

Luigi,  Alessandro,  geb.  um 
1736  zu  Siena,  gest.  28.  Juni  1794 
ebd.  Er  folgte  im  Juni  1786  dem 
Kapellmeister  Borsini  an  der  Ka- 
thedrale zu  Siena  im  Amte  und 
soll  Messen  und  Motetten  hinter- 
lassen haben  (Fetis). 

Im  Kat.  2,  342  der  B.  Bologna  ist  ein 
Luigi  verz.  mit  den  Gesängeu  1.  Floret 
ager  videt  humus,  2.  Mundiruentis,  Ms. 
Bl.  8.  AVem  dieselben  angehören,  ist 
schwer  zu  bestimmen. 

Luis,  siehe  Huys,  Johann. 

Luissen  (soll  wohl  Luyton 
heifsen;  E.  Yogel  ist  derselben 
Meinung),  Carolus;  1  Fuge  für 
Klavier  in  Woltz'  Tabulatur  1617, 
3.  Thl.  Nr.  76. 

Luiter,  Kopist  im  Kloster  St. 
Gallen  am  Ende  des  11.  Jhs.  (Schu- 
biger 1,  80). 

Luitlion,    Carolus,   s.  Luyton. 

Luiz,  Francisco,  ein  Priester 
in  Portugal,  geb.  zu  Lissabon  und 
gest.  27.  Sept.  1693.  Er  war  Ka- 
pellmeister an  einer  der  Kirchen 
Lissabons  und  ein  fleifsiger  Kom- 
ponist (Vasconcellos  nach  Fetis). 

Luja,  C  .  . .  F  . . .,  ein  unbe- 
kannter Autor,  von  dem  sich  in 
Schwerin  F.   der  Druck   befindet: 

Trois  Senates  pour  le  Violoncelle.  Dc- 
diees  ä  son  Altesse  . .  de  Nassau  -"Weil- 
bourg,  composees  par  ...  I.  Violoncelle 
de  son  Altesse.    Op.  L    Paris,  le  Duc.    fol. 


Lukas,  . . .  war  um  1789  Musik- 
direktor an  der  Tilly'schen  Truppe 
in  Lübeck,  Rostock  und  Stralsund 
(Reichard  1790,  125). 

Lukaszewicz ,    Mathias ,    von 

1668—1680  Dirigent  des  Kolle- 
giums der  Rorautisten  an  der 
Kathedrale  in  Krakau.  Im  Archiv 
daselbst  finden  sich  Kompositionen 
von  ihm  im  Ms.  (Haberl  Jahrb. 
1890,  80). 

Lul,  öuillelmus  van,  geb.  zu 
Ath,  wird  1757  Sangmeister  an 
St.  Walburg  in  Audenarde  und 
1758    abgedankt    (Audenarde    15). 

Lulier,  GrioTanni  Lorenzo, 
„detto  dal  Yioloncello''. 

In  Modeua  befindet  sich  im  Ms.  P.  ein 
Oratorio :  Sancta  Maria  Maddalena  de  Pazzi, 
Modena  1688.  Im  Conserv.  zu  Paris: 
Oratorio  di  S.  Beatrice.  In  der  Bibl.  des 
Fitz-William  Museums  zu  Cambridge  im 
Ms.  128,  aus  2  voU.  bestehend:  Im  1.  Bde. 
liest  man  als  Titel  „Cant.  Lulier"  und 
enthält  10  italienische  Gesänge  für  Sopr. 
mit  Begitg.  von  Streichinstrumenten.  Nur 
mutmafslich  lassen  sich  dieselben  dem 
obigen  zuschreiben.  Die  Texte  lauten 
1.  Sarei  troppo  felice.  2.  Tra  folte  om- 
brose.  3.  La  dove  a  Pafo  in  seno.  4.  Non 
vantar  tanta  beUezza  ...  9.  Intorno  a 
picciol  lume.     10.  Ivi  cadenti. 

Lullus,  Antonius,  ein  Gram- 
matiker des  16.  Jhs.  auf  der  Insel 
Majorca  um  1535  geb.,  gest.  12. 
Jan.  1582  zu  Besangon.  Hinter- 
liefs  im  Ms.  einen  Tractrat  über 
die  Musik  (Fetis  unter  Lulle). 

Lullus,  ßaymundus,  genannt 
Doctor  illuminatus,  ein  Philosoph, 
geb.  1236  zu  Palma  auf  Majorca, 

wurde  1315  in  Afrika  gesteinigt. 
In  seinen  Schriften,  die  später  mehr- 
fach erschienen  (Mainz  1721 — 42.  Barce- 
lona 1482.  Venedig  1504.  Lyon  1515  u. 
1635  etc.),  befindet  sich  in  der  Ars  gene- 
ralis sive  magna  in  3  Kapiteln  auch  die 
Musik  abgehandelt.  Fetis  Näheres,  doch 
sind  seine  Jahreszahlen  nach  Anderen 
unrichtig. 

Lully  (Lulli),  Jean-Baptiste, 

um    1633    zu    Florenz   geb.,    gest. 


Liüly,  Jeau-Baptiste. 


243 


Liilly,  Jean-Baptiste. 


22.  März  1687  zu  Paris.  Er  kam 
durch  den  Herzog  de  Guise  als 
Küchenjunge  in  den  Dienst  der 
Montpensier;  dieselbe  erkannte 
seine  musikalischen  Anlagen  und 
liefs  ihn  ausbilden.  Ein  Spott- 
gedicht auf  sie,  Avelches  er  kom- 
ponierte, brachte  ihn  aus  ihrem 
Hause.  Nun  machte  er  bei  Metra, 
einem  Organisten,  theoretische  Stu- 
dien, kam  als  Violinist  in  die  Kgl. 
Hofkapelle,  wurde  bald  deren  Diri- 
gent und  gründete  nebenbei  ein 
Konzertinstitut,  welches  er  nannte 
„Les  petits  Violons  ou  la  bände 
des  seize"  im  Gegensatze  zur  Kgl. 
Kapelle,  die  „vingt-quatre  violons" 
hiefs.  Am  16/3  1653  wurde  er 
zum  Hofkomponisten  ernannt,  am 
16/5  1661  zum  Intendanten  der 
Hofmusik  und  Hofbibliothek.  Im 
Dez.  desselben  Jahres  erhielt  er 
die  französische  Naturalisation  und 
am  3.  Juli  1662  wurde  er  Musik- 
meister der  Kgl.  Familie.  Den 
24/7  1662  heiratete  er  die  Tochter 
Michel  Cambert's.  Am  29/3  1672 
erhielt  er  das  Privilegium  der  Aca- 
demie  royale  de  musique  (heutige 
grofse  Oper),  welches  bis  dahin 
Perrin  besafs.  Im  Dez.  1681  er- 
nannte ihn  der  König  zum  Hof- 
sekretär und  erhob  ihn  in  den 
Adelstand.  Am  8.  Jan.  1687  ver- 
letzte er  sich  beim  Dirigiren  eines 
Te  Deum  mit  seinem  etwas  langen 
Dirigentenstabe  so  arg  am  Fufse, 
dass  sich  eine  krebsartige  Ge- 
schwulst bildete  und  er  daran 
starb.  Die  Zeitgenossen  schildern 
ihn  als  einen  egoistisch,  anmafsen- 
den  und  stolzen,  dabei  verschlage- 
nen Charakter,  der  kein  Mittel 
scheute,  seinen  Zweck  zu  er- 
reichen. L.  ist  der  Begründer  der 
französischen  grofsen  Oper.  Er 
ging  von  den  italienischen  Vor- 
bildern   aus,    die    antike   Tragödie 


in  der  Oper  zu  erwecken.  Ballets 
mit  Gesang  waren  die  Yorlänfer, 
in  denen  auch  die  vornehme  Welt, 
den  König  nicht  ausgeschlossen, 
selbst  auftrat.  Ballets  wurden  da- 
her auch  später  ein  wesentlicher 
Bestandteil  der  grofsen  Oper  und 
für  den  Dichter  wie  Komponisten 
war  es  daher  eine  Hauptaufgabe, 
dieselben  mit  der  Handlung  ge- 
schickt in  Verbindung  zu  setzen. 
L.  erkannte  sehr  richtig,  worin  die 
Abneigung  des  Franzosen  gegen 
die  italienische  Oper  bestand,  er 
verliefs  daher  die  Art  des  ßecita- 
tivs  und  der  Arie  und  suchte 
beides  in  dramatischer  Vortrags- 
weise zu  vereinigeu,  streute  öfter 
Chöre  und  Instrumentalsätze  ein 
und  suchte  durch  einen  lebendigen 
Fortgang  der  Handlung  das  leb- 
hafte Naturell  des  Franzosen  zu 
fesseln.  —  Ich  füge  noch  einiges, 
was  ich  zerstreut  fand,  hier  ein: 
Das  Privilegium  L.'s  bestand  darin, 
dass  ihm  gestattet  war,  auch  vor 
dem  Publikum  Opern  gegen  Be- 
zahlung aufzuführen,  selbst  die- 
jenigen, welche  für  den  Hof  be- 
stimmt waren.  Dass  dies  eine 
reiche  Einnahmequelle  für  ihn 
bildete,  ist  wohl  erklärlich.  1665 
wird  er  neben  Boesset  zum  ersten 
Male  Intendant  der  Hofmusik  ge- 
nannt. Auf  dem  Titel  der  Ausgabe 
des  Divertissement  Pourceaugnac 
von  1715  wird  er  genannt  „Ecuyer- 
Conseiller-Secretaire  du  roy''.  Als 
Hofkomponist  erhielt  er  jährl.  600 
Franc.  Siehe  M.  f.  M.  21,  127. 
S.  128  wird  er  „Gentilhomme  Flo- 
rentin"  gen. 

Quellenwerke :  Ch.  Nuitter  et  Er.  Thoi- 
nau,  Les  origiues  de  l'opera.  Paris  1886, 
siehe  auch  Viei-telj.  1887,  477.  Dieselben 
suchen  zu  beweisen,  dass  die  Lully  vor- 
geworfenen Intriguen  auf  EntsteUung  der 
Thatsachen  beruhen.  —  Ueber  die  Oper 
Psyche  siehe  Chrysander  1,  200.  —  Jahn 

16* 


Lullj',  Jean-Baptiste. 


244 


Lully,  Jean-Baptiste. 


2,  190  behandelt  ihn  und  seine  Leistungen 
sehr   ausführlich.    —   Marpurg  3,  390  ff. 

—  Ha^-kins  4,  236   mit   Portr.  —  Fetis. 

—  Biogr.  u.  Beurteilung  von  H.  Starcke 
in  N.  Z.  f.  Mus.  1869,  6.5.  Bd.  Nr.  36/37. 
Cainpardon,  Dokumente,  sein  Testament 
2,  146.  148.  Biogr.  von  Le  Prevost 
d'Exmes,  s.  1.  (Paris  1779)  80.  [Brüssel 
493.5.]  Edmond  Eadet:  Lully,  honime 
d'affaires  proprietaire  et  musicien  .  .  . 
avec  11  planches  heliogr.  Paris  1891  L. 
AUeison.  [Eom,  Cecilia.]  Siehe  auch  das 
Pamphlet  von  Henri  Guichard  von  1673 
und  1675.  —  Sene9ai:  Lettre  de  Clement 
Marot,  ä  Monsieur  de  ***  touchant  ce  qui 
s'est  passe  ä  Tarrivee  de  Jean-B.  de  Lulli 
aux  Champs-Elysees.  A  Cologne  1688 
P.  Marteau.  12».  Ein  Pamphlet  ohne 
Autor.  —  Andere  Aufl.  Lyon  1825  Du- 
rand et  Perrin.  8".  [Beide  Aufl.  in  B. 
Brüssel  4282/83. 

Schubart  schreibt  S.  264:  L.  ist  der 
Eiiinder  des  Menuets.  Das  erste  Menuet 
wurde  1663  zu  Versailles  von  Louis  XIV. 
mit  einer  seiner  Maitressen  getanzt.  Dar- 
auf teilt  er  das  Menuet  selbst  mit:  a  |  d 
cisdefg|aaf|gge|ffd|cis  etc. 
Ueber  L.'s  Tänze  siehe  M.  f.  M.  23  im 
Eeg.  unter  Muffat. 

Seine  Kompositionen  sind  folgende: 

Motets  (6)  a  2  choeius  pour  la  chapeUe 
du  Roy.  Paris  1684  Chrstph.  BaUard. 
17  Stb.  Sing-  imd  Instrum ental-Stim.  [B. 
Wagener.  Glasgow  5  Stb.  in  q\i4P.  Dresd. 
Mus.  in  Kopie  Ms.  218.  Wolfenb.  nur 
Dessus. 

In  Ms.  13260  der  Bibl.  BerUn:  20  Mo- 
tetten auf  latein.  Text,  7  für  3  Sopr.  u. 
B.,  3  für  2  Sopr.  u.  B.,  10  zu  4  und 
mehr  Stim.  mit  Instrum.  Part.  —  Ein 
Bd.    Motett.  in  Brässel  im  Ms.  Nr.  1749. 

—  1  starker  Bd.  Motetten.     [C.  P. 

Te  Deum,  Ms.  ohne  Chorstira.  nur  1  Tromp. 
3  V.  2  Alti,  B.    [Schwerin  F.     C.  P.  kompl. 

Miserere  mei  Dens  ä  5  Violons,  5  vois 
du  petit  choeur,  5  voix  du  gi-and  choeur, 
auec  la  Bc.  ex  C|?  . . .  Ms.  Nr.  769,  P. 
26  Ell.,  alte  Hds.  [Berlin  Kireheninstitut. 
Im  C.  P.  auch  ein  Miserere,  Näheres  mir 
imbekaunt. 

Ms.  16720,  B.B.  Samlbd.  Part.  Nr.  6: 
Sacrificium  Deo,  5  voc.  Vornamen  fehlen, 
daher  fraglich. 

Ojjern. 

Achille  et  Polj-xene,  Tragedie  lyr.  en 
5  actes  et  un  prologue;  paroles  de  Cani- 
pistron,  Musique  de  Colasse  (1.  Akt  von 
LuUy).  Paris  1687  Ballard.  P.  fol. 
[Paris  Topera.  Cambridge  FW.  Upsala. 
Paris  Nat.    B.B.    Musikfr.Wien.    Darmst. 


—  Amsterd.  1688  Pointel.  P.  288  u. 
36  S.  [Brüssel.  E.  C.  of  Mus.  ß.  Wa- 
gener.   Dresd.  Mus.     B.  M. 

Acis  et  Galathee,  pastorale  heroique 
en  3  actes  et  un  prologue,  paroles  de 
Campistron  (6/9  1686).  Paris  1686  Chr. 
Ballard.  P.  fol.  Lully's  letzte  Oper. 
183  S.  u.  51  S.  [Paris  l'opera  mit  zaU- 
reichen  hds.  Zusätzen.  Brüssel  und  Con- 
servat.  R.  C.  of  Mus.  Cambridge  FW.  s.  a. 
Bologna,  br.  Mus.  B.  Lpz.  Karlsruhe. 
B.  Wagener  von  1687.  B.  M.  Paris  Nat. 
1687.  Musikfr.  Wien  1686.  Hof b. Wien. 
Glasgow.     C.  P. 

Alceste,  Tragedie  lyrique  en  5  act.  et 
1  prol.  (19/1  1674).  Paris,  grave  par  H. 
de  Baussen.     [Paris  Fopera.     C.  P.? 

2.  edit.  Paris  1708  grave  par  H.  de 
Baussen.  P.  fol.  124  Bll.  [Paris  l'opera 
mit  Zusätzen  im  Ms.,  von  denen  es  frag- 
lich ist,  ob  sie  von  L.  herrühren.  Briissel. 
Upsala.  Karlsnihe.  B.  M.  im  Kl.-A. 
Dresd.  in  P.  B.  Lpz.  Eostock.  Paris 
Nat.     br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

—  Cambridge  FW.  im  Ms.  P.  Upsala 
in  Stb.  Paris  Nat.  Kopie  der  P.  br.  Mus. 
in  P. 

—  Ausg.  Ib.  1716.     P.     [Glasgow. 

—  Paris  1727  ib.  qu40,  P.  303  S. 
[Paris  Nat.     Hofb.  Wien. 

Amadis  de  Grece  (de  Gaule),  Tragedie 
Ivrique  en  5  actes  et  un  prologue  (18/1 
1684).  Paris  1684  BaUard.  P.  44  u. 
272  S.  [B.  B.  Paris  Nat.  Glasgow. 
Stift  Göttweih.     Brüssel  Cons.     br.  Mus. 

—  2.  edit.  Paris  1699  Ballard.  qu40. 
P.     [Dresd.  Mus.     Brüssel  Cons. 

—  Amadis,  Tragedie  lyrique  en  5  actes 
et  un  prologue  (^18/1  1684).  Paris,  gravee 
par  H.  de  Baussen,  chez  Pierre  Mortier 
1711.  P.  fol.  [Briissel.  E.  C.  ofMus. 
Upsala.  B.B.  B.  Hbg.  B.  AVagener. 
Neapel  Turch.  Musikfr.  Wien.  B.  M. 
Dresd.     Eostock.     Darmst.     B.  Amiens. 

—  Ausg.  Paris  1719  Ballard.  P.  [Paris 
Nat. 

—  2.  (?)  edit.  Paris  1721  grav.  H.  de 
Baussen.     [Paris  l'opera. 

Armide,  Tragedie  lyrique  en  5  actes 
et  un  prologue,  paroles  de  Quinault  (15/2 
1686).  Paris  1686  Ballard.  P.  fol.  271  S. 
[E.  C.  of  Mus.  Bologna  im  Dr.  u.  Ms. 
Brässel.  Upsala.  B.  B.  B.  Lpz.  Dresd. 
Proske.  Brüssel  Cons.  B.  M.  Paris  Nat. 
Musikfr.Wien.  Wien  Universit.  br.  Mus. 
B.  Eennes. 

—  edit.  Paris  171Ü  ib.,  ist  nur  ein 
Partitur -Auszug.  188  S.  [Paris  l'opera. 
B.B.  B.M.  Eostock.  Paris  Nat.  Hofb. 
Wien.     Glasgow.     C.  P.     br.  Mus. 


Lully,  Jean-Baptiste. 


245 


Lully,  Jean-Baptiste. 


—  2.  ed.  Ib.  1713.  P.  [BmsselCons. 
Nr.  1753. 

—  Ausg.  oe.  18.  Paris  1725  Ballard. 
P.     [Paris  Nat.     br.  Mus.       Brüssel  Cons. 

Im  Neudruck  in  Part.  Publikat.  Bd.  14. 

Atys,  Tragedie  lyrique  en  5  actes  et 
un  prologue  (10  1  1676  in  St.  Germain, 
im  Aug.  1675  zu  Paris).  [Paris  l'opera 
im  Ms.  P.  von  1708.  Upsala,  grave  p. 
Baufsen.  P.  br.  Mus.  Ms.  P.  u.  Drack. 
C.  P.     B.  Amiens.     B.  Rennes. 

—  Ausg.  Paris  1689  Ballard.  P.  fol. 
318  S.  [Upsala.  B.  Lpz.  Karisruhe. 
B.  "Wagener.  Neapel  Turch.  B.  M. 
Dresd.  Mus.  Brüssel  Cons.  Musüfr. 
Wien. 

—  2.  edit.  im  Kl.-A.  Paris  1708  Bal- 
lard. [B.  M.  B.  Dresd.  von  1709.  Ro- 
stock 1709.  Paris  Nat.  1709.  Glasgow 
von  1708.     Brüssel  Cons.  in  P.  von  1719? 

—  2.  edit.  Paris  1715  Ballard.  P. 
[Brüssel.  Paris  Nat.  Im  Ms.  Münchener 
Oper.    Darmst. 

—  3.  edit.  grav.  Paris  1720  Ballard. 
P.  fol.  [Paris  l'opera.  Paris  Nat.  B.  B. 
B.  Rennes. 

Bellerophon.  Ti"ag.  lyr.  en  5  actes  et 
un  prologue  (31/1  1679).  Paris  1679 
Ballard.  P.  fol.  154  S.  [Paris  l'opera. 
Brüssel.  Cambridge  FW.  B.B.  B.Hbg. 
B.  Lpz.  Brüssel  Cons.  B.  Wagener. 
Upsala  im  Ms.  Paris  Nat.  im  Dr.  Mu- 
sikfr.  Wien.  Hofb.  Wien.  Amst.  br. 
Mus. 

—  2.  edit.  Ib.  1714.  P.  fol.  [Paris 
l'opera.  Dresd.  Paris  Nat.  Glasgow. 
Mailand  Cons.  C  P.  br.  Mus.  Brüssel 
Cons. 

Cadmus  et  Hermione,  Tragedie  lyrique 
en  5  actes  et  un  prologue  (1673  erste 
Aufführung  im  April,  1674  vor  dem 
Könige).  Paris  1719  Ballard.  Part.  fol. 
[Paris  l'opera.  Brüssel.  Dresd.  Paris 
Nat.  C.  P.  Fürstenberg.  Bibl.  in  Donau- 
eschingen (Baden).      Brässel  Cons.  im  Ms. 

—  Im  Ms.  P.  [Karisruhe  91  BU. 
B.  Lpz.     Brüssel  Cons.     Upsala.     br.  Mus. 

Isis,  Trag.  Ivr.  en  5  a.  et  1  prol.  (5/1 
1677).  Paris  1719  Ballard.  P.  fol.  289 
S.  [Paris l'opera.    Brüssel.     B.B.     B.Lpz. 

B.  G.  B.  Wagener.  Karlsruhe  im  Ms. 
Brilssel  Cons.  im  Dr.     B.  M.      Paris  Nat. 

C.  P.    B.  B.       br.  Mus.  im  Ms.  u.  Druck. 
Persee,  Trag.   lyr.   en  5  a.   et  1  prol. 

(17/4  1682).  Paris  1682  ib.  fol.  48  u. 
328  S.  [Paris  l'opera.  Brüssel  im  Ms. 
Cambridge  FW.  im  Dr.  br.  Mus.  Dresd. 
Karlsruhe.  B.  Wagener  im  Kl.-A.  Brilss. 
Cons.  B.  M.  Paris  Nat.  Musikfr.  Wien. 
Glasgow.     C.  P.     Sigmaringen  Hofbibl. 


—  2.  edit.  Ib.  1710.  [B.B,  B.  M. 
B.  Lpz.     Paris  Nat.     Darmst. 

—  2.  edit?  Ib.  oe.  12,  1722.  P.  fol. 
229  S.     [Paris  Fopera.    Hofb.  Wien. 

—  Amsterdam ,  nouveUe  edit.  s.  a. 
[Rostock.     B.  B. 

Phaeton,  Trag.  lyi'.  en  5  a.  et  1  prol. 
(6/1  1683).  Paris  1683  ib.  P.  fol.  275 
S.  [Paris  l'opera  nebst  Ms.  von  1713. 
Brüssel  im  Ms.  Cambridge  FW.  im  Dr. 
br.  Mus.  B.  B.  B.  Lpz.  Darmst.  Karls- 
ruhe im  Ms.  154  Bll.  B.  Wagener  im 
Dr.  Brüssel  Cons.  Paris  Nat.  Musikfr. 
Wien.     Glasgow. 

—  2.  ed.  Paris  1709  grave  p.  Baufsen. 
P.  [Dre.sd.  Paris  Nat.  C.  P.  Brüssel 
Cons.     B.  Amiens. 

—  Ausg.  Paris  1718  J.  B.  Ballard. 
[Paris  Nat. 

—  2.  edit.(?)  oe.  13.  Paris  1721  Bal- 
lard. P.  [Berlin  Kircheniusitut.  B.  M. 
Paris  Nat.     Amst. 

—  2.  edit.  (?)  oe.  13.  Ib.  1738.  P. 
211  S.     [Hofb.  Wien. 

—  3.  edit.  Amst. ,  Le  Cene.  P. 
[Brüssel  Cons.  Nr.  1748. 

La  Priucesse  d"Eüde,  comedie  de  Mö- 
llere, en  5  act.  et  1  prolog.  (7/5  1664). 
Paris,  Ballard.  fol.  [Brüssel  Cons.  Nr. 
1731  ohne  Titelbl. 

Proserpine,  Trag.  lyr.  en  5  a.  et  1 
prol.  (3/2  1680).  Paris  1680  Ballard.  P. 
fol.  72  u.  355  S.  [Paris  l'opera.  Cam- 
bridge FW.  B.M.  B.Lpz.  B.  AYagener. 
br.  Mus.  Upsala.  Brüssel  Cons.  Paris 
Nat.     Sigmaringen  Hofb. 

—  2.  edit.  Paris  1707  ib.  P.  [Brüssel. 
Paris  Nat.     Glasgow.     B.  Hbg. 

—  2.  (?)  edit.  Ib.  1714.  P.  fol.  427 
S.  [Paris  l'opera,  mit  vielen  hds.  hinzu- 
gefügten airs  ä  danser.  Bologna.  Paris 
Nat.  1714  u.  1715.  C.  P.  1714.  Dresd. 
Karlsnihe  im  Ms.  P.     Brüssel  Cons.  im  Dr. 

Psyche,  Trag.  lyr.  en  5  a.  et  1  prol. 
(19/4  1678).  [Paris  l'opera  im  Ms.  P. 
Karlsruhe,     br.  Mus. 

—  Paris,  Ballard.  P.  [Brüssel  Cons. 
C.  P.     B.  Rennes. 

—  Ä.usg.  mit  Oeuvre  VIII  gez.  Paris 
1720  BaUard.  P.  fol.  [Paris  l'opera. 
Brüssel.     Paris  Nat. 

—  s.  a.  ib.     [Paris  Nat. 

Roland,  Trag.  lyr.  en  5  a.  et  1  prol. 
(18/1  1685).  Paris  1685  ib.  P.  fol.  56 
u.  344  S.  [Paris  l'opera.  Brüssel.  Cam- 
bridge FW.  B.  B.  B.  Br.  B.  Hbg. 
B.  Lpz.  Karlsruhe,  br.  Mus.  Upsala. 
Brässel  Cons.  B.  M.  Paris  Nat.  Glas- 
gow.    B.  Zw.     B.  Amiens. 

—  2.  edit.     Paris  1709  BaJlard.   Part. 


Liilly,  Jean-Baptißte. 


246 


Lully,  Jeau-Baptiste. 


de    chaüt    et    clavecin.     fol.     [Paris  Nat. 
Dresd.     br.  Mus.     B.  Amiens. 

—  Amsterdam  1711.  P.  [Rostock. 
Kopenhag.     B.  B. 

—  Ausg.  1716  Paris,  Ballard.  P.  [Paris 
Nat,     Darmst.     B.  Eennes. 

—  Ausg.  1733  ib.    P.     [C  P. 

—  Les  Airs  a  chanter  de  I'Opeia  du 
Roland,  mises. . .  Amst.  1685  J.  Ph.  Heus. 
(iul2".     38  S.     [Bologna. 

Thesee,  Trag,  lyr,  en  5  a.  et  1  prol. 
(11/1  1675).  Paris"  1688  Ballard.  P.  fol. 
58  u.  272  S.  [Paris  l'opera.  Biüssel. 
B.  M.  Paris  Xat.  br.  Mus.  Musikfr. 
Wien.  Glasgow.  B.  B.  B.  Br.  Upsala. 
Karlsnihe.     Brüssel.  Cous.     Darmst. 

—  im  Ms.  [Upsala  in  Stb.  br.  Mus. 
P.  B.B.  13261.  B.  Amiens.  B.  Rennes 
von  1678? 

—  2.  edit.  Paris  1711  ib.  P.  Kl.-A. 
230  S.  [Rostock.  Paris  Nat.  C.  P. 
Dresd.  B.  Wagener.  Ms.  P.  Nr.  458  im 
S.  Marco  in  Venedig. 

—  2.  edit.  Oeuvre.  IV.  Ib.  1720.  P. 
fol.  230  S.  [Paris  Fopera.  B.  Kgsbg. 
Paris  Nat.     br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Im  Kat.  von  Lajarte  der  Opera  u  Paris 
ist  jede  Oper  mit  zahlreichen  Notizen 
versehen. 

Die  2.  und  3.  Ausg.  der  Opern  haben 
oft  nur  eine  unvoUstäudige  Partitur,  in 
denen  bei  Chören  und  Instnmientalpiecen 
alle  Mittelstimmen  fehlen.  Die  öftere 
doppelte  Angabe  „2.  edition",  ist  original- 
getreu. 

Herr  Mich.  Brenet  teilt  mir  noch  mit, 
dass  sich  zahlreiche  Exempl.  obiger  Opern 
in  den  Bibliotheken :  Paris  Arsenal,  zu  Bor- 
deaux, Besancon,  Versailles  etc.  befinden. 

In  der  Bibl.  zu  Cambridge  FW.  Nr.  81 
wird  Lully  die  Oper  „Coronis"-'  zuge- 
schrieben, die  aber  von  IMobald  Oatti, 
einem  Schüler  und  Nachahmer  L.'s  ist 
(Clement).  Ebenso  gehört  die  Oper  Didon 
Nr.  83  Dcsmarets  und  Astree  Nr.  84 
Colasse  an.  Auch  sonst  werden  fast  in 
allen  Bibliotheks- Katalogen  LuUy  Opern 
zugeschrieben,  die  von  seinen  Söhnen 
sind.  Ich  nenne  nur  Orphee,  Aleide, 
L'Europe  etc.  Letztere  ist  von  Cawpra. 
Selbst  Fetis  begeht  den  Irrtum,  ihm  den 
Orphee  zuzuschreiben. 

Eine  neue  Ausgabe  im  Kl.-A,  veran- 
staltete von  den  meisten  Opern  Michaelis 
in  Paris,  unter  dem  Titel  Chefs-d'oeuvre. 
In  B.  B.  und  B.  M.  vorhanden.  Ich  nenne 
die  Alceste,  Atys,  Armide,  Bellerophon, 
Cadmus,  Isis,  Persee,  Phaitou,  Psyche, 
Proserpine  u.  Thesee.  Einzelnes  in  Neu- 
ausg.  siehe  Eitner  2. 


Balletts,   Divertissement,  Pastorale  u. 

a.  Bühnenkompositionen. 

Im  Conservatoire  de  musique  zu  Paris 
befinden  sich  eine  Anzahl  Bände,  die 
Philidor  anfei"tigte,  darin  befinden  sich 
folgende  Ballette  L.'s  (siehe  auch  Viertelj. 

I,  5.39) : 

Im  6.  Bande  zu  Cavalli's  „Xerxes" 
6  Entrees  von  Lully.  WeckerUn  glaubt, 
dass  dies  L.'s  erste  Arbeiten  in  diesem 
Fache  sind  [auch  in  B.  Joach.  Nr.  4. 

Alcidione  von  Benserade  entworfen, 
1658,  Bd.  8,  wird  von  Anderen  für  sein 
ältestes  Ballet  gehalten. 

Ballet  royal  de  la  Eaülerie,  Text  v. 
Benserade  1659,  im  9.  Bde.  [auch  in  B. 
Joach.  Nr.  5  und  in  B.  Karlsruhe. 

Ballet  royal  de  l'Impatience,  1661,  im 

10.  Bde.  Text  von  Benserade.  Auch  in 
Karisruhe,  Ms.  P.  30  Bll.  —  B,  Joach. 
Nr.  6. 

B.  r.  Les  Nopces  de  Village,  1663,  im 

II.  Bde.  [auch  in  B.  Joach. 

Les  amours  deguisez,  1664,  12.  Bd, 
[auch  in  B.  Joach.     Cambridge  FW. 

Le  mariage  force  1664,  13.  Bd.  [auch 
in  B.  Joach.  Cambridge  FW.  br.  Mus. 
im  Kl.-A,  1867. 

La  princesse  d'Elide,  comedie-ballet  en 
5  actes.  Text  von  Moliere.  1664.  23.  Bd. 
[auch  in  B.  Karlsruhe  und  B.  Joach.  Ms. 
P.     16  Bll.     Cambridge  FW. 

B.  r.  de  la  Naissance  de  Venus,  1665. 

11.  Bd.  [auch  in  B.  Joach.  Nr.  11.  Cam- 
bridge FW. 

Le  Canal  de  Versailles,  mit  einer  Sym- 
phonie pour  Neptuue.     1666,  Bd.  28. 
BaUet  des  Muses,  Text  von  Benserade. 

1666,  Bd.  24  [auch  in  B.  Joach.  Nr.  19 
und  in  Karisruhe,  Ms.  P.  39  BU.  C.  P. 
noch  einmal  besonders. 

—  Paris  chez  Foucault,  P.  [Cam- 
bridge FW. 

L'amour  malade,   Text  von  Benserade, 

1667 ,  Bd.  15  [auch  in  B.  Joach.  Nr.  2, 
B.Karlsruhe  16  Bll.  von  1659":'  Hofb. 
Stuttgart  im  Ms. 

B.  r.  de  Flore  danse,  1669,  Bd.  16 
[auch  in  B.  Joach.  Nr.  21. 

Le  Bourgeois  gentiDiomme,  Text  von 
Moliere,  1669.  Bd.  34.  [Auch  in  Joach, 
25.  Karlsnüie ,  mit  Ballet  de  Carabeii 
bezeichnet,  Ms.  P.,  30  Bll.  Dresd.  Mus. 
im  Kl.-A:  Paris,  Durand  &  Co. 

L'amour  medicin,  Ballet,  Bd.  29.  [Auch 
in  B.  Joach.  22. 

Pourceaugnac,  Ballet,  Bd.  34  [auch  in 
B.  Joach.  24. 

—  Im  Druck:  Pour  c'eaugnac,  Divert. 
oomique.    Paris    1715    Ballard.     P.    fol. 


Liilly,  Jean-Baptiste. 


247 


Lully,  Jean-Baptiste. 


[B.  B.      In  Rostock  in  Stb.       C.  P.  noch 
einmal  besonders  vortianden. 

—  Divertissem.  italieo,  paroles  de  Me- 
liere. Im  Okt.  1722  zu  Paris  aufgef.  Ms, 
P.     [Paris  Lopera. 

In  der  B.  Joachimsthal  zu  Berlin,  Ms. 
320—325,  6  voll.  Ballets  in  foL,  Pai-t.  in 
Reinschrift,  siehe  Näheres  im  gedr.  Kat. 
Nr.  352,  Aufser  den  oben  bereits  verz. 
befinden  sich  noch  folgende  dort: 

1.  Ballet  du  Temps. 

3.  B.  royal  D'alcidianne. 

7.  Ballet  des  Saisons  [auch  in  Paris 
Topera  von  1695.     Cambridge  FW. 

—  Dasselbe  im  Druck:  Ballet  des  S. 
(von  Colasse  u.  L.)  pai'oles  de  l'abbe  Pic 
(18  10  1695).  Paris  1695  Ballard.  P. 
qn4P.     [Paris  Fopera. 

—  In  späterer  Ausg.  mit  dem  Zusätze : 
de  tonte  la  rausique  de  feu  Mr.  de  Lully 
qui  manquait  dans  la  premiere.  Paris 
1700  Chr.  BaUard.  qu40.  293  Seit.  P. 
[Hofb.  Wien.  B.  M.  B.  B.  Bologna. 
C.  P.     Upsala.     br.  Mus. 

8.  B.  Hercule  amoureux. 

9.  B.  des  Pianettes. 

12.  B.  de  Crequy  [auch  in  Cambridge 
FW. 

13.  B.  des  Gardes  [auch  in  Cambridge 
FW. 

15.  B.  des  Arts  [auch  in  Cambridge 
FW. 

17.  Entre  Acte  d'Oedippe,  Ballet. 

20.  Mascarades  de  Versailles  [auch  br. 
Mus.  im  Ms. 

23.  La  feste  de  Versailles,  B. 

26.  Les  jeux  Pvthiens,  B.  [auch  in  B. 
Karlsruhe,  Ms.  P.'28  BU.     C.  P. 

1)1  anderen  Bibliotheken: 

Cariselli,  divertissement  comique  ajoute 
ä  la  suite  des  festes  de  Thalie  (\.  Auf- 
führg.  1702)  Paris  (1715)  Chr.  Ballard. 
?.  Man  schreibt  einen  Teil  der  Musik 
Cambert  zu.  [B.  B.  Paris  l'opera  im 
Ms.     C.  P. 

Le  Cameval.  Mascarade.  Text  von 
Moliere  und  Benserade.  1675.  Ms.  P. 
62  BU.     [Karisruhe.     C.  P. 

—  Le  Cai'neval ,  Mascarade  -  pastiche 
en  dix  entrees  (1675)  Paris  1720  Ballard. 
P.  fol.  [Paris  l'opera.  Glasgow.  Paris 
Nat.  im  Dr.  u.  Ms.     Brüssel  Cons. 

L'Eglogue  de  Versailles,  Divertissem. 
en  1  acte,  parol.  de  Quinault.  Paris 
1685  Chr.  BaUard.    P.  fol.    [Pai'is  l'opera. 

—  L'Eglogue,  ou  la  Grotte  de  Ver- 
sailles. Ms.  P.  20  BU.  [Karlsruhe.  Up- 
sala in  Stb.  Paris  l'opera  angebunden  an 
IdyUe  sur  la  paix. 

Les  festes  de  l'Amour  et  de  Bacchus, 


Pastorale  en  3  actes  et  un  prologue 
(15  11  1672)  Paris  1727  J.  B.  Christophe 
BaUard.  P.  fol.  [Paris  l'opera.  Brüssel 
Nr.  2633  Ausg.  von  1717  ib.  B.  Kgsbg. 
von  1717.  br.  Mus.  im  Ms.  P.  Paris 
Nat.  1717.  C.  P.  1717.  Karlsruhe  im 
Ms.  P.     66  BU. 

L'Idylle  sur  la  paix.  Pastorale  en  1 
actes,  parole  de  J.  Racine  (1685).  Paris 
1685.  ib.  P.  fol.  [Paris  l'opera.  Upsala 
ina  Ms.     C  P. 

—  Idylle  sur  la  paix,  avec  l'Egloque 
de  VersaiUes,  et  plusieurs  pieces  de  Sym- 
phonie. Paris  1685.  P.  [Glasgow.  Mu- 
sikfr.  Wien.     Paris  Nat.     br.  Mus. 

Le  Mariage  force,  comedie  ballet  en 
3  actes  (29/1  1664). 

—  Nouv.  edit.  par  Lud.  Celler,  Kl.-A. 
Paris  1867  Hachette.    8'\     [Brüssel  2860. 

La  Serenata.  Les  Bohemiens.  Ballet. 
[B.  Lpz. 

Le  temple  de  la  paix ,  op.-baUet  en  6 
entrees  (Fontainebl.  12  9  1685).  Paris, 
Ch.  Ballard.  P.  [Brüssel  Cons.  Musikfr. 
Wien.  Cambridge  FW.  Brüssel.  B.  B. 
Karlsruhe.  Rostock  in  Stb.  Paris  l'opera. 
br.  Mus. 

—  2.  edit.  mit  Oeuvre  XI.  gez.  Paris 
1721  ib.    P.   fol.    [Brüssel.    Paris  l'opera. 

Le  Triomphe  de  l'amour,  BaUet  roy. 
Pai-is  21/1  1681  BaUard.  P.  220  S. 
[B.  Lpz.  Karlsruhe.  B.  Wagener.  Ro- 
stock. Upsala  in  Stb.  Dresd.  Mus.  im 
Druck.  Musikfr. Wien.  Paris  Nat.  im  Ms. 
C.  P.  br.  Mus.  Stuttgart  Hofb.  Rom 
Cecilia.    Sigmaiingen  Hofb.    Brilssel  Cons. 

—  Ausgabe:  Paris  1721  Ballard.  P. 
fol.  mit  oe.  9  gez.     [Brüssel  Cons.  1744. 

La  veuve  Coquette.  Divertissement. 
Ms.  P.     [C.P. 

Ein  Fragment  eines  Ballets  im  Druck: 
Paris  1702  BaUai-d.     P.     [Upsala. 

Im  C.  P.  2  starke  Bde.  mit  Ballets, 
Fragmente,  ital.  u.  franz.,  eine  Samlg. 
itaüenische  Scenen. 


Recueü  des  opera  des  Balets,  et  des 
plus  belies  pieces  en  musique,  qui  ont 
ete  represent,  depuis  10  ou  12  ans  . . . 
devant  Sa  Majeste  . . .  Suivant  la  copie 
de  Paris  (1680—83).  Amst.  1684  Abra- 
ham AVolfgang.  12».  13  Teile  in  2  voU. 
[Salzburg. 

—  andere  vermehrte  Ausg.  8  voU. 
Amst.  1667—1712  Henri  Schelte  (Ubraire). 
12"^.  vol.  I  u.  II,  die  obigen  Piecen. 
[Salzburg,  Studienbibl. 

Recueü  de  plus  beaux  airs  ä  chanter 
des  opera  fran9. . . .  par  le  M.  de  LuUy, 
et   par  le   plus  habiles   auteurs   qui   ont 


Liilly,  Jean-Baptiste. 


248 


Lullv,  Loms  de. 


paru  depiiis  sa  mort.  A  Roosendal  .  . . 
•tAmst.  1706  by  Paulus  Matthysz.  fol. 
203  S.  enth.  noch  De  Ja  Lande  et  De 
Bonsset  [Straeten  1,  111. 

Recueil  de  plus  beaux  endroits  des 
operas  de  M.  de  L.  2  voll.  fol.  im  Ms. 
[Paris  Nat. 

Airs  aus  den  Opern  Armide,  Bellerophon, 
Cadmus,  Atys,  Phaeton  u.  Thesee,  Singst. 
u.  Bc.     [Schwerin  F.  im  Ms. 

Airs  in  Samiwk.  Airs  1697  b. 

Instrumentalwerhe. 

Ms.  C.  P.  eine  Sammlung  von  Ouver- 
türen, Tanzlieder,  Sarah.,  Cour.  u.  Gig. 
aus  der  ersten  Zeit  seiuer  Thätigkeit,  be- 
titelt :  Morceaux  de  musique,  comp,  pour 
la  bände  des  petits  Yiolons  par  .  .  .  (be- 
zieht sich  auf  das  von  ihm  gebildete 
Orchester). 

Symphonies,  Airs  pour  Mad.  la  Dau- 
phin e,  Pavane,  Gigue,  Menuets,  Chacone 
pour  Mad.  la  Princesse  de  Conty,  deux 
passepieds.  [Paris  Topera.  Angebunden 
an  Idylle  sur  la  paix. 

Le  Simphonies  ä  4.  avec  les  airs  et 
Triolets  des  Festes  de  TAmour  et  de 
Bacchus.  Amst.,  A.  Pointel.  kl.  4".  Stb. 
'[Hofb.  Wien:  Dessus,  12  S. 

Recueil  des  Symphonies  de  Thesee, 
d'Isis,  d'Atys,  d'Alceste  etc.  im  Ganzen 
gegen  300  Nummern  aus  etwa  20  Werken 
yon   LuUy.     4  Stb.  im  Ms.   B.  Karlsruhe. 

Les  Trio  des  Opera  de  Msr.  de  Lully, 
mis  en  ordre  pour  les  concerts.  Propres 
ä  chanter,  et  ä  jouer  sur  la  Flute,  le 
Yiolon,  et  autres  Instruments.  Amster- 
dam 1690.    qu40.     [Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Les  Trio  des  Opera  de  Msr.  de  Lully, 
Mis  en  ordre  pour  les  concei-ts.  Propre 
ä  chanter,  et  ä  jouer  sur  la  Fhite,  le 
Violon,  et  auti-es  Instniments.  Amster- 
dam 1691.  qu40.  [Dresd.  Mus.  br.  Mus., 
das  Stb.  Des.sus  11.  gehört  einer  anderen 
Ausg.  an. 

In  Trios  de  differents  autheurs,  siehe 
Roger,  die  Ouvert.  zu  de  la  Grotte. 
3  Stb. 

Trios  f.  2  V.  u.  B.    Ms.    4».    [Rostock. 

Recueil  de  tous  les  Airs  ä  jouer  sur 
le  Yiolon,  Flute  de  l'opera  d'Arniide. 
Amsterd.     3  Stb.     [Upsala. 

Lessons  for  the  harpsichord  or  Spinet. 
Yiz.  I.  AJlemands,  aire,  corants,  minuets, 
sarabands  et  jiggs,  composed  by  M.  Bap- 
tist Lully.  London  (c.  1680)  Daniel 
"Wright.  qufol.  16  Bll.  [C.  P.  br.  Mus. 
B.  Wagener. 

Diverses  Chacoune,  Ouvertures  et  autres 
Airs  in  d'Anglebert's  Piece  de  Clavecin 
1689.    liv.  1.     fiufol.     [B.B.    B.M. 


1  Lautenpiece  im  C.  P.  c.  1725  (Kat. 
485/86). 

In  Simpson's  Corapanion  1  Piece  f. 
Fl.  u.  B. 

Airs  ia  Clerambaulfs  Nouv.  poe.sies 
1737. 

In  neuen  Ausgaben  siehe  Eitner  2  und 
obige  Bemerkung  über  Michaelis'  Klavier- 
auszüge sowie  die  Partitur  -  Ausg.  der 
Arinide. 

Lully,  Jean-Baptiste  de,  fils, 
geb.  6.  Aug.  1665  zu  Paris.  7/2 
1695  wurde  er  an  Stelle  Boessefs 
Surintendant  der  Xgi.  Musik  zu 
Paris,  auch  war  er  Abbe  an  der 
Abtei  von  St.  Hilaire  bei  Nar- 
bonne,  Avie  ihn  auch  1687  sein 
Vater  im  Testament  bezeichnet. 
Sein  Tod  kann  erst  nach  1711 
erfolgt  sein,  da  Campardon  bis 
in  dies  Jahr  Dokumente  mitteilt. 
Fetis  verz.  aber  seinen  Tod  schon 
mit  dem  9.  Juni  1701  zu  St.-Cloud. 
Er  unterzeichnet  sich  teils  mit 
Lully,  teils  mit  Ltdli  (Campardon). 
Die  Lexika,  selbst  Campardon, 
schreiben  ihm  fälschlich  die  Oper 
Orphee  zu,  deren  Komponist  sein 
Bruder  Louis  war.  ^Nachweisbar 
ist  folgendes  Werk: 

Le  ti'iomphe  de  la  raison  sur  l'amour, 
pastorale  mise  en  musique,  representee 
devaut  sa  Majeste  ä  Fontaiuebleau  le  25. 
Oct.  1696.  Paris,  Chr.  BalJard.  qu40.  P. 
74  S.  [besafs  einst  Leo  Liepmannssohu. 
Nach  einer  Notiz  Weckerlin's  scheint  es 
auch  im  Conservatoire  de  mus.  zu  Paris 
sich  zu  befinden. 

Sein  Bruder  Jean-Louis,  geb.  23.  Sept. 
1667  und  gest.  28.  Dez.  1688,  also  nur 
21  Jahr  alt,  folgte  seinem  Yater  als  Sui- 
intendant  der  Hofmusik  und  schrieb  mit 
seinem  Binder  Louis  das  dort  verzeichnete 
Ballet  ,.Zephire  et  Flore-'. 

Lully,  Louis  de,  geb.  4.  Aug. 
1664  zu  Paris,  Sohn  des  Jean 
Baptiste  senior,  lebte  noch  1713. 
Pougin  veröffentlicht  nach  Lhuil- 
lier's  Buch  das  Taufzeugnis  des- 
selben. Er  wurde  erst  1677  in 
Fontaiuebleau  getauft,  König  und 
Königin  von  Frankreich  waren  die 
Taufzeugen.    Nach  dem  Tode  seines 


Liilly,  Loiiis  de. 


249 


Luneau  de  Boisjermain. 


Bruders  Jean  Louis  wurde  er  Sur- 
intendaut  der  K^\.  Musik  und  Kam- 
morkomponist  des  König's.  A"on 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar (entgegen  den  Lexika): 

1.  Zephire  et  Flore,  opera  -  ballet  en 
3  actes  et  un  prologiie,  imis.  de  Louis  et 
Jenii  Louis  de  LuUy,  paroles  de  Du 
Boullay  (repres.  22  3  1688  ä  Paris.  1715 
wiederholt).  Ms.  ohne  Pai-t.,  nur  in  Stb. 
in  Paris  l'opera.  —  Im  Druck:  Paris  1688 
Ballard.  P.  fol.  248  S.  [Hof b.  AVien. 
Glasgow.  C.  P.  br.  Mus.  Upsala.  B. 
Lpz.  Karlsruhe,  überall  unter  J.  B.  Lully 
aufser  im  br.  Musemn,  Bologna  und  Brüssel 
Cons.  B.  Eennes  eine  Ausg.  von  1698 
unter  Jeau  Bapt. 

2.  Oii3hee,  Tragedie  lyiirjue  en  3  actes 
et  un  prologue,  paroles  de  Du  Boidlay 
(represent.  8  4  1690.  nie  wiederholt). 
Paris  1690  Chr.  Ballard.  P.  [Paris  l'opera. 
C.  P.  Upsala  in  Stb.  Karlsriüie  in  P. 
B.  M.  Biiissel  Cons.  Der  Katalog  der 
letzteren  Bibl.  nennt  den  Autor  „Mons. 
de  Lully,  Taisne".  B.  Eennes.  Ton  den 
Lexicographen  und  Katalogen  der  Biblio- 
theken fälschlich  dem  Jeau  Baptiste  zu- 
geschrieben. 

3.  Aleide,  Tragedie  lyrique  en  5  actes 
et  un  prologne,  mus.  de  Louis  Lully  et 
Marais.  parcles  par  Campistron  (repr.  3/2 
1693,  3  mal  wiederholt  bis  1744).  Ms.  P. 
fol.  [Paris  l'opera.  C.  P.  unter  dem  Titel : 
Aleide,  ou  trioniphe  d'Hercule,  opera  eu 
5  actes  . .  .     Berlin  K.  H. 

4.  Pautomimes  des  Pages.  Ballet  f. 
Vcl.  u.  B.  Ms.  Musik  von  L.  u.  Marais. 
[Berlin  K.  H.     Ebend.  für  V.  u.  B.;  vom 

4.  Akt  fehlt    die    letzte   Hälfte    und    der 

5.  Akt  ganz.    Nr.  2863. 

Coucert  de  Violons  et  Hautbois,  donue 
au  Soupe  du  Eov  le  seise  Janvier  1707. 
[C.  P.  Bd.  36  in  Philidor's  Samraelbänden. 

Liimon  oder  Liiinon,  Zauiiio. 

Um  1475/76  Sänger  an  der  Mai- 
länder Hofkapelle  (Straeten  6, 18/19. 
Motta  86  und  128  giebt  ihm  noch 
den  Beinamen  „dicto  ottineto''. 

Lumpe.  Johann  TVillielm,  1715 
Waldhornist  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart  mit  300  Gld.  Gehalt  (Sit- 
tard 2,  93). 

Lima,  Gius.  Folliero  de,  siehe 
Folliero  de  Lima. 

Lunekli,  Johann,  ein  Musikus 


in  der  Düsseldorfer  Hofkapelle  um 
1638  (M.  f.  M.  28,  91). 

Lund,  Daniel,  geb.  zu  Fogdoe 
in  Schweden  den  1.  Aug.  1666, 
gest.  25.  Dez.  1747  als  Prof.  der 
orientalischen  Sprachen  zu  Abo 
und  Upsala.     Er  schrieb: 

Dissertatio  de  musica  Hebraeorum  an- 
tiqua  ijuam  praeside  .  . .  examine  submit- 
tit  Sueno  Gestrinius.  Upsala  1707.  8°. 
[Dresden. 

Lund,  Johann,  geb.  1638  zu 
Flensburg,  gest.  1686  als  evange- 
lischer Prediger  zu  Tendern  (Schles- 
wig), gab  heraus: 

Alte  jüdische  Heiligthümer  von  der 
Musik  der  Hebräer.  Hamburg  1711.  8*^. 
Herausgegeben  von  Sandhagen;  eine  2. 
Ausg.  in  Fol.  nach  dem  Ms.  verbessert 
von  Muhlio  (nach  Gerber  1).  Ein  Ex. 
von  1711  in  der  bischöfl.  Proskeschen 
Bibl.  in  Eegensburg. 

Lund,  Thomas,  Gentleman  an 
der  Hofkapelle  in  London  von 
1722  bis  c.  1735  (Viertel].  8,  516. 
518). 

Lundsdörffer  (Lunfsendorffer 
schreibt  Arnschwanger,  ein  Zeit- 
genosse), Albrecht  Martin  (auch 
nur  A.  3l  L.  gez.),  war  nach  Mat- 
theson  1,  172  und  2,  458  Organist 
an  der  St.  Lorenzkirche  in  Nürn- 
berg und  soll  gegen  1690  gestor- 
ben sein. 

Im  Arnschwanger  1659  und  1680  (s.  d.) 
zahlreiche  Lieder,  resp.  Arien  genannt  mit 
Bc.  (siehe  auch  Zahn  5,  426.)  lu  B.  Zw. 
ein  Trauergesang  367  Nr.  8 :  Unser  Leben 
wäret  siebentzig  Jahr,  für  C.  u.  B.  gez. 
mit  A.  M.  L.  Stud:  Music. 

Luneau  de  Boisjermain,  Pier- 
re-Josepli-Franc^ois,  geb.  um  1732 
zu  Issondun,  gest.  25.  Dez.  1801 
zu  Paris  in  dürftigen  Verhältnissen. 
Am  bekanntesten  ist  er  durch  einen 
Kommentar  zu  Racine's  Werken. 
In  Paris  fiel  er  den  Spekulationen 
der  Buchhändler  zum  Opfer. 

Er  gab  3  Jahrgänge  eines  Almauachs 
musical  heraus,  4  Bde.  in  12".  Paris, 
Bureau  de  l'abonnement  litteraire.  1782 
in  B.Brüssel.     1783  in  B.  B. 


Luügwitz. 


250 


Lupi. 


Liingwitz,    Valentin,    von    c. 

1589  bis  1630  Kantor  a/'d.  Haupt- 
kirche in  Pirna  (M.  f.  M.  28,  150). 

Limfseudorffer,  siehe  Lnnds- 
dörffer. 

Lupaccliino,  Bernardino,  dal 
Vasto,  ein  Komponist  aus  der  Mitte 
des  16.  Jhs.,  der  besonders  durch 
seine  2stim.  Gesänge,  die  er  ge- 
meinsam mit  Joan  Maria  Tasso 
herausgab,  allgemein  bekannt  Avar 
und  die  bis  ins  18.  Jh.  hinein 
immer  wieder  aufgelegt  wurden. 
Es  sind  Solfeofo'ien  ohne  Text.    Auf 


^ncj^ 


seinen  Drucken  ist  nirgends  ein 
Amt  verz.,  doch  geben  die  Lexika 
an,  dass  er  (nach  Baini)  Kapell- 
meister an  San  Giovanni  di  Late- 
rano  zu  Rom  war.  Pitoni  giebt  ihm 
gToIses  Lob.  Seine  Drucke  sind: 
1543.  . . .  Madrigali  a  4  voci.  Ven. 
1543  (ohne  Verleger,  wakrsch.  Gai'dane). 
4  Stb.'  fiu40.  28  Madr.  [B.  B.  Hofb. 
Wien.     Verona  S.  f.     Bologna:  C.  def. 

—  Nachdi-uck:  Ven.  1543  Hieron.  Sco- 
tus.  4  Stb.  qu40.  28  Madr.  [Bologna: 
C.     Florenz  B.L:  T. 

1546.  .  .  .  n  Secondo  IIb.  di  Madr. 
di  .  .  .  a  4  voci.  Ven.  1546  Gardane. 
4  Stb.  qu40.  30  Madr.  [ß.  M.  B.  Kgsbg. 
Florenz  B.  B.  Lucca  B.  c :  B.  Crespano 
B.  C:  C.  T.  B. 

1547  ...  A  cinque  11  1.  lib.  di  Madr. 
a  5  voci  . .  .  Ven.  1547  Gardane.  5  Stb. 
qu40.  22  Madr.  fB.  M.  Lübeck.  Hofb. 
AVieu.     Bologna:  T.     br.  Mus:  B. 

1559.  Di  B  .  .  .  L  . . .  et  di  Joan  Maria 
Tasso,  il  1.  lib.  a  2  voci  . .  ristamp.  & 
da  molti  errori  einendato.  Aggiontoui  an- 
cora  alcuni  canti  a  2  voci  de  diuersi  autori. 
Ven.  1559  Gardano.  2  Stb.  qu40.  35 
Solf egg.  ohne  Text.  Andere  Autoren  wie 
die  beiden  obigen  sind  nirgends  genannt: 
13  von  L.,  15  von  Tasso  (siehe  Eitner  Ij. 
[Bologna:  T. 

—  Veneg.  1560  Scotto.  2  Stb.  qu4o. 
[Bologna. 

—  II  1.  lib.  a  note  negi'e  a  2  voc. . . . 
Scotto  1565.     [Celle,  2  Stb. 

—  ristampt.  Ven.  1568  Claudio  da 
Correggio.     [Upsala:  T. 

—  1584  Ven.,  Vincenti  &  Amadino. 
[Bologna:  C. 

—  1587  Ven.,  Amadino.  [Florenz  2  Stb. 
Bologna:  T. 


—  1591  Ven.,  Vincenti.  [Bologna  2  Stb. 

—  1594  Ven.,  Ang.  Gai-d.  [B.  B.  2  Stb. 
Bologna:  C. 

—  1607  Vincenti.     [B.  Haberl. 

—  1615  Amadino.     [Florenz:  C.  T. 

—  1616  B.  Magni.     [Bolog:  T. 

—  1620  Roma,   Soldi.      [Bolog.  2  Stb. 

—  1642  Bracciano,  ediert  von  Floridus 
de  Silvestris.     [br.  Mus. 

—  1670  Roma,  Mutij.     [Bolog:  T. 

—  1685  Ven.,  Sala.     [Paris  Nat. 

—  1688  Firenze,  Stamperia.  [B.  B. 
2  Stb.     Bolog:  C. 

—  1670  (•;'  soll  wohl  1690  heilsen). 
Ven.,  Magni.     [Bolog.  2  Stb. 

—  1701  Bologna,  Süvani.  [Bolog.  2  Stb. 

—  Ms.  L  154  und  289  iu  Kopie.  [B.  B. 
In  Ms.  2289  P.  in  B.  Briissel,  Madrigale. 
In  alten  Samlwk.  5  Gesänge  (Eitner  1). 

Ferner  in  Balbi's  Music.  Essercitio  1589 
ein  Gesg.  Vogel  sagt  1,  51,  dass  nur  die 
Oberstim.  von  L.  ist.  AU'arsalir  della 
bramata  fehlt  in  der  Ausg.  von  1597. 

Luparini,  siehe  Cosmorskj. 

Lupato ,  Pietro ,  Chorknaben- 
lehrer am  S.  Marco;  am  10.  Okt. 
1525  angestellt,  hatte  auch  die 
Verpflichtung  den  Kapellmeister 
zu  vertreten  (Caffi  1,  39.  2,  32). 

Liipatiis,  siehe  Luppatus. 

Luperg-er,  Oeorg,  um  1635  bis 
etwa  164:0  Organist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  mit  300  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Lupi  {Lupus)  und  Jean  Lupi^ 
resp.  Joannes  Lupi  ist  stets  Hel- 
linck  (s.  d.).  Aufserdem  giebt  es 
aber  noch  eine  Anzahl  Lupi  und 
Lupus,  die  stets  noch  einen  Vor- 
oder Beinamen  haben  und  das 
sind: 

Didier  Lupi  Second.  Er  zeich- 
net sich  zwar  auf  seinen  Drucken 
nur  mit  D.  Lupi  Second,  sowohl 
auf  dem  Titel  als  in  der  Dedikation 
von  1519,  doch  lässt  sich  sicher 
annehmen,  dass  es  Didier  ist.  üeber 
sein  Leben  ist  nichts  bekannt,  als 
dass  er  dem  Drucke  der  Psalmen 
zufolge  in  Lyon  in  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs.  gelebt  haben 
wird.    Fetis  weifs  auch  nicht  mehr. 


Lupi. 


251 


Lupo,  Ambrose. 


Seine  bisher  bekannt  gewordenen 
AVerke  sind: 

3.  Livre  contenant  35  Chai:sons  a  4  par- 
ties.  Lyon  1548  Godefroy  &  Mar.  Be- 
ringen.    4  Stb.     kl.  01114".     [B.  M. 

J)a.s  1.  und  2.  Buch  ist  nicht  bekannt. 

Psalmes  |  trente  dv  royal  |  Prophete 
David  I  traduictz  en  uers  fran(;"ois  par 
Giles  Dau-  |  rigny,  dict  le  Pamphile,  et 
mis  I  en  musique  ä  quatre  |  paiiies  |  par 
D.  Lvpi  Second.  |  CantA'S.  Tenor  (resp. 
Altvs.  Bassvs)  |  Auec  priuilege  du  Roy 
pour  cinq  ans.  |  A  Lyon  par  Godefroy 
&  Marcellin  Beringen,  |  freres,  M.D.XLIX.  | 
2  Stb.  in  kl.  qu.4P,  in  jedem  2  Stim.  gegen- 
über gednickt.  Die  30  Psalmen  sind  der 
16.  17.  21.  27.  29.  30.  34.  39-42.  44. 
49.  52.  62.  65.  67.  68.  73.  80.  84—86. 
111.  121.  125.  126.  112.  127.  139.  [B.  M. 
Hofb.  Wien. 

Erst  fast  20  Jahre  später  trifft  man 
eine  spätere  Auflage  eines  Liederbuches 
mit  geistlichen  Texten  an: 

Premier  livre  de  chansons  spirituelles 
composees  par  Guillaume  Gueroult,  et 
mises  en  musique  ä  4  parties,  par  Didier 
Lupi  second,  et  autres.  Nouuellement 
reueaes,  et  augmentees  outre  les  prece- 
dentes  impressions.  A  Paris  1568  Nie. 
du  Chemin.  1  vol.  in  kl.  8».  63  Ell. 
23  Gesänge,  Stim.  gegenüber.  [B.  Dres- 
den, siehe  gedr.  Kat.  p.  91  mit  Reg.  Ein 
anderer  Komponist  als  L.  ist  nii-gends  ge- 
nannt. Ueber  seinen  Aufenthalt  giebt 
der  Druck  nichts  an,  doch  ist  die  Dedic. 
noch  von  ihm  geschrieben. 

1  Chanson  ist  in  Granjon's  Trophee 
1559  aufgenommen.  Fetis  spricht  von 
einem  Ms.,  einst  der  Herzogin  von  Orleans, 
Mutter  des  Königs  Louis-Philippe  gehörig, 
in  dem  sich  die  Chanson  ,,Re\aens  vers 
moi,  qui  suis  tant  desole"  befinden  soll, 
die  aber  mit  Jean  Lupi  gez.  und  daher 
Hellinck  zuzuschreiben  ist.  Commer  bring-t 
sie  ijn  12.  Bde.  seiner  Musica  sacra.  Von 
Didier  L.  befinden  sich  in  M.  f.  M.  3  vierst. 
Psalmen  und  30  Psalmen-Melodien,  siehe 
Eitner  2  im  Nachtrage  M.  f.  M.  9. 

Lupi,  Eduardo,  ist  Duarte  Lobo. 

Lupi,  Mario,  geb.  zu  Bergamo 
um  1710,  gest.  7.  Nov.  1789  ebd., 
war  Kanonikus  an  der  Kathedrale 
zu  Bergamo  und  Ehren-Kämmerer 
des  Papstes  Pio  YI.  Fetis  verz. 
von  ihm  ein  Ms.  „Dissertazione 
intorno  al  suono". 

Lupiere,  . . .  Konzertmeister  an 


der  Hofkapelle  in  München,  pen- 
sioniert mit  150  Gld.,  wird  am 
31/4  1765  als  ein  Verstorbener 
bezeichnet  (Kreisarchiv). 

Lupiiio,    Francesco,    aus    An- 

cona,  war  um  1549  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Urbino  (Titel).  In 
Cinciarino's  Tractat  von  1555  fol. 
13  wird  er  Don  Francesco  Lupino 
in  Urbino  genannt  und  mit  „maestro 
di  Chierici  del  Domo"  bez.  Chierici 
heilst  die  Geistlichen.  Es  ist  frag- 
lich, ob  dies  nicht  ein  anderer  ist. 
Obiger  ist  bekannt  durch  die  Kom- 
positionen: 

.  . .  Primo  libro  di  Motetti  a  4  voci . .  . 
Yen.  1549  Gai-dane.  4  Stb.  qu40.  [ß.M: 
C.  T.  Bologna,  im  Kat.  fehlt  die  Angabe 
der  Stb. 

In  alten  Samhvken.  ist  er  mit  5  Mo- 
tetten vertreten  (Eitner  1),  dazu  kommt 
noch  die  Motette  im  Samlwk.  1555  d  Nr.  21 
„Dum  fabricator  muudi,  2.  p.  Aperto  ergo*', 
5  voc.  Im  Tenor  ist  aber  Lupi  gez.  statt 
Lupino,  deshalb  habe  ich  die  Motette  unter 
Lupi  (Jean)  gestellt. 

In  der  Proske'schen  Bibl.  (Kat.  A IV) 
befinden  sich  im  Ms.  841  Nr.  2  „Magi 
veniunt''  4  voc.  Chorb.  von  1572.  Ms.  848 
Nr.  2  u.  9.  867,  2.  876,  3.  und  888  eine 
Anzahl  Motetten. 

Eine  Epistola  musicae  im  Ms.  Cod.  5318 
im  Vatican. 

Lupo.  Die  englische  Hofkapelle 
zählt  von  der  Mitte  des  16.  bis 
zur  Mitte  des  17.  Jhs.  7  Lupo  als 
Mitglieder  und  zwar  als  Violisten 
u.  Violinisten;  ein  Thomas  brachte 
es  bis  zum  Komponisten.  Nach 
Nagel's  Annalen  sind  dies  folgende : 

Amhrose  Li/po,  Violinist  von  1559  bis 
zu  seinem  Tode  im  Jahre  1594. 

Horatio  Lupo,  wird  am  6/2  1612  auf 
Lebenszeit  als  Violinist  angestellt.  Der 
Gehalt  betmg  gewöhnlich  40  £,  blieb 
aber  sehr  oft  aus.  Er  wird  noch  1625 
genannt. 

Joscpho  Lupo,  Violist,  wird  von  1581 
bis  1605  angeführt. 

Petra  Lupo,  Violist,    von  1581—1605. 

Theophü  Lupo,  Sohn  des  Thomas, 
wahrscheinlich  des  Thomas  junior,  wird 
am  1/12  1627  als  Instrumentist  angestellt 
und  noch  1640  ei-wähnt. 


Lupi,  Thomas  sen. 


252 


Lupus,  Michael. 


Tliomas  L.,  senior,  Violinist  seit  1593 
angeführt,  wird  1626  als  Komponist  der 
Kapelle  bez.  und  stirbt  kurz  vor  1627, 
da  in  diesem  Jahre  sein  Nachfolger  an 
seine  Stelle  ernannt  wird. 

Thomas  L.  junior,  Sohn  des  Pietro, 
wird  am  17/11  1599  als  Violinist  angestellt. 
Am  19  5  1637  petitionirt  die  Wittwe  um 
Auszahlung  des  lückständigen  Gehalts. 

T//omas  L.,  Sohn  des  Joseph,  wird 
1601  erwähnt. 

Unzweifelhaft  sind  sämtliche  Lupo 
Italiener,  die  sich  in  England  niederliefsen. 
Möglich,  dass  die  Söhne  in  England  ge- 
boren sind,  daher  auch  der  englische 
Vorname  Thomas.  Bei  Ambrose  Lupo 
heilst  es  „de  Myllan". 

Nur  von  einem  Thomas  Lupo  haben 
sich  Kompositionen  erhalten  und  ist  dies 
jedenfalls  der  Thomas  L.  senior,  der  auch 
als  Komponist  angestellt  war.  Der  ge- 
druckte Katalog  der  Hds.  des  br.  Mus. 
zeigt  zwar  noch  den  Joseph  als  Korapo- 
ponisten  an,  doch  i.st  dies  ein  Irrtum,  da 
es  Joannes  heifsen  soll.  Grove  sagt  zwar: 
von  Joseph  kommt  eine  Fancy  u.  a.  in 
John  Muudy's  Songs  and  Psalmes  von 
1594  vor.  Das  Ms.  28  des  br.  Mus.  ent- 
hält eine  Motette  von  Thomas,  doch  ist 
nur  die  Cantus-Stimme  vorhanden.  Mög- 
lich dass  die  Ayrs  für  Klavier  in  Ms.  214, 
nur  mit  Lupus  gez.,  von  ihm  sind.  Sicher 
sind  die  Madrigale  im  Ms.  418  des  br. 
Mus.  in  Stb.  und  die  Fantasie  in  Ms.  568, 
5  Stb.  des  17.  Jhs.  —  In  Orlando  Gibbon's 
20  koninckliche  Fantasien  von  1648  be- 
finden sich  15  lustrumentalsätze  für  3 
Gamben  von  ihm.  Aixch  in  Leighton's 
Tears  or  Lamentacions  von  1614  ist  er 
vertreten.  Nach  Grove  sollen  sich  in  der 
Bibl.  der  Ch.  Ch.  zu  Oxford  im  |Ms. 
mehrere  Anthems,  Madrigale,  Songs  und 
Fancies  befinden.  Mein  mir  vorliegendes 
Verz.  von  Mr.  Squire  der  Mss.  in  Oxford 
giebt  keine  Komposition  von  Th.  Lupo  an. 
Noch  sei  nachgetragen  was  Grove  Bio- 
graphisches über  Thomas  schreibt:  Er 
war  Violinist  an  der  Kapelle  Kg.  James'  L, 
später  trat  er  in  den  Dienst  von  Prinz 
Henry  und  erhielt  40  £  fürs  Jahr.  Als 
der  Prinz  starb,  trat  er  in  den  seines 
Bruders  Charles.  Sein  Name  kommt  in 
den  Listen  der  Kapelle  bis  zum  17.  April 
1641  vor.  Das  Letztere  ist  entschieden 
falsch  und  verwechselt  Gr.  den  Thomas 
senior  mit  Thomas  junior;  auch  die  ande- 
ren Nachrichten  kann  man  nur  so  auf- 
fassen, dass  er  neben  dem  Dienste  in  der 
Kgl.  Kapelle  auch  den  bei  den  Prinzen 
versah. 


An  Kompositionen  weist  Davey  noch 
nach:  S.  99  im  Ms.  Peterhouse  in  Cam- 
bridge 2  Gesge.  mit  Lupus  Italns  gez. 
(soll  Ambrose  sein).  Mr.  Arkwright  in  Cid 
Engl.  Ed.  veröffentlichte  eine  Masquerade 
mit  Tousätzen  von  Campion,  T.  Giles  u. 
T.  Lupo. 

Lupo,  Joannes  Maria,  um  1579 
päpstlicher  Säuger,  nach  einem 
Dokument,  wo  er  Punktator  ge- 
nannt wird,  d.  h.  welcher  die  Straf- 
bücher für  Versäumnis  und  Ver- 
gehen führt. 

Luppatus,  Greorgius, 

nur  durch  eine  Frottole  im  Samlwk. 
1504  a  von  Petrucci  bekannt  (Eitner  1). 

Luprano    (Lurano),     Philippo 

de,  ist  in  den  Petrucci'schen 
Drucken  meist  nur  mit  Phi.  de 
Lu;  Philip.  L;  Philip,  d.  L.;  Philip, 
de  Lu.;  F.  D.  L.;  F.  de  L.  und  P. 
D.  Lu.  gez.  Ueber  sein  Leben 
wissen  wir  nichts,  als  dass  er  dem 
15.  bis  16.  Jh.  angehört  und  dass 
sich 

in  den  Petrucci'schen  Frottolenbüchern 
von  1504  bis  1508  neuuund  zwanzig  Frot- 
toien  zu  4  Stim.  befinden  (Eitner  1). 
Ferner  im  Antiquus  Cauzoni  1510  ein 
Gesg.  In  dessen  FrotoUe  lihro  tertio  c. 
1517  ein  Gesg.  (siehe  Vogel  2,  Samlwk.). 

Lupus,  1458  Tenorist  am  St, 
Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  236). 

Lupus  (Lupi)  ist  stets  Hellinck. 
Einen  Autor  Lupus  Lupi,  wie  Fetis 
schreibt,  kenne  ich  nicht. 

Lupus,  Eduardus,  siehe  Lobo, 
Du  arte. 

Lupus,  Manfred  Barbarinus,  s. 
Barbarinus. 

Lupus  (Wolf,  Volf),  Michael 
(Michel,  Michiel),  wird  von  Mame- 
ranus  1550  als  Tenorist  an  der 
kleinen  Ksl.  Hofkapelle  Karl  V. 
um  1547/48  bez.  ßutkens  nennt 
ihn  Loup.  Bei  Straeten  3,  147 
heilst  er  Michiel  Wolf.  In  einer 
Verordnung  vom  27/12  1535  in 
Neapel  von  Ks.  Karl  V.  erlassen, 
wird  er  mit  Sänger  unserer  Ka- 
pelle   bez.    und   Michiel  Volf  ge- 


Luques. 


253 


Luscinius. 


nannt.  Am  22.  Mai  1546  erhielt 
er  die  Pfründe  zu  Liere  (Straeten 
1,  233.  3,  147.  157.  159).  Stee- 
ten  7,  309  verz.  ihn  schon  von 
1525  — 1537  als  Sänger  in  der 
Kapelle  Karl  Y. 

Luques,  Diego,  1641  Instru- 
meutist  an  der  Hofkapelle  in  Brüs- 
sel mit  306  Gld.  Gehalt  (Straeten 
5,  137). 

Luraiio,  siehe  Luprano. 

Lurio,  Antonio,  ein  Musiker 
des  18.  Jhs., 

der  in  Cambridge  FW.  mit  einer  Fuga 
a  5  „Domine  ad  adjuvandiim"  mit  Orch. 
in  P.  vertreten  ist. 

Lusarcla,  Fr . . ., 

ist  in  der  Bibl.  der  Musitfr.  in  AVien 
mit  einer  Coniata  (?)  di  Yioliuo  vertreten. 
Zeit  unbekannt. 

Luseinius,  Ottomarus,  deutsch 
Nachtgall.  Geb.  1487  zu  Strafs- 
burg, gest.  1537  im  September  in 
der  Karthause  auf  dem  Johannis- 
berge  bei  Freiburg  i/Br.  Studierte 
1508  in  Paris,  dann  in  Löwen, 
Heidelberg,  Padua,  Freiburg  i/Br. 
und  Wien.  An  letzterem  Orte  soll 
er  Schüler  Paul  Hoffheimer's  ge- 
wesen sein,  doch  wissen  wir  heute, 
dass  Hoifh.  in  Innsbruck  seinen 
Wohnsitz  hatte.  lu  Wien  docierte 
er  darauf  über  Musik,  wie  man 
sagt,  mit  grofsem  Erfolge,  unter- 
nahm dann  gröfsere  Reisen  in. 
Ungarn,  Griechenland,  Türkei  und 
in  einem  Teile  Kleinasiens  (des- 
halb der  Vielgereiste  genannt), 
hielt  sich  darauf  noch  einige  Mo- 
nate bei  den  Fuggers  in  Augsburg 
auf  und  liefs  sich  1514  in  Strafs- 
burg i/Els.  nieder,  wo  er  1515 
Organist  und  Vikar  an  der  St. 
Thomaskirche  wurde.  In  dieser  Zeit 
veröffentlichte  er  seine  „Musicae 
Institutiones".  Von  1516—1517 
docierte  er  an  der  Münsterschule 
griechische  Sprache.  Im  Januar 
1518    erhielt   er  Urlaub   zu   einer 


Reise  nach  Rom,  um  dort  den 
Doctorgrad  im  kanonischen  Rechte 
zu  erlangen.  Nach  Strafsburg  zu- 
rückgekehrt, erhielt  er  ein  Kanoni- 
kat  an  der  St.  Stephanskirche. 
1523  verlässt  er  Strafsburg  wegen 
der  reformatorischen  Wirren,  die 
dort  ausgebrochen  waren  und  be- 
giebt  sich  nach  Augsburg,  wo  ihn 
die  Benediktiner  von  St.  Ulrich 
aufnehmen  (Adermann  wurde  er 
nicht).  Durch  den  Einfluss  der 
Fugger  erhielt  er  eine  Prediger- 
stelle und  ein  Kanonikat  an  der 
Kirche  St.  Moritz,  muss  aber  die 
Predigerstelle  bald  aufgeben,  da 
er  gegen  die  neue  Lehre  zu  heftig 
auftrat.  1528  zog  er  nach  Basel, 
wird  im  Oktober  Domprediger  zu 
Freiburg  i/Br.  und  übersiedelt  end- 
lich als  Gast  in  die  Karthause  auf 
dem  Johannisberge  bei  Freiburg 
i/Br.  Dort  veröffentlichte  er  seine 
Musurgia,  eine  Uebersetzung  ins 
Lateinische  von  Virdung's  Musica 
getutscht,  mit  denselben  Holz- 
schnitten. Seinen  Nachlass  ver- 
machte er  den  Mönchen  der  obigen 
Karthause  (Vogeleis  in  Cäcilia, 
Strafsbg.  1898,  15.  Jhg.  S.  12  ff. 
Strobel,  Miscell.  Literar.  Samlg.  IV, 
1780.  Lobstein  58,  der  ihn  nur 
Ottmarus  nennt).  Von  seinen  hier- 
her gehörigen  Schriften  sind  nach- 
weisbar: 

Musicae  institutiones  Othmari  Nacht- 
gall  Argentinia  nemine  unquam  prius  pari 
facilitate  tentatae,  studiosis,  qui  afiohool 
(sie)  esse  nolint  non  mediocriter  coadnci- 
biles.  N.  Gerbelij  . . .  Joannes  Knobloucli 
notis  aereis  excepit  Argentoraci  (1515).  8'*. 
10  Bll.  Dedic.  in  Stralsburg  gez.  [B.  A. 
im  Kat.  der  vollständige  Titel.  B.  Br. 
B.  M.  Proske.  B. Wagener.  Wolfenb. 
B.  Lpz.     Eiusiedeln.     br.  Mus. 

Musurgia  feu  praxis  Mvsicae.  |  lUius 
priuio  quae  luftrimientis  agitur  certa  ratio, 
ab  Ottomaro  Lufcinio  Argeutino  duobus 
Libiis  abfoluta.  |  Eiufsdem  0.  L.,  de  Con- 
centus  polyphoni,  id  efst,  ex  plurifarijs 
uocibus  compofiti,  canonibus,  Libri  totidem, 


Lusignani. 


254 


Lusson. 


Argentorati  apud  Joan.  Schottum  . .  1536. 
Cum  gratia  ...  kl.  ^1114**.  sign,  a — o  und 
pagin.  von  1 — 102.  Das  2te  Buch  ist 
eine  selbständige  Arbeit  L.'s.  [B.  B.  B.  M. 
Proske.  br.  Mus.  C.  P.  Kopenhagen. 
Brüssel.  Olmütz  Studienbibl.  Eom  Ce- 
cilia.     Wolfenb.     Bologna. 

—  Ausg.  ganz  gleich:  1542  ib.  kl.  qul". 
in  u.  102  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

Auch  als  Komponist  ist  er  nachweisbar. 
Im  Ms.  Z  26  der  B.  B. ,  Orgelbuch  von 
Kleber  c.  1520  fol.  113  befindet  sich  der 
Sstini.  Satz:  In  pacientia  vestra  für  Orgel 
übertragen,  überschrieben:  Luscinij  1516 
M.  Othmarus  nachtgal  1516. 

Lusignani    (Lusignauo),     Vin- 

cenzo,  aus  Modena,  daher  auch 
Vincenxo  da  Modena  genannt,  geb. 
23.  Febr.  1469  zu  Modena.  Er 
stand  als  Organist  im  Dienste  des 
Papstes  Leo  X.  und  erhielt  700 
„ecus  d'or"  sagt  Fötis.  Derselbe 
teilt  auch  2  Dokumente  mit. 

Lusini,  Griuliano,  aus  Florenz, 
Kapellmeister,  hatte  eine  eigene 
Truppe  und  spielte  in  den  Jahren 
1792/93  in  Kassel.  Hier  führte 
er  auch  seine  Oper  „Alciade  e 
Telesia"  auf  (Gerber  2.     Apell). 

Lusitano,  Vincentio,  geb.  zu 
01iven(;a  in  Portugal,  lebte  um 
1551  zu  Kom.  Er  ist  besonders 
durch  den  Streit  mit  Nicolo  Vicen- 
tino  über  die  Klanggeschlechter 
der  Griechen,  der  damals  alle 
römischen  Tonkünstler  in  Auf- 
regung versetzte,  bekannt  and  wird 
im  Arteaga  1,  222,  im  Fetis  und 
Vasconcellos  weitläufig  abgehan- 
delt. Siehe  auch  Danckerts.  Er 
gab  das  theoretische  Werk  heraus, 
betitelt: 

Introdutione  facilissima,  &  nouissima, 
di  Canto  fermo,  figurato,  contraponto 
semplice  &  inconcerto,  con  regele  generali 
per  far  fughe  differenti  sopra  il  C.  f., 
ii  2.  3.  &  4.  voci,  &  compositioni,  pro- 
portioni,  generi.  s.  diatonico,  cromatico, 
enarmonico,  composta  per  Y.  L.  Am 
Ende:  Koma  1553,  25.  Settembr.  per  A. 
Blado.  40.  24  BU.  sign.  A— F.  [Bo- 
logna.   Brüssel. 


—  Yen.  1558  Franc.  Marcolini.  4". 
26  Bll.    [B.  B.     C.  P.     Bologna,     br.  Mus. 

—  Yen.  1561  Fr.  Eampazetto.  kl.  4**. 
23  Bll.  [B.  B.  br.  Mus.  Bologna.  Brüs- 
sel. Neapel  Turch.  Rom  Cecilia  mit 
1562  gez.? 

Fetis  führt  noch  eine  portugiesische 
Uebersetzung  von  Bernardo  de  Fonesca, 
Lissabon  1603,  ohne  Fundort  an. 

Der  Disput  mit  Yicentino  ist  hierin  auf- 
genommen. Aulserdem  ist  er  auch  als 
Komponist  bekannt: 

Epigrammata,  quae  vulgo  Motetta  di- 
cuntur,  cum  5,  6  et  8  voc.  Lib.  1. 
Roma  1551  Val.  Doricus  et  Aloys.  fratres 
Brixieusis.     6  Stb.     4«.     [B.  M. 

Lusse,  Charles  de  (M.  deLusse), 
geb.  um  1720  zu  Paris,  Flötist, 
trat  1758  ins  Orchester  der  Opera- 
comique.  Am  18/8  1759  wurde 
von  ihm  die  Oper  FAmant  statue 
gegeben.  Fetis  verzeichnet  ferner 
Duos,  Sonaten,  eine  Flöteuschule 
1760. 

Im  Dez.  1765  brachte  der  .,Mercure" 
eine  Abhandlung  „Lettre  sur  une  nouvelle 
denomination  des  sept  degres  de  la  gamme, 
die  er  1766  in  12°  14  S.  besonders  her- 
ausgab. [Exempl.  in  B.  Brüssel  5856.] 
1768  erschien  ein  Recueil  de  romances 
historiques.  Lusse  beschäftigte  sich  auch 
mit  Instrumentenbau  von  Blasinstrumen- 
ten und  genoss  darin  einen  gewissen  Ruf 
(Fetis  unter  Delusse,  seine  Kompositionen 
tragen  aber  den  Namen  Ch.  de  Lusse). 
In  der  Nationalbibl.  zu  Paris  befinden  sich 

Senates  p.  Fl.  et  B.     oe.  1.     Paris. 

6  Son.  h  2  Fl.     oe.  2.     Paris. 

Les  favoris  d'Euterpe,  trios  p.  Fl.  Y. 
et  B.     oe.  3.    Paris. 

Le  retour  des  guerriers.  Cantatille 
pour  un  Dessus  avec  la  Bc.  Paris  1743 
l'auteur.     4".     [B.  B. 

Obiger  Recueil  liegt  mir  in  einem  Titel 
vor,  der  ihn  nur  mit  M.  de  Lusse  bez., 
er  lautet:  Recueil  de  romances  historiques, 
tendres  et  burlesques,  tant  anciennes  que 
modernes,  avec  les  aires  notes.  Par  .  . . 
s.  1.  1767.  8».  [Brüssel.]  Folgende 
Canzonen-Samlg.  ist  auch  mit  M.  de  Lusse 
gez: 

Seis  Canziones  espanoles  con  acc.  de 
Pfte.  6  Harpa,  dedicatas  a  las  Damas 
espau.  amautes  de  la  musica.  Leips.  & 
Berlin,  Industrie-Com}»t.   [Lübeck.    Dresd. 

Lnsson,  Gruillaume,  ein  bisher 
nicht    bekannter    Autor,    der    die 


Lust-  und  Artzneigarten. 


255 


Lustig. 


Musik  wohl  auch  nur  nebenbei 
betrieb,  wie  der  unten  folgende 
Titel  beweist.  Er  gab  ein  geist- 
liches Liederbuch  für  Sopran  her- 
aus, unter  dessen  Stimme  sich  ein 
leeres  ISTotensystera  zu  6  Linien 
befindet,  welches  jedenfalls  für  die 
Laute  bestimmt  war,  aber  nicht 
ausgefüllt  ist  und  daher  Jedem 
überlassen  blieb,  sich  selbst  die 
Begleitung  zu  erfinden  und  ein- 
zuschreiben.    Der  Titel  lautet: 

Pseaumes  et  cantiques  mis  en  musique 
par  M.  Guillaume  Lusson,  conseUler  du 
roy  en  ses  conseils,  et  cy  devant  premier 
President  de  la  Cour  des  monnoyes:  pour 
sa  niepce  (niece?)  Anne  le  Bossau,  reli- 
gieuse  au  Val  de  Gi'uce,  noniniee  soeur 
Terayze.  Paris  1643  Eob.  Ballard.  4". 
34  BIl.     [CR 

Lust-  und  Artzneigarten  des 
Kgl.  Propheten  Davids  . . .  Regens- 
purg   1675,   siehe   Glradeiithaler. 

Lustig,  Jakob  Wilhelm,  geb. 
2L  Sept.  1706  zu  Hamburg,  sein 
Yater  war  daselbst  Organist  und 
Kirchenschreiber  an  der  Michaelis- 
kirche; Jakob's  Tod  wird  von  den 
Bouwst.  2,  41  mit  1796  in  Gro- 
ningen verz.  Er  entwickelte  sich 
schon  in  jungen  Jahren  als  ge- 
schickter Orgelspieler,  wurde  Schü- 
ler Mattheson's  und  Telemann's. 
1728  erhielt  er  den  Orgauisten- 
dieust  an  der  St.  Martinikirche  zu 
Groningen  in  Holland  und  versah 
denselben  bis  zu  seinem  Lebens- 
ende. 1734  besuchte  er  London, 
um  Händel  zu  hören  (Selbstbiogr. 
im  Marpurg  7,  470.  Gerber  1  da- 
nach. Burney  hörte  ihn  1772  in 
Groningen,  siehe  3,  222.  224).  Er 
war  ein  fleifsiger  Komponist  und 
beschäftigte  sich  auch  literarisch. 
Nachweisbar  sind: 

Muzykaale  spraakkonst;  of  duidelyke 
aanwyziug  en  verklaaring  van  allerhande 
weetenswaardige  dingen,  die  in  de  geheele 
muzykaale  practj-k  tot  eeneu  grondslag 
können   verstrekken.     Opgesteld  door  . . . 


Amsteld.  1754  Olofsen.  8".  206  S.  mit 
9  Taf.  Musikbeilg.  [Brüssel.  B.  B.  Amst. 
Dresd. 

Inleiding  tot  de  muzykkunde  uit  klaare 
grondeu  de  groote  waarde  en  't  regte  ge- 
bruik  der  muzykkonst  aeuwyzende.  Gro- 
ningen 1751  H.  Vechnerus.  S**.  [Amst. 
B.  B.    Dresd,    Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

—  Groningen  ib.  1758.  8"^.  [Brüssel. 
Amst. 

—  2.  drukk,  in  bevalliger  vorraen  ge- 
gooten.  Groningen  1771  H.  Vechnenis. 
§0.     [Brüssel.     Amst. 

Samenspraaken  over  niuzikaale  begin- 
selen.  12  stukk  in  1  vol.  Amst.  1756 
Olofsen.  80.  [Amst.  B.  Hbg.  B.  B. 
B.  M.     Brüssel. 

Twaalf  redeneeringen  over  nuttige 
muzikaale  onderwerpen  .  .  .  verrykt  met 
eenige  aanliaugzelen,  die  den  tegenwoor- 
digen  staat  der  niuziek  bevattelyk  maaken; 
met  20  cierlyke  op  koper  gesneden  nooten- 
plaaten  .  . .  door  . . .  Amst.  (1756)  Olofsen. 
8».     [B.  B.     B.  Hbg.     Brüssel.     Amst. 

YoJgeestige  harmonische  "wegwijzer. 
Een  vrugt  van  langwijlige  Studie  ...  De 
laatste  copy,  die  voit  gedenk  te  vervaar- 
digen.  Groning.  1778.  134  Bll.  in  fol. 
im  Ms.     [Amst. 

Harmonische  wegwijzer  ...  als  mede 
harmonische  slagen  tot  kleine  Preludien 
en  Fantaisien  .  . .  Groning.  1787.  61  BU. 
r|u40.     Ms.     [Amst. 

Rijk  gestoffeerd  verhaal  van  de  eigen- 
aardige  gesteldheid  der  hedend  toonkunst; 
of  Dagboek  van  zijne  reizen  door  Frank- 
rijk,  Italie  en  Duitschland.  Vert.  door  . .  . 
(nach  Bumey).  Groningen  1786.  8". 
[Amst. 

—  Utrecht  1790.     8«.     [Amst. 

In  K.  Elzevier's  Maendelijks  musikaels 
Tijdverdrijf:  drie  stukjes  in  't  muzyk  ge- 
bracht door.     (1751  -52.)     4».     [Amst. 

Marpurg's  Aanleidiug  tot  het  Clavier- 
speelen  volgens  de  hedendaagsche  mauier 
van  uitvoering.  Met  7  nooten-tabula's. 
Uit  het  Hoogd.  vert.  door  . . .  Amsteld. 
1760.     40.     [Amst. 

Er  gab  auch  Nicolas  Pasquali's  La  basse 
continue  rendue  aisee  französisch  mit 
gegenüberstehender  holländischer  Ueber- 
setzung  heraus.  Amst,  Hummel.  qu4*'. 
[Brüssel. 

Qnantz's  Grondig  onderwijs  van  den 
aardt  en  de  regte  behandeling  der  dwars- 
fluit,  verzeld  met  een  regelenschat  van 
de  compositie  . . .  Uit  het  Hoogd.  vert. 
door  . . .  Amsteld.  (1754).  4**.  [Amst. 
Brüssel. 

Ferner    Job.  Mich.  Schmidfs  Musico- 


Lustrini. 


256 


Luyton. 


theologia  ins  Holländische  übersetzt.  Amst. 
1756  Olofsen.     12".     [Brässel  6890. 

Werkmeister's  Orgelproef  of  nauwkeur. 
beschiyving  van  't  geeue  (übersetzt  von 
L.).     Amst.  1755.     tl.  8^.     [Amst. 

Siehe  auch  Adr.  Wolff's  Twee  uittrek- 
sels,  1757.     8".     [Amst. 

6  Sonates  pour  le  clavecin.  1742. 
[Paris  Nat. 

In  Marpurg's  krit.  Briefen  2.  Bd.  be- 
finden sich  von  ihm  146  Biogr.  über 
Musiker,  zum  gröfsten  Teile  ohne  greisen 
Wert. 

Lustrini,  Bartolomeo,  lebte 
nach  Gretry's  Mitteilung  um  1759 
zu  Rom  als  Komponist. 

Die  Musikfr.  iu  Wien  besitzen  von 
ihm  das  Oratorium  ,,Gionata  a  4  voc.  ao. 
1753."  P.  im  Ms.  für  4  Soli,  Chor  und 
Orchester.  —  In  der  B.  B.,  Ms.  13280  in 
qufol.  8  Sonate  p.  Cembalo  und  Ms.  L  308 
eine  Cauzonetta  von  1756.  —  In  Dresd. 
Mus.  Sonate  per  il  Cembalo,  qufol.  Ms.  LX. 
—  In  DarmsL  2  Sonate  per  Cembalo.  Ms. 

Luther,  ür.  Martin,  der  Refor- 
mator, geb.  10.  XoY.  1483  zu  Eis- 
leben, gest.  ebd.  18.  Febr.  1546, 
wohin  ihn  eine  Streitigkeit  der 
Grafen  von  Mausfeld  rief.  Durch 
neuere  Forschung  ist  fast  bis  zur 
Gewissheit  bewiesen,  dass  Luther 
die  Musik  liebte,  schätzte  und  selbst 
pflegte,  aber  nicht  produktiv,  son- 
dern nur  anregend  wirkte.  Siehe 
unter  anderem  auch  M.  f.  M.  12, 
14.  20.  153.  173.  —  19,  73.  Der 
Luthercodex  von  Kade  herausgeg. 
siehe  Bd.  5,  130.  Die  Schul-Pro- 
gramme  von  Dr.  Fr.  Zelle  über  die 
ältesten  Choialmelodien,  von  1895 
bis  1900. 

Luti.  Antonio,  Hofmusikus  in 
München,  am  20/5  1682  mit  993 
Gld.  Gehalt  angestellt  (Kreisarchiv). 

Lutlus,  Maria,  wurde  am  14/10 
1584  als  Altist  in  die  Hofkapelle 
zu  München  mit  180  Gld.  Gehalt 
aufgenommen  und  nahm  den  1.  Juli 
1586  Urlaub  (Kreisarch.). 

Lutliemannus ,  Paulus ,  siehe 
LUtkemann. 

Lutter,  Johann  ßaltliasar 


rrpl) 


2,  Mai  1698  zu  Hannover.  König 
Georg  I.  liefs  ihn  durch  Yenturini 
unterrichten  und  1745  an  dessen 
Stelle  als  Kapeilmeister  treten  (Ger- 
ber 1).  Von  seinen  Kompositionen 
ist  nur  ein  "Werk  im  Autogr.  be- 
kannt, der  Königin  Sophia  Doro- 
thea von  Preufsen  gewidmet,  be- 
titelt: 

Sei  Sonate  da  camera  a  2  Y.  Tel.  e  B. 
per  11  Cembalo.  Ms.  18  Stb.,  3  für  jede 
Sonate  u.  Part.  Nr.  1 — 5  im  Autogr., 
Xr.  6  zweifelhaft.  [Berlin  Thulemeier,  im 
Kat.  mit  Themen. 

Lutterodt,  . . .  um  1714  Orga- 
nist an  der  Nikolaikirche  zu  Ber- 
lin (siehe  den  Artikel  Christian 
David  Graf.     Marpurg  3,  343). 

Lutz,  HanCs  Martin,  von  c.  1605 

bis  1634  Tenorist  (1643  als  Bassist 
bez.,  vielleicht  ein  Irrtum)  au  der 
Hofkapelle  zu  Stuttgart  (Sittard  2, 
34.  46.  49). 

Lutzenherger,  Pat.  Amhrosius, 
geb.  20.  Dez.  1767  zu  Ichenhausen, 
trat  1792  ins  Kloster  Elchingen 
(Rottenburg),  starb  als  Organist  am 
Dome  zu  Augsburg  am  10.  April 
1834  {Kornmüller  1  Nachtrag). 
Auf  den  Drucken  wird  er  mit 
Abt  bezeichnet.     Bekannt  sind: 

14  kleine  und  gröfsere  Praeludien,  nel)st 
56  Cadenzen  f.  Orgel  . .  .  Augsbg.,  Andr. 
Böhm.     20  S.     [B.  M. 

8  Yar.  p.  le  Pfte.    Augsbg.,  ib.    [B.  M. 

Luyr,  Adam,  aus  Aachen,  lebte 
zur  Zeit  Glarean's  in  Köln  und 
überreichte  Glarean  eine  eigene 
Komposition,  die  derselbe  in  seinem 
Dodecachord  abdruckte  (Glarean 
290.  Neue  deutsche  Ausg.,  Ton- 
sätze in  Part.  S.  240  und  242  der 
3  stim.  Satz:    Jupiter   omnipotens). 

Luys  Milan,  siehe  Milan. 

Luyton  (Luytbon,  Luiton),  Ca- 
rolu.s.  Burbure  (M.  le  ciievalier 
Leon  de)  hat  1880  eine  akten- 
mäfsige  kleine  Biographie  nebst 
einer  Tenorstimme  eines  „Rosetum 


Luytüu. 


257 


Luyton. 


Marianum"  und  „Maria  ein  reisz 
desz  paradeisz",  Text  fehlt,  5stim. 
Sätze,  in  Brüssel  bei  F.  Hayez  in  8*^ 
30  S.  veröffeutliclit.  Das  Wich- 
tigste daraus  sind  folgende  Doku- 
mente. In  einem  Aktenstücke  vom 
20.  Okt.  1620  heifst  es  „Claude 
Luvthou,  Schulmeister  und  Bürger 
zu  Antwerpen  zeigt  an,  dass  sein 
Bruder,  Charles  Luython,  geb.  zu 
Antwerpen,  Organist  unter  den 
Kaisern  Maximilian  IL  und  Eu- 
dolph  IL  zu  Prag  im  August  1620 
zu  Prag  gestorben  ist.  Sein  Testa- 
ment, geschrieben  am  7.  April  1618, 
wurde  am  29.  Aug.  1620  eröffnet. 
Ferner  befinden  sich  im  Eeichs- 
Finanzarchiv  und  der  Hofbibl.  zu 
Wien  noch  folgende  Einschrei- 
bungen: 

1576  widmete  er  Maxim.  IL  eine  Messe. 

18  5  L57Ö  wird  er  zum  Kammermus. 
(Organisten)  ernannt  mit  ]2  Gld.  monatl. 

6/7  1576  Gnadengeschenk  von  50  Gld.  rh. 

12/10 1576  wegen  Absterben  des  Kaisers 
abgelehnt  und  entlassen. 

11/1  1577  von  Rudolph  II.  wieder  als 
Kammermus.  mit  gleich.  Gehalt  augestellt. 
Versah  den  Dienst  bis  24  2  1580. 

25/2  1580  wurde  er  Unter-Garderobier 
des  Kaisers  mit  12  Gld.  monatl.,  im  Febr. 
1581  enthoben. 

1/3  1581  wird  er  wieder  als  Kammer- 
musik, mit  20  Gld.  Gehalt  monatl.  an- 
gestellt und  100  Thlr.  oder  116  Gld.  40  kr. 
als  Abfertigung  bei  Erlassung  der  Unter- 
garderobierstelle. 

1 '  1 1582  Hof-Kapell-Organist  mit  25  Gld. 
u.  Kleidergeld. 

1:12  1587  Extragehalt  monatl.  5  Gld. 
mehr. 

27/8  1602  wegen  langer  (30  jähriger) 
Dienste  eine  Provision  vonjährl.  100  Gld.  rh. 

21,7  1603,  Gehalt  25  Gld.,  Zubufsgeld 
66  Gld.,  als  Hofkomponist  noch  monatl. 
10  Gld.  vom  1/7  1603  ab. 

25/11  1610  ein  Missalbuch  dem  Kaiser 
gewidmet  500  Gld.  als  Geschenk. 

16/5  1611  wegen  treuer  Dienste  jährl. 
200  Gld.  extra  auf  Lebenszeit. 

20;  1  1612  starb  Rudolph  II.  Die  Rück- 
stände f.  Luvten  betrugen  2400  Gld.,  die 
aber  am  2/10  1621  noch  nicht  bezahlt 
waren. 

Ambros  3,  326   berichtet,   dass   er  im 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.     Bd.  G. 


Besitze  jenes  Klaviers  war,  welches  Prae- 
torius  in  Prag  sah  und  Tasten  für, eis  und 
des,  dis  und  es  u.  s.  w.  hatte.  Ueber  seine 
Kompositionen  spricht  er  nicht,  da  er  sie 
nicht  geprüft  hatte.  Frz.  Commer  hat  in 
seiner  Musica  Sacra  Bd.  18  u.  19  drei 
Messen  von  ihm  in  Partitur  veröffentlicht, 
die  ihn  als  tüchtigen  Meister  charakteri- 
sieren, der  auch  seine  eigenen  Wege  geht. 
Besonders  auffallend  für  seine  Zeit  sind 
die  verminderten  lutervallensehritte,  die 
er  öfter  zur  Anwendung  bringt  und  dabei 
den  Wohlklang  nicht  verletzt.  Seine 
Schreibweise  streift  oft  an  Homophonie, 
gesättigt  durch  den  edelsten  Wohlklang. 
Selbst  die  nur  dreistimmige  Messe,  die 
sich  ganz  besonders  durch  einfache  Har- 
monien auszeichnet,  lässt  nirgends  das 
Gefühl  der  Leere  aufkommen.  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci. . . 
Ven.  1582  Angelo  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
21  Gesge.  Dedic.  vom  Autor  am  letzten 
Sept.  1582  in  Augsburg  unterz.,  an  Fugger 
gerichtet.     [B.  M. 

Popularis  anni  Jubilus,  seu  mantissa, 
a  Georgio  Bertholdo  Pontono  e  Breiten- 
berg scripta,  et  a  nobiü  clarissimoque 
Carolo  L...  (6  voc).  Pragae  1587  Ni- 
grini.  6  Stb.  40.  19  Gesge.  (Titel  nach 
Fetis,  der  Francof.  1595  schreibt).  [Proske. 
B.  Bohn  in  Breslau,  der  1584  angiebt. 

. .  .  Selectissimarum  sacrarum  Cantio- 
num  sex  vocib.  comp.  . .  Fascic.  I.   Pragae 

1603  Nigrinus.  6  Stb.  qu40.  29  Gesge., 
der  letzte  mit  deutschem  Text.  [Freiberg. 
Bautzen:  C.  B.  6a. 

Opus  Musicum.  Caroli  L .  .  .  in  La- 
mentationes.  Hieremiae  prophetae.  Pragae 

1604  ib.  6  Stb.  (iu4'',  gewidmet  dem 
Baron  de  Duba  et  Fridstain.  [B.  L. 
Proske.     Freiberg. 

Frz.  Commer  brachte  sie  in  Part,  im 
Bd.  20  der  Musica  sacra. 

Lib.  I.  Missaiiim  C.  L  . . .  Pragae  1609 
Nie.  Straus.  Chorb.  in  gr.  fol.  158  Ell. 
9  Messen  zu  3—7  St.  (Reg.  Kat.  Augsbg.) 
[B.  A.  Berlin  Kircheninst.  Prag.  Dresd. 
Krakau. 

Missariun  7.  6.  5,  4,  3  vocib.  Pragae 
1611  StrauTs.     Chorb.  in  gr.  fol.     [B.  B. 

In  alten  Samlwk.  12  lateinische  Gesge. 
(Eitner  1). 

In  Mss.  B.  B.  Z39,  12  Stb.  17.  Jh. 
Nr.  116:  Ego  dormio  et  cor  meum  8  voc. 
c.  2.  p.  —  Ms.  13300,  Part.  Domine  Jesu 
Christe  6  v.  ex  Bodenschatz  1618.  — • 
Ms.  191  Orgelbuch  von  1624,  Bl.  78 b 
Ricercate  auf  4  Notensyst. 

Ms.  B.  L.   3  Motetten  zu  5  u.  6  Stirn. 

17 


Luz. 


258 


Luzzo. 


Ms.  15951,  Chorb.  in  Höfb.  "Wien  fo.  57  : 
Missa  sup.  Amorosi  pensieri,  6  voc.  — 
Ms.  16194,  Chorb.  Missa  sup.  Filiae  Hiem- 
salem  6  voc.  fol.  56.  —  Ms.  16202  Chorb. 
des  16.  Jbs.  auch  iu  Ms.  19454  ein  Ee- 
demptor  4  voc. 

In  B.  Br.  Mss.  5  Messen,  3  lat.  Gesge. 
siehe  gedr.  Kat. 

Im  Eitter  ein  Orgelsatz  Nr.  29. 

In  B.  Brieg  in  Mss.  3  Gesge.  Siehe 
den  gedr.  Kat. 

Commer  in  Musica  sacra  3  Messen  in 
P.  zu  3  und  4  Stirn.  (Eitner  2  Nachtrag 
M.  f.  M.  9).  Ferner  in  Bd.  20:  Lamen- 
tationes  6  voc. 

Luz,  Bartholomaeus,  bekannt 
durch  den  Druck: 

Coronis  Barth enia,  reginae  coelitum 
coronatae,  post  statas  Yesperarum  preces 
...  40  Salve  regina  a  2  ad  12  vocibus. 
üeniponti  1629  Jo.  Gächius.  [B.  M :  C.  T.  6  a. 
Bc.  in  40. 

Liizari,  Ferdiiiaiido,  war  um 
1721  Kapellmeister  an  S.  Francesco 
in  Bologna  (Fetis  unter  Biordi). 

Luzzaselii,  Luzzaseo,  aus  Fer- 
rara,  ein  Schüler  Kor e 's  kurz  vor 
1557.  Er  -svar  an  der  Hofkapelle 
Alfonso  II.  zu  Ferrara  erster  Or- 
ganist um  1580  (Yaldrighi  12,  13. 
52).  Xach  Straeten  6,  133  soll  er 
auch  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Ferrara  gewesen  sein. 
S.  134  teilt  er  ein  Schreiben  des- 
selben mit,  in  dem  obige  Angaben 
wiederholt  werden.  Auf  seinen 
Drucken  bez.  er  sich  nur  als  Or- 
ganist. Bertolotti  87  bez.  ihn  auch 
als  Kapellmeister  und  Organist  und 
sagt,  er  starb  vor  dem  16/9  1607 
(Canal  59.  Haberl  im  Jahrb.  1887, 
Artikel  Frescobaldi,  macht  darauf 
aufmerksam,  dass  Fr.  sein  Schüler 
war,  was  übrigens  Frescobaldi  im 
See.  lib.  d'Arie  musicali  von  1630 
in  der  Dedic.  selbst  bezeugt).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
Aveisbar  : 

Sacrarum  cantionujn  Luzzaschi  Luz- 
zaschii  Lib.  1.,  quinis  vocibus,  nunc  pii- 
mum  accurate  . . .  Yen.  1598  Ang.  Gar- 
danus. 5  Stb.  qu4<'.  14  Mot.  in  21  Gesg. 
[B.  A.    Freske  im  Druck  u.  Part,  im  Ms. 


21  Madr.     [Bo- 
a  5  voci  di  . . . 


Secondo  libro  de  Madrigaü  a  5  voci 
di  . .  .  Ven.  1576  Ang.  Gardano.  5  Stb. 
qu4''.  29  Madr.  Er  zeichnet  sich  bereits 
als  Organist  zu  Ferrara.  Die  5  a  vox  hat 
1577.  [B.  M.  B.  L.  Bologna.  B.  B:T. 
C.  P.  (Das  1.  Buch  soll  1575  erschienen 
sein,  unbekannt.) 

Terzo   übro  de  Madr.   a  5  voci  di 
ib.    1582.     5  Stb.     40. 
logna.     Ferrara. 

Quarto  lib.  de'  Madr. 
Ferrara  1594  V.  Baldini.  5  Stb.  4". 
22  Madr.  [Modena.  Florenz  B.  B.  Bo- 
logna: C.  A.  T.  5  a. 

Quinto  hb.  de'  Madr.  a  5  voci  di  . . . 
Ib.  1595.  5  Stb.  40.  21  Madr.  [Mo- 
dena.    br.Mus:  C.  T. 

Settimo  lib.  de  Madr.  a  5  voci  di  . . . 
Yen.  1604  G.  Yincenti.  5  Stb.  40.  21 
Madr.     [B.  B:  B.     Bologna:  C. 

Madrigali  di  .  .  .  per  cantare  et  sonare 
A  uno,  e  doi.  e  tre  Soprani,  fatti  per  la 
musica  del  giä  Ser.  Duca  Alfonso  d'Este. 
Stamp.  in  Eoma  1601  Simone  Yerovio. 
1  vol.  in  fol.  im  Stich.  41  BU.  Yogel 
teilt  die  Dedic.  mit.  [B.  B.  Eom  Ceciha. 
B.  B.  Ms.  W  77  in  Part.     B.  Y'agener. 

Secondo  scelta  delli  Madr.  a  5  voci 
dello  Zascho  Luzzaschi.  Napoli  (1618) 
P.  P.  Eiccio.  5  Stb.  4».  21  Madr. 
herausgeg.  von  Marcello  Magnetta  in  Ne- 
apel; Dedic.  gez.  15/10  1618.  [br.Mus. 
Neapel  Cons.  C  A.  B.  5  a.  Bologna :  C.  T.  B., 
im  Kat.  8. 92  ff.  ist  die  Dedic.  u.  a.  mitgeteilt. 

Ms.  in  Modena,  Chorb.  des  16.  Jhs., 
1  Missa  5  et  6  voc. 

9  Gesänge  und  Instiiimentalsütze  in 
alten  Samlwken.  (Eitner  1).  Dazu  sind 
noch  hinzuzufügen:  In  Ant.  Yerso's  3.  lib. 
Madr.  1607  p.  16:  Non  guardar  6  voc.  — 
In  Yic.  Sabbio  Sanilwk:  L'amorosa  Ero 
1588  ein  Gesang  über  Ero  cosi  dicea.  — 
In  G.  Yincenti's  Samlwk.  Giardino  1591 : 
0  soave  d'amor.  —  In  Amadino's  Samlwk. 
La  Gloria  mus.  1592:  Tra  le  dolcezze  e 
l'ire.  —  In  G.  Yincenti's  Canzonette  a  4  v. 
1597,  1.  Ausg.  1591,  hier  hinzugefügt: 
,Sia  benedett'  Amore*.  —  In  Girol.  Dimta's 
n  transilvauo  1597  S.  42  eine  Toccata. 
Im  Ritter  Nr.  4  ein  Orgelsatz. 

Luzzo,  Francesco,  ein  Opern- 
komponist iu  der  Mitte  des  17.  Jhs., 
von  dem  zu  Venedig  folgende  Opern 
aufgeführt  wurden : 

1651,  Gl'amori  d'Alessandro  magno,  e 
di  Eosanne,  Text  von  Cicognini. 

1653,  Pericle  effeminato,  von  Castoreo. 
Das  Textbuch  besitzt  Dr.  Bonamici  in 
Livorno. 


Lyburgia. 


259 


Lvttich. 


1654,  L'Earidamante ,  von  G.  dall' 
Angelo. 

1658,  II  Medoro  von  Aureli. 

Lyburgia,  Joannes  de,  andere 
lesen  Lymhurgia  und  Lynburgia^ 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  15.  Jlis., 

der  im  Codex  37  zu  Bologna  mit  48  lat. 
Gesängen  zu  2,  3  und  4  Stirn,  vertreten 
ist,  darunter  viele  Messeuteile,  Magnif.  u. 
andere  Gesge.  Siehe  Lisio's  Yerz.  (Nr.  221 
u.  222  ist  fraglich,  ob  sie  von  ihm  her- 
rühren.) 2  Gesänge  auch  im  Cod.  92 
des  Domkapitelarchivs  zu  Trieut  (jetzt  in 
Wien).  Dort  heilst  er  Lynburgia,  Text: 
Ave  mater  und  Veni  dilecte  3  voc,  wohl 
dieselben  wie  in  Bologna. 

Lyddon ,  James ,  englischer 
Komponist,  Zeit  mir  niclit  bekannt. 

Im  R.  C.  ofMus.  in  London:  My  God, 
my  God,  look  upon  me.  Anthem  for  a 
tenor-bass.  In  score,  s.  1.  fol.  BU.  ein- 
seitig bedruckt. 

Lyere,  siehe  Liere. 
Lynil)urgia    (Lynburgia),    siehe 
Lyburgia. 
Lyon,  R. . .  H. . . , 

bekannt  durch  1  Anthem,  1.  Give  ear, 
0  heavens;  2.  zwei  Sanctus.  Einzeldrucke 
Nr.  476  im  R.  C.  of  Mus.  Zeit  mir  nicht 
bekannt. 

Lyon,  Thomas.  In  der  Bibl. 
des  R.  C.  of  Mus.  zu  London  Nr. 
1307: 

Canzonets  for  the  voice,  and  a  Glee 
for  4  voices.  London,  fol.  Lebenszeit 
unbekannt. 

Lyonel,  siehe  Power. 

Lyonne  (Lymme),  Loys  de, 
Sänger  am  Hofe  Philipp  des  Schö- 
nen um  1496  bis  etwa  1501,  als 
derselbe  in  Zeeland  residierte  (Strae- 
ten  7.  108.  178). 

Lyra,  Simon,  aus  Oels,  bez. 
sich  auf  seinen  Druckwerken  als 
Signatur  an  der  Kirche  St.  Elisa- 
beth zu  Breslau  (1580);  seit  1578 
auch  Lehrer  und  1593  Kantor  da- 
selbst. Starb  am  25.  Febr.  1601, 
54  Jahr  alt  (Katalog  der  Hds.  Bres- 
laus von  Bohn  p.  351).  Yon  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 


In  nuptias  Eev.  et  Hunianiss.  viri, 
M.  Esaiae  Heideureichii,  Pastoris ...  1.  Aug. 
1580  .  .  .  Cantio  0  voc.  comp.  Yratislav., 
tji).  Joh.  Schai-ffenberg.  6  Stbll.  qu4''. 
Text:  Ex  patre  virtutem.  [B.  L.  im  Kat. 
siehe  die  Anmkg.  über  Lyra.  B.  Br.  zwei 
Exempl.  ohne  6  a  vox. 

Im  Ms.  B.  L.  1.  Komm  heiig.  Geist, 
5  st.  2.  Yeni  creator  5  voc.  (s.  gedr.  Kat.) 
—  Im  Ms.  ß.  Br.  5  lat.  und  2  deutsche 
Gesge.  (s.  gedr.  Kat.). 

Lyre  (La)  d'Anacreon, 

choix  de  romauces,  vaudevilles,  condes 
de  table,  et  ariettes  des  pieces  de  theatre 
les  plus  nouvelles.  et  les  meiUeures ;  avec 
figure  et  les  airs  notes.  Recueillies  par 
C.  M.  D.  C.  (2e  anne).  Paris,  Favre,  an 
Vm  (1799/1800).  12».  866  S.  Text  und 
32  S.  Mus.     [B.  Kgsbg.  Kat.  S.  58. 

Lys  (Lis),  F  . . .  de,  ein  fran- 
zösischer Komponist  aus  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs., 

von  dem  sich  in  alten  Samlwk.  8  Chan- 
sons und  eine  Motette  zu  4  Stirn,  befin- 
den (Eitner  1).  Die  Motette:  Vir  iuclitus 
Vicentius  4  voc.  in  P.  Ms.  [Bologna],  be- 
findet sich  auch  in  Rampazetto's  Nachdr. 
der  Motetti  del  fiore  a  4  v.  1564. 

Lyttieli,  Johann,  aus  Plauen, 
war  bereits  1612,  wie  es  scheint, 
nicht  mehr  am  Leben,  siehe  das 
Samlwk.  1612  b,  welches  sein  Bru- 
der Daniel  herausgab  (Eitner  1). 
Er  wird  dort  Lehrer  am  Gymna- 
sium zu  Eisleben  und  Kantor  an 
St.  Nicolai  genannt. 

AuTser  obigem  genannten  Samlwk.  von 
1612  b,  welches  1613  a  seine  Fortsetzung 
fand,  betitelt:  Musical.  Streit -Kräutzleiu 
(siehe  auch  die  Bemerkg.  in  meiner  Bibliogr. 
bei  1612  b),  ein  Exempl.  auch  imbr.  Mus. 
ohne  A.  u.  5  a  von  1612,  gab  er  noch 
heraus : 

Venus  Glöcklein,  oder  newe  weltliche 
Gesänge  mit  anmuhtigen  Melodien  vnd 
lustigen  Texten,  auff  4  vnd  5  Stim:  Item: 
Intraden,  Paduanen,  vnd  Galliardae,  auch 
mit  5  Stim.  .  .  Plauensis  Varisc.  .Jehna 
1610  Joh.  Weidner.  Stb.  in  4».  20  Lie- 
der, 21-33  Tänze.     [B.B:  C.  5a. 

Sales  venereae  musicales,  Oder  newe 
deutsche  politische  Gesänge,  mit  an- 
muhtigen lustigen  Texten  vnd  Melodien, 
von  4,  vnd  5  Stim.  Auch  lustige  luti-a- 
den,  Galliardae,  vnd  Paduanen  mit  5  Stim. 
.  .  .  Jehna  1610  Joh.  "Weidner.  4°.  15  Lie- 
der, 16—29  Tänze.     [B.B:  5a. 

17* 


M. 


260 


M.  M.  ZI. 


Braut  -  Gesang  aus  dem  Hohenlied 
Salomonis,  zu  hochzeitl.  Ehren  des  . .  . 
Herrn  Andr.  Schäffers  des  Jungem  .  .  . 
mit  8  Stim.  durch  Joh.  Lyttichiuiu  Flau. 
Varifs.    S.  S.    Theol.    Studiosum.     Leipz. 


1610  Abr.  Laraherg.  8  Stbll.  4».  Sihe 
meine  Freundin  du  bist  schön.  [B.  Zw. 
Braut  läed  aus  dem  andern  Capitel 
des  Hohen  Lieds  Salomonis  . .  mit  8  Stim. 
(Lips.)  1610.     40.     8  Stbll.     [br.  Mus. 


M. 


Ms.  Z21.  Chorbuch  des  15.  Jh.  in 
B.  B.  fol.  261  V.  Magnific.  8.  toni,  4  voc. 
überschrieben  mit  Mfl  und   nicht  lesbare 

Buchstaben.  Siehe  das  Facsim.  M.  f.  M. 
16  Nr.  1.  Beilage  Studien  S.  4,  8.  Zeile; 
das  Mö  heilst  M.  Miuez  . .  ? 

M.    A.    =    Michael   Altenburg, 
17.  Jh. 
M.  A.  0. 

Ms.  53,  2.  Abtlg.  Nr.  57  in  B.  Zw: 
Fürchte  dich  nicht,  denn  ich  bin  mit  dir, 
8  voc. 

M.  A.  V.  L.  siehe  Löwenstern, 
Matth.  Apelles. 

M.  C.  =  M.  Campanus  1627. 

In  Jak.  Schwiegers  geharnischter  Venus. 

M.  C.  =  Muzio  Clementi. 
M.  D*** 

Essai  sur  I'antiquite  et  le  merite  de 
l'instrument  nomme  communement  bom- 
barde^  petite  lyre  ou  trompe  d'AUemauge, 
par  .  . .  des  academies  de,  etc.  Nancy, 
Ve  Ledere.  1779.  12».  24  Seit.  [C.  P. 
siehe  AVeckerlin  p.  108. 

M.  D.  K.  =  Konink,  Servaas  de. 

M.  D.  L.  (M.  de  L.),  siehe  Lusse, 

M.  de. 

M.  D.  Z.  =  Dezede. 

M.  E.  =  Mathias  Eckel. 

M.  E.  =  Eidous,   Marc  Anton. 

M.  E.  =  Moritz  Edelmann  1680. 

M.  F. 

an  Heinrich  Faber's  Ad  musicam  1550 
in  B.  Zw.  hds.  angehängt: 

Tertia  pars  musicae  ad  fingendis  mu- 
sicis  carminibus  Auetore  M.  F.  7  Bogen 
4  Stb.  in  1  vol.     4". 

UI,  Gr.  ==  Matthaeus  Greiter. 


M.  0.  J.  oder  M.  J.  G?  17.  Jh. 

B.  Upsala  Ms.  Benedicam  nominum, 
Sop.  cou  5  Viol. 

M.  H.  von  Constanz  oder  M.  H. 
Org.  Constant.  15.— 16.  Jh.  = 
Hans  von  Constanz. 

M.  H.  =  Haertel,  Matth.  Mitte 
des  17.  Jhs. 

M.  H.  =  siehe  Herbst,  Martin. 

M.  n.  =  Michael  Hofmann  (in 
Breslau). 

M.  H.  F.  ist  Fuhrmann,  Martin 
Heinrich,  Anfang  des  18.  Jhs.,  auch 
M.  H.  F.  G.  F.  C.  gez. 

M.  H.  J. 

Sivers  gelehrter  Cantor,  Hbg.  1730 
Wiering.  4^.,  aus  dem  Lateinischen  über- 
setzt u.  mit  einigen  kartzen  Anmerkungen 
versehen  von  Mattheson.     [B.  B. 

M.  J.  C.  F.  =  Joh.  Conrad 
Feuerlein,  Diacon  an  S.  Sebald. 

M.  K.  =  Michael  Kraf. 

M.  L.  =  Marcus  Landwing 
(Schubiger  2,  52). 

M.  L.  H.  =  Moritz,  Landgraf 
von  Hessen. 

M.  le  M.  de  P., 

bearbeitete  in  Laborde's  Essai,  Bd.  3 
eine  Anzahl  alte  Chansons  (Eitner  2 
Nachtrag). 

M.  M. 

Im  Samlwk.  Frottole  libro  tertio  von 
Antko  c.  1517  der  Gesaug:  Che  se  passe 
4  voci. 

M.  M.  =  Mathias  Maercker, 
17.  Jh. 

M.  M.  ZI. 

Missa  super  factum  est.  Ms.  in  B, 
Kgsbg.,  nur  El.  vorhanden  (Samlg.  40). 


M.  M.  Z.  L. 


261 


Mabillon. 


M.  M.  Z.  L. 

iu  Ms.  61274,  3  Stb.  aus  dem  Ende 
des  16.  Jhs.  und  Anfange  des  17.  Jhs , 
Nr.  34—40  dreistim.  Tonsätze  ohne  Text, 
kommt  noch  weiter  hin  vor,  Stb.  inkompl. 
[Dresd. 

M.  N.  =  Melchior  Newsidler, 
16.  Jh. 

M.  0.  N. 

in  Kleber's  Orgelbuch ,  Ms.  B.  B.  Nr. 
134  ein  Orgelstiick. 

M.  P.  =  Michael  Praetorius. 

M.  P.  C. 

2  Couranten  zu  4  Stirn,  im  Samhvk. 
1622  b.  Nr.  18  u.  24  (Eitner  1)  nach  der 
Unterschrift  der  Vorrede  zur  Syutagma 
2.  Bd.  muss  dies  ebenfalls  Mich.  Prae- 
torius sein,  wie  er  sich  auch  in  der  Ausg. 
Lamb.  Sayve's  deutsche  Lieder  ven  1611 
zeichnet.  Der  Buchstabe  C.  kann  Capell- 
meister  oder  seinen  Geburtsort  Creuzburg 
bedeuten. 

M.  Ph.  A.  V. 

Danket  dem  Herrn,  Motette  f.  4  Singst, 
mit  Bc.    Ms.  12  Stb.     [B.  Kgsbg. 

M.  R.  P.  0.  E.  =  Martin  Ea- 
phim  Pomeran.  Org.  Elbing. 

M.  S. 

Leipziger  Codex  des  15.  Jhs.  eine  Messe 
zu  3  ötim.  Dr.  Riemann  glaubt,  dass  Ma- 
gister Stoltzer  gemeint  sei  (Haberl  Jahrb. 
1897,  23). 

M.  S.  =  Melchior  Schild. 

Im  Virginalbook  in  B.  Cambridge  FW., 
Ms.  168  pag.  33  Nr.  16  eine  Pavane 
mit  M.  S.  gez. 

M.  S.  S. 

in  Rist's  Der  edlen  Dafnis  Galathea 
1642  einige  Lieder. 

M.  V.  ==  Michel  Yolckmar,  15.  Jh. 
M.  V.  =  Melchior  Vulpius,  17.  Jh. 
31.  V. . .  siehe  Reflexions  1785. 
M.  W.  ==  Matthias  Weckmann. 
M.  Z. 

Das  Junggesellenfrühstück,  komische 
Oper  in  1  Akt.     [München  Oper. 

Maa^,  . . .  nach  Reichard  1780, 
259  war  er  Musikdirektor  an  der 
Schikanederschen  Truppe,  die  1779 
zu  Nürnberg,  Laibach  und  Klagen- 
furt spielte. 

Maante,  ßaonl  de,  um  1285 
Sänger  am  Hofe  Philipp  des  Schö- 


nen. Dokument  in  Revue  musi- 
cale  von  Fetis  12,  193. 

Maar,  ...  in  Böhmen  geboren 
und  1812  in  Warschau  gestorben. 
1782  war  er  Musikdirektor  am 
Theater  in  Olraütz  nach  Mederitsch 
Abgange,  dann  von  1784  ab  an 
der  Wäser'schen  Truppe  in  Breslau 
Musikdirektor  und  ging  1805  nach 
Warschau  (Reichard  1780,  272. 
1785,  234.  Biogr.  in  Lpz.  Ztg. 
14,  813). 

Maas,  Joannes,  1467  Sänger 
an  St.  Peter  in  Rom  ( Viertel].  3, 
237). 

Maas  Kroon,  Jolian  van  der, 
(nennt  sich  auch  nur  Johannes 
Eroon)  aus  Leyden  gebürtig,  ist 
am  21/3  1703  als  Musicus  an  der 
Universit.  in  Leyden  eingeschrieben 
und  am  10/3  1711  als  „artifex 
organorum  musicorum"  (Bouwst. 
3,  4). 

Maasman,  Alexander,  er  fügt 
seinem  Namen  in  Klammer  (Prusse) 
hinzu,  er  war  daher  ein  Preufse  u. 
scheint  sich  in  London  nieder- 
gelassen zu  haben,  denn  er  gab 
dort  heraus: 

A  compleat  Suite  of  Lessons  for  the 
Harpsichord,  as  Overture,  Allemand,  Sara- 
band  . . .  London ,  J.  J.  Walsh.  12  Bll. 
[B.  Wagener.]  Er  lebte  demnach  im  An- 
fange des  18.  Jhs. 

Maafs,  Johann  GebhardEliren- 
reich,  Prof.  der  Philosophie,  geb. 
26.  Febr.  1766  zu  Krottorf  im 
Halbeistädtischen ,  gest.  23.  Uez. 
1823  zu  Halle,  wurde  1791  an 
der  Universität  zu  Halle  angestellt. 
Er  veröffentlichte  mehrere  Artikel 
über  Musik  und  zwar  in  der  Neuen 
Bibl.  der  schönen  Wissenschaften 
Bd.  48,  1792  S.  1:  „Ueber  die  In- 
strumentalmusik". In  Sulzer's  Lex. 
„Ueber  den  Accent  in  der  Musik" 
(Gerber.     Fetis). 

Mabillon,  Jean,  ein  gelehrter 
Benediktiner   im  Kloster  St.-Maur, 


Mably. 


262 


Macchiati. 


geb.  23.  Nov.  1632  zu  St.-Pierre- 
mont,  gest.  27.  Dez.  1707  in  der 
Abtei  St.  Gerraaiu- des -Pres.  Er 
schrieb  auch  Einiges  über  Musik: 
Observationes  in  notas  musicas.  Ex 
Anuales  Benedict.  Tom.  4,  Append.  YH 
p.  632  [Bologna  in  Kopie  in  fol.].  Aus- 
züge aus  den  Praefationes  in  acta  San- 
ctorum  ord.  S.  Benedicti.  Ms.  fol.  [Bo- 
logna]. Fetis  zeigt  noch  au:  De  Liturgia 
galUcana  libri  3.   Paris  1685  u.  1729.  4". 

Mably,    Gabriel   Boiiiiot   de, 

geb.  14.  März  1709  zu  Grenoble, 
gest.  23.  April  1785  zu  Paris. 
Studierte  Theologie  bei  den  Jesuiten, 
dann  Jura  und  Geschichte  und 
widmete  sich  dann  ganz  der 
Schriftstellerei. 

Unter  seinen  Schriften  befindet  sich 
auch  ein  „Lettre  ä  Mdme.  la  Marquise 
de  P. . .  (Pompadour)  sur  l'opera".  Paris 
1741  Didot.  12".  160  S.  (ohne  Autor). 
[Brüssel. 

Fetis  erwähnt  noch  eine  Ausg.  von 
1752. 

Macarani ,    Stefano ,    bekannt 

durch 

Tratteuimenti  musicali  di  Sonate  da 
Camera  a  V.  Yiolone  e  Cembalo.  Op.  1. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

Lebenszeit  17. — 18.  Jh. 

Macari  (Maccari) ,  Griaeomo, 
geb.  zu  Rom,  trat  um  1727  als 
Opernkomponist  auf  und  werden 
Yerzeichnet 

1.  Adoaldo  furioso  1727.  2.  Aristide 
1735.  3.  Ottaviano  trionfante  di  Marc 
Antonio  1735.  4.  La  fondazioue  di  Ve- 
nezia  1736.  Herr  Bonaniici  zu  Livomo 
besitzt  ein  Textbuch  zur  Oper  ,,Or]ando"', 
in  Venedig  1727  aufgeführt. 

Macariui,  GrioTanni,  Violinist 
a/d.  Stadtkapelle  in  Lucca  von 
1769—31/7   1805  (Nerici  211). 

Maearlni,  Mariano,  di  Tom- 
maso,  Violinist  a/d.  Stadtkapelle 
in  Lucca  vom  30/4  1735  bis  zu 
seinem  Tode  am  2/9  1779  (Ferici 
210). 

Macbeth,  The  Music  in,  ein  Ms. 

im  br.  Mus.  aus  dem  17.  Jh.  mit  Musik 
von  Eceles  und  Finger  und  Angabe  der 
Sänger  etc.    Kat.  Nr.  237  Beschreibung. 


Maccarl,  Alessandro,  Priester, 
wurde  am  21.  Dez.  1753  zum  Or- 
ganisten an  S.  Marco  in  Venedig 
ernannt  (Caffi  1,  34). 

Maccari,  Antonio,  um  1740 
Sänger  an  S.  Marco  in  Venedig 
(Caffi  1,  368).  Er  schrieb  für 
Kirche  und  Bühne.  Angeführt 
werden  1.  Lucretia  romana  in  Con- 
stantinopoli,  Ven.  1737.  2.  La 
Contessina,  Ven.  1743. 

Macchetti,    Don   Teofllo,    aus 

Venedig  um  1636  geb.,  muss  gegen 
1714  im  Alter  von  etwa  78  Jahren 
gestorb.  sein.  Ein  Camaldulenser- 
Mönch  u.  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Pisa,  hatte  in  Ravenna  Musik 
studiert  u.  ging  dann  zu  Legrenzi 
in  Venedig;  1681  erhielt  er  obigen 
Posten.  1690  beurlaubte  er  sich 
zu  einer  Reise  nach  Rom.  Die 
Univ.-Bibl.  zu  Pisa  besitzt  eine 
Abhandlung  von  ihm  im  Ms.  IL 
30.  Hds.  des  18.  Jhs.,  betitelt 
Curiositä  musicali  nelle  quali  si 
tratta  della  Musica  in  generale. 
Ein  vorangehendes  Sonnet  be- 
richtet, dass  der  Verfasser  bei 
Vollendung  des  "Werkes  78  Jahr 
alt  war  (Lafage  2,  389  nebst  Be- 
schreibung des  Ms.).  Ebendort 
eine  2te  Abhandig.  aus  derselben 
Zeit  im  Ms.  IL  31:  Trattato  delle 
misure  della  musica  antica  (Lafage 
2,  391). 

Das  Liceo  zu  Bologna  besitzt  von  ihm 
eine  Abhandlung  „Della  Musica  degli  an- 
tichi;  im  Ms.  (Kat.  1,  34).  Im  Vorworte 
werden  obige  Daten  mitgeteilt. 

Maccbiati,  Carlo,  Komponist 
des  Ballets  „Le  Pompe  de  Cipro, 
introduttione  per  balletti,  1654". 
Er  war  1652  nach  München  als 
Hofmusikus  mit  993  Gld.  Gehalt 
berufen ,  bereits  aber  im  April 
1654  entlassen  (Rudhart  31).  Nur 
das  Textbuch  obigen  Ballets  ist 
in  der  B.  M.  vorhanden. 


Macchio. 


263 


Maco,  John. 


Blacehio,  Criocomo,  Saceidote 
Milanese,  bekannt  durch  das  Ora- 
torium : 

11  zelo  eroico  di  S.  Carlo  Borromeo 
Sterminatore  del  Vizio.  Text  und  Musik 
von  M.,  aufgeführt  in  Wien  1716.  Ms. 
18218.  P.     101  BU.     [Hofb.  Wien. 

Maeeioiii,   OioTaiiiii  Battista, 

aus  Orvieto,  kam  mit  der  Kur- 
fürstin von  Baiern  nacli  München 
und  wurde  als  Hofkaplan,  Harfe- 
nist und  Musikus  angestellt.  Die 
Akten  verzeichnen  seine  Aufnahme 
mit  dem  9/10  1653  mit  165  Gld. 
Gehalt.  Er  schrieb  den  Text  und 
Musik  zu  dem  Ballet:  Li  quattro 
Elementi.  welches  1657  in  Mün- 
chen aufgeführt  wurde.  1661  kehrte 
er  nach  Italien  zurück  und  scheint 
in  Rom  ansäfsig  gewesen  zu  sein, 
denn  die  Akten  des  Kreisarchivs 
erwähnen  ihn  dort  als  Agenten  für 
kurfürstl.  Angelegenheiten  (Kreis- 
archiv.    Rudhart  41). 

Köchel  2,  487  Nr.  11  teilt  noch  eine 
zweite  Komposition  mit,  die  1653  zur 
Ankunft  Kaiser  Ferdinand  III.  in  Mün- 
chen zur  Aufführung  gelangte,  betitelt: 
L'arna  festante  per  la  venuta  a  Monaco 
. . .  Ferdinande  lU. . .  Agosto  165H.  Festa 
musicale,  gedichtet  und  komponiert  von 
...  Ms.  16889  P.  gr.  4«.  21  BU.  [Hofb. 
Wien. 

Macculini,  Tommaso,  ein  baier- 
scher  Hofmusikus  der  von  c.  1669 
an  in  den  Akten  verz.  ist.  Sein 
Gehalt  betrug  bis  1025  Gld.  Von 
1676  bis  c.  1685  ist  er  als  Hof- 
musikus und  Kammerdiener  mit 
1121  Gld.  verz. 

Macdoiiald,  Donald,  ein  schot- 
tischer Musiker   des  18.— 19.  Jhs. 

Er  gab  heraus: 

A  collection  of  the  ancient  martial 
music  of  Caledonia,  called  Piobaireachd, 
as  performed  on  the  gi-eat  Highland  Bag- 
pipe  . . .  adapted  for  the  Pfte.  and  Violonc, 
with  some  old  Highlands  Lilts  .  .  .  Edin- 
bm-gh,  fol.     [br.  Mus. 

Macdoiiald,  John,  ,,Lieutnant 
Colouel,  Chief  Engineer  and  Com- 


mandant  of  Artillery  on  the  Esta- 
blishment of  Sumatra",  lautet  auf 
dem  Drucke  des  Titels  von  1822 
sein  Amt.  Er  war  geb.  1759  zu 
Hodigariy,  Insel  Skye,  Schottland 
(Stephen)  und  gest.  den  16.  Aug. 
1831  zu  Exeter.  Aufser  mili- 
tärischen u.  a.  Werken  schrieb  er 
A  treatise  on  the  harmonic  System 
illustrated  by  musical  &  appropriate  plates 
by  .  . .  London  1822  by  the  author.  fol. 
14  u.  42  S.  Text,  23  S.  Musik  und  viele 
Tafeln.  [Dresd.  br.  Mus.  B.  B.  hat  den 
Verleger  Preston.  Brüssel  ebenso.  Glas- 
gow. 

MacDonald,  Slalcolm,  ein  schot- 
tischer Musiker  des  18.  Jhs.,  gab 

heraus: 

A  2.  collect,  of  Strathspey  Eeels  . . . 
with  a  Bass  for  the  Vol.  or  harpsich. 
Edinburgh  c.  1780.     fol.     [br.  Mus. 

MacDonald,  Patrick,  geb.  22. 
Apr.  1729  in  Schottland,  gest.  25. 
Sept.  1824  zu  Kilmore,  studierte 
in  Aberdeen  Theologie  und  wurde 
1756  Pfarrer  zu  Kilwox  (Stephen). 

Er  gab  heraus: 

A  collection  of  Highland  vocal  airs, 
never  hitherto  pubUshed,  to  which  are 
added  a  few  of  the  most  lively  Country 
Dances,  or  Reels,  of  the  North  Highlands 
and  Western  Isles;  and  some  specimens 
of  Bagpipe  Music.  Edinburgh,  fol.  [br. 
Mus. 

Mac6,  Denis,  ein  Kammermu- 
siker an  der  französischen  Hof- 
kapelle zu  Paris,  gab  heraus: 

Cantiques  spirituels  composes  par  le  P. 
Ii-enee  d'Eu,  mis  en  musique  par  . .  .  Se- 
conde  edition.  Paris  1648  Ballard.  [Paris 
Nat.    B.  Lpz. 

Airs  ä  4  parties  par  . .  .  A  Paris  1634 
P.  Ballard.  4  Stb.  ä  24  BU.  in  kl.  qu80. 
[Brüssel. 

Eecueil  des  chansons  ä  danser  et  ä 
boire.  Paris  1643  ßob.  Ballard.  8». 
[Upsala:  Disc.  br.  Mus.  (?).  Brüssel 
1  vol. 

In  Eecueil  de  differents  liv.  de  chans. 
1699  befinden  sich  einige  Nrn.  von  ihm. 

Mace,  John,  lebte  vor  oder 
zu  Barnard's  Zeit,  der  1625  das 
bekannte  Samlwk.  herausgab. 

Im  Ms.  dieses  Samlwkes.  (7  Stb.  fehlt 


Mace,  Thomas. 


264 


Machado,  Baibosa  Diego. 


der  C?)  ein  Anthein  ,.Let  thy  mereiful 
ears".     [R.  C.  of  Mus. 

Maee,  Thomas,  ein  englischer 
Lautenist,  geb.  um  1613,  starb 
nach  Hawkins  4,  451  im  Jahre 
1709.  Er  war  Säuger  am  Trinity- 
Collegium  in  Cambridge,  wie  er 
sich  auf  1676  selbst  bez.  Grove 
berichtet  noch,  dass  er  1672  eine 
Laute  mit  50  Saiten  sich  bauen 
liefs  und  sie  Dvphoue  oder  Double 
Lute  nannte.  Burney  berichtet 
nach  einer  Anzeige,  dass  er  1690, 
77  Jahr  alt  und  taub,  nach  Lon- 
don kam,  um  seine  Instrumente 
und  Bibliothek  zu  verkaufen.  Be- 
kannt ist  von  ihm  das  Druckwerk: 

Musick's  monunient,  or  a  remerabrancer 
of  the  best  practical  musick,  botb  divice 
aud  civil,  tliat  has  ever  been  knowu  to 
have  been  in  the  world.  London  1676 
Eateliffe  &  Thompson,  kl.  fol.  18  S.  Vor- 
wort u.  272  S.  Text  resp.  Musik  für  Laute. 
Der  1.  Teil  handelt  über  die  Psahnodie 
u.  Kirchenmusik,  der  2.  über  die  Laute 
nebst  Tonsätzen,  der  3.  über  die  Viola 
und  die  Musik  überhaupt.  Im  Hawkins 
4,  451  Auszüge,  459  ein  Lautenstück  u. 
461  eines  f.  2  Lauten.  Beschrbg.  auch 
im  Kat.  von  ^"eckerlin.  [B.  B.  C.  P. 
br.  Mus.  Rom  Cecilia.  Glasgow.  E.  C. 
of  Mus.  Oxford  Bodl.  Dublin  Univers. 
Cambridge  Univers.  Brüssel.  Siehe  auch 
M.  f.  M.  23,  6. 

Macedo,  Manoel,  ein  Portugiese 
des  16.  Jhs.,  der  in  Madrid  lebte, 
schrieb  Motetten  und  Yilhancicos 
(Yasconcellos). 

Macedoüio  di  Jluti,  GioTaniii 
Viiiceiizo,  Cavalier  Napolitano, 
lebte  im  Anfange  des  17.  Jhs.  zu 
Neapel  und  scheint  ein  Dilettant 
gewesen  zu  sein,  vielleicht  Schüler 
von  Scipione  Dentice,  dem  er 
sein  1.  Buch  Madrigale  widmet. 
Man  kennt  von  ihm 

II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  Di  .  .  . 
Napoli  1603  Cost.  Vitale.  5  Stb.  4«. 
22  Madr.     [Bologna.     R.  C.  of  Mus. 

n  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci,  Di  .  .  . 
Napoli  1606  G.  Jac.  Carlino.  5  Stb.  40. 
21  Madr.     [Neapel  Cons.  fehlt  5  a. 

Fetis  giebt  ilun  den  Beinamen  di  Antio. 


Maeer,  siehe  Macri. 
Maeerata,  siehe  Caraceno. 
Macetti,  ...  ein  Komponist  des 
18.  Jhs., 

ist  in  einem  hds.  Samlwk.  in  BerHn 
K.  H.  Nr.  6208  für  Gambe  (Basse  de 
Viole)  avec  acc.  ou  ä  2  Basses  Sans  Violon 
vertreten. 

Mac  (jil)l)Oii,     William,     ein 

Schotte,  Violinist  und  Schüler  Cor- 
bet's  in  London,  war  Direktor  der 
Gentlemen's  Konzerte  zu  Edin- 
burgh und  st.  daselbst  den  3.  Okt. 
1756  (Brown).  Von  seinen  Kom- 
positionen, von  denen  Brown  So- 
naten u.  a.  anführt,  ist  nur  nach- 
weisbar : 

A  coUectlon  of  Scots  tunes,  some  with 
variations  for  a  V.  Hautb.  or  German 
flute,  with  a  bass  for  a  Vcl.  or  Harpsich. 
Book  1—3.  Edinburgh  1745—1755.  qufol. 
[br.  Mus. 

A  collect,  of  Scots  tunes  for  the  V. 
or  Germ,  flute  &  a  Bass  for  the  Vcl.  or 
Harps.  .  .  With  some  additions  by  R. 
Bremner.  London,  R.  Bremner.  4  books 
in  qu4°.     [br.  Mus. 

Mac  Gibbon  and  James  Oswald:  A  fa- 
vourite  collection  of  Scots  tunes  &  High- 
land airs  for  the  V.  or  Germ,  flute  with 
a  B.  for  the  Vcl.  or  harps.  By . .  .  book  1. 
2  Stb.  Glasgow  (1795)  A.  Mo.  Gown.  qu4". 
[br.  Mus. 

Mac  (xlasliaii,  Alexander,  ein 

Schotte  des  letzten  Drittels  des 
18.  Jhs.,  nach  Stephen  starb  er  im 
Mai  1797.  Er  lebte  in  Edinburgh 
und  war  Direktor  einer  „fashionable 
Band'',  sagt  Brown.  Er  gab  her- 
aus: 

A  collect,  of  Peels,  consisting  chiefly 
of  Strathspeys,  Athole  Peels  &c.  ...  with 
a  Bass  for  the  Vcl.  or  Harps.  Edinburgh 
(1778)  N.  Stewart  &  Co.    qu8o.    [bj'.  Mus. 

A  collect,  of  Scots  Measures,  Hom- 
pipes,  Jigs,  Allemands,  CotiUons  and  the 
fashionable  Country  Dances,  with  the  bass 
for  the  Vcl.  or  Harps.  Edinbg.,  ib.  qufol. 
[br.  Mus. 

A  collect,  of  Strathspey  Peels,  with 
a  bass  for  the  Vcl.  or  Harps.  Edinbg., 
ib.     qufol.     [br.  Mus. 

Macliado,  Barbosa  Diego,  der 

bekannte    Bibliographe    und    Abt 


Machado,  Lope. 


265 


Macliyu. 


der    Pfarrkirche    St.    Adriani    zu 

Lissabon,  gab  heraus: 

Bibliotheca  Lusitana  liistorica,  critica 
e  cronologica.  na  (jual  se  compreheude  a 
noticia  dos  authores  Poi-tuguezes,  e  das 
obras,  que  compuserano  desde  o  tempo 
da  proinwlgai'.  anno  da  Ley  da  greca  ate 
0  tempo  prezente.  Lisboa  1741 — 1747. 
4  Bde.  in  fol.  Euthcölt  auch  ein  Verz. 
von  portug.  Komponisten  und  Musik- 
sehriftstellern  nebst  ihren  gednickteu  und 
im  Ms.  vorhandenen  Werke.  [In  allen 
grofsen  Bibl.  vorhanden. 

3I;icha(lo,  Lope,  um  1638  Harfe- 
nist a/d.  Hofkapelle  in  Spanien 
(Straeten  8,  424). 

Machado,    Manoel,    geb.    zu 

Lissabon,  Schüler  von  Duarte  Lobo, 

diente  um  1610  in  der  Hofkapelle 

des  Königs  von  Portugal.    Yascon- 

cellos  führt  4  Werke  an,  die  sich 

in  der  einstigen  Bibl.  zu  Lissabon 

befanden, 

nachweisbar  sind  heute  nur  in  B.  M., 
Ms.  200:  vier  Romanzen  zu  3  u.  4  Stim. 
Im  gedr.  Kat.  schreibt  Maier  fälschlich 
„um  1710". 

Macharini,  Steifaiio,  eia  rö- 
mischer Patrizier  und  Musikdilet- 
tant um  1720,  gab  12  Sonate  ä  Y. 
solo  e  Bc.  op.  1  heraus  (Gerber  2). 

Machau  (Machault),  siehe  Gruil- 
laume  de  Machau. 

Machayi,  A  . . . 

In  der  B.  Darmst.  befindet  sich  die 
Arie  „Se  vimira  il  caro  lido".     Ms.  P. 

Machetti,    Don    Teofilo,    aus 

Yenedig,  ein  Camaldulenser  Mönch 
und  am  Ende  des  17.  Jhs.  Kapell- 
meister „nella  Primitiale"  zu  Pisa 
(Titel).     Er  gab  heraus: 

Sacri  Concerti  di  Salmi  a  4  voc.  e 
4  instrumenti  di  . . .  Bologna  1687  G. 
Monti.  10  Stb.  (4  Singst.  2  V.  Alto  Viola, 
Basseto  Viola,  Violone  o  Tiorba  e  Org.) 
in  4°.  Er  nennt  es  sein  1.  Werk.  [Paris 
Nat.     Bologna. 

Machi,  . . .  de,  Kgl.  Sardinischer 
Kammer -Virtuose,  lässt  sich  in 
Frankfurt  a/M.  im  Konzert  der 
Mad.  Yarennes   am   3.  und   10/11 


1780  auf  der  Yiola  d'amour  hören 

(Israel  73). 

Von  einem  Machi  besitzt  die  Kgl.  Haus- 
bibl.  zu  Berlin  im  Ms.  eine  Sinfonia  in 
B.,  18.  Jh.  Stb.  (Nr.  2827). 

Machinger,   siehe  Malchinger. 

Machius,  .  . .  Der  Proske-Met- 
tenleitersche  Katalog  in  Regens- 
burg, der  von  lakonischer  Kürze 
der  Titel  ist,  verzeichnet  „Lamen- 
tationes  4  voC'  Als  bischöfliche 
Privatbibl.  ist  nur  schwer  etwas 
Näheres  besonders  über  die  da- 
mals noch  ungeordnete  Abteilung 
der  Bibl.  zu  erfahren.  Fast  könnte 
man  bei  obigem  Autor  an  Macque 
denken. 

Machold,  Johann,  aus  Cervi- 
pagensem  (==  Hirschfeld,  Peufs), 
Gerber  2  sagt,  wahrscheinlich  ein 
Thüringer  des  16.  Jhs.  Man  kennt 
von  ihm  ein  kleines 

Compendium  germanico-latinum  musi- 
ces  practicae  . . .  Musica  lateinisch  vnd 
teutsch,  in  kurtze  vnd  rechte  Regulen 
verfasset,  Ad  Pueros:  .  .  Erfurti  (1595) 
Jac.  Singaeus.  80.  24  Bll.  davon  12  BU. 
mit  Singübungen.     [B.  Zw. 

Passio  Domini  nostri  Jesu  Christi.  Das 
ist:  Die  Historia  von  dem  bitstern  (!)  Lei- 
den vnd  Sterben  vnsers  Einigen  Erlösers 
.  .  .  Nach  dem  big.  Evangelisten  Matthaeo, 
mit  5  Stim.  .  .  1593.  Am  Ende :  Erphordiae 
excudebat  Georgius  Bauman.  5  Stb.  qn-i'K 
[B.  Kgsbg.  fehlt  B. 

Macholdt,   J  . .  H  . .  C  . .,   um 

1793  Organist  zu  Lüneburg,  gab 
Arien  und  Lieder  in  Einteln  1793 
heraus,  die  von  der  Kritik  scharf 
getadelt  werden  (Gerber  2). 

In  der  B.  B.  befinden  sich  12  Lieder 
mit  Pfte.  Braunschweig,  im  Selbstverlag, 
qufol. 

Machy,  le  Sieur  de,  ein  Yiolist 
zu  Paris  zur  Zeit  Louis  XIY.,  gab 

heraus: 

Pieces  de  viole  en  musique  et  en  tabla- 
ture.     Paris  1685.     qu4".     [Paris  Nat. 

Machyn,  Richard,  ein  Lautenist 
des  16.  Jhs.,  von  dem  sich  eine 
Pavane  (de  Lyght)  in  Tiiysius' 
Lautenbuche  f.  147  v.  u.  391  v.  be- 


Macinelli. 


266 


Macque. 


findet;  unvollständig  abgedruckt  in 
Tijdscbrift  2,  309.  Sittard  2,  218 
führt  einen 

Richard  Machin  an,  der  1605 
in  Frankfurt  mit  seinen  Gesellen 
Komödien  aufführte  u.  sich  „dienst- 
verwandter des  Markgrafen  zu  Bran- 
denburg" nannte.  Er  stand  dort 
in  schlechtem  Ansehen,  da  seine 
Stücke  „zoddiger  und  lappichtes 
Gezeug"  enthielten. 

Macinelli,  siehe  Masnelli. 

Maciiiello,  Paolo,  von  1585  bis 
92  Hoforganist  in  Mantua,  ging 
dann  nach  Verona  in  gleicher 
Eigenschaft  (Bertolotti  64). 

Maciiigi  (Macigni) ,  GriOTaiini, 
aus  Florenz,  Gentil'  huomo  nennt 
er  sich  und  lebte  um  1617;  der 
Wohnort  ist  nicht  bekannt.  Sein 
Lehrer  war  Benedetto  Magni,  der 
ihm  auch  1613  eine  Samlg.  Madri- 
gale widmete.  Man  kennt  von  ihm 
nur  eine  Samlg.  Madrigale,  betitelt: 

Madrigali  a  5  voci.  Con  11  Bc.  di  . .  . 
con  alcunl  di  Benedetto  Magni  suo  Maestro. 
Llb.  1.  Veu.  IG  17  Barth.  Magni.  5  Stb. 
4".  21  Madr.,  da  nur  der  Cantus  bekannt 
ist,  kann  man  nicht  ersehen,  welche  Madr. 
von  Magni  sind.     [Bologna:  C. 

Mac  Iiitosli,  Mary, 

schrieb  mehrere  Samlg.  Airs  mit  Pfte., 
die  lim  1785  in  London  erschienen.  Das 
br.  Mus.  besitzt  2  Samlg. 

Mack,  Heinrich,  von  Mattheson 
1,  148  und  Gerber  2  so  genannt, 
ist  Magg,  Job.  Friedr. 

MacKerrell,  John, 

schrieb  Songs  und  Klavierpiecen  um 
1800,  die  in  London  gedruckt  wurden. 
Das  br.  Mus.  besitzt  drei  Samlg. 

Mackintosh,  John,  geb.  1767? 
ein  berühmter  F"agottist,  der  von 
1821 — 35  in  Londoner-  u.  in  Pro- 
vinzial  -  Orchestern   angestellt  war. 

—  Alphonso,  sein  Sohn,  war 
Violinist  (Grove). 

Mackintosh,  Robert,  ein  schot- 
tischer Violinist  des  18.  Jhs.,  der 
sich  in  London  als  Lehrer  nieder- 


liefs,  gest.  im  Febr.  1807  daselbst 
(Brown). 

Er  gab  Ende  des  18.  Jhs.  eine  Anzahl 
kleine  Piecen  für  Streichinstrumente  her- 
aus, wovon  das  br.  Mus.  3  Edin  burger 
Drucke  besitzt. 

Macklean,  Charles,  bekannt 
durch 

12  Solos  or  Sonatas  for  a  "V.  &  Vcl. 
with  a  Thorough  Bass.  Op.  1.  Edin- 
burgh 1737.     fol.     [br.  Mus. 

Mac  Lean^  Charles^  fraglich  ob 
derselbe  wie  der  vorhergehende 
oder  ein  anderer  Musiker,  gab 
heraus : 

A  collect,  of  favourite  Scots  tunes  with 
Variat.  for  the  V.  . .  and  a  Bass.  Edin- 
burgh,    qufol.     [br.  Mus. 

Mackperling,  . . .  trat  1759  als 
Fagottist  in  London  auf  (Pohl  2, 
373). 

Macque,  Jean  de  (Giovanni 
de),  ein  Belgier;  Straeten  hält  ihn 
für  einen  Brabanter,  der  eigent- 
lich Maech  oder  Maeche  geheifsen 
haben  kann  und  von  den  Italienern 
in  Macque  verwandelt  wurde.  Er 
soll  schon  seit  1540  beim  Vice- 
könig  von  Neapel  in  Diensten,  zu- 
erst als  Organist,  später  als  Kapell- 
meister gestanden  haben.  Sein 
einstiger  Lehrer  in  der  Musik  war 
Philippe  de  Monte  (Fetis.  Straeten 
6,  303.  461.  519).  Fetis  verz.  ein 
nicht  nachweisbar  geistliches  Werk: 
Litanie  ä  8  voci,  Napoli  1540,  aus 
dessen  Jahreszahl  er  schliefst,  dass 
er  schon  damals  sich  in  Neapel 
befand,  da  nun  aber  M.'s  übrigen 
Werke  in  rascher  Aufeinanderfolge 
erst  von  1576  bis  ins  17.  Jh.  hinein 
erschienen,  so  möchte  ich  an  der 
Richtigkeit  der  Jahreszahl  1540 
zweifeln.  Maldeghem  veröffent- 
lichte eine  Litania  zu  8  Stim.  im 
1.  Jahrg.  p.  26  und  zwar  nur  das 
Kyrie.  Er  giebt  keine  Quelle  an, 
dagegen  die  widersinnigen  Notizen: 
geb.  1525,  1540  Kapellmeister  am 
Hofe  zu  Neapel;  also  mit  15  Jahren 


Macque. 


267 


Macque. 


Kapellmeister!  Nach  Prüfimg  sei- 
ner Druckwerke  gestaltet  sich  sein 
Lebea  völlig  anders:  Von  1576 
bis  1582  lebt  er  in  Rom,  wie  es 
scheint  ohne  Amt,  von  1586  in 
Neapel  und  erst  von  1610  ab  nennt 
er  sich  Kapellmeister  der  Kgl.  Ka- 
pelle zu  Neapel.  AVäre  er  vorher 
Organist  an  der  Hof  kapeile  ge- 
wesen, so  hätte  er  dies  gewiss 
ebenso  auf  dem  Titel  verz.,  wie 
den  Kapellmeistertitel.  1613  er- 
scheint sein  letztes  bis  jetzt  be- 
kanntes Werk.  E.  Vogel  citiert 
zwar  aus  der  Vorrede  Romano 
Micheli's  in  seiner  Musica  vaga 
1615  eine  Stelle,  in  der  M.  Orga- 
nist an  der  Kgl.  Kapelle  genannt 
wird,  doch  kann  dies  gegen  obige 
Angabe  von  1610  nicht  ins  Ge- 
wicht fallen.  Nachweisbar  sind 
folgende  Druckwerke: 

1570.  11  1.  üb.  de  Madr.  a  6  voci  . . 
Yen.  1576  Ang.  Gardano.  6  Stb.  ([\\4P. 
29  Nrn.  Er  nennt  sich  einen  Scliüler 
Ph.  de  Monte's.     [B.  B:T.     C.  P.  6  Stb. 

1579.  Madrigaii  a  4  a  5  et  6  voci 
di  .  . .  Ven.  1579  Aug.  Gard.  5  oder 
6  Stb.  qu40.  21  Nrn.  Macque  zeichnet 
die  Dedic.  in  Born  den  20/10  1579.  [Mo- 
dena:  C.  A.  T.  5  a. 

1581.  Madrigaletti  et  Napolitane  a  6 
voci  di  . .  .  ib.  6  Stb.  qu40.  21  Nrn. 
Die  Dedic.  wieder  in  Eon:  den  10/5  1581 
gez.     [B.  D.     Verona  S.  f.     Bologna :  C. 

1582.  2.  lib.  di  Madrigaletti  et  Napoli- 
tane a  6  voci  di  . . .  ib.  1582.  6  Stb. 
qu40.  21  Nrn.  Dedic.  in  Rom  am  25/9 
gez.  [B.  D.  Verona  S.  f.  Florenz  B.  n. 
Rom  Cecilia. 

—  Ausg.  mit  gleichem  Titel,  beide 
Bücher  in  eins  zusammengezogen  „Noua- 
mente  ridotti  in  un  corpo  et  seguendo 
l'ordine  di  suoi  toni  posti  in  luce.  An- 
versa  1600  P.  Phalesio.  6  Stb.  qu4'>. 
41  Gesge.,  da  der  Dialogo  Tra  gratiosi  aus 
dem  2.  Buche  fehlt.     [B.  D. 

1586  ..  .  II  1.  lib.  de  Madr.  :i  4  voci. 
Ven.  1586  G.  Vincenzi.  4  Stb.  4».  21 
Madr.  Dedic.  in  Neapel  11/11  86  gez. 
[B.  B. 

1587  ...  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  5  voci 
...  Ven.  1587  G.  Vincenzi.  5  Stb.  4». 
21  Madr.     Von  jetzt  ab  stets  in  Neapel 


gez.  (20/5).  [B.B.  Köln:  C.  A.  5a.  Ve- 
nedig B.  M:  5a.     Amst:  Univers.  Bibl:  T. 

1589  ...  II  2.  üb.  de  Madr.  a  6  voci 
. . .  Ven.  1589  Ang.  Gard.  6  Stb.  qu4''. 
21  Madr.     (25/10  gez.)     [br.  Mus:  5a. 

1597  ..  .  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci. 
Ferrara  1597  V.  Baldini.  5  Stb.  4". 
21  Madr.  (15/1  gez.)    [Modena:  C.  T.  B.  5  a. 

1599  ...  II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
.  .  .  Napoü  1599  (B.  u.  5  a.  mit  1600  gez.) 
per  Gio.  Jac  Carüno  &  Ant.  Pace.  Ad 
instanza  di  Scip.  Riccio  libraro.  5  Stb. 
40.     21  Madr.     [Neapel  Cons. 

1610  . .  .  Maestro  deUa  regia  cappeUa 
di  Napoü.  II  3.  lib.  de  Madr.  a  4  voci. 
In  Napoü  1610  nella  stampa  di  G.  B.  Gar- 
gano  &  Lucr.  Nucci.  4  Stb.  4«.  21  Madr. 
(30/3  gez.)     [Bologna,     br.  Mus:A. 

1613.  II  6.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di . . . 
Maestro  (wie  vorher).  Ven.  1613  Barth. 
Magüi.  5  Stb.  4".  21  Madr.  (gez.  1/7 
1613).     [Bologna. 

In  alten  Samlwk.  32  Gesge.,  dabei  nur 
eine  Motette  zu  6  Stim.  (Eitner  1).  Dazu 
kommen  noch  in  Stef.  Felis'  4.  üb.  Madr. 

5  V.  1585 :  Dolci  sdegni  e  dolci  und  Gelo 
ha  Madonna.  —  In  Gardano's  4.  lib.  deüe 
Muse  5  V.  1574:  Tauta  dolcezza  6  v. 
Viv'oriente  5  v.  (Tanta  dolc.  fehlt  in  Ausg. 
1582).  In  Tonge's  Musica  transalpina 
1588:  Non  piu  Diana  4  v.  —  In  Fei. 
Anerio's  Madrig.  a  5  v.  1589:  Nei  vostri 
dolci  baci.  —  In  Verovio's  Canzon.  spir. 
a  3  V.  1591:  0  dolce  rimembranza.  Dol- 
cissimo  amor.  II  buon  Giesu  ch'io.  — 
In  Vincenti's  Nuova  spogiia  amorosa  4/5  v. 
1593:  Gelo  ha  madonna  5  v.  —  Der  letz- 
tere Ge.sg.  auch  in  Phalese's  Paradiso  1596 
und  Ne  i  vostri  dolci  baci.  —  In  Morley's 
Madrigals  selected  out  of  itaüan  authors 
1598:  My  sweet  Layis.  —  lu  Moscagiia's 
2.  lib.  Madr.  4  v.  1585:  Non  veggio  ohime. 
—  In  Flaccomio's  Lo  risa  avicenda  1598: 
Su  la  selva.  —  In  Ancina's  Tempio  ar- 
monico  1599:  Di  te  la  vita  nasce.  —  In 
Phalese's  Canzon.  alla  romaua  3  v.  1607: 
Si  travagüati.  Si  dunque  il  mio  dolce.  — 
In  Petrozzi's  Sonetti  novi  1609:  Son'aqua 
\iva.  —   In   Molinaro's   Fatiche   spirituali 

6  V.  1610:  Per  pianto  lo  mio  core  (Veni 
Creator).  Mai  non  vuö  pianger  (0  mundi 
lumina).  —  In  dessen  üb.  2,  1610:  Non 
veggo  hoggi  il  mio  sole.  Preso  son  io.  — 
In  Orfeo  Vecchi'  Motectorum  5  v.  lib.  2. 
1598  eine  Mot.  —  1  Madr.  in  Bernardo 
Bolognini's  Madr.  von  1604.  —  4  Ganz, 
franc.  f.  Klavier  in  "Woltz'  Tabulaturb. 
1617,  3.  Teü  Nr.  11—14.  In  Hove's  und 
Rude's  Lautenbücher  je  eine  Nr.  im 
Arrangement  f.  Laute. 


Macri. 


268 


Mader,  Willibald. 


Im  Ms.  eines  Orgeltabulaturb.  in  der 
Ratsbibl.  zu  Thorn,  geschrieben  von  1594 
bis  1605,  befinden  sich  arrang.  Motetten. 
—  In  Oxford  Ch.  Ch.  1  Madr.  —  In  R. 
C.  of  Mus.  Ms.  1881  ein  Madr.,  beide  mit 
englisch.  Text.  —  In  B.  A.  2  Madrig.  — 
In  B.  M.  3  Madr.  mit  untergeschobenen 
Texten.  Ms.  268  br.  Mus.  P.  S.  217  Non 
vegg',  ohime  4  voci.  In  neuen  Ausg. 
5  Gesge.,  dabei  eine  Litania  (Eitner  2 
und  M.  f.  M.  9). 

Macri  (Macer),  Paolo,  aus  Bo- 
logna (Bononiensis),  ist  bekannt 
durch 

Lamentationes  Jeremiae  prophetae  quae 
5  voc.    Ven.  1597  R.  Amadinus.    [Ferrara. 

Fetis  führt  noch  an:  Motetti  a  5  voci. 
Ven.  1581  Scotus.    4". 

Pougin  sagi,  er  hiefs  eigentlich.  Magri, 
war  Priester  und  Professor  der  Akademie 
d'Ardent  zu  Bologna. 

Macrobius,  Aurelianus  Theo- 
dosus,  ein  Philosoph  des  5.  Jhs., 
unter  Theodosius  lebend,  behandelt 
in  seinen  Schriften  auch  mehrfach 
die  Musik. 

Dieselben  sind  seit  1472  in  mehrfachen 
Auflagen  erschienen,  so  1526.  1535  in 
Basel,  1607  s.  1.  und  auf  öffentl.  grofsen 
Bibl.  vertreten.  Ercole  Bottrigari  über- 
setzte seine  Schriften  ins  Italienische. 
Das  Autogr.  in  Bologna  (s.  Bottrigari. 
Fetis.     Forkel  8). 

Macropedius ,    Oeorgius ,    ein 

Grammatiker,  Dichter  und  Philo- 
soph des  15.  Jhs.,  schrieb  ein 
Schauspiel  mit  Musik,  betitelt: 

Andrisca,  Georgii  M  .  .  .,  fabula  lepidis- 
siraa.  Coloniae,  excudebat  Joan.  Gymni- 
cus,  anno  1540.  kl.  8".  [C  P.,  im  gedr. 
Kat.  S.  364  Beschrbg.  nebst  einem  4stim. 
Chore.  Siehe  auch  Fetis.  In  der  Bibl. 
zu  Gla.sgow  befinden  sich  noch  zwei  an- 
dere Schauspiele  mit  Musik,  1.  Petriscus, 
2.  Lazarus  mendicus,  Ultrajectus  1553. 

Maeulaims,  Franz,   ein   baier-  ] 
scher    Hofmusikus    in    der    2  ten 
Hälfte  des  17.  Jhs.,   mit  993  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Mac  Vity,  John,  bekannt  durch 
Select  Psalm  and  Hymn  tunes,  adapted 
to  the  use  of  public  congregations  and 
private  f amilies  . .  .  the  2.  ed. .  enlarged 
and  improved.  Dublin  1787  G.  Bonham. 
qn4P.     [br.  Mus, 


Madaloaniis, . . .  Forkel  in  seiner 
Geschichte  der  Musik  2,  328  ver- 
zeichnet ihn  als  Theoretiker  und 
Komponist  des  7.  Jhs.,  der  Bischof 
zu  Yerdun  war. 

Madantiz,  siehe  Madoclie. 

Madan,  Rev.  Martin,  ein  eng- 
lischer Geistlicher,  geb.  1726,  gest. 
2.  Mai  1790,  gab  „Psalms  and 
Hymns  tunes"  heraus,  von  denen 
das  br.  Mus.  die  4.  Ausg.  von  1765, 
die  5.  von  1767,  die  6.  von  1769, 
die  7.  von  1771,  die  11.  von  1788, 
die  13.  von  1794  und  die  12.  im 
Ms.  besitzt.  In  J.  Alcock's  The 
harmony  of  Jerusalem  1801  findet 
man  einen  Tonsatz  von  ihm.  In 
der  Bibl.  der  Berliner  Singakad. 
befindet  sich  „Before  Jehovah's 
awful  throne",  ein  Choral,  durch- 
komponiert und  in  zahlreichen 
Samlwken.  vertreten. 

Maddalena,  Archiduchessa. 

In  B.  Wolfenbüttel  ein  Salve  regina  ä 
Tenore  solo  con  Org.  e  Violone,  im  Ms. 
3  Stb.  aus  der  1.  Hälfte  des  18.  Jhs. 

Madelka,  siehe  Barjona,  Simon. 

Madelyme,  Pierre,  um  1422 
Organist  an  der  Kapelle  Charles  VI. 
von  Frankreich  (Prost  434). 

Mader,  Hieronymus,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
10  Gld.  monatj.  vom  1.  Mai  1582 
bis  t  15-  Apr.  1588  (Köchel  1). 

Mader  (in  den  Akten  auch 
Maler  geschrieben),  WiUibald 
(Wilibold),  diente  als  Männer-Altist 
von  1568  bis  1570  an  der  Hof- 
kapelle in  München  mit  120  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv)  und  wurde 
1570  vom  Markgraf  Georg  Fried- 
rich von  Ansbach  dem  Kurfürsten 
August  von  Sachsen  empfohlen 
und  angestellt.  Schon  1575  er- 
hielt er  seinen  Abschied,  ist  aber 
1576  wieder  angestellt,  sein  Ge- 
halt betrug  jährL  160  Gld.  1587 
empfängt  er  eine  „Begnadung"  von 


Madge. 


269 


Madonis. 


114  Thlr.  6  gr.  1590  ist  er  als 
Tenorist  verz.  (sächs.  Staatsarchiv. 
Fürstenau  1,  35.  3,  201). 

Madge ,    Hiimphrey ,    von    c. 

1663  —  68  Violinist  an  der  Kgl. 
Kapelle  zu  London  (Nagel  1,  54. 
60). 

Madiii,  Henri,  Abbe,  Sohn  eines 
irlcändischen  Edelmanns,  welcher 
nach  Frankreich  unter  König 
Jacques  U.  übersiedelte.  Geb.  um 
1698  zu  Yerdun,  gest.  4.  Febr. 
1748  zu  Versailles.  Machte  seine 
Studien  bei  den  Jesuiten,  erhielt 
schon  in  jungen  Jahren  den  Ka- 
pellmeisterposten an  der  Metro- 
politankirche  zu  Tours,  1737  zu 
Eouen;  1741  wurde  er  Unter- 
kapellmeister an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Paris,  1744  folgte  er  Campra 
als  Gouverneur  der  Pagen  der 
Kgl.  Musik  und  am  24.  April  1746 
erhielt  er  ein  Kanonikat  am  Kol- 
legium St.-Quentin.  Auf  den  3  Mes- 
sendrucken liest  man:  „Canonico- 
presbytero  insignis  sancti  Quintini 
ecclesiae,  nec-non  Christianissimi 
Regis  Capellae  musices  Praefecto" 
(1743  ff.).  Er  trat  als  Theore- 
tiker wie  als  Komponist  auf.  Fetis 
spricht  sich  über  sein  theoretisches 
Werk  sehr  ungünstig  aus.  Es  trägt 
den  Titel: 

Traite  du  contrepoiut  simple  ou  du 
chant  sur  le  livre.  Paris  1742.  4P. 
[Musitfr.  Wien. 

An  Kompositionen: 

3  Missae  4  voc.  Paris,  Christ.  Ballard. 
1743.  174(J.  17.51,  Einzeldrucke  in  Chorb. 
in  gr.  fol.  [Bi-üssel  Cons.,  auch  im  Ms. 
in  P.  B.  Cambrai  Nr.  19.]  Die  Messen 
haben  die  Themen  1.  super  Dico  ego  opera 
mea  regi.  2.  super  Yivat  rex.  3.  Velo- 
citer  currit  sermo  ejus.  Der  Drack  in 
Cambrai  enthält  im  Ganzen  36  Messen 
von  Verschiedenen.  —  In  Brüssel  Cons. 
sollen  sich  nach  Fetis  noch  im  Ms.  die 
Messe  super  Incipite  Domino  4  voc.  1743 
befinden,  doch  giebt  der  1898  erschienene 
Kat.  nichts  an.  —  Tn  der  Nationalbibl.  zu 
Paris  befinden  sich  noch  im  Ms.  P.  die 


Motetten  ä  grand  choeur:  Diligam  te, 
Notus  in  Judea.  Dens. 

Ebendort  noch  im  Ms:  Bouquet  pour 
la  fete  de  S.  E.  le  cardinal  de  Fleury. 

Die  B.  des  Conservatoire  zu  Paris  be- 
sitzt 29  voll.  Motetten  in  P.  im  Ms. 

Madlseder,  Pater  Aegid,  geb. 
17.  Juli  1718  zu  Gieselhöring,  gest. 
21.  Nov.  1757  im  Kloster  Benedict- 
beuren  (Oberbaiern)  als  Subprior, 
Lehrer  des  Seminars  u.  Chorregent. 
Er  war  ein  guter  Orgelspieler  (Korn- 
müller 1,  216j. 

Madlseder,  Pater  Xoniiosus, 
geb.  20.  Juni  1730  zu  Meran,  gest. 
3.  Apr.  1797  im  Kloster  Andechs 
in  Baiern.  Ging  1750  ms  Bene- 
dictinerkloster  zu  Andechs  und 
wurde  Chorregent.  Er  war  ein 
fleifsiger  Komponist  und  hat  sich 
von  seinen  Kompositionen  Folgen- 
des erhalten: 

op.  1.  Offertoria  XV.  h  4  voc.  2  V. 
Va.  B.  Augsbg.  1765  Rieger.  11  Stb. 
[Salzburg  10  Stb.  Stadtb.  Augsburg  (V). 
B.M.  fehlen:  C.  2  V.  Violone  u.  Org. 

op.  2.  Offertoria  XV  .  .  .  ä  4  voc. 
(wie  oben).  August.  1767  Matth.  Rieger 
et  filii.  11  Stb.  [Salzburg.  B.  M.  fehlt 
Violone.     br.  Mus. 

op.  3.  Miserere  5.  et  Stabat  niater  1. 
pro  tempore  ...  4.  voc.  2  V.  Va.  Clarinis, 
Corn.  &  3  Trombis  ad  lib.  cum  duplici 
Basso.  Aug.  1768  M.  Rieger  et  fil.  16  Stb. 
[B.  M.  fehlen  2  Clar.  3  Tromb.  und  Vio- 
lone.    br.  Mus.  kompl. 

op.  4.  Vespere  5  solemnes,  sed  breves 
a  4  voc.  . .  Impr.  in  Monaster.  St.  Galli 
1771  sumpt.  Monaster.  Montis  St.  Andechs. 
11  Stb.     [B.  M.  Violone  fehlt. 

In  B.  Proske-Mettenleiter  ein  Parvulus 
natus  est,  Canto  solo  c.  orch.  —  Op.  2 
u.  3  besafs  1868  der  Antiq.  Butsch  kompl. 
(Biogr.  Kornmüller  1,  213.  M.  f.  M.  3, 
I29j. 

Madoche  (Madantiz),  Groliiins, 
ist  von  1450—1455  päpstl.  Sänger 
(Viertelj.  3,  226). 

Madouis,  Griovaimi,  ein  be- 
rühmter Violinist,  den  Quantz  1725 
in  Venedig  hörte,  wo  er  auch  ge- 
boren war.  Von  hier  ging  er 
nach    Breslau    mit    einer    Truppe 


Madoxe. 


270 


Maelzel. 


italienischer  Sänger  als  Orchester- 
dirigent, wandte  sich  1729  nach 
Paris,  trat  im  Concert  spirituel  auf 
und  wurde  Kgl.  Kammermusiker. 
1731  berief  man  ihn  nach  Peters- 
burg mit  einem  Gehalte  von  3000 
Rubel,  wo  er  sich  noch  1746  be- 
fand. In  Paris  erschienen  einige 
Kompositionen  von  ihm:  op.  1, 
Sonates  a  V.  seul  und  3  Concerts 
(Fetis). 

Caffi  2,  66  erwähnt  einen  Vio- 
linisten Giuseppe  Madonis ,  im 
Jahre  1786  am  S.  Marco  angestellt 
und  glaubt,  dass  es  derselbe  wie 
der  obige  sei,  doch  weder  Vor- 
name noch  die  Jahreszahlen  lassen 
einen  solchen  Schluss  zu. 

Madoxe,  Thomas,  kam  aus 
Hereford,  schwor  am  10/1  1592 
als  Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  und  f  1595  (Rimbault). 

Madra,  Zacliarias,  wird  am  5. 
Sept.  1650  Kammermusikus  und 
Violinist  an  der  Hofkapelle  in  Ber- 
lin. Der  Kurfürst  hatte  ihn  aus- 
bilden lassen  (Schneider  42). 

3Iadre  de  Dens  (Dios),  Fr.  An- 
tonio, ein  portugiesischer  Priester, 
geb.  zu  Lissabon,  stand  in  der 
Zeit  von  c.  1620  —  1660  in  der 
Hofkapelle  Joäo  IL  u.  Alfonso  VI. 

In  der  veruichteteu  Lissabouer  Bibl. 
befanden  sich  einige  geistliche  Gesänge 
von  ihm  (Fetis.    Vasconcellos  unter  Dens). 

Madre  de  Dens  (Dios),  Fr.  Fe- 
lipe, geb.  zu  Lissabon,  ein  Karme- 
litermönch, -j-  in  seinem  Kloster 
Nossa  Senhora  das  Merces  um 
1690. 

Vasconcellos  erwähnt  8  Gesänge  ohne 
Angabe  des  Fundortes  von  ihm.  Fetis 
sagt,  in  den  Kirchen  Lissabons  befinden 
sich  viele  Kompositionen  von  ihm.  Die 
B.  M.  besitzt  in  Mss.  9  Villancicos  zu  4, 
5  u.  8  St.,  er  wird  dort  genannt  Fray 
Felippe  de  ia  Madre  de  Dios. 

Madrigale,  anonym, 
in  Chorbüchern   in    Mss.    des   16.  Jhs. 
und  auch  in  neueren  Part,  in  B.  M.,  siehe 


gedr.  Kat.  p.  162.  —  Siehe  auch  Eitner 
1.  2  Anonymi.  —  Kat.  der  Bibl.  Augs- 
burg's.  —  Kat.  der  Ms.  des  br.  Mus.  — 
Kat.  der  Hds.  in  B.  Br.  unter  Anonymi. 
—  Kat.  Zwickau.  Anonymi.  Vogel's  Biblio- 
thek. —  Kat.  Bologna  etc. 

Madstädt,  siehe  Mattstädt. 

Mädel,  Johann  Zacliarias,  geb. 
1772  oder  73  zu  Erfurt,  gest.  15. 
Januar  1822  zu  Lübeck,  wo  er 
seit  dem  1.  April  1805  Organist 
am  Dome  war  (Stiehl). 

1800  erschien  ein  Heft  Lieder  von 
ihm.  In  der  Stadtbibl.  zu  Lübeck  be- 
findet sich  im  Ms :  Overtura  dimiuuta 
d'una  Sinfonia  dell'Auno  1800,  composta 
e  dedic.  ai  signori  .  .  del  Concerto  dei 
dilettanti  da  Lubeca.  P.  u.  Stb.  im  Ms. 
gez.  10.  März  1819. 

Reichard  1799,  223  verz.  einen  Musik- 
direktor an  der  Bianchi-  und  Krügerscheu 
Truppe  zu  Erfurt,  Meiningen  u.  Eisenach 
ohne  Vornamen.  Er  scheint  derselbe  wie 
der  obiffe  zu  sein. 


Maeder, 


unbekannter  Autor, 


von  dem  sich  in  B.  Darmstadt  im 
Ms.  eine  Messe  in  P.  befindet. 

Maelzel ,    Johann    Neponiuk, 

geb.  15.  Aug.  1772  zu  Regens- 
burg, gest.  im  Aug.  1838  auf  einer 
Reise  von  Laguayra  nach  Phila- 
delphia in  Amerika.  Sein  Vater 
war  Orgelbauer  und  trat  der  Sohn 
in  dessen  Werkstatt  ein,  ging  dann 
nach  Wien  (1792)  und  erfand  hier 
das  Panharmonicon,  ein  mecha- 
nisches Orchesterinstrumeut,  wofür 
ihm  Beethoven,  mit  dem  er  be- 
freundet war,  die  Schlachtmusik 
zu  Wellington's  Sieg  schrieb.  1807 
gab  er  mit  seinem  Instrumente  in 
Paris  Konzerte,  wird  dann  öster- 
reichischer Hofmechanikus,  erfindet 
1815  den  Metronom,  errichtet  1816 
in  AVien,  dann  in  Paris  u.  London 
eine  Fabrik,  Er  fertigte  auch  für 
Beethoven  Hörrohre  an.  Sein  Streit 
mit  Beethoven  wegen  der  Schlacht- 
musik, siehe  Thayer  3,  465  ff. 
nebst  Thayer's  Erläuterung.  Dass 
der  Charakter  M.'s  nicht  so  makellos 


Maendel. 


271 


Maurer. 


ist  wie  ilm  Thayer  darstellt,  er- 
siebt man  aus  Moscbeles  Selbst- 
biographie, der  da  schreibt:  M.  be- 
fand sich  oft  in  Geldverlegenheit 
und  borgte,  vergafs  aber  das  Zu- 
rückzahlea.  Seine  Automaten 
mussten  ihn  erhalten  (Wien  1,  33  ff. 
405.  Lpz.  Ztg.  11,  366.  Necrol. 
40,  676.  La  Mara  2,  23.  Die 
Niederrh.  Ztg.  3,  320  begeht  den 
Fehler  Leonhard  Mälzl  als  den 
Erfinder  des  Metronoms  darzu- 
stellen. Leonhard  lebte  etwas  später 
und  war  K.  K.  Hof-Kammer-Ma- 
schinist). 

Mälzel  gab  über  seinen  Metronom  zwei 
Schriften  heraus:  1.  Anweisung  zum  Ge- 
brauch des  Metronoms,  Wien.  2.  Notice 
sur  son  metronome.  Paris  1818.  [Beide 
in  Musikfr.  Wien. 

Maendel,  (jeorg ;  IMettenleiter 
2,  95  erwähnt  1650  eine  ,,musi- 
kalische  Opera''  (sie?). 

Maercker,  Matthias  ;  nach  dem 
Ms.  4*^,  96  der  Landesbibl.  zu 
Kassel  war  er  ein  Schüler  Konrad 
Cornelius'  und  um  1609  gräfl. 
Schaumburgischer    Musicus.     Das 

Ms.  trägt  den  Titel: 

Hannonia  musica  4  et  5  vocib.  zu 
vndterthenigen  Ehren  ^Tidt  würdigem 
wollgefalleu  Dem  Durchl. . .  Herrn  Mauritio 
Landt  Graven  zu  Hessen  . . .  1609.  Au- 
togr.  5  Stb.  Enthält  25  Instrumental- 
piecen,  als  Fugen,  Pavanen,  Galliarden, 
Allemanden. 

Die  im  Samlwk.  1607  c  und  1609  d 
sich  befindenden  Tänze  für  Instrumente, 
nur  mit  M.  M.  gez..  sollen  nach  E.  VogeFs 
Kat.  Wolfenb.  von  obigem  sein  (Eitner  1 
unter  M.  M.).  —  In  B.  Br.  Ms.  170  aus 
dem  17.  Jh.  in  Stb.  befinden  sich  35  Ge- 
sänge mit  Instrumenten  bis  zu  22  Stb., 
Motetten,  Magnific. ,  1  Messe,  Psalmen 
mit  deutschem  und  latein.  Texten,  die 
nur  mit  M.  M.  gezeichnet  sind.  Möglich, 
dass  sie  dem  obigen,  der  sich  auch  im 
Samlwk.  1607  c  u.  1609d  so  zeichnet,  an- 
gehören. 

Maerle,  Heiiric  van,  um  1657 
Organist  am  Dome  in  Utrecht 
(Bouwst.  2,  171). 

Maerteii,    Meester,    um    1595 


Lautenist  in  Leyden.  Der  1596 
verz.  Magister  Martinns  in  Leyden, 
ist  sicherlich  derselbe  (Bouwst.  3, 
13). 

Märteiis,  Otto  Philipp,  um 
1783  Organist  im  Kloster  unserer 
lieben  Frauen  zu  Magdeburg;  ein 
tüchtiger  Orgelspieler,  den  Gramer 
2,  41  sehr  rühmt  und  als  guten 
Komponisten  bezeichnet.  Er  fügt 
ein  Verz.  seiner  hds.  vorhandenen 
Kompositionen  bei. 

Maes,  Antoiiie,  Kleriker  zu 
Tournai,  wurde  am  16.  März  1652 
Sangmeister  an  St.  Martin  zu  Ypres, 
1660  trat  er  zurück  u.  f  22.  Sept. 
1679  (Straeten  2,  277.  280). 

Maes,  Michel,  wurde  am  15. 
Juli  1550  Organist  an  St.  Wal- 
burge  in  Audenarde  und  1558 
nach  Gent  an  St.  Jean  versetzt 
(Straeten  2,  58). 

Maesseus,  Petrus,  s.  Massenus. 

Maestro,  GrioTaniii  Federico, 
ein  Komponist  am  Ende  des  17. 
Jhs.,  der  wahrscheinlich  in  Deutsch- 
land lebte,  wo  er  herausgab: 

II  Giardino  di  piacer,  o\"v'ero  raccolta 
de  diversi  fiori  musicali  .  . .  Hamburg! 
1695  Spiring.     4  Stb.     [Paris  Nat. 

Maurer ,     Bernhard     Joseph 

(nicht  Maurer  wie  die  Lexika 
schreiben),  geb.  1757  zu  Köln,  ebd. 
gest.  26.  April  1841  (Becker  3). 
Das  Geburtsjahr  wird  durch  Thayer 
1,  54  bestätigt,  denn  am  20.  April 
1777  wird  er  im  Alter  von  20 
Jahren  als  Violoncellist  a/d.  kurf. 
Kapelle  in  Bonn  mit  200  Thlr. 
Gehalt  angestellt.  Den  12.  Febr. 
1780  nimmt  er  seinen  Abschied 
und  geht  nach  Köln  (Thayer  1, 
55.  115).  In  Köln  lebte  er  als 
Musiklehrer  und  Dirigent  mehrerer 
Musikvereine  (Leipz.  Ztg.  43,  671). 
Er  soll  vieles  komponiert  haben, 
doch  kenne  ich  nur  ein  Arrange- 
ment von  ihm: 


Maffazoni. 


272 


Magdeburgius. 


6  Lieder  von  Betzwarzofsky  für  Gui- 
tarre  eingerichtet.  Bonn,  Simrock  [B.M.]. 
Möglich,  dass  sich  noch  Kompositionen 
unter  denen  mit  Maurer  gez.  Werken 
befinden. 

MaflFazoiii,  Oiuseppe,  ein  Teno- 
rist, v.'hx\  am  4/5  1641  an  der 
Hofkapelle  in  München  mit  16Thlr. 
=  24  Gld.  monatl.  angestellt  (Ereis- 
archiv). 

Maffei,  CrioYaniii  Camillo,  geb. 
zu  Solofra  im  Neapolitanischen; 
ein  Philosoph,  der  sich  auch  mit 
der  Singstimme  beschäftigte  und 
das  Werk  herausgab: 

Delle  Lettere  del  Sor  Gio.  Camillo 
Maffei  da  Solofra,  Libri  due;  doue  tra 
gli  altri  bellissimi  pensieri  di  Filosofia,  e 
di  Medicina,  u'e  un  discorso  della  Voce 
e  del  Modo,  d'apparare  di  cantar  di  Gar- 
ganta,  senza  maestro,  uon  piü  veduto, 
n'istampato.  Raccolte  per  Don  Valerio 
de'Paoli  da  Limosano.  Napoli  1562  Eaym. 
Amato.     kl.  8".    231  Bll.     [Bologna,  Kat. 

