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Full text of "Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts"

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Biographisch  -  Bibliographisches 

Quellen-Lexikon 

der 

Musiker  und  Musikgelehrten 

der 

chrlstliclieii  Zeitrechnung 

bis  zur 

Mitte  des  neunzehnten  Jahrhunderts 


von 


Rob.  Eitner. 

7.  Band. 

Milleville,  Francesco  —  Pluvier. 


Leipzig, 

Breitkopf  &  Haertel. 
1902. 


MAY  6     1938 


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MilleTÜle,  Francesco,  Ferra- 
rese,  sein  Geburtsort.  Der  Sohn 
des  Alessandro;  da  letzterer  erst 
um  1573  oder  1575  in  Ferrara 
lebte,  so  kann  Francesco  auch  erst 
in  diesen  Jahren  geboren  sein  und 
nicht  1565  wie  Fetis  schreibt;  sein 
Todesjahr  ist  unbekannt.  Fetis 
lässt  ihn  zuerst  im  Dienste  des 
Königs  von  Polen,  dann  in  Kaiser 
Rudolph's  IL  stehen;  1614  ging 
er  nach  Rom,  wurde  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  zu  Yolterra, 
später  in  Chioggia.  Die  Avenigen 
Druckwerke  von  ihm  geben  da- 
gegen ganz  andere  Stellungen  an 
und  zwar  war  er  1622  Kapell- 
meister u.  Organist  an  S.  Giorgio 
zu  Ferrara  und  1627  Organist  an 
S.  Benedetto  in  Siena.  Wie  er 
sich  1617  auf  den  Concerti  nennt, 
ist  mir  unbekannt.  Von  seinen 
Werken  ist  nachweisbar: 

1617.  Concerti  a  1,  2,  3  e  4  voci, 
con  il  Bc.  Lib.  1,  op.  2.  ristamp.  Yen. 
1617  G.  Yincenti.  Stb.  V  4^.  23  Nrn., 
die  letzte  eine  Fantasia  alla  francese  für 
Instramente.     [Proske. 

1622.  Sacre  gern  nie  legale  nell'oro 
della  musioa  a  voce  sola.  Dal  MilleviUe 
Ferrarese  Maestro  di  cap.,  et  Org.  in  S. 
Giorgio  di  Ferrara,  xsuouani.  comp.  .  . 
op.  10  .  .  .  Yen.  1622  Ales.  Yincenti. 
2  Stb.  (C.  oder  T.  und  Bc.)  fol.  25  Gesge. 
[B.  Br. 

1627.  n  5.  lib.  dein  Motetti  a  2,  3, 
4  &  5  voci  del  ...  Ferrarese,  Organista 
del  Rev.  P.  Abbate  Testa  in  Santo  Bene- 

Rob.  Eitner's  QueUen-Lexüon.    Bd.  7. 


detto  di  Siena  . . .  Op.  17.  Yen.  1627 
Yincenti.  Stb.?  40.  20  Mot.  [B.  B:Bc. 
In  Oslavan's  Flores  verni  1628  einige 
Gesänge,  gez.  mit  del  Milleville.  Die 
Motetten  in  Calvi's  Samlwk.  1624  Nr.  22 
u.  38  (Eitner  1)  sind  wahrscheinlich  auch 
von  ihm,  doch  könueu  dieselben  auch  Bar- 
naba  M.  angehören.  (Siehe  Barnaba  M., 
der  vielfach  mit  Franc,  verwechselt  wird.) 

MilleTÜle,  Lucas  des,  1664 
bis  1675  Hot'organist  an  der  Hof- 
kapelle im  Haag  (Bouwst.  2,  164). 

3IilleYille,  Perissone  de,  um 

1519  päpstl.  Sänger  in  Rom  (Yier- 
telj.  3,  257). 

Jlillico,  Grioseifo,  ein  Kastrat 
und  berühmter  Sänger,  geb.  um 
1730  oder  39  zu  Terhzzi  (Neapel), 
Tod  unbekannt.  Um  1774  sang 
er  in  Wien  und  Gluck,  wie  Schulz 
sprachen  sich  mit  gröfstem  Lobe 
aus.  Yon  hier  ging  er  nach  Lon- 
don, dann  nach  Berlin  und  kehrte 
gegen  1780  nach  Italien  zurück, 
wo  er  in  Neapel  bei  Hofe  als 
Sänger  angestellt  wurde  (Gerber 
1.  2.  Fetis).  Auch  als  Komponist 
war  er  thätig^,  bekannt  sind  an 
Opern : 

Ipermnestra,  Dramma  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Paris  Nat.     C.  P. 

La  pieta  d'amore,  dramma  in  2  atti. 
(Napoli  c.  1782.)  NapoU,  Porcelü.  P. 
fol.  160  S.  [Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons.  Neapel  Turch.  C.  P.  Bologna: 
Napoli,  L.  Marescalchi.  br.  Mus.  Mai- 
land Cons.     Padua  Ant. 

Angelica  e  Modoro,  Cantata  a  4  voci,  Soli, 
Coro  ed  orch.    P.     [Musikfr. Wien.     C.  P. 


Millico. 


Miltoa. 


A  3.  sett  of  6  Cauzouets  with  an  acc. 
for  the  Pedal  or  snial  Harp,  Fortep.  or 
Harps.  London  (1787)  Longman  &  Bro- 
derip.     qu4ö.     [Hofb.  Wien.     br.  Mns. 

—  6  Canzoncine  con  Pfte.  Zurigo, 
Neghelli.  [Dresd.  br.  Mus:  Napoli  1793 
und  die  in  Zürich. 

—  Ms.  14450  in  K.,  B.  B.,  Canzonette 
a  Sopr.  e  Ceuibalo.  C.  P.,  fraglich  ob 
Druck  oder  Ms. 

6  Anette  italiane  con  parole  allemande 
per  l'Arpa,  o  pfte.  3  pt.  Bonn,  qufol. 
[br.  Mus. 

4  Canzonen.     Lond.    1819.     [br.  Mus. 

6  Songs  with  an  acc.  for  the  grcat  or 
small  Harp.     Lond.     quS''.     [br.  Mus. 

2  Sonatinas  for  the  harps.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Musical  Trifles;  a  collection  of  Sona- 
tine  for  the  härpsich.  Lond.  qu4^. 
[br.  Mus. 

Notturni  fatti  per  Posilippo  „Se  volete", 
a  2  Sopr.  2  V.  e  B.     [Einsiedeln. 

Mss.  in  Mailand  Cuns :  3  Ariette  p.  Sopr. 
con  arpa  obl.  —  Nove  Barcarole  p.  Sopr. 
c.  arpa  e  B.  —  2  Barcarole  (ebenso).  — 
Scale  e  Solfeggi  per  Sopr.  col  13.  d'accomp. 

4  Duettini  für  2  Sopr.  Ms.  [Ber- 
Un  K.  H. 

30  Canzoni  p.  Canto,  c.  arpa  e  pfte. 
[Padua  Ant. 

Inno  dol  Petrarca  S.  Giuseppe,  a  2  v. 
c.  orch.     [Padua  Ant. 

Aria:  Ho  sparse  taute  lagrinie  con 
Cembalo.     Ms.  17531.     [Ifufb.  Wien. 

Ms.  345,  br.  Mus.,  Sanilbd.  von  Arien, 
Duetten  u.  Kantaten.  Ms.  231  Aria  witli 
Glioms  aus  Achille  iu  Sciro  „Se  un  cor 
aunodi". 

In  B.  Proske-M:  Duett,  Marsch  4hdg., 
1  Divertimento  per  Comb. 

Mss.  Bologna,  Kat.  3,  277:  1.  Canzo- 
nette a  Sopr.  solo  c.  pfte.  10  Bll.  2.  10 
Canzonette  a  voce  sola  di  Sopr.  col  pfte. 
16  Bll.    (lufol. 

In  John  Corri's  A  select  collection, 
1788,  3.  Bd.  Gesge.  pag.  3,  10-17. 

Fetis  führt  noch  an  Opern  an :  La  Ze- 
liada  1787.  Nonna  per  fare  dormire  i 
Bambini,  Nap.  1792. 

31illiii,  Aiil)iii- Louis,  geb.  19. 
Juli  1759  zu  Paris,  gest.  14.  Aug. 
1818  ebd.,  ist  bekannt  unter  dem 
Namen  Miliin  de  Grandmaison^ 
trat  als  Schriftsteller  auf  u.  Avurde 
Konservator  am  Kabinet  der  An- 
tiken in  der  Bibl.  national. 

Er    schrieb    einen    Dictionnaire    „des 


Beaux-Arts",  Paris  180G  Crapelet,  3  vol. 
8",  welcher  aber  nur  eine  Uebersetzung 
von  Sulzer's  Theorie  der  schönen  Künste 
ist,  mit  Hinzufügung  einer  Anzahl  neuer 
Artikel.  Ein  Exemplar  in  B.  Brüssel 
(Fetis). 

3rillioiii,  siehe  Milioiii,  Pietro. 
Millot,  l'Abbe,  bekannt  durch: 
Histoire  litteraire  des  troubadours,  cont. 
leurs  \aes,  les  extraits  de  leurs  pieces,  et 
plusieurs  particularites  sur  les  moeurs, 
les  usages,  et  l'histoire  du  12.  et  du  13. 
siecles.  (Par  l'Abbe  Millot,  d'apres  les 
mss.  de  M.  de  Ste-Palave.)  Paris  1774 
Durand.     3  voll.     12^'.     [Brüssel. 

3IilIot,  Nicolas,  war  Kapell- 
meister König  Henri  III.  von  Frank- 
reich, gewann  im  Konkurs  zuEvreux 
1575  den  4.  Preis,  doch  wird  er 
dort  nur  Kgl.  Kapellsäuger  und 
nicht  Kapollmeister  genannt,  wo- 
nach Fotis'  Angabe  zu  verbessern 
sein  wird.  Fotis  begeht  noch  einen 
zweiten  Fehler,  indem  er  glaubt, 
dass  die  mit  Nicolas  in  Samlwken. 
bezeichneten  Gesänge  von  Millot 
sind,  während  üombert  oft  nur 
mit  Nicolas  benannt  wird. 

In  Samlwken.  von  Le  Roy  et  Ballard 
ist  er  mit  22  Chansons  zu  4  u.  5  Stim. 
vertreten  (Eitner  1).  Ferner  in  Le  Roy 
et  P>allard's  8.  liv.  chans.  1559  und  im 
9.  liv.  je  1  Chans. 

Milo,  . . .  ein  Benediktiner  des 
9.  Jhs.  zu  St.  Amand  in  Belgien, 
wird  als  Musiker  bez.  (Tritliemius 
1,  12P>.     Fabricius  3,  77). 

Milt,     Stcphanus     van,     ein 

Priester,  wurde  am  3.  Juli  1G99 
zum  Sangmeister  an  St.  Walburge 
zu  Audenarde  ernannt,  f  1719. 
Straeten  1,  48  teilt  einen  einst. 
Gesang  mit  „Godt  weest  ghenae- 
digh",  den  er  Milt  zuschreibt,  der 
aber  entschieden  aus  einer  weit 
früheren  Zeit  herrührt  und  das 
Datum  1717  sich  nur  auf  die  Kopie 
beziehen  kann  (Andenarde  15). 

Miltoii,  John,  geb.  1563,  der 
Vater  des  bekannten  Dichters, 
stammte    aus    einer    katholischen 


Milton. 


Minguet. 


Familie  zu  Stanton  in  Oxfordshire, 
trat  später  zur  anglikanischen 
Kirche  über,  wurde  enterbt,  ging 
nach  London  in  ein  Kaufmanns- 
geschäft, betrieb  Musik  als  Dilet- 
tant und  soll  Gesänge  zu  40, 
ja  bis  80  Stimmen  geschrieben 
haben.  Man  glaubt,  dass  er  Sänger 
an  der  Christ -Church  in  Oxford 
war.  Er  starb  im  März  1647  und 
wurde  in  der  St.  Gileskirche, 
Cripplegate  begraben  (Grove.  Ark- 
wright.     Davey  217). 

Von  seinen  Kompositionen  findet  man 
in  der  Chiist- Church  zu  Oxford  im  Ms. 
1  Antiphone  zu  4  Stim.  und  5  Fancies 
zu  5  und  6  Stim.  Im  hr.  Mus.  in  einer 
Cantus-Stim.  ein  Gesg.,  im  Ms.  226  und 
227  in  Bumey's  Kopien  2  Mot.  zu  5  Stim. 
„If  that  a  siuner's  sighes"  und  ,,0,  had 
I  wings".  Im  Ms.  Thom.  Myriell's  G  Gesge. 
(29372—77).  In  Morley's  Triumphs  of 
Oriana  160i  ein  Madr.  zu  4  St.,  auch  in 
neuer  Ausg.  erschienen;  im  4 st.  Psalmen- 
buch von  Eavenscroft  1621  einige  Sätze. 
Im  Samlwk.  Synopsis  1680  unter  A.  ß. 
verz.  ein  dreist.  Gesg.  In  Leighton's  The 
teares  or  Lamentacions  1614  vier  Sätze. 
Im  Ms.  1940  des  E.  C  of  Mus.  „Thou  god 
of  might",  4  Stb.  In  Hofh.  Wien,  Ms. 
19287  mit  deutschem  Text  in  Part.  In 
"W.  Gawler's  Divine  harmony  1  Gesg.  — 
In  neuen  Ausg.  '3  Gesge.  (Eitner  2;  die 
Daten  sind  falsch)  und  in  Charl.  Smitli's 
Ancient  Psalmody  1843  ein  Gesg.  Ark- 
wright  in  Old  English  edition  Nr.  22  sechs 
Anthems  aus  Leigthon  und  Myriell  mit 
Biographie. 

]^IilTO,  . . .  Sopranist  1484/85  an 
St.  Peter  zu  Rom  (Viertel].  3,  238). 

Mimnernms,  Pseudonym  für 
Priiitz,  Wolfg.  Kasp. 

Minarti,  GrioTauiü,  bekannt 
durch  ein 

Benedicimus  5  voc.  veröffentlicht  durch 
Mai-tiui  und  Choren  (Eitner  2). 

Minde,    Franeiscus    de,    ein 

Brabanter  und  Discantist  in  der 
Dänischen  Kapelle  Friedrich  III. 
um  1657;  ging  1660  nach  Schwe- 
den, dann  nach  Hamburg,  Lübeck 
und  starb  schliefslich  in  Hamburg. 
Seine   Stimme  bildete  sich   später 


zum  Tenor  aus  (Mattheson  1,  225. 
Max  Seiffert  druckt  die  Tollstäu- 
dige  Mitteilung  im  2.  Jahrg.  der 
1.  M.  G.  Seite  122  ab). 

Miuei,  Lorenzo,  ein  Komponist 
des  17.  Jhs.  ist  bekannt  durch 

Cantate  a  voce  sola  con  4  Viel,  e  2 
Violette:  Sonno  di  Vidone.  —  Lagrime 
di  Marte  per  le  vitfcorie  di  Leopolde.  — 
n  Catone  Uticense.  —  Capriccio  poetico. 
—  Ms.  in  qufol.  228  EU.  [besafö  1888 
der  Antiquar  Rosenthal. 

Bliuelli,  P.  Angelo  Gabriele, 

ein  Franziskaner  zu  Bologna.  Er 
gab  heraus: 

Eistretto  delle  regele  piü  essenziali 
della  musica;  Bologna  1748.  4*^.  82  S. 
Die  erste  Ausg.  soll  von  1730  sein:  Bo- 
logna, stamp.  Yolpe  (nach  Fetis).  Die 
Ausg.  von  1748  besitzen  die  Musikfr.  in 
Wien  und  Glasgow.  In  Sassi's  La  ricrea- 
zione  1730  einige  Canzoni.  Im  HaUeluja 
von  Postler  u.  Zimmer  1880,  1.  2.  eine 
Melodie  mitgeteilt  aus  Eistretto  delle  regele. 

Minelli,  Pietro  Maria,  lebte 
am  Ende  des  17.  und  Anfange  des 
18.  Jhs.,  war  in  Bologna  geb.,  wo 
er  auch  wohnte  und  j  1712  im 
Januar. 

Im  Liceo  mus.  zu  Bologna  im  Ms: 
„Cantemus  Domino,  compositione  a  4  et 
a  8  voci,  offerta  all'Acad.  Filarmonica  di 
Bologna."  1  Bl.  in  P. ;  eine  Kopie  von 
Busi,  ebd.  1684  wurde  er  zum  Mitgliede 
obiger  Akademie  ernannt  und  in  den 
Jahren  1695,  1699,  1704  und  1709  zum 
Vorsitzenden  gewählt. 

Miliers  (Myners),  Joliii,  um 
1612  Musiker  beim  Prinzen  Hein- 
rich von  England  mit  40  ^  Ge- 
halt, wurde  am  27/3  1615  auf 
Wartegeld  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  angenommen  und  trat 
am  4/6  an  Sampson's  Stelle,  f  am 
2/7   1615  (Rimbault). 

MiiigliiiiO  dal  Violoncello,  siehe 
Grabrielli,  Domenico. 

Minguet,  Paolo,  spanischer  Mu- 
siker an  der  Kapelle  Philipp  Y. 
und    Karl  IH.,   gab   nach   Soriano 

Fuertes  heraus: 

1.  Eeglas,  y  advertencias  geuerales  . . . 
Madrid  1752—54  Joaq.  Ibarra.    2.  Quader- 

1* 


Miuirari. 


Minoja,  Ambrogio. 


nillo  nuevo,  que  en  ocho  Laminas  finas  . . . 
Madrid  (1774?)  Mao.  Martinsgrave  (Fetis 
giebt  die  ausführlichen  Titel). 

Miuirari,  Viiiceiizo,  ein  Kom- 
ponist aus  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  der  durch  das 

Ms.  L  172  der  B.  B.  mit  einem  Dixit 
a  4  voc.  c.  Tronibone,  Oboe  e  Tromba  da 
caccia,  concertato.  Ao.  1732.  P.  be- 
kannt ist. 

Miiiiscalelii ,    (iui»lielmo,    aus 

Venedi.c;,  ein  Augustinermönch  und 
um  1622  Kapeiinieister  an  S.  Ste- 
fano zu  Venedig  (Titel),  gab  heraus: 

J!  Salmo  Miseicro  mei  Dens  concertato 
ä  3  voci  coa  Sinfonie  per  l'espositione  del 
Sanct.  Sacraniento  ...  Et  in  fine  doi 
Motetti  a  2  voci  di  . . .  Yen.  1622  Bart. 
Magni.     4  Stb.    4".     22  Gesge.     [B.  B. 

Arie  di  G.  M.  Hb.  1.  per  cantarsi  nella 
sjiinetta,  chitarrono,  e  siniiie  istroniento. 
Con  riutavolatura  i)er  la  chitarra  alla 
spagnola.  Novam.  coniposte  . .  Von.  1625 
Ales.  Vincenti.  1  vol.  4».  40  S.  20 
Gesge.  mit  Begltg.     [Venedig  Marco. 

—  noiianiento  ristaniii.  Ib.  1627.  In- 
halt derselbe.     [Bologna. 

Arie  di  . . .  lib.  2.  (wie  oben).  Ib.  1627. 
1  vol.  4".  40  S.,  20  Gesge.  [Bologna. 
Venedig  Marco. 

Arie  di  . . .  lib.  3  (wie  oben).  Ib.  1630. 
1  vol.     40.     40  S.     20  Gesge.     [Bologna. 

In  Carlo  Milanuzzi's  Scherzi  1624, 
4.  Buch  die  Gesänge:  Se  uasce  in  cielo 
und  Mentre  vivo.  Dort  ist  or  auch  als 
Venetianer  bez. 

Minne,  Clirctien;  um  1673 
findet  man  ihn  in  den  Reclinungen 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel  als 
„Lieutenant  de  chapoUe  royale". 
1685  ist  er  wieder  vcrz.,  doch  ohne 
die  Bez.  Lieutenant  (Straeten  2, 
129.  5,  145). 

Josse  Minne  war  in  derselben 
Zeit  ebendort  lustrumeutist  (ib.  5, 
146). 

Minoja,  Ambrogio,  geb.  21.  Okt. 
1752  zu  Ospitaletto  bei  Lodi,  gest. 
zu  Mailand  3.  Aug.  1825.  Stu- 
dierte Musik  unter  Sala,  wurde  Ac- 
compagneur  (Cembalist)  am  Scala- 
theater  in  Mailand  (1789  nach 
Cambiasi   115),  schrieb  seit   1787 


Opern,  1795  war  er  am  Theater 
zu  Parma  Cembalist  (nach  einem 
Textbuche,  in  dem  die  Orchester- 
mitglieder verz.  sind),  w^irde  später 
Kapellmeister  am  Scalatheater  und 
als  das  Konservatorium  1807  da- 
selbst errichtet  wurde,  ernannte 
man  ihn  zum  Censor,  später  zum 
Direktor  desselben  (Fotis.  Lpz. 
Ztg.  27,  697).  Von  seinen  Kom- 
positionen lassen  sich  nachweisen: 

De  Brofuudis  (Salmo  129)  tradotto  da 
Saverio  Mattei  o  musicato  a  3  voci  con 
piccola  orchcstra.  Milano,  l'autore.  Part. 
[Dresd.  Mus.  Mailand  Cous.  Musikfr. 
Wien. 

Gloria  in  D.  —  2  Credo  in  C  u.  G. 
2  voll,  im  Ms.     qufol.     [Einsiedeln. 

Stabat  mater  3  voc.  c  Sinfonia.  Ms. 
P.     [Einsiodeln. 

Canone  4  voc.  c.  istrom.  (1818).  Ms. 
14490  in  B.  B. 

II  solo  pario  e  felice,  Sahno,  P.  Ms. 
928.     [Dresd.  Mus. 

Recit.  et  Ai-ia  ,,Ombra  cora  Emirena". 
Ms.  P.  [Einsiodeln.  Ebendoii  in  Nr. 
421, 14  eine  Arie  3.  4.  und  2  Sinfonien 
in  P.  u.  a. 

Terzette  „Smarrito  in  rea  foresta, 
2  Sopr.  e  B.  con  orch.  Ms.  P.  [Mai- 
land Cons.  Ebendort  eine  Cantata  bos- 
careccio  „Taccuini  nuovi"  per  Sopr.  con 
(Quartette.     Ms.  P. 

Ms.  T140  u.  T172  in  ß.  B:  ein  Chor 
und  ,, Schiri bizzo''  3  voci. 

Solfeggi  per  Sopr.  solo  e  per  2  Sopr. 
c.  B.  Ms.  [Mailand  Cons.  B.  B:Ms.  169 
in  K:  45  Solfeg. 

—  G.  W.  Teschner  gab  die  Solfeg.  1844 
bei  Klemm  in  Lpz.  heraus. 

8  Sinfonie  per  orch.  Ms.  in  Stb.  [Mai- 
land Cons. 

6  Quartetti  (für  Streichinstr.).  Ms, 
Stb.     [ib. 

6  Duetti  per  2  V.     Ms.     [ib. 

Ms.  637  des  br.  Mus.,  1  Bd.  Instiii- 
mentalmusik  für  Pfte.  u.  V.,  auch  für 
Orchester  (Add.  Mss.  21464.  qu4").  In 
Ms.  638,  Quai-tette  f.  Pfte.  2  V.  u.  Tel. 
(2  V.  fehlt). 

Sonata  in  Si  bem.  per  Cembalo  e  V. 
Ms.     [Mailand  Cons. 

Lettera  sopra  il  canto  del  maestro 
A.  M.    Milano  1812  Mussi.    8».    [Brüssel. 

—  Ueber  den  Gesang  von  . . .  Send- 
schreiben an  B.  Asioli.  Lpz.,  Breitk.  <&  H. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien.     Brässel  Cons. 


Minoja,  Anastasio. 


Mira,  Pietro. 


Minoja,  Anastasio,  scheint  am 
Ende  des  18.  u.  im  Anfange  des 
19.  Jhs.  gelebt  zu  haben,  doch 
fehlt  jede  Nachricht  über  ihn.  Be- 
kannt ist: 

Aüleitung  zur  vollstäudigen  Ausbildung 
im  Gesänge,  Lpz.,  M.  Rulil.  8".  VI.  u. 
100  S.     [B.  M. 

Siniphonie  1781.     Ms.  P.     [Darmst. 

Minoret,  . . .  um  1(584  Kapell- 
meister an  St.  Germain  l'Auxerrois 
(Biogr.  nat.  beige  6,  300).  Im 
Conservatoire  zu  Paris  Motets  pour 
la  chapelle  du  Roi. 

Minoret,  Guillaume,  gest.  um 

1717  zu  Paris,  Musikdirektor  an 
St.-Yictor  und  einer  der  vier  Ka- 
pelhueister  Kg.  Louis  XIV.  Von 
seinen  Kompositionen  haben  sich 
im  Ms.  erhalten: 

Missa  pro  tempore  nativitatis  (1694) 
Part.  —  Venite  exultemus,  Chor  mit 
Orch.     [Paris  Nat. 

Minozzi,    Marcello,    war    um 

1638  Kapeilmeister  am  Dome  zu 
Carpi  (Titel)  und  gab  heraus: 

Opera  1.  e  lib.  1.  di  Salmi  musicali  a 
3,  4,  e  5  voci,  con  Siufonia  et  in  fiue 
Una  Letania  della  B.  V.  di  . . .  Ven.  1638 
Aless.  Vincenti.  5  Stb.  40.  14  Psalm. 
1  Magnif.  1  Litanei.  Die  Dedic.  sagt 
noch,  dass  er  ein  Schüler  Galeazzo  Sab- 
batini's  war.     [B.  Br.     Bologna. 

Ms.  in  Upsala  in  Tabulaturpart.  1. 
Cantate  domino,  2  C.  2  V.  Bc.  2.  Con- 
gi-atulamini  2  C.  2  V.  Fag.  Bc.  —  Im 
Samhvk.  1642  eine  3stim.  Motette  mit 
Bc.  (Eituer  1). 

Minucci,    Domenico,    in    der 

Mitte  des  17.  Jhs.  Kapellmeister 
a/d.  Kathedrale  zu  Asolo  di  Tre- 
viso  (Lombardei).     Gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Salmi  a  5.  Da  coucer- 
tarsi  con  3  voci,  e  2  V.  di  ...  Ven.  1659 
Franc.  Magni.  6  Stb.  4«.  7  Ps.,  1  Magnif. 
[B.  Br. 

11  2.  lib.  de  Sabui  a  5.  in  fuga  con 
una  Messa  da  morto,  &  altre  compositioni 
del  medesimo  geuere  fugato,  e  veloce  di 
...  Ib.  1662.  6  Stb.  40.  6  Ps.,  1  Mag- 
nif.,  1  Credo  und  1  Requiem.     [B.  Br. 

Ms.  W49  Nr.  652  der  B.  B.  ein  Mag- 
nif. 5  voc.  aus  1662  in  P. 


Minuets  et  Rigadoons 

with  Basses  for  the  Year  1736  to  which 

is  added  y  Minuets  and  French  Dances, 
as  they  were  perforra'd  at  the  Ball  at 
Court  upon  His  Majesty's  Birth-Day.  The 
tunes  proper  for  y  German  Flute  or  Vio- 
lin and  severall  in  compass  of  the  English 
Flute.  Stich,  quS».  11  Piecen  1—7  ano- 
nym, 8  u.  9  von  Handel,  10  von  Lampe, 
11  von  Stephens.     [Berlin  Th. 

Mion ,    Jean  -  Jac(i[iies  -  Henri, 

wurde  um  1743  Musiklehrer  des 
Knabenchores  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  und  bei  der  Marquise  von 
Pompadour,  nach  der  Dedic.  zur 
Oper  ,,L'annee  galante''.  Im  Etat 
von  1765  fehlt  er,  wird  daher  vor 
diesem  Jahre  gestorben  sein,  denn 
1761  ist  er  noch  verz.  (Fetis).  Er 
schrieb  die  Opern: 

Nitetis,  tragedie  lyrique  en  5  actes  et 
un  prologue ,  musique  de  . . .  paroles  de 
la  Serre,  representee  14/4  1T41.  Ms.  P. 
[Paris  l'opera.  Paris  Nat.  C.  P.  Darm- 
stadt. 

—  Gravee  p.  de  Gland.  Paris  1741 
chez  l'auteur.     [br.  Mus. 

L'annee  galante,  Opera-ballet  en  4  actes 
et  un  prologue,  paroles  de  Roy,  repr.  a 
Versailles  13  u.  20.  Febr.  1747  und  zu 
Paris  am  lJ/4;  im  Stich  auf  Befehl  Sr. 
Maj.  Part.  [Paris  l'opera.  Paris  Nat. 
C.  P.     Darmstadt. 

Te  Deum  (Chor  u.  Orch.)  Ms.  P.    [C.  P. 

Slir  y  Llusa,  ...  ein  spanischer 
Komponist  der  2ten  Hälfte  des 
17.  Jhs.,  der  Kapellmeister  zu  Ma- 
drid war  und  zahlreiche  Kirchen- 
musik schrieb  (Pougin). 

Mira,  Leandro,  ein  Italiener 
des  16.  Jhs.,  der  nur  durch  einige 
Madrigale  bekannt  ist  und  zwar  in 

alten  Samlwk.  9  Gesäuge  (Eitner  1), 
ferner  in  Mad.  Casulana's  2.  lib.  Madr. 
4  V.  1570:  Tra  verdi  frondi.  Im  Lauten- 
buche von  Rüde  arrangierte  Gesge.  Li 
P.  Vinci's  1.  lib.  de  Madr.  a  6  voci  1583 
am  Ende  3  Madrigale. 

Mira,  Pietro,  neapolitano  di 
Monte  Scaglioso,  städtischer  Mu- 
siker in  Lucca  vom  26/12  1725 
bis  1733,  mit  2,  45  sc.  monatl. 
(Nerici  210). 


Mirabella. 


6 


Miseroca. 


Miral)ella,   Yinceiizo,   ein   si- 

cilianischer  Patrizier,  Mitglied  der 
Akademien  zu  Neapel  und  Rom, 
f  1624  zu  Modica,  soll  nach  Ger- 
ber 1  um  1606  eine  Samlg.  Ma- 
drigale und  Schriften  über  Musik 
herausgegeben  haben. 

Miraglies,  Lodorico,  Altist  an 
der  Hotkapelle  in  Wien  mit  750 
Gld.  jährl.  von  1715  bis  16.  Juli 
1726  (Köchel  1). 

Mirelibra,  siehe  Criicroult, 
Rudolpli. 

Mirer,  Waltbcr, 

schrieb  1B72  in  (jemeinsdiaft  mit  den 
Stiftsgeistlichen  im  Kloster  zu  Engelberg 
i/d.  Schweiz  ein  geistliches  Drama  der 
Auferstehungsfeier  mit  Gesang,  die  Noten- 
köpfe  in  sog.  Hufeisenform  (deutsche 
Choraluote)  [Codex  I  4/25  in  Engelberg], 
In  demselben  Codex  befinden  sich  auch 
deutsche  geistliche  Lieder  mit  Melodien 
und  Gesänge  zu  2—4  Stim.,  die  noch 
besonders  als  im  Jahre  1372  gesungene 
bezeichnet  werden  (Schubiger  2,  28.  30. 
32). 

Mirheo,   Maestro  Giorgio,   ein 

flamländischer  Musiker  (nach  Strae- 
ten  6,  350),  der  um  1550  in  Pe- 
rugia angestellt  war. 

Miroglio  Taino,  Violinist  und 
Besitzer  des  „Bureau  d'abonnement 
musical"  zu  Paris,  bez.  sich  nur 
mit  einem  M.  als  Yornamen,  wel- 
ches nach  französischer  Gewohn- 
heit stets  Monsieur  heilst. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
ihm  „Sonates  a  V.  e  ß.  op.  1.  Paris 
chez  l'auteur." 

Miroglio,  Pierre -Jean,  auch 
nur  mit  Miroglio  le  cadet  gez.,  der 
Sohn  des  vorigeu,  geb.  gegen  1750 
zu  Paris,  Schüler  seines  Täters, 
ist  bekannt  durch: 

6  Simphonies  ä  gl-,  orch.  oe.  10.  Paiis. 
Stb.    fol.     [br.Mus. 

Sonates  p.  le  V.  oe.  1.  Paris,  l'au- 
teur.     [Paris  Nat. 

dito,  oe.  2.     [ibid. 

Sonates  a  2  V.    oe.  4,  ib.    [Paris  Nat. 

Sestetto  (in  C)  p.  2  V.  Ya.  B.  e  2 
Corui.     Ms.  Stb.     [Brüssel  Cous, 


In  Maupetit's  Menuets  auch  eins  von 
Miroglio ,  ohne  Angabe  ob  Vater  oder 
Sohn. 

Miroir.  Es  lebten  im  18.  Jh. 
drei  Brüder  als  Musiker  zu  Paris: 
Miroir  Vcilne  war  ein  berühmter 
Orgelspieler  und  an  der  Kirche 
St.-Germain  des  Pres  angestellt, 
sowie  Organist  an  St.-Benoit,  St.- 
Honore  und  St. -Louis  en  l'Isle 
(1785).  Gerber  1  nennt  schon  das 
Jahr  1777.  —  Miroir  cadet,  war 
ein  Klavierspieler,  sowie  der  jüngste 
Bruder  der  noch  den  Beinamen 
„Paventelly"  führte.  Einer  der 
beiden  letzten  war  auch  Organist 
an  St.-Aure  u.  bei  den  Cordelliers 
(Franziskanern)  Pougin-Fetis. 

Mirus,  Adam  Erclmaiiii,  geb. 
zu  Adorf  im  Voigtlande  am  26. 
Nov.  1656  und  gest.  3.  Juni  1727 
zu  Zittau,  wo  er  seit  1684  Kon- 
rektor am  Gymnasium  war.  Er 
schrieb : 

Kurtze  Fragen  aus  der  Musica  sacra, 
worinnen  denen  Liebhabern  bey  Lesung 
der  biblischen  Historien,  eine  sonder- 
bahre Nachricht  gegeben  wird,  von  Mag. 
. . .  Görlitz  1707  Eohrbach.  32».  9  EU. 
180  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Brüssel. 
Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

,  Mrus,  Grabriel,  war  von  1590 
bis  1592  Organist  a/d.  Stadtkirche 
zu  Torgau  (Taubert,  1,  16.  33.  — 
2,  17). 

Miscia,  Antonio,  wird  von 
Cerreto  in  seiner  pratica  musica 
p.  157  als  Virtuose  auf  der  Viola, 
Guitarre  mit  7  Saiten  und  dem 
Accordo  mit  11   Saiten  bez. 

Miscellany  (The  musical),  siehe 
Watts,  ein  Samlwk. 

Misenus,  wie  ihn  Gerber  2  und 
Fetis  verz.,  ist  Georg  Dietrich  aus 
Meifsen. 

Miseroca,  Bastiano,  aus  Ka- 
venna,  war  um  1609  Organist  und 
Kapellmeister  am  Kollegium  von 
S.  Paolo  zu  Massa  Lombarda  (bei 
Ferrara)  und  ist  bekannt  durch 


Misier. 

Messa,  Motetti,  et  Letanie  della  B.  V. 
da  cantarsi  a  8  voci,  cou  uno  auertimento 
nella  parte  coutiuuata  per  i'organo  di  . . . 
Lib  1  Ven.  1609  Amadiuo.  9  Stb.  40. 
11  Nrn.  [Bologna:  A.  T.  B.  1.  C.  A.  T. 
B   2.  Bc,  fehlt  C  1.    Rom  Cecilia. 

'  1  pietosi  affetti  di  . . .  a  1,  2,  3  &  4 
voci,  con  le  Letanie  della  B.  V.  a  G,  cou 
la  parte  grave  per  l'organo.  Lib.  3.  Ven. 
1618  G.  Vincenti.  5  Stb.  4",28Gesge.  Der 
Komponist  bekleidete  noch  dieselbe  obige 
SteUung.  [Proske.  Bologna,  mit  Abdr. 
der  Dedic. 

Ein  „In  nouime  Jesu-',  2  Sopr.  und 
Orgel  in  "Witt's  Fliegende  BU.  Jahrg.  5, 
4.  Beilage. 

In  alten  Samlwken.  4  Motetten  unter 
Sebast.  Miserocca  (Eitner  1). 

Misior,  Cesar  di,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  München,  wird 
am  8/6  1585  aufgenommen  mit 
375  Gld.  Gehalt  und  ist  1588  zum 
letzten  Male  genannt  (Kreisarch.). 
Miskiewicz,  Matthias,  von  1639 
bis  1668  Dirigent  des  Roratisten- 
KoUegiums  zu  Krakau.  Sowinski 
nennt  das  Jahr  1680  als  Grenze 
seiner  Thätigkeit,  da  aber  Lukas- 
zewicz  schon  1668  an  seine  Stelle 
trat,  so  ist  dies  ein  Irrtum  (Haberl, 
Jahrb.  1890,  79). 

Misliweezek  (in  franz.  Drucken 
Mysliweczek  geschrieben),  Joseph, 
genannt  „^7  Boemo",  oder  ,,Vemi- 
tarud\    geb.    9.   März    1737     in 
einem  Dorfe  bei  Prag,  gest.  4.  Febr. 
1781  zu  Eom.     Studierte  in  Prag 
Philosophie,  kehrte  in  die  Heimat 
zurück  und  nach  des  Vaters  Tode 
wandte    er   sich    ganz    der   Musik 
zu,  ging  nach  Prag,   wurde  Violi- 
nist an  einem  Kirchenchore,  stu- 
dierte   unter   Habermann   Kontra- 
punkt und  wurde  Schüler  Seegert's 
im  Orgelspiele.     Um  1760  trat  er 
mit  einer  Sinfonie   öffentlich   auf, 
ging  1763  nach  Venedig,  studierte 
bei  Pescetti   Opemkomposition   u. 
schrieb    für   Parma   im    folgenden 
Jahre  seine  erste  Oper  „II  Bellero- 
fonte'',  die  ihn  mit  einem  Schlage 


Misliweezek. 

zum  gesuchten  Opernkomponisten 
machte.    Er  erhielt  vielfache  Auf- 
träge  von  Neapel,  Venedig,  Rom, 
Mailand  u.  a.   Städten.     1772   be- 
fand   er    sich    in    Wien,    wo    ihn 
ßumey    traf    und    hörte    (2,  271). 
1773   berief  man    ihn  nach  Mün- 
chen,   wo    er    die    Erifile    kompo- 
nierte,   1777    kam   die   Oper  Ezio 
zur  Aufführung,    der   Mozart  bei- 
wohnte. Durch  eine  galante  Krank- 
heit ans  Zimmer  gefesselt,  seufzte 
er  im  Spitale  nach  einem  Besuche 
des  jungen  Mozart's,  der  auch  nicht 
auf  sich  warten  liefs  (Jahn  2,  56). 
In   demselben   Jahre   wurde   auch 
sein  Oratorium  „Abramo  ed  Isacco" 
aufgeführt,  welches  fälschlich  öfter 
Jos.    Haydn    zugeschrieben    wird 
(Pohl  4,  71).    1778  war  er  wieder 
in  Italien,  in  Pavia,  Neapel,  zuletzt 
in   Rom,   wo   er   sein   Leben   be- 
schloss  (Magazin  1781,  259.   Schü- 
ling.    Fetis).     Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar  an 

Oeistlichen  Gesängen  : 

Giuseppe  riconosciuto  del  Metastasio 
...  Ms.  P.     [Padua  Ant. 

Isacco,  figura  del  redentore,  Oratono 
in  2  parti.  V.  Ms.   [B.  M.     Proske,  Bd.  12. 

La  morte  di  Giesü.  Oratorio  in  2  paiU 
Ms.  P.     [Proske. 

II  Tobia,  Oratorio  a  .0  voci  (Libretto 
Padova  1769).     Ms.  P.     [Proske.     Padua 

Letanie  4  voc.  c.  istroni.    Ms.    16  Stb. 

[ß.  M. 

An  O/JC/v«,  Ancn  und  Duette: 
Antigona.     Dramma  seria  in  3  atti  da 

rappres.  nel  reggio  teatro  di  Toriuo  1773 

u.  74.  P.  im  Autogi-.   2  voll.  Ms.  16420. 

[Hofb.  Wien. 

Armida,    opera  in  3  atti,    1780.    Ms. 

P.     [C.  P. 

Artaserse,  opera,  1774.   [Neapel  Turch. 

Atide.  Dramma  in  3  atti,  rappres.  .  . 
di  Padova  1774.  P.  AutogT.  16418. 
[Hofb  Wien. 

Bellerofonte,  Dramma  seria,  in  mus. 
3  atti.  Ms.  P.  3  voll,  qufol.  [Dresd. 
Mus.     C.  P.  mit  1773  gez. 

Calliroe,   opera,    1778.     [Neapel  Turch. 

n  Demetrio,   Drama  in  musica,   Pavia 


Misliweczek. 


8 


Misonne. 


1773,  in  2  atti.  Autogr.  2  voU.  P.  159 
Bll.     [B.  B.     Neapel  Turch.  von  1779. 

Demofooüte.  Op.  seria  in  3  atti  scritta 
in  Napoli  il  di  20/1  1775.  P.  Autogr. 
2  voll.  Ms.  16  421.  [Hof  b.  Wien.  Ve- 
nedig Marco.     Neapel  Turch. 

Ezio.  Op.  seria  in  3  atti  scritta  in 
Napoli  neU'teatro  reale  il  di  30/5  1775. 
P.  Autogr.  2  voll.  Ms.  16419.  [Hofb. 
"Wien.     Neapel  Turch. 

L'Ipermnestra.  Dranima  seria  in  3  atti, 
1769.     P.  Ms.  17796.     [Hofb.  Wien. 

II  Medonte,  Roma  nel  teatro  di  Argen- 
tina 1780,  Musica  de  Sigr. . .  3  voll,  in 
kl.  qufol.  Ms.,  besafs  einst  Dr.  0.  Lindner 
in  Berlin. 

Montezunia,   opera  in  3  atti.     Florenz 

1771.  Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Olim piade,  opera,  Neapel  1778.  [Neapel 
Turch. 

Komolo  ed  Ersilia,  op.  heroica,  Neapel 
1773.  Autogr.  des  2.  Aktes.  [Musikfr. 
Wien.       Neapel  Turch.  in  Kopie  3  Akte. 

II  Tamerlano.    Dramma  seria  in  3  atti, 

1772.  ^P.  Ms.  17  797.  [Hofb.  Wien. 
C.  P.  

Son  gueriero  e  sono,  per  Ten.  c.  ström. 
Ms.  124  in  ß.  B.  —  In  Ms.  119  u.  128 
neun  Arien  für  Sopr.  und  Tenor  in  P. 
—  Ms.  181  E  felice  la  mia  sorte,  a  2 
Sopr.  c.  ström.  —  Ms.  14520,  Ah!  che 
fugir,  per  il  Sopr.  c.  ström.  P.  —  Ms. 
14521  u.  22,  10  Arien  in  P.  von  1773 
und  74  unter  Myslevezeck. 

In  Berün  K.  H.  im  Ms.  1  Sinfonia  in 
C.  in  Stb.  und  1  Arie  in  Nr.  139,  25. 

Rondo  ä  Sopr.  c.  ström.  —  Se  pietu 
da  voci  non  trovo,  per  Sopr.  c.  orch. 
Mss.  P.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

5  Arien  mit  Orchester,  Ms.  P.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Arie  im  Samlwk.  2622,  Ms.  [B.  Brüssel. 

3  Arien  für  Sopr.  u.  Ten.  mit  Instr. 
Ms.  P.     [Bologna. 

11  Arien  und  1  Scene  mit  Duett  aus 
den  Opern  Artaserse,  Callii'oe  u.  Romolo 
ed  Ersilia.  Ferner  1  Ouvertüre,  2  Sin- 
fonien f.  Orch.  in  Stb.  6  Quintetti  per 
2  V.  2  Violen  u.  Vcl.  12  Quartetti  u. 
2  Quartetti,  alle  im  Ms.  in  Stb.  [Mai- 
land Cons. 

4  Arien  mit  Recit.    P.  Ms.     [Darmst. 
2  voU.   Arien.     [C.  P.]   —   2  Arien  in 

Einsiedeln. 

Arie  im  Journal  5. 

Arien  und  Duette  im  Samhvk.  Ms,  346. 
[br.  Mus. 

Lascia  che  un  baccio,  p.  2  Sopr.  & 
Ten.  con  ström.    Ms.  P.     [B.  M. 


1  Duetto  per  2  Sopr.  1767.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Au  Instrumentcdlcoinpositwnen : 

VI.  Sinfonie  a  quattro,  cioe  2  V.  Va. 
Vcl.  2  Corni  e  2  Ob.  ad  lib.  Norimbg. 
Haffner  Nr.  119.     Stb.   fol.     [Einsiedeln. 

6  Ouvertüren  in  Stb.  f.  Orch.  [R.  C. 
of  Mus.  1.586. 

Sinfonia  ä  Clavicemb.  2  V.  2  Ob.  2 
Corni,  Va.  e  B.  Gd.  4  Sätze  mit  Menuett. 
Der  Autor  kann  nur  irrtümlich  mit  Carlo 
M.  gez.  sein.  9  Stb.  im  Ms.  in  B.  Wol- 
fenb.  —  Ebend.  mit  Giuseppe  M.  gez: 
2  Sinfonie  a  2  Corni,  2  Ob.  2  V.  Va.  e 
B.  Ed.  u.  15d.  mit  je  3  Sätzen.  Ebend. 
im  Dnick:  Sinfonia  (zur  Oper  Ezio  für 
Neapel)  da  orcliestra  c.  Oboe  e  Corni 
obblig.  Fii'onze  da  Ranieri  del  Vivo.  8 
Stb.     qufol. 

2  Sinfonien  in  Dd.  u.  Bd.  P.  u.  Stb. 
Ms.     [Darmst. 

Sinfonia  Fd.  4/4.  Ms.  14527.  P. 
[B.B.    B.Zw. 

1  Sinfonie  in  Schwerin  F.  Siehe  Ano- 
nymi 1,  S.  58.    8  Stb.    Ms. 

2  Concerte  f.  Klavier  mit  Orch.    [C  P. 

Concerto  p.  Vcl.  —  per  V.  con  acc. 
—  6  Divertimenti  a  V.  c.  orch.  in  P. 
oder  Stb.  im  Ms.     [Musikfr.  Wien. 

6  Orchestra  Trios  for  2  V.  &  a  Vcl. 
London,   Welcker.     3  Stb.     [B.  Wagener. 

6  Trios  p.  2  V.  et  Basse,  op.  4. 
Paris.     [Paris  Nat. 

6  Trios  p.  2  V.  et  Vcl.  op.  1.  Paris, 
Chevardiere.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

2  Sonaten  für  Klav.  Ms.  14530  in 
Kaps.     [B.  B. 

Sonata  per  Comb.  Autogr.  in  B.  B., 
Graso. 

6  Sonate  per  il  Cemb.  Ms.  35  Bll. 
[B.M. 

Ein  Brief  in  Bd.  7,  Pat.  Martini's 
Samlg.  in  Bologna,  Kat.  1,  150. 

Mison  (Misson),  Luis,  ein  spa- 
nischer Fiötenvirtuose ,  geb.  zu 
Barcelona,  gest.  13.  Febr.  1766 
zu  Madrid,  trat  1748  in  die  Hof- 
kapelle in  Madrid;  1756  betrug 
sein  Gebalt  2250  frcs. 

Er  schrieb  mehrere  Opern,  „Zarzuelas" 
und  „Tonadillas"  (Pougin).  Im  Liceo  zu 
Bologna  Kat.  3,  285  Ms.  Samlwk.  Arien, 
Nr.  4  Bl.  15. 


Misonne  (Etzarsonne),  T  incenzo. 

In  der  Capella  sistina  zu  Rom  im 
Codex  13  befinden  sich:  Missa  De  beata 
virg.,  4  voc.  —  Cod.  26:  Missa  Gracieuse 


Missae. 


Mitscha,  Franz  Adam. 


plaisant  und  Missa  Que  nay  je  marion, 
4  voc.   —    1   Regina   coeli  und   1  Salve, 

4  voc.  Beide  Codices  wurden  zwischen 
1513- 1549  hergesteUt. 

Missae,  anonym. 

M.  super  Repleatiu'  5  voc.  16.  Jh. 
Ms.  in  B.  Joach. 

In  B.  M.  eine  grofse  Anzahl  anonyme 
Messen,  siehe  den  gedr.  Kat. 

Im  Domkapitel  zu  Verona  ein  Perga- 
ment Codex  mit  M.,  nur  einmal  ist  Ver- 
bonnet  mit  einem  Sanctus  als  Komponist 
verzeichnet. 

In  B.  Br.,  Kat.  S.  320,  18  Messen. 

Tu  B.  Emsiedeln,  zahlreiche  Messen. 
Ebenso  in  B.  Berlin  und  den  meisten 
anderen  gröfseren  Bibliotheken. 

Siehe  auch  unter  Messe. 

Missel,  Johann   Thomas,  um 

1756  Kantor  zu  Windsheim,  gab 
nach  Gerber  1  in  obigem  Jahre 

„Drey  aus  verschiedenen  Galauterie- 
piecen  bestehende  Klavierparthien"  in 
Nürnberg  bei  Haffner  heraus. 

Misserius,  Cesare,  war  1579 
päpstl.  Sänger  (nach  einem  Doku- 
ment). Ein  Sänger  Ceseri  (sie?) 
di  Missere,  wird  auch  in  Cristof. 
Malvezzi's  Intermedii  et  Concerto 
1591  genannt  (siehe  Vogel  1,  S. 
385)  und  ist  sicherlich  derselbe. 

Missery,  siehe  Suremain. 

Missino,  GriOTanui  Lorenzo, 
aus  Malfetta,  wo  er  auch  zur  Zeit 
der  Herausgabe  folgenden  Werkes 
lebte : 

Tii'si  doglioso.     1.  lib.   di   Madrigali  a 

5  voci  di  . . .  Nuouam.  comp. . .  ded.  Prin- 
cipe de  Malfetta.  Yen.  1615  Vincenti. 
5  Stb.  40.  22  Madr.  Er  bez.  dieselben 
als  sein  2tes  Werk.  [Bologna,  fehlt  T. 
Oxford  Ch.  Ch.  kompl. 

Missio,  R.  D.  Oirolamo,  1642 

Organist  in  Udine, 

gab  eine  Messe  und  Psalmen  zu  5 
Stim.  in  Pietro  Gamberi's  Messe  e  Salmi 
von  1642  heraus. 

Glisson,  siehe  3Iison. 

Mitfortl,  William,  ein  eng- 
lischer  Schriftsteller,   gab   heraus: 

An  inquiiy  into  the  luinciples  of  har- 
mony  in  langiiage,  and  the  mechanism  of 
verse.  London  1804.  8".  (Fetis  giebt 
die  Jalireszahl   1774.)    Enthält   die   Yer- 


gleichung  z'naschen  Poesie  und  Musik. 
[Glasgow.  Leo  Liepm.  besafs  auch  ein  Ex. 
von  1804. 

Mithou,    siehe   Daniel,    Jean, 
und  Champion,  Thomas. 
Mitis,  Agostino  de, 

ist  in  Dom.  Montenegro's  1.  lib.  delle 
Yillanelle  a  3  voci  1590  mit  dem  Ge- 
sänge: Lieva  quel  vell'ahime,  3  voci  ver- 
treten. 

Mitnerus,  Joannes,  ein  deut- 
scher Komponist  aus  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs.,  ist  im 

Ms.  B  1270  der  B.  Dresd.  Nr.  56  mit 
dem  Tonsatze:  Quaerite  Dominum  6  voc. 
verireteu. 

Mitoii  (Mithou),  Maitre,  siehe 
Daniel,  Jean  und  Champion, 
Thomas. 

Bütscha,  Antonio,  bekannt  durch 

eine 

Cantata,  Nel  giorno  natalizio  del  Sig. 
Ad.  Conte  di  Questenberg.  Ms.  P. 
[Musikfr.  "\Yien.]  —  Ebendort  „Operosa 
terni  colossi  moles."  P.  1735.  —  Ein 
Concertino  in  F.  für  Klavier  und  Instr. 
in  Stb.  ohne  Yornamen,  fraglich  ob  von 
obigem. 

Mitscha ,       Francesco ,      ein 

Kammerdiener  und  Musikdirektor 
zu  Jaromerzitz  in  Mähren  (Brunn) 
nach  dem  Ms.  18145  in  der  Hofb. 

Wien : 

Abgesungene  Betrachtungen  über  et- 
welche GeheijuQÜssen,  des  buttern  Leyden 
und  Sterbens  Jesu  Khristi ...  11/4  1727. 
P.  qufol.     Ferner 

L'origine  di  Jaromeriz  in  Moravia. 
Dramma  in  2  atti  fatto  produrre  ä  per- 
petua  memoria  di  detta  cittii  .  .  .  1730. 
Text  in  Italien,  und  böhm.  Sprache.  Mit 
Intermezzi.  P.  92  Bll.  kl.  qufol.  Ms. 
17952. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
von  ihm: 

Belleza  e  Decoro,  Componimento  per 
musica.     Ms.  P.  1729. 

Ulitscha,  Franz  Adam,  geb. 
11.  Jan.  1746  zu  Jaromerzitz 
(Mähreu),  gest.  19.  März  1811  zu 
Graz  in  Steiermark  als  Gubernial- 
sekretär.  Er  zeichnete  sich  als 
Komponist  aus,  komponierte  1790 
die  Operette  von  Bretzner: 


Mittag. 


10 


Mizler. 


Adrast  und  Isidore,  ferner  12  Sin- 
fonien, 11  Orchester-Nocturns  und  aller- 
lei Gesangswerke,  von  denen  vieles  bei 
Traeg  in  "Wien  im  Ms.  zu  haben  war 
(Gerber  2.  Fetis).  Jedenfalls  ein  Nach- 
komme des  Francesco. 

Mittag,  Johann  Ofottfried,  geb. 
zu  Leipzig,  war  um  1756  Musik- 
direktor zu  Uelzen  und  ist  bekannt 
durch  die  Abhandig. 

„Historische  Abhandig.  von  der  Er- 
findung, Gebrauch,  Kujist  und  Voll- 
kommenheit der  Orgeln  .  .  .  Lüneburg 
1756.  4".  15  S.  [B.  B.  B.  Lpz.  Musikfr. 
Wien.  An  letzterem  Ex.  folgen  noch 
Texte  zu  2  Kirchenkantaten,  die  bei  der 
Einweihung  der  neuen  Orgel  zu  Uelzen 
aufgeführt  wurden  und  deren  Komposition 
wohl  ebenfalls  von  Mittag  herrüliren  mag, 
aber  bisher  unbekannt  sind. 

Mittantier  (Mitantier),  ein  fran- 
zösischer Chansons-Komponist  aus 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs., 
von  dem  sich 

in  Samlwk.  von  Attaingnaut  und  Mo- 
derne 22  zwei-  und  4stini.  Chansons  be- 
finden (Eitner  1).  In  Fezandat's  1.  liv, 
de  PsaJmes  et  Cantiques  1556  fol.  1 : 
Pere  de  nous  4  voc.  —  In  ß.  M.  Ms.  255 
eine  Chans,  in  Orgeltab.  —  In  Publikation 
Bd.  23  zwei  Chans,  iu  Part.:  Par  tort 
parier  nauras  4  voc.  Tel  eu  mesdit, 
4  voc.  Nr.  41/42. 

Mittermeier,  . . .  um  1772  Or- 
ganist a/d.  Kathedrale  in  Wien 
(Burney  2,  177). 

Mitzier,  siehe  Mizler. 

Mixte,  Nicolo  le, 

schrieb  2  Opern,  gedichtet  von  Minelli : 

1.  La  forza  vinta  dall'onore,  Venezia  1703. 

2.  II  trofeo  dell'iunocenza,   Venez.  1704 
(Galvani). 

Miziezes  (Micieres,  Micieces), 
Don  Tomas,  seit  1650  Domkapell- 
meister zu  Toledo. 

Die  B.  M-  besitzt  in  Ms.  163  eine 
Villancico  a  4  de  Comun:  Veugan  todas 
las  flores,  8  Stroph.     7  Stb. 

Mizler  (Mitzier)  von  Kolof, 
Lorenz  Christoph,  geb.  25.  Juli 
1711  zu  Heidenheim  (Württem- 
berg) nach  dem  Inscriptionsbuche 
der  Lpz.  Universität,  gest.  im  März 


1778  zu  Warschau  (Forkel  4,  104). 
Besuchte  in  Ansbach  die  Schule 
und  von  1731  den  30.  April  die 
Universität  zu  Leipzig;  er  wurde 
Schüler  Seb.  Bach's.  Am  30.  Juni 
1734  disputierte  er  öffentlich  um 
die  Magisterwürde,  ging  dann  nach 
Wittenberg  und  1736  zurück  nach 
Leipzig,  Avo  er  sich  an  der  Uni- 
versität habilitierte  und  Vorlesungen 
über  Mathematik,  Philosphie  und 
Musik  hielt  und  die  Monatsschrift 
„Neu  eröffnete  Musik-Bibliothek" 
herausgab.  Er  beteiligte  sich  darin 
eifrig  an  den  Streitfragen  seiner 
Zeit  und  geriet  dabei  mit  Mattheson 
in  arge  Feindschaft.  Mit  Hilfe  des 
Grafen  Giacomo  de  Lucchesini  und 
des  Kapellmeisters  Bümler  grün- 
dete er  1738  eine  korrespondierende 
Societät  der  musikalischen  Wissen- 
schaft und  wurde  deren  Sekretär 
und  Hauptleitcr.  Die  tlieoretischon 
Fragen  und  Antworten  bildeten 
den  Hauptgegenstand  und  fanden 
sowohl  in  seiner  „Musik-Bibliothek" 
wie  auch  in  Adlung's  mus.  Ge- 
lahrtheit Aufnahme.  Seine  Kom- 
positionsversuche sind  herzlich 
schwach  und  fanden  nur  eine 
ironische  Besprechung,  die  er  aber 
für  ernstliches  Lob  hielt,  wie 
Gerber  1  berichtet.  1743  (Gerber 
sagt  1745)  ging  er  nach  Polen 
in  den  Dienst  des  Grafen 
Malachowski  zu  Konskie,  1747 
nach  Warschau,  erhielt  von  Erfurt 
aus  das  Doktordiplom  der  Arznei- 
kunde, wurde  geadelt,  geh.  Hofrat, 
Leibmedikus  und  Historiograph. 
In  Leipzig  muss  er  auch  eine 
Buchhandlung  errichtet  haben,  denn 
er  verlegte  von  1739  ab  seine 
Werke  selbst  und  schreibt  „zu 
finden  in  Mizler's  Buchladen". 
Gerber  stellt  es  dar,  als  wenn 
er  erst  in  Warschau  eine  Buch- 
druckerei und  Buchhandel  errichtete. 


Mizler. 


11 


Mockwitz, 


(A.  d.  B.  —  MatthesoQ  1,  228 
u.  420.  Adlung  2,  4.  Ein  Verz. 
seiner  Druckwerke  in  seiner 
Musik-Bibl.  2.  Bd.  p.  157.  Scheibe, 
krit.  Music.  2.  Aufl.  p.  1032). 
Von  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar : 

Dissertatio  quod  musica  ars  sit  pars 
eruditiouis  philosophicae  . . .  Lips.  1734 
Georg  Schnibes.  4*'.  [Dresd.  Brüssel. 
B.  Lpz. 

—  Editio  2.  cum  praefatione  nova. 
Lips.  et  Wittenberg  1736.  40.  [Dresd. 
B.  B.  Florenz.  B.  Hbg.  Brüssel.  B. 
Lpz. 

Schon  in  der  1.  Ausg.  bez.  er  sich  als 
Magister  der  Philosophie. 

Lusus  ingenii  de  presenti  hello  . . .  ope 
tonorum  musicoiiim  illustr.  Wittebg.  1735 
Schlouiach.  (Siehe  Spitta,  Bach  2,  503). 
[B.  B.     B.Lpz. 

.  .  .  Neu  eröffnete  Musikalische  Bib- 
liothek oder  gründliche  Nachricht  nebst 
unpartheyischem  Urtheil  von  musikalischen 
Schriften  ujid  Büchern.  1.  Bd —  Lpz. 
1739  Selbstverlag,  in  Commission  bey 
Brauns  Erben,     kl.  S'^. 

—  1.  Theil.  Neuer  Titel.  Lpz.  1736. 
8  Bll.    64  S. 

—  2.  Th.  1737.  78  S.  —  3.  Th.  1737, 
78  S.  4.  Th.  1738,  88  S.  5.  u.  6.  Thl. 
1738,  76  u.  101  S. 

—  2.  Bd.  Lpz.  1743  im  Mizlerischen 
Verlage. 

1.    u.    2.  Th.    1740.     5   BU.     296  S. 

3.  Th.  1742.  176  S.  4.  Th.  1743.  124  S. 
Reg.  u.  36  Tafeln. 

—  3.  Bd.   1.-4.  Th. 

1.  u.  2.  Thl.  1746.  5  Bll.  170  S. 
u.    171—373.     3.   Th.    1747   bis   p.   604. 

4.  Th.  1752  bis  p.  778,  Eeg.  und  57 
Tafeln. 

—  4.  Bd.  Lpz.  1754.  1.  Th.  182  S. 
4  Tai  (Schluss).  [B.  B.  B.Joach.  B. 
Wagener.  Kopenhag.  Basel  3  Bde. 
Dresd.  2  Bde.  B.  Hbg.  2  Bde.  Upsala. 
Musikfr.  Wien  4  Bde.  Dresd.  4  Bde. 
Brüssel  3  Bde.  Einsiedeln.  Amst.  B. 
Leipzig. 

Musikalischer  Staarstecher,  in  welchem 
rechtschaffener  Musikverständigen  Fehler 
bescheiden  angemerket,  eingebildeter  u. 
selbst  gewachsener  sogenannten  Com- 
pouisten-Thorheiten  aber  lächerlich  ge- 
machet werden.  Als  ein  Anhang  ist  des 
Herrn  Riva.,  damals  des  Herzogs  von 
Modena,  Residenten  zu  London,  Nachricht 
vor  die  Componisten  u.  Sänger  beigefüget 


und  aus  dem  Italienischen  ins  Deutsche 
übersetzet.  Leipzig  (1739)  im  Graffischen 
Hause,  auf  Kosten  des  Verfassers.  4". 
[Dresd.  Mus.  B.  B.  Dresd.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien.     Binissel.     B.  Lpz. 

Anfangsgründe  des  General-Basses  nach 
mathematischer  Lehr- Art  abgehandelt,  und 
vermittelst  einer  hierzii  erfundenen  Ma- 
schine auf  das  deutlichste  vorgetragen 
von...  Lpz.  (1739)  Selbstverlag.  8». 
[B.  B.  Musikfr.  Wien.  Brüssel.  Dresd. 
B.  Lpz. 

1740  erschienen  3  Samlg.  auserlesene 
moralische  Oden.  Lpz.  bei  Mizler  (An- 
zeige). Marpurg  bespricht  sie  in  den 
krit.  Briefen  1,  162. 

Gespräch  von  der  Musik,  zwischen 
einem  Organisten  imd  Adjuvanten,  darinnen 
nicht  nur  von  verschiedeneu  Missbräucheu, 
so  bey  der  Musik  eingerissen,  gehandelt, 
sondern  eines  und  das  andere  beym  Clavier- 
und  Orgel-Spielen  angemerket  wird  ...  an 
das  Licht  gestellet  von  einem,  der  von 
Jugend  auf  Christlich  Vnterrichtet,  und 
0  öffentlich  die  Wahrheit  an  den  Tag  ge- 
geben.    In   IV.  Unterredungen.     Erfurdt 

1742  J.  D.  Jungnicol.  4".  (Vorrede  von 
Lorenz  Mizler  gez.)  [B.  B.  B.  Wagener. 
Brüssel.     Einsiedeln. 

Contrapunktlehi-e  in  Frag  und  Antwort. 
1742.     [Proske. 

Er  gab  auch  Fux'  Gradus  ad  Parnassum 
deutsch  heraus.  Lpz.  1742  Mizler.  4°. 
(siehe  Fux). 

Ein  Brief  von  1736  in  M.  f.  M.  22,  51. 

2  Sendschreiben  an  Mizler  von  Chr. 
Gottl.  Schröter  1738   und  J.  G.  Doernor 

1743  siehe  dori. 

Mocchi,  . . . 

In  der  Proske  -  Mettenleiterschen  Bibl. 
zu  Eegensburg  befindet  sich  eine  Messe 
zu  5  Stim.  mit  Orchester  in  Stb.  Oh  M. 
dem  18.  oder  19.  Jh.  angehört,  ist  mir 
unbekannt. 

Mocke,  Johann  Baptist. 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  den  Gesang 
für  Sopr.  und  Bass  mit  2  V.  u.  Orgel  in 
5  Stb.  im  Ms:  Kombt  all  herzu  ihr. 

Mocker,  ...  ein  Musiklehrer  und 
erster  Klarinettist  am  Theater- 
orchester in  Lyon,  gab  von  1790 
ab  allerlei  Piecen  für  Klarinette, 
Fagott  \\.  a.  Instrumente  heraus 
(F6tis). 

Mockwitz, . . .  Organist  in  Erfurt, 
geb.  1696,  gest.  1721  (Leipz.  Ztg. 
30,  346). 


Moctvvitz,  Friedrich. 


12 


Moderue. 


Moekwitz,  Friedrich,  vorteil- 
liaft  bekannt  durch  seine  vorzüg- 
lichen Klavierarrangements  klas- 
sischer Meisterwerke.  Czerny's  Ar- 
rangements derselben  Werke  waren 
durch  ihre  Ueberladung  unspiel- 
bar.  M.  verstand  es,  aus  den  Par- 
tituren das  Wichtigste  auszuziehen 
und  in  praktischer  Weise  auf  dem 
Klaviere  wiederzugeben.  Er  war 
1773  in  Lauterbach  bei  Stolpen 
in  Sachsen  geboren,  Sohn  eines 
Predigers,  gest.  im  Dez.  1849  zu 
Dresden,  studierte  Jura,  wandte 
sich  aber  ganz  der  Musik  zu,  liefs 
sich  in  Dresden  nieder  und  er- 
teilte Musikunterricht.  An  eigenen 
Kompositionen  erschienen  vor  1829 
zwölf  Walzer  für  Pfte.  bei  Breit- 
kopf &  Haertel  und  nach  1829  ebd. 
3  Potpourri  aus  Opern.  In  den 
Autogr.  Grasn.  in  B.  ß.  eine  4hdge. 
Mazurka.  Mehr  ist  nicht  bekannt. 
Seine  Arrangements  klassischer 
Werke  sollen  von  1809  ab  er- 
schienen sein  (Schilling  und  die 
Verlagskataloge). 

Mocqu^,  Antoino,  siehe  Monqu6. 

Modole,  ...  ein  um  1770  in 
Florenz  lebender  Violinvirtuose, 
dessen  Burney  in  seinen  Reise- 
büchern rühmend  erwähnt. 

Modeiiesi,  unter  dieser  Bezeich- 
nung besitzt  die 

Bibl.  Dresden  Mus.  im  Ms.  Uli  eine 
„Sonata  da  Cimbalo"  in  qufol. 

Moderne,  Jacques,  de  Pin- 
guento,  alias  dicti  Grand  Jaques. 
Ob  der  Beiname  Pinguento  seine 
Gebiirtsstadt  bezeichnet,  ist  frag- 
lich. Eitter  verz.  nur  ein  Pin- 
guente  in  Istrien,  möglich  dass 
seine  Familie  daher  stammte.  Er 
lebte  im  Anfange  des  16.  Jhs.  in 
Lyon  und  soll  nach  Fetis  Kapell- 
meister an  der  Kirche  Notre-Dame 
du  Confort  gewesen  sein,  errich- 
tete gegen  1532  eine  Notendrucke- 


rei nebst  Verlag  daselbst  und  gab 

eine    grofse    Anzahl    Musikwerke 

heraus,  sowohl  Samlwke.  als  Samlg. 

einzelner  Autoren.     Nach  Gessner 

war  er  auch  Komponist  und  gab 

Chansons    und    Motetten    heraus, 

doch    ist    davon    nichts    bekannt. 

Von  seinen  Samlwk.  sind  bekannt 

(siehe  Eitner  1): 

1532  a.  Liier  decem  Missarum  a  prae- 
claris  niusicis.  Chorb.  in  fol.;  gegen  die 
2.  Ausg.  von  1540  ist  fol.  44  eine  Messe 
,,Ces  faclieiilx  setz"  mit  Guill.  Prevost 
gez.  und  von  Layolle  sind  2  Messen  und 
d  anonyme  Mot.  darin.  [Bologna  (fehlt 
im  Eitner  1). 

—  Ausg.  1540,  siehe  Eitner  1,  1540  c. 
[llofb.Wien.     Florenz  B.  n.     Cap.  sistiua. 

1532b.  Primus  lib.  c.  4  voc.  Motetti 
del  f iore.  4  Stb.  [B.  B.  B.  M.  Hofb. 
AYien.     Rom  Cecilia.     Bjüssel:  A. 

1.532  c.  2.  lib.  c.  4  voc.  4  Stb.  [B.  B. 
B.  M.  ohne  Di-uckfirma  und  Jahr.  B. 
Haberl  mit  Druckfii-ma.  Brüssel.  Korn, 
Cecilia  von  1533? 

1532d.  2.  lib.  c.  5  voc.  4  Stb.  [B.  B. 
B.  M.  Hofb.  Wien.  Glasgow.  Rom  Ce- 
cilia. Brüssel:  A.  (das  1.  Buch  der5stim. 
Motetten  ist  unbekannt). 

1538a.  3.  lib.  Mottetomm  ad  5  et 
6  voc.  4  Stb.  [B.  B.  B.  M.  Hofb. 
Wien.  Rom  Cecilia.  br.  Mus:  Sup.  A. 
Brüssel:  A. 

—  a.  Ausg.  von  1542.     [B.  M. 
15381.  m.  n.     Le  Parangon  des  chan- 

sons.     1.  2.  3.  livro.     [Jjüneburg.     B.  M. 
Doublette.    Hofb. Wien.    br. Mus :  liv.  1—9. 

—  Vom  2.  Buch  in  B.  M.  eine  Ausg. 
von  1540.    Alle  in  1  vol.    Stirn,  gegenüber. 

—  Vom  3.  Buch  ebendort  eine  Ausg. 
von  1543. 

—  1538o.    4.  livro.    [Lüneburg.    B.  M. 

—  Ausgabe  von  1539.  [Hofb.  AVien. 
B.  M.     br.  Mus. 

—  1538  p.  5.  livre.  [B.  M.  Hofb. 
Wien.     br.  Mus. 

1539  b.  3.  lib.  cum  4  voc.  Motteti 
del  fiore.  4  Stb.  [B.  B.  B.  M.  Hofb. 
Wien. 

1539  c.  4.  lib.  c.  4  voc.  Motteti.. 
4  Stb.     [B.  M.     Hofb.  Wien. 

1539d.  4.  lib.  Mottetomm  ad  5  et 
6  voc.  4  Stb.  [B.  B.  B.  M.  Hofb. 
Wien.     Bmssel:  A. 

1539  r.  Le  Parangon  des  chans.  4.  liv. 
16  chans.  h  3  part.  1  Buch.  Forts,  des 
obigen.  [B.  M.  Lüneburg.  Hofb.  Wien, 
br.  Mus. 


Moderne. 


13 


Mölich. 


1540c.     Liber  decem  Missarum,  siehe 

1532  a. 

1540o.  Le  Paransjoa  des  chansous. 
6.  Uv.     1  Buch.     [B.  M.     br.  Mus. 

1540  p.    Le  Parang.     7.  Uv.     [ebd. 

1541  e.  f.    Le  Parang.  8.  u.  9.  liv.    [ebd. 

1542  Quintus  üb.  Mottetonim  ad  5 
et  6,  et  7  voc.  4  Stb.  [B.  M.  Hofb. 
Wien.     Brüssel:  A. 

1543  k.  Le  Parangon  des  chansons, 
10.  liv.     1  Buch.     [B.  M. 

1543.  Le  Parangon  ...  11.  Uv.  cont. 
29  Chans.  1  Buch.  Enth.  Berchem,  Bou- 
teiller,  Certon,  Cheurier,  Claudin,  P.  Colin, 
Courtoys.  CrecquiUon,  Fiuot,  Godard,  Gosse, 
Jannequin,  Svmon  de  Lanier,  Lupi,  Mail- 
lard,  Mittantier,  G.  de  la  MoeuUe,  Mor- 
nable,  S.  Ronce,  Sandriu,  Yassal,  P.  de 
YilUers  u.  A.  Yver.  [Brüssel,  fehlt  im 
Eituer  1.  ^  .    , 

1546.  Harmonidos,  Ariston.  Tncolon, 
Ogdoameron,  in  quo  habentur  Liturgiae, 
vel  Missae  tres.  Chorb.  fol.  [B.  Kgsbg. 
B.  M.  und  KöUi  mit  1548  gez.  (später  erst 
geändert). 

Näheres  über  die  Samlwk.  in  Eituer  1. 

Die  Stadtb.  Augsburg  besitzt  noch  den 
Superius  zu  dem  sonst  nicht  bekannteu 
Samhvk.  ohne  Jahreszahl:  Le  difficile  des 
Chansons.  2.  Uv.  cont.  26  Chans,  nou- 
ueUes  a  4  pts.  en  4  Uv.  . .  Imprim. 
nouuell.  a  Lyon.  kl.  qu40.  26  Nrn. 
(siehe  Kat.  Nr.  87  der  Inhalt). 

Modiana  il  Pellegriiio,  Orazio, 

bez.  sicli  als  Akademiker  der  „Filo- 
meui"  zu  Casalmaggiore  (Cremona) 
und  gab   als  erstes  Werk  heraus: 

Primitie  di  sacri  concerti  a  voce  sola 
con  il  B.  per  souar  l'organo,  Clavicembalo, 
Chitarrone,  ö  altra  sorte  di  stromenti.  Di 
D.  . . .  Yen.  1623  Ales.  Yincenti.  1  vol. 
fol.    16  Bog.  mit  21  lat.  Gesgen.    [B.  Br. 

3IO(lo  facile 

di  souare  il  Sistro  detto  il  Timpano. 
Ms.  in  12».    6  Bll.    [Bologna,  Kat.  1,  338. 

Modo  facile  per  instniire  i  principiäuti 
a  saper  ben  leggere  con  fondamento  le 
clUavi  della  musica;  concerneute  tutte  le 
difficoltu  che  vi  possono  accadere:  Aggion- 
tovi  anche  il  modo  di  sonai-  trasportato. 
Per  opera  di  D.  N.  N.  Borna  1694  Gio. 
Giac.  Komarek  Boemo  alla  Foutana  di 
Trevi.    fol.    20  S.    [Bologna,  Kat.  1,  236. 

Modo  pratico  per  suonare  il  basso,  sopra 
il  Cembalo  ed  organo.  Ms.  qufol.  30  BU. 
[Bologna,  Kat.  1,  283. 

Modo  i  sia  regola  per  acconipagnare  il 
basso  cont.  per  la  Yiola  da  Gamba.  Ms. 
qufol.     [Bologna. 


Modiiloriim  4  et  5  voc,  siehe 
Arl)illius,  Jacobus.  Andere  Sam- 
melwerke mit  ähnlicher  Bezeich- 
nung, siehe  Eitner  1  p.  958. 

Moeck,  Christian,  geb.  1737 
im  Oktober  (20.?),  war  1771  zwei- 
ter Fagottist  an  der  Hofkapelle  in 
Ansbach-Bayreuth  des  Fürsten  Ale- 
xander von  Brandenburg.  1782 
wurde  er  noch  Stadt-  und  Stifts- 
organist. Er  starb  den  11.  April 
1818  (Privatnachricht  aus  Ans- 
bach aus  den  Akten). 

Er  ist  der  Yerfasser  einer  Choral- 
melodie, die  sich  im  Bairischen  Gesgb. 
von  1820  befindet.  Zahn  Nr.  2815  b, 
siehe  auch  Bd.  5,  457.  Moeck  erfreute 
sich  in  Ansbach  eines  gewissen  Ansehens 
und  wird  noch  heute  als  tüchtiger  Orgel- 
spieler gemhmt. 

Mölilmann,  Konrad,  am  2.  Mai 

1661  zum  Organisten  an  der  Niko- 
laikirche zu  Hamburg  gewählt, 
1702  mit  600  M  pensioniert  und 
gest.  im  Juli  1706  (Ratsakten). 

Mölicli  (Malich),  Micliael,  im 
Fürstenau  1,  39  fälschlich  Möhlich 
geschrieben.  Er  diente  schon  vor 
1587  als  Instrumentist  u.  Citharist 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  und 
wird  nach  den  Akten  des  sächs. 
Staatsarchivs  am  26.  Juli  1594 
von  seinem  Urlaub  zurückerwartet. 
1599  ist  er  auf  der  Taufe  in  Tor- 
gau beim  Administrator  Friedrich 
Wilhelm.  Er  erhält  mehrfach  Geld- 
geschenke, so  1587  und  1588.  Am 
16/11  1612  verheiratet  er  sich. 
Fürstenau  bez.  ihn  1606  als  2ten 
Organisten. 

Sein  Sohn  Gabriel  Mölich  wird 
1619  als  Instrumentist  an  der  Ka- 
pelle genannt  und  erhält  1620  zu 
einer  Reise  nach  Italien  400  Cronen 
(s.  Staatsarch.).  Von  ihm  kennt 
man  den  Druck: 

Geistliche  Madrigal  mit  4  u.  5  St.  auff 
vbliche  ItaUanische  art.  Lpz.  1619  Lor. 
Kober-Grossens.  20  Nrn.  fol.  [Kopen- 
hag.     B.  Lpz. 


Moll. 


14 


Möller,  Joh.  Gottfr. 


—  Dieselben  in  Part,  von  moderner 
Hd.     Ms.  14550.  B.  B. 

Möll  (Moll),  Franz,  scheint  mehr 

dem  19.  Jh.  anzugehören.   Die  Bibl. 

in  Dresden  besitzt  von  ihm: 

4  Tantum  ergo  für  Landchöre  zu  4 
Singstimmen  und  Orchester,  op.  1.  Inns- 
bruck, J.  A.  Most.     fol.     Stb. 

2  Lieder  zum  Gottesdienst,  für  Solo 
und  Chor,  op.  2.     Ibid. 

In  der  Musica  Ecclesiastica  von  Ign. 
Mitterer,  Eegensburg,  Pustet,  befindet  sich 
in  der  3.  Lfg.  ein  Panis  augelicus  von 
F.  Moll. 

Möller,  . . .  Violoncellist  an  der 
fürstl.  Esterhazyschen  Kapelle,  gab 
am  22.  Juni  1790  in  Zittau  ein 
wenig  besuchtes  Konzert  (Viertel]. 
5,  588). 

Möller,  Christian,  wird  1703 
„seeliger  gewesener  hochfürstlich 
Hessen-Casselscher  Hof-  u.  Stadt- 
Organist"  genannt  (Titel).  Er  gab 
heraus: 

Da\'ids  Kleinod,  150  Psalmen  (u.  a.  Ge- 
sänge) in  2stim.  Paititur.  1.  Thl.  Franckf. 
u.  Cassel  1703  J.  G.  Striegel.  2.  Thl.  ib. 
1703  in  40.  [B.  K.  B.  Hbg.  in  2  yoll. 
br.  Mus. 

Die  B.  Wemig.  besitzt  noch  ein  Ge- 
sangb.  von  1716,  wozu  er  die  Vorrede 
schrieb,  gez.  mit  C  Möller,  Hoff  und 
Stadtorganist  und  jedenfalls  auch  die  ein-" 
stimmigen  Gesänge  sammelte,  betitelt: 
Neu-vermelirt-verbessertes-  und  hiebevor 
noch  nie  also  eingerichtetes  Gesang-Buch 
in  welchem  sowohl  die  Psalmen  Davids 
nach  frantzösischcr  Melodie  durch  D.  Ambr. 
Lobwasser  . . .  auch  H.  .Joach.  Neandri  . . . 
Cassel  1716  Henrich  Harmes,  gr.  12". 
169  S. 

Möller  (Moller),  Johann,  wurde 
am  Ende  des  16.  Jhs.  Stadt-  und 
Hof- Organist  in  Darmstadt  und 
lässt  sich  bis  in  die  Mitte  des  17. 
in  gleicher  Stellung  verfolgen  (M. 
f.  M.  32,  5  ff.  und  Titel).  Man 
kennt  von  ihm: 

Ein  new  Quodlibet  zu  unterthänigen 
Ehren  . . .  dem  Fürsten  Philipen,  Land- 
grafen zu  Hessen  . . .  mit  4  Stim.  durch 
Joh.  Mollerum  .  .  .  Fraucf.  a/M.  1610 
Wolfg.  Richter.  4  Stb.  4«.  [B,  G.  Darmst: 
C.     br.Mus:  T. 

Neuwe    Paduanen    vnnd    darauff   ge- 


hörige Galliarden,  von  5  Stim.  sampt 
einem  newen  Quodlibet  auff  allerley  In- 
strum. . .  Ib.  1610.  5  Stb.  40.  20  Nrn. 
[B.  G.,  feWt  5  a.     B.  B:  T.     Darmst:  C. 

Newe  teutsche  Muteten  mit  5,  6,  7 
und  8  Stim.  Darmst.  1611  Hoffmann. 
[B.Kassel:  B.     br.Mus:  T. 

Andere  noch  mehr  Newe  Paduanen, 
vnd  darauff  gehörige  Galliai'den  mit  5. 
Stim.,  sampt  eins  von  3.  Stim.  auff  aller- 
ley Instr.  füglich  zugebrauchen  . . .  Darmb- 
statt  1612  B.  Hoffmann.  5  Stb.  4».  18 
Nrn.     [B.  G.,  fehlt  5a.     Darmst:  C. 

Ms.  B.  Darmst.  Das  heilige  Vatter  Unser 
in  die  Music  gebracht  vndt  mit  6  Stim. 
componirt  von  Johann  Möller  1652.    Stb. 

In  B.  L.  Ms.  Es  wolt  gut  Jäger  jagen, 
Quotlib.  4  voc.  von  Joh.  MoUerus. 

Möller,  J  . . .  C . . .,  lebte  am 
Ende  des  18.  Jhs.  Näheres  un- 
bekannt. Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Die  Erscheinung  und  Junker  Fritz  in 
Musik  gesetzt  von  . . .  Speier,  Dossier 
(Nr.  12).  [ß.M:  Cemb.,  Flöte  und  Vcl. 
in  40. 

6  Quartettes.  London,  J.  Betz.  4  Stb. 
mit  J.  C.  Moller  gez.     [B.  M. 

Progressiv  lessons  for  the  harps.  op.  6. 
London,  qufol.  mit  J.  C.  Moller  gez.  [br. 
Mus. 

A  compleat  book  of  in.struction  for  the 
pfte.     op.  6,     London.     qu4''.     [br.  Mus. 

6  Sonatas  for  the  Fortepiano,  V.  and 
Vcl.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

12  Variation  pour  le  Clavecin.  Lips. 
1798.     [B.  Lpz. 

In  Bossler's  Samlwk.  ist  er  in  Nr.  6 
u.  9  mit  Kompositionen  vertreten.  Die 
Lpz.  Ztg.  7,  506  beurteilt  sein  op.  4. 

In  Mss.  besitzt  die  B.  Darmst. 

1.  Sonata  per  il  Cembalo  solo  con  V., 
Fl.  trav.  obl.  e  Vcl.    Stb. 

2.  Sonata  per  il  Cemb.  solo  c.  Fl.  trav., 
V.  e  Vcl.  mit  1777  gez.     Stb. 

3.  nur  mit  J.  MöUer  gez:  Concerto  5. 
per  il  Cemb.  concertato,  2  V.  e  Vcl.    Stb. 

Von  einem  Möller  im  Ms.  B  1086  Nr.  5 
in  B.  Dresden  2  Klavierstücke. 

Möller,  Johann  Gottfried,  ein 

Schüler  KitteFs,  studierte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  an  der  Leipziger  Uni- 
versität Theologie  und  gab  schon  da- 
mals Kompositionen  heraus.  Später 
wurde  er  Pfarrer  zu  Schwabhausen 
und  Petriroda  wie  der  Gothaische 
Nationalanzeiger  berichtet.    Wahr- 


Möller,  Karl. 


15 


Moers. 


scheinlich  war  er  vordem  Musik- 
lehrer am  Seminar  zu  Gotha,  wie 
man  auf  op.  12  liest.  Gerber  2 
führt  mehrere  Werke  von  ihm  an. 
Bekannt  sind  mir: 

Gesäuge  für  4  Männerstimmen,  op.  12. 
Gotha,  MüUer.     [B.  B. 

VII  trioniäXsige  Clioralvorspiele  für  die 
Orgel.  Schicht  gewidmet.  Lpz.,  Breit- 
kopf  &  Haertel.  qni°.  15  S.  [B.  Wa- 
gener. 

Vierhändige  Sonate  f.  Pfte.  op.  7. 
Gotha,  Angermeyer  &  Co.  qufol.  31  S., 
dedic.  dem  Geueralsnperiutendent  Dr.  K. 
G.  Bretschueider.     [Gotha. 

16  Variations  p.  le  Clav,  ou  Fortep. 
Lpz.,  C.  F.  Lehmann,    qiifol.    [Dresd.  Mus. 

KmJohanii  Ludwig  Möller  wurde 
am  1.  Juni  1656  als  Yiolinist  an 
der  Hofkapelle  in  Daiinstadt  mit 
10  Gld.  monatl.  angestellt  (M.  f.  M. 
32,  35). 

Möller,  Karl,  nach  Spitta's 
Bach  1,  507,  war  er  der  Nach- 
folger Christian's  in  dessen  Aemter 
in  Kassel  und  wahrscheinlich  dessen 
Sohn.  Sein  Gehalt  betrug  1709  nur 
140  Gld.  nebst  Naturalien,  wurde 
aber  um  1719  auf  200  Thl.  jährl. 
erhöht. 

Mönch  von  Edmonsbiiry. 

In  der  Cotton-Bibl.,  brit.  Mus.  (Burney 
5,  389.  392)  befindet  sich  ein  Tractat: 
„Cogiiita  Modulatione  secundum  viam  octo 
Troporum  et  secundum  usum  et  consuetu- 
dinem  fidei  Cathoiicae".  Schrift  um  132ö. 
Coussemater  Script.  I.  Anonymus  IV. 

Mönch  (Münch)  von  Salzburg, 

ein  Liederdichter  und  Komponist. 

Eine  Hds.  aus  dem  14.  Jh.  in  der 
Stiftsbibl.  von  St.  Gallen  enthält  ein 
Benedicite,  verdeutscht.  Siehe  den  Ab- 
druck desselben  in  Schubiger's  Spicilegien 
S.  104  und  127.  Auch  Schubiger  2,  30. 
In  der  Mondseer  Hds.  (Codex  Lunaecen- 
sis),  bekannt  unter  der  Bez.  Spörrs  Lieder- 
buch, 14.  Jh.,  in  der  Hofb.  Wien,  sind 
die  ersten  31  geistlichen  Lieder  gröfsten- 
teils  von  ihm.  Erschien  in  einem  Neu- 
drucke. 

Möngal,  ein  Irländer,  trat  ins 
Kloster  zu  St.  Galleu  und  wurde 
Vorsteher  der  Klosterschule.  Er 
lebte    im    10.  Jh.    und    soU    nach 


Schubiger  2,  2  auch  im  Musik- 
fache bewandert  gewesen  sein. 

Moerenhout,  U...,  um  1772 
Organist  bei  den  Dominikanern  zu 
Brüssel,  nach  einer  Subscriptions- 
liste. 

Möring,  Joachim,  Organist  an 
der  Jakobikirche  zu  Hamburg  von 
1629  bis  zu  seinem  Tode  1631 
(Ratsakten). 

Ein  späterer  Moering^  ohne  Vor- 
namen, dirigierte  um  1763  in 
Hamburg  an  der  Jakobikirche  die 
Kirchenmusik;  sonst  ist  er  als 
Sänger  bekannt  (Sittard  1,  40). 

Moering,  Johann  Peter,  um 

1700  zu  Hildburghausen  geb., 
wurde  um  1757  als  Violinist  an 
der  Hofkapelle  zu  Zerbst  angestellt. 
Es  ist  nicht  erwiesen,  ob  er  der- 
selbe ist,  der  um  1765  Musik- 
direktor zu  Oehringen  in  Württem- 
berg war.  Fetis  erwähnt  Instru- 
mentalkompositionen im  Ms.,  die 
er  aber  nicht  näher  bezeichnet 
(Marpurg  3,  130). 

Möring,  Michael,  geb.  11.  Okt. 
1677  zu  Hildburghauseu,  Todes- 
datum unbekannt,  studierte  1698 
in  Jena  Theologie,  trat  1704  als 
Bassist  in  die  herzogl.  Kapeile  zu 
Hildburghausen  und  wurde  1710 
Pagen-Informator.  1712  erhielt  er 
die  Pfarre  zu  Seidenstadt,  wo  er 
am  10.  Nov.  ordiniert  Avurde,  nahm 
aber  schon  1713  seinen  Abschied, 
da  sie  seiner  Musikliebe  keine 
Nahrung  bot,  übernahm  das  er- 
ledigte Kautorat  zu  Hildburghausen 
und  1720  das  zu  Koburg.  Gerber 
2  erwähnt  Kirchenkompositionen, 
die  im  Ms.  bekannt  waren. 

Moers,  Marc,  ein  Organist  und 
Orgelbauer  zu  Lierre  in  Belgien, 
lebte  im  Anfange  des  16.  Jhs.  und 
wird  in  einer  Rechnung  im  Archiv 
zu  Lille  (Nr.  F.  195)  erwähnt 
(Fetis). 


Moerschel. 


16 


Moser. 


Moerschel,  Dr.  E...,  lebte  in 
der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs.  und  ist 
in  einem  Samlbde.  Lieder  [B.  Dres- 
den Ms.  B.  91 OJ  mit  Zeitgenossen 
als  Liederkomponist  vertreten. 
Gerber  1  erwähnt  ihn  auch.  In 
Bossler's  Samlwk.  11  befindet  sich 
eine  Komposition  unter  Moerschel, 
die  ihm  wohl  angehört. 

Mörsper^er,  Hieronymus,  um 

1689  „dess  Innern  Rats  burger  und 
Organist  zu  Neuenmarkt''  (ßaiern), 
bietet  seinen  Sohn  dem  Kurf.  von 
Baiern  als  Discantist  u.  Musicus 
an  (Kreisarch.  in  Miinclien). 

Moesch,  P.  Beda,  geb.  1741 
zu  Fricken  im  Aargau,  gest.  1 .  Dez. 
1802  im  Kloster  Muri  (Schweiz), 
in  welches  er  1759  eintrat,  dort 
36  Jahre  Kapelhnoister  war  und 
viele  Kirchen kompositionon  zu  4 
St,  u.  kl.  Orchester  hinterliefs 
(Kornmüller  1,  434). 

Mösclil,  Clirysant,  geb.  um 
1745  zu  Neuburg  in  Baiern  (Ober- 
pfalz), trat  in  den  Frauziskaner- 
orden  ein,  machte  einen  Kursus 
bei  Kammerloher  durch  und  ver- 
sah darauf  im  Kloster  zu  Ingol- 
stadt den  Musikdienst  als  Sänger, 
Organist  und  Komponist.  Er  lebte 
daselbst  noch  1812  und  hinterliefs 
Kompositionen  für  die  Kirche, 
auch  wurde  gegen  1780  ein  Work 
für  Klavier   in   Berlin   gestochen: 

Unterhaltung  beyni  Ciavier  (Metten- 
leiter 2,  167.     Fetis). 

Moser,  Karl,  geb.  24.  Januar 
1774  zu  Berlin,  gest.  27.  Januar 
1851  ebd.  Bildete  sich  zum  Vio- 
linisten bei  Böttcher  aus  und  trat 
bereits  am  24/4  1784  als  Virtuose 
auf.  Auf  Empfehlung  des  Königs 
Friedrich  Wilhelm  IL  kam  er  1788 
an  die  Kapelle  des  Markgrafen 
von  Schweclt,  kehrte  nach  dem 
Tode  desselben  nach  Berlin  zurück, 
wurde   in  die  Vorbereitungsklasse 


der  Kgl.  Kapelle  aufgenommen  u. 
bildete  sich  unter  C.  Haack's  Lei- 
tung noch  weiter  aus.  Am  1/1 
1792  wurde  er  als  Kgl.  Kammer- 
musikus angestellt.  Einer  Liebes- 
geschichte mit  einer  hochgestellten 
Dame  wegen  musste  er  Berlin 
1796  verlassen  und  ging  nach 
Hamburg,  lernte  Rode  und  Viotti 
kennen  u.  bildete  sich  nach  ihnen, 
trat  darauf  eine  Konzertreise  an, 
die  er  bis  London  ausdehnte  und 
wurde  dort  von  Salomon  für  seine 
Konzerte  engagiert,  doch  verliefs 
er  wegen  eines  neuen  Liebesver- 
hältnisses London  sehr  bald,  kehrte 
nach  dem  Tode  des  Königs  von 
Preufsen  (1797)  nach  Berlin  zu- 
rück und  erhielt  seine  frühere 
Stellung  wieder.  1806  —  1811  lobte 
er  in  Petersburg  und  wurde  nach 
der  Befreiung  des  Vaterlandes  vom 
Feinde  bei  der  Neuorganisierung 
der  Kapelle  zum  Konzertmeister 
befördert,  errichtete  1813  üifent- 
liche  Streichquartett-Aufführungen, 
worin  er  hauptsächlich  Werke  des 
Dreigestirns  Haydn,  Mozart,  Beet- 
hoven, die  fast  unbekannt  waren, 
aufführte;  1816  fügt  er  diesen 
Konzerten  noch  Sinfonien  und 
Ouvertüren  hinzu  und  legte  somit 
den  Grund  zu  den  späteren  Sin- 
fonie-Konzerten der  Kgl.  Kapelle 
zum  Besten  ihres  Waisenfonds; 
1825  wurde  er  Musikdirektor,  oi'ster 
Konzertmeister  und  Leiter  der  In- 
strumentalklasse der  Kgl.  Kapelle. 
1842  feierte  er  sein  50jähriges 
Dienstjubiläum,  erhielt  den  Titel 
eines  Kapellmeisters  und  wurde 
pensioniert,  behielt  aber  die  Leitung 
der  Instrumeutalklasse  bei  (Lede- 
bur.  Rh.  Ztg.  1,  260).  Als  Kom- 
ponist leistete  er  nichts  Hervor- 
ragendes. Ledebur  giebt  ein  Verz. 
von  Gesangs-  und  Instruraental- 
kompositionen.    Nachweisbar  sind: 


Mösl. 


17 


Moiet. 


Die  Gastfreundschaft  oder  Der  Chorist 
in  der  E<iuipage.  Vaudeville  in  1  Akt. 
Ms.  14559.    P.     [B.B. 

Hymne  zu  4  Stirn,  u.  Orch.  Ms.  P. 
[Brüssel  Cons. 

Festgesang  zur  Feier  des  10.  Augast 
comp,  und  dem  Grofshzg.  von  Mecl^lbg.- 
Schwerin  gewidmet.   Ms.  P.    [Schwerin  F. 

Festgesaug  zur  Feier  des  Nameutages 
Ludwigs  X.  1823.     P.     [Darmst. 

3  Lieder  im  Ms.  von  1843.  [Berlin 
K.  H. 

2  iiLSsische  Nationalgesge.  für  Pfte. 
arrang.  mit  deutschem  Text.  Ms.  14560 
in  K.     [B.  B. 

Concei-tante  f.  Oboe,  2  Hörner,  V.  mit 
2  \.  A.  Vcl.  u.  Triangel.  Ms.  Stb.  [Briis- 
sel  Cons. 

Polonaise  militaire  p.  le  Pfte.  in  D. 
op.  3.     Lpz.,  Kühnel.     [B.  B. 

Ballmusik,  aufgef.  auf  den  Kgl.  Hof- 
bälleu.     Berhn   1815   Schlesinger.     [B.  B. 

Pas  de  deux  und  Pas  de  trois  zu  Be- 
lisar  (von  Donizetti).     Autogr.   P.     [B.  B. 

Ein  Brief  vom  23/10  1844  in  B.  B., 
Autogr.  Grasn. 

Mösl,  M . . . 

6  Aufzüge  für  3  uud  4  Trompeten, 
Pauken  und  Orgelsolo,  Posaunen  ad  lib. 
Augsbg.,  Audr.  Böhm.  Kl.-A.  [B.M.J 
Der  Verleger  A.  Böhm  gehört  his  18.  bis 
19.  Jh. 

Moessamis,  siehe  Massenus. 

Mösserer,  Mathias,  um  1655 
Praeceptor  uud  Tenorist  in  Krems- 
müuster  (Huemer  29). 

Moeth,    Egidius    und   Franz, 

im  Dienste  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen, haben  auf  Kosten  des  Her- 
zogs bei  ihrem  Vater  Egid  M.  die 
Viola  bastarda  erlernt.  10/5  1024 
(Kreisarchiv). 

Ein  Aegidius  Mo'et  ist  im  Samlwk. 
1624  b  mit  2  Mot.  vertreten  uud  kann 
wohl  der  obige  sein  (Eituer  1).  Beide 
Motetten  in  Part,  in  Hofb.  Wien,  Ms. 
19  423. 

MocuUe,  G.  de  la,  siehe  La 
Moeiille. 

MÖAving,  J. . .  H. ..,  Lebens- 
zeit unbekannt,  gab  heraus: 

Liederbuch  für  deutsche  Laudlcute. 
Lpz.     [B.  Lpz. 

Moifliii  (Moflin),  Jan,  Kapellan 
und  Sänger  an  der  kleinen  Messe 

Eob.  Eitiior's  Quellon-Lexüoii.     Bd.  7. 


d.  Hofkapelle  Philipp II.  von  Spanien 
um  1562.  1585  wurde  er  Almou- 
sier  der  Kapelle  und  erhielt  für 
seine  langen  Dienste  die  Praebende 
in  der  Abtei  St.-Winoc  (Nieder- 
lande).    Straeten  8,  41.  111.  115. 

Mog'aYero,  Antonio,  aus  Fran- 
cavilla  (Neapel,  bei  Capo  d'Otranto), 
lebte  am  Ende  des  16.  Jhs.  und 
ist  bekannt  durch: 

Canzonette  aUa  napolit.  di  . . .  Lib.  1. 
a  3,  et  4  voci  . .  Venet.  1591  G.  Vin- 
ceuti.  3  Stb.  4».  24  Gesge.  [Hofb. 
Wien. 

...  II  1.  lib.  delle  Canzonette  a  4  voci 
. . .  Yen.  1596  Amadino.  4  Stb.  4^.  21 
Gesge.     [Hofb.  Wien:  C.  A. 

...  II  3.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  in- 
titolato  Vezzi  ainorosi,  con  un  Dialogo  a 
8.  Nouam. . .  Yen.  1598  ib.  5  Stb.  4P. 
20  Gesge.     [Crespano:  T. 

Ln  Samlwk.  1598  b  ein  Madrigal  (Eit- 
ner  1). 

Möge,   Johannes  ßudolplius, 

Vitriensis-Gallus  (Vitry?),  ist  als 
musices  Informator  am  7/6  1715 
a/d.  Univers,  zu  Leyden  einge- 
zeichnet (Bouwst.  3,  4). 

Molirhardt,  Peter, 

um  1725  erschien  von  ihm  Sonate  a 
2  V.    2  Viele,  Fag.  e  Cent.  (Walther). 

Mohrheim ,  Friedrich  Chri- 
stian. Gerber  1  und  Adlung  S. 
711  nennen  ihn  Morheim  u.  Ad- 
lung giebt  ihm  fiilschlich  die  Vor- 
namen Christian  Samuel.  Breit- 
kopf's  Verz.  schreibt  wie  Gerber  1. 
Er  war  1718  zu  Neumark  in  Thü- 
ringen geb.,  wo  sein  Vater  Kantor 
war  uud  starb  1780  zu  Dauzig; 
er  bekleidete  daselbst  einen  Ka- 
pellmeisterposten (Titel).  Man  kennt 
von  ihm: 

Solo  per  il  Cembalo.  Danzig,  Momber. 
6  Seit.     [B.  Wagener. 

In  Breitkopf 's  Verz.  werden  1761  2 
Sonaten  u.  7  Praeludieu  für  Orgel  über 
geistliche  Lieder  in  Hds.  angezeigt. 

Moiet  (Moisl),  Eftidi,  wird  1605 
als  Trompeter  und  Instrumentist 
mit   200   Gld.    a/d.   Hofkapelle   in 

2 


Moine. 


18 


Molin,  Bastien  du. 


München  augestellt.  1635  beträgt 
sein  Gehalt  300  Gld.   (Kreisarch.). 

Moine,  siehe  Lemoine,  Le 
Moisne,  Le  Moyiie. 

3Ioito ,  (jriovanui  Battista, 
Draudius  zeigt  von  ihm  an:  Ma- 
drigal! a  6  voci.   Anversa  1(300.  4^. 

Mojon,  Benedetto,  geb.  um 
1770  zu  Genua,  gest.  im  Juni 
1849  zu  Paris.  Studierte  zu  Mont- 
pellier Medizin  und  liefs  sich  als 
Arzt    in    Paris    nieder.     Er    gab 

heraus: 

Memoria  suirutiliti'i  della  musica,  si 
nello  stato  di  salute,  come  in  quello  di 
nialattia.     Genua   1802.    8"  (nach  Fetis). 

—  französisch:  Memoire  siu-  l'utilite 
de  la  niusique  . . .  traduit  du  la  secoude 
edition  italienne,  avec  notes,  par  C.  D. 
Muggetti.  Pai-is  1803  Foin-nier.  8". 
[Biüssel. 

Memoire  sur  les  effets  de  la  castiation 
dans  le  corp  humain.  Montpellier  1803. 
8".     [Glasgow. 

Fetis  citicrt  3  Ausgaben  und  eine 
italienische,  Milane  1822  I'irotta.  12«. 
55  S.     [Bologna. 

Mol,  C.  Crerard,  stand  1571 
im  Dienste  des  Herzogs  Alba  in 
Brüssel  als  Passist  und  erhielt  die 
Summe  von  1638  Placas.  Er 
nahm  Ende  Juni  seinen  Abschied 
(Viertelj.  9,  397).  S.  398  wird  er 
in  den  Akten  bei  Nennung  seines 
Nachfolger's  Dalldux  „Sir  Xerart 
Mole"  genannt. 

Ein  Ranlequin  de  Mol  ist  im 
Leipziger  Chorbuche  des  15.  Jhs. 
(Universit.-Bibl.)  mit  der  Motette: 
Ave  decus  virginum,  4  voc.  fol. 
161  V.  vertreten. 

Moldeiüt,  Joaeliim  von,  ein 
Däne,  zu  Glückstadt  geb.,  blies 
als  Dilettant  die  Flöte,  griff 
Quantz  an,  wegen  Gebrauchs  der 
Zunge  beim  Flöteblasen  u.  nahm 
einen  Discours  in  seine  Sonaten 
auf,  den  dann  Marpurg  nebst 
Quantz'  Verteidigung  in  1,  68,  3, 
544.  4,  91  und  153  abdruckte. 
Neuerdings   wieder   abgedruckt  in 


Deutsche  Miisikerztg.  Berlin  1875 
Nr.  2  ff.  Die  Sonaten  sind  be- 
titelt: 

V)  Sonate  da  flaute  traverso  e  B.  c.  con 
un  discorso  sopra  la  maniera  di  sonar  il 
fl.  trav.  Hambg.  alla  spese  dell'Autore 
(1753).  fol.  3  BlI.  24  S.  [B.  Wagener. 
Dresd.  Mus. 

Dritter  neuester  und  letzter  Discours 
über  6  Sonaten  (Hbg.  1753  s.  nom.). 
[B.  B.     Brüssel  Cons. 

Siehe  auch  Gerber  1. 

Moles,   Peter  de  le,   siehe   Le 
Molcs. 
Molet,  Jan, 

im  Samlwk.  1556p.  eine  Chanson  zu 
4  Stirn.  (Eitner  1). 

Molette,  siehe  La  Molette. 

Molier  (Mollier,  Moliöre),  Louis 
de,  um  1642  Hofjuuker  (oder 
Stallmeister)  der  Gräfin  von  Sois- 
sons,  später  Musiker  bei  der  Kam- 
mermusik des  Königs  und  beauf- 
tragt die  Balletmusik  zu  schreiben. 

Im  6.  Bd.  der  Samlg.  PhUidor's  [C.  F.] 
ein  ,. Ballet  du  temps  dance  1654".  Fetis 
sucht  nachzuweisen,  dass  er  sich  auch 
unter  den  Tänzern  befand.  In  B.  Brässel, 
fds.  Fetis  238G:  Les  chansons  pour  dancer 
de  L.  Mollier.     Paris  1G40   Hob.  Ballard. 

3Ioliii,  Erik,  bekannt  durch 
den  Druck: 

Circulus  virtutum  porpetuus.  Üf  de 
wojiderbaarlyke  order  van"t  heel-all  open- 
geleid  in't  volkmaakt  general'  cimbal  .  .  . 
opgestelt  van  ...  Anist.  1748  M.  D.  N. 
ßidstrup.     4".     [Brüssel. 

Moliu,   siehe  Aegidius  ä  Mo- 

lendino. 

Moliu  (Mouliu,  du  Mulin),  Ba- 
stien du,  diente  bis  zum  22.  Juli 
1572  in  der  Kapelle  des  Herzogs 
Alba  in  Brüssel  als  Altist.  Vor 
dem  (1551)  begleitete  er  Marie 
von  Ungarn  nach  Spanien  u.  ging 
nach  ihrem  Tode  nach  den  Nieder- 
landen, wo  er  in  die  Kapelle  Mar- 
gareta's  von  Parma  trat  und  von 
da  in  Herzog  Alba's  Kapelle.  Sein 
weiterer  Verbleib  ist  unbekannt 
(Viertel]'.  9,  397.  398.  401.  Strae- 
ten  7,  431).     Siehe  auch  Moidin. 


Molin,  Jacques  du. 


19 


Molinaro,  Simone. 


3roliD  (Molins),  Jaoqnes  du, 
um  15S6  Säuger  a/d.  Hofkapelle 
Philipp  II.  von  Spanien  (Straeten, 
8,  116,  der  ihn  S.  168  im  Jahre 
1593  wieder  anführt).  Im  Straeten 
2,  10  ist  noch  ein  Jacques  du 
Molliii  verz.,  der  1618  Sänger  u. 
Kapellan  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Brüssel  war.  Yielleicht  ist  er  der- 
selbe. 

Moliii,  Jean  du,  Fetis  setzt 
noch  einen  zweiten  Vornamen 
Remi  hinzu,  den  aber  kein  Druck 
trägt,  auch  das  von  Fetis  ange- 
führte Dokument  über  seine  Stel- 
lung nennt  ihn  nur  J.  du  Molin. 
Er  war  ein  Belgier  und  Organist 
an  der  Kirche  St.-Jean  zu  Mecheln, 
wo  er  sich  noch  1528  befand. 

Von  seinen  Kompositionen»,  deren 
Druck  in  die  Jahre  1534 — 1542  fallen, 
kennt  man  nur  4  Gesänge  in  alten  Saml- 
■wL,  darunter  eine  Missa  4  voc.  und  3 
Motetten  zu  4  und  .5  Stim.  (Eitner  1 
unter  Dumoün). 

Molina,    Bartolome    de,    ein 

spanischer  Franziskaner,  gab  her- 
aus: 

Arte  de  Canto  llano  Lux  videntis 
dicha.  Valladolid  löOü  en  casa  de  Diego 
de  Gumiel.    4».  goth.    12  BU.     [br.  Mus. 

Molina,  Pedro  de,  Contraltist 
um  1556  in  der  Kapelle  Karl  V. 
(Straeten  7,  361). 

Moliuaer,  J  . . .,  das  br.  Mus. 
besitzt  von  ihm: 

6  easy  Sonatas  for  the  pfte.  with  a 
Violiu.  London  c.  1800.  fol,  fehlt  die 
A'iulinstimme. 

3Iolinari,  Oratio,  um  1708  So- 
pranist an  S.  Marco  in  Venedig 
mit  100  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  44). 

Molinari  (Mollinari),  Pietro,  ein 
Kanzelredner  aus  Murano  (im  Ve- 
nedigschen),  schrieb  Opern,  die  in 
Venedig  aufgeführt  wurden  und 
zwar 

16Ü0  ,,L'Ipsicratea",  1664  „La  Bar- 
harie  del  Caso"  und  nach  Caffi  noch  1692 
„La  Teuere  travestita".  In  B.  Kassel 
fol.  34  eine  „Cantata  ä  voce  sola"  im  Ms. 


Molinaro,  Simone,  aus  Genua, 
er  war  der  Neffe  und  Schüler  des 
Gio.  Batt.  dalla  Gostena.  Im  Druck 
von  1599,  den  er  dem  Fürsten  von 
Piombino  widmet,  erklärt  er,  dass 
er  demselben  schon  längere  Zeit 
diene.  Gez.  ist  die  Dedic.  in  Genua, 
1599.  Doch  in  demselben  Jahre 
bekleidete  er  bereits  den  Kapell- 
meisterposten am  Dome  zu  Genua, 
den  er  noch  im  Jahre  1613  inne- 
hatte (siehe  Gesualdo  1613).  Mehr 
ist  aus  den  Drucken  nicht  zu  er- 
sehen. Von  seinen  Kompositionen 
ist  heute  noch  nachweisbar: 

. . .  Motectorum  quinis,  et  Missae  denis 
vocibus  Lib.  1.  Yen.  1.597  J.  Vincentius. 
5  Stb.  4".  1  Messe  (Nasce  la  pena  mia 
ä  10)  und  11  Motet.     [Bologna. 

Concerti  ecclesiastici  a  2  et  a  4  voci 
neUi  quali  si  contiene  Messa,  Motetti,  & 
Magaificat  in  tutti  li  otto  tuoni.  Con  la 
sua  partitura  per  l'org.  Di  . . .  Ven.  1605 
Amadino.  Stb.  ?  4".  70  Concerti,  dar- 
unter 1  Messe  u.  8  Maguif.  a  2  v.  und 
26  Concerti  a  4  v.     [B.  A :  C.  B. 

II  2.  lib.  de  Motetti  ä  8  voc.  Milano 
1601.     [br.Mus:  T2. 

...  II  3.  lib.  de  Motetti  ;\  5  v.,  cou  il 
Bc.  Venet.  1609  Aless.  Rauerij.  6  Stb. 
4*^.  Enthält  4  Motett.  von  seinem  Lehrer 
Gostena^  1  von  Leonardo  Levanto  und  1 
von  O.  Batt.  Slrata.     [Bologna. 

Concerti  a  1  e  2  voci  di  . . .  con  la 
partitura  per  l'orgauo.  Milano  1612  The- 
rede  S.  Tini  et  Lomazzo.  3  Stb.  4°. 
21  Gesge.,  davon  2  von  Gmcomo  Antonio 
Peisano.  3  von  Gio.  Batt.  Aicardo.  [Proske, 
fehlt  Org. 

II  1.  lib.  di  Canzouette  ä  3  e  ä  4  voci 
di  . .  .  Yen.  1595  Gardano.  3  Stb.  (?) 
40.    21  Gesge.    [Kassel:  A.B.     Bologna:  B. 

...  H  1.  lib.  de  Madrigali  ;i  5  voci .  .  . 
Milano  1599  l'herede  di  Simon  Tini,  & 
Franc.  Besozzi.  5  Stb.  4°.  22  Madr., 
davon  3  von  Gostena,  seinem  Onkel. 
[Hof b.  Wien:  C.  B.     Bologna. 

Intavolatura  di  liuto  .  . .  lib.  1.  Nel 
fjuale  si  coutengono  Saltarelli,  Pa.ss'e  mezi, 
Gagliarde  e  Fantasie.  Yen.  1599  Ama- 
dino. 25  Fantasien  von  Gostena.  [Bibl. 
naz.  in  Florenz.  Chilesotti  in  Lauten- 
spieler 14  Piecen  abgedi'uckt. 

Fatiche  spirituali  di . . .  lib.  1.  a  6  voci. 
Yen.  1610  Amadino.  7  Stb.  4»,  ein 
Samlwk.  von  ihm  herausgegeben  mit  den 

2* 


Moline. 


20 


Molino,  Francesco. 


Autoren  Ant.  Bicci,  Andr.  Gabrieli  6,  G. 
de  Macque  2,  L.  Marenzio,  Ria.  del  Mel, 
S.  Molinaro  4,  Fil.  de  Monte,  Oraz.  Vecchi 
5.  Die  Texte  sind  zum  Teil  durch  ita- 
lienische ersetzt.  [B.  A.  B.  M.  br.  Mus : 
6  a.     B.  D.  9-2. 

—  Fatiche  . .  .  lib.  2.,  a  6  voci.  ib. 
IGIO.  7  Stb.  40.  Autoren:  A.  GabrieU  3, 
Gostena,  Leon.  Levanto,  Macque  2,  Ma- 
renzio 7,  Monte  4,  G.  Mar.  Nauino,  Aless. 
Striggio,  Or.  Vecchi.    [B.  M.     br.  Mus:  6a. 

Beschreibung  in  M.  f.  M.  11,  210. 
Vogel  2,  Samlwk.  1610,  2.  3. 

Er  gab  1613  sechs  Bücher  Madrigale 
des  Gcsualdo,  Prinz  von  Venosa  heraus, 
siehe  Gesualdo. 

In  alten  Samlwk.  21  Gesge.  und  1  Se- 
stina  in  Gostena's  2.  lib.  Ganz.  4  v.  1589. 

In  neuen  Ausg.  10  Motett.  zu  5  Stirn, 
in  Commer's  Musica  sacra  Bd.  15  (Eitner 
2  Nachtrg.). 

In  Mss.  B.  B.,  T  168  Madr.  in  P. 

7  Motett.  5  voc.  B.  L. 

2  Motett.  in  B.  Br. 

Missa  super  Nigra  sum  8  voc.  Kyrie 
u.  Gloria.  Nr.  2^  Ms.  Mus.  q78a— f. 
6  Stb.  fehlen  6.  7.  vox.     [B.  Danzig. 

2  Madrigali  in  Cambridge  FW. 

Mss.  in  B.  A.  2  Mot.,  2  Madrig.,  siehe 
Kat. 

Im  br.  Mus.  Ms.  238,  Part,  von  Im- 
myns,  4  Gesge.  zu  3  u.  5  Stirn. 

Moline,  Pierre- Louis,  ^^eb.  zu 
Montpellier  in  der  Mitte  des  18. 
Jlis.,  gest.  1821  zu  Paris.  Zuerst 
Advocat  am  Parlament  und  wäh- 
rend der  Revolution  Sekretär  des 
Convents.  Er  schrieb  viele  Text- 
bücher zu  Opern,  Fetis  sagt  ,,fort 
modiocres",  auch  die  Broschüre: 

Dialogue  entro  Lulli,  Kameau  et  Urphoe, 
dans  les  champs  Elisees,  par  M.  M***. 
Amst.  et  Paris  1774  Stoupe.  8^.   [Brüssel. 

—  deiitsch  vou  Fr.  Just  Riedel  in 
.,Ueber  die  Musik  des  Ritters  Chr.  von 
Gluck"  als  3.  Gespräch.     [Brü.ssel  3963. 

In  B.  Brüssel  auch  mehrere  Textbücher 
unter  Nr.  2578.  2582.  2679. 

Molinct  (Mollinet,  Molunet),  Je- 
haii  (Johannes),  Sänger  in  der  Ka- 
pelle Kaiser  Karl  V.  von  1509  bis 
1514  (Straeten  7,  268  ff.).  Ein 
Molinet  wird  auch  in  Cretin's 
Ueploration,  Vers  277,  erwähnt. 
Er  war  Chronist  und  Dichter  und 
soll  1507  zu  Valenciennes  gestorben 


sein,  kann  also  nicht  der  obige 
sein,  obgleich  ihn  Cretin  einen 
Gramatiker,  Musiker  und  Redner 
nennt  (M.  f.  M.  11,  49). 

Der  Gesang  im  Petrucci  1503  a  „Tartara 
mon  cor"  4  voc.  mit  Molinet  gez.  könnte 
von  dem  erstereu,  wie  zweiten  sein  (siehe 
auch  Fetis  und  Eitner  1).  —  Ms.  in  B. 
Casanat.  in  Rom  (Uv.  208)  ein  Samlwk. 
Chansons,  danmter  auch  obiger,  Ms.  des 
15.  Jhs.  —  In  der  Compere'schen  Motette 
„Omnium  bonorum  plena",  4  voc,  wird 
ein  Moliuet  neben  Okeghem,  De  pres  u.  a. 
genannt  (Texte  abgedruckt  in  Viertel].  1, 
473.  490). 

In  B.  M.  Ms.  88,  7  ein  Salve  regina 
super  „0  werde  mout",  5  voc.  in  4  Tlen. 

Molino,  Alessaiidro,   war  von 

1783 — 85  Supernumerario  bei  der 
1.  Violine  an  der  Hofkapelle  zu 
Turin  (Ricordi  1891,  457). 

Molino,     Antonio.       In     den 

Dedic.  wird  er  1568  und  69  als 
ein  Mann  in  hohem  Alter  stehend 
bezeichnet.  In  1569  redet  ihn 
Madalena  Casulano  mit  „Magnifico 
Messer"  an.  Von  seinen  Werken 
sind  bekannt 

1  dilettevoli  Madrigali  a  4  voci  di  . .  . 
Lib.  1.  Ven.  1568  Claudio  da  Correggio. 
4  Stb.  qu4».  28  Madr.  [Vcncd.  Marco: 
C.  T.  B. 

...  I]  2.  lib.  de  Madr.  a  4  voci,  con 
uno  dialogo  a  8,  nouamente  da  lui  com- 
posti,  «&  ])er  Ant.  Gardano  stampati  &  dati 
in  luce.  Lib.  2.  Ven.  1569  Gard.  4  Stb. 
qu40.    20  Madr.     [Vened.  Marco :  C.  T.  B. 

Molino,  Francesco,  geb.  gegen 
1775  zu  Florenz,  gest.  um  1847 
zu  Paris.  Trat  als  Guitarrist  auf 
und  liefs  sich  um  1820  in  Paris 
nieder,  unternahm  auch  öfter  Kon- 
zertreisen, besonders  nach  Spanien. 
Fotis  verz.  eine  Anzahl  Instrumen- 
talkompositionen, sowohl  Soli  für 
die  GuitaiTe,  als  Ensemblepiecen 
mit  anderen  Instrumenten.  Be- 
kannt sind 

3  Trios  pour  Flute,  V.  et  Guit.  oe.  4. 
Lps.,  Br.  &  H.     [B.  B. 

2  gr.  Trio  concert.  p.  Fl.  ou  V.,  Va. 
et  Giüt.     oe.  45,  ib.     [B.  B. 

NouveUe  methode  coraplette  pourguitare 


Molino,  Lodovico. 


21 


Molitor.  Sebastian. 


ou  lyre.  Pai'is,  Gambaro.  1  vol.  m  fol. 
118  S.  [besafs  L.  Liepm.  und  Jos.  Baer 
iii  Augsburg. 

Molino,  Lodovico,  Musikdirek- 
tor des  Orchesters  am  Theater  zu 
Turin,  gab  1803  Airs  varies  p. 
Guit.  avec  acc.  de  V.,  Paris  chez 
Pellet  heraus  (Gerber  2).  Wasie- 
lewsky  1,  3.  Ausg.  S.  157  schreibt: 
geb.  zu  Fossauo,  wurde  1798  der 
Nachfolger  seines  Lehrers  Pugnani 
als  erster  Yiolinist  an  obigem 
Theater.  Er  war  auch  Meister 
auf  der  Harfe  und  liefs  sich  auf 
beiden  Instrumenten  1809  in  Paris 
hören.  Im  Alter  von  84  Jahren 
starb  er.  Kegli  nennt  ihn  nicht 
unter  den  Schülern  Pugnani's. 

In  Mailand  Cons.  befinden  sich  1.  Trio 
in   La   per   V.  Va.   e    Cbitarra,    in    Stb. 

2.  Duo  concertant  pour  deux  Yiolons. 
Op.  13  Nr.  2.    Paris. 

Molino,  Valentino,  1784  Brat- 
schist an  der  Theaterkapelle  zu 
Turin  mit  150  Lire  Gehalt  (Ri- 
cordi  1891,  456  ff.). 

Molitor,  Alexius,  bekannt  durch 
eine 

Missa  pro  defunctis  in  P.  Ms.  72  Bll. 
in  qufol.     [Berlin  Kircheninstit. 

Molitor,  Pater  Fidel,  geb.  13. 
Juni  1627   zu  Wyl  (Schweiz),  st. 

3.  Okt.  1685.  Trat  1645  ins  Kloster 
zu  Wettingen,  war  dort  von  1645 
bis  67  Kantor,  später  Kapellmeister, 
dann  Prior  u.  Beichtvater  in  Feld- 
bach und  Magdenau,  wo  er  starb. 
Er  gab  heraus: 

Praegustus  Musicus  seu  Cantiones  ad 
voce  sola  et  ad  lib.  binis  aut  ternis  in- 
strum.  Constautia  1659  Joau.  Geng.  fol. 
23  Gesge.  [Proske:  2  V.  2  Yiole,  Yio- 
loue  et  Org.  Upsala:  Pai"s  cantans.  2  V. 
Org.    Paris  Nat.     Einsiedeln :  Vcl.  u.  Fag. 

Cantiones  sacrae  a  voce  sola,  una  c. 
2  instruni.  Oeniponti  1664.  fol.  [br.  Mus: 
Pai-s  cantans,  V  1.  Org. 

Mensi  musicalis  quam  apparatu  piarum 
cantionum  4  voc.  &  2  V. . .,  cum  2.  choro 
&  3  instrum.  ad  decorem  ...  op.  3. 
Oenipontus  1668.  fol.  [br.  Mus:  A.  T.  B. 
conc. 

(Korumüller  1,  226.   Schubiger  2,  44.) 


Molitor,  Greorg,  aus  Gablonz 
(Böhmisch  Leipa),  war  1586  Kan- 
tor am  Kollegium  zu  Lobkowicz 
(Rgbz.  Prag)  nach  den  Titeln  seiner 
Drucke.  Im  Drucke  von  1585  ist 
das  Amt  nicht  verz.   Er  gab  heraus : 

Carmen  musicuüi  nuptiis  honostiss.  .  . 
\iri  Dn.  Chr.  Piniberi  et  .  .  Mai'garetae 
Rosenthal  .  .  5  voc.  .  .  Francof.  1585 
A.  Eichorn.  5  Stbll.  qu4P.  Admiranda 
dei.     [B.  Zw. 

Votum  nuptiis  ...  Jo.  Vene.  Popelii  . . 
:\  Lobkowicz  . .  et  Johannae  ...  (5  voc). 
Pragae  1586,  8.  Febr.  Mich.  Peterie.  5 
Stbll.  qu4'^.  Qui  capit  uxorem  in  2  Teil. 
[B.  L. 

Epithalamiou  in  honor.  nuptiar.  .  Dn. 
Vict.  Henrici  .  .  et  Annae  Hungerin  .  . 
Pragae  1586  Nigrinus.  6  Stbll.  qu4<'. 
Surge  propera  amica  6  voc.  in  2  Teil. 
[B.  L.  B.  Grimma  im  Ms.  XLIX  u.  L 
Nr.  143.  Teu.  2  fehlt. 

Molitor,  Ingenuin,  ein  Fran- 
ziskaner und  Organist  im  Klo.ster 
zu  Bozen  in  Tirol,  geb.  zu  Habach 
im  17.  Jh.,  gab  nach  Gerber  2  und 
Fetis 

6  Can Zonen  f.  2  V.  Va.  u.  Gambe 
heraus.  Ferner  12  Motetti  a  2  Sopr.  2  V. 
e  B.  Augsburg  1668.  4",  und  Fasciculus 
musicalis,  Innsbruck  1668,  4^. 

Molitor,  Johann,  Musikus  am 
kurf.  Hofe  in  München;  um  1604 
erhält  er  eine  „Gnadung"  von 
30  Gld.  (Kreisarch.). 

In  B.  Zw.  Ms.  10  Nr.  360  „Jubilate 
Deo  omuis  terra"  5  voc.  Ms.  4,  17  „Te 
aetemum  patrem"  4  voc.  Der  letztere 
Tonsatz  ist  jedenfalls  von  einem  fmheren 
gleichnamigen  Autor,  da  die  Hds.  schon 
vor  1550  angefertigi:  ist.  Bei  dem  1.  Ton- 
satz dagegen  könnte  mau  obigen  Hof- 
musikus als  Komponisten  schon  gelten 
lassen,  da  das  Ms.  aus  derselben  oben 
angegebenen  Zeit  stammt. 

Molitor,  Sebastian,  soll  nach 
Schilling  in  Lüttich  geboren,  ein 
tüchtiger  Guitarrist  gewesen  sein 
und  sich  von  1800  bis  etwa  1820 
in  Wien  aufgehalten  haben.  Fetis 
verz.  von  ihm  5  Hefte  Sonaten  f. 
Guitane  allein,  oder  mit  Fl.  oder 
Y.  und  Bratsche  und  1  Heft  Lie- 
der für  3  Stimmen.     Wenn  mich 


Molitor,  Simon. 


22 


MoUe. 


nicht  alles  trü^t,  so  hiefs  der  Kom- 
ponist nicht  Sehastian,  sondern 

Simon  Molitor  und  hat  sich 
Fctis  von  Schilling  verfüliren  lassen. 
Mir  liegen  eine  grofse  Anzahl 
Wiener  Dracke  vor,  die  alle  den 
Vornamen  S.  und  zum  Teil  den 
ausgeschriebeneu  Namen  Simon 
tragen.  Fetis  verz.  zwar  auch 
einen  Simon  nach  der  Allg.  Lpz, 
Musikzeitung,  doch  schrieb  der  um 
1838  u.  1839  literarische  Artikel. 
Obiger  Simon  ist  auch  im  Bossler 
Nr.  13  verti'eten,  gehört  also  noch 
zum  Teil  dem  18.  Jh.  an.  Manche 
seiner  Kompositionen  werden  aber 
noch  im  Leipziger  Kataloge  von 
Whistling  im  Jahre  1829  angezeigt. 
Ich  verz.  nun,  was  mir  von  Simon 
bekannt  ist.  Biographisches  ist 
unbekannt,  nur  so  viel  scheint 
sicher  zu  sein,  dass  er  in  Wien 
lebte: 

Israeliten  durch  das  rote  Meer,  für 
4  Stirn,  und  Orch.    Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Arie  aus  dem  Lustspiele:  Der  verliebte 
Verführer.  Wien  18U5  J.  B.  Wallishauser. 
TO.-A.  qufol.  4  S.  [Hofb.  Wien.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Die  folgenden  Gesangswerke  liegen  auf 
der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien: 

Siegeslieder  f.  3  Stini.  Erziierzog  Karl 
gew.  —  An  die  Göttin  Musik.  —  Der 
schöne  Traum,  Fantasie  f.  Ten.  u.  Klav. 
—  Am  Scheideabeud  18:29.  —  Der  blinde 
bettelnde  Kriegsmann.  —  Geisternähe.  — 
Die  Köhlerstochter. 

Die  ilofb.  in  Wien  besitzt  von  Simon 
M.  10  Gesänge  mit  Klav.  oder  mehreren 
lustr.,  auch  Chöre.  Dabei  ein  Druck  von 
1805  aus  „der  verliebte  Verfühi-er".  Ms. 
16430.     Ferner 

Der  Mann  für  uns.  f.  2  T.  u.  2  B. 
mit  Fortep.     P.  Autogr.  1625t). 

Eundgesang  f.  Mst.    P.  Autogr.  16593. 

Lebensmüde,   Lied  mit  Klav.     18671. 

Menuette  und  Tänze  f.  Orch.  in  Stb. 
10920.  18502. 

Ms.  19239—19244  allerlei  musikhisto- 
rische, biogr.  und  bil)liogr.  Arbeiten  über 
österr.  Musik  und  Musiker,  resp.  Wiener. 
(Die  literarischen  Arbeiten  werden  dem 
jüngeren  Simon  angehören.) 

Nachträglich  verz.  ich  noch,  was  mir 


an  Gilitarrepiecen  bekannt  ist,  die  Fetis 
und  Schilling  dem  Sebastian  zuschreiben, 
während  die  Dracke  nur  ein  S.  als  Vor- 
namen sclireiben : 

Grande  Sonate  p.  Giüt.  et  V.  concer- 
tants.  oe.  3.  Vienne,  Magasin.  [B.  B., 
V.  fehlt. 

Gr.  Sonate  f.  die  Guit.  allein,  mit  einer 
historischen  Abhandig.  op.  7.  Wien, 
Artaria  &  Co.  fol.  27  S.  mit  Porträt. 
[B.  B.     B.  M. 

Serenade  f.  Guitarre  mit  Anweisung. 
[Proske-Mettenl. 

Sonaten,  Märsche,  Rondos  u.  a.  für 
Guit.  allein,  auch  einige  mit  V.  [Musikfr. 
Wien. 

In  Schnyder  von  Wartensee's  Lebens- 
erinnerungen S.  51  wird  auch  ein  Molitor 
envähnt,  der  um  1800  Organist  und  Kom- 
ponist im  Kloster  zu  Luzern  war. 

Molitor,  Fat.  Valentin,  Stifts- 
genosse und  Musikdirektor  im 
Kloster  St.  Gallen  (Schweiz)  im 
17.  Jh.  Von  seinen  Werken  sind 
in  der  Bibl.  St.  Gallen 's  vorhanden: 

Odae  genethliacae  ad  Christi  cunas,  1, 
2,  3,  5  voc.  c.  2  V.  Kempten  1668  Dreer. 
fol.  10  Stl).  15  Gesge.  [auch  in  Ein- 
siedeln und  Paris  Nat. 

—  Fetis  verz.  noch  eine  2.  Ausg.  in 
Ulm  1670.     fol. 

Missa  una  cum  3  Motetis  in  solemni 
translatione  SS.  MM.  Sergii,  Bacchi,  Hya- 
cintiii  et  Erasmi,  ab  8  vocibus  et  7  in- 
strum.  St.-Gallen  1681.  [auch  in  Ein- 
siedeln. 

Epinceon  (?)  Marianum  pro  solemnis 
niocibus  festis  B.  V.  Mariae  a  5  vocum 
concertus  c.  2  V.  St.  Galli  1683.  4».  18 
Motett.     [Einsiedeln,    fehlt  in  St.  Gallen. 

Directorium  seu  cautus  et  responsoria 
in  Processi  onibus  ordin.  per  annum  . .  . 
Juxta  Ritiiale  et  Missale  romauum.  Pro 
uniform.  Heiveto -Benedictinae.  Libri  2. 
St.  Gallen  1692.  quS".  [auch  in  Ein- 
siedeln. 

In  der  kath.  Kirche  in  Dresden  unter 
Molitor  3  Vesperae  im  Ms.  —  In  L^psala 
im  Ms.  3  Arien  mit  geistl.  lat.  Texten  für 
2  Cantus,  2  V.  oder  2  Violen  mit  Bc.  in  4". 

Moll,  Franz,  siehe  Moll. 

Moll,  TIioiu«as,  wird  am  12.  Mai 
1662  an  Stelle  Noakes  als  Kgl. 
Musikus  in  London  angestellt  (Nagel 
1,  52). 

Molle,  Henry,  ein  englischer 
Musiker  des  17.  Jhs.;  man  glaubt, 


Moller,  Daniel. 


23 


MoUo. 


dass  er  derselbe  sei,  der  an  der 
Universität  zu  Cambridge  als  Be- 
amter angestellt  war. 

Im  Ms.  98  des  br.  Mus.,  Bd.  1,  2  be- 
findet sich  ein  Abend -Service  in  Kopie. 
Im  Peterhouse  Part-books  ia  Cambridge  2 
Evening  Service,  1  Te  Deum  und  Litauia 
mit  lateinischem  Texte  und  ein  englisches 
Anthem  und  Litanei. 

Moller,  Daniel,  bez.  sich  als 
„Cant.  Rochl."  im  17.  Jh.  Unter 
„Rochl/'  kann  man  Rochlack  bei 
Königsberg,  Rochlitz  bei  Leipzig 
und  Rochlow  in  Böhmen  verstehen. 
Er  ist  nur  durch  den  Gesang: 

,,Ey  du  frommer  vnd  getreuer  Knecht," 
8  voc.  in  Ms.  Z  40,  9  Stb.  Nr.  12  in 
B.B.  bekannt. 

Moller,  Joachim,  siehe  Biirck, 
Joach.  ä. 

Moller,  Joannes,  ein  Philologe, 
geb.  um  1661  in  Flensburg,  gest. 
26.  Okt.  1725  ebd.  Studierte  zu 
Kiel,  Jena  und  Leipzig,  wurde 
1685  zu  Flensburg  am  Schul- 
kolleginm  angestellt  und  1701  da- 
selbst als  Rektor.     Sein  Werk: 

Cimbria  litterata  seu  historia  scriptonim 
ducatis  utriusque  Slewicencis  et  Holsatici, 
quibus  Lubecenses  et  Hamburgenses 
accensentur.  Kopenhag.  1744,  3  voll,  in 
fol.  enthält  auch  wertvolle  Nachrichten 
über  Musiker  und  Musikschriftsteller. 
Vorhanden  in  allen  gröfseren  öffentl. 
Bibhotheken. 

Moller,  Johann,  in  Darmstadt, 
siehe  Möller. 

Moller,  Richard,  um  1608 
Musikus  am  braunschweigischen 
Hofe  zu  Wolfenbüttel,  verheiratet 
sich  mit  Hedwig  Gasten  1608. 
Hochzeitsgesg.  von  Thom.  Man- 
cinus. 

Mollerus,  Jacobus,  de  Kempit, 
ein  Komponist   des   16. — 17.  Jhs., 

ist  im 

Ms.  100,  6  Stb.  fol.  von  1626,  in  B. 
Br.  Nr.  29  mit  einer  Missa  super  Spun- 
tavan  gia,  6  voc.  vei-treten. 

MoUet,  Jacques,  ein  französi- 
scher Musiker  des  17.  Jhs.,  der 
nach  Fetis  in  dem  mir  unbekannten 


Samlwk.  von  Ala:  Pratum  rausi- 
cum,  Antverp.  1634  mit  8  Motetten 
zu  2,  3  und  4  Stim.  vertreten 
sein  soll. 

aiollier,  Louis,  siehe  Molier. 

Mollin,  siehe  Aegidius  a  Mo- 
lendino. 

3Iollin,  Jacques  du,  siehe  Molin. 

Mollinet,  siehe  Molinet. 

Mollis,  OiOTanni  de,  1480—83 
Magister  biscantaudi,  d.  h.  Direktor 
des  Säugerchores  am  Dome  zu 
Mailand  mit  monatl.  4  fl.  Gehalt 
(Muoni  26). 

Monitor,  Thomas,  war  bis  1633 
Kantoreiknabe  a/d.  Hofkapelle  in 
München,  mutiert  zu  der  Zeit  und 
richtet  an  den  Kurfürsten  die  Ein- 
gabe ihn  zum  Musiker  ausbilden 
zu  lassen  (Kreisarchiv). 

MoUo,  Tranquillo,  zeitweise 
auch  in  Compagnie,  war  am  Ende 
des  18.  Jhs.  Musikverleger  in 
Wien,  dessen  Geschäft  1801/02 
an  Artaria  überging,  doch  ist  er 
auch  wieder  auf  Drucken  bis 
1808  gez. 

Er  veranstaltete  das  groise  Samlwk. 
über  den  Text  „In  r^uesta  tomba  oscura", 
dem  Füi-sten  Lobkowitz  am  1.  Juli  1808 
dediciert.  In  qufol.  207  S.  mit  63  Kom- 
positionen über  obigen  Text,  teils  Arien 
mit  Pfte. -Begleitung,  teils  mit  Orchester 
und  zwar  von  Ädamer,  Giuseppe;  Beet- 
hoven, L.  van;  Bevilacqua,  Matteo:  Bui-g- 
müller;  Carpani,  Giüs.  de,  2;  Czerni,  Carlo; 
Dalberg,  Frederico  di;  Danzi,  Franz; 
Dobhelhof,  Carlo  di;  Eberl,  Ant. ;  Eppinger, 
Heinr.;  Förster,  Alois;  Galatina,  Duca  di 
S.  P.;  Gelineck,  Abt.;  Gyrowetz,  A.; 
Hockel,  Jacob,  2;  Hoff  mann,  H.  A.; 
Kozeluch,  Leop, ;  Kraft,  Nicolaus ;  Lichten- 
thal,Pietro;  Liverati,  Giov.;  Mozai-t,Amad., 
figlio;  Paer,  Ferd.,  2;  Pavesi,  Steff.;  Ra- 
dicati,  Fei.;  Righiui,  Yinc;  Rohan,  Prinz 
Vittore  di ;  Roesler, . . .  Rzewuski ,  Graf 
Wenzesl.,  2;  Sahen,  Ant.,  2;  Schacht, 
Theod.;  Seidel,  F.  L.;  Sterkel,  Abt.,  3; 
Terziani,  Pietro;  Todi,  Gins.;  Tomaschecki 
Wenzel;  Vanhall,  Joh.;  Weber,  Dion.; 
Weigl,  Jos.;  Zelter,  Karl;  Zeuner,  Karl; 
ZingareUi,    Nie;     Zinicq    (oder   Zineck), 


Molnar. 


24 


Molter,  Johann  Melchior. 


Baron  von,  2.  [B.  B.  B.  M.  Musikfr. 
Wien. 

A.  Eühnel  in  Lpz.  gab  einen  teilweisen 
Nachdruck  heraus.  [B.  Kgsbg.  Samlwk. 
483. 

Molnar,  Johann,  ein  evange- 
lischer Prediger  zu  Pest,  geb.  in 
Ungarn,  gest.  28.  Nov.  1819  zu 
Pest,  verfasste  eine  Schrift 

„üeber  die  Kirchen -Singchöre,  deren 
Nothwendigkeit,  Begründung,  Einrichtung, 
Vervollkommnung;  ein  Woii  zu  seiner 
Zeit,  von  Joh.  Nie.  Foricel  mit  einigen 
nothwendigen  Abänderungen ,  Zusätzen 
und  Vorrede  herausgegeben.  Pesth  1818 
Trattner.  gr.  8".  35  S.  Dieselbe  wurde 
zuerst  im  9.  Jahrg.  des  neuen  Hannover- 
schen Magazins  S.  1437  ohne  Forkel's  Zu- 
sätze abgedruckt  [Hofb.  Wien. 

Molnory,  J...  B...,  war  Con- 
trabassist an  der  Hofkapelle  Louis 
XIV.  zu  Paris  (Castil-Blaze  146/147). 

Molter,  Johann  Markus. 

Die  Universitiits-Bibl.  in  Rostock  be- 
sitzt von  ihm  1  Concorto  pastorale  für 
2  V.  Va  u.  Bc.  Ms.  in  Stb.  und  2  Con- 
certi  für  Ob.  concert.,  2  V.  Va.  Vcl.  oder 
Cembalo.  Ms.  Stb.  Die  letzteren  sind 
zweifelhaft  ob  von  obigem. 

Molter,  Johann  Melchior,  muss 
läncore  Zeit  am  Badonschen  Hofe 
angestellt  gewesen  sein.  Die  ein- 
zige Nachricht  die  ich  fand,  giebt 
Marpurg  3,  46,  resp.  Gerber  2, 
Spalte  656  in  der  Biographie 
Hertel's,  wo  es  heifst :  der  Kapell- 
meister Molter,  Avurde  1733  von 
Durlach  nach  Eisenach  als  Direktor 
der  Kirchenmusik  verschrieben.  In 
Durlach  residierte  einst  der  Ba- 
densche  Hof.  In  Karlsruhe  be- 
finden sich  heute  noch  auf  der 
Grofsherzogl.  Bibliothek  im  Ms. 
folgende  Kompositionen  : 

Ms.  Nr.  439.  Drama  per  musica  auf 
des  Marggraf ens  u.  Landes-Piintzeu  Ihren 
Geburtstag.  Part.  3  Bogen.  „Schertzt 
u.  lacht,  vergnügte  Sinnen,"  ä  5. 

Nr.  426—433,  440,  14  Cantaten  in 
Part,  auf  deutsche  und  italienische  Texte 
für  eine  Solost.  und  kl.  Orch. 

434  u.  442  eine  Arie  u.  1  Duett  auf 
ital.  Text. 

517—685.   169  Symphonien  in  Part.  u. 


Stirn,  in  wechselnder  Besetzung,  als:  2  V. 
Violetta,  2  Ob.  Comb.,  oder  dazu  noch  2 
Clarini,  Basson  u.  Comb.,  auch  2  Corni, 
2  Ob.  2  V.  Viola,  Vcl.  u.  Cemb.  Die 
3 sätzige  Form  wiegt  vor,  ebenso  der 
Wechsel  der  Tonart.  Nr.  560—62  haben 
volles  Orchester,  doch  nirgends  die  Clari- 
nette. 

Ms.  7  Stb.:  12  Concerte  f.  2  V.  Va. 
Vcl.  Violone,  2  Ob. 

Ms.  299—359 :  61  Concerti  a  5,  meist 
in  Part,  und  Stb.,  teils  für  Kla%ner  mit 
Streichinstr.,  teils  für  Oboe,  Flöte,  Clari- 
netto  (bei  Nr.  302,  304,  334  u.  337), 
Clarino.  Nr.  317  eine  Sinfonie  concertante 
für  Clarino,  2.  Cor.  2  Ob  u.  Basson  in 
5  Sätzen,  andere  unter  328-333.  Nr.  318 
ist  für  ein  concertirendes  Vcl.  Nr.  324,  325 
u.  27  für  Ilorn,  Nr.  344—353  für  Vio- 
line. Die  meisten  Konzerte  haben  3  Sätze 
mit  wechselnder  Tonaii,  andere  wieder 
vier  und  mehr  Sätze.  Einige  im  Auto- 
graph. 

Ms.  Nr.  360—383,  22  Concertmi  a  3. 
in  Part.  u.  Stim.,  für  2  Fl.  u.  Vcl.  in  2 
Sätzen,  für  Dessus  Viole,  V.  Violetta, 
Vcl.,  Viol.  di  riuforza  u.  B.  3  Sätze;  für 
Fl.  trav.,  Soprane  di  Viola  da  Gamba, 
Viola  da  G.amba  u.  Cemb.,  3  Sätze;  Nr. 
368—372  für  Soprane  di  Viola  da  Gamba ; 
Nr.  371  für  2  Hörner,  2  FI.  u.  Vcl.  Nr. 
380—382  f.  Cembalo. 

Ms.  Nr.  384—397,  14  Ouvertüren  in 
Part.  u.  St.,  teils  für  Streich-,  teils  für 
Blasinstr.  zu  4 — 5  Sätzen,  zum  Teil  be- 
nannt mit  Namen  von  Tänzen.  Die  Ton- 
art bleibt  oft  die  gleiche. 

Nr.  444.  Quartett  für  2  Clarini  u.  2 
Corni.     Part. 

Nr.  445.  3  Quart,  f.  4  Flöten  u.  B. 
Part. 

Nr.  446—450.  Menuette  u.  Märsche 
zu  4 — 5  Stim.  in  Part. 

Nr.  451—516,  66  Sonaten  für  2  Stim. 
(Flöte  u.  Cemb.);  3  Stim.  Viol.  Cemb., 
B.;  Cemb.  u.  Viol.;  2  Fl.  u.  B.;  2  V. 
u.  B.;  für  Harfe,  Viol.  u.  Cemb.;  2  V. 
Viola  u.  Bc;  Ob.  V.  Alto,  Bc;  2  V. 
Viola,  2  Ob.  Fag.  Cemb.  Nr.  478  eine 
Sonata  possa  zu  2  Clarini,  Timpano, 
2  Ob.  Fag.  2  V.  Violetta  u.  Bc.  (6  Sätze). 
Nr.  508  Sonata  für  2  Cornu,  2  Chalumeau 
u.  Fag.  Nr.  515  im  Canon  geschrieben. 
Die  Sonaten  enthalten  2,  3  bis  6  Sätze  in 
gleicher  oder  wechselnder  Tonart. 

Ms.  Nr.  398—425,  28  Duetti,  ohne 
Bass,  für  2  Flöten  in  Part.  443,  5  Choral- 
figurationen  (für  Orgel?) 

Eine  Passion  im  Ms.  Part.  [Sonders- 
hausen, 


Molther,  Philipp  Heinrich. 


25 


Momiguy. 


2  Sinfonien  in  Bd.  u.  Dd.  Ms.  Stb. 
[Darm.st. 

1.  Sinfonia  :\  4:  2  V.  Alto  Viola  e  Bc. 
Bd.  Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Im  Druck  kann  ich  nur  ein  Werk  verz. : 

Exercizio  studioso,  cont.  6  Sonate  a 
V.  solo  e  Cemb.,  op.  1.  Anist,  fol.  [br. 
Mus. 

Moltlior,    Philipp    Heinrich, 

Liedei-dichter  imd  Prediger  der 
Brüdergemeinde,  geb.  28/12  1714 
zu  Imsheim  b.  Buchsweiler  i/EIs., 
gest.  9/9  1780  zu  Bedford.  Er 
führte  ein  sehr  bewegtes  Leben, 
welches  ihn  nach  Frankreich  und 
Irland  verschlug.  Seine  geistlichen 
Lieder  für  die  Brüdergemeinde, 
die  mehrfach  gedruckt  sind,  fanden 
eine  weite  Verbreitung.  Von 
seinen  Leistungen  als  Komponist 
geben  uns  die  Kantaten  und  Ge- 
legenheitsgesänge Kunde,  die  sich 
im  Archiv  zu  Herrnhut  befinden 
(10  Stück).     (A.  d.  B.) 

Moltner,  Balthasar,  ein  Schul- 
kollege zu  Schleusingen  am  An- 
fange des  17.  Jhs. 

"Walther  verz.  von  ihm  eine  Motette 
für  G  Stimmen  auf  den  Tod  der  Frau 
Lattermannin  zu  Eisfeld.    Coburg  1614.  4". 

Molu,    Pierre,    siehe    Moillli, 
16.  Jh. 
Molunct,  siehe  Molinet. 
Molza  (Molsa),  Tarquinia,  aus 

Modena,  eine  Harfenistin  von  1583 
bis  1586  am  Hofe  zu  Modena  an- 
gestellt. Sie  war  die  Geliebte 
Jaches  Wert's  (Valdrighi  12,  52). 
In  G.  Leon.  Primavera's  I  frutti  1573 
ein  Gedicht  von  ihr.  Sie  wird  dort  Tanj. 
Molsa  da  Modena  genannt. 

Mombelli,  Domenico,  geb.  17. 
Febr.  1751  zu  Villanova  (Vercelli), 
gest.  15.  März  1835  zu  Bologna. 
Ein  Tenorist  und  Komponist,  be- 
kleidete 1775  den  Organistenposten 
zu  Crescentino  und  komponierte 
die  Oper  Didone,  kehrte  darauf 
in  seine  Geburtsstadt  zurück  und 
bildete   sich  zum  Tenoristen   aus. 


1779  trat  er  in  Parma,  dann  in 
Bologna,  Rom  und  Neapel  auf. 
Anfang  1800  sang  er  in  Madrid 
und  ging  dann  nach  Wien.  Noch 
1812  trat  er  in  Rom  mit  seinen 
zwei  Töchtern  auf  u.  wurde  dann 
vom  Könige  von  Sardinien  als 
erster  Sänger  angestellt  (Fetis.  Die 
ersten  Daten  auch  in  Masseangeli's 
Autographen-Samig.).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

La  morte,  e  la  deposizione  della  croce 
di  Gesii  Cristo.  Azione  sacra,  in  2  parti, 
ä  Soli,  core  ed  orch.  1788  in  AVien  auf- 
gef.     Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

Mentre  un  soave  oblio,  Scena  e  Cava- 
tina  per  Ten.  con  orcli.  Ms.  P.   [Bologna. 

Clie  chiedi,  che  brami,  Duettino  in  sol 
a  Sopr.  e  Ten.  con  orch.  Ms.  P.  [Bo- 
logna. 

6  Ariette  italiaue  con  acc.  di  Cembalo 
0  Arpa  messe  in  musica  dal  Sigr.  .  .  . 
Vienna,  Artaria  &  Co.  qiifol.  [B.  Kgsbg. 
Dresd. 

Rondo  „Tu  mi  sprezzi".  Napoli,  L. 
Marescalchi.  P.  [Eiusiedeln.  Mailand 
Cons. 

Ana.     15  BU.  im  Autogr.     [B.  B.,  L. 

Rec.  e  Duetto.  P.  Autogr.  [Musikfr. 
Wien. 

Arie  und  Canzonette.  10  Canzouette, 
2  Duettini    e  1   Canonc.     [Musikfr.  Wien. 

Sinfonia  dell'opera  Demetrio  e  Polibio 
im  Autogr.     P.     [Mailand  Cous. 

Momia^ny,  Jerome-Joscph  de, 

geb.  20.  Jan.  1762  in  Philippeville 
(Belgien,  Prov.  Namur),  gest.  zu 
Paris  im  Juli  1838  (Geburtsreg. 
in  Gregoir's  Panth.  3,  127/128). 
Mit  12  Jahren  wurde  er  bereits 
Organist  zu  St.-Omer,  dann  zu  St- 
Colombe,  1785  zu  Lyon,  flüchtete 
während  der  Revolution  nach  der 
Schweiz,  ging  1800  nach  Paris, 
errichtete  eine  Musikhandlung,  in 
der  er  auch  seine  eigenen  Werke 
herausgab.  Später  soll  er  nach 
Tours  gegangen  sein,  da  er  aber 
in  Paris  starb,  so  muss  doch  dies 
sein  letzter  Aufenthaltsort  gewesen 
sein  (Fetis  sehr  ausführlich,  ohne 
Geburts-    und    Todesdatum).     An 


Momigny. 


26 


Monari,  demente. 


Bologna. 


Kompositionen  scheint  er  nur 
Weniges  geschaffen  zu  haben,  seine 
Hauptbestrebungen  konzen tigerten 
sich  auf  die  theoretische  Seite  der 
Musik.  Auch  darüber  berichtet  Fetis 
Ausfülirliches.    Nachweisbar  sind: 

Cours  complet  d'harmonie  et  de  com- 
position,  d'apres  une  theorie  neuve  et 
generale  de  la  musique,  basee  sur  des 
principes  incontestables  .  . .  Paris  1S0() 
chez  l'auteur.  8".  3  voll.  |B.  B.  B.M. 
Brüssel.  br.Mus.  Musikfr.Wien.  Stadtb. 
Verdun. 

Expose  succinet  du  seul  sy.steme  mu- 
sioal  f|ui  seit  vraiinout  fondö  et  coniplot 
...  Paris  (1808)  Momigny.  8".  70  S. 
2  Taf.     [B.  B.     B.  M.     Biüssel. 

La  soule  vraie  theorie  de  la  musique 
...  Paris  (1821)  chez  l'autheur.  ful. 
[Bi-üssel.     br.  Mus. 

—  La  sola  e  vera  teorica  della  nm- 
sica  . . .  Versione  dal  francose  di  E.  M. 
E.  Santerre.  Bologna  1823  Ciju-iani  e  Co. 
4".  13()  S.  84  Taf.  Musikbeilag-,  [IJrüssel. 
Musikfr.  Wien. 

Auf  eine  Obsorvatioas  sur  la  seule 
vraie  theorie  von  AI.  J.  Morel,  Paris 
1822,  antwortet  M.  mit: 

Reponse  aux  observations  de  M.  Morel 
. . .  (Paris)  de  Hocfjuet.  8".  1  Bogen. 
[Brüssel. 

Encyclopodio  methodique.  Musique, 
publice  iiar  MM.  Framoiy  et  Ginguenö 
(et  de  Momigny)  Tome  1.  1791.  T.  2. 
1818.     2  voll.    40.     [Brüssel  3110. 

Fctis  verz.  an  Kompositionen  Kantaten, 
Quartette,  Sonaten,  Trios  und  eine  Kla- 
vierschule, 11  Werke. 

Bekannt  sind  mir:  2  Romanzen  im 
Einzeldruck.  Paris  [br.  Mus.]  u.  ein  Trio 
f.  Pfte.  V.  u.  B.  op.  40.  Paris,  l'auteur. 
[Leo  Liepm. 

MoiiiTS  1  turn'd  [  Fabulist:  |  or,  | 

Vulcan's  Wedding.  |  An  Opera:  |  After  the 
Manner  of  tlio  j  Beggars  Opera,  |  As  it  is 
Perform 'd  at  the  |  Theatre-ßoyal  in  Lin- 
coLns-Inn  Fields.  |  With  the  Musick  pre- 
fix'd  to  each  Song.  ||  London:  |  Printed  for 
J.  Watts.  1729.  I  8».  79  pp.  Text  mit 
den  Melodien.     [Antiquar.  Mai  1871. 

Moiiaca.  Ricardus  a,  ein  Kar- 
raeliterraönch ,  geb.  zu  Piazza, 
Schüler  von  Pietro  Vinci,  lebte  in 
Sicilien  u.  war  durch  seine  vielen 
Kompositionen  einst  weit  bekannt 
(Gerber  2). 


Monaco,  Bartolomeo,  päpst- 
licher Sänger  und  1707  Kapell- 
meister (Haberl,  Kat.  69). 

Monachus,  Samuel,  bekannt 
d  urch : 

Meletcmata  sou  oblectamenta  musicalia 
theolog.,  medice,  histor.  concepta.  Elbing 
1649.     [B.Hbg. 

Moiiamy,  siehe  Crucc,  Joan. 
—  siehe  Flanncl,  Aegid. 

Monari ,  ßartolomeo ,  auch 
Monari  di  Bologna^  Fotis  sagt: 
genannt  il  Monarini;  geb.  zu  Bo- 
logna, ein  Schüler  Ag.  Filipuzzi's. 
1(570  erhielt  er  den  Organisten- 
dienst an  S.  Petronio  in  Bologna 
u.  nach  dem  Tode  Filipuzzi's  den 
Kapellmeisterposten  an  S.  Giovanni 
in  Monte.  1688  wurde  seine  Oper 
Catone  il  Giovano  in  Bologna  auf- 
geführt. 

Bekannt  sind  bis  jetzt  der  Gesang  Scoi'rea 
con  pio  superbo  in  Silvani's  Samhvk. 
Melpomene  von  lü85  und  3  Sonaten  für 
Orgel  im  Samlwk.  1700  Nr.  9.  10.  11 
unter  dem  Namen:  Monari  di  Bologna. 
(Eitner  1.  Im  FW.  Museum  zu  Cam- 
bridge wird  Kat.  240  der  Titel  dieses  Saml- 
wkes.  angezeigt  mit:  XVII  Sonate  da  or- 
gano  0  cimbalo  del  Sig.  Ziani,  Pollaroli, 
P>assani  e  altri  famosi  autorij.  Amst, 
Roger.)  In  Bologna  im  Autogi-.  vom  14/7 
1707  ein  Laudate  pueri  a  %  voci  c.  V. 
P.  und  in  einer  Kopie  von  Busi  70  S. 
(siehe  Kat.  2,  Bologna  S.  27.5).  —  In 
Ilofb.  AVien  ein  Miserere  ti  4  voci  con- 
cert.  c.  VV.  e  Rip.  P.  Autogr.  14  Bll. 
kl.  4".  190.50.  Nur  mit  Monari  gez.,  da- 
her fraglich,  \velch(;m  M.  es  angehört.  — 
In  Modena  1  Cantata  par  voce  sola  c. 
Bc.  in  den  28  Bden.  Cautate. 

Im  Ritter  Nr.  23  eine  Sonate  im  Neu- 
druck. 

Monari,  demente,  aus  Bo- 
logna. Gerber  1  u.  Fotis  berichten 
gegen  die  mir  vorliegenden  Nach- 
richten. Sie  sagen:  geb.  im  Her- 
zogtum Modena  und  Anfang  des 
18.  Jhs.  Kapellmeister  a/d.  Kathe- 
drale zu  Reggio.  Wogegen  ihn 
das  Ms.,  ein  Oratorium  von  1692: 
Compositore  des  Herzogs  von 
Braunschweig  Anton  Ulrich  nennt 


Monari,  Clemente. 


27 


Mondonville,  Jean-Joseph. 


und  seinem  Namen  den  Geburts- 
ort Bologna  hinzufügt.  Ebenso 
bez.  ihn  das  Textbuch  „Ballet  der 
vier  Jahreszeiten".  Braunschweig 
bei  Zilliger  1692.  Bei  den  Opern: 
Gl'amori  innocenti  in  3  atti  1692, 
II  Muzio  Cevola  in  3  atti  1692, 
La  Libussa  1692,  ist  nur  sein 
Name  als  Autor  genannt  (Chry- 
sander  1,  209).  Allacci  in  seinem 
Opernverz.  nennt  ihn  einen  Ka- 
pellmeister a/d.  Kathedrale  zu  Mai- 
land. Yon  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt  (von  obigen  Opern 
ist  scheinbar  nichts  mehr  vor- 
handen) : 

I  Bd.  Arien  im  Ms.  in  Sondershausen. 

II  fasto  depresso  uell'umiltä  esaltata. 
Oratorio,  Modena  1692.  Ms.  P.  in  Mo- 
dena  (mit  obiger  Bez.  als  Komponist  in 
Braunschweig). 

Mss.  in  B.B.  14570,  Samlbd.  P.  mit 
3  Dixit  Dnus.  5  voc.  2  V.  2  Violette 
et  Org.  —  3  Confitebor  3  v.  et  instrum. 
—  1  Nisi  Dnus.  1  Magnific.  4  voc.  2  V. 
Bc.  —  1  Missa  7  voc.  5  Instrum.  et 
Bc,  hier  fehlt  der  Vorname,  könnte  da- 
her auch  von  Bartolomeo  sein. 

—  Ms.  136  Sorgea  dal  sen  di  Teti,  Can- 
tata  per  Sopr.  col  Bc. 

Pougin  berichtet,  dass  sein  Oratorium 
La  puritä  trionfaate  del  sospetto  1711  zu 
Modena  aufgeführt  'mirde. 

Moiiariiii,  siehe  Monari,  Bartol. 

Monats  -  Früchte ,  siehe  Rud. 
Werckmeister. 

Monchin,  Miguel,  ein  Spanier, 
Zeit  unbekannt. 

Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  P.  Lamen- 
tatio  8  voc.  c.  org. 

Moneo,  .  .  .  war  einer  der 
Komponisten,  die  zu.  Monteverdi's 
Arianne  die  Intermezzi  schrieben. 
Die  Arianne  wurde  am  28.  Mai 
1608  zu  Mantua 
(Viertel].  3,  350). 

Moncriff,  de,  lebte  im  18.  Jh. 
und  ist  bekannt  durch 

eine  Chanson:  Le  mortel  le  plus  mit 
Melodie  im  Arnaud  (Baculard  d'). 

Montlontlone ,  siehe  Ferrari, 
Jac.  Fil.  und  Ferrari,  Girolamo. 


aufgeführt 


Mondonyille ,  Jean  -  Josepli 
Cassanea  de,  geb.  den  24.  Dez. 
1711  zu  Narbonne  (Pougin  bezeich- 
net nach  neueren  Erforschungen 
in  Narbonne  den  25.  Dez.  1711, 
obgleich  Fotis  ausdrücklich  den 
25.  als  Taufdatum  verzeichnet)  ge- 
storb.  den  8.  Oktob.  1772  (nach 
Forkel  5,  301  und  Pougin)  in 
seinem  Landhause  Belleville  bei 
Paris.  Bildete  sich  zum  Violin- 
virtuosen aus  und  reiste,  wurde 
in  Lille  1.  Violinist,  ging  1737 
nach  Paris  und  spielte  im  Concert 
spirituel,  wo  man  ihn  als  1.  Vio- 
linisten anstellte;  später  erhielt  er 
auch  in  der  Privatkapelle  des 
Königs  einen  Platz  und  wurde 
1745  zum  Surintendanten  der  Ka- 
pelle in  Versailles  ernannt.  1755 
wählte  man  ihn  zum  Direktor  des 
Concert  spirituel.  1758  zog  ersieh 
mit  einer  Pension  von  1000  Frs. 
zurück.  Durch  die  Heirat  einer 
reichen  Frau,  geb.  Mondonville, 
1747,  lebte  er  in  guten  Verhält- 
nissen, soll  aber  sehr  geizig  ge- 
wesen sein.  (Fotis  nach  Beffara. 
Biogr.  in  Revue  et  Gazette  musi- 
cale  de  Paris  von  Pougin  1860. 
M.  L.  Gilbert:  J.-J.  Cassanea  de 
Mondonville,  composit  .  .  .  Nar- 
bonne 1856  Caillard  8o.  38  S. 
—  Sein  erstes  Auftreten  als  Kom- 
ponist wurde  sehr  günstig  beur- 
teilt. Siebe  Brenet,  Les  Concerts 
en  France  1900  p.  197  ff.)  M. 
schrieb  nach  Clement  9  Opern, 
doch  hat  sich  keine  die  besondere 
Gunst  des  Publikums  erworben. 
Er  schrieb  auch  mehrere  Ora- 
torien und  andere  geistliche  Musik. 
Nachweisen  kann  ich  von  seinen 
Werken : 

12  Motetten  im  Ms.  P.  1.  Bonum  est. 
2.  Cantate  Dno.  3.  CoeH  enarrant  1740. 
4.  De  profuudis  1748.  r\  Dnus.  reguavit. 
6.  In  exitu.  7.  Jubilate.  8.  Lauda  Jeni- 
salem  1742.     9.  Laudate  Dmnum.  1756. 


Mondonville,  Jean-Joseph. 


28 


Moneta,  Giuseppe. 


10.  Magnus  Dnus.  11.  Nisi  Dnus.  1743. 
12.  Venite  exultemus  1750.  [Bibl.  der 
Tuilerien.  —  C.  P.  Nr.  2.  3.  5.  6.  10  in 
Kopie. 

Isbc,  pastorale  heroique  en  5  actes  et 
un  prologue  (10/4  1742).  Paiis,  Mme 
Boivin,  grav.  par  Hue.  F.  fol.  [Paris 
Topera.  Brässel.  B.  "Wagen  er.  Paris 
Nat.     C.  P.     Darmst. 

Le  Carnaval  du  Paniasse ,  Ballet 
heroique  en  3  act.  et  1  prol.  (23/9  1749). 
Paris,  l'auteur.  P.  fol.  [Paris  Topera. 
Dresd.  Mus.      Paris  Nat.      br.  Mus.     C  P. 

Amasis...  1749  Ms.?     [C.  P. 

Titon  et  l'Aurore.  pastorale  heroique 
en  3  actes  et  un  prolog.  (9/1  1753)  oe.  8. 
Paris,  Boiviu.  P.  fol.  205  S.  [Paris 
l'opera.  R.  C.  of.  Mus.  1  Duett  u.  Chor 
in  Ms.  1939.  Hofb.  Wien  P.  Karlsruhe. 
B.  Wagener.  ß.  M.  Dresd.  Mus.  B.B. 
Paris  Nat.     Berlin  K.H.     C.  P.     Darmst. 

Daphnis  et  A  Icimadure,  pastorale  langue- 
docienne  en  3  act.  et  1  prol.  (4/11  1754) 
oe.  9.  Paris,  chez  l'auteur.  P.  fol. 
[Paris  l'opera.  B.  B,  Paris  Nat.  Brüssel 
und  im  Cons.  br.  Mus.  Berlin  K.  H. 
P.  F.     Darmst. 