I,  319  mit  Auszügen. 

Maifei,  Scipioiie,  Dichter  und 
Schriftsteller  übers  alte  und  neue 
Theater  (siehe  Kat.  1,  111  Bologna), 
geb.  1.  Juni  1675  zu  Verona,  gest. 

II.  Febr.  1755  ebd. 

Unter  seinen  Schriften  gehört  nur  die 
Beschreibung  des  neu  eifundenen  Piano- 
forte  von  Bartolomeo  Ciistofori  zu  Flo- 
renz, den  er  fälschlich  Cristofali  nennt, 
hierher,  die  sich  im  Giornale  de'letterati 
d'Italia,  tomo  V.  Anno  1711,  Venezia, 
Ertz,  120  beündet  (Artic.  IX  p.  144). 
Siehe  M.  f.  M.  5,  23.  Abdruck  der  deut- 
schen Uebersetzung  von  König  in  Matthe- 
son's  Ciitica  musica.  Auch  Lustig  brachte 
in  seineu  Twaalf  redeneeringen  eine  hol- 
ländische Uebersetzung. 

MafPon  (Giovanni),  Francesco, 
ein  italienischer  Komponist  des 
16.  Jhs.,  der 

in  F.  Ant.  Spalenza's  1.  lib.  Madr.  a 
4  voci  1574  mit  dem  Madrigal:  Ogn'un 
s'inganna  vertreten  ist.  Der  Kat.  3,  171 
von  Bologna  schreibt  Masson  statt  Mäffon, 
wer  Recht  hat,  weifs  ich  nicht. 

Magagiii,  Pietro,  aus  Pistoja, 
lebte  im  17.  Jh.  und  befindet  sich 

in  der  Bibl.  Estense  zu  Modena  das 
Oratorium:  S.  Ermenegildo,  in  2  p.  Ms.  P. 


Magalhäes  (Magalanicus) ,  Fe- 
lipe de,  ein  Portugiese,  geb.  am 
Ende  des  16,  Jhs.  zu  Azeitao  bei 
Lissabon,  Schüler  von  Manuel 
Mendes,  trat  dann  in  die  Kgl.  Ka- 
pelle ein.  Die  vernichtete  Lissa- 
boner Kgl.  Bibl,  besafs  von  ihm 
zahlreiche  geistliche  Werke  im 
Druck  von  1636  bis  1691,  ebenso 
im  Ms.,  siehe  Fetis  und  Yascon- 
cellos.  Nachweisbar  sind  nur  2 
Drucke,  die  sich  beide  im  br. 
Museum  befinden: 

Cautum  ecclesiasticum  praecibus  apud 
Deum,  Animas  juvandi,  corporaque  hu- 
mandi  defunctorum  Officium,  Missum  et 
Stationes  .  .  .  juxta  MissaUque  romani 
uovissimam  recognitionem  conficiebat  .  .  . 
Antv.  1691  Henr.  Aertssens.  4«.  IV  u. 
213  Seiten  (auch  Liepm.  bot  ein  Ex.  an). 

Cantum  ecclesiasticimi  commendandi 
animas  corporaque  sepeliendi  defunctorum. 
Missa  et  Stationes  juxta  ritum  sacros 
auctae  romanae  i  ecclesiae  ...  ib.  1691. 
4"  (die  1.  Ausg.  soll  1641  erschienen  sein), 

Magazine. 

—  The  New  musical  and  universal 
Mag.  Consisting  of  the  most  favourite 
Songs,  Airs  &c.  as  performed  at  all  public 
places,  adapted  for  the  Germ,  flute,  V., 
Guitar  &  Harps.  .  .  London  (1775)  R. 
Snagg.  3  voll.  (2.  u.  3.  Bd.)  gedr.  für  T. 
French.  [br.  Mus.  John  Stainer's  Bibl. 
London. 

—  The  ladv's  musical  Mag.  Vol.  1. 
Lond.  1788.  fol     [br.  Mus. 

—  The  gentleman's  musical  Mag.  or 
monthly  convivial  Compauion,  cont.  Aua- 
creontickes,  Cantatas,  Catches  &c.  by  the 
priucipal  composers  in  Europe.  Vol.  1 
Nr.  1.  London  1788  Harrison  &  Co. 
24  S.  fol.  [br.  Mus.  John  Stainer's  Bibl. 
in  London. 

Magdeburgius,    Joachim,    zu 

Gardelegen  geboren.  Nach  der 
Dedic.  seines  Druckwerkes  zu 
schliefsen,  scheint  er  Kantor  in 
Thüringen  gewesen  zu  sein.  Die 
Vorrede  ist  gez.  „Erffurdt  in  meiner 
Herberg  zu  gülden  Distel".  Dies 
lässt  sich  wohl  nur  so  verstehen, 
dass  er  damit  den  Gasthof  meint, 
in  dem  er  abgestiegen  ist,  um  den 


Magclefran. 


273 


Magg,  Job.  Friedr. 


Druck  seines  Werkes  zu  korri- 
gieren. Dasselbe  tragt  den  Titel: 
Christliche  iiud  tröstliche  Tischgesänge 
mit  4  Stimmen  . .  .  Erfurt  1572  Baumann. 
4  Stb.  fiu4'\  21  Gesge.  [B.  M.]  Fetis 
führt  ihn  unter  beiden  Namen  an  und 
sagt  unter  Magdebui'g  (nach  Gerber  1), 
dass  er  1552  Diakonus  a/d.  Kirche  St. 
Peter  zu  Hamburg  und  1558  Pastor  in 
Magdeburg  war.  Eine  Quelle  giebt  keiner 
an.  Mir  scheint  es,  als  wenn  damit  ein 
anderer  gleichen  Namens  gemeint  sein 
kann.  —  In  Praetorius  (Mich.)  Musae 
Siouiae  deutscher  geistlicher  Lieder  IGIO 
Nr.  12  ein  Gesang. 

Magdefran,  Joseph,  wurde  am 
26.  Apr.  1734:  an  der  kurf.  Ka- 
pelle zu  Bonn  als  Bassgeiger  mit 
160  Gld.  angestellt,  die  später  bis 
auf  600  Thlr.  erhöht  Avurden.  f 
Anfg.  1779  (Thayer  1,  26.  54). 

Mag'delain,  . . .  ein  französischer 
Komponist  aus  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs., 

der  im  Samlwk.  1539  s.  mit  einer 
4stim.  Chanson  vertreten  ist  (Eitner  1). 
Dieselbe  im  Neudruck  in  Publikation  Bd. 
23:  Sans  liberte  que  un  hon. 

Mag'C, . . .  ein  französischer  Kom- 
ponist aus  der  1.  Hälfte  des  16. 
Jhs.,  der  im  Samlwk.  1545  m.  mit 
einer  4stim.  Chanson  vertreten  ist 
(Eitner  1). 

Mag'C,  . .  .  de,  Walther  u.  Gerber 
2  schreiben  für  de  „du",  Fetis 
schreibt  „de",  teilt  aber  sonst 
aufser  der  Angabe  seines  Lehrers 
Marchand,  denselben  Artikel  mit 
wie  die  beiden  oben  genannten 
Lexika.  Man  verz.  von  ihm  ein 
Buch  Orgelpiecen  über  den  1.  Ton, 
welches   um  1753  erschienen  sein 

Süll. 

Magelisch,  siehe  Malegis,  Nie. 

Mager,  Joachim,  geb.  den  16. 
oder  17.  Sept.  1607  zu  Zilly  bei 
Wernigerode,  gest.  12.  Dez.  1678 
zu  Wernigerode  i/H.  Gegen  1632 
erhielt  er  den  Organistenposten  zu 
Elbingerode  i/H.,  1635  den  an  St. 
Johannes  in  der  Neustadt  Wernige- 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


rode  mit  einem  Gehalte  von  jährl. 
60  Gld.,  10  Gld.  vom  Rathause, 
Holzgeld  und  6  Scheffel  Weizen. 
Am  '22.  März  1637  kam  er  an 
die  Pfarrkirclie  St.  Silvestri.  Am 
2/6  1646  heiratete  er.  Seine  Söhne 
Joachim  und  Diderich  wurden 
ebenfalls  Organisten  (Siehe  die 
Biogr.  in  Yiertelj.  10,  146  von 
Dr.  Ed.  Jacobs). 

In  der  B.  Wernig.  der  Druck :  Hoch- 
zeit- Muteta  zu  8  Stirn.  Gosslar  1645 
Nie.  Duncker.     8  Stbll.   in  4«  zu  je  2  S. 

Mager,  Johann  Joseph,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
50  Gld.  monatl.  Gehalt  vom  1.  Apr. 
1691  bis  t  Juli  1698   (Köchel  1). 

3Iager,  Sigmund,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  10  u. 
12  Gld.  monatl.  Gehalt  von  1548 
bis  1564  (Köchel  1). 

Mager,  Stephan,  lebte  im  16. 
Jh.  und  ist 

im  Ms.  37  der  B.  Zw.,  4  Stb.  iukompL, 
mit  „In  principio  erat"  4  voc.  iu  3  part. 
vertreten. 

Mager mans,  Pierre,  ^\ird  am 
12/10  1750  Organist  an  St.  Do- 
natien  zu  Brügge.  Um  1791  wird 
er  wahnsinnig  und  kommt  ins 
Irrenhaus  zu  St.  Juliani  (Straeten 
la,  41). 

Magg  (Maag,  Mackh),  Blasius, 
Mitglied  der  Hofkapelle  iu  Mün- 
chen.    1749  ist  er  noch  Accessist 

rückt  1750  in  eine  freie  Stelle 
wo    er   mit    190  Gld.    Gehalt 


u 
ein 


bis  zum  Jahre  1765  zu  verfolgen 
ist  (Kreisarchiv).  Yielleicht  ist  er 
derselbe,  den  Reich ard  unter  Maag 
1779  verz.     Siehe  Maag. 

Magg,  Johann  Friedrich,  wird 
in  der  Hofkapelle  zu  Stuttgart  am 
25.  Juli  1666  zum  Vicekapellmeister 
ernannt.  Die  Kapelle  war  damals 
sehr  zusammengeschmolzen  und 
leistete  wenig.  Man  schob  die 
Schuld  auf  den  Vicekapellmeister 
(einen    Kapellmeister    scheint    es 

18 


Magg,  Joseph. 


274 


Maglierini. 


gar  nicht  gegeben  zu  haben);  er 
wurde  vorgeladen  und  scharf  er- 
mahnt mehr  Fleifs  zu  entwickehi 
und  die  Musiker  fleifsig  zur  Probe 
anzuhalten.  Am  16/1  1673  be- 
klagt er  sich  über  die  Musiker, 
die  keinen  Respekt  vor  ihm  haben, 
dagegen  sagen  die  Musici:  M.  sei 
wohl  ein  guter  Säuger,  aber  die 
„Qualitäten  vnd  Requisita  eines 
Kapellmeisters"  besitze  er  nicht 
etc.  (siehe  Sittard  2,  53 — 61.  S. 
232  glaubt  Sittard  ihm  die  Oper 
„In  der  Frembde  erworbene  La- 
vinia,  ein  Freudenspiel"  zuschreiben 
zu  können,  doch  wird  S.  61  ihm 
besonders  vorgeworfen,  dass  er 
kein  Komponist  sei). 

Magg,  Pater  Joseph,  geb.  zu 
Kauf  heuern,  gest.  4.  Jan.  1705  im 
Kloster  Ottobeuren  (Baiern)^  trat 
1651  in  dasselbe  Kloster  ein  und 
soll  dort  die  erste  Figuralmesse 
für  sein  Kloster  geschrieben  haben 
(d.  h.  eine  Messe  mit  Instrumenten) 
(Kornmüller  1,  440). 

Magghiels,  Jean, 

gab  nach.  Draudius  1600  zu  Douai 
eine  Samlg.  Chansons  ä  4,  5  et  6  parties 
heraus. 

Maggi ,    OioTanni    Oirolamo, 

wird  am  21/7  1636  als  Hofmusi- 
kus (Altist)  a/d.  kurf.  Kapelle  zu 
München  mit  30  Thlr.  monatlich 
nebst  Naturalien  angestellt.  1643 
oder  44  wird  er  zum  Vicekapell- 
meister  ernannt.  Am  20/6  1646 
erhält  seine  AVittwe  ein  Gnaden- 
geld von  200  Gld.  bewilhgt  (Kreis- 
archiv). 

Maggi  (Magius),  Girolamo,  ein 

Gelehrter  des  16.  Jhs.,  geb.  zu 
Anghiari  in  Toscana,  gest.  1659. 
Fetis  giebt  die  Biogr.  ausführlich. 
Er  schrieb: 

De  tintinnabulis,  Hanau  1G08  Weche- 
lianus-Aubrius.  8".  [Dresden.  C.  P. 
B.  Lpz.]  Eine  2te  Ausg.  mit  der  Biogr. 
des  Autors  gab  Swertius  heraus:  H.  Magü 


de  tintin.  über  postumus.  Franc.  Sweer- 
tius  notis  ilkistrabat.  Ed.  novissima. 
Arasteld.     1664    Frisius.     12».       [Dresd. 

B.  Lpz.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Bo- 
logna.] —  Spätere  Ausg.  Amst.  1689 
Wetsteu.     [B.  B.     Amst. 

Maggio,  Carlo  Francesco,  Bas- 
sist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  45  Gld.   monatl.    Gehalt   vom 

1.  Apr.  1676  bis  f  März  1682 
(Köchel  1). 

Maggio,  Francesco  di,  ein 
Komponist  des  17.  Jhs.,  bekannt 
durch : 

Säcri  armonia  di  musicali  concenti,  a 

2,  3,  4  e  5  voci,  coa  una  Messa  a  5  con- 
certata.     5  Stb.'?    4o.     Milano    1670.    [R. 

C.  of  Mus.  Vielleicht  derselbe  wie  der 
vorhergehende. 

Maggiorana,  nur  bekannt  durch 
3  Tonsätze  im  Samlwk.  Contra- 
punto. 

Maggiore,  Francesco,  ein  Nea- 
politaner, befand  sich  viel  auf 
Reisen  und  starb  in  Holland  in 
elenden  Verhältnissen  um  1782. 
In  Frankfurt  a/M.  gab  er  1763 
und  64  Konzerte  und   nennt  sich 

Kapellmeister  zu  Neapel. 

Gerber  1  führt  von  ihm  zwei  Opern 
an:  1.  I  raggiri  della  cantatrice,  opera 
buffa  1745.  2.  Gli  scherzi  di  Amore 
1762.  —  Im  Ms.  13330  der  B.  B.  be- 
findet sich  die  Opera  buffa  in  2  atti:  II 
non  so  che,  1762.  P.  —  In  Dresd.  Mus. 
Ms.  1  u.  49  fünf  Arien  f.  Sopran  mit 
kleinem  Orch.  in  P.  qufol.  —  Im  Archiv 
zu  Eisenstadt  befindet  sich  die  Part,  und 
das  Textbuch  der  Oper :  Ecloga  pastorale, 
Text  von  Pasquini.  —  Herr  ßonamici  in 
Livomo  besitzt  das  Textbuch  zur  Oper 
Statira,  1751  in  Venedig  gegeben.  In 
Hof  b.  Wien,  Ms.  17  565,  9:  Spietata  mi 
credi,  per  Sopr.  col  B.  In  Padua  Anton. 
Ms.  D7  Nr.  12  Arie  per  Basso,  c.  cembalo. 

Magherini,    Giuseppe    Maria, 

geb.  um  1752,  studierte  zu  Mai- 
land, ging  nach  Rom,  wo  ihn  1770 
Burney  kennen  lernte  (1,  290). 

Er  fülirte  dort  das  Oratorium  „Das 
Urteil  des  Salomon"  auf.  Gerber  1  er- 
wähnt noch  einen  M.  von  dem  1780  ein 
Violintrio  zu  London  erschien,  doch  hält 
er  ihn  für  einen  anderen  als  den  obigen. 


Magiello. 


275 


Magliard. 


Maj^iello  (Maggie]  lo),  Dominico, 
aus  Yaleggio  bei  Yerona.  Auf 
den  Titeln  seiner  Druckwerke  verz. 
er  kein  Amt.     Er  gab  heraus: 

...  II  1.  Hb.  di  Madrigal!  a  5  voci, 
Nouaniente  da  liii  composti  &  per  Aut. 
Gardano  stanipati  &  dati  in  hice.  Yeu. 
1567  A.  Gardano.  5  Stb.  qu-to.  38  Nrn. 
die  letzten  zu  6  und  7  Stiui.     [B.  M. 

...  II  2.  üb.  di  Madr.  (wie  oben)  ib. 
1568.     5  Stb.  riu40.     33  Nrn.     [B.  M. 

Magiiii,  Fraucesco,  aus  Fano, 
war  von  1700 — 1712  Kapellmeister 
des  Couservatorio  zu  Kom  (nach 
den  folgenden  Mss.) 

Die  Kgl.  B.  zu  Berlin  besitzt  im  Ms. 
L 155 :  Sonate  due  del  ...  Maestro  di 
cap.  del  Senatorie  e  Conservatori  di  Roma 
nel  anno  1700  al  17] 2.  Propria  per  11 
Sonatoi'i  di  fiato,  e  Concerto  de  Trom- 
boni,  Cornetti  etc.  di  Costel  d'Angelo. 

Ms.  L305.  Copia  de'Ricercari  a  2 
parti  div.  composti  da  . . .  Nach  dem 
Drucke:  Roma  per  ü  Mascardi  1703. 
Enthält  noch  2  Ricercari  eines  unbekann- 
ten und  2  Arien  von  Giov.   Carlo   Clari. 

—  Solfeggiamenti  ä  2  voci,  op.  1. 
Roma  1703  Mascardi.  4».  24  Solfeggi. 
|B.  ß.     Glasgow.    B.  Wagener. 

3  Cantate  col  B.  d'acc.  1.  Stande 
lungi  dal  beue.  2.  Ma  non  chieggio,  beide 
f.  Sopr.  3.  In  amar  bellezza  altera  per 
Contralto.     [ß.  B. 

Magio,  Francesco,  aus  Castro 
Yetrano  (?),  gab  nach  Fetis  heraus: 

Sacra  armonia  e  musicali  concenti  a  2, 
3.  4  e  5  voci,  cou  una  Messa  a  5  con- 
certata.     Milane  1670.     4*^. 

Magirus,  Johauu;  er  bezeichnet 
sich  auf  dem  Titel  seines  Werkes 
aus  „Cassellano"  (Kassel)  u.  Kantor 
a/d.  Katharinen-Schule  zu  Braun- 
schweig. Gerber  1  sagt,  später, 
also  nach  1596,  wurde  er  Prediger 
an  der  St.-Blasiuskirche  zu  Braun- 
schweig. Beide  Aemter  werden 
iu  Konrad  Matthaei's  Kurtzer  Be- 
richt von  1652  bestätigt  (siehe 
Abdr.  der  Dedic.  im  Kai  Wolfen- 
büttel's  p.  182).  Als  Kantor  gab 
er  heraus: 

Aiiis  musicae,  metbodice  legibus  logicis 
informatae  libri  duo.  Ad  totum  musices 
artificium,   &  rationem  componendi  valde 


accommodi.  Cum  adiuucta  in  calce  libri 
de  modis  disputatione :  pro  Brunswi- 
censium  Scholae  Cathariniana  conscripti 
&  editi  A. .  .  Cassellano,  Scliolae  eiusdem 
Cantore.  Francofort.  1596  Paltheniana, 
sumpt.  Joa.  Spiessi j.  kl.  8«.  9  ßU.  158  S. 
[B.  B.  Musikfr.  Wien.  Bibl.  Grenoble. 
Briissel. 

Die  B.  Brüssel  besitzt  noch  zwei  theo- 
retische Werke  von  ihm,  die  er  als  Pastor 
an  S.  Blasius  herausgab : 

1.  Artis  musicae  legibus  logicis  metho- 
dice  informatae  libri  duo  .  .  .  s.  1.  sump- 
tib.  auctore  1611.  8°.  Fetis  bez.  es  als 
eine  Umarbeitung  des  obigen  "Werkes. 

2.  Musicae  rudimenta  vere  fundamen- 
talia  ita  adornata  ut  inde  etiam,  modi 
musici,  cum  notis  et  pausis,  cla\ibus  et 
vocibus,  vel  pueris,  sine  negotio  iusinuari, 
visibiles  et  palpabiles  fieri  possiut.  .  . 
PubUcata  auctore  J.  M.  pastore,  s.  1.  per 
Eüam  Holwein,  sumptib.  auctoris  1619. 
8^*  (Holwein  diuckte  in  Wolfenbüttel). 

Slagis,  Maginus  de,  ein  Alumne 
des  Gymnasiums  Acolythus  zu 
Yerona,  bekannt  durch  3  Motetten, 
die  sich  im  Samlwk.  1618b  be- 
finden, welches  er  auch  selbst  ge- 
sammelt und  herausgegeben  hat, 
betitelt: 

Lilia  Sacra  octo  de  Veronensibus  Gym- 
nasii  Acolythorum  Alumais  decerpta  ternis 
vocibus  modulanda  una  cum  Bc.  Ven. 
1618  Giac.  Vincenti.  4  Stb.  4".  20  Gesge. 
[Proske.     Bologna  (Eitner  1). 

Magistris,  Francesco  de,  aus 

Mailand,  lebte  zuerst  als  Lautenist 
in  Genua  und  stand  dann  1490 
im  Dienste  des  Herzogs  Sforza  in 
Mailand  (Motta). 

Magistris,  siehe  Paolo  de  Ma- 
gistris. 

Magitot,  Alexis,  bekannt  durch 
Six  Sonatas  for  the  Violoncello,  op.  1. 
London,   John    Wyune.     fol.     25  S.     [B. 
Wagener. 

Magius,  Hieronymus,  siehe 
Maggi  Girolamo. 

Magius,  Sebastian,  um  1596 
zum  Kantor  in  Goslar  gewählt, 
siehe  die  Oratio  von  Heiur.  Bünting. 

Magliard,  Peter,  Domherr  u. 
Yorsänger  zu  Doruick  (wahrsch, 
um  1620.  Matthe.son  1,  218). 

18* 


Magnani. 


276 


Magni,  Benedetto. 


Magnani,    Oiambattista ,   war 

Musiker  im  städtischen  Dienste 
Bologna's  um  1639  (siehe  das  Ms. 
B  300  des  Liceo  zu  Bologna). 

Magnanimi,  Camillo,  genannt 
Ferrari,  ein  Parmauer,  wird  um 
1576  als  ein  ausgezeichneter  Mu- 
siker am  Hofe  des  Herzogs  von 
Mantua  genannt.  Vielleicht  der- 
selbe, der  von  Ortensio  Lando 
„Camillo  Parmigiano''  genannt  wird 
(Canal  76.     Bertolotti  56). 

Magnanis,  siehe  Majanis. 

Magnelli,  Angelo,  geb.  zu  Flo- 
renz im  18.  Jh.,  bildete  sich  zum 
Sänger  und  Komponisten  aus,  kam 
um  1786  nach  Paris,  dann  nach 
Bordeaux  und  liefs  sich  endlich 
in  Bayonne  als  Gesanglehrer  nieder, 
wo  er  auch  starb. 

Er  schrieb  die  Oper  „II  podesb\  di 
Chioggia'',  Sinfonien.  Sonaten  u.  a.  (Kat. 
der  Autogr.  Masseaug.  Masseangeli). 

Magnelli ,  Oiuseppe ,  Bruder 
des  Angelo,  geb.  16.  März  1774 
zu  Florenz,  gest.  31.  Dez.  1847 
ebd.  Bildete  sich  zum  Sänger  u. 
Klarinettisten  aus  und  trat  schon 
1787  mit  einem  Dixit  Dominus 
zu  4  Stim.  mit  Orchester  auf,  dem 
bald  andere  Werke  folgten.  Zur 
Zeit  als  zu  Florenz  Elisa  Bona- 
parte residierte,  wurde  er  zum 
Maestro  di  camera  und  der  Hof- 
kapelle ernannt.  Nach  Napoleon's 
Sturze  bestätigte  der  Grofsherzog 
Ferdinand  Hl.  die  Aemter  M.'s 
(Kat.  der  Autogr.  Mass.  Masse- 
angeli's,  dort  ist  auch  eine  Biogr. 
von  L.  Picchiarti  angezeigt).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
'  weisbar: 

Ms.  13350  B.  B.  ein  Crucifixus  8  voc. 
Dasselbe  im  Autogr.  in  der  Academ. 
filarm.  zu  Bologna,  Samlg.  Masseangeli's. 
In  letzterer  Samlg.  noch  „Introduzione 
alla  cantata  eseguitasi  nel  teatro  di  Pisa 
il  3  gennaio  1813,  giorno  onomastico  di 
S.  A.  la  Gran  Ducliessa  di  Toscana".  12  S. 
In   der   Kgl.  Musikalien -Samlg.   Dres- 


den's  Ms.  476:  Sette  parole  per  TAgonia 
di  N.  S.  Jesu  Cristo.  Per  il  Venerdi 
Santo  ä  2  Ten.  e  B.  concertati,  con  acc. 
di  Vcl.  e  Contrab.  1832.  P.  —  Ms.  1180. 
Ariette  per  Sopr.  c.  Pfte.  6  Ariettine  per 
Contralto  c.  Pfte.    qufol. 

Magni,  Bartolomeo,  Fetis  nennt 

ihn  den  Neffen   von  Angelo  Gar- 

dano.     Er    übernahm    nach    dem 

Tode  Angelo's  dessen  Druck-  und 

Verlagsanstalt  von  1612—  c.  1655. 

Das  Wappen  der  Gardano's  führte 

er  weiter  u.  wird  die  Druckerei  mit 

Gardano     gezeichnet.     Anfänglich 

setzte  er  seinem  Namen  das  Wort 

„Acre"  vor,   welches   ich  nicht  zu 

erklären  weifs.     Ein  selbständiges 

Samlwk.  lässt  sich  nachweisen: 

1645.  Motetti  a  voce  sola  de  diuersi 
eccell.  autori  uouamente  stampati.  Lib.  1. 
Ven.  1645  alla  stampa  de  Gardano.  1  vol. 
in  8".  Enthält  20  Gesänge  von  Gasp. 
Casati  7,  Franc.  Cavalli,  Gasp.  Filippi, 
Nie.  Fontei,  Gl.  Monteverde,  Pietro  Tam- 
burini, G.  Batt.  Trevisi  8.     [Bologna. 

Magni,    Benedetto,    aus    Ea- 

venna  gebürtig,  wo  er  auch  im 
Anfange  des  17.  Jhs.  Organist  am 
Dome  unter  dem  Kardinale  Aldo- 
brandini war.  Fetis  bez.  ihn,  als 
einen  Neffen  Angelo  Gardano's  u. 
verwechselt  ihn  mit  Bartolomeo. 
Von    seinen    Kompositionen    sind 

bekannt: 

Concerti  a  una  due  tre  et  quatro  voci. 
Con  il  B.  per  sonare  di  . . .  Lib.  1.  Ven. 
1612  Amadino.  5  Stb.  4P.  Dedic.  ab- 
gedr.  im  Kat.  2,  452  in  Bologna.  [Bo- 
logna.    B.  M :  B. 

Concerti  a  2.  3.  4.  5.  &  6.  voci.  Con 
il  B.  per  sonare.  Di  . . .  Lib.  2.  Ven. 
1612  l'herede  di  Angelo  Gardano.  Am 
Ende:  Aere  Bartholom.  Magni.  5  Stb. 
4".  Herausgeg.  von  seinem  Bruder  Oio. 
Chrisostomo  Magni  zu  Ravenna,  von 
dem  sich  auch  5  Gesge.  darin  befinden. 
[Bologna,   Kat.  2,   453  Abdr.  der  Dedic. 

Concerti  a  una,  due,  tre,  quattro,  & 
otto  voci.  Di  . .  .  Lib.  3.  Con  il  B.  cont. 
per  sonare.  Stampa  del  Gardano.  Ven. 
1616  appresso  B.  Magni.  5  Stb.  4«. 
[B.  Br.     Bologna. 

Madrigali  a  5  voci  di  .  . .  raccolta  da 
Bastiatio  Magni  da  Eauenna  suo  frattello. 


Magni,  Gioseffo. 


277 


Magii,  Faolo. 


Op.  3.     Ven.  1613  berede  Ang.  Gardano. 
6  Stb.     40.     21  Gesge.     [Bologna. 

In  alten  Samlwk.  4  Gesge.   (Eitner  1). 

Mag-iii,  GriosefFo,  geb.  zu  Fo- 
ligno,  wo  er  gegen  1700  auch 
Kapellmeister  a/d.  Kathedrale  war. 

Gerber  2  schreibt  ilim  zwei  Melo- 
dramen zu,  die  in  der  Kirclie  aufgeführt 
wurden:  1.  Decio  in  Foligno,  1697,  2. 
Teuzzone,  Milano  1706.  Nacli  Felis  ist 
das  letztere  Werk  von  Paolo  Mac/n  i  und 
zwar  nur  der  1.  Akt,  während  den  2.  u. 

3.  Akt   Cleit/cns  ^lonari  koniponierte. 

Magni,  (jriovjinni  Clirisostomo, 

ein  Bruder  des  Beuedetto,  war 
1612  Kanonikus  reguläre  am 
Lateran  und  aus  Ravenna  gebürtig; 
auiser  dem ,  dass  er  mehrere  "U'erke 
seines  Bruders  herausgab,  befinden  sich 
in  dessen  Concerti  1612  lib.  2  folgende 
Motetten:  1.  Lauda  anima  2  v.  2.  Dens 
misereatur  3  v.    3.  Gustafe  et  videte  4  v. 

4.  Sic    Dens    dilexit    .5  v.     5.    Laudate 
nomeu  Dni.  6  voc. 

Mag-ni,  Paolo.  Straeten  nennt 
den  Yoruameu  fälschlich  Parolo 
und  bez.  ihn  um  1695  als  Kapell- 
meister an  der  Hofkapelle  in  Mai- 
land.    Er  schrieb  auch  Opern. 

Bekannt  ist  eine  Motette  für  1  Singst. 
\\.  B.  in  Vigoni's  Nuova  raccolta  de  Mo- 
tetti  sacri  1679  u.  1681.  —  Herr  Bona- 
mici  in  Livorno  besitzt  das  Textbuch  zur 
Oper:  Ariovisto,  Musik  von  Peiti,  Paolo 
Magni,  Franc.  Ballarotti,  1699  in  Venedig 
aufgeführt.  —  In  der  Hofb.  Wien  die 
Oper:  Tito  Manlio.  Dramma  rappres.  .  . 
di  Milano  1710.  Ms.  17  233.  P.  79  BU. 
qufol.  Nur  der  1.  Akt  von  M..  der  2te 
von  Andr.  Fiore.  Der  Kat.  der  Hofb. 
bez.  M.  auch  als  Eapellm.  am  herz.  Hofe 
zu  Mailand.  In  Modena  2  Ariette  c.  2  V. 
Vol.  0  Fag.  im  Ms.   P. 

Maffilificat     ohne    Autornamen 

im  Ms.  B.  Kassel  4.  9.  und  fol.  11. 
fol.  54  b.  fol.  59.  —  B.  A.  siehe  Kat. 

B.  M.  in  Chorbüchern,  siehe  den  gedr. 
Katalog.  Ebenso  den  Kat.  der  Hofb. 
Wien. 

Siehe  auch  den  Artikel  Attaingnant  u. 
meine  Bibliographie,  unter  dem  Artikel 
Cantici. 

Magnus,  F. . .  C. . .,  ein  Schü- 
ler Jos.  Haydn's,  der  als  op.  1 
herausgab : 

Trois  Trios.     Berlin,  Hummel.     3  Stb. 


[Berlin  K.  H.,    der   Katalog   ist    in   seiner 
Titelwiedergabe  von  lakonischer  Kürze. 

Magnus,  ßeiehardus,  wird  von 
Draudius  als  Komponist  von  Can- 
ticum  canticorum  Salomonis  4,  5 
et  8  voc.  Francof.  1615  Stein,  an- 
geführt. —  Hawkins  5,  179  führt 
einen  Magnus  ohne  Vornamen  an, 
der  am  Anfange  des  18.  Jhs.  in 
London  ein  geschätzter  Theoretiker 
und  Organist  an  St.  Giles,  Fields 
war.     Er  starb    in  jungen  Jahren. 

3Iagny,  . . .  schrieb : 

Priucipes  de  Choreographie,  sui^i  .  . . 
Paris  1765  Duchesne.  8°  mit  Figuren  u. 
Tanzstücken  [besafsen  die  Antiquare  Asher 
und  Liopmanussohn. 

3Iagone  (Magoni) ,  Griovanni 
Battista,  detto  7  Picino  oder  detto 
Pezzino ;  er  nennt  sich  auf  seinem 
Druckwerke :  Bürger  von  Pavia, 
Advokat,  Musiker  und  Organist. 
Der  Titel  lautet: 

Ghirlanda  Mosicale  (!)  del  Sig.  . .  In 
cui  si  scorge  l'ecceUenza  della  musica . .  . 
opera  nuova,  ma  dotta,  dilettevole,  vaga 
...  In  Pavia  1615  Gio.  Negri.  kl.  fol. 
118  S.  [Bologna.]  Serafino  Patta  widmet 
ihm  1613  eine  Motette  und  nennt  ihn 
Magoni  detto  Pezzino.  Siehe  auch  Yier- 
telj.  3,  338.  343. 

Magoni,  Battista,  war  Organist 
a/d.  Kathedralkirche  Papia  zu  Mai- 
land (Titel)  und  gab  heraus: 

Missa  8  voc.  Mediolan.  1586  Sim.  Tini. 
8  Stb.   40.     [Katharineuk.  in  Danzig. 

Magri,  Floriano  de,  war  Or- 
ganist an  Bianza  in  Monferrato 
(Titel)  und  gab  heraus: 

Canzonette  Villanelle  et  Arie  a  due 
voci  di  . . .  Lib.  1.  Milano  per  l'herede 
di  Simon  Tini  et  Fil.  Lomazzo  1611.  2 
Stb.  qu40.  a  32  S.  [George  Becker  be- 
safs  nur  den  Basso. 

Magri,  Oennaro,  aus  Neapel, 
bekannt  durch  die  Abhandlung: 

Trattato  teorico-prattico  di  biillo  di  . . . 
Napoii  1779  Orsino.  2  part.  40  mit  38 
Abbildg.     [Brüssel  6865.     Rom  Cecilia. 

Magri,  Paolo,  aus  Bologna 
(„Ardentium  Academiae  Magistri" 
in  1581  genannt),  ist  bekannt  durch: 

Liber    primus   . . .    Mottettorum    quae 


Maliant. 


278 


Mahieu. 


quinis  concinuntur  vocibus:  Duo  tarnen 
addiciuntur  Dialogi,  Septem  &  octo  etiam 
vocibus  coücinendi.  Yen.  1581  haered. 
Hier.  Scotus.  5  Stb.  4**.  [Bologna,  auch 
in  moderner  Part,  im  Ms.     146  S. 

Lamentation  es  Jeremiae  Prophetae  . .  ., 
f|uae  quinis  concinuntur  vocibus.  Duo 
tarnen  addiciuntur  Psalnii  Benedictus,  et 
Miserere  c.  Hymno  ad  crucem  7,  8,  9, 
10,  ac  13  etiam  vocibus  conc. .  .  Yen. 
1597  Amadinus.  4"  von  Paolo  Macer  aus 
Bologna  ediert.     [Bologna  kompl. 

3Iahaut  (Mahault,  Mahout),  An- 
toine,  lebte  um  1751  in  Amster- 
dam als  Miisikmeester,  wie  er  sich 
am  20.  Juli  1751  in  einer  Ein- 
gabe um  ein  Druckprivileg  nennt. 
Gerber  1  nennt  ihn  einen  Flö- 
tisten, der  sich  vor  seinen  Gläu- 
bigern um  1760  in  ein  Kloster  in 
Frankreich  rettete.  Leider  tragen 
nur  zwei  seiner  nachweisbaren 
Drucke  die  Jahreszahlen  1751  u. 
1755,  und  ist  der  letztere  in  Paris 
erschienen.  Im  Verz.  der  Hds. 
von  Breitkopf  wird  1761  ein 
Adam  Maliaut  mit  2  Konzerten  f. 
Flöte  u.  Quartettbegltg.  angeführt, 
dessen  Yoruame  jedenfalls  auf 
einem  Druckfehler  beruht.  Seine 
bekannten  Kompositionen  sind: 

Drie  stemmige  Treurzang  op  "t  over- 
lyden  van  Willem  lY.  (1751)  Amst., 
Olofsen.     4'*.     Kopie.     [Amst. 

YI  Sinfonie  a  (Quadro,  a  2  Y.  Ya.  e 
Bc.  da  . . .  Augsbg.,  Leopold.  4  Stb.  fol. 
[Stadtb.  Augsbg.     Schwerin  F. 

Yl  Symphouies,  oeuvre  2.  Paris  1755. 
[Paris  Nat.  (Mahault  gez.). 

6  Sinfonie  a  piii  stromenti,  tre  a  2  V. 

A.  Ycl.  0  Bc.  e  2  Corni  ad  Hb.  e  3  ä  2 
Y.  A.  Ycl.  Bc.  Amst.  (1751)  Arn.  Olof- 
sen.    [Leyden.     Amst. 

Symphonie  (Fd.)  p.  2  Y.  A.  B.  2  cors. 
Ms.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Sinfonie  Bd.  in  Stb.    Ms.     [Darmst. 
Concert  in   Em.  f.  Fl.   mit  2  V.   Va. 

B.  Ms.    Stb.     [Brässel  Cons. 

4  Concerti  con  5  ström,  in  Stb.  für 
Fl.  trav.  2  Y.  Ya.  B.  zu  je  3  Sätzen. 
Mss.  260-262.  266.     [Karlsruhe. 

2  Trii  ä  2  Fl.  trav.  e  B.  in  Stb.  zu  3 
und  4  Sätzen.  Mss.  264.  265.  [Karls- 
ruhe.    Schwerin  F. 

6  Sonate  da  camera  a  tre,  2  Fl.  trav. 


6  2  Y.  e  Ycl.  ö  Bc.   Lib.  1.     Amst.  Stb. 
[Leyden. 

6  Sonate  da  camera  (wie  vorher)  Lib. 
2.     Amst,  Ololsen.     [Leyden. 

6  Sonate  da  camera  ä  3.  2  Fl.  trav.  e 
Bc.  Augshs. ,  Leopold.  3  Stb.  [B.  M. 
fehlt  Bc. 

Six  Sonate  da  camera,  a  3,  due  flauti 
trav.  e  Bc.  Paris.  Le  Clerc,  Boivin. 
[Karlsruhe:  2  Y.  Bc. 

6  Sonate  da  camera  ä  3,  2  Fl.  trav. 
0  2  Y.  e  Ycl.  0  Bc.  Amst.,  Arn.  Olofsen. 
Nr.  2.  3  Stb.  [B.  Hbg.  Leyden,  dort 
auch  noch  Nr.  3.     Amst.  kompl. 

Six  Sonatas  or  Duets  for  2  gerni. 
flutes  or  Yiolins.  London ,  J.  Walsh. 
Part.     21  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

Duette  f.  2  Flöten,  auch  Sonata  oder 
Arie  genannt,  zu  3  und  4  Sätzen  in 
grofser  Anzahl  in  den  Mss.  263.  267  bis 
271.  274.  275.     [Karlsrahe. 

Sonaten  für  1  u.  2  Flöten  mit  Bc.  zu 
3  und  4  Sätzen,  in  den  Mss.  272.  273. 
276.  277.     [Karlsruhe. 

6  Sonate  a  Fl.  trav.  solo  col  Bc.  oe. 
1.  Paris,  Le  Clerc,  Boivin.  [Karlsrahe. 
C.  P. 

Maendelykes  musikaels  Tydverdryf ; 
bestaende  in  nieuwe  hoUandsche  Canzo- 
netten  of  Zang-Liederen  op  d'ital.  tränt 
in't  Musiek  gebragt:  met  1  Bc.  ...  ge- 
compon.  door  .  .  .  en  in  digtmaat  door  K. 
Elzevier  . . .  Amst.  1751/52  A.  Olofsen. 
4P.  3  Piecen  von  J.  W.  Luftig.  [Brüssel, 
br.  Mus.     Amst. 

Nieuwe  geopende  musicale  tijdkoiüng, 
bestaande  in  nieuwe  hollandsche  zangairen 
voor  1  zangstem  en  Bc,  eenige  niet  2, 
3  en  meer  stem. . .  Amst. ,  Hummel. 
[Leyden. 

Amusemens  agreables  dedies  au  beau 
sexe  ou  Recueil  de  chansonnettes  franc. 
serieuses  et  badines,  mises  en  musique 
dans  le  goüt  Italien  avec  une  Bc.  Lib.  1. 
Amst.  chez  Hummel  ä  Berhn.  2  deelen. 
[Leyden.     Schwerin  F. 

Nieuwe  manier  om  binnen  körten  tijd 
op  de  dwarsfluit  te  leeren  speelen.  Nouv. 
methode  . . .  Nieuwe  drukk.  Amst.  qa4P. 
[Amst. 

De  musikaale  lente  en  somer-tijdver- 
dryf,  bestaande  in  36  zang-en-speel-ariaas, 
door  meer  dan  duizend  liefhebberen  der 
muziek-kunst,  enz.  Gecomp.  door  ...  op 
de  meeste  instramenten  gespeelt  te  kunnen 
worden  (Text  von  Korn.  Elzevier).  Amst. 
40.     [Amst. 

Maliieu,  Mes,sire,  wird  1496  als 
Mitglied    der    Hofkapelle    Philipp 


Mahioul,  OuillauTne. 


279 


Maichelbeck. 


des    Schönen     verz.     (Straeten    7, 
178). 

—  Pierre  ist  vor  1680  Organist 
an  St.  Donatien  in  Brügge  (Strae- 
ten la  40). 

3Iahioul.  Oiüllauiiie,  ist  1505 
Mitglied  der  Hofkapelle  Philipp 
des  Schönen  als  er  zu  Gent  resi- 
dierte. 

—  Nicole,  l'aisne  et  le  josne, 
sind  um  1505  Säuger  in  der  Ka- 
pelle Philipp  des  Schöueu  (Strae- 
ten 7,  162).  Straeten  7,  108  u. 
178  sowie  3,  213  führt  ihn  auch 
unter  den  JN'ainen  Mai/oiil  und 
2Iayou  auf  und  ist  schon  1492 
ein  Nicole  Mayoul  Priester  und 
erster  Kapellan  an  der  Kapelle 
der  Maria  von  Burgund  zu  Brüssel, 
dann  führt  er  einen  Nie.  Mayou 
1496  u.  1501  im  Dienste  Philipp 
des  Schönen  in  Middelburg  an. 

Mahou,  W...,  trat  1794  als 
Oboespieler  in  London  auf  (Pohl 
2,  372).  Ein  Mahon  ti-at  1773 
als  Klarinettist  in  London  auf  (ib. 
373).  Gerber  1  schreibt  von  Letz- 
terem, dass  um  1785  mehrere 
Konzerte  f.  Klarinette  von  ihm  er- 
schienen. 

Mahn,  Stephan,  lieber  seine 
Lebensumstände  ist  nichts  bekannt, 
doch  wird  angenommen,  dass  er 
Sänger  in  der  Kapelle  Erzherzogs 
Ferdinands  war,  Beweise  fehlen. 
Da  er  Luther's  „Ein  feste  bürg" 
mit  der  bekannten  Melodie  5stim. 
bearbeitet  hat,  so  muss  er  um 
1530  noch  gelebt  haben.  lieber 
seine  Lamentationes  siehe  M.  f.  M. 
6,  56,  ebenso  Ambros  3,  389, 
Obgleich  ihn  Joanellus  in  sein 
grofses  Sanilwk.  aufgenomnen  hat, 
ist  dadurch  nicht  bewiesen,  dass 
er  auch  Mitglied  der  Ksl.  Kapelle 
war,  denn  Lassus  befindet  sich 
auch  darin,  der  es  nie  war.  Seine 
Hauptlebenszeit  muss  in  den  An- 


fang des  16.  Jhs.  fallen,  denn  seine 
Schreibweise  trägt  noch  ganz  den 
niederländischen  strengen  Stil. 

Von  seinen  Kompositionen  befinden 
sich  18  Gesge.  eiaschliefslich  der  Lamen- 
tationes in  alten  Saiulwlc.  (Eitner  1).  In 
Oclisenkhun's  Lautenbuch  von  1558  ein 
arrangierter  Gesang.  Hds.  sind  noch  zu 
erwähnen  in  der  B.  B.  W34  u.  96  die 
Lamentat.  in  P.  Dieselben  auch  in  Ms. 
13370  in  P.  von  Kiesewetter's  Hd.  — 
In  B.  M.  Maguificats  zu  4  Stirn.  Chor- 
buch des  16.  Da  pacem  8  voc,  Chorb. 
Ms.  127,  auch  132  def.  —  In  der  Proske- 
schen  ßibl.  5  Gesge.  in  den  Ms.  786. 
860.  872,  dabei  ein  Quam  pulchra  es  c. 
2.  p.  4  voc.  (Kat.  klY)  4  Stb.  qu40.  — 
In  B.  Grimma  Ms.  XLIX  u.  L  ein  Da 
pacem  8  voc.  fehlt  T2. 

In  B.  Br.  im  Ms.  „Da  pacem,  Domine" 
und  „Ecce  Maiia  genuit''. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  Ca44  Sanilwk.  S. 
47  die  Lamentationes. 

In  B.  Zw.  4  latein.  Gesge.  zu  5  u.  8 
Stirn,  in  Mss.  (s.  Kat.) 

In  neuen  Ausg.  10  Gesge.  (Eitner  2) 
und  2  deutsche  Lieder  in  M.  f.  M.  26, 
58.  62. 

Maiche,  ...  de,  ein  Guitarrist 
aus  dem  Ende  des  18.  und  An- 
fange des  19.  Jhs., 

gab  nach  Gerber  2  in  Paris  bei  Pleyei: 
Canons  ä  3,  4  et  5  voix:  avec  acc.  de 
Lyre  ou  de  Guittare  1803  heraus. 

Maichell)eek,    Franz    Anton, 

geb.  6.  Juli  1702  in  Reichenau 
bei  Konstanz,  gest.  14.  Juni  1750 
in  Fi^eiburg  i/Br.  In  Rom  hatte 
er  seine  Musikstudien  gemacht  u. 
nennt  sich  auf  seinen  Drucken 
„linguae  italicae  profess.  Praesen- 
tiarius"  im  Münster  zu  Freiburg 
i/Br. ,  d.  h.  italienischer  Sprach- 
lehrer und  Pedell  am  Münster 
(Haberl,  Jahrb.  1897,  28  von 
Werra).     Er  gab  heraus: 

Die  auf  dem  Ciavier  spielende,  und 
das  Gehör  vergnügende  Caecilia,  d.  i. 
VIII  Sonaten.  So  nach  der  jetzigen 
Welschen  Art  sowohl  auf  Kirchen-  als 
Zimmerciavieren  zu  gebrauchen.  Op.  1. 
Augspurg  1736  J.  J.  Lotter.  qufol.  89  S. 
[Hofb.  Wien.     B.  M.     B.  Wagener. 

Die  auf  dem  Ciavier  lehi'ende  Cäcilia, 
welche   guten   Unterricht    ertheilet,    wie 


Maichl. 


280 


Maillard,  Jean. 


mau  nicht  allein  im  Partitur  -  Schlagen, 
mit  3  und  4  Stimmen  sj^ieleu,  sondern 
wie  man  aus  Partituren  Schlagstücke  ver- 
fertigen kann.  Op.  2.  Augsp.  1738  J. 
J.  Lotter.  qufol.  [B.  B.  B.  Wagener. 
B.  M.  Kgl.  Seminar  in  Montabaur.  Mu- 
sikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Der  auf  dem  Ciavier  lehrenden  Caecilia 
Dritter  Theil  in  Exempeln  derer  Versen 
und  Tonen  bestehet.  Denen  Music-Lieb- 
habern  vor  Augen  gelegt  von  .  .  .  Augsp. 
ib.  1738.  qufol  60  Seit.  Typendruck. 
[B.  Joach. 

In  Musikfr.  Wien  der  Gesg:  Locus  ite 
a  Deo  faotus,  Sopr.  Alto  ed  org.    Part. 

Maichl,  Franz  Xaver. 

Die  Bibl.  des  Kloster  Metten  in  Baiern 
besitzt  das  Drama  mit  Musik :  La  provi- 
denza  soave  seu  suavis  Dei  Providentia. 
1767  (^Kornmüller  1,  Nachträge). 

Maier,  Mair,  3Ieier  etc.  siehe 
unter  Mayer,  wo  sie  nach  den 
Tornamen  alphabetisch  geordnet 
sind. 

Maifeld,  Ludwig,  gab  1793 
in    Leipzig    XXX    Lieder    heraus 

(Gerber  2). 

Maigret,  wie  Futis  schreibt,  ist 
Meigret. 

Mailand,  Jakob,  siehe  Meiland. 

Maiila  (Maillac),  Josepli-Anne- 
Marie  de  Moyra  de,  ein  Missionar, 
geb.  um  1679  im  Schlosse  Maillac 
in  der  Bugey.  Studierte  bei  den 
Jesuiten,  trat  in  den  Orden  und 
ging  um  1702  als  Missionar  nach 
China,  wo  er  am  28.  Juni  1748 
starb.     Er  schrieb 

„Histoire  generale  de  la  Chine,  ou 
Aunales  de  cet  empire",  übersetzt  von 
Thoung  Kian  Kaugmon,  Paris  1777—83. 
12  Bd.  in  4».  Die  Sectionen  128—148 
behandeln  die  chinesische  Musik  und  die 
186.  enthält  eine  Notiz  über  den  Yo-King, 
ein  Buch  über  ihre  big.  Musik  (Fetis). 

Maillard,  Antoine,  Fagottist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  540  Gld., 
später  nur  500  Gld.  vom  1.  Juli 
1733  bis  zum  f  3.  April  1755, 
54  J.  alt  (Köchel  1). 

—  Karl,  ebd.  Fagottist  mit  monatl. 
45  Gld.,    später   jährl.    1080   Gld. 


vom  1.  Jan.  1704  bis  zum  f  15. 
März   1733,    73  J.  alt   (Köchel  1). 

Maillard,  Glilles  oder  Egide, 
geb.  zu  Therouanne  (Pas-de-Calais), 
lebte  im  16.  Jh.  zu  Lyon  und  gab 
dort  heraus: 

La  musique,  contenant  plusieurs  chan- 
sons  fran(;-aises  ä  4,  5  et  6  part.  Lion  (!) 
1581  Jean  de  Tournes  (Fetis). 

Maillard  (Maillart),  Jean,  ein 
französischer  Musiker  in  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs. ,  Schüler  von 
Josquin  des  Pres  (M.  f.  M.  3,  212). 
Fetis  weist  nach,  dass  er  nicht  in 
der  Pariser  Hofkapelle  diente. 

Von  seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt : 

Missa  super  Yirginae  Mariae.  5  voc. 
Paris  1557  Le  Roy  &  Ballard.  Chorb.  in 
fol.    [B.  B.    B.  A.    B.  M.    Upsala.    Proske. 

Patrem  8  voc.  ib.  1557.  Chorb.  [B. 
Kgsbg.  Proske.  B.  B.  B.  A.  Krakau. 
Upsala. 

Credo  4  voc.    ib.  1557.    Chorb.    [B.  M. 

Missa  ad  imitatiouem  de  Beata.  Lute- 
tia 1557  ib.  Chorb.  [besafs  einst  der 
Hofprediger  Hauber  in  München,  dessen 
Bibl.  auktioniert  wurde. 

Missa  super  Je  suis  desheritee.  ib. 
1558.  Chorb.  [Proske.  Modena.  päpst- 
liche Kapelle  im  Ms.  Cod.  76  mit  May- 
lard  gez.  Dieselbe  Messe  erschien  auch 
unter  Nie.  de  Marle's  Namen.  Wer  der 
Verfasser  ist,  lässt  sich  nicht  entscheiden. 
Siehe  die  Themen  in  Haberl's  Kat.  der 
sixtinischen  Kapelle. 

Missa  super  M'amie  un  jour  4  voc. 
ib.  1559.  Chorb.  [B.  Kgsbg.  Proske. 
Krakau.  Upsala.  Eom  S.  Pietro.  Rom 
Cecilia. 

Zahlreich  sind  die  Kompositionen  von 
Motetten  und  Chansons,  die  sich  in  alten 
Sanihvk.  finden.  In  meiner  Bibliogr.  sind 
74  Gesge.  verzeichnet.  Aul'serdem  sind 
noch  bekannt:  In  Mich.  Fezandat's  Psalm- 
Samlwk.  von  1553  u.  56  die  Psalmen: 
Helas  mon  Dieu  und  Qui  est  ce  qui  con- 
versa,  inkompl.  —  1  Tonsatz  in  Gallus 
Dressler's  Practica  modonim  1561.  —  1 
Motette  in  Bosco's  Mot.  lib.  1,  1554.  — 
6  Chansons  in  Granjon's  Trophee,  liv.  1 
et  2,  1559.  —  Helas  mon  dieu  4  voc.  in 
Didier  Lupi  second's  1.  liv.  de  chansons 
1568.  —  2  Maguificat  4  voc.  in  P.,  1  Mo- 
tette zu  7  St.  und  6  Chansons  im  Ms.  in 
B.  M.  —  Tuleruut  Dominum  5  voc.  Ms. 
Chorbuch  2,  37  im  Stiftskapitel  zu  Aachen, 


Maillart,  Charles. 


281 


Mainerio. 


—  3  Gesge.  in  den  Mss.  795,  877  u.  040 
der  B.  Proske.  —  In  B.  Ä.  2  Chansons 
im  Ms.,  siehe  Kat.  —  In  B.  Br.  6  lat. 
geistl.  Gesge.  im  Ms.,  s.  Kat.  —  In  B.  Zw. 
2  Motett.  zu  5  u.  7  Stim.  s,  Kat. 

In  neuen  Ausg.  1  Canon  (Eitner  2). 
In  der  Publikation  Bd.  23 :  De  ceulx,  qui 
tant  de  mon  bien,  4  voc. 

3Iaillart,  Charles,  war  um  1563 

Kuabensiinger  in  der  Kapelle  zu 
Valenciennes,  wie  Straeten  1,  242 
mitteilt,  der  in  diesem  Jahre  ein 
Benefice  erhielt. 

Maillart,  Pierre,  war  1562 
Knaben  Sänger  in  der  Kgl.  Kapelle 
im  Henegau.  Von  1565  —  70  be- 
findet er  sich  unter  den  Knaben- 
säugern der  Kapelle  Philipp  IL, 
wo  er  auch  später  als  Mann -Sänger 
in  der  Kapelle  war  (Straeten  1, 
241.  8,  41.  79.  90.  Die  von  Str. 
angeführte  Motette  aus  den  Evan- 
geliorum,  tom.  2,  ist  nicht  von 
Pierre,  sondern  von  Jean  M.  Siehe 
auch  Fotis).  Nach  Andreas  Catul- 
lius,  den  Straeten  2,  3  citiert,  war 
er  Sängerknabe  zu  Tournay  unter 
G.  de  la  Hele's  Direktion  und  ging 
dann  mit  La  Hele  an  den  Hof 
Kg.  Philipp  IL,  kehrte  später  nach 
Tournay  zurück  und  wnrde  an  der 
Kathedrale  Sänger  meister  (Pho- 
nascus).  später  Kanonikus.  Die 
sicherste  Nachricht  giebt  der  Druck 
seines  theoretischen  Werkes  selbst, 
dort  heilst  es  auf  dem  Titel,  ge- 
bürtig aus  Yalenciennes ,  Sänger 
und  Kanonikus  an  der  Kathedrale 
zu  Tournay.  Er  ist  der  Verfasser 
folgenden  Werkes: 

Le  tons  ou  discours  sur  les  modes  de 
niusique  et  les  tons  de  Tegiise  et  la 
distiuction  entre  iceux,  divisez  en  2  par- 
ties.  Tournay  1610  Ch.  Martin.  4".  380  S. 
Dedic.  gez.  mit  19.  Aug.  1609.  Auf  S.  171 
spricht  er  sich  über  die  spanischen  In- 
strumentisten  mit  grofsem  Lobe  aus  und 
erwähnt  besonders  Fabr.  Dentice  und  An- 
ton Cabe(;on.  [br.  Mus.  Florenz.  B.  zu 
Douai.  B.  zu  Valenciennes.  Paris  Ma- 
zariu.     B.  zu  Troyes.     Brüssel. 


Maille,  ...  ein  Franzose  aus  der 
1.  Hälfte    des  16.  Jhs.,   der   durch 

21  vierstim.  Chansons  in  Samlwk.  von 
1540—1.547  bekannt  ist  (Eitner  1).  Im 
Ms.  205  der  B.  M.  eine  Chanson  zu  4  Stim. 
=  1542  k  Attaingnant  fo.  15. 

Mailleii  (Malie),  Johann  Josepli, 

war  1715  Oboist  an  der  Hofkapelle 
in  München  und  erhielt  am  12. 
Sept.  20  Gld.  Zulage  (Kreisarchiv). 

Maillerie,  M.  de  la,  siehe  La 
Maillerie. 

Mainardi,  Narcisco  de,  diente 
seit  1492  dem  Hause  Gonzaga  zu 
Mantua  und  starb  1529  (Davari  9. 
Motta  134). 

Mainl)erger,  Johann  Karl, 
geb.  um  1750  zu  Nürnberg,  gest. 
22.  April  1815  ebd.  Schüler  von 
Gruber,  1768  wurde  er  Stadt- 
musikus zu  Nürnberg,  1770  Orga- 
nist, 1780  an  St.  Lorenz. 

1790  wurde  sein  Singspiel  „der  ehr- 
liche Schweizer"  aufgeführt;  in  demselben 
Jahre  das  Melodrama  ,, Joseph  11.  Todteu- 
feyer",  1793  das  Oratorium  „die  Auf- 
erstehung u.  Himmelfarth  Jesu;  leitete 
12  Jahre  hindurch  die  Winterkonzerte 
und  wurde  1796  zum  städtischen  Kapell- 
meister ernannt  (Lpz.  Ztg.  18,  719  Biogr. 
u.  Bibliogr.,  danach  Schilling) 

Maindroite,  .  . 

im  Jahre  1800: 

Chansons  livres  avec  acc.  de  Pfte. 
heraus  (Gerber  2). 

Maineri,  Camillo,  1560  zum 
Organisten  am  Dome  zu  Cremona 
ernannt,  als  Nachfolger  von  Gen- 
naro  Caffaro.  1567  ging  er  ab  und 
scheint  sich  in  Mailand  nieder- 
gelassen  zu   haben   (Lucchini   35). 

Mainerio  (Maynero?),  Griorgio, 
ans  Parma  gebürtig,  war  1578 
Kapellmeister  an  der  Kirche  zu 
Aquileja  (Aquilegia)  und  gab  her- 
aus: 

Sacra  Cantica  beatiss.  (Magnificat)  6  voc. 
Yen.  1580.  [Köln:  B.  5a.  Die  Dedic. 
ist  nach  Fetis  in  Aquileja  am  30.  Aug. 
unterzeichnet. 

H  1.  lib.  de  Balli  a  4  voci  accomod. 
per  cantar   et  sonar  ...   di  D  . . .     Ven. 


gab   zu   Paris 


Mainffheleere. 


282 


Maistre,  Jacob  le. 


1578  Ang.  Gardano.  4  Stb.  fiu4''.  37 
Tänze,  [br.  Mus :  A.  T.  Obige  Nachrich- 
ten vom  Drucktitel. 

Im  br.  Mus.  im  Kataloge  ist  ein  Qeorgio 
Maynero  mit  Magnificat  8  toni  4  voc. 
Veuetia  1574  verz.,  der  jedenfalls  der- 
selbe ist. 

Maiiigheleere,    siehe  Man§be- 
laerc,  Jehan. 
Maiiiiiü,  Francesco. 

In  der  Bibl.  der  Akademie  St.  Cecilia 
zu  Rom  befindet  sich  das  Textbuch  zur 
Oper:  Giro  in  Armenia.  Text  von  Maria 
Teresa  Agnesi  1753,  Ort  nicht  genannt. 
Clement  bez.  fälschlich  Agnesi  als  den 
Komponisten  und  schreibt  1771  im  Theater 
Peninsule  (?)  aufgeführt. 

Mainwaring-,  Rev.  John,  B.  D., 
am  Kollegium  St.  John  zu  Cam- 
bridge angestellt.  Schrieb  nach 
den  Angaben  von  HändeFs  Fa- 
mulus, Smith,  eine  Biographie 
Händel 's,  betitelt: 

Memoirs  of  the  life  of  the  late  George 
Frederic  Handel;  to  which  is  added  a 
catalogue  of  bis  works,  and  observations 
upon  them.  London  1760  Dodsley.  8° 
mit  Portr.  (anonym).  [B.  B.  Brüssel. 
R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

Mattheson  gab  1761  eine  üebersetzung 
desselben,     [br.  Mus. 

Mainzer  (Maintzer),  Friedrich, 
geb.  gegen  1760,  Tod  unbekannt. 
Violinist  und  Klarinettist,  diente 
zuerst  in  der  Kapelle  des  Mark- 
grafen von  Brandenburg- Schwedt, 
ging  um  1795  zum  Herzog  von 
Mecklenburg-Strelitz  und  1807  in 
die  baiersche  Hofkapelle.  Er  schrieb 
Quartette  und  Trios  für  Streich- 
instrumente und  vierstim.  Gesänge 
(Fetis).     Bekannt  sind: 

Aria  et  Duetto:   Sopr.  voce  con  2  V. 

2  Corn.  Va.  e  B.  ,,Lasst  uns  Dank  zum 
Himmel  schicken"  und  das  Duett:  Hier 
unter  unsern  frohen  Brüdern.  Mss.  Stb. 
[Schwerin  F.]  —  Wiener  Damen-Läudler 
f.  Pfte.    Nr.  1.     [Berlin  Kgl.  Hausbibl. 

Maio  (Mayo),  Griovanni  Tho- 
maso,  ein  Musiker  zu  Neapel, 
gab  heraus: 

Canzon    Villanesche    di   .  .  .    lib.  1.    a 

3  voci.  Yen.  1546  Ant.  Gardane.  3  Stb. 
qu40.     30  Gesge.     [Wolfenb.]  —  In  Pri- 


martini's  Fioretti  di  frotto  von  1519  neun 
vierstim.  Gesge.  (Vogel  2,  375).  Die- 
selben Gesge.  auch  im  Samlwk.  Gionta's 
von  1518  ohne  Titel  (ib.).  Es  ist  sehr 
zweifelhaft,  ob  die  Gesge.  in  1518  und 
19  von  obigem  Autor  sind,  auch  ist  kein 
Gesang  mit  einem  in  1546  veröffentlichten 
übereinstimmend,  dagegen  sind  Vor-  und 
Zuname  dieselben. 

Maior,  Ja  .  .  .  (Haberl  liest 
Maiot^  im  Ms.  steht  nach  Koller: 
Maioris),  ein  Komponist  aus  dem 
Anfange  des  15.  Jhs., 

von  dem  sich  im  Codex  92  des  Dom- 
kapitelarchivs zu  Trient  (jetzt  in  Wien) 
1  Gesg.  befindet;  Victimae  paschalis  3  voc. 

Blair,  Joh.  Peter,  siehe  unter 
Mayer. 

ilaire,  siehe  Le  Maire. 

Maiseoque,  Nicolas.  In  einem 
alten  Kataloge  der  Kirche  St.  Wal- 
burge  in  Audenarde  sind  Kompo- 
sitionen von  ihm  angezeigt.  Eben- 
so besafs  das  Musikkollegium  zu 
Groningen  die  Drucke: 

Concordia  moutensis  a  1  —  5  voc.  c. 
instrum.  Antv.  1676,  8  Stb.  und  Har- 
monia  sacra  5  voc.  c.  instr.  Antv.  1688. 
10  Stb.  (Straeten  1,  212). 

Maisoncelle,  M...  de,  Con- 
troleur  des  Hauses  des  Herzogs 
von  Bourbon  in  der  Mitte  des 
18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Reponse  aux  observations  sur  la  mu- 
sique,  les  musiciens  et  les  instruments. 
Avignon  (Paris)  1758.  8".  Die  kleine 
Schrift  wurde  hervorgerufen  durch  die 
anonyme  Abhandlung:  „Observations  sur 
la  musique"  . . .  Paris  1757.  8*^,  deren 
Verfasser  Ancelet  war.  Auf  obige  Reponse 
erschien  dann  eine  „Replique  ä  la  reponse 
aux  observations  .  . .  Amst,  (Paris)  1758. 
8".     20  S. 

(Fetis.)  Die  Schrift  von  Ancelet  in 
B.  Brüssel  4314. 

Maisons,  Gilles  de,  oder  De 
Yieux-Maisous,  ein  Troubadour  des 
13.  Jhs.,  von  dem  sich  cote  65, 
fonds  de  Gange  der  NationalbibL 
zu  Paris  2  Chansons  befinden. 

Maister,  s.  Joh.  Friedr.  Meister. 

Maistre,  Jacob  le,  siehe  Le 
Maistre. 


Maistre,  Matthaous. 


283 


Majo,  Gian  Francesco  di. 


Maistre,  siehe  Le  Maistre, 
Matthaeus. 

Mains,  Äiigelus. 

In  der  Bibl.  uazionale  zu  Florenz  be- 
findet sich  im  3.  vol.  p.  3,  pag.  116  die 
Abhandlung  „Musicae  artis  praecepta,  col- 
lecta  ex  hbri  sex  S.  Augustini  de  nnisica, 
cum  notis  Augeli  Maii.  Ueber  den  Ver- 
fasser der  ISToten  ist  nichts  bekannt. 

Maizier,    Karl   Willielm,    Dr. 

der  Medizin  zn  Burg  bei  Magde- 
burg-, gab  bei  Breitkopf  heraus: 

Musikalische  Baoatellen  fürs  Klavier. 
1.  Heft.  Lpz.  1797.  Lpz.  Ztg.  1,  851 
receusiert. 

Majaiiis,  Joannes  Antonius,  de 

Senaria,  Ferrariensis,  auch  Joannes 
Antonius  Ferrariensis  de  Magna- 
nis  genannt,  war  vom  22.  März 
1537—1553  päpstl.  Sänger,  1548 
daselbst  Punctator  (d.  i.  Sekretär), 
gest.  29.  Juni  1553  (Viertel].  3, 
267.  275  und  Keg.  der  Bausteine 
von  Haberl. 

Majer,  Andrea,  aus  Venedig, 
geb.  8.  Juni  1765,  gest.  zu  Padua 
den  12.  März  1837.  Ist  bekannt 
durch  die  Schriften: 

1.  Discorso  del  Signor  . .  .  intorno  alle 
vicende  della  musica  italiaua.  Roma  1819 
Carlo  Mordacchini.    12».    33  S.    [Bologna. 

2.  Discoro  sulla  origine,  progressi  e 
stato  attuale  della  musica  italiana,  di  . . . 
Padova  1821  tipogr.  e  fonderia  della  Mi- 
nerva. 8«.  173  S.  [Bologna.  B.  B. 
Hannov.  Musikfr.  Wien.  Mailand  Cons. 
Brüssel. 

—  franz.  Uebers.  Discours  sur  l'origine, 
les  progres  les  revolutions  et  l'etat  actuel 
de  la  musique  italieuue.  Traduit  de  l'ita- 
lieu  par  Jos.  de  Vahriani.  Auguste  1827 
J.  C.  Wirth.  kl.  8".  208  S.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien.  Mailand  Cons.  Brüssel. 
Glasgow.  B.  M.  Ausg.  in  Regensburg 
1829,  betitelt:  Essai  de  litte rature  musi- 
cale  concernant  l'oi'igine  ...  8^  auch  in 
Brüssel  3410.     B.  Lpz. 

3.  Sulla  conoscenza  che  aveano  gl'an- 
tichi  del  Contrappunto,  ossia  delFarmonia 
equitemporanea.  Lettera  del  cav.  Andr. 
Majer  al  Signor  Conte  G.  C .  .  ■  Venezia 
dei  giorni  2,  3  e  4  maggio  1822.  (Venezia) 
Graziosi  stampatore  ed  editore.  8^.  14  S. 
[Bologna.     Mailand  Cons.     Biüssel. 

Majer,  Josei)li  Friedricli  Bem- 


liardt  Kaspar,  nennt  sich  1732 
„Cantore  und  Organist  bey  S.  Ca- 
tharein,  auch  Haal-Gegen-Schreiber 
in  Schwäbisch  Hall"  u.  gab  heraus: 

Museum  niusieum  theoretico  practicum, 
das  ist:  Neu-eröffneter  Theoretischer  und 
Practischer  Music-Saal,  darinnen  gelehret 
wird  wie  man  sowohl  die  Vocal-  als  In- 
strumeutal-Music  gründlich  erlernen,  auch 
die  heut  zu  Tag  üblich-  und  gewöhnlichste, 
blasend,  schlagend  und  streichende  In- 
strumenten in  kurzer  Zeit  und  corapen- 
dieuser  Application  in  besondern  Tabellen 
mit  leichter  Mühe  begreiffen  könne.  Nebst 
einem  Appendice  derer  anjetzo  gebräuch- 
lichst -  Griechisch  -  Lateinisch  -  Italiänisch- 
und  Französisch -musicalischen  Kunst- 
Wörter  nach  Alphabetischer  Ordnung  ein- 
gerichtet und  erkläret.  Zum  nutzlichen 
Gebrauch  aller  und  jeder  Music-Liebhaber 
zusammen  getragen  und  mitgetheilet  von 
.  . .  Gedruckt  und  zu  finden  bey  Georg 
Michael  Majer,  bestellten  Buchdr.  1732. 
kl.  qu40.  12  Ell.  104  S.  mit  zahlreichen 
Abbildungen  von  Musikinstrumenten.  [B.B. 
B.  N.     B.  M.     B.  Wageuer. 

—  Ausg.  Nürnberg  1741.  [B.  B.  B. 
Hbg.  Dresd.  Proske.  Musikfr.  Wien. 
Kopenhag.     Brüssel.     B.  Lpz. 

Majer,  Micliael,  nennt  sich  „Im- 
perial Consistorii  Comite  med  . . . 
Dr."  und  gab  heraus: 

Atlanta  fugiens,  hoc  est,  emblemata 
nova  de  secretis  naturae  chymica,  acco- 
modata  partim  oculis  et  intellectui,  figuris 
cupro  iucisis,  .  .  .  partim  auribus  et  re- 
creationi  animi  plus  minus  quiuquaginta 
fugis  musicalibus  trium  vocum,  quaruin 
duae  ad  unam  simplicem  melodiam  distichis 
canendis  peraptam,  correspondeaut  .  .  . 
Oppenheimii  1618  Jo.  Theo,  de  Bry.  kl.  4«. 
211  S.  Enth.  50  dreistim.  Fugen.  [B. 
Lpz.     B.  Wagener.     Bologna. 

Majo,  Dermino,  ein  unbekann- 
ter Musiker,  von  dem 

die  Musikfr.  in  Wien  aus  der  Oper 
Mattia  rinvalido  2  Nrn.  besitzen.  —  Im 
Conservat.  zu  Neapel  befindet  sich  der 
Druck :  Serate  musicali  per  canto  con  acc. 
di  pfte.  Napoli,  Misitano.  Demnach 
scheint  er  dem  19.  Jh.  anzugehören. 

Majo,  Oian  Francesco  di  (de), 

Sohn  des  Giuseppe,  geb.  zu  Neapel 
um  1745,  doch  scheint  mir  die 
Jahreszahl  zu  spät  zu  sein,  da 
schon     1759     seine     erste     Oper 


Majo,  Giau  Francesco  di. 


284 


Majo,  Gian  Francesco  di. 


(Eiccimero)  caufgeführt  wurde;  rich- 
tiger wird  wohl  das  Jahr  1740  an- 
zunehmen sein;  gest.  zu  Rom  am 
18.  Jan.  1771,  also,  wenn  man 
1740  annimmt,  erst  31  Jahr  alt. 
In  der  Autographen- Samlg.  Mas- 
seangeli's  zu  Bologna  befinden  sich 

2  Briefe  aus  Turin,  Ende  1762  an 
Fat.  Martini  geschrieben,  aus  denen 
hervorgeht,  dass  er  dessen  Unter- 
richt genossen  hat.  Cajo  Fabricio 
war  seine  nächste  Oper,  die  am 
29.  Nov.  1760  an  S.  Carlo  zu  Ne- 
apel zur  Aufführung  gelangte.  Das 
Textbuch  nennt  ihn  Kapellmeister 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Neapel 
(nach  Florimo).  1764  war  er  in 
Eom,  1765  wieder  in  Turin,  um 
die  bestellten  Opern  zu  schreiben. 
Nach  einer  Notiz  von  1771,  die 
Florimo  mitteilt,  wäre  er  Organist 
an  der  Kgl.  Kapelle  gewesen.  Yon 
seiner  letzten  Oper  „Eumene",  die 
er  1770  schrieb,  wurde  nur  der 
erste  Akt  fertig,  den  2ten  schrieb 
Giac.  Insanguine  detto  Monopoli 
und  den  3ten  Akt  Pasq.  Errichelli 
(Florimo  2,  286.  Masseangeli  200. 
Viertel].  3,  589).  Das  Archiv  des 
real  Collegio  zu  Neapel  besitzt 
von  ihm: 

Astrea  placata  in  2  atti.    Neapel  1760. 

Ipermestra,  op.  seria  in  3  atti.  Nap. 
1768. 

Eumene,  1.  Akt.     Nap.  1771. 

Gesü  sütto  il  peso  deUa  croce,  azione 
Sacra.    Nap.  1764. 

La  Gara  delle  Grazie,  cantata. 

Messa  in  sol  magg.  a  5  v.  e  piü  strum. 
Nap.  1769.  2  andere  Messen  zu  4  St. 
u.  Instr. 

3  Dixit,  ejus  von  1760,  zu  5  Stirn, 
mit  Instr. 

4  Motetten    f.    Chor,    Solo    u.    Instr. 

3  Salve   regiua.     Anen,   Solfeggien   und 
1  Duetto  per  2  Yiolini.    Sämtlich  im  Ms. 

In  anderen  Bibliotheken  befinden  sich: 

In  B.B.  Ms.  13395  und  96  die  Opern 

Artaserse,    1762    u.    [figenia   in    Tauride. 

—  1   Salve  redemüir  im  Ms.  13390,    P. 

—  1   Dixit    Dominus    und    Conquassabit, 

4  Yoc.  P.  Ms.  13391.  -  1  Duetto  13397. 


—  Reo.  u.  Aria  aus  der  Oper  Montezuma, 
P.  Ms.  13  398.  —  3  Arien  Ms.  11.5.  — 
1  Arie  Ms  131.  —  Aria  1761  Ms.  L308. 

—  T  13  ein  Gesang. 

In  Vento's  Oper  Solimanno  befinden 
sich  auch  Arien  von  M.,  London,  ßremner. 
[BerUn  K.  H.  2835. 

In  ß.  Dresden,  Ms.  B  708,  10  s:  Aria 
ä  Ten:  AM  me!  tu  vedi.  P. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  445:  Eiccimero, 
Re   di   Goti.     Opera   in   3  atti    1759.     P. 

3  voll,  und  Stb.  qufol.  [auch  in  Berlin 
K.  H.  in  P.  und  im  Arrangem.  f.  2  Gamben. 

2  Salve  regina  f.  Sopr.  u.  Instr.  in 
Esd.  u.  Dd.  P.  —  Recit.  u.  Aria  k  Ten. 
aus  Agamemnon,  c.  ström.  P.  —  9  Arien 
aus    Ifigenia,    Cleofide    u.  a.    in    P.    — 

4  Duette  aus  Ifig.  u.  Cleof.  in  P. 

In  B.  M.   nach  einem   Druck   (Kopie) : 
Salve  regina   con  Yioüni,  Va.  Corni  e 

B.     Roma   presse  Gaet.  Rosati   e   Co.  — 

3  Arien  in  P.  im  Ms. 

In    Sch/rerm  F.    im    Ms.    3  Arien    u. 

1  Sinfonia. 

In  B.  Proske:  Cantilenae  e  Cautico 
canticorum  desumt.     Ms.  P.     4^. 

In  der  Hofb.  Wien,  der  Katalog  nennt 
ihn  noch  nebenbei  ,,overo  Cicio  de  Na- 
politano",  die  Mss: 

Aleide   negli    Orti   Esperidi.      Oper    in 

2  atti  1764.  9/6  in  Wien  aufgef.  P.  17  187. 

Gesü  sotto  il  pero  deUa  croce  per  la 
solennitä  ...  de  Nicolö  Recco  ...  P. 
141  BU.    gr.  40.     15659. 

Salve  regina  p.  Cauto  solo  c.  ström. 
Fd.     P.  15652. 

Im  Autogr.  1  Thema  1  Bl.  in  qufol. 
18432. 

In  Mtistkfr.  Wien :  5  Arien  u.  2  Duette 
aus  Opern,  1  Duett,  Neapel  1768  gez.  P. 

—  1  Sonata  f.  Klavier. 

Im  Conservatoire  xu  Brüssel:  Ester, 
Oratorio  a  3  voci  (Sopr.  A.  T.)  con  ström. 
Ms.  P.  nur  1.  Teil  vorhanden. 

Adriane  in  Siria,  opera  in  3  a.  (Roma 
c.  1766)  Ms.  P.  —  Demofoonte  in  3  a. 
1.  Akt  fehlt.     Ms.  P. 

Im  C.  P.  im  Ms.  1.  Dixit  ä  piü  voce 
c.  Strom.  2.  Salve  regina,  ebenso.  3.  II 
sogno  d'Olimpia,  in  2  parti.  4.  Demofoonte, 
opera  seria. 

In  der  Kgl.  Bibl.  zu  Brüssel,  fds.  Felis: 
L'Almeria,  recitata  in  Livorno  la  prima- 
vera  dell'anno  1761.    Ms.    qu40. 

In  Neapel  Turchini:  Ipermestra,  opera 
1763.  Ms.  P.  —  L'Eumene  il  solo,  Atto  L 
Ms.  P.  —  Salve  a  voce  di  Sopr.  con  tutti 
strum.  obl.  in  F.    Ms.  P. 

In  Bologna  Liceomus:  II  prodigio  deUa 
grazia,  azione  sacra  per  la  solennitä  della 


Majo,  Giuseppe  de. 


285 


Makoweczky. 


gloriosa  Madre  S.  Anna  . .  a  3  voci  c. 
istrom.  Ms.  P.  quiol.  —  La  fuga  in  Egitto, 
Oratorio  in  2  p.,  a  3  voci  c.  istrom.  P. 
Ms.  qiifol.  —  Salve  regina  in  Fa  magg. 
a  solo  Sopr.  c.  stmni.  obl.  Ms.  P.  22  ßU. 
qufol.  ■ —  Turbidum  en  uiinatur,  Mottetto 
in  si  b  niagg.  a  Sopr.  c.  strum.  Ms.  P. 
24  Ell.  aufol.  —  4  Arien  im  Ms.  in  P. 
Ms.  296,  br.  Mus.,  1  Missa  5  voc.  und 
5  geistl.  Gesge.  —  Ms.  297,  teilweise 
Autoo-r.    14   geistl.    Gesge.    —    Ms.  298, 

1  Motette  zu  5  Stirn,  in  P.  u.  Stb. 

Im  Conserv.  zu  Mailand:  Messe  in  C. 
Kyrie  u.  Gloria.  3  Salve  regina,  1  Cava- 
tina,  1  Cantata  ,,Cosi  la  villauella"  per 
Sopr.  c.  quartetto  u.  5  Arien  im  Ms. 

In  Eob.  Bremner  10.  Samlwk.  1  Arie 
aus  Ezio.  —  In  Recueil  d'airs  itaUenne, 
Nr.  1  Ecco  mi  sola  nebst  der  Arie:  Ombre 
dolenti.     [B.  B. 

In    A.  B.  Mai-x'    Gluck   u.    die    Oper 

2  Arien  aus  Artaserse  und  Ifigenia.   Bd.  2 
Beilg.  5.  6.  —  Im  Journal  7,  5  Arien. 

Jlajo,  Oiuseppe  de,  der  Vater 
des  Gian  Francesco,  geb.  zu  Neapel 
um  1698,  gest.  21.  Nov.  1772, 
studierte  Jura  und  wurde  Advokat, 
mit  20  Jahren  sattelte  er  um  und 
wurde  Musiker,  studierte  uuter 
Scarlatti,  erhielt  eine  Stelle  an  der 
Kgi.  Kapelle  zu  Neapel  (Elorimo 
2,  286)  und  soll  um  1727  nach 
Fetis  Angaben  den  Kapellmeister- 
posten am  pfalzgräflichen  Hofe 
nach  Durante's  Abgang  erhalten 
haben.  Da  wir  aber  bisher  über 
Durante  nichts  Genaues  wissen, 
besonders  nichts  über  die  ange- 
führte Stellung,  so  ist  die  Nach- 
richt sehr  fraglich.  Ein  Ms.  in 
B.  AVolfeub.  Nr.  153  aus  der  Mitte 
des  18.  Jhs.,  bez.  ihn  mit  „Maestro 
della  Real  capella  del  re  delle  due 
Sicilie". 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dre.sden 
besitzt  im  Ms.  220  c  ein  Salve  regina  per 
Sopr.  solo  c.  Strom,  in  Ad.  P.  Fetis  zeigt 
in  seinem  Besitze  ein  8stim.  Dixit,  ein 
3stim.  Miserere  und  eine  Litanei  zu  4  Stim. 
mit  Instr.  an.  Der  gedr.  Kat.  enthält  sie 
nicht,  doch  ist  dies  nicht  mafsgebend,  da 
die  Samlbd.  sehr  sorglos  vom  Herausgeber 
des  Kat.  behandelt  sind.  —  Das  Conservat. 
zu  Mailand  besitzt  3  Arien  für  Sopr.  mit 
Streichquartett  im  Ms.  P.  —  In  B.WoIfenb. 


im  Ms.  aus  der  Oper  Arianna  et  Teseo 
die  Siufonia,  Marches  und  7  Arien  im  Kl.-A. 
—  In  Masseangeli's  Autogr.  ein  Brief  an 
Pat.  Martini,  dort  im  Kat.  auch  das  Todes- 
datum. 

Majoiie,  Slaiiio,  citiert  von 
Cerreto  in  Pract.  musica  p.  157, 
lebte  um  1601  zu  Neapel,  war 
ein  guter  Orgelspieler,  Virtuose 
auf  der  Harfe  und  ein  fleifsiger 
Komponist. 

Major,  Dr.  Georg,  lebte  um 
1594. 

In  Schöberlein's  Schatz  des  liturg.  Chor- 
und  Geraeindegesanges  1  vierst.  geistl.  Lied 
und  die  Psalmodie  (Eitner  2  Nachtr.). 

Major,  Joseph,  lebte  um  1797 
in  London. 

Im  british  Museum  befinden  sich  13 
Druckwerke  von  ihm.  Balladen,  Samlg. 
von  Psalmen  und  Hymnen,  Gesäuge  im 
Einzeldruck,  als  Canzonetten,  Bondos  u. 
a.,  auch  Variationen  f.  Klavier  u.  a.  mehr. 
Obige  Psalmen-Samlg.  ist  betitelt:  A  col- 
lection  of  sacred  music  . . .  consisting  of 
52  Ps.  &  Hymn  tunes  for  4  voic. . .  com- 
pos.  by  Clifton,  V.  Novelle,  E.  Taylor,  S. 
Wesley  .  . .  Lond.  qu4'^.     [br.  Mus.' 

Majoraiio,  Gfaetano,  genannt 
Caff'arelli,  ein  berühmter  Kastrat, 
geb.  16.  April  1703  zu  Bari,  gest. 
1.  Febr.  1783  zu  Neapel.  Der 
Sohn  eines  Bauern.  Erwarb  sich 
durch  seinen  Gesang  enorme  Reich- 
tümer. Fetis  widmet  ihm  eine 
ausführlichere  Biographie. 

Im  br.  Mus.  fand  ich  im  Ms.  345  unter 
Caffarelll  einige  Arien  von  ihm,  die  aber 
auch  Pasqual  Cafaro  angehören  können. 

Majus,  Johann  Burchard,  Pro- 
rector  und  Senator  an  der  Aka- 
demie zu  Kiel  (Titel),  gab  heraus: 

Ad  Sacra  Christi  natalitia  religioso  cantu 
(über  Kirchengesänge).  Kiloni  1702.  3 
Bog.  in  40.     [B.  B. 

Makeblite,  ...  ein  englischer 
Musiker  aus  Winchester,  aus  dem 
Ende  des  12.  Jh.  (Coussemaker  1, 
344).  Nach  Davey  gehörte  er  dem 
13.-14.  Jh.  an. 

Makoweczky ,  ...  ein  Böhme 
und  Hornvirtuose,  Schüler  von 
Punto  in  Paris,  gab  1790  in  Harn- 


Malacame. 


286 


Malcolm. 


bürg    Konzerte    und    lebte    darauf 
eine  Zeitlang  in  Berlin. 

Er  gab  in  Leipzig  heraus:  Duo  p.  Cor 
et  Yioia  und  Quatuor  p.  Cor,  2  V.  et  B. 
(Gerber  2.     Dlabacz.) 

Malaearne,  Domeiiico,  ein  un- 
bekannter Autor, 

der  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  M'ien 
mit  einem  Tema  con  Yariaz.  per  Clavic. 
e  Harpa  vertreten  ist. 

3Ialaehowski,  Gr . . .,  lebte  um 
1662  zu  Danzig  und  ist  bekannt 
durch  ein 

Motette  de  resurrectioue  Christi  ä  13 
voci  (8  vocib-  et  instrum:  2  V.  Trombone 
Alto  et  Teuere,  Violone,  Bc.)  Ms.  4P. 
[B.  Kgsbg. 

Malagigi ,  ...  ein  italienischer 
berühmter  Kastrat,  in  Rom  an  S. 
Luigi  de'Francesi  angestellt,  wird 
1628  nach  Parma  zu  den  Festlich- 
keiten engagiert  (Viertel].  3,  437. 
438). 

Malagocli  (Malagotti),  Oiuseppe, 
Violoncellist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  45  Gld.  monatl.,  später 
900  Gld.  jahrl.  Gehalt  vom  1.  Juli 
1702  bis  t  28.  Febr.  1719,  45  J. 
alt  (Köchel  1). 

Malaise,  Jacques,  ein  Kanoni- 
kus des  Ordens  der  Praemonstra- 
tenser  in  der  Abtei  Leffe  bei  Di- 
nant  sur  la  Meuse;  gab  nach  Fetis 
heraus:  Motetta  sacra  trium  vocum, 
op.  1.     Anversa  1643.     4». 

Malatigiü  Modenensi,  ein  Mu- 
siker des  15.  Jhs.  zu  Padua,  dessen 
Grabschrift  von  1420  uns  Kunde 
von  ihm  giebt.  Fetis  teilt  den 
Wortlaut  mit. 

Malbecque,  Guillaume  de  Me- 
diatoris. Malbecque  ist  wahr- 
scheinlich sein  Geburtsort  und 
Mediatoris  der  Familienname.  Von 
1431—1438  päpstl.  Sänger.  Vom 
Mai  bis  Aug.  1433  fehlt  sein  Name 
in  den  Listen.  Er  ist  in  den 
Listen  auch  gez.  mit  Guill.  media- 
toris  alias  Malbecque  (Viertel]".  1, 
462  ff.). 


Im  Cod.  Ms.  213  in  Oxford  Bodleian 
(s.  Stainer,  Neuausg.)  befinden  sich  5 
Gesge:  Adieu  vous  di  mes  seigneurs. 
Dieu  vous  doiust  bou  jour.  Ma  volonte 
ne  changera.  Ouvres  vostre  huys.  Quant 
de  la  belle  me  parti,  3  voc.  Letzterer 
mit  Malebeke  gez.  Ma  volonte  in  Part. 
mitgeteilt. 

Maleliiii2:er  (Machinger,  viel- 
leicht ist  Malchier  auch  derselbe). 
Ueber  sein  Leben  ist  nichts  be- 
kannt, nur  durch  3  Lieder,  die 
1512  u.  1513  erschienen,  ist  uns 
eine  Zeitbestimmung  ermöglicht. 

Unter  Malchiuger  u.  Maehinger  stehen 
die  Lieder  .,Ein  magt  die  sagt  mir  freunt- 
lich  zu"  (Neudruck  m  M.  f.  M.  25,  219) 
und  „Wer  sech  dich  für  ein  solche  an'' 
im  Oeglin  Nr.  18  ohne  Autor  (Neudruck 
Publikation  Bd.  9).  Unter  Malchier  „Elleu- 
digiich  schrei  ich,  o  Jupiter*'  (Neudruck: 
M.  f.  M.  25,  216.  Näheres  in  Eitner  1). 
In  B.  M.,  Ms.  209,  50  das  obige  2te  Lied 
oline  Autor. 

Malcior  von  Worms,  schrieb  zu 
Wollick's  Opus  aureum  eine  kleine 
Abhandlung  über  den  Figural- 
gesang, die  dann  wieder  in  Greg. 
Keisch'  Margarita  philosoph.  von 
1512  zum  Abdruck  gelangte.  In 
den  früheren  Ausg.  befindet  sie 
sich  nicht  (s.  Wollick  und  M.  f. 
M.  9,  58). 

Malcolm,  Alexander,  ein  schot- 
tischer Musiktheoretiker,  geb.  zu 
Edinburgh   um  1687.     Er  schrieb: 

A  Treatise  of  Musick,  speciüative,  prac- 
tical,  and  historical.  Edinburgh  1721 
printed  for  the  Author.  8».  XXIV  u. 
608  S.  nebst  6  Taf.  [B.  B.  br.  Mus. 
Glasgow. 

—  A  treatise  .  . .  historical  .  . .  with  a 
particular  account  of  the  ancient  musick, 
and  a  comparison  theoreof  with  the  mo- 
dern. By  ...  London  1730  J.  Osboru  & 
T.  Longman.    [Brüssel.     R.  C.  of  Mus. 

—  M.'s  treatise  .  .  .  historical.  Correc- 
ted  and  abridged  by  an  eminent  musician. 
Lond.  1776  French.     8».     [Brüssel. 

—  London  1779  Murray.  Dubl.,  White, 
[ß.  B.     br.  Mus. 

Das  br.  Mus.  besitzt  noch  eine  Ode 
von  Mitchell  in  2.  Aufl. 

Hawkins  5,  215  giebt  Auszüge  aus 
obiger  Abhdlg. 


Maleoi-t. 


287 


Malegiac. 


angestellt, 
guten 


3Ialeort,  Ja[cobus],  ein  Kom- 
ponist des  15.  Jhs., 

ist  in  der  B.  Casauatense  zu  Rom, 
Ms.  Ov.  208  mit  einigen  Chansons  ver- 
treten. 

Malderc,  Gruillaume  yaii,  seit 
1755  zweiter  Tiuliuist  an  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Brüssel,  wird  um  1763 
1.  Violinist  und  beti'ägt  sein  Ge- 
halt im  Jahre  1783  an  900  Gld. 
Er  war  auch  Violinist  an  ver- 
schiedenen Kirchen  Brüssels  (Strae- 
ten  5,  170.    177.   179.    182.    183). 

Maldeue,   Jean  Baptiste  yan, 

auch  mit  Vaine  gez.,  ist  der  ältere 
Bruder  des  Pierre;  er  war  zur 
Zeit  des  Kapellmeister  Croes  2ter 
Violinist  a/d.  Kgl.  Kapelle  zu 
Brüssel  mit  250  Gld 
Croes  bez.  ihn  als  einen 
Musiker  (Straeten  5,  172.  6,  131. 
138).  1767  soll  er  1.  Violinist 
geworden  sein  (Gregoir  Pantheon). 

3Ial(lere,  Pierre  yan,  jüngerer 
Bruder  des  Jean  Baptiste,  geb. 
13.  Mai  1724  zu  Brüssel,  gest. 
3.  Nov.  1768  ebd.,  ü\at  als  Chor- 
knabe in  die  Kgl.  Kapelle  unter 
dem  Kapellmeister  Croes,  bildete 
sich  zum  Violinisten  aus  und  er- 
hielt als  2.  Violinist  in  der  Kgl. 
Kapelle  einen  Platz;  am  13.  Aug. 
1755  wurde  er  erster  Violinist  u. 
im  Sept.  1758  erhielt  er  vom 
Gouverneur  der  Niederlande,  Prinz 
Charles  de  Lorraine,  den  Titel 
eines  „valet  de  chambre  du  prince 
Charles  of  Lorraine"  (Titel  auf  der 
Sinfonia  im  Samlwk.).  1761  reiste 
er  mit  dem  Prinzen  nach  Paris 
und  gab  dort  mehrere  "Werke  her- 
aus, auch  wurde  am  18.  Febr. 
1762  seine  Oper  la  Bagarre  in 
der  Comedie  italienne  aufgeführt, 
fiel  aber  durch.  In  demselben 
Jahre  kehrte  er  nach  Brüssel  zu- 
rück. Dittersdorf  erwähnt  ihn  in 
seiner  Selbstbiogr.  als  VioHn- Vir- 


tuosen (Fetis  unter  Van  M.  — 
Straeten  bringt  nur  Einzelnes  aus 
Fetis.  Gregoir  im  Artist  teilt  einen 
Zeitungsbericht  von  1761  mit).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Sinfonia  a  piü  instrumenti  (A.dur)  in 
dem  Samlwk.  „Sinfonia  ...  da  varii  autori 
composte.  Paris,  Venier.  4  Stb.  2  V. 
A.  B.     [B.  Wagener. 

6  Sinfonie  a  piü  stromenti.  Paris. 
[Paris  Nat. 

6  Sinfonien  im  Ms.  in  Stb.  [B.  Zw. 
In  Dd.  8  StbU.  (2  Y.  Va.  ß.  2  Ob.  2  Cor. 
3  Sätze).  In  Fd.  Bd.  Gd.  Dd.  Gm.  Siehe 
den  Kat.  589. 

1  Sinfonie  in  Gd.  ä  8,  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F.,  ohne  Vornamen. 

2  Sinfonien  in  D.  u.  F.  im  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

5  Symphonies  par  2  V.  A.  B.  2  Hautb. 
et  2  Cors.  oe.  5.  Paris,  Venier.  8  Stb. 
[ßrilssel  Cons. 

Sinfonia  in  A.  (\-ieIleicht  die  obige)  im 
Ms.  13415  in  K.  B.  BerUn,  Stb. 

Dieci  Sinfonie  per  2  V.  2  Ob.  2  Cor. 
Va.  e  B.  Stb.  [Mailand  Cons. ,  der  Kat. 
schreibt  fälschlich  Maiden. 

6  favourite  Overtures  in  8  parts.  Lon- 
don,    fol.     [B.  Lpz.     br.  Mus. 

A  select  Overtures  in  8  pts.  Lond. 
Stb.  [br.  Mus.  AuTserdem  noch  in  einer 
Samlg.  Ouvert.  in  8  Stb.  Nr.  1,  3  u.  8 
von  Maldere. 

8  Terzetti  per  2  V.  e  B.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

6  Sonate  per  2  V.  e  B.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

6  Trios  p.  2  V.  e  B.  Stb.  [Musilrfr. 
Wien.     Paris  Nat. 

3  Trios  p.  le  Clav.  V.  et  Vcl.  Ms.  13416 
in  B.  B.  Stb. 

VI  Sonatas  for  2  V.  with  a  Bass  for 
the  Harps.  er  Violonc.  London,  Walsh 
Nr.  30.     3  Stb.     [B.  Wagener.      br.  Mus. 

6  Sonate  a  V.  solo  e  B.  oeuv.  5,  grave 
par  MUe.  L.  Leclair.  Paris,  Chevardiere. 
fol.  [Musikfr.  Wien ,  auch  Leo  Liepm. 
besafs  ein  Ex. 

2  Sonaten  f.  V.  u.  Bc.  Ms.  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

Malegheer,  ...  17. — 18.  Jh. 

Ein  Salve  regina  zu  4  St.  u.  3  In- 
strum, besafs  einst  die  Bibl.  v.  St.  Wal- 
burge  zu  Audenarde  (Straeten  1,  224). 

Malegiac,  . . . 

beteiligte  sich  an  der  Komposition  der 
Mischoper  Annibale   in   Capua,    1746   in 


Malegis. 


288 


Malleiy. 


London    aufgeführt.      Arien    bei    "Walsh 
gedr.,  siehe  Hasse. 

Malegis  (Maglisch),  Nikolaus, 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  12  Gld.  monatl.  Tom  1.  Dez. 
1564—1567  (Köchel  1). 

Maleiig-reaw  (Malegran) ,  Cle- 
mens ,  Altist  a/d.  Hofkapelle  in 
Wien  mit  12  Gld.  monatl.  vom 
1.  Nov.  1567  bis  1568  (Köchel  1). 

Maler,  ...  war  um  1790  Musik- 
direktor der  Diedrichschen  Truppe, 
die  in  Amsterdam  und  im  Haag 
spielte  (Eeichard  1791,  205). 

Maletti,  Jean  de,  nach  Fetis 
geb.  zu  St.-Maximin  in  der  Pro- 
vence, gab  1558  heraus: 

Les  amours  de  Ronsard,  mis  en  musi- 
que  ä  4  parties.  Paris  1558  Adr.  le  Roy. 
4°.  Fundort  giebt  Fetis  nicht  an.  Von 
einem  Maletti  ohne  Vornamen  kenne  ich 
8  fünf-  und  sechsstim.  Gesäuge  mit  unter- 
gelegten Psalm  entexten  (wahrscheinlich 
ursprünglich  Chansons)  die  sich  im  Sami- 
wk.  1597a  befinden;  nur  eine  Chanson, 
die  im  Samlwk.  1569  dd  vorkommt,  ist  in 
meiner  Bibliogr.  verz.  Pougin  erwähnt 
noch,  dass  er  im  "Wettstreit  zu  Evreux 
den  Preis  einer  silbernen  Laute  auf  die 
Chanson  „Veu  la  douleur"  gewann. 

MalcTolti,  Ubaldino,  ein  Kom- 
ponist   aus    dem   Anfange   des  17. 

Jhs.,  ist 

in  Francesco  Pasquali's  Madrig.  a  5 
voci  lib.  2,  1618  mit  den  Madrig.  Una 
farfalla  und  Ma  che  di  ciö  vertreten. 


Malgai'ini, 


Federieo ,    nennt 


sich  Diener  und  Musicus  am  Hofe 

zu  Mantua   und   gab    das  Samlwk. 

heraus: 

Motetti  a  1,  2,  3  et  4  voci  col  Bc, 
fatti  da  diversi  musici  ser\itori  del  Sere- 
niss.  Sig.  Duca  di  Mantova  .  .  .  Ven.  1618 
G.  Vincenti.  4  Stb.  4".  33  Gesänge 
von  Oratio  Bargnani  3,  Giulio  Cardi  4, 
Franc.  Doguazzi  4,  Amante  Franzoni, 
Aless.  Ghivizani  3,  Paudolfo  Grandi  2, 
Malgarini  3,  Simpliciano  Mazzucchi  4, 
Franc.  Rasi,  Anselmo  Rossi,  Gio.  Bat. 
Rubiuo,  Oratio  Rubini,  Gio.  Bat.  Sacchi  2 
und  Lorenzo  Sansci  2  (siehe  auch  Eitner 
1,  1618a  mit  Varianten,  nach  Dr.  Haberl's 
Beschreibung.    Die  3  Mot.  von  Malgarini 


felilen.  Ein  nochmaliger  Vergleich  wird 
notwendig  sein).     [Proske. 

Mariierl)a,    Fra    Micliele,    di 

Piazza  in  Sicilien,  sein  Geburtsort. 
Er  war  an  der  Karmeliterkirche 
zu  Catania  in  Sicilien  Kapellmeister 
(Titel)  und  gab  heraus: 

Sacrarum  cantionum  quae  binis,  ternis- 
que  vocibus  conciuuatur,  c.  Basso  ad  org., 
lib.  1.  Stampa  del  Gardauo.  Ven.  1614 
B.  Magni.  3  Stb.  (2  Singst,  u.  Bc). 
[B.  B :  2  Stb.     Bologna  3  Stb. 

Mallierbe,  l'aine,  aus  Lüttich 
geb.,  lebte  um  1772  im  Haag 
(Buruey  3,  247).  1780  verz.  ihn 
Gregoir  im  Panth.  3,  60  als  ersten 
Violinisten  u.  „maitre  d'orchestre" 
des  Opernorchesters  im  Haag. 

—  cadet,  ist  zu  gleicher  Zeit 
bei  der  ersten  Violine  als  zweiter 
Violinist  verz. 

Malhusinus,  ...  unbekannter 
Komponist, 

ist  in  der  B.  der  Berliner  Singakademie 
mit  der  4stim.  Motette:  Der  grofse  Tag 
des  Herrn.  Ms.  P.,  vertreten. 

Malin,  Nicolas,  von  1392  bis 
1412  Sängerraeister  an  der  Kathe- 
drale in  Cambrai  (Vierteljahrsschrift 
1,  439). 

Malines  (Nalings,  Nalines,  Nal- 
mes),  Jean  de,  ist  seit  1559  als 
Tenorist  an  der  spanischen  Hof- 
kapelle Philipp  IL  verzeichnet  u. 
erhielt  1563  die  Praebenden  zu 
Eindhove  und  Herzogenbusch.  Im 
Dez.  1585  wird  sein  Tod  zu  Ma- 
drid angezeigt  (Straeten  1,  246. 
8,  31.  40.  80.  98.  111.  115). 

Ein  Gregorio  van  Nalines.,  aus 
Brüssel,  Kapellan  und  Sänger,  wird 
1570  für  die  Madrider  Hofkapelle 
angenommen  (Straeten  8,  84). 

Malle,  Simon,  siehe  Melle. 
Malleolus,    siehe  Heuimerlcii, 

Georg. 

Mallery,  Jehan,  gewann  1578 
zu  Evreux  den  3.  Preis  durch  eine 
Komposition  (M.  f.  M.  22,  202). 


MaUet. 


289 


Malvezzi,  Cristofano. 


Mallet,  . . . 

schrieb  zu  dem  Pastorale  „Impromptu 
des  Nismes'',  die  Musik,  die  am  9.  Dez. 
1714  bei  dem  Marquis  de  Maillebois  auf- 
geführt wurde  (Pougiu). 

Mallon,  Gruglielmus ,  Gallus, 
Sopranist  um  1492  an  St.  Peter 
in  Rom  (Viertel].  3,  239). 

Mallorie ,  . . .  Im  Ms.  zu  Ox- 
ford, Chr.  Ch.  ein  Miserere  B  voc. 
unter  obigem  Namen.  Im  br.  Mus. 
Ms.  31390  Chorb.  des  16.  Jhs.  ist 
er  unter  Mallory  mit  1  Tonsatze 
vertreten. 

Malme,  Greorge,  ein  englischer 
Komponist  am  Ende  des  18.  Jhs., 

gab  heraus 

1.  A  set  of  practical  essays  for  the 
harp.  London.  qu40.  2.  A  set  of  Sol- 
feggios  for  the  voice.  Lond.,  qu40.  [br. 
Mus. 

Malonius,  Joliaiines,  Altist  an 
der  Hofkap.  in  Wien  mit  15  Gld. 
monatl.  vom  1.  Aug.  1607  bis  31, 
Aug.  1609  (Köchel  1). 

Malpassuto ,  Roberto ,  unbe- 
kannter Komponist: 

4  Sonate  per  organo.  Torino,  C  Ma- 
grini,  qu4<J.  13  S.  [B.  Wagener.]  Ma- 
grini  verlegte  bis  ins  19.  Jh. 

Malpiecl,  ...  gab  um  1780  her- 
aus: 

Traite  sur  l'art  de  la  danse.  Paris, 
Boiuin,  s.  a.  4  EU.  u.  122  S.  mit  vielen 
MusLkpiecen  [besals  einst  Rosenthal  in 
München. 

Malpigli,  Gentile,  aus  Ferrara, 
lebte  am   Ende   des   16.  Jhs.  und 

kommt  in  den  Samlwlcen.  Giac.  Vin- 
centi's  Giardino  de  musici  Ferraresi  1591 
mit  dem  Madrigal:  Non  lagrimar  und  in 
Gabbiani's  Musica  de  diversi  1604  jnit 
dem  Madr:    Amorosa  pietade  5  voc.  vor. 

Malterre,  Eberhard,  Straeten 
6,  534  macht  einen  van  Haider 
daraus,  der  in  Yenedig  bei  Marti- 
nelli  um  1754  Musik  studierte, 
sich  als  Violoncellist  auszeichnete 
und  in  der  Württembergischeu 
Hofkapelle  Anstellung  fand.  Nach- 
weisbar ist  nur  das  het/Aere  und 
zwar  verzeichnet  ihn  Sittard  3  in 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  G. 


der  Zeit  wo  Jomelli  Kapellmeister 
war  als  Mitglied  der  Kapelle  und 
„Cammer  Virtuos".  Jommelli  war 
in  Stuttgart  von  1753  bis  1769 
angestellt,  doch  lässt  sich  M.  bis 
1773  verfolgen.  1774  bekam  der 
Herzog  plötzlich  die  Idee  zu  sparen 
u.  entiiefs  die  meisten  Kapell-Mit- 
giieder  (Sittard  3,  73.  137.  148). 

Maltot,  . . .  Lehrer  auf  der  The- 
orbe  und  Guitarre  in  Paris,  er- 
wähnt in  Campion's  Traite  d'ac- 
comp.  p.  7.  Er  nennt  ihn  auch 
seinen  Vorgänger  im  Amte  an  der 
Oper.  Campion  trat  1703  ins  Or- 
chester der  grofsen  Oper. 

Maltzath,  Joseph,  ein  Kompo- 
nist des  17.— 18.  Jhs. 

Die  B.  Karlsruhe  besitzt  im  Ms.  278 
eine  Partita  f.  Fl.  trav.  V.  B.  in  Stb.  zu 
4  Sätzen:  G.  Em.  Gm.  Gd. 

Malvaux,  . . .  bekannt  durch  die 

Cantatilles: 

Themire  und  Les  voeux  exauces,  gedr. 
in  Paris,  \'ielleicht  Anfang  des  18.  Jhs. 
[Paris  Nat. 

Malvezzi,  Cristofano,  aus  Lucca 
gebürtig,  wurde  am  21.  April  1571 
Kanonikus  an  S.  Lorenzo  zu  Flo- 
renz und  nach  Fr.  Corteccia's  Tode 
dessen  Nachfolger  als  Kapellmeister. 
Nach  seinen  Druckwerken  zeichnet 
er  sich  mit  letzterem  Titel  von  1577 
bis  nach  1591  (Viertel]'.  5,  400, 
wo  er  auch  als  Sohn  des  Nicolo 
bez.  wird).     Er  gab  heraus: 

1.  II  1.  lib.  de  Kecercari  a  4  voci. 
Perugia  1577  Pietroiacomo  Petrucci.  4  Stb. 
40.  bedic.  an  Giov.  de  Bardi  de'  Conti 
del  Vernio.     [Bologna. 

2.  II    1.  Üb.   de   Madr.    a   5  v.     Yen. 

1583  Scotto.    5  Stb.  40.    21  Gesge.    [B.  D. 

3.  II   1.  lib.   de  Madr.   a  6  v.     Vineg. 

1584  Scotto.  6  Stb.  A^.  19  Gesge. 
[B.  D.  Kassel.  Florenz  B.  n.  Modena: 
A.     Bologna:  B. 

4.  Intermedii  et  concerti,  fatti  per  la 
commedia  rappresentata  in  Firenze  nelle 
uozze  del  ...  Ferdinaudo  Medici  e  Ma- 
dama  Christiana  di  Lorena,  Grau  Duchi 
di  Toscana.  Yen.  1591  Vincenti.  14  Stb. 
4P.     Gesge.    zu  3,   4,  5,   6  bis   15  Stim. 

19 


Malvezzi,  Nicoiao. 


290 


Manara,  Francesco. 


Malvezzi  ist  der  Herausgeber.  Vogel  1, 
382  ff.  giebt  die  Dedic,  die  Vorrede  u.  a. 
Nachrichten  aus  dem  Werke.  Das  1.  In- 
termedio  ist  ganz  von  M.,  im  4.  5.  6.  sind 
Teile  von  ihm.  Aufserdem  ist  L.  Marenzio, 
Giov.  de  Bardi,  Giac.  Peri  und  Cavalieri 
vertreten.  [Hofb.  Wien  14  Stb.  Florenz 
B.  n.  die  5.  6.  8.  11.  Stirn. 

In  alten  Samlwk.  ist  er  in  1586  b  mit 
einem  Gesge.  vertreten  (Eitner  1),  aufser- 
dem noch  in  Fei.  Anerio's  Le  gioie.  Madrig. 
1589  mit  1  Nr.  —  In  Vincenti's  Vittoria 
amorosa  1596  mit  1  Nr.  —  In  Phalese's  Ghir- 
landa  1601  mit  1  Nr.  —  In  Orf.  Vecchi's 
Scelta  de  Madr.  1604  mit  2  Nrn.  (Näheres 
bei  Vogel  1,  385.)  2  für  Laute  arrangierte 
Gesge.  im  Beruh.  Schmid  jun.  1607. 

Im  Eitter  Nr.  9  eine  Canzone  aus 
Schinid"s  Tabulatur. 

MalTezzi,  Nicoiao,  Organist  an 
S.  Martino  in  Lucca  von  1537  bis 
1557.  Das  Dokument  nennt  ihn 
nur  Nicoiao,  Sohn  des  Cristoforo, 
eines  Goldschmiedes.  Nerici  sucht 
S.  155  nachzuweisen,  dass  dieser 
Nicoiao  aus  der  Familie  der  Mal- 
vezzi stammte  und  der  Vater  des 
Komponisten  Cristofano  ist.  Am- 
bros    schreibt  fälschlich  Malvexio. 

3IalYicino,  Cesare,  um  1606 
au  der  Münchener  Hofkapelle  an- 
gestellt. Erhielt  50  Gld.  (Kreisarch.). 

Malricio,  Fra  Orazio,  aus  Kom 
geb.,  war  1594  päpstl.  Sänger 
(Straeten  6,  455.  Haberl  verz.  ihn 
nicht,  daher  sehr  fraglich  ob  Str. 
riclitig  gelesen  hat). 

Malvoisiii,  Robert  de,  ein 
Troubadur  des  12.  Jhs.,  entspros- 
sen einer  gräflichen  Familie  der 
Vexin-le-Frangais,  Neffe  des  Gui, 
Chatelain  de  Coucy. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  im 
Ms.  2  Chansons  (Fetis). 

Malzalm,  Gebrüder  aus  Wien, 
der  eine  Violoncellist,  der  andere 
englisch  Hornbläser,  gaben  am  21/1 
1776  in  Frankfurt  a/M.  ein  Kon- 
zert (Israel  58). 

Malzat,  Igiiaz  (resp.  Johann 
Micliael),  geb.  um  1730  in  Wien, 
sein  Vater  soll  Ksl.  Karamermusi- 


kus  gewesen  sein,  doch  ist  er  im 
Köchel  1  nicht  verz.  Ignaz  bil- 
dete sich  zum  Oboisten  und  eng- 
lisch Hornbläser  aus,  ging  dann  in 
Salzburgische  Dienste,  begab  sich 
darauf  auf  Konzertreisen  und  liefs 
sich  in  Bozen  in  Tirol  nieder,  wo 
er  noch  1783  lebte  (Gramer  1,  759, 
danach  Gerber  1). 

An  Kompositionen  führen  beide  an: 
Violinquartett,  Solopiecen  für  Oboe  und 
andere  Blasinstrumente,  die  Traeg  in  Wien 
im  Ms.  anzeigt.  • 

In  Traeg's  Kat.  ist  ein  Johann  Michael 
als  Komponist  angeführt  (Gerber  2).  Dieser 
Johann  Michael  scheint  mir  kein  anderer 
als  obiger  Ignaz  zu  sein,  dessen  Vorname 
von  Gramer  und  Gerber  1  falsch  ange- 
geben ist.  Unter  J.  M.  Malxat  besitzt 
die  Berliner  K.  H.  drei  Trios  in  Es.  G. 
und  A.  im  Ms.,  nur  die  Vcl.-Stimme  vor- 
handen. 

Mainmiiii,  Luigi,  war  um  1678 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
zu  Cremona  (Titel)  und  ist  bekannt 
durch 

Missam,  et  Psalmos  dominicales  cum 
Antiphoua  Salve  regina  quinis  melodicis 
vocibus  . . .  Bononiae  1678  typis  Jacobi 
Montij.     6  Stb.     4«.     [Bologna. 

Manara,  Francesco,  herzog- 
licher Musiker  zu  Ferrara  (Titel). 
Fetis  schreibt,  Sänger  an  der 
Kirche  S.  Antonio  zu  Padua.  Man 
kennt  von  ihm: 

...  II  1.  lib.  di  Madrigali  a  4  voci, 
nouara.  .  . .  Ven.  1555  Ant.  Gardano  und 
von  ihm  revidiert  und  korrigiert.  4  Stb. 
qu40.  32  Nrn.  [B.  M.  Hofb.  Wien. 
Verona  S.  f:  C.  B.  Venedig  Marco:  A. 
Ferrara,  4  Stb. 

II  2.  lib.  di  Madr.  a  4  voc.  Ven.  1557 
Ant.  Gard.     4  Stb.     qu40.      [Ferrara:  B. 

II  3.  lib.  di  Madr.  a  4  v.  ib.  1558. 
4  Stb.     qu4''.     [Ferrara:  T. 

II  4.  hb.  di  Madr.  a  4  v.  ib.  1561. 
4  Stb.     qu4".     [Ferrara:  A. 

Psalmi  ad  Vespera.s  B.  M.  V.  cum 
Magnificat  4  voc.  Ven.  1574  ap.  fihos 
Gard.  4  Stb.  [Haberl  in  Regensburg. 
Ferrara. 

Madrigali  a  6  voci  di  .  .  .  Ven.  1580 
Ang.  Gard.  6  Stb.  qu40.  23  Gesge. 
[Ven.  Marco. 

In  alten  Samlwk.  von  1548  ab  12  Madr. 


Manara,  Giacomo. 


291 


Manchicourt. 


(Eitner  1).  AuTserdem  ia  1582  a  H  Lauro 
secco,  siehe  Baldini:  Chi  ama  vive  in 
core  5  voc.  —  In  G.  Vincenti's  Giardino 
1591:  Airapparir. 

Im  Ms.  in  Modena  4  Madrigali  5  voc. 
Ms.     5  Stb.     4°.     16.  Jh. 

Manara,  Griacomo,  Organist  an 
S.  Domenico  zu  Ferrara  (Titel),  gab 
heraus: 

Motetti  a  voce  sola  di  . . .  Ven.  1651 
Franc.  Magni.  1  vol.  von  10  Bog.  in  qniP. 
10  Gesge.  für  1  Stirn,  und  1  zu  2  Stirn. 
[B.  Breslau. 

Manara ,    OioTanni    Antonio, 

ein  Dominikaner,  geb.  um  1638 
zu  Venedig,  trat  1666  als  Mitglied 
in  die  neu  gegründete  Akademie 
filarmonica  zu  Bologna  und  wurde 
1668  deren  Vorsitzender.  Bekannt 
ist  von  ihm  die  Oper: 

Amore  maestro  d'inganni,  ossia  La  finta 
inferma,  opera  in  3  atti  con  Prologo. 
3  voll,  im  Ms.  P.  von  1682.     [Modena. 

Fetis  verz.  den  Titel  eines  Oratoriums 
,,Cuor  umano  all'incanto,  dedicato  alla 
gloriosissima  vergine  Maria  del  santissimo 
Eosario,  ed  a  tutti  li  suoi  divoti.  Text- 
buch zu  Venedig  1685  gedr. 

Man  ata,  Francesco,  soll  Manara 
heifsen  (siehe  Eitner  1  p.  696). 

Manclierley  Musikalisches,  siehe 
Winter  1762. 

Manchicourt,  Pierre,  geb.  zu 
Bethune  in  Artois,  wie  es  im  Samlwk. 
15541  heifst:  Magister  Pierre  M  . .  . 
Betunio''.  Schon  seit  1539  be- 
zeichnet er  sich  als  Phonascus  oder 
Praefectus,  d.  i.  der  Sängermeister 
resp.  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Tournay.  In  1556  unter- 
zeichnet er  ,,Quondam  pueror. 
Symphon.  eccles.  Tornacensis  prae- 
fectus, nunc  Canonicus  ecclesiae 
Attrebatensis"  (Arras  in  Flandern). 
Im  Jahre  1557  erhielt  Florent 
Villain  seine  Stelle  als  Knaben- 
lehrer in  Tournay.  M.  soll  darauf 
nach  Antwerpen  gegangen  sein 
und  lebte  dort  noch  1560.  Strae- 
ten  8,  50  teilt  noch  2  Dokumente 
aus  dem  Jahre  1563  mit,  das  eine 


vom  19.  Aug. ,  das  andere  vom 
20.  Dez.  Aufserdem  siehe  Strae- 
ten  1,  240.  8,  51.  58,  wo  er  u.  a. 
nachweist,  dass  sein  Name  vom 
Juli  1564  in  den  Listen  der  Be- 
amten fehlt  und  er  deshalb  in  der 
Zeit  gestorben  sein  muss.  Fetis 
dagegen  weist  aus  einem  Briefe 
König  Philipp  IL  von  Spanien 
nach,  dass  er  bis  zum  Juli  1564 
Kapellmeister  Philipp  IL  war,  denn 
in  dem  Briefe  an  die  Herzogin 
von  Parma,  Gouvernante  der  Nie- 
derlande, vom  7,  Juli  1564,  ver- 
langt der  König  einen  Nachfolger 
für  Manchicourt.  Straeten  3,  152 
macht  darauf  aufmerksam,  dass  es 
zur  Zeit  zwei  Pierre  Manchicourt 
gegeben  haben  muss.  Der  zweite 
war  Direktor  (maitre)  an  der  Schule 
zu  Bethune  und  muss  vor  dem 
3.  März  1542  gestorben  sein.  Er 
besafs  eine  Praebende  an  St.  Pierre 
zu  Lenze  und  eine  an  St.  Anna 
zu  Douai.  Straeten  3,  158  u.  4, 
46  weist  ferner  dokumentarisch 
nach,  dass  der  Komponist  M.  1560 
eine  Praebende  am  Kapitel  zu 
Mons  durch  die  Gouvernante  der 
Niederlande  erhielt.  Obiger  Lehrer 
und  Maitre  zu  Bethune  hat,  wie 
es  scheint,  mit  der  Musik  nichts 
zu  thun,  nur  darf  der  eine  mit 
dem  anderen  nicht  verwechselt 
werden.  Straeten  1,  240  hält  beide 
für  eine  Person  und  erst  später 
klärt  sich  seine  Ansicht. 

Als  Komponist  genoss  M.  einen 
grofsen  Ruf,  dennoch  sind  uns 
nur  wenige  Sammlungen  seiner 
Werke  erhalten  imd  müssen  die 
alten  Samlwke.  reichlich  aushelfen, 
in  denen  110  Gesge.  veröffentlicht 
sind  (Eitner  1).  Nachweisbar  an 
selbständigen  Samlg.  sind: 

Liber  decLmus  quartus.  XIX.  musicas 
cantiones  continet  |  P.  de  Manchicourt  in- 
signisEcclesie  Turonensis  prefecto  |  authore. 

19* 


Manchicourt. 


292 


MancineÜi. 


M.  d.  XXXIX.  I  folgt  der  Index  über  13 
■\aerst.,  4  fünfst.  und  2  sechsstim.  Mo- 
tetten, Summa  19  Gesge.,  davon  17  mit 
einem  2.  pait.  Parisiis  in  vico  cj-thare 
. . .  apud  Petr.  Attaingnant  et  Hubei-t.  Jullet. 
4  Stb.  in  kl.  qu40.  [B.  M.  Hofb.  Wien. 
Le  neufiesme  livre  des  chansons  ä  4 
jjarties,  auquel  sont  contenues  vingt  et 
neuf  chansons  nouuelles,  conuenables  taot 
ä  la  voix  comme  aux  instiTunentz.  Com- 
posees  par  Maistre  Pier  de  Mancbicourt, 
maistre  de  la  chapelle  de  nostre  dame 
de  Toui-nay,  nouuellement  imprime  en 
Anvers  par  Tilman  Susato.  1545.  4  Stb. 
qu40.  Dedic.  1545  den  20.  Mai  in  Tournay 
vomEomp.  gez.  [B.  B.  B.  M.  B.Kgsbg: 
Contratenor.  Hofb.  Wien.  Upsala.  br. 
Mus. 

Liber  quintus  Can  (V)  |  Cantionvm  sacra- 
rvm  vvlgo  Moteta  vocant,  quinque  et  sex 
vocum  A  D.  Magisti'o  Petro  M . . .  Be- 
tunio  insignis  ecclesi^  Tornacensis  Pha- 
nasco  nunc  primum  . .  .  Lovanii  1554 
P.  Phalesius.  5  Stb.  qu4''.  Dedic.  vom 
Komp.  im  Nov.  1553  gez.  14  Motetten, 
[ß.  B.  B.  M.  B.  D.  B.  Zw.  B.  K. 
Proske.    Upsala. 

Missa  cum  4  vocibus.  Ad  imitationem 
Moduli:  Quo  abiit  dilectus  tuus,  candita. 
Nunc  primum  . .  .  Die  5.  mensis  Sept. 
1556.  Chorb.  in  fol.  14  Bll.  Parisiis 
ex  tj^pogr.  Nie.  Chemin.  [B.  Kgsbg.  Bo- 
logna.    Hofb.  Wien. 

Sämtliche  Drucke  aufser  dem  ersten 
und  letzten  sind  in  meiner  Bibliographie 
beschrieben,  nebst  Inhalt,  dort  auch  im 
Ganzen  1 10  Gesge.  verz.  Im  Nachdi-ucke 
von  1564  von  Eampazetto:  Mottetti  del 
fiore  a  4  voc.  s.  a.  die  Mot.  Proba  me 
domine.  1  Motette  in  Martin  Peu  Dar- 
gent, 1561. 

Im  Ms.  in  B.  B.  Z  43,  4  Stb.  16.  Jh. 
Pater  peccavi  4  voc.  c.  2  p.  (auch  in  B. 
Glashütte,  Chorb.,  jetzt  in  Dresd.).  — 
Ms.  W87  Nr.  1017:  Soiies  mes  pleui-es 
4  voc.  P. 

In  B.  Proske  11  Gesg.  in  alten  Mss. 
(siehe  Kat.  AIV.),  dabei  Ms.  940  mit 
2  Gesg. 

In  B.Kassel,  Ms.  Mus.  4.  91.  5  Stb. 
Puer  qui  natus  est.  Surgens  dominus 
noster.  Andere  unter  Nr.  27.  34.  38.  43. 
Kat.  S.  18. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  19189,  Chorb.  des 
16.  Jhs.,  letzte  Nr.:  0  bone  Jhesu.  — 
Ib.  Ms.  15950,  Chorb.,  Missa:  Gris  et 
tane,  4  voc.  fol.  114. 

In  neuer  Ausg.  1  Chans,  im  Commer 
(Eitner  2),  Pater  peccavi  4  voc.  in  P.  im 
Straeten  8.  62. 


Im  br.Mus.  Ms.  171.  222.  224  Gesge. 
in  P. 

In  B.  Leyden  in  den  6  Chorb.  im  Ms. 
4  Motett. 

In  B.  Br.  2  Motetten  im  Ms. 

Mir  liegt  im  Ms.  P.  die  Motette  Vidi 
speciosam  8  voc.  aus  dem  Thesaurus  1564 
Tom.  1  vor,  die  in  Stimmfühmng  und 
Klangwirkung  sowohl  einen  wunderbaren 
Wohllaut  entwickelt  als  auch  der  Ein- 
druck ein  wahrhaft  erhabener  ist.  Der 
Satz  kommt  Palestrina  völlig  gleich. 

Maiicia,  Liiigi;  nach  dem  Kata- 
loge von  B.  Modena  lebte  er  im 
17.  Jh.  Auf  dem  Componimento 
nennt  er  sich  ,,Consigiiere  della 
Camera  di  S.  A.  S.  E."  (?)  und 
schrieb  die  Komposition  zu  Düs- 
seldorf zur  Feier  des  durchreisen- 
den Königs  von  Spanien,  Carlo  III. 
Sie  ist  betitelt: 

Componimento  per  la  musica  in  occa- 
sione  del  passaggio  per  Düsseldorf  di 
Carlo  III.  Ee  delle  Spagne.  Le  Poesia 
e  Musica  di .  .  .  Autogr.  P.  39  BU.  qufol. 
Ms.  16463  in  Hofb.  AVien. 

In  B.  B.,  Ms.  1100,  Samlbd.  P.  Nr.  16: 
Ad  arma  volata.  Cant.  p.  Ten.  c.  3  ström, 
et  Bc.  —  Ms.  9065  Serenata:  Qui  dove 
il  fato  rio  p.  Alto  c.  2  Y.  Va.  Ob.  2  Fag. 
et  Bc.  P.  —  In  B.  Upsala  die  oben  verz. 
Serenata  in  P.  und  1  Sinfonia  ä  4:  2_V. 
Viola  e  B.  fol.  —  In  B.  Modena :  16  Can- 
tate  p.  uua  voce  c.  Bc.  e  V.  Mss.  P.  — 
4  voll.  Sonate  e  Sinfonie  a  2  V.  c.  Bc, 
oder  V.  Va.  B.  In  den  5  Samlbden.  Arie, 
Canz.  Duetti,  Madrig.  4  voc.  1  Gesg.  — 
In  B.  Mailand  Cons:  Cantata:  Mi  puoi  ben 
dire  per  Sopr.  col  Bc.  Ms.  P.  —  In  Dresd. 
Mus.  B  753  eine  Scena:  E  vitessia  Nr.  7, 
unter  Nr.  9  eine  andere,  auch  eine  Scene 
buffa  della  Partenope  per  T.  e  B.  c  ström. 
P.  uud  eine  aus  Tito  e  Manlio  per  T.  e 
B.  c.  Strom.  P. 

Maiiciiielli,  Domeuico;  eine 
Anzeige  im  Magazin  1781  belehrt 
uns,  dass  er  in  diesem  Jahre 
6  Notturni  als  op.  6  für  2  Fl.  in 
Paris  bei  Mussard  herausgab.  In 
der  B.  B.  befindet  sich  der  Druck 

in  fol. 

Die  B.  in  Mailand  Cons.  besitzt  im  Ms: 
Sei  Duetti  cantabiü  con  suoi,  Kondö  per 
2  Fl.  trav.  und  das  br.  Mus.  in  London 
besitzt  von  ihm:  8  Duets  for  2  germ. 
flutes  or  V.,   or  a  germ.  fl.  &  V.   op.  2. 


Mancini, 


293 


Mancini,  Francesco. 


London,  fol.  —  Op.  6,  ebenfalls  8  Duetts 
in  London  gedr.  Op.  3,  6  Sonatas  für 
dieselben  lustrum.  6  Notturnes  und  A 
5.  sett  of  12  Duets  ebenso  und  in  Lon- 
don gedr.  Aus  allem  ergiebt  sich,  dass 
M.  Flötist  war  und  in  London  viele  Lieb- 
haber fand.  Fetis  sagt:  er  starb  in  Lon- 
don 1802.  Im  C.  P.  befinden  sich  12  Se- 
nates pour  la  fl.  Oeuvre  1 — 3.  Genaueres 
giebt  der  hds.  Kat.  nicht  an.  In  Padua 
Ant.  Sonata  a  due  Flauti  travers.    Ms.  D7. 

Slaneini,  . . .,  da  jeder  Anhalte- 
punkt  fehlt,  welchem  M.  mau  die 
folgenden  Kompositionen  zuschrei- 
ben soll,  so  verz.  ich  sie  besonders: 

1.  4stim.  Fugen  mit  Praehidien  im  Ms. 
in  B.  Göttn'eih.  2.  Cantates  fran^aises  et 
plusieurs  airs.  3.  Arie  nel  opera  la  Cor- 
lenza  (?)  neH'honore.     [C.  P. 

Mancini,  Curtio,  studierte  in 
Rom  Musik,  wie  er  in  der  Dedic. 
zu  den  Madrigalen  von  160.5  selbst 
sagt,  wurde  dann  Kapellmeister  an 
der  Kirche  S.  Maria  Maggiore  zu 
Rom  im  Sept.  1589,  dann  an  der 
Kirche  S.  Giovanni  Laterano  zu 
Rom  und  endlich  an  der  Santa 
Casa  di  Loreto.  Letzteres  Amt 
ist  schon  1605  in  dem  Drucke 
der  Madrigale  gezeichnet,  daher 
sind  Fetis  Daten  falsch. 

Eine  Missa  super  üt  re  mi  fa  sol  la  im 
Ms.  Cod.  93  des  päpstl.  KapeUarchivs  im 
Vatikan.    Er  nennt  sich  dort  einen  Römer.    ''. 
Die  Komposition  fällt  in  das  Jahr  1598.    ! 

Ln  Dnick  ist  bekannt:  i 

...   II    1.  lib.   de   Madrigal!   a   5  voci   [ 
nouamente  composti  ...    Yen.  1605  Vin- 
centi.    5  Stb.     4".     19  Gesge.     [Bologna. 

Das  im  Samlwk.  1606  a  zweiteilige 
Madrigal  ist  das  erste  aus  obigem  1.  libro 
(Eitner  1,  doch  lies  „Gia  richiamava").  ! 
"Was  Fetis  sonst  noch  verz.  ist  unkontrol- 
lierbar. Die  Angabe,  dass  obige  Madi'igale 
1605  in  2.  Aufl.  und  1595  in  erster  er-  i 
schienen,  ist  nachweisbar  ein  Iriium,  denn 
M.  unterz.  die  Dedic.  1605  und  sagt:  neu 
komponiert. 

3Ianeini  (Manzini),  Dario,  wurde  j 
am  26/3  1672  als  Kammermusikus 
an  der  Hofkapelle  zu  München  mit 
993  Gld.  angesteUt  und  ist  bis  1676 
in  den  Akten  zu  verfolgen  (Kreis- 
archiv). 


Mancini,  Francesco,  ein  ita- 
lienischer Opern komponist,  geb.  zu 
Neapel  um  1674,  gest.  ebd.  1739. 
Schüler  des  Conservatoriums  di 
Santa  Maria  di  Loreto  zu  Neapel, 
in  dem  er  später  Lehrer  wurde; 
trat  1697  mit  dem  Intermezzo 
Älfonso  auf,  1702  mit  der  Oper 
Ärion'sto,  der  dann  jährlich  zahl- 
reiche Nachkommen  folgten.  1709 
muss  er  sich  in  ^Yien  aufgehalten 
haben,  denn  er  vollendete  dort  die 
von  Ant.  Orefici  begonnene  Oper 
L'Engelberta.  Florimo  2,  307  zählt 
seine  Opern  nach  den  Jahren  auf, 
ebenso  Fetis.  Yon  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

An  geistlichen  Werken: 

Sant'Elia  profeta  ovvero  II  Zelo  ani- 
mato.  Oratorio  in  3  atti.  Ms.  P.  1733. 
[Neapel. 

2  Missae  (Kyrie  et  Gloria)  1.  ä  5  voci 
c.  ström.  2.  ä  7  voc.  c.  ström.  Ms.  221 
P.     [Dresd.  Mus. 

Missa  temperantiae  a  4  voci  c.  ström. 
Ms.  221a.  Kopie  von  Zelenka.  P.  [Dresd. 
Mus. 

Kvrie  et  Gloria  ä  4  voci  c.  ström.  P. 
in  Dd.     Ms.  W  63  Nr.  877.     [B.  B. 

Magnificat  ä  4  voci  in  re,  c.  V.  Ya. 
e  B.     Ms.  P.     [Neapel. 

Dies  irae  a  4  c.  Y.  Ms.  P.  [Neapel 
Turchini. 

Libera  me  4  voc.  c.  V.  Ms.  P.  [Ne- 
apel Turch. 

Magnificat  ä  4  voci.  Ms.  326.    [br.  Mus. 

Motette  ä  9  voci  c.  ström.  Ms.  221b 
P.     [Dresd.  Mus. 

Magnificat  in  Ad.  a  4  voci  c.  2  V.  e 
Bc.     P.  Ms.  185.     [B.B. 

An   Opern : 

Alessandro  il  Grande  in  Sidone,  op. 
seria,  Napoli  1706.  Ms.  P.  [Neapel. 
Neapel  Turch.  nur  die  Arien  aus  der  Oper. 

L'Engelberta,  op.  in  3  atti  von  Ant. 
Orefici  1709  begonnen,  vollendete  er  von 
der  12.  Scene  des  2ten  Aktes  ab.  [Hofb. 
Wien,  Ms.  18057. 

Gl'Intermezzi  e  le  scene  buffe  dell' 
opera  seria  Trajano.  Neapel  1723.  Ms.  P. 
[Neapel. 

Serenata  per  voce  di  Sopr.  c.  B.  Ms. 
P.     [Neapel. 

Hydaspes,  songs  in  the  opera.  Lond., 
J.  Walsh   &  J.  Hare.     fol.      72  S.      [B. 


Mancini,  Francesco. 


294 


Mancini,  Giov.  Batt. 


Wageuer.  B.  B.  2  Exempl.  Wurde  1710 
im  Kgl.  Theater  in  London  aufgeführt. 

Gli  araanti  genovesi,  op.  in  3  atti. 
Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Le  serva  favorita,  op.  in  3  atti.  Ms. 
P.     [Mailand  Cons. 

An  Kantaten: 

Ms.  B.  B.    Landsberg   306,   Cantata  ä 

2  V.  „Voglie  per  te  morire".  c.  Bc.  — 
Ms.  11500:  Samlbd.  P.  Nr.  36:  A  creder 
ch'io  t'adoro,  ä  Sopr.  c.  Bc.  Nr.  37 : 
Esser  innaraorato  ä  Sopr.  c.  Bc.  Nr.  38: 
Un  geloso  sospetto  ä  Sopr.  c.  Bc. 

Ms.  B.  M:  Scritte  con  falso  per  Alto 
c.  Bc.  P. 

Mss.  Dresd.  Mus.  Piangete  occhi  do- 
lenti;  Pieta  rictiiesta,  ä  Sopr.  col  B.  in 
P.  40.  B37  fo.  38.  —  Nel  di  ch'io  ti 
niiraio,  ä  Sopr.  col  B.  P.  qufol.  —  Vi 
conosco  occhi  bugiardi,  a  Sopr.  col  B.  P. 
qufol.  —  Dite,  perche  begl'occhi,  ebenso. 
—  Ms.  101  S.  71:  Soffriste  amanti  e  vero 
ä  Sopr.  col  B. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  18057  die  Oper 
„L'Engelberta'^  in  3  atti,  1709,   Akt  1  u. 

3  von  Mancini,  Akt  2,  Scene  1 — 11  von 
Orefici.  13  Cantate  per  Sopr.  c.  clavic. 
in  Ms.  17  576  Nr.  6—12.  14—19. 

Mss.  im  br.Mus.  Ms.  351.  352.  353. 
355.  358  sieben  Cantate,  in  Ms.  349  sechs 
Cant.     Ms.  364  u.  365  je   eine   Cantate. 

In  der  Berliner  Smgak.  Su  le  fiorite  in  P. 

In  Brüssel  2430,  Samlbd.  mit  Kantaten 
von  Verschiedenen. 

In  Brüssel  Cons.  702  Samlbd.  Kantaten, 
Nr.  3:  Come  al  gel  si  perde,  2  voe.  c.  Bc. 

In  Neapel:  Cantate  diverse  in  6  voll, 
a  voce  sola  col  B.  1706.  —  Quante  pene 
fai  provar,  per  Sopr.  col  solo  B.  1702.  — 
Son  cosi  cosi  geloso,  per  Sopr.  col  solo  B. 
1701.  —  Fra  le  pene  tiranne,  1702.  — 
1  vol.  mit  3  Cant.  von  1736. 

In  Mailand  Cons:  16  Cant.  per  Sopr., 
per  Alto  col  Bc.  Mss.  P. 

In  Bologna  4  Kantaten,  Ms.  DD  49.  — 
Kat.  3,  202  in  einem  Drucke  ohne  Titel: 
Cantate. 

In  Padua  Ant.  Ms.  D  5 ,  2  Cantate : 
Nö  non  voglio  piü  catene.  Va  sospirando 
il  core. 

Arien  u.  a. 

II  vento  e  Tonda,  Sopr.  c.  V.  e  B. 
Ms.  B438a.     S.  9.     [Dresd.  Mus. 

Arie  dell'Alessandro,  1  vol.  1706. 
[Neapel. 

Ms.  Q.  IV.  13  in  B.  Chigiana  in  Rom 
eine  Samlg.  Arien  von  Verschiedenen. 
M.  ohne  Vornamen. 

Giusto  Iddio,  che  tutto  intendi,  per 
Ten.   con   quaiietto.     P.     [Mailand  Cons. 


2  Arien  in  Ms.  46  u.  51.  [Cam- 
bridge FW. 

1  stimmige  Chöre  in  Annibale  Mar- 
chese's  Tragödie  von  1729. 

Ms.  T167  in  B.B:  7  Italien,  vierst. 
Lieder  in  P. 

Instrumentalwerke : 

12  Solos  for  a  Violin  with  a  Thorough 
Bass,  ded.  John  Fleetwood,  which  Solos 
are  proper  Lessons  for  the  Harpsic.  care- 
fuUy  revis'd  and  corrected  by  Mr.  Gemi- 
niani.    Lond.,  J.  Walsh  &  Jos.  Hare.    fol. 

2  Bll.  und  55  S.     [B.  Wagener. 

12  Concerti  pel  Flaute  c.  V.  V.  B. 
[Neapel. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  5  Drucke, 
einige  Arien  im  Einzeldruck  und  Flöten- 
solo, gedr.  in  London. 

Mancini,    GrioTanni    Battista 

(Giambattista),  geb.  um  1716  zu 
Ascoli  in  der  römischen  Provinz, 
gest.  4.  Jan.  1800  in  Wien  (nach 
Paloschi's  Almanaco),  studierte 
unter  Bernacchi  Gesang  u.  wurde 
einer  der  besten  Sänger  Italiens; 
beim  Pat.  Martini  machte  er  kon- 
trapunktische Studien.  Er  wurde 
vom  Kaiser  nach  Wien  berufen, 
um  die  Kaiserl.  Kinder  zu  unter- 
richten, Burney  2,  249  ff.  hörte 
ihn  in  Wien  und  sagt,  dass  er 
schon  seit  15  Jahren  daselbst  sich 
niedergelassen  habe.  Auf  dem 
Titel  von  1774  nennt  er  sich 
„Maestro  di  Canto  al  corte  impe- 
riale, e  Accademico  Filarmonico" 
(er  war  auch  Mitglied  der  Acca- 
demia  filarmonico  zu  Bologna). 
Fetis.  Wien  3,  721.  Von  seinen 
Schriften  und  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

1774.  Pensieri,  e  riflessioni  pratiche 
sopra  il  Canto  figurato.  Di  . . .  Vienna 
1774    nella    Stamperia    di    Ghelen.      4". 

3  Bll.  188  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Bo- 
logna, br.  Mus.  Dresd.  Mus.  Brüssel. 
Florenz. 

—  Riflessioni  pratiche  .  .  .  Rivedute, 
corrette,  ed  aumentate.  3.  ediz.  Milano 
1777  appr.  Gius.  Galeazzi.  8".  4  Bll. 
259  S.  [B.  B.  Bologna.  Glasgow.  Mu- 
sikfr.  Wien.     Maild.  Cons.     Brüssel. 

—  französ.  übersetzt:  L'art  du  chant 
figure  de  . . .  traduit  . . .  par  M.  A.  De- 


Mancini,  Giuseffo. 


295 


Mancinus.  Thomas. 


saugiers.  Vienne,  et  se  trouve  ä  Paris 
177Ü  Cailleau.  8".  64  S.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  Wien.     Bologna.     B.  M.     Bmssel. 

—  andere  üebers :  Reflexions  pratiques 
sur  le  chant  fig.  (par  de  RaynevaJ).  Paris 
an  3  (1794).  8».  [B.  M.  br.  Mus.  Biiis- 
sel.     B.  Lpz. 

—  holländ.  üebers:  Onderrigtingen  en 
wanken  omtrent  het  kiinstmatig  zingen. 
Naar  de  fransche  vert.  Amst.  1837.  8°. 
[Amsterd. 

—  Ein  Auszug  aus  dem  Buche  er- 
schien unter  dem  Titel:  Metodo  per  ben 
insegnare  ed  apprendere  l'arte  del  can- 
tare.  Firenze  1807  stamp.  del  Giglio. 
8».     [Briissel  6098. 

Lettera  di  G.  B.  M  .  . .  diretta  alllllustr. 
Sig.  Conte  N.  N.  Vienna,  presso  Matteo 
Andr.  Schmidt.  12°.  48  S.  gegen  Vin- 
cenzo  Manfredini  gerichtet,  datiert:  "Wien 
7.  Apr.  1796.  [Musikfr.  Wien.  Bologna. 
Bnissel. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  noch 
einen  Druck  nur  mit  Mancini  bez.,  an- 
gebunden an  Anonymi  Fragin.,  betitelt: 
Lettera   sopra  la   musica.     Vienna   1787. 

Im  br.  Mus.  Ms.  331,  Samlbd.  des 
18.  Jhs.  mit  Motetten  und  Arien  von 
Verschiedenen,  darunter  auch  M. 

Mancini,  Griuseffo,  aus  Ferrara, 
ist  bekannt  durch  die  Sctirift: 

II  canto  gregoriana,  von  1725.  Ms. 
fol.     [Ferrara. 

Mancini ,  Maurizio ,  päpstl. 
Sänger  u.  um  1758  Kapellmeister 
(Haberl,  Kat.  69). 

In  der  Capella  sistina  zu  Rom  im 
Cod.  145  die  Gesänge  1.  Confitemini. 
2.  Sicut  cei'vns,  5  voc. 

Mancini  3Iazarini,  Lonis-Jules 
Barbon,  Herzog  von  Nivernois,  ist 
bekannt  durch 

The  Blackbird  . .  Song,  with  the  italian 
words  as  sung  by  Sigr.  Tenducci.  Dublin 
c.  1775  E.  Rhames.     fol.     [br.  Mus. 

Mancinus,  Jakobiis,  ein  Sohn 
des  Thomas,  um  1606  bis  c.  1614 
Instrumentist  in  herzogl.  Braun- 
schweigischen Diensten  mit  100 
Thir.  Gehalt  (Chrysander  1,  150. 
155). 

Mancinus,  Tliomas,  senior,  1550 
in  Schwerin  (Mecklenburg)  geb., 
gest.  nach  1620,  wahrscheinlich 
in    Braunschweig,    resp.    Wolfen- 


büttel. Von  1572—1578  war  er 
Kantor  an  der  Fürstenschule  in 
Schwerin,  ging  dann  nach  Berlin 
und  erhielt  1584  eine  Kammer- 
musikus-Stelle a/d.  Wolfenbüttler 
Hofkapelle  ohne  feste  Anstellung. 
1587  wählte  ihn  der  Herzog  zum 
Kapellmeister  mit  einem  Gehalte 
von  50  Thlr.,  10  Thlr.  Holzgeld, 
1  Ochsen,  2  feiste  Schweine,  meh- 
rere Schafe,  Korn  und  freien  Tisch 
auf  der  Hofstube  (also  beim  Ge- 
sinde). 1589  wurde  der  Gehalt 
auf  100  Thlr.  erhöht,  er  musste 
aber  auch  als  Kanzlei  -  Schreiber 
Dienste  leisten.  1588  bat  er  den 
Herzog  um  Papier,  um  seine  Samlg. 
von  67  geistlichen  und  26  welt- 
lichen Gesängen  drucken  zu  lassen. 
Bis  1604  blieb  er  Kapellmeister, 
dann  wurde  er  pensioniert,  erhielt 
200  Thlr.,  musste  aber  die  Biblio- 
thek verwalten  (Chrysander  1,  148. 
150).  Auf  dem  Drucke  von  1591 
u.  1592  zeichnet  er  sich  „bischöfl. 
Halberstädtischer  u.  Fürstl.  Braun- 
schweig. Kapellm."  Nach  dem  im 
Druck  von  1588  befindlichen  Por- 
trät, welches  die  Umschrift  trägt 
„Thomas  Mancinus  aetatis  suae  35 
Anno  1585"  ist  obige  Geburts- 
angabe richtig.  Die  Lexika  schrei- 
ben 1560  (M.  f.  M.  14,  159.  Die 
von  Kade  in  M.  f.  M.  33,  2  mit- 
geteilten Daten  scheinen  nicht  auf 
Dokumenten  zu  beruhen).  Yon 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

1585.  Cantio  funebris  |  in  obitum  ülustr. 
Principes  ac  Domini  Dni.  |  Erici  ducis 
Bninsvicensis  ...  5  voc.  Heimst.  1585. 
6  Stb.  Text:  Si  bona  suscepimus,  mit 
M.'s  bekanntem  Porträt  35  J.  alt.    [B.  K. 

1588.  Das  erste  Buch  Newer  Lustiger, 
vnd  I  Höfflicher  Weltlicher  Lieder,  mit 
vier  I  vnd  fünft  Stimmen,  |  Thomae  .  .  . 
flelmstadt  1588  Jac.  Lucius.  5  Stb.  qu4''. 
32  Nrn.,  die  letzte  eine  Fantasia  duarum 
&  quatuor  f.  Instnim.  Von  1 — 6  Italien. 
Texte,  20,  21  latein.,  die  übrigen  deutsch. 


Mancinus,  Thomas, 


296 


Mandl,  J  . . .  M 


Eine  alte  Melodie  ist  nicht  benutzt.  [B.  B: 
A.  T.  B.  G.  fehlt  B.  B.  M.  B.  Br:  C. 
T.  B. 

1589  a.  Cantio  funebris  iii  obitum  .  . . 
ducis  Brunsuicensis  et  Luuaeburg.  Heimst. 
1589  Lucius.  Text:  Media  uita.  [Der 
Alhis  im  Besitze  des  Herrn  Hess'  in 
München. 

1589  b.  Reverendo,  doctoque  viro  Fr, 
Schradero  et  Magdalenae  Ammans  spon- 
sis  ...  5  voc.  Heimst.  1589  Lucius. 
Text:  Quam  pulchrae  sunt.  [Altus  in 
Herrn  Hess'  Besitz. 

1591.  Ein  Hochzeit  Lied  zu  Ehren 
dem  Georgio  Burchardo  und  Margarete 
Strauben,  mit  5  Stirn.  Ib.  1591.  Text: 
Wie  ein  Rubin.  [Altus  in  Herrn  Hess' 
Besitz. 

1592.  Ein  Teutsch  Madrigal  zu  Ehren 
dem  . .  .  Henr.  Hartwigen  und  Agneseu 
Strauben,  mit  5  Stim.  Ib.  1592.  Text: 
Mein  hertz  u.  gemüt.  [Altus  in  Hess' 
Besitze. 

1605.  Madrigali  latina  et  uua  Gagliarda 
cum  5  voc.  Ib.  1605.  Er  nennt  sich 
hier  des  Herzogs  von  Braunschwg.  Ka- 
pellm.  seniore.    5  Stb.  c[u4P.     [B.  Proske. 

(1607).  Duum  vocum  cantiuncularum 
über.  Heirast,  apud  Lucium.  2  Stb.  in 
40.     [B.  K. 

1608  a.  Quotidiana  verae  ecclesiae 
precatio  adversus  falsis  opinionibus  depra- 
vatam  catholicam  ecclesiam  romanam :  In 
honorem  omnium  Augustanae  Confessioni 
addictonim,  harmonice  ad  5  voces  con- 
cinuata.  Helmaestadii  1608  typis  Jac. 
Lucii.  5  StbU.  40.  6  Nrn."  [AVol- 
fenb:  A. 

1608  b.  Die  Schlacht  für  Siuerfshausen. 
Zu  Ehren  dem  . . .  Herrn  Henrico  Julio, 
postulirtem  Bischoff  zu  Halberstadt,  vnd 
Hertzogen  zu  Braunschweig  . . .  nach  art 
der  Schlacht  für  Pavia,  mit  4  Stimmen 
. . .  Helmstadt  1608  Lucius.  4  Stb.  4». 
in  3  Teilen.  Er  nennt  sich  „alter  Ca- 
pellm."     [Wolfenb:  A. 

1608  c.  Thoraae  filio,  Musico  Guel- 
phico,  et  Dorotheae  Elzeniae,  Neonymphis, 
faciebat  et  canebat  Th.  M.  Pater.  "^  S.  M. 
A.  G.  S.  Heimst.  1608  Lucius.  Text: 
Vita  mia  cara  4  voc.  Altus  2  BU.  in  4P. 
in  B.  Wolfenbüttel. 

1608 d.  Cantiones  sacrae,  5  et  8  vocum, 
pro  pace  aurea  impetrauda,  cum  adeptae 
eins  gratiarum  actione,  6  voc.  in  hono- 
rem .  . .  Fr.  Ulrici,  ducis  Brunvicensis  . . . 
Heimst.  1608  Lucius.  Stb.  4».  3  Gesge. 
zu  5,  6  u.  8  St.     [Wolfenb:  A. 

1608  e.  In  nuptiarum  honorem  D. 
Eich.   MoUeri  rausici  Guelphici  &  Hedw. 


Casteniae ...  ad  4  voces.  "WoLferbji:i  1608. 
Text:  Auxüium  meum  ä  Domino.  [Wol- 
fenb: A.  in  4P. 

1609..  Epicedium  in  crudum  ülustris. 
principis  ac  D.  Dorotheae  Hedwigis  .  .  . 
Ducis  Bininsvic.  .  .  ad  6  voces.  .  Ib.  1609. 
6  Stb.  4P.  Text:  Domine  qui  redigis 
hominem.     [Wolfenb. 

1620.  Passio  Doüiini  nostri  J.  Chi': 
Das  Leyden  vnnd  Sterben  vnsers  Herrn 
J.  Chr.  Mit  Personen.  In  welchem  der 
Text,  so  der  Evang.  vnd  die  andern  Per- 
sonen singen,  choraliter:  der  ander  Text 
aber,  den  der  gantze  Chorus  praesentiret, 
4.  Stimmen  figuraliter  gesetzt  ist.  Durch 
.  .  .  Wevlandt  Fürstl. .  .  Capelm. .  .  Jetzo 
aber  revidiret.  Wolffenbüttel  1620  Hol- 
wein. 1  vol.  in  40.  Bog.  A  —  W.  Be- 
schreibung in  M.  f.  M.  14,  160.  [B.  Kgsbg. 
B.  Wagener.     br.  Mus. 

Mss.  in  Wolfenb.  12  Benedicamus 
(1.  — 12.  modi  (ä  4  voc,  vielleicht  Autogr. 
Dieselben  „von  S.  Scheid  in  Orgeltabulatur 
gesetzt.  —  Ms.  11  in  B.  Zw:  Vespera 
jam  venit,  5  voc.  —  Mss.  in  ß.  Kassel: 
Christ  ist  erstanden  5  voc.  —  Tulerunt 
Dominum  meum  6  voc,  defekt. 

—  In  neuer  Ausg.  2  Passionen  (Eitner 
2  Nachtr.). 

Mancinus,  Thomas,  junior,  Sohn 
des  senior,  wurde  1606  an  der 
herzgl.  Kapelle  zu  Wolfenbüttel 
mit  100  Thlr.  jährl.  angestellt. 
Chrysander  1,  150.  S.  155  wird 
ein  Organist  Th.  M,  1614  genannt, 
der  jedenfalls  derselbe  ist.  Er 
machte  1608  Hochzeit,  wozu  der 
Vater    einen  Gesang   komponierte. 

Mancourt,    Peroton    de,    um 

1514/15  Sänger  in  der  Hofkapelle 
Louis  Xn.  von  Frankreich  (Thoi- 
nan  91.     Felis  unter  Diyitis). 

Mandata,  Gemeine, 

Gepott  vnd  Verpott  von  1527—1559 
vom  Rath  zu  Nürnberg  erlassen.  Ms.  262 
ßll.  in  fol.  mit  Melodien.  [B.  Nürnberg 
Museum. 

Mande,  Marcus,  espaingnolle, 
1648  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  2,  10). 

3Iandl,  J. . .  M. . . ,  ein  Musiker 
des  17,  Jhs.,  von  dem 

die  B.  Zw.  im  Ms.  besitzt:  Bone  Jesu, 
verbum  patris,  Arie  per  B.  2  V.  e  Bc.  j 


Man  dl,  Kaspar. 


297 


Manfredi,  Lodovico. 


Mandl,  Kaspar,  Ende  des  15. 
Jhs.  Kantor  an  St.  Stephan  in  Wien 
(Pohl  3,  33). 

Mandora,    ein   Keifsinstrument. 

Die  B.  Lpz.  besitzt  im  Ms.  iu  -iP  vou 
1730  Tonstücke  für  dieselbe. 

—  Ms.  3242  in  B.  Hbg.,  63  Bll.  in 
fol.  enthält  neben  einer  Anweisung,  Ta- 
riationen,  Arien,  Lieder,  Märsche,  Menuets, 
Giges,  Fantasien,  Capriccien  u.  a.  für  die 
Mandora.     1725  geschrieben. 

Manelgen,  Oggerio,  soll  ein 
Pseudonyme!  Name  sein. 

Die  B.  B.  besitzt  in  3  Stb.  und  Part, 
den  Gesang:  Hirtengesang,  ein  Hochzeits- 
lied zu  3  Stim.     Leipzig  1632  Kitzsch. 

Manelli,  siehe  Mannelli,  Carlo 
und  Francesco. 
3Iaiienti,  GioTanui  Piero,  aus 

Bologna,  bez.  sich  1574  als  Mu- 
siker des  Grofsherzogs  von  Toscana 
und  lässt  sich  bis  1586  verfolgen 
(Titel).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

1574.  Madrigaii  di  . . .  a  6  voci.   Lih. 

1.  Yen.  1574  figl.  di  Ant.  Gardano.  6 
Stb.  qu40.  29  Gesge.  [Florenz  B.  n. 
Verona  S.  f.  RomCecilia:  fehlen  C.  A. 
Florenz  B.  R:  5  a.     br.  Mus :  C. 

1575.  Madrigaii  di  . . .  a  5  voci.    Lib. 

2.  Ib.  1575.  5  Stb.  qu40.  30  Gesge. 
[Florenz  B.  R:  5a.     Bologna:  C. 

1586.  Li  pratolini  di  . . .  a  5  voci. 
Yen.  1586  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
21  Gesänge.  [B.  D.  Lincoln  Ch.  L.  kompl., 
C.  def. 

1586.  Madrigaii  ariosi  a  4  con  alcuni 
Capricci  sopra  a  5  tempi  della  Gagliarda, 
di  Giovampier  Manenti  ...  Ib.  1586.  4 
Stb.     qu40.     24  Gesge.     [B.  D. 

3  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Femer  in  Orl.  Lassus'  50  Pseaumes  1597 
ein  Ps.  zu  6  Stim.  In  Rude's  Lauten- 
buch 1600  zwei  Madrig.  f.  Laute  gesetzt. 

Manfini,  Carlo,  um  1726  Hof- 
musiker in  München  mit  200  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Manfred! ,     Alessandro ,     ein 

Priester  des  18.  Jhs.,  übersetzte 
Fux'  Gradus  ad  parnassum: 

Salita  al  Pamass  . . .  Cai-pi  1761  il 
Carniignani.     fol.     240  S.,  siehe  Fux. 

Manfred!,  FiÜppo.  geb.  um 
1729  in  Lucca,  gest.  12.  Juli  1777 


ebd.  Er  besuchte  das  Seminar  in 
Lucca  unter  Lucchesi  und  bildete 
sich  zum  Violinisten  aus,  ging 
dann  nach  Genua,  darauf  nach 
Livorno  zu  Nardini  und  kehrte 
1746  nach  Lucca  zurück.  1747 
ging  er  nach  Livorno  zu  Tartini. 
Am  5/9  1758  wurde  er  an  der 
Stadtkapelle  zu  Lucca  1.  Violinist 
mit  5  Scudi  monatl.  Gehalt  und 
machte  von  hier  aus  mehrfach  mit 
Boccherini  Konzertreisen.  Als  Or- 
chesterdirektor bezog  er  monatl. 
20  Sc.  (Xerici  211.  280  ff.).  1768 
sino;  er  mit  Boccherini  über  Frank- 
reich  nach  Spanien.  Er  wurde 
1.  Violinist  in  der  Kapelle  des  In- 
fanten Don  Luis  Antonio  Jacobo 
und  starb  dort  im  Jahre  1780 
(Schletterer  in  von  Waldersee's 
Samlg.  musikal.  Vorträge  Xr.  39 : 
Luigi  Boccherini  S.  114  u.  120). 
Die  Musikfr.  in  "Wien  besitzen  eine 
Sonata  per  Y.  e  B.  in  Stb.  Cartier  in 
seinem  L'art  de  Yiolon  veröffentlichte 
eine  Sonata  in  Part.  Ebenso  einige  So- 
naten f.  Y.  und  Bc.  in  Fr.  Hofmeister's 
Chefs  d'oeuvre  de  l'ecole.  Siehe  auch 
Eitner  2.  —  Leo  Liepmannssohn  besafs 
einst:  Sei  Sonate  per  Y.  solo  et  B.  üp. 
1.  grave  par  Mlle.  Fleury.  Paris,  Boivin. 
fol.  —  Im  C.  P.  eine  Oper:  Artaserse  in 
3  atti,  1772,  nur  mit  Manfredi  gez.,  frag- 
lich, ob  damit  dei  obige  gemeint  ist.  Im 
Clement  ist  er  nicht  unter  dem  Opern- 
titel vorz. 

Manfred!,  LodoT!eo,  aus  Gua- 
stalla  in  Parma,  lebte  in  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jhs.  Erst  auf  dem 
Drucke  von  1638  bez.  er  sich  als 
einen  Minoritermönch.  Sein  Aufent- 
haltsort bleibt  aber  unbekannt, 
denn  dass  er  in  Venedig  die  Dedic. 
mit  1638  zeichnete,  geschah,  weil 
das  Werk  in  Venedig  gedruckt 
wurde  und  die  Komponisten  da- 
mals persönlich  den  Druck  leiten 
mussten,  Venedig  daher  als  "Wohn- 
ort zu  bezeichnen,  wie  es  Fetis 
thut,  ist  voreilig  und  unmotiviert. 
Von  seinen  Arbeiten  sind  bekannt: 


Manfredi,  Vincenzo. 


298 


Manfredini,  Vincenzo. 


II  1.  libro  di  Concerti  eccles.  (6)  ä  2, 
3,  4,  6  voci,  con  una  Messa  ä  5  concert. 
di  .  . .  con  il  Basso  cont.  per  sonar  nell' 
organo.  Yen.  1620.  4^.  [Upsala  besitzt 
den  A.  B.  5°. 

—  Nuouamente  ristampati,  &  con  dili- 
genza  corretti.  Dedic. . .  Cesare  Gonzaga 
.  .  .  Yen.  1623  AI.  Vincenti.  4".  [Bo- 
logna nur  C. 

Dulcisona  cantica  ad  Dei,  et  suae 
immaculatae  genitricis  honorem  unica  voce 
concinenda  suauissimis  modulis.  A.  P.  F. 
Ludovico  M.  disposita  opus  2.  . . .  Yen. 
1633  Alex.  Yincenti.  1  vol.  in  fol.  14 
Bg.  mit  17  Gesge.  mit  Bc.     [B.  Br. 

Concerti  eccles.  a  una.  due,  tre,  4,  et 

5  voci  di  F.  . .  Minore  Ofs.  Lib.  2.  de- 
dic.. .  Opera  3.  Ib.  1638.  5  Stb.  4». 
13  Gesge.     [B.  Br. 

In  B.  Br.  1  Motette  im  Ms. 

Manfredi,  Vincenzo,  des  Gio- 
vanni Sohn,  Oboist  an  der  Stadt- 
kapelle in  Lucca  vom  4/4  1755 
bis  zum  31/7  1805,  mit  2  sc. 
monatl.  (Nerici  211). 

Manfredini,  Francesco,  detto 
il  Bolognese,  geb.  1688  zu  Pistoja, 
bildete  sich  zum  Violinisten  aus 
u.  nahm  kontrapunktischen  Unter- 
richt bei  Giac.  Ant.  Perti  zu  Bo- 
logna, ging  dann  nach  Ferrara  als 
1.  Violinist  an  der  Kirche  Spirito 
Santo,  dann  in  gleicher  Eigenschaft 
an  S.  Petronio  zu  Bologna,  wurde 
darauf  Kapellmeister  a/d.  Hofka- 
pelle zu  Monaco  (1711),  dann  am 
Dome  zu  Pistoja  und  endlich  um 
1721  trat  er  wieder  in  seine  frühere 
Stellung  an  S.  Petronio  ein.  Er 
schrieb  mehrere  Oratorien,  die  in 
den  Jahren  1709  u.  1726  zur  Auf- 
führung gelangten  (Biogr.  im  Ca- 
talogo  Masseangeli.  Fetis'  Angaben 
sind  falsch). 

Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Six  Sonatas  for  2  Yiolins  and  Thor. 
Bass  for  the  harpsichord.   London,  Charles 

6  Sam.  Thompson.  3  Stb.  [B.  Wagener. 
br.  Mus.  Exempl.  mit  dem  Zusatz  nach 
Yiolins  &  a  Ycl.  with  a  Th.  B. 

Sinfonie  (12)  da  chiesa  ä  2  Y.  (Yiolon- 
cello)  col  B.  per  l'org.  e  una  Yiola  a  bene 


placito  con  una  pastorale  per  il  sanctissimo 
Natale.  Op.  2.  Dedic.  Fabricieri.  Bo- 
logna 1709  M.  Silvani.  .o  Stb.  [B.  Wa- 
gener. Paris  Nat.,  Ausgabe  in  Amst., 
chez  Eoger,  betitelt  12  Sinfonie  da  chiesa 
...  op.  2,  ohne  Yomamen. 

Concerti  a  2  Y.  e  Bc.  obl.  e  2  altri 
Y.  Ya.  e  B.  .. .  Bologna  1718  Gius.  Ant. 
Silvani.     10  Stb.     fol.     [B.  M. 

Der  Catalogo  Masseangeli  S.  203  be- 
richtet noch  von  einer  Sonata  a  3,  die 
sich  in  Corona  di  12  fiori,  Bologna  c. 
1706  befindet.  Exempl.  in  der  Accad. 
filarmon.  zu  Bologna  1704. 

In  Bologna  Liceo  ein  Brief  au  Perti 
(Kat.  1,  152).  In  Bologna  Accad.  filarm., 
Autographe  Masseangeli's  ein  Brief  aus 
Monaco  vom  2.  Dez.  1711. 

Manfredini ,    Oiuseppe ,    ein 

Komponist  des  18.  Jhs.,  von  dem 
sich  im  br.  Mus.  6  Arie  con  in- 
strom.  London  1752,  qufoL  be- 
finden. 

Manfi'edini,  Vincenzo,  Sohn 
des  Francesco,  geb.  22.  Okt.  1737 
zu  Pistoja,  gest.  5.  Aug.  1799  zu 
St.  Petersburg.  Musik  studierte 
er  bei  seinem  Vater,  dann  bei 
Perti  in  Bologna.  1755  ging  er 
mit  einer  Theatertruppe  nach  Peters- 
burg, wurde  Lehrer  des  Sohnes 
der  Kaiserin  Katharina  IL,  späterer 
Paul  L,  dann  Kapellmeister  der 
Kaiserin  (Titel).  1768  zog  er  sich 
mit  einer  kleinen  Pension  von 
seinem  Schüler  nach  Bologna  zu- 
rück, schrieb  hier  sein  theore- 
tisches Werk  „Regole  armoniche", 
und  die  „Difesa  della  musica  mo- 
derna'',  welche  gegen  Arteaga's 
Buch  „Le  rivoluzioni  del  teatro" 
gerichtet  ist  und  wurde  darauf, 
als  sein  Schüler  Paul  1.  Kaiser 
wurde  (1796)  von  demselben  nach 
Petersburg  eingeladen,  erhielt  dort 
einen  Gehalt  von  3000  Rubel  und 
kostbare  Geschenke  (Biogr.  im 
Catalogo  delle  Masseangeli).  Auf 
seinen  Werken  nennt  er  sich 
mehrfach  Kapellmeister  der  Kaise- 
rin Katharina  IL   und  nach   1768 


Manfredini,  Yincenzo. 


299 


Mango,  Hieronymus. 


,,einst  Kapellm."  . . .  Für  Bologna 
schrieb  er  1770  die  Oper  „Armida" 
und  für  Venedig  eine  ungenannte 
Oper.  M.  war  nach  verschiedenen 
Seiten  hin  in  der  Kunst  thätig, 
wie  seine  noch  erhaltenen  Druck- 
werke und  Mss.  beweisen.  Es 
sind  dies: 

ßegole  armoniche  o  siano  precetti 
ragionati  per  apprendere  i  principj  della 
musica,  il  portamento  della  mano,  e  l'ac- 
compagnamento  del  Basso  sopra  gli  stro- 
menti  da  taste,  con  I'organo,  il  Cembalo 
ecc.  dedic.  a  Sua  Altezza  Imperiale  Paul 
Petrovicz  Gran  Duca  di  tutte  le  Russie 
ecc.  da  . . .  giä  raaestro  di  cappella  .  .  . 
Venezia  1775  Giac.  Zerletti.  4".  78  S. 
16  Taf.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Musikfr. 
Wien.  Bologna.  Brässel.  br.  Mus. 
Glasgow. 

Fetis  giebt  eine  Beschreibung  des  Inhalts. 

—  Seconda  ediz.  Yen.  1797  Adolfo 
Cesare.  80.  207  Seit.  20  Taf.  [B.  B. 
Bologna.     Mailand  Cons.     Glasgow. 

Difesa  della  musica  moderna  e  de'suoi 
celebii  esecutori  di  Y.  M.  giä  maestro  .. . 
Bologna  1788  C.  Trenti.  8».  207  Seit. 
[B.  B.  B.  M.  Bologna.  Brüssel,  br. 
Mus.     Glasgow. 

Concert  choisie  pour  le  Clavecin  avec 
l'acc.  2  Y.  TaUle  et  B.  2  Ob.  ou  Flutes 
e  2  Cors  de  chasse  ad  hb.  A  la  Haye 
chez  Hummel.  9  Stb.  in  fol.  [Dresd. 
Mus.    B.  B. 

Hier  bez.  er  sich  als  Kapellmeister  am 
russischen  Hofe. 

6  Sonate  da  clavicembalo.  St.  Pietro- 
borgo  1765  stamp.  imperiale.  [B.  M.  Der 
Kaiserin  Katharina  II.  gewidmet. 

Eine  Fugaper  Cembalo  Gd.  Ms.  13435 
in  Kaps.     [B.  B. 

Ms.  443  Dresd.  Mus.  Aria  ä  Sopr.  c. 
Strom.     P.  qufol. 

In  der  Autographen  -  Samlg.  Masse- 
angeli's  ein  Laudate  Dnum.  per  Sopr., 
Coro  ed  orchestra,  kopiert  von  seinem 
Sohne  Giovanni. 

Manfredo,  ...  1551  Sänger  an 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel]".  3,  278). 

Manfredus,  Lupus,  siehe  Bar- 
bariniis. 

Manfronibus,  siehe  Franc  de 
Manfronibus. 

Manganoni,  Balthasar,  Kon- 
zertmeister an  der  Hofkapelle  in 
Dresden,  st.  1654  (s.  Staatsarchiv). 


Mangean,  E.  . . ,  ein  französi- 
scher Violinist,  gest.  zu  Paris  um 
1756,  war  am  Concert  spirituel  zu 
Paris  angestellt.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  bekannt: 

ler  (Ile)  Suites  en  Trio  ...  Paris  (c. 
1735).     [Paris  Nat. 

Senates  (6)  ä  Y.  seul  et  Bc.  Dedie 
Riguet  de  Bonrepos.  Op.  4.  Grave  par 
Bailleul  le  jeune.  Paris  1744  ches  au- 
teur.    Mdm.  Boivin.  Part.     [B.  Wagener. 

Maiighelaere  (Manghelaire,  Mau- 
guelerie ,  Maingheleere ,  Maugue- 
laire),  Jehan,  Sänger  an  der  Ka- 
pelle Karl  V.  1509  —  1518  (Strae- 
ten  7,  268  ff.). 

Mangi,  . . . 

In  der  Nationalbibl.  zu  Paris  befindet 
sich  im  Ms.  die  Oper  Partenope:  Zeit 
unbekannt. 

Mangiarotti,  Antonio,  ein  un- 
bekannter Autor,  von  dem 

die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
im  Ms.  B  100  Nr.  5  die  Cantata:  A  voi 
che  ä  Sopr.  col  B.  in  P.  4°  besitzt. 

Mangiarotti,  Federico.  Florido 
bez.  ihn  1668  als  „Musico  in  Al- 

bano." 

In  dessen  Samlwk.  Istas  ahas  sacras 
Cantiones  1 — 4  voc.  1664  die  Motette: 
Angeli  Sancti  4  voc,  als  Kapellmeister 
zu  Albano  und  Schüler  Pagliardi's  gez. 
Im  Samlwk.  1568  Florido's  ebenfalls  eine 
Motette,  Text  mir  unbekannt. 

Mangln,  eine  musikalische  Fa- 
milie des  17.  u.  18.  Jhs.  zu  Brie. 
Lhuillier  in  seiner  Schrift:  Note 
sur    quelques    musiciens    dans    la 

I  Brie,  teilt  die  Namen  mehrerer 
Mitglieder  mit,  die  als  Organisten 
thätig  waren,  es  sind  dies  Charles^ 

\  an  der  Kirche  zu  Mitry,  Pierre 
ebendort  um  1721,  Etienne^  Orga- 

j  nist  zu  Joigny,  Frangois  war 
Orgelbauer  zu  Troyes  u.  Eleonor 
stand  im  Dienste  Louis  XIV. 

Mango,  Hieronymus,  wurde 
am  29.  März  1760  mit  300  Gld. 
Gehalt  am  fürstbischöfl.  Hofe  in 
Eichstätt  (Baiern)  als  Kapellmeister 

I  angestellt,  1773  aber  abgesetzt. 


Mango,  Vincenzo. 


300 


Mangon,  Johann. 


Das  Archiv  daselbst  besitzt  ein  Altsolo 
mit  Orcb.  von  ihm,  doch  deuten  noch 
vorhandene  Titelumschläge  darauf  hin, 
dass  einstmals  mehr  von  ihm  dagewesen 
ist.  Auch  noch  vorhandene  Programme 
zeigen  eine  Anzahl  dramatische  AVerke 
von  ihm  an,  wie:  II  sogno  di  Scipio  1764. 
Ostrea  placata  1765.  11  parnasso  1766. 
Adriane  1768  (M.  f.  M.  15,  22). 

Mango,  Vincenzo,  geb.  um 
1741  zu  Palermo. 

Fetis  berichtet  nach  dem  Dizionar.  von 
Bertini,  dass  er  eiue  Anzahl  Mss.  hinter- 
liefs,  die  sich  in  2  starken  Bänden  in  8*^ 
befanden  und  allerlei  theoretische  Ab- 
handhxngen  enthielten,  doch  giebt  er 
weder  einen  Fundort  an,  noch  ob  sie 
heute  noch  existieren. 

Manüold,  eine  zahlreiche  Mu- 
sikerfamlie,  die  sämtlich  a/d.  Hof- 
kapelle in  Darmstadt  angestellt  war. 
Thomas  berichtet  nur  lückenhaft 
über  sie,  dagegen  giebt  Fetis  ge- 
nauere Nachrichten  und  wie  es 
scheint  aus  sicherer  Quelle.  Der 
älteste  ist 

—  Johann  Heinrich^  er  war 
1689  zu  Umstadt  geb.,  ging  nach 
Darmstadt,  wurde  an  der  Hofka- 
pelle angestellt  und  f  1773. 

—  Johann  Wilhelm^  sein  Sohn, 
geb.  ebd.  1736,  gest.  1806  zu 
Darmstadt.  Ging  1764  nach  Darm- 
stadt u.  wurde  1781  als  Violinist 
an  der  Hofkapelle  angestellt.  Er 
hinterliefs  fünf  Söhne,  die  sämt- 
lich Musiker  a/d.  Kapelle  wurden. 

—  Oeorg^  sein  ältester  Sohn, 
geb.  7.  Febr.  1767  zu  Darmstadt, 
gest.  ebd.  18.  Febr.  1835.  Schüler 
von  Schick  in  Mainz,  wurde  nach 
Thomas  1780  a/d.  Hof  kapeile  als 
Violinist  angestellt,  1801  als  Di- 
rektor der  Instrumentalmusik  und 
erhielt  1804  den  Titel  eines  Kon- 
zertmeisters mit  830  Gld.  Gehalt 
(Thomas  S.  22.  35.  37.  81). 

—  August  Daniel^  der  2.  Sohn 
Joh.  Wilhelm's,  geb.  25.  Juli  1775 
zu  Darmstadt,  gest.  ebd.  1842, 
widmete  sich  zuerst  der  Klarinette, 


später  dem  Violoncell,  trat  in  das 
Privatorchester  eines  Liebhabers 
Namens  Bernard  in  Offenbach  ein, 
dessen  Orchester  er  später  leitete, 
ging  dann  nach  Frankfurt  a/M. 
ans  Theater-Orchester;  1805  unter- 
nahm er  mit  seinem  Neffen  Wil- 
helm Konzertreisen  u.  1814  wurde 
er  Mitglied  der  Darmstädter  Ka- 
pelle mit  dem  Titel  Konzertmeister. 

—  Ludwig^  ebenfalls  ein  Sohn 
Joh.  Wilhelm's,  geb.  zu  Darmstadt 
um  1777,  gest.  um  1829,  war  Vio- 
linist an  der  Hofkapelle. 

—  Paul.,  Sohn  des  Joh.  Wilhelm, 
geb.  zu  Darmstadt  um  1780,  gest. 
1851.  Er  war  Fagottist  u.  Viola- 
spieler, trat  zuerst  in  die  Musik- 
kapelle eines  französischen  Regi- 
ments u.  1808  in  die  Darmstädter 
Hofkapelle.  Die  übrigen  Mangold's 
gehören  dem  19.  Jahrh.  an.  Kom- 
positionen besitzt  die  B.  B.  und 
Darrastadt  nur  von  Wilhelm  und 
Karl  August,  die  dem  19.  Jh.  an- 
gehören (Nagel  in  M.  f.  M.  32  er- 
wähnt die  Mangold's  nur  flüchtig 
im  Jahre  1749). 

Ein  KasjKir  Mangold  scheint 
aus  anderer  Familie  zu  stammen, 
denn  er  war  der  Sohn  des  Ober- 
dieners und  Kammermusikus  Man- 
gold am  Hofe  von  Weifsenfeis- 
Querfurt  und  seit  1745  Hof-  und 
Kammer-Organist  daselbst. 

Mangon,  Johann,  war  von  c. 
1570  bis  1577  Chordirektor  der 
Münsterkirche  zu  Aachen  und 
scheint  bald  darauf  an  der  Pest 
gestorben  zu  sein.  Siehe  die  Neu- 
ausgabe der  Missa  in  summis  festis 
4  voc.  ed.  von  Heinr.  Böckeier, 
Rechtsvikar  zu  Aachen,  1862.  4*^, 
auch  M.  f.  M.  10,  30. 

Das  Stiftskapitel  in  Aachen  besitzt  eiae 
hds.  Samlg.  alter  Gesänge  in  3  Chor- 
büchern, deren  Herstellung  in  die  Zeit 
von  Mangou's  Amtsthätigkeit  fällt  und 
wohl     auf     seine    Anregung    hergestellt 


Mangon,  Richard. 


301 


Mann,  Joh.  Chrstph. 


wui-den.  Sie  enthalten  neben  den  Meistern 
damaliger  und  früherer  Zeit  von  Mangon 
selbst  19  Messen,  2  Passionen,  Hymnen, 
Motetten  und  Psalmen,  7  Magnificat,  13 
Salve  regina,  6  Reg.  coeli,  Antiphonen  u. 
Beuedictiones,  im  Ganzen  97  Gesänge. 

Maiigon,  Richard  (Reich ardus), 
aus  Aachen  gebürtig,  was  damals 
zu  Belgien  gehörte,  denn  auf  dem 
Titel  seines  Druckwerkes  liest  man 
„Aquisgranenis  Belgae'^  Er  war 
1609  Musikus  u.  Organist  an  dem 
fürstl.  Württembergischen  Kol- 
legium und  an  der  Kirche  zu 
Tübingen  (Titel).     Er  gab  heraus: 

Canticura  caoticorum  Salomonis  4  bis 
8  voc.  Francof.  1609.  8  Stb.  40.  15 
Gesge.    [B.  Elbing  Nr.  36  k. 

Mangone,   (xioYanni  Battista, 

il  Piccino,  geb.  zu  Pavia,  wo  er 
Advokat,  Gesanglehrer  und  Orga- 
nist war.  Fetis  teilt  hierauf  den 
ausführlichen  Titel  eines  Druck- 
werkes mit,  ohne  den  Fundort  an- 
zugeben : 

Ghiilanda  musicale  del  Sig.  ...  in  cui 
si  scorge  Teccellenza  della  musica,  fonda- 
niento  dell'arti  liberali,  et  un  finto  sonno 
nel  capitolo  sisto,  co'seguenti.  AI  Sere- 
niss. .  .  Ranuccio  Farnese  Duca  di  Parma 
.  .  .  Opera  nuova  .  .  .  Pavia  1615  G. 
Negri.     4*\ 

Maiigoni,   Oiovaiini  Antonio, 

aus  Caravaggio.  Er  war  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  Organist  an  S. 
Maria  Maggiore  zu  Bergamo  und 
ist  bekannt  durch  die  Druckwerke: 

Sacra  cantica  sive  motecta  Deiparae 
Virginis  quatuor  vooibus  concinenda  a 
Jo.  Ant.  Mangono  Carav.,  organ.  in  eccl. 
S.  Mar.  Maj.  Bergamo.  Venet.  1617  G. 
\incentius.     5  Stb.     4».     [B.  B. 

Messa,  Salmi,  Magnificat,  Motetti,  Falsi 
bordoni,  &  Gloria  patri,  con  le  Letanie 
della  B.  V.,  a  8  voci  in  2  chori,  l'uno 
puerile,  &  l'altro  voci  pari.  Nuouam. 
composti  .  .  .  Con  il  Bc.  per  l'org.  .  .  . 
Milano  1623  per  Giorg.  RoUa.  9  Stb.  4». 
[Bologna  nur  ß2. 

Manheimb,  . . . 

bekannt  durch  ein  Trio  ä  Flute  trav., 
V.  e  B.     Ms.  Stb.  in  Rostock. 

Maniui,  A. .  .,  ein  Komponist 
am  Ende  des  18.  Jhs., 


von  dem  das  br.  Mus.  besitzt:  6  Di- 
vertimentos for  2  V.     London,     fol. 

Manjard,  John ; 

im  Ms.  zu  Oxford,  Chr.  Gh.,  ein  Canon, 
8  in  1. 

Mank,  Eusebius,  Mönch  im 
Kloster  zu  Reich enau  um  1575. 

Einige  mehrst.  Gesänge  siehe  im  Her- 
pol, Ms.  10  in  B.  Karlsruhe. 

Mankell,  ...  ein  Instrumentist 
des   18.— 19.  Jhs.,    gab    um   1799 

eine 

Serenata  für  2  Clarinetten,  2  Hörn, 
u.  2  Fagotts  u.  a.  ähnliche  Kompositionen 
nach  Gerber  2  heraus. 

Mann,  Christoph.  Die  Musikfr. 
in  Wien  besitzen  von  ihm 

1.  Concerto  per  Contrabasso  c.  2  V. 
Viola  et  B.  —  2.  Concerto  per  Violon- 
cello, dito.  —  3.  6  Quartetti.  —  4.  8  Di- 
vertimenti   per  V.  e  B.,   und  2  V.  u.  B. 

Mann,    Coelestinus.    In    der 

einstigen  Bibl.  des  Prof.  Frz.  Commer 
zu  Berlin,  befand  sich  ein  starker 
Band    in   gr.  folio    im    Autograph, 

mit  dem  Titel: 

Compositiones  seuSymphoniaeä  authore 
Rssmo.  Dns.  Coelestino  Mann  Monry 
Amorbacensis  pro  nuper  abbate  p.  m. 
propriä  sua  manu  conscripta  sunt.  203 
BU.  Instrumentalpiecen  für  2,  3  Instr.  u. 
Bc.  in  P.  Nach  Schrift  und  der  Musik 
zu  urteilen  gehört  der  Band  in  die  erste 
Hälfte  des  18.  Jhs. 

Mann,   Friedrich  Theodor  u. 

Wilhelm   Schneider,    gaben    1805 

ein 

Musikahsches  Taschenbuch,  2.  Jahrg., 
heraus,  Penzig  bei  Dienern.  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien.     Brüssel.     B.  Lpz. 

Die  Musikbeilagen  sind  von  Schneider. 
Mann  war  Prediger.  Der  1.  Jahrg.  er- 
schien 1803,  siehe  Werden,  Julius  und 
Adolph. 

Mann,  Johann,  bekannt  durch 
3  Trios  a  2  V.  e  B.  [Musikfr. 
Wien.]  Wahrscheinlich  derselbe, 
der  Matthaeus  Georg  Mann  und 
Matthias  Johann  Monn  genannt 
wird,  siehe  Mattheaus  Georg  Mann. 

Mann,  Johann  Christoph,  ein 
um  1766  zu  Wien  lebender  Klavier- 
virtuose,  schrieb  zahlreiche   Kon- 


Mann,  Matthaeus  Georg. 


302 


Manna,  Gennaro. 


zerte,    Parthien,    Sinfonien   u.  a., 
die  im  Ms.  bekannt  wurden. 

Gedruckt  ist  eine  Sonate  für  Klavier 
in  Haffner's  Oeuv.  mel.  pars  11  Nr.  4. 
—  In  Ms.  13479  der  Bibl.  Berlin,  ohne 
Vornamen,  eine  Sonata  per  V.  e  B.  in 
P.  aus  dem  18.  Jh.,  fraglich  ob  von  ihm. 
Ferner  mit  vollem  Namen,  Ms.  13480  u. 
81  1.  6  Sonate  per  il  Cemb.  2.  19  Me- 
nuetti  p.  Cemb.  —  Die  Musikfr.  in  Wien 
besitzen  1.  Menuetti  di  Galanterie  per  il 
Clavicemb.  1766.  2.  Ballo  con  9  Trios 
e  Coda  per  il  Clavic.  1766.  3.  Eine  So- 
nate f.  Klav.,  ohne  Vornamen. 

Mann,  Matthaeus  Georg,  geb. 
in  Mederösterreich  im  Anfange 
des  18.  Jhs.,  gest.  zu  Wien  um 
1751,  30  Jahr  alt.  Knabensänger 
in  Klosterneuburg,  wurde  dann 
Organist  an  der  Kirche  St.  Karl 
zu'  Wien.  Albrechtsberger  soll 
sein  Schüler  gewesen  sein.  Unter 
gleicher  Lebensbeschreibung  wird 
Mathias  Johann  Monn  dargestellt 
und  es  lässt  sich  wohl  annehmen, 
dass  obiger  Mann  derselbe  wie 
Monn  ist  (siehe  Schilling  und  den 
Artikel  Monn).  Unter  Mann  sind 
folgende  Kompositionen  nachweis- 
bar: 

Ms.  16678  der  Hofb.  Wien:  Pars  sym- 
boli  Nicaeo-Constantinopolitani:  Cum  sancto 
spiritu.  Fuga  4  voc.  Pari. 

Musikfr.  Wien:  Trio  ä  2  V.  e  B.  mit 
Matthaeus  Mann  gez. 

Ein  späterer  M.  G.  Mann  gab  nach 
einer  Anzeige  1807  Quartette  für  Streich- 
instrum, heraus. 

Mann,  Perciyal. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  von  ihm 
6  Einzelgesänge  von  Songs  in  London  um 
1791  gedruckt. 

Manna,    Domenico    Antonio, 

ein  Priester  und  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  100  Gld. 
monatl.  Gehalt  vom  1.  April  1700 
bis  1705.  Wurde  pensioniert  und 
starb  1728  in  Italien  (Köchel  1 
und  2,  419). 

Manna,  Gaetano,  ein  Neffe  des 
Gennaro,  geb.  zu  Neapel  gegen 
1745,  wurde  im  Conservatorio  di 


Loreto  zu  Neapel  ausgebildet  und 
erhielt  dann  an  Kirchen  eine  An- 
stellung. Fetis  verz.  von  ihm  ganz 
allgemein  einige  Kirchenkomposi- 
tionen, die  im  Ms.  vorhanden  sein 
sollen. 

Manna,  Gennaro,  geb.  um  1721 
zu  Neapel,  gest.  ebd.  28.  Dez.  1779, 
studierte  im  Conservatorio  di  Santa 
Maria  di  Loreto  unter  Franc.  Du- 
rante.      Seine    erste    Oper   schrieb 
er    1747    für   Ferrara,   Titel   nicht 
bekannt  und  in   demselben  Jahre 
die    Oper    ,,Adriano    placato'^    für 
Ferrara.    1750  für  Turin  „Eumene" 
u.  s.  f.    Nach  dem  Tode  Durante's 
erhielt   er   um    1756    dessen  Stel- 
lung an  obigem  Conservatorio  und 
den  Kapellmeisterposten  des  Senats 
zu  Neapel,  den  nach  seinem  Tode 
Paisiello  bekleidete  (Florimo  2,  336. 
Das  Todesdatum  nach  dem   Cata 
logo  Masseangeli's.     Alfieri  in  der 
Biogr.  Jommelli's  p.  20  irrt  wohl, 
wenn    er    ihn    1774    als  .Kapell- 
meister  am  Dome   zu  Aversa   be- 
zeichnet).     Das    Archiv    des    real 
Collegio  zu  Neapel  besitzt  von  ihm : 
1.   Messa  per  5  voci  e   piü  strum.  in 
si  bemolle  magg.    1769.     2.   Eine  Messe 
von   1773  in  re  magg.     3.   Eine  Motette 
zu  5  St.  u.  Instr.  von  1766.    4.  2  Lezioni 
f.  Sopr.  u.  A.     5.  Pleno  pastorale  a  4  v. 
e  strum.    6.  Mehrere  Arien.    7.  Solfeggi. 
An  Opern  zeigt  Florimo  6  an  und  1  Ora- 
torium von  1780?  ohne  Fundort. 