Les  festes  de  Paphos,  Ballet  hcroiquo 
en  3  act.  (9/5  1758)  oe.  10.  Paiis  chez 
l'auteur.  Grave  par  le  Sr.  Huc.  P.  fol. 
242  S.  [Paris  l'opera  P.  im  Ms.  Hofb. 
Wien  im  Druck.  B.  B.  Paiis  Nat. 
Berlin  K.H.  C.  P.  Darmst.  Biiissel 
Cons.     br.  Mus. 

Privilege  du  Roy,  mis  en  mu.sique. 
s.  1.  in  fol.  (ein  Gesang  mit  Orch.)  [Paris 
Areenal.     br.  Mus. 

Trios,  oeuv.  2.  Paris     [Paris  Nat. 

Souates  (6)  pour  le  V.  avec  la  Bc. 
Liv.  1.  Grave  p.  L.  Hue.  Paris  1733. 
Boivin.  Part.  fol.  25  S.  [B.  B.  B. 
Wagener.    Paiis  Nat. 

Pieces  de  clavecin  en  Senates,  avec 
acc.  de  Violon,  dediees . . .  par  M.  Mon- 
donville. Oe.  3.  Paris  et  Lille,  chez 
l'auteur,  au  concert  de  Lille  en  Flandre. 
fol.  37  S.  [C.  P.  B.  B.  B.  Wagener. 
Paris  Nat.  Musikfr.  Wien.  br.  Mus.  Ms. 
14590  B.B. 

—  Six  Sonatas  or  Lessons  for  the 
Harpsich.  which  may  be  Accomp.  with 
a  Violin  or  germ.  Flute.  London,  Walsh. 
P.    51  S.     [ß.  Wagener.     br.  Mus. 

Les  sons  harmouiques.  Senates  (6) 
a  Violon  seul  avec  la  ßc.  Op.  4.  Paris 
chez  l'auteur  (1735).  M^e  ßoivin.  4  S. 
Vonvort.  41  S.  Musit.  [B.  Wagener. 
Dresd.  Mus.     Paris  Nat.     br.  Mus. 

Pieces  de  clavecin  avec  voix  ou  violon, 
dediees .  .  .    maitre    de    musique    de   la 


chapolle  du  Roy.  Oe.  5.  Paris,  l'auteur, 
rue  des  Vieux-Augustins.  gr.  fol.  19  S. 
[C.  P.     B.  Wagener.    Paris  Nat.    br.  Mus. 

Ms.  Dresd.  Mus :  6  Sonate  per  il  Cem- 
balo con  un  Violine,     qufol. 

In  Maupetit's  Menuets  kommt  auch 
ein  Mondonville   mit  einem  Menuett  vor. 

Im  Alard,  5.  Serie  eine  Sonate  aus 
op.  4.  2  Sonaten  f.  Viol.  (Eitner  2 
Nachtrag.) 

MondonYÜlo  . . .  Le  jeime,  ordi- 
naire  du  musique  du  Roi,  nennt 
er  sich  in  op.  1.  Jedenfalls  der 
Sohn  des  Cassanea  de  M.,  geb.  um 
1748  zu  Paris,  bildete  sich  zum 
Violinisten  aus,  ging  aber  später 
zur  Oboe  über  und  trat  als  Kou- 
zertist  auf;  er  st.  um  1808  zu 
Paris  (Fetis).     Ich  kenne  von  ihm: 

Six  Senates  U  Violon  seul  et  Bc.  op.  1. 
Versailles,  chez  l'auteur.  [B.  Wagener. 
Paris  Nat. 

—  im  br.  Mus.  wird  der  Druck: 
6  Sonatas  or  Lessons  for  the  harps.  with 
a  V.  or  germ.  flute.  London,  fol.  mit 
Mondonville  jr.  bez.,  doch  glaube  ich,  dass 
dies  eine  Verwechselung  mit  der  englischen 
Ausgabe  von  op.  3  vom  Vater  Mondon- 
ville ist.  —  Gerber  1  leinte  ihn  1767  in 
Deutschland  als  Violinisten  kennen. 

Mondrik, . . .  lebte  als  Musiker 
in  Paris  und  gab  1792  „Air  varie 
pour  la  flute''  in  Paris  heraus 
(Gerber  2). 

Monelli,  Francesco,  lebte  um 
17.  Jh.  im  Dienste  des  Herzogs 
von  Piaccnza  und  wird  von  Fetis 
das  Werk  angeführt : 

Ercole  neU'  Erimanto  per  un'  balletto 
fatto  in  Piacenza  dal  Seren.  Sig.  Duca 
il  camevale  dell'anno  1651.  luvenzione 
e  poesia  drammatica  del  Cav.  B.  M. 
(Bernardo  Morando).  Piacenza  1651  Baz- 
zacchi.  4",  doch  ist  ihm  nur  das  Text- 
buch bekannt. 

Monet,  siehe  Monnet,  Jean. 

Moneta,  G^iovanni,  Sänger  a/d. 
Kapelle  Philipp  des  Schonen  um 
1505  bis  etwa  1514  (Straeten  1, 
162.  170). 

Moneta  Giuseppe,  nennt  sich 
Maestro  di  Toscana  corte  in  Firenze 
(Florenz).     In   dem  2.  unten  verz. 


Mooetarius. 


29 


Monferrato. 


Werke:  Maestro  onorario  della  R. 
Corte  d'Eti'uria.  Nach  Fetis  war  er 
1761  zu  Florenz  geb.  und  trat  in 
den  Jahren  1784—1791  als  Opern- 
komponist auf.  Fetis  verz.  deren 
sechs.     Bekannt  ist  nur: 

Due  Notturni  a  voce  sola  col  acc.  di 
Chitarra  fi-ancese.  Poesia  di  Fr.  Gianni 
(s.  1.  et  a.)  qu4P.  5  S.  [B.  Wagener. 
B.  ßasev'i's. 

Sei  ottave  del  canto  XIX  della  Gerusa- 
lemme  Laberata  di  Torq.  Tasso,  a  Sopr. 
solo  c.  V .  . .  Ms.  qufol.  P.  25  S.  [Bo- 
logna.    B.  Basevi's. 

Messe  di  Requiem  ii  4  voci  c.  ström. 
P.  349  S.  qufol.  Ms.  16  647.  [Hofb. 
Wien. 

Miserere  h  3  voci  con  Violette  ed  org. 
P.  73  S.  qufol.  Ms.  16  648.  [Hofb. 
Wien. 

Monetarius,    Stephanus,    aus 

Kremnitz,  lebte  als  Musiklehrer 
in  Wien  im  Anfange  des  16.  Jhs. 
Er  gab  das  theoretische  Werk 
heraus : 

Epithome  utriusque  musices  practicae . . . 
recenter  in  florentissima  Cracovia  ad  emo- 
lumentum  plerisque  harmonicae  virtutis 
tjTonibus,  quam  exactissime  contextum . . . 
Cracouie  per  Florianum  ünglerum,  s.  a. 
[Prag  Y  H  69  Nr.  1.]  Obige  Nach- 
richten nach  Ambros  3 ,  155 ,  doch 
scheint  der  Verfasser  nach  dem  Wort- 
laute des  Titels  das  Buch  für  Krakau 
geschi'ieben ,  also  auch  dort  gelebt  zu 
haben. 

Moneyo,  Joannes  de,  1394 
unter  dem  Gegenpapste  Sänger  an 
der  Kapelle  (Viertelj.  3,  213). 

Monferrato  (Montferrato),  Padre 

Natale,  Schüler  von  Kovetta,  trat 

am  22.  Febr.  1639   als  Sänger  in 

die  Kapelle   S.  Marco   zu  Venedig 

mit  60  Duk.  Gehalt  ein,  wurde  am 

20.  Jan.  1647  Yicekapellm.  und  den 

30,  Apr.  1676   Kapellmeister  ebd. 

mit  400  Duk.  Gehalt,   f  im  April 

1685  (Caffi  1,  56.  294).  Von  seinen 

Kompositionen  sind  nachweisbar: 

Salmi  concertati  a  5.  6  &  8  voci,  con 
Viol.  &  senza,  di  . . .  Op.  1.  Ven.  1647 
Gardano.  11  Stb.  40,  mit  2  V.  u.  Org. 
[B.  Br. 


Salmi  a  8  voci,  a  2  chori  con  Ii  due 
Tenoii  che  concertano  uno  per  choro.  Di . . . 
Op.  2.  Ven.  1653  Franc.  Magni.  9  Stb. 
40.  15  Ps.,  1  Magnif.  [B.  B.  B.  Br.  Ce- 
senaB.  com:  Gl.  A2.  Org. 

Motetti  concertati  ä  2,  e  3  voci  di  . . . 
Lib.  1.  Op.3.  Ven.  1655  Fr.  Magiü.  4  Stb. 
40.  20  Nrn.  [B.  Br.  Bologna  fehlt  Basso, 
im  Kat.  2,  464  die  Dedic. 

—  Ven.  1660  Fr.  Magni  detto  Gardano. 
4  Stb.  40.  20  Nm.     [Bologna. 

—  An  versa  1668  Plialesio.  [Amst:  Basso. 
Motetti  a  voce  sola  di  . . .  Lib.  1.  Op.  4. 

Ven.  1655  Ales.  Vmcenti.  2  Stb.  qu40.  21 
Gesge.  [B.  Br.  Bologna,  br.  Mus.,  Parte 
da  sonar. 

Motetti  a  voce  sola  di  . . .  Lib.  3.  Op.  6. 
Ven.  1666  Cam.  Bortoli.  Paii.  qu40.  245  BU. 
[Bologna. 

Motetti  concertati  a  2  e  3  voci  di  . .  . 
Ven.  1669  Franc.  Magni  (ohne  opus).  4 
Stb.  4''.  21  Gesge.,  1.  Fideles  properate  — 
21.  Alma  redemptons  mater.  [Bologna, 
Kat.  2,  465  Regist. 

Salmi  concertati  a  3,  4,  5,  6.  7  &  8 
voci  c.  instrom.  &  senza,  di  . . .  Lib.  2. 
Op.  8.  Ven.  1671  Magni  detto  Gardano. 
12  Stb.  dabei  Org.  2  V.  1  Viola  1.  coro. 
[Bologna. 

Salmi  brevi  a  8  voci  a  due  cori.  Di  . . . 
Op.  9.  Bologna  1675  Monti.  9  Stb.  4»,  mit 
Org.     [Bologna. 

Salmi  concertati  a  2  voci  c.  V.  et  senza 
Op.  11  di  . . .  Ven.  1676  Sala.  6  Stb.  mit 
2  V.  u.  Viola  ad.  lib.  9  Gsge.  [B.  Frkft. 
Bologna.     C.  P. 

Missae  ad  usum  cappellanira  4,  &  5 
vocibus  concinendae  .  . .  Op.  13  . .  Ven. 
1677  Jos.  Sala.  5  Stb.  4».  6  Mess.  [Bo- 
logna.   C.  P.    Paris  Nat.    Brüssel  fehlt  5a. 

Salmi  concertati  a  3,  et  4  voci  c.  V.  et 
senza,  di  . . .  Op.  16  . .  Ven.  1678  G.  Sala. 
8  Stb.  mit  Org.  2  V.  u.  Viola  ad  lib. 
[Bologna. 

Autiphonae  uuica  voce  decantandae,  . . . 
Op.  17  . .  Ven.  1678  J.  Sala.  2  Stb.  qu40. 
zu  63  imd  120  S.  [Bologna.  Paris  Nat. 
C.  P. 

Mottetti  a  2,  e  3  voci.  Di  . . .  lib.  3, 
op.  18.  Ven.  1681  Gius.  Sala.  4  Stb. 
4".     [Bologna.     Paris  Nat. 

Missae  et  Magnificat  .  .  .  op.  19.  Ve- 
netia  1681.     [Paris  Nat. 

In  alten  Samhvk.  von  Mar.  Silvani: 
Sacri  concerti  1668  der  Gesang  Dulce  sit 
vobis  2  V.  c.  Bc.  —  In  desselben  Nuova 
raccolta  di  Motetti  a  voce  sola  1670: 
Exaltabo  te  Dens. 

Mss.  in  B.  B.  14610  iu  K.  Magiiif. 
8  voc.   c.   org.    P.  —   Ms.  25  Salve  reg. 


Mongaultier. 


30 


Monn, 


3  V.  Bc.  1655.  P.  —  Ms.  T  154  ein  Chor 
in  P. 

In  B.  K.  fol.  54.  Beatus  vir  3  v.  c. 
stroni.  Coufitebor  tibi  3  v.  c.  ström.  — 
1  Caotate  a  1  v. 

In   Dresd.  Mus.  Ms.  A  463,   2  Magnif . 

4  voc.    P. 

Mongaultier,  de.  In  der  Hofb. 
Darmstadts  der  Druck; 

Le  reveil  de  Venus.  Cantate  ä  voix 
seule  avec  Symphonie.     Paris.  P. 

Mongeiiot,  . . . 

In  Laborde's  Essai  Bd.  3  eine  Chanson 
(Eitner  2  Nachtrge.).  Der  Kat.  des  Con- 
seiT.  zu  Pai'is  verz.  Duos  fraugais  avec 
orch.  und  Un  recueil  d'airs  von  einem 
Mongenot,  doch  muss  dies  ein  jüngerer 
Komponist  sein. 

Moiiger,  William,  ein  Englän- 
der am  Ende  des  18.  Jhs.,  von 
dem  bekannt  sind: 

Six  Anthems,  consisting  of  four  col- 
lects,  the  twenty  third  Püaim  and  Gloria 
Patri  . . .  Printed  for  the  Author:  Ewell. 
fol.     [hr.  Mus. 

Mongez,  Antoine,  geb.  um  1747 
zu  Lyon,  gest.  30.  Juli  1825  zu 
Paris.  Trat  in  den  Orden  Genovefa, 
erhielt  darauf  einen  Administrator- 
posten im  Finanzministerium  zu 
Paris  und  wurde  später  in  die 
Klasse  des  Instituts  der  alten  Lite- 
ratur aufgenommen,  verlor  aber 
nach  2  Jahren  1816  obige  Stellung. 

Er  veröffentlichte  in  den  Anciens  Me- 
moires  de  l'Institut  national,  classe  de 
litterature  et  beaux-aiis  t.  3,  1801  und 
tom  4,  1803  zwei  Artikel,  welche  die 
Musik  aber  nur  nebenbei  behandelt.  Liepra. 
besafs  1888  eine:  Memoire  sur  des  cygnes 
qui  chautent.    Paris  1783.   8".    39  S. 

Mongi,  Angelo,  bekannt  durch: 

Abhandlung  über  den  figuriiten  Con- 
trapunct.  Herausgegeben  von  B.  Asioli 
(übersetzt  von  C.  F.Michaelis).  Lpz. (181 6). 
8».     [br.  Mus. 

jülouich,  . . .  Musikdirektor  in 
Brandenburg  a/H.,  gest.  1809  (nach 
dem  Matrikelbuch  der  Univ.  Frank- 
furt a/0.). 

Moniglia,  OioTaimi  Andrea, 
geb.  zu  Florenz,  ein  Operukompo- 
nist,  von  dem  106 7  zu  Dresden 
„II  Teseo''  und  zu  Düsseldorf  „Gio- 


casta"  1696  aufgeführt  wurde  (Ger- 
ber 2). 

Moiiin,  Marguerite,  eine  Lau- 
tenspielerin, Schülerin  von  Bethune 
le  cadet  um  1664.  besafs  das  Lau- 
teubuch Ym  2660  in  quer  4^  der 
Bibl.  JSTat.  zu  Paris. 

Monini,  Giovanni, 

in  Pietro  Vinci's  2.  lib.  Madr.  6  v. 
1579:  Vinci  che  con  la  musa,  p.  25.  Auch 
in  Aufl.  von  1583. 

Moniot  von  Paris,  ein  Trouba- 
dour und  Komponist  des  13.  Jhs.,  ist 

im  Ms.  zu  MontpelUer  mit  einer  Mo- 
tette zu  2  Stim.  vertreten,  abgedr.  im 
Coussemaker  5,  Nr.  XXXII  u.  32,  siehe 
auch  S.  196. 

Moniot,  Jean,  Troubadour  des 
13.  Jhs.,  geb.  zu  Arras,  ein  Zeit- 
genosse Ludwig  des  Heiligen. 

Im  Ms.  7222  (aucien  fonds)  der  Natio- 
nalbibl.  zu  Paris  befinden  sich  14  Chan- 
sons mit  Melodien  (Fetis). 

Moniot,  Pierre,  von  Arras, 
Troubadour    und    Komponist    des 

13.  Jbs. 

Im  Ms.  zu  Montpellier  eine  2st.  Motette 
(dieselbe  auch  in  Paris,  Ms.  184).  Cousse- 
maker 5,  196.  Abdr.  der  Motette  ebd. 
Nr.  XXXI  und  31. 

Monissart,  Jan,  Kapellmeister 
an  der  päpstl.  Kapelle  von  1479 
bis  zu  seinem  Tode  am  12.  Aug. 
1491.  (Straeten  YI,  425.)  Er  besafs 
auch  den  Bischofsitz  zu  Tournai. 
Der  Kapellmeistertitel  war  zu  der 
Zeit  nur  ein  Ehrenamt. 

Monja,  Carlo,  ein  Komponist 
der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.,  von 
dem  vorhanden  sind  ein 

Gloria  in  excelsis  a  3  voci  ed  organo. 
Ms.  P.  qufol.,  ein  Salve  regina  a  Canto 
solo  con  quartetti  und  Tantum  ergo  3  voc. 
c.  orch.     [Einsiedeln. 

Monn,  Matthias  Johann  (resp. 
Georg).  Ich  glaube  dass  dies  der- 
selbe Komponist  wie  MaWiaeus 
Georg  2Iann  ist;  sowohl  die  Lebens- 
zeit, wie  die  Stellung  als  Organist 
an  St.  Carl  in  Wien,  Lehrer  von 
Albrechtsberger   und    die    Bez.    G. 


Moun. 


31 


Moniiet. 


M.  Monn  auf  einem  Aiitogr.  von 
1741  sprechen  dafür.  Letzere  Bez. 
findet  sich  auch  auf  Ms.  14631 
der  B.  B.,  aber  ausgeschrieben  in 
Georg  Matthieu  Monn,  dann  wie- 
der Mathieu  George  Monn  auf  Six 
Quatuors  Oeuvi'.  posth.,  Vienne.  Da 
diese  Quartette  die  Lpz.  Ztg.  im 
Jahre  1808  bespricht,  so  kann  er 
erst  kurz  vor  diesem  Jahre  ge- 
storben sein.  Dies  würde  wieder 
der  Identität  mit  Mann  widerspre- 
chen, denn  dessen  Tod  wird  schon 
im  Jahre  1751  verz.  Die  Verwir- 
rung beginnt  schon  mit  Gerber  2, 
der  ihn  Matth.  Gio.  Monn  nennt, 
statt  Matthias  Georg,  aber  einen  M. 
G.  Mann  nicht  kennt.  Die  Lpz.  Ztg. 
10,  433  u.  442  bringt  einige  Lebens- 
nachrichten über  ihn,  die  sich  mit 
Mann  decken  (siehe  Mann).  Schil- 
ling macht  schon  darauf  aufmerk- 
sam, dass  der  M.  G.  Mann  und  Monn 
eine  Person  sind  und  teilt  einige 
Charakterzüge  von  ihm  mit.  Unter 
dem  Kamen  Monn  lassen  sich  fol- 
gende Kompositionen  nachweisen : 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  Wien: 

Missa  4  V,  c.  orch.  P.  —  2  Motetti  für 
Solo,  Chor  und  Ürch.  P. 

Im  Klosterneuburg:  Messe  in  Bd.  u.  2 
Motetten. 

Mit  Georg  Matthieu  Monn  ist  gez. 

Ms.  14631  der  ß.  B.  14  Sonate  per 
Cembalo.  —  14632,  Praeludia,  Fughe  per 
Cemb.  —  14629  in  K.  Diveiidmento  a  2 
Yiole  c.  B.  3  Stb.  —  14630  m  K.  11  Con- 
certi  per  il  Clavic.  c.  V.,  Viole,  Fl.  e  Bc. 
Stb.  —  14633,  2  Capricci  und  Die  Mühle 
f.  Clav. 

Mit  Mathieu  George  Monn  gez.  sind 

Six  Quatuors  pour  2  V.  A.  et  Vcl.  Op. 
posth.  Yienne,  Bureau  des  arts.  Liv.  1.  2. 
4  Stb.     [B.  Wageuer. 

Nur  mit  Sigr.  Monn  gez.: 

Sinfouia  a  4tro  a  V.  1.  2.  Va.  obl.  con 
fondamento  del  ...  Ms.  in  Stb.  [Brüssel 
Cons.  2279. 

Im  Kat.  der  Hofb.  Wien  schreibt  Ant. 
Schmid:  Georg  Mathias  Monn,  geb.  1720, 
gest.  17.51  (?).  Zuletzt  Organist  a/d.  Karls- 
kirche zu  Wien,  Lehrer  Albrechtsberger's. 

Die  Hof  bibl.  besitzt: 


Cum  saneto  Spiritus,  Fuga  4  voc.  P. 
Ms.  16678. 

2  Missae  in  Cm.  et  Bd.  a  4  voci  con 
ripieni  c.  orch.  composta  1741.  Dazu  noch 
ein  Credo.    Stb.  kl.  fol.  17314  15. 

Symphonia  in  Dd.  P.  Autogr.  kl.  fol. 
Ms.  18334. 

2  Trios  f.  2  V.  u.  B.    P.  Ms.  18795. 

Generalbass-Beisp.  8  Bll.  oufol.  Ms. 
19101. 

Unter  Georg  Monn  besitzen  die  Musikfr. 
i]i  Wien: 

1.  2  Partite  per  V.  A.  e  B.  in  Stb. 
2.  Fuga  in  A.  in  P.  3.  Quatiiors  op.  posth. 
4.  Concertino  fugato  a  7  mit  der  Jahres- 
zahl 1742. 

Die  übrigen  Werke  siehe  unter  Mann. 

Monuet  (Monet),  Jean,  geb.  zu 
Condrieux  bei  Lyon,  gest.  um 
1785  zu  Paris.  Wurde  bei  einem 
Onkel  erzogen,  der  ihn  aber  sehr 
vernachlässigte,  ging  dann  nach 
Paris  und  erhielt  eine  Stellung  bei 
der  Herzogin  de  Berrj.  Seit  dem 
20.  Jiiü  1719  lebte  er  ohne  Stel- 
lung und  führte  ein  imordentliches 
Leben.  1743  erhielt  er  das  Privi- 
legium der  Opera -comique,  1745 
war  er  Direktor  des  Theaters  zu 
Lyon,  1748  Direktor  des  Theaters 
franvais  in  London,  1752 — 1758 
wieder  der  Opera-comique  zu  Paris, 
eine  Zeit,  in  der  die  Opera-comi- 
que ihre  glänzendste  Periode  feierte. 
Von  da  ab  verschwand  er  von  der 
Bildfläche.  Er  selbst  gab  über  sein 
Leben  schon  früh  eine  Biographie 
heraus : 

Supplement  au  Roman  Comique.  ou 
Memoires  pour  servir  ä  la  vie  de  Jean 
Monnet.  Paris  1722  (sie?)  2  voll.  12», 
mit  Part.  Liepm.  besafe  1888  ein  Exem- 
plar- mit  Londres  s.  a.  2  voll.  gez.  Auf 
dem  Titelbl.  giebt  er  sich  auch  obige  Titel 
zu  Pans  und  Lyon,  das  Buch  kann  daher 
kurz  vor  1748  oder  sogar  nach  1748  er- 
schienen sein,  sobald  es  in  London  heraus- 
kam (Fetis).    Sonst  ist  nur  von  ihm  eine 

Anthologie  franroise ,  ou  Chausous 
choisies  depuis  le  13.  siecle  jusqu'ä  prä- 
sent bekannt  (Precedees  d'un  memoire 
historique  sur  la  chanson  par  Meunier  de 
Querion),  s.  1.  1765.  3  Bde.  in  gr.  8°  zu 
318  (64  Yorw.),  317,  320  und  110  S.,  nur 


Monnickendani. 


32 


Monsigny. 


Melod.  u.  Text,  mit  dem  Poiir.  des  Autors. 
[B.  M.  B.Lpz.  Musikfr.  Wien.  Hofb. 
Wien.    Brüssel.     Glasgow. 

Ein  4. Bd.  ist  betitelt:  Chansons  joyeuses, 
mises  au  jonr  par  un  ane-ouynie,  ouissime. 
Nouvello  c'dition  ...  Paris  1765.  8"^. 
[Brüssel. 

Moiiiiickciidam,    Simon  van, 

Organist  um  1432  an  der  Lieb- 
frauen-Bruderschaft  zu  Herzogen- 
busch (Bouwst.  2,  211). 

Monnois  oder  Monnoie  ge- 
schrieben, ein  zweifelhafter  Name. 

Die  B.  Rostock  besitzt  von  ihm  die 
Arietten  1.  L'innocence  a  Sopr.  2  V.  2  Ob. 
2  Cor.  Va.  B.  2.  Ah!  quol  tracas  quel 
embaras  f.  Sopr.  V.  B.  o.  Par  los  attraits 
de  res|H)iaiice  f.  Sopr.  2  V.  B.  Mss.  in 
Stb.  und  die  Duette.  4.  Ma  tendresse  poui- 
ma  bergere  f.  2  Sopr.  2  V.  Va.  Vcl.  5. 
Un  instant,  il  m'attend  f.  Sopr.  u.  B.  c. 
2  V.  Va.  Bc.  6.  Ah!  Eichard,  ah!  mon 
eher  ami!  f.  S.  u.  B.  c.  Fl.  trav.  2  V. 
Va.  Fag.  Vcl.  Cembalo,  2  Cor.  Ms.  in  Stb. 
Nr.  1  u.  2  aueli  in  Part. 

Monochord. 

Ein  altdeutsches  Ms.  auf  3  Seiten,  ent- 
hält die  Erklänmg  des  Monochords.  Cod. 
Lii)s.  Paul,  Nr.  14Ü3.  [IJniveisit.-Bibl.  in 
Lpz.       Siehe  Becker  1,  M3  und  2,  140. 

Monopoli,  siehe  Insnnguine. 

Monpas,  siehe  Mcudc. 

Monro,  Oeorge,  Organist  an 
St.  Peter  in  Cornhill  und  Klavier- 
spieler an  Goodman's-fields  Theater 
um  1729.     Er  st.  gegen  1731. 

Eiuige  Gesänge  von  ihm  befinden  sich 
in  dem  Samlwk.  17S1:  Musical  Miscellany 
(liawkius  5,  179).  Brown  fügt  dem  nocli 
hinzu,  dass  er  sich  zuerst  um  den  Orga- 
nistenposten au  S.  Georg,  TTanover  Square 
in  London  bewarb,  den  aber  Kosingrave 
erhielt.  Im  br.  Mus.  18  Einzeldnicke  von 
allerlei  Gesängen.  In  Longman's  CoUec- 
tion  of  Catches,  6  voll.  16  Gesge.  (Eat. 
Königsbg.  verz.).  In  einer  Samlg.  Einzel- 
drucke des  E.  C.  of  Mus.  1373  einige  Songs. 

Monro,  Henry,  geb.  zu  Lincoln 
1774,  st.  nach  1824.  Chorschüier 
an  der  Kathedrale  zu  Lincoln, 
Schüler  von  Dussek  und  Corn, 
wurde   1796   Organist   an  St.  An- 


drews, Newcastle.  Er  komponierte 
Gesänge,  Sonaten  und  andere  Kla- 
vierpiecen  (Brown.    Grove). 


Mons,  Thomas,  ein  Engländer 
des  16. — 17.  Jhs.,  ist  bekannt  durch 
Tänze  für  5  Instrumente,  die  sich 
in  FüUsack's  Samlwk.  1607  c  (2  Nrn.) 
befinden  (Eitner  1). 

Monserrjite  (Moutserrate),  An- 
dres de,  geb.  in  Catalonien  Ende 
des  16.  Jhs.  und  bekleidete  1614 
die  Stellung  eines  Kaplans  a/d. 
Kirche  St.  Martin  zu  Valencia 
(Titel).  Er  gab  die  Abhandlung 
heraus: 

Arte  breve,  y  compendiosa,  de  las  di- 
ficultades  que  se  ofrecen  en  la  musica 
practica  del  canto  llano.  Dirigida  a  la  pu- 
rissima  Virgen  Maria  ...  En  Valencia 
1614  Pedro  Patricio  Mey.  4».  124  S. 
[Brüssel  5953.  C.  P.  llofb.  Wien.  br. 
Mus.  B.  Brüssel  5273  noch  einmal  hds. 
von  Penio.  In  B. M.  im  Ms:  El  ave,  la 
planta  12  voc.,  nur  4  Stim.  vom  2.  Chore 
vorlianden. 

Monsigny  (auch  nur  M***  gez.), 
Pierre  -Alexandre,  Opernkompo- 
nist, geb.  17.  Okt.  1729  zu  Fau- 
quemberg,  eine  Burg  in  Pas -de- 
Calais, nahe  bei  St.-Omer,  gest. 
am  14.  (15.?)  Jan.  1817  zu  Paris. 
In  der  Jugend  betrieb  er  eifrig 
Violinspiel,  ohne  sich  zum  Musiker 
auszubilden,  vielmehr  übernahm 
er  1719  eine  Anstellung  in  der 
geistlichen  Rechnuugskammer  zu 
Paris  und  wurde  nach  einiger  Zeit 
Haushofmeister  des  Herzogs  von 
Orleans  (Maitre  de  hOtel),  wo  man 
ihn  auch  als  Maitre  de  musique 
gebrauchte.  Nach  Jahn  2,  205 
muss  dies  in  die  Zeit  fallen,  wo 
er  sich  bereits  einen  Namen  als 
Opernkomponist  erworben  hatte, 
denn  der  Baron  von  Grimm  über- 
schüttet 1767  in  seinen  Schriften 
seinen  vollen  Spott  über  diese 
Stellung.  Im  Jahre  1758  wurde 
sein  Kompositionstalent  durch  An- 
hörung einer  Oper  von  Pergolese 
dermafsen  erweckt,  dass  er  sich 
eine  kurze  Zeit  unter  Gianotti's 
Leitung    mit    den    Grundbegriffen 


Monsigny. 


33 


Monsigny. 


der  Komposition  vertraut  zu  machen 
suchte ;  doch  schon  nach  5  Monaten 
Studien  brachte  er  die  Oper  „Les 
aveux  indiscrets"   auf  die   Bühne, 
die  1759  im  Theater  de  la  Foire 
St.    Laurent    zur   Aufführung    ge- 
langte   und    einen    grofsen   Erfolg 
erzielte.     1760   und  1761    brachte 
dieselbe  Bühne  3  Opern  von  ihm. 
Seit  1762  wurden  seine  Opern  in 
der  Comedie   italienne   aufgeführt 
mit    immer    steigendem    Erfolge, 
der   sich    bald    bis    aufs    Ausland 
erstreckte.     Yom    Jahre    1777    ab 
schrieb  er  keine  Oper  mehr,  in  der 
Voraussetzung,  dass  es  nun  bergab 
gehen    könne.     Als    Administrator 
der    Domänen    des    Herzogs    von 
Orleans   und  Generaliuspektor  der 
Kanalbauten,    nebst    den    Zinsen 
seines     ersparten    Kapitals     hatte 
er    reichlich    zu    leben,   doch    die 
Kevoliition  nahm  ihm  alles  und  er 
wäre  in  bittere  Not  geraten,  hätte 
ihm  nicht  die  Opera  comique  eine 
Pension  von  jährlich  2400  fr.  aus- 
gesetzt.    Als    Picinni    1800   starb, 
kam  er  in  dessen  Stelle  als  Studien- 
inspektor am  Konservatorium,  fühlte 
sich   aber   der  Stellung   nicht   ge- 
wachsen u.  legte  sie  1802  wieder 
nieder.    1813  wählte  ihn  die  Aka- 
demie    an    Gretry's    Stelle     zum 
Mitgliede.     Jahn     beurteilt     seine 
Leistungen:    M.'s    Musik    zeichnet 
sich  durch  grofsen  Reichtum  leicht 
ansprechende   Melodien    aus,    und 
ein  entschiedenes  Talent  für  den 
Ausdruck  des  Gefühls  liefsen  den 
Mangel     einer    tüchtigen     Schule 
übersehen.     Viele     seiner     Opern 
hatten  deshalb  auch  einen  glänzen- 
den Erfolg,  von  denen  einige,  wie 
Le  Deserteur  einen  weitverbreiteten 
Ruhm  erlangten. 

Biographien  erschienen  1.  Notice  hi- 
storique  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de 
Monsigny,     Paris  1818  F.  Didot.  4«  (von 

Rob.  Eitnor's  Quellen-LexLkon.    Bd.  7. 


Quatreniere  de  Quincy).  14  S.,  gelesen 
am  3/10  1818  in  der  Acadeiuie  des  beaux- 
ai-ts  de  rinstitut.  [Brüssel]  2.  Eloge 
de  M.  von  M.  Hedoin.  Paris  18'J0.  8". 
3.  Eloge  histori(|ue  de  P.  A.  Mens. . . 
Arras  1819  von  M.  Alexandre.  Ferner 
im  Fetis.  In  der  Wiener  Musikzeitung 
1,  46. 

Von  seinen  Oi)ern  sind  heute  noch 
nochweisbar  (sie  erschienen  fast  durchweg 
anonym,  manche  mit  M***  gez.): 

Aliue,  Peine  de  Golconde,  Ballet  heroi- 
que  en  3  actes.  Ms.  P.  15/4  176(3  in 
der  greisen  Oper  aufgef.  [Paris  I'opera.] 
1/10  1823  wurden  Bruchstücke  vermischt 
mit  Kompositionen  von  Berten  in  2  Akten 
aufgeführt.     Ms.  P.     [ib. 

—  im  Druck:  Paris,  Herissant.  P. 
320  S.  aufgef.  15/4  1766.  [Hofb.  Wien. 
C.  P.     Paris  Nat.     Darmst.     Brüssel  Cons. 

Les  Aveux  indiscrets.  Intcrmede  en 
1  act.  Eepr.  7.  Febr.  1759.  Pait 
Paris,  Mouthulay.     fol.     [B.  ß. 

—  Paris,  Chevardiere.  P.  99  S.  fol. 
[Hofb.  Wien.  Bi-üssel  Cons.  C.P.  Paris 
Nat.     Schwerin  F. 

La  belle  Arseue.  Comedie  feerie  en 
4  act.  (6/11  1773).  Paris,  Des-Lauriers. 
Part.  fol.  109  S.  u.  Stb.  [B.  B.  B.Lpz. 
Dresd.  Mus.  Hofb.  AVien:  adresses  ordin. 
Komponist  mit  M***  gez.  Brüssel  Cons: 
chez  Houbaut,  ein  2tes  Exemplar:  chez 
Bailleux.  C.  P.  Darmst.  br.  Mus.  ein 
Terzett. 

—  Paris,  Bailleux.     P.     [Paris  Nat. 
Le   Cadi   dupe.     Op.   bouf.   en   1   act. 

Part.  Paris  1761.  Grave  P.  E.  Charpen- 
tier.  De  la  Chevardiere.  fol.  53  S.  (en 
mus.  par  Mr.***).  [B.  B.  B.  M.  Schwe- 
rin F.  ohne  Autor.  Hofb.  Wien.  Dresd. 
Mus.  nebst  Kl.-A.  C.  P.  Paris  Nat. 
Brüssel  Cons. 

Le  Deserteur,  Drame  en  3  act.  (ohne 
Namen)  6/3  1769.  Grave  MUe.  Vendome 
et  le  S.  Moria.  Paris,  Claude  Herissant. 
P.  276  S.  [B.  M.  Dresd.  Mus.  Hofb. 
Wien.  br.Mus.  Brüssel  Cons.  Blusikfr. 
Wien.  B.  Rostock,  mit  beiliegendem 
Dialog. 

—  Ausg.  Paris,  Bailleux.  267  S.  P. 
[B.  B.  auch  im  Ms.  u.  Kl.-A.  BerlinK.H. 
Bologna.  Wolfeub.  Mailand  Cons.  Brüs- 
sel.    C.  P.     Darmst. 

—  Ausg.  Paris,  Des-Lauriers.  fol.  P. 
[B.  B.     Paris  Nat. 

—  Im  Ms.  B.  Joach.       München  Oper. 

—  Ausg.  London,  Johnston  . . .  Long- 
man  .  . .  qufol.     [br.  Mus. 

—  Neue  vollst.  Ausg.  im  Kl.-A.  von 
Kleinmichel,  mit  Dialog.     Lpz.,  Senff. 

3 


Mousigay. 


34 


Mont'Albano. 


Le  Fancon,  op. -com.  en  1  act.  1771. 
[Paris  Nat.     C.  P.     Dannst. 

Felix  ou  l'enfant  trouve,  Comed.  en 
3  act.  24/11  1777  (o.  Namen).  Paris, 
BaiUeux.  Grav.  Maiguan.  P.  [B.  M.  Paris 
Nat.     C.  P.     Brüssel  Cons. 

—  Paris,  Le  Duc  1781.  P.  u.  Stb. 
[B.  B.     Bi-üssel.     Darnist. 

L'isle  sonante,  op.  -  com.  en  3  a.  (4/1 
1768)  Paris,  Herissant.  P.  [Brüssel  Cons. 
Paris  Nat.     C.  P.     B.  B.     Darmst. 

5  Arien  und  2  Duette  aus  der  Oper 
Liicile  im  Druck.     [B.  Rostock. 

Le  maitre  en  droit,  op. -bouf,  en  2  a. 
(0.  Namen)  (13/2  1760).  Paris,  Le  Huö. 
fol.  P.  [Brüssel  Cons.  B.B.  CP.  Paris 
Nat.  Berlin  K.H.  br.  Mus:  Ausg.  in 
Nouv.  theut.  de  la  fuire.  Bd.  5.  1763. 
80.     Hofb.  Wien,  Ms.  17893. 

On  ne  s'aviso  jamais  do  tout,  Op. 
bouffon  en  1  act.  Mus.  par  Mons.  *** 
Eepr.  ü  Versailles,  2.  Dec.  1761.  Paris 
Bailleux.  fol.  [B.B.  Wolfenb.  Hofb. 
Wien.  C.  P.  br.  Mus.  in  Operetten- 
Samlg.     Bd.  2.     fol. 

—  Paris  1761  Le  Sr.  Hue  graveur. 
[B.  M.  Brüssel  Cons.  Dresd.Mus.  Paris 
Nat.     Schwerin  F.     Darmst. 

Rose  et  Colas,  Com.  en  1  act.  (8/3 
1764)  (o.  Namen).  Paris,  Herissant.  P. 
154  S.  [B.  M.  Briissel  Cons.  Hofb. 
Wien.     Schwerin  F.     Dannst. 

—  Paris,  Bailleux  1764.  P.  [Dresd. 
Mus.     C.  P. 

—  Paris  1764  Des  Lauriers.  P.  [Dresd. 
Mus.  Brüssel.  Paris  Nat.  München 
Oper  im  Ms.  P.     B.B.  Ms.  14650a. 

—  Röschen  und  Colas  im  Kl.  -  Ausz. 
Berlin,  Rellsiab.     38  S.     [B.  Wagener. 

Le  Roy  et  le  fermier.  Comedie  en  3 
actes  (o.  Autor),  repr.  22/11  1762.  Paris, 
Herissant.  P.  fol.  187  S.  [B.  B.  B.  Lpz. 
Brüssel  Cons.  Hofb.  Wien.  Paris  Nat. 
Dresd.  Mus.  im  Ms.  P.  br.  Mus.  Schwe- 
rin F.     Darmst. 

—  Paris,  Des  Lauriers.  P.  [B.  M. 
C.  P. 


Einiges  in  Lieder  u.  Gesänge,  Kopen- 
hag.,  Sonuichsen.     [B.  B. 

Gesänge  in  Joh.  Andre's  6.  Samlwk. 

In  J.  J.  Hummel's  3.  Samlwk.  —  1 
Romauce  im  Choron  (Eitner  2). 

In  John  Corri's  A  select  collection 
1788,  Bd.  2  pag.  39.  43.  14.  42.  In  Bd. 
3,  pag.  52. 

Ein  Brief  vom  9/2  1809  nebst  Porir. 
Autogr.  B.  B.  Grasn. 

Zahlreich  sind  die  einzelnen  Arien  aus 
seinen  Opern,  die  sich  im  Ms.  u.  Einzel- 


drucken befinden  und  auf  allen  gröfseren 
Bibl.  vertreten  sind. 

Das  Liceo  zu  Bologna  besitzt  im  Druck 
eine  Part,  zu  0  salutaris  hostia  für  4stim. 
Chor  mit  Pfte.     2  Bll.,  s.  1. 

Monstreul,  Joannes,  von  1458 
bis  1493  päpstl.  Sänger  (Haberl 
1,  228). 

Mont,  du,  siehe  Diimont  (Henri). 

Mout,  Joannes,  Leodiensis  dioc. 
(Liege).  Tenorist  vom  4.  Aug.  1539 
bis  1552  an  der  päpstl.  Kapelle  zu 
Rom  (Viertel].  3,  268).  Straeten 
6,  376.  406.  407  nennt  ihn  auch 
Giovan  di  Monte.  Im  üebrigen 
viel  Ungenaues. 

Montag'nana,  Rinaldo  da,  siehe 
Rinaldo  da  M. 

Montagnat,  ...  ein  Arzt,  geb. 
zu  Amberieux  in  le  Bugey  im 
18.  Jh.,  kam  jung  nach  Paris  und 
gab  über  die  menschliche  Stimme 
mehrere  Abhandlungen  heraus. 
Fetis  verz.  ohne  Fundort 

1.  Quaestio  physiologica,  au  vox  hu- 
mana  a  fidibus  sonoris  plectro  pneumatico 
motis  oriatur.  Paris  1744.  4".  —  2.  als 
Verteidigung  gegen  Angriffe:  Lettre  <ä 
M.  l'abbe  Defontaines,  en  reponse  a  la 
critique  de  M.  Burion  du  sentiment  de 
M.  Ferrein  sur  la  fonnation  de  la  voix. 
Paris  1745.  12<^.  3.  Eclaircissement  en 
forme  de  lettres  ä  M.  Bertin,  au  sujet . . . 
Paris  1746  David.     12". 

Montaii^ne,  s.  Dcmaii^ne,  Noe. 

Montaigne,  Graultier  (Walterus) 
de,  Leodiensis,  ist  am  16.  Nov. 
1674  als  Musicus  in  der  Univers, 
zu  Leyden  verzeichnet  (Bouwst.  3, 
2).  Er  soll  ein  Schäferspiel:  ,,Das 
Paradies  der  Schäfer"  komponiert 
haben. 

Mont'Albano,  Bartolomeo,  aus 
Bologna  gebürtig,  Minoriter  und 
um  1629  Kapellmeister  an  S.  Fran- 
cesco in  Palermo  (Titel).  Man 
kennt  von  ihm: 

Motetti  di  F...  Ad  1.  2.  3.  4.  &  8. 
voci,  con  il  partimento  per  l'orgauo,  et 
una  Messa  a  4.  Op.  2.  Palermo  1629 
Maringo.     5  Stb.     fol.     [Bologna. 

Motetti  di  ...  Ad  1.  2.  3.  4.  &  8.  voci 


Montali. 


35 


Montanus,  Irenius. 


(wie  obeu).  Op.  3.  Ib.  1629.  5  Stb. 
fol.  [Bolo^'ua.  Beide  opera  am  12.  April 
1629  iu  Palermo  uuterz.  Von  beiden  (V) 
eine  moderne  Part.  ebd.     466  Seiten. 

Sinfonie  ad  1  e  2  V.  a  2  e  Trombone 
c.  il  partimento  per  Torgano.  Palermo 
1629  G.  B.  Maringo.  Wasielewski  2,  38 
u.  42  Urteil  u.  Nr.  14  Abdruck  eines 
Satzes.     [Bologna. 

Montali,  Francesco,  lebte  im 
18.  Jh. 

In  B.  Karlsruhe  Nr.  686  ein  Concerto 
di  Flauto  trav.  c.  Fl.  2  V.  e  B. 

Montalva,    Don    Grarzia,    ein 

Chitaronne-Yirtuose  am  Hofe  zu 
Florenz  an  der  Wende  des  16.  Jhs. 
(Yiertelj.  5,  420). 

MontalTUS  (Monte  Calvo,  Mona- 
taltus,  de  Monte  alto),  Franciscus, 
ein  Spanier,  von  1545—46  Sänger 
am  St.  Peter  in  Rom  und  vom 
30.  Jan.  1547 — 1555  in  der  six- 
tinischen  Kapelle  (Viertel].  3,  274 
u.  Reg.;  wird  noch  1579  genannt). 

Montan  Kcrton,  siehe  Berton. 

Montanari,  Francesco,  nicht 
Antonio  wie  Hawkins,  Gerber  2 
und  Fürstenau  2  b,  86  ihn  nennen. 
Ein  berühmter  Violinist  aus  Padua 
geb.  und  seit  1717  bis  zu  seinem 
Tode  1730  am  St.  Peter  in  Rom 
als  Violinist  angestellt.  Wasie- 
lewski  1,  3.  Aufl.  S.  103  bezeich- 
net seine  Arbeiten  als  unbedeutend, 
giebt  aber  sonst  nichts  Weiteres 
an.  Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen 
von  ihm 

6  Sonate  a  V.  e  Vcl.     op.  1. 

Divertimento  per  Flauto  e  Pfte.   op.  16. 

Montanari,   Grermintano,    ein 

Astronom  u.  Mathematiker  zu  Padua, 
geb.  um  1632  zu  Modena,  gest.  13. 
Okt.  1697  zu  Padua.    Gab  heraus: 

La  tromba  parlante ;  discorso  accademico 
sopra  gli  effetti  della  tromba  da  parlar 
da  lontano,  con  altre  considerazioni  sopra 
la  natura  del  suouo  e  dell'echo.  Guastalla 
1678.     4«  (nach  Fetis). 

Montanaro,  Antonio,  nur  be- 
kannt durch  zwei  Werke  im  Be- 
sitze der  Musikfr.  in  Wien 


1.  8  Concerti  per  2  V.  et  acc. 

2.  Sonata  per  Vcl.  e  B.     Stb. 
Montanaro    (Montanari) ,    Oio- 

vanni  Battista,  ein  Komponist 
des  16.  Jhs., 

ist  im  Samlwk.  1562  b  mit  einem  3stim. 
Madrigal  vertreten  (Eitner  1);  in  Soriano's 
2.  lib.  Madrig.  1.592  mit  dem  5stim.  Madrig. 
Come  diro  und  im  hds.  Samlwk.  Contra- 
puuto  2  mit  8  Sätzen.  Haberl  fand  im 
Archive  des  S.  Giov.  Laterano  zu  Rom 
einige  Kompositionen,  die  er  für  seine 
ßibl.  kopierte.  Nach,  der  Dedication  So- 
riano's zum  2.  Buche  des  5stim.  Madrig. 
von  1592  bez.  er  denselben  als  seinen 
verstorbeneu  Lehrer. 

Montanos,  Francisco  de,   ein 

spanischer  Ecclesiastiker  zu  Valla- 
dolid,  gab  heraus: 

Arte  de  luusica  theorica  y  pratica  de 
.  .  .  racionero  en  la  iglesio  mayor  de  Val- 
ladolid.  Valladolid  1592  Cordova.  40. 
[B.  B.     Brüssel  5330.     br.  Mus. 

Arte  de  canto  llano.  Salamanca  1610. 
4"  (Fundort  unbekannt). 

—  . . .   con   entonacioues   comunes   de 
coro  y  altar  .  . .  Nuevamente  corregido  . . 
por  S.  TiOpez  de  Velasco.     Madrid    1648 
40.     [br.  Mus. 

—  .  ,  .  par  Don  Joseph  de  Torres 
Madrid  1712  Mouille.     [Leo  Liepm. 

—  vermehrt  von  D.  Joseph  de  Torres 
Madrid  1728  Miguel  de  Rezola.  kl.  4", 
267  S.     [Bologna,     br.  Mus. 

—  corregido  y  cumendado  por  Seb 
Lopez  de  Velasco.  Zaragoza  1756  Moreno 
40.     [Brüssel  5953. 

—  nuevam.  corr.  por  J.  de  Torres. 
Madrid  1784.     40.     [br.  Mus. 

Im  Cerone  Nr.  7  ein  Canon  0.  Text 
mit  Francesco  de  Montane  gez. 

Montant  . . .  gab  vor  1783  zu 
Paris  opus  1  heraus,  6  Trios  für 
Guitarre,  Violine  und  Bass  (An- 
zeige). 

Montanus  et  Neubcrus,  Ver- 
leger und  Drucker  in  Nürnberg, 
siehe  Berg  und  Neuser.  Die 
Bd.  1  S.  456  erwähnte  Motette  aus 
15541:  Christus  resurgens  befindet 
sich  auch  im  Ms.  8,  22  der  B.  Br. 

Montanus,  Irenius,  Fetis  hält 
den  Namen  für  pseudonym.  In  der 
Bibl.  Berlin  u.  in  Dresden  befindet 
sich  eine  Abhandlung  von  ihm: 

3* 


Montanas,  Philii^pus. 


36 


Monte,  Philippe  do. 


Historische  Nachricht  von  den  (ilocken, 
oder  allerhand  curieuse  Anmerkungen  vom 
Ursprung,  Materie,  Nutzen,  (jebrauch  und 
Missbrauch  der  Glocken.  Chemnitz  1726 
Stöfsel.  80.  136  S.  Augeheftet  eine 
ähnliche  Abhandlung  von  Johann  Gott- 
fried Hauch;  Glockenspieler  an  der  Kirche 
St,  Peter  in  Fieiberg. 

Moiitjiims,  Pliilippus,  1571 
Bassist  an  der  Kathedrale  zu 
Mecheln  (Straeten  1,  3). 

Moiitariii,  . . . 

kommt  im  Sandwk.  Airs  1710b  mit 
5  Airs  vor  und  in  Eallard's  Meslanges 
1727. 

JIoHtbuissoii,  Victor  de,  Ave- 
nioucnsis  (aus  Avignon). 

Lautenstücke  im  Besardus  1603,  im 
Denss  1594,  im  Ms.  B  1030  der  B.  Dresden 
Nr.  10  eine  Courante. 

Mont<lor2;e ,  Antoine  Gautbicr 
de,   s.  Oauthier  de  Moiitdor^e. 

Monte  (Munde),  Ae^ld  de,  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
12  Gld.  monatl.  vom  1.  Dez.  1564 
bis  1566  (Köche!   1). 

Monte  Calvo,  siehe  Montalviis. 

Monte,  Christophorus  de,  Ton- 
setzer um  1100  geboren  in  Feltra 
in  Italien  (Ambros  3,  472). 

Im  Ms.  Cod.  37  zu  Bologna  die  Mo- 
tetten: Plaudc  decus  niundi  4  voc.  Do- 
minicus  a  dono  4  voc. 

Monte,  Cola  Nardo  di,  s.  Cola. 

Monte,  Frauciscus  de,  Altist 
an  der  päpstl.  Kapelle;  wird  den 
2.  Sept.  1547  genannt  (Viertelj.  3, 
274);  auch  in  der  erzbischöfl.  Ka- 
pelle zu  Salzburg  diente  ein  Sänger 
gleichen  Namens  als  Tenorist  (Pere- 
grinus  59). 

Monte,  Joaehlmus  de,  ist  durch 
10  Gesänge  bekannt,  die  sich 

in  den  6  Chorbüchern  der  B.  Leyden, 
bez.  mit  A — E,  befinden.     Es  sind 

A  solis  ortus  cai'd.     E  377. 

Angelus  domini.     A  135. 

Aurea  luce  et  decore.     E  71. 

Ave  maris  Stella.     E  382. 

Benedictus  dnus.     A  160. 

Christe  qui  lux.     E  379. 

Christus  resurgens.     A  141. 

Dennis  pudici.     E  381. 


0  Elisabet.     E280. 
Surge  Petre.     A  177. 

Monte,  Joannes  de,  tritt  im 
Sept.  1447  als  päpstl.  Sänger  mit 
8  Gld.  Gehalt  ein,  erscheint  dann 
wieder  in  den  Rechnungen  im  Dez. 
1450—1458.  Er  ist  der  Lehrer 
des  Bartolomeo  Ramis  (Viertelj. 
1,  408.  3,  225—227). 

Monte,  Fra  Jos6  do  Espii'ito- 
Santo.  Ein  Geistlicher  des  18.  Jhs. 
und  Mönch  des  Ordens  Terceira, 
Vikar  zu  Lissabon  u.  Chordirektor 
im  Kloster  de  Nossa  Senhora  de 
Jesus.     Er  gab  heraus: 

Viudicias  do  Tritono  com  luiin  breve 
exame  theorico-critico  das  legitimas,  soli- 
das,  e  verdadeiras  regras  do  Canto  eccles. 
...  Lisbao  1791  Ferreira.  4«.  VIII, 
92  S.  (Vasconcellos,  Leo  Liepm.  1900, 
Kat.  144). 

.Monte,  Lanibertus,  ist  im 

Chorbuche  3  des  Stiftskapitels  zu  Aachen 
p.  59  mit  einem  Magnificat  6  voc,  p.  191 
mit  Magnum  triumphum  5  voc.  und  p.  193 
mit  Descendi  in  hoiium  meum  5  voc.  ver- 
treten.    Dieselben  sind  1579  geschrieben. 

4  geistl.  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eituer  2 
Nachtrge.). 

Monte,  Lodovico,  aus  Bologna, 
siehe  Milioni,  Pictro:  Vero  e 
facil  modo. 

iMonte,  Philippe  (Filippo)  de, 
Fotis  unter  Phili])pe  de  Mons,  wie 
er  in  keinem  alten  Drucke  zu 
finden  ist.  In  den  Registern  der 
Hofkapelle  zu  Wien  ist  er  Phi- 
lippus  de  Monte  geschrieben.  Ein 
Belgier,  ob  in  Mons  oder  Mecheln 
geb.,  ist  noch  nicht  festgestellt. 
Fotis  und  Straeten  streiten  sich 
darum.  Maldeghem  im  Tresor, 
Jahrg.  10,  1874  überschreibt  eine 
Messe  von  ihm  mit  Philippus  van 
den  Berghen,  ob  aus  eigener  Er- 
findung oder  nach  Vorschrift  des 
Originals,  sagt  er  nicht.  Auf 
seinem  Porträt,  welches  Straeten 
5,  80  reproduziert,  liest  man  „aeta- 
tis  suae  73  anno  1594",  er  war 
demnach  1521  geboren.   Am  1.  Mai 


Monte,  Philippe  de. 


37 


Monte,  Philippe  de. 


1568  wird  er  zweiter  Ksl.  Kapell- 
meister  neben   Yaet   mit   30  Gld. 
monatl.    Gehalt    und    1577    erster 
Kapellmeister,  f  4.  Juli   1603  zu 
Prag    (Köchel   1,    105.   195.   285). 
Nach   Coussemaker  6,  13    war   er 
auch  Schatzmeister  und  Kanonikus 
am  Dome  zu  Cambrai,  wohnte  aber 
nur  vorübergehend   dort.     In   den 
Messen    von    1587    nennt   er  sich 
„Philippus  de  Monte,  ecclesiae  Me- 
tropolitanae  Cameracensis  Canoni- 
cus    et   Thesaurus    et   sacratissimi 
Rudolph!    IL     Imperator,     Chorus 
praefectus".       Bestätigt     demnach 
alle     oben     angeführten     Aerater. 
1592    widmet   ihm    Tib.  Massaino 
sein  Lib.  1.  Cantiones  4  voc.  und 
nennt    ihn    „Philippe    de    Monte 
Canonico     et    Thesauris    Camera- 
censi     (Cambrai)     necnon     S.    C. 
M(ajestatis)  Musicae  praefecto".    In 
der  Dedic.   selbst  bez.  er   ihn  als 
einen  „8enex  venerande"  und  dann 
mit   „Tu   enim    quantumvis    senili 
aetate".      Als    er    starb     war    er 
82  Jahr  alt.    Straeten  5,  80  druckt 
das  Lobgedicht  auf  ihn  von  Elisa- 
beth  Westen   ab.      Er   rauss   sich 
oft  in   Italien    aufgehalten    haben, 
denn     er     war    den    italienischen 
Musikverlegern  wohl  bekannt  und 
unterzeichnet    mehrere    Dedic.    in 
Venedig,  auch  bedient  er  sich  da- 
bei öfter  der  italienischen  Sprache. 
Ein    Urteil    über   seine    Komposi- 
tionen   gebe    ich    in    der    AUgem. 
deutsch,  ßiogr.  Von  seinen  Werken 
lassen  sich  heute  noch  nachweisen 
(geordnet  in  geistliche  und  welt- 
liche Kompositionen): 

Missa  ad  modulnm:  Benedicta  es  6 
voc.  .  .  .  Am  Ende:  Autv.  1579  Chr. 
Plantiuus.  Chorb.  fol.  26  Bll.  [B.  Kgsbg. 
Hofb.  Wien. 

Lib.  1.  Missaruni.  Antverp.  1587  Chr. 
Plantiuus.    Chorb.  in  fol.    7  Mess.    [B.  M. 

Missa  sex  vocum  ad  tonum  Peregrinuni 
facta  ä  . . .  Codex  4  fol.  Chorb.  29  Bll. 
Ms.     [Brieg. 


Missa  super  Mon  cueur  lere  conimande, 
5  voc.  Ms.  in  Freiberg  S.  B.  Joach.  Part. 
Berlin  Kircheninstit.  in  P. 

. .  .  Sacranim  cantiouum ,  c.  6  &  12 
vocib.  quae  vulgo  Motecta  . .  .  Lib.  1. 
Yen.  1585  Gard.  6  Stb.  qu4".  29  Bll. 
[B.  K.     B.  D. 

. . .  Sacrarum  cantionum  c.  6  voc.  quae 
vulgo  Motecta  . .  .  Lib.  2.  Yen.  1587 
Ang.  Gard.  6  Stb.  qu40.  28  Bll.  Dedic. 
in  Prag  unterz.    [Modena:  A.  B.  5  a  et  6  a. 

B.  D.      B.  K.     br.  Mus.  fehlt  6a.      Köln: 

C.  2  A.  T.  B. 

Sacrarum  cantionum  c.  5  vocibus  quae 
vulgo  Motetta  nuncupantur.  Lib.  1.  Yen. 
1572  Scotus.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn. 
[Hofb.  Wien. 

Sacrarum  cantionum  c.  5  voc.  Lib.  2. 
Yen.  1573  Scotus.     5  Stb.     qu40.     [B.  M. 

Sacrarum  cantionum  c.  5  voc.  Lib.  3. 
Yen.  1574  Scotus.  5  Stb.  qu40.  28  Nrn. 
[Hofb.  Wien.     B.  M. 

Sacranim  cantionum  c.  5  voc.  Lib.  4. 
Yen.  1575  figl.  di  Ant.  Gard.  5  Stb.  qu40. 
[B.  M.     B.  B.     B.  D. 

. . .  Sacrarum  cantionum  cum  5  vocib. 
quae  vulgo  Motetta  nuncupantur,  Lib.  5. 
Yen.  1579  haered.  H.  Scoti.  5  Stb.  4". 
[Bologna.     B.  M.     B.  L.     Modena:  A.  5a. 

Sacrarum  cantionum  c.  5  voc.  Lib.  6. 
Yen.  1584  Gardanus.  5  Stb.  qu40.  28 
Nrn.     [B.  D. 

Sacranim  cantionum  c.  5  voc.  Lib.  7. 
Yen.  1600  Gard.  5  Stb.  4».  29  Nrn. 
[Proske,  auch  in  hds.  Part. 

Sacranim  cantionum  c.  4  voc. . .  Lib.  1. 
Yen.  1596  Gardanus.  4  Stb.  qu4o.  29 
Nrn.     [Hofb.  Wien:  B. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  spirituali  a 
6  voci  . . .  Yen.  1583  Gard.  6  Stb.  qii40. 
29  Madr.  In  Wien  gez.  [B.  A.  B.  D. 
Yerona  S.  f :  T. 

...  II  2.  lib.  de  Madr.  spirituali  a  6 
&  7  voci  . . .  Yen.  1589  Gard.  6  Stb. 
qu4''.  22  Madr.  In  Yenedig  gez.  [B.  M. 
Florenz  B.  n.     br.  Mus:  6a. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  spirituali  a  5 
voci  .  .  .  Yen.  1581  Gardano.  5  Stb. 
qu40.  30  Madr.  In  Wien  gez.  [B.  A. 
B.  D. 

Eccellenze  di  Maria  Yergine  descritte 
daireccell.  Sig.  Oratio  Guarguante  Med. 
Fis.  Esposte  in  Musica  dal  ...  A  5  voci. 
Yen.  1593  Gard.  5  Stb.  qu4''.  42  Nrn. 
[Yen.  Marco:  B. 

Chansons,  Ödes  et  Sonets  de  Pierre 
Ronsard  ä  5.  6.  7  pts.  mis  en  musique 
par  .  .  .  Liv.  2.  (Liv.  1  von  Castro.) 
Lovain  et  Anvers  1575  Phalese  et  Beilere. 
5  Stb.      qu4o.      [B.  K.     B.  B:  Superius. 


Monte,  Philippe  de. 


38 


Monte,  Philippe  de. 


B.  M.  fehlt  5  a.  Upsala:  a  Paris  1575: 
A.  T.  B.  5  a. 

La  fiammetta  Canzone  di  ...  insieuie 
altre  Cauzoni  et  Madrigali  vagliissiini  a 
7  voci,  con  uu  Echo  ii  8  . . .  Lib.  1. 
Ven.  1599  Gaidano.  Dedic.  in  Venedig 
gez.  7  Stb.  40.  30  Gosge.  [ß.A:  fehlt 
5a.     B.  D.     B.Fikft:  C.  5a.  6a.     B.K: 

C.  B.    Florenz  B.  n.  fehlt  B.    Bologna:  6a. 
Musica  sopra  il  pa.stor  fido  di  . . .  Oue 

si  contengono  Canzoni,  &  Madrigali  vaghiss. 
. . .  Lib.  2.  a  7  voci.  Ven.  1600  Gard. 
7  Stb.  40.  29  Gesge.  [B.  A.  fehlt  5  a. 
Proske:  6  a.     Oxford  Ch.  Ch.  kompl. 

II  1.  lib.  de'  Madrigali  a  6  voci  di  . . . 
ristamp.  Lib.  1.  Ven.  ]569  Claudio  da 
Corregio.  6  Stb.  riu4".  25  Gesge.  [Hofb. 
Wien  fehl.  C.  6  a.  Venedig  Marco  5  Stb. 
Verona  S.  f :  C.  T.  B. 

—  .  . .  Madr.  6  v.  Von.  1570  Scotto. 
6  Stb.  4".  [B.  B:C.  br.  Mus:A.  Flo- 
renz B.  n.  fehl.  C.  T. 

—  ...  1.  lib.  Madr.  G  v.  rist.  Scotto. 
1574.  6  Stb.  40.  [Bologna:  A.  Modeua 
fehlt  6a.  Verona  S.  f :  6  Stb.  Born  Ce- 
cilia  fehlt  C     br.  Mus.  fehlt  6  a. 

—  Scotto  1582.  6  Stb.  4».  [B.  B: 
C.  A.  B.  B.  D.  B.  Köln:  C.  B.  B.  M. 
Hofb.  AVien :  C  br.  Mus.  Modena.  Bo- 
logna feiil.  T.  6  a.  Von.  Marco  fehl.  C.  A. 
Neapel  CoGs:  fehl.  T.  B. 

—  Ang.  Gardano  rist.  1592.  6  Stb. 
[Rom  Cecilia  fehl.  C.  A. 

—  l'herede  di  Girol.  Scotto  rist.  1573 
(Vogel  glaubt,  dass  es  1594  erschien,  da 
aber  Scotto  im  Sept.  1573  starb,  so  liegt 
kein  Grund  vor  an  1573  zu  zweifeln). 
6  Stb.     [Rom  Ceciha  fehlt  C 

. . .  n  2.  lib.  delli  Madr.  ä  6  voci,  di 
nuouo  da  lui  composti  . . .  Ven.  1569 
Scotto.  Dedic.  in  Wien  1569  gez.  6  Stb. 
4".  29  Madr.  [B.  M.  Mailnnd  Cons:  C. 
Rom  Cecil.  Bologna,  br.  Mus:  fehlt  6a. 
Hofb.  Wien. 

—  1571  ib.     [br.  Mus:  5a. 

—  ristamp.  Scotto's  Erben  1576.  6  Stb. 
40.    [B.  B.     Rom  Cecil.  felüt  T.     Bologna: 

A.  br.  Mus:  C 

—  rist.   ib.  1582.     6  Stb.     4°.     [B.  D. 

B.  Köln:  C  B.  Bologna:  C.  A.  B.  Mo- 
dena. Mantua  A.  G:  5  a.  Vened.  Marco 
fehlt  C.  A.  Florenz  B.  L:  5a.  br.  Mus. 
Glasgow. 

...  II  3.  lib.  de  Madr.  a  6  voci  . . . 
Lib.  3.  Ven.  1576  Ang.  Gardano.  6  Stb. 
qu40.  29  Madr.  [Vened.  Marco.  Rom 
Cecil.  fehl.  C.  A.     Paris  Nat:  A.    Modena. 

C.  P. 

—  ristamp.  ib.  1585.  6  Stb.  [B.  D. 
B.  M.    Bologna  fehlt  6  a. 


...  II  4.  lib.  de  Madr.  a  6  voci.  Ven. 
1580  Ang.  Gard.  6  Stb.  fiu40.  20  Gesge. 
[B.B:T.  B.  D.  B.  M.  Bologna:  B. 
Florenz  B.  n.  fehl.  T.  6  a.  Rom  Cecil. 
fehl.  C.  A.     Paris  Nat:  A.     br.MusiC. 

—  ristamp.    ib.  1589.      [Florenz  B.  n. 

—  ristamp.  ib.  1592.  [Bologna  fehlt  6  a. 
...  II    5.  lib.   de   Madr.   a  6  voci  .  .  . 

Ven.  1584  Ang.  Gard.  6  Stb.  qu40.  28 
Gesge.     [Bologna,     br.  Mus :  C.  T.  B. 

—  rist.     ib.  1585.     [br.  Mus:  A.  5a. 
...  II  6.  lib.  de  Madr.  ä  6  voci.   Ven. 

ib.  1591.  Dedic.  in  Venedig  25/5  1591 
gez.  6  Stb.  qu4".  29  Gesge.  [Bologna: 
A.  T.  5  a. 

...  II  7.  lib.  de  Madi-.  ä  6  voci.  Ven. 
1591  ib.  6  Stb.  (iu4o.  29  Gesge.  Dedic. 
in  Venedig  1.5/10  91  gez.     [B.  B:  B. 

...  II  8.  lib.  de  Madr.  11  6  v.  Ven. 
1594  ib.  Dedic.  in  Venedig  1/1  94  gez. 
6  Stb.     qu4<'.     29  Gesge.     [Bologna:  B. 

La  Ruzina  Canzone  di  Filippo  de  Monte, 
insieme  un'altro  di  Cipriano  de  Rore,  et 
altri  Madrigali  de  diuersi  famos,  autori  a 
6  voce.  Ven.  1591  Gardano.  6  Stb.  4» 
(.siehe  Eitner  1,  1.591  b).  [Kassel.  Proske 
fehlt  T.  6  a.  B.  A.  Modena  fehlt  T.  br. 
Mus:  C. 

Madrigali  a  5  voci  de  ...  Lib.  1. 
Roma  1554  per  Valerie  &  Luysi  Dorici 
fratelli.  5  Stb.  qu4".  26  Gesge.  [Rom 
CeciUa:  T.  A.  B. 

—  Ven.  1560  Scotto.   [Florenz  B.  L:  A. 

—  Ven.  1570  ib.  [Bologna:  C  A.  5a. 
Florenz  B.  L:  C.     br.  Mus.  T. 

—  Vineg.  1576  ib.  [Belog,  br.  Mus : 
C.  A. 

—  ib.  L580.  5  Stb.  40.  [B.  D.  B.M. 
Hofb.  Wien  fehlt  5  a.  Belog.  Neapel 
Cons.    Lincoln  Ch.  L.  kompl.,  T.  def. 

. . .  H  2.  lib.  de  Madrig.  a  5  voc.  .  . 
Ven.  1567  Gardano.  5  Stb.  qu40.  31 
Madr.  Dedic.  in  Venedig  3/3  67  gez. 
[Bologna:  T, 

—  Ven.  1570  Scotto.  5  Stb.  4«.  [Be- 
log: C.  A.  5a.  Rom  Cecil:  B.  br.  Mus: 
C.  T.  B. 

—  Ven.  1576  ib.  rist.     [Bologna. 

—  ib.  rist.  1580.  [B.  D.  B.  M.  Hofb. 
Wien:  fehlt  5a.      Bologna.      Modena:  B. 

i   Neapel  Cons.     Lincoln  Ch.  L.     br.  Mus :  C. 

—  ib.  rist.  1598.     [Florenz  fehlt  B. 
...  II  3.  lib.  delli  Madr.,  a  5  voci,  con 

uno  a  7  nel  fiue.  Ven.  1570  Scotto.  5 
Stb.  4".  20  Madr.  [Belog.  Verona  S. 
f:  T.  Rom  Cecil:  A.  B.  br.  Mus:  A. 
T.  5  a. 

—  rist.  ib.  1573.  [Bologna:  B.  5a. 
Florenz  B.  L:  C.     br.  Mus:  B. 

—  rist.  ib.  1578.     [Bologna. 


Monte,  Philippe  de. 


39 


Monte,  Philippe  de. 


—  rist.  ib.  1581.  5  Stb.  4P.  [B.  D. 
B.  M.  Hofb.  Wien  fehlt  5  a.  Bologna. 
Modena:  B.      Neapel  Cons.      br.  Mns:  C. 

...  II  4.  lib.  delli  Madr.  ii  5  voei  .  . . 
Vineg.  1571  Scotto.  5  Stb.  4".  32  Madr. 
[Hofb.  Wien.  Florenz  B.  L :  C.  br. 
Mus:  A. 

—  rist.  ib.  1576.  [Bologna.  Bolog. 
Petronio. 

—  rist.  ib.  1581.  [B.D.  B.M.  Hofb. 
Wien:  C  A.  T.  B.     Bolog:  C     Modena: 

B.  Neapel  Cons. 

Madrigali  di  ...  a  5  voc.   Lib.  5.   Ven. 

1574  Gardano.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn. 
Dedic.  in  Wien  gez.  [B.  B:T.  B.D. 
B.M.     Bolog.     Modena.     Paris Nat:  A. 

—  rist.  ib.  1592.  [Amst:  B.  Bolog. 
fehlt  B. 

. . .  n  6.  lib.  delli  Madr.  a  5  voci.    Ven. 

1575  Gardano.  5  Stb.  qu4«.  29  Nrn. 
Dedic.  in  Prag  gez.  [Hofb.  Wien :  C. 
Florenz  B.  n:  C  A.  T.  5a.     CR  5  Stb. 

—  rist.  ib.  1588.  [Hofb.  Wien:  T.  B. 
5  a.     Bologna,     br.  Mus. 

...  U  7,  lib.  delli  Madr.  ä  5  voci  .  .  . 
Ven.  1578  Gard.  5  Stb.  qu40.  24  Madr. 
Dedic.  in  Wien  gez.  [Hofb.  Wien.  Mo- 
dena: A. 

—  rist.  1583  ib.  [B.D.  B.M.  Proske: 
T.  Belog,  fehlt  5a.  Florenz  B.  n:  C.  T. 
5  a.  Brüssel:  B.  5a.  Paris  Nat:  A.  br. 
Mus:  C.  A.  T. 

. . .  L'ottavo  lib.  delli  Madrig.,  a  5  voci 
.  . .  Vineg.  1580  Scotto.  5  Stb.  40.  29 
Madr.  [B.D.  B.M.  B.  Kgsbg:  C. 
Brüssel  fehlt  A.  Hofb.  Wien.  B.  K. 
Modena.  Bolog:  C.  A.  Vened.  Marco 
fehlt  A.     Neapel  Cons. 

—  rist.  1586,  ib.     [Bologna. 

. . .  H  9.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Vineg. 
1580  Scotto.  5  Stb.  4^.  29  Gesge.  DecUc. 
in  Prag  gez.  [B.  D.  B.  M.  B.  K.  Hofb. 
Wien.  B.  Kgsbg :  C.  Bolog.  Modena. 
Neapel  Cons.     br.  Mus.  fehlt  A. 

...  n  10.  lib.  deUi  Madr.,  a  5  voci 
. . .  Vineg.  1581  Scotto.  5  Stb.  4°.  28 
Madr.  dedic.  in  Wien.  [B.  D.  B.  M.  B. 
Kgsbg:  C.  Bolog.  fehlt  A.  Florenz  B. 
R:  A.  5  a  mit  falschem  Titelbl.  Hofb. 
Wien.  Rom  Cecil.  Rom  Casanat:  C-  B. 
5  a.     Modena:  B.     Neapel  Cons.     br.  Mus, 

C.  P. 

.  . .  L'vndecimo  lib.  delli  Madr.  ä  5  v. 
. . .  Ven.  1586  Gard.  5  Stb.  qu40.  28 
Nrn.  Dedic.  in  Prag  gez.  [B.  B :  B. 
B.D.     Bologna  fehlt  5a. 

...  II  12.  lib.  delli  Madr.  ä  5  v.  .  .  . 
Ven.  1587  Gard.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn. 
Dedic.  in  Prag  gez.  [B.  D.  Hofb.  Wien: 
T.  B.  5  a. 


...  II  13.  üb.  delli  Madr.  ä  5  v.  .  .  . 
ib.  1588.  5  Stb.  qu40.  26  Nrn.  [B.  A. 
B.  B:  B.  B.D.  Hofb.  Wien:  T.  B.  5  a. 
Modena.     Bolog:     fehlt  5a. 

...  II  14.  lib.  delli  Madr.  ä  5  v.  .  .  . 
ib.  1590.  5  Stb.  qu4o.  29  Nrn.  Dedic. 
in  Wien  gez.  [Hofb.  Wien:  T.  B.  5a. 
Modena  fehlt  B.     br.  Mus :  5  a. 

II  15.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  .  .  . 
Ven.  1592  Gai-d.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn. 
In  Venedig  unterz.  [B.  B :  B.  Bolog. 
br.  Mus.  fehlt  A. 

II  16.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  . . .  ib. 
1593.  5  Stb.  qix4".  29  Nrn.  Dedic.  in 
Venedig  gez.     [B.  B.     Bologna. 

...  II  17.  lib.  delli  Madr.  ä  5  v.  .  .  . 
ib.  1595.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn.  In 
Venedig  dedic.  [B.  B :  B.  Bologna.  Flo- 
renz B.  n:  A. 

. . .  H  18.  üb.  de  Madr.  a  5  v.  . . .  ib. 

1597.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn.  In  Vened. 
dedic.     [B.B:  B. 

...  II  19.  lib.  delli  Madr.  ä  5  v.  . .  ib. 

1598.  5  Stb.  qu40.  29  Nrn.  In  Prag- 
dedic.     [B.  B:B.     Bologna  fehlt  5  a. 

...  II  1.  üb.  de  Madr,  a  4  voci  .  .  . 
Ven.  1562  Ant.  Gard.  4  Stb.  qu40.  31 
Madr.  Dedic.  in  Neapel  gez.  [Verona 
S.  f.     Florenz  B.  L:  T. 

—  rist.  1586  Scotto.  4  Stb.  4«.  [Hofb. 
Wien. 

...  II  2.  Üb.  delli  Madi'.,  a  4  v.  .  .  . 
Vineg.  1569  Scotto.  4  Stb.  4".  31  Nrn. 
In  Neapel  dedic.  [Bologna:  C.     br.Mus:T. 

—  rist.  1585  Scotto.  [Hofb.  Wien. 
Bologna. 

11  3.  lib.  de  Madr.  ;\  4  v.  di  . . .  ristamp. 
Ven.  1585  Scotto,  4  Stb.  4^.  29  Nrn. 
dabei  eine  von  cle  la  Oostena,  p.  31. 
[Hofb.  Wien.  Bolog.  Florenz  B.  n:  C. 
A.  B.     Neapel  Cons:  C.  T.  B. 

...  II  4.  lib.   de   Madr.   a  4  v.     Ven. 

1581  Gardano.  4  Stb.  qu40.  21  Madr. 
Dedic.  in  Wien.  [B.M.  Bolog.  Ven. 
Marco:  C.  T.  B.  Brüssel:  C.  T.  B.  Paris 
Nat:  A.     C  P.  4  Stb. 

—  rist.  ib.  1588.  [Wolfenb.  Bolog. 
Neapel  Cons:  C  T.  B. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  3  voci.   Ven. 

1582  Gardano.  3  Stb.  qu4*>.  29  Madr. 
[B.  B.     Bolog. 

84  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner 
1).  Ferner  in  Stef.  Felis  Lib.  3  Motett. 
1591  p.  19:  Ave  virgo  gratiosa  5  voc.  — 
In  desselben  6.  lib.  de  Madrig.  1591  p.  7 : 
AI  discioglier  d'un  groppo.  —  In  Scotto's 
2.  lib.  de  Madr.  1567:  Si  dolcemente  e 
anior.  Donna  da  bei  vostr'  occhi.  —  In 
G.  B.  Mosto's  1.  üb.  fiore  deUa  Ghirlanda 
1577:  Caro  pegno  del  oielo.   Amor  m'ac- 


Monte,  Philippe  de. 


40 


Monte,  Philippe  de. 


cende.  —  In  Vincenti's  Musica  de  div. 
autori  1584:  Crudel  aspro  dolore  8  v.  — 
In  Yonge's  Musica  transalpina  1588:  1. 
Per  diviua  bellezza  4  v.  2.  In  quel  parte 
del  ciel  5  v.  3.  Per  divina  bellezza  2.  p. 
—  In  P.  Bozi's  Giardinetto  1588:  Caro 
dolce  niio  3  v.  —  In  Ang.  Gardano's 
Dialoghi  music.  1590,  5  Gesge.  zu  7,  8 
u.  10  Stim.  —  In  Aniadino's  Florindo 
1593 :  Poi  che  piu  volte  5  v.  —  In  Pha- 
lese's   Paradiso   löOii:    Tu   nii   piagasti  a 


morte  5  voc. 


In  Phalese's  Ghirlanda 


1601:  S'io  ti  segno.  fii  mi  dicesti.  — 
In  Ang.  Gardauo's  I  diporti  1601  fünf 
Gesänge  mit  II  Verno  überschi'ieben.  — 
In  Orfeo  Vecchi's  Scelta  de  Madr.  1604: 
Che  fai  alma  (Tu  es  gloi'ia).  Tall'hor  tace 
2.  p.  —  In  Moliuaro's  Faticho  spirit.  Lib. 
1.  1610:  Se  giainai  teui])0  (0  beate  Lau- 
renti)  und  im  2.  Buch  1610:  4  Motetten 
mit  Italien.  Text.  —  In  La  Hele's  Messen- 
Samlwk.  1577  eine  6stim.  Messe. 

In  neuen  Ausg.  17  Gesge.   (Eitner  2). 

Manuscripte : 

In  B.B: 

Ms.  Z15.  Chorbuch,  16.  Jh.  Fol.  66. 
Missa  6  voc.  sup.  Nasce  la  pena  mia. 
Schluss  fehlt. 

—  Z25.  Chorbuch,  16.  Jh.  Fol.  30 
Missa:  Anchor  che  col  partire  4  v.  — 
Fol.  166.  Missa  6  voc.  (Disc.  d.  d  eis  d 
f  e). 

Ms.  14,  670.  Part,  neuerer  Ild.  Missa 
5  voc.    (Cant.  1 :  d.  g  d.  e  f  e  d  c  b  a). 

—  Z27.  Part,  von  1624.  Enth.  31 
Motetten  zu  5—8  Stim.  auf  S.  273  ff. 
313  ff.  337  ff.  371  ff.  440  ff. 

—  Z28.  Part,  von  1599.  S.  123: 
Laudate  Dnum.  3  voc. 

—  W34,  359—60  in  Part.  Beati  qui 
habitant  5  v.  Nou  turbetur  cor  vestruni 
5  voc. 

12612.     Ad  te   levavi   5  v.  1583.  P. 

L821.    Madrigale  6  v.  del  libro  9.  P. 

—  Z32.  Lautenbuch  des  16.  Jhs.  S. 
146:  Priucipio  deUa  Battaglia. 

In  B.  Breslau  (siehe  Kat.)  9  Messen 
und  6  Motetten. 

In  B.  Zw.  (s.  Kat.)  1  Messe  u.  2  Mot. 

786  in  B.  Prosle,  Motetten,  Tenor 
fehlt  (8  Stb.) 

In  B.  A:  6  Canz.,  1  Magnif.  und  1 
Messe,  s.  Kat. 

B.  Danxi'u :  Missa  sup.  Nasce  la  pena 
mia,  6  voc.  Nr.  7  im  Ms.  Mus.  qS9 
a— f.  6  Stb.  qu40.  Ebd.  Nr.  9  Missa  sup. 
Cum  Sit  omnipotens  6  voc.  —  Nr.  41, 
Tulenmt  Duum.  6  voc.  c.  2.  p. 

In  B.  M.    4  Missae    1.   super  Aspice 


Dne.  6  voc.  2.  sup.  Benedicta  es  6  et 
8  voc.  3.  sup.  Si  ambulavero  6  v.  4. 
sup.  Ad  te  levavi  5  v.  in  Chorb.  —  4  Mo- 
tett.  und  1  Litania  7  voc.  in  Part.  —  5 
Motett.  in  Talnüatur.  —  1  Madrigal. 

In  Proske  774.  786.  813  u.  879  aller- 
lei Gesge. 

In  B.  L.  5  Mot.  5—7  voc.  (siehe  Kat.). 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15606  in  Part.  2 
Missae:  sup.  Ad  te  levavi,  5  voc.  Si 
ambulavero,  6  voc.  Die  1.  Messe  auch 
Ms.  18486. 

—  15946.     Chorb.  Hofb.  Wien: 
Missa  sup.    Mon  coeur  le  recominauda, 

5  voc,    fo.  94. 

Missa  sup.  Nasce  la  pena  mia,  6  voc. 
fol.  119. 

Missa  s.  n.  (Disc.  a.  a  a  a  c.  h  a  g  a 
a  g.)  6  voc.    fol.  144. 

—  15948,  ib.  Chorbuch: 

Missa  s.  n.  6  voc.  dieselbe  wie  vor- 
her,    fo.  1. 

Missa  sup.  Quando  lieta  speray  5  v. 
fo.  23. 

Missa  sup.  Ultimi  miei  sospiri,  6  voc. 
fo.  48. 

Missa  s.  n.  6  voc.  (Disc.  Pause  d  f  f 
g  g  b  c  d  0  f  c).     fo.  149. 

Missa  pro  defunctis  5  voc.    fo.  206. 

—  15  951,    ib.  Chorb.  des  16.  Jhs: 
Missa  s.  n,    (Disc.  d.  d  e  fis  g.  f  e  d  c 

h  a  h.  c  d.).   fo.  1. 

Missa  sup.  Cum  tu  omnipotens,  6  voc. 
fol.  28. 

Missa  sup.  Cara  la  vita  mia,  5  voc. 
fo.  91. 

Mis.sa  s.  n.  8  voc.   fo.  183. 

—  16194,  ib.  Chorb.  16.  Jhs.  Missa 
sup.  Nasce  la  pena  mia  6  voc.  fo.  33 
(wie  Ms.  15945).  Missa  8  voc.  (Di.sc.  g 
h  a  a  h  c  d  c  h  a  h)   fo.  75. 

Ambraser  Samlg.  in  Uofb.  Wien,  Chorb., 
16.  Jh.  Missa  de  Sancta  Trinitate  4  voc. 
Nr.  4. 

—  16693  ib.  Chorb.  Asperges  me  5 
voc.   fo.  33. 

—  19189  ib.  Chorb.  Nr.  34:  Domine 
Jhesu  Christe,  5  voc. 

Ms.  Codex  in  der  Salvatorkapelle  der 
Kirche  S.  Maria  auf  dem  Capitol  in  Rom 
enth.  4  Messen  (u.  1  von  Lassus).  Com- 
mer,  Mus.  sacr.  Bd.  24  druckt  eine  da- 
von ab. 

Bologna  (Kat.  2,  169),  P.  eines  geistl. 
Satzes.  Kat.  2,  466:  Stella  quain  vide- 
rant,  7  voc.   P. 

In  1881  des  R.  C.  of  Mus.  3  Madr.  in 
Stb.  Ein  anderes  in  1940  und  1943.  2 
Madr.  u.  1  Mot.  in  Lautentab.  in  1964. 

Im  br.  Mus.  Ms.  238  P.  von  2  Madrig. 


Monte,  Eyckaert  de. 


41 


Monteclair. 


Monte,  Ryckaert  de,  Lautenist 
am  Hofe  Ks.  Karl  V.  um  1530 
(nach  Straeten). 

Monte,  Tilinianns  de,  tritt  im 
Mai  1471  als  päpstl.  Sänger  ein 
und  ist  bis  1475  zu  verfolgen. 
1473  ist  sein  Name  Worst  ge- 
schrieben (Viertelj.  3,  230  ff.). 

Monteacuto,  Martin  us  de,  1522 
päpstl.  Sänger  (Viertel].  3,  259). 

MontecalYo,  Ricardo  de,  1475 
bis  76  päpstl.  Sänger  mit  6  Gld. 
Gehalt  (Viertelj.  3,  231). 

Monteeeneri,    D.    Benedetto, 

Vikar  an  S.  Michele  in  Boco  im 
Anfange  des  17.  Jhs.,  nur  bekannt 
durch  ein 

Coucerto  a  voce  sola  in  Adr.  Banchieri's 
3.  lib.  di  nuovi  pensieri  ecclesiastici  1613, 
Bl.  30. 

Monteclair,   Michel  Pignolet 

de,  geb.  um  1666  zu  Chaumont 
en  ßassigny,  gest.  im  Sept.  1737 
in  seinem  Landhanse  bei  St.  Denis. 
Knabensänger  an  der  Kathedrale 
zu  Langres,  wo  er  auch  seine 
Studien  machte.  Nachdem  er  an 
verschiedenen  Kirchen  der  Provinz 
Dienste  geleistet  hatte,  engagierte 
ihn  der  Prinz  von  Vaudemont  als 
Musikmeister  und  nahm  ihn  als 
Begleiter  mit  nach  Italien.  1700 
lebte  er  in  Paris  und  wurde  1707 
im  Orchester  der  grofsen  Oper  als 
Contrabassist  angestellt.  Am  1. 
Juli  1737  wurde  er  pensioniert 
(Fetis).  Er  war  ein  tüchtiger  Kom- 
ponist und  hat  theoretische  und 
praktische  Werke  hinterlassen.  An 
Opern  sind  bekannt: 

Les  festes  de  l'ete,  Opera -ballet  en 
3  actes  et  un  prologue,  repres.  12/6  1716. 
Paris,  Chr.  Ballard.  Part.  fol.  [Upsala. 
Paris  l'opera.  C.  P.  Brüssel.  Paris  Nat. 
in  2.  Ausg.     br.  Mus. 

Jephte,  ti'agedie  lyrique  (tiree  de  l'ecri- 
ture  sainte)  eu  5  actes  et  un  prologue, 
repres.  28'2  1732  (et  remise  lT33j.  Paris, 
Boivin.  P.  fol.  [Brüssel.  C.  P.  Brüssel 
Cons.    Paris  Nat.    Dresd,  Mus. 


—  2.  edit.     [Paris  l'opera.     Paris  Nat. 

■ —  3.  edit.  augmentce,  ib.  Part.  232  S. 
[B.  Wagener.     Paris  Nat.     br.  Mus. 

2  Motets  im  Ms.     Paris  Nat. 

Cantates  fran(,-aises  et  italiennes.  Liv. 
1—3.  Paris  1709  —  1717.  [Paris  Nat. 
Paris  Arsenal.     B.  Hbg.  Liv.  1-2.     C.  P. 

Cantates  a  1  et  ä  2  voix  et  avec  Sin- 
fonie ...  2.  liv.  Paris,  grav.  par  Du 
Plessis.     fol.     7  Cant.     [br.  Mus.     C.  P. 

4  Cantates  im  Ms.  P.  1.  Le  depit. 
2.  Le  Triomphe.  3.  La  Badine.  4.  La 
niort  de  Didon.     [Fundort  fehlt. 

Brunetes  anciens  et  modernes  appro- 
priees  ä  la  flute  trav.  av.  uue  basse  d  acc. 

1.  recueil  cont.  12  suittes,  qui  peuvent 
aussy  se  jouer  sur  la  Flute  a  bec,  sur  le 
V.,  Hautb.  et  autres  iustrument.  Paris. 
4".     [Rostock.     C.P. 

Serenade,  ou  Concert,  divise  en  3  suites 
de  pieces  pour  les  V.,  Fl.  et  Haut-bois 
composees  d'airs  de  fanfares,  d'aires  ten- 
dres,  et  d'aires  cbampestres,  propres  a 
danser,  par  .  .  .  Pai'is  1697  Chrstph. 
Ballard.  3  Stb.  qul».  [Ilofb.  Wien : 
Dessus  1.  2.     Paris  Nat.  kompl. 

6  Coucerts  pour  2  Flütes  seules.  Paris. 
[C.  P.     Paris  Nat. 

Methode  pour  apprendre  la  musique, 
avec  plusieurs  le^^ons  ä  une  et  deux  voix 
divisees  en  4  classes.  Paris  1700.  4*^. 
[Paris  Nat.     Bibl.  der  Stadt  Rennes. 

Fetis  sagt:  es  giebt  eine  2.  Ausg.  von 
1737. 

Noxivelle  methode  pour  appi'endre  la 
musique  pai'  des  demonstrations  faciles, 
suivies  d'un  grand  nombre  de  lecous  ä  1 
et  ä  2  voix,  avec  des  tables  qui  facilitent 
Fhabitude  des  transpositions ,  dediee  ä 
M.  Couperin.  Paris  1709  l'auteur.  4". 
64  S.  [B.  B:  Paris  chez  Foucault.  fol. 
B.  Wagener.  Dresd.  Brüssel.  Glasgow. 
Paris  Nat.  Paris  Mazariu.  Stadtb.  Amiens. 
Stadtb.  Rennes.     Stadtb.  Ronen.     Bologna. 

Eine  2.  Ausg.  soll  nach  Fetis  1736  er- 
schienen sein. 

Methode  facile  pour  apprendre  a  jouer 
le  "Violon  avec  un  abrege  des  Principes 
de  musique  necessaires  pour  cet  Instru- 
ment. Paris  (1711)  Foucault.  kl.  qu4'^. 
25  S.     [B.  Wagener.     Paris  Nat. 

Nach  Fetis  erschien  eine  2.  Ausg. 
Paris  1736. 

Principes  de  musique.  Divisez  en  4 
parties.  Paris  1736.  fol.  (vielleicht  ist 
dies     die     von    Fetis     vorher     erwähnte 

2.  Ausg.).  [B.  B.  ohne  Jahr.  Glasgow. 
Stadtb.  Besanyon.     br.  Mus.  s.  a. 

Eine  Chanson  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2 
Nachträge). 


Monteiro. 


42 


Montemayor,  Cristoforo. 


Monteiro,  Joao  Meiides,  geb. 
zu  Evora  in  Portugal  im  16.  Jh. 
Studierte  unter  Manuel  Mendes. 
Die  zerstörte  Bibl.  zu  Lissabon  be- 
safs  einige  seiner  Kompositionen 
im  Ms.  (Vasconcellos). 

Moiitella,  GrioYanni  Domenico, 

aus  Neapel  geb.  Im  Drucke  von 
1594  nennt  er  sich  einen  Laute- 
nisten der  Kgl.  Kapelle  zu  Neapel, 
auch  Romano  Micheli  führt  ihn 
in  seiner  Musica  vaga  als  Mitglied 
der  Kgl.  Kapelle  an.  Florimo  1,  69 
bez.  ihn  als  Organisten,  Harfenisten 
und  Lautenisten.  Da  das  Werk 
1602  sein  Schwanengesang  genannt 
wird,  so  muss  er  wohl  1601  oder 
1602  gestorben  sein.  Seine  ^Yerke 
erschienen  noch  bis  1612,  Vogel 
giebt  zwar  hie  und  da  einen  Aus- 
zug aus  den  Dedic,  doch  ist  bei 
der  Unterschrift  nie  der  Name  des 
Schreibers  genannt.  Bei  Nr.  9  von 
1604  (Vogel  1,  498)  heifst  es  aber 
„me«  Madrigali  ä  4  voci''  und 
dies  kann  doch  nur  der  Autor 
selbst  schreiben,  dagegen  müssen 
den  Dedic.  zufolge  die  Werke  von 
1607  ab  von  anderen  herausgegeben 
worden  sein,  wie  auch  der  Titel 
zum  2.  Buch  4stim.  Madrigali  aus- 
sagt. Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

Lamentationes  et  alia  ad  officium  heb- 
dom.  sanctae  4  voc.  Napoli  1602  Jo.  Jac. 
Carlinus.  4  Stb.  40.  16  Nrn.  [Cap. 
Later. 

Moteetorum  5  voc.  Hb.  1.  Napoli  1603 
Vitalis.     5  Stb.     fol.     [Florenz  B.  n. 

Psalmi  ad  completorium  octo  et  qua- 
tuor  voc.  Napoli  (s.  a.)  SubtUis.  [Flo- 
renz B.  n:  B. 

1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Napolitauo.  Napoli  1594  (1595?)  stam- 
pata  dello  Stigliola  ä  Porta  regale.  5  Stb. 
40.  23  Nm.  In  der  Dedic,  gez.  Napoli 
28/6  94,  teilt  er  mit,  dass  dies  sein  erstes 
AVerk  sei.     [Modena.     Bologna:  C. 

2.  lib.  de  Madrig.  a  5  voci  di  .  .  . 
Ven.  appr.  G.  Vincenti.  Dedic.  mit  16  9 
1596  gez.   5  Stb.   4».   21  Nrn.   [Modena. 


3.  lib.  de  Madrig.  a  5  voci  di  . . .  Nap. 
1G02  G.  Jac.  Carlino.  5  Stb.  4».  21 
Madr.     [Florenz  B.  n:  C.  B.  oa. 

4.  lib.   de  Madr.   a  5  v.   di  ...     Nap. 

1602  ib.  5  Stb.  4».  21  Madr.  [Florenz 
B.  n.  A.  T.  B.  5  a.    Neapel  Cons :  C  A.  B.  5  a. 

5.  lib.   de   Madr.   a  5  v.  di  . . .     Nap. 

1603  Ant.  Face.  5  Stb.  4".  21  Madr. 
[Florenz  B.  n:  A.  T.  B.  5a. 

6.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  . . .     Napoli 

1603  Jo.  Felix  Paduan'  incidit.  5  Stb.  4». 
21  Madr.  [Florenz  B.  n:  C.  A.  B.  5  a. 
Neapel  Cons:  C.  T.  5a. 

7.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  . . ,  Napoli 
1605  G.  B.  Sottile.  5  Stb.  4P.  21  Madr. 
[Florenz  B.  n:  A.  T.  5  a.  Neapel  B.  n:  A. 
br.  Mus. 

8.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  di  . . .  Napoli 
1607  Sottile,  per  Scipione  Bonino.  5  Stb. 
40.  21  Nrn.  [Hofb.  Wien.  B.K:C.  A. 
T.  B.     Neapel  Cons:  A.  T.  B. 

1.  lib.  de 'Madrig.  a  4  voci  di  . .  .    Nap. 

1604  Sottile.  4  Stb.  4«.  21  Madr.  [Flo- 
renz B.  n:  B.     Neapel  Cons:  C.  A. 

2.  lib.  de  Madr.  a  4  voci  di  . . .  Rac- 
colti  e  dati  in  luce  per  Gio.  Fr.  Benna. 
Nap.  1607  stampa  di  Sottile.  per  Scip. 
Bonino.  4  Stb.  4".  21  Madr.  [Bologna: 
B.     Neapel  B.  n:  A.     br.  Mus:  T. 

3.  lib.  di  Villanelle  a  4,  et  Arie  ä  2 
voci.  Di  . . .  Nap.  1613  Gargano  & 
Nucci. . .  P.  Paolo  Riccio  libr.  4  Stb.  4". 
21  Madi-.     [Florenz  B.  n:  T.  defect. 

4.  lib.  di  VillaneUo  a  4  v.  di  . . .  Nap. 
1612  Carlino.  4  Stb.  4".  21  Madr. 
[Florenz  B.  u:  T.  B. 

Siehe  auch  Montelli,  Mico. 

Montelli,  .  .  .  Die  Bibl.  der 
Musikfr.  in  Wien  besitzt: 

3  Terzetti  per  Fl.  Va.  Vcl.  —  3  Trios 
per  Fl.  Clarinette  et  Alto.  Er  lebte  viel- 
leicht noch  im  18.  Jh. 

Montelli,  Mico. 

In  Ancina's  Tempio  armonico  von  1599 
die  Madrigale:  Deh  tram'  in  pace.  —  Ri- 
fondi  ä  Talma  mia.  —  S'al  tiio  felice 
sguai-do.  —  0  Vergine  Maria.  —  Aprimi 
'1  petto.  —  Vergin  donna  del  ciel  3  voci. 
—  In  Arascione's  Nuove  Laudi  ariose 
1600  p.  34  ein  Ge.sg.  zu  4  Stirn.  Der 
Kat.  Bologna  2,  350  u.  im  Reg.  klammert 
den  Namen  Domenico  MonteUa  ein,  dem- 
nach mixsste  er  derselbe  wie  der  vorher- 
gehende Giovanni  Domenico  MonteUa  sein. 

Montemayor,  Cristoforo.     In 

Ancina's  Tempio  armonico  von 
1599  befinden  sich  die  Gesänge: 
Sorgi  dal  sonno  c.  2.  p.  —  0  Donna 


Montemayor,  Francisco. 


43 


Monteverdi,  Claudio. 


gloriosa  3  voc.  und  in  Arascione's 
Nuove  Laudi  ariose  1600  auf  pag.  4, 
17,  22  u.  29  vier  Gesge.  zu  4  Stirn. 

Montemayor,  P.  Fr.  Francisco, 

ein  Spanier  des  17.  Jhs.  Ein  Re- 
quiem 8  voc.  im  Eslava  (Eituer  1). 
3Ionte-3I6r,  Jorge  de,  geb.  um 
1520.  Micbaud  erwähnt  seiner  um 
1552  in  Portugal  lebend,  gest.  zu 
Turin  den  26.  Febr.  1561.  Yas- 
concellos  widmet  ihm  einen  länge- 
ren Artikel  und  feiert  ihn  als  be- 
deutenden Musiker,  ohne  ein  Werk 
von  ihm  namhaft  machen  zu  können. 


Montenclos, 


bekannt  durch: 


Eobert  le  Bossu,  ou  trois  soeurs.  Yaude- 
ville  en  1  acte  par  la  Citoyenne  . . .  Repres. 
sur  le  theatre  Montansier-Vaiietes,  le  22. 
Pluviuse  au  7  (1.  Febr.  1799).  Paiis  chez 
l'auteur  an  7.  8*^.  Nur  Textb.  in  Schwe- 
rin F. 

Monte  Negro,  Domenico,  gab 

das  Samlwk.  heraus: 

II  1.  lib.  deUe  YiUanelle  a  3  voci  di . . . 
E  altri  Auttori  Nouamente  composte  . . . 
Yen.  1590  Yincenti.  3  Stb.  8».  27  Ge- 
sänge von  Gasp.  Locatelli,  MetaUo  19,  Ag. 
de  Mitis,  Dom.  Montenegro  2,  Giorg. 
Montenegro,  Gio.  de  Piccoli,  Oratio  San- 
guigno  2  (siehe  das  Reg.  bei  Yogel  1,  500). 
[Hofb.  ^'ien.     Rom  Cecilia:  B. 

Montenegro,  Oiorgio, 

in  obigem  Samlwk.  von  Monte  Negro 
der  Gesang:  Fuggimi  pur  3  voc. 

Monte  dell'Olmo,  Girolamo  da, 
siehe  Grirolamo. 

Monte  regali,  s.  Eustachius. 

Monteriso,  Criuseffo,  Sopranist 
an  der  Hof  kapeile  in  Wien  mit 
700,  dann  1400  Gld.  Gehalt  vom 
1.  Okt.  1716  bis  1.  April  1749; 
wird  Pension.,  ist  aber  von  1756 
bis  1769  wieder  als  Sänger  ver- 
zeichnet (Köchel  1). 

Monterotundo,  Hannibal  de, 
1545—1551  Sänger  am  St.  Peter 
in  Rom  (Yiertelj.  3,  277). 

Montesano,  Alfonso,  da  Maida, 
sein  Geburtsort  im  Neapolitanischen. 
Er  gab  heraus: 

Madrigali  a  5  voci  di  Don. . .    Lib.  1. 


Napoli  1622  Ottav.  Beltrano.  5  Stb.  40. 
21  Madr.,  dabei  3  von  Franc.  Oemino. 
[Bologna:  C.  T.  B. 

Montesardo  (Monte  Sardo,  Monti- 
sarduus,  Monsardus),  (xirolamo  del, 

war  um  1608  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale  zu  Fano  (römische  Pro- 
vinz). 1612  lebte  er  in  Neapel, 
nach   der  Dedic.    und  gab  heraus: 

Ecclesiastici  Concentus;  Yna.  2.  3.  4. 
5,  &  8.  vocibus  canendi.  Cum  Basso  ad 
Organum.  Opera  8.  Yen.  1608  Ang.  Gar- 
danus. 5  Stb.  40.  22  Gesänge.  [B.  Br. 
fehlt  Bc]  Obiges  Amt  und  Namenvaiian- 
ten  nach  dem  Titel. 

Amphiteatmm  angelicum  divinaium  can- 
tionum  1.  2.  3.-8.  voc.  Op.  12.  Yen. 
1612  Yincentius.     [B.  M:  B. 

In  alten  Samlwk.  4  Motet.   (Eitner  1). 

I  lieti  giorni  di  Napoli  concertini  ita- 
liani  in  aria  spagnuola  ä  2,  e  3  voci  con 
le  lettere  dell'Alfabeto  per  la  Chitarra 
Madrigal  etti,  et  Arie  gi-avi  passaggiate  ä  uua, 
e  due  voci  per  cantare  alla  Tiorba,  Graue- 
cimbalo,  Arpa  doppia,  &  altri  Istrum.  Di 
. . .  Op.  11.  NapoH  1612  Gargano  &  Nucci. 
Ad  instanza  di  P.  P.  Riccio.  Dedic.  gez. 
in  Neapel  am  1/3  1611.  Er  ging  also 
nicht  nur  nach  Neapel,  um  den  Druck 
zu  leiten,  sondern  muss  daselbst  gelebt 
haben.  1  vol.  in  4».  40  S.  19  Gesge., 
dabei   ein   Franc.  Lamharcli.     [Glasgow. 

Fetis  nennt  ihn  einen  Guitarristen,  der 
zu  Florenz  geb.  und  auch  dort  lebte  (sie?) 
und  herausgab:  Nuova  inventione  d'inta- 
volatura  per  sonare  i  balletti  sopra  la 
chitarra  spagnuola,  seuza  numeri  e  note. 
Firenze  1606.  4°.  Die  B.  der  Musikfr. 
in  Wien  besitzt  ein  Exemplai-,  doch  ist 
der  Autor  Montessardo.,  Oirolamo^  ge- 
zeichnet. 

In  B.  Br.  im  Ms.  ein  Puer  qui  natus 
est  nobis,  s.  Kat. 

Montevenuti,  Carlo,  geb.  zu 
Faenza;  um  1727  wurde  er  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Ro- 
vigo,  wo  er  auch  um  1737  starb. 
Fetis  zeigt  von  ihm  an: 

Sonate  da  chiesa  a  piü  stiiiraenti.  Bo- 
logna. Eine  andere  Ausgabe  erschien  bei 
Roger  in  Amsterdam. 

Montererdi  (in  alten  Drucken 
fast  durchweg  Monteverde),  Clau- 
dio, geb.  im  Mai  1567  zu  Cre- 
mona,  getauft  am  15.  Mai,  gest. 
29.  Nov.  1643  zu  Venedig.    Schii- 


Monteverdi,  Claudio. 


44 


Monteverdi,  Claudio. 


1er  des  Marc'Ant.  Ingegnieri.  Mit 
16  Jahren  trat  er  bereits  als  Kom- 
ponist auf.  Er  war  auch  ein  treff- 
licher Violaspieler.  Kurz  vor  1590 
hielt  er  sich  einige  Zeit  in  Mai- 
land auf,  wo  er  besonders  durch 
sein  Yiolaspiel  Bewunderung  er- 
regte. In  demselben  Jahre  tritt 
er  in  den  Dienst  des  Herzogs  von 
Mantua,  anfänglich  mutmafslich  als 
Violaspieler  und  Sänger  und  erst 
1602  als  Kapeilmeister.  Schon 
vor  1595  hatte  er  sich  mit  der 
Sängerin  Claudia  Cattaneo  ver- 
heiratet, doch  schon  1007  starb 
sie.  Nach  dem  Tode  des  Herzogs 
Vincenz  vorliefs  er  1612  Mantua 
und  ging  zu  seinem  Vater  in  Cre- 
mona,  erst  am  19.  Aug.  1613 
wurde  er  zum  Kapellmeister  an 
S.  Marco  in  Venedig  gewählt  mit 
einem  Gehalte  von  300  Dukaten, 
der  1616  auf  400  erhöht  wurde.*) 
Erst  im  Jahre  1632  trat  er  in  den 
Priesterstand.  Eine  ausführliche 
mit  Dokumenten  reich  versehene 
Biographie  von  Dr.  E.  Vogel  be- 
findet sich  in  der  Viertel].  3.  Jhrg. 
S.  315,  dort  findet  man  auch  die 
von  anderen  heriührenden  Biogr. 
verz.  Ferner:  Daviri,  Notizie  biogr. 
di  Cl.  M.  Mondovi  1885.  —  Liud- 
ner  2,  33  u.  36.  —  Briefe  in  La 
Mara  1,  51.  —  Im  Caffi  1,  56. 
215.  2,  135.  169.  225.  —  Florimo 
1,  115.  —  G.  Eoberti  Biogr.  in 
Ricordi's  Gazzetta  mus.  1890,  566 
(M.  f.  M.  23,  18).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  nachweisbar 
(im  Vogel  chronologisch  mitgeteilt 
S.  407  u.  S.  416  die  Texte  alpha- 
betisch geordnet;  hier  nach  dem 
Inhalte  geordnet  in  geistliche  und 
weltliche  Gesänge): 

Sanctissimae  Virgini  Missa  senis  voci- 
bus  ac  Vesperae  pluribus  decantandae 
cum    nonmülis     sacris    concentibus    .  .  . 

*)  1  Dukaten  etwa  3,35  M. 


Paul  V.  dedic.  Yen.  1610  Ämadinus.  8 
Stb.  4".  B.  gen.  in  fol.  1  Messe  u.  a. 
[B.  Br.     Rom  Casan:  T.     Bologna. 

Messa  a  4  voci,  et  Salmi  a  una,  duo, 
tre,  quattro,  cinque,  sei,  sette  &  otto  voci, 
concertati,  e  parte  da  cappella,  &  con  le 
Letanie  della  B.  V. . .  Yen.  1650  Aless. 
Vincenti.  9  Stb.  4».  Dudic.  vom  Ver- 
leger, 1  Messe  u.  a.  [B.  Br.  Rom  Casan. 
Bologna  fehlen  AI.  C2. 

Selva  morale  et  spirituale  di  . . .  Ven. 
1641  B.  Magni.  10  Stb.  dabei  2  Y.  u. 
Bc.  in  4".  1  Messe,  Messeuteile,  Mo- 
tetten, Psabnen,  Hymnen,  Magnif.,  Salve 
regina,  ineistens  begleitet  mit  V.  Viola 
u.  Posaunen.  [B.  Br.  Bologna.  MusikCr, 
Wien.     Brässel  ohne  C2.  VI.  Bl. 

Madrigali  spirituali  a  4  voci,  posti  in 
musica  da  .  .  .  Brescia  1583  Vinc.  Sabbio, 
ad  instanza  di  Pietro  Bozzola,  bbr.  in 
Cremona.  4  Stb.  4".  21  Gesge.  [Bo- 
logna: B. 

Aquilino  Coppini  legte  unter  M.'s  Ma- 
drigale lateinischen  Text  unter  und  gab 
sie  unter  dem  Titel  heraus: 

Musica  tolta  da  i  Madrigali  di  Cl.  M., 
0  d'altri  autori  a  5  iV  G  voci,  e  fatta 
spirituale  da  A.  C.  Accadeniico  Inquieto 
. . .  Milane  1Ü07  Ag.  Tradate.  7  Stb.  4». 
24  Gesge.,  von  Monte  Verde  11,  Adr. 
Banchieri,  Andr.  Gabrieli  2,  Rugg.  Gio- 
vanelli  6,  L.  Marenzio,  G.  M.  Nanino, 
Orat.  Vecchi  2.  [Mailand  Ambr.  Bologna. 
Die  Partito  von  lull  in  Cremona  B.  gov. 

—  Das  2.  Euch  enthält:  Montev.  8, 
G.  P.  Cima  2,  G.  Croce,  G.  P.  Flaccomio 
2,  Rugg.  Giovanolli  4,  L.  Marenzio,  Cl. 
Merulo,  Flam.  Trcsti.  [Maild.  Ainbr.  6 
Stb.    4». 

—  Das  3.  Buch:  della  Musica  di  Cl. 
M.  a  5  voci  . .  .  1609  ib.,  enth.  20  Gesge. 
nur  von  Cl.  M.  [Maild.  Ambr.  6  Stb. 
Gent.  U.  B:  Basso. 

In  Manuscripten: 

B.  B.  Ms.  58,  Missa:  In  illo  tempore 
6  V.  P.  —  13  Motett.,  1  Magnif.,  1  So- 
nata sopra  Sancta  Maria  f.  Ge.sg.  u.  Instr. 
aus  1610.  —  Ms.  89,  Confitebor,  5  voc, 
Magnif ic,  4  voc.  aus  1644.  —  Ms.  T7  u. 
39"geisti.  Gesge.  in  P.  —  14570  Samlbd. 
Part.  Nr.  10,  Resurrexit  de  sepulcro, 
Concerto  ä  8:  2  C.  A.  2  T.  B.  2  V.  Bc. 
4  Bll.  —  AV103  Nr.  1705:  Crucifixus 
4  V.    P. 

Ms.  in  Upsala  in  Tabulatui-part.  1. 
Confitebor  tibi,  C.  5  V.  Org.  2.  Pascha 
celebranda  5  v.  2  V.  3.  Resurrexit  et 
sepulchro,  7  v.  4  Viele,  Bc.  4.  Beatus 
vir  6  voc,  2  Y.  Bc.  in  40. 

In  B.  Br.  2  Motett.  im  Ms. 


Moüteverdi,  Claudio. 


45 


Monteverdi,  Claudio. 


Ms.  in  Kremsmünster  L.  Bd.  4  p.  205: 
Litauea  6  voc  c.  org. 

Ms.  Cap.  sistina,  Cod.  107,  Missa  in 
honorem  B.  M.  V. 

Ms.  Proske,  28  Gesge.  im  Ms.  967  u.  974. 

Ms.  B.  Kassel  fol.  öl  u.  57:  Laudate 
pueri  6  voc.    —   Presso  ua  fiume  7  voc. 


L'Orfeo,  favola  in  musica  da  . . .  ra- 
presentata  in  Mantova  l'auuo  1607.  .  . 
Yen.  1609  Amadino.  fol.  100  S.  [B.  B. 
Rom  Cecilia.  Modeua.  Genua  üuiv.- 
Bibl. 

—  1615  ib.,  rist.  fol.  52  Bll.  [B.  Br. 
Brüssel.  London  Buckingh.  Palast.  Ox- 
ford Bodleian.     Brüssel  Cons.  in  Kopie.  P. 

—  Neue  Ausg.  im  10.  Bde.  der  Publi- 
kation. —  Eine  Kopie  nach  1615  in  B.  B., 
W80. 

Combattiniento  di  Taucredi  e  Clorinda, 
Ms.  AVSO  Nr.  960,  B.  B. 

Ballo  deiringrate  von  Rinuccini  1608. 
Textb.  Florenz  B.  n.  Die  Musik  in  Ma- 
drigale guerrieri  1638  erhalten. 

Arianna  von  Einuecini  1608.  Nur  das 
Lamento  d'Arianna  erhalten  im  Samhvk: 
Ilmaggio  fiorito,  Orvieto  1623  ohne  Autor 
(Vogel  851.  415).  Ex.  in  Bologna.  Ferner 
legte  M,  später  einen  lat.  Text  unter  und 
nahm  es  in  die  Selva  morale  1641  auf. 
Im  6.  üb.  de'Madr.  1614  befindet  sich 
ein  Teil  des  Lamento  in  5stim.  Bear- 
beitung. Ein  Textbuch,  Ven.  1640,  in 
Bologna. 

—  Lamento  d'Ariana  del  ...  Et  con 
due  lettere  amorose  in  genere  rapresen- 
tatiuo.  Ven.  1623  Magni.  1  vol.  4». 
29  S.     [Gent  U.  B. 

—  Der  vollständige  Lamento  in  der 
Originalnotierung,  85  Verse,  ist  hds.  in 
Florenz  B.  n.  (Vogel  352).  Ms.  W49 
Nr.  664  in  B.  B.  eine  Kopie. 

L"incoronazione  di  Poppea.  Opera  di 
Buseuella  in  3  atti  e  prologo.  Ms.  439 
P.  in  Ven.  Marco,  1642  komponiert.  Ein 
Satz  daraus  in  M.  f.  M.  33  Beilage  zu  4/5. 

Die  in  der  Hofb.  zu  Wien  befindliche 
Oper:  11  ritorno  d'ülisse  kann  nicht  mit 
Sicherheit  M.  zugeschrieben  werden.  Ms. 
18763  (Vogel  404). 

Verloren  gegangene  Opern:  1.  Madda- 
lena,  ein  geistl.  Schauspiel,  gedichtet  von 
Andreini,  komp.  von  Muz.  Effrem,  Salom. 
Rossi,  Ales.  Guivizzani  u.  M.  4  Bll.  in 
Bologna,  s.  Kat.  3,  7.  2.  La  fiuta  pazza 
Licori ,  1627.  3.  Intermezzi  und  der 
Tomeo  für  Parma  1628.  4.  I  cinrpie 
fratelli,  Souetti  di  Giulio  Strozzi.  Textb. 
in  Florenz  B.  n.  von  1628.  5.  Proserpina 
rapita  von  Strozzi,  1630  aufgef.  6.  L'Adone 


1639.  7.  Nozze  d'Enea  con  Laviuia  1641. 
8.  II  ritorno  d'Ulisse  in  patria  1041.  Nr. 
6  u.  7  die  Textb.  in  der  Marcus-Bibl. 


Madrigali  a  5  voci  di  . . .  Cremonese, 
discepolo  del  Sig.  Marc'Ant.  Ingigueri. 
Nouamente  . . .  Lib.  1.  Ven.  1587  Ang. 
Gardano.     5  Stb.    (iu40.    21  Madr.    [B.D. 

—  II  1.  Hb.  de  . . .  rist.  Yen.  1607 
Ales.  Eaverii.  5  Stb.  4P.  21  Nra.  [B.B: 
C.  B.    Bologna. 

—  rist.  Ven.  1621  B.  Magni.  [Proske 
fehlt  B.  Modena.  Rom  Casan:  C.  B.  5  a. 
Oxford. 

II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  (wie  beim 
1.  Buche).  Ven.  1590  Gard.  Dedic.  in 
Cremona  gez.  5  Stb.  ([w-i'^.  21  Madr. 
[Hofb.  Wien:  T.  B.  5a.     br.Mus:  5a. 

—  rist.  Ven.  1607  Raverii.  [B.  B:  C 
B.  Bologna.  Rom  Casan:  C.  B.  5a. 
Lincoln  Ch.  L.     br.  Mus.  kompl. 

—  Ausg.  von  1609  in  einem  Kat.  von 
Rev.  G.  Goddard.     Loud.  1878.     S.  8. 

—  rist.  B.  Magni  1621.  [Proske  fehlt 
B.     Bolog:  T.     Oxford  Ch.  Ch. 

II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  . . .  Ven. 
1592  Amadino.  5  Stb.  4«.  20  Madr. 
[Bologna. 

—  rist.  ib.  1594.  [Wolfenb:  T.  Bo- 
logna. 

—  rist.  ib.  1600.     [Bologna. 

—  rist.  ib.  1604.  [B.  K.  Bolog:  C. 
T.  5a.     br.Mus:  B. 

—  rist.  ib.  1607.  [B.B:  C.  B.  Rom 
Casan:  C.  B.  5a. 

—  rist.  ib.  1611.     [Bologna. 

—  Di  Cl.  M. . .  Con  ii  Bc.  per  il 
Clauicembano ,  Cittharoue  (?)  ed  altro  si- 
mile  istroni.  Anversa  1615  P.  Phalesio. 
6  Stb.     qu40.     [ß.  D.  f.  Bc.      AVolfenb.  f. 

A.  5a.     Gent:  Bc.  Oxford  Ch.  Ch.  6  Stb. 

—  rist.  B.  Magni  1621.  5  Stb.  4». 
|B.  Hbg.  Proske  f.  B.  Modeua.  Bolog: 
T.     br.Mus:  5a.     Oxford  5  Stb. 

II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  di  .  .  . 
Ven.  1603  Amadino.  5  Stb.  4".  20  Nrn. 
[Ferrara  B.  com. 

—  rist.  ib.  1605.     [B.  B :  B.     Florenz 

B.  R:  5a. 

—  rist.  ib.  1607.     [B.B:  C.  B. 

—  rist.  ib.  1011.  [Rom  Casan:  C.  B. 
5  a.     Lincoln  Ch.  L. 

—  rist.  ib.   1615.     [Bologna. 

—  Con  il  Bc.  per  il  Clauicembano, 
Citharone,  ed  altro  simile  istrom.  Anversa 
1615  Phalesio.    6  Stb.    fiu40.     [Wolfenb: 

C.  T.  B.      Brüssel  f.  5  a.  Bc.       R.  C.  of 
Mus.  f.  5  a.  Bc.      Oxford  Ch.  Ch.  6  Stb. 

—  rist.  1622  B.  Magni.  5  Stb.  4». 
[Proske  f.  B.     Bolog:  T.     Oxford  Ch.  Ch. 


Monteverdi;  Claudio. 


46 


Monteverdi,  Claudio. 


—  Phalesio,  c.  Bc.  1644,  wie  1615. 
6  Stb.    qu40.    [Brüssel:  C.  5a.  Bc. 

II  5.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . , . 
Col  Bc.  per  il  Clauicembano  Chitarrone 
ed  altro  simile  istrom.  fatto  particolar- 
mente  per  li  sei  Ultimi,  &  per  li  altii  a 
beneplacito  . . .  Ven.  1605  Amadino.  6 
Stb.  40.  19  Nrn.  [B.  A.  f.  C.  B.  ß:B. 
B.  K.  Belog:  Bc.  Ferrara  B.  com.  f. 
Bc.  Mailand  B.  A:  Bc.  Verona  S.  f. 
br.  Mus :  Bc. 

—  rist.  Amadino  1606.    [Mailand B.  A: 

A.  T.  B.     Korn  Casau  :  C.  B.  5  a. 

—  rist.  ib.  1608.  [B.B:  C  B.  Brüs- 
sel.    Bolog:  f.  Bc. 

—  rist.  ib.  1610.     [Bolog:  A.  Bc. 

—  rist.  ib.  1611.     [Bolog:  C  T.  ß. 

—  rist.  ib.  1613.     [G.P. 

—  rist.  ib.  1615  col  Bc.  [Biiissel  f. 
5  a.  Bologna.  Verona  S.  f:  A.  T.  br. 
Mus:  C. 

—  Anversa  1615  Phalesio.  6  Stb. 
qu4o.  [Wolfenb:  C  T.  B.  B.  D.  f.  Bc. 
Gent  U.  B:  Bc.      Oxford  Ch.  Ch.  6  Stb. 

—  B.  Magai  1620.  [B.  B :  A.  Bc.  ß. 
Hbg.      Proske:  Bc.      Bologna.      Ferrara 

B.  c:  Bc.     Modena.     Oxford  Ch.  Ch. 

H  6.  üb.  de  Madr.  a  5  voci  con  uno 
Dialogo  a  7,  con  il  suo  Bc.  . . .  Ven. 
1614  Amadino.  6  Stb.  4«.  18  Madr., 
die  letzten  4  „concertato".  [Bologna. 
Biiissel  f.  5  a. 

—  rist.  ib.  1615.     [Bologna. 

—  rist.  B.  Magni  1620.  [B.  B:  A.  Bc. 
B.  Hbg.  Proske  f.  B.  Bologna.  Rom 
Casan :  C.  B.  5  a.  Ferrara  B.  c :  Bc.  br. 
Mus.     Oxford  Ch.  Ch.     Paris  Nat. 

—  rist.  Anversa  1639  Phalesio.  6  Stb. 
qu4*'.     [Amst:  5  a. 

Concerto  7.  lib.  de  Madr.  AI.  2.  3.  4. 
et  6  voci,  con  altri  generi  de  Canti,  di 
. . .  Ven.  1619  B.  Magni.  6  Stb.  40.  39 
Gesge.  beginnt  mit  einer  Symphonia.  [B. 
Hbg.  Bologna.  Florenz.  Ferrara  B.  c: 
Bc.     Verona  S.  f:  C.  A.  T. 

—  ib.  1622.  [Bologna:  B.  Vened. 
Marco:  B.     Verona  S.  f:  C.  B. 

—  ib.  1623.  [B.B:  A.  Bc.  Bolog: T. 
Vened.  Marco:  C.  T.  5a.  Bc.  Verona  S. 
f'  5  a.  Bc. 

'  —  ib.  1628.  [Proske  f.  B.  Brüssel. 
C.P:  A.  5a.  Bolog:  C.  B.  Vened. 
Marco:  A.  Bc.     Oxford  Ch.  Ch. 

—  ib.  1641.  [B.  Br.  B.  B.  Bolog. 
Maild.  Ambros:  f.  T. 

Madrigali  guerrieri,  et  amorosi  con  al- 
cuni  opuscoli  in  genere  rappresentatiuo, 
che  saranno  per  breui  Episodij  irä  i  canti 
senza  gesto.  Ldb.  8.  di  . . .  Ven.  1638 
Ales.     Vincenti.     9    Stb.     4».     29    Nrn. 


[B.  Br.  B.Hbg.  B.  B.  f.  Bc.  Upsala: 
f.  Bc.     Bologna.     Vened.  Marco  f.  Bc. 

Madrigali  e  Canzonette  a  2,  e  3,  voci, 
del  ...  Lib.  9.  Ven.  1651  Ales.  Vin- 
centi. Dedic.  vom  Verleger.  4  Stb.  4''. 
35  Gesge.  [B.  Br.  Bolog.  Vened.  Marco : 
T.  ß. 

Canzonette  a  3  voci  di  . , .  Lib.  1. 
Ven.  1584  Vincenzi  et  Amadino.  Dedic. 
in  Cremona  mit  Monte  Verde  unterz.  3 
Stb.  8».  21  Gesge.  [B.  M.  Bolog:  C. 
br.  Mus :  B. 

Scherzi  musicali  a  3  voci  di  raccolti 
da  Giulio  Cesare  Monteverde  suo  fratello, 
et  nouamente  . . .  Con  la  Dichiaratione  di 
ima  Lettera,  che  si  ritrova  stampato  nel 
5.  Libro  de  suoi  Madrigali  . . .  Ven.  1607 
Amadino.  1  vol.  fol.  40  S.  18  Gesge., 
dabei  2  vom  Herausgeber.     [Bologna. 

—  rist.  ib.  1609.  [B.  B.  Bologna. 
Rom  Cecilia.     Venedig  Museo  civ. 

—  rist.  ib.  1615,  3.  irapressione.  fol. 
38  S.     [Oxford  Ch.  Ch.     Rom  cap.  Julia. 

—  rist.  ib.  3.  impress.  (?)  [C.  P.,  einst 
B.  Borghese. 

—  B.  Magni.  1628.     [br.  Mus. 
Scherzi  musicali  cioe  Arie,  &  Madrigali 

in  Stil  recitatiuo,  con  una  Ciaccona  A  1. 
&  2.  voci,  del  ...  Raccolti  da  B.  Magni. 
Ven.  16.32  Magni.  10  Gesge.  1  vol.  in 
40.     52  S.     [Bibl.  Bolin  in  Breslau. 

Dedications  -  Abdrucke  obiger  Werke 
teilt  Vogel  1  und  der  Kat.  2  vmd  3  der 
B.  Bologna  mit.  Vogel  1  giebt  auch  in 
Anmerkungen  diejenigen  Gesänge  an,  die 
sich  oft  mit  and.  Text  in  alten  Samlwk. 
finden. 

42  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner 
1).  Ferner  1  Litania  a  6  voci  in  Lor. 
Calvi  3.  —  In  G.  B.  Bonometti's  Par- 
nassus  1615  eine  Motette  zu  2  Stim.  u. 
Bc.  —  In  Fr.  Sammaruco's  Sacri  affetti 
1625 :  Ego  dormio  a  Sopr.  e  B:  —  4  Mo- 
tetten in  Giul.  Ces.  Bianchi's  Motett. 
lib.  1,  1620.  —  In  P.  Lappi's  Coucerti 
sacri  1623  ein  3  stim.  Gesg.  nach  dem 
Madrig.  „Vaga  su  spina  ascosa".  —  Ecce 
sacrum  paratum  in  PhU.  Fr.  Böddecker's 
Sacra  Partitura  1651  p.  34.  —  In  Magni- 
Gardano's  Motetti  a  voce  sola  1645:  Ve- 
nite  videte.  —  In  Gasp.  Casati's  Raccolta 
di  Motett.  1651  eine  Mot.  —  In  G.  B. 
Camarella's  Madrig.  1633  zwei  Nrn.  — 
In  Am.  Franzoni's  In  nuovi  fioretti  1607 
eine  Nr.  —  In  C.  Milanuzzi's  Quarte 
Scherzi  1624  \ier  Gesge.  —  In  Ant. 
Morsolir.o's  1.  lib.  Canzonette  1594  vier 
Gesge.  —  In  Phalese's  II  HeUcone  1616: 
Lumi  mei,  cari  lumi.  —  In  Rocchiani's 
U  maggio  fiorito  1623  aus  dem  Lamento: 


Monteverdi,  Francesco. 


47 


Montgaultier. 


Lasciatemi  morire.  —  In  Andi-eini's  Mu- 
siche  per  la  Maddalena  1617  der  Prolog 
und  ein  Eitornello  f.  Instr.  ä  5  von  M. 
—  In  G.  B.  Ala's  Lusciuia  1633  ein 
Tonsatz. 

Mss.  in  B.  B.  W  85  Nr.  980/981:  2 
Madr.  5  v.  in  P. ;  in  Ms.  14  690  dieselben. 

Ms.  B.  M.  3  Madr.  .5  voc.  in  P. 

In  Modena  1  Cautata  per  voce  sola  c. 
Bc.  in  den  28  Bden.  Cantate. 

Tq  Brüssel  2289.  Samhvk.  Madr.  in  P. 

1  Mad.  im  Ms.  238  des  br.  Mus.  in  P. 

22  Gesänge  in  neuen  Ausg.  (Eitner  1) 
exclusive  der  Oper  Orieo,  siebe  dort.  — 
Ferner:  Straccianü  piu'  il  core,  5  voci. 
Mil.,  Eicordi. 

Von  der  Abhaudliujg  Seconda  pratica 
oder  Melodia,  overo  seconda  pratica  mu- 
sicale  ist  nicbts  erbalten.  1633  beschäf- 
tigte er  sich  eingehend  mit  ikr  (Vogel 
394). 

Ein  Brief  im  Facs.  vom  26/2  1621  aus 
Venedig  (Bertolotti  79). 

Dr.  Vogel  besitzt  die  meisten  Werke 
M.'s  in  eigener  bds.  Partitur. 

Jlonteyerdi,  Fraucesco,  Solm 
des  Claudio,  geb.  1600  zu  Mantua, 
studierte  in  Padua  und  Bologna 
Jura,  doch  zog  ihn  die  Musik  mehr 
an  als  die  Wissenschaft.  Schon 
1615  erhielt  er  von  den  Proku- 
ratoren zu  Venedig  am  20.  April 
eine  Belohnung  für  geleistete 
Dienste  als  Sänger  bei  Festlich- 
keiten am  S.  Marco  von  12  Buk. 
(Caffi  2,  35).  1619  trat  er  in  den 
Orden  der  Padri  Carmelitani  Scalzi 
riformati  zu  Mailand  (Yiertelj.  3, 
373).  162]  sang  er  zu  Venedig  in 
der  Marcuskirche  ein  Solo  seines 
Vaters  bei  der  Trauerfeierlichkeit 
zu  Ehren  des  Grofsherzogs  Cosi- 
mo  n.  von  Toscana  (1.  c.  377). 
Später  wurde  er  nach  Caffi  am 
1.  Juli  1623  am  S.  Marco  als 
Sänger  angestellt  (1.  c.  378). 

Als  Komponist  ist  er  nur  vertreten 
durch  2  Gesäuge  in  C.  Milanuzzi"s  Quarto 
Scherzi  1624:  Ahi  che  morir  mi  seuto  uud 
Ama  pur  Ninfa  gradita  für  1  Stirn,  und 
GuitaiTe. 

Monteverdi ,    Giidio    Cesare, 

Bruder  des  Claudio,  geb.  1573  zu 
Cremona,  bildete  sich  zum  Musiker 


aus  und  kam  an  den  Hof  zu  Man- 
tua ( Viertel].  3,  317  ff.  siehe  Reg.). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Affetti  Musici  Lib.  1.  di  . .  .  Ne  quali 
si  contengono  Motetti  h  una,  2,  3,  4  & 
6  voci.  Col  modo  per  concertarli  ueU' 
Basso  per  l'organo  . . .  Ven.  1620  B. 
Magni.  Dedic.  Francesco  Gonzaga.  7  Stb. 
40.  25  Gesge.  mit  lat.  Texte.  [B.  Frkft., 
Reg.  im  Kat. 

1607  gab  er  die  Scherzi  musicali 
Claudio's  mit  einer  Vorrede  heraus,  ab- 
gediTickt  im  Vogel  1,  .515,  daiin  zwei 
3stim.  Gesge.  von  ihm  1.  Deh  chi  tace, 
il  bei  pensiero  S.  31.  2.  Dispiegate  guance 
amate.  ^  In  Am.  Frauconi's  I  nuovi  fio- 
retti  1607:  Occhi  nidi  d'amore  3  voc.  c.  Bc. 

Vogel  in  Viertel]'.  3,  350  erwähnt  4 
Intermezzi,  von  denen  das  4.  von  obigem 
komponiert  ist.     Musik  verloren. 

Monteze,  Camillo,  ein  franzö- 
sischer Musiker  des  18.  Jhs.,  gab 
heraus : 

6  Sonates  pour  le  Clave(;'in  ou  forte 
piano.  Grave  p.  Mad.  Oger.  Paris,  Le 
Duo.  fol.  (Nach  dem  Magazin  1781.) 
[B.  B. 

Ferner  werden  Bearbeitungen  aus 
Gluck's  Armide  für  Klavier,  V.  u.  Fl.  an- 
gezeigt. 

Moiitfaiieoii,  Bernhard  de,  ein 

gelehrter  Benediktiner,  geb.  17. 
Jan.  1655  im  Schlosse  de  Soulage 
in  Languedoc,  gest.  21.  Dez.  1741 
zu  Paris.  In  seinen  Werken  fin- 
den sich  auch  Nachrichten  über 
die  alte  Notation  und  Instrumente 
(Näheres  im  Fetis  und  Forkel's 
Literatur  p.  471). 

Montferini,  . . . 

machte  sich  1782  durch  6  Partien  füi' 
Clarinetten,  Oboen,  Hürner  und  Fagott 
im  Ms.  bekannt  (Gerber  1). 

Montferrato,  Natale,  siehe  Mon- 
ferrato. 

Montfort,  Corneille  de,  siehe 
Brockland. 

Montgaultier,  . . .  unbekannter 
Komponist,  von  dem  die  National- 
bibl.  zu  Paris  3  Werke  besitzt; 

La  puissauce  de  Bacchus,  cantatille. 
Paris.  —  Le  reveil  de  Venus,   cantatille. 


Montgeroult. 


48 


Monti,  Henrico  de. 


Paris.    —    Les    adieux    h   la   melancolie, 
cantatille.    Paris. 

Montgeroult,  Madame  Helene 
de  Nei'Yode,  Comtesse  de  Char- 
nay^  geb.  2.  März  1764  zu  Lyon, 
gest.  20.  Mai  1836  zu  Florenz. 
Schülerin  von  Hulmandel  und 
Dussek.  Kam  1786  nach  Paris 
und  zeichnete  sich  als  Pianistin 
aus.  Während  der  Eevolution  lebte 
sie  in  Berlin  und  gab  dort  1796 
Sonaten  heraus,  kehrte  aber  später 
wieder  nach  Paris  zurück.  18.35 
verlebte  sie  den  Winter  in  Florenz 
und  beendigte  dort  ihr  Leben 
(Fctis).  Derselbe  verz.  6  Werke 
Klavierpiecen  und  1  Gesangswerk 

nebst  dem  Schul -Werke: 

Cours  complet  pour  renseignement  du 
forte-piauo ,  conduisant  progressivement 
des  Premiers  eleineiits  aux  plus  gi'andes 
difficultes.  Paris,  .lanet  et  Cotelle.  3  voll, 
in  fol.     [ein  Ex.  besals  einst  Leo  Liepm. 

Sonates  de  clavecin  . .  1800,  im  Be- 
sitze des  Conserv.  zu  Paris. 

Monthau,Sylvaiii  de,  Orchester- 
direktor zu  Strafsburg  um  1803, 
gab  nach  Gerber  3  Sonaten  f.  Pfte. 
zu  Paris  heraus. 

Monthly  Mask,  siehe  Masqiie 
und  die  Nachträge: 

The  Monthly  Mask 

of  Vocal  niusic,  or,  the  newest  songs 
made  for  the  theatres  &  other  occasions 
for  the  year  170.3.  Part.  Loud.  1703. 
fol.     [R.  C.  of  Mus.  fehlt  der  Dezember. 

Monthhf  Mask  (The).  The  whole  vo- 
lume  compleat  the  M.  M.,  cout.  aU  the 
choicest  songs  bj'  the  best  masters.  Made 
for  the  play-houses,  publick  consorts  . . . 
for  the  year  1704.  London,  fol.  Von 
1720 — 22  erschienen  10  folgende  Nrn. 
[Glasgow.    E.  C.  of  Mus.  von  1704—1722. 

In  der  Privatbibl.  des  Sir  John  Stainer 
in  Oxford  (Kat.  1891  gedr.)  befindet  sich 
Seite  54  ein  ähnlich  betiteltes  Samlwk: 
Monthhj  Masque  (The);  or,  an  Enteiiain- 
ment  of  Musick.  Consisting  of  four  cele- 
brated  songs,  set  for  the  V.  Fl.  and 
Hai-psich.,  by  the  best  Masters.  Dublin 
c.  17.Ö6  Mainwaring.     20  Nm.     fol. 

Monti,  Alessandro,  Lebenszeit 
unbekannt. 


Die  Bibl.  der  Kgl.  Musikalien  -  Samlg. 
in  Dresden  be.sitzt  von  ih)n  im  Ms.  480 
eine  Aria  a  Soprane  con  strum.  P.  qufol. 

Monti,  Antonio,  da  Prato,  Or- 
ganist am  Dome  zu  Mailand  139.5, 
am  10.  Juni  angestellt.  Erhielt 
jährl.  48  Gld.,  sp.  50  Gld.  und  ist 
noch  bis  1416  erwähnt  (Muoni  24). 

Monti,  Gabriele,  Sänger  am 
Hofe  zu  Modena  um  1598  (Vai- 
drighi  12,  18). 

Monti,  Oaetano,  geb.  zu  Fusig- 
nano  bei  Ferrara  gegen  1740;  er 
war  der  Bruder  des  Dichters  Vin- 
cenzo  i\Ionti  und  starb  zu  Neapel 
um  1816.  Florimo  4  verzeichnet 
ihn  1758  als  Sänger  am  Theater 
nuovo  zu  Neapel  und  als  Kom- 
ponist der  Opern: 

1.  11  Cicisbeo  discacciato,  Commedia, 
Napoli  1777  und  2.  La  Fuga,  Com.  ib. 
1777.  3.  II  Molaforbici  1782.  4.  Lo 
Studente  1783.  .5.  Le  donne  vendicate 
1796,  sämtlich  Komedien  im  Theat.  nuovo 
gegeben.  Dann  im  Teatro  del  fondo  zu 
Neapel:  6.  11  Geloso  sincerato,  Farsa  1779 
im  Herbst  und  7.  La  donna  fedele,  Com- 
media, 1784,  1.  Sept.  Nachweisbar  sind 
von  ihm  noch: 

La  Contadina  accorta.  Intermezzo  ä 
5  voci.  Part.  2  Bde.  iiufol.  [Dresd.  Mus. 
Ms.  487. 

Le  donne  vendicate,  opera,  Ms.  P. 
[Neapel  Turch. 

Ms.  359  im  br.  Mus:  Arien  und  Duette 
in  P. 

Monti,  Henrico  de,  geb.  gegen 
1758  zu  Padua,  bildete  sich  zum 
Musiker  aus,  ging  nach  Wien,  Prag 
und  liefs  sich  später  in  Edinburgh 
und  dann  in  Glasgow  in  Schott- 
land als  Musiklehrer  nieder,  wo  er 
noch  1830  lebte.     Er  gab  heraus: 

The  Self-taught  Musician ;  a  treatise  on 
music.  Edinburgh  1796.  8''.  [Glasgow] 
und  als  Gegner  von  Logier's  Methode  (wie 
Fetis  sagt):  Strictures  on  Mr.  Logier's 
svsteni  of  musical  educatiou.  By  H.  de 
Monti.  Glasgow  1817  W.  Turnbiül  & 
C.  J.  A.  de  Monti.  8".  [Brüssel  6314. 
Glasgow. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  auch  Werke 
eines  H.  de  Monti,  doch  gehört  dieser  der 
Mitte  des  19.  Jhs.  an. 


Monti,  Noferi. 


49 


Montii,  J  . . .  M 


Monti,  Noferi,  scheint  ein  Buch- 
händler gewesen  zu  sein,  der  1657 
zu  Florenz  lebte  und  folgendes 
"Werk  drucken  liefs: 

Scelta  di  laude  spirituali,  raccolte  de 
piü  divote  e  virtuose  persone.  Di  nuovo 
stampate,  e  ricorrette  coa  l'aggiuuta  della 
3.  parte.  Ad  instanza  di  Noferi  Monti. 
Firenze  1657  G.  F.  Barbetti.  120.  [Brüs- 
sel 1325. 

Monti,  Pandolfo,  aus  Modena, 
Sänger  am  Hofe  daselbst  um  1600, 
geht  1601  nach  Polen  (Yaldrighi 
12,  19.  60). 

Monticelli,  Angelo,  ein  Sopra- 
nist, geb.  gegen  1715  zu  Mailand, 
gest.  in  Dresden  um  1764.  Er 
sang  zu  Neapel,  Wien  und  Lon- 
don.*) Genaueres  wissen  wir  nur 
über  seine  Stellung  in  Wien; 
Köchel  1  Terz,  ihn  vom  1.  Jan. 
1733—1740,  wo  er  abging,  aber 
1741  wieder  eintrat  und  bis  1760 
zu  verfolgen  ist,  Fetis  Angaben 
sind  von  wenig  Wert.  Er  lässt 
ihn  zuletzt  in  Dresden  an  der 
Oper  debütieren,  durch  Hasse  heran- 
gezogen. Wie  ich  sehe,  hat  sich 
Fetis  durch  Fürstenau  1,  141  ver- 
führen lassen,  der  einen  Angelo 
Maria  Monticelli  von  1750 — 1765  f 
verz.  Da  aber  der  obige  M.  in 
Wien  zur  Zeit  angestellt  war,  so 
ist  die  Angabe  Fürstenau's  ent- 
weder falsch,  oder  bezieht  sich  auf 
einen  anderen  Sänger,  der  Angelo 
Maria  hiefs. 

Von  Angelo  besitzt  das  br.  Mus.  im 
Ms.  345  einen  Samlbd.  von  Arien,  Duetten 
und  Kantaten,  der  einige  Kompositionen 
von  M.  enthält. 

Montiffni,  siehe  Valette. 
Montillot,  Maiiot  de,   ein  um 

1786   zu  Paris   lebender  Musiker, 


*)  Biirney  4,  559  setzt  das  Jahr  1739 
an,  doch  muss  es  vor  1733  oder  nach  1740 
gewesen  sein,  da  er  während  diesen  Jahren 
in  "Wien  angestellt  war,  doch  könnte  man 
auch  auf  einen  Urlaub  schliefsen. 

Kob.  Eitners  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


von  dem  6  Sinfonien  im  Stich  er- 
schienen (Fetis). 

Montniolin,  ...  ein  Pariser 
Musiker,  der  1797  verschiedene 
Kompositionen  veröffentlichte  (Ger- 
ber 2). 

Montoija,  Pietro,  aus  Spanien, 
1594  päpstl.  Sänger  in  Rom  (Strae- 
ten  6,  455). 

Monton,  Pierre,  war  Säuger 
an  der  Hofkapelle  Louis  XII. 
(f  1515),  wie  Fetis  im  Artikel  Di- 
vitis  nach  einem  Dokument  mitteilt. 

Montorio  (Montoro),  Antonio, 
lebte  vielleicht  in  Neapel,  denn 
die  Bibl.  des  Conservatorio  Tur- 
chiüi  besitzt  von  ihm: 

Nuraa,  a  2  Canti  con  piü  strumenti. 
Ms.  in  P.  —  Im  Conservat.  zu  Mailand 
unter  Auf.  Montoro:  7  Sinfonie  per  2  V. 
2  Ob.  e  B.  Stb.  im  Ms.  —  6  Pastoraü 
per  2  V.  e  B.  Stb.  Ms.  —  Inno:  Che 
^iva  Fernando,  per  2  Sopr.  c.  2  Corni, 
2  Clarinet.  e  Fag.  —  Nach  allen  An- 
zeichen lebte  er  an  der  "Wende  des  18. 
Jhs.  bis  ins  19.  hinein, 

Montout,  ...  ein  Pariser  Kom- 
ponist, der  1783  sechs  Trios  f. 
Güitarre,  V.  u.  B.  als  oeuvre  1 
herausgab  (Gerber  1). 


Montreuil 


Im    Laborde 


eine  Chanson  (Eitner  2  Nachträge). 
Vielleicht  derselbe,  der  1458  bis 
1460  unter  Jo.  Moiitreul  als  päpstl. 
Sänger  mit  monatl.  8  Gld.  verz. 
ist,  dann  wieder  von  1470—1493 
unter  Montreul  (Viertel]'.  3,  228 
bis  246). 

Montserrate,  Andr.,  siehe  Mon- 
serrate. 

Montü,  J  . . .  M  . . .,  gab  am 
Ende  des  18.  Jhs.  heraus: 

Six  Ariettes  avec  Tacc.  de  Güitarre 
(poesies  de  Metastasio)  . . .  liv.  1.  Hbg., 
J.  A.  Boehme.     qufol.     [Schwei'in  F. 

Ein  A.  Montii,  der  sich  Mitglied 
der  Akademie  Philharmonie  zu 
Bologna  nennt,  gab  heraus: 

Numeration  harmonique,  ou  echeUe 
d'arithmetique,  pour  servir  ä  l'explication 
des    lois    de    l'hai'monie ;    par  . .  .     Paris 


Montuoli. 


50 


Monza,  Carlo. 


(1802)  Colnot,  impr.  de  Luran.    4».    32  S. 
[Brüssel.    Bologna. 

Der  Katalog  1, 283  von  Bologna  schreibt : 
Die  Bibl.  des  Liceo  besitzt  im  Ms.  eine 
Autifona,  gez.  mit  28.  Sett.  1784,  zur  Auf- 
nahme in  die  Akademie  philh.  geschrieben. 
Dieser  Moutu  war  zu  Chieri  in  Piemont 
geb.  und  Schüler  Stanislao  Mattei. 

Montuoli,  Coriolaiio.  Die  Bibl. 
des  Liceo  miis.  in  Bologna  besitzt 
von  ihm  eine 

Cantate  (ohne  Titelbl.)  auf  den  Text: 
Scorgo  l'arco  di  un  fulgido  ciglio,  Poesia 
di  Gio.  Ag.  Polineri,  in  einem  Samlwk. 
(Kat.  3,  202).  —  In  der  Kgl.  Bibl.  zu 
Brüssel,  im  Ms.  2430,  einem  Samlwk. 
italienischer  Kantaten,  wird  er  ein  Bo- 
logneser genannt  und  einige  Kantaten  von 
ihm  mitgeteilt. 

Montuoli,  FederiRO  Francesco, 

gest.  zu  Neapel  1724.  Er  schrieb 
mehrere  Bücher  für  die  Brüder- 
schaft der  hlg.  Cäcilia  (Nerici  164). 
Montuoli,  Oiuscppc,  in  Lucca 
1GÜ7  geb.,  mit  18  Jahren  (also 
1685)  wurde  er  Kapellmeister  am 
Dome  zu  Lucca.  Er  war  ein 
Schüler  des  Bera.  Roncaglia  (nach 
einem  Ms.  Martiniano,  mitgeteilt 
im  Kat.  2  S.  467  von  Bologna). 
Nerici  163  dagegen  sagt,  dass  er 
erst  am  2.  Okt.  1692  zum  Kapell- 
meister gewählt  wurde,  am  2.  Juli 
1717  zum  Organisten  an  S.  Mar- 
tino,  1720  in  Bologna  sein  Ora- 
torium: Le  passione  convinte  auf- 
führte und  am  13.  Nov.  1739  zu 
Lucca  starb.  Von  seinen  Werken 
sind  bekannt: 

1.  Lettioni  per  notteggiare  ä  voce  sola 
con  il  suo  Bc.  del  .  .  .  Maestro  di  Capp. 
della  Seren.  Republic.  di  Lucca.  Lucca 
1702  B.  Gregoi-i.  1  vol.  kl.  qu40.  144  S. 
[B.  B.     B.  Wagener.     Bologna,      br.  Mus. 

Der  Verleger  sagt  in  einer  Bemerkg., 
dass  dies  die  ersten  esercizj  di  niusica 
des  M.  sind. 

2.  Bologna  (Liceo  mus.)  besitzt  noch 
einen  Bd.  von  128  S.  ohne  Titelbl.,  Mo- 
tetten für  1  Stimme  u.  Bc.  enthaltend, 
10  für  Sopr.  und  2  füi'  Bass,  in  80,  eben- 
dort  erschienen. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  363,  364,  365  drei 
Kantaten  für  Sopr.  u.  Bc. 


Montvallon,  Andre  Barrigue  de, 
siehe  Barrig'ue  de  M. 

Monville,  de,  ein  Musiker  des 
18.  Jhs.,  ist  bekannt  durch 

Les  amours  de  village  ou  Lisette  et 
Colin,  Scene  pastoralle,  avec  acc.  de  harpe, 
V.,  Quinte  et  Clavecin.  Part,  im  Stich. 
Befindet  sich  in  der  Bibl.  der  Oper  zu 
Paris  (Pougin.    Lajarte  zeigt  es  nicht  an). 

Monvoisin,  Sire  Piere,  diente 
in  der  Kapelle  des  Herzogs  Alba 
in  Brüssel  1572/73  und  erhielt 
für  369  Tage  3555  Placas  an  Ge- 
halt (Viertelj.  9,  398.  402). 

Monza,  Cavaliero  Carlo,  geb. 
um  1740  zu  Mailand,  gest.  im 
August  1801  ebd.  Schüler  Fioroni's, 
wurde  um  1787  Kapollm.  am  Dome 
zu  Mailand  (Fctis.  Muoni  33).  In 
allen  Fächern  der  Komposition  ver- 
suchte er  seine  Feder.  Nachw^eisen 
lassen  sich  heute  noch  an  Opern: 

Attilio  regolo,  Opera  iu  3  atti.  Ms.  P. 
[B.  M.,  1777  für  München  komponiert, 
deren  Aufführung  aber  durch  den  am 
3.  Dez.  erfolgten  Tod  des  Kurf.  vereitelt 
wurde. 

Achille  in  Sciro,  Milano  1760.  Ms.  P. 
[Neaiiel  Turch. 

Adriano  in  Siria  1796.  Ms.  P.  [Ne- 
apel Turch. 

Cleopatra,  opera  in  3  atti.  P.  Ms.  [C.  P. 

II  Demetriü.  Dramma  c.  orch.  in  3  atti. 
P.  Ms.     3  voll,     qufol.     [Bologna. 

Ifigenia,  op.  in  3  atti.     P.  Ms.     (C.  P. 

Sesostri.  Milano  17(30.  Ms.  P.  [Ne- 
apel Turch. 

Temistocle,  opera,  Ms.  P.  [Neapel Turch. 

Im  Jouinal  d'Ariettes  Italien.  1779 
bis  82.     [br.  Mus. 

Mss.  in  B.  B.  14719  in  K.  Scherza  il 
uocchier,  Aria  per  Sopr.  c.  V.  e  B.  P.  — 
Ms.  119,  128,  2  Arien  in  P.  —  Ms.  136 
Non  temer  bell  idol,  Cantata  per  Sopr.  c. 
ström.    P. 

Ms.  468  in  Dresd.  Mus.  Recit.  e  Rondo 
u  Sopr.  c.  ström.  P.  4«  und  3  Ai'ien  ä 
Sopr.  und  ä  Tenore  c.  ström.  P. 

Ms.  307  in  Wolfenb.  1  Aria  c.  orch: 
Involarmi  il  mio  tesoro. 

Ms.  Miisf'kfr.  Wien:  3  Duette  aus  Opern. 
P.  —  Ms.  br.  Mus.  346  Arien  u.  Duette. 

Einlagen  zu  Galuppi's  Oper  „11  Vil- 
lano"  (siehe  Galuppi).  [Hofb.  Wien  Ms. 
18073. 

Mss.    iu    Mailand  Cunserv.    Recit.   ed 


Monza,  Carlo  Antonio. 


51 


Moore,  Thomas  I. 


Aria:  Deh!  cessate,  funesti  pensieri,  a 
Sopr.  c.  ß. 

Ms.  Brüssel  2626  Duetti. 

Im  Conscrv.  %u  Paris  eine  Samlg. 
Kirchenmusik  und  eine  Samlg.  Sceuen, 
Arien,  Duette,  Terzette  u.  a. 

Sei  Quartett!  per  2  V.  Viola  e  Vcl. 
op.  2.  London,  .1.  Bland.  4  Stb.  [B. 
Wagener.     br.  Mus. 

Sei  Trio  concertanti  per  2  V.  e  Vcl. 
obl.  op.  1.  London,  J.  Bland.  3  Stb. 
[ß.  AVageuer.     Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Hier  ist  er  mit  Kgl.  Kapellm.  zu  Mai- 
land bez. 

Mss.  in  B.  M:  5  Sonate  a  2  V,  e  B. 
und  2  Trios  a  2  V.  o  B.  in  Stb. 

Mss.  in  B.B.  Ms.  14721:  Sonata  — 
Notturno  a  3.  P.  —  Ms.  14722,  2  Sonate 
ä  Cembalo.  —  Ms.  14720  Pastorale  per 
organo. 

Mss.  in  Malland  Cons:  11  Sinfonie 
per  orch.  in  Stb. 

Ms.  in  Darinst.  1  Sinfönia  in  Dd.  Ms. 
Stb. 

Monza,  Carlo  Antonio,  geb. 
zu  Mailand,  um  1735  Kanonikus 
und  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Yercelli  (Sardinien),  wo 
er  um  1739  starb.  Fotis  fühi-t  von 
ihm  den  Druck  an :  Pieces  modernes 
pour  le  clavecin,  Turin. 

Monza,  Gaetano,  scheint  noch 
dem  18.  Jh.  anzugehören. 

Das  Cons.  zu  Mailand  besitzt  von  ihm 
im  Ms.  1.  Canzonetüi  „Non  mi  dir"  per 
2  Sopr.  col  B.  2.  Trio  per  2  V.  e  B. 
Stb.     3.  Sonata  in  C  per  Mandolino  c.  B. 

Von  einem  Monxa  ohne  Vornamen 
finden  sichln  einem  hds.  Samlwke:  Airs 
in  P.  einige  Nrn.      [R.  C.  of  Mus.  1891. 

Monza,  Luigi,  ein  Theorbist, 
erhielt  ein  Patent  am  22/9  ICSI 
(Bertülotti  112). 

Monzani,  Teobaldo,  geb.  um 
1762  im  Modenaschen,  gest.  14. 
Juli  1839  zu  London,  77  Jahr  alt; 
bildete  sich  zum  Flötisten  aus  und 
trat  1784  in  London  als  Virtuose 
auf  (Pohl  2,  372),  wurde  am  Or- 
chester der  italienischen  Oper  und 
an  Salomon's  Konzerten  angestellt. 
Er  gründete  um  1800  ein  Musik- 
magazin u.  eine  Fabrik  für  Flöten, 


die  sich  eines  guten  Eufes  er- 
freuten. Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

III  Trio  for  2  Flutes  or  Flute,  V.  & 
Vcl.  op.  9.  London,  G.  Walcker.  3  Stb. 
[B.  Wagener.     br.  Mus. 

3  Duetts  for  2  germ.  flutes,  op.  10. 
London.     2  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm  noch 
25  ähnliche  Werke  wie  die  obigen  im 
Druck  uud  erwarb  neuerdings  A  selection 
of  12  Psalms  and  Hymns  .  . .  to  which  is 
prefixed  a  priut  . .  the  drawiug  &  engra- 
ving  by  .  .  .  Eigaud  and  Gardiaer  .  .  . 
(Lond.  1793)  to  be  had  of  M-"  Monzani. 
qufol. 

Ln  R.  C.  of  Mus.  in  einem  Samlwke. 
Quartette,  Ms.  1557,  zwei  Quartette  f. 
2  V.  Va.  u.  Vcl. 

Monzini  (Monzino)  Uiacomo, 
Lebenszeit  unbekannt. 

Die  Kgl.  Musikalieu-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  im  Ms.  239  ein  Kyrie  e  Gloria  ä 
4  voc.  c.  ström,  in  P.  mit  Monzini  gez., 
(auch  in  Dresd.  kath.  Kirche)  und  die 
Musikfr.  in  Wien  unter  vollem  Namen, 
aber  Monzino  geschrieben,  eine  Metodo 
per  Chitarra  o  Lira,  op.  18.  Milano. 

Moor,  de,  Altist  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  von  1763—1773 
(Straeten  5,  183). 

Moor,  Ferdinando  de,  ist  im 
Kataloge  von  St.  Walburge  zu  Au- 
denard  mit  Kompositionen  um 
1752  verz.  (Straeten  1,  226). 

Moore,  James,  wurde  gegen 
1716  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London.  1727  fehlt  er  in  den 
Listen  (Viertel j.  8,  516). 

Moore,  Thomas  I.,  ein  schot- 
tischer Musiklehrer  zu  Glasgow,  der 
am  22.  Nov.  1756  im  Hutcheson's 
Hospital  als  Musiklehrer  angestellt 
wurde.  Er  gab  1787  die  Stelle 
auf  nnd  starb  1792  zu  Glasgow 
(Stephen).     Man  kennt  von  ihm: 

The  Psalm  -  singer's  delightful  pocket 
companion.  With  a  plaiu  &  easy  intro- 
duction  to  musick.  Glasgow  1756.  12^. 
[Glasgow. 

—  Glasgow  (1758).     4".     [br.  Mus. 

The  Psalm  Singer's.  Complet  tutor  & 
divine  Companion.  2.  edit.  London  for 
the  author.    2  voll.    Enth.  Komposit.  von 

4* 


Moore,  Thomas  II. 


52 


Moorehead,  John. 


J.  Bishop,  J.  Blow,  J.  Chesham,  J.  Church, 
Jerem.  Clark,  G.  Gibbs,  Haendel,  F.  Hicks, 
P  . . .  D  . . .,  H.  Purcell,  Rojner,  Sheeles, 
W.  Tansur  und  M.  Wise.     [br.  Mus. 

Browne  zeigt  noch  eine  Ausg.  von  1762 
und  Tlie  Yocal  Concert  1761  an.  Letz- 
teres besitzt  ohne  Titelbl.  das  br.  Mus. 

The  Meriy  musician ;  or  a  eure  for  the 
spieen.  2.  ed.  London  1730.  4  voll. 
12^.  [Glasgow]  ist  jedenfalls  von  einem 
älteren  T.  Moore. 

In  einem  8amlwk:  Enghsh  Songs.  Lon- 
don. Kl.-A.  1  vol.  in  fol.  20  Gesänge 
aus  Opern,  ist  Nr.  9  mit  Thomas  Moore 
gez.,  die  wahi'scheiulich  obigem  Autor  an- 
gehört.    [B.  .Joach.  Nr.  .574. 

Moore,  Thomas  II.,  der  be- 
kannte Dichter,  geb.  28.  Mai  1779 
zu  Dublin,  gest.  25.  Febr.  1852 
zu  Sloperton  Cottage  bei  Devizes. 
Ausfülirliciie  Biograpliien  findet 
man  im  Grove,  in  der  englischen 
AUg.  Biographie  und  in  jedem 
lexikalischen  Werke.  Er  hatte 
aber  nur  eine  obertlächliche  Musik- 
Vorbildung.  Die  Melodien  zu  den 
irischen  Volksweisen  sind  zum  Teil 
ungenau,  zum  Teil  verdorben.  Die 
Texte  derselben  dichtete  er  um. 

Seine  „Irish  Melodies''  erschienen  in 
10  Heften  von  1807—1834,  vorhanden 
in  allen  gröfseren  Bibliotheken.  Die 
Bibl.  in  Glasgow  besitzt  eine  Ausg.  ohne 
Jahr:  A  selection  of  Irish  melodies.  Lond. 
5  voll,  in  fol. 

Die  B.  M.  eine  Ausgabe:  Irish  Melodies 
with  Sj'mphonies  &  acc.  by  Sir  John 
Stevenson,  Mus.  Dr.  and  characteristic 
words  by  Tli.  Moore.  New  ed.,  edited  by 
J.  W.  Glover  Esq.  Dublin  (1859)  J.  DuiU. 
Mit  Moore's  Portr.  4  BU.  33  S.  [auch 
in  B.  Wagener.  br.  Mus.  B.  B.  dieselbe 
Ausgabe  und  •  A  selection  of  Irish  M . . . 
London,  J.  Power.  2  voU.  fol.  B.ß:  Irish 
M.    Lond.  18.57  Lougman.    1  vol.    gr.  8°. 

National  Airs;  v&  other  sougs,  now  first 
coUected.  London  1S58  Longman;  fiir 
1  Singst,  mit  Pfte.     [B.  B. 

Im  br.  Mus.  Ms.  628  im  Autogr.  eine 
Samlg.  National-Melodien,  arrangiert  von 
Sir  H.  R.  Bishop.  —  Ferner  besitzt  sie 
Ausg.  und  Bearbeitungen  von  Balte,  Rim- 
bault,  Bishop,  Gare,  Macfarren,  Glover, 
Römer,  Montgomery  u.  Shrivall  im  Di-uck. 

Die  folgenden  "Werke  sind  sehr  zweifel- 
haft, welchem  Thomas  M.  sie  angehören: 
Es  sind: 


For  thee  alone,  a  Bailad.  London, 
Gramer,  Addison  &  Beale.     [B.  M. 

Lefs  take  this  world,  ib.     [B.  M. 

A  coUection  of  the  vocal  music  of  . . . 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

The  songs  of  . .  .  the  music  &  words 
complete.     Lond.   (1859).     8".     [br.  Mus. 

A  set  of  glees,  written  &  comp,  by . . . 
Lond.     fol.     [Glasgow. 

Im  br.  Mus.  aufserdem  151  Einzel- 
drucke und  Samlg.  von  Sougs,  Ballads 
u.  a.  in  alten  und  neuen  Ausg. 

Notes  from  the  letters  of  .  . .  to  bis 
music  publisher,  James  Power,  with  an 
introductoiy  letter  from  Thomas  Groft  on 
Croker  Esq.  New  York  1854.  8.  [Glas- 
gow. 

Moore,  IVilliam,  ein  blinder 
Harfner  im  Orchester  der  Kgl.  Ka- 
pelle zu  London  1515  mit  18  ^ 
Gehalt  angestellt.  1516  ist  er 
nicht  mehr  verz.  (Nagel  1,  12.  13.) 
Der  von  Burney  (5,  4  um  1550 
erwähnte  ist  wohl  William  More, 
ein  Sänger  der  Kgl.  Kapelle. 

Moorecocke(Moorcock),  Robert, 
ein  Kleriker  an  der  Hofkapelle  in 
London,  wurde  im  Februar  1561 
Clerke  of  the  Cheque  und  starb 
den  15.  Juni  1581  (Rimbault). 

In  John  Baldwin's  hds.  Samlg.  befinden 
sich  einige  Motetten  von  ihm. 

3Ioorehea(l,  F  . . .,  schrieb  am 
Ende  des  18.  Jhs.  für  die  Lon- 
doner Bühne.     Bekannt  ist  nur: 

The  Naval  PiUar.  The  overture,  songs, 
glees  &  dauces  in  the  new  populär  enter- 
taiument  of  .  .  .  (by  T.  Dibdin).  London 
c.  1799.  fol.  Grove  schreibt  es  fälsch- 
lich John  M.  zu.     [br.  Mus. 

Moorehead,  John,  in  Irland 
geboren,  ging  nach  London,  wurde 
Mitglied  an  Sadler's  Wells  Theater, 
1798  im  Orchester  des  Covent 
Garden  angestellt  und  starb  1804 
irrsinnig  zu  Deal  (Brown.  Stephen. 
Grove).  Er  schrieb  Mehreres  fürs 
Theater: 

Family  Quarreis,  a  comic  opera,  von 
Braham.  Einige  Gesge.  von  M.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

Harleriuin  Habeas,  The  favorite  Over- 
ture (u.  einige  Gesge.).  Kl.-A.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 


Moque. 


53 


Moraies,  Cristobal. 


Tlie  Perouse.  Ovei-ture  in  the  grande 
pantomime  drania  of  . . .  or,  The  desolate 
Island.     London  (1801).     fol.     [br.  Mus. 

Speed  the  plough.  The  favorite  dauce 
introduced  in  the  coniedv  called  . .  .  Kl.-A. 
London  1799.     fol.     [br.  Mus. 

The  Yolcano.  Overture  with  the  luove- 
ments  descriptive  of  the  Volcanic  Eruption, 
in  . .  .     London,     fol.     [br.  Mus. 

Mit  Thom.  Attwood  komponier-te  er  die 
Singspiele:  11  Bondocani  und  Dominion 
of  FancY.  London  1800  und  1801.  P.  im 
K.  C.  of  Mus.  Ebendort  noch  The  Cabinet 
1802  gemeinsam  mit  Brahani,  Davy  und 
Eeeve. 

Im  br.  Mus.  noch  9  Einzeldnicke  um 
1790  geschrieben,  Songs  und  Balladen 
umfassend. 

Moqne,  siehe  Moucque. 

Mor,  ...  Im  Reichard  1780, 
278  wird  er  als  Violinist  au  der 
Hofkapelle  in  Kassel  angeführt. 

Morabin, ...  gab  heraus: 

Dialogue  sur  la  musique  des  anciens. 
Paris  17:35.     [Musikfr.  ■\Yien. 

Moradelli,  siehe  Mai*a(lelli,G.B. 

Moraes,  Joäo,  de  Silva,  geb. 
27.  Dez.  1689  zu  Lissabon,  wurde 
1727  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Lissabon  und  bekleidete 
das  Amt  noch  1747.  Er  war  ein 
fruchtbarer  Komponist  und  besafs 
die  zerstörte  Bibl.  zu  Lissabon 
einst  61  meist  geistliche  Werke 
im  Ms.,  die  Yasconcellos  genau 
verz. 

Morago,  Esteväo  Lopes,  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Vi- 
zeu  in  Portugal  und  ein  guter 
Komponist,  wie  Yasconcellos  sagt. 

Moraies ,  Cristobal  (Christo- 
phorus,  auch  mit  Moraies  Büspa- 
lensis  oder  Hispani,  auch  nur 
Clericus  Hispalensis  genannt),  geb. 
2.  Jan.  1512  zu  Sevilla,  gest.  14. 
Juni  1553  zu  Malaga?  Ein  Priester. 
Vom  1.  Sept.  1535  —  1540  päpstl. 
Sänger  in  Rom  (Viertel].  3,  261  ff.). 
Von  1544 — 1545  soll  er  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  To- 
ledo   gewesen   sein,    doch    fehlen 


die  Dokumente  darüber.  Nach 
Bermudo  dagegen  war  er  um  1550 
Kapellmeister  des  Herzogs  von 
Arcos.  In  den  Akten  des  Kapitels 
der  Kathedrale  zu  Malaga  ist  M. 
am  27,11  1551  als  Säuger  verz. 
und  wird  ihm  zur  selben  Zeit  die 
Kapellmeisterstelle  anvertraut  nebst 
einer  Praebende.  1552  besucht 
er  seinen  Heimatsort,  möglich  dass 
er  dort  gestorben  ist,  denn  man 
erfährt  aus  den  Akten  zu  Malaga 
nur  seinen  Tod  durch  die  Wahl 
seines  Nachfolgers. 

(Pedrell,  Hispaniae  schola  rausic.  Bd.  1. 
Barcelona  1894  Ambros  3,  570.  Haw- 
kins  3,  8ß  sein  Porträt.  Der  von  Strae- 
ten  7,  105  angeführte  Cristoval  de  Mo- 
raies ist  ein  älterer  und  die  Bemerkung, 
dass  Christoph  von  Rom  aus  ad.  Hof 
Philipp  des  Schönen  ging,  kann  sich  auch 
nicht  auf  obigen  beziehen,  da  Philipp 
schon  1506  starb.  In  einem  Dnicke 
wird  er  mit  dem  Titel  eines  ,,Portionarii" 
bez.,  welches  nach  Du  Cange's  Glossar 
ein  Amt  ist,  das  aus  einer  halben  Prae- 
bende an  einer  Kathedrale  besteht  und 
zur  Vertretung  des  Kanonikus  dient). 
Moraies'  Kompositionen  gehören  zum 
Besten  was  die  Zeit  geleistet  hat.  Es 
herrscht  ein  Wohlklang  und  dabei  eine 
Einfachheit  und  Innigkeit  darin,  die  den 
Zuhörer  vollkommen  gefangen  nimmt. 
Von  seinen  Werken  sind  nachweisbar: 

. . .  Missannn :  Liber  1 ,  am  Ende 
(ßomae)  per  Valer.  Doricum  et  Ludovi- 
cum  fratres  1544.  Chorb.  in  fol.  [B.  B. 
B.  M.  S.  Pietro  in  Rom.  Cap.  Lat.  ohne 
Titel.     Modena  im  Dome.     FeiTara. 

Enthält  die  Messen  1.  sup.  de  beata 
Virgina  4  v.  2.  Aspice  Dne.  4  v.  3. 
Vulnerasti  cor  meum  4  v.  4.  Ave  maris 
Stella  5  v.  5.  Quaeramus  cum  pastoribus 
5  V.  6.  L'homme  arme  5  v.  7.  Mille 
regretz  6  v.  8.  Si  bona  suscepimus  6  v. 
—  In  Samlwken.  ei-schienen  schon  1540 
und  1542  Messen  auf  deren  Titeln  sein 
Name  allein  genannt  wird  (s.  Eitner  1). 

—  gleicher  Titel.  Lugduni  1545  Mo- 
derne. Chorb.  in  fol.  150  Ell.  [B.  M. 
B.  Kgsbg.  und  Hofb.  Wien  von  1546. 
Ebenso  in  B.  Eostock. 

—  Missae  c.  4  voc.  Lib.  1.  Ven.  1563 
Scotus.  4  Stb.  nur  die  obigen  4  ersten 
Messen.     [Celle. 

—  Missarum  quinque  cum  4  vocib.  2. 


Morales,  Cristobal. 


54 


Morales,  Cristobal. 


Liber.  4  vocuni.  Yen.  1544  Ant.  Gar- 
damis.  4  Stb.  qu40.  Enth.  die  obigen 
3  vierst.  Messen  uud  eine  von  Fiuot  und 
P.  Certon.     [Bologna.     Cap.  Lat. 

—  Lib.  2.  Missarum  (juinque  c.  4  v. 
Yen.  1544  Scotus.  4  Stb.  [Verona  S.  f : 
A.  T.  B. 

. . .  Missanim  Lib.  2.  Ani  Ende :  Iin- 
pressuni  Rome  per  Val.  Doricum  et  Lu- 
dovicuni  fr.  1544.  Chorb.  in  gr.  fol. 
1.38  Bll.     [B.M.     Bologna.     Cap.  sistina. 

Enth.  die  Messen  1.  super  l\i  es  vas 
electiones.  2.  Benedicta  es  celorum.  3. 
Ave  Maria.  4.  Gaudo  Barbara.  5.  L'homme 
arme  4  vocib.  G.  Do  beata  virgine.  7. 
Quem  dicunt  homines.  8.  Pro  defunctis 
5  voc. 

—  gleicher  Titel:  Lugduni  1551  (1552) 
Moderaus.  Chorb,  in  fol.  138  Bll.  [Hofb. 
Wien.  B.  Kgsbg.  Eom  cap.  lat.  Nr.  40 
und  im  St.  Peter  mit  1552  gez. 

Quinque  Missarum  Harmonia  cum  5 
vocib.  quanim  nomina  subsequuntur.  Mo- 
ralis  Hi.spaiii.  Lomme  Arme.  C^ueiainus 
cum  pastoribus.  De  beata  virgine. 
Joannis  Luppi.  Surrexit  pastor  bouus. 
Ycui  sponsa  Christi.  Recens  in  lucem 
aodita,  ac  denuo  .  .  .  recognita.  Yen.  15G5 
Scotus.     5  Stb.     qu4".     [br.  Mus:  A. 

Missae  quatuor,  cum  4  voc.  Yen. 
1580  Ales.  Gardanus.  4  Stb.  4P.  4 
Messen,  Die  3.  aus  lib.  1  u.  die  4.  aus 
lib.  2  von  1544  entnommen.     [B.  M, 

Die  Stiftsbibl.  in  Einsiedeln  zeigt  einen 
Drack  an:  „Asperges  nie  a  10  voc.  oder 
Missarum  liber  ad  initum.    Ptuis  1568.  8". 

...  Et  reliqvorvm  Musica,  vocum  qua- 
tuor, cujus  ])ars  est,  aequaii  voce,  reliqua 
impari  decantanda.  Modo  in  lucem  emissa. 
Yen.  1543  Scotus.  4  Stb.  qul".  25  Gesg. 
—  Der  Cantus  abweichend :  ...  et  mul- 
torum  eximiae  artis  vironim  musica  cum 
vocibus  quatuor,  vulgo  Motecta  . . .  [B.M. 
B.B.     Bologna:  B. 

—  ...  et  multorum  (wie  der  Cautus 
von  1543).  Yen.  1546  Gardanus.  4  Stb. 
qu40.  9  Mot.  fehlen,  dafür  sind  neu 
hinzugetreten  fol.  18,  20,  24,  33,  36. 
[B.  M.  B.  Kgsbg.  B.  B:  A.  T.  Bologna. 
Hofb.  Wien.  Kgl.  baiersche  Regierung 
von  Mittelfranken:  Bassus. 

Lameutationi  di  Morales  a  4,  a  5  et 
a  6  voci  . . .  Yen.  1564  Ant.  Gardano. 
5  Stb.  qu40.  [B.  M.  Bologna  fehlt  B, 
Upsala. 

Magnificat  M.  Hisp.  alioruraque  au- 
thorum.  Lib.  1.  Yen.  1542  Scotus.  4  Stb. 
qu4<'.  Derselbe  Lihalt  wie  das  Samlwk. 
1544  b  (Eitner  1)  von  fol.  1  bis  fol.  23, 
womit  Scotto  abschliofst.     Enth.  5  Magn. 


von  Morales,  2  von  Jachet,  1  von  Loyset 
Pieton,  1  von  Richafoi-t,  1  von  Tugdual 
und  1  Incertus.     [B.Jena.     Bologna. 

Magnificat  Moralis  Ispaui  cum  4  vocib, 
Lib.  1.  Yen.  1545  Gardane.  4  Stb.  qu40. 
8  Magnif.     [B.  M.     B.  B.     Bologna. 

—  Ib.  1559.     4  Stb.    qu4".     [br.  Mus. 

A.  defekt. 

—  Yen.  1563  Rampazetto.  [br.Mus:  T. 
Magnificat    omnitouum     cum     4    voc. 

Yen.  1562  Gardanus.  Chorb.  in  fol.  Enth. 
16  von  Morales,  2  von  Carpentras,  1 
Jachet  und  1  Richafort.  [Cai).  Lat.  Nr. 
45.     Cap.  si.stina.     Bologna.     Brüssel. 

Magnificat  4  vocum.  Yen.  1583  Gar- 
danus.    4  Stb.     4".     [B.  KiCantift. 

Magnif.  M.  Ilispan.  4  vocib.    Yen,  1614 

B.  Magni.     4  Stb.     4".     [Bologna. 


Ms.  24,  B.  A.  Chorb.  in  fol.  von  1602 
ein  Magnificat  4  voc. 

M.SS.  B.B.  14  740  Missa  sup.  Thomme 
arme  5  voc.  P.  ohne  Text.  —  L175 
Lamontabatur  5  voc.  P.  In  Ms.  294 
zu  6  Stirn.  P.  —  L176,  Magnific.  aninia 
mea,  4  v.  P.  —  L321,  Magnif.  del  3. 
toni  3  V.  P.  —  L294,  Yeni  Domine  6  v. 
P.  —  Wl  Nr.  103:  Lamentabor  5  voc, 
zweimal. 

Ms.  B,  Br.  2  Motetten  (s.  Kat.). 

Ms.  Breslau  Kircheninst.  2  Missae  sup. 
de  Beata  Virg.  u.  A'ulnerasti  4  voc.  1 
Magnif.  4  voc,  in  P.,  Bd,  157. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  Da  2  a  16  Magni- 
ficat k  4  von  2 — 6  Stim.  von  Zelenka 
kopiert.  112  S.  —  Ms.  A47  Nr,  3  Kyrie 
und  Gloria  4  v.     P. 

Ms.  840.  916.  931:  5  Gesge.    [Proske. 

Mss.  B.M:    Missae  sup.   Aspice  Dne. 

4  v.  Ave  maris  Stella  .5  v.  De  beata 
virg.  4  v,  L'homme  arme  5  v.  Mille 
regrets  6  v.   Quaoramus  cum  pastor.  5  v. 

j   P.   u.   im   Chorbuch   Si    bona  suscepimus 
6  V.     Yulncrasti  cor  4  v.     Pro  defunctis 

5  voc,  sämilich  in  Part. 

—  Asperges  4  v.    Lamentab.  5  voc,  P. 

—  Magnif.  4  voc.  P.  —  3  Sicut  erat 
in  princ.  6  voc.    P. 

Ms.  Rostock  (Kat.  unter  Messen)  1 
Messe  Nr.  12. 

2  Tonsätze  in  Contrapunto,   Ms.  B.B. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15604,  0  sacnini 
convivium.  Christus  resurgens  5  voc. 
Part.  —  Ms.  15943,  Magnificat  4  voc. 
Chorb.  —  Ms.  16237,  Christus  resurgens 
5  voc.  P.  —  Ms.  18467,  Lamentabatur 
Jacob,  5  voc.  —  19426  Chorb.  1  Magnif. 
4  voc. 

Mss.  Cap.  sistina,  Cod.  17,  Missa  Tris- 
tezas  me  matan  triste  di  me  5  v,  —  M. 


Morales,  Cristobal. 


55 


Moralt. 


Mille  regi'etz  6  voc.  —  Cod.  19,  Missa 
de  B.  M.  Virg.  5  v.  —  Cod.  32,  Missa 
Benedicta  es  4  v.  —  Cod.  l'A,  Missa  Si 
bona  suscepimus  ö  v.  —  Cod.  13,  17,  19, 
21,  61,  64  u.  198  Motetten,  Hymnen,  La- 
nientat. ,  Mag-nif.  (siehe  them.  Kat.  von 
Haberl). 

Ms.  Bologna:  Intlina  domine  aurem 
4  V.  aus  1541.  —  Lamentatio,  fehlt  B. 

Ms.  Dom  zu  Maihind,  Cod.  des  16.  Jh. 
mit  Missae,  1  Magnifie. 

Ms.  Leiden  Chorb.  C2:  Missa  de  do- 
mina. 

37  Gesge.  in  Samhvk.  (Eitner  1).  Feraer 

3  Mot.  in  Gombeifs  Musiea  4  voc.  lib.  1. 
1541  (s.  a.).  --  In  Ant.  Gardane's  Lib.  4. 
Missanim    1544    die    Me.sse    Ave    raails, 

4  Teuori.  —  In  Scotto's  1.  lib.  de'Motetti 
a  5  V-  1549  ein  Morales.  —  In  Merulo's 
Nachdruck  der  Motectarum  diviuitatis 
lib.  1,  5  V.  1569  nur  5  a  in  Bologna  vor- 
handen. —  In  Archadelt's  4.  lib.  Madr. 
1539  ff.  Ditemi  o  si.  —  In  Vincenti's 
Nuova  spogiia  1593:   Quando  lieta  sperai 

5  voc.  —  In  Sotto's  Missae  4  voc.  s.  a. 
(1541)  die  Messe:  De  beata  Virginis.  — 
Im  Valderravaua  1547  ein  Tonsatz.  — 
In  Paolucci  2,  232  ein  Sicut  erat  in  prin- 
cipio,  Canon  in  Subdiatessaron  6  voc,  ist 
ein  anderer  Satz  als  der  im  Martini  und 
Choron,  siehe  Eitner  2. 

In  neuen  Ausg.  16  Nrn.  (Eitner  2), 
ferner  in  Phil.  PedreU's  Hispaniae  schola 
musiea  sacra,  Barcelona  1894  Pujol  y  Co. 
fol.  (siehe  M.  f.  M.  27,  28)  und  in  Am- 
bros  5,  595:  Sancte  Antoni  c.  2.  p.  4  voc. 
(1541).  In  Smith's  Musiea  antiqua  p.  110: 
Ditemi  o  si,  o  no  senza  timore,  4  voc. 

Morales,  CristOTal  de: 

Discursos  sobre  a  perfei(,'ao  do  diathe- 
saron  e  louvores  do  numero  quaternario, 
em  que  eile  se  contem,  con  um  encomio 
sobre  o  papel  que  mando  imprimir  o 
Serenissimo  Rei  D.  Joäo  IV,  em  defesa 
da  moderna  musiea,  e  reposta  sobra  os 
dois  breves  negros  de  . . .  Lisboa,  por 
Ant.  Craesbeck  1662.  40  (Straeten  8, 
230).  Im  br.  Mus.  mit  A'arianten:  sobre 
OS  tres  breves  negros  de  . .  .  1662  J.  A. 
Frouvo.  4*^.  Jedenfalls  ein  anderer  als 
der  Spanier  Morales. 

Morales,  Francisco  de,  Ka- 
pellan und  Säuger  an  der  Kapelle 
der  Königin  Isabella  zu  Sevilla  um 
1490  (Straeten  VII,  104).  Pedrell 
zeigt  im  Vorwort  I,  XVIII  seiner 
Hispaniae  schola  musiea  einen 
Knabensänger   Christophe  de  Mo- 


rales an,  der  zur  selben  Zeit  (1490) 
in  der  Hofkapelle  zu  Sevilla  diente. 
Auch  einen  Francisco  de  Morales, 
aber  nicht  als  Kaplau,  sondern  als 
fourrier  de  chapelle.  Wahrschein- 
lich ist  Straeten's  Angabe  wie  so 
oft  ungenau. 

Morales,  Ildepüonso,  ein  Spa- 
nier, stand  im  Dienste  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Brüssel ,  nach  dem 
verloren  gegangenen  1.  Bl.  des 
Ms.  3  der  B.  M.  (siehe  Kat.  von 
Maier). 

Moralt,  eine  Musikerfamilie  von 
fünf  Brüdern,  die  an  der  Mün- 
chener Hofkapelle  nach  1778  an- 
gestellt waren,  nur  der  Jüngste,  ein 
Violaspieler,  vielleicht  W(ilhelm?), 
ging  nach  London  und  trat  ins 
philharmonische  Orchester  ein,  wo 
er  bis  1842  verz.  ist.  Die  anderen 
Brüder  hiefsen  Joseph  (1775  geb., 
wird  1/5  1800  Konzertmeister), 
Pküi'pj)  (Violoncellist  1780  bis  f 
18/3  1847),  Geor(j  (Bratschist  1781 
bis  1818).  Grove  erwähnt  noch 
einen  Jalrjb^  w^as  dann  der  sechste 
Moralt  wäre,  Zwillingsbruder  des 
Philipp's,  ein  Instrumentist  in  der 
Kapelle,  den  die  Akten  des  Kreis- 
archivs in  München  1800  erwäh- 
nen, als  er  eine  Gehaltszulage  er- 
hielt.    Der  Bedeutendste  war 

Johann  Baptist  Moralt^  geb. 
1777  (?),  denn  er  starb  den  7.  Okt. 
1825,  48  (?)  Jahr  alt  in  München 
(Nekrolog  in  der  Lpz.  Ztg.  28,  42). 
Er  war  Violinist  zuerst  a/d.  Mann- 
heimer Hofkapelle,  dann  von  1  778  (?) 
bis  zu  seinem  Tode  in  München. 
Die  Gebrüder  M.  hatten  einen  Ruf 
als  vortreffliche  Quartettspieler.  Die 
obigen  Daten  sind  sämtlich  sehr 
fraglich  und  bedürfen  sehr  der 
Nachhilfe.  An  Kompositionen  sind 
von  letzterem  bekannt: 

Deutsche  Messe  für  4  Stimmen  mit 
Orgel,  im  Autograph.     [B.  M. 


Morambert. 


56 


Morandi,  Pietro. 


Sinfonie  ä  gr.  orch.  (ohne  Clarinetten). 
Lpz.,  Br.  &  Haertel.  13  Stb.  fol.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Le^ons  methodique  pour  Je  Violen  avec 
acc.  d'un  2.  V.  Mayence,  Schott,  2.  partie. 
2  Stb.    fol.     [B.  B. 

Wahrscheinlich  ist  das  Lied  im  Musi- 
kal.  Jugendfieuud  1.  Heft.  München  1814 
bei  Sidler  Nr.  51  auch  von  ihm.    [B.  Kgsbg. 

2  Sinfonien  für  grofses  Orch.  Esd.  u. 
Gd.,  eine  in  Bonn,  die  andere  in  Lpz. 
erschienen.  Stb.     [Darmst. 

Ueber  Joscpli  Moralt  berichtet 
die  Niederrh.  Ztg.  3,  384:  geb.  5. 
Aug.  1775  zu  Schwetzingen  bei 
Mannheim,  wird  1786  Kammer- 
musikus, Violoncellist,  am  1/5  1800 
Konzertmeister  in  München,  1827 
Musikdirektor,  starb  14.  Nov.  1855. 

Morambert,  Aiitoine  -Jacques 
Labbet,  Abbe  de,  geb.  um  1721 
zu  Paris,  soll  nach  Fotis  in  Paris 
Musiklehrer  gewesen  sein;  der  Bei- 
name Lubbot  bei  Fotis  ist  falsch. 
Er  gab  anonym  heraus: 

Sentiment  d'un  harmnniphilo,  sur  diffe- 
rens  ouvrage  de  musiquo.  .Ämst.  (175G) 
et  a  Paris,  Jombert  etc.  8".  84  S.  Text 
und  8  Seit.  Musik.     [Dresden. 

Die  Bibl.  nationale  zu  Paris  besitzt 
unter  Morambert  1.  Domine  qui  habitabit, 
avec  orch.  Ms.  P.  2.  Le  triomphe  de 
l'amour,  cantatille,  gravee.     Paris  s.  a. 

Moran,  Antonio  de,  um  1666 
Sopranist  (Kastrat)  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  800  Echthr.  Gehalt. 
Wird  1680  in  den  Akten  nicht 
mehr  genannt  (Fürstenau  1,  92). 

Morancl,  Pierre  de,  ein  Dichter, 
geb.  um  1701  zu  Arles,  gest.  26. 
Juli  1757  zu  Paris  (Fetis  Näheres). 
Er  liefs  sich  mit  Eousseau  in  einen 
Federkrieg  ein  und  gab  heraus: 

Justification  de  la  jnusique  frauyoise, 
contre  la  quereile  qui  lui  a  ete  faite  par 
un  AUemand  et  un  AUobroge.  Adressee 
par  elle-nieme  au  coin  de  la  reine  le  jour 
qu'avec  Titon  et  l'Aurore  eile  s'est  remise 
en  possession  de  son  theatre  (anonym). 
La  Haye  1754.  8".  [B.  B.  Brüssel. 
Brüssel  Cons.     br.  Mus.     Bologna. 

Morandi,  (xiovanni,  geb.  12. 
Mai    1774    zu    Pergola    (römische 


Provinz  bei  Urbino),  gest.  23.  Febr. 
1836*1  zu  Senigallia  (Sinigaglia), 
Sohn  des  Pietro,  verheiratet  mit 
der  Sängerin  Rosa  Morandi.  Zuerst 
Organist  (wo?),  dann  Nachfolger 
seines  Vaters  als  Kapellmeister  zu 
Senigallia  (Masseangeli's  Autogr.). 
In  dessen  Autographen-Samlg.,  Phil- 
harmonie zu  Bologna,  ein  Brief 
von  1834  nebst  einem  Autogr. 
seiner  Frau  (f  1824). 

Ich  kenne  nur  1.  Sonate  per  gli  organi 
moderni,  oj).  2.  Milane,  Kicordi.  2.  11 
Santo  natale,  pastorale  per  gli  organi  mo- 
derni, ib.  'A.  Grau  Sonata  pastorale  in  F 
per  oi'gano,  Ms.  4.  3  Rondeaux  ]30ur  le 
Pfte.  Turin,  Roycend.  [Mailand  Cons. 
Nr.  1  auch  in  Brüssel. 

Im  Besitze  des  Herrn  Giov.  Morandi 
in  Sinigaglia:  Musioa  per  organo,  Sonate 
etc.     2  voll.     Milane,  Eicordi. 

Ein  Arrangement  f.  Pfte.  von  G.  Simon 
Mayr's  Adela,sia  ed  Aleramo.  Milano, 
Ricordi.  [B.  Bologna  Kat.  3,  317.]  Ueber 
seine  Frau  siehe  den  Catalogo  der  Autogr. 
Masseangeli's. 

Morandi,  Pietro,  geb.  zu  Bo- 
logna um  1739,  gest.  8.  Dez.  1815 
zu  Ancona,  Schüler  vom  Pat.  Mar- 
tini, wurde  darauf  Kapellmeister 
zu  Pergola,  dann  zu  Senigallia; 
seit  1764  Mitglied  der  Philharmonie 
zu  Bologna. 

Er  schrieb  für  die  Kirche  und  fürs 
Theater  die  Opern:  (Jli  Usurpatori  delusi 
lind  L'Inglese  stravagante.  Zuletzt  wurde 
er  Kapellmeister  in  Ancona  (Fetis.  Masse- 
angeli's Autogr.).  Das  Liceo  mus.  zu  Bo- 
logna besitzt  von  ihm  teils  im  Autogr., 
teils  in  Kopien:  Egredimini  et  videte,  In- 
troito  ä  4  voci  col  oig.  —  Kyrie  4  voc. 
con  ström.  —  Dixit  4  voc.  c.  ström.  — 
Beatus  vir  4  v.  c.  ström.  —  Heros  ui- 
tenti  desujjer,  Alto  solo  c.  V.  —  Magni- 
ficat  4  voc.  c.  Strom.  —  Ecce  nunc  ä  C. 
e  A.  c.  V.  composte  l'anno  1763.  Ferner: 
Alla  gioventü  dilettante  XII  Duetti  di . .  . 
Bologuese  Accademico  Filarm.,  e  Maestro 
di  cappella  di  Pergola.  Innocente  Ales- 
sandri  incise  in  Venetia.  Part.  ([ufol. 
20  S. 


*)  Der  Kat.  3,  246  von  Bologna  schreibt 
statt  1836  nach  Ricordi's  Gazzetta  musi- 
cale,  24.  Jhg.  Nr.  12  S.  94:  1856. 


Morandi,  Victoria  Amadeo. 


57 


MorateUi. 


In  der  Accademia  filarm.  zu  Bologna 
eine  Antifona  a  4  parti,  Autogr.  von  1764. 
Im  Kataloge  der  Autogr.  Masseangeli's 
werden  noch  eine  Anzahl  Kompositionen 
angefühi-t. 

12  Duetti  . . .  Venez.     [C.  P. 

Morandi,    Victoria    Ainadeo, 

wird  1714  vom  Markgrafen  von 
Bayreuth  als  Musiker  dem  Kur- 
fürsten von  Sachsen  empfohlen  (s. 
Staatsarchiv). 

Morang-e,  A. . .  de,  Orchester- 
direktor am  Theater  des  Jeunes 
Eleves  zu  Paris  um  1800,  schrieb 
die  Operetten: 

Les  quiproquo  nocturnes,  in  1  Akt 
1799.  —  Les  petits  Auvergnats,  in  1  Akt 
und  die  Melodramen:  La  bataille  de 
Dunes  u.  l'enfant  prodigue,  deren  Ouver- 
türe in  Paris  bei  Mme.  Duhan  erschien 
(Fetis).  Pougin  führt  noch  einige  Ope- 
retten u.  Melodramas  an  uud  sagt  ferner, 
dass  er  um  1805  Orchesterdirektor  am 
Theater  de  la  Gaite  war,  aber  1806  das 
Amt  schon  nicht  mehr  besafs. 

Moranus,  siehe  Moravius,  Aug. 

Morari.  Man  kennt  bis  jetzt 
vier  Musiker  dieses  Namens,  weifs 
aber  nicht  ob  sie  Brüder  oder 
Verwandte  waren,  obgleich  sie  alle 
vier  zu  gleicher  Zeit  dem  Kur- 
fürsten von  Baiern  als  Violinisten 
dienten.  Antonio  war  auch  Kom- 
ponist und  aus  dem  Titel  des  ge- 
druckten Werkes  erfährt  man,  dass 
er  aus  Bergamo  stammte,  von  den 
anderen  kennt  man  nur  die  Thätig- 
keit  in  München.  In  alphabetischer 
Ordnung  nach  den  Akten  mitge- 
teilt waren  es 

Achilusen  {?)  J/.,  wird  nur  1577 
als  Geiger  angeführt  mit  einem 
Gehalt  von  180  Gld.  und  einem 
Geschenk  von  30  Gld.  (Sandberger 
3,  96). 

Annibale  Jf.,  in  den  Akten  ge- 
wöhnlich nur  mit  Hanival  Oeigcr 
angeführt;  er  tritt  1568  mit  144 
Gld.  Gehalt,  später  mit  180  ein  u. 
stirbt  Ende  1595.  Er  hatte  sich 
1000  Gld.  erspart,  die  ihm  1578  zu 


einem  Besuche  in  Italien  aus- 
gezahlt wurden,  doch  scheint  er 
denselben  erst  1579  angetreten  zu 
haben,  denn  es  werden  ihm  noch- 
mals zur  Reise  30  Gld.  gezahlt. 
Den  20/7  1589  wird  er  wieder 
beurlaubt  und  tritt  erst  Ende  1590 
wieder  ein  (Sandberger  3  u.  Haberl 
Jahrb.  1896,  25). 

Antonio  Jf.,  in  den  Akten  nur 
Anthony  Geiger  gez.,  erst  1577 
mit  vollem  Namen,  tritt  im  Jahre 
1568  in  die  Münchener  Kapelle 
mit  180  Gld.  Gehalt  ein.  Er  war 
aus  Bergamo  gebürtig.  Sein  Ge- 
halt steigerte  sich  bis  962  Gld.  u. 
bekleidete  er  die  Direktorstelle 
über  die  Instruraentisteu.  Im  ersten 
Quartal  des  Jahres  1597  stirbt  er. 
Er  war  ein  sparsamer  Mann  von 
dem  die  Akten  mehrfach  auf  Zinsen 
angelegte  Gelder  verzeichnen  (Sand- 
berger 3  und  Haberl  Jahrb.  1896, 
24  ff.).     Er  gab  heraus: 

II  1.  IIb.  de  Madrigali  a  4  voci  di 
Antonio  Morari  da  Bergamo.  Capo  della 
musica  instrumentale  del  Seren.  Sig.  Duca 
di  Bauera  (?)  . . .  Ven.  1587  Gardano.  4 
Stb.  qu4".  21  Madr.  [B.  D.  Bologna. 
Verona  S.  f :  C  A.  B. 

2  Magnificat  5  et  6  voc.  Chorb.  Ms. 
[B.  M.]  —  Ebd.  2  Motetten  in  Tabulatur- 
partitur. 

Falsibordoni  8  tonorum,  4  voc.  Ms. 
Chorb.     [B.  M. 

In  alten  Samlwk.  5  Gesge.  (Eitner  1). 
In  neuer  Ausg.  1  Motette  (Eitner  2). 

Giovanni  Battista  31.,  in  den 
Akten  meist  nur  Joan  Babtista 
Geiger,  auch  nur  Babtista  Geiger 
genannt,  tritt  1568  mit  180  (}ld. 
Gehalt  in  die  Kapelle  und  stirbt 
nach  Pfingsten  1577  (ib.). 

Moratelli,  Sebastiano,  Altist 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  von  1691 
bis  94  (Köchel  1).  Von  hier  ging 
er  als  Kapellmeister  an  den  Düssel- 
dorfer Hof  unter  Kurfürst  Johann 
Wilhelm,  mit  dem  er  bereits  seit 
dem    Jahre    1687    in    brieflicher 


Moratelli. 


58 


More. 


Verbindung  stand  (im  Besitze  des 
Archivs  zu  Düsseldorf)  und  eine 
in  Wien  komponierte  Oper  „Di- 
done"  übersandte,  die  1688  zur 
Hochzeitsfeier  Karl  PhiJipp's  in 
Düsseldorf  aufgeführt  wurde.  Der 
Textdichter  war  G.  M.  Rapparini. 
Doch  schon  ein  Jahr  vorher  wurde 
zu  Heidelberg  zur  Feier  der  Hoch- 
zeit Peter  II.  von  Portugal  mit 
der  pfälzischen  Prinzessin  Maria 
Sophia  Elisabeth  eine  Oper  Mora- 
telli's  „La  gemma  Ceraunia"  (das 
Kleinod  Ceraunia  von  Ulissipone 
jetzo  genannt  Lisbano)  von  Nic.Minati 
aufgeführt.  Walter  49  glaubt,  dass 
Moratelli  zur  Zeit  am  Heidelberger 
Hofe  lebte.  Das  Textbuch  zur 
Oper  Didone  bez.  Moratelli  als 
„Kammermusikus  S.  M.  des  Kaisers, 
Ehrenkaplan  der  Erzherzogin  Maria 
Anna  von  Oesterreich  und  Kapell- 
meister des  Kui-fürsten.  Walter 
S.  59  berichtet,  dass  sich  der  Kur- 
fürst Karl  Philipp  1687  mit  dem 
am  Hofe  zu  Heidelberg  befind- 
lichen Komponisten  in  Verbindung 
setzte  und  ihn  als  Kapellmeister 
nach  Düsseldorf  berief.  Wie  sich 
dies  mit  den  Angaben  Köchel's 
verbinden  lässt,  bedarf  noch  ge- 
nauerer Untersuchung;  dass  M. 
schon  vor  1691  in  kaiserl.  Diensten 
stand,  beweist  das  Textbuch  von 
1687.  Wahrscheinlich  stand  M.  in 
gleichem  Verhcältnis  zum  Düssel- 
dorfer Hofe  wie  Gilles  Heine  (M. 
f.  M.  28,  89  ff.).  Walter  führt 
noch  die  Opern  M.'s  an:  Erminia 
ne  boschi  und  Erminia  al  campo, 
1687  und  1688  in  Düsseldorf  auf- 
geführt. 1695  wird  die  Oper  „H 
fabro  pittore"  von  ihm  in  Düssel- 
dorf gegeben.  Wilderer  wurde 
sein  Nachfolger.  Die  Düsseldorfer 
Akten,  die  Walter  benützt,  geben 
in  betreff  der  Hofkapelle  äufserst 
dürftige  Nachrichten. 


Morato,  Joiio  Vaz  Barradas 
Muito-Päo  e,  geb.  30.  April  1689 
zu  Portalegre  in  Portugal.  Er  war 
Musiklehrer  im  Kollegium  dos  reis 
da  casa  de  Braganza  und  Chor- 
direktor an  St.  Nicolai  zu  Lissa- 
bon, wo  er  noch  1747  lebte.  Vas- 
concellos  führt  ein  theoretisches 
Werk  im  Ms.  und  zwei  Drucke 
an,  betitelt: 

Flores  musicaes  colhidas  no  jardim  da 
nielhor  Li<,-5o  de  varios  Authores.  Arte 
pratica  de  canto  de  orgäo  . . .  Lisboa  Occi- 
dental 1735  na  officina  da  Musica.  G  Bll. 
113  Seit,  in  4".  [Vascoiicellos  und  Leo 
Licpm.  Nr.  144.  Vasconcellos  führt  noch 
eine  Ausgabe  Texte  von  1738  an. 

Breve  resunio  de  Cantochäo  com  as 
regras  inais  principaes,  e  a  forma  qne 
deve  guardar,  o  Director  do  Coro  i)ara 
0  .sustentai'  firme  na  corda  chamada  Coral, 
e  0  Organista  quando  o  acompanha .  .  . 
Ibid.  1735.  59  S.  in  4".  [br.  Mus.  und 
Licpm.  144. 

Moravia,  siehe  Hicronymus. 
Maravius  (Moranus)  Augustinus, 

Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  21  Gld.  monatl.  vom  1.  Dez. 
1564  bis  t  11.  August  1568 
(Köchel  1). 

Morawecz,  Wenzel,  ein  böh- 
mischer Organist  und  Komponist, 

von  dessen  Arbeit  sich  auf  dem  Kirchen- 
chore zu  Rauduitz  1786  noch  9  Messen 
und  4  Litaneyen  befanden  (Dlabacz). 

Morawctz,  Johann;  Gerber  2 
vermutet,  dass  er  um  1799  m 
Wien  lebte,  weil  in  Traeg's  Musik- 
verz.  (Wien  1799)  3  Sinfonien,  1 
Concertino,  8  Notturni  ä  Fl.  d'a- 
more,  Fl.  trav,  2  Viele,  2  Corni 
e  V.,  1  Sestetto  a  2  V.  Ob.  Fl. 
Alto  e  Vcl.  und  Harmonie  Musik 
befinden.  Um  1809  war  er  Or- 
chesterdirektor des  Theaters  zu 
Pest. 

More,  .  .  .  (Davey  nennt  ihn 
William  More),  ein  englischer 
Komponist  des  16.  Jhs.,  von  dem 
sich 

im  Ms.  100  des  br.  Mus.  der  Gesang 


Moreau,  Gilet. 


59 


Morel, 


,,Ad  Domiuuüi  cum  tribiüarer"  befindet. 
Ebenso  im  Ms.  7578  Harleian,  Ms.  Add. 
30480-4  ein  Anthem,  Ms.  31226:  Levavi 
ooulos  (nach.  Davey). 

Moreau  (Moureau)  (xilet,  Sänger 
am  Hofe  Philipp  des  Schönen,  als 
er  1501  zu  Zeeland  residierte, 
ebenso  auch  noch  1505,  dann  be- 
fand er  sich  im  Dienste  Ks.  Karl  V. 
bis  1514  (Straeten  7,  108.  162). 

Moreau,  Henri,  geb.  zu  Lüt- 
tich den  15.  Juli  1728,  gest.  ebd. 
den  3.  Nov.  1803.  War  um  1755 
Kapellmeister  zu  Lüttich  und 
Lehrer  am  Kollegium  St.  Paul. 
Fetis  bez.  ihn  als  einen  der  aus- 
gezeichnetsten Musiker  Belgiens. 
Aufser  einigen  Weihnachtsgesängen 
ist  er  nur  durch  seine  theoretischen 
Arbeiten  bekannt.  Nachweisbar 
ist: 

L'harmonie  mise  en  pratique  avec 
un  tableau  de  tous  las  accords,  la 
niethode  de  s'en  servir,  et  des  regles  uti- 
les  ä  ceux  qui  etudient  la  composition  ou 
racconipagnenient.  Liege  1783  J.  G.  M, 
Loxhay.  S».  128  S.  15  Taf.  [Brüssel. 
Glasgow. 

Nouveaux  priucipes  d'barmonie,  selon 
le  Systeme  d'Autoiue  Ximenes,  precedes 
d'observations  sur  la  theorie  de  Rameaii, 
et  suivis  de  remarques  sur  plusieurs  dis- 
sonances,  ainsi  qua  des  regles  pour  la 
composition  de  la  musique  a  2,  3,  4  par- 
ties  et  plus.  [Ms.  im  Besitze  des  Kano- 
nikus de  Vroye  zu  Lüttich. 

Moreau,  JejinAndr^,  geb.  den 
13.  Mai  1768  zu  Paris,  gest. 
gegen  1828  ebd.  Knabensänger 
an  der  Kathedrale  zu  Amiens, 
wurde  Kapellmeister  zu  Bethune, 
dann  Organist  zu  Peronne,  kam 
während  der  Revolution  nach 
Paris  und  wurde  nach  einem 
wechselvollen  Leben  später  an  der 
Bibliothek  des  Konservatoriums 
angestellt,  doch  ereilte  ihn  bald 
darauf  der  Tod. 

Fetis  führt  von  ihm  allerlei  Klavier- 
Tageslitaratur  an,  auch  zwei  Samlg.  Eo- 
manzan.  Im  Ms.  hiuterlieis  er  Streich- 
quintetts  und   Quartetts.   —   In  Mailand 


Cons:  Nouveau  choix  da  cantiques  de 
St.  Sulpice  pour  une  ou  deux  voix  av. 
acc.  d'orgue  ou  de  pfte.  op.  35.  Paris, 
Carli. 

Moreau,  Jean-Baptiste,  geb. 
zu  Angers  um  1656,  gest.  zu 
Paris  den  24.  Aug.  1733.  Knaben- 
sänger an  der  Kirche  zu  Angers, 
wurde  dann  Kapellmeister  zu 
Langres  bei  Dijon,  ging  darauf 
nach  Paris  und  erhielt  durch  den 
Dauphin  eine  Anstellung  in  der 
Kgl.  Kapelle.  Fetis  verz.  mehrere 
Werke  für  die  Bühne,  Kantaten, 
Chansons  und  einige  geistliche 
Werke.     Bekannt  sind : 

Athalie,  tragedie,  choeurs.  Paris  1690 
Ballard.     [C  P. 

Choeurs  de  la  tragedie  d'Esther.  Paris 
1(J89  Ballard.     [B.  B.     C.  P.     br.  Mus. 

Iiitennedes  de  la  tragedie  d'Esther. 
ib.  1689.     [Paris  Arsenal. 

—  Ausg.  ib.  1696.  [Paris  Nat.  C.  P. 
besafs  auch  Leo  Liepm. 

Cantiques,  chantes  devant  le  roy  . . . 
Paris  1695  Chr.  Ballard.  [C.  P.  Kat. 
Liepm. 

Wahrscheinlich  ist  die  Cantatille. 
„Zaire".  Paris.  P.  nur  mit  Moreau  gez. 
auch  von  ihm.     [Darmst. 

In  der  Neuausgabe  Racine's  1873  sind 
die  Cantiques  von  M.  und  La  Lande  ab- 
gedruckt (siehe  Katalog  Brüssel  Cons. 
Nr.  532  Anmkg. 

Moreau,  NicoLis,  Kapellan  und 
Bassist  Ende  des  16.  Jhs.,  beteiligte 
sich  am  Concurse  zu  Evreux  (M. 
f.  M.  22,  206). 

Moreau,  Simon,  ein  Komponist 
des  16.  Jhs., 

der  in  Samlwken.  um  1555  mit  8  Mo- 
tetten vertreten  ist  (Eitner  1).  In  einem 
hds.  Samlwk.  der  B.  Kassel  in  5  Stb. 
(Mus.  4,  91)  befinden  sich  unter  Nr.  25: 
Expurgate  vetus  fermentum  6  voc.  und 
Nr.  35  zwei  Gesänge.  Ferner  1  Tonsatz 
in  Gallus  Dressler's  Practica  modoram 
1561.  —  In  der  B.  B.,  T  141  einige  Ge- 
sänge in  P.  —  Ein  Tu  es  Petrus  5  voc. 
Ms.  Chorb.  2,  147  in  Aachen.  —  Expur- 
gate vetus  fermentum  im  Ms.  B.  Br. 

Morde,  siehe  La  Morde. 

Morel,  . . .  bekannt  durch : 

Les   Tuilleries,   Cantate   ä  voix   seule 


Morel, 


60 


Morellati. 


(mit  B.  u.  V.).  Paris  1717  i'auteur  et  le 
Foucault.     fol.     10  S.     |B.  M. 

Vielleicht  sind  von  demselben  folgende 
■Kompositionen: 

ler  livre  de  pieces  de  Viele.  Paris 
1709  I'auteur.     [Paris  Nat. 

Einige  Airs  im  Samlwk.   Airs   1710b. 

Morel,  . . .  Kanonikus  zu  Mont- 
pellier in  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
gab  heraus: 

Nouvelle  theorie  pliysique  de  la  voix 
par  M.  Morel.  Paris  1746  Prault  pere. 
12».     32  S.     [Bnissel  (siehe  Fetis). 

Morel,  Alexandre  -  Jean,  geb. 
26.  März  1776  zu  Loisey  (Meuse), 
gest.  31.  Okt.  1825  zu  Paris.  Trat 
in  die  polytechnische  Schule,  wurde 
Chef  einer  Brigade,  dann  Prof.  der 
Mathematik  an  der  Artillerieschule 
der  Garde,  dabei  ein  Musiklieb- 
haher, der  sich  mit  Akustik  be- 
schäftigte.    Man  kennt  von  ihm 

Principe  acoustique  nouveau  et  uni- 
versel  de  la  theorie  musicale,  ou  musique 
expliquee,  par  . . .  Paris  1816  Bachelier. 
8°.  Vm  u.  506  S.  12  Taf.  Kapitel- 
anzeige im  Becker  2,  52.  [B.  B.  B.  M. 
B.  Lpz.  Hofb.Wien.  Brüssel.  Glasgow. 
Musikfr.  Wien. 

Systeme  acousti(iue  nouveau  et  uni- 
versel  de  la  theorie  musicale  ou  musique 
expliquee,  par  , . .  Paris  1824  Fain.  8^. 
28  S.  Ein  Auszug  aus  dem  Dictionnaire 
de  'decouvertes.     [Hof b.  Wien. 

Observations  sur  la  seule  vraie  theorie 
de  la  musique  de  M.  de  Momigny.  Paris 
1822  Bachelier.  8».  72  S.  [Brüssel. 
Brüssel  Cons.     Glasgow. 

M.  schrieb  auch  einige  Aiükel  über 
Musik  füi'  den  Moniteur. 

Das  Conservatoire  zu  Paris  besitzt  unter 
dem  Namen  Morel  folgende  Kompositionen, 
ob  im  Ünick  oder  Ms.  sagt  der  Kat.  nicht : 

1.  Le  sommeil  cantatüle  a  V.  seul. 

2.  La  traduction  du  Te  Deum. 

3.  Un  recueil  de  pieces  de  Viele. 

Morel,  Clement,  nur  bekannt 
durch 

21  Gesänge,  meistens  Chansons  zu 
4  Stim.  in  alten  Samlwk.,  zum  Teil  ohne 
Vornamen,  die  von  1539  —  1554  erschienen. 
Ich  habe  zwei  davon  in  Partitur  gesetzt. 
Sie  sind  geschickt  gearbeitet,  zeigen  einen 
durchgebildeten  Musiker,  doch  stehen  sie 
gegen  andere  im  Ausdrucke  zurück  (Eit- 


ner  1  getrennt  in  diejenigen  mit  und  ohne 
Vornamen). 

Ferner  befinden  sich  in  Bosco's  Samlwk. 
lib.  1,  1554  eine  Motette  und  in  Mss.  ein 
Tota  pulchra  es,  4  voc.  Ms.  Chorbuch  2 
in  fol.  in  Glashütte,  jetzt  in  Dresden.  — 
In  Ms.  940  B.  Proske  1  Gesg.  —  In  Ms. 
B.  Bi".  das  bekannte  Tota  pulchra  es.  — 
Im  Ms.  22,  6  Stb.  des  16.  .Ths.,  im  br. 
Mus.  enthält  „Bon  jour,  bou  au"',  fol.  2. 
In  Ms.  224  die  P.  zu  Vivons  joyeusement 
4  voc.  —  Dame  de  beaulte  4  voc.  in  Neu- 
ausgabe, Publikation  Bd.  23. 

Morel  (Morrel),  Magister  Jean, 
war  von  c.  1561  bis  1572  Bassist 
an  der  Hofknpolle  Philipp  IL  von 
Spanion  und  erliielt  1562  die  Prae- 
benden  zu  B6thune  und  Hesdin  in 
den  Niederlanden  (Straeten  1,  246. 
8,  41.  4.3). 

Morel,  Jenin,  Sänger  in  der 
Kapelle  Ks.  Karl  V.  von  1518  bis 
1521  (Straeten  7,  295). 

Morel,  Nielas,  geb.  zu  Eouen 
in  der  Mitte  des  16.  Jhs.,  war 
Chordirektor  an  der  Kathedrale  zu 
Ronen. 

Er  l)eteiligte  sich  1584  am  Concourse 
zu  Evreux  und  gewann  mit  der  Chanson 
„Je  poi-te  en  mon  bouquet"  und  1586  mit 
„D'oü  vicnt  belle"  Preise  (Fetis). 

Morel,  Pieter,  um  1596  Sang- 
meister an  St.  Walpurge  in  Aude- 
narde  (Audenarde  15). 

Morel,  MUe.  Virginie,  Pianistin 
„de  S.  A.  R.  Mad.  la  Duchesse  de 
Berry"    im    18.  Jh.?     Man   kennt 

von  ihr: 

Sonate  pour  Piano  avec  acc.  de  Viel., 
comp. . .  op.  1.  Paris,  I'auteur  &  H.  Le- 
moin.     2  Stb.     fol.     [B.  B. 

Morel  de  Voleine,  L  . . .,  be- 
kannt durch: 

Messe  en  musique.  Roanne  (s.  a.)  Im- 
primerie  de  Ferlay.  8^.  3  BU.  34  S. 
[B.  M. 

Morell,    David    und    Johann, 

dienten  um  1605  bis  c.  1625  an 
der  Hofkapelle  in  Stuttgart  als 
Musici  (Sittard  2,  34). 

Morellati,  Paolo,  aus  Vi- 
cenza,    Schüler    von    Martini    im 


Morellet. 


61 


Moret-de-Lescer. 


18.  Jh.,  wurde  am  1.  Sept.  1763 
in  die  Akademie  filarmouica  zu 
Bologna  aufgenommen.  Im  Auto- 
graphen-Katalog von  Succi  (Belog. 
1888)  wird  gesagt,  dass  er  die 
Pianoforte-Mechanik  vervollkomm- 
nete. Dort  auch  ein  Brief  von 
1765.  In  den  Lettera  von  1780 
wird  er  bez.  mit  „celebre  Maestro 
di  Musica  vicentino". 

In  einem  Ms.  der  Bibl.  Bologna  ist  er 
mit  sogenannten  Fugen  vertreten,  und 
zwar  1.  Et  in  saecula.  2.  Chine  eleison. 
3.  Cum  sancto  spiritu. 

Lettera  scritta  dal  sig. .  .,  intorno  aU' 
eccellente  cembalo  a  martelli  da  lui  costruito 
(Sta  nell'Antologia  di  Eoma,  num.  XLI, 
aprile  1780  pag.  324).     [Bologna. 

Im  Liceo  zu  Bologna  im  Aiitogr.  1  Qualis 
est  delecta  nostra,  Graduale  a  C.  ed  A.  c. 
istrom.  1762.  P.  —  Nisi  Dnus.  3  v.  c. 
istrom.  1762,  P.  —  Nunc  dimittis  4  v. 
c.  Strom.  1763,  P.  —  Cliirie  4  v.  c.  ström. 
1762.  —  Gloria  4  voc.  c.  ström.,  1763 
aufgeführt.     1  vol.  von  100  ßU. 

Morellet,  Andre,  geb.  7.  März 
1727  zu  Lyon,  gest.  12.  Jan.  1819 
zu  Paris.  Besitzer  einer  Papier- 
handlung, lebte  aber  später  in 
Paris  den  Wissenschaften  und 
wurde  Mitglied  der  Akademie 
franyaise.     Er  schrieb 

De  l'expressiou  en  niusique,   für  den 

Mercure    1771    Nov.   p.  113   und   in  den 

Arcliives  litteraires,  Bd.  6,  145.     Er  war 
auch  ein  eifriger  Piccinist  (Fetis). 

Morelli,  Beriiardino,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  bekannt  durch 

Motetta  5  voc.  Ven.  1598  Ainadinus. 
[B.  Lpz.  (?)    Haberl  inkomplet. 

2  Motetten  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

In  B.  Schmid's  Orgelbuck  1607  eine 
Mot.  in  Tabulatur.  In  ß.  Dresden  Ms. 
B  1249  a,  1  ein  Domine  salvum  fac  regem, 
Part. 

Morelli,  Oiaeomo,  Bibliothekar 
am  St.  Marcus  zu  Venedig,  geb. 
14.  April  1745  ebd.,  gest.  5.  Mai 
1819.     Er  gab  heraus: 

Aristidis  Oratio  adversus  Leptinem, 
Libanii  declamatio  pro  Socrate,  Aristoxeni 
rhythmicorum  elemeutorum  fragmenta,  ex 
bibliotheca  Veneta  D.  Marci  nunc  primum 


edita,  cum  annotationibus,  graece  et  latine. 
Venetia  1785.     8«  (Fetis). 

Moreno,  Miguel  Diaz,  ein  spa- 
nischer Organist  um  1669  (Strae- 
ten  8,  214). 

Von  einem  Moreno  ohne  Vornamen 
besitzt  die  B.  M.  eine  Missa  4  voc.  cum 
organo.  Ms.  in  P. 

Morera,  Francisco,  ein  spa- 
nischer Musiker,  der  von  1768  bis 
1793  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Valencia  war  (Ph.  Pedrell 
aus  den  Akten  in  seiner  Partitur- 
ausgabe J.  Gl.  Perez'  1896,  Vor- 
wort). 

Moresclii,  Cliambattista  Ales- 
sandro,  Mitglied  der  Akademie 
de  Fervidi  zu  Bologna  in  der  2ten 
Hälfte  des  18.  Jhs.,  gab  heraus: 

Orazione  in  lode  del  Padre  Maestro 
Giamb.  Martini,  recitata  da  . . .  nella  so- 
lenne accademia  de'Fervidi  Fultimo  gioriio 
dell'anno  1784.  Bologna  1786  St.  di  S. 
Tom.  d'Aquino.  4".  38  S.  [Dresd.  Mus. 
B.  B.     Brüssel.     B.  Wagener.      Bologna. 

Morese,  GlioYanni,  aus  Ancoua, 
lebte  um  1640  als  Komponist 
und  ist 

im  Samlwk.  1646a  mit  einem  3stim. 
Gesge.  vertreten  (Eitner  1).  Der  Antiquar 
Rosenthal  besafs  eine  Cantusstimme  ohne 
Titel  von  c.  1650,  welche  2  Gesge.  von 
ihm  enthielt. 

Moresini,  Prete  Bartolommeo, 

seit  dem  2.  April  1608  Vice -Ka- 
pellmeister an  S.  Marco  in  Venedig 
(Caffi  1,  55.  207).  1612  wurde 
er  zum  Pfarrer  au  S.  Geremia  ge- 
wählt. 

Moret  -  de  -  Lescer ,  Antoine- 
Charles,  geb.  um  1741  zu  Charle- 
ville,  lebte  seit  etwa  1765  zu 
Lüttich  als  Musiklehrer.  Fetis  verz. 
von  ihm: 

Science  de  la  musique  vocale.  Liege 
1768.  4''.  Ein  Vorwort  zu  Solfeggien. 
Dictionnaire  raisonne,  ou  histoire  generale 
de  la  musique  et  da  la  lutherie,  enrichi 
de  gravures  en  taille-douce  ...  13  voll. 
8",  von  400  S.  Eine  Ankündigung  im 
Journal  Esprit  des  Jouruaux,  Sept.  1775 
p.  402,  doch  ist  das  Werk  nicht  erschienen 
(Fetis). 


Moret,  Theodore. 


62 


Morgenroth. 


Moret,  Theodore,  ein  Jesuit, 
geb.  um  1602  zu  Antwerpen,  lebte 
zu  Prag,  01m ätz  und  Breslau,  wo 
er  am  6.  Nov.  1667  starb.  Fetis 
verz.  von  ihm  die  Abhandlung: 

De  Maguitudine  soni.  Vratislavia 
1664.     40. 

Moretti ,  . . .  ein  Spanier ,  be- 
kannt durch  den  Druck: 

Doce  cauciones  con  accomp.  de  gui- 
tarra  . . .  por  el  Brigadier  . . .  arrcgiadas 
para  el  Pfte.  por  D.  Man.  ßüeker.  op.  24. 
London,  Clementi,  Banger,  Collard,  Devis 
&  CoUard.     fol.     [B.  M. 

Ebendort  der  Originaldnick:  Madrid,  de 
B.  Wirms.     fol.     (Mus.    pr.  20  Nr.  537.) 

Moretti,  Andrea,  geb.  zu  Siena 
(Toscana)  in  der  Mitte  des  16.  Jhs. 
Er  war  ein  berühmter  Spieler  auf 
der  italienischen  Cetarone  oder 
Chitarone  genannt  und  besuchte 
abwechselnd  die  Höfe  Italiens;  zu- 
letzt war  er  zu  Siena  im  Orchester 
der  Kathedrale  augestellt  (Fetis 
nach  Azzolini  Ugurgieri's  Pompe 
Senesi). 

Moretti,  D.  Carlo,  aus  Recanati 
(römische  Provinz),  Schüler  von 
Virg.  Mazzocchi,  ist 

im  Samlwk.  1646a  mit  2  Gesgen.  ver- 
treten (Eitner  1). 

Moretti,  ü.  Federig^o,  nennt 
sich  einen  Dilettanten.  Man  kennt 
von  ihm 

Grand  Duo  par  2  Lyres  ou  2  Guitares. 
Paris.     [Dresden. 

Prime  lezioni  per  chitarra.  Ms.  [Mai- 
land Cons. 

Principe  per  la  chitarra.  Napoli,  Mares- 
calchi.  qufol.  30  S.  [Maild.  Cons.  Bo- 
logna. 

Principios  para  tocar  la  guitarra  de 
seis  ordenes,  precedidos  de  los  elenientos 
generales  de  la  musica.  Madrid  1799 
Grabados  por  Jos.  Eico.  qufol.  2  part. 
[br.  Mus. 

—  Madrid  1807  Iniprenta  de  Sancha. 
2  Teile  in  1  vol.  in  fjufol.  [Leo  Liepm.  144. 

Metodo  per  la  chitarra  a  6  corde  con 
gli  elementi  generali  della  musica.  3.  ediz. 
tradotta  dallo  spagnuolo  e  dallo  stesso 
autore  accresciuta  di  scale,  accordi,  ar- 
peggi  a  quattro  dita  ...  Op.  1.  Napoli 
1804.     [Mailand  Cons. 


Sistema  uniclave  ö  ensayo  sobre  uni- 
formar  las  claves  de  la  musica,  sujet 
andolas  a  una  sola  escala,  por  .  .  .  el  ca- 
bailero  don  F.  M.  Madrid  1824  Sancha. 
23  S.  in  80.     [Brüssel.     Bologna. 

Moretti,  D.  Mattia,  aus  Recanati, 

bekannt  durch  eine  3  stim.  Motette  mit 
Bc.  1646  a  (Eitner  1). 

Morgan,  George,  trat  1748  in 
die  Kgl.  Kapelle  in  London  ein 
(Viertelj.  8,  519). 

Im  br.  Mus:  A  song  (Why  should  Love) 
the  words  by  Mr  Theobald.     s.  1.     4P. 

Morgan,  Jolm,  geb.  um  1711 
zu  Newburgh  (Insel  Anglesey),  soll 
der  letzte  Barde  gewesen  sein,  der 
noch  den  Crwth  spielte.  Er  lebte 
noch  1771  (Fetis  nach  der  Archae- 
ologia  or  miscell.  tracts  relating  to 
antiquity.  Bd.  3,  32). 

In  Longman's  Collection  of  Catches  das 
3 stim.  Catch:  Quotli  Jack  on  a  time,  nur 
mit  Morgan  gez. 

Morgan,  Nicliolas,  schwor  am 
9/12  1566  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  (Rim- 
bault  2). 

Von  einem  Morgan  des  17.  oder  18.  Jhs. 
befinden  sich  in  Ililton's  Catch  that  Catch, 
Ausg.  Playford  1707:  Pleasant  mus.  Comp., 
2.  book  und  ebenso  in  der  Ausg.  Young's 
von  1720  und  von  Walsh  einige  Gesänge. 
Auch  in  J.  Simpson's  Thesaurus  ist  ein 
Gesg.  zu  finden. 

Im  Ms.  1978  des  E.  C.  of  Mus.  ist  ein 
Morgan  vom  Ende  des  17.  Jhs.  mit  Sing- 
spielen und  engüschen  Opern  vertreten 
und  zwar  1.  The  younger  brother  1696. 
2.  The  mock  marriage  1696.  3.  Psyche 
1695?  4.  The  matchless  niaids  (V)  ohne 
Jahr. 

Im  br.  Mus.  Ms.  85  eine  Flötenstimme 
vom  Jahre  1686,  worin  auch  ein  Morgan 
genannt  wird.  —  In  Oxford,  Chr.  Ch.  im 
Ms.  unter  Morgan  eine  Overture  u.  a. 

Morgan  ist  noch  vertreten  im  Catch 
Club  1,  2.  Teil,  in  Eaf.  Corte vil's  Samlwk. 
von  1686.     Im  Catch  Club  3,  Bd.  1. 

Morgenrotli ,    Franz    Anton, 

geb.  8.  Febr.  1780  in  Namslau  in 
Schlesien,  gest.  14.  (7.?)  Aug.  1847 
in  Dresden.  Studierte  in  Breslau, 
1798  in  Warschau  u.  wurde  dort 
im  Kriegs-  und  Domänenfache  an- 


Morgenroth. 


63 


Mori,  Giacomo. 


gestellt.  1805  Leihhauskontroleiir 
mit  400  Tblr.  Gebalt.  180G  ver- 
trieb ibu  der  Krieg,  er  ging  nacb 
Dresden  und  widmete  sich  ganz 
der  Musik,  studierte  1810/11  bei 
Weinlig,  kam  1810  in  die  Kgl. 
Kapelle  und  wurde  am  4/4  1812 
Kgl.  Kammermusikus,  Violinist  mit 
150  Tblr.,  die  1817  bis  300  Tblr. 
erböbt  Avurden,  am  1/10  1828 
Vicekonzertmeister,  1838  nacb  A. 
Rolla's  Tode  Konzertmeister  (Für- 
stenau  1, 177.  180. 188.  A. d.  Biogr.) 

M.  hat  über  die  Vorlesungen  des  Gene- 
ralbasses uud  der  Kompositionslehre  bei 
Weinlig  3  Bde.  hds.  hinterlassen,  die  sich 
in  der  Kgl.  Bibl.  zu  Dresden  befinden. 

An  Kompositionen  sind  bekannt: 

6  Gesänge  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  op.  2. 
Lpz.,  Br.  &  Haertel.     [Dresd. 

5  Maurer-Lieder  f.  1  Singst,  mit  Pfte. 
Autogr.     [Dresd. 

Sehnsucht  f.  1  Singst,  mit  Pfte.,  Fl. 
uud  Guit.  s.  1.     [Dresden. 

Das  Vaterhaus.  Mein  Lebewohl.  2 
Lieder.    Dresden,  Paul.     [B.  B. 

Mss.  in  B.  Dresden  sehr  zahlreich  ver- 
treten, sowohl  an  geistl.  Gesängen,  In- 
strumentalwerken, als  auch  mit  34  welt- 
lichen Liedern  (s.  Kat.). 

Morgenstern,  Johann  Grottlieb, 

um  1733  Bratscbist  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  250  Tblr.  Gebalt 
(Fürstenau  1,  134). 

Morguet,  Engrand,  aus  Arras, 
Kapellan  und  Sänger,  wird  1569 
a/d.  Hofkapelle  in  Madrid  ange- 
stellt und  lässt  sieb  bis  1598  ver- 
folgen (Sti-aeten  8,  84.  111.  160. 
168.  399). 

3Iorhar(lt,  Christoph,  Nach- 
folger seines  Vaters  Peter  als  Or- 
ganist an  St.  Michaelis  zu  Lüne- 
burg von  1696—1707,  in  welchem 
Jahre  er  pensioniert  wurde  (Jung- 
bans 39). 

Morhardt,  Peter,  Organist  an 
St.  Michaelis  zu  Lüneburg  von 
1664  bis  1694  (?),  Jungbans  33 
und  S.  38  giebt  ein  Verz.  von 
Kompositionen,  von  denen 


die  Orgelpiecen  sich  auf  der  Stadtb. 
zu  Lüneburg  in  der  Hds.  19,  ein  Orgel- 
tabulaturbuch,  befinden.  Es  sind  Nr.  60, 
Aus  tiefer  Noht  schrey  ich  zu  dir,  nm- 
mit  P.  M.  gez.  Nr.  67,  Was  fürchstu 
feind  Herodes  sehr,  auf  2  Clav.  u.  Ped. 
gez.  P.  M.  Die  auf  S.  38  verz.  sind  ver- 
loren gegangen.  Junghans  rechnet  aber 
die  mit  P.  M.  IL  gez.  auch  Morhardt  zu 
und  das  halte  ich  für  falsch,  da  man  in 
der  "Weise  den  Namen  nie  als  Monogramm 
darstellte.     Siehe  die  Nrn.  29.  50.  66. 

Morheim,   Christian  Samuel, 

geb.  1718  zu  Neumark  (Thüringen), 
wo  sein  Vater  Kantor  und  Schul- 
kollege war,  um  1758  Vicekapell- 
meister  in  Danzig  und  der  Eidam 
Ereislicb's  (Adlung  711.  Gerber 
1.  2  und  das  Magazin  nennen  ihn 
Friedrich  Christian,  siehe  diesen). 
Spitta  nennt  ibu  F.  Christian  Samuel 
und  besafs  das  Choralvorsp :  Vom  Himmel 
hoch  da  komm  ich  her.  Ms.  [Berlin 
Hochsch. 

Morheim,  Friedrich  Christian ; 

meiner  Meinung  nach  ist  er  der- 
selbe wie  Christian  Samuel  M., 
wie  ihn  Adlung  nennt.  Er  war 
1718  zu  Neumark  in  Thüringen 
geb.,  wo  sein  Vater  Kantor  und 
Scbullehrer  war  und  starb  1780. 
Um  1742  wurde  er  zu  Danzig  als 
Kapellmeister  angestellt.  Da  sein 
Nachfolger  Löblein  war,  der  1779 
den  Dienst  erhielt,  so  muss  er  in 
dem  Jahre  pensioniert  worden 
sein.  Obige  Jabreszabl  1742  rührt 
aus  einem  Autogr.  der  KgJ.  Bibl. 
Berlin's  her  (Gerber  1.  2.  Maga- 
zin). Vorbanden  sind  von  seinen 
Kompositionen: 

Ms.  190  Autogr.  7  Praeludien  über 
geistliche  Lieder  für  Orgel.  —  Ms.  18040, 
6  Vorspiele  zu  Chorälen.     [B.  B. 

Vergleiche  den  vorhergehenden  Artikel. 

Mori,  Alessandro,  wird  1723 
als  Sopranist  am  Pfälzer  Hofe  ge- 
nannt (Walter  69). 

Mori,   Griacomo,   geb.  zu  Via- 

daua  (Lombardei)   im  16.  Jh.     Er 

gab  heraus: 

Concerti   ecclesiastici    1,   2,    3    et   4 


Mori,  Pietro. 


64 


Morigi,  Pancrazio. 


vocum.  Cum  B.  cont.  ad  Organum.  Editio 
altera.  Antuerpiae  1(321  ap.  P.  Phalesium. 
Stb.  ia  40.     [br.  Mus:  C2.  B.  Bc. 

Mori,  Pietro,  ein  Komponist 
des  17.  Jlis.;  um  1640  Organist 
zu  Volterra  und  um  1647  Kapell- 
meister u.  Organist  am  Kollegium 
zu  San  Gemignano  heute  Gimignano 
genannt,  im  Toscaniscben  bei  Siena. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
vorhanden: 

Salnii  a  5  voci  in  concerto  di  .  . .  Or- 
ganista  della  Cathedrale  di  Volterra  .  .  . 
Ven.  1640  AI.  Viucenti.  6  Stb.  mit  Bc. 
4".     [Bologna. 

Compieta  e  Litanie  della  B.  V.  a  4  in 
concerto  di  .  • .  Op.  2.  Ven.  1641  AI. 
Vincenti.     .5  Stb.  mit  Bc.    4<'.     [Bologna. 

Vespertinae  Psalmodiae  concentuum  4 
vocibus  a  ...  in  San  Geminianensi  .  .  . 
Musicae  Magistro  atque  Organi  Moderatore 
...  op.  3...  Ven.  1647  Alex.  Vincentius. 

5  Stb.     40.     [Bologna. 

Messe  a  4  e  5  voci;  in  Concerto  di 
Pietro  Mori  maestro  di  cappella  nell'in- 
signe  collegiata  propositura  di  San  Gemig- 
nano,   op.  4...    Ven.    1651   AI    Vincenti. 

6  Stb.     40.     [Bologna. 

Moria,  ...  ein  Violoncellist,  der 
sich  1755  zu  Paris  im  Concert 
spirituel  mit  eigenen  Kompositionen 
hören  liefs  (Gerber  1).  Brenet  in 
Les  Concerts  en  France  1900,  269 
verz.  ihn  1755  als  Violinvirtuosen. 

Moriaiii,  Giuseppe,  geb.  16.  Aug. 
1752  zu  Livorno ,  Schüler  von 
Cambini  und  Xardini  im  Violin- 
spiel und  im  Kontrapunkt  von 
Carole  Boccherini.  Besonders  als 
Quartettspieler  soll  er  sich  ausge- 
zeichnet haben.  Um  1812  war  er 
Orchesterdirigent  am  Theater  zu 
Livorno.  Er  soll  auch  Konzerte 
und  Sonaten  geschrieben  haben 
(Felis).  Ein  Brief  im  Autogr.  in 
der  Samlg.  Masseangeli's  vom  8. 
Sept.  1814  aus  Livorno. 

Moriari  (viell.  Morari,  Antonio), 

ist  im  Samlwk.  Latrobe's,  London 
1806— 2.Ö  in  6  Bd.  mit  einem  Cum  sancto 
4  voc.  verti'eten. 

Morias,  Kaspar,  bekannt  durch: 


Psalmodia  sacra.  Eostoch.  1636.  [B. 
Lpz.  I.  n.  vox. 

Hvmnodia  sacra,  geistl.  Concerte  mit 
2  Stfm.  u.  Bc.  Eostoch.  1639.  [B.  Lpz. 
Cl.  2. 

Morigi,  Angelo  (Angiolo),  geb. 
um  1752  zu  Rimini,  gest.  um  1788 
zu  Parma.  Violinschüler  von  Tar- 
tini,  wie  er  auf  op.  2  selbst  an- 
zeigt und  im  Kontrapunkt  von 
Vallotti  zu  Padua.  Er  wurde  als 
Violinist  am  Hofe  zu  Parma  an- 
gestellt und  crliielt  später  den  Titel 
eines  Musikdirektors.  Fetis  begeht 
den  Irrtum  seine  Anstellung  mit 
dem  Jahre  1758  zu  bezeichnen, 
also  im  Alter  von  6  Jahren.  Im 
Kat.  Masseangeli's  ist  kein  Datum 
verz.  Daselbst  ein  Brief  von  1772, 
ein  anderer  im  Liceo  Bologna, 
unter  Martini's  Samlg.  Bd.  5.  Er 
hinterliefs  eine  theoretische  Ab- 
handlung, die  sein  Schüler  B. 
Asioli  nach  seinem  Tode  heraus- 
gab, betitelt: 

Trattato  di  contrappunto  fugato  di  A. 
M.  giii  direttore  dell'orchestra  della  real 
Corte  di  Parma,  pubbl.  da  ß.  A. . .  Mi- 
lane, G.  Eicordi.  8".  3.5  Seit.  16  Taf. 
[B.  B.  Bologna.  Brüssel.  br.  Mus. 
Mailand  Cons.    Musikfr.  Wien. 

—  deutsch  von  Michaelis:  Abhandig. 
über  den  fugirten  Contrapunct.  Lpz. 
(1815)  Br.  k  Ilaertel.  kl.  8».  45  S.  u. 
16  Taf.  [B.  B.  Dresd.  Freising.  Mu- 
sikfr. AVien.     Brüssel,     br.  Mus. 

An  Kompositionen: 

Six  Sonatas  for  2  Violins  with  a  Thor. 
B.  Lond.,  Walsh.  3  Stb.  [br.  Mus.  B. 
Wagener. 

Sonate  (6)  a  Violine  e  B.  op.  2. 
London,  J.  Johnson.  P.  24  S.  [br.  Mus. 
B.  Wagener. 

2  Sonate  a  V.  c.  Bc.  P.  [Musikfr. 
Wien.     Brüssel  Cons.  Ms.  in  Stb. 

NB.  In  Petersburg  war  1734  ein 
Sänger  Morigi  aus  Bologna  angestellt 
(Eicordi's  Gazz.  mus.  1853,  85). 

Morigi,  Canonico  Pancrazio, 
ein  Komponist  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  der  noch  1806  lebte.  Das 
Liceo  in  Bologna  besitzt  von  ihm 
im  Ms. 


Morimens. 


65 


Moris,  . . . 


2  Credo,  5  Gloria,  1  Kyrie,  1  Qui  tollis 
suscipe  im  Autograph  zu  4  Stirn,  mit  lu- 
strura.  An  Jahreszahlen  kommen  1766 
und  1806  vor.  Ferner  1  Miserere  1765 
komp.  a  4  voc.  col'org.  1  Stabat  mater  a 
•2  voci  (Ten.  e  B.)  con  l'org.  Autogr.  u. 
1  Litania  della  B.  V.  4  voci  c.  stiaim. 
P.  im  Autogr. 

Morimens,  Henri. 

In  der  Hds.  des  Cod.  der  Bibl.  Basevi, 
Istituto  music.  zu  Bologna,  die  Gesänge: 
Qui  veut  jouer  und  Je  nie  fie  en  tout, 
in  Sth. 

Morin,  Jean-Baptiste,  geb.  um 
1677  zu  Orleans,  gest.  zu  Paris 
um  1745.  Er  trat  in  den  Orden 
der  St.-Lazare  ein,  später  enga- 
gierte iim  die  3.  Tochter  Pliilipp's 
von  Orleans,  die  Aebtissin  von 
Chelles,  als  Kapellmeister  mit  einer 
Pension  von  500  livres,  die  später 
in  eine  Pension  von  1500  livres 
auf  das  Erzbistum  Rouen  umge- 
wandelt wurde,  aufserdem  gewährte 
sie  ihm  ihr  Bildnis  u.  verschiedene 
Wohlthateu  (Fetis  nach  Les  hom- 
mes  illustres  de  l'Orleanais,  Bd.  1, 
74  und  einem  Ms.  von  Boisgelon). 
Nach  den  Titeln  seiner  Werke 
muss  er  auch  als  Eammermusikus: 
„ordinaire  de  la  musique  de  S.  A. 
R.  Mouseigneur  le  Duc  d 'Orleans" 
gedient  haben  und  zwar  in  den 
Jahren  1706,  1708,  1709  u.  1734, 
soweit  ich  die  Titel  genau  kenne. 
Von  seineu  Kompositionen  sind 
nachweisbar : 

Motets  (10)  ä  1  et  2  voix,  melez  de 
Svmphonies.  Liv.  1.  Paris  1704  Bailard. 
fol.     [üpsala.     C.  P.     br.  Mus.     Bologna. 

—  Liv.  2.  ib.  1709.  [Paris  Nat.  Paris 
Arsenal.     C.  P.     br.  Mus.      Bologna. 

Cantates  f ranr-oises ,  ti  uue  et  deux 
Toix,  melees  de  Svmphonies,  par  .  .  . 
Liv.  1.  Paris  1706  Ballaid.  1  vol.  qu40. 
142  S.  in  Typendr.  [Paris  Nat.  Paris 
Arsenal.     C.  P.     Glasgow. 

—  Nouvelle  ed.  1709  ib.  [B.  Joach. 
br.  Mus. 

—  Liv.  2.  ib.  1707.  1  vol.  qu40. 
121  S.,  6  Cant.  u.  12  Airs.  [B.  Joach. 
ParLs  Nat.  Paris  Arsenal.  C.  P.  br. 
Mus.     Glasgow.     Moden  a. 

Rob.  Eitner's  Qnellen-LexLkon.    Bd.  7. 


—  Liv.  3.  ib.  1712.  1  vol.  qu40. 
[Paris  Nat.     Paris  Arsenal.     C.  P. 

La  chasse  du  cerf,  Divertissement 
chante  devaut  Sa  Majeste,  a  Fontaine- 
bleau  le  25.  jour  d'Aoiist  1708.  Mis  en 
musique  par  ...  Ce  divertiss.  est  mele 
de  plusieurs  Airs  ä  boire.  Paris  1709 
Christophe  Ballard.  1  vol.  7  BU.  160 
Seit.  Pai-t.  [Hofb.  AVien.  Paris  Nat. 
Paris  Arsenal.     C.  P.     br.  Mus. 

—  Nouvelle  ed.  Pbris  1734  J.  B. 
Chrstphe.  Ballard.  7  Bll.  152  S.  Part. 
[B. Joach. 

Kecueil  d'airs  k  boire  ä  2  voix,  oeuv. 
7.  Paris  1714.     [Paris  Nat. 

L"  hymen  et  l'amour ,  epithalame. 
[Paris  Nat. 

Le  triomphe  de  l'amour  et  de  Thymen. 
Ms.     [Paris  Nat. 

2  Kantaten:  La  Rose  und  Euone  mit 
Symphonie  in  B.  Rostock.  Ebendort  au 
Monsiguy  gebunden  4.  Le  naufrage  d' 
Ulisse,  Cantate  ä  voix  seul  av.  Sympho- 
nie. 5.  Dom  Quichotte,  ebenso.  6.  L' 
amaut  mal-mene.  7.  La  Muzette.  8. 
Pirame  et  Tisbe,  ebenso. 

Morini,  Antonio. 

Im  Liceo  zu  Bologna:  Signori  deH'or- 
chestra  riveriti,  Aria  per  B.  con  orch, 
P.  Ms.  27  Bll.  Lebenszeit  mir  un- 
bekannt. 

Morino,  . . .  der  Kat.  der  Bibl. 

Estense  zu  Modena  sagt,  wahr- 
scheinlich ist  Carlo  Antonio  und 
nicht  Biagio  gemeint.  lieber  keinen 
derselben  konnte  ich  Nachrichten 
auffinden. 

In  Modena  im  Ms:  Sonate  (20)  da  ca- 
mera  a  3  ström:  2  V.  Violone  e  Spinetta 
(ad  lib.)  op.  1.  3  Stb.  Unter  Violone 
wird  die  Gambe  verstanden,  die  später 
das  Yioloucell  ersetzte.  In  englischen 
Nachdrucken  italienischer  Kompositionen 
fand  ich  mehrfach  statt  des  italienischen 
Violone  das  Violoncell  dafür  genannt. 

Moris,  . . .  1749  Musikus  an  der 
Hofkapelle  in  Brüssel,  um  1791 
gestorben  (Straeten  4,  320.   5,  4). 

—  Ein  A.  Moris  war  ebd.  um  1763 
Tenorist  (Straeten  5,  183). 

—  Oilks  M.,  ein  Altist  um  1729  ebd. 
(ib.  5,  153). 

—  Henri  Moris  (Mauiice),  Bassist  von 
1745  bis  etwa  1774  ebd.  mit  450  Gld. 
Gehalt,  wird  in  späterer  Zeit  mit  l'aine 
bez.  (ib.  5,  181  ff.). 

—  Jan  Carolus  if.,  starb  den  24.  Dez. 

5 


Moiitz  der  Gelehrte. 


66 


Moritz,  C 


T.., 


1755  zu  Lierre,  69  Jahr  alt,  war  GO  Jahre 
lang  Musiker  im  Dienste  der  Kirche  Gom- 
maire  zu  Lierre  (Gregoir,  Galerie,  nach 
seinem  Grabsteine  in  der  dortigen  Kirche). 
—  N.  Moris  war  1780  an  der  Hof- 
kapelle in  Brüssel  Tenorist  und  wird  als 
sehr  guter  Musiker  bez.,  der  zu  Gunsten 
des  van  Helmont  zuiiicktrat  (Straeten  5, 
170.  171). 

Moritz  der  Gelehrte,  Landgraf 
von  Hessen -Kassel,  geb.  25.  Mai 
1572,  gest.  14.  März  1G32  in  Esch- 
wege, nachdem  er  1()27  die  Re- 
gierung niedergelegt  hatte.  Trat 
1()05  zur  reformierten  Confcssion 
und  führte  sie  in  seinem  Lande 
ein,  dadurcii  geriet  er  in  vStreit 
mit  der  Geistlichkeit  und  Ritter- 
schaft, die  ihn  im  dreifsigj ährigen 
Kriege  im  Stiche  iiei's.  Er  war  in 
der  musikalischen  Setzkunst  wohl 
bewandert  und  als  Schüler  des 
Kapellmeisters  Georg  Otto  hat  er 
sich  vielfach  mit  Komponieren  be- 
schäftigt, die  einen  begabten  und 
unterrichteten  Verfasser  bekunden. 
Nachweisbar  sind  folgende  Werke: 

Christlich  Gesangbuch  von  allorhandt 
geistl.  Psalmen  und  Liedern,  so  von  D. 
Mart.  Luth.  seligen,  und  andern  gottseligen 
Mämiern  .  .  .  jetzo  von  dem  . .  .  Herrn 
Moritzen,  Landgraven  .  . .  mit  etzlichen 
lieblichen  Melodiis  vermehret  . . .  Geifs- 
mar  IGOl  S.  Schadewitz,  verlegt  von  "W. 
Mencken  in  Cassel.  8".  3  Teüe  mit  49, 
51  und  70  (?)  Liedern,  letzter  T.  defekt. 
24  Melodien  von  Moritz  selbst  erfunden, 
siehe  Zahn  G,  99.  [Im  Besitze  Dr.  Volck- 
mar's  in  Homberg. 

— ■  Eine  andere  Ausg.  mit  gleichem 
Titel  hat  4stim.  Satz  und  zei-fällt  auch 
in  3  Teile:  Ca.ssel  1G12  Wilh.  Wessel. 
fol.  202  Bll.  mit  einem  Verz.  der  Dichter. 
[B.  Br.     B.B.    B.  Lpz.     B.  Liegnitz. 

—  die  vierst.  Ausg.  von  1612  in  neuer 
Aufl:  Cas.sel  1649  Wessel.  foL  [B.  M. 
im  Ms.  P.  Staatsarchiv  in  Marburg:  Hoff, 
Geissmar,  Sal.  Schadewitz. 

Psalmeu  Davids,  nach  fnintzösischer 
Melodey  vnd  Reymen  art  in  teutsche 
Keymen  artig  gebracht,  durch  Ambrosium 
Lobwasser  . . .  Auf  belehl  des  . . .  Herrn 
Moritzen,  Landgrafen  . . .  Vnd  haben  ihre 
F.  Gn.  die  übrige  Psalmen  so  nicht  eigene 
Melodias   gehabt,    mit   andern   Heblichen 


Melodiis  per  otiuni  gezieret,  vnd  mit  4 
Stim.  componiret  . . .  Cassel  1()12  W. 
Wessel.    fol.    ]92  Bll.     [B.  Br.     br.  Mus. 

—  Ausg.  von  1G49  Cassel  bei  Wessel. 
fol.     [B.  B. 

—  46  vierstimmige  Gesänge  aus  beiden 
AVerken  sind  in  neuer  Ausg.  erschienen 
(Eitner  2). 

„Zwei  Gesänge  (Madrigale)  für  Discantis, 
Sexta  vox,  Altis,  Tenor,  Quinta  vox  und 
Basis.  Nach  den  auf  der  Löwenburg  bei 
Kassel  befindlichen,  in  einen  Tisch  ein- 
gedruckten Notenzeichen,  angeblich  com- 
ponirt  von  Landgraf  Moritz  von  Hessen, 
zusammengestellt  und  für  die  Pauitur 
eingerichtet  von  L.  Spengler.  Eigenthum 
und  Selbstverlag  von  L.  Spengler."  Neu- 
ausgabe: 1.  Musica  cum  Musis.  2.  Die 
Music  gönnt  uns  Gott  zur  Freud.  [Bibl. 
Kassel  fol. 82.    Schwerin  F.  unter  Spengler. 

In  der  Laudesbibl.  zu  Kassel  befinden 
sich  im  Ms: 

Fugae  ä  4  voc.  13  Nrn.  4  Stb.  sign. 
4.  23. 

2  Magnificat  4  voc.  6  Stb.  1600. 
4.  97. 

Cantiones  ;\  6,  7,  8  voc.    9  Stb.   4,  98  a. 

Psalmus  CXX  ä  12  voc.     4,  98  b. 

Magnificat  4  voc.     4,  98c. 

Maguificat  per  XII  modos.  1600.  1  vul. 
gr.  fol.     fol.  2. 

Motetten  zu  Geuckius  unvollendetem 
Werke,     fol.  6. 

Villanelle  24  con  parole  del  (unleser- 
lich) comijoste  a  cantare  e  suonare  dal 
Illustr.  Principe  M.  H.  L.  ä  4  voci.  4  Stb. 
fol.  45. 

Madrigal i  4  voc.     4  Stb.     fol.  46. 

Psalmus  CL.  12  voc.     fol.  53  i. 

Ganzen.  5.  toni  ä  8  voc.     fol.  59s. 

Et  exultabit  Spiritus  mens  3  v.  nur  B. 
vorh.     8.  5. 

Paduanen,  Galliarden  4.  72.  anonym, 
sind  zum  Teil,  wenn  nicht  ganz  von  ihm. 

Dens  in  nomine  tuo  12  voc.  fol.  47, 
fraglich. 

Ms.  T  33  in  B.  B.  Choralgesänge  in  P. 

Mss.  B.  Liegn.   8  vierst.  geistl.  Lieder. 

Im  Bodenschatz  1618  ein  8stim.  Ho- 
sianna (Eitner  1).    Auch  im  Ms.  in  B.  Br. 

In  Dr.  Hugo  Eiemann's  Oid  Chamber 
Music,  London,  Augener  1  Fuga  4  voc.  — 
In  Zelle's  Ein  fe.ste  bürg  Programm  U, 
1  Tonsatz. 

Moritz,  (' . . .  T  . . .,  ein  Kom- 
ponist am  Ende  des  18.  und  An- 
fange des  19.  Jhs.,  bekannt  durch: 

Grande  Sonate  conceriante  p.  le  Pfte. 
et  la  Flute,    oe.  8.   Lips.,  Peters.    [Lübeck. 


Morland. 


67 


Morley,  Thomas, 


Morlaiul,  Samuele.  Ein  Mu- 
siker des  17.  Jlis.,   bekannt  durch 

Inuentioue  d'uiia  tromba  per  parlar 
lontano.  Roma  1672  N.  A.  Tinassi.  In 
Kopie  8».     12  Bll.  m  B.  Bologna. 

Morlaye,  Griiillaume,  ein  fiau- 
zösisclier  Lautenist,  der  in  der 
IVIitte  des  16.  Jhs.  zu  Paris  gelebt 
liat,  gab  heraus: 

Premier  livre  de  tabulahire  de  leut, 
coütenant  plusieurs  chansons,  fantasies, 
motetz,  pavanes  et  gaillardes.  Composees 
par  Maistre  . . .,  et  autres  bons  autlieurs. 
Paris  1552  imprim.  de  Michel  Fezandat. 
qu4".     [B.  M.     Brüssel. 

—  2.  et  3.  liv.  gleiche  Titel  und  Firma. 
1558.  1558.     [ib. 

Premier  livre  de  psalmes  mis  en  mus. 
par  Maistie  Pierre  Ccrtoti.  Keduitz  en 
tabulature  de  leut  par  .  .  .  reserve  la 
paiiie  du  dessus  qui  est  note  pour  chauter 
en  jouaut.  Paris  1554  ib.  qu4".  [B.  M. 
Brüssel. 

Fetis  verz.  noch :  Tabulature  de  guiterne 
üü  sont  chansons,  gaillardes,  pavanes, 
bransles,  allemandes,  fantaisies  . . .  Paris 
1550  ib. 

Morley,  Thomas,  geb.  nach 
Sadler's  Ms.  1557,  lebte  noch 
1602,  denn  seine  Stelle  in  Wind- 
sor  wird  erst  am  7/10  1602  durch 
G.  Woodson  besetzt.  Schüler  von 
Byrd,  wird  am  8/7  1588  Bacca- 
laureus  in  Oxford,  etwas  vor  1591 
Organist  an  St.  Paul  in  London, 
gab  das  Amt  auf,  als  er  am  24/7 
1592  zum  Gentleman  (Sänger)  an 
der  Kgl.  Kapelle  ernannt  wurde. 
Er  bekleidete  auch  die  Aerater 
eines  Epistlers  und  Gospellers, 
beides  geistliche  niedere  Aemter. 
Am  11.  Sept.  1598  erhält  er  ein 
Patent  zum  Musikdrucken.  Sein 
Stil  streift  schon  an  die  BeAveg- 
lichkeit  des  17.  Jhs.,  ist  aber  me- 
lodisch kontrapunktisch  (Rimbault. 
Nagel  1.  2.  Grove.  Davey.  Bur- 
ney  6,  99  ff.  Hawkins  3,  334  mit 
1  Tonsatze  und  Auszügen  seines 
theoretischen  Werkes).  Von  seinen 
"Werken  sind  nachweisbar: 

A   plaine    and    easie    Introduction    to 


practicall  Musicke,  set  downe  in  forme  of 
a  dialogue:  Dividcd  into  3  partes.  The 
1.  teacheth  to  sing  "with  all  things  neces- 
sary  for  the  knowledge  of  prickt  song. 
The  2.  treateth  uf  descante  and  to  sing 

2  parts  in  oue  upou  a  piain  song  or 
ground,  with  other  things  necessaiy  for 
a  descanter.  The  3.  and  last  part  entrea- 
teth  of  compositiou  of  3,  4,  5  or  more 
parts,  with  mauy  profitable  rules  to  that 
effect.  With  new  songs  of  2,  3,  4  and 
5  parts.    London  1597  Peter  Short,    kl.  fol. 

3  Bll.  183  S.  5  Bll.  Musik,  12  Bll.  An- 
merkg.  [B.  Wagener.  Brüssel  5334.  br. 
Mus.  Glasgow.  R.  C.  of  Mus.  Paris  Nat. 
Bologna. 

—  Ausg.  Lond.  1CÜ8  Humfrey  Lownes. 
kl.  fol.  [br.  Mus.  K.  C.  of  Mus.  C.  P. 
Paris  Mazarin.  Wolfenb.  Cambridge  FW. 
ohne  Titel,  Ausg.  fraglich.  Oxford  Bodl. 
Dublin  Univers.  Royal  Academy  of  Mus. 
Lambeth. 

—  Now  reprinted  for  Will.  Randall. 
Lond.  1771  Randall  -  Walsh.  4».  5  B'l. 
257  S.  29  S.  Mus.  in  Part.  [B,  B.  B. 
Wagen  er.  Brüssel.  R.  C.  of  Mus.  Glas- 
gow, br.  Mus.  Dublin  Univers.  Brighton. 
Dr.  Cummiugs  besitzt  alle  Ausgaben. 

Man  schreibt  Joh.  Kasp.  Trost  eine 
deutsche  Uebersetzung  zu,  doch  lässt  sie 
sich  bis  jetzt  nicht  nachweisen. 

Madiigalls  to  4  voyces  newly  publ. 
by  ...  The  1.  booke.'  Lond.  1594  Th. 
Este-W.  Byrd.     4  Stb.    4».     [br.  Mus. 

—  with  some  songs  added  by  the 
author.  Lond.  IGOÜ  ib.  [br.Mus:T.  B. 
R.  C.  of  Mus.     B.  Hbg.     Dublin  Uuiversit. 

Canzonets  or  httle  short  songs  to  3  voyc: 
newly  published  by  Th.  M.  Bachiler  of 
Musicke,  and  one  of  the  Gent,  of  bis 
Majesties  royall  chappel.  London  1593 
Th.  Este,  the  assigne  of  Will.  Byrd.  3  Stb. 
4".  20  Nrn.  [br.  Mus.  Kassel,  Kat.  der 
Index.     R.  C.  oEMus:  B.  und  im  Ms. 

—  London  1606  Th.  Este.  [br.  Mus. 
R.  C.  ofMus:  Altus. 

—  London  1631  by  Will.  Stansby, 
Richard  Hawkings,  G.  Latham.  4".  [br. 
Mus. 

Daniel  Fridcrici  gab  sie  unter  dem 
Titel  heraus:  Th.  Morley's  lustige  vnd 
artige  dreystimmige  weltliche  Liedlein: 
Wie  sie  durch  Joh.  von  Steinbach  mit 
teudtschen  Texten  vuterleget.  Itzo  wieder- 
umb  auffs  newe  vbersehen  . . .  Rostock 
1624  Hallervords.  3  Stb.  40.  Nr.  1—20 
von  M.  Nr.  21—24  walirsch.  von  Fride- 
rici.     [Hannover:  C.     B.  Lpz.  A.B. 

Of  Th.  M.  the  first  booke  of  Canzonets 
to    two    voyces.     Lond.    1595    Th.  Este. 


Morley,  Thomas. 


68 


Morley,  Thomas. 


2  Stb.    40.    [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus.,  auch 
im  Ms.     B.  Hbg. 

—  Lood.  1619  lirinted  by  Th.  Suodham, 
for  Matthew  Lownes  &  J.  Browne.  2  Stb. 
4».     [br.Mus:  C 

—  In  Kopie  in  2  voll,  von  Alcock 
1746.     [R.  C.  of  Mus. 

—  6  Canzonets  in  2  parts.  Lond., 
Welcker,  im  Neudruck.  [Cambridge  FW., 
32  F  25. 

Canzonets  or  litle  shoii  Aers  to  5  and 
0  voices.  By  .  .  .  Lond.  1597  printed  by 
P.  Short.  5  Stb.  (die  6  a  im  Tenor).  4". 
21  Nrn.  Der  Cantus  hat  für  die  ersten 
16  Canz.  eine  Lautentabulatur.    (br.Mus. 

The  Canzonets  (20)  und  Madrigals  (20) 
for  3  &  4  voices  accomj).  in  the  regulär 
Order  of  score  and  collated  with  peculiar 
. . .  a  Ms.  in  tl)o  Bodleian  IJibl.  by  W.  W. 
Holland  &  W.  Cooke  ( )xün.  Lond.  (17  .  .) 
by  Clementi.  <ju4'^.  164  S.  [B.  Wagener. 
Brüssel  2343.     Glasgow.     Einsiedeln. 

Of  Th.  M.  the  fiist  booke  of  Balletts 
to  5  voyces.  Lond.  1595  Th.  Este.  5  Stb. 
4".  [br.  Mus.  R.  C.  of  Mus.,  auch  im 
Ms.  1095. 

—  Di  T.  M.  il  1.  libio  delle  Ballette 
a  5  voci.  Th.  Este,  London,  1595.  5  Stb. 
40.     [br.Mus:  A. 

—  Titel  englisch  wie  oben.  Lond.  1600 
ib.     [br.Mus:  C.  B.     B.  Hl)g. 

—  Liebliche  froliche  Ballette  mit  5. 
Stim.,  welche  zuvor  von  Th.  M.  vnter 
italianische  texte  gesetzt,  jetzo  aber  .  .  . 
mit  vnterleguug  teutscher  texte  auffs 
Neue  inn  truck  gegeben  durch  Valent. 
Haitfimrnin  Geibipol.  Nürnbg.  1609  P. 
Kauffmann.  5  Stb.  4».  22  Nru.  [B.  Br. 
Chemnitz,  Jacobi-Kirche. 

—  english,  scored  from  the  original 
paii  books  . .  .  and  edited  by  E.  F.  Rim- 
bault.  Lond.  1842  Mus.  Antiquar.  Society, 
fol.  Part.  [B.  Kgsbg.  br.  Mus.  Brüssel 
2353.     R.  C.  of  Mus.     Hofb.  Wien.     B.  B. 

The  first  booke  of  Aires,  or  little  short 
songs  to  sing  and  i)lay  to  the  Lute  with 
the  Base- Viel.  Newly  published  by  Th.  M. 
London  1600.  [Im  Besitze  der  Coi'po- 
ration  zu  Birmingham  (ob  bei  dem  Brande 
der  Shakespeare -Bibliothek  1879  auch 
obiger  Druck  verbrannte,  bedarf  der 
Untersuchung).  Die  Hallwell  -  Philhpp's 
Sammlung  besitzt  den  Druck  auch  (Davey). 

The  first  booke  of  Consort  Lessons, 
made  by  divers  exquisite  authors  for  sixe 
iustrum.  to  play  together,  viz:  the  Treble 
Lute,  the  Pandora,  the  Citterne,  the  Base 
Yioll,  the  Lute,  and  the  Treble  Violl. 
CoUected  by  . .  .  London  1611  Th.Snodhara 
for  J.  Browne  .  .  the  assigne  of  WiU.  Bar- 


ley.  Die  1.  Ausg.  erschien  1599  und  be- 
sitzt Oxford  Bodl.  nur  die  Citternestimme. 
Obige  von  1611  bestand  aus  6  Stb.  4". 
[R.  C.  of  Mus:  Treble  Violl.  br.  Mus: 
Flute. 

Canzonets  or  little  short  songs  to  4  voyc. 
collected  out  of  the  best  and  approued 
Italian  Authors.  By  Th.  M.  Gent. . .  Im- 
printed  at  Lond.  1597  by  Peter  Short. 
4  Stb.  40.  Ein  Samlwk.  enthaltend  Fei. 
Anerio  6,  G.  Bassano  3,  G.  Croce  5,  T. 
Morley  2,  L.  Viadana,  H.  Vecchi  3.  [br. 
Mus.  Oxford  Ch.  Ch.  R.  C.  of  Mus.  im 
Druck  und  im  Ms.  Part. 

Madrigals  to  five  voyces,  collected  out 
of  the  best  approued  italian  authors,  by 
Th.  M.  Lond.  1598  Th.  Este.  5  Stb.  4". 
24  Nrn.  von  G.  Belli,  Alfonso  Ferabosco 
5,  G.  Ferretti  3,  Rüg.  Giovauelli  4,  G.  de 
Macque,  L.  Mareuzio,  B.  Mosto,  Ales. 
Orologio,  P.  Pliilipps  2,  llip.  Sabino,  0. 
Vecchi  2 ,  St.  Veuturi ,  1  Incertus.  Mit 
englischen  Texten,     [lir.  Mus. 

Madrigales:  The  Triumphs  of  Oriana, 
to  5  &  6  voyces:  composed  by  divers 
several  authors.  Newly  publislied  by  Th.  M. 
Lond.  1601  Th.  Este.  6  Stb.  40.  25  Nrn. 
Entiiält  J.  Bennet,  R.  Carlton,  M.  Caven- 
dish,  W.  Cobbold,  M.  Este,  J.  Farmer, 
E.  Gibbons,  J.  ililton,  .1.  Holmes,  Th.  Hunt, 
Edw.  Johnson,  R.  .Jones,  G.  Kirbye,  J. 
Lisley,  G.  Marson,  J.  Milton,  Th.  Morley, 
J.  Mundy,  R.  Nicolsou,  Dan.  Norcome, 
Th.  Toinkins,  Th.  Weelkes  u.  .1.  Wilbye. 
[R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

—  Im  Neudruck  von  W.  Hawes.  Lon- 
don 1814.  Part.  [B.  B.  br.Mus.  Brüs- 
sel.    R.  C.  of  Mus.     Einsiedeln. 

—  Edited  by  Will.  Shore  in  5  Stb. 
London  18..     8».     [R.  C.  of  Mus. 

Neuausg:  The  Canzonets  and  Madrigals 
for  3  and  4  voices,  arranged  ...  by  W. 
W.  Holland  &  W.  Cooke.  Lond.  c.  1808. 
qufol.     [br.  Mus. 

Mss.  in  B.  Wagener:  12  Duets,  20 
Canzon.    Part.    qu4''.    Kopie. 

Mss.  in  Cambridge  FW.  23  F  14  Madrig. 
von  1600  in  P.  -  23  F  15.  16.  17.  Can- 
zonets in  P.  Ballets  in  P.  —  23  F 16 
Canz.,  2  and  3  v.  in  P.  —  23  F  17  Madr. 
u.  Canz.  in  P.  —  23  F 18  Triumph  of 
Oriana  1601  in  P.  —  30  G5:  12  Canz. 
von  1595  in  P.  —  30  G  6  zwei  Gesge. 
2  F  22  fünf  Madr.  —  Das  Reg.  zum  gedr. 
Kat.  giebt  die  Textanfge.  über  103  Gesge., 
oft  in  verscluedeneu  Mss.  12  Nrn.  Kla- 
vierpiec.    1  Service. 

Ms.  3095  Brüssel  einige  geistl.  Gesge. 
und  Madrigale. 

Ms.  Buckiugham  Palast,  2  Klavierp.  in 


Morley,  Thoraas. 


69 


Moruington. 


Will.  Forster's  Virgiual  book  von  1624. 
Ms.  iu  &>.    238  BU. 

Ms.  Musikfr.  Wien  2  Madr.  5  voc.  aus 
159.5  in  P. 

Ms.  br.  Mus.  624,  4  Stb.  fehlen  4  Stb. 
enth.  Messen.  Mot.  u.  Madr.  von  3  bis 
8  Stirn,  von  Verschiedeneu.  —  Ebd.  403 
eine  Mot.  zu  5  Stim.  —  Ms.  599  ein 
Autliem.  —  Ms.  98  Bd.  1  drei  Anthems, 
1  Evening  Service.  Ms.  174,  Part.  S.  289 
ein  Funeral  Service.  Ms.  238,  Part.  8  Ge- 
.sänge.     Näheres  im  gedruckt.  Kat. 

Im  Virginal  book  im  FW.  Museum  zu 
Cambridge  12  Nrn.  (^ird  neu  herausgeg. 
von  Squire  u.  Maitlaud  in  London  1894  ff.). 

In  Mss.  des  R.  C  of  Mus.  1881  drei 
Madr. 

In  J.  Barnard's  Samhvk.  Anthems  and 
Services  im  Druck  und  vermehrt  im  Ms. 
im  R,  C.  ofMus.  Ms.  1642  vier  Gesge.  — 
Im  R.  C.  of  Mus.  1884:  Arise,  awake,  Madr. 
und  0  amica  mea,  Mot.  im  Ms.  Part.  — 
Ebd.  Ms.  1939:  12  Canzonets  2  v.  7  Ganz. 
3  v.  9  Madr.  4  v.  —  Ms.  1940:  April 
is  in  niy  mi.stress'face.  Come,  lovers, 
foUow  me.  Ho!  who  comes  here.  In 
dew  of  roses.  Per  che  tormi.  Withiu 
an  arbour.  —  Ms.  1941  De  profuudis  6  v. 

—  Ms.  1944  Cease  mine  eyes,  3  v. 
Mss.  in  Oxford,  Chr.  Ch.  22  Canzonen 

und  sacred  Madrigal,  1  Service  (3—2  voyc), 
1  Magnificat  4  voyc,  1  Fancies  a  5. 
In  John  Bland's  Samhvk.  4  einige  Nrn. 

—  1  Anthem  in  Boyce's  Cathedr.  Mus. 
1760.  —  In  Bremner  3  einige  Nni.  — 
In  Jos.  Gvrilfs  Collection  1815  ein  Gesg. 

—  In  Hilton's  Catch  that  Catch,  Ausg. 
1672/73  von  Playford  unter  Companion 
einige  Gesge.  —  In  Lancelott's  Standard 
ed.  einige  Gesge.  —  In  Longman's  Col- 
lection of  Catches  Nr.  202  u.  239  zwei 
Madrig.  aus  1595.  —  Im  Catch  Club  3, 
Bd.  3.  —  In  Rieh.  Webb's  collect,  of 
Madrigals  1  Nr.     [br.  Mus.] 

Aufserdem  sind  im  Eitner  2,  31  Gesge. 
in  Neuausg.  verz. 

Morley,  William,  wurde  den 
17.  Juli  1713  zu  Oxford  Bacca- 
laureus  und  am  8.  Aug.  1715  nach 
dem  Chequebook  au  der  Kgl.  Ka- 
pelle unter  Georg  I.  von  England 
als  Gentleman  angestellt,  ging  vor 
1723  wieder  ab  und  starb  am 
29.  Okt.  1731  (Hawkins  5,  59. 
Viertel]'.  8,  521.  523.  Grove.  Rim- 
bault). 

In  Boyce  Cathedral  Mus.  2.  Bd.  p.  306 


ein  Gesg.  Mit  Johu  Isham  gab  er  1720 
heraus:  A  collection  of  new  sougs  set  so 
musick. 

Morli^re,  siebe  Lamorli^re. 
MornaWe,    Aiitoine    de,    ein 

französischer  Komponist  des  16. 
Jhs.,  über  dessen  Leben  nichts 
bekannt  ist,  dagegen  kennt  man 
von  seinen  Werken: 

Motettorum  musicalium  lib.  1.  Paris 
1546  Attaing-nant.  4  Stb.  qu4".  25  Mot. 
zu  4-8  Stim.     [B.  M. 

47  Gescänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1) 
und  2  Chansons  in  Granjon's  Trophee, 
liv.  1,  1559. 

Aus  Attaingnant's  Samlwk.  von  35 
Büchern  Chansons  von  1538—1549  habe 
ich  4  Chansons  von  M.  spaitiert.  Man 
lernt  hier  eine  ganz  eigene  Gattung  Kom- 
positionen kennen,  die  sich  von  denen 
der  Italiener  und  De\itschen  wesentlich 
unterscheiden  und  wie  in  der  Mitte 
stehend  zwischen  der  italienischen  Frot- 
tole  und  dem  deutschen  Liede  von  jedem 
etwas  Eigenes  tragen:  Den  harmonischen 
Zusammenklang  und  das  gemeinsame  Fort- 
schreiten aller  Stimmen  von  dem  Einen 
und  wieder  die  kontivapunktische  Behand- 
lung der  Stimmen  der  anderen  Art  und 
zwar  letzteres  oft  in  der  gewandtesten 
und  strengsten  Weise,  die  fast  an  den 
Kanon  anstreift;  dabei  wird  der  Wohl- 
klang selten  verletzt  und  der  Ausdruck 
steigert  sich  hin  und  wieder  bis  zur  Innig- 
keit. Der  Charakter  des  französischen 
Volksliedes  zeigi  sich  in  keiner  Komposi- 
tion, trotzdem  ich  über  hundert  Chansons 
des  Samlwkes.  in  Partitur  setzte.  Auch  die 
Form  ist  beinahe  durchweg  die  gleichartige 
und  bildet  die  Dreiteiligkeit  die  Mehrheit; 
dadurch  erhalten  die  Sätze  auch  einen 
inneren  Zusammenhang  und  bei  der  Kürze 
derselben  prcägt  sich  der  Eindruck  leichter 
ins  Gedächtnis  des  Hörers.  Die  Form 
und  die  Behandlung  der  Stimmen  ist  so 
Allgemeingut  bei  den  Franzosen  dieser 
Zeit  geworden,  dass  eine  gewisse  Ähnlich- 
keit aller  Ton.sätze  entsteht  und  nur  die 
höhere  oder  geringere  Ausdrucksfähigkeit 
sie  von  einander  untersclieidet. 

In  B.  M.  Ms.  205  drei  Chansons,  be- 
kannt in  alten  Drucken  und  1  Mot.  in 
Ms.  132. 

0  mes  amys  und  Uu  seul  desir  4  voix 
in  Part,  in  Publikation  Bd.  23  Nr.  44.  45. 

Morniiigton,  Garrett  CoUey 
Wellesley,  Earl  of,  geb.  19.  Juli 


Mornington. 


70 


Moro,  Jacopo. 


1735  zu  Dangan  in  Irland,  gest. 
22.  Mai  1781.  Ein  irischer  Peer 
und  Yater  des  Herzogs  von  Wel- 
lington. Er  führte  den  Titel  Dr. 
der  Musik  und  war  ein  beliebter 
Komponist,  dessen  Gesänge  heute 
noch  in  England  gepflegt  werden. 
Auch  im  Catch-Club  zu  London 
gewann  er  in  den  Jahren  1776, 
1777  und  1779  Preise  (Brown. 
Grove).  In  Daines  Barrington's 
Miscellanies  (über  Wunderkinder) 
Lond.  1781,  4°,  ist  er  auch  er- 
wähnt. Ex.  im  R.  C.  of  Mus.  Man 
kennt  von  ihm 

The  Glees  and  Madrigals  composod  by 
.  .  .  Edited  by  Sir  Ileury  K.  Bishop. 
London  1846.  fol.  P.  [R.  C.  of  Mus. 
Glasgow. 

9  Glees  in  John  Sale's  .3  Collections 
Nr.  1.  2.  London,  qufol.  [R.  C.  of  Mus. 
Nr.  1182.]  —  In  Bishop's  collection.   [B.  B. 

2  Gesge.  in  Longnian's  collect,  of  Catches. 
Nr.  42  u.  113.  —  In  Wai-ren's  Collect, 
und  Horsley's  Vocal  Harmony.  —  In 
Bishop's  coli,  of  glees,  G. 

In  Amüsement  1791  Catches.  —  In 
J.  Blaud's  Samhvk.  4.  —  In  Lancelott's 
Standard  edit.     [in:  Mus.]     Im  Catch  Club 

3  Bd.  1. 

Madiigal:  Como  Shepherds,  come  away, 

4  V.    Lond.,  G.  Walker  &  son.    fol.    [ß.  B. 

Here  in  cool  grot.  A  Glee  (for  3  v.) 
arrang.  by  John  Parry.  Lond.,  Goulding 
&  d'Almaine.  fol.  [B.  B.  B.M:  London 
by  Bland  &  Weller  (1779  das  Glee  selbst 
gez.).    Musikfr.  Wien. 

4  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Moro  da  Padova,   siehe  Ratti, 
Bartol. 
Moro,    Abate    OioYaniii;    auf 

dem  Titel  der  Gehörigen  Motette 
nennt  er  sich :  Direttore  dell'Con- 
servatorio  di  musica,  wahrschein- 
lich in  Mailand.  Er  scheint  dem 
Wortlaute  seiner  Titel  nach  noch 
dem  Ende  des  18.  Jhs.  anzugehören 
und  lebte  bis  ins   19.  Jh.  hinein: 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
yon  ihm:  1.  0  sacrum  eonvivium  a  100 
voci  (!),  in  P.  2.  Motetto  a  G  chori  ossia 
24  voci,  P.  3.  2  Canoni  a  niolti  cori: 
Salve  regina  a  48  voci,  P.     4.   Sonata  p. 


Clavic.  e  Fl.  5.  Divertimento  p.  Clavic. 
e  Vcl.  op.  9.  G.  Fantasia  avec  Var.  op.  1. 
7.  Fantasia  op.  10.  8.  Introduzione  e 
Rondo  op.  8.  9.  Variazione  neU  opera 
Tancredo  di  Pavesi  per  Clavic.  (Pavesi's 
Oper  Tancredi  wurde  am  18.  Jan.  1812 
in  Mailand  aufgefiihi-t.  —  In  Bologna  be- 
findet sich  „Palesano  i  cieli  la  gloria  del 
Signore,  Motetto  a  6  cori  reali  ossia  24  voc. 
. . .  Milano  presso  F.  Lucca.  fol.  30  S. 
(jedenfalls  dieselbe  Mot.  wie  in  der  Bibl. 
der  Musikfr.)     [auch  in  B.  B. 

In  B.  B.  noch:  Inno.  Dio  conservo 
Ferdinande  a  16  voci  reali  da  eseguir.si 
senza  strumenti.  Milano,  Lucca.  Part, 
fol.  —  Salve  regina  a  4  v.  c.  acc.  d'or- 
gano.    ib.    P.     qufol. 

Moro,  triiilio,  von  Ferrara, 
diente  1607  zu  Mantua  (Berto- 
lotti  87). 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu  Dresden 
besitzt  von  ihm  im  Ms.  247  ein  Salve 
regina  ä  Sopr.  solo  con  ström,  in  P.  (das- 
selbe in  Dresd.  kath.  Kirche). 

Moro  (Muri),  Jaeopo  (Giacomo) 
da  Viadana,  Viadana  im  Mantua- 
schen,  ein  Serviten- Mönch  (Fotis 
unter  Moro  und  unter  Viadana. 
In  den  Bibliothekskatalogen  meist 
unter  Viadana  gestellt).  ]kan  kennt 
von  ihm 

Psalmi  ad  Vespertinas  omnium  solemni- 
tatum  horas,  Beatiieque  V.  Canticum  . . . 
5  voc.  Ven.  1595  Viucenti.  5  Stb.  4«. 
[Ce.sena  B.  com:  A.  B.  5a. 

Officium  et  Missa  defunctorum  octonis 
vocibus.      A  . .  .     Ven.    1599    Amadinus. 

8  Stb.  40.  [Bologna:  A.  B  2.  Hofb. 
Wien:  C. 

Sacraiiun  Cantionum.  Cantus  vel  Te- 
nor, ohne  Titelbl.     [Stockhohn. 

Concerti  ecclesiastici  di  . .  .  Nelli  quali 
si  conteugono  Mottetti,  Magnificat,  &  Falsi 
bordoni  a  una,  2,  3,  4,  5,  6,  &  8  voci, 
alcuni  de  quali  sono  con  passaggi  che 
seruono  non  solo  alle  voci,  nia  ad  ogni 
Sorte  di  stromenti.  Una  compieta  a  8 
con  le  sue  Antiphone  della  B.  Vergine. 
Messa  a  8.  Litanie  che  si  cantano  nella 
Santa  Casa  di  Loretto  a  8.  Canzoni  a  4 
per  suouare  con  diuersi  stromenti.  Con 
il  Bc. . .    Opera  8  a.    Ven.  1604  Amadino. 

9  Stb.     40.     [Bologna,     br.  Mus:  T  1.  A2. 

—  Concerti  ecclesiastici  I.  II.  III.  et 
IUI.  vocuni.  cum  Bc.  ad.  org.  Antverp. 
1613  Phalesius.  4  Stb.  4».  13  Gesge. 
[B.B:  Cl.  2.  B.,  Bc.  fehlt. 


Moro,  Lodo\'ico  il. 


71 


Mors,  Jakob. 


—  Edit.  altera,  ib.  1621.  [Amst:  Cl. 
Lib.  3.  de'Concerti  ecclesiastici  . . .  con- 
tengono  Motetti  &  Magnificat  ä  1,  ä  2, 
ä  3,  &  ä  4  voci,  con  alcune  Canzonette 
alla  fraacesa  ä  3,  &  ä  4  voci  . . .  Con  il 
ßc.  Op.  10.  Yen.  1607  Vincenti.  .5  Stb. 
40.     23  Gesge.     [B.  B. 

Gli  encomi  musicali  del  Moro  a  4  et 
a  5  voci  . . .  Yen.  1585  Vincenzi.  4  Stb. 
40,  20  Nrn.,  davon  die  letzte  von  Gio. 
Agost.  Vecigio.     [B.  D.    Modena. 

Canzonette  alla  Napolitana  di  . . .  II 
1.  lib.  a  3  voci,  con  uno  Dialogo  &  2  Canz. 
ä  4  V  . .  Yen.  1581  AI.  Gardano.  Dedic. 
in  Viadana  1581  gez.  3  Stb.  4".  21  Nrn., 
davon  S.  17,  18  zwei  von  G.  A.  Veggio. 
[Bologna.     Crespano:  C. 

Im  Samlwk.  16  Gesge.  (Eitner  1  unter 
Viadana),  ferner  in  Ang.  Gai-dano's  L'arao- 
rosa  1588:  Fugivano  le  belve  5  v.  Ebenso 
in  der  Ausg.  1592. 

In  B.  B.  im  Ms.  38,  10:  Qui  habitat 
in  protectione  Dei,  8  vco. 

Moro,  LodoTico  il,  1484  Ka- 
pellmeister an  der  herz.  Kapelle 
in  Mailand  (Muoni  26).  Motta 
pag.  45  verz.  ihn  1477  als  Laute- 
nist am  Hofe  zu  Florenz. 

Moro,  Paolo,  lebte  in  Ferrara 
und  gab  nach  Canal  97  im  Jahre 
1591  ein  Buch  Madrigaletti  di 
musica  heraus,  die  er  dem  Her- 
zoge von  Mantua  widmete. 

Morottus,  Nicolaus,  de  Fabri, 
von  1545—1551  Coutraltist  am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  277). 
Morpaiii,  ...  ein  Komponist  aus 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.,  der 
in  Attaingnant's  Samlwk.  von  1540 
bis  1547  mit  7  vierstim.  Chansons 
vertreten  ist, 
Morrat,  Andreas, 

bekannt  durch  ein  Hochzeit -Concert 
mit  3  Stirn.     Hambg.    1649.     [Hannover. 

Morree,  Pierre,  von  1747  bis 
1750  t  Organist  an  der  Waalschen 
Kirche  zu  Leyden  (Bouwst.  2,  169). 

Morrel,  Joannes,  s.  Morel,  Jean. 

Morrice,  Richard,  kam  1579 
aus  Gloucester  und  schwor  am  1/4 
als  Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London;  1583  in  "Windsor  (Rim- 
bault). 


Mors,  Antonius.  In  der  üni- 
versitätsbibl.  zu  Rostock  befinden 
sich  von  ihm  geschriebene  Stb.  in 
40  ohne  Jahr,  mit  dem  Titel: 

Auserlesene  deutsche  Gesänge  mit  4 
und  5  Stimmen,  so  ganz  lieblich  zu  singen, 
und  auf  allerley  Instrument  zu  gebrauchen. 
Dem  AVortlaute  nach  gehört  das  V^'erk  dem 
Ende  des  16.  oder  Anfange  des  17.  Jhs.  an. 

Nach  Kade's  archivarischen  Unter- 
suchuDgen  war  ein  Antonius  Mors,  Sohn 
des  Jacob  sen.,  in  Antwerpen  Orgelbauer, 
bei  dem  die  grofse  Orgel  1555  für  den 
Dom  in  Schwerin  Mecklenbg.  bestellt  und 
1557  abgeliefert  wurde.  1559  liefs  ihn 
der  Kui-farst  Joachim  von  Brandenburg 
nach   Berlin  kommen   (M.  f.  M.  29,  44). 

Mors,  Hieronymus,  Bruder  des 
Antonius,  Orgelbauer  in  Antwer- 
pen, wurde  1552  als  Organist  am 
Dome  zu  Schwerin  Mecklbg.  ange- 
stellt und  hielt  sich  1560  in  Berlin 
auf;  1597  starb  er.  (M.  f.  M. 
29,  43). 

Mors  (Morfse  in  den  Akten  von 
1555   genannt),  Jakol),  Sohn   des 
Orgelbauers  Jakob  M.  in  Antwerpen, 
wurde   am    1/1   1554  als  Hoforga- 
nist in  Dresden  angestellt,  ging  von 
hier  aus  1572  als  Organist  in  den 
Dienst    der   Hofkapelle    zu    Berlin 
mit  40  Thlr.  quartaliter   und  wird 
noch    1585    genannt   (Monatshefte 
9,    238.     Schneider    6,    20).     Im 
Sachs.    Staatsarchiv    befindet    sich 
die  Nachricht,   die  sich  jedenfalls 
auf  denselben   Mors  bezieht,  dass 
Jakob  Morsien,  kurfürstl.  branden- 
burgischer   Organist    einen    Sohn 
hat,  der   in    der  Musica   und   den 
Instrumenten  wohl  geübt  ist  und 
dem    Kurfürsten    von    Sachsen    in 
Annaberg    im  Jahre   1578    vorge- 
stellt werden  soll.    Wahrscheinlich 
ist    dies   Joachim   Mors,   der    am 
8/10    1579    in   Dresden    als   Hof- 
organist   angestellt    wurde.      (Die 
Angabe  Kade's  in  M.  f.  M.  29,  43 
u.  44,  dass  Jakob  M.  1579  gestor- 
ben sein  muss,  ist  ein  Irrtum.    K. 


Mors,  Joachim. 


72 


Moiiaro. 


"wusste  nicht,  dass  Jakob  nach 
Berlin  ging). 

Mors  (Morfs),  Joacliim,  Sohn 
des  Jakob  M.,  wird  am  8.  Okt. 
1579  als  Hof  Organist  in  Dresden 
mit  jährl.  80  Gld.  Gehalt  angestellt, 
nimmt  aber  am  12.  Dez.  1581 
seinen  Abschied  (Aug.  Nöringer 
wird  sein  Nachfolger)  und  geht  in 
die  Dienste  der  Berliner  Hofkapelle. 
Er  hatte  dort  auch  die  Instrumente 
in  Verwahrung.  Schneider  S.  20 
u.  21  berichtet,  dass  er  seit  1603 
als  Organist  25  Thlr  viertel],  und 
später  142  Thlr.  jährlich  erhielt. 
Friedländer  in  seinen  Dokumenten 
sagt,  dass  er  1585  schon  15  Jahre 
im  Dienst  sei.  Die  Jahresz.  1585 
wird  demnach  1595  heifsen  müssen. 
(M.  f.  M.  29,  45). 

Mors,  John. 

In  Hilton's  Catch  that  C.  Kachtrag  von 
1682  oder  83  einige  Catches.  Ebenso  in 
der  Ansg.  von  Playfcjrd  lOSG,  2.  book. 

Morseliiio,  Olovaiiiii  IJattista, 

1590  Organist  am  Domo  zu  Mai- 
land (Muoni  25). 

Im  Ms.  1G70Ö,  Chorb.  des  16.  Jhs., 
1  Motette  zu  6  Stini.  De  Omnibus  sanc- 
tis:  Gaudent  in  coelis.     [ITofb.  Wien. 

Morsia,  Cornelia  la,  eine  Kom- 
ponistiu  des  IG.  Jhs.,  die  im 

Samlwk.  Flaccomio's  Le  risa  avicenda 
5  voc,  1598  mit  den  Madrigalen  vei-treten 
ist:  Son  le  risa.     Non  son  risa,  2.  parte. 

Morsolino,  Antonio,  nur  be- 
kannt durch  den  Druck: 

11  1.  lib.  della  Cauzonetto  a  3  voci,  di 
A.  M.  (oliue  Bez.  eines  Amtes),  con  al- 
cune  altre  de  diuersi  eccell.  musici . . . 
Yen.  1.594  Amadino.  3  Stb.  4».  8  von  M., 
4  von  Iiuomobuo7io  Marsolini,  4  von  Cl. 
Monteverde,  1  von  Orazio  Vecchi,  4  Ano- 
nymi,    [br.  Mus. 

In  Sabbio's  L'amorosa  ero  1588:  Ero  cosi 
dicea  cb'era  4  voc. 

Morsolino,  Huomobuono, 

•  im  Smlwk.  des  Antonio  Morsolino  4  Can- 
zonen  zu  3  Stim.  von  1594. 

Mortaro,  Antonio,  aus  Brescia. 
Diruta  in  seinem  Transilvano  nennt 
ihn  Antonio  Mortaro  della  l'Alber- 


gona.  Nach  den  Titeln  seiner 
Werke  lebte  er  in  Brescia  bis  etwa 
1597  und  trat  während  der  Zeit, 
etwa  1595  als  Novize  in  das  dor- 
tige Minoriterkloster.  1598  findet 
man  ihn  im  Franziskanerkloster  zu 
Mailand,  1()02  ist  er  Organist  a/d. 
Kathedrale  zu  Novara  (auf  dem 
Titel  heilst  es  „ad  sacrum  Assisien. 
Conventum  ex  voto").  1606  lebt 
er  wieder  in  Brescia  und  auch  1608 
zeichnet  er  die  Dedic.  im  Kloster 
zu  Brescia.  Seine  eilialtenen  Werke 
sind  folgende: 

Missae,  Motecta,  Cantica  B.  M.  V.  ijui 
partim  oetonis,  partimque  duodenis  vocib. 
modulantur.  Lib.  2  . . .  Ven.  1595  Ama- 
dinus.  8  Stb.  4«.  13  Nrn.  [B.B.:  C2. 
RomCecilia:  A.T.B.  1.  T2.  Bologna:  C. 
A.  T.  B  1.,  Abdr.  der  Dedic.  Kat.  2,  113. 

Messa,  Salmi,  Motetti,  et  Magnificat 
a  3  chori.  Di....  Ven.  1608  Amadino. 
14  Stb.  40,  mit  2  Partituren  in  fol.  [Bo- 
logna. Die  2te  Part,  in  der  ersten  Ausg. 
von  1599. 

Missarum,  atque  sacrarum  cantionum 
novem  vocibus.  Lib.  3  . .  .  Ven  1606 
Amadinus.  10  Stb.  mit  B.  ad  org.,  4", 
die  Sj)artitura  im  Titel  etwas  abweicliend. 
3  Mess.  u.  8  Mot.  [B.  Br.  Cap.  Laterano. 
Bologna. 

Secondo  lib.  delle  Messe,  Salmi,  Magni- 
ficat, Canzoni  da  suonai-e,  &  Falsa  Bor- 
doni,  :\  XIII.  di  . .  .  Milano  1610  Tini  & 
Lomazzo.  14  Stb.  zu  3  Chören  und  Bc. 
[Bologna  C.  T.  B.  1.      C  A.  T.  B.  2.      C. 

A.  5a.  3.  choro.  B.  per  l'org.  Mailand  Braid. 
die  Part.  =  Bc.     br.  Mus:  C2.  A  1. 

Partitio  sacraram  cantionum  3  vocibus, 
. . .  Medlolani  1598  haered.  Sim.  Tini  &  Jo. 
Franc.  Bisutius.  1  vol.  in  4**.  16  Nrn. 
Pai'tit.  ohne  Text.      [Bologna. 

Sacrarum  cantionum  4,  5  et  6  vocibus; 
lib.  1  ...  Mediolani  1602  haerd.  S.  Tini 
et  Fr.  Besutius.     5  Stb.     4".       [Bologna. 

Sacrae  contiones  3  voc,  Ven.  1603. 
[br.  Mus:  C2. 

—  Sacrae  cantiones  3  voc.     Una  cum 

B.  ad  Org.  Ven.  1610  Amadinus.  4  Stb. 
4".  22  Gesg,,  davon  2  von  Ludov.  Cornali 
und  1  von  Liicrex.  Venturi.  [B.  Haberl. 
Proske:  C2.B.  Hofb.Wienfehlt3. Stimme.] 
(Sind  vielleicht  dieselben  wie  in  1508  mit 
einem  Bc.  versehen,  wie  es  bei  den  Psal- 
men von  1599  auch  in  Ausg.  1604  ge- 
schehen ist.) 


Mortaro. 


73 


Mortellari,  Michele. 


Psalmi  ad  Vesperas,  triaque  Cantica  B.V., 
8  vocibus  . . .  Yen.  1599  Aiiiadinus.  8  Stb. 
4*'.  17  Gesge.  [Bologna:  C 1.  Florenz 
B.  n.  nur  4  Stb.     Hofb.^\len:  C 

—  ...  Addita  partium  grauium  sec- 
tione  pro  organi  pulsatoris  commoditate. 
Ven.  1604  Amadinus.  9  Stb.  [Bologna. 
Rom  Cecilia:  C.  A.  T.  B.  2. 

—  Ven.  1G07  ib.  9  Stb.  4",  euth. 
17  Gesge.  und  Falsi  bordoni.  [B.  Br. 
Bologna,  der  Be.  mit  1609  gez. 

Baritonantium  divisio  pro  organi  pulsa- 
tore  in  Aut.  Mortarii  Vespertinos  Psalmos, 
8  voc.  Ven.  1603  Amadinus.  4".  Ist 
nur  der  Bc.  im  Besitze  des  Antiquar 
Eosentbai  und  gehört  wahrscheinlich  zur 
2.  Ausg.  von  1599:   Psalmi  ad  Vesperao. 

II  1.  lib.  delli  Salmi  a  5  voci  con  il 
suo  Bc.  Di..  Op.  13.  Ven.  1608  Ama- 
dinus.    6  Stb.     4".      [Bologna:  CT.  B. 

Fiammelle  araorose  a  3  voci,  di . . .  üb. 
1.  rist.  Ven.  1594  Amadino.  3  Stb.  4^». 
22  Gesge.     [Kassel:  T.  B.     Bologna. 

—  rist.  ib.  1602.     3  Stb.     [br.  Mus. 
II  2.  lib.  delle  fiammelle  amorose,  a  3  v. 

di .  .  .     Ven.  1590  Amadino.     3  Stb.     4". 
21  Nrn.     [B.  B.:  C. 

—  rist.  1594  ib.  3  Stb.  4".  22  Nrn. 
[Kassel :  T.  B.     Bologna. 

—  rist.  1599  ib.     [br.  Mus. 

II  3.  lib.  delle  . . .  a  3  voci.  Ven.  1592 
ib.  3  Stb.  40.  21  Nrn.,  eine  von  Lei. 
Bertemi.  [Kassel:!.  B.  Hof  b.  Wien. 
Bologna. 

—  rist.  1596  ib.  3  Stb.  4".  22  Nrn. 
[B.D. 

II  4.  lib.  delle  .  . .  a  3  voci.  Ven.  1596 
ib.  3  Stb.  40.  21  Nrn.  [Mainz:  B. 
Bologna. 

16  Gesänge  in  alten  Samhvk.  (Eitner  1). 
2  Motetten  in  Phalese's  Corona  sacra 
1620. 

Ms.  in  B.B.,  T,  167  ein  Lied  mit 
deutschem  Text  aus  1624.  —  Ms.  Z.  39, 
12  Stb.  von  1628  Nr.  40:  Quantas  osten- 
disti  mihi  8  voc.  —  In  B.  L.  derselbe 
Text  zu  6  Stirn.? 

Eine  Canzone  ohne  Text  mit  einer 
Partitur  auf  2  Notensystemen  diminuirt, 
d.  h.  mit  Verzienuigeu,  Passagen  versehen 
(^Viertel].  8,  379  aus  Diruta's  Transilvano 
1609,  siehe  auch  Anmkg.  —  Im  Ritter 
Nr.  10  ohne  Diminuatio. 

2  Madrigale  im  Ms.  1881.  [R.  C.  of 
Mus. 

In  B.Br.  Ms.  21,  201  das  bekannte 
Quantas  osteudisti  mihi,  8  voc. 

In  B.  M.  Ms.  107,  4  Psalmodiae  8  tonor. 
4  voc.  In  Ms.  121a  dieselbe  zum  7.  Tone. 
—  1  Motette  in  Tabulatur. 


In  Hoß.  Wie9i,  Ms.  16707  eine  Missa 
sup.  Erano  i  capei  d'oro,  12  voc.  3  Chorb. 
inkompl.  Ms.  16  708,  3  Chorb.:  10  lat. 
Gesge  zu  12  Sttm.     3.  Chorb.  fehlt. 

3  Lautenstücke  in  Bemli.  Schmidt  jun. 
1607.  —  Ein  Lautenst.  in  Terzi's   1599. 

Mortellari,  Antonio,  vielleicht 
ein  Sohn  Michele's,  der  ebenfalls 
im  Anfange  des  19.  Jhs.  sich  als 
Komponist     in     London     bekannt 

machte. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm  12  Ariette 
. .  .  with  the  pfte.  Lond.  querfol.  6 
favourite  italian  duetts,  op.  5.  Lond. 
qufol.  12  italian  vocal  pieces  for  1  &  2 
voices.     Lond.     qufol. 

Mortellari,  Michele,  geb.  zu 
Palermo  um  1750,  besuchte  das 
Conservatorio  de'figliuoli  dispersi 
de  Muratori,  ging  dann  nach 
Neapel,  wo  er  Piccinni's  Schüler 
wurde  und  schrieb  darauf  1770 
für  Rom  die  Oper  Troja  distrutta, 
die  dann  1778  in  Mailand  in 
neuer  Bearbeitung  zur  Aufführung 
gelangte.  In  schneller  Folge  kam 
nun  Oper  auf  Oper  auf  die  Bühne. 
Um  1785  ging  er  nach  London, 
wo  1786  seine  erste  Oper  gegeben 
wurde  (Armide).  Es  scheint,  als 
wenn  er  sich  in  London  nieder- 
gelassen hätte. 

Ein  Sohn  von  ihm  ist  um  1809 
Musiklehrer  daselbst  und  gab  eine 
Anzahl  Musikpiecen  heraus,  von 
denen  das  br.  Mus.  21  Nrn.  be- 
sitzt, er  hiefs  wie  der  Vater.  Eben- 
dort  auch  das  Ballet:  Anacreon 
ou  l'amour  fugitif,  a  grande  ballet 
(Kl.-A.  mit  Flöte)  London,  fol.  von 
letzterem  (Fetis).  Vom  Vater  sind 
nachweisbar : 

Domiue  ad  adjuvandum  4  voc.  coucert. 
c.  insti-um.     Ms.  P.     [Bologna. 

Messa  a  4  voci  c.  orch.  Ms.  P.  ohne 
Vornamen.     [Einsiedeln. 

Antigona  in  Tebe.  Opera  in  3  atti 
rappresent.  in  Venezia  al  teatro  di  S. 
Benedetto  l'Ascenza  1776.  2  voll.  Ms, 
P.     [Bologna.     C.  P.  von  1778. 

Armida.  The  favorite  songs  in  the 
opera  . . .  London,  fol.     [br.  Mus. 


Mortellari,  Michele. 


74 


Mortimer. 


Didone.  The  favorite  songs  in  the  opera 
. . .  (a  pasticcio,  c.  1775)  fol.     [br.  Mus. 

Ezio,    opera    1777.     P,    M.     [Darmst. 

Semiraniide ,  opera  in  3  atti  (Milano 
1785)  Ms.  P.     [C.  P. 

Troja  distrutta  in  3  atti  (neu  bear- 
beitet für  Mailand  1778).  [C.  P.  Darmst. 
Ms.  P.  u.  Stb. 

Venus  &  Adonis.  12  piecps  of  music, 
selected  from  the  . .  .  drania  ...  op.  7. 
Lond.,  Breuiner.  P.  fol.  [br.  Mus.  B.B. 
Text  Italien,  von  J.  Giannini. 

Aria  (L'affanno  in  sen  nii  lascera)  per 
Sopr.  c.  orch.  Paris,  Erard.  Stb.  [Briis- 
sei  Cons. 

2  Arien  in  A.  Bailleux'  Journal.  — 
Arie  im  Journal  5. 

Rondeaux  chantö  par  ton  Dures.  1778. 
[C.  P. 

In  B.  B.,  P 177  ein  Druck  (?). 

12  Ariettes  for  a  Single  voico  with  the 
pfte.     op.  12.     Lond.     qufol.     [br.  Mus. 

8  Canzoni  with  the  pfte.  op.  6.  Lond. 
[br.  Mus. 

6  Canzoni  dito,  dedic.  to  the  Countess 
Spencer.     Lond.    f[u4'*.     [br.  Mus. 

2  Songs  in  Londoner  Einzeldrucken,  [ib. 

Im  Bossler  13  eine  Piece.  —  Ein 
Gesg.  in  Corri's  A  select  collect.  Bd.  1 
p.  78  [Bologna].  —  Im  Journal  d'Aiiettes 
italien.  1779—82.     [br.  Mus. 

Mss.  in  B.  B.  ohne  Sign.  2  Arien  für 
Sopr.  und  Instr.  im  Kl.-A.  u.  Part.  — 
Mss.  119.  128.  131:  4  Sopranarien  mit 
Instr.     P. 

Mss.  Dresden  Mus.  480  und  1150:  4 
Arien  mit  Orch.  in  P.  Letztere  von 
1775:  Ombra  fedele  tornerva. 

Mss.  B.  M.  1.  L'amante  disprezzato, 
Canzone  p.  Sopr.  c.  Cemb.  8  Bll.  2. 
Licita  moriboudo,  Cantata.  3.  Soi  piarti 
deir Aurora,  Arietta.  4.  La  notte  io  non 
riposa,  Canzone.  5.  G  Canzoni.  6.  1 
Cantata. 

Se  fu  colpa  d'un  amaute,  Rondo  per 
Sopr.  et  instr.     Ms.  P.  u.  Stb.     [B.  Zw. 

2  Arien  im  Ms.  P.     [BeriinK.  H. 

II  Giuramento,  Cantata  ä  2  voci  c. 
cori,  V.  Viole,  Fag.  Vcl.  e  B.  Ms.  in 
B.  Basevi. 

II  trofeo  d'un'alma  imbelle,  Aria  per 
T.  c.  orch.     Ms.  P.     [Bologna. 

Scenes  et  aires,  1  vol.  in  P.  Ms.  [C.P. 

Mss.  in  Musikfr.  Wien:  1  Rondo  und 
2  Duette  in  P.  u.  Kl.-A. 

Mss.  in  Mailand  Cons.  8  Sinfonie  per 
orch.,  Stb.  und  6  Quatuors  in  Stb. 

Ms.  in  Wolfenb.  (Nr.  166)  Rondo  „Se 
fu  colpa  d'un  amante"  (aus:  Moise  1781) 
f.  Sopr.  mit  Klavier. 


Mss.  in  Padua  Ant.  1  Terzette  (Si, 
carina)  c.  orch.  —  Aria  „Io  ti  lascio"  p. 
Sopr.  nell'Arsace,  Padova  1775. 

Ein  Amen  eines  Stabat  mat.  zu  4  St. 
u.  Instr.  im  Autogr.  B.  B.,  Grasu. 

l.'L'ascenzaS.  Benedetto.  1778.  Ms.  P. 
2.  Se  fu  colpa  d'un  amante  per  Sopr. 
Ms.  Stb. 

3.  Aria  e  Coro.     Ms.  Stb.     [Darmst. 

Ms.  Dresden,  B708,  17  s.  eine  Arie. 

3  Sinfonien  in  Bd.  Cd.  Dd.  Ms.  in  Stb. 
[Darmst. 

In  Viertel].  5,  254  wird  noch  eine 
Oper  II  rivali  ridicoli,  Text  von  G.  Ber- 
tati, Venedig  1780  angeführt.  Musik  nicht 
bekannt. 

Mortera,  . . . 

im  Samiwk.  von  Moderne  1539  c  die 
Motette:  Tribulationes  civitatum,  4  voc. 
(Eitner  1). 

Mortior,  Pierre,  Musikverleger 
in  Amsterdam   um  1738,    gab  das 

Samiwk.  heraus: 

Duos  anglois  de  differents  maltres  a 
2  Flutes  ou  Violons.  Livre  2.  A. . .  2  Stb. 
in  fiu4".  43  Duos  von  E.  D.  2,  Eccle 
(Eccles'P)  3,  Finger,  Gaspariui,  King  3, 
Purcell  2,  Tonoe  2,  Weiden  2  u.  Ano- 
nymi.    (Wolfenb. 

Mortier,  Severin  du,  um  U)73 
Kapellan -Sänger  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  Brüssel  (8traeten  5,  146). 

Mortimer,  Peter,  geb.  5.  Dez. 
1750  in  i'uttiugliam  (England), 
gest.  8.  Jan.  1828  zu  Herrnhut. 
Bildete  sieh  im  theologischen  Se- 
minar der  Brüdergemeinde  zu 
Barby  zum  Lehrer  aus  und  be- 
kleidete seit  1774  zu  Ebersdorf 
die  Stelle  eines  Lehrers  u.  Orga- 
nisten, kam  1775  nach  Niesky  u. 
1777  nach  Neuwied  a/Rh.  Später 
wirkte  er  in  Herrnhut,  wie  die 
Vorrede  einer  üebersetzung  der 
„]\Iissions  -  Societät  in  England" 
1797  bezeugt.  Er  war  ein  aus- 
gezeichneter Orgelspieler,  tüchtiger 
Dirigent  und  leistete  auch  als 
Komponist  Anerkennenswertes.  Am 
bekanntesten    hat    ihn    aber    das 

Werk  gemacht: 

Der  Choralgesang  zur  Zeit  der  Refor- 
mation.    Berlin  1821  Georg  Reimer.    4". 


Mortnianski. 


75 


Mosca.  Giuseppe. 


YIII,   153  n.  112  S.   mit    16^   Chorälen, 
[ß.  B.       B.  Dresden  und  allen  gröfseren 

Bibl.  ..    . 

Das  Werk  ^wrde  vom  preufeischen 
Ministerium  auf  Zelters  Gutachten  her- 
ausgegeben. Die  Bmdergemenide  nahm 
eine  Anzahl  Choräle  in  ihr  Choralbuch 
und  singt  noch  heute  die  Lieder:  Ehre 
sei  Gott,  —  Selig  sind  die  reinen  Herzens, 
—  Dein  Seufzen  und  Stöhnen  u.  _a.  nach 
seinen  ei-fuudenen  Melodien.  Seit  1780 
redigierte  er  die  üemeindenachrichten  u. 
wohnte  den  Svnoden  bei.  (Zum  Teil  nach 
der  AUg.  d.  Biogi-.  und  der  Leipz.  Ztg. 
21,  277.     43,  725.) 

Moi-tniaiiski,    Demetrio,    ein 

russischer  Opernkomponist  zu  Mos- 
kau, der  1784  im  Indice  de'spettac. 
teatro  angeführt  wird. 

Morton,  Edward,  schwor  am 
12/4  1685  als  Gentleman  exti'ord. 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
und  war  der  Nachfolger  Wise's, 
der  seines  Amtes  entsetzt  wurde 
(Rimbault.     Hawkins  4,  430). 

Morton  (Mourton ,  Morthon), 
Messire  Kobert,  ein  Kleriker  der 
Kapelle  Philipp  des  Guten,  Herzog 
von  Bourgogne,  um  1464  bis  etwa 
1478,  wahrscheinlich  auch  im 
Dienste  Karl  des  Kühnen.  Fotis 
citiert  eine  Reihe  Aktenstücke,  die 
sich  im  Kgl.  Archiv  von  Belgien 
befinden.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bekannt: 

L'homme  arme,  4  voc.  Chans,  im  Ms. 
Codex  0.  V.  208  der  Bibl.  Casanat.  zu 
Rom,  geschrieben  von  1450—1460.  — 
Das  Ms.  Siippl.  fr.  n».  15123  derNational- 
bibl.  zu  Paris  enth.  neben  Ockeghem, 
Busuois,  Caron  u.  a.  auch  die  Chanson 
„Mon  bien  m'a  joyeuK'N  3  voix  von  M. 
—  Ms.  180  zu  Peiagia  eine  Chans:  Est 
temps.  —  Andere  Chans,  im  Ms.  126  zu 
Florenz  B.  u.,  Ms.  Othby.  Auch  im  Ms. 
zu  Dijou  von  Morelot  mitgeteilt  (Viertel]. 
1,  426  und  Ambros  2,  463.  3,  57,  der 
ihn  aber  ßorton  nennt).  Davey  glaubt, 
dass  er  aus  England  stammt. 

Mosca,  (Filiseppe,  geb.  um  1772 
zu  Neapel,  gest.  14.  Sept.  1839  zu 
Messina.  Er  besuchte  das  Conser- 
vatorio    della  Madonna    di   Loreto 


zu  Neapel  unter  Fenaroli's  Direktion 
und    trat    darauf   ums   Jahr    1791 
mit   seiner   ersten   Oper   „Silvia  e 
Nardone"   in  Rom   auf,    der   dann 
bald  viele  andere   folgten,   welche 
die  Bühnen  Italiens  überschritten. 
1803  kam   er  nach  Paris   als  Ac- 
compagnateur  am  Klaviere  an  der 
italienischen  Oper.    Fetis  schreibt: 
Ich    habe    ihn   gekannt.     Er   war 
ein   Musiker   ohne   Genie,   schrieb 
aber  mit  grofser  Leichtigkeit.    Für 
die    Pariser    Bühne    verfasste    er 
viele  Einlagen  in  Opern   und  die 
zwei  Opern:  II  ritorno  inaspettato 
und   L'Impostura,   die    aber   beide 
keinen  Erfolg  erzielten.    Als  dann 
1809    Spontini    die   Direktion    des 
italienischen    Theaters    übernahm, 
kehrte  er  nach  Italien  zurück  und 
fand   dann   1817  in  Palermo    eine 
feste    Stellung    als    Musikdirektor 
am  Theater.     1821   ging  er  nach 
Mailand    und    kehrte     erst    1823 
nach    Sicilien    zurück,    wo    er    in 
Messina  eine  ähnliche  Stellung  am 
Theater  fand     (Fetis.     Florimo  2, 
450).  Von  seinen  zahlreichen  Opern 
sir^d  nachweisbar: 

L'abate   de  l'Epee,    op.   buf.   in   2   at. 
Nap.  1826.     [B.Neapel. 

Gli  Amori  e  l'armi,  opera  buffa  m  2 
atti.     Florenz  1812.    Ms.  P.     [B.  Neapel. 
Attila,    ossia    II   Trionfo    del   Re    de' 
Frauchi,  opera  in  2  atti.     Ms.  P.      [Mai- 
land Cons. 

La  Diligenza,  op.  buf.  in  2  atti.  Florenz 

1813.     Ms.  P.     [B.  Neapel  im  Autograph. 

Federico   11.      Re    di   Prussia,    Melo- 

dramma  in  2  at.,  scritto  per  Palermo  nel 

1817.     Nap.  1824.    Ms.  P.       [B.Neapel. 

II  filosofo,  opera.     C.  P.    Ms.  P. 

II   Folletto,    op.   buffa.     Napoli   1797. 

Ms.  P.     [B.Neapel.     Neapel Turch. 

D.  Gregorio  in  inibarazzato,  op.  buf. 
in  2  atti.  Roma  1813.  Nap.  1814.  Ms.  P. 
[B.  Neapel.     Mailand  Cons. 

La  poetessa  errante,  op.  buf.  in  2  atti. 
Nap.  1822.     Ms.  P.     [B.Neapel. 

I  pretendenti  delusi,  ossia  Con  amore 
non  si  scherza,  op.  buffa  in  2  atti.  Mi- 
lane 1811.  Neapel  1814.  Ms.  P.  2  voll. 
c[ufol.    [Bologna.    B.  Neapel. 


Mosca,  Giuseppe. 


76 


Mosca,  Luigi. 


I  tre  mariti,  farsa.  Roma  1813.  Napoli 
1814.     Ms.  P.     [B.  Neapel. 

Romanza  „Tranquillo  nel  suo  cor  la 
villanella"  ]>.  So])r.  neU'opera  Le  Bestie 
inuomini.  Milano,  Ricordi.     [Mailand  Cons. 

Scena  e  Rondo  „Mentre  guardo"  per 
Sopr.  nell'op.  Le  Bestie.  Mi!.,  Ricordi. 
[Maild.  Cons. 

Terzette  „Con  rispetto  e  riveronza"  per 
T.  e  2  B.  neU'op.  I  Pretendenti.  ib. 
[Maild.  Cons. 

Sinfonia  dell'opera  La  sciocca  per 
astuzia,  ridotta  per  coinbalo  da  Dionig. 
Brogialdi.     ib.     [Maild.  Cons. 

]n  Dresd.  Mus.  47.3  Cavatina  a  Sopr. 
neir  opera  ,,La  Sciocca  per  Astuzia". 
Milano  Ricordi.  Kl.-A.  qufol.  —  Duotto 
a  Sopr.  e  B.  nell'op.  (wie  vorher)  ib. 
Kl.-A.  —  Ms.  in.'j,  Ductto  „Far  Calzetto" 
(dieselbe  Oper)  ib.  Kl.-A.  —  Ms.  1156 
Cavatina  „Or  che  sinibrana  il  cid'',  a 
Sopr.  c.  pfte.     qufol.  —  Ms.  5a? 

Ms.  in  Bannst.  Dolce  cosa  e  far  l'a- 
more.  P. 

Arietten  im  Samlwk.  der  Mlles.  Erard. 

5  Gesänge  aus  Opern  im  Kl.-A.  u.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Mss.  in  Bologna:  1.  Qual  soave  e  dolce. 
Scena  ed  Aria  p.  Sopr.  c.  orch.  aus  der 
Oper  II  filosüfo.  P.  IG  BU.  2.  Dolce 
cosa  e  far  Tamore.  Cavatina  p.  Sopr.  c. 
Orch.,  aus  dei'selben  Oper.  P.  14  Bll. 
3.  Dammi  uu  segnale  £Ümeno.  Scena  ed 
Aria  p.  Mezzosopr.  c.  orch.  P.  21  BU. 

Mss.  in  Mailand  Cons.  1.  Duette 
„Stella  del  ciel  sereua",  p.  Sopr.  e  B.  nell' 
op.  Amore  ed  armi.  2.  Rec.  e  Duetto 
„Quando  sposa  mi  sarai",  j).  2  Sopr.  nell' 
op.  La  foi-tunato  combiuazione.  3.  noch 
6  Duette  und  6  Arien,  Cavatinen  u.  Chöre. 

Mosca,  Luigi  (Ludovico),  geb. 
um  1775  zu  Neapel,  gest.  30.  Nov. 
1824  ebd.,  49  Jahr  alt,  Bruder 
des  Giuseppe,  besuchte  das  Con- 
servatorio  della  pieta  dei  Turchini 
1787  unter  Fenaroli.  1797  schrieb 
er  für  das  Theater  Nuovo  seine 
erste  komische  Oper  L'Impresario 
burlato  und  bekleidete  während 
der  Zeit  am  Theater  San  Carlo 
die  Stelle  eines  Accompaguatore 
al  Cembalo.  1806  schrieb  er  für 
Palermo  eine  grofse  Messe  und 
das  Oratorium  Gioas,  die  beide 
mit  Erfolg  daselbst  aufgeführt 
wurden.    Zahlreich  sind  die  Opern, 


die  er  für  die  verschiedenen  Städte 
Italiens  schrieb,  deren  Einübung 
er  nach  alter  Sitte  selbst  leitete. 
In  Neapel  bekleidete  er  die  Stel- 
lungen eines  Gesanglehrers  am 
Kgl.  Musik-Kollegium  S.  Sebastiano 
und  an  der  Kgl.  Kapelle  die  des 
2ten  Kapellmeisters.  (Florimo  3, 
24  u.  82.  Urteile  in  der  Lpz.  Ztg. 
7,  565.  16,  257.  18,  688).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

2  Missae  4  voc.  cum  instr.  Ms.  P. 
1789.     (B.Neapel. 

Missa  in  G  4  voc.  c.  archi  e  corni. 
Ms.  —  Missa  in  D  a  3  voci  con  oi'g.  Ms. 

—  3  Lamentazioni   p.   Sopr.   c.   org.  Ms. 

—  Magnif.  3  voc.  c.  org.  —  Pange  lingua 
4  V.  c.  orch.  —  Salve  regina  p.  Sopr.  ed 
Alto  cou  org.  im  Autogr.  —  S  Tantum 
ergo.  —  2  Pastorale.  —  4  Sinfonien  zu 
Opern.     [Mss.  in  Mailand  Cons. 

2  Tantum  ergo  —  2  Pange  lingua,  4 
voc.  c.  orcli.     Ms.  P.    1789.     [ß.  Neapel. 

L'amore  per  inganno,  ossia  L'amoroso 
inganno,  op.  buf.  in  2  at.  Nap.  1801. 
Ms.  P.     [B.  Neapel. 

L'Audacia  delusa,  (j]>.  buf.  in  2  at. 
Napoli  1813.     [B.Neapel. 

I  finti  viaggiatori,  opera  buffa  in  2  at. 
Napoli  1807.     [B.Neapel.     C.  P. 

Gelosi  burlato,  op.  buf.  in  2  atti.  [C.  P., 
wahrscheinlich  dieselbe  wie  „L'Impresario 
burlato". 

L'Impresario  burlato,  opera  giocosa  in 
2  atti.  Milano.  Ms.  P.  [Brüssel  Cons. 
B.  Neapel:  Napoli  1797.  Neapel  Turch. 
schreibt  sie  Giuseppe  zu(?). 

L'lmpostore,  op.  buf.  in  2  at.  1813. 
[B.  Neapel. 

II  Salto  di  Leucade,  op.  ser.  in  2  at. 
Napoli  1812.     [B.Neapel. 

La  Sposa  a  soite,  op.  buf.  in  2  at.  1813. 
[B.  Neapel. 

Gli  sposi  in  cimffnto.  op.  buf.  in  2  at. 
Nap.  1800.     Ms.  P.     [B.Neapel. 

Le  strayaganze  d'amore,  op.  buf.  in  2 
atti.     Napoli  1800.     Ms.  P.       [B.Neapel. 

Im  Florimo  ein  vollständigeres  Verz. 
seiner  Opern  ohne  Fundort. 

Einzelnes  noch  in  B.M:  Far  calzette, 
Duetto  della  finta  sciocca.  Paris,  Carli. 
P.     20  S. 

In  B.  B. :  Duetto  „Quest  aura  lusin- 
ghiera",  arrang.  p.  pfte.  Paris,  Mlles. 
Erard.  —  In  Ariettes  Italien  13044  Nr.  31 
ein  Gesg. 


Moscaglia. 


77 


Mosel,  Ignaz  Franz. 


Im  Ms.  B.  Bologna :  Da  si  galante  og- 
getto.     Aria  per  B.  c.  orch.  P.  10  Bll. 

Duetto  „Ai  capricci  della  sorte"  per 
Sopr.  e  B.  neirop.  Lltaliana.  in  Algeri. 
Milauo,  Kicordi.     [Mailand  Cons. 

Mss.  in  Mailand  Cons:  1  Terzett,  4 
Duette,  2  Cavatinen,  5  Arien,  1  Cauzo- 
nette.  Solfeggi  3  Bände.  1  Walzer  f. 
Pfte.  und  Priucipi  di  musica. 

Autogr.  in  B.  B.  Grasn.  1.  Salnio  4  voc. 
2.  Amen. 

1  Arie  und  1  Duett  in  B.  Dresd.    Ms. 

B  508  a.  b. 

Moscaglia,  (xiovaiiiii  Battista, 

aus  Rom^  wo  er  auch  lebte.  Ob 
er  daselbst  eine  Anstellung  be- 
kleidete ist  aus  den  Titeln  nicht 
zu  ersehen.  Aus  den  dreistimmigen 
Neapolitanen  von  1585  c  lernen 
wir  auch  den  Namen  seiner  Frau 
kennen,  welche  das  Werk  heraus- 
giebt  und  sich  mit  Lucretia  Gui- 
dotti  unterzeichnet.  Der  Grund, 
warum  seine  Frau  das  Werk  heraus- 
giebt  ist  niclit  ersichtlich,  denn 
das  4.  Buch  Madrigale  von  1587 
unterzeichnet  M.  wieder  selbst  und 
kann  daher  1585  nicht  schon  ge- 
storben sein.  Man  kennt  von  ihm 
die  Kompositionen: 

1579  ...  n  2.  lib.  de  Madrigali  a  5 
voci.  Nouamente  da  lui  composti  ...  con 
un'  Madrigale  a  6  uel  fine.  Yen.  1579 
heredi  di  Fr.  Ranipazetto.  5  Stb.  qu40. 
31  Madr.     TModena.     einst,  in  B.  Borghese. 

1585  a.  ". . .  U  3.  lib.  de  Madrigali  a  5 
voci  .  . .  Yen.  1585  Scotto.  5  Stb.  4". 
22  Madr.     [B.  B.  5  a.     Modeua. 

1585b.  ...  11  2.  lib.  de  Madr.  a  4  voci: 
con  alcuni  di  diuersi  eccell.  musici  di 
Roma.  Nouam.  composti.  Yen.  1585 
Vincenzi  &  Amadino  compagni.  4  Stb. 
40.  11  von  M.,  die  übrigen  sind  im  Eit- 
ner  1  und  Vogel  1,  527  verz.  Die  Dedic. 
schon  1582  gez.  [B.  D.  WoLfenb.  Ve- 
ronas, f:  A. 

1585c.  ...  II  1.  lib.  delle  Napolitane 
a  3  voci  Nuouam.  poste  in  luce.  Vineg. 
1585  Scotto.  3  Stb.  8».  21  Nrn.,  die 
letzte  zu  ü  Stim.     [Hofb.  Wien. 

1587  ...  II  4.  lib.  de  suoi  Madrigali 
;i  5  voci  nouamente  composti  . .  .  Inti- 
tolato  Aniorosi  fioretti.  Vineg.  1587  Scoto. 
5  Stb.  40.  22  Nrn.  [B.  D.  Florenz  B. 
n.  kompl.  T.  def.    Modena. 


17  Madrigale  in  alten  Samlwk.  inclus. 
dem  obigen  Samlwk.  von  1585  b  (Eit- 
uer  1),  ferner  in  Vincenti's  Fiori  musicali 
1590:  Filii  vaga  e  gentil  3  v.  —  Für 
Laute  arrangiert  im  Hove. 

Moscatelli,  Antonio  Francesco, 

Theorbist,  wird  im  Nov.  1692  an 
der  Hofkapelle  zu  Berlin  mit  500 
Thlr.  angestellt  (Schneider  50). 

Mosclieni,  Giovanni  Battista, 
geb.  im  Febr.  1674  in  Lucca,  gest. 
30.  Juni  1757  ebd.  Er  war  Ka- 
nonikus an  der  Kirche  St.  Paolino 
e  Donato  und  als  ausgezeichneter 
Orgelspieler,  wie  als  Komponist 
geschätzt.  1715  wurde  das  Ora- 
torium S.  Agnese  in  Lucca  auf- 
geführt    (Nerici  315.  329). 

Mosclieroscli,  J. . .  M. . .,  gab 
Georg  Gumpelzhaimer's  Gymnasma 
de  exercitiis  academicorum  1652 
heraus.   (Gerber  2  unter  Gumpelzh.) 

Mosclietti,  Vincenzo, 

ein  Kyrie  und  Gloria  für  Chor  und  Orch. 
in  r.  Zeit  mir  unbekannt.    [Musikfr.  Wien. 

Moscliini,  Baccio, 

ist  im  Samlwk.  1539"  mit  2  itaüenischen 
vier-  und  fünfstim.  Gesgen.  vertreten. 
Ambros  3,  588  glaubt,  dass  er  in  Florenz 
unter  Cosmo  l.  von  Medici  diente.  Nach- 
weisbar ist  nur,  dass  er  zu  dessen  Hoch- 
zeit mit  Eieonora  von  Toledo  obige  2  Gesge. 
im  Vereine  mit  anderen  komponierte  (Vier- 
tel]'. 5,  399). 

Mosel,  Ignaz  Franz,  Edler  von, 
geb.  2.  April  1772  zu  Wien  (Rie- 
mann  schreibt  den  1.  April),  gest. 
8.  April  1844  ebd.,  beschäftigte 
sich  nur  als  Diüettant  mit  Musik 
und  widmete  sich  als  Lebensberuf 
dem  Staatsdienste,  trat  bereits  1788 
in  denselben  em,  erhielt  das  Prä- 
dikat k.  k.  Hofi-at,  wurde  1818  ge- 
adelt, 1821  zum  Vicedirektor  der 
Hofbühnen  ernannt  und  1829  zum 
Kustos  der  Hofbibliothek.  Hans- 
lick  bezeichnet  ihn  S.  150  in  den 
Jahren  1812—16  als  Hofsekretär. 
Neben  diesen  öffentlichen  Aemtern 
widmete  er  der  Ausübung  der 
Musik  seine   volle   freie  Zeit,   so- 


Mosel,  Ignaz  Franz. 


78 


Mosel,  Ignaz  Franz. 


wohl  als  Theoretiker,  Komponist, 
wie  als  Dirigent  und  zwar  mit  so 
entschiedenem  Talente,  dass  er  an 
der  Spitze  aller  öffentlichen  Musik- 
ausübungen stand.  1812  leitete  er 
die  Aufführung  der  Gesellschaft 
der  Musikfreunde,  deren  Mitglied 
er  war,  1813  führte  er  den  Messias 
auf,  1815  den  Samson  in  Gegen- 
wart des  Wiener  Kongresses,  1819 
die  Jephta  u.  s.  f.  Er  entwickelte 
ti'otz  seinen  amtlichen  Stellungen 
eine  staunenswerte  Fruchtbarkeit 
als  Komponist,  die  bei  den  Zeit- 
genossen viel  Anerkennung  fand, 
allerdings  heute  längst  vergessen 
ist  (Schilling  ausfiilirlich.  Denk- 
steine. Biographien  über  M.  u.  a. 
von  Dr.  Aug.  Schmidt.  Wien  1848). 
Verzeichnis  seiner  AVerke  soweit 
sie  sich  nachweisen  lassen: 

Schriften : 

Versuch  einer  Aesthetik  des  drama- 
tischen Tonsatzes.  Wien  1813  Straufs. 
8».  83  S.  [B.  B.  B.  M.  Musikfr.  Wien. 
B.  Lpz.     Brüssel. 

Ueber  das  Leben  und  die  Werke  des 
Antmi  Salieri.  "\Vieu  1827  "WalJishauser. 
80.  212  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien.  B.  Lpz.  Bmssel.  Einsiedeln. 
Arast. 

Ueber  die  Original-Partitur  des  Requiem 
von  W.A.Mozart...  AVieu  1839  Straufs.  8". 
[B.  B.     B.  M.     Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

Ueber  die  Oper.  Cäcilia  von  Schott, 
Bd.  2,  233.  Entgegnungen  ebd.  von  Dr. 
Wöltje  Bd.  7,  251. 

Geschichte  der  K.  K.  Hofbibl.  zu  Wien. 
Wien  1835  Beck.  8».  398  S.  Von  345 
ab  über  seltene  Musikalien.  [Wiener 
Bibliotheken. 

Vaudex-ille,  Liederspiel,  Singspiel  und 
Oper.  Musikal.  Ztg.  Wien  1820  S.  681  ff. 
—  Ebeudoi-t  1818  S.  437  ff:  Ueber  die 
Grundlage  und  den  Charakter  der  neueren 
tragisch-dramatischen  Musik  in  Frankreich. 
[Ibid. 

Ueber  die  Oper.  Beurthlg.  des  Werkes: 
De  I'opera  en  France  (von  F.  II.  J.  Blaze, 
in  Jahrb.  der  Literatur)  Sonderabdr.  Wien 
1821.     8«.      [br.  Mus. 

Er  übersetzte  G.  Jones  Geschichte  der 
Tonkunst  ins  Deutsche.  Wien  1821.  8«. 
227  S.     [B.  B.     Musikfr.  Wien.     Briissel. 

In  der  Lpz.  Ztg.  Bd.  36,  117  ein  Ar- 


tikel über  die  Gebrüder  Müller.  In  der- 
selben Ztg.  vielfache  Urteile  über  seine 
Werke. 

Necrolog  des  grofsen  Tonsetzers  Herrn 
Abbe  Max  Stadler,  herausgeg.  von  Diet- 
richstein.   Wien  1864  Brauuaüller.     [B.  B. 

Die  Tonkunst  in  Wien,  während  der 
letzten  fünf  Dezennien.  Eine  Skizze.  In 
Stuttgarts  Jahrbuch  der  deutschen  Ton- 
kunst 1842.     [Musikfr.  Wien  im  Ms. 

Koinpositioncn : 

Missa  in  Dm.  f.  Chor  u.  Orch.  [Mu- 
sikfr. Wien,  soll  1871  makuliert  sein].  — 
Messe  in  Cd.  Ms.  in  Klosterneubiug.  — 
Ebendort  1  Veni  sancte  im  Ms. 

Sieh  mein  Aug,  nach  Zions,  4stim.  P. 
gedr.     [Berl.  Singakademie. 

Der  120.  Psalm,  zu  2  Sopr.  u.  2  Alt- 
stim. Wien,  Steiner  &  Co.  Part.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.  Musikfr.  Wien  im  Autogr. 
nebst  dem  G.  Psalm.     Darmst. 

—  2.  Aufl.  Wien,IIasliuger.     [B.Kgsbg. 

Danklied  an  den  Ewigen  .  .  .  aus  dem 
9.  Psalm  für  Gstim.  Chor  ohne  Instrum. 
Wien,  Ila-slinger.  P.  u.  Stb.  [Ilofb.Wien. 
Musikfr. Wien.  Dresden.  Proske-Metten- 
leiter. 

Hymne  von  Klopstock :  Dank,  Ehr  und 
Preis  f.  4  Singst.  Comp.  7/5  1832.  P. 
Autogr.     16486.     [Ilofb.Wien. 

3  Hymnen  aus  dem  Trauerspiele  Brutus 
von  Mathaeus  von  Collin.  Mit  Orchester. 
Wien.  Steiner  &  Co.  P.  81  S.  in  kl.  fol. 
[Hofb. Wien.  Musikfr.Wien.  B.B.  Proske. 
br.  Mus.     Einsiedeln.     Darmst. 

Die  Feuerprobe,  Operette  in  1  Akt. 
(Wien  Dez.  1810,  16  mal  wiederholt)  Ms. 
P.  [Brässel  Cons.  Hofb.  Wien,  Autogr. 
15747. 

Cyrus  und  Astyages,  Oper  in  3  Akten, 
1816  komp.  1818  in  Wien  aufgeführt, 
dann  in  Dresd.  [Dresd.  Oper  Ms.  P.  u. 
Stim,      Darmst.      Hofb.  Wien  Ms.  16535. 

Die  Eückkehr.  Festspiel  in  1  Akte. 
Ms.  Stb.     [Musik-fr.  Wien. 

Die  Horatier,  Lyrische  Tragödie  in  3  Act. 
1844  (ohne  Autor)     P.    Autogr.     16613. 

Salem.  Eine  lyr.  Trag,  in  4  Act. 
5/3  1813.     P.  Autogr.     18613. 

Die  Annäherung  des  Feindes,  Chor.  P. 
18774.     Autogr. 

Einleitung  zu  Collin's  Feyer,  comp. 
1811.     P.     18773.     Alle  in  Hofb.  Wien. 

Tag  und  Nacht.  Gedicht  von  Seydel, 
für  4  Singstim.  mit  Pfte.  Wien,  Has- 
liuger.  P.  kl.  fol.  9  S.  [Hofb.  Wien. 
Musikfr.Wien.     Amst. 