In  B.  M.  1.  Missa  solenn.  5  voc.  c. 
instrum.  Ms.  P.  2.  Cara  addio,  Duetto. 
Ms.  P. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  446  a  eine  Cantata 
„Addio  di  Nice  ä  Tirsi,  ä  Sopr.  c.  ström. 
Text  von  der  Kurfürstin  Maria  Antonia. 
P.  qufol.  Ferner  22  Arien  mit  Orch, 
im  Ms.  in  P. 

In  B.  B.  Ms.  139,  die  Arie  „Si,  si,  tu 
giii  m'intendi",  ä  Sopr.  c.  ström.    P. 

In  Einsiedeln :  Dixit  Dnus.  Psalm.  4  voc. 
2  Trombe,  2  Ob.  2  V.  Vcl.  c.  Org.  69  S. 
Part. 

In    Musikfr.  Wien    ein    Duetto:    Cara 
addio,  2  Sopr.  con  ström.     P.    1748.  Ms. 
In  Kremsmünster  die  Oper  Tito  Manlio. 
Ms.  P. 


Manna,  Giuseppe. 


303 


Mannl. 


In  Schwerin  F.  im  Ms.  P.  11  Arien. 

In  Bologna  ein  Brief  an  Fat.  Martini, 
Tom  11,  Kat.  1,  150.  —  Ein  Brief  an 
denselben  vom  1.  Juni  1779  in  der  Accad. 
filarmon.  zu  Bologna,  Autogr.  der  Masse- 
angeli-Samlg. 

Im  Conservat.  zu  Mailand:   2  Messe  a 

5  voci  con  V.  Ob.  Cor.  ß.  in  Bd.  und  Dd. 
—  1  Duetto  per  2  Sopr.  —  6  Arie  per 
Sopr.  cou  quaiietto. 

Im  br.  Mus.  Ms.  345  Samlbd.  von  Kan- 
taten, Arien  und  Duetten  von  Verschie- 
denen, Ms.  177  „Cara  addio"  mit  Roma 
1748  gez. 

In    dem    Samlwk.    von    MUe.  Estien: 

6  Ouvertüre,  1  von  M.  (siehe  Estien). 
Im  C.  P.  unter  Manna,  ohne  Vornamen, 

„Serenate  a  voce". 

In  Modena,  5  Samlbde.  Arie,  Ganz., 
Duetti,  Madrig.  4  voc.  2  Gesge. 

Manna,  Griuseppe,  lebte  im 
18.  Jh.  und  teilt  Gevaert  nach 
einem  Ms.  ein  Duetto  biiffo  mit 
(Eitner  2). 

Manne,  Thomas,  um  1550 
Gentleman  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  (Burnev  6,  6). 

Mannelli,  Carlo,  lebte  um  1682 
in  Rom  und  bez.  sich  auf  seinem 
op.  2  als  „Violino  Romano  oriundo 
di  Pistoja",  d.  h.  er  war  ein  rö- 
mischer Violinist  und  in  Pistoja 
geboren.  In  der  Dedication  er- 
wähnt er,  dass  ihn  bereits  sein 
Vater  D.  Camillo  unter  die  Mu- 
siker seiner  Kapelle  berufen  habe 
und  er  sich  besonders  auf  das 
Studium  der  Violine  gelegt  habe. 
Sein  erstes  Werk  bez.  er  als  Sin- 
fonien für  Violino  solo.  Bekannt 
ist  von  ihm: 

Sonate  a  3,  2  V.  e  Leute,  ö  Violone 
con  il  B.  per  l'org.  Op.  2.  Roma  1682 
Mutij.  3  Stb.  40.  14  Sonaten  zu  je 
4  Sätzen.     [B.  B.     br.  Mus:  V.  1.  u.  Org. 

Im  br.  Mus.  unter  Manelli  del  Violino, 
Ms.  49  drei  Gesänge  f.  1  St.  mit  Bc.  — 
Ms.  57  zwei  Gesge. 

Mannelli,  Francesco,  aus  Tivoli. 
Caffi  2,  36  berichtet:  am  3.  Okt. 
1638  wurde  er  als  Bassist  in  der 
Kapelle  am  S.  Marco  zu  Venedig 
angestellt  mit  einem  Gehalte  von 


60  Duk.,  die  bis  auf  80  später 
erhöht  wurden.  Er  schrieb  zahl- 
reiche Opern,  die  von  1637  bis 
etwa  1666  in  Italien  aufgeführt 
wurden.  Clement  und  Fetis  geben 
ein  Verz.  derselben.  Galvani  verz. 
die  in  Venedig  aufgeführten:  1.  An- 
dromeda  1637.  2.  La  Maga  ful- 
minata  1638.  3.  L'Alcate  1642. 
Nachweisbar  ist  mir  keine,  da- 
gegen: 

Musiche  varie  a  vna  due  e  tre  voci. 
Cioe  Cantate,  Arie,  Canzouette  &  Giaccone 
con  l'aggionta  della  Luciata.  Raccolta 
daUa  Signora  Madalena  ManneUi,  Cauta- 
trice  celeberrima.  Feste  in  musica  da 
Fr.  M  .  .  .  Opera  4.  Lib.  4.  Nouam. 
stamp. . .  Venet.  163(3  stampa  del  Gar- 
dano.  Appresso  B.  Magni.  1  vol.  40  S. 
mit  25  Gesg.  für  1—3  Ötim.    [B.  Breslau. 

In  Rubletti's  Le  risonanti  sfere  1629 
der  Gesang:  Che  mi  potrai  tu,  2  voc. 

In  Ms.  W  35  Nr.  432-434  der  B.  B. 
die  Gesge.  in  P.  1.  La  Luciata  3  v. 
2.  Ti  laseio  empia  2  v.  3.  Grida  Talma 
a  tutt'ore,  3  voc. 

Manni,  Antonio,  aus  Forli,  war 
1594  päpstl.  Sänger  (Straeten  6, 
456.     Haberl  verz.  ihn  nicht). 

Manni,  Donienico  Maria,  aus 

Florenz,  geb.  am  8.  April  1690, 
gest.  ebd.  30.  Nov.  1788.  Fetis 
sagt:  ein  Druckereibesitzer,  ver- 
wechselt ihn  aber  mit  Giuseppe 
Manni,  der  schon  1693  in  Florenz 
druckte,  auch  Musikalien  heraus- 
gab. Der  Titel  des  Werkes  obigen 
Autors  Domenico  Maria  bez.  ihn 
als  Akademiker  „Errante  di  Fermo''. 
Der  Druck  ist  betitelt: 

Della  disciplina  del  canto  eccles.  antico, 
ragionamento  di  . .  .  Firenze  1756  stamp. 
di  Gio.  Batt.  Stecchi.  8".  24  S.  [B.  B. 
Bologna.     Brüssel. 

Man  findet  auch  obige  Schrift  in  Osser- 
vazioni  istoriche  sopra  i  Sigilli  antichi 
de'secoli  bassi  del  Manni.  Firenze  1757, 
tom.  19,  Sigillo  XV  p.  113—134. 

Mannier,  siehe  Grobin  und 
ßems. 

Mannl,  Joseph,  erster  Violinist 

an   der   Ksl.  Hofkapelle   zu   Wien 


Mannthaler. 


304 


MaDza. 


seit  etwa  1766,  starb  im  Mai  1777 
(Gerber  1.     Forkel  6,  374). 

Mannthaler,  Arnustus,  siehe 
Frauenberger. 

Manocchi,  Virgilio ; 

bekannt  durch  die  Motette  „Surge, 
surge^',  a  3  Sopr.  col  B.  um  1704,  Ms.  44 
in  Cambridge  FW. 

Manoir,  Griiillaunie  du,  Sohn 
eines  Menestrels  zu  Paris,  folgte 
um  1659  L.  Constantin  als  „roi 
des  violons  et  maitre  des  mene- 
striers"  der  Mitbrüder  von  St- 
Julien.  M.  stellte  die  Behauptung 
auf,  dass  ihm  alle  Musiker,  selbst 
die  Organisten  zu  gehorchen  hätten 
und  führte  deshalb  oft  Prozesse, 
bei  denen  er  aber  stets  der  ver- 
lierende Teil  war,  doch  gab  er 
sich  damit  nicht  zufiieden,  son- 
dern legte  seine  Ansichten  in 
einer  Schrift  nieder: 

Le  mariage  de  la  musique  avec  la 
danse,  conteuant  la  reponce  au  livre  des 
treize  pretendus  academistes,  touchant  ces 
deux  art  (anonym).  Paris  1664  de  Luyne. 
120.  120  S.  [Brüssel  4213.]  Das  Con- 
servatoire  zu  Paris  besitzt  in  der  Samlg. 
Philidor's  Bd.  1  eine  Anzahl  Allemanden, 
Sarabanden  u.  Charivari.  In  der  B.  K. 
fol.  61,  im  Ms.  Bransles  ä  4  ex  G  bmoll. 
Sein  Sohn:  Du  Manoir  second  (GuiUaume) 
folgte  ihm  im  Jahre  1690,  verlor  aber  das 
Amt  am  1.  Dez.  1695  (Fetis). 

Mansaro,  Dominico  dello, 

bekannt  durch  ein  Duett  ohne  Text 
im  Samlwk.  1590  a  Nr.  44  (Eitner  1). 

Mantel,  Jean,  wurde  1616  zum 
Sangmeister  an  St.  Martin  in  Ypres 
ernannt.  Er  starb  6.  Febr.  1658, 
nachdem  er  schon  früher  obigen 
Posten  niedergelegt  hatte  (Strae- 
ten  2,  272.  278). 

Mantel ,  Johann  Christian, 
Organist  of  South  Benfleet  in  the 
County  of  Essex;  gab  heraus: 

Six  sets  of  Lessons  for  the  Hai-psich. 
or  organ.  op.  1.  London.  W™.  Smith. 
(18.  Jh.)  fol.    2  Bll.    40  S.    [B.  Wagener. 

Im  Ms.  51  Cambridge  FW.  5  Gesänge 
f.  Sopr.  mit  B. 

Mantomoli,  Crioranni,  um  1675 


Kapellmeister  zu  Livorno,  wie  man 
im  Samlwk.  von  Sileari,  Sacri  con- 
certi  1675  liest,  wo  die  Motetten 
aufgenommen  sind 

1.  Non  tui'betur  cor  vestrum.  2.  Co- 
rouemus  nos  rotis.    3.  Domine  iste  sanctus, 

2  voc.   c.   Bc.     4.   Ave   regina   coelorum 

3  voc.  c.  Bc. 

Mantz,  Johann,  von  1647  bis 
1653  Organist  am  alten  St.  Peter 
in   Strafsburg  i/Els.   (Lobstein  75). 

Manucci,    Francesco    Maria, 

aus  Florenz,  Schüler  von  Perti, 
scheint  unter  dem  Herzoge  von 
Toscana  um  1717  gelebt  zu  haben, 
wie  sich  aus  dem  folgenden  Ms. 
ergiebt.     Bologna  besitzt: 

Credo  in  la  magg.  a  8  voci  c.  istrom. 
P.     Siehe  Kat.  2,  94. 

Manuchelli,  Paulo,  wie  fälsch- 
lich in  den  Akten  des  sächs.  Staats- 
archivs zu  lesen  ist,  siehe  Maxxu- 
chello^  Paolo. 

Manuductio  ad  Organum, 
d.  i.  Unterricht  in  der  edlen  Schlag-Kunst, 
bestehend  in  32  Stück  . . .  Augsburg  1748 
Lotter's  Erben.  4».     47  S.     [B.  B.     B.  M. 

Manuzzi,  Griuiio,  Instrumentist 
a/d.  Hof  kapeile  in  Wien  mit  60 
Gld.  monatl.  vom  1.  Apr.  1653  —  57 
(Köchel  1). 

Manza,  ...  ein  Opernkomponist 
des  17/18.  Jhs.,  von  dem  in  Han- 
nover die  Oper  sich  befindet: 

La  costanza  nelle  selve,  Favola  pasto- 
rale,  Text  von  Ortensio  Mauro,  1697  auf- 
geführt. Ueber  den  Dichter  Mauro  siehe 
Chrysander's  Händel  1,  321.  Dieser 
Manxa  kann  wohl  kein  anderer  wie  Luigi 
Manza  sein,  von  dem  sich  ia 

der  B.  Wolfenb.  die  Oper:  Alessandro 
in  Susa,  rappresent.  nel  teatro  S.  Gio.  Gri- 
sostomo  in  Venezia,  l'anno  1708  in  P. 
Ms.  befindet.  —  In  Brüssel  Cons.  632 : 
Dialogo  (Un  baccio,  LiUa?)  a  2  voci. 
Ms.  P.  —  In  Dresden  Mus.,  Ms.  B  100, 
Nr.  7,  eine  Arie:  Scio  gliete,  für  Alt  col 
B.  in  P.  Auch  das  brit.  Museum  besitzt 
unter  Luigi  M.  im  Ms.  366,  2  Kantaten 
für  Sopr.  mit  Bc.  Clement  zeigt  unter 
Manza  zwei  Opern  au  1.  Paride  in  Ida, 
Text  von  Mazzari,  zu  Venedig  1706,  zu 
Padua  1719  aufgeführt.   Coletti  war  Mit- 


Manzin. 


305 


Mara,  Elisabeth  Gertrud. 


arbeite!-.  2.  Alessandro  in  Susa,  1708 
aufgeführt.  Hier  fügt  Clement  hinzu: 
Manza  ist  in  Brescia  geb.  (den  Vornamen 
kennt  er  nichtl  und  ist  bekannt  durch  2 
Opern.  Die  von  Chiysander  angeführte 
wäre  schon  die  Dritte.  Fetis  giebt  ihm 
fälschlich  den  Voruamen  Carlo  Manza, 
nicht  Monza,  wie  Emil  Vogel  im  Kat. 
Wolfenb.  schreibt. 

Manzin,  Paolo  (nicht  Manzini 
wie  Fetis  schreibt). 

Er  verfasste  eine  Verteidigungsschrift 
gegen  das  Buch  der  Madame  Sara  Goudar 
„Remarques  sur  la  musique  et  la  danse", 
betitelt:  Äll'autore  delle  Osservazioni  in 
lingua  francese  sopra  la  musica  e  la  danza 
in  Italia,  Cicalata  di  .  . .  Ven.  1773  Carlo 
Palese.     12".     92  S.     [Bologna. 

ManzinijMaxiniiliano  Cajetan, 

ein  Kammerraiisikus  a/d.  Hofka- 
pelle in  München  seit  etwa  1702. 
Sein  Gehalt  betrug  600  Glcl,  wurde 
aber  während  der  Besetzung  Baierns 
durch  die  Oesterreicher  auf  200 
Gld.  heruntergesetzt.  Er  diente 
noch  1726.  Vor  dieser  Zeit  diente 
er  an  der  spanischen  Hofkapelle 
(Kreisarchiv). 

Im  Archiv  der  kat.  Kirche  in  Dresden 
unter  Mauziui  eine  Messa,  senza  Credo 
a  4  Toci  c.  Strom,  und  die  Motette:  Re- 
sonate  vos  lyra  a  4  v.  e  2  cori  c.  VV. 
Va.  ed  org.,  fraglich  ob  dieselben  von 
obigem  sind. 

Manzius,  Dario,  war  um  1699 
Kammermusikus  a/d.  baierschen 
Hofkapelie  mit  200  Gld.  Gehalt,  die 
aber  am  20/3  1700  auf  100  Gld. 
herabgesetzt  wurden  (Kreisarchiv). 

Manzo,  Ginlio  Cesare, 

ist  nur  durch  2  Madrigale  in  Ambrosio 
Maiien's  2.  lib.  Madr.  a  4  voci  1584  be- 
kannt: 1.  Pol  che  spiegat'ho.  2.  La  voce 
del  mio,  als  2.  parte. 

Manzolini,  Carlo,  Violinist  in 
Bologna  um  1695  (siehe  Alberti, 
Gius.  Mat.). 

Manzolo,  Domenico,  bez.  sich 
als  städtischer  Musiker  zu  Bologna 
und  ist  bekannt  durch 

Canzonette  di  . .  .  a  una,  e  due  voci 
con  alcune  spirituale  da  cantarsi  nel  Chi- 
taiTone,  Arpicordo,  &  altri  stromenti. 

Rob.  Eitners  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Con  lalfabeto  per  la  chitarra  alla  spag- 
uola  . .  .  Ven.  1G23  AI.  Vincenti.  1  vol. 
in  40.  61  S.  41  Gesge.  [Bologna  im 
Druck  u.  Kopie  in  P.  Mailand  Cons.  im 
Druck. 

Manzoni,  Baltasar,  1652  in 
Diensten  des  Kurprinzen  von 
Sachsen  als  Kammermusiker;  wird 
am  22.  Nov.  1654  in  Dresden  be- 
graben (Fürstenau  2  a,  32). 

Manzoni,  Prete  Griauibattista, 
um  1708  Violetta-Spieler  an  der 
herzogl.  Kapelle  in  Venedig  mit 
15  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  61). 

Manzzoni,  Antonio,  aus  Bo- 
logna. 

In  der  Bibl.  zu  Göttweih  befinden  sicli 
im  Ms.  Messenteile. 

Mai)erley,  William,  Gentleman 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London, 
f  den  letzten  Mai  1583  (Kimbault). 

Mai)lion,  ...  ein  Lautenist.  der 
im  Besardus  1603  mit  einem 
Lautenstück  vertreten  ist. 

Mappes,  J. . .  P. . .  (Oskar  Paul's 
Lexikon  nennt  ihn  Peter),  ein  KgL 
Buchhalter  beim  Accisedeparte- 
ment  zu  Berlin,  ein  begabter  Di- 
lettant auf  der  Violine  und  Kla- 
vier, gab  um  1798  heraus: 

2  Ciavier -Sonaten  zum  Besten  der 
Holzbedürftigen.  Op.  49.  Berlin,  Rell- 
stab.    fol.     [B.  B.     Berlin  K.H. 

Mara,  Elisabeth  (rertrud,  geb. 
Schineling  zu  Kassel,  nach  Rei- 
chardt  den  11.  Dez.  1750,  nach 
Schilling  den  23.  Febr.  1749;  da 
beide  sich  an  Sorglosigkeit  nichts 
nachgeben,  so  ist  eine  Entschei- 
dung für  einen  der  Daten  un- 
möglich. Eine  der  bedeutendsten 
Sängerin,  nicht  nur  unter  den 
Deutschen,  sondern  ganz  Europa. 
Sie  hatte  einen  Umfang  vom 
kleinen  f  bis  zum  dreigestrichenen 
e,  eine  gute  Schule  von  Paradisi 
und  Hiller  genossen,  ein  inniges 
Empfindungsvermögen  und  konnte 
eine  Kraft  entwickeln,  dass  ihre 
Stimme  Chor  und  Orchester  über- 

20 


Mara,  Elisabeth  Gertrud. 


306 


Mara,  Kajetan. 


tönte.  Da  alle  Zeugen  von  ganz 
Europa  in  diesem  Lobe  überein- 
stimmen, so  ist  an  eine  Ueber- 
treibung  nicht  zu  denken.  Doch 
ebenso  übereinstimmend  sind  sie 
über  ihre  schlechte  Darstellung 
und  ihr  ungebührliches  Benehmen. 
Wie  hätte  auch  ein  fein  gebildetes 
Mädchen  einen  Mara  heiraten 
können.  Nur  für  Musik  hatte  sie 
ein  zai'tes  und  richtiges  Empfin- 
dungsvermögen, so  dass  sie  z.  B.  bei 
"Werken  von  Händel  selbst  bis  zu 
Thränen  gerührt  wurde.  Ausführ- 
liches mit  Aussprüchen  von  Zeit- 
genossen findet  man  im  Ledebur. 
Sie  starb,  nachdem  sie  alles  ver- 
loren hatte  in  Eeval  am  20.  Jan. 
1833.  Siehe  auch  Joh.  Bapt.  Mara 
und  die  Biogr.  von  Grosheim  (G. 
C.) :  Das  Leben  der  Künstlerin 
Mara.  Cassel  1823  Luckhardt.  8^. 
Viertel j.  9^  99  von  Karl  Scherer. 
—  In  London  erschienen  mehrere 
Arien,  die  im  Druck  ihren  Xamen 
tragen.  Ob  sie  die  Komponistin 
derselben  ist,  möchte  ich  nicht 
entscheiden: 

1.  A  favorite  air,  sung  at  Mr.  Salo- 
mon's  Concert  (High  roUing  seas)  the 
words  by  P.  Hoare.  London  (1797)  qufol. 
[br.  Mus. 

2.  Eine  andere  Arie :  Say,  can  you 
deny  me.    London  (17!<8)  qufol.    [br.  Mus. 

3.  Eine  dritte  trägt  ihren  Namen  nur 
als  Vortragende,  -während  der  Komponist 
J.  Mazzinghi  ist,  1791  komponiert,  [br. 
Mus. 

Mara,  Ignaz,  ein  Kammermu- 
sikus a/d.  Hofkapelle  zu  Berlin 
von  1742  bis  zu  seinem  Tode  1783, 
mit  600  Thlr.  Gehalt.  Violoncellist 
von  Bedeutung,  der  auch  als  Kom- 
ponist sich  bekannt  machte  (Lede- 
bur). Gerber  2  sagt,  er  ist  zu 
Deutschbrod  in  Böhmen  geb. 
(Bitter  1,  26). 

In  der  B.  Berlin  K.  H.  befinden  sich 
in  Doubl.  2  Sonaten  in  D.  u.  A.  für  Vcl. 
solo  und  B.  im  Ms. 


Mara,  Johann  Baptist,  Sohn 
des  Ignaz  u.  Gemahl  der  Sängerin 
geb.  Schmeling,  geb.  1744  den 
20.  Juli  zu  Berlin,  gest.  1808  im 
Sommer  zu  Schiedam  bei  Rotter- 
dam in  elenden  Verhältnissen. 
Schüler  seines  Vaters  als  Violon- 
cellist. Trat  in  die  Kapelle  des 
Prinzen  Heinrich  von  Preufsen 
ein.  Genaueres  ist  nicht  bekannt, 
doch  muss  es  in  den  70  er  Jahren 
gewesen  sein,  oder  auch  etwas 
früher,  denn  schon  1773  wurde 
er  wegen  ungebührlichem  Benehmen 
vom  Könige  nach  Spandau  ge- 
schickt und  unter  die  Soldaten 
gesteckt.  Auf  Drängen  der  Schme- 
ling  wurde  er  befreit  u.  heiratete  sie 
Ende  1779  oder  Anfang  1780;  er 
entfloh  mit  seiner  Frau  und  nach 
verschiedenen  Aufenthalten  inWien, 
Paris  u.  a.  Orten  gingen  beide  c. 
1782  nach  London.  1788/89  gaben 
sie  in  Italien  Konzerte,  1790  waren 
sie  wieder  in  London.  Die  Aus- 
schweifungen Mara's  nahmen  in 
einem  Grade  zu,  dass  sich  seine 
Frau  1799  von  ihm  trennte.  Er 
ging  nach  Holland  und  geriet  ins 
gröfste  Elend.  Sein  Name  wäre 
wohl  längst  vergessen,  wenn  der- 
selbe nicht  durch  seine  Frau  zu 
so  hohen  Ehren  gekommen  wäre 
(Ledebur.  Gerber  1,  besonders 
aber  2). 

In  der  Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  Nr. 
2860  mit  Mara  juuior  gez.  1  Sonate  in 
C.  per  il  VcUo.     Ms. 

Mara,  Kajetau,  der  jüngere 
Bruder  des  Ignaz,  geb.  zu  Deutsch- 
brod in  Böhmen  den  4.  Sept.  1719, 
gest.  1790  ebd.,  zeichnete  sich  als 
Orgelspieler  aus,  trat  1739  in  den 
Orden  der  Barfüfser,  war  Chor- 
regent, später  in  Prag  bei  St. 
AVenzel,  auch  als  Komponist  von 
geistlichen  Gesängen  wird  er  er- 
wähnt (Dlabacz). 


Maradelli. 


307 


Marais,  Mai-tin. 


Maradelli  (Moradelli),  Oiovanni 
Battista,  wurde  am  1/5  1683  als 
Hofmusikus  an  der  Münchener 
Kapelle  mit  993  Gld.  angestellt 
(Kreisarchiv). 

Marais,  Marin,  geb.  31.  März 
1656  zu  Paris,  gest.  ebd.  15.  Aug. 
1728.  KnabensäDger  a/d.  St.-Cha- 
pelle  du  Palais,  bildete  sich  zum 
Violisten  unter  Hottemanu  und 
St.-Colombe  aus,  und  erhielt  von 
Lully  Unterweisung  in  der  Kom- 
position. 1685  trat  er  in  die  Kgl. 
Kapelle  als  Yiolist  ein  und  war 
bis  1725  Mitglied.  Unter  Yiolist 
wurde  auch  ein  Gambist  verstanden. 
Der  französische  Wortlaut  im  Felis 
u.  a.  Biographien  heifst  zwar  stets 
nur  Spieler  der  Yiole,  doch  da  sein 
Sohn  in  seine  Stelle  als  Gambist 
eintrat,  so  ist  unter  Yiolist  hier  ein 
Gambist  zu  verstehen.  Auf  seinen 
Drucken  heifst  es:  „ordinaire  de 
la  musique  du  Roy."  An  Opern 
schrieb  er: 

Aleide,  tragedie  lyrique  en  .5  actes  et 
un  prologue,  paroles  de  Campistron,  re- 
pres.  3/2  1693.  Musique  de  Louis  Lully 
et  Marais.  Sie  wird  iu  den  Jahren 
1705  unter  dem  Titel  „La  mort  d'Her- 
cule'S  1716  unter  „La  mort  d'Alcide"  u. 
1744  wiederholt.  Ms.  P.  [Paris  l'opera. 
Paris  Nat.  im  Dmck:  Paris  1693  Chr. 
ßallard.  P.  fol.  Darmst.  im  Ms.  P.  Ber- 
lin K.  H. 

Ariane  et  Bacchus.  Tragedie  lyr.  en 
5  act.  et  1  prol.,  paroles  de  St.  -  Jean. 
Kepres.  Febr.  1696.  Paris  1696  Chr. 
Ballard.  [Paris  l'opera.  Paris  Xat.  Brüs- 
sel.    C  P.     br.  Mus.     Stadtb.  Eennes. 

Alcyone,  Trag.  lyr.  en  5  a.  et  1  prol., 
parol.  de  La  Motte,  reprös.  18/2  1706. 
Sie  wurde  bis  1771  zahlreich  wiederholt. 
Ms.  P.  [Paris  l'opera.  Paris  Nat.  Ms. 
von  1741.  Upsala  im  Druck  u.  Ms,  P. 
Darmst.  Ms.  P.  Paris  Cons.  1706.  br. 
Mus.  im  Druck,  1706.  Berlin  K.  H.  im 
Druck,  Part,  abgekürzt. 

—  Im  Druck:  Paris  1709  l'auteur. 
[Paris  Nat.  B.  Lpz.  Brüssel  Cons :  acheve 
d'imprimer  le  20  janvier  1706.  Auf  dem 
Titelbl.  noch  die  Wohnung  Marais  verz: 
rue  Bertin-Poiree. 


Pautomimes  des  Pages.  Ballet,  siehe 
Louis  Lully. 

Semele,  Trag.  lyr.  en  .5  a.  et  1  prol., 
repres.  1706.  P.  Paris,  Chr.  Ballai-d.  fol. 
[Paris  Nat.     Proske.     C.  P. 

Pieces  ä  une  et  ä  deux  Violes,  com- 
pos.  par  M.  Marais.  Paris  1686  rauthem*. 
qu40.  120  Seit.  [Brüssel.  Paris  Nat. 
B.  B.  B.  AVagener.  Hofb.  Wien.  Ro- 
stock 2  Stb.     Berlin  K.  H. 

—  Basse -continues  des  pieces  ä  une 
et  ä  deux  Violes,  avec  une  augmentation 
de  plusieurs  pieces  particiüiers  en  par- 
titiou  ä  la  fin  des  dittes  basse-cont.,  com- 
pos.  Ibid.  1689.  qu40.  101  S.  [Brüssel. 
Paris  Nat.  B.  Wagener.  Rostock.  Ber- 
Hn  K.  H. 

Pieces  de  Violes,  comp,  par  M.  Marais. 
2.  livre.  Paris  1701  Tautheur.  qu40. 
150  S.  [Biüssel.  B.  B.  B.  Wagener. 
Rostock.     Berlin  K.  H. 

—  Basse-cont.  du  sec.  livre  de  pieces 
.  . .  Paris  1701  l'autheur.  qu4'^.  [Brüssel. 
Rostock. 

Pieces  de  Violes  ...  3.  liv.  ib.  1701 
l'autheur.  [Brüssel.  Rostock  von  1711, 
dazu  Bc.     Berlin  K.  H. 

4.  Hvre  de  pieces  de  Viele.  Ib.  3  Stb. 
[B.  Wagener,  Bc.  fehlt.     Berün  K.  H. 

—  In  der  Nationalbibl.  zu  Paris  be- 
finden sich  livres  1 — 5.  Paris  1686  bis 
1717,  ob  mit  Bc.  weifs  ich  nicht.  — 
Berlin  K.H.  kompl.  bis  1725,  5  livres, 
16  Stb.,  da  der  Bass  öfter  mehrfach  vor- 
handen ist. 

—  Bibl.  Troyes:  livres  1—3:  1686. 
1701. 

—  Bibl.  zu  Besannen :  livre  4.  von  1711. 

—  Pieces  h  1  et  2  Violines  et  1  Bc. 
Amst.,  E.  Roger.  Part.  [Darmst.  Ro- 
stock in  3  Stb.     qufol. 

—  Im  Conserv.  zu  Paris  5  voll.  Pieces 
de  Viole. 

—  Im  br.  Mus.  Buch  1.  3—5.  1686 
bis  1729.    Das  5.  Buch  von  1725. 

Pieces  en  Trio  pour  les  FL,  V.  & 
Dessus  de  Viole.  Paris  (1692)  chez  l'au- 
theur. 3  Stb.  mit  Bc.  ä  114  S.  [B.  B. 
nur  Bc.  B.  Wagener  kompl.  Paris  Xat. 
Bibl.  zu  Niort.      br.  Mus :  2.  Dessus. 

—  2.  edit.  Amst.,  Roger.  3  Stb.  qu40. 
63  Nrn.     [Wolfenb. 

In  der  Bibl.  Lpz.  in  Ms.  K.  Nr.  7  be- 
finden sich  Orgelpiecen  und  viele  andere 
Instrumentalwerke.  Bl.  78  Symphouies 
de  l'opera  d' Aleide  und  Orgelpiecen.  Ob 
dies  das  Ms.  von  Job.  Andr.  Bach  ist,  ist 
mir  nicht  bekannt. 

In  neuer  Ausg.  3  Airs  aus  der  Oper 
Alcione  (Eitner  2). 

20* 


Marais,  Eoland. 


308 


Marazzoli. 


Marais,  Roland,  der  Sohn  Ma- 
rin's,  geb.  zu  Paris,  gehörte  seit 
1725  der  Kgl.  Kapelle  als  „violiste 
solo",  wie  Fetis  schreibt,  an  und 
erhielt  später  den  Platz  seines 
Vaters.  Da  wir  durch  seine  Kom- 
positionen genau  wissen,  dass  er 
Gambist  war,  so  ergiebt  sich  dar- 
aus, dass  auch  Marin  nicht  Yiola- 
spieler,  sondern  Gambist  war,  wel- 
ches Instrument  der  Franzose  oft 
nur  mit  Viole  bez.  Quantz  hörte 
ihn  in  Paris  1726  und  lobt  sein 
Spiel.  Yon  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

Premier  livre  de  pieces  de  viole,  avec 
la  basse  chiffree  en  partition.  dedie  a 
Mgr.  le  Duc  de  Bethune  Charost.  Paris 
1735  l'autheur,  kl.  fol.  graviert.  [Paris 
Nat.     Bi-üssel.     Berlin  K.  H. 

Deuxiöme  livre  de  pieces  de  viole, 
avec  la  basse  chiffree  en  partition,  dedie 
a  Mgr.  le  Dauphin.  Paris  1738  l'autheur. 
kl.  fol.  grav.  [Paris  Nat.  Brüssel.  Berlin  K.H. 

Roland  Marais  Sonata  per  la  Viola  di 
Ganiba  mit  Bc.  11  Sätze,  die  aber  nur 
zum  Teil  zusammen  gehören.  Darauf 
Solo  per  la  Viola  de  Gamba:  Adagio  (mit 
Bc.)  Allegretto.  Allegro.  [B.  B.  Ms.  2630, 
angehängt  an  Forqueray. 

Fetis  zeigt  noch  eine  ,,Nouvelle  methode 
de  musique,  pour  servir  d'introduction 
aux  auteui-s  modernes.  Paris  1711  Chr. 
ßallard.  4""  an,  deren  Fundort  ich  nicht 
kenne. 

Maraschis,  Bartliolomaeus  de, 

„Episc.  civitatis  Castelli"  bez.  ihn 
die  Akten  der  sixtinischen  Kapelle 
von  1475  bis  1479  als  Magister 
capellae  (Viertel].  3,  231.  241). 

Marastoiii  (Marastone),  Antonio, 
aus  Verona,  war  1619  Organist  zu 
Peschiera  und  1628  an  S.  Boni- 
fatio,  der  Ort  ist  nicht  genannt, 
vielleicht  zu  Verona  (Titel).  Er  gab 
heraus : 

. . .  Delli  Madrigal!  concertati  a  2,  3, 
4.  &  5  voci  per  cantare,  &  sonare  nel 
Clavicembalo  ö  altro  simile  ström.  Ven. 
1619  Aless.  Vincenti.  Stb.?  4°.  [Bo- 
logna: Bc. 

Madrigali  concertati  a  2,  e  3  voci  di  . . . 
Op.  6  a.    Stampa  del  Gardano.    Yen.  1628 


B.  Magni.    3  Stb.    4«.    18  Madr.    [br.  Mus. 
Oxford  Chr.  Ch. 

Maratius,  siehe  Marazzi,  Silvio, 

Maratseheck,  Karl.  Traeg  in 
Wien  zeigt  1799:  6  Quataors  ä 
2  V.   Va.  e  B.  im  Ms.  an. 

Marazzi  (Maratius),  D.  Silvio, 
unterz.  am  20.  Nov.  1577  die  Dedie. 
in  Parma  zu  dem  Werke: 

...  11  1.  lib.  de  Madrigali  a  3  voci  . .  . 
Parma  1577  appr.  Seth  Vioto.  3  Stb. 
kl.  40.     24  Nrn.     [Hofb.  Wien.     br.  Mus. 

In  Proske's  Bibl.  Ms.  943,  2,  die  Mo- 
tette ,,Hodie  Christus  natus"  5  voc.  In 
Ms.  985,  20  und  999,  2  andere  Motetten. 
—  In  alten  Sanilwk.  5  Motetten  (Eitner  1). 

Marazzo,  3Iario,  ein  Komponist 

des    17.  Jhs.,    bekannt    durch    die 

Arie: 

üh  Dio  se  voi  vedeste,  per  Sopr.  e  Bc. 
Ms.  17  760.  P.     [Hofb.  Wien. 

Marazzoli  (Marazzuoli),  3Iarco, 
aus  Parma,  bez.  sich  1637  als 
Sänger  in  der  päpsti.  Kapelle  zu 
Rom,  nach  Fetis  gest.  24.  Jan. 
1662  zu  Rom.  Er  soll  auch  Vir- 
tuose auf  der  Harfe  gewesen  sein 
und  wirkte  in  den  Konzerten  der 
Königin  Christine  von  Schweden 
mit,  die  in  Rom  lebte  und  für  die 
er  auch  das  Musikdrama  La  vita 
humana  1658  schrieb,  welches  in 
ihren  Konzerten  zur  Aufführung 
gelangte.  Er  besafs  vom  Papste 
ein  Benefice  der  Kirche  San  Maria 
Maggiore  und  erhielt  das  Amt 
eines  „bussolante",  das  ist  ein 
Ceremonienraeister.  Fetis'  Verz. 
seiner  Werke  ist  sehr  ausführlich. 
Nachweisbar  sind  folgende  Kom- 
positionen: 

La  vita  humana  ouero  11  Trionfo  della 
pietä  dramma  musicale  rappres.  e  dedie. 
alla  Sereniss.  regina  di  Suetia.  Eoma 
1658  per  il  Mascardi  ...  1  vol.  fol. 
243  S.  [Bibl.  der  Hochschule  zu  Berlin. 
B.  M.  in  Kopie.  Eom  Cecilia  im  Druck. 
Rom  B.  Barberini. 

Elena  invecchiata,  Cantata  a  2  Sopr.  c. 
Bc.    Poesia  di  Pannesio.    Ms.  P.    [Modena. 

Brama  la  libertä,  Canzouetta  di  Sopr. 
c.  Bc.     Ms.     [Modena, 


Marbach. 


309 


Marcello  da  Capua. 


Mit  Ant.  Maria  Abbatini  komponierte 
er  das  Drama  „Dal  male  il  beue''  und 
zwar  den  1.  Akt,  der  2.  u.  3.  ist  von 
Abbatini  (Titel  bei  Abbat,  u.  bei  Fetis 
unter  Marazzoli).     [Bologna. 

Mit  Virg.  Mazzocchi  komponierte  er 
1639  die  Oper  Chi  soffre  speri.  [B.  Bar- 
beiini in  Rom  im  Ms. 

Galvani  verz.  von  ihm  noch  die  zu 
Venedig  1642  gegebene  Oper  „Gli  amori 
di  Giasone  e  d'Isifile",  bez.  ihn  aber 
fälschlieh  als  Venezianer. 

Im  Samhvk.  Vinc.  Bianchi's  Raccolta 
d'Arie  1640  der  3stim.  Gesg.  „Non  piü 
stolti  pensieri". 

Im  Ms.  Bologna  Kat.  3,  13:  Per  ü 
giorao  di  Resurrettione ,  Oratorio  ä  6. 
Del  ...  kl.  fol.  —  S.  Tomaso.  Oratorio 
ä  5  Del  . . .  kl.  fol. ;  dort  noch  angezeigt 
4  Gesg.  zu  2  Stim.  in  P.  gr.  fol.,  dann 
auf  S.  196  vier  Gesge.  und  197  neun 
Gesge.  zu  1  u.  2  St.  stets  mit  Bc.  Kat.  2, 
192  in  einem  Ms.  von  Carissimi:  Feriae 
quintae,  Lectio  I.  finden  sich  Lezioni  von 

M.  u.  a. 

Im  br.  Mus.  Ms.  49  „Stelo  gia  la  notte 

bruna".  ^,    ^. 

In  Hofb.  Wien.  Ms.  17  760,  3:  Oh  Dio, 
che  voi  vedeste,  per  Sopr.  e  Bc. 

Marbach,  Christian,  war  An- 
fang des  18.  Jhs.  Magister  und 
Pfarrer  zu  Mertschütz  in  Schlesien 
und  gab  in  Breslau  1726  eine 
Evangelische  Singschule  heraus 
(Gerber  2).  —  Lobstein  60  verz. 
einen  Marbach  ohne  Vornamen, 
der  vom  30.  April  1707  bis  etwa 
1730  Organist  an  St.  Thomas  in 
Strafsburg  i/Els.  war. 

Marheok,   s.   Merheclie,   John. 

Marbriauo,  Marcianus,  s.  Orto. 

3Iarc,  Abbe, 

ist  im  Ms.  4221  der  B.  B.,  ein  Samlbd. 
von  Klavierpiecen,  von  Marpurg  kopiert, 
Seite  24  mit  einer  Musette  vertreten.  — 
Pougin  verz.  einen  Marc^  der  als  Vio- 
linist zu  Reims  gelebt  haben  soll  und 
herausgab:  Six  sonates  ä  V.  seul,  av.  une 
Bc.  Paris  et  Reims  chez  l'auteur.  — 
Ein  dritter  Marc  von  Pougin  citiert, 
schrieb  die  3  aktige  Oper  .,ArabeUe  et 
Vascos  ou  les  Jacobins  de  Goa",  repr.  im 
Theatre  Favart  zu  Paris  am  7.  Sept.  1794. 

Marcad^,  N  . . ., 

bekannt  durch  2  Chansons  im  Samlwk. 
von  1550  h  und  1551  e  (Eitner  1). 


Marcailhoii,  .  •  •  bekannt  durch 

L'arte  di  comporre  la  musica  per  danza. 
Milauo.    Zeit  unbekannt.     [Musikfr.  Wien. 

Marc'  Antonio,  del  Doge  da 
Vinegia,  schreibt  Aaron  im  Luci- 
dario"  1545  Bl.  31  v.  und  bezeich- 
net ihn  als  einen  Sänger  „al  libro". 
Vielleicht  derselbe,  der  1539  unter 
Marcus  Antonius  als  Sänger  am 
St.  Petri  in  Rom  verz.  ist  (Viertel]. 
3,  277). 

Marc'  Antonio  da  San  Grer- 
niano,    ein    Minoritermönch    des 

16.  Jhs.,  ^  , 

von  dem  Giov.  Ancina  im  Samlwk. 
Tempio  armonico  1599  den  Gesang  bring-t: 
Christo  al  morir  tendea.  Vogel  in  semer 
Bibliothek  stellt  ihn  unter  Germano. 

Marc'  Antonio  Romano, 

ist  im  Samlwk.  1570  von  Scotto:  1.  lib. 
di  Napolitane  ä  3  voci  mit  der  Canzone: 
Haggio  fin  qui  patito"  vertreten.  Ferner 
iii  Azzaiolo's  3.1ib.  ViUotte  1569  mit„Donne 
noi  siamo-'  (Mascherata)  und  in  Cecchmo  s 
Amorosi  ooncetti  3.  lib.  1616  mit  „Mon 
mi  dite". 

Marcatoris,  Magister  Jehan, 
von  1461—63  Sänger  und  Kaplan 
an  der  Hofkapelle  zu  Paris  mit 
monatl.  23  Liv.  8  Cent.  Gehalt 
(Brenet  1,  8). 

Marcel  de  Marin  (Marie  Martin), 
Viscount  =  Vicomte  =  Vicegraf, 

ist  im 

br  Mus.  mit  Harfenpiecen  zu  einer 
und  mehreren  Harfen  vertreten  und  zwar- 
besitzt  sie  op.  6.  10.  11.  12.  13.  14.  16. 
17  in  Londoner  Drucken  um  1800. 

Marcelli,  Marco,  Instruraentist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
36  Gld.  monatl.  vom  1.  April  1637 
bis  1657  (Köchel  1). 

Marcellini,  Lorenzo,  päpstl. 
Sänger  und  1795  Kapellmeister 
^Haberl,  Kat.  69). 

Marcello  da  Capua,  siehe  Ber- 
nardini. 

Man  trage  dort  noch  die  Oper  nach: 
„La  Statua  per  Puntiglio,  opera  buffa  in 
^  atti.  Venez.  1791.  Ms.  P.  [Brüssel 
Cons]     Die   Hof b.  Wien   besitzt   m   den 


MarceUo,  Alessandro. 


310 


Marcello,  Benedetto. 


Mss.  17828.  17848.  18073  dreiin  Opern 
eingelegte  Arien. 

Marcello,  Alessan(lro,der  Bru- 
der Benedetto's,  geb.  zu  Venedig 
gegen  1684,  gest.  ebd.  um  1750. 
Er  gab  seine  Kompositionen  unter 
dem  Namen  Eterio  Stinfalico  als 
Mitglied  der  Arkadier  heraus  und 
hatte  in  seinem  Hause  zu  Venedig 
allwöchentliche  Konzerte,  in  denen 
wie  Gerber  2  sagt,  fast  ausschliels- 
lich  seine  Kompositionen  zur  Auf- 
führung gelangten.  Gerber  und 
Fetis  führen  Kantaten,  Concerti 
u.  a.  an,  im  Ganzen  5  Drucke, 
davon  ist  bekannt: 

Cantate  di  Eterio  Stinfalico  Accademico 
Arcade  pubblicate  da  Antonio  Bortoli.  Ven. 
1708.  Part.  75  S.  in  qufol.  Enthält  6 
Kantaten  für  Sopr.  u.  Alt  mit  Bc.  [Bologna. 

La  Cetra.  Concerti  di  Eterio  . . .  Parte  I. 
Ob.  I.  ö  Travers.  col  V.  princip.  (1708). 
Publicati  da  0.  Chr.  Leopold  in  Augusta. 
6  Stb.  qufol.  2  Ob.  od.  Fl.  trav.  col  V. 
princip.,  2  V.  L  di  ripieno,  2  V.  IL  di 
rip.,  1  Vcl.  c.  2  Violette,  1  Cembalo,  Vio- 
lone,  2  Vcl.  u.  Fag.,  6  Concerti.  [Schwe- 
rin F.     Stadtb.  Augsbg. 

In  Le  Cene's  VI  Concerti  a  5,  Lib.  2, 
Samlwk.  1  Sonate  für  2  V.  Ob.  Violetta. 
Vcl.  u.  Bc.  6  Stb.  [B.  B.  Marcello  ist 
aber  nur  auf  dem  Titel  genannt,  im  Buche 
selbst  fehlt  er. 

Suonate  a  Violino  solo  di  Eterio  . . . 
Academico  Arcade.  Augsbg. ,  Leopold, 
(mit  Bc.)     12  Sonaten,  42  S.     [Stadtb.  A. 

Marcello,  Benedetto,  geb.  24. 
Juli  1686  zu  Venedig  aus  edler 
Familie,  gest.  24.  Juli  1739  zu 
Brescia.  Studierte  Jura,  wurde 
Advokat,  1711  in  den  Rat  der 
Vierzige  zu  Venedig  gewählt,  später 
nach  Pola  als  Provveditore  ge- 
schickt und  1738  als  Kämmerer 
nach  Brescia.  Musikstudien  machte 
er  bei  Franc.  Gasparini  und  Vio- 
line lernte  er  schon  als  Knabe. 
Er  nennt  sich  auf  seinen  Werken 
stets  nur  einen  „Dilettante"  und 
hat,  trotzdem  er  zahlreiche  Werke 
aller  Gattung  schrieb,  Musik  nur 
nebenbei    betrieben.     Eine   kurze 


Biographie  nebst  Urteil  und  aus- 
führlicher Bibliographie,  sowie  ein 
Verzeichnis  der  über  ihn  geschrie- 
benen Biographien  bringen  die 
Monatsh.  f.  Musikgesch.  Bd.  23, 
1891  pag.  187  u.  194,  197,  nebst 
zahlreichen  Musikbeilagen  von  dem 
Schreiber  dieser  Zeilen.  Auf  diese 
Arbeit  hinweisend,  kann  ich  mich 
hier  kurz  fassen  und  nur  am  Ende 
nachholen,  was  mir  seit  der  Zeit 
noch  bekannt  geworden  ist.  Als 
Verbesserung  obiger  Biographie  sei 
noch  erwähnt,  dass  nicht  Bene- 
detto. sondern  sein  Bruder  Ales- 
sandro den  Namen  „Eterio  Stin- 
falico" als  Arkadier  führte  und 
seine  Kompositionen  nur  unter  die- 
ser Bezeichnung  herausgab.  Obige 
Quelle  enthält: 

1.  Schriften  über  Musik  S.  188—189, 
4  Werke  im  Druck  und  Ms. 

2.  Geistliche  Kompositionen  S.  189  bis 
191,  10  Werke.    Die  Psalmen  in  9  Ausg. 

3.  Weltliche  Gesänge  S.  191-193, 
63  Nrn. 

4.  Instrumentalwerke  S.  193 — 194,  von 
Nr.  64—78,  angehängt  2  Briefe. 

5.  Biographien  über  Marcello,  S.  194 
u.  197. 

6.  Urteil  und  Musikpiecen  S.  197  bis 
212,  aus  den  Psalmen  und  seinen  Sonaten. 

7.  Ein  ausfiihrliches  alphabetisches 
Register  S.  218. 

Nachzutragen  sind: 

Cantate  a  voce  sola  col  solo  Basso  cont. ; 
e  2  Madrigali  a  4  voc.  Ms.  qufol.  128  S. 
[Bologna,  Kat.  3,  299  mit  Beschreibg. 
Vielleicht  dieselben,  die  unter  Nr.  45 
S.  192  angezeigt  sind.  Der  gedr.  Kat, 
des  Liceo  musicale  ist  in  der  Bezeichnung 
der  Mss.  ganz  unbrauchbar. 

Die  Texte  zu  den  Can taten  lauten: 

1.  Senza  gran  pena,  per  Sopr. 

2.  Quel  rapide  torrente,  per  Basso. 

3.  Cessate  omai,  cessate,  per  Basso. 

4.  Lungi,   lungi,    speranze,    per  Basso. 

5.  Discioglietevi  in  pianto,  per  Basso. 

6.  Sorge  dal  Gange,  per  Basso. 

7.  Udite,  amanti,  udite,  per  Basso. 

8.  Poi  che  fato  inumano,  per  Basso. 

9.  Come  presto  s'immerge,  per  Basso. 

10.  Catone.  Sventurata  mia  patria,  p.  B. 

11.  Lettera  di  C.  A.  ßenati:   Carissima 
figlia,  per  Alto. 


Marcello,  Benedetto. 


311 


Marcello,  Benedetto. 


12.  Innocente  pastorella,  p.  Sopr. 

13.  Lucrezia:    Ob,   nunii  eterni,   p.  A. 

14.  Sorga  lieto  in  questo  giorno,  p.  A. 

15.  Cautan  lieti  ne'boschetti,  p.  S. 

16.  Chiuse  in  placida  quiete,  p.  S. 

17.  Qiianto  mai  sarei  felice,  p.  S. 

18.  Perche  lusiugarmi  cou  tauta,  p.  S. 

19.  Bella  de'fior  regina,  p.  S. 

20.  Se  i  mesti  miei  sospiri,  p.  S. 

21.  Ad  ogn'aura  che  vola,  p.  S. 

22.  Folie  core.  a  chi  mai,  p.  S. 

23.  Basta  che  in  voi  m'affisi,  p.  S. 

24.  L'usignuolo  che  il  suo  duoio,  p.  S. 

25.  Yoi  siete  sventurate,  p.  S. 
und  die  Madrigale: 

1.  No,  che  lassü  ne'cori,  p.  2  T.  2  B. 

2.  Si,  che  laggui  nell'Erebo  p.  2  S.  2  A. 
Sämtlich  mit  Bc. 

Der  Text  der  12  Duetti  unter  Nr.  52 
S.  193  lautet: 

1.  Se  uu  guardo  alletta,  2  Canti. 

2.  Pill  creder  non  voglio,  C.  B. 
8.  Cari  lacci,  son  contento,  2  C. 

4.  Le  mie  pene  für  tradite,  C.  B. 

5.  Tanto  care  mi  son  le  cantene,  2  C. 

6.  Costanza,  mio  core,  2  C. 

7.  Quauto  felice  e  uu  core,  2  C. 

8.  Abi,  che  peiia,  abi,  2  C. 

9.  Quel  uodo  beato,  C.  A. 

10.  Ebbe  sinora  il  core,  C.  A. 

11.  Ti  lascio,  mio  bene,  C.  A. 

12.  Adorate  catene,  C.  A.     [Bologna. 
Die   50  Psalmen,   ediert  im   KL- Ausg. 

von  F.  Mirecki,  riveduti  da  L.  Cherubini, 
auch  in  Milano,  Calcografia  Musica  sacra, 
4  voll.    gr.  8".     [Bologna. 

—  Das  Conserv.  zu  Mailand  besitzt 
Nr.  10,  Psalmen  in  der  Ausg.  von  1803 
und  „rivisto  dal  maestro  Cherubini",  im 
Kl.-A.  in  einer  Ausgabe:  Firenze,  Lorenzi, 
4  voU. 

—  In  B.  B.  die  Ausgabe  imter  b). 

—  In  Brüssel  Cons:  eine  mit  franzö- 
sischem Texte  im  Kl.-A.  Paris,  Flaxland. 

Nr.  12  b  die  Oper  La  finta  Galatea  be- 
findet sich  auch  in  Musikfr.  Wien. 

Nr.  35,  lies:  Onda  amaro  pianto. 

Nr.  49  Canzoni,  lies   1717   statt  1707. 

Cantata:  Quante  volte  sospirando,  per 
Sopr.  col  Bc.     [Musikfr.  Wien. 

Sonate  da  cembalo.  Milano,  Ricordi. 
Nr.  2.  II  teatro  alla  moda.  1720.  [Rom, 
Cecilia. 

In  B.  Schwerin  F.  4  Psalmen  in  Einzel- 
ausgabe im  Kl.-A.  Berlin,  Trautwein. 
Concerto  a  5.  2  V.  Va.  Ob.  Bc.  Cm.  mit 
2\f  vorgez.    Ms.  Stb. 

In  B.  Dresden  Mus.  Mss.  13a.  74.  101. 
447,  14  Kantaten  für  Sopr.  oder  Alt  mit 
Bc.  in  P.     An  Texten  sind  mir  nur  be- 


kannt: Da  voi  parto.  Lontananza.  Oh 
beato.  Un  sol  guardo.  Aui'e  placide. 
Ms.  448,  Andromaca.  Cantate  per  Sopr. 
c.  Bc.  P.  qufol.  =  18.  —  Ms.  449,  Arianna 
abbandouata  =  Nr.  14.  —  Ms.  450,  II 
Timoteo  ovvero  Gli  effetti  della  musica, 
Cantata  per  Alto  e  B.  col  Bc.  qufol. 

In  B.  Wolfenb.  Ms.,  Aria:  Nel  vasto 
mar,  a  9,  p.  Sopr.  c.  instr.  9  Stb. 

In  B.  Dresd.  Ms.  B  128  Kopie  der  50 
Psalmen  nach  der  Ausg.  von  1724  in 
4  Bden. 

In  Lübeck  die  Kantaten  1.  II  Timoteo 
overo,  gli  effetti  della  musica,  a  2  voci. 
2.  Cassandra,  beide  im  Kl.-A. 

In  Hofb.  Wien:  Psalmen -Ausg.  von 
1724  =  Nr.  10  in  8  Bden. 

12  Cantate  a  voce  sola  c.  Bc.  P. 
kl.  qufol.     17  550. 

Serenata  ä  6  voci  cou  strumenti  Per 
lanascitä...  Carlo  VL    1725.    P.  17  996. 

3  Madrigali  a  4  voci  (2  Sopr.  2  A.). 
Ms.  19453  und  19439. 

La  morte  d'Adone.  Serenata  ä  3  voci 
recitata  in  casa  Borghesi  1729  in  2  part. 
P.     75  Ell.     17747. 

Gran  tiranuo  e  l'amore.  Cantata  di 
Basso  con  ström.  P.  im  Autogr.  17  BU. 
in  gr.  qu4".     Ms.   16590. 

Im  Samlwk.  15607  eine  Missa  a  4  voci 
con  org.  2  Miserere  3  voc.  1  Miserere 
4  voc.  Capriccio  a  5  voci.  Im  Samlwk. 
15926  ein  Canon  6  voc.  c.  org.  —  Ms. 
17  995  Serenata  ä  6  voci  c.  ström,  in 
2  part.  Text  u.  Musik  von  M.  (zum  Ge- 
burtstage Karl  VI.  komp.). 

In  B.  Musikfr.  Wien:  =  Nr.  2  H  teatro. 
Die  Ausg.  verz.  der  Kat.  nicht.  —  Missa 
4  voc.  in  P.  —  Psalmen  von  1724.  8  Bde. 
=  Nr.  10.  Ausg.  1803.  Ausg.  Paris  in 
4  Bden.  im  Kl.-Ä. 

Oper:  La  fiata  Galatea  =  Nr.  12b. 

Cantata:  La  stravaganza  =  42. 

Poesia  e  musica  per  i  musici  ä  4  voci. 

Cantata  a  voce  sola,   per  Sopr.   e  Bc. 

Serenata  per  la  nascita  di  Carlo  VI. 
Soli,  Chor  u.  Orch.    ao.  1728.  P.    2  voll. 

Cantata  all'occasione  delle  sposalizie 
d'una  coppia  reale  (wahrsch.  Le  nozze  di 
Giove  e  Gianone)  in  2  p.    P. 

13  Duetti  im  Ms. 

In  B.Rostock  im  Ms.  die  Cantata:  Son 
tradito  spezzato,  per  Sopr.  col  Bc. 

In  B.  der  Singakademie  zu  Berlin: 
Missa  a  4  voci  a  capella.    Cd.    P. 

Ln  Archiv  des  Conservat.  Turchini  zu 
Neapel:  Ps.  12.  29.  41.  47  im  Ms.  P.  _— 
Cantata,  La  stravaganza  =  42  und  eine 
2.  Cantata  per  Sopr.  col  B. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  363,  3  Kantaten  und 


Marcello,  Benedetto. 


312 


Marchal,  P , 


Mss.  353  und  358,  8  Kantaten.  Die  Psal- 
men in  den  Ausg.  von  1724,  1803  und 
in  einer  Londoner  von  1757. 

In  der  B.  des  R.  C.  of  Mus.  zu  London : 
Psalmi  8  voll.  1724.  Ausg.  von  Mirecki, 
in  4  Bd.,  die  englische  von  1757.  —  II 
teatro,  1.  Ausg.  —  Duetti  1.  Cerco  ognor. 
2.  Che  dolce.  3.  Una  fai-faUa  Cupida, 
im  Als. 

Im  Fitzwilliam  Mus.  zu  Cambridge- 
1.  Ausg.  der  Psalmen.     3  Duetti,  3  Arie. 

In  B.  Glasgow:  Die  Psalmen  in  der 
Pariser  Ausgabe  in  4  voll,  und  in  der 
englischen  von  John  Garth.  London, 
8  voll,  in  2  Ausg. 

II  teatro  in  der  Ausg. :  Firenze  1841 
und  eine  unbekannte  von  Borghi  di  Beli- 
sania,  s.  a.  8**. 

In  B.  des  Conserv.  zu  Brüssel :  Miserere 
a  3  voci.  Ms.  P.  Missa  janua  caeli,  8  voc. 
Ms.  P.  Psalmen- Ausg.  Paris,  G.  Flaxland. 
8°,  Ausg.  von  1724.  1803.  Canzoni  madri- 
galesche    et   arie    per   camera   a  2,   3  e 

4  voci  .  . .  Op.  4.  Bologna  1717  Silvani. 
3  Cantate:  Cerco  di  piaggia  in  piaggia. 
Se  la  sperauza,  ö  Dio.  per  Sopr.  e  Bc. 
Senza  gran  pena,  per  B.  c.  Bc.  5  Duetti. 
12  Duetti.  H  sogno,  Cantata  a  3  voci. 
La  Giuditta,  Oratorio  a  7  voci.  Yl  Sonate 
a  Ycl.  e  Bc.    Op.  1.    Paris,  Le  Clerc  . . . 

5  Sonate  per  clavic.  Ms.  2  Sonate  e  Pre- 
ludio.    Mil..  Ricordi. 

Die  Xationalbibl.  zu  Paris  besitzt  1.  II 
teatro  aUa  moda.  1.  Ausg.  2.  Sonata  di 
Cembalo  Ms.  des  18.  Jhs.  3.  6  Solo  for 
a  Ycllo.     London. 

In  den  Autogr.  MasseangeU's  2  Briefe 
und  1  Motette  f.  Contralto  mit  2  V.  Org. 
u.  Ripienstim. 

Eine  Orgelsonate  in  Poffa's  Ms.  von 
1743.  1  Psalm  in  Latrobe's  Samlwk. 
London  1806—1825,  6  Bde.  1  Concerto 
in  Roger's  12  Concerti  Nr.  2. 

Die  in  neuen  Ausgaben  erschienenen 
Gesänge  und  Instrumentalwerke  findet 
man  in  meinem  Yerz.  und  Nachträge  im 
9.  Bde.  der  Monatsh.  Hinzuzufügen  ist 
noch  eine  „Arie  per  Cimbalo.  Introduzione 
au"  Arie  pastorgJe".  Ediert  von  Nicolo 
Vasnier  (s.  d.).  In  Veniefs  20  Sonaten  eine. 

Fehlerverbesserung  im  Artikel  M.  f.  M. 
23:  S.  192  Nr.  35  lies  „Onda  d'amaro 
pianto". 

S.  193  Nr.  49  lies  1717  statt  1707. 

S.  210  letzte  Notenzeile,  1.  Takt  im 
Bass  3.  Note  lies  c  statt  d. 

Marcello   Hennes,  D.  Marco, 

da  Subiaco  (Stadt  unweit  Roms), 
wird  vom  Herausgeber  seiner  Kom- 


positionen ein  Musico  excellente 
genannt.     Das   ^Verk   ist   betitelt: 

Motetti,  et  Salmi  a  4,  et  5  voci.  Del 
R(ever.)  Don  Marcello  . . .  Roma  1623 
G.  B.  Robletti.  5  Stb.  40.  Dedic.  von 
Pennepole  Costantini,  seiner  Nichte,  trotz- 
dem er  noch  lebt.  Sie  nennt  ihn  hier 
Don  Marcello  Ermis.  [Bologna,  im  Kat. 
unter  Ermis  verz. 

In  G.  Fr.  Anerio's  Sacri  concent.  lib.  1, 
1613  eine  Motette  zu  5  Stim:  Domine 
non  sum  dignus  5  voc.  Hier  -n-ird  er 
Marco  Marcelli  di  Hermis  genannt. 

Marcellus  (ursprünglich  J/o;25rflZ), 

Musiker  des  9.  Jahrb.,  von  Geburt 

ein   Irländer,   lebte   in   St.  Gallen 

I  und   starb    871    (Schubiger  1,  33). 

Marcellus,  1540  Organist  am 
St.  Peter  in  Rom  (Yierteij.  3,  277). 

Marcellus,  Pliilippus  S.,  1416 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel].  3,  236). 

Marcesso.  Bartolomeo, 

gab  nach  Gerber  2  im  Jahre  1656  zu 
Venedig  heraus:  Sacra  corona  sive  Mo- 
tetti 2  et  3  vocib. 

Marclial,  FraiiQois,  Chef  de 
musique  de  13'^  Regim.  d'Infant. 
legere,  hat  bei  Kühnei  in  Leipzig 
Märsche  u.  Walzer  f.  Pfte.  heraus- 
gegeben (Gerber  2). 

Marclial  (auch  Marechal  nach 
Gerber  2),  P. ..  A. ..,  lebte  am 
Ende  des  18.  Jhs.  zu  Paris  und 
gab  allerlei  Instrumentalkompo- 
sitonen  heraus,  von  denen  Gerber 
2  fünf  Drucke  bis  op.  13  verz. 
Kachweisbar  ist  nur  unter  „Mar- 
chak" : 

Pieces  de  clavecin  .  .  .  Paris.  [Paris 
Nat.]  Pougin,  unter  Marchai  ohne  Vor- 
namen sagt:  er  trat  gegen  1780  mehrere 
Male  als  Pianist  im  Konzert  spirituel  zu 
Paris  auf.  Er  trennt  ihn  aber  von  Pedro 
Anselmo^  der  oben  nur  mit  P.  A.  verz. 
ist  und  bez.  letzteren  als  einen  Portu- 
gisen,  der  am  Ende  des  18.  Jlis.  zu  Lissa- 
bon eine  Musikalienhandlung  besafs  „Mar- 
chai, editeur  et  marchand  de  musique", 
auch  Pianist  und  Komponist  war.  Es 
wäre  nun  festzustellen,  wer  der  Kompo- 
nist obiger  Pieces  de  clavecin  sei.  —  Im 
Cons.   zu  Mailand  unter  Pedro   Anselmo 


Marchand,  Le. 


313 


Marcliand,  Louis. 


M. . .  ein  Quartette  in  Fa  de  fortepiano 
eon  acc.  de  V.  Altoviola  y  Ycl.  Op.  23. 
Ms.  in  Stb.  —  Im  C.  P.  unter  Marchai 
befinden  sich  2  voll,  de  Senates  pour  le 
pfte.  und  4  Pots  pourris,  mehr  sagt  der 
Kat.  nicht  aus. 

Marchaud,  Le,  siebe  Lemar- 
eliaiid. 

Marchand,  . . .  Die  Nationalbibi. 
zu  Paris  besitzt  unter  Nr.  2154 
einen  Druck  „Pieces''  bezeichnet 
(der  Kat.  ist  sehr  knapp  gefasst), 
der  als  Organist  zu  Bordeaux 
bez.  ist. 

Marehaiid,  . ..  nach  Apell  1771 
bis  1780  Musikmeister  des  fran- 
zösischen Hoftheaters  in  Kassel, 
der  sich  um  die  dortigen  Musik- 
verhältnisse sehr  verdient  machte. 
Reichard  1780,  278  führt  ihn  1779 
an  und  Lvnker  S.  292  schon  1763. 

Marcliand,  Heinrich,  Sohn  des 
Theaterdirektors  Theobald  M.  zu 
Mannheim,  über  den  Fr.  Walter 
265  ausführlich  berichtet,  ebenso 
Mozart  in  einem  Briefe  vom  4.  Juli 
1781  an  seinen  Vater.  Heinrich 
war  1769  geboren  und  wurde 
Leopold  Mozart's  Schüler  im  Vio- 
linspiel, doch  zeichnete  er  sich 
auch  als  Klaviervirtuose  aus.  1790 
kam  er  als  Klaviermeister  u.  Hof- 
niusikus  an  die  Taxische  Kapelle 
in  Regensburg,  wird  1806  der 
Nachfolger  Küffner's,  geht  aber 
noch  in  demselben  Jahre  nach 
Paris  (M.  f.  M.  31,  29.  Metten- 
leiter 1,  276). 

Die  Musikfr.  in  "Wien  besitzen  von 
ihm :  Variations  sui"  I'air  Triste  raison  par 
Clavecin. 

Marehand,  Jean-Baptiste,  war 

Lautenist  an  der  Kgl.  Hofkapelle 
zu  Paris  um  1691.  Er  war  der 
jüngere  Bruder  des  Jean-Nuel,  der 
um  1686  Violinist  an  der  Hof- 
kapelle war. 

Fetis  verz.  von  ihm  eine  Messe  zu  4 
Stirn.,  super  Quis  est  Dens?  die  sich  im 
Archiv  der  Kirche  Xotre-Dame  zu  Paris 


befinden  soll.  —  Die  B.  B.  besitzt  im 
Ms.  11500,  Samlbd.  unter  Nr.  36  eine 
Cantata:  Liberta  costanza  tradita  per  Sopr. 
1  Strom,  et  Bc.  2  BU.  in  fol.  nur  mit 
Mr.  Marchand  gez.  Vielleicht  ist  der 
obige  der  Komponist  derselben. 

Marchand,  Jean-Lonis,  wird 
fälschlich  in  allen  Lexika  mit 
dem  Organisten  Louis  verwechselt, 
worauf  Petis  besonders  aufmerk- 
sam macht,  geb.  den  10.  Okt. 
1679  zu  Auxerre,  Sohn  des  Pierre, 
Organist  zu  Auxerre.  Fetis  er- 
wähnt ihn  nur  bei  Louis,  Bd.  5 
p.  445  in  der  Anmerkung. 

Die  B.  Brüssel,  fonds  Fetis,  besitzt  im 
Ms.  5273,  eine  Samlg.  theoretische  Ab- 
handlungen in  Kopie  von  Perne,  eine  mit 
J.  L.  Marchaud  gezeichnete.  Möglich, 
dass  damit  der  obige  geraeint  ist,  da  die 
beiden  Buchstaben  der  Vornamen  mir  auf 
ihn  passen. 

3Iarchand,     Johann     Anton; 

1715  Oboist  an  der  Hofkapelle  in 
München,  erhält  am  12/9  20  Gld. 
Zulage  (Kreisarchiv). 

3Iarchand.  Joseph,  Sohn  des 
Jean-Baptiste,  j  um  1737  zu  Paris. 
Er   war   Violinist    a/d.  Hofkapelle 

zu  Paris  seit  etwa  1717. 

Fetis  führt  von  ihm  12  Senates  pour 
flute  trav.,  ou  hautb. ,  ou  V.  avec  Bc. 
Paris  1709.  40,  nebst  2.  Ausg.  von  1732 
an,  doch  ist  das  Werk  nicht  nachweisbar. 
Dagegen  befindet  sich  in  der  National- 
bibl.  zu  Paris:  Pieces  et  Senates  pour  le 
Violen.     Paris  (1707). 

Marchand,  Lonis,  geb.  2.  Febr. 
1669  zu  Lyon,  gest.  17.  Febr. 
1732  zu  Paris.  Schüler  von  Jean 
Marchand,  ging  jung  nach  Paris 
und  zeichnete  sich  als  Orgel- 
spieler aus.  Die  Nachrichten  über 
seine  ersten  Anstellungen  als  Or- 
ganist sind  unsicher  (siehe  Fetis), 
die  Einen  lassen  ihn  gleich  Orga- 
nist an  der  Hofkapelle  werden, 
die  anderen  versetzen  ihn  erst 
nach  Xevers  als  Organist,  dann 
nach  Auxerre  u.  1697  oder  1698 
erst  nach  Paris,  wo  er  bei  den 
Jesuiten  Organist  wurde  u.  später 


Marchand,  Louis. 


314 


Marchand,  Louis-Joseph. 


bei  Hofe  zu  Versailles.  Durch 
seinen  Eigensinn  und  seine  Scan- 
dalsucht wurde  er  1717  aus  Frank- 
reich verbannt.  Er  ging  nach 
Dresden,  spielte  vor  dem  Kur- 
fürsten, damals  König  von  Polen, 
und  liefs  sich  auf  einen  Wettstreit 
mit  Seb.  Bach  ein,  der  zu  seinen 
Ungunsten  ausfiel,  wie  bekannt 
ist  (siehe  die  Darstellung  in  Spitta's 
Seb.  Bach  1,  574  ff.  Im  sächs. 
Staatsarchiv  findet  man  in  den 
Kechnungen  die  Notiz,  Marchand, 
Organist  lässt  sich  1707  in  der 
sächs.  Hofkapelle  hören  und  er- 
hält ein  Geschenk  von  100  Du- 
katen). Er  kehrte  nach  Paris  zu- 
rück, nachdem  er  die  Erlaubnis 
erhalten  hatte  und  erzog  daselbst 
viele  Schüler.  Trotz  der  hohen 
Honorare,  die  er  forderte,  starb 
er  dennoch  im  Elend  (Felis. 
Guilain  widmet  ihm  seine  Pieces 
d'orgue  1706  und  bezeichnet  ihn 
mit  ,,Organiste  de  St.  Honore,  des 
ER.  PP.  Jesuites,  et  du  grand 
Couvent  des  RR.  PP.  Cordeliers". 
In  der  Amsterdamer  Ausg.  der 
Pieces  de  clavecin  heifst  es  „Org. 
de  l'öglise  de  S.  Benoist"  dann 
wie  vorher.  Eine  Jahreszahl  fehlt). 
Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt 
von  ihm: 

Jer,  Ild  livre  de  pieces  de  clavecin. 
Paris  1702.  1703.     Ballard.     40. 

—  Die  Amsterdamer  Ausg.  trägt  den 
Titel:  Pieces  de  Clavecin  composees  par 
Monsieur  . .  .  Dediees  au  Roy.  L'auteur 
donnera  au  public  tous  les  3  mois  une 
suitte  de  pieces  de  clav.  alternativement 
avec  une  suitte  de  pieces  d'orgiie  de 
chaque  ton.  Amst.  chez  E.  Roger.  [Cam- 
bridge FW.  Wolfenb.  2  Bücher  mit  9  u. 
8  Nrn. 

Oeuvre  I©r  pieces  de  clavecin  avec 
acc.  de  V.  Hautb.  Vclle.  ou  Viele.  Paris. 
[Paris  Nat. 

ler  livre  de  pieces  choisies  pour  l'orgue 
(oeuvre  posthume).     Paris.     [Paris  Nat. 

Die  B.  B.,  Ms.  4221,  besitzt  von  Mar- 
purg's  Hd.  in  der  Samlg.  Klavierstücke, 
p,  10  ein  La  Venitienne,    mit  Marchand 


gez.  Fraglich  ob  dies  der  obige  ist.  — 
Im  Ms.  von  Job.  Andr.  Bach  in  der 
B.  Lpz.  ein  Orgelstück  von  M.  —  Auch 
die  Bibl.  Dresd.  Mus.  besitzt  Orgel-  und 
Klavierstücke  mit  M.  gez.  —  Im  Fitz- 
willam  Mus.  zu  Cambridge  befindet  sich 
in  Queen  Elizabeth's  Virginalbook  ein 
Marchant  mit  einer  AUemanda;  dasselbe 
erschien  neuerdings  in  London  in  neuer 
Ausg.  —  In  der  Hofb.  Wien ,  im  Ms. 
19277,  1  ßl.,  mit  Marchand  gez.,  1  Ga- 
votte pour  le  Clav. 

Alle  Lexika,  auch  in  einigen  Biblio- 
theks-Katalogen, wird  er  fälschlich  Jean- 
Louis  M.  genannt,  siehe  diesen. 

Marcliand ,  Margarete ,  siehe 
Banzi,  Franz.  Nachzutragen  ist 
noch,  dass  sie  die  Tochter  des 
Theobald  Marchand  war,  um  1768 
in  Mannheim  geb.  und  sich  1790 
mit  Franz  Danzi  verheiratete.  Aufser 
den  von  Gerber  1.  2.  angezeigten 
3  Sonaten  soll  nach  Cramer's 
Magaz.  1788,  55  ein  Andante  mit 
Variationen  einer  Sonate  ihres 
Mannes  angehängt  sein. 

Marchaiid,  Louis-Josepli,  geb. 
1.  Jan.  1692  zu  Troyes,  gest.  29. 
Nov.  1774  ebd.  Chorschüler  an 
der  Kathedrale  zu  Bourges,  trat 
darauf  ins  Seminar  seiner  Geburts- 
stadt, erhielt  am  15/4  1713  die 
Tonsur  und  am  16/4  1718  die 
Priesterweihe.  Zu  Auxerre  soll 
er  ein  Benefice  erhalten  haben  u. 
Sänger  im  Kirchenchore  gewesen 
sein,  wurde  darauf  Kapellmeister 
zu  Chälon-sur-Saone  bei  Besan9on 
und  endlich  im  Kapitel  von  St- 
Maxe  zu  Bar-le-Duc.  Seine  Er- 
nennung geschah  am  23.  Aug. 
1735  als  Nachfolger  von  Champret, 
der  nach  Revigny  versetzt  wurde. 
Den  26/11  1767  erhielt  er  ein 
Kanonikat  zu  Troyes  und  gab  den 
obigen  Posten  auf.  Man  kennt  von 
ihm  nur  eine  theoretische  Abhand- 
lung, betitelt: 

Traite  du  contrepoint  simple  ou  chant 
sur  le  livre  element.  Bar-le-Duc  1739 
Briflot.     40.     42  S.     [Brässel.     C.  P. 

—  Ausg.  1746.     [Pai-is  Genev. 


Maichand,  P . 


315 


Marchesi,  Berardo. 


Fetis  sagt  über  denselben  (der  übrigens 
die  Jahreszahl  1756  angiebt),  dass  er 
Regeln  über  den  2stim.  Kontrapunkt  ent- 
hält. —  Im  hds.  Kat.  des  C.  P.  ist  noch 
unter  „Marchand"  verz.  un  Motet  bene- 
dicite  und  Cantates  spirituelles.  Wem 
dieselben  angehören  wage  ich  nicht  zu 
entscheiden. 

Marcliaiicl,  P. ..,  wird  von 
Castil-Blaze  146/147  als  Basse-de- 
Yiolon -Spieler  an  der  Hoikapelle 
unter  Louis  XIV.  erwähnt. 

Marchaiid,  Theobald  (nicht  Leo- 
pold wie  im  Kirchenbiiche  steht), 
stand  im  Dienste  der  Hofkapelle 
in  München  im  Anfange  des  18. 
Jhs.,  als  1711  der  Kurfürst  wieder 
in  sein  Land  aus  Brüssel  kam  u. 
am  10/4  1715  in  München  einzog 
(Jahrb.  f.  Münchener  Geschichte. 
Münch.  1887—89  Lindauer  [Schöp- 
ping].     3  Bde.  8% 

Ein  späterer  Tlieobald  M.,  der 
Vater  der  Margarete,  war  zuerst 
in  Mannheim  Direktor  einer  The- 
ater-Truppe, wurde  dann  nach 
München  mit  der  Truppe  engagiert 
und  spielte  in  den  Jahren  1773 
bis  1777  in  Frankfurt  a/M.,  wie 
Israel  S.  54  und  62  berichtet. 
Eeichard  1780,  247  berichtet  da- 
gegen, dass  er  1779  Direktor  des 
Hoftheaters  in  München  war.  Der 
im  Gramer  3,  53  erwähnte  junge 
Marchand  aus  München  muss  ein 
Sohn  des  letzteren  gewesen  sein; 
er  zeichnete  sich  als  Violinist  und 
Pianist  aus  und  war  1789  an  der 
erzbischöfl.  Kapelle  angestellt.  S. 
55  erwähnt  er  des  jüngsten  M.  in 
München,  der  schon  als  12  jähriger 
Knabe  sich  als  Violoncellvirtuose 
hören  liefs.  Er  muss  auch  ein 
Sohn  des  Theobald  gewesen  sein. 
Siehe  auch  unter  Heinrich  Mar- 
chand. 

Im  br.  Mus.  befindet  sich  ein  Druck, 
der  wahrsch.  von  dem  letzteren  Theobald 
M.  heri-ührt,  betitelt: 

Samlg.    der   komischen    Operetten,    so 


wie  sie  von  der  Chur- pfälzischen  Deut- 
schen Hofschauspielergesellschaft  unter 
der  Direction  des  Herrn  Marchand  auf- 
geführet  werden.  Franckfurt  a/M.  1772 
mit  Andreäisohen  Schriften,  kl.  8*^.  Bd. 
2.  3.  Text  mit  nur  wenigen  gestochenen 
(lesängen  im  Kl.-A. 

Marcliaiidi  oder  Marchaudi . . ., 

ist  im  Sanilwk.  1569  z  mit  einer  4stim. 
Chansons  vertreten  (Eitner  1). 

Marchaiit,  Gr^ry,  seit  1559 
Bassist  an  der  spanischen  Hof- 
kapelle Philipp  IL,  erhielt  die  Prae- 
bende  von  Lens  und  wird  noch 
1584  in  den  Listen  erwähnt  (Strae- 
ten  1,  246.     8,  31.  40.  111). 

Marchant,  Jehan,  von  1452 
bis  1453  Kaplan  und  Sänger  a/d. 
Hofkapelle  zu  Paris  mit  monatl. 
8  L.  Gehalt  und  4  L.  20  Ct.  für 
Lebensbedürfnisse  (Brenet  1,  5. 
Thoinan  64  verz.  ihn  noch  bis  1461). 

Marche,  siehe  Roboam. 

Marche,  Franc,  de  la,  siehe 
La  Marche. 

Marcheliii,  Aiigelo  Maria  de, 
wird  1671  mit  300  Gld.  an  der 
Hofkapelle  in  Stuttgart  angestellt 
(Sittard  2,  59). 

Marchese,  Anuibale  aus  Neapel, 

ist  im  Samlwk.  Ancina's  Tempio  ar- 
monico  1599  mit  der  Canzoue:  Come 
Fenice  regni  3  voc.  verteten. 

Der  Dichter  Annibale  Marchese  lebte 
im  18.  Jh.,  siehe  Annibale, 

Marcheselli,  D  . . .  Das  Anti- 
quariat von  Kirchhoff  &  Wigand 
besafs  1887  ein  Samlwk.  im  Kupfer- 
stich s.  a.,  betitelt: 

Sonate  per  camera  ä  Yiolino  e  Vcllo., 
worin  sich  auch  eine  Sonate  von  obigem 
Autor  befand.    Näheres  ist  mir  unbekannt. 

Marcheselli,  Pelei^rino,  Cor- 
nettist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  30  Gld.  monatl.  Gehalt  von 
1689  bis  1.  Okt.  1711;  wird  pen- 
sion.  u.  t  24.  Mai  1729,  69  Jahr 
alt  (Köchel  1). 

Marchesi,  Fra  Berardo,  da 
Viadana,  sein  Geburtsort,  ist  be- 
kannt durch: 


Marcliesi,  Fioramente. 


316 


Marchesi,  Toramaso. 


Salmi  Vespertini  intieri  per  tutte  le 
feste  solenniii  deU'anuo,  concertati  a  5 
Toci  co'l  Bc.  per  l'org.  Di...  Ven.  1617 
Vincenti.     6  Stb.    4«.     [Bologna:  C.  A.  T. 

Der  Titel  verz.  kein  Amt.  Er  scheint 
Franziskaner  gewesen  zu  sein,  denn  sie 
sind  einem  General  -  Kommissarius  der 
Franziskaner  gewidmet. 

Marcliesi,  Fioramente ,  wird 
am  26.  Aug.  1574  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Mailand,  doch  beim 
Wiedereintritt  des  früheren  Ka- 
pellmeisters Boyleau  wird  er  diesem 
als  Adjunct  untergestellt  (Muoni 
30). 

Marcliesi,  Griulio,  aus  Verona, 
ist  bekannt  durch : 

Canzonette  a  3  voei  di  .  .  .  Nuovam. 
composte  .  .  .  Lib.  1.  Ven.  1.586  Vin- 
eenzi.  3  Stb.  kl.  8».  15  Gesg.  [Hofb. 
Wien. 

Marcliesi,  Lodorico,  führte  als 
Sänger  auch  den  Namen  3farche- 
81711,  ein  Kastrat  und  berühmter 
Sänger,  geb.  zu  Mailand  um  1755, 
gest.  18.  Dez.  (nach  Fütis  den  15.) 
1829  ebd.  Sein  Vater  war  am 
Theaterorchester  zu  Modena  Hor- 
nist, unterrichtete  ihn  frühzeitig 
in  der  Musik  und  liefs  ihn  zu 
Bergamo  kastrieren.  Als  Gesangs- 
lehrer hatte  er  die  Kasti'aten  Cai- 
roni  u.  Albujü  u.  Fioroni  zur  Theorie. 
Trat  zuerst  in  der  Kirche  zu  Mai- 
land auf  und  später  auf  dem  The- 
ater. 1774  begann  er  seine  Lauf- 
bahn und  bereiste  nach  und  nach 
ganz  Europa,  stets  seines  Erfolges 
sicher.  Gerber  2  erwähnt,  dass 
man  ihm  zum  Vorwurf  machte 
die  Cantilene  mit  Schnörkeleien 
überladen  zu  haben  und  dies  nach 
ihm  zur  Mode  wurde,  auch  war 
er  kein  Meister  im  Spiel  (Lodi 
caratteristiche  del  celebre  cantore 
signor  L.  M.  Siena  1781.  8».  10  S. 
[besafs  einst  Liepmannssohn].  Ger- 
ber 1  nach  Gramer  2,  559.  Angelo 
Tarchi  schrieb  1791  für  ihn  die 
Arie    „Dali'    alma   i   voti    ardenti, 


die    er    im    Theater    S.   Benedetto 
(zu  Venedig?)  sang  [Bologna]. 
Er  trat  auch,   als  Komponist  auf.     Die 

B.  B.  im  Ms.  133  besitzt  unter  Marchesini 
Duette  f.  2  Sopr.  u.  B.  und  das  br.  Mus. 
6  Ariettes,  with  an  acc.  for  tbe  pfte.  or 
harpsich.  op.  2,  London,  qufol.,  nebst 
einer  2.  Ausg.,  London,  Longman  & 
Broderip.  fol,  unter  dem  Namen  Luigi 
Marehesi.  In  den  Autogr.  Masseangeii's 
2  Briefe  von  1803  nebst  Porträt.  —   Im 

C.  P.  1  vol.  mit  Airs  pour  le^on  de  gout 
und  ein  Duo  unter  Marchesini.  —  In 
Ricordi's  Le   Ore   ad  Euterpe    1  Ariette. 

—  In  Padua  Ant.  Sei  Ariette  c.  Pfte. 
Ms.  D6. 

Marehesi,  Toiiimaso,  geb.  den 

7.  März  1773  zu  Lissabon  aus 
edler  Familie,  gest.  6.  Juni  1852 
zu  Bologna.  Schüler  von  P.  Mattei. 
Er  scheint  sich  in  Bologna  nieder- 
gelassen zu  haben,  da  er  mehrfach 
Präsident  der  Akademie  filarmonica 
war  (Em.  Succi  Katalog  seiner 
Autogr.  Bologna  1888.  8».  Auch 
die  Lpz.  Ztg.  40,  69  bringt  eine 
Biogr.  und  mehrfache  Urteile.    In 

8,  797  eine  Arie,  Nice  bella,  con 
guitaria).  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Laudate  Dominum  ä  4  voci  concertati. 
P.  Ms.  A474.     [Dresd.  Mus. 

Astrea  placata,  gran  cantata  con  cori 
e  orchestra,  posta  in  musica  dai  Sig. 
maestri  T.  M.  e  Giuseppe  Püotti;  zur 
Krönung  Napoleon' s  1807.  Ms.  P.  qufol. 
[Bologna. 

Ebendort  2  Inni  (Hymnen)  a  3  voci 
con  gran  banda  (gr.  orch.)  1805  im  Ms. 
P.  —  Odi  0  cielo  i  nostri  lai,  coro  a  3 
voci  con  orch.  P.  —  Oh  sorpresa,  oh 
gaudio,  oh  pace !  coro  a  4  v.  c.  orch.   P. 

—  Veh!  come  pallida,  coro  a  4  voci  c. 
orch.  P.  —  Dolce  amico  a'miei  sospiri, 
cavatina  p.  mezzo  sopr.  c.  orch.  P.  — 
Fui  chiamato  all'apertura  (gesungen  im 
Theater  zu  Livorno)  Ana  p.  B.  c.  orch. 
P.     21  BU.,  alle  im  Ms.  in  Bologna. 

In  Musikfr.  Wien:  Ana:  In  seno  quest' 
alma.  —  6  chansons  italienues. 

Aria  „In  seno  quest'alma".  per  Sopr. 
c.  orch.  Milano,  Ricordi.  P.  u.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

Kyrie  a  3  voci  c.  orch.  Ms.  P.  [Ein- 
siedeln. 

Autogr.  in  B.  B.  Grasn.  „Fugarealeaö". 


Marchesi,  Vincenzo. 


317 


Marclii,  Urbano. 


Marehesi,  Tiiieenzo,  di  Cento 
(Cento  in  der  röm.  Provinz). 

Die  B.  Bologna  besitzt  im  Ms.  P.- 
Autogr.,  Zeit  nicht  bekannt,  ein  Magni- 
ficat  in  E,  zu  3  voci,  2  Tenori  e  B.  con- 
certato,  con  gr.  orchestra.  22  ßl!.  in  qufol. 

Marehesini ,    siehe    Marchesi, 

Lodovico. 
Marcliesiiii,  Angelo  Maria,  ist 

um  1659  Kammermusikus  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  und  erhält 
1667  seinen  Pass  (s.  Staatsarchiv). 

Marelietti,  Domeiiico,  Altist 
a/d.  Hüfkapeile  in  Wien  mit  90 
Gld.  monatl.  Gehalt  vom  2.  April 
1639  mit  Unterbrechung  bis  1671 
(Köchel  1). 

Marelietti,  Tomasio,  aus  Rom 


lebte  im  17.  Jh. 


u.  gab 


(Romano), 

heraus : 

Primo  libro  d'intavolatura  della  chitarra 
spaguuola  ...  Roma  1660.   i^.   [Paris  Nat. 

Marelictto  oder  Marco  Cara, 
siehe  Cara. 

Marchetto  Mantoano,  nach  Aa- 
ron's  Lucidario  15-15  Bl.  31  v.  ein 
Lautenist  und  Sänger,  ist  ebenfalls 
Cara. 

Marchetto  da  Padna,  wo  er 
geboren  ist,  lebte  in  der  2.  Hälfte 
des  13.  Jhs.  bis  ins  14.  Jh.  hinein. 
Er  war  ein  berühmter  Theoretiker, 
dessen  Abhandlungen  Gerbert  3, 
64  u.  121,  und  Coussemaker  3,  1 
neu  herausgegeben  haben.  Belde- 
mandis  spricht  sich  zwar  in  der 
Vorrede  eines  seiner  Tractate  sehr 
absprechend  über  Marchetus  aus. 
er  sagt:  M.  sei  nur  ein  einfacher 
Praktiker,  der  von  der  theoretischen 
Musik  gar  nichts  verstehe,  obgleich 
er  in  der  Selbsttäuschung  lebte, 
dass  er  sie  auf  das  Vollkommenste 
verstehe  und  sich  daher  anmafse, 
etwas  zu  unternehmen,  worin  er 
gänzlich  unwissend  sei  (siehe  auch 

Viertel],  im  Reg.). 

Gerbeit    veröffeutlichte    seine    Musica 
seu   Lucidarium   in   arte   musicae  planae 


(.3,  64 — 121),  Ms.  aus  der  Auibrosianischen 
Bibl.  zu  Mailand,  1284  geschrieben.  Ent- 
hält 16  Tractate.  —  Pomoerium  in  arte 
Musicae  nieusuratae  (3,  121 — 188).  Ms. 
in  Hofb.  AVien.  Er  bezieht  sich  vielfach 
auf  Franco.  Die  Dedic.  ist  an  den  König 
Robert  von  Sicilien  gerichtet.  Man  giebt 
die    Zeit  um   1309,   andere  um  1344  an. 

Im  Coussemaker  3, 1 :  Brevis  compilatio 
in  arte  musicae  mensuratae. 

Mss.  finden  sich  auTserdem  in  der  Bibl. 
der  Stadt  Sainte-Die:  1.  Lucidarium  in 
arte  musice  plane.  2.  Brevis  compilatio 
in  arte  musice  mensurate.  Mss.  des  15.  Jhs. 

Die  Bibl.  Vallicellana  zu  Rom,  B.  83. 
Ms.  des  14.  Jhs.,  enthält  als  4.  Stück: 
Divina  auxiiiante  gratia  breve  tractatura 
...  ex  libris  Marchetti  Päd.  extractum. 
26  S.  (Lafage  2,  240). 

Bibl.  Riccardiana  zu  Florenz  Nr.  134. 
Ms.  des  Lucidarium  (La  Tage  2,  381). 

Univers. -Bibl.  zu  Pisa,  lY.  9.  Ms.  de.s 
16.  Jhs.  Lucidarium.  Seite  51  beginnt 
das  Pomoerium,  welches  mit  S.  1 10  schliefst 
und  das  Datum  hat:  10.  Nov.  1429.  Dar- 
auf folgt:  lucipit  quidam  extractus  de  Tonis 
(La  Fage  2,  385). 

Ms.  5270  B.Brüssel:  Lucidarium.  Po- 
moerium. Musice  mensurate.  Ms.  des 
13.  Jhs.     4". 

Mss.  in  Bologna:  Lucidarium,  2  Kopien, 
nach  dem  Ms.  im  Vatican  u.  Ambrosiana. 
Pomoerium,    ebendaher.      Epistola    nach 
dem  Ms.  der  Bibl.  Ambros:  Musica  plana. 

Fetis  verz.  irrtümlich  noch  einen 
zweiten  Marchetto  da  Padua,  der  im  Pe- 
trucci  die  Frottolen  herausgab.  Das  ist 
aber  Marchetto  Cara.  Siehe  Cara  aus 
Verona. 

In  neuen  Ausg.  siehe  Eitner  2. 

Marchi,   GrioTanni  Francesco 

(nach  Fetis:  Giovanni  Maria),  lebte 
in  der  ersten  Hälfte   des  18.  Jhs. 

Im  Theater  S.  Samuele  zu  Venedig 
wurde  1736  die  Oper  Geuerosita  politica 
gegeben.  Gerber  1  u.  2  verz.  Arien  und 
bei  Trag  in  Wien  eine  Litanie  ä  4  voci 
a  capella  1711.  —  Gerber  1  erwähnt  noch 
einen  Giuseppe,  der  um  1760  zu  Venedig 
lebte  und  von  dem  eine  Opernsinfonie  im 
Ms.  bekannt  war.  Ob  die  Svmphonie  (Dd.) 
f.  2  V.  A.  B.  2  cors,  Ms.  Stb.  in  der 
Bibl.  Bi-üssel  Cons.  von  letzterem  ist,  lässt 
sich  schwer  feststellen. 

Marchi,  Urbano,  Violinist  an 
der  Stadtkapelle  in  Lucca  vom 
25/8  1784—31/7  1805  mit  3  sc. 
monatl.  Gehalt  (Nerici  212), 


Marchia. 


318 


Marco  Autonio  di  Verona. 


Marchia,  Raiiialdo  de,  in  den 

Akten  auch  Reinerus  de  Marthia 
genannt,  ein  Tenorist  an  der  Hof- 
kapelle zu  Wien,  vom  1.  Dez.  1564 
bis  1576  mit  12  GId.  monatl.  Ge- 
balt. 1566  war  er  mit  dem  Kaiser 
auf  dem  Reicbstage  zu  Augsburg 
und  wird  in  obiger  2ter  Lesart 
verz.  (Köchel  1  und  S.  122). 

Marchier  oder  Marchior,  siebe 
Marsier. 

Marchier,  Bon,  ist  Jehan  Boii- 
marche. 

Marchioui  di  Marchi,  aus  Mai- 
land; 

in  Poffa's  Samlwk.  im  Ms.  von  1743 
eine  Orgelsonate. 

Marchiori  (Marangone) ,  Aiia- 
stasio,  aus  Venedig,  befindet  sich 
am  2.  Okt.  1661  in  der  Mitglieder- 
liste der  Hofmusici  in  München 
(Kreisarchiv). 

Marchitelli,  . . .  jedenfalls  ein 
Musiker  des  18.  Jhs., 

von  dem  das  Konservat.  zu  Mailand 
eine  Sinfonia  für  2  V.  und  B.  im  Ms.  in 
Stb.  besitzt. 

Marchitti,  . . . 

Im  Konservat.  zu  Mailand  befindet  sich 
im  Ms.  eiü  „Concorso  per  la  real  cappella 
di  Napoli  (aprile  1745)".  P.  —  Im  C.  P. 
ein  „Motett  de  Concours  de  Naples:  Di- 
mittis".  Augenscheinlich  sind  beide  Ge- 
sänge dieselben. 

Marchosiiii,  Augelo  M . . .,  So- 
pranist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  60  Gld.  monatl.  Gehalt,  vom 
1.  Febr.    1654—1657    (Köchel    1). 

Marciani,  Griovaiini,  ist  bez. 
als  „Musico  delFEcc.  Principe  di 
Gallicano".  1659  bez.  ihn  Fiorido 
mit  „Maestro  di  Cap.  in  S.  Gio- 
vanni de'  Fiorentini"  in  Rom.  Er 
ist  bekannt  durch  einige  Gesänge 
in  alten  Samlwk.  des  17.  Jhs.  und 
zwar  im 

Fiorido  1645,  Has  alteras  sacr.  cant. 
„Amor  Jesu"  3  voc.  In  1646,  Ariette  di 
musica :  1.  11  mondo  e  degli  audaci  1  voc. 
c.  ßc.  2.  Occhi  audaci  2  v.  In  dessen 
Modulorum    hortus    1647    „Quasi    Stella" 


3  voc.  In  desselben  „Fiorido  concento 
di  Madr."  1653:  3.  Bella  salvatichetta. 
4.  Amor  quäl  caso  rio  3  vooi.  —  In  dessen 
x\üas  sacr.  cant.  1659  „Quanta  fecisti 
Domine"  1  v.  c.  Bc.  —  In  desselben  Has 
alteras  sacr.  cant.  1663  „Omues  sitientes", 
1  voc.  c.  Bc.  —  In  einem  Ms.  des  17.  Jhs. 
in  Bologna,  Kai  2,  342  „Silent  tellus" 
Bl.  108;  in  einem  anderen,  Kat.  3,  196 
1  und  fünf  Gesge.  und  S.  197  2  und 
neun  Gesge. 

Marciiiy,  H  . . .  J  . . ., 

bekannt  durch  Traite  de  musique,  1758, 
Ms.  5386  in  B.  Brüssel. 

Marcitti,  Michele,  aus  Neapel. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von  ihm 
zweimal  12  Sonate  di  camera  a  V.  e  B. 
1707.  P. 

Marckhet  (Margkhet).  Johann, 
seit  1568  bis  1570  als  Kammer- 
musikus an  der  Hofkapelle  in 
Landshut  mit  144  Gld.  augestellt 
(Kreisarch.).  Ob  der  1571,  4.  Nov. 
auftretende  Hans  Nanquete  der- 
selbe ist,  lässt  sich  vorläufig  nicht 
feststellen;  er  erhielt  ebenfalls 
144  Gld.,  ist  aber  in  München 
als  Tenorist  angestellt. 

MarcliS,  Martin  Friedrich,  siehe 
Marx. 

Marckx,  Karolus,  seit  dem 
12.  März  1761  Sangmeister  an  St. 
Walburg  in  Audenarde;  f  28/7 
1788  ebd.  (Audenarde  15).  Fetis 
unter  Marex  schreibt:  geb.  zu  Aalst 
in  Ostflandern. 

Im  Archiv  zu  Audenarde  befanden  sich 
einst  mehrere  geistliche  Gesänge,  wie  ein 
Requiem  zu  4  Stirn,  mit  Instrnm,  und 
mehrere  Motetten. 

Marco  Antonio. 

In  Besardus'  Novus  partus,  1617.  3.  T. 
fol.  12,  befindet  sich  ein  Lauteusatz  für 
3  Lauten,  überschrieben  „Marco  Antonio 
Balletz  fatta  soiira  il  ballo  concertato  a 
3  liuti."  —  In  Phalese's  Luculentum  1568 
ein  Lautenstück  gez.  Marck  Antoine. 

Marco  Antonio  di  Verona,  wird 
am  11/8  1609  als  Kapellknabe  an 
der  Hofkapelle  in  München  auf- 
genommen und  dem  Vicekapell- 
meister  Perlatio  in  Kost  gegeben 
(Kreisarchiv). 


Mai-co  Antonio,  Girolamo. 


819 


Marcus,  . . . 


Marco  Antonio,  Oii'olamo,  da 

Bologna,  detto  Urbino,  lebte  im 
Anfange  des  16.  Jhs.  und  ist  be- 
kannt durch: 

Recerchaii    Motetti    Canzoni    composti 
per  ...     Lib.  1.     Am  Ende:   Ven.   1523 
apud  Bernard.  Yerceleusem  inense  aprili.    ! 
qu4°.      Dedic.    ä    M.  Francesco    Cornaro 
Procuratore  di  San  Marco,     [br.  Mus. 

Girolamo  Cavazzoui  arrangierte  für 
Orgel  2  Bücher  des  obigen  Autors  und 
gab  sie  1543  in  Venedig  heraus.  Siebe 
Cavaxxoni. 

Marco  da  TAquila,  ein  Laute- 
nist, wahrscheinlich  aus  Aquila  im 
Neapolitanischen.  Schmid  im  Pe- 
trucci  p.  12  teilt  ein  Aktenstück 
aus  Venedig  mit,  woraus  man  er- 
sieht, dass  Marco  sich  in  Venedig 
niedergelassen  hatte  und  vom  Senat  ' 
am  11.  März  1505  ein  Privilegium 
auf  10  Jahre  erhielt,  welches  ihm 
das  Recht  erteilte  Lautenstücke 
zu  druclsen.  Bis  jetzt  hat  sich 
aber  kein  Druck  von  Marco  ge- 
funden, so  dass  Schmid  annimmt, 
dass  Petrucci  gegen  das  Privi- 
legium Verwahrung  einlegte  und 
sich  nun  beeilte,  selbst  Lauten- 
bticher  zu  drucken. 

Von  seinen  Lautenkompositionen  hat 
sich  erhalteu:  In  Casteliono's  Intabolatura 
1536  ein  Satz.  Derselbe  ist  wieder  ab- 
gedruckt in  Piialese's  Hortus  music.  1552. 
Im  Gerle  1552  b  3  Tänze  für  Laute  mit 
Marx  von  Aquila  gez. 

Ms.  B.  M.  266,  ein  Lautenbuch  von 
1568  mit  25  Nrn.  von  Marco,  der  hier 
auch  mehrfach  nur  „Maestro  Marco"  ge- 
nannt wird. 

In  der  Vorrede  zu  Francesco  Müano's 
Intabolatura,  Vinegia  1536,  wird  er  als 
ein  hervorragender  Lautenist  seiner  Zeit 
genannt  (Schmid  p.  120  im  Abdruck). 

MarcoFiamengo,  s.Houterman. 

Marconi,  ...  ein  Contrabassist 
a/d.  Mannheimer  Hofkapelle  mit 
800  Gld.,  siedelte  1778  mit  der 
Kapelle  nach  München  über  und 
ist  bis  1799  zu  verfolgen. 

Marconi,  C. . ., 

ist  in  B.  Barmst,  mit  der  Operette: 
Der  Zufall,  im  Ms.    P.  vertreten. 


Marcorelli,  siehe  Aurelli,Marco. 
Marcos  y  Naras,   Francisco, 

ein  spanischer  Theoretiker  des  18. 

Jhs.,  gab  heraus: 

Arte  0  compendio  general  del  caato- 
llano,  figurado  y  organo,  en  metodo  facil, 
illustrado  con  algunos  documentos  o  capi- 
tulos  muy  precisos  para  el  aprovechia- 
mento,  y  ensenanza.  Dividido  en  cinco 
tratados  ...  Su  autor  D  . . .  En  Madrid 
(1776)   Don  Jos.  Doblado.     4".     [Brüssel. 

Marcou,  F. . .,  nur  mutmafslich, 
da  der  einzig  bekannte  Druck  nur 
mit  F.  M.  gez.  ist,  betitelt: 

Methode  simple  et  facile,  par  demandes 
et  par  reponses,  pour  apprendre  rapide- 
ment  et  sans  confusion  la  musique,  suivie 
des  principes  du  Violon  et  de  l'explication 
des  termes  italiens  .  .  .  par  F.  M.  ancien 
professeur  de  musique.  Paris,  Martinet, 
an  12  (1804).     120.     [Brüssel. 

Marcou,  Pierre,  ein  Violinist 
des  18.— 19.  Jhs.,  trat  1790  in 
die  Kgl.  Kapelle  zu  Paris  ein,  ging 
1798  nach  Ronen  ans  Theater- 
orchester, 1800  nach  Nancy,  liefs 
sich  1804  als  Musiklehrer  in 
Bourges  nieder,  wo  er  bis  zu 
seinem  Tode  um  1820  lebte.  Fetis 
verz.  von  ihm  ein  theoretisches 
Werk,  welches  mir  nur  in  der  3. 
Ausgabe  bekannt  ist: 

Elements  theoriques  et  pratiques  . . . 
London  et  Paris  1782  veuve  Ballard.    8°. 

58  S. 

—  Elements  de  musique,  rediges  par 
le  citoyen  M***.  Nancy,  Vincent  an  VI 
(1797/98). 

—  Manuel  du  jeune  musicien,  ou  elo- 
meuts  theori(iue  .  . .  par  Gresset.  Paris 
1804  Duponcet.    12*^'.     [Glasgow.     B.  Lpz. 

Marcuori,  Adanio.  Kapellmeister 
a/d.  Kathedrale  zu  Pisa,  geb.  zu 
Arezzo,  gest.  5.  April  1808  zu 
Montenero.  Er  soll  nach  Fetis  viele 
Kompositionen  für  die  Kirche  ge- 
schrieben haben,  von  denen  sich 
einige  in  der  Kathedrale  zu  Pisa 
befinden  sollen. 

Marcus,  ...  um  1515  in  der 
päpstl.  Privatkapelle  „Musico  se- 
creto"  (Viertelj.  3,  255). 


Marcus  Antonius. 


320 


Mal'enzio. 


Marcus  Antonius,  siehe  Marc' 
Antonio. 

Marcus,  Heinricli,  wurde  am 
9.  März  1579  zum  Organisten  an 
St.  Marien  zu  Lübeck  gewählt  u. 
nahm  am  10/10  1611  seine  Ent- 
lassung. Stiehl  glaubt,  dass  es 
derselbe  sei,  der  unter  dem  Namen 
Heinrich  Maus  das  Grüninger  Orgel- 
werk abnahm,  wozu  53  Organisten 
verschrieben  waren. 

Marcus,  Joacliim,  Pomeranus, 
scheint  in  Stettin  gelebt  zu  haben 
und  gab  dort  heraus : 

Musici  operis  uovi  Sacrarum  cantiouum 
4.  5.  6.  7.  8.  et  pluriuni  vocum,  tarn  voci 
vivae,  quam  instrumentismusicis  aptarum. 
Fasciculus  I.  Stetini  1607  typis  Joh. 
Duberi.  8  Stb.  40.  27  Nrn.  [B.  D. 
Elbing.  Proske.]  Schon  "W^alther  erwähnt 
das  Werk,  giebt  aber  eine  andere  Jahres- 
zahl. 

In  der  Stadtbibl.  Dauzig  befindet  sich 
ein  Ms.,  sig.  Mus.  q  78  a— f.  6  Stb., 
fehlen  6  a  u.  7  a  vox,  welches  unter  Nr. 
50  enthcält:  Mag-.  Joach.  Marci,  G:  P., 
auch  nur  mit  Mar.  in  einzelnen  Stb.  gez: 
„Cougratulamini  mihi". 

Marcus,     Martin     Friedrich, 

1718  Kammermusikus  an  der  Hof- 
kapelle in  Köthen  unter  Seb.  Bach's 
Direktion  (Spitta  2,  985). 

Mard,  siehe  Reniond  de  Saint- 
Mard,  Toussaiut. 

Marc,  Andre-Jacques,  ein  Vio- 
linist a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  Paris 
im  Anfange  des  18.  Jhs.  Er  gab 
heraus : 

Livre  1er  de  pieces  de  dessus  et  par- 
dessus  de  Viele.  Paris  1724.  [Paris  Nat. 
C.  P.]  Die  Vornamen  nach  Fetis,  der 
das  Werk  mit  1739  datiert. 

In  einem  2ten  Werk,  auch  nur  mit 
Mare  bez.  nennt  er  sich  „Violon  du  con- 
cert  de  Reims:  6  Senates  ä  V.  seul,  avec 
une  basse  chiffree.  Paris  et  Eeims,  chez 
l'auteur.     fol.  [besafs  einst  Liepm. 

Marc,  William  de  la,  geb.  in 
England  im  13.  Jh.,  war  Franzis- 
kaner, Dr.  der  Theologie  und  Pro- 
fessor zu  Oxford. 

Die   BibL  Bodleian   zu   Oxford   besitzt 


im  Ms.  eine  Abhandlung:  De  Arte  musi- 
cali,  ]ib.  1  (Fetis). 

Marella,    Grioranni    Battista. 

Er  muss  sich  längere  Zeit  in  Eng- 
land, Dublin  und  London,  aufge- 
halten haben,  da  er  1763  im  Catch 
Club  in  London  einen  Preis  ge- 
wann. 1753  trat  ein  Marella  als 
Violinvirtuose  in  London  auf  und 
1759  einer  auf  der  Viola  d'amour 
(Pohl  2,  370.  374).  Man  wird  nicht 
fehl  gehen,  wenn  man  beide  für 
den  Obigen  hält.  Mit  vollem  Na- 
men zeichnet  er  sich  auf  folgenden 
Drucken: 

Six  Souatas  for  a  Violin  and  Basse. 
Ded.  Aemilia  Eeb.  Forster.  Op.  1.  Dublin 
1753  graved  by  Sam.  Wheatley.  fol. 
2  BU.     3.5  Seit.     [B.  B.     B.  Wagener. 

6  Soli  a  Violine  solo  e  Bc.  Ded.  Conte 
Pembroke.  Op.  2.  Londra  1757.  fol. 
2  BIl.     35  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

In  Walsh'  Catch  Club  1  einige  Gesge. 
In  The  modern  Catch -Club  von  J.  Cox 
ist  er  auch  vertreten. 

Mareng:liino,  (xasparo,  um  1708 
Violinist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig  mit  15  Duk.  Gehalt 
(Caffi  2,  61). 

Marenzio  (Marentio),  Luca,  geb. 
zu  Coccaglio  bei  Brescia,  gest.  22. 
Aug.  1599  zu  Rom,  beerdigt  in 
der  Kirche  San  Lorenzo  in  Lucina. 
Schüler  Giov.  Contino's.  Nach  Canal 
diente  er  viele  Jahre  dem  Herzoge 
Guglielmo  von  Mantua,  dagegen 
nach  HaberFs  Darstellung  im  Jahr- 
buch 1900,  95  ist  dies  ein  Irrtum. 
Im  Herbst  1580  wurde  er  Kapell- 
meister des  Kardinals  Luigi  d'Este 
zu  Rom,  nachdem  er  vorher  dem 
Kardinale  zu  Trento  kurze  Zeit 
gedient  hatte  (Canal  36).  Nur  auf 
2  Drucken  seiner  Madrigale  wird 
das  Amt  beim  Kardinal  d'Este 
verz.,  alle  übrigen  nennen  nur 
seinen  Namen.  Dass  er  auch  als 
Sänger  in  der  päpstl.  Kapelle  an- 
gestellt war,  wie  Adami,  Fetis, 
Kiesewetter   u.   a.    sagen,   scheint 


Marenzio. 


32 1 


Marenzio. 


ein  Irrtum  zu  sein,  denn  in  keiner 
Liste  bei  Haberl  wird  er  -verz. 
Im  Alessaudri  S.  97  und  178  be- 
findet sich  eine  Biogr.  über  M. 
von  Sim.  Mayr.  Er  giebt  an,  dass 
M.  aus  niederer  Familie  stammt, 
Knabensiinger  am  Dome  zu  Brescia 
unter  Giov.  Contini  war  u.  darauf 
einige  Jahre  in  Warschau  lebte. 
Den  Dienst  in  Mantua  erwähnt  er 
nicht,  dagegen  giebt  auch  er  an, 
dass  er  päpstl.  Sänger  war.  Viel 
Wert  haben  die  Nachrichten  nicht, 
da  sie  jeglicher  Dokumente  ent- 
behren. Den  rautmafslichen  Aufent- 
halt beim  König  von  Polen  ver- 
legt Haberl  Seite  96  in  die  Jahre 
1588—90  oder  von  1591  bis  93. 
Irgend  welcher  Beweis  fehlt.  M. 
war  der  gröfste  Verti-eter  des  Ma- 
drigals u.  genoss  eines  bedeutenden 
Rufes.  Ambros  4,  86  u.  209  widmet 
ihm  eine  eingehende  Besprechung. 
Siehe  auch  Viertel],  im  Reg. 

Chronologisches  Verxeiehnis  seiner  Werke : 
Uehersicht: 

Cauzonette  3  voc.   1585  d. 

Madrigali  4  voc.  1585  c. 

Madrigali  spmtuali  5  voc.  1584  c. 

Madrigali  5  voc.  lib.  1—9:  1580.  1581b. 
1582.  1584b.  1585  b.  1594  b.  1.595  b. 
1598.    1599. 

Madrigali  6  voc.  Hb.  1—6:  1581a. 
1584  a.  15851  1587  a.  1591.  1595  a. 

Madrigali  u  4,  5,  6  voci  1588. 

Gesamtausgabe    der   Madr.    zu   5    St: 

1593.  1601.  1609. 

Gesamtausgabe    der    Madr,    zu    6    St: 

1594.  1008. 
Motetti  1585  a. 

Villanelle  ä  3  voci  in  5  libri:  1584d. 
1585d.    1585  e.    1587  b.    1.587  c. 

Gesamtausg.  der  5  Buch.  Villauellen 
1610. 

Yillanellen  mit  deutschem  Text  1606. 

1580  ...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5 
voci  novara.  comp.  Yen.  1580  Ang.  Gar- 
dano.  5  Stb.  qu4«J.  18  Madr.  Die  Re- 
gister zu  sämtlichen  Madrigalen  -  Ausg. 
siehe  bei  Vogel  1,  392  ff.  [ß.  B:  T.  B. 
B.  M.  Bologna.  Rom  Cecilia :  A.  5  a  def . 
Crespano:  B. 

—  ristamp.    ib.  1582.     5  Stb.     [B.B: 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  ö. 


C.  5  a.  B.A.  B.D.  Hofb.  Wien5a. 
Bologna.  Florenz  B.B:  5a.  Venedig 
Marco  5  a.     C.  P.     br.  Mus:  A. 

—  ristamp.  1586  Vincenzi  ed  Amadino. 
[Hofb.  Wien  fehlt  5  a.  Bologna.  R.  C. 
of  Mus.     Neapel  B.  n:  A.       Gent  U.  B: 

A.  T.  B.     br.  Mus:  T. 

—  ristamp.  1587.  Ven. ,  Gardano. 
[B.B.     B.A.     Hofb.  Wien.     Bologna:  A. 

B.  5  a.  Florenz  B.  n:  A.  5  a.  Vicenza 
B.B:  B.     br.  Mus.  fehlt  B. 

—  i-ist.  1588.  Giac.  Vincenti.  [Bo- 
logna: 5  a. 

—  rist.  1600.  rherede  Scoto.  [Cres- 
pano :  A.     br.  Mus :  B.  5  a. 

—  rist.  1602.  Ang.  Gardano.  [Neapel 
Cons.     Bologna.     C.  P. 

1581a  ...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  6  voci, 
novam.  composti.  Ven.  1581  Ang.  Gar- 
dano. 6  Stb.  fiu40.  20  Madr.  [Neapel 
Cons:  6a.  Bologna:  C.  B.  Rom  Cecilia 
fehlt  6  a. 

—  ristampato  1584  ib.  [B.  A.  B.  D. 
B.  M.  B.  Proske  fehlt  B.  Bologna.  Flo- 
renz B.  n.    R.  C.  of  Mus.     br.  Mus :  C.  A. 

B.  5  a.  Oxford  B.  L.  Rom  Cecilia  fehlt 
T.     Modena. 

—  rist.  1596  l'heredi  di  Scotto.  [Ne- 
apel Cons. 

—  rist.  1603  Ang.  Gard.    [B.  B:  A.  6  a. 
1581h.  ...  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci, 

nov.  comp.  Ven.  1581  Ang.  Gardano.  5  Stb. 
qu4'>.  20  Madr.  [B.  M.  Bologna:  A.  B. 
Modena:  A.  T.  B.  Rom  Cecilia:  5a. 
Florenz  B.B:  5  a.     Neapel  Cons:  A.  5  a. 

—  list.  1583  ib.  [B.  A.  B.  D.  Bo- 
logna. Florenz  B.  n:  A.  5  a.  Vicenza 
B.B:  B.  R.  C.  ofMus:  T.  B.  def.  Rom 
Cecilia.     br.  Mus :  A. 

—  rist.  1587  G.  A^ncenzi.  [B.  B.  Bo- 
logna :  5  a.  br.  Mus :  fehlt  B.  Paris  Nat. 
inkompl. 

—  rist.  1593  Ang.  Gard.  [B.  A.  Hofb. 
Wien.     Bologna,      br.  Mus.  fehlt  B. 

—  rist.  1602.  Ven.  Gardano.  [B.  Wa- 
gener 5  Stb. 

—  list.    1606    ib.     [R.  C.  ofMus:    5  a. 

C.  P.  5  Stb. 

—  list.  1608  Ven.,  Ales.  Rauerij.  [Bo- 
logna: T. 

1582.  ...  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci, 
novam.  composti.  Ven.  1582  Ang.  Gar- 
dano. 5  Stb.  qu40.  21  Madr.  [B.  A. 
B.D.  B.  M.  Hofb.  Wien.  Bologna. 
Bologna  Petron.      Modena:  A.       Florenz 

B.  n:  A.  5  a.     Verona  S.  f:  C.  T.  B.  5  a. 

C.  P.  br.  Mus:  5a.  Paris  Nat.  inkompl, 
Rom  Cecil. 

—  rist.  1591  Ven.,  G.  Vincenti.  [B.  B. 
Neapel  Cons.     br.  Mus. 

21 


Marenzio. 


322 


Mai'enzio. 


—  rist.  1595  Gärdano.  [B.  A.  Bo- 
logna. Verona  S.  f:  A.  Brüssel.  br. 
Mus.  fehlt  B.     C.  P.  5  Stb. 

1582.  1.  üb.  Madr.  5  voc,  siehe  1580. 

1583.  2.  lib.  Madr.  5  voc,  siehe  1581b. 
1584  a.    H  2.  hb.  de  Madr.  a  6  voci 

di  . . .  nouam.  comp.  .  .  Yen.  1584  Ang. 
Gardano.  6  Stb.  4».  21  Madr.  [B.  D. 
B.  M.  Proske  fehlen  B.  u.  6  a.  Bologna. 
Rom  Ceeilia  fehlt  T.  Florenz  B.  n.  Ox- 
ford B.  L. 

—  rist.  1596  Yen.  Scotto.  [B.  Haberl 
in  Eegensbg:  felüen  T.  B. 

—  rist.  1600  Ang.  Gard.  [B.  A.  Bo- 
logna: C.  T.  B.  5  a.       R.  C  of  Mus. 

iöS4b.  ...  II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
nouam.  comp.  .  .  Ven.  1584  Vincenti  ed 
Amadino.  5  Stb.  qu40.  21  Gesge.  [Bo- 
logna.    Crespano :  5  a. 

—  rist.  1589  Ven.,  Vincenti,  [Hofb. 
"Wien.     Bologna:  5a.     Florenz  B.  n:  A.  5a. 

—  rist.  1594  Aug.  Gard.  [B.  A.  Brässel. 
Bologna,     br.  Mus.  fehlt  B.     C.  P.  5  Stb. 

—  rist.  1607  ib.     [Bolog-na:  T. 

1584  c.  Madrigal!  spirituali  di  ...  a  5 
voci  nouam.  comp.  Lib.  1.  Roma  1584 
Aless.  Gardano.  5  Stb.  4^.  21  Gesge. 
mit  der  7  teiligen  Settina.  [B.  B.  Hofb. 
Wien.  Upsaia.  Rom  Ceeilia.  br. Mus: 
C  T. 

—  rist.  1588rherede  di  Scotto.  [B.A. 
B.B:  C.     B.  D.     R.  C.  ofMus. 

—  1610.  Anversa ,  Phalesio.  [Wol- 
fenb:  C.  T.  B.  R.  C.  of  Mus.  Oxford  Ch. 
Ch.     br.Mus:  T.  B. 

—  1610.  Madr.  spirit.  e  temporali, 
di  . . .  ä  5,  6,  8,  noue  e  (?)  dieci  voci, 
Gl'uni  d'esso  gia  dati  in  luce  . . .  Norimbg. 
1610  Kauffmaun.  Vermehrt  um  15  Ge- 
säuge.    [B-L-     Ijr-M:  T.  B. 

1584  &.  U  1.  lib.  delle  ViUanelle  di . . . 
a  3  voci  raccolte  da  Ferrante  Franchi. . . 
Ven.  1584  Vincenzi  &  Amadino.  3  Stb. 
8».     23  Gesge.     [Bologna:  C. 

—  rist.  1585  ib.     [Hofb.  Wien. 

—  rist.  1586  Giac.  Vincenzi.  [Bo- 
logna: ß. 

—  rist.  1586,  3.  impressione,  ib. 
[B.  M.  Bmssel:  C.  Bergamo  B.  com :  C 
br.Mus:  C. 

—  rist.  1589  ib.     [B.B:  B.     Bologna: 

B.  Rom  Cecil:  B. 

—  rist.  1595  ib.     [Hofb.  Wien. 

—  rist.  1600  Ang.  Gardano.    [br.Mus: 

C.  T. 

—  rist.  1605  Giac.  Vincenti.  [Bologna. 
Florenz  B.  n:  T.     br.Mus:  T.  B. 

1584.  1.  lib.  Madr.  6  voc,  s.  1581a. 

1585  a.  . . .  Motecta  festorum  totius 
anni   cum   con\muni  sanctorum   4  voc.  a 


.  . .  Lib.  1.    Roma  1585  Ales.  Gardanus. 

4  Stb.     4«.     42  Gesge.     [B.  B:    CT.  B. 
Roma  Ceeilia  kompl. 

—  1588.  Ven.  Scotus.  [B.  B.  4  Stb. 
B.  Kürnbg.     B.  D.     Proske.     Bologna :  T. 

—  1600,  ib.   [Bibl.  Haberi  in  Regensbg. 

—  1606,  Ven.  ap.  Aug.  Gardanum  & 
fratres.     4  Stb.  ä  44  S.     [B.  Kgsbg. 

1585h.  ...  n  5.  Hb.  de  Madr.  a  5  voci 
novam.  comp.  Vinegia  1585  Therede  di 
Scotto.  5  Stb.  4".  29  Madr.  [B.  D. 
Hofb.  Wien.  Rom  Cecil.  Modena.  br. 
Mus:  CT. 

—  rist.  1588  ib.  [Verona  S.  f:  T.  öa. 
br.  Mus :  B.  5  a. 

—  rist.  1594  Aug.  Gardano.  [B.  A. 
Bi-üssel.  Bolog-na.  Florenz  B.  n.  fehlt 
5a.     br.  Mus:  fehlt  B. 

—  rist.  1605  ib.     [Bologna:  T.     C  P. 

5  Stb. 

1585  c.  Madrigali  a  4  voci  di  . . .  Lib. 
1.  Roma  1585  Aless.  Gardano.  4  Stb. 
40.   29  Madr.    [Hofb.  Wien.    Neapel  Cons. 

—  rist.  1587  Ven. ,  Amadino.  [B.  D. 
B.  Proske.     Oxford  Ch.  Ch.     Karisruhe :  A. 

—  rist.  1587  Yen.,  Vincenzi.  [Wol- 
feub.     Bologna:  T. 

—  rist.  1592  Ven.  Ang.  Gard.  [B.B: 
C     Bologna,     br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  rist.  1603  ib.  [B.  Kgsbg:  C  Proske. 
br.  Mus.  4  Stb. 

—  rist.  1603  Noribg.,  Paul  Kauffmaun. 
[B.  L.  B.  Gr:T.  Proske.  br.Mus:  CA. 
Berlin  Kircheninst:  B. 

—  rist.  1607  Anversa,  P.  Phalesio. 
[Wolfenb.  Gent  U.  B:  C.  A.  T.  Kopen- 
hag:  T.     br.Mus:  T.  B. 

—  rist.  1608  Yen.,   Scotto.     [Bologna. 

—  rist.  s.  a.  Ang.  Gardano.  4  Stb. 
[B.  Wagen  er. 

1585(1.  II  2.  lib.  delle  Canzonette  alla 
Xapolitaua  ä  3  voci,  di  . . .  raccolte  per 
Attilio  Gualtieri,  nouamente  ...  Ven. 
1585  Vincenzi  &  Amadino.  3  Stb.  8". 
23  Gesge.  [Hofb.  Wien.  Bologna:  B. 
br.Mus:  C 

—  rist.  1587  Yen.,  Vincenzi.  [B.  M. 
Brüssel:  C  Bologna:  C.B.  Bergamo  B. 
c:  C     br.M:  C.  T. 

—  rist.  1592.  ib.  [B.B:  B.  Hofb. 
Wien.  Bologna.  Rom  Cecil :  B.  Florenz 
B.  L:  B.     br.Mus:  T.  B. 

—  rist.  1597,  delle  ViUanelle  et  Arie 
alla  Napolit.  (Inhalt  ^vie  vorher).  Ven. 
Vincenti.     [Florenz  B.  n:  T. 

—  rist.  1600  Yen.,  Ang.  Gard.  [br. 
Mus:  C  T. 

1585 &.  n  3.  lib.  delle  ViUanelle  a  3 
voci  .  . .  raccolte  da  Christoforo  Ferrari 
. . .   Roma   1585  Aless.  Gardano.    3  Stb. 


Marenzio. 


323 


Marenzio. 


8".     22   Gesge.     [Hof b.  Wien.      Bologna: 
B.     br.  Mus:  C. 

—  ristamp.  1587  Ven.  Vinceuti.  19 
Gesge.  [B.M.  B.  B:  B.  Brüssel:  C 
Bologna:  C.  B.  Bergamo  B.  c:  C.  br. 
Mus:  CT. 

—  rist.  1.Ö92  ib.  19  Gesge.  [Hofb. 
Wien.  Bologna.  Rom  Cecil :  B.  Florenz 
B.  L:  B.     br.Mus:  T.  B. 

—  rist.  1597  ib.  19  Gesge.  [Florenz 
B.  n:  T, 

—  rist.  1600  Ven.  Ang.  Gard.  23 
Gesge.     [br.Mus:  C.  T. 

15S5t  ...  II  3.  Üb.  de  Madr.  a  6  voci, 
novam.  comp.  . . .  Vinegia  1585  Scotto. 
6  Stb.  40.  21  Madr.  [B.  D.  Bologna: 
B.  Modena.  Florenz  B.  n.  Vened. 
Marco :  5  a.     br.  Mus :  5  a. 

—  rist.  1589  ib.  [Bologna.  Rom  Ce- 
cilia  fehlt  T.  Vendig  Marco:  5a.  Paris 
Cons.     Oxford  B.  L. 

—  rist.  1594  Ang.  Gardano.  [B.  A. 
Bologna:  C.  B.     R.  C.ofMus. 

1585.  1.  lib.  Villanelle  3  v.,  s.  1584 d. 

1586.  1.  lib.  Villanelle  3  v.,  s.  1584d. 
1586.  1.  lib.  Madr.  5  voc,  siehe  1580. 
1587a.  ...    11  4.  lib.  de   Madrig.   a  6 

voci  nouam.  composti.  Ven,  1587  VLn- 
cenzi.  6  Stb.  4».  20  Madr.  [Oxford 
B.  L.     C  P:  T. 

—  1587.  Nouamente  ristampato  &  da 
molti  errori  diligent.  emendato.  Ven. 
1587  Amadino.  6  Stb.  4".  20  Madrig. 
von  15  ab  andere  als  in  der  Ausg.  Vin- 
cenzi's.  [B.D.  B.  Hbg.  Proske:  C.  A. 
T.  5a.  Bologna.  Crespano:A.  Venedig 
Marco  5  a.  Oxford  Ch.  Ch.  Brüssel 
Cons:  C.  B.  6a. 

—  rist.  1593.  Ang.  Gard.  Inhalt  wie 
1587  Amadino.  [B.  A.,  1594  ist  ein  Druck- 
fehler im  Kat.  Rom  Cecilia.  Verona 
S.  f.    R.  C.ofMus.     br.Mus:  A. 

—  rist.  1603  Scotto.     [Neapel  Cons. 

—  rist.  1605  Gardano.     [B.  B:  A. 
1.587  h.    11  4.  lib.  delle  Villanelle  a  3 

voci.  Di  . . .  Raccolte  per  Attilio  Gualtieri. 
Nouam.  . . .  Ven.  1587  Vincenzi.  3  Stb. 
8".  24  Gesge.  [B.M.  Bologna:  C.  B. 
Bergamo:  C.     Brüssel:  C. 

—  rist.  1592  Vincenti.  [B.  B:  B. 
Hofb.  Wien.  Bologna.  Rom  Cecil:  B. 
Florenz  B.  L:  B.     br.  Mus:  B.     C.  P:C. 

—  rist.  1596  Vincenti.  [Bologna:  B. 
Florenz  B.  n:  T. 

—  rist.  1600  Ang,  Gardano.  Ver- 
mindert um  5  Gesge.,  vermehrt  mit  3 
neuen.     [br.Mus:  C.  T. 

1587c.  ...  n  5.  lib.  deUe  Villanelle  a 
3  voci  con  una  quattro  raccolto  da  Attilio 
Gualtieri    Nouamente  . . .    Vinegia    1587 


Scotto.  3  Stb.  8".  25  Gesge.  [B.  M. 
B.  B:  B.  Brüssel:  C.  Bologna:  C.  B. 
Bergamo :  C     br.  Mus :  C.  B. 

—  1591  rist.  ib.  [Hofb.  Wien.  Bo- 
logna. Florenz  B.  n:  T.  Florenz  B.  L: 
B.     br.Mus:  T.  B. 

—  1600  rist.  Ang.  Gardano.  Ver- 
mindert um  3  Gesge.     [br.  Mus :  C.  T. 

—  1606  deutsche  Ausg.  von  flauTs- 
mann,  siehe  1606. 

1587.    1.  lib.  Madr.  5  voc,  siehe  1580. 
1587.    2.  lib.  Madr.  5  v.,  siehe  1581b. 
1587.     Madr.  4  voci,   s.  1585  c. 
1587.     2.  hb.   Canzonette  3   v. ,   siehe 
1.585  d. 

1587.  3.  lib.  Villanelle  3  voci,  siehe 
1585  e. 

1588.  .  . .  Madrigali  a  4,  5  et  6  voci, 
lib.  1,  Novam.  comp. .  .  Ven.  1588  Vin- 
cenzi. 5  Stb.  4».  19  Madr.  [B.  B.  Bo- 
logna: T.  B.     Modena.     Florenz  B,  B. 

1588.  1.  lib.  Madr.  5  voc,  s.  1580. 
1588.  Madr.  spirituaU  5  v.,  s.  1584  c 
1588.     Motectorum    4  voc,    s.  1585  a. 

1588.  5.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1585  b. 

1589.  4.  lib.  Madr,  5  v.,  s.  1584b. 
1589.    1.  lib.  Villanelle  3  v.,  s.  1584d. 
1589.    3.  lib.  Madr.  6  v.,  s.  15851 
1591.     II  5.  lib.  de  Madr.  a  6  voci  di 

...  Nouamente  ...  Ven.  1591  Ang.  Gar- 
dano. 6  Stb.  4".  21  Gesge.  1  von  Ant. 
Bicci.  [Proske  fehlt  B.  Bologna.  Rom 
Cecil.  fehlt  T.  Verona  S.  f.  fehlt  6  a. 
Florenz  B.  L.  5  a.  Modena  fehlt  5  a.  Ox- 
ford B.  L.     Brüssel  Cons:  C  B.  6a. 

—  1595  rist.  ib.  [ß.  A.  Brüssel.  Ve- 
rona S.  f.  fehlt  5a.  br.Mus.  R.  C.  of 
Mus.     B.  Wagener. 

—  1595  rist.  Scotto.  [Bologna.  Flo- 
renz Ist.  mus.     Glasgow,  Stb.? 

—  1610  rist.  Aug.  Gardano  [einst  in 
B.  Borghese  6  Stb. 

1591.    3.  lib.  Madr.  5  v.,  siehe  1582. 

1591.  5.  lib.  Villanelle  3  v.,  s.  1587  c. 

1592.  Madr.  4  voci,  s.  1585  c. 
1592.     2.  lib.    Canzonette   3  v. ,    siehe 

1585  d. 

1592.  3.  üb.  Vülanelle  3  voci,  siehe 
1.585  e. 

1592.  4.  lib.  Villanelle  3  v.,  s.  1587  b. 

1593.  ...  Madrigali  a  5  voci,  ridotti 
in  un  corpo. .  .  Anversa  1593  Fhalesio  & 
G.  BeUero.  5  Stb.  qu40.  Enth.  die  Madr. 
aus  Lib.  1—5.  [B.  Br.  B.  L.  Elbing. 
Dresd.  Mus.  B.  Hbg.  Wolfenb.  Kopen- 
hag:  T.     Bologna:  C.  5a.     Oxford  Ch.  Ch. 

—  rist.  1609.  Appresso  P.  Phdesio. 
5  Stb.  fiu4".  Inhalt  wie  vorher.  [B.B: 
T.  Wolfenb:  C.  T.  B.  br.Mus:  T.  B. 
Oxford  Ch.  Ch.     Oxford  B.  L. 

21* 


Marenzio. 


324 


Marenzio. 


1593.     2.  lib.  Madr.  5  v.,  siehe  1581b. 

1593.  4.  lib.  Madr.  6  v.,  s.  1587  a. 
1594  a.  . .  .    Madrig.    a  6   voci    in    un 

corpo  ridotti.  Nouameute  .  . .  Aggiuutovi 
di  piii  iino  Madr.  del  istesso  Authore  ä 
dieci  voci.  Anversa  1594  Phalesio  & 
Bellero.  6  Stb.  qu4o.  Eutli.  Lib.  1—5. 
2  Madr.  aus  Buch  4  fehlen,  dafür  ein 
neues :  Basti  fin  (jui,  10  v.  [B.  Br.  El- 
bing.     B.  Hbg.     Kopenhag:  T.      br.  Mus. 

—  1610  listamp.  ib.  Vermehrt  um  1 
Madr.  zu  3  Teilen  „Biauchi  Cigni  e  ca- 
nori".  [B.B:  T.  Dresd.  Mus.  Wolfeub: 
C.  T.  B.  Amst.  5  a.  London  Buckiug- 
ham  Palast.     Oxford  Ch.  Ch. 

1594  b.  ...  II  6.  lib.  de  Madr.  a  5  voci, 
nouam.  posto  in  luce.  Yen.  1594  Ang. 
Gardano.  5  Stb.  fp40.  20  Madr.  [B.  A. 
Hofb.Wien.  Bologna.  Modena.  Briissel. 
br.Mus:  C  A.  T.  5  a. 

—  rist.  1603  ib.  [Hofb.  Wien :  C  T. 
5  a.     Bologna.     Crespano.     br.  Mus :  C  T. 

B.  C.  P.  5  Stb. 

—  rist.  1614  Stampa  del  Gardano. 
Aere  B.  Magui.     [Crespano :  5  a.     br.  Mus : 

5  Stb. 

1594.  4.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1584  b. 
1594.     3.  lib.  Madr.  6  v.,  s.  15851 

1594.  5.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1585  b. 

1595  a.  ...  H  6.  lib.  de  Madr.  a  6  voci. 
Nouam.  comp.    Yen.  1595  Ang.  Gardano. 

6  Stb.  4".  21  Madr.  [B.  A.  B.  B:  A.  T.  B. 
5a.  Proske.  Bologna:  A.  T.  Hofb.  Wien: 
A.  B.  5  a.  Eom  Cecil.  fehlt  T.  Verona 
S.  f.  Rom  B.  Casan:  B.  br.  Mu-s.  R.C. 
of  Mus. 

—  rist.  1609  ib.  [B.B:  A.  T.  B.  5a. 
Bologna. 

—  1610  Anversa,  Phalesio.  [br.Mus:  T. 
1595  b.  ...  H  7.  hb.  de  Madr.  a  5  voci, 

nouam.  comp.  Ven.  1595  Ang.  Gardano. 
5  Stb.  qu4".  21  Gesge.,  dabei  1  von 
Änt.  Bicci.  [Bologna.  Biüssel.  br.Mus. 
fehlt  B. 

—  rist.  1600  ib.    [ß.  A.     Hofb.  Wien  : 

C.  T.  5  a.  Bologna  5  a.  Verona  S.  f :  B. 
Neapel  Cons:  CT.  B.  5  a.     C.  P.     br.Mus. 

—  rist.  1609  Ven.,  Ang.  Gard.  &  fra- 
teUi.     [Bologna.     C.  P. 

1595.  3.  lib.  Madr.  5  v.,   siehe  1582. 
5.  lib.  Madr.  6  voc,  s.  1591. 

1.  lib.  Madr.  6  voc,  s.  1581a. 

2.  üb.  Madr.  6  v.,  s.  1584  a. 
4.  lib.  VillaneUe  3  v.,  s.  1587  b. 
2.  lib.  Canzonette  3  v. ,  .siehe 


1595. 

1596. 

1596. 

1596. 

1597. 
1585  d. 

1597. 
1585  e. 

1598. 


3.  lib.   Villanelle  3  voc,    siehe 

. .   Luttavo   Üb.   de   Madr.  a  5 
voci,  nouam.  com]).     A^en.  1598  Gardano, 


5  Stb.    qu40.    21  Madr.     [B.  A.     Bologna. 
Brüssel.    br.Mus:  A.  T. 

—  1605  rist.  ib.  [Hofb.  Wien:  C  T. 
5  a.     Bologna.     C.  P.  5  Stb. 

1599.  n  9.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
nouam.  composto. . .  Ven.  1599  Gardano. 
5  Stb.     qu4'>.     21  Madr.     [Bologna. 

—  rist.  1601  ib.  [B.  A.  Hofb.  Wien: 
C.  T.  5  a.  Bologna.  Paris  Nat.  br. 
Mus:  5a. 

—  rist.  1608  Ven. ,  Aless.  Rauerij 
[Bologna:  C.B.     Rom  Cecil:  C. 

—  rist.  1609  Gardano  &  frateUi.  [Bo- 
logna: C.  A.  T.  5  a.     C.P.  5  Stb. 

—  rist.  1609  Ven..  Scoto.     [Bologna. 

1600.  1.  lib.  Madr.  5  voc,  s.  1580. 
1600.     2.  hb.  Madr.  6  v.,  s.  1584  a. 
1600.     1.  hb.    Villanelle   3   v.,    siehe 

1584  d. 

1600.     Motectormn  4  voc,  s.  1585  a. 

1600.  2.  lib.  Canzonette  3  v. ,  siehe 
1585d. 

1600.     3.  lib.  VillaneUe  3  v.,  s.  1585  e. 

1600.     4.  lib.  VillaneUe  3  v.,  s.  1587  b. 

1600.     5.  lib.  VillaneUe  3  v.,  s.  1587  c 

1600.  7.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1595b. 

1601.  . . .  Madrigalia  5  voc.  antea  Ve- 
uetiis,  diversis  temporibus,  novera  sepa- 
ratis  edita  hbris,  jam  verö,  commodioris 
usa  caussä  (?),  uno  volumine  .  . .  Noribg. 
1601  Kauf f mann.  5  Stb.  4».  enthält 
Buch  1—9,  Stb.  zu  je  104  BU.  [B.  B: 
5  a.  B.  D:  C.  A.  T.  5  a.  B.  L.  B.Hbg. 
AA'olfenb.  Proske.  Oxford  Ch.  Ch. 
Danzig  Marienk.  fehlt  B.  Berlin  Kirchen- 
inst:  B. 

1601.  9.  lib.  Madr.  5  v..  s.  1599. 

1602.  1.  Hb.  Madr.  5  voc,  s.  1580. 

1602.  2.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1581b. 

1603.  1.  Üb.  Madr.  6  voc,  s.  1581a. 
1603.  4.  lib.  Madr.  6  v.,  s.  1587  a. 
1603.  Madr.  4  v.,  üb.  1.  s.  1585  c 
1603.  6.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1594  b. 
1605.  1.  lib.  ViUaneUe  3  v.,  s.  1584d. 
1605.  5.  üb.  Madr.  5  v.,  s.  1.585  b. 
1605.     4.  üb.  Madr.  6  v.,  s.  1587  a. 

1605.  8.  üb.  Madr.  5  v.,  s.  1598. 

1606.  Aulszug  aus  L.  M.  vier  TheUen 
seiner  italienischen  dreystimniigen  Vüla- 
nellen  vnd  Neapoütanen  .  . .  mit  Teutscheu 
Texten  gezieret,  vnnd  inu  Truck  publ. 
von  Val.  Haussmanno  Gerbipol.  . .  Nürmbg. 
1606  Kauffmann.  3  Stb.  40.  51  Nrn. 
[B.B.     B.Basel:  T.     B.Hbg.     B.  L. 

1606.     2.  hb.  Madr.  5  v.,  s.  1581b. 

1606.  Motectorum  4  voc,  s.  1585  a. 

1607.  4.  hb.  Madr.  5  v.,  s.  1.584b. 

1607.  Madr.  4  v..  s.  1585  c 

1608.  . . .    Madrigaüa    6  vocum,    antea 
Venetiis  diver.sis  temporibus,  sex  separatis 


Marenzio. 


325 


Marenzio. 


edita  libris  (wie  1601).  Noribg.  1608 
Kauffiiiann.  6  Stb.  4",  enth.  6  Bücher 
Madr.     122  Nrn.     [ß.  B:  C  def.  A.  T.  B. 

B.  L.  kompl. 

1608.     2.  üb.  Madr.  5  v.  siehe  1581  b. 

1608.     Madr.  4  v.,  s.  1585  c. 

1608.     9.  lib.  Madr.  5  v..  s.  1599. 

1609 ...  11  6.  7.  8.  et  9.  libro  il  suo 
Testamente  de  Madrigali  a  5  voci  ...  in 
un  corpo  ridotti.  Anversa  1609  P.  Pha- 
lesio.    5  Stb     qu40.    [B.  B:T.     Wolfeub: 

C.  T.  B.  br.  Mus:  T.  B.  Oxford  Ch.  Ch. 
Oxford  B.  L:  fehlt  A. 

—  1632.  Cum  Basso  continuo.  Ibd. 
[Amst:  5  a. 


1609. 

Lib.  1—5,    Madr. 

5  V.    in    un 

corpo,  s. 

1593. 

1(J09. 

6.  lib.  Madr.  6  v., 

s.  1595  a. 

1009. 

7.  lib.  Madr.  5  v.. 

s.  1595  b. 

1609. 

9.  lib.  Madr.  5  v. 

2.  Ausg.,   s. 

1599. 

1610. 

. .    11  1.  2.  3.  4.  & 

5.  libro  delle 

Villanelle,  et  Canzonette  alla  Napolitana 
a  3  voci  .  .  in  un  corpo  ridotte.  Anversa 
1610  P.  Phalesio.  3  Stb.  qu40,  fehlt  aus 
Lib.  5  ,,Non  piü  gl'Arabi  fumi".  [Wolfenb. 
Brüssel:  C.  B.     Oxford  Ch.  Ch. 

1610.     Madr.  spirituali  5  v.,  s.  1584  c. 

1610.  II  6.  lib.  Madr.  6  v.  Phalesio, 
s.  1595  a. 

1610.  Lib.  1—5,  Madr.  6  v.  iu  un 
corpo,  s.  1594  a. 

1614.     6.  lib.  Madr.  5  v.,  s.  1594  b. 

1632.     6.-9.  libro  Madr.  5  v.,  s.  1609. 

In  alten  Samlwk.  ist  er  mit  124  Gesgen. 
vertreten,  darunter  zahlreiche  Motetten, 
Magnificat,  1  Messe  u.  a.  (Eitner  1).  Hier- 
zu sind  noch  hinzuzufügen:  In  Ottav. 
Bargnani's  Canzonette  1599  ,,Provate  la 
raia"  4  voc.  —  In  Malvezzi's  Intermedii 
1591   ist  das  2.   u.  3.  lutermedi  von  M. 

—  In  Monteverdi's  Madrig.  spirituali  1583 
„Deggio  duuque  (Ergo  ne  vis)''  5  voc.  — 
In  Mascaglia's  2.  lib.  Madrig.  4  voc.  1585 
„Dissi  ä  l'amata  mia".  —  In  Mosto's  1. 
fiore  della  Ghirlanda  1577  „Donna  bella" 
5  voc.  —  In  Yonge's  Musica  transalpina 
1588  10  Madr.  zu  5  u.  6  Stim.  —  In 
Sabbio's  L'amorosa  1588,  Ero  cosi  dicea. 

—  In  Fei.  Anerio's  Le  gioie  1589  „Ri\T 
fontane"  5  v.  —  In  Ang.  Gardano's  Dia- 
loghi  1590  3  Madr.  zu  8  u.  9  Stim.  — 
In  Watson's  The  first  set  of  italian  Madri- 
gaUs  1590,  21  Madr.  —  In  Vincenti's 
Canzonette  lib.  3,  1591  ,,Donna  se  nel 
tuo  volto"  3  voc.  —  In  Yerovio's  Canzo- 
nette spir.  1591  „Giesu  rilucente".  —  In 
Amadino's  La  Gloria  1592  „Copia  di  Donna 
altera"  5  v.  —  In  Amadino's  Florindo 
1593  „Bascia  libascia"  5  v.  —  In  Pha- 


lese's  Paradiso  1596  drei  bekannte  Madr. 
5  V.  —  In  G.  Vincenti's  Vittoria  1596 
„Donna  se  co'l  sguardo",  5  v.  —  Yonge's 
Musica  transalpina  lib.  2,  1597  drei  Madr. 
mit  englischem  Text.  —  In  Ancina's  Tempio 
armonico  1599  ,,Ahime  pur  s'avicina".  — 
In  Phalese's  Ghirlanda   1601  zwei  Madr. 

—  In  Molinaro's  Fatiche  üb.  1  u.  2  von 
1610   elf  Gesge.,  davon  2  mit  lat.  Text. 

—  In  Cavagüeri's  Madrig.  1616  acht  Madr. 
zu  5  Stim.  —  In  John  Bland's  Samlwk.  4. 

—  Im  Gothaer  Cantional  1646  ein  Gesg. 

—  Auch  in  Lautenbüchern  von  Besardus, 
Denss,  Eude  und  in  Woltz'  und  Schmid's 
Orgelbüchern  im  Arrangement  vielfach 
veiireten. 

In  neuen  Ausg.  30  Gesge.  (Eitner  2. 
Bei  ,,Ma  nier"  ües  „Ma  per").  Dazu 
kommt  noch  in  Commer  s  Musica  Sacra 
Bd.  20.  25.  27.  28:  5  Motetten  und  in 
Squire's  Part  music  for  Choral  1  Madr. 
(M.  f.  M.  22,  85).  In  Haberl's  Jahrb.  1900 
sieben  4  stim.  Motetten.  In  Oliphant's 
Samlwk.  ein  Madrigal.  In  Webb's  col- 
lection  of  Madrigals  1  Nr. 

In  Handschriften. 

B.  B.  Ms.  Z39,  12  Stb.  des  17.  Jhs. 
Nr.  120  n.  121:   2  Motetten  zu  8  Stim. 

—  Ms.  Z  111  Peitsch,  Part.  fol.  279  Magni- 
ficat 8.  toni,  8  voc.  —  Ms.  13570  acht 
Magnificat  8  voc,  dito  in  Ms.  88  aus 
einem  Dmck  von  1600.  Ms.  W  59  Nr. 
822—24  drei  Motetten  8  voc. 

Dresd.  Mus.  Ms.  A  431  Nr.  1  Hodie 
Christus  natus  est  4  v.  P.  Ms.  Ca  44 
Nr.  26 :  Quem  dicunt  homine  S.  53.  Hodie 
beata  virgo  Maria  S.  55.  Gabriel  angelus 
locutus  est  S.  57.  4 stim.  in  P. 

Berlm  Kirchen  instit.  Magnificat  8  toni 
8  voc.  P.  qufol.  neuere  Hd. 

B.  Grimma:  Laudate  Dnum.  in  sanctis 
ejus  8  voc.  Nr.  107  in  Ms.  LXIX  u.  L, 
fehlt  T  2. 

B.  Basel  3  Mot.,  siehe  Kat, 

B.  Dresden  4  Mot.,  siehe  Kat. 

Mus  iL- fr.  Wien,  8  Stb.  des  17.  Jhs. 
Nr.  70:  Dolorosi  Mai-tj'r  5  voc. 

B.  Br.  2  Messen,   3  Motetten,   s.  Kat. 

Capella  sistina  in  Rom,  Cod.  29 :  Christe 
redemptor  5  voc.     Magnificat  8  voc. 

Ratsbibl.  zu  Thorn,  eine  Orgeltab.  von 
1594 — 1605  mit  arrang.  Motetten,  darunter 
auch  Marenzio. 

B.  Danxig,  Missa  8  voc.  super  Iniquos 
odio  habui,  Kyrie  et  Gloria  Nr.  48  in 
Ms.  q78  a— f.  6  Stb.  fehlen  6a.  7avox. 
Ebendort  Missa  sup.  Ego  sum  panis  8  voc. 
Nr.  54,  nur  mit  L.  M.  gez. 

B.  Liegnitx,,  4  Motetten  zu  4  u.  8  Stim., 
siehe  Kat. 


Mares. 


326 


Marescalco. 


B.  München^  Magnificat  8  yoc.  P. 

In  John  Baldwin's  hds.  Samlwk.  einige 
Motetten. 

In  Bologyia.,  Kat.  2,  343  Lamentabatur 
Jacob. 

Madrigale  u.  TlUanellen,  resp.  Can- 
zonen  sind  vorhanden  in 

B.  B.  Ms.  13575.  L  324.  ^'35  Nr.  402 
bis  413.  W  85  Nr.  975—979.  T  58.  T  168, 
alle  in  Part. 

B.  L.  15  Cauzonen  zu  5  Stirn.,  siehe  Kat. 

Miisikfr.  Wien :  Madrigali  a  piü  voci.  P. 

B.  A.  4  Madr.  zu  6,  8,  9  St.,  s.  Kat. 

Cambridge  FW.  Madrig.  in  12  Bänden, 
der  Kat.  sagt  komplet  und  giebt  das  Ee- 
gister  über  348  Madrigale. 

R.  C.  of  Mus.  Ms.  1881  Madrigale  in- 
kompl.  in  Stb.  10  Madr.  in  1883  in  Stb., 
in  1938  ein  Madr.  2  Madr.  in  P.  in  1941. 
1  Madr.  in  P.  in  1943. 

Bologna,  Kat.  3,  S.  4  im  Ms.  der  Ge- 
sang Tirsi  5  voc. 

In  B.  M.  befinden  sich  eine  grofse  An- 
zahl Madrigale. 

Mares,  Pierre,  aus  Toumay, 
diente  in  der  Kapelle  der  Statt- 
balterin  der  Niederlande  in  Brüssel 
und  wurde  am  1.  Mai  1566  für 
die  Kapelle  in  Parma  gewonnen 
(Straeten  6,  162).  1569  wird  er 
für  die  spanische  Hofkapelle  an- 
genommen (Straeten  8,  84). 

Maresca,  Mareello,  Bassist  an 
der  päpstl.  Kapelle  und  im  Jahre 
1630  Kapellmeister  daselbst  (Ha- 
berl,  Kat.  69). 

Marescalchi  (Marescalco),  Oio- 
yaniii,  um  1473  und  74  Sänger 
an  der  Hofkapelle  zu  Modena  (Val- 
drighi  12  S.  34  Dokum.). 

Marescalchi,  Liiigi,  Gerber 
sagt:  geb.  zu  Rom,  Fetis  glaubt 
in  Neapel  (Florimo  verz.  ihn  nicht, 
soweit  man  aus  seinen  sehr  unge- 
nauen Registern  entnehmen  kann). 
Er  war  Schüler  Pat.  Martini's,  lebte 
1770  in  Venedig  und  errichtete 
dort  eine  Musikhandlung  nebst  Ver- 
lag, die  er  1785  nach  Neapel  ver- 
legte. A^on  1780—89  brachte  er 
4  Opern  auf  die  Bühne  zu  Florenz 
und   Rom,    denen   ich    nogh   eine 


5.  Oper  hinzufügen  kann.  Fetis 
macht  darauf  aufmerksam,  dass  M. 
als  op.  7  ein  Trio  für  2  V.  u.  Ycl. 
unter  Boccherini's  Namen  in  seinem 
Verlage  veröffentlichte,  während  die 
Komposition  von  ihm  selbst  ist. 
Von  seinen  Kompositionen  ist  nach- 
weisbar: 

Le  Nozze  di  Teti,  e  Peleo,  Musica  per 
Pantomime.     Ms.  P.     [Neapel  Turch. 

Im  C.  P :  Les  airs  du  ballet  de  f audaugo. 

In  der  B.  Darmst:  La  morte  di  Gütern - 
nestra,  osia  Oreste.  Ballo  tragico-pauto- 
mimo.     1776.     P.  Ms. 

Aria  buffa  „0  la  porgetemi'-.  Venez., 
Scataglia.     P.     [Darmst.     Padua  Ant. 

Aria  p.  Basso:  Ch'io  parta  (1808). 
Ms.  B  708,  11  in  B.  Dresd. 

6  Duetti  Notturni  a  2  Sopr.  c.  2  V. 
Ms.  D  6.     [Padua  Ant. 

Aus  der  Oper  I  Disertori  feüci  (nach 
Fetis)  erschien  ein  „Duetto,  Sventurata  a 
Chi  fin'ora,  con  Y.  Ya.  e  B.  Yen.,  Aless. 
e  Pietro  ScatagHa".  3  Stb.  fol.  Kl.-A. 
[B.  B.     Schwerin  F.  nur  der  Kl.-A. 

Dodici  Minuetti  per  2  Y.,  2  Ob.  2  Comi 
e  B.  Op.  10.  Yenezia,  Zatta  in  Stb. 
[Maild.  Cons. 

Siufouia  in  re  per  2  Y.  2  Ob.  Va.  obl., 
2  Corni   e   ß.     Ms.   Stb.     [Mailand  Cons. 

12  Coutraddanze  per  2  Y.  2  Corni  e 
B.     op.  11.     Ven.,  Zatta.     Stb.     [ib. 

12  Coutraddanze  per  2  Y.  e  B.  com- 
poste  espressamente  per  Tapei-tura  del 
uuovo  Regio  teatro  degl'Inti'epidi  in  Fi- 
renze.     Ms.  Stb.     [ib. 

Sei  Trio  e  una  Serenata  per  due  Yio- 
lini  e  YiolonceUo  obbligato  dedicati  al 
Conte  Carlo  Colloredo.  s.  1.  et  a.  in  fol. 
4  Stb:  2  V.  Ya.  Vcl.  [Antiq.  J.  ßosen- 
thal  1902. 

5  Trii  per  2  Y.  e  Ya.  im  Ms.  Stb.    [ib. 

4  Minuetti  a  piu  strumenti,  Ms.  Stb. 
[ib.  siehe  Kat.  Nr.  2661. 

Scale  simplici  e  doppie  per  piano-forte 
in  tutti  i  12  tuoni  maggiori  e  minori, 
secondo  il  metodo  antico,  aggiunte  le  Scale 
de'  tuoni  minori  colle  seste  minori  ascen- 
denti,  come  pure  la  scala  generale  cro- 
matica  delle  dita,  per  l'esecuzione  secondo 
il  nuovo  metodo.  Napoli,  Marescalchi. 
Milano,  Ricordi.  qufol.  HS.  [Musikfr. 
AVieu. 

Marescalco,  OioYanni,  1473 
Sänger  an  der  Hofkapelle  in  Mai- 
land (Valdrighi  Mem.  Acc.  Modena 
1884  p.  242). 


Marescalli. 


327 


Mareschall,  Samuel. 


M.arescalli,  Joannes,  1472 
Sänger  an  St.  Peter  in  Eom  (Vier- 
tel j.  3,  237). 

Marescli,   Johann  Anton,   ist 

der  Erfinder  der  russischen  Jagd- 
musik im  18.  Jh.  (Siehe  Hinrichs 
1796  mit  der  ßiogr.  M.'s.)  Er  war 
ein  Böhme  und  ging  1751  nach 
Eussland,  wo  er  um  1794  in  Peters- 
burg gestorben  ist. 

Marescbal,  Maurice,  wird  1687 
Mitglied  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  300  Gld.  Gehalt  (Instru- 
mentist), siehe  Akten  im  Kreis- 
archiv zu  München. 

Mareschall  (wie  er  sich  selbst 
schreibt),  Samuel,  geb.  im  Mai 
(22.?)  1554  in  Tournay,  denn  er 
schreibt  am  22.  Aug.  1639,  dass 
er  85  Jahr  und  3  Monate  alt  sei. 
Auf  den  in  Basel  befindlichen 
Autographen  giebt  er  sehr  genaue 
Angaben  über  sich  und  zwar  nennt 
er  sich  einen  Ksl.  Notar  (Not.  Im- 
perial), Bürger  und  Organist  in 
Basel  seit  63  Jahren.  Da  er  dies 
am  12.  Jan.  1640  schreibt,  so  ist 
er  seit  1577  dort  angestellt.  Auf 
dem  Titel  seiner  Psalmenausgabe 
von  1594  nennt  er  sich  „der  Stadt 
und  Universität  zu  Basel  Musicus 
und  Organist".  Sein  Todesjahr 
kann  nicht  weit  nach  1640  liegen. 


Gregoir , 


Panth.  5. 


105  teilt  die 
Grabschrift  seiner  Frau  an  der 
Kirche  St.  Lorenz  zu  Basel  mit, 
welches  auf  Samuel  bezüglich  fol- 
genden Wortlaut  hat  „Samuel  Mar- 
schallus  I  Tornacensis  Fland.  N.  | 
Musicus  et  Organ.  Bas.  per.  Ann. 
obiit  Ann.  D,  |  Aet."  Siehe  auch 
Riggenbach  S.  409.  415.  419.  Seine 
hinterlassenen  Werke  bestehen  aus: 
Der  gantz  Psalter  von  Herrn  Ambrosio 
Lobwasser  D.  hiebevor  aufs  der  frautzö- 
sischen  Composition  mit  gleicher  Melodey 
vnd  zahl  der  Syllaben  in  teutsche  ßeymen 
gebracht.  Jetzund  mit  4  Stirn,  zugerich- 
tet (Choral  im  Discant).    Basel  1606  L. 


König,     gr.  8".     [Basel.     B.  Lpz.     B.  Br. 
B.  Hbg. 

Psalmen  Davids,  Kirchen-Gesänge  vnd 
geistl.  Lieder  von  D.  M.  Luther  u.  a.  mit 
4  St.  contrapunctsweise  gesetzt.  Basel 
1606  König,  gr.  8".  [Basel,  an  obiges 
"Werk  gebunden. 

—  Des  Königs  und  Propheten  Davids 
Psalmen  durch  Ä.  Lobw  . . .  4stim.  Basel 
1717  Joh.  Georg  König.  558  S.  u.  12  S. 
Anhang.     [Musikfr.  Wien. 

—  Eine  spätere  Ausg.  trjigt  den  Titel : 
Des  Königs  und  Propheten  Davids  Psal- 
men durch  A.  Lobw.,  sammt  andern  geistl. 
Liedern  ...  zu  4  Stim.  gebracht . .  .  Basel 
1743  Em.  u.  J.  Rud.  Thurneysen.  120. 
570  S.  u.  Reg.  S.  405  neues  Titelbl. 
80  geistl.  Lieder  mit  53  Tousätzen,  [B.  Lpz. 

Als  erste  Ausg.  wird  Basel  1594  an- 
gegeben, doch  ist  mir  kein  Exempl.  zii 
Gesicht  gekommen.  Zahn  verz.  es  nicht, 
auch  ist  die  Dedic.  mit  1606  gez.,  so  dass 
ich  an  der  Existenz  dieser  Ausg.  zweifeln 
möchte. 

Im  Ms.  existieren  noch 

Basel  F.  IX.  47.  1  vol.  in  fol.  39  S. 
u.  2  S.  Reg.  betitelt  „38  Psalmen  Davids 
Lobwassers".  Enthält  35  Orgelsätze  nach 
obigen  Psalmen  für  Orgel  frei  bearbeitet. 
Am  Ende  „Achevee  te  8  sept.  1638". 
(Scheint  Autogr.  zu  sein.) 

—  F.  rx.  50.  1  vol.  in  fol.,  24  S.  von 
M.  für  Orgel  beaibeitete  französische  u. 
deutsche  Lieder  nebst  2  Palleten  (22  Nrn.) 
von  Clemens  n.  p.,  Crecquillon,  Godart, 
Lassus,  Merulo  u.  Ungen.  am  Ende:  Sa- 
muel Marescallus  Tornacensis  Flandricus, 
m.  propr.  scripsit,  aetat.  suae  85  m(ense) 
3,  die  22.  augusti  1639. 

—  F.  IX.  49.  1  vol.  in  4P,  75  Seit. 
Widmung  an  Prof.  Remig.  Fesch  in  Basel 
von  S.  M.  „Mus.  Organ,  et  civ.  Basil.  per 
annos  63,  aetat.  suae  86.  die  12.  Januai'ii 
ao.  1640.     Enthält 

1.  38  Orgelsätze  über  franz.,  ital.  u. 
latein.  Lieder  u.  Gesänge,  von  denen  be- 
reits 20  in  F.  IX.  50  vorkommen. 

2.  Seite  44—71  eine  Samlg.  Fugen  über 
die  12  Toni.  Register  u.  1  Bearbtg.  über 
„A  demi  morf. 

—  F.  IX.  48.  1  vol.  in  fol.  90  S. 
Musik  u.  5  S.  Reg.  Pergamentband.  Wid- 
mung an  den  obigen  Prof.  zu  Basel  R. 
Fesch  von  S.  M.  ,,Not.  Imperial,  Mus. 
Organ  et  Bourgeois  de  Basle  lespace  de 
64  ans,  de  son  aage  86,  ce  23  d'avril,  1640: 

109  Orgelsätze  über  franz.  Psalmen- 
Melodien,  ähnUch  wie  in  F.  IX.  47,  an- 
lehnend an  das  obige  Drackwerk. 

In   B.  B.  W96   Nr.   1278  —  79    zehn 


Marescotti. 


328 


Maria  Antonia  "Walpurgis. 


Psalmen  in  P.  —  In  T250  sämtl.  Psal- 
men in  P.  —  In  B.  Liegnitz  zwei  4stim. 
Gesänge,  siehe  Eat. 

11  Gesge.   in    neuen  Ausg.   (Eitner  2). 

Marescotti,  Griorgio,  Musik- 
verleger  in  Florenz  von  etwa  1580 
bis  1602,  von  wo  ab  die  Erben 
zeichnen.  Er  gab  das  Samlwk. 
heraus : 

Della  scelta  di  Madrigali  de  piu  eccel- 
lenti  musici  de'nostri  tempi  a  3  voci  üb.  1. 
Firenze  1582.  3  Stb.  qu4".  20  Gesge. 
von  Alanianno  Aiolli,  V.  Ferro,  A.  Gabrieli, 
Jhan  Gero,  Orl.  Lasso,  Lerma,  G.  Nasco, 
Mat.  Eampollini  u.  Fr.  Eossello.  pSofb. 
Wien.     Florenz  B.  L. 

Im  Vogel  2,  430  Beschreibung  u.  Eeg. 

Maret,  Hiigues,  geb.  um  1726 
zu  Dijon,  gest.  ebd.  11.  Juni  1786, 
ein  Arzt,  an  der  Universität  zu 
Montpellier  angestellt,  später  zu 
Dijon  und  dann  Medicinalrat  zu 
Bourgogne.     Schrieb 

Eloge  historique  de  Mr.  Rameau,  com- 
positeur  de  musiqiie,  lu  k  la  seance  publ. 
de  l'Academ.  de  Dijon.  Dijon  1766.  8". 
78  S.  Auch  in  Memoires  de  l'Academie 
1766  abgedruckt.  Der  Einzeldruck  auch 
in  B.  Brüssel. 

In  den  Memoires  1769  von  Dijon  be- 
findet .sich  noch  „Eloge  de  Durey  de 
Noinville",  Verfasser  einer  Histoire  de 
l'opera  (Fetis). 

Marex,  siehe  Marckx. 

Marez,  Pietro  de,  um  1572 
Sänger  an  der  spanischen  Hof- 
kapelle Philipp  IL  (Straeten  8,  99). 

Margarina,  Cristoforo,  gab 
1612  G.  M.  Nanino's  3.  lib.  Mo- 
tetti  ä   1—5  voc.  in  Rom  heraus. 

Margariiii,  Francesco;  Florido 
nennt  ihn  1650  Kapellmeister  an 
S.  Tomaso    deH'Inglesi    (in   Rom?) 

In  den  Samlwken.  Florido's  befinden 
sich  2  Canzonen  ä  3  voc.  in  1652  (Eitner  1). 
In  Florido^  coucento  di  Madrigali  3  voc. 
1653  1.  S'e  ver  ch'un  si  trasforme.  2.  lo 
moro  e  tu  nol  credi.  In  Florido's  Alias 
cant.  sacr.  1657  eine  Motette,  ebenso  in 
dessen  Has  alias  sacras  cant.  1650:  Surge 
Aquilo  3  voc.  —  In  Nr.  1742  des  R.  C. 
of  Mus.  dieselbe  Motette  in  P. 

Margarita  philosophica,  siehe 
ßeisch,  Gregor. 


Margarita,  Clara,  s.  Cozzolaiii. 

Margas,  Joannes  (auch  mit  G. 
gez.),  war  von  1474 — 79  päpstl. 
Sänger  (Yiertelj.  3,  231). 

Marggraf,  Andreas,  aus  Eger, 
Kantor  in  Schwandorf  (Baiern)  um 
1585  (Mettenleiter  2,  187).  Er 
soll  nach  Gerber  2  den  128.  Psalm 
für  5  Stim.  in  Amberg  1586  her- 
ausgegeben haben. 

Margheritoni,  Nicoiao,  lebte 
1642  am  Hofe  zu  Massa  als  Mu- 
siker (Nerici  387). 

Margiarotti,  (xiro,  Fagottist, 
mit  60  Gld.  monatl.  Gehalt  vom 
1.  Okt.  1662  bis  15.  Sept.  1684 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  angestellt 
(Köchel  1). 

Margot,  Colin,  lebte  im  An- 
[  fange  des  16.  Jhs.  und  ist 

im  Samlwk.  1535  a  mit  einer  2  teiligen 
Motette   zu  6  Stim.  vertreten   (Eitner  1). 

Marheiniken,  Johann  Philipp, 

von   1703—1705    Chordirektor   an 
St.    Wilhelm    in    Strafsburg   i/Els. 
(Lobstein  88). 
Maria     Antonia     Walpurgis, 

Kurfürstin  von  Sachsen,  Tochter 
des  Kurfürsten  von  Baiern,  späteren 
Kaiser  Karl  YH.  von  Deutschland; 
als  Mitglied  der  arkadischen  Ge- 
sellschaft zu  Rom  führte  sie  die 
Namen  „Ermelinda  Talia  Pastorella 
Arcada"  u.  zeichnete  ihre  Komposi- 
tionen mit  K  T.  P.  A.  Geb.  18. 
Juli  1724  zu  München,  gest.  23. 
April  1780  zu  Dresden.  Sie  zeich- 
nete sich  als  Dichterin,  Malerin 
und  Komponistin  aus.  Ihre  Lehrer 
in  der  Musik  waren  Giov.  Ferran- 
dini,  Porpora  und  später  Hasse. 
Biographie  von  M.  Fürstenau  in 
M.  f.  M.  11,  167.  Dr.  Karl  von 
Weber:  Maria  A.  W.  Biogr.  in  2 
Bd.  als  Ms.  gedruckt.  Ihre  Kom- 
positionen, von  denen  die  meisten 
Ms.  blieben  sind  folgende: 

Motetti  spirituali  per  la  chiesa.  Maria 
Antonia  Dux  ßavariae  1730.    Es  ist  nicht 


Maria  Antonia  T\^alpurgis. 


329 


Maria,  Domenico  della. 


sicher  ob  die  Kompos.  von  ihr  sind.  Dir 
Name  kann  auch  als  Besitzerin  betrachtet 
werden,  qufol.  Ms.  7,  Iln.  [Dresd.Mus. 
B.  Wagener  Kopie. 

Meditationes.  Lib.  1.  2.  Meditat.  Se- 
condo  lib.  1.  2.  1746  Prologus  u.  Chorus. 
Einer  unverbürgten  Nachricht  zufolge 
werden  die  4  Bände  Kompos.  ihr  zuge- 
schrieben.    Ms.  7,  II 0.     [Dresd.  Mus. 

II  trionfo  della  fedeltri.  Dramma  pasto- 
rale  per  musica.  Lipsia  1756  Breitkopf 
(Typendruck).  1  vol.  P.  fol.  In  Mar- 
purg's  krit.  Beyträgen  3,  299  eine  deutsche 
Textiibersetzung.  [Dresd.  Mus.  Dresd. 
B.  M.  im  Di-uck  u.  Ms.  Hofb.  Wien. 
B.  Joach.  B.  G.  Part.  u.  Textb.  Dresd. 
1754,  Geschenk  der  Verfass.  br.  Mus., 
P.  u.  Orchesterst.  von  1762.  B.  B.  Wol- 
fenb.  Bologna.  Beriin  K.  H.  C.  P. 
Musikfr.  Wien. 

Wurde  1753  in  Potsdam  vor  Fried- 
rich II.  zum  ersten  Male  mit  Einlagen 
von  Friedrich  IL,  Hasse,  Graun  u.  Benda 
aufgeführt  (Schneider  H  142). 

Talestri  regina  dell'  Amazone,  dramma 
per  musica  per  E.  T.  P.  A.  Lipsia  1765 
ßreifkopf.  Tyi^endr.  3  voll,  qufol.  [Dresd. 
Mus.  B.  G^  nebst  Textb.  1763.  B.  M. 
B.  B.     Beriin  K.  H.     C  P. 

In  der  B.  Dresd.  Mus.  befinden  sich 
noch  einzelne  Gesänge  im  Ms.  aus  beiden 
Opern.  Aufserdem  noch  41  Arien,  doch 
sind  die  unter  Ms.  7  II  p.  fraglich  ob  sie 
von  ihr  herrühren.  Ebenso  fraglich  sind 
die  Mss.  7  Ilq.  r.  1.  Pastorale.  P.  Ba- 
variae  1741.  2.  3.  Intermezzi  comiche  ä 
Sopr.  e  B.  con  ström. 

Siehe  auch  Rudhart  143.  145. 

Im  Breitkopf  8  die  Sinfonie  zur  Oper 
II  trionfo. 

Recueil  d'airs  ä  danser  executes  ä 
Dresda.  Lips.  1756  Breitkopf  (aus  Trionfo, 
arrang.  von  Adam).     [B.  Wagener. 

Maria,  Carlos  de  Jesus,  siehe 
Croesser. 

Maria,  D.  Joäo  de  Santa-,  siehe 
Santa-Maria. 

Maria  da  Creraa,  Laiitenist,  s. 
Griovanui  Maria  da  Crema. 

Maria  Charlotte  (nicht  Antoi- 
nette  nach  Fetis),  Amalia,  Her- 
zogin von  Sachsen  -  Gotha,  geb. 
Prinzessin  von  Meiningen  am  11. 
Sept.  1751. 

Man  schreibt  ihr  eine  Samlg.  Canzo- 
netten  mit  Variationen  zu,  denen  auch 
Yariat.  von  Benda,  Schweitzer,  öcheidler 


u.  a.  beigegeben  sind.  Leipzig  1781, 
ferner  12  Lieder  von  einer  Liebhaberin, 
Gotha  1786  und  eine  Sinfonia  a  10  im 
Ms.  (Gerber  1). 

Maria,  Domenico  della,  geb. 
um  1768  zu  Marseille  von  italie- 
nischen Eltern,  gest.  9.  März  1800 
zu  Paris.  Schon  im  Alter  von  18 
Jahren  brachte  er  eine  Oper  auf 
die  Bühne  zu  Versailles,  ging 
dann  nach  Italien,  hielt  sich  an 
10  Jahre  dort  aut  und  schrieb 
gegen  6  komische  Opern,  die  an 
kleinen  Theatern  gegeben  wurden. 
1796  kam  er  nach  Paris  und 
schrieb  auch  hier  mehrere  komische 
kleine  Opern,  die  sich  Beifall  er- 
warben. Mitten  in  seiner  Lauf- 
bahn überraschte  ihn  der  Tod 
auf  der  Strafse  (Fetis.  Gerber  2). 
Beide  verzeichnen  an  5  Opern  u. 
Operetten,  von  denen  einige  eine 
weite  Verbreitung  fanden.  Nach- 
weisbar sind: 

La  fausse  duegne,  op.-com.  en  1  acte. 
Paris  (oeuv.  posth.  24/6  1802).  Ms.  P. 
[Briissel  Cons. 

L'oncle  valet.  Opera  on  1  acte  (Text: 
Duval.)  P.  Paris,  Sieber.  [B.  B.,  auch 
im  Ms.  4842  mit  deutschem  Text.  Biiissel 
Cons. 

—  Kl.-A.  Wien,  Comptoir.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

—  Kl.-A.  Lpz. ,  Hoffmeister  und 
Kühnel.     qufol.     75  S.     [Dresd. 

L'opera-comique,  op.  en  1  acte  (1798). 
Paris,  Lemoine.  P.  [Brüssel  Cons.  u.  in 
Stb.  im  Ms.     Musikfr.  Wien.     Lübeck,  P. 

—  Paris,  Frere.  Kl.-A.  5  Arien.  [B.  M. 
C.  P.  unbekannte  Ausg. 

—  Hbg.,  Mees  et  Co.,  Kl.-A.  kl.  foL 
[B.  B.  Schwerin  F.  in  P.  Deutsch  im 
Drack,  s.  1.  1800  in  B.  Kgsbg. 

—  Kl.-Ausz.     Lpz.     [br.  Mus. 

Le  prisonnier  ou  la  Eassemblance,  op.- 
com.  en  1  acte  (1798).  Paris,  Deslau- 
riers.  P.  146  S.  [Briissel  Cons.  und  in 
Stb.  im  Ms.  B.  M :  Paris,  l'auteur.  P. 
Ausg.  bei  Deslauriers.  Er  nennt  sich  hier 
einen  Schüler  Paesiello's,  ferner  im  Ms. 
P.  u.  gestochenem  Kl.-A.  mit  deutschem 
Text.  ß.  B.  Ms.  4841  in  P.  br.  Mus.  in 
P.  C.  P.  in  P.  Mailand  Cons.  Schwe- 
rin F:  Hamburg  chez  J.  Mees.     P. 

—  Der  Arestant.    Kl.-A.    Lpz.,  Breitk. 


Maria,  Francesco. 


330 


Mariani,  J  . . .  C 


&  Haeiiel.  [Dresd.  Strafsburg  i,/Els. 
B.  M.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Dresd. 
Mus.    E.  C.  of  Mus. 

—  Der  Gefangene.  Ms.  P.  [Dresden 
Opemarchiv. 

La  rencontre,  siehe  Le  vieux. 

La  Eassemblauce,  siehe  Le  prisonnier. 

Le  \-ieux  chateau,  ou  la  rencontre. 
op. -com.  en  3  act.  (Paris  15  3  1798). 
Paris,  l'auteur.  P.  188  Seit.  [Brüssel 
Cons.  und  Stb.  im  Ms.  B.  M.  in  P.  br. 
Mus.  in  P.     Musikfr.  "^'ien,  deutsch  in  P. 

Das  Singspiel  in  1  Akt.  P.  Ms.  4840 
in  B.  B.  und  Müncbener  Opernarchiv. 
Musikfr.  "Wien  nur  3  Nrn.  Siehe  L'opera 
comique. 

Eine  Eomance  aus  L'opera  com.  in 
Lpz.  Ztg.  3,  Beilage  7. 

In  Grass  &  Barth's  Samiwk.    2  Arien. 

0  ciel,  gr.  Duo  aus  der  Oper  Le  pri- 
sonnier. Ki.-A.  Hessen  -  Ca.ssel ,  Völler 
&  Grosheim.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  Musikfr. 
Wien.     Dresd.  Mus.  im  Ms. 

1  Arie  im  Archiv  de  musique. 

Das  Duett  „0  ciel!  ma  surprise"  ist 
ganz  im  Mozartschen  Stile  geschrieben 
und  sehr  ansprechend. 

Framery,  Nie. -Et.  schrieb  eine  Bio- 
graphie :  Notice  sur  le  musicien  Della- 
Maria,  raort  depuis  peu,  et  membre  . . . 
Paris  1800.     8«.     [Glasgow. 

Maria,  Francesco,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Im  Archiv  zu  Klosterneuburg  ein  Alma 
für  Chor. 

Maria  (Marin),  Ziianne  di  (Zuan), 
6.  Febr.  1504  erster  Organist  an 
S.  Marco  in  Venedig,  starb  um 
1507  (Caffi  1,  54.  68). 

Maria,  Pedro,  ein  Sänger  am 
Ende  des  15.  Jhs.,  diente  Lodovico 
il  Moro  (Motta  134). 

Mariaui,  siehe  Marin,  Fran^. 
Louis  Claude. 

Mariani,  Carlo,  um  1708  So- 
pranist an  S.  Marco  in  Venedig 
mit  100  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  45). 

Mariani,  F.  Maria. 

In  einer  Tabulaturpaiütur  in  Upsala 
ein  ,,Caro  mea  vere"   per  Alto  e  2  Yiol. 

Mariani,    Crioranni    Battista, 

lebte  in  der  Mitte  des  17.  Jhs.  u. 
ist  als  Opernkomponist  bekannt. 
Nachweisbar  sind: 

Amore  vuol  gioventu.     Scherzo  dram- 


matico  recitato  (in  Yiterbo  und  Bologna) 
Poesia  di  L.  Cortesi.  3  Atti.  Ms.  P.  433 
in  Venedig  Marco. 

Impegnarsi  per  compümento.  Scherzo 
dramatico  del  Sig.  Lod.  Cortesi,  a  2  voci. 
P.  58  BU.  gr.  40.  Ms.  18841  in  Hofb. 
Wien. 

Duetto:  Occhi  miei,  2  Sopr.  e  Bc.  4*'. 
Ms.  B.  Upsala. 

Ohne  Vornamen,  Ms.  17760  Hofb. 
Wien:  A  chi  piü  crederö  a  3  voc.  con 
cla%'ich.     P. 

Mariani,   Grioranni   Lorenzo, 

gegen  1730  in  Lucca  geb.,  gest. 
um  1793  zu  Savona;  studierte  bei 
Martini  in  Bologna  von  1746 — 51, 
wurde  Philharmoniker,  darauf  Ka- 
pellmeister am  Dome  zu  Savona 
(wie  Carpani  in  seinem  Haydn 
berichtet).  Er  war  Opern-  und 
Kirchenkomponist  (Nerici  278). 
Santini  besafs  von  ihm  ein  Miserere 
4  voc.  c.  Strom,  u.  2  Salve  regina. 
Im  Autographen-Kat.  Masseangeli's 
lautet  die  Biographie  etwas  anders : 
Geb.  um  1737  zu  Lucca,  bis  1753 
lebte  er  in  Genova,  erhielt  1756 
die  Kapellmeisterstelle  zu  Savona 
und  st.  dort  um  1793.  Er  war 
ein  Schüler  Martini's. 

Die  Bibl.  des  Liceo  jnusicale  zu  Bo- 
logna besitzt  von  ihm  im  Autogr.  1.  Lau- 
date  Duurn.  a  4  pleno  con  strum.  von 
1747.  2.  Messa  a  8  senza  stimm.  1747. 
3.  Dixit  a  5  concert.  c.  ripieni  e  strum. 
17.51.  4.  Tantum  ergo  a  4  voci.  5. 
Beatus  vir  8  voc.  6.  Si  quaeris  8  voc. 
7.  Elementi  di  contrappunto  incominciati 
a  di  4  Geunaio  1746.  8.  2  Komposit. 
vom  29.  Jan.  1751  u.  25  Briefe  an  Mar- 
tini. Nr.  7  u.  8  befindet  sich  in  der 
Accademia  filarmonico  zu  Bologna. 

In  der  B.  M:  Messe  8  voc.  c.  2  org. 
P.  Ms.  —  Miserere  4  voc.  2  V.  Va.  col 
org.     P.  Ms. 

In  C.  P.  im  Ms :  Messa  a  otto  reali  c. 
Bc.  Kopie  des  19.  Jhs.  120  Seit.  Ent- 
hält aufserdem:  Letemur  oranes  in  Dno. 
Gloria  in  exe.  Kyrie.  Alleluja.  Diffusa 
est  gratia.  Vidi  speciosam.  Patrem  omni- 
potentem. Sanctus.  De  radice  Jesse 
exiet  virga. 

Mariani,  J. . .  C. . . 

In  der  Bibl.  des  Conservat.  zu  Paris 
eine  Missa  8  voc.  im  Ms. 


Mariani,  Paolo. 


331 


Marinati. 


Slariani ,  Paolo ,  päpstlicher 
Sänger,  wahrscheinlich  zur  Zeit 
Martini's,  von  dem  sich  in  Bologna 
die  Schrift  befindet: 

II  giuclizio  del  p.  Martini  sopra  un 
quesito  propostogli  da  P.  M. . .  (Kat.  1, 
163). 

Mariani ,  P. . .  A. . .  (das  P. 
könnte  Pater  heifsen), 

ist  in  Carlo  Milanuzzi's  Armonia  1622 
mit  einer  Canzone  alla  Bastarda  für  2 
Tromboni  (Posaunen)  vertreten. 

Mariann,  P. . . 

Im  Archiv  zu  Gott  weih.  3  Messen. 
Lebenszeit  unbekannt. 

Marien,  Ambrosio,  aus  Artois, 
lebte  im  16.  Jh.  in  Neapel  (Titel) 
und  gab  heraus: 

...  II  1.  lib.  de  Madiigaü  a  4  voci. 
Yen.  1580  Aless.  Gardano.  4  Stb.  qu40. 
29  Madr.     [Venedig  Marco  fehlt  A. 

...  11  2.  Üb.  de  Madr.  a  4  voci . .  Ven. 
1584  Vincenci  &  Amadino.  4  Stb.  4°. 
29  Madr.,  dabei  2  von  G.  Cesare  Manzo 
u.  2  von  Lelio  Martiano.    [Modena  iiompl. 

In  Pietro  Yinci's  2.  lib.  Madr.  1567 
S.  29  das  Madr.  Magnanimo  signor.  Hier 
wird  er  als  Schüler  Vinci's  bez. 

Marigiiano  (Marilianus) ,  Ma- 
theo,  1516/17  päpstl.  Sänger  an 
der  Privatkapelle  Leo  X.  (Yiertelj. 
3,  255.  257). 

Marignan,  . . .  de,  Schauspieler 
im  18.  Jh.;  Verfasser  der  Ab- 
handlung 

„Eclaircissements  donnes  a  l'auteur  du 
Denn  du  ViUage.''  Paris  1781  Duchesne 
(Pougin). 

Marin,  Cliretien,  um  1552  Or- 
ganist am  Notredame  zu  Ant- 
werpen (Straeten  8,  158). 

Marin,  Fabriee,  siehe  Cajetan. 

Marin,  Fran<jois-Louis-Clautle, 
dit  Mariani,  ein  Schriftsteller,  geb. 
6.. Juni  1721  zu  Ciotat  (Provence), 
gest.  7.  Juli  1809  zu  Paris.  Biogr. 
im  Fetis,  der  auch  anzeigt: 

„Histoire  de  Saladiu,  Sultan  d'Egypte 
et  de  Syrie"  und  ,,Ce  qu'on  a  dit,  ce 
qu'on  a  voulu  dire,  lettre  ä  Md.  Foliot. 
Paris  1752."     8».     [Brüssel  3922. 

Er  war  ein  Verteidiger  der  französi- 
schen Musik.    Pougm  sagt,  er  war  zuerst 


Organist  zu  Ciotat,  1771  Chef  der  Re- 
daktion der  Gazette  de  France. 

Marin.  (Tiiillaume  Jlareel  de, 

geb.  22.  Mai  1737  zu  Guadeloupe, 
kam  jung  nach  Paris,  trat  in  die 
Armee  ein,  studierte  dann  Mathe- 
matik und  Musik  bei  Gaviniös  u. 
Pagin  und  bei  Rameau  Theorie. 

Ein  Stabat  inater  zu  4  Stirn,  und  Or- 
chester soll  bei  Leduc  in  Paris  erschienen 
sein  (Fetis).  Im  Sanilwk.  Kirchenmusik 
befinden  sich  2  geistl.  Gesänge  in  Part. 
Paris,  fol.     [ß.  B. 

Marin,  Marie -Martin  Marcel 

de,  der  Sohn  des  Guillaume,  geb. 
8.  Sept.  1769  zu  St.-Jean-de-Luz 
(Bayonne),  lebte  noch  1861.  Ein 
frühreifes  Talent  als  Virtuose  und 
Komponist.  1783  ging  er  nach 
Italien  und  wurde  zum  Mitgliede 
der  Arkadier  in  Rom  gewählt. 
Nach  seiner  Rückkehr  trat  er 
unters  Militär,  ging  dann  auf 
Reisen,  zeichnete  sich  als  Harfe- 
nist und  Violinist  aus  und  zog 
sich  dann  nach  Toulouse  zurück 
(Fetis).  Er  gab  zahlreiche  Instru- 
mentalwerke heraus,  von  denen 
nachweisbar  sind: 

6  Sonates  et  une  chasse,  pour  harpe. 
Oeuv.  5.     Paris.     [Paris  Nat. 

Nocturne  en  quintette  p.  harpe,  2  V. 
A.  Vcl.     oe.  14.     [ib. 

6  Sonatines  progressives  pour  harpe, 
oe.  16.     [ib. 

Duo  p.  2  hai-pes  ou  harpe  et  Pfte. 
oe.  17.     [ib. 

Fetis  bez.  seine  Kompositionen  als 
„veritablement  classique".  Die  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  besitzt  unter  Marin  ein 
Adagio  ed  Allegro  fiü-  2  Claviere  u.  Orch. 
in  Stb.     Fraglich  ob  von  Obigem. 

Marinali,  GrioTanni,  aus  Bas- 

sauo,  war  Priester,  Mönch  und 
Musikschriftsteller  zu  Padua  (Gaspa- 
rella  33). 

Marinati,    Aurelio,    aus    Ra- 

venna,  ein  Dr.  der  Rechte  zu  Ra- 
venna,  gab  heraus: 

La  prima  parte  della  somma  di  tutte 
le  scienze  nella  quäle  si  tratta  delle  sette 
arti  liberali  . . .    Roma  1587   Bonfadiuo. 


Marinelli,  Francesco  de. 


332 


Marini,  Biagio. 


40.  156  BU.  Als  4.  Abhdlg.  über  Musik. 
[Bologna.  Ebendort  im  Ms.  auch  der 
2.  Teil.     CR  siehe  Kat.  p.  73. 

Mariuelli,  Francesco  de,  No- 
bile, lebte  wahrscheinlich  in  Wien 
am  Ende  des  18.  Jhs.  bis  zur 
Mitte  des  19.  u.  ist  bekannt  durch 

In  B.  B.  Autogr.  Grasn.  unter  Franz 
Edler  von  Marinelli:  Ave  Maria,  2  Sopr. 
2  A.  2  Y.  Va.  Ycl.  B.  2  Fl.  2  Clar.  2  Fag. 
2  Hörn.     8  BU.     Part. 

I.  Fnihlingstag.  Eine  Cantate  von  Joh. 
Peschke.  (29/12  1811,  mit  vermehrter 
Instrumentining  3/''6  1815.)  P.  Autogr. 
[Hofb.  ^len,  Ms.  17  035. 