Die  Wolken  (für  4  Singst.).  Beilage 
zur  Wiener  Musikztg.  1842,  1  Bl.  [B  B. 
MusiMr.  Wien  im  Autogr. 


Mosel,  Ignaz  Franz. 


79 


Moser,  Maunis. 


Abschied  von  Lilienfeld,  für  2  S.  2  A. 
P.  AutogT.  [Musikfr.  Wien.]  —  Ebendort 
noch:  Morgenlied:  Auch  noch  heute,  f. 
2  S.  2  A.  P.  Autogr.  —  An  Aphrodite 
und  an  Bacchos,  f.  Chor  u.  Orch.  P.  — 
Harmonia:  Der  Hpin  verstummt,  f.  8  Stirn. 
u.  Orch.  P. 

Hermes  und  Flora.  Eine  Cantate  von 
Veith.  Wien  14/6  1812.  P.  Autogr. 
15  744.     [Hofb.  AVien. 

Hygea  an  Wiens  adelichen  Frauen- 
verein. Wien  6,3  1814.  P.  Autogr. 
15  744.     [Hofb.  AVien. 

Aria  (Yuoi  per  sempre)  Yienna,  Steiner 
&  Co.  qufol.  7  S.  [Hofb.  Wien.  Mu- 
sikfr. Wien  nebst  5  Arien  aus  Opern. 

3  Sanilg.  je  6  Gedichte  f.  1  Singst,  mit 
Pfte.  AVien,  Steiner  &  Co.  13,  21  u. 
21  S.  [Hofb.  AA^ien.  Musikfr.  AAlen. 
B.  B. :  2.  Samlg.     Dresd.  Mus :  1.  Samlg. 

Lieder  mit  Begltg.  der  Guitarre  in  ver- 
schiedenen Schauspielen  gesungen.  AVien, 
Steiner  &  Co.     [Hofb.  Wien. 

Das  Lied  der  Mignon  v.  Goethe  mit 
Pfte.  AVien,  Steiner  &  Co.  [Dresd.  Mus. 
B.  B. :   im  A'^erlage  von  Cappi  &  Diabelli. 

Zur  Heimath.  —  Maria  an  ihren  Vater. 

—  Dorothea  s  Lied.     [Musikfr.  Wien. 

26  Nin.  „musikal.  Arbeiten"  für  das 
k.  k.  Hofburgtheater.  P,  Autogr.  16554. 
[Hofb.  AVien. 

2  Lieder  im  Ms.  B.  Dresden. 

KrönuDgs-Marschf.Blasinstr.  P.  18632. 
[Hofb.  Wien. 

Ouvertüre  zur  Oper  Cyrus  u.  Ast>'ages. 
Part.  Wien,  Steiner  &  Co.  fol.  [B.  ß. 
Musikfr.  Wien  noch  die  .Ouvert.  zu  Salem 
uud  Ottocar  f.  gr.  Orch.  in  P.     Eiusiedeln. 

Six  Duos  p.  2  V.  oe.  1.  Amst., 
Schmitt.     2  Stb.     [Lübeck. 

12  Menuetten  und  12  Trios  f.  gr.  Orch. 

—  12  deutsche  Tänze  uud  12  Trios  nebst 
Codaf.gr.  Orch.  1806.  Stb.  [Musikfr.AVien. 

12  deutsche  Tänze  mit  12  Trios  und 
12  Menuetts  mit  12  Trios  f.  Orch.  P. 
16597.  Dann  ebensoviel  in  Hofb.  AA'ien 
Mss.  18501  u.  18598. 

Er  bearbeitete  und  übersetzte  auch  das 
Oratorium  Jephta  von  Händel.  Zürich. 
8°.     [Einsiedeln. 

Im  Autogr.  B.  B.  Grasn. ,  Textüber- 
setzung nebst  den  Recitativen  zu  Mozart's 
Figaro. 

Mosel,  Prosper,  um  1806  Ka- 
nonikus in  Klosterneuburg  bei  Wien; 

gab  in  den  Jahren  1805—1807  meh- 
rere Instrumentalwerke  heraus,  wie  Trios, 
Variationen  u.  a..  die  in  der  Lpz.  Ztg.  9, 
125  u.  10,  686   besprochen  werden.     In 


dem  Samlwk.  Künstlerverein  ist  ein  Mosel 
aufgenommen  mit  A'ariationen  über  ein 
Thema  von  Diabelli  für  Pfte.,  fraglich 
welcher. 

Mosell  (Mosel),  GrioTanni  Feiice, 

geh.  um  1754  zu  Florenz,  Schüler 
seines  Täters,  der  ein  Schüler 
Tartini's  war  und  später  Schüler 
Nardini's.  Trat  schon  mit  15  Jahren 
als  Yirtuose  auf,  wurde  in  der  Ka- 
pelle des  Grofsherzogs  Leopold  von 
Florenz  augestellt  und  1793  als 
Nachfolger  seines  Lehrers  erster 
Violinist  und  Musikdirektor  (capo) 
in  der  Kapelle.  Dies  bestätigt  ein 
Textbuch  von  1795.  Im  Magazin 
von  1786  wird  er  „celebre  Pro- 
fessore  di  Fiorenze"  genannt.  1812 
war  er  in  gleicher  Stellung  am 
Theater  de  la  Pergola  (Fetis  nach 
Gervasoni's  Nuova   teoria   di   mu- 

sica  p.  195). 

Fetis  verz.  4  Samlg.  Instrumentalmusik. 
Bekannt  sind  mir  nur  6  Duetti  per  2  Vio- 
lino  und  Sonata  per  V.  e.  B.  in  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Im  br.  Mus.  ein  Johann  Felix  Mosel 
mit  ,.6  Gedichte  für  1  Singstim.  mit  Pfte. 
AVien"  c.  1810  qufol. 

Moser,  Friedrich,  geb.  um  1767 
zu  Berlin,  betrieb  die  Musik  nur 
als  Dilettant  und  war  geheimer 
Rat  im   preuTsischen  Ministerium. 

Er  schrieb  imter  den  Buchstaben  F.  M. 
eine  Biographie  Rode's,  betitelt:  Pierre 
Eode;  dedie  ä  ses  amis.  Berlin  1831. 
14  S.     [B.  B. 

Moser,  Joseph,  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  400  Gld., 
später  500  Gld.  jährl.  von  1726 
bis  t  8.  Juli  1750,  50  Jahr  alt 
(Köchel  1).  In  Köchel  2,  230  wird 
ein  Joseph  Moser  als  Hofscholar 
an  der  Wiener  Hofkapelle  von 
1724—1729  erwähnt.  Wahrschein- 
lich ist  es  derselbe.  Der  in  der 
Lpz.  Ztg.  8  als  Komponist  von 
Violinconcerten  genannte  Moser 
soll  Moeser  in  Berlin  sein. 

Moser,  Maiirus,  Mönch  im  Bene- 
diktinerkloster St.  Trudpertus,  wie 


Moses. 


80 


Mossi. 


der  Titel  aussagt,  dagegen  Fetis: 
im  Kloster  Beuedictbeuera  in 
Baiern.     Gab  heraus: 

Cantiones  sacrae  ab  1  et  2  voc.  c.  Viol. 
necessariis  ac  3  iustrum.  ad  lib.  Lib.  1. 
Ulmae  1685  (1G8G)  suiiipt.  Dan.  Gürlini, 
literis  Matth.  Wagneri.  32  Gesge.  [ß.  B: 
8  Stb.     B.M:  V  2. 

Viridarium  nuisiciun,  seu  cantiones 
sacrae,  1  et  2  voc,  c.  V.  Lib.  1.  Ulmae 
168.Ö.     [Paris  Nat. 

Moses,  Johann  Oottlried,  Or- 
ganist zu  Auerbach,  Kreis  Zwickau, 
ist  bekannt  durch  die  Drucke: 

Versuch  einiger  Oden  und  Lieder  .  . . 
Lpz.  1781  Breitkopf.  10  Lieder.  [B.  Lpz. 
MusiJifr.  "Wien.     Brüssel  Cons. 

Handbuch  für  Orgelspieler.  1.  Till. 
Drcsd.  1785.     [B.  Lpz.     B.  B. 

—  2.  Thl.,  Naumann  dedic.  Dresd., 
Hilscher.  kl.  (iu4".  21  und  23  S.,  das 
2.  Buch  des  2.  Thls.  Burney  dedic.  [B.  B. 
B.  "Wagener.  Brüssel  2  Teile:  Leipzig, 
Hilscher.  ([ui^. 

Gerber  1  zeigt  noch  Einiges  an. 

Mosi,  . . .  KapcHmeister  an  der 
Kirche  St.  Apustuli  in  Rom  und 
Sänger  in  der  päpstl.  Kapelle,  starb 
im  April  1772  (Burney  1,  195). 

Mosmayr  (Mosmaier,  Moosmayr), 
Johann  H(aptist?),  war  Hoforganist 
in  München,  seit  etwa  1770  mit 
400  Gld.,  später  nur  880  Gld.  Ge- 
halt. Ist  noch  1799  im  Dienste 
(Kreisarchiv). 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  1.  Tribula- 
tiones  cordis  mei  4  voc.  c.  2  Clariuetti, 
2  Viole,  c.  org.  Ms.  9  Stb.  2.  Exurge 
Dne.  —  Alleluja,  Veui  Domiue  4  voc.  mit 
gleicher  Besetzung.     Ms.  in  Stb. 

Mosmajr  junior,  vielleicht  der  Sohn 
des  obigen,  ebendaselbst  um  1789  mit 
100  Gld.  Gehalt  als  Hoforganist  angestellt. 
Er  lebte  noch  1830.  Die  B.  M.  besitzt 
von  ihm  1.  AUemaude,  Polonaise,  Anglaise 
und  2  "Walzer  f.  Klav.  1803.  Ms.  — 
2.  Sonata  per  il  urgano,  composto  1830. 
Ms.  (fälschlich  im  Kat.  der  Bibl.  unter 
J.  B.  Mosm.  gestellt). 

Mosmayr,  Marlin,  war  Priester 
und  Hofmusikus  um  1734  an  der 
Münchener    Kapelle    (Kreisarchiv). 

Moss,  John;  Hawkins  4,  373. 
375  bezeichnet  ihn   um    1679   als 


Gambisten  (Yiolaspieler  sagt  er)  an 
der  Kgl.  Kapelle  zu  London.  In 
5,  26  sagt  er,  dass  sich  im  Samlwk. 
Treasury  of  music  einige  Gesänge 
befinden.  Der  Antiquar  Alb.  Cohn 
zu  Berlin  besafs  1878  folgendes 
Druckwerk  von  ihm: 

Lessons  for  the  Basse-  Viol  on  the  Com- 
mon-Tuning,  and  many  other  New-Tunings: 
cont.,  Allnuins,  Corants,  Sarabands,  Jigg 
Allmans;  in  all  the  usual  Keys  of  the  Scale 
of  musick;  together  with  a  Thorough-Bass. 
Composed  by  John  Moss,  for  the  use  of 
his  scholars.  Loud.,  printed  by  "VV.  God- 
bid  für  tlio  author,  and  are  to  be  sold  by 
Julin  Playford  . .  .  1671.  2.  voU.  <iu4". 
Vorwort  gez.  mitSaraceus-Head,  Nov.  1670. 
105  S.  Musik.  6  Notenliuien  mit  Buch- 
staben-Notienmg,  dai'übor  Noten  als 
Wertzeichen,  eine  Gambentabulatur.  2. 
Buch  105  Nrn:  The  Thor. -Base  to  the 
Lessons  ou  the  Basse-Viol . .  Typendruck. 
[Li  Floi-enz  B.  n.  auch  ein  Ex. 

In  Locke's  Samlwk.  von  1673  vier 
Tänze  für  Klavier  (Eitner  1).  In  Henr. 
Lawes'  Select  ayres  and  dialogues  1669 
Playford's  Choice  ayres  1679  einige  Songs. 

Mossato,  Alberto  (Albrecht), 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
München  von  1582—89  mit  180 
Gld.  Gehalt.  Im  Jahre  1586  be- 
siiciite  er  Italien.  1590  wird  er 
mit  Organist  bezeichnet  und  ver- 
lässt  München.  Nach  Lipovvsky 
war  er  aus  Cremona  geb.  und 
schon  1556  (sie?)  an  der  Hof- 
kapelle angestellt,  von  wo  er  dann 
in  Ksl.  Dienste  trat  (Kreisarchiv). 

Mosseder,  Magister  Franz  Ru- 
dolph, w^urde  1768  Chordirektor 
an  8t.  Aurelien  zu  Strafsburg  und 
am  29.  Aug.  1771  an  8t.  Thomas 
ebd.  bis  c.  1786  (Lobstein  71.  95). 

Mossi,  Oiovanni,  geb.  zu  Rom, 
Schüler  Corelli's,  trat  um  1720 
als  Violinist    und   Komponist   auf. 

Fetis  verz.  von  ihm  4  Drucke:  Kon- 
zerte und  Sonaten  für  Violine  op.  1.  2. 
4.  5  ohne  Fundort.  Bekannt  sind  mir 
1.  12  Concerti  in  2  Heften  für  2  V. 
obl.  2  Viola  di  grosso  (zum  12  Konz. 
noch  3.  u.  4  Viohno  obl.  und  3.  u.  4 
Viola  ripieno)   Vcl.   u.  Bc.     Amsterdam, 


Most. 


81 


Mosto,  Giov.  Batt. 


Le  Cene.  fol.  [Rostock,  br.  Mus:V3. 
4.  V  4.  oblig.]  'J.  Suuate  a  Violine  e 
Violone  e  Cembalo,  op.  1.  Prima  parte. 
Amst.,  Le  Cene.  qiifol.  12  Sou.  [Dresd. 
Mus.  Liepm.  besal's  eine  Ausgabe :  Anist, 
Boyer.  Paris  Nat.  la.  et  II.  parte,  br. 
Mus.]  3.  12  Sonate  o  Sinfonie  a  V.  solo 
con  il  Vcl.  op.  5.  Amst.,  Le  Cene.  Nr. 
542.     qu40.     51  S.     [B.  Wagener. 

1  Sonate  f.  V.  u.  B.  in  Hare's  Samlwk. 

1  Concerto  in  6  Concerti,  Samlwk.  von 
Koger. 

1  Solo  for  a  V.  in  Pagin's  6  Soli.  fol. 
[br.  Mus. 

3[ost,  Fraiieiscus,  ein  Ziiikeu- 

und  Posaunenbläser  a/d.  Hofkapelle 
in  München,  von  etwa  1568 — 1573 
mit  180  Gld.  jährlich  (Kreisarchiv). 

Mostart  (Mostaert),  Darid,  lebte 
als  Notar  um  1598  (f  1646)  in 
Amsterdam  und  gab  den  Psalmen 
Davids  von  Dathenus  eine  Musik- 
unterweisung bei.  Im  Kataloge 
der  Bibl.  des  Js.  de  Long  Nr.  1219 
ist  folgender  Druck  angezeigt: 

„De  Psalmen  Davids  von  P.  Datbenus, 
geheel  op  Muzyk- Noten;  met  den  Cate- 
cbismus  en  Ceremonien.  Item  körte 
ouderwysinge  van  de  Musyk-konste  en 
samenspreekiuge  over  bot  misbniyk  der 
Wijseu  en  des  Siugens,  door  David  Mos- 
taei"t,  in  Rym,  opgedraagen  aan  de  Ee- 
geering  van  Amsterdam.  Amst,  by  Corn. 
Claesz,     1598.     12". 

In  der  Ausgabe  von  1614  (Amst,  Jac. 
Isbrantsz.  Bos)  tritt  er  aucb  als  Yerbesserer 
der  Siugweisen  auf  und  ist  nur  mit  den 
Buchstaben  D.  M.  angezeigt,  doch  ist  sein 
Name  im  Vorworte  genannt  (Bouwst  2, 
111). 

Die  Bibl.  des  niederländ.  Musikvereins 
zu  Amst.  besitzt  2  Briefe  von  ihm  mit 
D.  Mostart  1629  gez. 

3[ostiers,  . . . 

nur  bekannt  durch  eine  viej'st.  Chan- 
sons im  Sainlwk.  Moderne's  von  1541  f 
(Eituer  1). 

Mosto,  Beriiardino  (di,  auch 
abgekürzt  in  B.  D.  M.).  Auf  dem 
Drucke  von  1588  bez.  er  sich  als 
Organist  des  Herzogs  Ernst  von 
Baiern,  Kurfürst  von  Köln.  An 
der  Hofkapello  zu  Wien  wird  vom 
1.  Aug.  1614—1616  ein  Bernhard 
Mosto     als    Kammermusikus     mit 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


20  Gld.  monatl.  verzeichnet,  der 
wohl  der  obige  sein  könnte  (Köchel 
1,  368).     Bekannt  ist  von  ihm  eine 

Öamlg. 

Madrigali  di . . .  Nouamente  composti . . . 
A  5  voci.  Anversa  15S8  Phalesio  &  Bellero. 
5  Stb.     (iu4».     21  Gesge.     [B.  M. 

2  Madrigale  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
In  einem  Orgeltabulaturbuche  im  Ms.,  B. 
Thorn  (Lit.  K.  fol.  Nr.  16)  ist  er  unter 
den  Buchstaben  B.  D.  M.  vertreten. 

Mosto  Francesco,  diente  nebst 

2  Brüdern  seit  dem  2.  Mai  1573 
der  herzog].  Kapelle  in  München 
als  Zinkenbläser  und  erhielt  Weih- 
nachten 74  für  ein  Vierteljahr 
45  Gld.  Empfing  auch  mehrere 
Gnadengelder.  Im  Jahre  1577 
fehlt  er  in  den  Listen  (Kreisarch.). 
Im  Samlwk.  1575a  ein  2teiliges 
5stiin.  Madrigal  (Eitner  1). 

Mosto,  (jrioYaiini  Battista,  detto 
da  Udine,  sein  Geburtsort.  In 
seinem  Samlwke.  von  1577  erklärt 
er,  dass  Claudio  Merulo  sein  Lehrer 
war.  Vom  7.  Nov.  1580  bis  1.  Mai 
1589  Kapellmeister  am  Dome  zu 
Padua,  diente  dann  dem  Fürst- 
Kardinal  Sigism.Bathori  von  Sieben- 
bürgen, wo  er  sich  noch  1595  be- 
fand (siehe  auch  das  17.  lib.  von 
Monte's  Madrig.  von  1595)  und 
ging  darauf  nach  Mantua  zum  Be- 
suche; Canal  89  sagt,  dass  er  1594 
von  Krakau  (sie?)  zum  Besuche 
nach  Mantua  ging.  Die  Stellung 
in  Padua  und  Siebenbürgen  wird 
auch  durch  die  Titel  seiner  Drucke 
bestätigt.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

1578  ...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci 
Con  uu  Ecco  a  dieci  nel  fine  . .  .  Vineg. 
1578  Scotto.   5  Stb.    4".    23  Madr.,  davon 

3  von  Merulo.     [br.  Mus.     Bologna:  CA. 

1584  ...  n  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
. . .  Ven.  1584  Vinconti  &  Amadino.  5  Stb. 
40.  20  Madr.  [B.  M.  br.  Mus.  Modena 
fehlt  T.      Verona  S.  f.:  C      Bologna:  B. 

1588  ...  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
.  . .    Ven.    1588   Gardano.     5   Stb.     qu40. 

21  Madr.      [Modena.      br.  Mus.  fehlt  5  a. 

6 


Müsto,  Giov.  Batt. 


82 


Motz. 


1595  ...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  6  voci 
. .  .  Ven.  1595  Gardano.  ü  Stb.  4».  21 
Madr.  In  der  Dedic.  sagt  er,  dass  er 
schon  viele  .Taliro  dem  Fürst  -  Kardinal 
diene.      [Proske.     Modeua.     Wolfenb:  T. 

—  Ausg.  Anversa  1600  Pbalcsio.  6  Stb. 
40.     [Brüssel. 

Er  gab  auch  das  Sanüwk.  1579  a  heraus 
(Eitner  1):  Corona  de  Madrigal!  a  6  voci 
di  diversi  eccellent.  musici  . .  .  Lib.  1. 
Vineg.  1579  Scotto.  0  Stb.  4".  21  Madr. 
(Reg.  bei  Vogel).  [B.  D.  B.  K.  br.  Mus: 
B.      Venedig  Marco:   CA.      Bologna:  A. 

Ein  früheres  ist  betitelt:  II  1.  fiore 
della  (ibirlaiida  niusieale  a  5  voci  Con  uii 
Dialogo  a  noue.  Di  diversi  eccellent. 
musici  ...  Vineg.  1577  Scotto.  5  Stb. 
40.  2S  Madr.  davon  4  \uu  Mosto.  Reg. 
bei  Vogel  2,  42ü.     [Bologna:  C.  A. 

15  italiea.  Gesge.  in  alten  Sanüwk. 
inclus.  seines  eigenen  Samlwk.  von  1579 
(Eitner  1),  ferner  in  den  Kaiulwken.  Viu- 
centi's  &  Aina<lino's  Musica  de  diversi 
auttori  1584:  Mentre  uel  vostro  8  v. 
Amor  io  nioro,  9  voci.  —  In  G.  Vincenti 
De'floridi  virtuosi  1592:  Si)ira  da  la  dolc' 
aria.  —  In  Ainadino's  Florindo  e  ai'milla 
1593:  Resto  il  pastor.  —  In  Ang.  Gar- 
dano's  Madr.  pastoiali  (ein  Nachdruck  von 
1594  a  mit  Aenderungen):  Lieta  negli 
occhi.  —  In  Morley's  Triumphs  of  Oriaua: 
Sweetly  pleasing. 

Ms.  B.  L.    Ivegina  coeli  5  voc.  Nr.  7. 

Für  Laute  arrangiert  im  Denis  und 
Rüde. 

Mosto,  Marc'  Antonio,  Kum- 
incrnuisikiis  und  Instniiiientist  a/d. 
Hotka[)eJle  zu  Wien  mit  15  Gld., 
später  18  Gld.  monatl.  Gehalt  von 
1603 — 1612  und  dann  wieder  vom 
1.  Aug.  16U— 1616  (Küchel  1  und 
p.  127). 

Mota,  Antonius  de,  Contraltist 
am  8t.  Peter  in  Rom  von  1471 
bis  1474  (Viertel].  3,  237). 

Motettae,  Anonymi  im  Druck, 
siehe  die  gedruckten  Kataloge,  wo 
sie  entweder  unter  Anonymi  oder 
im  Register  stehen,  ferner  Eitner 
1  und  2. 

In  B.  M.  der  spanische  Druck:  Motetos 
y  obras  diferentes  al  Santissimo  y  Nrä 
Srä.  Heniandes  Motriti  sculpsit.  1  vol. 
40.     54  S.  mit  2— 4 st.  Gesgen.  u.  Bc. 

Iq  Hds.  sind  sie  auf  öffentlichen  Bib- 


liotheken   zahlreich    vertreten,    verlieren 
aber  durch  die  Anonymität  au  Interesse. 

Motliscliiedler,  Friedricli  Plii- 
lipi)  Christian,  geh.  17.  Okt.  1774 
zu  Heinrichs  b.  Suhl,  1808  Uni- 
versitäts-Musikdir.  in  Halle  (Leipz. 
Ztg.  37,  700). 

Motley,  liicliard,  lebte  im  An- 
fange des  18.  Jhs.  wahrscheinlich 
zu  London  und  gab  heraus: 

A  coUecliou  of  ayres,  in  3  parts,  cont. 
46  tunes  in  8  sets.  London  1701  W.  Pe- 
arson.  (jul".  [br.  Mus:  Bassus,  1.  Tieb- 
les  d('fect. 

Motta,  D.  Artemio,  geb.  zu 
Parma,  lebte  um  1710  und  gab 
nach  Gerber  2 

X  Concei-ti  ä  2  V.  A.  Ten.  Viola  c 
Bc,  op.  1  in  Amsterdam  heraus.  Bekannt 
sind:  Cantato  a  voce  sola  consacrate  al 
morito  sopragrande  . . .  Contessa  Bernieii 
Riva  ...  Op,  2.  Bologna  1704  Silvani. 
Dedic.  in  Parma  untcrz.  1  vol.  4  Bll.  u. 
92  S      (Bologna. 

Motta  (Motte),  Daniel  de,  Teno- 
rist a/d.  Hof  kapeile  zu  Wien  mit 
12  Gld.  monatl.  (iehalt  vom  1.  Dez. 
1564  bis  zu  seinem  Tode  am 
1.  April  1590  (Küchel  1). 

Motte,  Franz  La,  siehe  La- 
niotte. 

Motte,  Äfaistre  Robert,  Priester 
und  Pfairer  von  Guarguesalle, 
Sänger  der  K.  Kapelle  Est.  Michel; 
beteiligte  sich  1573  an  der  Grün- 
dung des  Concurses  zu  Evreux 
(M.  f.  M.  22,  190.  Seite  205  ist 
sein  Tod  mit  1587  angezeigt). 

Motterus,  CIi . . .,  bekannt  durch : 

Cithara  germanicae  querula  una  cum 
triumphali  tuba  sonante  belgica.  Arn- 
hemii  1G31.    4".    ohne  Autor.     [Brüssel. 

Motte ux,  PieiTe  le,  siehe  Le 
Motteux. 

Motz,  Oeor?;',  geb.  1653  in 
Augsburg,  studiert  1669  in  Worms, 
geht  darauf  zur  Musik  über,  wird 
Musikus  beim  Fürsten  zu  Eggen- 
berg, geht  1679  nach  Italien,  wurde 
nach  1680  in  Krumau  in  Böhmen 
Organist,  begab  sich  1681  auf  die 


Motz. 


83 


Moulinglien. 


"Wanderschaft  nud  fand  endlich 
am  2.  Febr.  1682  in  Tilsit  (in 
Prenfsenj  als  Kantor  nnd  Musik- 
direktor der  Kgl.  Provinzial-Schule 
eine  Anstellung,  avo  er  noch  im 
Jahre  1724  lebte  (Mattheson  l, 
234,  Abdruck  im  Gerber  2).  Als 
Komponist  soll  er  nur  Geringes 
geleistet  haben,  nur  als  Schrift- 
steller machte  er  sich  bekannt, 
worüber  sich  Mattheson  lobend 
ausspricht  und  die  Werke  näher 
beleuchtet.    Bekannt  sind  von  ihm: 

Die  veiiheidigte  Kirchenniusie  oder  .  .  . 
Beweis,  welcher  gestalteu  Herr  . . .  Chri- 
stiau  Gerber,  Pastor  in  Lockwitz  (Losch- 
witz V)  bei  Dresden  in  seinem  Buche  uu- 
erkiuidte  Sünden  der  Welt  nennet  ...  da 
er  von  dem  Missbrauch  der  Kirchenmusik 
geschrieben  ...  s.  1.  1703.  8».  154  S. 
[B.B.  B.IIbg.  B.  Lpz.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien.  Brüssel.  (Vollständiger 
Titel  bei  Gerber  2,  Jahreszahl  und  Seiten- 
angabe sind  falsch). 

—  Abgenöthigte  Fortsetzung  ...  s.  1. 
1708.  208  S.  iu  8«.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Brüssel. 

Die  Sclirift  von  Christn.  Gerber  befindet 
sich  in  der  B.  B. 

Das  Ms.  was  noch  Mattheson  erwähnt, 
scheint  verloren  zu  sein. 

Mouche,  ...  ein  Pariser  Kom- 
ponist, der  1796: 

3  Sonates  p.  le  Clav.  op.  1  und  1708: 
Le  Flageolet  d'amour  av.  acc.  de  Pfte. 
herausgab  (Gerber  2). 

Mouchean  (Moucean),  Joannes, 
wird  am  15.  Nov.  1538—1539 
päpstl.  Sänger  (Viertel].  3,  267). 

Mouchiet,  Jacques,  Sänger  am 
Hofe  Philipp  des  Schönen,  der 
seit  1496  —  1501  zu  Middelburg 
in  Zeeland  residierte  (Sti"aeten  7, 
108.  178). 

Mouchy,  F. . .  D. . .,  ein  Pariser 
Komponist,  den  Gerber  2  im  Jahre 
1796  erwähnt  u.  der  in  der  B.M.  mit 

3  Sonates  pour  le  pfte.  av.  V.  ad  üb. 
oe.  2  de  Sonates.  Paris,  Doisy,  2  Stb. 
vertreten  ist.  Im  Jahre  1803  werden 
ohne  Vurnamen  Guitarrepiecen  angezeigt. 

Mottcke,  Francesco,  lebte  um 
1732. 


Im    Ms.  L315    der   B.  B.    S.  15    ein 

Pauge  lingua   per  B.  e  Cent.,   aus  einem 
Florenzer  Drucke  von  1732. 

Mouill,  Erasmus,  Bassist  an 
der  Hof  kapeile  in  Wien  mit  12 
Gld.  raonatl.  von  1569  bis  1575 
(Köchel  1). 

Moulcls,  John,  ein  Engländer 
der    2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.    gab 

heraus : 

A  collection  of  favorite  songs,  sung.  .  . 
at  Eanelagh.     London,     fol.     [br.  Mus. 

The  ßetrospector ;  a  collection  of  son- 
nets,  cont.  spring,  summer,  autumn,  & 
wiuter .  .  .     London,     qufol.     [br.  Mus. 

Clarissa  Harlow,  or  the  histoiy  of 
a  young  Lady,  Consisting  of  4  Ballads 
in  different  periuds  of  her  life .  .  .  the 
words  by  the  author  of  the  Suffering 
Negro.  London,  printed  for  G.  Goulding. 
qufol.     [br.  Mus. 

Three  .  .  .  Sonatas  for  the  harps.  or 
Piauo  Forte  with  an  acc.  for  a  V.  Op.  X. 
London,  G.  Goulding.     fol.     [br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  noch  49  Einzeldnicke  von 
Songs,  Ballads  u.  a. 

Moulet,  Joseph-Agricole,  be- 
kannt durch  eine 

Hynme  a  la  liberte  (Paris  c.  1794) 
chez  Fröre,     kl.  (ju80.     [br.  Mus. 

Mouliu,  Ouillaunie  du, 

„  Bdsticn  da^ 

„  Romhaidt  dii^    Sänger 

in  der  Kapelle  der  Statthalterin 
Maria  von  Ungarn,  als  sie  1551 
nach  Spanien  ging  (Straeten  7,  431. 
Siehe  Basticn  du  Moliu). 

MouHn,  Jean  du,  siehe  Molin, 
durch  Ambros  3,  330  in  Moulin 
verdreht. 

Mouling'hen  (Fetis  fälschHch 
Moulinghem),  Jean-Baptiste,  geb. 
um  1751  zu  Harlem,  bildete  sich 
zum  Violinisten  aus,  kam  nach 
Paris  und  wurde  um  1774  Mit- 
glied des  Orchesters  der  Comedie 
italienne  bis  1809,  in  welchem 
Jahre  er  pensioniert  wurde.  Er 
schrieb  die  Opera- Yaudeville  ,,Nym- 
phes  de  Diane'^  und  Instrumental- 
werke (Fetis). 

Bekannt  ist  nur  eine  Symphonie  perio- 

6* 


Moulinie. 


84 


Mount  Edgcunibe. 


dique    DO.    1,    ä    giand    orchestre.     Paris 
BailloD.     [Paris  Nat. 

—  Ein  Bruder  von  ihm,  Louis- Charles, 
um  1753  zu  Harlem  geb.,  ebenfalls  Vio- 
linist, ging  nach  Brüssel  und  trat  in  die 
Kapelle  des  Prinzen  Charles  de  Lorraine, 
später  wurde  er  Musikdirektor  bei  herum- 
ziehenden Trappen.  1785  kam  er  nach 
Paris.  Fetis  verz.  von  ihm  7  Operetten, 
die  er  für  verschiedene  kleine  Theater 
schrieb.     Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm: 

Sinfonia  pöriodique  ä  piü  stromeuti. 
Paris  (1784).    fol. 

Moulinie,  Etieiiiie,  geb.  in 
Languedoc,  kam  1G26  nach  Paris 
und  trat  in  die  Kapelle  des  Her- 
zogs von  Orleans  als  Musikdirektor 
(1635  im  3.  Buche  Airs  nennt  er 
sich  Chef  der  Kapelle),  später 
Avurde  er  städtischer  Musikdirektor 
in  Languedoc  (Futis).  Nuitter  29 
schreibt:  Moulinier  (sie?),  Etienne, 
aus  dem  Hause  Gaston,  war  ein 
gelehrter  Musiker  und  Komponist 
von  Airs  auf  Dichtungen  von 
Perrin  . . .  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

Missa  pro  defunctis  5  voc.  Paris  1636 
Ballard.     [Paris  Nat. 

Ms.  in  Paris  Nat.  (Vm^  1171  fol.  140 
bis  141)  1.  0  bone  Jesu.  2.  Congratu- 
lamini.     3.  Flores  apparuerunt  5  voc. 

Airs  avec  la  tablaturc  de  lutli  de  .  .  . 
Premier,  Second,  Troisicismo,  Quatriesme 
et  Cinquiesme  livres.  Paris,  Pierre  Bal- 
lard 1624-1635.  1  vol.  in  40.  [Brüssel 
2382. 

"    —  1.  livre  von  1624.     [Stadtb.  in  Be- 
sannen,    br.  Mus. 

—  5.  livre  von  1G35.  23  Piecen  für 
1  Singst,  mit  Laute.  [Paris  Nat.  Paris 
Arsenal.     Paris  Mazariue. 

Deuxieme  livre  d'airs  de  cour  .  .  . 
Paris  1025.     kl.  (iu40.     [br.  Mus. 

Troisieme  (quatrieme  et  cinquieme) 
livre  d'airs  de  cour  ä  quatre  (et  cinc^) 
parties,  par...  Paris  1635 — 39  Pierre 
Ballard.  4  Stb.  in  quS".  [Brüssel  2326. 
Das  3.  u.  4.  Buch  besafs  auch  George 
Becker  in  Lancj-:  Dessus  u.  B. 

Airs  ä  quatre  parties  avec  la  Bc.  par 
.  . .  cy  devant  chef  ordinaire  de  la  musi- 
que  de  feu  Son  Altesse  . . .  le  Duc  d" 
Orleans  et  ä  present  Maistre  de  la  musi- 
que  des  Estats  de  Languedoc.  A  Paris 
1668   Rob.    Ballard.     4  Stb.     kl.  qu40   ä 


24  BU.  [besafs  G.  Becker  in  Lancy: 
Dessus. 

Das  Conservatoire  zu  Paris  besitzt 
Melangos  ,  Cantates  und  viele  Motetten 
(im  Ms?). 

Mersenue  teilt  2  Airs  in  seiner  Harm, 
univ.  Bd.  2  S.  411  mit. 

Im  4.  Theil  der  Arien  Heiur.  Albert's 
1651  ein  Satz  von  ihm. 

Mr.  Brenet  führt  in  Les  Concerts  en 
France,  1900  p.  61  einen  Bruder  Etienne's 
an  mit  Vornamen  Antoine^  der  Ba.ssist 
von  1619  bis  1658  an  der  Kapelle  des 
Königs  und  der  Königin  war.  Etienne 
widmete  ihm  das  4.  Buch  der  Airs  de 
cour. 

3Ioulu  (MouUu,  Molu),  Pierre, 
lebte  im  Anfange  des  16.  Jiis.  u. 
war  ein  Schüler  Josquin's  (M.  f. 
M.  3,  212).  Ambros  3,  273  be- 
spricht seine  Messen.  Yon  seinen 
AVerkcn  sind  bekannt: 

22  Gesge.  in  alten  Sainlwken,  (Eitner 
1).  In  Archadelt's  Madrig.  3  voc.  1542 
die  Motette:  In  hoc  ego  .sperabo  fol.  13. 
Ilerm.  Finck  in  seiner  Practica  musica 
teilt  das  1.  Kyrie  der  Messe  „ToUo  jnoras 
placido''  aus  der  Missa  duarum  facierum 
ohne  Autor  mit  (nach  Ambros).  Im  Cod. 
39,  Ms.  der  Cap.  sistina  zu  Rom:  1. 
Missa  Alma  redeinpt.  4  (5)  voc.  2.  Cod. 
55,  Missa  super  Missus  est  4  voc.  und 
Missa  Stephane  gloriose.  3.  Cod.  38, 
Yulnerasti  cor  5  voc.  —  Im  Chorbuche 
C2G5  der  B.  Leiden  dieselbe  Mot.  Vul- 
nerasti.  —  In  li.  Froske  Ms.  773  Nr.  1 
die  Missa  duarum  facierum  4  voc.  —  In 
B.  Cainbral  Ms.  3  Nr.  6  Missa  saus 
pause,  ist  dieselbe  Messe  wie  A  deux 
villaiges  ou  plus  (Coussem.  6,  28).  —  In 
B.  Kassel.  Ms.  4.  24,  4  Stb.  von  1550 
Nr.  67:  Domine  dominus  noster  4  voc. 
—  In  Bolwjna  im  Ms.  Kat.  2,  342,  16.  Jh. 
nur  Teuor.  Kat.  3,  3  ein  Chorb.  des 
15.  Jhs.  in  kl.  4".  Bl.  1  „Jay"  Text  fehlt, 
3  voc.  Bl.  80,  Quam  pulchra  es  4  voc. 
Bl.  92,  Salve  reg.  4  voc.  Bl.  99,  In  illo 
tempore  4  voc.  Bl.  111,  O  dulcis  amica 
Del  4  voc.  —  In  B.  Zw.  Ms.  16,  87 
Quam  pulchra  es. 

3Iouiit   Ed^cuuibe,    Kicliard, 

Earl  of  (Fetis  fälschlich  Edgecumbe), 
geb.  13.  Sept.  1764,  gest.  26.  Sept. 
1839.  Ein  tüchtiger  Musikdilettant, 
trat  als  Komponist  der  Oper  „Zenobia'' 
auf,  aufgef.  1800  im  King's  Theater  zu 
London   und    schrieb  das  Buch:    Musical 


Mouque. 


85 


Eeminiscences  of  an  old  amateur,  cluefly 
respecting  the  Italiau  opera  in  England 
frora  the  year  177B  to  the  present  time. 
London  1827  W.  Clarke,  (2.  Ausg.,  die 
erste  erschien  s.  1. 1823).  12".  [B.  Brüssel. 
br.Mus.     Oxford  Bodl. 

3  Auo-.  vermeliii  bis  zum  Jahre  IhJb, 
ib.  1828r  120.    [ß.B.     Briissel.     br.Mus. 

4  Ausg.  vermehrt  mit  der  Beschrei- 
bung des  Händelfestes  1834.  Lond.  1834. 
12".  [R.  C.  of  Mus.  Glasgow,  br.  Mus. 
Bibl.  Davey  in  Brighton. 

Fetis  teilt  Einiges  über  den  Inhalt  mit. 

Movique  (Moucque,  Mocque), 
Antoine,  ein  Vikar,  soll  in  Ost- 
ende im  17.  Jh.  geb.  sein  u.  starb 
gegen  1723  ebd.  Sti\aeten  bringt 
zahlreiche  Dokumente  an  verschie- 
denen Orten  aus  denen  sich  er- 
giebt,  dass  er  schon  vor  1688  Or- 
ganist au  St.  Donatien  in  Brügge 
war  u.  1692  Sangmeister  in  Ost- 
ende mit  540  livre  jahrl.  Gehalt. 
1722  wird  er  daselbst  als  Priester 

genannt. 

Eo"-er  zeigt  1706  Motetten  von  ihm 
an,  auch  im  Kat.  der  Kirche  St.  Walburge 
in  Audenarde  ist  er  mit  Kompositionen 
verz.  (Straeteu  la,  40.  1,  212.  220  ff. 
5    '>19    '^-^l) 

'  Moiira,   P.  Jos6  Luiz  Oomes 

de,  geb.  in  Pousad eures  in  Portu- 
gal, trat  19/3  1763  in  den  Orden 
der  Operarios  ein  und  starb  1817 
zu  Coimbra.  Vasconcellos  verz. 
zwei  Abhandlungen  über  den  Ri- 
tual-Gesang der  katholischen  Kirche. 
Moura,  Pedro  Alvares  de, 
Kanonikus  a/d.  Kathedrale  Lamego 
zu  Coimbra.'  Lebte  einige  Zeit  in 

Rom. 

Yasconcellos  verz.  1  Buch  Motetten  zu 
4—7  Stirn.  Romae  1594  apud  Nie.  Mutium, 
und  ein  Buch  Messen  im  Ms.,  einst  m 
der  Lissaboner  Bibl.  befindlich. 

Mouraii,  ... 

ist  im  Echo  ou  Journal  1758  und  59 
mit  Piecen  vertreten. 

Moureau,  siehe  Merean. 

Mourerseyk,  (xerard,  ist  am 
23/2  1702  als  ein  die  „Musicam 
docef'  an  der  Universit.  zu  Lej^den 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  4). 


Mouret. 

Moiiret,  Jean-Joseph,  geb.  zu 
Avignon  16.  April  1682,  gest.  22. 
Dez.  1738  in  der  Charito  zu  Cha- 
reuton.    Bildete  sich  zum  Musiker 
aus,    kam    1707    nach    Paris   und 
fand  bald  darauf   eine  Anstellung 
bei  der  Herzogin  du  Maine.     Auf 
dem    Titel    von    1714    heilst    es: 
„Ordinaire    de    la    musique    de   la 
duchesse   du  Maine".     Er  kompo- 
nierte   Opern,    Ballets,   Divertisse- 
ments u.  a.    Später  erhielt  er  auch 
in   der   Kgl.  Kapelle    einen   Platz, 
wurde  Direktor  der  Concerts  spir- 
tuels  und  Komponist  a/d.  Comedie 
italienne.     Die     beiden     letzteren 
Anstellungen   verlor  er  1736   und 
der    Tod    der    Herzogin    beraubte 
ihn     auch     dieses     Amtes     (Fetis 
Näheres).     Von     seinen     Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

Les  amours  des  dieux,  Opera-ballet  en 
4  entrees  et  un  prologue,  repres.  16/9 
1727.  Paris  1727  Boivin.  [Paris  Fopera 
in  3  Ausg.  Paris Nat.  C.P.  br.Mus. 
Modena.     Darmst.  . 

Les  amours  de  Ragonde,  Comedie  lyn- 
nue  en  3  act.  (30.  oder  31/1  1742).  Paris, 
chez  la  veuve  Mouret.  Part,  trägt  den 
Titel-  Ragonde  ou  les  Soirees  de  viUage. 
—  Ausg.  Amst.,  Le  Cene.  qu40.  Part. 
[Paris  Fopera  beide  Ausg.  Paris  Nat: 
Ausg.  Amst.  C.P.  Pariser  Ausg.  Dresd. 
Mus.  Pariser  Ausg. 

Ariane,  tragedie  lyrique  en  5  actes  et 
un  proL,  repres.  6/4  1717  Pfis  1718 
J  B  Chrstph.  Ballard.  qu40.  P.  [Paris 
l'opera.  Paris  Nat.  C.P.  Dresden. 
Brüssel,    br.  Mus. 

\rlequin  Pluton.  Comedie  du  nouveau 
theutre  italien.  Avec  une  Vaudeville  de 
la  Comedie :  Le  jeu  d'amour,  compose  . .  - 
et  un  Menuet  du  bal  d'Auteuil  compose 
par  Miio  Marie  Anticr.  Paris  (1719)  P. 
kl.  40.     10  Bll.     [Hof  b.  Wien. 

Des  divertissemens  du  nouveau  theätre 
italien.     Paris,  6  Stb.     qu4«.     [Glasgow. 

Les  festes  de  Thalie.  Opera-ballet^  en 
3  actes  et  un  prologue,  repres.  19/8  1714 
Paris  1714  Chrstph.  Ballard.    1  vol.  qu4". 


spi 


[Paris  l'opera,  auch  im  Ms.  mit  den 
^i,äteren  Entrees  die  ebd.  1727  erschienen. 
Paris  Nat  br.  Mus.  nebst  dem  nouvelle 
Entree-  La  Proven^ale,  ib.  1722.  qu40. 
B  Hbg.     C.  P.    Rostock  nebst  einer  nou- 


Mouret. 


86 


Mouton, 


velle  entree,  1714  und  2  anderen:  Cari- 
selli  und  La  veuvo  1715.  Brüssel  Cons: 
Les  festes  ou  le  Triomph  de  Thalie,  mit 
den  Entrees :  La  Critique  ...  La  veuve 
Coquette.  La  Proven^-ale  und  der  neuen 
Ausg.  von  1720. 

Les  Graces,  ballet  heroi'que  en  3  aet. 
et  1  prolog.,  repres.  5/5  1735.  Paris, 
gravee.  F.  [Paris  l'opera,  Druck  u.  Ms. 
Paris  Nat.  C.  P.  br.  Mus.  Brüssel  Cons: 
Paris  chez  veuve  Mouret. 

Pan  et  Doris.  Pastorale.  Paris  (1738). 
qu40.     P.     [br.Mus.     C.  P. 

Pirithoüs,  Trag.  lyr.  en  5  act.  et  1 
prol. ..,  repres.  17/1  1723.  Paris  gravo 
Louis  Hue,  chez  Tautour.  qu4".  [Paris 
l'opera.  Paris  Nat.  Drcsd.  Mus.  C.  P. 
Brüssel. 

La  Proven^ale,  Entree  zu  Les  festes 
de  Thalie. 

Le  teniplo  de  Guide,  pastorale  eu  1 
act.  repres.  14/10  1741.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera.     Paris  Nat.     C.  P. 

Trioniphe  de  Italic,  Ballet  1714.   [C.  P. 

Le  triomphe  des  sens,  Op. -ballet  en 
5  entröos  et  1  prol.  repres.  5/(j  1732. 
Paris  (s.  a.)  chez  la  veuve  Mouret.  [Pai-is 
Nat.  Paris  l'opera  im  Druck  u.  Ms. 
C.  P.  B.  B.  und  B.  G.  Ausg.  von  1718 
nur  Singst,  n.  Ix  1  vol.  in  4*^.  br.  Mus. 
Ausg.  1732.  Darm.st.  Biüssel  Cons: 
Paris,  chez  l'auteur. 

Ei)italame,  cantatille  franyais.  Paris. 
P.     qui".     [l»r.  Mus. 

L'amour  et  riiyinen.  Epitalamo  .  .  . 
Gravee  par  Le  Sr.  Ilue.  Paris  chez  la 
veuve  Mouret.     qu8".      [br.  Mus. 

Hjmne  a  l'aniour.  Cantatille  fran^-. 
. . .  Gravee  par  Mlle.  Louise  Roussel. 
qu8''.     [br.  Mus. 

Lcda.  Cantatille  fraucj-oise  . . .  Gravee 
par  Mnie.  Leclair.  Paris  chez  Ye.  Mad. 
Mouret.     qu8''.     [br.  Mus. 

Motets  ä  1  et  2  voix,  av.  simphonie  . . . 
Nr.  5.  G.  Graves  p.  Labassee.  Paris  1742 
Veuve  Mouret.   fol.     [br.  Mus. 

Le  Racomodement.  Cantatille  . . .  Gr. 
parMme.  Leclair.  Paris,  veuve  Md.  Mouret. 
quS^.     [ib. 

Eagonde,  ou  la  soiree  de  village,  mise 
en  mus.  par  feu  Mr.  Mouret. . .  Gr.  par 
le  Sr.  Ilue.  Paris,  veuve  Mouret.  quS".  [ib. 

Airs  serieux  et  ü  boire.  A  une  et 
deux  voix.  Avec  des  acconip.  Se  vend 
ä  Pai'is  che  l'auteur.  Paris  1719.  [Paris 
Nat.     br.  Mus. 

—  a.  Aufl.  von  1738.  qufol.  [Dresd. 
Mus. 

—  2.  recueil.  D'airs  . . .  Paris,  l'auteur. 
qufol.    [Dresd.  Mus.     Paris  Nat.  von  1719. 


—  3.  Livre  d'airs  serieux  et  u  boire, 
et  de  plusieurs  parodies  bachiques.  Paris 
1727  l'auteur.  (Er  nennt  sich  hier  „or- 
dinaire  de  la  mus.  de  la  chambre  du 
roi-'.  Euth.  1-  u.  2stim.  Chans,  mit  Bc.) 
P.  qu40.  [Dresd.  Mus.  Paris  Nat.  Mo- 
dena. 

Im  br.  Mus.  noch  4  Cantatille,  gedr.  um 
1740  zu  Paris,  grav.  par  Mme.  Leclair 
und  Le  Sr.  IIüc.     (iu8'^. 

Im  Conservat.^  zu  Paris  noch  einige 
Bde.  Musique  d'Eglise,  Cantatos  u.  Can- 
tatilles  (im  Ms?) 

Pougiü  giebt  eine  Liste  von  52  Opern, 

Mourtois,  Jean,  ein  Komponist 
aus  der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  der 
im  Ott  1587  mit  einer  zweiteiligen 
vierstim.  Motette  vertreten  ist 
(Kitner  1). 

Mouschct,  Jacques,  um  1492 
bis  95  Sänger  der  hohen  Messe  in 
der  Kapelle  der  Maria  von  Bur- 
gund,  Avelchen  dann  Maxmilian  I. 
in  seinen  Dienst  nahm  (Stracten  B, 
218). 

Moufs,  Adrian,  ein  Sänger  a/d. 
Hofkapello  zu  Dresden  zu  Regier 
Michael's  Zeit,  c.  1590  mit  150  (Jld. 
Gehalt  (s.  Staatsarchiv). 

Mouteroii,  .  .  .  bezeichnet  sicli 
selbst  mit  Dilettant  und  gab  1780 
eine  Samlg.  Airs  in  Paris  heraus 
(Magazin). 

Mouton, ...  der  Lautenist,  Seh  iiler 
von  Gaultier  (von  welchem  ist  nicht 
bestimmbar),  lebte  am  Ende  des 
17.  Jhs.  zu  Turin,  ging  darauf 
mehrfach  nach  Paris  1675,  1678 
wegen  eines  Prozesses  und  siedelte 
dann  gegen  1700—1720  ganz  nach 
Paris  über.  1678  wohnte  er  zu 
Paris  in  der  rue  de  l'Esperon 
(Weckerlin,  Kat.  p.  485.  Viertelj.  2 
siehe  Reg.  Walther  erAvähnt  ihn 
nur  als  Herausgeber  von  4  Lauten- 
büchern, die  La  Coste  in  Amster- 
dam, Nachfolger  Roger's,  in  seinem 
Kataloge  anzeigt.  Auch  Le  Sage 
de  Richce    erwähnt   seiner    1695). 

Nur  Weniges  hat  sich  von  seinen  einst 
weitverbreiteten  Kompositionen   erhalten : 


Mouton,  Jean. 


87 


Mouton,  Jean. 


Im  Couservat.  zu  Paris  befindet  sich  das 
Samlwk:  Recueil  des  plus  belies  pieces 
de  lut  des  meilleurs  niaitres,  sur  les  14 
modes  de  la  musif[ue,  savoir  sept  en 
bemol,  et  sept  en  becare.  Ms.  qul2.  Nach 
Weckerliu  um  1725  geschrieben.  Enthält 
18  Lauteupiecen  von  Mouton,  17  von 
Gautier  u.  a.,  siehe  Weckerlin  Kat.  486. 
Im  Conservat.  auch  das  Porträt  M.'s,  gra- 
viert durch  Edelinck  nach  einem  gemalten 
Bilde  von  De  Troy. 

In  der  Nationalb.  Paris,  Ms.  Vm  2660, 
qu40,  auch  einige  Piecen  von  M.  —  In 
B.  Augsbg.,  Lautenb.,  c.  J759  geschrieben, 
mit  und  ohne  Begleitung  als  Duo,  Trio, 
Quartett,  Quintett  etc.     Einiges  von  M. 

Herr  Ad.  Lindgren  in  Stockholm  besitzt 
im  Stich  „Pieces  de  Luth  sur  differents 
modes.  Paris,  l'auteur."  17.  Jh.,  mit  dem 
hds.  Vermerk:  Paris  lo  27  Febr.  l'an 
1699.  Den  Piecen  geht  eine  Abhdlg.  über 
Lautentabulatur  voran.  [Auch  in  B.Kgsb. 
mit  der  Bemerkg:  (Amst.,  Roger  &  Mortier.) 
fol.  64  S.  S.  2—5  ein  AvertissementJ). 
Beschrieben  mit  Facsim.  des  Titels  und 
1  Tousatze  in  M.  f.  M.  23,  4  f f .  8  Ton- 
sätze in  moderner  Notation. 

Mouton,  Jean,  liiefs  eigentlich 
Jemi  (Je  HoUin<)iie,  dit  Mouton. 
Holliugue  ist  wahrscheinlich  sein 
Geburtsort,  der  unweit  Metz  in 
Lotlu'ingen  liegt,  doch  bezeichnet  er 
sich  auch  mit  dem  Orte  „Samera- 
censis''  was  Samer  bei  Boulogne 
ist.  Er  lebte  zu  Paris,  wo  ihn 
auch  Glarean  kennen  lernte  und 
sprach  (S.  320,  in  der  Uebersetzg. 
S.  279)  und  befand  sich  als  Sänger 
im  Dienste  Louis  XII.  und  Franz  L, 
war  also  im  15.  Jh.  geboren  und 
starb  am  30.  Oktob.  1522  als  Ka- 
nonikus von  Thorouanne  im  Kol- 
legium zu  8t.-Quentin,  wo  er  auch 
in  der  dortigen  Kirche  begraben 
liegt.  Fetis  teilt  neben  den  obigen 
Nachrichten  auch  den  Wortlaut 
des  Grabsteins  mit.  Ambros  3, 
262.  278.  282  wiederholt  es,  ebenso 
Thoinan  84  u.  91.  Valdrighi  12, 
46  teilt  ein  Dokument  mit.  Von 
seinen  Werken  sind  bekannt: 

Missanini  Joanuis  mouton.  |  Liber  pri- 
mus.  I  Missa  sine  nomine.  |  Alleluya.  | 
Alma  redemptoris.  |  Item  alia  sine  nomine. 


I  Regina  meanxm.  ]  Am  Ende  des  Bassus: 
Impressum  Forosempronii  per  Oct.  Pe- 
tratium  .  .  .  Anno  Dni.  1515.  die  11 
Augusti ...  4  Stb.  qu40.  [br.  Mus.  Hof  b. 
Wien  fehlt  B.  B.  B.  fehlt  A.  Fetis  zeigt 
eine  Ausg.  von  1508  an,  die  in  der  Pariser 
Nationalbibl.  liegen  soll,  da  aber  nur  die 
Tenorstim.  vorhanden  ist,  so  fehlt  die 
Druckfirma  und  die  Annahme  von  1508 
kann  nur  mutmafslich  sein. 

In  alten  Samlwken.  93  Gsge.  aller 
Gattung  von  1505 — 1572  (Eitner  1,  man 
verbessere  und  setze  hinzu  S.  740:  Gaude 
virgo  Katharina  1534  h  steht  im  Bassus 
Gombert  als  Autor.  S.  741  Nesciens 
inater  steht  auch  1534  d  im  Attaingnant 
fo.  5.  S.  742  lies  Puer  natus  est  nobis . . .).  — 
p]in  Messen-  und  Motetten -Samlwk.,  nur 
Tenor  bekannt,  ohne  Druckfirma,  be- 
schrieben in  M.  f.  M.  23,  141  ff.  einige 
Messen  und  Mot.  von  Mouton.  —  In  einem 
Samlwk.  ohne  Titel  von  1558  (M.  f.  M. 
24,  157)  eine  Missa  super  Quem  dicunt 
1559.  Chorbuch.  —  In  Scotto's  3.  lib. 
delle  Muse:  Le  grant  desir,  3  voc. 

Für  Laute  arrangierte  Gesänge  im 
Barbetta,  Hans  und  Melchior  Newsidler 
und  Ochsenkuhn. 

In  neuen  Ausg.  4  Gesge.  (Eitner  2), 
und  in  Smith's  Musica  antiqua:  0  amica 
mea. 

Die  B.  M.  besitzt  ein  Blatt  in  fol.,  be- 
titelt: Carmen  4  voc.  (En  venant  de 
Lyon)  ex  una  fluentium,  quibus  alias 
12  . . .  Fuga  addebat  Petrus  Massenus 
Moderatus.     Aug.   Vind.  1548  Kriesstein. 

In  Mss.  B.B.  14800  in  K.  Christus 
resurgens  4  v.  —  FiJiae  Jerusalem  4  voc. 
(aus  der  Ambraser  Samlg.)  P.  —  Ms. 
17226,  Salve  mater  4  v.  P.  Letzteres 
auch  in  Musikfr.  Wien. 

Mss.  in  B.  M.  Ms.  1  fo.  31  Missa  de 
Almania  (Regina  mearum)  4  v.  —  Ms.  4. 
Missa  Tua  est  poteutia.  Missa  Dittes-moy. 
M.  Benedictus  4  voc.  —  Ms.  5,  Missa 
Alleluja  4  v.  —  Ms.  11  wie  Cod.  1  u.  5. 
—  Motetten  in  92.  127.  132.  202.  204 
ohne  Text.  —  Hymnen  in  202  u.  132 
(siehe  Kat.) 

Mss.  B.  Proske,  17  Gesänge  in  alten 
Hds.  siehe  Kat.  AIV.,  siehe  auch  Ms.  940. 

Ms.  Basel  Fx  1—4  Nr.  116:  Adieu 
amours  4  voc. 

Ilo/h.  Wien.,  Missa  de  Almania  4  v. 
alte  Sign.  I,  37.    Tua  est  potentia  5  voc. 


Sign.  1,   40. 


7  vierstim.  liturg.  Gesge. 


ohne  Bl  in  Ms.  15941  Nr.  7,  14,  17,  22, 
24,  27,  33.  —  Ms.  18825,  4  Stb.  5  Ton- 
sätze Nr.  1—3.  6.  7. 

Capeila  sistina  in  Rom  1.  Missa  Dictes 


Mouton,  Jean. 


88 


Moy. 


moy  toutes  vos  pensees,  4  v.  2.  Missa 
Alma  redempt.  4  v.  3.  Missa  Verbum 
boiium  4  V.  4.  M.  Tu  est  Petrus,  5  v. 
5.  M.  sine  nom.  6.  M.  Tua  est  potentia 
4  V.  Ave  Maria  5  v.  und  noch  14  Ge- 
sänge ,  siehe  theinat.  Kat.  von  Haberl 
S.  151. 

Ms.  B.  Br.  1.  Angelus  ad  pastores. 
2.  Salva  nos  Doniine.  3.  Verbum  bonum. 
4.  Verbum  cai'o  factum  est. 

Mss.  Leiden^  G  Chorbücher,  darin 
Missa  super  Faulte  d'ai'gent.  2  Magni- 
ficat,  und  die  Mot:  Tua  est  potentia. 

Ms.  B.  Florenz  Marjliabccch.  Nr.  58, 
10  Gesge.  zu  4  St.,  verz.  in  M.  f.  M.  9, 
34.  Nur  die  Gesge.  unter  a  und  i  sind 
nicht  im  Druck  bekannt. 

Ms.  3  Nr.  f)  in  B.  Cambrai:  Missa 
Sans  cadence  4  v.  Ms.  124  Nr.  73/74  Quam 
pulchra  es  und  Missa  Tua  potentia  4  voc. 
Stb. 

Im  hr.  Mus.  Ms.  103  in  Paititur  mit 
dem  Titel  nach  einem  Druckwerke:  Joannis 
Mouton  Sameracensis  (V),  musici  [iraestau- 
ässimi,  selecti  aliquot  ModuH,  et  in  4,  5, 
6  et  8  vocum  harmoniam  distincti.  Lib.  1. 
Parisiis  1,555.  Kojjie  des  18.  Jhs.  —  In 
Ms.  174  p.  301  in  Part: 

Miseremini  mei  und  Cutis  niea.  Ms. 
222  u.  225  Ko|)ien  von  Burney.  Ms.  403 
eine  Motette  zu  5  St.  Ms.  630  drei  Mo- 
tetten. 

Mss.  in  Bologna  (Kat.  3,  3)  unter 
Giovanni  Moton  14  lateinische  Gesge., 
dabei  eine  Lectio  und  Magnificat,  Codex 
des  16.  Jbs.  —  Kat.  2,  341:  4  Stb.  16.  Jh. 
Nr.  6  Inter  natos  mulionira.  Nr.  12 
Veni  .sancte.  Nr.  27  Usquequo  Dne. 
obliviscere. 

Ms.  Codex  IG.  Jh.  Autiphonae  etPsalmi 
(Motetti)  in  Verojuu  Domkapitel :  In  diebus 
illis.     Suscipe  domine. 

Ms.  Chorb.  des  16.  Jhs.  in  Modena,  ein 
Samlwk.  von  Me.ssen  und  Motett.  zu  4/5 
Stim.,  darunter  5  von  M. 

Ms.  B.  Zw.  IG,  43:  Ave  Maria. 

Ms.  B.  Rostock  in  einem  Samlbd.  in 
P.  Nr.  7,  La  nouvelle  messe  sur:  a  deux 
visaige  ou  plus.   Nr.  8  Missa  sur  Nigra  sum. 

In  Valderravano's  Lautenbuch  von  1547 
einige  arrangieite  Gesge. 

4  Gesge.  in  neuen  Au.sg.  (Eitner  2). 

MoAiiis,  Kaspar,  bezeichnet 
sicli  mit  ,,LGontinus  Marchiciis'''  u. 
mit  Theolooiae  Studiosus,  dann  mit 
Subrector  an  der  Scliule  zu  Stral- 
sund 1636  u.  f.  Von  seinen  Kom- 
positionen kennt  man : 


Psalmodia  sacra  nnva,  d.  i.  Geistlicher 
Concerten  newes  "\Vej-ck,  darinnen  aufs- 
erlesene teutsche  Kirchen-Gesänge  vnd 
Hymni  sacri,  mit  3.  Stimmen  vnd  dem 
General-Bafs  enthalten  werden  .  . .  Ro- 
stock 1636  Joh.  liaUervord.  4  Stb.  40. 
30  Gesge.  mit  4  Magnificat.  |B.  Br. 
B.  D.  85. 

Ilymnodia  sacra  d.  i.  Newe  geistliche 
Concerten,  dai  unter  schöne  biblische 
Sprüche,  und  aiifserlesene .  gebräuclüiche 
Kirchen-Gesänge,  mit  2  Stimmen  und 
dem  Basso  cont. . .  (2.  Aufl.)  Sampt  einem 
Ap])endice,  darinn  etliche  Hochzeit:  Ehren: 
und  Frewden  Lieder  3  vocum,  verfeitiget 
von  .  . .  Rcstock  1639  Ilallervord.  3  Stb. 
40.  I B.  lllig.     B.  D.  85.     B.  Frkft.  fehlt  Bc. 

Triumphus  musicus  spiritualis:  d.  i. 
Newe  geistliche  Trium[)h  Lieder,  Dai'unter 
aiifsorlesene  deutsche  Kirchen -Gesänge, 
trostreiche  Psalmen,  vnd  andere  schöne 
biblische  Spiniche;  mit  6.  vnd  8.  Stimmen 
sampt  dem  Bc.  .  .  Ib.  1640.  9  Stb.  in  4». 
10  Gsge.  [B.  Elbing  9  Stb.  B.  D.  86: 
Cl.  AI.  2.  T2.  Bl.  Bc.  B.  B.  8  Stb. 
B.  irbg.  8  Stb.  fehlt  AI.  B.  L:  Tl.  Bc. 
Stockholm:  B2.     br.  Mus:  fehlt  Bc. 

Ehren  Liedlein  zur  Hochzeit  II.  G. 
Gesii.     Rostock  1633.     [B.  Hbg. 

Ms.  0.  Sign,  in  B.  B.  8  Stb.  in  4". 
llds.  von  Gräffenhain  1643,  Nr.  183  Nun 
dancket  alle  Gott,  8  voc.  —  In  B.  Br.  in 
Mss.  7  deutsche  geistl.  Gesge.  (s.  Kat.) 

Ms.  B.  Kgsbg.  Motette  7  voc.  (2  Singst. 
u.  5  Instnim.)  „AVol  dem,  der  ein  tugend- 
sam Weib  hat."  Caspari  Movii  Stralsund 
1676.  40.  7  Stb.  Ein  2tes  Exempl.  be- 
titelt: Concertus  7  voc.     8  Stb. 

Mowcr,  R. . . 

Im  Ms.  Add.  5665  des  br.  Museum, 
ein  Samlwk.  des  16.  Jh.s.  (1510/11),  aus 
117  Gesängen  bestehend,  kommt  obiger 
Autor  mit  1  Gesge.  vor. 

3Ioy,  Louis  de.  In  der  Uni- 
versitätsbibl.  zu  Eostock  befinden 
sich  folgende  Werke: 

1.  Le  petit  Boucquet,  de  frise  Orien- 
tale, contenant  quelques  Chansonnettes 
musicales,  pour  touchor  du  Luth  join 
deux  Violes  des  Gambes  par  . . .  mules 
vois:  et  autres  Paduanes  pour  le  Luth  et 
Violons  communes,  avec  diverses  pieces 
fort  faciles  pour  toucher  du  Luth  seul, 
nouvellement  compose  par  le  Musicien  or- 
dinaire  .  . .  1631.     4". 

2.  Airs  de  cour  ä  trois  parties,  nou- 
vellement composee  .  . .  Embden  1632.  8". 

Da  auf  der  Rückseite  des  Titelbl.  von 
Nr.  1  das  fürstl.  hessische  u.  ostfriesische 


Moyana. 


89 


Mozart,  Leopold. 


"Wappen  eingemalt  ist,  so  diente  er  wahr- 
scheinlich, an  diesem  Hofe. 

Moyana,  Pietro,  Lebenszeit  im- 
bekannt,  ist  in  der 

Bil)l.  der  Musikfr.  zu  Wien  mit  .,Emma 
di  fondi-',  Melodramma  iu  1  atto.  Kl.-A. 
vertreten. 

Moyeii,  J. ..  N. ..,  war  a/d. 
Hofkapelle  Louis  XIY.  Spieler  der 
Taille  de  Yiolon  =  Tenor  Viola 
(Castil-Blaze  146  n.  147). 

Moyne ,  Jean  -  Bapt.  Le  und 
Gabriel,  siehe  Lemoyne. 

Moyiiy  (Metin),  Noe  de,  Altist 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  mit  12 
Gld.  monatl.  vom  1.  Dez.  1564  bis 
1572  (Köchel  1). 

Moyreaii, . . .  Organist  zu  Orleans, 
bekannt  durch 

oeiivres  I.,  oe.  V.,  pieces  de  clavecin 
avec  ou  sans  accompt.  Paris,  1754  chez 
Mlle.  Mangean.  [Paris  Nat.  B.  AYagener 
ohne  Jahreszahl  oe.  1.     2  BlI.  u.  57  S. 

Moysard,  Michel,  Klarinettist 
an  der  Oper  in  Antwerpen,  geb. 
um  1777  zu  Orleans,  gest.  14.  Juni 
1824  zu  Antwerpen  (Gregoir,  Panth. 
6,  48). 

Mozart,  spätere  Frau  vo?i  Bercht- 
liokl  ■x.u  Somienburg^  Maria  Anna 
Walburga  Ignatia  (Nannerl  in 
der  Familie  genannt),  Schwester 
W.  A.  Mozart's,  geb.  30.  Juli  1751 
zu  Salzburg,  gest.  29.  Okt.  1829 
ebd.,  trat  1762  u.  f.  Jahre  mit 
ihrem  Bruder  gemeinsam  als  Yir- 
tuosin  auf,  komponierte  auch,  gab 
Klavierunterricht  u.  heiratete  1784 
obigen  Salzburgischen  Hofrat  und 
Pfleger  zu  St.  Gilgen.  1801  kehrte 
sie  als  Wittwe  nach  Salzburg  zu- 
rück u.  hatte  ihr  reichliches  Aus- 
kommen. 1820  erblindete  sie.  Sie 
fand  in  Salzburg  grofse  Anhäng- 
lichkeit (Jahn  1,  133). 

Mozart,  Johann  Georg  Leopold, 
Yater  des  AY.  A.  Mozart,  geb.  14. 
Nov.  1719  in  Augsburg,  gest.  28. 
Mai     1787     zu     Salzburg.     Durch 


eigene  Kraft  and  festen  "Willen 
arbeitete  er  sich  aus  einer  unter- 
geordneten Stelkmg  zu  einem  an- 
gesehenen Manne  empor.  Als 
Knabe  war  er  Discantist  am  Kloster 
St.  Ulrich  und  zum  hlg.  Kreuz  in 
Augsburg  und  versah  später  den 
Organistendienst.  Unter  grofsen 
Entbehrungen  studierte  er  Jura 
und  ging  deshalb  nach  Salzburg. 
Da  er  aber  nach  vollendeten  Stu- 
dien keine  Anstellung  finden  konnte, 
trat  er  als  Kammerdiener  in  den 
Dienst  des  Grafen  von  Thurn,  Dom- 
herr in  Salzburg.  Er  hatte  stets 
die  Musik  eifrig  gepflegt  u.  zeich- 
nete sich  besonders  als  Yiolin- 
spieler  aus,  so  dass  ihn  der  Erz- 
bischof von  Salzburg  1743  als 
Hofmusikus  anstellte,  später  zum 
Hofkomponisten  und  1.  Violinisten 
und  1762  zum  Yicekapellmeister 
ernannte.  Schubart  rühmt  ihm 
nach,  dass  er  sich  um  die  Musik 
in  Salzburg  grofse  Verdienste  er- 
worben habe.  In  den  früheren 
Jahren  war  er  als  Komponist  sehr 
fieifsig  und  schuf  in  allen  Musik- 
forraen,  als  aber  sein  Sohn  als 
Komponist  auftrat,  wollte  er  in 
keiner  Weise  mit  ihm  in  Con- 
currenz  treten  (Jahn  1 ,  1.  13). 
Durch  seine  Yiolinschule  aber,  die 
erste  ihrer  Art,  erwarb  er  sich  einen 
Welti'uf  (ib.  14).  Am  21.  Nov. 
1747  verheiratete  er  sich  mit  Anna 
Maria  Pertiin  (Bertiin)  (ib.  24). 
Nach  Peregrinus  war  er  von  1777 
bis  1787  Yicekapellmeister  und 
Klavierlehrer  am  Kapellinstitute 
am  Dome.  (Bnff,  Ad:  Moz.'s  Augs- 
burger Vorfahren.  Zum  5.  Dez. 
1891.  Sonderabdruck  a/d.  Zeit- 
schrift des  bist.  Vereins  f.  Schwaben 
u.  Neuburg.  18.  Jhg.  1891.)  Seine 
Violinschule  zeigt  ihn  als  einen 
gewandten  und  logisch  gebildeten 
Schriftsteller.     Seine     Ausdrucks- 


Mozart,  Leopold. 


90 


Mozart,  Leopold. 


weise  ist  klar  und  verständig.  Er 
sagt  nicht  mehr  wie  er  sagen 
nuiss.  Die  Anordnung  des  Lehr- 
stoffes ist  musterhaft  und  da  er 
kein  Vorbild  hatte:  genial.  Die 
historische  Einleitung  ist  allerdings 
schwach,  so  schwach  wie  die  seiner 
Nebenmänner,  sobald  er  aber  in 
die  Gegenwart  tritt,  beherrscht  er 
seinen  Stoff  in  überraschend  klarer 
Weise.  Die  Beschreibung  der  da- 
mals gebräuchlichen  Streichinstru- 
mente ist  von  grofsem  Wert, 
ebenso  diejenige  der  Verzierungen, 
die  noch  dadurch  besonders  klar 
gemacht  werden,  dass  er  die  Aus- 
führung in  Noten  darunter  setzt. 
Man  ersieht  übrigens  daraus,  dass 
jeder  einst  mit  grofser  Willkür 
verfiiiir  und  sie  auf  sehr  verschie- 
dene Weise  ausführen  konnte.  An 
Etüden  ist  das  Werk  arm,  doch 
war  dies  auch  nicht  sein  Zweck. 
Sehr  charakteristisch  ist  der  Aus- 
spruch im  4.  Hauptstücke  S.  92 
(2.  Aufl.)  „Hier  sind  die  Stücke 
zur  Hebung.  Je  unschmackhafter 
man  sie  findet,  je  mehr  vergnügt 
es  mich:  also  gedachte  icli  sie 
nämlich  zu  machen."  Heber  seine 
Klaviersonaten  urteilt  Faifst  (Cae- 
cilia  26,  82):  M.  steht  dem  Stile 
Em.  Bach's  ziemlich  fern  u.  seine 
Sonaten  nähern  sich  viel  mehr 
denen  der  folgenden  Periode.  Man 
meint  in  der  That  schon  seinen 
grofsen  Sohn  zu  hören,  so  stark 
ist  die  Aehnlichkeit  im  Ausdrucke 
und  in  der  Form.  Von  seinen 
Werken  sind  bekannt: 

Missa  solemnis  4  voci  2  V.  2  Clarini, 
Va.  Timp.  2  Coini  c.  org.  14  Stb.  im 
Ms.     [B.  M. 

Messe  iu  C.  und  1  Offertor.  f.  Chor 
und  Orch.     Ms.  P.     [Musikfr.  AVieu. 

Parasti  in  conspoctu,  Offertorium,  4 
voc.  2  V.  3  Pos.  Bc.  Ad.  P.  Ms.  15000. 
[B.  B. 

Mss.  im  Dome  zu  Salzburg:  1  Offer- 
torium (Ad.),   1  Missa  brevis  (Ad.)  3  Li- 


taneien breves  (G.  B.  Esd.)  für  4  Singst. 
2  V.  2  Hörn.  B.  u.  Orgel,  die  eine  Litanei 
noch  mit  oblig.  Posaunen. 

Ms.  im  Mozarteum,  Autogr.,  Litania 
de  venerabili,  April  1762. 

Pignus  futurae  gloriae,  fuga  duplex  in 
diapason  4  voc.  c.  Bc.  Dd.  P.  Ms.  9875. 
[B.  B.,  auch  im  Autogr. 

Die  von  Gerber  1  und  2  angeführten 
Opern  „Semiramis'''  und  Bastien  und 
Bastienne  sind  von  W.  A.  Mozart  (Jahn 
1,  11). 

Aria:  "Weicht,  zweifelnde  Klagen,  für 
Ten.  und  Instr.  Autogr.  in  P.  [Musikfr. 
Wien. 

So  straft  Herodes  die  Verräther,  Arie 
f.  Ten.  mit  Orch.  P.  Autogr.  10  Bll. 
gr.  qu40.     Ms.  16543.     [Hof b.  Wien. 

Jagd  Sinfonie  für  4  V.  2  Violen,  4 
Hörner,  Bass  und  Kiigclbüchsen.  Ms. 
Stb.     [Musikfr.  Wien. 

1  Sinfonie  f.  ,KIavier  in  Breitkopfs 
Samlwk.  10. 

18  Sinfonioii,  thematisch  vorz.  in  Ca- 
talogo  di  Br.  &  H.  PI.  1762  p.  22. 
Suppl.  I,  17G()  p.  14,  Suppl.  X,  177.5, 
ji.  3.  Die  letztaugeführto  in  Gd.  ist 
siiiiter  in  Part,  gestochen  und  fälschlich 
AV.  A.  Mozart  zugoschrioben  (Br.  &  IT. 
Nr.  12).  —  1  Divertimento  a  4  instr.  in 
Dd.  ebd.  Sui)pl.  II,  1767  p.  11. 

Coucerto  per  il  Clarino  solo  c.  ström. 
Aug.  1762.     F.  im  Autogr.     []].  M. 

6  Divertimenti  a  2  V.  e  Vcl.  3  Stb. 
im  Ms.     [B.  M. 

Der  Morgen  und  der  Abend  den  In- 
wohnern der  Hochf.  Residenz-Stadt  Salz- 
l)urg  melodisch  und  harmonisch  ange- 
kündigt. Oder  12  Musikstücke  für  das 
Ciavier,  deren  eines  täglich  in  der  Vestung 
Hohensalzburg  auf  dem  sogenannten 
Hammerwerke  Morgens  und  Abends  ge- 
spielet wird  .  . .  sammt  einer  kurzen  Ge- 
schichte . . .  der  Vestung  . . .  Augspurg 
1759  Job.  Jac.  Lotters  seel.  Erben.  6  von 
L.  Mozart,  5  von  J.  E.  Eberlin  und  1 
anonym,  [besafs  einst  Schletterer  in 
Augsburg. 

Musikalische  Schlittenfahrt  arrangiert 
für  das  Pfte.  Lpz.,  A.  Kühnel.  9  Seit. 
[B.  Wagener. 

Im  Autogr.,  B.  B.,  Grasn :  1  Aria,  4 
Briefe  u.  sein  Porträt.  Auch  Herr  Felix 
Moscheies  in  London  besitzt  ein  Autogr., 
wahrscheinlich  eine  Partitur. 

In  Bossler's  Samlwken.  5  u.  13  niu' 
mit  Mozart  gez.,  daher  fraglich  von  wel- 
chem. —  In  Marpurg's  kritischen  Briefen 
4  Bde.  17.59—60  einige  Klavierstücke. 

Vei'sucli     einer    gründlichen     Violin- 


Mozart,  Leopold. 


91 


Mozart,  "Wolfg.  Amad. 


schule,  entworfen  und  mit  4  Kupfei"taf. 
sammt  einer  Tabelle  versehen.  Im  Ver- 
lag'B  des  Verfassers.  Augsburg  1756  Joh. 
Jac.  Lotter.  4».  8  Ell.  264  S.  4  Taf. 
1  Notentaf.  4  Ell.  Reg.  [E.  E.  B.  Hbg. 
E.  Dresd.  E.  Wagener.  Salzburg.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

—  Violinschule,  Vorbericht  17.56.  3 
Ell.  u.  183  S.     1  vol.  fol.  Autogr.    [E.E. 

—  2.  Aufl.  1769  (1770).  Augsp.,  Lotter. 
40.  [E.  B.  B.  Wagener.  Auch  von  1770 
in  B.  B.     Proske.     Brüssel.     Bologna. 

—  3.  Aufl.  1787  vermehrt.  Ib.  [B. 
Hbg.     B.  Wagener.     E.  Lpz.     Einsiedeln. 

—  4.  Aufl.  1791.  Frankf.  u.  Lpz. 
[B.  E.  Dresd.  Musikal.  R.  C.  of  Mus. 
Einsiedeln. 

—  4.  Aufl.  (?)  1800.  Augsbg.  bei 
Lotter  &  Sohn.     [Salzburg. 

—  M.  u.  J.  Pierlinger:  Theoretisch  u. 
praktische  Violinschule.  1.  Thl.  Wien 
1801  Täubel.    4P.     [E.E.     Musikfr.Wien. 

—  Neue  umgearbeitete  Violinschule. 
Lpz.  1804  Hoffmeister  &  Kühnel.  fol. 
[besafs  einst  Liepm. 

—  Neue  theoret.  u.  prakt.  Violinsch. 
Ein  Auszug  von  Schiedermayr.  Hanibg., 
Böhme,     fol.     [E.  E. 

—  üebersetzuugen:  Groudig  ouderwys 
in  het  behandelen  der  Viool.  Met  4  pl. 
enz.     Haarlem  1766.     4".     [Amsterd. 

—  Methode  raisonnee  pour  apprendre 
a  jouer  du  Violou,  trad.  de  Tallem.  par 
W.  Roeser.  Paris  (1770)  Le  Menü.  fol. 
89  S.  Am  Ende  12  Duos  f.  2  V.  [be- 
safs Leo  Liepm. 

3  Klaviersonaten  in  neuen  Ausg.  (Eit- 
ner  2). 

Mozart,    Wolfgang-   Amadeiis 

(Theophiliis)  geb.  27.  Jan.  1756  zu 
Salzburg,  gest.  5.  Dez.  1791  zu  Wien. 
Schon  mit  5  Jahren  zeigten  sich 
seine  wunderbaren  Anlagen  für 
Musik.  1762  ging  der  Vater  schon 
mit  der  Tochter  Maria  Anna, 
Nanneil  genannt  (geb.  30.  Juli 
1751  in  Salzburg)  und  Wolfgang 
nach  München  und  stellte  sie  als 
Virtuosen  dem  Kurfürsten  vor;  am 
19.  Sept.  desselben  Jahres  nach 
Wien  (Jahn  1,  36).  1763  im  Juli 
begab  sich  der  Vater  mit  seinen 
beiden  Wunderkindern  abermals 
auf  die  Reise,  ging  durch  Süd- 
deutschland,   Belgien,    Frankreich, 


England,  Holland,  Schweiz  und 
kam  erst  im  Nov.  1766  wieder 
nach  Salzburg  (über  den  Aufent- 
halt in  England  siehe  Pohl).  Gegen 
Ende  des  Jahres  1767  reiste 
Mozart  mit  seiner  ganzen  Familie 
nach  Wien,  dort  brachen  die 
Blattern  aus  und  Mozart  flüchtete 
nach  01m ütz,  doch  wurden  dennoch 
beide  Kinder  davon  befallen.  Nach 
der  Rückkehr  nach  Wien  war  ihm 
aber  das  Glück  nicht  günstig,  auch 
die  vom  Kaiser  selbst  bei  M.  be- 
stellte Oper  „La  fiuta  semplice" 
wurde  durch  feindliche  Gegen- 
strömungen nicht  aufgeführt  (88). 
Bastion  u.  Bastienne  wurde  da- 
gegen privatim  in  Wien  aufgeführt 
(113).  M.  wird  in  Salzburg  vom 
Erzbischof  1769  oder  1770  zum 
Konzertmeister  ernannt.  Die  Zeit 
der  Ruhe  wird  fleifsig  zum  Studium 
benützt  (173).  Anfangs  Dezember 
1769  reiste  Vater  und  Sohn  nach 
Italien  (183).  8.  Juli  1770  erhielt 
er  vom  Papste  das  Ordenskreuz 
vom  goldenen  Sporn;  Gluck  und 
Dittersdorf  besafsen  denselben  Or- 
den (204).  Mozart  fehlte  es  zu 
sehr  an  Selbstgefühl,  um  wie 
andere  seinen  Vorteil  daraus  zu 
ziehen  (205).  Auch  von  der  Aka- 
demie filarmonica  in  Bologna 
wurde  er  am  10/10  1770  als  Mit- 
glied aufgenommen  (207).  18/10 
war  er  in  Mailand  und  schrieb 
auf  Bestellung  die  Oper  Mitridate, 
re  di  Pento  in  3  Akten,  Text  von 
Cigna-Sarti,  die  am  26/12  über 
die  Bühne  ging  (215).  Im  März 
1771  waren  sie  wieder  in  Salz- 
burg. Die  Bestellung  einer  Sere- 
nata  für  Mailand  führten  Vater 
und  Sohn  am  21.  August  1771 
wieder  dorthin.  Im  Dez.  waren 
sie  wieder  zu  Hause.  Der  Erz- 
bischof von  Salzburg  st.  am  16. 
Dez.   und  zum   Nachfolger   wurde 


Mozai-t,  "Wolfg.  Aniad. 


92 


Mozart,  Wolfg.  Ainad. 


Hieronymus  Joseph  Franz  von 
Paula  gewählt,  der  sich  in  der 
Geschichte  der  Musik  eine  traurige 
Berühmtheit  gesichert  hat  (227). 
Ende  Oktober  1772  reisten  sie 
wieder  nach  Mailand  und  langten 
am  4.  Nov.  an.  Wolfgang  kom- 
ponierte dort  die  Oper  Lucio  Silla, 
die  am  26/12  aufgeführt  wurde 
(231).  1773  waren  sie  in  Wien, 
wahrscheinlich  um  für  Wolfgang 
eine  Stellung  zu  suchen.  1774 
wurde  er  aufgefordert  für  Mün- 
chen eine  komische  Oper  zu 
schreiben.  Er  reiste  im  Dezember 
dorthin  und  am  13/1  1775  war 
die  erste  Aufführung  der  Oper  La 
fiuta  (jiardiniera.  Sie  gefiel  sehr 
(237).  Am  7.  März  1775  war  er 
wieder  in  Salzburg.  Trotzdem  der 
Erzbischof  zur  selben  Zeit  auch 
in  München  war  und  viel  Kompli- 
mente über  Mozart  zu  hören  be- 
kam, so  waren  dieselben  doch 
nicht  im  stände  seinen  harten 
Sinn  zu  ändern.  Noch  in  dem- 
selben Jahre  erhielt  M.  den  Auf- 
trag die  Festoper  //  rc  pastore  zu 
komponieren  (239).  1777  kündigte 
er  dem  Erzbischofe  den  Dienst  u. 
reiste  in  Begleitung  seiner  Mutter 
am  23.  Sept.  nach  München.  Hier 
erwartete  er  eine  Anstellung  oder 
Aufträge  (2,  41),  doch  vergeblich. 
Am  11/10  gingen  sie  nach  Augs- 
burg. Den  28/10  nach  Hohen- 
altheim,  30/10  nach  Mannheim, 
wo  er  bis  zum  14/1  1778  blieb 
und  durch  die  vorzüglichen  Mu- 
siker, wie  durch  das  in  seiner  Art 
damals  einzige  Zusammenspiel  des 
Orchesters  ungemein  viel  lernte. 
Am  23/3  war  Mutter  und  Sohn 
in  Paris.  Nur  einmal  kam  er 
nachweislich  mit  einer  Sinfonie 
im  Concert  spirituel  zu  Gehör,  alle 
anderen  Bemühungen  missglückten 
(2,  256  ff.).    Ende  Juni  1778  ver- 


lor er  seine  Mutter,  seine  treue 
Begleiterin  in  Paris  durch  den 
Tod.  Seite  297  weist  Jahn  nach, 
dass  er  bereits  während  des  Pariser 
Aufenthaltes  in  betreff  der  Oper 
von  „der  reinen  italienischen  Lehre" 
abgefallen  war  und  sah  in  Gluck 's 
und  Grt'try's  Bestrebungen,  welche 
die  französische  Oper  reformierten, 
die  Wege  vorgezeichnet,  die  er 
zu  gehen  habe.  Am  26.  Sept. 
1778  vorliefs  Mozart  Paris,  nach- 
dem er  am  Salzburgerhofe  wieder 
als  Konzertmeister  mit  500  Gld. 
angestellt  war  (312.  321).  Statt 
aber  gleich  nach  Salzburg  zu 
fahren,  geht  er  nach  Strafsburg  u. 
dann  nach  Mannheim.  Dort  war 
man  eifrig  bemüht  den  Verlust 
des  Hofes  und  der  Kapelle  in 
anderer  Weise  zu  ersetzen,  und 
war  besonders  Freiherr  von  Dal- 
berg  darin  thätig.  M.  war  voller 
Hoffnung  eine  Stellung  zu  finden, 
wurde  auch  mit  schönen  Ver- 
sprechungen hingehalten,  Avährend 
der  Vater  in  Angst  und  Sorge  in 
Salzburg  auf  seinen  Sohn  wartete 
und  ihm  einen  Brief  um  den 
andern  sandte  mit  der  Aufforde- 
rung, schleunigst  nach  Hause  zu 
kommen.  Statt  dessen  reiste  er 
mitdem  Reichsprälaten  von  Kaysers- 
heim  über  Kaysersheim  nach  Mün- 
chen, wo  er  am  25.  Dez.  anlangte. 
Hier  hielt  ihn  die  seit  dem  ersten 
Mannheimer  Aufenthalte  gefasste 
Liebe  zu  Aloise  Webet\  Tochter 
des  Notenkopisten,  der  nun  nach 
München  versetzt  war,  fest,  doch 
sie  wies  ihn  jetzt  kalt  ab  (345). 
Dies  beschleunigte  seine  endliche 
Abreise  nach  Salzburg,  wo  er  am 
7.  Jan.  1779  anlangte.  Von  all 
den  schönen  Hoffnungen  mit  denen 
er  auszog,  war  keine  in  Erfüllung 
gegangen.  Endlich  erhielt  er  von 
München    den    Auftrag    für    den 


Mozart,  Wolfg.  Aniad. 


93 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


Karneval  1781  eine  Oper  zu 
schreiben.  Der  Abbate  Varesco 
in  Salzburg  verfasste  den  Text  zu 
Idonieneo  und  Schachtner  in  Salz- 
burg übersetzte  ihn  ins  Deutsche, 
so  dass  drei  Salzburger  für  Mün- 
chen arbeiteten  (421).  Anfang 
Xov.  1780  reiste  er  nach  Mim- 
chen,  am  29.  Jan.  1781  fand  die 
Aufführung  statt,  zu  der  auch 
A'ater  und  Schwester  gekommen 
"waren.  Ueber  den  Erfolg  der 
Oper  ist  nichts  auf  uns  gekommen 
(444  ff.).  Mitte  31ärz  traf  ihn  der 
Befehl  von  München  nach  "Wien 
zu  kommen,  wohin  sich  der  Erz- 
bischof von  Salzburg  schon  Ende 

1780  begeben  hatte.  Mozart,  am 
16.  März  in  ^Yieu  angelangt,  em- 
pfand nun  hier  das  abhängige  Ver- 
hältnis um  so  mehr,  da  ihm  der 
Erzbischof  jede  Gelegenheit  ab- 
schnitt sich  selbständig  hören  zu 
lassen,  ihn  überhaupt  in  merk- 
würdiger und  gehässiger  Weise 
behandelte,  während  ihn  die  übrige 
Weit  auf  Händen  trug  (3,  1).  Das 
A'erhältnis  erreichte  schliefslich 
einen  Grad  von  Erbitterung  auf 
selten  Mozart's,  dass  es  nur  eines 
Tropfens  bedurfte,  um  das  volle 
Gefäfs  zum  Überfhefsen  zu  bringen. 
Die  Trennung   muss   Anfang   Mai 

1781  geschehen  sein  (3, 17).  Schon 
im  Juli  wurde  ihm  der  Auftrag 
die  Oper  Belmoute  und  Constanze 
(Entführung)  für  Wien  zu  kompo- 
nieren (3,  44).  Auch  hier  traten 
allerlei  Kabalen  dazwischen,  bis 
sie  endlich  am  12.  Juli  1782  auf 
ausdrücklichen  Befehl  des  Kaisers 
gegeben  wurde.  Sie  hatte  grofsen 
Erfolg  (3,  69),  trotzdem  dass  eine 
Gegenpartei  viel  Lärm  während 
der  Aufführung  machte.  Sie  wurde 
im  Laufe  des  Jahres  16 mal  ge- 
geben bei  immer  vollem  Hause. 
Selbst  Gluck   sagte  Mozart   Ange- 


nehmes u.  lud  ihn  zu  Tische  ein. 
M."s  Neigung  zur  Schwester  seiner 
ersten  Liebe,  Konstauze,  trieb  zu 
derselben  Zeit  mächtig  Wurzel  u. 
trotz  des  Vaters  Abraten  und 
Warnen  stürzte  ei'  sich  kopfüber 
und  heimlich  hinein  und  heiratete 
am  4.  Aug.  1782  (Jahn  3,  157). 
(Ueber  das  Leben  seiner  Schwä- 
gerin Aloyse  Lange,  seiner  ersten 
Geliebten,  siehe  Jahn  3,  140.)  Da 
er  keine  Aussicht  hatte  in  Wien 
eine  feste  Stellung  zu  erlangen, 
so  beschloss  er  nach  England  zu 
gehen,  worin  ihn  die  damals  in 
Wien  lebenden  Engländer  Kelly 
und  Storace  bestärkten.  Der  Vater 
M.'s  that  jedoch  sein  Aeufserstes 
ihm  die  Idee  auszureden,  doch 
war  die  Absicht  nach  England  zu 
gehen  doch  bis  zu  des  Kaisers 
Ohren  gelangt  und  er  ernannte 
ihn  am  7/12  1787  zum  Ksl.  Kam- 
mermusikus mit  800  Gld.  Gehalt 
(3,  185).  Unterricht  erteilen  und 
konzertieren  musste  das  Uebrige 
beschaffen  (193  ff.).  Seine  Sorg- 
losigkeit und  Gutmütigkeit  ver- 
setzte ihn  oft  in  die  unangenehm- 
sten Geldverlegenheiten  und  wenn 
er  auch  nicht  über  reiche  Mittel 
zu  verfügen  hatte,  so  wären  sie 
doch  bei  guter  Oekonomie  aus- 
reichend gewesen.  Als  der  Vater 
ihn  im  Jahre  1785  in  Wien  be- 
suchte, rechnete  er  aus  den  Ein- 
nahmen des  Sohnes  während  der 
Zeit  aus,  dass  er  mindestens  2000 
Gld.  auf  die  Bank  legen  könne. 
Er  wusste  nicht,  dass  sein  Sohn 
gerade  in  dieser  Zeit  sich  in  den 
grofsten  Geldverlegenheiten  befand. 
Wie  das  möglich  war,  ist  unbe- 
greiflich (Jahn  3.  Ausg.  1,  831  ff.) 
1786  am  1.  Mai  kam  sein  Figaro  in 
Wien  zur  Aufführung  (4,  184  ff.). 
1787,  29.  Oktober  in  Prag  der 
Don  Juan  (4,  296  ff.;    siehe   Don 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


94 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


Juan  von  Freisauf.  Salzbg.  1887, 
M.  f.  M.  19,  157).  1789  machte 
er  Kunstreisen  nach  Leipzig  und 
Berlin.  In  Berlin  bot  ihm  Fried- 
rich Wilhelm  11.  eine  Stellung  mit 
3000  Thlr.  an,  er  schlug  sie  aus, 
um  bei  seinem  Kaiser  zu  bleiben 
(4,  468  ff.  Ueber  den  Erfolg  der 
Reisen  giebt  ein  Aitikel  in  Less- 
mann's  Musikzeitung  1899  Nr.  28 
bis  36  von  R.  Geliert  wertvolle 
Beiträge.)  1789,  26/1  kommt 
Cos/'  fem  tutii  in  Wien  auf  die 
Bühne  (488).  9.  Okt.  1790  geht 
er  nach  Frankfurt  a/M.  und  hofft 
seiner  geschwächten  Kasse  dort 
aufzuhelfen,  denn  er  hatte  in  AVien 
nur  noch  zwei  Schüler,  und  mit 
den  Konzerton  wollte  es  auch  nicht 
mehr  gehen 
er  nach  München 


Von  Frankfurt  ging 
In  seiner  Not 


griff  er  z[im  Acufsersten  u.  mel- 
dete sich  beim  Magistrat  von  AVien 
als  Adjunkt  des  kränklichen  Dom- 
kapoUmeisteis Hoffmann.  Der  Magi- 
strat willigte  am  9.  Mai  1791  ein, 
dass  er  Hoffmann  unentgeltlich 
vertreten  könne  und  sichert  ihm 
nach  dessen  Tode  die  Stelle  als 
Nachfolger  zu  (3,  190).  Im  Früh- 
jahre 1791  übernimmt  er  die  Kom- 
position zu  Schikaneder's  Zauber- 
flöte (4,  562).  Mozart  führte  bei 
demselben  ein  vergnügliches  Leben 
(564).  Im  Juli  erhält  er  den  Auf- 
trag eines  Unbekannten  ein  Re- 
quiem zu  schreiben.  Heute  wissen 
wir,  dass  es  Graf  von  Walsegg  zu 
Stuppach  war,  der  es  dann  als 
seine  eigene  Komposition  ausgab 
(565).  Auch  die  Festoper  zur 
Krönung  Leopold  IL  Avurde  ihm 
aufgetragen  (Titus,  567),  die  am 
6.  Sept.  1791  in  Prag  aufgeführt 
wurde.  Die  Musik  gefiel  nicht. 
Schon  krank,  kam  er  nach  Prag. 
Mitte  Sept.  kehrte  er  leidend  nach 
Wien  zurück    und   vollendete  die 


Zauberflöte,  die  am  30.  Sept.  zur 
Aufführung  gelangte.  Anfangs  ge- 
fiel sie  wenig,  erst  nach  u.  nach 
gewann  sie  das  Publikum  lieb  u. 
am  22/10  1795  kündigte  Schika- 
neder  schon  die  200.  Vorstellung 
an.  Jetzt  warf  sich  M.  mit  Eifer 
auf  die  Komposition  des  Requiem's 
und  lehnte  alles  ab,  was  ihn  darin 
störte  (679).  Sein  krankhafter  Zu- 
stand verschlimmerte  sich,  er  sah 
sein  Ende  vor  Augen  und  fühlte, 
dass  er  sich  sein  eigenes  Rociuiem 
schrieb.  Seine  Frau  nahm  ihm 
die  Arbeit  weg  und  zog  ihn  in 
Zerstreuungen;  er  erholte  sich  auch 
wirklich  scheinbar  u.  leitete  noch 
am  1.5/11  eine  Aufführung  in  der 
Loge.  Das  Requiem  wurde  wieder 
hervorgeholt,  doch  schon  nach 
einigen  Tagen  bemächtigte  sich 
scinei"  wieder  die  trübe  Stimmung 
und  das  Gefühl,  er  sei  vergiftet. 
Seine  Ki'äfte  nahmen  sichtlich  ab, 
es  trat  Geschwulst  an  Händen  und 
Füfsen  ein.  Soweit  es  möglich 
war  komponierte  er  am  Rc({uiem 
und  besprach  sich  mit  Sül'smayr 
meln-fach  darüber  (684).  Am  5. 
Dez.  1791  starb  er  an  den  Folgen 
einer  Gehirnentzündung  (685).  Das 
Begräbnis  wurde  auf  die  billigste 
Weise  eingerichtet  und  er  erhielt 
nur  ein  sogenanntes  Massen -Grab; 
am  Tage  der  Beerdigung  war  so 
schlechtes  Wetter,  dass  selbst  die 
wenigen  Freunde,  Avelche  den  Sarg 
begleiteten,  schon  am  Stubenthor 
umkehrten.  Kein  Freund  stand 
an  der  Gruft,  als  man  die  Leiche 
hinabsenkte.  Als  die  Wittwe 
später  das  Grab  besuchen  wollte, 
fand  sie  einen  neuen  Totengräber, 
der  ihr  das  Grab  nicht  zeigen 
konnte  und  alles  Suchen  war  ver- 
geblich (687).  Die  Wittwe  hei- 
ratete 1809  Georg  Nie.  Nissen. 
1820  zogen  sie  nach  Salzburg,  wo 


Mozart,  Woifg.  Amad. 


95 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


sie  am  6/3  1842  starb.  Von  Mo- 
zart's  Söhnen  Karl  und  Wolfgang 
wurde  der  ältere  österreichischer 
Beamter  in  Mailand,  wo  er  1859 
starb.  Anfangs  widmete  er  sich 
dem  Kaufmannsstande,  trieb  dann 
eine  Zeitlang  Musik,  spielte  gut 
Klavier  und  leitete  im  Hause  des 
Oberst  Casella  die  musikalischen 
Aufführungen.  Der  jüngere  wurde 
Musiker,  Klavierspieler  und  Kom- 
ponist, geb.  1791  und  starb  1844 
in  Karlsbad.  Er  nahm  nur  eine 
bescheidene  Stellung  als  Musiker 
ein  (4,  741.  Genaueres  in  Joh. 
Ev.  Engl's  Studien  ü.  Moz.  2.  Folge 
Salzbg.  1894  S.  4  ff.). 

Mozart's  Werke  sind  durch  L.  von 
Köcbel  (Chrouolog.  -  theniat.  Verz.  Lpz., 
Br.  &  H.  1862,  gr.  S».  551  und  Nachtrag 
1889,  32  S.),  so  vortrefflich  und  voll- 
ständig mit  genauer  Quellenangabe  ver- 
zeichnet, nnd  die  Gesamtausgabe  seiner 
"Werke  bei  Br.  &  H.  giebt  aufserdem 
noch  so  ausgiebige  Quelleu  -  Nachweise, 
dass  ich  nur  auf  diese  2  Werke  hinzuweisen 
brauche.  Die  Kgl.  Bibl.  zu  Berhn  u.  a. 
Bibl.  besitzen  zwar  manche  erste  Ausgabe 
seiner  "Werke,  doch  sind  dieselben  in  der 
Gesanitausgabe  so  sorgfältig  benützt,  dass 
die  Ausgabe  allen  Aus]n-üchen  genügt. 

Nur  auf  einige  Nachträge  mochte  ich 
noch  aufmerksam  machen: 

Sonates  jjour  le  clavecin,  qui  peuvent 
se  jouer  avec  l'acc.  de  violon,  dedies  ä 
Mme.  Victoire  de  France,  par  J.  ü.  "Wolf- 
gang Mozart  de  Salzburg,  age  de  sept  aus. 
Oeuvre  1.  Gravee  par  Mme.  Vendome  . . 
ä  Pai-is  ("Weckerlin  3,  277  mit  Abdrack 
der  Dedic.     Köcliel  S.  28). 

Die  Oper:  Bastion  et  Bastiene  im 
Autogr.  in  Briissel  2815. 

Mitridate,  Oper,  P.  im  Autogr.  85  BU. 
1770.    [Herr  J.  E.  Cornish  in  Manchester. 

Autographe  in  der  Hofb.  AYien  im 
Köchel  und  im  Nachtrage  nicht  verz.  oder 
mit  alter  Signatur  versehen: 

Beispiele  zum  Unterricht  in  der  Kom- 
position, im  Jahre  1784  eigenhändig  einem 
Schüler  (Jahn  3,  197  sagt  einer  Schülerin, 
der  Niclite  des  Abbe  Stadler)  aufgeschrie- 
ben. Zum  Ted  Autogr.  20  BU.  quful. 
17  559. 

Die  Missa  brevis,  Fd.,  Köchel  192,  ist 
Ms.  17044,  qufol. 


Ave  verum  corpus  1791,  Köchel  618, 
ist  Ms.  18975. 

Missa  solemnis  Cd.  1780,  Köchel  337, 
ist  Ms.  18975. 

Quartett  f.  FI.  V.  Va.  Vcl.  1778,  Köchel 
298,  ist  Ms.  17  560,   nur  6  BIl.  in  qufol. 

Eequiem,  99  BU.  qufol.  2  Hefte,  Ms. 
17561.  Skizzen  u.  Fragm.  3  Bll.  in  kl.  foL, 
Ms.  16474. 

Verzeichnis  der  Biographien,  Biblio- 
graphien, Schriften,  Zeitungsartikel  u.  a. 
über  Mozart: 

Älherti,  C.  E.  R.,  Raphael  und  Mozart. 
Eine  Parallele,  Vortrag  zur  Feier  des 
lOOjähr.  Geburtstags  Mozart's  am  28.  Jan. 
1856  gehalten.  Stettin  1856  von  der 
Nahmer.     8«.     44  S. 

Andrt\  A.,  Thematischer  Catalog  wie 
M.  solchen  von  1784—1791  eigenhändig 
geschrieben  hat,  nebst  erläuterndem  Vor- 
bericht.   Offenb.  (1805)  Andre.    40.    [B.  B. 

—  Revidierte  Ausg.  mit  Portr.  ib.  8*^. 
1828.     [B.  B. 

—  Thematisches  Verzeichniss  derjenigen 
Originalhds.  von  M.,  welche  Hofrath  Andre 
in  Offenb.  a/M.  besitzt.  Offenb.  1841.  8». 
[B.  B. 

Arnold ^  Ignaz  Ferd.,  M.'s  Geist.  Seine 
kurze  Biografie  u.  aesthet.  Darstellung 
seiner  Werke.  Erfurt  1803.  kl.  8".  12 
u.  452  S.     [B.  B. 

Biographie  de  Mozart.    Lille  1859.    16*^. 

Biograpliische  Skizze  von  .  . .  Moz., 
nach  richtigen  Quellen  bearbeitet.  Salz- 
burg 1837  Oberer.     12"  mit  Portr. 

Bitter,  C.  H.,  M.'s  Don  Juan  u.  Gluck's 
Iphigenia  in  Tauris.  Ein  Versuch  neuer 
Uebersetzung  von  .  .  Berlin  1866  Schnei- 
der,    gr.  80.     V  u.  487  S.     [B.  B. 

Boiubct,  L.  A.  C.  (ist  Henri  Beyle), 
Lettres  ecrites  de  Vienne  en  Autriche  sur 
le  celebre  compositeur  Jos.  Haydn,  suivies 
d'uue  vie  de  Mozart  . .  Paris  1814  Didot. 
8».  [B.  B.  Musikfr.Wien  (nach  Carpani's 
Haydine). 

—  The  lives  of  Haydn  and  Mozart  . . 
trauslated  from  the  french  (by  Rob.  Bre- 
win).     Lond.  1818.     8«.     [R.  C.  ofMus. 

Buchner,  W. :  Mozart,  ein  Lebensbild. 
Lahr  1870  Schauenburg.     16".     121  S. 

Buff,  A.,  M.'s  Augsburger  Vorfahren. 
Augsburg  1891.     8». 

Glirysander,  Fr.,  Die  Oper  Don  Gio- 
vanni von  Gazzaniga  und  M.  In  Vierteil'. 
Bd.  4. 

Courxon,  siehe  Lettres. 

Gramer,  Ch.  Fr.,  Auecdotes  sur  ... 
Traductes  de  l'allemand  par  . .  .  Paris 
1801  l'editeur.     8".     [B.  B. 

De)ine-BaroH,  Dieudonne.  Moz.  pai" . . . 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


96 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


Extr.  de  la  Nouv.  biogr.  generale  de  Didot. 
Paris  1861  Didot.     8". 

Döring^  Dr.  Henri,  Biographie  und 
Charakteristik.  AVolfenbüttel  s.  a.  4».  15  S. 

—  W.  A.  Moz.,  par  le  Dr. .  .,  traduc- 
tion  de  rallemaud  par  C.  Viel.  Paris 
1860  Bohne.     Brux.,  van  Meeueu.     9fi. 

Engl,  J.  Ev.,  Moz.  in  der  Schilderung 
seiner  Biographen,  in  seinen  körperlichen 
Erscheinungen  im  Leben  und  im  Bilde, 
nebst  Mittheilgen.  Mit  5  Beilg.  Salzbg. 
1887.     8». 

—  Festschrift  zur  Mozart -Centenar- 
feier  in  Salzburg  1891.  Salzbg.,  Dieter. 
8».     123  S.  mit  Port.  (M.  f.  M.  24,  14). 

—  Studien  über  M.  Salzbg.  1893  Selbst- 
verlag. 8«.  23  S.  (M.  f.  M.  25,  J82).  — 
2.  Folge  ib.  1894  (ib.  2Ü,  lÜO).  —  3.  Folge 
ib.  1895  (ib.  27,  171). 

Engel,  Karl,  Die  Don  Juan -Sage  auf 
der  Bühne.     Dresden  u.  Lpz.   1887.    8». 

Epstein,  Th.,  Don  Giovanni  v.  M.  Eine 
Studie  zur  Oper  auf  Gnindlage  des  da 
Ponte'schen  Textes  nebst  einer  verbess. 
Uebersetzg.  des  letzteren.  Frankfurt  a/M. 
1870  (Offenb.,  Andre).  8".  10  u.  137  S. 
[B.  B. 

Ergebnisse  der  bisherigen  Forschungen 
über  die  Echtheit  des  Mozart'schen  Re- 
quiem's  von  Gottfr.  Weber.  In  Sehott's 
Caecilia  182G.  8*^  (siehe  auch  Mosel, 
Sievers,  Stadler  u.  Weber). 

Erinnertmg  an  das  erste  Sängerfest 
der  Mozartstiftung,  gehalten  zu  Frankft. 
a/M.  den  29.  und  30.  July  1838.  gr.  4» 
mit  2  Litogr.  u.  2  Musikbig. 

Erin}icrungsblättrr  an  M.'s  Säcularfest 
im  Sept.  1850  zu  Salzbuig.  Mit  dem 
Facsim.  einer  musikal.  u.  briefl.  Hds.  M.'s. 
Siüzburg  1856.     IG».     [Dresd.    B.  B. 

Fischer,  Jos.  . . .,  Eine  biogr.  Skizze, 
sowie  zwei  bisher  unbekannte  Briefe  M.'s 
(Vater)  von  . . .  Kaiisbad  (1889).  8». 
[B.  Dresd. 

Fitgcr,  Arth.,  Mozart-Album.  Original- 
Zeichnungen  pliotogr.  1.  Serie.  Don  Juan. 
Berlin  1867  Grieben,     fol.     6  Bll. 

Fleischer,  Dr.  Osktu',  Mozart,  mit  2 
Bildern.  33.  Bd.  der  Gcisteshelden.  Ber- 
lin 1900  E.  Hofmanu  &  Co.     8". 

Freisaiif,  E.  von,  M.'s  Don  Juan  1787 
bis  1887.  Ein  Beitrag'  der  Geschichte 
dieser  Oper.  Mit  9  Kunstbeilg.  Salzbg. 
1887  Kerber.  8".  8  u.  197  S.  (M.  f.  M. 
19,  157).     [Dresd. 

{Fuchs,  Alovs.)  In  Sachen  Mozart's. 
Wien  1851.     8".     27  S.     (B.  B. 

Oedächtnissfeyer  am  5.  Dez.  1796,  s.  1. 
[Dresd. 

Qenee,  Eud. ,  siehe  Mozai't-Gemeinde. 


Gervais,  Et.,  Moz.  ou  la  jeunesse  d'un 

graud    artiste.     Tours    1866   Maine.     12". 

Ooschler,  J.,  siehe  Mozart.     Vie  1857. 

—  Mozart  d'apres  de  nouveaux  docu- 
raents  (Le  Correspondent,  25.  Nov.  1865 
et  25.  Jan.  1866).   Paris  1866  Douniol.  8". 

Grosser,  J.  C.,  Lebensbeschreibung  des 
.  . .  Breslau  1826.  8".  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

Grüel,  C.,  Aufschlüsse  über  die  Be- 
deutung des  angebhch  Schikaneder'schen 
Textes  zu  M.'s  Zauberflöte.  Magdeburg 
1868  Creutz.    80.     28  S.     [B.  B. 

Hahn,  Alb.,  M.'s  Requiem.  Zum  bes- 
seren Verständniss  bei  Aufführungen  mit 
einer  neuen  Uebersetzung,  nebst  einem 
Nachtrage  u.  den  Resultaten  eines  Ver- 
gleiches der  Breitkopf  u.  Haertel'schen 
Part,  mit  dem  Autogr.  der  K.  K.  Hofb. 
zu  Wien.    Bielefeld  1867  Sulzer.    8".  96  S. 

Ila))imerlc,  A.  J.,  Moz.  und  einige  Zeit- 
genossen. Salzbg.  1877  Selbstverlag.  8**. 
[Musikfr.  Wien. 

Hau^halter,  C,  Geschichte  des  Mozart- 
Verein.  Denkschrift  zur  lOOjährg.  Jubel- 
feier M.'s,  actenmäfsig  dargestellt.  Erfurt 
1856   Körner.     8".     12    u.    70  S.     [B.  B. 

llaydn,  M.  u.  Beethoven,  ihr  Leben 
u.  ihre  Werke.  Drei  erläuternde  Vor- 
träge für  Spieler  u.  Hörer.  Dresd.  1866. 
gr.  8".     58  S. 

Haydn  über  Mozart.  Wien,  Musikztg. 
1,  218. 

Herzog,  Aut.,  Wahre  und  ausführliche 
Geschichte  des  Requiem  von  M.  1791  bis 
1839.     s.  1.     (Wien  1839.)    4°.     [B.  B. 

Hirsch,  R. ,  M.'s  Schauspieldirector. 
Musik-Remini.scenzen.  Lpz.  1859  Matthes. 
kl.  8».     7  u.  96  S.     [Dresd.     B.  B. 

Hoffmaiin,  Frz.,  M.'s  Jugendjahre, 
van  Beethoven.  Der  Jugend  erzählt.  Mit 
2  Bdd.  Neue  Au.sg.  Stuttgart  1882  Schmidt 
&  Spring.     8'\ 

Holmes,  Edw.,  The  life  of  M.  including 
his  correspondence.  Lond.  1845  Chapman 
&  Hall.     8».     364  S     [Brüssel.     B.  B. 

Homer,  J.,  Katalog  des  Mozart-Museums 
im  Geburts-  u.  Wohnzimmer  M.'s  in  Salz- 
bm-g.     1882.     8". 

Jahn,  Otto,  W.  A.  Mozart.  Lpz.  1856 
bis  59  Br.  &  H.     4  Bde.  in  8». 

3  Auflagen  in  abgekürzter  Form.  2  Bde. 
ib.  1867—1891. 

—  schwedische  Uebersetzung  af  0. 
Strandberg.     Stockholm  1865.     2  Bde. 

Jullien,  Ad.,  M.,  ses  söjours  ä  Paris. 
Article  extrait  du  Correspondant  25.  Sept. 
1873  p.  1144. 

Kayser,  Job.  Frdr.,  Moz.  Album.  Fest- 
gabe zu  M.  lOÜjähr.  Geburtstage.    Hani- 


Mozart,  "\Yolfg.  Amad. 


97 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


turg  1856  Trupp.     4  Taf.     52  S.  Musik. 
5  u.  136  S.  Text  in  4».     [B.  B. 

K'öchel^  Ludw.  von,  Mozart.  Zu  seiner 
Säcularfeier  im  Jahre  1856.  Canzouen. 
Salzbg.  1856.     8'\ 

—  Ueber  den  Umfang  der  musiial. 
Productivität  M.'s.  (Mittheilg.  der  Gesell- 
schaft f.  Salzburger  Landeskunde.  8". 
11  S.     Salzbg.  1862  Mayr.) 

Korganoiv,  W.,  Mozart.  Eine  biogr. 
Skizze  (in  russischer  Sprache,  1900  er- 
schienen). 

Kugler,  Fr.,  Bemerkungen  über  Don 
Juan  und  Figaro.    8^.    18  S.  (Ausschnitt.) 

Kwif,  Karl,  Ueber  M.'s  Zauberflöte  von 
.  .  .     Wien  1842.     [Musikfr.  Wien. 

Lamartine,  La  musique  de  Mozart 
(Cours  familier  de  litterature  de  l'auteur). 
Fans  1858.     gr.  80. 

Lettres  de  W.  A.  M.  traduction  com- 
plete  avec  une  introduction  et  des  notes 
par  Henri  de  Courxon.  Paris  1888 
Hachette  &  Co.     8». 

Lichtenthai,  Dr.  F.,  Cenni  biografici 
intorno  al  celebre  . . .  estratti  (nach  Nissen) 
da  dati  autentici  . .  Milauo  1816  Silvestri. 
8«.     40  S.     [B.  B. 

—  Mozart  e  le  sue  creazioni.  Memo- 
rial.    Müano  1842  Eicordi.     8^.     [B.  B. 

Lorenx,  Dr.  Frz.,  Haydn,  Mozart  und 
Beethoven's  Kirchenmusik  und  ihre  katho- 
lischen u.  protestantischen  Gegner,  Bres- 
lau 1866  Leuckart.  8°.  YIU  u.  96  S. 
[B.  B. 

—  "W".  A.  Moz.  als  Clavier-Componist. 
Breslau  1866  Leuckart.  8°.  63  S.  1 
Musikbig.  Urteil  in  Lpz.  Ztg.  1864,  48. 
[B.  B. 

—  In  Sachen  M.'s.  Wien  1851  Sol- 
linger. 

Lucani^  J.  von.  Die  Grabesfrage  M.'s. 
Nach  brieflichen  Original  -  Urkunden  der 
Wittwe  M.'s.  Mit  Portr.  u.  Grabmal. 
Wien  1856.     8».     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Meinardus,  L.  Mozart,  ein  Künstler- 
leben. Mit  2  Portr.  Lpz.  1883.  8°. 
[Dresd. 

Maltäz^  Freiherr  G.  A.  von:  Denkmal, 
den  berühmten  musikal.  Künstlern  M  .  . . 
geweiht.  Lpz.  u.  Hambg.,  Schuberth. 
s.  a.     8».     [B.  B. 

Mielichhofer,  Ludw.,  Das  Mozart-Denk- 
mal zu  Salzbg.  u.  dessen  Enthüllungsfeier 
im  Sept.  1842.  Salzbg.  1843.  8«.  [B.  B. 
B.  Dresd. 

Mörike,  Ed.,  Moz.  auf  der  Reise  nach 
Prag.  Novelle.  Stuttg.  1856  Cotta.  8". 
3  u.  115  S.  [B.  B.]  —  Französisch  über- 
setzt von  A.  Rolland.  Bruxelles  1859 
Dumont.     18". 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


Mosel,  J.  F.  von,  Ueber  die  Original- 
partitur des  Requiem  . . .  Wien  1839. 
[B.  B. 

Moyses^  Karl,  Systematischer  Katalog 
der  im  Mozarteum  ...  zu  Salzburg  be- 
findlichen Autografe  M.'s.  Salzburg  1862. 
[B.  B. 

Mozart's  Leben.  Grätz  1794  Kurz- 
beck. 8».  32  S.  mit  gutem  Portr.  [B. 
Lpz.     B.  B. 

Moxart,  . . .  Sein  Leben  und  Wirken. 
Gedenkbuch  zu  seinem  lOOjähr.  Geburts- 
tage am  27.  Jan.  1856.  Stuttg.  1856 
Köhler.     8».     8  u.  158  S. 

Moxart  und  Haydn.  Nachträge  zu 
ihren  Biogr.  u.  aesthet.  Darstellg.  ihrer 
AYerke.  Versuch  einer  Parallele.  Erfurt 
1810.     kl.  8".     [Dresd.     B.  B. 

Moxart^  Vie  d'un  artiste  chi'etien  au 
XVIHe  siecle,  exti-aite  de  sa  correspon- 
dance  authentique,  traduite  et  publice  . . 
par  J.  Goschler.  Paris  1857  Douniol. 
12°  (nach  Nissen).     [Brüssel. 

M.'s  Säcularfest  am  6.-9.  Sept.  1856 
in  Salzbg.    Salz  hg.  1856  Zaunrith.    [B.  B. 

Moxart  -  Gemeinde  in  Berlin.  Von 
R.  Genee  erscheinen  seit  1895  bei  Mitt- 
ler &  Sohn  zwanglose  Hefte  mit  Mit- 
teilungen u.  Notenbeilagen. 

M.'s  Leben  und  Wirken.  Salzburg 
1842.     [B.  B. 

M.  Eine  Biographie.  Mit  Portr.  Cassel 
1854.     120.     [^mst 

Mozart.,  Die  Zauberflöte,  Text -Er- 
läuterung. Lpz.  1866  Lissner.  [B.  B. 
Dresd. 

Moxart.  Zur  400sten  Aufführung  der 
Oper  Don  Juan.    Beriin  1870.    4".    [B.B. 

—  Katalog  des  Mozarteums  zu  Salz- 
burg.    Salzbg.  1882.     [Musikfr.  Wien. 

Mozarteum  zu  Salzburg.  Jahresberichte 
1843  u.  f.     8°. 

Müller,  A.  E.,  Anweisung  zum  genauen 
Vortrage  der  Mozart'schen  Clavierconcerte. 
Lpz.  (1796)  Schmiedt  &  Rau.    4».    [B.  B. 

Naumann,  Emil,  Wolfg.  Moz.  in  von 
Waldersee's  Samlg.  musik.  Vorträge  Nr.  6. 
Lpz.,  Br.  &  H.  1879.     [B.  B. 

Neumann,  W.,  Eine  Biographie.  Cassel 
1854  Bälde.     18".     Portr.     [l!.  B. 

Niemtschek,  Frz.  Xaver,  Leben  des  . .  . 
nach  Originalquellen  beschrieben  . .  Prag 
1798  Herrlisch.   4".   78  S.    [Dresd.    B.  B. 

—  2.  Aufl.  Lebensbeschreibung  . . .  aus 
Originahiuellen.  Prag  1808.  8».  [B.B. 
B.  Lpz. 

Nissen,  G.  N.  von,  Biographie  von  . . . 
Nach  Oxiginalbriefen  . . .  Nach  dem  Tode 
N.'s  herausgeg.  von  Constanze,  AVittwe 
von   N.,   fniher  Wittwe   M.    Mit   einem 

7 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


98 


Mozart,  "Wolfg.  Amad. 


Vorwort  von  Dr.  Feuerbach.    Nebst  An- 
hang.   Lpz.  1828.    2  Thl.    8».    [}3.  B.  etc. 

—  2.  wohlfeile  Aufl.  Lpz.  1849  Senf  f. 
80.     44  u.  922  S.  mit  8  Taf.  u.  Musik. 

—  französisch  von  Alb.  Sominski: 
Histoire  de  W.  A.  Moz.  Paris  1869 
Ganiier  freres.     8^. 

Nohl,  L.,  Mozart.  Stuttgart  1863  Bruck- 
raann.     qu40  u.  8«.     5  u.  .f)92  S. 

—  2.  Ausg.    M.'s   Leben.     Lpz.   1870. 

—  W.  A.  Moz.  Ein  Beitrag  zur  Aesthe- 
tik  der  Tonkunst.  Heidelbg.  1860  Bangel 
u.  Schmitt.     8".     82  S. 

—  Die  Zauberflöte.  Betrachtungen 
über  die  Bedeutung  der  diamatischen 
Musik  in  der  Geschichte  des  mensch- 
lichen Geistes.  Frankft.  a/M.  1862  Sauer- 
länder.    8».     7  u.  319  S. 

—  M.  nach  den  Schilderungen  seiner 
Zeitgenossen.  Lpz.  1880.  4  Bildn. 
410  S.  in  80. 

—  M.'s  Briefe.  Nach  dem  Oi'iginal 
herausgegeben  von  . . .  Mit  1  Facs.  Salz- 
burg 1865  Mayr.     8".     Ib  u.  498  S. 

—  2.  Aufl.  mit  Portr.  u.  Facs.  Lpz. 
1877. 

Notice  biographique ,   siehe   Winckler. 

Notice  sur  Don  Juan,  drame  bouffon 
. . .     (Paris  1845.)    kl.  4".     32  S. 

Nottebokm,  G.,  Mozartiana:  von  M. 
berj'ührende  und  ihn  betreffende  zum 
grofsen  Theil  noch  nicht  veröffentlichte 
Schriftstücke.  Lpz.  1880  Br.  &  H.  8". 
[B.  B. 

Oulibichcff^  Alex.,  Nouvelle  biographie 
de  M.,  suivio  d'un  apergu  sur  l'histoire 
gencral  de  la  mus.  de  l'analyse  des  prin- 
cipales  oeuvres  de  M. ,  par  .  .  Moscou 
1848  Semen.     3  voll.     S».     [B.  B. 

—  M.'s  Leben  nebst  einer  Uebersicht 
der  allgemeinen  Geschichte  der  Musik  u. 
einer  Analyse  der  Haui)twerke  M.'s.  Für 
deutsche  Leser  bearbeitet  von  A.  Sckrais- 
huon.  Stuttgart  1847.  3  Bde.  kl.  8». 
[B.  B. 

—  M.'s  Leben  und  Werke.  2.  Aufl. 
Mit  Zugrundlegung  der  Schraishuon'schen 
LTebersetzg.  neu  bearbeitet  und  wesentl. 
erweitert  von  L.  Gantter.  4  Bde.  gr. 
16».  20  u.  524  S.  Stuttg.  1859  Becher. 
[B.  B. 

—  M.'s  Opern.  Kritische  Erläuterung 
von  . .  .  Aus  dem  franz.  Originale  über- 
setzt von  C.  Kossmaly.  Mit  einer  Ein- 
leitg.  und  Nachrichten  über  den  Verfasser 
von  A.  Kahlert.  Lpz.  1848  Br.  &  H. 
26  u.  302  S.     [B.  B. 

Pirckmayer,    Friedr.,    Zur    Lebensge- 
schichte M.'s.  Salzburg  1876.    8o.     [B.  B. 
Pohl^  C.  F.,    Mozart    und    Haydn    in 


London.  Wien  1867  Gerold,  kl.  8".  188 
und  390  S.  nebst  Beilag. 

Poisot^  Gh.,  Lecture  sur  les  trois 
sejours  de  Moz.  Paris  1873  Chamerot. 
180. 

Ponte,  Lorenzo  da,  Memoires  de  . . . 
pocte  Venetien,  coUaborateur  de  M.  Trad. 
de  l'ital.  par  de  la  Ciiavanne.  Paris  1860. 
[B.  B. 

Pricf/er^  K.,  Urtheile  berühmter  Dichter, 
Philosophen  und  Musiker  über  M.  Wies- 
baden 1885. 

—  Ueber  M.'s  Requiem.  Aeufserungen 
von  Stockhausen,  Pressel,  Dräseke,  Ilelm- 
holtz,  Zelter  u.  von  Geissei.  (In  LTrteile 
ü.  Moz.  (lesainmelt  von  .  .  .)  2.  Aufl. 
Wiesbaden  1886.     [B.  ß. 

Prochdxka^  R.  Freih.,  Mozart  in  Prag. 
Zum  lOOjähr.  Gedächtniss  seines  Todes. 
Mit  3  Beilg.  und  5  Abbildg.  Prag  1892 
IL  Dominicus  (Th.  Gruss).  8«.  8  und 
236  Seit.  (M.  f.  M.  24,  184).  Auch  in 
seinen  Arpeggicn  1897  Vieles  über  Mozart 
(M.  f.  M.  29,  119). 

Pogge ,  IL  C. ,  De  opvoeringen  van 
Mozart's  Don  Juan  in  Nederland.  Amsterd. 
1887.     80. 

Sattler^  lleinr.,  M.  Erinnerung  an  sein 
Leben  u.  AVirken  nebst  Bemerkgen.  über 
dessen  Bedeutung  f.  die  Tonkunst.  Langen- 
salza 1856  Grcsslor.     8«.     3  u.  56  S. 

Schfurleer,  D.  F.,  Moz.'s  verblijf  in 
Nederland,  en  het  muziekleven  aldaar  in 
de  laatste  helft  der  18»  eeuw.  's  Graven- 
hage.     1883.     8".     [Dresd. 

ScJtlic/itef/roll,  Friedr.,  Nekrolog  auf 
das  Jahr  1791.  Gotha  1792  J.  Perthes. 
2  Bde.  kl.  80.  In  Bd.  2,  Seit.  82—112 
über  M. 

Schlosser,  J.  A.,  W.  A.  Moz.  Eine 
begründete  und  ausführliche  Biograjjhie 
. . .  Prag  1828.  8°.  192  Seit.  [B.  Lpz. 
Dresd.     B.  B. 

Schneider,  L.,  M.'z  Schauspieldirektor. 
Schotfs  Cäcilia,  Bd.  24  S.  148. 

SchoU,  I5ernli. ,  W.  A.  Mozart  und 
seine  Stellung  in  der  Geschichte  der  Musik 
.  . .  Frankft.  a/M.  1891  B.  Firnberg.  8». 
15  S. 

Scudo ,  P. ,  Moz.  et  son  Don  Juan 
(Revue  des  deux  mondes  du  15  mars 
1849)  Paris  1849.     8o. 

Siegmayer,  J.  G.,  Theorie  der  Tonsetz- 
kunst mit  Bezugnahme  auf  die  Theorie 
von  M.  2.  Aufl.  Berlin  1834  A.  W. 
Logier.     40.     [Dresd.     B.  B. 

—  Fundament  des  General-Basses  von 
W.  A.  Moz.,  herausgeg.  u.  mit  Anmerkg. 
begleitet.  Berlin  1822  Schüppel.  40. 
50  S.     [Dresd.     B.  B. 


Mozart,  Wolfg.  Amad. 


99 


Mozart,  "Wolfg.  Amad. 


Sievers,  G.  L.  P.,  Moz.  u,  Süssniayer, 
ein  neues  Plagiat,  ersterm  zur  Last  ge- 
legt, und  eine  neue  Verniuthung  die  Ent- 
stehung des  Requiems  betreffend.  Mainz 
1829  Schott.     8".     [B.Lpz.     Dresd. 

Sonnleitlmer  ^  Dr.  Leop.,  Ueber  M.'s 
Opern  aus  seiner  früheren  Jugend.  Schott's 
Cäcilia,  Bd.  23  S.  233.    Forts.  Bd.  24.  25. 

Sou-inski,  siehe  Nissen,  französisch 
übersetzt. 

Spiro  ^  Fr.,  Die  Entstehung  einer 
M.'schen  Konzertarie.    In  Viertel].  Bd.  4. 

Stadler,  Abbe,  Vertheidigung  der  Echt- 
heit des  M.'schen  Requiems.  Wien 
1826.     8". 

—  Nachtrag  zur  Vertheidigung  .  .  . 
Wien  1827.     8». 

Stage^  Thematisches  Verz.  werthvoller 
noch  ungedruckter  Origüialhds.  Berlin 
(185.  .).     [B.  B. 

Stendhal^  de,  Vies  de  Haydn,  de  Mozart 
et  de  Metastase.  Nouvelle  editiou.  Paris 
1854  Levy.     kl.  8». 

—  Andere  Ausg.  ib.  1866.    8».    [B.  B. 
Sterbehmcs    zur   Feier  der   100 jährig. 

Geburts  -  Tage.  Wien  1853,  Jos.  Berm. 
[B.B. 

Sterneck,  C.  Freih.  von,  Studien  1896 
(M.  f.  M.  28,  139). 

Sticc/lüx.,  Heinr. ,  M.'s  Gedächtsniss- 
feier.     Gedicht.     München  1837.     8"^. 

Viardot^  Louis,  Manuscrit  autographe 
du  D.  Giovauni  de  Mozart.  Separatabzug 
(Paris  186. .)  8».     [B.  B. 

Waldersee^  Graf  von,  Die  Gesamtaus- 
gabe der  Werke  M.'s.  In  seinen  Samlg. 
mus.  Vorträge  Nr.  7.    Lpz.  1879  Br,  &  IL 

Weber,  Gottfr.,  Ergebnisse  der  bis- 
heiigen  Forschungen,  über  die  Echtheit 
des  M.'schen  Requiem.  Mainz  1826.  8*^ 
(siehe  auch  unter  Ergebnisse). 

—  Weitere  Ergebnisse  . . .  als  Fort- 
setzung.    Mainz  1827.     8". 

Wilder,  Vict.,  Moz.,  l'homme  et  l'ar- 
tiste.  Histoire  de  sa  vie  d'apres  les  docu- 
ments  authentique  et  les  travaux  les 
plus  recents.     Paris  1880.     gr.  8". 

Winckler,  Th.  Fred.,  Notice  biographi- 
que  sur  J.  W.  Moz.  Paris  1801  Fuchs. 
8".     48  S.     [Brüssel.     B.  B. 

Wolxogeu,  Alfr.  von,  Ueber  die  sceni- 
sche  Darstellung  von  M.'s  Don  Giovanni, 
mit  Berücksichtigung  des  urspriinglichen 
Textbuches  von  Lor.  da  Ponte.  Breslau 
1860  Leuckart.  8".  50  S.  1  Musikbgl. 
[B.  B.     Briissel. 

—  Don  Juan  v.  M.,  auf  Grundlage  der 
neuen  Textübersetzung  von  B.  von  Gugler, 
neu  scenirt  und  mit  Erläuterungen  ver- 
sehen von  . . .  Breslau  1869.    8".     [ß.  B. 


Wurxhach,  Const.  von,  Mozart -Buch. 
Wien  1869  Wallishauser.  8'-*.  9  u.  304 
Seit.     [B.  B.     Dresd. 

ZaubeiHöte,  siehe  Mozart. 


Zu  Eöchel's  chronol.-themat.  Verz.  er- 
schien in  gleichem  Format  ein 

Nachtrag  zum  .  .  .  Lpz.  1889  Br.  &  Et. 
32  S.  Er  enthält  1.  den  Nachweis  von 
Autographen.  Hier  ist  hinzuzufügen,  dass 
die  Autogr.-Samlg.  Grasnick's  die  B.  B. 
erworben  hat.  Ferner  fehlen  die  Autogr. 
im  Besitze  des  Mozarteums  zu  Salzburg, 
worüber  1862  ein  Verz.  erschien.  Siehe 
unter  Moyses.  Bei  Nr.  23  Aria:  Con- 
servati  fedele  füge  man  bei,  jetzt  in  B.  M. 

—  Der  Canon  0  wunderschön  ist  Gottes 
Erde,  Küchel,  chrouol.  Verz.  S.  207  ist 
nicht  von  Mozart,  sondern  von  Will.  Byrd 
auf  den  Text  „Non  nobis  Domine".  (Siehe 
Pohl  2,  375,  den  aber  Köchel  fälschlich 
mit  S.  208  bez.)  2.  Ein  nach  Serien  ge- 
ordnetes Vei'zeichnis  der  Gesamtau.sgabe 
von  Br.  &  H.  —  Zu  bemerken  ist  noch, 
dass  Köchel  im  chronol.  -  themat.  Verz. 
die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  mit 
„Wiener  Musik- Vereins- Archiv"  bez.,  eine 
Bez.  wie  sie  im  Wiener  Publikum  Ge- 
brauch ist. 

Nachträge  zu  Köchel's  Verz.  von  ihm 
selbst  in  der  Allg.  mus.  Ztg.  Lpz.  1864 
p.  493  ff. 

Anselm  Hüttenbrenner  in  Graz  soll  an 
Autogr.,  die  ihm  M.  selbst  schenkte,  be- 
sessen haben:  Die  Bergknappen musik  in 
8  Stücken. 

Nachträge  zum  Verz.  der  Werke  M.'s 
in  der  Niederrh.  Ztg.  12,  246. 

Systematischer  Katalog,  siehe  Moyses. 

Abbildungen,  verz.  von  Fuchs  in  der 
Wiener  Musikztg.  5,  584. 

Nachlass  M.'s  in  Bagge's  Deutsche 
Musikzeitung  1861  Nr.  35. 

Requiem.  Geheimgeschichte  des  Moz,- 
schen  Requiem.  In  deutsche  Musikztg. 
von  Bagge.     Wien  1861,  2.  Jhrg.  p.  380. 

—  In  derselben  Ztg.,  3.  Jahrg.  1860  bis 
1862  noch  mehrere  Ai-tikel  über  M.'s 
Werke. 

In  der  Cäcilia  von  Schott's  Söhne  und 
der  Allgem.  mus.  Ztg.  Leipzig  Bd.  1 — 50 
zahlreiche  Artikel  über  Mozart.  In  ersterer 
siehe  das  Register  im  10.  Bde.  über  Re- 
quiem. —  In  Monatshefte  für  Musikge- 
schichte Generalreg.  1  unter  Mozart. 

Totenschein  der  Mutter.  Niederrhein. 
Ztg.  5,  8. 

Im  Pohl  1  befindet  sich  eine  Tafel 
mit  dem  facsim.  Autograph,  welches  sich 
vom   Jahre    1765   im   br.  Mus.    befindet. 


Moze. 


100 


Mucken-Netz. 


Es  ist  der  4stim.  Chor  „God  is  our  re- 
fuge".  Siehe  auch  Alig.  mus.  Ztg.  Neue 
Folge.     Lpz.  1863  Nr.  51. 

Neue  Ausg.  des  Mitridate's  von  Chrj'- 
sander,  angezeigt  in  lipz.  Ztg.  1882,  8  ff. 
mit  sehr  treffenden  Aussprüchen  von 
Jahn^  Sp.  .56  ff. 

Nach  Han,slic]i's  Untersuchungen  iu 
seiner  Geschichte  Wiens  S.  120  i.st  Moz. 
als  der  Erste  anzusehen,  der  als  Klavier- 
virtuose eigene  Konzerte  öffentlich  in 
Wien  gab. 

Jahn  1,  Vorwoii  IX  giebt  eine  kriti- 
sche Beleuchtung  der  Mozart-Biographien. 

Moze,  . . . 

1  „Ayr"  im  Samlwk.  Airs  von  1776b. 

Ein  anderer  Moxe^  Organist  iin  18.  Jh., 
gab  mit  Peter  Prelleur  die  divine  Melodj- 
1758  heraus  (siehe  ProUeur). 

Moziii,  Theodor,  geb.  um  1766 
zu  Paris,  gest.  14.  Nov.  1850  ebd. 
Ein  Pianist  und  Komponist,  stu- 
dierte in  der  Kgl.  Musii^schule  für 
Gesang  und  Deklamation  unter 
Gossec,  trat  1787  ins  Leben  und 
liefs  sich  als  Klavierlehrer  nieder. 
1795  wurde  er  als  Lehrer  ins 
Conscrvatoire  berufen,  verlor  aber 
den  Posten  1802.  1796  konzer- 
tierte er  in  Brüssel.  Fetis  führt 
von  ihm  eine  Anzahl  Komposi- 
tionen an.  —  Ein  Bruder  von 
ihm,  Denotf-Frcü/nois,  bildete  sich 
an  demselben  Institute  zum  Mu- 
siker aus,  zog  sich  1830  nach 
Severs  zurück  und  starb  im  Dez. 
1857,  91  Jahr  alt.  Auch  er  gab 
Einiges  für  Klavier  heraus  (Fetis). 

Mraseck,  Fräulein, 

gab  1802  sechs  Arien  mit  Begleitung 
der  Guitarre  heraus  (Gerber  2). 

Mratsehek,  Karl,  Violinist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  vom  1. 
März  1787  bis  f  H-  März  1831, 
78  J.  alt;  bezog  150  Gld.  jährl. 
(Köchel  1). 

Mraw  (Mraf),  Franz,  aus  Böh- 
men geb.,  Violinist  an  der  Ester- 
hazy 'sehen  Kapelle  von  1784 — 86 
mit  480  Gld.,  freier  Wohnung  u.  a. 
Vordem  befand  er  sich  in  der  Ka- 
pelle des  Grafen  Kolowrat  in  Prag, 


ging  dann  1786  zum  Fürsten 
Bathyäni  nach  Pressburg  und  st. 
1792  iu  Diensten  des  Fürsten 
Grassalkovics  in  Ungarn  (Pohl  4, 
18.  Dlabacz). 
Mucliaeus,  Caspar,  gab  eine 

Disseitatio  de  musica.  Nev-Ruppin 
1714  [B.  B.]  heraus. 

Mucbsel,  . . . 

bekannt  durch  eine  Serenata  per  Vio- 
line, Viola  e  Guitarre.     [Musikfr.  AVien. 

3Iuek,  Friedrich  JoLaiiii  Al- 
breelit  (nicht  Albert,  wie  Fetis 
schreibt),  soll  gegen  1768  in  Nürn- 
berg geboren  sein  und  war  um 
1823  Dekan  und  Hauptprediger 
zu  Rothenburg  a/d.  Tauber  (Titel). 
Gerber  2  schreibt  Friedrich  Muck, 
der  jedenfalls  derselbe  ist,  doch 
sagt  er:  geb.  im  Öttingischen, 
Pfarrer  zu  Euerbach,  gab  in  Leip- 
zig 1793  bei  Breitkopf  eine  Samlg. 
Lieder  heraus,  deren  Dichter  und 
Komponist  er  war.  Fetis  zeigt 
eine  Musikalische  Handfibel  von 
1815  und  Lieder  für  2  Soprane 
an.     Bekannt  ist  mir: 

Biogra]ihische  Notizen  über  die  Coni- 
ponisten  der  Clioralmelodien  im  Baierischeu 
neuen  Choral-Buche.  Erlangen  1823  .1.  J. 
Palm  u.  Ernst  Enke.  8".  101  S.  [B.  B. 
Freising. 

Die  B.  M.  besitzt  nur  mit  Muck  gez. 
das  Lied  „die  Elfen".  Was  unterm 
Monde  gleicht,  mit  Klavierbegleitung 
im  Ms. 

üb  „Die  Nazarener  in  Pompeji",  Ms. 
in  Stb.  in  Darmst.,  von  obigem  ist,  be- 
darf des  Beweises. 

Auch  in  dem  Archiv  zu  Dresden,  kath. 
Kirche,  befindet  sich  unter  Muck  eine 
Litauia  lauretana  a  4  voci,  c.  VV.  Va. 
Ob.  Cor.  ed  org.  im  Ms.  P.  u.  St. 

Mucken -Netz 

oder  Gemüts -Erfrischung,  in  welcher 
vielfältige  Widerwärtige  einfliegende  Ge- 
danken u.  melancholische  Anstöfs  abzu- 
halten durch  etliche  fröliche  Gesänglein 
mit  eignen  Melodeyen  u.  Arien  . . .  an- 
gestimmet  in  Saltzburg.  Saltzbg.  1694  J. 
B.  Mayer.  1.  Thl.  4».  4,  105  S.  mit 
12  Lied.  f.  Mel.  u.  bez.  B. 

—  Anhang  zu  dem  1.  Theil  des  M.-N. 
oder  Bart-Streit  in  3  Theüen.     [B.  M. 


Muclas. 


101 


Mülicli,  Michel. 


Muclas,  Diego,  ein  Spanier, 
foli?te  1723  Juan  Perez  Roldan  als 
Kapellmeister  am  Augustinerkloster 
in  Madrid  (siehe  Roldan). 

Miularra,  Aloiiso,   gab  heraus: 

Musica  en  cifras  para  vibuela.  Sevilla 
1546  (nach  Straeten  8,  444).  Der  Inhalt 
besteht  aus  bearbeiteten  Gesängen  be- 
nihmter  Meister  und  sollen  2  Bücher 
existieren  (CoUection  Barbieri). 

Miitld  (Mudde),  John,  ein  Or- 
ganist an  der  Kirche  zu  Peterboro 
von  1583—1629  (West). 

In  Ely  befinden  sich  1  Service  und 
4  Anthems.  Im  br.  Mus.  Ms.  98  das  An- 
them  „God,  which  hast  prepared,  Bd.  4 
und  in  Ms.  623,  5  Stb.,  unter  Thomas 
Mudde  einige  Instnimeutalpiecen  für 
4  Violen  und  Bc.  Davey  179  führt  noch 
im  br.  Miis.  das  Ms.  Add.  31 390  aus  dem 
Jahre  c.  1600  an,  in  dem  sich  ein  Ton- 
satz von  Mudd  befindet.  —  Auch  ein 
Thomas  Mudd  zu  Cambridge  wird  1598 
genannt  und  ein  späterer  Mudd  zu  Lin- 
coln 1662,  beide  als  Organisten  (West). 

Miidge , . . .  ein  englischer  Kom- 
ponist von  dem  man  kennt: 

6  Coucertos  in  7  parts,  5  for  4  Violins, 
T.  &  Vcl.  with  Thor.  B.  and  one  Con- 
certo  for  the  organ  or  harps.  with  In- 
strum. To  which  is  added  Non  nobis  Do- 
mine in  8  parts.  Amst.,  Roger.  [Cam- 
bridge FW. 

Mücliler,  Johann  Oeorg-,  geb. 

23.  Sept.  1724  zu  Drecho  in  Pom- 
mern, gest.  9.  Aug.  1819  zu  Berlin. 
Musiklehrer  (Professeur  sagt  Fetis) 
zu  Stargard,  ging  1773  nach  Berlin. 
Er  verdeutschte  die  Schrift  Harris': 
Drey  Abhandlungen  über  Kunst,  Musik, 
Dichtkunst  und  Glückseeligkeit.  Dantzig 
1756.  80.  [Musikfr.Wien.  Brüssel  Cons.] 
Auch  J.  C.  F.  Schultz  gab  eine  deutsche 
Uebersetzung  heraus  (Fetis). 

Müglin,   siehe   Heinrich   von. 

Müh],  Ferdinand,  1750  Orga- 
nist an  der  Hofkapelle  in  München 
mit  285  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Mühle,  Nilfolaus,  von  etwa 
1776  ab  Musikdirektor  am  Privat- 
theater in  Petersburg,  dann  1783 
Korrepetitor  an  der  Schnch 'sehen 
Truppe  in  Mitau,  Danzig,  Königs- 
berg u,  a.  Orten. 


Reichard  verz.  in  seinen  Gothaischen 
Kalendern  zahlreiclie  Singspiele  nebst 
obigen  Aemtern,  wie  Der  Irrwisch  1783, 
Lindor  und  Ismene,  Der  Aepfeldieb,  Mit 
dem  Glockeuschlag  zwölf,  Eremit  u.  For- 
mentera,  Die  Wilddiebe,  Das  Opfer  der 
Treue.  Sie  reichen  bis  zum  Jahre  1792. 
In  der  Bibl.  Kgsbg.  das  Textbuch  zur 
„Schönen  Fürstin",  Schwank  von  Lang- 
bein.    1799  s.  1. 

Muelas,  Don  Diego,  ein  Spanier. 
Eslava  teilt  6  Gesge.  mit  (Eitner  2). 

Muelen,  Servacius  Yander, 

im  Samlwk.  von  Baethen's  duytsche 
Liedekens  1554:  Altijt  so  moet  ic  trueren, 
4stim. 

Mülen  (Meilen),  Wilhelm  Tan, 

am  1.  Dez.  1564  Altist  an  der 
Hof  kapeile  zu  Wien  mit  12  Gld. 
Gehalt;  von  1567  bis  zu  seinem 
Tode  am  25.  Jan.  1598  als  Orga- 
nist ebd.  mit  16  Gld.  monatl.  an- 
gestellt (Köchel  1,  siehe  auch 
S.  111). 
Mülich    (Mulichius) ,    Johann, 

16.  Jh.? 

bekannt  durch  die  Mss.  365:  Yerbum 
caro  factum  est.  —  Puer  natus.  —  AUe- 
luja.  —  Ehre  sey  Gott,  4stim.  [B.  Proske.] 
Ebd.  Ms.  506  ein  Alleluja  4  voc.  und 
Ms.  1009  ein  Salve  regina  5  voc.  mit 
Johann  Mu.  gez. 

In  Pioske's  Bibl.,  Abtlg.  Butsch,  3  Stb. 
in  hoch  4"  Lederbd.  befinden  sich  aus 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.  6  latein. 
und  deutsche  3  stim.  Gesänge  mit  Johannes 
Stomius  von  Müling  gez.  Es  ist  nicht 
glaublieh,  dass  dies  der  obige  Joh.  Mülich 
sein  könnte. 

Dagegen  komponierte  P.  Hornberger 
1620  für  einen  Johann  Midicnhis  einen 
Geburtstag- Gesaug,  womit  vielleicht  der 
obige  Mülich  geraeint  ist. 

Mettenleiter  1,  154  verz.  einen  Jo- 
hannes Mullichms  aus  Franken,  Kanoni- 
kus au  der  alten  Kapelle  zu  Regensburg 
um  1620,  der  wahrscheinlich  der  oben 
zuerst  genannte  ist.  In  der  alten  Kapelle 
daselbst  befand  sich  einst  ein  Cantionale 
von  1610,  welches  mehrere  Salve  regina 
von  ihm  enthielt. 

Mülieh,  Michel,  um  1590  Chi- 
tarrist  an  der  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  120  Gld.  Gehalt  (Fürstenau 
1,  36). 


Müller, 


102 


Müller,  Aug.  Eberh. 


Müller,  . . .  geb.  zu  Stotterheim 
bei  Erfurt  um  1750.  lernte  bei 
dem  Stadtmusikus  in  "Weimar  die 
Musik,  bildete  sich  besonders  als 
Waldhomist  aus,  ging  nach  Lon- 
don und  wurde  Mitglied  der  Kgl. 
Kapelle  (Gerber  1.  2). 

Müller,  18.  Jh.,  bekannt  durch 

Six    Duos    poiir    V.    et    Alto,    op.  2. 

Franekfurt  a/M.,  Haueisen.   [Mailand  Cons. 

Müller,  . . . 

im  Samlwk.  Arien,  Neue  Samlg.  vor- 
zügl.  u.  beliebter  Arien  . . .  Wien  1800 
einige  Nm. 

Müller,  . . . 

In  ß.  Briissel  Cons.  868  die  Kantate 
In  feste  Michaelis:  Ich  bin  sicher  und 
getrost  für  Sopr.,  2  V.  A.  Bc.  Ms.  P.  fol. 

Müller,  Adolph  Heinrich,  Bru- 
der des  August  Eberhardt,  geb.  5. 
Nov.  1769,  1798  Organist  an  der 
Petrikirche  und  seit  1804  als 
Nachfolger  seines  Bruders  an  der 
Nikolaildrche  zu  Leipzig  (Gerber  2. 
Lpz.  Ztg.  36,  854). 

Müller,  Aea^idius,  geb.  2.  Juli 
1766  zu  Görsbach  bei  Nordhausen, 
gest.  14.  Aug.  1841  zu  Braun- 
schweig, wo  er  Kammermusiker 
war.  Er  ist  der  Vater  der  vier 
Gebrüder  Müller,  die  einst  als 
Qaartettisten  ein  hohes  Ansehen 
genossen  (siehe  A.  d.  B.  von  Bern- 
hard Müller  verfasst). 

Müller  (Mylius),  Amhrosius, 
aus  Navena-Marchicum  (Nauen), 
war  um  1616  Kantor  zu  Straufs- 
berg   und    1618    zu   Neu-Ruppin. 

Er  gab  heraus: 

Concentus  musicus,  Ruth.  c.  3,  v.  10. 
&  11.  Zu  Hochzeitlichen  Ehren  . .  dem 
. .  Herrn  Andreae  Wassaeo,  beyder  Rech- 
ten Doctori  . .  so  Tvol  auch  der  . .  Jung-fer 
Ureulen  .  .  Hemphisch  .  .  Mit  8  Stim. 
Durch  Ambrosium  Müllern  Navena-Marchi- 
cum, zu  Strauszbergk  Cantorem.  Berlin 
1616  G.  Runge.  8  Stbll.  4".  „Boas 
sprach  zu  Ruth."     [B.  Hbg. 

Deutscher  Gesaug  dem  . .  Th.  Schön- 
bergk  ..  Rector  zu  New-Ruppin  ..  und 
der  Braut  (Schröder)  . .  Mit  6  Stim.  von 
Ambr.  Myüo.    Berlin  1618  Runge.    6  Stbll. 


4".     ,,Nach   Gottes   allerreichsten   Gnad." 
[B.  Hbg. 

Ad  aeolium  connexum,  Christlicher 
Auffzug  mit  12  Stim.  zu  hochzeitl.  Ehreu 
dem  .  .  Caspari  Kl  andern  u.  Jung-frau 
Mariae  (Zützels).  Berlin  1619  Runge. 
Stbll.  40.  1.  Meine  Freundin  du  bist. 
2.  Ego  flos  campi.     [B.  Hbg. 

Müller,  Andreas,  wie  ihn  Ger- 
ber und  Fetis  nennen,   s.  Myller. 

Müller,  August  Eberhard,  geb. 
13.  Dez.  1767  zu  Nordheim  (Han- 
nover), gest.  3.  Dez.  1817  zu 
Weimar.  Anfänglich  Schüler  seines 
Vaters  der  in  Nordheim  Organist 
war,  später  Schüler  des  Johann 
Christoph  Friedrich  Bach ,  der 
Bückeburger.  Mit  14  Jahren  ging 
auf  Reisen   und   liefs   sich    als 


er 


,    Orgel-  und  Flötenspieler 
1789    wurde    er    an    der 


Klavier 
hören. 

Ulrichskirche  zu  Magdeburg  Orga- 
nist als  Nachfolger  Rabort's,  dessen 
Tochter,  eine  tüchtige  Klavier- 
spielerin, er  in  demselben  Jahre 
heiratete.  1794  kam  er  nach 
Leipzig,   trat  ins  Konzertorchester 


als  erster  Flötist  ein,  erhielt  bald 
darauf  die  Organistenstelle  an  der 
Nikolaikirche,  wurde  dem  alternden 
Hiller  am  2/9  1800  als  Unter- 
stützung an  der  Thomasschule  bei- 
geordnet und  erhielt  die  Stelle 
als  Kantor  nach  Hiller's  Tode 
(1804).  Die  Konzerte  im  Gewand- 
hause unterstützte  er  und  seine 
Frau  durch  öfteres  Auftreten  als 
Virtuosen,  auch  war  er  der  Erste, 
der  die  Schöpfung  von  Haydn  in 
Leipzig  20/12  1801  aufführte.  Im 
Dez.  1809  nahm  er  als  Kantor 
seinen  Abschied,  um  die  Stelle 
als  Grofsherzogl.  Kapellmeister  in 
Weimar  anzutreten.  Ein  jahre- 
langes Leiden  was  schliefslich  in 
Wassersucht  sich  äusserte,  trübte 
seine  letzte  Lebenszeit  und  raffte 
ihn  früh  dahin.  Seine  Wittwe 
zog  nach   Leipzig    und    liefs    sieb 


Müller,  Aug.  Eberh. 


103 


Müller,  Aug.  Eberh. 


melirfach  daselbst  hören  (Dörffel 
2,  28.  Lpz.  Ztg.  1817  p.  885  von 
Rochlitz.  Wiener  Allg.  miisikal. 
Ztg.  1818  Sp.  59  mit  Rochlitz 
übereinstimmend).  Seine  Kompo- 
sitionen waren  einst  noch  bis  in 
die  50er  Jahre  des  19.  Jhs.  be- 
liebte Piecen  und  seine  Klavier- 
schule war  lange  das  Yorbild  für 
ähnliche  Unternehmungen.  Nach- 
weisbar sind  heute  noch: 

Gerechte,  frohloctet  dem  Herrn.  Can- 
Me  von  Eoehlitz,  f.  4  Singst.  2  V.  2 
Violen.  2  Fl.  2  Ob.  4  Hörn.  Pauken  und 
Bc.    P.    [Leipz.  Thom.     B.  B.,  Ms.  15650. 

Siehe,  ich  verkündige  euch,  Cantate  f. 
4  St.  2  V.  Violen,  Fl.  Tromp.  Pauken. 
P.     [B.B.     Ms.  10802. 

Cantate:  Preis  und  Dank.  P.  Ms. 
[Leipz.  Thom. 

Der  Polterabend.  Singspiel  in  1  Act 
von  Alex.  Wolff,  Clav.-Auszg.  vom  Kom- 
ponisten, Nachgelassenes  Werk.  Lpz., 
Peters,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Cantatine  zu  Familienfesten,  f.  4  Singst, 
und  Orch.,  nachgelassenes  Werk.  Lpz., 
Fr.  Hofmeister.  Part.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

Chorgesänge  op.  2.  3.     [B.  M. 

Der  Sachsen  Freude  als  Friedrich 
Anglist  die  Köuigswürde  annahm  (1806). 
Ein  Lied  für  Alle  mit  Begltg.  des  Pfte. 
Lpz.,  A.  Kühnel.     qufol.     [Dresden  Mus. 

Venus  und  Amor,  oder  die  Reize  der 
Liebe,  in  zwey  Liedern  für  das  Forte- 
piano,  in  Music  gesetzt  von  ...  Lpz., 
Breitkopf.     qu4".     [Brüssel  Cons.  373. 

6  deutsche  Lieder  mit  Ciavier.  Braun- 
schweig, Magazin.     [B.  B. 

YJ  deutsche  Lieder  mit  Begltg.  des 
Pfte.  Hamburg,  Günther  und  Böhme. 
[Darmst.     Biüssel  Cods. 

VI  deutsche  Lieder  mit  Begltg.  des 
Claviers,  comp,  von  .  . .  Zweyte  Samlg., 
Lpz.,  Br.  &  H.     qu40.     [Brüssel  Cons. 

Concert  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  avec  in- 
strum.  Hummel  a  Berlin.  Klav.  und  9 
Stb.  fol.     [B.  B. 

Concerto  (in  A)  p.  Pfte.  et  orch. 
Amst.,  Hummel.  Stb.     [Biiiss.  Cons. 

Concert  p.  la  Flute  av.  Orch.  oe.  16. 
Lpz.,  Br.  &  H.  14  Stb.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

dito  oe.  20.  22.  24.  30.  Das  10.  und 
11.  Concert  bei  Peters  in  Lpz.     [B.B. 

Trio  (in  B.)  p.  Pfte.  V.  et  Vcl.  op. 
17.    Breitk.  &  H.    Stb.     [Brüssel  Cons. 


Vingt  petits  Duos  tres  faciles  p.  2  Fl. 
op.  19.     Paris,  Sieber.     [Schwerin  F. 

3  Duos,  oe.  20.  Hambg.,  J.  A.  Böhme. 
[B.M. 

3  gr.  Duos  p.  2  Flutes.  [Musikfr. 
Wien. 

Gr.  Sonate  p.  Qav.  et  Fl.  oe.  38. 
Lpz.,  Kühnel.  [Musikfr.  Wien.  B.  B., 
auch  Lpz.,  Peters. 

3  Senates  p.  le  Clav.  oe.  3.  üffenb.. 
Andre.     [B.  B. 

3  Sonates  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  oe.  7. 
Lpz.,  Breitkopf.     28  S.     [B.  Wagener. 

3  Sonates  p.  le  Clav.  oe.  13.  Vienue, 
Hoffiueister  &  Co.    [B.M.     Musikfr. Wien. 

3  Sonates  p.  le  Pfte.  oe.  14.  Lpz., 
Peters.  [B.B.  B.  Wagener:  Lps.  en 
comniission  chez  Br.  &  H.  26  S.  Brüssel 
Cons.    Musikfr.  Wien. 

3  Sonatines  progressiv,  oe.  18.  Lpz., 
Peters.  [B.B.  Brüssel  Cons.  Musikfr. 
Wien. 

Sonate  p.  le  Clavec.  ou  Pfte.  oe.  26. 
Lpz.,  Petei-s.  13  S.  (Diese  Sonate  er- 
schien zuerst  unter  Mozart's  Namen  im 
Magazin  de  Thonus).  [B.  B.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

6  gr.  Caprices  p.  le  Clav.  oe.  29.  Lps., 
A.  Kühnel.     [B.  M.     B.  B.  chez  Peters. 

Caprice  p.  le  Clav.  oe.  4.  Offenb., 
Andre.     [B.  ß. 

op.  31,  3  gr.  Caprices,  op.  34  dito, 
oe.  41  dito.  Lips.  Peters.  [B.  B.  B.  M. 
Musikfr.  Wien. 

Fantaisie  p.  le  Clav.  oe.  35.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Fantasia  op.  40  per  Fl.  solo  c.  aco. 
deU'orch.  P.  Autogr.  20  Bll.  qufol.  Ms. 
15735.     [Hofb.  Wien. 

Andante  avec  Variat.  p.  le  Clav.  oe.  8. 
Lps.,  Breitkopf.     [B.B. 

6  Variat.  p.  le  Pfte.  sui-  l'air  „Jüngst 
sprach  mein  Herr  der  Bader."  Hbg., 
Böhme,  qufol.  [Dresd.  Mus.  Musikfr. 
Wien. 

Vai-iat.  p.  le  Clav.  oe.  9.  32.  37  u. 
oe.  posth.     [Musikfr.  Wien. 

Variat.  f.  Klav.  1  Bl.  Autogr.  18431. 
[Hofb.  Wien. 

Marche  du  General  Bonaparte  variee. 
oe.  15.  Lps.  Br.  &  H.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
in  Kopie. 

Cadenzen  zu  Mozai-t's  Concerten,  nach- 
gelassenes Werk.     Lpz.,    Peters.     [B.  B. 

Sammlung  von  Orgelstücken  1.  Heft. 
Lpz.  1798  Br.  &  H.   fol.    [B.B.     B.Lpz. 

Klavier-  und  Fortepiano  Schule  oder 
Anweisung  zur  richtigen  und  geschmack- 
vollen Spielart  beider  Instrumente,  nebst 
einem    Anhange    vom    Generalbafs.    Mit 


Müller,  Chrstn.  Friedr. 


104 


Müller,  F, 


1  Kupfertafol.  Leipzig.  Presd.  Mus. 
Musikfr.  Wien. 

—  Fortepiano-Schule.  7.  Aufl.  Lpz., 
Peters.     [B.  B.     B.  M.     Einsiedeln. 

—  Grofe  Fortepiano-Schule  mit  vielen 
neuen  Beispielen  u.  einem  vollständigen 
Anhange  vom  Generalbass,  versehen  von 
C.  Czerny.    Lpz.  (1825)  qufol.     [Brüssel. 

Kleines  Elementarbuch  für  Klavier- 
spieler. Lpz.,  Peters.  4".  [B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien  in  mehreren  Aufl. 

Uebungsstücke  f.  Pfte.  1.  Heft.  Lpz., 
Br.  &  H.     [B.  B. 

Instructive  Uebungsstücke.  Heft  1—6. 
Nene  Ausg.    Lpz.,  Peters.    [B.  B.     Dresd. 

Orgelstücke  in  C.  F.  Beckor's  Caecilia. 
Leipzig. 

Anweisung  zum  genauen  Vortrage  der 
Mozart'sehen  Ciavier -Concei'te.  Leipzig 
(1796)  Schmiodt  &  Rau.    fol.     [B.  B. 

Insti-uctive  Flöten  stücke  f.  Anfänger. 
Lpz.,  Peters.     [Musikfr.  "Wien. 

Ein  Moderato  f.  Orgel  iu  neuer  Ausg. 
(Eituer  2). 

Im  Autogr.  Grasn.  in  B.  B:  Etüden  f. 
Klav.  u.  s.  Portr. 

Müller,   Cbristiaii  Friedrich, 

geb.  29.  Dez.  1752  zu  Rlioin.sberg, 
gest.  1809  in  Stockholm.  Ein  Vio- 
linist, der  eine  Zeit  Jang  in  der 
Kapelle  des  Prinzen  Heinrich  von 
Preufseu  sich  befand,  1778  mit 
der  Sängerin  Mara  auf  Konzert- 
reisen ging,  verheiratete  sich  dann 
mit  der  Sängerin  Karoliue  Friede- 
rike Walther,  mit  der  er  sich 
meist  auf  Konzertreisen  befand. 
An  Kompositionen  soll  er  nur 
Weniges  geschaffen  haben  (Ger- 
ber 1). 

Müller,  Christian  Heinrich, 
geb.  10.  Okt.  1734  zu  Halberstadt, 
gest.  29.  Aug.  1782  ebd.,  wurde 
Domorganist  zu  Halberstadt  und 
soll  ein  vorzüglicher  Orgelspieler 
gewesen  sein  (Gerber  1.  Fetis). 
Gerber  führt  einen  Jahrgang  Kir- 
chenmusik im  Ms.  an,  auch  das 
folgende  Druckwerk : 

Drey  Sonaten  fürs  Ciavier,  als  Doppel- 
stücke für  zwo  Personen  mit  4  Händen 
(sie?),  ge'nidmet  dem  Donkapitel  zu 
Halberstadt.  Auf  Kosten  des  Verfassers. 
Berlm  1782  F.  W.  Birnstiel.    35  S.    fol. 


[B.  Wagener.     B.  B.  Ms.  15680  in  K.  in 
Kopie.     Brüssel  Cons.  im  Druck,     br.  Mus. 
Müller,  Ch...  P. ..,  gab  1793 
zu  Landshut 

Lieder  auf  alle  Sonn-  und  Festtage  des 
Herrn,  zum  Gottesdienst  in  der  römisch- 
kathol.  Kirche  für  die  Orgel  u.  2  Singst, 
heraus  (Gerber  2). 

Müller,  Eduard,  unbekannter 
Autor,  von  dem  sicli  im  Conserv. 
zu  Brüssel  eine 

Kantate  f.  Ten.,    Chor   u.  Orch.    in  P. 

Ms.  befindet. 

Müller,  Ernst,  bekannt  durch: 
Das  holie  Lied  Salomons  (8  Melodien 

von  J.  H.  Seip).     Leipzig   1662   Vulpius. 

[B.  Lpz. 

Müller,  genannt  Miller,  Ernst 
Ludwig,  schrieb  unter  dem  Na- 
men Krasinski;  ein  Flötist,  der 
um  17 00  in  Berlin  lebte,  1768 
nach  Frankreich  ging,  in  Dijon 
lebte,  dann  in  Auxonne,  wo  er 
sich  verheiratete.  Eine  Tochter 
von  ihm  wurde  eine  berühmte 
Tänzerin,  die  sich  Miller  nannte 
nnd  einen  Gardel  heiratete.  1776 
lebte  er  in  Paris  unter  dem  Namen 
Miller.  Er  schrieb  dort  die  Bal- 
lette : 

Le  Deserteur,  Ballet -pantomime  en  3 
actes,  reprcs.  (a/d.  grofsen  Oper)  16/1 
1788.  2  voll,  im  Ms.  in  40  im  Archiv 
der  gr.  Oper  zu  Paris.  Sein  Schwieger- 
sohn Gardel  richtete  die  Tänze  ein. 

Telemaque  dans  l'ile  de  Calypso,  Ballet- 
heroique  en  'A  act.  repres.  23/2  1790  eben- 
dort.  3  voll,  im  Ms.  4°  u.  von  Gardel 
eingerichtet.     [Paris  l'opera. 

Psyche,  B.-pant.  en  3  act.,  repres. 
14/12  1790.  Paroles  de  Pierre  Gardel. 
3  voll.  Ms.  (2.  edit.)  P.  [Paris  l'opera. 
Im  Lajarte  Nähei'es  über  die  3  Ballette. 

Seine  Flötenkompositionen  erschienen 
unter  dem  Namen  Krasinski  (Fetis  nach 
Boisjelou). 

Er  starb  15.  April  1811  zu  Paris  (La- 
jarte 2.  53). 

Müller,  F...,  bekannt  durch: 

Etwas  von  und  über  Musik  fürs  Jahr 
1777  (u.  1778)  anonym.  Frankfurt  a/M., 
Eschenberg.  Wird  von  anderen  Jos. 
Kraus,  oder  F.  Fischer,  auch  Wagner  zu- 
geschrieben. [B.  B.  3  Ex.  B.  Leipzig. 
Dresden. 


Müller,  F . . .  A , 


105 


Müller,  Heinrich  T, 


Müller,  F...  A...,  gab  1796 
in  Berlin  bei  Rellstab  heraus: 

BiTinnenlied  mit  2  Melodien;  3  Sonatine 
p.  il  Fortep.  0  Arpa,  acc.  da  2  Corni  e 
V.;  3  Sonatiues  p.  la  harpe  ou  Pft.,  So- 
nate et  Rondo  en  Caprice  p.  le  Clav. 
1800  (Gerber  2). 

Müller,  Franz,  Violinist  a/d. 
Hofkapelle  in  Wien  mit  30  Gld. 
raonatl,  vom  1.  Juni  1687  bis  f 
im  Juni  1701  (Köchel  1). 

Müller,  Franz  Heinrich,  um 
1690  Organist  und  Sänger  zu 
Glückstadt  (Mattheson  1,  173). 

Slüller,  Friedrich,  muss  gegen 
1760  in  Paris  gelebt  haben,  denn 
er  gab  dort  heraus: 

Sei  Sonate  a  Violino  solo  col  Basso. 
Gravee  par  Mme.  Yendome.  Paris,  aux 
adresses  ordinaires.  qufol.  [besafs  einst 
Leo  Liepm. 

Müller,  Gr...,  ein  Komponist 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs., 

der  im  Forster  1549  i  Nr.  2  mit  einem 
4stim.  deutscheu  Liede  vertreten  ist  (Eit- 
ner  1  und  M.  f.  M.  26,  115). 

Müller,    Grottfried    Ephraim, 

geb.  1712  zu  Wolkenstein,  gest. 
12.  Mai  1752  zu  Eibenstock,  wo 
er  Pastor  war,  schrieb: 

Historisch  -  philosophisches  Sendschrei- 
ben an  einen  hohen  Gönner,  von  Orgeln, 
ihrem  Ursprung . . .  Dresden  1748  Walther. 
8»  40  Seit.  Becker  1,  124  giebt  den 
Inhalt  au.  [B.  B.  Dresden.  B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien.     B.  Hbg. 

Müller,    Gottlieh    Friedrich, 

Kammermusikus  und  Hoforganist 
in  Dessau,  wie  er  auch  im  Sami- 
wk.  1760b  von  Breitkopf  genannt 
wird,  auch  Burney  erwähnt  seiner 
1772.     Bekannt  sind  mir: 

Angenehme  und  zärtliche  Lieder  .  .  . 
Dessau  1760  Cömerische  Buchhdlg.  qufol. 
20  S.     20  Lied.     [B.  G.     Brüssel  Cons. 

6  Senates  p.  le  Clave9in.  Lps.  1762 
Breitkopf,  [besaiis  einst  Prof.  Rust  in 
Leipzig. 

2  Sonaten  f.  Klav.  von  1752  in  Bd. 
u.  Fd.  und  1  Suite  im  Autogr.     [ebd. 

Im  Breitkopf  9  einige  Piecen. 

Müller,  Pater  Grregor,  geb.  zu 
Villingen  (Württemberg),  trat  1762 


ins  Kloster  Mariastein  (Schweiz), 
war  Prof.  der  Philosophie  und 
Theologie,  wurde  Prior  in  seinem 
Kloster,  dann  Oekonom  in  Bein- 
will und  st.  1818.  Er  hinterliefs 
eine  deutsche  Messe,  Improperien 
u.  a.  (Kornmüller  1,  421). 

Müller,  Heinrich  I.,  Pastor  an 
der  St.  Marienkirche  zu  Rostock 
und  Prof.  a/d.  Universität.  Geb. 
18.  Okt.  1631  zu  Lübeck,  gest. 
17.  Sept.  1675  zu  Rostock.  Ein 
geistlicher  Liederdichter,  dessen 
Liederbücher  von  Verschiedenen 
in  Musik  gesetzt  wurden  u.  unter 
den  Titeln  erschienen: 

Geistliche  Seelen -Musik,  bestehend  in 
zehen  Betrachtungen,  und  400  auser- 
lesenen Geist-  und  Xraft-reichen,  so  wol 
alten,  als  neuen  Gesängen  mit  allerhand 
schönen,  unter  andern  50  gantz  neuea 
Melodeyen  gezieret. . .  Franckfurt  a/M. 
1659  Chnstoph  Wust  (Zahn  schreibt: 
Rostock  bey  Joh.  Eicheln,  d.  i.  der  Drucker). 
120.  11  Bll.  216  S.  die  Betrachtungen. 
Dann  neuer  Titel: 

Himlische  Liebes  -  Flamme  .  . .  oder 
Zehen  geistl.  Liebes-Lieder  ...  931  Seit, 
mit  124  Melod.  10  u.  40  von  Nie.  Hasse 
(1  fälschl.  bez.,  so  dass  es  49  Melodien 
sind),  28  von  Schop,  unbez..  11  von  Joh. 
Crüger,  9  von  Albert  ohne  Autor  bez., 
2  von  Joseph  s.  n.,  2  von  Hammerschmidt 
s.  n.,  je  1  von  Schein,  Scheidemann,  J. 
Schultz,  Gregor  Richter,  J.  H.  S.  und 
Incerti  (Genaueres  bei  Zahn  6 ,  209). 
[B.  Hbg.  B.  Stuttgart.  B.  Rostock  fehlen 
die  letzten  Bll. 

—  ib.  1668  „die  andere  Edition  vom 
autore  selbst  revidirt  und  verbessert'''. 
[B.  Hbg. 

—  ib.  1684  gleicher  Titel,  ohne  Aende- 
rung.  12".  388  Lieder  mit  88  Melod. 
[B.  Kgsbg.     B.  Lpz. 

Der  Geistlichen  Erquickstunden  des 
Fiirtreffl.  Tbeologi  H.  Doct.  . .  .  Poetischer 
Andachtklang:  von  denen  Pegnitz-Blum- 
genossen  verfasset;  und  in  Arien  gesetzet 
durch  Joh.  Löhner  der  Sing  -  Dichtkimst 
Befhssenen.  Nürnberg  1673  W.  Eb. 
Felsecker.  12°.  295  S.  mit  50  Mel.  u. 
B.  [B.M.  Stadtb.  Nürnberg.  B.  Hbg. 
(Zahn  6,  235). 

—  ib.  1691  „anjetzo  mit  60  Liedern 
vermehret,  und  von  unterschiedlichen 
Ton -Künstlern   in   Arien    gesetzet".     S**. 


Müller,  Heinrich  II. 


106 


Müller,  Johann  V. 


5  Bll  620  S.  mit  112  Melod.  u.  B.  von 
P.  Fr.  Endter  2,  J.  C.  Feuerlein  2,  J. 
Löhner  51  (49  in  der  1,  Ausg.),  Ch.  Ad. 
Negelein  IG,  J.  Ö.  Richter  7,  G.  Schütz 
1,  G.  G.  Schütz  1,  J.  B.  Schütz  8,  B. 
Schultheiss  1.3,  H.  Schwemmer  2,  C. 
Wecker  7  (Zahn  Näheres  G,  263).  [B.  Lpz. 
B.  AVernig.  B.  M.  B.Hbg.  B.  Wagener. 
Brüssel.     Hofb.  Wien. 

Müller,  Heinrich  II.,  Lebens- 
zeit unbekannt. 

Die  Kgl.  Musikaliensamlg.  in  Dresden 
besitzt  von  ihm  1.  Gradualo  a  4  voc.  P. 
Ms.  249.  2.  Kirchenlied  f.  1  St.  u.  Kla- 
vierbgltg.  Ms.  249  a.  3.  Pastorale  f.  Orgel 
in  4**.  Ms.  12  a.  Allem  Anscheine  nach 
gehört  er  dem  p]nde  des  18.  .Ihs.  an. 

Müller,   Ileiiiricli   Friedrieh, 

Violinist  am  Hofe  zu  Braunschweig, 
starb    in    vorgerücktem   Alter    um 

1818. 

Im  Jahre  1805  werden  Piecen  für 
Flöte  op.  7  von  ihm  angezeigt,  1806 
Tänze  f.  Pfte.,  1807  Sonatincu.  Fetis 
zeigt  7  Werke  an. 

Müller,  Jakob,  von  1621  bis 
1626  Lehrer  und  Kantor  an  der 
Pfarrkirche  zu  Torgau  (Taubert 
1,  17). 

Müller,  Jeremias,  war  um  1555 
Tenorist  a/d.  Hofkapelle  zu  Dresd. 
mit  monatl.  29  GId.  Gehalt  (Für- 
stenau  1,  25). 

Müller,  Johann  1.,  gehört  der 
ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.  an  und 
ist  im 

Ott  1544  mit  3  deutschen  4-  u.  5stim. 
Liedern  vertreten  (siehe  Eitner  1).  Das 
letztere  „Weil  ich  grofs  gunst"  trägt  den 
Namen  Joh.  Mülner,  ist  5stim.  und  steht 
in  der  neuen  Ausgabe  unter  Nr.  100. 
M.  f.  M.  26,  115  werden  die  beiden  G. 
Müller  und  Joh.  Müller  verglichen  und 
so  weit  dies  möglich  ist  zu  beurteilen, 
als  zwei  verschiedene  Komponisten  be- 
zeichnet. 

Im  Ms.  940  Nr.  241  in  B.  Proske  das 
4stim.  Lied:  Guckguckh  hat  sich  zu  todt 
gefallen. 

Müller,   Johann  II.  III.  IV. 

In  der  kurf.  Hofkapelle  in  Dresden 
war  um  1632  ein  J.  M.  als  In- 
strumentist augestellt  (Fürstenau 
1,    58).      Das    s.   Staatsarchiv    er- 


wähnt ihn  schon  1631  und  bez. 
ihn  als  Organisten,  der  um  eine 
Begnadigung  (Geschenk)  bittet. 
Dies  ist  jedenfalls  derselbe,  den 
Gerber  2  erwähnt:  geb.  in  Dres- 
den, Schüler  des  Perandi,  blühte 
um  1640    und    starb   gegen  1670. 

Nach  Draudius  schrieb  er  1,  Newe 
teutsche  Motetten  mit  5  vnd  8  Stim., 
Darmbstatt  1611.  4^.  2.  Jubilaeuni  Sionis. 
Jena  1649.  4"  (nach  Draudius  u.  Walther). 
Das  Werk  von  1611  kann  unmöglich  von 
ihm  sein.  Fürstenau  2  a,  264  bemerkt 
noch  aus  den  Akten  über  obigen  Müller  11., 
dass  er  schon  1621  Hoforganist  mit  250 
Thlr.  Gehalt  war.  Das  letztere  oben  er- 
wähnte Werk  besitzt  die  B.  Z\vickau,  doch 
geht  aus  dem  Titel  hervor,  dass  dies 
weder  der  von  Fürstenau,  noch  von  Ger- 
ber erwähnte  Joh.  Müller  ist: 

Jubilum  Sionis,  d.  i.  Fried-  vnd  Frcu- 
deus  Jaucbtzer  . . .  wegen  defs  .  .  .  be- 
schlossenen Friedens  ...  von  Johanne 
Mullero ,  Gossitio  -  Varisco  (?) ,  Musicae 
])racticae  addicto  Scholao  Ziegenrüci  mo- 
deratore  .  . .  Jehna  1649  Sengenwald. 
9  Stbll.  fol.  Te.xt:  Jetzt  ist  es  Zeit, 
8 stim.  in  2  Teilen. 

Ein  3.  Joh.  M.  war  um  1666 
Männer- Altist  und  Instrumentist 
mit  100  Thlr.  Gehalt,  der  1680 
sich  auf  150  Rhtr.  belief  (Fürste- 
nau 1,  93,  98).  .  2  a,  264  schreibt 
er:  der  Altist  und  Instrumentist 
Joh.  M.  erhielt  1682  den  Musik- 
unterricht der  Kapellknaben  an 
der  Dresdner  Hof  kapeile  und  wird 
noch  1692  erwähnt. 

Ein  4.  Joh.  M.  wird  von  Taubert 
1,  33  von  1663—1698  als  Organist 
an  der  Stadtkirche  in  Torgau  be- 
zeichnet. 

In  der  B.  B.,  Ms.  14570,  eine  Hds.  des 
17. — 18.  Jhs.  enthält  von  einem  Johann 
Müller.,  Samlbd.  Nr.  11:  ,,0  Jesu  Christe 
Gottes  Sohn".  5  voc.  5  Instr.  et  Cont. 
6  Bll.  und  Nr.  12,  Dein  Wort  ist  meines 
Fufses  Leuchte,  Motette  concertato  ä  5: 
2  V.  2  Cantus,  B.  et  Cont.  4  Bll.  Viel- 
leicht rühren  sie  von  Joh.  M.  3  her. 

Müller,  Johann  V.,  ein  Böhme, 
aus  Dobrawicz  geb.,  wo  er  auch 
später  als  Schullehrer  und  Chor- 


Müller,  Johann  VI.  VII.  Vni. 


107 


Müller,  Job.  Heinr.  Friedr. 


regens  angestellt  war.  Er  miiss 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.  gelebt 
haben. 

Dlabacz  fand  1786  auf  dem  Eaudnitzer 
Xirchenchore  noch  2  Messen  und  3  Lita- 
neien von  ihm  im  Ms. 

Müller,  Johann  YI.  VII.  Vni. 

Gerber  2  erwähnt  noch  zwei  J.  M., 
einen  Magister  zu  Halle  (165.5  bis 
1682)  u.  einen  Diakonus  zu  Nürn- 
berg (1692-1744),  der  1715  eine 

Disseiiatio  de  Elisaeo  ad  musices  so- 
num  propheta.  Helmstadius,  drucken  liefs. 
Exemplar  in  Bibl.  Hambg. 

Ein  8.  Joh.  Müller,  von  Gerber  2  er- 
wähnt, gab  heraus:  Kurze  und  leichte 
Anweisung  zum  Singen  der  Choralmelo- 
dieu,  zunächst  für  Schüler  . .  .  Frankft. 
a  M.  1793  Hermann.  26  Seit,  in  #. 
[ßiüssel. 

Müller,  J...  A...,  bekannt 
durch 

3  Duos  concertants  pour  V.  et  A.  op.  2. 
Offenb.,  Andre.     [Mailand  Cons. 

6  Duos  conc.  p.  V.  et  Alto.  Paris, 
Sieber.     [Mailand  Cons.  nur  Nr.  1 — 3. 

Scheint  dem  18.  Jh.  anzugeöhren. 

Müller,  Johann  Christian,  geb. 
in  Langen -Sohland  bei  Bautzen; 
da  er  bei  seinem  Tode  46  Jahr 
alt  war,  so  muss  er  1750  geb. 
sein,  gest.  den  4.  Nov.  1796  zu 
Leipzig,  besuchte  die  Schule  zu 
Bautzen,  Zittau  und  Lauban,  an 
welchem  letzteren  Orte  er  Praefekt 
des  Singechors  wurde.  1778  kam 
er  nach  Leipzig  und  wurde  als 
erster  Violinist  am  Orchester  an- 
gestellt und  in  den  Gewandhaus- 
konzerten als  Flügelspieler  (Ger- 
ber 2,  Dörffel  2,  236).  Von  seinen 
Kompositionen   sind    nachweisbar: 

Schiller's  Ode  an  die  Freude,  der  Loge 
in  Görlitz  dedic.  Lpz.  1786  Breitkopf.  4". 
4  S.     [B.  B.     Dresd.     B.  Lpz. 

—  In  Joh.  Aug.  Böhme's  14  Com  Po- 
sitionen zu  Schiller's  Ode  an  die  Freude 
wieder  aufgenommen. 

Choeur  de  chasseurs  ,,Allons  amis  la 
chasse  est  une  fete'',  av.  orch.  Stb.  Ms. 
[Mailand  Cons. 

Six  fugues,  compos.  par  J.  Chretien  M. 
op.  2.  Amst.,  S.  Markordt.  fol.  [Brüs- 
sel,   br.  Mus. 


Anleitung  zum  Selbstunterricht  auf  der 
Harmonika.  Lpz.  1788  Crusius.  4",  mit 
Portr.  von  Franklin.  [B.  B.  B.  M.  Dresd. 
B.  Lpz.  Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien. 
Binissel.     Bologna. 

Müller,  Johann  Daniel,  Ger- 
ber 2  nennt  ihn  Konzertdirektor 
in  Frankfurt  a/M.,  der  ein  Choral- 
buch L754  herausgab.  Israel  34, 
35  führt  einen  Musikus  um  1748 
ebd.  an,  der  am  3/10  1747  als 
Violinist  im  eigenen  Konzert  mit 
der  Sängerin  Santa  Tasca  auf- 
tritt, nur  Müller  genannt;  mutmafs- 
lich  sind  beide  dieselben.  Das 
oben    erwähnte    Choralbuch    trägt 

den  Titel: 

Vollständiges  Hessen-Hauauisches  Psal- 
men- und  Choralbuch.  2.  Titel  . . .  Ha- 
nauisches Choral -Buch,  welches  so  wohl 
die  Melodien  (mit  Bass)  der  150.  Psalmen 
David's,  als  anderer  in  beyden  evangel. 
Kirchen  .  . .  alten  und  neuen  Lieder  in 
sich  fasset  . . .  herausgeg.  von  Joh.  Daniel 
M.  Franckf.  a/M.  1754  Stock's  Erben, 
SchiUing  und  Weber.  4«.  1.  Thl.  116  S. 
Musik.  2.  Thl.  744  Melod.  mit  bez.  Bass. 
(Näheres  bei  Zahn  6,  339.)  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  K.     B.  M.     Hofb.  Wien.     Brüssel. 

Gerber  1   erwähnt  uuter   dem  Artikel 
Hiller    (S.  640)    einen    Gambisten    J.  D. 
Müller^    der    an    der   gräfl.  Brührschen 
Kapelle  und  am  grolsen  Konzert  in  Leip- 
zig von  1765—68  angestellt  war  (Dörffel 
2  erwähnt  ihn  nicht).  —   Auch  Beichard 
I    1791,  141   nennt  einen  Müller^   Musikus 
i   in  Leipzig,  der  in  dem  Jahre  die  Kom- 
i   Position    zu:    Preis    für    Vaterland    und 
i   Menschliebe,     von    Schochner    gedichtet, 
schrieb.    Den  Joh.  Daniel  Mylius,  17.  Jh., 
siehe  unter  Mylius. 

Müller,  Johann  Grottfried,  ein 

Musiker  des  18.  Jhs., 
I         von  dein  man  3  Sonaten  f.  Klavier  im 
Ms.  [Brüssel  Cons.]  kennt. 

I      Müller,  JohannHeinrichFried- 

rich,  ein  Schauspieler  in  Wien, 
ist  der  Verfasser  eines  Theater- 
kalenders über  die  beiden  Wiener 
Theater.  Sie  erschienen  in  Press- 
burg 1772  u.  1773  in  2  Bd.  S\ 
betitelt: 

„Genaue  Nachrichten  von  den  beyden 
Ksl.  öffentl.  Schaubühnen  u.  andern  öffentl. 
Ergötzlichkeiten  in  Wien"  (Gerber  2).   Die 


Müller,  Johann  Immanuel. 


108 


Müller,  Johann  Michael  11. 


Musikfr.  in  "Wien  besitzen  unter  denselben 
Namen  eine  „Anweisung  zum  Singen  der 
Choral-Melodien".     Franckf.  1793. 

Müller,    Johann    Immanuel, 

geb.  1.  Jan.  1774  zu  Schloss  Vip- 
pach,  gest.  25.  April  1839  zu 
Erfurt.  1785  Sängerknabe  unter 
Weimar  in  Erfurt,  dann  Schüler 
von  Kluge  und  Kitte],  erhielt  1795 
den  Organistenposten  an  der  Regler- 
kirche daselbst  und  wurde  bald 
darauf  zu  Kerspleben  bei  Weimar 
Organist,  1810  Kantor  an  der  Kauf- 
mannskirche zu  Erfurt  und  1820 
Musikdirektor  am  Gymnasium  (Ne- 
krolog in  Schi  Hing's  Jahrb.  1839, 
198.  Biogr.  Leipz.  Ztg.  41,  378. 
773).  Er  war  ein  fi'uchtbarer  Kom- 
ponist im  Ausdrucke  und  Fertig- 
keit seiner  Zeit.  Nachweisen  lassen 
sich  (Schilling,  Supplementbd.  zeigt 
87  Werke  an,  Fetis  teilt  sie  etwas 
genauer  mit,  auch  die  Lpz.  Ztg. 
bespricht  einige): 

Dr.  Mart.  Luthers  Verdienste  um  die 
Musik,  nebst  einem  Verzeichnis  . . .  Erfurt 
1817  Müllersche  Buchhdlg.  S».  24  S. 
[B.  B.     B.  M.     Brüssel.     B.  Lpz. 

Cramers  Hj^mnus  an  Oolt.  Erfurt, 
Job.  Dan.  Weimar.  P.  19  Bll.  [B.  B. 
B.  Wagener. 

Hochgesang  der  jireufsischen  Völker 
1830.     Ms.  15  705  in  B.  B. 

Kleine  Singschule.  Erfurt  1823  Maring. 
40.     [B.  B. 

1  Kantate  im  Ms.  [B.  Gotha.  Ebd. 
ohne  Vornamen,  fraglich  von  wem :  3  Kan- 
taten im  Ms. 

Müller,    Johann  Jakob,    war 

von  c.  1717  bis  1731  unter  Fürst 
Leopold  von  Köthen,  Organist  an 
der  reformierten  Hauptkirche  in 
Köthen  (Hosäus  7.  Spitta  1,  615). 
In  einem  Samlbd.  Orgelpiecen  in  B. 
Brüssel  2037  ist  auch  ein  J.  J.  Müller 
vertreten. 

Müller,  Johann  Konrad,  um 

1800  Musiklehrer  in  Frankfurt  a/M., 
gab  Gesänge,  1798  u.  1801  Klavier- 
stücke und  Tänze  heraus  (Gerber  2. 
Anzeigen). 
Müller,  Johann  Leonhard,  ein 


Komponist  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  bekannt  durch: 

6  (?)  Requiem  (4  voc.  et  org.)  2  V.  ad  üb. 
et  Vcl.  op.  1.  Aug.  Vind.  1780  J.  J.  Lotter. 
Stb.     [Einsiedeln. 

Man  zeigt  auch  eine  Triumph-Ode  1798 
von  ihm  an  (Gerber  2). 

Müller,  Johann  Ludwig.    Das 

Sachs.  Staatsarchiv  berichtet,  dass 
er  1653  als  Musiker  an  den  Kur- 
fürsten von  Sachsen  empfohlen 
wurde. 

Müller,  Johann  Michael  I.,  geb. 
um  1683  zu  Schmalkalden,  war 
von  etwa  1718  bis  1736  Musik- 
direktor, Organist  und  Praeceptor 
am    Gymnasium    zu    Hanau.      Er 

gab  heraus: 

Zions  narj)ffen- Lieder,  bestehend  in 
150  Psalmen  Davids,  welche  nach  einer 
leichten  und  füglichen  Manier  auffgesetzt, 
und  mit  einem  richtigen  Bass  aufs  neu 
versehen  sind  ...  Franckf urt  a/M.  1718 
Stock.    40.     [B.  B.     Brüssel. 

Neu  aufgesetztes,  vollständiges  und 
nach  der  neu-  und  reinesten  Composition 
eingerichtetes  Psalm-  und  Choral  -  Buch 
. . .  nebst  des  Neanders  Bundes  Liedern 
...  in  fügliche  Melodien  gesetzt  und  ins- 
gesamt auf  das  Ciavier  mit  einem  rich- 
tigen Bafs  aufs  neue  versehen  . .  .  Franckf. 
a/M.  1718  J.  A.  Stock,  gedr.  bey  B.  Diehl. 
40.  Der  2.  Teil  trägt  die  Jahresz.  1719. 
150  Psalmen  u.  198  geistl.  Lieder.  (Nähe- 
res bei  Zahn  6,  .301.)     [B.  B. 

—  2.  Aufl.  Fj'anckf.  a/M.  1735  (1736) 
bey  Stock  sei.  Erben  und  J.  G.  Schilling. 
40.  235  Lieder  (siehe  Zahn  6,  315).  [B. 
Lpz.     B.  Kgsbg. 

Anhang  zu  dem  Müller'schen  Psalmen- 
und  Choral-Buch  ...  ib.  1739.  4».  10  Bll. 
61  Choräle  mit  bez.  Bass.     [B.  Lpz. 

Gerber  2  führt  noch  12  Sonaten  f. 
Oboe  mit  Begltg.  von  Blasiustrum.  op.  1. 
Amsterd.  1730  an,  doch  ist  es  sehr  frag- 
lich, ob  dieselben  von  obigem  Joh.  Michael 
sind. 

Müller,   Johann  Michael  II., 

geb.  8.  Aug.  1772  zu  Schwetzingen, 
gest.  13.  Dez.  1835  in  Stuttgart. 
Erhielt  seine  musikalische  Aus- 
bildung als  Violinist  in  Paris  und 
besuchte  das  dortige  Conservatoire, 
leitete  dann  zu  Bern  die  Konzerte, 


Müller,  Johann  Nikolaus. 


109 


Müller,  M  . . 


kam  als  Musikdirektor  nach  Bay- 
reuth und  ging  bald  darauf  als 
Tirtuose  auf  Reisen.  1802  wurde 
er  Konzertgeiger  in  Frankfurt  a/M. 
und  nach  Karl  Cannabich's  Ab- 
gange übernahm  er  die  Leitung 
der  Oper,  ging  1804  als  Konzert- 
meister nach  Weimar,  1806  nach 
Breslau,  leitete  eine  Zeitlang  die 
Oper,  ging  wieder  auf  Konzert- 
reisen und  fand  endlich  in  Stutt- 
gart dauernden  Aufenthalt,  wo  er 
Konzertgeiger  und  2.  Orchester- 
direktor wurde.  Während  3  Jahren 
war  er  auch  in  Wien  beim  Fürsten 
Esterhazy  als  Yorgeiger  (A.  d. 
Biogr.). 

Nachweisbar  sind  2  Quatuors  pour  Cla- 
veyiü,  Y.  Ya.  et  B.     [Musikfr.  Wien. 

Yen  einem  Joh.  M.  Müller  im  Autogr., 
B.  B.,  Grasn.  „Meeresstille"  f.  4  Männerst. 

In  Darmst.  im  Ms.  mit  J.  M.  Müller 
gez.  ein  Stabat  mater.    Part. 

Müller,  Joliaiin  Nikolaus,  lebte 
in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
und  bezeichnet  sich  als  Actuarius 
justit.  juratus  zu  Wurzbach  bei 
Lobensteiu.  Er  schrieb  mehrere 
Klavierstücke  in  Partien  zu  4  bis 
5  Sätzen,  die  von  einer  fi-ischen 
Erfindungskraft  in  kleinem  Rahmen 
zeugen.    Sie  erschienen  unter  den 

Titeln: 

Des  musicalischen  Frauenzimmers  musi- 
caUsches  Divertissement.  1.  Partie,  be- 
stehend in  einen  (!)  vor  das  Ciavier  gesetzten 
Allegro,  Balletto,  Largo,  Polonoise,  Ten- 
trefsement,  2  Menuets,  March  und  Gique, 
componirt  von  .  .  .  Nrnbg.  (1736)  B. 
Schmid.  qufol.  Enthält  mehrere  Gesang- 
sätze, 3  Concerte,  davon  eins  von  Krause 
u.  a.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

—  In  Bibl.  des  Conservatoire  zu  Biüs- 
sel  eine  Ausgabe  mit  2  Partien,  ib.  1736 
(Titel  im  Kat.  verstümmelt). 

Des  musicalischen Frauenzimmers  musi- 
calisches Diveitissement  bestehend  Aus 
3  leichten  vor  das  Ciavier  gesetzten  Par- 
tien . . .  Aria,  Menuet,  Bourre,  Mourky, 
Polonese,  Gique  ...  Zu  finden  bey  Balth. 
Schmidt  in  Nrnbg.  qufol.  14  S.  [B.  B. 
B.  M. 

Harmonische    Kirchenlust,    bestehend 


aus  12  Arien,  12  Praeludien  und  12  kurzen 
leichten  Fugen  vor  Orgel  oder  Ciavier. 
Nrnbg.  s.  a.  Ulr.  Haffner  Nr.  69.  qufol. 
17  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

Müller,  Jost,  von  Uri,  Lebens- 
zeit mir  unbekannt.  Im  Stifte  Ein- 
siedeln ein  Gloria  4  voc.  c.  orch. 
P.  Ms. 

Müller,  Karl,  Herzogl.  Braun- 
schweig'scher  Hofmusikus  am  Ende 

des  18.  Jhs., 

gab  nach  Gerber  2  Lieder,  Offenb. 
1793,  ein  Konzert  f.  Klav.  und  Orch., 
Braunschweig  1794  u.  12  Yaiiat.  1798 
heraus. 

Yon  einem  Carlo  Müller  besitzen  die 
Musikfr.  in  Wien  eine  Kantate:  11  natale 
di  Giove  in  P.  —  Auch  die  Sinfonia  della 
Grotta  di  Trofonio  arrangierte  ein  Carlo 
Müller  f.  Pfte.  u.  V. 

Im  Autogr.  B.  B.,  Grasn.,  Issicraten  in 
P.  mit  Carl  Müller  gez. 

Müller,  Karl  Willielin,  geb.  zu 
Halberstadt  um  1769  (?),  gest.  8. 
Nov.  1819  ebd.,  wo  er  am  Dome 
den  Organistenposten  bekleidete 
(Felis  und  Gerber  2).  Die  Bibl. 
zu  Königsbg.  in  Preufsen  besitzt 
von  ihm: 

Ariette  avec  dix  Yariat.  p.  le  Clavecin 
composes  pai'  Ch.  Guill.  M.  oe.  6.  Brons- 
vic,  Magasin.     qufol.     7  S. 

Andante  av.  7  Yar.  ...  oe.  19.  ib. 
qufol.     7  S. 

3  Senates  faciles  pour  le  Pfte.  oe.  19  (?). 
Lps.,  A.  Kühnel.     qufol.     17  S. 

Redouten -Tänze  f.  2  V.  Bratsche,  B. 
Flöte,  Claiinetten  und  Homer.  2.  Samlg. 
Lpz.,  Br.  &  H.     Stb.     [Mailand  Cons. 

Die  Lpz.  Ztg.  beurteilt  ihn  in  Bd.  2. 
3.  6. 

Im  Autogr.  B.  B.,  Grasn.  „Miscelles 
p.  Fortep." 

Müller,  M  . . .,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  und  gab  1796  in 
Bremen  ein  Konzert  auf  der  Har- 
monika, wozu  er  ein 

Programm  drucken  liefs,  worauf  die 
Anzeige  des  Konzexi:s  sich  befindet  nebst 
einer  Beschreibung  des  Instruments  auf 
15  S.  [B.  B.]  Diese  Schrift  wird  sehr 
oft  Wilhelm  Christian  zugeschrieben.  Ger- 
ber 2  führt  noch  2  Samlg.  Lieder  mit 
Klav.,  Lingen  1788,  an. 

Gerber  2    verz.    noch    einen    zweiten 


Müller,  Marianus. 


HO 


Müller,  Wenzel  I. 


71/.  Müller,  der  um  1798  Organist  au  der 
Nikolaikirche  zu  Rinteln  Avar  und  eine 
Samlg.  Lieder  anzeigt.  Vielleicht  sind 
die  beiden  eine  Person. 

Von  einem  MaWiacus,  der  1787  in 
Rinteln  lebte,  also  der  obige  sein  wird, 
liegen  mir  vor:  Scherzhafte  und  mora- 
lische Lieder  zum  Singen  beym  Ciavier. 
Rinteln  (1787)  Böseudahl.  4".  40  S. 
[Hannover. 

Müller,  Fat.  Marianus,  geb. 
1724  zu  Aesch,  gest.  1780  als 
Fürstabt  in  St.  Einsiedeln  (Schweiz). 
Trat  1743  in  den  ßenediktiner- 
orden  in  letzterem  Kloster  ein 
und  wurde  1778  zum  Abte  ge- 
wählt. In  Mailand  liatte  er  seiner 
Zeit  unter  Gius.  Paladine  Musik 
studiert.  Er  komponierte  Messen 
u.  a.  Kirchenmusik  (Schubiger  2,  51). 

Müller,  xllatthaeus;  auf  einer 
Quittung  in  B.  B.,  Autogr.  Grasn., 
nennt  er  sich  „gewesener  Schuel- 
meister  und  Tenorist  zu  Herrnales 
(Hernais  bei  AVien),  empfing  1027" 
seine  Besoldung.  Einen  Matthaeus 
des  18.  Jhs.  siehe  im  Artikel 
M.  Müller. 

Müller,  P...,  Lebenszeit  un- 
bekannt, gab  heraus: 

Lieder  und  Chore  mit  Begleitung  der 
Orgel  oder  des  Claviors  zu  Müncbs  Fest- 
tagsfeier.    Darmst.     P.     [Darmst. 

Vielleiclit  ist  auch  von  ihm  (ebenso 
gez.)  Die  letzten  Tage  von  Pompeji.  Ms. 
Stb.     [Darmst. 

Ebenso:  12  Männerchöre  für  3  und 
4  Singst.     Darmst.     [Darmst. 

Müller,  Paul  Christian,  Sohn 
des  Job.  4,  wurde  1698—1700  sein 
Nachfolger  im  Amte  als  Organist 
der  Stadtkirche  in  Torgau  (Taubert 
1,  3H). 

Müller,  Kiebard,  trat  1606  in 
herzogl.  Braunschweig.  Dienste  zu 
Wolfenbüttel  mit  100  Thh-.  Gehalt 
(Chrysander  1,  150), 

Müller,  Sebastian,  von  1652 
bis  1675  Chordirektor  an  St.  Aure- 
lien  zu  Strafsburg  i/Els.  (Lobstein 
94). 


Müller,  Selm.ir,  lebte  Endo  des 
18.  Jhs.  und  gab  heraus: 

Ist  es  Wpnne,  ist  es  Schmerz,  Gedicht 
von  Luise  von  Ploe .  . .  für  1  Singst,  mit 
Pfte.  und  Viollette  oder  Violine,  Flöte. 
Braunschwg.,  J.  P.  Spehr.  Part.  3  S. 
[B.  Wagener. 

Müller,  SilYester,  gab  Anfang 
des  19.  Jhs. 

op.  3,  Streichquartette  heraus.  In  der 
Kgl.  Musikaliensamlg.  zu  Dresden  befin- 
den sich  im  Ms.  6  Quataors  p.  2  V.  Viole 
et  Vcl.  Vienne,  C.  Torriceila.  4  Stb.  fol. 
Auch  Gerbor  2  orwilhnt  ihn  mit  Liedern, 
die  in  Tracg's  Ivat.  Wien  1799  angezeigt 
sind.  —  In  Mailands  Consorvatorium  be- 
finden sich  obige  ü  Quatuors  im  Druck, 
ferner  12  C^uartetti  im  Ms.  in  Stb..  2  Quar- 
tetti  coucertanti  im  Ms.  und  1  Quart,  für 
Pfto.  arrangiert. 

Müller,  Simon,  war  um  1606 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  zu  Dres- 
den mit  150  Gld.  Gehalt  und  ist 
bis  1612  zu  verfolgen  (Fürstenau 
1,  88.  47). 

Müller,  Tbomas,  geb.  gegen 
1774  zu  Strakonitz  in  Böhmen, 
lebte  zuerst  in  Wien  als  Violinist 
am  Theater  Marinelli,  später  ging 
er  nach  der  Schweiz.  Dhibacz  u. 
Fotis  verz.  von  ilnn  8  Instrumen- 
talwerke, als  Quartette,  Duos,  So- 
naten u.  a. 

Müller,  Tbomas  Samuel,  be- 
kannt durch 

5  Quintetti  ä  V.  Violetta,  2  Corni  obl. 
e  Basso,  Ms.  in  r^ufol.  [Dresd.  Mus.] ;  ge- 
hört jodonfalls  dem  18.  Jh.  an. 

Müller,  Vincenz. 

Die  Bibl.  Proske  -  Mettenleiter  besitzt 
von  ihm :  Sonate  für  2  V.  u.  Vcl.  Lebens- 
zeit unbekannt. 

Müller,  Wenzel  I.  Es  giebt 
zwei  Wenzel,  die  zu  gleicher  Zeit 
in  Wien  lebten  und  heute  schwer 
von  einander  zu  trennen  sind. 
Die  einzig  beglaubigte  Nachricht 
bringt  Köchel  1,  1225.  1297:  Vio- 
linist an  der  Ksl.  Kapelle  zu  Wien 
von  1789  bis  zu  seinem  Tode  am 
24.  Juli  1794.  Da  er  58  Jahr  alt 
w^ar,    so   muss   er    1736    geboren 


Müller,  Wenzel  II. 


111 


Müller,  Wenzel  II. 


sein.  Sein  Gehalt  betrug  225  Gld. 
Gyrowetz  S.  8  in  seiner  Selbst- 
biogr.  sagt,  er  war  um  1780  Ka- 
pellmeister an  der  Oper  zu  Brunn, 
doch  kann  sich  dies  nur  auf 
Wenzel  11.  beziehen. 

Dlabacz  führt  S.  355  noch  einen 
dritten  Wenxel  an,  der  den  9.  Aug. 
1746  zu  Aurzinowes  in  Böhmen 
geb.  und  am  19.  Febr.  1788  zu 
Prag  starb,  wo  er  seit  1780  Cho- 
ralsänger au  St.  Yeit  war. 

Müller,  Wenzel  II.,  geb.  26. 
Sept.  1767  zu  Türnau  in  Mähren, 
gest.  3.  Aug.  1835  zu  Baden  bei 
Wien.  Sein  Vater  war  Pächter 
eines  Meierhofes  zu  Tyrnau,  starb 
aber  früh  und  die  Mutter  zog  nach 
Kornitz.  Sein  Musiktalent  zeigte 
sich  sehr  früh,  sowohl  im  Instru- 
mentspielen, als  in  der  Kompo- 
sition, obgleich  sein  Unterricht 
äufserst  mangelhaft  war  und  nur 
von  Dorf  schullehrern  geleitet  wurde. 
Bald  darauf  kam  er  in  das  Bene- 
diktinerstift Raigern  bei  Brunn, 
wo  er  besseren  Unterricht  erhielt 
und  sich  mit  seinen  Kompositionen 
die  Gunst  des  Prälaten  erwarb, 
der  ihn  zum  Grafen  Schaf gotsch 
nach  Johannesberg  sandte,  um  bei 
Dittersdorf  gründlichere  Studien 
zu  machen.  Zurückgekehrt  erhielt 
er  am  Brünner  Theater  eine  Stelle 
als  dritter  Violinist  mit  einem 
sehr  kleinen  Gehalte  und  der  Be- 
dingung, eine  Operette  zu  schreiben. 
Nach  Aufführung  derselben  wurde 
er  1783  zum  2.  Kapellmeister  er- 
nannt. Durch  glückliche  Umstände 
kam  er  1785  nach  AVien  u.  wurde 
1786  Kapellmeister  bei  der  Mari- 
nelli'schen  Theatergesellschaft,  die 
im  Josephstädter  Theater  spielte. 
Dagegen  liest  man  auf  einem  Au- 
tograph der  Hofb.  in  Wien  (Ms. 
16804)  „Die  von  mir,  Wenzel 
Müller,    Kapellmeister   des   K.   K. 


Privileg.  Theaters  in  der  Leopold- 
stadt in  Wien  komponierten  Opern 
von  1786  bis  1828'^  Hier  errang 
er  nach  und  nach  mit  seinen  Ope- 
retten einen  Ruf,  der  sich  über 
ganz  Europa  verbreitete  und  ihn 
zum  Liebling  des  Publikums  machte. 
Man  rechnet  ihm  gegen  230  Opern, 
Operetten,  Singspiele  und  Panto- 
mimen nach,  die  er  von  1786  bis 
zu  seinem  Tode  schrieb.  Seine 
Tochter  Therese  Grünbaum,  eine 
berühmte  Sängerin,  wurde  im  März 
1807  in  Prag  an  der  Bühne  an- 
gestellt und  man  bewog  ihn  eben- 
falls als  Kapellmeister  nach  Prag 
zu  kommen,  doch  diese  höhere 
Stellung,  die  ihn  von  seinen  Volks- 
possen entfernte,  konnte  ihm  nicht 
behagen  und  nach  sieben  Jahren, 
1813,  zog  es  ihn  wieder  nach 
Wieu  in  seinen  alten  Wirkungs- 
kreis und  nun  begann  seine  alte 
Rührigkeit  und  Schaffenslust  von 
neuem  und  blieb  noch  22  Jahre 
der  Marinelli 'sehen  Truppe  treu, 
die  er  trotz  aller  ungünstigen  Ver- 
hältnisse über  Wasser  hielt  (Riehl, 
musikal.  Charakterköpfe  1,  3.  Jahn 
4,  598.  d'Elvert  Geschichte  der 
Musik  in  Mähren  und  Österreich. 
Schlesien  S.  144.  Allg.  d.  Biogr. 
von  Pohl  mit  einem  teilweisen 
Verz.  seiner  Theaterstücke).  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich 
eigentlich  nur  erhalten,  was  aufser- 
halb  Wiens  gekommen  ist,  wenig- 
stens scheint  es  als  wenn  Wien 
am  wenigsten  davon  besäfse.  Nach- 
weisbar sind: 

Cantate  „Auf  Christen  bringet  Preis 
und  Ehr''.  —  Ode  „Preifs  dem  Todes- 
Ueberwinder".     2  Ms.  in  P.     [B.  B. 

Cantate  f.  Sopr.  mit  2  V.  A.  u.  B. 
Ms.  in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Der  Ali^enkönig  und  der  Menschen- 
feind. P.  u.  Stb.  im  Ms.  [Darmst.  B.  B. 
Münchner  Oper. 

—  Kl.-A.  Hbg.,  Aug.  Cranz.  qufol. 
[B.B. 


Müller,  Wenzel  11. 


112 


Müller,  Wenzel  II. 


Der  alte  Ueberall  u.  Nirgends.  Schau- 
spiel in  2  Akt.  1796.  Ms.  P.  Stb.  [Darnist. 
B.  B.     Brüssel  Cons.     Münchner  Oper. 

Der  Barometermacher  auf  der  Zauber- 
insel. Zauberposse.  Ms,  P.  und  Stb. 
[Müncbner  Oper. 

Der  deutsche  Grenadier.  Ms.  P.  [Dresd. 
Oper.  Münchner  Oper:  Der  bayersche 
Grenadier  in  1  Alvt. 

Doctor  Faust's  Mantel.  Eine  Zauber- 
oper mit  Gesg.  in  2  Aufz.  Ms.  P.  [Berlin 
Hochschule. 

Don  Quichote,  Siu^sp.  in  2  Akt.  Wien 
c.  1804.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Die  Entführung  der  Piinzessin.  Ms. 
P.     [B.  B. 

Europa,  oder  so  geht  es  im  Olymp  zu. 
Ms.  P.     [B.  B. 

Evakatel  und  Prinz  Schnudi,  oder  die 
Belagerung  von  Ypsilon,  in  2  Akt.  Ms. 
P.     [Münchner  Oper. 

Der  Fagottist  oder  die  Zauberzither. 
Singsp.  in  3  Akten  1792.  P.  und  Stb. 
[Darmst.,  auch  für  Blasinstmm.  von  Sar- 
torius  gesetzt.     Brüssel  Cons. 

—  Kl.-A.  Dresd.,  Hilscher.  [Dresd. 
Mus. 

Die  Fee  aus  Frankreich,  oder  Liebes- 
qualen eines  Hagestolzen,  Zauberposse  in 
2  Akt.     Ms.  P.     [Münchner  Oper. 

Die  gefesselte  Fantasie.  Ms.  P.  [Münch- 
ner Oper. 

Das  lustige  Beylager.  Singsp.  in  2  Akt. 
Ms.  P.     [B.  B.     Münchner  Oper. 

Der  lustige  Schuster,  Singsp.  in  3  Akt. 
Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Lustig,  lebendig,  oder  die  Schlitten- 
fahrt. Singsp.  in  2  Akten.  [Wien  c. 
1802.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Die  Milchschwester  von  Petersdorf. 
Singspiel.     Ms.  P.     [Münchner  Oper. 

Das  neue  Sonntagskind.  Singsp.  in  2 
Akt.  Ms.  P.  Stb.  u.  Einlagen.  [Darmst. 
B.  B.     Münchner  Oper.     Dresd.  Oper  . 

—  Kl.-A.  Wien,  Artaria.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

Der  Pächter  und  der  Tod,  Operette  in 
1  Akt.     Ms.  P.     [Münchner  Oper. 

Der  Prinz  aus  Irrtbum.    Ms.  P.    [B.  B. 

Pizzichi  oder  die  Fortsetzung  des  Fa- 
gottisten. Singspiel  1793.  Ms.  P.  [Darmst., 
auch  für  Blasinstium.  von  Sartorius  ge- 
setzt. 

—  Kl.-A.  Braunschwg.,  Magazin.  [B.  M. 
Musikfr.  AVien. 

Das  Schlangenfest  in  Sangora.  Oper 
in  2  Aufz.     Ms.  P.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

Der  Schlossgärtner  und  WindmüUer. 
Ms.  P.     [B.  B. 

Der  Schuster  Feierabend,   kom.    Oper 


in    3  Akt.     Ms.    P.     [B.  B.        Münchner 
Oper. 

Die  Schwestern  von  Prag.  Komisches 
Singspiel  in  2  Akten.  Ms.  P.  u.  Stb. 
[Darnist.  MünchnerOper.  B.B.  Proske. 
Brüssel  Cons.     Dresd.  Oper. 

—  Kl.-Auszg.  Braixuschweig.  [Darmst. 

—  Neue  Ausg.  mit  Dialog.  Kl.  -  A. 
Lpz.,  Senff.     [B.  B. 

Das  Sonnenfest  der  Braminen.  Sing- 
spiel in  2  Akten.  Ms.  P.  u.  Stb.  [Darmst. 
B.B.     Münchner  Oper. 

—  Kl.-Auszg.  Brauuschweig.  [Darmst. 
Musikfr.  Wien. 

Staberl  in  Floribus,  Zauberposse  in  2 
Akt.     Ms.  P.  u.  Stb.     [Münchner  Oper. 

Taddädl,  der  30  jährige  A.  B.  C  Schütze, 
Singsp.  in  2  Akten.  Ms.  P.  [Münchner 
Oper. 

Die  Teufelsmüble  vom  Winerbergsee. 
Oper.  Ms.  P.  u.  Stb.  [Darmst.  Dresd. 
Mus.     Dresd.  Oper. 

—  Die  Teufelsmühle.  Seitenstück  zum 
Donauweibchen.  Kom.  Oper.  Braunschwg., 
Magazin.     Kl.-A.     [B.B.     Musikfr.  Wien. 

Der  Teufelstein  in  Nördlingen.  in  3 
Akt.     Ms.  P.     [Münchner  Oper.    B.  B. 

Tischl  deck  dich.     Ms.  P.     [Proske-M. 

Die  unruhige  Nachbarschaft.  Oper  in 
2  Akt.  P.  Stb.  und  Einlagen  im  Ms. 
[Darmst.  Proske.  Brüssel  Cons.  Münch- 
ner Oper. 

Die  Wiener  in  Berlin.  Ms.  P.  [Proske- 
Mettenl. 

Zampa.    Ms.   P.     [Proske-M. 

Die  Zaubertrommel,  kom.  Oper  in  3 
Akt.     Ms.  P.  u.  Stb.     [Münchner  Oper. 

Die  Zauberzitter  in  3  Akt.  Ms.  P. 
[Münchner  Oper,  (ist  wahrsch.  das  Sing- 
spiel ,,der  Fagottist"). 

Die  zwölf  schlafenden  Jungfrauen.  Ms. 
P.     [Darmst.     B.  B. 

Der  Grenadier,  Operette.  2  Nrn.  in 
P.     [Dresd. 

Duett  aus  die  Zauberzitter.  Dresden, 
Hilscher.     [B.  B. 

Zwei  kom.  Duette  f.  Gesg.  Wien, 
Steiner.     [B.  B. 

Arien  und  Duette.  Breslau,  Förster. 
[B.B. 

Einzelnes  aus  Das  neue  Sonntagskind. 
'  Teufelsmühle.  Zaubertrommel  u.  Zauber- 
zitter.    [B.  M. 

2  Arien  im  Ms.     [B.  M. 

1  Arie  und  2  Couplets  im  Ms.  in  B. 
Dresden. 

2  Duette  und  1  Chor  aus  Der  Alte 
überall  u.  nirgends  in  Stb.     [B.  Zw. 

Zahlreiche  Gesge.  aus  Opern  im  Kl.-A. 
[Musikfr.  Wien. 


Müller,  Wilh.  Clu-stn. 


113 


Münclihausen. 


In  Freimaurer  Lieder  s.  a.  Maurer  u. 
Gesellschafts  L.     Berlin,  1  Lied. 

In  Grass  &  Barth's   Sainlwk.   4  Arien. 

Im  Autogr.,  B.  B.,  Grasn. ,  Arie  aus 
einer  kom.  Oper  und  sein  Portr. 

Autogr.  in  Hofb.  Wien  16804:  1  Arie, 
2  Quartette  aus  Opern.  Ein  Yerz.  seiner 
Kompos.  von  1786—1828.  8  Bll.  in  4». 
—  In  Ms.  18830  die  Arie:  Die  Katze 
Itösst  das  Mausen  nicht,  aus  das  Sonuen- 
fest.     P. 

Müller,  Dr.  Wilhelm  Christian, 

geb.  7.  März  1752  in  AYasungen 
bei  Meiningen,  gest.  6.  Juli  1831 
zu  Bremen.  Studierte  Theologie 
u.  Musik  und  wurde  später  Lehrer 
a/d.  Domschule,  Musikdirektor  am 
Dome  zu  Bremen  und  errichtete 
1782  ein  eigenes  Erziehungs- In- 
stitut. 1817  wurde  er  vom  Dom- 
kapitel pensioniert.  Eine  ausführ- 
liche Biographie  nach  Müller's 
eigenen  Angaben  im  Gerber  2. 
Nekrolog  in  Lpz.  Ztg.  33,  753. 
Er  gab  heraus: 

Aesthetisch  -  historische  Einleitung  in 
die  Wissenschaft  der  Tonkunst.  2  Theile. 
Lpz.  1830  Breitk.  &  H.  8».  437  Seit. 
[B.  B.  Dresd,  Hannover.  Brüssel. 
(Urteil  in  Lpz.  Ztg.  34,  573.) 
Die  von  Eetis  erwähnte  Schrift  über 
die  Harmonica  von  1796  ist  von  M.  Miüler. 

Müller,  Zacharias, 

bekannt  durch  2  Kantaten  aus  dem 
17.  oder  18.  Jh.  1.  Christus  ist  aufge- 
fahren gen  Himmel,  für  Sopr.  mit  V.  u. 
Bc.  2.  Wer  mag  wohl  im  Himmelreich 
(Feste  Michaelis)  für  Sopr.  mit  2  V.  A. 
Bc.     [Brüssel  Cons. 

Mülliiiger ,    Johann    Kasi)ar, 

um  1800  Musikus  am  Herzog! 
Hofe  zu  Hildburghausen  (Anzeige). 

Müllner,  Johanna  (Gerber  2 
und  Fetis  nennen  sie  Josepha), 
geb.  1769  zu  \\^ien,  bildete  sich 
als  Harfenistin  auf  der  Pedalharfe 
aus,  ging  auf  Reisen  und  gab  seit 
1805  auch  Kompositionen  heraus. 
Nach  Köchel  1  Nr.  1260,  der  sie 
Johanna  Müllner  (Gollenhofer) 
nennt,  war  sie  von  1811—1823 
als  Harfeumeisterin  a/d.  Ksl.  Hof- 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexüon.    Bd.  7. 


kapeile  in  Wien  angestellt.  Be- 
merkt muss  werden,  dass  Köchel 
im  Register  ,,Jos."  und  im  Text 
,,Joh.''  schreibt,  so  dass  Josepha 
vielleicht  doch  der  richtige  Name 
sein  kann.  Die  Lpz.  Ztg.,  die  in 
den  ersten  Jahrgängen  vielfach 
über  sie  berichtet,  nennt  sie  nur 
Mademoiselle ,  später  Madame 
Müllner -GoUnhof er.  In  der  An- 
zeige einer  Komposition  von  1805 
heilst  sie  nur  J.  Müllner.  Gerber 
2  ausführlich. 

Mttlsner  (Moliner),  Georg,  von 
Zwickau,  um  1575  Altist  (sächs. 
Staatsarchiv). 

Mtinch  Ton  Saltzhnrg,  siehe 
Mönch. 

Miuichen,  C. . .  Cr. . .,  bekannt 
durch 

Amenaide  und  Tancred,  Ballet  im  Kl.- 
Auszg.     [Musikfr.  AVieu  im  Rudolphinum. 

Mtinchliausen ,  Adolph  auch 
August  auf  op.  1  genannt  Baron 
(Freihen-)  Ton ,  Kammerherr  Sr. 
Maj.  des  Königs  Friedrich  Wil- 
helm IL  von  Preufsen  (1786  bis 
1797),  wie  er  sich  auf  op.  5  nennt. 
Nach  Gerber  2  war  er  vordem 
Kammerherr  beim  Prinzen  Hein- 
rich von  Preufsen  in  Rheinsberg. 
Er  war  ein  gebildeter  Musikdilet- 
tant und  fleifsiger  Komponist,  von 
dem  sich  erhalten  haben: 

3  Simphonies  avec  accomp.  oe.  1. 
Berlin  et  Amst.,  Hummel.  Stb,  (Mer  nennt 
er  sich  Bai'on  August  von  M.)  Kammer- 
herr S.  Hoheit  des  Herzog  von  Braun- 
schweig. Ob  dies  ein  anderer  ist  oder 
der  obige,  kann  ich  nicht  feststellen. 
[B.  B.  Schwerin  F.  Dresd.  Mus.  mit  der 
Verlagsfirma:  Bi'onsvic  ä  la  Hbrairie  des 
Orphelins.    fol.     Ebenso  in  Wolfenbüttel. 

2  Senates  pour  le  Pfte.  ä  4  mains. 
oe.  2.  Paiis,  Cesar.  qufol.  [Pai'is  Nat. 
Schwerin  F.     C.  P.     B.  B.  mit  dem  Titel: 

Two  Sonatas  for  2  performers  on  1 
Pfte.  London,  Mouzani  et  Cimador.  fol., 
angebunden  an  Nr.  5997. 

Une  Sonate  ä  4  ras.  oe.  3.  Paris, 
Cesar.     [Schwerin  F. 

Dix  Ariettes  av.  lacc.  de  Clavecin  ou 

8 


Münchhausen. 


114 


Munter. 


Pfte.     oeuv.   4.     Berlia,    Hummel,     fol. 
[Scliwerin  F. 

2  Simphonies  ä  plus,  instrum.  oe.  5. 
Berlin,  Hummel.  9  Stb.  [B.  B.  Wol- 
feub.  8  Stb. 

2  Coucertos  p.  Clavecin  ou  Pfte.  avec 
les  accomp.  oe.  7.  Paris,  chez  Bouin. 
fol.     [Dresd.  Mus.      Berlin  K.  H.  in  Stb. 

Sonate  p.  i*fte.  et  V.  obl.  comp. .  . 
oe.  8.  Paris,  Pieyel.  qufol.  2  Stb.  [B.  B. 
Dresd.  Mus;  Sonate  pour  le  Clavecin  ou 
Pfte.  av.  acc.  d'Alto  Viola  ou  Flute,  oe.  8. 
Mayeuce,  Schott. 

Grande  Symphonie  concert.  suivie  d'un 
Menuet  vario,  ])Our  tous  les  instrum.,  et 
d'uue  Allegro  Finale,  oe.  9.  Paris,  Mo- 
migny.   Stb.  in  fol.    [Dresd.  Mus.     Darmst. 

Grande  Simphonie  conceit.  suivie  d'un 
Allegro  graziöse,  avec  de  Cors  obliges  et 
d'un  Allegro  Finale,  oe.  10.  Paris,  Mo- 
migny.  fol.  Stb.  [Dresd.  Mus.  Mailand 
Cous.     Darmst. 

Grande  Sonate  pour  lo  Pfte.  av.  acc. 
d'Alto.  oe.  10.  Paris,  Chapelle  (siehe 
den  Titel  bei  oe.  8  im  Besitze  von  Dresd. 
Mus.).     [Dresd.  Mus. 

Ms.  131  in  ß.  B.  2  Senates  p.  le  Vio- 
len et  1  Menuet,  2  Valses  et  1  Air  ital., 
accomp.  de  la  Guitarre  espagnol. 

Ms.  Schwerin  F:  Sonatine  p.  le  Clav, 
ou  Pfte.  a  4  ms.     4u4<^. 

Mss.  in  Wolfenb.  170:  Tempo  di  Mi- 
nuetto  ä  2  V.  2  Fl.  2  Fag-.  2  Corni  Va. 
e  B.  Gd.  10  Stb.  —  Ms.  171:  3  Sym- 
phouies  p.  le  Chivec.  tres  hublement 
Offertes  a  S.  A.  R.  de  Bronsvic.  D.  C. 
Esd.  Dies  sind  dieselben,  die  als  op.  1 
erschienen  und  den  Namen  August  von 
M.  tragen.  —  172:  Quatuor  arrange  en 
Sonate'^p.  le  Clav.  V.  Vcl.  Dd.  -  173 
dito  in  Gd.  —  Ms.  312  Sinfouia  Dd.  f. 
Klavier. 

Gerber  2  verz.  seine  "Werke  von  1793 
bis  1800. 

Müiiiiicli,  Johann,  lebte  um 
1611  und  gab  heraus: 

Sacrarum  cautionum  4 — 8  voc.  lib.  1. 
1611.  Die  Quelle  kenne  ich  nicht.  Felis 
nennt  ihn  Johannes  Münnius  und  zeigt 
obiges  Werk  an:  Lib.  1  cant.  sacr.  4,  5, 
6  et  8  vocum.  Strafsburg  1611  (Cercagli). 
—  In  einem  Orgeltabnlaturbuche  im  Besitze 
des  Fürsten  Thurn  und  Taxis  in  ßegens- 
burg  kommt  auch  ein  Joh.  Miinmch  als 
Komponist  vor. 

Münnicher,  Michael,  1621  in 
Königsberg  in  Pr.  Hofmusikus 
(Schneider  37). 


Münster ,  Joseph  Joachim 
Benedict;  er  hez.  sich  mit  „J.  C. 
Not.  publ.  und  Regente  Chore  in 
der  Ksi.  Gränitz-Stadt  Reichenhall 
in  Ober-Baiern  bey  Salzburg",  um 
1756.     Er  gab  heraus: 

Scala  Jacob  ascendendo  et  descendendo, 
d.  i.  kürtzlich  doch  wohlgegründete  An- 
leitung, und  vollkommener  Unterricht,  die 
edle  Choral-Music,  denen  Regeln  gemäfs 
recht  aus  dem  Fundament  zu  erlernen.  . . 
Augspurg  1743  Letter.  qu40.  [B.  B. 
Eiusiedeln. 

—  2.  Aiifl.  Augsp.  1756  Joh.  Jac. 
Lotter§  Erben.  qu4»  [B.  M.  B.  B. 
Salzburg.  Musikfr.  Wien.  Brässel.  br. 
Mus.     Einsiedelu. 

Musices  instructio  in  brevissimo  regu- 
lari  compendio  radicaliter  data.  Das  ist: 
Kürtzest  doch  wolil  griindlicher  Weg,  u. 
wahrer  Unterricht  die  edle  Sing-Kunst  . . 
zu  erlernen.  3.  Aufl.  Augspurg  1748 
Letter.     fju40.     [B.  B. 

—  4.  Auflage.  Leiters  Erben  1751. 
[Brüssel. 

—  5.  Aufl.  ib.  1756.  [B.  B.  Ein- 
siedeln. 

—  6.  Aufl.     ib.  1761.     [br.  Mus. 

—  7.  Aufl.   ib.  1764.  [br.  Mus.     Proske. 

—  8.  Aufl.     ib.  1768.     [Leo  Liepm. 

—  9.  Aufl.  ib.  1781.  [B.  B.  Stadtb. 
Ueberlingen  a/See  (Baden). 

Nach  Gerber  2  erschien  die  1.  Ausg. 
in  Schwäbisch  Hall  1732  und  die  2te  in 
Augsburg  1741. 

Sacrificium  Vespertinum,  seu  Vespeivae 
longiores  festivae  et  de  beatissim.  V.  M. . . 
ä  C.  A.  T.  B.  2  V. . .  cum  dupl.  Bg.  op. 
1.     Aug.  Vindel  1729.     fol.     [br.  Mus. 

Ilelicou  sacer  seu  Vesperae  pro  toto 
anno,  4  Antiph.,  5  Psalm,  a  4  voc.  2  V. 
concert.,  2  Clarinis  ...  dupl.  Bg.  Aug. 
Vindel.  1743  Lotter  haered.  [B.  M:  11  Stb. 

Epithalamion  mysticum,  d.  i.  geistliches 
Hochzeitlied,  bestehend  in  60  solennen 
und  anmuthigen  teutschen  Arien,  op.  3. 
ib.  1740.    Stb.     [Einsiedeln. 

Föns  signatus  seu  VII  Lytaniae  de 
venet  angust.  Altar  sacra  una  c.  Te 
Deum,  op.  6.     ib.  Stb.     [Einsiedeln. 

Munter,  Balthasar,  Dichter  der 
geistlichen  Lieder,  die  Joh.  Chri- 
stoph Friedrich  Bach  u.  a.  kompo- 
nierten und  in  der  Samlg.  1773 
u.  1774  herausgaben  (siehe  J.  Chr. 
Fr.  Bach).  Er  war  geb.  24/3  1735 
zu   Lübeck   und   starb   5/10  1793 


Müntz. 


115 


Müthel. 


zu  Kopenhagen,  wo  er  Prediger 
an  der  deutsclien  Petrikirche  war 
(Brummer  2,  78). 

aiüiitz,  Joliann  Koiirad,  war 

um  169-1  Organist  und  gab  die 

Psalmen  Davids  deutsch  von  Lobwasser 
mit  Melodien  in  Herborn  1004  heraus. 
LB.  Hbg. 

Müiitzl)erger  (Müntz  Berger), 
Joseph;  auf  seinen  Drucken  nennt 
er  sicli  ^Jje  jeune'-';  die  auf  den 
Titeln  verz.  Stellungen  beweisen, 
dass  es  derselbe  ist,  den  Fetis  ohne 
die  Bez.  Le  jeune  meint.  Geb. 
um  17G9  zu  Brüssel,  gest.  im  Jan. 
1814  zu  Paris.  Sein  Vater  stand 
in  der  Kapelle  des  Prinzen  Karl, 
Gouverneur  der  Niederlau  de.  Joseph 
bildete  sich  zum  Violoncellisten 
aus,  ging  1783  nach  Paris,  trat 
1790  ins  Orchester  der  komischen 
Oper,  später  in  dasjenige  Favart's, 
wo  er  Solospieler  war.  1830  zog 
er  sich  mit  Pension  zurück.  Auch 
in  der  Ksl.  und  späteren  Kgl.  Ka- 
pelle war  er  Mitglied.  Fetis  teilt 
zahlreiche  Werke  fürs  Violoncell 
mit.     Nachweisbar  sind: 

1er  Concerto  p.  Vol.  et  orch.  Paris, 
Nadermanu.    Stb.     [Brüssel  Cons. 

2e  Couc.  dito.  oe.  34.  Paris,  Coehet. 
Stb.     [ib. 

3  Trios  pour  Ycl.  oblige  avec  acc.  de 
Y.  et  B.  2.  oeuv.  de  Trios.  3  Stb.  Paris, 
Sieber.     [B.  B. 

Trio  a  Vcl.  obl.  av.  de  V.  et  B.  Paris, 
Magasiu.     [B.  B. 

—  Ausg.  Zuric,  Naegueli.     [B.  B. 

3  Sonates  p.  Vcl.  et  ßc.  oe.  2.  Paris, 
Coehet.  Stb.     [Brüssel  Cons. 

3  gr.  Duos  pour  2  Vcl.  oeuv.  2  de 
Duos.     Offenb-,  Andre.     [B.  B. 

3  Duos  concert.  p.  Alto  et  Vcl.  oe.  7. 
ib.     [Brüssel  Cons. 

3  Sonates  pour  Ycl.  avec  B.  Zuric, 
Naigueli.    2  Stb.     [B.  B. 

Nocturnes  dialogues  pour  2  YcUes.  oe. 
10.     Paris.     [Paris  Nat. 

3  Nocturnes  en  Duos  p.  Pfte.  et  Vcl. 
Part.     Lps.,  Br.  &  H.     [B.B. 

Airs  varies  p.  Vcl.  av.  Bc.  Paris, 
Coehet.     [Brüssel  Cons. 

Thema  d"una  Cavatina  variato  per  Pfte. 


V.  0  Corno.  Ms.  15  750  in  K.  [B.  B : 
nur  Pfte.  vorh. 

Etüde   pour  le  Vcl.    Leips.     [Darinst. 

. .  .'s  Circular  Modulatious  through  the 
24  major  &  minor  keys  for  Ycl.  with 
acc.  for  a  2.  Vcl.     fol.     [Kat.  Eeeves. 

3IUschiier,  ...  ein  Komponist 
des  17. — 18.  Jhs.,  von  dem  die 
B.  in  Upsala  im  Ms.  besitzt: 

Concerto  ä  6 :  Viol.  concert.,  2  V.  Alto, 
Vcl.  Bc.  in  fol. 

Mütliel,  Joliann  Gottfried,  geb. 
um  1720  (nicht  1729  wie  Gerber  1 
sagt,  da  M.,  wie  Gerber  selbst  sagt, 
mit  17  (resp.  18)  Jahren  1738  in 
Seh  werin  angestellt  wurde)  zu  Mollen 
(Lauenburg),  Sohn  eines  Organisten, 
Schüler  von  J.  P.  Kunzen  in  Lübeck, 
dann  1738  Kammermusikus  u.  Hof- 
organist am  Mecklenburg- Schwe- 
riner Hofe,  wo  er  auch  den  herzgl. 
Kindern  Musikunterricht  erteilte 
(Kade,  Kat.  2,  73).  Um  1750  er- 
hielt er  die  Erlaubnis  nach  Leipzig 
zu  gehen,  um  sich  unter  Seb.  Bach's 
Leitung  noch  zu  vervollkommnen. 
Ein  Schreiben  des  Herzogs  an 
Bach  öffnete  ihm  Bach's  Vertrauen, 
so  dass  er  selbst  in  dessen  Hause 
wohnte.  Er  wurde  Zeuge  des  Hin- 
scheidens  Bach's  und  ging  darauf 
zu  Bach's  Schwiegersohne  Altnikol, 
bei  welchem  er  noch  am  2.  Juni 
1751  verw^eilte  (Spitta's  Bach  2, 
728).  Besuchte  darauf  Dresden, 
Berlin  u.  Potsdam,  wo  er  Emauuel 
Bach  kennen  lernte  und  mit  ihm 
Freundschaft  schloss;  von  hier  ging 
er  nach  Hamburg  zu  Telemann. 
Nach  Schwerin  zurückgekehrt, 
wollte  ihm  die  dortige  Musikti^ei- 
berei  nicht  mehr  gefallen  und  er 
nahm  im  Juni  1753  einen  Ruf 
nach  Riga  an,  leitete  anfänglich 
die  Kapelle  des  russischen  Geh. 
Rats  von  Vietingheff  und  erhielt 
dann  gegen  1755  die  Anwartschaft 
auf  die  Organistenstelle  an  der 
Hauptkirche  5    die    er   auch   später 

8* 


Müthel. 


116 


Muffat,  Georg. 


antrat.  (Gerber  1  aus  Bode's  deut- 
scher Aus^.  der  Reisen  Burney's, 
der  sich  über  Müthel  sehr  vorteil- 
haft äufsert.  Schubart  p.  105  nennt 
ihn  einen  der  ersten  und  tief- 
sinnigsten Orgel-  und  Flügelspieler. 
Seine  Stücke  haben  ein  ganz  eigen- 
tümliches Gepräge :  dunkel,  finster, 
ungewöhnlich  moduliert,  eigensin- 
nig in  den  Gängen  und  unbeug- 
sam gegen  den  Modegeschmack 
seiner  Zeitgenossen.  Er  verdiente 
wohl  bekannter  zu  werden,  allein 
er  hüllt  sich  in  seine  Verborgen- 
heit ein  und  liefert  uns  nur  von 
Zeit  zu  Zeit  Konzerte,  Sonaten 
»und  andere  Klavierstücke.)  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Auserlesene  Oden  und  Lieder  von  ver- 
schiedeneu Dichtern:  zum  musilialischen 
Vergnügen  in  die  Musik  gesetzt  von  .  . . 
Hamhg.  1759  Brandt,  fol.  2  ßU.  67  S. 
[B.  Kgsbg.  B.  B.  B.  M.  Brüssel  Cons. 
br.  Mus. 

4  Ciavier- Concerte  im  Autogr.  fol. 
[B.  B.,  ebd.  2  Conceili  p.  Cemb.  2  V. 
2  Fag-.  3  Vol.  Va.  e  Bc,  oder  Cembalo, 
2  V.  Va.  Bc.   Stb.  in  Kopie,  Ms.  15  760. 

Conceito  I.  (Cmoll)  per  il  Cemb.  con- 
certato  acc.  2  V.  Violetta  e  B.  Eiga  e 
Mietau  1767  J.  Fr.  Hartknoch.  5  Stb. 
fol.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.Wagener.  Brüs- 
sel Cons. 

Concerto  11.  (Dmoll)  per  il  Cemb.  con- 
cert.  acc.  2  V.  2  Bassoni  6  Vcl.,  Violetta 
e  B.  ib.  1767.  7  Stb.  in  fol.  [B.  B. 
B.  Hbg.  B.  Wagener.  Brüssel  Cons.  B. 
Lpz.  im  Ms. 

Duetto  für  2  Claviere,  2  Flügel  oder 
2  Fortepiano.  Riga  1771  bei  Hartknoch. 
Part.  fol.  [B.  B.  B.Wagener.  br.  Mus. 
Brüssel. 

3  Sonate  in  Bd.  Cd.  u.  Esd.  für  Ciavier, 
im  Autogr.  in  B.  B.  in  fol.,  zusammen- 
gebunden mit  obigen  Konzerten. 

3  Senates  et  2  Ariosi  avec  12  Varia- 
tiones  pour  le  Clavessin.  Noribg.,  Haffner 
Nr.  87.  fol.  55  S.  [B.  B.  B.  Lpz.  B. 
Wagener.     br.  Mus. 

Three  Sonatas  for  the  Pfte.  or  Harps. 
London,  R.  Bremner.  29  S.  |B.  Wage- 
ner. B.  Hbg:  London  by  Preston  mit 
gleichem  Titel. 

2  Menuetten    fürs    Clavier.      Autogr. 


(16742)  in  kl.  fol.  [Hofb.Wien.  In  B.  B. 
im  Autogr.  mehrere  Klavierpiecen. 

Im  Autogr.,  B.  B.,  Grasn.,  Sonate  f.  Pfte. 

Mützel,  J  . . .  0  . . .,  ein  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  die 

Musikalien-Samlg.  des  Grofsherzogs  von 
Schwenn-Mecklenbg.  besitzt:  Cantate  4 
vocum:  Auf,  auf,  du  werthes  Volck  der 
Christen,  auf  die  Einweihung  der  neuen 
Orgel  zu  Parelüm,  zu  2  Trorap.,  2  Ob., 
2  V.  u.  Oigel.     P.  u.  Stb. 

Muffat,    Friedrich,    war    um 

1723  Stabkammerdiener  und  Hof- 
musikus in  Mannheim  (Stollbrock 
S.  64  in  Georg  Muffat's  Biogr. 
schreibt  statt  Mannheim  in  Mün- 
chen, Avas  ein  Irrtum  ist,  denn 
Fr.  Walter  verz.  ihn  S.  369  als 
Violinisten  in  Mannheim  1723). 

Muffat,  Grcorg,  aus  einer  schot- 
tischen Familie  stammend,  dessen 
Vorältern  aber  wahrscheinlich 
wegen  Keligionsbedrängnis  nach 
dem  Festlande  auswanderten  und 
sich  in  Deutschland  und  Savoyen 
niederliefsen.  Geburtsdatum  u.  Ort 
bisher  unbekannt.  Pfarrer  Vogeleis 
schreibt  in  der  Cäcilia,  Strafsbg. 
1898,  Jahrg.  15,  Seite  30  ff:  geb. 
um  1645  zu  Schlettstadt  i/Els., 
gest.  23.  Febr.  1704  in  Passau 
(M.  f.  M.  3,  127).  Aus  den  Vor- 
reden seiner  Werke  erfahren  wir 
nur,  dass  er  sich  6  Jahre  lang  in 
Paris  aufgehalten  und  sich  die 
LuUy'sche  Manier  zu  eigen  ge- 
macht habe.  Von  da  ging  er 
„zurück''  nach  dem  Elsass.  Das 
schliefst  also  einen  dortigen  Aid^ent- 
halt  schon  vor  der  Pariser  Reise 
in  sich  und  spricht  für  obige  Ge- 
burtsstadt. Hier  wurde  er  am 
Münster  in  Strafsburg  Organist 
resp.  im  Hochstifte  in  Molsheim. 
(Das  Hohe  Capitel  der  Strafsburger 
Stiftsherrn  (Kanoniker)  war  1605 
wegen  der  protestantischen  Wirren 
von  der  Bischofstadt  Strafsburg 
entfernt  und  in  das  stille  Bischof- 


Muffat,  Georg. 


117 


Muffat,  Gottfried. 


Städtchen  Molsheim  am  Fufse  der 
Yogesen  verlegt  worden.  Dort 
wurde  der  katholische  Gottesdienst 
abgehalten  und  dort  war  Muffat 
Organist,  dagegen  in  Strafsburg 
nie.  Nach  Yogeleis.)  1674  ver- 
lässt  M.  mit  vielen  anderen  bischöfl. 
Beamten  das  vom  Kriege  arg  ver- 
wüstete Elsass  und  flieht  nach 
OesteiTeich,  wo  sich  Kaiser  Leo- 
pold I.  seiner  annimmt,  wie  aus 
den  Vorreden  seiner  Werke  zu 
entnehmen  ist,  in  denen  er  sich 
auf  AVohlthaten  bezieht,  die  er 
vom  Kaiser  genossen  hat.  Er  soll 
sich  auch  einige  Zeit  in  Böhmen 
aufgehalten  haben.  Um  1678  oder 
79  wurde  er  Organist  und  Kam- 
merdiener beim  Erzbischofe  von 
Salzburg,  der  ihm  1681  die  Mittel 
bewilligte  zu  einer  Studienreise 
nach  Italien  und  wurde  Schüler 
des  Bern.  Pasquini  in  Rom.  Hier 
machte  er  sich  die  italienische 
Manier  zu  eigen  und  in  Verbin- 
dung mit  der  französischen  schuf 
er  den  gemischten  Geschmack  wie 
er  selbst  sagt  (Fürstenau  2,  62). 
In  den  ersten  Monaten  des  Jahres 
1690  tritt  M.  in  die  Dienste  des 
Erzbischofs  Job.  Philipp  Graf  von 
Lemberg  zu  Passau  als  Organist 
und  Edelknaben-Hofmeister.  Erst 
später  wurde  er  Kapellmeister.  Im 
Jahre  1690  war  er  auch  mit  dem 
Ksl.  Hofe  in  Augsburg,  wo  Joseph  I. 
seinen  Sohn  zum  römischen  Könige 
krönen  liefs.  Vielleicht  erhielt  er 
durch  Vermitteluug  des  Kaisers 
obigen  Posten  (Stollbrock,  Die  Kom- 
ponisten Georg  u.  Gottlieb  Muffat. 
Dissertation.  Rostock  1888.  8», 
und  M.  f.  M.  22,  87.  23,  37.  Ha- 
berl,  Jahrb.  1893  eine  Biogr.  über 
beide  Muffat's.  Die  sichersten 
Daten  in  obiger  Cäcilia  vom  Pfar- 
rer Vogeleis).  Nachweisbar  sind 
von  seinen  Kompositionen: 


1.  Armonieo  tributo  cioe  Sonate  di 
Camera  cominodissime  a  pocchi,  ö  a  molti 
stromeuti.  Salisburgo  1682  G.  B.  Ma^T. 
in  .5  Stb.  fol.  2  V.  2  Viole,  Cemb.  Eine 
hds.  Part,  in  B.  M.  [B.  Proske.  Paris 
Nat.     Darmst:  V2. 

2.  Apparatus-Musico-Organisticus  ... 
1690.  fol.  2  BU.  66  S.  —  Neue  Ausg. 
von  de  Lange,  Lpz.  Rieter -Bied.  1888. 
(jufol.  —  Tresor  des  pianistes.  Paris  1865. 
Bd.  2.  [Original :  B.  B.  Kircheninst.  Ber- 
lin. B.  Lpz.  Hofb.Wien.  Kremsraünster. 
Musikfr.  Wien.     Benedictinerstift  Melk. 

3.  Svaviores  harmoniae  instrum.  hy- 
porchematicae  Florilegium  L  (50)  4  5  fidi- 
bus  c.  Bc.  Aug.  Yind.  1695.  5  Stb:  Y. 
Viola,  Violetta,  Violone,  Bc.  [ITpsala. 
Kat.  Rosenthal.     Hofb.  Wien:  Bc. 

4.  Suavioris  harmoniae,  Instrumentalis 
Hyporchematicae  Florilegium  secundum, 
sexaginta  duabus  excultis  Modulationibus 

Passavij  1698  tvpis  Georg  Adam 
HöUer.  Bc.  kl.  fol.  [Hofb.Wien.  Bibl. 
des  Fürsten  Moiitz  v.  Lobkowitz  kompl. 
Beide  Werke  3  u.  4  im  Neudruck: 
Denkmäler  der  Tonkunst  in  Oesterreich. 
Bd.  1.  2. 

5.  Exquisitioiis  harmoniae  instrumen- 
talis  gravi -jucundae  selectus  primus  ... 
una  cum  Bc,  ad  üb.  in  duos  veluti  choros 
. . .  Passavii  1701  typis  Yiduae  Mariae 
Margar.  Höllerin,  12  Concerti  grossi  f. 
2  Y.  2  Yiolen,  Yiolone  und  Cembalo  = 
5  Stb.  in  kl.  fol.  [Hofb.  Wien  4  Stb.  Yio- 
Une  2  fehlt. 

Ms.  6712  B.  B.  ein  Sammelband  von 
Muffat,  dessen  3.  theoretischer  Teil  wahr- 
scheinlich von  ihm  selbst  herrührt. 

Im  br.  Mus.  Ms.  386  Klavierpiecen  mit 
Gregor  M.  gez.,  was  wohl  nur  ein  Irrtum 
sein  wird. 

Ms.  im  Besitze  des  Fürsten  Esterhäzy 
in  Eisenstadt  eine  Messe  „In  labore  re- 
quies''  8  voc.    12  Instnim.    Paii. 

Ms.  Hofb.  Wien  18685  Nova  Cyclo- 
poedia  harmonica  mit  Gottl.  M.  und  Fux 
zusammen. 

Themat.Yerz.  seiner  Kompos.  angefertigt 
von  AI.  Fuchs  1838.    Ms.  4°.  96.    [B.  B. 

In  neuen  Ausg.  4  Instramentalsätze 
(Eitner  2,  zu  bemerken  ist,  dass  der  dort 
verz.  2.  3.  und  4.  Satz  von  Gottlieb  sind). 
Ferner  in  Werra's  2.  Orgelbuche  1  Satz 
(M.  f.  M.  26,  22).  Eine  Passacaglia  für 
Streichinstr.  ed.  von  Stollbrock.  P.  Lpz., 
R.  Biedermann.  2  Orgelstücke  im  Ritter 
Nr.  96,97. 

Muifat,  Oottfried,  Violinist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  45  Gld. 


Muffat,  Gottlieb. 


118 


Muffat,  Gottlieb. 


monatl.  vom  1.  Juli  1701  bis  f  1709 

(Köchel  1). 

Muffat,  Oottliel)  (Teofilo),  ge- 
tauft am  25.  April  1690  zu  Passau, 
Sobu  des  Georg,  gest.  10.  Dez.  1770 
zu  Wien.  Bald  nach  1704  (viel- 
leicht um  1705)  kam  er  nach  Wien, 
1711  wurde  er  Hofscholar  an  der 
Ksl.  Hofkapelle  unter  Fux,  auf  be- 
sondere Empfehlung  des  Letzteren. 
Er  empfing  an  Gehalt  360  Gld. 
(Köchel  2,  321)  und  wurde  Schüler 
Fax'.  Muffat  rechnet  sich  noch 
später  zu  seinen  Schülern  und  sagt, 
dass  er  30  Jahre  hindurch  dessen 
Anweisung  genossen  habe  (das 
kann  er  nur  sinnbildlich  meinen, 
indem  er  damit  seinen  näheren 
Umgang  mit  Fux  bezeichnen  Avill). 
Am  3.  April  1717  wurde  er  2ter 
Hof  Organist  und  erhielt  Urlaub  zu 
einer  Studienreise.  Sein  Gehalt 
betrug  720  Gld.  Er  hatte  auch 
im  Orchester  den  Flügel  zu  spielen. 
1741  rückte  er  zum  ersten  Orga- 
nisten mit  900  Gld.  herauf,  17^63 
wurde  er  pensioniert  (Köchel  1. 
2,  223.  230.  259.  381.  Stollbrock 
siehe  Georg  M.  Eine  Eingabe  in 
La  Mara  1,  177).  Auf  den  Com- 
ponimenti  musicale  nennt  er  sich: 
„Organista  di  Corte  e  Camera  di 
Sua  Sacra  Cesarea  Cattolica  . . . 
Carlo  VI.  Imperatore  di  Sua  . . . 
Amalia  Vedova  e  Maestro  di  Cem- 
balo d'ambidue  le  Seren.  Arci- 
Duchesse  regnanti,  e  purimente  di 
Sua  Altezza  Reale  Duca  di  Lorena 
e  Gran  Duca  di  Toscana."  An 
Kompositionen  lassen  sich  nach- 
weisen : 

1.  72  Versetl  Sammt  12  Toccatea  be- 
sonders beim  Kirchen-Dienst,  bey  Choral 
Aenibtern  und  Yespern  dienlich.  F.  A. 
Dietell  sc.  Vien.  Kupfertitel.  3  BU.  u. 
88  S.  in  qu40.  Dedic.  Wien  1726  gez. 
[ß.  lll)g.  B.  B.  Dresden.  B.  Wagener. 
Dresd.  Mus.  Hofb.  Wien.  Salzburg,  br. 
Mus.  ohne  Titel. 


2.  Coniponimenti  musicaJi  per  il  Cem- 
balo . . .  Scolpsit  da  G.  Chrstn.  Leopold 
Intagliatore  in  Augusta.  qufol.  4  Bll. 
106  S.,  kann  etwa  um  1735  erschienen 
sein;  Stollbrock  56.  Neue  Ausg.  im  Tre- 
sor des  piauistes,  Paris  1865.  —  Schlet- 
terer  2  Suiten  bei  Rieter- Biederm.  — 
Prachtausg.  in  Denkmäler  der  Tonkunst 
in  Oesterreich  3.  Bd.  3.  Teil.  Wien  1896 
Artaria  &  Co.  gr.  fol.  mit  facs.  Original- 
titel. Chrvsander  im  Händel  Supplement 
5.  [Originaldrack:  B.  B.  C.  P.  Hofb. 
Wien.  Stadtb.  Augsbg.  ohne  Titel.  Mino- 
ritenconvent  in  Wien.  B.  M.  Musikfr. 
Wien.  Dresd.  Mus.  B.  Lpz.  Brüssel. 
Berlin  Hochschule. 

Mss.  iu  B.B: 

15780.  Toccate,  Fughe  e  Capricj  (No- 
tation auf  6  u.  8  Noteulinien).  In  Haberl's 
Jahrb.  1893  p.  51  thematiscli  verz.,  sowie 
noch  einige  Themen,  die  Comraer  fälsch- 
lich Georg  M.  zuschreibt. 

15781.  Toccate  e  Fug.  p.  l'organo. 
15785  in  K.  1.  Parthie  en  g|?.  2.  Pieces 

p.  le  Clav. 

199  in  K.  p.  6,  Prelude. 

164  in  K.  2  Fugen  zu  4  St. 

163  in  K.  Fugen.  Tocc.  u.  1  Fastorella. 

Ms.  3209  in  B.  Whj.  12  Toccaten  (siehe 
Nr.  1).  Folgen  noch  Orgelstücke  von  Seb. 
Bach,  Eberlin,  Froberger,  Kerl,  Mursch- 
hauser  und  Neumüller.  1738  von  Joh. 
Ant.  Graf  geschrieben. 

Fuga  ex  Gdur  del  Sigr. . .  kop.  1764. 
Ms.     1  Bog.     fol.     [Beilin  Kirch eninst. 

Mss.  in  Hofb.  Wien  : 

Parthie  en  C.  sur  le  clav.  8  Bll.  qu40. 
15  935. 

Nova  Cyclopoedia  harmonica  (Ouver- 
türen und  Tänze  f.  d.  Klav.  (von  Georg 
und  Theoph.  Muffat  und  Joh.  Fux.  41  Bll. 
qufol.     18685. 

Praoludien,  Fugen,  Toccaten  u.  Tänze 
f.   Ciavier.     Ms.  18691.     48  Bll.     qufol. 

Sonata  pastorale  a  3.  2  V.  e  Vol. 
9  Stb.    gr.  40.     Ms.  16933. 

Tänze  u.  andere  Piecen  fürs  Ciavier. 
Ms.  18780.  98  Bll.  qufol.  In  19172  ein 
Prelude.  Ms.  19319  figurierter  Kontra- 
jinnkt. 

Ms.  Musikfr.  Wien:  12  kleine  Fugen 
samt  Toccaten.    Nr.  1  Praeambida  e  Fuga. 

In  neuen  Ausgaben  16  Instrumental- 
sätze (Eitner  2.  Zu  berichtigen  sind  der 
2.  3.  u.  4.  Satz  unter  Georg,  die  Gottlieb 
zugehören.  Ferner  in  Werra's  2.  Orgel- 
buche 9  Sätze  (M.  f.  M.  26,  22).  Andere 
Neuausgaben  sind  oben  verz. 

In  B.  B.  Ms.  40  96  ein  von  AI.  Fuchs 
angefertigtes  thematisches  Terz. 


Muffat,  Johann. 


119 


Mundy,  "U^illiam. 


Muffat,  Johann,  Yiolinist  an 
der  Domkapelle  in  Wien,  vor  1740 
(Pohl  3,  47). 

Miiifat,  Johann  Ernst,  stand 
schon  unter  Kaiser  Joseph  11.  in 
Wien  als  Violinist  in  Diensten 
der  Hofkapelle,  wurde  bei  der  Re- 
duction  der  Mitglieder  entlassen, 
bittet  1728  um  Wiederanstelluug 
und  erhält  sie  am  1.  Dez.  1730 
mit  500  Gld.  jährl.  f  25.  Juni 
1746,  48  Jahr  alt  (Köchel  1  und 
2,  420). 

Muffat,  Joseph,  ein  Sohn  Gott- 
lieb's,  geb.  1721  in  Wien,  war 
von  1734  bis  f  1^56  Hofscholar 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  zu  Wien. 
Seine  Leistungen  müssen  sehr  un- 
genügend gewesen  sein,  da  er  nicht 
angestellt  wurde   (Köchel  2,  231). 

Mugnie,  John,  schrieb  um  1800 
allerlei  kleine  Klavierstücke,  die  in 
London  erschienen. 

Das  br.  Mus.  besitzt  davon  in  Einzel- 
drucken 15  Nrn.,  darunter  auch  6  Sonaten 
f.  Pfte.  und  V.  oder  Flöte.  In  Cambridge 
FW.  4  Piecen  für  Pfte. 

Mulasco,   GrioTanni   Antonio, 

aus  San  Colombano,  war  um  1592 
Musiker  am  Dome  zu  Mailand. 
Scarabella  widmet  ihm  und  12 
anderen  seine  Samlg.  Motetten  von 
1592. 

Mule  (Mole),  Ouillaume  de  la, 
erhielt  im  Okt.  1553  das  städtische 
Kantorat  in  Genf  (M.  f.  M.  16,  21). 

Muliehius,  Joh.,  s.  Mülich. 

MuHu,  siehe  Molin  u.  3Ioulin. 

Muller,  Frans,  aus  Leydeu,  ist 
am  20/2  1789  und  8/3  1794  als 
Musicus  an  der  Universität  zu  Ley- 
den  eingeschrieben  (Bouwst  3,  11). 

Mulner,  Wilhelm  (auch  Wal- 
ner gez.), 

ist  im  Samlwk.  von  1549  a  mit  einer 
2stim.  Motette  in  2  Teilen  vertreten  (Eit- 
ner  1). 

Munchhausen,  de,  s.  Münch- 
hausen. 


Munde,  siehe  Monte,  Aegid.  de. 

Mundy,  John,  Mus.  Doct.,  Sohn 
des  William,  wurde  Organist  am 
Eton-Kollegium,  1585  an  der  St. 
Georgskapeile  in  Windsor.  Am 
9.  Juli  1586  erwarb  er  sich  den 
Grad  eines  Baccalaureus  zu  Oxford, 
1624  den  eines  Doct.  der  Musik. 
Vater  und  Sohn  werden  in  einem 
Gedichte  von  John  Baldwin  1591 
als  berühmte  Sänger  und  Musiker 
ihrer  Zeit  erwähnt.  Um  1630  soll 
er  zu  Windsor  gestorben  sein,  sein 
Nachfolger  W.  Cliild  erhielt  aber 
erst  1636  den  Posten.  Auf  dem 
Titel  seiner  Psalmen  von  1594 
nennt  er  sich  „Gentleman,  Bachi- 
1er  of  Musicke,  and  one  of  the 
Organists  of  his  Maj.  free  chappel 
of  Windsor".  (Siehe  Grove.  ßur- 
ney  6,  54.  Hawkins  3,  360.  4,  27.) 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Songs  and  Psalmes  comp,  into  3,  4  & 
5  parts  for  the  use  &  delight  of  all  such 
as  either  love  or  learn  musicke.  Lond. 
1594  Tho.  Este.     4  Stb.  in  4".      [br.  Mus. 

In  Sammelwerken:  Triumphs  of  Oriaua 
von  Morley  1601  ein  Gesg:  Lightly  she 
tripped.  5  Klaviei'jj.  im  Virgiual  Buch  in 
Cambridge  (wird  neu  herausgegeben  1896). 
In  Joh.  Baruard's  Selected  church  musick 
1  Gesg.  [R.  C.  of  Mus.  1642.]  Ebend. 
Ms.  1737  neun  lat.  Mot.  nur  mit  Mundy 
gez.,  können  daher  auch  von  William  sein. 
Im  Ms.  624  im  br.  Mus.,  4  Stb.  (fehlen 
•4  Stb.)  ein  Samhvk.  von  Messen,  Mot.  u. 
Madr.  zu  3  —  8  St.  von  Verschiedenen. 
—  Ebd.  Ms.  227  in  Burney's  Excerpten 
3  Psolmen  zu  3  und  4  St.  m  Part. 

Ms.  des  Dean  and  Chapter  of  Durham, 
enthaltend  Orgelst,  des  17.  Jhs.  darunter 
auch  Muudy  ohne  Vornamen. 

Ms.  Oxford  Chr.  Ch,  ein  Anthem  im 
Ms:  0  Lord  the  maker,  4  voyc.  In  der 
Musikschule  ein  Band  mit  In  nomines. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  (Eitner  2). 

Mundy  (Muuday,  Mundaies  liest 
man  in  den  Rechnungen  der  Kgl. 
Kapelle),  William,  Vater  des  John, 
schwor  am  21/2  1563  als  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Lon- 
don.    War  auch  Choral -Vikar  an 


Mundy,  "William. 


120 


Muratori, 


St.  Paul.  Morley  erwähnt  ihn  in 
seiner  Introduction.  Da  seine 
Stelle  an  der  Kgl.  Kapelle  am 
12/10  1591  Anth.  Anderson  er- 
hielt, so  glaubt  man,  dass  er  kurz 
vordem  gestorben  ist  (Rimbault. 
Grove).  Die  in  den  Lexika  ihm 
zugeschriebenen  Kompositionen  in 
alten  Samhvken.  tragen  meistens 
keinen  Vornamen  und  werden 
willkürlich  William  oder  John  zu- 
geschrieben; auch  gab  es  noch 
einen  älteren  John.     (Davey.) 

Den  vollen  Namen  tragen  7  Gesge.  in 
Barnard's  Sanilwk.  von  1641.  Einige 
Motetten  befinden  sich  in  John  Baldwin's 
hds.  Saralg. 

Mss.  im  br.  Mus.  Nr  98  Anthem,  0 
Lord,  I  bow  the  knees,  auch  in  Ms.  174 
p.  241  in  P.  —  Ms.  100,  Propare  you, 
tinie  werith  awaye.  —  Ms.  5GS  Samlwk. 
in  5  Stb.  1  Nr.  —  Ms.  .ö74  neun  Motett. 
in   4  Stb.  Iß  .Th.  ohne  Vornamen. 

Ms.  Cambridge  FW.  0  Lord,  I  bow  the 
knees,  in  2  Kopien. 

Ms.  in  Chi-.  Ch.  zu  Oxford :  1  Anthem 
ä  5,  1  Service,  1  Te  Deum  und  Benedic- 
tus,  17  Motetten  zu  3,  4  u.  5  Stirn., 
2  Anthems.  In  der  Musikschule  ein  In 
Nomine.  Durch  das  öftere  fehlen  der 
Vornamen  ist  die  Autorschaft  schwer 
festzustellen. 

Muneford,  . . . 

In  der  Bibl.  der  Chr.  Ch.  zu  Oxford 
eine  Oveiture  u.  a.  im  Ms. 

Munerat,  Jean  Le,  siehe  Le 
Mimerat. 

Muiiic,  A. ..  P. ..,   17/18.  Jh. 

Die  Kirchenbibl.  St.  Walburge's  zu  Au- 
denarde  besafs  einst  1  Mot.  zu  5  Stirn, 
mit  Instr,  (Straeten  1,  218). 

Muiiier  (rHaiuUmoiit ,  siehe 
Hauclimont,  Etienne. 

Muimiuekx,  P. . .  F. . .,  Kom- 
ponist des  18.  Jhs.,  von  dem  in 
einem  alten  Auktionskataloge  ver- 
zeichnet sind: 

BaUetti,  Allemande,  Corante,  Sarabande 
cum  tribus  instrumentis. 

Pevernage  in  seinen  Landes  Vesper- 
tinae  von  1604  bringt  einen  Tonsatz  mit 
OiiUchnns  Munhichx  gezeichnet. 

Munnikhuizen,  Anthony,  geb. 
1732    zu  Borstheeld    (auf   seinem 


Porträt  von  1808  liest  man  „aetatis 
76").  Er  war  Organist  in  Amster- 
dam (Bouwst.  1,  97.  2,  45)  u.  gab 
heraus : 

Zangwyzen  der  Psalmen  en  Gezangen, 
teu  gebruike  der  gemeentens  toeged.  de 
onverand.  Ausgsbg.  geloofs-belydenis,  so 
voor  het  orgel,  clavier  als  ook  andere 
instnimenten.  Amsteldam  1781.  qu40. 
[Amst. 

Ein  Hendrik  Mimm'kJmisen  war  um 
1738  Violist  zu  Amsterdam  (ib.). 

Munoz,  Luis,  1611  Ministreis 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  Granada 
(Straeten  8,  477). 

Mnnroe,  Alexander,  ein  ge- 
borener Schottländer,  der  zu  Paris 
lebte  und  eine  Sammlung  schotti- 
scher Lieder  für  Flöte  mit  Yaria- 
tionen  um  1730  herausgab  (Haw- 
kins  4,  7.) 

Munster,  Hendrik  van,  Orga- 
nist und  Glockenist  in  Zwolle  von 
1653 — 1672,  Dokumente  aus  dieser 
Zeit  in  Bouwst.  2,  175.  Sein  Sohn 
Jan  wurde  ihm  1667  zur  Aus- 
hülfe beigegeben. 

Murat,  Antoine,  ein  Armenier, 
war  um  1780  bei  der  schwedischen 
Gesandtschaft  in  Konstantinopel 
angestellt  und  schrieb  die  Ab- 
handlung: 

Essai  sur  la  melodie  Orientale,  ou  ex- 
pUcation  du  Systeme  des  modes  et  des 
mesures  de  la  musique  turque.  Dieses 
Buch  ist  nur  durch  eine  Analyse  in  Rei- 
chardt's  Kunst -Magazin  Seit.  51  und  in 
Schlözer's  Briefwechsel  bekannt.  Näheres 
im  Becker  1,  558. 

Muratori,  . . .  schrieb  um  1724 
gegen  die  Oper;  Uebersetzung  in 
Mizler's  Musik.  Bibl.  2.  Bd.  p.lei. 
—  Wahrscheinlich  ist  Ludov.  An- 
tonio Muratori  aus  Vignola  (1672 
bis  1750)  gemeint,  der  sich  als 
Schriftsteller  bekannt  machte  und 
schrieb : 

„Della  perfetta  poesia  italiana,  spiegata 
e  dimostrata.  Modena  1706.  2  Bde. 
3.  Aufl.  1748.  Becker  1  verz.  seine 
Sckriften. 


Muratori,  Giacomo. 


121 


Muris,  Joannes  de. 


Dissertazioni  sopra  le  antichita  italiane, 
giä  composte  e  pubblicate  in  latino,  e  da 
esso  poscia  compendiate  e  trasportate 
nell'italiana  favella. . .  Milano  1751  Pas- 
quali.     3  voll.     4P.     [Bologna. 

Muratori,  Giacomo,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  60 
Gld.  raonatl.  vom  1.  April  1662 
bis  t  1680  (Köchel  1). 

Mure,  Conrad  de,  ein  Kanoni- 
kus u.  Sänger  des  13.  Jhs.  (1273) 
zu  Zürich, 

in  dessen  Werk  „No\Tas  Graecismus" 
sich  Abhandlungen  über  die  Orgel,  des 
Nablions,  Psalteriums,  Cj^ara,  Lyra, 
Fistula,  Tympanum,  und  der  „Vidulae 
vidulantus  ad  ai-tem  ludunt"  befinden. 
Forkel  8,  220  führt  nach  Possevinus  auch 
eine  Abhandlung  ,,De  musica''  an  (G. 
Becker  19). 

Murer,  Bernardo  di  Stefani- 

no,  ATurde  am  15.  April  1445 
zum  Organisten  an  S.  Marco  in 
Venedig  gewählt.  Sein  Nachfolger 
trat  am  12.  Okt.  1459  ein.  Winter- 
feld 4,  198  schreibt  fälschlich 
Mured  (Caffi  1,  53). 

Muret,  M. . .  A. . .  de,  ein  Chan- 
sonskomponist aus  der  Mitte   des 

16.  Jhs., 

der  in  Samlwken.  mit  2  vierst.  Chan- 
sons vertreten  ist  (Eitner  1).  Ebenso  in 
P.  de  Ronsard's  Les  amours  1553. 

Murette,  Michel  de  la,  siehe 
La  Murette. 

Murgatroyd,  Cliarles,  Organist 
zu  York  1715 — 21,  sodann  zu  Lin- 
coln, starb  1741.  Sein  Nachfolger 
war  William  Middlehrook,  starb 
1756  (West). 

Murieu,  Oiles. 

Im  Archiv  des  S.  Pietro  zu  Rom  be- 
befindet sich  in  einem  Ms.  in  4*^  eine 
Samlg.  von  107  Chansons  von  Verschie- 
denen, unter  denen  auch  obiger  Autor 
vertreten  ist. 

Murino  de,  siehe  Aegidius. 

Muris,  Joannes  de.  Der  Name 
Jean  de  Meurs  ist  nur  eine  An- 
nahme, ebenso  dass  er  ein  Eng- 
länder ist.  Seine  Nationalität  ist 
bis  jetzt  noch   nicht  festzustellen 


möglich.  Dr.  W.  Nagel  in  seiner 
Gesch.  der  Musik  in  England  geht 
S.  41  aufs  Genaueste  alle  Momente 
die  für  England  sprechen  könnten 
durch,  doch  ist  das  Resultat  immer- 
hin nur  ein  Unbestimmtes.  Fetis 
zieht  alle  Citate  zusammen,  er- 
reicht aber  auch  kein  Resultat. 
Dr.  Hirschfeld  in  seiner  Abhand- 
lung über  M.  und  seine  Werke, 
Lpz.,  Breitk.  &  H.  1884.  8«.  67  S. 
(siehe  M.  f.  M.  16,  97)  sagt  über 
Muris  Persönlichkeit,  dass  es  frag- 
lich ist,  ob  der  Mathematiker  und 
Astronom  an  der  Sorbonne  in 
Paris  der  Musiktheoretiker  Muris 
ist.  Wäre  dies  der  Pall,  dann 
könnte  man,  wie  Dr.  Nagel  an- 
nimmt, wohl  behaupten,  er  war 
von  Geburt  ein  Franzose.  Dr. 
Hirschfeld  nimmt  an,  dass  sein 
Speculum  musicae  wahrscheinlich 
ins  Jahr  1321  fällt^  und  da  sich 
M.  zu  der  Zeit  schon  in  einem 
hohen  Alter  befand,  so  kann  man 
das  Geburtsjahr  weit  ins  13.  Jh. 
hinein  verlegen.  Dr.  Nagel  ist 
die  Bestimmung  obiger  Jahreszahl 
zweifelhaft.  Dr.  Hirschfeld  stützt 
diese  Annahme  auf  die  Thatsache, 
dass  er  sich  voll  und  ganz  auf 
die  Lehre  Franco's  stützt.  Was 
nun  seine  theoretischen  Werke 
betrifft,  so  sucht  Dr.  Hirschfeld  zu 
beweisen,  dass  eigentlich  nur  der 
Tractat  „Speculum  musicae''  ihm 
sicher  zuzuschreiben  ist.  In  allen 
anderen  Tractaten,  die  in  den  ver- 
schiedenen Kopien  seinen  Namen 
tragen,  wird  er  öfter  als  dritte 
Person  genannt,  oder  als  Autorität 
angeführt,  die  auf  einen  fremden 
Verfasser  schliefsen  lässt.  Dr. 
Nagel  schiebt  dagegen  Vieles  auf 
die  Kopisten,  die  sich  manchen 
eigenen  Zusatz  erlaubt  haben  mögen, 
da  sie  selbst  Sachverständige  waren, 
doch  weist   wieder  Dr.  Hirschfeld 


Muris,  Joannes  de. 


122 


Muris,  Joannes  de. 


nach,  dass  M.  in  seinem  Specnlum 
Einzelnes  aus  den  „Quaestiones'', 
der  „Musica  speculativa"  u.  ,,Mu- 
sica  practica",  anführt  und  aas- 
driickiich  auf  einen  fremden  Autor 
hinweist.  Dr.  H.  Riemaun  nimmt 
einen  Jo.  de  Muris  Normannus  c. 
1275 — 1350  u.  einen  Jo.  de  Muris 
de  Francia  von  1275  — 1350  an 
und  verteidigt  seine  Annahme  in 
beweisführender  Weise  (siehe  im 
Reg.  unter  Johannes).  Muris  war 
ein  Verfechter  und  eifriger  Lehrer 
der  älteren  theoretischen  Anschau- 
ungen und  verwirft  in  rahiger 
Auseinandersetzung  die  Yerirrun- 
gen  der  neueren  Richtung,  wäh- 
rend er  selbst  in  der  heftigsten 
Weise  von  den  Neueren  (z,  B. 
Philipp  de  Vitiy)  angegriffen  wird, 
worüber  sich  M.  bitter  beklagt. 
Von  seinen  ihm  zugeschriebenen 
Tractaten  sind  im  Druck  erschienen : 

In  Gerbeit's  Scriptores: 

Tractatus  de  musica,  Bd.  3,  189—248. 

Musica  speculativa^  sive  Hieoretica,  ib. 
249—255. 

Musica  Theorica,  ib.  255—283. 

De  numeris,  qui  musicas  retinent  con- 
sonantias,  secundum  Ptoloniaeum  de  Pa- 
risiis, ib.  284—286. 

Tractatus  de  proportionibus,  ib.  286 
bis  291. 

Secundus  liber,  sequitur,  quid  Magister 
J.  de  Muris  dicat  de  practica  musica,  seu 
de  meusurabili,  ib.  292 — 301. 

Item  J.  de  M.  quaestiones  super  partes 
musicae,  ib.  301 — 312. 

Ars  Discantus  data  a  Mag.  . .  abbre- 
viando,  ib.  312 — 315. 

In  Coussemaker's  Scriptores: 

Cujusdam  Carthusiensis  Tractatus  de 
musica  plana:  Sequitur  Tract.  de  natura 
et  distinctione  8  touorum  musicae,  Bd.  2. 
434. 

Ars  intonandi  secundum  regulas  ab  in- 
stitutoribus  musicae  traditas,  ib.  450. 

Quaedam  varia,  S.  460. 

Qualiter  faciendum  est  Monocordum  et 
qualiter  invenitur,  S.  462. 

Istud  pertinet  ad  tractatum  de  distinc- 
tione touorum,  S.  466. 

De  tonis  et  quibusdam  ad  eos  perti- 
neutibus,  S.  467. 


Brevis  et  utilis  informatio  modulandi 
planum  cantum,  S.  477. 

Stet  protestatio  ista  facta  supra  folio 
LXYI,  Ö.  483. 

Forkel  teilt  einen  Satz  einer  Diaphonie 
mit,  wieder  abgedruckt  im  Fröhlich  (Eit- 
ner  2  Nachträge). 

Ueber  Mss.,  Inhalt  und  Bedeutung  im 
Lafage    2,    239.   380.      In    der   Viertel]". 


Bd.  1—10  siehe  General -Reg. 


M.  f. 


M.  17,  66.    4,  164.   5,  62.    22,  41. 

Universit.-Bibl.  zu  Pisa,  Ms.  IV,  9 
enth.  die  Musica  speculat.  und  Arte  prac- 
tica mensurabiils.  —  Ars  coutrapuncti. 

Burney  5,  413.  420  beschreibt  einen 
Kommentar,  von  John  Wjdde  geschrieben, 
im  br.  Mus.  Ms.  105  fol.  94.  Siehe  auch 
Ms.  141. 

Paris  Nat :  Speculum  musicae,  Mss.  lat. 
7207  A.  —  Tractatus  de  musica.  Ms.  15. 
Jh.  ib.  7207. 

Cambridge,  Magdalen  -  College,  Collect. 
Pepysian,  ge.schrieben  1415:  Tractatus 
musicae.     Burney  5,  383.  388. 

Rom,  ValUcellaua  B.  83.  —  Florenz 
Riccardiana  Nr.  134.  Im  Lafage  be- 
schrieben. 

Bologna  Liceo:  Expositiones  tractatus 
practice  cantus  mensurabilis  Magistri  J. 
de  M.  a  Magistro  Prosdocimo  de  Belde- 
mandis  de  Padua  compilate.  15.  Jh.  fol. 
(Kat.  1,  194). 

6  Tractate  zum  Teil  in  späterer  Zeit 
kopiert,  Kat.  1,  236.  237  ebd. 

Stadtb.  Gent:  Ars  discantus  et  argu- 
menta musicae. 

B.  Proske,  Ms.  theor.  98.  15.  Jh.  Seit. 
369-378:  De  proportionibus. 

Stadtb.  Tours,  Ms.  15.  Jh.  Proportio- 
num  musicalium. 

B.  Brüssel  in  Ms.  5270.  des  13.  Jhs. 
4.  Tract.  Incipit  ars  contrapuuctis.  Ms. 
5276  De  musica  et  de  coutrapuncti  ru- 
gulis.     16.  Jh.     40. 

Noch  seien  einige  alte  Drucke  erwähnt : 

Epytoma  Johannis  de  Muris  in  musi- 
cam  Boecii.  in  quo  omnes  conclusiones 
musice  est  inter  Septem  artes  liberales 
primaria,  miraceleritate  mathematico  more 
demonstrantur.  4"  gothisch,  44  S.  Am 
Ende:  Explicit  musica  . . .  nup.  per  Mag. 
Ambros.  Lacher  de  Merspurgk  . . .  im- 
pressa  in  frankfordiano  1508.  [B.  B. 
Upsala. 

Quadruvii  practici  epitomata.  Arith- 
meticae  . . .  Speculativa  musica  J.  de  M, 
metrice  conscripta  .  . .  Am  Ende:  Impress. 
Colonie  apud  predicatores,  s.  a.  4''  gothisch. 
[Brässei. 

Schriften  über  Muris.    Dr.  Hirschfeld 


Muris,  Michael  de. 


123      MurscKhauser,  Franz  Xaver  Anton. 


siehe  oben.  —  Th.  Nisard:  Jean  de  M. 
gr.  8".  [Brüssel]  —  Hugo  Eiemann, 
Gesch.  d.  Musiktheone  1898. 

Siehe  auch  den  Artikel  bei  Fetis. 

Muris,  Michael,  Galliculus  de, 
citiert  von  Ormtoparcluis  in  seinem 
Micrologus  von  1517,  welcher  einen 
Tractat  über  die  Gesangskunst  ge- 
schrieben hat  (Hawkins  2,  393). 

Murlos,  Bernhard,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
von  ihm:  1  Messe,  1  Te  Deum,  Laudate 
pueri  und  Sah^m  fac,  für  2  Ten.,  1  B. 
u.  Orch.  in  P.  u.  Stb. 

MuiTuellius,  Joannes,  lebte  im 
Anfange  des  16.  Jhs;   bekannt  ist  \ 
von  ihm  ein  Gedicht   nebst  Kom-  | 
Positionen  unter  dem  Titel: 

Protrepticus  studiosorum  poetices  Joan. 
M.  Ruremundensis.  Joan.  M.  auditoribus 
suis  Salutem  ...  1517.  8".  Am  Schlüsse: 
Vitebergae  apud  Georg.  Rhav.  Die  oben 
genannte  Stadt  ist  Roermonde  in  Holland, 
sein  Geburtsort.  Enth.  3  lat.  Gesänge  zu 
4  Stim.    [Zwickau,  Kat.  Nr.  228  Beschrbg. 

3Iurr,  Christoph  Grottlieb  Ton, 

ein  gelehrter  Schriftsteller,  geb. 
1733  zu  Nürnberg,  gest.  8.  April 
1811  ebd.  Machte  viele  Reisen, 
um  die  Schätze  der  Bibliotheken 
kennen  zu  lernen.  Neben  zahl- 
reichen Werken  schrieb  er  auch: 
Xotitia  duorum  codicujn  musicoiura 
Guidonis  Aretini  saec.  XI  et  S.  Wilhelmi 
Hirsaugiensis  saec.  XK  in  membranis 
exaratorum.  Temporis  nostri  Orpheo  Do- 
mino Josepho  Haydu  dicavit  .  . .  Cum  2 
tabulis  aeneis.  Noiinibg.  1801  Monath  et 
Kussler.  4«.  mit  2  Tat.  [B.  B.  Dresden. 
Musikfr.  "\Men.     Bmssel.     B.  Lpz. 

Philodem  von  der  Musik.  Ein  Auszug 
aus  dessen  4.  Buche.  Aus  dem  Griechi- 
schen einer  herkulanischen  Papynxsrolle 
übersetzt  von  . . .  Nebst  einer  F'robe  des 
Hvmnenstils  altgiiechischer  Musik.  Berlin 
1806  Frölich.  4«.  64  S.  mit  Facs.  [B.  B. 
Musikfr.  "Wien.  Brü.ssel.  Briissel  Conserv. 
B.  Lpz.      Näheres  bei  Fetis. 

Murray,  Lady  Edith,  lebte  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  und  ist  be- 
kannt durch  die  Drucke : 

The  priiice  of  AVales.  "Waltz,  London. 
The  London  music  Publishing,     fol. 

Legende  pour  Piano  et  Violon,  jouee 


par  Signor  Pagini  (Pagin)  . . .  London, 
Cunningham  Boosey  &  Spragne. 

Vorwärts  March  for  the  pfte.  comp. 
. .  .  London,  ib.  Dedic.  Prince  "Wilhelm 
von  Preufseu  [sämtlich  in  Schwerin  F. 

Herr  Davey  glaubt,  dass  die  Ver- 
fa.sserin  um  1860 — 1880  ihre  Komposi- 
tionen herausgab. 

Murschhauser,  Franz  Xaver 
Anton,  getauft  am  1.  Juli  1663 
in  Zabern  i/Els.,  gest.  am  6.  Jan. 
1738  zu  München.  Schüler  von 
Kaspar  Kerl  in  München.  1691 
erhielt  er  an  der  Frauenkirche  zu 
München  die  Chorregentenstelle, 
die  er  bis  au  sein  Lebensende  be- 
kleidete. Am  24.  Sept.  1691  hei- 
ratete er  Maria  Oberhoffer  (Kirchen- 
buch). Eine  auf  Quellen  gestützte 
Biographie  nebst  Beurteilung  seiner 
Werke  vom  Pfarrer  Vogeleis  in 
Haberrs  Jahrbuch  1901  p.  1,  der 
mir  noch  brieflich  berichtet,  dass 
der  Yater  am  30.  Sept.  1655  von 
Mosburg  bei  Landshut  in  Baiern 
durch  Yermittelung  der  Jesuiten 
nach  Schlettstadt  i/Els.  versetzt 
wurde,  wo  er  die  Stelle  eines 
lateinischen  Schulmeisters  erhielt 
und  im  Oktober  1658  nach  Zabern 
zog.  Das  Terzeichnis  von  Franz' 
erhaltenen   "Werken   ist   folgendes: 

1696.  Octi-touium  novum  organicum, 
octo  tonis  ecclesiasticis,  ad  Psalmos,  & 
Magnificat  adhiberi  ...  Ex  diversi  musici 
artificij  fontibus  derivatum,  cum  Appen- 
dice  nounullarum  Inventionum,  ac  imi- 
tationum  pro  tempore  .  . .  Op.  1.  Aug. 
Vind.  1696  Laur.  Kronigei-us  &  haer. 
Teoph.  Goebelius.  1  vol.  in  qufol.  4  BU. 
u.  89  Orgelpiecen  im  Stich,  auch  Vari- 
ationen dabei.  [Berlin  Kii'cheniust.  B.  M. 
B.  Wagener.     Minoritenconvent  Vien. 

1700.  Vespertiuus  Latriae,  &  Hyper- 
duliae  cultus,  sive  Psalmi  vespertiui  con- 
sueti  de  Dominica,  et  beatissima  Yirgine, 
8  tonis  eccles.  per  diversas  Contrapuncti 
leges  alHgati:  A  4  vocibus  concert.  2.  Yiol. 
obl.  &  4  voc.  in  ripieno,  cum  annexo, 
pro  coronide,  Psalmo:  Laudate  pueri  ä 
Basso  solo,  &  4.  Instr.  conc.  Opus  2. 
Aufhöre  . . .  Ulmae  Suevorum  1700  Joh. 
Com-.  Wohlerus.  12  Stb.  4».  8  Singst. 
2  V.  u.    1  Violone  nebt  Bc.    10  Psalm. 


Murschhauser,  Fi'anz  Xaver  Anton.      124 


Muscovius. 


1  Laudate,  daninter  5  Nrn.  a  capella. 
[B.  B.     Zürich  Musikgesellschaft. 

(1700).  Prototypen  Longo -breve  or- 
ganicum,  exhibeus,  super  tonos  figuratos 
magis  usitatos,  niodum  novum  ac  arti- 
ficiosuni,  tarn  constringendi  quam  didu- 
cendi,  pro  necessitate,  vel  etiam  libitu, 
FugaseiPraeaiHhula.,  juxta  genuinas  contra- 
puncti . . .  Noribg.  s.  a.  Wolf.  Maur.  Endter. 
kl.  qu40.  3  BU.  34  Orgelst,  im  Stich 
ohne  Autornamen. 

—  Pars  secunda  (wie  oben)  3  Vorbll. 
42  S.  Orgelst,  vom  8.  bis  12.  Tone,  ohne 
Autornamen.  [Beide  Teile  zusammenge- 
bunden in  B.  B.  br.  Mus.  Glasgow. 
Minoritencouvent  Wien.     Hofb.  Wien. 

1707.  Fundamentalische  kurz,  und  be- 
queme Haudleitung  .  .  .  zur  Figural-  und 
Choralmusik  .  .  .  München  1707  beym 
Autor,  qufol.  17  BU.  [B.  B.  B.  M. 
Proske. 

1721.  Academia  musico-poetica  bipar- 
tita.  Oder:  Hohe  Schul  der  musicaüschen 
Com  Position.  2  Theile  (die  Titel  sind 
sämtlich  endlos  lang.  Mehr  am  Ende  die 
unglücklichen  Worte:)  ,,um  dem  vortreff- 
lichen Herrn  Matthoson  ein  mehrers  Licht 
zu  geben"...  Augsburg  1721  Wolfg. 
Mor.  Endter,  gedr.  bei  Job.  Ernst  Adel- 
bulner.  fol.  14  u.  18G  Seiten  nebst 
Reg.  Vollständige  Titel  im  Kat.  Joach. 
Nr.  613,  im  Forkel  8  und  Becker  1. 
[B.  B.  B.  Joach.  B  M.  üresd.  Basel. 
B.  Wagener.  Musikfr.  Wien.  Freising. 
B.  Lpz.     Einsiedeln.      Brüssel,     br.  Mus. 

Leider  strotzt  das  Werk  von  Dinick- 
fehlern  und  Mattheson  war  gleich  bereit 
ihm  mit  seinem  Lichte  heimzuleuchten 
und  zwar  in  der  Critica  musica  in  den 
3  Abhandlungen  .,Die  melopoetische  Licht- 
scheere  in  3  Schneuzungen." 

1  Toccata  per  il  Pfte.  Part.  Ms.  in 
Berliner  Singak.  Zwar  mit  F.  A.  Mursch- 
hauser gez.,  doch  kann  es  wohl  nur  der 
obige  sein. 

1  figurierter  Kontrapunkt  in  Ms.  19319. 
LHofb.  Wien. 

Ms.  3209  in  B.  Hbg.  in  12  Toccaten, 
dabei  ein  Orgelst,  von  Murschhauser. 

17  Orgel-  und  Klavierstücke  in  neuen 
Ausg.  (Eitner  2).     Im  Bitter  Nr.  98. 

Murschhauser,  Ignaz,  ist  seit 
etwa  1699  Bassist  an  der  Hof-  i 
kapeile  in  München  mit  300  Gld.  I 
Gehalt,  die  aher  bis  zum  20/3  1700 
um  die  Hälfte  wegen  Geldmangels 
verkürzt  werden.  1726  beträgt 
sein  Gehalt  340  Gld.    Nach  dem 


Totenreg.  der  Frauenkirche  starb  er 
(oder  wird  begraben)  am  10.  Mai 
1734.  1706  bez.  er  sich  in  einer 
Eingabe  als  ein  alter  Manu,  der 
schon  20  Jahre  demKurfürsten  diene. 
Mattheson  3,  175  erwähnt  noch 
einen  Murschhauser,  der  seit  60 
Jahren  Organist  in  Regensburg 
war  und  1724  oder  1725  starb. 

Murtin,  Vincenz,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Im  Archiv  des  Dresdner  Hoftheaters 
das  Singspiel:  Lilla,  oder  Schönheit  und 
Tugend.     Ms.  P.  u.  Stb. 

Musa,  Anthoiiius,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Anfange  des  16.  Jhs. 

Im  Ms.  4  der  Bibl.  Zw.,  welches  schon 
die  Jahreszahl  1534  aufweist  (nicht  erst 
1547  wie  der  Kat.  anzeigt;),  befindet  sich 
unter  Nr.  108  der  4-  u.  5stim.  Tonsatz: 
Coelum  dives,  überschrieben:  Martinus 
Abrahae. 

Musaeus,  Johann  Anton,  ein 

dänischer  Musiker,  der  in  Kopen- 
hagen im  18.  Jh.  lebte  und  nach 
Fctis  herausgab: 

Divertimento  nuisico  per  il  cembalo 
solo  . . .  Kopenhag.  1765.  fol.  Es  ent- 
hält Sonaten  u.  a.  Im  Vorworte  behandelt 
er  den  Eindruck  der  Musik  auf  die  mensch- 
liche Seele. 

Musatti,  Vincenzo,  aus  Bo- 
logna, ein  Priester,  wurde  am  26. 
Nov.  1571  als  Sänger  in  die  päpstl. 
Kapelle  aufgenommen,  bekleidete 
für  1583  das  Amt  eines  Punkta- 
tors  und  lässt  sich  bis  1594  ver- 
folgen (Straeten  6,  455  mit  Dokum.). 

Musbeck,  F  . . .  A  . . .,  lebte  um 
1799  zu  Rawicz  (Posen)  als  Musik- 
lehrer und  gab  bei  A.  Gehr  &  Co. 
in  Breslau  6  Sonaten  für  Klavier 
heraus  (Gerber  2). 

MuscotIus,  Johann,  geb.  2.  Juni 
1635  zu  Grofs-Graba  (Oberlausitz), 
gest.  17.  Okt.  1695  zu  Lauban,  wo 
er  erster  Pastor,  Kirchen-  und 
Schul-Inspektor  war.     Er  schrieb: 

Bestrafter  Missbrauch  der  Kirchenmusik 
und  Kirchhöfe  (gegen  Chrstn.  Schiff  ge- 
richtet).   Lauban  1694.    8".    110  S.    [B.B. 


Musculus. 


125 


Musica. 


Musculus,  Balthasar,  ein  Schul- 
meister in  Ziegenrück  im  Yogt- 
lande,  scheint  1597  schon  ein 
Verstorbener  gewesen  zu  sein,  da 
Georg  Körber  von  seineu  Liedern 
eine  2te  Ausg.  veraustaltet.  Die 
erste  Ausg.  ist  nicht  bekannt.  8 
sind  von  Orazio  Yecchi  mit  deut- 
schen Texten,  7  von  J.  Meilaud 
und  13  von  G.  Körber,  Nr.  1—40 
von  Muscuhis;  betitelt: 

Vierzig  schöue  geistliche  Gesenglein 
mit  4  stimmen  .  .  .  Am  Ende:  Nürnbg. 
1597  AI.  Ph.  Dieterich.  4  Stb.  i[\\4». 
G8  Nrn.     [B.  Zw.     Hofb.  Wien:  Disc. 

—  ß.  M.  aufserlesene  anmutige,  schöne, 
mit  trostreichen,  geistlichen  Texten  ge- 
stellte und  coUigirte  Gesänglein,  von  newem 
übersehen  . .  darbei  auch  etliche  . .  von 
Hör.  Yecchi,  Regnardi,  Orlandi,  Meilandi, 
Ricci,  Hasleri,  Vulpii,  Hausmanni,  Wid- 
manni  vnd  anderer,  auf  4.  5.  vnd  6.  Stirn. 
. .  Durch  Erasm.  Widmannum  Hallensem 
(herausgeg.).  Nürnberg  1G22  Sim.  Halb- 
mayer. 5  Stb.  40.  75  Gesge.  [B.B:C. 
Basel  kompl.     ß.  Lpz:  5a  &  6a  vox. 

—  Sacra  Cithara,  Das  ist:  Achtzig 
schöne  geistl.  Gesang,  mit  4.  vnd  5.  Stim. 
, ,  Auetoribus :  B.  M.,  Hör.  Yeccho,  Jac. 
Mailando  \nd  andern.  Jetzo  von  neuem 
wider  auffgelegt  . . .  Sampt  einem  Com- 
pendio  artis  musices.  Nürmbg.  1625 
"Wagenmann.  4  Stb.  sehr  kl.  Format, 
[br.  Mus. 

Näheres  Eitner  1  unter  den  obigen 
Jahresz.  und  Seite  743  das  Verz.  der  Ge- 
sänge. Aufserdem  fand  ich  ihn  noch  in 
E.  Widmann's  Geistl.  4  stim.  Psalmen  1639 
(1604).  —  In  Erhardi's  Gesgb.  von  1659 
4  Gesge.  und  in  Joh.  Kasp.  Suter's  Geistl. 
Seeleumusik  1662. 

Dr.  Em.  Bobn  giebt  noch  die  Titel 
obigen  Samlwkes.  in  Ausgaben  von  1602 
und  1609  ohne  Fundort  an. 

In  B.  Zw.  hds.  an  505,  drei  geistl.  4  stim. 
Gesge.  und  in  49  ein  Tonsatz  ohne  Text. 

In  B.  B.  Ms.  Peitsch  Z112,  4  Stb. 
Nr.  167 :  So  war  ich  leb  spricht  G.  4  voc. 
Nr.  168:  Last  singen  u.  G.  loben,  4  voc. 

Musel,  Joamies,  von  1474  bis 
76  päpstl.  Säuger  in  Rom  (Viertelj. 
3,  231). 

Muser,  Franz,  kam  1555  von 
Metz  nach  Strafsburg  u.  wurde  an 
St.  Thomas  Organist  (Lobstein  59). 


Muses'  delight  (The). 

An  accurate  collect,  of  EngHsh  and 
ItaJian  Songs,  Cantatas  and  Duetts . . . 
with  Insti-uctions  for  the  voice,  Y.  harps. 
or  spinnet,  Genn.  flute,  common  flute, 
hautboy,  french-horn,  bassoon  and  several 
hundred  English,  Irish  and  Scots  Songs, 
without  the  Music.  Liverpool  1754  John 
Sadler.     [br.  Mus. 

Muset,  Colin,  ein  Menestrel  des 
13.  Jhs. 

von  dem  die  Nationalb.  zu  Paris  3  Chan- 
sons mit  Melodien  besitzt.    Fetis  Näheres. 

Musica  —  Musik — Musikalisch. 

Mores  Musice  omnis  cantus  gregoriani. 
Argentine  1488  Prj'fs,  siehe  Hugo  von 
Reutlingen. 

Musica.  In  dem  Samlwk.  Patrol.  latina 
edit.  Migne,  Paris  1853  die  anonymen 
Tractate  Bd.  151,  B1391,  1.  Musica. 
2.  Tractatus  de  musica.  3.  Fragmentum 
musices. 

Musica,  De.  Ms.  15.  Jahrh.  [C.  P. 
Katalog  p.  89. 

Musica,  de  arte  musica.  Hds.  kopiert 
von  Leo  de  Burbure  nach  einem  Ms.  zu 
Gent  des  16.  Jhs.  Man  schreibt  sie  dem 
Dionysius  de  Karthusius  zu.     [Amst. 

Musica  poetica  brevis  43  BU.  Ms.  4^, 
Nr.  42  in  B.  B.  —  Ebd.  Musica  ist  ain 
kunst  recht  zu  singen.  Am  Ende  1528. 
23  Bll.    Ms.  8«.    Nr.  127. 

Musicae  rudimenta  latino  -  belgica  ex 
prolixioribus  musicorum  praeceptis  ex- 
cerpta,  in  usum  iUustris  gymnasü  Geldro- 
Yelavici,  quod  est  Hardervici.  Ed.  2. 
recogn.  et  aucta.  Amstelod.  1645  Joh. 
Janssonius.  40.  [C.  P.,  Kai  203  Be- 
schrbg.  Die  1.  Ausg.  Hardervici  apud 
Gedeon  de  Haes,  1621,  in  kl.  4°  beschreibt 
Boers  in  Bouwsteene  1,  26. 

Studiosum  musicae,  sive  quaestionem 
an  Studium  in  Musica  arte  et  quantum 
quidem  ponere  liceat  optimaruni  artium 
studioso  . . .  Tide  Henricus  a  Lith  (Prof. 
der  Eloquent.)  Frankofort  a/Y.  1692  Joh. 
Coepsehus.     fol.     1  Bog.     [B.  B. 

Musica  Oxoniensis.  A  coUect.  of  songs 
for  1  &  2  voic.  with  th.-b.  Oxf.  1698. 
fol.     [Glasgow. 

Musica  parabolica  1754,  siehe  H.  G, 
Neufs. 

Musicae  vocalis  deliciae;  being  a  col- 
lection  of  . . .  Madrigals,  Glees,  Catches 
etc.  In  score,  vol.  1.  2.  Lond.,  T.  Skil- 
lem.  80.  [br.Mus:  vol.  1.  R.  Cef  Mus. 
vol.  2. 

Musica.  Partieen  pro  liutho,  Yiolino, 
Basso . .  Author.  Sig.  Bloek^  Christ.,  Fieh- 


Musica. 


126 


Musica. 


tel^  Laüff^  Sig.  Meckh,  Serta,  M.  Weis, 
Sigm.  Weis.  45  Piecen  auf  53  Ell.  in 
fol.    Ms.  des  17.— 18.  Jhs.     [Salzburg. 

Musica  Transalpiua,  siehe   Yonge,  Nie. 

Musica  beliicosa,  or,  warlike  music. 
Being  a  choice  collection  of  68  Marches 
&  Trumpet  times  for  the  Germ,  flute,  Y. 
&  Hautb.,  with  a  Th.  B.  to  the  whole,  to 
■\vhich  is  added  Geminiani's  and  Duhourys 
Serauading  Trumpet  tunes  and  a  scale 
of  the  Gamut  for  the  Basson.  2  parts. 
Lond.,  AYalsh.     qu40.     [R.  Cef  Mus. 

Musica  scelta  d'autichi  maestri  italiani, 
pubblicata  dalla  societä  „Cecilia".  Copen- 
hagen,  P,  W.  Olsen,  fol.  (mit  Klavier- 
begltg.  von  Heinr.  Rung). 

Heft  1:   Stradella,   Scarlatti,  Tenaglia. 

Heft  2:   Scarlatti,  2  anonymi. 

Heft  3  (Mainz  b.  Schott's  S.  1860): 
Tenaglia,  Scarlatti,  Cavalli.  [B.  M.  Brüs- 
sel 2440  Heft  1  und  ein  2tes,  im  Kat. 
nicht  genannt. 

The  Musicall  compass:  three  cuts  de- 
signed  to  stew  how  thee  eight  notes  circu- 
late  in  their  perpetuall  order  . . .  Lond. 
1686.     4».     [br.  Mus. 

Musico-ListrumentaliscbeGemüths-Lust 
bestehend  in  sechs  aufserlösenen  Parthyen 
(mit  vier  Geigen)  sambt  dem  Cembalo  ad 
Lybitum.  Woriunen  unterschiedliche  cu- 
rieuse  Overturen,  Arien,  Meuueten,  Bu- 
reen,  Ballet,  Chaconuen,  und  andere  der- 
gleichen auf  jetzo  zu  Tag  im  Schwung 
gehende  neueste  Art  und  Manier  ein- 
gerichter Stück  enthalten,  so  bey  Coraö- 
dien,  Tafel-Musicen,  Serenaden  und  solcher- 
ley  ...  zu  gebrauchen  seynd.  Yerfafst 
von  einem  Edlen  Liebhaber  diser  Kunst. 
Anno  1712.  4  Stb.  4».  (V.  Yioletta, 
Viola,  Yiolone  o  Cemb.)  12  Nrn.  aus  je 
4—5  Piecen  bestehend.     [Musikfr.  AYien. 

Musical  MisceUauy  (The)  .  . .  London 
1729—31.     6  voll.     Siehe  Watts. 

Musical  direction  (A)  for  the  year  1794, 
cont.  the  names  &  addresses  of  most  of 
the  Professors  of  music,  with  the  parts 
they  respectively  perform,  &c:  and  an 
historical  sketch  of  the  Academy  of  Ancient 
lAusic.    Lond.  1794.    kl.  8«.    [R.C  ofMus. 

Musical  Biography;  or  memoirs  of  the 
lives  &  "writings  of  the  most  eminent 
musical  composers  . .  .  Lond.  1814.  2  voU. 
8".     [Glasgow. 

Musicaale  Toon-  ordre  Zynde  het  op 
klimmen  en  afdaalen  der  toonen  van  het 
eene  octaav  in  het  andere.  Ms.  des 
18.  Jhs.     5  Bll.  in  4».     [Amst. 

Musician.  The  Alamode  .  .  .  Lond. 
1698.     Fol.     [br.  Museum. 

Musico  practico  1683.     [B.  Proske. 


Musick's  recreation  of  the  Lyra  Viel, 
siehe  Playford,  John  (1656?). 

Musicus  curiosus.  Musicus  magnani- 
mus.  Musicus  vexatus  1690/91  sind  ano- 
nyme, resp.  Pseudonyme  satyrische  Schrif- 
ten von  Joh.  KiihnoH,  die  man  bisher 
Kaspar  Printz  nach  Forkel's  Angabe  zu- 
schrieb. 

Musik -Master  (The  modern),  or  the 
universal  musician,  containing:  I.  An  in- 
troduction  to  singing  ...  11.  Direction 
for  playing  the  flute  . . .  IQ.  The  newest 
method  for  learners  on  the  German  flute, 
as  improv'd  by  the  greatest  masters  of 
the  age  . . .  (bis  VI  nebst  einem  Dictio- 
nary).  London  1730.  gr.  8^.  graviert. 
[Brüssel  5379  mit  vollständigem  Titel. 

Musicus  autodidactos,  siehe  Eiset  1738. 

(Musicus)  Der  wohl  geplagte  Musicus, 
s.  1.  1772  anonym.     8".     [ß.  B. 

(Musik)  Etwas  von  und  über  Musik 
1777  u.  1778.     Siehe  F.  Müller. 

La  Musique  du  diable  ou  le  Mercure 
galant  devalise.  Paris  1711  Robert  le 
Türe.    120.    381  S.    [Bologna,  Kat.  1,  344. 

Musique  a  Tusage  des  fetes  nationales 
1.  livraison  bis  6.  livr.  Mois  de  Germinal 
an  II.  de  la  Kepublique  une  et  indivisible 
(1791—94,  bis  Mois  de  Fructidor).  Paris, 
de  l'impr.  de  Richomme.  Jede  Piece 
einzeln  in  fol.  Enthält  Gesäuge  und  In- 
strmnentalpiecen  von  Catel,  Dalayrac, 
Devienne,  Fred.  Duvernoy,  F.  Gebauer, 
Gossec,  L.  Jadin,  Langte,  Lefevre,  Mchul, 
Ozi,  Solle.  [Pai'is  Nat.  Jahrg.  2,  6  Monate 
mit  obigen  Autoren.  B.  Brüssel  2.  und 
3.  Jahrg.,  der  Kat.  giebt  keinen  Inhalt  an, 

Musique.  Choix  de  M.,  dedie  a  S.  A.  S. 
Monseigneur  le  Duc  Regnant  des  Deux- 
Ponts.     (Paris  1783—84.)    4».     [br.  Mus. 

Eine  periodisch  erscheinende  Ztg.  mit 
Vokal-  und  Instrumental-Piecen  von  Baron 
de  Rumling,  Devienne  jr.,  G.  Andreozzi, 
Karr,  Lachnith  Taiue,  P.  Sales,  Mereau, 
de  Nerciat,  B.  Mengozzi,  de  St.  George, 
Fontaine,  H.  J.  Rigel,  Bianchi,  Abbe  Rose, 
Toeschi,  L.  Mayer,  G.  Hemerlein,  Abt 
Vogler,  Gossec,  Maitini,  C,  Mayer,  de 
Fontenet,  Gretry,  Nittel,  TYiUiam,  Dezai- 
des,  PaisieUo,  Sivol,  Lenoble,  Bartelmont, 
Edelmann,  Tapray,  Foignet.  Sacchini, 
Piccini,  Haydn,  Clementi,  Blin  de  la  Codre, 
Couperin,  Mlle.  Ray,  Mlle.  Pomllard  und 
MUe.  de  Beaumesnil. 

Musique,  De  la,  vide  Chahanon. 

Musique,  La,  rendue  1762,  vide  Choquel. 

Musikalisches  Alleiiey  1761.  Siehe 
Birnstiel,  F.  W. 

Musikalische  Correspondenz,  siehe  Boss- 
ler, Foilsetzg.  der  Realzeitung. 


Musica. 


127 


Mussele. 


Musikalische  Dialoge  1805.  Siehe 
Heinse^  Wilh. 

Musicalisch  -  Türkischer  Euleu  -  Spiegel, 
Das  ist:  Seltzame  Possen  von  einem  sehr 
gescheidten  Türkisch  -  Kayserlichen  Hof- 
und  Feld -Narren,  welcher  uachgehends 
gar  Muff ti  worden;  etc.  Mit  einer  Tenor- 
Sing- Stimm,  2.  VioL,  auch  2.  Violen,  so 
ad  placitum,  samt  doppeltem  General- 
Bass  .  .  .  compon.  von  dem  bekandten 
Daciauischen  Simplicissimo  zu  Güniz.  Da- 
selbst gedruckt  1688.  6  Stb.  4».  41  Nrn. 
[B.  W.  in  einen  Bd.  gebunden. 

Musicalischen  (Des)  Frauenzimmers 
Musicalisches  Divertissement.  Ms.  A493 
Samlbd.  letzte  Nr.     [Dresd.  Mus. 

Musicalischer  Leuthe  Spiegel,  siehe 
Leuthe-Spiegel. 

Musikalisches  Magazin.  Siehe  Breit- 
kopf Nr.  7  1763. 

Musikalisches  Magazin.  Enthaltend 
Lieder,  Englische  Tänze,  Menuetten, 
Märsche,  leichte  Sonaten  etc.  Für  das 
Klavier.  1.  Heft.  Brauuschweig,  Kircher 
(Ende  des  18.  Jhs.).     [Schwerin  F.  \ 

1.  Heft:  2  Klavierp.  u.  3  Lieder  nur 
mit  Anagramms  gez. 

2.  Heft:  1  Menuet,  3  Angloise,  1  Qua- 
drille, 5  Lieder,  ebenso  gez. 

3.  Heft:  6  Lieder,  1  Marche,  4  davon 
mit  Vaders  und  je  1  von  Fleischer  und 
Reinwild,  wenn  damit  nicht  die  Dichter 
gemeint  sind. 

4.  Heft:  2  Sonatinen,  1  Sinf.,  1  Rondo, 
3  Arien  von  Chr.  Heinr.  Hartmann. 

Musikalisches  Mancherley.  1762.  Siehe 
"Winter,  Verleger  in  Berlin. 

Musikalische  Neujahrsblätter  und  Neu- 
jahrsgeschenke, siehe  unter  Neujalir. 

Musikalische  Patriot  1741.  Siehe  Henke. 

Musikalisches  Pot-Pourri  s.  Breitkopf  b. 

Von  der  musikalischen  Poesie.  Berlin 
1752  Joh.  Fr.  Vofs.  8^^.  [Dresd.  B.  B. 
(1753). 

Musikalische  Quacksalber  1700.  — 
Musicus  curiosus  1691.  ^  Musicus  mag- 
nanimus  1691.  —  Musicus  vexatus  1690 
sind  anonyme  Schriften  von  Johann 
Kulnuiu. 

Musikalisches  Quodlibet,  Ms.  in  Dresd. 
Mus.  82  Seit,  in  fol.  Enth.  Instnunen- 
talpiecen  und  1  Arie;  an  Autoren  werden 
genannt  Scherlitz,  Beuda,  Fischer,  J.  C. 
F.  Bach,  C.  P.  E.  Bach,  C.  F.  Wolf. 

Musicalischer  -  Trichter  .  ..  Frauckft. 
a/d.  Spree  1706.  Siehe  Fuhrmann.  Die 
Mehrzahl  seiner  Schriften  erschien  Pseu- 
donym. 

Musikalisches  Vielerley  1770.  Siehe 
Karl  Ph.  Em.  Bach. 


Musikal.-wöchentl.  Belustigungs-Lieder 
zu  1—3  Stirn.  Zürich  1775.  [Kat.  Cal- 
vary  in  Berlin. 

Musikalisches  Wochenbl.  und  Musika- 
lische Monatsschrift  1791.  1792.  Beide 
von  Eeichardt  und  Kunzen  (Friedr.  Ludw. 
Aemilius). 

Musicalischer  Zeitvertreiber  1609,  siehe 
Kauffmann,  Paul. 

Musicalischer  Zeitvertreib,  welchen  man 
sich  bey  vergönten  Stunden,  auf  dem  be- 
hebten Ciavier,  durch  Singen  und  Spielen 
auserlesener  Oden,  vergnüglich  machen 
kan.  Franckfurt  und  Leipzig  1743.  8^. 
32  Lieder  mit  Begitg. ,  ohne  Autoren. 
[Musikfr.  Wien. 

—  Des  Musicalischen  Zeit-Vertreibs 
Zweyter  Theil.  Welchen  man  sich  bey 
vergönten  Stunden  auf  dem  Ciavier  mit 
...  V.  oder  Fl.  durch  Singen  ...  Ib. 
1746.  40.  34  Lied,  mit  1  Flöte  u.  bez. 
Bass.     [Musikfr.  Wien.     Hofb.  Wien, 

Miisigiiy,  Madame  de,  Schüle- 
rin des  Harfenisten  Kriimbholz, 
lebte  1788  zu  Paris  und  gab  da- 
selbst heraus: 

VI  Romances  d'Estelle  avec  acc.  de 
harpe  ou  pfte.     Paris  (Gerber  2). 

Musikalisch,  s.  unter  Musica. 

Musiii,  s.  Furlanetto,  Bonav. 

Musotti,  Stefano,  aus  Bologna, 
gab  heraus: 

L'anima  sospirante  in  contemplando  i 
dolori  di  Christe,  Madrigali  a  3  voci  Cou 
il  Bc.  Ven.  1621  Magni.  4  Stb.  4". 
[Musikfr.  Wien. 

Mussard,  ...  ein  französischer 
Musiker  des  18.  Jhs.  Er  nennt 
sich  Maitre  de  flute,  lebte  um 
1780  in  Paris  und  ist  ein  Viel- 
schreiber für  sein  Instrument  (Im 
Magazin  wird  er  vielfach  genannt). 
Ich  fand  nur: 

ü"ie  recueil  d'airs  des  operas  de  Coli- 
nette  ä  la  cour  de  Thesee,  des  deux  Ge- 
meaux  de  Bergarae,  des  Amour  d'ete  et 
autres,  arranges  p.  2  Fl.  ou  V. .  .  Paris, 
Tauteur.     Stb.     [Schwerin  F. 

Nouveaux  principes  pour  apprendre  ä 
jouer  de  la  flutte  travers.  Paris.  fiu4^. 
[br.  Mus. 

Es  gab  auch  um  1780  in  Paris  eine 
Musikalienhandlung  Mussard.  Vielleicht 
ist  der  obige  damit  gemeint. 

Mussele,  N. ..,  lebte  zur  Zeit 
G.   de  la  Hele's   als   Sängerknabe 


Mussenborg. 


128 


Mussiüi. 


a/d.  Kathedrale  zu  Toumai,  ging 
mit  Hole  a/d.  Hof  Kg.  Philipp  H. 
und  trat  dann  später  in  den  Orden 
der  Kapuziner  des  hlg.  Franciscus, 
wo  er  nach  einem  langen  Leben 
starb  (Catullius  1652,  nach  ihm 
Sti-aeten  2,  3  ff.). 

Mussenborg,  Jean,  1660  Sänger 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel 
(Straeten  5,  154). 

Miissi,  (xiulio,  aus  Lodi,  war 
um  1 625  städtischer  Kapellmeister 
zuPordenone  (Lombardei bei  üdine) 
und  ist  bekannt  durch: 

H  1.  IIb.  delle  Cauzoni  da  sonare  ä  2 
voci  di  . . .  Op.  5.  Cou  il  B.  per  sonar 
Et  nel  fine  vna  Toccata  iu  Ecco  ä  2 
Soprani.  Ven.  1620  Aless.  Vincenti.  3 
Stb.  4P.  16  Instrumentalsätze  mit  Nainea 
benannt.     [B.  M.     Bologna. 

—  Nouaniente  ristanip.  ib.  1625.  3 
Stb.     [B.  Br. 

Miissini,  Natalc  (nicht  Nicolo), 
Sänger,  Tenorist,  war  1792  nebst 
seiner  Frau  in  London  am  Theater 
engagiert,  sang  dann  in  Hannover; 
1793  trat  er  in  Kassel  als  Violi- 
nist und  Guitarrist  auf,  sang  dann 
in  Hamburg  in  der  Oper  La  Ca- 
meriera  astuta.  Von  hier  ging  er 
nach  Berlin,  wurde  an  der  Oper 
angestellt,  doch  war  seine  Stimme 
schon  im  Abnehmen,  so  dass  er 
1798  verabschiedet  wurde,  trat 
jedoch  als  Kapellmeister  u.  Kam- 
merkomponist in  die  Dienste  der 
verwittweten  Königin  von  Preufsen, 
wo  er  1813  oder  14  starb.  Helene 
Mussini,  wahrsch.  seine  Tochter, 
war  eine  ausgezeichnete  Klavier- 
spielerin und  Schülerin  Lud. 
Berger's.  Ledebur  zeigt  von  Na- 
tale  Oratorien,  Opern,  Lieder  und 
lustrumentalwerke  an.  Nachweis- 
bar sind: 

Die  Oper  „üichterlaiinen".  Ms.  15800. 
P.     [B.  B. 

La  guerra  aperta  (La  gara  di  servi), 
Opera.     P.  u.  Stb.  im  Ms.     [Berlin  K.  H. 

L'auteur  dans  son  menage,  op.  com. 
en  1  Acte.    Ms.  P.     [Berlin  K.H. 


L'Arcadia  liberata,  Operetta  in  3  atti 
k  3  voci.     Ms.  P.     qu40.     [Schwerin  F. 

6  Ariettes  oeuv.  1.  Berlin,  Schlesinger. 
[B.  B.     Dresd:  oe.  1  in  Hambg.  1796. 

6  Ariettes  nouvelles  avec  acc,  de 
Fortep.  . .  .  oeuv.  2.  Berlin  chez  Morino 
au  Pont  des  chasseurs.  qufol.  [Schwe- 
rin F.  B.  B.  Berlin  K.H.  Dresd: 
Hambg.  1796.  Dresd.  Mus:  Berlin  chez 
l'auteur. 

2  Ariettes  im  Ms.  B.  Kgsbg. 

Six  Romances,  op.  3,  con  Pfte.  e  V. 
Berlin,  Schlesinger.     [B.  B.     Berlin  K.  H. 

Six  Romances,  op.  4,  con  Pfte.  e  V. 
Ib.     [B.B.     Berlin  K.H.    Dresden. 

Six  Romances,  op.  5,  con  Pfte.  e  V. 
Berlin,  Morino.  [ß.  B.  Berlin  K.  H.  br. 
Mus. 

6  Cauoui,  08.  6.  Berlin,  Schlesinger. 
4  Bll.     [B.B.     Berlin  K.H.     Dresd. 

Rosier  de  six  roses,  oeuv.  7.  Berlin, 
Schlesinger.     [B.  B.     Berlin  K.  H. 

3  Duetti  (Sopr.  et  Ten.)  op.  9.  Peters- 
burg, Dalmas.     [Berlin  K.  H. 

6  Duetti  da  camera  per  2  Sopr.  c.  Pfte. 
Berlin,  Gröbenschütz  u.  Seiler.  [B.  B. 
Berlin  K.  H.  im  Ms. 

Duettino  per  Sopr.  e  Tenor.  Berlin, 
Schlesinger.     [B.  B.    Dresd. 

Bouton  de  Rose.  Berlin,  Comptoir.  [B.B. 

La  femme  et  le  philosophe.  Duo  pour 
le  chant.  Berlin,  Werckmeister.  Er 
nennt  sich  hier  „Cidevant  maitre  de  cha- 
pelle  de  feu  S.  M.  la  reine  mere  de 
Prasse".     [B.  B. 

Ariette  (Voi  che).   Hbg.,  Böhme.   [B,  B. 

Six  Ariettes  av.  acc.  de  Forte  -  piano, 
ou  Guittare  seul.  dediees  ä  sa  Maj.  la 
Reine  de  Prasse,  composees  par  Natale 
Mussini,  Chanteur  du  Roi.  s.  1.  qufol. 
22  S.     [Berlin  K.  H. 

Mss.  iu  B.  B.  131 ,  3  Arien ,  6  Ro- 
manzen ,  6  Arietten,  1  Cauzoncina,  mit 
Klav.  und  auch  einige  mit  anderen  In- 
strum, begleitet.  —  Ms.  15630,  11:  Sento 
in  sene,  Arie  c.  Cemb.,  in  Ms.  119  mit 
Orch.  in  P. 

Mss.  Berlin  K.  H.  2  Romanzen,  6 
Duetti  notturni,  CanzoneVenezianavariata. 

Ms.  in  Schwerin  F.  Aria:  Bella  rosa, 
S.  et  Bc. 

Mss.  Dresd.  Mus. ,  alle  mit  Nicolo  M. 
gez.  (in  Kopie)  1100,  Duetto  per  S.  e  T. 
del  opera  Ademiroe.  P.  1103,  Duetto 
del  Alsinda.  P.  —  Scena  ed  Aria  d'Al- 
sinda  nel  Scipione.  P.  —  6  Ariette  c. 
Pfte.  —  Duetto  per  2  Ten.  P.  —  Recit. 
e  Rondo  per  Ten.  P.  —  Cavatina  per  T. 
con  Fag.  obig.  P.  —  L'inciampo  nella 
caccia.  Rec.  ed  Aiia.    P.  —  Duetto  delle 


Mussolini. 


129 


Mutzenbecher. 


dramma  di  Brenno  p.  S.  e  T.  Cautanto 
da  Ostilia  Romana  e  Fabio.  Cousolo  di 
Roma.     P. 

6  Quatuors  ä  V.  princ,  2  A.  et  Vcl. 
Nr.  4—6  Milano.  fol.  [br.  Mus.  Mu- 
sikfr.  AVien,  vielleicht  andere  Quartette 
mit  2  V.  lA.  u    Vcl.,  fehlt  VI. 

3  grands  Duos  concertaus  pour  2  V. 
5.  Liv.  des  Duos.  Berlin,  Schlesinger. 
[B.  B.    B.  Wagener. 

Ms.  174  in  Wolfenb.  Arie  cou  Recit. 
ohne  Text.  Der  Kat.  schreibt  Nicolo,  ob 
aber  das  Ms.  auch  Nicolo  schreibt,  be- 
zweifle ich.  —  Ebenso  in  B.  Kgsbg: 
Ariettes  de  Mussiui.  Ms.  fol,  enth.  2 
Arien. 

NB.  Auf  den  Titeln  seiner  Werke 
nennt  er  sich  entweder  Natale  oder  nur 
N.,  nie  aber  Nicolo;  wo  er  dagegen  in 
den  Mss.  Nicolo  genannt  wird,  ist  dies 
eine  AVillkür  des  Abschreibers  oder  Biblio- 
thekars, der  sich  nach  Gerber  oder  Fetis 
richtet. 

Mussolini,  Cesare,  lebte  im 
18.  Jh.  als  Lehrer  der  italienischen 
Sprache  wahrscheinlich  in  London, 
scheint  aber  ursprünglich  Musiker 
gewesen  zu  sein,  denn  man  kennt 

von  ihm: 

A  new  and  complete  treatise  on  tlie 
theory  and  practice  of  music,  with  sol- 
feggio.  London  1795  Richardson  . . .  fol. 
[Brüssel. 

Six  new  songs  and  six  Minuets  with 
a  pastoral.     London,     [br.  Mus. 

Six  new  English  songs  for  the  harps. 
London.     [Leo  Liepm. 

Mussotto,  Alberto,  bekannt 
durch  ein  5  stim.  Madrigal  (Eit- 
ner  1). 

Mustafti,  Domenico, 

ist  in  der  Capella  sistina  in  Rom  mit 
mehreren  Benedictus,  Qui  veuit  und  Mo- 
tetten in  Part,  vertreten.  Lebenszeit  mir 
unbekannt. 

Mustateller,  Marcus,  erzbischöf- 
licher Musiker,  bez.  sich  mit  „Gre- 
nips.  Musicus" ,  Granipalatinensis 
=  Aachen. 

In  der  Proskeschen  bischöfl.  Bibl,  Ab- 
teilung Butsch,  5  Stb.  in  qu4"  von  1538, 
ein  Accessist  ad  pedes  Jesu,  4  voc.  in  4 
part.    Ms. 

Musteaus  (Musteaux?),  Petrus, 
nach   Mameranus   1550   um   1547 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


u.  48  Ksl.  Säuger,  Bassist,  der 
kleinen  Kapelle  Karl  V.  Butkens 
schreibt  Musteaux  (Straeten  1,  233 
und  3,  146  schreibt  ihn  Mustiau, 
Musteaus,  Musteaux). 

Musti,  Griovanni  Battista,  be- 
kannt durch : 

Motecta  5  vocum  Hb.  1.  Venetia 
1590.     5  Stb.     4".     [B.Kassel. 

Mutan,  Autoine,  um  1679  als 
Geiger,  wahrsch.  der  „petit  Yiolon" 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  mit 
250  Thlr.  angestellt  (Fürstenau  2  a, 
201). 

Muti,  Giovanni  Battista,  nennt 
sich  in  Radesca's  2,  lib.  delle  Can- 
zonette  Venetia  1616  p.  18  „Vio- 
line di  S.  A.  S.  et  Musico  di  Ca- 
mera deirEccell.  Sig.  D.  Amadeo 
di  Sauoia''.  Radesca  teilt  eine 
Corrente  für  Instrumente  mit. 

Mutianus,  fertigte  eine  Ueber- 
setzung  des  Gaudentius  an,  die 
aber  verloren  gegangen  ist  (Bram- 
bach,  Musikiit.  1883,  2). 

Mutii,  Pellegriiio, 

im  Samlwk.  Fabio  Costantini's  Ghirlan- 
detta  1621  mit  „Mentre  che  Febo"  2  v. 
c.  Bc.  vertreten.  —  In  desselben  L'aurata 
cintia  armonica  1622:  La  mia  Clori  vez- 
zosa,  2  voc.  c  Basso  per  il  Cembalo.  — 
In  Robletti's  Vezzosetti  fiori  1622:  Vaghi 
rai  di  cigli  und  Mille  scherzi,  ä  2  voci 
c.  Bc. 

Mutina,  Ludovico  de,  ist  Fogli- 
ano,  Lodovico. 

Mutio,  siehe  Macedonio  di 
Mutio. 

Mutis,  Angelis  de,  de  Urbe, 
päpstl.  Sänger  (primacerius  scol. 
cantor.)  um  1362  (Viertelj.  3,  208). 

3Iuton,  (xianni,  wird  am  19. 
April  1518  als  Komponist  an  der 
Hofkapelle  in  Modena  angestellt 
(Valdrighi  12,  46). 

Mutzenbecher ,  Dr.  Ludwig 
Samuel  Dietericli,  geb.  4.  Febr. 
1766  zu  Bordeaux,  gest.  23.  Mai 
1838  zu  Altena,  war  1800  Kgl. 
dänischer  Postmeister  u.  Justizrat 

9 


Muxol. 


130 


Mylius,  Joli.  Daniel. 


in  Altona.  Betrieb  dabei  Musik 
und  philosophische  Studien  (Biogr. 
Lpz.  Ztg.  40,  44.5.  .515).  Er  be- 
safs  eine  bedeutende  Musikbiblio- 
thek, über  die  nach  seinem  Tode 
ein  Katalog  in  Altona  18.38  er- 
schien (Brüssel  fds.  Fotis  5177 
besitzt  ein  ExempL).     Er  schrieb: 

Ideen  zu  einem  niiisi kalischeu  Verein 
in  Altona.  1819.  24  S.  [B.  B.,  ange- 
bunden noch  11  Schriften  über  den  Dilet- 
tanten-Verein daselbst  von  1824  —  1832. 
8*^  ohne  Namen. 

Aus  denselben  geht  hervor,  dass  M. 
der  Gründer  der  Gesellschaft  zur  Beför- 
derung der  Tonkunst  in  Altona  war  und 
1832  zweiter  Dii'ektor  derselben. 

In  der  Lpz.  Ztg.  XI,  625  veröffent- 
lichte er  die  Artikel  „Ueber  Rüffeisens 
ueuerfundene  Melodica"  und  Bd.  13,  278 
,, Berichtigung  wegen  des  Leppich'schen 
Panmelodicon." 

Pougin  ist  trotz  Behauptung  mit  dem 
Todesdatum  im  Irrtume,  denn  wäre  er 
erst  1839  gest.,  so  konnte  die  Lpz.  Ztg. 
seinen  Tod  nicht  1838  anzeigen.  Auch 
der  1838  erschienene  Kat.  seines  Nach- 
lasses spricht  für  letzteres  Jahr. 

Muxol,  .  .  .  dirigierte  um  1763 
in  der  Nikolaikirche  zu  Hamburg 
die   Kirchenmusik  (Sittard  1,  40). 

Muys,    du,    ein    französischer 

Komponist   aus   der   ersten  Hälfte 

des  16.  Jhs.,  der 

in  Attaingnaut's  Samlwk.  von  1548d 
mit  einer  vierstim.  Chanson  vertreten  ist 
(Eitner  1). 

Muys  winkle,  Joannes,  1584 
Kapellan  u.  Sänger  an  der  spani- 
schen Hofkapolle  (Straeten  8,  111). 

De  Muzlkontlerwyzer  of 

volledig  ouderwys  in  de  gronden  der 
muzyk-kunde.  3  st.  Rotterdam  1780  L. 
J.  Burgvliet.  1  vol.  mit  Musiktaf.  8". 
[Amst.     Brüssel  von  1770? 

Muziekstukjes  (6)  voor  de  Proeve  van 
kleine  gedigten  voor  kinderen  van  Hier, 
van  Alphen.  Gecomp.  door  een  liefhaber 
der  muziekkunst.  Amst.  1788.  kl.  8^. 
[Amst. 

Muzio  da  Ferrara,  Kapell- 
meister an  St.  Petronio  in  Bologna 
von  1474—1480  (Ambros  3,  587). 


Muzio  Scaevola. 

The  most  favorite  songs  in  the  opera 
of .  . .  comp,  by  3  famous  masters  (Ariosti, 
Bononcini  &  Handel.  Text  von  P.  A. 
Rolli).     London  (1721)  fol.     [br.  Mus. 

Muzzoli,   Pellegrini,   war  im 

Jan.  1595  Instrumentist  (Violino) 
an  S.  Petronio  in  Bologna  mit  L.  1. 
10  Gehalt  (Gaspari  1,  8). 

Myert,  Theodoricus,  um  1489 
Organist  an  der  grofsen  Kirche  zu 
Utrecht.  Tijdschrift  2,  209.  Seite 
211  liest  man:  Theodor.  Meijert, 
1489  Organist  an  St.  Peter  ebd. 
Dass  es  sicli  hier  um  dieselbe 
Person  iiaudelt  ist  unzweifelhaft. 

Mylczewsky,  Martin,  s.  Mielc- 
zewski. 

Mylich,  . . .  nach  Gerber  2  soll 
er  am  Ende  des  18.  Jhs.  in  Berlin 
gelebt  und  eine  Samlg.  kleine 
Klavierstücke  für  Kinder  bei  Hum- 
mel herausgegeben  haben.  Ich 
fand  ihn  in  einer  Anzeige  von 
1799  als  Komponist  verzeichnet. 

Mylius,  Ambrosius,  s.  Müller. 

Mylius,  Georg,  unbekannter 
Autor,  von  dem  sich 

in  der  B.  Zw.  hds.  eine  Motette  „Gratia 
Deo  pietas"  befindet,  vorhanden  2  T. 
u.  1  B. 

Mylius,  Joli.  Daniel,  wird  1618 
in  den  Kechnungen  der  St.  Bartho- 
lomäuskirchc  (jetzige  Domkirche) 
in  Frankfurt  a/M.  als  mediciuae 
candidatus,  Bürger  und  Lautenist 
bezeichnet,  der  sich  Sonntags  auf 
der  Laute  von  der  Orgel  begleitet 
hören  lässt  und  ihm  dafür  von 
der  Stadt  16  Gld.  jährl  bewilligt 
werden  (M.  f.  M.  23,  186).  Er  gab 
heraus : 

Thesaurus  gratiarum,  in  quibus  conti- 
nentiu-  diversoiiim  authorum  cantioues 
selectissimae,  utpote:  Praeambula,  Tocca- 
dae,  Fugae,  Fantasiae,  GalUardae,  Cou- 
rantes ,  Voltae ,  Alemandi ,  Passomezi, 
Branles  et  ejus  generis  Choreae  ad  Tcstu- 
cUnis  tabulaturam  . . .  Francof.  a/M.  1622 
Hartmann  Palthenius.  fol.  4  Bll.  99  S. 
Lautenstücke  im  Stich.     [B.  D.    B.  B. 


Mylius,  "Wolfg.  Mich. 


131 


Myslevezeck. 


Mylius,    Wol^äng    Michael, 

Kapellmeister  in  Gotha  um  1686. 
Gerber  berichtet,  dass  er  aus  Wei- 
mar stammte,  Theologie  studierte, 
Schüler  des  Christoph  Bernhard  in 
der  Musik  war,  um  1700  (sie?) 
als  Kantor  nach  Kirchberg  berufen 
und  von  da  aus  nach  Gotha  kam, 
wo  er  1712  oder  13  gestorben  ist. 
Dass  Gerber  seine  Anstellung  in 
Gotha  zu  spät  ansetzt,  wie  die 
Austeilung  in  Kirchberg,  ersieht 
man  aus  dem  Titel  seines  Werkes 
und  dem  Anagramm  seines  Na- 
mens, denn  er  schreibt  1686: 
THolfg.)  il/(ichael)  J/(ylius)  J(muss 
sein  Geburtsort  sein)  C(apell) 
l/(eister)  6^(otha).  So  lassen  sich 
die  Buchstaben  nur  auflösen.  Man 
kennt  von  ihm: 

Rudimeuta  musices,  das  ist :  Eine  kurtze 
und  grundrichtige  Anweisung  zur  Singe- 
kuust  von  W.  M.  M.  T.  C.  M.  G.  Gotha 
1686  gedruckt  bey  Brückner.  qu6*'.  12 
Bog.  mit  vielen  Beisp.,  auch  geistlichen 
Liedern.     [B.  B.     B.  Lpz. 

Myller,  Andreas,  aus  Haramel- 
burg  (Baiern,  Unterfranken),  war 
1603  in  Frankfurt  a/M.  Musicus 
Ordinarius  und  wird  1608  als  ein 
Verstorbener  bezeichnet,  der  5 
Wochen  vor  dem  10.  April  in 
Frankfurt  a/M.  als  „bestellter  Mu- 
sicus" gestorben  ist.  Wir  besitzen 
von  ihm: 

Newe  teutsche  weltliche  Canzonette, 
deren  etUche   auff  ein  besondere  art  der 


italianischen  Concerten  gerichtet  .  . .  mit 
vier,  5,  6,  7  vnd  8  Stim.  .  .  Franckft. 
a/M.  1603  W.  Richter.  Stb.?  4P.  [B.Lpz: 
C.  A.  5  a. 