Die  Schlacht.  Gedicht  von  Fr.  Schiller, 
als  Svniphonie  mit  Chor  bearbeitet.  (16 1 
18430  P.  Autogr.  [Hofb."U"ien,  Ms.  17006. 

AJfred.  Grofse  heroisch-komische  Oper 
in  3  Act.  von  Kotzebue.     P.  Autogr.  nur 

1  Akt  vorhanden.    [Hofb.Wien.  Ms.  17026. 

Die  arme  Köhlerin.  Oper  in  drey  Auf- 
zügen von  Alois  Gleich.  (22  8  1815.) 
P.  Autogr.  in  2  voU.  [Hofb.  Wien,  Ms. 
17  027. 

Der  Kosak  und  der  Frewillige.  Ein 
Liederspiel  in  1  Akt  von  Kotzebue.  (5/12 
1815.)  P.  Autogr.  [Hofb. Wien,  Ms.  17025. 

Sonate  f.  Klav.  u.  Guit.     [Proske-M. 

6  Variat.  pour  guitarre  seule.  oe.  3. 
Vienne,  Impr.  chemique.     [B.  M. 

Marinelli,  Graetano,  geb.  um 
1760  zu  Neapel,  gest.  um  1820 
wahrscheinlich  in  Porto  in  Portu- 
gal. Schüler  des  Conservat.  Tur- 
chini  zu  Neapel.  Trat  als  Opern- 
komponist auf,  hielt  sich  in  Baiern, 
Spanien  und  Portugal  zeitweise  auf 
(Florimo  2,  436.  Pougin).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  bekannt : 

II  Barone  di  Sardafritta,  Intermezzo  a 

2  voci  in  2  parte.    Napoli  1776.    [Neapel 
im  Autogr.     Neapel  Turchini  in  Kopie. 

Gli  accidenti  inaspettati,  opera  semi- 
seria,  in  2  atti.  Napoli  1790.  [Neapel 
im  Autogr. 

La  Bizzarra  contadina,  op.  buffa  in 
2  atti.    Napoli  1790.    [Neapel  im  Autogr. 

La  Yillanella  semplice,  op.  buf.  in 
2  atti.    Napoli  1790.    [Neapel  im  Autogr. 

Quinto  Fabio,  op.  seria  in  2  atti.  Na- 
poli 1791.     [Neapel.     Neapel  Turchini. 

Lo  Sposo  a  forza,  op.  buf.  in  2  atti. 
Nap.  1792.     [Neapel  im  Autogr. 

La  Vendetta  di  Medea,  dramma  lyrii^ue 
in  2  atti.  (Venet.  1791.)  Ms.  P.  [Brüs- 
sel Cons. 


Tobia  alle  nozze  con  Sara.  Cantata 
a  4  voci    in  2  part.     [Neapel  im  Autogr. 

Mss.  B.  B.  137,  Eec.  u.  Arie  aus  der 
Oper  Lucio  Papirio.  122,  Rec.  u.  Arie: 
Perfida  sorte  ingrata,  per  Sopr.  c.  ström.  P. 

Im  Cons.  Mailand  ein  Terzette  .,Yedrai 
quäl  sia  lo  sdegno"  aus  Lucio  Papirio  und 
ein  Duett  aus  II  trionfo  d'amore  im  Neu- 
druck bei  Ricordi. 

Marinelli,  Oiulio  Cesare,  ein 

Mönch  im  Kloster  Monte  Cicardo, 
wie  er  sich  selbst  bez.,  gab  heraus: 
Via  retta  della  voce  corale,  overo  osser- 
vationi  intorno  al  retto  esercitio  de  c. 
fermo  didse  in  5  parte  . . .  Bologna  1671 
Giac.  Mouti.  40.  [B.  B.  Bologna.  Flo- 
renz. Glasgow.  Brüssel,  unter  Nr.  5273 
noch  eine  Abhdlg.  in  Kopie,  vielleicht 
dieselbe  wie  die  obige. 

Maringgele,  Johann  Baptist, 

„alter    Cantor    und    Organist    am 
St.  Peter  in  Salzburg'^ 

Ein  Lobgedicht  von  ihm  in  Samber's 
Manuductio  von  1707.  Hammerle  248 
nennt  ihn  Joh.  Mariuggel  und  verz.  Ihn 
1699  als  Kantor. 

Marini,  . . . 

Im  british  Museum,  Ms.  346,  in  einem 
Samlbd.  mit  Arien  und  Duette  ist  ein  M. 
vertreten;  welcher  M.  das  sein  soll,  lässt 
sich  ohne  Kenntnis  der  Piece  nicht  ent- 
scheiden. —  Pougin  erwähnt  von  einem 
M.  die  komische  Oper  „Duval  ou  une 
Erreur  de  jeunesse",  repr.  im  Ambigu- 
comique  Theater  zu  Paris  um  1800.  Nähe- 
res unbekannt. 

Marini,  Antonio; 

im  Ms.  N.  20,  Canzoni  di  diversi  autori, 
17.  .Jh.,  in  B.  Bologna  mit  Canzoni  a  voce 
sola  col  Bc.  vertreten.  —  Im  Kat.  der 
B.  Darmst.  ist  ein  Marini  mit  vier  geist- 
lichen Gesgen.  f.  Chor  u.  Orch.  verz. 
1.  Jesus  autor  clementiae.  2.  Domine  ad 
adjuvandum.  3.  Magnificat,  4.  Kirie 
eleison,  der  scheinbar  ins  18.  Jt.  gehört. 
—  Ebendort  unter  Marini  eine  Altarie 
„Caro  mea.  mit  4  Instram.,  Ms.  Stb. 

Marini,  Biagio,  aus  Brescia, 
gest.  nach  Cozzando's  Libreria 
Bresciana  p.  58:  1660.  Er  bildete 
sich  zum  Violinisten  aus  und  trat 
vor  1617  in  den  Dienst  der  städti- 
schen Kapelle  zu  Venedig,  ging 
1620  nach  Brescia  und  wurde 
Kapellmeister  an  S.  Eufemia  und 
der  Akademie  Erranti;  1622  diente 


Maiini,  Biagio. 


333 


Marini,  Biagio. 


er  Ferdinando  Gonzaga  zu  Parma, 
1626  bez.  er  sich  als  „Accaderaico 
occulto  gentilhomo  e  Maestro  della 
musica''  und  in  demselben  Jahre 
(Oktober  1626)  bez.  er  sich  als 
Maestro  della  Musica  beim  Pfalz- 
grafen AYolfgang  Wilhelm  von 
Neuburg,  Herzog  von  Baiern, 
Jülich,  Cleve  etc.  In  der  Dedic. 
erwähnt  er,  dass  er  kurz  vorher 
in  Brüssel  gespielt  habe  und  mit 
Ehren  und  Gescheuken  ausgezeich- 
net worden  sei.  In  den  M.  f.  M. 
18,  108/109  wird  er  als  Kapell- 
meister am  pfälzischen  Hofe  in 
Düsseldorf  um  etwa  1640  erwähnt. 
Im  Druck  von  1634  giebt  er  sich 
die  Titel  gentirhuomo  e  Cavagliere. 
1653  ist  er  Kapellmeister  an  der 
Accademia  della  Morte  zu  Ferrara 
und  1654  Kapellmeister  an  S.  Maria 
della  Scala  zu  Mailand  (Titel).  In 
welcher  Stadt  er  starb,  ist  bis  jetzt 
nicht  nachweisbar.  Fetis  sagt  zu 
Padua.  Wasielewski  2,  23  u.  48 
nebst  Musikbeilg.  Nr.  21.  22.  Von 
seinen  "Werken  sind  bekannt: 

1617.  Affetti  musicali  di  .  .  .  Op.  1. 
Nella  quäle  si  contiene,  Symfonie,  Canzon, 
Sonate,  Balletti,  Arie,  Brandi,  Gagiiarde  & 
Corenti,  a  1.  2.  3.  acomodate  da  potersi 
suonar  con  Yiolini  Cornetti  &  con  ogni 
Sorte  de  strum.  musicali.  Yen.  Iöl7  B. 
Magai.     4  Stb.     fol.    27  Nrn.     [B.  Br. 

1618.  Madrigale  et  Symfonie  a  1.  2. 
3.  4.  .5.  Di  . . .  Op.  2  . . .  Yen.  1618 
B.  Magni.  Stb.?  4"^.  13  Gesg.  u.  In- 
strumentaLsätze.     [B.  B:  B.     Bologna  C  1. 

1620.  Arie  Madrigali  et  Corenti  a  1. 
2.  3.  Di  . . .  Op.  3  . . .  Ib.  1620.  1  vol. 
in  Fol.  17  Gesge.  u.  12  Instnimental- 
sätze.  2  Piecen  im  Y'asielewski  2  Nr.  9. 
10.     [Bologna. 

1622.  Scherzi,  e  Canzonette  a  1.  e 
2  voci  di  . . .  Accomodate  da  cantarsi 
nel  Chitarone,  Chitariglia,  &  altri  ström, 
simiü:  Cou  i  suoi  Ritorneli  per  il  Violino 
e  Chitarone.  Op.  5.  Pai'ma  1622.  1  vol. 
in  40.  19  Nrn.  [Bologna,  Kat.  3,  242 
die  Dedic. 

1623.  Le  lagrime  d'Ermiuia  in  stile 
recitativo,  con  alcune  Ode  da  cantarsi  con 
termine   affettuoso   nel  Chitai'one,   Clavi- 


cordo  ö  altro  ström,  simile:  Di  . . .  Op.  6. 
Parma  1623  Anteo  Viotti.  1  vol.  in  4*'. 
24  S.     [Bologna.     Siehe  Vogel  1.  419. 

1626.  Sonate  Symphonie  Canzoni, 
Pafs'emezzi,  Baletti,  Corenti,  Gagiiarde, 
&  Retornelli,  a  1.  2.  3.  4.  5.  &  6  voci, 
per  ogni  sorte  sorte  d'instrumenti.  Un 
Capriccio  per  sonar  2  V.  quatro  parti. 
Un  Ecco  per  3  Y.  &  alcune  Sonate  capri- 
ciose  per  sonar  2  e  3  paiti  con  il  Y.  solo, 
con  altre  curiose  &  moderne  inventioni, 
Op.  8  .  .  .  Yen.  1626  Magni.  6  Stb.  fol. 
50  Piecen.  An  Instrumenten  sind  ge- 
nannt: Y.  Cornet,  Fag.,  Posaune,  Posaune 
grossi,  Chitarone,  Va.,  Gambe,  Flöte.  Dedic. 
in  Neuburg  im  Oktob.  1626  gez.  Auf  dem 
Titelbl.  ist  die  1626  durch  Hinzufügung 
von  drei  I  in  1629  verändert.     [B.  Br. 

1634.  Canto  per  le  musiche  di  camera 
concerti  a  4.  5.  6.  voci,  &  instrom.  Op.  7. 
Di  . . .  Ven.  1634  Magni.  Dedic.  mit 
Neuburg  1624  (?)  gez.  1  vol.  (?)  in  4«.  37  S. 
mit  13  Gesgen.  [Oxford  Ch.  Ch.  kompl.  (?) 
Siehe  Vogel  1,  416. 

1635  . . .  Madrigaletti  a  1,  2,  3  e  4 
voci,  con  alcune  ViUaneUe  per  cantare 
nella  Chitariglia  spagnola,  Chitarone  ö 
altro  simile  instrom.  Et  con  11  suo  Bc. 
Lib.  5,  op.  9  .  .  .  Yen.  1635  Magni. 
Dedic.  in  Neuburg  1625  (?)  gez.  1  vol.  (?) 
in  4.°.  28  S.  mit  14  Gesg.  Der  Bc.  zeigt 
andere  Gesge.  an.  [Oxford  Ch.  Ch.  Vogel's 
Beschreibung  ist  nicht  ausreichend. 

1641.  Compositioni  varie  per  musica 
di  camera  a  2,  3,  4,  5  voci,  e  parte  con 
2  Y.  Dedic. . .  Op.  13.  Yen.  1641  Aless. 
Vincenti.  6  Stb.  4».  18  Gesge.  Marini 
ist  noch  in  Neuburg. 

1644.  Corona  melodica  ex  diveisis 
saciae  musicae  floribus  concinnata,  2,  3, 
4,  5,  6  &  pluribus  voc.  ac  instniment. .  . 
Op.  15.  Antverp.  1644  haered.  Phalesii. 
4*^.  14  Gesge.  u.  4  Sonaten.  Dedic.  5/9 
1644  in  Düsseldorf  gez.     [Biü-ssel:  Bc. 

1649.  Concerto  terzo  delle  musiche 
da  camera  del  . . .  a  3.  4.  5.  6.  e  piü 
voci  con  2  Y.,  et  altri  ström.  Op.  16  . . . 
Milano  1649  per  Carlo  Camagno.  7  Stb. 
4".  14  Gesge.  mit  Instr.  Die  Dedic.  ist 
in  Mailand  vom  Autor  unterz.  [Florenz 
B.  n:  4  Smgst.  2  Y.  Bc. 

1653.  Salmi  per  tutte  le  solennita 
dell'anno  concertati  nel  moderno  stile, 
ad  1,  2  e  3  voci  con  Y.  e  senza.  Del . . . 
Op.  18.  Yen.  1653  Magni.  Marini  ist 
in  Ferrara  Kapellm.  6  Stb.  4».  13  Ge- 
sänge.    [B.  Br. 

1654.  Ye.spri  per  tutte  le  festiuita 
deIl"anno.  A  4  voci.  Da  cantarsi  in  ca- 
pelle    e   nell'organo  . . .      Op.  20.     Yen. 


Maiini,  Carlo. 


334 


Marino,  Carlo  imbrogio. 


1654  Maffni.  Marini's  Stellung  und  "Wohn- 
ort ist  nicht  angegeben.  5  Stb.  4^.  18 
Gesänge.     [B.  Br. 

1655.  Lacrime  di  Davide  sparse  nel 
Miserere  concertato  in  diuersi  modi  a  2, 

3,  4  e  piü  voci  con  2  V.  a  beneplacito 
Litanie  de  Santi  abbreuiate,  Motetti,  e 
Tantum  ergo  sacranientum.  Op.  21  . . . 
Yen.  1655  Franc.  Magni.  7  Stb.  4^. 
8  Gesge.  M/s  Stellung  nicht  angegeben. 
[B.  Br. 

1655  . . .  Per  ogni  sorte  d'istromento 
musicale  diuersi  generi  di  Sonate  da 
chiesa,  e  da  caraera,  a  2,  3,  &  ä  4.  Con 
TAJfabeto  alle  piü  proprie  per  la  Chitarra 
aUa  spaguola  e  beneplacito.  Lib.  3.  Op. 
22  . . .  Yen.  1655  Fr.  Magni.  4  Stb. 
40.  (2  Y.  Ya.  B.  Bc.)  Dedic.  in  Yene- 
dig,  dem  Druckorte,  unterz.  4  Ballette, 
Sarabanden,  Correnten,  6  Sinfonien,  6  So- 
naten, 1  Passacaglio.     [B.  Br. 

(Aus  obigem  Yerz.  lässt  sich  recht 
genau  ersehen,  wie  viel  Drucke  verloren 
gegangen  sind,  denn  es  fehlen  die  opera 

4,  10—12,  14,  17  u.  19.) 

Im  Samlwk.  1654  eine  Motette  (Eitner  1 
Nachtrag). 

In  neuen  Ausg.  4  Instrumentalpiecen 
(Eitner  2  Nachtr.). 

3Iarini,    Carlo,    siehe    Marino, 
Carlo  Ambrogio. 
Mariiii,  Francesco  Maria,  aus 

Pesaro,  nennt  sich  1637  Kapellm. 
der  Eepublik  S.  Marino  (gehört 
jetzt  zur  römischen  Provinz).  Er 
ist  bekannt  durch: 

Concerti  spirituali  di  . . .  concertati  ä 
2.  3.  4.  5.  6.  7.  voci  &  con  instnim. 
lib.  1.  Yen.  1632  B.  Magni.  5  Stb.  40. 
27  geistl.  Gesge.  [B.  Br:  C.  A.  T.  B.  Bc. 
Dedic.  in  Yenedig  dem  Druckorte  unterz. 
Bologna. 

2  Mot.  im  Profius  1646  (Eitner  1). 

Marinis,    Griovanni    de,    aus 

Bari,  war  um  1596  Kapellm.  am 
Dome  zu  Bari  (Titel)  und  gab 
heraus : 

II  1.  lib.  de  Madrig.  a  6  voci  di  .  .  . 
Yen.  1596  Amadino.  6  Stb.  40.  26  Madr. 
[Yerona  S.  f:  T.  5  a.  Enthält  3  Gesänge 
von  GaUo. 

II  2.  lib.  de  Madr.  a  6  voci  di  .  .  . 
Yen.  1601  Ang.  Gardano.  Hier  ist  obiges 
Amt  nicht  mehr  verz.,  obgleich  er  noch 
in  Bari  die  Dedic.  unterz.  6  Stb.  4^. 
24  Madr.,  1  davon  von  Nicolo  de  Grecis. 
[Hofb.  Wien:  B. 


6  Madrig.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Ferner  in  Stef.  Fehs  5.  hb.  de  Madr. 
1583  zwei  Gesänge.  —  In  G.  P.  Gallo's 
1.  lib.  de  Madr.  5  v.  1597  „La  beUa  man 
che  mi". 

Marino    da    Corigliano,    ein 

Priester  des  16.  Jhs., 

ist  in  Arascione's  Xuove  Laudi  ariose 
1600  mit  1  Gesänge  S.  2  vertreten. 

Marino,  Alessandro,  aus  Ve- 
nedig, war  1579  Kanonikus  regu- 
lari  am  Lateran  (Titel)  und  ist  be- 
kannt durch: 

Psalmi  vesperarum  cum  4  vocib.  auc- 
tore  Reverendo  D.  Alexandre  Marino  Ve- 
neto  .  . .  Yen.  1578  haered.  H.  Scoti.  4 
Stb.     40.     [Bologna. 

—  Im  br.  Mus.  eine  Ausg :  Psalmi  ves- 
perarum et  Magnificat  4  voc.  c.  Bc.  ed.  2. 
Antv.  1637  Phalesius.  T.  B.  Bc.  in  4» 
vorhanden. 

Psalmi  vesperarum  cum  4  vocib. . . 
Lib.  2.  Yen.  1587  haered.  H.  Scoti.  4 
Stb.    40.     [br.Mus:  T. 

Psahni  oranes  qui  ad  vesperas  decan- 
tantur  cum  6  vocibus  Aufhöre  . .  .  Yen. 
1579  Scotus.     6  Stb.     40.     [Bologna. 

CompJetorium  ad  usum  romanum  duo- 
denis  vocib.  concin. .  .  Yen.  1596  Ama- 
dinus.  12  Stb.  4".  [Bologna  fehlt  C 1. 
chorus. 

II  1.  lib.  de  Madrigah  a  5  voci,  del .  .  . 
Yen.  1571  figliuoli  di  Ant.  Gardano.  5 
Stb.  qu40.  29  Madr.  [Bologna:  T.  Mo- 
dena:  T.  5  a. 

...  II  1.  hb.  de  Madiigali  spirituali  a 
6  voci,  con  una  Canzone  a  12  nel  fine 
...  Yen.  1,597  Amadino.  6  Stb.  40. 
22  Madr.     [Bologna:  T. 

Marino ,  Cavaliere  Battista, 
nach  Fetis  Giovanni  Batt.,  in  seinem 
Druckwerke  fehlen  die  Yornamen; 
ein  italienischer  Dichter,  geb.  im 
Okt.  1569  zu  Neapel,  lebte  in  ver- 
schiedenen Städten  Italiens  (F6tis 
Näheres). 

Unter  seinen  Schriften  befindet  sich 
in  den  „Dicierie  sacre  del  Cavalier  Ma- 
rino" als  2te  Abhdlg.  „La  Musica,  dicieria 
seconda  sopra  le  sette  parole  dette  da 
Cristo  in  croce."  Ausg.  A^'eu.  1615.  [CR] 
—  Yicenza  1618  Amadio  [Bologna.  C.  P. 
Einsiedeln].  —  Yen.  1643.     [B.B. 

Marino  (Maiini),  Carlo  Ambro- 
gio, aus  Bergamo,  1687  Violinist 
au  S.  Maria  Maggiore   ebd.     Fetis 


Maiino,  Carlo  Ambrogio. 


335 


Maiiottini. 


u.  a.  schreiben  füi"  Ambrogio 
tälscblich  Antonio.  Sein  erstes 
Werk,  welches  er  mit  16  Jahren 
komponierte,  wie  es  in  der  Dedic. 
heifst,  ist  betitelt: 

Sonate  da  camera  a  3  stniraenti  .  .  . 
op.  1.  Bologna  1687  Monti.  4  Stb.  (2  V. 
Yioloue  u.  Spinetta.)  [Moclena.  br.  Mus.] 
Es  ist  nicht  zu  ersehen,  ob  das  Jahr  1687 
sein  16.  Lebensjahi'  ist.  Auf  op.  8  nennt 
er  sich  Citadino  di  Bergamo,  Prof.  di 
Violiuo. 

Balletti,  Correnti,  Gighe,  e  Minuetti 
diuei-si  a  3,  2  V.  Vcl.,  o  Spinetta.  Op.  2. 
Ven.  1692  Glos.  Sala.  4».  3  Stb.  [br. 
Mus:  2  V. 

12  Sonate  a  3  e  5.  op.  3.  Amst. 
[Paris  Nat.]  Fetis  verz.  es  in  der  Ori- 
ginalausgabe :  Venet  1696  und  sagt,  die 
ersten  8  Sonaten  sind  für  2  V.,  Vcl.  u. 
Bc.  und  die  nächsten  für  6  Instrumente. 

Cantate  a  voce  sola,  lib.  1.  Op.  4. 
Ven.  1695  Gios.  Sala.  12  Cantate.  [Stadt- 
bibl.  zu  Bergamo. 

Suonate  alla  francese  a  3  . . .  op.  5. 
Amst.,  Eoger.   3  Stb.   qu40.     [br.  Mus:V. 

Sonate  a  tre  e  a  quattro.  op.  6.  Amst. 
[Paris  Nat. ,  nach  Fetis  sind  6  zu  2  V. 
Vcl.  u.  Bc.  und  6  für  2  V.  Va.  Vcl. 
u.  Bc. 

Sonate  da  camera  a  3,  2  V.  Vcl.  obl. 
con  il  B.  per  l'org.  op.  7.  Amst.  4  Stb. 
fol.     [br.  Mus. 

Sonate  (11  Son.  u.  1  Chiacona)  ä  V. 
solo  col  Bc.  op.  8.  Amst.,  Est.  Roger. 
Nr.  126.  qufol.  49  Seit.  [B.  Wagener. 
Karlsruhe.     R.  C  of  Mus. 

Alessandri  S.  149  zeigt  noch  „Suonate, 
Ven.  1692  Gius.  Sala"  au. 

Marino,    (xioseifu,    um    1618 

Kapellmeister    an    der    städtischen 

Kapelle  zu  Pordenone  (Lombardei) 

(Titel).     Er  gab  heraus: 

n  2.  lib.  de  Madrig.  a  5  voci  di  .  .  . 
Con  il  Bc.  per  il  Clavicemb.  Ven.  1618 
G.  Vincenti.  6  Stb.  40.  19  Madr.  [Bo- 
logna, im  gedr.  Kat.  fälschlich  unter 
Marini. 

Mariuone  oder  Marinoni,  Giov. 

ßattista,  ein  Venezianer;  um  1591 
u.  1592  Sänger  am  Hofe  zu  Mau- 
tua:  ti-at  später  als  Sänger  in  den 
Dienst  des  Doms  zu  Padua,  1644 
wird  er  maestro  genannt  u.  starb 
dort  im  Nov.  1647  (Canal  94). 


Marinoni,    Antonio    di,    um 

1555    Kapellan    und    Sänger    am 
Dome  zu  Brescia  (Canal  94). 

Marinoni,  Griambattista,  detto 
Giove,  war  Maestro  am  Dome  zu 
Padua  (Caffi  2,  31,  nach  der  Zu- 
sammenstellung der  verz.  Autoren 
muss  er  dem  16.  Jh.  angehören). 
Der  von  Canal  94  verz.  Marinone, 
(iiov.  Batt.,  ist  jedenfalls  derselbe, 
der  1647  zu  Padua  starb. 

Marinoni,  (jirolamo,  aus  Fos- 
sombrone,  war  um  1614  Musikus 
an  S.  Marco  in  Venedig  (Titel), 
nach  Ambros  schon  seit  1590.  Er 
gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Motetti  a  1  voce,  et  in 
fine  un  Salue  reg.  a  2,  posti  in  Musica 
per  Alfabeto.  Da  . .  .  Ven.  1614  B.  Mag-ui. 
1  vol.  in  fol.  11  Bog.  19  Gesge.  mit 
Bc.     [B.Br.     B.  K.     Univ.  Prag. 

In  Patto's  Canoro  pianto  1613  der  Ge- 
sang:   Affütte  voce  mie,    1  voce  con  Bc. 

Mario,  ...  1515  päpstl.  Sänger 
(Viertel].  3,  255).  In  Modena  in 
den  28  Bänden  Kantaten,  auch  1 
Kant,  von  einem  Agatea  Mario. 

Mario,  Capuana,  16.  oder  17. 
Jh.,  gab  heraus: 

Sacre  armouie  a  3  voci.  Venet.,  be- 
fand sich  einst  im  Besitze  der  Kathedr. 
zu  Brüssel. 

Mario,  Federico,  aus  Perugia, 
um  1539  päpstlicher  Säuger,  .später 
Kopist  (Haberl,  Kat.  Cod.  8). 

Marl  Ottini,  Antonio,  Contraltist 
und  Gesanglehrer  a/d.  Hof  kapeile 
in  Dresden,  f  1803  (nach  dem 
Ms.  Autogr.  in  B.  B.  seiner  Storia). 
Er  ist  bekannt  durch: 

Storia  dei  musici,  ossia  succinta  relaz- 
zione  di  tutti  quelli  che  dal  priucipio  del 
mondo  fiuo  a  i  nostri  tempi  celebri  si 
soDo  resi  . . .  Dresda  1776.  82  BU.  Ms. 
Autogr.  28  in  fol.  [B.  B.].  Angehängt  4 
Abhandlungen  von  Tartini  und  Riccati.^ 
68  Bll.  —  Ferner  im  Ms.  13600  in  B.  B: 
Miscellanee  musicali.  Parte  I.  coutiene 
musica  vocale  senza  ström,  a  1 — 4  voci 
(a  Dresda  1783).  Parte  11.  cont.  mus. 
vocale  con  ström,  accomp.  per  il  Cem- 
balo.    1  voL  in  fol.     135  Bll. 


Maris. 


336 


Marlet. 


In  Dresd.  Mus.  ohne  Vornamen:  12 
Lieder  in  Musik  gesetzt  von  .  .  .  Dresden 
im  Hilschersclien  Musik  -  Verlage,  qufol. 
[auch,  in  Brüssel  Cons. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasn:  Esercizi  per 
il  Canto  a  fjuattro  e  piü  voci,  40  BU. 

3Iaris,    Griilielinus    de,    von 

1473-76  päpstl.  Sänger.  Viel- 
leicht derselbe,  der  1471—72  an 
St.  Peter  angestellt  war  (Viertel]. 
3,  231). 

Marisio,  Prospero,  um  1623 
Kammermusiker  an  der  Hofkapelle 
in  Turin  (Vogel  1,  13). 

Marissal,  D.  Antonius,  Dua- 
conus  (ex  Dovay)  Juris  pontificii 
Baccalaureus    (Titel),    ist    bekannt 

durch 

Flores  Melodici,  sive  cantiones  sacrae 
5.  6.  8.  et  plui-ium  voc.  pro  festis  prae- 
cip.  totius  anui.  Duaci  1611  Jo.  Bo- 
gardus.  8  Stb.  qu4^.  26  Gesge.  bis  zu 
12  Stirn.  [Musikfr.  Wien  kompl.  Katha- 
rinenkirche  in  Danzig  (?).  br.  Mus.  fehlen 
A2.  T2. 

Maritz,  Johann  Hinrieh,  kaufte 
am  14/12  1780  das  Organistenamt 
an  St.  Michaelis  zu  Hamburg  für 
10000  Mark.  Er  war  der  Letzte, 
der  es  durch  Kauf  erwarb  (Rats- 
akten). 

Marius,  siehe  unter  Mayer, 
Gregor. 

Markham,  Kichard,  lebte  in 
der  1.  Hälfte  des  15.  Jhs.  und  ist 

im  Cod.  92  des  Domkapitelarchivs  zu 
Trieut  (jetzt  in  Wien)  mit  einem  Patrera, 
3  voc.  vertreten. 

Markordt,  J  . . ., 

schrieb  1780  die  Oper:  Tom  Thumb-, 
der  Druck  ist  betitelt: 

The  Overture,  Songs,  Duetts  &  Choiti- 
ses  in  .  . .  as  performed  (with  universal 
applause)  at  the  Theatre  royal  in  Covent 
Garden  composed  &  compiled  by  ...  In 
which  is  printed  (by  Permission)  the 
much  admired  Song  sung  by  Mrs.  Ken- 
nedy composed  by  Dr.  Arne.  London, 
Walker.  33  S.  in  fol.  [W^olfenb.  R.  C. 
of  Mus. 

Markordt,  S. . . 

Sls  Symphonies  in  Stb.  für  kleines 
Orchester,  18.  Jh.,  ini  Druck.  [R.  C.  of 
Mus. 


Marks,  Johann  Christian,  aus 

Pyritz  in  Pommern,  war  um  1754 
Fagottist  a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  Berlin 
(Marpurg  1,  78.  S.  502  schreibt 
er  „wird  1755  an  der  obigen  Ka- 
pelle angestellt  und  war  vorher  in 
Potsdam''). 

Marie,  Nicolas  de,  (Fetis  An- 
gabe, dass  der  in  Samlwken.  nur 
mit  Nicolas  bez.  Komponist  Marie 
sein  soll,  ist  falsch,  denn  damit  ist 
stets  der  berühmtere  und  weit- 
verbreitetere Komponist  Gombert 
gemeint).  Ueber  sein  Leben  ist 
nichts  bekannt.  Fetis  sagt  zwar, 
dass  er  Lehrer  der  Chorknaben  an 
der  Kirche  zu  Nojon  war,  doch 
giebt  er  keine  (Quelle  an.  Li 
seinen  Drucken  ist  davon  nichts  zu 
lesen.     Man  kennt  von  ihm: 

1.  Missa  ad  imitationem  moduli  (Je  suis 
desherite)  Auetore  Nicoiao  de  Marie:  Cum 
4  vocib,  nunc  primum  .  .  .  Lutetiae  1557 
Adr.  le  Roy  &  R.  Ballard.  Chorb.  in  gr. 
fol.  8  ßll.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  A. 
B.  M.     Proske.     Bologna. 

Ganz  dieselbe  Messe  erschien  auch 
unter  Maillard's  Namen.     Anfang: 


2.  Missa  ad  imit.  moduli  (Pauis  quem 
dabo)  Auct.  . . .  cum  4  voc.  Ib.  1559. 
Chorb.  in  gr.  fol.  10  BU.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  Proske.  Krakau.  Rom  Pietro. 
Modena  1558  (das  Berliner  Exempl.  trägt 
auch  die  Jahresz.  1558). 

3.  Missa  ad  Imitat,  moduli  (0  gente 
brünette)  ...  4  vocum.  Paris  1568  Du 
Chemin.     Chorb.  fol.     [Einsiedeln. 

12  Chansons  in  alten  Samlwk.  von 
Attaingnant  imd  du  Chemin,  nur  mit  De 
Marie  gez.  (Eitner  1). 

Im  Neudruck:  Pour  faire  amour  plus, 
4  voc.  in  Publikation  Bd.  23. 

Marlet,  Abbe,  ein  Priester  und 
Musiker    zu    Paris,    schrieb     ein 


geistliches    Pastorale 


,Jesus  nais- 


sant  adoro  par  les  bergers",    wel- 
ches 1744  im  Hause  des  Fräulein- 


Marley. 


337 


Maroni. 


Stifts  Enfaiit  Jesus  aufgeführt  wurde 
(Pougin). 

Maiiey,  . . .  war  Organist  an  St. 
Mar}^  Mag'dalen  in  Newark-on-Trent 
bis  1758  (Stepliens). 

Marliauo,  Francesco  da,  wurde 
am  28/8  1516  als  Tenorist  am  Dome 
zu  Mailand  angestellt   (Muoni  28). 

Marlot  de  Montillot,  lebte  Ende 
des  18.  Jhs.;  bekannt  ist  nur: 

Premier  Symphonie  ä  grand  orchestre. 
Pai-is.     [Paris  Nat. 

Marlot,  George  le,  siehe  Le 
Marlot. 

Mario w,  Isaac,  ein  Wieder- 
täufer, der  gegen  den  Gemeinde- 
gesang eiferte  und  herausgab: 

Tlie  controversie  of  singiug  brought  to 
an  £nd  . .  London  1696.  120.  [br.  Mus. 
Glasgow. 

Felis  berichtet  des  Näheren  über  die 
Ursache  des  Streites  mit  Benjamin  Keach 
und  fuhrt  noch  andere  Werke  an,  die 
über  denselben  Gegenstand  handeln. 

Marmaduke     Overend ,     siehe 
Overeiid. 
Marmoiitel,    Jean  -  FranQois, 

Operntextdichter  und  Schriftsteller, 
geb.  11.  Juli  1723  zu  Bort  (Li- 
mousin),  gest.  31.  Dez.  1799  zu 
Abbe  vi  Ue.  \yurde  1763  Mitglied 
der  Akademie  fran9aise  und  folgte 
d'Alembert  1783  als  ständiger 
Sekretär.  Im  Streit  zwischen  den 
Gluckinisten  u.  Piccinnisten  stand 
er  auf  Seiten  des  Italieners.  Von 
seinen  Schriften   gehören   hierher: 

Essai  sur  les  revolution  de  la  musique 
en  France.  (Paris  1777.  8".  38  S.) 
[B.  B.  Dresd.  Bologna,  dort  auch  eine 
italienische  Uebersetzung  im  Ms.  Glas- 
gow.    Bmssel  Cons. 

Polymnie.  Poeme  posthume  de  M  .  . . 
Paris  i818  Guillaume.  12"  mit  dem  Portr. 
Piccinni's.  Eine  Satyre  gegen  Gluck  und 
seine  Vei'ehrer.     [Brüssel  7301  (Fetis). 

Marnef.  Oodefrold,  ein  Pariser 
Buchdrucker  und  Verleger,  1513 
mit  Fi'an(,'ois  Begnault  vereint. 
Seine  Söhne  JerOme  und  Denis 
folgten  ihm  s;egen  1550 

Rob.  Eitnor's  Queüen-Lexikon.    Bd.  G 


Er  gab 


eine  kleine  theoretische  Abhand- 
lung heraus,  betitelt: 

Utilissime  niusicales  regule  cunctis  per 
necessarie,  piaui  cantus,  simplicis  contra- 
puncti,  rerum  factarmn,  tonorum ,  seu 
orgauorum  usualium,  et  artis  accentuandi 
tarn  speculative  quam  practice,  novissime 
correcte  et  emeudate  Incipiunt  (Vignette 
mit  der  Inschrift  De  Marnef).  Am  Schluss : 
Parisiis  1513.  17.  Kai.  Aprilis.  kl.  4P. 
32  BU.  [besafs  einst  George  Becker  in 
Lancv. 

— "  Paris  1550  J.  et  D.  Marnef  (Fetis). 

Marni,  Paolo,  aus  Mantua,  wie 
Canal  95  berichtet; 

ist  durch  ein  zweiteiliges  Madrigal  zu 
4  Stirn,  in  den  Samiwk.  1588  d  u.  1590  f 
bekannt  (Eitner  1).  Diesem  fügt  Vogel 
noch  hinzu  :  Ä  questa  mia  Diana  5  voc. 
in  Ang.  Gardano's  L'amorosa  1588*. 

Marold,  T  . . . 

Im  Gothaer  Cantioual  von  1646  und 
im  3.  Teil  je  ein  mehrstimmiger  geistl. 
Gesg.  Koch  3,  277  sagt,  dass  er  von 
1631  —  1666  Kantor  in  Gotha  war,  nennt 
ihn  aber  Merold  und  verwechselt  ihn  mit 
Veit  Dietrich,  s.  d.,  doch  ist  vielleicht  das 
T .  .  .  als  Vorname  im  Gothaer  Cantional 
ein  Irrtum. 

Marold,  Veit  Dietrich,  war  von 

1631  —  1666  Kantor  zu  Gotha  als 
Nachfolger  Lindemaun's  (M.  f.  M. 
10,  75). 

Marone,  Andrea,  aus  ßrescia, 
Sänger  und  Violenspieler,  war  bei 
einem  Preissingen,  vom  Papst  Leo  X. 
veranstaltet,  der  Sieger.  Siehe  Am- 
bros  2,  490. 

Maroni,  Griovanni,  aus  Ferrara, 
soll  zuerst  Organist  zu  Lodi  ge- 
wesen sein  und  kam  1598  in 
Dienste  des  Herzogs  von  Mantua, 
wo  er  noch  1620  wirkte,  so  be- 
richtet Bertolotti  p.  74.  Canal  95 
dagegen  sagt:  geb.  zu  Ferrara, 
w^ar  Kapellmeister  seiner  Vater- 
stadt, später  in  Lodi  und  lebte 
noch  1620.  1598  war  er  kurze 
Zeit  in  Diensten  des  Herzogs  von 
Mantua.  —  Das  vorhandene  Druck- 
werk von  M.  berichtet,  dass  er 
1596   Musiker  beim  Herzoge  von 

92 


Marot. 


338 


Maroy. 


Ferrara  war  und  der  Kai  der  Bibl. 
zu  Modena  fügt  noch  hinzu  ,,und 
Kapellm.  am  Dome  zu  Ferrara". 
Die  Stellung  in  Lodi  entnehmen 
beide  oben  angezeigte  Quellen  werke 
aus  Fetis  Biogr.,  ebenso  die  Kapell- 
meisterstelle am  Dome  zu  Ferrara. 
Sicher  bleibt  demnach  nur  die  Stel- 
lung am  Hofe  Ferrara's  und  1598 
die  in  Mantua.     Er  gab  heraus: 

n  fior  novello  Musica  a  5  voci  di  .  . . 
Lib.  1.  Yenet.  1596  Amadino.  5  Stb. 
4°  mit  22  Gesgen.  [Modena:  B.  5  a.  Fer- 
rara B.  c      Crespano:  T. 

Marot,  Clement,  der  bekannte 
Psalmendichter,  der  auch  als  Kom- 
ponist aufti'at  und  wahrscheinlich 
zum  Teil  die  Melodien  zu  den 
Psalmen  aussuchte,  vielleicht  auch 
einige  Melodien  selbst  erfand.  Geb. 
1495  zu  Cahors,  gest.  1544  zu 
Turin.  War  Begleiter  des  Königs 
Franz  I.  auf  seinen  Feldzügen, 
wurde  als  heimlicher  Protestant 
ins  Gefängnis  gesetzt,  1526  frei- 
gelassen, floh  1534  bei  der  Ver- 
folgung der  Protestanten  nach 
Bearn,  dann  nach  Ferrara  und 
endlich  nach  Venedig.  1536  kehrte 
er  zurück,  übersetzte  die  Psalmen 
in  französische  Verse  und  versah 
sie  in  der  2teti  bisher  bekannten 
Ausgabe  mit  Melodien.  Die  Aus- 
gaben beginnen  mit  wenig  Psal- 
men und  vermehren  sich  bis  zu 
Jambe  de  Fer's  von  1561  und 
GoudimeFs  Ausgabe  von  1562 
(siehe  M.  f.  M.  6,  138.  3,  194  zum 
Vergleiche  nach  Riggenbach  und 
der  Abdruck  der  frühesten  Melo- 
dien in  Bd.  6  Nr.  9  Beilage  ff.). 
Ueber  sein  Leben  ist  noch  nach- 
zutragen, dass  er  1543  abermals 
flüchten  musste,  nach  Genf  ging, 
dann  nach  Chambery  und  endlich 
nach  Turin,  wo  er  starb. 

Die  erste  -Ausg.  der  Psalmenübersetzung 
erschien  1541  zu  Paris.  30  Psalmen  ohne 
Melodien.    Die  nächste 


La  forme  |  des  prieres  et  |  chantz  eccle- 
siastiques  auec  la  maniere  d'administrer 
les  Sacremens,  &  consacrer  le  Mariage : 
Selon  la  coustiuue  de  Teglise  ancienne  . . . 
M.D.XLII.  kl.  8".  92  BlI.  ohne  Ort  und 
Verleger.  35  Psalmen  mit  Melodien.  Ab- 
druck in  M.  f.  M.  6  Beilage  S.  20.  Be- 
schrbg.  des  Drackes  in  Wackernagers 
Bibliogr.  1855  p.  180.  [Kgl.  öffentliche 
Bibl.  zu  Stuttgart. 

—  Ausg.  von  1544  Lyon  ches  Et.  Dolet. 
Hier  nennt  er  seinen  Namen  auf  dem 
Titel.     Ohne  Melodien. 

—  Ausg.  1555.  Pressa  Yalentior.  de 
rimprimeiie  de  Jean  Gerard.  49  von 
Marot.  40  von  Th.  de  Beze-  fStadtb. 
Frankf.  a/M. 

—  Ausg.  1559  Par  Jean  Bonnefoy. 
[B.  Lpz. 

Die  letzten  beiden  Ausg.  mit  Melodien. 

Ein  chronologisch  geordnetes  Terz,  der 
ältesten  Psalmenausgaben  in  M.  f.  M.  2, 140. 

Ms.  B.  B.  ohne  Signatur,  eine  Alt- 
stimme von  1590  Nr.  1:  Dulcis  memoria. 
Die  Cantusstimme  teilt  Ereigius  in  seinem 
theoretischen  Werke  mit. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesänge  (Eitner  2 
Nachtr.). 

Marot,  Abbate  Jordi,  Sänger 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  Neapel, 
27/10  1480  (Straeten  4,  29). 

Marothi,  (xeorge,  Prof.  der  Be- 
redsamkeit, Geschichte  und  Mathe- 
sis  zu  Debreczin  in  Ungarn.  Da- 
selbst den  11.  Febr.  1715  geb.  und 
ebd.  gest.  16.  Okt.  1753.  Er  soll 
nach  Gerber  1  die  Psalmen  in 
Versen  ungarischer  Sprache  mit 
mehrstimmigen  Tonsätzen  heraus- 
gegeben haben. 

Marotto  (Marotta),  Erasino,  ein 

Italiener  aus  dem  Ende  des  16.  Jhs., 
gab  heraus: 

Aminta  musicale.  II  1.  lib.  de  Madrig. 
a  5  voci.  Ven.  1600.  5  Stb.  qu4''. 
[br.  Mus:  C.  B.  5a,  fehlt  im  Yogel. 

In  Samlwken.  wii'd  er  Marotta  genannt: 

1.  In  Flaccomio's  Le  risa  avicenda  1598 
,,Son  le  risa.   2.  p.     Non  son  risa  5  v." 

2.  in  Phalese's  U  Helicone  Madr.  5  v. 
1616  „Vorö  veder"  5  voc. 

3Iaroy  (Mauroy),  Joannes,  wird 
im  März  1540  päpstl.  Sänger  (Vier- 
tel]. 3,  226). 


Mai'pach. 


339 


Marpxirg,  Friedr.  Wilh. 


^larpadi,    ^1.   Balthasar,    aus 

Allensbacli  in  Baden  am  Zellersee, 
scheint  nach  den  mir  sehr  nnvoU- 
ständig  vorliegenden  Titehi  seiner 
Werke  an  der  Schule  zu  Zell  in 
Baden  angestellt  gewesen  zu  sein, 
denn  einer  der  Titel  lautet: 

Scala  musicalis  pro  Classae  IV  Scholae 
Zellensis.  Ms.  Ferner  Isagoge  niusica 
1625.  —  Siugkunst,  XX.  Cap.  —  Musica 
praxis  vocabula  artis.  Sämtlich  in  der 
B.  des  Stiftes  Einsiedeln. 

Marpalu,  . . .  Fetis  verz.  unter 
diesem  Namen  eine  Abhandlung 
,,Traites  des  l'harmonie  et  de  ceux 
qui  Font  inventee;,  de  son  usage 
et  de  ses  effets,  im  le  Mercure 
galant,  Juillet  1680,  t.  XI,  p.  240 
bis  275;  octobre  1680,  t.  XII, 
p.  56—76  et  312-350.  Fetis  irrt, 
die  Abhandig.  steht  weder  im  Jahrg. 
1680  noch  einem  der  vorhergehen- 
den oder  nachfolgenden.  Auch  sind 
seine  Bezeichnungen  mit  t.  XI  u. 
XII  unrichtig,  da  die  Bände  nur 
den  Narpen  des  Monats  tragen,  also 
nur  mit  VII  und  X  zu  bezeichnen 
wären.  Wo  der  Artikel  stehen  soll, 
ist  bis  jetzt  nicht  bekannt. 

Michel  Brenet. 

Uebrigens  ist  der  Artikel  Ger- 
ber 2  nachgeschrieben  und  der 
sagt:  Siehe  TExtraordinaire  du 
Mercure  galant  . . . 

Marpurg,  Friedrich  Wilhelm 
(Pseudonym:  Simeon  Metaphrastes). 
Man  war  bisher  über  seinen  Ge- 
burtsort völlig  im  Dunkeln,  denn 
die  Angaben  Gerber's  u.  Meusel's 
im  Gelehrten  Teutschland  sind  teils 
unrichtig,  teils  ungenau.  Erst 
durch  die  Untersuchugen  Dr.  W. 
Thamhayn's  in  Seehausen  erhalten 
wir  aus  dem  Kirchenbuche  in  See- 
hof in  Wendemark,  ein  Rittergut, 
die  genaue  Nachricht,  dass  er  am 
21.  Nov.  1718  daselbst  geboren  u. 
am  23.  getauft  wurde.  Näheres 
im  AVochenblatt  für  Seehausen  in 


der  Altmark  1895  Nr.  105  und 
im  Auszuge  in  M.  f.  M.  27,  162. 
29,  105,  dort  auch  Auskunft  über 
die  Eltern.  Gestorben  zu  Berlin 
22.  Mai  1795.  Er  hatte  eine  gründ- 
liche Schul-  und  Uuiversitätsbil- 
dung  genossen,  ging  1746  nach 
Paris,  trat  als  Privatsekretär  des 
Generals  Bodenberg  ein,  verkehrte 
mit  Voltaire,  d'Alembert  u.  Mau- 
pertuis  und  eignete  sich  die  fran- 
zösische Bildung  jener  Zeit  an. 
Nach  Berlin  zurückgekehrt,  wurde 
er  1763  zum  Kgl.  Lotteriedirektor 
ernannt  u.  führte  den  Titel  eines 
Kriegsrates.  Merkwürdig  ist  es, 
dass  die  damals  schreibselige  Zeit 
über  Marpurg's  Leben  sogar  nichts 
niedergeschrieben  hat.  Gerber 
kannte  ihn  persönlich,  erbte  seine 
hinter lassenen  Schriften,  weifs  aber 
nichts  Thatsächliches  über  sein 
Leben  zu  geben,  trotzdem  ihm  M. 
selbst  Vieles  erzählt  hat.  Die  Leip- 
ziger Musikztg.  2,  569.  595  schreibt 
über  ihn :  M.  war  ein  Genosse  Les- 
sing's  und  seiner  Freunde  n.  war 
ein  jovialer,  für  sinnlichen  Lebens- 
genuss  empfänglicher  Mensch.  Jahn 
3,  361  schreibt:  Er  war  scharf- 
sinnig und  gründlich  in  seinen 
Untersuchungen,  aber  leidenschaft- 
lich, gleich  unfähig  AViderspruch 
zu  ertragen  und  seine  Heftigkeit 
zu  zügeln.  Wenn  er  Kirnberger, 
mit  dem  er  in  literarischen  Streit 
geriet,  durch  die  Darstellung  weit 
überlegen  war,  so  gab  er  ihm  an 
Grobheit  u.  Bitterkeit  nichts  nach 
(in  einer  Anmkg.  führt  Jahn  noch 
mehrere  Belege  an).  Heber  die 
Ursache  des  Streites  mit  Kirn- 
berger siehe  dessen  Biographie. 
Schubart  p.  83  lässt  ihm  als  Tlieo- 
retiker  alle  Gerechtigkeit  wieder- 
fahren, wenn  er  ihm  auch  vor- 
wirft, dass  er  zu  hartnäckig  bei 
vorgesetzter  Meinung  blieb;   dann 

22* 


Marpurg,  Friedr.  "Wilh. 


340 


Marpurg,  Friedr.  Wilh. 


fährt  er  fort:  Seine  Kompositionen 
aber  sind  höchst  gezwungen  iind 
mathematisch  herausgezirkelt.  Seine 
Arien  kalt  und  schulmeisterhaft 
behandelt  und  seine  Lieder  ohne 
Kraft  und  Saft.  Doch  muss  sie 
der  Kenner  wegen  ihrer  Gründ- 
lichkeit studieren.  Ueber  die  Scan- 
dalsucht jener  Zeit  findet  man 
Auszüge  aus  Almanachen  in  M.  f. 
M.  12,  144  u.  Seite  148  bekommt 
Marpurg  auch  seinen  Teil  ab. 
Ebendort  S.  171  ein  geistliches 
Lied,  welches  M.  von  seiner  besten 
Seite  zeigt  und  beweistj,  dass  er 
Erfindung  und  seelischen  Ausdruck 
wohl  besafs.  Der  Streit  von  Mar- 
purg contra  Sorge  zieht  sich  im 
Jahre  1760  durch  seine  kritischen 
Briefe  und  histor.  Beyträge  hin- 
durch, stets  in  höhnischen  und 
beleidigenden  Ausdrücken.  Mar- 
purg, Kirn  berger  und  Mattheson 
haben  sehr  viel  dazu  beigetragen, 
die  Harmonielehre  nach  Eameau's 
System  in  ihrer  Weise  auszubauen, 
wenn  auch  erst  durch  Logier  die 
moderne  Anschauung  begründet 
wurde.  Vergleicht  man  die  Ber- 
liner Zeitgenossen  M.'s  als  Kom- 
ponisten, so  ist  M.  der  Trockenste, 
Graun  und  Quantz  besitzen  die 
meiste  melodische  Erfindungsgabe 
und  Kirnberger  liegt  in  der  Mitte, 
indem  seine  Erfindungsgabe  be- 
deutender als  Marpurg's  und  ge- 
ringer als  die  von  Graun  und 
Quantz  ist. 

Verzeichnis   sehier  schriftstellerischen 
Werke  : 

Abhaudluag  von  der  Fueje  nach  den 
Grundsätzen  der  besten  deutschen  und 
ausländischen  ileister,  entworfen  von  .  . . 
Nebst  62  Kupferiaf.  Berhn  1753  Haude 
&  Spener.    4P.   4  Vorbll.    XVI  u.  192  S. 

—  Zwevter  Theil.  Nebst  LX  Kupfer- 
taf.  Ib.  1754.  40.  4  Vorbll.  XXX  u. 
147  S.  Dazu  2  Bände  Musikbeispiele  in 
Tafeln.  [B.B.     Dresden.     B.Joach.     B.M. 


Proske.  B.  Wagener.  Brässel  6730. 
Lübeck.  B.  Lpz.  kompl.  Dresd.  Mus. 
Musikfr.  "Wien.     Cons.  Mailand,      br.  Mus. 

—  in  franz.  Uebers :  Traite  de  la  fuge 
et  du  contre-point.  2  voll.  Berlin  1756 
ib.  mit  122  Taf.  [B.  B.  Proske.  Bo- 
logna, auch  in  Italien.  Uebersetzung  im  Ms. 

—  1801  in  Paris  bei  Imbault.  fol. 
134  Taf.  [B.  M.  Musikfr.  Wien.  E.  C. 
of  Mus. 

—  1806  Lpz.,  A.  Kühnel.  4".  [Dresd. 
B.  D.  Brüssel  6731.  B.B.  Hannov. 
Dresd.  Mus. 

—  Wien  1843  DiabeUi,  vermehrt  von 
Simon  Sechter.     fol.     [Dresd. 

—  Lpz.  1858  C.  F.  Peters.  2  Tbl., 
ed.  von  Dehn.     [B.  Wagener.     B.  B. 

Hrn.  d'Alemberts,  Mitglied  der  Kgl. 
pr.  Academie  .  .  .,  Systematische  Einleitung 
in  die  Musicalische  Setzkuust,  nach  den 
Lehrsätzen  des  Herrn  Eameau.  Aus  dem 
Französ.  übersetzt  und  mit  Anmerkungen 
vermehret  von  .  .  .  Lpz.  1757  Breitkopf. 
40.  6  Bll.  136  S.  [B.  B.  Basel.  Proske. 
B.  Wagener.  Brüssel  6438.  Bologna. 
B.  Hbg.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Anfangsgründe  der  theoretischen  Mu- 
sik, von  ...  Lpz.  1757  Breitk.  4".  4 
Bll.  176  S.  [B.  B.  Dresd.  B.  M.  B. 
Wagener.  Brüssel  5810.  B.Lpz.  Dresd. 
Mus.     Musikfr.  Wien.     Salzburg. 

Anleitung  zum  Clavierspielen,  der  schö- 
nern Ausübung  der  heutigen  Zeit  gemäfs 
entworfen  von  .  .  .  Nebst  18  Taf.  Berlin 
1755  Haude  &  Spener.  4».  VI,  78  S. 
[Dresd.  Brässel  6244.  B.B.  B.  Hbg. 
Basel.  B.  M.  B.  Wagener.  B.  Lpz. 
Dresd.  Mus. 

—  2.  Aufl.  Berl.  1765  (?).  ib.  [Brüs- 
sel.    Musikfr.  Wien.     B.B.     B.M. 

—  Principes  du  clavecin  par  .  . .  Avec 
20  plauches.  Berl.  1756  ib.  4".  92  S. 
[Dresd.  Brüssel  6246.  Bologna.  Wa- 
gener.    B.B.     Dresd.  Mus.     R.  C.  ofMus. 

—  3.  Aufl.  im  Auszuge.  Berlin  1760. 
[B.  ß.    B.  M. 

—  4.  Aufl.  1.  Tbl.  Berhn  1762. 
[B.  B.     B.  Wagener. 

—  2.  Tbl.,  worin  die  Lehre  vom  Ac- 
compagnement.  Berlin  1761  Haude  & 
Spener.     [B.  B.     B.  Wagener. 

—  Fetis  und  Moscheies  gaben  eine 
Methode  des  methodes  de  piano  1840  in 
Paris  bei  Schlesinger  heraus.  2  Teile, 
worin  auch  M.'s  Anleitung  verwendet  ist. 
[Brässel  6290.  6291  Ausg.  bei  Ricordi. 

.  . .  Anleitung  zur  Musik  iiberhaupt, 
und  zur  Siugkuust  besonders,  mit  Uebuugs- 
exempeln  erläutert  .  .  .  Berlin  1763  Wever. 
80.   5  BU.    171  S.     [B.B.     Dresd.     B.M. 


Marpurg,  Friedr.  "Wilh. 


341 


Marpurg,  Friedr.  "\\'ilh. 


Hannov.  Proske.  B.  Wageuer.  Brüssel 
6090.  B.  Lpz.  Musikfr.  Wien.  Ein- 
siedelii. 

Anleitung  zur  Singcomposition,  von  .  . . 
Berlin  1758  G.  A.  Lange.  4",  mit  M.'s 
Poi-tr.  5  Ell.  206  S.  [B.  B.  nebst  einer 
Aufl.  von  1763.  B.M.  B.Dresd.  Proske. 
Basel.  Wagener.  Biiissel6733.  Lübeck. 
B.  Lpz.  Dresd.  Mus.  Musikf r.  Wien.  B. 
in  Beuron  (HohenzoUern). 

Des  cntischen  Musicus  an  der  Spree 
erster  Bd.  (ohne  Autor).  Berlin  1750 
Haude  &  Spener.  4**,  mit  Musikbeilagen. 
406  S.  [B.  B.  Musikfr,  Wien.  Proske. 
Basel.     B.  "Wagener.     Brüssel  4617. 

Handbuch  bey  dem  Generalbasse  und 
der  Composition  mit  2  —  3  —  4 — 5—6 — 7 
bis  8  und  mehreren  Stimmen.  Nebst 
einem  vorläuffigen  kurzen  Begriff  der 
Lehre  vom  Generalbass  für  Anfänger. 
Nebst  YUI  Kupfertafeln.  Berlin  1755 
Schützen's  AYittwe  und  Lange.  4^.  VI 
u.  70  S.  8  Taf.  Mattheson  dedic.  — 
2.  Theil   1757   von   S.  71—205  u.  9  Taf. 

—  3.  Theil  1758,  S.  207—272  u.  12  Taf. 
Anhang     zum    Handbuche     bey     dem 

Generalbässe  und  der  Composition;  wo- 
rinnen,  zur  Uebung  der  gewöhnlichen 
harmonischen  Dreyklänge  und  Septimeu- 
accorde,  Probeexempel  vorgeleget  werden 
und  hiernächst  dasjenige,  was  ein  jeder 
Componi.st  von  dem  doppelten  Contra- 
punct  und  der  Yerfertigimg  einer  Fuge 
wissen  muss  ...  8  Kupfertaf.  Berlin 
1760  Lange.  4^,  von  S.  273—341  u.  8 
Taf.  [ß.  B.  B.  Hbg.  B.  AYagener. 
Proske.  Brüssel  6446.  B.  Joach.  nur 
der  Anhang.  Dresd.  kompl.  Brüssel 
Cons.     Musikfr.  YTien.     B.  Beuron. 

—  2.  Aufl.  1.  Theil.  BerUn  1762 
Lange.  100  S.  6  Taf.  [B.  B.  Dresden. 
B.  M.  Proske.  Freising.  Brüssel  6447. 
Einsiedeln  2  Thle? 

Historisch-kritische  Beyträge  zur  Auf- 
nahme der  Musik  von  ...  1.  Bd.  1.  Stück. 
Beriin  1754  Schützens  ■Witt^\-e.  kl.  8«. 
6  Stücke  bis  1755.  562  S.  7  Bll.  Reg. 
Jedes  Stück  enth.  ein  Lied  mit  Musik.  — 
2.  Bd.  1.-6.  Stück.  1756  Berlin  G.  A. 
Lange,  576  S.  —  3.  Bd.  1557—58,  ib. 
560  S.    —   4.  Bd.    1758—59,   ib.   564  S. 

—  5.  Bd.  1760  —  62  —  78  Berlin  bey 
Lange.  534  S.  [B.  B.  B.Hbg.  Mu- 
sikfr. Wien.  Basel.  B.M.  Dresd. 
Proske.  Brüssel.  B.  Wagener.  B.  Lpz. 
Stadtb.  Augsburg.      Freising.       Salzburg. 

Kritische  Briefe  über  die  Tonkunst, 
mit  kleineu  Ciavierstücken  und  Singoden 
begleitet  von  einer  musikalischen  Gesell- 
schaft  in    Bei'lin    (ohne    Autor).       Bari. 


(1759)  1760—1764,  Bimstiel.  4".  1.  Bd. 
506  S.  2.  Bd.  504  S.  3.  Bd.  143  Briefe. 
[B.  B:2Bde.  Musikfr.  Wien.  B.  Wa- 
gener. Brüssel  4623.  B.  Hbg.  1.  Bd. 
Proske.  B.  M.  Dresd.  B.  Lpz.  R.  C. 
of  Mus. 

Kritische  Einleitung  in  die  Geschichte 
und  Lehrsätze  der  alten  und  neuen  Musik, 
von  . .  ,  Nebst  8  Kupfertaf.  Berlin  1759 
Lange.  4".  M.'s  Portr.  6  Bll.  246  S. 
12  Bll.  [B.  B.  Brüssel  3183.  B.  M. 
B.  Hbg.  Hannov.  Amst.  Dresd.  Basel. 
B.  Wagener.  B.  Lpz.  Freising.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Die  Kunst  das  Ciavier  zu  spielen, 
durch  den  Yerfasser  des  critischen  Mu- 
sicus an  der  Spree.  Berlin  1750  Hen- 
ning. 40.  [B.  B.  Briissel  6241.  Proske. 
Musikfr.  Wien.     Kopenhag.     B.  M. 

—  2.  Ausg.  Haude  &  Spener  1751. 
[B.  B.  Dresden,  steht  fälschlich  unter 
Scheibe. 

—  3.  vermehrte  Aufl.  Berlin  1760 
Haude  &  Spener.  40.  [B.  M.  Brüssel 
6242.     B.  B.     Dresden  (unter  Scheibe). 

—  4.  vermehrte  Aufl.  1762  ib.  4". 
[B.  Lpz.     Brüssel  6243.     B.  B. 

—  Die  Ki;nst  das  Clav,  zu  sp.  Zweyter 
Theil,  worinnen  die  Lehre  vom  Accom- 
pagnement  abgehandelt  wird  .  .  .  Berlin 
1761  Haude  &  Sp.  4».  U  u.  52  Seit. 
4  Taf.     [B.  B.     Briissel  6243. 

Legende  einiger  Musikheiiigen.  Ein 
Nachtrag  zu  den  musikalischen  Alma- 
nachen und  Taschenbüchern  jetziger  Zeit. 
Nebst  2  Tafeln.  Colin  a.  Rh.  1786  Peter 
Hanmier  (eigeutl.  Breslau  bei  Korn.  Mar- 
purg nennt  sich  Simeon  Metaphrastes  der 
jüngere).  S«.  XYI  u.  331  S.  [B.  B. 
B.M.  Dresd.  B.Hbg.  B.  Wagener. 
B.  Lpz.  Musikfr.  Wien.  Brüssel  4599. 
Lübeck. 

(Besteht  aus  ki;rzen  Anekdoten,  hämi- 
schen Urteilen  u.  ähnl.) 

Neue  Methode  allerley  Arten  von 
Temperaturen  dem  Claviere  aufs  be- 
quemste mitzutheilen ;  auf  Veranlassung 
einer  von  dem  Hn.  Baron  von  Wiese  zu 
Dresden  vorgeschlagenen  neuen  Stim- 
mungsart, entworfen  von  . . .  Berlin  1790 
Lange.  4».  6  Bll.  40  S.  [B.  B.  B.M. 
Dre.sd.  B.  Wagener.  Binissel  7137.  B. 
Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Hn.  Georg  Andreas  Sorgens  Anleitung 
zum  Generalbass  und  zur  Composition. 
Mit  Anmerkungeu  von  Fr.  W.  Marp. 
Berlin  1760  Lange.  4»,  mit  4  Tafeln. 
152  S.  (Wieder  ein  Beweis  von  M.'s 
Bissigkeit).  [B.  B.  B.  Lpz.  Brüssel 
6453.     Musikfr.  Wien. 


Marpurg,  Friedr.  Wilh. 


342 


Marpurg,  Friedr.  "^"illi. 


Auf  den  ersten  3  Bll.  fordert  er  52 
damals  bekannte  Musiker  auf  ihre  Meinung 
über  seinen  Streit  mit  Sorge  kund  zu 
thun.  Im  Text  kritisiert  er  Sorgen's 
Corapendium  harmonicum  Paragraph  für 
Paragraph.  Der  Streit  dreht  sich  um 
Eameau's  ,,Hypothesia  von  dem  Ursprung 
der  beiden  Tonarten  auf  die  Sympathie 
der  Töne"  und  Sorgens  Darstellung  ,.auf 
die  Ordnung  der  Tonvejhältnisse". 

Siehe  Albrecht:  Gedanken  eines  thü- 
ringischen Tonkünstlers  über  den  Streit 
zwischen  Sorge  und  Marpurg.  2  Auflagen 
s.  1.  et  a.  (1761  u.  1762).     [B.  ß. 

. .  .  (Kgi.  Preuss.  Kriegsrath)  Versuch 
über  die  musikalische  Temperatur,  nebst 
einem  Anhang  über  den  Eameau-  und 
Eirnbergerscheu  Giiindbass,  und  vier  Ta- 
bellen. Cicero  .  . .  Breslau  1776  J.  Fr. 
Korn.  8".  51V  u.  319  S.  [B.  B.  Dresd. 
Brüssel  7136.  B.  M.  B.  Joach.  B.  Wa- 
gener.    B.  Lpz.     Musikfr.  "V\'ien. 


Clavier.stücke  mit  einem  practischen 
Unterricht  für  Anfänger  und  Geübtore. 
Berlin  1762  Haude  u.  Sp.   qufol.    3  Bde. 

1.  Samlg.  1762.  6  u.  10  S.  Text.  8 
Tai.  ohne  Autoren,  jedoch  im  Berliner 
Ex.  hdschrftl.  ergänzt  mit  Chürambault, 
Coupeiin,  Fischer,  Kirnberger,  Marpurg, 
Kichelmann,  Pepusch. 

2.  Samlg.  1762.  30  S.  Musik.  Die 
ersten  20  Seiten  Klavierp.  dann  Erklärung 
von  Tanzformen:  Allemande,  Gavotte, 
Rigaudon,  Bourree  . .  .  dann  über  Fugen, 
doppelten  Contrapuukt.  Die  Klavierpaitie 
besteht  aus  einer  Fuge  von  Em.  Bach, 
ßond.  von  Dandrieu,  Fuge  von  Händel, 
5  Piecen  von  Kirnberger,  Rond.  v.  Mar- 
purg und  Sonate  von  Nichelmann. 

3.  Samlg.  1763.  20  S.  Musik.  10  S. 
Discours  von  Quantz  über  das  Accompagn. 
(letzterer  abgedr.  in  M.  f.  M.  16,  120). 
An  Komposit.  sind  vorhanden  1  Chor  von 
Kirnberger^  2  Klavierp.  u.  Anmkg.  über 
das  Aliabreve,  von  Em.  Bach  Sonate  in 
Dd.,  2  Piecen  v.  Marpiirg  und  im  Ex. 
Joach.  hds.  2  Piecen  von  AVenckel.  [B.  M, 
kompl.  B.  B.  B.  Wagener.  B.  Kgsb :  3. 
Samlg.  B.  Joach :  3.  Samlg.  B.  Lpz, 
kompl.     Brüssel  Cons. 

Fughe  e  Capriccj  pel'  Clavicembalo  o 
per  l'organo  Composti  e  Dedic.  Em.  Bach. 
Op.  1.  Chez  J.  J.  Hummel  ä  Berlin, 
Ajmst.  Nr.  153.  fol.  19  S.  Enth.  1  Prael. 
1  Capr.  8  Fugen.  Vorwort  gez.  1777. 
[B.  B.  B.  M.  B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien.  Dresd.  Mus.  Hofb.Wien.  B.Lpz. 
Brüssel  Cons.     Schwerin  F. 

Fugensammlung.     Berlin    1758  Lange, 


gedr.  in  Lpz.  bev  Breitk.  fol.  2  Bll. 
20  S.  nebst  2  Kyrie,  2  Motett.,  1  Fuge 
von  Em.  Bach.  Es  giebt  Exempl.  mit 
dem  Worte  Finis  am  Ende.  [ß.  B.  B. 
Joach.  B.G.  B.Lpz.  B.Kgsbg.  B. Wa- 
gener. Brüssel  Cons.  Li  B.  B.  ein  2tes 
Ex.  mit  dem  Zusätze  „Erster  Theil", 
sonst  ganz  gleich. 

Neue  Lieder  zum  Singen  beim  Ciavier, 
von  .  .  .  Berl.  1756  Lange.  qu40.  38  Xrn. 
von  Agricola,  E.  Bach,  Christ.  Bach, 
Graun,  Janitsch,  Marpurg,  Nichelmann, 
Quantz,  Rackemann.  Sack,  Schale,  Sey- 
farth.     [B.  ß.     Brüssel  Cons. 

Eaccolta  delle  piü  nuove  composizione 
di  Clavicembalo  di  differenti  maestri  et 
autori  per  Fanno  1756.  Fatta  stampate  dal 
Sgr.  .  .  Lips.  pres.so  Breitkopf,  qufol.  58  S. 
Enth.  Klavierst.  von  E.  Bach  u.  a.  [C.  P. 
B.M.  B.  Wagener.  Brüssel  Cons.  B.  B. 
—  Per  l'anno  1757,  ib.  58  S.  in  qufol. 
Enth.  nach  einer  hds.  Bemerkung  von 
C.  D.  Ebeling  im  Exemplare  der  B.  B: 
Agricola  4  Canzonen,  Em.  Bach,  Fevrier, 
C.  E.  Graun  1  Kantate.  Kirnberger,  Mar- 
purg, Martini,  Nichelmann,  du  Phli,  Racke- 
mann, Rameau,  Richter,  Sack,  Schale, 
Seyfarth ,  Silbermann ,  Gugl.  Zaccarie. 
[B.  B.     Dresd.  Mus.     C.  P. 

6  Sonate  da  Clavicemb.  composte  .  .  . 
Noribg.  B.  Schinid's  Wittwe.  qufol.  20  S. 
[B.  M.     B.  Wagener.     Biüssel  Cons. 

Verändemngen  füi"  den  Flügel  auf  die 
Melodie:  Ich  schlieff,  da  träumte  mir 
(Berlin),  Sauerbrey.     4».     [B.  B. 

Versuch  in  fig-urirten  Chorälen  sowohl 
für  die  Orgel,  als  für  das  Clavichord,  von 
. . .  Berlin  u.  Amst.  bey  J.  J.  Hummel 
Nr.  656.  [B.M.  Dresd.Mus.  B.B.  br.Mus. 
Zweyter  Versuch  in  figurirten  Chorälen 
und  Fugen ,  sowohl  für  die  Orgel  . .  . 
Bert.  u.  Amst.,  Hummel  Nr.  824.  fol. 
19  S.  mit  14  Orgelp  [B.M.  Dresd. 
Mus.     Berlin  Kircheniustit.     B.  B. 

In  Clementi's  Pract.  harmon.  Praelud. 
u.  Fuge.  In  Haffner's  CoUect.  recreative 
7:  1  Sonate.  3  Piecen  in  Birnstiers 
Samlwk.  von  1762.  Lieder  in  G.  A. 
Lange's  Odensamlg.  17.58.  23,  12  u.  29 
Lieder  in  Breitkopf's  Samlwk.  1.  2.  3.  In 
Chr:  Fr.  Vols'  Geistl.  Oden  in  Melodien, 
1758:  16  Öden  von  M.  Gerber  1  sclu-eibt 
ihm  auch  eine  2te  Raccolta  zu  und  da.s 
Musikalische  Allerley,  die  ich  aber,  da 
sein  Name  als  Herausgeber  nicht  genannt 
ist.  unter  die  Verleger  Breitkopf  und 
Birustiel  gestellt  habe. 

12  Piecen   in  neuen  Ausg.   (Eitner  2). 
Abhandlung  über  die  Orgel.     Ms.  Au- 
togr.     [Musikfr.  Wien. 


Marpurg,  Joh.  Friedr. 


343 


Marri. 


Material  zu  einer  Geschichte  der  Orgel. 
Ms.  Autogr.     [Musifcfr.  Wien. 

4  Fugen  f.  Orgel  oder  Ciavier  im  Ms. 
[B.  Lpz. 

Mss.  in  B.  B :  P  295,  2  Menuet,  2  Polon., 
1  Sinfonie,  Ouvertüre,  Concert.  sämtlich 
für  Klavier  allein.  —  Ms.  13620  in  K. 
Sonata.  Ms.  150  in  K.  p.  11:  Fuga  alle- 
gro,  Dm.  —  Ms.  131,  fol.  26  L'Aria  con 
Vai'iaz.  —  Im  Autogr.  Grasn.  Fuge  für 
Ffte.  nebst  Poiir.  u.  1  Briefe.  —  Ver- 
such in  fig-urirten  Chorälen  f.  Orgel. 

Ms.  B910  in  B.Dresden:  Lieder. 

MarpiirsT,  Johann  Friedrich, 

Sohn  des  Fr.  Wilhelm,  1766  zu 
Hamburg  geboren,  bildete  sich  zum 
Violinisten  aus,  trat  öffentlich  auf, 
unter  anderem  auch  am  15/3  1788 
in  einem  Konzerte  zu  Hamburg 
(Sittard  1,  169),  erhielt  dann  in 
Berlin  im  deutschen  Theater  eine 
Stelle  im  Orchester,  ging  später  in 
die  Kapelle  des  Markgrafen  von 
Schwedt  und  1790  in  die  zu  Lud- 
wigslust, wo  er  kurz  darauf  eine 
Musikalienhandlung  errichtete,  denn 
von  1794 — 97  erschienen  bereits 
mehrere  Musikkataloge  seines  La- 
gers (Exempl.  in  Brüssel  5209). 
1802  soll  er  nach  Altona  über- 
gesiedelt sein  und  dort  gestorben. 
Nach  anderen  Nachrichten  musste 
er  Ludwigslust  verlassen,  da  er 
sich  in  eine  Verschwörung  ein- 
gelassen hatte  (Ledebur).  Von  der 
Gelehrsamkeit  und  strengen  Grund- 
sätzen des  Vaters  hatte  er  sich 
nichts  angeeignet. 

ilarquardt,  Georg-  Ferdinand, 

geb.  um  1773,  gest.  24.  März  1825 
zu  Berlin.  Kgl.  Kammermusikus 
und  Waldhornist  der  Opernkapelle 
zu  Berlin.  Trat  mehrfach  als  Vir- 
tuose auf.  1823  wurde  er  pen- 
sioniert (Ledebur). 

Marquardus,  .  .  .    Mönch    und 

Scholastiker  des  Klosters  S.  Wille- 
brodi  zu  Echternach  um  931.  Ger- 
bert 5,  35  bez.  ihn  als  Theoretiker 
und  Komponisten. 


Marque,  Charles -August,  geb. 
1773  za  Amiens,  lebte  noch  1827 
zu  Paris,  wo  er  sich  als  Musik- 
lehrer niedergelassen  hatte. 

Er  gab  bei  Nadermann  Romanzen  und 
Chansonettes  heraus  (Fetis).  In  Mdme. 
de  Clerembaiüt's  Eomances  choisies  (c. 
clavec.l  die  ßomance  „Malvina". 

Marques,  siehe  Merques. 
Marques,  Antonio  Lesbio,  siehe 
Lesbio. 

3Iarquet,  Fran<?ois-Mcolas,  ein 

Arzt  und  Botaniker,  geb.  um  1687 
zu  Nancy,  gest.  29.  Mai  1759,  gab 
heraus : 

Nouvelle  methode  facile  et  curieuse 
pour  apprendre  par  les  notes  de  musique 
ä  connoitre  le  pouls  de  l'homme,  et  les 
differens  changemens  qui  lui  arrivent, 
depuis  sa  naissance  jusqu'ä  sa  moii,  tiree 
des  observations  faites  par  . . .  Nancy 
1747  V^e  de  N.  Baltazard.  4P,  mit  Musik- 
beilag.     [Brässel. 

—  2.  edit.  Paris  1769  Didot.  12». 
216  S.  5  Taf.  [C.  P.  siehe  Kat.  131  von 
Weckerlin.     Glasgow.     Bologna. 

Fetis  verz.  noch  eine  3.  von  1808 
in  120. 

Marra,  Hettore  della, 

bekannt  durch  zwei  Madrigale  in  Scip. 
Lacorcia's  3.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  1620 
und  zwei  anderen  im  Samlwk.  1609  b. 
(Siehe  Vogel  und  Eitner  1.) 

Marraeeini,  GrioT.  Francesco, 

Stadtmusikus  in  Lucca  vom  16/4 
1680  bis  zu  seinem  Tode  am  8/3 
1687  mit  3  Sc.  monatl.  Gehalt 
(Nerici  209). 

Marraco,  J  . . .  Lebenszeit  un- 
bekannt, 

ist  in  einem  Ms.  zu  Bologna  (Kat.  2, 
519)  mit  einem  „0  salutaris''  mit  Begltg. 
vertreten. 

Marre,  Sieur  de  la,  s.  La  Marre. 

Marri,  Ascanio,  war  1574  Ka- 
pellmeister an  der  Kirche  zu  Siena 
(Titel).     Er  ist  bekannt  durch 

n  1.  lib.  de  Madrigali  ä  6  voci.  Ven. 
1574  figl.  Ant.  Gardano.  6  Stb.  qu4P. 
Ein  Exempl.  befand  sich  in  der  verkauften 
Bibl.  Borghese.  —  In  Ant.  Gardano's  5.  lib. 
delle  Muse  1575  unter  Marri  die  Madri- 
gale: 1.  Si  soav'  e  l'inganno  5  v.     2.  Per 


Mars  le  cadet. 


344 


Marsh,  John. 


voi  copia  gentile.     3.   Gia  si  distrugg  il, 
2.  p. 

Mars  le  eadet  (J.  de  Mars),  Or- 
ganist an  der  Kirche  zu  Yannes, 
gab  heraus: 

ler  livre  de  pieces  de  clavecin.  Paris 
1735.     [Paris  Nat. 

Seine  Tochter,  Henriette- Louise  de 
Mars,  war  eine  tüchtige  Klavierspielerin 
xmd  gab  nach  Fetis  1752  im  Alter  von 
15  Jahi'en  zwei  Cautatilles  heraus. 

Mars  and,  Fat  Aiiselmo,  geb. 
um  1769  zu  Murano  bei  Venedig, 
gest.  4.  Jan.  1841  wahrscheinlich 
in  Venedig.  Schüler  von  Furna- 
ietto  in  Venedig,  trat  in  den 
Benediktinerorden  St.  Michele  di 
Murano  ein  und  wurde  um  1828 
Kapelhneister  an  St.  Antonio  zu 
Fadua  an  Stelle  Ant.  Calegari's. 
Am  1.  Juli  1832  verliefs  er  die 
Stellung  und  scheint  wieder  nach 
Venedig  in  obiges  Kloster  ge- 
gangen zu  sein,  wie  sich  aus  einem 
Autograph  der  Hofb.  Wien  ergiebt 
(siehe  auch  Tebaldini).  Auf  einem 
seiner  Druckwerke  wird  er  bez. 
mit  „dal  Veneziano  Fater  ex  Mo- 
naco Benedettino  di  S.  Michele  di 
Murano-'.  Er  war  ein  ungemein 
fruchtbarer  Kirchenkomponist,  von 
dem  Fetis  Einiges  anführt,  doch 
lässt  sich  nur  Weniges  von  ihm 
in  Bibliotheken  nachweisen.  Viel- 
leicht enthalten  die  Kirchenarchive 
Italiens  mehr.  Fetis  führt  eine 
kleine  Schrift  an,  die  M.  1838  in 
einer  Venezianischen  Ztg.  als  Ab- 
wehr veröffentlichte  (Näheres  bei 
Fetis).  Von  seinen  Kompositionen 
ist  nachweisbar: 

Exaltabo  te  Domine.  Salmo  XXIX  . .  . 
a  4  voci  e  a  doppio  Canone  dal . .  .  Venez., 
ßarozzi.  qufol.  P.  4stim.  Chor  mit  Bc. 
im  Steindi-uck  (19.  Jh.).  fMusikfr.  Wien. 
Hofb.  Wien. 

Atto  di  Contrizione  1818.  Per  2  Sopr. 
con  Pfte.  Veuez.,  litografia  Barozzi. 
qufol.     6  S.    (Steindruck.)      [Hofb.  Wien. 

Im  Ms.  535  der  Bibl.  Beriin,  Hds.  von 
Alfieri  Bd.  3  Nr.  18  der  Tonsatz  Plange 
quasi    virgo    4  voc.    c.   Bc.     Im    Autogr. 


Grasn:  Responsor.  4  voc.  c.  Bc.  Part. 
gez.  mit  Abb.  Marsand.  —  Ferner  im 
Conservat.  zu  Mailand  ein  Salve  regina 
in  C  zu  3  Stim.  mit  Orch.  im  Ms.  P.  In 
Padua  Ant.  41  geistl.  Gesge..  darunter 
7  Messen  u.  Requiem  mit  Instrum.,  2 
Passionen,  4  Litaneien  u.  a.  In  Hofb. 
Wien  ein  Dies  mei  sicut  umbra,  2  voc. 
c.  org.  P.  im  Autogr,  Venez.  1838.  2  Bll. 
in  qu40.    Ms.  18447. 

I       Marschall,  Jakob  Anton,   aus 

:  Ffaffenhofen  in  Baiern,  Violon- 
cellist und  Schüler  Crislelli's,  war 
von  1756  —  1775  an  der  Hof  kapeile 

I  in  Salzburg  angestellt  (Peregriuus 
93). 

!  Marschall,  Samuel,  siehe  3Iare- 
schall. 

Marseille  (Marseiliier),  Claude, 
um  1726  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  mit  500  Gld. 
Gehalt,  wird  1765  pensioniert 
(Kreisarchiv). 

—  Claude  Jacques,  ebd.  um  1 753 
Violinist  mit  380  Gld.  Gehalt. 

Marset,  Joseph,  bekannt  durch 

Contradanzas  Nuevas  con  suo  Musicas, 
y  Explicacion  de  figuras,  para  el  ano  de 
1774  . . .  van  adjunctas  las  de  los  aüos 
antecedentes,  y  6  Minues  .  .  .  Madrid 
(1774)  Joach.  Ibarra.     qul2".     [br.  Mus. 

Marsh  (March),  Alphonso,  Sohn 
des  Robert,  getauft  am  28.  Jan.  1627 
an  St.  Margaret's  Westmiuster  zu 
London,  gest.  9.  April  1681,  wird 
im  Jahre  1663  zum  ersten  Male 
in  den  Listen  der  Musici  ordinary 
als  Mitglied  angeführt  (Nagel  1,  54. 
Rimbault  221  und  Grove  nennen 
das  Jahr  1660  und  Hawkins  4,  358 
und  5,  24  das  Jahr  1661  seiner 
Ernennuug). 

In  Playford's  Treasury  of  Musick  1669 
befinden  sich  von  ihm  und  seinem  Sohne 
Gesänge.  Ebenso  in  Plaj'ford's  Banquet 
of  musick  1688. 

—  Sein  Sohn  mit  gleichem  Vornamen 
wurde  am  25,4  1676  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  zu  London  und  starb  5.  April 
1692.  Rimbault  218.  Grove  schreibt  ihm 
die  Musik   zu   einigen  Theatei'stücken  zu. 

Marsh,  John,  der  bedeutendste 

des  Namens,  geb.  1752  zu  Dorking, 


Marsh,  John, 


345 


Marsier. 


gest.  1828  zu  Chichester,  76  Jahr 
alt,  wurde  Jurist  und  liefs  sich 
1768  als  Rechtsanwalt  zu  Green- 
wich,  später  zu  Gosport,  Rorasey, 
Salisbury,  Barham  Downs  (East 
Kent),  Canterbury  und  endlich  in 
Chichester  nieder,  verheiratete  sich 
1774,  betrieb  die  Musik  zwar  nur 
als  Dilettant,  widmete  sich  aber 
derselben  in  einer  Weise,  dass 
man  ihn  zum  Dirigenten  der  Siib- 
scriptionkonzerte  1780  zu  Salis- 
bury, 1781  —  86  zu  Canterbury  und 
1787—1828  zu  Chichester  wählte 
(Grove.  Brown.  Stephens).  Er 
zeichnete  sich  als  Theoretiker  wie 
Komponist  aus  und  schrieb  zahl- 
reiche Werke. 

An  theoretischen  AYerken  sind  bekannt: 

A  Short  introduction  to  the  theoiy  of 
harmonies  on  the  philosophy  of  musical 
Sounds.  Chichester  1809.  4».  [br.  Mus. 
Glasgows-. 

The  rudimeuts  of  thorough-bass.  Lon- 
don, qu40.     32  S.     [ib. 

Instructions  &  progressive  lessons  in 
all  the  principal  Keys  for  the  Tenor  .  . . 
London,  Goulding  d'Almaine.  41  S.  [B. 
Wagener. 

An  praktischen  Werken: 

Cantate  zu  4  St.  mit  Orch.  Ms.  in 
Stb.     [Brässel  Cons. 

The  Cathedral  chant  book.  Being  a 
collection  of  near  two  hundred  of  the 
most  populär  and  approved.  . .  chants  . . . 
Lond.  printed  by  Clementi,  Banger,  Hyde, 
CoUard  &  Davis,  kl.  qu4".  46,  21  u. 
21  S.     [Hofb.Wien. 

Handel's  Hallelujah  for  organ  or  harp- 
sich.     Lond.,  Breraner.     [B.  B. 

Das  br.  Mus.  besitzt: 

A  favorite  Syrnj^hony  in  13  pts.  Lon- 
don, fol.  nur  Flute  vorhanden. 

Hints  to  young  composers  of  instru- 
mental music.     L.     f|u4''. 

An  Overture  and  8  Sonatines  for  the 
pfte.  with  a  V.  &  Vcl.     L.     fol. 

An  Oveiture  &  6  pieces  for  the  org.   L. 

A  Quartette  for  2  V.  T.  &  B.     L. 

Select  movement  .  . .  for  the  org.  L. 
qu40. 

18  Yoluntaries  for  the  org.    L.    qu40. 

20  Yoluntaries  for  the  oigan.  2.  sett. 
London,  John  Bland.  qu4".  [auch  in 
B.B. 


In  Einzeldnicken  noch  Anthems,  Songs 
und  Glees. 

In  J.  Alcock's  The  harmony  of  Jeru- 
salem   1801    eine  Piece    ohne  Yornameu. 

Marsh,  Narcissus,  ein  gelehrter 
Theologe,  geb.  um  1638  zu  Hannmg- 
ton  (Kent),  gest.  1713  zu  Armagh 
als  Erzbischof  (Fetis  Näheres).  Er 
beschäftigte  sich  mit  akustischen 
Untersuchungen  und  schrieb 

„Discours  on  Acoustiks'',  aufgenommen 
in  die  1.  Serie  der  Philosophical  Trans- 
actioDS.    Hawkius  4,  443  berichtet  darüber. 

Marsb  (March),  Robert,  befindet 
sich  in  den  Listen  der  Mitglieder 
der  Kgl.  Kapelle  in  London  1625 
als  Sänger  und  Lautenist  mit  20  J' 
Jahresgehalt  bis  zu  seinem  Tode, 
der  vor  dem  13.  März  1662  erfolgt 
sein  muss,  da  an  diesem  Datum 
Henry  Lawes  seine  Stelle  erhält 
(Nagel  1,  40.  41.  52).  Yon  ihm 
muss  das  Catch  in  Playford's  2.  book 
The  Banquet  1688  sein. 

Marshall,  . . . 

In  J.  Simpson's  Thesaurus  c.  17.50  be- 
findet sich  ein  Gesang  von  einem  M. 

Marshall,  .  . .  trat  1771  in  Lon- 
don als  Fagottist  auf  (Pohl  2,  373). 

Marshall[e],  Robert,  1470  im 
Dienste  des  Königs  Eduard  IV.  von 
England  (Dokument:  Hawkins  4, 
866). 

Marshall,  Williaui,  geb.  27.  Dez. 
1748  zu  Fochabers  in  Schottland, 
gest.  29.  Mai  1833  zu  Newfield. 
Ein  schottischer  Violinist  u.  Kom- 
ponist, lebte  bis  1790  im  Hause 
des  Herzogs  von  Gordon,  wurde 
dann  Farmer  zu  Keithmore  und 
Factor   obigen   Herzogs   bis    1817. 

Nach  Brown  gab  er  zahlreiche  schot- 
tische Airs,  Melodies,  Strathspeys,  Reels 
u.  a.  für  Pfte.,  V.  u.  Ycl.  heraus.  Die 
erste  Samlg.  erschien  1822  in  Edinburgh 
und  enthält  170  Nrn.,  die  2te  1847  in 
Edinb.  bei  Robertson.  Eine  3.  u.  4.  bez. 
Brown  nicht  genauer. 

Marsier  (Marchier,  Marchior, 
Melchior),  Johann,  Bassist  an  der 
Hofkapelle   in   Wien   mit   12  Gld. 


Marsilli. 


346 


Martelli,  Franz  Ant. 


monatl.  vom  1.  Dez.  1564  bis  f  3. 
April  1575  (Köchel  1). 

Marsilli  (Marcille),  Johann,  ist 
vom  Okt.  1432  bis  1436  päpst]. 
Sänger,  tritt  1447  wieder  ein  und 
ist  bis  1461  zu  verfolgen  (Viertel]. 
1,  462). 

Marsolino(Marsalino,Morselino), 
Grioranni  Battista,  auch  nur  Gio- 
vanni Batiista  da  Cremona  genannt 
oder  Johann  der  Organist,  Johann 
Babtista  Cremonesa  etc.  War  schon 
vor  1568  in  herzog),  baierschen 
Diensten  in  München  Organist 
(nach  Trojano's  Musica),  fehlt  dann 
in  den  Registern  des  Kreisarchivs 
von  1573  ab,  wird  aber  am  27/6 
1586  von  neuem  mit  300  Gld.  an- 
genommen und  geht  im  Oktober 
1590  auf  Urlaub. 

In  Trojano's  Samlwk.  Musica  1569  zwei 
Madrigale:  Di  color  mUl'  e  variate  p.  9 
und  Et  hora  al  canto  p.  25  (Vogel  1  unter 
Cremona.  Siebe  auch  Sandberger  3.  Teil 
unter  obigen  Jahreszahlen). 

Marsolo,    Pietro    Maria,    aus 

Messina  in  Sicilien,  ist  um  1612 
Kapellmeister  am  Dome  zu  Ferrara 
und  Mitglied  der  Akademie  de' 
Intrepidi.  Auf  den  Titeln  seiner 
Werke  bez.  er  sich  als  Doct.  Juris. 
Man  kennt  von  ihm 

Missa  Moteeta  Vesperarumque  Psalmi 
octonis  vocibus  concinendi  Ab  ilhistri  ex- 
cellentiss.  D.  D.  . . .  Nob.  Mess:  ac  utr: 
Jur:  Doct.  compositi  ac  nouiter  in  lucem 
editi.  Yen.  1606  Vincentius.  8  Stb.  4". 
Dedic.  in  Ferrara  gez.  Abdr.  der  Dedic. 
im  Kat.  Bologna  2,  94.     [Bologna. 

Motteeta  5  vocib.  concinenda  ab  (wie 
oben  und  „et  Musico  excell.  composita'-). 
Nunc  noviter  in  lucem  aedita,  cum  parte 
continua  gravium  partium.  Op.  7.  Ven. 
1608  Vincent.  6  Stb.  4".  21  Motetten. 
Dedic.  dem  Bischof  zu  Ferrara.  [Bologna, 
Kat.  2,  454  Abdr.  der  Dedic.  B.  M.  (mit 
op.  6  gez.?).     B.  Br. 

Moteeta  5  vocib.  Lib.  2.  op.  11.  Ven. 
1614  Vincentius.  5  Stb.  4^.  [B.  B. 
FeiTara. 

Madrigali  boscarecci  a  4  voci  di  D  . . . 
Op.  6  ...     Ven.    1607   Vincenti.     4  Stb. 


40.  20  Gesge.  [B.  A.,  T.  def.  Bologna: 
T.     Ferrara  Bc.  B. 

II  3.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Ven.  1607  ib.  5  Stb.  4".  22  Gesge. 
[B.  A.  fehlt  C. 

II  4.  Hb.  de'  Madr.  a  5  voci  di  . . . 
Op.  8  . . .  Ven.  1609  ib.  5  Stb.  4». 
21  Gesge.     [Bologna. 

II  5.  lib.  de'  Madrig.  a  5  voci  di  . . . 
Op.  9  . . .  Ven.  1609  ib.  5  Stb.  4". 
21  Gesge.     [Bologna:  B. 

7  Gesge.   in  alten  Samlwk.    (Eitner  1). 

Marson,  Greorge,  ein  englischer 
Komponist  und  Mus.  Bacc,  Avar 
Organist  au  der  Kathedrale  zu 
Canterbury,  verheiratete  sich  1599 
und  wurde  am  5.  Febr.  1631/32 
beerdigt  (Register  zu  Canterbury, 
gedruckt  von  der  Harleian  Society 
1878).  In  Morley's  Triumphs  of 
Oriana  1601  das  Madrigal: 

The  Nimphes  and  Shepheards  zu  5  Stirn, 
und  im  Ms.  1642  des  R.  C.  of  Mus.  mit 
den  Anthems  1.  0  gracious  God.  2.  God 
is  our  hope.  3.  0  Lord,  who  still  dost 
guido.  4.  0  sing  unto  the  Lord  und  den 
3  Services  in  7  Stb.,  scheint  der  Cantus 
zu  fehlen,  vertreten.  Obiges  Madrigal  aus 
Morley  im  Neu-drack  (Eitner  2). 

Marson,  John,  Sohn  des  George, 
war  Kanonikus  zu  Canterbury  um 
1633.  In  der  Bibl.  Peterhouse  zu 
Cambridge  befinden  sich  2  An- 
thems von  ihm. 

^larson  (Merston  vielleicht  der- 
selbe), Simon,  wird  am  7.  April 
1610  mit  40  ^  Gehalt  als  Laute- 
nist an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don angestellt  und  noch  1615  in 
den  Listen  genannt  (Nagel  1). 

Martean,  Franc.  Xaver,  siehe 
Hammer. 

Martelaere,  Joannes  de,  16.  Jh. 

Maldeghem  teilt  im  1.  Bande  seines 
Tresor  die  Motette  mit:  In  nomine  Jesu, 
5  voc.  p.  20  (Eitner  2  Nachtrag). 

Martelius,  Elias,  Argentinensis 
(Strafsburg).  Im  Besardus  1603  be- 
finden sich  Lautenstücke  von  ihm. 

Martelli,   Franz   Anton,    war 

von  1762  bis  1770  Musikdirektor 
beim   Fürsten   Joseph  Wenzeslaas 


Martelli,  Giov.  Batt. 


347 


Martiu  Peu  d'Argent. 


von  Fürstenberg  in  Donaueschingen 
(M.  f.  M.  31,  26).  1777  ist  em  M. 
als  Musikdirektor  in  Münster  verz. 
(Jahn  1,  67).  Letzteren  erwähnt 
auch  Reicliard  1777,  159  als  Kom- 
ponisten der  Singspiele: 

Die  Keiseudeu  nach  Holland.  —  Der 
Brauttag.  —  Der  Tempel  der  Dankbarkeit; 
wurden  alle  vor  1776  aufgeführt.  1784 
zeigt  er  noch  an :  König  Rabe  nach  Gozzi. 

Martelli,    (xioYaiiiü    Battista, 

auf  dem  Titelblatt  F(rater)  Martello 
da  Monteleonc  genannt.  Monteleone 
ist  ein  kleiner  Ort  in  der  römischen 
Provinz  und  sein  Geburtsort.  Er 
ist  bekannt  durch: 

La  nuova,  et  armonica  compositione  a 
4  voci  di  .  .  .  Lib.  1.  Roma  1564  Ant. 
Blado.  4  Stb.  qu40.  27  Gesge.  [Bo- 
logna: A. 

Martello,  Simone. 

Die  Bibl.  Estense  zu  Modena  besitzt 
von  ihm  ohne  Datum  ein  Oratorio  a  6  voci 
e   coro  con  stromenti,   betitelt:    II  Sisara. 

Ms.  r. 
Marteiis,  Daniel  Leopold,  um 

1792  Ratsmusiker  in  Hamburg 
(Sittard  1,  23). 

Marti,  Fat.  Anselm,  ü-at  1779 
ins  Benediktinerkloster  zu  Engel- 
berg (Schweiz)  ein  und  zeichnete 
sich  als  Orgelspieler  wie  Kompo- 
nist aus. 

Aulser  vielen  Me.ssen  u.  a.  Kirchen- 
kompositionen, die  sich  hds.  im  St.  Engel- 
berg befinden,  schrieb  er  auch  .5  Operetten 
(Schubiger  2,  51). 

Marti,  Joannes, 

kommt  in  Petrucci's  Motetti  de  Passione 
1503  (Exemplar  im  br.  Mus.  Siehe  M.  f. 
M.  27,  72  ff.),  fol.  63  mit  dem  4stim. 
Gesänge:  „Ave  decus  virginale''  vor.  Man 
könnte  ihn  für  Johannes  Martini  halten. 

Marti,  Pater  Jose,  geb.  um 
1719  zu  Tortosa,  starb  3.  Jan.  1763 
als  Mönch  im  Benediktinerkloster 
Montserrat  in  Spanien.  Er  soll  ein 
fleifsiger  Komponist  gewesen  sein, 
von  dem  das  Kloster  noch  vieles 
besitzt  (Pougin). 

Martiano,  Lelio, 

ist  m  Ambrosio  Marien's  2.  lib.  Madr. 


a  4  voci  von  1584  mit  den  Madrig.  ,,Gli 
angeli  eletti"  und  dem  2.  Teil  „Ella  con- 
tenta"  vertreten. 

Jlartin,  ...  ein  Altist  um  1612 
und  1618  an  der  Hofkapelle  zu 
Berlin  mit  96  Thlr.  Gehalt  verz. 
(Schneider  29). 

Martin,  . . . 

Im  Ms.  T55  der  B.  B.  ein  Canon  ä 
3  Soprani.  Ist  wahrscheinl.  von  Martin 
y  Solar. 

Martin,  Messer,  1759  Kapell- 
meister in  Modena  (Yaldrighi  12,  73). 

Martin,  . . .  nach  Schubart  221 
Organist  um  1784  in  Ulm,  über 
den  er  sagt,  dass  er  alles  dem 
Studium  und  cäufserst  wenig  der 
Natur  zu  danken  habe. 

)I  artin  de  Leopol,  auch  Mardn 
LeopoUty,  Leopolitanus,  d.  i.  aus 
Lemberg  (Lwowaj  gebürtig,  ein 
Schüler  Felsztyn's,  wurde  um  1540 
Organist  am  Hofe  des  Kgs.  Sigis- 
mund  August  von  Polen,  ein 
Posten,  den  er  bis  zu  seinem  Tode 
1572  innehatte.  Nach  anderen 
Nachrichten  ging  er  am  Ende  sei- 
nes Lebens  nach  seiner  Geburts- 
stadt Leopol  zurück  und  wurde 
Präfekt  am  dortigen  Gymnasium, 
wo  er  1589  starb. 

Das  Domarchiv  in  Krakau  besitzt  in 
alten  Chorbüchern  folgende  Kompositionen 
von  ihm:  1.  Missa  rorate.  2.  Missa  de 
resurrectione.  3.  Missa  paschalis  (letztere 
in  Part,  neu  herausgeg.  von  Surzynski, 
Posen  1889  in  Monumenta  mus.  sacrae). 
Biogr.  im  Sowinski  nach  den  älteren  ßiogr. 
von  Starowolski,  Zimorowicz  u.Siarczynski. 
In  E.  Br.  im  Ms.  2,  107  wird  er  "Mart. 
Leopolita7iiis  genannt  und  die  Motette 
Resurgente  Christo  Dno.  5  voc.  angezeigt. 

Martin  Pen  d'Argent  (Dargent, 
auch  Peudargant),  war  um  1555 
Musikus  beim  Herzoge  von  Jülich, 
Cleve  und  Berg  und  1561  ebd. 
;  Kapellmeister  (Titel).  Fetis  führt 
aus  Jüan.  Orydrius  Practicae  musi- 
cae,  eines  Schülers  Martin's,  eine 
Stelle  auf  M.  bezüglich  an.  Von 
seinen  Werken   sind  nachweisbar: 


Martin,  Claxide. 


348 


Marlin,  Jean. 


Libev  I.  sacrarum  cantionum  5  voc, 
quae  viilgo  Moteta  vocantur.  Autore  . .  . 
Duisseldorp  1555  haered.  Arn.  Birck- 
manni,  excudebat  Jac.  Bathenius.  5  Stb. 
qu40.  24  Gesge.  [Heilbronn  fehlt  C 
Stockholm  kompl.     Proske. 

—  Lib.  2,  dito  1555.  5  Stb.  qu40. 
21  üesge.     [ib. 

—  Lib.  3,  dito.  5  Stb.  qu4".  [Stock- 
holm. 

Novi  prorsiis  et  elegantis  libri  musici, 
in  quo  continentur  partim  suavissima  .  .  . 
Motteta  .  .  .  latinae  &  gallicae  4,  5,  6  voc. 
Dusseldorp.  1561  Oridryus  &  I3uysius 
Affines.  5  Stb.  qu4'*.  47  Gesge.,  dar- 
unter 1  Josquiu  Baston,  1  P.  Manchicourt, 
7  Petit  Jan  de  Latre,  2  Clemens  non  papa. 
[B.  B. 

1  Chanson  u.  3  Motetten  in  alten 
Samlwk.  (Eitner  1). 

9  Motetten  in  Mss.  der  B.  Proske  (Kat. 
A IV).  —  Laudate  Dnum.  omnes  gentes, 
5  voc.  Nr.  134  in  Ms.  49/50,  8  Stb. 
[B.  Gr. 

Martin,  Claude,  Colchensis,  das 
ist  Coiiches  in  Bourgogne,  in  der 
Nähe  von  Antun,  lebte  um  1550 
zu  Paris  (Fotis)  und  ist  bekannt 
durch  die  Abliandlung 

Elementorum  musices  practicae  pars 
prior  .  .  .    Parisiis  1550  du  Chemin.    qu4P. 

—  Institution  musicale,  non  nioins 
breve  que  facile,  süffisante,  pour  appren- 
dre  a  chauter,  et  qui  a  cours  aujourd'hui 
entre  les  musiciens;  extraite  de  la  premiere 
partie  des  elements  de  musique  de  Cl.  M. 
et  par  lui-meme  abregee.  Paris  1556  Du 
Chemin.  qu4ö.  Dieser  französische  Aus- 
zug ist  von  ihm  selbst  und  sehr  ab- 
weichend von  der  lateinischen  Arbeit.  In 
Fetis  Bibliothek  (B.  Brüssel  Ms.  5273)  be- 
findet sich  in  einer  hds.  Samlg.  Tractate 
auch  der  von  M.,  der  K.at.  giebt  aber  nur 
den  Namen  des  Autors  an.  Die  National- 
bibl.  zu  Paris  besitzt  unter  No.  7377,  4° 
einen  Tractat  von  1608,  betitelt:  D.  Mar- 
tin Tractatus  de  musicä.  Fetis  führt  noch 
einen  Druck  Maguificat  zu  4  Stirn.,  in 
Paris  1540  bei  Attaingnant  erschienen, 
an,  von  dem  Santini  in  Rom  ein  Exemplar 
besafs.  9  Chansons  zu  4  Stirn,  veröffent- 
lichte Claude  du  Chemin  in  seinen  Sammel- 
werken (Eitner  1). 

Martin,  David.  Die  Stadt- 
bibliothek zu  Hamburg  besitzt: 

Illustri  Quedleo  vale  dicturi.  Musico- 
logia.  Quedlinburg  1691.  Genaueres  ist 
mir  nicht  bekannt. 


Martin,  Francjois  I.,  lebte  im 
17.  Jh. 

Die   Bibl.  in   Hannover   besitzt   einen 

Druck:    Airs  de   Fr..  M..     Paris   1678. 

Martin,  Fran(^ois  II.,  ein  Vio- 
loncellist, der  um  1750  zu  Paris 
lebte  und  beim  Herzoge  von  Gram- 
mont  angestellt  war.  Der  Pariser 
Mercure  vom  Jan.  1751  erwähnt 
die  Aufführung  von  einer  Motette 
mit  Anerkennung.  Felis  setzt  seinen 
Tod  mit  1773  an.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Six  Senates  p.  le  Vcl.  y  compris  .  . . 
Duo  p.  un  Violett  et  \\n  Violon.  Ded. 
Mr.  Hebert  Tresorier.  Op.  2.  Paris  1746 
Mr.  Boivin.     31  S.     [B.  Wagener. 

6  Conversations  en  trio.  oe.  3.  Paris. 
[Paris  Nat. 

Symphonies  et  ouvertures.  oe.  4.  Paris. 
[Paris  Nat. 

Martin,  (xeorg,  Instrumentist 
an  der  Hofkapelle  in  München; 
wird  am  10/9  1625  entlassen 
(Kreisarchiv).  —  Ein  Johaiin  Mar- 
tin dient  ebd.  1665  mit  650  Gld. 
GehaJt. 

Martin,  (xerliard,  Altist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  12  Gld. 
mouatl.  Gehalt  vom  1.  Dez.  1564 
bis  t  Ende  Dez.  15S3  (Köchel  1). 

Martin  (Martini),  Cfiovanni, 
war  Sänger  am  Hofe  der  Sforza's 
zu  Mailand  und  verliefs  um  1475 
den  Dienst  (Straeten  6  12/13).  1490 
und  92  ist  er  als  Sänger  am  Hofe 
zu  Mantua  zu  finden  und  ging  von 
da   nach   Ferrara   (Davari    11.    15. 

Canal  11). 

Er  ist  jedenfalls  derselbe,  den  Petrucci 
in  seinen  Samlwk.  von  1503  etc.  mit 
Joannes  Martini  bez.  und  6  Gesge.  von 
ihm  mitteilt  (Eitner  1).  In  der  Bibl. 
Casanatense  zu  Rom,  Codex  0.  v.  208, 
befinden  sich  eine  Anzahl  Gesänge,  deren 
Textanfang  Ambros  3,  258  mitteilt  (21 
Chansons).  Siehe  auch  Ambros  3,  61.  Im 
Codex  VII,  15.  Jh.  zu  Modena  (Bibl. 
Estense)  befindet  sich  unter  de  Martini 
eine  Missa  4  voc. 

Martin,  Jean,  Baccalaureus  der 
theologischen    Fakultät    zu    Paris, 


Martin,  Jobann. 


349 


Martin,  Philipp  Jakob. 


erhielt  die  Pfarre  zu  Treze  in  der 
Diöcese  Auxerre  in  der  Mitte  des 

17.  Jhs. 

Fetis  zeigt  von  ihm  den  Druck  zweier 
Messen  an  1.  „ad  imitationem  moduli 
Andite",  2.  ,,ad  imitat.  moduli  Jubilate". 
Paris  1653  Rob.  Ballard.     Cborb.   in   fol. 

3Iartiii,  Johann,  siehe  Laureu- 

tius  von  Schnüffis. 

Martin,  Johann,  Bassist  a/d. 
Hofljapelle  in  Wien  mit  30  Gld. 
monatl.,  vom   1.  Apr.  1637  bis  31. 

Okt.  1045  (Küchel  1). 


3Iartin,  Jonathan. 


geb. 


1715, 


gest 


in    London, 


Chorsänger    unter 
Kgl. 


4.    April    1737 
war   seit    1726 

Dr.  Croft  an  der  Kgl.  Kapelle, 
darauf  Organist  an  St.  George, 
Hanover  Square  in  London.  Am 
21.  Juni  1736  wurde  er  an  Stelle 
Weldon's    Organist    an    der    Kgl. 

Kapelle. 

Bekannt  ist  nur  ein  Gesaug  in  der 
Tragedy  Rowe's  „Tanierlaue",  beginnend 
,,To  Ihee,  0  gentle  sleep'',  in  Nr.  1862 
des  R.  C.  of  Mus.  im  Druck  (Grove.  Rim- 
bault  51.  232.     Viertel]".  5,  524.  527). 

Martin,  Fat.  Kilian,  geb.  5.  Dez. 
1736  zu  Gereuth,  gest.  29.  April 
1797  im  Kloster  Banz  in  Ober- 
franken; legte  1761  das  klösterl. 
Gelübde  ab  und  zeichnete  sich  als 
Orgelspieler  aus  (Kornmüller  1, 
215). 

Slartin,  Laurentius,  geb.  14. 
Sept.  1724  zu  Burgeis,  gest.  18. 
Aug.  1760  im  Kloster  Mariaberg 
(Tirol),  in  welches  er  1746  eintrat. 
Er  bekleidete  dort  stufenweis  die 
Aemter  eines  Chorregenten,  Musik- 
lehrers der  Seminarzöglinge  u.  Di- 
rektors der  Kleriker.  Von  seinen 
Kompositionen  werden  mehrere 
Singspiele  für  das  Studientheater 
erwähnt  (Kornmüller  1,  419). 

Martin,  Jliehel,  Knabeusänger 
an  der  Kathedrale  zu  Kouen,  Ende 
des  16.  Jhs.,  ging  dann  nach  Paris 
als  Musiklehrer,  wurde  später  Ka- 
pellmeister zu  Laon  und  von  1632 


bis  1634  an  der  Kathedr.  zu  Ronen. 
In  letzterem  Jahre  soll  er  gestorben 
sein  (Pougin). 

Martin,  Nicolas  I.,  geb.  zu  St- 
Jeau  -  de  -  Maurienne  in  Savoyen, 
lebte  in  der  Mitte  des  16.  Jhs.  zu 
Lyon,  wie  Fetis  sagt.  Nach  dem 
Drucke  von  1555  aber  bez.  er  sich 
als  Musiker  zu  St.  Jean  de  Mau- 
rienne in  Savoyen.  Bekannt  ist 
von  ihm: 

Les  noelz  et  chansons,  nouvellement 
compos.  tant  en  voulgaire  franc;;.,  que  Sa- 
voisien  dict  Patois  par  N.  Martin.  Paris 
1555.  kl.  8".  [Paris  Mazarine.  Vom  Su- 
perius  erscbien  1883  ein  Facsiniile  in 
Paris  bei  Leon   Willem   in  kl.  8».     [B.  B. 

Fetis  führt  von  ihm  an:  Chants  sur 
la  nativite  de  Notre  Seigneur  Jesus-Christ, 
taut  en  vulgaii'e  frangoys  que  langage 
savoisien,  dit  patoys,  iniprimes  avec  la 
musique.  Lyon  1566  par  Marc  Bon- 
homme.     8". 

Martin,  Nicolas  II.,  1608  In- 
strumentist an  der  Hofkapelle  zu 
Stuttgart  „Ist  vor  wenigen  jaren 
zur  Augsburgischcn  Confession 
übergetreten,  auff  allen  Instru- 
menten perfect,  versteht  die  Music 
wol,  denn  er  componirt,  ist  aber 
sehr  arm,  doch  gut  an  seiner  Leib- 


wäsche' 


sagen 


die     Akten    bei 


seiner   Anstellung    (Sittard  2,  40). 

Slartin,  Philipp  Heinrich,  ist 

1737  Chordirektor  an  St.  Aurelien 
zu  Strafsburg  i/Els.  und  kommt 
1739  an  St.  Nikiaus,  wo  er  bis 
1744  dient  (Lobstein  85.  94). 

Martin,  Philipp  Jakob,  aus 
Regensburg,  kündigte  für  den 
Winter  1781/2  Konzerte  im  Saale 
zur  Mehlgrube  in  Wien  an;  1782 
im  Sommer  gab  er  im  Augarten 
in  Verbindung  mit  Mozart  12 
Abonnements-Konzerte.  1791  trat 
er  wieder  als  ,,Directeur  des  con- 
certs  d'amateurs''  in  verschiedenen 
Lokalen  Wiens  auf,  doch  verlaufen 
die  Ankündigungen  kläglich  (Pohl 


4,    149. 


HansHck   69  ff.,    dort 


Martin,  Richard. 


350 


Martin  y  Solar,  Vincenzo. 


auch  Mozart's  Brief  mitgeteilt). 
Nach  Jahn  3,  199  hatte  er  das  Se- 
minar in  München  besucht  u.  sich 
kümmerlich  durchgeschlagen.  Mo- 
zart lobt  an  ihm  den  guten  Men- 
schen und  seine  Tüchtigkeit  in 
der  Musik. 

Jlartin,  Richard,  ein  englischer 
Komponist,  vielleicht  Lautenist, 

der  mit  1  Gesge.  mit  Laute  in  Rob. 
Dowland's    a   music.    baufjuet    1610    ver- 

■f-rgfgri     ist- 

Martin,  Robert,  von  1483-88 
Organist  an  der  Metropolitankirche 
zu  Ronen  (Pougin). 

Martin,  Thomas,  lebte  im  An- 
fange des  18.  Jhs. 

und  ist  mit  2  Gesgen.  zu  8  Stim.  mit 
Bc.  im  Ms.  des  Ripolles  in  der  B.  Wa- 
gener vertreten. 

Martin  (Martini),  Vinceuz,  siehe 
Martin  y  Solar. 

Blartin  y  Coli,  Antonio,  geb. 
gegen  1680  in  der  Provinz  Ca- 
stilien  in  Spanien,  war  Franzis- 
kaner-Mönch u.  Organist  in  seinem 
Kloster  zu  Madrid.    Er  gab  heraus: 

1.  Arte  de  canto  Uano,  y  breve  re- 
sumen  de  suo  principales  reglas  para 
cantores  de  cboro;  dividido  en  dos  libros 
.  .  .  Madrid  1719  Peralta.  4".  [Brüssel, 
br.  Mus. 

2.  Libro  tercero  donde  se  contieuen 
las  reglas  mas  notables  y  precisas,  que 
escrivan  todos  los  doctos  esciiptores  de 
el  arte  de  canto  de  organo,  s.  a.  (nach. 
Fetis). 

Martin  y  Solar,  Vincenzo,  in 

Wien  nur  Vincenz  Martin  u.  bei 
den  Italienern  MarünU  oder  Mar- 
tini lo  Spagnuolo  genannt.  Geb. 
um  1754  zu  Valencia,  gest.  im 
Mai  1810  zu  Petersburg.  Anfäng- 
lich Sängerknabe,  erhielt  später 
den  Organistenposten  an  der  Kirche 
Alicante,  neigte  aber  mehr  der 
Opernmusik  zu,  verliefs  die  An- 
stellung, ging  nach  Madrid,  schrieb 
für  den  Sänger  Guglietti  einige 
Arien,   der  ihm  riet  nach  Italien 


zu  gehen. 


Gegen  1781  schrieb  er 


zu  Florenz  seine  erste  Oper  „Ifi- 
genia  in  Aulide",  dann  für  Lucca 
,,Astartea",  darauf  einige  Opern- 
Ballets.  Jahr  für  Jahr  folgte  nun 
eine,  auch  mehrere  Opern,  die 
seinen  Ruf  immer  mehr  befestigten. 
Besonders  trug  die  Sängerin  Storace 
viel  dazu  bei,  die  in  Venedig  mit 
einer  seiner  Opern  einen  grofsen 
Erfolg  erzielt  hatte  (Kelly,  Rerain. 
1,  189).  Sie  ging  nach  Wien  u. 
M.  folgte  ihr.  Hier  schrieb  er  im 
Auftrage  des  Kaisers  die  Oper  „II 
burbero  di  buon  core" ,  die  am 
4/1  1786  zur  Aufführung  kam  u. 
sehr  gefiel  (Jahn  4,  183).  In  Wien 
fasste  er  so  festen  Fufs,  dass  er 
alle  übrigen  Komponisten  in  den 
Schatten  stellte.  Seine  Opern  L'ar- 
bore  di  Diana  und  Una  cosa  rara 
wurden  geradezu  Volksstücke.  Trotz- 
dem zog  ihn  1788  der  reichere 
Gewinn  nach  Petersburg  an  den 
prachtliebenden  Hof  der  Kaiserin 
Katharina  IL  1801  verlor  er  seine 
Stell uno;  und  musste  Musikunter- 
rieht  geben,  um  sein  Leben  zu 
fristen  (Fetis).  Mozart  schreibt: 
Vieles  in  seinen  Kompositionen 
ist  wirklich  sehr  hübsch,  aber  in 
zehn  Jahren  wird  kein  Mensch 
mehr  Notiz  davon  nehmen.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Messe  (Dd.)  ä  gr.  choeur  et  gr.  orch. 
Paris.  P.     [Brüssel  Cons. 

Domine  salvum  fac  regem  ä  4  voix  c. 
org.  Paris,  Mlles.  Erard.  P.  u.  ötb.  mit 
Martiüi  Busioüaire  du  Gouvernement  gez. 
[Schwerin  F. 

L'arbore  di  Diana.  Dramma  giocoso 
in  2  atti,  Vienna  1/10  1787.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus.  Schwerin  F.  Brüssel,  br. 
Mus.  475.  Musikfr.  Wien.  BriisselCons. 
C.  P.  Berlin  K.H.  Bannst.  P.  u.  Ar- 
rangem.     Hofb.  Wien  Ms.  Iv  795. 

—  Mit  deutschem  Text  von  Neefe: 
Der  Baum  der  Diana.  Ms.  P.  [B.  B. 
B.M. 

—  Acte  I.  et  II.  &  Finale  .  .  .  arratige 
p.  le  Clav.  av.  Y.  Ms.     [Wolfenb.  2  Stb. 


Martin  v  Solar,  Yincenzo. 


351 


Maj'tin  y  Solar,  Vincenzo. 


—  Im  Kl.-A.  italienischer  Text.  Vienna, 
Artaria  e  Co.  qufol.     [Üresd.  Mus. 

— ■  dito,  deutscher  Text  von  Neefe. 
Boüu,  Siou-ock.  187  S.  [B.  B.  Dresd. 
Mus,     B.  M.     br.  Mus.     ßresd.     Lübeck. 

—  Introduzioue  deiratto  I.  dell'opera 
. .  .  ,.Zitto,  zitto,  non  parlate"  . . .  aggius- 
tata  per  il  Cemb.  Bronsvic.  8  S.  in  fol. 
[Wolfenb. 

Der  Baum  der  Diana,  siehe  L'arbore. 
Textb.  in  B.  B.,  Hbg.  1792.  —  In  Biiissel 
Cons.  die  Part,  mit  deutschem  Text. 

Averturia  varie  della  capricciosa  cor- 
retta,  so  im  Kat.  des  C,  P.  angezeigt. 
Siehe  Capricciosa. 

11  Burbero  di  buon  cuore.  Dramma 
giocoso  in  2  atti.  Wien  4/1  1786.  Ms. 
P.     [Dresd.  Mus.     C.  P.     Brüssel  Cons. 

Le  biu'ie  per  amore,  op.  in  2  atti. 
(Venedig  1784)  Ms.  P.     [Bi-üssel  Cons. 

La  Capricciosa  corretta,  opera  buffa  in 
2  atti.  1799.  Ms.  Part.  u.  in  mehreren 
Arrangem.     [D  ärmst. 

—  Ouvertüre  u.  Gesge.  aus  der  Oper 
die  gebesserte  Eigensinnise  im  Kl.-A. 
Bonn,  Simrock.  83  S.  [B.  B.  B.  M. 
B.Kgsbg.  br.  Mus.  Musikfr.AVieu.  Ein- 
siedeln. 

—  Ms.  50G0  in  B.  B :  II  birbo  ed  adesso 
iu  trappola  nelPopera  La  capricciosa  cor- 
retta, 3  voc.  c.  Clavic. 

Didon  abaudonee,  Ballet  tragique. 
Petersbm-g  1795,  im  Xl.-A.  von  C.  Lissner. 
[Musikfr.  Wien.     Beriin  K.  H. 

Una  cosa  rara  o  sia  bellezza  ed  onestä, 
dramma  giocoso  in  2  atti,  rappresent.  nei 
teatro  di  corte  a  Vienna  l'anno  1786, 
musica  del  Sigr.  Vincenzio  Martini.  Ms. 
P.  [Dresd.  Mus.  Schwerin  F.  Brüssel, 
br.  Mus.  476.  Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons.  C.  P.  MüBcheuer  Oper,  deutsch. 
Paris  Nat.  Darmst.     nebst    mehreren 

Arrangem.  Dresden.  Hofb.  Wien  Ms. 
17  794. 

—  Im  Kl.-A. 
[Dresd.  Mus. 

—  deutscher  Text  von  Andre  1787. 
Ms.  P.     [B.  B.     B.  M. 

—  deutsch.  Kl.-A.  von  A.  Streicher. 
München.  Götz.     [Lübeck. 

—  im  Kl.-A.     Bonn,  Simrock. 
[B.  B.     B.  M.     br.  Mus. 

—  dito.     Berlin,  Eellstab.    fol. 
[Dresd.     B.  Wagener.     B.Lpz. 

Ifigenia  in  Aiüide  opera  1781. 
[Neapel  Turch. 

L'ile  de  l'amour,  opera  in  2  atti.  (Flo- 
renz 0.  1784).     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

—  Insel  der  Liebe,  Kl.-A.  [Musikfr. 
Wien. 


Vienna,    Artaria  e   Co. 


199  S. 
33  S. 


Ms.  P. 


L'Ipermestra,  opera  1780.  Ms.  P, 
[Neapel  Turch. 

—  Ipermestra.  Scena  aus  der  Oper 
. . .  Addio  per  sempre,  2  Sopr.  c.  Pfte. 
M.S.     [B.  B. 

Lilla,  oder  Schönheit  u.  Tugend,  über- 
setzt von  Andre  1787.  Siehe  LTna  cosa 
rara. 

Das  Eecht  des  Lehnsherrn.  Oper  im 
Kl.-A.     Cassel,  Wöhler.     [B.  B. 

Gii  sposi  in  coutrasto,  opera  buffa 
(Ouvert.  u.  Gesge.)  Vienna,  Aitaria  e  Co. 
Kl.-A.     [B.  B.     Musikfr.  AVieu.       Darmst. 

La  vedova  spirituosa,  opera  buffa  in 
2  atti.     Ms.  P.     [Musikfr.  AVien. 

La  donna  ha  hello  il  core,  Recitativo 
e  polacca  per  voce  di  mezzo  soprano  con 
orch.  de  cittadiuo  Vincenzo  Martini.  P. 
Ms.    qufol.     20  BU.     [Bologna. 

n  SogDo.  Cantata  a  3  voci  (Kl.-A. 
von  Schicht,  deutsch:  Der  Traum)  Lpz., 
Breitkopf,  qufol.  [B.  B.  br.  Mus.  Mu- 
sikfr. Wien ,  deutsch  u.  ital.  mit  Pfte. 
Glasgow  im  Ms.  C.  P.  Einsiedeln. 
Wolfenb.  Darmst.  Brässel  Cons.  im 
Dnick  und  im  Ms.  in  Part. 

Se  torna  la  diva,  Cavatina  in  mi  [?  per 
contralto  c.  istrom.     Ms.   Stb.     [Bologna. 

IV  Canons  per  tre  voci  coll'acc.  facile 
per  la  Guitarra,  ded.  Bernhardt.  Augusta 
presso  Gombart  &  Comp,  qufol.  5  S. 
[B.  Wagener. 

VI  Canoni  a  3  voci  coll'acc.  di  Cem- 
balo. Part.  Bronsvico,  Magasin  di  mu- 
sica.    23  S.     [ß.  Wageuer. 

12  Canoni  composti  Vincenzio  Martin, 
maestro  di  Capeila  pensionato  di  S.  A. 
R.  il  Principe  d'Asturia.  Vienna,  Artaria 
e  Co.  qu40.  10  S.  [B,  B.  B.  Kgsbg. 
Schwerin  F.  Dresd.  br.  Mus.  englische 
Ausg.     Hofb.  Wien. 

Canoni  a  piü  voci  del  ...  Ms.  qufol. 
[Bologna,  Kat.  1,  321. 

3  italian  Canzonetts  and  3  Duets.  Lon- 
don, qiifol.     [br.  Mus. 

12  Canzoni  italiane,  acc.  col  Cembalo 
. . .  Vienna,  Artaria  e  Co.  15  S.  [Dresd, 
B.  Kgsbg.  br.  Mus.  6  fav.  ital.  Canz.  in 
englischer  Ausg.     Hofb.  Wien. 

3  Duetts  für  2  Guitarren.  Braun- 
schweig, Musikalienverlag.     [B.  M. 

In  Eaccolta  d'Arie,  Wien,  Artaria,  eine 
Arie.     [B.  B. 

Arien,  Duetts,  Terzetts  aus  obigen 
Opern  im  Ms.  mit  Origiualbesetzung,  auch 
im  Kl.-A.  besitzen  zahlreich :  [B.  B.  B.M. 
Dresd.  Mus.  ß.  Kgsbg.  br.  Mus.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Im  Conservat.  zu  Mailand :  Dodici  Ca- 
noni a  3  voci.   Vienna,  Artai-ia.  —  Ferner 


Martine,  J  .  .  .  D  . , 


352 


Martinengo,  Giov.  Batt. 


im  Ms.  Gesangsseptette ,  Sextette,  Ter- 
zette, Duette,  Arien  u.  a.  aus  Opern.  Ein- 
zelnes im  Kl.-A.  bei  Ricordi  gedruckt. 
Im  Ganzen  17  Nrn. 

In  Einsiedeln  1  Cavatine  u.  3  Duette 
aus  Opern  im  Ms. 

In  Mss.  Wolfenb.  Nr.  307,  20.  308, 
20—26.  313,  2—10  allerlei  Arien  und 
Ensemble  aus  Opern  im  Kl.-A. 

In  neuer  Ausg.  1  Arie  aus  LiUa  (Eit- 
ner  2). 

Martina,  J  . . .  D  . . .,  ein  fran- 
zösischer Schriftsteiler,  geb.  zu  Genf, 
lebte  um  1813  zu  Paris  und  gab 
das  Werk  heraus : 

De  la  musique  dramatique  en  France, 
ou  des  principes  d'apres  lesquels  les  com- 
positions  lyri-dramatiques  doivent  etre 
jugees;  des  revolutious  successives  de  l'art 
en  Piance,  de  ses  progres  et  de  sa  deca- 
dence  .  .  .  par  Mr.  Martine.  Paris  1813 
Dentu.     8».     [B.  B.     Brüssel. 

Blartine,  Oratio  di;  ist  bekannt 
durch 

lustrumentalsätze  in  Canzoni  diver.si, 
Samlwk.  des  16.  Jhs.,  o.  Titel,  Tenor  in 
der  einstigen  B.  ßecker's  in  Lancy. 

Martiiiella,  Cateriiia,  eine  im 
16.  Jh.  berühmte  Sängerin  zu  Man- 
tua,  sang  in  Gagliano's  Dafne  und 
in  Monte verdi's  Arianua.  Der  Her- 
zog Yinceuzo  setzte  ihr  in  der 
Kirche  del  Carmiue  zu  Mantua 
einen  Denkstein.  Sie  starb  am 
9.  März  1618,  18  J.  alt  (Canal  85). 

Martinelli,  Antonio,  gab  heraus : 

6  Symphonies.  Paris  (1749).  [Paris 
Nat.J  In  B.  Darmst.,  ohne  Vornamen, 
1  Sinfonie  in  Dd.  Stb.  Ms. 

Martinelli,  (xiorgio,  bez.  sich 
1676  als  Musiker  im  Dienste  des 
Herzogs  Ranutio  H.  von  Parma 
und  P'iacenza  und  gab  heraus: 

Motetti  e  le  quattro  Antifone  della  B. 
V.  M.  a  2,  3,  e  4voci;  Musicali  concerti 
di  . . .  Op.  1.  Bologna  1676  G.  Monti. 
5  Stb.  mit  Bc.  in  4».     [Bologna. 

Martinelli,  (lirolamo,  Violon- 
cellist an  der  städtischen  Kapelle 
zu  Venedig.  Caffi  2,  69  sagt:  am 
Ende  der  Republik  Venedigs,  das 
Avar  am  Ende  des  18.  Jhs.,  als 
Frankreich  Venedig  besetzte. 


Martinelli,  Livio,  1566  in  der 
Hofkapelle  zu  Mantua  mit  3  Duo. 
monatl.  Gehalt  (Bertolotti  39). 

Martinelli^  M  . . .,  von  1728  bis 

1753  Gesanglehrer  am  Dorastift  in 
Salzburg  (Peregrinus  93). 

Martinelli,  Vineenzo,  Dr.  der 

Rechte,  geb.  zu  Turin,  lebte  in 
Paris,  später  in  London. 

In  seinen  ,,Leltere  famigliari  e  critiche 
di  . . .  Londra  1768  Giov.  Nourse."  8". 
397  S.  handeln  die  Briefe  27,  28,  30,  31, 
54,  55  u.  56  über  Musik.  Exempl.  in 
Bologna.  Fetis  führt  noch  an  ,,L'amateur, 
ou  nouvelles  pieces  et  dissertations  fran- 
(.-aises  et  etrangeres.  Paris  1762.  12".  Ein 
Brief  handelt  über  italienische  Musik. 
Fetis  dreht  die  Reihenfolge  seines  Aufent- 
haltes um,  da  er  das  erstere  Werk  fälsch- 
lich mit  1758  datiert. 

Martinenglii,  Antonio  Fran- 
cesco, 

ist  in  Vigoni's  Nuova  raccolta  de  Mo- 
tetti sacri  1681  mit  einer  Motette  zu 
1  Stnnme  mit  Bc.  vertreten. 

Martinengo,     Grabriele.      Die 

Titel  seiner  Drucke  geben  keine 
Nachricht  über  Geburtsort  und 
Amt.     Man  kennt  von  ihm: 

De  G .  .  M . .  Madrigali  a  4  voci  a  mi- 
sura  di  breve  novamente  secondo  li  toni 
composti,  con  perfetto  .  . .  Vinegia  1544 
Scotto.  4  Stb.  4".  32  Madr.  [B.  Zw. 
Bologna. 

Di  .  .  .  II  2.  lib.  de  li  Madrigali  a  4 
voci  da  lui  stesso  con  gran  diligentia 
revisto  et  corretto  .  .  Ven.  1548  Scotto. 
4  Stb.     qu4".     30  Madr.     [Verona  S.  f. 

Di  . . .  Madrig.  a  5  voci  .  .  .  Ven.  1580 
Ang.  Gardano.  5  Stb.  r[u4P.  23  Madr. 
[Modena:  T.  5  a. 

in  Rore's  lib.  3.  Madr.  1548:  Poi  ch'io 
vi  veggio  0  donna  5  v.  —  Quelle  fiamme 
quel  foco,  c.  2.  p.  5  voc.  —  Im  Samlwk. 
Corn.  Antonelli's  I  dolci  frutti  1570:  Del 
chiaro  sangue  5  v.  und  ia  Mosto's  1.  lib. 
fiore  della  Ghirlanda  1577:  Dolce  mia 
vita  5  v. 

Ms.  18951  Hofb.  Wien,  3  Stb.  C.  2  A., 
die  übrigen  fehlen.  Enthält  6  latein.  Mo- 
tetten zu  6—8  Stirn. 

Martinengo,  (jriovanuiBattista, 

bekannt  durch: 

Concerti  ecclesiastici  a  1,  2,  e  3  voci 
conVioliui.  Milano  1G6S.  Stb.  [br.Mus:C. 


Maiiineugo,  Giov.  Paolo. 


353 


Martines. 


Martiiieiigo,  (xiovanni  Paolo, 

Organist     an    der    Kathedrale    zu 

Pavia, 

ist  in  Gasp.  Casati's  l.,lib.  de  Motetti 
1643  Nr.  14/15  mit  den  Gesäugen:  Adoro 
te  und  Congratulaaiini,  2  voc.  c.  Bc.  ver- 
treten. Von  ihm  scheinen  auch  die 
2  Motetten  zu  sein,  die  sich  in  Quante's 
neuer  Ausg.  befinden  (Eitner  2). 

Slartineiigo,    Oiulio    Cesare, 

Priester  und  Kapellmeister  an  S. 
Marco  zu  Venedig,  trat  am  22.  Aug. 
1609  das  Amt  an,  erkrankte  am 
10.  Juli  1613  und  scheint  bald 
darauf  gestorben  zu  sein,  denn  am 
19.  Juli  trat  schon  Monte verdi  das 
Amt  an.  Sein  Gehalt  betrug  200 
Dukaten  jährlich  (Caffi  1,  55.  208). 
Felis  schreibt:  geb.  zu  Verona,  war 
zuerst  Kapellmeister  zu  üdine,  ehe 
er  nach  Venedig  kam. 

Fetis  führt  3  Bücher  Madrigale  um 
1605  an,  bekannt  ist  keins  davon  und 
möchte  ich  fast  glauben,  dass  er  ihn  mit 
Gabriele  verwechselt  (s.  d.).  Bekannt  sind 
von  ihm  nur  in  Giov.  Croce's  Nove  La- 
mentationi  1610  ein  Popule  mens  und 
Tantum  ergo  zu  4  Stim.,  mit  Rev.  Cesare 
Martinengo  bez.  und  im  Samlwk.  1625a 
1  Motette  voce  sola  c.  ßc.  (Eitner  1). 
Dasselbe  Samlwk.  erschien  1636  in  2ter 
Aufl.  bei  Bartol.  Magni. 

Martineiigo,  Conle  LodoTico, 
wird  von  Aaron  im  Lucidario  1545 
Bl.  31  ein  Sänger  und  Lautenist 
genannt. 

Martines  (Martiuez),  Mariaiina 
(Marie  Anna),  geb.  4.  Mai  1744 
zu  Wien,  gest.  13.  Dez.  1812  ebd., 
als  Sängerin  und  Klavierspielerin 
gleich  geschätzt  neben  einer  all- 
gemeinen Bildung  und  gesellschaft- 
lichen Gewandtheit.  Ihr  Vater  war 
Ceremonienmeister  bei  der  aposto- 
lischen Nunciatur  zu  Wien  (Jahn 
3,  320  ff.).  Ihre  Lehrer  sind  Metas- 
tasio,  der  ihr  auch  sein  Vermögen 
vermachte,  Porpora  und  der  junge 
Joseph  Haydn,  der  in  demselben 
Hause  in  einer  Bodenkammer 
wohnte.      Der    Abt    Gerbert    und 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Burney  sind  beide  voller  Lobes 
über  ihr  Talent,  ihren  Umgang 
und  ihre  Leistungen.  Weniger 
begeistert  spricht  sich  Karoline 
Pichler  in  ihren  Denkwürdigkeiten 
II,  96  aus:  sowohl  der  Martines, 
als  der  Paradis  Kompositionen  er- 
heben sich  nicht  über,  ja  kaum 
an  das  Mittelmäfsige.  2  Sonaten, 
von  E.  Pauer  neu  ediert,  sind  be- 
sprochen in  M.  f.  M.  20,  183.  Nach 
des  Vaters  Tode  lebte  sie  zusam- 
men mit  ihrem  Bruder,  dem  Biblio- 
thekar an  der  Hofbibl.  und  führten 
ein  offenes  Haus,  wo  sich  Gelehrte 
und  Künstler  gesellig  zusammen- 
fanden. Siehe  auch  Pohl  3,  165. 
Wurzbach.  Ihre  nachweisbaren 
Kompositionen  sind  folgende: 

Isacco  figura  dal  redentore,  Oratorio 
del  Metastasio.  Ms.  P.  2  voll.  1782  in 
Wien  aufgeführt.    [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Santa  Elena  al  Calvario,  Oratorio  in 
2  parte.  Ms.  P.  ohne  Titelblatt.  [Musikfr. 
Wien. 

Missa  in  C.  für  Chor  und  Orchester. 
Ms.  P.  [München  alte  Hofkapelle.  Lpz. 
Thomas. 

Kyrie  a  4  voc.  c.  instrom.  —  Et  vitam 
venturi  4  voc.  senza  ström.  Ms.  P.  24  ßli. 
[Bologna. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  im  Autogr. 
P.  4  Messen,  1  Miserere,  3  Litaneien  für 
Chor  und  Orchester,  gez.  mit  den  Jahren 
1760—65.  Feruer  6  Motetten  f.  Sopran 
und  Orch.,  1  Regina  coeli  für  8  Stim.  und 
Instr. 

In  B.  B.  im  Autogr:  Dixit  a  5  voci  c. 
ström.  Dd.  P.  89  S.  —  Quemadmodum 
desiderat  cervus,  4  voc.  c.  ström,  mit 
Italien.  Text  von  Mattei,  P.  —  In  den 
Autogr.  Grasn:  Miserere  4  voc.  o.  Bc.  — 
In  Kopie,  Ms.  13681,  Deh  dammi  un  altro 
core  1769.  —  Tu  vittime  non  vuoi.  P.  — 
Ms.  13682,  2  Psalmen  4  voc.  c.  orch.  P. 
mit  1769  u.  1770  gez. 

Salmo  41 :  Quemadmodam  desiderat, 
Ms.  Stb.     [Neapel  Turchini. 

La  Tempesta,  Cantata  1778  komp., 
Autogr.  in  Hofb.  Wien.  23  Bll.  P.  Ms. 
16569. 

Amor  timido,  Cantata  per  Sopr.  c. 
Strom.     [Musikfr.  Wien. 

Perche  conipagne  amate,  Cantata  p.  S. 
c.  V.     Ms.     [Bologna. 

23 


Martinetti. 


354 


Martini,  Agostino. 


Raccolta  di  Arie,  Ms.     pSTeapel  Turch. 

2  Arie  a  Sopr.  con  ström.  1769.  P. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

2  Concerte  f.  Klavier  u.  Orch.,  teils 
in  P.,  teils  in  Stb.  und  1  Ouvertüre  in  C 
für  kleines  Oi-ch.     P.     [Musikfr.  Wien. 

Sonata  da  Cembalo,  1769  qufol.  [Dresd. 
Mus. 

Sonata  per  il  Cemb.  Ed.  Ms.  11587. 
[B.  B. 

Wurzbach  schreibt,  sie  soll  gegen  31 
Sonaten,  12  Konzei-te,  156  Arien  u.  a.  ge- 
schrieben haben. 

In  Haffner's  Raccolta  5  u.  6  zwei 
Sonaten. 

1  Brief  in  der  Briefsamlg.  Pater  Mar- 
tini's,  Tom  4,  in  Bologna. 

Martinetti,  ...  17.  oder  18.  Jh., 
bekannt  durch: 

Concerto  grosso  a  2  V.  concei-tini,  2  V. 
rip.  Ya.  B.  rip.  e  Bc.  Ms.  7  Stb.  fol. 
[Berlin  Th. 

Martiuez,  Antonio,  um  1633 
Sänger  an  der  Hofkapelle  zu  Madrid 
(Straeten  8,  423). 

Martinez  de  Bizcargui,  (jon- 
^alo,  bekannt  durch: 

Arte  de  canto  llano  y  contrapunto  y 
cauto  de  organo  con  proporciones  y  modos 
brevameute  compuesto.  —  Eu  (^'arago^a, 
MDL.     [br.  Mus.     Paris  Nat. 

Fetis  verz.  ihn  unter  dem  Vornamen 
Jean  und  wirft  obigen  und  Jean  zusammen. 
J.  Eoseuthal  besafs  1902  eine  frühere  Aus- 
gabe von  1531  in  12«,  64  BU. 

Jlartinez  de  ßigo,  Juan,  um 

1532  „Maestro  de  los  moQOS  de 
coro  de  la  sancta  iglesia  de  Se- 
villa". Fetis  und  Straeten  8,  232 
machen  nach  Machado  einen  Mar- 
tins daraus.  Obige  Angaben  nach 
dem  Titel  seines  Druckwerkes: 

Arte  de  canto  llano  puesta  y  reduzida 
nueuamente  en  su  entera  pei-ficio  .  .  . 
(Fetis  giebt  noch  "Weiteres,  doch  voller 
Fehler).  Am  Ende:  Impressa  Alcala  de 
Henares  Acabose.  kl.  8«.  35  Bll.  [be- 
safs einst  Leo  Liepm. 

Martinez,  Jnan,  um  1608 
Siingerknabe  an  der  Hofkapelle  zu 
Madrid  (Straeten  8,  415). 

3Iartinez,  Marianna,  siehe  Mar- 
tine«. 

Martinez,  Pietro,   Violinist  u. 


seit  den  60  er  Jahren  des  18.  Jhs. 
Konzertmeister  a/d.  Hofkapelle  zu 
Stuttgart.  Forkel  1,  133  führt  ihn 
noch  1781  an,  Sittard  nur  dem 
Namen  nach. 

Martinez ,  Sebastian ,  siehe 
Verdugo. 

Martinez,  Vicento,  ein  spa- 
nischer Priester  u.  Musiker,  wurde 
am  9.  Juni  1764  Kapellmeister 
a/d.  Kathedrale  zu  Albarracin  u. 
starb  den  10.  Febr.  1777. 

Im  Archiv  obiger  Kirche  sollen  sich 
eine  grofse  Anzahl  Kircheustücke  befinden, 
unter  anderem  auch  124  Kantaten  zu  5, 
6  u.  8  Stirn.  (Pougin). 

Martini-paperi 

Lamento,  d.  i.  Mertens  -  Gänse  Klage, 
s.  1.  et  a.     [B.  B.  in  Part. 

Martini,  ...  Es  liegen  mir  eine 
Anzahl  Titel  ohne  Vornamen  vor, 
deren  Verfasser  ich  nicht  näher 
zu  bestimmen  wage.    Es  sind  dies: 

Concerto  ä  Fl.  trav.  2  V.  Va.  e  B. 
Ms.  Stb.  —  Concerto  ä  2  Cornes  de 
chasse,  2  Ob.  2  V.  Va.  e  B.  Ms.  Stb. 
—  Concerto  ä  2  Ob.  2  V.  Va.  e  B.  Cemb. 
Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

2  Arien  u.  1  Chor  aus  der  Oper  ,,La 
festa  delFvillaggio"  mit  Orch.  Ms.  P. 
Eine  Oper  obigen  Titels  ist  nur  von  Puc- 
cita,  Rom  1820  bekannt.     [Schwerin  F. 

Ms.  11670.  Kyrie  et  Gloria  f.  Männer- 
stim.  —  L  309/6,  Sonate  di  Gravecem- 
balo.  Diese  2  Kompositionen  könnten 
dem  Padi-e  Martini  augehören.     [B.  B. 

1  Sonate  f.  2  Fl.  trav.  u.  B.  in  P. 
Ms.  L301  B.  B.,  angebunden  an  Porpora. 
Die  Sonate  besteht  aus  And.,  Allo.  und 
Minuetto. 

Martini ,     Adam     Sigismnnd, 

Kantor  zu  Giefsen  um  1700,  später 
zu  Hamburg,  gab  heraus: 

Gründliche  und  leichte  Unterweisung 
wie  man  nach  Anleitung  des  deutschen 
Alphabets  die  ganze  Wissenschaft  der 
heutigen  Vocalmusik  fassen  kann.  Giefsen 
1700.     80.  (Gerber  1). 

Martini,  Agostino,  aus  Rom, 
seit  etwa  1579  päpstl.  Sänger;  für 
das  Jahr  1595  wurde  er  vom 
Sängerkollegium  zum  Kapellmeister 
gewählt,   gest.  am  30.  April  1605. 


Martini,  Antonio, 


355 


Martini,  Giov.  Batt. 


Haberl,  Jahrb.  1891,  86.  Kat.  des 
päpstl.  Archivs  Nr.  58,  dort  auch 
verz. 

im  Cod.  58,  2  Missae  sine  nom.  4  voc. 
—  Sancta  Mai'ia  c.  2  p.  5  voc.  —  Crux 
illustris  4  voc.  —  2  Deo  dicamus.  —  0 
sacriun  couvivium  4  voc.  —  3  Maguif. 
2 — 5  voc.  Zum  Vergleiclie  siehe  aucli 
Straeten  6,  455.  457. 

Martini,  Antonio, 

ist  im  Ms.  174  in  K.  der  B.  B.  mit 
einem  „Inviolata  integra"  4  voc.  in  P. 
vertreten. 

Martini,  Benjamin,  ein  Buch- 
drucker und  Buchhändler  seit  etwa 
1739  in  Leipzig,  gab  ohne  Anzeige 

eines  Verfassers  heraus: 

Kurtze  gründliche  Anleiti;ng  zum  Gene- 
ralbasse. 3.  verb.  Aufl.  8».  3  u.  70  S. 
[B.  B.    B.  Hbg.     B.  Wagener. 

Martini,  Bernarclo,  Altist  um 
1566  in  der  Ksl.  Hofkapelle  als 
Maximilian  in  Augsburg  auf  dem 
Reichstage  war  (Köchel  1,  122). 

Martini,  Carlo; 

die  B.  M.  besitzt  von  ihm  im  Ms.  ein 
Trio  per  2  V.  e  B.  in  P. 

Martini,  Christopher,  wird  als 
Verfasser  eines  Handboek  van  den 
waren  loop  der  toonen,  Amst.  1641 
angeführt  (Gerber  2). 

Martini,  Francesco,  ein  Flam- 
länder, bezeichnet  sich  auf  folgen- 
dem Drucke  mit  „Congregationis 
Oratorii  Presbyter",  wahrscheinlich 
zu  Rom  und  gab  heraus: 

Sacrae  laudes  de  B.  M.  V.  4,  5,  6,  7, 
8  voc.  et  ejusdem  Litaniae  8  voc.  Lib.  2. 
Romae  1617  Zanettus.  7  Stb.  4».  43 
Nrn.     [Gap.  Lat.  zu  Rom. 

Im  Samlwk.  1620  a  eine  8stim.  Mo- 
tette (Eitner  1)  und  in  Ancina's  Tempio 
armonico  1599:  1.  Qual'ape.  2.  Aita 
armonia  gentile. 

Martini,  Georg  Heinrich,  geb. 
1722  zu  Tanneberg  bei  Meifsen, 
gest.  23.  Dez.  1794  zu  Altenburg, 
sagt  Fotis.    Becker  1,  59  bez.  ihn 


als  Prof.  der  Geschichte  zu  Regens- 
burg und  seit  1774  Rektor  der 
Nikolaischule  zu  Leipzig.  Die  An- 
gabe  Fotis,    dass    er   nach   Alten- 


burg kam,  scheint  ein  Irrtum  zu 
sein,  daher  wird  er  auch  in  Leipzig 
gestorben  sein.  Die  Allg.  d.  Biogr. 
schreibt:  habilitierte  sich  1751  als 
Privatdocent  in  Leipzig,  wurde 
1760  Rektor  in  Annaberg,  1763 
zu  Regensburg  u.  starb  als  Rektor 
der  Nikolaischule  zu  Leipzig.  Er 
schrieb  Einiges  über  Musik: 

1.  Bev^eis,  dass  der  Neueren  Urtheile 
über  die  Tonkunst  der  Alten  nie  ent- 
scheiden. Regensburg  1764  Zuukel.  4^. 
12  S.     [B.  B.     B.  Lpz. 

2.  Versuch  von  den  musicalischen 
Wettstreiten  der  Alten.  Ib.  1767.  4'^. 
16  S.     [B.  B.     B.  Lpz. 

Abgedruckt  in  der  neuen  Bibl.  der 
schönen  "Wissenschaften  und  freien  Künste, 
Bd.  7  S.  1  ff.  und  in  Hiller's  wöchentl. 
Nachrichten  1768,  151  ff. 

Martini,  Giorgio,  tritt  im  März 
1432  als  päpstlicher  Sänger  ein 
und  verschwindet  bereits  im  Mai 
dieses  Jahres  aus  den  Listen  (Vier- 
tel]". 1,  462). 

Martini,  Gioseffo  San,  siehe 
Sammartini. 

Martini,  Giovanni,  16.  Jh. 

Im  La  Fage  ein  Canon  4  voc.  mitge- 
teilt (Eitner  2).  In  den  Arie  autichi,  ed. 
von  Ales.  Parisotti  im  3.  Fase,  eine  Arie. 

I       Martini,    Giovanni    Battista, 

:  aus  Antwerpen,  war  1594  päpstl. 
Sänger  und  erhielt  ein  Kanonikat 
in  seinem  Vaterlande  (Straeten  6, 

I  455  Nr.  11). 

j  Martini,  Padre  Giovanni  Bat- 
tista, das  einstige  Orakel  Europas 
in  musikalischen  Angelegenheiten, 
geb.  24.  April  1706  zu  Bologna, 
gest.  4.  Aug.  1784  ebd.  Minoriter- 
mönch,  Kapellmeister  an  S.  Fran- 
cesco zu  Bologna  und  Bibliothekar 
am  Liceo  musicale  ebd.  Sowohl 
als  Kunstrichter,  Theoretiker,  wie 
als  Komponist  besafs  er  einen  un- 
begrenzten Ruf.  Dittersdorf  sagt 
in  seiner  Selbstbiographie:  M. 
wurde  nicht  nur  als  Gelehrter  von 

,  den  Zeitgenossen   wie   ein  Orakel 

23* 


Mai-tini,  Giov.  Batt. 


356 


Martini,  Giov.  Batt. 


geschätzt  und  angerufen,  sondern 
auch  seine  Kirchenkompositionen 
wurden  allen  anderen  gegenüber 
vorgezogen.  Auch  als  Lehrer 
wirkte  er  auf  alle  Musiker  ein,  die 
zu  ihm  wallfahrteten.  Selbst  der 
Vater  Mozart's  rief  ihn  an,  ein 
Urteil  über  seinen  Sohn  abzu- 
geben. Der  Abt  Vogler  dagegen 
äufsert  sich  absprechender,  er  sagt: 
Es  habe  ihm,  bei  allerdings  grofsen 
Kenntnissen,  doch  an  echt  philo- 
sophischem Geiste  und  an  einem 
richtigen  Systeme  gemangelt.  Er 
habe  sich  noch  ganz  an  die  Theorie 
von  Fux  gehalten,  dessen  Schwä- 
chen aber  von  P.  Vallotti  zeitig 
schon  aufgedeckt  worden  wären 
(Meifsner  102).  üeber  seine  wahr- 
haft grofsartige  Korrespondenz  mit 
Zeitgenossen  geben  die  32  Bände 
im  Liceo  musicale  (Kat.  1,  149  ff.) 
die  beste  Auskunft.  Er  muss  ein 
unermüdlich  fleifsiger  Mann  ge- 
wesen sein,  sowohl  als  Schrift- 
steller, Lehrer,  Ratgeber  und 
Komponist,  üeber  ihn  haben  ge- 
schrieben: 

Leonida  Busi:  II  Padre  G.  B.  Martini, 
1.  Bd.  Bologna  1891  Zanichelli.  S». 
521  S.  Der  2te  Bd.  noch  nicht  erschie- 
nen. Ferner:  Federico  Parisini.  Bologna 
1884  ZanicheUi.     8°.     41  S. 

Guillielnio  della  Yalle:  Memorie  isto- 
riche  del  . . .  Kapoli  1785  Simoniana.  8^. 
[Dresd.  Mus.  B.  M.  B.  B.  Neapel  Turch. 
Brüssel. 

Moreschi,  G.  B.  Alex:  Orazione  in  lode 
del...  1784.  Bologna  1786.  8^  [B.B. 
Brüssel.     Dresd.  Mus. 

Eximeno,  Ant. :  Duda  de  . . .  sohre  el 
ensavo  fundamental  practico  del  .  . .  Ma- 
drid "1797.     80.     [B-B- 

Elogio  di  . . .  letto  neUa  grande  aula 
del  liceo  filai'monico  da  Gaet.  Omidolß 
1809.  Bolog.  1813  fratelli  Masi  e  Co. 
[B.  B.     Brüssel. 

Forkel  4,  109.  Burney  1.  141  ff. 
Cäcilia  von  Schott  Bd.  25,  226  Beurtei- 
lung von  Faifst.  M.  f.  M.  20,  168  Beurtlg. 
einer  Sonate.  Abdruck  von  Briefen  in 
deutscher  Uebersetzung  in  La  Mara's 
Brief-Samlg.  1.  Bd.  von  S.  156  ab. 


Briefwechsel  mit  beriUimten  Männern, 
1.  Bd.  1732—1755.  Bologna  1889  Zani- 
chelü. 

Das  Verzeichnis  seiner  "Werke  nebst 
hinterlassenen  Hds.  ist  im  Kataloge  des 
Liceo  musicale  in  Bologna  zu  finden  und 
werde  ich  nur  auszugsweise  mitteilen,  da 
es  viele  Seiten  in  Anspruch  nimmt.  Es 
umfasst  103  voll.  Kompositionen  im  Autogr. 
43  voU.   Miscellanee  musicali  im   Autogr. 

Im  Druck  erschienen  an  Schriften: 

Attestati  in  difesa  del  Sigr.  D.  Jacopo 
Ant.  Arrighi  . .  .  Am  Ende :  Bolog.  1746 
Yolpe.     4'J.     6  Bll.     [Bologna. 

Regola  agli  orgauisti  per  accompagnare 
il  canto  fermo.  Dalla  Volpe  f.  in  Bol. 
gr.  Foliobaud  von  1757.  [Bol.  u.  im 
Autogr.     Musikfr.  Wien  in  Kopie. 

—  Neue  Ausg.  c.  1840  Milano,  Ricordi. 
fol.     [B.  B.     Mailand  Cons. 

Compeudio  della  teoria  de'musici  per 
uso  del  musico.  (Bol.)  1769.  4»*.  15  S. 
[Bologna,     br.  Mus. 

Storia  della  musica.  Bologna  1757 
Lelio  daUe  Yolpe.  T.  1.  1770  T.  2.  1781 
Tom.  3.  4",  unvollendet.  [B.  B.  Bologna, 
auch  in  2  Autogr.  Dresd.  B.  M.  Proske. 
Ferrara.  Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien. 
Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Mailand  Cons. 
Einsiedeln.     B.  Lpz. 

Esemplare  ossia  saggio  fondamentale 
pratico  di  contrappunto  sopra  il  canto 
fermo.  2  part.  Bol.  1774.  1776,  Yolpe. 
Inhalt  verz.  in  Eitner  2.  [B.  B.  im  Druck 
u.  Kopie  Ms.  13715.  Bol.,  auch  im  Autogr. 
u.  Kopie.  B.  M.  Dresd.  B.  Joach.  B. 
AYagener.  Proske.  Florenz.  Ferrara. 
Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Neapel 
Turch.  Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Mailand 
Cons.     B.  Lpz. 

Serie  cronologica  de'principi  dell'acca- 
demia  de'filarraonici  di  Bologna,  e  degii 
nomini  in  essa  fioriti  per  nobilta,  dignita, 
e  per  le  opere  date  alle  stampe  (o.  Namen, 
Ort  u.  Yerleg.).  18".  [Brüssel.  Bologna 
im  Ms. 

Siehe  auch  Ant.  Eximeno  und  Franc. 
Maria  Zanotti's  Lottere,  1780. 

Im  Mamiscript  an  Schriften: 

3  Abhandlungen  akustischen  Inhalts. 
[Bol.  1,  350. 

Biografia  dei  musici  e  suonatori  greci. 
Autogr.     [Bol. 

Carteggio  mai'tiniauo,  tomo  33.  Enth. 
15  polemisch  musLkal.  Schriften  (Kat.  1, 
87).     [Bolog. 

Carteggio  relative  alla  discordia  passata 
fra  TEximeno  e  ü  P.  Martini,  e  successiva 
rappacificazione  awenutane  per  l'ufficioso 
interporsi  di  alcuni  amici  delluno  e  dell' 


Martini,  Giov.  Batt. 


357 


Martini,  Giov.  Batt. 


altro  (Briefe,  zum  Teil  Autogr).  [Bo- 
logna. 

In  B.  Joachimsth:  Contrapunkts-Schule, 
2—4  stini.  Beispiele.  —  In  B.  Brüssel  in 
Perne's  Kopie:  Contre-point  double;  regles 
pour  couiposer  la  fugue. 

Controversia  occorsa  fra  il  P.  M . . .  ed 
il  G.  A.  Riccieri  per  soggetto  di  fuga  data 
da  questo  al  Pre.  suddetto ;  con  varie  oppo- 
sitione  fatte  daUo  stesso  Riccieri ...  kl.  4". 
17  Bll.  [Bologna.  Rom  Casanat.  o.  III. 
88.     La  Fage  2,  372. 

Indice  d'opere  musicali  teoriche  e  pra- 
tiche,  e  zibaldone  di  memorie  attinenti 
alla  musica.     2  Bde.     12".     [Bologna. 

Indice  di  opere  musicali  e  memorie 
div.  relat.  alla  musica.  —  Indice  di  libri 
e  d'autori  di  mus.  —  Cataloghie  e  memorie 
diverse.  Indice,  estratti  di  vaii  libri  . .  . 
[Bol. 

Lottere,  32  Bde.  s.  Kat.  1,  149  ff. 
[Bol. 

Memorie  diverse  suU'antico  musica  dei 
Greci.     Autogr.     16".     [Bologna. 

MisceDanea  che  si  compone  del  cata- 
logo  dei  codici  posseduti  dal  padre  M.,  e 
d'altri  indici  di  libri,  d'opere,  d'autori  .  . . 
[Bol. 

Nomenclatura  musicale,  ossia  registro 
di  vari  vocaboli  dell'arte  musica,  disposti 
in  ordine  alfabetico  a  guisa  di  dizionario. 
[Bologna. 

Notizie  storiche  degli  scrittori  di  musica, 
e  loro  opere.     2  Bde.    8".    Autogr.     [Bol. 

Osservazioni  sopra  la  scala  de'tuoui 
musicali.     Autogr.     [Bol. 

Ragioni  di  . . .  sopra  la  risoluzione  del 
Cauone  di  Gio.  Animuccia  in  difesa  delle 
opposizioni  fatte  dal  Sigr.  N.  N.  1733, 
110  S.     kl.  fol.     [Bologna. 

Regole  per  accompagnare  sü'l  cemb. 
3  Bde.     [Bol. 

Zibaldone  contenente  varie  notizie  e 
lottere  ...  10  Abtlg.  Kat.  1,  160.  [Bol, 
dazu  weitere  11  Bde.  mit  Abschriften  von 
alten  Tractaten  und  Schriften  aller  Art., 
im  Kat.  genau  verz. 

Zibaldone  Maitiniano,  3  Bände  im  Ms. 
[Bologna.     Kat.  1,  122  weitere  5  Bände. 

Kompositionen  im  Druch. 

52  Canoni  a  2,  3  e  4  voci . .  Parte  I. 
Ven.,  Innoc.  Aless.  e  Pietr-o  Scattaglia  (im 
Stich).  80.  46  S.  [B.  M.  Bol.  br.  Mus. 
B. Wagener.  B.  Kgsbg.  Glasgow.  Hofb. 
Wien.     R.  C.  of  Mus. 

—  60  Canoni  a  2,  3  e  4  voci  (ed.  da 
Pio  Cianchettini  di  Londra).  Londra, 
Birchall  &  Co.  qufol.  117  S.  [B.B. 
br.  Mus.    B.  Wagener.     R.  C.  of  Mus. 

litaniae   atque   Antiphonae   finales  B. 


V.  M.  Alma  redemptoris  mater,  Ave  re- 
gina  coeloiTim  . . .  Op.  1.  Bononiae  1734 
Vulpe.  4  Stim.  2  V.  Bc.  8  Stb.  40. 
[Bol.  B.  Wagener.  B.  B.  Ferrara.  br. 
Mus.     Padua  Ant. 

XII  Duetti  da  camera  consagrati  . . . 
Maria  Antonia  di  Baviera  . . .  Bol.  1763 
Yolpe.  gr.  qufol.  47  S.  [B.B.  BoL 
B.  Joach.  B. Wagener.  br.  Mus.  Neapel 
Turch.  br.  Mus.  im  Ms.  274.  Hofb.  Wien. 
Cambridge  FW.  Mailand  Cons.  Padua 
Ant. 

Sonate  (12)  d'intavolatura  per  Torgano. 
Amst.  (1742)  Le  Cene.  105  S.  Jede 
Sonate  besteht  aus  Praeludium.  Allegro, 
Adagio,  Giga,  Aria;  oder  Allemanda, 
AUegro,  Grave,  Aria,  Gavotte  etc.  [B.  B. 
ß.  Wagener.  C.  P.  Dresd.  Mus.  im  Ms. 
Ch.  52.     br.  Mus.     B.  Hbg.,  auch  in  Kopie. 

B.  Lpz. 

—  Im  Neudrack  h\  Farrenc's  Tresor 
Bd.  9.     [B.  M. 

Sonate  per  l'organo  e  il  cembalo.  Bo- 
logna (1747  26,4)  Yolpe.  fol.  25  S. 
[B.B.,  auch  im  Ms.  13720.     B.  Wagener. 

C.  P.     Bologna. 

In  Neudrucken  erschienene  Komposi- 
tionen (Eitner  2).  Ferner  4  Senates  et 
Aria,  Larghetto,  Gavotta,  Correute  tires 
des  Senates  p.  Pfte.,  ed.  par  Carl  Bank. 
Lpz.,  Kistner.  fol.  [Dresd.  Mus.]  In 
Samlwk.  u.  a.  Drucken: 

In  Walsh'  Catch  Club:  Campana  che 
suona.  In  Novello's  FitzwilHam  Music, 
vol.  1:  Sicut  erat  u.  vol.  4.  Yadasi  via 
di  qua,  Scherzo  a  3  voc.  c.  pfte.  Ge- 
druckt in  Gazzetta  mus.  di  Milano  1844 
der  Antologia  p.  1. 

3  Duette  in  Jac.  G.  Ferrari's  Samlwk. 
Capi  d'opera. 

Canone  infinito,  gedr.  in  Clementi's 
Selection  Bd.  1,  32. 

1  Canzone  spirit.  in  Sassi's  Recreazione 
1730. 

1  Tonsatz  in  Contrapunto. 

Sonata  in  Clementi's  pract.  harmon, 

2  Arien  in  A.  BaiUeux  Journal,  nur 
mit  Maitini  gez.  Ebenso  1  Arie  in  Franc. 
Bianchi  ill.     La  YillaneUa  rapita. 

In  Haffner's  Raccolta  5.  6.,  2  Sonaten. 

In  John  Blaud's  4.  Samlwk. 

In  J.  J.  Hummel's  Samlwk.  Nr.  5. 

In  C.  F.  Becker's  Cäcilia  ein  Orgelstiick. 

In  Aless.  Parisotti's  Arie  antichi,  Mi- 
lano, fol.  im  3.  Bde. 

Kompositionen  im  Manuscr. 

In  B.Bologna:  Messe  (Kyrie  et  Gloiia) 
in  F.  D.  C.  G.,  die  4.  noch  mit  Credo  in 
canone,  geschrieben  von  1726 — 1734  für 
Chor  zu  4—8  Stirn,  mit  Instr.  —  3  Re- 


Martini,  Giov.  Batt. 


358 


Martini,  Giov.  Batt. 


quiem  4  voc.  c.  org.  1745  u.  1770.  — 
Teile  von  Messen,  Motetten  u.  a.  geistl. 
Gesänge  zu  verschiedenen  Stim.  Kat.  2, 
95.  96,  im  Ganzen  50  Gesge.  —  Kat.  2, 
254  ff.  200  geistl.  Gesänge  als  Psalmen, 
Hymnen,  Graduale  u.  a.  zu  3,  4,  5  u. 
mehr  Stim.   mit  und  ohne  Instr.  —  Kat. 

2,  455,  26  geistl.  Gesge.,  als  Graduale, 
Motetten,  Arie,  teils  im  Autogr. 

Kat.  3,  5  drei  Fughe  a  3  e  4  voci.  — 
Kat.  3,  13  L'assunzione  di  Salomone  al 
trono  d'Israello,  Oratorio  in  2  parti  a  4 
voci  c.  istrom.  173  .  .  79  Bll.  —  II  sacri- 
ficio  d'Ahramo,  Oratorio  in  2  parti,  col 
solo  acc.  di  Bc.  —  S.  Pietro,  Oratorio  a 
4  voci  c.  2  V.  Trombe,  Ob.  1738.  Autogr. 

2  Ex.  119  Bll.  —  18  Cantate,  einige  auf 
weltlichen  Text.  —  2  Arie  c.  ström.  Kat. 

3,  242  ff.  7  geisti.  u.  weltl.  Kantaten. 
Eecitativi  d'ignoto  dramma  in  4  atti  posti 
in  musica  col  solo  Basso  col  ström.  Part, 
zum  Teil  Autogr.  —  12  Duetti  u.  Duetti 
da  Camera,  zum  Teil  im  Autogr.  —  Kat. 
3,  315:  Azione  teatrale  a  3  v.  1726.  La 
Dirindina,  Farsetta  in  2  p.  a  3  voci  1737. 
L'lmpresario  delle  Canarie,   Intermezzo  a 

3  V.  1744.  II  Don  Chisciotte,  Intermezzo 
a  2  V.  1746.  II  maestro  di  musica,  Inter- 
mezzo a  2  voci. 

8  voll.  Canoue.     [Bol.,  Kat.  1,  320. 
5  voU.  Solfeggi.     [Bol.,  Kat.  1,  321. 
Scale  e  salti  c.  Bc.  e  senza.    [Bol.  1,  321. 
In  B.  B.  im  Autogr.    1.  Laudate  pueri 
8  voc.   Bd.    P.     2.   Christo  confixus  sum 

4  voc.  c.  Bc.  P.  3.  Crucifixus  1  voc.  c. 
ström.  P.  in  L294.     4.  4  Canoni  in  P. 

In  Kopie:  13700,  Missa  3  voc.  (2  T.  B.) 
c.   Bc.    Cm.   P.  —  13701,   Missa  4  voc. 

2  V.  Va.  2  Tromp.  Bc.  Dd.  P.  —  13702, 
Eequiem  in  Fd.  4  voc.  c.  Bc.  P.  in  2  Ex. 

—  L  323,  Miserere  mei  4  voc.  c.  Org.  — 
L  312,  Salve  regina  (2  T.  B.)  P.  —  L  162 
Antifone.  —  13709,  Magnificat.  —  13708, 

3  Beatus  vir  4  voc.  von  1746—1750.  — 
W  82  Nr.  966  Beatus  \^r  8  voc.  —  2250 
Bl.  16—23  sechs  Responsorien  3  voc.  Bc. 

—  13 180  Laudate  pueri  p.  Basso  c.  3 
ström.  Antiphone  4  voc.  c.  org.  1753.  — 
T170,  Madrigali  a  2  v.  col  B.  —  L200, 
Vivat  in  aeternum  Cfaiti,  Canon,  P.  — 
14  Duetti,  ohne  Signatur.  —  L  347  Sonata 
p.  Clavic.  L310  Toccata.  L  164  Duetti 
da  camera.  —  13721  Fughe  p.  Gembalo. 

In  der  Berliner  Singak:  Missa  f.  4 
Mann  erst.  P. 

12  Praeludien  u.  Fugen  f.  Klav.  Ms. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

In  B.  Joach :  Messa  a  4,  concertata  con 
2  S.  2  B.  Dd. 

In  B.  Kgsbg :  Messa  a  2  voci  concer- 


tata T.  e  B.  del  . . .  Eoma  nel  negozio  di 
Corde  armoniche  e  musica  . .  Nr.  65.  P. 
20  Bll. 

In  B.  Lpz :  3  Fugen  f.  Orgel  od.  Ciavier. 

In  Leipzig^  Thomasschule:  Missa  Cd. 
Laudate  pueri. 

In  B.  M:  Eequiem  4  voc.  1745.  — 
Missa  a  2  T.  e  B.  —  Et  in  saecula,  Fuga 
ä  2  cori  1853  c.  2  V.  Va.  e  B.  —  Cum 
sancto  spiritu,  Fuga  a  2  cori  c.  ström.  — 
4  geistl.  Gesge.  in  P. 

In  München  alte  Hofkapelle:  1  Messe, 

1  Eequiem  u.  Te  Deum  in  P. 

In  Musik  fr.  TVien:  Preghiera  concer- 
tante.  Offertorium  f.  Sopr.  mit  Instr.  über 
Haydn's  Volkshymne,  Kl.-A.  —  Eespon- 
sorium  a  2  T.,  B.  ed  org.  P.  u.  Stb.  — 
Duetti  da  camera.  —  Sonate  d'intavolatura. 
—  12  fughe.  —  Concerto  p.  V.  c.  V.  Ya. 
e    B.  —  Sinfonia   a   4.  —    3  Notturni    a 

2  V.  e  B.  —  2  Duos  a  V.  e  B.,  sämt- 
lich mit  vollem  Namen  gez. 

In  St.  Einsiedeln:  Nisi  Dnus.  4  voc. 
2  V.  Va.  Obl.  Ob.  2  Trombe,  B.  c.  org. 
Ms.  P.     30  S. 

In  B.Dresden  Ms.  B  261,  31:  Canone 
ä  3  voci,  P.  qufol. 

4  Sonate  di  organo.  Ms.  2009.  fol. 
[Brüssel. 

In  Padua  Ant.  8  Werke,  dabei  2  Ee- 
quiem u.  a. 

XII  diverse  risposte  a  un  soggetto  di 
Fuga  dato  a  G.  B.  M.  dal  Sig.  Ant.  Eiccieri. 
Autogr.     [Bologna. 

Ms.  327,  br.  Mus.,  eine  Messe  f.  2  T. 
u.  B.     7  geistl.  Gesge.    zu   4   u.    5  Stim. 

12  Duetti  da  camera,  Ms.  274.  [br. 
Mus.  und  Brüssel  Cons.,  im  Kat.  das  Ee- 
gister. 

Im  br.  Mus :  Ms.  346  Arien  und  Duette. 

Cantate  Domino,  Motetta  Sopr.  solo  c. 
coro  e  Strom.    Ms.  1735  P.    [E.  C.  of  Mus. 

In  Cambridge  FW.  6  geistl.  Gesge. 
1  Duett  im  Ms. 

In  Poffa's  Ms.  1743  eine  Orgelsonate. 

In  Hof b.  Wien:  Salve  regina  a  5  voci 
con  org.  Cm.  P.  kl.  fol.  16236. 

Messa  ä  4  voci  con  org.  Gd.  P.  15993. 

Messa  de  morti  ä  8  voc.  c.  org.  Gd. 
P.  15992. 

7  Inni  e  Benedizioni  ä  3  ed  ä  2  voci 
col  B.  per  l'org.  P.  15937. 

Ms.  19087:  In  convertendo  3  v.  c. 
ström,  ed  org. 

12  Duetti  col  Basso  al  Cembalo.  P. 
50  BU.    qufol.    18807. 

Canon  a  3  voci:  Morta  e  la  passera. 
Ms.  17  556,  1.  —  40  Canoni  mit  Text  zu 
2—4  Stim.   Ms.  18785. 

In  neuen  Ausg.  zahlreiche  Gesänge  und 


Mai-tini,  Giov.  Batt.  San. 


359 


Maitini,  Jean. 


Instnmientalpiecen  (Eitner  2).  In  Pao- 
lucci  IL  274  (Eitner  2)  ist  eine  Fuga  a 
sei  di  N.  N.  mitgeteilt,  die  dann  Paolucci 
in  einem  Briefe  vom  2ü/'6  1766  als  eine 
Komposition  M.'s  erklärt.  In  Der  voll- 
kommene Organist,  Wien,  Haslinger,  1 
Piece.  In  Venier's  20  Sonate  per  Cem- 
balo op.  2.  In  Georg  Schmitt's  Anthologie 
sacree,  Tom  7,  1  Gesg.  In  Maupetifs 
Menuets. 

In  den  Katalogen  werden  die  3  Mar- 
tini (Vincenzo,  Jean  il  Tedesco  und  Padre 
Giov.  Batt.),  die  sehr  oft  nur  mit  Martini 
gez.  sind,  verwechselt.  Selbst  im  Pariser 
Kataloge  werden  drei  Opern  des  Vincenz 
dem  Jean  zugeschrieben.  Die  Violoncell- 
pieceu  gehören  Giuseppe,  dem  Bruder  des 
Padre  an. 

Martini ,  (xioranni  Battista 
San,  siehe  Sammartini,  auch 
Martino  di  Milauo  genannt. 

Martini,  Gfiovanni  Marco,  aus 

Yenedig.  Galvani  führt  von  ihm 
die  Oper  au : 

Appio  Claudio,  1683  zu  Venedig  auf- 
gefülirt.  —  In  Modena  das  Oratorium  Le 
lagrime  di  S.  Pietro,  Ms.  P.  —  Ebd.  in 
28  Bänden  Kantaten  im  Ms.  f.  1  St.  u. 
Bc.  des  17.  Jhs.,  derunter  6  von  M. 

Martini,  D.  Giuseppe,  Bruder 
des  Padre  Giov.  Batt.,  gest.  18.  Juni 
1779  zu  Bologna.  Er  war  Violon- 
cellist und  wurde  am  1.  Okt.  1727 
an  St.  Petronio  zu  Bologna  als 
Violoncellist     angestellt.     Näheres 

bei  Busi  1,  6. 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu  Dresden 
besitzt  von  einem  Giuseppe  Martini  im 
Ms.  eine  Sonata  per  il  Cembalo  in  qufol. 
Möglich  dass  dieselbe  von  obigem  ist.  Im 
Conservat.  zu  Brüssel  4  Trios  pour  2  V. 
et  B.  Ms.  Stb.  —  1  Solo  f.  2  Vcl.  in  J. 
Simpson's  6  Solos.  In  desselben  Com- 
panion  1  Solo  f.  Flöte  u,  B.,  alle  nur  mit 
Mai'tini  gez.,  fraglich  ob  das  Flötensolo 
von  ihm  ist.  —  1  Solo  f.  2  Vcl.  in  Bonon- 
cini's  Six  Solos  Nr.  3,  nur  mit  Martini 
gez.  —  Im  Choron  eine  Romance  p.  1 
voix  0.  pfte.  (Eitner  2)  mit  Joseph  M. 
gez.,  fraglich  ob  von  obigem. 

Martini,  Jean,  il  Tedesco, 
schreibt  sich  auch  Johann  Paul 
Egidius ,  oder  im  französischen 
Wortlaute ;  er  war  ein  nach  Frank- 
reich    eingewanderter    Deutscher 


mit  Namen  Schtvartxendorf ,  der 
seinen  Namen  in  Frankreich  in 
Martini  änderte.  Geb.  1.  Sept. 
1741  zu  Freistadt  iu  der  Oberpfalz, 
gest.  10.  Febr.  1816  zu  Paris. 
1758  besuchte  er  die  Universität 
zu  Freiburg  i/Br.  und  versah  zu- 
gleich bei  den  Franziskanern  den 
Organistendienst.  Ging  nach  voll- 
endeten Studien  in  seine  Heimat, 
kehrte  aber  bald  wieder  nach  Frei- 
burg zurück,  wurde  aber  vom 
Eeisefieber  ergriffen  und  richtete 
sein  Augenmerk  auf  Frankreich. 
Er  kam  nach  Nancy,  fand  an  dem 
Orgelbauer  Dupont  einen  väter- 
lichen Freund,  änderte  seinen 
deutschen  Namen  Schwartzendorf 
in  Martini  il  Tedesco  und  begann 
seine  ersten  Kompositionen  unter 
diesem  Namen  zu  veröffentlichen. 
Jetzt  fing  er  erst  ernstlich  an 
theoretische  Studien  zu  machen, 
erhielt  beim  Fürsten  Stanislas  eine 
!  einträgliche  Anstellung  und  ver- 
heiratete sich.  Als  1764  der  Fürst 
starb ,  ging  er  nach  Paris ,  be- 
teiligte sich  an  einem  Preisaus- 
j  schreiben  eines  Marsches  für  die 
I  schweizerische  Garde  und  gewann 
I  den  Preis.  Durch  Gunst  erhielt 
]  er  eine  Offizierstelle  im  Husaren- 
regiment Chamborand  ohne  irgend- 
wie Dienst  thun  zu  müssen.  Auf 
dem  Titel  der  Oper  „L'Amoureux 
de  quinze  ans"  (1771)  heifst  es: 
„officier  ä  la  suite  du  Regiment  de 
Chamborand  Hussards".  Er  legte 
sich  nun  ganz  allein  aufs  Kompo- 
nieren, so  dass  er  in  kurzer  Zeit 
sowohl  eine  grofse  Anzahl  Militär- 
märsche, als  andere  Kompositionen 
jeder  Gattung  ans  Licht  förderte, 
von  denen  Vieles  im  Druck  er- 
schien. 1771  brachte  er  im  The- 
ater italien  seine  erste  Oper  „L' 
amoureux  de  quinze  ans"  auf  die 
Bühne,   die   grofsen  Erfolg   hatte. 


Maitini,  Jean. 


360 


Martini,  Jean. 


Er  verliefs   nun  den  Militärdienst 
n.  erhielt  beim  Fürsten  von  Conde 
die  Dirigenteustelle  an  dessen  Ka- 
pelle;   bald  darauf  trat  er  in  den 
Dienst  des  Grafen  von  Artois  und 
wenige    Zeit    vor    der   Revolution 
erhielt  er  das  Amt  eines  Surinten- 
danten der  Kgl.  Musik  mit  einem 
Gehalt  von  16000  frcs.    Der  Aus- 
bruch    der    Revolution    hob     alle 
Aemter    auf.     Er    zog    sich    nach 
Lyon  zurück  u.  schrieb  dort  seine 
„Melopce'\  die  gröfsteuteils  Hiller's 
Anweisungen    zum    musikalischen 
Gesänge  entlehnt  ist,  veröffentlichte 
einige  patriotische  Gesänge,  kehrte 
nach  Paris   zurück,    brachte   1794 
seine  Oper  „Sapho'"  auf  die  Bühne 
und    bei    Errichtung    des    Conser- 
vatoriums     für    Musik    wurde    er 
Mitglied  des  Comite  und  Inspektor. 
Nach   der  Restauration   erhielt   er 
am  10/5  1814  die  einst  eingebüfste 
Surintendantenstelle    an    der   Kgl. 
Musik.    Den  21.  Jan.  1816  führte 
er   zu    Saint -Denis    ein   Requiem 
auf,    erkrankte    und    genafs    nicht 
wieder.     Darauf    giebt    Felis    ein 
allgemeines     Urteil     über     seine 
Leistungen,  die  darin  gipfeln,  dass 
er  mit  einem  bedeutenden  Talente 
ausgestattet  war,  doch  der  Mangel 
eines  geregelten  Studiums  ihn  hin- 
derte, seine  "Werke  auszufeilen  und 
ihnen  jene  Abrundung  und   Voll- 
endung zu  geben,    die   ein   Werk 
erst  zum  Kunstwerke  erhebt.    Pou- 
gin    veröffentlichte   in   der    Revue 
et  Gazette  musicale  de  Paris  1864 
einen  Artikel:    Musiciens   fran9ais 
du  XVin®  siecle.    Mariini.    Sepa- 
ratabdr.     Paris  1864   N.  Chaix  et 
Cie.  80.  [Brüssel  4948.]  Im  11.  Bde. 
S.  241  der  Niederrh.  Musikztg.  eine 
Biogr.  Von  seinen  zahlreichen  Kom- 
positionensind  folgendenachweisbar: 

Messe   de  Eetiuiem.     P.    (Paris  1816). 
fol.     pbr.  Mus. 


Messe  solenneile  ä  gr.  choeui-  et  ä  gr. 
orch.  Ddur.  Paris  (1808).  P.  fol.  [B.  B. 
br.  Mus.     C.  P.      Darmst.      Brüssel  Cons. 

6  Pseauraes  ä  2  voix  avec  du  Fortep. 
Paris,  Plevel.  P.  [B.  B.  B.  M.  br.  Mus. 
C.  P.     Darmst. 

Priere  pour  le  Eoi,  ä  gr.  orch.  publiee 
par  Mr.  De  Court.  London  1793.  fol. 
[br.  Mus. 

L'amoureux  de  quinze  ans,  ou  la  double 
fete.  Comedie  en  3  act.  (repr.  18  4  1771). 
Oe.  7.  Paris,  Deslauriers.  P.  kl.  fol. 
145  S.  u.  Stb.  [Hofb.  Wien.  Musikfr. 
Wien.  Paris  Nat.  Dresd.  Mus.  Brüssel. 
Brüssel  Cons.     Wolfenb.      C.  P.     Darmst. 

—  Ouveitura  e  Diveiümenti  per  2  V. 
Ob.  Cor.  Va.  e  B.  del  opera  buffa  intito- 
lata  L'Amante  di  quindeci  anni  o  pure 
La  dopia  festa  representata  uel  teatro 
della  Comedia  itaüaua  . .  .  Paris.  8  Stb. 
fol.     [Wolfenb. 

Henry  lY.  Drauie  lyrique  en  3  act. 
(repr.  14,11  1774).  Paris,  Sieber.  P. 
kl.  fol.  131  S.  [Hofb.  Wien.  B.  Wa- 
gener. br.  Mus.  Brüssel  Cons.  C.  P. 
Darmst. 

—  Ouvert.  et  Entr'acte  d'Henri  IV, 
ou  la  bataiUe  d'Ivry  ä  gr.  orch.  Paris, 
Janet  et  CoteUe.    Stb.     [Mailand  Cons. 

—  Ouveiture  et  Entreacte  d'Henrj^  IV. 
ä  gr.  orch.  Amst.,  S.  Markordt.  18  Stb. 
[B.  M.  TJpsala  für  Pfte.  arrang.  London, 
fol.     Lübeck. 

Le  droit  du  Seigneur.  Comedie  en  3 
act.  (repr.  17/10  1783).  Paris,  chez  Brunei. 
P.  kl.  fol.  200  S.  u.  Stb.  [Hofb.  Wien. 
Paris  Nat.  Dresd.  Mus :  Paris  chez  Des 
Lauriers.  br.Mus.  Bnissel.  Brüssel  Cons. 
Bologna.     C.  P.     Darmst.  nur  Singst,  u.  B. 

—  Air  et  Duo  de  Topera  Le  droit  . .  . 
avec  Pfte.  in  Choix  de  mus.  1784  Nr.  13 
u.  17.     [B.  M.     br.Mus.  1  Gesg. 

Annette  et  Lubin,  op.-com.  en  1  acte. 
1789.  Paris  aux  adresses  ordin.  de  mus, 
P.  fol.  [Dresd.  Mus.  br.  Mus.  Brässel. 
Paris  Nat.     Brüssel  Cons.     C.  P. 

Camille  ou  le  Souterrain,  Oper  1796, 
Ms.  P.     [Berlin  K.H. 

Sapho,  tragedie  lyrique  en  3  actes 
(paroles  de  Pipelet)  Paris  (1794)  l'auteur. 
Part.  fol.    [br.  Mus.     C  P.     Brässel  Cons. 

Arcabone  magicienne,  scene  lyrique  ä 
voix  seule,  tiree  d'Amadis  des  Gaules, 
opera  heroique  de  Qmuault  . . .  par  Mar- 
tini. Paris,  Mlles.  Erard.  P.  fol.  [Brüssel 
Cons. 

Fete  de  la  fondation  de  la  Eepublique. 
Programme  ...  27  thermidor  an  VI.  Paris. 
4",  mit  1  Gesge.  von  M.,  Text  von  Che- 
nier.     [Brüssel  4562.      br.  Mus.  mit  dem 


Mai"tini,  Jean. 


361 


Martini,  Joannes. 


Titel:    Le  chant  du  1er  Vendemiaire,  sur 
la  fondation  de  la  Rep.  s.  1.  qufol. 

Hymne  ä  rAgriculture,    paroles   de  la 

Citoyeune  Pipelet.    s.  1.  qufol.     [br.  Mus. 

Plaisir    d'amour    Romance    . .  .    Paris. 

fol.  —  London,   fol.     [br.  Mus.      Bmssel 

Cons.  im  Ms. 

Rondes,  Ariettes  et  Romances,  avec 
de  pfte.  (London)  qufol.     [br.  Mus. 

2e_6erecueil  d'airs  de  cliant  avec 
acc.  de  piano.     [Paris  Nat. 

2  Airs  Nr.  5  u.  8  in  Reeueil  d'airs 
Italien.     Part.     [B.  B. 

Folgender  Gesg.  ist  nur  mit  Martini 
gez.,  fraglich  ob  von  obigem:  Blithe  as  the 
hours  of  may,  song  from  the  opera  Seige 
of  Beigrade,  arrang.  bv  J.  B.  Säle.  Lon- 
don.    Kl.-A.     4  S.     [B.  M. 

Das  br.  Mus.   besitzt  in  Einzeldrucken 
zahlreiche  Arien  und  Chansons. 
Siehe  auch  Solfeges  3. 
Sinfonia  a  piü  ström,  obl.    Paris.  Stb. 
[Darmst.     br.  Mus. 

M.'s  celebrated  grand  Concertos,  ed. 
by  T.  Billington.  2  voll.  London,  fol. 
[br.  Mus. 

3  Concerte  in  Pittmann's  Tlie  musical 
antiquar.  Magazin  Nr.  3—5.     [br.  Mus. 

Mss.  B.  B.  13740:  6  Notturni  p.  Cemb. 
V.  e  B.  in  Stb.  —  13  741,  2  Divertissem. 
per  Cemb.  V.  e  B. 

In  Breitkopf's  Lagei-verzeichnis  von 
1770  stehen  unter  Martini,  Tedesco:  Vo- 
lontario.  6  Sinfonie  p.  2  V.  A.  e  B. 
op.  5.     Parigi  1769,  fol.  angezeigt. 

Sei  Quartetti.  op.  1.  Paris,  Stb.  [Ber- 
lin K.  H.  nur  Flöte  vorhanden. 

6  Trios  k  gr.  orchestre  (?).  oe.  6. 
Paris,  fol.     [br.  Mus. 

6  Trios  p.  le  Clavecin,  V.  et  Vcl.  ded. 
ä  Md.  de  V...  par  Jean  Martini,  Alle- 
mand.  oe.  2.  Paris,  grav.  le  Charpen- 
tiere.     3  Stb.     [Schwerin  F. 

Trio  a  2  V.  e  Cemb.  Stb.  Ms.  [Darmst. 
Ecole  d'orgue,  divisee  en  3  part. ;  re- 
sumee  d'apres  les  ouvrages  de  plus  ce- 
lebre  organistes  de  l'Allemagne,  par  Mar- 
tini. Paris.  Imbaiüt.  fol.  4  Bll.  323  S. 
Eine  Uebersetzuug  von  Justin  Heinr. 
Knechfs  Vollst.  Orgelschule  von  1795 
bis  1798  in  3  Teilen.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener. Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Florenz. 
Melopee  moderne,  ou  l'art  du  chant: 
reduit  en  principes.  Paris,  fol.  (Fetis 
schreibt  Lyon  1792  und  Paris,  Nader- 
mann. (Ist  eine  TJebersetzung  von  Ad. 
Hiller's  Anweisungen  zum  Gesänge.)  [br. 
Mus. 

Auf  den  Principes  elementaires  de  mu- 
sique  arretes  par  les  merabres  du  conser- 


vatoire  ist  er  auch  als  Mitarbeiter  ge- 
nannt.    [Brüssel  5695. 

In  neuen  Ausg.  Solfegien  (Eitner  2 
Nachtr.,  im  Register  streiche  das  Wort 
„Viel.").  —  In  A.  B.  Marx  16  Sologesge. 