Er  sammelte  auch  dreistimmige  Can- 
zonetten  von  italienischen  Komponisten, 
legte  deutsche  Texte  unter,  vollendete 
aber  nicht  die  Arbeit,  da  ihn  der  Tod 
abrief,  so  dass  sie  erst  Mich.  Casp.  Luu- 
dorff  1608  herausgab.  3  davon  sind  von 
MyUer  (Eitner  1,  1608  a).  [B.  Hamburg. 
Bautzen,  Stadtrats- Bibl.        Brüssel  2299. 

Ferner  gab  er  1608  das  1.  Buch  Ma- 
drigale zu  5  Stim.  von  Ä.  Ägaxxari  mit 
deutschen  Texten  in  Frankfurt  bei  Stein 
heraus.     Siehe  Agazzari. 

Mynecomius,    Matthias,     ein 

Mitglied  des  Kreuzträgerordens  aus 
Mastricht,  der  um  1495  lebte  uud 
ein  Compendium  aus  Boethius  de 
Musica  schrieb  (Gesner,  Bibl. 
univ.). 

Mynors,  Joliu,  im  Juni  1611 
in  Diensten  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  mit  40  £  Gehalt  (Haw- 
kins  4,  15). 

Myriell,  Thomas,  lebte  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  und  schrieb  die 
umfangreiche 

Sammlung  von  Anthems  und  Madrigals, 
die  sich  jetzt  im  british  Museum,  Addit. 
Mss.  29372—77,  befindet.  Jedes  Buch 
trägt  ein  gedrucktes  Titelblatt  mit  dem 
handschriftlichen  Datum  1616.  Auch 
kommt  sein  Name  in  der  handschrift- 
lichen Sammlung  der  Kgl.  Bibl.  Brüssel, 
fonds  Fetis  3095,  vor. 

Mysleyezeck,  s.  Msliweczek, 

Joseph. 


N... 


132 


Nadale. 


N. 


N  . . . :  Nais. 

Nouvelle  cantatille  ä  voix  seiüe  av.  acc. 
de  V.  Fl.  Basson  etc.    Paris.   P.    [Daruist. 

N.  B.  ==  Blüccus,  Nicolaus. 

N.  B.,  bekannt  durch  das  Sam- 
melwerk Robletti's: 

Le  Risooanti  vou  l(j29  mit  dem  Gesge: 
Si  si  .si  voglio  amar,  1  voc.  c.  Bc.  (Eituer  1). 

N.  B.  N.  siehe  Exercitium  1(360. 

N.  C.  =  Nicolaus  Craen^  oder 
Nicasius  Clihano? 

Im  Petnicci  1509:  Deh  che  parieia 
piu  la  lingua,  fol.  49  (Eitner  1). 

N.  C: 

DomiDe,  Dominus  noster,  4  Bassi  c. 
ß.  g.  in  Pace's  Samlwk.  164Ga  (Eitner  1). 

N.  H.  =  Nikohuis  Hasse. 

N.  K.  =  Nikolaus  Kropstein. 

N.,  Michael,  ich  vermute,  dass 
dies  M.  Nkjidius  ist,  ein  Bruder 
des  Verfassers  der  Dedikation  zum 
Samlwk.  1551a,  der  in  Marburg 
zur  Zeit  lebte  (Eitner  1). 

Daselbst  befinden  sich  (Samlwk.  von 
Egenolff)  19  Oden  zu  4  Stirn. 

N.  N.  di  Piacenza: 

Sonata  da  organo  im  Samlwk.  1700. 
s.  d.  Nr.  15  (Eitner  1). 

N.  N.  di  Roma, 

ebendort  3  Sonate  da  organo,  Nr.  12 — 14. 

N.  P.  oder  N.  Fa.,  Ni.  Fa.,  Nico. 
Fa.,  Nico.  Fat.  =  Nicolo  Pifaro 
Patavino. 

N.,  Stetfjino,  detto  Spadina, 
gentiluomo  Dalmatino.  Ist  bekannt 
durch: 

Sei  Sonate  a  due  Violini,  composte  da 
Stefano  N.  detto  Spadina  .  . .  Opera  6. 
Arastelodamo,  stamp.  a  spese  di  J.  J.  Hum- 
mel.    2  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

N.  T.  =  Nathan  Thompson. 

N.  W: 

Die  Ackersleut  sind  ehrenwerth,  1 6.  Jh. 
s.  1.  et  a.     [B.B:  A.  B.  (4  voc.) 

N.  Z.   1529. 

In  B.  Basel,  Ms.  F.  X.  21  nur  Tenor 
vorhanden,  fol.  65b  das  Lied:  Herr,  nun 


heb  den  wagen  selb.  Ob  der  N.  Z.  der 
Dichter  oder  Komponist  ist,  bedarf  der 
Untersuchung. 

N.  Z.  =  Nicolaus  Zangius. 

Nabutowiia,  P«y  Konst. 

In  Niemcewicz  Samlg.  polnischer  Lie- 
der von  1816  findet  sich  auch  obiger 
Komponist.     Lebenszeit  unbekannt. 

Nacchcri,  Andrea,  aus  Florenz, 
lebte  mutmafslich  in  der  ersten 
Hcälfte  des  16.  Jhs.  Fr.  Doni  be- 
schreibt in  seiner  Seconda  libreria 
1551  p.  27  ein  Werk  desselben  im 
Ms.,  betitelt: 

DeUa  proportione  di  tutti  gl'istromenti 
da  sonare,  dialoghi  due.  (Im  Fetis  Näheres.) 

Nacemann,  Johann  Amadeus. 

In  der  Universitilt.sbibl.  zu  Prag  sign. 
XL  C  61  befindet  sich  eine  Missa  solen- 
nis,  opus  postli.  Möglich,  dass  der  Ver- 
fasser dem  19.  Jh.  angehört. 

Nachersber^,  J . . .  H . . .  Ernst, 

gab  ](S01  mit  Joseph  Büttner  ein 
Stimmbuch  oder  Anweisung,  wie  jeder 
Liebhaber  stimmen  könne,  heraus,  dessen 
2.  Ausg.  von  1804  er  allein  herausgab. 
Das  Buch  giebt  nichts  Näheres  über  den 
Verfasser  an.  Fetis  bezeichnet  ihn  als 
einen  Schlesier,  einen  Grammatiker  und 
Eomanschreiber.  Eine  merkwürdige  Viel- 
seitigkeit, wenn  man  obiges  Buch  noch 
hinzunimmt.     Siehe  bei  Joseph  Büttner. 

Nachgedanken, 

Herrn  M.  J.  G.  Bidermaniis  . . .  über 
sein  Programm  de  Vita  musica  . . .  1750. 
40.     4  S.     [B.  B. 

Nachrichten 

von  beriihmten  Orgelwerken.  Breslau 
1757.     [B.  Lpz. 

Nachtgall,  siehe  Luscinius. 

Nachtii^al,  Johann  Karl  Chri- 
stoph, Prorektor  an  der  Schule 
zu  Halberstadt, 

liefs  in  der  deutschen  Monatsschrift 
Berlin  1790,  Oktoberheft  Nr.  7  eine  Ab- 
handlung „Ueber  die  Nationalgesänge  der 
Israeliten"  einrücken. 

Nadale  (Nadalin,  Natal,  Natale), 
. . .,   ein   Komponist  der   1.  Hälfte 


Nadalin. 


133 


Nägeli,  Hans  Georg. 


des  16.  Jhs.,  von  dem  sich  in  alten 
Samlwk. 

3  Gesänge  befinden  (Eitner  1).  Diesen 
sind  noch  hinzuzufügen:  in  Tiburtino's 
Fantasie  1549  die  3  Gesänge:  Ite  caldi 
sospiri.  —  Dirsi  puo  ben.  —  Sai  quel 
che  3  Toc. 

Naclaliii  veneziano,  um  1708 
Violoncellist  an  der  herzogl.  Ka- 
pelle an  S.  Marco  in  Venedig 
(Caffi  2,  62). 

Xadermaiiii,  Francois-Josepli, 

geb.  um  1773  zu  Paris,  gest.  ebd. 
2.  April  1835  (Becker  3  schreibt 
den  3.  April).  Schüler  des  Con- 
servatoire,  bildete  sich  zum  Harfe- 
nisten aus  und  genoss  einen  "Welt- 
ruf. Er  wurde  Mitglied  der  Opem- 
kapelle,  der  Kgl.  Pnvatkapelle  und 
am  1/1  1825  Lehrer  am  Conser- 
vatoire,  beschäftigte  sich  auch  nach 
dem  Tode  seines  Vaters,  der  eine 
Fabrilv  für  Harfen  besafs,  mit  dem 
Bau  und  der  Verbesserung  der- 
selben. Näheres  bei  Fetis,  der 
auch  eine  grofse  Anzahl  Kompo- 
sitionen für  Harfe  und  andere  In- 
strumente verz.  Die  Opuszahlen 
reichen  bis  64.  Der  Verleger 
J.-H.  Nadermann  ist  vielleicht  ein 
Verwandter,  da  die  meisten  Kom- 
positionen Franc- Jos.  bei  ihm  er- 
schienen.    Nachweisbar  sind: 

Premier  Dissertation  ou  Pot-poum 
Chiffre  pour  la  Harpe  a  I'usage  de  com- 
men<;'auts.  Paris,  Nadermann.  fol.  [Ein- 
siedeln. 

Premier  livre  de  Senates  pour  harpe 
ou  claver-in  avec  Y.  et  Ycl.  oe.  5.  Paris, 
Nadermann.     [Paris  Nat. 

3  Sonates  p.  la  harpe  av.  aec.  de  flute 
ou  V.  ad  Hb.    op.  27.    Ib.    [Mailand  Cous. 

Im  Mailänder  Cons.  noch  1  Werk 
Variat. ,  ein  Potpourri,  1  Capriccio  für 
Harfe.     Ib. 

Ecrire  et  parier,  Romance,  acc.  de  Pfte. 
ou  Harpe.     Ib.     [Mail.  Cons. 

Naderuiaiiii,  Henri,  geb.  um 
1780  zu  Paris,  Tod  unbekannt. 
Bruder  des  Fr. -Joseph,  widmete 
sich     anfänglich     unter     Leitung 


seines  Vaters  dem  Bau  von  Har- 
fen, nahm  später  Unterricht  bei 
seinem  Bruder  auf  der  Harfe, 
wurde  darauf  Kgl.  Kammermusikus 
und  Lehrer  am  Conservatoire  und 
zog  sich  1835  auf  sein  Landgut 
bei  Paris  zurück.  Aufser  einigen 
Variationen  für  Harfe  beschäftigte 
er  sich  mehr  literarisch  über  den 
Harfenbau  und  gab  heraus: 

Observations  de  MM.  Nadermann  freres 
sur  la  harpe  ä  double  mouvement,  ou 
Reponse  ä  la  note  de  M.  de  Prony  . .  . 
Pai-is  1815.  fol.  4  Bog.  u.  9  Taf.  (nach 
Fetis). 

Refutation  de  ce  ([wi  a  ete  dit  en  fa- 
veur  des  differents  mecanismes  de  la 
harpe  ä  double  mouvement,  ou  lettre  :\  M. 
Fetis  . .  en  reponse  . . .  Paris  1828  Nader- 
mann.    8^.     47  S.     [Bi-üssel. 

Supplement  a  la  refutation  de  ce  qui 
a  ete  dit  en  faveur  . . .  Paris  1828  ib. 
8".     31  S.     [Brüssel. 

Fetis  giebt  Näheres  über  die  Streitig- 
keiten zwischen  Seb.  Eraid  und  Nader- 
mann. 

Nägeli,  . . .  Priester  und  Musik- 
direktor in  Solothurn  an  der  Wende 
des  18.  Jhs.,  war  zuletzt  Prediger 
und  hatte  mit  Organisten  und  Mu- 
sikern stets  Streitigkeiten  (Schu- 
biger 2,  52). 

Die  Stiftsb.  in  St.  Einsiedeln  besitzt  von 
Oim  4  Messen  mit  Orch.,  1  Requiem,  1  Te 
Deum,  5  Offertoiieu  und  1  Sinfonie. 

Nägeli,  Hans  Georg,  geb.  27. 
Mai  1773  zu  Wetzikon  im  Kanton 
Zürich,  gest.  26.  Dez.  1836  zu 
Zürich,  Sohn  eines  Pfarrers  und 
Dekans  zu  Wetzikon.  Die  vom 
Pfarrer  Schmidli  gegründete  und 
von  Nägeli's  Vater  fortgeführte 
Singgesellschaft  machte  den  Kna- 
ben von  früher  Jugend  ab  mit 
dem  Chorgesange  verti'aut.  Gregen 
1790  kam  er  nach  Zürich,  um 
sich  als  Musiker  auszubilden  und 
fand  an  Brüning  einen  gelehrten 
und  vortrefflichen  Lehrer,  der  ihn 
ganz  besonders  auf  Seb.  Bach  hin- 
wies.    Die  Werke  dieses  Meisters 


Nägeli,  Hans  Georg. 


134 


Nägeli,  Hans  Georg. 


waren  damals  schwer  zu  erlangen 
und  nur  durch  unausgesetzte  Be- 
mühungen verschaffte  er  sich  nach 
und  nach  eine  stattliche  Reihe 
derselben,  darunter  die  Autographe 
der  Hmoll-Messe  und  der  chroma- 
tischen Fantasie.  Dieses  Suchen 
nach  Werken  mochte  ihm  viel- 
leicht den  Gedanken  nahe  gelegt 
haben,  eine  Musikalien -Handlung 
und  Leihanstalt  einzurichten  und 
schon  1791  führte  er  ihn  aus.  Es 
war  die  erste  Anstalt  dieser  Art 
in  der  Schweiz.  Dabei  vernach- 
lässigte er  keineswegs  seine  weitere 
musikalische  Ausbildung  u.  pflegte 
besonders  das  einstimmige  Lied, 
so  dass  er  bereits  in  dieser  Zeit 
3  Hefte  seiner  Komposition  her- 
ausgab. Auch  dem  Studium  der 
Kant'schen  Philosophie  gab  er  sich 
mit  Eifer  hin  und  pflegte  sie  bis 
an  sein  Lebensende,  liefs  auch 
verschiedene  philosophische  Schrif- 
ten erscheinen,  so  in  dem  Send- 
schreiben an  Lavater  von  1800. 
Aus  den  kleineu  Anfängen  seiner 
buchhändlerischen  Thätigkeit  ent- 
wickelte sich  bald  ein  regsames 
Streben,  die  Werke  klassischer 
Meister  herauszugeben  und  es  er- 
schienen in  seinem  Yerlage  die 
Kompositionen  Seb.  Bach's,  Hän- 
del's,  Eberlin's,  Beethoven's  u.  a. 
1807  unternahm  er  eine  Reise 
nach  Paris  im  Interesse  seiner 
Unternehmungen,  nahm  auch  eine 
Zeitlaug  einen  Gesellschafter  in 
sein  Geschäft  auf,  führte  es  aber 
später  wieder  auf  eigene  Rechnung 
fort.  Seine  Sammelwerke  „Reper- 
toire", „Die  musicalische  Ehren- 
pforte'', „Sonaten -Journal",  „Die 
Contrapunctisten  des  19.  Jhs."  u.  a. 
fanden  eine  weite  Verbreitung  und 
hatten  einen  wesentlichen  Einfluss 
auf  die  Bildung  des  Geschmacks 
seiner  Zeit.     1805  verheiratete  er 


sich  mit  Anna  Elisabeth  Rahn.  In 
demselben  Jahre  gründete  er  in 
Zürich  ein  „Singinstitut"  und  eine 
Abteilung  für  Kinder  von  11  bis 
14  Jahren,  mit  denen  er  nun  regel- 
mäfsig  Aufführungen  veranstaltete. 
Für  beide  Institute  komponierte 
er  zahlreiche  Gesangswerke  und 
2-  3 st.  Lieder.  Seit  1809  beschäf- 
tigte er  sich  aufserdem  damit,  in 
Gemeinschaft  mit  Traugott  Pfeiffer 
nach  Pestalozzi'schen  Grundsätzen 
eine  Gesangsbildungslehre  abzu- 
fassen und  nahm  sich  dieser  Auf- 
gabe mit  einem  Eifer,  gekrönt  mit 
dem  besten  Erfolge,  an,  so  dass 
sein  Name  in  alle  Gauen  Deutsch- 
lands eindrang.  1824  löste  sich 
das  Singinstitut  diu:ch  die  Be- 
mühungen seiner  Feinde  zum 
grofsen  Leidwesen  N.'s  auf.  1815 
berief  ihn  der  Magistrat  als  Kantor 
an  die  Bürgerschule,  doch  wurde 
ihm  untersagt,  den  Unterricht  nach 
seiner  Gesangbildungslehre  zu  er- 
teilen, während  man  selbst  in 
Petersburg  seine  Methode  ein- 
führte. Dennoch  arbeitete  er  mit 
Pfeiffer  die  Gesangslehre  weiter 
aus  und  erstreckte  sie  auch  auf 
den  Männergesang.  1817  erschien 
das  Werk  für  Mäunerchor,  Elemen- 
targesänge, Lieder,  Rundgesänge 
und  Chöre  enthaltend,  durchweg 
Kompositionen  von  N.  1821  er- 
schien die  Chorgesangschule.  N. 
sah  zu  seiner  Freude,  wie  sein 
Werk  überall  Wurzel  fasste  und 
sich  überall  Chorvereine  bildeten, 
die  nach  seinen  Schulbüchern 
sangen.  Auch  in  Zürich  bildete 
sich  ein  Mänuergesangverein,  den 
N.  persönlich  leitete.  In  den 
Jahren  1819 — 25  bereiste  er  öfters 
Deutschland  und  hielt  Vorlesungen 
über  Musik.  Gegen  Thibaut  in 
Heidelberg  verteidigte  er  die  neuere 
Musik    und    veröffentlichte    seine 


Nägeli,  Hans  Georg. 


135 


Nägeli,  Hans  Georg. 


Artikel  im  Morgenblatte.  1828 
gründete  er  den  musikalischen 
Frauenverein  und  sclti-ieb  mehr- 
stimmige Frauengesänge,  gab  auch 
eine  Gesangschule  für  den  weib- 
lichen Chor  heraus.  Auch  dem 
kirchlichen  Gesänge  widmete  er 
seine  Aufmerksamkeit  und  gab  ein 
christhches  Gesangbuch  mit  eigenen 
Melodien  heraus.  Dasselbe  drang 
bis  nach  Amerika  und  wurde  in 
englischer  Uebersetzuug  gedruckt. 
Ohne  Unterlass  war  er  bemüht, 
den  Gesang  in  Schule  und  Gesell- 
schaft zu  heben  und  sein  Euf 
drang  durch  alle  Lande,  so  dass 
er  von  nah  und  fern  mit  seinem 
Rate  beistehen  musste.  1833  er- 
nannte ihn  die  Bonner  Universität 
zum  Doctor.  In  Zürich  wurde  er 
Präsident  der  vereinigten  Musik- 
gesellschaften. Als  1830  auch  die 
Schweiz  zu  Reformen  griff,  war  er 
ein  thätiges  Mitglied,  sowohl  in 
Staats-  als  Schul- Angelegenheiten. 
Er  wurde  in  den  Erziehungsrat 
und  1835  sogar  in  den  grofsen 
Rat  gewählt.  Ueberall  vertrat  er 
die  Grundsätze  des  wahren  Libe- 
ralismus u.  durch  sein  gewandtes 
Rednertalent  drang  er  mit  seinen 
Ansichten  meist  durch.  So  wirkte 
er  rastlos  bis  zu  seinem  Lebens- 
ende. Zahlreich  sind  die  Kom- 
positionen, die  er  herausgegeben 
hat,  doch  noch  zahlreicher  das- 
jenige, was  man  in  seinem  Nach- 
lasse lids.  vorfand.  Letzterer  be- 
steht aus  70  Klavierkompositionen, 
300  Liedern  mit  Klavierbegleitung, 
80  zweist.  Jugendliedern,  50  Chor- 
gesängen, 45  anderen  Chören,  50 
Chorälen  und  vielem  anderem, 
welche  sich  in  der  Kanton albibl. 
zu  Zürich  nebst  vielen  gedruckten 
Werken  befinden.  Auch  literarisch 
war  er  eifrig  thätig,  sowohl  in 
musikalischer    als   religiöser    Hin- 


sicht. Die  alte  Allg.  Lpz.  Musik-Ztg. 
enthält  eine  Reihe  seiner  Aufsätze 
(Biogr.  in  den  Züricher  Neujahrs- 
Geschenken  für  1838  mit  Porträt). 
Von  seinen  Werken  lassen  sich 
nachweisen,  ausgeschlossen  den  Be- 
sitz der  Kantonalbibl.,  über  den  ich 
kein  Verzeichnis  erlangen  konnte: 

Vorlesungen  über  Musik  mit  Beiiick- 
sichtigiing  der  Dilettanten.  Von  .  .  . 
Stuttg.  u.  Tübg.  1826  Cotta.  8».  [B.  Lpz. 
B.  B.  B.  M.  Brüssel.  Amst.  Musikfr. 
Wien.     Einsiedeln. 

Der  Streit  zwischen  der  alten  und 
neuen  Musik.  Enthaltend  Nägeli's  Be- 
urteilung der  Schrift,  die  Reinheit  der 
Tonkunst  in  der  Kirche,  nebst  der  Er- 
wiederung des  Veiiassers,  sowie  Gottfr. 
Weber's  Ansicht  (anonym).  Breslau  1826 
Förster.  8».  Gegen  Thibaut.  [B.  B. 
Brüssel. 

Die  Pestalozzische  Gesangbildungslehre 
und  Pfeiffers  Erfindung  .  . .  dargestellt. 
Zürich  (1809)  Näg.  4C-  [B.  B.  Musikfr. 
Wien.     Einsiedeln. 

Gesangbildungslehre,  nach  Pestalozzi- 
schen  Grundsätzen  pädagogisch  begräudet 
von  Mich.  Traug.  Pfeiffer,  methodisch  be- 
arbeitet von  . . .  Erste  Hauptabthlg.  mit 
3  Beylag.  1-,  2-  u.  3stim.  Gesge.  Zürich 
1810  Nägeli.  40.  [B.  B.  B.  Lpz.  Bräs- 
sel.  B.  Lpz.  eine  Ausg.  ohne  Jahr.  Salz- 
burg. Dresd.  B.  M.  Musikfr.  Wien. 
B.  Wagener. 

Auszug  aus  der  Gesangbildungslehre. 
Z.  1812  Näg.     40.     [B.  B. 

—  a.  Ausg.  mit  Anhg.  Lpz.,  Hof- 
meister.    4".     [B.  B.     Dresd. 

Eighty-one  paxt  songs  &  choruses  in 
progressive  order.  Lond.  1857.  gr.  8". 
[Glasgow, 

Gesangbildungslehre  für  Männerchor 
(mit  Pfeiffer).  2  Hefte.  1817.  4«.  [B.B. 
Dresd. 

Chorgesangschule  von  M.  Tr.  Pfeiffer 
und  . . .  Zürich  u.  Lpz.  1821  Fleischer. 
4".  62  S.  u.  135  S.  Gesge:  14  Chorgesge., 
30  zweist.,  30  dreist,  in  qu80.    [B.  Kgsbg. 

—  2.  Abthlg.  der  Chorgesangschule  von 
N.  und  Franz  Pfeiffer.  Z.  1821  N.  4«. 
[B.  B.     Musik-fr.  Wien. 

Neue  Gesangschule  mit  30  einstim., 
30  zweistim.  und  30  dreystim.  Liedern. 
Stuttgart   und   Lpz.     gr.  4".     [EiusiedeLn. 

Schulgesaugbuch  fiii'  Schulen  des  Kan- 
tons St.  Gallen.     Züi-.  1836.     [Einsiedeln. 

Christliches  Gesangbuch  für  öffent- 
lichen   Gottesdienst    und    häusliche    Er- 


Nägeli,  Hans  Georg. 


136 


Nägelin. 


bauung:  Ein  neues  Clioral-Werk  von  . . . 
2  Abthlg.  Part.  Zürich  1828/29  Nag. 
40.  10  S.  u.  100  Choräle.  [B.  Kgsbg. 
B.  B.     Einsiedeln. 

Christliche  Lieder.  Part,  zu  4  Stirn. 
1818.     [B.  B. 

Freut  euch  des  Lebens.  Im  Göttinger 
Musenalmanach  1796  p.  27.     [ß.  M. 

Friedensreigen  (von  H.  Voss).  Gegen- 
stück zur  Marseiller- Hymne.  Z.  1796 
Näg.     [Fundort  nicht  notiert. 

30  geistliche  Gesänge  ein-  oder  mehr- 
stim.  zu  singen  mit  nichtoblig.  Klavier- 
begltg.  von  ...     Z.,  N.     4".     33  S.     , 

Geistliche  Lieder  (zum  Schulgebrauch). 
[B.  B. 

(lesänge  deutscher  Frauen.  Heft  1. 
Zürich.     [Berliner  Siugakad. 

30  dreistim.  Gesänge.     Z.,  N.     [B.  M. 

Lieder  von  Joh.  Jak.  Hess,  in  Mus,  ges. 
von  ...  Z.,  N.  40.  7  u.  28  S.  Vorw. 
1814  gez.    [B.  B.     B.  Kgsbg.     Einsiedeln. 

Tjieder  von  J.  H.  Frh,  v,  Wessenberg, 
in  Musik  gesetzt  von  ...     Z.,  N.     4*'.     5 
u.  42  S.     [B.  M.     B.  B.     Einsiedeln. 
■    Lieder   von   Körner  in  Musik   gesetzt. 
Zur.  1816  Näg.     [Einsiedeln. 

Lieder  von  Arndt  in  Musik  gesetzt,  ili. 
1817.     [Einsiedeln. 

Lieder  von  Fouque  in  Musik  gesetzt, 
ib.  1818.     [Einsiedcln. 

Lieder.     Zürich.     [Darmst. 

30  Lieder  für  die  Jugend,  1  oder  2  stim. 
zu  singen,  mit  nicht  obligater  Klavier- 
Begltg.  (Aus  der  neuen  Gesangschule.) 
Zürich,  Nägeli.    4**.    [B.  Lpz.    B. Wagener. 

30  Lieder  für  die  Jugend  von  .  .  . 
2.  Samlg.  Zürich,  N.  30  S.  qul".  [B. 
Kgsbg.     B.  Wagener. 

—  3.  Samlg.  30  S.  qu4''.  [B.  Kgsbg. 
B.  Wagener.    Einsiedeln. 

Lieder  für  die  Jugend  mit  obligater 
Klavierbegltg.  von  ...  2.  Abthlg.  Heft 
1.2.    Zürich.  qu4o.  12  Lieder,    [ß.  Kgsbg. 

100  zweystim.  Lieder  für  die  Heran- 
bildung im  Figural  -  Gesaug  stufenweise 
geordnet  von  ...  1.  Abtlg.  des  Züricher- 
schen  Schulgesgb.   Z.  1833.  8».   [B.  Kgsbg. 

100  zweystim.  Lieder  als  der  erste 
hai'monische  Elementar -Gesang  f.  die 
Schule  von  . . .  Neue,  umgeänderte  und 
stufenweise  geordnete  Ausg.  der  2  stim. 
Lieder  in  6  Heften.  Z.  qu4''.  [B.  Kgsbg: 
Disc. 

Lieder  und  Gesge.  im  Ms.  in  B.  Kgsbg. 
siehe  Kat.  272. 

Liederkranz  auf  das  Jahr  1816.  Von 
...  Z.  —  dito  1817.  1818.  4«,  jeder 
Jahrg.  mit  24  L.  [B.  Kgsbg.  B.Wagener. 
Bertin  K.  H.  von  1818. 


Litanei.    Pari.  u.  Stim.    [Elbing  Nr.  81. 

15  Motetten  für  Männerst.  5.  Samlg. 
Part.     [B.  B.    Amst. 

Osterlied  f.  4 stim.  Chor.  Ms.  P.  u. 
Stb.     [Stadtb.  Augsbg. 

Der  Sänger  an  der  Limmat.  1  stim. 
Liederbuch  1.  Bd.  55  Nrn.  [B.  B.  B. 
Wagener  2  Bde.  (soll  von  Herm.  Nägeli 
sein). 

Der  Schweizer  Männergesang.  3.  Samlg. 
1.  Heft.     Part.     [B.  B. 

Teutonia.  Rundgesänge  und  Lieder- 
chöre von  .  .  .  Heft  1  —  12.  Z.,  N.  Part. 
40  u.  Stb.  Heft  1  von  1808.  [B.  Kgsbg: 
7  Hefte.  B.  Lpz:  Heft  9.  11.  12.  Mu- 
sikfr.  Wien  1—12.  B.  B:  1— 12.  Ein- 
siedeln 1. 

Das  Vateinnser  von  J.  H.  von  Wessen- 
berg, in  Musik  gesetzt  mit  nicht  oblig. 
Klavierbegltg.  von  . .  .  Dem  Auszug  der 
neuen  Gesangschulo  beygeordnet.  Zürich, 
N.  gr.  40.  4  Stb.  [bosafs  einst  Dr.  0. 
Lindner  in  Berlin. 

Warum  wollt  ich  mich,  Lied  zu  5  Stim. 
Autogr.  Grasn.  B.  B.,  dabei  1  Brief  u.  sein 
Porträt. 

1  Lied  in  Ambrosch'  Freymäurer-Lie- 
der.  Maurcrlieder  im  Böhcim.  Lieder 
im  Erato,  in  Theomele.  In  Groshoim's 
(G.  C.)  Melodien  mit  Klav- 

12  Toccates  pour  le  pfte.  1.  Part, 
qufol.     [B.  B. 

Verzeichniss  ungednickter  Composi- 
tionen  grofser  Tonsetzer  der  Vorzeit, 
welche  von  Dr.  Hans  Georg  Nägeli  hin- 
terlassen wurden.  Zürich  1854.  gr.  8'^. 
[Amst. 

Ein  Verlagskatalog  von  N.  1800.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Unter  Nägeli's  &  Co.  Verlag  fand  ich 
die  Anzeige  des  Samlwk:  Die  Contra- 
punktisten  des  19.  Jhs.  Nr.  1—5.  4«. 
Ein  Ex.  ist  mir  nicht  bekannt.  Ferner: 
Repertoire  des  Clavicinistes.  Davon  be- 
finden sich  in  B.  B.  Nr.  13  von  Pollini. 
Nr.  14  von  Tomaschek  und  A.  Liste. 
Nr.  15  Beethoven. 

Nägeli,  HeiTmann, 

bekannt  durch  eine  Passecaille  f.  Orgel 
im  Autograph  Grasn.  in  B.  B.  Lebenszeit 
mir  unbekannt.  Ferner:  Liederkranz  für 
die  Jugend.  28  zweistim.  Lieder  und 
Rundgesänge.  Zürich  und  Lpz.  quS". 
[B.  Kgsbg:  Allst.]  —  Der  Sänger  an  der 
Limmat.  Auswahl  einstim.  Lieder.  2  Bde. 
Zürich ,  Nägeli.  [B.  Wagener]  soll  von 
Hermann  und  nicht  von  Hans  Georg  sein. 

Nägeliii,  Bastian,  von  1655 
bis    1730   Organist   am   alten   St. 


Nagel,  A . . .  van  der. 


137 


Naldi,  Antonio. 


Peter  in  Strafsburg  i/Els.  (Lob- 
stein 75). 

Nagel,  A. . .  Tan  der,  Organist 
imi  1762,  gab  zu  Amsterdam  ein 
Klavierkonzert  heraus    (Gerber  1). 

Nagel ,  Friedrich  Grottliel), 
gab    in    den    Jahren    1765  —  1768 

heraus : 

Neue  englische  Tänze  nebst  dazu  com- 
ponirter  Music  in  2  Th eilen.  Leipzig, 
kl.  qu40.  28  BU.  Figuren  und  Musik. 
Den  Teil  von  1768  besitzt  die  Bibl.  des 
Conservat.  zu  Brüssel,  auch  einst  Rosen- 
thal in  München.  Angezeigt  werden  beide 
Teile  in  Breitkopfs  Verz.  1770. 

Nagel,  Johann  Friedrich,  geb. 
1759,  gest.  15.  April  1791  zu 
Halle  a/S.;  erhielt  1783  den  Kan- 
torposten a/d.  Domkirche  zu  Halle 
und  war  zugleich  4.  Lehrer  am 
reformierten  Gymnasium  (Gerber 
2).  Er  gab  nach  Gerber  1790 
eine  Musikalische  Monatsschrift  in 
Halle  heraus,  deren  Inhalt  dann  als 

Kurze  Anweisung  zum  Klavierspielen 
HaUe  1791  bey  Hendel.  qu40.  72  Seit, 
[Dresd.  Musikfr.  Wien.  Brüssel.  B. 
Lpz.]  erschien. 

Nagera  (Nagiera),  Pietro  de, 
ein  Sopranist  a/d.  Hofkapelle  zu 
Wien  vom  1.  April  1637  bis  zum 
t  im  März  1641   (Köchel  1,  465). 

Naghele,  Hans,  Instrumentist, 
anfänglich  im  Dienste  Heinrich  VII. 
von  England,  als  Posaunist;  1501 
erhielt  er  von  Philipp  dem  Schönen 
eine  Gratifikation  und  1509  befand 
er  sich  in  Diensten  des  Königs 
Karl  V.  (Straeten  7,  273). 

Nagli,  Carlo  Antonio,  bekannt 
durch 

2  Masses  ä  4  voix.     Ms.     [Paris  Nat. 

Naich,  M.  Huheii;,  wie  er  sich 
auf  seinen  Madrigalen  nennt,  lieber 
sein  Leben  ist  nichts  bekannt,  doch 
lässt  sich  aus  dem  Namen  und 
seinem  Druckwerke  erkenneu,  dass 
er  ein  Niederländer  war  und  in 
der  Mitte  des  16.  Jhs.  in  Italien 
lebte,   sowie  Mitglied  der  Accade- 


mia  de  li  amici  zu  Rom  (?)  war. 
Das  einzig  bekannte  Buch  Madri- 
gale trägt  auf  dem  Titel  einen 
Engel  mit   einem  Bande   mit   der 

Inschrift 

Exercitivm  Seraficvm,  daninter:  Ma- 
drigali  di  M.  Hubert  |  Naich.  |  A  quattro  & 
a  cinque  voci,  tutte  cofe  noue  &  uon  piu 
viste  I  in  stampa  da  persona.  Libro  Primo. 
5  Stb.  qu40.  Dedic,  AI  Magnifico  et 
Honorato  M.  Bindo  Altoviti  |  Padrone 
osseruandissimo  . . .  Am  Eude  der  5a... 
Stainpati  in  Roma  per  Antonio  Blado 
(Blado  dnickte  nachweislich  von  1535  bis 
1564,  von  c.  1570  ab  zeichnen  die  Erben). 
Enthält  30  Madr.     [Hofb.  Wien. 

32  Gesänge  in  alten  Samhvk.,  davon 
14  aus  obigen  Madrigalen  (Eituer  1*),  ■ 
dazu  kommen  noch  nach  Vogel's  Bibl, 
7  Madr.  aus  obiger  Samlg.  in  Archadelt's 
5.  lib.  Madr.  1544  u.  1550.  —  3  andere 
ebendaher  in  Eore's  2.  lib.  Madr.  1544 
bis  1563.  —  In  anderen  Ausgaben  noch 
vorhanden,  siehe  Vogel. 

IMadr.  in  neuer  Ausg.  (Eitner2  Nachtr.) 

Im  Ms.  P.  in  B.  B.,  L321  zwei  Ma- 
drig.  4  voc. 

Naigeon,  . . . 

Im  C.  P.  die  komische  Oper  in  1  Akte: 
Les  Chinois. 

Naimon,  Martino,  aus  Triest, 
um  1642  Priester  und  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  daselbst 
(Titel).     Er  gab  heraus: 

Messe  a  5  voci  concertate  col  B.  per 
l'org.  di  . . .  Yen,  1642  B.  Magni.  6  Stb. 
40.     3  Mess.     [B.  Br. 

Naldi,  Antonio,  detto  II  Bar- 
della, lebte  im  letzten  Viertel  des 
16.  und  Anfange  des  17.  Jhs.  am 
Hofe  zu  Toscana  und  war  nach 
Caccini's  Mitteilung  in  seiner  Nuove 
Musiche  von  1601  ein  ausgezeich- 
neter Spieler  auf  der  Chitarone, 
einer  Art  Bass-Laute,  die  zum 
Spielen  des  Generalbasses  sich 
ganz  besonders  eignete.  Man 
schreibt  ihm  sogar  deren  Erfin- 
dung zu.  Fetis  teilt  die  betreffende 
Stelle  aus  dem  Caccini  wörtlich 
mit  (siehe  auch  Viertel].  5,  420  ff.). 

*)  Er  ist  dort  mit  Vornamen  Ubert  u. 
Robert  gez. 


Naldi,  Hortensio. 


138 


Nanini. 


Naldi,  Hortensio,  aus  Piacenza. 

Die  Titel  seiner  Druckwerke  geben 
nichts  Näheres  über  seine  Person 
an.     Bekannt  sind: 

Concerti  ecclesiastici  a  una,  ä  2,  ä  3, 
&  ä  4  voci,  con  il  Bc,  per  sonar  nell'org. 
di  . . .  Op.  2.  Yen.  1607  Viüceüti.  5  Stb. 
4".     22  Gesge.     [B.  Br. 

. . .  Psalmi  omnes ,  qui  a  S.  E.  E.  in 
solemnitatibus  decantari  solent,  cum  duo- 
bus  Magnificat,  et  Fals.  Bord,  tum  viva 
voce,  tum  omni  instr.  . .  Una  cum  sectione 
partium  ad  organistarum  usum,  et  oom- 
modiun.  Cum  4  voc.  Lib.  1.  Ven.  1606 
Amadinus.  5  Stb.  4».  Bez.  es  als  sein 
1.  Werk:  [Bologna:  C.  Abdr.  der  Dedic. 
Kat.  2,  278. 

Naldi,  Romiilo,  Fetis  bez.  ihn 
als  Bologneser,  doch  ist  dies  wohl 
nur  eine  Annahme,  denn  auf  den 
Motetten  bez.  er  sich  als  Kleriker 
zu  Bologna,  welches  noch  nicht 
einschliefst,  dass  er  auch  dort  geb. 
ist.  Ferner  bez.  er  sich  als  Theo- 
loge, Dr.  beider  Rechte  u.  Ritter 
(Equito)  an  S.  Peter.  Der  Titel  des 
Werkes  lautet: 

Motectonim  duobus  choris  Dominicis 
diebus  concinendonim  partis  hyemalis. 
Lib.  1.  Romulo  Naldio. . .  Ven.  1600 
Ang.  Gardanus.  8  Stb.  4".  Am  Ende 
ein  zwölfstim.  Ave  regina  u.  Regina  coeli 
und  ein  16stim.  Ave  regina.  Dedic.  ab- 
gedr.  im  Kat.  2,  468  von  Bologna.  [B.B. 
Bologna. 

—  In  B.  B.  dieselben  in  R,  Ms.  L.  343. 

11  1.  lib.  de  Madrigali  a  .5  voci  di  . . . 
(ohne  Amtsbez.).  Ven,  1589  Gardano. 
5  Stb.  40.  21  Madr.  Die  Dedic.  ist  in 
Eom  gez.,  also  muss  er  zur  Zeit  dort 
gelebt  haben,  abermals  ein  Beweis,  dass 
Bologna  nicht  mit  Sicherheit  als  sein  Ge- 
burtsort bezeichnet  werden  kann.  [Bo- 
logna, nebst  einer  Part,  von  Busi.  Abdr. 
der  Dedic.  Kat.  3,  133. 

Ms.  Cod.  33  in  Cap.  sistina:  Magnif. 
8  voc. 

Ms.  B.  L.     Cum  tiu'ba  plurima  8  voc. 

Ms.  B.  ßr.     2  Motetten. 

2  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
ferner  nach  Vogel  noch  in  Vincenti's 
Fiori  musicali  1590:  Gia  moriva  il  mio 
core  3  v, 

Naldino,  Saüte,  geb.  5.  Febr. 
1588  zu  Rom,  gest.  ebd.  den  10. 
Okt.  1666.     Fetis   teilt   die  Grab- 


inschrift in  der  Kirche  S.  Stefano 
del  Cacco  mit.  Am  23.  Nov.  1617 
trat  er  in  das  päpstl.  Sängerkol- 
legium ein;  im  Jahre  1G35  be- 
kleidete er  den  Kapellmeisterposten 
(Haberl  Kat.  69  und  Fotis).  Letz- 
terer führt  von  ihm  Motetten  von 
1620,  1  Miserere  zu  4  Stirn,  und 
eine  Ausgabe  der  Hymni  sacri  in 
Breviario  Romano  1644  an,  doch 
habe  ich  in  keiner  mir  bekannten 
Bibl.  etwas  von  ihm  gefunden.  Im 
Samlwk.  1646a  1  Gesg.  zu  2  Stim. 
u.  Bc.  (Eitner  1). 

Nalines  (Nalings,  Nalmes),  siehe 
Maliiies  Gregor  van  und  Jean  de. 

Nalsoii,  Rev.  Valentine,  Sub- 
kantor  an  der  Kathedrale  in  York. 
Er  st.  um  1722. 

Das  br.  Mus.  besitzt  in  der  Tudway- 
schen  Collect.,  Harl.  Mss.  98  Bd.  5.  6, 
zwei  Services  (Grove).  —  In  Ely  1  Service 
und  4  Anthems. 

Namsory,  . . . 

bekannt  durch  eine  Sonate  f.  Klarer. 
[Musikfr.  Wien. 

Namudawitz,  Lazarus,  Orga- 
nist an  St.  Jakobi  und  Spielgreve 
zu  Anfang  des  17.  Jhs.  zu  Lübeck 
(Staatsarchiv). 

Namur,  Etienne -Dominique 
de,  1698  Sänger  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle zu  Brüssel  (Straeten  5,  154). 

Nanello,  Lorenzo,  um  1708 
Theorbist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig  mit  30  Duk.  Gehalt 
(Caffi  2,  61). 

Nani,  A. . .  Conte  de,  bekannt 
durch  den  Druck: 

3  Airs  italiennes  avec  acc.  de  pfte. 
op.  4.     fol.     [Dresd.  Mus. 

Nanini,  Domenico,  ein  Violi- 
nist a/d.  Hofkapelie  in  Wien  von 
1705  bis  t  7.  Sept.  1708,  24  Jahr 
alt  (Köchel  1). 

In  der  Hofb.  Wien  befindet  sich  von 
ihm  ein  Oratorium:  La  costanza  trion- 
fante  nel  Martirio  di  S.  Canuto,  Re  di 
Danimarca,  in  2  part.  1708.  Text  von 
Melch.  Vslenghi.  Part.  89  Bll.  qufol. 
Ms.  17542/48. 


Naniao,  Bemardino. 


139 


Nanino,  Giov.  Bern. 


Nanino,  Bernardino  (Belar- 
dino),  wird  in  einem  Ms.  des  Liceo 
mus.  zu  Bologna  (Kat.  1,  302)  der 
Neffe  (nipote)  von  Giov.  Maria 
Nanino  genannt. 

Das  Ms.  (Kopie  von  Mariini)  enthJilt 
einen  Trattato  di  contrapunto  di  Gio.  Mar. 
e  Beruardiuo  Nanino.  fol.  C2  Ell.  — 
In  der  B.  B.,  Ms.  12  591  ist  ein  4stim. 
Dixit  Dominus  mit  B.  Nanini  gez.  Nr. 
129.  In  alten  Samlwken.  kommen  6  Ge- 
sänge mit  Bernardo  N.  gez.  vor  (Eitner 
1,  748  unter  Giov.  Bernardo  gestellt,  wie 
es  auch  Vogel  thut).  Die  6  Gesge.  sind 
folgende:  Beati  omnes.  —  Beatus  Lau- 
rentius.  —  Domine  Dominus.  —  Fra  bei 
nibini.  —  Misereator  und  Surrexit.  — 
Vogel  fügt  diesen  unter  Giov.  Bern.  Na- 
nino noch  hinzu :  In  Feiice  Anerio's  Le 
gioie  Madr.  5  v.  1589:  0  icggiadretti  e 
cari  occhi.  —  In  Ancina's  Tempio  armonico 
1599:  Volgi  pietosa  i  lumi,  3  voc.  5.  parie 
zu  Giov.  Maria  N.'s  Alma  Vergin  gentile. 
—  In  Phalese's  Canzonette  alla  romana 
3  V.  1607  E  vuoi  Muse.  —  Aufserdem 
noch  in  Dom.  Bianchi's  Sacrarum  modu- 
lationum  die  Mot:  Cilicio  Caecilia  und 
Doctor  bonus.  Es  fragt  sich  ob  die  mit 
Bernardo  N.  gez.  nicht  auch  Giov.  Bern. 
N.  angehören. 

Nanino,  Claadio,  gab  1599 
Gio.  Mar.  Nanino's  1.  lib.  delle 
Canzonette  a  3  voc.  in  Venedig 
heraus. 

Nanino,   (xioyanni   Bernardo 

(Belardiuo),  jüngerer  Bruder  des 
Giov.  Maria,  geb.  zu  Vallerano, 
doch  bez.  er  sich  auch  mit  „Ro- 
mano", Schüler  seines  Bruders. 
1588  ist  er  noch  ohne  Amt,  doch 
1599  bez.  er  sich  als  Kapellmeister 
an  S.  Luigi  zu  Rom,  Fetis  sagt: 
später  an  S.  Lorenzo  in  Damaso 
zu  Rom.  Zwischen  1612  u.  1618 
scheint  er  gestorben  zu  sein,  denn 
von  letzterem  Jahre  ab  werden 
seine  Werke  nur  von  anderen 
herausgegeben.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Motecta  D.  .  . .  binis,  3.  et  4  voc.  juxta 
novi  breviarii  formam  concinnata.  üna 
cum  gravi  voce  ad  org.  sonitum  accomo- 
data.    A  Julio  Subissato  in  unum  collecta 


&  in  lucem  edita. . .  Romae  1610  Eoh- 
lettus.   40.    28  Gesge.     [B.  ß :  C  1.  Bc. 

—  Motecta  2,  3,  4  voc.  juxta  novi 
breviarii  formam  concinnata.  A  Julio 
Subissato  in  unum  collecta  et  nunc  denuo 
in  lucem  edita.  Eoma  1618  Roblettus. 
4  Stb.    40.     28  Nrn.     [Cap.  Lat. 

Motecta  1,  2,  3,  4  &  5  voc.  lib.  2. 
Eoma  1611  Eoblectus.  Dedic.  in  Eom, 
Jan.  1611  gez.  4  Stb.  40.  17  Nrn. 
[Cap.  Lat.    B.  B:  Cl.  2.  Bc. 

Motecta  D.  Jo.  B.  N.,  sing-ulis,  binis, 
teinis,  4nis,  quinisrß  vocib.,  una  cum 
gravi  voce  ad  org.  A  Christoph.  Marga- 
rina  in  unum  collecta  &  edita.  Lib.  3. 
Eoma  1612  Zaunettus.  4  Stb.  4».  17 
Nrn.    [Bologna.     Cap  Lat.     B.  B:  B.  Bc. 

Motecta  . . .  singulis  (wie  vorher)  or- 
gani  sonitum  accomodata.  Lib.  4.  Eoma 
1618  Eoblettus.  4  Stb.  4«.  21  Nrn. 
[Bologna.  Cap.  Lat:  Eoma,  Zannettus? 
B.B:  apud  Eoblettiim:  C  1.  2.  B.  Bc. 

Salmi  vespertini  a  4  per  le  domeniche 
. . .  con  2  Magnif.,  uno  ä  4  e  l'altro  k  8. 
Con  il  Bc.  Eaccolti  dal  Giulio  Subissato 
da  Fossombrone.  Eoma  1620  Eobletti. 
Die  letzte  Nr.,  ein  Magnificat,  ist  von 
Giov.  Maria  Nanino.  5  Stb.  4^.  [Brüssel 
fehlt  Bc. 

Venite  exultemus  Psalmus  Davidicus 
ad  Matutinum  in  celeberr.  solennijs,  3  voc, 
&  org.  decantandus  . . ,  Asisii  1620  per 
Jacob.  Salvium.  4  Stb.  zu  je  4  BU.  Die 
Dedic.  ist  von  Simone  Verlio  unterz. 
[Bologna. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  k  5  voci . . . 
Ven.  1588  Gardano.  5  Stb.  4o.  21  Madr. 
Er  bez.  dieselben  als  sein  1.  Werk.  Die 
Dedic.  gez.  in  Eom  am  27/3  1588.  [Bo- 
logna.    Padua,  Bibl.  des  Seminars:  C. T. B. 

...  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  5  voci  .  . . 
Ven.  1599  Scotto.  Eom  den  1/1  1599 
gez.    5  Stb.    40.   21  Madr.    [Crespano:  T. 

Madrigali  ä  5  voci  di . . .  Lib.  3.  Eoma 
1612  Zannetti.  5  Stb.  40.  21  Madr. 
Dedic.  Eom  1/1  1612  gez.  [B.  M.  C.  P. 
Bologna:  C.  T.  B. 

In  alten  Samlwk.  befinden  sich  7  Gesge. 
(siehe  Eitner  1,  748,  doch  sind  diejenigen 
auszuscheiden,  die  Beruardiuo  angehören 
und  hier  unter  Giov.  Bernardo  eingereiht 
sind.  Siehe  den  Artikel  Bernardino  Na- 
nino). Vogel  fügt  diesen  noch  hinzu, 
stellt  aber  ebenfalls  Bernardino  und  Giov. 
Bernardo  als  eine  Person  dar:  In  Giam- 
berti's  Poesie  diverse  1623,  4  Gesge.  mit 
Guitarrbegleitg.  —  In  Gio.  Maria  Nanino's 
3.  lib.  Madr.  5  v.  1586:  In  sua  la  destra, 
p.  9.  —  In  Giac.  Vincenti's  Fiori  rausi- 
cali   3  V.  1590:   Bianchi  e  vermigU  fiori. 


Naiiino,  Giov.  Maria. 


140 


Nanino,  Giov.  Maria. 


—  In  Flaccomio's  Le  risa  avicenda  5  v. 
1598:  Si  com'ogni  hora.  —  In  Phalese's 
H  Helicou  5  voc.   161G:   Caro  dolce  ben. 

—  In  Fab.  Costaotini's  Ghirlandetta  amo- 
rosa  1621:  0  cor  sempre  dolente  2  v.  — 
3  Tonsätze  in  Contrapunto  2.  —  In  Hove's 
Lautenbuch. 

Laetatus  sum  8  voc.  c.  org.  P.  Ms. 
18487.     [Hofb.  Wien. 

L  321.  Ms.  B.  B.  Ijgaturae  4  voc.    F. 

N.  wird  auch  als  Mitarbeiter  an  der 
theoretischen  Abhdlg.  seines  älteren  Bru- 
ders genannt  (siehe  Kat.  Bologna  1,  301 
u.  302,  auch  bei  Gio.  Maria  N.  verz.). 

In  neuer  Ausg.  4  Psalmen  im  Proske 
(Eitner  2). 

Nanino,  (jiovanni  Maria,  ge- 
bürtig aus  Tivoli  (Tiburtinus) 
zwischen  1545  und  1550,  gest. 
11.  März  1607  zu  Rom,  begraben 
in  der  Kirche  S.  Luigi  dei  fran- 
cesi  (sixtinisches  Archiv).  Nach 
Paolo  Agostini's  Aussage  in  der 
Dedic.  zu  seinem  4.  Buche  Messen 
von  1627  war  er  in  Vallerano 
Sängerknabe.  Der  Vater  scheint 
nach  der  Geburt  des  Sohnes  nach 
Vallerano  gezogen  zu  sein,  daher 
nennt  ihn  auch  manches  Ms.  als 
einen  in  Vallerano  geborenen, 
während  sein  Bruder  Giov.  Ber- 
nardo  dort  geboren  ist.  Er  soll 
(nach  Gaspari,  Kat.  1,  301  von 
Bologna)  ein  Schüler  Gaudio  Mell's 
und  Mitschüler  Palestrina's  ge- 
wesen sein.  1571  wurde  er  Sänger 
(Tenorist)  an  der  Kirche  Maria 
maggiore  zu  Rom,  1575  Kapell- 
meister an  S.  Luigi  dei  francesi 
ebd.  und  1577  Kleriker  u.  Sänger 
an  der  päpstlichen  Kapelle,  1579 
Kapellmeister  an  S.  Maria  Maggiore 
zu  Rom  (Titel).  Er  gründete  zu 
Rom  eine  Musikschule,  an  der  auch 
Palestrina  als  Lehrer  wirkte  und 
schloss  sich  dem  Musikverbande 
römischer  Tonkünstler  an,  der  sich 
zur  Aufgabe  gestellt  hatte,  an  den 
Kirchen  Roms  für  tüchtige  Kapell- 
meister und  Sänger  zu  sorgen. 
1604    bekleidete    er    den    Kapell- 


meisterposten an  der  sixtinischen 
Kapelle.  —  Nanino  schloss  sich 
in  seinen  Bestrebungen  als  Kom- 
ponist innig  an  Palestrina  an  und 
man  kann  ihn  als  Letzten  be- 
trachten, der  dem  Strome  der  Zeit 
energisch  entgegentrat,  ihn  aber 
doch  nicht  authalten  konnte  (Ha- 
berl,  Jahrb.  1891,  81  Biogr.  mit 
Porträt  und  5  Lamentationes). 

Nanino  hinterliefs  eine  tlieoretische 
Abliandlg.  mit  Beispielen,  die  sich  in  ver- 
schiedenen Abschriften  und  verschiedenen 
Titeln  erhalten  hat.  Die  älteste  Kopie 
rührt  von  Orazio  Griffi  her,  am  5.  (Jkt. 
1619  vollendet  und  befand  sich  einst  in 
der  Corsinischen  Bibl.  zu  Rom,  betitelt: 
Frammento  che  contiene  le  regele  di  G. 
'  M.  Naiinino  e  di  Qiop.  Bernnrdo  N.  jkt 
fare  contrappunto  a  mente  sul  canto  fermo. 
La  Fage  2,  303  giebt  davon  Auszüge. 
Andere  Kopien  in  Bologna,  Kat.  1,  301 
und  302  :  1.  Kudiinenti  e  regele  di  con- 
trappunto, attribuite  a  G.  Maria  N.  Ms. 
8*>.  16  S.,  viellciclit  Autogr.  2.  Regole 
di  Contrappunto  doppii  a  4  e  5  voci  di 
...  Ms.  4".  8  Ell.  vielleicht  Autogr.  (V), 
am  Ende  3  Canon  i  von  ralestrina^  Falsi- 
bordoni  von  verschiedenen  Autoren  und 
ein  Kanon  von  Tcod.  Clinio.  3.  Cento 
cinquantasette  Corrtrapunti  sopra  dei  Canto 
fermo  intitolata  la  Base  di  Costanxo  Festa^ 
Opera  di  G.  M.  N.  da  Vallerano  (sie?). 
Ms.  40.  128  BU.  „Finis  1002  Mantuae 
die  23  üctobris.  4.  Regole  di  Contrap. 
di  G.  M.  N.  e  dei  suo  fratello  minore 
Gio.  Bernardino.  Ms.  fol.  78  BU.  kopiert 
von  Martini.  5.  Trattato  di  Conti  ap.  di 
G.  M.  N.  e  di  Bernardino  Nauini  suo  Ni- 
pote.  Ms.  fol.  62  Bll.  Gaspari  giebt  zu 
jedem  Ms.  interessante  Berichte  und  No- 
tizen. Siehe  auch  Haberl  1.  c.  95.  Auch 
die  ß.  ß.  besitzt  2  Kopien  unter  Ms.  theor. 
120  u.  131  und  die  Beispiele  unter  L  322. 
Ferner  die  Bibl.  Casanatense  zu  Rom,  fds. 
Baini.  —  Im  br.  Mus.,  Ms.  154:  Regole 
per  il  contrappunto.  Am  Ende  der  Musik- 
beispiele ist  nur  Oioi'.  Bernardo  N.  gez. 
Ms.  des  18.  Jhs. 

Chronologisches  Verx.  semer  Kom- 
positionen. 

1579  (die  erste  Ausg.  muss  zwischen 
71 — 74  erschienen  sein,  als  er  KapeUm. 
an  S.  Maria  Magg.  war):  II  1.  lib.  di 
Madr.  a  5  v.    Ristamp.  Ven.,  Gard.    5  Stb. 


qu40.     26  Nrn.     [B.  M. 
T.    br.Mus.  5  Stb. 


Bologna. 


B.  B: 


Nanino,  Giov.  Maria. 


141 


Nanino,  Giov.  Maria. 


—  1.582  ib.  [B.  D.  Florenz  B.  n. 
Lincoln  Ch.  L.  fehlt  .5  a.    Bologna.    Brässel. 

—  1587  ib.     [C.  P.  5  Stb. 

—  1G05  ib.     [Bologna.     C.  P. 

—  1609  col  Bc.  per  ilClavicemb.  Ven. 
[B.  K.  6  Stb. 

1581.  Madrigali  a  5  voci  di  G.  M.  N. 
et  di  Annibal  Stabile.  Yen.,  Gard.  5  Stb. 
11  von  K,  9  von  Stabile.  [B.  D.  B.  M. 
B.  B:T.  Bologna.  Verona  S.  f.  5  a.  br. 
Mus.  Neapel  Cons.  f.  T.  Westminster- 
abtei  in  London. 

—  1587  rist.  ib.  5  Stb.  [Bologna. 
Modena  5  Stb.  Florenz  B.  n:  C.  br. 
Mus:  C.  (Inhalt  bei  Eitner  1,  1581  und 
Vogel  unter  Nanino). 

1586  a.  Motecta,  ut  vulgo  appellantur 
.  . .  quae  ternis  et  quinis  voc.  Ven.,  Gard. 
0  Stb.  qu40.  31  Nrn.  [B.  D.  Proske. 
B.  Kgsbg:  B.  Bologna  im  Ms.  P.  u.  im 
Druck. 

1586  b.  II  3.  Üb.  de  Madr.  a  5  v. 
Ven.,  Gard.  5  Stb.  qu40.  '21  Nrn.  S.  9 
von     Giov.    Beruardiuo    Nanino.       [B.  B. 

B.  D.     Modena.     Bologna.     Florenz  B.  n : 

C.  Münster  B.  S.     C.  P.     br.  Mus:A. 
1593.     II    1.  lib.   delle    Canzonette    a 

3  voci  . . .  per  Alessandro  Nanini  raccolte. 
Ven.,  Gard.  3  Stb.  4».  26  Nrn.  [B.  K: 
T.  B.    Basel:  T.  B. 

—  1599  ib.  26  Nrn.  [Proske:  C  br. 
Mus:  C.  T. 

65  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
ferner  in  Galilei's  Fronimo.  —  In  Quag- 
liati's  Canzonette  spirituali  3  v.  1588  a. 
Ausg.  von  1585g  in  Bologna:  Alma  del 
redentor  p.  23  (Eitner  1).  —  In  Verovio's 
Ganz.  spir.  3  v.  1591:  Non  puö  liugua 
narrare.  —  In  Monteverdi's  Musica  tolta 
1607 :  Erano  i  capei  (Artifex  niirus)  5  voc. 

—  In  Ant.  Gardauo's  4.  üb.  delle  Muse 
5  V.  1574:  4  Madr.  —  In  Sabbio's  L'amo- 
rosa  Ero  1588  ein  Gesg.  —  In  Bozi's 
Giardinetto  1588:  Celeste  donna.  —  In 
Fei.  Anerio's  Le  gioie  Madr.  1589:  La 
dove  par  che  5  v.  —  In  Ang.  Gardano's 
Dialoghi  music,  1590:   Donne  vaghe  8  v. 

—  In  AVatson's  The  first  sett  of  ital. 
Madrig.  1590:  Morir  non  puo  5  v.  —  In 
Vincenti's  Fiori  musicali  1590:  Lasciau  le 
fresche.  —  In  desselben  Canzonette  per 
cantar  1591:  Tutta  gentile  e  bella  3  v.  — 
In  Verovio's  Canzonette  spir.  3  v.    1591 : 


Non    puö    lingim. 


In    Vincenti's    De' 


floridi  virtuos!  1592  =  1585  d,  3  Madr. 
—  In  Amadino's  Floriudo  1593:  Alt'e 
pieni  sospiri  5  v.  —  In  Vincenti's  Nuova 
spoglia  araorosa  1593 :  Amor  se  i  bei 
Rubiui  4  v. ;  Legö  questo  mio  core  4  v. ; 
Da  i  bei  vostr'occhi  5  v.  —  In  Phalese's 


Pai'adiso  1596:  La  dove  par  ch'ogno. 
Aventuroso  piu.  Donna  gentil.  Poi  che'l 
tue.  Da  vaghe  perle.  —  In  Yonge's 
Musica  transalpina  1597  1  Gesg.  mit  eng- 
lisch. Text.  —  In  Flaccomio's  Le  risa 
avicenda  1598:  Poi  che  il  tuo.  —  In  An- 
cina's  Tempio  armonico  1599:  9  Madr.  — 
In  Phalese's  Floridi  virtuos!  1600:  Amor 
mi  fa  morire.  Non  son  le  vostre  mani 
5  V.  —  In  Ang.  Gardano's  I  diporti  della 
villa  1601:  Chi  di  gare  e  rancori.  — 
In  Orf.  Vecchi's  Scielta  de  Madrig.  5  v. 
1604:  Amor  deh  dimmi.  Erano  i  capei. 
Non  era  l'andar.  Morir  non  puo  .  (ur- 
spi-üngl.  lat.  Texte  zu  Motett.).  —  In  Pha- 
lese's Canzonette  aUa  romana  =  Samlwk. 
1595  a  12  dreist.  Ganz.  —  In  Molinaro's 
Fatiche  spir.  lib.  2,  1610:  AU'hor  che  la 
felice,  6  voc.  —  In  Cavaglieri's  Madrigali 
1616:  Morir  non  puö.  Amor  deh  dimmi. 
Donna  gentil,  ursprüngl.  lat.  Motetten- 
texte, 5  voc.  —  In  Denis',  Eude's  und 
Terzi's  Lautenbücher. 

17  Tousätze  in  Contrapunto  2,  ein  Teil 
davon  ohne  Vornamen. 

In  neuen  Ausg.  13  Gesge.,  dabei  2  ohne 
Vornamen,  daher  fraglich  i^Eitner  2).  Die 
Lamentatioues  im  Haberl  .sind  schon  oben 
erwähnt.  Ferner  macht  Letzterer  darauf 
aufmerksam  (1.  c.  96),  dass  folgende  Ge- 
sänge unter  N.'s  Namen  untergeschoben 
sind:  Diffusa  est.  Exaudi  nos  und  das 
Stabat  mater.  —  In  Commer's  Musica 
Sacra  Bd.  25  ein  Gesang.  —  Im  Samlwk. 
Jubilus  rythmicus  von  E.  Forber,  Lpz., 
Br.  &  H.  in  P:  Jesus  in  pace.  Quando 
cor  nostrum.  Jesu  spes  poeuitentibus.  — 
In  Georg  Schmitt's  Anthologie  ein  Ton- 
satz, Bd.  8. 

Manuscripte. 

Mss.  Gap.  s'isHna  18  versch.  Gesge., 
s.  Kat.  —  Im  Lateran:  Audi  benigne 
Cod.  67.  —  In  S.  Maria  Maggiore  ein 
Stiidieubl.  —  Gap.  Julia  1.  9  Lamenta- 
tioues, Cod.  44,  5  davon  von  Haberl,  Jahr- 
buch 1891,  veröffentlicht.  2.  Sancta  et 
immacul.  8  v.  3.  Litania  12  v.  4.  Hodie 
Christus  4  V.  5.  Magnif.  8  v.  6.  Dixit 
Dnus.  8  y.  —  B.  M.  9  Madr.  mit  geistl. 
Texten  versehen  aus  Herrer's  Hortus 
musical. ,  Kat.  218;  in  moderner  Part. 
1.  Litaniae  8  voc.  2.  Dixit  Dnus.  8  voc. 
u.  4  Mot.  —  Ms.  B.  L.  Morir  o  puovrino 
5  V.,  s.  Kat.  —  B.B:  Ms.  535:  Stabat 
mater  4  voc.  P.  imd  Exaudi  nos  4  voc. 
(beide  imtergeschobene  Komposit.).  Haec 
dies  5  V.  —  In  Bd.  2,  S.  76:  Quem  vidis- 
tis  6  voc.     Ferner  in  B.  B : 

Ms.  35,  2  Madr.  aus  1594  u.  95  zu  4 
u.  5  Stim. 


Nanino,  Giov.  Maria. 


142 


Nantermi,  Michel' Angelo. 


Ms.  103.  Maria  salvatoris  8  voc. 

Ms.  32.  Sancta  et  iinmacul.  —  Cantate 
Dno.  —  Dne.  quis  habit.  8  v. 

Ms.  165.  Lamentationes  4  v. 

Ms.  15840  in  K.  Hodie  Christus  4  v. 

Ms.  160.  0  quam  suavis.  —  Haec 
dies  5  V. 

L  177  Hodie  nobis  6  v. 

L178,  178a  u.  324.  Madrigali  5  voc. 
aus  1581  u.  Motetti  3  e  5  v. 

L212  Missa:  Salve  reg.  5  v. 

L  294.  Veni  sponsa  5  voc. 

W32:  3  Motetten  zu  8  St.  —  W  35: 
2  Madr.  zu  4  u.  5  St.  —  W  103:  Sancte 
et  immacul.  8  v.  —  T  37.  49.  100  alleriei 
Gesänge  in  P. 

Ms.  Bologna,  Kai  2,  469:  0  altitudo 
divitiarum  8  voc.  P.  von  Santini.  —  Ms. 
Kat.  3,  4,  P.  von  1613  p.  33,  Erano  i 
capei  d'oro.  —  p.  35,  Amor,  deh,  dimmi 
come  5  voc.  —  Kat.  2,  169.  Part,  von 
Santini  S.  36  ein  Satz. 

Ms.  B.  Bf.  1  Gesg.  —  Ms.  B.  Ä.  1  Gesg. 

Ms.  Part,  in  Breslau  Kircheninst.  (Uni- 
versit.)  4  Mot.  zu  4  und  5  Stirn. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1881,  4  Stb. 
1940,  4  Stb.  2  weltl.  Gesge.  lu  1940 
ohne  Vornamen. 

In  B.  Dresden  6  geistl.  Gesge.  im  Ms., 
dabei  ein  Stabat  mater  4  v.  (s.  Kat.) 

In  Musüfr.  Wien,  Ms.  8  Stb.  17.  Jh., 
unter  Nr.  72:  Dolorosi  MartjT,  5  voc. 

In  B.  Zw.  im  Ms.  Christus  orbis  5  voc. 

In  Hof  b.  Wien,  Ms.  15606,9:  Hodie 
Christus  natus  4  v.  Veni  sponsa  Chi'isti 
5  voc.  in  Part.  —  Ms.  15607,5:  Jubilus 
S.  Bernardi,  Jesu  dulcis  memoria.    P. 

In  moderaer  P.  Bd.  156  [K.  Br.J:  0 
quam  suavis.  Haec  dies  quam  fecit  5  v. 
—  Hodie  Christus  nat.  est.  4  voc.  Veni 
sponsa  Chr.  5  v. 

Nanni,  ßanieri  (Rainer),  js^ehört 
wahrscheinlich  der  letzten  Haltte 
des  17.  Jhs.  an  und  befinden  sich 
von  ihm  in  der 

Kgl.  Musikalien  -  Samlg.  zu  Dresden 
Ms.  477  eine  Messa  solenne  ä  4  voc.  con 
Strom,  und  Ms.  477  a  ein  Credo  a  4  voc. 
c.  Strom.  —  In  der  Bibl.  der  MusLkfr.  in 
"Wien  mit  dem  Vornamen  Rainer  „Senates 
a  Clavec.  e  Violiuo". 

Nanquete  (Nanqueto),  Joaii  (Jo- 
hann, Hans),  Tenorist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  von  1571  bis 
1578  mit  144  Gld.  Gehalt.  Ob 
der  von  1568  bis  1570  in  den 
Listen  verz.  Johann  Marckhet  der- 


selbe ist,  lässt  sich  vorläufig  nicht 
feststellen. 

Nantermi  Filiberto ,  wahr- 
scheinlich ein  Bruder  des  Michel' 

Angelo, 

ist  in  dessen  Madrigale  von  1609  auf 
S.  17  mit  „Cor  mio  deh  non  languire", 
5  voci  vertreten. 

Nantermi,  Horatio.  Fetis  unter 
Nanterni  sagt:  zu  Mailand  geb.  und 
der  Vater  des  Michel'Angelo.  Hier- 
gegen spricht  die  Dedic.  zu  seinen 
Motetten  von  1606,  denn  da  er 
dies  als  sein  erstes  Werk  bez.,  so 
kann  M.  Angelo,  der  1609  eine 
Samlg.  Madrigale  herausgiebt,  nicht 
sein  Sohn,  sondern  vielleicht  sein 
Bruder  sein.  Letztere  Meinung 
wird  noch  bestärkt  durch  die  Auf- 
nahme von  2  Madrigalen  in  des 
letzteren  Samlg.  Fotis  sagt  weiter: 
er  war  gegen  1590  Kapellmeister 
an  der  Kirche  S.  Celso  zu  Mai- 
land. Obige  Motettensamlg.  ist 
betitelt: 

Partito  del  1.  üb.  delli  Motetti  a  5  voci 
di  . .  .  (ein  Amt  ist  nicht  verz.),  Nuoua- 
mente  ristampati  (die  erste  Ausg.  muss 
nach  der  Dedic.  „Milano  adi  3.  Genaro 
1601"  erschienen  sein).  Milano  1606 
Agost.  Tradate.  Part.  4".  80  BU.  in 
moderner  Einrichtung.     [Bologna. 

6  Motetten  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
aulserdem  noch  in  Bonometti's  Parnassus 
musicus  1615  eine  4stim.  Motette  und  in 
einem  Ms.  zu  Bologna  von  1613  von  .loan. 
Amigonus  zu  Kom  gesclirieben  (Kat.  3,  4) 
die  Motette:  Domine  Jesu  Bl.  36  in  P. 
Nach  einer  Vorbemerkung  im  Kat.  fehlt 
aber  das  Bl.  36.  Er  wird  im  Kataloge 
Nanterni  genarmt.  —  In  Franc.  Lucino's 
Concerti  in  Partit.  1612:  Tu  gloria  Jeru- 
salem 2  V.  Exultate  Deo  4  voc,  unter 
Nanterni. 

Nantermi  (nicht  Nanterni),  Mi- 
chel'Angelo, soll  der  Sohn  des 
Horatio  sein  und  folgte  seinem 
Vater  als  Kapellmeister  an  der 
Kirche  S.  Celso  zu  Mailand  wie 
Fetis  sagt,  dass  dies  ein  doppelter 
Irrtum  ist  wird  bei  Horatio  Nan- 
termi    nachgewiesen.     Der    Titel 


Napier, 


143 


Naidelli. 


seines  bekannten  Druckwerkes  aber 
bez.  ihn  1609  als  Organist  an  der 
Kirche  S.  Laurentio  maggiore  zu 
Mailand.     Der  Titel  lautet: 

II  1.  Yxh.  de  Madrigali  a  .5  voci  di  . . . 
col  Bc.  per  il  Clavicemb.,  Claitarrone  ed 
altro  simile  istromenti. . .  Yen.  1609  Ama- 
diuo.  6  Stb.  40.  21  Madr.,  dabei  2 
Madr.  von  Horatio  N.  und  1  Madr.  von 
Filiberto  Nonterini.     [B.  Kassel. 

Napier,  ...  ein  zu  London 
lebender  Violaspieler,  der  1784 
öffentlich  auftrat  und  vom  Jahre 
1791  ab  ein  jährliches  Benefiz- 
konzert gab  (Pohl  2,  39.  371).  Ob 
er  derselbe  wie  der  Musikverleger 
William  Napier  ist,  der  nach 
Brown  auch  Mitglied  der  „King's 
band"  war,  muss  ich  als  offene 
Frage   lassen.     Siehe   "William   N. 

Napier,  William,  um  1740 
geb.,  gest.  1812  zn  London,  grün- 
dete gegen  1782  in  London  eine 
Musikhandlung.  Brown  sagt-:  er 
war  auch  Mitglied  der  „King's 
band",  also  ein  lustruraentist  (ob 
er  der  Violaspieler  war,  ist  nicht 
bekannt).  1792  befand  sich  sein 
Geschäft  in  sehr  misslichen  Ver- 
hältnissen ;  um  ihm  zu  helfen  be- 
arbeitete Jos.  Hajdn  eine  Anzahl 
schottische  Lieder  für  Gesang, 
Klavier,  Violine  und  Violoncell. 
N.  machte  damit  sein  Glück,  zahlte 
nachträglich  an  Haydn  die  Summe 
von  50  £  und  konnte  die  Summe 
für  das  2te  Heft  verdoppeln 
(Pohl,  2,  182). 

Die  Haydn'sche  Bearbeitung  nach  der 
Angabe  Pohrs  habe  ich  nirgends  gefunden, 
dagegen  kann  ich  folgende  nachweisen: 

Selection  of  the  most  favourite  Scots 
songs  chiefly  pastoral  adapted  for  the 
harpsich.  with  an  acc.  for  a  Violin  by 
eminent  masters.  London  (1790?)  fol. 
P.  Bass  nur  beziffert.  3  Bll.  16  S. 
Dissei-tation  on  Scottish  Music  by  Tytler. 
77  S.  Musik,  77  S.  Text,  2  Nachbll.  Der 
1.  Bd.  geht  von  1—27,  der  2.  Bd.  zählt 
weiter.  Als  Bearbeiter  sind  genannt  Dr. 
Arnold,  Barthelemon,  Carter  und  Shield. 
[B.  M.     B.  Wagener. 


In  B.  B.  noch  ein  3.  Bd.  Dort  trägt 
der  1.  Bd.  den  Titel:  A  selection  of 
original  Scots  songs  in  3  parts  the  har- 
mouy  by  eminent  Masters.  Dedic.  Duchess 
of  Gordon.  Lond.  fol.  Die  friihere  Be- 
sitzerin des  Buches  hat  sich  1799  ein- 
geschrieben. 

Napier's  Selection  of  Dances  &  Strath- 
peys,  with  new  and  Appropriate  Basses, 
adapted  for  the  Pfte.  Harp  etc.  Printed 
for  W.  Napier.     fol.     [br.  Mus. 

Naray,  Greorge,  ein  ungarischer 
Geistlicher  des  17.  Jhs.,  der  fol- 
gendes Werk  herausgab: 

Lyi-a  coelestis  suavi  concordia  divinas 
laudes  personans.  Hominumque  animos 
a  terrenis  ad  coelestia  avocans.  Elaborata 
et  juxta  musicales  notas  in  harnioniam 
adaptata.  Nunque  primo  typis  edita  . . . 
Tyrnaviae  1695  per  Joan.  Andr.  Hörmann. 
4"  (Tj-rnavia  ist  Pressburg).  [Brüssel 
1257. 

Narbaez  (Narbais),  Liiys  de, 
ein  Spanier  aus  der  ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  der  sowohl  als  Mo- 
tettenkomponist, wie  als  Vihuela- 
spieler  (Vihuela  ist  eine  Art  Gui- 
tarre  mit  6  Saiten)  sich  bekannt 
machte. 

In  alten  Samlwken.  von  1539  — 1542 
findet  man  zwei  Motetten  (Eitner  1  unter 
Narbais)  und  für  die  Yihuela  gab  er 
heraus : 

El  primero  (segondo,  tercero,  quarto, 
qiünto  et  sesto)  libro  del  Delphin  de  mu- 
sica  de  cifras  para  taner  Vüiuela.  Hecho 
por  Luys  de  Narbaez.  Dirigido  al  muy 
iUustre  senor  el  Seuor  don  Franciso  deio 
Covos  ...  Ay  eynel  veynte  y  dos  dife- 
recias  de  Code  claros  para  discantar  y 
siete  diferencias  de  guarda  me  las  vacas 
y  una  bara  de  cötrapüto  M.  D.  XXX. 
Vni.  con  pri\-ilegio. . .  Am  Ende :  Fue 
impresa  la  presente  . . .  Yalladolid  por 
Diego  Hermadez  de  Cordova  impresor. 
Acabose  y  treynta  . .  Octubre.  qu4*'.  4 
und  108  Bll.  Jedes  Buch  mit  neuem 
Titelbl.  Enthält  arrangierte  Gesänge  von 
damaligen  bekannten  Meistern,  wie  Jos- 
quin,  Gombert,  Eichafort  etc.  französische 
Chanson,  Fantasien  u.  a.  fürs  Instraraent 
komponierte,  [br.  Mus.  Straeten  7,  384 
sah  ein  Exempl.  in  Madrid.  Siehe  auch 
8,  452. 

Nardelli,    D.    CrioTanni,    ein 

Komponist  des  17. — 18.  Jhs., 


Nardi. 


144 


Nai'dini. 


der  im  Ms.  11500  der  B.  B.,  Samlbd. 
Partit.  Nr.  39  mit  der  Cautata:  Piangea 
un  di  piangea  Fileno,  per  Sopr.  et  Cont. 
vorkommt. 

Nardi,  Pauliiio,  päpstl,  Sänger 
und  1666  Kapellmeister  der  Ka- 
pelle (Haberl,  Kat.  69). 

Nardini,  Pietro,  ein  bedeuten- 
der Violinist,  Schüler  Tartini's, 
geb.  zu  Fabiana  in  Toscana  bei 
Monte  Lupo  (nach  Gervasoni)  gegen 
1722,  gest.  7.  Mai  1793  zu  Flo- 
renz. Seine  Eltern  siedelten  in 
seineu  Kinderjahren  nach  Livorno 
über,  wo  er  auch  den  ersten  Mu- 
sikunterricht genoss,  bis  er  nach 
Padiia  zu  Tartini  ging,  dessen 
Unterricht  er  bis  zum  24.  Jahre 
genoss.  Von  da  kehrte  er  nach 
Livorno  zurück,  wo  er  öfter  in 
der  Kirche  und  in  Konzerten  sich 
hören  liefs.  Im  Jahre  1763  brachte 
der  Herzog  Karl  von  Württemberg 
N.  aus  Italien  mit.  Mozart  hörte 
ihn  daselbst  in  demselben  Jahre 
u.  rühmt  die  „Schönheit,  Reinig- 
keit  und  Gleichheit  des  Tones;  im 
singbaren  Geschmack  sei  er  von 
Niemand  übertroffen"  (Sittard  3, 
55).  1767  soll  er  wieder  nach 
Italien  zurückgekehrt  sein,  pflegte 
zuerst  seinen  Meister  in  Padua  bis 
zu  dessen  Tode  und  erhielt  dann 
1770  an  der  Hofkapelle  zu  Flo- 
renz die  Stellung  eines  1.  Violi- 
nisten, resp.  des  Orchesterdirektors, 
welches  Amt  damals  stets  dem  1. 
Violinisten  zufiel.  Er  st.  71  Jahr 
alt.  Schubart's  überschwengliches 
Lob  teilt  V.  Wasielewski  1 ,  144, 
3.  Ausg.,  mit,  diesem  fügt  W.  sein 
eigenes  Urteil  bei.  Abate  Rai- 
mondo  Leoni  di  Pienza  schrieb 
ein  Elogio  di  P.  N.,  celebratissimo 
Professor  di  Violine.  Firenze  1793 
Cambiagi.  8"  [Brüssel].  La  Mara 
in  Bd.  1,  233  teilt  einen  Brief  in 
deutscher  Uebersetzung  vom  30/1 
1790    mit.     Burney    spricht    über 


ihn  1,  184.  186  ff.  —  G.  B.  Ran- 
goni  verfasste:  Saggio  sul  gaste 
della  musica,  col  carattere  de'tre 
celebri  suonatori  di  violino  N., 
Lolli  e  Pugnani.  Livorno  1790. 
80  [Musikfr.Wien.  B.  B.  eine  fran- 
zösische Uebersetzung:  Livorno, 
Masi.  91  Seit.].  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

G  Sonates  a  V.  et  B.  oe.  2.  Amst., 
Hummel.  F.  gr.  fol.    27  S.     [Hofb.  Wien. 

Six  Sonatas  er  Duets  for  2  V.  op.  2. 
London,  Walsti.     2  Stb.  fol.     [B.  B. 

6  Sonate  per  V.  solo  e  B.  (Paris  c. 
1765).  qufol.  [Dresd.  Mus.  Dresden, 
s.  1.  mit  Portr. 

VII  Sonates  pour  V.  et  B.  avec  les 
Adagios  brodes.  Deruiere  edit  d'apres  les 
Mss.  originaux  de  l'auteur.  Ded.  k  Mr. 
Marescot.  Paiis  chez  Decombe,  Luthier. 
fol.  mit  Portr.  pag.  206—295.  [B.  AVa- 
gener.     Musikfr.  Wien. 

6  Sonates  h.  V,  seul  et  B.  avec  les 
Adagios  brodes  par  . . .  Edit.  par  J.  B  to 
Cartier.  Paris,  Decombe.  P.  fol.  49  S. 
[B.  M.  B.  B.  Musikfr.Wien.  B.  Wage- 
ner mit  italienischem  Titel  im  Kupfer- 
stich, ohne  Verleger  in  gr.  qufol.  Por- 
trät und  30  S. 

Concerto  per  V.  Va.  e  B.  4  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

6  Quartett!  ä  2  V.  2  A.  et  Vcl.  Fi- 
renze. Stb.  [Musikfr.  Wien.  Berlin  K.  H. 
mit  Poiir.     Wolfenb. 

Sei  Trii  per  2  Fl.  trav.  e  B.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

6  Duos  pour  2  V.  Paris.  [Paris  Nat., 
vielleicht  dieselben  wie  oben,  2.  Werk, 
London. 

Six  Solos  for  a  V.  with  a  B.  for  the 
harps.  or  Vcl.  London,  Walsh,  fol.  26  S. 
[B.  Wagener. 

In  Handschriften: 

B.  B.  15  860  in  Kapsel:  3  Sonaten  f. 
V.  solo  u.  B.  Stb.  (Dehn  bemerkt  dazu: 
comp,  von  Tartini,  bearbeitet  von  N.)  — 
Ms.  15861,  50  und  60  Capriccio's  f.  V. 
solo.     liv.  1.  2. 

12  Sonate  a  V.  solo  con  suo  Basse. 
P.  qufol.  Ms.  26  a.  [Dresd.  Mus.  Hofb. 
Wien,  gr.  fol.     33  BU.     Ms.  19196. 

Sonate  in  C.  für  V.  u.  Bc.  Ms.  Stb. 
[BriLSsel  Cons. 

1  Sonate  f.  V.  u.  B.  Kopie.  [B.  Wa- 
gener. 

Im  C.  P.  1  Bd.  Kompositionen  imd 
Sonates  de  V. 

Im  Autogr.  Grasn.,  B.B.,  1  Brief  u.  Portr. 


Nardis. 


145 


Nares. 


Sonate  per  2  Y.  e  B.  Ms.  Stb. 
[Padua  Aiit. 

In  neuen  Ausg.  2  Sonaten,  1  Adagio 
(Eitner  2).  In  Alfred  Moffat's  Meister- 
Schule,  Berlin.  Simroek,  1  Piece. 

Nardis,  Caiiiillo  de. 

Die  BüjI.  der  Musikfr.  in  AYien  be- 
sitzt von  ihm  ein  Preludiu  aUo  Stabat 
mater  di  Tom.  Traetta,  im  Kl.-A. 

Nardo  di  Monte,  siehe  Cola. 

Xardö,  Fra  Beiiedetto  Serafico 
di,  deirordine  di  Predicatori,  lebte 
1575  in  Neapel  nach  der  Dedic. 
1581  zeichnet  er  die  Dedic.  in 
Leccie.  Ein  Amt  ist  nirgends  ge- 
nannt.    Er  gab  heraus: 

...  11  1.  üb.  delli  Madrigal!  a  5  voci 
da  lui  composto  corretto  . . .  Ven.  1575 
Gius.  Guglielmo.  5  Stb.  qu-l».  29  Nrn. 
Aus  der  Dedic.  erfährt  man,  dass  dies 
seia  erstes  'Werk  Ist.  was  er  aber  schon 
einmal  1571  bei  Oratio  Salviani  in  Ne- 
apel heraasgegeben  habe,  nun  aber  um- 
gearbeitet und  von  neuem  in  Venedig 
habe  drucken  lassen.     [Modena  fehlt  B. 

...  II  3.  lib.  di  Madr.  a  5  et  a  6  voci 
con  un  Dialogo  a  diece.  Novam. . .  Vineg. 
1581  l'herede  di  G.  Scotto.  6  Stb.?  4". 
22  Nrn.     [Bologna:  5a. 

Nardo,  Frater  Grioranni,  wurde 
am  6.  Juli  1489  zum  Sänger  a/d. 
Kapelle  Antoniana  zu  Padua  ge- 
wählt (Tebaldini  2). 

Nardiicij  (Narducci),  Beue- 
detto, 

ist  in  Vincenti's  Vittoiia  amorosa  1596 
mit  dem  Madrigal:  Non  son  in  queste 
rive  5  voc.  vertreten  und  in  Ancina's 
Tempio  armonico  1599  mit  ,,Con  dolor 
fiero''  3  voc. 

Nares,  James,  Mus.  Dr.,  ge- 
tauft am  19.  April  1715  zu  Stan- 
well  (Middlesex),  gest.  10.  Febr. 
1783  in  London.  Knabensänger 
an  der  Kgl.  Kapelle  unter  B.  Gates, 
später  Schüler  von  Pepusch.  Ver- 
trat eine  Zeitlang  den  Organisten 
Pigott  a/d.  St.  Georg-Kapolle  zu 
Windsor,  erhielt  1734  den  Or- 
gauisteuposten  an  York  Miuster, 
wurde  am  31/1  1756  Nachfolger 
des  Dr.  Greene  als  Organist  und 
Komponist   der  Kgl.   Kapelle  und 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


erwarb  sich  in  demselben  Jahre 
den  Grad  eines  Dr.  der  Musik  zu 
Cambridge.  1757  wurde  er  au  der 
Kgl.  Kapelle  Lehrer  des  Knaben- 
chores. 1780  trat  er  in  Pension. 
Ton  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar  (Davey  bezeichnet  sie 
mit  armselig): 

20  Autliems  in  P.  for  1,  2,  3,  4  and 
5  vuices  (Titelbl.  fehlt).  London  1788, 
fol.     [E.  C.  of  Mus. 

—  in  neuer  Ausg.  von  Novelle  in 
London,  1858.     fol.     P.      [br.  Mus. 

A  Morniug  &  Eveniug  sen'ice  ...  to- 
gether  with  6  Anthems.  Lond.  1788 
Preston.  fol.  P.  mit  Portr.  [br.  Mus. 
R.  C.ofMus.     Cambiidge  FW. 

The  roval  pastoral.  A  dramatic  Ode. 
P.  Lond.,"  Welcker.  (1767)  fol.  [B.  M. 
br.  Mus.     Glasgow.     E.  C.  of  Mus. 

A  collectiou  of  catches,  cauons  &  glees. 
Lond.,  Welcker.  qufol.  c.  1780.  1  vol. 
mit  3  u.  4  St.  Gesg.  [B.  B.  br.  Mus. 
Glasgow. 

4  Anthems  im  Ms.  P.  1.  It  is  a  good 
thing.      2.    Turn    thee    again,    0    Lord. 

3.  Unto  thee,  0  God,  do  we  give  thanks. 

4.  Lord,    how   long  wilt   thou.      [R.  C.  of 
Mus. 

3  Bücher  Anthems,  1757—1769  für 
die  Kgl.  Kapelle  komp.,  Ms.  629,  br.  Mus. 

8  setts  of  lessons  for  the  harps.  Lond. 
1757  J.  Johnson,     qufol.     [br.  Mus. 

6  Fugues  with  Introductory  Yoluntaiy's 
for  the  Organ  or  Harpsich,  Lond., 
Welcker.     qufol.     [br.  Mus. 

In  Ms.  161,  Cambridge  FW.  7  Fugen 
für  Orgel. 

Five  harpsichord  lessons  and  a  Sonata 
in  score  for  the  harps.  or  oi'g.  (with 
Strings)  op.  2.  London,  Johnson.  [Cam- 
bridge FW.  in  Nr.  485. 

These  lessons  for  the  harps.,  with  a 
Sonata  in  score  for  the  harps.  or  org. 
op.  2.     Lond.     qufol.     33  S.     [br.  Mus. 

II  principio;  or,  a  regulär  introduction 
to  playing  on  the  harpsich.  or  org.  Ib. 
qufol.     [br.  Mus. 

N.'s  treatise  on  singiug.  London, 
Welcker.     [Cambridge  FW.  421. 

Concise  &  easy  treatise  on  siuging, 
addressed  to  those  desirous  of  performing 
Duets  or  Musio  in  parts.  The  niles  cal- 
culated  to  remove  all  difficulties  with  a 
set  of  Eughsh  Duets  for  beginners.  Lon- 
don, qufol.     33  S.     [br.Mus. 

6  Anth.  u.  Serv.  in  Sam.  Arnold's 
Cathedr,  mus.  17'J0.    —  Ebenso  in  Eim- 

10 


Narnis. 


146 


Nasco. 


bault's  Cathedr.  mus.  1.  Bd.  1847  [Hofb. 
Wien.]  —  In  Page's  llarmouia  Sacra. 
In  Stevens'  Sacrcd  Music  2  Anthems. 

In  Clarke's  Favourite  Anthems  with 
organ,  London,  P.  ein  Antliem. 

Te  Deuni,  Jubil.,  Sauet.,  Kyrie  etc.  in 
F.  for  4  voic.  in  Warreu's  coli,  of 
Cathedr.  Servic.    Nr.  26-29.     1859. 

In  T.  Johnsou's  Psalmenausgabe :  Au 
Abridgmeut  c.  1777. 

In  Chappell's  Church  Services  1866. 
Nr.  1. 

In  Riley's  Psahn  u.  hynins.  c.  1750. 

In  Warreu's  Collect,  of  Catches,  2 
Canon,  2  Glees,   2  Rounds  und  1  Catch. 

In   Bishop's  collect,   of  Glees,    1  Glee. 

In  Catch  Club  2.    18.  Jh.  letzte  Hälfte. 

In  Catch  Club  3  (Sibbald  in  Edinburgh). 

In  Longman's  Collect,  of  Catches  Nr.  34 
ein  3  st.  Catch.  lu  Ilullah's  The  Singers 
übrary.  Nr.  30. 

In  neuen  Ausg.  8  Gesänge  (Eitner  2). 

Narnis  (de  Narnia),  Bernardi- 
niis  de,  Supranist  an  St.  Peter  in 
Rom  von  1190—1499  (Viertelj.  3, 
239). 

Nasci,  Michele,  ein  Violinist 
und  um  1770  Orcliesterdirektor 
am  Theater  Fioicntini  in  Neapel 
(Buruey  1,  262). 

Von  seiueu  Kompositionen  sind  bekannt 
im  Ms.  331,  br.  Mus. ,  im  Autogr.  von 
1769  ein  geistlicher  Gesang.  —  Concerto 
di  V.  e  B.  in  Stb.  und  Sonata  a  2  V. 
Va.  e  B.  in  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Sonate  sei  di  Cembalo  con  acc.  di  V. 
London  c.  1775.  fol.     [br.  Mus. 

Nascimbeni,  Maria  Fraiicesca, 

aus  Ancona,  wo  sie  auch  später 
wohnte.  Sie  war  eine  Schülerin 
des  Scipione  Lazarini,  trat  mehr- 
fach als  Kompouistin  auf  und  zwar 
mit: 

Canzoni,  e  Madrigali  morali,  e  spiri- 
tuali  a  una,  due,  e  tre  voci  della  Siguora 
. . .  Aucoua  1674,  nella  stamperia  miu>i- 
cale ,  per  Claudio  Percimineo.  4  Stb : 
2  C.  B.  u.  Org.  4".  14  Gesge.  [Oxford 
B.  L.  Bologna,  Kat.  2,  470  Abdr.  der 
Dedic.  Vogel  nennt  sie  Nascinbeni.  Der 
Bologner  Katalog  aber  fünfmal  wie  oben 
angezeigt  ist. 

lu  ihres  Lehrers  Motetti  op.  2  von 
1674  die  Motette:  Sitientes  venite,  2  C. 
e  B.     Per  il  Santissiuio  Sacraniento. 


Nascimbeni  (Nasimbeui),  Ste- 
fano, geb.  in  Mantua,  Kapell- 
meister an  St.  Barbara  ebd.  im 
Anfange  des  17.  Jhs.  (Canal  97 
und  Titel).  Au  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Messe  8  voci  cou  la  partitura  per  Tor- 
gano.  Lib.  1.  Ven.  1612  Amadiuo.  8 
Stb.  40.  3  Mess.  [B.  B:Cl.  Proske 
kompl.?  Danzig  Kathar:  C2.  AI.  Tl. 
Bl. 

Psalmi  ad  vesperas  in  totius  anui  so- 
lemuitatibus.  Tom.  I.  Ven.  1616.  [B.D. 
93,  5.   7  Stb.  mit  Bg. 

Sabni  8  voci.  Ven.  1616  Gardano.  fol. 
[B.  D.  27,  2:  Partitura,  NB.  Bc.    30  S. 

Concerti  ecclesiastici  a  12  voc,  divisi 
in  3  chori,  Ven.  1610  Amadino.  2  Mess. 
u.  8  andere  Gesge.  [Proske.  br.  Mus. 
fehlt  der  3.  Chor. 

2  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
aufserdem  nach  Vogel  in  Ang.  Gardano's 
Lamorosa  caccia  1588:  Luceuti  rai  del 
sole,  5  voc.  Dei'selbe  Satz  auch  iu  Pha- 
lese's  Paradiso  music.  1596. 

Nasco,  GioYauni;  aus  den  Titeln 
seiner  Werke  ist  ersichtlich,  dass 
er  1548  „Maestro  de  la  Nobile  e 
virtuosa  Accademia  d'i  Siguori 
filarmonici"  zu  Verona  war,  1554 
Kapollmeister  am  Dome  zu  Tre- 
viso,  ebenso  1557;  die  übrigen 
Drucke  geben  keine  Nachricht. 
i  Fetis  Angabe,  dass  er  in  Fano 
Kapellmeister  war,  lässt  sich  niciit 
nachweisen.  1560  i.st  er  schon 
nicht  mehr  am  Leben,  siehe  die 
Lamentationi  von  1561 .  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

Lamentationi  a  voce  pari  di  G.  N.  a 
4  voci  con  doi  Passii  il  Beuedictus  et  le 
sue  Antiphone  Nouamente  con  ogni  dili- 
gentia stampate  . . .  Ven.  1561  Gardano. 
4  Stb.  qu4".  Dedic.  unterz.  in  Treviso 
am  20/9  1561  von  der  Frau  Nasco's, 
Giacoma  Calderara  Nasca,  worin  sie  sagt, 
dass  ihr  Ehegemal  die  Konipos.  hinter- 
lassen habe  (Abdr.  der  üedic.  im  Kat. 
Bologna  2,  279).     [Bologna. 

—  Lamentationi  a  voce  pari  di  .  . .  a 
4  voci  con  doi  Passii  (wie  oben).  Ib. 
1564.     4  Stb.     qu40.     [Bologna. 

—  Lamentationi  a  voci  pari  di  ... 
Ven.  1574  figliuoli  di  A.  Gardano.  4  Stb. 
ciu40.     [Bologna:  T.  B. 


Nasco. 


147 


Nasolini. 


Madrigali  di  . . .  a  5  voci. . .  Ven.  1548 
Gardaue.  5  Stb.  (ii\4P.  Dedic.  in  Ve- 
rona gez.  30  Gesge.  [Bologna  fehlt  5  a. 
Verona  S.  f:  A.      Rom  Cecilia:  A.  T.  B. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  a  4  voci,  in- 
sieme  la  Cauzon  di  Rospi  &  Rossignol. . . 
Ven.  1554  A.  Gardane.  4  Stb.  (iu40. 
Lebte  in  Treviso.  32  Madr.  [liofb.  Wien. 
Bologna:  B.     Verona  S.  f:  C.  A.  B. 

—  Ib.  1555.  4  Stb.  qu40.  2  Madr. 
fehlen,  2  neue  kommen  hinzu  (siehe  Vogel 
2,  9).     [B.M. 

—  Ib.  15G1   (jetzt  mit   Gardano  gez.), 

4  Stb.  qu4«.  Inhalt  wie  1554.  [B.  A. 
Hof b.  Wien:  C     Verona  S.  f:  C.  B. 

—  1584  Ang.  Gardano,  wie  1554.  [B.D. 
...    n   1.  Hb.    di    Canzon    Villanesche 

aUa  Napoiitaua,  a  4  voci  . . .  ristamp. . . 
Ven.  155G  Scotto.  4  Stb.  <iu40.  21  Ge- 
sänge.    [B.  Kgsbg.  kompl.  T.  defect. 

—  1558  Ant.  Gardano ,  wie  oben. 
[B.  A.     Hofb.  Wien:C.     br.  Mus:C. 

—  Vineggia  1565  Scotto.  wie  oben. 
[B.Zw:  T.     br.Mus:  C. 

Der  Katalog  von  G.  Hess  in  München 
zeigte  1901  Nr.  285  eine  Ausgabe:  Vineg. 
1566  appr.  G.  Scotto,  Tenorb.  an. 

Le  Canzon  et  Madrigali  a  6  voci  con 
u-no  Dialogo  a  7  di  .  . .  Ven.  1557  Gar- 
dane. 6  Stb.  qu40.  29  Gesge.  [Ven. 
Marco.     Verona  S.  f.  fehlt  C. 

—  ristami).  ib.  1562,  wie  oben.  [B.  M. 
Hofb.  Wien  fehlt  T.  Bologna:  A.  T. 
Paris Nat:  A.     br.Mus:  C. 

...  D  2.  lib.  d'i  Madrigali  a  5  voci, 
doue  si  contengono  tutte  le  niacharronee 
del  ditto  autore  Nouam.  per  Ant.  Gar- 
dano   stampato. .  .     Ven.    1557    Gardano. 

5  Stb.  (iu4".  28  Madr.  [B.  M.  Hofb. 
Wien:  C.  Bologna:  A.  ohne  Titel.  Ve- 
rona S.  f:  A.  T.  Neapel  B.  u:  C.  br. 
Mus:  C.  T. 

27  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Dazu  kommen  noch  im  Cypr.  Rore  1563: 
Tristis   es  anima  und   0  salutaris  hostia, 

4  voc.  —  In  Fr.  Liuduer's  Biciuia  1591 
ein  Gesg.  —  In  Rore's  4.  hb.  Madr.  5  v. 
Ausg.  1580:  lo  mi  rivolgo  und  Talhor 
m'assale,  2.  p.  —  In  dessen  5.  hb.  Madr. 

5  V.  1560:  lo  non  sapeva.  —  In  V. 
Ruffo's  2.  lib.  Madr.  5  v.  1557  u.  s.  a: 
Morte  m'ha  morto.  Come  si  m'accendete. 
Non  ha  donna  piu  bella.  —  In  Verde- 
lott's  Madr.  6  v.  1561:  lo  vorrei  pur 
lodarti.  —  In  Ant.  Gardane's  II  vero  terzo 
lib.  Madr.  1549-':  Laccio  diset'et.  Lasso 
diceva.  Tu  m'hai  cor  mio.  —  In  Giov. 
da  Bene's  Musica  spirit.  Ganz,    et  Madr. 


1563:    13    Gesge.,    siehe    Scotto. 


In 


Scotto's    3.   lib.    del   Desiderio    1567:    4 


Madr.  —  In  dessen  Prima  Stella  de  Madr. 
5  v.  1570:  Se'l  tempo.   Madonna  quand'io. 

—  In  P.  Bozi's  Giardiuetto  de  Madr. 
3  voc.  1588:  Occhi  miei.  —  In  Vincenti's 
Nuova  spogha  1593:  In  biauco  letto  4  v. 

—  In  Arascione's  Nuove  Laudi  1600  Bl. 
26  ein  4 st.  Gesg.  —  In  Hove"s  Lauteu- 
buch. —  In  Cipr.  Rore's  Motetta  4  voc. 
1563:  Tristis  est  anima  mea  S.  10. 

Im  Ms.  2289  der  Kgl.  B.  Brüssel  fds. 
Fötis  ein  Madrigal  in  P. 

Nascll,  DoDi  Dieg'O,  ein  edler 
Spanier  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  der  unter  dem  Pseudonym 
Egidio  Lasnel  die  Opern  schrieb: 
Attilio  regolo,  Palermo  1748.  De- 
metrio,  Neapel  1749  (Fotis).  Siehe 
auch  Lasnel. 

Nasera  (Nosera),  Pietro  de, 
ein  Discantist  a/d.  Hofkapelle  in 
Wien,  vom  1.  März  1597—1619 
mitmonatl.  löGld.  Gehalt  (Köchel  1). 

Nasimbeni,  Stefano,  siehe  Nas- 
ciiubeiii. 

Nasolini,  Sebastiano,  geb.  zu 
Piacenza  um  1768.  Gervasoni 
sagt,  dass  er  sich  anfänglich  als 
Pianist  hervorthat,  von  seinem  20. 
Jahre  aber  ab  widmete  er  sich 
nur  der  Opernkomposition.  Der- 
selbe bez.  seinen  Tod  mit  dem 
Jahre  1799,  31  Jahr  alt,  nach 
anderen  soll  er  aber  noch  1810  in 
Neapel  gelebt  haben.  Seine  Opern 
wurden  bis  1816  in  Neapel  auf- 
geführt (Florimo  Bd.  4)  und  hatten 
zuweilen  einen  brillanten  Erfolg, 
so  dass  sie  über  ganz  Europa  in 
Scene  gingen.  Er  hielt  sich  auch 
eine  Zeitlang  in  London  auf.  Von 
seinen  Kompositionen  haben  sich 
erhalten : 

An  Opern: 

II  Catoue  in  Utica.  Opera.  Ms.  P. 
488.     [br.  Mus. 

Cleopatra.  Tragedia  urica  in  2  atti. 
P.  2  voll,  qufol.  Ms.  918a.  [Dresd.Mus. 
B.  B.  nur  Akt  1.    P.     Ms.  15880. 

GFinnamorati,  op.  gioc.  in  2  a.  (Ven. 
c.  1800)  Ms.  P.     [Brüssel  Cons.     C.  P. 

II  medieo  di  Lucca,  op.  giocosa  a  8 
voci   (Venedig    1798).    Ms.    P.     [Brüssel 

10* 


Nasoliai. 


148 


Nassotto. 


Cons.  br.  Mus.  Ms.  485.  C.  P.  Dresd. 
Mus:  Farsa. 

Merope,  opera.  Ms.  P.  486.  [br.  Mus. 
B.  Darmst.  ein  Exempl.  mit  Nasoliai's  u. 
Poissl's  Musik,  mit  deutschem  Text. 

La  Morte  di  Mitridato  iu  2  atti.  P. 
Ms.  1798.  [Münclieu  Oper.  C  P.  Ms. 
487  P.  br.  Mus. 

Gli  opposti  caratteri,  ossia:  II  tempera- 
meuti  contrarsi  (auch  Olivo  e  Pasquale), 
Parsa  in  1  atto.  Ms.  P.  (Yen.  c.  1799). 
[Biiissel  Cons.  C  P.  Musikir.  Wien  im 
Kl.-Auszg. 

Semirainide,  Dramma  in  3  atti.  1792. 
Ms.  P.  [C.  P.  Bologna  nur  in  2  Akt. 
P.  Ms.  2  vull. 

II  Sesosti-i  ossieno  le  feste  d'Iside. 
Firenze  1794.     P.  Ms.  2  voll.     [Bologna. 

GFUmori  contrari,  op.  gioc.  in  1  alto 
(Text  von  Gio.  Bertati.  Yen.  1798).  Ms. 
P.     [Bmssel  Cons. 

Arien,  Scenen  «.  a.  aus  Oper?i: 

L'affetto  mi  Tu  vedi,  favorite  air  du 
Merope,  che  ascotto  fav.  Duetto  in  the 
grand  serious  opera  Merope.  P.  Lond., 
Laveuu   &  Mitchell.     4  S.     [B.  Wagener. 

In  B.  B.,  Ms.  121.  123.  124.  129:  5 
Scenen  und  Duette  f.  Gcsg.  u.  Orch.  u. 
1  Terzett  aus  Mitridate.     P. 

A  quest' istoute,  Duo  de  Cleopatra. 
Paris,  Carli.     P.     [B.  M. 

Duo  della  modista  i'aggiratrice.  Paris, 
Imbault.     P.     [B.  M. 

Scena  e  Duetto  „Leggo  oppresso  in 
quel  sembiante.  P.  Ms.  1100.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Rec.  und  Aria:  lo  piü  niadre,  c.  coro 
dell'opera  Merope.  P.  Ms.  [Berlin  Singak. 

14  Gesänge  (Arien,  Cavatiuen,  Scenen 
und  Duette  etc.)  aus  Opern  in  P.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Nella  morte  di  Semiraniide,  Scena  e 
Duetto.     P.  Ms.     [B.  M. 

In  B.  M.  im  Ms.  P.  auch  einige  geist- 
liche Gesänge:  1.  Laudate  Dominum,  2  T. 
B.  ed  org.  P.  2.  Dilexi  quoniam  2  voci 
c.  org.     P. 

Im  Conservat.  zu  Mailand  19  Nrn.  aus 
Opern,  teils  in  P.,  teils  im  Kl.-A.  im  Ms. 
An  Opern  sind  aufser  den  obigen  noch 
genannt  1.  I  riti  d'Efeso.  2.  II  trionfo 
di  Clelia  (Näheres  im  Kat.). 

In  Schwerin  F.  eine  Cavatina  f.  Sopr. 
u.  Orch.     P.  Ms. 

In  Bologna  im  Ms.  P.  10  Gesge.  aus 
Opern. 

In  Brüssel,  Ms.  2625  Duett.  Ms.  2632 
Scenen  und  Duos  von  Verschiedenen. 

Im   br.  Mus.    Einzeldrucke  in  London 


aus  dem  Ende  des  18.  und  Anfange  des 
19.  Jhs.  von  Arien,  Duetten,  Notturnos, 
Cavatina  aus  Merope.  Duett  aus  Mitri- 
date. Duett  aus  La  modista  raggiratrice, 
Duett  und  Kondo  aus  La  morte  di  Cleo- 
patra. 

In  B.  Dresd.  1  Duett  u.  2  Arien  (s.  Kat.). 

In  Einsiedeln  „Cessi  quel  pianto"  (aus 
Polifonte)  Cavat.  und  Chor.     Ms.  P. 

In  Musikfr.  Wien:  Salmo  per  S.  e  B. 
c,  org.  P.  —  In  Padua  Ant.  das  Oratorio 
Della  Conversione  di  S.  Agostino,  in  2 
parti.     P.  Ms. 

Ouvertura  per  Clavic.  del  opera  II 
Teseo  a  Stige.     Vienne,  Magazin.     [B.  B. 

Nassari, . . .  bekannt  durch 

Twelve  Minuetts'  for  two  Violins  &  a 
B.  and  Six  Yenetian  Ballads.  Lond.,  printed 
for  Sigr.  Albaui.    18.  Jh.  qu40.     [br.  Mus. 

Nassarre,  Padre  Frater  Pablo, 
ein  Spanier,  geb.  um  1664  in 
einem  Dorfe  Aragoniens,  wurde 
Franziskaner  und  Organist  im  Real 
Convent  des  Klosters  San  Fran- 
cisco zu  Saragossa  (Titel).  Er  ver- 
öffentlichte zwei  tiieoretisclie  Werke, 
die  bei  Fetis  des  Näheren  beschrie- 
ben werden. 

1.  Fragmentos  rausicos.  Reglas  gene- 
rales,  y  muy  necessarias  para  canto  Uano, 
canto  de  organo,  contrapunto,  y  compo- 
sicion  . . .  Zaragoza  1683  Tomas  Gasp. 
Marti uouz.    kl.  8".  8  BU.  142  S.    [br.  Mus. 

—  Fragm.  mus.,  repartidos  en  quatro 
tratados;  en  que  se  haUan  reglas  gene- 
rales,  y  muy  ...  Y  aora  nuevamente 
anadido  el  ultimo  tratado  por  el  mismo 
autor;  y  juntamente  exemplificados  con 
los  caracteres  musicos  de  que  carecia. 
Sacalos  a  luz  etc.  D.  Jos.  de  Torres.  Ma- 
drid 1700  en  su  imprenta  de  musioa. 
kl.  40.  288  S.  [B.  B.  Brüssel.  Glas- 
gow. Bologna,  und  den  3.  Tract.  in  Kopie, 
fol.  5  Ell.     br.Mus. 

Eine  3.  Ausg.  von  1704  ist  nicht  be- 
kannt. 

2.  Escuela  musica,  segun  la  practica 
moderna,  dividida  en  primera,  y  segunda 
paite  ...  (Titel  sehr  umfangreich,  ab- 
gedrackt  im  Kat.  Brüssel  fds.  Fetis  5377.) 
Zaragoza  1724  heredos  de  Diego  de  La- 
rumbe.  —  2.  parte  Zarag.  1723  por  los 
hered.  de  Manuel  Roman.  2  voll.  fol. 
28  u.  512  S.  12  u.  506  S.  [B.  B.  B.  M. 
Brüssel.     C.  P.     br.  Mus.     Glasgow. 

Nassotto,  Joseph,  Sohn  des 
Trompeters  Sebastian  in  Ksl.  Dien- 


Natali,  Giuseppe. 


149 


Natorp. 


stell,  zeichnete  sich  als  Instruraen- 
tist  (Klavier  und  Violine)  und  als 
Bassist  aus,  ist  1719  17  Jahr  alt. 
Bericht  von  Fux.     Köchel  2,  385. 

Natali,    Pater    Cpriusepi)e,    da 

Camerino,  von  1679 — 1696  Kapell- 
meister an  der  Kapelle  des  Hlg. 
Antonio  zu  Padua,  wo  er  vorher 
Organist  war  (Tebaldini  37).  Nach 
Tevo's  Musico  testore  war  er  um 
1703  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Fermo. 

In  Bologna  im  Ms.  Eegole  per  sonare 
ü  basso  cont.    8«.    12  Bll. 

Natali  (Xatale),  Pater  Pompeo, 
dalla  Ripa  Transona,  so  liest  man 
im  Drucke  von  1674.  In  dem 
von  1662  heifst  es  „dalla  citta 
della  Ripa,  della  Provincia  della 
Marca".  Fotis  bez.  ihn  als  Sänger 
an  der  Kirche  S.  Maria  maggiore 
zu  Rom.     Er  gab  heraus: 

Madrigali  a  3  voci  paii  di  D  . .  .  Eoma 
1656  Marit.  Balmonti.  3  Stb.  4P.  15 
Gesge.  In  der  Dedic.  erwähnt  er  ein 
früheres  Werk  mit  Motetten.     [B.  B. 

Madrigali,  e  Canzoni  spirituab',  e  mo- 
rali  a  2,  et  a  3  voci  La  maggior  parte 
delle  quali  sodo  a  3  voci  pari.  Di  D . . . 
Roma  1662  Jac.  Fei  d'And.  F.  4  Stb. 
(A.T.B.Bc.)  19  Gesge.  [Bologna.  Crayn 
bei  Liegnitz,  Schlossbibl.  kompl.  In  B.  B., 
L  181  in  Part.  u.  St.  Ms. 

Solfeggiamenti  a  2  e  3  voci  . . .  Eoma 
1674  Mutij.  3  Stb.  4».  [B.  B.  und  im 
Ms.  L303  Solfeggi  a  2  voci.     Bologna. 

—  Libro  2.  de'Solfegg.  a  2  e  3  voci 
. . .  Roma  16S1  Mascardi.  3  Stb.  4». 
[Bologna,  Näheres  im  Kat.  1,  322. 

In  Florido's  Samlwk.  von  1672  die 
Motette:  Dominus  adjutor  meus  2  voc. 
c.  Bc. 

Ms.  L  347  in  B.  B :  Non  piü  guerra 
3  V.  c.  Bc. 

Natalis,  N  . . .,   ein  Komponist 

des  15.  Jhs.,  der  im 

Ms.  Cod.  37  zu  Bologna  mit  einem 
3stim.  Et  in  terra  pax  vertreten  ist. 

Natalresta, .  .  .  unter  diesem 
Namen  wurden  um  1785  zu 
Paris  6  Violoncellpiecen  gestochen 
(Gerber  1). 


Nathan,  J...,  ein  englischer 
Musiker  des  18/19.  Jhs.,  der  mit 
John  Braham  mehrere  hebräische 
Gesänge  herausgab  (siehe  Braham). 

Natliusius,  Elias,  Kantor  und 
Schulkollec'e  an  St.  Nikolaus  zu 
Leipzig,  erhielt  1657  an  Stelle 
Tob.  Michael  das  Kantorat  an  der 
Thomasschule  ebd.  Er  starb  am 
30.  Dez.  1676  ebd.  (Ratsakteu)  und 

gab  heraus: 

Cum  musices  creatore  disputatio  de 
musica  theoretica,  quam  autoritate  inclitae 
faciiltatis  philosophicae  Lipsiae  . . .  Lips. 
1652  tyjjis  Joan.  Baueri.  8  Bll.  in  4P. 
[B.  Zw.  (Kat.  S.  129  mit  Inhalt).  Dresd. 
Lübeck. 

In  Ms.  Z  40  in  B.  B.  9  Stb.  des  17.  Jhs. 
Nr.  23  „Das  weifs  ich  fürwar  wer  Gott 
dienet",  8  voc.  c.  Bc. 

In  Stadtb.  Zittau,  Ms.  B  158,  1  Stamm- 
buchbl.  von  1674,  Canon  a2voc.  3  Noten- 
zeilen, Text:  Casta  Dens  meus  est.  Er 
bez.  sich  mit  obigen  Aemtern. 

NatiTidade.  Vasconcellos  verz. 
3  Autoren  dieses  Namens. 

1.  Fr.  Francisco  da  X.  gab  heraus: 
Novena  da  Senhora  Sant'Anna,  com  o  seu 
officio.  Lisboal708Teixeira.  12».  (Fund- 
oit  fehlt.) 

2.  Joao  da  N.,  geb.  zu  Torres,  trat 
1675  in  den  Franziskaner-Orden  zu  Lissa- 
bon und  starb  1709.  Er  hinterliefs  reli- 
giöse Gesänge. 

3.  Fr.  Miguel  da,  N.,  geb.  zu  Obidos, 
trat  am  8.  Sept.  1658  in  den  Cister- 
cienserorden  zu  Alcobaga  ein.  Im  dor- 
tigen Klosterarchiv  sollen  sich  28  Psalmos 
das  Yesperas  cistercienses  seiner  Kom- 
position befinden. 

Natorp,  Bernhard  Cliristiaii 
Ludwig-,  geb.  12.  Nov.  1774  zu 
Werden  a/d.  Ruhr,  gest.  8.  Febr. 
1846  zu  Münster.  Studierte  Theo- 
logie und  Pädagogik  zu  Halle  a/d. 
Saale,  wurde  1796  Lehrer  in  Elber- 
feld,  dann  Prediger  und  Schul- 
inspektor zu  Hückeswagen  und 
Essen,  1809  Schulrat  in  Potsdam 
und  1816  Consistorialrat  in  Mün- 
ster (Fotis.  Riemanu.  Mendel- 
Reifsmann).  Er  machte  sich  um 
den  Schulgesang  verdient  und  den 


Natorp. 


150 


Naude,  L. 


Gesang  in    der   Kirche.     Bekannt 

sind  von  seinen  Schriften: 

Anleitung  zur  Unterweisung  im  Singen 
für  Lehrer  in  Volksschulen.  Potsdam 
1813.     [ß.  B.     B.  Lpz. 

—  2.  Aufl.  Essen  1816  Bädeker.  [B.B. 
Binissel.     B.  Lpz.  Ausg.  1818? 

—  3.  Aufl.  ib.  1820.  4».  139  S.  u. 
8  Vorw.  [ß.  ß.  Bmssel.  Einsiedeln  und 
eine  Ausg.  Duisburg  1818  Lederer. 

—  4.  Aufl.  ib.  1824.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

—  5.  Aufl.     ib.  1834  u.  1837.     [B.B. 
Lehrbüchlein  der  Singekuust.    Für  die 

Jugend  in  Volksschulen  ...  1.  u.  2.  Cur- 
sus.  Essen  und  Duisburg  1816.  1820. 
Bädeker.     2  voll.     8°.     [Brüssel. 

—  5.  Aufl.  ib.  s.  a. ,  der  Cursus  von 
1820.     [ß.  B. 

—  7.  Aufl.     ib.   1832.     [B.B. 
Ueber  den  Gesang  in  den  Kirchen  der 

Protestanten.  Essen  1817  Bildeker.  8«. 
264  S.  [B.  B.  Brüssel.  Glasgow.  B. 
Lpz. 

Ueber  den  Zweck,  die  Einrichtung  und 
den  Gebrauch  des  Melodienbuchs  für  den 
Gemeindcgesang  in  den  evangelischen 
Kirchen.  Ein  nöthiges  Voi-wort  zu  dem- 
selben .  .  .  Essen  1822  Bädeker.  8«. 
[Brüssel, 

Ueber  Rink's  Praeludien.  Ib.  1834. 
80.     93  S.     [B.  B.     Dresden.     B.  Lpz. 

Sein  Melodienbuch  für  den  Gemeindc- 
gesang in  den  evangelischen  Kirchen. 
Essen  1822  Bädeker.  80.  130  S.  [B.  B. 
Bibl.  Joh.  Zahn's],  erschien  dann  vier- 
stimmig unter  dem  Titel: 

Choralbuch  für  evangelische  Kirchen, 
kritisch  bearbeitet  und  geordnet  von  N. 
u.  Fr.  Kefsler,  vierstimmig  gesetzt  und 
mit  Zwischenspielen  versehen  von  C.  H. 
Rink.  Essen  1829  Bädeker.  rpa".  223 
Choräle.  [B.B.  B.  M.  Siehe  Zahn  6, 
417.  In  B.  B.  noch  ein  Choralbuch,  ib. 
1836. 

Ueber  des  Herrn  Ober-ConsLstorialraths 
Natorp  Anweisung  zur  Unterweisung  im 
Singen.  Von  Moritz  Salomon.  Quedlin- 
burg mid  Leipz.  1820  Basse.  80.  [Brüs- 
sel.    B.  B. 

Nattermaiiii,  .  .  .  Stadtorganist 
lim  1683  in  Weimar,  starb  1691 
(Niederrh.  Ztg.  6,  325). 

Natiis,  Michael,  aus  Finster- 
walde, wurde  1584  vor  Pfingsten 
Kantor  zu  Sonnenwalde  bei  Luckau 
und  ging  1586  wieder  ab  (M.  f.  M. 


6,  125).  Ein  Fabian  Naf?ts  war 
in  Torgau  Kantor  und  hat  sich 
auf  dem  Wolfenbütteler  Exem- 
plare von  Glarean's  Dodecachord 
eingescli rieben,  auch  widmete  ihm 
Kaspar  Trost  seine  Compositio  rausi- 
calis  1628. 

Nau,  Stoplianiis,  Gallus  Aure- 
liensis,  ist  am  11.  Juni  1627  als 
Musikus  in  der  Universität  zu 
Leyden  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  2). 

In  der  Landcsbibl.  in  Kassel,  Kat. 
S.  64  befinden  sich  in  einem  Ms.  Tänze 
von  S.  Ncni.  und  zwar  eine  Allemande, 
Cour.  n.  Sarah,  ä  5.  Fraglich  ob  der 
obige,  obgleich  andere  Piecen  in  dem  Ms. 
die  Jalireszahlen  1658  u.  1668  tragen, 
also  in  obige  Zeit  passen. 

Naul)ach,  Johann,  Tenorist  an 
der  Hofkapolle  in  Wien  mit  30  Gld. 
monatl.  vom  1.  April  1637  bis  31, 
Okt.  1645  (Küchel  1). 

Nauhcrt,  Johann,  wird  1614 
vom  Kurfürsten  von  Sachsen  als 
Musiker  an  den  Grofsherzog  von 
Toscana  empfohlen  (s.  Staatsarch.). 

Nau(l6,  (jr . . .,  hat  vielleicht  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  zu  Paris 
gelebt.  Leo  Liepmannssohn  besafs 
einst  von  ihm: 

1.  Ave  verum,  Sub  tuiun,  0  sacr.  et 
Adoramiis  a  3  et  4  voix.  Paris,  Lenwine. 
2.  Ecce  panis  angel.,  Mot.  u  Sopr.  av.  acc. 
Pari.  Paris,  llanry.  —  3.  0  quam  suavis 
est  et  Benedict.  2  Mot.  ä  4  voix.  Paris, 
Dufaut.  —  4.  0  salutaris  hostia,  Mot.  ä 
voix  av.  acc.  2  V.  A.  B.  Fl.  Hautb.  Clari- 
nette,  Cor  et  Ba.sson,  ad  üb.  P.  Paris, 
Hanry.     fol. 

Nando,  L  . . .,  auch  mit  laine 
benannt,  ein  französischer  Kom- 
ponist der  1.  Hälfte  des  18.  Jhs., 
von  dem  die  Nationalbibl.  zu  Paris 
besitzt: 

Airs  serieux  et  ä  boire  meslez  de  brü- 
nettes, d'ariettes,  vaudevilles  et  rondes  de 
tables;  de  Monsieur  Naude-l'Atne.  1.  re- 
cueil.  Paris  1730  Ballard.  [auch  im  C.  P. 
und  Brüssel. 

2.  et  4.  recueil  d'airs  a  chanter  k  1  et 
2  voix.     Pai-is  1734  und  1736. 


Nauderus. 


151 


Naumann. 


7.  livre  d'airs  ä  1  et  2  voix,  ariettes 
et  brünettes.     Paris  s.  a. 

La  feste  d'Auiaiillis,  cantitille.  Paris. 
Im  Cons.  Paris:  Le  retour  d'Amarante, 
cantatille  ä  voix  seiüe  et  avec  Symphonie. 
Paris  1745  Le  Clerc.     qu40. 

In  der  Kgl.  Musikalien -Samlg.  zu  Dres- 
den befinden  sich  3  Drucke  mit  Naude 
Taine  gez.,  die  scheinbar  von  dem  obigen 
herriihren : 

1.  Nouveaux  airs  pour  1  et  2  voix. 
Ariettes  et  branettes.  Liv.  7.  Paris, 
l'auteur.  4"  (jedenfalls  das  3.  oben  an- 
gezeigte Werk). 

2.  Y©  recueil  d'airs,  a  1  et  2  v.  de 
differeuts  genres.  Mettez  de  Yaudevilles, 
Rondes  de  table,  brünettes,  Chansonettes, 
Musettes  et  Menuets.  Qui  peuvent  se- 
jouer  sur  la  flute,  et  sur  touttes  sortes 
d'instruments.  2.  edit.  revue  et  corrigee. 
Paris  1739  Mde.  Boivin. 

3.  VIo  recueil  d'airs,  a  1,  2  et  3  voix, 
de  differens  genres  (wie  vorher)  touttes 
sortes  d'instnim.,  sur  la  clef  itaüenne. 
Ib.  s.  a. 

Nauderus,  Johannes,  „T.  HoJs.", 

schrieb  um  1610  ein  Lautenbuch,  an 
dessen  Ende  sich  eine  Abhandlung  über 
die  „Application"  befindet.  1  vol.  in 
kl.  qu4ö.    Ms.  alte  Nr.  250.    [B.  B. 

Naudot,  F''  (Frere),  lebte  um 
1737  u.  muss  ein  anderer  als  Jean- 
Jacques  sein,  trotz  der  gleichen 
Lebenszeit.     Man  kennt  von  ihm: 

Chansons  notees  de  la  ties  venerable 
confrerie  des  Ma(;'ons  libres  . .  .  recueüli 
et  mis  eu  ordre  par  pro  Naudot,  s,  1. 
1737.  80.  32  S.  in  Kupfer  gestochen. 
[B.  M.  (Mus.  pr,  80.  22).  Musikfr.  Wien. 
Brüssel. 

Naudot,  Jean -Jacques,  lebte 
zu  Paris  als  Virtuose  auf  der  Flöte 
traversiere.  Er  soll  der  Erste  ge- 
gewesen  sein,  der  diese  Flötenart 
in  Frankreich  einführte,  denn  bis 
dahin  (c.  1720)  kannte  man  nur 
die  Flute  ä  bec  (Fetis).  Seine 
Kompositionen  fallen  in  die  Zeit 
von  c.  1726 — 1740,  so  weit  sie 
bisher  vorliegen.     Es  sind: 

Senates  en  Trio  p.  Fl.  V.  et  B.  Paris, 
Sr.  Naudot.  oe.  2,  oe.  7,  oe.  14.  [Paris 
Nat.  Rostock  besitzt  oe.  2:  pour  2  Fl. 
trav.  av.  B.    Paris  1726. 

Duos  pour  2  Fl.  Paris,  oe.  3.  5.  6. 
[Pai-is  Nat. 


Senates  p.  Fl.  et  Bc.  Paris  (1726  bis 
1740).     Oeuvre  1.  4.  9.  13.  16.     [ib. 

Six  babioles  poiu-  2  Vielles  ou  2  Mu- 
settes.   Paris.     Oe.  10.     [ib. 

6  Senates  p.  VieUe  et  B.  Paris  1739. 
Oeuv.  14.     [ib. 

Senates  pour  la  Flute.     [C.  P. 

Senates  pour  Fl.  ou  Y.  oe.  8.  17. 
[Stadtb.  zu  Nimes. 

ler  Oeuvre,  contenant  six  Senates  pour 
la  Flute  traversiere  avec  la  Basse  . . . 
Paris,  chez  le  Sr.  Naudot.  P.  fol.  [Schwe- 
rin F. 

Quatre  oeuvre  contenant  6  Senates  pour 
la  flute  traversiere  avec  P.  par  Mr.  Naudot. 
Paris,  Naudot.  Boivin,  1728.  [B.  Karls- 
ruhe Nr.  57.  Schwerin  F.  Es  sind  die- 
selben die  schon  oben  unter  dem  3.  Werke 
angezeigt  sind. 

9.  13.  und  14.  Oeuvre  Senates  in  Paris, 
chez  l'aiiteur.     P.     [Schwerin  F. 

Leo  Liepmannssohn  besafs  1896  Kat. 
119  Nr.  223:  XlVe  oeuvre  contenant  six 
Senates  pour  une  Vielle  avec  la  Basse, 
dont  trois  sont  melees  d'accords.  Paris, 
chez  l'auteur,  A.  P.  D.  R.  (1739).  25  S. 
(siehe  oben  den  ersten  Titel),  [auch  in 
Schwerin  F. 

Nauert,  Gottfried  Eusebius. 

Gerber  2  berichtet  über  ihn,  dass 
er  ein  Virtuose  auf  der  Harfe  und 
Oboe  war,  um  1758  und  1764  in 
Nürnberg  lebte,  dann  nach  Polen 
ging  und  dort  starb.  Bekannt  sind 
von  ihm 

Oden  imd  Lieder  zum  Singen  beym 
Ciavier.  1.  Tbl.  Nürnberg  (1758)  bey 
Haffuer.  3  BU.  32  S.  in  fol.  [B.  M. 
B.  Lpz.     B.  Kgsbg. 

—  2.  Tbl.  ib.  (1764).  [B.  Lpz.  B. 
Kgsbg. 

Naumann,    Joliann    (jrottlieb 

(italienisch  G.  A.  =  Giov.  Amadeo 
gez.),  geb.  17.  April  1741  zu  Blase- 
witz bei  Dresden,  gest.  23.  Okt. 
1801  zu  Dresden,  Sohn  armer 
Landleute,  begleitete  bereits  als 
12  jähriger  Knabe  auf  der  Losch- 
witzer  Orgel  den  Choralgesang; 
trotz  seiner  Begabung  für  Musik 
brachte  ihn  doch  der  Vater  zu 
einem  Schlosser  in  Dresden  in  die 
Lehre,  dem  er  aber  entlief,  kam 
wieder   nach    Hause    und    musste 


Naumann. 


152 


Naumann. 


das  Vieh  hüten,  bis  endlich  der 
Vater  nachgab  und  ihn  auf  die 
Kreuzschule  als  Alumnus  brachte 
und  dann  auf  Veranlassung  der 
Kurfürstin  Maria  Antonia  von 
Sachsen  in  die  Kgl.  Kapelle  als 
Chorknabe  aufgenommen  wurde. 
1757  nahm  ihn  der  schwedische 
Karamermusikus  Weeström  mit 
nach  Hambu»'g,  dann  nach  Italien, 
behandelte  ihn  aber  rieht  als  Fa- 
mulus, sondern  als  Diener.  In 
Italien  genoss  er  Tartini's  und 
Pater  Marti ni's  Unterricht.  In  Ve- 
nedig hielt  er  sich  längere  Zeit 
auf,  erteilte  Unterricht  und  erhielt 
den  Auftrag,  für  den  Karneval  eine 
Oper  zu  schreiben;  als  Honorar 
erhielt  er  10  Zechinen  (c.  220  frcs). 

17 64  kehrte  er  nach  Dresden  zu- 
rück und  trat  am  18.  Sept.  als 
Kirchcukomponist  in  kursächsische 
Dienste  mit  240  Thlr.  Gehalt.  1765 
ging  er  zum  zweiten  Male  nach 
Italien,  um  sich  in  das  Opernfach 
einzuarbeiten  und  erhielt  auch  dort 
mehrfache  Aufträge  von  ita'ie- 
rischen    Theatern.      Am    8.    Aug. 

1765  erteilte  ihm  der  Kurfürst  den 
Titel  eines  sächs.  Kammerkompo- 
nisten. Ende  Jan.  1768  rief  er  ihn 
aus  Italien  zurück.  Sein  Gehalt 
wurde  auf  600  Thlr.  erhöht.  Da 
1772  die  Gehälter  für  die  Kapell- 
mitglieder nicht  ausgezahlt  wurden, 
wegen  Ebbe  in  den  Kassen,  nahm 
er  Urlaub  und  ging  zum  3.  Male 
nach  Italien,  wurde  auch  dort  so 
vielfach  beschäftigt,  so  dass  er  sein 
gutes  Auskommen  fand.  1774 
musste  er  zurückkehren.  Nach 
mehrfachen  Anfragen  auswärtiger 
Fürsten  in  ihre  Dienste  zu  treten 
(Friedrich  II.  von  Preulsen,  Gu- 
stav III.  von  Schweden),  die  er 
ablehnte,  ernannte  iim  der  Kurfürst 
am  7.  Febr.  1776  mit  1200  Thlr. 
zum  Kapellmeister.    1776—78  und 


dann  wieder  1782 — 84  lebte  er 
am  schwedischen  Hofe,  brachte  die 
Kapelle  auf  eine  höhere  Stufe  und 
schrieb  Opern.  1785  —  86  war  er 
am  dänischen  Hofe,  wo  er  Gleiches 
leistete,  überall  die  glänzendsten 
Anerbietungen  ausschlagend.  Am 
20.  Nov.  1786  wurde  sein  Gehalt 
am  sächsisch.  Hofe  auf  2000  Thlr. 
erhöht,  doch  leider  nur  selten 
ausgezahlt  (Fürstcnau  1,  159  ff.). 
1788/89,  1793  und  97  feierte  er 
in  Bcrliu  Triumphe.  Auch  für 
Paris  wollte  man  ihn  1790  ge- 
winnen, doch  lohnte  er  alle  ver- 
lockenden Anerbiotungen  ab  und 
b''eb  seinem  Vateilande  treu.  Nau- 
mann spielte  auch  die  damals  er- 
fundene Harmorika  fertig  und  er- 
rang damit  stets  den  gröfsten  Bei- 
fa'l  bei  Hoch  und  Niedrig  (Zeit- 
geschmack!). Erst  im  Jahre  1792 
trat  er  mit  der  Tochter  des  däni- 
schen Vice-Admirals  Grodtschillnig 
in  die  Ehe  und  zeugte  mit  ihr  4 
Kinder.  Schubart  p.  111  äufsert 
sich  über  seine  Kompositionen: 
Das  Weiche  und  Snnfte  geb'ngt 
ihm  vortrefflich,  ja  es  artet  manch- 
mal in  Weich'iclikeit  aus,  hingegen 
gelingt  ihm  das  Erhabene  n"e.  Die 
Blasinstrumente  versteht  er  vor- 
trefflich zu  benützen."  (Meifsner, 
A.  G.,  Bruchstücke  zur  Biogr.  N.'s. 
2  Tbl.  2.  Aufl.  Wien  1824  Doli. 
8«.  454  S.  1803/4  erschien  in 
Prag  die  1.  Aufl.  —  Des  Sächs. 
Kapellm.  Leben.  Dresden  1841 
Naumann.  Andere  Aufl.  mit  einer 
Vorrede  von  H.  von  Schubert.  1844. 
—  Ueber  Naumann,  den  guten 
Menschen  und  grofsen  Künstler 
[von  B.  verfafst]  s.  1.  et  a.  8^. 
[sämtl.  Biogr.  in  B.B.,  B.M.,  Dres- 
den.] —  in  M.  f.  M.  22,  19  eine 
Eingabe  an  den  Kuriürsten.  In  der 
Beilage  zu  Sachsens  Elbgau-Presse, 
Dresden  28/2  1900  Nr.  42/44  ein 


Naumann. 


153 


Naumann. 


Artikel  in  dem  seine  von  Fürsten 
erhaltenen  Geschenke  umstcändlich 
angeführt  werden.  Es  sind  37 
Dosen,  Uhren,  Tabaticren,  bares 
Geld.  Ein  von  N.  selbst  ange- 
fertigtes Yerz.  in  der  B.  Dresd. 
Q  42  Ms.  giebt  darüber  genaue 
Kunde.  —  Fürstenau  1,  159  ff.  — 
Leipz.  Ztg.  4,  112.  31,  221  von 
Rochlitz,  vielfache  Urteile  ebd.  — 
Biogr,  in  Allg.  mus.  Ztg.  1882 
Sp.  497.  —  1  Brief  in  La  Mara 
1,  266  von  1761.  —  Im  Rochlitz 
3,  1  eine  Biogr.  ii.  Urteil.)  1867 
verbrannten  am  29.  Mai  zu  Leipzig 
seine  hinterlassenen  hds.  Kompo- 
sitionen, dennoch  haben  sie  sich 
anderwärts  zahlreich  erhalten,  allein 
die  Kgl  Mus.-Samlg.  u.  das  Kapell- 
archiv (kath.  Kirche)  in  Dresden  be- 
sitzen 24  Opern,  11  Oratorien,  21 
Messen,  3  Te  Deum,  20  Offertorien, 
2  Mot,  1  Hymnus,  5  Vespern,  9 
Magnif.,  50  Psalmen,  1  Ave  regiua, 
4  Reg.  coeli,  10  Salve  reg.,  4  Alma 
redempt.,  2  Miserere,  2  Versetti, 
1  Salvum  fac,  2  Litaniae  lauret 
für  Chor,  Soli  und  kl.  Orch.  Jede 
Komposit.  trägt  das  Datum  der 
Entstehung.  Verz.  seiner  nach- 
weisbaren Kompositionen: 

Oratorien  : 

Betulia  liberata.  Orat.  P.  Ms.  261. 
[Dresd.  Mus. 

Die  Brüder.  Orat.  P.  Ms.  17  529. 
[Hofb.  Wien. 

Davide  nella  valle  di  Terebinto  in  2 
parti.  Orator.  P.  Ms.  262.  [Dresd.  Mus. 
B.  B.  Ms.  15944.     Berliner  Sing. 

Sant'Elena  al  Calvario,  Or.  P.  Autogr. 
in  2  voll.  112  Bll.  [B.  B.  Ms.  263 
Dre.'id.  Mus. 

Giuseppe  riconosciuto.  öratorio.  P.  Ms. 
4".  [B.Lpz.  B.B.  Ms.  15940.  Ms.  264 
Dresd.  Mus. 

Gottes  Wege.  Orat.  P.  Ms.  17  547. 
[Hofb.  AVien.  B.B.  Ms.  159.52  als  Kan- 
tate bez.  „Herr  wenn  ich  nur".  [Dresd. 
Music.     Schwerin  F.     Berlin  K.  H. 

Isacco  figura  del  rodentore,  a  4  voci 
c.  Strom.  P.  T 192.  [B.  B.  Ms.  266  Dresd. 
Mus.     Berliner  Sing. 


Joseph  reconnu  par  ses  freres,  Orat. 
(eine  andere  Kompos.  als  die  vorher- 
gehende mit  italien.  Texte).  Ms.  265. 
[Dresd.  Mus. 

La  morte  d'Abel,  Orat.  Ms.  267. 
[Dresd.  Mus. 

La  Passione  di  G.  Cristo.  Orat.  in  3 
parti.  [Ms.  15  942  in  B.B.  Ms.  26S  in 
Dresd.  Mus.  Deutscher  Text  in  B.B: 
Ms.  15942  p.     Padua  Ant. 

I  Pellegrini  fl  sepolcro  (auch  Cantato 
de'Pellegrini  und  Canto  de  P:  2  Sopr.  A. 
T.  B.  e  Strom.)  Orat.  P.  [Ms.  270  in  Dresd. 
Mus.  Ms.  15943m.  B.B.  und  Ms.  525 
im  Kl.-A.  Marienberg  in  P.  u.  St.  Dresd. 
P.  inkompl.     C.  P. 

—  Ln  Kl.-A.  [Musikfr.Wien.  Dresd: 
in  2.  edit.  Drcsda. 

—  In  englischer  Ausg.  mit  der  Biogr. 
von  Jos.  Mainzer.  P.  London,  fol.  [R. 
C.  of  Mus. 

II  Ritoruo  del  figliuolo  prodigo,  Orat 
Ms.  271,  P.     [Dresd.  Mus. 

Der  Tod  Jesu,  siehe  La  Passione. 

Zeit  u.  Ewigkeit,  Orat  P.  Ms.  17528. 
[Hofb.  Wien.  Im  Autogr.  in  B.  B.  bez. 
mit  Cantate  von  Jul.  Tode.  1783  für 
Schwerin  komp.,  1797  verbessert.  P.  40 
Bog.  Schwerin  F.  B.  Marienberg.  Mu- 
sikfr.  "Wien. 

Arien  aus  Oratorien  in  B.  B.  in  P. 
Mss.  107.  135.  137.  15944—46. 

Messen : 

Missa  iutiera  4  voc.  c.  instr.  Napoli 
28/2  1767.  P.  44  Bog.  [B.  B.]  -  Messe 
im  Autogr.  1791.     [Dresd. 

Missa  in  Dm.  1799.  P.  Ms.  15  919. 
[B.B. 

—  Ms.  15  922  in  Dm.  15  923  in  Asd. 
15920, 15921, 15924— 29  einzelne  Messen- 
sätze.    [B.  B. 

Mss.  251 — 256a  in  Dresd.  Mus.  Missae 
in  Ad.  Tenor  solo  c.  ström.  1774.  —  In 
Gd.  1775.  —  In  Bd.  1776.  In  Dm.  1778. 
In  Ad.  1779.  —  In  Am.  1791. 

Missa  solenne  in  As.  Op.  posth.  Vienna 
nel  Contojo  dell'avti.  . .  P.  101  S.  [Dresd. 
Mus.  B. Wagener.  B.B.  Musikfr. Wien. 
Hofb.  Wien.  Berlin  K.  H.  Darmst. 
Schwerin  F:  Lips.,  Br.  &  Haertel.  P. 
Einsiedeln.  In  B.  Joach.  im  Ms.  P.  B. 
Lpz.  Thom. 

—  In  engl.  Ausg.  by  Edm.  Harris. 
Lond.  Kl.-A.     [R.  C.  of  Mus. 

In  Leipz.  Thom.  3  Missae  in  Cm.  Am. 
Dm.  in  P.  Ms. 

In  Hofb.  Wien,  Missa  in  Gm.  P.  150 
Bll.  Ms.  19140.  —  2  Missae  in  Dd.  P. 
Ms.  19138  u.  39. 


Naumann. 


154 


Naumann. 


Missa  in  D.  a  4  voci  eon  Sinf.  Ms. 
[Einsiedeln.     Hof  b.  Wien,  Ms.  15912. 

Musikfr.  Wien  1  Missa  in  G.  P. 

3  Messen  in  As.  Dm.  Mss.  P.  [Kloster- 
neuburg. 

Missa  Am.  P.  u.  Stb.  Ms.    [Schwei-inF. 

In  Latrobe's  Samlwk.  London  1806 
bis  25,  6  voll.  16  Chöre  und  Soli  aus 
Messen. 

Kantaten  : 

Cantatina  an  die  Tonkunst  mit  ßegltg. 
des  Pfte.  Vienne  chez  Hoffmeister  &  Co., 
ü  Leips.  au  Bureau  de  mus.  17  S.  qufol. 
[ß.  B.  ß.Kgsbg.  Dresd.Mus.  Musikfr. 
Wien.     Brüssel  Cons. 

In  Dresd.  Mus.  in  Mss.  534—540.  537 
im  Autogr:  La  Didone  abbandonata,  ä 
Sopr.  c.  ström.  Poesia  della  Maria  An- 
tionia,  Kurfürstiu.  qufol.  P.  —  Amor 
timido.  —  II  desir  consolato.  —  La  Feli- 
cita  de  popoli,  —  Fileno  e  Nice  che 
parte.  —  La  Reggia  del  fato.  —  Lavinia 
ä  Turno.  —  Idol  mio  tra  fotto.  —  Ah 
dicera  piangendo.  —  Clori  und  noch  2 
andere. 

In  B.  B :  Dank-Cantate.  Erhebe  meine 
Seele.  P.  —  Wohin  den  Blick  ich  wende. 
P.  —  Oster  -  Cantate :  Des  Todes  Ueber- 
■ninder.    P. 

Mailand  Cons:  Fileno  e  Nice  che 
parte.     P. 

Unsere  Bräder,  von  Jul.  Tode.  Ms. 
[Schwerin  F.     Dresd.  Mus. 

Gottes  Wege,  siehe  unter  Oratorien. 

Zeit  und  Ewigkeit,  siehe  unter  Ora- 
torien. 

Psalmen,  Offertoricn  u.  a.  geistliche 
Gesänge. 

Um  Erden  wandeln  Monde.  Psalm 
mit  dem  Vater  unser  von  Klopstock. 
Lpz.,  Br.  &  H.  P.  u.  Kl.-A.  von  Schaum. 
[Darmst.  Lübeck.  B.  B.  B.  M.  Mu- 
sikfr. Wien.  Schwerin  F.  Dresd.  Mus. 
Hofb.  Wien.    ß.  Wagener.     ß.  Kg.sbg. 

Das  Vater  unser  von  Klopstock  f.  Chor 
u.  Orch.  Ms.  15950.  P.  [B.  B.  Im 
Kl.-A.  Berlin  K.  H.  8  voc.  P.  Berlin 
Sing.     Einsiedeln,  Part.     Brüssel  Cons. 

Der  3.  Psalm  4stim.  mit  vollem  Orch. 
Nachgelassenes  Werk.  Wien,  Industrie- 
Compt.  [Dresd.  Mus.  Darmst.  Musikfr. 
AVieu,  als  Oratorium  bearb.  in  P.  Ms.  und 
obigem  Druck.     Amsterdam. 

Psalm  73  Vers  28  in  gednickt.  Stim. 
und  geschriebener  Part,  (sehr  fraglich). 
[Marien  berg. 

Offertorium:  Da  pacem  4  v.  c.  sü'ora. 
Ms.  15763.  P.  [Hofb.  Wien  Ms.  16673: 
Tibi  mi  care  pusio  4  v.   c.  ström.    Ms. 


1667.5/76:  Adorantes  Jesu.  Felix  namque 
4  V.  c.  Strom.  P.  Ms.  18354:  Agiuis 
Dei,  Autogr.  Ms.  18614:  Oblata  tibi 
cuncta,  Sopr.  solo  e  4  voc.  c.  ström.  P. 
Ms.  18630:  Miserere  4  voc.  c.  ström. 
1800.     P. 

Der  96.  Psalm :  Singet  dem  Herrn  ein 
neues  Lied,  etc.  in  Musik  gesetzt. . .  P. 
Lpz.,  ßr.  &  H.  fol.  [Brüssel.  Darmst. 
B.  B.  ß.  M.  Schwerin  F.  Marienberg 
in  Stb.  Anist.  Dresd.  Mus.  und  im  Ms. 
P.  Lpz.  Thom.  Musikfr.  Wien.  B.  Lpz. 
Dresd.  Kgl.  Kapelle.     Einsiedeln. 

Der  103.  Psalm:  Lobe  den  Herrn 
meine  Seele.  P.  f.  4  Stim.  u.  Orch.  im 
Autogr.     [Dre.sd.  Mus. 

—  Im  Dnick:  Wien.  Stb.  [Darmst. 
Leipz.  Thom. 

—  In  Kopie,  P.  [Schwerin  F.  Amsterd. 
Hofb.  Wien  Ms.  17  524.     Beriiu  Sing.  Stb. 

Der  111.  Psalm:  Ich  danke  dem  Herrn 
von  ganzem  Herzen ,  4  stim.  P.  Ms. 
[Schwerin  F. 

—  Für  die  Borüner  Singakad.  compon. 
1796.  [Dresd.  Mus.  in  P.  Dresd.  Lpz. 
Thom.     ßeri.  Sing.     B.  B. 

Te  Deum  laudamus  4  voc.  c.  ström. 
Ms.  257.  P.     [Dresd.  Mus. 

Dixit  Dominus  4  voc.  c.  instr.  P.  Ms. 
[B.  M. 

Offeiiorio  solenne:  Lauda  Sion  (Chor 
u.  Orch.j  Opus  posth.  Vieuna,  Coiitojo 
dell'arii.  P.  u.  Stb.  [B.  M.  Darmst. 
Musikfr.  Wien. 

2  Offertorien  in  Mss.  P.  —  Salve  re- 
gina.  —  Miserere  4  voc.  c.  instr.  —  Mag- 
nif.  —  Psalmen.  Mss.  15931—35,  in  P. 
[B.  B. 

5  Graduale  in  Ms.  P.    [Klosterneuburg. 

Vespero  intiero  per  la  festa  di  Paqua 
0  delle  Pentecoste.  P.  136  BU.  Ms. 
19137.  [Hofb.  Wien.  Ebendort  1  Mise- 
rere, 5  Offeiiorieu  f.  Chor  u.  Orch.  in  P. 
Agnus  dei  4  voci  coucert.  c.  ström.  P. 
Ms.  18.526. 

1  Antifona  a  5  v.  9.  Marzo  1768. 
Autogr.     [Bologna  Accadem.  filarm. 

Heilig  f.  Chor  u.  Orch.  Esd.  P.  Ms. 
15953.     [B.ß. 

Hallolujah  4  voc.  Bc.  P.  [Berlin  Sing, 
und  der  Choral:  Du  lässt  den  Tag.    P. 

Motette:  In  coelo  tum  sereno,  Ten.  c. 
instr.     Ms.  fol.  u.  qu4ö.    Stb.     [B.  Kgsbg. 

Lauda  Sion,  Offertor.  7  Bll.  in  qufol., 
wird  für  ein  Autogr.  gehalten.  [B.  Wa- 
gener. 

Opern  : 

L'Achille  in  Sciro.  Dramma  per  mu- 
sica,  P.  Palermo  1767  in  3  atti.  3  voll, 
qufol.     [Dresd.  Mus.  Ms.  508  und  509  a 


Naumann. 


155 


Naumann. 


Brachst,  aus  dem  1.  Akt.  B.  B.  Ms. 
15960,   P. 

Aci  e  Galatea.  1801,  seine  letzte  Oper. 
2  voU.  P.  [Dresd.  Mus.  Vom  1.  Akt  das 
Autogr.  vorhanden.      B.  B.  Ms.  15963. 

Aniore  giustificato.  Festa  teatrale  (zur 
Hochzeit  des  Prinzen  Maximilian  mit  der 
Prinzessin  von  Parma).  P.  2  voll.  [Dresd. 
Mus.     B.  "Wagen er  in  Kopie. 

Amphion,  gr.  Oper  für  Schweden  1776 
komp.,  deutscher  Text.  Ms.  P.  [Schwe- 
rin F.  Dresd.  Mus.  Ms.  511  schwedischer 
Text.  Hofb.  Wien,  P.  in  3  Akt.  Ms. 
18  640. 

—  Amphion.  Eine  Oper  von  N.  Her- 
ausgeg.  vom  Verfasser  des  Deutschen 
Textes  zur  N.'schen  Oper  Cora  (Lpz.  1784). 
fol.  4  Bll.  168  S.  kleine  Part.  Yoi-wort 
von  Leopold  Naiüna7in^  Dresd.  1/2  1784. 
Sinfonie  f.  Clav.  u.  V.,  die  Arien  mit 
2  V.  u.  B.  [B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus. 
B.  M.  B.  B.  im  Kl.-A.  Musikfr.  Wieu, 
KL-A.  B.  Lpz.  Darmst.  Dresden. 
Brüssel  Cons.  Im  br.  Mus.  eine  Ausgabe 
mit  Zusätzen  von  "Wm.  Shield  miter  The 
Pictm-e  of  Paris.     London,  qufol. 

—  Prologue  tili  Amphion.  P.  Autogr. 
schwedisch.     [Dresd.  Mus. 

Armida,  1773  für-  Padua  komp.  P. 
Ms.  15961.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  nur  der 
1.  Akt  im  Autogr.  Ms.  512  a.  B.  Joach. 
Ms.  P.     Musitfr.  ^len,  P. 

La  clemenza  di  Tito,  Opera  in  3  atti, 
P.  (zur  Hochzeit  des  Kui-f.  Friedr.  Aug. 
1769  komp.)  3  voll.  [Dresd.  Mus.  Ms. 
512  b  und  512  c  im  Autogr.  Ms.  P.  3 
voll.    Dre.sden.     C.  P. 

II  Contadino  geloso,  Dramma  giocoso 
per  musica.  P.  3  voU,  qufol.  Ms.  513. 
[Dresd.  Mus. 

Cora,  Oper  in  3  Akten,  für  Schweden 
vor  1780  komp.  Lpz.  1780  Dyk.  Part, 
qufol.  [B.  B.  Brüssel  Cons.  Schwerin  F. 
B.M.  Musikfr.  "SMen.  B.Kgsbg.  Strafs- 
burg i/Els.  B.  Joach.  B.  Lpz.  im  Ms.  P. 
Dresden  Mus. 

—  Cora,  ein  Singspiel  in  3  Aufz.  P. 
qufol.  Ms.  16150.  17  024.  [Hofb.  Wien. 
Dresd.  Mus.  514  u.  515,  3  voll. 

—  Kl.-A.  von  Kunzen,  dänischer  Text. 
[Lübeck.     Dai'mst. 

—  Cora  &  Alonzo,  schwedisch.  3  voU. 
Ms.  514  a.     [Dresd.  Mus. 

La  Dama  soldato,  Dr.  giocoso,  in  3 
atti.  P.  Ms.  [Dre-sd.  Mus.  Ms.  516.  516a 
das  Autogr.  Schwerin  F:  Dresden  1791. 
B.B.  in  3  voll.  Ms.  15965.  Brüssel  Cons. 
deutsch  in  2  Akt.     B.  Lpz.  im  Kl.-A. 

—  Eaceolta  di  Arie,  Duetti,  Cori  .  .  . 
dellopera:    La  Dama    soldato.    Dresden, 


Hilscher,  sculps.  Wenzel.  Kl.-A.  48  S. 
[B.  M.     Dresd.  Mus. 

Elisa,  Dr.  per  mus.  P.  2  voll.  Ms.  518. 
[Dresd.  Mus.,  in  Ms.  518  aa  im  Kl.-A.]  6 
Alle  scelto  deU'opera  Elisa  di  Naumann, 
aggiustate  per  il  Cembalo  dall'Autore. 
D^-esda ,  Hilscher.  qufol.  Ebd.  [B.  M. 
Dresden. 

Gustav  Vasa.  Ti'ägick  Opera  i  3  acter. 
P.  3  voll,  qufol.  Ms.  518  b.  [Dresd.  Mus., 
dort  auch  vom  1.  u.  3.  Akt  das  Autogi'., 
gez.  mit  Stockholm  1783.     Dresd.  P.  Ms. 

Ipermnestra.  1774  f.  Venedig  komp. 
Ms.  15962.     P.  inkompl.     [B.B. 

L'Impro^-isata,  Oper,  P.  Ms.  15966. 
[B.B. 

L'ipocondriaco,  opera,  P.  3  voll,  qufol. 
Ms.  519.  [Dresd.  Mus.  und  519a  vom 
2.  Akt  das  Autogr.    qufol. 

L'Isola  d'amore.  Opera  in  2  atti.  Ms. 
17856.  P.     [Hofb.  Wien. 

Die  Jubelhochzeit,  Oper  in  2  Aufz.  P. 
qufol.     Ms.  547  d.     [Dresd.  Mus. 

Medea  in  Colchide,  osia  II  ritorno  di 
Giasone  in  Grecia.  Dr.  per  mus.  in  3 
atti.  P.  Ms.  520,  3  voll,  qufol.  [Dresd. 
Mus.  und  der  3.  Ait   im  Autogr.  520  a. 

B.  B.  Ms.  15  968.      Musikfr.  Wien. 

—  Medea,  ausgewählte  Arien  im  Kl.-A. 
von  J.  C.  F.  Rellstab.  [BerHn  K.  H.  br. 
Mus. 

Le  Nozze  disturbate.  Dr.  giocoso  in 
3  Atti.  P.  Ms.  521,  di-ei  voU.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Orpheus  og  Eyridice  i  3  acter.  P.  3 
voll,  qirfol.    Ms.  522.     [Dresd.  Mus. 

—  Orpheus  und  Euridice,  opera,  für 
Schweden  vor  1787  komp. ;  im  Kl.-A.  von 

C.  F.  Cramer.  Kiel  1787  bei  Hoffmann, 
18  u.  112  S.  [B.M.  B.B:  Hl3g.  1787 
bei  Hoffmann.  Brüssel  Cons.  Musikfr. 
Wien.  Berlin  K.H.  Dresd.  Mus.  Schwe- 
rin F.,  schwedischer  Titel,  ib.  1787  nur 
Ouvert.  vorhanden.  Hofb.  Wien :  Frag- 
mente in  P.  61  Bll.  u.  28  BD.  Mss. 
18551.  18552. 

Osiride.  Dr.  per  mus.  P.  zur  Hochzeit 
des  Prinzen  Ajiton  mit  Caroline  von  Sar- 
dinien comp.  2  voll,  qufol.  Ms.  524. 
[Dresd.  Mus. 

Protesilao,  op.  in  2  atti.  P.  2  voll. 
Ms.  525.  qufol.  [Dre.sd.  Mus.  B.B.  Ms. 
15967.     Nur  der  1.  Akt  in  Beriin  K.  H. 

La  Reggia  d'Imeneo,  festa  teatrale, 
zur  Hochzeit  des  Prinzen  Anton  mit  der 
Erzherz.  Maria  Theresia.  Autogr.  Ms. 
.526 a.  qufol.  u.  526  P.  in  Kopie.  [Dresd. 
Mus. 

Die  schöne  Arsene,  Singspiel.  Ms.  in 
Stb.     [Dai-mst. 


Naumann. 


156 


Naumann. 


Solimano,  Dr.  per  mus.  P.  1773  Venezia 
nel  teairo  Nobile  di  S.  Benedetto.  Au- 
togr.  Ms.  527  a  in  527  in  Kopie.  [Dresd. 
Mus.     C.  P. 

Le  Sort  de  Medee,  grand  Lallet  panto- 
mime  1788.  Kl.-A.  BerHn,  Eellstab. 
[B.  B.      Darmst. 

Tutto  per  Amore.  Dr.  giocoso  1776. 
P.  2  voll,  qufol.  Autogr.  528  a  und 
Kopie   528.     [Dresd.  Mus.       Berlin  K.  II. 

B.  B.  Ms.  15964. 

Jl  \illanella  incostante,  opera  in  2  atti. 
Autogr.  vom  2.  Akt,  Ms.  528  b.  [Dresden 
Mus. 

—  In  Brüssel  Cons.  vollständig  in  P., 
betitelt:  E  villano  yeloso,  op.  in  2  atti, 
Dresde  c.  1770  Ms. 

Divertissement  mit  franz(3sischem  Text. 
P.  Ms.  517  qufol.     [Dresden  Mus. 

Chöre^    Quartette,    Terxette^   Duette   und 
Arien : 

Coro,  Rondo  e  Sccna  con  Rondo  de  2. 
Atto  dell'opera  Frotesilao. . .  Kl.-A.  da  G. 

C.  F.  Rellstab.    Berl.,  Rellstab.  fol.  16  S. 
[besafs  einst  Dr.  0.  Liudner  in  Berlin. 

Coro,  Duetto  e  Ballo  ebendaher,  ib. 
fol.     24  S.     [Derselbe. 

7  Chöre  aus  gröfseren  Werken  in  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Quanetto  delTOratorio  I  pellegrini.  P. 
Ms.  18.527.     [Hof b.  Wien. 

24  Terzetti  detti  Canoni  P.  qufol.  Ms. 
540  in  Dresd.  Mus. 

Terzette  ä  2  Sopr.  et  B.  ,,Eterno  dolce 
nodo".  P.  u.  St.  Ms.  T85 ,  B.  B.  — 
T172,  3  Gesge.  zu  3  Stirn. 

2  Terzetü  und  Äiie,  P.  22  Bll.  qufol. 
Ms.  18555.     [Hofb.  Wien. 

Duetto  aus  einer  Passion,  P.  19  Bll. 
Ms.  18533.     [Hofb.  Wien. 

Fileno  e  Clori,  12  Duetti  da  camera 
per  2  Sopr.  c.  Cemb.  Ms.  P.  [Berlin 
K.  H.  Ms.  541  Dresd.  Mus.  Mailand 
Cons. 

Ti  sento  sospiri.  Duetto  u.  Sciogliero 
le  mio  cantene  c.  Bc.  Autogr.  nebst 
Portr.     [B.  B. 

13  Arien ,  Duette  und  Scenen  aus 
Opern  in  P.  Ms.  15970.  —  31  Duette  f. 
2  Sopr.  u.  Klav.,  auch  mit  Fl.  V.  u,  B. 
Ms.  15971.     [B.  B. 

12  Duettini.  Notturni  ä  2  Sopr.  col 
Basso.  P.  qufol.  Ms.  540  in  Dresd.  Mus. 
—  Wolfenb. 

12  Duettini  per  2  Sopr.  da  Cantar  al 
Cembalo  accompagn.  da  2  Violini  e  due 
Flauti  uon  obligati.  P.  3.  Aug.  1769. 
qufol.     Ms.  540  a  in  Dresd.  Mus. 

12  Duettiui  ä  2  Sopr.  accompagn.  dal 


Flauto,  Violino  e  Basso.  P.  qufol.  Ms. 
542  in  Dresd.  Mus. 

Duettino  „Un  amplesso  prendi  e  carei" 
a  2  Cors,  2  Fl.  2  Viel.  Viola,  2  Ob.  2 
Fag.  e  Basso.    qufol.    Ms.  in  Dresd.  Mus. 

2  Duetti  per  Sopr.  c.  ström.  P.  qufol. 
Ms.  532  in  Dresd.  Mus. 

Duetto  „Prendi  la  destra  in  pegno" 
1773.     [Padua  hnt 

1  Duetto.     Ms.  159.     [B.  B. 

8  Duetti.     Ms.     [Musikfr.  Wien. 

1  Duett  aus  Solimano.  Ms.  [Schwe- 
rin F. 

Duette  und  Arien  in  Ms.  346.  [br. 
Mus. 

—  Duettino  nell'opera:  Aci  e  Galatea 
Clav.-Ausz.  Meifsen,  Klinkieht.  qu4*>.  — 
Duetlino  nell'opera:  Aci  e  Galatea,  Clav.- 
Ausz.  Meifsen,  Klinkieht.  qu4<^.  [Dresd. 
Mus.  (2  verschiedene  Duetto.) 

In  Brüssel  Cons.  643,  28  Duetti  da 
camera.  644,  12  Duetti  da  camera.  645, 
24  Terzetti  detti  Canzonette,  piccioli  Ca- 
noni in  P. 

6  Airs  avec  Pfte.    Dresde.  fol.  [B.M. 

Six  Ariettes  avec  Face,  du  Pfte.  ou 
d'un  Viol.  Dresd.,  Hilscher.  12  S.  (1790). 
[B.Wageuer.     B.B.     B.Lpz.     Drosd.Mus. 

Sinfonia  e  Arie  scelte  aggiustato  per 
il  Cemb.  dell'opera:  Tutto  per  Amore. 
Dresda,  Hilscher.  2  Bde.  [B.  M.  Dresd. 
Mus. 

Cavatina  nell'opera:  Aci  e  Galatea. 
Klav.-Ausz.  Meifsen,  Klinkieht.  qu4''. 
[Dresd.  Mus. 

Rondo  „Ah,  se  perdo  il  caro  oggetto" 
per  Sopr.  nell'opera  La  Briseide.  Napoli, 
Marescalchi.     [Mailand  Cons. 

Rondo  per  il  Sig.  Giov.  Toschi  nel 
Sohmano  in  Vonez.  1773.  „Se  mai  vedi 
il  mio  .  .  .  Ven.,  Innoc.  Alessandri. 
[Schwerin  F. 

Rondo  (a  Sopr.  c.  ström.)  nell'opera 
Solimano,  P.  Venezia  1783.  Stampato 
in  Venezia  a  spese  di  Luigi  Marescalchi. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

Rondo  per  la  Sig.  Anna  Potenza  nel 
Solimanno  in  Venez.  1773.  Ven.,  Luigi 
Marescalchi  (A.  Munick  Craitzer).  [Schwe- 
rin F. 

Airs  avec  l'Aceompag.  du  Pianof.  par 
Mr.  le  Comte  Fran^'ois  de  Hartig.  Dresde. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Ah  se  perdo.  Arie  aus  der  Medca. 
Ms.  15630,6.  [B.B.  2  Arien  in  P.  Ms. 
161.  162  in  K. 

Arien  im  Ms.  in  P.     [Dresd. 

Arien  im  Ms.     [Lübeck. 

9  Rondo  ä  Sopr.  c.  ström.  P.  qufol.  — 
Aria  ä  Alto.  —  Ana  ä  Ten.  —  2  Arie 


Naumann, 


157 


Naumann. 


ä  Basso  c.  ström.  P.  qufol.  Ms.  531  und 
32  in  Dresd.  Mus.  —  16  und  11  Ä.rie  ä 
Sopr.  c.  Strom.  P.  qufol.  Ms.  529  u.  30, 
ebeudort. 

Se  niai  vidi  "1  mio  tesoro,  Eondo  ä 
1  voce  c.  3  Viele.  P.  fol.  Ms.  [B. 
Upsala. 

2  Chansons  resp.  Airs,  1.  Object  chiu'- 
mant,  2  Sopr.  col  B.  2.  Daus  tous  ce 
qui  se  presente,  ebenso.  P.  Ms.  893  in 
Dresd.  Mus. 

Die  Kühe  im  Grabe,  Singstück  mit  V. 
u.  Viola.     Ms.  in  Maiienberg. 

Des  Todes  Ueberwinder,  Aria,  P.  Ms., 
ebendort. 

Träum  ich,  oder  bin  ich  trunken,  Aria. 
P.  Ms.     [B.  M. 

3  Eondo  (Arien)  im  Ms.     [Padua  Ant. 
9  Arien  aus  Opern  im  Eü.-A.    [Musikfr. 

Wien. 