2  Liefg.  1  Miserere.  —  In  C  Klage's 
Sion  Nr.  18  dasselbe  Misereie  f.  1  Stirn, 
mit  Pfte. 

Martini,  Joannes,  ein  Kompo- 
nist des  15.  Jhs.  der  im 

Cod.  89  des  Domkapitelarchivs  zu  Triest 
(jetzt  in  Wien)  fol.  389  b  mit  einem  3stim. 
Tonsatz  ohne  Text  vertreten  ist  und  in 
Cod.  91  die  Missa  super  Cucu.  Ferner 
Cod.  VII,  Bibl.  Estense  in  Modena  1  Messe. 
—  Im  Dome  zu  Mailand,  Cod.  cart.  des 
16.  Jhs.,  Messen  enthaltend,  befinden  sich 

3  Missae  gez.  mit  Joa.  Mar.  —  In  der 
Capella  sistina  zu  Rom,  Cod.  51:  Missa 
super  Orsus  orsus.  Missa  sup.  Cela  saus 
plus  4  voc.  Cod.  35,  Missa  sup.  La  mar- 
tinelle  4  voc.  —  Im  Archive  des  St.  Peter 
in  Rom,  1  vol.  in  4",  107  Chans,  ent- 
haltend, ist  er  auch  genannt.  —  In  Mo- 
dena im  Ms.  Chorb.  des  15.  Jhs:  6  Missae 

4  voc.  In  einem  anderen  Chorb.  mit 
Vesp.,  Inni,  Magnif.  Antifon.  etc.  befindet 
sich  1  Nr.  Rom  Bibl.  Casanat.  Ov.  208, 
Samlg.  von  Chansons  ebenfalls  vertreten. 
Petrucci  druckte  in  seinen  Samlwken.  von 
1503,  1503  a,  1505  b  6  Motetten  zu  4  Stim. 
(Eitner  1). 

Ein  Joannes  Martinus  wird  von  Ber- 
tolotti  S.  14,  15  im  Jahre  1474  als  Sänger 
am  Hofe  zu  Mailand  angeführt,  ging  von 
hier  später  nach  Mautua,  wo  er  noch 
1492  diente.  Canal  sagt,  er  war  ein 
Flanderer,  geb.  zu  Armentieres  (Lille). 
Er  hatte  noch  zwei  Brüder  bei  sich: 
Tommaso  und  Pietro.  Von  Mantua  ging 
er  nach  Valdrighi  12,  8  in  den  Dienst  zu 
Modena.  Augenscheinlich  ist  dies  der 
Komponist  obiger  Gesänge.  Motta  1 15/116 
bestätigt  obige  Nachrichten  und  fügt  noch 
hinzu,  dass  er  zu  Mailand  bis  1474  diente, 
führt  aber  die  Stellung  in  Mantua  nicht 
an,  sondern  lässt  ihn  gleich  nach  Modena 
gehen.  Hier  betrug  sein  Gehalt  monaÜ. 
5  Dukat.  Auch  er  schreibt  ihm  die  Ge- 
sänge im  Petrucci  und  diejenigen  in  der 
Bibl.  Casanatense  zu  Rom  zu. 

Im  Ms.  42  (3154)  der  B.  M.,  ein  Chorb. 
des  16.  Jhs.  befinden  sich  von  Joannes 
M.  und  Joan.  Martinus  und  Martini:  1 
Salve  regina  4  voc.  in  9  part.  4  Mag- 
nific.  4  voc,  1  Festum  nunc  celebre  4  v, 
u.  1  Ave  maris  Stella  4  voc. 
Siehe  auch  Marti,  Johannes. 


Martini,  Lamberto. 


362 


Martino,  Aionso. 


Martini,  Lamberto,  päpstlicher 
Sänger  um  1514.  Im  Liber  con- 
fraternitatis  des  deutschen  Campo 
Santo  eingetragen:  8.  Dez.  1513 
bis  1523  (Viertel].  3,  254). 

Martini,  Leonardo,  um  1769 
in  Lucca  geb.,  gest.  15.  Nov.  1841 
ebd.,  Schüler  von  Pasq.  Soffi  und 
Ant.  Puccini  im  Gesänge,  ging  zur 
Bühne,  fand  in  Portugal  Stellung, 
kehrte  mit  Pension  am  26/7  1804 
in  seine  Vaterstadt  zurück  und 
wurde  erster  Sopranist  an  der 
Bühne;  wirkte  als  Gesanglehrer, 
sowie  als  Komponist.  Nerici  285 
erwähnt  eine  Samlg.  Motetten  für 
1  Stim.  mit  Begitg.  1  Brief  in  der 
Autographensamlg.  Masseangeli's. 

Martini,  Pat.  Martin,  ein  Fran- 
ziskaner im  Kloster  zu  Luzern, 
wo  er  seit  1691  den  Organisten- 
dienst versah  und  sich  als  Kom- 
ponist auszeichnete  (Schubiger  2, 
47.  60).     Man  kennt  von  ihm: 

Praegustus  musicus  . . .  Constantia  1697. 
[Paris  Nat.  inkompl. 

Angelorum  esca  sive  Missae  breves  a 
3  voc.  et  2  Viol.  interpositae.  op.  3. 
Constantia  1708.  [Einsiedeln:  1  voc.  u. 
Org. 

Martini,  Paolo,  Violoncellist, 
gest.  zu  Lucca,  wo  er  als  Lehrer 
gewirkt  hatte.  In  der  Autographen- 
samlg. von  Masseangeli  zu  Bologna 
befinden  sich 

„Variazioni  per  chitarra  sopra  un  tema 
tolto  dal  Don  Giovanni  di  Mozart."  9  S. 
Er  muss  also  am  Ende  des  18.  oder  An- 
fange des  19.  Jlis.  gelebt  haben  (Katalog 
220  obiger  Samlg.). 

Martini,  Tliomas,  bekannt  durch 
eine 

2  teilige  \"ierstim.  Motette  im  Samlwk. 
1521  (Eitner  1)  und  im  Ms.  630  des  br. 
Mus.  1  geistl.  Gesg. 

Martinides,  Carlo, 

bekannt  durch :  Divertimento  in  E|?  a 
Viola  d'amore,  V.  Va.  di  Alto  c.  B.  4 
Stb.   Ms.  19346.     [Hofb.  Wien. 

Martinius,  Mathias,  ein  Prof. 
der  Theologie,    Pastor  zu  Emden, 


dann  Eektor  zu  Bremen;  geb.  um 
1572  zu  Freienhagen  (Waldeck), 
gest.  um  1630  zu  Bremen, 

gab  ein  Lexicon  philologicum,  Bremae 
1623  in  fol.  heraus  (erschien  noch  in 
Utrecht  1697  und  Amst.  1701),  in  welchem 
er  auch  die  Kunstausdrücke  in  der  Musik 
der  Griechen   erklärt   (Gerber  2.     Fetis). 

Martinn,  Jakob  Joseph  Bal- 
thasar, der  Sohn  eines  böhmischen 
Regimentsmusikus,  geb.  1.  Mai 
1775  zu  Antwerpen,  gest.  10.  Okt. 
1836  zu  Paris.  Knabensänger  an 
St.-Jacques  zu  Antwerpen,  schrieb 
schon  1793  eine  Messe  für  die 
Kirche,  ging  darauf  nach  Paris, 
trat  ms  Orchester  des  Vaudeville- 
Theater,  später  in  das  der  italie- 
nischen Oper  und  wurde  Lehrer 
für  die  Violine  am  Ksl.  Liceum 
musicale.  Fotis  verz.  von  ihm 
Sinfonien,  Quartette,  Trios,  Duos, 
Sonaten  u.  mehrere  Violinschulen. 
Nachweisbar  sind: 

Premiere  Sjmiphonie  concertante  pour 
2  Fl.  et  Basson  av.  acc.  des  2  Clarin. 
2  Cors,  2  Bassons,  2  V.  A.  et  B.  Paris, 
Frey.  Stb.     [Mailand  Cons. 

Simphouie  concert.  p.  Fl.  Clar.  et  Basson 
(mit  Orchester).  Paris,  Magasiu  p.  Cheru- 
bim ...  13  Stb.     [ß.  B. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  &  B.,  ded. 
Fred.  Naumann,  oe.  1.  Paris,  Pleyel. 
Bonn,  Simrock.     4  Stb.     [B.  Wagener. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  B. ,  ded. 
Lefueur.  oe.  5.  2.  livre  des  Quatuors. 
Paris,  Pleyel.     4  Stb.     [B.  Wagener. 

Six  Sonates  tres  faciles  p.  le  V.  av. 
acc.  de  B.  oe.  20.  Lib.  I.  U.  Paris, 
Magasin  par  Cherubini  . . .  P.  [B.  Wa- 
gener. 

Methode  elementaire  p.  le  V.  Nouv. 
ed.  augm.  par  J.  Frey.  Paris,  Frey. 
[Maild.  Cons. 

Martino  cl'Allemagna ,  1471 
Kapellmeister  u.  Gründer  der  Hof- 
kapelle in  Modena  (Valdrighi  12, 
29  Dokum.).  Derselbe  teilt  S.  37 
ein  Dokument  liber  einen  Sänger 
Giovarmi  Martino  mit,  der  1475 
in  Modena  angestellt  war. 

Martino,  Aionso  (Alfonso),  seit 
1586  Musicus,   Instrumentist  a/d. 


Martino,  D 


363 


Martinus,  Johannes  11. 


Hofkapelle  zu  München  mit  100 
Gld.  Gehalt,  der  in  den  folgenden 
Jahren  309  Gld.,  1592  nur  215 
beträgt.  1591  erhielt  er  noch  den 
Titel  eines  herzogl.  Kammerdieners. 
Nach  1599  verschwindet  sein  Name 
aus  den  Listen  {Kreisarchiv). 
Martino,    D. . .    ein    Guitarre- 

spieler, 

von  dem  Mersenne  in  Harmonicoram 
instiiimentor.  Lib.  1,  p.  30  zwei  Gesänge 
mit  Guitarre  mitteilt. 

Marti uo  (Martini),  Filippo  (Phi- 
lippo),  ein  Instrumentalkomponist 
des  18.  Jhs.,  scheint  in  Deutsch- 
land gelebt  zu  haben,  da  eins 
seiner  uns  erhaltenen  gedruckten 
Werke  in  Augsburg  erschien: 

Qnatuor  (in  F.)  pour  2  V.  A.  et  Vcl. 
Ms.  in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

6  Trii,  3  cou  liuto,  fl.  trav.  e  fonda- 
mento,  3  con  liuto,  V.  e  fondam.  Augs- 
burg, Leopold  in  3  Stb.  fol.  [Brässel 
Cons.     Stadtb.  Augsburg.     Schwerin  F. 

2  Trios  p.  2  V.  et  B.  —  1  Trio  p. 
Clavec.  V.  et  B.     Mss.  in  Stb.     [Brüssel 

Cons. 

In  B.  Darmst.,  ohne  Yornamen,  daher 
fraglich,  1  Ouvertüre  in  Gd.  Stb.  Ms. 

In  Berlin  Th.  ohne  Vornamen:  Trio  a 
2  V.  e  B.  Ö  Vcl.  Ms.  3  Stb.  Esd. 

Martino,  Franz,  von  1568  bis 
1570  Mitglied  der  herzogl.  baier- 
schen  Kapelle  in  Landshut,  erhielt 
144  Gld.  jährl.  (Kreisarchiv). 

Martino,  Giovanni,  siehe  Mar- 
tino d'Allemagna  1471. 

Martino,  Giov.  Batt.  San,  siehe 
Sammartino. 

Martino,  Orazio  di, 

1  Duett  ohne  Text  im  Samlwk.  1590  a 
(Eitner  1). 

MartinOTsky ,   J. . .  P. . . ,  em 

Böhme,  der  böhmische  Volkslieder 
sammelte  und  sie  herausgab.  Be- 
kannt sind  ein 

Journal  hebdomad.  ou  Recueille  des 
Airs.     5  Bde.     Paris  lv71.     [Dresden. 

Cechach  (eine  böhmische  Liedersamm- 
lung),    [ib. 

Martins,  Francisco,  em  Portu- 
gise,    trat    am    20.  Juli   1629   ins 


Seminar  zu  Evora  u.  wurde  dar- 
auf Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Elvas. 

Vasconcellos  verzeichnet  von  ihm  Mes- 
sen, Psalmen,  Motetten  und  anderes  zu 
4  und  8  Stimmen,  doch  ist  davon  nichts 
nachweisbar. 

Martins,  Joao,  lebte  in  der  2ten 
Hälfte  des  16.  Jhs.  in  Sevilla  als 
Kapellmeister  und  gab  mehrere 
Werke  über  den  gregorianischen 
Kirchen  gesang  heraus  (Vascon- 
cellos). 

Martinus,  . . .  Baccalaureus  in- 
fimus,  übernahm  1548  als  Walther 
nach  Dresden  ging  die  Leitimg 
des  Kirchenchores  in  Torgau,  war 
Organist  a/d.  Pfarrkirche  und  der 
unterste  Lehrer  der  Stadtschule. 
Sein  Nachfolger  war  Daniel  Heyder 
als  Organist  (Taubert  1,  U). 

Martinus,  siehe  Martin  Peu 
d'argent. 

Martinus  de  Leopol,  s.  Martin. 
Martinus,  Christopli ; 

im  Ms.  106,  Chorb.  des  17.  Jhs.  m 
B.  M.  die  Gesänge  1.  Ave  regina  coe- 
lorum  5  voc.  in  4  paii.  2.  Regina  coeh 
6  voc.  in  4  p.  3.  Alma  redemptoris 
5  voc.  in  4  p. 

Martinus,  Joannes,  s.  Martini 
Joannes  im  15.  Jh. 

Martinus  Joliann,  von  1588 
bis  1618  Kantor  in  Schwerin  (Chry- 
sander  3,  37). 

Martinus,  Joliannes  I.,  hez. 
sich  mit  „Caesare  Sereniss.  Caroli 
Sacr.  Rom.  Imp.  Marchionis  Bur- 
gouiae  Cubiculario  et  Cornicine 
Musicus"  auf  folgendem  Druckwerk : 

Magnificat,  item  Antiphonae  Mariales 
senis,  septenis  &  octonis  vocibus  canen- 
dae.  Authore  . . .  Lib.  1.  Diliugae  1611 
Greg.    Hänlin.     4  Stb.     40.     [B.  B:    C2. 

Martinus,  Joliannes  II.,  jeden- 
falls   ein    späterer   Komponist    als 
der  obige;  ist  bekannt  durch: 
Philomela  quai  ais  Canzuns   spiritualis 
. .  a  4  vuschs  in  las  melodias  . . .  Tschlin 
1684  C  Janet.    Chorb.  in  W.    [B.  M. 


Martioletti. 


364 


Mai-x.  Martin  Friedrich. 


—  In  B.  Zw.  173  eine  Ausgabe:  Scuol 
tras  Jacobo  N.  Gadino  1751.  1  vol.  in 
12*^.  Der  Autor  ist  hier  genannt:  Johann 
Martiuus  ex  Martinis,  Prediger  zu  Eemiis, 
herausgegeben  von  Job.  Yitalium,  Prediger 
zu  Sent  (siehe  Näheres  im  Zwickauer 
Kat.). 

Slartioletti,  . . .  nur  bekannt 
durch  ein 

Terribilis  locus  iste  3  v.  Ms.  P.  Bd.  59. 
[Breslau  Kircheninstitut. 


Martins,  Christian  Ernst, 


um 


1762  Kautor  a/d.  Stadtkirche  zu 
Weida  (scheint  seinem  Drucke 
nach  das  Weida  bei  Dresden  zu 
sein).     Er  gab  heraus: 

Beweis,  dass  eine  wohleingerichtete 
Kirchenmusik  Gott  wohlgefällig  sei  ... 
Plauen  1762  Haller.    2  Bog.  in  8«.    [B.  B. 

Martins  (Marzius),  Jaliob  Fried- 

ricli,  geb.  um  1760  zu  Erlangen, 
sein  Vater  hatte  gleiche  Vornamen 
und  bekleidete  dieselben  Stellungen  j 
als  Kantor  und  Organist  zu  Er- 
langen und  ich  möchte  darauf  auf- 
merksam machen,  dass  die  älteren 
unten  verzeichneten  Drucke  viel- 
leicht vom  Vater  herrühreu.  Der 
letztere  war  nach  Oskar  Paul  1726 
zu  Erlangen  geb.  und  starb  1798 
ebd.  Der  Sohn  erhielt  die  Kantor- 
und  Organistenstelle  am  26.  Okt. 
1798  (Schilling.  Fetis  nicht  genau 
übersetzt  nach  Schilling).  Von 
seinen  Werken  sind  bekannt  (siehe 

oben) : 

Sammlung  vermischter  Ciavierstücke 
von  verschiedenen  Tonkünstlern  auf  das 
Jahr  1783.  2.  Theil  1784.  Nürnberg, 
Job.  Mich.  Schmidt,  qufol.  26  —  48  S. 
(Der  Herausg.  nennt  sich  J.  F.  Marzius.) 
[B.  B. 

Enth.  1  Sonate  von  Guenin  f.  Kl.  u.  V. 
Arien  von  Andre,  Gietry,  Paisiello,  Tänze 
von  Rosetti.  —  1784  enth.  Ouvert.  von 
Gretry,  Andante  c.  Var.  von  Rheinek, 
Gesänge  von  Paisiello,  Balli  von  Maschek 
und  Kirzinger,  Menuet  von  C.  Stanütz. 
Lieder  von  Brent,  J.  A.  P.  Schulz,  Rondo 
von  Rheinek,  Capricc.  v.  Rosetti,  Menuet 
v.  Rheinek. 

Taschenbuch  für  Freunde  und  Freun- 
dinnen der  Musik.  Hersgeg.  von  J.  Fr. 
Marzius.      2  Bücher.      Nürnberg     1790. 


Enth.  Piecen  von  Mozart,  Haydn,  Nau- 
mann, Pleyl,  Schubart,  Hiller  u.  a.  nebst 
den  Biogr.  über  K.  H.  Graun  u.  Händel. 
[B.  B. 

Choralbuch  in  Ziffern  für  Erlangen, 
1817.     fB.  B. 

Melodien  zu  dem  Liederbuche  für 
Schulen.  1.  Samlg.  München  1821  J. 
Sidler.     48  S.     [B.  M. 

Festlieder  f.  Schulen.  Nürnbg.  1824. 
[Musikfr.  Wien. 

Sammlung  von  Liedern  f.  2  Sopr.  mit 
Pfte.     Nrnbg.,  Schmidt.     [Brüssel  Cons. 

Die  letzten  3  Drucke  tragen  den  Namen 
Martins. 

Martorel,  Antonio,  lebte  im 
18.  Jh.  (?)   und  ist  bekannt  durch 

Die  Jubelfeier  im  Olimp.  Cantate  zum 
Namenfeste  Kaiser  Franz  I.  für  Soli,  Chor 
und  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Martorello,  Antonio,  aus  Mai- 
land, ist  bekannt  durch: 

11  primo  libro  di  Madrigali  a  5  voci 
di  .  .  .  M.DXLVII  (1547).  Druckerzeichen 
eine  Palme,  dedic.  Fr.  Bernardo  \'eneto, 
s.  1.  5  Stb.  qu40.  29  Gesge.  [Bologna: 
C.  A.  B.  Kat.  3,  105  Abdr,  der  Dedic. 
Verona  S.  f. :  C.  T.  B. 

Martoretta,  s.  La  Martoretta. 

Martos,  Juan  de  Guertas,  siehe 
Gnerias. 

3Iartyn,  Bendall,  war  Sekretär 
an  der  Accisse  in  London  und 
spielte  das  Violoncell  vortrefflich. 
Nach  seinem  Tode  erschienen  fol- 
gende Sonaten  im  Druck: 

Fom-teen  Sonatas  for  2  V.  with  a  B. 
for  the  Violou  Cell  &  a  Th.  B.  for  the 
hai-ps.  London,  Walsh.  4  Stb.  [B.  Wa- 
gener.    Cambridge  FW. 

Von  einem  Edicard  Martyn  befinden 
sich  Motetten  im  Ms.  Peterhouse  zu  Cam- 
bridge von  circa  1530  40. 

Slartyn,  ßicliard,  schwor  am 
20/2  1597  als  Gentleman  extra- 
ordin.  an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Lon- 
don (Rimbault  57). 

Marville,  Griaclietto  de,  um 
1476  Sänger  an  der  Hofkapelle 
zu  Modena  (Valdrighi  12,  43). 

Marx  von  Aquila,  siehe  Marco 
de  l'Aquila. 

Marx  (Marcks),  Martin  Fried- 
rich,  seit   etwa  1711  erster  Vio- 


Marxfelder. 


365 


Maschek,  Faul. 


linist  an  der  Hofkapelle  zu  Berlin 
mit  anfänglich  100  Thlr.,  1712  mit 
200  Thlr/ Gehalt  (Schneider  H  34 
und  Beilg.  55). 

Marxfeldei-,  Anton,  Organist 
an  der  Mannheimer  Hofkapelle  von 
1745  bis  1778  (Fr.  Walter  369). 
Bei  der  Uebersiedlung  der  Kapelle 
nach  München  1778  blieb  er  in 
Mannheim.  Sein  Gehalt  betrug 
600  Gld.  (Kreisarch.  in  München). 
Marye,  Jean -Marie,  Sohn  des 
Martin  aus  Flandern,  diente  im 
16.  Jh.  als  Musiker  dem  Hause 
Este  in  Ferrara  und  wird  in  einem 
Aktenstücke  als  ein  bedeutender 
31usiker  gefeiert.  Er  schrieb  für 
die  Kapelle  um  1566  ein  Magni- 
ficat  und  eine  Hymne  (Straeten 
6,  108). 

MarzeUus ,  eigentlich  Möngal^ 
Mönch  im  Kloster  St.  Gallen,  st. 
871  im  Kloster  Granvall  im  Jura- 
gebirge (Schubiger  1,  33). 

Marziani,  LudoTico,  um  1666 
Violinist  an  der  Hofkapelle  zu 
Dresden  mit  600  Rthlr.  Gehalt. 
1680  mit  700  Rthlr.  (Fürstenau 
1,  93.  98). 
Marzis,  siehe  Pasqualino. 
Marzius,  siehe  Slartius,  Jakob 
Friedrich. 

Marzola,  Pietro,  um  1700  Ka- 
pellmeister zu  Viterbo. 

Er  schrieb  viele  Kirchenstücke  mit 
Instrumentalbegleitung,  auch  Fugen  f. 
Streichinstramente  und  Sonaten  f.  Klavier 
(Fetis).  Santini  besafs  Vieles  von  ihm. 
Einiges  kopierte  Teschner,  welches  sich 
jetzt  in  der  B  B..  T  38  u.  166  befindet. 
Ein  Marxola  wird  in  der  Biographie 
Älessio  Prati"s  als  Domkapellmeister  in 
Fen-ara  in  der  Mitte  des  18.  Jhs.  erwähnt. 

Masaconi,    Gioyanni    Pietro, 

ein  Florentiner,  ist  nur  durch 

ein  Madrigal  im  Samlwk.  1539  o  be- 
kannt (Eitner  1).  Vogel  berichtet  in 
Viertel].  5,  399,  dass  er  seit  1539  dem 
Florentiner  Hofe  als  Musiker  und  Kom- 
ponist diente  und  berufen  wurde,  mit 
Corteccia  u.  C  Festa  die  Musik  zur  Hoch- 


zeitsfeier Herzogs  Cosimo's   mit  Eleonora 
von  Toledo  zu  komponieren. 

Masart,  Philipp,  um  1576  In- 
strumentist an  der  Hof  kapeile  in 
Dresden  mit  190  Gld.  Gehalt  (Für- 
stenau 3,  201),  ging  von  da  aus 
1585  an  die  Berliner  Hofkapelle 
und  erhielt  viertel].  43  Thlr.  18  gr. 
(Schneider  20). 

Maseaglia,  siehe  Moseaglia. 

Mascandio,  (julielmus  de,  soll 
GuHlaume  de  Machau  sein,  siehe 
diesen.  Die  Lexika,  auch  Fetis  u. 
Ambros  verz.  ihn  unter  Mascardio^ 
siehe  den  Artikel  bei  Fetis. 

Mascardi,  Agostino,  bekannt 
durch 

Discorsi  morali  su  la  tavola  di  Cebese 
Tebano.  Ven.  1642  Pinelli.  4«.  Im 
3.  Teile,  Discorso  8  „della  Musica".  [be- 
safs 1888  Leo  Liepm. 

Mascheli,  Paul,  Bruder  des 
Yincenz,  geb.  17.  Sept.  1761  zu 
ZAvikowecz  in  Böhmen  bei  Pilsen, 
gest.  22.  Nov.  1826  in  Wien?  An- 
fänglich Schulgehilfe,  dann  Sub- 
kantor  an  verschiedenen  böhmi- 
schen Orten,  trat  darauf  als  Lehrer 
in  mehrere  gräfliche  Familien  und 
lebte  dann  als  Musiker  in  Wien. 
Am  1.  Aug.  1802  trat  er  in  die 
Tonkünstler-Societät  zu  Wien  ein 
(siehe  Pohrs  Denkschrift  1871 
S.  108).  Dlabacz  Angabe,  dass  er 
Musikdirektor  an  der  Pfarrkirche 
zu  Prag  am  Ende  seines  Lebens 
war,  lässt  sich  damit  schwer  ver- 
einen. Derselbe  führt  auch  eine 
Anzahl  Kompositionen  von  ihm  an. 
Nachweisen  lassen  sich 

1.  3  Missae  für  Chor  u.  Orch.  Ms.  P. 
u.  Stb. 

2.  Die  Schlacht  bei  Leipzig.  Cantate 
von  Geway  in  4  Abthlg.  f.  Soli  u.  Chor, 
Part.  u.  Kl.-A.  1813  im  Dez.  in  Wien 
aufgefülirt. 

3.  Lied :  Mit  der  Sonne  letztem  Strahle 
f.  Sopr.  u.  Klav.  [alle  drei  in  Musikfr.Wien. 

4.  "Waldraf  der  Wanderer,  Melodrama 
in  4  Akten  (Wien  c.  1793).  Ms.  P. 
[Brtissel  Cons. 


Mascliek,  Vincenz. 


366 


Maschera. 


5.  Thema  von  Carafa  mit  6  Var.  u. 
Coda  f.  Pfte.   Wien,  Artaria.    [Maild.  Cons. 

Mascliek,  Vincenz,  geb.  5.  April 
1755  zu  Zwikowitz  in  Böhmen, 
gest.  15.  Nov.  1831  zu  Prag;  stu- 
dierte bei  Duschek  und  Segert  in 
Prag  Musik  und  bildete  sich  be- 
sonders zum  Klaviervirtuosen  aus, 
machte  Reisen  als  Virtuose  und 
liefs  sich  1791  in  Prag  nieder. 
1794  erhielt  er  die  Musikdirektor- 
stelle an  der  St.  Niklaskirche  auf 
der  Kleinseite  Prags.  Ueber  seine 
Stellung  herrschen  verschiedene 
Angaben.  Obige  ist  von  Dlabacz; 
Gyrowetz  sagt,  dass  er  schon  1779 
an  der  Jesuitenkirche  zu  Prag  an- 
gestellt war.  Auf  einigen  seiner 
Drucke  bez.  er  sich  als  Chorregent 
am  Tein  und  Thomas  zu  Prag.  Zu 
seiner  Zeit  wurde  das  Harmonika- 
spiel als  etwas  ganz  Neues  eifrig 
gepflegt  und  selbst  in  Konzerten 
eingeführt.  M.  errang  auf  der- 
selben stets  den  gröfsten  Beifall. 
Seine  Kompositionen  werden  in 
der  Lpz.  Musikztg.  als  „gedanken- 
reich und  liebreich"'  bez.  „An- 
muth  und  leicht  fliefsender  Gesang 
sind  seine  Vorzüge.'"  In  späterer 
Zeit  schrieb  er  nur  Kirchenmusik. 
Am  besten  gefielen  den  Zeitgenos- 
sen seine  Märsche.  (Die  ersten 
obigen  Daten  nach  Fetis.)  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Fest-Messe  f.  4  Singst.  2  V.  Va.  Vcl. 
B.  Orgel,  2  Ob.  2  Clarinetten,  2  Hörn. 
2  Tromp.  Posaune,  Pauke.  Ms.  P.  [Dres- 
den Mus. 

3  kl.  Messen  f.  4  Stirn,  u.  Orgel.  Ms. 
[Klosterneuburg. 

Stimme  der  Edlen  an  den  Kayser  .  . . 
Cantatef.Sopr.  mitPfte.  Ms.  [Brüssel  Cons. 

Sophien  Albrechts  Gedichte  beim  Ciavier 
zu  singen.   Prag  1791.  qufol.    [Dresd.  Mus. 

Aufmunterungslied  zum  Marsclie,  s.  1. 
(ein  Lied  mit  Klav.).     [B.  M. 

2  Sinfonien  in  G.  u.  B.  für  2  V.  2  Viole, 
2  Ob.  2  Corni,  Fag.  u.  B.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 


Sinfonia  in  Bd.  12  Stb.  im  Ms.  [Wolfenb. 

Concertino  p.  le  Pfte.  ä  4  ms.  av.  l'acc. 
de  2  Clarinet.  2  Fl.  2  Cors.  2  Bassons. 
Leipz.,  Breitk.  &  H.  Stb.  qufol.  u.  hoch- 
fol.     [B.  Kgsbg. 

Grande  Sonate  p.  le  Fortep.  et  V. 
Vienne,  Hoffmeister  &  Co.  2  Stb.  Esd. 
[B.  Kgsbg.     Bmssel  Cons. 

12  Variat.  p.  le  Clav,  ou  Foiiep.  Leips., 
Lehmann.     Bd.     [B.  Kgsbg. 

12  Variat.  p.  le  Clavecjin  ou  Fortep. 
op.  4.  Leips.,  C.  F.  Lehmann.  qufol. 
[Dresden  Mus.     B.  Kgsbg. 

Ballet  in  Martius'  Samiwk.  1784. 

Die  Musikfi.  in  Wien  besitzen: 

Böhmens  Dankgefühl.  Cant.  dem  Erz- 
herzog Karl  gew.  f.  Soli  u.  Chor.    Kl.-A. 

Klage  und  Trost  an  Freundes  Grabe 
von  Meifsner,  eine  Cantate. 

Böhmens  Empfindungen  bei  der  Krö- 
nung des  Kaiser  Leopold  U.  f.  Klav. 

Le  siege  de  Beigrade,   Sonate  f.  Klav. 

"Wiegenlied  op.  5. 

Messe  nebst  Graduale  u.  Offertorium 
f.  4  Stimmen  mit  Orch.  P.  147  BU. 
17009.  [Hofb.  Wien.  Das  Ms.  trägt  die 
Jahreszahl  1856  nebst  der  Amtsangabe: 
Organist  und  Regens  chori  in  Banat-Weis- 
kirchen.  Demnach  kann  die  Messe  nicht 
von  obigem  Maschek  sein,  sowie  das 
Wiegenlied  Ms.  16792. 

Dagegen  Ms.  19494  ein  Ave  Maria 
und  19495  ein  Deffilir- Marsch.  Part. 

Maschera,  Florentio,  aus  Flo- 
renz (Fütis  unter  Mascara  mit 
falscher  Angabe  seiner  Lebenszeit), 
wurde  am  1.  Aug.  1557  Organist 
am  Dome  zu  Brescia  als  Nach- 
folger von  Merulo  (Catelani  1,  17), 
ob  er  noch  1593  bei  der  letzten 
Ausg.  seiner  Canzoni  lebte,  ist 
ungewiss.  Wasielewski  2,  4  und 
Musikblge.  Nr.  1  u.  2  Abdruck  von 
2  seiner  Canzonen.   Er  gab  heraus: 

Libro  I.  de  Canzoni  da  sonare,  a  4  voci 
di  . . .     Brescia  1584.     [Bologna. 

—  Yen.    1588.     4  Stb.     4«.     [br.  Mus. 

—  Novam  . . .  ristampate.  Ven.  1593 
Ang.  Gardano.     4  Stb.     qn4P.     [Brüssel. 

In  Bologna,  Ms.  Q  35,  Samlbd..  21  Can- 
zoni zu  4  Stim.  1603.  8".  —  1  Orgelstück 
in  Bernh.  Schmid  jun.  1607.  -  10  Can- 
zoni franc.  f.  Klavier  oder  Orgel  in  Woltz' 
Tabiüaturbuch  1617  im  3.  Teil  Nr.  1—10. 
—  In  Terzi's  Lautenbuch  1599.  —  Im 
Ms.  264  einer  Orgeltabulatur  1  Canzone 
in  B.  M. 


Mascherini. 


367 


Masi,  Feiice. 


Mascherini, . . .  bekannt  durch  ein 
Eondo  ä  Sopr.  c.  ström.     P.  qufol.  im 
Ms.     [Dresden  Mus. 

Mascliletto,  B. . .  i. . .  ein  Mu- 
siker des  18.  Jbs.,    bekannt  durch 

Sinfonia  con  2  V.  2  Viole  obl.  2  Corni, 
2  FL  e  ß.     Ms.  in  qufol.     [Dresd.  Mus. 

3Iasciti,  3[iehele,  ein  Neapoli- 
taner, im  letzten  Viertel  des  17. 
Jbs.  geb.,  ist  bis  1738  zu  ver- 
folgen. Er  bildete  sich  zum  Vio- 
linisten aus,  reiste  als  Virtuose, 
liefs  sich  dann  in  Paris  nieder  u. 
diente  dem  Herzoge  von  Orleans. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Op.  1.  Sonate  (6)  a  V.  solo  col  Vio- 
lone  e  Cembalo  e  Sonate  (6)  a  2  Y.  Ycl. 
e  Bc.  ded.  al  duca  d'Orleans.  Farigi  1704 
Foucaut.  4  Stb.  qufol.  [B.  Wagener, 
fehlt  2.  V.  Brässel  Cons.  Upsala  im 
Ms.  In  B.  Schwerin  F.  heifst  es :  Sonate 
ä  tre,  due  V.  Vcl.  e  Bc.  ded.  Duca  d'Orl. 
Op.  1.  Farigi  1704  Foucaut.  1  vol.  fiu4''. 
6  Sonate. 

—  Amst.  (1704)  Et.  Roger.  4  Stb. 
qufol.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Paris  Nat. 
Kai-lsruhe  1 — 6  im  Ms.  Die  Sonate  zu 
je  5  Sätzen,     br.  Mus. 

üp.  2.  Sonate  (6)  da  camera  a  V. 
solo  col  Violone  o  Cemb.  Farigi  1706 
Foucaut.  Sonate  7  — 12.  [Brüssel  Cons. 
Schwerin  F. 

—  Amst.,  Eoger.  1  vol.  qufol.  55  S. 
[B.  B.  B.  Wagener.  Paris  Xat.  br.  M. 
Amst.     Upsala  im  Ms.     Rostock  Ms. 

Twelve  Solos  for  a  Y.  with  a  Thorough 
Bafs  for  the  Pfte.  or  Ycl.  op.  1  and  2. 
Bristol,  Jos.  Slurge.  fol.  2  Hefte  in  1 
Bde.     [Einsiedeln. 

Op.  3.  Sonate  da  camera  a  Y.  solo 
col  Yiolone  o  Cembalo.  Amst.  1707 
Eoger,  [Paris Nat.  Brüssel  Cons.  Upsala 
im  Ms.  Summa  34  Sonaten.  br.  Mus: 
Farigi.  B.  B.  Ms.  13800.  Schwerin  F: 
Farigi  1707  Foucaut.     1  vol.    qu4". 

Op.  4.  Sonate  (6)  ä  Y.  solo  e  B.  (Nr. 
9— 14)  a  2  Y.  e  B.  ded.  al  Elettore  di 
Baviera.  Farigi  1711  Foucaut.  2  Bll.  u. 
68  8.  [B.  Wagener.  B.M:2Y.  Paris 
Xat:  Amst.,  Roger,  br.  Mus.  ib.  Schwe- 
rin F :  Paris,  Fouc. 

Op.  5.  Sonate  (12)  ä  Y.  solo  e  B. 
Farigi  1714  Foucault.  58  S.  Berey  sculps. 
[B.  M.  B.  Wagener.  Upsala.  Hofb. 
Wien.  br.  Mus:  Amst.  Schwerin  F: 
Paris,  Fouc. 


Op.  6.  Sonate  (15)  a  Y.  solo  e  B. 
Part.  Farigi  1722  Boivin.  Le  Clair.  69  S. 
[B.  Wagener.  Paris  Nat:  Amst,  Roger, 
br.  Mus.  ib.  Schwerin  F:  Farigi  1722 
Foucaut. 

Op.  1 — 6:  Solos  for  a  Yiolin  with  a 
Thorough  Bass  for  the  Harps.  or  Bass 
Yiolin.  London,  J.  Walsh.  31,  50,  57, 
59  u.  58  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

—  Sonatas  of  3  parts  for  2  Y.  &  a 
B.  with  a  Thor.  B.  Lond.  4  Stb.  fol. 
[Glasgow.     Paris  Nat.  6.  Buch. 

—  12  Solos  for  a  Y.  with  a  Th.  B. 
op.  1  and  2.  Bristol,  fol.  P.  [br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus. 

Op.  7.  Sonate  (12)  ä  Y.  solo  e  B.  e 
4  Coucerti  a  6,  2  Y.  e  B.  del  concertino 
ed  un  Y.,  Alto  Ya.  col  B.  di  ripieno. 
II  1.  Y.  ed  11  B.  del  concertino  e  stam- 
pato  in  questo  libro.  11  2.  Y.  e  le  3  altre 
parti  di  rip.  sono  stampate  in  4  libri  se- 
parati  da  .  . .  Parigi  1727  Boivin.  [Schwe- 
rin F.  B.  Wagener.  Eostock,  fehlt  1.  Y. 
concert. 

—  Amst.,  Eoger.     [Paris  Nat. 

—  Concerti  (6)  a  6  ström,  op.  6  (?) 
Amst.  fol.     [Upsala. 

Op.  8.  Sonate  (12)  a  Y.  solo  e  B. 
Parigi  1731  Boivin.  1  vol.  53  S.  [Schwe- 
rin F.  B.  Wagener.  Paris  Nat:  Amst, 
Eoger. 

—  Das  Cons.  zu  Paris  besitzt  die  So- 
naten von  op.  1 — 8. 

Op.  9.  Sonate  a  Y.  solo  e  B.  Parigi 
1738  Yeuve  Boivin.  Dedic.  abgedr.  im 
Kat.  Schwerin  F.  [Schwerin  F.     Paris  Nat. 

Mss.  B.  B.  6970.  Se  vede  inato,  Ana 
per  Sopr.  c.  ström.  P.  —  13820  in  K. 
6  Concerti  per  ii  Cemb.  2  Y.  Ya.  e 
B.  Stb. 

Ms.  3188  in  B.  Hbg.  Sonate  da  ca- 
mera a  Y.  solo  col  Yiolone  o  Cemb.  op. 
3.     31  Bll.  in  qu40. 

Masenelii,  Paolo,   s.  Masuelli. 

Masera,  Ägostino,  lebte  im  16. 
bis  17.  Jh.  und  ist  bekannt  durch 

2  Gesge.  in  Samlwk.  von  1598  b  und 
1600  (Eitner  1).  Ferner  stehen  in  Giov. 
Croce's  Mot  Hb.  1,  4  voc.  1605:  3  Mot 
zu  4  Stirn,  u.  im  Ms.  1817  der  B.  Briis- 
sel  4  Mot.  zu  4  Stim. 

Masi,  Pater  Feliee  (Gerber  2, 
Fetis  und  auf  Mss.  wird  er  fälsch- 
lich Giovanni  genannt),  geb.  zu 
Pisa,  gest.  5.  April  1772  zu  Korn. 
Er  war  Minoritermönch,  Sänger 
an    der   päpstl.  Kapelle  u.  Kapeü- 


Masi,  Girolamo. 


368 


Masnelli. 


meister  a/d.  Kirche  S.  Giacomo 
degli  spagDoli  e  dei  St.  Apostoli 
in  Rom. 

Man  envähnt  von  ihm  die  komischen 
Opern  ,.Lo  sposalizio  per  puntiglio"  1768 
u.  „n  Governo  dell'Isola  pazza".  (Kat. 
der  Autogr.  Masseangeli's  221.  Auch  im 
Kat.  der  B.  Bologna  \vird  er  Bd.  1,  258 
mit  obigen  Aemtern  bez.,  ilim  aber  die 
Vornamen  Feiice  Anto7iio  gegeben.)  Von 
seinen  Eompositionen  lassen  sich  unter 
Giov.  M.  nachweisen:  B.  ß.  Ms.  13820: 
6  Concerti  per  Cembalo  e  orch.  Stb.  — 
Ms.  T13.  78  Gesänge  in  P.  —  B.  Dresd. 
Mus.  2  Rondo  a  Sopr.  c.  ström,  in  P. 
qufol. 

In  B.  Brüssel  2622  Samlbd.  von  Arien 
ist  auch  Masi  ohne  Vornamen  vertreten. 

Im  Conserv.  zu  Mailand:  Scena  „Tilas- 
cio,  amato  bene",  per  Sopr.  c.  orch.    Ms. 

—  Rondo  ,.Si,  mio  ben,  sarö  fedele''  per 
Sopr.  0.  orch. 

Ein  Brief:  Roma  4.  Aprile  1761  in 
der  Autographen-Samlg.  Masseangeli  und 
3  Briefe  an  P.  Martini  in  Bologna  füar- 
monico. 

Masi,  Grii'olamo,  lebte  um  1800 
■wie  es  scheint  in  London,  denn 
das  br.  Mus.  besitzt  26  Londoner 
Drucke  von  ihm,  Klavierpiecen  mit 
und  ohne  Begleitung  eines  zweiten 
Instruments.  Bekannt  sind  von 
ihm  aufserdem: 

Andromaca,  scena  lirica,  mit  Orch.   P. 

—  La  Ricciolella,  Aria  napoletana  con 
Variaz.  per  cembalo  o  pfte.  XapoH, 
Marescalchi.  [Mailand  Cous.]  Im  Theater- 
archiv zu  Tui'in  befindet  sich  auch  ein 
Textbuch  zur  Oper  „La  disfatta  di  Dario, 
daselbst  1774  aufgeführt.  Es  trä|^  nur 
den  Namen  Masi,  doch  kann  sie  wohl 
nur  von  obigem  sein,  da  Feiice  Masi 
schon  1772  starb. 

Masiccio  (Massicio),  GrioTanni, 
bekannt  durch  den  Gesang: 

Buccinate  in  Xeomenia,  3  voc.  c.  Bc. 
im  Samlwk.  1616  a  und  1623  und  unter 
Gio.  Massicio  ein  Madrigal  in  1625  a  (Eit- 
ner  1  unter  beiden  Namen  zu  suchen). 

Masiiii,  Antonio,  war  nach 
Baini  von  1674  bis  zu  seinem 
Tode  am  20.  Sept.  1678  Kapell- 
meister am  Vatican  in  Rom.  Er 
brachte  sein  Alter  nur  auf  39  Jahre. 

In  einem  Ms.  zu  Bologna  befinden  sich 


einige  Kantaten  f.  1  Stim.  mit  Bc.  (Kat. 
3,  198).  Im  Ms.  17  760  der  Hof b.  Wien: 
AUe  scosse  fatali,  per  Sopr.  e  Bc.  In 
Modeua  1  Cantata  in  den  28  Bd.  f.  1  Stim. 
\    mit  Bc.   (Fetis  berichtet  noch  Mehreres). 

3Iasiui,  Luigi,  aus  Bologna,  um 
1806  .,Maestro  e  segretario  deli' 
Accademia  filarmonica"  zu  Bo- 
logna, gab  heraus: 

Discorso  del  Dottore  .  .  .  recitato  nella 
grand'aula  deUe  scuole  comunali  in  occa- 
sione  deUa  prima  solenne  dispensazione 
dei  premj  ai  giovani  che  si  sono  distinti 
negli  studi  deU'arte  musica,  il  gioruo  8 
di  Agosto  1806.  Bologna,  presse  i  fra- 
telli  Masi  e   Co.     120.     23  S.     [Bologna. 

Masius,  Gr. . .  L. . .  bez.  sich 
um  1786  mit  „der  Weltweisheit 
Doctor,  fürstlicher  Rath,  Secretaire, 
Agent'  (in  Köthen?;.  Er  gab  her- 
aus (der  Verfasser  ist  nur  im  Yor- 
berichte  genannt): 

Die  Eremiten  an  der  Gruft  Friedrich  11. 
■  Königs  von  Preufsen.  Cöthen  und  Lpz., 
Glaudenberg.     [B.  Lpz. 

Masnelli  (Masenelli,  Macinelli), 
Paolo  (Fetis  fälschlich  unter  Masa- 
nelli),  aus  Verona  gebürtig,  nennt 

'  sich  1582  „Organista  nel  ridotto 
di  musica  deH'iilustri  Signori  conti 
Bevilacqui".  In  der  Dedic.  heilst 
es  ,,Musici  honor'^°  ridotto  di  mu- 
sica &  . . .  Conte  Mario,  nostro  cor- 
tesissimo  protettore".  Es  lässt  sich 
daraus  vermuten,  dass  er  damit 
eine  Gesellschaft,  einen  Verein 
oder  wie  man  aus  der  Dedic.  zu 
1596  ersieht  die  Academia  filar- 
monica zu  Mautua,  der  der  Graf 
Aless.  Bevilacqua  vorstand,  meint, 
an    der    er    als    Organist    wirkte. 

I  Vom   6.  Febr.  1585   bis   24.  März 

!  1592  ist  er  Hoforganist  in  Mantua 
(Canal  69),  darauf  geht  er  als  Or- 

\  ganist  an  die  Domkirche  zu  Ve- 
rona, nennt  sich  auch  Mitglied 
der  Academia  de 'Signori  filarmo- 
nici.      Obige   Angaben    nach    den 

1  Drucktiteln.    Man  kennt  von  ihm: 

I         Madregah  di  . . .  Lib.  1  a  4  voci.    Ven. 

i    15S2  Ang.  Gai-dano.  4  Stb.  qu40.  20  Gesg., 


Mason,  Bartholomeus. 


369 


Mason,  William. 


dabei  einer  von  Aless.  BeviJacqua.  [Ve- 
rona S.  f:  T.  B. 

...  II  1.  üb.  de  Madr.  a  5  voci  . .  . 
Yen.  1586  Viucenti  &  Amadino.  5  Stb. 
40.     20  Madr.     [B.  A. 

...  Madrifif.  a  5,  libro  2.  Yen.  1596 
Rice.  Amadino.  5  Stb.  4P.  21  Madrig. 
Dem  Conte  Aless.  Bexilacqua  ge-widmet, 
nachdem  dessen  Onliel,  der  Graf  Mario, 
gestorben  und  Alessandro  als  Leiter  der 
Akademie  ernannt  war.  [Verona  S.  f: 
A.  T.  B.  5  a. 

Im  Ms.  238  in  P.  p.  205:  Non  puo, 
dolce,  4  voci.     [br.  Mus. 

In  alten  Samlwk.  6  Madr.  (Eitner  1), 
hierzu  kommen  noch  nach  Vogel's  Biblio- 
thek: In  P.  Bellasio's  Madr.  1.  lib.  5  v. 
1578  Bl.  20:  Quando  nocchier  u.  BI.  31 
Gridi  pianti. 

Mason,     Bartholomeus,     von 

Lichfield,  ein  Priester  und  Sänger, 
schwor  am  10/10  1573  als  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Lon- 
don u.  t  31/10  1605  (Kirabault  3). 

Mason,  Gleorge,  war  von  1612 
bis  1629  Organist  am  Trinity  Col- 
lege in  Cambridge  und  gab  1618 
mit  John  Earsden 

„The  ayres  that  were  sung  &  played 
at  Brougham  Castle  in  "Westmoreland  .  . 
Lond.  1618"  in  fol.  heraus  [br.  Mus.].  — 
In  Smith's  Mus.  antiqua  p.  150 — 165  Arien 
und  Chöre. 

Mason,  Jolin  I.,  Mus.  Bacc, 
Kleriker  am  Magdalen  Kollegium 
zu  Oxford  um  1508,  wurde  am 
12.  Febr.  1509  Bacc.  und  in  dem- 
selben Jahre  Lehrer  der  Chor- 
knaben und  Kapellan  ebd.  Wood 
sagt  er  war  in  seiner  Kunst  sehr 
geschätzt.  Später  wurde  er  zum 
Praebendarius  of  Pratum  minus 
(21.  Juli  1525),  am  22.  Juli  zum 
Putson  minor  und  am  23.  Mai  15-45 
zum  Schatzmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Hereford  ernannt.  Morley 
erwähnt  ihn  in  seiner  Introduction 
als  einen  guten  Komponisten,  dessen 
Werke    er    sehr    schätze.      f    um 

1547  (Grove). 

Im  Eltner  2  ein  Gesg.  verz.,  fraglich 
von  welchem  Mason.  In  Ms.  Peterhouse 
in  Cainbridge   4  Gesge.,   fehlt  Tenor,    er 

Eob.  Eitnor's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


ist    hier    mit    Mason    Cicestriensis,    aus 
Chichester,  bezeichnet. 

Mason,  John  II.,  Sohn  des 
Thomas  und  sein  JS'achfolger  als 
Posaunist  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
London  am  15/5  1626.  Sein  Ge- 
halt betrug  später  46  £.  In  der 
Liste  von  1640  ist  er  noch  verz.; 
1642  floh  der  König  und  brach 
die  Eevolution  aus,  die  alle  Ver- 
hältnisse zerstörte. 

Mason,  John  III.,  schwor  als 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
London  im  Juni  1708  und  wurde 
Clarke  of  the  Cheque  (Rimbault. 
i^agel  67).  Er  ist  der  Verfasser 
eines  theoretischen  Werkes,  dessen 
1.  Aufl.  1749  erschienen  sein  soll. 
Mir  ist  nur  die  2.  Ausg.  bekannt, 
betitelt: 

An  essay  on  the  power  of  numbers 
and  the  principles  of  harmony.  2.  ed. 
London  1761  Buckland.     [B.  B. 

Mason,  Mathias,  wird  schon 
1581  als  Lautenist,  Flötist  oder 
Posaunist  am  Londoner  Hofe  mit 
5  £  Gehalt  verz.  Er  starb  vor 
dem  April  1610  (Nagel  1.  M.  f. 
M.  23,  158). 

Mason,  Thomas,  der  Vater  des 
John  IL,  ebenfalls  Posaunist  an 
der  Kgl.  Kapelle  zu  London.  1603 
beträgt  sein  Gehalt  46  £  10  sh. 
10  d.  1626  starb  er  und  wird 
der  Sohn  sein  Nachfolger  im  Amte 
(Nagel  1). 

Mason,  William.  Dichter  und 
Philologe,  geb.  12/2  1724  zu  HuU, 
gest.  7.  April  1797  zu  Aston,  war 
um  1763  Prebendar  und  Precentor 
an  der  Kathedrale  zu  York  (Grove. 
Stephen.    Brown).    Er  schrieb  u.  a. 

Essavs  historical  and  critical,  on  Eng- 
lish  chvuch  music.  York  1795.  8».  [br. 
Mus.     Glasgow. 

Von  seinen  Kompositionen  besitzt  die 
Berliner  Singakademie  das  Anthem  „Lord 
of  all  power  might",  2  voc.  c.  Instrum. 
Pai-t. 

24 


Masolti. 


370 


Massaino. 


Jlasotti,  Oiulio,  aus  Castro- 
Caro,  römische  Provinz,  gab  heraus: 

...  II  1.  üb.  de  Madrigali  a  5  voci  . . 
Yen.  1583  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qui«. 
22  Gesge.  [B.  D.  Bologna.  Venedig 
Marco:  C. 

Fetis  sagt,  dass  er  3  Bücher  Madr. 
herausgab,  mehr  als  das  obige  ist  aber 
nicht  bekannt. 

Masqiie  (Masquerade).  Das  br. 
Museum  besitzt: 

—  The  description  of  a  raaske  presen- 
ted  before  the  Kinges  Maiestie  at  "White- 
hall  ...  in  honour  of  the  Lord  Hayes  & 
his  bride  (written)  bv  T.  Campion.  Lond. 
1607.    4". 

2  von  Campion^  Nr.  3  &  5  von  Ldipo, 
Nr.  4  von  Th.  Giles.  —  Neuausgabe  in 
Part,  von  Arkwright.  London  1889  Jos. 
WiUiam.     (Siehe  M.  f.  M.  27,  27.) 

—  at  the  maniage  of  the  Earle  of 
Somerset  . . .  written  by  T.  Cajupion  . . . 
that  may  be  sung  ■with  a  single  voyces 
to  the  lute  or  ßase-YioU.  Lond.  1614. 
4".  Enth.  Gesge.  von  Nie.  Laiieir^i  Co- 
prario  u.  Campion. 

—  The  Masque  of  Flowers  presented 
by  the  gentleman  of  Graies-Inne  at  the 
court  of  'Whitehall  .  .  .  upon  12  night 
1613  ...  at  the  mariage  of  the  Earle  of 
Somerset.  Lond.  1614.  4^.  Musik  von 
Coprario,  4stim.  Auch  abgedr.  in  Dr. 
Wilson's  Cherfull  ayres  or  ballads  set  for 
3  voic.     Oxf.  1660. 

—  The  whole  volume  compleat  intitu- 
led  the  Monthly  Masks  of  Yocal  Musick. 
Contaiuing  all  the  choisest  songs  by  the 
best  Masters  made  for  the  Play-houses 
publick  Consorts  and  other  Occasions  for 
the  vear  1704  with  a  Thor.  Bass.  Lon- 
don "'1703—07  J.  Yt^alsh.  fol.  3  Jahr- 
gänge, die  von  1703  u.  1707  inkompl. 

—  The  King  of  Denmark's  Masquerade. 
(London  c.  1766.)     fol.     [br.  Mus. 

Slassaglia,    (xiambattista    da, 

"svahrscheinhch  nach  seiner  Ge- 
burtsstadt benannt.  Er  war  1563 
Organist  am  Dome  zu  Mailand 
(Muoni  25). 

Massaino,  Tiburtio,  aus  Cre- 
mona,  ein  Augustinermönch.  Ton 
1544 — 45  am  Ksl.  Hofe,  unter 
Ferdinand  I.,  Vorsänger  der  Kan- 
toreiknaben (Köchel  1),  da  er  aber 
in  den  Listen  dort  nur  mit  Tibur- 
tius  gez.  ist   und   die   Zeit   seiner 


'  bekannten  Thätigkeit  erst  30  Jahre 
später  fällt,  so  ist  es  sehr  zweifel- 
haft,   ob    damit   Massaino    gemeint 
ist.     Aus  seinen  Druckwerken   ist 
über    sein   Leben    nur    wenig    zu 
entnehmen  und  zwar  ist  die  Dedic. 
zu     1571    in    ßom    am    30.  Jan. 
unterz.      1594    am    12.  Aug.    be- 
findet er  sich  in  Cremona.     1600 
i  und    1601    nennt   er   sich   Kapell- 
I  meister  an  der  Kathedrale  zu  Lodi 
(Laudensis).     Der  Kat.  2   von  Bo- 
I  logna  citiert  folgende  Schriften,  die 
^  über  M.  Kunde   geben   und  zwar 
S.  97   wird   er    1587  als  Kapellm. 
in   Salo    an   der   Kirche   maggiore 
bez.,    1598   lebte   er  in   Piacenza. 
S.  261  wird  aus  Cost.  Antegnati's 
Arte  organica  von  1608  berichtet, 
dass  ihn  Antegnati  Bl.  4  als  „Re- 
verendo  Padre  Tib.  M.  31aestro  di 
capella  di  S.  Agostino  &  hora  (zur 
Zeit)    nel    duomo    di    Lodi"    bez. 
S.  456    wird  aus  Banchieri's  Con- 
clusioni  nel  suono  dell'organo  von 
1609   mitgeteilt,    dass    M.   Kapell- 
meister am  Dome  zu  Piacenza  war. 
Lucchini   berichtet,    dass   er    1590 
Kapellmeister  beim  Ks.  Rudolph  in 
Prag    war.    —    Peregrinus    S.    56 
schreibt:   1591  war  der  ehemalige 
Yorsinger   der  Cantoreikuaben   an 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien   Ka- 
pellmeister   am    Salzburger    Hofe. 
Am  5.  Febr.  1591   befand  er  sich 
auf  Urlaub  und  sandte  dem  Dom- 
kapitel in  Salzburg  ein  „Cantional 
]\lissarum  4  voc",   wofür   er   eine 
Verehrung  von  24  Dauer   erhielt. 
Felis  Angaben  sind  ohne  Gewälu'. 
Er  sagt:  zu  Piacenza  legte  er  das 
Gelübde  ab,  wurde  dann  Kapellm. 
an  der  Kirche  S.  Maria  del  popolo 
zu  Rom,  1580  an  der  Ksl.  Kapelle 
zu  Prag  unter  Rudolph  IL,  kehrte 
dann    wieder    nach    Rom    zurück 
und    lebte   noch    1605.      Siehe    in 
der    folgenden    Bibliographie     die 


Massaino. 


371 


Massaino. 


Bez.  seines  Amtes  oder  Aufenthalt- 
ortes. Bekannt  sind  von  seinen 
Kompositionen : 

2.  Liber  Missaram  5  toc.  . . .  nuper 
editum.  Ven.  1587  Ang.  Gardanus.  5  Stb. 
4P.  Mario  Bevilacqua  dedic.  [Bologna, 
Abdr.  der  Dedic.  im  Kai.  2,  97.     Modeua. 

1.  Liber  Missarum  6  voc.  . .  .  nuper 
editus.  Ven.  1595  Amadinus.  6  Stb.  A^. 
Pugger  dedic.     [Bologna. 

3.  lib.  Missanun  5  voc.  .  .  .  Ven.  1598 
Ven.  Amadinus.  5  Stb.  4".  4  Mess. 
[Bologna:  öa.     Danzig  Kathai'. 

Missarum  8  voc.  lib.  1.  Ven.  1600 
Amadin.  8  Stb.  4".  4  Mess.  5  Motet. 
[B.  M.  B.  B:T1.  Bologna.  Dauzig 
Eathar. 

Hier  nennt  er  sich  KapelLn.  an  der 
Kathedi".  zu  Lodi. 

Missa  sup.  Sagitta  Jonathae  6  voc, 
Nr.  54,  Ms.  q89a— f,  6  Stb.     [B.  D. 

Motectonira  cum  5  et  6  vocib.  Lib.  1. 
.  . .  Ven.  1576  Jos.  Guglielmus.  5  Stb. 
qn4P.     [B.  M.  defekt.     B.  B:  5  a. 

Lib.  1.  Cantionimi  ecclesiasticai'uni  ut 
vulgo  Motecta  vocant,  4  voc.  Authore  . . . 
Pragae  1592  Niger.  4  Stb.  qu40.  21  Nrn. 
[B.  B:B.  Sistina  in  Rom  4  Stb.  Köln: 
A.  von  1597? 

Sacri  Cantus  5  paribus  vocibus  couci- 
nendi  auctore  . . .  Lib.  2  . . .  Ven.  1580 
Gard.  5  Stb.  40.  21  Nrn.  [B.  K.  B.  B: 
5  a  und  eine  P.  im  Ms.  Proske  nebst 
hds.  Part.     Celle:  C.  B. 

—  1592  ib.  5  Stb.  21  Nrn.  [Proske, 
auch  eine  hds.  P.    [B.  B :  B.    Bologna:  C.  B. 

Sacri  modulorum  concentus  qui  senis, 
7,  8,  9,  10  ac  12  voc.  in  duos,  tresve 
ehoros  . .  .  Ven.  1592  Gardan.  Dedic. 
vom  Autor  in  Prag  gez.  8  Stb.  4". 
25  Gesge.     [Proske.     B.  K. 

Sacrae  cantiones  6  vocib.  Lib.  1.  Ven. 
1592  Gardan.  6  Stb.  4".  21  Gesge. 
[Proske  fehlt  B. 

Sacrae  cantiones  6  vocib.  cant.  .  .  . 
Lib.  2.  Ven.  1596  Amadin.  6  Stb.  4". 
21  Mot.     [B.Kgsbg. 

Sacrae  cantiones  6  vocib.  Lib.  3.  Ven. 
1601  Amadin.     6  Stb.     40.     [B.  B:5a. 

Motectorum  5  vocib.  . .  .  Lib.  4  . . . 
Ven.  1599  Amadin.  5  Stb.  4^.  Die 
Dedic.  mit  Pompeiana,  Sept.  ]599  vom 
Autor  gez.    21  Mot      [B.  M.     B.  B:C.  A. 

. .  .  Sacri  modulorum  concentus  8.  9. 
10.  12.  15  ac  16  vocum  concinendi: 
Studio  elaborati.  Op.  31  ...  Ven.  1606 
Gard.  12  Stb.  4«.  41  Motett.  [B.  A. 
fehlt  IIa.  in  Bologna  der  Bc.  Upsala. 
Ceciha  in  Eom. 


Musica  per  cantare  con  l'organo  ad  1, 
2,  &  3  voci  ...  Op.  32  . . .  Ven.  1607 
Raverius.  3  Stb.  4».  57  Gesge.  [B.  A. 
B.  B:  Parti tura.  Proske.  Hofb.  Wien 
fehlt  Bc. 

Dabei  auch  Sätze  von  Ozoe.  Pietro 
Grandi  u.  Franc.  Bonnome. 

Sacrarara  cautionum  7  vocibus.  Lib.  1. 
. .  .  Cum  B.  ad  org.  Opus  33.  Ven. 
1607  Alex.  Raverius.  8  Stb.  4".  21 
Gesge.  [B.  A.  Bologna.  Proske.  B.  M. 
fehlt  Org.     B.  B:  Bc.  in  fol.     Ferrara. 

Motetten  im  Ms.  in  B.  M.  zu  5  bis 
9  Stim.,  teüs  in  Tabulatur,  Ms.  109.  256. 
260.  264.  In  80,  18  ein  Magnif.  —  In 
B.  Br.  2  Messen  und  3  andere  Gesge. 

.  .  .  Concentus  5  vocum  in  universos 
Psalmos  a  Cath:  Ro:  Ecc:  in  Vesperis 
omnium  fester:  .  .  .  cum  3  Magnific.  quo- 
nim  lütimum  novem  vocum  .  . .  Ven. 
1576  Ang.  Gardanus.  5  Stb.  qu4<'.  [Bo- 
logna: C.  A.  5  a. 

—  Ven.  1588  ib.  5  Stb.  qu40,  hier 
statt  3  Magnif icat  nur  2.     [Bologna. 

Psalmi  omnes  ad  vesperas,  per  totum 
annum  decantandi  una  cum  4  Magnificat 
octo  vocum  .  . .  Ven.  1587  Gardan.  8  Stb. 
qu4".  20  Nrn.  [B.  D.  Krakau  von  1588? 
Kathar.  Kirche  Danzig. 

.  .  .  Musica  super  Threnos  Jeremiae 
i  Prophetae  in  majori  hebdamada  decan- 
taudos.  5  vocibus  .  . .  Ven.  1599  Ama- 
dinus.    5  Stb.     4".     [Bologna. 

Mss.  in  B.  B.  Z  60  Nr.  28  Hymnum 
cantate  8  voc.  —  Z  28.  Part,  von  1599 
S.  ISO:  Maria  Magdalena  9  voc.  c.  2.  p. 
—  Z44  S.  80:  Quae  est  ista  8  v.  — 
Z  39  Nr.  125:  Nou  turbetur  7  voc.  c.  2.  p., 
S.  51  Tulerunt  Dnum.  meum  8  voc.  c. 
2.  p.  —  17  226  Illumina  oculos   6  v.    P. 

B.  M.  Litania  de  B.  V.  M.  6  v.  — 
Magnific.  8  voc.  Chorb.  Maria  Magdal. 
8  V     P 

B.  L.  8  Motetten  zu  4—8  Stim. 

Das  Te  Deum  für  4  Stim.  2  V.  2  Ob. 
2  Corn.  2  Tromb.  et  Org.  in  Hofb.  Wien, 
Ms.  19087,  ist  unmöglich  von  M. 

In  B.  Zw.  Ms.  10  u.  11  zwei  Motetten 
zu  6  Stim. 

n  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci  di  . . . 
Ven.  1569  Gardano.  4  Stb.  qu4o.  29 
Madr.     [B.  M.     Bologna :  A. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  . .  Ven. 
1571  appr.  li  figliuoli  di  Ant.  Gardano. 
5  Stb.  qu4".  29  Madr.  [Modena:  C.  A. 
T.  5  a.     Florenz  B.  n.  5  a. 

n  2.  hb.  de  Madr.  a  5  voci  . .  Ven. 
1578  Scotto.  5  Stb.  4».  21  Nrn.  [Bo- 
logna: C  A.     Modena:  A.  T.  B  5a. 

24* 


Massaiüo. 


372 


Masselli. 


n  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  di  . . . 
Ven.  1587  Gardano.  5  Stb.  fiXi40.  21 
Madr.     [B.  D.     br.  Mus. 

II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  .  ..  Yen. 
1594  Gardano.  5  Stb.  qu40.  21  Madr. 
[Rom  Cecilia.     Verona  S.  f:  5a.     br.  Mus. 

Madrigali  a  6  voci  di  . . .  lib.  1.  Ten. 
1604  Gardan.  6  Stb.  4«.  21  Madr. 
[Hofb.Wien:  B.     Rom  Cecilia. 

...  11  2.  lib.  de  Madrig.  a  6  voci  . . . 
Yen.  1604  Yincenti.  6  Stb.  4».  21  Madr. 
[Hofb.  Wien :  B.     Rom  Cecilia.  _ 

Trionfo  di  musica  di  diversi  a  6  voci 
lib.  1.  Yineg.  1579  l'herede  Scotto.  6  Stb. 
4P.  19  Madr.  11  von  M.,  die  übrigen 
von  anderen  Meistern.  Samlwk.  siehe 
Eitner  1,  1579.  [B.  K.  B.  B:  B.  5a.  6a. 
Modena.     Bologna:  5a.     Florenz  B.  L:  5a. 

In  B.  Brüssel  2289  Madrigale  in  P. 
im  Ms. 

In  alten  Drack- Samlwk.  48  Gesänge 
(Eitner  1).  Ferner  in  Phalese's  Flori- 
legium  1609  eine  5  st.  Mot.  —  In  P.  Bel- 
lasio's  5.  lib.  Madr.  5  v.  1595 :  Amorosetti 
augelli.  —  In  A.  Savetta's  Madr.  5  v. 
1610:  Filii  deh  dolce.  —  In  Yincenti's 
Floridi  virtuosi  1592.  =  1585  d.  —  In 
Phalese's  Paradiso  1596:  Amanti  o  lieti. 
—  In  Eugelmann's  Quodlibetum  1620, 
2.  part.  —  In  B.  Schmid's  Orgelbuch  von 
1607.  —  ,.Su  le  fiorite  spoudo  d'Arno", 
6  voc   in  Smith's  Mus.  antiq.  143. 

Massak,  Hans,  aus  Hessen, 
diente  im  Anfange  des  16.  Jhs. 
als  Musiker  in  der  Hofkapelle  in 
Kopenhagen  (Yiertelj.  9,  63). 

Massard,  . . . 

bekannt  durch  einige  Airs,  im  Samlwk. 
Airs  1710  b. 

Massareiig'hi(Massarengho),Grio- 
yaniii  Battista,  aus  Parma,  viel- 
leicht verwandt  mit  der  Paola,  gab 

heraus : 

Canzonette  alla  napolitana  di  G.  B. 
Massarengo  da  Parma.  Lib.  1.  a  4  voci 
. .  .  Yen.  1591  Amadino.  Die  Dedic  ist 
in  Pavia  vom  Autor  imterz.,  der  sich  hier 
Massareughe  unterz.  4  Stb.  4".  20 
Madr.,  dabei  eins  von  A.  Saviolo.   [Proske. 

Im  Ms.  Stb.  B.  Prcske,  Abtlg.  Butsch 
Nr.  205,  ohne  Cantus,  die  Motette:  Alti- 
tonans  cunctasque  8  voc. 

Massareiighi,  Madonna  Paola, 
aus  Parma,  als  Komponistin  be- 
kannt durch  das  Madrigal: 

Quando  spiega  S.  19  in  Are.  Gherar- 
dini's  1.  lib.  Madr.  1585. 


Massari,  GiOTaniii  Battista,  da 

Narne,  seinem  Geburtsorte  (ISarni 
liegt  in  der  römischen  Provinz). 

Er  gab  in  Gemeinschaft  mit  Sammaraco 
eine  Samlg.  geistl.  Gesänge  heraus :  Corona 
di  gigli  et  sacre  rose  . .  .  (siehe  Eitner  1, 
1619  S.  263).  Yen.  1619,  worin  sich  von 
M.  11  Gesänge  zu  1—3  Stim.  mit  Bc.  be- 
finden. Exemplare  in  B.  B:  ohne  Alt. 
B.  Haberl  in  Regensburg  inkompl. 

Massari,  Paolo, 

wird  im  Samlwk.  Ang.  Gai-dano's„L'amo- 
rosa  caccia''  von  1588  als  Mantuaner  bez. 
und  befindet  sich  dort  das  5 stim.  Madri- 
gal: L'altra  Diana;  ebenso  in  der  2.  Ausg. 
von  1592  (siehe  Vogel  und  unter  Angelo 
Gardano). 

Massart,  ...  17./18.  Jh. 

Der  Katalog  der  einstigen  Kirchenbibl. 
von  St.  Walburge  in  Audeuarde  verzeich- 
net 1  Motette  zu  4  Stim.  mit  3  Instr. 
(Straeten  1,  220). 

—  Gaspard,  ist  1695  Mitglied  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  (Straeten  5,  156). 

Massart,  Abt,  Violoncellist  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  von 
1755  bis  c.  1773  (Straeten  5, 182/3). 

Masse,  ...  ein  französischer 
Violoncellist  aus  dem  Anfange  des 
18.  Jhs.,  bekannt  durch 

Senates  a  2  Violonchelles  (!)  dediees 
ä  Messieurs  les  Comedieus  Fran9ois.  Ces 
sonates  peuvent  s'executer  sur  2  instrum. 
I  egaux,  comme  2  Bassons,  2  VioUes,  et 
2  Violons.  Oeuvre  ler.  Gravee  par  De 
Gland.  Paris,  chez  Tauteur  (1736).  fol. 
25  S.  Part.    [Paris  Nat.    Leo  Liepm.  1896. 

—  Oeuvre  2.  et  3.  dito.     [ib. 
Premier   Sidte    de   menuets  nouveaux 

a  2  Vcl.     Part.     [Paris  Nat. 
Menuet  in  Maupetifs  Menuets. 

Masselli,  Lorenzo.  Köchel  1 
verz.  unter  855  einen  Tenoristen 
an  der  Hofkapelle  zu  Wien  und 
Nr.  686  u.  867  einen  Altisten,  die 
ein  gleiches  Alter  und  gleiches 
Todesdatum  haben,  nämlich  den 
12.  Okt.  1730,  57  Jahr  alt.  Es 
ist  nicht  zu  bezweifeln,  dass  damit 
ein  und  dieselbe  Person  gemeint 
ist,  obgleich  die  übrigen  Angaben 
schw-anken:  der  Tenorist  ist  von 
1714—1730  mit  1440  Gld.  verz. 
Der  Altist  dagegen  trat  am  1.  Juli 


Massenelli. 


373 


Massert. 


1691  ein,  wurde  am  23/12  1707 
pensioniert,  trat  aber  1723  wieder 
ein.  Sein  Gehalt  betrug  monatl. 
60  Gld.  Im  Köchel  2,  ^398  liest 
man,  dass  er  von  1712  ab  1080  Gld. 
bezog.  Jedenfalls  sind  die  An- 
gaben Köchel's  ungenau. 

Massenelli,  Paolo, 

kommt  iu  Phalese's  Paradiso  1596  mit 
dem  Madrigal  ,,Era  tranqiiillo  di  Nettnno" 

5  voc.  vor. 

Massentio,  Domeiiieo,  ausKon- 
ciglione  in  der  römischen  Provinz, 
um  1612  nennt  er  sich  einen  Ka- 
nonikus a/d.  Kirche  zu  Ronciglione 
und  Schüler  G.  B.  Nanino's.  1616 
bez.  er  sich  als  Kapellmeister  bei 
den  Jesuiten  in  Rom  (illustrissi- 
morum  Sodalium  B.  Y.  assumptae 
in  aedibus  professorum  societatis 
Jesu  Romae . .).  Fetis  fügt  dem 
noch  bei,  dass  er  vor  dem  Dekan 
a/d.  Kirche  S.  Maria  in  Via  Lata 
zu  Rom  war.  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar : 

Completorium  integrum  cum  Ave  re- 
gina  coelorum,  Salve  regina  concinendnm, 

6  Motecta  duo  ...  8  vocibus.  Cum  B. 
ad  org.  . .  Op.  8.  Eomae  1630  Masottus. 
9  Stb.  40.     [Bologna. 

Psalmodia  vespertina  tarn  de  dominicis 
quam  de  apostolis  cum  regina  coeli  et 
Magnificat  8  voc,  c.  Bc.  Op.  9.  Eoma 
1631  Masottus.  9  Stb.  40.  [davon  besafs 
einst  La  Fage  C 1.  B.  2.  Bc,  siehe  La 
Tage  3,  45. 

Sacrae  cantiones  1^5  voc.  Lib.  1. 
Eoma  1612  Zannettus.  33  Nrn.  [B.  Ha- 
berl  C1.2.  B.     B.M:  B. 

Motecta  2,  3,  4,  5  que  vocib.  c  B.  ad 
org.  . .  una  c.  Litanijs  . . .  Lib.  2.  Eomae 
1614  Zannettus.  [B.Haberlinkplt.  B.B:Bc 

Sacri  mottetti  a  2,  et  a  piü  voci  da 
potersi  cantare  si  da  voi  ordinarie  come 
ancora  da  Monache,  con  la  Sequenza  di 
pentec,  &  Ijctauie,  &  in  fine  0  gloriosa 
Dna.,  con  il  Bc.  .  .  Lib.  5.  Op.  10.  Eoma 
1631  Ma.sotti.  ?  Stb.  40.  [Bologna:  C2. 
B.     br.  Mus:  2  C  A.  Bc 

. . .  Sacroi-um  cantimm  ternis,  4,  5, 
senisque  vocib.  organice  dicendoi-um,  una 
c.  Litaniis  B.  M.  Y.  Lib.  3.  Eoncilioni 
1616  ap.  Dominicum  de  Dominicis.  ?  Stb. 
40.     [Bologna:  B. 


Sabni  vespertini  a  4  voci  intieri  con- 
certati  e  seguiti.  Da  cantarsi  neue  Dome- 
niche  e  feste  della  B.  V.  . .  con  l'hinno 
Ave  maris  Stella  &  Magnificat.  Con  il 
B.  da  sonare  . . .  Lib.  3.  Op.  11.  Eoma 
1632  Masotti.    5  Stb.  4P.    [Bologna:  T.  B. 

Libro  IV.  de'Salmi  per  il  Vespero  se- 
guiti, con  l'hinno  Ave  maris  Stella  .  .  . 
Op.  12.  Eoma  1634  Ma.sotti.  14  P.  zu 
2  Chören.     [Cap.  Julia  in  Eom. 

Libro  sesto  de  Salmi  Davidici  Vesper- 
tini intieri  a  4  voci  .  .  .  con  il  Bc. . .  Op. 
16.  Eoma  1636  Masotti.  5  Stb.  40. 
[Bologna.     Capella  Lateran. 

In  alten  Samlwk.  4  Mot.  (Eitner  1). 
Ferner  in  Vinc  Bianchi's  Eaccolta  d'Arie 
1640:  Amasti  amato  amante,  2  voci  c. 
Bc.  —  In  Dom.  Bianchi's  Sacrar.  Modu- 
lat.  1642  die  Motetten:  Laetabitur.  Exur- 
gat.  Beatus  vir.  Veni  bodie.  —  In  Flori- 
dus  Concentus  sacras  1643:  Congratula- 
mini  2  v. 

Massenus  (Maessens,  Moessanus, 
Messens,  Maessins),  Petrus,  jeden- 
falls ein  Niederländer,  der  nach 
Köchel  1  von  1543 — 45  Viceka- 
pellmeister  und  von  1546 — 1560 
oder  1562  Kapellmeister  am  Ksl. 
Hofe  zu  Wien  war.  Dies  bestätigt 
auch  der  Kanon  in  Salminger's 
Samlwk.  von  1549.  Straeten  teilt 
im  5.  Bde.  p.  94  einen  Brief  der 
Gouvernante  der  Niederlande  mit, 
wonach  M.  daselbst  im  Auftrage 
des  Kaisers  1553  Sänger  und  In- 
strumentisten  engagierte. 

Von  seinen  Kompositionen  ist  nur 
"Weniges  bekannt  und  zwar*  in  alten 
Samlwk.  20  Gesge.  (Eitner  1).  In  B.  M. 
ein  Holzschnitt  in  fol.  mit  einem  Kanon 
zu  4  Stim.  Siehe  auch  Mouton,  Carmen 
1548.  Im  Ms.  4  Motetten  in  B.  Proske, 
877  u.  888.  —  In  B.  L:  Arentes  irrigate. 
—  In  B.  Br.  Domine  Jesu  Christe,  fili 
Dens.  —  In  Ms.  132  B.  M.  1  sechsstim. 
Hymne  und  1  Mot.  zu  6  St.  in  Stb.  — 
In  B.  Zw.  Ms.  4,  62:  Accesserunt  ad 
Jesum,  3  voc. 

Massert,  Wilhelm.  1585  mit 
15  Thlr.  Gehalt  und  13  Thlr.  Kost- 
geld Kammermusikus  a/d.  Hofka- 
pelle  zu  Berlin  (Schneider  20). 
Wahrscheinlich  ist  er  derselbe,  der 
im  Jahre  1603  als  Ziuckenbläser 
unter  Wilh.  Masser  gez.  ist  u,  dann 


Massi,  Fran^ois. 


374 


Massoneau. 


wieder  Wilh.  Massert  heifst.  Sein 
Gebalt  betrug  Summa  175  Tblr. 
jäbrlich  (Ib.  21.  22). 

Massi,  FraiiQOis,  Violinist  an 
der  Kapelle  Ks.  Karl  Y.;  ein  Flan- 
derer,  lebte  nm  1550  zu  Brüssel 
(Dokument  im  Straeten  3,  177). 

Massi,  Luigi,  wirdinYincenti's 
Samlwk.  Giardino  1591  aus  Fer- 
rara  gebürtig  oder  dort  lebend  bez. 
und  das  Madrigal:  Bella  e  la  donna 
mitgeteilt. 

Massimiano,  siehe  Gabbiani. 

Im  Samlwk.  von  Radino  1598  c  so  ge- 
nannt. Ist  im  Eitner  1  unter  Massimiano 
dahin  zu  verbessern. 

Massimiiio,  Federico,  geb.  um 
1775  zu  Turin,  gest.  1858  zu  Paris, 
ging  1814  nach  Paris  und  erhielt 
später  am  Kgl.  Institut  St.  Denis 
die  Gesanglehrerstelle.  Er  zeich- 
nete sich  als  Theoretiker  aus  und 
gab  heraus: 

Nouvelle  methode  pour  l'enseigiiement 
de  la  musique  . . .  Paris  1819  chez  l'au- 
teur.  fol.  Enth.  als  1.  Thl.  Theorie  und 
Solfegg.  mit  Klav.  [Glasgow],  bei  Fetis 
der  vollst.  Titel.   —  Fetis  zeigt  noch  die 

Deuxieme  paiüe,  contenant  une  seile 
de  solfeges  ä  2  voix  principales  et  une 
hasse,  av.  acc.  de  pfte.  Paris  1820  ib. 
fol.,  an. 

Ferner  Choeurs  fran(;>ais  ä  2  voix  av. 
acc.  de  2  piano  ä  4  ms. . .  2  hv.  Paris,  Pacini. 

Mir  liegt  noch  der  Titel  einer  eng- 
lischen Ausgabe  vor:  Method  of  musical 
Instruction  (Haupttitel,  2.  Titel)  Singing- 
Tutor  on  an  entirely  new  plan,  chiefly 
for  the  use  of  f amilies  &  academies,  with 
Exercises  in  Harmony  by  John  Oreen^ 
prof.  London,  printed  by  L.  Harrison. 
fol.     [Musikfr.  Wien.     Glasgow. 

Massimo  Ferrari,  &  Ferrari. 
Massini,  Gliuseppe,  17. — 18.  Jh., 
bekannt  durch  die  Mss: 

1.  6  Sonate  da  caniera  a  3,  2  V.  e 
Vol.,  ohne  Vornamen.     [Linköping. 

2.  4  Sonate  ä  3.  2  V.  c.  ß.  Fol.    [Upsala. 

Massino,  Tomaso,  Kantorei- 
knaben-Praeceptor  a/d.  Hofkapelle 
in  Wien  mit  12  Gld.  monatl.  vom 
1.  Jan.  1599  bis  31.  Dez.  1604 
(Köchel  1). 


Massinoni,  GriOTanni  Antonio, 

ist  im  Samlwk.  Radino's:  Madrigali 
1.598  mit  dem  Gesänge:  A  la  piü  bella 
Donna  4  voc.  vertreten  (fehlt  Eitner  1, 
siehe  Vogel  2,  481). 

Masson,  Charles,  gegen  1680 
Kapellmeister  a/d.  Kathedrale  zu 
Chäloux-sur-Marne.  wie  er  auch 
auf  dem  Titel  seines  theoretischen 
Werkes  bez.  wird ,  kam  dann 
später  in  gleicher  Eigenschaft  zu 
den  Jesuiten  nach  Paris  in  die 
Stralse  St.-Louis.     Er  gab  heraus: 

Nouveau  traite  des  regles  pour  la  com- 
position  de  la  musique.  par  lequel  on 
apprend  facilement  ä  faire  un  chant  sur 
des  paroles,  ä  composer  ä  2,  3  et  4  par- 
ties,  et  ä  chiffrer  la  hasse  cont.  Paris 
1649.  80.     [Paris  Arsen. 

—  2.  ed.  1699  Paris,  Ballard.  [B.  B. 
B.M.     C.  P. 

—  1700  ib.     [C.  P. 

—  3.  ed.  revue  et  corrig.  1705  ib. 
[Briissel.     br.  Mus. 

—  4.  ed.  1738  Amst.,  Roger.  8°. 
148  S.  [B-B-  B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien.  br.  Mus.  Kopenhagen.  Amster- 
dam. Bologna,  nebst  einer  Italien.  Ueber- 
setzung  im  Ms. 

Fetis  schliefst  aus  der  vom  Drucker 
tmterz.  Dedication  zur  Ausg.  von  1705, 
dass  der  Autor  nicht  mehr  am  Leben  war. 

Masson ,  Giovanni  Francesco, 
siehe  Maifon. 

Masson,  Hieronynins,  ist  be- 
kannt durch  ein  Chorb.  des  16. 
Jhs.  im  Ms.,  betitelt: 

Antiphonae  et  Psaimi  sub  notis  mu- 
sicis.  „Mottetti".  Von  M.  der  Satz:  Viri 
Galilei.     [Verona,  Domkapitel. 

Massoneau ,  Louis ,  geb.  in 
Kassel  von  französischen  Eltern, 
bildete  sich  unter  Henze  zum  Vio- 
linisten aus,  spielte  auch  die  Viola 
d'amour  und  unter  Rodewald  stu- 
dierte er  die  Komposition.  Nach 
Gerber  2  und  seinen  Nachfolgern 
nahm  er  als  Violinist  Stellungen 
in  den  Orchestern  zu  Kassel, 
Göttingen,  Frankfurt  a/M.  1795, 
Altena  1797  u.  Dessau  1799  ein. 
Meine  mir  vorliegenden  Quellen 
reichen  zum  Teil  nicht  soweit  zu- 


Massoneau. 


375 


Massucci,  Teodoro. 


rück,  nur  im  Gramer  1,  146  und 
934  wird  er  um  1782  als  Violi- 
nist in  Kassel  bez.;  bei  Heraus- 
gabe von  op.  1  u.  2  befand  er 
sich  in  Göttingen,  wie  der  Titel 
beweist  und  beim  Ms.  1  sieht  man, 
dass  er  1797  in  Altona  lebte.  Um 
1802  lernte  ihn  Spohr  als  Musik- 
direktor in  Hamburg  kenneu  (Selbst- 
biogi\  1,  20).  Die  Lpz.  Ztg.  4, 
765  bez.  ihn  nur  als  Violinisten 
an  der  Oper  daselbst,  der  1802  (?) 
nach  Schwerin  als  Konzertmeister 
berufen  wurde.  Kade  im  Schwe- 
riner Kataloge  giebt  über  ihn 
Weiteres,  demnach  trat  er  von 
Dessau  aus  im  April  1803  als 
Konzertmeister  in  die  Schweriner 
Hofkapelle  ein  und  lässt  sich  im 
Ludwigsluster  Diarium  bis  1837 
verfolgen.  Wahrscheinlich  sein 
Todesjahr.  In  Ludwigslust  war  er 
sehr  geschätzt,  sowohl  als  Virtuose, 
wie  als  Komponist,  wozu  Kade 
vielfache  Beweise  anführt.  An 
Kompositionen  haben  sich  erhalten: 

Op.  1.  3  Duos  p.  2  V...  Göttingen 
ches  lauteur.  2  Stb.  fol.  [Schwerin  F., 
im  gedr.  Kat.  sein  Namenszug. 

üp.  2.  3  Trios  concertants  p.  2  V. 
et  Vcl. . .  Göttingen  ches  l'auteur.  2  Stb. 
fol.     [Schwerin  F.     B.  M. 

Op.  3.  3  Sinfonies  Liv.I.  et  liv.  11. — Liv, 
m.  op.  5.  Offenb.,  Andre.  Stb.  fol.  [Schwe- 
rin F.     B.  Zw.  1  Sinf.  in  Es.  im  Ms.  Stb. 

Oeuv.  4.  3  Quatiiors  p.  2  V.  A.  Vcl. 
.  . .  Offenb.,  Andre,  4  Stb.  fol.  [Schwe- 
rin F.    br.  Mus. 

Op.  5.  La  tempete  et  le  calme.  Sin- 
fonie ä  gr.  orch.,  dediee  ä  le  Duc  de 
Mecklenbg.-Schwerin.  Offenb.,  Andre.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Op.  6.  Concerto  p.  le  Y.  tire  d"un 
Quattuor  de  Mr.  Plej'el. , .  Offenb.,  Andre. 
Stb.    [ib. 

Op.  7.  12  Lieder  zum  Singen  beym 
Klav.     ib.  1790.     [ib. 

Op.  8.  6  Quatuors  concertants  2  V. 
Alto  Va.,  Ycl.  . .  Amst.,  Schmidt.  Stb. 
[ib.     br.  Mus. 

Op.  9.  3  Duos  conc.  p.  V.  et  Vcl. .  . 
Hambourg,  Mutzenbecher.    2  Stb.     [ib. 

(op.  10?)  3  Quattuors  p.  le  Hautb.,  V. 


Va.  e  Vcl.  Hbg.,  J.  A.  Boehme.  4  Stb. 
[Schwerin  F. 

Op.  11.  I.  recueil  des  aries  varies  p. 
V.  e  Vcl.    Bronsvic,  Magasin.    2  Stb.    [ib. 

Op.  12  a.  3  Quatuors  p.  2  V.  Va.  Vcl. 
Hambourg  aux  depens  de  l'auteur.  4 
Stb.     [ib. 

Op.  12  b.  Concerto  (in  G.)  p.  2  fl.  av. 
orch.    Offenb.,  Andre.  Stb.    [Bi-iissel  Cons. 

Die  B.  Schwerin  F.  besitzt  auTserdem 
noch  im  Ms.,  zum  Teil  im  Autograph: 

1.  Die  Frühlingsfeier,  Ode  von  Klop- 
stock,  f.  Chor  u.  Orch.  in  Altona  im  Okt. 
1797  geschr.     P. 

2.  Cantate  auf  des  regierenden  Her- 
zogs Friedrich  Franz  1.  Geburtstag,  10/12 
1804.     P. 

3.  Cantate  zum  9/3  1805.    Stb. 

4.  Ouvertüre  f.  gr.  Orch.  1804. 

5.  Cantate  zum  10/12  1806.   P.  Autogr. 

6.  Cantate  zum  21/6  1806.    P.  Autogr. 

7.  "Wie  grofs  ist  des  Allmächtigen  Güte, 
4  voc.  et  Orch.  1807.    P. 

8.  Das  Vertrauen  für  1  Bassst.  mit 
Orch.  1807.     P.  Autogr. 

9.  Off  ertönen  aus  den  Jahren  1811 
bis  1813  u.  3  Benedictio.     P. 

10.  Recit.  u.  Arie  1812,  f.  A.  u.  Orch.  P. 

11.  2  Missae  1812.     P. 

12.  2  Te  Deum  1813.     P. 

13.  Missa  brevis  1816.    P. 

14.  15.  16.  3  Messen  1819.     P. 

17.  Requiem  1824.     P. 

18.  Credo  1827.     P. 

19.  Der  Gläubige,  launichtes  Gedicht, 
Bass  mit  Orch.     P. 

20.  Das  Neptunsfest.  Oper  in  3  Auf- 
zügen.    P. 

21.  Heil  Vaterland  f.  Chor  u.  Orch.  P. 

22.  6  Trios  f.  2  V.  u.  Vcl.  Stb. 

23.  6  Concerte.  Stb. 

24.  1  Sinfonie.     P. 

25.  Polonoise  f.  Orch.     Stb. 

In  B.  Zw.  Ms.  594  eine  Sinfonie  in 
10  Stb.    fol. 

Massucci,  Antonio,  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  60 
Gld.  monati.  vom  1.  Juni  1651  bis 
1683  (Köchel  1). 

Massucci,  Fra  Teodoro,  da 
Monte  Lupone  Guardiano  del  Con- 
vento  di  S.  Francesco  di  Kocca 
Contrada,  e  Maestro  di  Cappella 
della  CoUegiata  di  detta  Terra, 
heilst  es  auf  folgendem  Drucke, 
betitelt: 

Dialoghi  spirituali.     1.  Vocatione  di  S. 


Mast. 


876 


Matelart,  Joannes  I. 


Francesco  alla  religione  ä  3  voci  in  stil 
recitativo.  2.  Alma,  che  fai,  ä  2  voci. 
Dio,  e  l'anima.  3.  Anima  pentita,  parla 
con  un  Crocefisso  in  Eco.  4.  Ariette  2 
ä  3  V.  diverse.  5.  In  ultimo  tre  ariette 
senza  musica  di  S.  Maria  Maddalena,  pen- 
tita. Del  R.  P.  F.  . .  Roma  1648  Grig- 
nani.  Part.  quS".  63  S.  [Bologna,  Kat. 
2,  456  die  Dedic. 

Mast,  . . .  Karamermusikus  und 
Fagottist  in  der  Kapelle  des  Prinzen 
von  Preufsen  um  1781,  Schüler 
von  Eichner  (Ledebur). 

Mastains  (Mastanig),  Petrus 
Paulus,  von  1496—97  Sänger  am 
St.  Peter  zu  Rom  (Viertel].  3,  239). 

—  Rendgius,  von  1486—1509 
päpstl.  Sänger  (ebd.  243—247). 
Haberl  macht  darauf  aufmerksam, 
dass  vielleicht  der  Name  Massiri^ 
der  als  Sänger  am  St.  Peter  von 
1475—76  in  den  Listen  vorkommt, 
derselbe  ist.  In  Viertelj.  3,  241  ist 
ein  Petrus  Mastin  von  1479 — 83 
als  pästl.  Sänger  verz.  Auch  diesen 
könnte  man  für  den  obigen  Petrus 
Paulus  M.  halten. 

Mastalli,  Celso,  bekannt  durch 
die  Motette 

„0  gloriosa  Domina"  3  voc.  c.  Bc.  im 
Samlwt.  1624  a  (Eitner  1). 

Mastiaux,  Kasi)ar  Anton  von, 

geb.  um  1766  zu  Bonn,  studierte 
Theologie,  wurde  1789  Domprediger 
in  Augsburg,  1803  Landesdirektions- 
rat in  Schwaben,  1804  Direktor 
der  General  -  Landesdirektion  in 
München  u.  1806  Kgl.  baierscher 
wirkl.  Geheimrat.  Er  betrieb  Musik 
als  Dilettant,  war  aber  als  Musik- 
kenner hoch  angeschrieben.  Man 
kennt  von  ihm: 

Katholisches  Gesangbuch  zum  allge- 
meinen Gebrauche.  München  1810.  1811, 
gedr.  mit  ZängFschen  Schriften.  3  Bde. 
8«,  nur  Texte.     [B.  M. 

Vollständige  Sammlung  der  besten  alten 
und  neuen  Melodien  zum  allgem.  Gesgb. 
Münch.  1812-1819,  Jac.  Giel.  2  Bde. 
in  8  Hft.  in  8°.     Part.     [B.  M. 

Eine  Samlg.  der  Melodien  in  Staatsbibl, 
München,  Mus.  pr,  4«.  230. 


Ueber  Choral-  und  Kirchen-Gesänge. 
Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Tonkunst 
im  19.  Jh.  (anonym).  München  1813 
Jak.  Giel.  8°.  96  S.  1  Taf.  [ß.  M.  br. 
Mus. 

Melodien  für  die  . .  Volks-Schulen  . . 
in  München  mit  Orgel.  München  1813. 
Autogr.  9  Bll.    18779.     [Hofb.  Wien. 

Mastioletti,  ...  ein  unbekannter 
Autor  von   dem   nur  der   Gesang: 

Terribilis  locus  iste  für  3  Männerst. 
bekannt  ist.  Ms.  in  Breslau  Kircheninstit. 
—  Dresd.  Mus.  —  Berliner  Singakad.  — 
Im  Neudruck  im  Com m er  u.  Schlesinger 
(Eitner  2). 

Masures,  Louis  des,  geb.  zu 
Tournay  in  der  ersten  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  gab  heraus: 

Vingt-six  Cantiques  chantes  au  Seig- 
neur,  par  . .  .  Mis  en  musique  ä  quatre 
parties.  Desquels  plusieurs  se  peuvent 
chanter  sur  le  chant  commun  d'aucuns 
Pseaumes  de  Dauid  .  . .  Am  Ende :  A 
Lyon  1564  Jean  de  Tournes.  4  Stb. 
kl.  qu40.     [B.  M. 

Matauschek,  Abt,  geb.  gegen 
1770  in  Böhmen,  lebte  seit  An- 
fang des  19.  Jhs.  in  "Wien  und 
zeichnete  sich  als  Komponist  aus. 
Dlabacz  führt  eine  Anzahl  Instru- 
mentalwerke an.  Nachweisbar  ist 
nur: 

14  Variat.  pour  la  flute  seul,  avec 
acc.  d'Alto.  Oeuv.  5.  Vienne,  Bureau. 
2  Stb.  [B.  M.]  Die  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  besitzt  von  ihm  unter  dem  Namen 
L.  Abt  M.  (mutmafslich  derselbe)  1.  Ca- 
price  f.  El.  2.  6  Var.  aus  den  Abence- 
ragen.  3.  6  Var.  p.  une  Fl.  et  Viole 
concert.  op.  24. 

—  Anton^  dieselbe  Bibl.  verz.  im  Ka- 
taloge unter  Anton  M.  . .  1.  Rondo  op.  12. 
2.  3  Sonaten  op.  14.  3.  6  Polonaisen. 
4.  6  Variat.  op.  30,  sämtlich  für  Klavier. 
Nr.  2  auch  im  br.  Ms.,  betitelt:  Trois  Se- 
nates pour  le  Clavecin  ou  Pfte.  . .  oe.  14. 
liv.  3.     Vienne,  Th.  Weigl.    qufol. 

Matauschek,  Johann,  ein  Vir- 
tuose auf  der  Oboe,  aus  Böhmen 
gebürtig,  der  sich  längere  Zeit  in 
Prag  aufhielt  und  1781  auf  Kon- 
zertreisen begab  (Dlabacz). 

Matelart,  Joannes  I.,  „Fia- 
mengo  musico".  Ich  glaube  nicht 
zu  irren,  wenn  ich  diesen  Laute- 


Matelart,  Jean  II. 


377 


Mathews. 


nisten  von  dem  römischen  Kapell- 
meister gleichen  Namens,  der  fast 
50  Jahre  spater  erscheint,  trenne. 
Er  ist  durch  ein  Lautenbuch  be- 
kannt, welches  einst  der  Antiquar 
L.  Arrigoni  in  Mailand  besais  und 
von  dem  sich  Oscar  Chilesotti  eine 
Kopie  nahm  und  in  seiner  Ausg. 
,,Lautenspieler"  1  Fantasie  und  1 
Kicercate  im  Neudruck  veröffent- 
lichte (siehe  M.  f.  M.  16,  108.  24, 
27).  Der  Titel  des  Lautenbuches 
lautet: 

Intavolatura  de  leuto,  lib.  1.  Eoma 
1559  Val.  Dorico. 

In  Barre's  Samlwk.  2.  lib.  delle  Muse 
von  1558  unter  Joan.  M.  das  Madrigal: 
S'amor  crudel  und  im  Samlwk.  1562  b 
eine  3  st.  Canzone  (Eituer  1). 

Matelart  (Matalart),  Jean  II., 
aus  Flandern,  wie  er  sich  selbst 
bez.,  lebte  im  16.  Jh.  zu  Rom  u. 
war  am  Kollegium  „S.  Laurentii 
in  Damaso  de  urbe"  zu  Rom  Ka- 
pellmeister um  1596.  Er  gab  her- 
aus: 

Responsoria  Antiphonae  et  Hymni  in 
in  processionibus  per  annum,  5  et  4  voeib. 
concinenda  . .  .  Eomae  1596  Nie.  Mutius. 
5  Stb.  kl.  40.  29  Nrn.,  dabei  Gesänge 
von  Pracnestinus  (Palestrina),  Clemens 
n.  p.,  Orl.  Lassus  u.  Const.  Festa.  [Hofb. 
AVien.  B.  B:  5a.  Cap.  Lateran.  Bo- 
logna kompl.,  im  Kat.  2,  262  die  Dedic. 
abgedr.  —  B.  M.  9  Mot.  in  Kopie  in  F.] 
—  Einzelne  Sätze  daraus  in  B.  B.  Ms. 
T160:  De  lamentatione  Jeremiae  4  voc. 
in  F.  —  Ebendort  im  Ms.  13840  Fange 
lingua  4  voc.  in  F.  —  In  der  Berliner 
Singak.  in  F.  Responsum  accepit  u.  Caro 
mea  4  voc.  —  Im  hds.  Samlwk.  Contra- 
punto  befinden  sich  8  Tonsätze  unter  dem 
Namen  Matalart. 

Matelli,  ...  um  1784  Kapell- 
meister zu  Münster,  von  dem  Ger- 
ber 1  berichtet,  dass  er  neben  zahl- 
reichen Insti'umentalkompositionen 
die  Singspiele:  Die  Reisendennach 
Holland.  —  Der  Brauttag.  —  Der 
Tempel  der  Dankbarkeit.  —  Der 
König  Rabe  schrieb. 

Matern    (Mattern    schrieb    sich 


sein  Sohn,  nach  Hoffmaun),  A. . . 
W. . .  F. . .,  ein  Violoncellist  in 
Braunschweig'schen  Diensten,   der 

1770  pensioniert  wurde. 

Gerber  1  führt  im  iVis.  Sinfonien,  Kon- 
zerte für  Vcl.  und  Soli  für  dasselbe  an. 
In  Wolfenbüttel  im  Ms.  unter  A.  W._  F. 
Mattern  2  Sinfonie  concertanti  ä  Violino, 
Flauto  et  Vcl.  obl.,  2  V.  2  Fl.  2  Cor. 
2  Viele  et  B.  Cd.  u.  Dd.  in  3  und  4 
Sätzen.  Die  erstere  trägt  die  Bemerkung 
,,Diese  Sinf.  ist  der  Musik -Gesellschaft 
von  Herrn  Mattern  geschenkt  worden 
1787. 

Mathaei  . . .  Lebenszeit  unbe- 
kannt. 1  Graduale  im  Ms.  in 
Klosterneuburg. 

Slathaei  de  Perusia 

ist  in  einem  Codex  des  15.  (?)  Jhs.  in 
der  Bibl.  Modena:  Hymnos  et  alia  eccle- 
siast.  mit  1  Nr.  vertreten. 

Mathaei,  Konrad,  s.  3Iattliaei. 
Mathalart, 

kommt  in  einem  Ms.,  Chorbuch  in  kl. 
40,  aus  dem  Ende  des  15.  Jhs.,  auf  Bl. 
156  vor.  Dasselbe  ist  ein  Liber  Hym- 
norum  totius  anni  per  tempora  disposita. 
[Bologna  Kat.  2,  169. 

Mather,  William,  1756  geb., 
gest.  1808  zu  Sheffield,  wo  er  Or- 
ganist an  St.  Paul  war.  Sein  Sohn 
Samuel    gehört    dem    19.  Jh.    an 

(Grove). 

In  J.  Alcock's  The  harmony  of  Jeru- 
salem 1801  einige  Gesge.  ohne  Vornamen. 
Das  br.  Mus.  besitzt  von  William :  Sacred 
music,  consisting  of  26  Fs.  &  Hymn  tiuies 
. . .  with  6  Anthems,  Chants,  Responses 
.  . .     London,     fol. 

Mathes,  Filo,  um  1666  Brat- 
schist und  Trompeter  a/d.  Hofka- 
pelle in  Dresden  mit  300  Thlr. 
Gehalt;  wurde  1680  verabschiedet 
(Fürstenau  1,  93). 

Matheus  de  Brixia,  ein  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.  aus  Brescia,  ist 

im  Ms.  Cod.  37  zu  Bologna  mit  dem 
Gesänge  „Jhesus  postquam  monstraveraf' 
4  voc.  Nr.  254  vertreten. 

Mathews,  J  . . . 

schrieb  gegen  1794-1800  Glees  und 
Songs,  die  in  Einzeldrucken  in  Bath  in 
England  erschienen.  Das  br.  Mus.  besitzt 
davon  7  Drucke. 


Mathia. 


378 


Mathieu,  Michel. 


Mathia,  Joannes,  1515  Sänger 
in  der  Privatkapelle  Papst  Leo  X. 
(Viertelj.  3,  255). 

Mathias  (Mathiesen),  s.  Besuzio. 

Mathias  Hermann,  siehe  Mat- 
thias. 

Mathielli,  Giov.  Ani,  siehe 
Matielli. 

Mathieu,  Jean-Baptiste,  geb. 
2.  Jan.  1762  zu  Billone  (Auvergne), 
gest.  1847  zu  Versailles.  1779 
trat  er  als  Serpentspieler  in  eine 
Militärkapelle  der  französischen 
Garde,  kam  dann  an  die  Kirche 
St.  Eustache  zu  Paris  als  Serpen- 
tist,  wurde  nach  Gründung  des 
Konservatoriums  an  dasselbe  be- 
rufen, ebenso  als  Lehrer  am  Blinden- 
institut.  1809  wurde  er  Kapell- 
meister a/d.  Kathedrale  zu  Paris 
und  versah  diese  Stellung  30  Jahre 
lang.  Er  schrieb  geistl.  Musik, 
die  grofsen  Beifall  fand,  viele  Sol- 
fegien  und  eine  Abhandlung: 

Nouvelle  methüde  de  plaiu-chant  ä 
l'usage  de  toutes  les  eglises  de  France, 
. . .  Paris  et  Versailles  1838  Ange.  l2o. 
[Brüssel.  Glasgow.]  —  Er  übersetzte 
auch  Glarean's  Dodecachord  ins  Frau- 
zösische  (Fetis).  —  Im  Conserv.  zu  Maild. 
befinden  sich  1.  Te  Deum  laud.  3  voc.  c. 
orch.  Stb.  im  Ms.  2.  Chants  religieux 
pour  rOffertoire  ...  ä  1,  2  et  3  voix  av. 
acc.  d'orgue.  Paris,  Canaux.  3.  Credo 
ä  3  voix  et  choeurs  av.  acc.  d'orgue  pou- 
vant  s'enchainer  avec  le  Credo  de  Du- 
mont.    Paris,  Canaux. 

Mathieu  (Mathys,  Mathis),  Jennin 
(Jehan),  Sänger  in  der  Kapelle 
Philipp  des  Schönen  um  1505  bis 
1506,  dann  1518—1531  in  der 
Kapelle  Kaiser  Karl  V.  (Straeten 
7,  159  ff.  295  ff.). 

Mathieu,  Julien- A mahle,  älte- 
ster Sohn  des  Michel,  geb.  1.  Febr. 
1734  zu  Versailles.  Er  nennt  sich 
auf  seinen  Werken:  Mathieu  fils. 
1761  trat  er  als  Violinist  in  die 
Kgl.  Kapelle  und  erhielt  1770  an 
Abbe  ßlanchard's  Stelle   den   Mu- 


sikmeisterposten (maitre  de  musi- 
que)  an  der  Kgl.  Kapelle.  Castil- 
Blaze  S.  160  bez.  ihn  noch  1791 
als  Kapellmeister.  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

6  Trios  a  2  V.  et  B.  oeuvre  2.  Paris. 
—  Premier  oeuvre  de  Sonates  pour  le  V. 
oe.  4.  Paris.  —  6  Duos  faciles  p.  2  V. 
Paris.  [Paris  Nat.]  —  Oeuvre  4  besafs 
auch  Liepmannssohn,  er  giebt  den  Titel 
genauer:  6  Sonates  a  V.  seul  et  la  Bc. 
dediees  ...  oe.  4.  Paris  chez  Le  Menü. 
P.  28  S.  Der  Autor  nennt  sich  Mathieu 
fils,  ordinaire  de  la  musique  du  roy. 

Im  Cons.  zu  Paris  befinden  sich  meh- 
rere Bände  Sonaten  für  Violine  (der  Kat. 
sagt  nichts  Genaueres). 

In  B.  B. ,  Autogr.  Grasnick ,  unter 
Mathieu  Sohn,  ein  Domine  salvum. 

Mathieu,  Leonard,  geb.  um 
1752,    gest.    im    Aug.     1801    zu 

Angouleme. 

Er  ist  bekannt  durch  ßomanzen  mit 
Begltg.  des  Pfte.  und  eine  Abhandlung 
über  eine  neue  Notenschrift,  die  aber 
nicht  erschienen  ist  (Fetis). 

Mathieu,  Mathias,  aus  Rotter- 
dam, ist  am  22/2  1719  als  musices 
magister  an  der  Universität  zu 
Leyden  eingeschrieben. 

In    Camphuysens    Stichtelyke    Rymen, 

Rotterdam  1702,  ist  er  als  der  Komponist 

der  Melodien  genannt  (Bouwst.  3,  5).    In 

:    der    B.  Briissels    Nr.  1541    befindet   sich 

I    von  den  Gedichten  eine  Ausgabe  von  1727: 

j   Amsteld.,  Koruelis  van  der  Sys.    8",    und 

I   in   der   Bibl.   Amsterdams   die   2.  Ausg: 

Rotterdam  1702  Iz.  Naeranus.     kl.  8^. 

Mathieu,  Michel,  geb.  28.  Okt. 
I  1689  zu  Paris,  starb  9.  April  1768 
\  ebd.;  1728  trat  er  in  die  Kgl.  Ka- 
pelle ein  und  wurde  1761  pensio- 
niert.    Fetis    bez.    seine    Stellung 
nicht  näher  und   erst  in  dem  Ar- 
'  tikel    über    seinen    Sohn    erfährt 
man,  dass  er  „Maitre  de  musique" 
war.     In  einem  Ms.  der  Kgl.  Bibl. 
zu  Brüssel  Nr.  1809  nennt  er  sich 
Kapellmeister  (Maitre  de   chapelle 
ä  St.  Louis  de  Versailles).     Seine 
Frau,  Jacqueline-Fran9oise  Barbier, 
war  eine  hervorragende   Sängerin 
am   Hofe   der  Königin;    sie  starb 


Mathieu,  Michel-Julien. 


379 


Matiegka,  Joseph, 


am    17.  April    1773.     Fetis    verz. 

einige  Kompositionen,  nacliweisbar 

ist  nur: 

Cantatilles  fran^oises.  Paris  1743. 
[Paris  Nat. 

Mathieu,  Michel -Julien,  ge- 
nannt Lcpidor^  ein  Sohn  des 
Michel,  geb.  8.  Okt.  1740  in  Fon- 
tainebleau.  Er  trat  als  Komponist 
von  Opern  u.  a.  auf.  Fetis  verz. 
Instruraentahverke,  die  um  1765 
in  Paris  erschienen,  ohne  genauere 
Angaben  und  die  Opern: 

l'EcoIe  des  filles,  Martbesie,  les  Amours 
de  Protee  1778  und  le  depart  des  matelots, 
ein  Intermezzo,  1778  mi  Theater  Italien 
aufgeführt.  Die  Bibl.  des  Opernarchivs 
in  Paris  besitzt  ,,le  Sacrifice  d'Abraham", 
opera,  Ms.  P.  Sie  wurde  aber  nicht  auf- 
geführt. 

Mathioli,  Griulio,  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  60  Gld. 
monatl.  vom  1.  Mai  1637  bis  31. 
Dez.  1638  (Köchel  1). 

Matho,  Jean-Baptiste,  geb.  um 
1660  in  der  Bretagne,  gest.  1746 
zu  Versailles,  86  Jahr  alt.  1684 
wurde  erKgl.  Kammermusiker,  wie 
er  sich  auch  1714  auf  der  Oper 
Arion  nennt.  Fetis  sagt,  er  war 
als  Tenorist  angestellt  und  wurde 
später  Lehrer  des  Knabenchors 
der  Kgl.  Kapelle.  Castil-Blaze  143 
nennt  ihn  auch  einen  Sänger  an 
der  Kapelle  Louis  XIV.  (Fetis. 
Lajart  1,  164).  Obige  Oper  er- 
schien im  Druck: 

Arion.  Tragödie  en  musique  (repr. 
10/4  1714).  Paris  1714  Chrst.  Ballard. 
P.  gr.  qu40.  52  u.  342  S.  [Hofb.  Wien. 
Paiis  Nat.     Paris  l'opera.     C.  P. 

Im  Cons.  zu  Paris  nocli  „Coronis", 
Tragedie  und  „Idille  de  Mde.  de  Main- 
tenon  et  Motet  1699". 

Er  schrieb  noch  die  Opern  1.  Philemon 
et  Baucis,  5/8  1703.  2.  Le  Prince  de 
Catay,  divertiss.  17/8  1704.  3.  La  Taren- 
tole,  comedie- ballet  en  3  act.  9/8  1705 
(Pougin  nach  Ad.  Jullien). 

Mathon  de  la  cour,  Charles- 
Joseph,  ein  Gelehrter  zu  Lyon, 
geb.  daselbst  1712,  gest.  1770  ebd. 


Er  beschäftigte  sich  auch  mit  der 
Theorie  der  Musik,  die  durch 
Rameaa's  Schriften  ein  lebhaftes 
Interesse  unter  den  Gelehrten  her- 
vorgerufen hatte,  warf  ihm  aber 
vor,  dass  es  seiner  Lehre  an  Me- 
thode fehle. 

In  den  Schriften  der  Akademie  zu  Lyon 
befinden  sich  2  Schriften  über  Theorie 
(Fetis  giebt  nichts  Näheres  an,  sagt  aber, 
dass  sich  in  der  Bibl  zu  Lyon  unter 
Nr.  965  Mss.  von  ihm  über  dasselbe 
Thema  befinden).  In  der  Bibl.  zu  Bologna 
befinden  sich  2  Mss.  1.  Extraite  d'une 
lettre  de  Mr. Mathon..  l'an  1724(?)adressee 
au  Charies  Hebert  de  Quincy.  1739,  31  Bll. 
kl.  fol.  2.  Memoire  sur  la  generation  har- 
monique,  et  sur  la  Basse  universelle; 
beide  Autogr.  1783.  4  und  9  Bll.  — 
Fetis  giebt  ihm  nur  den  Vornamen  Joseph 
und  seinem  Sohne  die  Namen  Charles- 
Joseph^  der  erst  1738  geb.  ist,  also  nimmer- 
mehr der  Schreiber  der  Autographe  in 
Bologna  sein  kann,  die  den  Namen  Char- 
les-Joseph tragen  und  zwischen  1724  bis 
1739  abgefasst  sind.  Der  Sohn  gab  in 
den  Jahren  1775—1778  vier  Almanach 
musical  heraus,  verfasste  auch  für  das 
Journal  de  nius.,  Paris,  in  der  Zeit  vom 
Juli  1764  bis  Aug.  1768  mehrfache  Artikel 
(Fetis).  Der  Artikel  bedarf  noch  sehr 
der  Klämng. 

Mathuot  de  Champagne,  1492 
bis  95  Sänger  an  der  Kapelle  des 
römischen  Königs,  also  Max  L,  nach 
einer  Rechnung  in  Lille  (Lafage  2, 
353,  auch  Straeten  3,  213). 

Mathurin,  siehe  Forestier. 

Mathuriii,  F  . . .,  Dichter  und 
Komponist,  lebte  in  Mons  um  1770 
und  veranstaltete  dort  Konzerte 
(Straeten  3,  95).  Gregoir,  Panth. 
3,  59,  berichtet  von  einem  am 
25/3  1772  veranstalteten  Konzerte, 
in  dem  ein  Quartett,  ein  Duo  und 
ein  Chor  von  obigem  Komponisten 
aufgeführt  wurde. 

Mathys  (Mathis),  Johannes, 
Sänger  in  der  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  um  1505  (Straeten  VII, 
159). 

Matiegka,  Joseph,  Vater  und 
Sohn,  geborene  Böhmen,  zeichneten 


Matielli. 


380 


Mattei,  Saverio. 


sich   beide    als   Hornvirtuosen    im  ' 

18.  Jh.  aus  (Dlabacz  Näheres),  ein 
dritter 

TVenzel  Matiegka  war  Guitarrist 
und   schrieb   viele  Piecen  für  die 
Guitarre.      lieber    sein    Leben   ist  ; 
nichts  bekannt. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  "Wien  besitzt 
im    Drucke   die    Werke    5,   6,   7,  10,  15, 

19,  26   und   die   Proske-Mettenleit.  Bibl. 
Pieces  facüe  pour  la  Guit.    2  Hefte. 

Matielli  (Mathielli,  Mattielli), 
CrioTaiiiil  Antonio,  ein  Pianist 
und  Schüler  Wagenseils;  lebte  in 
Wien  um  1783.  Gluck  stellte  ihm 
in  seinen  6  Sonaten  ein  günstiges 
Zeugnis  aus.  Gramer  1,  410  findet 
sie  nur  mittelmäfsig.  Bekannt  sind 
von  seinen  Kompositionen: 

Sei  Sonate  per  il  Cembalo,  op.  1.  Wiena, 
Crist.  Torricella.  4°.  Er  bez.  sich  hier 
als  Scolare  del  defunto  Wagenseil.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

6  Sonate  per  il  Cembalo.  Nuovameüte 
composta.  Approvate  dal  celebre  Sign, 
de  Gluck.  Vienna,  Crist.  Torricella.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

In  der  B.  B.  unter  Giov.  Mathielli  be- 
finden sich  im  Ms.  199  c  no.  7  Diverti- 
mento per  Clavicemb.  —  13860  in  Kaps., 
Concerto  per  il  Cemb.  2  V.  2  Ob.  2  Fl. 
2  Cor.  e  B.  Cd.  Stb.  —  Ms.  13861,  1  So- 
nate und  1  Allegro  für  Klavier  unter  Giov. 
Matielli.  Ohne  Frage  kann  nur  obiger 
Komponist  gemeint  sein.  —  8  K!a%'ier- 
piecen  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2  Nachtr.). 

Maton,  Charles,  um  1695  Ka- 
pellan und  Sänger  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  (Straeten  2, 
129.  5,  154). 

Mattee,  . . .  ein  Komponist  des 
16.  Jhs.,  der  im  Samlwk.  Scotto's: 

Canzon  napolit.  a  3  voc.  1.566  mit  den 
Gesgen:  Poi  che  cmdel  und  Me  stato 
posto  vertreten  ist. 

Mattei,  Padre   demente,   aus 

Bologna,  ein  Minoriter,  Bruder  des 
Stanislao  M.; 

in  der  Bibl.  Bologna  im  Ms.  eine  Missa 
in  Cmoll  für  8  Stirn,  mit  Orgel.    Stb. 

Mattei,  Filippo,  genannt  Pippo^ 
war  Violoncellist  am  Haymarket- 
Theater  in  London  seit  1719  und 


gab  mit  dem  Violinisten  Carhonelli 
Konzerte  mit  eigenen  Komposi- 
tionen. Chrysander  im  Händel  2, 
56  mutmafst,  dass  auch  die  Oper 
,,Arsaces  overo  Amore  e  Maestä" 
von  ihm  sei,  die  am  1.  Febr.  1721 
im  Haymarket-Th.  gegeben  wurde. 

In  der  Mischoper  Muzio  Scaevola  hatte 
er  den  1.  Akt  komponiert.  Bononcini  den 
2ten  und  Händel  den  3.  Akt.  [B.  B. 
br.  Mus.]  Seine  Musik  ist  melodiös  aber 
ohne  Tiefe  (Chrys.  Händel  2,  56  ff.).  — 
Muzio  Scaevola  wurde  auch  1723  ia  Ham- 
burg aufgeführt. 

Mattei,  Sayerio,  ein  Advokat 
und  Schriftsteller,  geb.  1742  zu 
Calabrien  (der  Kat.  1  zu  Bologna 
bez.  ihn  aber  mehrfach  als  Napoli- 
taner),  gest.  um  1802  zu  Neapel 
(Fetis).  Folgende  Schriften  von 
ihm  gehören  hierher: 

Dissertazioni  preliminari  aUa  traduzione 
de'Salmi,  opera  di  .  .  .  ora  per  la  prima 
volta  riordiuata  e  ridotta  in  8  voll.  Ediz. 
8  a.  Padova  1780  Giov.  Manfre.  8". 
[Bologna.     Siehe  Fetis'  Beschrbg. 

Per  la  biblioteca  musica  fondata  nel 
Conservatorio  della  Pietä  (di  Napoli)  con 
reale  approvazione,  memoria  del  consiglier 
M.  (Senz'alcuna  nota  tipografica,  ma  Na- 
poli 1795.)    12".    16  S.     [Bologna.     B.  B. 

Se  i  maestri  di  Cappella  son  compresi 
fra  gli  Ai-tigiani  Probole  di  S  .  .  M . .  in 
occasione  d'uua  tassa  di  fatiche  domandata 
dal  Maestro  Cordella.  Nap.  1785  Porcelli. 
80.  48  Seit.  [Bologna,  im  Kat.  1,  87 
eine  Beschbg.  des  Inhalts.  Brüssel.  B.  M. 
Mailand  Cons. 

—  3.  Ausg.  s.  a.  (Nap.  1785).  12". 
[Bologna. 

Sulla  questione  se  gli  Maestri  Cappella 
son  compresi  fra  gli  artigiani.  Anti-Pro- 
bole di  G.  M.  C.  Napoli  1785,  presso  Sal- 
vatore  Palermo.    12«.    43  Bll.     [Bologna. 

—  Ueber  denselben  Gegenstand  besitzt 
die  Bibl.  zu  Bologna  noch  6  Schriften 
aus  dem  Jahre  1785,  siehe  Kat.  1,  88. 

(Metastasio  e  Jommelli.)  Memorie  per 
serdce  alla  vita  del  Metast.  raccolte  da 
S.  M.  ediz.  1.  In  Colle  1785  Angiolo  M. 
Martini  e  Co.  8".  136  S.  [Bologna. 
Glasgow.     Brüssel.     B.  B. 

Vita  di  Beued.  Marcello,  patrizio  veneto, 
con  l'aggiunta  delle  risposte  alle  censure 
de  Sign.  S.  M.  Ven.  1788  Zatta  e  figho. 
kl.  40.     107  S.     [Bi-üssel.     B.  Wagener. 


Mattei,  Stanislao. 


381 


Mattei,  Stanislao. 


—  Abgedruckt  in  der  Psalmcn-Ausg. 
Marcello's  von  1803. 

Siebe  auch  „Giudizio  d"un  uomo''. 

In  der  Bibl.  zu  Neapel  Turchini:  13 
Bände  Opere.  Napoli  1779,  enthalten 
Dichtungen,  Operntexte  u.  a. 

Mattei,  Stanislao,  geb.  10.  Febr. 
1750  zu  Bologua,  gest.  12.  Mai 
1825  ebd.  (Lpz.  Ztg.  27,  633.  714). 
Mit  16  Jahreu  trat  er  in  den  Mi- 
noriterorden  ein,  wurde  Scbüler 
Pater  Martini's  und  1770  Direktor 
des  Kirchencbores  an  S.  Francesco 
zu  Bologna.  1794  ernannte  ibn 
die  pbilbarmonische  Akademie  zu 
ihrem  „Prince'*,  d.  h.  zum  Vor- 
sitzenden. Die  Herzogin  von 
Lucca  ernannte  ihn  zum  Ehren- 
Kapellmeister.  Am  Liceo  musicale 
"svar  er  Lehrer  des  Kontrapunkts 
und  wurde  zum  Kapellm.  au  St. 
Petronio  ernannt  (La  Fage  1,  323. 

—  Biogr.  im  Journal:  11  caffe  di 
Petronio  vom  Advokat  Pietro  Bri- 
ghenti.  Bologna  1825.  —  Vita  di 
St.  M.  von  Fil.  Canuti,  Bol.  1829. 

—  Von  demselben  Osservazioni 
sulla  vita  di  . .  .  Keggio  1830.  — 
Masseangeli's  Autogr.,  dort  auch 
2  Briefe  und  1  Fuge  verz.  als 
Autogr.)  Seine  Kompositionen 
haben  sich  sehr  zahlreich  erhalten, 
doch  nur  Weniges  ist  gedruckt: 

Scale,  Yersetti,  Bassi  numerati  per 
acoompagnare ,  ridotti  ad  intavolatura  a 
2  V.  e  Va. ;  come  pure  contrapunti  a  2. 
3.  4.  5.  6.  7.  8.  voci  sopra  scala  ascen- 
dente  e  discendente,  con  diversi  modi  di 
passare  da  uu  tono  ad  un  altro,  di  F .  .  . 
1788.  Ms.  Autogr.  qufol.  115  Bll. 
[Bologna,  siehe  Kat.  1,  282  u.  300. 

—  Bassi  numerati  per  accompagnare, 
ridotti  ad  intavolatura  a  2  Y.  e  Va.  Opera 
postum  a  del  ...  Milano  186 .  .  Lucca. 
gr.  80.     204  S.     [Bologna. 

• —  Pratica  d'accompagnamento  sopra 
bassi  numerati,  e  contrapininti  a  piü  voci 
sulla  scala  ascendente  .  .  .  con  diverse 
Fughe  a  4  e  8.  Bologna,  Cipriani  e  Co  .  .  . 
2  voll.  fol.  [Bologna,  ß.  B.  Mailand 
Cous.     Brüssel  6557. 

—  Methode  d'accompagnement  pra- 
ti(|ue  sur  la  hasse  chiffree,  seule  edition 


francaise.  Paris,  Legouix.  8".  [Leo 
Liepm. 

Scale  e  versetti  per  tutti  i  toni  di  terza 
niaggiore  e  minore.  Autogr.  qufol.  13  Bll. 
[Bologna.    Ebendor-t  noch  2  Mss.,  Kopien : 

1.  Scale,    versetti    e    bassi   numerati  .  . . 

2.  Principj  di  musica  e  di  contrappunto 
compilati  nel  1804.  16  Bll.,  siehe  Kat. 
1,  283. 

Studio  di  contrappunto  dalle  prime 
lezioni  di  nota  coutro  nota  fine  alle  fughe 
a  8,  compresi  i  cauoni.  Ms.  qufol.  185 
BU.     [Bologna. 

Opere  di  contrajjpunto.  Bologna,  Fi- 
reuze  e  Livorno.     [Musikfr.  "Wien. 

Mss.  in  B.  B:  W45  Messa  di  Eequiem 

8  V.  c.  Strom.,  Autogr.  1787,  P.  in  Kopie. 
—  Amen  4  voc.  c.  Bc.  Gm.,  Autogr.  von 
1802.  Kopie  in  P.  —  Ms.  17  593  Nr.  2 
Laudate  Duum.  2  cori  c.  Strom,  von  1815. 
~  13875  Messa  a  2  T.  e  B.  c.  ström. 
Dd.  P.  —  18555,  2  Psahn.  4  voc.  c.  Bc. 
P.  —  Im  Autogr.  Grasn:  Gloria  4  voc. 
c.  instr.  20  BU. 

Mss.  Dresd.  Mus:  2  Credo.  —  Respon- 
sorii  della  settimana  santa  ä  2  Canti  (col 
B.)  1780.  P.  -  1  Magnific.  A474.  — 
Canoni  a  piü  voci.  —  Fughe  a  4  voc.  — 
1  Aria  a  Sopr.  c.  ström.  P. 

Mss.  B.  München:  52  Fughe  a  vaiie 
voci.     1780.     P.     139  BU.     qu4". 

Mss.  München  alte  HofkapeUe:  7  Psal- 
men u.  7  Magnif.  f.  Chor  u.  Instr.  P. 
u.  Stb. 

Mss.   B.  Kgsbg:    5  Magnif.,    1  Litanei, 

9  Motetten  u.  1  Psalm  in  P. 

Mss.  in  Bologna  2,  98  ff.:  8  Messen, 
viele  Messenteile,  1  Te  Deum,  13  Gra- 
duale,  1  Benedicat,  8  Laudamus  te,  8 
Gratias  agimus,  4  Domine  Deux  rex, 
Primo  e  sec.  Domine,  Domine  fiU  Do- 
mine Dens,  andere  Domine  (del  Gloria), 
Amen  u.  a.  Im  Ganzen  169  Komposi- 
tionen für  Chor  u.  zum  Teil  Orchester.  — 
Auf  Seite  262  ff.  sind  Hymnen,  Psalmen, 
Magnif.,  Stabat  mater  u.  a.  verz.,  Summa 
150  Gesänge  für  Chor  und  lustrum.,  zum 
Teil  im  Autogr.  —  S.  456  noch  eine 
3stim.  Canzone  della  B.  V.  P.  Ms.  4  BU. 

La  passione  di  N.  S.  G.  C.  Oratorio  a 
4  voci  c.  coli  e  con  orch.  2  voll.  P. 
qufol.     Ms.     [Bologna  3,  14. 

Cantata  burlesca  a  3  voci  c.  V.  „A  chi 
dighia,  canajazza.  Autogr.  in  Bologna  3, 
275  verz.  Ebendort  noch  8  Arien  mit 
Recit. ,  Chöre,  Terzette,  zum  TeU  im 
Autogr. 

La  bottega  del  libraio.  Dramma  giocoso 
d'un  solo  atto.  Ms.  P.  266  S.  [Bo- 
logna. 


Matteis,  Nicola  I. 


382 


Matteis,  Nicolo  II. 


Gran  cantata  per  voce  di  B.  c.  orch. 
1799.     Autogr.     P.     72  BU.     [Bologna. 

Chirie  in  re  a  4  voci  con  istrom.  1788, 
zuni  Teil  Autogr.     [Bologna  1,  300. 

Canoni  a  3,  4  e  5  voci.  Autogr.  21  BU. 
in  qufol.  [Bologna  1,  321.  Dort  noch 
Canoni  a  piü  voci,  Kopie,  36  BU. 

Fughe  a  4  e  .5  voci  c.  Bc,  zum  Teil 
Autogr.  qufol.  [Bologna  1,  300  und  301 
noch  2  Kopien. 

Mss.  und  Dnick  in  Mailand  Conserv. 
1.  Salmo:  Laudate  pueri  Dnum.  4  voc. 
concert.  c.  orch.  2.  Partimenti  ossia 
basso  nuraerato,  cifrati  ...  3.  Piccoli 
Bassi  in  tutti  i  toni  per  introduzione  alli 
bassi  numerati  .  .  4.  Coutrappunti  da  due 
a  8  parti  sopra  la  scala  ascendente  e  dis- 
cendente  . .  .     NapoU,  Clausetti. 

Mss.  in  Hofb.  Wien:  Messa  per  il  Te- 
nore  solo,  con  2  T.  e  B.  rip.  ed  org.  obl. 
Dd.  P.  15994.  Fuga  a  4  voc.  Ms.  19442, 
und  unter  Francesco  Stanislao  Mattey, 
den  ich  für  denselben  halte:  Laudate  Do- 
minum 8  voc.  Bologna  1815.  Fragm. 
Autogr.  18357. 

Matteis,  Nicola  I.,  ein  Vio- 
linist, der  sich  im  letzten  Viertel 
des  17.  Jbs.  in  London  als  Musik- 
lehrer und  Komponist  niederliefs. 
Man  kennt  von  ihm: 

A  solo  in  a  jj  for  a  V.  Compos.  by  Mr. 
Nicola.  The  Solo  proper  for  the  Harps. 
or  Spinet.     s.  1.     4  BU.     [B.  Hbg. 

Arie,  Preludij,  Alemande,  Sarabande 
&c.  per  il  Viohno.  Lib.  1.  —  Altre  Arie 
. . .  piü  difficile  e  studiose  per  il  V.  Lib.  2. 
s.  1.  et  a.  kl.  qu8o.  [R.  C.  of  Mus.  br. 
Mus.  mit  1688  gez.  qu8^.  \ieUeicht  eine 
andere  Ausgabe. 

—  First  &  2.  books  of  Aires  in  3  pts., 
cont.  Preludes,  AUemands,  Sarah.,  Corr., 
Minuet  &  Jigg's  with  div.  fancye's  & 
voUentaiy's  in  every  key  for  2  V.  &  a  B. 
Lond.     qufol.     [br.  Mus. 

—  Ayres  for  the  Viohn  to  wit,  Pre- 
ludes, Fuges,  Alem.,  Sarah.,  Cour.,  Gigues, 
Fancies.  Divisions,  and  likewise  other 
passages,  introductions  and  fugues  for 
Single  &  double  stops  with  divisions  some- 
what  more  artificial  for  the  empro'ving  of 
the  band  upon  the  B.  Viel  or  harpsich. 
The  3.  &  4.  parts.  s.  1.  kl.  qul».  [E. 
C.  of  Mus.     br.  Mus. 

—  In  der  Bibl.  S.  Marco  in  Venedig 
der  Secondo  Soprane  und  Terza  e  quarta 
parte. 

The  second  treble  of  the  8  &  4  pts., 
Prelud.,  Fuges,  AUemands  (Lond.)  1687. 


kl.  qu4''.  inkomplet.  [br.  Mus.,  wahrschein- 
Uch  dasselbe  wie  das  4.  Werk. 

A  collection  of  new  songs,  set  by  Mens. 
Nicola  Matteis  . . .  printed  J.  W^alsh  . . . 
1696.  2  Buch,  in  fol.  [besafs  einst  Eim- 
bault. 

The  false  consonances  of  musick,  or 
Instructions  for  the  playing  a  true  base 
upon  the  guitarre  with  choice  examples 
and  cleare  directions  to  enable  any  man 
in  a  Short  time  to  play  all  musicall  Ayres 
. . .  play  exactly  upon  the  harps.,  lute,  or 
base-viol  ...  in  4  parts  by  .  . .  (Londra). 
qu8o.  96  S.  [Glasgow  in  2  voU.  Bo- 
logna, Kat.  1,  234  schreibt  es  fälschlich 
dem  Sohne  in  W'ien  zu. 

In  Playford's  Saralwk.  Scelta  di  Canzo- 
nette  italiane  1679  die  Gesge:  Su  ben  che 
mi  und  Voglio  raoiio  e  volgio,  1  voc.  c.  ßc. 

Im  Samlwk.  Twelwe  New  Songs  with 
a  Thorowbass  .  .  .  London  1699  ist  er 
auch  vertreten.     [R.  C.  of  Mus.  Nr.  1370. 

Fetis  fälschlich  unter  Mattheis.  Burney 
3,  513  ff.  u.  4,  195  bespricht  sein  Spiel 
sehr  ausführlich.  Er  trat  auch  als  Vio- 
linist in  England  auf  und  gab  1696  ein 
Konzert  in  London. 

Matteis  (Matthys?),  Nicolo  II., 
Violinist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  75  Gld.  monatl.  vom 
1.  Juli  1700  bis  zu  seinem  Tode 
am  23.  Okt.  1737  (1738?),  bezog 
von  1712  ab  1440  Gld.  jährl. 
(Köchel  1,  731  u.  908  mit  2  ver- 
schiedenen Todesdaten!).  Er  soll 
der  Sohn  des  in  England  lebenden 
Nicolo  M.  sein  und  in  London  ge- 
boren (Browne). 

Er  wurde  sehr  oft  beauftragt,  die 
Balletmusik  zu  den  für  Wien  komponier- 
ten und  aufgeführten  Opern  zu  schreiben, 
wovon  die  Hofb.  Wien  zahlreiche  Mss. 
besitzt  und  zwar  zu  Conti 's  Opern  Alba 
u.  I  satiri  in  Arcadia  1714;  zu  dessen 
Ciro  u.  Teseo  1715.  —  Zu  Lotti's  Costan- 
tino  1716.  —  Zu  Conti's  Sesostri  1717; 
zu  dessen  A.starto  u.  Don  Chisciotte  1718. 
1719.  —  Zu  Caldara's  Sirita  1719;  zu 
dessen  La  verita  u.  Lucio  Papirio  1717. 
—  Zur  Ormisda  1721.  —  Zu  Conti's 
Archeiao  1722  u.  s.  f.  bis  zum  Jahre  1737, 
alle  in  Partitur.  In  Köchers  Fux  sind 
sie  einzeln  aufgeführt.  —  In  Wolfenb. 
im  Ms.  P.  die  BaUetmusik  zu  Caldara's 
Euristeo.  Er  nennt  sich  hier  Direttore 
della  musica  instrumentale  di  S.  M.  C.  e 
Catta.  1724. 


Matteo, 


383 


Matthes,  Job.  WUh. 


Jliittoo,  . . .  Organist  an  S.  Mar- 
tine in  Lucca  von  1378 — c.  1401. 
Er  soll  ein  Meister  nicht  nur  auf 
der  Orgel,  sondern  auch  auf  an- 
deren Instrumenten  gewesen  sein 
(Nerici  149). 

Matteo  crAraiida,  Aranda  ist 
wahrscheinlich  seine  Geburtsstadt, 
die  in  Aragonien  in  Spanien  liegt. 
Er  ist  nur  bekannt  durch  die  Ab- 
handlung: 

Tractado  de  caato  mensurable:  y  contra- 
puncto  muvamente  compuesto  . .  .  Lixbor 
1535  Germ.  Galbard.  4".  36  Bll.  [br. 
Mus.,  welches  noch  eiue  frühere  Ausg. 
von  1533  ib.  von  38  Bll.  besitzt. 

Matteo    da    Carpi,    Carpi    im 

Modenaschen  ist  sein  Geburtsort. 
Er  war  um  1587  Sänger  am  Hofe 
zu  Mantua  (Canal  76). 

Matteo  da  Perugio,  wurde  am 
3.  Sept.  1402  zum  Kantor  am  Dome 
zu  Mailand  mit  jährl.  48  Gld.  ge- 
wählt. Am  8/5  1414  wird  er  noch 
in  den  Akten  genannt  (Muoni  25). 

Matteo,  GrioYaniii, 

im  Ms.  174  des  br.  Mus.,  Part.  40, 
Schrift  des  18.  Jhs.,  p.  220:  Cantan  fra 
ranii. 

Mattern,  siehe  Matern. 

3Iatteiicci,  Matteo,  ein  Sänger, 
um  1649  zu  Neapel  geb.  Fetis 
berichtet  über  ihn  aus  einem  Buche 
von  Pecorone:  Memorie,  Napoli 
1729. 

Die  Bibl.  der  Berliner  Singakademie 
besitzt  unter  Matteucci  eiue  Ana  „Placati" 
c.  Bc.  in  P.  im  Ms.  Ob  sie  von  obigem 
Autor  ist,  scheint  ungewiss. 

Mattey,  Francesco  Stanislao, 
wahrscheinlich  derselbe  wie  Mattei, 
Stanislao. 

Matthaei  (Mathaei) ,  Konrad, 
geb.  1619  zu  Braunschweig,  Schü- 
ler Heinr.  Grimm 's  in  Magdeburg 
um  1631,  studierte  dann  in  Königs- 
berg i/Pr.  Jura,  wurde  1653  Kan- 
tor in  der  Altstadt  in  Königsbg.  und 
lässt  sich  daselbst  bis  ins  Jahr 
1664  verfolgen,  doch  muss  er  sich 


seinem  Buche  zufolge  schon  1652 
in  Kgsbg.  befunden  haben.  Nach 
Forkel  8,  274  ging  er  von  hier 
nach  Braunschweig  und  errichtete 
daselbst  eiue  Advokatur.  Beweise 
hierüber  fehlen  (Gerber  2.  Döring 
101.  Winterfeld  2,  XV,  150  u. 
3,  YII).  Seine  Abhandlung  über 
die  Modi  wird  von  Werkmeister 
in  seinem  Wegweiser  S.  127,  und 
auch  von  Forkel  gelobt.  Sie  ist 
betitelt: 

Kurtzer,  doch  ausführlicher  Bericht 
von  den  Modis  musicis,  welchen  aus  den 
besten,  ältesten,  bemhmtesten  und  be- 
währtesten Autoribus  der  Musik  zu- 
sammengetragen, auf  den  unbeweglichen 
Grund  der  Mefskunst  gesetzt  und  mit  Be- 
hebung der  löbl.  philosph.  Facultät  Curf. 
Br.  Pr.  Universität  zu  Königsbg.,  heraus- 
gegeben von  . . .  Königsbg.  1652  in  Ver- 
legmig  des  Autors.  4*^.  124  S.  [Kopenhag. 
B.  B.  Hannov.  B.  Wagener.  Brüssel. 
AVolfenb.,  im  Kat.  die  Dedic.  abgedruckt. 

—  Ausg.  von  1658,  gedi*.  von  Job. 
Reusner  (Kgsbg.).  4».  124  S.  [Gotha. 
Basel. 

An  Kompositionen  sind  nur  23  Ge- 
legenheitsgesänge bekannt,  davon  iu  B. 
Kgsbg.  20,  im  grauen  Kloster  zu  Berlin 
einer  von  1657,  in  B.  Br.  zwei,  von  1657 
u.  1659,  in  B.  Elbing  das  Sterbelied  auf 
den  Trachsefs  von  Wetzhauseu  mit  6,  9 
oder  13  Stirn.  Kgsbg.  1658.  Duii  auch 
das  Sterbelied  auf  Jungfrau  Kreischner 
von  1658  =  B.  Kgsbg.  Nr.  10  im  Ms., 
Nr.  353.  —  Im  br.  Mus :  Neue  Hertzens- 
Freude,  welche,  als  der  . . .  Herr  Fr. 
Stegemann  seinen  Tairf-Nahmens -Tag  .. 
beging  .  .  Kgsbg.  1650  Paschen  Mense. 
fol.  —  In  B.  B.  Ms.  WIOO  Nr.  1588  vier 
geistl.  Gesge.  zu  5  Stim.  mit  Begitg.  in 
P.  Sie  umfassen  die  Jahre  1653-1659 
und  sind  für  4—13  Stim.  komponiert, 
wovon  öfter  einige  auch  für  Instrum.  ge- 
setzt sind.  Die  Titel  findet  man  in  obigen 
gedi'uckten  Katalogen  ausführlich  ange- 
führt. Im  Winterfeld  2.  Beilage  Ni'.  70 
ein  Gesg.  und  als  fraglicher  Satz  Nr.  224. 

Matthaeus  Le  Maistre,  siehe 
Le  Maistre. 

3Iatthes,    Johann    Wilhelm, 

Kammermusikus  und  Violinist  in 
der  Kapelle  des  Prinzen  Heinrich 
von  Preufsen,  ein  Bruder  des  Karl 


Matthes,  Karl  Ludwig. 


384 


Mattheson. 


Ludwig,  geb.  1748  zu  Berlin, 
Schüler  Frz.  ßenda's,  gab  später 
die  Stellung  auf  und  übernahm 
eine  Gastwirtscliaft  (Ledebur). 

In  der  Hof b.  Wien,  Ms.  15 938  unter 
Matthees  die  Motette:  Nun  bin  ich  trost- 
los zu  4  Stirn.  Wahrscheinlich  von  einem 
anderen  M. 

Matthes,    Karl    Ludwig,    ein 

Oboist,  um  1751  zu  Berlin  geb., 
Schüler  Besozzi's  in  Dresden,  wurde 
um  1781  in  der  Kapelle  des  Mark- 
grafen von  Schw^edt  angestellt,  über- 
nahm nach  dessen  Tode  eine  Stcärke- 
fabrik,  machte  bankerott  und  griff 
wieder  zur  Musik.  Ein  Prolog: 
Urauia's  Weissagung  wurde  1786 
in  Schwedt  aufgeführt  (Ledebur). 
In  Em.  Bach's  Vielerley  von  1770 
zwei  Sonaten  für  Oboe  mit  B. 

Matthesius,  Christoph ,  lebte 
wahrscheinlich  in  Dresden;  über 
seine  Person  ist  nichts  bekannt. 
Er  ist  der  Sammler  und  Heraus- 
geber des 

,,Geist-  und  Lehr -reich es  Kirchen-  u. 
Hauls-Buch,  alter  wie  gewöhnhch  alt 
Lutherisch  —  so  lieblich  —  neu  —  reiner 
insonderheit  Syrachischer  -  Catechismus-, 
auch  Sonn-  und  Fest-Tags  Gesänge,  nach 
Ahrt  vormahls  edirten  Drefsdnischen 
Hoff-Gesangbuchs  . .  mit  Noten  u.  unter- 
gelegtem Bass  .  .  Drefsden.  1094.  4". 
998  S.  mit  600  Lied.  u.  341  Melod.  mit 
B.  aus  Eist,  Gesangb.  des  16.  Jhs.,  dem 
franz.  Psalter,  Cal\isius,  Hassler,  Gesius 
u.  a.  Eine  genaue  Inhaltsangabe  nebst 
Abdrucli  vieler  Melodien  im  Zahn,  siehe 
Bd.  6,  269  it.     [B.  Lpz.     Dresden. 

Mattheson,  Johann  (Aristoxen 
der  Jüngere),  geb.  28.  Sept.  1681 
zu  Hamburg,  gest.  ebd.  17.  April 
1764.  1690  sang  er  im  Kirchen- 
chore u.  von  1696  —  1705  Prauen- 
rollen  auf  der  Hamburger  Opern- 
bühne. 1699  komponierte  er  die 
Oper  „Plejades"'.  1705  ging  er 
nach  Braunschweig,  1706  wurde 
er  Sekretär  bei  der  englischen  Ge- 
sandtschaft in  Hamburg.  Er  be- 
fand   sich  viel  auf  Reisen.     1714, 


nach  Wich's  Ableben,  erhielt  er 
bei  der  englischen  Gesandtschaft  in 
Hamburg  die  Stelle  eines  Geheim- 
schreibers und  Vertreter  des  Ge- 
sandten, ebenso  war  er  thätig  bei 
der  Oper,  aufserdem  Cantor  cathe- 
dralis,  Musikdirektor  am  Dome, 
Schleswig  -  hoUsteinisch  fürstl.  Ka- 
pellmeister, Grofsfürstl.  Holstein- 
scher Legationsrat  und  Mitglied 
des  Domkapitels  im  dritten  Vi- 
cariat.  Verlegte  sich  auf  Häuser- 
baaten  und  hatte  immer  noch  so- 
viel Zeit  dickleibige  Bücher  der 
verschiedensten  Materien  zu  über- 
setzen und  herauszugeben,  ganz 
abgesehen  von  den  Büchern  über 
Musik,  den  Streitschriften  und  den 
vielen  Kompositionen.  In  der 
Ehrenpforte  S.  187  wird  jedes 
Jahr  seines  Lebens  bis  1739  aus- 
führlich beschrieben ,  besonders 
wird  hochgestellten  Personen  mit 
denen  er  hin  und  wieder  in  Ver- 
bindung trat  eine  besondere  Be- 
achtung geschenkt.  —  Ludw.  Mei- 
nardus,  Biograph,  in  Graf  Walder- 
see's  Samlg.  mus.  Vorträge  1879 
Nr.  8  (Breitk.  &  H.).  Hier  werden 
die  Mitteilungen  Anderer  besonders 
erwähnt,  die  M.'s  Charakter  an- 
greifen, wie  Chrjsander,  Köstlin, 
Riehl  u.  a.  —  Dr.  H.  Schmidt: 
Joh.  M. . .,  ein  Förderer  der  deut- 
schen Tonkunst  im  Lichte  seiner 
Werke.  Lpz.  1897  Br.  &  H.  8«. 
88  u.  47  S.  Lindner  1,  179  ff. 
Lindner  2,  73  ff.  80  ff.  —  Buruej 
3,  178  ff.  215  ff.  —  Mizler's  mu- 
sikal.  Bibl.  3.  Bd.  535.  —  Adlung 
L  9.  2,  8.  —  AUg.  mus.  Ztg.  Lpz. 
1877,  215.  —  Winterfeld  3,  54. 
177.  —  Haberl,  Cäcilieu-Kal.  1885, 
53  mit  Portr.  —  Biogr.  im  2.  Bde. 
der  Nachrichten  von  Niedersächs. 
berühmten  Leuten  und  Familien, 
p.  70.  Siehe  Leisner's  De  erudi- 
tione  1732. 


Mattheson, 


385 


Mattheson. 


Verzeichn/is  seiner  Schriften  über  Musik 
nach  den  Stichworten  geordnet: 

Aristoxeni  junior  Phthongologia  syste- 
matica.  Versuch  einer  systematischen 
Klanglehre  wider  die  irrigen  Begriffe  von 
diesem  geistigen  Wesen,  von  dessen  Ge- 
schlechteu ,  Tonarten ,  Dreiklängen  .  .  . 
Hbg.  1748  Martini.  8".  167  S.  [B.  B. 
Dresd.  B.  Hbg.  Brässel.  B.  Lpz. 
Kopenhag.     Musikfr.  Wien. 

Behauptung  der  himmlischen  Musik 
aus  den  Griinden  der  Vernunft,  Kirchen- 
Lehre  und  heiligen  Schrift.  Coelum  .  .  . 
Hhg.  1745  Herold.  8".  s.  nom.  144  S. 
[B.'Hbg. 

—  ib.  1747.  [B.  Hbg.  B.  Lpz.  B.  B. 
B.  M.     Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Beitrag  zu  des  Herrn  Prof.  Oelrichs 
historischen  Nachricht  von  den  akademi- 
schen Würden  in  der  Musik.  Aufgenom- 
men in  Marpurg's  hist.-krit,  Beytrg.  Bd. 
4,  407—419. 

Der  vollkommene  Capellmeister^  das 
ist  gründliche  Anzeige  aller  deijenigen 
Sachen,  die  einer  wissen,  können  und 
vollkommen  inne  haben  muss,  der  einer 
Capelle  mit  Ehren  und  Nutzen  vorstehen 
will...  Hbg.  1739  Herold,  fol.  32  und 
484  S.  [B.B.  B.Hbg.  B.  Joach.  Dresd. 
Proske.  Basel.  B.  Wagener.  Brüssel. 
E.  C.  of  Mus.  B.  Lpz.  Dresd.  Mus. 
Kopenhag.  Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien. 
Rom  Cecilia.     Beuron  Klosterbibl. 

Critica  musica.  D.  i.  grundrichtige 
Untersuch-  u.  Beurtheilung,  Vieler,  theils 
vorgefassten,  theils  einfältigen  Meinungen, 
Argumenten  und  Eiuwürffe,  so  in  alten 
und  neuen,  gedruckten  und  ungedruckten 
musical.  Schrifften  zu  finden.  . .  Hbg. 
1722—25  Selbstverlg.  Wiering.  4»  in  8 
Teilen.  368  S.  und  380  S.  in  2  Bänden. 
[B.B.  B.Hbg.  B.M.  Proske.  Brüssel. 
B.  Lpz.     Kopenhag.     Musikfr.  Wien. 

Grundlage  einer  Ehren  -  Pforte^  woran 
der  tüchtigsten  Capellmeister ,  Compo- 
nisten.  Musikgelehrten,  Tonkünstler  etc. 
Leben,  Wercke,  Verdienste  etc.  erscheinen 
sollen.  Zum  ferneren  Ausbau  angegeben 
von  .  .  .  Hbg.  1740  Selbstverlg.  4".  44 
u.  428  S.  8  BU.  Reg.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener. Brüssel.  Kopenhagen.  Musikfr. 
Wien.  B.Hbg.  Hannov.  Dresd.  B.M. 
Lübeck.  C.  P.  B.  Lpz.  Beui-on  Kloster- 
bibliothek. 

De  eruditione  musica,  schediasma  epi- 
stolicum  J.  M.  Accedunt  ejusdem  litterae 
ad  Christophonam  Friedericum  Leisneruin 
de  eodem  argaimento  scriptae.  Hbg.  1732 
Felgineri  Vidua.  8».  16  Seit.  [Dresd. 
B.B.     B.Hbg. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.     Bil.  0. 


—  2.  editio,  ib.  1752.  8".  29  Seiten 
(Becker  493).  [B.  Lpz.  B.B.  Musikfr. 
Wien. 

Exemplarische,   siehe  Organistenprohe. 

Die  Neuangelegte  Freuden- Akademie, 
zum  lehrreichen  Vorschmack  unbeschreib- 
licher Herrlichkeit  in  der  Veste  göttlicher 
Macht.   Hbg.  1751  Maitini.    kl.  8**.   302  S. 

—  Neuangelegter  Freuden- Akademie, 
zweyter  Band  mit  vorgesetzter  Abhand- 
lung betreffend  alle  Freud enstörer  und 
Todwünscher.  Exultare  .  . .  Hbg.  1753 
Martini,  kl.  8».  38  Bll.  322  S.  [Beide 
Bde.  in  B.  B.  B.  M.  B.  Wagener.  B. 
Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Gedanken  über  ein  paar  Aitikel  des 
23.  Stücks  der  Beyträge  zur  kritischen 
Historie  der  deutschen  Sprache,  Poesie 
und  Beredsamkeit.  Abgedr.  in  derselben 
Zeitschrift  1741  Bd.  7,  S.  8—25. 

...  Grofse  General -Bass- Schule  oder 
exempl.  Organisten  Probe.  Zweite  ver- 
bess.  u.  verm.  Aufl.,  bestehend  in  dreien 
Classen  . .  .  Hbg.  1731  Chr.  Kissner.  40. 
484S.  [BB.  B.Hbg.  B.  Joach.  B.  Lpz. 
Hannov.  Dresd.  B.  Wagener.  Brüssel. 
B.  M.  Dresd.  Mus.  Kopenhag.  Musikfr. 
Wien.     Freising. 

—  englische  Ausg.  A  complete  teatrice 
of  thorough  Bass  . .  .  Lond.  (1734)  Hodg- 
son.  fol.     [br.  Mus.     Brüssel. 

.  . .  Kleine  General-Bass- Schule,  worin 
nicht  nur  Lernende,  sondern  vornehmlich 
Lehrende  aus  den  allerersten  Anfangs- 
gründen des  Ciavier -Spielens  überhaupt 
.  .  .  Hbg.  1735  Kissner.  4«.  253  Seit. 
[B.  B.  B.  Hbg.  Dresd.  B.  M.  B.  AVa- 
gener.  Basel.  Brilssel.  Amst.  B.  Lpz. 
Dresd.  Mus.  Kopenhag.  Musikfr.  Wien. 
Einsiedeln.     Beuron  Klosterbibl. 

—  Becker  zeigt  in  demselben  Jahre 
noch  eine  zweite  Ausg.  an,  die  nur  224  S. 
enthält  und  einen  saubereren  Druck  auf- 
weist.    [B.  Lpz. 

Der  neue  Oöttingische  aber  viel 
schlechter,  als  die  Lacedämonischen  ur- 
theilende  Ephorus,  wegen  der  Kirchen- 
Music  eines  andern  belehret  von  . . .  nebst 
dessen  angehängten  m  erckwürdigen  Lauten- 
Memorial.  Hbg.  1727  Kissner.  4«.  124  S. 
(gegen  Joach.  Mever's  unvorgreiffl.  Ge- 
danken 1726j.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  M. 
Bmssel.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Grandlage,  siehe  Ehrenpforte. 

Georg  Friedr.  Händeis  Lebensbeschrei- 
bung, nebst  einem  Verzeichnisse  seiner 
Ausübungswercke  und  deren  Beurtheilung; 
übersetzt  (nach  Mainwaring),  auch  mit 
einigen  Anmerkungen  . .  .  versehen  .  .  . 
Hbg.  1761  der  Verfasser,  kl.  8"  mit  Portr. 

25 


Mattlieson. 


386 


Mattheson. 


5  BD.  156  S.  4  BU.  Eeg.  [B.  B.  B. 
Hbg.  Proske.  B.  Wagener.  Brüssel. 
B.  Lpz.    Musikfr.  Wien. 

luiniici  mortis  verdächtiger  Todes- 
Freund.     Hbg.  1745.     [B.  Hbg. 

Kern  melodischer  Wissenschaft,  be- 
stehend in  den  auserlesensten  Haupt-  u. 
Grund -Lehren  der  musikal.  Setz -Kunst 
oder  Compositiou  . .  .  Hbg.  1737  Chr. 
Herold.  4".  182  S.  mit  dem  Anhange 
„Gültige  Zeugnisse"  von  Joh.  Scheibe 
15  S.  u.  J.  P.  Kuntzen  in  Lübeck,  15  S. 
[B.  B.  B.  Hbg.  Dresd.  B.M.  B.Joach. 
Lübeck.  B.  Wagener.  Basel.  Proske. 
Biüssel.  B.Lpz.  Musikfr. Wien.  Kopen- 
hagen. 

Etwas  neues  unter  der  Sonnen!  oder 
das  unterirdische  Klippen-Concert  in  Nor- 
wegen aus  glaubwürdigen  LTrkunden  auf 
Begehren  angezeigt  von  .  . .  Felsenlied 
unsichtbarer  Geschöpffe  (folgen  2  Zeilen 
Musik).     Hbg.  1740  AVierings  Erben.    4«. 

6  Bll.  [B.  Hbg.  Brüssel.  B.  B.  im  Ms. 
Mizler  druckte  es  in  seiner  musikal.  Bibl. 
Bd.  2,  Th.  .3,  S.  151  ab. 

M.  .'s  Mithridat  wider  den  Gift  einer 
welschen  Satyre,  genannt:  la  musica  (von 
Salvator  Rosa).     Hbg.  1749  Geifsler.     8». 

8  Bll.  LYI  u.  340  Seit.  10  Bll.  Reg. 
[B.  B.  B.Hbg.  B.M.  B.  Wagener. 
Brüssel.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Von  der  Musik  im  ewigen  Leben.  In 
M.'s  Gesprächen  der  Weisheit  und  Musik 
1751,  S.  145—173  (nach  Becker  133). 

Das  neu-eröffnete  Orchester^  oder  uni- 
verselle und  gründliche  Anleitung,  wie  ein 
Galant  Homme  einen  vollkommnen  Be- 
griff von  der  Hoheit  u.  Würde  der  edlen 
Music  erlangen,  seinen  Gout  darnach  for- 
miren,  die  Terminos  technicos  verstehen 
.  .  .  Mit  Anmkaen.  Hn.  Keisers.  Hbg. 
1713   Schiller's  "Wittwe.     12o.     338  Seit. 

9  S.  Beisp.  [B.  B.  B.Hbg.  B.Joach. 
B.  M.  Dresd.  B.  Wagener.  Brüssel. 
Wolfenb.  Bologna.  Amst.  B.  Lpz. 
Kopenhag.     Musikfr.  Wien. 

Das  beschützte  Orchester,  oder  des- 
selben zweite  Eröffnung,  worin  nicht  nur 
einem  wirklichen  galant-homme,  der  eben 
kein  Professions-Verwandter,  sondern  auch 
manchem  Musico  selbst  die  alleraufrich- 
tigste  imd  deutlichste  Vorstellung  musi- 
kalischer Wissenschaften  .  .  .  eiiheilet  .  .  . 
Hbg.  1717  Schüler's  Wittwe.  12o.  561  S. 
gegen  Buttstett  gerichtet.  [B.  B.  Dresd. 
B.Hbg.  B.M.  B.Joach.  Brüssel. 
B.  Wagener.  Bologna.  Amst.  B.  Lpz. 
Kopenhag.     Musikfr.  Wien. 

Das  forschende  Orchester  oder  dessen 
dritte  Eröffnung.    Darm  Sensus  vindiciae 


et  quartae  blanditiae,  das  ist:  Der  be- 
schirmte Sinnen -Rang  und  der  schmei- 
chelnde Quarten-Klang  . .  .  Hbg.  1721  ib. 
120.  789  S.  u.  44  S.  [B.B.  Dresd. 
B.Hbg.  B.M.  B.Joach.  B.  Wagener. 
Brüssel.  Bologna.  Amst.  B.  Lpz. 
Kopenhag.      Musikfr.  Wien.      Einsiedeln. 

Exemplarische  Organisten  -  Probe  im 
Artikel  vom  General-ßass,  welche  mitt.elst 
24  leichter  und  eben  so  viel  etwas 
schwerer  Exempel  aus  allen  Tonen,  des 
Endes  anzustellen  ist,  dass  einer,  der 
diese  48  Prob  -  Stücke  rein  trifft  .  . .  ein 
Meister  im  Accompagniren  (sev)  . . .  Ham- 
burg 1719  Schiller.  4».  276  S..  davon 
128  Seiten  Theorie.  Die  2te  Aufl.  trägt 
den  Titel:  Grofsc  Oeneral-Bass- Schule. 
[B.  B.  Dresd.  B.  Hbg.  mit  hds.  Bemerkg. 
Proske.  Brüssel.  Lübeck.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien.     Kopenhag. 

Bewährte  Panacea  als  eine  Zugabe 
zum  Mithridat.  Erste  Dosis.  Hbg.  1750 
Geissler.     8*^.     84  S.    (gegen  Bidermann). 

—  Wahrer  Begriff  des  harmonischen 
Lebens.  Der  Panacea^  zwote  Dosis.  Mit 
beygefügter  Beantwortung  dreyer  Ein- 
würffe  wider  die  Behauptung  der  himm- 
lischen Musik.  Hbg.  1750  Martini.  8«. 
119  S. 

—  Sieben  Gespräche  der  Weisheit  u. 
Musik  samt  zwo  Beilagen,  als  die  dritte 
Dosis  der  Panacea. . .  Hbg.  1751  Martini. 
8".  207  S.  [B.B.  Dresd.  B.Hbg. 
Lübeck  3.  Dosis.  Brüssel  2.  u.  3.  Dosis. 
B.  Lpz.  1—3.     Musikfr.  Wien. 

Der  musicalische  Patriot.,  welcher  seine 
gi-ündliche  Betrachtungen  über  Geist-  und 
Welthche  Harmonien,  samt  dem,  was 
durchgehends  davon  abhänget,  in  ange- 
nehme Abwechselung  zu  solchem  Ende 
mittheilet  ...  Hbg.  ]728.  4».  376  Seit. 
[B.B.  Dresd.  B.  Wagener.  B.  Hbg. 
mit  hds.  Bemerkg.  Brüssel.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

Philologisches,  siehe  Tresespiel. 

Phthongologia,  siehe  Aristoxeni. 

Plus  ultra,  ein  Stückwerk  von  neuer 
und  mancherley  Art.  1.  Vorrath. . .  Hbg. 
1754  Martini.  —  2.  Vorrath.  Ib.  1755. 
—  3.  Vorrath.  Ib.  1755.  8».  606  S.  -- 
4.  Vorrath.  Ib.  1756.  [B.  Hbg.  B.  B., 
B.  Lpz. ,  B.  Wagener  und  Biiissel  nur 
Vorrath  1—3.      Musikfr.  Wien  1—3. 

Reflexious  sur  l'eclaircissement  d'un 
Probleme  de  musique  pratique,  par  .  .  . 
Hbg.  1720  aux  depens  de  l'auteur.  4^. 
17  Paragraph.  [B.  Hbg.  mit  hds.  Be- 
merkg.    B.  B.     Biüssel.     Musikfr.  Wien. 

Reponse  faite  ä  AVeichinann  sur  sa 
lettre,    touchant   le    Genseric    (Oper  von 


Mattheson. 


387 


Mattheson. 


Telemann).  Hambg.  1722  (siehe  Weich- 
manu).     [Kopeuhag. 

Das  erläuterte  Selah,  nebst  einigen 
andern  nützlichen  Anmerkungen  und  er- 
bauhchen  Gedanken  . .  .  Hbg.  1745  Herold, 
s.  nom.  8".  164  S.  [B.  B.  B.  Hbg.  B. 
Lpz.     B.  M.     B.  Wagener.     Musikfr.Wien. 

Sieben  Gespäche,  siehe  Panacea. 

Die  neueste  Untersuchung  der  Sing- 
spiele nebst  beygefügter  musikalischer  Ge- 
schmacksprobe, liefert  hieoiit  Aristoxenus 
der  jüngere  .  . .  Hbg.  1744  Herold.  8*^. 
168  S.  [B.  Lpz.  B:  B.  B.  Hbg.  B.  M. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

M.  H.  J.  Sivers  gelehrter  Cantor,  bey 
Gelegenheit  einer  zu  Rostock  gehaltenen 
Hohe-Schul-Uebung.  in  zwantzig,  aus  den 
Geschichten  der  Gelehrsamkeit  ausge- 
suchten Exempeln,  zur  Probe,  Yertheidi- 
gung  und  Nachfolge  vorgestellet,  sodann, 
wegen  der  Seltenheit  des  Inhalts,  aus  dem 
Lateinischen  übersetzet  . . .  Harabg.  1730 
von  Wierings  Erben.  4".  33  S.  [B.  B. 
Brüssel. 

Philologisches  Tresespiel^  als  ein  kleiner 
Beitrag  zur  kritischen  Geschichte  der  deut- 
schen Sprache,  vornenüich  aber  mittelst 
gescheuter  Anwendung  in  der  Tonwissen- 
schaft nützlich  zu  gebrauchen  . .  .  Hbg. 
1752  A.  Martini.  8o.  133  Seit.  [B.  M. 
Brüssel.  B.  B.  Dresd.  Proske.  B.  Wa- 
gener.    B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Vollkommene,  siehe  Capellmeister. 

Gerechte  Wagschal  darinnen  Herr 
Joach.  Meyers  anmafslich  Hamburgischer 
■Criticus  sine  Cresi  u.  dessen  Suffragatoris 
Heinr.  Philipp  Guden  Theol.  Dr.  .  .  . 
richtig  . .  .  abgewogen  . . .  Altena,  kl.  8°. 
48  pp.     [B.  Wagener. 

Der  abgewürdigte  Wagemeister  oder 
der  fälschlich  genannte  Wagschale  nun 
verkapten  und  wohlbekannten  Innoceutii 
Frankenbergs  aui  dem  Parnasse  erkandte 
IJngeiechtigkeit  u.  Betrug  . . .  von  einem 
dankbaren  Discipent  des  fälschlich  auf- 
gezogenen Joach.  Meyers.  Anuno  1729. 
kl.  8».     61  pp.     [B.  Wagener. 

Wahrer  Begriff,  siehe  Panacea. 

Gültige  Zeugnisse  über  die  jüngste 
Matthesonisch  -  musikalische  Kern-Schrift, 
als  ein  füglicher  Anhang  derselben  . .  von 
Aristoxen,  dem  Jüngern  . .  Hbg.  1738. 
4".  15  S.  enth.  3  Briefe  an  Matth.,  der 
eine  von  J.  P.  Kuntzen  und  ein  Send- 
schreiben von  Scheibe  mit  Aumerkgen. 
Manche  Bibl.  schreiben  die  ganze  Schrift 
Scheibe  zu.  Siehe  bei  „Kern  melodischer 
Wissenschaft-^  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  Wa- 
gener. Brüssel.  Kopenhag.  Musikfr. 
Wien. 


Hasii  Dissertatio  de  tubis  stentoreis. 
Lips.  1719  (soll  nach  dem  Kat.  in  Kopen- 
hagen von  M.  übersetzt  oder  herausgeg. 
sem  (siehe  Hasius). 

Niedtens  (Friedr.  Erb.)  musikal.  Hand- 
leitung, 3.  Theil,  herausgeg.  von  M.  mit 
einer  Vorrede.  Hbg.  1717  Schüler.  4". 
68,  20  u.  56  S.  (siehe  Niedt). 

Gab  Chrstph.  Eaupach's  Veritophili 
deutsche  Beweis  -  Gründe  1717  in  Hbg. 
heraus  (siehe  Eaupach). 

Schriften  gegen  M.,  anonym: 

Ungeänderte  Copie  von  einem  Schrei- 
ben au  den  ...  in  Hbg.  gez.  M.  Z.  G. 
40.     [Dresd. 

Ein  paar  derbe  musikalisch-patriotische 
Ohrfeigen  .  .  .  von  Musandern  und  Har- 
monie. 1.  Gespr.  s.  1.  1728.  4".  1  Bog. 
(siehe  Becker  529).    [B.  B.  im  Ms.     B.  M. 

C.  F.  Becker  1  giebt  über  den  Inhalt 
der  Werke  oft  genaue  Nachricht,  sowie 
Forkel  8. 

B.  B.  Autogr.  Nr.  16:  Melotheta,  d.  i. 
der  grundrichtige  nach  jetziger  neuesten 
Manier  angeführte  Componist  . .  .  Hbg. 
1721.    fol.     J(i9  S. 

Kompositionen 
1.  im  Druck : 

Odeon  morale  .  .  .  Sittliche  Gesänge. 
Text  u.  Ton  von  M.  Nrnbg.  1751  Haffner. 
1-  und  mehrstim.  Gesänge  mit  bez.  Bass. 
fol.  3  Bll.  u.  19  S.  [ß.  Hbg.  B.  Wa- 
gener,    B.  B. 

Arie  scelte  deU'opera  Henrico  IV.  re 
di  Castiglia.  Amburgo  1711.  Typeudruck. 
Singst,  mit  Quartettbegltg.  in  P.  u.  Stb. 
[B.  Hbg.  B.  G.  B.  Wagener.  B.  B. 
Wolfenb.  nur  3  Stb. 

Xn  Senates  ä  2  et  3  flutes  sans  bass. 
1.  Oeuvre.  Amst.  (1708)  Roger.  3  Stb. 
fol.  [B.Hbg.  Musikfr.Wien.  Wolfenb: 
Amst.,  Mortier. 

Sonate  pour  le  Clavegin,  dedic.  der- 
jenigen Persohn,  die  sie  am  besten  spielen 
wird,  s.  1.  1713.  1  Bl.  in  gr.  fol.  [B.  B. 
B.  M. 

M. .  .'s  Harmonisches  Denckmahl  aus 
12  erwählten  Ciavier  Suiten  .  . .  London 
1714  Fletcher.  fol.  8  S.  Vorbl.  47  S. 
Mus.  [B.  ß.  auch  in  2  Kopien.  B.  Hbg. 
br.  Mus. 

—  Pieces  de  clavecin  en  2  voU.  con- 
sistant  des  Ouvertüre,  preludes,  fugues, 
aUeraands,  courentes,  sarabandes,  giques 
et  aires,  ...  London  1714  Fletcher.  fol. 
ohne  Vorrede  und  Widmung.  [Brässel. 
R.  C.  of  Mus.    B.  B.     C.  P. 

—  Pieces  p.  clav.  in  Farrenc's  Tresor, 
Bd.  11. 


25 


r.  * 


Mattheson. 


388 


Mattheson. 


Der  brauchbare  Virtuose,  welcher  sich 
mit  ]2  Cammersouaten  auf  der  flute  tra- 
versiere,  der  Yiol.  u.  dem  Ciavier  hören 
lassen  mag.  Hbg.  1720  Schiller  und 
Kissner.  fol.  10  Ell.  u.  6.5  S.  [ß.Hbg. 
Kopenhag.  B.  Wagener.  B.  Lpz.  B.  B. 
Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Sonate  pour  le  clavecin  (auch  deutscher 
Titel),  s.  1.  Kupferstich  1729.     [B.  Hbg. 

Die  Tvohl-kliugende  Finger-Sprache,  in 
12  Fugen,  mit  zwey  bis  drey  Subjecten 
entworfen  .  . .  (Händel  gewidm.)  Hbg. 
1735  der  Verfass.     14  S. 

—  2.  Thl.  gleicher  Titel  mit  der  Jahresz. 
1737.  S.  15—27.  Mss.  in  ß.  B.  173.  — 
Im  Drack:  B.  Hbg.  B.  Wagener.  Mu- 
sikfr. Wien. 

7  Fugen  ed.  bei  Hofmeister  in  Lpz. 
neu  herausgegeben. 

—  Les  doits  parlans  en  12  fugues 
doubles  ä  2  e  3  sujets  p.  le  Clavecin 
2.  ed.  Nürnbg.,  Haffner  1749.  27  Seit, 
gr.  fol.  [B.  B.  B.  Wageuer.  Dresd.Mus. 
B.  Lpz.     Berlin  Th.     br.  Mus. 

2.  Mamtscripte. 

9  Fi;ghe  per  il  Cemb.  o  l'organo.  Ms. 
Hofb.  Wien,  18675,  16  Ell.  kl.  qufol.  In 
Ms.  19 106  u.  319  Bruchstücke  in  Kopie. 

Ms.  13905a.  B.  B.  Seite  73:  Sonata 
per  il  Cemb.  Gd.     Nur  1  Satz. 

—  6712.  Samlbd.  von  Muffat,  Klavier- 
u.  Orgelst.  S.  122  eine  Fuga. 

—  13  905a.  Sonate  f.  Clav.  Gd.  1713 
gedr. 

—  13905.  Harmon.  Denckmahl  aus 
12  erwählten  Ciavier-Suiten.  Gedr.  1714 
in  Lond. 

—  125  p.  118.     Fugen. 

Die  Stadtbibl.  in  Hamburg  besitzt  den 
ganzen  Nachlass  von  M.  und  ist  daher 
ungemein  reichhaltig  an  Drucken  und  be- 
sonders an  Mss.  Ich  stelle  letztere  in 
derselben  Eeihenfolge  zusammen,  wie  sie 
in  der  obigen  Bibl.  geordnet  sind. 

22.  fol.    36  S.  Part.    Auf  Weihnachten. 

23.  fol.  36  S.  Der  verlangte  und  er- 
langte Heiland.    Orator.  auf  Weihnachten. 

24.  Psalmo  23  di  Marcello  iuterprete 
Matth.    Contralto  e  Tenor.     8  pp.     fol. 

25.  dito.    Ps.  25.     22  Bll.     fol. 

26.  Das  gröfste  Kind  in  einem  Ora- 
torio  auf  Weihnacht.     76  pp.     fol. 

27.  Die  Fracht  des  Geistes  in  e.  Orat. 
auf  Pfingsten.     56  pp.     fol.  u.  4°. 

28.  Eine  Samlg.  ChorJüe,  Menuetts, 
Sarah.,  Gavott.  etc.  zweifelhaft  ob  von 
Matth.     68  EU.     .iuer40. 

29.  Porsenna.  "J.  Jan.  1702.  67  EU.  fol. 
29a.     Cleopatra,    Drama   per   musica. 

28.  Mai  1704.     139  pp.     fol. 


30.  6Caiitateü,  op.  2.  1708.  54  pp.  fol. 

31.  Sei  Cantate,  tre  con  e  tre  senza 
Strom.  Op.  3.  18.  April  1709.  52  pp. 
querfol, 

32.  Boris  Goudenow  oder  der  durch 
Verschlagenheit  erlaugte  Thron.  19.  Sept. 
1710.     132  pp.     fol. 

33.  Opera  Henrico  IV.  Ee  di  Castiglia. 
12.  Jan.  1711.  (Poesie  von  J.  J.  Hoe.) 
202  pp.     fol. 

34.  La  Gangarina.  26.  Mai  1715. 
44  pp.     fol. 

35.  Cantata  a  2  v.  c.  str.  per  le 
nozze  del  Krause  e  Köhler.  10.  Juni 
1715.     19  pp.     fol. 

36.  Die  Viedtische  Serenata  comp,  in 
12  Stunden  2.  Sept.  1715.  Dabei  Er- 
zählung e.  Teufels -Musik  bei  Christiania. 
2  Bll.     fol. 

36  a.  Die  heilsame  Geburth-  u.  Mensch- 
werdimg unseres  H. . .  nach  Lucas.  1715. 
32  pp.     fol. 

37.  Die  leidtragende  und  wieder  ge- 
tröstete Wittwe  zu  Nain.  1716.  47  pp.  fol. 

38.  Magnificat.  März  1716.  22  und 
72  pp.     fol. 

39.  Die  gnädige  Sendimg  des  hlg. 
Geistes  zur  Erweckung  christl.  Andacht 
am  3.  Pfingsttage.     1716.     53  pp.     fol. 

40.  Der  siegende  Gideon.  Poesie  von 
Glauche.     1717.     52  pp.     fol. 

40  a.  Zion.  Cantata  per  chiesa.  32 
pp.     fol. 

41.  Das  Haniburgische  Tempelfest. 
17.  Juni  1717.     30  pp.     fol. 

41  a.  Der  reformireude  Johannes.  . . . 
31.  Oct.  1717.     104  pp.     fol. 

42  a.  Passionsandacht  über  den  ver- 
lassenen Jesum  in  einem  Dialog  am 
Stillen  Freytag,  21.  März  1717.  10  pp. 
fol.,  angebunden : 

b.  Der  Altonaische  Hirten  Segen  in 
einem  Oratorio  am  stil.  Freytag.  16  pp., 
angebunden : 

c.  Die  Wahrheit,  Sonatina  pour  Mad. 
Petzolt.     4  pp.     fol. 

42  d.  Die  glücklich  streitende  Kirche 
1718.     57  pp.     fol. 

43.  Die  göttliche  Vorsoige  über  alle 
Creattiren  in  einem  Oratorio  1718.  Poesie 
V.  König.  50  pp.  fol.  (Begonnen  am 
31.  Aug.,  voUendet  am  2.  Sept.  1718). 

44.  Der  aller  erfreulichste  Triumph 
in  einem  Oratorio.  28.  Mai  1718.  48 
pp.     fol. 

45.  Der  für  die  Sünde  der  Welt  ge- 
marterte u.  sterbeude  Jesus  (nach  Bro- 
ckes).  16.  März  1718.  131  pp.  fol.  [auch 
im  Ms.  E.B.  13840.     Part. 

46.  Das     betrübte    Schweden     (auf 


Mattheson. 


389 


Mattheus,  Johann. 


Carl  XII.).     26.  Febr.  1719.     Poesie  von 
G.  W.  Hero.     32  pp.     fol. 

47.  Der  verlohrne  u.  wiedergefundene 
Amor  ...  Serenata  beym  HecHau-Roep- 
storischen  Vermählungs-Feste.  Hamburg 
,,1719  am  5.  Oct.  in  12  Stunden  gemacht." 
28  S.     fol. 

48.  Christi  Wunderwerke  bey  dem 
Schwachgläubigen.  Orator.  10.— 18.  Juni 
1719.     62  pp.     fol. 

49.  Die  vergnügte  Nacht.  Serenata 
zur  Vermählung  der  Rieh.  Thibou.  29. 
Oct.  1719.     47  pp.     fol. 

50.  Die  durch  Christi  Auferstehung 
bestätigte  Auferstehung  aller  Todten.  24. 
März  1720.  Poesie  v.  Wichmanu.  90 
pp.     fol. 

51.  Der  brauchbare  Virtuose,  welcher 
sich  mit  12  neuen  Kammer  -  Sonaten  auf 
der  Flute  Travers.,  der  Violin  und  dem 
Claviere  hören  lassen  mag.  Nebst  Madri- 
gal von  Job.  Martin  Steindorff.  1720. 
65  pp.     fol.  (ist  auch  gedruckt). 

52.  Das  irrende  u.  wieder  zurecht  ge- 
brachte Sünden  -  Schaaf,  ein  Oratorio.  9. 
Juni  1721.     61  pp.     fol. 

53.  Das  Grofse  in  dem  Kleinen,  oder 
Gott  in  dem  Herzen  eines  gläubigen 
Christen,  in  e.  Orator.  13.  Mai  1722. 
59  pp.     fol. 

54.  Der  liebreiche  u.  gedultige  David 
in  e.  Oratorio.    10.  Aug.  1723.    59  pp.    fol. 

55.  Das  Lied  der  Cammer  in  Passio- 
nen! Christi.  P.  1.  2.  1723,  13.— 30.  Jan. 
80  pp.     fol. 

55  a.     Daniel  auf  Ostern.    36  pp. 

56.  Auf  das  Absterben  des  Kgs.  von 
Grofsbrit.  Georg  I.  Text  von  Chrstph. 
Gottl.  Wend.     Jiüi  1727.     48  pp.     fol. 

56  a.  Dominico  IV  post  Trinitatis.  47  pp. 
fol. 

AiiTserdem  besitzt  aber  die  Hamburger 
Stadtbibl.  folgende  Mss.,  die  nicht  im 
Hds.-Kataloge  stehen,  so  weit  mir  der- 
selbe mitgeteilt  ist: 

Ode  auf  des  . . .  Heinichen  . . .  Werck 
vom  Generalbass  (mit  Musik?). 

Aesopus  bey  Hofe,  Singsp.  (aus  dem 
Ital.,  mit  Musik?). 

Der  Todt  des  grofsen  Paus  u.  d.  Absterb. 
des  .  . .  Gerh.  Schotten.  —  Musik  z.  Thl. 
von  M.  1702. 

Die  Geburt  Christi,  Kirchen-Musique. 
Hbg.  1705. 

Der  überwindende  Immanuel.     Orat. 

Der  Blut-rünstige  Kelter-Treter  (?). 

Das  Lied  des  Lammes. 

Der  Triumph.     Hbg. 

Der  . . .  Siegesfürst.     Orator. 

Die  Sendung  Gottes  des  big.  Geistes.  Hbg. 


Christi  "Wunder  -  "Werke  Bey  den 
Schwachgläubigen. 

Concert  bey  der  Rathsmahlzeit  auf 
Matthiae  1709. 

Die  nach  Verdienst  erhobene  Tugend. 
Serenata,  als  J.  A.  "Winckler  Syndicus 
wurde.     Hbg.  1712.     Text  v.  Neudorff. 

Amors  Intriguen  an  dem  . .  .  Geburts- 
tage des  Frl.  A.  Chr.  v.  "^'"edderkop.  Se- 
lenata.     Hbg.  6.  Jan.  1712. 

Die  Vermählung  der  Klugheit  mit  d. 
Tugend,  vorgest.  von  König.  Cantata  auf 
die  Kgl.  Grol'sbr.  Cröuung  1714.     Hbg. 

Die  frohlockende  Themse.  Serenata 
von  König  (auf  dasselbe  Fest)  1714.    Hbg. 

Die  vergnügte  Treue,  bey  der  Kraus-  u. 
Kählerischen  Trauung.  Cantata.  Hbg.  1715. 

Keusche  Liebe,  bey  dem  Viet-  u.  Mohr- 
raannischen  Hochzeit!.  Serenata  v.  König. 
Hbg.  1715. 

Den  Ruhm  des  Hauses  Gagarin,  stellen 
vor  J.  H.  J.  L.  P.  C.    Serenata.    Hbg.  1715. 

Oratorium  auf  die  Trümmer-  u.  Co- 
nauische  Verehlichung.     Hbg.  1716. 

Das  Mercurialische  Opffer.  Serenata 
auf  dieselbe  Hochzeit.     Hbg.  1716. 

Oratorio  bey  der  Trauung  des  H.  Balth. 
Mentzer  u.  Joha.  Hedwig  "Winckler.  Hbg. 
1717. 

Die  über  die  Entfernung  triumphirende 
Bestan  (?). 

Das  über  die  Güte  Gottes  ei-freuete 
Zion.     Cantata.     Altona  1717. 

Die  freudenreiche  Geburt  Jesu  Christi. 

Zenobia.     Oper.     1722. 

Joseph.     Orator.  (1725). 

Das  Gottsei.  Geheimnis.  "Weihnacht- 
Music  (1725). 

Jerobeam.     Orator.  (1726). 

Das  "Wort  der  Verheifsung.  "Weih- 
uachts-Musick  (1727). 

Die  in  neuen  Ausg.  erschienenen  Kom- 
posit.  siehe  in  Eitner  2. 

Mattheiis  Mautuanus,  diente  im 
16.  Jh.  als  Musikus  in  Sieben- 
bürgen (M.  f.  M.  30,  148(9). 

Mattlieus  de  Perusia,  ein  Kom- 
ponist des  14/15.  Jhs.  aus  Perugia, 

von  dem  sich  in  der  Bibl.  palatiua  zu 
Modeua  Nr.  568  in  einem  kleinen  Perga- 
mentcodex zwei  Kompositionen  befinden 
(Cappelli  p.  6  und  M.  f.  M.  30,  158). 

Mattlieus,  Johann,  Kgl.  preufs. 
Kammer-Kanzlist  zu  Ellrich,  gab 
1783  bei  Hummel  in  Berlin: 

LiUa  oder  die  Gärtnerm,  ein  lyr.  Schausp. 
in  3  Akten  heraus,  welches  Cramer  1,  913 
als  sehr  schwach  bez. 


Matthey. 


390 


Matthyfz,  Paulus. 


Matthey,  Gr . . .  F  . . .,  ein  un- 
bekannter Komponist,  von  dem  die 
Musikfi\  in  Wien  folgende  Kom- 
positionen besitzen 

1.  Scherzo  di  Fantasia.  2.  Inti-oduzione, 
Adagio  e  Polonese.  3.  Capriccio  etVariaz. 
pour  Clavecin  e  Fl.  ou  Fl.,  ou  Vcl.  oe.  37 
(mehr  giebt  der  Katalog  nicht  an). 

Matthias  (Mathias) ,  Hermann 
Yerrecorensis.  In  den  Akten  des 
Domes  zu  Mailand  liest  man:  ,.Her- 
manno  Yerecore,  detto  Maestro 
Matthias  fiammengo."'  Es  ist  frag- 
lich, ob  Mattliias  oder  Hermann 
sein  Familienname  war,  da  beide 
ISTamen  einzeln  und  gemeinschaft- 
lich auftreten.  Yerrecorensis  ist 
seine  Geburtsort,  doch  ist  dessen 
ursprünglicher  Name  bis  jetzt  noch 
nicht  ergründet  worden.  Durch 
Kade's  Biographie  über  Matthaeus 
le  Maistre  sind  alle  späteren  ver- 
führt worden,  Matthias  für  letzteren 
zu  halten.  Er  war  ein  Flamländer 
und  nach  Muoni's  Mitteilungen  aus 
den  Akten  S.  29  wurde  er  am  5. 
Jan.  1523  an  Stelle  Gafor's  zum 
Kapellmeister  am  Dome  zu  Mai- 
land ernannt  u.  am  9.  Dez.  1534 
von  neuem  bestätigt.  1558  folgte 
sein  Nachfolger.  Der  biographische 
Artikel  in  M.  f.  M.  3,  196  kennt 
dies  Dokument  zwar  nicht,  ist  aber 
immerhin  beachtenswert.  Band  4 
ein  Tonsatz.  Yon  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bisher  bekannt: 

La  bataglia  couiposta  da  M.  Mathias 
Fiamengo  . . .  con  alcune  ViUotte  piacevole 
novamente  .  . .  Ven.  1549  Ant.  Gardane. 
4Stb.  riu40.  11  Gesge.  [Bologna  A.  T.  B. 
VoKenb. 

—  Aggiontoui  anchora  una  Yülotta  alla 
Padoana  con  4  parte.  A  4  voci.  Ven. 
1552  Gardane.  4  Stb.  qu40.  [Brässel: 
C.  A.  B.  Bologna:  A.  B.  M.  Florenz 
B.  L:  T. 

—  Die  Schlacht  vor  Pavia  auch  in 
Schmeltzers  Samhvk.  Guter  seltzamer 
kunstr.  teutscher  Gesg.  1544  Nr.  2. 

Cantuum  quinque  vocum  (quas  Motetta 
vocant)  Hermauni  Matthiae  Werrecoren. 
Musici  excellentissimi,  Lib.  1.   Nunc  pri- 


mum  . . .  Mediolani  1555  Franc,  et  Sim. 
Moschenios.  qu4",  nur  Bassus  in  B.  Bo- 
logna. B.  Hbg.  5  Stb.  die  Jahresz.  mit 
Tinte  in  1559  geändert.  In  Joseph  Müller's 
Kat.  der  Kgsbg.  Bibl.  wird  unter  Matthias 
viel  Unfug  getrieben.  Obiger  Druck  steht 
sogar  erst  unter  Werrecoren\  vorhanden 
A.  T.  B.  5a. 

27  Gesge.  in  Samlwk.,  siehe  Eitner  1. 
Verbessere  das  eiste  in  „Ad  sit  nobis 
gratia".  Cantabo  domino  ist  im  Ott  1537 
mit  Eckel  gez.,  ob  mit  Recht,  muss  vor- 
läufig daliin  gestellt  bleiben.  Nachzutragen 
ist  noch  in  Archadelt's  Madr.  3  voc.  1542 
die  Motette  „Gabriel  angelus''  3  v.  Die 
Motette  „Beati  oranes'*  c.  2.  p.  auch  in 
einem  Ms.  von  1538,  5  Stb.  in  der  Proske- 
schen  Bibl.  mit  Hermannus  Cü.  gez.  Eben- 
dort  in  Ms.  879  und  884  2  Hymnen  und 

1  Motette. 

Lu  Ms.  B.  Br.  ein  Suxrexit  pastor  bonus 
5  voc.  in  3  Kopien. 

Ms.  132  B.  M.  1  achtst.  Motette. 

Matthias,  J  . .  .  E  . . .,  nur  be- 
kannt durch: 

Drey  Sonaten  vor  die  Harfe  und  das 
Klavier  mit  einer  Violine  zur  Begleitung. 
1.  Heft.    Halle  1785  Chr.  G.  Täubel,  qufol. 

2  Stb.     [B.  AVagener. 

Matthias  Nicolaus.  Um  1613 
Discant-Falsetist  und  auch  Tenorist 
in  Diensten  des  Markgrafen  von 
Culmbach  (Chrysander  1,  154). 