Einige  Arien  und  Chöre  im  Ms.  [B. 
Kgsbg. 

4  Arien  im  Ms.     [Schwerin  F. 

4  Arien  und  1  Duett  im  Ms.    [Bologna. 

Arie  aus  einer  Passion.  Ms.  18534. 
[Hof  b.  Wien. 

178  Gesänge  in  P.  in  Mss.  T 18.  94. 
110.  111.  146.  177.  178.     [B.B. 

Arien  u.  a.  in  Theomele  4.  Bd.,  in 
Hiller's  Arien  u.  Duette  des  deutschen 
Theaters,  1.  Tl.  Eeichardfs  Lieder  ge- 
selliger Freude  und  Neue  Lieder  ges.  Fr. 
1796/99.  EeUstcib's  Winterblumen  am 
Clavier,  dessen  Ciavier-Magazin  1.  Viertel- 
jahr. 

Allerlei  Lieder,  Kanon  u.  a. 

12  von  Elisens  geistl.  Liederu  beyra 
Clavier  zu  singen.  Dresd.  (1787)  Hilscher. 
fol.  38  S.  [B.  Wagener.  Dresd.  Mus. 
B.B. 

24  neue  Lieder  verschiedenen  Inhaltes 
von  Elisa  (von  der  Eecke).  Dresden, 
Hilscher  (1799).  54  S.  in  qufol.  [Dresd. 
Mus.     B.  Kgsbg.     Musikfr.  Wien. 

Sammlung  von  deutschen,  französischen 
und  italienischen  Liedern  beym  Clavier 
zu  singen.  In  Musik  gesetzt  von  .  .  . 
Leipz.,  Breitkopf,  qufol.  53  S.  36  Lie- 
der. [B.M.  Dresd.  Mus.  in  3  Heften, 
dabei  12  Ariette  italiane.     B.  Kgsbg. 

Samlg.  von  Liedern  beym  Clavier  zu 
singen.  In  3  Abthlg.  (3  mal  12  Lied.). 
Pföi-ten  1784  E.  Ch.  Beneke.  fol.  82  S. 
[Dresd.    B.  B.    Dresden  Mus.    B.Wagener. 

Die  Viertel]".  10,  64  führt  eine  Samlg. 
an:  „38  Lieder  beym  Clavier  zu  singen" 
in  denen  aufser  Naumann  noch  Seydelmann, 
Schuster  und  Ehregott  Weinlig  vorkom- 
men.    Die  Samlg.  ist   mir  nicht  bekannt. 


0  Neue  Lieder  mit  Begl.  des  Pfte.  oder 
der  Harfe.  Prinz  Ludwig  Ferdinand  v. 
Preufsen  ded.  Berlin,  Günther.  14  S. 
[B.  Wagener.     B.  M.     B.  B. 

Aedone  u.  Aedi  oder  die  Lehrstunde 
von  Klopstock.  Dresden,  Hilscher.  qufol. 
[Dresd.  Mus.  Die  Exemplare  in  B.  B.  u. 
Musikfr.  Wien  haben  den  Titel:  Die  Lehr- 
slunde  von  Klojjstock  in  Musik  gesetzt 
von  ...     Ib.     qufol.     12  S. 

Die  beiden  Bräber  (lies  Gräber),  Ode 
von  Klopstock  mit  Klav.  s.  1.  [B.  B. 
Hofb.  Wien,  auch  Ms.  18775.  Musikfr. 
Wien. 

Blumeustraufs  für  Lina.  Canzonette 
mit  Musik  v. . .  Leipzig,  Breitkopf,  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Zwölf  Canons  für  III  Singst,  mit 
deutschem  und  italienischem  Texte  von 
N  . . .  aus  dessen  Nachlasse.  Oranienburg, 
E.  Werckmeister.  qufol.  17  S.  [B.  Kgsbg. 
B.  Wagener.     B.  M.     Musikfr.  Wien. 

Canzonette  des  Herrn  Abt  Metastasio: 
Ecce  quel  fiero  istaute,  f.  1  Sopranst.  m. 
Clav.  u.  2  V.    Lpz.,  Breitk.  1778.    [B.B. 

Dos  deutsche  Du,  von  Hühner.  Dresd. 
[Musikfr.  Wien. 

Elegie  von  Hartraann  für  Wenige  . . . 
Dresd.,  Hilscher.  P.  fol.  9  S.  (Singst., 
V.  u.  B.)  [Wolfenb.  Dresd.  Mus.  B.M. 
Musikfr.  AVieu.     B.  B. 

Freimaurerlieder  mit  neuen  Melodien 
zum  Besten  der  neuen  Armenschule  zu 
Fiiedrichstadt  bey  Dresden.  Leipzig  1775. 
gedr.  b.  Breitkopf  u.  Sohn.  8".  [Dresd. 
Mus. 

40  Freymaiirerlieder  (deutsch  u.  fran- 
zösisch). In  Musik  gesetzt  . . .  Zum  Ge- 
brauche der  deutschen  und  französischen 
Tafelloge.     Berlin  1782.     [B.  Lpz. 

—  2.  Aufl.  Berlin  1784.  [B.  Lpz. 
Musikfr.  Wien. 

Maurisches  Freudenlied.  Dresd.  1788. 
[Dresd.  Mus, 

Der  Gatte  an  seine  treue  Gattin,  mit 
Instrum.     Ms.  18775.     [Hofb.  Wien. 

Die  Ideale  von  Schiller,  nicht  für  Viele. 
Dresd.,  Hilscher.     [B.  B. 

Ich.  Ein  Gedicht  von  Gleim.  Dresd., 
Hilscher.     [B.  B. 

Ode  ä  mou  claveciu.  s.  1.  Kl. -A. 
[Darmst. 

Euudgesang  von  Naumann,  als  Coucert- 
parthie  bearbeitet  und  für  das  Pianofoiie 
ausgezogen.  Brauuschweig,  Tictt.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Versuch  über  des  HeiTn  Professor 
Clodius  Ode  au  den  Mai  in  Form  einer 
Caütate.  BerUn  1779.  Gedr.  bey  Georg 
Ludw.Winters  Wittwe.  qufol.  [Dresd.  Mus. 


Nanmami. 


158 


Nauss. 


Skalen  mit  unterlegtem  Bass  zur 
Uebuug  der  Stirn.    Lpz.,  Br.  &  H.    [Dresd. 

Canon  f.  3  Stirn.  „Bey  der  Tonkunst 
Hochaltar"  für  Tischbein.  2  Ell.  im 
Autogr.     [B.  Wagener. 

Poutiatine,  Fürst  (Grahschrift  auf  seine 
früh  v^erstorbene  Tochter)  „Les  accents 
d'un  infortune"  Ms.     [Berlin  K.  H. 

Traurig  Schicksal,  Schreckenstag  f.  Chor 
u.  Ürch.     P.  Ms.     [B.  Zw. 

"Wonne  meines  Lebens,  Lied  f.  1  St. 
mit  Instr.  (J  BlI.  Ms.  18554.  [Hofb. 
Wien. 

Lieder  und  Arten  in  iSamii/chvcr/cen, 

Maurorlieder  im  Böheim. 

1  Lied  in  Ambrosch  Freymäurer  Lieder. 

Siehe  unter  Freimaurer-Lieder  1788a.  b. 
je  12  Lieder  im  Kriegel,   1.  u.  2.  Samlg. 

5  Lieder  im  Götting.  Musenalm.  1788. 
1796.  1798.     [B.M. 

8  Lieder  (Ausschnitte  aus  Almanachen). 
[B.  M. 

Siehe  Bossler  13.  —  Breitkopf  6. 

1  Arie  in  A.  Bailloux'  Journal. 

In  Neue  Samlg.  Arien  1800  oinigo 
Gesänge. 

In  Ililschor's,  Chrstn.  Gottl.,  Samhvk. 
Auswahl  von  Arien.  —  In  Hurka's  Aus- 
wahl maurcrischo  Gesge.  1802.  —  In 
ITilleJ''s  Duette  zur  Beförderung  des  Stu- 
dium 1781,  4  ital.  Duette. 

Instrumental  -  Werice  : 

2  Sinfonies  ;i  gr.  orch.  des  operas  Cora 
et  Elisa.  Op.  3.  Berlin,  Hummel.  P. 
[Schwerin  F.     br.  Mus. 

2  Sinfonien  f.  Orch.  in  Mss.  Stb.  imd 
Sinfonia  Nr.  3  in  Bd.  Venez.,  Mares- 
calchi  e  Canobbio.     Stb.     |  Maild.  Cons. 

7  Sinfonien  f.  Orch.  in  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

2  Sinfonien  f.  Orch.  in  H  Sätzen.  Dd. 
u.  Cd.  im  Ms.  Stb.  [Wolfenb.,  andere  in 
Ms.  311. 

Sinfonia  in  Dd.  3  Sätze,  8  Stbll.  fol. 
[B.  Zw. 

(NB.  die  Sinfonien  mögen  wohl  sämt- 
lich als  Einleitung  zu  Oj)ern  gehören.) 

Coucert  (in  B.)  pour  le  Clavec.  avec 
orch.  Darmst.,  Bossler.  9  Stb.  qufol. 
u.  fol.     [B.  B.     Brüssel  Cons.     B.  M. 

Concerto  accomodato  poui'  2  Cembali. 
Ms.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Ouvertüre  dell'opera  Medea  . . .  aggiu- 
stata  pel  Cembalo  c.  Fl.  V.  &  Vcl.  da 
G.  C.  F.  Rellstab  (tutti  gli  stromenti  sono 
obligati).  Berlino  (1789)  Rellstab.  fol. 
8  S.  [besafs  einst  Dr.  0.  Lindner  in 
Berlin. 


Ouvertüre  p.  le  Clav,  et  V.  Dresd, 
178C.     [B.  Lpz. 

Ouvert.  in  3  Sätzen  Dd.  Dm.  Dd.  für 
grols.  Orch.     Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Tutto  per  Amore.  Ouvert.  P.  u.  Stb. 
und  als  Sostetto  bearb.     [Darmst. 

Six  Quatuors  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  avec 
l'acc.  d'une  Fl.  V.  et  B . .  .  Oe.  I.  Ches 
J.  J.  Hummel  ä  Berlin,  ä  Amst.  fol. 
19  S.  Klav.  u.  3  Stb.    [B.  B.     Dresd.  Mus. 

Sonatiue  j)er  il  Cemb.  acc.  con  Ob.  & 
F;ig.  ö  Fl.  e  B.    Ms.  in  Stb.    [Dresd.  Mus. 

Trio  (Nr.  5)  a  2  V.  e  Violetta.  [Padua 
Ant. 

Six  Senates  p.  le  Clav.  av.  l'acc.  d'un 

V.  composes  . . .  Oe.  H.  Hummel  ä  Ber- 
lin, fol.  25  S.  Klav.  u.  1  Stb.  [Dresd. 
Mus. 

Sei  Sonate  con  acc.  d'un  Violine.  Cemb. 
14  S.,  Viel.  (5  Seit.  fol.  Kopie.  Viel- 
leicht die  obigen.     [B.  Wagener. 

Sonate  per  il  Cemb.  acc.  da  due  V. 
[Padua  Ant. 

G  Senates  pour  l'Harmonica  qui  peu- 
vent  servir  aussi  pour  le  Pianofoi-te. 
Dresden,  Hilscher.  fol.  20  S.  —  Second 
partie  dito  6  Senates,  ib.  HS.  [Dresd. 
Mus.     B.  B.     B.  Wagener. 

Sonate  p.  le  Clav.  av.  l'acc.  d'un  V. 
Amoll.     2  Sätze.     Ms.  Stb.     [Wolfenb. 

In  Dresd.  Mus.,  Ms.  in  Stb.,  Sonaten 
f.  Clav,  und  Violine:  1  Sonate,  1  Sonate 

VI,  2  Divertimenti. 

6  Sonate  per  Cemb.  e  V.  in  Stb. 
Ms.  15975  in  K.     [B.  B. 

7  Sonaten  in  2  Mss.  für  Klav.  allein. 
[Dresd.  Mus. 

3  Klaviersätze  in  Ms.  310.    [Wolfenb. 
Themat.  Verz.  seiner  Messen.     11  Bll. 
in  8".     Ms.  Nr.  129.     [B.  B. 

In   neuen   Ausg.   G  Gesge.    (Eitner  2). 

Nauss,  Johann  Xaver,  bez. 
sich  iu  der  spielenden  Muse  als 
Organist  an  der  Domkirche  zu 
Augsburg.     Man   kennt   von  ihm: 

Gründlicher  Unterricht  den  Generalbass 
recht  zu  erlernen,  worinnen  den  Anfängern 
zum  Vortheil  nebst  den  nothwendigen 
Regeln  und  Exempeln  zugleich  auch  der 
Fingerzeig  mit  Ziffern,  sowohl  mit  Bass 
als  Discant  deutlich  gewiesen  wird.  Augs- 
purg  1751  Lotter.     4".     [B.  B. 

Die  spielende  Muse  . . .  Praeludien  nach 
den  Kirchentönen  eingerichteten  Versetten, 
Fugen,  Arien  .  . .  auf  dem  Ciavier.  1.  Thl. 
Augsp.  bei  Joh.  Chr.  Leopold.  (^4*^.  [B.  B. 
B.  Wagener.     Dr.  Grandauer  in  München. 

—  2.  Thl.  qu4''  bei  Jos.  Fr.  Rem  in 
Augsbg.     {[üiP.     [B.  Wagener. 


Nauwach. 


159 


Navarro,  Juan. 


E.  Werra  druckt  in  seinem  Orgelbuche 
1  Nr.  ab. 

3  leichte  Arien,  jede  mit  3  Variationen. 
Augspurg  1748.     qu4".     [Einsiedelu. 

Naiiwach[en],  Johann,  bez.  sich 
1627  als  Kammermiisikus  des  Kur- 
fürsten von  Sachsen  und  wohnt  in 
Torgau.     Er  gab  heraus: 

Erster  Theil  teutscher  Villanellen  mit 
1.  2.  und  3.  Stimmen  auf  die  Tiorba, 
Laute,  Clavicymbel  u.  a.  Instrumente. 
Dressden  1627.  Am  Ende:  Freybergk 
bey  Georg  Hoffmann.  [Darmst.  1  vol.  in 
fol.  Dresden  1  vol.  in  fol.  Mus.  B840, 
beschrieben  im  gedr.  Kat.  S.  101. 

1  Gesg.  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

Nara,  Antonio  Maria,  geb.  um 
1775  zu  Mailand,  gest.  um  1828 
ebd.  Ein  Guitarrist  (Paloschi's 
Almanacco).  Von  seinen  Guitarr- 
kompositionen  ist  bekannt 

„Nuovo  metodo  per  chitarra",  s.  1.  in 
der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  und  im 
Conserv.  zu  Mailand. 

Die  Bibl.  des  E.  C  of  Mus.  besitzt: 
Metodo  completo  per  chitarra  o  lira.  Mi- 
lano  in  fol.     Ferner 

Tema  nel  ballo  Psammi,  Re  d'Egitto, 
con  Variaz.  per  chitarra.  Op.  41.  Mi- 
lane, Ricordi.     [Mailand  Cons. 

Naval  Peral,  Antonio  de,  So- 
pranist um  1556  in  der  Kapelle 
Karl  V.  (Straeten  7,  362). 

Nayara,  Francesco,  aus  Rom, 
war  Kapellmeister  des  Herzogs 
von  Mantua  und  schrieb  1696  die 
Oper:  Basileo  re  d'Oriente  für  Ve- 
nedig (Textbuch  in  Privathand). 

Navara,  GrioYanni  Fraucesco, 
wird  am  7/9  1679  als  Hof-  und 
Kammermusikus  (Bassist)  mit  993 
Gld.  und  361  Gld.  42  x  Reise- 
spesen an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen angestellt,  wurde  später  pen- 
sioniert u.  starb  1686.  Die  Wittwe 
erhält  zur  Rückreise  nach  Italien 
500  Gld.  und  zur  Bezahlung  seiner 
Schulden  1002  Gld.  25  x  (Kreis- 
archiv). 

Navarra,  König  von.  In  John 
Stafford  Smith's  Musica  autiqua 
der  Abdruck  der  Chansons 


1.  Coutume  est  bien.  2.  Je  resous  de 
me  partir.  3.  Qui  plus  aime  plus  iudure. 
4.  Dame  l'on  dit  quo  Ton  meurt. 

In  B.  Brüssel  2409:  Clioix  de  chau- 
sons,  ä  commencer  de  Celles  du  Comte 
de  Champagne,  roi  de  Navarre,  jusque  et 
compris  celles  de  quelques  poctes  vivaus. 
Nouvelle  edition.     s.  1.     1757.     12". 

Navarra,  Francesco,  üiscantist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
20  Gld.  monatlich  vom  1.  Juni 
1586/87  (Köchel  1). 

Navsirra,  (jirolamo,  Bassist  an 
der  päpstlichen  Kapelle  um  1630 
(Haberl,  Kat.  69). 

Navarra,  Vincenzo,  geb.  zu 
Palermo  am  3.  Mai  1666  und 
Benefiziat  an  der  Hauptkirche  da- 
selbst. Es  werden  ihm  zuge- 
schrieben : 

Brevis  et  accurata  totius  musicae  notitia. 
Palermo  1702,  4P  und  das  Ms.  Le  Tavole 
della  legge  numerica  ed  armouica,  nelle 
(juali  si  disvelano  gli  arcaui  piü  reconditi 
del  numero  e  della  musica.  Letzteres  soll 
am  16.  Jiüi  1710  verbrannt  sein  (Ger- 
ber 2). 

Navarro,  Francisco,  ein  spa- 
nischer Musiker,  der  von  1630  bis 
1650  Kapellmeister  an  der  Kathe- 
drale zu  Valencia  war  (Pedrell's 
Ausg.  der  Werke  J.  G.  Perez,  Vor- 
wort). 

Navarro,  Juan,  von  Seviglia, 
auch  mit  Hispalensis  gez.  Man 
weifs  nichts  über  sein  Leben,  nur 
aus  der  Dedic.  Soto's  zu  den  Psal- 
men von  N.  erfährt  man,  dass  ein 
Oheim,  Ferdinande,  am  päpstlichen 
Hofe  zu  Rom  als  Jurist  angestellt, 
der  Vermittler  zwischen  seinem 
Neffen  und  Francesco  de  Soto's 
war,  der  folgende  Kompositionen 
unter  dem  Titel  herausgab: 

Psalmi,  Hymni,  ac  Maguificat  totius 
auni,  secundum  ritum  Sanctae  Romanae 
Ecclesiae  quatuor,  5,  ac  6  vocibus  ... 
Necnon  Beatae  semperq;  Virg.  dei  geni- 
tricis  Mariae  diversorum  temporum  Anti- 
])honae  in  fine  horarum  dicendae  .  .  . 
Romae  1590  Jac.  Toruerius.  Am  Ende: 
Excudebat  Fr.  Coattinus.     Chorb.  in  gr. 


Navas. 


160 


Navoigille,  Hubert. 


fol.  177  Bll.  Dedic.  im  Kat.  Bologna 
2,  279  abgedruckt.  [Bologna.     Rom  Cecilia. 

Liber  in  quo  quatuor  Passiones  Cbristi 
Douiiüi  continentui'  .  .  .  octo  Lameuta- 
tiones:  Oratiocß  Ilierenii^  Prophet^.  Nunc 
primum  .  .  in  luceni  editus  .  .  Mexici 
1604  Didacus  Lopez  Daualos.   4".   (br.Mus. 

In  Neuausgaben  7  Gesänge  (Eitner  2. 
NB.  die  im  E.slava  veröffentlicbten  rechne 
ich  dazu). 

Ms.  B.  Lpz.  ein  Gloria  patri  6  voc.  in 
P.  unter  G.  Navarro  und  in  Ms.  14.51  der 
B.  B.,  Samlbd.  Nr.  9  von  Kiesewetter's 
Hd.  aus  obigen  Psalmen  der  Satz  „Ut 
queciüt  laxis''  4  voc.  P. 

Pougiu  teilt  einige  Nachrichten  ohne 
Quellenangabe  über  ihn  mit  und  schreibt: 
geb.  zu  Sevilla  um  154.5,  war  Kapell- 
meister au  der  Kathedrale  zu  Salamanca. 

NaTas,  Francisco  Marcos  y,  siehe 
Marcos. 

Navas,  Juan  de,  ein  Spanier 
des  17.  oder  18.  Jhs., 

von  dem  sich  in  den  M.ss.  165  u.  166 
2  Responsorien  zu  8  Stirn,  und  Bc  be- 
finden.    [B.  M. 

Navic^rcs,  Charles  de,  geb.  zu 
Sedan  bei  Pont-a-Mousson,  lebte 
noch  1614.  Man  schreibt  ihm 
einen  Gesang  auf  den  Frieden  zu, 
der  1570  in  Paris  bei  Prevot  er- 
schienen sein  soll  (Futis).  Nach- 
weisbar dagegen  ist  eine  Psalmen- 
ausgabe von  ihm,  betitelt: 

Les  Psalmes  mis  en  vers  F.  Par  Ch. 
De  Navieres,  Gen.  Sedanois.  A  Anvers 
1580  chez  Arnoult  s'Conincx.  120.  Dedic. 
in  Versen  von  Arbre  d'Arbrisseau,  gez. 
am  1.  Febr.  1580.  Enth.  neben  den 
150  Ps.  mit  Melod.  noch  10  Hymnen. 
[Universitäts-Bibl.  in  Breslau. 

Navoigille  (laino),  Gruillaume, 

Julien  benannt,  geb.  gegen  1745 
zu  Givet,  gest.  im  Nov.  1811  zu 
Paris.  Bildete  sich  in  Paris  zum 
Violinisten  aus,  lebte  eine  Zeit- 
lang bei  einem  vornehmen  Vene- 
tianer  zu  Monilmontant  und  nach 
dem  Tode  desselben  gründete  er 
in  Paris  eine  Violinschule,  trat 
dann  1789  als  Chef  der  Violinisten 
am  Theater  Monsieur  ein,  später 
am  Theater  de  la  Cito  und  erfuhr 


noch  mannigfache  Wechselfälle 
(Fctis).  Er  schrieb  mehrere  Pan- 
tomimen fürs  Theater  und  viele 
Violinpiecen. 

Fetis  sucht  auch  nachzuweisen,  dass 
er  der  Komponist  der  Marseillaise  ist 
und  führt  ein  fliegendes  Blatt  in  seinem 
Besitze  an,  welches  den  Titel  hat:  „Marche 
des  Marseillais  paroles  du  citoyen  Kouget 
de  risle,  musique  du  citoyen  Navoigille, 
h  Paris,  chez  Frere"  .  . .  Der  Kat.  Fetis' 
zu  Brüssel  führt  den  Dnick  nicht  au, 
doch  befindet  sich  derselbe  wahrscheiu- 
lich  in  einem  Samlbande.  und  hat  mtm 
nur  das  1.  Werii  desselben  verzeichnet, 
wie  es  leider  mehrfach  geschehen  ist,  wie 
ich  mich  selbst  bei  anderen  Samlbd.  über- 
zeugt habe.  Ich  möchte  hierbei  noch 
auf  einen  anonymen  Druck  aufmerksam 
machen,  der  sich  im  br.  Mus.  unter 
Rouget  de  Liste  befindet:  Nos  triomphos 
sont  ton  ouvrage.  Couplets  donnes  ä  Mi. 
Dumouriez  ä  l'opera  sur  l'air  de  Marseil- 
laise, s.  1.  8°.  Katalog  unter  „Nos". 
Einige  Nachrichten  auch  in  Vieiielj.  6, 
282.  Nachweisbar  von  seinen  Violin- 
kompositioneu  sind: 

6  Duetti  k  2  V.  op.  2.  Paris,  grave. 
[Paris  Nat. 

Six  Senates  ä  V.  seul  et  B. . .  opera  IV. 
Paris,  grav6.  fol.  36  S.  [besafs  1894 
Leo  Liepm. 

Recueil  de  trois  airs  var.  e  3  Caprices 
■d  V.  seul.     oe.  7.     Paris.     [B.  B. 

Navoij?ille  le  cadet,  Hubert, 
gen.  Julien^  Bruder  des  Guillaume, 
geb.  zu  Givet  um  1749,  Tod  un- 
bekannt, bildete  sich  ebenfalls  zum 
Violinisten  aus  und  hatte  mehr 
Erfolg  als  Virtuose  wie  sein  Bru- 
der. Gegen  1775  liefs  er  sich  in 
Paris  als  Musiklehrer  nieder,  trat 
auch  im  Concert  spirituel  u.  a. 
Konzertunternehmungen  auf.  1805 
begleitete  er  seinen  Bruder  nach 
dem  Haag,  trat  in  die  Kapelle  des 
Königs  von  Holland,  Louis  Napo- 
leon, ein,  kehrte  aber  nach  dessen 
Ende  nach  Paris  zurück.  Er  ist 
der  Vater  der  berühmten  Harfe- 
nistin N. 

Fetis  verz.  als  op.  1  ein  Streiclujuar- 
tett  und  eine  Symphonie  concertante  pour 
deux  Violons  et  orchestre.  Beide  bei  La 
Chevardicre  in  Paris  erschienen. 


Nawratil. 


161 


Neander,  Joachim. 


Nawratil,  ...  war  Organist  u. 
Komponist    in    Böhmen    (Näheres 

nicht  bekannt). 

1786  befauden  sich  auf  dem  Raudnitzer 
Kirchenchore  noch  zwei  Litaneien  von 
ihm  (Dlabacz). 

Nazari  (Nazzari) ,  Antonio, 
Schüler  Tartini's,  als  Violinist  um 
1770  am  S.  Marco  in  Yenedig 
angestellt  (Burney  1,  116.  129). 
Um  1786  war  er  daselbst  Con- 
certist  mit  100  Duk.  Gehalt  und 
nocli  1692  im  Amte  (Caffi  2, 
58.  64). 

Neander,  Alexis.  Ein  Alexius 
N.  immatrikulierte  sich  1580  a/d. 
Universität  zu  Frankfurt  a/0.  und 
bez.  sich  aus  Kolberg,  während 
ein  Ms.  in  B.  L.  ihn  aus  Sachsen 
gebürtig  bez.  Um  1605  nennt  er 
sich  auf  dem  Drucktitel  „Musik- 
direktor in  Würzburg  am  Kollegium 
Chilianus"  (Kilian?).  Man  kennt 
von  ihm: 

Lib.  primus  Sacrarum  cantionum  qnas 
^oilgo  Motectas  4,  5,  6,  7,  8,  12  voc. 
Francof.  1605  Richter  —  Stein.  8  Stb. 
4".  30  Mot.  [B.  B:  B.  Proske  A.  5  a. 
8  a.  B.  Bohn  in  Breslau  8  Stb.  Gym- 
nasialb, in  Magdeburg.  Elbing,  8  Stb. 
Katharinenkirche  in  Danzig:  5  a.  7  a. 

—  Lib.  2.  4  —  24  voc.  ib.  1605.  8 
Stb.     4».     32  Mot.     [Bibl  wie  vorher. 

—  Lib.  3.  5—12  voc.  1606  ib.  8 
Stb.  4".  23  Mot.  [Bibl.  wie  vorher  u. 
Bannst:  Disc.  5a.  6a.  B. 

Cantiones  4  et  5  voc.  Francof.  a/M. 
1610  Stein.  4  Stb.  4°.  [B.  Hbg.  Weste- 
ras nur  1  Stb.,  defekt. 

In  Mss.,  B.  L.,  4  Mot.  zu  4,  6  u.  8 
gtim.  _  Mss.  B.  Br.  7  Mot.  —  B.  Zw. 
Exultate  Deo  8  voc. 

In  B.  M.  Ms.  260  Hymnen  und  Mo- 
tetten in  Urgeltabulatur. 

3  Mot.  in  alten  Sandwk.  (Eitner  1). 

Neander,  Magister  Christoph, 
hiefs,  wie  avoIiI  alle  Neander, 
eigentlich  Naumann,  denn  im 
Kirchenbuche  zu  Colditz  liest  man, 
geb.  18.  Dez.  1589,  der  Vater 
Urban  Naumann,  die  Matter  Ur- 
sula, (gest.  21.  Jan.  1625  zu  Dres- 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


den).  Er  besuchte  als  Alumnus 
die  Leipziger  Thomasschule,  und 
da  er  im  Jahre  1601  auch  in  den 
Matrikeln  der  Universität  verz.  ist, 
'so  wird,  wie  es  damals  Gebrauch  war, 
die  Einschreibung  zu  gleicher  Zeit 
geschehen  sein.  Seth  Calvisius  war 
sein  Lehrer,  der  sich  seiner  ganz 
besonders  annahm,  so  dass  er  als 
Student  im  stände  war  das  Kanto- 
rat  an  der  Paulinerkirche  zuführen. 
Auch  bei  gröfseren  Aufführungen 
wurde  er  stets  als  Solosänger  her- 
angezogen. 1610  studierte  er  Theo- 
logie in  Leipzig,  zeichnete  sich 
dann  als  Redner  so  aus,  dass  ihm 
Hoffnung  auf  eine  geistliche  Stelle 
in  Leipzig  gemacht  wurde.  Am 
28.  Jan.  1613  erwarb  er  sich  die 
Magisterwürde.  Rühling,  Kantor 
a/d.  Kreuzkirche  zu  Dresden,  em- 
pfahl ihn  zu  seinem  Amtsnachfolger 
und  er  wurde  am  13.  Okt.  1615 
vom  Stadtrat  gewühlt.  Der  Gehalt 
Avar  damals  erbärmlich  und  man 
begreift  kaum  w4e  ein  Familien- 
vater   damit    auskommen    konnte. 


Er  betrug  67  Gld 


30  gr.    14  Pf. 


u.  8  alte  Schock  Biersteuer  (Karl 
Held,  Dissertationsschrift,  abgedr. 
in  Viertel].  10,  294).  An  Kom- 
positionen ist  nichts  bekannt. 

Neander,  Joachim,  geb.  1650 
zu  Bremen  und  ebd.  den  31.  Mai 
1680,  30  Jahr  alt  gestorben.  Stu- 
dierte Theologie,  betrieb  dabei 
fleifsig  Musik,  erhielt  1674  die 
Rektorstelle  a/d.  lateinischen  Schule 
zu  Düsseldorf  und  wurde  1679 
Hilfsprediger  a/d.  Martinikirche  zu 
Bremen  (AUg.  deutsche  Biogr.).  Im 
Fache  der  religiösen  Dichtkunst  u. 
teilweise  auch  in   der  Musik  sind 

bekannt: 

A  &  ß.  Joachimi  N.  Glaub-  u.  Liebes- 
übung: Auffgemuntert  durch  einfältige 
Buudes-Lieder  und  Danck-Psalmeu :  Neu- 
gesetzet  nach  bekant-  und  unbekandte 
Sang  -  Weisen. . .     Bremen    1680    Herm. 

11 


Neander,  Michael. 


162 


Neaulme. 


Brauer.  S».  3  BU.  192  Seit,  mit  56 
Liedern  mit  Bass,  5  davon  ohne  Melo- 
dien (Näheres  im  Zahn  6,  246).  [B.  B. 
B.  Hbg. 

—  Aufl.  Bremen  1688,  unverändert. 
[ß.  B. 

—  3.  Druck:  Wesel,  Duissburg  und 
Franckf.  1686  Andr.  Luppius.  kl.  8».  15 
u.  192  S.    Melod.  mit  B.    [B.  B.     br.Mus. 

—  4.  Druck:  Franckf.  1689  Joh. 
Brauer,  kl.  8".  10  Bll.  141  S.  57  Lieder. 
[B.  B.     B.  Lpz. 

—  1691  gab  sie  Georg  Christoph 
Strattner,  KapcUm.  mit  neuen  Gesängen 
als  5.  Aufl.  heraus.  Frckft.  u.  Lpz.  1691 
Joh.  Fh.  Andrea.  8».  64  Lieder.  [B.  B. 
B.  W.     ß.  Wagener. 

—  1697  ib.     [B.  Lpz.     B.  Hbg. 

—  1698  neue  Aufl.  in  Frckft.  bei 
Brauer.  12».  12  Bll.  u.  141  S.  [Hofb. 
Wien.  Musikfr.  Wien.  B.B:  Bremen, 
Brauer,  144  S.     B.  Lpz.     B.  Hbg. 

—  Berlin  1707.  [B.B.  br.Mus.  B. 
Hbg. 

—  Aufgenommen  in  „Neu-vermehrt- 
verbessert  u.  hiebevor  noch  nie  also  ein- 
gerichtetes Gesang- Buch  (siehe  Zahn  6, 
300)  Cassel  1716  Henr.  Harmes.  [B.W. 
Wallersteiusche  Bibl.  in  Maihingen. 

—  Geistreiche  Glaub. . .  Amsterdam 
1725  Samuel  Schoonwald.  8».  XV  und 
352  S.  mit  94  Lied,  ohne  Autor.  [Dresd. 
B.  Wagener.     B.  Hbg. 

—  Aufl.  1734  in  Lobvvas.sers  Psalmen 
Davids  aufgeuommen.  Bremen  1734  heym 
Amt  der  Buchbinder.  8".     [B.  Wernig. 

—  Aufl.  1740  Dr.  M.  Luthers  . . .  geistl. 
Lieder  und  Psalmen  mit  Joach.  N.'s 
Bundes-Liedern.  Bern  bürg  1740  Gerhard. 
Schmal  120.  414  S.  [besafs  einst  Frz. 
Commer  in  Berlin. 

Ms.  102  in  B.  B.  Samlg.  von  Chorälen 
Bd.  4,  Anhang. 

0  Gesge.  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

Neander ,    Michael ,    bekannt 

durch  den  Gstim.  Gesaug: 

Freu  dich,  du  werthe  Christenheit,  in 
2  Tabulaturbäuden  aus  dem  16.  Jh.  und 
einem  Ms.  in  8  Stb.  mit  1614  gez.  [B.Br.]. 
—  Die  Motette:  Delectare  in  Domino  c. 
2.  p.  5  voc.  im  Ms.  5  Stb.  B.  Löbau, 
angebunden  an  Wanningus  Sententiae. 

Neander,  Petrus,  Gerber  2  be- 
richtet, dass  er  1608  Kantor  zu 
Gera  wurde  und  dort  1645  starb. 
1614  bez.  er  sich  mit  „Jütrobo- 
censis    (Jüterbogk  in  Brandenbg.), 


der  Reuss-Plauischen  Landesscliule 
zu  Geraw  (Gera)  Cautor  figuralis." 
Er  gab  Oraz.  A^ecchi's  4stim.  Can- 
zonen  heraus,  betitelt: 

24  aufserleseue  vierstim.  Canzonetten 
Hör.  V.  so  hiebevor  unter  andern  von 
ihme  mit  italiiUi.  Texten  componirt,  und 
jetzo  zum  bessern  u.  nützlichem  Brauch 
in  Kirchen  .  .  .  mit  schönen  geistlichen 
Sprüchen  meisteutheils  auis  den  Psalmen 
Davids  genoumien  . . .  durch  . . .  Gera 
1614  Mart.  Spiesscn  Erben.  4  Stb.  4". 
[B.B:  Cl. 

—  Ander  Tlieil  .  .  .  Gera  a/d.  Elster 
1620  Joh.  Spiefs.  4  Stb.  4«.  10  Nrn. 
[B.  B.  3  Stim. 

Neander,  Valentin,  bezeichnet 
sich  in  dem  Drucke  von  1584  mit 
„Schohie  pucrilis  apud  fideles  Bri- 
censes  gubernatori",  d.  li.  Schui- 
lehrer  in  Trcuenbrietzen  (K. -B. 
Potsdam).     Man  kennt  von  ihm: 

Elegia  de  praecipuis  artificibus  et  laude 
musices.  Autore  . . .  Witebg.  1583  Matth. 
Welacus.  4".     16  Bll.     [ß.  Zw. 

Sacrae  cantiones  quatuor,  quiuriue  et 
sex  vocuni.  Autore  ...  Witebergae  1584 
Matth.  Welacus.  5  Stb.  qu40.  25  Mot. 
[B.B.  Lübeck:  A.  T.  6a?  Reg.  in  M.  f. 
M.  16,  116.     Stockholm,  Stb.V 

Cantio  nuptialis  sumpta  ex  Psalnio 
CXII  in  nuptias  . .  Jo.  Georgii  ducis 
Saxoniae  ac  Magdalenae  Sybillae  . .  8  voc. 
Autore  V.  N.  liricensi  Marchico.  AVite- 
bergae  1607  (?)  Text:  Victimi  in  nuptias. 
[Kgl.  geh.  Staatsarch.  in  Dre.sd.  Daselbst 
noch  ein  zweiter  Hochzeitsgesang  an  den- 
selben mit  dem  Texte:  Beatus  vir  8  voc. 

Ich  bitt,  Herr  Gott,  5  stim.  Ms.  T51 
Seite  53  in  B.  B.  in  Part. 

Die  B.  B.  besitzt  noch  das  Titelbl.  zu 
einer  Cantio  nuptialis  5  voc.  zu  Ehren 
I  Seidelii.  Witebg.  1584  Welacus.  Die 
sich  daran  schliefsende  Stimme  gehört  den 
obigen  Sacrae  cantiones  von  1584  an. 

In  Mich.  Praetorius  Musae  Sioniae,  6. 
Thl.  1609  Nr.  59  u.  86  zwei  vierst.  Ge- 
sge. Bohn  schreibt  sie  fälschlich  Valcrius 
Neander  zu.  Im  Praetorius  liest  mau 
nur  „Val." 

In  B.  Lübeck  eine  Missa  super  In 
houore  Christi  (Kvrie  u.  Gloria)  5  voc. 
4  Stb.  fehlt  Ten. 

Neaulme,  Jean,  Verleger  im 
Haag  in  den  Jahren  1723  bis  etwa 
1743.     1808  befand  sich  in  Paris 


Nebe. 


163 


Neefe. 


eine  gleiche  Firma.  Ich  fand  von 
ihm  herausgegeben: 

Reeueil  nouveau  de  Chansons  choisies. 
80.  372  S.  Ob  Musik  dabei  ist  konnte 
ich  nicht  erfahren.     [B.  Wagener. 

Nebe,  J. . .,  lebte  in  West- 
Zaandam  und  bearbeitete 

Camphiiysen's  Stichtelycke  Rymen  für 
Orgel.     Ms.  in  B.  Amst.,  Zeit  unbekannt. 

Nebra,  D.  Joseph  de,  erster 
Organist  und  Vicekapellmeister  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Madrid  nach 
dem 

Cod.  Ms.  der  Capelia  sistina  268  (in 
Rom)  in  dem  sich  15  Vesperpsalmen  zu 
4  Stim.  befiuden.  Sie  fallen  in  den  An- 
fang des  19.  Jhs.  —  Die  B.  M.  besitzt 
von  ihm  „Por  esquibo  pareze",  4  voc.  in 
6  Stb.  im  Ms.  —  Im  C.  P.  ein  achtstim. 
Miserere. 

Pougiu  setzt  seine  Lebenszeit  in  die 
erste  Hälfte  des  18.  Jhs.  und  führt  ein 
Drama  an:  No  todo  indicio  es  verdad, 
representiert  im  Theater  de  la  Cruz  zu 
Madrid  1744.  —  Ferner  führt  er  einen 
Neffen  von  ihm  an:  Manuel  Blasco 
Nebra^  der  Organist  ad.  Kathedrale  zu 
Sevilla  war  und  den  12.  Sept.  1784,  34 
Jahr  alt,  starb. 

Von  einem  Nebra  veröffentlichte  Eslava 
ein  Requiem  (Eitner  2). 

Necchi,   Francesco   Antonio, 

unbekannte  Lebenszeit. 

Im  St.  Einsiedeln  befiuden  sich  ein 
Credo  ä  3  voci  con  orch.  Ms.  P.  und 
ein  Gloria  4  voc.  fol.  —  Im  Conserv.  zu 
Mailand:  Messa  in  re  a  3  voci  di  Con- 
tralto,  T.  e  B.  con  orch.  P.  Autogr.  u. 
Stb.  im  Ms.  —  Cautata  sacra  (Levi  e 
Rüben)  per  Contralto  e  T.  con  orch.  P. 
u.  Stb.  im  Ms. 

Neck,  Dirk  yan,  wird  am  22/1 
1695  Organist  zu  Haarlem  (bis 
1702)  (Bouwst  1,  65). 

Neck,  Jacob  ran,  aus  Enchu- 
sanus  (Enkhuizen,  Niederland),  ist 
am  19.  Sept.  1689  in  den  Ein- 
schreibebüchern der  Universität 
Leydeu  mit  „Artis  musicae  ma- 
gister"  eingetragen.  Er  war  von 
1673—1687  Organist  zu  Weesp 
und  von  1687  —  f  1699  an  der 
Peterskirche  zu  Leyden  (Bouwst. 
2,  168.     3,  3). 


Ein  Johann  Neck  ist  im  Ms.  15990 
der  B.  B.  mit  einem  Requiem  4  voc.  c. 
org.  in  P.  vertreten. 

Neckh,  Anton,  seit  etwa  1740 
Organist  am  Stephansdome  /u  Wien 
mit  150  GId.  Gehalt  und  Deputat. 
Er   starb    1759.     Vordem   war   er 

Violinist. 

Pohl  3,  46  und  S.  47  berichtet,  dass 
mau  noch  heute  an  einem  bestimmten 
Tage  in  Wien  ein  Requiem  von  ihm  auf- 
führt als  Stiftung  eines  Geistlichen  (NB. 
man  könnte  glauben,  dass  damit  das  Re- 
quiem unter  dem  Namen  Job.  Neck  ge- 
meint ist,  was  sich  in  der  B.B.  befindet, 
siehe  den  vorhergehenden  Artikel). 

Ein  Karl  Neclcb^  sein  Sohn,  wurde  am 
Dome  sein  Nachfolger  (Marpurg  3,  68). 

Needler,  Henry,  geb.  1685  zu 
London,  gest.  im  Aug.  1760  ebd. 
Ein  Violinist  und  Komponist,  Mit- 
begründer der  Akademie  „of  an- 
cient  Music''  (Browne). 

Im  br,  Mus,  Ms.  173:  Anthems,  with 
instrumental  accumpauiments,  by  Hester 
Needler,  widow  of  Uenry  Needler,  datiert 
A.  D.  1751.  Er  kopierte  Tonsätze  in  der 
Christ-Kirche  zu  Oxford,  die  sich  jetzt  im 
br.  Mus.  Ms.  5059  bis  5082  befinden. 

Neefe,  Christian  Uottlob,  geb. 
5.  Febr.  1748  zu  Chemnitz,  gest. 
26.  Jan.  1798  in  Dessau.  Der 
Sohn  eines  armen  Schneiders,  der 
sich  durch  seine  schöne  Sopran- 
stimme eine  Stelle  als  Alumnus 
erwarb  und  durch  Uuterrichtgeben 
sogar  in  Leipzig  Jura  studieren 
konnte.  Einen  regelrechten  Mu- 
sikkursus hat  er  nie  genossen,  doch 
der  Umgang  mit  Hiller  in  Leipzig 
förderte  ihn  sehr.  Hiller  selbst 
liefs  es  sich  sehr  angelegen  sein 
den  jungen  Mann  auf  jegliche 
Weise  zu  unterstützen,  er  korri- 
gierte ihm  seine  Kompositionen, 
gab  sie  heraus  u.  verschaffte  ihm 
auch  1777  die  Musikdirektorstelle 
an  der  Seyler'schen  Truppe  in 
Dresden.  In  demselben  Jahre  ver- 
liefs  Seyler  Dresden  u.  ging  nach 
Frankfurt  a/M.,  Mainz  u.  a.  Stcädten. 

11* 


Neefe. 


164 


Neefe. 


N.  zog  mit.  Am  17.  Aug.  1779, 
als  sie  wieder  in  Frankfurt  spielten, 
entfloh  Seyler  wegen  Geldverlegen- 
heiten.    Die     Mitfi:lieder     spielten 


Mitglieder 
noch    eine    Zeitlang    auf 


eigene 


Rechnung,   trennten  sich  aber  am 
4.  Okt.    1779.     Neefe    ging    nach 
Bonn  und  schloss  sich  der  Gesell- 
schaft Grofsmann  und  Ilelmuth  an, 
eine  Zweiggesellschaft  der  Seyler- 
schen,  die  schon  seit  1777  in  Bonn 
und  Münster   abwechselnd  spielte. 
Er  erhielt  die   Stelle  eines  Corre- 
petitors.    Hier  verheiratete  er  sich 
mit  der  Sängerin   Fräulein   Zi/ick, 
vormals     Hofsängerin     in     Gotha, 
dann  bei  der  Seyler'schen  Truppe 
angestellt.     Am     15.    Febr.     1781 
meldete   er  sich  zu  der  erledigten 
Organistenstelle   an  der  Kurf.  Ka- 
pelle in  Bonn  und  erhielt  sie  mit 
400   GId.    Gehalt   (Thayer    1,    50). 
Beim   Theater    hatte    er   :}00  GId. 
—  Wann  Beethoven  sein  Schüler 
war  ist  nicht  mehr  zu  bestimmen. 
1784  starb  der  Kurfürst  Max  Fried- 
rich   und    unter    dem    Nachfolgei- 
ging    die   Oper    ein,    so  dass   sich 
sein  Gehalt    nur  auf  die  400  GId. 
für     den     Organistendienst      be- 
schränkte.   Durcii  Privatunterricht 
erwarb   er  das  Fehlende.     Anfang 
September  1794  floh  der  Kurfürst 
vor  den  heranrückenden  Franzosen, 
die  am  7.  Okt.  in  Bonn  einrückten. 
Fi'au  Neefe  giebt  in  der  Lpz.  Ztg. 
1,  362  ein  trauriges  Bild  von  der 
Armut    in    welcher    sie    in    den 
nächsten  zwei  Jahren  lebten.   1796 
suchte  N.  den  Kurfürsten  in  Dessau 
auf  und    bat   um   die   Rückstände 
seines  Gehaltes,  statt  dessen  wurde 
ihm    ein    formeller    Abschied    ge- 
geben.    In  Dessau  erhielt  er  aber 
an    der  Bossang'schen   Theaterge- 
sellschaft den  Musikdirektorposten, 
stand  ihm  aber  nur  noch  ein  Jahr 
lang  vor,  dann  starb  er  (Autobiogr. 


Lpz. 


Ztg. 


1,   241  ff.).     N.  lieferte 


in  Cramer's  Magazin  öfter  Berichte 
über  Bonner  Musikverhältnisse, 
ohne  Namen  gez.  Er  hatte  eine 
hübsche  melodische  Erfindungs- 
gabe, die  seinen  Kompositionen 
einen  weiten  Kreis  Verehrer  in 
Deutschland  gewann.  Eine  Silvette 
seines  Kopfes  findet  man  in  Rei- 
chard's  Gothaer  Kalender  1778. 
La    Mara    1   Brief    aus    Lpz.    von 

1775.  1,  280.  Seine  Oden  von 
Klopstock  beurteilt  Seiler  in  der 
Bock'schen  Musikztg.  1868,  289. 
Urteil  über  seine  Singspiele  in 
M.  f.  M.  24,  54  ff.  u.  64  ff.  einige 
Musikproben,  siehe  auch  Yiertelj. 
10,  39  ff.  —  Ein  Artikel  von  ihm 
lieber  die  musikalische  Wieder- 
holung,    im    Deutschen    Museum 

1776.  —  üeber  die  musikalische 
]\Ialerei,  Berlin  1780.  —  Im  Kat. 
Schwerin  F.  2,  93  sein  Namenszug 
im  Facs.  Von  seinen  Kompositio- 
nen sind  nachweisbar: 

Das  grolse  Jlallcluja.  —  Mot.  Dem 
Unendlichen.  Samlbd.  4stim.  Ge.sänge. 
[Tiübeck. 

Dem  Thiendlichen  zu  4  St.  mit  Clav. 
Lpz.     [Brüssel  Cous. 

Wie  sie  so  sanft  nihn,  4  st.  P.  Ms. 
235  in  B.  B. 

Oden  von  Klopstock  mit  Melodien  (zu 
1  und  mehreren  Stirn.).  Flensburg  und 
Lpz.  177G  Körten.  13  Oden.  [B.  ß. 
Darmst. 

—  Speier  (1786)  Bossler.  [B.  B.  B. 
Lpz.     Brüssel  Cons. 

—  Neue  sehr  vermehrte  und  ver- 
besserte Ausg.  Neuwied  bei  Job.  L. 
Gehra.  In  Bosslers  Notenoffizin  zu  Speier 
gedr.  qufol.  49  S.  (1  und  4stim.  mit 
Klav.).  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  M.  B. 
Wagener.  

Adelheit  von  Veitheim,  Oper  in  3  Acten. 
Ms.  P.  qufol.  [Dresd.Mus:  548  b.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

Amors  Guckkasten,  eine  komische  Ope- 
rette. . .  Lpz.  1772  Schwickert.  40.  68  S. 
[B.  B.  (Kl.-A.).  B.  M.  B.  Wagener.  B. 
Lpz.     IJriissel  Cons. 

Die  Apotheke,  eine  comische  Oper  in 
zween  Acten. .  .    Lpz.    1772   Junius.     4". 


Neofe. 


165 


Negelein. 


Dedic.  an  Hiller,  Lpz.  1/1  1772  gez.  4'1 
90  S.  [B.  B.  Schwerin  F.  B.  Lpz. 
Dresd.  Mus.     B.  AYagener.     Brüssel  Cons. 

Der  dumme  Gärtner  oder  die  beyden 
AntoD,  ein  comisches  Singspiel  in  2  Act. 
Kl.-A.  Bonn,  Rimrock.  [Darmst.  B.  B. 
B.  M.  Dresd.  Mus :  Mannheim  bei  Götz, 
qufol. 

Die  Einsprüche,  eine  com.  Op.  in  2  A. 
Lpz.  1773  Schwickei-t.  Kl.-A.  94  Seit. 
[B.  M.  B.  B.  Schwerin  F.  B.  Wagen  er. 
Göttweih. 

—  in  Part.  Ms.  16011  in  B.  B.  Brüs- 
sel Cons. 

Gesänge  aus  dem  Neuen  Guthsherrn, 
einer  Oper  in  drey  Aufzügen  von  Dyck 
und  .Jünger;  komponirt  u.  in  einen  Kl.-A. 
gebracht  von  Neefe.  Lpz.  1783,84  Dyck. 
qufol.     40  S.     2  Lfgen.     [B.B. 

Heinrich  und  Lydia,  ein  Drama  in  1 
Akt.  Naumburg  und  Zeitz  1777  Flittner. 
40.  [B.B.  Darmst.  Brüssel  Cons.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

—  In  Part,  betitelt  „eine  Idylle".  Ms. 
16147.     [Hofb.  Wien. 

Sophonisba,  Melodrama.  P.  Autogr. 
[Musikfr.  Wien.     Ms.  P.  u.  Stb.  in  Darmst. 

...  von  dem  Verfasser  der  Skizzen 

(Meifsner).  Kl.-A.  Lpz.  1785  Schwickert. 
qufol.  84  Seit.  [B.  B.  B.  Lpz.  Dresd. 
Mus.     Darmst.     B.  M. 

—  Fragmeute  im  Autogr.  nebst  seinem 
Portr.  in  B.  B.  Grasn. 

Die  Zigeuner,  ein  Lustspiel  mit  Gesg. 
in  b  Aufz.     Ms.  16010  in  P.     [B.  B. 

Bilder  imd  Träume  von  Herder  mit 
Melodien.  Lpz.,  Br.  &  H.  32  S.  [B. 
Wagener.     B.  B. 

Klementin  von  Dumont  und  Neefe. 
Neuwied,  Gehra  u.  Haupt,  gestoch.  von 
Schott  in  Mainz,  Hofkupferstecher.  11  S. 
qufol.  (Dumont  ist  unzweifelhaft  der 
Dichter).     [B.  M.     B.  B. 

Lieder  mit  Klaviermelodien.  Glogau 
1776  Chr.  Fr.  Günther.  40.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  B.  M.  Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons. 

. .  .  Lieder  für  seine  Freunde  und 
Freundinnen  nebst  einer  Ballade.  Lpz. 
1784  Hilscher  in  Commission.  4".  [B.  ß. 
Brüssel  Cons. 

Selmar  und  Selma.  Eine  Ode  von 
Klopstock.     Ms.  16012  in  B.  B. 

Serenaten  beym  Klavier  zu  singen. 
Lpz.  1777  Dyk.  4».  Vorbericht  und 
6  Serenat.,  meistens  durchkompon.  [B. 
Lpz.     Sladtb.  Augsburg.     B.B.     Dresd. 

Vademecum  für  Liebhaber  des  Ge- 
sanges und  Claviers.     Leipzig  1780  Dyk. 


88  S.  mit  11  liedern  von  Hiller  (ohne 
Autor).  [Stadtb.  Augsbg.  B.  ß.  B.  M. 
B.  Wagener.     Bnissel  Cons. 

Ms.  B190  in  Dresd.  einige  Lieder. 


Partita,  a  2  Corni,  2  Ob.,  2  V.  2  Fag. 
Va.  e  B.  Ms.,  scheint  Autogr.  zu  sein. 
[Schwerin  F. 

Concerto  pour  le  Clavecin  avec  l'Ac- 
compag.  pour  2  Violons,  2  Ob.  2  Cors,  1 
Viola  e  Basso.  Mannheim,  Götz.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

I.  Parchie  con  flauti.  II.  Parthie  con 
flauti.    15  Bll.  Hds.    [ß.  Wagener,  Kopie. 

Sechs  Ciaviersonaten  mit  der  willkühr- 
lichen  Begltg.  1  Viel.  Glogau,  Chrstn. 
Fr.  Günther.  43  S.  Klav.,  18  S.  Viol.  in 
qufol.  [B.B.  Brüssel  Cons.  ß.  Wagener. 
B.  M.  in  Kopie  von  1779,  2  Stb. 

Sonata  VI.  a  Cembalo  obl.  e  V.  (in  B). 
2  Stb.  in  Ms.     [B.  M. 

12  Ciavier -Sonaten  (Em.  Bach  gew.) 
Lpz.  1773  Schwickert.  70  S.  1  Bl.  Wid- 
mung. [B.  B.  B.  M.  Dresd.  Mus.  B. 
AVagener. 

—  Riga  1773  bey  Hartknoch.  [Stadtb. 
Augsbg. 

6  neue  Ciaviersonaten  nebst  Verände- 
rungen über  die  Melodie  der  Romance 
aus  der  Jubeihochzeit,  „Kunz  fand  einst 
einen  armen  Mann"  und  über  ein  be- 
kanntes Arioso.  Leipzig  1774  Schwickeii. 
fol.  \Q.  B.  B.  M.  Stadtb.  Augsbg.  B. 
Wageuer. 

72  Sonaten  für  Klav.  in  Ms.  118.  [B.B. 

6  Pieces  d'une  esecution  facile  ...  a 
4  ms.,  Simrock.     liv.  2.     [B.  M. 

In  Samlwk :  Theomele,  Lieder.  Güters- 
loh bei  Bertelsmann  [B.  Kgsbg.  B.  Lpz.]. 
In  Klavierstücke  1,  1794.  —  In  Breit- 
kopf 1774.  —  In  Abt  Vogler's  Betrach- 
tungen der  Mannh.  Tonschule  1778—81 
bef.  sich  einige  Tonsätze.  In  neuen  Ausg. 
7  Gesge.  (Eitner  2).  Bekränzt  mit  Laub, 
auch  in  M.  f.  M.  12,  172  und  Arien  in 
Bd.  24.  —  In  6  Rondos  u.  6  kl.  Lieder 
1784.  —  2  Lieder  in  Voss'  Musenalma- 
nach 1776  u.  77.     [B.  M. 

Negelein,    Christoph    Adam, 

geb.  29.  Nov.  16.56  zu  Nürnberg, 
gest.  1701  zu  Wien,  war  K.  K. 
wirklicher  Hofpoet  und  trug  in  der 
Gesellschaft  der  Fegnitzer  Blum- 
Genossen  den  Namen  Ccladon. 
Auch  als  Musiker  und  Komponist 
von  Melodien  zeigte  er  sich  in 
Heinr.    MüUer's     Erquickstunden. 


Negri,  Antonio. 


166 


Negri,  Giuseppe. 


Zu  seiner  Zionsharfe  schrieb  Löh- 
ner die  Melodien.    Sie  ist  betitelt: 

Die  alte  Zions  -  Harpf e ,  des  Höchst- 
seligen Königs,  Propheten  und  Poeten 
Davids  Ehre,  nach  denen  150  Psalmen 
in  eben  so  vielen  Liedern  . . .  Anjetzo 
zum  zweytemal  gedruckt  und  . .  mit  gantz- 
neuen  Sing- Weisen  vermehret,  Von  Joh. 
Löhnern  . .  .  Nürnbg.  1694  Riegel,  druckts 
Andrea  Knortzens  seel.  "Wittib,  gr.  8". 
567  S.  mit  Melod.  mit  B.  [B.  Lpz.  Hofb. 
Wien.     B.  Hbg. 

Die  Vorrede  von  Feuerlein  ist  mit 
1693  gez.  Die  1,  Ausg.  ist  nicht  bekannt. 
Zahn  druckt  4  Melodien  ab. 

Ein  Christoph  Negclin  aus  Freising, 
meldet  sich  am  31.  Mai  1505  als  Tenorist 
an  der  Ilofkapelle  in  Stuttgart,  wird  aber 
nicht  angenommen  (M.  f.  M.  31,  24). 

Negri,  Antonio,  ein  späterer 
Komponist  als  Marc'Antouio. 

Er  ist  in  der  Oper  ,,L'Atenaide"  von 
Ziani,  Caldara  und  Conti  mit  dem  2.  Akte 
vertreten,  komponiert  und  aufgeführt  in 
Wien  1714.  [Hofb.  Wien  Ms.  17192  die 
Part,  und  93  die  Stb.  Wolfenb.  Ms.  297 
in  3  voll. 

Negri,  Cesare,  aus  Mailand, 
detto  il  Trombone;  er  war  ein 
Tanzmeister  und  gab  heraus: 

1.  Le  Gratie  d'amore,  di  . . .  Professore 
di  ballare,  op.  nova  et  vaghissima,  divisa 
in  3  trattati.  Milano  16U2  l'hered.  del 
quon.  Pacifico  Pontio  &  G,  ß.  Piccaglia 
Comp.  fol.  296  S.  mit  Abbildg.  u.  Musik. 
Sein  beigegebenes  Porträt  ist  mit  dem 
Alter  von  66  Jahren  bez.,  demnach  wüi'de 
er  um  1540  geboren  sein.  [Bologna.  Mai- 
land B.  nazionale.     Hofb.  AVien,     Brüssel. 

Chilesotti  veranstaltete  1883  bei  Ri- 
cordi  eine  Neuausgabe. 

2.  Nuove  inventioni  di  Balli,  opera 
vaghissima  di  ...  Con  figure  bellissime 
in  rame,  &  regele  della  musica,  «fc  intavo- 
latura,  quali  si  richieggono  al  suono  &  al 
Canto,  Divisa  in  3  trattati.  Milano  1604 
Girol.  Bordone.  fol.  296  S.  nebst  Vorbll. 
und  seinem  Porträt  wie  oben.  [B.  B. 
B.N.  B.  Wageuer.  B.  M.  Univ.  Prag-. 
C.  P.     br.  Mus.     Wolfenb. 

Enthält  Lautenstücke  und  Abbildungen 
von  Tauzpaaren. 

Arabros  veröffentl.  eine  Tanzmelodie 
(Eitner  2). 

Negri,  Domenico  Francesco, 

jedenfalls    ein    anderer    als    Fran- 
cesco Negri.     Er  muss  im  17.  bis 


18.  Jh.  gelebt  haben  und  ist  be- 
kannt durch  ein 

Magnificat  a  4  voci  con  Siufonia  (für 
3  Instr.  u.  B.)  Ms.  444  Saralbd.  Nr.  10 
der  B.  B.  —  Dasselbe  Magn.  ohne  Vor- 
namen in  Ms.  12816  der  B.  B.,  mit  ver- 
mehrter Instrumentation  für  2  V.  Va. 
2  Ob.  2  Com.  u.  Fondam.  23  S.  Pai't. 
—  In  der  Bibl.  des  R.  C.  of  Mus.  Nr.  1759 
wird  ihm  ein  Gloria  4  voc.  c.  instrum.  in 
P.  Ms.  zugeschrieben.  Ebenso  im  br.  Mus., 
Ms.  168,  Kopie  aus  dem  18.  Jh. 

Negri,  Francesco  I.,  Kanoni- 
kus an  S.  Pietro  in  Guastalla 
(Parma),  gab  heraus: 

Arie  musicali  di  .  .  .  commode  da  can- 
tar.si  nel  Clauecemb.  Chitarrone  ö  altro 
simile  istrom.  A  1  c  2  voci  con  alcune 
Cantate  in  stille  (!)  Racitatiuo.  Op.  1  .  .  . 
Ven.  1635  Aless.  Vincenti.  1  vol.  in  fol. 
38  S.  mit  20  Gesg.     [Bologna. 

Fetis  .schreibt:  geb.  um  1009  zu  Ve- 
rona und  Kapellm.  an  der  Kirche  S.  Ber- 
nardino.  Obige  Nachricht  vom  Titelblatt 
selbst. 

Negri,   D.  Francesco  II.,  ein 

Priester  und  um  1786  erster  Vio- 
linist an  der  Kapolle  am  S.  Marco 
in    Venedig    mit    60  Duk.    Gehalt 

(Caffi  2,  64). 

Wahlscheinlich  ist  die  „Sonata  a  V.  e 
B.  Part,  di  Franc.  Negri''  im  Ms.  10020 
in  K.  der  B.  B.  von  ihm. 

Ln  Ms.  der  B.  M.  unter  Negri  2  Arien 
im  Kl.-A.  und  3  Trio  für  2  V.  u.  B.  in 
Stb.,  fraglich  ob  von  obigem.  Auch  in 
Latrobe's  Samlwk.,  London  0  voll.  1800 
liis  25,  ein  Altsolo:  Qui  sedes  von  einem 
fraglichen  Negri. 

Negri,  Giulio  Santo  Pietro  del, 
siehe  Negro. 

Negri,  Oiuseppe,  Gerber  2  be- 
richtet, dass  er  zu  Verona  geb. 
und  Kammermusikus  beim  Kur- 
fürsten von  Köln  im  Anfange  des 
17.  Jhs.  war.     Er  gab  heraus: 

Madrigal!  ed  Arie.  Ven.  1022.  Im 
Conserv.  zu  Mailand  befinden  sich  Werke 
eines  Giuseppe  Negri,  doch  scheint  er 
dem  19.  Jh.  anzugehören,  wenn  man  den 
Verleger  Lucea  in  Betracht  zieht,  es 
könnten  aber  auch  Neuausgaben  sein: 

Cavatina  „Notte  amica''  per  T.  con 
orchestra.    Ms.  P, 


Negri,  Jacopo. 


167        Negro,  Giulio  Santo  Pietro  del. 


Gli  Esuli  ebrei,  canto  lirico,  traduzioue 
del  Salmo  106  di  Filippo  de  Bernardi. 
Milano,  Lucca. 

Vielleicht  ist  der  zuerst  genannte  der 
um  1636  am  Düsseldorfer  Hofe  Kapell- 
meister war  und  der  um  1640  starb  (M. 
f.  M.  28,  95.  105.  108). 

NegTi,  Jacopo,  nur  bekannt 
durch 

Variazioni  brillante  per  Flauti  e  Clavic. 
op.  10.     [Musikfr.  Wien. 
Lebenszeit  mir  unbekannt. 

Xegri,  Lnigi,  aus  Bologna, 
lebte  in  der  Mitte  des  18.  Jhs. 
und  war  ein  Schüler  Martini 's. 

Aus  jener  Zeit  mag  auch  der  Band 
geistliche  mehrstim.  Kompositionen  her- 
rühren, der  sich  im  Besitze  des  Lioeo 
raus,  zu  Bologna  befindet  und  21  Gesge. 
fär  Chor  und  Instrum.  enthält. 

Von  einem  Negri  in  Dresd.  kath.  Kirche 
im  Ms.  P.  u.  Stb:  3  Motett.  für  Chor  und 
kleines  Orch. 

Negri,  31 . . .  A  . . .,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
wenn  nicht  schon  aus  dem  19., 
ist  bekannt  durch  eine 

Eaccolta  di  musica  vocale  itaJiana  de' 
piü  celebri  autori  ridotta  coll'accomp.  di 
fortep.  e  parte  auche  di  Chitarra  da  . . . 
Ambui'go  fo.  mit  allerlei  Operupiecen  von 
Carlo  Melara,  Spontini,  G.  G.  Ferrari  etc. 
[B.  B. 

Negri,    Prete    Marc'Aiitoiüo, 

aus  Yerona.  Nach  Caffi  1,  56  u. 
209  starb  er  1620.  Am  22.  Dez. 
1612  wurde  er  zum  Vice-Maestro 
(2ter  Kapellm.)  am  S.  Marco  in 
Venedig  gewählt.  Im  März  1613 
unterz.  er  zwar  die  Dedic.  zu  den 
7  stim.  Psalmen  in  Verona,  doch 
das  angehängte  „Ad  Completorium" 
mit  5  Gesängen  bezeichnet  ihn 
mit  obigem  Amte.  Sie  sind  be- 
titelt: 

II  1.  lib.  delli  Salmi  a  7  voci.  Di  . . . 
Con  il  Salmi  che  si  cantano  alle  Compiete. 
Con  il  B.  per  l'org.  Op.  3.  Yen.  1613 
rherede  di  Ang.  Gardano.  8  Stb.  4". 
11  Psakn.,  2  Magnif.  und  5  Complet. 
[B.  M.  Bologna.  B.  B:C.  A.  Bc.  Rom 
Cecilia:  A  2.  Bc. 

Ferner  kennt  man  von  ihm: 

Affetti     amorosi    a    3   voci.      Di  .  .  . 


Nouam.  comp.  . ,  Col  suo  Bc.  Ven.  1608 
Ang.  Gardano.  4  Stb.  4'^.  21  Gesge. 
[br.  Mus:  C  1.  2.  B. 

Affetti  amorosi  ..  lib.  2.  Ven.  1611 
Amadino.  1  vol.  in  fol.  40  S.  35  Ge- 
sänge zu  1—5  Stim.,  dabei  5  Sinfonien 
mit  Solo  ra.  2  Violin -Sonaten.  1  Gesg. 
von  Ldieia  Quinciani.  [Genua  B.  U. 
Brüssel 

Negri,  Orazio.  Am  13.  Nov. 
1586  aufgenommen  als  Altsänger 
in  die  Hofkapelle  in  München  mit 
300  Gld.  jährJ.,  ging  Anfang  1588 
wieder  ab,  tritt  dann  am  29/6  1590 
als  Hofkaphxn  und  Sänger  mit 
300  Gld.  Gehalt  wieder  ein  und 
geht  Ende  1594  abermals  ab 
(Kreisarchiv). 

Negrini,  siehe  Nigrino. 

Negro  (Negri),  Griulio  Santo 
Pietro  del,  geb.  zu  Mailand  aus 
edler  Familie,  ein  Dilettant  von 
Begabung,  der  Anfang  des  17.  Jhs. 
herausgab: 

Gl'amorosi  pensieri.  Canzonette  Villa- 
nelle  et  Arie  napolitaue  a  3  voci  da  so- 
nare  &  cantai'e  su'l  Chitarone.  Claueciinb. 
.  . .  Lib.  2.  raccolte  da  Marcellino  Sena- 
rega.  Ven.  1607  Gard.  &  fratelli.  3  Stb. 
4».     52  Gesge.     [br.Mus:  Cl.  2.  B. 

n  3.  lib.  dell'amorose  Canzonette,  Vil- 
laneUe  &  Arie  (wie  vorher).  Op.  4.  Ven. 
1607  Ales.  Eaverij.  3  Stb.  4".  25  Gesge. 
[B.  A. 

Grazie,  ed  affetti  di  musica  moderna, 
ä  1,  2,  e  3  voci,  da  cantare  uel  Clavi- 
cordo,  Chitarr.,  Arpa  doppia  . .  Op.  5. 
Milano  1613  Fil.  Loraazzo.  1  vol.  fol. 
42  S.     41  Gesge.     [Brüssel. 

2.  libro  delle  Grazie  ed  affetti  di  mu- 
sica moderna,  a  1,  2  &  3  voci.  Da  can- 
tare nel  Clauicordo  (wie  vorher).  Op.  8.  . . 
Ven.  1614  G.  Vincenti.  1  vol.  fol.  32  S. 
22  Gesge.     [Brässel. 

Musica  ecclesiastica  concertata  alla 
moderna  a  2,  e  3  voci  . .  Op.  9.  Milano 
1616  Fil.  Lomazzo.  Vom  Verleger  heraus- 
gegeben.    25  Nrn.     1  vol?     [Proske. 

Canti  accademici  concertati  a  2,  3,  4, 
5  &  6  voci  da  . . .  Op.  11.  Ven.  1620 
Ales.  Vincenti.  Stb?  4".  7  Nrn.  [Bo- 
logna: A. 

In  der  Hofb.  Wien,  Ms.  19087,  Nr.  2 
unter  Joannes  Santo  Pietro  ein  Laetatus 
sum  4  voc.  c.  Comi  ed  org.  oblig.  P.  Frag- 
lich ob  von  obigem. 


Negro,  Pietro  de. 


168 


Neidhardt. 


Negro,  Pietro  de,  Kapellsänger 
an  der  Hofkapelle  in  AYien  mit 
240  Gkl.  jährl.  um  1619  (Eöchel 
1).  Vielleicht  ist  er  derselbe  wie 
der  vorhergehende  Autor. 

Negro  Oroppallo,  Agostino 
(li,  Herausgeber  von  Yinc.  Ruffo's 
Motet.  6  voc.  1555  und  dessen 
Madrig.  a  6 — 8  voci  1554. 

Nehrhoff,  H  . . .  de,  muss  Ende 
des  18.  bis  ins  19.  Jh.  hinein  ge- 
lebt haben. 

Er  ist  bekannt  diircli  ?>  Duos  coucer- 
tans  pour  Violoa  &  Viola,  död.  B.  Cam- 
pagnoli,  Lpz.,  Peters.   2  Stb.    [ß.Wagoner. 

Tre  Duetti  per  V.  e  Va.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

Nehrinj?,    Johann    Christian, 

Pfarrer  zu  Morl  bei  Halle  im  18.  Jh., 
ist  im  Freyliughausen'schen  Gesang- 
buche mit  einem  Liede  mit  Melodie  und 
Bass  vertreten,  welches  ihm  \\'intei-feld 
zuschreibt  und   veröffentlicht  (Eitner  2). 

Nehrlich,  Johann  Peter  Theo- 
dor, geb.  1770  zu  Erfiiit.  Schüler 
von  Em.  Bach,  bildete  sich  zum 
Klaviervirtuosen  und  Komponisten 
aus,  ging  nacii  Dorpat  in  eine 
Privatstellung,  später  nach  Moskau 
als  Klavierlehrer,  1812  nach  Peters- 
burg, kehrte  aber  nach  dem  Frie- 
den  wieder  nach  Moskau  zurück. 

Er  schrieb  allerlei  Klavierpiecen.  Ein 
Klavierkonzert,  welches  er  in  Göttingen 
vortrug,  erhielt  Forkel's  Beifall.  Die  Lpz. 
Ztg.  erwähnt  ihn  1814  zum  letzten  Male 
und  1810  bespricht  sie  Vaiiat.  von  ihm 
(Biogr.  im  Schilling). 

Neide,  Johann  (xeorg  Chri- 
stoph, Rektor  am  Stadtgymnasium 
zu  Magdeburg,  vorher  Konrektor 
seit  etwa  1792; 

schrieb  in  den  Magdeburger  gemein- 
nützigen Blättern  1790  S.  22  über  Chor 
und  Curreudewesen  (Gerber  2). 

Neidhardt,  Johann  Georg,  zu 

Bernstadt  in  Schlesien  geb.,  stu- 
dierte 1706  zu  Jena  Theologie. 
Seit  etwa  1722  bez.  er  sich  als 
Kgl.  preufsischer  Kapellmeister  zu 
Königsberg    i/Pr.    (Gerber    1.    2). 


Fotis  fügt  dem  noch  hinzu,  dass 
er  1720  den  Kapellmeisterposten 
an  der  Kirche  der  Citadelle  in 
Königsberg  erhielt  und  dort  am 
1.  Jan.  1739  starb.  Er  beschäf- 
tigte sich  eingehend  mit  theore- 
tisch und  akustisch  musikalischen 
Themen  und  gab  heraus: 

Beste  und  leichteste  Temperatur  des 
Monochordi,  vermittelst  welcher  das  heu- 
tigen Tnges  bräuchliche  Genus  Diatonico- 
Ciiromaticum  also  eingerichtet  wird,  dass 
alle  Jntcrvalla,  nach  gehöriger  Proportion, 
einerlei  Schwebung  überkommen,  und  sich 
daher  die  Modi  reguläres  in  alle  und  jede 
Claves,  in  einer  augenehmen  Gleicbheit, 
transponiren  lassen  . . .  Jena  1706  Joh. 
lüelcken.  40.  104  S.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.W.    Ilannov.    Basel.    B.  Hbg.    Brüssel. 

Sectio  canonis  harmonici,  zur  völligen 
Richtigkeit  der  generum  modulandi.  Kgsbg. 
1724  Eckart.  4".  36  ö.  [B.  B.  Dresd. 
B.  Lpz.  Musikfr.  Wien.  Brüssel.  Glas- 
gow. 

Gänzlich  erschöpfte  mathematische  Ab- 
theilg.  des  diatonisch-chromatischen  tem- 
perirten  Canonis  monochordi,  allwo  ... 
gezeiget  wird,  wie  alle  Temperaturen  zu 
erfinden  .  .  .  seyn.  Königsbg.  und  Lpz. 
1734  Eckait  4».  52  S.  [B.  B.  B.  Lpz 
Musikfr.  Wien.     Bnissel. 

~  2.  Aufl.  Ib.  1734.  4^.  78  S. 
1  Taf.     [B.  B.     B.  M. 

Hoc  in  libro  si;itu  notabilissima,  quae 
ad  Compositionem  sunt  utilia  problematice 
. . .  (Titel  vollst,  im  Kat.  Joach.  p.  65, 
eine  Kompositionslehre).  Ms.  476  und 
476  b.     gl-.  40.     129   u.  35  S.     [B.  .Joach. 

—  Vielleicht  ist  das  in  der  ß.  B.  be- 
findliche Ms.  Fragm.  43  BU.  in  fol.  nekst 
deutscher  Uebersetzung  in  Ms.  fol.  29 
dasselbe,  betitelt:  Tractat  von  der  Kom- 
position nach  mathematischer  Lehrart,  in 
latein.  Sprache. 

An  Kompositionen  ist  nur  bekannt: 
Die  Sieben  Biüs- Psalmen  des  Königs 
u.  Propheten  Davids,  nach  dem  Gmnd- 
Texte  in  deutsche  Oden  gebracht  von  . .  . 
Königsberg  1715.  Nach  dem  Vorworte 
ist  er  auch  der  Dichter.  Ms.  466  fjufol. 
13  BU.  Part.  f.  1  Singst,  mit  Instr. 
[B.  .Joach. 

—  Im  Druck:  Königsbg.  1715  bey 
Zäncker.  qufol.  13  Ell.  [B.  Kgsbg. 
Schwerin  F. 

Das  schöne  Kirchen  -  Lied :  Meinen 
Jesum  lals  ich  nicht  etc.  wie  es  hier  ge- 
sungen  wird,   nach   seinen  VI  Strophen, 


Neiding. 


10)9 


Nelvi. 


vor  den  Generali). . .  gesetzt  . .  Kgsbg. 
1722  Zäncker.  fol.  2  Ell.  u.  2  Ell.  Musik. 
[B.  Kgsbg. 

Ms.  13556  in  Xgsbg.,  gr.  fol.  267  Cho- 
räle für  Orgel  oder  Klavier  gesetzt,  von 
Verschiedenen. 

NeidiDg,  .  .  .  Stadtmusikus  iü 
Erfurt,  Avird  1784  im  Gramer  2, 
409  als  ein  alter  Mann  bez.  und 
als  Komponist  von  Gesangs-  und 
Instrumentalwerken. 

Neidliu^er,  Paul,  Organist  an 
der  HoEkapelle  in  Wien  mit  30  Gld. 
monatl.  vom  1.  Jan.  1654  bis  Ende 
1669  (Köcbel  1). 

Neidtliardt  (Neittbart),  Johann 
(Hans),  1568  Bassist  an  der  Hof- 
kapelle zu  Müncben  mit  180  Gld. 
Gebalt;  wird  1569  entlassen  (Kreis- 
arcbiv  in  Müncben  u.  säcbs.  Staats- 
arcbiv  in  Dresden). 

Neilson,  Lanrenee  Cornelius, 
geb.  gegen  1760  zu  London,  gest. 
nach  1830.  1767  gingen  seine 
Eltern  nach  Amerika,  er  kebrte 
aber  naob  des  Yaters  Tode  nacb 
England  zurück,  wurde  Organist 
zu  Dudle}",  dann  zu  Cbesterfield. 
Von  seinen  Kompositionen  ist  nur 
bekannt: 

3  Sonatas  for  the  harpsichord.  London, 
Preston.     fol.     [br.  Mus. 

Neinner,  Michael,  wurde  am 
1.  April  1667  mit  150  Gld.  Gebalt 
an  der  baierscben  Hofkapelle  an- 
gestellt, erhielt  später  bis  200  Gld. 
und  ist  in  den  Akten  bis  1772  zu 
Terfolgen  (Kreisarch.  in  München). 

Neippert,  Adam  Comte  de, 

ist  in  der  B.  M.  im  Ms.  mit  2  Anojoises 
pour  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  &  B.  in  ^7  Stb. 
8»  vertreten.    18.  Jh. 

Nelhani  (Nellam),  Edmund, 
Bassist  an  Westminster  in  Lon- 
don, schwor  am  6/11  1617  als 
Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle,  war 
um  1641  Kaplan  und  auch  Minor 
Canonicus  am  Westminster,  f  1646, 
beerdigt  am  17/8  (Rimbault). 


In  Hilton's  Catch  that  catch  can  und 
in  Choice  collection  of  catches  von  1652 
befinden  sich  Kompositionen  von  ihm 
(Rimbault  205).  Im  Catch-Club  3  (Sibbald 
in  Edinburgh)  und  in  den  Ausg.  Hilton's 
Catch  that  catch  von  1667  und  1672  fand 
ich  Gesge.  von  ihm.  —  In  Longman's 
Collection  of  Catches  10  Catches  zu  3 
Stirn.  —  In  Ä.  B.  Synopsis  1680  vier 
3stim.  Oesge.  —  Im  br.  Mus.  Mss.  29291. 
31441  und  31462  einige  Gesänge. 

Nelle,  Thomas,  dit  de  Beauvais, 
Sänger  an  der  Hofkapelle  zu  Paris 
im  16.  Jh.  mit  300  liv.  Gehalt 
(Castil-Blaze  293). 

Nelvi,  Oiuseppe  Maria,  geb. 
1698  zu  Bologna,  gest.  Ende  1756. 
Schüler  von  Bertalotti,  Flor.  Aresti 
und  Ang.  Predieri  im  Orgelspiel, 
später  noch  im  Kontrapunkt  von 
Giac.  Ant.  Perti  und  Giov.  Ant. 
Ricieri.  1718  Avurde  er  von  der 
Brüderschaft  an  S.  Maria  della 
Morte  zum  Kapellmeister  an  ihrer 
Kirche  gewählt;  am  16.  April  1722 
trat  er  unter  die  Mitglieder  der 
philharmonischen  Gesollschaft  zu 
Bologna.  1723  schrieb  er  mit 
Angelo  Antonio  Caroli  die  2  Opern 
„Amor  nato  fra  l'ombre"  und  ,,Odio 
redivivo",  aufgeführt  im  Theater 
Marsigli-Rossi  zu  Bologna.  1727 
ging  er  nach  Polen  als  Musik- 
direktor des  Generals  Grafen  Sta- 
nislaus  Rzewski  zu  Targoniza;  dort 
schrieb  er  gegen  4  Opern.  1730 
kehrte  er  nach  Italien  zui-ück,  ging 
dann  1731  nach  Frankfurt  a/M., 
Homburg,  nach  Baiern  und  ver- 
weilte dann  3  Jahre  am  Hofe  des 
Fürsten  von  Turn  und  Taxis  in 
Regensburg,  wo  er  von  1731 — 33 
zwei  Opern  schrieb,  kebrte  1734 
nach  Italien  zurück  und  wurde  in 
Orvieto  Kapellmeister  am  Dome 
(Busi  57  ff.).  Derselbe  sagt  noch, 
dass  von  all  seineu  Kompositionen 
nur  eine  einzige  gedruckt  ist  und 
sich  in  Sassi's  „La  Ricreazione 
spirituale",  Bologna  1730,  befindet. 


Nembri. 


170 


Nenna. 


In  Bologna  (Kat.  1,  139)  liegt  im  Autogr. 
eine  Beschreibung  seiner  Reisen  „Memorie 
de'suoi  viaggi''.     120. 

In  der  Bibl.  der  katti.  Kirche  zu  Dres- 
den befindet  sich  unter  Nclvi  ein  Confi- 
tebor  3  v.  c.  VV.  Va.  e  B.  —  In  Sassi's 
Eicreazione  1730  unter  Gius.  Nelva  1  Can- 
zone  spirituale. 

Nembri,  Damiano,  ein  Mönch 
in  ,,Casinati"  (ist  wohl  das  Klostor 
Casino-Monte  im  Neapolitanischen 
gemeint)   ist   der   Komponist  von: 

Brevis  et  facilis  Psalmoniin  quattuor 
vocibus  modulatio  . .  Veu.  1641  B.  Magui. 
5  Stb.  ^».  5  Psalm.,  1  Magnif.,  nebst 
einem  Aveiiimento  über  die  Anwendung 
der  Ripienstimmeu.     [B.  Br. 

Nemorarius,    Jordanus,    aus 

Nanna  (?  wie  ihn  der  Kat.  Tross' 
bez.),  war  ein  Mathematiker  und 
Philosoph  des  7.  Jhs.  und  schrieb 

eine 

Arithmetica  musica  Epitome  in  Arithm. 
Boetii  et  alia  ojiuscula  mathematica,  welche 
1503  in  Paris  gedruckt  wurde.  Nach 
Jöclier  soll  er  im  Anfange  des  13.  Jhs. 
gelebt  haben.  Er  ist  Avahrscheinlich  der- 
selbe, von  dem  Eetis  [Bibl.  Biiissel  fds. 
Eetis  .5293]  folgenden  Druck  besafs:  In 
hoc  opere  contenta  arithmetica  decem 
libris  demonstrata  (auctore  Jordano  Ne- 
morario),  musica  libris  demonsti'ata  qua- 
tuor,  epitome  in  libros  arithmeticos  divi 
Severini  Boetii,  rithmimachie  ludus  qui 
et  pugna  nuinerorum  appollatur  (autore 
Jacobo  Fabro  Staimlonsi).  Secundaiia 
aeditio.  Parisiis  (1514)  in  off.  11.  Stephani. 
1  vol.     fol. 

Nenciiii,  Andrea.  Bologna  be- 
sitzt von  ihm  ein  Autograph  vom 
Jahre  1811: 

Dixit  Dominus,  Salmo  4  voci  concer- 
tato  cou  strumenti  „per  la  festa  de'Filar- 
monici  in  S.  Giovanni  in  Monte  di  Bo- 
logna". Part,  und  eine  Cavatine  f.  Tenor 
und  Orchester  „In  si  fatal  soggiomo". 
Ms.  Stb. 

Nenna,  Ponii)eo,  Cavalieri  di 
Cesare,  aus  Bari  gebürtig.  Nach 
den  Titeln  seiner  Drucke  scheint 
er  kein  Musikamt  bekleidet  zu 
haben  und  nach  den  Unterschrif- 
ten der  Dedikationen  lebte  er  in 
den  Jahren  1603  und  1607  in 
Neapel.    In  Romano  Micheli's  Mu- 


sica vaga  1615  in  der  Vorrede 
wird  N.  im  Dienste  des  Fürsten 
von  Venosa  zu  Neapel  bez.,  später 
lebte  er  in  Rom.  1618  bez.  ihn 
Fordin.  Archilei  als  Verstorbenen. 
Er  muss  sich  schon  um  1574  als 
Komponist  ausgezeichnet  haben, 
wie  die  Aufnalmie  in  Samlwke. 
dieses  Jahres  beweisen.  Man  kennt 
von  ihm: 

Responsorii  di  Natale  e  di  settimo 
Santa  ;i  4  voci.  Napoli  1607  Sottile. 
[Bibl.  Haberl's  in  Regensbg. 

Sacrac  hebdomadae  Rospons.  feria  V. . . 
5  voc.  c.  B.  ad  org.  Roma  1622  Robletti 
(Nuper  a  Ferd.  Archileo  I.  V.  D.  coUecta. 
et  in  luccm  odita).  6  Stb.  4".  27  Nrn. 
[Cap.  Julia,  fehlt  Bc.     Rom  Cecilia. 


Von  den  Madrigalen  ist  öfter  nur  eine 
spätere  Ausg.  bekaimt.  Ich  ordne  sie 
nach  den  Büchern  1.  2.  3  etc.  soweit  sie 
nachweisbar  sind: 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  k  5  voci.  Ven, 
1617  B.  Magni.  5  Stb.  4".  22  Madr. 
[Bologna.  br.  Mus.  Oxford  Ch.  Ch. 
Westin.  Abt. 

...  II  4.  lib.  do  Madr.  a  5  v. . .  Ven. 
1609  Ang.  Gardauo  &  fratolli.  5  Stb.  4». 
20  Madr.  [Bologna.  Bologna  Petron. 
br.  Mus.     Neapel  Cons. 

—  Ausg.  1617  Ven.,  B.  Magni,  wie 
vorher.  [Bologna.  Modena.  br.  Mus. 
AVestm.  Abt.     Oxford  Ch.  Ch. 

...  II  5.  lib.  de'Madr.  ä  5  v.  Napoli 
1603  Sottile.  5  Stb.  4".  20  Madr. 
[Neapel  B.  n:  A.     C  P.  5  Stb. 

—  Nouamento  stampate  1612  Ven., 
riierede  di  Aug.  Gardano.  5  Stb.  4". 
20  M.  [Münster  B.  S.  br.  Mus.  Oxford 
Ch.  Ch.    Neapel  Cons.    Bologna.    Modena. 

...  II  6.  lib.  de  Madr.  ä  5  v.     Napoli 

1607  Sottile.    5  Stb.    4«.    21  M.    [br.  Mus. 

—  Nouamenti  stamp.  Ven.  1609  Ang. 
Gardano.  5  Stb.  4«.  21  M.  [Bologna. 
C.  P. 

—  Ristamp.  Ven.  1614  B.  Magni.  [br. 
Mus.     Neapel  Cons. 

—  Quarta inipressione.  Ib.  1618.  [B.  B: 
A.  T.  Bologna.  Modena.  Brüssel.  Ox- 
ford Ch.  Ch.     Westm.  Abtei. 

...  II  7.  lib.  de  Madr.  ä  5  v.     Napoli 

1608  Sottile    stampa,    per   Scip.  Bonmo. 
5  Stb.    40.    20  M.    [Neapel  Cons.    br.  Mus. 

—  Ven.  1609  Gardano.  5  Stb.  4». 
19  Madr.  (fehlt  Aniorosetto  Neo).  [Bo- 
logna.    C.  P. 


Nenna. 


171 


Nerem. 


—  Ristamp.  Ven.  1613  Aere  B.  Magni. 
19  Madr.     [Bologna. 

—  Terza  im|jress.    Ib.  1616.    [br.  Mus. 

—  4.  mipr.  Ib.  1624.  [B.  Hbg.  Bo- 
logna. br.Mus.  E.C.ofMus.  Buckingham 
Palast.  Oxford  Ch.  Cli.  Gent  ü.  B:  A. 
T.  ß.     Westm.  Abt. 

. . .  L'ottavo  lib.  de  Madr.  a  5  v. 
Nuovaiuente  con  molta  diligenza  dati  in 
luce  da  Ferd.  Archilei,  Dr.  di  legge. 
Eoma  1618  Robletti.  5  Stb.  40.  19  Madr. 
davon  2  von  Mclcarne  und  2  von  Gesualdo 
di  Venosa.  [B.  B :  C.  B.  5  a.  Bologna, 
br.  Mus.     Modena. 

...  II  1 .  lib.  de  Madr.  ä  4  voci. 
Nouam.  ristamp.  &  con  ogni  diligenza 
corretti,  con  l'aggiunta  del  Basso  continuo 
da  Carlo  Milan utio.  Yen.  1621  Aless. 
Vincenti.  Auch  Vincenti  bezeugt;  den 
Tod  Neuua's  in  der  Dedic.  5  Stb.  4°. 
21  Madr.     [Bologna.     Oxford  Ch.  Ch. 

8  Gesge.  in  alten  Sanilwk.  (Eituer  1), 
dazu  kommen  noch  nach  Vogel:  In  Co- 
stanzo's  1.  lib.  Madr.  4  voci  1616  zwei 
Madr.  ,,S'io  taccio  und  La  mia  dogha.  — 
In  Stef.  Feh's  1.  lib.  Madr.  5  v.  1585: 
Dolci  amorose.  —  In  dessen  4.  lib.  1585: 
Yagh'herbe  5  v.  und  im  5.  Üb.  1583: 
Torna  aniato  u.  Misera  a  chi  5  v.  —  In 
G.  G.  Cai-lino's  Nuova  scelta  1615:  Coridon 
del  tuo  petto.  Ahi  dispietata  vita.  Cruda 
Donna,  5  voc.  —  In  Gumpeltzhaimer's 
Compendium  und  Ende's  Lautenbuch. 

12  Madrigale  in  Stb.  im  Ms.  1881  des 
E.  C.  of  Mus.  —  In  B.  M.  1  Madrigal  mit 
untergeschobenem  Texte  im  Ms.  —  Im 
br.  Mus.,  Ms.  238,  Part,  von  Immyns  ge- 
schrieben,  18.  Jh.   „S'egü  e  ver"  5  voo. 

Neniiieliow,  Johann,  aus  Schwe- 
rin, studierte  in  Rostock,  wurde 
Succentor,  1658  den  14.  Mai  Kau- 
tor in  Schwerin,  st.  im  Februar 
1665  (Clirysander  3,  38). 

Neplielitus.  Darid. 

Im  Ms.  177  der  B.  Br.  4  Stb.  in  qu40 
mit  dem  29.  Jidi  1555  gez.  der  Gesang 
„MiUta  bonam  miütiam".  David  Ehenisch 
gewidmet. 

Xepotis,  Florent  (Florquin, 
Fleureus),  war  Organist  um  1516 
bis  c.  1524  beim  Kaiser  Karl  Y. 
(Sti-aeten  7,  212  ff.).  Seite  305/06 
ist  eiu  De  Neve  angezeigt,  den 
Sta^aeteu  für  denselben  hält.  Siehe 
auch  Nepotis,  Gomart. 

Xepotis,  George  (Jorge),  wurde 


am  14.  Sept.  1555  vom  Kaiser 
Karl  V.  zum  Kapellan  und  Sänger 
ernannt.  1556  begleitete  er  den 
Kaiser  als  Kapellan  uud  Schatz- 
meister nach  Spauien,  als  sich  der- 
selbe in  das  Kloster  St,  Juste  zu- 
rückzog; ging  dann  1559  nach 
des  Ks.  Tode  nach  den  Nieder- 
landen und  trat  in  den  Dienst 
Philipp  n.  (Straeten  8,  25.  40.  44. 
47  und  51  Dokumente  bis  zum 
1.  Dez.  1563). 

Nepotis,  (xomart  (Govard,  Gode- 
froid),  Organist  um  1495  am  Hofe 
Maximilian  I.  (Straeten  7,  199). 
Seite  213  ist  ein  Godefroid,  Or- 
ganist an  der  Kapelle  de  la  Vierge 
zu  Antwerpen  angezeigt,  den 
Straeten  auch  mit  Govard  de  Xeve 
oder  Nepotis  augezeigt  fand,  1501 
starb  und  wahrscheinlich  mit  dem 
obigen  identisch  ist.  La  Fage  2, 
353  fand  Gomart  in  einer  Rech- 
nung im  Archive  zu  Lille  schon 
von  1492  —  95  als  Organist  des 
Erzherzogs  (Maximilian)  verz.  (s. 
auch  Stoeten  3,  213).  —  Burbure 
in  Biogr.  nat.  beige  II,  921  schreibt: 

Neve^  Godefroid  (Govard)  de^ 
du  Nepotis^  war  um  1492  schon 
ein  alter  Herr,  der  sich  als  Orga- 
nist Ton  H.  Bredeniers  vertreten 
liefs. 

Nepotis,  Sire  Leurens  (Fleu- 
rens?),  um  1525  Sänger  in  der 
Kapelle  Ks.  Karl  V.  (Straeten  7, 
303).  Ist  wohl  derselbe  wie  Flo- 
rent Nepotis. 

Nerciat,  de, 

1  Romanze  in  Chöix  de  musique  1784 
Nr.  63.  [ß.  M.]  Wahrscheinlich  La  Che- 
valier Andre-Eobert  Andrea  de  N  . .  .,  wie 
ihn  Pougin  anführt.  Ein  Dilettant,  geb. 
um  1739  zu  Dijon,  gest.  1800  als  Ge- 
fangener in  Neapel  im  Schlosse  San  Angelo. 
Anfänglich  Offizier,  ging  beim  Ausbruche 
der  Eevolution  zu  Paris  nach  Neapel,  be- 
trieb daselbst  Musik  und  schrieb  Arien, 
Eomanzen  u.  a. 

Nerem,  siehe  Nerinis. 


Nerentius. 


172 


Neri  Bondi,  Micliele. 


Nerentius,  Vinceiizo, 

1  Magoificat  ä  4  voc.  in  P.  Ms.  A  431 
[Dresd.  Mus.]  Man  könnte  auf  die  Ver- 
mutung kommen,  dass  damit  Neriti  da 
Sold  gemeint  ist  und  obiger  Name  nur 
verstümmelt. 

Neri  Alberti,  s.  Allberti,  Neri. 

Neri  dcl  Boccia,  ein  Schrift- 
steller des  18.  Jhs.,  von  dem  man 
kennt: 

Tutti  i  trionfi,  carri,  mascherate  o  canti 
carnascialeschi  andati  per  Firenze  dal 
tempo  del  Magnifico  Loreuzo  di  Medici 
fino  all'anno  1559.  In  questa  2.  ed.  cor- 
retti,  con  diversi  Mss.  collazionati  .  .  . 
(pubblicati  da  . . .)  In  Cosmopoli  (Lucca) 
1750.     2  Bde.  in  1.  S«.    Portr.    [Brüssel. 

Neri,  Benedetto,  geb.  19.  Okt. 
1771  zu  Rimini  (Paloschi),  gest. 
um  1841  zu  Mailand.  Von  1823 
bis  1841  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Mailand,  vorher  am  Dome  zu 
Novara,  wurde  1824  Prof.  des 
Pfte.  am  Conservat.  zu  Mailand. 
1806  komponierte  er  die  komische 
Oper  (der  Kat.  Bologna  nennt  sie 
Melodramma):  I  saccenti  alla  moda 
von  Angelo  Anelli.  Er  war  als 
Kirchenkomponist  von  den  Zeit- 
genossen sehr  geschätzt  u.  schrieb 
deren  sehr  viele.  Im  Archiv  des 
Domes  zu  Mailand  sind  sie  wahr- 
scheinlich zahlreich  vertreten,  aber 
nicht  über  die  Grenzen  Mailands 
gekommen  (Muoni  34).  Nachweis- 
bar sind  nur: 

Gloria  a  8  voci  c.  acc.  di  org.  P. 
Autogr.  [Mailand  Archiv  des  Domes. 
(Muoni  teilt  keine  weitere  Komposition 
mit.) 

Chi  vuol  la  bella  rosa,  Cavatina  per 
mezzo  soprano  c.  orch.  (eingeschoben  in 
die  2.  Scene  IX  der  Oper  I  Saccenti  alla 
moda,  ein  Melodramma  von  Neri,  1806 
zu  Mailand  aufgeführt).  Ms.  P.  15  S. 
gez.  mit  Milano,  presso  Gio.  Ricordi 
(wurde  also  nur  in  Kopien  verkauft). 
[Bologna.     Mailand  Cons.  P.  u.  Stirn. 

Sentirsi  dir  sei  bella.  Cavatina  per 
mezzo  sopr.  c.  orch.  (Einlage  zu  dem- 
selben Melodramma.)  P.  Ms.  Mil,  Ri- 
cordi. qufol.  17  S.  [Bologna.  Maild. 
Cons. 

Rec.   e  Duette  „Vieni,  o  caro,  t'avvi- 


cina,  per  Sopr.  e  Basso  zu  demselben 
Melodr.     Ms.  P.  u.  St.     [Maild.  Cons. 

Neri,  Massimiliano,  wird  am 
18.  Dez.  1644  erster  Organist  am 
S.  Marco  in  Venedig,  wo  er  bis 
1664  bleibt.  Im  Juli  1644  bez. 
er  sich  nur  mit  Akademiker  bei 
den  Erranti  zu  Brescia,  wie  er 
stets    bis    zum    Druckwerke    von 

1664  neben  obiger  Bezeichnung 
seines  Amtes  hinzufügt  (Caffi  1, 
56.  293).  Seite  272/73  sagt  Caffi, 
dass  er  1664  an  den  baierschen 
Hof  ging.  Die  Akten  melden  da- 
von nichts,  so  weit  sie  mir  be- 
kannt sind  und  Seite  293 :  dass  er 

1665  Kapellmeister  beim  Kur- 
fürsten von  Köln  wurde.  Beide 
Angaben  sind  ohne  Belege.  1651 
teilt  Neri  in  der  Dedic.  mit,  dass 
ihn  der  Kaiser  Ferdinand  IL  Avegen 
der  Verdienste  seines  Vaters  in 
den  erblichen  Adelsstand  erhoben 
habe.  Wasielewski  2,  46  ff.  be- 
urteilt seine  Leistungen  als  In- 
strumontalkomponist.  Verz.  seiner 
nachweisbaren  Werke: 

Sonate  e  Canzone  a  4  da  sonarsi  con 
diuersi  stromenti  in  chiesa,  &  in  camera 
con  alcune  Correnti  pure  ä  quatro,  che 
si  ponno  sonai'e  ii  3,  o  ii  2  ancora  . . . 
Op.  1.  di  .  .  .  Yen.  1644  B.  Magni. 
5  Stb.  fol.  (2  V.  Alto  Viola,  Viola  overo 
Fag.  Bc.)  4  Canz.  2  Canz.  6  Sou.  (j  Corr. 
ä  3—4  Stim.     [B.  B.     B.  Br. 

Sonate  da  sonarsi  con  varij  ström,  a 
3  sino  a  12.  Op.  2.  Di  .  . .  Am  Ende : 
Ven.  1(351  Franc.  Magni.  7  Stb.  fol. 
(V.  Va.  Fag.  Bass.  Va.  da  brazzo,  Cor- 
•netti,  Tromboni,  Violetta,  Teorba,  Flauti). 
13  Sonaten  von  3  — 12  Stim.  [B.  B. 
B.  Br. 

Motetti  a  2  e  3  voci  di  . . .  A^en.  1664 
Fr.  Magni.  4  Stb.  4»  mit  Bc.  18  Mot. 
[B.  Br. 

Im  Ms.  B.  B.  25:  Dignare  me  3  v. 
aus  1664  in  P.  —  3  Sonaten,  1  Canz., 
2  Corrente  für  4—8  u.  12  Instr.  in  P. 
(Nr.  158—164). 

3  Instrumeutalsätze  in  Wasielewski 
neuer  Ausg.  (Eitner  2  Nachtr.) 

Neri  Bondi,  Micliele,  geb.  um 
1769     zu    Florenz,    Schüler    von 


Neri,  Nereo. 


173 


Neriti  da  Salö. 


B.  Felici,  war  1795  erster  Cem- 
balist am  Scalatheater  in  Mailand 
(Textbuch  zu  Sarti's  Fra  i  due), 
dann  1812  erster  Accompagnist 
am  Theater  de  la  Pergola  zu  Flo- 
renz.    Bekannt  ist  von  ihm: 

Bella  cosa  e  far  rauiore,  cavatina  per 
Ten.  c.  strura.  Ms.  P.  qufol.  8  Bll. 
[Bologna.]  —  Lisettina  ah  dove  sei,  Aria. 
Ms.  310  Nr.  9  in  Bibl.  Dresden.  —  In 
der  B.  Basevi  ein  ßenedicat  4  voc.  c. 
istrom.  Pougin  fühii;  auch  mehrere 
Opern  au. 

Neri,  Nereo,  geb.  zu  Pistoja 
in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jhs., 
trat  in  den  Priesterstand,  wurde 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
zu  Pistoja  und 

konipouierte  zahlreiche  Kirchenmusik. 
Das  Oratorium  ,,La  conversione  di  S.  Ago- 
stino"  wurde  1743  in  der  Kirche  S.  Bai- 
tolomeo  aufgeführt.  Er  st.  am  24.  Juni 
1770  (Pougin). 

Neri,  San  Filippo,  Begründer 
der  Vereinigung  Oratorio  zu  Rom, 
geb.  21.  Juli  1515  zu  Florenz  aus 
edler  Familie,  gest.  26.  Mai  1595 
zu  Rom;  ging  mit  18  Jahren  nach 
Rom,  um  seine  Studien  zu  voll- 
enden. 1551  wurde  er  Priestor 
und  trat  in  den  Orden  Hierony- 
mus  ein,  wo  er  das  Amt  des 
Unterrichts  der  Kinder  übernahm. 
1564  gründete  er  den  Yerein  Ora- 
torio, der  sich  die  Pflege  der 
Musik  zum  Ziele  setzte  und  die 
besten  Werke  seiner  Zeit  daselbst 
aufführte.  Animuccia  und  dann 
Palestrina  unterstützten  den  Ver- 
ein mit  ihren  Kompositionen  und 
wohl  auch  als  Leiter  der  Uebungen 
u.  Aufführungen.  JSTeri  gab  1565 
und  1570  die  bekannten  Samlg. 
„Laudi"  heraus,  wie  Fetis  sagt. 
Siehe  unter  Laudi,  wo  nur  Aus- 
gaben von  1580— 1591  in  4  Büchern 
obiger  Congregation  verz.  sind.  — 
Bekannt  ist  mir  noch  ein  Werk, 
was  unter  seiner  Protektion  er- 
schien und  ebenfalls  für  das  Ora- 


torio   bestimmt    war,    ohne    einen 
Komponisten  zu  nennen: 

Cauzonette  spirituali,  e  moraii,  che  si 
cantano  neirC>ratorio  di  Chiavena,  eretto 
sotto  la  protettione  di  S.  Füippo  Neri. 
Accomodate  per  cantar  a  1,  2,  3  voci 
come  piü  piace,  con  le  lettere  della  Chi- 
tarra  sopra  Arie  communi,  e  nuove  date 
in  luce  per  tratteuimento  spirituale  d'ogni 
persona.  Milano  1G57  Carlo  Francesco 
Kolla.  4".  Part.  [Glasgow.  Brüssel. 
(Ist  eine  späte  Auflage,  früher  sind  einige 
Laudi). 

Neriui,  Pietro, 

bekannt  durch  ein  Concei-to  per  Vio- 
line e  stromenti  [Musikfr.Wien].  Lebens- 
zeit unbekannt. 

Neriiiis,  Sigero  de  (Merinis, 
de  Xerem),  von  1457  —  1461  päpstL 
Sänger  (Viertelj.  3,  227). 

Neriti  da  Said  (Nerito,  ohne 
da  Salö),  Viiiceiizo,  1593  Musico 
e  cappellano  Sr.  Maj.  Rudolfe  IL 
und  1595  Maestro  di  capella  nella 
chiesa  maggiore  di  Salö  bis  1599. 
Auf  den  1593  erschienenen  Mag- 
nificat  liest  man  noch  Capellanus 
et  Sacellanus  im  Karmeliterkloster 
zu  Mantua  und  Ksl.  Musicus.  So 
weit  reichen  die  Nachrichten  über 
ihn  durch  die  Titel  seiner  Werke 
bekannt  gemacht.    Er  gab  heraus: 

Magnificat  VIII,  primi  chori  per  omnes 
tonos  4  vocibus  decant.  Ven.  1593. 
4  Stb.  4",  dabei  ein  Magnif.  von  Phil. 
Schöndorff.  [B.  K.  In  Hofb.  Wien  Ms. 
19427  ein  Magnif.  im  Cliorb.  des  17.  Jhs. 

Canzonette  a  4  voci  di  .  .  .  Lib.  1. 
Ven.  1593  Gard.  4  Stb.  4«^.  21  Gesg. 
[B.  K.     Hofb.  AVien :  C.  A. 

...  II  2.  Hb.  di  Canzonette  ä  4  voci. 
Con  2  ä  Otto  nel  fine  .  . .  Ven.  1595 
Gard.  4  Stb.  4".  Dedic.  gez.  in  Salö. 
18  Ganz.     [B.  K.     Bologna:  B. 

...  II  3.  lib.  di  Canz.  ä  4  voci.  Con 
uu  Dialogo  ä  7,  et  una  ;i  8  nel  fine  . . . 
Ven.  1599  Gard.  4  Stb.  4«.  20  Canz. 
[B.K:  C  B.     Hofb.  Wien:  C.  A. 

In  alten  Samlwk.  5  Gesge.  (Eitner  1). 
Aufserdem  noch  in  Commer's  Musica  sacra 
PW.  20,  2  Magnificat  2.  toui  4  voc. 

Im  Ms.  T  119  in  B.  B.  einige  Gesge. 
in  P.  —  In  Rude's  Lautenb.  Im  Ms. 
B.  Br.  1  Magnificat  2.  toni. 


Nerlioger. 


174 


Nesbet. 


Ncrling'cr  (Nördlinger),  Wenzel, 
war  von  1779—1819  Musikdirektor 
am  Hofe  zu  Donauescliingen  (M. 
f.  M.  31,  28). 

Neriiet,Fraii(jois-Jehaii,  Sänger 
a/d.  Kapelle  Louis  XL  von  Frank- 
reich. Rechnung  vom  1/10  1480 
bis  31/9  1483  (Thoinan  69). 

Neron,  . . .  ein  französischer 
Komponist,  der  nach  (jerber  2  vor 
1730  starb,  ist  durch  3  Kantaten 
bekannt,  die  in  Boivin's  Kat.  für 
1829  p.  10  angezeigt  sind.  Eine 
davon  besitzt  die  B.  M: 

Les  clianues  de  la  voix.  2.  Cautate  ä 
voix  seulle  et  siiiii)lioDie.  Paris  l'auteur 
1717  et  Foucault.  fol.  16  S.  im  Stich, 
[auch  iu  Paris  Nat. 

Le  paj)illon,  cantatillc.  Paris  1716 
grave.     |  Paris  Nat. 

Im  Coiis.  Paris  auch  2  Cautaten,  die 
der  Kat.  nicht  näher  bez. 

Nerucla,  Johann  Baptist  (Für- 
stenau  1,  140  u.  153  nennt  ihn 
Joh.  Georg,  andere,  auch  Dlabacz, 
Joh.  Bapt.  Georg,  in  seinen  Drucken 
nur  wie  oben  angezeigt).  Geb.  zu 
Rossicz  in  Böhmen,  lebte  dann  in 
Prag,  bildete  sich  zum  Violinisten 
aus  und  kam  von  da  1750  als 
Violinist  an  die  kurf.  Kapelle  in 
Dresden,  wo  er  um  1780,  73  Jahr 
alt,  starb,  nachdem  er  1772  wegen 
Alters  pensioniert  ward.  Seine 
Söhne  Luduig  und  Anton  traten 
in  des  Vaters  Fufstapfen.  Ludwig 
wurde  1764  mit  120  Thlr.  Gehalt 
kurf.  Kammermusikus  (Dlabacz. 
Fürstenau  1,  156).  Johann  Baptist 
soll  eine  Unmasse  Sinfonien,  Vio- 
linkonzerte, Trios  u.  a.  geschrieben 


haben,    von    denen    nur 


Weniges 


heute  noch  nachweisbar  ist: 

1  Salve  regina  a  2  (Sopr.  Alt)  c.  ström. 
Ms.  272  in  P.  [Dresd.  Mus.  und  kath. 
Kirche. 

Les  Troqueurs,  Opera.  Ms.  B.  Upsala, 
nur  vorhanden  1  Oboe,  2  Fi.  2  Cor. 

4  Sinfonien  zu  4 — 6  Instrum.  Ms.  Fol., 
ohne  Vornamen.     [Upsala. 


Sinfonie  in  Dd.  für  2  V.  Va.  Vcl.  B. 
u.  2  Hörn.     Ms.  Stb.     [Bmssel  Cons. 

2  Sinfonien  in  Dd.  u.  Gd.,  mit  Neruta 
gez.  1.  f.  2  V.  Va.  u.  ß.  2.  für  2  Ob. 
2  V.  Va.  u.  B.     Ms.   in  Stb.     [B.  Kgsbg. 

Balli  per  Vanno  1754.  Ms.  [B.  Lpz., 
ohne  Vornamen. 

2  Quintette  in  Bd.  f.  Streichinstr.  Ms. 
Stb.     [B.  Kgsbg.  Va.  zu  Nr.  1  defect. 

Piece  Steyrisch:  Dd.  con  2  Corni,  2  Fl. 
2  V.  Violetta  e  B.    Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

6  Sonate  ä  3  (2  V.  e  B.).  Lips.,  Breitk. 
e  figlio  1764.  3  Stb.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
Auch  im  Ms.  16050  iu  K.  in  B.  B.  in  Stb. 

Ms.  16049  iuK.  Sonata aViola d'amour, 
V.  6  Fl.  0  B.     3  Stb.     [B.  B. 

Nerra,  . . .  1447  Tenorist  am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  236). 

Nervi  d  Orfeo,  1605  a  Samlwk., 
siehe  GrraswinkeL 

Nervins,  RP.  Leonardus,  ordin. 
Cappucin.  S.  Francisci  (die  Ver- 
mutung Straeten's  1,  125,  dass  er 
zu  St.  Martin  in  Tournai  lebte, 
scheint  mir  etwas  weit  hergeholt 
und  fohlt  an  Beweisen).  Man 
kennt  bis  jetzt  folgende  Werke 
von  ihm: 

1618.  Missae  decem  4,  5,  6  et  7  voc. 
0.  B.  pro  organo.  Antv.  1618  Phalosius. 
40.  9  Messen.  6  Stb.  [Brüssel:  5a. 
Musikfr.Wien  fohlt  A.     br.  Mus:  A.  T.  6a. 

1623.  Cantiones  sacrae  cum  litt.  8  voc. 
Antv.  1623  Phalesius.  [B.  B:  C2.  B.  1. 
iu  4". 

1624.  Magnificat  super  8  consuetos 
tonos,  una  cum  aliquot  raotettis  et  lit- 
taniis  ...  8  voc.  Antv.,  Phalesius.  4". 
Tenor   29  S.      [Straeten  1,  121   mit  Reg. 

1624.  Missae  sacrae  8  voc.  quibus 
adiecta  sunt  aliquot  Mototta,  c.  Litauiis, 
c.  Bc.  ib.  40.  Bassus  44  S.  In  der 
Ded.  nennt  ihn  Phalese:  Leonardus  Capu- 
cinus.  Straeten  1,  122  das  Reg.  [Bibl. 
Ferd.  vander  Haeghen  in  Gent. 

1628.     Fasciculus   cantionum    sacr.    4, 

5  et  6  V.,  additis  Litaniis  Lauretanis  4  & 

6  voc.  c.  Bg.  ib.  Bassus  in  4».  74  S. 
Straeten  das  Reg.  [ebendort  und  im 
br.  Mus:  A.  T.  6a. 

Nesbet,  ...  ein  englischer  Kom- 
ponist des  15.  Jhs., 

der  in  Pepysian  Ms.  1236,  Magdalen 
College  zu  Cambridge  mit  einem  Gesänge 
vertreten  ist. 


Nesenus. 


175 


Neth.  Johann  Martin. 


Neseiius,  Jolianii,  aus  Bergen 
in  Norwegen,  war  um  1594  ,,artium 
Studiosus''  und  scheint  in  Helm- 
staedt  zu  leben  und  um  1598 
Kantor  (Musicus)  am  Pädagogium 
zu   Göttingen   (Titel).     Man    kennt 

von  ihm: 

Solemnitati  uuptiarum  .  .  Christophori 
Spoi'lerie  . .  Einibeccae  celebratarum,  haec 
canebat  IV.  vocibus.  .  .  1  Bl.  gr.  f ol.  Text: 
Gott  der  Herr  sprach.  Am  Ende:  Helmae- 
stadii  excud.  Jac.  Lucius,  An.  1594.  [B.  Br. 

Lieb  gärtlein,  Darinnen  etzlicheTeutsche, 
Liebliche,  vnd  höfliche  Liedlein  zu  finden, 
welche  nach  art  der  welschen  villanellen, 
in  vier  Stimmen  (beneben  einem  Baar- 
liedlein  mit  5.  vnd  einem  anderen  ofzuge 
mit  8.  Stimmen)  artlich,  auch  nach  aller- 
ley  Instrimient,  gesetzet,  Durch  . .  .  Mul- 
husii  1598  Andr.  Hantzsch.  4  Stb.  qu40, 
dem  Eat  vou  Hannover  gew.  Vorrede 
von    Samuel    Sceruicovius.    Courector    in 


Göttingen.     10  Lieder   8   zu  4,    1 


zu  5, 


1  zu  8  Stirn.     [B.Hbg. 

Ms.  T168,  B.  B.  von  letzterem  Werk 
die  Part.,  sowie  im  Besitze  Dr.  E.  Bohn's 
in  Breslau. 

Ms.  B  1266  Dresd.  ein  Tonsatz. 

Ms.  B.  ßr:  Gott  der  Herr  sprach. 

Neser,  Johann,  geb.  in  Winds- 
bach in  Mittelfranken  bei  Heils- 
bronn, Sängerknabe  in  der  Ka- 
pelle des  Markgrafen  Georg  Fried- 
rich von  Ansbach,  besuchte  auf 
Kosten  desselben  die  Universität 
Wittenberg  (1581)  und  wurde  dar- 
auf (1596)  Schulkollege  u.  Kantor 
am  Gymnasium  zu  Heilsbronn  in 
Mittelfranken.  Letzter  bekannter 
Druck  von  1620  (AUg.  d.  Biogr. 
mit  obigen  Verbesserungen  nach  den 
Titeln).     Von  seinen  Werken  sind 

bekannt : 

Epithiüamia  in  honorem  ornatissinii 
viri.  . .  Hierouymi  Hippolyti  Hildesheim, 
Custrinensis,  &.  . .  virginis  Catharinae  . .  . 
Bugeuhag'ii  ...  5  &  8  vocib.  Ab  Amicis. 
Witeberg.  1581  Matth.  Welack.  4  Stbll. 
„0  crudelis  amor  Phaebique  o  numina 
vana",  von  Job.  Neser  W.  Ein  2ter 
Tonsatz  zu  5  Stbll.  ist  von  Joh.  Wesalms. 
[B.  L. 

Cantiones  quatuor:  quarum  I.  olim 
modulata  uuptijs  VII.  idüs  Sept.  Anno 
1584  celebratis,  CL.  V.  Weuceslai  Gurck- 


feldein  .  .  Gymnasii  apud  Heilesbronenses 
praecipui  collegae :  reli(iuae  nuperrime 
XXV.  Maji,  Ao.  1596.  Friederici  Taub- 
manni,  Prof.  in  Witeberg.,  (juondam  illius 
discipiüi,  Autore  . .  .  nobilis  Heilsbron- 
nensiiun  Musicae  Magistro.  Witebg.  1596 
Welaciana.  7  Stb.  4"  mit  mehreren  Ge- 
dichten u.  4  Gesäugen  bis  8  Stirn.  [B.  Br. 
fehlt  7  a  resp.  2.  Alt. 

Hymni  sacri  in  usum  ludi  illustiis  ad 
Fontes  Salutaris:  melodiis  et  numeris  mu- 
sicis  compositi  et  collecti.  Hofii-Varis- 
corum  1619  Matth.  Pfeilschmid.  P.  zu 
4  —  5  St.  in  kl.  8".  32  Nrn.  [Hofb. 
Wien. 

Hymni  sacri  in  usum  ludi  illustris  ad 
fontes  salutares  . . .  Noribergae  1620  J. 
Fr.  Sartorius.  1  vol.  in  8".  13\',  Bg. 
mit  46  lat.  u.  deutschen  mehrst.  Gesgen. 
in  Part.  [B.  Zw.],  ob  dies  ein  neues  Werk 
oder  nur  ein  anderer  Druck  des  vorher- 
gehenden ist  und  zwar  ein  bis  46  Nrn. 
vermehrter,  bedarf  der  Untersuchung. 

Der  Kat.  der  Natioualbibl.  in  Paris 
zeigt  einen  Druck  von  1681  von  einem 
Johann  Neser  an,  der  von  Fetis  ohne 
Bedenken  als  2te  Ausgabe  des  Druckes 
von  1619  angesehen  wird.  Mir  wurden 
nur  wenige  Worte  des  Titels  nebst  der 
Jahreszahl  mitgeteilt,  doch  stimmen  sie 
genau  mit  Fetis  überein.  Er  schreibt: 
Ilymnos  sacros  selectiores  et  cantileuas 
nonnullas  quas  vocant  gregorianas,  quibus 
in  fine  adjuncta  succincta  eoque  genuina 
iustitutio  ad  musicis  et  numerorum  vul- 
gariuni  scientiam  in  usum  scholae,  Culm- 
barensis  edit.  Wolfgang  Erdmann  Beyer. 
Norimbergae  1681  Joh.  Jonas  Folserkering. 
8<*.  W.  E.  Beyer  gab  sie  für  die  Schule 
in  Kubnbach  heraus.  Ich  möchte  doch 
sehr  daran  zweifeln,  dass  die  Gesänge 
von  dem  obigen  Neser  herrühren. 

Nestricli,  ...  um  1780  Musik- 
direktor an  der  Neuhausischon 
Truppe  in  Hanau  (Reichard's 
Gothaer  Kalender  1781). 

Neth,  .  . .  Hofrat, 

die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
von  ihm  eine  Sinfonie  in  Gd.  für  2  V. 
Va.  2  Ob.  2  Hörn.  u.  B.  in  Stb.  Lebens- 
zeit wohl  Ende  des  18.  Jhs. 

Neth,    Johann    Martin,    ein 

blinder  Virtuose  auf  allerlei  In- 
strumenten, geb.  um  1683  zu  Itzhoe 
in  Holstein,  gest.  1736  ebd.,  wo 
er  seit  1713  Organist  war  (Matthe- 
son  1,  295.     Gerber  1). 


Netlet 


176 


Neubauer,  Frauz  Christoph. 


Netlet,  siehe  Ouitlet. 

Netti,   Griovaniii   Cesarc,   ein 

niri^ends  erwähnter  italienischer 
Opernkomponist  des  17.  Jhs.  (vor- 
ausgesetzt, dass  der  Name  richtig 
gelesen  ist),  von  dem  das  Archiv 
des  Conserv.  Turch.  zn  Neapel  eine 
Oper  im  Ms.  P.  ohne  Titel  besitzt. 

Neubauer  (aucii  Neubanr  und 
Neupauer),  Franz  Christoph,  auf 

seinen  Drucken  meistens  nur  Frmu 
genannt,  in  Katalogen  auch  für 
Christoph  Christian  geschrieben, 
geb.  zu  Horzin  in  Böhmen  (nach 
Dlabacz,  der  ihn  aber  F.  R.  mit 
Vornamen  bez.),  wurde  vom  Schul- 
rektor in  Musik  und  Wissenschaft 
erzogen,  lebte  dann  einige  Zeit  in 
Prag,  dann  in  Wien,  wo  er  sich  als 
Violinist  auszeichnete  und  in  Ver- 
bindung mit  Wiener  Musikern  trat. 
Schrieb  daselbst  auch  eine  Oper 
für  Schikanoder,  reiste  dann  als 
Virtuose  und  führte  ein  bewegtes 
Leben.  Zeitweise  blieb  er  kurze 
Zeit  an  deutschen  Höfen  hängen, 
bis  er  endlich  in  Bückeburg  Kon- 
zertmeister wurde  und  noch  in 
jungen  Jahren  am  11.  Okt.  1795 
sein  Leben  beschloss  (Lpz.  Ztg.  2, 
222,  Biogr.  im  6.  Bde.  Gerber  1. 
2.  Fotis.  Allg.  d.  Biogr.).  Er  war 
ein  begabter  aber  unsteter  Mann, 
der  mehr  leisten  konnte,  wenn  er 
mehr  innere  Sammlung  besessen 
hätte.  Von  seinen  vielen  Kompo- 
sitionen die  Gerber  2  u.  Dlabacz 
anführen  sind  nachweisbar: 

Unter  Neubauer  eiue  Missa  iu  G.  Ms. 
fol.     [Einsiedehi. 

Cantate  „Der  Herr  ist  würdig  Preis 
und  Ehre  zu  nehmen."  P.  Ms.  —  Die 
Fürsteugi-uft  von  Herrn  Schuhart,  in  die 
Musik  gesetzt  von  Hr.  Neupauer.  Ms.  P. 
[B.  B.,  beide  nur  mit  Neubauer  (Neu- 
pauer) gez. 

Hymne  auf  die  Natur.  Cantate  in  2 
Abthlg.  für  Soli,  Chor  u.  Orch.  P.  u.  Stb. 
Züricii  1787.  Cramer  3,  L'71  tadelt  sie 
scharf.     [Musikfr.  Wien.     Darmst. 


Fernando  und  Yariko,  Schausp.  mit 
Gesang  in  3  Akten  von  Karl  von  Ekharts- 
hausen.  Züricb  1788  Orell,  (icssner, 
Fuessli  &  Co.  Part.  12  und  140  Seit. 
|B.  M.  Musikfr.Wien.  Darmst.  Im  Ms. 
München  Oper.      br.  Mus.  im  Druck. 

Gesänge  mit  Begltg.  des  Clav.  Zürich 
(1788)  Orell,  Gefsner,  Fuefsli  &  Co.  13 
Nrn.  [Darmst.  ß.  Lpz.  Stadtb.  Augsbg: 
Zürich,  Nägeli. 

3  Sinfonien  in  Stb.,  gedr.  in  Paris  chez 
Imbault.     [Brüss.  Cons. 

3  Sinfonien,  gedr.  bei  Andre  in  Offen- 
bach.    [Brüss.  Cons. 

Sinfonie  ä  grand  orchestre ,  oe.  1. 
Offenb.,  Andre.     Stb.     [Paris  Nat. 

Sinfonie    a  gr.  orch.     B.    op.  8    Liefg. 

1  u.  3.    Stb.     Mainz,  Scbott.     [Lübeck. 

2  Symphonies  p6ri()dii|ues  a  plusieurs 
instrum.     Paris,  Imbault.  Stb.   [Paris  Nat. 

Grande  Sinfonie  militaire  p.  le  Pfte., 
tiree  .  . .  d'un  oeuvre  ä  gr.  Orch.,  du 
meme  nom  de  Mr.  F.  Neubauer  par  G. 
M.  J.  ...  1810.     Ms.     [B.B. 

La  Bataillc  (Bat.  de  Martinestie  oder 
Coburg's  Sieg  genannt)  Sinfonie  p.  Orch., 
oe.  11.  2.  cdit.  Offenb.,  Andre.  Stb. 
[Darmst.,  dort  auch  die  P.  scheinbar  im 
Autogr.  und  ein  Kl.-Auszg.  vom  Verfasser 
in  Heilbronn.  In  B.  B.  ein  anderer  Kl.- 
Auszg.  im  Ms.     Lübeck  im  Druck. 

Darmst.  in  Mss:  Coburgs  Sieg.  P.  — 
4  Harmonienuisiken  von  1791.  P.  u.  Stb. 
—  Parthia  in  B.  p.  Fl.  obl.  Ob.  obl.  2 
Clarinetti,  2  Cor.  2  Fag.  et  Violone  1791. 
Stb.  —  Sinfonia  I.  Stb. 

4  Ouatuor,  pour  2  V.  Va.  et  Vcl.  oe. 
6.    Offenb.,  Andre.    4  Stb.     [B.  B.     B.  M. 

Trio  pour  le  Clavecin  avec  acc.  de  V. 
&  Vcl.  op.  20.  Bronsvic,  Magasiu.  3 
Stb.     [B.  Wagener. 

Quatre  Duos  pour  V.  et  Va.  Offenb., 
Andre.     [Mailand  Cons. 

8  Sonate  per  V.  e  Va.  Ms.  [Mail.  Cons. 

3  Senates  p.  V.  solo  av.  Face,  d'un 
Alto.  Oeuv.  13.  Augsbg.,  Gombart.  2 
Stb.     [Paris  Nat.     Leo  Liepm. 

Trois  Duos  p.  le  V.  et  Vcl.  op.  9. 
Offenb.,  Andre.  2  Stb.  [B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

3  Duos  p.  le  V.  et  Vcl.  et  3  Duos  p. 

2  Vcl.     op.  10.     [Musikfr.  Wien. 

3  Duos  concertants  pour  V.  &  Alte 
composees  par  Franrois  Neubaur.  Oe.  10. 
Augsbg.  Gombart  &  Co.    2  Stb.  fol.    [B.  B. 

3  Duos  p.  2  V.  op.  14.  Liv.  2  Nr. 
4—6.     Mainz,  Schott.     [Lübek. 

18  Variations  p.  V.     [Paris  Nat. 

Im  Bossler  unter  Neubauer  und  F. 
Neubaur   in   den   Samlwken.  11    und  15. 


Neubauer.  Johann. 


177 


Neufville,  Jean -Jacques  de. 


Unter  Fmnx.  Neubaur  befinden  sich 
in  der  B.  B.  noch 

Duo  p.  le  V.  &  Vd.  Oeuvre  posth. 
Boun,  Sinirock.     2  Stb. 

und  in  B.  M.  im  Ms.  unter  denselben 
Namen:  1.  Missa  in  ß.  pro  Dominica  per 
Coutrapunto  4  voc.  c.  organo  1786.  P. 
2.  3  Missae  ebenso.  3.  1  Messe  zu  4 
Stim.  und  Ürch.  in  U  Stb. 

Unter  Neubaur^  olrne  Vornamen,  im 
Ms.  in  B.  M:  2  Serenates  ä  2  V.,  2  Viele, 
2  Canti  c.  B.  8  Stb.  Fraglich  ob  sie 
dem  obigen  angehören. 

Forkel  4,  85  meint  jedenfalls  den 
obigen,  den  er  1787  als  in  Zürich  lebend 
verz.,  ihn  aber  Friedrich  Christian  Neu- 
bauer nennt.  Man  sieht,  die  Anfangs- 
buchstaben obiger  Vornamen  sind  die- 
selben. 1787  erschien  seine  Hymne  in 
Zürich.     Siehe  oben. 

In  St.  Einsiedeln  eine  theoretische 
Abhandig.  im  Ms.,  betitelt:  Eine  Erleichte- 
rung zu  der  musikalischen  Composition. 
Aufgesetzt  1783.  Enthält  die  Erfindung 
und  Verbindung  der  Töne.  Scheint  Au- 
togr.  zu  sein. 

Neubauer,  Johaun,  lebte  um 
1649  in  Kassel.  Die  Landesbibl. 
daselbst  besitzt   von   ihm    im   Ms. 

in  5  Stb: 

Neue  Pavanen,  Galliarden,  Balletten, 
Couranten,  Allenianden  und  Sarabanden 
mit  4  und  ,ö  Stim.  mit  Bc.  Dem  Land- 
grafen Wilhelm  von  Kassel  am  0.  Aug. 
1649  gewidmet. 

In  der  Stadtb.  Danzig,  Ms.  Mus.  q89, 
6  Stb.  kl.  qu40  starke  Bände,  scheinbar 
Ende  des  16.  oder  Anfg.  des  17.  Jhs.  ge- 
schrieben, enth.  als  Nr.  1 :  J.  Neubauer: 
Missa  super  Adorna  Thalamum  6  voc. 
Ob  dies  der  obige  ist  wage  ich  nicht  zu 
behaupten. 

Neubauer  (Neupauei),  Jolianu 
Franz,  Organist  a/d.  Hofkapelle 
in  Wien  mit  720  Gld.  vom  1.  Juli 
1713  bis  t  1.  Okt.  1732,  63  Jahr 
alt.  Nach  Köchel  1,  111  war  er 
um  1669  geb.  und  kam  um  1711 
mit  Kaiser  Karl  VI.  aus  Barcel- 
lona  nach  Wien. 

Neubauer,  Moritz,  wird  am 
1.  Nov.  1638  Kammermusiker  und 
Dulcianist  an  der  Hofkapolle  zu 
Berlin,  1643  noch  zum  Kammer- 
diener   ernannt,     starb    1666    als 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikou.    Bd.  7. 


Kammerrat  in  Kolberg  (Schneider 
40.  41). 
Neubaur,  Johann, 

gab  1791  bei  Bossler  6  Quartette  für 
Flöte,   V.    Va.    u.   B.   heraus   (Gerber  1). 

Neudecker,  Karl,  um  1756 
Organist  im  Hradisch,  Kloster  in 
Olmütz  (Marpurg  3,  67). 

Neuf  basses  dances,  s.  Attaing- 
nant  1530. 

Neuif  (Neufe),  Aug'ustin,  zu 
Grätz  geb.,  Schüler  von  Quantz, 
von  1754—1792  Flötist  und  Kgl. 
Kammermusikus  a/d.  Opernkapelle 
zu  Berlin.  Dulon  lernte  ihn  in 
Potsdam  kennen,  er  nennt  ihn 
Neif^  und  sagt  von  ihm,  dass  er 
nur  wenig  leiste,  sehr  eingebildet 
und  grolsmäulig  sei  (Marpurg  1,  78). 

Neufville-de-Brunaubois-Mon- 
tador,  Le  Chevalier  Jean-Florent- 
Joseph  de,  ein  Kapitän  einer 
Kompagnie  invalider  Unteroffiziere 
zu  Lorient,  geb.  um  1707  zu 
Sangaste  bei  Calais,  gab  heraus: 

Lettre  au  sujet  de  la  rentree  de  la 
demoiselle  le  Maure  ä  l'Opera.  Biiixelles 
1740.     l'JO  (nach  Fetis). 

Ncufvüle,  Jean  de,  ein  Trou- 
badour des  12.  u.  13.  Jhs.  (Cousse- 
maker  5,  191). 

Im  br.  Mus.,  Ms.  122,  Codex  des  13. 
Jhs.  (Egerton  Mss.  274)  fol.  102  v.  die 
Chanson  ,,Desore  mais  est". 

Neufville,  Jean -Jacques  de, 

geb.  5.  Okt.  1684  zu  Nürnberg, 
gest.  4.  Aug.  1712  ebd.  Schüler 
von  Pachelbel,  ging  1707  nach 
Italien,  gab  in  Venedig  eins  seiner 
Werke  heraus  und  kehrte  im  April 
1709  in  seine  Vaterstadt  zurück, 
wo  er  zum  Organisten  ernannt 
wurde  (Fetis.  Gerber  2  unter 
Deueufville).  Beide  führen  eine 
Reihe  geistliche  Kompositionen  an, 
doch  fand  ich  nur  folgendes  Werk 
von  ihm: 

Sex  Melea  s.  Ariae  cum  variationibus 
Organum  pneumaticum  musicum,  Autore 
Johanne   Jacobe  de  Neufville.    s.  1.  et  a. 

12 


Neuhaus. 


178 


Neukäufler. 


1  vol.  fol.  2  Bll.  Dedic.  u.  26  S.  Orgel- 
stücke  im  Stich,  bestend  aus  5  Arien  mit 
Variat.  und  1  Ciaconna.  Die  Dedic.  ist 
am  3.  Febr.  1708  in  Venedig  unterz. 
[Berlin  Kircheninstitut. 

Neuhaus,  Johann,  um  1601 

Kautor  in  Freiberg  i/S.,  erhält  in 
obigem  Jahre  für  eingereichte  Kom- 
positionen vom  Kurfürsten  von 
Sachsen  10  Thir.  Gratifikation  (M. 
f.  M.  24,  13). 

Neuhausen,  . . .  bekannt  durch 

Erster  Theil  <ieistlicher  Conceiien  mit 

1.  2.  3  und  4  Simmen  nebenst  dem  Basso 
cont.     Lübeck  1(548.    fol.     [B.  D.  30  fol: 

2.  u.  3.  voce  vorliandeu. 

Neuhauser,  Leopold,   ein  In- 

strumcntalkomponist  des  18.  bis 
19.  Jhs.  zu  Wien,  von  dem  Ger- 
ber 2  allerlei  Kompositionen  ver- 
zeichnet. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 
6  Variations  ;i  Guitarre  et  Violon.   op.  2. 

Neuhauser  (Newhauser),  Wal- 
thin, Kopist  (Ingrossist)  der  Kan- 
toreibücher für  die  herzogl.  Ka- 
pelle in  München;  angenommen 
am  20/7  1588  mit  vierteljährl.  16 
Gld.,  st.  im  Okt.  1591  (Kreisarchiv). 
Der  hds.  Katalog  der  B.  M.  nennt 
ihn  mit  Vornamen  Valentin,  siehe 
Kat.  Nr.  24. 

Neuhoffer,  Johannes,  war  1550 
Kautor  a/d.  Domkirche,  der  frühe- 
ren St.  Bartholomaeuskirche  zu 
Frankfurt  a/M.  (M.  f.  M.  23,  184). 

Neuinger,  Kaspar;  nach  Sta- 
den's  Ausgabe  der  Kirchengesäuge 
von  Hassler  r637  Organist  an  St. 
Egidien  in  Nürnberg. 

Neujahrshlätter  der  Musikge- 
sellschaft 

auf  der  deutschen  Schule  in  Ziüich. 
1713—1812  in  4  vol.  4».  [B.  Nürnbg. 
B.M. 

Neujalirsgeschcnke,  Musikalische,  ab 
dem  Musiksaal  an  die  Zürichersche  Jugend. 
Zürich  1778—1812  in  3  voll,  in  fol.  und 
in  4''.  Angehängt  Abbildungen  von  Zü- 
richer Gegenden,  6  Stück  in  1784  bis 
1789.  Enthält  Biographieu,  Urteile,  auch 
Musikbeilagen.     [B.  Nürnbg. 


Die  B.  B.  besitzt  dieselben  von  1G8.5 
bis  1812  mit  öfter  wechselndem  Titel. 
Der  älteste  heilst:  Musical.  Neujahrs-Ge- 
schenk einer  tugendliebenden  Jugend  in 
Zürich.  Von  der  Gesellschaft  der  Vocal- 
u.  Instrumental-Music  ab  dem  Music-Sal. 
4  voll,  in  4".  Dann  noch  im  1.  Bd.  von 
1772—82.  40.  —  Im  St.  Einsiedeln  von 
170.5—1777.  1780-1804  nebst  mehreren 
anderen  Ausgaben  der  Musikgesellschaft. 
—  In  B.  Dresden  die  Jahrgänge  1 — 10. 
18—35,  28  Hefte  aus  den  Jahren  1813 
bis  22.  1830-47,  in  4°. 

Neu-Jahrs-Ocdiclite,  Musicalische,  der 
Jugend  in  Zürich.  1716—1777.  Von 
der  Gesellschaft  der  Vocal-  und  Instru- 
mental-Music, ab  deui  Music-Sal  daselbst 
zum  anderen  mahl  aufgelegt  . .  Alles  was 
irrdiscli  muss  endlich  vergehen  etc.  4''. 
G08  S.  93  Nrn.  mehrstim.  Gesänge  und 
Anhang,  [besafs  einst  Dr.  Lindier  in 
Berlin.  Im  Stifte  Einsiedeln  in  2.  Aufl. 
von  1685—1734.     4"  und  1713—1779. 

In  der  Bibl.  Scliletterer  s  fand  ich  ein 
E.vemplar  von  1685  — 1875.  Der  älteste 
Titel  lautet: 

Musikalische  Neu  -  Jahrs  -  Geschenke: 
<iott  zu  Fhron,  und  zu  vermehning  der 
Freuden  in  Gott  einer  Ehr-,  Kunst-  und 
Tugendliebenden  Jugend  in  Züiich.  Von 
der  Gesellschaft  der  Vocal-  und  Instru- 
mental-Music, ab  dem  Music-Sal  daselbst 
Verehrt.  Vignette.  Alles  was  irdisch  muss 
endlich  vergehn  MÜSICA  bleibet  in  ewig- 
keit  Vstehu.  16S5.  4».  Von  1778—89 
in  qufol.,  von  1790  bis  zur  Neuzeit  in 
4*^.  Enthält  Biograph.,  Musikbeilag.,  Ab- 
bildungen u.  Gedichte.  Jeder  Jahrg.  nur 
1  Bogen  und  1  Porträt  stark.  Von  1813 
ab  vereinigten  sich  beide  Züricher  Musik- 
gesellschaften und  heifst  nun  der  Titel: 
Neujahrstück  der  allgemeinen  Musikge- 
sellschaft. Von  1825  ist  er  16  Seiten 
stark.  Von  1830  ab  findet  man  Biogr. 
von  Jos.  Haydn,  Mozart,  Beethoven  mit 
Portr.  und  1839  die  von  Seb.  Bach  nebst 
Stammbaum.  Uebrigeus  wechseln  die  Titel 
noch  mehrfach.  Von  1799  ab  ist  David 
Bürkli  als  Verleger  gez.  und  seit  1842: 
Orell,  Füfsli  &  Co.  Nach  einem  Berichte 
in  1857  p.  7  wurden  die  Neujahrsge- 
schenke 1586  gegründet  und  das  1.  Stück 
in  200  Exemplaren  gedruckt.  Nach  weite- 
ren Berichten  ergiebt  sich  aber,  dass  es 
statt  1586  1686  heilsen  soll.  Kompo- 
nisten der  Musikbeilageu  werden  erst  in 
1857  genannt. 

Neukäufler,  F...,  ein  bisher 
unerwähnter  Komponist,  der  nach 


Neukomm. 


179 


Keukomm. 


der  Lpz.  Ztg.  1821  in  Darrastadt 
lebte,  auch  eine  Zeitlang  Bassist 
in  Meiningen  war,  dann  sich  als 
Miisikleln'er  wieder  in  Darmstadt 
uiederliefs,  Musikdirektor  am  The- 
ater u.  auch  Direktor  des  Mozart- 
vereins wurde.  Die  letzte  Nach- 
richt stammt  aus  dem  Jahre  1843. 
Er  muss  vor  1780  geb.  sein,  denn 
seine  Lieder  zeigen  Dichter  aus 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  an.  Be- 
kannt ist  von  ihm: 

Schmauchlied  von  Blumnauer.  Bonn, 
Sinirock.     [Darinst.  wie  alle  folgenden: 

Die  Tabackpfeife  von  Pfeffel.    Ib. 

Jäger-Chor.     Stb.  Ms. 

Quartett  auf  das  "Wohl  des  s.  e.  M. 
von  St.  Nebel.     Mainz. 

Quartett  zum  Fest  Johann  des  Evange- 
listen mit  4  Hörnern.     Mainz.   Stij. 

Sechs  Märsche  f.  Militair  Musik.  Ms.  P. 

Dreimal  12  Variationen  f.  Pfte.  Mainz 
und  Bonn. 

3  Hefte  "Walzer  f.  Pfte.     Mainz. 

Neukomm,  Siegmuiid  (von), 
geb.  10.  Juli  1778  zu  Salzburg, 
gest.  3.  April  1858  zu  Paris.  Einer 
der  wenigen  Sterbliclien  denen 
das  Glück  fast  nie  untreu  wurde, 
der  als  Komponist  gefeiert,  ge- 
sucht und  vergöttert,  und  dasselbe 
nicht  durch  ein  hoclibegabtes  Genie 
erreichte,  sondern  durch  seine  Per- 
sönlichkeit und  durch  eine  ge- 
schickte Berechnung  dem  jeweili- 
gen Geschmacke  des  Publikums 
zu  huldigen.  Der  Vater,  Lehrer 
an  der  Centi'al-ISrormalschule  in 
Salzburg,  sorgte  für  eine  gute 
wissenschaftliche  Erziehung  (von 
1788 — 1793  war  er  Sängerknabe 
am  Dome  in  Salzburg,  nach  Pere- 
grinus  121).  Als  das  Musiktalent 
des  Sohnes  hervortrat,  liefs  er  dies 
durch  die  besten  Lehrer  ausbilden. 
Der  Organist  "Weissauer  u.  Michael 
Haydn  w^aren  seine  Lehrer;  dabei 
besuchte  er  die  Universität  und 
hörte  Philosophie  und  Mathematik. 
Seine  Vorliebe  fürs  Insti'umenten- 


spiel  war  so  grofs,  dass  er  sich 
fast  auf  jedem  Instrumente  einige 
Fertigkeit  erwarb,  ohne  aber  einem 
den  Vorzug  zu  geben  und  es  bis 
zur  Virtuosität  zu  bringen.  1798 
ging  er  nach  Wien  und  fand  in 
Jos.  Haydn's  Hause  die  beste  Auf- 
nahme, so  dass  er  mehr  als  Sohn, 
denn  als  Schüler  dort  verkehrte. 
Als  Haydn  1809  starb,  übte  Wien 
auf  ihn  keine  Anziehungskraft 
mehr  aus  und  da  er  kurz  vorher 
zum  ersten  Male  öffentlich  als 
Komponist  aufgetreten  war  u.  sich 
mit  einem  Male  zum  berühmten 
Manne  emporgehoben  sah,  den 
auswärtige  Vereine  und  Akademien 
mit  Ehrendiplomen  und  anderen 
Auszeichnungen  überhäuften  (so 
Stockholm  und  Petersburg),  so 
wendete  er  sich  zuerst  nach  Peters- 
burg, um  seine  Werke  dort  per- 
sönlich einzuführen;  von  da  ging 
er  nach  Moskau,  dann  nach  Paris, 
London  und  so  fort,  überall  mit 
Enthusiasmus  aufgenommen  und 
gefeiert  und  da  er  ein  Schnell- 
schreiber ohne  Gleichen  war,  so 
konnte  er  stets  mit  etwas  ganz 
Neuem  dienen.  In  Paris  fand  er  in 
dem  Hause  des  allvermögenden 
Talleyrand  eine  vorzügliche  Auf- 
nahme, so  dass  er  zeitweise  Haus- 
genosse desselben  war.  Fand 
Talleyrand  es  gut  für  eine  Zeit 
von  der  Bildfläche  zu  verschwinden, 
so  verschaffte  er  gewiss  seinem 
Günstlinge  Gelegenheit  sich  anders- 
wo zu  amüsieren.  So  1816  als 
Kapellmeister  in  Brasilien.  Auch 
verschaffte  er  ihm  den  Orden  der 
Ehrenlegion  und  sogar  das  Adels- 
diplom. 1826  durchreiste  er  Italien, 
1827  Belgien  und  Holland  und 
1830  begleitete  er  Talleyrand  auf 
einer  Gesandtschaftsreise  nach  Eng- 
land, wo  er  die  enthusiastischste 
Aufnahme   fand.    —    Mendelssohn 

12* 


Neukomm. 


180 


Neukomm. 


schreibt  in  seinen  Briefen:  Man 
hob  ihn  in  den  Himmel,  stellte 
ihn  über  alle  Komponisten  und 
applaudierte  ihm  auf  allen  Schritten 
und  Tritten.  Von  da  ab  besuchte 
er  England  bis  ins  Jahr  1837  all- 
jährlich zur  Saison.  1842  diri- 
gierte er  das  Mozartfest  in  Salz- 
burg. Ein  Aiigeuübel  bedrohte 
ihn  mit  gänzlicher  Erblindung, 
doch  eine  glückliche  Operation  gab 
ihn  seinem  früheren  Reiseleben 
zurück.  1849  ist  er  in  München, 
1851  in  London  als  Preisrichter 
bei  der  Weltausstellung.  1856 
geht  er  nach  dem  Orient,  kehrt 
aber,  wie  Fetis  berichtet,  auffallend 
hinfällig  zurück  und  bald  darauf, 
fast  80  Jahr  alt,  trat  er  die  grofse 
Reise  an,  von  der  niemand  mehr 
zurückkehrt.  Man  rechnet  ihm 
über  1000  Kompositionen  nach, 
darunter  Opern,  Oratorien,  Messen, 
Kantaten ,  Psalmen  und  andere 
Kirchenstücke,  femer  Sinfonien, 
Kammermusik  aller  Gattung  bis 
herab  zum  kleinen  Klavierstücke. 
(Esquisses  biographiques  de  S.  N., 
ecrites  par  lui  meme.  Paris  1859 
Mourgues.     8".     30    S.     Schilling. 

—  Bock  1869,    157    von   Alberti. 

—  Vielfache  Urteile  in  Leipz. 
Ztg.,  siehe  Reg.  —  Rochlitz  3, 
142  Urteil  über  das  Oratorium 
Christi  Grablegung,  was  er  preist 
wie  ein  bedeutendes  Meisterwerk. 
Siehe  auch  meine  Biogr.  in  der 
A.  d.  Biogr.  Sein  Porträt  in  Schott's 
Cäciha  Bd.  15). 

Verx.  seitler  geistlichen  Kompositionen: 

Christi  Aufei-stehuog.  Oratorium.  Kl.- 
Ausz.  Mainz.  Schott.  61  Seit.  [B.  B. 
Hofb.  "Wien.     Eiusiedelu. 

Christi  Grablegung.  Oratorium  aus 
Klopstocks  Messias.  Part.  op.  49.  Lpz. 
Br.  &  H.  127  S.  [Hofb.  Wien.  B.  Wa- 
gener.    Musikfr.  Wien. 

—  Kl.-A.  ib.  c.  1827.  qufol.  [Schwe- 
rin.    Lübeck. 


—  K1.-A.  Mainz,  Schott.  [B.  B.  Glas- 
gow.    Kremsmünster. 

Christi  Himmelfahrt.  Oratorium.  KL- 
Ausz.  Mainz ,  Schott.  84  Seit.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.     Glasgow. 

David,  Oratorium  in  2  Abthlg.  von 
Joh.  Webbe :  P.  u.  Stb.  [Musikfr.  Wien. 
Glasgow. 

Das  Gesetz  des  alten  Bundes.  Ora- 
torium. Part.  fol.  162  u.  114  S.  [be- 
safs  einst  in  Kopie  Prof.  Frz.  Commer 
in  Berlin. 

Die  zehn  Gebote,  Oratorium.  P.  und 
Stb.  im  Ms.     [Berlin  Singak. 

Mount  Sinai,  or  tlie  ten  command- 
ments.  An  Oratorio.  Lond.  gr.  fol.  [Glas- 
gow, P.  u.  St. 

Der  Ostermorgen,  Cantate  von  Tiedge. 
Part.  Autogr.  148  Seit.  [B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien  P.  Ms. 

—  Der  Ostermorgen  von  Tiedge.  Can- 
tate für  3  Solostim.  u.  Chor  mit  Pfte.  .  . 
Lpz. ,  Br.  &  H.  P.  u.  St.  [Schwerin  F. 
B.  M.  Beriiri  Singak.  B.  ß.  Amst. 
Einsiedeln.     Brüssel  Cons. 

—  Kl.-A.  u.  Stim.     [Elbing  Nr.  93. 
Pfiugstfeier,    Cantate    a  4,     Kl.-Au.sz, 

Bonn,  Simrock.  [Berlin  Singak.  B.  Lpz. 
B.  B. 

Cantate:  Lobet  den  Herrn,  für  3 stim. 
Männerchor  mit  Orch.  P.  u.  Kl. -Ausz. 
[Musikfr.  Wien. 

3  Cantates  1.  Espoir  en  Dieu.  2.  Ode 
sur  le  jugement  dernier.  3.  Dieu  des- 
cend.  Paris,  Nicou-Choron  &  Canaux.  P. 
[B.  B. 

Mss.  autogr.  B.  B: 

1.  Messe  ä  4  p.  av.  orch.  Paris  4/8 
1813.     P.     193  S. 

2.  Missa  solemnis  Gd.  4  St.  u.  Orch. 
Rio  de  Janeiro  6/11   1817.    P.    32.5  S. 

Missa  pro  defunctis  manibus  parentum 
praeceptorumque  suonim  Mich,  et  Jos. 
Haydn  nee  non  F.  X.  Weissauer. . .  Lps., 
Peters.  P.  fol.  [B.  Kgsbg.  dazu  13  S. 
P.  Vor-  und  Zwischenspiele  nebst  einem 
Trauermarsch  für  die  Weidingersche  In- 
ventions-Trompete,  4  Homer  und  3  Po- 
saunen. Dresden  ebenso.  Glasgow 
ebenso.  B.  M.  ebenso.  Hofb.  Wien  Ms. 
15  750. 

Missa  pro  defunctis.  Mainz,  Schott. 
P.     [Darmst. 

op.  50.  Messe  de  Requiem  ä  3  part. 
en  Choeur  avec  acc.  de  grand  Orchestre. 
Part.  Lpz.,  Br.  &  H.  [B.  Wa^ener. 
B.  M.     Glasgow.     Darmst. 

Messe  de  Requiem  ä  gr.  choeur  et 
orch.  Kl.-A.  Paris,  Chorou  &  Canaux. 
[B.  B. 


Neukomra. 


181 


Neukomm. 


Missa  pro  defunct.  (4stim.  mit  Orgel). 
Lips.,  Peters.  Pai-t.  [B.  Kgsbg.  B.  M. 
Musikfr.  Wien.     B.  B. 

Messe  unter  dem  Titel  St.  Frederici  f. 
4  Männerst.  mit  Orgel,  Bass  und  Vcl.  P. 
Ms.     [Dresden  Mus. 

Messe  solemnelle  a  4  voix  av.  org. 
Paris,  Nicou-Clioron  &  Canaux.  Part.  &*. 
LB.  B. 

Messe  „Pax  animae"  4  part.  av.  org. 
Mainz,  Schott.   P.  u.  St.     [B.  B. 

Messe  ä  2  voc.  egales  av.  org.  Paris, 
Choron  &  Canaux.     [B.  B. 

3  Messe.  Paris,  Choron  &  Canaux. 
[B.B. 

Missa  solemnis  4  voc.  P.  und  3  Can- 
tica.     Ms.     [B.  M. 

Messe  a  3  voLx  egales  avec  ou  sans 
acc.  d'orgue.  P.  Mayence,  Schott,  qufol. 
[Einsiedeln. 

Messe  für  3  Stirn,  und  Orgel.  Ms.  P. 
[München  alte  Hofkapelle. 

Messe  du  T.  S.  Sacrenient.  Jannot 
1860.     P.     24  S.     [B.  M. 

Kurze  und  leichte  Messe.  München, 
Aibl.     [B.  M.     Krem.smünster  1  Messe  (?). 

Alma.  2  Sopr.  1  A.  P.  [Musikfr. 
Wien. 

L'angelus  3  voc.  av,  acc.  Paris  et 
Anv.,  Schott.     [B.  B. 

Le  4  Antiennes  a  3  voix  egales.  Lpz., 
Br.  &  H.     [B.  B. 

50  Cantiques  et  Pseaumes  ...  ä  2  et 
4  pai-t.  Paris,  Ch.  Treuttel  &  Würtz. 
8«.  VIII  u.  100  S.  Melod.  davon  10  zu 
4  Stirn.  [B.B.  Hof  b.  Wien.  Musikfr. 
Wien.     EiDsiedeln. 

60  Cantiques  niis  en  musique  k  4 
parties  avec  ou  sans  acc.  d'orgue  . .  Paris. 
8».     [B.  Kgsbg. 

4  Cantiques  pour  3  voix  av.  org. 
Paris,  Choron.  P.     [B.  B. 

Gebeth  für  den  König.  15.  Okt.  1853. 
Berlin.  Part.  autogTaphiert  und  6  Stb. 
in  8".     [B.  B.     Singak.  in  Berlin. 

Gott,  du  bist  mein  Gott,  f.  Sopr.  und 
Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Der  Herr  ist  König,  f.  Sopr.  u.  Pfte. 
[Musikfr.  Wien. 

Hymnus  auf  den  Erlöser.  [Elbing 
Nr.  90. 

Hymne  für  2  Sopr.  u.  A.  „Amor  Jesu, 
Jesu'dulcissime":  Licht  vom  Lichte,  Jesu, 
wie  liebevoll.  In  Lpx.  Ztg.  1825  Nr.  40. 
Ebendort  in  1827  Nr.  6  eine  Sopran- Arie 
aus  ,,die  Grablegung''  und  1824  Nr.  20 
ein  Canon  aus  dem  Ostermorgen. 

Les  Lamentationes  pour  1  voix,  choeur 
av.  org.  Paris,  Nicou-Choron  &  Canaux. 
[B.  B. 


Die  Liturgie  der  stillen  Woche.  Hbg. 
1841  Fr.  Perthes.     P.     [B.  M. 

Das  teutsche  Magnificat  für  1  Singst, 
mit  Orgel.  Lpz.  P.  [Darmst.  Musikfr. 
Wien.     Berlin  Sing. 

Miserere  ä  3  voix.  Leips.,  Br.  &  H. 
[B.B. 

7  Motets  pour  3  voix.  Paris,  Nicou- 
Choron  &  Canaux.  [B.  B.  Nr.  8326  m. 
In  demselben  Bande  und  Verlage  noch 
21  geistliche  Einzelgesänge  zu  2,  3  und 
4  Stim.  in  Part. 

Offertorium :  Domine  Jesu  Christe, 
Sopr.  c.  org.  et  Contrab.  Ms.  16737.  P. 
Autogr.     [Hofb.  Wien. 

20  Psalms  selected.  Edinburgh  1853. 
80.     15  u.  206  S.     [B.  B. 

Der  67.  Psalm  für  Doppelchor  und 
Orch.  im  Kl.-A.     Lpz.,  Kistner.     [Dresd. 

Psalm  102.  Dank  und  Preis.  P. 
[Berl.  Sing. 

Der  97.  Psalm  für  1  Singst,  mit  Orgel. 
Lpz.,  Br.  &  H.     P.     [Darmst. 

Psalmus  V:  Verba  mea  auribus,  4  voc. 
in  choro.  Verneuil,  13.  Julliet  1824. 
Ms.  16460  P.     Autograph.     [Hofb.  Wien. 

Regina  coeli  laetare  4  voc.  c.  instr.  ad 
lib.   Ms.  272  b.    Autogr.     [Dresd.  Mus. 

Singet  dem  Hei'rn  ein  neues  Lied,  für 
Sopr.  und  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Stabat  mater  a  3  voix  egales.  Lpz., 
Br.  &  H.     [B.  B. 

Stabat  mater  a  4  part.  en  2  choeurs 
av.  org.  oe.  38.  Leips.,  Br.  &  H.  P. 
fol.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  Berl.  Sing. 
Glasgow. 

Stabat  mater  8  voc.  c.  org.  ad  lib. 
Ms.  P.     [Münch.  a.  Hofk. 

Sub  tuum  und  Salve  regina  ä  2  Sopr. 
c.  org.  1849  Autogr.     [B.M. 

Te  Deum  laudamus.  P.  Autogi-.  [Leipz. 
Thom. 

Te  Deum  (Monument  de  Gutenberg). 
Mainz,  Schott  filii.     [B.  B.     Darmst. 

Te  Deum  laudamus.  oe.  24.  Lps., 
Br.  &  H.    P.    [B.  B.     Glasgow.    Darmst. 

Te  Deum  laudamus  pro  pace,  5  voc. 
c.  orch.  P.     [Musikfr.  Wien.      Berl.  Sing. 

Vater  unser  aus  Klopstocks  Messias, 
f.  S.  A.  B.  mit  Instr.  P.     [Musikfr. Wien. 

Wenn  der  Herr  die  Gefangenea,  für 
Sopr.  u.  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

In  der  B.  Amsterdam  befinden  sich: 
50  Motetten,  40  Cantiques.  52  Cantiques 
nouveaux.  20  Psalms  selected  in  Stb. 
60  nouv.  Cantiques. 

Im  Cons.  zu  Mailand  3  Salutaris.  Paiis, 
Canaux.  —  6  Tantum  ergo,  ib.  —  1  Salu- 
tation  angelique,  ib.  —  L'amitie  et  l'amour, 
deux  esquisses  poui'  le  pfte. 


Neukonim. 


182 


Neukomra. 


12  Chöre  in  P.  u.  St.  [Berl.  Sing. 
In  Musikfr.  Wien:  24  Chöre. 

In  Latrobe's  Samlwk.  London  1806 
etc.  2  geistl.  4stim.  Gesge. 

Weltliche  Gesänge: 

Im  Autogr.  in  B.  M :  3  Lieder  mit 
Klav.  Lc  Message.  La  Pensee.  An  den 
Mond. 

An  mein  Schifflein  f.  2  Sopr.  Hamhg., 
Böhme.  3  Bll.  [B.  Wagener.  B.  B. 
B.  M.     Dresd.  im  Ms.     Musikfr.  AVien. 

Aumone.  Choeur.  Paris,  Choron  & 
Cananx.     P.     [B.  B. 

Die  Braut  von  Messina  oder  die  feindl. 
Brüder  v.  Schiller.  P.  124  Bll.  [B.  B. 
im  Autogr. 

Blessings  from  the  skies,  5  v.  Madi'ig. 
1832.    P.    6  Bll.     [B.  B.  im  Autogr. 

Canon  aus  dem  0.stermorgen  von  Tiedge 
„Preis  u.  Ehre"  f.  3  Solost.  mit  Pfte. 
Part.     Lpz.,  Er.  &  H.     [B.  Wagener. 

Canon,  Eäthsel-,  5stim.  Non  omnis 
moriar.  (auf  Jos.  Ilaydn's  Grab  von  seinem 
Zögling   S.    Neukomm).     Wien    10.  Nov. 

1814  um  2  Uhr  nach  Mitternacht.  Cum 
resolutione.  Ms.  18463  P.  Autogr.  [Hofb. 
Wien. 

12  Gesänge  für  2  Sopr.  mit  Pfte.  2 
Hefte.    Lpz.,  Kistner.     fol.     [Dresd. 

9  Gesänge.  Wien,  Mochetti.  [Musikfr. 
Wien. 

7  Gesänge  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  op. 
43.  Lpz.,  Br.  &  H.  qufol.  1!)  S.  [B. 
Kgsbg.    Musikfr.  AVien. 

6  Gesänge,  op.  10.  Lpz.,  Br.  &  11. 
[B.  B.     Musikfr.  Wien. 

6  Gesänge  von  E.  Schulze.  Berlin, 
Schlesinger.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Gesänge  und  Lieder  zu  Ticdge's  Lieder- 
Eoman  Aennchen  u.  Robert  ...  2  Hefte. 
Halle,  Ruff  (Renger),    qufol.    43  u.  44  S. 

1815  erschienen.  [B.  Kgsbg.  Dresd. Mus. 
B.  Lpz.     B.  B. 

Hymne  de  la  nuit  (Hochgesang  von  der 
Nacht)  par  Lamaiüne.  op.  60.  Mayence, 
Schott.  Pai-is,  Schott,  qufol.  50  Seit, 
deutsch  und  französ.  Text,  für  Chor,  Soli 
und  Orch.  Part.  u.  Kl.-A.  [B.  B.  Amst. 
Hofb.  Wien.  Musikfr.  Wien.  Glasgow. 
Darmst.       Schwerin  F:    Paris,  les  fils  de 

B.  Schott,  qufol.  Einsiedeln.  Dresd.  im 
Ms.     Brüssel  Cons.  in  2  Exenipl. 

6  Lieder  op.  36  und  6  Lieder  op.  46. 
Lpz.,  Br.  &  H.  [B.B.  op.  46.  Musikfr. 
Wien  beide  Hefte. 

Napoleon's  Heerschau  um  Mittemacht, 
von  Zedlitz,   als   Melodrama  f.  Pfte.  von 

C.  Braun  eingerichtet.  Regensburg,  Reit- 
mayer. 40.     [B.  B. 


—  Die  Heerschau  um  Mitternacht,  von 
Zedlitz  ...  2.  vom  Comp,  veränderte 
Ausg.  Berl.,  Trautvvein.  qufol.  9  Seit. 
[B.  Kgsbg.     B.  B. 

Oesterreich !  Eine  Volkshymne  von  Joh. 
Lad.  Pyrker.  Wien  1843  A.  Straufs  sei. 
Wittwe  &  Sommer,  gr.  8".  4  stim.  [Hofb. 
Wien.     Musikfr.  Wien. 

Schäfei's  Khigelied  von  Goethe,  op.  10. 
Lpz.,  Peters,     [ß.  B. 

Eight  Songs  by  Bariy  Cornwall.  Mit 
Porträt.  London,  Cramer,  Addison  & 
Beale  (Istim.  mit  Pfte.).     fol.     [B.B. 

—  The  Sea,  A  sea-song,  PoetiT  by 
Bariy  Cornwall.  New  York  1836  Endi- 
cott.     [B.  B. 

Die  Weinlese,  von  Wessenberg  für  4 
Stim.  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Töne,  Lied!  auf  sanften  Schwingen. 
Ncujahrswiuisch  für  Jos.  Haydn  zu  4 
Stim.  Autogr.  1798.  [Fürst  Esterhazj% 
Eisonstadt. 

12  Solfeggi ,  or  orig.  lessons  for  a 
countertenor  or  bass  voice.  Lond.  fol. 
[Glasgow. 

Li  den  Hagen'schen  Melodien  zu  den 
Rhapsodien  aus  den  Norischen  Alpen. 
1805  [B.  Kgsbg.]  —  Li  Koctschau's  reli- 
giö.se  Gesge.  für  4  —  6  St.  1823.  [B. 
Kgs!)g. 

In  Theomele,  Samlg.  von  Arien,  Duetten 
etc.  Gütei-sloh,  Bertelsmann,  3.  Bd.,  pag. 
3  u.  102  zwei  Gesge.  In  Reichardt's 
Lieder  geselliger  Freude  II. 

Instriimentalwcrke  : 

Les  Adieux  de  . .  .  Bresil.  Fantaisie 
p.  le  pfte.  Berlin,  Bureau  des  arts  (ver- 
gleiche 0  amor  Brazileii'o  op.  37).  [ß.  B. 
Musikfr.  Wien. 

L'amitic  et  l'amour,  oe.  38.  Lpz.,  Br. 
&  H.     [Musikfr.  Wien. 

L'amoureux,  Fantasie  op.  41.  —  Duo 
in  Cm.  —  Nocturne  in  B.  op.  18.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Elegie  sur  Mad.  la  Duchesse  de  Cour- 
lande pour  Pfte.,  oe.  28.  Leips. ,  ßr.  & 
H.     [B.  ß,     Musikfr.  Wien. 

Elegie  harmonique  p.  le  Pfte.  sur  la 
mort  de  Du.ssek  (1812).  Lpz.,  Br.  &  H. 
15  S.     [B.  Wagener.     Musikfr.  Wien. 

Fantaisie  a  gr.  orch.  oe.  9.  Lps.,  A. 
Kühnel.     18  Stb.     [B.  B. 

Fantaisie  ä  gr.  orch.  op.  27.  P.  im 
Ms.     Stb.  im  Druck:  Lpz.     [Darmst. 

Fantai.sie  et  Sonate  Nr.  1.  2.  Wien, 
Artaria.     [Musikfr.  Wien. 

Marche  triomphale  p.  harmonie  mili- 
taire.     Ms.  P.     [ßi-üssel  Cons. 

Marche  Triomphale,   aiTangee  pour  le 


Neukomm. 


183 


Neumann,  George. 


Piauof.   ä  4  mains  par  l'auteur.      Wien, 
Pietro  Mechetti.     fol.     [Dresd.  Mus. 