Matthys,  Cornelius,  um  1571 
Contratenorist  an  St.  Romband  in 
Mecheln  mit  51  liv.  3  sous  Gehalt 
(Straeten  1,  4). 

—  XicoJo,  wird  in  La  Coste's 
Yerlagskat.  in  Amsterdam  mit 
Lib.  1 — 5  p.  Y.  et  Ycl.  av.  Basse 
verz.  Oscar  Paul  hält  ihn  für  den- 
selben wie  Matteis,  Nicolo  II.,  doch 
ist  es  wahrscheinlicher,  dass  Ni- 
cola I.  damit  gemeint  ist.  Was  er 
sonst  über  Nicolo  11.  sagt,  ist  ein 
Irrtum. 

MatthjCz,  Paulus,  Drucker  und 
Yerleger  in  Amsterdam  von  etwa 
1602  ab.  Seine  Firma  fand  ich 
noch  1720  ohne  Yornamen.  Er 
gab  1646  folgendes  Samlwk.  heraus: 

T'uitemeut  Cabinet  van  Pavanen,  Alle- 
manden,  Sarabanden,  Coui'anten,  Balleten, 
Intraden,  Airs,  Ende  nieuste  Voizen  om 


Mattielli. 


391 


Matzson  von  "Wardtbierg. 


met  2  en  3  Fioolen  of  ander  Speeltuigh 
te  gebi-uiken  van  der  alder  konstighste 
Speelmeesters  en  Liefhebbers.  1.  Deel 
(und  2.  Deel).  Arast.  1646.  quS»  in  Stb. 
Enth.  Komposit.  von  Beruardo  Barlasca, 
van  Constautin,  Cornel.  Kist,  P.  Luidliens, 
Christian,  T.  Menila,  Joh.  Schop,  P.  de 
Vois.  [B.  Wagener,  vom  2.  Teil  fehlt 
der  Bass. 

Mattielli,  Giov.  Ant,  s.  Matielli. 

Mattigkovensis,  . . .  Lebenszeit 
unbekannt.  Die  Studienbibl.  in 
Salzburg  besitzt  von  ilim: 

Ars  diseendi  musicam.  Ita  instructur 
inventi;s  . .  .  S.  E.  J.  B.  Ö.  (ÖlperlV).  s.  1. 
et  a.     8*^,   lateinisch  und  deutscher  Text. 

Mattioli,  Andrea,  da  Faenza, 
sein  Geburtsort.  Nach  den  Titeln 
seiner  Druckwerke  war  er  um 
1646  Kaplan  (Mansiouario)  und 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
S.  Cassano  zu  Imola,  um  1653 
Kapellmeister  an  der  Akademie  de 
Spirito  Santo  zu  Ferrara  und  um 
1671  Kapellmeister  an  der  Hof- 
kapelle zu  Mantua.  Letztere  Stel- 
lung wird  im  Kat.  von  Modena 
unter  Mazzi  schon  mit  dem  Jahre 
1664  verz.  Er  schrieb  aufser  geist- 
lichen Werken  auch  Opern;  Allaci 
führt  1650  II  ratto  di  Cefalo  in 
Ferrara  an  und  Galvani  1654  Giro, 
wiederholt  1665,  in  Gemeinschaft 
mit  Cavalli  und  1665  Perseo,  in 
Venedig  komponiert.  Yon  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar: 

Compieta  a  4  concertato  di  . . .  op.  1. 
Yen.  1639  Vincenti.  4  Stb.  4».  [Bo- 
logna: C.  T. 

Hinni  sacri  concertati  a  1,  2,  3,  5  e 
6  voci,  con  instrom.,  e  senza  ...  op.  2. 
Yen.  1646  Vincenti.  7  Stb.  4".  12  Gesge. 
[B,  Br.     Bologna. 

Messa,  e  Salmi  concertati  a  3,  4,  e 
5  voci  di  . . .  op.  3.  Ib.  6  Stb.  4P. 
1  Messe,  Domine  ad  adj.,  6  Vespeips.  u. 
1  Magnif.  [B.  Br.  Bologna,  Abdr.  der 
Dedic.  2,  104  mit  1653  datiert. 

Salmi  ä  8  voci  pieni,  e  brevi  alla  mo- 
derna  del  Canonico  . . .  Op.  4.  Veo.  1671 
Franc.  Magni.  9  Stb.  4^.  19  Nrn.  [Bo- 
logna, Kat.  2,  268  Abdr.  der  Dedic.  Flo- 
renz.    Brüssel.     La  Fage  3,  13  nur  8  Stb. 

Armonia  sacra  dedata  dal  concerto  di 


Salmi,  Motetti,  Inni  &  Antifone  a  voce 
sola  con  Violini  .  . .  Ven.  1675  Magni. 
Stb?  40.  [br.  Mus.  fehlen  die  V.  Paris 
Nat.  Besitz  unbek. 

Er  schrieb  auch  in  Gemeinschaft  mit 
Fihberto  Laurenzi  für  Ferrai'a  1651  die 
Oper  „L'esiglio  d'amore",  Text  von  Pasetti. 
Textb.  im  Privatbesitz. 

Mattioli,  Graetano  (Cajetano), 
geb.  7.  Aug.  1750  zu  Venedig. 
Nach  Neefe  hat  er  in  Parma  bei 
Angelo  Moriggi  Violinstudien  ge- 
macht, dirigierte  dann  in  Bologna, 
Mantua  und  Parma  das  Opern- 
orchester, ging  nach  Deutschland 
und  wurde  am  26.  Mai  1774  Kon- 
zertmeister an  der  Kurf.  Kapelle 
zu  Bonn  mit  1000  Gld.  Gehalt. 
Am  24.  April  1777  wird  er  zum 
Musikdirektor  ernannt,  musste  aber 
am  18.  Mai  1784  wegen  Schulden 
das  Land  verlassen  (Thajer  1,  53  ff. 
S.  80  weitere  Urteile  über  ihn. 
Neefe  sagt:  „er  war  ein  Mann  voll 
Feuer  und  geschwinden,  lebhaften 
und  feinen  Gefühls")- 

Mattstädt,  Christian  Franz, 
um  1764  Fagottist  an  der  Hof- 
kapelle zu  Dresden  mit  400  Thlr. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  156).  Dulon 
in  seiner  Selbstbiographie  nennt 
einen  Madstädi^  der  1783  Organist 
in  Stralsund  war  und  für  Klavier 
komponierte.  Es  ist  fraglich,  ob 
damit  der  obige  gemeint  sein  kann, 
obgleich  Gerber  1  auch  einen  Or- 
ganisten Mattstädt  nennt. 

Mattuschek,  Wenzel,  Fagottist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  Febr.  1807  bis  f  26.  Aug.  1824, 
64  Jahre  alt,  also  um  1760  geb. 
(Köchel  1). 

Matucci,  . . .  Organist  am  Dome 
in  Florenz  um  1770  (Burney  1, 175). 

Matz,  siehe  Hans  von  Metz. 

Matzson  von  Wardtbiery,  Oe- 
org,  aus  Schweden,  wird  1575 
wegen  Aufnahme  in  die  HofkapeUe 
zu  Dresden  geprüft  (s.  Staatsarch.). 


Mauburne. 


392 


Maugars. 


Mauburne,  Jean,  geb.  1460 
zu  Brüssel,  gest.  1503  zu  Paris, 
studierte  Musik  in  Utrecht,  wurde 
dann  Priester  und  Kanonikus  an 
melireren  Abteien  Frankreichs  (siehe 
Weckerlin  Bibl.  des  Conservat.  zu 
Paris,  Catalogue  p.  189).  Im  Con- 
servatoire  zu  Paris  befindet  sich 
von  ihm 

Rosetum  exercitionim  spiritualiiim  et 
sacrariura  nieditatiouum  io  quo  etiam 
habetur  materia  predicabilis  per  totius 
anni  circulum.  Recognitum  penitus  et 
auctum  multis  . . .  Impressum  .  .  .  Paris, 
Joau.  Paerui  et  Job.  Scabeleri  (vulgo  Wet- 
tenscbire  1510).  fol.  344  Ell.  Die  1.  Ausg. 
erschien  1491.     Beschrbg.  im  Weckerhn. 

Maubus,  dit  de  Fernes,  Jehan 

de,  Kaplan  und  Sänger  an  der 
Hof  kapeile  zu  Paris  mit  15  L. 
monatl.  Gehalt.  Er  starb  im  Febr. 
1461  (Brenet  8). 

Maueh,  Christian,  starb  am 
28.  Nov.  1785  im  33.  Lebensjahre 
(also  1751  oder  52  geb.)  als  Kam- 
merrausikus  in  der  Kapelle  des 
Prinzen  Ferdinand  von  Preufsen 
zu  Berlin  (Gerber  1). 

Die  B.  B.  besitzt  von  ihm  im  Ms.  14020 
ein  Duetto  per  V.  e  Vcl. 

Mauchiati,  Carlo,  1653  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  München  mit 
165  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Mauelerc,  Pierre,  Herzog  von 
Bretagne,  Sohn  von  Eobert  H.,  Graf 
von  Dreux,  gest.  1250.  Er  betrieb 
Poesie  und  Musik  und  befindet  sich 
1  Chanson  mit  Noten  im  Ms.  in 
Paris  Nationalbibl.  (Fetis). 

Maucourt,  Cliarles  Louis,  geb. 
gegen  1760  zu  Paris,  bildete  sich 
unter  Harranc  zum  Violinisten  aus, 
trat  im  Concert  spirituel  um  1778 
auf,  ging  auf  Reisen,  hielt  sich  in 
Mannheim  auf  und  dann  Braun- 
schweig, wo  er  gegen  1784  ange- 
stellt wurde  und  1813  pensioniert 
(Fetis,  der  auch  seinen  Vater  er- 
wähnt, der  als  Klavierlehrer  in 
Paris  lebte  und  1758  Pieces  p.  le 


clav.  av.  acc.  d'un  V.  in  Paris 
herausgab.  Auch  Gerber  2  er- 
wähnt ihn.  Schilling  giebt  einen 
total  anderen  Lebenslauf,  doch  ist 
dies  nicbt  mafsgebend).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

6  Sonates  en  Trio,  oeuv.  1.  Paris. 
[Paris  Nat. 

Concert  pour  V.  (Ad.)  av.  acc.  de  plu- 
sieurs  instruments.  Dedie  Comte  de  West- 
phalen.  Oe.  3.  Brunsvic,  Magasin  de 
mus.     9  Stb.     [B.  Wagener. 

Concert  pour  un  V.  princip.,  av.  acc. 
de  2  Clariuettes,  2  Fl.  et  2  Cors,  2  V.  A. 
etB.    Darmstadt,  Bossler.    11  Stb.    [B.  M. 

Mauduit,  Jacques,  geb.  16.  Sept. 
1557  zu  Paris,  gest.  ebd.  21.  Aug. 
1627.  Studierte  im  College  zu 
Paris,  ging  auf  Reisen,  kehrte  nach 
Paris  zurück  und  folgte  seinem 
Vater  in  der  „Charge  garde  du 
depot  de  requetes  du  palais".  Er 
besafs  eine  gute  Musikbildung  und 
zeichnete  sich  besonders  als  Laute- 
nist aus. 

Ein  Eequiem  zu  5  Stirn,  seiner  Kom- 
position, zur  Totenfeier  Ronsard's  ge- 
schrieben, veröffentlicht  Mersenne  in 
seiner  Harmonie  univers.  1637  liv.  7 
p.  66;  von  S.  63  ab  seine  Biographie 
nebst  Porträt.  Auch  in  der  Lpz.  Ztg. 
]842  Nr.  2  befindet  sich  deutsch  die 
Biogr.  u.  der  Abdi-uck  des  Requiems.  — 
2  Airs  im  Samlwk.  Airs  1614.  —  In  Del- 
sarte's  neuem  Samlwk.  die  Chansonette 
de  Baif  „Vous  me  tuez  si  doucement", 
4  voc.  —  In  Gabr.  Bataille's  Airs  1614 
Bl.  53  u.  54  zwei  Gesge.  —  Fetis  sagt, 
dass  er  eine  grofse  Anzahl  Messen,  Vespern, 
Hymnen,  Motetten  u.  a.  hinterlassen  habe, 
giebt  aber  keinen  Fundort  an.  1581  ge- 
wann er  den  ersten  Preis  zu  Evreux. 

Maug-ars,  Andre  (nicht  Aude, 
wie  Fetis  schreibt),  ein  vielseitig 
gebildeter  Mann,  der  sich  im  ersten 
Drittel  des  17.  Jhs.  zeitweilig  in 
Rom  aufhielt  und  eine  in  Brief- 
form gehaltene  Abhandlung  über 
das  römische  Musiktreiben  schrieb, 
die  im  Jahre  1639  zu  Paris  er- 
schien und  mehrfache  Auflagen 
erlebte,  die  sich  bis  in  die  Neuzeit 
erstrecken.      1620    ging    er   nach 


Maugars. 


393 


Maurer,  Franz  Anton. 


England  und  hielt  sich  daselbst 
beinahe  4  Jahre  auf.  Dort  ver- 
vollkommnete er  sich  in  der  Hand- 
habung der  Viola  so  weit,  dass  er 
sie  nach  Aussagen  von  Zeitgenossen 
meisterhaft  spielte.  Nach  Frank- 
reich zurückgekehrt ,  beschäftigte 
er  sich  literarisch,  erhielt  die  Titel 
eines  Conseiller  und  Secretaire  du 
roi  und  trat  in  die  Dienste  des 
Kardinals  Richelieu,  der  ihm  später 
die  Priorwürde  von  St. -Pierre  zu 
E3"nac  verlieh.  Aeltere  Schrift- 
steller nennen  den  Ort  de  Nac. 
Fetis:  Esnac.  Thoinan  entscheidet 
sich  für  Eynac  in  der  Auvergne, 
da  die  anderen  Namen  in  keinem 
Ortslexikon  vorkommen  (M.  f.  M. 
10,  2  nach  Thoinan  übersetzt). 
Obige  Abhandlung  ist  betitelt: 

Eesponse  faite  ä  un  curieux  sur  le  sen- 
timent  de  la  musique  d'Italie.  Escrite  ä 
Rome  le  preiuier  Octobre  1639.  [Paris 
Mazarine. 

—  Discours  sur  la  musique  d'Italie,  et 
des  operas  . .  Befindet  sich  in  Divers 
Traitez  von  St.-Glas.  Paris  1672  Thiboust, 
S.  154.     [C.P. 

—  andere  Ausg.  erschienen  nach 
Thoinan  im  Jahre  1697  und  1700.  1865 
gab  sie  Er,  Thoinan  neu  heraus.  Deutsch 
von  Wasielewski  in  M.  f.  M.  10,  1. 

Maugiielerie,   s.  3Ianghelaere, 

Jehan. 

Maulde,  Martiniis  de,  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1553—58  mit  10  Gld.  monatl. 
(Köchel  1). 

Maulgred,  Piat  (Piatus  Maul- 
greus  auf  dem  Titelbl.  und  als 
Blattsignatur  P.  Maulgred  in  seinen 
Cantiones)  bez.  sich  dort  mit  Chori 
musici  Praefectus  an  der  Kirche 
D.  Petri  Insulensis  (d.  i.  Lille  in 
Frkr.).     Man  kennt  von  ihm: 

Cantiones  sacrae  4,  5,  6,  et  8  voc. 
Antverpiae  1603  P.  Phalesius.  6  Stb.  in 
4".  53  Gesge.  [B.  Proske.  Dr.  Bohn  in 
Breslau. 

3Iaiipertiiy,  siehe  Droiiet. 
3Iaupiii, . . .   Um  151-1/15  Sänger 


in  der  Hofkapelie  Louis  XH.  von 
Frankreich  (Thoinan  91.  Fetis 
nennt  ihn  unter  Divitis). 

Maupoiiit,  ...  ein  Advokat  des 

18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Bibhoteque  des  theätres,  cont.  le  cata- 
logue  alphabetique  des  pieces  dramatiques, 
opera,  parodies  et  opera  comiques;  et  le 
tems  de  leurs  representations.  Avec  des 
auecdotes  sur  la  vie  des  auteurs,  musi- 
ciens  et  acteurs  (s.  nom.).  Paris  1733 
Prault.     [Musikfr.  "Wien.     Briissel. 

Auf  der  Maiir,  von  Schwyz, 

komponierte  1700  eine  Festmesse  für 
das  Kloster  Einsiedeln,  die  sich  hds.  noch 
heute  dort  befindet  und  am  21.  Jan.  1701 
aufgeführt  wurde  (Schubiger  2,  47). 

Maurer,  . . .  Kgl.  Kammermusi- 
kus und  Violinist  an  der  Hof- 
kapelle von  1788—1792  zu  Berlin, 
wohnte  aber  gewöhnlich  in  Pots- 
dam (Ledebur). 

Maurer,  . . .  war  nach  Gerber  1 
um  1785  Musikdirektor  am  Mark- 
gräfl.  Badenschen  Hoftheater. 

In  der  B.  M.  befindet  sich  im  Ms. 
,. Friede  in  Deutschland"  für  Chor,  Soü 
und  Orchest.  P.  2  Bde.  mit  Musikdirektor 
Maurer  gez.  —  Ein  anderes  Ms.  ist  nur 
mit  Maurer  gez.,  daher  fraglich,  ob  von 
demselben,  ,,Di  quell'ingiusto",  f.  4  Män- 
nerst.  in  4  Stb.  —  Ebenfalls  nur  unter 
Maurer  in  der  B.  B:  Scena  ed  Aria,  im 
Samlwk.  Scelta  Nr.  34,  Offenb.  bei  Andre. 
Die  letzteren  "Werke  können  vielleicht  von 
Franz  Anton  sein. 

Maurer,  Bernhard  Joseph,  siehe 
Maurer. 

Maurer,  Franz  Anton,  geb.  um 
1777   zu  Poelten  bei   Wien,  gest. 

19.  April  1803  zu  München.  Ein 
bedeutender  Opernsänger,  Bassist, 
dabei  ein  gebildeter  Musiker.  Trat 
1796  in  Schikaneder's  Theater  als 
Serastro  auf,  ging  1800  nach  Fi'ank- 
furt  a/M.  und  bald  darauf  nach 
München  als  Opernsänger,  doch 
raffte  ihn  der  Tod  früh  hinweg 
(Gerber  2.     Lpz.  Ztg.  5,  550). 

Im  Archiv  des  Operntheaters  in  Mün- 
chen besitzt  mau  zwei  Singspiele  in  P. 
von  ihm,  1.  Der  Hausverkauf  in  1  Akte. 
2.  Tenier  der  Maler.  —  Ferner  sind  be- 


Maurer,  Georg. 


394 


Mauro,  Padre. 


tannt:  Eomanze  von  Bürger  ,.Der  Bitter 
und  sein  Liebchen".  Offeub. ,  Andre. 
[B.  (t.  B.  M.  MusiJifr.  Wien.]  Die  Mu- 
sikfr.  in  Wien  besitzen  aufserdem :  Elisa's 
Abschied.  —  Lied  der  Thecla.  —  Aria: 
Yon  diesen  Händen.  —  3  Lieder  f.  1  Singst, 
mit  Klavier  (Kennst  du  das  Land  etc.).  • — 
In  Joh.  Andre's  2.  Samlwk.  befinden  sich 
unter  dem  Namen  Maurer  auch  Arien, 
vielleicht  von  obigem.  —  In  ß.  M.  obiges 
Lied  der  Thecla  aus  Schiller's  Wallenstein 
(f.  1  St.  mit  Klav.)  München,  Falter. 

Die  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
im  Kat.  zahlreich  verz.  Tnstrumentalwerke 
unter  Maurer  ohne  Vornamen  gehören 
Louis  Maurer  an,  der  im  19.  Jh.  lebte. 

Maurer,  Georg-,  Kgl.  Kammer- 
musikus, wie  der  Titel  aussagt. 
Dies  ist  jedenfalls  der  von  Ger- 
ber 2  und  Ledebur  notierte  Maurer 
ohne  Yornamen,  der  von  1785  ab 
Violinist  an  der  Berliner  Hof- 
kapelle war  und  mehrere  Klavier- 
sonaten mit  Violine  bei  Hummel 
herausgab.  Dieselben  befinden  sich 
in  einer  Londoner  Ausgabe  im 
british  Museum,  betitelt: 

3  Sonatas  for  the  harpsichord  with  a 
V.  ad  lib.  op.  1.  London,  fol.  —  3  So- 
natas dito,  op.  2.  Lond.  fol.  Beide  mit 
G.  Maurer  gez.  Auiserdem  kenne  ich 
einen  Druck,  betitelt:  Fürs  Ciavier  oder 
Pfte.  6  Walzer,  3  Anglaisen,  2  Menuetten, 
1  Polonaise.  Berlin  bei  G.  Fr.  Starcke. 
qu4o.     14  S.     [B.  Wagener. 

Von  einem  G.  Maurer  besitzt  die  B.  M. 
3  Praeludien  für  volle  Orgel.  Steindruck 
von  Scheiner  in  Würzburg.  Jedenfalls 
ein  anderer  Komponist  als  der  obige. 

Maurer,  Wilhelm  (Guillaume). 
Seinen  Werken  zufolge  gehört  er 
ins  18.  Jh.;  bekannt  sind: 

3  Senates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte.  av. 
d'un  V.  ad.  lib.  oeuv.  2.  Amsterd.  au 
grand  Magasin  de  mus.     [Dresd.  Mus. 

Mauricio,  Henrique,  1641 
Sänger  an  der  Hofkapelle  in  Brüs- 
sel mit  367  Gld.  Gehalt  (Straeten 
5,  135). 

Mauricio,  Jos^,  geb.  19.  März 
1752  zu  Coimbra  in  Portugal,  gest. 
12.  Sept.  1815  ebd.,  wo  er  an  der 
Universität  über  Musik  las. 

Er  gab  eine  Methode  1806  heraus  und 


schrieb  viele  geistliche  Musik.     Näheres 
bei  Vasconcellos. 


Maurini, 


Gerber  2  schreibt: 


Mauro  d'AJay  oder  Maurini,  ein 
Instriimentalkomponist  um  1710, 
gab  bei  Le  Ceue  in  Amsterdam 

12  Concert  ä  V.  princip.,  2  V.  A.  Vol. 
e  Cembalo  als  op.  1  heraus.  In  Mich. 
Corrette's  L'art  de  Violen  befindet  sich 
1  Piece  von  ihm. 


Mauris. 


war    1790    erster 


Violinist    am     Opernorcliester    zu 
Brüssel  (Gregoir,  Panth.  6,  154). 
Mauriz  von   Mentzingen,   ein 

Kapuziner,  geb.  24.  Juni  1654  in 
Menzingen  (Kanton  Zug),  gest.  3. 
März  1713  als  Superior  und  Pfarrer 
von  Andermatt  im  Kanton  Uri. 
Sein  bürgerlicher  Name  war  Jo- 
hann Peter  Zehnder.  1679  trat  er 
in  obigen  Orden  (Bäumker,  Kir- 
chenlied 3,  355).     Er  gab  heraus: 

Philomela  Mariana  Die  Marianische 
Nachtigall,  welche  da  underschiedlich- 
schöne  Lob-  und  Liebs -Gesätzlein  der 
allerschönsten  und  holdseeligsten  Himmels- 
Königin  Mariae  zu  Lob  und  Ehren  Schall 
schlagend  ...  In  36  Lieder  verfasset 
mit  beygefügten  MusicaHscheu  Noten  .  .  . 
Durch  .  .  .  Zug  1713  C.  Fr.  Haberer. 
kl.  80.  8  Bll.  288  S.  Text  u.  37  Gesge. 
f.  1  Stirn,  mit  Bc.  Die  Melodie  volks- 
tümlich gehalten.  [Dresden.  Freiburg  in 
Bad.,  Univ.-Bibl. 

Mauro,  . . .  aus  Palermo,  Mönch 
der  Cassinenser  im  16.  Jh.,  ist  be- 
kannt als  Komponist  durch 

Missarum  quae  quinis  vocibus  modu- 
lantur.  Lib.  1.  D.  Mauro  Panhormitano 
Casinate  Auetore.  Ven.  1588  Amadinus. 
5  Stb.     40,  enth.  4  Messen.     [Bologna. 

Sacrarum  cantionum  quae  octo ,  tum 
voc.  . . .  lib.  1.  Ven.  1.590.  8  Stb.  40. 
[br.Mus.,  fehlen:  A  1.  T  1.  B  1.  T  2. 

Lamentationes  ac  Eesponsoria  quae 
hebdomada  sancta  cantari  solent,  rithmis 
vocibus  accomodata.  Aufhöre  ...  4  vocib. 
Ven.  1597  Amadinus.  4  Stb.  4°.  [Bo- 
logna, fehlt  C. 

Mauro  d'Alay,   siehe  3Iaurini. 

Mauro,  Padre,  ein  Serviten- 
mönch,  geb.  1493  zu  Florenz,  gest. 
27.  Sept.  1556  ebd.,  begraben  in 
der    Kirche     Annunziata.      Siehe 


Mauro,  Andrea  de. 


395 


Ma  Viani. 


Näheres  bei  Fetis.  Das  Kloster 
Annunziata  besafs  einst  die  Ab- 
handlung: 

Conii)eadio  delFuna  e  dell'altra  nuisica. 
Eine  andere  „Utriusque  musices  epitome, 
M.  Mauro,  Phouasco  ac  Philopanareto 
autore"  befindet  sich  in  der  Bibl.  Lau- 
renziaua  zu  Florenz  und  wird  in  der 
Mailänder  Gazzetla  mus.  1848  p.  5  be- 
schrieben.    Fetis  im  Auszuge. 

Mauro,  Andrea  de,  päpstlicher 
Sänger  während  des  Schisma  in 
Konstanz;  erhält  am  7.  Mai  1418 
20  Gld.  Gehalt  und  geht  in  dem- 
selben Jahre  mit  dem  Papste  nach 
Mautua  (Viertel].  1,  452). 

Mauro,  Mattia,  aus  Florenz. 
Poccianti  nennt  ihn  einen  vorzüg- 
lichen Orgelspieler  (Viertel].  5, 399). 
Nach  seinen  Drucken  war  er  ein 
Servitenmönch  und  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  16.  Jhs.  Man 
kennt  von  ihm 

II  1.  lib.  de  iladrigali  a  o  voci  del 
ßev.  Padre  F.  Mauro  de  Servi  Fiorentino. 
Nouamente  composti  . . .  Ven.  1571  figliu- 
oli  di  Ant.  Gardano.  5  Stb.  qu40.  24 
Madr.     [Bologna:  T. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci  del  ... 
Nuouamente  composti.  Ib.  1571.  4  Stb. 
qu40.  14  Canzoneu  und  13  Madr.  [Bo- 
logna. 

Mauro,  Ortenslo,  ein  Opern- 
textdichter, der  von  1679—1697 
in  Hannover  lebte.  Chrysander 
im  Händel  1,  318  giebt  ein  Ver- 
zeichnis seiner  Opern. 

Mauro,  Tomaso  di,  muss  im 
17.  Jh.  nach  den  erhaltenen  Kom- 
positionen gelebt  haben,  die  sich 
in  Mss.  des  br.  Mus.  befinden  und 
zwar  im 

Ms.  302  die  Kantate:  Filii,  la  Canto- 
nanza,  Ms.  364  u.  365  je  1  Kantate  für 
Sopr.  und  Bc. 

3Iaurolyco,  Francesco ,  geb. 
16.  Sept.  1494  zu  Messina,  gest. 
21.  Juli  1575  als  Abt  an  St.  Mar- 
tino  zu  Messina,  schrieb 

.,Opuscula  niathematica"'  .  .  .  Ven.  1575 
Franc.  Franciscius  Senensis.  4^.  285  Bll. 
u.   2.  Bd.    175  Bll.    S.   145—169   „Mu- 


sicae  traditiones  carptim  collectae"  (nach 
Boethius).  Gerber  2  und  Kat.  1,  234  von 
Bologna,  die  ein  Exemplar  besitzt. 

Mauroy,  siehe  Maroy. 

Maurus,  Nicolaus,  Kautor  an 
St.  Andreas  in  Worms,  kam  am 
28.  Febr.  1523  nach  Wittenberg, 
um  dort  Theologie  zu  studiereu. 
Später  finden  wir  ihn  in  Frank- 
furt a/M.  und  in  der  Mitte  des 
16.  Jhs.  ist  er  Pastor  in  Darmstadt. 

Man  schreibt  ihm  die  geistlichen  Lieder 
,,Da  Israel  aus  Egypten  zog''  u.  ,, Maria, 
das  Jungfräulein  zart,"  als  Dichter  zu 
(A.  d.  Biogr.). 

Maus,  Greora:,  war  um  1545 
Organist  an  der  Marienkirche  in 
Danzig  (Döring  200). 

Maufs  (Maus),  Adrian,  aus  Inns- 
bruck gebürtig,  war  von  1563 — 64 
Kapellsänger  a,d.  Hof  kapeile  in 
Wien  mit  12  Gld.  monatl.  Gehalt 
(Köchel  1).  Ende  1572  kam  er 
in  kurf.  sächsische  Dienste  nach 
Dresden  als  Bassist,  erhält  am  14/6 
1591  ein  Geschenk  von  200  Gld. 
und  1591  werden  ihm  200  Gld. 
auf  2  Jahre  geliehen.  Das  ist  in 
den  Akten  die  letzte  Nachricht 
über  ihn  (s.  Staatsarchiv.  Fürstenau 
1,  35.  3,  201.  1576  betrug  sein 
Gehalt  160  Gld.). 

MauYerus  (im  alten  Drucke 
,,Mavverus"  geschrieben),  Thomas, 
Silesius.  Geb.  1536  in  Tribel  (? 
Tribulensis  schreibt  er)  bei  Bres- 
lau, gest.  10.  Aug.  1575  als  luthe- 
rischer Superintendent  der  Bis- 
tümer Verden  und  Lübeck  (A.  d. 
Biogr.  unter  Mawer).  Er  gab 
heraus : 

Melodia  Epicedü  in  obitum  Eev.  et 
clariss.  viri  .  . .  Phil.  Melantonis  ...  4 
vocibus  composita.  Witebg.  1561  haered. 
G.  Rhaw.  4  Stb.  kl.  qu4".  Text:  Plan- 
gite  Leucorides  ululantes,  in  3  Teilen. 
[Heilbronn  fehlt  A. 

Mayiani,  Lorenzo,  Lebenszeit 
unbekannt,  ist  in  der  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  mit 


Mawpley. 


396 


Mayello. 


Gloria  et  Credo  a  4  voci  con  org.  P. 
und  In  festo  nativitatis  B.  M:  ,,Omnes" 
8  voc.  c.  org.     P.  vertreten. 

Mawpley,  William,  um  1550 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  (Burnej  6,  6). 

Max,  Maximilian,  geb.  27.  Dez. 
1769  zu  Winterberg  in  Böhmen, 
studierte  in  Passau  u.  Prag  Theo- 
logie, betrieb  das  Yiolinspiel  fleifsig 
und  erreichte  eine  gewisse  Aner- 
kennung. 1792  trat  er  in  den 
Prämonstratenserorden  in  Tepel  ein, 
lebte  1808  in  Neumark  u.  wurde 
1815  Pfarrer  zu  Czihana.  Dla- 
baez  verz,  6  Trios  von  ihm. 

Maxant,  Johann  Nepomuk 
Adalbert,  geb.  um  1750  zu  Diwicz 
in  Böhmen,  bildete  sich  zum  Orgel- 
spieler aus  und  hatte  einen  weit- 
verbreiteten Ruf,  so  dass  er  viele 
Schüler  erzog.  1776  wurde  er 
Rektor  am  Kollegium  zu  Friedberg 
und  Chordirigent. 

Seine  Kompositionen  bestehen  aus 
Messen  u.  a.  geistl.  Gesängen,  Orgel-  u. 
Klavierj)iecen,  doch  soll  nur  eine  ]VIesse 
zu  Linz  erschienen  sein  (Fetis.    Dlabacz). 

Maximilian,  Rev.  Oeorge,  be- 
kannt durch 

3  Anthems,  a  Te  Deum,  Benedictus, 
Jubil.     London,  f[u4'l     [Glasgow. 

Maximilian  Joseph  III.,  Kur- 
fürst von  ßaiern,  geb.  28.  März 
1727,  gest.  30.  Dez.  1777,  kam 
1745  zur  Regierung. 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  1.  Concerti 
(4)  . .  .  a  piü  Strom,  cioe  V.  Viole,  ß. 
Ob.  Coi-ni,  Tromete,  Fl.  trav.  Verona 
1765  erede  di  Ag.  Carattoni.  10  Stb., 
die  Tromp.  fehlt.  —  2.  Lo  Stabat  mater 
messo  in  musica  da  ...  s.  1.  (Verona). 
12  Stb.,  Tromp.  und  Hörner  fehlen.  — 
Dasselbe  St.  mat.  in  gestochenen  Chor- 
stim, u.  geschrieb.  Orchersterstim.  in  B. 
Darmstadt.  —  In  Hofb.  Wien,  Ms.  16261 
in  P.,  Titel:  Stabat  mater  4  voc.  concert. 
c.  Strom,  e  rip.  3.  B.  M.  im  Ms.  Partitura 
della  Sinfonia  a  2  chori  (=  2  Orchester). 

In  Bibl.  Berlm,  Ms.  200.  Sinfonie  f. 
2  V.  Va.  2  Hörn.  Bc.  Dd.  P.  von  Fasch 
kopiert. 

In  Dresden  MusikaL-Samlg.   1.  Stabat 


mater  4  voc.  c.  instrum.  1766.  P.  —  2. 
Litaniae  lauret.  4  v.  c.  instr.  P.  —  3. 
Conzerti  a  piü  instromenti.  4.  3  Sonate 
per  il  Gallichona.     rpifol. 

Maximilian     3Iaria     Joseph, 

Sohn  des  Kurfürsten  Friedrich 
Christian  von  Sachsen  und  der 
Maria  Antonia  von  Baiern,  geb. 
13.  April  1759,  gest.  3.  Jan.  1838, 
entsagte  zu  Gunsten  seines  ältesten 
Sohnes  der  Thronfolge. 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu  Dresden 
in  der  Abtlg.  Gesammelte  Werke  Sachsen, 
Kgl.  Haus  D.  7.  IV  ein  Gesaugstück: 
Gl'uccelli  parlanti  mit  Orch.  in  Stb. 

Maximus  Monachus,  ist  als  Er- 
klärer der  1560  in  Paris  bei  Gull. 
Morelium  erschienenen  ^enovoyiui 
T(ov  u4yi(itv  IlaTiOMi'  . .  .  Omnia 
latine  seorsim  excusa  sunt.  —  Li- 
turgiae  sive  missae  . . .  genannt 
(siehe  Kat.  Brüssel,  fds.  Fetis  1338). 

Maxwell,  Francis  Kelly,  ge- 
wöhnlich JoIdi  genannt,  gest.  1782 
zu  Edinburgh,  wo  er  am  Hospital 
Kaplan  war.  Er  gab  anonym  her- 
aus: 

An  Essay  upon  tune.  Being  an  attempt 
to  free  the  scale  of  music,  and  the  tune 
of  Instruments,  from  imperfection.  lUu- 
strated  with  Plates.  Printed  for  C  Elliot, 
Edinburgh;  and  T.  Cadeil,  London.  1781. 
8^  234  S.  19  Taf.  [br.  Mus.  Pi.  C  of 
Mus.     Glasgow. 

—  Ausg':  London  1794  W.  Boag.  8". 
290  S.     [Glasgow.     Brüssel. 

Fetis  spricht  über  den  Inhalt. 

Maxyllewicz,  Vincent,  Kapell- 
meister am  Dome  zu  Krakau  seit 
1739,  starb  daselbst  am  24.  Jan. 
1745.  Er  war  auch  Dirigent  (der 
14.)  des  Kollegiums  der  Korau- 
tisten  und 

befinden  sich  im  Archiv  der  Dom- 
kirche mehrere  Kompositionen  von  ihm 
im  Ms.  (Sowinski  teilt  ein  Dokument  über 
sein  Ableben  mit). 

May,  siehe  Mey,  de. 

Mayello,  O. .  .  V...,  bekannt 
durch 

Lib.  1.  Motett.  2  voc.  c.  Magnificat 
. . .  Napoli  1610.  [br.  Mus.  Näheres  mir 
nicht   bekannt.]    —    Im    Samlwk.    1609  b 


Mayer  (Meyer). 


397 


Mayer  (.Meyer),  Christian. 


von  einem  Vittorio  M.  1  Madr.  zu  5  Stirn. 
Yielleic'lit  ist  dies  derselbe  wie  der  obige. 
Er  lebte  als  Musiker  in  Neapel  (Eitner  1). 

Player,  Maier,  Mayr,  Meier, 
Mair,  Meyer  sind  hier  vereint  und 
nach  den  Vornamen  alphabetisch 
geordnet,  da  ihre  Schreibweise  zu 
oft  wechselt. 

Mayer,  ...  lebte  ira  18.  Jh? 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  A  230  ein  Salve 
regina  a  Sopr.  solo  c.  ström.  P.,  der  Titel 
von  Zelenka's  Hd. 

Mayer  zu  Florenz.  Schubart, 
Aesthetik  p.  58  schreibt:  Der  be- 
rühmte Clavicymbalist  Mayer  zu 
Florenz,  mein  Schüler,  kam  als 
Kaufmannsbedienter  nach  Italien 
und  ist  jetzt  einer  der  Ersten 
seines  Instruments  in  ganz  Italien. 
Der  Zeit  nach  könnte  dies  wohl 
sich  auf  Joh.  Simon  Mayr  beziehen, 
doch  ist  die  Bezeichnung  „Kauf- 
mannsbedienter" und  zu  „Florenz" 
lebend  nicht  passend. 

3Ieyer,  ...  ein  Flötist,  konzer- 
tierte'am  17/5  1778  in  Frankfurt 
a/M.  (Israel  66). 

Maier,  . . .  Pfarrer  zu  Kottweil, 
gab  heraus: 

Versuch  einer  Gesanglehre  nach  Pesta- 
lozzi (mit  20  Uebungsstunden).  Eottweil 
1810/11.     [B.B.    Musikfr.  Wien. 

Meier,  Andreas,  bez.  sich  als 
Concionator  et  Confessarius  Chri- 
stian ni.  von  Dänemark,  er  war 
also  der  Beichtvater  des  Königs. 
In  der  Bibl.  des  Herrn  Dr.  Bohn 
in  Breslau  befindet  sich  ein  Ge- 
legenheitsgesg. 

,,Cautileua  german.  loco  Epithaph."  s.  1. 
1559.     1  Bog.  in  kl.  8». 

In  Dresden  Mus.  Ms.  443  unter  Andrea 
Maier  eine  Arie  a  Soprano  c.  ström.  P., 
gehöi-t  dem  18.  Jh.  an. 

Mayer  (Mayero),  xiiitoii  (nach 
Ose.  Paul),  war  um  1779  Musik- 
direktor au  der  böhmischen  Truppe 
und  wurde  später  Musiker  am  Dome 
zu  Köln.  Reichard  verz.  von  1780 
bis  85  die  Singspiele: 


Das  Irrlicht,  die  Luftkugel  ein  Ballet, 
Marlborough  und  die  Becker. 

Unter  A.  Mayer  befinden  sich  in  der 
B.  Darmstadt's  zwei  Opern  im  Ms.  in  P. 
1.  Die  Bürgschaft.  2.  Mathilde.  FragUch 
ob  sie  von  obigem  sind  oder  von  dem 
2ten  Andrea  Maier. 

Ein  Arnold  Mayer  war  von 
1760 — 65  Violinist  an  der  Hof- 
kapelle in  Mannheim  (Fr.  Walter 
369). 

Mayr,  Baltliasar,  Kapellsänger 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  1563/64  mit 
monatl.  12  Gld.  Gehalt  (Köchel  1). 

3Iayr  (Meyer,  Mayer),  Bartholo- 
maeus,  lebte  in  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jhs.  und  gab  heraus: 

Suspiriae  sponsae  mortem  .  .  .  seu 
Responsoria  27  ä  4  voc.  cum  Basso  duplic. 
Augusta  1746Lotterihaered.  7  Stb.  [B.  M. 

6  Frauenlieder.   Augsbg.,  Lotter  &  Sohn. 

9  Stb.     [B.  M.,  dabei  noch  ein  Lied. 

Meier,  Bernliarcl,  Holsatus  (Hol- 
stein),   ist    bekannt    durch    einige 

Chöre  zu 

Lampades  comedia  Sacra  ex  capite  XXY. 
Matthaei  Evangelistae  Autore  B.  M.  Ham- 
burg 1621  Paul  Lange.  1  Buch  in  4''. 
152  S.    [B.  Zw.  im  Kat.  uidiere  Angaben. 

Meyer,  Bernliard,  war  1680 
Organist  und  Kammermusikus  der 
verwittweten  Sophia  Augusta  von 

Anhalt. 

In  der  Eibl.  Dr.  ßohu's  iu  Breslau  der 
Gelegenheitsgesang : 

Trauer-  und  Lob-Gedichte,  welches  als 
die  Frau  Sophia  Augusta,  Fürstin  zu  An- 
halt am  12/12  1680  entworffen  hat  ... 
Wittenberg,  Matth.  Henckel.  1  Bl.  Part. 
5stim.  Gesang:   0   theurer  Fürsten-Geist, 

10  Stroph.  [auch  in  B.  Zwickau. 
Gerber  2  berichtet,  dass  er  eine  theo- 
retische Abhdlg.  im  Ms.  von  ihm  besafs 
„Kurtzer  Unterricht  wie  man  den  General- 
bass  tractiren  soll'',  sowie  Orgelstücke  in 
einem  Tabulaturbuche.  Beide  Werke 
müssten  sich  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  befinden,  doch  habe  ich  sie  in  den 
Katalogen  der  Bibl.  nicht  gefunden. 

Mayer,  Cliristiaii,  lebte  im 
18.  Jh.  und  befindet  sich  im 
Samhvk: 

Choix  de  musique  1784  Nr.  14  ein 
Andante  für  Klavier.     [B.  M. 


Mayer  (Meyer),  Clirstn.  Ernst.  398        Mayer  (Meyer)  von  Schauensee. 


Meyer,  Christian  Ernst,  circa 
1723  — 1735  städtischer  Kimst- 
geiger  zu  Leipzig  (Spitta  2,  60). 

Mayr,  Cunradus,  s.  Konrad  M . . . 

Mayr,  Dominicus,  Musicus  auli- 
cus  subitanea  morte  obiit  in  Can. 
B.  V.  3.  Sept.  1698,  lautet  die  Ein- 
schreibung ins  Totenregister  der 
Frauenkirche  in  München.  Er  war 
also  kurfürstl.  Musiker  und  starb 
eines  plötzlichen  Todes. 

Mair,  Endres,  Erasmus,  Hans 
und  Jakob,  dienten  1501  als 
Sänger,  1583  als  Organist,  Hans 
auch  1583  als  Organist  und  Jakob 
1501  als  Pfeifer  in  der  Stadtkapelle 
in  Augsburg,  siehe  M.  f.  M.  30.  158. 

Mayr,  Felix,  Altist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  15  Gld.  monatl 
vom  I.Juli  1598—1600  (Köchel  1)' 

Mayr,  Franz  Andreas,  Stadt- 
musikus in  München,  verlangt  vom 
Kurfürsten  am  1/2  1730  sein  Geld 
für  gestelltes  Orchester  (Kreisarch.). 

Meyer,  Franz  Heinrich  Chri- 
stoph, geb.  8.  Febr.  1705,  gest. 
17.  Sept.  1767,  Sohn  des  Schloss- 
organisten Franx  David  zu  Han- 
nover, dessen  Yater  David  schon 
dasselbe  Amt  bekleidet  hatte.  1732 
wurde  er  Mitglied  der  Hofkapelle 
in   Hannover    und    1735    Schioss- 

organist. 

1741  erhielt  er  vom  Konsistorium  den 
Auftrag,  die  unbekannten  Melodien  des  im 
Jahre  1740  erschienenen  Gesangbuches  in 
einem  Notenhefte  zusammenzustellen  und 
herauszugeben.  Das  Heft  umfasste  40  Me- 
lodien, wovon  die  Hälfte  von  M.  selbst  er- 
funden waren.  Manche  derselben  haben 
sich  bis  heute  erhalten,  z.  B.  das  Lied 
„Mein  Schöpfer  steh'  mir  bei",  gedichtet 
von  Joh.  Jak.  Rambach.  Zwei  seiner 
Söhne  wurden  seine  Nachfolger:  Christiati 
Ludivig  M.  von  1769 — 1790  und  JoJmnn 
Gerhard  M.  von  1809—1823.  Ersterer 
soll  sich  besonders  als  virtuoser  Orgel- 
spieler ausgezeichnet  haben.  Von  beiden 
sollen  hds.  Choralbücher  vorhanden  sein 
(Biogr.  im  Hannoverschen  Volksschulboten 
von  Dr.  Seffer,  Jahi'g.  1873  S.  93.    Ueber 


die  von  M.  erfundenen  Melodien  siehe 
Vierteljährliche  Nachrichten  vom  Konsi- 
storialrate  Kahle,  1873,  Heft  4.  Zahn 
Bd.  5,  447  teilt  die  von  M.  erfundenen 
Melodien  mit). 

Meyer  Yon  Schauensee,  Franz 
Joseph  Leonz  (Leonti),  geb.  10. 
Aug.  1720  zu  Luzern,  gest.  2.  Jan. 
1789  im  Stifte  Leodegar  (nach 
Schubiger  in  Luzern).  Von  1731 
bis  35  besuchte  er  die  Schule  von 
St.  Johann  im  St.  gallischen  Toggen- 
burg, trat  später  ins  Noviziat  zu 
St.  IJrban,  verliefs  dasselbe  und 
ging  nach  Mailand;  dort  studierte 
er  Violine  unter  Galimberti.  1741 
nahm  er  Kriegsdienste  beim  König 
von  Sardinien,  wurde  1742  Unter- 
leutnant, 1744  geriet  er  in  Ge- 
fangenschaft, wurde  auf  Ehrenwort 
entlassen  und  kam  nach  Luzern, 
wo  er  städtische  Aemter  bekleidete, 
ein  Orchester  bildete  und  viel  kom- 
ponierte. 1752  trat  er  in  den 
geistl.  Stand,  erhielt  die  Priester- 
weihe und  wurde  Organist  am  alt- 
adeligen Chorstifte  St.  Leodegar. 
1760  Kanonikus  ebd.  (Schubiger  2, 
50  mit  Verz.  seiner  Drucke  u.  Mss. 
ohne  Quelle.  Vielleicht  liegt  Man- 
ches in  Luzern.  Siehe  auch  A.  d.  B. 
George  Becker  1,  131.  Schon  Mar- 
purg  krit.  Briefe  2,  477  ff.  giebt 
seine  Biogr.  und  ein  Verz.  seiner 
"Werke.  Bildnis  und  Lebensbe- 
schreibung des  grofsen  Musikus 
Joseph  Meyers  v.  Seh.,  von  D.  G. 
0.  0.  B.  Mus.  Mag.  zu  W.  (Wet- 
tingeu?).  Frankft.  u.  Lpz.  1757. 
kl.  8«.     [Einsiedeln. 

Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

1748.  De  semine  bono,  ex  terra  bona 
fructus  laboris  et  artis,  flos  vernans  in 
foecundis  Helvetiorum  convallibus  exortus, 
harmonico  Xf.  Ariarum  conceutu,  ä  So- 
prano  et  Contr'alto  solo,  una  cum  variis 
instnim.  germanis  emendat.  .  .  Op,  1. 
St.  Galli.     Fol.      [Rosenthal  Kat.  Nr.  41. 

1754.  Obehscus  musicus  tot  magnificis 
inscriptionibus ,    quot    novis    concentuum 


Mayer  (Meyer),  Gregor. 


399 


Mayer  (Meyer),  Joli.  Bapt.  I. 


generibus ...  16  Offerioria  soleninia  4  voc. 
2  V.  Yiola,  2  Tromb.  et  Org.  Op.  2. 
Friburgi  Helvetior  1754  H.  J.  N.  Hautt. 
11  Stb.     fol.     [B.M.     Einsiedela. 

1753.  Ecclesia  triiuuphans  in  campo, 
et  choro.  Seu  Te  Deum,  Tantum  ergo, 
Vidi  aquam,  Asperges,  et  Stella  coeli  .  . . 
ä  4  voc.  2  V.  Viola  et  duplicis  basso  . . . 
Op.  3.  St.  Galli.  Im  Verlag  J.  Samm  in 
Unter- Amergau  1753.  Fol.  [B.  Einsie- 
deln, br.  Mus:  S.  T.  B.  2.  V.  2  Trombo, 
Org.  =  7  Stb, 

7  Missae,  op.  4.  Augustae  1757.  [Ein- 
siedeln. 

32  Antiphonae  op.  5.  Augustae  1757. 
[ib.  Sämtlich,  für  Chor,  Solo  u.  Orch.  in 
Stb.    fol. 

Par  nobile  Fratr.  (?)  2.  Psalmi  Vesper- 
tini.  Confitebor  et  Beatus  vir.  T.  e  B. 
2  V.  Va.  Org.     op.  7..   Stb.     [Einsiedeln. 

Meyer  (Marius),  Crregor,  war  in 

der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.  Or- 
ganist zu  Solothurn  in  der  Schweiz : 
Glarean  erteiltihm  im  Dodecachord  mehr- 
fach grofses  Lob  und  bringt  dort  5  Kanons, 
11  Kyrie,  1  Qui  mihi  ministrat  und  ein 
Confitebor  zu  3 — 4  Stim.  zum  Abdnick 
(siehe  neue  Ausg.  Bd.  16  der  Publikation 
im  Reg.).  Auch  Wilphlingseder  teilt  einen 
Satz  mit. 

Mayr,  Hans,  um  1558  Mitglied 
der  Hofkapelle  in  München  mit 
75  Gld.  Gehalt  (Kreisarch.). 

Meyer,  Joachim,  geb.  10.  Aug. 
1661  zu  Perleberg  (Brandenburg), 
gest.  2.  April  1732  zu  Göttingen. 
Auf  seinen  Werken  und  nach  Ad- 
lung  1,  79  nennt  er  sich  um  1726 
einen  Cantor  figuralis  und  Musicus, 
später  Dr.  juris  und  Professor  am 
Gymnasium  zu  Göttingen.  Obige 
Daten  nach  Becker  1,  131.  Die 
Streitschrift  „Der  alDgewürdigte 
Wagemeister  1729",  die  gegen 
Fuhrmann's  Gerechte  Wag- Schal 
1728  gerichtet  ist,  wird  von  Ger- 
ber und  Fetis  Meyer  zugeschrie- 
ben, während  der  Titelwortlaut  sie 
einem  Schüler  Meyer's  zuschreibt. 
Er  gab  heraus: 

Unvorgreiffhche  Gedanken  über  die 
neulich  eingerissene  Theatralische  Kirchen- 
Music.     s.  1.     1726.     [B.  B.     B.  Hbg. 

Der  anmafsliche  Hamburgische  Criticus 


sine  crisi  Entgegen  dem  . . .  Joh.  Mattheson. 
Lemgo  1728.  kl.  S".  X  u.  180  S.  [B.  B. 
B.  Hbg.     B.  M.     B.  Wagener. 

Die  Streitschrift  rief  mehrere  Gegen- 
schriften hervor,  siehe  oben  und  Fuhr- 
mann.    Siehe  auch  Becker  1,  131.  132. 

Mayr,  Johann  I.,  aus  Freising, 
lebte  im  16.  Jh.  und  ist  bekannt 
durch 

Cantiones  sacrae  trium  vocum,  in  usum 
studii  musici  tyronum ,  elaboratae  a  . .  . 
Monachii  1596 'Ad.  Berg.  3  Stb.  qu40. 
[Brüssel. 

Apophtegmata  metrica  de  moribus,  es 
variis  poetis  desumpta,  4  vocibus  compo- 
sita  . . .  Monach.  1(303  Nie.  Henricus. 
4  Stb.  4".  Die  Dedic.  ist  aus  Freising 
datiert  imd  bez.  er  sich  als  „Pastor" ; 
enth.  42  Gesge.,  dabei  2  von  Eud.  de 
Lassus,  mit  R.  D.  L.  gez.    [Fundort  fehlt. 

In  der  B.  Dresdens  befindet  sich  ein 
Druckwerk  von  einem  Johannes  Mayer 
von  1578.  Es  ist  betitelt:  ßegni  pontificii 
avvoxfji?^  excerpta  ex  lectionibus  ethicis 
Johanuis  Eosae,  professoris  olim  in  aca- 
demia  Jenensi  celeberrimi  edita  studio  . . . 
Erphordiae  1578  G.  Baumann.  8^^.  Es 
ist  sehr  fraglich,  ob  dasselbige  obigem 
Mayr  angehört. 

Ein  dritter  Johannes  Meyer,  der  sich 
als  „Music.  March."  1612  bez.,  ist  be- 
kannt durch:  Cautilena  ä  4.  Eeverendis  . .  . 
viris  dominis  i3astoribus  &  Diacon.  eccl. 
Halberstadensis  . .  .  dedic.  &  compos. . . 
Heimst.  1612.  4  Stbll.  4*^.  Text:  Dixit 
Maria  ad  angelum.     [Wolfenb. 

Mayer,  Johann  11.,  Bassist  an 
der  Dresdner  Hofkapelle,  erhält 
1604  eine  Begnadung  von  50  Gld. 
1606  beträgt  sein  Gehalt  150  Gld., 
1623  empfängt  er  25  Gld.  zu  einer 
Eeise  und  1629  wird  er  entlassen 
(s.  Staatsarch.  Fürstenau  1,  38.  47). 

Mayer,  Johann  Baptist  I.,  be- 
kannt durch 

„First  Divertimento  p.  harpa  &  Flute". 
[Musikfr.  Wien. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  einem  Joh. 
Bapt.  M.  12  Londoner  Dnicke,  meist  für 
Harfe,  einige  auch  für  Flöte,  dabei  So- 
naten, op.  7  u.  8,  Variat.  u.  Transcriptionen. 
Seine  Harfenschule  hat  den  Titel:  A  com- 
plete  demonstration  of  the  advantages 
afforded  by  Mr.  S.  Erard's  new  invented 
Harp. . .     London  (1811).     fol. 

Siehe  auch  Johann  Bernhard  Mayer. 


Mayer  (Meyer),  Job.  Bapt.  II. 


400 


Mayer  (Meyer),  Job.  Simon. 


Mayer,    Johann    Baptist  11., 

ein  Verleger  in  Salzburg,  dessen 
Firma  vom  17. — 19.  Jh.  zu  ver- 
folgen ist.     Er  gab  heraus: 

Anhang  zu  dem  1.  Teil  des  Mucken- 
Netzes  oder  Bart -Streit  m  3  Theilen. 
Salzbg.  1695.  VI  u.  60  S.,  enth.  3  Arien. 
[B.  M. 

Mayer,  Johann  Bernhard,  lebte 
seit  etwa  1781  zu  Paris  und  war 
ein  virtuoser  Harfenist.  Später  liels 
er  sich  in  London  nieder,  trat  ins 
Orchester  der  italienischen  Oper 
und  starb  daselbst  gegen  1820. 
Gerber  2  und  Fetis  verz.  von  ihm 
eine  Keihe  Harfenkompositionen, 
die  in  Paris  und  London  er- 
schienen. 

Von  letzteren  besitzt  das  br.  Mus. 
4  Drucke.  —  Im  Cons.  zu  Paris  eine 
Metbode  de  Harpe.  —  In  B.  Darmstadt 
befinden  sieb  unter  J.  Meyer  ,,Huit  Diver- 
tissements pour  la  harpe  avec  V.  et  B. 
oe.  6.  Paris.  P.  (möglich,  dass  damit  Job. 
Baptist  Mayer  I.  gemeint  ist). 

Mayer  (Mej er, Winterfeld  schreibt 
Meier),  Johann  David  (auch  J.  D. 
M.  gez.),  um  1691  Ratsherr  zu  Ulm. 
gab  heraus: 

Geistliche  Seelen -Freud:  Oder  Davi- 
dische  HauTs-Capell;  Bestehend  in  theils 
gantz  neu-  und  andern  mehr  schönen  auch 
Lehr-  und  Trostreichen  Arien  und  Ge- 
sängen . .  In  einer  Discant-  und  BaTs- 
stiram,  cum  Ba^so  gen...  Ulm  1692 
Georg  Wilh.  Kühn.  120.  547  g_  ^^^ 
111  Gesgen.,  davon  54  vom  M.  [B.  Stutt- 
gart.] Zahn  teilt  51  Mel.  mit.  siehe  Bd.  6, 
263/64.     Winterfeld    1  Gesg.    (Eitner  2). 

Mayer,  Johann  Friedrich,  geb. 
6.  Dez.  1650  zu  Leipzig,  gest.  30. 
März  1712  zu  Stettin.  Ein  Theo- 
loge, gab  heraus: 

Dissertatio  de  hymno.  Erbalt  uns  Herr 
bey  deinem  Wort.  "Kiloni  1707.  4".  24  S. 
[B.  B. 

Er  veröffentlichte  auch  in  dem  Museum 
ministri  ecclesiae  1690.  4*^  eine  Abbdlg. 
über  die  ältesten   Orgeln,   2.  Kap.  p.  27. 

Ein  Joh.  Kaspar  Meyer  war  von  1723 
bis  t  1765  Oboist  an  der  Hofkapelle  in 
Mannheim  (Fr.  Walter  369). 

Meyer,  Johann  Friedrich,  geb. 
1704  zu  Ansbach,  Schüler  Bümler's, 


trat  um  1730  in  die  Ansbacher 
Hofkapelle  als  Bassist  und  Kom- 
ponist ein  (Gerber  2.  Felis  und 
Gerber  1  unter  Johann). 

Maier,  J  . . .  P  . . .  In  Libau's 
(s.  d.)  Bibl.  befand  sich  einst  (1764) 
ein  Stabat  mater  5  v.  c.  2  V.  etc. 
in  18  Stb. 

Ein  Johann  Paul  Mayer  war 
von  1745—1760  Violinist  an  der 
Hofkapelle  in  Mannheim  (Fr.  Wal- 
ter 369).  Ebendort  wird  ein  Bas- 
sist um  1723  mit  gleichem  Namen 
verz. 

Mair,  Johann  Peter,  wird  1715 
als  Organist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  ohne  Gehalt  angenommen. 
Da  er  in  den  Rechnungen  der  Ka- 
pelle nie  genannt  wird,  so  ist  er 
auch  nie  fest  angestellt  worden 
(Köchel  2,  376). 

Mayr  (Mayer),  Johann  Simon, 
geb.  14.  Juni  1763  zu  Mendorf 
(Oberpfalz),  gest.  2.  Dez.  1845  zu 
Bergamo.  1774  kam  er  auf  das 
Jesuitenstift  zu  Ingolstadt,  1786 
lebte  er  in  Graubündten  als  Haus- 
lehrer, ging  nach  Bergamo  und 
nahm  bei  Carlo  Lenzi  Unterricht 
in  der  Komposition,  dann  in  Ve- 
nedig bei  Bertoni,  dort  schrieb  er 
seine  ersten  Messen  und  Vespern, 
sowäe  das  Oratorium  „Jacob  a  La- 
bano  fagiens",  nebst  vier  anderen. 
1794  wandte  er  sich  der  Opern- 
komposition zu  und  erreichte  bis 
zum  Jahre  1814  die  Zahl  von  77 
Opern,  mit  denen  er  eine  Zeit  lang 
ganz  Italien  beherrschte.  1802 
wurde  er  Kapellmeister  an  der 
Kirche  S.  Maria  Maggiore  zu  Ber- 
gamo und  verblieb  dort,  trotz  der 
verlockendsten  Anerbietungen  eines 
Napoleon  und  mehrerer  Städte. 
Von  1816  ab  schrieb  er  nur  noch 
Kirchenmusik.  In  Bergamo  grün- 
dete er  1808  eine  Musikschule  u. 
1809  eine  Altersversorgungsanstalt 


Mayer  (Meyer),  Joh.  Simon. 


401 


Mayer  (Meyer),  Joh.  (Simon. 


für  Musiker,  Wittwen  ii.  Waisen. 
M.  hatte  ein  reges  Interesse  an 
der  wissenschaftlicLien  Seite  der 
Tonkunst  und  sammelte  und  ko- 
pierte zahlreiche  theoretische  u.  mu- 
sik- mathematische  Abhandlungen, 
die  sich  heute  in  der  Stadtbibl.  in 
Bergamo  befinden;  auch  biogra- 
phisch war  er  thätig  u.  sind  seine 
Arbeiten  in  diesem  Fache  im  Äles- 
sandri  abgedruckt.  (Per  la  solenne 
inaugurazione  del  monumento  a 
G.  S.  Mayr  nella  Basilica  di  S. 
Maria  Magg.  in  Bergamo.  Orazione 
detta  da  Mens.  . . .  Finazzi.  Ber- 
gamo, Mazzoleni  1853.  4^.  —  Biogr. 
von  Girol.  Calvi.  Milano  1848 
[B.  M.].  —  Xotizie  &  documenti  di 
Alborghetti  e  Galli.  Bergamo  1875 
Gaffuri  e  Gatti.  8°.  11  u.  157  S. 
[B.  Wagener.  Bologna.]  —  Metten- 
leiter 2,  163.  Zahlr.  Nachrichten, 
Urteile  u.  Beurteilungen  in  der  Lpz. 
Ztg.,  siehe  Reg.  In  Yiertelj.  s. 
Generah-eg.  In  Spohr's  Selbst- 
biogr.  ein  Urteil.  Lpz.  Ztg.  37 
Nr.  6  ein  geistl.  Tonsatz  abgedr.) 
Von  seinen  zahlreichen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Samuele,  Oratorio  4  voc.  c.  orch.  P. 
qufoL,  vielleicht  Antogr.     [Eiusiedelu. 

Messa  in  Em.  a  4  voci  con  orch.  P. 
Ms.     [Mailand  Cons. 

Messa  a  3  voci  c.  org.  obl.  P.  Ms. 
14008  in  B.B. 

Gran  Messa  da  Eequiem  in  P.  (Milano, 
Ricordi  1856)  fol.  344  S.  [br.  Mus.  Bo- 
logna. Mailand  Cons.  P:  Milano,  Cogliati 
e  Crivelli. 

Lauda  Jei-usalem,  Salmo  a  4  voci  c. 
istrom.  1821.   Autogr.  P.  qufol.   [Bologna. 

Miserere  a  4  v.  c.  istrom.  da  fiato. 
4/12  1845.  P.  abgedr.  in  der  Gazzetta 
music.  Milano,  Ricordi  1846  p.  1.  — 
Auch  separat  [Mailand  Cons.].  In  B.  B. 
das  Autogr.  nebst  1  Briefe  in  Abteilung 
Grasnick. 

Nisi  Dominus  a  B.  solo  c.  coro  e  Como 
obl.  P.  Ms.  [Dresd.  Mus.  Ebendori:  Lauda 
Jerusalem  sul  canto  fermo  monastico  a 
4  voc.  e  c.  orch.  completa.  P.  —  Inno  a 
Santa  Cecilia.     4  voc.  c.  ström.     P. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  G. 


Salve  regina  f.  4  Stirn.  2  Y.  Ya.  Orgel 
u.  2  Homer  (siehe  Dauzi). 

Kyrie.  —  Salve  regina.  —  Sancta  Maria 
4  voc.  cum  instrum.  P.  Autogr.  qufol. 
16492.  [Hofb.Wien.  Ms.  16822  eine 
Cavatina:  0  di  quest'alma,  f.  Sopr.  u. 
Instr.  1,2  1818  P.  Autogr. 

M.  e  L.  Gambale:  Melodie  sacre  o 
Inni,  Cantici.  Salmi  popolari  della  chiesa. 
7.  editio.  Milano  1838  Sambruuico-Yis- 
mara.  8^.  Vorwort,  Text  u.  326  S.  Musik. 
[B.B.  26164. 

Concenti  a  piü  voci  per  gli  adulti 
sopra  le  melodie  sacre,  ovvero  gFinni, 
cantici  e  salmi  popolari  della  chiesa  vol- 
garizzati  da  Samuele  Biava.  Parte  II, 
Inni  musicati  da  Simone  Mayr  a  2  voci 
c.  acc.  di  pfte.  Milano  1836.  [Mailand 
Cons. 

Opern : 

L'Academia  di  musica.  Farsa  in  1  atto. 
Yen.  1799.    P.    Ms.  276  BU.     [B.  M. 

Adelaide  di  Guescelino  (Quescelino). 
Dramma  di  sentimento  in  2  atti.  1802. 
P.  Ms.  [Darmst.  B.  B.,  Ms.  14070. 
München   Oper:    AdeUieid  von  Quescelin. 

Adelasia  ed  Aleramo.  Melodr.  serio. 
Milano  1807.  P.  Ms.  [Darmst.  B.B. 
Ms.  14076.  B.  M.  2  voll.  Dresd.  Mus. 
Ms.  471b.  4  voU.  Musikfr.  Wien.  Mün- 
chener Oper. 

—  Adelasia  ed  Aleramo.  Musica  del 
.  . .  ridotta  collacc.  di  pfte.  dal  G.  Mo- 
randi.     Mil.,  Ricordi.     qufol.     [Bologna. 

Adriane  in  Siria,  op.  in  2  atti,  Ven.  c. 
1798.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Alonso  e  Cora.  Opera,  1804.  P.  Ms. 
[Darmst. 

L'Amor  conjugale.  Opera.  Padua  1805. 
P.  Ms.     271  Bll.     [B.M. 

Ariodant,  op.  in  2  atti.  Ms.  P.  in  2 
voll.     [Brüssel  Cons. 

L'Ataüa,  opera.     Ms.  P.     [C.  P. 

L'avaro,  farse.  Yen.  1799.  P.  Ms. 
[br.  Mus.  478. 

Belle  Ciarle  e  tristi  fatti,  op.  1807.  P. 
Ms.  14079.     [B.B. 

Che  Originali!  farce  italienne,  repres. 
in  San  Benedetto  zu  Venedig  1798.  Ms. 
P.     [C.  P.     Turin  im  Privatbesitz. 

Elena.  Dramma  giocoso  in  2  Atti.  P. 
Ms.  2  voll,  qufol.  [Bologna.  Briissel 
Cons:  Elena  e  Costantino.  1814  in  Ne- 
apel gegeben. 

Elisa.  Opera,  Yen.  1804.  P.  Ms. 
2.57  BU.  [B.M.  R.  Cef  Mus.  Elisa, 
farsa  in  mus.  1809.  P.  Ms.  in  Dresd. 
Mus.     München  Oper.     C.  P. 

—  Elisa.    Azzione  sentimentale  ridotta 

26 


Mayer  (Meyer),  Job.  Simon. 


402 


Mayer  (Meyer),  Joh.  Simon. 


in  nove  quintetti  per  2  V.  Fl.  Ya.  e  Vcl. 
5  Stb.    Ms.     [Bologna. 

Ercole  in  Lidia,  opera  in  2  atti.  P. 
Ms.     [Musildr.  Wien. 

Le  fiute  rivali,  opera  in  2  atti.  P. 
Ms.     2  voll,    (lufol.     [Bologna.     C.  P. 

Ginevi'a  di  Scozia.  Dram.  eroico  ia 
2  atti  von  ßossi,  1801.  P.  Ms.  [Darmst. 
Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien.  München 
Oper.     B.  B.  das  Textb. 

—  K1.-A.  Paris,  Carli.  191  S.  [B.M. 
br.  Mus. 

—  Ouvertüre  etc.  15  Nrn.  dabei  4 
von  Weigl  im  Druck  s.  1.  im  Kl.-A.  [B.  ß. 
B.  M :  Vienna,  stamp.  Teatro  di  corte. 

Locanda  in  Locanda,  opera,  Ms.  P. 
[C.P. 

La  Lodoiska,  Op.  seria,  P.  Ms.  2  voll, 
qufol.  [Dresd.  Mus.  Bologna.  C.  P. 
Binissel  Cons. 

Medea  in  Corinto,  Opera  tragica  in  2 
atti.  P.  im  Autogr.  2  voll,  qufol.  [Bo- 
logna. 

—  Medea  in  Corinto,  op.  seria  in  2 
atti.  (Kl.-A.)  Paris,  fol.  —  London  4". 
(1859).  [br.  Mus.  Glasgow,  Ausg.  in 
Paris.     P. 

I  Misteri  Eleusini,  op.  iu  2  atti.  P. 
Ms.  14073.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

La  Musicomania,    opera.    Ms.    in 
[Dresd.  Mus. 

Pamela    Nubile,    opera,    Ms.    in 
[Dresd.  Mus. 

La  prova  dell'accademia  finale  ossia  il 
piccolo  compositore  di  musica.  Parte  I. 
IL  ni.  3  voU.  Ms.  qufol.  [Bergamo, 
Bibl.  Civica. 

I  rivali  delusi,  opera,  Ms.  in  Stb. 
[Dresd.  Mus. 

Gü  Scytbi,  drarama  in  2  atti.  P.  Ms. 
[Musikfr.  Wien.     Dresden  Mus. 

II  segreto,  farse  in  1  atto,  Venet.  1797. 
Wien  1805.     P.  Ms.  477.     [br.  Mus. 

Un  vero  originale  burletta,  Eoma  1808 
Teati'o  Valle.  Opera  in  1  atto.  P.  Ms. 
imd  Stirn.  [München  Oper.  B.  B.  das 
Textbuch. 

Yirtuosi  ambularchi,  Opera.  P.  Ms. 
[München  Opernarch. 


Stb. 
Stb. 


12  Canzonette  veneziane,  con  acc.  di 
Pfte.  (von  M.  und  G.  P.  Penicchini)  Ve- 
net., litogr.  Barozzi.  qu40.  13  BIl.  [Hofb. 
Wien. 

—  12  venetian  ballads  (ed.  von  C. 
Salvdni).     London  (1797)  qufol.    [br.  Mus. 

B.  Wagener  im  Autogr.  12  Canzonette, 
Comtesse  de  Ritz  ded.  qu40.  27  Bll.  — 
Scena  ed  Aria  d'Ariodante  con  cori.  P. 
Kopie. 


In  Canzonette  (raccolta  di)  popolari 
veneziane,  Mil.,  Eicordi.  fol.  einige  C.  von 
M.     [Bologna.     B.  B. 

L'innalzamento  al  tröno  del  giovane  re 
Gioas,  cantata  a  3  v.  c.  orch.  Autogr. 
P.  qufol.     [Bologna. 

Cantata  davanti  alle  MM.  II.  ER.  d' 
Austria.     Autogr.     [Bibl.  Bergamo. 

Tu  di  quest'anima,  ä  Sopr.  c.  orch.  P. 
Ms.  14082.     [B.B. 

Ricordi  in  Mailand  gab  in  Einzel- 
drucken heraus:  Aria  „Apri  quei  lumi  o 
bella,  nell'opera  ALEredo  il  Grande". 
K1.-A. 

GraQ  Scena  ed  Aria  „Gelosia  dispetto 
affanno"  neU'op.  Fedra.     Kl.-A. 

Cavatina  „No,  no,  da  voi  non  mi  di- 
vidi"  (ebendaher).     Kl.-A. 

Gran  Duetto  ,,E"deserto  il  bosco  in- 
torno",  neH'op.  La  Rosa  blanca  e  la  Rosa 
rossa.    Kl.-A. 

Scena  ed  Aria  „Reudi  il  consorte 
amato"  per  Sopr.  con  orchestra. 

Aria  „Soffri  rei  senza  laguarmio", 
neU'op.  Fedra.     Kl.-A. 

Cavatina  „Somrni  Dei'"  ä  Sopr.  neU'op. 
La  Medea.     Kl.-A. 

Romanza  „Or'i  la  bella  vergine"  ä  Sopr. 
nell'op.  Alfredo  il  Grande.     Kl.-A. 

Coro  di  Solitari  ,, Quäle  orror,  che  in- 
fausto  di"  nell'op.  Ginevra  . .  .  [Mailand 
Cons. 

Scena  e  Cavatina  „La  pace,  la  calma" 
per  Ten.  neU'opera  Amore  non  soffre  . . . 
[Mdld.  Cons. 

0  di  quest'alma,  con  acc.  d'un  V.  ö 
Fl.  e  Pfte.  Bergamo  1,2  1815.  P.  Au- 
togr.   gr.  4".    16822.     [Hofb.  Wien. 

Duettino  „Come  si  puö  vederti"  p. 
Sopr.  e  Ten.  nell'opera  At.ala.  (Kl.-A.) 
Napoli,  Girard.     [Mailand  Cons. 

Cavatina  „Tu  di  quest'anima"  nell'opera 
II  pazzo  per  la  musica,  ridotto  per  C. 
Pfte.  Fl.  Chitarra  e  Fag.  Paris,  Duhan. 
[Mailand  Cons. 

In  Mdlls.  Erard's  Samlwk.  einige  Ari- 
etten.  In  Falter  und  Sohn,  6  Salve  reg. 
4  Stim.  2  V.  Va.  2  Hörn.  u.  Orgel  Nr.  5. 
[B.  Kgsbg. 

In  un  barbaro  cor,  Rec.  u.  Aiie  für 
Tenor  u.  Instr.  Autogr.  P.  —  Ah  che 
mi  parla  in  seno,  Scena  ed  Aria  p.  T.  ed 
istrom.  P.  Autogr.  [B.  B.,  ebd.  T240 
Scene  aus  Ginevra  u.  a.  Gesge. 

3  Rec.  u.  Arien  aus  Lodoiska.  P.  Ms. 
14080.  126.  131.  [B.  B.  und  1  Arie  aus 
Ginevra. 

In  Dresd.  Mus:  Duetto  nella  Medea  iu 
Corinto:  „Coeli  al  destin  Medea".  P.  Ms. 

4  Alien,  1  Duett  im  Ms.     [Dresd. 


Mayer  (Meyer),  Job.  Simon. 


403 


Mayer  (Meyer),  L , 


B.  Joach.  Nr.  507 ,  P.  4  Arien  aus 
Lodoiska  u.  1  Sceue  nebst  Duo,  mit  Simon 
Major  gez. 

In  TS'olfenbüttel  im  Ms.  1  Cavatina 
(Cbi  dice  mal  d"amore)  und  Reo.  u.  Arie 
(Contento  il  cor)  aus  Lodoiska.  Beide 
in  P. 

3  Arien  bei  Ricordi  erschienen.  [B.  M., 
ebenso  in  Edinburgh  erschienen. 

Twelve  Yenetian  Ballads.  London, 
Salvini.  [Berlin  K.  H.,  dort  nocli  9  Ge- 
sänge im  Ms.  u.  Druck. 

in  einem  hds.  Samlbd.  Kat.  S.  18  der 
Bibl.  Lübeck  1  Duett. 

Li  B.  M.  Mss:  Duetto  im  Kl.-A.  aus 
Ginevra.  —  Grazie  agl'inganni,  per  1  voce 
c.  org. 

MusiMr.  T\len :  zahlreiche  Arien,  Duette 
u.  a.  aus  Opern  im  Ms. 

In  Bologna  Kat.  3,  316/317  sind  noch 
27  Arien,  Duette,  Terzette  etc.  aus  Opern 
im  Ms.     P.  vorhanden. 

In  B.  Bi-üssel  2632  befinden  sich  einige 
Arien  u.  a.  aus  Opern  im  Ms. 

Mailand  Conserv.  besitzt  63  Arien, 
Duette,  Terzette,  Quintette,  Chöre,  Scenen 
etc.  aus  seinen  Opern  im  Ms.,  teils  in  P., 
teils  in  Stb. 

Brit.  Musevmi  besitzt  eine  grofse  An- 
zahl Einzeldrucke  von  Arien,  Canzonen 
u.  a.  Gesangstücken. 

Per  il  70"  ottavo  natalizio  (Geburtstag) 
del  celebre  maestro  Gio.  Simone  Mayr, 
componimenti.  Bergamo,  Crescini  1841. 
[Maild.  Cons.     Bergamo. 

Ouvertüre  aus  der  Oper  ..Die  weiTse 
und  rothe  Rose"  für  das  Pfte.  Leipzig, 
Hofmeister,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Ricordi  in  Mailand  druckte  die  Sinfo- 
nien zu  den  Opern  Le  due  duchesse,  Gi- 
nevra di  Scozia,  Medea  in  Corinto,  Ade- 
lasia  ed  Aleramo  im  Klanerar rangement. 
[Maild.  Cons. 

18  Sinfonien  zu  Opern,  Ms.  in  Stb.  u. 
P.  in  Mailand  Cons. 

Brässel  CoDS.  1  Ouvertüre  im  Ms.  u. 
2  im  Druck:    Offenb.    bei  Andre,  in  Stb. 

Ouveiture  zu  Oper  Elisa  und  L'Equi- 
voco  f.  gr.  Orch.  m  P.,  die  2te  in  Stb. 
[Musikfr.  ^Yien. 

Yariazioüi  nella  Cora  per  pfte.  Ms. 
üi  Maild.  Cons. 

12  Bagatelle  a  3  per  Fl.  Clarin.  e  Fag. 
0  Corno  Bassetto.  Autogr.  in  P.  [Maild. 
Cons. 

Schizzo  di  im  Allegro  in  re  per  pfte. 
Autogr.     [Maild.  Cons. 

Schriften  über  Musik : 

Biografie  del  Carrara  e  Gaffuri  (von 
Mayr)  Autogr.    Bibl.  Bergamo. 


Brevi  cenni  intorno  alla  maniera  di 
scrivere  per  lo  stromento  musicale  chia- 
mato  Corno  o  Corno  da  caccia.  Autogr. 
8  Bll.  in  fol.  mit  Beisp.     [Bologna. 

Regole  per  conoscere  il  modo  ed  il 
tono  d'un  pezzo  di  musica.  Autogr.  17  S. 
[Mailand  Cons. 

Memoria  del  Cittadino  Mayr  Maestro 
di  cappella  presentata  all'Ammiuistrazione 
dalla  Misericordia  Maggiore  sotto  il  gioruo 
12  Marzo  1805  per  l'Istituzione  di  una 
scuüla  di  musica.  Ms.  Kopie  fol.  [Bo- 
logna. 

Meyer,  K  . . .  (r  . . .,  gab  ano- 
nym heraus: 

Sammlung  einiger  Nachrichten  von  be- 
i-ühmten  Orgelwerken  in  Deutschland. 
Breslau  1757.     [B.  B. 

mieyer,  Karl  Heinrich,  geb.  zu 
Nordhausen  in  Thüringen  um  1772. 
Er  war  Militärmusiker  zu  Klaus- 
thal und  Musikdirektor  der  Kapelle 
zu  Nordhausen.  1830  wurde  er 
pensioniert.  Er  schrieb  Yieles  für 
Mlitärchöre  (Fetis). 

Maier,  Katliarine,  geb.  Schiatti, 
trat  in  den  Jahren  1795 — 98  als 
Komponistin  von  Trios,  Fantasien 
und  Yariat.  für  Klavier  auf,  die  in 
Petersburg  erschienen   (Gerber  2). 

Mayr,  Koiirad,  Frater  . . .  Sacer- 
dos  Conventuale  Zwifaltensis  Poly- 
graphaeus,  demnach  scheint  er  nur 
der  Kopist  folgenden  Ms.  zu  sein, 

betitelt: 

Mariale  Yespertinvm  Modis  variis  sua- 
vissimis  tonis  exhibitum  et  Avgvstioribvs 
Formis  Descriptum.  Anno  a  Partmiente 
Yirgine  M.D.CXX.  gr.  fol.  Chorbuch. 
4  u.  östim.  Sätze.  Da  über  dem  1.  Ton- 
satze nochmals  „Per  R.  P.  F.  Conradum 
Mayr"  steht,  so  könnte  man  doch  an- 
nehmen, dass  er  auch  der  Komponist  ist. 
Ueber  einer  ,,Passione  Domiui"  p.  99  ist 
Giov.  Croce  als  Komponist  genannt.  [Stutt- 
gart. 

Maier,  L.,.,  gab  1782  zu 
Mannheim  3  Klaviersonaten  mit 
obl.  Violine  und  als  op.  2  sechs 
Sinfonien  ä  8  zu  Paris  heraus 
(Gerber  2). 

In  Dresd.  Mus.  im  Ms.  unter  denselben 
Namen  1.  6  Sonatiui  per  il  Clavicembalo 
0  Fortep.  solo,    qufol.     2.  6  Divertimenti 

26* 


Mayer  (Meyer),  Leodegar. 


404 


Mayer  (Meyer),  Peter  I. 


per  il  Cembalo  solo,  qufol.  3.  Pai-tia  ä  8 
Strom,  per  il  2  Claiiiü  in  C.  2  Ob.  2  Cor. 
e  2  Fag.  qufol.  —  Im  Samlwk.  Choix  de 
mus.  1784  Nr.  1  eiu  Adagio  p.  le  Clavecin. 
Im  Opernarchiv  zu  Dresden  befindet 
sich  unter  Lmluig  Meyer  das  Melodrama: 
Das  Irrenhaus  zu  Dijon,  oder:  Der  "Wahn- 
sinnige. Eine  Zeitangabe  fehlt,  doch  kann 
dies  nicht  von  obigem  Maier  herrühren. 

Meyer,  P.  Leodegar,  geb.  1686 
in  Sulz  im  Elsass,  st.  als  Dekan 
im  Kloster  Muri  (Schweiz)  1754. 
Komponist  von  Falsobordoni,  Mes- 
sen, Vespern  u.  a.  (Kornmüller  1, 
434). 

Mayer,  Jlartin,  aus  Breslau 
geb.,  Lehrer  an  St.  Bemhardin 
und  von  1671  ab  Organist  an  der 
Bernhardinkirche  zu  Breslau,  gest. 
11.  Juli  1709,  66  Jahr  alt.  Kat. 
Bibl.  Breslau  der  Mss.  von  Bohn 
S.  353,  wo  sich  auch  das  Yerz.  von 
86  geistl.  Liedern  befindet. 

Mayr,  aiathias,  wird  unter  den 
Hofmusikern  zu  München  1750  als 
Violinist,  oft  ohne  Vornamen  in 
den  Akten  des  Kreisarchivs  verz. 
mit  dem  niedrigsten  Gehalte  von 
95  Gkl,  erhcält  aber  von  Zeit  zu 
Zeit  Geldgeschenke.  Von  1765  ab 
ist  aber  ein  Bratschist  unter  glei- 
chem Namen  genannt,  der  zuerst 
142,30  Gld.  und  von  c.  1770: 
253,20  Gld.  erhält.  Am  14/4  1789 
wird  dem  Kurfürsten  sein  Tod 
angezeigt.  Ob  dies  nun  ein  und 
derselbe  ist,  lässt  sich  schwer  fest- 
stellen, denn  es  tritt  auch  ein 
Irjnaz  Maie?-  und  ^layr  1778  als 
Bratschist  mit  253,20  Gld.  Gehalt 
auf,  der  aber  oft  nur  Maier  ge- 
nannt wird. 

Mayer  (Maier),  Mattliaeiis,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  bis  ins  19. 
hinein  und  ist  bekannt  durch 

Antiphoua:  Ecce  sacerdos  4  voc.  c.  org. 
s.  1.     5  Stb.     [ß.  M. 

Sammhmg  auserlesener  Lieder  zur  ge- 
selligen Freude  mit  Pfte.  Passau,  Ambr. 
Ambro.si.     1.  Heft.     [ß.  M. 


Das  Taschen  Liederbuch.  2.  Aufl.  Ib. 
1828.    8".     [B.  M. 

Ein  Mathias  Mayer  war  um  1570  Po- 
saunist an  der  Stuttgarter  Hofkapclle  (M. 
f.  M.  31  S.  11  Nr.  111).  Seite  23  Nr.  180 
heilst  es  Matthias  Meyer  wird  als  Po- 
saunen- und  Zinkenbläser  am  29/6  1570 
vom  Kapellm.  '^'eber  gepräft. 

Meier,  Michel,  1572  Kammer- 
musikus am  Berliner  Hofe  mit 
4  Thlr.  6  Sgr.  6  Pf.  Gehalt  viertel].; 
wird  noch  1585  genannt  (Schnei- 
der S.  6.  20.  Friedläuder,  Lokum. 
der  kurf.  Kapelle  zu  Berlin).  Ein 
Michel  Meyer  ist  1637  Stadtmusi- 
kus in  Danzig  und  lebt  mit  Paul 
Siefert  in  Unfrieden.  Siehe  Ein- 
gabe Siefert's  in  Viertel].  7,  419. 

Meyer    (Meier),    Peter  I.,    ein 

Katsmusikus  zu  Hamburg  im  17.  Jh. 
ist  bekannt  durch 

ßraut-Lied  zu  Ehren  des  . . .  J.  J.  Crusii. 
Wittenbg.  1633.     [B.  Hbg. 

Des  edlen  Dafnis  Florabella.  Hbg. 
1651.  In  Eist  Daphnis  aus  Cimbrieu  be- 
sungene Florabella.  50  Lieder  mit  Mel. 
u.  B.     [B.  Hbg. 

In  Eist's  Neuer  himlischer  Lieder. 
Hbg.  1651,  3.  Teil,  3  Melod.  mit  B. 

Doctoris  Schuppii  Morgen-  und  Abend- 
lieder. Mit  neuen  Melodeyen  geziert  von 
...  Hbg.  1655  Mich.  Pfeiffer.  12".  66  Bll. 
Melod.  mit  B.,  davon  8  von  A.  S.  und 
Joh.  ScJiop.     [Hofb.  Wien.     B.  Wernig. 

CoUectanea  auff  hoher  und  füruehmer 
Herren  ...  in  Harmonia  canto  vel  teuore 
solo  concertweise  gesetzt.  Hbg.  1677 
beym  Autor,  gedr.  bey  Eebenlein.  4".  P. 
[B.  M. 

Koch  4,  118  schreibt  ihm  noch  zu: 
Geistliche  musicalische  Klag-  und  Trost- 
spiüche  mit  3  oder  4  Stirn,  sampt  einem 
Bc,  ohne  nähere  Angaben. 

Ebenso  ist  er  in  Zesen's  dichterische 
Tugend-  und  Liebesflammen,  Hbg.  1651, 
S.  53  und  67,  zwei  Lieder  [B.  M.],  in 
dessen  Geistl.  Seelenmusik,  Amst.  1657 
und  in  dessen  dichterisches  Eosen-  uud 
Liljenthal  1670  mit  2  Melodien  vertreten. 

Im  Ms.  Musikfr.  Wien,  8  Stb.  des  17. 
Jhs.  Nr.  37:  Ich  will  den  Herren  loben 
8  voc.  —  In  Schuppii  Passionslieder  1655 : 
2  Gesge. 

Im  Eeissmann,  Gesch.  des  Liedes  Nr.  26 
das  Lied  „0  mehr  als  güldner  Tag-'.  Im 
Winterfeld  ein  anderes  Lied  (Eitner  2). 


Mayer  (.Meyer),  Peter  II. 


405        Mayer  (Meyer),  Tobias  Gabriel. 


Mayr,  Peter  II.,  1698  —  1759 
Choralist  und  Organist  am  Kolle- 
gialstift in  Regensburg  (M.  f.  M. 
17,  8). 

Meyer,  Philipp  Jakob,  geb.  um 
1737  zu  Strafsburg  i/E.,  gest.  ebd. 
um  1819.  Bildete  sich  zum  Harfe- 
nisten aus,  ging  nach  Paris,  kehrte 
wieder  nach  Strafsburg  zurück,  be- 
suchte 1780  London  und  liels  sich 
überall  als  Virtuose  hören.  Er 
gab  eine  Methode  in  Paris  heraus 
(C.  P.  unter  Mayer),  Sonaten  u.  a. 
für  Harfe  (Fetis).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  bekannt: 

Divertissement  pour  2  Harpes  ou  FHarpe 
prima  et  1  Pfte.  ou  Clav.  V.  &  Fl.  trav. 
Kehl  1782.     [Stadtb.  Augsbg. 

Nouvelle  methode  pour  apprendre  a 
jouer  de  la  harpe.  Paris.  [Musikfr.Wieu. 
C.  P. 

Bei  seinem  Aufenthalte  in  London  gab 
er  dort  heraus: 

A  choice  coUection  of  frencb  songs, 
Duetts  &  Trios,  selected  from  the  favorite 
operas.     London.     qu4o. 

A  second  coUection,  dito.     ib.     qu40. 

A  coUection  of  Hymns  &  Psalms  ar- 
ranged  for  the  harp.     Ib.     fol. 

Tariationen,  Sonaten  f.  Harfe,  2  V.  Va. 
u.  Vol.  Sämtlich  im  br.  Mus. ;  dasselbe 
besitzt  im  Ganzen  18  Drucke  seiner  Lon- 
doner Ausgaben. 

Sei  Sonata  a  solo  per  l'harpa.  op.  3. 
Paris.     fB.  Darmst. 

Sein  Sohn,  mit  gleichen  Vornamen,  in 
Strafsburg  geb.,  liefs  sich  in  London  auch 
als  Harfenist  nieder  und  starb  1841  da- 
selbst. Das  br.  Mus.  besitzt  14  Drucke 
von  ihm. 

Mayr  (Mayer),   Eupert  Igiiaz, 

bez.  sich  mit  ,,Schaerdongano 
(Schaerding  in  Oesterreich  ob  der 
Ems)  celsitudinis  suae  musico 
aulico".  Er  war  1646  geb.  und 
starb  7.  Febr.  1712  zu  Freising. 
Er  scheint  seine  musikalische 
Laufbahn  in  Ptegensburg  begonnen 
zu  haben;  c.  1678  kam  er  als 
Hofmusikus  an  den  fürstbisch.  Hof 
zu  Eichstaett,  um  1692  ging  er 
als  erster  Violinist  an  die  Hof- 
kapelle in  München.    In  den  Akten 


des  Kreisarchivs  fand  ich  ihn  1699 
als  Bratschist  mit  400  Gld.  Gehalt 
verz.,  der  während  der  Besetzung 
Baierns  durch  Oesterreich  auf 
100  Gld.  zurückgesetzt  wurde.  In 
einer  Eingabe  von  1706  sagt  er, 
dass  er  im  23.  Jahre  Baiern  diene. 
Von  hier  ging  er  als  Musikpräfekt 
in  Dienste  des  Bischofs  von  Frei- 
sing. Sein  Grabstein  sagt  noch 
aus,  dass  er  den  Titel  eines  Rates 
führte  und  auch  einige  Zeit  beim 
Bischof  von  Passau  Kapellmeister 
war  (Biogr.  in  M.  f.  M.  15,  24). 

Arion  sacer  sive  concertationes  musicae 
a  5  instrumentis  .  .  .  Ratisbonae  1678. 
6  Gesge.  [Eichstaett:  B.  di  Viola,  Be- 
schrbg.  in  M.  f.  M.  15,  31. 

Sacri  conceutus  Psalinorum,  Antiphona- 
rum,   piarum  cantionum  ex  sola  voce  et' 
diversis  instrumentis.    Op.  3.    Eatisbonae 
1681    typis    Pauli   Dalnsteiner.      12  Nrn. 
[Proske.     br.  Mus. 

Pythagorische  Schmidsf  ünklein ,  be- 
stehend in  Arien,  Sonatiuen,  Ouvertüren, 
Allemanden,  Couranten,  Gavotten,  Sarah., 
Giguen,  Menuetten,  mit  4  Instrum.  imd 
General  bass.  In  Verlegung  des  Autors. 
Gedr.  in  Augsbg.  bey  J.  Koppmayer  1692. 
5  Stb.     40.     [B.M. 

Gazophylacium  musico  -  sacnim  refert. 
25  Offertoriis  seu  Motettae  4 — 5  voc.  conc. 
2  V.  necess.  3  Trombon.  vel  Violis  ad  lib. 
Concert.  4  ripien.  pro  pleno  choro  et 
duplici  Bc.  Augsbg.  1702  Jo.  Chrstph. 
Wagner.  15  Stb.  in  4«.  [B.  M.,  fehlen 
Sopr.  conc.  u.  Violone. 

In  P.  Fr.  Lang's  Theatrum  solitudinis 
asceticae,  Monach.  1717,  24  Gesge.  mit 
IjQstr.,  siehe  M.  f.  M.  15,  29.  [B.  M.  Eich- 
staett inkompl. 

Mayr,  Tertiiliu,  um  1726  Hof- 
musikus in  München  mit  200  Gld. 
Gehalt,  starb  am  9.  Mai  1746,  be- 
graben am  11.  (Kreisarchiv  und 
Totenregister  der  Frauenkirche). 

Mayr,  Simon,  siehe  Johaun 
Simon  M. 

Mayer,  ToWas  Gabriel,  be- 
kannt durch: 

Disputatio  musica  de  divisione  mono- 
chordi  . . .  Alttorf  1662.  [Musikfr.  Wien. 
B.  B.    B.  Lpz. 


Mayer  (Meyer),  Urban. 


406 


Mayone. 


Meier,  Urban,  ist  um  1559 
Kantor  der  Altstadt  in  Königsberg 
(Döring  195). 

3Iayr,  Wolf2:aiig,  Musicus  an 
S.  Michaeli  in  München,  heiratet 
am  22/4  1641  (Trau  reg.  der  Frauen- 
kirche). 

Ein  Wolfgang  Mayr  ist  im  Samlwk. 
1616  a  mit  einer  Motette  vei-ti-eten  (Eitner 
1).  Es  ist  fraglich,  ob  damit  der  obige 
gemeint  ist,  denn  man  müsste  wissen,  ob 
er  1641  das  erste  Mal  heiratet. 

Mayer,  Meyer.    Mir  liegen  noch 

einige  Hds.  nur  mit  obigen  Namen 

gez.  vor,  die  sich  nicht  unter  die 

übrigen    M.    einreihen   lassen,    da 

jeder  Anknüpfungspunkt  fehlt.    Es 

sind  dies 

Mayer.  Sonata  ä  3:  Flauto  trav.,  V. 
e  B.     fol.     [Ms.  in  Upsala,  18.  Jh. 

Mayer.  Pai-tita  ä  4  istrom.  in  Stb., 
Fl.  ti-av.  V.  Yioletta,  Basso,  bestehend 
aus  einem  Andante  und  Allegro  in  Ed. 
[Ms.  280  in  Karlsruhe. 

Meyer.  Concerto  ä  6  stromenti.  [Ms. 
in  Upsala. 

Meyer  (Meyrer)  der  Jüngere,  wird  von 
Reichai-d  1783,  218  als  Komponist  des 
Singspiels:  WaUrad  und  Evchen,  1782 
verzeichnet. 

MeyerfnJ,  ein  Lied  in  Voss'  Musen- 
almanach von  1780  p.  177.     [B.  M. 

Mayerl,  Nielaus,  1492  Rector 
der  HofkapeUe  in  Innsbruck  mit 
600  Gld.  Gehalt.  Wahrscheinlich 
hatte  er  die  Knabensänger  in  Kost 
und  Unterricht,  daher  der  hohe 
Gehalt  (Waldner  14). 

Mayero,   siehe  Mayer,  Anton. 

Maymoii,  Luys,  wahrscheinlich 
ein  Spanier  des  16.  Jhs.,  von  dem 
sich  in  B.  B.  Ms.  Z  32  in  einem 
Lautenbuche  auf  S.  13,  15,  35, 
160,  177  und  214  sieben  Lauten- 
stücke befinden,  betitelt: 

Capricci,  Gedaw  (?)  de  fautasia  dell" 
ottavo,  Lansola,  Tochata.  Prima  y  segaenda 
diff.  Idas  baear,  Passo  y  medio  con  su 
Contrapunto  und  eine  Fantasia. 

Maynard,  Dr.  Edward,  diri- 
gierte 1702  die  Konzerte  auf  Sub- 


scription  in  Lincoln's-Inn  Lokal  in 
London  (Hawkins  5,  8). 

Maynard,  John,  ein  englischer 
Musiker  des  17.  Jhs.,  der  sich  auf 
dem  folgenden  Druckwerke  nennt: 
Lutenist  at  the  most  famouse  schoole 
of  St.  Julian's  in  Hertfordshire. 
Vordem  lebte  er  in  Caux  Castle, 
Shropshire.    Der  Druck  ist  betitelt: 

The  Xn  Wonders  of  the  world,  set 
and  composed  for  the  YioU  de  Gamba, 
the  lute,  and  the  voyce,  to  sing  the  verse, 
all  three  jointlv,  and  none  severall;  also 
lessons  for  the  Lute  and  Basse  Violl  to 
play-alone;  with  some  lessons  to  play 
lyra-wayes  alone,  or  if  you  will,  to  tili 
up  the  pärts  with  another  Violl  set  lut- 
way.     London  1611.     fol.     [br.  Mus. 

Im  Ms.  1968  des  E.  C.  of  Mus.  ist  ein 
Maynard  ohne  Vornamen  mit  einer  Orgel- 
piece  vertreten,  neben  den  Komponisten 
Byrd,  Rogers,  Dr.  Bull  und  Dr.  Blow. 

Hawkins  4,  26  giebt  über  das  erste 
"Werk  Näheres. 

Mayner,    Oiorgio,    aus   Parma 

(es  lässt  sich  aus  dem  lateinischen 
Wortlaute  des  Titels  Maynerii  nicht 
ersehen,  wie  er  sich  eigentlich 
nannte,  in  der  Dedication  unter- 
schreibt er  sich  Giorgio  Mayner 
da  Parma,  Yenetia  il  di  20  Zugno 
1574).     Man  kennt  von  ihm 

Magnificat  octo  tonorum  D.  Georgii 
Maynerii  de  Parma  Nunc  primum  excussa 
cum  quattuor  vocibus.  Venetiis  1574  ap. 
Joan.  Barilettum.    4  Stb.    r|u40.    [br.  Mus. 


Majiieri,    Camillo. 


um    1582 
Organist    am    Dome    zu    Cremona 
(Bertolotti  61/62). 
Mayo,   (rioTauni  Antonio,  ist 

bekannt  durch 

...  11  1.  üb.  di  Madrigali  a  quatti-o 
voci,  Xuouamente  .  . .  Luone  1567  Aut. 
Cergia.  4  Stb.  40.  39  Madr.  [Lincoln 
Ch.  L.  4  Stb.,  A.  def .  Rostock :  A.  Up- 
sala: C.  T. 

Mayo,  Gio.  Tom.,  siehe  Maio. 

Mayone,  Aseanio,  aus  Neapel, 
war  daselbst  im  Anfange  des  17. 
Jhs.  Organist.     Er  gab  heraus 

11  1.  Lib.  di  diversi  Capricci  per  sonare, 
di  . . .  Napolitano,  Organista.  Napoli  1603 
per  Constant.  Vitale,  C|u8".    Paii;.    Enthält 


Mayou. 


407 


Mazza,  Mattheo. 


4  Recercar.  4  Canzoni  Naucese,  1  Ancide- 
terai  pur,  5  Toccati,  21  Partite  sopra  Ro- 
siere,   10  Partite  sopra  Fidele.     [br.  Mus. 

II  1.  üb.  di  Madrigali  a  5  voci  di  . .  . 
in  NapoU  1604  G.  B.  Sottile.  5  Stb.  4«. 
21  Madr.  Dedic.  in  Neapel  gez.  [B. 
Kassel.  5  a  defekt. 

Im  Sanilwk.  1609  b  2  Madr.  (Eitner  1). 

Mayou,  Mayoul,  Nicole,  siehe 
Maliioul. 

Mayoul,  Jehaii,  Sänger  an  der 
Kapelle  Karl  V.  von  1525—1531 
in  den  Listen  verz.  (Straeten  7,  309). 

Mayr,  siehe  3Iayer. 

Maytl,  ...  um  1613  Kantor  in 
Regensburg  (Mettenleiter   1,   120). 

Mazak,  Pater  Albericiis,  nennt 
sich  auf  seinen  Drucken  Professus 
und  Kantor  im  Kloster  Sancta 
Cruce,  der  Ort  fehlt.  Er  ist  be- 
kannt durch: 

Cultus  haruionicus,  Deo  opt.  Max.  Ange- 
lonim  regiuae  .  .  .  vulgo  Motettorum  1,  2, 

3,  4,  5  vocibus  exprimendorum  .  . .  Vien- 
nae  1649  Matth.  Cosmerovius.  6  Stb.  fol. 
88  Gesge.  [Hofb.  Wien:  C  B.  Oig.  Wol- 
fenb.  kompl.     B.  B:  B. 

Cultus  harmonicus  ...  op.  2.  quatuor 
Missas:  &  pro  Offertoriis  majora  Motetta, 

4,  5,  6,  7,  8,  9,  10,  11,  aut  etiam  12  voci- 
bus ...  Ib.  1650.  12  Stb.  in  fol.  90 
Gesge.     [B.  Wolfenb.     B.B:B. 

Cultiis  harmonicus  ...  op.  3 ,  majora 
Offertor.  et  Mot.  4,  5,  6,  7,  8  vocibus. 
Ib.  1653.     [B.  B:  15  a.  16  a.  18  a  vox. 

Im  Samlwk.  1659  eine  Motette  f.  B. 
2  V.  u.  Bc.  (Eitner  1). 

Mazolini.  Carlo,  ein  Musiker 
aus  dem  18.  Jh.,  ist  bekannt  durch 
eine 

Sonate  für  Y.  u.  Ycl.  in  einem  Samlwk. 
ohne  Jahr,  Xr.  7  (Eitner  1). 

Mazouyer,  Nicolas,  Lehrer  des 
Knabeuchors  an  der  Kathedrale 
zu  Autun  in  Bourgogne,  gewann 
1582  im  Concours  zu  Evreux  den 
Preis  einer  silbernen  Leyer  für  die 
Chanson  „Mon  Dieu,   que  j'aime''. 

Mazuel,  Mehel,  in  einem  Con- 
volut  Hds.,  Heft  82  der  B.  Kassel 
eine  Allemande  ä  5  ex  Gd.  und 
eine  Allemande  de  la  voys  ä  5  ex 
Bmoll.  (fol.  61,  d  [3]). 


Ueber  die  Musikerfamilie  Ikaxuel  schrieb 
Er.  Thoinan:  Un  bisaieul  de  Meliere; 
Recherches  sur  les  Mazuel,  musiciens  des 
16.  et  17.  siecles,  allies  de  la  famille 
Poquelin,  par  . . .  Paris  1878  A.  Claudin, 
Id.  12.     Er  erwähnt  darin 

Adrian  M.,  Violinist,  lebte  zu  Paris 
und  üefs  1558  und  1560  zwei  Kinder 
taufen. 

Ouillaume  M.,  jüngerer  Bruder  des 
Adrian,  war  „Violon  du  roy"  der  Mene- 
strels  zu  Paris  und  starb  vor  dem  5.  Juli 
1612  (Näheres  giebt  auch  Pougin). 

Jean  I.  3/.,  Sohn  des  GiülL,  getauft 
den  2/5  1563  zu  Paris  in  der  Kirche 
St.-Eustache.  Er  wurde  ,,Yiolon  ordinaire 
du  roy'  und  am  6/9  1616  begraben. 

Jean  IL  M.,  Sohn  des  Jean  L,  Onkel 
von  Moliei'e,  geb.  gegen  1593,  gest.  um 
1633;  er  war  ebenfalls  Kgi.  Kammer- 
musikus, Yiolinist. 

Pierre  M.,  Sohn  des  Jean  I.,  geb.  um 
1605,  ebenfalls  Kgl.  Kammermusikus. 

Michel  il/.,  Yiolinist  an  der  Hofkapelle, 
zeiclinete  sich  als  Komponist  aus  und 
wurde  1654  von  Louis  XIV.  zum  „com- 
positeur  de  la  musique  des  vingt  quati'e 
violous  de  la  ciiambre"  ernannt.  Auch 
schrieb  er  zu  den  Ballets,  die  bei  Hofe 
gegeben  wiirden,  die  Instrumentalmusik, 
während  Cambefort,  Chancy  u.  Boesset 
die  Airs  komponierten.  In  Philidor's 
Samlg.  Bd.  1  pag.  47  und  69  befinden 
sich  2  AUemanden  von  M.  Am  6,2  1674 
legte  er  zu  Gunsten  Pierre  Hugiienet  sein 
Amt  nieder  und  starb  24.  Okt.  1676 
(Näheres  auch  im  Pougin  von  Thoinan 
verfasst). 

Mazucclii,  siehe  Mazzucchi, 
Mazza,   Francesco,    aus   Man- 

fredonia   (Neapel),   bekannt   durch 

die  Samlg. 

II  2.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci.  Yen. 
1584  Yiucenci  &  Amadino.  5  Stb.  kl.  qu4'*. 
20  Madr.,  die  er  in  15  Tagen  komponierte, 
wie  er  in  der  Dedic.  sagt,  unterz.  mit 
Roma  20/1  1584.  [Hofb.  Wien:  T.  B.  5a. 
Modena  C.  B. 

Mazza,  (xiaiiibattista,  Musiker 
im  städtischen  Dienste  zu  Bologna 
um  1639  nach  dem  Ms.  B  300  des 
Liceo  zu  Bologna, 

Mazza,  D.  Mattheo,  aus  Pesaro, 
Bassist  an  der  Kirche  S.  Maria 
Maggiore  zu  Bergamo  um  1623. 
Tarquinio  Merula   widmet  ihm  in 


Mazzaferrata. 


408 


Mazzella,  Salvatore. 


seinen  Madrigali  von  1623  ein 
Madrig. 

Mazzaferrata  (Mazza  Ferrata), 
OioTanni  Battista,  geb.  zu  Corao 
(nach  Pitoni,  nach  dem  Autogr.  im 
Masseangeli  zu  Ferrara),  lebte  in 
der  2ten  Hälfte  des  17.  Jbs.  als 
Kapellmeister  an  der  Accademia  de 
la  Morte  zu  Ferrara.  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Salmi  concertati  a  tre  e  quattro  voci 
coD  Violini  .  . .  Op.  6.  Bologca  1676 
G.  Monti.  8  Stb.  4«.  [Bologna.  Fer- 
rara: 1.  V. 

—  Aufl.  1684,  stanipa  de  Gardauo. 
8  Stb.     40.     [Bologna. 

Cantate  ruorali,  e  spirituali  a  2,  e  3 
voci  . . .  Op.  6.  ISologna  1680  G.  Monti. 
4  Stb.  mit  Bc.  10  Gesge.  [Bologna. 
Ferrara:  C  1.     Modena  4  Stb. 

—  Aufl.  1690  ßolog.,  Pier-Maria  Monti. 
4  Stb.  40  berausgeg.  von  C.  Gaet.  Sil- 
vani.     [Bologna.     Paris  Nat. 

In  Faguani's  Motetti  sagri  1695  die 
Mot:  Plaudite  coeli,  1  voc.  c.  sti'om. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  2,  a  3,  amo- 
rosi,  e  morali  di  . . .  Bologna  1668  G. 
Monti.  4  Stb.  40.  12  Gesge.  mit  An- 
gabe der  Dichter.  [Bologna  Liceo  und 
Filarmonico.       B.  B.  in  hds.  Part.  L  167. 

—  Aufl.  1675  ib.  mit  op.  2  gez.  [C  P. 
fehlt  Bc.    Bologna  Petron.    Bologna  4  Stb. 

—  Aufl.  1683  ib.  op.  2.  [Bologna 
4  Stb.    Paris  Nat. 

Canzonette,  e  cantate  a  2  voci  di  . . . 
Bologna  1668  Monti.  1  vol.  in  qufol. 
127  S.  11  Gesge.  [Bologna.  Bologna 
Acc.  Fil.     Bergamo  B.  c. 

—  Aufl.  1675  ib.,  mit  op.  3  gez.  3  Stb. 
4".     [Bologna. 

—  Canzonette  e  cantate  a  2  voci  di . .  . 
Bologna  1680  Monti.  Ivel,  qufol.  112  S. 
[Paris  Nat.     Bologna.     Cambridge  FW. 

II  1.  hb.  delle  Cantate  da  camera  a 
voce  sola  di  . . .  op.  4.  Bologna  1677 
Monti.  1  vol.  qu40.  130  S.  12  Gesge. 
mit  Angabe  der  Dichter,  [br.  Mus.   Ferrara. 

II  1.  lib.  delle  Sonate  a  2  Violini  con 

1  Bassetto  Viola  se  piace  di  .  . .  op.  5. 
Bologna  1674  Monti.  12  Kirchensonaten. 
[Bologna.     Modena  hds. 

—  Aufl.  1678  ib.  4  Stb.  in  fol.  [B. 
"Wagener.     br.  Mus. 

Wasielewski  2  druckt  unter  Nr,  31 
eine  Sonate  ab. 

In    MasseangeU's    Autographen  -  Samlg. 

2  Biiefe  und  ein  Kyrie  zu  4  Stim, 


In  Modena  1  Cantata  in  den  28  Bden. 
Ms.  zu  1  Stim.  mit  Bc. 

Mazzaiiti,  Ferdiiiando.  Fetis 
sagt,  geb.  zu  Rom  (ohne  Beweis). 
Burney  1,  211  lernte  ihn  1770  in 
Rom  kennen  und  schildert  ihn  als 
trefflichen  Sänger ,  Yiolinisten, 
Komponisten  und  Musikschrift- 
steller (siehe  Gerber  1).  Yon  hier 
ging  M.  nach  Stuttgart  und  wurde 
als  Musikmeister  am  24/4  1772 
mit  2000  Gulden  angestellt,  1778 
sollte  er  den  Kapellmeister  Aut. 
Boroni  ersetzen,  doch  sein  vor- 
gerücktes Alter  und  seine  Kränk- 
lichkeit liefsen  ihn  nur  einige  Jahre 
das  Amt  verwalten.  Poli  wurde 
1782  im  April  sein  Nachfolger 
(Sittard  3,  74.  136.  150.  Lpz.  Ztg. 
23,  675).  An  Kompositionen  scheint 
sich  nur  Weniges  erhalten  zu  haben. 
Santini  besafs  Canzonetten  mit  Kla- 
vierbegltg.  von  ihm.  Nachweisbar 
sind 

Questa  ferita,  Cantata  di  Sopr.  e  V. 
[Neapel  Turch. 

Duette  für  2  Sopr.  u.  Bc.  Ms.  133 
in  B.  B. 

6  Duettos  for  2  Violiui,  op.  1.  Lond. 
2  Stb.     fol.     [b]'.  Mus. 

6  italian  Canzonets  for  2  voices.  op.  2. 
London  c.  1790  printed  for  the  Author. 
qufol.  —  Op.  3  dito,  ib.     [br.  Mus. 

Solfeggi  per  voce  di  Sopr.  col  B.  d'acc. 
[Mailand  Cons.,  nebst  einer  Samlg.  Sol- 
fegien  f.  Bass  mit  Begltg. 

Mazzella,  Nicolo,  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  60, 
später  mit  90  Gld.  monatl.  Gehalt 
vom  15.  Juli  1657  bis  f  10.  Dez. 
1718,  71  Jahr  alt.  Seit  1684  pen- 
sioniert (Köchel  1). 

Mazzella,  Salvatore,  lebte  im 
17.  Jh.  und  ist  bekannt  durch  den 
Druck: 

Balli,  Correnti.  Gigha,  Sarabanda,  Ga- 
votte, Brande  e  Gagliarda  ...  a  2,  Vio- 
line e  Viola,  0  Cimbalo.  Roma  1689. 
Stb.  in  qu4".     [br.  Mus. 

In  Levesque's  Samlwk.  Solfeges  d'Italie 
S.  150  u.  164  zwei  Gesänge  mit  Mazzelli 
gez.,  fraglich  ob  der  obige. 


Mazzi,  Liiigi. 


409 


Mazzinghi. 


Mazzi,  Luis;!  (Aloisio),  aus  Fer- 
rara,  wurde  am  23.  Okt.  1603  zum 
herzogl.  Organisten  in  Modena  er- 
nannt und  1607  am  S.  Pietro  de' 
Benedettini  zu  Ferrara  (Yaldrighi 
12,  Suppl.  6,  S.  19  u.  62).  Auf 
dem  Titelbl.  zu  den  Ricercari  liest 
man  nach  Angabe  des  hds.  Kata- 
loges  der  herzgl.  ßibl.  zu  Modena: 
Organist  der  Padri  von  S.  Bene- 
detto  zu  Ferrara.  Man  kennt  von 
ihm : 

Eicercai'i  a  4  et  Cauzoni  a  4,  a  5  e^ 
a  8  voci,  da  cantare  e  sonare  con  ogni 
Sorte  d'istrumenti  (scheint  ein  Ms.  zu 
sein).     [Modena:  C.  B. 

Im  Sanihvk.  1612  a  eine  8 st.  Mot. 
(Eitner  1). 

Mazzi,  Prospero,  lebte  1689 
in  Mantua,  wie  aus  folgendem  Ms. 
hervorgeht: 

Laerte  Porsena,  opera  in  3  atti,  mit 
Dedic.  des  Autors  an  Francesco  II.  von 
Modena,  gez.  in  Mantua  2.5.  April  1689. 
Ms.  P.     [Modena. 

II  Principe  Corsaro.  opera  in  3  atti. 
Ms.  P.  und  Textbuch:  Modena  1674.  [Mo- 
dena.] —  4  Cantate  per  1  voce.  c.  Bc.  in 
den  28  Bden.  Kautaten,  ebd. 

Mazzinghi,  Pohl  2,  370  verz. 
zwei  M:  Qioseffo  und  Thoruas^  der 
erstere  trat  1773  in  London  als 
Violinvirtuose  auf  und  starb  1839. 
Der  zweite  war  ebenfalls  Violin- 
virtuose und  starb  1844.  Die  Lpz. 
Ztg.  brachte  nach  dem  Tode  des 
zweiten  eine  Biographie,  worin  er 
OrafM.  genannt  wird  (nach  Stephen 
war  er  1834  in  Italien  geadelt 
worden):  1765  geb.,  gest.  15.  Jan. 
1844  zu  Downside  bei  Bath.  Grove 
kennt  nur  Josepli  21.  und  schreibt: 
der  Sohn  des  Tommaso,  einer  Fa- 
milie aus  Corsica,  geb.  in  London 
um  1765,  Schüler  Christian  Bach's 
in  London.  1784  wurde  er  Direk- 
tor und  Komponist  am  Kings 
Theater  und  starb  15.  Jan,  1844 
bei  Bath,  w^o  er  sich  zum  Besuche 
befand  (Stephen).    Fetis  giebt  die- 


selben Daten  und  kennt  wie  Grove 
nur  Joseph.  Pohl  schöpft  seine 
Daten  aus  englischen  Tagesblättern. 
Nach  Stephen  war  sein  Vater  ein 
Weinhändler  und  ein  tüchtiger 
Violinist;  er  starb  1775.  Als  Kom- 
ponist fand  ich  Gioseffo  resp.  Jo- 
seph sehr  zahlreich,  während  Tom- 
maso nur  mit  dem  Drucke: 

6  Solos  for  the  Yiolin,  with  a  Thor.  B. 
op.  1.  Lond.  c.  1763,  in  fol.  im  br. 
Museum  vertreten  ist.  Dass  dies  der 
Yater  sein  soll,  ist  nicht  gut  anzunehmen, 
vielleicht  ist  es  ein  Bruder  des  Gioseffo, 
doch  liefse  sich  auch  annehmen,  dass  Gio- 
seffo der  älteste  Sohn  des  Tommaso  war, 
so  dass  ein  opus  1  im  Jahre  1763  recht 
gut  passen  könnte. 

Von  Gioseffo  sind  nachweisbar  (ich 
teile  sie  in  der  Ordnung  mit,  wie  sie  der 
Kat.  des  br.  Museum  verzeichnet) : 

Admiral  Lord  Nelson's  Victory.  A  So- 
nata for  the  Pfte.     Lond.  (1798).     fol. 

Ave  Maria  . . .  for  3  v.     Lond.     fol. 

The  songs,  duetts  &c.  in  the  . .  opera 
La  Bella  Arseue.  2  books.  Lond.,  G. 
Goulding.     fol. 

Eliza.  ou  le  triomphe  de  la  nature,  a 
pastorai  ballet  (Kl.-A.)  op.  32.   Lond.   fol. 

The  Exile.  A  gr.  melo-dramatic  opera 
in  3  acts.  (El.-A.)  ib.  (1808).  fol.  [auch 
im  R.  C.  of  Mus. 

The  favoiite  opera  dances  performed 
at  the  King's  Theatre  1786  (Kl.-A.)  bock 
1—4.     Lond.     fiu40. 

—  dito  1787  for  the  pfte.  Fl.  or  V. 
book  1—3.     ib.     qu4''. 

—  dito  1788  ebenso,  ib.  qu40.  book 
1.  2. 

—  dito  for  1788.  book  3.  —  dito  1789. 
b.  2. 

The  fav.  op.  danc.  of  L'Amour  etPsiche 
for  the  year  1788,  comp,  for  pfte.,  Fl. 
or  V.     ib.     qu4<'.  —  2n<i  act.     ib. 

The  celebrated  opera  Dances  as  perf. 
at  the  theatre  Roy.,  Haymarket,  for  the 
pfte.     3  books.     Lond.  1792.     qu4«. 

6  fav.  songs   &  2  duetts  ...     ib.     fol. 

The  Free  Knights,  or  the  edict  of 
Charlemagne.  (An  operatic  drama  by 
F.  Reynolds.)  Kl.-A.  ib.  (1810).  fol. 
[auch  im  R.  C  of  Mus. 

Idalide.  Ah  che  nel  petto  .  . .  1791. 
AVird  unter  Gertr.  Eliz.  Mara's  Namen 
angeführt. 

The  Magician  no  Conjurer.  A  comic 
opera  in  3  acts.  ib.  (1792).  qufol.  [auch 
im  R.  C.  of  Mus. 


Mazzinghi. 


410 


Mazzocchi,  Domeoico. 


Mass  for  3  voic.  ib.  fol.  56  S.  Kl.-A. 
[auch  ß.  Col.  of  Mus. 

Paul  and  Virginia  . .  .  gr.  ballet.  (Kl.-A.) 
ib.     fol.     [auch  E.  C  of  Mus. 

Le  Premier  na^^g■ateur,  or  the  force  of 
love,  a  Pantomime  Ballet,  . . .  for  Pfte. 
2  pts.     ib.  1786.     qu4o. 

3  Quartetts  for  a  pfte.  Fl.  Y.  &  T. 
op.  3.     ib.     fol. 

A  selection  of  German  national  melo- 
dies,  with  the  words  both  in  the  original 
&  translat.  into  Engiish  . . .  vol.  1.  ib. 
(1815).     fol. 

3  Sonatas  for  the  pfte.  op.  1,  2.  sets. 
ib.     qufol. 

3  dito  with  a  Y.     op.  2.     ib.     fol. 

3  dito  with  Y.  &  Ycl.  op.  5.  fol.  — 
Auch  Offenb.  bei  Andre.  3  Stb.  [B. 
Wagener. 

3  dito  with  a  Y.     op.  9.     fol. 

3  dito,  op.  10.     fol.  —  op.  13. 

3  Sonatas  for  the  pfte.     op.  14.     fol. 

3  dito,  with  a  Fl.  op.  14.  —  op.  15. 
—  op.  16. 

2  Sonatas  arranged  as  Duetts  for  the 
Pfte. . .    op.  27.    Lond.,  G.  Goulding.    fol. 

3  Son.  for  the  harp.,  &  an  aec.  for  a 
Fl.  &  2  french  horns  ad  lib.    op.  30.    fol. 

4  Son.  for  the  pfte.     op.  34.     fol. 

2  Son.  for  the  pfte.  with  Fl.  &  Ycl. 
op.  39.  —  op.  45.  46.  59. 

A  Son.  for  the  pfte.  op.  52.  —  6  Son. 
op.  61. 

2  Sonatas  arrang.  as  duett  for  the  pft. 
op.  57.     London,  fol. 

2.  book  of  Tiro  Musicus,  being  a  com- 
plete  introduction  to   the  Pfte.     ib.     fol. 

Les  trois  Sultan  es  (ballet.)  arranged  for 
the  pfte.  or  harp.     op.  20.     ib.     fol. 

The  wife  of  two  husbands,  a  musical 
drama  (by  J.  Cobb).  ib.  (1803).  fol. 
[auch  im  R.  C.  of  Mus. 

Zemire  and  Azor ;  a  pantom.  ballet  (Kl.-A.) 
or  Yiolin.     2  b.     Lond.  1787.     qu40. 

The  blind  girl;  or  a  Receipt  for  beauty; 
a  Comic  opera  (mit  TFm.  Reeve  tomp.). 
Lond.  (1801).     fol.     [auch  E.  C.  of  Mus. 

Chains,  of  the  heaii,  or  the  Slave  by 
choice;  a  comic  op.  (mit  W.  Reeve  komp.). 
ib.  (1801).     fol. 

Paul  &  Yirginia.  A  music.  drama  (mit 
demselb.).  Lond.,  Goulding,  Phipps  & 
D'Almaine.  (1800.)  fol.  [auch  R.  C.  of 
Mus. 

Ramah  Droog ;  or  Wine  does  wonders : 
a  comic  op.  (mit  dems.).  ib.  1798.  fol. 
[auch  R.  C.  of  Mus. 

The  Turnpike  gate;  a  com.  op.  (mit 
demselb.).  ib.  1799.  fol.  [auch  R.  C. 
of  Mus. 


The  wreath  a  favourite  Trio  (S.  T.  B.). 
[Musikfr.  Wien.  Befindet  sich  auch  im 
Neudruck  im  Novello. 

Aufserdem  besitzt  das  br.  Mus.  noch 
sehr  zahlreiche  Einzeldrucke  von  kleinen 
Piecen  für  Klavier,  Gesänge,  Variat., 
Arrangements. 

John  Hill's  Six  easy  lessons  for  the 
harpsich.    Book  1,  enthält  Einiges  von  M. 

In  der  B.  Wolfenb.  noch  der  Druck: 
Tom  Starboard,  a  favorite  song  sung  by 
Mr.  Incledou  in  the  opera  of  the  Tumpike 
Gate  .  .  .     London,  2  BIl.  in  fol. 

Mazzoeclii,  Domeiiico,  Bruder 
des  Yirgilio,  geb.  zu  Yeja  (Isola) 
bei  Civita  CasteJlana.  Aus  der 
Dedic.  zu  Musiche  sacre  von  1640 
ergiebt  sich,  dass  er  20  Jahre  dem 
Hause  Aldobrandini  Borghese  in 
Eom  als  Musiker  diente.  \Yeitere 
Nachrichten  geben  seine  Druck- 
werke nicht  (Alessandri  101.  179. 
M.  f.  M.  33,  62  Anmkg.  Viertel], 
siehe  Hauptreg.).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Musiche  sacre  e  morali  a  uua,  due,  e 
tre  voci  di  . . .  Roma  1640  Lodov.  Grig- 
nani.  P.  in  fol.  122  S.  40  Gesge.  [Bo- 
logna Kat.  2,  457  Abdr.  der  Dedic.  br. 
Mus.     Rom  Cecilia.     Brüssel     C.  P. 

La  Catena  d'Adone  posta  in  musica 
da  . .  .  Yen.  1626  Aless.  Yincenti.  1  vol. 
in  fol.  126  S.,  ein  Drama  mit  Musik 
(siehe  Vogel  I.  c),  [Bologna.  Eom  Ce- 
cilia. br.  Mus.  Cap.  Jiüia.  Neapel 
Turch.     C.  P. 

Partitura  de  Madiügali  a  5  voci  e  d'altri 
varii  Concerti  di  .  . . .  Roma  1638  Franc. 
Zannetti.  1  vol.  Cii;40.  190  S.  (Vogel 
1,  436  teilt  Einiges  aus  der  Dedic.  u.  der 
Vorrede  mit.)  24  Gesge.  [B.  M.  Hannov. 
Brässel.  Eom  B.  Barb.  Bologna,  br.  M. 
R.  C.  of  Mus.     Brüssel  Cons. 

—  Eine  andere  Aufl.  erschien  ebd. 
1638  (siehe  Vogel  1.  c.)  hat  nur  je  34  S. 
in  5  Stb.  [Hannov.  Rom  B.  Barb.  Im 
städtischen  Archiv  zu  Bergamo  eine  Kopie 
von  Simon  Mayr. 

Dialoghi  e  Sonetti  posti  in  musica  da  . . . 
Roma,  ib.  1638.  1  vol.  qufol.  182  (siehe 
Vogel  1.  c).     9  Gesge.     [Bologna. 

Mamante  io  ve  Tawiso,  im  Ms.  Bo- 
logna Kat.  3,  24. 

In  alten  Samlwk:  in  Robletti's  Le  riso- 
nanti  sfere  1629:  Piii  non  sia  che  2  v. 
—  In  Y.  Biauchi's  Raccolta  d'Arie  1640 
sechs  Gesge.  zu  2 — 3  voci.  —  In  Florido's 


Mazzocchi,  Virgilio. 


411 


Mazzone,  Marc' Antonio. 


Ariette  1646  zwei  Gesge.  (siehe  Vogel  2, 
Sanilwke.). 

üeclinazione  del  pronome  hie,  haec, 
hoc.  Scherzo  a  4  voci  in  fuga.  Abgedr. 
in  der  Antologia  classica  nuisicale,  Maild., 
Eicordi.  1844  p.  41  unter  Carissimi's 
Namen. 

2  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Mazzocchi,  Yirgilio,  gebürtig 
aus  Veja  (Isola)  bei  Civita  Castel- 
lana,  starb  im  Okt.  1646  ebd.  Von 
1628  bis  zum  Sept.  1629  war  er 
Kapellmeister  an  S.  Giovanni  La- 
terano  in  Rom  und  ging  dann  in 
gleicher  Eigenschaft  an  S.  Pietro. 
Auf  dem  Drucke  von  1640  und 
1648  ist  letzterer  Posten  mit  „Va- 
ticano  Basilica  Musicae  praefectus" 
verz.  (Alessandri  101  u.  179).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  bekannt: 

Sacrae  flores  biuis,  teruis,  quateniisqz. 
vocib.  concinendi.  Op.  1.  Romae  1640 
Lud.  Grignani.    5  Stb.    4^.     [Rom  Cecüia. 

.  .  .  Psalmi  vespertini  binis  choris  con- 
cinendi. Romae  1648  Lud.  Giignani.  10 
Stb.  40.  14  Gesge.  [Bologna.  Cap.  Jiü. 
9  Stb.     br.  Mus. 

Mss.  Bologna,  Kat.  2,  14:  Oratorio  in 
Lingua  latina,  8  v.  c.  str.  —  S.  342 :  Be- 
atum  Fi'anciscum  mit  Instr.  —  S.  196: 
La  Civetta,  Cantata  a  4.  —  S.  197:  Chi 
vuol  traiTe  i  di  contenti  2  voci. 

In  alten  Samlwk.  6  Gesänge  (Eitner  1), 
aufser  diesen  noch  in  Dom.  Bianchi's 
Sacrarum  modulatiommi  1642:  Ecce  in 
terra  nostra.  —  0  pretiosum.  —  In  Pog- 
gioli's  Scelta  di  Mottetti  1647:  Sit  gloria 
Domini  2  voc.  Domine  Dominus  3  voc. 
Adsunt  dies  und  Salve  regina  5  voc.  In 
einem  2.  Exemplare  zu  Bologna  noch  die 
Motette :  Non  est  inventus  2  v.  —  In  Sam- 
maruco's  Sacri  affetti  1625:  Surge  amica 
mea,  3  Sopr.  —  In  Fil.  Berretti's  Scelta 
di  Motetti  1643:  Ecce  flos  virginum  2  v. 
c.  Bc.  —  Veni  sponsa  Christi  3  v.  c.  Bc. 
In  Florido's  Floridus  concentus  sacras 
1643:  Nigi'a  sum  4  v.  Adsunt  dies  und 
Salve  regina  5  voc.  —  In  dessen  Has 
alteras  sacras  caut.  1645 :  Filiae  Jeni- 
salem  und  Hymnum  novum  4  v.  —  In 
dessen  Has  alias  sacras  cant.  1659:  Sur- 
gite,  currite  1  voc.  c.  Bc.  —  In  Vinc. 
Bianchi's  DArie  spirituali  1640:  Non  in- 
fiammi  2  v.  —  In  Florido's  Ariette  1646 : 
La  belta  che  porta  al  core  c.  2.  p.  1  voc. 
Chi  vuol  trarre  2  v. 

Mss.  in  B.  B.  61,  Salve  regina  5  v.  c. 


Bc.  —  Adsunt  dies,  ebenso.  Ms.  77 
Beata  es  virgo  3  voc.  c.  Bc.  aus  1649.  P. 

Ms.  in  Upsala  in  Tabulaturpartitur:  Ps. 
15  Domine  quis  habit.  3  Sopr. 

Mss.  in  Modena:  1  Cantate  u.  1  Can- 
zonetta  a  2  v.  c.  Bc. 

Ms.  in  Bibl.  Bai'berini  in  Rom  die 
Oper:  Chi  soffre  speri,  gemeinsam  mit 
Marco  Marazzoli  geschrieben.  Text  von 
Rospigliosi  1639  (M.  f.  M.  33,  65  und 
34,  36). 

Mazzolaiü,  Antonio,  aus  Fer- 
rara.  Die  Bibl.  zu  Ferrara  besitzt 
von  ihm: 

L'ostinata . .  .  per  basso  brillante,  parole 
Nicolo  Banzzi.    Milano,  Martiuenghi.    fol. 

Due  povere  bambine  per  voce  di  Sopr. 
Milano,  Albini.     fol. 

La  Zingarella,  ballata  per  voce  di  Sopr. 
Ib.    fol. 

Seine  Lebenszeit  ist  unbekannt,  sowie 
der  beiden  Verleger. 

Mazzold,    Vincenzo;    in    der 

Bibl.  des  Cons.  zu  Paris  befindet 
sich  ein  Ms.,  betitelt : 

Regole  musicaJi  per  i  principianti  di 
Cembalo.     Napoli  1795  per  . . .  qu4**. 

Slazzoleni  (Fetis  schreibt  Maxxo- 
lini),  Griacomo,  ein  Opernkompo- 
nist der  zu  Rom  lebte  und  1694 
die  Oper  schrieb:  La  Costanza  in 
amor  vince  l'inganno   (Gerber  1). 

3Iazzoli,  ...  ist  im  Samlwk. 
Echo  1758 — 1760  mit  Piecen  ver- 
treten. 

])Iazzolini,  Carlo  Andrea  (Car- 
landrea), aus  Bologna,  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  und  ist 
bekannt  durch 

Sanate  per  cämera  a  3,  2  V.  e  Cla^^- 
cemb.  0  Tiorba.  Bologna  1687  Glos.  Mi- 
cheletti.    4».     3  Stb.     [Modena.     br.  Mus. 

Raccolta  di  Balli  a  2  V.  e  Clavic.  0 
Tiorba.     Ms.  P.     [Modena. 

3Iazzone,  siehe  Aleotti,  G. 
Mazzone,   Marc' Antonio,    aus 

Miglionico  in  I^eapel,  gab  heraus: 
...    n   1.  IIb.   de   Madrigali   a   5  voci, 

Nuouam.  . .    Vinegia    1569    G.  Scotto.     5 

Stb.    40.     22  Madr.     [Bologna:  C.  A.  5a. 
...  II   1.  lib.   de   Madr.   a  4  voci  . . . 

Vineg.    1569    ib.    4  Stb.     40.     22  Madr. 

(im  Vogel   1 ,  441   Abdruck  der  Dedic). 

[Bologna:  C.  A. 

...  II  1.  lib.  delle  Canzoni  a  4  voci, 


Mazzoni,  Alfonso. 


412 


Mazzoni,  Antonio. 


tra  le  quali  niolte  ne  sono  in  laude  della 
Madonna  ßenedetta  .  . .  Yen.  1591  Äug. 
Gardano.  4  Stb.  4g.  22  Gesgo.  [Bo- 
logna: B. 

II  1.  lib.  deUe  Magnificat,  in  uno  stilo 
corrente  &  commodo  non  solo  a  quei  che 
non  hanno  il  Soprano.  ma  a  quei  ancora 
che  non  hanno  il  Basso,  per  esser  una 
musica  molto  ristretto.  Ven.  1593.  5  Stb. 
40.     [B.  K. 

Er  gab  auch  das  Samlwk.  Corona. 
Primo  üb.  delle  Xapolitane  a  3  et  a  4  voci 
di  diuersi  eccell.  musici. .  .  Yinegia  1570 
G.  Scotto,  3  Stb.  8"  heraus  (siehe  Vogel 
2,  417),  worin  neben  anderen  sieh  19 
Gesge.  von  ihm  selbst  befinden.  Eine 
2te  Ausg.  von  1572  siehe  in  Eitner  1 
unter  1571a.  Bibl.  sind  zur  1.  Ausg.  hinzu- 
zufügen :  [Hof b.  "^len.  Venedig  Marco : 
B.  br.Mus:  C.  Zur  2.  Ausg:  Hofb. 
"Wien.  Bologna.  B.  M.  Zwickau:  CT. 
Venedig  Marco:  B. 

In  Ms.  2289  in  Brüssel,  Madrigali  in  P. 

In  Ms.  15943  und  19426  am  Ende: 
Magnif.  4  voc.  Chorb.  [Hofb.  Wien.  Ms. 
19427  ein  Magnificat  1.  toni  4  voc. 

Mazzoni,  Don  Alfonso,  bez. 
sich  mit  „Beneficiati  ac  Musicae 
praefecti  in  Catedrali  nee  non 
venerabilis  societatis,  ac  Illustr. 
Academiae  Spiritus  Sancti"  zu  Fer- 
rara.     Er  gab  heraus: 

Motecta  binis,  3,  4que  vocib.  una  c. 
Litanijs  B.  M.  V. . .  Op.  1.  Veu.  1640 
Alex.  Viocentius.  5  Stb.  4'^  22  Gesge. 
[B.  Br. 

Im  Samlwk.  1624  c  zwei  weltliche  Ge- 
sänge (Eitner  1). 

In  Bologna  das  Autograph  eines  theo- 
retischen Werkes:  Regole  di  contraponto 
estratte  da  diuersi  Autori  da  D. . .  Maestro 
di  capella  nel  Duomo  di  Ferrara.  4P. 
40  BlI. 

Mazzoni,  Antonio.  Burnev  1, 
169  lernte 'ihn  1770  als  2ten  "Ka- 
pellmeister am  Dome  (S.  Petronio?) 
zu  Bologna  kennen.  Auch  Ditters- 
dorf  in  seiner  Selbstbiographie 
S.  108  erwähnt  ihn  schon  1761 
als  Kirchenkapellmeister  u.  zweiten 
Flügelspieler  am  Theater.  Fctis 
schreibt:  geb.  um  1718  zu  Bo- 
logna, Schüler  von  Predieri.  Seine 
erste  Anstellung  als  Kapellmeister 
fand    er    in    Fano    u.    a.    Städten 


(sie?),  kehrte  darauf  nach  Bologna 
zurück  u.  trat  1743  in  die  philar- 
monische  Akademie.  Ging  dann 
nach  Spanien  und  Portugal,  wo 
er  mehrere  Opern  auf  die  Bühne 
brachte.  1752  kehrte  er  nach  Italien 
zurück  und  schrieb  für  Parma  und 
Neapel  Opern,  sowie  für  Venedig 
u.  Bologna.  1757  wurde  er  zum 
Prinz  der  philharmonischen  Aka- 
demie gewählt.  Ging  dann  nach 
Petersburg,  Schweden  u.  Dänemark. 
1761  erwählte  ihn  die  Kirche  S. 
Giovanni  in  Monte  (zu  Bologna) 
zum  Kapellmeister,  1767  zum  Sub- 
stitut an  der  Kathedrale  S.  Pieti'o. 
1773  Avar  er  wieder  Präsident  der 
philharm.  Akademie.  Darauf  führt 
j  Felis  eine  Reihe  Opern  an,  die  er 
von  1754  ab  schrieb.  In  einem 
Ms.  der  B.Bologna,  Kat.  2,  105 
wird  er  mit  Maestro  di  cappella 
della  Metropolitana  di  Bologna  ed 
accaderaico  filarmonico  bez.  Von 
seinen  Werken  lässt  sich  Folgendes 
nachweisen: 

Moise  in  Egitlo,  Oratorio,  Ms.  14100. 
P.  [B.B.  Ebendort  noch  Ms.  17  226  ein 
Te  Deum,  4  voc.  c.  org.  in  P.  Ms.  T 
178  Gesge.  in  P. 

Messa  per  li  defunti  in  Do  minore 
conceitata  a  4  voci  c.  stnim.  Ms.  P. 
qufol.  61.  [Bologna  in  2  Ex.]  Aufeerdem 
befinden   sich  in  derselben  Bibl:    im  Ms. 

1  Laudamus   te    a  C.   solo   c.   strum.    P., 

2  Gratias  agimus,  2  Domine,  1  Qui  toUis, 

3  Quoniam,  1  Cum  sancto.  1  Credo,  1  Te 
ergo,  1  Tantmii  ergo,  teils  für  1  Stirn., 
teils  für  Chor  mit  Instr.  —  Kat.  2,  269 
sind  verz.  1  Laudate  pueri,  1  Miserere 
2  T.  e  B.  c.  org.,  4  Laudate  pueri,  4 
Dixit,  5  Confitebor,  1  Douiine  ne  in  fu- 
rore  4  voc.  c.  V.  e  ripieni.  AUe  in  P. 
zuni  Teü  Autographe.  Ferner  2  Magni- 
ficat, 2  De  torrente,  2  Laudate  pueri,  3 
incipit  oratio  Jeremiae,  1  Alma,  3  Salve 
reg.,  2  Ave  Maria,  3  Alma  redemptoris, 
1  Assumpta,  1  Salve  vii-go.  —  Kat.  2, 
458:  1  Resonet  victoria,  1  Tu  es  Petrus, 
C.  solo  c.  strum.  Autogr.  —  In  Kat.  3, 
245  zwei  Arien  f.  Sopr.  und  Tenor  mit 
Orch.  in  P. 

II  re  pastore.    Dramma  posto  in  mu- 


Mazzoni,  Francesco. 


413 


Mc  Gibbon. 


sica  dal  . . .  rappresent.  nel  teatro  Mar- 
sigli  ßossi  in  Bologua  1757.  Ms.  P. 
214  S.  in  qnfol.     [Bologna. 

Ms.  CO  in  Dresd.  Mus.  eine  Aria  a 
Sopr.  c.  Strom.     P.    qufol. 

Mss.  in  Mailand  Cons.  1  Terzett,  1  Duett, 
5  Arien  mit  Orcli.  in  P. 

A.  M.'s  Solfeggien  für  die  Mittelstimme 
zu  Solo  und  Cliorgebrauch  mit  Pfte.,  ein- 
ger.  von  Jul.  Stern.  Lpz.,  Br.  &  H.  fol. 
[Bologna. 

1  Te  Deum  und  13  Solfeggi  im  Neu- 
dnick  (Eitner  2). 

In  B.  Dresden  im  Ms:  2  Requiem,  1 
Te  Deum,  2  Bde.  Solfeggi  (siehe  Kat.). 

Durch  Textbücher  sind  an  Opern  be- 
kannt: II  viaggiatore  ridicolo,  mit  G.  Sco- 
lari gemeinschaftlich  1762  zu  Mailand 
komponiert  und  Eumene  1759  in  Turin 
aufgeführt.  [Mailand  Opernarchiv,  Turin 
Opernarch. 

Mazzoui,  DonFrauceso,  Abiuz- 
zese,  sein  Geburtsland,  wie  er  sich 
auf  seinen  Drucken  bez.,  scheint 
in  Treviso  gelebt  zu  haben  (Dedi- 
cationen).     Er  gab  heraus: 

...  IL  1.  üb.  delle  Canzoni  alla  na- 
politana,  ä  3  voci,  con  due  a  4.  Yinegia 
15(39  Gir.  Scotto.  3  Stb.  8".  28  Gesge. 
dabei  2  von  Lor.  Eigidijs,  1  von  Mass. 
Trojane  u.  1  von  Ces.  Thodino.  [Hofb. 
Wien.  Zwickau:  C.  T.  B.  Kgsbg:C.T. 
Bologna:  B.  Florenz  B.  N:  T.  Florenz 
B.  L:  C. 

...  II  2.  lib.  delle  Canzoni  alla  nap. 
ä  3  voci.  . .  Vineg.  1570  ib.  3  Stb.  8". 
25  Gesge.     [Hofb.Wieu.      Bologna:  T.  B. 

Mazziichelli, . . .  scheint  zu  Paris 
gelebt  zu  haben  und  gab  1782 
daselbst  die  8.  Samlg.  Arietten 
heraus  (Magazin).  Gerber  2  führt 
um  1792  mehrere  Samlg.  Arietten 
aus  Opern  mit  Guitarrenbegleitung 
und  auch  im  Arrangement  an. 

Mazzuelielli,  (xioTaiiiii  Maria 
(Giammaria),  Comte  di,  geb.  28. 
Okt.  1707  zu  Brescia,  gest.  19. 
Nov.  1765  zu?  Er  begann  ein 
biographisches  Werk  herauszu- 
geben, kam  aber  nur  bis  zum 
Buchstaben  B.     Es  ist  betitelt: 

Gli  scnttori  d'Itaüa,  cioe  notizie  sto- 
riehe  e  critiche  intoruo  alle  vite  ed  agli 
scritti  dei  Letterati  italiani.  Brescia  1753 
bis  1763,  6  voll,  in  fol.    Auch  die  Musik- 


schriftsteller sind  darin  vertreten  (Fetis). 
Ein  Exemplar  ist  mir  nicht  bekannt. 

Mazzuelielli,  Paolo.  Im  sächs. 
Staatsarchiv  liest  man  in  den  Akten 
MamichelU  u.  in  den  Darmstädter 
MaxxukeUi ,  wie  er  sich  sogar 
selbst  einmal  unterschreibt,  auch 
Maxidelli  kommt  vor.  1656  wird 
er  in  Darmstadt  engagiert  mit  75 
Gld.  Gehalt  und  42'"Gld.  für  Klei- 
dung. JÜ^ach  einer  späteren  An- 
führung bekleidete  er  den  Kapell- 
meisterposten. 1659  wurde  er  ent- 
lassen, doch  muss  er  sich  noch  in 
Darmstadt  aufgehalten  haben,  denn 
1660  hoben  die  beiden  Prinzes- 
sinnen ein  Kind  M.'s  aus  der  Taufe 
(M.  f.  M.  32,  35.  36).  Apell  verz. 
ihn  ohne  Datum  in  Kassel  mit 
150  Thlr.  Gehalt  und  im  s.  Staats- 
archiv wird  er  1679  erwähnt,  als 
er  sich  bei  Hofe  hatte  hören  lassen 
und  ihm  20  Thlr.  als  Honorar  an- 
gewiesen wurden.  Au  Komposi- 
tionen ist  nichts  bekannt. 

Mazziieehi  (Mazucchi),  Simpli- 
ciaiio,  Musiker  am  Hofe  des  Her- 
zogs von  Mantua;  Bertolotti  p.  97 
schreibt  aus  den  Akten:  erhielt 
1622  eine  Provision  von  jährl. 
1176  Lire. 

Er  ist  im  Samlwk.  1618  a  mit  4  Mo- 
tetten zu  2 — 4  Stirn,  mit  Bc.  vertreten 
(Eitner  1). 

Mazziioli ,     (r. . .     Domenico, 

lebte  mutmalslich  im  Anfange  des 
18.  Jhs.  und  ist  bekannt  durch  das 
Ms.  L168  in  B.  B:    Messa  di  Requiem 
5  voc.  c.  2  V.  Va.  ed  Org.     P.  u.  Stb. 

Mc  Gibbon  (Mc  gleich  Mac), 
William,  Sohn  eines  Oboisten  in 
Edinburgh,  Schüler  Corbet's  in 
London,  später  Konzertmeister  und 
Musiklehrer  in  Edinburgh,  wo  er 
am  3/9  1756  starb  (Stratton). 

Die  Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  besitzt 
unter  Gibbon:  Collection  of  Scots  tunes, 
for  the  V.  or  genn.  Flute  with  a  B.,  with 
additions  and  variations  by  R.  Bremner. 
New  ed.  Lond.,  Pre.ston.     Ferner:  Selec- 


Mealli 


414 


Meder,  David  Bernh. 


tion  of  Scots  Reels  or  Country  Dances. 
Lond.,  Preston. 

Six  Sonatas  or  Solos  for  a  German 
Flute  or  Violin.  Edinburgh  1740.  [be- 
safs  1901  der  Antiquar  Harold. 

Vergleiche  Qibbons^   WiUbald. 

Mealli,  Criovaiini  Battista,  1644 
im  Dienste  des  Fürsten  von  Krakau 
(genannt  Palatino  e  Generale)  M. 
f.  M.  13,  213. 

Mecclii,  (xiovaniii  Battista, 
aas  Bologna,  war  um  1611  Orga- 
nist an  S.  Petronio  zu  Bologna 
(Titel).     Er  gab  heraus: 

Motecta  5  et  8  vocum  .  .  .  Lib.  1. 
Ven.  1611  Ang.  Gardanus  &  fratres.  9  Stb. 
40.  13  Mot.,  1  Magnif.,  2  Psalm.,  1  Re- 
gina coeli.  [B.  M.  Bologna,  auch  in  Part, 
hds.     Bologna  Petron. 

Meceoli,  Federico,  ein  Kompo- 
nist des  17.  oder  18.  Jhs., 

ist  mit  einer  Kantate  in  einem  Ms.  der 
B.  Bologna  (Kat.  3,  197)  zu  1  Stim.  mit 
Bc.  vertreten. 

Mechel,  .  .  .  ein  französischer 
Komponist  am  Anfange  des  18.  Jhs., 
gab  7  Bücher  Sonaten  für  Violine 
in  Paris  heraus  (Gerber  2). 

Mechlf,  ...  17/18.  Jh. 

In  einem  hds.  Lautenbuche  nebst  an- 
deren Instrumenten  in  der  B.  Salzburg's 
ist  er  mit  einigen  Piecen  zu  finden  (siehe 
Blockh). 

Meclitler,  F  . . .  fils,  war  um 
1773  Violinist  an  der  Oper  in 
Brüssel  mit  760  Gld.  Gehalt  (Gre- 
goir,  Panth.  6,  138).  Straeten  4, 
412  verz.  von  ihm 

Ouvertüre  des  Epoux  mecontants,  ar- 
rangee  p.  le  clavec.  ou  fp.,  avec  ]  V.  par 
F.  Mechtler  fils.  Bruxelles,  van  Tpen  et 
Mechtler.  fol.  7  S.  Klavierst.  Möglich, 
dass  er  ein  Sohn  des  Verlegers  war. 

Mechtler,  P  . . .,  war  um  1763 
Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Brüssel  (Straeten  4,  412.  5,  183. 
Seite  170  wird  ein  Mechtler,  ohne 
Vornamen,  von  Croes  als  guter 
Musiker  genannt;  vielleicht  ist  da- 
mit   der    vorhergehende    gemeint). 

Meclitold,  Nikolaus,  Bassist 
an   der  Hofkapeile   in  Wien   vom 


1.  Okt.  1593  bis  f  15.  Juni  1611. 
Erhielt  zuerst  15,  dann  20  Gld. 
monatl.  (Köchel  1). 

Meck,  Joseph,  war  Violinist  an 
der  erzbischöfl.  Kapelle  zu  Mainz 
und  ist  bekannt  durch 

XII  Concerti  ä  5  e  6  stromenti.  Lib.  1. 
Lib.  2.  Amst,  Est.  Roger.  Nr.  486;  je 
7  Stb.     [B.  Wagener.     BerHn  K.  H. 

Concerto  ä  5.  Conceiio  C  [?  ä  5.  Con- 
certo  a  5.     Ms.  in  Upsala. 

In  Mich.  Corrette's  L'art  de  Violon 
1  Piece. 

In  Musikfr.  Wien  „Concert  f.  die  V. 
mit  V.  Va.  u.  B." 

In  Ms.  B.  Salzburg,  Musica,  Partieen 
pro  liutho,  Violino,  Basso  mit  Sign.  Meckh 
gez.,  fraglich  ob  der  obige. 

In  Schwerin  F:  3  Concerte  a  6  und 
a  5  für  Violine  princip.  u.  Quartettbegl. 
in  Gm.  mit  1  \>  vorgez. ,  in  Ad.  mit  3  ^ 
u.  Ed.  mit  4  jj.  Seine  Lebenszeit  muss 
in  den  Anfang  des  18.  Jhs.  fallen. 

Meckeiiheuser,  Jakob  Georg, 

geb.  um  1660  zu  Goslar,  studierte 
im  Kloster  Hammersleben,  versah 
daselbst  den  Organistendienst  und 
wurde  dann  (um  1727)  Organist 
an  der  St.  Wisbertkirche  zu  (Qued- 
linburg (Titel).  Gerber  1  spricht 
über  seine  akustischen  Studien. 
Er  gab  die  Abhandig.  heraus: 

Die  sognannte:  Allerneueste  musica- 
lische Temperatur:  oder,  die,  von  denen 
resp.  Herren  Kapell-Meistem  Bümlern,  zu 
Onoltzbach,  und  Hr.  Mattheson  zu  Ham- 
burg, gütigst  communicirte,  12.  rational- 
gleiche Toni  minores,  oder  Semitonia  . . . 
4".  59  S.  ohne  Verleger,  Dedic.  gez.  in 
Quedlinburg  1727.  [B.  B.  B.  M.  Dresd. 
B.  Wagener.  Musikfr.  Wien.  Brüssel. 
B.  Lpz. 

Meda,     Suor    Bianca     Maria, 

Nonne  im  Kloster  S.  Martino  de 
Leano  zu  Pavia  (Titel),  gab  heraus: 

Motetti  a  1.  2.  3.  e  4.  voci,  con  Vio- 
lini, e  senza,  consecrati  . . .  Bologna  1691 
Pier-Maria  Monti.  6  Stb.  4**.  [Bologna. 
B.  B. 

Meder,  David  Bernhard,  älterer 
Bruder  des  Johann  Valentin,  war 
um  1672  Organist  an  der  Frauen- 
kirche in  Kopenhagen  und  ein  an- 
gesehener Musiker  (Viertelj.  8,  505). 


Meder,  J 


415 


Meder,  Joh.  VaJ. 


Moder,  J. ..,  ein  Holländer, 
siebe  bei  Buloffs,  Bartb.,  ara  Ende. 

Meder,  Johann  Friedrich,  ein 

Bruder  des  Jobann  Valentin,  ge- 
tauft am  9.  Okt.  1639,  gest.  29. 
Dez.  16S9  aJs  Kantor  in  AVasungen, 
war  also  der  Nacbfolger  seines 
Vaters    Jobann    Erbard    (Viertel]. 

7,  48). 

Meder,  Johann  (xabriel,  ge- 
bürtig aus  Erfurt,  lebte  seit  etwa 
1755  in  Amsterdam  als  Musik- 
lebrer  und  Direktor  der  Winter- 
konzerte. Gramer  1,  767  lobt  seine 
Kompositionen. 

Gerber  1  zeigt  um  1769  sechs  Sin- 
fonien ä  8,  op.  1  an;  op.  2  sind  ebenfalls 
Sinfonien  und  1782  erschienen  zu  Berlin 
als  op.  .3  drei  Sinfonien  a  12.  Fetis  zeig! 
noch  Mehreres  an.  —  Im  br.  Mus.  be- 
finden sich:  Symphonie  periodique  ä  2  V., 
T.  et  B.,  2  Hautb.  et  2  Cors.  Amster- 
dam. Stb.  fol.  —  Symphonie  Nr.  2,  dito. 
London,  Stb.  fol.  —  lu  B.  Wolfenb:  3 
Simphonies  ä  gr.  orch.  oe.  10.  Ches 
J.  J.  Hummel  ä  Berlin.  10  Stb.  fol.  — 
In  Darmst.  6  Marches  f.  Orchest.  Ber- 
lin, Stb. 

Meder,  Johann  Nikolaus,  war 

um  1671  Kantor  in  Salzungen 
(Meiningen)  und  ein  Bruder  des 
Jobaun   Valentin   (Viertel].  7,   43. 

8,  500). 

Meder,  Johann  Valentin,  geb. 
zu  Wasungen  an  der  Wen'a  in 
Franken  1649,  getauft  am  3.  Mai, 
gest.  Ende  Juli  1719  zu  ßiga,  der 
jüngste  von  fünf  Brüdern;  der 
Vater  Jobann  Erbard  war  Kantor 
zu  Wasungen  u.  sämtlicbe  Söbne 
wurden  Musiker.  Job.  Val.  stu- 
dierte 1669  in  Leipzig,  1670  wan- 
dert er  nacb  Jena,  verlässt  die 
Uniyersitätsstudien,  gebt  1671  nacb 
Eisenaeb  und  Gotba  und  fand  als 
Sänger  daselbst  Unterkunft.  1673 
finden  wir  ibn  in  Bremen,  im 
folgenden  Jabre  vom  April  bis 
Juni  in  Kopenbagen  bei  seinem 
Bruder,  wandert  dann  nacb  Reval 


und  wird  1674  zum  Kantor  am 
Gymnasium  ernannt,  wo  er  170 
Tblr.,  freie  Wobnung  und  andere 
Nebeneinuabmen  batte.  1685  und 
86  bielt  er  sieb  ebne  Steüung  in 
Riga  auf,  bis  er  1687  als  Kantor 
an  St.  Marien  in  Danzig  angestellt 
wurde.  1688  verbeiratet  er  sieb 
mit  einer  Danzigerin.  1698  ist 
er  in  Königsberg  und  wird  Kantor 
am  Dome  (Musices  Director).  1700 
tritt  er  wieder  in  Riga  auf,  wo  er 
am  30.  Nov.  die  vorläufige  Leitung 
des  Kircbencbores  erbält  und  am 
20.  März  1701  den  Domorganisten- 
posten. (Biogr.  in  Viertel].  7,  43 
u.  455  nebst  Verz.  seiner  Kompo- 
sitionen 8,  499.  Döring  59.  Mat- 
tbeson  4  Briefe  an  Cb.  Raupacb 
aus  den  Jabren  1707—1709).  Nur 
Weniges  kann  icb  von  seinen 
Kompositionen  nacbweisen  und 
zwar  ein 

Autograph  in  B.  B.,  1  vol.  in  hoch  fol. 
von  53  BIL,  Part,  eines  Passionsoratorium 
nach  dem  Ev.  Matthaeus;  5stim:  Chor, 
Soli  u.  kl.  Orch.  —  In  Kopie,  Ms.  14220, 
Samlbd.  Part.  Nr.  14:  In  tribulatione, 
Canto  solo,  4  Viol.  Tag.  u.  Cont.  6  Bll. 
[B.  B. 

2  Motetten  zu  12  St.  von  1687  und 
1688.     Mss.  im  Stadtarchiv  in  Danzig. 

Mss.  in  Upsala  in  Tabulaturpart :  In 
principis  erat  verbuni  3  C.  2  Y.  —  Gott 
liilf  mir,  B.  solo,  4  voc.  4  Viol.  Bc.  in 
Stb.    fol.     Ferner 

—  Leben  wir,  so  leben  wir  dem  Herrn, 
4  v.    4  Instr.    Bc.    Fol. 

—  Quid  est  hoc  quod  sentio,  3  v.  3 
ström.     Bc.     Fol. 

—  Sufficit  nimc  dno.  C.  solo,  b  ström. 
Bc.     Fol. 

—  Vox  mille  clamorem,  2  Sopr.  T. 
e  3  V.     Bc.     Fol. 

—  Begrüfset  seystu  holdseelige,  4  v. 
0  Viole,  Bc.  4". 

—  Ach  Herr,  strafe  mich  nicht,  C. 
solo,  3  ström.    Bc.    4". 

—  Gott  du  bist  derselbe,  3  v.  7  Instr. 
Bc.     4". 

—  Gott  mein  Herz  ist  bereit,  3  v.  7 
Instr.     Bc. 

—  Jubilate  Deo,  B.  solo,  1  V.  1  Cla- 
rino,  Bc. 


Meder,  Maternus. 


416 


Mederitsch. 


—  Wir  murren  denn,  Dialogo,  2  v. 
5  Instr.    Org.    40. 

—  Trio,  Chaconue,  2  Dessus,  B.  et 
Clavecyn.     Fol. 

In  Wolfenb.  Ms.  294  in  Stb.  In  tri- 
bulatione  iuvocavimus,  Sopr.  c.  Bc.  Lan- 
guet  cor  meum,  ebenso. 

Meder,  Maternus,  war  Organist 
ZLi  Meiningen  und  nahm  1680  die 
Wasimger  Orgel  ab.  Ein  Bruder 
des  Johann  Valentin  (Viertelj.  7, 
43). 

Mederitsch,  Johann,  genannt 
Gallus.  Die  Lebensnaclirichten 
über  ihn  sind  'dürftig  and  wenig 
erwiesen.  Nach  Fetis  war  er  der 
Sohn  eines  Organisten  zu  Nim- 
burg  a/d.  Elbe  und  daselbst  1765 
geb.  In  Ant.  Schmid  hds.  Kat. 
der  Hofb.  in  Wien  befindet  sich 
die  Notiz:  Gallus  de  Mederitsch, 
Komponist  in  Lemberg  (1755  bis 
1835).  Fetis  fährt  fort:  in  Prag 
machte  er  seine  Musikstudien,  die 
er  dann  in  Wien  fortsetzte  und 
sich  als  Pianist  und  Komponist 
vorteilhaft  bekannt  machte.  Eei- 
chardt  1783  p.  273  berichtet  nun, 
dass  er  von  1781—1782  Musik- 
direktor am  Theater  in  Oimütz 
war  und  in  letzterem  Jahre  ab- 
ging. In  1784  p.  173  zeigt  er 
das  Singspiel  „Der  Schlosser'  an, 
welches  er  in  AVien  aufführte  und 
sich  dort  wieder  niedergelassen 
hatte.  Fetis  sagt  nun :  1794  wurde 
er  in  Ofen  in  Ungarn  zum  Musik- 
direktor ernannt,  doch  befand  er 
sich  schon  1796  wieder  in  Wien 
und  komponierte  für  die  Bühne. 
Seine  letzten  Jahre  verlebte  er 
zurückgezogen  in  Lemberg  und 
wurde  dort  der  Lehrer  u.  Freund 
W.  A.  Mozart's  Sohn,  dem  er  auch 
seine  Musik  -  Samlg.  vermachte, 
welche  sich  nun  nebst  Mozart's 
Sohn  Nachlass  im  Mozarteum  in 
Salzburg  befinden. 

Nur    Weniges    ist    von    seinen 


zahlreichen  Kompositionen  auf  uns 
gekommen  und  zwar 

Kvrie  et  Sanctus  4  voc.  c.  orch.  Ms. 
14130  in  K.    Part.    [B.  B.  mit  Gallus  gez. 

Missa  in  Cd.  4  voc.  c.  instr.  (Kyrie  u. 
Glor.)  P.  Ms.  15  854.     [Hofb.  Wien. 

Einst  besafs  die  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  2  Messen  f.  Chor  und  Orchester, 
doch  sind  sie  unter  C.  F.  Pohl  maku- 
liert worden. 

Babylons  Pyramiden.  Eine  grofse  he- 
roisch-komische Oper  von  Emau.  Schika- 
neder,  in  Musik  gesetzt,  1.  Aufz.  von 
Gallus,  der  2te  von  P.  Winter.  1797  in 
Wien  aufgef.  [B.  B.  in  2  voll.  Dresd. 
Mus.     Hofb.  Wien  ein  Terzett,  Ms.  16572. 

—  im  Kl.-A.  Lpz.,  Br.  &  H.  [B.M. 
B.  B.  Amst.  Musikfr.  Wien.  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus.     Lübeck. 

—  im  Kl.-A.  von  Henneberg.  Wien 
1797.     [br.  Mus. 

Der  letzte  Eausch,  Singspiel  in  2  Akt. 
Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Macbeth,  Trauerspiel  mit  Chören  in  5 
Akten.     Ms.  P.     [Musikfr.  AVien. 

—  Geistermarsch  aus  Macbeth  f.  Pfte. 
Wien,  Traeg.  [B.  B.  Hofb.  Wien  Ms. 
18351  eine  VioHnstim.  im  Autograph. 

Eose,  comische  Oper  in  3  Akten.  Ms. 
P.     [B.  B. 

Terzett  aus  der  Oper  Babylons  Pyra- 
miden. Autogr.  16572.  P.  10  ßU.  qufol. 
[Hofb.  Wien. 

Rose  oder  Pflicht  und  Liebe  im  Streit, 
Duett  in  P.     [Musikfr.  Wien. 

Tu  di  saper  procura,  Aria  per  Sopr. 
Ms.  14  132  in  K.     Part.     [B.  B. 

5  Sinfonien  f.  Orch.  Ms.  in  Stb.  mit 
Gallus  gez.     [Musikfr.  Wien. 

4  Concertino  p.  le  Claver..  ou  Fortep. 
av.  orch.     Ms.  14134   in  K.  Stb.     [B.  B. 

2  Quintette  f.  Klav.  Fl.  V.  Va.  u.  Vcl. 
Wien,  Hoffineister.  [Musikfr.  AVien.  br. 
Mus.,  Titel  französ.     Maild,  Cons. 

6  Quatuors  a  2  V.  A.  et  B.  par  .  . . 
connu  sous  le  nom  Gallus.  Mayence,  B. 
Schott.  4  Stb.  [B.  M.  Musikfr.  Wien, 
dort  noch  ein  einzelnes  Quartett.  B.  Wa- 
gener. 

3  Trios  p.  2  V.  et  A^cl.  oe.  12.  A'ienne, 
J.  Traeg.   3  Stb.    [B.  Wagen  er. 

Fantasia  f.  4  Streichinstr.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  V.  oe.  1.  Vienne, 
Traeg.    2  Stb.    [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Sonate  p.  le  Fortep.  ou  Clav.  A'ienne, 
Hoffmeister.  Nr.  1.  19  S.  [B.  B.  B. 
Wageuer. 

Sonate  p.  le  Foitep.  A'ienue,  Traeg.  [B.  B. 


Medialancia. 


417 


Medowsky. 


Fantasie  Sonate  p.  le  Pfte.  Vienne, 
Traeg.     [B.  B.     ß.  W;igener. 

24  Variat.   Yienue,  Hoff aieister.    [B.  B. 

7  Var.  p.  le  Pfte.  sur  le  theine  de 
rintroduct.  de  l'Ouverture  de  Topera: 
Babilono  Pyramidea.  Vien.,  Jean  Traeg. 
qiifol.     3  S.     [Hofb.Wien. 

In  B.  B..  Autogr.  Grasn:  3  Eicercate 
f.  Streichinstramente  in  P. 

Hotb.^Yien  1S351  Fragm.  eines  Autogr. 
1.  Viol.  aus  Macbeth's  Geisterniarsch. 

Medialaucia,  Grioyanni  Bat- 
tista,  bez.  Floridas  in  1649  aus 
Barbarauo  gebürtig  und  als  Orga- 
nisten, wahrsch.  in  Rom. 

Mediatoris,   siehe  Malbecque. 

Medici,  Camillo,  Sohn  des  Jo. 
Maria  de  Medicis;  vom  Aug.  1517 
ab  Sänger  in  der  Kapelle  Papst 
Leo  X.  Erhält  1518  23  Duc. 
monatl.  (Yiertelj.  3,  255). 

Medici,  Ferdinaiido  dei,  Prinz 
von  Toscana,  Sohn  des  Grofsher- 
zogs  Cosmo  IIL,  geb.  um  1663, 
gest.  30.  Okt.  1713.  Ein  Be- 
schützer und  Förderer  der  Ton- 
kunst und  ihrer  Meister,  selbst 
ausübender  Künstler  und  Kompo- 
nist, an  dessen  Hofe  alle  Künste 
blühten.  Leto  PuHti  schrieb  in 
den  Atti  de  l'Accademia  zu  Flo- 
renz, 12.  Jahrg.,  die  Biographie: 
Della  vita  del  Sereniss.  Ferdinando 
dei  Medici  . . .,  e  della  origine  del 
pianoforte  (von  Bartol.  Cristofori 
um   1709  erfunden). 

Medici,  Giovanni  de,  s.  Leo  X. 

Medici,  Giulio,  aus  Treviso, 
gab  heraus: 

Aniorosi  concenti  musicali  a  3  voci. 
Con  il  Bc.  per  il  Clavicemb.  Lib.  1. 
Yen.  3  619  G.  Yincenti.  4  Stb.  (C  1.  2. 
B.  Bc.)  4".     20  Gsge.     [Proske  fehlt  C  1. 

Medici,  Isabella,  Schwester  des 
Grofsherzogs  von  Toscana.  Im  Cod. 
gr.  fol.  Nr.  8  classe  speciale  der 
Bibl.  palatina  zu  Modena,  geschrie- 
ben zwischen  1574  —  1602  von 
Cosirao  Bottegari,  auf  Bl.  7  a  ein 
Gesang  mit  Lautenbegleitung  von 
obiger. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


Medici,  Loreiizo,  aus  Soresina 
bei  Cremona,  wie  er  sich  mehrfach 
bez.,  doch  nennt  er  sich  auch 
wieder  „Bürger  und  Patrizier  in 
Cremona",  daher  nennen  ihn  die 
Lexika  einen  Cremoneser.  Die 
Dedikationen  sind  abwechselnd  in 
Soresina  und  in  Gandino  bei  Ber- 
gamo unterzeichnet.  Ein  öffent- 
liches Amt  scheint  er  nicht  be- 
kleidet zu  haben,  obgleich  Lucchini 
19  sagt,  dass  er  um  1609  Kapell- 
meister des  Herzogs  von  Florenz  (?) 
war;  auch  die  Angabe  Fetis',  dass 
er  Priester  war,  lässt  sich  nicht 
nachweisen,  im  Gegenteil  setzt  er 
seinem  Namen  stets  den  Titel 
„Don"  vor.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kennt  man : 

Missarum  octonis  vocibus  lib.  1.  Op.  4. 
Cum  parte  organica.  Yen.  1619  B.  Magiii. 
9  Stb,  40.  ö  Mess.  [Bologna  mit  Abdr. 
der  Ded.  im  Kat.  2.  106.  B.B:  Tl.  2. 
def.     Upsala:   Cl.  AI.  T.  1.  B  1.  2. 

II  1.  lib.  delle  Canzoni  a  3  v. .  .  Yen. 
1603  Yincenti.  3  Stb.  40.  26  Gesänge. 
[Mainz:  B. 

Canzoni  a  3  voci  .  .  Hb.  3.  .  Yen.  1611 
ib.  3  Stb.  40.  20  Gesge.,  dabei  ein  Gio. 
Cavaccio.     [B.  Kassel. 

Medici,  Joannes  3Laria  de 
Medicis,  1516/17  Sänger  in  der 
Privatkapelle  Papst  Leo  X.  (Vier- 
tel]. 3,  255). 

Medico,  Agostino,  ist  1520  Ksl. 
Sänger  Karl  V.  mit  einer  Pension 
von  55  liv.  (Straeten  3,  162.  7. 
326).  Von  1529  bis  1534  päpstl. 
Sänger  (Viertelj.  3,  262). 

Medico,  Gliacomo,  1665  Bac- 
calaureus  der  freien  Künste,  gab 
heraus: 

Suonate  e  Motetti  a  3.  e  4.  voci,  con 
un  canto  d'iucerto  autore  ä  3.  &  una 
Messa  ä  4.  voci  con  2  V.  ä  beneplac  . .  . 
Op.  1.  Yen.  1665  Fr.  Magni.  5  Stb. 
fol.     7  Sonat.,  10  Mot.  1  Messe.    [B.  Br. 

Medowsky,  ...  ein  Bohuie,  Vir- 
tuose auf  der  Harfe,  der  sich  1782 
durch  Konzertieren  u.  eigene  Kompo- 
sitionen bekannt  machte  (Dlabacz). 

27 


Mee. 


418 


Megerle. 


Mee  (Meer),  siebe  Le  Mee. 

Meelman,  Ariioldus,  1348  Sän- 
ger u.  Organist  in  Herzogenbusch 
au  der  Liebe-Frauen-Bruderscbaft 
(Bouwst.  2,  211). 

Meert,  C. . .  F. . .  Abbe  ran, 
war  um  1735  Organist  u.  Priester 
am  Kollegium  zu  St.-Trond  (Bel- 
gien). Straeten  verz.  ihn  erst  um 
1749. 

Elewyk  gab  3  Fugen  in  seinem  Saml- 
wk.  Les  anciens  clavecinistes  flaniands 
heraus.  Gregoir  besafs  eine  Fuge  en  si- 
bemol.  (Gregoir,  Artistes.  Straeten  4,  320). 

Mees,  Henri,  geb.  um  1757  (?) 
zu  Brüssel,  gest.  31.  Jan.  1820  zu 
Warschau,  ein  berühmter  Opern- 
Baritonist,  der  in  Hamburg,  Peters- 
burg und  seit  1810  in  Warschau 
lebte  (Gregoir,  Galerie  u.  Artistes). 

Mees,  Joseph  Henri,  geb.  28. 
Mai  1777  (nicht  1779)  zu  Brüssel, 
gest.  nach  1838  zu  Petersburg 
(Gregoir,  Panth.  6,  201  u.  in  les 
artistes -musiciens  giebt  er  obiges 
Geburtsdatum  und  fügt  hinzu:  ein 
Sohn  des  Sängers  Henri.  Das 
Todesdatum  giebt  er  mit  Paris  um 
1860  (?)  an.  Die  Biographien 
zwischen  Fetis  und  Gregoir  sind 
sehr  abweichend).  Gregoir  schreibt: 
M.  war  ein  eifriger  Beförderer  der 
Logier'schen  Methode  beim  Kla- 
Vierunterricht  und  so  oft  er  seinen 
Wohnort  wechselte,  errichtete  er 
stets  eine  Klavierschule  und  zwar 
zu  Brüssel  (1816),  im  Haag,  in 
London,  Antwerpen  (1824),  Kiew 
u.  a.  Orten.  Gregoir  giebt  auch 
nach  M.'s  eigener  Angabe  ein  Yer- 
zeichnis  der  Titel  und  Aemter  die 
er  je  besessen  hat,  es  sind  dies 
sechs  verschiedene  Titel.  Ferner 
ein  Verz.  seiner  wechselnden  Stel- 
limgen  u.  Aufenthalte  in  Städten, 
wo  er  Konzerte  u.  Schulen  grün- 
dete. Er  schrieb  auch  die  Oper 
„Lc  Fermier  beige",  1816  in  Brüs- 


sel aufgeführt.  Yon  seinen  Ar- 
beiten sind  nachweisbar: 

Cantate  ä  gr.  orch.  3.  Nov.  1818 
Brnxelles.  P.  Kl.-A.  und  13  Stb.  [ß. 
Liege.     Brüssel  Cons :  P.  vocale. 

Nocturnes  a  4  voix  sans  accomp.,  pour 
2  tenors,  bai-j-ton  et  basse  -  taille.  4  Stb. 
gr.  8*^.     [Leo  Liepm. 

Theorie  de  la  musique,  niise  en  canons, 
a  l'usage  des  ecoles  de  musiqae  et  dis- 
posee  pour  les  classes.  Publie  par  .  .  . 
Bruselles  (1828)  4  part.  1  vol.  S". 
[Brüssel,     br.  Mus.     Glasgow. 

Etrennes  lyrique.  Methode  raisonne 
pour  exercer  la  voix  et  la  preparer  aiix 
plus  graudes  difficultes,  composee  par  . . . 
Bruxelles  1828  Mme.  Nolet  etc.  gr.  8». 
[Brüssel. 

Abrege  historique  sur  la  musique  mo- 
derne. Bruxelles  1828.  8".  [B.  B.  Glas- 
gow.    B.  Lpz. 

Megel,  Daniel,  siehe  ßeuclilin's 

Scenica  1503. 

Megelin,  Heinricli,  ein  Yio- 
lonceilist,  a/d.  Hofkapelle  zu  Dres- 
den augestellt,  gest.  1806  ebd. 
(Fürstenau  1,  169),  bekannt  durch 

ein 

Coucerto  a  Violoncello  et  Orch.  in  Stb. 
Ms.  14  140  der  B.  B.  —  Der  Versöhnungs- 
tod  Jesu,  ein  Singgedicht  . .  1785  Ms.  P. 
[Schwerin  P-l  Sinfonia  in  C.  Ms.  in  Stb. 
[Berhu  K.  H. 

Megerle,  Abraliam,  geb.  9.  Febr. 
1607  zu  Wasserburg  am  Inn  in 
Oberbaiern,  gest.  29.  Mai  1680  im 
Kollegiatstiftzu  Altöttingen.  Stu- 
dierte in  Innsbruck,  war  Scholar 
und  Kapellknabe  des  Job.  Stadl- 
majr's  von  1617—1634.  1635 
wurde  er  Priester  in  Konstanz, 
1640  Kapellmeister  am  Dome  in 
Salzburg,  1655  ging  er  ins  ade- 
liche Kollegiatstift  Altöttingen  in 
Baiern,  nachdem  er  vom  Kaiser 
geadelt  war.  ISiach  seinem  Testa- 
mente hinterliefs  er  gegen  1486 
Kompositionen  (M.  f.  M.  14,  12. 
Schubiger  2,  42.  Peregrinus  74 
sagt:  er  war  im  Kgl.  Frauenstifte 
in  Hall  Chorknabe).  Von  seinen 
Kompositionen    sind  nachweisbar: 


Megli. 


419 


Mehul. 


Ära  musica  solemni  concentu  ad  veram 
et  Teterem  forniam  redacta  . . .  Gradualia, 
Tractus,  Alleluja,  Versus  . .  ab  1  in  24 
pluresque  voces  cum  instrum.  Toni.  3. 
Op.  1.  Salisbg.  1647  Chrstph.  Katzen- 
berger.  Stb.  [B.  Proske  kompl.  B.  M : 
P.  Salzburg  zum  Teil  in  Kopie.  Hofb. 
Wien:  Pait  fol.  142  S.  und  Voc.  3.  6. 
8.  20.   Bc. 

Psalniodia  Jesu  et  Mariae  sacra  a  2, 
3  et  4  voc,  2  iustr.,  c.  aliis  tarn  vocis 
quam  instr.  et  rip.  Lib.  1.  Op.  2.  Monach. 
1657  t\-p.  Jo.  Jäckün.  14  Nrn.  von  2 
bis  10  St.     [B.  M:    Vox  2  a.  3—7   c.  Bc. 

Speculum  musico  mortuale.  [Salzburg. 
Der  Druck  enthält  sein  Porträt,  ein  Verz. 
seiner  Kompos.  u.  a. 

3  Hymnen  zu  4  St.  in  P.  mit  1649 
gez.  Ms.     [B.  M. 

Canon  4  vocum  notis  ad  sua  verba 
tendentibus  divo  Francisco  in  Laudem. 
1  Bll.  in  80.     [Einsiedeln. 

Meg'li  (Melio,  Melli),  Domenieo 
Maria,  aus  Reggio.  In  seinen 
sechs  bekannten  Druckwerken  von 
1602  —  1609  schreibt  er  sich  drei- 
mal Megli^  einmal  Melio  und  zwei- 
mal MeUi\  daher  wählte  ich  die 
erste  Lesart,  obgleich  ihn  Yogel 
unter  21elli  stellt.  Er  bez.  sich  als 
Doctor  der  Rechte  und  scheint  in 
Padua  gelebt  zu  haben,  wie  eine 
Dedic.  von  1602  unterz.  ist.  Be- 
kannt sind  von  ihm 

Musiclie  di  .  .  .  composte  sopra  alcuni 
Madrigali  di  diversi.  Per  cantare  nel 
Chitarone,  Clauicerabalo,  &  altri  instrom. 
Yen.  1602  Yincenti.  1  vol.  in  fol.  18  S. 
18  Gesg.  mit  Bc.  [B.  Haberl  in  Regens- 
burg. 

—  Le  piime  Musiche  ...  Ib.  1603. 
1  vol.     fol.     18  S.     18  Gesge.     [br.  Mus. 

—  Le  prime  Musiche  ...  Ib.  1609. 
wie  vorher.     [B.  K. 

Le  seconde  Musiche  di  . . .  nelle  quali 
si  contengono  Madrig.,  Canzonette,  Arie, 
(Sc  Dialoghi.  a  uua  &  due  voci.  Per  can- 
tare nei  Chittarone  etc.  si  in  Soprano, 
come  in  Tenore,  &  trasportate,  comode 
per  quäl  parte  piii  pace.  Yen.  1602  Yin- 
centi. 1  vol.  fol.  23  Gesge.  auf  29  S. 
[B.  Haberl  in  Regensburg. 

—  Le  sec.  Musiche  ...  Ib.  1609. 
^vie  oben.     [B.  K.     Bologna. 

Le  terze  Musiche  del  .  . .  nelle  quali 
si  contecgono  Madr.,  Arie,  Scherzi,  So- 
netti,    Dialoghi    (wie    oben).     Ib.    1609. 


1  vol.     fol.     37  S.     39  Gesge.   für   1   u. 

2  Stim.   mit  Bc.     [B.  K.     Bologna.     Flo- 
renz B.  L.     Genua  U.  B. 

1  Gesg.  mit  Laute  in  Roh.  Dowland's 
A  musicall  banquet  1610. 

Fetis  macht  aus  Melli,  Pietro  Paulo, 
und  Domenico  Maria  eine  Person,  siehe 
Melio. 

Mehr.sclieidt. ...  ein  Theoretiker 
des  18.  Jhs.,  von  dem  das  -Journal 
de  Paris  1780  Nr.  43  anführt: 

Table  raisonnee  des  principes  de  mu- 
sique  et  de  I'harmonie  . . .  (Titel  im  Ger- 
ber 2).     Paris  17S0. 

Meliul,  Etieiiiie  -  Henri  (auch 
Et.  Xicolas-,  auf  den  Druckwerken 
nur  Mehul  gez.),  geb.  22.  Juni  1763 
zu  Givet  (Ardennes)  nach  dem 
Kirchenbuche,  gest.  18.  Okt.  1817 
zu  Paris.  Schon  im  Alter  von  10 
Jahren  versah  er  den  Organisten- 
dienst bei  den  Franziskanern,  ging 
1778  nach  Paris  als  Musiklehrer. 
Auf  Gluck's  Zureden  wandte  er 
sich  der  Opemkomposition  zu  und 
wurde  einer  der  beliebtesten  Ope- 
risten  im  leichten  Genre,  doch 
musste  er  lange  warten,  ehe  eine 
seiner  Opern  zur  Aufführung  ge- 
langte, denn  erst  1790  brachte  die 
Opera- comique  zu  Paris  seine 
„Euphrosine     et     Corradin"     und 

1792  die  „Cora'*  und  „Stratonice^'. 

1793  hielt  er  seinen  Einzug  in  die 
grofse  Oper  (3.  Akt  von  Le  juge- 
ment  de  Paris)  und  nun  folgte 
Oper  auf  Oper  und  ganz  Europa 
erfreute  sich  daran  (Fetis  sehr  aus- 
führlich, Geburtsdatum  aber  falsch. 
Pougin,  Biogr.  Paris  1889.  Vieil- 
lard,  Biogr.  Paris  1859.  12».  56  S. 
Quatremere  de  Quincr,  BiogT.  Paris 
1818  Didot,  40.  Okt^  1818  in  der 
Akademie  gelesen.  [B.  Brüssel.] 
Zahlreiche  Nachrichten  u.  Urteile 
in  der  Lpz.  Ztg.  —  Rh.  Ztg.  2,  357. 
Briefe  in  La  Mara  1,  338  mit  autogr. 
Unterschrift). 

Yon  seinen  Kompositionen  lassen 
sich  nachweisen: 

27* 


Mehul. 


420 


Mehul. 


Messe  solennelle  ä  4  voix,  composee 
pour  le  couronnement  de  Napoleou  I.  par 
Mehul.  (Neue  Ausg.  von  A.  S.  Neyrat. 
Paris  1879  Lemoine.  P.  Bei  der  Ki'önung 
nicht  aufgeführt.)     [Briissel  Cons.  1276. 

Missa  in  Asd.  f.  Chor  u.  Orch.  P. 
[Musikfr.  Wien.]  —  1  Messe  (kleine)  für 
4  Stirn,  u.  Orgel.     Ms.     [Klostemeuburg. 

Chant  litiirgique.  Paris,  grave  p.  Le 
Eoy.     P.     fol.     [B.  B. 

Chant  funebre  ä  la  memoire  du  repre- 
sentant  du  peuple  Ferrand  assassine  a  son 
poste  le  1.  Prairial  An  3  .  .  („ITu  deuil 
relig.")     s.  1.     kl.  4".     [br.  Mus. 

Cantate  p.  le  mariage  de  l'empereur 
Napoleon  I.  1805,  f.  Chor  u.  Orch.  — 
Chant  p.  le  naissance  du  roi  de  Eorae, 
1811.  —  Chant  triomphal  1810—11.  — 
Le  chant  du  retour,  cantate,  grav.  et  Ms. 
[Paris  l'opera. 

Ödes  d'Anacieon,  traduites  en  fran9ais, 
avec  le  texte  grec,  la  Version  latine,  des 
notes  critiques,  et  un  discours  sur  la 
niusique  greccjue,  par  J.  B.  Gail.  Nou- 
velle  f'dition  ornee  d'estampes  (?)  et  d'odes 
grecques  mises  en  musique  par  M.  et 
Cherubini.  Paris,  Didot  l'aino,  an  YIll 
(1799/1800).     3  voU.     12o.     [Brüssel  569. 

Chant  lyi'ique  pour  l'inauguration  de 
la  statue  votee  ä  S.  M.  l'Empereur  et  Roi 
par  l'institut  national;  paroles  de  M.  Ar- 
nault,  musique  de  M.  Mehul.  (Paris.)  fol. 
4  u.  72  S.  zu  3  Stirn.,  Chor  u.  Orch.  in 
P.  [Briissel  2455.  Darmst.  C  P.  B.  M. 
br.  Mus.     Paris  Nat.     Brässel  Cons. 

Le  chant  du  Depart.  Hymne  de  guerre 
für  Bass,  Chor  u.  Orch.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera.  br.  Mus.]  ■ —  London,  fol.  [br. 
Mus. 

Le  chant  des  Victoires.  Hymne  de 
Guerre,  par  Chenier,  comp.  p.  Etienne- 
NicolasMehul.  (Paris  1794.)  qufol.  [br.Mus. 

Le  chant  du  Retour,  par  M.  J.  Chenier. 
(Paris  1797.)     qufol.     [br.  Mus. 

Le  18  Practidor,  paroles  de  Lebrun- 
Tossa.     (Paris  1797.)     qufol.     [br.  Mus. 

L'Hymne  des  vingt  deux  par  M.  J. 
Chenier.  (In  commemoration  pour  le  Gi- 
rondins,  executer  a  Octobre  1793).  qufol. 
[br.  Mus. 

Hymne  du  IX.  Thermidor,  par  Chenier. 
qufol.     [br.  Mus. 

Chant  national  ä  2  choeures  et  2  orch. 
Paris.  Mme.  Leroy.  F.  (14.  Juli  1800 
aufgef.)  [Brüssel  Cons.  Paris  Nat.  C.  P. 
br.  Mus.     B.  B. 

Opern  und  Opcrnteilc. 

Adrien,  opera  en  3  actes,  repr.  4/'6 
1799.  Ms.  P.  3  voll.  [Paris  l'opera. 
C.  P.     Brüssel  Cons. 


Les  Amazones  ou  la  fondatiou  de 
Thebes,  Op.  en  3  act.,  repr.  17/12  1811. 
Ms.  P.     3  voll.     [Paris  l'opera. 

Les  amour  d'Henri  lY.,  siehe  Gabrielle. 
j  Ariodant,  opera  en  3  act.,  paroles  d' 
Hoff  man  (11/10  1798).  Paris,  Imbault. 
P.  fol.  [Briissel.  B.  B.  B.  Joach. 
Darmst.  C.  P.  Dresd.  Mus:  Pari.s,  Janet 
&  Cotelle.  fol.  P.  B.  M.  br.  Mils.  Dresd. 
Oper,  deutsch.  Musikfr.  Wien.  Biüssel 
Cons.  in  2  Ausg.     Paris  Nat. 

Le  baiser,  et  la  quittance  ou  une  aven- 
ture  de  garnison,  op.  com.  en  3  act.  de 
M.,  Boieldieu^  Kreutxer  et  Isouard.  (Paris 
18  6  1803.)     Ms.  P.     [Bmssel  Cods. 

Die  beiden  Füchse  (siehe  auch  Wagen 
gewinnt).  [Münchener  Oper,  P.  Ms.  Hofb. 
Wien  in  2  Aufz.  260  BU.  Ms.  16151. 

—  Ouvertüre  f.  d.  Claner  a.  d.  Oper 
Die  beyden  Füchse.    Wien,  Cappi.    [Mai- 

'   land  Cons. 

Bion,    op.-com.    en    1  act.   et  en  vers, 

paroles  ■  d'Hoffman    (27/12  1800).     Paris, 

Pleyel.    P.  fol.    [Darmst.     C.  P.     Brüssel 
I    Cons.      Dresd.  Mus.      br.  Mus.      Musikfr. 

Wien. 

La  Dansomanie,  FoUe-pantom.  en  2  act. 

repr.  14/6  1800.     Ms.  P.     2  voU.     [Paris 

l'opera. 
I        Daphnis  et  Pandrose   ou  la  vengeance 

de  l'amour,  BaUet-pantom.  en  2  act.,  repr. 

14/1  1803.    Ms.  P.    2  voll.    [Paris  l'opera. 
Le  deux  aveugles  de  Tolede,   op.-com. 

en    1  act.    (1806).      Paris,    Cherubini  . . . 

P.     fol.     194  S.     [B.  Joach.      Darmst.  u. 

El.-A.  von  Henning,  Lpz.  u.  Berl.     C  P. 

B.  M.       Dresd.  Oper  deutsch.       Musikfr. 

Wien.     Brüssel  Cons. 

Euphrosine,    ou   le   tyran  corrige  (4/9 

1790),  comedie  en  3  act. . .     Paris,  Cou- 

sineau.     P.    fol.    242  S.     [Brüssel.     B.  B. 

B.  Joach.      Darmst.      C  P.     Dresd.  Mus. 

B.  Wagener.  B.  M.  Brüssel  Cons.  br. 
Mus.  Dresd.  Oper  deutsch.  Brüssel  Stb. 
im  Ms.  Musikfr.  Wien.  Schwerin  F: 
Hambg.  chez  Mees  fils.  P.  Bologna:  Paris, 
Meysenberg.  P.  242  S. 

—  Euphrosine  et  Coradin,  opera  com- 
plet  dialogue,  Kl.-A.  Paris,  Laimer.  gr.  8°. 
[Leo  Liepm. 

Gabrielle  d'Estrees,  ou  les  amours 
d'Henri  IV.,  op.  en  3  act.  paroles  de  St.- 
Just . . .  (25/6  1806).  Paris,  Magasin  par 
Chenibini  ...  P.  fol.  [Brüssel.  B.  B. 
Dannst.  C.  P.  br.  Mus.  Brüssel  Cons. 
Musikfr.  Wien. 

Helena,  op.  en  3  act.  (J  "3  1803).  Paris, 
Magasin  par  Cherubini ...  P.  fol.  239  S. 
[B.B.    B.  Joach.    Darmst.,  nebst  Arrangem. 

C.  P.    B.M.    Dresd.  Mus.    br.Mus.    Hofb. 


Mchul. 


421 


Mehul. 


"Wien:  Paris,  Nadermann.  P.  239  S. 
Brüssel  Cons:  Paiis,  Pleyel.  P.  Dresd. 
Oper,  deutsch,  P.  Musikfr.  "Wien.  Mün- 
chener Oper,  deutsch. 

—  Kl.-A.,  Wien,  Compt.  [B.  M.  Dresd. 
Mus:  "Wien,  "Weigl. 

Horatius  Codes,  Acte  Ivrirjue,  repr. 
18/2  1794.    Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

—  Paris,  Cousineau.  P.  fol.  [B.  B. 
Darmst.  C.  P.  br.  Mus.  Musikfr.  Wien. 
Biüssel  Cons. 

L'Irato  ou  rEraporte,  opera  bouffon  en 
1  act.,  paroles  de  Marsollier  (17/2  1801). 
Paris,  Pleyel.  P.  Dedic.  General  Bona- 
pai-te,  I.  Consul.  [B.  B.  B.  M.  Darmst. 
nebst  Arraugem.  von  Ozi,  Paris.  C.  P. 
Brüssel  und  im  Cons.  Dresd.  Mus :  der 
Tollkopf.  P.  im  Ms.  n.  Kl.-A:  Lpz.  Br.  & 
H.  br.  Mus.  in  P.  B.  "Wagener.  Schwe- 
rin F:  Hambg.  chez  Mees  pere  et  Co. 
Münchener  Oper,  deutsch.  Musikfr. Wien, 
deutsch.  Auch  bekannt  unter  „Je  toller, 
je  lieber". 

—  Kl.-A.     [Amst. 

Jacob  und  seine  Söhne,   siehe  Joseph. 

Ouvertüre  de  l'opera  Le  jeune  Henri, 
arr.  p.  Pfte.  et  V.  par  l'auteur.  Paris, 
impr.  du  Cons.  de  Mus.  [Maild.  Cons.] 
(Sollte  damit  die  Oper  Gabrielle  gemeint 
sein  ?) 

Le  jeune  sage  et  le  \'ieux  fou,  comedie 
en  1  acte  et  en  prose,  melee  d'ariettes 
(28/3  1793).  Paris,  Cousineau  pere  et 
fils.  P.  141  S.  fol.  [Dai-mst.  u.  Stb. 
C.  P.  B.  M.  br.  Mi;s.  Brüssel  Cons: 
Paris,  Imbault. 

Joanna,  op.-com.  eu2act.  (22/111802). 
[Darmst.  P.  u.  Stb.  im  Ms.  mit  deutschem 
Text  „Johanna",     br.  Mus.  im  Kl.-A.,  Paris. 

—  Ausge\Yählte  Stücke  a.  d.  Oper  Jo- 
hanna im  Kl.-A.  AYien,  Compt.  [Maild. 
Cons.     Musikfr.  "Wien. 

Joseph,  opera  en  3  act.  (17/2  1807). 
Pai-is,  Chenibini  ...  P.  fol.  194  S. 
[B.  B.  B.Joach.  Darmst.  P.  u.  Kl.-A. 
von  Klage,  Beri.  C.  P.  B.  M.  Dresd. 
Mus.  u.  Paris,  Richault.  P.  br.  Mus. 
Münchener  Oper  deiUsch.  Bologna.  R. 
C.  of  Mus. 

—  Joseph,  ou  Jacob  et  ses  fils  en 
Egypte.  P.  [Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons. 

—  Joseph  und  seine  Briider.  Kl.-A. 
"Wien,  Weigl.  [B.  M.  Dresden:  Lpz.,  Br. 
&  H.  Amst.  Hofb.  Wien  P.  imd  Kl.-A., 
Bonn,  Simrock.     R.  C.  of  Mus. 

—  Jacob  und  seine  Söhne.  P.  Ms. 
[B.  Lpz.    Dresd.  Oper. 

La  journee  aux  aventures,  op.-com.  en 
3  act.  (16/11  1816).    Pai'is,  Ph.  Petit.    P. 


[B.  B.  B.  Joach.  P.  in  Ms.  Nr.  114.  C.  P. 
Brüssel  Cons.  B.  M.  im  Kl.-A.  br.  Mus. 
im  Kl.-A. 

Le  jugement  de  Paris,  Ballet -pautom. 
en  3  act.  von  Haydu,  Pleyel  u.  M.,  repres. 
6/3  1793  in  der  grofeen  Oper.  Ms.  P. 
3  voll.     [Paris  l'opera. 

List  und  Liebe  =  Une  folie,  P.  deutsch 
in  Musikfr.  Wien. 

Md'Hdore  et  Phi'osine,  op.  en  3  act.  . . 
(6/4  1794).  Paris,  Meysenberg.  P.  fol. 
[Briissel.  B.  B:  Paris,  Cousineau.  P.  fol. 
Darmst.  C.  P.  B.  M.  Dresd.  Mus.  br. 
Mus.     Musikfr.  Wien.     Brüssel  Cons. 

Der  Milzsüchtige  in  3  Akten.  P.  Ms. 
[Münchener  Oper.]  (Der  Originaltitel  ist 
mir  nicht  erkennbar.) 

L'oi-iflamme,  op.  en  1  acte  (von  If., 
Paer,  Berton  und  Ereutxer),  lepr.  1/2 
1814.  Ms.  P.  [Paris  Fopera.  Brüssel 
Cons.  2014. 

Persee  et  Andromede,  Ballet -pantom. 
en  3  act.,  repr.  8/6  1810.  Ms.  P.  3  voll. 
[Paris  l'opera. 

Le  prince  Troubadour,  op.-com.  (24'5 
1813).  Paris,  Janet  et  Cotelle.  P.  '  fol. 
[B.  B.  br.  Mus.  Brüssel  Cons:  Paris, 
Frey.  P. 

Le  retour  de  la  gi-ande  armee  1806. 
[C.  P. 

Der  Schatzgräber  (Le  tresor).  Kl.-A. 
Wien,  Compt.  [B.  M.  Hofb.  Wien.  Ausg. 
mit  Dialog,  Lpz.,  Senff.  1891. 

Stratonice,  op.-heroifiue  en  1  acte,  repr. 
3/5  1792  im  Theater  Favart,  30/3  1821 
in  der  grolsen  Oper.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera.     Briissel  Cons. 

—  Paris.  Cousineau.  P.  fol.  127  S. 
[Brüssel.  B.  B.  B.  Joach.  und  Paris, 
Meysenberg  Nr.  55.  Darmst.  C.  P.  Mai- 
land Cons.  Bi-üssel  Cons.  Dresd.  Mus. 
br.  Mus.  B.  M.  Musikfr-. Wien.  Bologna: 
Paris,  Cheriibini  . . .  P.  127  S. 

Die  Temperameute  =  Irato.  Kl.-A. 
Wien.  [Darmst.  In  P :  Musikfr.  Wien. 
Proske-M. 

Timoleon.  tragedie  avec  des  choeurs, 
paroles  de  Chenier  (10/9  1794). 

—  Ouvertüre  in  P.  Ms.   [Darmst.    C.  P. 
Je   toller  je  besser  =  Irato.     [Dresd. 

Oper  P.  Ms. 

Der  TolUiopf,  siehe  L'Irato  ou  l'emporte. 

Le  tresor  suppose,  ou:  Le  danger 
d'ecouter  aux  poi*tes,  Comedie  en  1  act. 
(29/7  1802).  Paris,  Cherubim...  P. 
fol.  [B.  Joach.  Darmst.  C  P.  Proske-M., 
deutsch  in  P.  Münchener  Oper,  deutsch. 
Brüssel  Cons:  Paris,  Pleyel. 

—  Deutsch:  Der  Schatzgräber  im  El.-Ä. 
Lpz.,  Br.  k  H.     [Dresd.  Mus.,  auch  in  P, 


Mehiil. 


422 


Mei,  Orazio. 


Lr.  Mus.    B.  B:  Wien,  Compt.    Darmst.  in 
P.  u.  Stb. 

Le  tsTan  corrige,  siehe  Euphrosine. 
Dune  Folie,  op.  en  2  act.  (4/4  1802). 
Paris,  Pleyel.  P.  fol.  [B.  B.  B.  Joach: 
Paris,  Janet  et  Cotelle.  Nr.  51.  Darmst., 
auch  deutsch  in  P.  Ms.  C.  P.  Dresd. 
Mus.  Proske-M.,  im  Kl.-A.  B.  M.  in  P. 
br.  Mus.  Hof b.  Wien:  Paris,  Imbault.  P. 
226.  Brüssel  Cons.  Schwerin  F :  Hambg. 
chez  Mees  pere  et  Comp.  P.  R.  C.  of  Mus. 
Uthal.  Opera  lyrique  en  1  act  (17/5 
1806)  ...  Paris,  Magasin  de  Cherubini 
...  P.  fol.  [B.B.  Darmst.  C.  P.  B.  M. 
br.  Mus.  Münchener  Oper,  deutsch.  Mu- 
sikfr.  Wien.  Hofb.  Wien:  Paris,  Eichault. 
P.  151  S.     Brüssel  Cons, 

Valentine  de  Milan,  Opera -com.  en 
3  act,  Oeuvre  posth.,  Part,  teimince  par 
Jh.  DaussoigTie  (28/11  1822).  Paris,  Schle- 
singer. P.  fol.  [B.  B.  B.  Joach.  Darmst. 
br.  Mus.  München  Oper,  deutsch.  Dresd. 
Oper,  deutsch.     Brüssel  Cons. 

Auswahl  der  beliebtesten  Stücke  aus 
dem  Singspiel:  „Wagen  gewinnt,  oder  die 
beiden  Füchse.  Kl.-A.  Wien,  Weigl. 
qufol.  [Dresd.  Mus.  Proske-M.  in  P. 
Kremsmüjister. 

Einzelnes  aus  Opern  u.  andere  Oesge. 

In  B.  Kgsbg.  einige  Arrangements  aus 
Opern  im  Druck.     Textbücher. 

B.  M.  5  Aires  de  Ballet,  Ouvertüren, 
Einzelnes  aus  Opern,  Romanzen,  Chan- 
sons etc. 

Tenorarie  aus  Constantia  u.  Helena. 
Stb.  Ms.     [B.  Zw. 

Zahlreiche  Gesänge  aus  seinen  Opern. 
[Musikfr.  Wien. 

In  Mailand  Cons.  Ouvertüren  im  Dnick, 
Chöre,  Trios,  Duos,  Eondeaux  aus  Opern 
im  Druck  u.  Ms. 

Guillaume  le  conquerant,  ou  la  descente 
en  Angleterre,  Romance.  Paris  1804. 
2  Nrn.     [Brüssel. 

Solfeges,  siehe  Solfeges  2.  3.  5. 

Instrti7nentahcerJce. 

Svmphonie  Nr.  1,  Ad.  P.  Autogr. 
10  Bll.     fol.     15550.     [Hofb.  Wien. 

4  Symphonies  ä  grand  orch.  Nr.  I.  II. 
und  eine  in  Bd.  P.  u.  Stb.  Paris.  [Daiinst. 
br.  Mus.  Symph.  Nr.  1. 

2  Symphonien  im  Ms.  Stb.     [Liege. 

Introduct.  ä  gr.  orch.  Ms.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

La  Chasse  du  jeune  Henri,  Ouvertüre 
du  j.  Henri  de  M.  (und  1  Gesg.l.  Paris. 
[br.  Mus.  in  8  Ausg.     Darmst.     C.  P. 

1  Ouvertüre  f.  Bla.sinstrum.    P.    [C.  P. 

14  Ouveiiuren  f.  Orch.  in  Stb.  ge- 
druckt  in   Paris    bei    Cherubini,    Pleyel, 


Imbault,  Mehul,  Janet  et  Cotelle.     [Brüs- 
sel Cons. 

Ouvertüre  de  Timoleon  en  sym]")honie. 
Paris,  Imbault.     [Paris  Nat. 

Ouvertüre   du  ballet  de  Paris.    Paris, 
Imbault.     [Paris  Nat. 

3  Senates  pour  clave^in  avec  V.  ad  lib. 
[Paris  Nat. 

La  chasse.  A  Sonata  for  the  pfte. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

Rapport  fait  le  17  avril  1815  au  Ire  et 
4nie  classes  . . .  sur  uue  nouvelle  harpe 
de  l'inventiou  de  Seb.  Erard  (par  M., 
Gossec,  Charles,  de  Prony,  rapporteur). 
Paris,  Pinard.  fol.  [Brüssel  4037.  In 
4140  ein  Rappor-t  über  Grenie's  orgue 
expressif,  1811.  In  4175  Instruction  de 
Couservatoire  de  musique,  an  V.  In  5695 
Prmcipes  elementaires  de  musique  arretes 
les  membres  du  Conserv.  par  Agus,  Catel, 
M.  etc.  In  5696  Solfeges  du  Couservatoire 
in  8  voll.  In  6108  Methode  de  chant  du 
Conservat.  1  vol.  S**. 

1  Sonate  im  Neudr-uck  (Eitner  2,  Nach- 
trag). 

Mei,  Grirolamo,  aus  Florenz,  ein 
Philologe  und  Musik-Mathematiker 
des  16.-  17.  Jhs.  Fetis  giebt  Aus- 
führliches über  seine  Wirksamkeit. 
Von  seinen  Schriften  über  Musik 
sind  bekannt: 

Discorso  sopra  la  musica  antica  e  mo- 
derna  di  M. .  .  cittadino  ed  Accademico 
fiorentino.  Yen.  1602  Gio.  Bat.  Ciotti. 
4P.  12  Bll.  [B.  Br.  Bologna.  Florenz. 
Oxford  Bodl.  Brüssel  (siehe  Viertel].  3, 
338). 

De  modis  veteiis  musicae  libii  quatuor. 
Ms.  Kopie  von  Lor.  Mehus.  Siehe  Nähe- 
res im  Kat.  1,  234  von  Bologna  und  im 
La  Fage  2,  271  Aiiszüge  aus  einem  Ms. 
Nr.  815,  251  Seiten  in  der  Bibl.  Riccar- 
diana  zu  Florenz. 

In  der  Nationalbibl.  zu  Paris,  Mss.  lat. 
!  10276:  Tractatus  de  musica  (lat.  u.  Italien.) 
Ms.  lat.  7209. 

3Iei,  Orazio,  geb.  um  1719  zu 

Pavia,   gest.  im   Okt.  1787   zu  Li- 

vorno,    68  Jahr  alt.     Schüler   von 

!  Gio.    Maria    Clari,    wurde    darauf 

Organist    an     der    Kathedrale    zu 

Pisa   und  um  1763   Kapellmeister 

I  zu  Livorno. 

Er  schrieb  geistl.  Gesänge,  Orgelpiecen 
und  anderes.  Fetis  verz.  von  ihm  zahl- 
reiche Arbeiten,  doch  ist  nur  nachweisbar 


Mei,  Raimoüdo. 


423 


Meiland. 


eine   Sopvanarie   .,Nou  fia  mai"   im  Ms. 
131  der  B.  B.  in  P. 

3Iei,  Raimoiido ,  aus  Lucca, 
wurde  1778  Kapellmeister  am  Dome 
in  Pavia  und  1580  erster  Kapell- 
meister. Er  lässt  sich  bis  ins  Jahr 
1810  verfolgen.  Ausnahmsweise 
war  er  kein  Priester,  ein  Beweis 
seines  Wertes,  dass  ihn  das  Ka- 
pitel dennoch  wählte. 

Die  Musica  Sacra  in  Mailand  veröffent- 
lichte 1891  eine  Missa  pro  defunctis  von 
ihm.  Im  Domarchive  zu  Pavia  befinden 
sich  noch  einige  Kompositionen  von  ihm 
(M.  f.  M.  24,  163).  Das  Liceo  mus.  zu 
Bologua  besitzt  1.  Tantum  ergo  in  A,  a 
canto  solo  con  istrom.  Ms.  P.  qufol. 
14  Bll.  2.  Teorica  della  musica  per  ap- 
prendere  il  canto.  Ms.  qufol.  14  Bll. 
—  In  der  Bibl.  des  Cons.  zu  Mailand: 
Intonazioni.  ossia  Preludi  per  tutti  li  toni 
sul  Cembalo.  Ms.  —  Im  Cons.  zu  Paris: 
Missa  iutiera.  Musique  d'Eglise  (wahrsch. 
iü  einem  neuej'eu  Samlwke.).  —  In  B. 
Dresd.  im  Ms.  524:  Chi  sara  rjueli'alma, 
Aria. 

Meibom,  Marcus,  ein  Philologe, 
geb.  1626  oder  1630  zu  Toenningen 
(Schleswig),  gest.  zu  Utrecht  (?) 
1711.  Er  gab  2  Bde.  griechische 
Musiktractate  mit  lateinischer 
Uebersetzang  heraus,  die  aber  zum 
Teil  willkürlich  geändert  sind  und 
erst  durch  neuere  Ausgaben  von 
Wallis,  Joh.  Franz,  Fr.  Bücheier 
und  Karl  von  Jan's  neueste  Aus- 
gabe (1895)  brauchbar  sind  (siehe 
Fctis  und  M.  f.  M.  27,  162).  M.'s 
Ausgabe  ist  betitelt: 

Antifjuae  musicae  auctores  Septem. 
Graece  et  latine.  2  voll.  Amst.  1652 
Elze\ir.  4*^.  Enthalten  die  Ti'actate  von 
Aristoxen,  Euclid,  Nicomachus,  Alypius, 
Gaudentius,  Bacchius  sen.,  Aristidis  Quin- 
tiliani  de  musica,  libri  3,  nebst  dem  Com- 
mentar  des  Mai-tianus  Capeila.  Ein  Aus- 
zug des  Vorworts  in  deutscher  Ueber- 
setzg.  in  Mizler's  musikal.  Bibliothek  1739. 
S.  1—9.  [Vorhanden  in  allen  gröfseren 
Bibl.,  auch  in  B.  Zw.  Hannover.  Frei- 
berg. Stadtbibl.  in  Besan^on,  Caen  und 
Nimes. 

Die  lateinische  Uebersetzung  brachte 
ViUoteau  ins  Französische.  Autogr,  in 
C.  P. 


In  Hannover,  Ms.  407  in  40.  10  Bll. 
„Ä  Meibomii  jnn.'-^  Annotata  de  instru- 
mentis  veterum  musicis.     Autogr. 

Meichelbeck,  F.  A.,  s.  Maichel- 
beck. 

Meichelbeck,  Pat.  Nikolaus, 
geb.  30.  Juli  1716  zu  Reichenau, 
St.  26.  April  1756  im  Kloster  Otto- 
beuren  (Baiern),  in  welches  er 
1734  eintrat.  Er  war  Prof.  der 
Philosophie,  Musik -Instructor  und 
Chorregent.  Schrieb  die  Musik  zu 
mehreren  Theaterstücken  (Korn- 
müller 1,  442). 

Meier,  siehe  unter  Mayer. 

MeigTet ,  . . .  ein  französischer 
Chansonkomponist  der  ersten  Hälfte, 
des  16.  Jhs.,  der  in  Attaingnant's 
Samlwken.  mit  29  vierstim.  Gesgen. 
vertreten  ist  (Eitner  1). 

Meigret,  Robert,  geb.  zu  Mans, 
gest.  ebd.  im  Aug.  1568,  im  Alter 
von  mehr  als  60  Jahren  (Fetis, 
der  ihn  aber  fälschlich  Maigret 
schreibt),  vielleicht  ist  er  der  Kom- 
ponist der  29  vierstim.  Chansons 
im  Attaingnant,  die  vorher  ange- 
zeigt sind. 

Meijert,  Theodor,  siehe  Myert. 

Meiiaudus,  Franciscus,  in  Thj- 
sius  Lautenbuch  fol.  157  r.  mit 
einer  Fantasie  vertreten  (Tijdschrift 
2,  168);  dies  kann  nur  Frcmcesco 
da  Müano  sein. 

Meiland,  Jakob,  gegen  1542 
in  Senftenberg  (Oberlausitz)  ge- 
boren, gest.  1577,  35  Jahr  alt,  in 
Celle.  Sängerknabe  in  der  Can- 
torei  Dresden's,  besuchte  1558  die 
Leipziger  Universität.  Ln  Matrikel- 
buche mit  Mayland  gez.,  reiste 
dann  durch  Flandern  und  kam  in 
die  Dienste  des  Markgrafen  Georg 
Friedrich  zu  Brandenburg  in  Ans- 
bach, resp.  Onolzbach.  Am  22. 
Sept.  1574  wurde  dieselbe  aufge- 
löst und  lebte  er  von  da  an  ab- 
wechselnd in  Frankfurt  a/M.    und 


Meiland. 


424 


Meiland. 


Celle,  meistens  krank  darnieder 
liegend,  trotzdem  er  gerade  in 
dieser  Zeit  den  gröfsten  Teil 
seiner  Kompositionen  veröffent- 
lichte. (Sämtliche  Nachrichten  aus 
seinen  Druckwerken.  Ausführlicher 
in  der  A.  d.  Biogr.,  dort  auch  ein 
Urteil  über  seine  Werke.  Sein 
Porträt  ist  mehrfach  in  seinen 
Drucken  zu  finden  mit  der  Angabe 
„Aetatis  suae  XXXIII",  doch  fehlt 
das  Jahr  der  Herstellung  desselben.) 
Verzeichnis  seiner  uns  erhaltenen 
Kompositionen : 

1564.  Cantiones  sacrae  5  et  6  vocum 
harmonicis  numeris  in  gratiam  musi- 
oorum  conipositae  . .  .  Noribg.  1564  Ulr. 
Neuber  &  haered.  J.  Montani.  5  Stb. 
qu40.  17  Gesge.  |B.  L.  B.  Heilbr.  fehlt 
Ä.     B.  Gr.  Lüneburg,  Stb.  ?     Löbau  5  Stb. 

—  1569.  Noribg.,  Ulr.  Neuber.  5 
Stb.  qu4".  17  Gesge.  [B.  Heilbr.  Brieg 
5  Stb.  üpsala:  D.  A.  5  a.  Musikfr. 
Wien.     Amst:  B. 

—  1572.  Noribg.,  Viduae  et  haered. 
Ulrici  Neuberi.  5  Stb.  qu4"^.  17  Gesge. 
[B.  Zw.  B.  Brdbg.  5  a.  B.  Dr.  Bohn  in 
Breslau.     Lübeck:  T. 

—  1573.  Noribg. ,  Theodoricus  Ger- 
lachius.  6  Stb.  qu40.  18  Gesg.  (Nr.  18 
Dotibusinnumeris  cum  sis  ornatus,  6  voc). 
[B.  Zw:A.  T.  B.  B.  B.  B.  Hbg.  Lüne- 
burg?    Upsala:  D.  A.     Rostock? 

1569.  Newe  aulserlesene  teutsche 
Liedliu,  mit  5  vnd  4  Stimmen,  so  beide 
zusingeu  vud  auch  auff  allerley  Instrum. 
zugebrauchen...  Nrnbg.  1569  Dietrich 
Gerlatz.  5  Stb.  qu4".  15  Nrn.  geistl., 
weltl.  und  lat.  Gesge.  [B.  Zw.  Heilbr. 
Kgsbg.  B.  G.  Brieg.  B.B:A.  T.  5  a. 
B.  Lpz:  C.  A.  T.     Upsala  fehlt  T. 

1569,  siehe  1564  Cantiones. 

1572.  Selectae  cantiones  5  et  6  vocum, 
tum  \'iva  voce,  tum  omnis  geneiis  instru- 
mentis  cantatu  commodissimae,  Authore 
. .  .  Noribg.  1572  Diterichus  Gerlacius. 
5  Stb.  qu4''.  17  Gesge.  [B.  L.  B.  Zw. 
fehlt  C.  B.  B.  B.  Br.  B.  K.  4  Stb. 
AVesteras.  Lübeck,  im  Tenor:  In  offic. 
viduae  et  haered.  Ulr.  Neuberi. 

1572,  siehe  1564  Cantiones. 

157,3,  siehe  1564  Cantiones. 

1575.  Sacrae  aliquot  cantiones  latinae 
et  germanicae  5  et  4  vocum,  summa  deli- 
gentia  compositae,   correctae  et  jam  pri- 


mum  in  lucem  editae 


Fraucof.  a/M. 


1575,  am  Ende  Georg  Corvinus  et  Sigism. 
Feyerabend.  5  Stb.  qu40.  33  Gesge., 
Nr.  20—33  mit  deutsch.  Text.  [B.  Heilbr. 
B.  B.     B.  K.    Elbing.     B.  M.     Brieg  fehlt 

A.  Upsala. 

1575.  Neuwe  aufserlesene  teutsche 
Gesang,  mit  4  vnd  5  stimmen,  so  gantz 
lieblich  zu  singen,  vnd  auff  allerley  In- 
strum, zu  gebrauchen  . .  .  Franckf.  a/M. 
1575  Georg  Rab  vnd  Sig.  Feyrabend.  5 
Stb.  qu40.  18  Nr.  [B.  Heilbr.  ß.  K. 
B.M.  B.N.  Löbau.  B.B:  T.  B.  B. 
Lpz:  C.  B.     Upsala  fehlt  B. 

Der  Verleger  Rab  dedic.  das  Werk  an 
Franz  Schilling  und  sagt  unter  anderem, 
dass  er  mit  M.  befreundet  sei,  eine  Zeit- 
lang mit  ihm  zusammen  gewohnt  und  die 
Lieder  nach  und  nach  von  ihm  erhalten 
habe. 

1576.  Cantiones  aliquot  novae  quas 
vulgo  Motetas  vocant  5  vocibus  summo 
studio  compositae:  quibus  adiuncta  sunt 
Officia  duo,  de  S.  Johanne  Evangelista, 
&  Innocentibus.  A. .  .  Francof.  a/M.  1576, 
am  Ende  Georg  Corvinus  &  Sig.  Feyer- 
abend. 5  Stb.  qu4".  19  Gesge.  Dedic. 
vom  Autor  in  Frankf.  a/M.  1576  im  April 
unterz.     [B.  Heilbr.     B.K.     B.M.      B.B: 

B.  Upsala  fehlt  B. 

1588.  D.  lacobi  Mailandi  Mvsici  prae- 
stantissimi  Harmoniae  sacrae  quinqj  vocum 
selectae  ac  compositione  diuinae ,  noue 
prorsus  editione.  MDLXXXVIII.  Tenor. 
5  Stb.  4''.  Dedic.  vom  Buchdrucker  G. 
Baumanu  in  Erffordt  vom  9.  Aug.  1588 
an  den  Bürgermeister  u.  Rat  von  Mühl- 
hauseu.  Enth.  6  deutsche  u.  6  lat.  Gesge. 
[B.  M.     B.  D. 

1590.  Cygneae  cantiones  latinae  et 
germanicae,  Jacobi  Meilandi  Germani,  5 
et  4  vocibus,  in  illustrissima  aula  Cellensi 
paulo  ante  obitum  summa  diligentia  .  .  . 
editae  opera  et  studio  Eberhardi  Schelii 
Dannenbergii.  Cum  praefatioue  ejusdem. 
Witebergae  1590  Matth.  Welack,  impensis 
J.  Frauken.  5  Stb.  qu40.  22  Gesge. 
[B.  M.     Brüssel. 

Passion  hds.  in  Bibl.  des  Gymnasiums 
zu  Schleusingen.  Die  4stim.  Sätze  neu 
herausgeg.  von  Karl  Walde  im  Programm 
des  Hennebergischen  Gymnasiums  zu 
Schleusiugen.  Meiningen  1886.  4".  2  Bll. 
[B.  M.  B.  Dresd.]  Eine  Passio  sec. 
Job.  von  Fr.  Liudner  1568  geschrieben 
in  B.  A.  19,  ohne  Autornamen,  siehe  Vor- 
wort VIII. 

Hochzeitsgesang  für  Chrstph.  Hagius 
und  Barbara  Goeblin  zu  4  Stim.  Noribg. 
s.  a.  Joan.  Montauus  et  Ulr.  Neuber.  4 
Stb.     qu40.     Eüth.    den    Gesang     Nr.    2 


Meiland. 


425 


Meissner,  Abraham. 


Conjugium  sponsi  sit  foelix  4  voc.  Nr.  1 
von  A.  Schwartz  Franco  und  Nr.  3  von 
A.  Schwartz  Scoto.     [B.  L. 

2  Cantiones  in  honorem  Sig.  Feyer- 
abend  et  filii  ejus  von  Maild.  Francof. 
a/M.  s.  a.  G.  Corvinus  &  Feyerab.  5  Stb. 
qu40.     [B.  Elbing  an  Nr.  22. 

9  deutsche  und  10  latein.  Gesänge,  da- 
bei eine  Messe,  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
—  In  G.  Engehnann's  Quodlibetum  1620, 

1.  Theil.  —  lu  den  Orgelbüchern  von 
Eühling  u.  B.  Schmid.  —  In  Erhardi's 
Gesgbg.  1659  einige  Gesge. 

4  deutsche  Gesge.  in  neuen  Ausg. 
(Eitner  2)  und  3  Motett:   1.  Beati  omnes. 

2.  Gaudete  filiae,  3.  ?  in  Bd.  19  u.  20 
in  Commer  s  Musica  Sacra. 

Exultent  et  laetentur,  c.  2.  p.  5  voc. 
Ms.  LIV  Nr.  24  in  B.  Grimma. 

In  Heilbroun,  Ms.  5  Nr.  7  Missa  super 
Allein  Dach  Dir  Herr.  Ms.  3  Gesänge  zu 
4,  5  u.  6  Stim. 

Mss.  B.  L.  6  deutsche  u.  lat.  Gesge. 

B.  Löbau  (jetzt  Dresd.)  an  Pinellus: 
Neue  kurtzw.  Lieder.  Dresd.  1584,  5  Stb. 
hds.  Lieder. 

B.  Br.  Mss.  die  Passion  deutsch,  Christ 
lag  in  Todesb.  und  9  lat.  Mot.  (siehe 
gedr.  Kat.). 

B.  M.  im  Ms.  Herr  Gott  himmlischer 
Yater.  4  Stb.  Andere  in  Ms.  207,  55. 
56.  —    211,  7.    -  Motetten  in  132,  IH, 

3.  4.  9.  20.  81.  82.  —  In  Orgeltabulatur 
257,  113.  122. 

Ratsbibl.  in  Thorn,  Ms.  eines  Orgel- 
tabulaturbuches  von  1594  — 1605,  darin 
auch  M.  vertreten. 

Musikfr.  Wien  Ms.  in  8  Stb.  16.  Jh. 
Nr.  97:   Non  auferetur,  6  voc. 

Basel,  Ms.  F.  IX.  44,  Kat.  S.  82,  83, 
2  Motetten  in  Tabulatur. 

Brieg:  3  latein.  und  2  deutsche  Gesge. 
im  Ms. 

B.  Zw.  Ms.  11:   Non  auferetur  6  voc. 

Meilma,  P. ..,  gab  1710  Jacq. 
BoYvin's  Principes  de  Tacc.  hol- 
ländisch heraus.  Im  Ms.  besitzt 
es  die  Bibl.  in  Amsterdam,  be- 
titelt: 

G.  Boyvin's  Körte  verhandelinge  van 
het  Speelvergeselschappen  voor  het  Orgel 
en  de  Claviercimbel.  1710.     Ms.  in  qu40. 

Meiiieke,  Karl,  Organist  der 
Stadt  Oldenburg  nach  1791.  Schil- 
ling sagt,  dass  er  später  nach 
Baltimore  in  N.-A.  ging  und  Or- 
ganist  a/d.  St.  Paulskirche  wurde 


(siehe  auch  Fetis).  Bekanntlich 
ist  von  ihm  ein 

Choralbuch  zu  dem  im  Jahre  1791  im 
Herzogthum  Oldenburg  eingeführten  Ge- 
sangbuche . . ,  Cassel,  AVaisenhaus-Buch- 
druck.  qu4<>.  85  S.  mit  125  vierst.  Cho- 
rälen bekannt.  [B.  Lpz. ,  siehe  Zahn  6, 
371.  Seine  Wirksamkeit  scheint  mehr 
dem  19.  Jh.  anzugehören. 

Meinhard,  A. . .,  bekannt  durch 
ein 

Concertino  per  il  Vcl.  con  acc.  1  Fl. 
2  Ob.  2  Cor.  2  Fag.  2  V.  A.  e  B.  P. 
im  Autogr.  12  Ell.  kl.  fol.  Ms.  18611 
und  Stb.  [Hofb.  Wien.]  Er  gehört  sicher 
dem  18.  Jh.  an. 

Meinhard,  Johann  Ludewig, 

aus   Göttingen,   ist  am   14/3  1780 
als  Musicus  an  der  Universität  zu 
Leyden    eingeschrieben     (Bouwst. 
3,  10). 
Meinong,  Paul, 

in  einem  Ms.  von  8  Stb.  ohne  Signatur 
eine  Missa  des  17.  Jhs.   inkompL,   dabei 

2  Violinen.     [B.  B. 

Meisclmer,  . . .  war  um  1736 
Organist  und  Komponist  zu  Glau- 
chau und  wird  von  Gerber  1  als 
Komponist  gelobt. 

In  B.  Kgsbg.    eine   Missa   a   3  Oboi   e 

3  Violini,  4  voci  e  foudamento  di  Meiseh- 
ner,  Organ,  zu  Glauchau  bei  Zwickau, 
Anno  1736.    Ms.  fol.   Part.  5  Bll.  in  Esd. 

Meiser,  . . .  Klarinettist  an  der 
kurf.  Kapelle  zu  Bonn  um  1789 
(Reichard  1791,  198).  Israel  72 
verz.  ihn  am  9/4  1780  als  Kon- 
zertist in  Fi'ankfurt  a/M.  im  Kon- 
zert der  Mad.  Steffaui. 

Meisinger,  Hans,  genannt  Ritter, 
Lautenist  des  15.  Jahrb.,  der  im 
Augsburger  Bürgerbuche  im  Jahre 
1447  verz.  ist  (Ambros  3,  427  u. 
Akten  in  Augsbg.). 

Meifsler,  Gr. . .  F. . .,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  sich  in 

Dresd.  Kgl.  Musikalien  -  Samlg.  im  Ms. 
80  12  Divertimenti  per  il  Cembalo,  1756 
in  qufol.  befinden. 

Meissner,   Abraham,   lebte  im 

16/17  Jh.  und  kommt  in  einem 


Meissner,  Aug.  Gottl. 


426 


Meister,  Michael. 


Ms.  der  B.  Liegnitz  mit  dem  Gesänge 
vor:  Ich  hört  die  Engel,  4stim.  (siehe 
den  Kat.). 

Meissner,    August    Oottliel), 

geb.  um  1753  zu  Bautzen,  gest. 
um  1807  zu  Fulda.  War  anfäng- 
lich Archiv  -  Registratur  zu  Dres- 
den, dann  Professor  zu  Prag.  Er 
gab  heraus: 

Bruchstücke  zui-  Biographie  J.  G.  Xau- 
raann's.  2  Thle.  Prag  1803  04  Barth. 
8°.  323  und  424  S.  [B.  B.  Hannover. 
B.  Wagener.     Musikfr.  Wien.     Brüssel. 

—  Neue  Ausg.  Wien  1814  DiaheUi. 
[B.  B. 

Im  Archiv  der  Dresdner  Oper  befinden 
sich  2  Partituren  mit  A.  G.  Meissner  gez. 
„Der  Alchimist"  und  „Arsene",  die  jeden- 
falls von  obigem  Autor  sind. 

3Ieissner,  Johann,  Sänger  a/d. 
Hofkapelle  zu  Berlin,  empfing  1603 
zuerst  25  Thlr.,  dann  87  Thlr.  Ge- 
halt (Schneider  21.  22). 

Meissner,  Joseph,  ein  be- 
rühmter Sänger,  der  die  Tiefe 
eines  Basses  mit  der  Höhe  eines 
Tenors  verband.  Nachrichten  in 
den  M.  f.  M.  5,  42  geben  einiges 
Licht  über  sein  Leben.  1752 
fungierte  er  als  Trauzeuge  bei 
Adlgasser's  Hochzeit  und  wird  als 
Virtuosus  musicus  et  Cantore  bez. 
Er  lebte  in  Salzburg  und  war  bei 
Hofe  angestellt.  1757  ging  er  das 
zweite  Mal  nach  Italien,  wo  er 
schon  früher  seine  Ausbildung  er- 
halten hatte.  1763  und  1765  ist 
er  wieder  in  Salzburg,  wo  einige 
Dramen  mit  seiner  Komposition 
aufgeführt  werden.  1770  scheint 
sein  Todesjahr  zu  sein.  Peregrinus 
121  nennt  einen  Xikolaus  21., 
einen  berühmten  Sänger,  der  1795 
zu  Salzburg  starb.  Vielleicht  ein 
Sühn  des  obigen. 

Meissner,  Philii)p,  geb.  14. 
Sept.  1748  zu  Burgpreppach  in 
Baiern,  gest.  gegen  das  Ende  von 
1807  zu  Würzburg.  Ein  vorzüg- 
licher Klarinettist,    lebte  viel   auf 


Konzertreisen,  liefs  sich  in  Paris 
nieder,  trat  in  den  Musikchor  der 
Garde  du  corp,  wollte  1776  nach 
Polen  gehen,  kam  aber  nur  bis 
Würzburg,  wo  er  eine  feste  An- 
stellung fand  (Gerber).  Fetis  (mit 
einigen  Verbesserungen)  verz.  einige 
Kompositionen  f.  Klarinette,  Har- 
moniemusik u.  a.  Instrumente.  Auf 
öffentlichen  Bibl.  fand  ich  nichts 
von  ihm. 

Meister,  Alhert  Ludwig-  Fried- 
rich, geb.  1724  zu  Weickersheim, 
gest.  18.  Dez.  1788  zu  Göttingen, 
wo  er  Professor  der  Philosophie 
war.  Man  hat  von  ihm  die  Ab- 
handlung 

De  veterum  Hydraulo,  die  sich  in  den 
No^^s  commentariis  soc.  reg.  scientiar. 
Goetting.  T.  2  p.  159  mit  2  Taf.  befindet. 
Im  Ms.  in  Musikfr.  Wien.  Gerber  1  teilt 
noch  Einiges  mit. 

Meister  (Maister),  Johann  Fried- 
rieh, geb.  zu  Hannover,  gest.  28. 
Okt.  1697  zu  Flensburg.  Diente 
zuerst  beim  Herzoge  von  Braun- 
schweig, dann  beim  Bischof  von 
Lübeck  zu  Eutin  und  endlich  um 
1681  als  Organist  an  St.  Maria  zu 

Flensburg. 

Gerber  1  führt  einen  Druck  an:  Pürst- 
hche  Holstein-Glückburgische  musikalische 
Gemüths-Belustiguug.  Hbg.  1693  12  Stb. 
in  fol.  und  Baccolta  di  diversi  fiori  mu- 
sicali  per  l'organo  ossia  grancembalo. 
come  Sonate,  Fugae,  Imitazioni,  Ciaccone 
. . .  Lips.  1695  (Fetis  giebt  den  ausfühx- 
lichen  Titel  ohne  Fundort).  Nur  in  der 
B.  B.  fand  ich  im  Ms.  1100,  Samlbd. 
Part.  Nr.  15:  J.  F.  Maistro  Ps.  VI  „Ach 
Herr  straff  mich  nicht"  ä  Sopr.  solo  con 
Coutin.  ex  Ci7.  9  BU.  -  Ms.  14220 
Samlbd.  Part.  Nr.  1  „Ach  es  ist  em  elend 
jämmerlich  ding-',  5  voc.  4  Instr.  Bc.  — 
Nr.  2,  „Ach  dass  die  Hülfe  aus  Zion", 
2  Ten.  2  V.  overo  Ob.  Fag.  Bc.  —  Nr. 
3,  Es  ist  ein  köstlich  ding  geduldig  sein, 
2  T.  4  Instr.  Bc.  Nr.  4—13  noch  10 
Kantaten  auf  deutschen  und  eine  auf 
lat.  Text. 

Meister,  Michael,  Kantor  m 
Halle  a/d.  Saale, 

gab   Heiniich    Faber's    Corapendiolum 


Meistre. 


427 


Mel. 


in  der  Bearbeitung  von  Melch.  Vulpius 
1624  in  Halle  heraus  (siehe  Vulpius). 
Ein  Exemplar  besitzt  die  Kgl.  B.  Brüssel 
54G0. 

Meistre,  s.  Le  Maistre,  Matth. 
3Ieitziier,  R. . . 

in  der  Kgi.  Musikalien -Samlg.  zu  Dres- 
den, Ms.  230  a  der  23.  Ps.  zu  4  Stirn.  P. 

3Iejo,  Franz,  scheint  der  am 
Breslauer  Theater  im  Anfange 
des  19.  Jhs.  angestellte  Regisseur, 
ein  „wackerer  Tenorist  und  Schau- 
spieler'' zu  sein,  den  Hoffraaun 
unter  Mejo  anführt  und  der  einige 
Gesäuge  herausgab.  Bekannt  sind 
von  ihm  im  Druck 

1.  Der  Pantoffel.  Einlage  in  Gläser's 
Oper:  Des  Adlers  Horst.  Breslau,  qufol. 
[Dresden.]  2.  Zur  Gesundheit  von  Saphir. 
Einlage.  Hambg.  qufol.  [Dresden.]  3. 
Zwei  Gesang -Polonaisen.  1.  Stille  deiner 
Zweifel  Frage.  2.  Wir  suchen  oft  die 
Freuden  .  .  .  mit  hinzugefügter  Guitarren- 
Begleitung  arrang.  von  Leop.  Bauer. 
Breslau ,  Petz.  9  S.  qufol.  [B.  Kgsbg.] 
4.  Die  Ohrfeigen  mit  Pfte.  Bresl.,  Petz. 
[B.  B.]  5.  Zur  Genesung.  Lied,  ib.  [B.B.] 
6.  Ms.  14200  in  B.  B.  1.  Alexander- 
Säide,  Hvmne  an  Es.  Alex,  von  Russland. 
Breslau,  P.  2.  Cantate  1813.  Text  von 
Grauer.     P. 

3Iekerer,  Lorenz,  Organist  an 
der  Marienkirche  zu  Danzig,  f 
12/S  1577  (Döring  200). 

Mel  (Melle),  ßeuatus  (Rinaldo 
del,  Rainaldus),  ein  Franke  des 
16.  Jhs.,  der  wahrscheinlich  zu 
Schlettstadt  in  Lothringen  geboren 
ist,  denn  er  schreibt  in  den  Sacrae 
cantiones  von  1589,  dass  ihn  die 
Gemahlin  des  Herzogs  AVilhelm 
von  Baieru,  Prinzessin  Renata  von 
Lothringen  in  Schlettstadt,  aus  der 
Taufe  gehoben  u.  ihm  ihren  Namen 
gegeben  habe.  Auch  seine  Schwester 
Maria  sei  im  Dienste  der  Mutter 
Renata's  erzogen.  Diese  beiden  An- 
gaben weisen  deutlich  auf  Schlett- 
stadt hin  und  somit  wäre  Mel  kein 
Niederländer,  wie  bisher  ange- 
nommen wurde,  trotzdem  auf  meh- 
reren   italienischen    Drucken    zu 


lesen  ist  „Gentirhuorao  Fiaraengo". 
Man  könnte  annehmen,  dass  die 
italienischen  Verleger  diese  An- 
gabe ohne  Wissen  des  Autors  ge- 
macht hätten,  wenn  nicht  auf  dem 
3.  Buche  Madrigale  von  1587, 
dessen  Druck  er  selbst  leitete,  der- 
selbe Zusatz  stände.  Die  Dedic. 
von  1580,  1581,  1585,  1593—95 
zeichnete  er  in  Rom,  wo  er  im 
Dienste  des  Kardinals  Paleotto 
stand,  doch  wechselt  er  sehr  oft 
den  Wohnsitz  und  wohl  damit 
auch  den  Dienstherrn,  was  nicht 
immer  ersichtlich  ist.  So  trägt 
der  Druck  von  1585  das  Datum 
„Teate  Idibus  November"  (3.  Buch 
Motetten).  Teate  ist  das  heutige 
Civita  di  Chieti  im  Neapolitani- 
schen, wo  er  auch  die  Madrigale 
von  1581  zeichnet.  1588  nennt 
er  sich  Musicus  praefectus  des 
Herzogs  Ernst  von  Baiern,  Kur- 
fürsten von  Köln,  und  zeichnet  in 
Leodio  Idibus  Octobri  (Leodio  ist 
Lüttich).  1591  im  März  befindet 
er  sich  wieder  im  Dienste  des 
Kardinals  Gabriel  Paleotto,  der 
nach  Magliano  (Manliauo)  in  Sa- 
binien  gezogen  war.  Ebendort  be- 
fand er  sich  in  den  Jahren  1586 
und  1594.  Er  bekleidete  dort  so- 
wohl den  Kapellmeisterposten  a/d. 
Kathedrale,  wie  eine  Lehrerstelle 
am  Seminar.  Noch  sind  die  Orte 
Aquila  1585  und  Caivi  1593  zu 
j  nennen,  in  denen  er  sich  bei 
I  Unterzeichnung  der  Dedic.  zu 
seinen  AYerken  befand.  Mel  schreibt 
einen  leichten  graziösen  Stil  von 
grofsem  Wohllaut,  obgleich  er  sich 
in  der  technischen  Behandlung 
der  Stimmen  u.  der  TJnbedeutend- 
heit  der  Motive  in  keiner  Weise 
von  seinen  Zeitgenossen  unter- 
scheidet. (Siehe  auch  M.  f.  M.  20, 
190.  Straeten  6,  -188  begründet 
seine   Nachrichten   zum   Teil   nur 


Mel. 


428 


Mel. 


auf  Mutmafsuügen.  Das  Beste 
liefern  die  Titel  und  üedic.  seiner 
Druckwerke.)  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar  an 

Oeistlichen  Kompositionen : 

1581.  Lib.  1.  Motettonim  quae  par- 
tim 4,  partim  5,  partim  6  ac  unum  7, 
alterum  8  voc.  Ven.  1581  Gardauus. 
Christine    von   Schweden   in   Rom  dedic. 

5  Stb.     qu4o.     21  Nrn.     [B.Kassel. 

1585.  Lib.  3.  Motectoruni  5  et  6  voc. 
Yen.  1585  Gard.  5  Stb.  qu40.  21  Mot., 
1  von  Josquino  de  la  Sola.   [B.  K.    B.  A. 

1589.  Sacrae  cantiones  Renati  ...  5. 
6.  7.  8.  ac  12  vocum.  Cum  Litania  de 
B.  M.  V.  5  voc.  Autverp.  1589  Phale- 
sins  et  Bellero.  5  Stb.  qi;40.  23  (27) 
Gesge.  1588  Dedic.  in  Leodio  gez.  [B.  A. 
B.  L.  Elbing.  Danzig  Marienkirche. 
Upsala:  C.  A.  T.  5  a. 

1595.  Lib.  V.  Motectomm  Raynaldi 
del  Mel  chori  ecclesiae  cathedr.  ac  Se- 
niinarij  Sabinen.  Praefecti  . . .  Quae  par- 
tim senis,  partimque  octouis,  ac  duodenis 
vocibus  concinuntur.  Ven.  1595  Ang. 
Gardanus.  6  Stb.  qu40.  [Bologna,  fehlt 
T.  B.Kassel  kompl.  aber  A.  B.  5a  be- 
schädigt.    Köln:  ß.  5a. 

1596.  Madrigaletti  spirituali  a  3  voci, 
di  ...  Lib.  4.  Ven.  1596  Gardano.  3 
Stb.     kl.  qu40.     2   C.   e   B.   (resp.  Altiis) 

20  Gesäuge,  die  meisten  mit  lat.  geistl. 
Texten,  z.  B.  Nr.  8  ein  Stabat  mater. 
[B.  B. 

An  weltlichen  Gesängen: 

1583.  Madrigali  a  4,  5  et  6  voci  di 
...  Ven.  1583  Ang.  Gardano.  5  Stb.  (6a 
in  der  5  a)  qu4^.     [B.  Borghese,  verkauft. 

1584  a.  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci 
di  . . .  Ven.  1584  Gard.  6  Stb.  40.  21 
Madr.  [B.  D.  br.  Mus :  5  a.  Verona 
S.  f:  C. 

1584b.  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci 
de  . . ,    Vinegia  1584  Scotto.     5  Stb.   4». 

21  Madr.     [Ho fb.  Wien:  C.  5a. 

1585.  II  1.  lib.   de  Madrigali  a  5   et 

6  voci  . . ,  Vinegia  1585  Scotto.  5  Stb.  ? 
40.  22  Madr.,  dabei  2  von  Josq.  della 
Sala.     [Hofb.  Wien:  C.  T.  5a. 

1586.  II  2.  lib.  deUi  Madrigaletti  a  3 
voci  di  ...  Ven.  1586  Gard.  3  Stb.  qu40. 
20  Madr.  [B.  D.  Bologna  (das  1.  Buch 
erst  von  1593  bekannt). 

—  ristarap.  Ib.  1604.  3  Stb.  qu40. 
[br.Mus:  C  1.  B. 

1587  ...  II  3.  hb.  de  Madrigali  a  5 
voci  . . .  Ven.  1587  Gardano.  5  Stb. 
qu40.  21  Madr.  [B.  D.  B.  Königsberg 
fehlt  5  a. 


1588.  MadrigaU  di  . . .  a  0  voci  .  ,  . 
An  versa  1588  Phalesio  &  Bellero.  6  Stb. 
40.  Dedic.  gez.  zu  Liege  14/7  1587. 
Enthält  teils  Madr.  aus  dem  2ten  Buche, 
teils  aus  dem  3.  (siehe  A^ogel  1,  445  Nr. 
4).     [B.  M.     Kopenhagen. 

1593a.  ...  II  2.  lib.  de  Madrig.  a  6 
voci.  Ven.  1593  Vincenti.  6  Stb.  qu40. 
21  Madr.    [Bologna  fehlt  C.     br.Mus  :5  a. 

1593  b.  II  1.  lib.  de  Madrigaletti  a  3 
voci  di  . . .  ristamp.  Ven.  1593  Gard. 
3  Stb.  (für  3  hohe  oder  3  Bass-Stim.) 
qu40.  21  Madr.,  mit  Dedic.  Roma  21/1 
1585.     [B.  B.     Bologna.     Hof b.  Wien:  T. 

1594  a.  II  5.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
. . .  Ven.  1594  Gard.  5  Stb.  qu40.  20 
Madr.     [Brüssel.     Bologna  fehlt  C. 

1594  b.  II  3.  lib.  delli  Madrigaletti  a 
3  voci  . . .  Ven.  1594  Gard.  3  Stb.  qu4". 
21  Madr.     [Bologna:  T.  B. 

1595.  II  3.  lib.  delli  Madr.  a  6  voci. 
Ven.  1595  Gard.  6  Stb.  4".  21  Madr. 
[Proske.     Darmst:  A. 

Ms.  in  B.  A,  155(9):  Ma  tu  che  ne 
6  voc. 

Mss.  in  B.  B:  L321,  Sono  spiriti  d' 
amore,  5  v.  —  Se  mi  donat  4  voc.  in  P. 

—  W34  Nr.  341—46:  0  admirabile  6  v. 
Hodie  Chri.stus   6  v.     Tulerunt  Dominum 

5  V.  Angelus  Dni.  6  v.  Gaudent  in 
coelis  6  V.     Litaniae  B.  M.  V.  5  v.  in  P. 

Ms.  in  B.  M :  Litania  4  voc.     P. 
Mss.   B. Br:    Beati   omnes   qui   timent 

6  V.  —  Hodie  Christus  natus  est  6  voc, 
aus  Druckwerken. 

Ms.  in  B.  Grimma:  Exaltabo  te  Dne. 
5  voc.  Cantate  Dno.  cant.  nov.  c.  2  p. 
5  V.  Exiütate  Deo  adjutori  5  v.  Dne. 
non  sum  dignus  5  v.  Nr.  149 — 152  in 
Ms.  XLIX  u.  L  fehlt  T  2. 

Tantiuu  ergo.  —  Messa  a  4  in  C.  in 
Stb.     [Neapel  Turchini. 

Im  R.  C.  ofMus.  1881,  4  Stb.  kompl. 
„Sometime  when  hope"  5  voc.  —  In  Ms. 
1940,  4  Stb:  Labia  amorose.  Privo  di 
voi  mio  soldi. 

Hofb.  Wien,  Ms.  16705,  42:  De  beata 
virgine,  Vidi  speciosam  5  voc.     Chorb. 

In  alten  Samlwk.  28  Gesänge  (Eitner 
1);  dazu  kommen  noch  in  Yonge's  Mus. 
transalpina  1588:  Gia  fu  ch'io  desiai  5  v, 

—  In  Anciua's  Tempio  arraonico  1599: 
Mentre  ch'io  servo  ä  voi  3  v.  —  In  Pha- 
lese's    Ghirlanda    1601 :    3  Madr.    6  voc. 

—  In  Phelese's  Canzonette  3  v.  1607: 
2  Gesge.  —  In  Molinaro's  Fatiche  spirit. 
1610:  Ma  tu  che  ne  color  6  v. 

11  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2), 
dazu  komuien  nocli  in  Commer's  Mus. 
sacr,    Bd.  20  und  21   zwei  Mot.   und  in 


Melan. 


429 


Melani,  Alessaudro. 


Bd.  20:    5  Motetten  und  1  Litanei  5  bis 

6   YOC. 

Mel  zeichnet  sich  auch  ^^^  naldo 
delle  Mel. 

Melaii,  siehe  Milien,  Wilh.  van. 

Melanchton  (Melanthon),  Plii- 
lipp,  Luthers  treuer  Gehilfe  bei 
der  Reforniation;  geb.  den  16.  Febr. 
1497  iu  Bretten  "(Pfalz),  gest.  19. 
April  1560  zu  Wittenberg,  als  Pro- 
fessor der  griechischen  Sprache  und 
Literatur  an  der  Universität.  Yon 
seinen  Schriften  gehört  hierher: 

De  emendatione  musicae,  in  seinen 
acht  latein.  Episteln,  Wittenbg.  1570,  von 
Kasp.  Pencer  herausgeg.     S.  47B — 76. 

In  dem  Sanilwk.  Selectae  harmoniae, 
"Wittebg.  1538  bei  Rhaw  die  Vorrede  im 
Tenorhefte  (1538  b  Eitner  1). 

Mclaiico,  Michele,  ein  Instru- 
mentalkomponist des  18.  Jhs.,  von 
dem  bekannt  ist 

Sei  Sonate  a  Fl.  trav.  overo  Viol.  col 
B.  Op.  1.  Paris,  Le  Clerc.  Boivin. 
[Karlsruhe. 

Melaude,  Greorg,  ein  unbekann- 
ter Name,  möglich,  dass  auch  da- 
mit Telemann  gemeint  ist,  der  sich 
durch  Umstellung  der  Buchstaben 
Melanie  nannte.  Im  br.  Mus.  be- 
findet sich  unter  obigem  Namen 
der  Druck 

Solos  for  a  V.  "with  a  Thorough  B. 
op.  1.     London,     fol.  —  Dito  op.  2.    fol. 

Melani,  Alessandro,  aus  Pistoja 
geb.,  bekleidete  die  Kapellmeister- 
stellen an  S.  Petronio  zu  Bologna 
(1660),  dann  an  S.  Maria  Maggiore 
zu  Rom  (vom  16/10  1667  ab)  und 
endlich  an  S.  Luigi  de  Francesi  zu 
Rom  von  1672  ab.  Er  lebte  nach 
Fetis  noch  1698.  Nur  die  letztere 
Stellung  ist  durch  seine  Druck- 
werke verbürgt,  die  bis  1682 
reichen,  so  weit  ich  sie  kenne. 
Vom  Jahre  1687  liegt  noch  ein 
Ms.  vor;  die  von  Fötis  verz.  Mo- 
tetti  a  uua^  2,  3,  e  5  voci,  Roma 
1698,  4^,  sind  mir  unbekannt. 
Von  seinen  Werken,  die  in  gröfse- 


ren  Gesangswerken,  wie  Oratorien, 
Opern  und  Kantaten  bestehen, 
nebst  Motetten  u.  a.,  sind  nach- 
weisbar 

Mottetti  sagri  a  2,  3,  4  e  5  voci,  . . . 
op.  1.  Eoma  1670  Jacomo  Fei  d'Andrea 
figl.     4".     [br.  Mus:  C  2. 

Delectus  sacronmi  concentuum  binis, 
ternis,  4,  5que  vocib.  concineudus  ... 
Lib.  2.  Romae  1673  Mascardi.  3  Stb. 
(C.  A.  B.)  4".  [Bologna.  Paris  Nat.  br. 
Mus:  A. 

Concei-ti  spirituali  a  2,  3,  e  5  voci  di .  . . 
Op.  3.  Eoma  1682  Mascardi.  5  Stb.  4". 
15  Mot.     [Bologna.     Paris  Nat. 

n    fratricidio    di    Caino.      Oratorio    in 

2  pari  von  1678.  P.  Ms.  19092.  [Hofb. 
Wien. 

II  sacrificio  di  Abele.  Oratorio  1687. 
Ms.  P.     [Modena. 

Oratorio  di  San  Roso.     Ms.   P.     [C  P. 
Autogr.  B.  B.  Christus  natus  est  nobis, 

3  V.  c.  Bc.  P.  Am  Schlüsse  von  fremder 
Hd:  M.  majoris  de'urbe  musices  praefecti 
1667. 

In  SUeari's  Sacri  concerti  1675  die 
Motetten:  0  voces  forniidande  2  v.  c.  Bc. 
—  Salve  regina  mater  2  v. 

Mss.  in  B.  B.,  W  37,  Nr.  564—67  iu  P. 

1  Maguificat  8  voc.  Te  deum  laud.  8  v. 
Dixit  Dnus.  8  v.  Laetatus  sum  8  v.  — 
Ms.  14220  Samlbd.  P.  Nr.  15  ohne  Vor- 
namen, Dehn  schreibt  ,,A»^<o?^"  vor  (sie?) 
„0  quanta  mihi  est,  Mot.  3  voc.  c.  Bc.  — 
Ms.  11500  Samlbd.  P.  Nr.  38:  Piü  non 
puö  te  il  mio  core,  Sopr.  2  V".  Bc.  (eine 
Cantate).  —  Ms.  535  Bd.  2,  S.  94:  Veri- 
tas  mea  8  v.  c.  org.  L321  derselbe  Satz 
mit  1679  gez.  —  Ms.  T  7  einige  Gesge. 
in  P. 

Mss.  im  Institut  f.  Kircheumus.  zu 
Breslau,  Universität:  Te  Deum  laudamus 
und  Maguificat  8  voc.  Bd.  106  in  P. 

Mss.  Paris  Nat.  Exurge  quare  ob  der- 
mis Domiue.  —  Canzone. 

Mss.  Upsala:  Exultent  coq  .  .  .  Voce 
sola   c.    instr.    4^*.   • —    Sonata  a  5 :    2  V. 

2  Ob.  B.  et  Org.  4«. 

Christus  factus  est  5  voc.  im  Ms.  mit 
P.  Gugiielmi  zusamjuen.  [Bulogua  Kat. 
2    242. 

"'  Ms.  44  Nr.  101  iu  Cambridge  FW. 
Fileno,  idolo  mio  f.  Sopr.  mit  Bc. 

Ms.  1736,  6  Stb.  in  R.  C.  of  Mus:  Magui- 
ficat 5  voc.  et  org. 

Ms.  56  im  br.  Mus.  Bl.  8b  II  tacer  non 
fa.  ~  Soavi  respiri,  Duetto.  Ms.  57 
p.  2  b  lo  vi  miro.  Ms.  63,  Part,  iu  qu4". 
Intermedio  ä  5,    con  istrom.,    parole  del 


Melani,  Alessandro. 


430 


Melani,  Jacopo. 


Pietro  Cenciani.  Ms.  64,  Fileno,  idolö 
mio  p.  262. 

Ms.  17761  der  Hofb.  Wien:  Non  lo  so 
ma  sallo  amore.  Pria  dl  scior  quel  dolce 
nodo,  per  Sopr.  e  Bc.  —  Ms.  18762  Ca- 
priccio a  3  voci.  P.  Ms.  17  7.58  und  763 
drei  Canzonen. 

Im  Samlwk.  Caifabri's  von  1765  eine 
Motette  (Eitner  1).  In  Cki-stph.  Ballard's 
Eecueil  de  Motets  1712  die  Gesge:  Silete 
tubae  3  v.  liv.  1.  Ad  arma  2  voc.  c.  Bc. 
liv.  2.  

II  Carceriere  di  se  medesimo,  opera  in 
3  atti,  Poesia  del  L.  Adimari,  musica  . .  . 
Ms.  P.  qufol.  [Bologna.  Modena:  1681 
für  Florenz  geschiieben.     Paris  Nat. 

Chi  geloso  non  e,  amar  non  sa.  Poesia 
del  Nencini,  musica  . .  .  Ms.  qufol,  be- 
steht meistens  aus  Recitativen.    [Bologna. 

L'Enipio  punito,  opera  del  Sigr.  Pauste 
Filippo  Acciaioli ,  Musica  del  Sigr.  . . . 
Ms.  Q.  V.  38.     [B.  Chigiana  in  Rom. 

L'Europa.  Festa.  P.  84  BU.  Ms.  18740. 
[Hofb.  Wien. 

Cantata  (sine  titulo).  Personen  sind 
genannt:  Armida,  Riualdo,  Ubaldo  und 
Carlo.     Ms.  P.     [Modena. 

Cantate  voce  sola  c.  Bc.  Ms.  [Bologna 
Kat.  3,  197.     Ebendort   im  Ms.   Canzoni. 

Cantate  ä  4  voci.  Ms.  P.     [C.  P. 

2  Cantate  per  voce  sola  c.  Bc.  [Mo- 
dena in  den  28  Bden. 

Melani,  Antonio,  stand  um 
1659  im  Dienste  des  Erzherzogs 
Ferdinand  Karl  von  Oesterreich 
und  gab  nach  Gerber  1  und  Futis 

heraus : 

Scherzi  musicali  ossia  capricci,  e  bal- 
letti  da  suonarsi  ad  uno,  2  V.  e  Va. 
Inspruck  16.59.     4o. 

Melani,   Atto,   aus  Pistoja,   ein 

Sänger,   der  im  17.  Jh.  in  Italien 

und    Frankreich    auftrat    und    von 

dem    sich    im    Archiv    zu    Mantua 

Briefe   von    1651—1665    befinden 

(Bertolotti  107). 

In  Marino  Silvani's  Canzonette  a  voce 
sola  1670  der  Gesang:  lo  voglio  esser. 

Melani,  Bartolomeo,  ward  den 
18.  Dez.  1657  mit  jährl.  921  Gid. 
als  Hofmusiker  in  München  an- 
gestellt; am  10.  Juli  1658  wurden 
ihm  990  Gld.  gezahlt.  Hiermit 
brechen  die  Akten  ab  (ßudhart  68j. 


Melani,  Donienico,  geb.  zu 
Florenz,  muss  nach  der  Leichen- 
rede Abt  Ant.  Maria  Salvini 's  vor 
dem  12.  Nov.  1693  gestorben  sein. 
Er  war  Castrat  (Sopranist)  und  seit 
1666  an  der  kurf.  Kapelle  in 
Dresden  mit  800  Thlr.  Gehalt  an- 
gestellt. 1680  beträgt  sein  Gehalt 
1000  Thh\  jährl.  In  demselben 
Jahre  ging  er  wieder  nach  Florenz, 
blieb  aber  als  Agent  mit  dem  kurf. 
Hause  in  Verbindung  und  besorgte 
Sänger  und  überhaupt  alle  Ange- 
legenheiten des  Theaters  in  Dres- 
den (Lafage  2,  490.  Fürstenau  1, 
92.  97.  2a.  260  ff.  Im  Sachs. 
Staatsarchiv  wird  er  schon  1654 
genannt.  Vom  14/24.  Sept.  1678 
ein  Brief  vom  Kurf.  Johann  Georg 
an  ihn  in  Florenz.  Die  Musiker 
Domenico  und  Nicoiao  M.  erhalten 
1654  den  Pass  nach  Italien). 

La  Fage.  Diphther.  490  berichtet  noch 
über  eine  Rede  „II  Pellegrlno  fortuuato. 
Orazione  fatta  neU'esequie  di  Dom.  Melani, 
18  Seit.,  die  sich  in  der  B.  Magliabecchiana 
zu  Florenz  in  einem  Bde.  „Raccolta  di 
prose  toscane"  befindet.  Es  wird  darin 
gesagt,  dass  er  von  Sachsen  an  den  Hof 
Kaiser  Leopold's  ging  und  dann  erst  nach 
Florenz. 

Melani,  Jaeopo,  ein  Opern- 
komponist des  17.  Jhs.,  von  dem 
die  B.  B.  im  Ms.  14  240  die  Oper 

besitzt: 

„II  Potesta  di  Cologuole,  Dramma  musi- 
cali di  G.  Andr.  Moniglia  (der  Dichter), 
rappres.  di  Toscana.  Auch  in  Bibl.  Chigi 
in  Rom.  In  M.  f.  M.  33,  64  nennt  sie 
Dr.  Goldschmidt:   La  Tancia  oder  Tanza. 

Ercole  in  Telje,  opera.  Ms.  P.  [Paris 
Nat.     B.  Chigiana  in  Rom,  Ms.  Q.  V.  40. 

II  GireUo,  opera  di  Fihppo  Acciaiola, 
Musica  di  Jacomo  .  . .  Ms.  P.  [B.  Chi- 
giana in  Rom.  1670  in  Florenz  aufgefülu't, 
Textbuch  in  Bologna.  Part,  auch  im  br. 
Mus.,  Ms.  342  unter  „11  Cirello". 

Das  Liceo  in  Bologna  besitzt  noch  das 
Textbuch  zur  Oper:  Ercole  in  Tebe. 
Fiorenza  1661.  —  In  Privathänden  die 
Textbücher:  II  pazzo  per  forza,  Firenze 
1687.  II  tiranno  di  Culso  (Moniglia),  Fi- 
renze 1688. 


Melanny. 


431 


Meletius. 


3Ieljiiiiiy,  . . .  wird  als  Kompo- 
nist einer  Motette  zu  2  Stirn,  mit 
3  Instr.  in  einem  Kataloge  der 
Kirclie  St.  "Walpurge  zu  Audenarde 
genannt  (Straeten  1,  222). 

3Ielaiite  nennt  sich  Telemann. 
Eine  Verstellung  der  Buchstaben 
seines  Namens. 

Melanthoii,  Jakob,  lebte  um 
1579  und  befindet  sich 

im  Ms.  775  der  B.  Proske  die  Motette: 
Non  aufferetur  seeptrum,  c.  2.  p.,  4  voc. 

Melearne,  Oerrasio,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  Anfange  des  17. 
Jhs.,  der  in  Pompeo  Nenna's  8.  lib. 
ITadr.  a  5  v.  1618  mit  2  Madrig. 
vertreten  ist,  1.  E  cosi  vago  il. 
2.  Quaudo  l'alba  novella. 

3Ieleariie ,  Crirolamo ,  Monte- 
sardo  geuannt,  Kapellmeister  an 
der  Hauptkirche  zu  Lecce  (Neapel), 
gab  heraus: 

Paradiso  terrestre  con  Motetti  diversi 
e  capriciosi  a  ],  2,  3,  4  e  5  vooi,  op.  14. 
Ven.  1619  (Gerbei  1). 

Melchert,  Chr  ...  Fr  . . .,   im 

Kat.  26  des  Antiquariat  Kosenthai 
wurde  verz: 

Cantata  am  Neu  -  Jahrs  -  Tage  1743  in 
der  St.  Gertrudo  -  Kirche  zu  Essen  musi- 
kalisch aufgefüJirt.  6  BU.  Ob  nur  der 
Text  oder  die  Musik,  ist  nicht  gesagt. 

Melchior,  siehe  Marsier,  Joh. 

3Ielchior  von  Worms,  siehe 
3Ialcior. 

jülelchior,  Abt  des  Benediktiner- 
klosters zu  Schönau  in  Nassau, 
wurde  1485  zum  Abt  geAvählt  und 
f  1502.     Er  schrieb: 

Acceutuarius  et  modus  cantandi  atque 
legendi  pro  unione  Bursfeldensium.  Be- 
fand sich  nocli  im  18.  Jh.  in  der  Bibl. 
zu  Trier  (M.  f.  M.  20,  52  [10]). 

Melchior,  . . .  war  von  1612  bis 
1618  Zinkenbläser  an  der  Hof- 
kapelle in  Berlin  mit  192  Thlr. 
Gehalt  (Schneider  28). 

Meldert  (Meklart,  Meldaert,  Mel- 
darz),  Leonardo  (Lienhart),  ein 
Flamländer,  war  1568  in  baierschen 


Diensten  mit  420  Gld.,  verliefs  aber 
in  demselben  Jahre  den  Dienst 
(Kreisarchiv  in  München);  um  1578 
war  er  Kapellmeister  des  Kardinals 
von  Urbino  (Titel).  Man  kennt 
von  ihm  nur: 

Di . . .  Fiamengo ...  II  1.  lib.  de  Madri- 
gal! a  5  Toc.  Vineggia  1578  berede  G. 
Scotto.  5  Stb.  4°.  22  Gesge.  [Bologna. 
Modena  ohne  C     Rom  Cecilia:  C.  T. 

1  Madrig.  und  2  deutsche  Lieder  in 
alten  Samlwk.  (Eitner  1).  Unter  Meldaert 
(ebd.)  1  Motette  in  1569  ([  angezeigt. 
Ferner  in  Trojano's  Musica  de'virtuosi 
1569:  Duolsi  Giunon  di  non  haver  piu 
lume,  S.  13  in  10  parti.  —  In  Petrozzi's 
Sonetti  novi  1609:  Feiice  hora  ch'Orfeo 
(Sonetto  fatto  ä  Fehce  Anerio).  —  Im 
Archiv  des  Doms  zu  Mailand  in  einem 
Codex  des  16.  Jhs.  ein  Magnifieat. 

Middeghem  in  seinem  Tresor  11.  Jhg. 
1875  profane,  sagt  im  Vorworte:  Es  giebt 
drei  Familien  des  Namens  Meldert: 

Meldert  les-Alost, 
„  les-Diest, 
,,         les-Tirlemont  in  Belgien. 

Ebendort  das  Madrigal:  Cresci  bel'verd' 
alloro,  6  voc,  auch  im  R.  C.  of  Mus.  Ms. 
1881  m  4  Stb. 

Mele,  trioTaimi  Battista,  aus 

Neapel,  ein  Opernkomponist,  von 
dem  nachweisbar  sind: 

Angehca  e  Medoro,  festa  teatrale  1747. 
Ms.  P.     [Neapel  Turchini. 

Serenata  a  5  voci  con  stromeuti  (zur 
Vernifilung  des  Dauphine  von  Frankreich 
mit  Maria  Theresia,  1744.     [Paris  Nat. 

In  Bologna  die  Textbücher  „11  vello 
d'ore  conquistato".  Componimeuto  clranmia. 
1749.  —  „Annida  placata."  Compon. 
dramatico.  1750.  Beide  in  Madrid  bei 
Hofe  aufgeführt.  Pougin  führt  8  Opern 
an  nach  der  ..Cronica  de  la  opera  italiana 
en  Madrid",  par  M.  Luis  Carmena  et 
MUlan.    Madrid  1878.    8«. 

3Ieletiiis,  ein  griechischer  Mönch 
des  9. — 10.  Jhs.,  der  im  Kloster 
Tiberiopolis  in  Phrygien  lebte.  Felis 
sagt  im  Kloster  Trinitatis  zu  Stru- 
mizza  in  Bulgarien,  daher  im  La- 
teinischen Tiberiopolis. 

In  Cambridge  im  Kollegium  Jesus  unter 
Nr.  212  befindet  sich  ein  griechisches  Ms., 
welches  den  griech.  Gesg.  behandelt,  be- 
titelt: Meletius  mouachus,  de  Musica  et 
canticis   ecclesiae   graecae,    cum   hymnis 


Meley. 


432 


Meli,  Davis. 


iimsicis.  Ilawkins  2,  34  bringt  M.  in 
ganzer  Figur  nebst  einem  Satze  mit 
Neumen  aus  obigem  Ms.  Siehe  auch 
Forkel's  Geschichte  2.  Bd.  322  u.  8,  496. 

Meley ,  . . .  ein  Franzose  und 
berühmter  Lautenist,  kam  von 
Paris  nach  Leipzig  und  promo- 
vierte als  Jurist,  ging  um  1707  mit 
einem  Prinzen  ins  Holsteinische 
und  wurde  Hofrat  (Walther). 

Melfio,  Bastiaiio,  1564  bez.  er 
sich  als  ,,Canouico  di  Torsi"  und 
1587  nur  mit  „Citta  di  Torsi"  (der 
Ort  Torsi  fehlt  im  Ritter).  Er  ist 
bekannt  durch: 

H  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci  de 
l'eccell.  musico  Don  B  .  . .  M  .  .  .  Roma 
1564  Val.  Dorico.  4  Stb.  4«.  35  Gesge. 
[Florenz  B.  L:  T. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voci.  Ven. 
1587  Ang.  Gardano.  5  Stb.  (iu40.  25 
Gesge.     [B.  D.     Lincoln  Ch.  L. 

Melflo,    Don   Grioan    Battista, 

aus    Bisignano    (Calabrien),    lebte 

nach   der  Dedic.    1555   in  Neapel 

und  gab  heraus: 

II  1.  hb.  de  gli  Madrigali,  a  4  voci,  di 
Don  . . .  Ven.  1556  Hieronym.  Scotus. 
4  Stb.  qn4P.  29  Gesge.  [Musitfr.  Wien, 
br.  Mus :  A. 

MelgaQO  (Melgaz),  Diogo  Dias, 
geb.  11.  April  1678  zu  Cuba  (Alem- 
tejo),  gest.  9.  Mai  1700  zu  Evora 
als  Kapellmeister  an  der  Kathedrale. 

Vasconcellos  verz.  20  Kompositionen, 
von  denen  sich  ein  Teil  im  Archiv  obiger 
Kathedrale  befindet.  Sie  bestehen  aus 
geistlichen  Gesängen  von  3 — 12  Stirn. 

Melho,  Philippe  de,  bez.  sich 
als  „Bedienaar  des  H.  Ev.  in  de 
Gemeente  te  Jaffanaptnam"  und 
gab  heraus: 

Eeuige  Psalmen  . . .  Davids  en  andere 
Lofzangen  overgeset  door  . .  .  Colombo 
1755  Joh.  Beruh.  Arnhardt.  8".  [B.  M. 
Brüssel. 

Melio,  siehe  Meg-li,  Dom.  Mar. 

Meli(o)  (Melii),  Pietro  Paulo, 
aus  Pteggio,  war  vom  1.  Dez.  1612 
bis  1619  Lautenist  an  der  Hof- 
kapelle zn  Wien  mit  monatl.  25 
Gld.  Gehalt  (Köchel  1).    Um  1620 


zeigt  ihn  Straeten  als  Musikus  und 
Lautenist  bei  Ferdinand  IL  in  Fer- 
rara  an  (6,  109).     Er  gab  heraus: 

Intavolatura  di  liuto  atti  orbato.  Lib.  2. 
(Lib.  3.  Lib.  4.)  Nel  quäle  si  contiene 
Corrente,  Volte,  Gagliarde,  Preludi  &  una 
Tastata,  1  Capriccio,  1  Corrente  &  1  Volta 
cromatiche.  Un'Aria  di  Firenze  passeg- 
giata  dairautore  . .  .  Ven.  1614  Vincenti. 
gr.  4".  Lib.  2  zu  6,  64  u.  6  S.  —  Lib.  3, 
1616,  zu  5,  32  u.  3  S.  —  Lib.  4,  1616. 
[B.  M.  und  br.  Mus.  Lib.  2.  3.  Modeua 
nur  lib.  2.     Brüssel  Hb.  4. 

In  Besardus'  Novus  partus  1617, 
3.  parte,  1  Gagliarde  f.  Laute. 

Melioli,  Manfredo,  Organist 
am  Dome  zu  Bologna,  gab  heraus: 

Madrigali  a  5  voci  di  . . .  Ven.  1600 
G.  Vincenti  5  Stb.  kl.  4».  22  Madr. 
[Ho fb.  Wien:  C.  B. 

Melioli,  Maurice,  bietet  am 
19.  Aug.  1595  dem  Herzoge  von 
Ferrara  Motetten  zu  5  Stim.  seiner 
Komposition  an   (Straeten  6,  109). 

Melismata  musicall,  s.  ßaveus- 
croft,  Thom. 

Melissa,  Mattliaeus,  war  1662 
Organist  bei  den  Jesuiten  zu  Görz 
in  Oesterreich  und  bez.  sich  1665 
als  Kapeilmeister  am  Dome  da- 
selbst (Titel).     Er  gab  heraus: 

Salmi  concertati  a  2.  3.  4.  5.  voci  di 
. . .  Op.  5.  Lib.  1.  Ven.  1652  Fr.  Magui. 
6  Stb.  40.  5  Ps.,  1  Magnif.,  1  Salve  reg. 
[B.  Br. 

Messa  e  Salmi  brevi  &  Ariosi  con  le 
Litanie  della  B.  V.  ä  3.  voci  concertati  & 
altri  Sahnetti  nel  fine  a  voce  sola  con  V. 
di  . . .  Ven.  1665  Fr.  Magni.  4  Stb.  4«. 
1  Messe,  8  Ps.,  1  Magnif.  u.  Litauie  h  3, 
3  Ps.  1  voc.     [ß.  Br. 

Melissus,   siehe   Schede,   Paul. 
Meliton,  . . . 

In  der  Nationalbibl.  zu  Paris.  Ms.  Vm^ 
1171  fol.  126  der  Gesaug:  Regina  coeli, 
3  voc.  17.  Jh. 

Melke,  siehe  Metke. 

Meli,  Davis,  geb.  15.  Nov.  1604 
zu  \YJlton,  starb  vor  dem  4.  April 
1662  (Davey  295),  ein  Violinist 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  London  seit 
1625  nach  Hawkins  4,  327.  370. 
Nagel  1  verz.  ihn  erst  1656.   Grove 


Meli,  G  audio. 


433 


Hello. 


nennt  ihn  Violinist  und  Glockeu- 
giefser  von  Profession.  1657  be- 
suchte er  Oxford.  Wood  erwähnt 
seiner  rühmend  und  fügt  dem  bei, 
dass  er  ein  geschickter  Taschen- 
uhrenmacher war.  Als  Glocken- 
giefser  erwähnt  ihn  auch  Hawkins 
5,  15. 

In  Playford's  Division -Yiolia  I.  part 
1685  befindet  sich  ein  Satz  von  ihm. 
Ferner  kommt  er  auch  in  Court  Ayres 
1655  und  in  Courtlj'  Masquing  Ayres 
1662  vor. 

Moll,  Oauclio,  ein  Flamländer, 
errichtete  im  16.  Jh.  eine  Musik- 
schule in  Rom  (nach  Liberati,  s. 
Haberl  Jahrb.  1891,  89). 

Meli,  Leonard,  Violinist  um 
1625  an  der  Hofkapelle  zu  London 
(Nagel  1,  40). 

Meli,  Thomas,  Flötist  an  der 
Kgl.  Kapelle  zu  London,  trat  4/4 
1612  mit  44  '£  Gehalt  ein  und 
erhielt  1640:  46  '£  (Nagel  1). 

Melle,  siehe  Mel,  Renatus. 

Melle  (Malle),  Simon,  1520 
päpstlicher  Säuger  in  der  Kapelle 
Leo  X.  (Viertelj.  3,  255). 

SIellen,  siehe  Mülen,  Wilh.  van. 

Melleni,  Salyatore,  Musikus 
am  Hofe  zu  Mantua,  am  10/5  1689 
angestellt  (Bertolotti  115). 

Mellet  (Miellet),  Simon,  von 
1446  —  1506  als  Musiker  u.  Schrei- 
ber von  Notenbüchern  an  der 
Kathedrale  zu  Cauibrai  in  den 
Rechnungen  verzeichnet  (Viertelj. 
1,  446/47). 

Melli,  siehe  Megli  und  Meli. 

Mellier, . . .  ein  Opernkomponist, 
von  dem  1791  im  Theater  frangais 
comique  et  Ijrique  zu  Paris  die 
Oper  „Fernand  Cortez  ou  la  Vestale 
du  Mexique"  aufgeführt  wurde. 

Mellinger,  siehe  Quinos. 

Mellinet,  Camille,  geb.  zu 
Nantes  um  1780,  gest.  Aug.  1843 
ebd.  Ein  Buchdrucker  in  Nantes. 
Musikliebhaber    und    Herausgeber 

Rob.  Eitner's  Quellen-LexLkon.    Bd.  6. 


des    Buches:    De    la    musique    ä 

Nantes.   N.  1837.   8».  (nach  Fetis). 

Meilini,  Pater  Alessandro,  ein 

Serviten- Mönch,  soll  vom  Papst 
Leo  X.  zum  päpstlichen  Kapell- 
meister ernaont  worden  sein  und 
starb  zu  Rom  1554.  Ihm  folgte 
Negri,  dann  Giani.  Fetis  zieht 
diese  Nachrichten  aus  Negri's 
Istoria  p.  22  und  Giani's  Annales 
2.  Tl.  Cent.  4.  Beide,  nebst  Poc- 
cianti,  sagen,  dass  M.  viele  Madri- 
gale zu  mehreren  Stimmen,  Mo- 
tetten, Hymnen,  Psalmen  u.  a.  her- 
ausgab. Auch  Adami  verz.  ihn 
als  päpstl.  Sänger. 

Meilini,  Domenico  di  Griiido, 
gab  anonym  heraus: 

Descrizioue  dell'apparato  e  degr]nter- 
medi  fatti  per  la  Comedia  rappresentata 
in  Fireuze  nelle  nozze  del  Don  Ferdinando 
Medici.     Firenze   1589.      [Musikfr.  Wien. 

In  Bologna  besitzt  man  ein  ähnliches 
früher  erschienenes  Buch  von  M:  Descri- 
zione  dell'apparato  della  Comedia  et  Inter- 
medü  d'essa,  recitata  in  Firenze  il  gioruo  di 
S.  Stefano  l'anno  1565  uella  gran  sala  del 
palazzo  di  sua  Ecc. . .  Don  Francesco  Medici 
. . .  Ristainp.     Fiorenza  1566  Giunti.     8^. 

Meilini,  Fra  Orazio,  da  Louigo, 
bez.  sich  1620  als  „Minor  Osser- 
vante".  Er  gab  als  erstes  Werk 
heraus : 

Sacre  et  odorifere  rose  tra  le  verdi 
foglie  della  musica  di  . .  .  uouamente  com- 
poste  . . .  Ven.  1620  AI.  Yiucenti.  'i  Stb. 
40.  Enth.  Mot.,  Ps.  u.  1  Messe  zu  2  St. 
u.  Org.     [Bologna:  B.  Bc,  fehlt  C. 

Mellini,  Salvatore,  Altist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  120 
Gld.  monatl,  später  1800  Gld.  jährl. 
vom  I.Juli  1691  bis  23.  Dez.  1707; 
wird  pension.  u.  f  12.  Okt.  1730, 
57  J.  alt  (Köchel  1).    Vgl.  Melleni. 

Mello,  Dom  Francisco  Manoel 
de,  um  1611  zu  Lissabon  geb., 
gest.  um  1670.  Er  ging  nach 
Paris  und  trat  seit  1644  als  Opern- 
komponist auf.  Vasconcellos  wid- 
met ihm  einen  ausführlich  gehal- 
tenen Artikel. 

28 


Melodeyen. 


434 


Memino. 


Melodeyen  Gesangbuch 

darinu  D.  Luthers  vud  ander  Chi-isten 
gebreuchlichsten  Gesenge,  jhren  gewolm- 
üchen  Melodeyen  nach.  Dmx-h  Hieron. 
Praetorium,  Joachim.  Decker..^  Jacohum 
Praetorium^  David.  Scheidemann  ...  zu 
Hamburg,  in  vier  stimmen  vbergesetzt . . . 
Hbg.  1604  S.  Rüdinger.  M.  8«  in  Part. 
83  Choräle  u.  Anhang  Nr.  84—88,  411  S. 
[B.B.  B.Lpz.  B.Kgsbg.  AVolfenb. 
Lübeck.     Hofb.Wien.    B.  Zw.  135. 

Ein  Register  in  M.  f.  il.  3,  76. 

3Ielo(liae  prudentianae,  siehe 
ISTicolaiTs  Faber  II. 

Melodiae  in  odas  Horatii,  siehe  Egenolff 
1532. 

Melodiae  sex  generum  carminum,  siehe 
Berg  u.  Neuber  1563. 

Melodiae.  Geminae  undeviginti  odarum 
Horatii  . .  .,  siehe  Egenolff  1551. 

Melodies  pittoresque.  1.— 20.  livres. 
Paris.     [B.  Lpz. 

Melodies  (National)  consistiug  of  the 
most  adinired  airs  of  England,  Ireland 
Scotland  k  "Wales,  arranged  as  Rondo's, 
or  with  Variations,  and  au  introductory 
movement  to  each;  comp,  by  the  most 
eminent  authors.  London.  Für  Klavier 
24  Nrn.  von  P.  A.  Corri  4,  J.  B.  Gramer  4, 
Villm.  Dance.  J.  G.  Graeff  2,  WiUm. 
Griffin,  T.  Haigh  2,  F.  Latour  3,  Aug. 
Meves  2,  T.  A.  Rawlings  2.  [Musikfr. 
"Wien. 

Sammlung  von  Melodien^  Tänzen  u. 
dergleichen  aus  Opern  uud  Balletten  be- 
titelt: Li  vre  de  son  Altesse  Sereniss. 
Mmo  la  piincesse  Amalie  de  Brunsuic  et 
Lüneburg.  95  BU.  in  (iu40.  Ms.  19373. 
[Hüfb.  ^len. 

Mehdy.  the.  soul  of  music,  an  essay 
towards  the  improvement  of  the  musical 
ai"t,  with  an  appendix,  cont.  an  account 
of  an  invention  (die  Viohne  betreffend). 
Glasgow  1798.     4«.     [br.  Mus. 

Meloiii  (Melone),  Aiinibale.  geb. 
zu  Bologna,  war  um  1579  Dekan 
der  städtischen  Musikkapelle,  wie 
Fetis  sagt  (doyen  des  musiciens 
de  la  seigneurie  de  cette  ville). 
Manche  nennen  ihn  einen  Schüler 
Bottrigari's,  manche  seinen  Freund, 
das  hinderte  Ersteren  aber  nicht, 
die  Abhandlung  Bottrigari's  über 
die  drei  Klanggesclilechter  unter 
einem  angenommenen  Namen  (Al- 
lemanno  Beuelli)  1504  in  Venedig 


herauszugeben,  so  dass  Bottrigari 
sich  bewogen  fühlte  1599  das 
Werk  selbst  herauszugeben  (siehe 
Bottrigari,  Ercole).  Fetis  giebt 
einen  weitläufigen  Artikel,  doch 
besser  findet  man  im  Kat.  1  der 
B.  Bologna  eine  Erklärung. 

Im  Lechner  1583  (Samlwk.)  eine  Gstim. 
Motette  (Eitner  1).  —  In  B.  Br.  im  Ms. 
4  Mot. 

Ms.  257  eine  6  st.  Mot.  in  Tabulahrr. 
[B.  M. 

Ms.  11  Nr.  124,  In  tenebris  nostxae 
6  voc.     [B.  Zw. 

Siehe  auch  Cäcilia  von  Schott  Bd.  25, 
115  ff. 

1  Motette  im  Neudruck  (Eitner  2). 

In  Bologna  ein  Stammbuch  von  M. 
mit  vielen  Einschreibungen  von  Deutschen 
und  Oesterreichern. 

Melschede,  . . . 

In  der  B.  Upsala's  im  Ms.  eine  Sym- 
phonie ä  6  in  Dd. 

Melyi,  Pater  Francesco  3Iaria, 

ein  Römer,  Minoritermönch  im 
Kloster  Eugubio  daselbst  u.  Musik- 
direktor   an    deren    Kirche.      Gab 

heraus: 

Cantiones  sacrae  binis,  3,  4,  et  5  voci- 
bus  concinendae  . . .  Yen.  1650  Aless. 
Yincentius.  5  Stb.  40.  27  Gesge.,  einige 
mit  Violinen.     [B.  Br.     Bologna. 

Jlelyonek,  John,  Gentleman  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  London  um 
1484/85  (Eimbault  VII). 

Melzel,  Oeorg,  geb.  1624  zp 
Tein  in  Böhmen,  gest.  31.  März 
1693  im  Stifte  Strahow.  Ein 
Praemonstratenser,  der  ein  guter 
Musiker  gewesen  sein  soll  und 
sich  auch  als  Komponist  geistlicher 
Gesänge  au.szeichnete  (Dlabacz). 

SIelzer,  Joseph,  Contrabassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
21.  Juni  1813  bis  f  29.  Juni  1832, 
68  J.  alt  (Köchel  1). 

—  ein  Fagottist  gleichen  Na- 
mens, ebd.  angestellt  von  1811 
bis  1824  (ib.). 

Meiumo  (Memo),  Frate  Dionisio, 
Schüler    von    Giovanni    di    Maria, 


Mcuaion. 


435 


Menegali. 


wurde  am  22.  Sept.  1507  erster 
Organist  am  S.  Marco  in  Yenedig 
und  ging  1516  nach  London.  Er 
war  ein  wohlbekannter  und  ge- 
feierter Künstler  (Caffi  1,  69).  In 
England  tritt  sein  Name  unter 
Memo  auf.  Er  genoss  am  Hofe 
Heinrich  YHI.  grofse  Auszeichnung 
und  wurde  zum  Kaplan  ernannt 
(siehe  Näheres  im  Nagel  1,  4). 

Menaioii,  ...  13.  Jh., 

in  der  Hofb.  zu  "^leu  ein  Bd.  litur- 
gische Gesäuge  nach  den  Monaten  ge- 
ordnet mit  Neumen. 

3Ieiiar(l,  M.  (wahrsch.  Monsieur), 
ein  Regierungsrat  zu  Niraes,  Aka- 
demiker der  Wissenschaften  und 
schönen  Literatur  zu  Lyon,  As- 
socie  der  schönen  Literatur  zu 
Marseille,  lebte  im  18.  Jh.  u.  gab 
heraus : 

Les  moeurs  et  les  usages  des  Grees. 
Par  . . .  Lyon  1743  veuve  Delaroche  et 
füs.  12°.  356  S.  Im  3.  Teil,  Kap.  2 
p.  232  behandelt  er  die  Musik,  ihre  In- 
strumente und  die  Instrumentalmusik. 
[Bologna. 

Menard,  Philip,   Mitglied   der 

französischen  Kapelle  im  St.  James- 
Palast  in  London,  von  1700  bis 
zu  seinem  Tode  1737  (Rimbault 
232). 

Meiiaiilt,  Pierre-ßiehard,  Prie- 
ster und  Kanonikus  zu  Chälons, 
geb.  zu  Beaune,  gest.  um  1694 
wahrscheinlich  zu  Dijou.  Um  1676 
war  er  an  der  Kirche  St. -Marie 
Knabenlehrer  der  Sängerknaben 
seines  Geburtortes,  später  wurde 
er  Musikdirektor  an  St.-Etienne  zu 
Dijon  (Fetis).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Missa  qiünque  vocibus  ad  imitationem 
jnoduli  ,,Ü  felix  parens".  Paris  1670 
Chrstph.  Ballard.  Chorb.  in  fol.   [Paris  Nat. 

Missa  6  voc.  . . .  „Tu  es  spes  mea". 
Ib.  1686.  Chorb.  fol.  [Paris  Nat.  Paris 
Genev. 

Missa  5  voc.  . . .  „Ave  senior  Stephane". 
Ib.  1687.  Chorb.  fol.  [Paris  Nat.  Paris 
Genev. 


Missa   6  voc.   . . .   „Fex-te   rosas".    Ib. 

1691.  Chorb.  fol.     [Paris  Nat. 

Missa    6   voc ,Date    lilia".     Ib. 

1692.  Chorb.  fol.     [Paris  Nat.      br.  Mus. 

Mencarelli,  D.  Antonio,  lebte 
im  18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch: 

Scuola  di  nmsica  tutta  uniforme  nel 
solfeggio  alla  lettura  delle  sette  chiavi  da 
D . . .  per  uso  de'suoi  Scolari  con  diverse 
osservazioni  praticata  depo  Tesperieuza  di 
piii  anni,  acciö  quelli  possano  .  . .  lanuo 
1789.  Dedic. .  .  Loreto,  neUa  stamp.  degli 
eredi  Sartoij  impress.  di  S.  Casa.  4". 
6  Ell.     [Bologna. 

Mence,  Rev.  B  . . ., 

zwei  dreistim.  Glees  im  Ms.  1922  des 
E.  C.  of  Mus.  1.  After  long  toils.  2.  Life's 
little  flower. 

Mence  (Menz,  Mints),  Benjamin, 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  in  Lon- 
don, seit  1745  bis  etwa  1754. 
Händel  schreibt  für  ihn  eine  Arie 
(Viertel].  8,  528.  529). 

Mendel,  . . .  war  um  1704  Kam- 
raermusikus  a/d.  Weifsenfels-Quer- 
furter  Hofkapelle  (Opel). 

Mendelssohn,  Moses,  der  be- 
kannte Philosoph,  geb.  10.  Sept. 
1729  zu  Dessau,  gest.  4.  Jan.  1786 
in  Berlin. 

Er  schrieb  für  Marpurg's  Beyträge 
.0.  Bd.  2.  Stück  „Versuch,  eine  voll- 
kommen gleichschwebende  Temperatur 
durch  die  Coustructiou  zu  finden."  Gerber 
1  unter  Moses  sagt:  Kirnberger  gab  die 
Abhdlg.  im  Separatabzuge  heraus : 

Mendes,  Manoel,  ein  portugie- 
sischer Musiker,  geb.  zu  Evora, 
gest.  16.  Dez.  1605,  ein  einst  ge- 
feierter Musiker,  von  dem  sich  in 
der  vernichteten  Bibl.  zu  Lissabon 
Kompositionen  im  Ms.  befanden 
(Yasconcellos). 

3Iendonze,  . . . 

bekannt  dui'ch  einige  Contretänze  in 
La  Chevardiere's  Recueil  (s.  d.). 

Menegali,  . . .  die  Lebenszeit 
fällt  seinen  Kompositionen  nach 
ins  18.— 19.  Jh. 

Ein  Ave  regina  coelonun  f.  Männer- 
stimmen, Ms.  in  P.,  Bd.  59  des  Instituts 
f.  lürchenmus.  in  Breslau  und  Berliner 
Letztere  noch  ein  Gaudeamus 

28* 


Singakad 


Menegati. 


436 


Mengel. 


f.  3  Mst.  in  P.  lu  B.  B.  Ms.  T121  meh- 
rere Gesge.  f.  Mstim.  Das  obige  Ave 
regina  ist  mehrfach  veröffentlicht  (Eitner 
2).  In  Georg  Schmitt's  Anthologie  1 
Tonsatz. 

Menegati, . . .  vielleicht  ein  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  der  in  der  B. 
Proske,  Ms.  Bd.  2  in  P.  mit  den 
Gesgen.  vertreten  ist: 

Parce  Domine  3  voc.  c.  Bc.  —  Mise- 
rere 3  voc.  c.  Bc.  —  Alme  Dens  3  voc. 
c.  Bc. 

Menegliini,  Griulio,  ein  Schüler 
Tartini's  zu  Padua  und  dessen 
Nachfolger  im  Amte  (Gerber  1). 
Damit  kann  nur  der  Posten  als 
1.  Violinist  an  St.  Antonio  zu 
Padua  gemeint  sein,  den  Tartini 
von  IT'i^l  bis  etwa  1723  bekleidete, 
denn  als  er  später  wieder  nach 
Padua  zurückkehrte  scheint  er 
keine  öffentliche  Stelle  mehr  be- 
kleidet zu  haben.  Gerber  1  schreibt 
aber  dem  Guglietto  Tromba  ganz 
dieselbe  Nachfolge  im  Amte  Tar- 
tini's zu,  so  dass  damit  die  Un- 
klarheit noch  gesteigert  wird.  Siehe 
auch  Wasielewski  1,  96. 

Meiieguzer ,  Stephan  Anton, 
ein  ungarischer  Musiker,  von  dem 

die  liofb.  iu  Wien  im  Ms.  18778  das 
Lied  besitzt:  Liebi  teischi  Paitasch,  für 
B.  u.  Xlavier,  18.  Jh. 

Menehoii,  Michel  de,  war  im 

16.  Jh.  Kuabenlehrer  der  Sänger- 
kuaben  a/d.  Kirche  St.-Maur-des- 
Fosses-lez-Paris  und  ist  Verfasser 
einiger  theoretischen  Abhand- 
lungen: 

Instruction  familiere  en  laquelle  sont 
coutenues  les  difficultes  de  la  musique, 
avec  le  nombre  des  concordances  et  des 
accoids,  ensembles  la  maniere  d'en  user. 
Paris  1555  du  Cherain.    qu4''  (nach  Fetis). 

—  (2.  Ausg.)  Nouvelle  instruction 
fani. . .  tant  ä  2,  ä  3,  ä  4  et  ä  5  parties. 
Ib.  1558.     qu40.     [Paris  Nat. 

—  (3.  Ausg.)  NouveUe  iustmction 
cont.  en  brief  les  preceptes  ou  fondement 
de  la  musique ,  tant  pleine  que  figuree 
.  .  .  Paris  1582.  (|u4'J  (Fetis  schreibt 
J571).     [Paris  Genev. 

Nach  Fetis  siud  dies  nur  Ncuausj^aben 


des  ersten  Werkes;  den  Titela  nach 
möchte  man  es  verneinen. 

In  Nr.  5273  der  B.  Biiissel  eine  Kopie 
eines  der  obigen  Werke.  Der  Eat.  giebt 
nichts  Näheres  an. 

Menel,  . . .  trat  1789  in  London 
als  Vcllist.  auf  (Pohl  2,  371). 

Menesini,  Bartholomeo,  Le- 
benszeit nicht  bestimmbar,  ist  be- 
kannt durch: 

Six  Sonatas  for  2  Viel.  &  a  B.  Lon- 
don, Henry  Fought.  3  Stb.  fol.  [B.  Wa- 
gener.    Mnsikfr.  Wien. 

Menestrier,  Claude  -  Francois, 

geb.  10.  März  1631  zu  Lyon,  gest. 
21.  Jan.  1705  zu  Paris.  Ein  Jesuit, 
wurde  1667  Bibliothekar  zu  Lyon, 
als  Nachfolger  P.  Labbe's.  Ins 
Fach    der    Musik    fallen    folgende 

Schriften  von  ihm: 

Des  representatious  en  mnsique  an- 
ciennes  et  modernes  (ohne  Autor).  Paris, 
1681  Gmgnard.  kl.  8".  1\U  Bog.  313  S. 
[B.  M.  Dresden.  Musikfr.  Wien.  Brüs- 
sel. B.  B.  Ms.  theor.  4«,  4.  Glasgow, 
br.  Mus.  Hannover.  Kopenhagen.  Bo- 
logna.    B.  Lpz. 

Des  ballets  anciens  et  modernes  selon 
les  regles  du  theatre.  Paris  1682  Rene 
Guignard  (olme  Autoruameu).  kl.  8°.  28 
Bll.^  223  Seit.  [B.  M.  Musikfr.  Wien. 
Brüssel. 

Meng-a,  Carlo,  Sopranist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  vom  1.  Juli 
1713  —  1717  (Köchel  1). 

Meugaezi,  Francesco,  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
monatl.  15  Gld.  von  1600  bis  zum 
30.  April  1619  (Köchel  1). 

Mengden,  .  . .    bekannt    durch : 

Lieder  f.  2  Stirn,  mit  Clav.  Frankf. 
1780  Brönner.  [Brüssel  Cons.,  zeigt  nur 
der  fehlerhafte  Katalog  von  Lamperen  an. 

Mengel,  Georg,  geb.  zu  Bam- 
berg, stand  als  Kapitän  in  baier- 
schen  Diensten  und  war  um  1651 
Kapellmeister  beim  Erzbischof  Mel- 
chior Otto  von  Bamberg.  Nach 
der  Dedic.  zu  1651  wohnte  er  in 
Zweibrücken,  dann  in  Würzburg. 
Auf  dem  Titel  zum  Drucke  von 
1662  bez.  er  sich  als  Kapellmeister 


Menges,  Chi- . . .  F  . 


437 


Meuon. 


a/d.  bischöfl.  Kirche   zu  Bamberg. 
Er  2;ab  heraus: 

o  ... 

QuiiKjue  Limpidissimi  Lapides  Davidici 
cum  fuiida.  sive  Psalnius  quinquagesimus 
cum  Motetta,  Centuplici  Yarietate,  quinis 
vocibus,  sacratissimis  quimiue  Christi  vul- 
neribus  accentus  a  ...  Bambergensis. 
Herbipoli  1651  Henr.  Pigriüi.  6  Stb. 
fol.  5  Miserere.  [B.  B.  6  Stb.  Dresd. 
T 1.  2.  Darmst.  T 1  von  1644.  Hofb.  Wien 
6  Stb.     Paris  Nat:  Herbipolis  1644. 

Sacri  concentus  et  dialogi  ab  1 — 6  voc. 
cum  1  Missa  4  voc.  et  2  instrum.  Oeui- 
ponti  1662  Mich.  Wagner.     [B.  M:  C. 

Meu^es,  Chr. . .  F. . . ,  geb.  um 
1767  zu  Berlin,  gest.  21.  Juli  1843 
ebd.,  seit  1803  Violinist  a/d.  Kgl. 
Opernkapelle,  wurde  am  1/2  1835 
pensioniert.  Seine  Frau  trat  als 
Sängerin  auf.  Ledebur  verz.  einige 
Klavierkompositionen  von  ihm. 

Menses,  Johann  Philipp,  Rats- 
musikant  in  Hamburg  um  1739 
(Matthes.  1,  26),  nach  Sittard  1, 
23  schon  seit  1727. 

Mengis,  Christian,  Kgl.  Kam- 
mermusikus und  Waldhornist  der 
Opernkapelle  zu  Berlin,  geb.  zu 
Treffurt  (Mühlhausen),  kam  um 
1754  a/d.  Hof  kapeile  und  veran- 
staltete 1765  Aufführungen  von 
gröfseren  Gesangswerken  im  Justin- 
schen  Garten.  Breitkopf  verz.  1761 
p.  64  in  seinem  Lager  von  Ma- 
nuscr.  2  Konzerte  f.  Fagott  mit 
Begltg.  (Ledebur). 

Mengoli,  Pietro,  geb.  um  1625 
zu  Bologna,  st.  ebd.  7.  Jimi  1686. 
Er  bez.  sich  als  einen  ,,publico 
Professor  di  scienze  mecaniche"  zu 
Bologna.  Von  seinen  Schriften 
gehören  hierher: 

Speciüationi  di  musica  dedicate  .  .  . 
Azzolini  da  . . .  Dottor  dell'una,  e  l'altra 
legge,  e  di  filosofia  CoUegiato,  Prior  di 
S.  Maddalena  e  publico  prof. . .  Bologna 
1670  l'herede  del  Benacci.  4».  ]2  BU. 
und  295  Seit,  nebst  Taf.  [B.  B.  Dresd. 
Hannover.  C.P.  Paris  Mazar.  Bologna. 
Glasgow,      ßriissel. 

II  Sig.  P.  Mengoli  col  seguente  dis- 
corso  prouö,   che  i'armonia  della  musica, 


non  e  dissimile  dell'armonia  clie  unite 
formano  le  parti,  che  constituiscono  un 
bei  sembiante.  ]3efindet  sich  in  Dom. 
Pellegrini's  Amor  tiranno,  accademia  .  . . 
Bol.  1649  del  Dozza.  4P.  [Bologna. 
Siehe  auch  Fetis. 

Mengozzi,  Bernardo,  geb.  um 
1758  zu  Florenz,  gest.  im  März 
1800  zu  Paris.  Ein  Opernsäuger, 
der  in  Italien,  England  u.  Frank- 
reich reiche  Lorberen  erntete.  Li 
Paris  liefs  er  sich  um  1787  nieder, 
zog  sich  später  von  der  Bühne 
zurück  und  wurde  bei  Gründung 
des  Conservatoire  Gesanglehrer. 
Bei  der  Herstellung  einer  Gesaugs- 
methode  war  er  Mitarbeiter,  siehe 
Solfeggien  5  und  B.  Brüssel  6108. 
Er  schrieb  auch  Opern,  von  denen 
Fetis  14  namhaft  macht. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
findet sich:  Air  degli  Artigiani  (Solo  clii 
sente  araore)  f.  Sopr.  mit  Klav.  —  Im 
br.  Mus.  4  Einzeldrucke  von  Songs  und 
Kondos  in  London  erschienen. 

In  der  B.  B:  Aria  dell'opera  „Gli 
Schiavi  per  amore'':  Doune,  donne  chi 
vi  crede.  Loud. ,  Longman  &  Broderip. 
Part. 

Mengs,  . . .  unbekannter  Kom- 
ponist, wahrsch.  des  18.  Jhs. 

In  B.  Darmstadt:  Concert  f.  V.  und 
Fagott  mit  2  Y.  Ya.  u.  Cembalo.    P.  Ms. 

Menin,  Tristran  de,  1521 
Sänger  i/d.  Kapelle  Kaiser  Karl  V. 
(Straeten  7,  301). 

Menini,  Andrea,  aus  Udine, 
war  um  1761  Korrespondent  der 
philharmonischen  Akademie  zu  Bo- 
logna. 

Die  B.  zu  Bologna  besitzt  von  ihm  im 
Ms:  Trattato  in  geuere  teorico  di  Canto 
fermo  ...  Adi  23  Marzo  1761.  Fatto  in 
Bologna  . .  .  fol.     9  Bll. 

Mennling,  Johann  Christoph, 

schrieb 

Bufsfertiger  Zöllner  u.  rechtschaffner 
Christ.  10  deutsche  Gesge.  für  Sopr.  mit 
Bc.  Er  nennt  sich  Ksl.  gekrönter  Poet 
und  Diener  des  Wortes  Gottes  in  Creutz- 
burg  1692.     [B.  Br. 

Menon,  Tuttovale  (Tuttualle). 
Nach  Fetis   war   er   ein  Franzose 


Mensa. 


438 


Mente,  Joh.  Friedr. 


und  lebte  in  Italien,  eine  Zeit  lang 
in  Correggio  (nach  Ortensio  Lando, 
1552  lib.  YII  p.  300).  Er  war 
der  Lehrer  Claudio  Merulo's,  wie 
Catelani  in  dessen  Biographie  nach- 
weist.    Man  kennt  von  ihm: 

Madrigali  d'amore  a,  4  voci  composti 
da  . . .  Ferrara  1.Ö48  Giov.  de  Buglbat  et 
Ant.  Hucher  comp.  4  Stb.  qu4''.  45 
Gesge.     [Bologna:  T. 

—  1549  Venet.,  Scotto.  4  Stb.  qu40. 
45  Gesge.  [Verona  S.  f:  C.  T.  Florenz 
B.  L:  T. 

—  1558  Ferrara,  Buglhat  et  Hucher, 
mit  Dedic.  ohne  Datum.  4  Stb.  fju4". 
45  Gesge.    [B.  ß:  T. 

In  P.  Bozi's  Giardinetto  1588  -vier 
Gesge:  Chi  vuol  sentir,  Canzone  in  4  part. 
(inkomplet). 

Mensa,  Didaco,  lebte  1585  in 

Mailand  und  gab  heraus: 

Motectorum  Lib.  I.  Quiuque  vocum. 
Brixiae  1585  Vinc.  Sabbius.  5  Stb.  4". 
[Bologna. 

Mensehing,  R. . .  L. . .  (Fetis 
schreibt  B.  L.),  studierte  in  Frank- 
furt a/0.  die  Rechte  im  Anfange 
des  18.  Jhs.  und  betrieb  dabei 
fleifsig  Musik.  Man  kennt  nur  ein 
Werk  von  ihm,  welches  er  als 
Student  in  Frankfurt  a/0.  kompo- 
nierte, betitelt 

Serenade  presentee  a  S.  M.  E.  de  Prasse 
par  les  etudients  de  Francfourt  sur  TOdre 
la  veille  du  jubilee,  composee  par  E.  L. 
Mensching,  Etudiant  en  droit  le  25.  avril 
1706.  (Gedr.  in  „Secularia  Sacra  Acad. 
regiae  Viadrinae."  Francof.  1707.)  fol. 
20  S.  in  P.  für  Orchester;  besteht  aus 
Ouvertüre,  Air,  Gique,  Air  chante  alter- 
nativement  avec  les  instrum.,  Air  des 
flutes  accompagne  des  Violons,  Menuet. 
[br.  Mus.  2  Exempl. 

Mensi,  Franz,  geb.  27.  März 
1753  zu  Bistra  (Böhmen),  studierte 
Theologie  und  Musik  in  Prag, 
wurde  Weltpriester,  dann  Pfarrer 
zu  Pher,  wo  er  noch  1808  lebte. 
Dlabacz  bez.  ihn  als  fruchtbaren 
Komponisten  geistlicher  Werke. 

Mensig,  Daniel,  Bürger  u.  Or- 
ganist an  St.  Bartoloraeo  in  Danzig, 


diente  1633   seit  6  Jahren  (Vier- 
tel]. 7,  415). 

Menta,  Francesco,  da  Bruselles, 
worunter  man  doch  nur  Brüssel 
verstehen  kann.  Er  bez.  die  Stadt 
zweimal  in  derselben  Weise  im 
Drucke  von  1564  und  scheint  dies 
sein  Geburtsort  zu  sein,  während 
er  nach  1560  in  Neapel  lebte,  wie 
die  Dedic.  ausweist.  Man  kennt 
von  ihm 

Madrigali  a  4  voci,  di  Fr.  M.  Nuoua- 
mente  . . .  Roma  1560  A.  Barre.  4  Stb. 
qu40.  29  Gesge.  Er  bez.  dasselbe  als 
sein  erstes  Werk.     [Bologna. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  . . . 
Ven.  1564  Ant.  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
29  Madr.  [Verona:  CA.  5  a.     Bologna:!. 

Im  Samlwk.  Rodio's  Aeri  racolti  1577 : 
Padre  del  ciel  3  v. 

Menle,  Joliann  Friedrich,  geb. 
9.  Nov.  1698  zu  Rothenburg  a/0., 
gest.  gegen  1760  zu  Liegnitz.  Ein 
tüchtiger  Orgel-  u.  Gambenspieler. 
Kam  1715  zum  üniversitätsmusikus 
Simon  in  Frankfurt  a/0.  in  die 
Lehre,  sah  sich  dann  die  Welt  an, 
nahm  hie  und  da  noch  Unterricht 
bei  einem  Meister  und  erhielt  am 
5.  April  1727  den  Organistendienst 
a/d.  Liebfrauenkirche  zu  Liegnitz 
(soweit  reicht  im  Mattheson  1,  414 
seine  Selbstbiogr.).  Das  mutmafs- 
liche  Todesjahr  setzt  Fetis  hinzu, 
mit  dem  Zusätze,  dass  er  sein  Amt 
33  Jahre  verwaltete.  Als  Kompo- 
nist ist  er  nicht  bekannt,  obgleich 
er  selbst  allerlei  Instrumentalwerke 
anführt,  doch  möchte  ich  die  Ver- 
mutung aussprechen,  dass  der  Vor- 
name Friedrich  von  Mattheson  ein 
Irrtum  ist  und  statt  dessen  Oott- 
fried  stehen  muss,  denn  Marpurg 
7,  178  erwähnt  1754  einen  Orga- 
nisten an  der  Oberpfarrkirche  zu 
Liegnitz,  der  eine  Suite  für  die 
Gambe  und  Generalbass  in  Lpz. 
herausgab,  die  Marpurg  lobt.  Die- 
selbe   Suite    zeigt   auch   Breitkopf 


Monte,  Jon.  Gottfr. 


439 


Merbecke. 


in  seinem  Vorlagsverz.  an  nnd  in 
der  B.  B.  ist  ein  Exemplar  vor- 
handen, betitelt: 

Suite  für  die  Gambe  und  Generalbass 
von  Johanyi  Gottfried  Mentc^  Organist  in 
Lieguitz.     Lpz.,  Breitkopf.     2  Stb.     fol. 

Meute,  Johann  Gottfried,  siehe 
Johannn  Friedrich  Meute. 

3Iente,  Samuel,  geb.  10.  Dez. 
1715  zu  Rothenburg  a/0.,  soll  der 
Vater  des  vorhergehenden  Monte 
sein,  ein  Zollverwalter,  Stadtrichter 
und  Organist  zu  Rothenburg,  der 
auch  als  Komponist  sich  auszeich- 
nete (Mattheson  1,  414). 

Mentil,  Siniou,  Organist  und 
später  Bürgermeister  in  PI  eis  um 
1663  (Mattheson  1,  207). 

Mentiui,   siehe   Fila^o,    Carlo. 

Men[t]zel,  Zeuo  Franz,  Vio- 
linist a/d.  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  März  1787  bis  f  19.  Nov.  1823, 
67  J.  alt.  Erhielt  von  1793  ab 
150  Gld.  jährl.  (Küchel  1). 

Mentziugen,  s.  Mauriz  von  M. 

Meuuets  (Nouveaux) 

fran^ois  et  italiens  tels  qu'ils  se  clian- 
tent  au  Bai  de  Topera.  I. — IX.  recueil 
(cdits  par  Maupetit).  Paris  chez  M^o 
Boivin.  P.  gr.  4^*.  158  S.  Komponisten 
sind  genannt:  Aubert,  Mr.  B. ,  Bason, 
Chartier,  Colesse,  Cupis,  Deshaies,  Dupre, 
li'Edouard,  Fiooo,  Gviignon,  Händel,  Knerler, 
Lavaux,  Leclair  l'aine,  Le  Febure,  Le  Roy 
de  Prafse,  Locatelli,  Martini,  Masse,  Miro- 
glio,  Mondonville,  Periu,  Pikler,  Sandry, 
yenalier,  Somis,  Soret.     [Hofb.  Wien. 

Menuets  (12)  ä  2  V.  et  B.,  2  Clarinettes 
et  2  Cors  de  cliasse.  Amst.  Hummel. 
qui'^.  Zur  Hochzeit  des  Prinzen  von 
Oranien  mit  Friederike  Sophie  Wilhelmine 
von  PreuTsen  zu  Berlin.  Auch  im  Kl.-A. 
[Amst. 

Das  br.Mus.  besitzt  zahlreiche  in  London 
gedr.  M.  in  Samhvk.  von  1760  bis  ins 
19.  Jli. 

Menzel,  siehe  Mentzel,  Zeno 
Franz. 

Meo  Fiorentino,  kommt  im 
Samlwk.  Scotto's  II  1.  üb.  della 
raccolta  di  Napolit.  3  v.  1570  mit 
3   Canzonen    vor  (Vogel   2,   419). 


Es  lässt  sich  nicht  wohl  annehmen, 
dass  dies  Ascanio  Meo  sein  könnte, 
da  dessen  Werke  erst  im  Anfange 
des  17.  Jhs.  erscheinen. 

Meo  Ascanio,  nennt  sich  1608 
Kapellmeister  der  Kgl.  Kirche  San 
Jacomo  delli  Spagnoli  zu  Neapel. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

II  3.  Hb.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Ven.  1601  G.  Vinceuti  (hier  ist  kein  Amt 
verz.)  5  Stb.  40.  25  Madr.  [Hofb. Wien: 
C.B. 

...  II  5.  lib.  de  Madr.  a  5  voci.  In 
NapoU  1608  G.  G.  Carlino  &  Cost.  Vitale. 
5  Stb.  40.     21  Madr.     [Bologna. 

Im  Samlwk.  1609  b  ein  5  st.  Madr. 
(Eitner  1)  und  in  Phalese's  II  Helicone 
1616:  Vago  Augelliu  5  voc. 

Meon ,  Jean  -  Fran^jois ,  geb. 
3.  Okt.  1740  zu  Paris,  gest.  29.  Juni 
1813  ebd.,  trat  1765  in  den  Chor 
der  grofsen  Oper  ein  und  wurde 
später  Gesanglehrer  a/d.  Theater- 
schule, auch  erhielt  er  am  Conser- 
vatoire  eine  Gesanglehrerstelle.  Als 
Komponist  ist  er  durch  eine  Messe 
bekannt,  die  1785  oder  86  zu  Paris 
aufgeführt  wurde. 

Merange,  ...  schrieb  1799  zu 
Paris : 

Fredegilde,  ou  le  Dcmon  familier,  Drame 
ä  gr.  spectacle.  Paris  1799.  Gerber  2 
glaubt,  dass  es  eine  Oper  sei. 

Meranus,  Augustanus,  um  1566 
Bassist  an  der  Ksl.  Hofkapelle  als 
sich  Maximilian  auf  dem  Reichs- 
tage zu  Augsburg  befand  (Köchel 
1,  122). 

Merbach,  Gfeorg  Friedrich, 
ein  Gerichtsdirektor  zu  Altdöbern 
(Nieder -Lausitz),  gab,  als  er  noch 
in  Leipzig  studierte,  heraus: 

Clavierschide  für  Kinder.  Lpz.  1782 
beym  Verfasser.  qu40.  62  S.  u.  1  Taf. 
[B.B.    B.Dresd.    B.M.    Brüssel.    B.  Lpz. 

Anhang  zur  Klavierschule.  Frankfurt 
und  Lpz.  1783.     [B.  Dresd.     Brüssel. 

Gramer  1,  1310  spricht  sich  ungünstig 
über  dieselbe  aus. 

Merbecke  (Marbeck),  Jolin,  geb. 
um    1523,   gest.   um    1591,   wahr- 


Merbecke. 


440 


Mercenario. 


scheinlich  zu  "Windsor,  wo  er  an 
der  Georgkapelle  Organist  war. 
Windsor  wird  auch  als  sein  Ge- 
burtsort angegeben,  doch  herrscht 
darüber  noch  Dunkel.  M.  trat 
zum  Protestantismus  über  und 
übernahm  in  betreff  der  Eegelung 
des  anglikanischen  Kirchengesanges 
dieselbe  Stellung  wie  Joh.  Walther 
in  Deutschland  ein.  Man  verurteilte 
ihn  1544  wegen  seines  Glaubens 
zum  Feuertode,  doch  durch  die 
Gunst  des  Bischofs  von  Windsor 
wurde  er  gerettet.  1550  wurde  er 
Mus.  Baccalaureus.  Sein  Book  of 
common  Prajer  bildet  noch  heute 
die  Grundlage  des  anglikanischen 
Kirchengesanges.  Hawkins  2,  532 
u.  3,  241,  auch  3,  470.  berichtet  aus- 
führlich nach  John  Pox  über  ihn 
und  teilt  mehrfach  Tonsätze  von 
ihm  mit  (auch  Burney  5,  579). 
Auf  Seite  246  im  3.  Bde.  teilt 
Hawkins  die  3stim.  Hymne  „A 
virgine  and  Mother  a  Queene"  mit. 
Sie  hat  keinen  Cantus  firmus,  ist 
sehr  melodiös  und  mit  steten  Nach- 
ahmungen versehen,  besonders 
zwischen  den  beiden  Oberstimmen. 
Die  Engländer,  selbst  der  frühesten 
Zeit,  entwickeln  in  all  ihren  Kom- 
positionen einen  Wohlklang,  den 
man  nur  bei  den  Italienern  im 
weltlichen  Gesänge  dieser  Zeit 
wiederfindet.  Siehe  auch  Davey 
150.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

The  booke  of  common  praier  noted. 
Imprinted  by  R.  Grafion  (London)  1550. 
40.  08  BIl.  [br.  Mus.  Im  Eton  College 
und  "Winchester.  Oxford  Bodleian.  Cam- 
bridge Uuiversit. 

—  neue  Ausg.  von  Rimbault.  London 
1845.     8°.     [Eiusiedeln. 

—  im  Arrangem.  von  E.  Janes.  L. 
1847.     8". 

—  Merb.'s  Communion  Service  .  . .  Ox- 
foi'd  1885.     London.     8°. 

[alle  im  brit.  Museum.  Die  von  1845 
auch  im  E,  C.  ofMuü.,  mit  1844  gez.? 


&  Agnus 


Das  br.  Mus.  besitzt  noch  folgende 
Drucke  in  neuen  Ausgaben: 

The  ferial  preces,  Responses  &  Litany. 
Lond.  1882.     S» 

Kyrie,  Sursum  Corda,  Sanct.,  Bened. 
arrang.  by  S.  R.  Coles.  ib. 
1878.     8». 

The  Order  for  the  celebration  of  the 
Holy  Communion  with  musical  notes  . .  . 
Dorking  1870.     8". 

The  Preces  &  Eesponses  at  morning 
&  evening  prayer  for  3  treble  voic,  with 
the  org.  ed.  by  W.  J.  "Westbrook.  Lond. 
1865.     8". 

Eequiem  aeternam.  A  manual  of  ritual 
music  the  burial  of  the  dead ...  ib.  1882.  8". 

Siehe  E.  Redhead's  The  offertory  sen- 
tences  . . .     1859.     4". 

Siehe  T.  Morley's  A  festival  setting  of 
M.'s  Com.  serv.  1882. 

Siehe  Warren's  Collect,  of  Cathedr.  Serv. 
1859  Nr.  33  (erschien  bei  R.  Cooks  &  Co.). 

Im  Ms.  Forrest- Hey th er  collection, 
Musikschule  in  Oxford  in  fol.,  befindet  sich 
von  M:  Missa  super  Per  arma  justitiae. 
Ms.  Peterhouse  in  Cambridge,  4  Stb.,  fehlt 
Tenor,  enthält  die  Motette  „Ave  dei  ma- 
tris"  und  in  Sadler's  Mss.  in  Oxford  Bodl. 
„Domiue  Jesu  Christe-'.  Buruey  bringt 
Einiges  in  Partitur  und  Grove  III,  272 
teilt  ein  Gloria  aus  obiger  Messe  mit. 

Mercadier  de  Belesta,  Jean- 
Baptiste,  geb.  18.  April  1750  in 
der  Burg  Belesta  (dopart.  Ariege), 
gest.  14.'' Jan.  1816  zu  Foix.  Stu- 
dierte Theologie,  dann  Geometrie 
und  wurde  1784  Ingenieur  der 
Provinz  Languedoc,  dann  Chef  des 
Depart.  Ariege  (Fetis).  Er  schrieb 
auch  ein 

Nouveau  Systeme  de  musique  theorique 
et  pi'atique.  Paris  1777  Valade.  8". 
LXXII  u.  304  S.  8  Taf.  Manche  Exempl. 
haben  1776.  [B.  B.  Dresd.  br.  Mus. 
Musikfr.  Wien.  Brüssel.  Glasgow.  Bo- 
logna. 

Fetis  bespricht  die  Abhdlg. 

Mercante,   Vincenzo,   bekannt 

durch  den  Druck: 

Missa  5  voc.  Ven.  1605  Amadino. 
5  Stb.     4".     [Florenz-  5a. 

Mercenario  (Mercenaire),Simoii, 
um  1584  bis  etwa  1598  Sänger 
an  der  spanischen  Hofkapelle  Phi- 
lipp IL  (Straeten  8,  111.  116.  168. 
400). 


Mercer. 


441 


Mercker. 


Mercer  (Mercerius,  Mervin), 
Joannes,  von  1470 — 1494  päpstl. 
Sanger.  1473  u.  76  wird  er  wohl 
nur  fälschlich  mit  dem  Vornamen 
^^Jacob""  bezeichnet  (Viertelj.  3,  230. 
241—244.  246). 

Merchi,  Griacomo,  geb.  gegen 
1730  zu  Neapel,  bildete  sich  zum 
Guitarristen  aus,  ging  1753  mit 
seinem  Bruder  nach  Paris  und 
traten  beide  mit  der  sogenannten 
Calascione  auf,  eine  Art  Guitarre 
(Gerber  1.  2.  Fetis).  Im  Jahre  1752 
giebt  er  im  August  und  Sept.  5 
Konzerte  mit  seinem  Bruder  in 
Fi\ankfurt  a/M.  (Israel  38).  Yon 
seinen  Kompositionen  fand  ich  auf 
Bibliotheken 

6  Barcarolles  italiennes.  Paris  1755. 
[Paris  Nat.     C.  P. 

12  Divertimentos  for  2  Guittar,  or  a 
Guittar  &  V.  op.  21.  Lond.  fol.     [br.  Mus. 

4  Duetti  a  2  Chitarre,  e  6  Miuuetti  a 
solo  con  Yar.  op.  3.  Paris,  fol.  [br.  Mus. 
Paris  Nat. 

6  Duetti  per  2  V.  Paris,  fol.    [Paris  Nat. 

12  Scella  d'Ariette  . .  .  cou  acc.  di  Chi- 
tarra,  op.  15.     London,     fol.     [br.  Mus. 

12  Suonate  per  la  Chitarra,  op.  26. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

Im  Cons.  zu  Paris  2  voll,  im  Ms.  be- 
finden sich  verschiedene  "Werke,  als  Airs 
avec  guitarre  1766  u.  a. 

Merci,  D.  Franz,  komponierte 
um  1737  ein  Singspiel  in  Amberg 
(Mettenleiter  2,  100). 

Mercier,  Albert,  Musiklehrer 
zu  Paris,  gab  heraus: 

Methode  pour  apprendre  ä  lire  sur 
toutes  les  clefs.  Paris  1788.  Auch  soll 
er  in  Berlin  Yiolinpiecen  herausgegeben 
haben  (Gerber  2). 

Merck,  (Merk)  Daniel,  war  von 
1697  — 1713  Kantor  und  Praeceptor 
a/d.  Schule  St.  Anna  in  Augsburg 
(Akten).  Er  gab  1695  in  Augs- 
burg heraus: 

Compendium  musicae  instrumentalis 
chelione,  d.  i.  kurtzer  Begrif,  welcher  Ge- 
stalten die  Instrumentalmusik  auf  der 
Violin,  Pratschen,  Viola  da  Gamba  und 
Bass   ...    zu    erlernen   sei.     Aug.   Vind. 


1695.    1.  Pars.    4».    12  Bll.     [B.  M.     br. 

Mus. 

Merckel  (Merkel),  Adam,  um 
1666  Tenorist  an  der  Hofkapelle 
zu  Dresden  mit  400  Kthlr.  Gehalt. 
Wird  1680  nicht  mehr  in  den 
Akten  genannt  (s.  Staatsarchiv, 
Fürstenau  1,  93  unter  Merkel). 

Merckel,  Johann,  um  1680 
Kornettist  an  der  Hof  kapeile  in 
Dresden  mit  200  ßthlr.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  99). 

Mercker  (Merkher) ,  Mathias 
(Matthaeus),  wird  nach  dem  Ms. 
Z  28  der  B.  B.  vor  1599  als  Or- 
ganist an  St.  Nikolaus  in  Strafs- 
burg bezeichnet.  Nach  den  Titeln 
seiner  unten  verz.  Werke  1609: 
,,Musicus  instrumentalis,  Cornelij 
Conrad!  discipulus''  (ein  nicht  be- 
kannter Musiker)  und  1619:  „Or- 
ganista  an  St.  Nicolaus  in  Strafs- 
burg." Herr  Pfarrer  Vogeleis  fand 
im  Archiv  der  Kirche  Anno  1620 
die  Notiz,  dass  M.  aus  Amsterdam 
sei  und  geschickt  in  arte  compo- 
neudi,  wie  auch  auf  der  Orgel 
und  Instrumenten,  auf  Posaunen, 
Zinken,  Flöten  und  Violon.  Lob- 
stein 84  verz.  ihn  unter  Matthaeus 
Merkher  von  1618—22  als  Orga- 
nisten an  St.  Nikiaus  in  Strafs- 
burg i/Els.  Gerber  2  schreibt: 
Gräflich  Schaumburgischer  Instru- 
mental-Musikus und  Komponist, 
geb.  in  den  Niederlanden,  blühte 
zu  Anfang  des  17.  Jhs.  und  verz. 
nach  Draudius  4  Druckwerke  von 
1604 — 1614  und  zwar  andere  als 
mir  bekannt  sind.  Letztere  sind 
folgende : 

20  neue  auTserlesene  Padouane  und 
Galliard,  . . .  mit  5  Stim  .  .  .  Helmstadt 
1609  Lucius.     5  Stb.     qu4".     [B.  B. 

Odae  spirituales  binae  :  Das  ist  2  geist- 
liche Gesänge  zu  Ehren  denen  Edlen 
Magno  Claudio  Seestedt  zu  Höieiiifs  etc. 
mit  5  Stim  .  .  .  Strafsburg  1619  Bertram. 
5  Stb.     40.     [B.  B. 

Ms.  Z  28  in  B.  B.  Part.  1599  kopiert, 


Mercorelli. 


442  Merkel,  Dankegott  Immanuel. 


S.  27:    Christ  Gottes   und   Mariae  Sohn, 

5  voc. 

Mercorelli,  (xioTaiiiii  Fran- 
cesco, ein  Komponist  des  17.  Jhs., 
der 

in  Ant.  Cappello's  Sacra  animorum  1650 
mit  dem  östim.  Psalm  Confitebor  tibi  ver- 
treten ist. 

Mercur  Augsburg. 

Musikalischer  .  . .  auf  das  Jahr  1795. 
1.  Stück.     80.     [B.  M. 

Mereurius  musicus,  siehe  Hemy  Play- 
ford 1699. 

Mereurius  Aurelianensis  (aus 
Orleans). 

Lauteustücke  im  Besardus  1603  und 
im  Fuhrmann  1615  sechs  Nrn.  In  B.  Br., 
Ms.  114,  50.  VI.  ein  Balleto  f.  Instrum. 
—  In  einer  Hds.,  die  einst  Rob.  BaUard 
gehörte  und  jetzt  in  Schwerin  F.  liegt,  ist 
er  unter  Mereure  mit  4  Lautenstücken 
vertreten. 

Mercy  (Merci),  Lewis  (Louis), 
ein  geborener  Engländer  von  fran- 
zösischer Herkunft,  lebte  in  der 
ersten  Hcälfte  des  18.  Jhs.  und 
wohnte  in  Orange-Court  in  Castle- 
street  bei  Leicesterfields  in  Lon- 
don. Er  zeichnete  sich  als  Bläser 
der  Flute-a-bec  oder  englische  Flöte 
aus,  verband  sich  auch  mit  dem 
Instrumentenmacher  Stanesby,  um 
die  Flöte  zu  verbessern.    In  seinen 

6  Soli  für  die  Flöte  befindet  sich 
als  Yorrede  eine  Abhandlung  über 
die  Scala  und  Guido  von  Arrezzo's 
Verdienste  (Hawkins  5,  364.  Grove. 
Fetis).  Ton  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

6  Solos  for  a  flute  with  a  Thorough 
B.  for  the  harps.  or  Vol.  London,  fol. 
[br.  Mus. 

6  Sonate  a  Fagoto  ö  Vol.  col  ßc.  op.  3. 
London,  qufol.     [br.  Mus. 


Mereau, 


lebte   in   Paris   in 


der  2ten  Hälfte  des   18.  Jhs.  und 
ist  bekannt  durch  den  Druck: 

Anettes  de  la  feste  donues  (?)  ä  Mr. 
de  La  Garde  . . .  Les  paroles  par  Mr.  *** 
(F.  A.  Quetant).  (Paris  1770.)  8».  [br. 
Mus. 

Es  ist  fraglich,  ob  die  Samlg.  nicht  von 
J.  Nie.  Le  Froid  Mereaux  ist. 


Mereaux,  Jean  Nicolas  Le  Froid 
und  Joseph  Nicolas,  siehe  Le 
Froid. 

Mereditli,  William,  Organist 
am  New  College  in  Oxford.  Wood 
nennt  ihn  einen  frommen  und  in 
seiner  Kunst  wohlerfahrenen  Mann, 
der   1637   starb   (Hawkins  4,  27). 

Merelle,  . . .  Mademoiselle,  lebte 
an  der  Grenze  des  18.  Jhs.  wahr- 
scheinlich zu  London  als  Harfe- 
nistin und  ist  bekannt  durch: 

New  and  complete  Instruction  for  the 
Pedal  Harp  in  2  books.  London,  [br.  Mus. 
Kopenhagen. 

Im  br.  Mus.  noch  2  Drucke  von  Piecen 
und  Variationen  für  die  Harfe. 

Mergliart,  J  . . .  C  . . .,  ein  Hol- 
länder aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
von  dem  die 

Bibl.  in  Amsterdam  folgende  Dracke 
besitzt  1.  Koning  Willem  in  1794  (von 
E.  Koning).    2.  Liederen  (von  van  Lennep). 

Meriiiis,  siehe  Neriiiis. 

Meritis,  Felix,  Gründer  der 
Maatschappi  tot  befordering  der 
Tonkunst  1777.  Am  3.  Nov.  1802 
wurde  ihm  zu  Ehren  eine  Medaille 
geprägt  (Bouwst.  1,  106). 

Merk,  Daniel,  siehe  3Ierck. 
Merk,  Johann  Erhard,   wurde 

1786  Chordirektor  an  St.  Thomas 
in  Strafsburg  i/Els.  und  st.  1807 
(Lobstein  71). 

3Ierk,    Johann    Konrad,    war 

nach  seinem  Porträt  Professor  der 
Geschichte  und  Musikdirektor  zu 
Ulm  um  1640  (Gerber  2). 

Merkel,  18.  Jh.,  2te  Hälfte,  ist 
an  der  HofkapeUe  in  Darmstadt 
angestellt  und  ein  Meister  des 
Klavierspiels  (Schubart  196). 

Merkel,  Dankeffott  Immanuel, 

geb.  11.  Juni  1765  zu  Schwarzen- 
berg  im  Erzgebirge,  gest.  4.  Okt. 
1798  in  Dresden.  Ein  Theologe 
und  guter  Musiker,  gab  nach  Ger- 
ber 2  einige  Lieder  heraus. 


Merkmaas. 


443 


Mersenne. 


Merkmans,  P  . . .,  ein  Kompo- 
nist des  18.  Jlis.,  von  dem  ein 
alter  Auktionskatalog   verzeichnet: 

(lezangen,  vorrijckt  uiet  eea  en  twee 
stemmen  en  haer  bysondere  partijen 
(Bouwst.  3,  19). 

Jlerlari,  (xirohiuio,  Sopranist 
um  1708  an  S.  Marco  in  Venedig 
mit  100  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  45). 

Merlin,  ...  ist  1780  zweiter  Vio- 
linist am  Theaterorchester  im  Haag 
(Gregoir,  Panth.  3,  60). 

Merlis,  Jacobus,  Violist  um 
1607  am  dänischen  Hofe  mit  600 
Thlr.  Gehalt  (Viertelj.  9,  75). 

3Ierlo ,  Alessandro  (Straeten 
schreibt  fälschlich  Merulo),  aus  Rom 
gebürtig,  war  um  1594  päpstl.  Sän- 
ger (Haberl,  Jahrb.  1891,  85.  Strae- 
ten 6,  454). 

3Ierlo,  Michael  Aiigelo,  Altist 
a/d.  Hof  kapeile  in  Wien  vom  1. 
Aug.  1590  ab  mit  15  GId.  monatl. 
(Köchel  1). 

Merinet,  Abbe  Louis-Fran<^ois- 
Emaimel,  geb.  25.  Jan.  1763  zu 
Desertin  (Jura),  gest.  27.  Aug.  1825 
zu  St. -Claude,  Prof.  der  schönen 
Literatur  a/d.  Schule  zu  Ain,  spä- 
ter zu  Moulius,  Mitglied  der  Aka- 
demie Montauban  etc. 

Er  gab  heraus:  Lettres  sur  la  musique 
moderne.     Bourg  1797.  8".  (Fetis). 

Mermet,  siehe  ßoUioutl. 
Merola,  Domenico. 

ils.  345,  br.  Mus..  Samlbd.  von  Arien, 
Duetten  und  Kantaten;  daranter  auch  M. 
vertreten.  In  Veniefs  20  Sonate  p.  Cemb. 
op.  1  eine  Sonate  ohne  Vornamen. 

Merou,  Guillaume,  1572  Kna- 
bensänger a/d.  Hofkapelle  Philipp  II. 
von  Spanien  (Straeten  8,  99). 

Merques,  C . . .  de,  lebte  in  der 
1.  Hälfte  des  15.  Jhs.  und  ist 

im  Cod.  87  des  Dojnkapitelarchivs  zu 
Trient  (jetzt  in  Wien)  mit  den  Gesgen. 
verti'eten : 

Da  paeera  2  voc.  Yos  soyez  la  tres 
bien  venue  3  voc.    Haberl  liest  Marques. 

Merques,  JT . .  .,  lebte  zur  selben  Zeit 
und  ist   ebendort  vertreten  mit  2  Kyrie 


3  voc.  Castrum  pudicitiae  3  voc.  TJt  queant 
und  Vidi  turbam  3  voc. 

Merqztes  N . . .  rfe,  ein  Zeitgenosse  der 
obigen,  ist  ebendort  veiireten  mit:  Fange 
lingua,  2  voc.  und  Regali  ex  progenie 
2  voc. 

Merricocke,  T  . . . 

In  der  Musilcschule  zu  Oxford  befindet 
sich  ein  Pergament-Codex  mit  der  Be- 
zeichnung „In  Nomines".  Unter  den 
zahlreichen  mehrstimmigen  Kompositionen 
befindet  sich  auch  eine  von  obigem  (Davey 
180). 

Merriwag-e,  Dr.  (ein  Pseudonym), 
gab  heraus: 

Splenetick  Pills;  or  Mirth  a  la  mode, 

being  a  collection  of  humorous  songs, 
adapted  to  the  modern  Aastle  (?)  of  the 
ehoice  spirits,  . . .  London  (1750).  qufol. 
[br.  Mus. 

The  Merry  rausician, 

or  a  eure  for  the  spieen.  Collection 
of  the  most  diverting  songs  aud  ballads 
set  to  musick.  London  1716.  8°,  mit 
Melodien.     [Musikfr.  Wien. 

Mersenne,  P.  Marin,  Sieur  de 
Sermes,  geb.  8.  Sept.  1588  in  der 
Burg  bei  Oize  (Depart.  Maine),  gest. 
1.  Sept.  1648  zu  Paris.  Studierte 
Theologie  zu  Mans  und  La  Fleche, 
trat  in  den  Orden  der  Minimes 
und  erhielt  das  Kleid  im  Kloster 
Notre-Dame-de-Gräce  bei  Paris 
den  17.  Juli  1611.  1613  wurde  er 
Priester,  ging  dann  nach  Paris,  be- 
suchte Italien  dreimal,  stand  mit 
den  Gelehrten  seiner  Zeit  in  steter 
Verbindung  und  schrieb  gelehrte 
dickleibige  Bücher,  die  aber  nur 
zum  Teil  wertvoll  sind.  (Felis.  — 
Hilarion  de  Coste:  Vie  du  KP... 
Paris  1649.  8°.  —  Bern.  Lamy  et 
P.  Bouvet:  Eloges  historiques  de 
Pierre  Belon,  du  P.  M.  Mersenne. 
Le  Mans  1817.  8».  —  Eine  Biblio- 
graphie mit  Inhaltsangabe  in  M.  f. 
M.  23,  60.  —  Siehe  auch  Viertelj. 
Hauptregister.)     Er  gab  heraus: 

1623.  F.  Marini  M  . .  .  Quaestiones  ce- 
leberrimae  in  Genesim,  cum  aecurata  tex- 
tus  explicatione  . .  .  Lutetiae  Paris.  1623 
Seb.  Cramoisy.  fül.  12  Bll.  1916  Spalt. 
[B.  B.    Brüssel.    C.  P.    Upsala.    Bologna. 


Mersenne. 


444 


MeiTila,  Tarquinio. 


1627.  Ti'aite  de  riiarmonie  universelle. 
. . .  Paris  1627  G.  Baudry.  kl.  8».  —  Le 
Second  de  l'harmouie  nnivers..  angebunden. 
304—477  Seit.,  unter  Le  Sieure  de  Sermes 
erschienen.  [B.  B.  B.  M.  br.  Mus.  C  P. 
Briissel.  B. Wagener.  Stadt-Bibl.zuAmiens 
und  Eouen.     Anist. 

1634a  (anonym).  Questiones  harmoni- 
ques.  Dans  lesquelles  sont  cont  .  . .  Paris 
1634  ViJlery.  8".  276  S.  —  Angebunden: 
Questions  inouyes.  180  S.  [B.  B.  C.  P. 
tr.  Mus.  Brüssel.  Paris  Nat.  Stadtb.  zu 
Augers. 

1634b.  Les  preludes  de  rharmonie 
universelle  ou  questions  curieuses  .  .  . 
Paris  1634  H.  Gueuon.  224  S.  in  kl.  8". 
[B.B.  Ag.2501.80.tlieolog.  C.P.  Stadtb. 
Verdun. 

1635  a.  Harmonicorum  libri,  in  quibus 
agitur  de  sonorum  natura  .  . .  Paris  1635 
G.  Baudry.  fol.  184  u.  168  S.  Es  giebt 
auch  Ausg.  mit  1636  gez.  [C.  P.  2  Ausg. 
Kopenhag.  dito.  Brüssel  von  1636.  Paris 
Mazarin.  Stadtb.  zu  Düle.  Bologna  1636. 
Wolfenb.     br.  Mus.     Köln. 

1635  b.  Traicte  de  l'orgue.  (Paris  1635) 
Pierre  Ballard.  fol.  102S.  [br.  Mus.  Siehe 
M.f.M.23,  164. 

1635  c.  De  la  nature  des  sons,  des  mou- 
vemeut  et  de  leurs  proprietes  avec  le  traite 
des  instruments  ä  chordes.  Paris  1635 
Charleraague.    fol.     [Florenz  B.  n. 

1636.  Harmonie  universelle,  cont.  la 
theorie  et  la  pratique  de  la  musique  . . . 
Paris  1636  Cramoisy.  2  voll  gr  fol.  228S. 
180  S.  282  u.  440  S.  (siehe  M.  f .  M.  23. 63  ff.). 
[B.B.  B.Nümbg.  Hannover.  Dresden. 
Brüssel,  br.  Mus.  Kopenhag.  C.  P.  Paris 
Nat.  Paris  Mazarin.  Stadtb.  zu  Amieus, 
Besancon,  Greuoble,  Eeims  etc.  Bologna. 
E.C.ofMus.  Hofb.Wien.  Wolfenb.  B.Lpz. 

1644.  Cogitata  Physlco  -  Mathematica 
...  Parisiis  1644  Ant.  Bertier.  NurTrac- 
tat  I.  n.  über  Musik.  [B.  B. 
B.  Lpz.     Lübeck. 

1648.  Harmonicorum  libri  XII  (ist 
eine  gekürzte  Ausgabe  der  Harmonie  uni- 
verselle von  1636).  Paris  1648  G.  Baudry. 
fol.  2  voll,  in  einem.  [B.B.  B.G.  Gotha. 
Hbg.  B.  M.  Hannov.  Prag.  Dresd. 
Kopenhag.  br.  Mus.  Florenz  B.  n.  Up- 
sala.  Lund.  Haag. kgl. Bibl.  C.P.  Stadtb. 
zu  Arras  und  Ronen. 

—  1652,  Titel  derselbe.  Paris,  Th.  Jollv. 
fol.     [B.B.     br.  Mus. 

Mersiiiger,  Pater  Florian,  Or- 
ganist im  Kloster  Kremsmünster 
unter  dem  Abte  Ulrich  Schoppen- 
zaun (1454—1484).     Huemer  13. 


Bologna. 


Mertel[iiis],  Elias,  aus  Strafs- 
burg, diente  a/d.  dortigen  Aka- 
demie (ünivefsität)  als  Quaestor, 
befand  sich  aber  vordem  bis  1595 
in  Diensten  des  Kurfürsten  Fried- 
rich V.  von  der  Pfalz  und  wurde 
auch  noch  später  mehrfach  seines 
vortrefflichen  Lautenspiels  halber 
nach  Heidelberg,  besonders  bei 
Festlichkeiten  eingeladßu  (Dedic. 
zum  Drucke  von  1615).  Das  einzig 
bekannte  Druckwerk  führt  den 
Titel : 

Hortus  musicalis  novus  fragrantissimis 
iectissimisque  flosculis,  tum  patriis,  tum 
exoticis,  Testudine  carpendis  atque  deli- 
bandis  consitus:  In  cuius  hac  Paite  I. 
cont.  Praeludia,  variis  ex  tonis,  plusquam 
ducenta:  Phautasiae  item  &  Fugae  com- 
plures  .  .  .  Argentorati  1615  Ant.  Bertra- 
mum,  typogr.  fol.  7  BU.  u.  35  Bog.  ä 
4  Bll.  mit  235  Praelud.  u.  120  Phantas. 
u.  Fugen,  ohne  Angabe  eines  fremden 
Kompouisten.  [B.  Br.  br.  Mus.  Paris 
Mazarin. 

Im  Besardus  1603  u.  Fuhrmann  1615 
noch  einige  Lautenstücke.  Ln  Ms.  33  748 
qu4'^*.  B.  Xürnbg.,  ein  Lautenbuch,  darin 
1  Piece  von  M. 

Merteiis,  Hieroiiymiis  Andreas, 

gab  1773  heraus: 

Empfindungen  bei  dem  Singspiele  der 
Friede  betitelt,  von  H.  Joh.  Gottfr.  Seyfert, 
nach  Carl  Friedr.  Bruckers  Poesie.  Augs- 
burg 1773  J.  J.  Lotter.  43  Seit,  in  4». 
[B.  M. 

Merton,  . . .  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London,  f  22/9 
1563  (Kimbault). 

Meruin  (Mervin),  siehe  Mercer. 

Merula,  Oaudenzio,  von  Pia- 
ceuza,  soll  sich  nach  Ambros  3, 
168  in  den  Streit  zwischen  Gafor 
und  Spataro,  resp.  Bartol.  Ramis 
und  Mo.  Burcius  als  Schüler  Ga- 
for's  gemischt  haben.  Es  handelte 
sich  hierbei  um  das  Komma  80:81 
und  die  Einführung  einer  7.  Silbe, 
also  Vernichtung  des  Hexachords 
(Ambros  3,  167  ff.). 

Mernla,  Tarquinio,  aus  Cre- 
mona.  Auf  den  Titeln  seiner  Drucke 


Meiiüa,  Tarquiuio. 


445 


Merula,  Tar<iuiuiu. 


ist  nie  die  Geburtsstadt  verz. 
"W'asiclew'ski  und  der  Kat  2  der 
Bibl.  Bologna  nennen  Cremona, 
Fetis  Bergamo,  lieber  seine  Dienst- 
stellungen geben  die  Titel  seiner 
Werke  die  sicherste  Auskunft  und 
zwar  ist  er  1623  Kapellmeister 
an  Maggiore  di  S.  Maria  zu  Ber- 
gamo, 1624  Organist  an  der 
Kirche  und  bei  Hofe  in  Warschau 
(die  Mutraafsung  in  Yiertelj.  7, 
401  auf  das  Jahr  1620  ist  dem- 
nach falsch),  1628  ist  er  Organist 
a/d.  Kirche  S.  Agata  und  Kapellm. 
a/d.  Kathedrale  zu  Cremona.  1639 
bekleidet  er  wieder  die  Stellung 
in  Bergamo  wie  im  Jahre  1623, 
bez.  sich  aber  1640  noch  als  Accad. 
filomuso  zu  Bologna  und  als  Ka- 
pellmeister und  Organist  am  Dome 
(ohne  Ort,  doch  kann  es  nur  Ber- 
gamo sein,  da  er  1642  Bergamo 
wieder  nennt).  1652  ist  er  Orga- 
nist und  Kapellm.  am  Dome  zu 
Cremona.  Lucchini  S.  19  bez.  ihn 
ohne  Jahrcsangabe,  zwischen  1622 
und  1680,  als  Kapellmeister  am 
Hofe  zu  Florenz;  auch  er  nennt 
seinen  Geburtsort  Cremona.  Wa- 
sielewski  2,  42  ff.  verteidigt  M.'s 
Leistungen  energisch  gegen  Fetis 
absprechendes  Urteil  und  wenn  er 
auch  zugesteht,  dass  seine  Er- 
findungsgabe nicht  bedeutend  ist, 
so  dokumentieren  seine  Instru- 
mentalkompositionen doch  einen 
entschiedenen  Fortschritt.  Seine 
biograph.  Mitteilungen  dagegen  sind 
vielfach  anfechtbar.  Von  M.'s 
Werken  sind  nachweisbar: 

1615  ...     II    1.    lib.    delle   Canzoiii   ä 

4  voci  per  ström  .  .  .  Ven.  1615  Magni. 
0  Stb.     40.     [B.  B:  ßg.     br.  Mus:  Bg. 

1623.  Madrigal!  et  altre  musiche  cou- 
certate  a  1.  2.  3.  4.  5.  Lib.  2.  del  ... 
Yen.  1623  B.  Magni.  5  Stb.  4".  BOGesge. 
[Bologna:  C.  Bc. 

—  Musiche   coucertate  ...     Ib.  1635. 

5  Stb.    40.    [Oxford  B.  L.    Oxford  Ch.  Ch. 

—  Musidie    oonc.    et    altri    Madr. . . 


Op.  10.  Ib.  1644.  5  Stb.  4".  [B. 
Kassel:  T. 

1624  a.  II 1.  lib.  de  Madrigaletti  a  3  voci 
con  la  Partitura  da  potersi  cautare  con 
l'istrom.,  senza,  di  . . .  Op.  4.  Ven.  1624. 
AI.  Vincenti.  1  vol.  fol.  25  S.  Part. 
20  Gesge.     [Bologna. 

—  Ib.  1642.  4  Stb.  4»,  vermehrt  um 
4  Gesge.  ä  3  (siehe  Vogel).     [Bologna. 

1624  b.  II  1.  lib.  de  Madrigali  con- 
certati  ä  4,  5,  6,  7  &  8  voci,  con  il  suo 
Bc.  di  . . .  Op.  5  . . .  Ven.  1624  Ales. 
Vincenti.  Stb.  V  4".  22  Gesge.  [Berlin : 
A.  Bc.     Bologna:  C.TB.  5a. 

1624  c.  II  1.  lib.  de  Motetti,  e  Sonate 
concei-tati  a  2,  3,  4,  e  5  voci  co'l  B.  per 
l'org.  di  . . .  Op.  6.  Ven.  1624  Ales. 
Vincenti.  Stb.  V  40.  [Bologna :  B.  Dedic. 
Kat.  2,  460. 

1626.  Satiro,  e  Corisca,  Dialogo  musi- 
cale  a  2  voci  del  .  . .  Ven.  1626  AI. 
Vincenti.  1  vol.  fol.  25  S.  Text:  Oime 
son  morta.     [B.  B :  Part.    C.  P. 

1628.  Lib.  2.  de  Concei-ti  spirituali 
con  alcuue  Sonate,  a  2,  3,  4  et  5  voci 
del  ...  Ven.  1628  Aless.  Vincenti.  5  Stb. 
4".     [Bologna,     br.  Mus :  B.  principale. 

1635  Musiche   concertate,   siehe  1623. 

1637.  Canzoni,  overo  Sonate  con- 
certate per  chiesa,  e  camera  a  2  et  a  3 
del  Cavaliere  T.  M.  Lib.  3 ,  op.  12  ... 
Ven.  1637  AI.  Vincenti.  4  Stb.  fol. 
(2  V.  1  Violone  u.  Bc.)  24  Nrn.  [B. 
Br.     Bologna. 

1638.  Curtio  precipitato  et  altri  Capricij 
composti  in  diuersi  modi  vaghi  e  leggiadri 
ä  voce  sola.  Lib.  2.  Op.  13  . . .  Ven. 
1638  Magni.  1  vol.  fol.  45  S.  23  Gesge. 
[Oxford  Ch.  Ch. 

1639  a.  II  2.  lib.  delle  Canzoni  da 
suouare  ä  tre,  2  V.  &  Basso.  Del  ... 
Con  il  B.  generale.  Op.  9.  Ven.  1639 
Aless.  Vincenti.  4  Stb.  4».  (2  C.  B.  Bc.) 
12  Canz.    (B.  Br.     Bologna.     B.  Kassel. 

1639  b.  Concerto  decimo  quinto,  nel 
quäle,  si  contiene,  Messe,  Salmi  di  piü 
sorti,  concertati  in  diuersi  modi,  con 
istrom.  &  senza.  A  2.  3.  4,  5,  6,  7,  8 
&  12.  Del  . . .  Ven.  1639  Ales.  Vin- 
centi. 13  Stb.  40.  2  Mess.,  2  Dom.  ad 
adj.,  7  Ps.,  1  Magn.  [B.  Br.  B.  M:  B  1. 
Modena:  V2. 

1640  a.  Pegaso  opra  musicale  l'un- 
decima  oue  s'odono  Sahni  Motetti.  Suonate, 
e  Letaniae  della  B.  V.  a  2,  3,  4  e  5  voci 
del  ...  Lib.  3.  Ven.  1640  Ales.  Vin- 
centi. 6  Stb.  40.  (6  Sing-  und  Violin- 
stim.) 16  lat.  Gesge.  1  Ganz.  f.  V.  u. 
Violone.  Nr.  1  Fuge  fuge.  Nr.  17  Lita- 
niae.     [ß.  Br.     B.  M:  A.  Bc.    Bologna. 


Merala,  Tarquinio. 


446 


Menüo,  Claudio. 


1640  b.  Arpa  Davidica  con  artificiosa 
inventione  composta,  la  quäle  da  3,  e 
4  voci  contraputinzata  obligata  ä  non  piü 
viste  maniere  con  insolita  vaghezza 
risuona.  Salmi  et  Messa  concert.  con 
alcuni  Canoni  iiel  fine  Del  . .  .  Op.  16  . . . 
Yen.  1640  AI.  Vincenti.  4  Stb.  4«.  13 
lat.  Gesge.  u.  2  Canoni.  [B.  Br.  Berlin 
gl-.  Kl.     Bologna. 

1642.    n  1.  üb.  Madr.  3  voc,  s.  1624  a. 

1644.     Müsiche  conc,  siehe  1623. 

1651.  II  4°.  libro  delle  Canzoni  da 
suonare  a  2,  &  a  3.  Del...  Op.  17. 
Yen.  1651  AI.  Yiucenti.  4  Stb.  4P. 
(2  Y.  B.  Bc.)  25  Ganz.,  3  Son.  u.  8  Sin- 
fonien.    [B.  Br. 

1652.  n  3.  lib.  delli  Salmi  et  Messa 
concertati  a  3  et  a  4  con  istrom.  &  senza, 
del  ...  Op.  18  . .  .  Yen.  1652  AI.  Yin- 
centi.  Die  Dedic.  vom  Komp.  in  Yenedig 
am  20.  Juli  1652  uuterz.  5  Stb.  4°. 
16  Gesge.  [B.  Br.  B.  B :  A.  Yiola.  Bologna. 

Mss.  B.  B.  Ms.  49 :  Laudate  pueri 
2  Sopr.   1  B.   2  Y.  Bc.   aus  1649.     Part. 

In  Ki'emsmünster  L.  Nr.  III  u.  lY : 
Litaneien  und  Psalmen. 

Ms.  Bologna  17.  Jahrb.  1  vol.  fol. 
Bl.  151 :  Spirate  o  venti.  —  1  Mot.  in  Gasp, 
Casati's  Raccolta  di  Motetti  1651. 

Ms.  74  Samlwk.  B.  Kgsbg.  einige  Mo- 
tetten in  P. 

Ms.  43  Cambridge  FW.  Madrig.  „Xo- 
minativo,  hie,  haec,  hoc",  3  voc.  P.  — 
Auch  in  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1746. 

Im  Ms.  in  Maild.  Cons:  Toccata  in 
Do  min.  per  cembalo. 

14  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (siehe 
Eitner  1  unter  Tai'quato  und  Tarquinio 
Merula).  Ferner  im  Matthj^fs  1646,  Piecen 
für  3  Yiolen. 

2  Canzoni  aus  1639  in  neuer  Ausg. 
(Eitner  2). 

Meriilo,  Claudio,  da  Correggio, 
(auch  nur  Claudio  da  Correggio 
genannt,  seine  Familie  führte  den 
Beinamen  Merlotti)  getauft  am 
8.  April  1533  in  Correggio,  gest. 
4.  Mai  1604  zu  Parma.  Seine  erste 
Anstellung  erhielt  er  am  7.  Dez. 
1556  als  Organist  am  Dome  zu 
Brescia,  darauf  wurde  er  am  22. 
(oder  2.)   Juli   1557*)   in   gleicher 


*)  Caffi  und  Bigi  wollen  aus  den  Do- 
kumenten den  2.  Juli  1557  als  Aus- 
stellungstag beweisen,  Catelani  dagegen 
den  22.  Juli  1557. 


Eigenschaft  als  2ter  Organist  an 
S.  Marco  in  Yenedig  mit  50  Duk. 
Gehalt  angestellt.  Am  8.  Febr. 
1563  erhält  er  20  Duk.  Zulage, 
den  30.  Sept.  1566  rückt  er  in  die 
erste  Stelle  als  Organist.  1584 
wurde  er  nach  Parma  an  die  her- 
zogl.  Kapelle  als  Organist  mit 
225  Lire  in  Gold  berufen.  Nach 
der  Dedications-Unterschrift  zu  den 
Gstim.  Motetten  befand  er  sich 
aber  schon  am  15.  Juni  1583  in 
Parma.  M.  gründete  1566  mit 
Fausto  Bethanio  in  Yenedig  eine 
Notendruckerei  nebst  Yerlag  und 
gab  eine  Anzahl  Notenwerke  heraus. 
Er  nennt  sich  als  Yerleger  fast 
durchweg  nur  Claudio  da  Corregio 
(siehe  die  Drucke  von  Conforti, 
Fiesco,  Dom.  Michel,  Bastini  u.  a. 
von  1567  und  die  Samlwk.  im 
Eitner  1  im  Register).  1571  muss 
er  seinen  Anteil  an  dem  Besitze 
an  Giorgio  Augelieri  verkauft  haben. 
Nach  Draghi's  Dialoghi  von  1624 
p.  134  wäre  er  auch  eine  Zeit  lang 
in  Mantua  am  Hofe  angestellt  ge- 
wesen, doch  glaubt  Catelani,  dass 
dieser  Aufenthalt  nur  besuchsweise 
und  daher  vorübergehend  stattge- 
funden haben  kann.  Beweis- 
führende Dokumente  sind  bisher 
darüber  nicht  aufgefunden  worden. 
M.  beschäftigte  sich  auch  mit  Orgel- 
bau. Catelani  giebt  p.  30  eine 
Beschreibung  einer  von  ihm  er- 
bauten Orgel.  Als  Komponist  von 
Orgelpiecen  ist  das  instrumentale 
"Wesen  besonders  hervorzuheben, 
welches  sich  von  der  Nachahmung 
des  mehrstimmigen  Gesanges  völlig 
loslöst.  Er  legte  auf  rollendes 
Figurenwerk  ganz  besonderen AYert. 
(Quellen:  Catelani:  Memorie  della 
vita.  Mil.  (1859).  —  Bigi,  Dottor 
Quirino  B.  Correggese:  Di  Cl. 
Merulo,  Parma  1861  Carmignani. 
8«.     71  S.  mit  Portr.  [beide  B.  B.] 


Meiulo,  Claudio. 


447 


Merulo,  Claudio. 


Caffi  1,  55.  Ambros  3,  519.  AYiuter- 
feld's  Gabrieli.  —  Fetis  nach  Cate- 
laui.  Caffi  und  Bigi  geben  eine 
Bibligr.  der  Merulo'schen  Werke 
mit  Abdruck  der  Dedicat.  u.  des 
Inhalts,  jedoch  ohne  Fundorte. 

Missai-uui  5  toc.  Lib.  1.  Yen.  1.573 
ap.  filios  Ant.  Gai'daui.  5  Stb.  qu.  4^ 
4  Messen.  [Hofb.  Wien:  B.  5a.  Danzig 
Marienkirche.  Haberl.  R.  C.  of  Mus : 
C.  T.  B. 

. . .  Misse  due,  cum  octo,  et  12  voci- 
bus  concinende.  Additeq;  Lytaniae  B. 
M.  Y.  8  voc.  Xuperrime  impressae,  cum 
parte  orgauica.  Yen.  1609  Angel.  Gar- 
danus &  fratres.  13  Stb.  4P.  Missa  Cara 
la  vita  mia  h  8.  Sopra  il  Madr.  di  Jaches 
vueil  a  5.  Missa  Benedicam  Dnura.  ä  12. 
Sopra  il  Motet.  di  A.  Gabrieli  ä  12.  1 
Letanie  ä  8  voc.  Ediert  von  seinem 
Neffen  Giacinto  Merulo.  [Bologna  fehlt 
Org.     B.  B:  11  Stb.  fehlt  B  2. 

über  1.  sacrarum  cantionum  5  voc  . .  . 
Yen.  1578  Ang.  Gardauus.  5  Stb.  ([n4P. 
[Bologna. 

Lib.  2  sacrarum  cantionum  5  voc.  . . 
Yen.  1578  Ang.  Gard.  5  Stb.  f\u.4P. 
[Bologna.     Bologna  Petronio. 

II  1.  lib.  de  Mottetti  a  G  voci  nouam. 
composti  .  ,  .     Yen.  1583  Ang.  Gardauus. 

6  Stb.     40.     21  Nm.    [B.  D.    br.Mus:  T. 

—  Milano  1586  Franc.  &  gli  heredi 
Tiui.     [T.  in  Wolfenb. 

—  Xouam.  ristamp.  Ib.  1595.  6  Stb. 
4P.  21  Nrn.  [Bologna.  B.  Kassel.  Proske 
fehlt  6  a.     B.  A.     Ferrara. 

...  II  2.  libro  de'Motetti  ä  6  voci, 
con  giimta  di  molti  a  7  per  coucerti,  & 
per   cantare   . . .      Yen.    1593    A.    Gard. 

7  Stb.  40.  25  Gesge.  [Bologna.  Proske 
fehlt  6  a.  7  a.     B.  A. 

H  3.  lib.  de  Motetti  a  6  voci.  Yen. 
1605  Aug.  Gardano.  6  Stb.  40.  [B.  B. 
fehlt  Altus.     E.  C.  of  Mus :  T. 

Sacromm  concentuum  8.  10.  12  et 
16  voc.  Lib.  1.  Yen.  1594  Gard.  8  Stb.  ? 
40.  27  Gesge.  [B.M.  Proske  fehlt  6  a. 
7  a.  vox.  B.  A.  10  Stb.  ?  (die  8.  Stimme 
fehlt). 

II  1.  lib.  de  Mot.  del  Sigr.  ...  Ms.  in 
4t>,  in  P.  72  BU.     [Bologna. 

...  II  1.  lib.  de'Madrigali  a  5  voci 
di  . . .  Yen.  1566  appresso  Claudio  da 
Correggio,  &  Fausto  Bethanio  Comp, 
ö  Stb.    qu40.    29  Madr.     [B.  M.     Florenz 

B.  n.    Lincoln  Ch.  L.    Modena:  A.    Amst: 

C.  br.  Mus. 

...  II  2.  lib.  de  Madi-igali  a  5  voci  . . . 


Yen.   1604   Ang.   Gai-d.     5  Stb.     4*>.     20 
Madr.     [Bologna. 

11  1.  lib.  de  Madr.  a  4  voci  di  ... 
Yen.  1579  Ang.  Gai'd.  4  Stb.  qu40. 
22  Madr.  u.  Canzoni.  [Bologna.  Yeued. 
Mai-co:  C  T.  B. 

—  Milano  1588  Franc.  &  gli  heredi 
di  Sim.  Tiui.  5  Stb.  4^^.  Yermehrt  um 
einen  Dialogo  von  Gio.  Cavaccio  auf  die 
verstorbene  Yirgiuia  Santi,  Frau  des  Gio. 
Florio  „musico  eccellentis.''     [B.  B:  T. 

...  II  1.  lib.  deMadrigali  a  3  voci  . . . 
Yen.  1580  Ang.  Gard.  3  Stb.  qu40. 
21  Madr.  [Bologna.  Brüssel,  br.  Mus. 
Yened.  Marco:  T.  Celle:  C  B.  In  Florenz 
eine  Ausgabe  Eoma  1565  Dorico. 

—  Milano  1586  Franc.  &  gli  heredi  di 
Simon  Tiui.     3  Stb.     qu40.     [Bologna. 

Canzoni  d'intavolatura  d'organo  di  .  . . 
a  4  voci,  fatte  alla  francese.  Lib.  1.  Yen. 
1592  Ang.  Gard.  1  vol.  in  4P.  9  Orgel- 
sätze.    [B.  Basel. 

Canzoni  d'intavol.  d'org.  Lib.  2,  a  4 
voci,  fatte  aUa  francese.  Dato  in  luce 
da  Giacinto  Merulo.  Yen.  1606  Ang. 
Gard.  1  vol.  in  fol.  19  BU.  mit  dem 
Poi-tr.  des  Autors.    [Kat.  Rosenthal  1888. 

—  Lib.  3  (dito)  a  5  voci,  fatta  alla 
frimc.  Date  in  luce  da  Oiac.  Merulo. 
Dj.  1611.   fol.   SOS.    [Eat.  Eosenthai  1888. 

Eicercari  d'intavolatiira  d'organo  di  . . . 
lib.  1.  Yen.  1567.  qu4«.  Auf  dem  Titel 
wird  er  Organist  an  S.  Marco  genannt 
und  auf  der  Eückseite  des  Titels  werden 
11  Bücher  Orgelkomp.  von  ilim  angezeigt 
und  1  Buch  von  A.  Gabrieli.  Die  Notie- 
rung geschieht  auf  2  Notensystemen  zu 
5  und  8  Linien.  Das  Buch  enthält  auf 
78  S.  8  Ricercari.     [B.  B. 

—  II  1.  hb.  de'Ricereari  da  cantai'e 
a  4  voci.  Lib.  1.  Yinegia  1574  Ant. 
Gardano.    4  Stb.    qu40.    [A'erona  S.  f:  B. 

Eicercari  d'intavolatura  d'organo  di  . .  . 
Lib.  II.  1607.  Lib.  III.  Yeuetia  1608. 
Dies  sind  jedenfalls  spätere  Auflagen. 
[BologTia. 

Messe  d'intavolatura  d'organo,  liv.  lY. 
Yinetia  1568.  qu4°.  [Rom  Cecüia,  siehe 
unten  neue  Ausg.  von  Labat. 

Toccate  d'Intavolatvra  d'organo  di  . . . 
Lib.  1.  Roma  1598  Sim.  Yerovio  (in 
Kupfer  gestochen)  1  vol.  fol.  43  S. 
9  Toccat.  [B.  B.  B.  M.  C.  P.  Florenz. 
B.  Wagener.     Brüssel.     Bologna. 

Toccate  d'Iutauolatura  d'organo  di  . . . 
Lib.  2.  Roma  1604  Sim.  Yerovio  (in 
Kupfer  gestochen)  1  vol.  fol.  2  Bll. 
49  S.  10  Tocc.  [Berlin  Kircheninstit. 
B.  B.  B.M.  B.  Wagener.  Brüssel.  Bo- 
logna. 


Merulo,  Claudio. 


448 


Merulo,  Giov.  Ant. 


--  Neue  Ausg.  Toccata  &  Ricercata  per 
organo.  Auuo  1598  e  1605  (?)  moder- 
nameute  trascritti  da  Ang.  Catelani.  Mi- 
lauo,  Tito  &  G.  Eicordi.  4  Seit.  [B. 
Wagener  (angehängt  an  Catelaui's  Bio- 
graphie). 

Livre  IV"  des  oeuvres  d'orgue  .  . . 
(Venise  1568)  d'apres  un  Ms.  de  la  Bibl. 
de  l'aucien  Couvent  des  Augustius  de 
Toulouse ;  Ms.  recueilli  et  transcrit  en 
notation  moderne  par  J.  B.  Labat.  Paris, 
S.  Eichault.  S«.  U,  92  Seiten  mit  3 
Messen  u.  3  Credo.   [B.  Wagen  er.   Brüssel. 

Merulo  gab  auch  im  Jahre  1569,  als 
er  die  Verlagsanstalt  besafs,  das  Sumlwk. 
1543  c.  (Eitner  1)  von  neuem  ohne  Aeude- 
rung  heraus,  betitelt:  MotectaiTim  divini- 
tatis  üb.  primus  que  5  absolute  vocibus  . . . 
Ven.  1569  Claudius  Correggiatis.  qu4*'. 
[Bologna  nur  5  a  vorhanden. 

Andere  Samlwk.  siehe  Eitner  1  im 
Register. 

Ms.  Augsburg:  Occhi  che  fia  8  voc. 
Nr.  147,  35. 

Mss.  B.  B. :  W  36  Nr.  488—497 ,  10 
Toccaten  f.  Orgel.  —  W  25,  2  Missae  aus 
1609.  —  W  25,  148:  S])iritus  sanctus 
7  voc.  —  W  35,  395 :  Tra  pure  nevi  6  voc. 
—  T  137  allerlei  Gesge.  sämtl.  in  P.  — 
Ms.  Z  28,  eine  Part,  von  1599,  7  Motett.  zu 
6—8  Stim.  auf  S.  44.  46.  103.  105.  143 
bis  146.  —  L  324  Madrig.  a  5  v.  in  P. 

Mss.  B.  M.  10  Motetten  zu  5  St.  in 
P.  In  alten  Mss.  Mot.  f.  Orgel  gesetzt 
u.  1  Madr.  zu  8  Stim. 

Mss.  B.  Proske,  Nr.  774,  775  u.  1012 
allerlei  Gesge. 

Ms.  Dresd.  Mus.  A  434  ein  Maguific. 
12  voc.  P.  —  In  Ms.  Da  48  Nr.  58: 
Vos  qui. 

Mss.  B.  L.  9  Motett.  zu  5,  6  u.  8  Stim. 

In  B.  Br.  7  Gesge  im  Ms. 

Mss.   B.  Gr.  Hodie   beata  virgo  Maria 

5  voc.     Ms.   XLIX    u.  L  fehlt  T  2.    — 
0  altitudo  6  voc.  Nr.  50.  —  In  deo  speravit 

6  voc.     Nr.  85. 

Mss.  B.  Danzig,  q  99  fehlt  B.  u.  5  a: 
4  Missae:  1.  Benedictus  es  coelorum.  2. 
Susanne  ung  ]our.  3.  Onques  amour. 
4.  Aspice  dno. 

Jubilate  Deo  omnis  terra  6  voc.  Nr.  32 
in  Ms.  q89  a  — f,  6  Stb.     [B.  Danzig. 

Ratsbibl.  in  Thorn ,  Orgeltabul.  von 
1594—1605    euth.     Iiliniges    von   Merulo. 

Hofb.  AVien,  Ms.  16705,  3:  Veni  sancte 
Spiritus  6  voc.  Chorb.  Ms.  16707,  9: 
Missa  sup.  Benedicam  Dnum.  12  voc. 
3  Choi-b.,  das  1.  fehlt.  Ms.  16708,  18: 
Magnificat  12  voc.     Chorb.  1  fehlt. 

59  Gesge,  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 


dazu  kommen  noch  in  Bonagiunta's  1.  lib. 
Canzon  napol.  1565  1.  Tanto  tanto  d'adoro. 
2.  AUa  Sibilla  me  ne  vo.  —  In  Monte- 
verdi's  2.  lib.  della  musica  1608:  Mirami 
vita.  —  In  G.  B.  Mosto's  1.  lib.  Madr. 
1578,  3  Madr.  -  In  Striggio's  1.  lib. 
delli  Madr.  6  v.  1578:  L'alma  mia  fiamma. 

—  In  Blessi's  1.  lib.  deUe  greghesche 
1564:  1.  Donna  se  l'occhio  4  v.  2.  Cor 
mio  senza  7  v.  —  In  Bonagionta's  Corona 
della  morte  1568:  2  Gesge.  • —  In  An- 
ton elli's  I  dolci  frutti  1570  ein  Gesg.  — 
In  Mosto's  1.  lib.  della  Ghirlandia  mus. 
1577  vier  Gesge.  ■ —  In  Yincenti  &  Ama- 
dino's  Musica  de  diversi  1584  drei  Gesge. 

—  In  Sabbio's  L'amorosa  1588  ein  Gesg. 

—  In  Ang.  Gardauo's  Dialoghi  mus.  1590 
ein  Gesg.  —  In  Vincenti's  Nuova  spoglia 
amorosa  1593  zwei  Gesge.  —  In  desselben 
Vittoria  amorosa  1596  ein  Gesg.  —  In 
Amadino's  Floriudo  5  voci  1593 :  D'una 
gioia.  —  In  Orf.  Vecchi's  Scelta  de  Ma- 
drig. 1604  ein  Italien.  Gesg.  nach  einer 
Motette.  (Siehe  Ncäheres  im  Vogel  2, 
Samlwk.)  In  Terzi's  Lautenbuch  1593, 
in  B.  Schmid's  Orgelbüchern.  In  Woltz' 
Tabulatur,  3.  Teil  Nr.  15—24:  10  Cauz. 
franc.  f.  Klavier.  —  In  Diruta's  Trausil- 
vano  1625. 

In  neuen  Ausgaben  aufser  den  bereits 
verz.  in  Eitner  2  noch  5  Toccaten,  Oeuvres 
d'orgue  u.  1  Mot.  Ferner  in  Commer's 
Musica  Sacra  Bd.  20,  27  u.  28  vier  Mot. 
zu  5  Sthn.  Im  Ritter  Nr.  3  ein  Orgel- 
stück. 

Im  Bertolotti  55  u.  56:  2  Briefe  vom 
4/1.  1566  an  Ilorzg.  von  Mantua,  gez. 
in  Venedig  mit  Meruli  da  Correggio. 

Merulo,    (xiacinto,    Neffe    des 

Claudio  und  2ter  Sohn  des  Bar- 
toloraeo  M.  Catelaui  giebt  seine 
Geburt  mit  1598  an,  da  er  aber 
1606  u.  1609  schon  Werke  seines 
Onkels  herausgab,  so  muss  man 
das  Geburtsjahr  um  ein  Bedeuten- 
des zurücksetzen.  Er  folgte  1604 
seinem  Onkel  als  Organist  am  Hofe 
zu  Parma.  Von  seinen  Komposi- 
tionen ist  nur  bekannt: 

Madrigali  a  4.  voci  in  stile  inoderno 
di  .  . .  Lib.  1.  Con  uua  Canzoue  ä  4. 
sopra  quoUa  bella  Amor,  da  suouare  con 
gli  instrumeuti  .  . .  Ven.  1623  B.  Magni. 
4  Stb.  4".  20  Gesge.  u.  1  Instrumental- 
Cauzone.     [Bologna:  C.  A.  B. 

Merulo  (Merulus),  Oiovanni 
Antonio,  war  vom  12.  Sept.  1551 


Merville. 


449 


Messaus. 


bis  1552  päpstl.  Sänger,  dann  ist 
er  wieder  1579  in  den  Rech- 
nungen angeführt  und  wurde  1587 
vom  Sängerkollegiuin  zum  Kapell- 
meister auf  ein  Jahr  gewählt.  Bis 
dahin  war  dies  Amt  nur  ein  Ver- 
waltungsamt und  wurde  von  einem 
Nichtmusiker  bekleidet,  der  vom 
Papste  erwählt  war.  Merulo  ist 
der  erste,  der  als'Musiker  diesen 
Posten  bekleidete  und  wurde  diese 
Einrichtung  vom  Papst  Sixtus  V. 
eingeführt  (Viertel].  3, 279.  Haberl's 
Jahrb.  1891,  84). 

Blerville,  ...  ein  Lautenist  oder 
Harfenist  des  17.  Jhs.,  der  im 

Ms.  44  (F.  IX.  58)  der  B.  Basel  mit 
zwei  AUemandeo,  1  Courante  und  1  un- 
leserlichen Tousatzbezeiclinung  vertreten 
ist  (siehe  Kat.  S.  96).  Im  C.  P.,  Ms.  eines 
Lautenbuches  (s.  Kat.  p.  485)  ist  er  auch 
vertreten. 

Morviii,  siehe  Mercer. 

Merweii,  Fraiis  Jacobszooii 
Tan,  Organist  um  1548  an  der 
waalschen  Kirche  in  Leyden 
(Bouwst.  2,  169). 

Merz,  Jobaiin  Konrad,  um 
1655  dritter  Schulkollege  und  Or- 
ganist zu  Weyden  in  der  Ober- 
pfalz, war  vordem  Musikus  an  der 
fürstlich  Sachsen- Lauenburgischen 
Kapelle  zu  Schlackewehrt  (Matthe- 
son  1,  261). 

Merz,  Michael,  1753  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  München  mit 
152  Gld.  (Kreisarchiv). 

Mes,  Gerardus,  ein  Schüler 
Clemens  non  papa,  wie  er  sich 
selbst  bez.,  gab  nach  Willems 
(Oude  vi.  Lied^  1848  p.  XXVI  An- 
merkung) die  Sonterliedekens  das 
8.  9.  10.  u.  11.  Buch  heraus.  Die 
Tenorstim.  befand  sich  1833  im 
Besitze  des  Jac.  Koning's,  betitelt: 

Souter  Liedekens  V,  het  VIII  Musyck- 
Boexken,  niet  4  Partien,  zijude  41  l'sal- 
men  Davids,  gecompoueerd  bij  Gherardus 
Mes,  Discipel  van  Jacobus  Clemens  non 
Papa,  te  singen  en  te  speelen  op  diversche 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  G. 


Instrumenten.  Antwerpen  15G1  TU.  Su- 
sato.  fiu40.  Das  9.  Buch  euth.  41  Ps., 
das  X.  43  und  das  XI.  28  Psalmeu 
(Bouwst.  1,  24).  Im  br.  Mus.  vom  8.  bis 
11.  Buche  der  Super,  u.  Contratenor. 

Im  Samlwk.  1556 f  eine  Steilige  Mo- 
tette zu  5  Stim.  (Eitner  1). 

Mesang-eau  (Mesangean?). 

Im  Besardus  1617,  Novus  Partus  im 
3.  Teile  eine  Courante.  2  Tänze  im  Ms.  44 
der  B.  Basel.  Lautonpiecen  in  einem  Ms. 
des  Cons.  zu  Paris,  betitelt:  Eecueil  des 
plus  beUes  pieces  de  lut  (s.  Kat.  485).  — 
Ms.  Vm  2659  qu40  Lautenb.  in  Paris  Nat. 
einige  Piecen. 

Meseng-e,  Pierre,  Kanonikus  an 
der  Kathedrale  zu  Kouen  und 
Knabenlehrer  der  Sängerkuaben 
um  1504.  Beschäftigte  sich  auch 
mit  Orgelbau  (Pougin). 

Meschiniere, 

mis  eu  mus.  p.  . .  le  tout  a  3  pt.  Douai 
1611    J.  Bogart.      [Brüssel  Sup.   u.  B.   ä 

28  S. 

Meslanges  a  1 — 5  part.,  siehe 
Ballard  1649. 


Mesleyesek, 


wahrscheinlich 


ist  damit  Joseph  MijsJiwecxek  ge- 
meint. Unter  obigem  Namen 
kenne  ich  ein 

Concerto  per  il  Fl.  trav.  conc.  con  2  V. 

2  Ob.  2  Cor.  Va.  e  B.  Ms.  Stb.  hochf. 
[Stadtb.  Breslau,  18.  Jh. 

Messaus,  Oiiglielmus,  ein  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  den  Fotis  fälsch- 
lich Georg  M.  nennt,  bez.  sich  in 
den  Diucken  von  1633  und  1635 
als  Phonascus  an  der  Kirche  St. 
"VValburg  in  Antwerpen.  Man 
kennt  von  ihm: 

Missae  5,  6,  8,  10  et  12  voc.  c.  Bc. 
ad  org.  . .  Moteta  aliquot  10  ac  12  voc. 
Antverpiae  1633  haered.  Phalesius.  [Einst 
im  Besitze  La  Fage,  siehe  3,  34:  Bassus, 
enth.  13  Messen  imd  3  Mot]  3  nieder- 
ländische 4  stim.  Lieder  im  Samlwk.  1636 
(Eitner  1  u.  M.  f.  M.  23,  220).  Nach  Fetis 
sollen  sich  in  einem  mir  unbekannten 
Samlwke.  von  J.  B.  Ala,  Pratum  musicum, 
Antv.  1634  die  Motetten  befinden :  1.  Beata 
regiua  3  voc.  Nr.  16.    2.  0  quam  suaviter 

3  voc.  Nr.  25.  —  In  desselben  Luscinia 
1633  ein  Tonsatz.  ■ —  Straeten  1,  103  zeigt 
noch  den  Druck  an :  Cautiones  sacrae  8  voc. 
Antv.  1635  Phalesius,  mit  Abdr.  der  Dcdic. 

29 


Messe. 


450 


Mestrino. 


u.  des  Reg.   In  Pevemage's  Laudes  Vesper- 
tinae  1604  vier  Tonsätze. 

Messe 

du  XTfTe  siecle  traduite  en  notation 
moderne  et  precedee  d'une  introductiou, 
par  E.  de  Coussemaker.  Tournai  1861 
Malo  &  Levasseur.  fol  mit  Facs.  [B.B. 
Brüssel. 

Messe  (Note  sur  la)  grecque  qiii  se 
chantait  autrefois  k  l'abbaye  royale  de 
St.-Denis  le  jour  de  l'octave  de  la  fete 
patrouale ,  par  M.  A.  J.  H.  Vincent. 
Paris  1864  Didier  &  Co.     8«.     [Brüssel. 

Messa  e  Salmi  (6)  ...  di  choro  de 
Musica  S.  Udalrico  in  Augusta  1662 
Andrea  Erfurt.  Verlag  von  Joh.  "Weh. 
4"^  enth.  8  Nrn.  von  3—12  Stim.  (1  Messe 
5  V.  c.  5  instr.,  4  rip.,  6  Ps.  1  Magnif. 
a  12  voc.  c.  2  Violini  se  place.  15  Stb. 
in  B.B.  B.  Lpz:  A.  Upsala  13  Stb. 
C  1.  2.  V.  1.2.  Tenore  Viola,  Alto  Viola, 
Basso  Viola.  Alto  coneert.  B.  conc.  C. 
ripieno,    Ten.   lip.     A.  rip.     B.  rip. 

Siehe  auch  unter  S.  M.  C.  Das  fol- 
gende "Werk  scheint  dasselbe  zu  sein  in 
einer  späteren  Ausg.,  doch  ist  mir  Näheres 
unbekannt : 

Messa  e  Salmi,  dedic.  al  Rev.  Ber- 
nardo  . .  .  Abbate  del  ...  Monastero  a 
St.  Udalrico  od  Afra.  Augusta  1672. 
[br.  Mus.  besitzt  4  Stb.  u.  Organum. 

Ms.  Codex  in  fol.  B.  Proske  Nr.  772 
enth.  8  Messen,  2  Maguific.  u.  1  Mot. 
ohne  Autoren  zu  4  St.  1548  von  Jo. 
Stengl  geschrieben. 

In  B.  M.  zahlreiche  anonyme  Messen 
(siehe  den  gedr.  Kat.  der  Mss.). 

Messen  (Missae)  zu  4  und  5  Stim. 
Hds.  Sanilwk.  in  Rostock,  enth.  21  Messen 
von  Jean  (?)  Berchem  Nr.  1.  Clemens 
n.  p.  Nr.  13.  16.  18.  19.  Th.  Crecquillon 
Nr.  9 — 11.  Joh.  Galliculus,  Officium  pa- 
schale  Nr.  6.  Th.  Kellner  Nr.  17.  Lupus 
Nr.  21.  Chr.  Morales  Nr.  12.  14.  15. 
20.  Jean  Mouton  Nr.  7.  8.  Josquin  des 
Pres  Nr.  2.  3.  5.  Joh.  "Walther,  Credo 
Nr.  4. 

Messa  breue  a  4  voci  con  Trombe, 
Tjnnpani,  4  Violini  et  Oboi.  Ms.  P.  qufol. 
Am  Ende:  Finis  in  N.  D.  Manheim  1751 
die  3.  junij.  [B.  Kassel  ohue  Signatur-, 
Kat.  Anhg. 

Messa  a  8  voci,  2  V.  2  Ob.  2  Cor. 
Vcl.  Tymp.  et  Org.  Paris,  17  Stb.  fol. 
[R.  C.  of  Mus. 

In  B.  Einsiedelü  zalilreiche  Messen  im 
Ms.  ohne  Autoren,  in  P. 

Im  br.  Mus.  im  Ms.  zahlreiche  anonyme 
Messen  (siehe  gedi\  Kut.  der  Ms.). 

Siehe  auch  unter  Missae. 


Messemaeckers,  A. .  .,  Zeit  un- 
bekannt, gab  heraus: 

Le  Tombeau,  Romance.  La  Haye,  F. 
L.  Donij.     [B.M. 

Messemaekers,  Hendrik,  geb. 
den  5.  Nov.  1778  zu  Venloo,  lebte 
noch  1862  in  Brüssel,  84  Jahr  alt. 
Bildete  sich  zum  Klavierspieler 
aus,  trat  dann  in  den  Dienst  des 
Baron  von  Hooghvorst  in  Belgien 
und  liefs  sich  später  als  Lehrer 
in  Brüssel  nieder.  Er  schrieb 
einige  Opern,  sehr  viel  Klavier-  u. 
Kammermusik  (Fetis).  Nachweis- 
bar ist  nichts. 

Messens,  s.  Massenus,  Petrus. 

Messerer,  Clemens,  Posaunist 
a/d.  HofkapelJe  in  Wien  mit  100 
Gld.  jährlich  von  1793  bis  1807 
(Köchel  1). 

Messia,  Antonio; 

wird  in  Ancina's  Samlwk.  Tempio  ar- 
monico  1599  eiu  ausgezeichneter  Musiker 
genannt  (Vogel  2,  482). 

Messier,  Antonio,  erster  Violi- 
nist ad.  Hofkapelle  in  Turin,  am 
28/5  1756  mit  200  Lire  angestellt, 
stand  noch  am  11/1  1785  mit 
450  L.  in  Diensten  (Ricordi  Gaz- 
zetta  1891,  456). 

6  Concerti  a  V.  et  orch.  m  6  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Mss.  in  B.  Karlsruhe,  gez.  mit  G.  A. 
Le  Messier;  ich  glaube  nicht,  dass  es  ein 
anderer  Autor  als  der  obige  ist: 

Nr.  296.     Sinfonia    con    Corni    caccia, 

2  Viel.     2  Cornu,  1  Vcl.  Dd.  Stb. 

Nr.  281.  282.  2  Concerti  1.  con  FI. 
trav.  Fl.  trav.  2  V.  B.  3  Sätze  Gd. 
Gm.  Gd.  2.  con  2  Fl.  o  V.  c.  2  Fl.  2  V. 
Vcl.    3  Sätze. 

Nr.  283  —  295.     13  Trii   ä  2  V.  e  B. 

3  Sätze,  doch  vielfach  das  Adagio  als  1. 
Satz  mit  2  folgenden  Allegri,  meist  in 
ein  imd  derselben  Touart. 

Messing,  Frederick,  trat  1762 
in  London  als  Waldhornist  in  Kon- 
zerten auf  (Pohl  2,  373).  In  John 
Simpson's  Companion  1  Tonsatz 
für  Instrum. 

Mestrino,  Nicolo.  Eine  Ein- 
gabe   desselben    an    die    Eegentin 


Mestrino. 


451 


Metallo. 


von  Belgien  vom  18.  Aug.  1786 
teilt  das  Nähere  über  sein  Leben 
2iiit:  geb.  1748  zu  Mailand  (gest. 
im  Sept.  1790  zu  Paris),  bildete 
sich  zum  Yiolinisten  aus,  begab 
sich  auf  Reisen,  kam  im  Novemb. 
1780  in  die  Kapelle  des  Fürsten 
Esterhazy.  ging  1785  nach  Press- 
burg, trat  in  die  Kapelle  des  Grafen 
Ladislaus  von  Erdüdy  und  bewarb 
sich  1786  um  den  durch  N.  Croes 
Tod  erledigten  Kapellmeisterposten 
a/d.  Brüsseler  Hofkapelle.  Er  be- 
fand sich  zur  Zeit  schon  in  Brüs- 
sel und  rühmt  sich,  dass  er  aufser 
seiner  Muttersprache  auch  deutsch 
und  französisch  spricht.  Er  er- 
hielt den  Posten  aber  nicht, 
sondern  AVitzthumb.  M.  ging  nach 
Paris,  trat  im  Concert  spirituel 
auf,  erhielt  den  Dirigentenposten 
an  der  1789  neu  gegründeten 
Opera  Italien  und  starb  im  Sept. 
1790  (Fetis.  Straeteu  2,  231 
schreibt  Fetis  aus,  obgleich  er  nur 
„unedierte  Dokumente"  nach  dem 
Titelbl.  benutzt).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Concerto  pour  le  Y.  av.  d'orch.  Nr.  4. 
Paris  fol.    Stb.     [br.  Mus. 

Concerto  Nr.  5,  id.  Paris  fol.  Stb. 
[br.  Mus. 

7.  Concerto,  id.  Paris  fol.  Stb.  [Paris Nat. 

8.  Concerto ,  id.  oeuvre  posth.  Paris 
fol.  Stb.     [Paris  Nat.      Lübeck  (in  Adur). 

Concerto  9  ä  V.  princip..  2  V.  A.  et 
B:  2  Hautb.  2  Cors.  Paris,  Sieber.  9  Stb. 
fol.     [B.  M. 

10.  Concerto,  id.  in  Gd.  Paris,  Sieber. 
[Lübeck. 

Concerto,  id.  Paris,  H.  Nadermann. 
9  Stb.     [B.  M. 

Concerto  in  A  p.  Y.  ed  orch.  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Concerto  ä  Y.  princ.  c.  Y.  Ya.  FI. 
Ciarinett.  Cors,  Fag.  e  Basso.  15  Stb. 
Ms.     [B.  M. 

Concerto  in  B.  a  Y.  (av.  orch.)  Paris. 
Stb.     fol.     [br.  Mus. 

Concerto  ä  Y.  princ.  av.  orch.  Ms. 
Stb.     [Lübeck. 

Das  Cons.  zu  Mailand  besitzt  12  Con- 
certos  p.  Y.  piinc.  av.  acc.  d'orch.  Paris 


chez  Sieber,  chez  Imbault,  chez  Nader- 
man  in  Stb.  ohne  Nr.-Angabe. 

In  B.  Darmst.  die  Konzerte  Nr.  1.  9. 
10.  12  XL.  zwei  ohne  Angabe  in  Pariser 
Drucken  in  Stb. 

The  celebrated  Capiiccio  Arpeggio  for 
2  Y.     London,    fol.     [br.  Mus. 

Duo  tres  facile  et  curieux  p.  2  Y. 
Mayence,  B.  Schott  fils.  1  Bl.  [B.  Wa- 
gener, mit  B.  Mestrino  gez.? 

3  Duos  p.  2  Y.    Ms.  1000,  22.    [Dresd. 

3  Duets  conc.  for  2  Y.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

3  Duos  p.  2  Y.  4.  liv.  de  duos.  Paris, 
Le  Duc.     [Mailand  Cons. 

Fautaisie  et  Yariations  p.  V.  seul. 
Paris.     [Paris  Nat. 

A  grand  Solo  for  the  Y.  with  an  acc. 
for  a  Ycl.  (ad  üb.)  London,  fol.     [br.  Mus, 

Yariations  pour  le  Y.,  oe.  posth.  Yienne, 
Bureau.     [Maild.  Cons. 

Modulations  ou  Exemples  pour  passer 
d'uu  ton  ä  l'autre  pour  le  V.  Yienne, 
Cappi  e  Diabelli.     [Maild.  Cons. 

12  grands  Solos  ou  Etudes  pour  le 
Yiolon  choisies  dans  les  ouvrages  de  M. .  . 
divise  en  4  Livres.  Paris,  ß.  Yigueiie 
Nr.  18.  fol.  [B.  B.  B.  Wageuer  nur 
2  livr. 

Caprices  ou  Etüde  du  Yiolon  dedies 
aux  Amateurs  par  Mestrino.  Yienne, 
.Jean  Cappi.  fol.  (nur  für  Y.  solo).  [Dresd. 
Mus. 

—  Paris  chez  Cochet.     [B.  B. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  noch 
Sonaten,  Duos  und  Yariatiouen,  6  Werke 
op.  2,  4  u.  ohne  opus. 

Duos  finden  sich  auch  in  Castelüni's 
24  Duos,  1815.  —  Ein  Capriccio  in  David 's 
hoher  Schule,  Heft  19. 

Metallo,  Grrammatico  (Grami- 
nazio),  in  Bisaccia  (Neapel)  geb. 
(nach  Kat.  3,  246  Bologna),  wo  er 
noch  1577  lebte  (Dedic.  zum  2. 
Buche  Canzoni  3  v.  1577);  1602 
bez.  er  sich  als  Kapellmeister  an 
S.  Marcuola  und  da  die  Dedic.  in 
Alessandria  in  Aegypten  am  15/9 
1601  von  ihm  unterz.  ist,  so  kann 
man  dort  wohl  seinen  Wolmort 
suchen.  Romano  Miclieli  fand  ihn 
im  Alter  von  74  Jahren  in  Ye- 
uedig  (Musica  vaga  e  artificiosa 
1615).  Yon  seinen  Werken  kennt 
man: 

Del  Metallo  Messe  comodissime  a  4  voce 

29* 


Metallo. 


452 


Metastasio. 


pari.  Nouam.  coniposte  . .  Lib.  6.  Yen. 
1602  Vinceuti.     4  Stb.     4".     [br.  Mus. 

Del  Metallo  . . .  Messe  a  5  v.  con  2 
Motetti  . .  cou  il  Basso  per  sooar  nell' 
organo  . .  Op.  17.  Yen.  1610  Yincenti. 
5  Stb.  40.  [br.Mus:  C.  A.  T.  B.  Bc, 
vielleicht  fehlt  die  5  a  vox. 

Del  Metallo  Messa,  Motetti,  et  vn  Mag- 
nif.  a  5  v.,  con  vn'altro  Magnif.  et  Mo- 
tett.  ä  6,  &  vn  circolo  musicale.  Op.  21. 
Yen.  1611  Yincenti.  6  Stb.  4».  [br. 
Mus:  fehlt  5a.     Haberl  inkompl. 

...  II  1.  libro  de  Motetti  a  3  voci, 
con  una  Messa.     Nuouani.  comp. .  .   Yen. 

1602  G.  Yincenti.     3  Stb.   4».     [Bologna. 
Del  Metallo  Motetti  a  5  voci  con  vna 

Magnif.  a  10,  et  il  B.  per  sonar  nell'org. 
Op.  18.  Yen.  1610  Yinc.  5  Stb.  4". 
[br.Mus:  C.  A.  T.  B.  Bc.  (fehlt  5a?) 

Del  Metallo  Motetti  per  tutte  le  solen- 
nita  deiranno,  divisi  in  doi  parte,  a  4  voc. 
con  vua  Regina  coeli  a  8  voci  . . .  Prima 
parte.  Op.  19.  Secuuda  parte.  Op.  20. 
Yen.  1610  Yinc.  8  Stb.  8°.  [br.  Mus. 
Bologna  vom  2,  Teil  nur  den  B. 

Del  MetaUo  Motetti  Magnif.  et  Madri- 
gali  spirituali  a  3  voci.  Et  nel  fine  2 
Mot.  aJI'antica  moderna,  &  licentiosi  quali 
tutti  si  possono  cantare  a  vna,  due,  &  tre 
voci.  Con  il  suo  B.  per  l'org.  Lib.  8. 
Op.  25.  Yen.  1613  Yinc.  3  Stb.  4P. 
[br.  Mus. 

Del  MetaUo  Epistola,  Introiti,  Offertorii, 
Passii,  Improperii,  &  Messa  a  4.  per  la 
settimana  santa  . . .  Op.  24.  Yen.  1613 
G.  Yincenti.  4  Stb.  4»  mit  dem  Portr. 
des  Autors.     [Bologna:  B. 

Del  MetaUo  . . .  Magnificat  a  4,  &  a  5, 
con  le  quattro  Antifoue,  Hymno,  &  vn 
Motette  . . .    con  diuersi  Canoni  .  . .  Yen. 

1603  hered.  Gierol.  Scoto.  4  Stb.  4^'.  [br. 
Mus. 

Del  MetaUo  ü  2.  üb.  de  Canzoni  a  3 
et  a  4  voci.  Regolate  &  osseniate  con 
una  Moresca. . .  NapoU  1577  Mattio  Cancer. 
Stb.  in  8".  24  Gesg.,  dabei  einer  von 
Cimelli.     [Bologna:  C. 

. . .  YillaneUe  aUa  Napolitana  a  3  voci, 
con  una  Moresca  . . .  Yen,  1592  Yincenti. 
3  Stb.  in  8".  27  Gesge.,  1  von  G.  A. 
Fabrico.,  Bl.  26.  Herausgeg.  von  Ar- 
caugelo  Eovescala  in  Pavia.  [Bologna :  B. 
Hof b.  Wien  kompl.     Rom  CeciUa:  B. 

Canzoni  aUa  francese  per  sonare,  Üb. 
4.  Yen.  1594,  in  Kopie,  31  Nrn.  [Basel 
P.  IX.  43. 

Ricercari  a  2  voci  per  sonare  e  can- 
tare, . .  .  Yen.  1614  AmacUno.  4^».  2  Stb. 
[Florenz. 

—  Ed.   von  Florido,   Canouico  de   SU- 


vestris    da    Barbarano.     Bracciauo    1643 
Andrea  Fei.     [br.Mus:  T. 

—  rist.,  accresc.  e  corretti  da  Pros])ero 
Chiocchia  da  Poli  (mit  einer  Einleitung). 
Roma  1654.     40.     [br.Mus:  T. 

—  1665  Roma.     [br.  Mus.  2  Stb. 

—  1665  Yen.,  Yincenti.  [B.  B.  2  Stb. 
Bologna  Petron.     Paris  Nat.  s.  a.? 

—  ristamp.  Roma  1674  Mascardi.  4°. 
[br.Mus.  2  Stb. 

—  1685  Roma,  Mascardi.  2  Stb.  a 
48  S.,  ediert  von  Francesco  Giannini  mit 
Chiocchia's  Einleitung,  [ß.  B. ,  auch  im 
Ms.  L170.  L324  und  L303  als  Solfegg. 
bez.     B.  AY  agener. 

In  Dom.  Montenegro's  1.  lib.  YillaneUe 
3  V.  19  Gesge.  —  Im  Cerone  1613  c 
Nr.  30  ein  Canon  (Eitner  1). 

Mss.  B.B.  2250  Bl.  11:  Sanctiis  Dnus. 
in  sanctiss.,  Mot.  in  Canone  a  2.  4  voc. 
P.  —  L200  Canone  a  3  in  P. 

Metaplirastes,  Simeon,  Pseudo- 
nym für  Fr.  Willi.  Marpur^. 

Metastasio,  Pietro  Antonio 
Domenico  Bonaventura,  geb.  3. 
Jan.  1698  zu  Assisi.  Er  hiefs 
eigentl.  Trapasso,  den  Namen  Me- 
tastasio erhielt  er  von  seinem 
Pflegevater,  einem  Rechtsgelehrten. 
Schon  früh  zeigte  sich  sein  dichte- 
risches Talent  und  da  er  auch 
eine  musikalische  Ausbildung  be- 
safs,  so  war  er  berufen  der  Text- 
dichter seiner  Zeit  zu  werden. 
1729  kam  er  an  den  Wiener  Hof 
und  wurde  1730  Hofpoet,  starb 
auch  dort  am  12.  April  1782. 

Pohl,  Haydn  1,  162.  Burney  2,  166 
und  Memoirs  of  the  Hfe  and  writings  of 
the  Abate  Metast.  . .  Lond.  1796.  [R.  C 
of  Mus.]  Franc.  Reina :  Yita  di  P.  M. 
Milano  1820.  8".  [Rom  CeciUa].  Yier- 
telj.  Genralregister.  .Joh.  Ad.  Hiller,  über 
M.  und  seine  Werke,  nebst  einigen  Ueber- 
setzungen.  Lpz.  1786.  [Dresd.  Mus.] 
Eine  Gcsamtausg.  seiner  Werke:  Opere 
del  Sign.  Abbate  Pietro  Anton.  M.  erschien 
Parigi  1780 — 1782  presso  la  vedova  He- 
rissant,  12  Bde.  in  8"  mit  seinem  Portr. 
Im  10.  Bde.  S.  363  Briefe  an  ChasteUun, 
Wien  1765  und  au  Sav.  Mattei  1770, 
auch  S.  378  eine  Abhdlg.  über  griechische 
Musik.  Als  Komponist  sind  2  Samlg. 
Canons  von  ihm  bekannt: 

Canoni  (36)  composti  dalF Abbate  . . . 
Vienna  1782  Artaria  &  Co.   kl.  4«.     43  S. 


Methfessel. 


453 


Metke. 


in  Kupfer  gestochen.  [B.  B.  B."M.  B. 
"Wagener.  Musikfr.  ^ien.  Bologna,  hr. 
Mus. 

12  Canone  a  sole  tre  voci  dedic.  agli 
Amatori  di  Canto  .  . .  Yienna,  G.  Cappi 
Nr.  3.  qu40.  5  S.  [B.ATagener.  Mu- 
sikfr. TVien,  dort  noch  zweimal  12  Cauoni 
im  Druck,   ob  dieselben.   weiTs  ich  nicht. 

In  Bologna  4  Bde.  Briefe  im  Dnick: 
Roma  1784.     S«. 

Methfessel,  Friedrich,  Gerber 
2  sagt:  geb.  27.  Aug.  1771  zu 
Stadtilm,  älterer  Bruder  des  be- 
kauiitereu  Albert  M.  der  ebendort 
17 86  geb.  war.  Die  Leipz.  Ztg. 
dagegen  giebt  seinen  Geburtsort 
in  Kudolstadt  und  seinen  Tod  in 
Eisenach  1807  an,  während  Gerber 
sagt:  er  st.  im  Mai  1807  in  Stadt- 
ilm an  der  Schwindsucht.  Er  stu- 
dierte Theologie  und  wurde  1796 
Hauslehrer,  besuchte  dann  mehrere 
Städte,  wo  er  sich  als  Musiker 
hervorthat  und  ging  dann  in  seine 
Vaterstadt  seines  Leidens  wegen. 
Er  hat  sich  besonders  als  Lieder- 
komponist ausgezeichnet,  schrieb 
auch  eine  Oper:  Doktor  Faust. 
Ob  di«  im  Archiv  des  Münchener 
Operntheaters  befindliche  Operette 
„Der  reisende  Student"  in  2  Akten 
von  ihm,  oder  seinem  Bruder  ist, 
kann  ich  nicht  entscheiden.  Die 
Leipz.  Ztg.  9,  828  bringt  seine 
Biogr.  und  in  anderen  Bänden 
Recensionen.  Von  den  bei  Ger- 
ber 2  angeführten  8  Liedersamlg. 
kann  ich  nur  eine  nachweisen: 

12  Lieder  von  Schink.  In  Musik  ge- 
setzt von  .  .  .  Rudolstadt  1800.  [Biiissel 
Cons.  BerünK.H:  12  Lieder,  Offenb., 
Andre. 

Die  übrigen  Komponisten  Methfessel 
gehören  dem  19.  Jh.  an. 

Methode. 

New  and  easie  m.  to  team  to  sing  by 
book  (A.)  Lond.  1686.  S».  [Glasgow. 
br.  Mus. 

Nouvelle  m.  tres  seure  et  tres  facile 
p.  appreudre  parfait.  le  plein  chant.  .  . 
Paris  1668.     qul20.     [Gla.sgow. 

—  Nouvelle,  tres-seure  et  tres -facile 
pour   apprendre    parfaitement    le    plein- 


chant  en  fort  peu  de  temps.  Avec  les 
huit  tons  de  l'eglise  seien  les  usages  de 
Rome  et  de  Paris.  2.  edit.  Paris  1669 
Savreux.     quS«.     [Brüssel  5963. 

—  Methode,  Nouvelle,  tres  facile  pour 
apprendre  le  plein-chant  dans  la  perfection 
.  . .  par  un  ecclesiastique  du  Dioeese  de 
Roüen.  3.  edit.  A  Ronen  chez  Laurent 
Machuel  1703.  40.  [Brüssel  Cons.  Nr.  4701. 

M.  de  mu.sique  selon  un  nouveau 
System. .  .  Paris  1728  (von  Demotz).   [B.  B. 

Meth.  nouv,  poui'  appreudre  facilement 
les  regles  du  plain-chant.  Poitiers  1782. 
80.     [Emsiedelu. 

M.  pour  appr.  le  plaiu-chaut.  Rouen 
1789.     80.     [Einsiedeln. 

Metodo  di  Violino.  The  self-Instnicter 
on  the  violin  or  the  art  of  playiug  on 
that  Instrument  .  .  .  composed  by  yo  most 
able  masters.  London  1695  printer  for 
J.  MiUer.     qu80.     [Bologna. 

Methode  (nouvelle)  pour  apprendre  le 
plain-chant  en  fort  peu  de  temps  . . .  par 
F.  D.  y.  Lvon  1700  Barthelemy  Martin. 
80.     47  S.    '[Bologna. 

Methodes  (trois)  faciles,  pour  apprendre 
le  plein  chant  en  peu  de  temps,  avec  les 
divers  tons  ou  Intonations  de  chants 
communs  de  l'eglise,  selon  le  Directoire 
romain.  Et  la  maniere  de  bien  chanter 
dans  un  choeui'.  Lvon  1700  Cl.  Moulu. 
120.    82  S.     [Bologna. 

Methodius,  Verfasser  slavischer 
Gesänge,  lebte  im  9.  Jahrh.  als 
Missionär  unter  den  Slaven.  Bio- 
graphie :  Allgemeines  Kirchen- 
Lexicon  von  Dr.  Jos.  Aschbach. 
Mainz,  1850  (Gerbert  5,  25,  348). 

Metin,  siehe  Slogny,  Noe  de, 
auch  mit  Meny  gez. 

Metke  oder  Melke.  Eeichard 
führt  ihn  1797  als  Musikdirektor 
des  herz.  Braunschweig.  Theaters 
an,  jedoch  p.  213  einen  Musik- 
direktor Melke  als  Orchester- Mit- 
glied und  Violoncellist  ebd.  an. 

Ledebur  nennt  einen  Adolph 
Friedrick  Metke,  der  den  3.  April 
1772  zu  Berlin  geb.  ist  und  Sohn 
eines  Feuerwerkers  war.  Als  Oboist 
trat  er  in  die  Militärkapelle  des 
2.  Artillerie  -  Eegiments  ein  und 
bildete  sich  unter  seinem  Bruder 
auf    verscliiedenen    Instrumenten 


Meton. 


454 


Metzel,  Hieronymus. 


aus,  besonders  aber  auf  dem  Yio- 
loncell.  Er  kam  darauf  nach 
Breslau,  zeichnete  sich  als  Violon- 
cellist aus  und  wurde  1794  Kapell- 
meister des  Herzogs  Friedr.  August 
von  Braunschweig  -  Oels.  1802 
wurde  er  herzgl.  Stadt  -  Kämmerer 
in  Oels,  leitete  die  Hofkonzerte 
und  komponierte  viele  Gelegen- 
heitsmusiken. Nach  dem  Tode  des 
Herzogs  löste  sich  die  Kapelle  auf 
und  M.  privatisierte  in  Oels  und 
dirigierte  seit  1826  die  Subscrip- 
tionskonzerte.  Ledebur  führt  2 
Opern,  2  Kantaten  und  Instrumen- 
talkompositionen von  ihm  an.  Allem 
Anscheine  nach  betreffen  die  ver- 
schiedenen Nachrichten  ein  und 
dieselbe  Person. 

Meton,  Valentin,  1.  Organist 
am  Tempel  von  Pilar  zu  Zaragoza. 
1  Orgelst,   in  Eslava's  Museo   org. 

M6tra,  siehe  Metru,  Nicolas. 

Metralcourt,      Charles,      gab 

heraus : 

24  Country  dances  witli  proper  direc- 
tions  to  each  dauce.  London  (c.  1792). 
qu40.     [br.  Mus. 

Metre,  Jhan  (Jehan).  siehe  Oal- 
lus,  Joannes. 
Metroplianas,  Cliristopolo,  ein 

griechischer  Mönch  zu  Athos,  geb. 
um  1590  zu  Beraea,  gest.  geg.  1658, 
war  in  Constantinopel  angestellt. 
Gerbert  3,  .398  veröffentlicht  von  ihm 
eine  Abhdlg.  in  neugriechisch  mit  latein. 
Uebersetzung:  de  vocibus  in  musica  litur- 
gica.  Die  Abhandlung  soll  1626  geschrieben 
sein  und  schon  vor  Gerbert's  Abdi'uck  in 
AYittenberg  erschienen. 

Metru,  Nicolas.  Aus  seinem 
Drucke  von  1646  erfahren  wir, 
dass  er  aus  Barsur-Auble  (Aube) 
in  der  Champagne  gebürtig  ist.  Er 
war  Organist  a/d.  Kirche  St.  Niclas 
de  champs  zu  Paris  um  etwa  1650 
und  der  Lehrer  LuUy's.  Ich  fand 
ihn  auch  unter  dem  Namen  Metra., 
was  wohl  nur  ein  Druckfehler  sein 


kann.  Von  seinen  Kompositionen 
lässt  sich  nachweisen: 

Fantaisies  a  deux  parties  pour  les  violles, 
composees  par  N.  Metru,  natif  . .  .  A  Paris 
1642  Rob.  Ballard.     [Paris  Genev. 

Aufserdem  befinden  sich  in  der  Stadtb. 
zu  Troyes: 

2.  livre  d'airs  ä  4  et  5  parties.  Paris 
1646,  Ballard.  Stb.  ?  qu40.  ä  31  Bli. 
[Dessus  besaJs  auch  George  Becker  in 
Lancy. 

3.  livre,  idem.     1646  Ballard. 

Vom  3.  livre  d'airs  ä  4  pai-ties  par  . . . 
sur  la  paix  et  le  Mariage  du  Roy.  Paris 
1661  R.  Ballard,  4  Stb.  qu40.  ä  24  BIL, 
besafs  Georg  Becker  den  Dessus. 

Metsch,  Pater  Placiclus,  geb. 
7.  Jan.  1700  zu  "Wessobrunn,  gest. 
19.  Juli  1778  im  Kloster  Kott  am 
Inn  in  Baiern,  in  welches  er  1723 
eintrat  und  den  Organistendienst 
versah  (Lipowsky,  Kornmüller  1, 
208).     Er  gab  heraus: 

Litigiosa  digitorum  unio,  id  est:  Prae- 
ambula  duo  organica  cum  fugis  .  . .  Pars 
1.  2.  Norimbg.  1759  Vit.  B.  Henning,  fol. 
[von  Werra  in  Konstanz  Pars  1.  B.  Lpz.: 
P.  2.     Musikfr.  Wien. 

Gerber  1  führt  noch  ein  2.  bis  jetzt 
nicht  aufgefundenes  Werk  an :  Organoedus 
ecclesiastico-aulicus,  Aulico-Ecclesiasticus, 
exhibens  varios  modulos  musicos,  tam  in 
Clavicymbalo,  curarum  levamen,  tum  in 
Organe  producendos.  maxime  vero  tj-roni- 
bus  offertur.    P.  1.  Norimbg.  1764.  qufol. 

Siehe  auch  Lpz.  Ztg.  1867,  347  u.  363. 

3Ietz,   Hans   von,   siehe  Hans. 

Metz,  Wilhelm,  lebte  wahr- 
scheinlich im  18.  Jh.  und  ist  be- 
kannt durch 

6  Praeludien  f.  Orgel,  op.  4,  Speyer, 
P.  Waldecker.     [B.  M. 

Ein  Du  Metz,  französischer  Komponist 
der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  ist  in  Jac.  Mo- 
derne's  Le  difficile  des  chansons  s.  a.  mit 
der  Chans.  Ung  jour  Katin  zu  4  Stirn, 
vertreten.     [B.  A.  Nr.  87  (22). 

Metzel,  Hieronymus,  aus  Ilme- 
nau in  Thüringen,  war  um  1660 
Kantor  und  Schulkollege  zu  Staden 
(Hessen -Darmstadt).      Man    kennt 

von  ihm  ein : 

Compendium  musices  tam  choralis, 
quam  figuralis,  certis  quibusdam  obser- 
vationibus    iisque    varioribus    exornatum, 


Metzel,  Johann  Ulrich. 


455 


Metzger,  Georg. 


in  Studium  juventutis  . . .  Hambg.  1660 
Piper,  kl.  8''.  5  Bog.  deutsch  und  la- 
teinisch,    [ß.  B. 

Metzel,  Joliaiiii  Tllrieli,  geb. 
24.  Aug.  1663  zu  Eudolstadt,  gest. 
1693  u.  am  21.  Juli  begraben. 
Kantor  an  der  gräfl.  Hofkirche  in 
Eudolstadt  (Leichensermon  in  M. 
f.  M.  8,  2). 

Metzenthiii ,  Joachim,  gest. 
8.  März  1740  zu  Berlin,  wo  er 
1706  als  Kantor  a/d.  Dorotheen- 
Städter  Kirche  und  1715  an  der 
Marienkirche  angestellt  war. 

Metzffcr,  Ambrosins,  geb.  zu 
Nürnberg,  ^Yar  blind,  Bürger  von 
Nürnberg,  wie  er  sich  in  1611 
nennt  und  Magister  an  der  Schule 
Aegidianae  zu  Nürnberg.  Er  soll 
1632  gestorben  sein.  Bekannt 
sind  von  ihm: 

Venusblümlein  1.  Theil.  Neuer,  lustiger, 
weltlicher  Liedlein,  mit  4  Stirn  . . .  meistes- 
theils  auf  sonderbare  Nomina  gericht  .  . . 
Nürnbg.  1611  Fuhrmann.  4  Stb.  4°,  mit 
25  Gesg.  [B.  B:  A.  T.  B.  Hbg.  kompl. 
Mainz:  B. 

—  Anderer  Theü  ib.  1612.  5  Stb.  4». 
19  Gesge.     [B.B:  A.T.  5  a  def.    Mamz:  B. 

Der  Psalter  David,  in  der  gebräuch- 
lichsten Kirchengesänge  Melodeyen  ge- 
bracht, mit  hundert  newen  Melodeyen 
geziert,  . .  .  Nürnbg.  1630  Wolfg.  Eudter. 
kl.  80.  14  S.,  auf  644  S.  die  150  Ps.  mit 
100  Melod.,  bei  den  übrigen  fehlen  sie, 
4Bll.Eeg.  [B.Wernig.  B.  Lpz.  B.  Hbg. 
(mit  prächtigem  Notendruck). 

Metzger  (Mezger),  Franz,  Fetis 
unter  llezger,  geb.  zu  Pforzheim, 
bildete  sich  zum  Pianisten  uud 
Komponisten  aus  und  kam  unter  der 
Protektion  der  Herzoc;in  d'Aumont 
gegen  1785  nach  Paris,  wo  er 
noch  1808  lebte.  Er  schuf  zahl- 
reiche Werke  und  scheint  seiner 
Zeit  sehr  beliebt  gewesen  zu  sein. 
Nachweisbar  sind  heute  noch: 

6  Senates  faciles  pour  le  Pfte.  oe.  4. 
Paris,     [auch  in  Mailand  Cons. 

Sonate  p.  le  Pfte  ä  3  ms.    oe.  5.    Paris. 

La  bataille  de  fleuras,  piece  milit.  pour 
le  Fortep.  (avec  acc.  de  Y.  ad  Hb.)  oe.  11. 
Paris,    [auch  in  B.  Darmst. 


La  paix  entre  la  france  et  rempereur 

ou  les  prodiges  de  l'armee  d'Italie,  piece 
miHtaire  p.  le  Fortep  av.  acc.  de  V.  et 
de  Vcl.  ad  lib.,  dediee  au  general  Bona- 
parte ...  oe.  15.  Pai-is.  [Sämtlich  in 
Paris  Nat.     La  bataille  auch  in  Proske-M. 

Concerto  a  Cembalo  princip.,  2  V.  2  Fl. 
2  Cor.  Ya.  e  Ycl.  Ms.  nur  Cembalo  in 
B.  Dai'mst.  vorhanden  und  mit  Metzger  gez. 

3  Senates  facües  p.  le  Pfte.  av.  acc. 
de  Y.  Berlin  et  Amst.,  Hummel.  2  Stb. 
[B.  Wagner. 

Midas,  ä  comic  opera  (Text  von  K.). 
[br.  Mus. 

0  Hara.  (Eine  Samlg.  volkstümliche 
Lieder).     London,     qufol.     [br.  Mus. 

Ouvertüre  du  Philosophe  imaginaire, 
p.  Clavec.     Paris,    fol.     [br.  Mus. 

Ouvertüre  d'Iphigenie,  arr.  p.  pfte.  ä 
4  ms.  Paiis,  Boyer.  Micherou.  [Mailand 
Cons. 

Gr.  Sonate  p.  le  Pfte.  av.  Y.  ad  lib. 
oe.  19.     Paris.     2  Stb     [br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  noch  eine  Anzahl  Klavier- 
Auszüge. 

Douze  petits  airs  pour  le  Clavecin  ou 
Pfte.  av.  Y.  ad  lib.  op.  1.  Berlin,  Hum- 
mel.    Mit  F.  Mezger  gez.      [Schwerin  F. 

Ariettes  a)  Ah  yaira,  b)  Je  suis  ne  natif 
de  Ferrare,  variees  p.  le  Clav,  ou  Pfte. 
Berlin,  Hummel.  Nur  mit  Mezger  gez. 
[SchwerinF.   B.B.   Dresd:  Off enb.,  Andre. 

Le  Repertoire  Italien.  Journal  d'ariettes 
choisies  dans  les  meüleurs  operas  . . . 
ai-ranges  p  le  Pfte  ...  et  Y.  ad  üb.  par 
Mezger.     Paris,  Boyer.     [B.  B. 

In  L.  "W.  Werner's  Euphrosyne  einige 
Gesge.  mit  Metzger  gez.,  fraglich  ob  von 
obigem. 

Siehe  auch  unter  Karl  Theodor  Metzger. 

Metzger  (Mezger),  Oeorg,  Fetis 
setzt  noch  den  Vornamen  Johami 
voran,  war  den  15.  Aug.  1746  zu 
Philippsburg  geboren  und  st.  14. 
Okt.  1793  zu  München.  Bildete 
sich  als  Flötist  aus  und  kam  1763 
an  die  Mannheimer  Kapelle.  Auf 
op.  2  nennt  er  sich  „Musicien  de  la 
ch ambro  de  Elccteur  de  Baviere", 
da  er  bei  der  Umsiedlung  der  Ka- 
pelle nach  München  1778  versetzt 
wurde.  Sein  Gehalt  betrug  1789: 
800  Gld.  Den  30/3.  u.  16/4.  1770 
konzertierte  er  in  Frankfurt  a'M. 
Am  3/8.  1794  wird  sein  Gehalt 
von  800  Gld.  an  die  Kapellmitglie- 


Metzger,  Joh.  Bapt. 


456 


Meulen,  Philippe  van  der. 


der  verteilt,  er  muss  demnach  kurz 
vorher  gestorben  sein.  (Israel  51. 
Fotis.     Fr.  Walter.     Kreisarch.) 

Ich  kenne  von  ihm  nur  zwei  Drucke 
olme  Vornamen,  die  ihm  aber  wohl  zu- 
zuschreiben sind: 

6  Trios  pour  2  flütes  trav.  et  B.  Oe. 
2.  Berlin  et  Arast.,  Hummel,  fol.  3  Stb. 
[besafs  einst  Leo  Liepm. 

Ferner  unter  Mezger  im  Ms. 

Concerto  Flanto  princip.  c.  2  V.  2  Corn. 
Va.  e  B.  Stb.  fol.  [B.  Br.  Darmst.  unter 
Metzger  im  Ms.  in  Stb.  in  Dd.,  fraglich 
ob  dasselbe,  obgleich  die  Instrum.  die- 
selben sind. 

Gerber  ii.  Fetis  führen  noch  Mehreres 
an.  Im  Samlwk.  von  Bossler  7  befindet 
sich  eine  Piece  mit  Metzger  gez.  Mut- 
Bialslich  von  Georg. 

Metzger,  Joliann  Baptist,  wird 
am  22.  Jan.  1727  zum  Bassisten 
an  der  kurf.  Kapelle  in  Bonn  er- 
nannt (Tliayer  1,  24). 

Metzger  (Mezger),  Karl  Theo- 
dor, Sohn  des  (leorg,  geb.  1.  Mai 
1774  zu  Mannheim.  In  den  Akten 
des  Kreisarchivs  zu  München  wird 
er  mit  M.  jun.  bez.  Er  war  eben- 
falls Flötist,  diente  seit  1786  in 
der  Münchener  Hofkapelle,  anfäng- 
lich umsonst,  dann  mit  150  Gld. 
Gehalt,  bis  er  1794  erster  Flötist 
wurde  und  öfter  Konzertreisen  un- 
ternahm. (Kreisarchiv.  Fetis,  der 
auch  5  Werke  von  ihm  anführt.) 
Bekannt  ist  bis  jetzt: 

Senates  pour  Pfte.  et  V.  oe.  7  et  8. 
Offenb.,  Andre,  Stb.  fol.  [Brüssel  Cons.] 
Ob  der  gedruckte  Kat.  richtig  anzeigt, 
kann  ich  nicht  beurteilen,  doch  möchte 
ich  fast  glauben,  dass  die  Sonaten  von 
Franz  M.  siud,  —  Auch  der  Kat.  des 
Cons.  zu  Paris  zeigt  unter  Mezger  „Sonate 
de  piano"  an. 

Ein  zweiter  Sohn  Georg's,  1789  geb. 
trat  1804  als  Flötist  in  die  HofkapeUe  ein 
(Fetis). 

Meucci,    GrioTaniii  Yineeuzo, 

Lebenszeit  ohne  Einsicht  in  seine 
Kompositionen  nicht  bestimmbar. 
Er  scheint  ein  Schüler  Pat.  Marti- 
ni's  gewesen  zu  sein,  da  sich  auf 
den  beiden  Bibl,   des   Liceo   und 


der  Accademia  zu  Bologna,  auto- 
graphe  Mss.  befinden  und  zwar  im 
Liceo  music.  ein 

Laetatus  simi  3  v.  c.  orch.  19  Bll.  In 
der  Accad.  filarmon.,  Autogr.  Masseange- 
li's,  Nisi  Dominus  3  voc.  c.  orch.;  Laiada 
Jerusalem,  dito;  Te  Deum,  dito;  Sef[uenza 
per  la  Pas^ua  di  risurrezione ,  2  T.  e  B. 
c,  orch. ;  Credidi  3  v.  c.  Bc. ;  Vespro  3  v. 
c.  Bc,  alle  in  P. 

Meude-Monpas,  le  Chevalier  J.- 

J.-O.  de,  ein  schwarzer  Musketier 
unter  Louis  XVI,  bildete  sich  zum 
Musiker  aus  und  ist  bekannt  durch 
Violinkonzerte,  die  vor  1783  er- 
schienen, ferner  durch  den 

Dictionnaire  de  musique,  dans  lequel 
on  simplifie  les  expressions  et  les  defini- 
tions  mathematiques  et  physiques  qui  ont 
rapport  ä  cet  art,  avec  des  remarques 
impartiales  sur  les  poetes  lyriques,  les 
verificateurs,  les  compositeurs,  acteurs  . . . 
par  . . .  Paris  1787  Knapen.  8".  [B.  B. 
Brüssel. 

De  l'influence  de  l'amour  et  de  la  mu- 
sique sur  les  moeurs,  avec  des  reflexions 
.  .  .  Berlin,  Decker.    80.     [B.  B. 

Meulen,  Jan  Tan  der,  diente 
c.  1611—1621  als  Instrumentist 
a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  (Strae- 
ten  2,  9). 

Meulen,  Jan  Baptist  yan  der, 
diente  als  Organist  Kaiser  Maximi- 
lian IL  u.  Philipp  n.  während  13 
Jahren  und  erliielt  1575  eine  Pen- 
sion von  500  Gld.  Gold  jährlich. 
Das  von  Straeten  5, 166  mitgeteilte 
Dokument  (er  schreibt  30  Jahre, 
während  das  Dokument  nur  von 
13  Jahren  spricht)  ist  unterzeichn. 
Anvers,  30.  juin  1575. 

Meulen,    Philippe    ran    der 

(auch  Vermeulen),  befand  sich  1612 
als  junger  Mann  zu  Rom,  um  sich 
im  Spiel  der  Theorbe  zu  vervoll- 
kommnen. Er  ist  ein  Sohn  des 
Jean.  Nach  vier  Jahren  kehrte  er 
nach  Brüssel  zurück.  Siehe  auch 
Vermeulen  (Straeten  2,  377  ff.  Dok.). 
Straeten  2,  9  verz.  einen  Philippe 
Vermeiden,    der    um  1611  Sänger 


Menlen,  Sei'vatius  van  der. 


457 


Mensel,  Johann  Georg. 


und  Musikus  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
Brüssel  war.  Den  Jean  siehe  unter 
Yermeulen. 
3Ieuleu,    Serratius   Tan   der, 

ein  Niederländer. 

In  Baethen's  Samlwk.  1554  ein  nieder- 
dentsches  mehrst.  Lied  und  in  Phalese's 
Sanüwk.  1572  ebenfalls  ein  niederdeut- 
sches 4stini.  Lied  (Eitner  1).  —  Straeten 
2,  392  nennt  ihn  Servals  Vermeule  und 
bez.  ihn  als  Organist  a/d.  Hofkapelle  in 
Bnissel,  wurde  aber  seines  Amtes  1589 
entsetzt. 

Meuleii,  Thomas  Tan  der,  Or- 
ganist a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel 
um  1604  (Straeten  5,  155). 

lleulepas,  Jean,  1660  Kapellan 
und  Sänger  an  der  Kirche  Sablon 
zu  Brüssel,  42  Jahr  alt  (Straeten 
2,  73.  81). 

Meunier,  ...  war  1782  schon 
ein  Verstorbener,  denn  seine  Witwe 
gab  zu  Paris  in  diesem  Jahre  6 
nachgelassene  Quartette  heraus  (Ma- 
gazin. Gramer  1,  105  nennt  ihn 
Meuucer). 

Meurer,  . . .  bekannt  durch 

3  Lieder  im  Taschenbuche  der  Ubier 
für  1800,  Deutz.  Vielleicht  ist  damit 
Maurer  oder  einer  der  Maurer  gemeint. 
[B.M. 

Meuris,  eine  Musikerfamilie  in 
Bonn.  Der  Vater  war  um  1731 
a/d.  kurf.  Kapelle  Hofmusikus  und 
muss  um  1746  gestorben  sein,  da 
sein  Sohn 

—  Joseph,  am  26.  Mai  1746  sein  Nach- 
folger als  Hofmusikus  wurde.  Vom  4.  Nov. 
ab  wird  sein  Gehalt  auf  200  Gld.  festge- 
setzt (Thayer  1,  27).   Ein  Sohn  des  Joseph 

—  Joseph  Clement  war  um  1773  Ac- 
cessist auf  den  Organistenposten. 

—  Jean  Josej^h  Anton^  war  1773  Fa- 
gottist (Thayer  1,  150). 

Noch  erwähnt  Thayer  in  der  Anmkg. 
S.  150  eines  Joseph  M.  (oder  Johann  An- 
ton?), der  1714  in  Regensburg  geb.  ist 
und  1727  in  Bonn  mit  240  Gld.  als  Fa- 
gottist angestellt  wird.  Thayer  ist  hier 
undeutlich  und  man  könnte  annehmen, 
dass  er  mit  Joseph  und  Johann  Anton 
zwei  verschiedene  Fagottisten  meint. 

Meui'sius,  Joannes,  sein  eigent- 


licher Name  war  De  Menrs,   ein 

Philologe,  geb.  um  1579  zu  Loos- 
duin  im  Haag,  gest.  20.  Sept.  1639 
zu  Sora  in  Dänemark.  Er  gab  als 
Erster  die  griechischen  Musik- 
schriftsteller heraus,  doch  wird  die 
Ausgabe  vom  Meibom  getadelt.  Sie 
ist  betitelt: 

Aristoxenus ,  Nicomachus ,  Alypius, 
Auetores  musices  antiquissimi,  hactenus 
non  editi  . . .  Lugduui  Bataver.  1616  Elze- 
vir.  4°.  196  S.  [B.  B.  Basel.  Bologna, 
br.  Mus.     Glasgow.     Brüssel. 

Siehe  die  neuen  Ausg.  von  Karl  von 
Jan  u.  a.  in  M.  f.  M.  27,  162. 

Sein  Sohn,  Joannes  M.  filius,  gab 
heraus:  CoUectanea  de  tibiis.  Soranae  1641 
Crusius.  Steht  auch  in  Gronovü  Thesaur. 
T.  8  p.  2453  u.  in  Ugoliui  Thesaur.  T.  32 
p.  845.  [Amst.  in  Kopie  111  S.  in  4"  aus 
dem  18.  Jh. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  befindet  sich 
noch  „De  ludis  graecorum,  Lugd.  ßatav. 
1625''  wahrscheinlich  ein  Werk  des  Vaters. 
Auch  hat  er  nach  Fetis  noch  eine  Abhdlg. 
über  den  griechischen  und  römischen  Tanz 
geschrieben,  die  1618  in  Leyden  und  im 
8.  Bde.  des  Grono™  Thesaunis  p.  1 — 16 
erschien. 

Mensel,  ...  geb.  1688  zu  Bres- 
lau, gest.  27.  März  1728  auf  einem 
Spazierritte  von  Ohrdruff  nach  Go- 
tha, bei  dem  er  vom  Pferde  stürzte 
und  an  den  Folgen  starb.  Studierte 
zu  Leipzig  und  Halle  Jura  und 
beschäftigte  sich  nebenbei  so  eifrig 
mit  dem  Lautenspiele,  dass  er  durch 
seine  erlangte  Fertigkeit  Aufsehen 
erregte  und  von  hohen  Herren  an 
ihren  Hof  berufen  wurde.  Man 
nennt  Zeitz,  Saalfeld,  Nürnberg  bei 
der  Gräfin  von  Bollheim.  Schliefs- 
lich  nahm  er  den  Kuf  eines  Hof- 
marschall-Amtsregistrator  zu  Gotha 
an.  (Walther.  Baron  erwähnt  ihn 
S.  81.) 

Im  Ms.  2914  der  B.  Bnissel,  eine  Samlg. 
Lautenstücke,  ist  er  unter  dem  Namen 
Meussel  mit  einigen  Piecen  vertreten. 

Mensel,  Johann  (reorg,  Lite- 
rarhistoriker, geb.  17.  März  1743 
in  Eyrichsdorf   (Bezirksamt  Ebern 


Meusnier  de  Querion. 


458 


Mezari. 


bei  Bamberg),  gest.  19.  Sept.  1820 
zLi  Erlangen.  (A.  d.  Biogr.)  In  seinen 
zahlreichen  Werken  ist  auch  stets 
der  Musik  und  Musiker  gedacht, 
besonders  in 

Teutsches  Künstleiiexikou  oder  Yer- 
zeichniss  der  jetztlebenden  teutschen  Künst- 
ler. Nebst  einem  Verz.  sehenswürdiger 
BibUotheken,  Kunst-,  Münz-  u.  Naturalien- 
kabinete  in  Teutschland.  Lemgo  1778 — 89 
Meyer.  2  voU.  8*^.  [in  allen  gröfseren 
Bibl.  vorhanden. 

Miseellaueen  artistischen  Inhalts.  Her- 
ausgeg.  ...  Erfurt  1779—1787  Keyser. 
Eine  Zeitschrift.  30  Hefte.  8".  (siehe  Eor- 
kel  8,  469.)     [ßmssel  etc. 

Museum  fdr  Künstler  und  f.  Kunst- 
liebhaber (oder  Fortsetzg.  der  Miscella- 
neen  .  .)  Mannheim  1787—1792  Schwan 
und  Götz.  18  Stücke  in  3  voll.  8°. 
[Upsala.     Brüssel  etc. 

Neues  Museum  für  Künstler  u.  Kunst- 
liebhaber . . .  Lpz.  1794  95  Voss  &  Co. 
4  Stücke.  80,  mit  Portr.  '  [ib. 

Neue  Miscellaneeu  artistischen  Inhalts 
für  Künstler  . .  Lpz.  1795— 1803  Fleischer 
der  Jüngere.     14  Stück.    8".     [ib. 

Sleusuier  de  Querlou,  Anne- 
Oabriel,  geb.  um  1702  zu  Nantes, 
gest.  22.  April  1780  zu  Paris.  An- 
fänglich Bibliothekar  der  Mss.  a/d. 
kgl.  Bibliothek  zu  Paris,  darauf 
Redacteur  der  Gazette  de  France 
und  der  Petites  Affiches  de  pro- 
vince,  endlich  wieder  Bibliothekar 
des  Generalpächters  Beaujon.  Aufser 
kleinen  Schriften,  das  Theater  be- 
treffend, schrieb  er  die  Einleitung 
zu  Monnet's  Anthologie  1765,  64  S. 
stark  (siehe  Jean  Monuet). 

Obige  Schrift  ist  betitelt:  Le  code  ly- 
rique,  ou  reglement  pour  l'opera  de  Paris, 
avec  des  eclaircissement  historiques.  A 
Utopie  1743  Thom.  Morus.  12».  96  S.  Eine 
satyrische  Schrift  über  die  Oper.   [Briissel. 

Meyes,  .  . .  war  um  1780  Yio- 
linist  a/d.  Hof  kapeile  in  Kassel 
(Reichard  1780,  278). 

Mevius,  Petrus,  Komponist  eines 

Poema  musicum  in  nuptiar.  J.  Have- 
meieri.  Hambg.  1607.    5  Stb.       [ß.  Hbg. 

Mey,  Francois  de,  bis  1734 
Sangmeister  an  St.  AValburge  in 
Audenarde  (Straeten  1,  206/7). 


Mey  (May),   Jacques  -  FraiiQois 

de,  Priester  und  Sangmeister  an 
der  Kirche  St.  Jacques  zu  Gent, 
erhielt  1726  denselben  Posten  an 
St.  Walburge  zu  Audenarde  und 
St.  um  1733  (Straeten  1,  218).  Vergl. 
die  drei  Angaben  Straeten's  und 
seine  Ungenauigkeit  (Audenarde  15.) 
Straeten  1,  220  veröffentl.  den  Ka- 
talog seiner  einstigen  Musikalien- 
bibliothek, die  er  der  Kirche  zu 
Audenarde  yermachte,  heute  aber 
nicht  mehr  vorhanden  ist. 

Mey,  Jolianii,  um  1612  Sänger 
und  Ilofmusicus  in  Dresden  (s. 
Staatsarchiv). 

Meyer,  siehe  unter  Mayer, 

Mey  erhoff,  Gr...  C...,  ein 
Komponist  des  17. — 18.  Jhs.,  ist  im 

Ms.  14220  der  B.  B-,  Samlbd.  Part., 
letztes  Stück,  mit  der  Kantate  vertreten: 
Ein  veste  Burg  ist  unser  Gott,  5  voc. 
concert.  7  Instr.  et  Org. 

aieyerhoffer,  Jolianii   Oeorg-, 

kommt  vor  1661  aus  Oesterreich 
nach  Molsheira,  dann  nach  Zabern 
i/Els.,  wird  1682  bischöfl.  Kammer- 
direktor daselbst  und  starb  am  9. 
Sept.  1688  zu  Strafsburg.  (Zabern 
Kirchenarchiv.  Strafsbrg.  Cäcilia 
17.  Jhg.  Nr.  3  S.  21.) 

Lobstein  verz.  ein  „Quam  horribilis, 
quam  miserabUis"  5  voc.  2  V.,  2  Violen, 
Fag.  u.  Org.  [Archiv  von  St.  Thomas  in 
Strafsbg. 

Meylmger ,    J  . . .   Alois ,    um 

1764,  1767  u.  1769,  Präfekt  in 
Regensburg  (Mettenleiter  1,  253). 

Meystre,  s.  Le  Maistre,  Matth. 

Meyte,  L...,  um  1772  Orga- 
nist an  St.  Salvator  zu  Gent  (Strae- 
ten 4,  365). 

Mezangeau,  ...  ein  Lautenist 
des  17.  Jhs.,  von  dem  Mersenne 
in  seiner  Harmonie  universelle 
1636,  2.  Bd.  letzte  Abtlg.  S.  90 
Lautenstücke  mitteilt. 

Mezari,  31adaleiia,  detta  Casu- 
latia  Vicentina,  war  nicht  in  Brescia 


Mezari. 


459 


Mibbe. 


geb.,  sondern  in  Yicenza,  wie  es 
auf  dem  Titel  von  1583  heilst. 
Die  Dedic.  imteizeiclmet  sie  zu 
dem  Werke  in  Venedig,  doch  ist 
damit  nicht  gesagt,  dass  sie  dort 
ihren  Aufenhalt  hatte,  sondern  nur 
den  Druck  des  Werkes  beaufsich- 
tigte, wie  es  damals  alle  Kom- 
ponisten thun  mussten.  Angelo 
Gardano  widmet  ihr  zwar  am  20. 
Aug.  1582  das  1.  Buch  Madrigale 
zu  3  Stim.  von  Filippo  de  Monte 
und  fast  scheint  es,  nach  der  Dedic. 
zu  schliefsen  (Abdruck  im  Kat.  8, 
120  von  Bologna),  dass  sie  doch 
in  Venedig  lebte.  Man  kennt 
von  ihr: 

U  1.  üb.  de  Madrigali  a  4  voci  .  .  . 
Yen.  1568  Scotto.  4  Stb.  4".  25  Nrn. 
In  der  Dedic.  bez.  sie  dies  als  ihr  erstes 
AVerk.     [Bologna:  T. 

—  ristamp.  Brescia  1583  appr.  Sabbio, 
ad  instantia  di  Tini  in  Milano.  4  Stb.  4"^. 
25  Nrn.     [Modena:  C.  T. 

H  2.  Hb.  de  Madrig.  ä  4  voc.  Ven. 
1570  Seotto.  4  Stb.  kl.  4».  21  Nrn., 
die  letzte  von  Leandro  Mira.  [B.  M. 
Wolfenbüttel. 

II  1.  üb.  de  Madrigaü  a  5  voci,  nouam. 
comp.  &  dati  in  luce.  Ven.  1583  Gar- 
dano. 5  Stb.  kl.  40.  21  Nrn.  [B.  D. 
Hofb.  Wien:  C  T.  5a.      Verona  S.  f:  5a. 

5  Gesge.  im  Samlwk.  (Eituer  1).  Ferner 
in  Scotto's  3.  üb.  del  Desiderio  1567  das 
Madr:  Amorosetto  fiore  4  voci. 

Mezger,  siehe  Metzger. 

Mezler,  P.  Thomas,  ordinis  St. 
Benedicti  Monachns  Zwifaltensis 
(Zwiefalten  in  Württemberg).  Er 
gab  heraus: 

Odaeum  ütteratae  juventutis,  in  6  übros 
tributum  . .  .  Friburg.  Brisg.  1651  Theod. 
Meyer.  M.  S».  346  S.  mit  16  BU.  Melod. 
[Salzburg.     B.  Wagener.     br.  Mus. 

Jlezzalaneia  da  Barbarano, 
Filippo, 

ist  in  Florido's  Moduloinim  1647  mit 
der  2  stim.  Motette  Iste  homo  vertreten 
(Eitner  1  nur  mit  „Filippo  Mezza"  gez.). 

Mezzaiii,  Kodolfo,  gab 

Variationen  für  Giütarre  als  op.  1 
heraus  [Musikfr.  Wien],  die  am  Ende  des 
18.  oder  Anfange  des  19.  Jus.  erschienen. 


Mezzo,  Pietro  de,  ein  Zeitgenosse 
Fat.  Martini's  (18.  Jh.),  ist  durch 

12  Duetti  für  Gesang  in  P.  vertreten. 
Er  schreibt  sich  dort  Sigr.  Pietro  De-mezzo. 
Ms.     qufol.     42  BU.     [Bologna. 

Mezzogorri,  Giovainii  Nicolo, 

bez.  sich  seit  c.  1612  mit  Mansio- 
nario  e  Maestro  di  capella  del 
duomo  di  Comacchio  (in  der  rö- 
mischen Provinz.  Mansionario  = 
Kaplan).  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

1611.  II  1.  üb.  de  sacri  concerti  ä  2 
et  3  voci.  Ven.  1611  Amadino.  C.  T.  B. 
per  l'org.  Basso  fehlt,  kl.  4».  36  Nrn. 
[Hofb.  Wien. 

1612.  La  Citara  sacra  2.  üb.  de  gli 
ecclesiastici  concerti  a  2  e  3  voci.  üi . . . 
Ven.  1612  Amadino.  4  Stb.  4".  28  Nrn. 
Dedic.  seinem  Lehrer  Girolamo  Belli.  [Bo- 
logna: T.     Hofb.  Wien:  C.  T.  B.  Bg. 

1613.  La  Celeste  sposa  3.  üb.  de  gli 
eccies.  concerti  a  2,  3,  &  4  voci . . .  Ven. 
1613  Amadino.  5  Stb.  4«.  [B.  M:B.  u. 
Org.     Bologna:  Org. 

—  1616  ib.  ristamp.  5  Stb.  4».  [Bo- 
logna kompl. 

1614.  Cantilene  ecclesiastiche,  varie 
Messe,   Motetti,   e   un  Miserere   iutiero  a 

4  voci.  Db.  4.  di  . . .  Veni  1614  Ama- 
dino. 5  Stb.  40.  13  Nm.  [Hofb.  Wien: 
Bc.     Bologna  kompl. 

1616  =  1613. 

1617.  II  pastor  fido  armonico  in  2  parti 
diviso.  P.  I,  2.  Lib.  de  Madrigali  a  5  voci. 
Di  . .  .  Col  B.  gen.  per  il  Clauicemb., 
Spinetta,  0  Chitaroue.  Ven.  1617  Magni. 
6  Stb.  40.  21  Madr.  [Proske.  Bo- 
logna: 5  a. 

1622.  Cantico  deUa  B.  V.  sopra  gli 
8  toni  piü  frequenti,  concertato,  con  Tlnno 
Ave  maris  Stella  nel  fine,  ä  4  voci,  un' 
Alto,  2  Ten.  0  Canti,  e  un  Basso.  Con 
il  B.  per  l'org.    Di  . . .    Ven.  1622  Magni. 

5  Stb.     40.     [Bologna:  A.  B.  Org. 

1623.  Salrai  festivi  Vespertini  intieri 
concertati  a  4  voci.  Con  il  Bc.  Cioe  2  C. 
ö  T.,  un  Alto,  &  un  B.  Di  . . .  Ven. 
1623  B.  Magni.     5  Stb.    4^.     [Bologna. 

In  alten  Samlwk.  33  latein.  Gesge. 
(Eitner  1). 

Mi,  Mich.  Micha.  Michiel,  siehe 
Pesenti. 

Mibbe,  J...  C  . . ..  gab  1786 
in  Berlin  heraus:  6  ^Sonaten  für 
Klavier  und  Flöte  (Anzeige). 


Micarelli. 


460 


Michael,  Regier. 


Micarelli,  Giuseppe,  siehe  Miclia- 
relli. 
Micco,     Domenico     de,     ein 

Komponist  des  18.  Jhs.,   von  dem 
sich  im 

Ms.  297  in  B.  Karlsruhe  ein  ,.Concerto 
a  Fl.  trav.  solo  c.  2  V.  Va.  e  B.  zu 
3  Sätzen  Gd.  Dd.  Gd.  befindet. 

Michael,  siehe  Peseiiti. 

Michael  (Michelet),  von  1500 
bis  1502  Sänger  am  St.  Peter  in 
Rom  (Viertelj.  3,  240).  Vielleicht 
ist  dies  Pesenti. 

In  Berg  u.  Neuher's  Samlwk.  Melodiae 
von  1563  kommt  auch  ein  Michael  vor. 
"Welcher  das  sein  soll,  lässt  sich  nicht  er- 
keunen.  Vielleicht  ist  es  der  Vater  des 
Eogier  Michael.     Siehe  Simon  M. 

Michael,  Pater,  ein  weitberühm- 
ter Klavierspieler,  wie  ihn  Ditters- 
dorf  in  seiner  Selbstbiogr.  p.  135 
nennt,  und  Organist  im  Minoriter- 
orden  in  Wien,  auch  Komponist; 
geht  1764  mit  Dittersdorf  an  die 
bischöfl.  Kapelle  in  Pressburg  bezw. 
Grofswardein. 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien:  Idea 
per  l'orgauo,  ex  A  B. 

Michael  da  Lucca,  um  1515 
Bassist  im  Dienste  des  Markgrafen 
Francesco  von  Mantua.  Papst  Leo  X. 
richtet  ein  Schreiben  an  den  Mark- 
grafen am  30.  Juli  1515,  worin 
er  denselben  um  üeberlassung  des 
Bassisten   bittet   (Viertel].  3,  256). 

Michael ,  Christian  ßogier, 
Sohn  des  ßogier's,  war  im  ersten 
Viertel  des  17.  Jhs.  Organist  in 
Leipzig  und  ist 

im  Samlwk.  1623  a  mit  einem  3  teiligen 
geistlichen  Liede  unter  Christian  Michael 
vertreten  (Eitner  1.  M.  f.  M.  2,  6).  Unter 
Christian  Michael  und  Michel  besitzt  die 
B.  Kgsbg.  in  Mss.  1.  Concert  a  5  v.  Dies 
ist  der  tag.  2.  Concert  a  5  v.  Dies  ist 
der  Tag,  auf  Pfingsten :  Durch  Adams  Fall. 
8.  Concert  8  et  16  voc.  Ehre  sei  Gott. 
Alle  3  in  Stb.  Siehe  auch  Michel,  Chri- 
stian. 

Michael,  Daniel,  ein  bisher  un- 
bekannt gebliebener  Sohn  Rogier's, 
komponierte  den  Psalm  116: 


Das  ist  mir  lieb  in  4  Tbl.  zu  3—5  St. 
Samlwk.  1623  a  (Eitner  1). 

Gerber  2  führt  einen  Daniel  Michaelis 
an,  der  um  dieselbe  Zeit  lebte,  zu  Eis- 
leben geb.,  also  kein  Sohn  Rogier's  war 
und  herausgab:  Musicalien  von  schönen 
wohlriechenden  Blümlein,  so  in  dem  Lust- 
garten des  heil.  Geistes  gewachsen,  mit 
3  Stimmen  . . .     Rostock  1616.     4". 

Michael,  Cruilelmus  (Josel), 

ist  im  Stiftskapitel  zu  Aachen,  Ms. 
Chorbuch  2  p.  105  mit  den  Gesängen 
vertreten:  Tantum  ergo  4  voc.  —  Ecce 
panis  4  v.  —  p.  210:  Ave  Maria  4  voc. 
16.  Jh. 

Michael  de  Francia,  Joannes, 

diente  uui  1534  beim  Herzoge  Her- 
cules IL  von  Ferrara  als  Sänger. 
In  Modena  ein  Chorbuch  mit  Messen 
und  Motetten  zu  4  und  5  Stirn,  von  Ver- 
schiedenen, darunter  auch  obiger. 

Michael  N.,  siehe  Ni§:idius 
unter  Petrus  Nigidius. 

Michael,  Rotier.  Im  sächs. 
Staatsarchiv  befinden  sich  eine 
Anzahl  Aktenstücke,  die  Reinh. 
Kade  in  der  Viertelj.  5,  275  zum 
Abdruck  brachte  und  volle  Klar- 
heit über  den  Autor  verbreiten. 
In  Kürze  mitgeteilt  ergiebt  sich 
Folgendes:  Er  war  der  Sohn  des 
Simon  Michael,  der  kurze  Zeit  als 
Tenorist  am  Ksl.  Hofe  angestellt 
war.  Regier  selbst  bezeichnet  sich 
aus  Bergen  gebürtig  und  da  er 
sich  auch  als  Niederländer  be- 
kennt, so  kann  nur  das  hollän- 
dische Bergen  gemeint  sein.  Er 
hatte  sich  zum  Tenoristen  aus- 
gebildet und  diente  vor  1574  beim 
Markgrafen  Georg  Friedrich  zu 
Ansbach.  Im  Juni  1574  knüpfte 
der  Kurfürst  von  Sachsen  die  Ver- 
handlungen mit  dem  Markgrafen 
um  üeberlassung  M.'s  an  und  am 
10.  Febr.  1575  unterzeichnet  M. 
den  Kontrakt  als  Tenorist  an  der 
kurf.  Kapelle  zu  Dresden.  Scan- 
dellus  war  damals  Kapellmeister 
in  Dresden  und  hatte  ihn  geprüft 
und  für  würdig  erklärt.     Am  15. 


Michael,  Rogier. 


461 


Michael,  Rogier. 


Mai  1578  macht  er  Hochzeit  und 
erhält  aus  dem  kurf.  Weinkeller 
Y^  Wein  und  1  Fass  Bier  zum 
Geschenk.  Am  26.  Mai  1586  er- 
folgt die  erneuete  Anstellung  M.'s. 
Am  30.  Mai  1586  schenkt  ihm  der 
Kurfürst  eine  Hufe  Land.  Nach 
Pinello's  Entlassung  wurde  Georg 
Forster  Kapellmeister  und  als  letz- 
terer 1587  starb,  trat  am  12.  Dez. 
M.  an  seine  Stelle  mit  400  Gld. 
Gehalt  nebst  Naturalien;  von  1592 
ab  betrug  derselbe  nur  300  Gld., 
1593  aber  wieder  400  Gld.  Am 
19.  Dez.  1591  wird  ihm  sein  Amt 
von  Friedrich  Wilhelm,  Admini- 
strator, von  neuem  bestätigt.  Im 
Jahre  1002  erhält  er  als  Yerehruug 
1000  Gld.  Im  Jan.  1619  ersucht 
der  Kurfürst  Johann  Georg  I.  den 
Landgraf  Moritz  von  Hessen-Kassel 
ihm  Heinrich  Schütz  zur  Aushilfe 
zu  überlassen,  da  M.  zum  Dienste 
wegen  hohen  Alters  und  Leibes- 
schwachheit nicht  mehr  zu  ge- 
brauchen ist.  Schon  einige  Jahre 
vorher  hatte  der  Kurfürst  Mich. 
Praetorius  als  Vertreter  M.'s  heran- 
gezogen, der  bei  feierlichen  Ge- 
legenheiten dann  von  Wolfenbüttel 
nach  Dresden  kam  und  die  Kapelle 
leitete.  Wann  M.'s  Nachfolger, 
Heinrich  Schütz,  definitiv  ange- 
stellt wurde,  ist  bisher  noch  un- 
bekannt. Fürstenau's  Angabe  in 
1,  49,  dass  er  1615  Kapellmeister 
in  Dresden  wurde,  ist  nach  obigen 
Aktenstücken  von  1619  ein  Irrtum, 
denn  damals  befand  er  sich  noch 
in  Hessen -Kassel'schen  Diensten. 
Ebenso  unbekannt  ist  der  Tod 
MichaeFs.  Nach  einer  nochmaligen 
Durchsicht  der  Akten  ist  nur  fest- 
zustellen, dass  der  Kurfürst  Heinr. 
Schütz  schon  seit  1615  mehrere- 
mals  vom  Landgrafen  geborgt  erhielt 
und  scheint  er  vom  11.  Jan.  1619 
definitiv  als  Kapellmeister  in  den 


kursächsischen  Dienst  getreten  zu 
sein,  so  dass  man  das  Todesjahr 
MichaeFs  Avohl  mit  1618  ansetzen 
kann.  Heber  M.'s  Kompositionen 
bringt  Otto  Kade  in  M.  f.  M.  2,  6  ff. 
eine  ausführliche  Beurteilung,  so- 
wie über  einzelne  Druckwerke 
nebst  dem  Inhaltsverzeichnis  der- 
selben.    Bekannt  sind: 

1593.  Der  ander  Theil  der  gebreuch- 
lichsteu  vnd  vornembsten  Gesenge,  D.Mart. 
Luth.  \Tid  anderer  frommen  Christen. 
Itzo  auffs  newe  mit  fleis  componieret, 
vnd  den  Choral  durchaus  in  Discant  ge- 
führet, durch  .  . .  Drelsden  1593  Gimel 
Bergen.  1  vol.  4^.  53  vierstim.  Cho- 
räle mit  der  Melodie  in  Diso.  [Universit. 
Bibl.  Wittenberg,  ß.  Zw.  B.  Br.  hat  nur 
33  Gesge.  (siehe  auch  Zahn  6,  87). 

Der  1.  Teil  besteht  aus  dem  Dresdner 
Gesgb.  von  1593.  —  Im  Arabros  5,  463: 
Eine  feste  bürg  ist  vnser  Gott  in  Partitur. 

1595.  Te  Deum  laudamus  (3  v.  Anno 
1595.  Chorb.ingr.  fol.imMs.  [Freiberg  i/S. 

1602.  Hochzeit  Gesang  zu  Ehren 
dem  .  . .  Herrn  Joh.  Georgio  Gödelman  . . 
vnd  seiner  .  .  .  Braut  . . .  Katharina  .  . 
Unwirdt  . .  Wittwen.  Componirt  durch  .  . . 
Drelsden  1602  Hierony.  Schütz.  6  Stbll. 
40.  Drey  schöne  stück  sind  die  beide. 
[B.  Zw.     B.  Bohn  in  Breslau. 

1603.  Introitus  dominicoium  dieram 
ac  praecip.  festor,  in  Electoratus  Saxonii 
ecclesijs  .  .  .  Motetas  5  voc.  . .  .  Anno 
1603  . . .  Lips.  in  officiua  typogr.  Abr. 
Lambergi.  kl.  4*^.  nur  in  B.  Lpz.  B.  und 
5  a  bekannt.  —  Paris  Nat.,  Bestand  mir 
unbekannt, 

1604.  Illustriss.  generosiss.  principi  . .  . 
Jo.  Georgio,  Saxoniae  duci ,  . .  .  12  voc. 
Ms.  fol.  im  Sachs.  Staatsarch.  Loc.  12050. 
Bl.  340.     Text:  Purpureum  ver  flores. 

1604.  Hochzeit  Lied  dem  . . .  Herrn 
Jo.  Georgio ,  Herzogen  zu  Sachsen ,  . .  . 
8  Stirn.  Ms.  fol.  Text:  Freue  dich  des 
Weibes,     [sächs.  Staatsarchiv,  ib. 

1607.  Illustr.  generosiss.  Principi  . . . 
Jo.  Georgii  ...  8  Stim.  Ms.  fol.  ib. 
Text:  Blustri  Rutae  nobilem.     [Ebendort. 

Im  Samlwk.  1623a  der  Gesang:  Das 
ist  mir  lieb  (Eitner  1). 

In  Aless.  Orologio's  2.  lib.  de  Madri- 
gali  ä  4,  ä  5  et  a  6  voci  1589:  Fiamma 
d'amor  5  voci  mit  Ruggiero  Michaeli  gez. 

Ms.  fi89a  — f.  6  Stbll.  Bibl.  Danzig; 
Paree  Domine,  jjarce  pojjiüo  tuo,  6  voc. 
Nr.  48. 


Michael,  Samuel. 


462 


Michael,  Tobias. 


Ms.  XLIX  u.  L  fehlt  T  2,  Bibl.  Grimma: 
Yisita  quae  sumus  Dne.    8  voc.  letzte  Nr. 

Ich  frewe  mich  defs,  das  mir  geredt 
ist,  2.  p.  "Wünschet  Jerusalem  glucks, 
6  voc.  6  Stb.  40.  Ms.  13  Nr.  1  in 
B.  Zw. 

Michael,  Samuel,  ein  Sohn  des 
Eogier,  in  Dresden  gegen  1600 
geb.,  gest.  1657  zu  Leipzig,  empfing 
vom  Kurfürsten  von  Sachsen  1617 
ein  Stipendium  und  wurde  um 
1627  Organist  an  der  NicoJaikirche 
zu  Leipzig  (s.  Staatsarchiv  u.  Titel. 
Li  der  AUg.  deutschen  Biogr.  Ur- 
teile über  s.  Kompos.).  Yon  seinen 
Werken  sind  nachweisbar: 

1627.  Canzouett,  zu  Ehren  ...  dem 
. .  .  Herrn  Georg  Ernst  Nofsbachen  . . . 
mit  5  Stim.  comp,  den  12.  Julij  1627. 
Lpz.,  Lanck'isch.  6  StbU.  fol.  „An  einem 
weitberühmten  Ort'',  mit  Bc.  [B.  Br. 
B.  B:  C2.  B.  Bc. 

1630.  Ehren  Lied  auff  . .  .  Herrn  Ambr. 
Arnold  von  Drefsden  .  .  .  28.  Jan.  1630  .  . 
in  3  Stim.  gesetzet  . . .  Lpz.,  Abr.  Lam- 
bergs  Erben.  1  vol.  in  qu4°.  Part. 
„Frisch  auf,  mein  Suldaron"  f.  2  Diso, 
u.  B.     4  Stroph.     [B.  B. 

1631a.  Lob  vnd  Danck  Lied  zu  Preifs 
vud  Ehren  dem  grofsen  Gott  .  . .  Mit 
8.  Stim.  Lpz.  1631  Andr.  Ohien  Buchh. 
Disc.  A.  Ten.  Bc.  2  Lieder,  fol.  1  vol. 
[B.  Kgsbg.     B.  Br. 

1631b.  Himlischer  Frewden  Sieg  ... 
vber  den  seligen  Hiutritt  der  Frawen 
Johannae  Beckers  . . .  mit  5.  Stim.  Lpz. 
1631  Ritzsch.  (mit  Tobias  M.  in  einem 
Buche)  1  vol.  fol.  ,,Ich  hab  einen  guten 
Kampf.''     [B.  Kgsbg. 

1632a.  PsaJmodia  regia,  d.  i.  Aufs- 
erlesene Sprüche  aus  dem  25.  Ps.  des  . . . 
Propheten  Davids,  mit  2.  3.  4.  vnd  5.  Stim. 
...  1.  Tbl.  Lpz.  1632  Sam.  Scheiben 
vnd  Franckens  seel.  Erben.  4".  6  Stb. 
25  Gesge.  [B.  B.  B.  D.  79.  Musikfr. 
"Wien.  Marienbibl.  in  Halle.  Stockholm. 
Upsala:  Bc.     Kopeuhag.  C.  bis  B. 

Ein  2.  Teil  ist  nicht  bekannt. 

1632  b,  Concert  ä  5.  Aus  dem  148. 
Psalm  auff  das  hochzeitliche  Ehren -Fest 
des  David  "Wasserführers  . . .  Die  30.  Jan. 
1632.  Gedr.  bey  Gr.  Ritzsch.  1  vol. 
,,Alleluja  Lobet  ihn  Soun  u.  Mond",  zu 
5  Stim.  u.  Bc.  6  BU.  in  fol.  [B. 
Kgsbg. 

Im  Gothaer  Cantional  1646,  1.  Tbl. 
ein  Gesg.,  im  2.  Thl.  drei  Gesge. 


Im  Ms.  B.  Br.  2  deutsche  geistl.  Gesge. 
(s.  Kat.) 

Michael,  Simon,  der  Yater  des 
Rogier's,  nennt  sich  einen  „Mechani- 
cus  und  Musicus  S.  Maj.  des  Ks. 
Ferdinand  I."  Köcliel  1  verz.  ihn 
unter  Nr.  137  als  Tenoristen  vom 
1.  Dez.  1564—1566,  wo  er  ent- 
lassen wurde.  Köchel  1,  S.  122 
teilt  nocli  mit,  dass  er  sich  in  der 
Begleitung  des  Kaisers  Maximilian 
auf  dem  Reichstage  in  Augsburg 
1566  befand. 

Michael,  Tobias,  ein  Sohn  des 
Regier,  geb.  den  13.  Juni  1592  zu 
Dresden,  gest.  26.  Juni  1657  zu 
Leipzig,  begraben  am  30.  Eine 
Leichenpredigt,  die  schon  Matthe- 
son  1,  224  benutzt,  ist  neu  ab- 
gedruckt in  M.  f.  M.  3,  30.  Aus 
ihr  ergiebt  sich  Folgendes:  1601  trat 
er  als  Diskantist  in  die  Dresdner 
Hofkapelle,  kam  1609  nach  Schul- 
pforta,  studierte  1613  zu  Witten- 
berg, darauf  in  Jena,  wurde  am 
18.  Sept.  1619  als  Kapellmeister 
nach  Sondershausen  an  die  Neue 
Kirche  berufen.  Als  bald  darauf 
die  Kirche  und  fast  die  ganze 
Stadt  ein  Raub  der  Flammen 
wurde,  übernahm  er  auf  einige 
Jahre  Kanzleigeschäfte  bei  den 
dortigen  Grafen  von  Schwarzburg 
und  Hohenstein,  bis  er  den  26. 
April  1631  zum  Nachfolger  Schein's 
als  Kantor  und  Musikdirektor  an 
der  Thomaskirche  zu  Leipzig  ge- 
wählt wurde.  Den  6.  Febr.  1627 
verheiratete  er  sich  mit  der  "Wittwe 
Elisabeth  Grafen.  Eine  Eingabe 
an  den  Rat  zu  Leipzig  von  1632, 
abgedruckt  in  La  Mara  1,  103 
nebst  Namen -Facsim.  Eine  Be- 
gutachtung M.'s  über  den  Streit 
zwischen  Paul  Siefert  und  Scacchi 
in  des  letzteren  Judicium  Cribri 
musici.  Yarsoviae ,  Petri  Eiert. 
(Siehe  Scacchi  u.  Viertel j.  7,  421.) 


Michael,  Tobias. 


463 


Michaelis,  Chrsta.  Friedr. 


Von    seinen    Kompositionen    sind 
nachweisbar: 

1617.  Melos  novis  honoribus  viii  Jac. 
Echnianni  Pastoris  in  Arusnest  nuptias 
celebrantis  . . .  6voc.  Anno  1617.  21.  Febr. 
Wittebergae,  Job.  Gornianu.  6  Stbll. 
4".  „Kom  mein  Freund."  [B.  Kgsbg: 
C2.  1-2. 

1631.  Ewige  Seelen-Eube,  der  Frawen 
Jobauuae,  geb.  Crefftin  . .  zu  dero  Leichen- 
begängnifs  . .  Die  exequiae  21.  Aug.  Anno 
1631.  Lpz.,  Gr.  Ritzscb.  6  Stbll.  in  fol. 
.,lcb  liege  und  schlafe",  5  voc.  c.  Bc. 
[B.  Kgsbg. 

1634/35.  Musicalischer  Seelenlust, 
Erster  Theil,  dai'innen  aufserleseue ,  vnd 
aus  H  . . .  Schrift  gezogene  Glaubens- 
Seufftzerlein,  Andacht  vnd  Frewde,  auf  . . 
Madrigalische  Art  mit  5  Stim.  vnd  jhren 
Bass:  cont:  compon.  1635.  Lpz.,  Job. 
Franckens  selig.  Erben  Amd  Sam.  Scheiben. 
6  Stb.  40.  30  Gesänge.  Nur  Ten.  hat 
1635,  die  übrigen  Stb.  1634.  Dedic.  gez. 
in  Lpz.  17.  Okt.  1634, 

—  Musical.  Seelen-Lust  Ander  Theil .  . . 
mit  1.  2.  3.  4.  5.  6.  vnd  mehr  Stirn.,  ab- 
gewechselten Instrumenten,  Symphonien 
und  CapeUen  gesetzte,  doch  nur  in  5  voces 
vnd  jhrem  Bc.  eiugetheilete  Concert  . . . 
1637.  Ib.  6  Stb.  4».  50  Gesge.  Dedic. 
gez.  Lpz.  3.  Dec.  1637.  [Beide  Teile 
in  B.  B.  B.  Br.  B.  D.  Westeras.  B. 
Brdbg.  Proske  nur  1  Tbl.,  wie  in  B.  Gr., 
B.  Pirna,  Musikfr.  Wien,  Kopenhagen :  C. 
T.  5  a,  Stockholm.  Nur  der  2.  Tbl.  vor- 
handen in  B.  A.,  B.  Hbg.,  B.  Lpz.,  Marien- 
bibl.  in  Halle. 

1635.  Der  127.  Psalm  (Wo  der  Herr 
nicht  das  Haus  bauet)  Lpz.  1635  Greg. 
Eitzsch.     [Proske. 

1646.  Glückwünschungs  Gesang  für 
Dr.  Theol.  Job.  Hülsemann,  14.  Mai  1646. 
ä  5  voc.  Gedr.  bey  Tim.  Honen.  6  BU. 
in  fol.     [B.  Wagener. 

1648.  Gottes  Güte,  Hiüd  vnd  Treu  . . 
Glückwunsch  zur  Hochzeit  Fr.  Lancke. 
15.  Febr.  1648.  Gedr.  bey  Lanckescheu 
Erben  (Lpz.)  9  BU.  in  fol.    [B.  ^Yagener. 

3  deutsche  geistl.  Lieder  in  Samlwken. 
von  1623a  und  1637  (Eitner  1).  —  In 
Vopelius'  Gesgb.  1682  einige  Tonsätze. 
In  Job.  Franckens  Geistl.  Sion  1674,  1 
Tonsatz. 

In  Mss.,  B.  B.,  Z  40,  9  Stb.  17.  Jh. 
Nr.  6 :  Selig  sind  die  Todten,  8  voc.  c.  Bc. 
—  Nr.  114—118  fünf  andere  8stim.  Sätze. 
Im  Ms.,  8  Stb.  von  Gräfenhain  1643,  ohne 
Sign.,  Nr.  106:  Kompt  herzu,  last  uns 
den    Herren    frolocken;     1  C.    in    conc, 


6  voc.  —  In  T  107  Choralsätze  aus  Vo- 
pelius  in  Part. 

Mss.  B.  Br.  9  deutsche  geistl.  Gesge., 
s.  Kat. 

Mss.  in  B.  Kgsbg.  1.  Israel  hat  den- 
noch gott  zum  Trost  8  voc.  9  Stb.  fol. 
2.  Concert  7  voc.  Singet  dem  Herrn  ein 
neues  Lied.  9  Stb.  fol.  3.  Halleluja. 
Danket  dem  Herrn.  Caut.  a  8  voc.  den 
7.  Sept.  1650.  9  Stb.  fol.  (vieUeicht 
Autogr.). 

In  den  Akten  des  s.  Staatsarchivs  wer- 
den noch  die  Söhne  Georg  1605,  Rogler 
der  Jüngere  1607  und  Christian  1617 
als  Knabensänger  an  der  Dresdner  Hof- 
kapelle angeführt.  Ueber  Christian 
Michael  und  Daniel  ist  oben  berichtet. 

Michaeli,  . . . 

Eine  Siufonia  in  Adui"  im  Ms.  Stb. 
[Darmst. 

Michaelis,  . . .  um  1783  Kantor 
und  Lehrer  am  Gymnasium  zu 
Osnabrück,  führte  eine  Passions- 
musik seiner  Komposition  auf. 
(Gramer  1,  684.) 

Michaelis,  A...  H..,,  von  ihm 
erschienen  um  1774  zu  Amsterdam 

sechs  Violinquartette  als  op.  1  und  6 
Klaviertrios  mit  V.  u.  Vcl.  Gerber  1  führi 
auch  Klavierkonzerte  im  Ms.  an. 

Die  kgl.  Musikaliensamlg.  in  Dresden 
besitzt  unter  obigen  Namen  (Gerber  1 
kennt  die  Vornamen  nicht):  6  Senates 
pour  le  Clavecin  accomp.  1  V.  ou  Fl.  trav. 
et  Vcl.  oe.  2.  Amsterdam,  Hummel.  3  Stb. 
fol. 

Michaelis,Christian  Friedrich, 

Sohn  eines  Leipziger  Arztes,  geb. 
daselbst  um  1770,  gest.  1.  Aug.  1834 
ebd.,  studierte  Philosophie,  wurde 
1793  Magister,  1801  Hauslehrer 
beim  Kammerherrn  von  Rochow 
zu  Plessow  und  lebte  dann  als 
Privatlehrer  in  Leipzig.  In  der 
Anzeige  seines  Buches  „Ueber 
den  Geist  der  Tonkunst"'  bezeichnet 
er  sich  schon  1800  als  Privatlehrer 
der  Philosophie  zu  Leipzig  (Necro- 
log:  Leipz.  Ztg.  37,  271.''Biogr.  S. 
341.  Gerber  2  giebt  ein  langes  Yerz. 
seiner  Schriften).  Nachweisbar  sind 
davon 

1795.  Ueber  den  Geist  der  Tonkunst, 
mit  Rücksicht  auf  Kants  Kritik  der  aesthe- 


Michaelis,  Chrstn.  Friedr. 


464 


Michel, 


gärtner. 
Glasgow. 


tisL-ben  Urtheilskraft.  Von  . .  .  Lpz.  1795 
u.  1800  Schäfer.  2  voll.  8".  134  u.  160  S. 
[B.  B.  Dresd.  Proske.  Freising.  B.  Lpz. 
Musikfr.Wien.     Brässel.     Glasgow. 

1802.  Entwurf  der  Aesthetik.  Lpz. 
1802.     [Musikfr.  Wien. 

1819.  Katechismus  der  Musik,  oder 
kurze  und  fassliche  Erläuteiiing  der  wich- 
tigsten, die  Musik  betreffenden  Begriffe 
und  GiTindsätze  von  . .  .  Lpz.  1819  Baum- 

8".       [B.  B.      B.  M.       Brüssel. 
Musikfr.  Wien. 

1820.  Anekdoten  und  Bemerkungen 
die  Musik  hetreffeüd.  Gröfstentheils  aus 
dem  Englischen  des  A.  Burgh^  bearbeitet 
von  . . .  Lpz.  1820  Baumgärtner.  8*^. 
[B.  B.     B.  M.     Musikfr. Wien.     Brüssel. 

1821 — 22.  Allgemeine  Geschichte  der 
Musik  . . .  von  Th.  Bush)  . .  .  mit  Anmkg. 
u.  Zusätzen  von  .  . .  Ibid.  1821.  2  voll. 
8".  [B.  B.  Hannover.  Dresd.  B.  M. 
Musikfr.  Wien.     Brüssel. 

1821.  Abhandlimg  über  die  Musik  des 
alten  Aegyptens  von  Vüloteau.  Lpz.  1821 
Br.  &  H.     8".     190  S.      [ß.  B.     Brüssel. 

1828.  Katechismus  üb.  Logier's  System 
der  Musikwissenschaft.  Lpz.  1828.  [Musikfr. 
W^ien. 

Zahlreich  sind  die  Artikel,  die  er  in 
Zeitschriften  niedergelegt  hat  und  die 
Gerber  genau  verz.  Siehe  auch  die  3 
Hauptregister  zur  Leipz.  Ztg. 

Michaelis,  Daniel,  s.  Michael. 
Michaelis,  M...,  bekannt  durch 
den  Druck: 

Das  53.  Capitel  des  Propheten  Esaiae, 
auch  der  Spruch  Bernhardi  (Passio  tua) 
raitOStim.  Erffurdt  1(308.  6  Stb.    [B.  Hbg. 

Michale, ...  Fürstenau  vermutet, 
dass  dies  Micheli,  auch  Michieli 
aus  Rom  sein  könnte,  von  dem  die 
kgl.  Musikaliensamig.  in  Dresden 
eine  Sopranarie  mit  Instrum.  in  P. 
qufol.  besitzt. 

Michalke,  Johann,  um  1757 
erster  Organist  am  Dome  in  Bres- 
lau (Marpurg  3,  132). 

Micharelli  (Micarelli),  Oioseffo, 
bekannt  durch  eine  Motette 

„Moiiales  audite",  2  voc.  c.  B.  im 
Samlwk.  1675  p.  12  (Eitner  1;.  In  Flori- 
do's  Sacras  cantiones  2  voc.  1672  unter 
Giuseppe  Micarelli:    Charitate  vuluerata. 

Michail,  . . .  Um  1514/15  Sänger 
in  der  Hof  kapeile  Louis  XII.  von 
Frankreich.  (Thoinan  91.  Fetis  teilt 


ein  Dokument  im  Artikel  Divitis 
mit,  worin  er  genannt  wird. 

Mchaud,  Antlre-Remi ,  Violi- 
nist, seit  c.  1770  im  Orchester  der 
grofsen  Oper  angestellt. 

Fetis  verz.  von  ihm  6  Duos,  oe.  1, 
6  Duos,  oe.  2.  4  recueils  d'airs  p.  V. 
Paris,  chez  Bailleux,  chez  La  Chevardiere, 
chez  Nadermann.  —   Im  Magazin  ist  ein 

Michaud  le  jeune  angezeigt,  der  sich 
mit  ,,premier  Violon  du  Concert  de  Be- 
sanpon"  bezeichnet  und  1782  zu  Paris 
eine  3.  Samlg.  Variationen  für  Violine 
herausgab. 

Leo  Liepmannssohn  zeigte  einst  einen 

Michaud,  J.-B.,  an  und  besafe  von  ihm : 
Six  Senates  ä  V.  seul  avec  la  basse,  oe.  1. 
Paris,  chez  l'auteur.    1  vol.    fol. 

Michaux,  Charles,  Tenorist  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  von 
1742  bis  etwa  1744  (Sti'aeten  5, 
181). 

Micheau,  Nicolas,  Gallus,  ist 
am  19/5.  1699  als  „Musicae  artis 
Magister"  an  der  Universität  zu 
Leyden  eingeschrieben  (Bouwst.3, 3). 

Micheel,  Wilhelm  Anton,  ein 
Komponist  aus  dem  18. — 19.  Jh., 
der  1821  am  Schweriner  Hofe  lebte, 
oder  vielleicht  auch  in  Schwerin 
geb.  ist,  da  er  in  dem  Salve  regina 
„Suerini"  seinem  Namen  beifügt, 
was  sich  aber  auch  auf  die  Jahres- 
zahl 1821  beziehen  kann,  die  darauf 
folgt.     Er  ist  bekannt  durch  ein 

Ms.  in  Brüssel  Cons.  „Salve  regina" 
4  voc.  c.  orch.  P.  —  Auch  in  Schwerin 
F.  befindet  sich  ein  Salve  regina  cum 
versibus  et  responsoriis  Canticum  4  yo- 
cum,  una  cum  instmmentis  Autor  Wilh. 
Ant.  Micheel  Suerini  1821  con  Clarinetti, 
Corni,  Fag.  V.  Va.  e  B.  P.  Ms.  —  Ferner 
ebd.  Messe  Gesänge  bey  einem  feyerlichen 
Hochamte  f.  4  Singst,  mit  Orgel  u.  Orch. 
Nebst  einem  Benedictio  ante  sacnim  and 
post  sacrum.    Ms.  P. 

Michel  oder  Miguel   ist  Bock 

im  16.  Jh. 
Michel,  siehe  Vogel. 

Michel,  der  Klarinettist,  siehe 
Yost. 

Michel,  ...  lebte  um  1735  zu 
Paris    und    ist  Näheres    über   ihn 


Michel,  . 


465 


Michel,  George. 


vorläufig  nicht  feststellbar,  mög- 
lich, dass  es  einer  von  den  weiter 
hin  verzeichneten  Musikern  ist. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  uuter 
obigem  Namen 

Motets  ä  grand  choeur.  Paris  1735 
Ballard.  —  20  lecous  de  Jeremie,  ib. 

Miehel,  . . .  aus  Neapel,  ein  Vio- 
linist, der  im  Anfange  des  18.  Jhs. 
in  Paris  lebte  und  sich  auch  als 
Komponist  auszeichnete  (Pougin- 
Fetis). 

Miehel,  ...  war  um  1777  Mu- 
sikdirektor an  der  Moserschen 
Truppe,  die  in  Nürnberg,  Augsburg 
u.  a.  Orten  spielte. 

Er  komponierte  für  dieselbe  die  Sing- 
spiele: Miltou  und  Elmire.  Fremore  und 
Meline.  Baron  vom  festen  Tliurm  (Rei- 
chard's  Gothaer  Kai.  1777).  Vgl.  Michel, 
Joseph  II. 

Michel   Angelo  Bologna,   siehe 
Michele. 
Michel  Augelo  Canciiieo,   aus 

Viterbo,  Fetis  und  Vogel  unter 
Cancineo,  Bohn  unter  Michel,  da 
er  sich  als  Signatur  selbst  nur 
Michel  Angelo  nennt;  er  war  ein 
Earmelitermönch  u.  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Viterbo  (Titel)  und 
gab  heraus: 

Motectorum  F.  Michaelis  . . .  Carme- 
litae  5  vocum,  lib.  2. . .  Addita  parte  pro 
orgauo.  Venet.  1608  AI.  Raverius.  6 
Stb.  40.  19  Mot.  [B.  Br.  B.  Haberi 
nur  4  Stb. 

II  1.  üb.  de  Madrigali  di  . . .  ;i  4,  5, 
6,  &  8  voci.  Ven.  1590  Ang.  Gardano. 
5  Stb.  40.  34  Nrn.,  davon  6  von  G.  B. 
Loccatcllo.     [Bologna. 

Im  Samlwk.  1616  a  unter  Michel  Angelo 
eine  3stim.  Motette  (Eitner  1  unter  Angelo). 
In  Arascione's  Samlwk.  von  1600  zwei 
Gesänge  unter  Cancino. 

Im  Ms.  B.  Br.  Domine  quando  veneris. 

Michel  von  Elwangen,  um  1555 
Mitglied  der  Hotkapelle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  14). 

Michel,  Aiiffust,  gab  heraus: 

Das  grolse  Hallelujah  von  Klopstock 
zu  4  Stirn,  und  Orgel.  Op.  6.  Gotha, 
Verlags -Compt.  P.  [Berliner  Singakad. 
Schwerin  F.]     Unter   den  Autogr.    Grasn. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  6. 


der  B.  Berlin  ein  Praeludium  für  Orgel. 
Es  scheint,  dass  er  schon  mehr  dem  19. 
Jh.  angehört. 

Michel,  Christian,  Organist  zu 
Leipzig  um  1645,  gab  ein  Klavier- 
buch heraus,  dessen  Dedic.  uns 
obige    Nachricht    liefert,    betitelt: 

Tabiüatura  darin  Praeludien,  Toccaten 
auf  dem  Ciavier.  Braunschweig  1645 
Müller,  kl.  qu40,  enthält  auf  74  S.  18 
Prael.,  6  Tocc.  u.  10  Couranten  zu  3  u. 
4  Stim.  S.  75  das  Register.  [B.  B.]  2 
Couranten  in  M.  f.  M.  Beilage  Tänze 
Jahrg.  7,  132. 

Vielleicht  ist  dies  aber  der  Sohn  Regier 
Michael,  der  zwar  Christian  Regier  Mi- 
chael hiefs,  aber  zur  selben  Zeit  lebte  u. 
öfter  nur  Christian  Michael  genannt  wird 
(siehe  diesen). 

3Iichel,  Christoph,  Bruder  des 
Kaspar,  geb.  1752  zu  Heisa  bei 
Kassel,  ein  Fagottist  a/d.  Hofka- 
pelle  in  Kassel  (Gerber  1). 

Michel  (Michl),  Ferdinand, 
Bruder  des  Joseph  L,  geb.  1723 
zu  Neumarkt  im  Oberdonaukreise, 
gest.  1753  (sie?)  zu  München,  wurde 
auf  dem  Seminar  zu  München  aus- 
gebildet und  zum  Organisten  zum 
hlg.  Michael  daselbst  ernannt,  kam 
dann  als  Vicekonzertmeister  (Vio- 
linist) an  die  Hofkapelle    und  gab 

1740 

zwölf  Symphoniae  tribus  concertantibus 
instrumentis,  scüicet  2  V.  ac  Bc.  op.  1. 
Aug.  Vind.  heraus,  so  berichtet  Lipowsky. 
Im  Kieisarchiv  zu  München  ist  er  von  1753 
bis  1755  als  Orgarüst  ad.  Hofkapelle  mit 
285  Gld.  Gehalt  verz.  Das  obige  Todes- 
jahr ist  demnach  falsch  und  sehr  fraglich 
die  Beförderung  zum  Vicekonzertmeister. 

Michel,    Franz    Luduig,    ein 

Sohn  des  Kaspar,  geb.  8.  Jan. 
1769  (?)  zu  Kassel,  Flötist,  ging  1774 
nach  Petersburg,  1788  war  er  in 
der  Privatkapelle  des  Grafen  von 
Potemkin  zu  Bender  (Gerber  1.  2). 

Michel,  Gaspar,  siehe  Lcblond. 

Michel,  Greorge,  ein  Nach- 
komme des  Kaspar,  geb.  1775  zu 
Kassel,  Flötist,  ging  nach  Russland 
und  erhielt  den  Titel  eines  Kapi- 

30 


Michel,  Gviillamne. 


466 


Michel,  Joseph  II. 


täns,  bereiste  England  imd  Frank- 
reich als  Konzertist  (Gerber  2). 
Eetis  verz.  von  ihm  Konzerte  und 
eine  Flötenschule  in  Paris  und 
London  gedruckt. 

Mchel,  (Fuillaume,  bezeichnet 
sich  auf  dem  Titel  seiner  Chan- 
sons mit  Audiencier  (Gerichtsbote), 
während  Fetis  ihn  nach  der  Dedi- 
cation  des  2.  Buches  Chansons 
einen  Maitre  de  chaut  zu  Paris 
nennt,  der  sich  im  Dienste  des 
Kardinals  Mazariu  im  17.  Jh.  be- 
fand und  4  Bücher 

„Chansons  recreatives  ä  voix  seule 
avec  la  hasse"  herausgah.  Das  1.  Buch 
ist  mir  unhekannt.  Das  2.  Buch  ist  he- 
titelt:  Secoud  Hv.  des  chansous  de  M. 
Guill.  Michel.  Paris  1641  Eob.  Ballard. 
S^.  [Brüssel.]  Das  „3.  livre  des  chau- 
sous.  Paris  1647  Eoh.  Ballard,"  kl.  8». 
46  Ell.  befindet  sich  in  der  Hofb.  "Wien 
und  B.  Brüssel.  Das  4.  livre,  ib.  1656, 
41  Chansons  (nur  Melod.  und  Text)  in 
der  ß.  M.  und  Paris  Nat.  Das  5.  6.  7.  8. 
haben  den  Titel:  Chans,  pour  dancer  et 
boire.  Ib.  1631.  1632.  33.  34.  in  B.  Bo- 
logna. 

Michel  (Michl),  Joseph  I.  Es 
giebt  zwei  Komponisten  dieses  Na- 
mens, die  beide  in  Baiern  lebten 
und  deren  Kompositionen  nicht 
gut  ohne  genauere  Kenntnis  zu 
unterscheiden  sind.  Der  ältere 
wird  von  Lipowsky  Joseph  Ilde- 
phons  genannt,  ist  1708  zu  Neu- 
markt im  Oberdonaukreise  geb.  u. 
st.  1770  zu  Regensburg.  Schüler 
von  Wagenseil  zu  Wien,  wurde 
Kapellmeister  beim  Herzoge  Joh. 
Christ,  von  Sulzbach  und  1738 
am  Dome  zu  Regensburg. 

Mettenleiter  1,  121  u.  132  giebt  auch 
ein  Verz.  seiner  Kompositionen,  die  er 
selbst  besitzt,  dieselben  befinden  sich  jetzt 
in  der  Proskeschen   Bibl.  in  Kegensburg. 

Im  Stifte  Einsiedeln  der  Druck:  Deli- 
ciae  sacrae  i.  est  Missae  VI  solenniores 
op.  1.  Aug.  Vindel.  1744.  fol.  Der  mir 
vorliegende  Kat.  schreibt  als  Vornamen: 
Jo.  Ildophons  Jos.  .  . 

Michel    (Michl),    Joseph    II., 


auch  Michl  aus  München  gen.,  ein 
Neffe  des  Joseph  L,  geb.  1745  zu 
Neumarkt  im  Oberdonaukreise,  gest. 
1810  ebd.  Wurde  im  Seminar  zu 
München  erzogen  und  da  er  durch 
seine  Kompositionen  die  Aufmerk- 
samkeit seiner  Vorgesetzten  auf 
sich  zog,  schickte  ihn  der  Kurfürst 
Maximilian  III.  zu  Kammerloher 
nach  Freising,  bei  dem  er  2  Jahre 
Kompositions  -  Unterricht  genoss. 
1776  wurde  er  an  der  Hofkapelle 
als  Kammerkomponist  mit  20  Gld. 
monatl.  Gehalt  angestellt.  Schon 
1772  muss  er  in  München  als 
Kammermusiker  gelebt  haben,  denn 
Burney  spricht  von  einem  Quin- 
tett, das  sehr  gefiel.  In  einer  Ein- 
gabe von  1776  klagt  er  dem  Kur- 
fürsten sein  Leid:  er  habe  eine 
Oper  geschrieben,  die  sehr  gefiel, 
habe  aber  nichts  dafür  erhalten, 
er  habe  eine  Stelle  in  Mainz  aus- 
geschlagen und  sei  in  München 
geblieben.  Nun  habe  man  ihm 
nach  dem  Tode  des  Kurfürsten 
auch  noch  die  20  Gid.  entzogen, 
so  dass  er  in  2^2  J^l^'  nichts  er- 
halten habe.  Am  2/7  1780  wurde 
er  pensioniert,  ging  nach  Kloster 
Weiern  zu  seinem  Schwager  Moser 
und  1803  in  seine  Vaterstadt.  Die 
Akten  des  Kreisarchivs  verzeichnen 
noch  ein  Mitglied  der  Kapelle  mit 
gleichem  Namen,  welches  1789  als 
Komponist  mit  125  Gld.  Gehalt 
angezeigt  wird,  1799  mit  240  Gld.; 
da  er  auch  als  Komponist  bez.  ist, 
so  kann  damit  nur  das  Pensions- 
geld des  obigen  gemeint  sein. 
Kornmüller  1,  213  unter  Gloggner 
sagt,  dass  M.  durch  den  Abt 
Rottenkolber  nach  1786  nach 
Tegernsce  ins  Beuediktiuerkloster 
eingeladen  wurde,  um  den  Musik- 
unterricht daselbst  zu  leiten  (Li- 
powsky. Kreisarchiv).  Schubart 
p.  124   sagt  von  ihm:    Ein  Kom- 


Michel,  Joseph  11. 


467 


Michele  Angelo. 


ponist  von  vielera  Kopfe.  Da  er 
nur  für  den  baierscheu  Hof  schrieb, 
so  sind  seine  Werke  nur  wenig 
unters  Publikum  gedrungen.  So- 
wohl in  seinen  Opern,  als  Kirchen- 
sätzen, wie  in  der  Kammermusik 
zeigt  er  überall  Geschmack  und 
Gründlichkeit.  Musikalischer  Ge- 
meinsinn (?)  ist  der  Hauptzug  in 
seinem  Charakter.  An  Kompositio- 
nen die  den  Namen  Joseph  Michel, 
Michl,  Michel  aus  München  u.  a. 
tragen,  kann  ich  nachweisen: 

Missa  Eni.  Ms.  P.  von  Michel  aus 
München.  [Leipz.  Thom.  B.  Kgsbg.  mit 
Jos.  Michl  gez. 

Deutsches  Eequiem  f.  Chor  u.  Orgel, 
mit  Michel  gez.     4  Stb.   im  Ms.     [B.  M. 

Gioas.  Oratorium  in  P.  Ms.  Bd.  12, 
mit  Jos.  Michl  gez.     [Proske. 

Oratorium  (Vernunft:  Ich  warne  dich) 
für  Chor  u.  Orch.    13  Stb.  im  Ms.    [B.M. 

II  Trionfo  di  Clelia.  Oper  in  3  Akten. 
3  voll.     Ms.    P.     [B.  M. 

II  Trionfo  deUa  Gloria,  Cantata  a  voce 
sola  (Sopr.)  c.  ström.  Ms.  P.  B200a  u. 
37,  gez.  mit  Jos.  Michl.     [Dresd.  Mus. 

n  Barone  di  Torre  forte,  Operetta  gio- 
cosa.  2  voll.  Ms.  P.  qufol.  [Dresd. 
Mus.  Darmst.  deutsch:  Der  Baron  von 
dem  festen  Thurm. 

Sinfonia  ä  2  V.  2  Comi,  Ya.  e  ß.  4 
Stb.     Ms.     [B.  M.  2  Hörner  fehlen. 

Ein  Divertimento  für  Instrumente,  Ms. 
Stb.  gez.  mit  G.  Michl. 

Serenade  nocturne  f.  2  V.  Va.  B.  2  Fl. 
2  Hörn,  mit  Michel  gez.     [B.  Zw. 

3  Trio  p.  2  flutes  et  Vcl.  Paris,  Vi- 
guerie.     3  Stb.  fol.     [Kat.  Liepm.  88. 

3  Trios  f.  Klav.,  V.  u.  Vcl.  —  3  Trios 
f.  2  Klav.  u.  Vcl.  mit  Le  celebre  Michel 
gez.     [Musikfr.  Wien. 

Es  ist  fraglich,  ob  die  letzten  3  "Werke 
von  obigem  Autor  sind. 

In  Bossler's  Samlwk.  8  u.  10  mit  Michl, 
Kammerkomponist,  vertreten. 

Ms.  B.  Kgsbg.  Messa  in  Em.  ä  2  V. 
Va.  Bc.  e  voci    P.  u.  Stb. 

Michel,  Kaspar,  älterer  Bruder 
des  Christoph,  war  von  1769  bis 
zur  Entlassung  der  Kapelle  im 
Jahre  1786  erster  Flötist  an  der 
Kasseler  Hofkapelle,  geb.  zu  Heisa 
bei  Kassel  um  1736  (Cramer  1, 
147.     Gerber  1.  2.     Apel). 


Michel,  Nicoiao  di,  aus  Yol- 
terra ,  Musiker  im  Dienste  des 
Fürsten  von  Florenz  um  1570. 
Komponist  einer  Festmusik  della 
Santa  Croce  in  Lucca.  Sein  Sohn 
Orazio  wirkte  bei  der  Aufführung 
auch  mit  (Nerici  387). 

Michel,  Philihert,  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  in  "Wien  mit  8  Gld. 
monatl.  vom  1.  Jan.  1581  bis  f 
24.  Dez.  1598  (Köchel  1). 

Michel  (Michl),  Virgil,  ein  Vio- 
loncellist a/d,  Hofkapelle  zu  Mün- 
chen seit  etwa  1789  mit  435  Gld. 
Gehalt.  Die  Akten  des  Kreis- 
archivs halten  die  verschiedenen 
Michel  und  Michl  der  Hofkapelle 
zu  wenig  auseinander,  so  dass  eine 
genaue  Trennung  mit  Vorsicht  ge- 
schehen muss.  Nach  Gerber  2 
setzte  er  eine  deutsche  Oper 
„Marcio  Cariolano"  in  Musik,  die 
1786  zur  Aufführung  gelangte. 

Michele,  ...  ein  Sopranist  und 
Notenkopist  um  1475  zu  Modena. 
Erwähnt  im  Valdrighi  12  S.  38, 
Dokument. 

Michele,  Aleinaimo,  1509  im 
Dienste  des  Herzogs  Alfonso  Este 
von  Modena  (Straeten  6,  345). 

Michele  Angelo  Bologna,  aus 
Bologna  geb.,  er  muss  derselbe 
sein,  der  auch  unter  Michel  Angelo 
Bologna  vorkommt.  Er  lebte  in 
der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs.  als  So- 
pranist am  baierschen  Hofe  (Fetis). 

Von  Michel  Angelo  Bologna  besitzt  die 
alte  Hofkapelle  in  München  ein  Ms.  in  P. 
u.  13  Stb.,  enthaltend  ein  Offertorium  für 
Sopr.  mit  Instrum.  Ferner  unter  dem- 
selben Namen  im  Cons.  Brüssel:  6  Se- 
nates p.  V.  et  Bc.  op.  1.  Amst.,  Roger. 
1  vol. 

Ein  frülierer  Michel  Angelo  wird  von 
Huygens  im  G3.  Briefe  (s.  d.)  als  ein  in 
Frankreich  lebender  Komponist  für  die 
Theorbe  in  der  Mitte  des  17.  Jhs.  er- 
wähnt. Gerber  1  erwähnt  ihn  unter 
Michel  Ange,  der  zu  Paris  lebte  und  da- 
selbst eine  „Methode  pour  le  Theorbe" 
herausgab. 

30* 


Michele  da  Lucca. 


468 


Micheli,  Domenico. 


JJIiehele  (La  Liicea,  vielleicht 
derselbe  wie  Gio.  Michele,  der  1510 
u.  1523  als  Bassist  und  Komponist 
in  Modena  angeführt  wird.  1523 
überreichte  er  dem  Herzoge  ein 
Buch  Messen,  wofür  er  80  Lire 
erhielt  (Yaldrighi  12,  9.  10.  48). 
Canal  24  sagt:  ging  am  12.  Dez. 
1510  aus  dem  Dienste  des  Herzogs 
von  Ferrara  in  den  des  Herzogs 
von  Mantua  über.  Der  Papst 
Leo  X.  erbat  sich  denselben  im 
Jahre  1514  vom  Herzoge  Fran- 
cesco von  Mantua. 

3Iichelet,   s.  Michael,   16.  Jh. 

Mchele  da  Torsi,  oder  de 
Tours^  seiner  Geburtsstadt,  wird 
auch  am  30/3  1475  Michele  da 
Carpi  genannt  (wenn  dies  nicht 
ein  anderer  ist).  Diente  in  den 
Jahren  1474  und  1475  als  Sänger 
an  der  Hofkapelle  zu  Mailand  mit 
5  Duk.  monatl.  Gehalt  (Motta  115). 
Motta  S.  112  nennt  noch  einen 
Micliele  des  Fe/js  oder  Feyf^  siehe 
-FV?/s,  einen  Michele  de  Ipris^  der 
Sopranist  1475  zu  Modena  war, 
einen  Michele  de  Ardi  u.  Michele 
de  Bis,  letzterer  war  um  1473 
Sänger  in  Eom.  Näheres  fehlt  bis 
jetzt. 

3Iichele,  Camillo,  Yenetiano, 
Aaron  nennt  ihn  im  Lucidario  1545 
Bl.  31  V.  „Magnifico  Messer"  und 
bezeichnet  ihn  als  einen  berühmten 
Lautenisten. 

Mchelessi,  Domeiiico,  gab 
heraus : 

Memorie  intorno  alla  \-ita  ed  agli  scritti 
del  Conte  Francesco  Algarotti.  #.  119  S., 
mit  Porträt.  Am  Ende:  Venez.  1770 
Giamb.  Pasquali.  Der  Autor  nennt  sich 
nur  in  der  Dedic.     [B.  B. 

Mielielet,  ¥ ...  Cr . . .,  geb.  um 
1730  zu  Marburg,  ein  Musik-  und 
Tanzmeister  zu  Franoker  in  Fries- 
land, gab  nach  Gerber  1 

Zwölf  Kla\iersonaten  in  2  Teilen  vmd 
einige   Pieces   choisies   um   1760  heraus, 


die  er  selbst  in  Kupfer  gestochen  hatte. 
Auch  ein  Psalmbuch  ist  von  ihm  be- 
kannt: 

De  zangwijzeu  der  CL  Psalmen  en  der 
Lofzangen,  zo  als  dezelve  in  de  gereform. 
kerken  . . .  met  harmonijen,  om  op't  orgel 
of  in  huis  gespeelt  te  kuunen  worden, 
benev.  voorber.  voor  de  gene,  die  de  Basse 
cont.  uiet  verstaan.  Amst.  1771  Hummel. 
qu40.     [Amst. 

Mit  G.  F.  Michelet  gez:  3  Sonate  di 
galanteria  per  il  Cembalo.  Amsterd. 
3  Hefte.     [Darmst. 

Micheletti,  Domenico, 

ist  in  den  '28  Bden.  Cautate  der  B. 
Estense  zu  Modena  mit  1  Cantata  per 
voce  sola  c.  Bc.  vertreten. 

Mclieli,  Antonio  I.,  lebte  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  in  Lucca 
und  war  Organist  an  S.  Paolino 
und  Kapellmeister  an  S.  Nicoiao. 
Er  schrieb  mehrere  Oratorien,  z.  B. 

1768:  Giaele,  Oratorio  ä  3  voc.  ed 
istroment. 

1775  u.  1779  mehrere  Stücke  für  die 
Tasche. 

1781  wurde  die  Oper  Giulio  Cesai-e  in 
Lucca  aufgef.  (Nerici  314.  334). 

Mcheli,  Antonio  II.,  Cemba- 
list an  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
vom  29/3  1780  bis  31/7  1805  mit 
1  sc.  monatl.  (Nerici  211). 

Melieli,  Benedetto,  geb.  zu 
Rom,  ein  Opernkomponist,  der  1746 
für  Venedig  die  Oper  Zenobia 
schrieb.     Der  Abt  Santini  besafs: 

Corapouimento  cantato  in  Roma  nel 
gioruo  del  gloriosissimo  nome  delle  S.  C. 
C.  E.  Maesta  deila  imperatrice  Elisabetta 
Cristina  . .  Poesia  di  Tib.  Pulci,  musica 
di  Benedetto  Micheli,  1724.  —  In  der 
Bibl.  des  Cons.  zu  Brüssel :  Sinfonie  (Gd.) 
für  2  V.  A.  B.  2  Ob.  2  Hörner,  Ms.  Stb. 

—  Pougiu  führt  die  Oper  Oreste  an,  1723 
im  Theater  Capranica  zu  Rom  aufgefühi-t. 

—  In  Schwerin  F:  Aria  „Yiglio  sperar", 
Sopr:  Capranica  1724  c.  Y.  Va.  e  B.  Ms. 
P.  und  1  Siufonia  in  Gd.  f.  2  Y.  Ya.  u. 
B.    Ms.  Stb. 

Miclieli,  Domenico,  aus  Bo- 
logna, wo  er  auch  1564  lebte,  wie 
die  Dedic.  anzeigen.  Um  1581 
scheint  er  in  Eavenna  gewohnt 
zu  haben.     Ein  Amt  ist  auf  den 


Micheli,  Domenico. 


469 


Micheli,  Eomano. 


Titeln  seiner  Drucke  nirgends  ge- 
nannt. 1564  gab  er  sein  erstes 
Werk  heraus.  Bekannt  sind  von 
ihm : 

. . .  Missaruni  quinque  cum  5  vocibus. 

Lib.  1.      Ven.    1584    Gardanus.      5  Stb. 

qu40.     5  Mass.     [Bologüa  fehlt  T.  Kat.  2, 

107  Abdr.  der  Dedic. 

...   n    1.  lib.    de   Madrigali    a  5  v . . . 

Lib.  1.    Yen.  löG-i  Gardano.    5  Stb.    qu4''. 

27  Nrn.,  von  Ant.  Gardano  ediert.     [Ve- 
rona S.  f :  C.  A.  5  a.     Modena:  T.  5  a. 
...  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  v .  . .    Lib.  2. 

Ven.  1564  Gard.    5  Stb.    qu40.    26  Madr. 

und  Ganz.,   ebenfalls  von  Gardano  ediert. 

[Verona  S.  f :  C.  A.  5  a. 

Madrigali   di   . . .   Nuouamente  ...    da 

Claudio    Correggio.     A   6  voci.     Lib.  3. 

Venetia    1567.     6  Stb.     qu4».     27  Nrn. 

[B.  M.     Upsala. 

...  II  4.  lib.  de  Madr.  a  5,  6  e  7  voci, 

con  Dialogo  ä  8,  &  uno  ä  10.  Nouam. 
per  Ant.  Gardano.  Lib.  4.  Ven.  1569 
Ant.  Gard.  Stb.  ?  qu40.  28  Nrn.  [Ve- 
rona S.  f :  A.  5  a. 

...   n   5.  lib.  de  Madr.   ä   5  voci   con 

1  Dialogo  ä  10,  nouamente  comp. . .    Ven. 

1581  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qu4o.  28 
Madr.,  hier  ist  kein  Herausgeber  gez. 
Die  Dedic.  in  Ravenna  am  10/2  1581  gez. 
[Hof b.  Wien.  B.  D.  br.  Mus.  Modena: 
C.  B.    B.  M. 

In  alten  Samlwk.  1  Madr.  (Eitner  1), 
ferner  in  Glos.  Policretto's  2.  hb.  delle 
Giustiniane  a  3  v.  1575  „Semo  tre  vecchi. 
—  In  Corn.  Antonelli's  I  dolci  frutti  1570 
zwei  Madr.  —  In  G.  B.  Mosto's  II  1.  fiore 
della  Ghirlanda  1577:  Questo  benigne 
spirto  5  V.  —  In  Gir.  Cavaglieri's  Madri- 
gali op.  5.  1616:  Cantate  ö  felici. 

3Iicheli  plichieli,  Michaelius), 
Don  ßomaiio.  Romano,  aus  Eom 
geb.,  schreibt  sich  auch  Romano 
Mcheli  Romano,  Um  1575  ge- 
boren. Baini  im  Palestrina  2  p.  34 
Anmkg.  473  bez.  sein  Alter  mit 
84  Jahren.  Studierte  unter  Soriano 
und  ^anini  Musik,  wurde  Priester 
und  erhielt  ein  Beneficiat  an  der 
Kirche  zu  Aquiieja,  wie  es  auch 
auf  dem  Titel  von  1621  heilst.  Er 
hielt  sich  eine  Zeitlang  zu  Con- 
cordia  (Modena  bei  Mirandola)  auf, 
um  dort  Musik  zu  lehren.  Gegen  1625 
erhielt  er  den  Kapellmeisterposten 


an  der  französischen  Kirche  S.  Lo- 
dovico  zu  Rom.  Er  wurde  durch 
Scacchi  in  den  Streit  mit  Siefert 
hineingezogen  und  trat  auf  Seite 
Scacchi's.  Die  von  ihm  gelieferten 
Canoni  sollten  den  Beweis  liefern 
gegen  die  Angriffe  Siefert's  (siehe 
Näheres  bei  Fetis).  Von  seinen 
Arbeiten  sind  bekannt: 

AUi  molt'illustr.  e  molto  Rev.  di  Sig. 
11  Sig.  eccell.  musici  deha  cappella  di 
N.  S.  et  altri  musici  romaui  niiei  Patroni 
osseruandiss.  Ven.  1618  G.  Vincenti. 
2  Bll.  in  fol.  Enth.  1  Brief  und  einen 
12stim.  Canon  über  2  Themen  von  M. 
und  von  WiUaert.     [Bologna. 

Certezza  d'artificii  musicali,  non  piü 
fatti,  contenuti  neUi  dieci  oblighi  della 
Messa  a  10  voci:  con  la  risposta  airoppo- 
sizione,  fatta  dal  sig.  Abund.  Antonelli 
musico  in  Roma,  sopra  la  quautita  di  essi 
obblighi.  Dato  in  luce  da  . . .  Ven.  1621 
Boufadiuo.     4". 

Copia  di  lettera  con  manoscr.  mandata 
dal  sig.  Ab.  Antonelli  . .  a  me  Romano 
Micheli  romano  . . .  con  la  risposta  .  .  . 
Ven.  1621  ib.  4».  [beide  Schriften  einst 
in  B.  Borghese,  die  letztere  jetzt  in  Rom 
Cecilia. 

Psalmi  ad  officium  Vesperarum  musicis 
notis  expressi,  et  ternis  vocibus  decan- 
tandi.  Una  cum  parte  orgauica  .  .  .  Clerico 
Romano  auctore.  Lib.  1.  Romae  1610 
B.  Roblectus.  4  Stb.  4^.  Er  schreibt 
sich  hier  Romano  Michaele.     [Bologna. 

Salmi  per  i  Vesperi  a  3  voci  da  can- 
tarsi  in  diuersi  modi  per  commoditä  di 
l'autori  . . .  con  ü  Bc.  . .  Lib.  2,  op.  3. 
Ven.  1615  Magni.  4  Stb.  4".  9  Nrn. 
[Cesena  Bibl.  commiale:  C2.  (Kat.  2,  271 
von  Bologna  Inhaltsaugabe).  Mailand  Am- 
brosiana.    Rom  Cecilia:  C2. 

Musica  vaga  et  artificiosa,  coutinente 
Motteti  con  obhghi,  &  Canoni  diuersi, 
tanto  per  queUi,  che  si  dilettano  sentire 
varie  curiositä  . . .  Ven.  1615  Vincenti. 
fol.  60  Nrn.  [Bologna  in  Kopie  53  S. 
Kat.  2,  462  mit  Beschreibung  der  er- 
wähnten Musiker.  B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Rom  Cecilia,  früher  Bibl.  Angelica.  br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Compieta  a  6  voc.  con  3  Tenori.  Ven, 
1616.  12  Nrn.  [Mailand  Ambros.  Roma 
Cecilia. 

Vivit  Dens.  Canones  super  plurium 
verbomm  vocalibus:  quod  artificium  com- 
ponendi,  neque  in  ItaJia,  nee  alibi  hacte- 


Micheli,  Eomano. 


470 


Michon. 


nus  Visum  est  . . .  Opus  sextum.  Eomae 
1649  L.  Grignani.     fol.     16  S.     [Bologna. 

Canone  musicale  a  4  voci,  ad  hooore 
della  Concettione  della  B.  V.  M.,  composto 
sopra  le  vocali  di  nuouo  e  curioso  arti- 
ficio,  ecc.  Opera  et  inuentione  pellegrina 
di  . . .  Roma  1650  L.  Grigüani.  fol. 
[Bologna. 

Avviso  inviato  da  lue  Eomano  Micheli 
insieme  col  foglio  reale  del  Canone  musi- 
cale Föns  Signatiis,  alli  famosi,  e  peritis- 
simi  Sign.  Musici  d'Italia  e  di  tntti  gl'altri 
Eegni  . . .  Eoma  1650  L.  Grienani.  4". 
8  Ell.  [Bologna,  Kat.  1,  89  Angabe  des 
Inhalts. 

Madrigale  a  6  voci  in  Canone,  con  la 
resolutione  delle  parti,  nel  quäle  per  mezo 
de  gli  accidenti  Tarmonia  discende  un'tuono 
e  di  poi  asceude  ...  Eoma  1621  Luca 
A.  Soldi,  1  vol.  mit  1  Nr.  [Rom  Cecilia, 
siehe  Vogel  1,  462. 

Mss.  B.  B.,  T  120.  Arno  Christum,  Mo- 
tetto  in  Canone  a  2  voc.  c.  org.  —  Ms. 
2250  Samlbd.  Part.  3  Motett.  Bl.  5,  7,  9, 
12  in  Canone  zu  3  Sopr.  A.  T.  —  4  Sopr. 
u.  4  Stim. 

Ms.  375  b  Dresden  Mus.  Aria  per  Sopr. 
c.  ström.  P.  qufol. 

Mss.  Berliner  Singak:  Veni  sponsa  und 
0  quam  pulcher  5  voc.  Sancte  Cherubini 
4  voc.  in  P. 

In  Angeio  Berardi's  Arcani  musicali 
1690  Bl.  14  ein  Madrigal  in  Canone  zu 
6  Stim. 

Micheliiii,  Teodoro,  diente  vom 
19/10  1620  bis  zu  seinem  Tode 
1662  in  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
mit  monatl.  1.69  Sc.  —  Sein  Sohn 
Alessandro  folgte  ihm  1662  nnd 
starb  am  12/9  1688  (Nerici  208. 
209). 

Michelspaeher[us],  Stei)haii,  aus 
Tirol,  wird  von  Besardus  in  1617 
auf  dem  Titel  als  ein  berühmter 
Lautenist  bezeichnet. 

Micbetti,  . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  der 

in  Schwerin  F.  mit  einer  Arie  aus  der 
Oper  ,,Attilio  Eegolo"  vertreten  ist:  „Se 
piü  felice  oggetto",  ä  6,  Sopr.  voce,  2  V. 
Va.  Vcl.  Cemb.    Ms.  Stb. 

Michi,  Orazio,  dell'Arpa.  Ein 
berühmter  Harfenspieler  des  17.  Jhs. 

Die  Bibl.  Magliabecchiana  zu  Florenz 
besitzt  1  vol.  Arien  (Lafage  2,  178).  In 
Bologna,  Kat.  3,  196  in  einem  Ms.  in  foK 


aus  dem  Ende  des  17.  Jhs.  unter  Nr.  1 
von  Orazio  dell'Arpa  der  Gesang  „Ho 
perso  11  mio  amore",  a  2  C.  c.  Bc.  Bl.  35. 
Noch  sei  erwähnt,  dass  es  einen  2ten 
Orazio  deH'Arpa  giebt,  der  aber  zum  Unter- 
schiede Orazietto  genannt  wurde,  siehe 
Orazio. 

Michiel,    Sire    Augiistiii,    um 

1525  Sänger  in  der  Kapelle  Karl  Y. 
in  Toledo  (Straeten  7,  303). 

Miehiele,  Ang-elo.  In  Ms.  17  706 
der  Hofb.  Wien  in  einem  Lauten- 
buche des  18,  Jhs.  eine  Allemanda. 

Michiels,  (xilles,  wird  am  20/10 
1764  zum  Lautenisten  an  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Brüssel  mit  50  Gld. 
Gehalt  ernannt  und  starb  1783 
(Straeten  5,  183.  191). 

Michiels,  Jean,  wurde  1571 
der  Nachfolger  Jacob  Kerle's  als 
Magister  cantus  an  St.  Martin 
zu  Ypres  (Straeten  2,  241).  Da- 
gegen führt  er  S.  258  ein  Doku- 
ment an,  nach  welchem  der  23. 
Juni  1575  als  Anstellungsdatnm 
genannt  wird  und  kann  dies  als 
eine  Erneuerung  des  Dekrets  an- 
gesehen werden.  Am  30.  Juli  1575 
folgt  ihm  aber  schon  Antoine  Pe- 
vernage. 

Michl,  siehe  MicheL 

Miehna,  Adaui,  von  Ottradowicz 
in  Böhmen,  Organist  und  Kirchen- 
komponist um  die  Mitte  des  17.  Jhs., 
von  dem  Dlabacz  Mehreres  anführt. 

Im  Ms.  in  B.  Breslau  ein  Magnificat 
primi  toni. 

Miclio,  . . . 

1  Pavane  im  Ms.  568,  5  Stb.  des 
17.  Jhs.     [br.  Mus. 

Micholsoii,  . . . 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  der 
Druck:  Aufgaben  für  die  Flöte.  Zeit  un- 
bekannt. 

Miehoii,  . . .  bekannt  durch  die 
Werke : 

Divertissemento  champetres  pour  Vielle 
et  Musette,    oeuvre  1,  Paris.    [Paris  Nat. 

Amusemens  de  chambre,  avec  Bc, 
dedie  ä  M.  Lerebours,  conseiller  au  Parle- 
jnent.  oe.  2.  Paris  (für  die  Vielle  oder 
Musette).    [Paris  Nat.    C.  P. 


Michot. 


471 


Mielczewski. 


Siehe  über  die  Yielle  und  Musette  in 
M.  f.  M.  :V2,  181. 

Miehot,  Andreas,  päpstl.  Sänger 
von  1513—1522  (Viertelj.  3,  253). 

Im  Ms.  Cod.  55  der  Cap.  sistina  in 
Koni,  geschrieben  zwischen  1523 — 24: 
Missa  de  Feria  4  voc.  —  Domine  non 
secunduni  c.  2.  et  3.  p.  3  voc. 

Mieieres,   Tomas,   s.  Miziezes. 

Micinella,  Z  . . .,  ein  Komponist 
aas  dem  Anfange  des  15.  Jhs., 
von  dem  das 

Ms.  Cod.  37  zu  Bologna  Nr.  18  Bl.  17 
den  Gesang  enthält :  Et  in  terra  pax  4  voc. 

]Ml[c]ksch,  ...  ein  Maudoliuen- 
nnd  Guitarrenspieler,  der  um  1792 
an  der  Dresdner  Hofkapelle  an- 
gestellt war  und  1812  starb  (Für- 
stenau  1,  167.  168). 

Die  B.  in  Dresden  besitzt  einen  Druck: 

Therna  mit  6  Variationen  für  Guitarre. 
Lpz. ,  Kühnel.  Der  Kat.  schreibt  die- 
selben dem  Sänger  Job.  Aloys  Miksch  zu, 
doch  halte  ich  dies  für  einen  Irrtum. 

Mico,  Richard,  Lebenszeit  1 7.  Jh. 

Pavaus  and  Fancyes  of  4  parts.  Ms. 
in  4  Stb.  (Superius,  Medius,  Tenor  &  B.) 
kl.  40.     [R.  C.  of  Mus. 

Sliddelhoven,  Uodefried  van, 

Organist  an  der  grofsen  Kirche  zu 
Haarlem  vom  2.  April  1706  bis 
1725.  Sein  Nachfolger  Ulhoorn 
trat  den  Dienst  am  1.  Sept.  an 
(Bouwst.  1,  65). 

Miedt,  Johann  Christoph,  lebte 
im  17.  Jh.  und  ist  bekannt  durch 

eine 

„Passigaglia"  A  VI  Di  Signore  .  .  . 
1698.  G  Stirn,  in  Part.  Ms.  6  BU.  fol. 
[Berlin  Kircheninst. 

Mieth  (Miethen),  Johann  Chri- 
stoph, ein  Musikdrucker  u.  Yer- 
leger,  der  1690  in  Freiburg  i/S., 
verbunden  mit  Johann  Christoph 
Zimmermann  verlegte  und  dann 
seit  etwa  1694  allein  in  Dresden 
sein     Geschäft     betrieb.     Er     gab 

heraus: 

Drelsdnerisches  Gesangbuch.  Neu  auf- 
gelegt .  . .  Nebst  einem  Anhange  von  100 
Arien.  Dresden  1694.  8".  998  S.  und 
184  S.  Arien  mit  Bass.  Andere  Aufl. 
1707.     [B.  Wagener. 


Miel,  Edme-Fran<?ois-Antoine- 
Marie,  Sohn  eines  Organisten,  geb. 
6.  April  1775  zu  Chätillon-sur- 
Seine,  gest.  28.  Okt.  1842  zu  Paris. 
Studierte  im  College  St. -Barbe, 
trat  dann  in  die  polytechnische 
Schule  ein  und  wurde  darauf  Be- 
amter in  städtischer  Verwaltung 
zu  Paris.  1816  erhielt  er  den 
Titel  eines  Chefs  in  der  Admini- 
stration und  verwaltete  das  Amt 
20  Jahre.  Nebenbei  beschäftigte 
er  sich  mit  Musik  und 

schrieb  zahlreiche  Artikel  für  den 
Moniteur  universel,  für  das  Journal  geue- 
ral  de  France,  im  Constitutionel  und  Mi- 
nerve, war  auch  Mitarbeiter  an  der  Bio- 
graphie universel  der  Gebr.  Michaud, 
schrieb  über  Viotti,  Mme.  Bigot  u.  Baillot, 
die  auch  als  Brochüre  erschienen.  Grün- 
dete die  Societe  libre  des  beaux-arts  zu 
Paris,  deren  Annalen  er  von  1830—1840 
redigierte.  Schrieb  über  Gluck,  Garat, 
Ad.  Nourrit  u.  a.,  gab  auch  heraus:  De 
la  Symphonie  et  de  Beethoven,  Paris 
1829,  8". 

Von  seinen  Schriften  lassen  sich  noch 
anführen :  Discours  prouonce  pour  1' Ouver- 
türe de  l'athene  musical,  le  26  nov.  1829 
par  . . .  Paris,  Agasse.     8^,     [Brüssel.^ 

Notice  sur  Christoph  Gluck,  celebre 
comp,  dramatique ,  par  . . .  Paris  1840 
Ducessois.     8*^.     [Brüssel. 

Notice  historique  sur  J.  B.  Viotti,  par 
. . .  (Paris  1827  Everat).     S«.     [Brüssel. 

Dies  sind  sämtlich  Extraabzüge  aus 
biographischen  Werken  und  Vorlesungen 
in  der  Akademie  gehalten  (Fctis). 

Mielczewski  (Mylczewsky,  Mil- 
chewsky),  Martin,  diente  1643  in 
der  polnischen  Hofkapelle  und  ist 
in  Scacchi's  Cribrum  S.  219  mit 
einem  Kanon  vertreten. 

Auch  im  Samlwk.  von  1659  befindet 
sich  der  Gesang  ,,Deus  in  nomine''  für 
Bass  und  3  Instrum.  mit  Organo  (Eitner 

1  S.  722  und  Haberl's  Jahrb.  1890,  79). 
Unter  dem  Namen  Milchewsky  (Martin) 
in  B.  Joachimsthal  eine  Missa  6  voc. 
super  0  gloriosa  Domina  im  Ms.  P.  in 
Tabulatur,  mit  1651  gez.  —  In  B.  B.  Ms. 
14570,  Samlbd.  Part,  am  Ende:  1.  Bene- 
dictio  et  claritas.    Motette  concert.  ä  12: 

2  V.  4  Tromboni,  6  voci  et  Cont.  2. 
Veni  domine  et  noli  tardare  3  voc.  et  Cont. 


Mielle. 


472 


Mihi,  Erasmus  von  der. 


Mielle,  Claude,  um  1736  Di- 
rektor an  der  Kirche  St.  Chapelle 
zu  Boiirges. 

Mau  kennt  von  ihm  in  der  Bibl.  zu 
Cambrai  Nr.  19  eine  gedruckte  Messe 
(Paris  1736  J.  B.  Ballard)  in  einem  Saml- 
wke.  Messen:  Missa  super  Salve  nos 
Christe,  -4  voc.     Nr.  5,  fol. 

Miellet,  Simon,  siehe  Mellet. 
Miere,  Fred.  Auguste,  siehe  Le 
Miere  de  Corvey. 

Migliorucci,  Viiiceiizo.     Felis 

giebt  seine  Geburt  mit  1788  an, 
da  er  aber  einem  Drucke  zu 
Folge  sich  Kammerkapellmeister 
des  Königs  Karl  IV.  von  Spanien 
nennt,  der  1808  enttrohnt  wurde 
und  Anfang  1819  starb,  so  muss 
er  gut  um  10  Jahre  früher  ge- 
boren sein.  König  Karl  lebte  von 
1811  ab  in  Rom  und  nach  Felis' 
Angaben  war  M.  dort  Kapellmeister 
am  St.  Peter,  nachdem  er  seine 
Studien  bei  Zingarelli  vollendet 
hatte.  Wenn  der  Titel  der  unten 
verz.  Hochzeitskantate  den  Namen 
des  portugisischen  Prinzen  nennen 
würde,  liefse  sich  daraus  die  Zeit 
bestimmen,  wann  M.  dem  König 
Karl  lY.  diente.  Felis  führt  2 
Opern  von  ihm  an,  die  1811  und 
1813  zu  Neapel  und  Mailand  ge- 
geben wurden  und  zwar:  Adriane 
in  Siria  und  Paolo  e  Yirginia. 
Bekannt  sind  bis  jetzt: 

Cautata  in  occasione  delle  nozze  dell' 
Arciduchessa  Leopoldina  d'Austria,  col 
principe  ereditario  derPortogallo  .  . .  Part., 
auf  der  er  sich  Kammerkapellmeister  des 
Königs  Karl  IV.  von  Spanien  nennt, 
Exemplar  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien.  —  Eine  Aila  per  mezzo  soprano 
con  orch:  „Scorrono  i  giorni  miei.''  [Bo- 
logna. 

Migiiaux,  Jaeques-Antoiiie  de, 

lebte  in  der  2ten  Hälfte  des  18. 
Jhs.  als  Musiklehrer  und  Kompo- 
nist zu  Paris,  wo  er  allerlei  Kam- 
mermusik herausgab.  Er  ist  viel- 
leicht derselbe,  der  um  1768  Contra- 


bas.sist  am  Concert  spirituel  und 
der  Kgl.  Kapelle  war  (Felis).  Unter 
dem  Namen  Miynaux  besitzt  die 
Nationalbibl.  zu  Paris: 

Senates  cn  Trio  pour  harpe,  Clavecin 
et  Y.  oe.  4.  Paris.  Im  Journal  2  einige 
Airs  unter  de  Mignaux. 

Mignoii,  Jean,  ein  Pariser  Mu- 
siker, der  von  166-4 — 1707  fol- 
gende Werke  herausgab : 

Airs  ä  4  paiües,  par  M.  Mignon,  com- 
positeur  ä  Paris.  Paris  1664  Ballard.  4 
Stb.     qu40.     32  Nrn.     [Paris  Nat:   TaiUe. 

Missa  quatuor  vocum  . .  .  Iterum  dico, 
gaudete.  Paris  1676  Ballard.  [Paris  Genev. 

Missa  6  vocibus  ad  imitationem  moduli 
Yinea  nostra  floruit.  Paris  1678,  ib. 
[Paris  Nat.    Paris  Genev. 

Missa  4  vocibus  . . .  Gaudete  in  domino 
semper  ...  2.  editio.  Paris  1678 ,  ib. 
[Paris  Nat.     Paris  Genev. 

Missa  5  vocum  ...  in  honorem  divi 
Joannis  Baptistae.     Ib.  1682.     [Ebd. 

Missa  4  vocibus  .  .  .  Psallite  sapientes. 
Ib.  1686.     [Ebd. 

Missa  4  vocibus  . . .  Laetitia  sempi- 
terna,  Ib.  1707.     [Paris  Nat. 

Ballard  zeigt  noch  1744  fünf  Messen 
und  1  Magnificat    zu  4  und   5  Stim.  an. 

Migiiot,  s.  La  Yoye  Mignot. 

Miguel  de  Fuenllaiia,  16.  Jh. 
siehe  Fuenllaiia. 

Blilii,  Oratio,  ein  Komponist 
des  17.  Jhs.,  der 

in  Vinc.  Bianchi's  Samlwk:  Eaccolta 
d"Arie  spirituali  1640  mit  den  Gesgen: 
T'offesi,  e  me.  —  Mio  cor,  se  cor.  — 
Quel  Signor  che  fe.  —  Sei  duro  tronco 
und  I  diletti  del  mondo,  a  voce  sola  ver- 
treten ist. 

Mihi  (Mühle),  . . .  schrieb  die 
Musik  zu  „Milton  und  Elmire", 
1782  in  Bonn  aufgeführt  (Thayer 
1,  72). 

Mihi,  Erasmus  von  der,  lebte 
im  17.  Jh.,  vielleicht  in  Elwangen 
in  Schwaben,  nach  dem  Druckort 
„Elvaci"  zu  schliefsen  und  gab 
heraus: 

Psalmodia  Davidica,  seu  opus  primum 
Yespertinum  a  5  voc.  et  2  Y.  Elvaci 
1674.     [Paris  Nat.     Hannover.     Upsala. 

In  Upsala  im  Ms.,  Tabulaturpartitur 
und   in   Stim.     1.   Beatus   vir   5  voc.    4 


Mitsch. 


473 


Milani,  Francesco. 


Instr.  Bc.     2.  Confitebor  5  voc.     5  Viole 
Bc.     3.  Laudate  5  voc.     5  Instr.  Bc. 

Miksch,  Johannes  Aloys,  geb. 
19.  Juli   1765   zu   St.  Georgenthal 
in   Böhmen,    gest.   24.  Sept.    1845 
7A\    Dresden.     1777     kam    er    als 
Kapellknabe  an  die  Hofkapelle  zu 
Dresden,  erhielt  Klavier-  u.  Orgel- 
unterricht    von    Eckersberg    und 
Binder,  Violine  bei  Zieh,   Kompo- 
sition bei  Schuster.     1783  wurde 
er  Assistent  des  Ceremouiensängers 
Stephan  u.  rückte  1786  in  dessen 
Stelle  ein.    1799  trat  er  als  Teno- 
rist in  der  italienischen  Oper  auf, 
1801  übertrug  man  ihm  die  Lehrer- 
stelle der  Kapellknaben,  1820  die 
Chordirektorstelle  am  Theater,  1831 
wurde    er    pensioniert.     Als    Ge- 
sanglehrer war  er  eine  anerkannte 
Autorität.    An  Gehalt  bezog  er  als 
Tenorist    am    Theater    jährl.    600 
Thlr.    (Fürstenau  1,  171.  176,  der 
das   Todesdatum   mit   3.  Okt.    an- 
giebt.  —  A.  d.  B.  —  Lpz.  Ztg.  47, 
736.     Wiener  5,  500.     Mannstein 
verfasste  eine  novellistische  Biogr. 
in  den  Denkwürdigkeiten  der  churf. 
Hofmusik  in  Dresden.    Lpz.  1853, 
kl.  8°.     Aus    dem    s.  Staatsarchiv 
noch  die  Notiz,  dass  er  1809  eine 
Gratification  von  150  Thlr.  erhielt). 
An  Kompositionen   sind   von  ihm 
bekannt: 

In  der  kathol.  Kirche  zu  Dresden  im 
Ms.  P.  u.  Stb:  3  Messen,  1  Requiem  u. 
a.  für  Chor,  Solo  u.  Orch. 

Autogr.  in  Dresd.  Mus :  Cantata  per  il 
13  d'Aprile  1819,  per  2  Sopr.  ed  1  ß. 
coU'acc.  di  Cembalo  o  Pfte.  qufol.  In 
Ms.  12  Solfeggi  col  Basso,  qufol. 

In  B.  B.  T16  mehrere  Gesge. 

Autogr.  Grasn.  in  B.  B.  gez.  mit  Joh. 
Miksch:  Agnus  dei,  4  voc.  c.  instrum. 

Er  gab  auch  die  Psalmen  von  Bened. 
Marcello  heraus. 

Mikysch,  Abund,  geb.  1733 
zu  Taub  in  Böhmen,  st.  9.  April 
1782  zu  Graz.  Trat  1753  in  den 
Orden   der   barmherzigen   Brüder, 


kam  1754  nach  Wien  und  versah 
die  Chorregentenstelle  a/d.  Kirche 
seines  Ordens.  Er  war  Schüler 
Jos.  Haydn's  u.  Seuche's  u.  wurde 
sowohl  als  Violinist,  wie  Orgel- 
spieler und  als  Komponist  sehr 
geschätzt  (Pohl  3,  178). 

Milan,  Cornel  de. 

Im  Sanihvk.  1553  q  Phalese  eine  fünf- 
stim.  Chanson  (Eitner  1). 

Milan,  Don  Luys,  ein  spani- 
scher Violaspieler,  geb.  zu  Va- 
lencia, gab  folgendes  Werk  mit 
Tänzen  heraus  (Felis  glaubt,  dass 
es  eine  Abhandlung  über  die  Viola 
sei).  Das  einzig  bekannte  Exempl. 
liegt  auf  der  Nat.-Bibl.  zu  Paris 
und  fehlt  das  Titelbl.,  ist  aber  hds. 
ergänzt,  es  lautet: 

Libro  de  musica  de  Vihuela  de  mano. 
Intitulado:  EI  Maestro.  Valencia  1536 
Francisco  Diaz  Eomano.  T\"asielewski  3, 
112  di-uckt  1  Tousatz  ab.  Straeten  nennt 
unter  Jeati  Loys  einen  Violaspieler  in 
der  Kapelle  Kaiser  Karl  V.  Siehe  Jean 
Loys  IL,  verz.  aber  auch  in  7.  384 
obiges  Werk,  welches  er  in  Madrid  aber 
mit  der  Jahreszahl  1535  fand. 

Milandre,  ...  ein  französischer 
Musiker,  Violaspieler,  in  der  Ka- 
pelle Louis  XV.,  von  dem  im  Con- 
cert  spirituel  zu  Paris  1768  ein 
Confitebor  aufgeführt  wurde.  1776 
gab  er  eine  Symphonie  heraus. 
Nachweisbar  sind: 

Methode  facile  pour  la  Yiole  d'amour 
. . .  oeuv.  5.  Paris,  gravee  par  Gerardin, 
ohne  Verleger.  [B.  B.  B.  Wagener:  mit 
dem  Verleger  Le  Menü. 

L'Aunee  musicale  1755.  1756.  (Eine 
Saralg.  Vokal-  und  Instinimental- Kompo- 
sitionen.)    [Paris  Mazarin. 

Milani,  Francesco,  aus  Bo- 
logna, war  um  1635  Kapellmeister 
an  S.  Petronio  ebd.  und  Mitglied 
der  Akademie  Filomusi  il  Solitario 
(Titel).     Man  kennt  von  ihm: 

Yespri  per  tutto  Tanno  a  4  voci  con 
l'organo,  e  senza  di  . . .  Yen.  1635  Aless. 
Vincenti.  5  Stb.  40,  17  Nrn.  [Bologna, 
nebst  moderner  P.    B.  Br. 

Letanie,  et  Motetti  a  2  choii  da  con- 


Milani,  Mattia. 


474 


Milanuz[z]i. 


certo,  e  da  capella,  di  . . .  Ven.  1638  ib. 
9  Stb.  40.  [Bologna.  E.  C.  of  Mus.  ia 
1  vol.  gebundeu.     Brilssel. 

Hymnorum  Urbani  VIJI.  Summi  ponti- 
ficis  auctoiitate  ref ormatorum :  totius  anni 
in  solemnitatibus  et  dominicis  diebus. 
Lib.  1.  (et  2.)  Franc.  M.  Bonon.  Anno 
D.  1647.  2  voll,  im  Ms.  gr.  foL,  4stim. 
Gesge.,  59  n.  52  BU.    [Bologna  Petronio. 

Milaui,  Mattia,  hatte  in  den 
Jahren  1753  —  1760  unter  Fat. 
Martini  in  Bologna  Musik  studiert 
und  wurde  gegen  1777  Kapell- 
meister an  der  herz.  Kirche  S. 
Barbara  zu  Mantua,  seiner  Ge- 
burtsstadt, sowie  Maestro  an  der 
neuen  Musikschule  daselbst  (Em. 
Succi's  Autogr.-Katalog  S.  124). 

In  der  B.  Bologna  ein  Tantum  ergo 
breve  in  mi  [7  a  4  voci  concertato,  con 
i ström.     Ms.  P.     qufol.     6  BU. 

Milano,  Francesco  u.  Lodovico 
siehe  Francesco   und  LodOTico. 

Milano,  Giacomo  Francesco, 
Marche  von  San  Giorgio  u.  Prinz 
von  Ardore,  geb.  4.  Mai  1700  zu 
Polistina  in  Calabrien,  gest.  30. 
Nov.  1780  zu  S.  Paolo.  Er  war 
ein  Schüler  Durante's  und  ein 
brillanter  Klavierspieler,  der  in 
Neapel  seine  Jugend  verlebte.  Ging 
später  nach  Paris  als  Gesandter. 
Rousseau  spricht  sich  über  seine 
Technik  bewundernd  aus  (siehe 
Fetis).  Er  kompon.  aufser  Messen 
und  Cantaten  auch  die  Opern: 
Gioas  re  di  Giuda.  La  Betulia 
liberata.     Angelica  e  Medoro. 

Nachweisen  lässt  sich  ein 

Ms.,  Paris  Nat:  Lamentaüoni  unter 
Ardore, 

Ms.  Dresd.  Mus :  Aria  ä  Alto  c.  ström. 
P.  unter  Ardore. 

Milanta,  D.  Evil  Merodac,  im 

Parmaschen  geb.  und  seit  1685 
bis  zu  seinem  Tode  am  25.  Okt. 
1712  a/d.  Kapelle  des  Kollegiums 
di  Cento  angestellt  (Bologna,  Kat. 
1,  301).  Man  kennt  von  ihm  eine 
Anzahl  Kanons,  welche  sich  in 
Bologna  (Kat.  1,  301)  im  Autogr. 


befinden,  auch  einen  Brief  an 
Paolo  Colonna  befindet  sich  da- 
selbst.    Modena  besitzt  von  ihm 

17  Ärietten  aus  der  Oper  Arianna  in 
Bisanzo,  mit  Bc.  im  Ms.  Ferner  6  Kan- 
taten, 4  Anetten  und  2  Barzelletten  für 
Sopr.  u.  Bc,  darauf  33  Kanons  zu  2  bis 
6  Stim.  im  Ms. 

Pougin  schreibt:  geb.  zu  Casalmaggiore, 
wurde  um  1682  Kapellmeister  zu  San- 
Biagio.  Er  w'ar  Mitglied  der  Accademia 
filarmonica  zu  Bologna  und  starb  den 
21.  Okt.  1712  (ohne  Quelle). 

Milanta,  GrioTanni  Francesco, 

aus  Parma,  lebte  um  1651  als 
Kapellmeister  und  Organist  in  der 
Festung  Asola  Dominio  unter  Ve- 
nedigs Herrschaft  und  ist  bekannt 
durch  den  Druck: 

n  2.  libro  de  Motetti  a  2,  3,  4  e  5 
voci,  con  V.,  et  le  Letanie,  ä  4,  della  B. 
V.  M.  et  in  fine  4  Tantum  ergo  sacra- 
mentum.  Di  , . .  Ven.  1651  Aless.  Vin- 
ceuti.  5  Stb.  4".  19  Nrn.  [Bologna. 
B.  Br. 

Obige  Nachrichten  vom  Titelbl. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  2,  3,  4  voci, 
con  alcune  Canzonete,  &  Sonetti  in  genere 
rappresentatiuo.  Di  . . .  Ven.  1651  ib. 
5  Stb.    40.     15  Gesge.     [üpsala. 

Milanuz[z]i,  Fra  Carlo,  da  Santa 
Natoglia,  ein  Augustinermönch;  S. 
Natoglia  liegt  bei  Camerino  und 
ist  sein  Geburtsort,  den  er  stets 
seinem  Namen  beifügt.  Yincenti 
dediciert  ihm  die  Fanfalughe  von 
Ign.  Donati  und  bez.  ihn  1630 
mit  „Baccelliere  in  sacra  Teologia, 
e  predicatore  Agostiniano".  Nach 
den  Titeln  seiner  Druckwerke  war 
er  seit  1619  Organist  bei  den 
Augustinern  in  Perugia,  1622  Ka- 
pellmeister an  S.  Eufemia  zu  Ve- 
rona, 1623—30  Organist  an  St. 
Stefano  in  Venedig,  1636  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Ca- 
merino und  1643  Kapellmeister  und 
Organist  an  der  Kirche  S.  Mauro 
Martire  zu  Noventa  di  Piave 
(Lombardei).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 


Mi1anuz[z]i. 


475 


Milanuz[z]i. 


Oeistliche  Gesänge. 

1619.  Vespertina  Psalmodia  binis 
vocibus  ad  Organum  accoinodata.  Auetore 
. . .  Lib.  1.  Op.  2.  Veu.  1619  Jac.  Vin- 
centi.     3  Stb.     40.     [Bologna,  fehlt  Cl. 

1622.  Armonia  sacri  di  Concerti, 
Messa,  et  Canzoni  ä  5  voci  con  ü  suo 
Bc.  Di  . . .  Op.  6.  Yen.  1622  Aless. 
Vincenti.  6  Stb.  4^,  dabei  1  Canzone 
für  2  Posaunen  von  P.  A.  Mariani.  [Bo- 
logna,    ß.  B. 

1622.     Letanie,  siehe  1642. 

1625.  Sacra  cetra  concertata  con  af- 
fetti  ecclesiastici  da  cantarsi  in  orgauo  a 
2,  3,  4,  e  5  voci.  Di  Fra  . . .  Con  l'ag- 
giunta  di  sei  Motetti,  ariosi,  e  commodi 
per  un  Basso  solo.  Lib.  2.  op.  13.  Ven. 
1625  Aless.  Vincenti.  4  Stb.  40.  20 
Motett.     [Bologna.     B.B:  Bc. 

1627.  Concerto  sacro  op.  14,  siehe 
1628. 

1628.  Concerto  sacro  di  Saimo  intieri 
a  2,  e  3  voci  coraodi,  vaghi,  et  ariosi  da 
cantarsi  in  Organo  con  il  suo  Bc.  Di 
Fra  . . .  Lib.  2.  Op.  14.  Nuouam.  ri- 
stamp.  Ven.  1628  Aless.  Vincenti.  4  Stb. 
4°.  Die  Bez.  Lib.  2  ist  ein  Druckfehler 
und  muss  Lib.  1  heiisen.     [Bologna. 

Die  1.  Ausgabe  erschien  1627  ebd. 
mit  Lib.  1.,  op.  14  gez.  und  ist  tompl.  in 
der  Bibl.  comunale  zu  Cesena. 

—  3.  impresH.  riueduta  daU'autore.  Ib. 
1636.  Lib.  1.  4  Stb.  4».  [Bologna. 
Berlin  gr.  Kl. 

1629.  Messe  a  3  concertate  che  si 
possono  cantare  ä  7,  &  11,  aggiuntoui 
4  voci,  e  4  ström,  ä  beueplacito,  col  Bc. 
Di  . . .  Lib.  1.  Op.  16.  Ven.  1629  Aless. 
Vincenti.  8  Stb.  4",  dabei  2  V.  u.  2  Po- 
saunen. [Bologna,  Kat.  2,  107  Abdr.  der 
Dedic. 

—  1636  ib.  8  Stb.  4».  4  Messen 
wie  in  der  1.  Ausg.     [Bologna. 

1636.  Hoiius  sacer  deliciaram,  ex  quo 
flores,  &  fructus  per  voces,  tum  singulae, 
tum  binas,  tum  ternas  ad  audituni  acco- 
modati;  colleguntur  suauissirai  una  cum 
Missa,  duabus,  ac  Litaniis  .  .  3  voc.  . . 
Lib.  3,  op.  19.  Ven.  1636  ib.  4  Stb. 
40.     17  Gesge.     [Bologna.     B.  Br. 

1642.  Letanie  della  B.  V.  a  4  et  8  voci 
di  .  .  .  Parte  sono  in  cantilena,  parte 
correnti,  &  paite  in  Concerto.  Novam. 
ristamp.  Con  il  Bc.  per  quelle  in  Canti- 
lena, et  in  Concerto  necessario  . . .  Op.  5. 
Ven.  1642  ib.  9  Stb.  4",  die  1.  Ausg. 
erschien  1622  und  befindet  sich  in  B. 
comune  zu  Cesena  in  Cl.  AI,  B  1.  C2. 
A  2.     [Bologna. 

1643.  Concerto  sacro  de'Salmi  intieri 


a  2  e  3  voci  comodi,  vaghi,  et  ariosi  da 
cantarsi  in  organo  aggiuntovi  2  V.  per 
alcuni  di  essi  Salmi  ;i  benepl.  Di  .  . . 
Lib.  2.  Op.  21.  Ven.  1643  ib.  6  Stb. 
4».  18  Gesge.  [Bologna.  B.  Br.  gr.  Kl. 
Berlin. 

1647.  Compieta  intiera  concertata  con 
le  Antifone^  e  Litanie  della  B.  V.  M.  di 
Dio,  da  cantarsi  in  orgauo,  a  1,  2,  3,  e 
4  voci.  del  R.  P.  F.  Carlo  . .  .  (kein  Amt 
verz.).'  Opera  23.  Veu.  1647  ib.  5  Stb. 
40.     15  Gesge.     [B.  Br. 

Weltliche  Oesänge. 

1622.  Prima  Scherzo  delle  ariose 
vaghezze  commode  da  cantarsi  a  voce 
sola  nel  Clauicembalo,  Chitarrone,  Arpa 
doppia,  &  altro  simile  stromento  con  le 
Littere  del  Alfabetto  con  intavolatura,  e 
con  la  scala  di  musica  per  la  Chitarra 
alla  spagnola  ...  Op.  7.  Ven.  1622  B. 
Magni.  1  vol.  in  4*^.  41  S.  mit  20  Gesg. 
[B.  Hbg.     Bologna. 

1625.  Secondo  seherzo  delle  ariose 
(Titel  wie  in  1622).  Op.  8.  Ven.  1625 
Ales.  Vincenti.  1  vol.  4«.  59  S.  26 
Gesge.  u.  26  Piecen  f.  Chitai'ra  ohne  Text. 
[Bologna. 

1623.  Terzo  scherze  delle  ariose  (Titel 
wie  1622)  Con  l'aggiunta  nel  fiue  di  al- 
cune  Balletti,  Sarauende,  Spagnolette, 
Gagliarde,  Follie,  Ciaccone,  &  altre  Sonate 
intavolate  per  la  Chitarra  alla  spagnola. 
Op.  9.  Ib.  1623.  1  vol.  40.  58  S. 
27  Gesge.  und  Balli  spagnolette.    [B.  Hbg. 

1624.  Quarte  scherze  delle  ariose  (wie 
1622)  Con  una  Cantata,  &  altre  Arie  del 
Signor  Monteverde,  e  del  Sig.  Francesco 
suo  Figholo,  Con  alcune  del  Sig.  Oio. 
Pietro  Bertis  &  di  Ouglielmo  Miniscalchi. 
Aggiuntovi  di  novo  2  Arie  dall' Auttore  in 
principio  de  Libro  op.  11.  Nouam.  rist. 
&  corretta.  Ven.  1624  ib.  1  vol.  4". 
53  S.  34  Gesge.  mit  den  oben  genannten 
Autoren.     [B.  Hbg. 

1628.  Sesto  libro  delle  ariose  vaghezze 
(wie  oben).  Op.  15.  Ven.  1628  ib. 
1  vol.     40.     39  S.     22  Gesge.     [Bologna. 

1630.  Settimo  libro  delle  ariose  (wie 
oben)  aggiuntovi  un'Arietta  ä  2  voci  con 
Sinfonie  di  2  V.,  se  piace  ...  Op.  17. 
Ven.  1630  ib.  1  vol.  4P.  57  S.  24 
Gesge.     [Bologna. 

1635.  Ottavo  libro  delle  ariose  (wie 
oben).  Op.  18.  Ven.  1635  (in  1035  ver- 
druckt) Ib.  1  vol.  4".  41  S.  22  Gesge. 
[Bologna. 

In  alten  Samlwk.  1  Motette  (Eitner  1). 
Zu  Pomp.  Nenna's  1.  lib.  Madr.  1621  schrieb 
er  einen  Bc.  u.  zu  Ghizzolo's  Frutti  d'amore 
1623  ein  Lobgedicht  auf  den  Autor. 


Milars. 


476 


Milikan. 


Milars,  Thomas,  ein  spanischer 
Komponist  aus  dem  Anfange  des 
18.  Jhs.,  ist  im  Ms.  von  Eipolles 
mit  dem  Gesänge: 

Eatre  Golfos  tendoses,  Villancico  11 
voc.  c.  Bc.  vertreten.     [B.  "Wagener. 

Blilchewskj ,  Martin,  s.  Mel- 
czewski. 

Milehmeyer  (Michmaier),  Peter 
Johann  (auch  umgekehrt,  dagegen 
ist  Philipp  Jakob,  wie  er  in  den 
Lexika  genannt  Avird,  falsch),  geb. 
1750  zu  Frankfurt  a/M.,  gest.  15. 
März  1813  zu  Steafsburg  i/Els. 
Trotzdem  beide  Beine  gelähmt 
waren,  wurde  er  1798  als  Klavier- 
und  Harfenraeister  Hofmusikus  an 
der  kurf.  Kapelle  zu  München. 
Yor  dem  soll  er  in  Paris  u.  dann 
in  Mainz  gelebt  haben  u.  machte 
allerlei  Erfindungen  am  Klaviere, 
die  Gramer  1.  1024  beschreibt. 
(Taubert  2, 20.  Aumkg.  Bernsdorf's 
Lexicon,  Nachtrag.  Gerber  1.  2.) 
Er  gab  allerlei  Schulen  und  Saml- 
wke.  heraus.     Nachweisbar  sind: 

Die  wahre  Art  das  Pfte.  zu  spielen. 
Dresden  1797  Meiuhold.  fol.  [B.  B. 
Brüssel  Cons.    br.  Mus. 

Anfangsgründe  der  Musik  um  das  Pfte. 
spielen  zu  lernen.  1.— 7.  Heft.  Dresd. 
1801  Meinhold.  fol.  [B.  B.  Proske-M. 
Musikfr.  AYien. 

Pieces  detachees  dediees  aux  jeunes 
eleves  (pour  Pfte.)  Meilsen,  Klinkicht. 
Liv.  1.— 17.  [B.  M.  Stadtb.  Strafsburg 
liv.  1—11.  Musikfr.  Wien  Liv.  1—13. 
Brüssel  Cons.     Stadtb.  Augsburg  liv.  1 — 13. 

Journal  de  Piano  Xr.  1 — 3,  dedie  aux 
jeunes  eleves  . . .     [Stadtb.  Augsburg. 

Pianoforte  -  Schule  oder  Sammlung  der 
besten  Stücke  ...  1.  Jahrg.  3  Hefte  1797 
U.98.   Dresden.  Meinhold.  [B.B.     Lübeck. 

Milder,  GrOttlieh,  Sängerknabe 
am  Dome  zu  Salzburg  und  von 
1806—1817 ,  seinem  Todesjahre, 
Domorganist  und  Klavierlehrer  am 
Kapellinstitute  am  Dome  ebd.  mit 
60  Gld.  jährl.  Gehalt  (Peregrinus 
117.  121). 

Milclheimisches  Liederbuch,  s. 
Becker,  Rudolph  Zacharias. 


Milecto,  dicto  Pianano,  Jero- 
nimo,  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Neapel  um  1479  (Straeten  4, 
31). 

]IIiles, . . .  Dem  Verleger  Lavenu 
nach  muss  der  Autor  im  Anfange 
des  19.  Jhs.  gelebt  haben.  Man 
kennt  von  ihm: 

Sonate  p.  pfte,  ä  4  ms.  Lond.,  Lavenu. 
[Brüssel  Cons. 

Milet,  Jacques,  geb.  zuDrogheda 
in  Irland,  gest.  zu  Neapel  um  1639; 
gegen  1590  lebte  er  in  dem  Fran- 
ziskanerkloster St.  Isidore  zu  Ne- 
apel. Gerber  2  und  Fetis  verz.  von 
ihm  eine  Abhandlung: 

Dell" arte  musica  ossia  metodo  di  canto. 
Napoli  1630.     80. 

Mileti,  Johann,  tritt  im  März 
1432  als  päpstl.  Sänger  ein  (Yier- 
telj.  1,  462). 

llilgrove,  Benjamin,  ein  Eng- 
länder  des   18.  Jhs.,    gab   heraus: 

12  Hymns  as  they  are  sung  at  the 
Countess  of  Huntingdon's  chapel  in  Bath. 
2  b.     s.  1.     1772.     qu40. 

12  Hymns  &  a  favourite  lyric  poem 
(by  Dr.  "Watts)  set  to  miisic  for  4  and 
5  voices  -with  org.    B.  3.    Bath  1781.    fol. 

1  Song  im  Einzeldruck,  Bath  1785. 
fol.  Scheinbar  lebte  der  Verfasser  in 
Bath.     Esempl.  besitzt  das  br.  Mus. 

Milheiro,  Antonio,  war  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  Kapellmeister 
a/d.  Kathedrale  zu  Coimbra  in 
Portugal.  Er  gab  mehrere  katho- 
lische Messbücher,  Processionale 
u.  a.   heraus   (Siehe  Yasconcellos). 

Blilichius,  Johannes,  aus  Stolpe, 
ein  Komponist  des  17.  Jhs.,  ist 
nur  bekannt  durch  den  Katalog 
eines  alten  Inventars  in  Pirna,  wo 
Weihnachts-  und  Osterlieder  von 
2 — 9  Stirn,  angezeigt  werden  (M. 
f.  M.  28,  151). 

Milikan,  Maurizio  Federico, 
bekannt  durch  einen 

Catalogo  d'autori  tedeschi  di  musica 
del  tempi  piü  remoti  sino  all'anuo  1756, 
compilato  da  .  . .  Ms.  Autograph  in  fol. 
Milikan  lebte  1756  in  Stuttgart. 


Milioni. 


477 


Miller,  Johann  Peter. 


Milioni  (Millioni),  Pietro,  nach 
Fetis  in  ßom  geboren,  zeichnete 
sich  als  Guitarrist  im  Anfange  des 
17.  Jhs.  aus  und  gab  heraus: 

Quarta  impressioue  del  primo,  secondo, 
terzo  libro  d'intavolatnra  .  . .  a  sonare  di 
Chitarra  spagnola  accordare  .  . .  Roma 
1627  Facciotti.     [Bologna.     Paris  Nat. 

Prima  scielta  di  Villanelle  accoinodate 
con  l'intavolatura  per  eantare  sopra  la 
chitarra  alla  spagnola.  Date  aUa  stampa 
da  Pietro  Millioui.  In  Roma  1627  Gugl. 
Facciotti.  1  vol.  quS".  32  S.  Dedic.  in 
Rom  1627  gez.  enth.  29  Yülanellen,  Text 
u.  Tabulat.  f.  Guitarre.     [Bologna. 

Vero  e  facil  modo  d'imperrare  a  sonai'e, 
et  accordare  da  se  medesimo  la  Chitarra 
Spagnola,  non  solo  con  l'Alfabeto  et  accor- 
datnra  ordinarij,  ma  anco  con  un'altro 
Alfabeto,  et  accordature  straordinarij, 
nuovaraente  inventati  da  Pietro  Milione, 
e  Lodovico  Monte  (Bologna)  Compagni. 
Con  una  Regola  per  imparare  il  modo 
d'accordare  sei  chitarre,  per  poterle  sonare 
insieme  in  concerto,  ciascuna  per  diffe- 
rente  chiave  . . .  di  nuouo  ristamp. .  .  Roma 
1637  gU  heredi  del  Saluioni,  &  Agost. 
Grisei.     quS".     [br.  Mus. 

Die  erste  Ausgabe  soU  1620  in  Ve- 
nedig bei  Salvadori  erschienen  sein.  Den 
Mitarbeiter  Montecompagni  zu  nennen  ist 
jedenfalls  falsch,  da  das  Wort  Compagni 
sich  nur  auf  die  gemeinsame  Arbeit  be- 
ziehen kann  ("Weckerlin,  Kat.  480). 

—  Ristamp.  da  me  Lod.  Monte  Bolog- 
nese.     Ib.  1647.     [Bologna. 

—  Yen.  1652  Giac.  Boiioli.  ciul20. 
[Bologna. 

—  Ausg.  Yenezia  1659  Giov.  Batti. 
quSO.     48  S.     [Leo  Liepm.  1896. 

--  1673.  48  S.  am  Ende  noch  16  S. 
Gedichte  ohne  Musik.     [Hannover. 

—  Yen.  1678  Giacomo  Zini.  [Modeua. 
br.  Mus. 

—  Yen.  1737  per  Domenico  Lorisa, 
ä  Rialto.     [C.  P. 

—  Yen.  s.  a.  presse  Angelo  Salvadori. 
Si  vende  in  Frezaria.  qufol.  65  S.  Ent- 
hält Tänze  in  Tabulatur  [besafs  einst 
George  Becker  in  Lancy. 

aiillechner,  Joseph,  Violinist 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  vom  15. 
Juli  1793  bis  f  H-  O^t.  1822, 
74  J.  alt  (Köchel  1). 

Jlillcr,  siehe  Müller,  Ernst 
LudT\ig. 

Miller,  . . .  trat  1750  in  London 


als  Fagottist  auf  (Pohl  2,  373). 
Von  einem  Miller  ist  der  Druck 
bekannt: 

Lied  mit  Musik  und  einer  Einleitung 
von  Eschtruth.  Thl.  1.  Marburg  1788. 
[Kat.  Calvary  in  Berlin. 

Im  Ms.  131,  Bl.  35,  B.  B.,  ein  Me- 
nuette für  EJavier  von  einem  Miller. 

Miller,  Edward,  Mus.  Doct., 
geb.  um  1731  zu  Norwich,  stu- 
dierte Musik  unter  Dr.  Burney  und 
wurde  Organist  zu  Doncaster  am 
25.  Juli  1756.  1786  erhielt  er  zu 
Cambridge  den  Doctorgrad.  Starb 
12.  Sept.  1807.  Seine  Komposi- 
tionen bestehen  aus  Elegien,  Ge- 
sängen, Sonaten  für  Klavier,  Flöten- 
solos, Psalmen  u.  a.  Auch  ist  er 
der  Autor  von  Historj  of  Don- 
caster 1804  (Grove).  Nachweisbar 
sind : 

Elements  of  thorough  bäss  and  com- 
position,  in  which  the  rules  of  accomp. 
for  the  harpsich.  or  pfte.  are  rendered 
amusing  by  the  introduction  of  eight 
Italian,  eight  Freuch  and  12  English  songs, 
collected  from  the  works  of  eminent  com- 
posers  ancient  &  modern  . . .  Opera  5. 
Lond.  (1787)  Lougman  &  Broderip.  fol. 
[Brüssel.     Glasgow. 

A  treatise  on  thorough -bass  &  com- 
position.     Dublin,     fol.     [Glasgow. 

Institutes  of  music;  or  easy  Instructions 
for  the  harjisichord.    Lond.   fol.    [Glasgow. 

The  Psalms  of  David  for  the  use  of 
Parish  Churches.  The  words  selected 
from  the  version  of  Täte  &  Brady  by  the 
Rev.  George  Hay  Drummund.  The  music 
selected,  adapted  &  composed,  by  . . .  Lon- 
don, publ.  bv  W.  MiUer.  8«.  12  S.  Yorw. 
[B.  B.     Glasgow. 

Dr.  Watts'  Psalms  &  Hymus  setio  new 
music,  conist.  of  50  oiig.  melodies  in  3  & 
4  parts.  London,  for  Autor  and  Broderip 
^  Wilkinson.  4».  Part.  20  S.  27  BU. 
Mit  dem  Appendix:  Sacred  music,  cont. 
250  tunes.     London.     83  Bll.     [B.  M. 

In  Clio  and  Euterpe  von  Roberts  ein 
Gesang. 

Miller,  F. . .  J. . .,  gab  um  1797 

3  Quintette  f.  Klavier,  Y.  Fl.  A.  imd 
B.  in  Mannheim  heraus  (Gerber  2). 

Miller,   Pater   Joliaun   Peter, 

Eektor  und  Unterprior  im  Kloster 


Miller,  John. 


478 


Milleville,  Alexandre, 


Marienthal  um  1750.  Er  gab  nach 
Fetis  heraus: 

De  fatis  artis  musicae  brevis  ac  suc- 
cincta  prolusio  qua  ad  declamationes  ali- 
quot A.  D.  VI. . .  Apr.  benigne  audiendas 
patrones  et  fautores  decenter  invitat  . . . 
Helmstadii  1754  Günther  Leuckart.  4°. 
16  S. 

Miller,  John,  lebte  im  Anfange 
des  18.  Jhs.  und  ist  in  Hilton's 
Catch  that  catch  can,  10.  Ausgabe 
von  Johnson  s.  a.  circa  1730  mit 
einem  Catch  vertreten. 

3Iiller,  M . . .,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  in  London  und  gab 
allerlei  Tänze  und  Märsche,  auch 
das  Ballet 

Iphigenia  in  Aulide  im  Kl.-A.  in  2  Bd., 
Londou  1794.  fol.  heraus,  [hr.  Mus.  Dort 
auch  12  Märsche  für  Clariuetten,  Hörner, 
Fag.  u.  Tromp.  London,  qu4'^. 

Millet,  Jean,  Kanonikus  und 
erster  Sänger  a/d.  Kathedrale  zu 
Besan^ou ,  geb.  gegen  1620  zu 
Fondremand  im  Amtzbezirke  Ve- 
soul,  gest.  gegen  1682  zu  Besan9on 
(Fetis). 

In  der  Nationalbibl.  und  Bibl.  Mazarin 
zu  Paris  befindet  sich  eine  Abhandlung: 
Directoire  du  chant  gregorien,  Lyon  1666 
Gregoire.  4*^.  176  S.  [auch  in  B.  Brüssel 
und  Bologna. 

La  belle  methode  ou  l'art  de  bien 
chanter.  Par  . . .  (mit  obigen  Aemtern 
bez.)  L'on  voit  a  la  fin  quelques  airs, 
composes  par  l'autheur.  Lyon  1666  Jean 
Gregoire.     4".     [Bologna. 

Milleville,  Alexandre  (Ales- 
sandro),  Fetis  sagt,  dass  er  in  Paris 
und  nicht  in  Ferrara  1521  geb. 
sei,  was  sehr  fraglich  ist.  Da  er 
bei  seinem  Tode  68  Jahr  alt  war, 
so  muss  er  im  Jahre  1589  und 
zwar  zu  Ferrara  gestorben  sein, 
und  zwar  wie  Frizzi  in  den  Me- 
morie  per  la  Storia  di  Ferrara 
mitteilt:  am  7.  Sept.  Wann  er 
nach  Italien  ging,  ist  nicht  be- 
kannt, doch  am  30.  Oktob.  1552 
wurde  er  als  päpstl.  Sänger  in 
Rom  angenommen  (Viertelj.  3,  279 
und   Haberl's   Bausteine  2,    Reg.). 


Nach  den  Titeln  seiner  Drucke 
war  er  von  1575  ab  Organist  am 
herzgl.  Hofe  zu  Ferrara  und  ist 
bis  1584  in  der  Stellung  zu  ver- 
folgen. Noch  sei  erwähnt,  dass 
im  Drucke  der  6stim.  Madrigale 
von  1583  nach  dem  mir  vorliegen- 
den Kataloge  er  mit  „Aless.  M., 
Ferrare  per  domicilio  francese,  al 
senizio  Estense"  bez.  wird.  Im 
Valdrighi  12,  12  liest  man:  Gr. 
Alessandro  de  Milleville,  Sohn  des 
Giovanni  detto  da  Ferrara,  wurde 
als  Lehrer  der  Prinzessin  von  Mo- 
dena  an  den  Hof  daselbst  berufen 
und  lebte  dort  von  1544—1573. 
Demnach  könnte  seine  Stellung  an 
der  päpstl.  Kapelle  nur  ganz  vor- 
übergehend gewesen  sein,  auch 
wird  er  in  den  Akten  nur  das 
eine  Mal  genannt.  Von  Modena 
kam  er  dann  nach  Ferrara,  was 
den  obigen  Angaben  vollkommen 
entspräche.  Nachrichten  finden 
sich  noch  in  Vitt.  Aleotti's  Ghir- 
landa  1593  in  der  Dedic.  und  der 
Biografia  d'Alessio  Prati's  vom 
Conte  Laderchi.  Von  seinen  Wer- 
ken sind  nachweisbar: 

Sacraiiim  cantionum  ...  5  voc.  Lib.  1. 
Ferraria  1584  Baldinus.  5  Stb.  40.  [Mo- 
dena. 

Le  vergine,  con  dieci  altre  stanze  spiri- 
tuali  a  4  voci,  d'.  .  .  Ferrara  1584  Bal- 
dini. 4  Stb.  4*^.  21  Gesge.  [Modena, 
fehlt  A. 

Lib.  1.  de  Madrigali  a  5  voci,  di  .  . . 
Ven.  1575  Gardano.  5  Stb,  qu40.  29 
Madr.     [B.  M.     Modena:  A. 

Madrigali  a  6  voci  d'. . .  Ferrara  1584 
ib.     6  Stb.     40.     21  Madr.     [Modena:  A. 

Madrigali  d'.  . .  Lib.  2.  ä  5  voci.  Ib. 
1584.  5  Stb.  40.  21  Madr.  [Modena, 
fehlt  A. 

5  Gesge.  in  Samlwk.  (Eitner  1),  ferner 
in  Agostini's  L'Echo  et  Enignii  1581  p. 
12:  Percotendo  Vulcan  6  voci.  In  G. 
Vincenti's  Giardino  5  voc.  1591:  Fermano 
il  corso.  In  Amadino's  Florindo  5  voc. 
1.593:  Ahi  quil  niio. 

Ms.  5  Stb.  des  16.  Jhs.  in  Modena,  4 
Madrigale  von  M. 


Milleville.  Barnaba. 


479        Nachträge  und  Verbessenaagen. 


3IilleTille,  Barnaba,  aus  Fer- 
rara.  Mau  wird  aus  folgendem 
Artikel  erkennen,  wie  Fetis  die 
beiden  Autoren,  Francesco  und 
Barnaba,  wahrscheinlich  Brüder, 
sowohl  im  biographischen  als  biblio- 
graphischen Teile  zusammenge- 
worfen hat.  Barnaba,  aus  Ferrara 
gebürtig,  bez.  sich  in  den  Jahren 
1619  u.  1620  als  Kapellmeister  u. 
Organist  au  der  Kathedrale  zu 
Chioggia.  Adr.  Banchieri  in  den 
Lettere  armoniche  1628  p.  116 
nennt  ihn  P.  D.  Barnaba  Milleville 
zu  Siena.  Yon  seinen  Werken 
sind  nachweisbar  und  ihm  sicher 
angehörend : 

üna  Messa  iu  Coucerto,  un  Domine 
ad  adjuvandum,  2  Dixit,  1  Magn.  ä  8,  & 
1  Motetto  a  9.  Del  Milleville  Ferrarese 
(die  Bogensignatiu'  bez.  Baruaba  als  Autor) 
Opera  5.  Nouam.  comp.  Ven.  1616  G. 
Vincenti.     9  Stb.     4P.     [Bologna. 

II  2.  üb.  delle  Messe  una  ä  4  in  con- 
certo,  &  2  a  8.  Del  M.  Ferrar.  Dedic 
(seinem  Schüler  Diego  de  Felici).  Op.  6. 
Nouam.  comp. . .  Yen.  1617  ib.  9  Stb. 
4°.     3  Messen.     [Bologna. 


D  1.  lib.  de  MadrigaJi  in  concerto 
con  il  Bc.  per  sonare  a  una  cin(|ue, 
&  8  voci.  Del  Milleville  Ferrarese.  Com- 
posti  in  occasione  delle  nozze  dei  M.  111. 
Sig.  Conte  Yincenzo  Cantalmai.  Op.  3. 
Nuouam.  compost. . .  Ven.  1617  G.  Vin- 
centi. 9  Stb.  4".  16  Nrn.,  die  letzte 
eine  Sinfonia  ä  8.     [Bologna. 

Die  Bogensig-natur  zeigt  Barnaba  Mil- 
leuille  an.  Vogel  und  Fetis  unter  Fran- 
cesco. 

Letanie  della  B.  V.  con  le  sue  Anti- 
fone  a  8  voci.  Del  Milleville  Maestro  di 
Capeila  &  Org.  della  Cathedr.  di  Chioggia 
. . .  Con  il  B.  per  l'organo  . . .  Op.  8. 
Ven.  1619  Aless.  Vincenti.  9  Stb.  4P. 
[Bologna,  Kat.  2,  274  Abdr.  der  Dedic. 
u.  a. 

II  3.  lib.  de  Motetti  a  1,  2,  et  tre  voci 
del  Milleville  Ferrarese,  Maestro  di  cap. 
&  Org.  nella  cathedr.  di  Chioggia  . .  Op.  9. 
Veu.  1620  Aless.  Vincenti.  Stb.  ?  4". 
[Bologna,  Kat.  2,  463  Abdr.  der  Dedic. 

Mazzo  d'armonici  fiori  raccolti  in 
Milleville  presentato  .  . .  Francesco  Fugger 
...  3  voc.  c.  Bc.  Op.  18.  Ven.  1628 
Aless.  Vincenti.  4  Stb.  4".  [Bologna: 
C  1.  2.  Bc. 

Letanie  della  B.  V.  M.,  a  3  voci,  con- 
certate.  Del  Milleville  Ferrarese  Nouam. 
poste  in  luce.  Op.  20.  Ven.  1639  Aless. 
Vincenti.    4  Stb.    4^.    5  Litan.    [Bologna. 


Nachträge  und  Verbesserungen. 

Äbailard.  Herr  Prof.  Eickhoff  teilt  mir  mit,  dass  TV.  Meyer  aus  Speier  und 
"W.  Brambach  herausgaben: 

Petri  Abaelardi  „Planctus  virginum  Israel",  München  1885,  mit  Neumen. 

Petri  Abaelardi  Planctus  I.  II.  IV.  V.  VI.  Erlangen  1890.  Die  Melodie  und 
der  Text  der  Ser^uenz  „Mittit  ad  Virginem''  werden  ihm  zugeschrieben. 

Äux-Coitsteatix,  Arthur:  Octo  Cantica  1614  befindet  sich  heute  nicht  mehr  in 
der  Stadt  bibl.  in  Köln. 

Ballesfra,  Rairaundo,  war  1620  Hofkapellmeister  des  Erzherzogs  Leopold  von 
Oesterreich  zu  Zaberu  i/Els.  (Stadtarchiv  iu  Zabern). 

Campcnhout,  Fran^ois  van.,  in  Briissel  Cons.  Ms.  214:  4°.  Messe  en  ut.  Part, 
im  Autogr.  fol.  Ms.  215:  Requiem  4  voc.  c.  orch.  Stb.  im  Autogr.  Ms.  549—556: 
Kantaten  weltl.  und  geistl.;  Juanita,  Intermezzo.  1  Chor;  La  TempGte,  eine  Scene; 
Le  Reprouve,  eine  Scene.  Notre-Dames  des  Flots;  Ms.  1992  Le  Passe  -  Partout  ou 
les  trois  Oncles,  opera  comique  en  1  act.,  repres.  ä  Lyon  1815;  Paris  1819.  Part. 
Ein  hinzugefügter  Satz  im  Autogr. 

Denis,  Pierre.,  gab  1782  Tartini's  Traite  in  Paris  heraus  und  befindet  sich  auch 
ein  Exemplar  in  der  Staatsbibl.  in  München. 

Fiocco.,  Pietro  Antonio.  Im  Ms.  17899  der  Hofb.  in  Wien  die  Cantata:  Le 
retoui-  du  printemps,  gez.  mit  13,6  1699  in  Brüssel.    Part.,  \aell.  Autogr. 


Nachträge.  480  Verbesserungen. 

Giovanni  del  Violone.  Die  Bibl.  des  Conservat.  zu  Brüssel  besitzt  im  Ms.  697 
die  Kantate  für  Contralto  c.  Bc,  vol.  2  Nr.  14:  Arno  e  amata  son  io.  Der  Katalog 
stellt  sie  unter  Violone. 

Kraus ^  Joseph  Martin,  ist  keine  Selbstbiographie,  wie  mir  Herr  Odencrants  mit- 
teilt, sondern  von  seinem  Freunde  Fredr.  Sam.  Silfverstolpe  (anonym)  veriasst.  Die 
Bibl.  der  musikal.  Akademie  zu  Stockholm  besitzt  die  Trauermusik:  Sorg  Musik  auf 
Gustaf  lil.  und  die  Symphonien  iu  Cm.  1783.  Ddur  1789  und  in  Esdur.  Obiger 
Herr  bezeichnet  dieselben  als  sehr  wertvoll. 

Krautt^  Johann.  Herr  Dr.  Joh.  Bolte  schreibt  mir:  Joh.  Kraut  war  Kantor  zu 
Linz,  wo  ihn  der  Geograph  Martiti  Zeidler  kennen  lernte.  Dieser  citiert  in  seiner 
Verdeutschung  von  F.  de  Rossets  Histoires  Tragiques  (Füith  1624)  pag.  303  und  629 
zwei  von  Kr.  komponierte  Gedichte  „Und  wenn  gleich  war  das  Firmament''  und 
„Wann  ich  und  mein  Weib  habn  ein  Straufs",  die  aber  vielleicht  nicht  gedruckt  sind. 

Rreutxer,  Rud.,  siehe  seine  Methode  de  Violou  unter  dem  Artikel  „VioHne".  _ 

Krieger^  Ferdinand,  gehört  dem  19.  Jh.  an,  denn  seine  Musica  ecclesiastica  ist 
nicht  1812,  sondern  1872  erschienen. 

Lämblein,  Sebastian,  bez.  sich  1635  als  Kandidat  beider  Rechte  und  als  Philo- 
niusus,  Mss.  der  Stadtb.  Breslau,  die  35  geistl.  mehrstim.  Gesänge  besitzt.    Siehe  Le?nle. 

Nach  einer  Mitteilung  des  Herni  Arnold  Schering  befmden  sich  in  der  Kgl. 
Musikalien-Samlg.  in  Dresden  folgende  übersehene  Violin-Konzerte  im  Ms. 

Älay,  Mauro,  6  Viol.-Konz.  mit  Begleitung  des  Streichquartetts,  in  Partitur. 

BrescianeUo,  Oiiis.  Ant.,  5  Viol.- Konzerte  mit  Streichquartett,  eins  davon  in 
Part,  und  2  Sinfonien  für  2  V.  Va.  Ob.  Fl.  Höruer  u.  B.  in  Part.  u.  Stb. 

Cattaneo,  wahrscheinlich  Francesco  Maria,  4  Concei-ti  in  Stb.  und  4  Sonate  per 
V.  &  B.    Autograph  in  Part. 

Dienpart,  Charles,  5  Concerti  a  2  V.,  Ob.  Trombe,  Corni,  A"a.  e  B.  in  Stb. 

Duboury  (Dubour),  Matthew  (ohne  Vornamen),  Concertiuo  in  Ddur  für  Viol. 
concert.  con  2  V.  Va.  e  B.     5  Stb. 

Oallo,  Alberto,  4  Concei-ti  a  1  e  2  Viol.  conc.  con  2  V".  Va.  e  B.  2  davon  in 
P.,  die  anderen  in  Stb. 

Gasparini  (Gasperiui),  wahi'scheiulich  Francesco,  Sinfonia  per  2  V.  Va.  e  B. 
in  Part, 

Guirfnon,   Giov.  Pietro,  2  Violinkonzerte  in  Stb. 

Ferner  unter  Bassani,  Giov.  Batt.,  ist  Bd.  1  Seite  366,  2.  Spalte  eine  Fantasie 
3  voc.  von  1585  verz.,  die  Giovanni  Bassano  angehört,  wie  sie  auch  S.  368  als  erstes 
Werk  unter  1585  a  verz.  ist. 

Herr  Dr.  Alfons  Fritz  iu  Aachen  fand  in  dem  Aachner  Stadtarchiv  und  in  alten 
Zeitungsberichten  folgende  Angaben : 

1.  Caffro,  Gioseffo,  gab  am  2.  Juni  1809  ein  öffentliches  Konzert  in  Aachen, 
zog  sich  also  nicht  bereits  1807  ins  Privatleben  zurück. 

2.  Böhm,  Franz,  Sohn  des  .Johann,  war  Musikdirektor  an  der  Böhm'scheu  Truppe, 
die  in  Aachen,  Köln  und  Düsseldorf  Vorstelliuigen  gab.     Er  starb  1798. 

3.  B'öh)n,  Johann,  Schauspieldirektor  der  Truppe,  die  in  Brtinn  und  Salzburg, 
1780-  in  Frankfurt  und  Mainz,  1781  abwechselnd  in  Köln  und  Aachen  spielte.  Er 
starb  in  der  Mitte  des  Jahres  1792,  wahrscheinlich  in  Aachen. 


Bd.  1  S.  167,  2.  Spalte  lies  Alexander  statt  Aexander. 
Bd.  2  S.  269  Caifabri,  lies  im  17.  Jh.  statt  im  16. 
Bd.  6  p.  18  Z.  19  lies  Foucault  statt  Fouchault. 
Bd.  6.  Maupetit,  siehe  Menuets. 

Neuere  musikhistorische  und  biographische  Arbeiten  sind  in   den  Monatsheften 
für  Musikgeschichte  angezeigt  und  besprocheu  und  dort  von  1900  ab  uachzusclilagen. 


Druck  von  Hermann  Beyer  &  Söhne  (Beyer  &  Mann)  in  Langensalza. 


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