Allerlei  Märsche  f.  Orch..  auch  nur  f. 
Pfte.,  dabei  op.  12  u.  21.    [Musikfr.Wien. 

12  Märsche  für  triegeiische  Instra- 
mente.     Bonn,    Simrock.     Stb.     [Darmst. 

37  Morceaux  p.  Torgue.  Paris,  Nicou- 
Choron  &  Canaux.    Liv.  1—3.     [B.  B. 

oe.  37.  0  amor  Brazileiro,  Capric.  p. 
Pfte.  Leipz.,  Br.  &  H.  [B.  B.  Musikf. 
Wien. 

Ms.  16110.  B.  B.  Ouvei-ture  zu  die 
Braut  von  Messina.     P. 

Ouvertüre  ä  gr.  orch.  Lpz.,  Br.  &  H. 
Stb.  in  Cd.     [Schwerin  F. 

QuiQtetto  p.  2  Yiol.  A.  et  2  Volles. 
Bonn,  Simrock.  5  Stb.  (er  nennt  sich 
einen  Schüler  Haydn's).  [B.  Wagener. 
Musikf  r,  Wien. 

Sinfonie  heroique  op.  19.  —  3  Fanta- 
sien, op.  11,  27  u.  ohne  op.  f.  gr.  Orch. 
Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Sinfonie  in  Dd.  f.  Orch.  P.  Ms. 
[Bi-iiss.  Cons. 

Symphonie  periodique  p.  Pfte.  Ms. 
[Bräss.  Cons. 

Sinfonie,  arrang.  p.  le  Pfte.  ä  4  ms. 
par  C.  G.  Belcke.    Lps.,  Br.  &  H.    [B.  B. 

op.  14.  Sonate  p.  le  Pfte.  Leipzig, 
Peters.     14  S.     [B.  Wagener. 

Sonate  op.  14.  IG.  30.  Retour  la  vie. 
Variat.  f.  Klav.     [Musikfr.  AMen. 

25  Original  Voluntaryser  grand  studies 
for  the  Organ,  ded.  Adelaide  de  Orleans. 
Lond.,  Gramer,  Addison  &  Beale.  [B. 
Wagener.  

Notice  accompagnee  d'un  rapport  de 
rinstitut  de  France,  academie  des  sciences 
et  des  beaux-arts,  et  des  opinions  de  MM. 
Keukomm  et  Thalberg,  sur  les  nouveaux 
pianos  avec  regulateur  de  l'accord,  in- 
ventes  par  M.  Le  Pere,  et  perfectionnes 
par  M.  Roller.  Paris  1839  F.  Didot 
freres.     4".     [Brüssel. 

Mozart's  Violin -Schule.  Wien.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Anleitung  sich  des  musik.  Chronometers 
zu  bedienen.  Wien  1815.  [Musikfr. 
Wien. 

Im  br.  Mus.  befindet  sich  eine  sehr 
reiche  Samlg.  seiner  Werke,  doch  reichte 
meine  Zeit  hin  davon  ein  Verz.  anzu- 
fei-tigen.  Einiges  noch  im  R.  C.  of  Mus., 
siehe  den  gedr.  Kat. 

Nouki-antz,  Johann,  geb.  11. 
April  1G02  zu  Rostock,  gest.  21. 
März  1654  zu  Kirchenwcärder  bei 
Hamburg.    Studierte  in  Greifswald 


Theologie  und  erhielt  1629  an 
obigem  Orte  die  Pastorstelle.  Er 
war  poetisch  und  musikalisch  be- 
gabt und  mit  Job.  Rist  befreundet 
(Zahn  5,  418).     In  dem 

Christlicher  und  wolgemeinter  Buess- 
Wäkker  fuer  alle  in  Sünden  schlaffende 
Buess-flüchtige  Seelen  . . .  Hambg.  (1648) 
Jak.  Rebenlein,  8»,  befinden  sich  2  Lieder 
mit  Melod.  u.  B.     [ß.  Lpz. 

Königs  Davids  Psalter-Spiel,  von  neuen 
besaitet  und  auff  die  heutige  Singe -art 
gestimmet  . . .  Hamburg  1650  ib.  8°. 
137  S.  37  Lied,  mit  Melod.  u.  B.,  meist 
nach  weltlichen  Weisen.  [B.  Lpz.    B.  Hbg. 

Näheres  über  Titel  und  Inhalt  im 
Becker  4,  12.  13.  Zahn  dinickt  eine 
Melodie  ab.  —  Mattheson  1,  144  erwähnt 
einen  Klavierlehrer  zu  Stralsund  um  1664, 
der  selbstverständlich  ein  anderer  ist  und 
nicht  weiter  bekannt  wurde. 

Neumann, . . .  gehört  dem  18.  Jh. 
an  und  ist  in  der  B.  zu  Karlsruhe 
mit   folgenden   Werken   vertreten. 

Ms.  688  Concerto  ä  5  ström,  in  Stb. 
Fl.  tiav.  2  V.  Braccia,  Bc.  3  Sätze  in  Bd. 
Esd.  Bd.  —  Ms.  690—692  ebenso,  nur  bei 
Ms.  689  treten  hinzu  2  Corn.  1  Fl.  2  Ob. 
Violetta  e  Comb.  c.  Vcl.  —  Ms.  693  ein 
Trio  a  Fl.  trav.  V.  e  B.  3  Sätze.  Sämtl. 
in  Stb.  —  In  der  B.  Darmst.  befindet  sich 
von  einem  Neumann  ein  Concerto  per 
Oboe.    Ms.  P. 

Neumann,  ...  ein  Waldhomist, 
war  um  1788  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Berlin  angestellt  (Gerber  1). 

Neumann,  Christoph  Magnus, 

ein  Posaunist,  der  sich  zwei  Jahre 
in  Dresden  aufhielt  und  1653  vom 
Kurfürsten  dem  Kaiser  in  Wien 
empfohlen  wird  (s.  Staatsarch.). 

Neumann,  Oeorge,  hielt  sich 
um  1770,  wie  Gerber  1  sagt,  in 
den  Niederlanden  auf  und  scheint 
sich  seinen  Werken  zufolge  in 
Amsterdam  niedergelassen  zuhaben. 
Sonst  ist  über  sein  Leben  nichts 
Näheres  bekannt.  Als  Komponist 
ist  er  durch  folgende  Werke  be- 
kannt: 

4  Ouvei-turen  (einzeln)  1.  detachee  de 
la  belle  Arsene.  2.  detachee  de  Daphnis 
et  Chloe.    8.  det.  de  Deserteur.    4.  det. 


Neumann,  George. 


184 


Neiimark. 


de  Enron,  accomodee  ponr  le  Clavecin 
ou  le  pfte.,  avec.  acc.  d'nn  Violen  ad.  lib. 
par  G.  Neumann.  Ches  Hummel  ä  Ber- 
lin et  Arasterd.  5  Hefte  in  fol.  [B.  B. 
Der  Kat.  der  Kgl.  Musikaliensamlg.  in 
Dresden  stellt  die  4  Ouvertüren  fälschlich 
unter  Wilhelm  (GuiUaumo)  Neumann  und 
besitzt  aiifserdem  noch  „detachce  de 
Henri  IV,"  „det.  du  talMeau  Pai-lant;"  die 
Ouvertüre  d'Amadis  dos  Gaules  und  Ouv. 
de  Felix  ou  l'enfant  trouve  in  derselben 
Besetzung  und  Verlage.  —  In  Schwerin  F. 
die  Ouvertüre  detachce  du  Huron,  nach 
Gretry.  —  In  Wolfenb.  „Tableau  parlant", 
nach  Gretry,  2  Stb.  im  Ms. 

3  Senates  p.  le  Clav,  ou  le  pfte.  av. 
Face.  2  V.  et  Vol.  op.  1.  Berlin,  Hum- 
mel.    3  Stb.     [Dresd.  Mus. 

3  Senates  p.  le  Clav,  ou  le  pfte.  av. 
acc.  2  V.  et  Vcl.  ä  Cembali,  op.  2.  Ib. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

3  Senates  p.  le  Clav,  (wie  vorher)  ohne 
opus.     3  Stb.     Ms.  in  Dresd.  Mus. 

Partita  in  Dd.,  3  Sätze  f.  2  V.  Va.  B. 
2  Fl.  2  Hörn.  8  Stb.  fol.  Ms.  in  B.  Zw. 
ohne  Vornamen. 

2  Quartetti  per  il  Clavicembalo,  2  V. 
et  B.  in  Cd.  und  Dd.  je  4  Stb.  in  fol. 
Mss.     [Stadtbibl.  Br. 

Ouvei+iire  van  de  Koopman  van  Smirna 
voor  het  clavier  eu  de  viool.  Amst.,  S. 
Marckordt.     [Amst.  nur  Klavierstim. 

De  musicale  zangwyzen  van  het  boek 
der  Psalmen,  nevens  de  gezangen  by  de 
hervormde  kerk  van  Nederland  in  gebruik, 
volgens  de  nieuwe  dichtmaat  . . .  te  dienen 
zo  wel  voor  de  stem,  als  tot  gebruik  voor 
musicale  instrumenten  .  .  .  door  George 
Neumann.  Amst.  1776  Hummel.  4**. 
[Amst. 

—  a.  Aufl.  Amst.  en  Haarlem,  by  de 
Nederl.  Bijbel-Compaguie.     4^.     [Amst. 

Neiimanii,  Leopold,  Komponist 
des  18.  Jhs.,  von  dem  die 

B.  M.  im  Ms.  eine  Sinfonie  zu  2  V. 
Va.  und  B.  in  4  Stb.  besitzt. 

Neumanii,    Weiizeslaus,    von 

der  Neissa,  Tenorist,  meldet  sich 
am  28.  Aug.  1565  bei  der  Hof- 
kantorei in  Stuttgart,  wird  aber 
nicht  angenommen  (M.  f.  M.  31, 
24). 

Neuiiians  (Nuemans),  J . . .  B . . ., 
von  1763  bis  1783  Lautenist  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel  (Strae- 
ten  5,  183  ff.). 


Xcumark,    Georg,    ein    geist- 
licher Liederdichter  und  Musiker, 
nach    dem    Kirchenbuche    getauft 
am    16/28  Mai    1621     zu    Mühl- 
hauseu  in  Thüringen  (Koch,  Zahn 
and   die  Allg.  d.  Biogr.   schreiben 
nach    dem    Kirchenbuche   „getauft 
am    7.  März   7X\  Langensalza",   da 
er    aber    selbst   sich    zweimal    als 
Mühlhauser  bez.,  so  kann  letzteres 
Datum     nur     einen     anderen     N. 
gleichen   Namens   betreffen),   gest. 
8.  Juli  1681  zu  Weimar.    Besuchte 
das    Gymnasium    zu    Schleusingen 
und  Gotha,  will  1640  nach  Königs- 
berg i/Pr.   wandern,    um  Jura  zu 
studieren,    wird    unterwegs    über- 
fallen und  aller  Mittel  beraubt.    Er 
wandert  nun   durch  Norddeutsch- 
land  und  die  Musik  ist  seine  Er- 
nährerin, bis  er  endlich  1641  in  Kiel 
die  Stelle   eines  Pädagogus  erhält, 
wo  er  das  Lied  dichtete  und  kom- 
ponierte: „Wer  nur  den  lieben  Gott 
lässt    walten."      1643    wandert    er 
über     Lübeck     nach    Königsberg. 
1646  verliert  er  durch  eine  Feuers- 
brunst abermals  seine  ganze  Habe. 
Er  geht  nach  Danzig,  ist  1649  bis 
50   in   Thorn,    1650   in  Hamburg, 
Ende  1651  in  Weimar,  wo  er  eine 
feste  Stellung  als  Kanzlei-Registra- 
tor  und  fürstl.  Bibliothekar  findet. 
1653  wird  er  in  die  fruchtbringende 
Gesellschaft  unter  dem  Namen  „der 
Sprossende"  aufgenommen.  In  dem- 
selben Jahre  wird  er  zum  Archivar 
befördert.      In   Weimar    bildet    er 
so   eigentlich   den   Hof-   und    Ge- 
legenheitspoeten. Erst  1676  scheint 
er  in  den  Orden  der  Pegnitzschäfer 
unter    dem    Namen    „Thyrsis    der 
Zweite"     aufgenommen     zu     sein. 
Manche    von    seinen    Dichtungen 
setzte  er  selbst  in  Musik.    Obiges 
bekannte  geistliche  Lied   erschien 
1657  im  Lustwald,  2.  Aufl.    Seine 
Weisen  (oft  4  stimmig  für  Gesang, 


Neumark. 


185 


Nemneyer. 


2  Geigen  oder  Trompeten  und  Bc.) 
sind  einfach  volkstümlich,  sogen. 
Strophenlieder.  Selbst  diejenigen, 
die  für  theatralische  Darstellung 
bestimmt  sind,  wie  die  um  1662 
geschriebene  „Theatralische  Vor- 
stellung eines  weisen  und  tapferen 
Regenten"  (Biogr.  von  Pasque  in 
Bagge's  Allg.  mus.  Ztg.  1864  Nr. 
24/25.  Winterfeld  2,  285).  Von 
seinen  Dichtungen  mit  Musik  sind 

folgende  bekannt: 

Beträbt- Verliebter,  doch  entlich  hoch- 
erfrewter  Hürte  Filamon  wegeii  seiner 
edlen  Schäffer-Nymfen  ßelliflora,  das  ist, 
kurtze  Liebes  Beschreibung  zweyer  hoch- 
edlen Pereonen  ...  in  ein  Pastoral  ge- 
bracht, und  die  darin  stehende  Lieder  mit 
Melodeyen  und  Symfonien  aussgeziehii 
. . .  Königsberg  1648  In  Yerlegg.  Peter 
Händeis  . .  gedruckt  durch  Job.  Eeusners. 
2  Stb.     8».     [br.  Mus. 

Georg  Neumarks  von  Mühlhausen  auf 
Thür:  Poetisch-  und  Musikalisches  Lust- 
wäldleiu  .  .  Gedr.  zu  Hamburg  1G.52  bey 
Mich.  Pfeiffern,  in  Verleg.  Joh.  Nau- 
ma]ins.  120.  Dedic.  vom  Autor  in  Ham- 
burg 14.  Wintermonat  1651  gez.    3  Teile. 

1.  teil  22  Lieder  mit  Musik,  im  2.  nur 
einige  ^Yenige  mit  Musik.  Die  Komposi- 
tionen sind  nur  mit  den  Anfangsbuch- 
staben der  Autoren  gez.,   dagegen  in  der 

2.  Aufl.  mit  vollem  Namen.  [B.  B.  Dresd. 
B.  Lpz.     B.  Weimar.     B.  Wagener. 

—  Fortgepflantzter  musikalisch  -  poe- 
tischer Lustwald  . . .  Jena  1657  G.  Sengen- 
wald.    80.    3  Abtlg.    1.  Teil  85  Lied,  für 

1  Singst.  2  Viol.  mit  B.,  einige  auch  nur 
mit  Bass.  Der  2.  u.  3.  Teil  Gedichte 
ohne  Musik.  Aulser  Neumark  sind  an 
Komponisten  genannt:  C.  Bythner,  Christ. 
Compenius,  Adam  Drese,  Baltazai"  Erben, 
E.  Kindermann  und  Simon  Lititz.  Am 
Ende  befinden  sich  eine  Anzahl  Tänze. 
Zahn  diTickt  10  Melodien  aus  der  1.  und 
2.  Aufl.  ab.  [B.  B.  B.  Zw.  (Kat.  S.  225 
der  vollständ,  Titel).  B.Weimar.  B.  Lpz. 
B.  Wagener. 

Ecloge  Filirenus,  welche  dem  Fürsten 
Friederichen  dem  altern,  Hertzogen  zu 
Sachsen  ...  18.  Aug.  1656  (gestorben)  . . . 
.lehna,  G.  Sengenwald.  fol.  8  Bll.  mit 
einer    Komposition    von    N.    für    1  Stirn. 

2  V.  u.  Bc.     [B.  Kgsbg. 

Eine  theatralische  Vorstellung  eines 
weisen  und  zugleich  tapfern  Eegenten 
(Wilhelm  IV.    von    Weimar).      Weymar 


1662  Filcker.  4«.  33  Bll.  1  Lied  mit 
Musik.     fV\'"eimar.    B.  Wagener. 

Ms.  W98  Nr.  1448  in  B.  B:  15  geistl. 
Lieder  aus  1657  in  P. 

In  neuen  Ausg.  auTser  Zahn,  4  Lieder 
(Eitner  2).  —  In  Joh.  Franckens  geistl. 
Sion  1674  ein  Gesg.  mit  Georg  Neu.  gez. 

Nenmayer,  Andreas,  geb.  24. 
Okt.  1750  zu  Grofsmehring  bei 
Ingolstadt,  trat  in  den  Orden  der 
regulierten  Canonici  zu  Fölling  in 
Stejermark  und  versah  dort  den 
Organisten-  u.  Chordirektordienst. 
Er  soll  viele  Kirchenmusik  ge- 
scbrieben  haben.  Nach  Aufhebung 
des  Ordens  lebte  er  in  der  Um- 
gegend von  München  (Fetis).  Ob 
das  folgende  Werk  mit  A.  Neu- 
mayer von  ihm  ist,  lässt  sich 
schwer  bestimmen: 

Concertante  Variation  pour  Claveciu  et 
Violon,  op.  6.     [Musikfr.  Wien. 

Neiimeier,    Kaspar,    Organist 


in   Nürnberg 


um 


bei  St.  Egidieu 
1637,  nach  der  Dedic.  Staden's  zu 
den  Hassler'schen  Kirchengesängen 
und  M.  f.  M.  26,  9. 

Xeiimeister,  Erdiuann,  geb. 
12.  Mai  1671  zu  Uechtritz  bei 
Weifsenf  eis,  gest.  18.  Aug.  1756 
zu  Hamburg.  Ein  Dichter  und 
besonders  zu  erwähnen,  da  er  zahl- 
reiche Kantaten  dichtete,  die  viel- 
fach, oft  bestellt  von  den  Kompo- 
nisten, komponiert  worden  sind. 
Näheres  bei  Koch,  Kirchenlied 
3.  Aufl.  1,  5,  371.  Spitta,  Bach 
1,  465  ff.     Er  schrieb: 

M.  Aug-ust  Wilhelm  Reinharts  ausführ- 
liches theologisches  Bedencken  von  un- 
billiger Abschaffung,  Weglassung  und 
Veränderang  alter  Kern-  und  Kirchen- 
Lieder  in  den  Gesaugbüchern  . . .  samt 
einer  Vorrede  von  Erdmann  Neumeistern 
(Hamburg  c.  1738).     4^.     [Brüssel. 

Neumeyer,  Jakob  Friedrieli, 

geb.  1750  zu  Molsheim  i/Els.,  gest. 
29.  Juli  1814  in  Strafsburg,  wurde 
1779  Organist  am  Münster  und 
Violinist  am  Theaterorchester  (Lob- 
stein 28). 


Neumüller. 


186 


Neuner,  Karl. 


Neumüller,  . . 

ist  im  Ms.  .3209  der  B.  Hbg.,  Muffat 
enthaltend,  mit  einem  Orgelstücke  neben 
Seb.  Bach,  Froberger  u.  a.  vertreten. 

Neuiiaber,   An(lre«is,   war  um 

etwa  1620  Scliüler  Paul  Siefert's, 
Matthias  Leder's  und  Tarquinio 
Merula's,  die  alle  zur  Zeit  im 
Dienste  in  "Warschau  sich  auf- 
hielten. N.  war  ein  Danziger  Kind 
und  eine  Eingabe  an  den  Danziger 
Stadtrat  teilt  obiges  mit  (Yiertelj. 
7,  400).     Ebendort  wird  noch  ein 

Jeremias  Neunaher  erwähnt,  der 
seit  1616  Organist  an  St.  Joharmis 
und  seit  1623  an  St.  Bartholomaeus 
in  Danzig  war  (S.  411).  S.  417 
unterzeichnet  er  sich  mit  Bürger 
und  Organist  an  obigen  Kirchen 
und  zwar  17  Jahre  an  St.  Johannis 
und  im  Jahre  1633  seit  10  Jahren 
an  St.  Bartholomaeus. 

Ein  dritter  Neimaher,  Tideniann^ 
in  Danzig,  Avar  1619  Instrumentist 
(Ib.  und  Döring). 

Neuner,  Oeori»  Elias  (jrott- 
fried,  Tenorist  an  der  Hofkapelle 
in  München,  diente  1706  seit 
16  Jahren.  1699  beträgt  sein  Ge- 
halt 300  Gld.,  die  aber  bis  zum 
20/3  1700  auf  die  Hälfte  verkürzt 
werden,  wegen  der  Schuldenlast 
des  Kurfürsten. 

Neuner,  0  . . .,  ein  Komponist 
am  Ende  des  18.  Jhs.,  er  kann 
daher  nicht  der  vorige  sein.  Man 
kennt  von  ihm  einige  geistliche 
Kompositionen,  die  Schott  in  Mainz 
in  seine  Samlwke.  aufnahm: 

Ecce  quam  lionum  est  quam  jucundum 
(0  wie  ist  herrlich  und  wie  erfreulich)  in 
u.sum  4  vocum  1  Tenor  et  3  Bassi,  Gd., 
comitate  Clavicimbalo.  Part.  Moguntiae, 
Schott  filier,  qufol.  1.  von  N.  2.  Casp. 
Ett.  3.  M.  G.  Haydn.  4.  Jos.  Graz. 
5.  Ernst  Eberlin.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Haupttitel :  Bibliotheque. 

1  Motette  in  Jos.  Graz  Mot.  Mainz, 
Schott  &  S. 

Neuner,  Karl,  geb.  in  der  Vor- 


stadt Au  bei  München  den  29.  Juli 
1778.    Die  Lpz.  Ztg.  32,  572  zeigt 
Mitte    Juli    1830    den   Tod    eines 
Neuner's  in  München  an,   dem  in 
der    Frauenkirche    zu    Ehren    ein 
Requiem  abgehalten  wird  und  der 
ein   Mitglied   des   Münchener   Or- 
chesters,   ein  geschickter  Kompo- 
nist   und    an    der    Brustkrankheit 
nach  einjährigem  Krankenlager  ge- 
storben ist,  ob  dies  aber  der  obige 
ist,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 
Sein    Vater    Martin,    in    Au    als 
Musiker   lebend,    war   sein    erster 
Lehrer  in  der  Musik.     In  Tegern- 
see  bildete  er  sich  wissenschaftlich 
und   musikalisch    aus,   hatte   dann 
noch    Unterricht    bei    Valesi    und 
Joseph  Graz  und  trat  als  Violinist 
in  die  Münchener  Hofkapelle   ein 
(Lipowsky.     Fetis  ebendaher).     Er 
war  ein   fleifsiger  Komponist  und 
hatte  den  Auftrag,  die  Balletmusik 
zu    den    Aufführungen    des    Hof- 
thoaters  in  München  zu  schreiben. 
Auffallend  ist  es,  dass  die  Münch- 
ner Hofbibl.   davon   nichts  besitzt, 
sondern  die  Hofbibl.  in  Wien  und 
zwar  im  Autograph.     Dass  die  in 
Wien     liegenden     Kompositionen 
von  dem  obigen  Autoi,  in  Au  ge- 
boren,    herrühren,     beweist     die 
Unterschrift    zu   Ms.  18602:    Sin- 
fonie   in    P.      Bekannt    sind    an 
Theatermusik : 

Der  Freischütze.  Tragoedie,  1813  im 
März.  Enth.  nur  wenige  Musiksätze.  Ms. 
Autogr.  16465.  [Hofb.  Wien.  In  Ms. 
18096  die  Ouvertüre  in  P. 

Zephir  und  Flora.  Ballet  1814.  P. 
Autogr.     [Hofb.  Wien,  Ms.  16534. 

II  faut  de  la  Compagnie.  Ballet.  P. 
Autogr.  7/4  1809.  [Hofb.  Wien,  Ms. 
19044. 

6  Entre- Actes.     P.  Ms.  16130.     [B.  B. 

An  geistlichen  Oesüngen: 
Die  Schöpfungsta^e,  Aus  Krummacher's 
Festbüchlein.     1.  Bd.   1810.     P.    Autogr. 
Ms.  16836.      [Eofb.  Wien.     Kopie:    Mu- 
sikfr.  Wien. 


Neuner,  Karl. 


187 


Neusidler,  Hans. 


—  im  Druck  (für  Chor  und  Orch.)  in 
Part.  München,  Sidler.  fol.  [B.  B.  Eiu- 
siedeln. 

Bufs-Psalm  von  Sailer  „Gott-Gott!  ge- 
sündiget hab'  ich  vor  Dir  ..."  4  Stirn, 
mit  InstiTim.  München,  Jos.  Sidler.  P. 
70  S.     [Hofb.  Wien.    B.  B. 

Der  achte  Psalm  (Herr  unser  Gott  wie 
grofs)  nach  Kmmmacher,  4  voc.  c.  instr. 
1820.     Ms.  16213.  P.     [Hofb.  Wien. 

G  Gradualia  et  Offertoria  plurium  voc. 
comitantibus  instmm.  Ms.  162G7.  P. 
[Hofb.  Wien,  mit  1821  gez. 

2  Graduale  und  4  Offertorien  f.  Chor 
und  Instmm.  Ms.  P.  [München  alte 
Hofkapelle. 

11  Autographe  lat.  und  deutsch,  geistl. 
4stim.  Gesge.  mit  und  ohne  Instr.  Ms. 
19083,  22—33;  gez.  mit  1823  —  1825. 
|;Hofb.  Wien. 

Missa  solemnis  4  voc.  c.  instrum. 
Ms.  19422.  P.     [Hofb.  Wien. 

Der  8.  Psalm  f.  Chor  u.  Instrum. 
Ms.  16213.     [Hofb.  Wien. 

Instrumentalwerke  : 

Symphonia  grande.  Autogr.  P.  in  Bd.  12 
der  B.  Proske. 

2  Sinfonien  in  P.  Ms.  18602  u.  18619. 
[Hofb.  Wien.  Die  erste  mit  dem  Datiim : 
München,  Vorstadt  Au,  am  1.  Okt.  1825. 
Von  der  2ten  nur  1  Satz  vorh. 

Ouvertüre.  2  V.  2  Viele,  2  Fl.  2  Ob. 
2  Clarini,  Tvmp.  e  B.  Ms.  15939  P. 
[Hofb.  Wien. 

Marcia  (für  Orch.).  Ms.  18489  P. 
[Hofb.  AVien. 

In  Musikalischer  Jugendfreund,  Mün- 
chen 1814.     [B.  Kgsbg.]     2  Lieder. 

Anweisung  zum  Contrapunct.  Opus 
theoreticum  (mit  Musikbeisp.).  Ms.  19106. 
[Hofb.  Wien. 

Ueber  die  Ligaturen  (mit  Beisp.). 
Ms.  19107.     [ib. 

Neuner,  Micliael,  wird  1706 
in  den  Akten  des  Kreisarchivs 
zu  München  als  64  Jahr  alt  bez. 
und  dient  in  der  Hofkapelle  seit 
52  Jahren.  Sein  Gehalt  betrug 
450  Gld.  Seit  1699  ist  er  auf 
Wartegeld  gesetzt  und  während  der 
österreichischen  Besetzung  Baiems 
betrug   sein  Gehalt  nur  200  Gld. 

Neuolav,  FeUx,  um  1576  Te- 
norist an  der  Hof  kapeile  in  Dres- 
den mit  144  Gld.  Gehalt  (Fürstenau 
3,  201). 


Jedenfalls   ist  der  im  s.  Staats- 
archiv vorkommende  Felix  Neuolo- 
neiis  (auch  Neuolonerhull  geschrie- 
ben) derselbe,  der  nach  den  Akten 
1574    als    Tenorist    an    der    Hof- 
kapelle   in    Onolzbach    diente,    in 
demselben  Jahre  seinen  Abschied 
erhielt,     vom    Markgrafen    Georg 
Friedrich   von  Onolzbach    an  den 
Fürsten  Ludwig  von  Württemberg 
empfohlen  wurde  und  von  diesem 
an    den    Kurfürsten    August    von 
Sachsen,    der    ihn    auch    anstellte 
und  1575  40  Gld.  verschreibt,  da- 
mit  er   seine   Familie   aus  Onolz- 
bach  abholen  kann  (Onolzbach  ist 
das  heutige  Ansbach). 

Neupaner,  siehe  Neiibaner. 

Neupcek,  Paul,  Mönch  im 
Kloster  Admont,  wird  1483—89 
als  Sänger  genannt  (Kornmüller  1). 

Neurbaurreii,  Johann,  Olden- 
burgischer Hofmusikus,  Violist  und 
Cornettist,  lebte  wahrscheinlich  im 
17.  Jh.  Das  Haus-  und  Central- 
archiv   zu   Oldenburg    besitzt   von 

ihm: 

Geistliche  Erinnening  des  neugebohr- 
nen  Chiist-Kindeleins.  In  die  Musik  mit 
4  Stimmen  gesetzet,  als  2  V.,  2  Vocal- 
stim.  nebenst  dem  Basso  continuo.  Text: 
Des  newgebornen  Kindelein  des  freuen 
sich  die  Engelein. 

'  Neusidler  (Newsidler),  Hans, 
geb.  zu  Presburg,  lebte  in  Nürn- 
berg als  Lautenist  und  gab  daselbst 
mehrere  Lautenbücher  heraus,  die 
in  M.  f.  M.  3,  152  ff.  u.  210  in 
Titel  und  Register  mitgeteilt  sind. 
In  Kürze  sind  es  folgende: 

Ein  Newgeordent  künstlich  Lautenbuch, 
In  zween  theyl  getheylt.  Der  erst  für 
die  anfahendeu  Schüler  (mit  Anweisung) 
...  Im  andern  theyl  sein  begriffen,  vil 
aulserlessner  kunstreicher  stuck,  von  Fan- 
taseyen,  Preambeln,  Psalmen  vnd  Mu- 
teten .  . .  durch  mich  Hansen  Newsidler 
Lutinisten  vnd  Bürger  zu  Nürnberg 
offenlich  aufsgangen  ...  Am  Ende:  Ge- 
ti-uckt  zu  Nurmberg  bey  Johann  Petreio, 
durch  angebung  vnd  Verlegung  Hansen  N. 


Neusidler,  Haus. 


188 


Neusidler,  Melchior. 


Iiürtig  von  Pressliurck.  Anno  1536.  kl. 
qu4o.  [B.  B.  B.M.  B.  L.  B.  N.  B.  Lpz. 
Wolfenb.  Kopenhagen.  Strafsburg  im 
Wilhelmitanerstift. 

Der  ander  theil  des  Lautenbuchs.  Darin 
sind  begriffen,  vil  aufserlesner  kunstreycber 
stuck  von  Fantaseyen,  Preambeln,  Psal- 
men vnd  Muteten  . .  .  auff  die  Lauten  dar- 
geben ...  Am  Ende:  Ib.  1536.  kl.  qu4". 
[B.  M.  inkompl,  B.  Brüssel;  fehlt  das 
Titel  bl. 

Ein  newes  Lautenbüchlein,  mit  vil 
schönen  Liedern  .  . .  Nurnbg.  1510  Ilans 
Guldenmundt,  verl.  Hans  Newsiedler.  kl. 
(]u40.     32  S.     [Hofb.  Wien. 

Das  Erst  Buch.  Ein  Newes  Lauten- 
büchlein mit  vil  feiner  lieblichen  Liedern, 
für  die  jungen  Schuler,  die  fein  leiclit 
vnd  gantz  ring  zu  lernen  seind,  auch 
etlich  feine  Tentz,  AVelisch  vnd  Frantzö- 
sische  Stück,  die  fein  artlich  vnd  lieblich 
Collerirt,  mit  sünderm  fleys  verfast,  vnd 
zu  samen  gebracht  durch  mich  . .  .  1544. 
Li  kl.  40.  A— H.  Am  Ende:  Gedruckt 
zu  Nünnberg  bey  Hans  Günther,  durch 
Verlegung  Hansen  Newsidlor.  [B.  Karls- 
ruhe. 

Das  Ander  Bucli.  Ein  New  künstlich 
Lautten  Buch,  für  die  anfallenden  Schuler, 
. . .  Mit  vil  sclujnen  lieblichen  stücken, 
Teutscher  vnd  Welischer  tentz,  auch  die 
Mensur  ...  die  Schlacht  vor  Bafia  . . . 
offenlich  aufsgaugeu,  jm  D.M.XLHII  (!)  .Tar 
...,  ohne  Drucker,  kl.  qu4".  71  BU. 
[B.  Karlsruhe.  Einst  auch  in  George 
Becker's  Besitze  in  Lancy. 

In  Dr.  Oscar  Chilesotti's  Lautenspieler 
des  16.  Jhs.  Lpz.,  Br.  &  H.  Nr.  1—12 
aus  1536,  Lautenpiecen  in  Uobersetzung. 

Neusidler,  Koiirad,  Augusta- 
nus (aus  Augsburg),  ^vo  er  aucli 
als  Lautenist  lebte  und  vom  Stadt- 
rate bei  Hochzeiten  gebraucht 
wurde,  wie  aus  einem  Berichte  der 
Baumeister  auf  Johann  Seitz'  Ein- 
gabe im  Jahre  1626  zu  ersehen 
ist  (M.  f.  M.  25,  29).  Herr  Wilh. 
Tappert  erwähnt  in  M.  f.  M.  17, 
32  in  einem  Artikel  über  Hain- 
hofer's  Lautenbuch  obigen  N.  und 
teilt  mir  aufserdem  mit,  dass  sich 
in  demselben  Lautenbuche  11  Cho- 
räle in  italienischer  Tabulatur  be- 
finden. Aufserdem  besitzt  derselbe 
noch  6  Piecen,  die  sich  hds.  in 
seinem    Exemplare    von    Wyssen- 


bach's  Lautenb.  von  1550  befinden 
und  zwar  2  Tänze,  2  Choräle  und 
2  Chansons. 

Neusidler  (Neysidler,  Newsyd- 
1er),  Melchior,  aus  Augsburg, 
lebte  um  1566  oder  schon  früher 
in  Italien.  Leo  Liepmannssolm 
besafs  1886  ein  Autograph  von 
ihm  vom  Jahre  1551,  eine  Ein- 
gabe an  den  Kaiser  von  Deutsch- 
land um  ein  Druckprivilegium  für 
seine  Werke  auf  10  Jahre.  Dabei 
lag  auch  sein  Porträt  mit  der  Um- 
schrift „aetatis  suae  4.3".  Es  fragt 
sich  nur,  wann  dasselbe  hergestellt 
ist.  Am  23/12  1577  erhält  der 
Herzog  Wilhelm  V.  von  Baiern 
von  dem  in  Augsburg  lebenden 
Meister  (er  war  also  nach  1566 
wieder  in  die  Heimat  gekehrt) 
„ettliche  stuck  auff  die  Lautten" 
(Thentz)  |Kreisarch.  in  München). 
1574  zeichnet  er  die  Dedic.  in 
Strafsburg,  doch  kann  er  sich  dort 
nur  zum  behufe  der  Ueberwachuug 
des  Druckes  seines  neuen  Lauten- 
buches aufgehalten  haben,  wie  es 
zu  der  Zeit  Sitte  war.  Das  sicherste 
Zeugnis,  dass  er  von  Italien  wie- 
der in  seine  Geburtsstadt  zurück- 
kehrte, gewährt  die  Eingabe  an 
den  Augsburger  Magistrat,  leider 
ohne  Datum  und  genaue  Angabe 
seiner  dortigen  Amtsstellung  (M.  f. 
M.  25,  5).  Doch  lässt  sich  aus 
derselben  soviel  ersehen,  dass  er 
für  die  Instrumental -Stadtmusik, 
vielleicht  nur  für  die  ,,stille  Mu- 
sik", wie  er  die  Musik  von  den 
Reifs  -  Saiteninstrumenten  bezeich- 
net, der  Vorgesetzte  war.  Von 
seinen  Lautenbüchern  sind  be- 
kannt: 

1566.  n  I.  üb.  iutabulatura  di  liuto 
di  . . .  Alemano ,  Sonatore  di  liuto  in 
Augusta  .  . .  Ven.  15G6  Ant.  Gardano. 
hoch  4».  24  Nrn.  38  S.  [B.  B.  B.  M. 
üpsala.  br.  Mus.  (Beschi-bg.  M.  f.  M.  3, 
154). 


Neusidler,  Melchior. 


189 


New  Ayres. 


1566.  11  n.  üb.  (wie  oben).  50  S. 
Bibl.  dieselben  aufser  br.  Mus. 

Die  Lautenstücke  wieder  aufgenommen 
in  „Tbeatrum  musicum",  siehe  Phalese 
1571.  —  1573  erschienen  sie  in  Franck- 
furt  bei  Eichorn,  aus  der  italienischen  in 
die  deutsche  Tabulatur  übertragen  durch 
Drusina,  betitelt:  Tabulatura  continens 
praestautissimas  et  selectissinias  quasque 
cantiones,  in  usum  testudinis,  a  Melchior 
Neusydler  italice  invulgatas,  nunc  typis 
germanicis  redditas  per  Benedictum  de 
Drusina.  Francofordiae  eis  Viadrum  1573 
Eichorn.  2  Teile  in  fol.  [Brüssel  2902. 
Eürstl.  Fürstenbergsche  Bibl.  in  Donau- 
eschiugen  (Baden). 

Das  1.  Buch  soll  1595  in  Venedig 
wieder  aufgelegt  seiu. 

1574.  Teütsch  Lautenbüch  darinnen 
kunstliche  Muteten,  liebliche  Italianische, 
Frantzösische ,  Teütsche  Stuck,  fröliche 
Teütsche  Täntz,  Passo  e  mezo,  Saltarelle, 
und  drei  Fantaseien  Alles  mit  fleis  aufs- 
gesetzt,  auch  aillich  vnd  zierlich  Coloriert, 
durch  M.  Newsidler,  Burger  u.  Lautenist 
in  Augs])uig.  Getmckt  zu  Strafsburg 
durch  Bernhart  Jobin.  Mit  Portr.  des 
Autors  „aetatis  suae  43".  Dedic.  gez.  in 
Strafsburg  den  20.  JuU  1574.  Enth.  45 
Nrn.  53  Bll.  An  Autoren  sind  Depres, 
Mouton,  AVillaert,  Lupus,  Verdelot,  Lassus, 
Rogier,  Crequillon,  Archadelt,  Eore  u.  die 
Deutschen:  Senfl,  Stef.  Zirler,  Hofheimer, 
Greg.  Brack  genannt,  [ß.  M.  B.  Dresd. 
Boston.  B.  Wagener.  Hofb.AVien.  Wol- 
fenb. 

In  B.  M.,  Ms.  252  eine  Fantasie  f.  Laute. 

Neufs,   Dr.   Heinrich    Oeorg, 

geb.  11.  März  1654  zu  Elbing- 
rocle,  gest.  30.  Sept.  1716  zu  Wer- 
nigerode. Studierte  Theologie  1677 
bis  1680  zu  Erfurt,  wurde  1684 
Rektor  an  der  Schule  zu  Blanken- 
burg,  1690  Diakonus  an  der  Hein- 
richstädtischen Kirche  zu  Wolfen- 
büttel, 1696  Superintendet  zu  Wer- 
nigerode i/H.  Näheres  über  seine 
Thätigkeit  als  geistlicher  Lieder- 
dichter im  Zahn  5,  439,  siehe 
auch  Viertel]'.  5,  572.  576.  9,  314. 

Dort  auch  der  Abdnick  von  22  Melo- 
dien. Er  verschmähte  sogar  nicht  Operu- 
melodien  als  Kirchemnelodien  zu  ver- 
wenden. 1692  erschien  seiu  „Hebeopfer 
zum  Bau  der  Hütten  Gottes,  d.  i.  geistl. 
Lieder  .  . .  mit  eigenen  uad  neuen  Melo- 


dien versehen.  Lüneburg  1692  Lipper." 
SO.  16  u.  410  S.  [B.  B.  B.  Lpz.  B. 
Wagener.  B.  Hbg.  Wernigerode.]  Zahn 
6,  265  giebt  eine  genaue  Beschreibung 
und  von  Winterfeld  teilt  4  Lieder  mit 
(Eitner  2).  —  Man  schreibt  ihm  auch 
fälschlich  folgendes  anonym  erschienene 
Buch  zu,  welches  48  Jahre  nach  seinem 
Tode  erschien  und  wahrscheinlich  auch 
von  einem  Geistlichen  herrührt,  betitelt: 
Musica  parabolica,  oder  parabol.  Music, 
d.  i.  Erörterung  etlicher  Gleichnisse  und 
Figuren,  die  in  der  Music,  absonderlich 
an  der  Trommete  befindlich,  dadurch  die 
allerwichtigsten  Geheimnisse  der  hlg. 
Schrift  .  . .  gar  deutlich  abgemahlet  wird, 
ohne  Autor.  S.  1.  1754  (erschien  in  Lpz. 
bei  Heinsius  Erben).  8".  124  S.  [Dresd. 
Musikfr.  Wien.  B.  Lpz.  Brüssel  6888. 
B.B.,  daselbst  im  Ms.  theor.  4°.  Nr.  14 
eine  Kopie  und  in  Nr.  15  die  Abhand- 
lung: Kurzer  Entwurf  der  Musik. 

Neustöckel,  Georg  Friedrich, 

1737—41  Chordirektor  an  St.  Aure- 
lien  in  Strafsburg  i/EIs.  (Lobstoin  94). 

Neve,  Godefroid  de,  s.  Nepotis. 

Neveu,  H...,  geb.  zu  Brüssel 
um  1750,  denn  1776  wird  in  einem 
Kataloge  sein  opus  1  angezeigt.  Er 
war  Pianist  des  Grafen  von  Artois 
zu  Paris.  Straeten  4,  391  be- 
schreibt und  giebt  Auszüge  seiner 
Werke,  ohne  einen  Fundort  zu 
nennen.     Es  sind  dies 

Six  Senates  p.  le  clavecin  ou  fortep. 
av.  acc.  d'un  V.  Bruxelles,  Grana  et 
Coulemans.     fol.     21  u.  7  S. 

Sonates  p.  le  clav.  ou  pfte.  ist  1776 
im  Kataloge  von  Ypen  &  Comp,  in  Brüssel 
angezeigt. 

1°  Potpourri  p.  le  clav.  ou  le  fortep. 
Paris,  De  EouUede  de  la  Chevardiere. 
qufol.     13  S. 

Gregoir,  Panth.  3,  67  erwähnt  ihn  auch 
ohne  Neues  mitzuteilen,  doch  dmckt  er 
ein  Urteil  aus  dem  Mercure  de  France 
von  1779  über  ihn  ab. 

NcYil,  ...  ein  englischer  Ge- 
lehrter der  2  ten  Hälfte  des  18.  Jhs., 

veröffenthchte  in  den  Tiausactious 
Philosoph.  Nr.  337  p.  270  eine  Abhand- 
lung:   Antieut    trumpet  found  in  Ireland 


New  Ayres  and  Dialogues,  siehe 
Cl.  Jeiikiiis  und  xVirs  1678  a. 


Newark. 


190 


Niecolin  i,  Giuseppe. 


Newark,  siehe  William  of 
Newark. 

Neivdöröer,  Gabriel,  ein  Schü- 
ler Wilf f Imgsed er's,  dem  er  seine 
Musica  teutsch  1572  widmet. 

Newsidler,  siehe  Neusidler. 

New  Treasury 

of  Musick:  or,  a  collection  of  the 
choicest  and  best  Song-Books  for  these 
twenty  yeais  last  past.  The  words  com- 
posed  by  the  uiost  iugenious  Wits  of  this 
age,  aud  sett  tu  Musick  by  the  greatest 
Masters  in  that  seieuce.  With  a  Thor.-B. 
to  most  songs,  for  the  Theorbo,  Lute  or 
Bass-Viol.,  harpsicJi.  or  Spinnet.  London 
1695  H.  riayford.  fol.  5  Büclier  Theater- 
Musik,     [br.  Mus.,  Buch  3  fehlt. 

Newmaii,  Mastor,  ein  euglischer 
Komponist  dos  IG.  Jhs., 

der  im  Ms.  Thomas  Mulliner's  (br.  Mus. 
Add.  30.513)  mit  einer  Fantasie  und  Pavin 
vertreten  ist. 

Newton,  James  William,  be- 
kannt durch  eine 

Psalmody  iniproved,  a  collection  of 
Psalm  tunes  &  Anthcms  for  2,  3  &  4 
voices.     Ipswich  1775.     8°.     [Glasgow. 

Fetis  führt  drei  Gelehrte  Newton  an: 
Jolin^  Matlieniatiker,  17.  Jli.,  Imak.  der 
bekannte  Gelehrte,  17.  Jh.,  und  Benjamin^ 
ein  Ecclesiastiker  des  18.  Jhs.,  in  deren 
Werken  nm-  nebenbei  der  Musik  gedacht 
wrd.  In  der  Bibl.  des  R.  C.  of  Mus.  be- 
findet sich  eine  Predigt  von  einem  Rev. 
John  N.  gegen  niindel's  Messias,  London 
1786.  2  Bde.  (Nr.  2906).  Ein  2tes  AVerk 
von  demselben  unter  Nr.  2734  enthält 
eine  Predigt,  in  der  auch  der  Einfluss 
der  Musik  auf  den  Menschen  behandelt 
wird  und  unter  2229  ein  Dnick  von  einem 
älteren  Jolm  von  1694  über  die  sieben 
freien  Künste.  Letzteres  auch  in  B.  BriLs- 
sel:  London  1693  Milbourn.  12".  Morley 
nennt  noch  1597  einen  Dr.  Netcton  als 
bedeutenden  Komponisten,  von  dem  man 
aber  heute  nichts  mehr  kennt. 

N^zot,  Gabriel,  geb.  12.  Sept. 
1776  zu  Goudrecourt  (ducho  de 
Bar).  Lebte  als  Musiklehrer  in 
Paris  und  schrieb  allerlei  Tages- 
literatur (Fetis). 

Niceoletti,  Filippo,  s.  Nieoletti. 

Niceoliiii ,  Francesco ,  ein 
Opernkomponist  der  2ten  Hälfte 
des    17.  Jhs.,    der    von    1669    bis 


1685  vier  Opern  in  Venedig  auf 
die  Bühne  brachte  (Fetis  Näheres). 
In  Bologna,  Kat.  3,  247  wird  er  Fran- 
cesco del  Niccolino  genannt  und  ein  Band 
Gesänge  beschrieben,  dediciert  an  Filippo 
del  Nero  von  N.,  der  3  Gesänge  f.  Sopr. 
u.  Bc.  mit  seinem  Namen  gez.  enthält 
(Bl.  3,  14  u.  28),  die  anderen  scheinen 
anonym  zu  sein  (sign.  Q49).  S.  24  ebd. 
ist  eine  Samlg.  Arien  a  voce  sola  e  Ma- 
drigali  a  piü  voci  aus  dem  17.  Jh.  von 
54  BU.  angezeigt,  in  der  Niccolino  die 
erste  Stelle  einnimmt. 

Niccolini  (Nicolini),  Griuseppe, 
geb.  29.  Jan.  1762  zu  Piacenza, 
gest.  ebd.  18.  Dez.  1842.  Sohn 
des  Kapellmeisters  Omobouo  N. 
zu  Piacenza.  Studierte  zu  Neapel 
im  Conservatorio  S.  Onofrio  Musik, 
trat  1792  aus  und  beendigte  seine 
Studien  unter  Giac.  Insanguine. 
Im  Kaineval  1793  trat  er  mit 
seiner  ersten  (Jper  auf  „La  figlia 
stravagante",  der  dann  Jahr  für 
Jahr  neue  folgten.  1809  nennt 
er  sich  Kapellmeister  an  der  Ge- 
sangschule von  A.  M.  Pellegrini- 
Celoni.  Im  Jahre  1819  berief 
man  ihn  als  Kapellmeiter  an  die 
Kathedrale  zu  i'iacenza.  Die  Er- 
folge Rossini's  drängten  alle  ande- 
ren Opernkomponisten  in  den 
Hintergrund  und  N.  verlegte  sich 
nach  mannigfachen  Misserfolgen 
auf  die  Komposition  geistlicher 
Werke  (Florimo  2,  294.  Ricordi's 
Gazzetta  Milano  1886,  217.  Lpz. 
Ztg.  21,  316.  23,  679).  Von 
seinen  Werken  sind  nachweisbar: 

In  der  B.  Neapel  die  Opern : 

1801.  I  Baccanali  di  Roma,  op.  seria 
in  2  atti.   Milano  (Napoli  1814).    Ms.   P. 

1802.  I  Manlii,  op.  seria  in  2  atti. 
Milano  (1812  in  Neapel  gegeben).    Ms.  P. 

1804.  II  geloso  sincerato,  farsa.  Na- 
poli.    Ms.  P. 

1804.  Peribea  e  Telamone,  op.  seria, 
2  atä.     Napoli.    Ms.  P. 

1805.  Le  nozze  inaspettate,  op.  semi- 
seria,  2  atti.     Napoli.     Ms.  P. 

In  anderen  Bibliotheken: 
Arlequins  Sclaverey.     Kl.-A.   Ms.     [B. 
Leipzig. 


Niccolini,  Giuseppe. 


191 


Nichelmann. 


Balduiuo,  Dramma  serio  in  2  atti. 
Ven.  1813.   P.  Ms.  17799.     [Hofb.Wieu. 

Carlo  magno,  opera.  Ms.  P.  [Münche- 
ner Oper. 

Coriolano,  op.  seria  in  2  atti  (poesia 
di  Romanelli,  Mailand  26/12  1808)  Ms.  P. 
[Brüssel  Cons.     Musikfr.  AVien.      Darmst. 

Le  due  genielle,  op.  in  2  atti  (Roma 
c.  1808)  Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Li  fratelli  ridicoli,  opera.  Ms.  Stb. 
[Dresd.  Mus. 

La  selvaggia  deH'messico,  op.  Ms.  Stb. 
[Dresd.  Mus. 

Trojano  in  Dacia,  opera  in  2  atti.  P. 
Ms.  16  200.  [B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Darmst. 

Pantomime,  Piecen  für  V.  u.  B.  in 
Tanzformen.     Ms.  694.     [Karlsruhe. 

Pezzi  favoriti  dell'op.  seria  Coriolano, 
ridotti  per  Clav,  dal  Moscheies.  Vien., 
Artaria.     [B.  B. 

Overtura  ed  Aria  dell'opera  Trajano  in 
Dacia.     Vien.,  Tadeo  Weigl.     [B.  B. 

Scena  ed  Aria  (Sopr.)  nell'op.  Anuibale 
in  Bitivia.  Müaao,  Eicordi.  Kl. -Ausz. 
[Dresd.  Mus. 

—  Aus  derselb.  Oper,  ib.  „Dagli  äff auni". 

4  Duette  aus  der  Oper  L'Eroe  di  Lau- 
castro. Milane,  Ricoi'di.  Kl. -A.  [Dresd. 
Mus. 

Duetto  ,.]1  braccio  mio  guerriero"  aus 
Trojano  1808.  —  Duetto  ,,Tergi  quei  tuoi 
beirai".  —  Terzetto  „Lascia,  clie  al  seu 
ti  stringeo"  aus  Trojano.  Ms.  P.  [Dresd. 
Mus. 

Duetto  neue  Baccanali  di  Roma.  Ms. 
[Berlin  Sing. 

Im  St.  Einsiedeln  3  Duette  aus  Opern. 
Milano  1799. 

In  Musikfr.  Wien  zahlreiche  Gesge. 
aus  Opern  im  Kl.-A. ,  auch  Variazioni 
per  cla\dcemb. 

In  Mailand  Cons :  11  Duetti,  1  Duettino, 
1  Terzetto.  6  Scenen  mit  Arien,  6  Arien 
zum  Teil  im  Druck  bei  Ricordi.  11  Sin- 
fonien teils  zu  Opern,  teils  ohne  Bez.  im 
Ms.  in  Stb.,  auch  2  im  Kl.-A. 

In  B.  Brüssel  2632  Ms.  mit  Gesgen. 
aus  Opern. 

In  Bologna  im  Ms.  2  Arien  1.  Nel 
silenzio  i  mesti  passo,  aus  Alzira.  P.  2. 
n  braccio  mio  conquise.     Ms.   P. 

3  Autogr.  in  B.  B.,  Grasn:  1.  Arietta, 
Panna  22/4  1822.  2.  Sicut  erat  4  voc. 
c.  sü-om.  '  3.  1  Brief  vom  13,7  1818  u. 
sein  Port. 

An  geistlichen  Kompositionen  besitzt 
die  Hofb.  in  Wien: 

2  Missae  4  voc.  c.  ström.  P.  Ms. 
16489490. 


Messa  4  voci  con  ström.  P.  Ms. 
16  650. 

Messa  de'morti  4  voci  c.  instr.  Ms. 
16  664. 

Credo,  ä  4  voci  concert.  con  ström. 
Ms.  16  671. 

Dixit  breve  4  voci  con  ström.  Ms. 
16  669. 

Dixit  Dnus.  Dno.  meo,  4  voc.  cum 
instr.     Ms.  16496. 

Laudate  pueri,  Sopr.  con  rip.  e  sti'om. 
M.s.  16  672. 

Litania,  4  voci  con  ström.    Ms.  16  651. 

Magnificat  4  voc.  con  ström.  Ms. 
16  668. 

Miserere  mei,  c.  orch.     Ms.  16  6y9. 

2  Tantum  ei'go,  ä  voce  sola  c.  ström. 
Ms.  16667  und  16  670.     P. 

Messa  breve  in  re  min.  a  3  voci  di 
Sopr.  T.  e  B.  con  Orch.  P.  im  Autogr. 
[Mailand  Cons. 

Nisi  Dominus  edifica  ä  4  voci.  P.  ini 
Autogr.     [Mailand  Cons. 

In  neuer  Ausg.  ein  Recit.  mit  Arie 
aus  Coriolan  (Eitner  2). 

Niccolini,  Lai§;i,  um  1769  zu 
Pistoja  geb.,  gest.  1829  zu  Livorno. 
Begann  seine  Musikstudien  unter 
Marco  Rutini  in  Florenz,  besuchte 
dann  das  Conservatorium  della 
Pietä  deTiuchini  zu  Neapel,  trat 
1786  nach  der  Prüfung  aus  und 
schrieb  für  die  Kirche  und  The- 
ater (Florimo  3,  65). 

Nachweisbar  ist  nur  die  Prüfungs- 
kantate beim  Verlassen  des  Conservatio- 
riums,  die  sich  in  der  B.  Neapel  befindet, 
betitelt:  Cantata  per  voce  sola  di  Sopr. 
con  acc.  di  quartetto  a  corde.     1786. 

Nicetius    oder    Nicetus,    532 

zum  Bischöfe  von  Trier  gewählt, 
starb  568.  Gerbert  1,  9—14  ver- 
öffentlichte den  Tractat: 

De  laude  et  utilitate  spiritualium  canti- 
corum,  quae  fiunt  in  ecclesia  christiana, 
seu  de  Psalmodia  bono.  In  einem  Ms. 
zu  Oxford  wird  der  Tractat  S.  Augustin 
zugeschrieben,  sowie  dem  Nie.  dessen  Te 
Deum  laudamus  (letzteres  wird  aber  Am- 
brosius  und  nicht  Augustin  zugeschrieben). 

Melielmaiin,  Cliristopli,  geb. 
13.  Aug.  1717  zu  Treuenbriezen 
(Reg.-Bez.  Potsdam),  gest.  20.  Juli 
1762  zu  Berlin  in  ärmlichen  Ver- 
hältnissen.   Von  1730—33  war  er 


Nichelinann. 


192 


Nichel 


mann. 


Alumnus  der  Thoraasschule  in 
Leipzig,  veriiefs  dieselbe  aber  heim- 
lich. Er  genoss  daselbst  den  Unter- 
richt Seb.  Bach's  und  den  Um- 
gang Friedemaun  Bach's.  Spitta, 
Bach  2,  729  bestreitet,  dass  er 
Alumnus  war,  doch  giebt  er  zu 
von  Friedemann  Klavierunterricht 
erhalten  zu  haben.  Meine  obige 
Aussage  ist  aktenniiäfsig  von  B.  F. 
Richter  in  Leipzig  beglaubigt.  Er 
wanderte  von  hier  nach  Hamburg, 
wo  er  Telemann  und  Mattheson 
kennen  lernte.  Ob  er  noch  Reinh. 
Keiser  in  Hamburg  antraf  ist 
zweifelhaft  u.  noch  weniger  Avahr- 
scheinlich,  dass  er  von  ihm  in 
der  Opernkomposition  unterwiesen 
wurde,  wie  die  Lexika  aussagen. 
Er  trat  darauf  in  die  Dienste  des 
Grafen  von  Rantzau  bei  Olden- 
burg, besuchte  1788  seine  Heimat 
und  erhielt  darauf  die  Sekretär- 
stelle beim  Grafen  von  Barfuss 
in  Berlin.  Von  Quantz  im  Kon- 
trapunkt unterrichtet,  machte  er 
hier  seine  ersten  Versuche  in  der 
Komposition.  1744  wurde  er  2ter 
Cembalist  a/d.  Kgl.  Kapelle  und 
hatte  auch  den  König  am  Klavier 
zu  begleiten,  wenn  derselbe  Flöte 
blies  (nach  Marpurg  1,  548  aber 
erst  von  1754—1756).  1756  er- 
hielt Fasch  seine  Stellung  und  N. 
nährte  sich  kümmerlich  von  Privat- 
unterricht (Marpurg  1,  431  Biogr., 
wieder  abgedr.  im  Gerber  1  und 
Ledebur).  N.  wurde  zu  seinen  Leb- 
zeiten von  den  Berliner  Zeitgenos- 
sen sehr  geschätzt  und  man  findet 
ihn  in  allen  Samlg.  vertreten,  die 
damals  in  Berlin  so  zahlreich  er- 
schienen. Eine  Würdigung  seiner 
Gesamtleistungen  wartet  noch  einer 
gewandten  Feder,  sowie  überhaupt 
die  Berliner  Künstler  damaliger  Zeit 
eine  genaue  Bearbeitung  auf  Kennt- 
nis ihrer  Leistungen  bedürften. 


Verxmchnis  seiner  Werke : 

Die  Melodie  nach  ihrem  Wesen  so- 
wohl, als  nach  ihren  Eigenschaften,  von 
.  .  .  Nebst  22  Kupfeitafeln.  Dautzig  1755 
Schuster.  4».  7  BU.  175  Seit.  [B.  B. 
B.  W.  Dresd.  B.  M.  B.  Wagener. 
Basel.  Brüssel.  Musikfr.  Wien.  Glas- 
gow.    B.  Lpz. 

—  Eine  Kritik  gegen  das  Werk,  doch 
in  ruhiger  und  anständiger  Weise  abge- 
fasst  schrieb  G.  Leopold  unter  dem  Pseu- 
donym Caspar  Dünckelfeind :  Gedanken 
eines  Liebhabers  der  Tonkunst  über  Hn. 
N.'s  Tractat  von  der  Melodie  (Nordhausen 
1.  Juli  1755).     4«.     [B.  B.     Brüssel. 

Ob  die  darauf  folgende  Entgegnung 
von  N.  ist,  wird  zwar  von  Einigen  be- 
hauptet, doch  lässt  es  sich  nicht  beweisen: 
Die  Voi-treffUchkeit  der  Gedanken  des 
Hn.  Casp.  Dünckelfeindes  über  die  Ab- 
hdlg.  von  der  Melodie,  ins  Licht  gesetzet 
von  einem  Musick  Freunde.  S.  1.  et  a. 
40.     [Brüssel. 

Autogr.  B.  B :  Eeqiüem  4  voc.  c.  in- 
strum.     r.     10  Bg. 

Serenata:  11  sogno  di  Scipione  (Text 
von  Metastasio).  1746  im  Schlosstheater 
zu  Berlin  aufgeführt  (Sinfonie,  Recit., 
Arien  u.  Chöre).     Ms.  P.     [Rostock. 

Due  chori  ä  10  voci:  2  S.  T.  B.  2 
Corni,  2  V.  Va.  e  B.  (Germe  di  cento 
und  Non  paventi).   Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

In  B.  Joachimsthal  Nr.  458  (Kat.  3(j) 
Serenata  von  Friedrich  11.  Mens.  Aug. 
1747.     S.  2(5  Nr.  3  ein  Allegro  von  N. 

Oden  in  G.  A.  Lange's  Oden  1758. 

Oden  und  Klavierpiecen  in  Breitkopf's 
Samlwke.  1.  2.  1753.  In  Vofs'  geistl. 
Oden  2  Nrn. 

1  Duett  in  Mai-purg  6,  HO  und  2 
Lieder  S.  12G  u.  134. 

3  Oden  in  Birnstiel's  Sanilwk.  1753, 
sowie  im  Samlwk.  1760  a.  b. 

Sinfonia  a  10:  2  Cor.  2  Ob.  2  Fl.  2  V. 
Va.  e  B.     Ms.   Stb.  in  Es.     [Schwerin  F. 

Orchesterstücke  f.  2  V.  Va.  u.  ß.  Ms. 
Stb.     [Schwerin  F. 

4  Concerti  (in  Fd.  Em.  Esd.  Cd.)  per 
il  Cembalo  con  2  V.  Va.  e  B.  Stb.  qufol. 
Ms.  [Dresd.  Mus.,  dort  auch  IL  Concerto 
ä  2  (5embali. 

3  Concerti  (in  Cm.  Em.  Cd.)  per  il 
Cemb.  con  2  V.  Va.  B.  Ms.  Stb.  [Bras- 
set Cons. 

6  Clavierconcerte  mit  Streichquartett, 
auf  dem  3.  das  Datum  „Nov.  1743".  Mss. 
517  —  522.  P.  82  BU.,  alte  Hds.  [B. 
Joach. 

Concerto  ä  5  per  Cemb.  (und  Streich- 
instr.).    Stb.  Ms.     [Rostock. 


Nichelmann. 


193 


Nicodami. 


Concerto  in  Fd.  wie  vorher.  Ms.  16167 
Stb.  [ß.  B.  Ebd.  Ms.  16  165  in  K.  ein 
Klavierkonz.  in  Stb. 

Cuncerto  per  Clavicetnbalo  Ms.  [Darm- 
stadt. 

3  Trio  a  2  Fl.  tiav.  et  B.  Ms.  Stb. 
[Darnist. 

6  brevi  Sonate  da  Cemb.  Norimbg., 
B.  Scbinid.  U.  qufol.  24  Seit.  [ß.  M. 
Hofb.  Wien. 

(6)  brevi  Sonate  da  Cembalo  all'uso  . . . 
inassime  delle  dame.  Op.  2.  Norinbg., 
B.  Scbmid.  kl.  qnfol.  26  Seit.  [B.  B. 
Bresd.  Mus.  Darmst.  B.  M.  Musikfr. 
AVien.     Brüssel  Cons. 

—  Ausg.  Paris,   A.  Loduc.     [B.  M. 

SLx  Short  Sonatas  or  Lessons  for  the 
harpsichord  . .  .  London,  Longman,  Lukey 
&  Co.     qufol.     [br.  Mus. 

11  Sonaten  in  Farrenc's  Tresor  Bd.  10. 

Mss.  in  B.  B.  P295  Sonate  fiii-s  Clav. 
Ed.  —  Ms.  16166  in  K.  Sonata  per 
Cemb.    —    Ms.  189  Sonate  f.  Clav.    Am. 

—  Ms.  103  in  K.  Menuetto,  Polonaise, 
Variationen.  —  Ms.  131  fo.  12  u.  17:  2 
Allegro  f.  Clav. 

Souatina  per  il  Cemb.    Ms.     [Rostock. 

5  Sonaten  im  Ms.     [Briissel  Cons. 

Sonate  ex  Gjj  per  Cembalo  solo.  Pres- 
tissimo.     8  Bll.     [B.  \Yagener  in  Kopie. 

N.  war  auch  an  der  Komposition  Kg. 
Friedrich  IL  „11  re  pastore".  beteiligt 
zu  der  er  die  Ouvertüre  und  2  Arien 
schi'ieb. 

In  der  Bibl.  Berlin  Th.  im  Ms.,  zum 
Teil  Autographe:  5  Concerti  per  il  Cem- 
balo concertato,  con  2  V.  rip.  Va.  e  B. 
in  Cd.  Cm,  im  Autogr.,  Dmoll  ebenso, 
Ad.  ebenso,  zum  Teil  in  P.,  zum  Teil  in 
Stb.  oder  P.  u.  Stb.  —  Ouvei-ture  per  2 
V.   2  Ob.   Va.  e  Bc.    P.  im  Autogr.  Bd. 

—  Sei  Sonate  da  Cembalo,  nur  Sonate 
3 — 6  vorh.  im  Autogr. 

In  Em.  Bach's  Tonstücke  f.  d.  Clav. 
Berlin  1762  Wever,  eine  Sonate  Xr.  3. 

In  Maii)urg"s  ClaNäerstücke  1.  und  2. 
Samlg.  1762  eine  Sonate  n.  a.  In  des- 
selben Raccolta  1756  u.  1757  Mehreres 
von  N.  —  In  desselben  Ciavierstücke 
3.  Samlg.  1763  ein  Presto.  —  In  Wever's 
Samlwk.  1774  Sonaten  u.  Fugen. 

In  neuen  Ausgaben  6  Nrn.  (Eitner  2). 

Nicholl,  Rev lebte  am  Ende 

des  18.  Jlis.  zu  London  und 

richtete  Eameau's  Oper  Ca.stor  und 
Pollux  für  das  Konzeil  der  ,.Antient 
Musick"'  am  2.  März  und  6.  April  1791 
ein.     Part.  Ms.  in  Cambridge  FW.  176. 

NicLolls,    Oeorge,    ein    Eng- 

Rob.  Eitner"s  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


iänder,  der  am  Ende  des  18.  Jhs. 
in  London 

allerlei  Kompositionen  für  Flöte  und 
VioMne,  zum  TeU  mit  Pianof. -Begltg. 
herausgab.  Im  br.  Mus.  befinden  sich 
3  Drucke  von  ihm. 

Nicholson  (Nicolson),  Richard, 
wurde  am  23.  Jan.  1595/96  zum 
Or2;anisten  und  Lehrer  der  Chor- 
sänger am  ]\lagdalen-Koilegium  zu 
Oxford  gewählt,  erwarb  sich  im 
Februar  1596  den  Grad  eines 
Baccalaureus  und  bekleidete  später 
die  Professur  für  Musik  an  der 
Universität,  die  erst  1626  durch 
Dr.  Heyther  errichtet  war.  Er 
starb  zu  Oxford  1639  (Hawkins  4, 
64.     Grove). 

In  Morley's  Triumphs  of  Oriana  1601 
das  Madrigal:  Sing,  Sliepherds  all.  —  Im 
Ms.  569  des  br.  Mus.  in  Stb.  6  Gesge. 
lind  in  Ms.  567  zwei  Gesge.  —  1  Fancies 
in  5  pai-ts,  Ms.  des  17.  JTis.  im  R.  C.  of 
Mus.,  fehlen  2  Stb.  —  Ein  Gesg.  in  neuer 
Ausgabe  (Eitner  2). 

Ein  Saviicel  Nicholson  trat  1727  in  die 
Kgl.  Kapelle  ein  (Viertel].  8,  516). 

Niclafs,  Hanfs  Michel,  1653 
Yiolist  und  Posaunist  an  der  Hof- 
kapelle in  Stuttgart  (Sittard  2,  50). 

Niclas,  J. . .  A...,  Musiker 
in  der  Kapelle  des  Prinz  Heinrich 
von  Preufsen  zu  Eheinsberg,  geb. 
zu  Tettnung  in  "Württemberg,  gab 
um  1790  u.  später  zu  Berlin  aller- 
lei Klavierpiecen  heraus.  Seine 
Schwester  ist  die  berühmte  Sänge- 
rin Frau  Troschel  (Gerber  2). 

Oben  erwähnte  Klavierpiecen  bestehen 
aus  Beai'beitungeu  von  Opernthemas  und 
befinden  sich  16  in  der  Kgl.  Hausbibl. 
zu  Berlin,  bei  Breitkopf  erschienen. 

Nicodami,  . . .  soll  nach  Fetis 
eigentlich  Xikodim  geheifsen  haben. 
Ein  Böhme,  1758  geb.,  f  1844  (?) 
zu  Paris,  im  Alter  von  86  (?)  Jahren. 
Ging  gegen  1788  nach  Paris  und 
liefs  sich  als  Lehrer  nieder,  wurde 
auch  am  Conservatoire  fiirs  Pian- 
fortespiel  angestellt,  verlor  aber 
1802  die  Stellung. 

13 


Nicodemus. 


194 


Nicolai,  Chrstph.  Friedr. 


(Fctis.  Biographie  de  M.  N. . .  Paris 
1843  Malteste.  8»  mit  Portr.  Grabmal 
und  Musikbeilag.  Demnach  kann  er  nicht 
erst  1844  gestorben  sein.  Exempl.  B. 
Brüssel  4995). 

Nicodemus, 

Im  Samlwk.  Ant.  Gardano's  Madrigal! 
ariosi,  Ausg.  1560,  lib.  2,  ist  er  mit  dem 
Madr.  „Bereite  la  vit'e  breve''  4  voc. 
vertreten. 

Nicola  Flamingo  (Nicolaiis  de 
Flandra),  wurde  am  15.  Juni  1473 
als  Sopranist  a/d.  Hofkapelle  in 
Modena  angestellt  (Valdrighi  12 
Dokum.  32). 

Nicola  de  Giovanni,  siehe  Crio- 
vaniü. 

Nicolai,  . . . 

In  Stral'sburg  in  St.  Thomas  befinden 
sich  folgende  KompositioLieu  im  Ms:  1. 
Ach  Jesu  komm  eh  ich  verschmachte ,  f. 
Sopr.  u.  2  Ten.  mit  2  Diskant-,  1  Alt-  u. 
Tenor- Viole,  B.  u.  Orgel.  2.  Sey  nun  wieder 
zufrieden,  3 st.  2  V.  Va.  B.  Org.  17.  Jh. 
Welcher  N.  das  sein  soll,  kann  ich  nicht 
entscheiden. 

Nicolai  Capuani  presbytori  (auch 
Nicoiao  di  Capua),  ein  Theoretiker 
des   14.  Jhs.,   lebte  als  Geistlicher 

in  Rom. 

In  der  Bibl.  Vallicellana  zu  Rom  B  83, 
ein  Ms.  aus  dem  14.  Jh.,  enthält  als 
7.  Stück:  Nicolai  de  Capua  tractatus  de 
musica,  23  S.,  welches  La  Fage  in  neuer 
Ausgabe  herausgab,  betitelt: 

Compendium  musicale  ad  Codicum 
fidem  nunc  primum  in  lucem  edidit,  notis 
gallicis  illustravit,  inedita  scriptorum  ano- 
nymorum  fragmenta  subjuuxit.  Just. 
Adrian,  de  la  Fage.  Lutetiae  Parisiis 
1853  Bonaventure  &  Ducessois  8".  47  S. 
[B.M. 

Nicolai,  D.  Bcrtraiidus,  wird 
am  4.  Mai  1556  zum  Succentor 
an  St.  Donatien  zu  Brügge  ge- 
wählt. Am  (i.  Mai  1559  giebt  er 
zur  Feier  der  Celebration  seiner 
ersten  Messe  ein  solennes  Mahl 
(Straeten  la,  29).  Ein  Bertrand 
Nicolay  ist  im  Mai  bis  Aug.  1559 
als  Sänger  an  der  spanischen  Ka- 
pelle verz.  (ib.  8,  31).  Mag  wohl 
ein  anderer  sein. 


Nicolai,  Christian  Aui^ust,  geb. 
1721  in  AYeifsenfels;  war  1757 
Mitglied  der  Aulialt-Zerbster  Hof- 
kapelle (Marpurg  3,  130). 

Nicolai,  Christoph  Friedrich, 
gewöhnlich  nur  mit  Friedrich  gez., 
geb.  IS.  März  1733  zu  Berlin,  der 
Sohn  eines  Berliner  Buchhändlers, 
gest.  8.  Jan.  1811.  Er  beteiligte 
sich  nicht  direkt  am  musikalischen 
Wirken,  hatte  aber  doch  auf  das 
Berliner  Musikloben  einen  bedeu- 
tenden Einfluss.  Jahn  3,  362 
schreibt  über  ihn:  Fr.  Nicolai  be- 
schäftigte sich  aus  Neigung  neben- 
bei mit  der  Musik,  die  er  praktisch 
übte  und  über  welche  er  sich  ein 
auf  eigner  Einsicht  beruhendes 
Urteil  zu  bilden  mit  redlichem 
Ernst  bemüht  war.  Er  war  mit 
ausgezeichneten  Musikern,  nament- 
lich Agricola,  Marpurg,  Roichardt 
persönlich  befreundet,  und  als  er 
im  Jahre  1765  die  allgemeine 
deutsche  Bibliothek  unternahm, 
wurde  auch  die  Musik  in  den 
Kreis  ihrer  Besprechungen  ge- 
zogen, in  welcher  der  bekannte 
berlinische  Standpunkt  festgehalten 
wurde,  wie  er  namentlich  in  der 
Opposition  gegen  Gluck  zu  er- 
kennen ist.  So  wie  daher  Nicolai 
als  ein  in  musikalischen  Angelegen- 
heiten Berlins  einflussreicher  Mann 
galt  nnd  gesucht  wurde,  so  musste 
ein  literarisches  Organ  von  solcher 
Bedeutung  nicht  wenig  dazu  mit- 
wirken, der  Berliner  musikalischen 
Kritik  Ansehen  und  Gewicht  zu 
geben  (Göcking's  Leben  Nicolai's). 
Von  seinen  Werken  gehört  nur 
das  Liederbuch  hierher: 

Eyn  feyner  kleyner  Almanach  vol 
schönen-  echterr  lieblicherr  Voickslieder 
.  .  .  herausg.  von  Daniel  Seuberlich, 
Schusternu  tzii  Ritzjuück  ana  der  Elbe. 
l.Jhrg.  Berlynn  vniidt  Stettynn  veriegts 
Friedrich  Nicolai  1777.  sehr  kl.  Fonnat. 
17G  S.  mit  32  Liedern,  teilw.  mit  Melod. 


Nicolai,  David  Traugott. 


195 


Nicolai,  Joh.  Gottl. 


—  2.  Jhrg.  1778.  16  u.  158  S.  mit 
32  Liedern,  teilw.  mit  Melod.     [B.  B. 

Im  Gothaer  Kalender  von  ßeichard 
1780,  XVIII  werden  Arien  zum  Der 
lastige  Schulmeister  angezeigt,  abgedruckt 
im  Musen-Almanach. 

Nicolai,  Dayid  Traugott,  geb. 
24.  Aug.  1733  zu  Görlitz,  wo  sein 
Vater  Organist  an  St.  Feter  und 
Paul  war,  gest.  1800  ebd.,  zeich- 
nete sich  schon  in  zarter  Jugend 
als  Klavier-  und  Orgelspieler  aus, 
besuchte  von  1753  —  55  die  Uni- 
versität in  Leipzig  und  lernte  dort 
die  Bach 'sehen  Orgelsachen  kennen 
und  schätzen,  die  er  bis  in  sein 
Alter  meisterhaft  vorzutragen  ver- 
stand. 1756  wurde  er  der  Nach- 
folger seines  Vaters  an  obiger 
Kirche  in  Görlitz  und  1785  erhielt 
er  vom  Kurfürsten  von  Sachsen 
den  Titel  eines  Hoforganisten.  Er 
starb  im  Alter  von  67  Jahren  und 
3  Wochen,  das  macht:  September 
1800  (Biogr.  in  Lpz.  Ztg.  3,  18). 
Man  kennt  von  ihm: 

Kurtze  doch  zuverläfsige  Beschreibung 
der  grofsen  Orgel  in  der  Hauptkirche  zu 
Göi-iitz  .  .  .     Görlitz  1797.     [B.  B. 

Fantasie  und  Fuge  für  die  Orgel. 
Dresden  u.  Leipz.  1789  Breitkujif.  qnfol. 
Hier  bez.  er  sich  als  ,,kuif.  säehs.  Hof- 
orgauist  und  Organist  au  S.  Petri  und  Paul 
in  Görlitz".    [Dresd.  Mus.     B.  B.     B.  Lpz. 

Fantasie  und  Fuge  für  die  Orgel  (Gd.) 
(jufol.  12  S.  u.  2  Bll.  Widmung,  ohne 
Ort  und  Verleger.     [B.  Wagener. 

Fuga  zu  4  Stim.  Gm.  Autogr.  in 
B.  B.,  soll  nach  dem  Kat.  mit  D.  Fr.  N. 
gez.  sein,  doch  halte  ich  das  F  für  einen 
Schreibfehler  im  Kataloge. 

2  Fugen  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2), 
1  Orgelstück  in  C.  F.  Ilecker's  Caecilia, 
Leipzig. 

Nicolai,  Fr...,  bekannt  durch 

A  second  set  of  six  Sonatinas  for  the 
harpsich.     London,  Bland.     [B.  B. 

Nach  dem  Verleger  erschien  das  Werk 
Ende  des  18.  Jhs. 

Nicolai,  Friedrich^   siehe  Chri- 
stoph Friedrich  Nicolai. 
Nicolai,  0  . . ., 

im  br.  Mus:  3  Duos  pour  un  Vcl.  et 
1   V.     oe.  1.     Amsterdam,     fol. 


Nicolai,  Johann  Georg,  geb. 
1720  zu  Lichtenhain  (Schwarzburg- 
Rudolstadt),  gest.  24.  Dez.  1788  zu 
Rudolstadt,  wo  er  fast  an  40  Jahre 
Stadtorganist  war.  Er  schrieb  ein 
Choralbuch,  in  dem  sich  auch  neue 
Melodien  befinden,  die  wahrschein- 
lich von  ihm  selbst  herrühren. 
Zahn  teilt  davon  27  mit  (Bd.  5, 
451).     Es  trägt  den  Titel: 

Vollständiges  Choralbuch  über  die  Fürstl. 
Schwarzburg-Rudolstädtischeu  Kirchenge- 


sänge verfertiget  von 


Stadtorganist  zu 


Rudolstadt.  Lpz.  1765  Breitkopf  und  Sohn. 
qu4o.  3  Bll.  u.  240  Melod.  mit  bez.  B. 
[B.Lpz.     B.W.     B.Hbg.     Dresd. 

Choral  -Vorspiele  über  verschiedene 
Kirchengesänge.  Eudolstadt  1783  Selbst- 
verlg.,  gedr.  bei  Breitkopf.  fol.  18  S. 
[B.  Wagener.     B.  Lpz.     B.  B.     Brüssel. 

12  kurze  und  leichte  Choralvorspiele 
nebst  beygefügten  4stini.  Choralgesängen 
vor  die  Jugend  .  .  .  Rudolstadt  1786  Beck- 
mann.    (^14".     [Brüssel. 

Sonate  pour  le  Pfte.  et  V.  comp.  . . . 
Offenbach,  Andre.     [B.  B. 

6  parties  sur  le  Clavecin.  Lpz.  1760 
Breitkopf.  (Marpurg  7,  156  beurteilt  sie 
sehr  scharf.)     [B.  B.     Brüssel  Cons. 

Sonate  zu  4  Hd.  im  Ms.    [Brüssel  Cons. 

Nicolai,  Johann  Gottlieb,  geb. 
zu  Grofsen  Neundorf  bei  Gräfen- 
thal  im  Saalfeldischen  am  15.  Okt. 
1744  (Gerber  2  sagt,  nach  seinem 
Geburtsorte  scheint  er  ein  Sohn 
des  Johann  Martin  zu  sein,  woraus 
Fotis  einen  sicheren  Schluss  auf 
seinen  Vater  macht),  gest.  in  der 
ersten  Hälfte  von  1801  zu  Zwoll 
(Oberyssel).  Er  war  zuerst  Kon- 
zertmeister in  Münster  und  wurde 
gegen  1780  in  Zwoll  Konzertdirek- 
tor und  Organist  an  der  Michaelis- 
kirche (Gerber  1  u.  2,  der  auch 
mehrere  Kompositionen  von  ihm 
anzeigt. 

In  'der  Lpz.  Ztg.  1,  Beilage  XVII,  88 
werden  Oden  mit  Melodien  augezeigt,  die 
1798  in  Amsterdam  erschienen).  In  der 
B.  Amsterdam  besitzt  man  von  ihm:  A. 
B.  C.  pour  le  Clavecin  ou  pfte.  Berlin 
et  Amsterd.,  Hummel.  (|u40.  Er  ist  dort 
als  Organist  der  Kathedrale  in  Zwoll  ge- 

1  o  * 
io 


Nicolai,  Johann  Martin. 


196 


Nicolai,  Valentin. 


nannt.  —  In  der  Kgi.  Musikalien  -  Sanilg. 
zu  Dresden  befinden  sich: 

Der  Geburtstag.  Eine  Operette  in 
3  Acten.  Kl.-A.  Offenb.,  Andree.  [auch 
Hofb.  Wien,  Ms.  16146,  Part. 

6  Solo  pour  la  Flute  trav.  (avec  B.) 
oe.  6.     Francf.  s/M.,  Haueisen,     fol. 

Im  br.  Mus :  6  Trios  p.  le  Clav.  acc. 
d'un  V.  et  d'un  Vcl.    oe.  3.    ZwoU.    fol. 

Nicolai,  Joliaiin  Martin,  ein 

Bruder  des  Job.  Georg,  war  um 
1756  Meiningischer  Kammermusi- 
kus u.  vordem  Organist  in  Grofsen- 
Neundorf.  Er  gab  nach  Gerber  1 
zu  Nürnberg  eine  „Klavierübung" 
heraus. 

Nicolai,  Johann  Michael,  war 
1669  Musikus  an  der  Hofkapelle 
in  Württemberg  (Titel).  Man  kennt 
von  ihm: 

Erster  Theil  Geistliclier  Hannonien  mit 
3  Vocal-Stimmcn,  und  2  Violinen  gesetzt 
von  .  .  .  Fraiickfurth  a/M.  1669  Seb. 
Bohner.  Truckts  1).  Chr.  Wust.  7  Stb. 
[B.  B.  B.  Frkft.  Darmst:  Bc.  SorauN.L. 
Kirchenbibl:  3  Stirn.  1  V.  Bc. 

1.  Tlieil  instriunentalischer  Sachen,  oder 
12  Sonaten,  theils  mit  zwey  Violin,  u. 
einer   Viola  da  Gamba,    theils   aber   mit 

2  V.  u.  1  Fag.  Augsp.  1675  Verl.  Gottl, 
Göbeler,  gedr.  Joh.  Schönigk.  4  Stb. 
in  fol.  Hier  bez.  er  sich  als  Württembg. 
Hofnuisikus  und  Komponist  zu  Stuttgart. 
[Hofb.  Wien.     Paris  Nat. 

Ms.  B.  Upsala:  Der  Tod  seiner  Heiligen, 

3  voc.  5  Instrum.  Bc.  4". 

Ms.  Z  75  B.  B.  eine  Dirigenteustimme, 
zum  Teil  nur  aus  dem  Bc.  bestehend, 
enth.  auch  eine  Kantate  von  Nicolaj. 

Nicolai,  Matthias,  städtischer 
Kapellmeister  zu  Nürnberg,  muss 
kurz  vor  dem  13.  August  1636 
gestorben  sein,  wie  aus  der  Auf- 
forderung des  Nürnberger  Magistrats 
an  Andreas  Herbst,  die  erledigte 
Stelle  einzunehmen,  sich  ergiebt 
(Viertel]'.  7,  465).  Ich  kenne  nur 
einen  Gelegenheitsgesang  ohne 
Datum  von  ihm,  betitelt: 

Dem  Durchleuchtigen ,  Hochgebornen 
Fürsten  . .  Christian  Marggrafen  zu  Bran- 
denburg, in  Preulfen,  zu  Stettin  .  . .  com- 
ponirt  vnd  vnterthänig  dedic.  . . .  Welches 
au  ff  nachfolgende  Melodey,  auch  in  dem 
gewöhnlichen  Kirchen  Thou,  In  dich  hab 


ich  gehoffet  Herr,  kan  musicirt  vnd  ge- 
sungen werden.  Darunter  der  4  st.  Ton- 
satz. Text:  Von  Gottes  Gnaden,  lOStroph. 
qufol.  1  ßl.   [besal's  1875  der  Antiquar  Mai. 

Nicolai,  Dr.  rhilii)p,  geb.  10. 
Aug.  1556  zu  Meugeringhausen 
im  Waldeckschen,  gest.  26.  Okt. 
1608  zu  Hamburg.  Ein  protestan- 
tischer Geistliclier,  zuletzt  Haupt- 
pastor an  8t.  Katharinen  in  Ham- 
burg. 

Im  Anhange  seines  Freudenspiegels  des 
ewigen  Lebens  1599,  Aufl.  1602  u.  1626 
[Stadtb.  Frankft.  a/M.  lAiaeburg]  befin- 
den sich  die  beiden  so  beliebt  gewordeneu 
Kirchenmelodien:  Wachet  auf,  ruft  uns 
die  Stimme  und  Wie  schön  leuchtet  der 
Morgenstern,  beide  mit  ihren  Melodien 
versehen  (Koch  2,  324.  377.  Zahn).  Auch 
sonst  scheint  er  sich  als  Komponist  her- 
vorgothan  zu  hal)on,  denn  in  Melch. 
Franck's  Ein  geistlich  Brautlied  KJOOb 
befindet  sich  auch  ein  4stim.  Satz  von 
ihm.  —  Die  beiden  obigen  Lieder  setzte 
er  auch  in  einen  4stim.  Satz  vmd  sind 
veröffentlicht  in  dem  Samlwk.  1625  Sacra 
Cithara.  Nürmbg.,  AVagenmann  (p]itner  ]). 

Nicolai  (Nicolay),  Valentin,  ein 

lustrumentalkomponist  der  2ten 
Hälfte  des  18.  Jhs.,  über  dessen 
Leben  nichts  bekannt  ist,  dessen 
Werke  aber  einst  sehr  gesucht 
waren.  Sie  erschienen  in  Berlin, 
Paris,  London  u.  a.  0.  ohne  .jeg- 
liche Andeutung  über  den  Kom- 
ponisten selbst.    Nachweisbar  sind : 

Six  Sinfonies  ä  gr.  orch.  a  2  V.  T.  et 
B.  2  Ob.  2  Cors,  2  Trombe  et  Timp. 
Oeuv.  1.  Mannheim,  Götz  &  Co.  Stb. 
fol.     [Schwerin  F.     Wolfenbüttel  11  Stb. 

3  Duos  pour  pfte.  et  V.  Paris,  op.  10 
und  2  Concertos  p.  pfte.  et  orch.  Paris, 
op.  12  und  16.     [Paris  Nat. 

Three  Souatas  and  3  Duetts  for  the 
harps.  or  pfte.  &  a  V.  obl.  Op.  7.  Lon- 
don, Longman  &  Broderip.  Mit  eigenhdg. 
Unterschrift.  [Schwerin  F.  im  Kat.  das 
Autogr.  seines  Namens. 

2  Airs  et  1  Duo  avec  l'acc.  des  2  V. 
T.  et  B.  2  Fl.  et  2  Cors.  Berlin,  Hummel. 
Stb.     40.     3  Gesge.     [Schwerin  F. 

6  Senates  p.  Vcl.  av.  Bc.  op.  8.  Paris, 
Sieber.     1  vol.     [Brüss.  Cons. 

Trois  Senates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
avec  acc.  de  V.  et  Vcl.  oe.  9.  Paris, 
Leduc.     3  Stb.     [B.  Wagener. 


Nicolaides, 


197 


Nicolaus  d'Aversa. 


6  Senates  pour  Pfte.  av.  V.  Berlin, 
Schlesinger.     [B.  B. 

Sei  Sonate  per  cembalo.  Ms.  [Mai- 
land Cons. 

Six  Sonatas  for  the  Pfte.  London, 
Harrisons  &  F.  Nr.  78.  59  S.  [B. 
Wagen  er. 

Das  br.  Mus.  besitzt  14  Drucke,  zum 
Teil  in  London  erschienen:  Concerte  f. 
Klav.  u.  Orch.  London  op.  12.  14.  — 
Soli  fürs  Vcl.  op.  8.  —  Rondos.  —  So- 
naten f.  Pfte.  u.  V.  ad  lib.  Berlin  op.  3. 
London  op.  5.  13.  Sonaten  f.  Klav.  allein, 
op.  11.  —  Trios  f.  Pfte.  V.  u.  Bass. 

In  Upsala  ohne  Vornamen  (fraglich) 
Sonate  a  2  V.  et  Gambe.  —  12  Airs  ä  4. 
2  V.  Fag.  Bc.     Mss.  in  4^. 

Das  Conservatoire  zu  Paris  besitzt  auch 
2  Dnicke,  doch  giebt  der  Katalog  nichts 
Nälieres  an. 

Nicolai'tles,  Weiiceslaus,  Vod- 
nianus  (Wodnian  in  Böhmen).  Dla- 
bacz  berichtet  über  ihn,  dass  er 
Magister  an  der  Prager  Universität 
und  später  Stadtschreiber  in  Saatz 
war.  Derselbe  teilt  auch  die  Dedic. 
aus  folgendem  Druckwerke  mit: 

Cantiones  evangelicae  ad  usitatas  har- 
nionias,  quae  in  ecclesiis  Boeniicis  ... 
canuntur.  Witebg.  15.54  Ehaw.  kl.  8". 
127  BU.     [Hofb.  Wien. 

Nicolaj,  Johann  Nicolas,  1715 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart  mit 
300  Gld.  Gehalt  angestellt  (Sittard 
2,  91). 

Nicoiao  da  Ferrara,  Posaunist 
an  der  Stadtkapelle  in  Lucca  von 
1543^ — 49  in  den  Akten  verzeich- 
net (Nerici  186.  207). 

Nicoiao  Napolitano,  154.5  Bas- 
sist am  St.  Peter  in  Rom.  Viel- 
leicht derselbe  wie  Nicol.  Clinca 
(s.  d.  Viertel].  3,  277). 

Nicolas  im  16.  Jh.  ist  Gombert. 

Nicolas  Barracluroccnse,  jeden- 
falls der  Ort  seiner  Geburt,  wird 
von  Fr.  Correa  de  Arauxo  1626 
in  seinem  Libro  de  tientos  y  dis- 
cursos  citiert. 

Nicolas  de  Leodio,  olim  Simo- 
nis, wurde  am  1.  Mai  1409  an 
der  päpstl  Kapelle  als  Sänger  an- 
gestellt (Viertel].  1,  452). 


Nicolas  (Clais)  le  Liegeois,  Sänger 
in  der  Kapelle  Philipp  des  Schönen 
1501  bis  etwa  1505,  dann  in  der 
Kapelle  Karl  V,  bis  zum  Jahre 
1521  (Straeten  7,  145.  162.  277). 
Seite  300  erwähnt  Straeten  einen 
Nicole  le  Liegois,  der  Sänger  in 
der  Kapelle  Franz  I.  ist.  Er  hält 
ihn  für  den  Bruder  Jarques  Cham- 
pioiL  Vergleiche  damit  die  Ar- 
tikel Champion^  Nicolas  u.  Jacques. 

Nicolas  de  Posen  (Mikolaj  z 
Poznania),  erster  Direktor  des 
„kolegium  roratystow",  gegründet 
von  König  Sigismund  I.  von  Polen 
1543  in  Krakau.  Er  soll  auch 
Kompositionen  hinterlassen  haben. 

Sein  selbst  geschriebenes  Cantionale 
befindet  sich  im  Archiv  der  Kathedrale 
zu  Krakau  (Surzynski  pag.  V.). 

Nicolas  de  Bans,  ein  Lautenist 
des  16.  Jhs.,  der 

in  Phalese's  Lautenbuch:  Luculentum 
Theatram  musicum  1568  mit  Piecen  ver- 
treten ist. 

Nicolas,  (xuillaume,  Sänger  an 
der  Hofkapelle  in  Paris  um  1533 
mit    140  liv.  Gehalt   (Castil-Blaze 

297). 

Nicolasius,  Greorgius,  Rektor 
an  der  Schule  zu  Freiburg  i/Br., 
gab  nach  Fetis  heraus: 

Eudimenta  musices  brevissima  methodo 
compacta.  Freiburg  i/Br.  1607  Beckler.  8°. 

Nicolaus,  ...  Magister,  um  1348 
Organist  in  Lübeck  (Bürgermatrikel). 

Nicolaus,  1458  Sänger  am  St. 
Peter  in  Rom  (Viertelj.  3,  236). 

Nicolaus,  . . . 

ist  ein  Orgelstück  aus  dem  Anfange 
des  16.  Jhs.  gezeichnet.  Siehe  Kotter, 
Ms.  2.  Im  Ms.  F.  LX.  22  in  Basel  fol. 
10  b  liest  man  hinter  Nicolaus  ,,musicae 
jam  dudum  frigescentis  priinus  instaurator 
composuit." 

Nicolaus  d'Aversa,  bei  Neapel, 
ein  Coelestinermönch ,  wird  in 
einem  Tractate  bei  Coussemaker 
3,  392—395  als  Komponist  auf- 
geführt. 


Nicoläus  de  Capua. 


198 


Nicolo. 


Nicolaus  de  Capua,  ein  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.,  der 

im  Ms.  Codex  2216  der  üniversitäts- 
Bibl.  zu  Bologna  mit:  Et  in  terra  pax 
3  voc.  pag.  16  vertreten  ist.  In  der  Bibl. 
Casanatense  zu  Eom,  C  VI,  2,  fonds 
Baini,  ein  Pergamentcodex  des  15.  Jhs., 
enthält  den  Tractat:  Compendium  musi- 
cale  (Lafage  2,  308  im  Abdnick).  Er  soll 
ein  Priester  um  141.5  gewesen  sein  und 
hiefs  wohl  Nicolo  de  Capua.  Vgl.  Nicolai 
Capuani. 

Nicolaus  (Nicolai)  de  Lugduno, 
aus  Lyon  gebürtig,  ist  im 

Archiv  des  Bencdictinerstiftes  St.  Paul 
im  Lavantthale  in  Kärnten  mit  dem  Trac- 
tat vertreten:  Explicatio  tabulae  mono- 
chordi  magistii  . . .  (vgl.  Gerbert,  3.  Bd. 
Scriptor.  die  Praefatio). 

Nicolaus  prepositus  de  Perugia, 
siehe  Nicolo  de  Proposto. 

Nicolaus  de  Setia,  1474/1475 
Sänger  an  St.  Peter  in  Rom  (Vier- 
telj.\3,  237). 

Nicolaus  teutonicus,  Cautorino 
am  Hofe  der  Sforza's  zu  Mailand 
1462  (Motta). 

Nicolaus  Uugarus,  wird  1396 
als  „Cantor"  an  S.  Francesco  in 
Bologna  in  den  Akten  erwähnt 
(Busi  1,  192).  Auf  Seite  194  er- 
wähnt er  einen  Nicolaus,  der  1446 
an  derselben  Kirche  Organist  war. 
Nicolaus,  Matthias,  ein  Dis- 
cant-Falsettist  und  Tenorist,  auch 
auf  der  Posaune  und  der  Tenor- 
geige wohl  bewandert,  wie  Michael 
Praetorius  schreibt,  diente  1614 
beim  Markgrafen  von  Kulmbach 
und  sollte  für  ßraunschweig  ge- 
wonnen werden  (Chrysander  1, 
154). 

Nicole,  Michel,  ein  Pariser 
Musiker,  der  1581  bei  dem  Con- 
curse  zu  Evreux  den  Preis  einer 
silbernen  Harfe  mit  der  Motette: 
In  voluntate  tua  gewann  (Pougin. 
M.  f.  M.  22,  202)1 

Nicoletti  (Niccoletti),  Filippo, 
aus  Ferrara,  wo  er  auch  1592 
lebte.    In  der  Ausgabe  der  2stim. 


Madrigale  von  1605  wird  er  Ka- 
pellmeister au  S.  Lorenzo  in  Da- 
maso  zu  Rom  genannt.  Mehr  er- 
fährt man  nicht.  Von  seinen 
Werken  sind  nachweisbar: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  di  D. .  .  a  5  voci 
...  Ven.  1578  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
22  Madr.  Dedic.  in  Rovigo  gez.  [B.  L. 
Verona  S.  f. 

I  finti  amori  musica  a  5  voci  del  R. 
M. .  .  Op.  2.  Ven.  1.585  G.  Vincenzi  & 
Ric.  Amadino  comp.  5  Stb.  4°.  21  Madr. 
[Bologna:  B.     Modena  kompl. 

Madrigali  a  2  voci  di  .  . .  Ven.  1588 
G.  Vincenzi.  2  Stb.  4P.  22  Madr.  [Hofb. 
Wien. 

—  ristamp.  ib.  1605.  [Bologna:  T. 
Feriara  U.  B:  C 

Villanelle  a  3  voci  di  . . .  Ven.  1604 
Amadino.  3  Stb.  4«.  22  Gesge.  Dedic. 
in  Rom  am  25.  Nov.  1604  gez.  [Hofb. 
Wien. 

In  alten  Sanilwk.  2  Madr.  (Eitner  1), 
ferner  nach  Vogel  in  Vincenti's  Giardino 
1591:  M'e  pur  forza.  —  In  Amadino's 
La  Gloria  musicale  1592  wozu  er  die 
Dedic.  in  Ferrara  schrieb,  2  Madr.  —  In 
Sammaruco's  Sacri  affetti  1625:  Iste  est 
qui  ante  Daum  3  Sojjr.  o.  Ten. 

Nicolini,  Bartolomeo,  Bassist 
a/d.  päpstl.  Kapelle  in  Rom  um 
1630,  wurde  1628  zu  den  Fest- 
lichkeiten in  Parma  verschrieben 
(Haberl,  Katalog  69.  Vierteljahrs- 
schrift 8,  6). 

Nicolini,  Filippo,  ist  der  Samm- 
ler und  Herausgeber  von  Joh. 
Hieron.  Kapsberger's  Lautentabu- 
latur,  Rom  1611. 

Nicolini,  Giuseppe,  s.  Niccolini. 

Nicolini,  Omobono,  um  1770 
Kapellmeister  in  Piacenza,  A'^ater 
des  Gioseffo. 

Nicolino,  siehe  Grimaldi. 

Nicollo  (Nicolo),  Don  Battista 
di,  war  um  1450  Organist  au  S. 
Petronio  in  Bologna  bis  zum  10. 
Nov.  1473  (Gasparo  1,  5). 

Nicolo  und  Nicolo  de  Malta, 
18.— 19.  Jh..  siehe  Isouard. 

Nicolo,    Don,    ist    im    Samlwk. 

1572a  mit  einem  6stim.  Madiigal  ver- 
treten (Eitner  1). 


Nicolo  de  Capua. 


199 


Nicolo  de  Capua,  siehe  Nico- 
lai und  Nicolaus. 

Nicola  citaredo  da  Milano,  ein 
Lautenist,  erhielt  das  Ehrenbürpjer- 
recht  von  Mantua  in  der  Mitte 
des  16.  Jahrh.  (Canal  28).  Viel- 
leicht derselbe  der  in  den  Cata- 
loghi  des  Lande  „Nicolo  dal  liuto" 
genannt  wird. 

Nicolo  Fiorentiuo,  Sänger  am 
S.  Marco  in  Venedig,  st.  46  Jahr 
alt  am  30.  Mai  1611  (Caffi  2,  129). 

Nicola  Mantovano,  von  1550 
bis  1563  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale  zu  Bologna  (Baini,  Pa- 
lestrina  n.  43.  Canal  28  Anmkg.). 
Wird  von  dem  bologneser  Innoc. 
Ringhieri  1553  unter  die  vorzüg- 
lichsten Musiker  der  Zeit  gerechnet. 

Nicolo  Pic.  Pre.  Sen.,  was 
Vogel  auflöst  iu  Prete  Senese,  ist 

im  Samhvk.  1515a  mit  2  italienischen 
4stim.  Gesgen.  vertreten  (Eitner  1). 

Nicolo  Piftiro  Patarino,  auch 
nur  Nicolo  Pafcmino,  Nico.  Fat, 
Ni.  Fa.,  N  P.,  N  Fa.,  Nico.  Fa. 

gez.,  ist 

in  den  Samlwken.  von  1504  bis  1509 
mit  2(3  italienischen  4stim.  Gesängen  ver- 
treten (Eitner  1). 

Nicolo  Pifaro  S[eiieseJl?  auch 
nur  mit  Nie.  Fif.  S.,  oder  Nico. 
F.  Ä,  auch  Nie.  Fi.  S.  und  Nico. 

Fi.  gez.,  ist 

im  Samlwk.  1515  a  mit  8  italienischen 
4stim.  Gesgen.  vertreten  (Eitner  1). 

Nicolo  (lel  Proposto  da  Peru- 
gia, auch  Nicholo  di  Froposto  gez., 
ein    Komponist    des    14./15.    Jhs., 

von  dem  sich 

in  der  Bibl.  Laurenziana  zu  Florenz, 
Cod.  87  uml  in  der  Kopie  in  Paris  Nat. 
Cod.  568  Supplem.  Kompositionen  be- 
finden (Ambros  2,  486).  In  M.  f.  M.  30, 
11  ff.  werden  verz:  Tel  mi  fa  guerra. 
0  giustizia  regina.  Cogliendo  per  un 
prato.  La  donua  mia  viiol.  Tal  sotto 
l'acqua. 

Nicolo  da  Udene. 

Im   Ms.  215  c  der   B.  M.,    6  Stb.   des 


Nidermayr,  Peter. 

IG.  Jbs.,    unter  Nr.  8   das  Madrigal^  „Se 
dai  chiai-o  e  seren  de  raggi",  6  voci. 

Nicolo  Vicentino,  s.  Vicentino. 
Nicolo,  Eustachio,  Cattaneo, 

so  verz.  im  Kataloge  der  Bibl.  des 
Conservatoire  zu  Brüssel  mit  dem 

Werke: 

Fnista    musicale    ossia    lottere     sugli 
abusi  introdotti  nella  musica.    Milano.  8». 

Nicolson,  siehe  Nicholson. 

Nicouiachus  Gerasenus,  Gerasa 
ein  Ort  in  Arabien,  wo  er  wahr- 
scheinlich im  2.  Jh.  nach  Cliristus 
geboren  ist.  Genaueres  hat  man 
bisher  nicht  feststellen  können. 
Er  war  ein  pythagoreischer  Philo- 
soph und  griechischer  Schriftsteller 
über  Musik.  Man  glaubt,  dass  er 
der  Verfasser  ist  von:  Enchiridion 
harmonices  und  Libri  de  musica, 
welche  beide  AVerke  bisher  als 
verloren  galten.  Fragmente  teilt 
Meibom  und  Boetius  mit.  Neuer- 
dings auch  Karl  Jan  in  seiner 
1895  erschienen  Neuausgabe  der 
Musici  scriptores  graeci  (Lips. 
Teubener.  Siehe  M.  f.  M.  26,  162. 
Siehe  auch  Dr.  Ose.  Paul's  Har- 
monik der  Griechen.  Ferkel  8, 
47.     Fetis'  Biogr.  univ.).  —   Sein 

Tractat : 

'Eyxtt(j'i8iov  '^QfioviyTjS  ist  von  Meur- 
sius  gi-iech.  u.  lat.  in  seinen  Auetores, 
Lugd.  Bat.  1616,  40.  pag.  61-92  und 
in  Meibom's  Antiquae  musicae  auctores, 
Amst.  1632,    4».    p.  1—60  abgedrackt. 

Nic08ia,  Pater  Salvatore, 

von  ihm  bewahrt  das  Archiv  der  Ka- 
pelle Antoniana  in  Padua  geistl.  Kompo- 
sitionen auf.  Das  Buch  von  Tebaldmi 
erwähnt  S.  119  nur  seineu  Namen. 

Nidermayr,   Maximilian,   ein 

Instrumentist  a/d.  Münchener  Hof- 
kapelle, wird  1671  mit  einem  Ge- 
halte von  172  Gld.  verz.,  1672  im 
2ten  Quartale  erhält  die  Wittwe 
den  letzten  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Nidermayr,  Peter,  1644  Mu- 
siker an  S.' Michael  in  München, 
macht  am  18^  4  Hochzeit  (Traureg.). 


Niebergall. 


200 


Niedt,  Nikolaus. 


Niebergall,  W. ..,  ein  unbe- 
kannter Komponist,  von  dem 

die  Hofb.  in  Darnist.  ein  Konzert  für 
die  Oboe  in  unvollständigen  Stimmen  im 
Ms.  besitzt. 

Niebur,  Cordt,  ratsbestallter 
Violist  zu  Lübeck  zu  Anfang  des 
17.  Jhs.  (Lübeckisches  Staatsarchiv). 

Niederholtzer,  Robert,  siehe 
Unterlioltzer. 

Niedermayr,  Johann,  Bassist 
a/d,  Hofkapello  in  Wien  mit  45 
Gld.  monatl.  Gehalt  vom  1.  April 
1637  bis  t  Juni  1641  (Köchel  1). 

Niedermair,  Kaspar,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Prag  mit 
15  Gld.  monatl.,  sp.  30  Gld.,  vom 
1.  Okt.  1582  bis  f  Februar  1606 
(Köchel  1).  Das  sächs.  Staatsarch. 
berichtet:  Caspar  Nidmeyer,  Bas- 
sist aus  Prag,  hielt  sich  1604  einige 
Tage  an  Joh.  Georg  l.  von  Sachsen 
Beilager  auf  und  erhielt  einen 
Becher  für  36  Gld.  19  gr.  6  Pf. 
als  Geschenk. 

Niedt,  Friedrich  Erhardt,  ein 
tüchtiger  Theoretiker  aus  dem  An- 
fange des  18.  Jiis.,  der  noch  im 
17.  geboren  ist.  Er  bez.  sich  selbst 
als  einen  Jenaer,  andere  sagen  in 
Thüringen  geboren,  studierte  Jura, 
wurde  Notar  zu  Jena  und  ging 
dann  nach  Kopenhagen,  wo  er  vor 
1717  gestorben  sein  soll.  Nähere 
Nachrichten  fehlen,  auch  geben 
seine  Drucke  nur  wenige  Andeu- 
tung. Mattheson  musste  ihn  gut 
gekannt  haben,  denn  er  gab  seine 
nachgelassenen  Schriften  und  auch 
ältere  in  neuer  Ausgabe  heraus, 
doch  verweist  er  in  betreff  seines 
Lebens  auf  Walther's  Lexikon.  Ge- 
naueres über  seine  theoretischen 
Abhandlungen  giebt  Chr3"sander  in 
der  Leipz.  Ztg.  1877  Nr.  35/36. 
Es  sind  folgende: 

Fr.  E.  Niedtens,  Jenensis,  Not.  Publ. 
Caes.  Musicalische  Haudleitung,  oder  gründ- 
licher Unterricht,  . , .  den  Generalbass  . . 


fertig  spielen  . . .  selbst  componiren  . . 
könne.  1.  Thl. . .  Hambg.  1700  N.  Spie- 
ringk.     32  Ell.  in   qu40.     [B.  B.     B.  Hbg. 

—  a.  Aufl.  1710  Hbg.,  Schillers  Erben. 
[B.  B.  Dresd.  B.  Wagener.  B.  M. 
B.  Lpz. 

. . .  Handleitung  zur  Variation,  wie  man 
den  General -Bass  und  daräber  gesetzte 
Zahlen  variiren,  artige  Inventiones  machen 
und  aus  einem  schlechten  General -Bass 
Praeludia,  Ciaconen,  Allemanden,  Sara- 
banden, Menueten,  Giquen  und  dergleichen 
leichtlich  verfertigen  könne  .  .  .  Hambg. 
170f)  auf  Kosten  des  Autoris,  und  bey 
Benj.  Schillern  im  Böhm  zu  finden.  83  BU. 
kl.qu40.  [ß.B.  B.Hbg.  ß.Wagener.  B.M. 
Kopenhag.     br.  Mus.     Brüssel,    ß.  Lpz. 

—  Zweite  Aufl.  verbessert,  vermehret, 
mit  . .  .  Anmerkungen  und  einem  Anhang 
von  mehr  als  60  Orgel-Wercken  versehen 
durcli  J.  Mattheson  . .  .  Hbg.  1721  Schil- 
lers Wittwe  und  J.  Chr.  Kissner  im  Dohm. 
G  BU.  u.  204  S.  kl.  qu40.  [B.  B.  B.  Hbg. 
Dresd.     Kopenhag.     Brüssel. 

. . .  Musicalisches  ABC.  Zum  Nutzen 
der  Lohr-  und  Lernenden.  Hbg.  1708 
Benj.  Schiller  im  Dohm.  qu4".  13  Bll. 
pag.  4  —  112  mit  Musikbeilag.  [B.  B. 
Dresd.  Kopenhag.  br.  Mus.  Brässel. 
B.  Lpz. 

Musicalisciior  Handleitung  Dritter  und 
letzter  Theil.  handelnd  vom  Contra-Punct, 
Canon,  Motteten,  Clioral,  Kecitativ - Stylo 
und  Cavaten.  Opus  posth.  Deme  bey- 
gefüget  VeritophiJi  deutliche  Beweis- 
Griinde  (von  Mattheson,  .siehe  dessen 
Schriften  1717),  mit  einer  Vorrede  zum 
Druck  befördert  von  Mattheson.  Hbg. 
1717  Schillers  Erben  im  Dohm.  qu4". 
2  Bll.  68  S.  mit  vielen  Musikbeisp. 
[B.  B.  B.Hbg.  Dresd.  B.M.  Musikfr. 
Wien.     Brüssel.     B.  Lpz. 

Niedt,  Nikolaus,  gestorben  am 

16.  Aug.    1700   zu  Sondershausen, 

Kanzellist    bei  der  Regierung  und 

Stadtorganist    daselbst.      Starb    in 

dürftigen  Verhältnissen  (Gerber  2). 

Er  gab  heraus: 

Musicaüsche  Sonn-  und  Fe.sttags  -  Lust 
von  5  Vocal-  und  5  Instrumental-Stimmen 
gesetzt.  Sonder.shausen  1698  Druck  und 
Verlag  von  Heinr.  Schönermarck.  Enth. 
auf  jeden  Sonn-  und  Festtag  des  Jahres 
eine  Kantate.  [B.  B.  11  Stb.  Sonders- 
hausen. Upsala  10  Stb.  (C  1.  2.  A.  T.  B. 
2  V.  2  Viole,  Bc.)  Gelena:  Viola  2  u. 
Bc.  br.  Mus:  C  2.  T.  B.  V  2.  Va  1.  2. 
Violon,  Bc.    Der  Kat.  zeigt  pars  1  und  2 


Niege. 


201 


Niemeyer,  Aug.  Herrm. 


an,  von  pars  2  vorhanden:  C  1.  2.  A.  T.  B. 
V  1.  Bc. 

In  Kgsbg.  Ms.  81  Nr.  34  p.  138  die 
4stim.  Motette:  Ich  will  aufstehen  und 
suchen. 

Niege,  Cr...,  geb.  1525  zu 
Allendorf  in  Hessen,  war  Sekretär 
und  Zollbeamter  in  Bremen,  Buxte- 
hude und  Stade. 

Dr.  Joh.  Bolte  veröffentlichte  in  seinem 
Buche  Der  Bauer  im  deutschen  Liede 
(Berlin  1890  Maier  &  Müller)  ein  Lied 
mit  Melodie  von  ihm. 

Niel,  Jeaii-Bai)tiste,  Maitre  de 

•  musique  zu  Paris  (soviel   wie  ein 

Musiklehrer)  im   Anfange   des   18. 

Jhs.;  schrieb  für  die  Pariser  Oper: 

Les  Eomans,  Ballet  heroique  eu  5  en- 
trees  et  un  prologue,  paroles  de  Bonneval 
(repr.  23/8  1736).  Paris,  grav.  par  Bailleul 
le  jeune.  Part.  fol.  [Paris  l'opera.  hr. 
Mus.  Paris  Nat:  chez  Ballard  (?).  C  P. 
Biüssel  Cons. 

L'ecole  des  amants,  op.- hallet  en  3 
entrees  et  un  prologue,  paroles  de  Fuze- 
lier  (repr.  11/6  1744).  Ms.  P.  4«  in 
Paris  l'opera,  im  Kat.  nähere  Beschreibg. 
1,  199.  [Paris  Nat.  scheint  Druck  zu 
sein,  sowie  im  C.  P.  1845  führte  man 
das  Ballet  wieder  ai;f. 

Paris  Natioualbibl.  besitzt  noch  die  Mo- 
tetten im  Ms.  1.  Lauda  Jenisalem,  2.  Omues 
gentes,  beide  mit  Orchester. 

Nielies,  M . . .  de,  nach  Huygens 
Urteil  ein  bedeutender  Komponist 
in  Frankreich  in  der  Mitte  des 
17.  Jhs.  (Huygens  ccxl). 

Nielsen,  Hans,  ein  Däne,  wird 
von  König  Christian  IV.  nach  Ve- 
nedig zu  Gabrieli  zur  Ausbildung 
gesandt  und  1606  nach  Braun- 
schweig zu  dem  Lautenisten  Gregor 
Howett,  1623  wird  er  als  Nach- 
folger Pederson's  Kapellmeister  an 
der  dänischen  Hofkapelle  (Viertel]. 
9,  74  ff.).  In  Italien  legte  er  sich 
den  Namen  Oim-anni  Foutejo  bei, 
unter  dem  er  auch  als  Komponist 
auftrat.     Man  kennt  von  ihm: 

...  II  1.  libro   de  Madrigali   a  .5  voci. 

Yen.    1606    Ang.  Gardano.      5  Stb.     4». 

21  Gesge.    [Wolfenb:  T.    Paris  Nat.  kompl. 

1   Madr.    in    Borchgreviuck's    Samlwk. 

von  1606  a  (Eitner  1). 


Niemecz,  . . .  Dlabacz  giebt  ihm 
den  Vornamen  Primitio^  Pohl  3, 
252  und  4,  100  bezeichnet  ihn  als 
Primitio  des  Ordens  der  barm- 
herzigen Brüder,  d.  i.  der  Oberste 
in  dem  Orden.  Dlabacz  scheint 
das  verwechselt  zu  haben,  da  er 
ihn  vielleicht  als  Primitio  Niemecz 
verz.  fand.  Nach  Dlabacz  war  er 
1750  zu  Domazlicz  (Taus)  geboren, 
studierte  Philosophie  und  legte 
1769  die  Ordensgelübde  ab,  später 
wurde  er  auch  Priester.  Kam  dann 
als  Bibliothekar  nach  Esterhaz, 
wurde  Schüler  Jos.  Haydn's  in  der 
Komposition  und  schrieb  zahl- 
reiche Piecen  für  den  Baryten,  die 
Gambe,  Violine,  Klavier  u.  Harfe, 
die  von  den  Zeitgenossen  sehr  ge- 
sucht waren  (wahrscheinlich  befin- 
den sich  davon  einige  noch  in 
Eisenstadt  in  der  füi'stl.  Biblio- 
thek). Auch  mit  dem  Bau  von 
allerlei  Instrumenten,  besonders 
von  selbstspielenden  Orgeln,  be- 
fasste  er  sich  und  erhielt  vielfache 
Aufträge  vom  Auslande. 

Niemeczek,  C...  T...,  be- 
kannt durch: 

Sonate  pour  deux  harpes  composee  par 
. . .  Op.  4.  Leipsic  au  magasiu  de  mus. 
de  Breitk.  &  Haertel.  aufol.  15  S.  [B. 
Kgsbg. 

Gerber  2  schreibt:  ein  Harfenist,  aus 
Böhmen,  der  am  Ende  des  18.  Jhs.  in 
russischen  Diensten  stand,  liefs  sich  1793 
in  Berlin  hören  und  1803  in  Leipzig.  Er 
verz.   von  ihm  Variationen   und  Sonaten. 

Niemeyer,  August  Herrmann, 

geb.  11.  Sept.  1752  zu  Halle  (Ger- 
ber 1,  in  2  sagt  er  aber  geb.  1754), 
studierte  Theologie  und  bekleidete 
zu  Halle  verschiedene  Aemter,  zu- 
letzt war  er  Kanzler  der  Universität. 

Er  ist  der  Dichter  mehrerer  Oratorien- 
texte, die  Rolle  in  Musik  setzte.  Schrieb 
auch  eine  Abhandlung  üeber  die  Ver- 
einigung der  Religion,  Dichtkunst  und 
Musik,  die  auch  ins  holländische  übersetzt 
wurde.    Ein  Exemplar  in  B.  Brüssel. 


Niemeyer,  Joh.  Karl  Willi. 


202 


Niger,  Giov.  Maria. 


Niemeyer,  Johann  Karl  Wil- 
helm, auch  nur  Karl  mit  Vor- 
namen gez.,  geb.  um  1780  zu 
Halle,  Neffe  des  Aug.  Herrmann, 
gest.  1839  ebd.  Er  war  Lehrer 
am  Frank'schen  Waisenhause  zu 
Halle  und  beschäftigte  sich  eifrig 
mit  Musik,  besonders  mit  der 
Notenzifferschrift  bei  Chorälen  und 
gab  heraus: 

Choraele  in  den  alten  Kirchen -Ton- 
arten, ein  Versuch.  Lpz.,  Br.  &  IT.  Pait. 
19  Choräle.  [B.  B.  B.  M.  B.  Lpz.  B. 
Kgsbg._ 

Dreistimmiges  Choralmelodienbucli  in 
Ziffern.  Halle  u.  Berlin  1817  im  Waisen- 
haus. P.  VIIT,  107  S.  qu4".  101  Cho- 
räle.    [B.  B.     B.  M.     Kgsbg. 

—  2.  Aufl.  ib.  1825.     IB.  B. 

In  Ms.  98  der  B.  Kgsbg.,  Kat.  21,  der 
Choral:  Wie  grofs  ist  des  Allmächtigen 
Güte. 

Die  Allgem.  mus.  Lpz.  Ztg.  bringt  in 
den  Bänden  13,  IG  «.  18  mehrere  Artikel 
über  Choräle,  Lieder  und  theoretische 
Fragen  von  ihm,  s.  1.  Hauptreg. 

Niemtschek,  Franz,  geb.  zu 
Saczka  in  Böhmen,  lebte  noch 
1808  zu  Prag  als  Professor  für 
Logik  und  Moral  am  Kleinseitner 
Gymnasium.  Er  gab  eine  Bio- 
graphie Mozart's  heraus: 

Leben  dos  Kapollmeisters  W.  G.  Mo- 
zart's nach  Urigiualquellen  beschrieben. 
Prag  1798  Herrlisch.  4».  78  S.  [B.  B. 
Dresden.     Musikfr.  Wien.     Biiissel. 

—  Neue  Aufl.  Leipzig  1803.  [B.  B. 
Hannover.     B.  Lpz. 

—  2.  Aufl.  Prag  1808  Herrlisch.  8". 
118  S.     [B.B.     B.Lpz. 

Nicnwuardo  (Nieuvuardo,  Dr. 
Sandberger  liest  p]stienvuardo,  siehe 
Lassus  3  S.  8  u.  10),  Christianus, 
ein  Niederländer,  der  von  Weih- 
nachten 1557  bis  Michaelis  1558 
an  der  Hofkapelle  in  München  als 
Altist  mit  50  Gld.  Gehalt  diente. 
1558  erhielt  er  noch  ein  Gnaden- 
geschenk von  6  Gld.  6  kr.  Die 
Akten  von  1559  fehlen  (Kreisarch.). 

Nierop,  Dyrk  Remhrantz  van, 

ein  holländischer  Mathematiker  zu 


Amsterdam,    starb    um    1677    und 
gab  heraus: 

Wis-koustige  musica:  vertoonende  de 
oorsaecke  van  't  geluyt,  de  rodens  der 
zangbtoonen  telkonstigh  uytgereeckent, 
ende  uit  maken  en  stellen  der  speel- 
tuygen,  .  .  .  Amsteldam  16.59  G.  van 
üoedesbergen.  8".  70  S.  u.  4  Tafeln. 
[Amsterd.     C  P.  Kat.  207  Beschrbg. 

Nieuwenhuijsen,Frederik,geb. 

1758  zu  ZutiDhen,  gest.  29.  Jan. 
1841  zu  Utrecht,  wo  er  seit  1778 
als  Organist  und  Glockenist  am 
Dome  angestellt  war  (Titel.  Pougin  ^ 
teilt  noch  Mehreres  seiner  öffent- 
lichen Thätigkeit  mit). 

Die  Bibl.  des  Nordniederl.  Vereins  f. 
Musikgesch.  zu  Amsterdam  besitzt  aufser 
2  Choralbüchern,  das  eine  zu  4  Stim., 
folgende  Werke: 

Zangstuk  op  het  afsterven  van  Joh. 
Derk,  Baron  van  der  Capellen,  Heer  van 
den  Poll.  In  muziek  gesteld  door  F.  N., 
Organist  en  klokkenist  van  den  Dom  te 
Utrecht,  enz.  Alkmaar  1784  J.  Hoge- 
land.     8».    Part,  im  Ms. 

Marsch  voor  de  burger- com paguie  de 
Z warte  knechten  to  Utrecht.  (Utrecht) 
1784  J.  M.  van  Vloten.     4». 

Stigtiilijke  digtstukjes  door  H.  van 
Alphou,  op  muziek  gebragt  door  .  ,  . 
Utrecht  1788.     qufol. 

Musicq  op  de  gedichten  van  J.  P, 
Kleyn  en  vrouwe  A.  Kleijn  geb.  Ockerse. 
Utrecht  1792  G.  T.  van  Paddonburg  en 
Zoon.     qu4''. 

Zangstukken  uitgevoerd  bij  het  ver- 
rigten  van  den  eersten  openlijkon  gods- 
dienst  na  het  vernieuwen  der  St.  Janskci'k 
vanWijk  bij  Duurstede.  Utrecht  1793.  8". 

Zangstukken  bij  gelegenheid  der  inwij- 
ding  van  het  nieuwe  orgel  in  de  gereform. 
kork  te  Nederlangbroek,  15.  Aug.  1809.  8". 

Hulde  aan  de  nagedachtenis  van  wijlen 
Mevr.  A.  G.  J.  van  Oordt,  geb.  Bosch, 
Utrecht  (1825).  qu4o.  Enth.  mehrere 
Gesänge. 

Verzameling  van  godsdienstige  zang- 
stukken gecomp.  voor  1,  2,  3  en  4  stem- 
men en  pfte.     Ulreclit  (1825).     qu4'^. 

Gezang  aan  de  lente.     4".     Ms. 

Nieuwkecken,  Panl  yan,  Or- 
ganist an  St.  Pierre  zu  Löwen  1630 
(Elewyck  64). 

Ni§fer,  siehe  Schwartz,  Stefan. 

Ni|£?er,  Giov.  Maria,  s.  Nigrl, 


Nigetti. 


203 


Nini. 


Nigetti  (Nigitti),  Francesco,  ein 

Florentiner,  ein  gelehrter  und  prak- 
tischer Musiker,  von  Fach  Mathe- 
matiker, lebte  im  17.  Jh.  unter 
Ferdinando  IL  (1628—1670).  Er 
war  erster  Organist  an  der  Kathe- 
drale zu  Florenz  und  dabei  ein 
vortrefflicher  Theorbist.  Dass  er 
der  Erste  gewesen  sein  soll,  der 
Sinfonien  für  Violinen  u.  Theorben 
schrieb,  wie  die  mir  vorliegenden 
Quellen  sagen,  ist  ein  Irrtum,  da 
schon  Monteverdi  in  seinen  Opern 
sie  anwandte.  Man  schreibt  ihm 
auch  die  Erfindung  eines  Cembalo 
mit  einer  Tastatur  ohne  Obertasten 
(senza  tasti  neri)  zu,  auf  dem 
man  mit  Leichtigkeit  transponieren 
konnte.  Er  starb  1682  (Bonini's 
Tractat  u.  Ricordi's  Gazzetta  mus. 
di  Milano  1847,  285.  Ant.  Mar. 
Salvini  in  seiner  della  perfetta 
poesia  italiani  nennt  ihn  Nigitti 
und  berichtet  ebenfalls  über  obiges 
Cembalo.  Pougin  teilt  unter  Nigitti 
Einiges  daraus  mit).  Von  seinen 
Kompositionen  ist  nur  bekannt 

Ohime,  quel  viso  amato,  per  Ten.  c.  Bc. 
Ms.  Q  49  Bl.  13.  Cou  sdeguose  niinaccie, 
Duetto  a  S.  e  T.  c.  Bc.  Bl.  41  und  CM 
t'  ha  dotto,  bella  Clori,  Terzet.  a  A.  T.  B. 
c.  Bc.  Bl.  41  V.     [Bologna. 

Nightingall,  Roger,  schwor  als 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
London  am  29/6  1619  auf  Warte- 
zeit, war  Bassist  von  Poules  (an 
St.  Paul)  und  trat  am  20/7  1620 
definitiv  ein,  später  wurde  er 
Beichtvater  des  Königs,  f  25/11 
1661  (Rimbault). 

Nigidius,  Heinrich,  wird  um 
1537  der  Nachfolger  Lampadius' 
als  Kantor  an  der  Johaunisschule 
zu  Lüneburg  (Viertel].  6,  94). 

Nisidius,  Petrus,  1551  Lehrer 
am  Pädagogium  zu  Marburg,  gab 
die  Odensaralg.  von  1551a  „Gemi- 
nae  undeviginti"  heraus  (Eitner  1. 
Viertelj.  3,  28).    Der  dort  genannte 


Midmcl  N.  (Eitner  1,  118)  ist 
wahrscheinlich  auch  ein  Nigidms 
und  wohl  verwandt  mit  dem  Her- 
ausgeber Petrus  Nigidius. 

Von  ihm  befinden  sich  19  Oden  in 
obiger  Odensanilg.  (1.  e.  746). 

Nigliavacea,  Alessandro, 

ist  bekannt  durch  3  Notturni  per  V.  e 
Guitarre,  op.  1.     [Musikfr.  Wien. 

Nigri(Nigerus),  (xiovanni  Maria. 

Unter  der  Dedic.  schreibt  er  sich 
Niger,  gez.  zu  Mailand  den  5.  Dez. 
1573.  Ein  Amt  und  Geburtsort 
ist  nicht  genannt.    Er  gab  heraus: 

. . .  Mottettorum  lib.  1,  5,  6,  8  vel  10 
vocum.  Veu.  1574  Gardano.  5  Stb. 
qu40.     24  Mot.     [B-  B- 

Nigrino  (Negrini),  Nicol6,  wahr- 
scheinlich ein  Lautenist  des  16.  Jhs., 
der  in  einem  hds.  Papier -Codex 
aus  dem  Ende  des  16.  Jhs.  mit 
Lautenpiecen  vertreten  ist. 

Dei  selbe  befindet  sich  im  Besitze  des 
Herrn  Dr.  Oscar  Chilesotti  in  Bassano 
und  ist  von  ihm  neu  herausgegeben  unter 
dem  Titel  „Da  un  Codice  Lauten -Buch 
del  Cinquecento"  . . .  Lips.,  Breitk.  &  H. 
1890.  99  Lautenpiecen  (s.  M.  f.  M.  22, 
225).  —  In  B.  Br.  Ms.  49,  6  Stb.  fol.  aus 
der  ersten  Hälfte  des  17.  Jhs.  unter  Nr.  3 
ein  Ballette  für  2  V.  u.  B.,  mit  Negrini 
gezeichnet. 

Nigris,  Angiistin  de,  1501 
päpstl.  Sänger  (Viertelj.  3,  247). 

Nigrisoli,  Andrea,  aus  Ferrara, 
wo  er  auch  1585  lebte  und  her- 
ausgab : 

Canzonette  a  4  voci  di  . . .  Lib.  1. 
Ferrara  1585  V.  Baldini.  4  Stb.  4^.  21 
Gesge.     [Modena:  A. 

Nijenhuijsen,   Dirk,   war  um 

1662   Organist  an  der  Domkirche 
in  Utrecht  (Bouwst.  2,  171.    Tijd- 
schrift  2,  212). 
Nimpf,  . . . 

In  der  Universitätsbibl.  zu  Rostock 
im  Ms: 

Concerto  p.  Fl.  trav.  c.  istrom.  (Streich- 
instr.).   Stb. 

Nini,  Jacouio,  war  um  1660 
Maestro  di  camera  di  nostro  Sig- 
nore  (zu  Rom).  Dedic.  zu  den 
Salmi  von  Stefano  Fabri  junior. 


Ninot. 


204 


Nisle. 


Von  eiuem  Nini  besitzt  die  Congre- 
gation  di  Caritä  zu  Bergamo  ein  Recor- 
dare  per  Tenore  solo,  coro  ed  orchestre 
im  Autogr.,  doch  ist  es  sehr  fraglich,  ob 
damit  der  obige  gemeint  ist. 

Ninot,  . . .  ein  Kompouist  des 
15/16.  Jhs.,  der 

im  Petrucci  1501a  und  1505  b  mit  2 
Motetten  zu  4  Stirn,  veiireten  ist  (Eitner 
1).  —  In  der  B.  Magliab.  zu  Florenz, 
Cod.  58,  befinden  sich  1.  In  illo  tempore 
4  V.  Nr.  23.  2.  Plauxit  autem  Nr.  41. 
3.  Tsallite  nove  Nr.  42.  4.  Si  oblitus 
fuero  Nr.  55,  alle  zu  4  Stirn. 

Niola.  Greiinaro,  scheint  noch 
dem  18.  Jh.  anzugehören.  Er  ist 
bekannt  durch 

Brano  di  poesia  (Ma  che  vi  iece)  tolto 
dal  Demofooute  di  Metastasio  e  posto  in 
musica  i)er  tenore  con  archi.  Ms.  P. 
[Mailand  Cons. 

Studio  di  coutrappunto  (va  fine  a  tre 
parti).     Ms.     [ib. 

Nisio,  Johann  O. ..,  Bassist 
a/d.  Hotkapello  in  Wien  mit  60 
Gld.  raonatl.  vom  1.  April  1650 
bis  Ende  1657  (Köchel  1). 

Nisis,  Raynaldus  de,  1472 
Contraltist  an  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  237). 

Nisius,  Konrad,  gab  heraus: 

Zweue  christliche  Psalmen  . . .  der 
Stadt  Weifsensee  zu  nutze  mit  6  Stirn. 
Erffurdt  1593.     6  Stbll.    qu4".     [br.  Mus. 

Nisle  (Nissle,  Nusle),  Joliann. 
Nach  allen  Nachrichten,  die  mir 
vorliegen  muss  Vater  und  Sohn 
mit  A^ornamen  Johann  geheifsen 
haben.  Gerber  verz.  ihn  ohne 
denselben  und  sagt  nach  Schubart 
222,  dass  er  (der  Vater)  aus  Geis- 
lingen bei  Ulm  gebürtig  ist.  Ger- 
ber fügt  die  Jahreszahl  1737  hinzu, 
während  sein  Sohn  1788  zu  Neu- 
wied geb.  sein  soll,  was  jedenfalls 
zu  spät  ist,  wie  sich  weiterhin  er- 
geben wird.  Beide  waren  A^ir- 
tuosen  auf  dem  Waldhorne.  Ueber 
den  Vater  wissen  wir,  dass  er  um 
etwa  1761  in  Württembergische 
Dienste  unter  JomeJli's  Direcktion 
trat   und   sich    unter   Leitung   des 


ersten  Hornisten  Anton  Rudolph 
noch  weiter  ausbildete  (Sittard  3, 
55.  56.  73).  Wann  er  Stuttgart 
verliefs,  ist  nicht  ersichtlich.  Seite 
137  verz.  Sittard  in  den  Jahren 
1771/72  einen  Hornisten  Nessler, 
der  wohl  der  obige  sein  soll. 
Wahrscheinlich  wird  er  Stuttgart 
bei  der  Reducierung  der  Kapelle, 
die  um  1774  erfolgte,  verlassen 
haben  u.  nach  Neuwied  gegangen 
sein,  was  mit  Gerber's  Angabe,  dass 
er  1776  daselbst  Konzertmeister 
war,  übereinstimmt,  nur  muss  man 
den  Stuttgarter  Aufenthalt  vor 
den  Neuwieder  verlegen.  1769 
und  1778  konzertiert  er  im  letz- 
teren Jahre  mit  seinem  Sohne  in 
Frankfurt  a/M.  (Israel  50.  65). 
Gerber  sagt,  dass  der  Sohn,  deren 
er  übrigens  drei  hatte,  12  Jahr 
alt  war;  nimmt  man  daher  das 
Jahr  1778  an,  so  muss  er  1766 
geb.  sein,  also  nicht  in  Neuwied, 
sondern  in  Stuttgart.  Gerber  verz. 
des  Vaters  Tod  um  1788  zu  Hild- 
burghausen oder  Meiningen,  Ge- 
naueres ist  nicht  bekannt.  Ueber 
den  Sohn  wissen  wir  noch,  dass 
er  sich  viel  auf  Konzertreisen  be- 
fand, ein  fleifsiger  Komponist  war 
und  in  der  Berliner  Allgem.  mus. 
Ztg.  1829  Nr.  7—9  seine  Erleb- 
nisse in  Wien  mitteilt,  die  auch 
über  Beethoven  u.  Haydn  Einiges 
enthalten.  Schubart  S.  222  spricht 
sich  über  den  Vater  sehr  aner- 
kennend aus.  Die  Leipz.  Ztg.  re- 
censiert  einige  der  Kompositionen, 
die  ich  der  Zeit  des  Erscheinens 
nach  dem  Sohne  Johann  zu- 
schreibe, denn  in  Whistlings  Ver- 
zeichnis sind  sie  erst  1829  zahlreich 
angezeigt,  während  sich  in  dem 
von  1817  nur  wenige  finden.  Die 
Leipz.  Ztg.  bespricht  sie  in  den 
Jahrg.  1807  u.  1818.  Vom  Sohne 
Johann  sind  folgende  nachweisbar: 


Nisle. 


205 


Nittel. 


Die  Musik.     Cantate  ä  4  voci  c.  orcii. 
Cl.-A.  Simrock  io  Bona.  fol.   [Einsiedeln. 

Ouvertüre  in  Dm.  f.  Orch.  in  Stb. 

Gr.  Quintette  a  2  V.  2  A.  Vcl.  op.  30. 

Septetto  p.  Clav.  Fl.  Fag.  Cor.,  Va.  e  B. 

Octetto  p.  Clav.  Fl.  2  V.  2  Cor.  Va. 
Vcl.  e  B. 

Trio  in  B.  p.  Clav.  V.  e  Vcl.    op.  20. 

Gr.  Trio  in  Es.  p.  Clav.  V.  e  Vcl.  op. 
24.     Vienne,  Steiner. 

Sonate  in  Fm.  f.  Clav.  Hörn.  u.  V. 

L'amicizia,  un  Quadro  musicale  (für 
Clav.  u.  V.). 

12   gr.  Duos    p.    Clav,    e    Cor.     oe.  o. 

liv.  2. 

Sämtlich  in  Musikfr.  Wien. 

2  Senates  p.  Clav,  et  Cor  de  chasse, 
oe.  6.  Orangebg.,  Werckmeister.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

12  gr.  Duos  p.  Cor  &  Pfte.  comp,  par 
Jean  Nisle.  Oeuv.  5.  Liv.  1.  Orangebg., 
Werckmeister.    2  Stb.     [B.  Kgsbg.,    das 

2  liv    siehe  oben  in  der  AViener  Bibl. 
Tre   Trii    per    2    V.    e    Vcl.     Napoli, 

Gius     Girard   (mit   Giovanni    Nisle    gez.). 

3  Stb.      [B.  Wiigener    Nr.  3.         Mailand 
Cons.  1—3.  in  Stb. 

Adagio  et  Polonaise  f.  2  F-Horner  mit 
B      Ms.  P.     [Schwerin  F. 

6  Duos  p.  Pfte.  et  Vcl.  oe.  51.  Berlin, 
Schlesinger.     [B.  B.  ■,■    ^r  ^^ 

Gerber  2  berichtet  noch  über  die  \N  ald- 
hornisten  und  Söhne  des  Vaters  Nisle: 

David  Msle,  seit  1798  in  Diensten 
des  Fürsten  von  Wittgenstein  in  Berle- 
burg. 

Johann  Friedrich  iV.,  geb.  um  1780, 
der  jüngste  Sohn,  befand  sich  ]805  auf 
Reisen.  Beide  Brüder  sollen  1809  m 
Ungarn  bei  einem  Herrn  von  Vegh  in 
Vereb  leben.  Von  Letzterem  besitzt  die 
Kgl.  Hausbibl.  Berlin  1  Heft  Lieder,  be- 
titelt: .  .     ,T    ■  1 

Lieder  am  Pfte.  zu  singen,  in  Musick 

gesetzt  von  J.  F.  Nisle.  s.  1.  et  a.   qufol. 
[auch  in  Brüssel  Cons. 

Nison,  Alessandro,  Organist 
della  Minerva  e  di  Santa  Maria 
del  Anima,  (Ort  fehlt,  vielleicht  za 

Korn?) 

stellte  1617  eine  Samlg.  Motetten  und 
Madrigale  hds.  zusammen.  Sie  befindet 
sich  heute  in  der  Bibl.  Casanatense  zu 
Rom,  Ms.  0,  VI,  19. 

Nissen,  (xcorft  Nikolaus  toii, 

geb.  22.  Jan.  17G5  zu  Hardens- 
leben  in  Dänemark,  gest.  24.  März 
1826  in  Salzburg.     Kgl.  dänischer 


Etatsrat,    Ehegemal     der    Wittwe 
Mozart's,   Verfasser   einer   Mozart- 

Biogr.,  betitelt: 

Biographie  AV.  A.  Mozart's.  Nach  Ori- 
ginalbriefen, Sammlungen  alles  über  ihn 
Geschriebenen,  mit  vielen  neuen  Beilagen, 
Steiudrücken ,  Musikblättern  und  einem 
Facs.  Von  . . .  nach  dessen  Tode  her- 
ausgeg.  von  Constanze,  Wittwe  von 
Nissen,  friiher  Wittwe  Mozart.  Mit  einem 
Vorwort  von  Dr.  Feuerstein  in  Pirna.  Leipz. 
1828  Br.  &  H.  8".  702  S.  u.  44  Seit. 
Vorwort.  —  Anhang  zu  AV.  A.  Moz.'s 
Biogr...  Lpz.  1828  ib.  8».  219  S.  [be- 
sitzt jede  gröfsere  Bibl. 

—  franz.  übersetzt  von  Alb.  Sowinski. 
Paris  1869  Garuier  freres.    8".    [Brüssel. 

—  franz.  übersetzt  von  J.  Goschler. 
Paris  1857  Douniol.     12°.     [Brüssel. 

Sie  bildet  die  Grundlage  zu  allen 
weiteren  Biographien. 

In  der  Bibl.  Dresden  befinden  sich  9 
Abbildg.  in  Lithographie  zu  Nissen's 
Biogr.  M.'s. 

1  Brief  an  Kandier,  Salzburg  1825. 
[Hofb.  AVieu.  Sein  Portr.  im  Besitze  des 
K.  K.  lloftheaters  in  AVien. 

Niti-ami,  Griami  (Giovanni), 
„della  scuola  dal  Palestrina". 

Im  Ms.  L394  B.  B.  der  Gesang:  Sicut 
fuit  Jonas  in  ventre  3  voc.  in  P.  —  In 
Bologna  derselbe  Gesang,  dort  wird  sein 
Vorname  Giovanni  genannt  und  mit  Anti- 
fone  zu  4  Stim.  bez.  (T.  34*»  del  Carteggio 
Martiniano  p.  81  v.).  —  In  neuer  Ausg. 
1  Gesg.  (Eitner  2). 

Nitscli,  Igiiaz,  Organist  im 
Stifte  Emaus  zu  Prag  um  1796, 
ist  als  Kirchenkomponist  bekannt. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  AVien  besitzt 
von  ihm  die  Motette  Pastores  quem  vi- 
distis  zu  4  Stim.  u.  Instr.  in  P. 

Nitsch,  Peter,  ein  Komponist 
des  16.  Jhs.,  der  von  Draudius 
mit  teutschen  Liedern  mit  4  Stim. 
Lpz.  1543  und  Teutsche  vnd  lat. 
Lieder  mit  4  Stirn.  Lpz.  1573  er- 
wähnt wird.  Bekannt  ist  nichts 
von  ihm. 

Nitsclie,  Cliristiaii,  Vorsänger 
an  der  Peterskirche  in  Hamburg 
um  1692  (Mattheson  1,  275). 

Nittel,  ... 

ein  Allegru  per  Clavic.  in  Choix  de 
mus.  1784  Nr.  28.     [B.  M. 


Nitzsche. 


206 


Nivers,  Guillaume-Gabriel. 


Nitzsche,    Johann   Heinrich, 

um  1680  Violinist  und  Trompeter 
an  der  Holkapeile  in  Dresden  mit 
250  Rthlr.  Gebalt  (Fürstenaii  1,  98). 

Nivernois,  L(Miis- Jules  Bar- 
bonmancini  -  Mazariiii ,  Herzog 
von,  geb.  um  1716  zu  Paris,  gest. 
1798.  Gesandter  an  verscbiedenen 
Höfen  Europas.  Bescbäftigte  sieb 
viel  mit  Literatur  und  aucli  mit 
Musik. 

Er  schrieb  unter  anderein  das  einaktige 
Divertssement  „Le  temple  des  chimeres", 
welches  1758  zur  Aufführung  gelangte 
(Pougin). 

Nivers ,     Ouillaiime  -  Oahriel, 

geb.  in  einem  Dorfe  bei  Melun 
um  1617,  lebte  nocb  1701.  Er 
besuclite  das  College  de  Meaux, 
trat  dann  ins  Seminar  St.-Sulpice 
ein  um  Theologie  zu  studieren, 
liefs  sich  darauf  in  Paris  nieder, 
nahm  bei  Chambonnieres  Musilc- 
unterricht,  erhielt  1()40  den  Orga- 
nistenposten an  tSt.-iSulpice  und  2 
Jahre  später  wurde  er  Tenorist  an 
der  Kgl.  Kapelle.  Auf  dem  Titel 
zum  Drucke  von  1667  nennt  er  sich 
„Maitre  compositeur  en  musifxue 
et  organiste  de  Toglise  St.-Sulpice 
de  Paris"  (siehe  Fctis  das  übrige 
Biographische ,  der  auch  seine 
Werke  ausführlich  verz.).  Von 
seinen  zahlreichen  "Werken  sind 
folgende  nachweisbar: 

An  thcoretisclien  : 

Methode  facile  pour  ai)prendre  k  chanter 
la  musique.  Par  un  Maistro  celebre  de 
Paris.  Paris  10G6  Kob.  Ballard.  riuS». 
27  S.     [Bologna. 

—  Fetis  nennt  eine  ältere  Ausgabe : 
Paris  1646  Ballard,  betitelt:  La  gamme 
du  Si ;  uouvelle  niethode  . . . 

—  Titel  wie  1666.  Ib.  1696.  qu40. 
[Brüssel. 

Traite  de  la  compositiou  de  musique 
par  . . .  Paris  1667  Ballard.  8".  [Paris 
Nat.  Stadtb.  Koucn.  B.  B.  C  P. 
Glasgow. 

—  Ms.  40  64  in  B.  B. 

—  Traite  de  la  compositiou  de  musi- 


que, par  ...  et  traduit  en  flamand  par 
E.  Roger.  Amst.  1697  de  Lornie  et 
Roger.  8».  112  S.  5  Taf.  franz.  und 
niederl.  [Brüssel.  B.  B.  Dresd.  Bo- 
logna.    Amst.     Glasgow. 

—  Traite  de  la  comp.  Paris  1712 
Ballard.    8".    [be.safs  Leo  Liepm.  1888. 

Dissertation  sur  le  chant  gregorien, 
|)ar  le  Sr.  Nivers.  Paris  1683  Tautheur. 
8".  Vir  u.  216  S.  [Brüssel.  Paris  Nat. 
Stadtb.  zu  Arras,  Amiens,  Caen,  Niort, 
Veidun.  B.  B.  B.  W.'igfuier.  Bologna, 
br.  Mus. 

Methode  ceiiaine  pour  apprendre  le 
l^leiu-chant  de  röglise.  Dressee  par  . .  . 
Paris  1698  Ballard.     8°.     [Brüssel. 

—  Fetis  verz.  noch:  Methode  pour 
apprendre  le  plain-chant  de  l'eglise.  Paris 
1667  Ballard.  qu8".  —  2.  Ausg.  ib.  1679. 
—  4.  Ausg.  1711.     12». 

Ferner:  Trois  uouveiles  methodcs  pour 
le  piain  -  chant.  Paris  1685.  quS*'  in  3 
Ausg.     Jahresz.  fehlen. 

An  prahiischen   Werken: 

Livre  d'orgno,  contenant  cent  picces 
de  tous  les  tons  de  leglise,  par  .  . .  Paris 
1665  Ballard.  qu4".  [Paris  Nat.  Paris 
Gcnev.  Stadtb.  Troyes.  Brüssel  2122 
in  Kopie  von  Perne.  Livorno  im  Besitze 
des  Herrn  Gius.  Pratosi  von  1667  po  livre. 

—  30  livre  d'orgue.  Ib.  1675.  [Paris 
Nat. 

Motets  ä  voix  seule  accomp.  de  la  Bc. 
Paris  1689  Ballard.  [Paris  Nat.  Bresd. 
Amst.     br.  Mus.     C.  P. 

Lamentationes  Jeremiae  .  . .  Paris  1719 
Ballard.  [Paris  Nat.  br.  Mus.  Leo 
Liei)m.  Ausg.  von  1723. 

Pa.ssiones  D.  N.  .1.  C.  cum  benudictione 
cerei  paschalis. .  .  Paris  1723  Ballard.  4*. 
[br.  Mus.  Bologna.  Fetis  zeigt  sie  von 
1670  an. 

Chants  et  motets  ä  l'usage  de  leglise 
. . .  Tome  I. .  .,  mise  en  ordre  par  Cleram- 
bault.  Paris  1733  grav.  Hue.  kl.  4«. 
310  S.  —  2.  Tom.  334  S.  Enth.  Messen 
u.  Litaneien.  [B.  Wagenei-.  C  P.  Paris 
Nat.     br.  Mus. 

Litanies  du  tres  Saint  sacrement  (j).  1 
voLx).     Ms.  3819  p.  257  in  B.  B. 

Lautenpiecen  in  einem  Ms.  des  C.  P. 
(Kat.  485).  —  Exempel  und  Fugen  im 
Ms.  101  der  B.  zu  Cambridge  FW. 

Er  gab  auch  1687  und  1696  zwei 
„Antiphonarium  romanum"  zu  Paris 
heraus.     Beide  in  B.  Brüssel  1216  17. 

Fetis  verz.  noch :  Betons  de  tenebres 
Selon  l'usage  romain.  Paris.  —  Les  Pas- 
sioDS    avec    l'exultet   et    les    Le^ons    de 


Nivers,  Henric. 


207 


Nodari. 


tenebres.  Paris  1689.  Das  2.  Buch  Orgel- 
stiicke  erschien  1671. 

—  lu  neuer  Ausg.  die  erste  Lamen- 
tation (Eitner  2). 

Nivers,  Heuric,  Marchiaci  (= 
La  Marche?),  bekannt  durch: 

Musica  nova,  uewe  und  zuvor  nie  er- 
fundene Singkuust.  Leipzig  1603  (Lateiu. 
und  deutsch).     [B.  B. 

Nizaiikowski,    Andreas,    ein 

Organist  an  der  Dominikanerkirche 
zu  Krakau,  der  3  Jahre  bei  Fresco- 
baidi  in  Rom  studiert  hatte,  st.  ara 
3.  April  1655  in  Krakau  (Haberl, 
Jahrb.  1890,  82). 

Noak  (Noke),  William,  Kgl. 
Kammermusikns  an  der  HofkapeJle 
in  London,  der  am  30.  Sept.  1624 
an  Ant.  ßassano's  Stelle  als  Flötist 
angestellt  wurde.  Nur  im  Jahre 
1625  ist  er  noch  verz.  (Nagel, 
Annalen).  Bei  der  Ungenauigkeit 
der  einstigen  Namenaufzeichnung 
könnte  man  annehmen,  dass  der 
am  12.  Mai  1662  als  verstorben 
angezeigte  John  Xoakes  vielleicht 
der  obige  ist. 

Xol)ili,  O . . . 

Im  Conservatoire  zu  Brüssel  befindet 
sich  ein  Duo  ä  Sopr.  et  Ten.  av.  orch. 
Ms.  P. 

Noble,  siehe  Le  Noble. 

Noble,  Olivier,  ein  zu  New- 
burg  (Mass.  in  Amerika)  1792  ver- 
storbener Musiker,  der  herausgab: 

Discourse  on  Church  Music  1774 
(Brown). 

Noblet,  Charles,  geb.  gegen 
1715  zu  Abbevile,  gest.  um  1769 
zu  Paris,  war  Organist  an  der 
Kirche  Mathurins  und  ara  Kolle- 
gium de  Navarre,  auch  Cembalist 
an  der  Oper,  wovon  er  sich  mit 
einer  Pension  von  350  liv.  1768 
zurückzog.  Im  Concert  spirituel 
wurde  ein  Te  Deum  und  mehrere 
Kantaten  von  ihm  aufgeführt,  auch 
solleü  1754  und  56  Klavierpiecen 
erschienen  sein.  Sein  Porträt  be- 
findet  sich   im    4.  Bde.    der   Bibl. 


histor.  de  la  France  (Pougin  nach 
La  musique  ä  Abbeville  1876.  8*^ 
und  den  Spectacles  des  Paris). 

Im  C.  P.  befinden  sich:  Cautatilles  avec 
flute  et  basse,  op.  1 — 3.  öonates  ou  nou- 
velles  Suites  de  Clave^in. 

Nobletti,  Joannes,  von  1482 
bis  1486  päpstl.  Sänger  (Viertelj. 
3,  241.  243). 

Nocetti  (Nucetus),  Flaminio,  aus 
Parma,  von  etwa  1603  ab  Organist 
au  San  Giov.  Evangelista  zu  Parma 
(Titel).  Man  kennt  von  ihm  an 
Kompositionen: 

Missae   ac  Litaniae  B.  M.  V 8  voc. 

Ven.  1602  Gardanus.  8  Stb.  4».  8  Nrn. 
[Hof b.  Wien:  C. 

Primus  conceatus,  sive  sacrae  cantiones 
...  ex  quinis,  senis,  septenis,  octonis,  & 
nouenis  vocibus  . .  .  Ven.  16U3  Gardanus. 
[Bologna:  A..  in  4".  B.  Haberl  inkompl. 
von  1602? 

Cantica,  ac  Litaniae  B.  M.  V.  . . .  8 
vocibus  concineudae.  Cum  Partitione. 
Veji.  1617  Magui.  9  Stb.  4"^.  [Bologna. 
B.  D.  nur  Part,  in  fol.  27  S. 

11  secondo  deile  Messe  a  8  voci  di  . . . 
con  Partitura  per  l'org.  Ven.  1618  Magni. 
10  Stb.  4".  4  Messen.  [Kathar.  Danzig. 
Bologna:  B  1. 

Sacrorum  concentuum  . . .  lib.  2.  Ter- 
ms, 4,  5,  6,  7  et  8  vocibus  concin.,  cum 
partitione  et  privilegio  .  .  Ven.  1618 
Magui.  [B.  Kgsbg:  C— Bl.5a.  6a.  Part. 
57  S.    34  Mot. 

Unter  Fl.  Nucetus  1  Mot.  in  Phalesius 
Florilegium  1609  und  1  Mot.  6  voc.  im 
Samlwk.  1611.  —  In  B.L.  im  Ms.  0  suavi- 
tas  et  dulcedo  6  voc.  (siehe  Kat.).  Der- 
selbe Gesg.  in  neuer  Ausg.  in  Commer's 
Mus.  Sacra  15,  37. 

Nocliez,  ...  ein  Violoncellist, 
Schüler  von  Cervetto  und  Abaco, 
trat  ins  Orchester  der  komischen 
Oper  zu  Paris,  1749  in  das  der 
grofsen  Oper,  1763  in  die  Kgl. 
Kapelle,  1799  zog  er  sich  zurück 
und  starb  1800. 

In  La  Borde's  Essai  sur  la  musique, 
Bd.  1  p.  309— 323- befindet  sich  von  ihm 
ein  Artikel  über  das  Violoncello.  —  Im 
C. P:  Sei  Sonate  da  camera  p.  leVioloncelle. 

Nodari,  tJiovanni  Paolo,  aus 

Brescia,    ein    Mönch    des   Klosters 
Cassinense  der  Kongregation  Fieso- 


Nodler. 


208 


Nötzel. 


lana,  lebte  1605  zu  Gazoli,  wo  er 
die  Dedicatioa  unterzeichnet.    Man 

kennt  von  ihm: 

.  . .  mellifluus  concentus  in  Psalmos 
David,  qui  in  praecipuis  anni  solemnitati- 
bus  ad  vesperas  4  vocib.  organo  aliisque 
musicis  instrunientis  .  .  .  Nee  non  in  duo 
Beatiss.  Virg.  Deipare  Cantica  iisdem  iu- 
stiiiin.  concineuda.  Veu.  1605  Amadinus. 
5  Stb.  4P.  Es  ist  sein  erstes  Werk. 
[Bologna. 

Corona  gemmarum  coelestium  per  . . . 
in  hanc  nuisicalem  harnioniam  sola,  duo- 
bus,  tribus,  4  &  5  voc. ,  contextam  . .  . 
Yen.  1613  Amadinus.  .0  Stb.  in  4».  [B.  M: 
B.  u.  Ürgelstiin.  (Part.  goii.).     Bologna:  B. 

Harnionicuni  concentiiin  ...  in  alinae 
Virginis  Bei  genitrixis  Mariae,  Canticuin 
ad  organi  conioditatoni  distributum  super 
8  eccles.  tonos  f)  vocib.  divisum.  Yen. 
1620  Magni.  6  Stb.  4».  8  Magiiif.  [B.  M. 
Bologna:  C.  im  Kat.  Abdr.  der  Dedic. 

2  Gesge.  iti  alten  Samhvk.  (Eitner  1, 
lies  für  Parbo  „Parlo"). 

Nodler,  Weiicz(ol), 

bekannt  als  Komponist  des  Liedes  „Ach 
gott,  ich  klag  des  winters  art"  15.  Jahrh. 
Abgedr.  in  Beilage  zu  M.  f.  M.  1880,  Mün- 
chener Liederbuch,  Deutsches  Lied,  2.  Bd. 
p.  45.     Siehe  auch  M  f.  M.  25,  166. 

Noe,  Noel,  oder  Noe  B.  ist 
Baulduiii. 

Noc,  Stephen,  um  1625  Mit- 
sjlied  der  Kapelle  Karl  I.  von  Eng- 
land (Hawkins  4,  370). 

Noel,  ...  Um  1514/15  Sänger 
in  der  Hofkapelle  Louis  XU.  von 
Frankreich  (Thoinan  91). 

Noel  des  17.  Jhs.,  1615.  Part, 
und  Stb.  im  Ms.  in  fol.  [Bologna, 
Kat.  3,  247. 

Noel,  . . .  tritt  1766  als  Spieler 
des  Pantaleon  in  London  auf  (Pohl 
2,  374). 

Noel,  Henry,  ein  englischer 
Gentleman  und  Pensionär  (der  ein 
erhält)  unter  der 
Elisabeth,  die  ihn  sehr 
begünstigte  wegen  seiner  Fertig- 
keit in  der  Musik  (Hawkins  3,  422). 

Noel,  N...,  ein  Maitre  de 
musique  zu  Paris  gegen  Ende  des 
17.  Jhs.     Fetis  verz.  von  ihm: 


Gnadengehalt 
Königin 


1.  Motets  et  elevations  pour  les  sacre- 
ments,  la  saiute  Vierge  et  pour  les  prin- 
cipales  festes  de  l'annee,  ä  une  et  deux 
voix  avec  la  Bc.,  propres  pour  les  dames 
religieuses,  Paris,  qu8".  —  2.  Motets  pour 
les  principales  festes  de  l'annee  ä  1  voix 
seule  avec  la  Bc.  et  plusieurs  petites 
ritournelles  pour  l'orgue  ou  les  vieles. 
Paris  1687  Ballard.  (pU".  —  Die  Hofb. 
in  Wien  besitzt  im  Ms.  15941,  3  Stb., 
Cantus  fehlt  unter  Nr.  6  u.  32  zwei  geistl. 
Gesänge. 

NÖU,  . . .  Flötist,  lässt  sich  im 
Konzert  der  Mad.  Baini  am  23/4 
1765  in  Frankfurt  a/M.  hören 
(Israel  48). 

Noelll,  (jleor^,  Virtuose  auf  dem 
Pantaleon,  Schüler  von  Hebenstreit, 
später  von  Pater  Martini,  befand 
sich  viel  auf  Konzertreisen.  1765 
tritt  er  in  Frankfurt  a/M.  als  Pan- 
taleonist  auf  und  nennt  sich  in  der 
Anzeige  „in  herz,  ßraunschweig- 
schen  Diensten'^  (Israel  48).  1775 
konzertiert  er  am  5/4  und  5/11  in 
Hamburg.  1776  trat  er  in  die 
Hofkapelle  des  Herzogs  Friedrich 
von  Mecklenburg  -  Schwerin  als 
Kammermusikus,  wo  er  1786  in 
den  Listen  als  Drittletzter  verz. 
ist.  Er  starb  daselbst  1789  (Kat. 
von  Kade  2,  99  und  Gerber  1). 
Von  seinen  Kompositionen  ist 
nachweisbar: 

1  Sinfonie  im  Samlwk.  7  von  Breit- 
kopf. —  Pastoj'ella  Sonata  Cdur,  per  il 
Cembalo  con  V.  et  B.  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

Nördliiiger,  Wenzel,  siehe  Ner- 
linger. 

Nöringer  (Nörminger),  August, 
siehe  Nörminger. 

Nötzel  (schreibt  sich  auch  Nözel), 
Cliristiaii  Friedrich,  geb.  11.  Juli 
1780  zu  Schwarzenberg  im  Erz- 
gebirge, wo  er  nach  eigener  An- 
zeige in  der  Lpz.  Ztg.  von  1802 
Stadtmusikus  wai-. 

Er  giebt  in  den  .lahren  1800  und  1802 
allerlei  Tänze  heiaus,  angezeigt  in  der 
Lpz.  Ztg.  4,  Big.  9,  S.  35,  beurteilt  in 
6,  848.     Im  Jahrgange  1827   eine  Eucy- 


Noferi. 


209 


Nola,  Giov,  Dom.  da. 


klopädie   der  Theorie  in   der   Musilj    (ib. 
29.  1). 

Noferi  (Nofieri),  (xiovauiü  Bat- 
tista,  ein  Violinvirtuose,  der  1770 
in  London  auftritt  (Polil  2,  370); 
sonst  ist  über  sein  Leben  nichts 
bekannt,  dagegen  lassen  sich  aller- 
lei Kompositionen  von  ihm  nach- 
weisen: 

The  celehrated  dances  performed  ...  at 
the  King's  theatre.  .3  hookes.  London, 
J.  BlundelL     ciu4".     [br.  Mus. 

6  Trios,    3   a  un  V.,   Taille    et  Basse, 

et  3  ä  2  V.  e  B.    op.  3.    fol    [Dresd.  Mus. 

6  Trii  ä  2  V.  e  B.,  ded.  Lady  Bridget 

Lane.     op.  9.     Lond.,   Welcker.     3  Stb. 

[B.  Hbg. 

6  Sonatas  for  2  V.  with  a  Th.  B.  ded. 
Lady  Biugley.  op.  10.  Lond.,  Welcker. 
3  Stb.     [B.  Hbg. 

6  Trios  for  2  V.  with  a  Th.  B.  op.  13. 
London,     [br.  Mus. 

6  Trios  for  2  V.  &  a  Vcl.  op.  17. 
Lond.     foL     [br.  Mus. 

0  Sonatas  for  2  V.  &  a  B.  op.  7. 
Lond.     fol.     [br.  Mus. 

6  Sonatas  or  Duets  for  2  V.  op.  3. 
Lond.     2  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

(3  Duets  for  2  V.  op.  4.  Lond.  2  Stb. 
fol.     [br.  Mus. 

6  Duettes,  3  for  2  V.  &  3  for  a  V. 
&  Vcl.     op.  14.     Lond.     [br.  Mus. 

6  Senates  ä  2  V.  La  Haye.  2  Stb. 
fol.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  a  Guitar  with  a  Th.  B. 
op.  3.     Lond.     [br.  Mus. 

6  Solos  for  a  V.  &  B.  op.  2.  Lond. 
[br.  Mus. 

G  Soli  for  a  V.  &  B.  op.  8.  —  Dito 
op.  11.     (Lond.  1765.)     [br.  Mus. 

Eight  Solo's  for  a  V.  with  a  B.  for 
the  harps.  or  Vcl.  ded.  to  the  Honble 
llarriet  Lane.  Lond.  printed  for  the 
author.  fol.  39  S.  Part.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

6  Duette  ä  2  V.  im  Ms.  in  B.  Lin- 
köping. 

The  Opera  Dances  for  1779  ..  .  Com- 
posed  and  adapted  for  the  V.,  Fl.  and 
Pfte.  London,  Welcker.  fiu4".  27  S. 
[br.  Mus. 

Deldevez  veröffentlichte  einen  Teil 
einer  Sonate  in  Dd.  f.  V.  (Eitner  2  N.). 
Auch  Cartier  teilt  ein  Allegro  in  seinem 
Samlwk.  mit. 

Nohart,  Leouhart,  Altist  an 
der  Hofkapelle  in  München,  erhält 

Rob.  Eitner's  Qaellen-LexLkon.    Bd.  7. 


1605  100  Gld.  und  wird  1606, 
9.  Nov.  mit  20  Gld.  entlassen 
(Kreisarchiv). 

Noisten,  Lucas  Karl,  um  1716, 
nach  anderer  Angabe  1720  in  Bonn 
geboren,  am  is"  Nov.  1787  ebd. 
gest.  Als  Bassist  an  der  kurf. 
Kapelle  in  Bonn  am  21/12  1745 
angestellt  mit  252  Gld.  Gehalt 
(Thayer  l,  27.  147.  S.  147  sagt 
er  1739  als  Hofmusikus  angestellt, 
wahrscheinlich  auf  Wartezeit). 
Noiiiville,  s.  Durey  de  Noinville. 
Noiriam,  Daniel,  1611  Sänger 
lind  Mnsicus  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

Nola,  Feiice  de,  1507  päpstl. 
Sänger  (Viertel]'.  3,  248). 

Nola,  Uiacopo  da;  im  Samlwk. 
1566  c  ein  Madrigal  zu  5  Stirn. 
(Eitner  1). 

Nola,  D.  OioYaniii  Domenico 
da,  auch  Don  Joan  Doraenico  del 
Giovane  de  Nola  gez.  (in  1541). 
Auf  den  Motetten  von  1549  nennt 
er  sich  Juvenis  de  Nola  und  ist 
daher  der  Name  Giovane  wohl 
sein  Familienname.  Ich  setzte  ihn 
dennoch  unter  Nola^  seinen  Ge- 
burtsort, da  er  unter  diesem  nur 
bekannt  ist.  Nur  einmal  wird  er 
auf  den  Titeln  seiner  Drucke  mit 
einem  Amte  bez.,  auf  1564,  2.  lib. 
de  Madrigali,  heilst  es:  Kapell- 
meister an  La  Nontiata  zu  Neapel. 
Von  seinen  Werken  sind  bekannt: 
Lib.  1.  Motectorum  5  vocuiu  eccellen- 
tissimi  Musici  Domini  Joaunis  Dominici 
Juvenis  de  Nola,  noviter  ab  ipso  authore 
congesti,  &  nunc  primuui  . .  .  editi.  Ven. 
1549  H.  Scottus.  Dedic.  m  Neapel  1546 
gez.  5  Stb.  <iu4".  [Bologna:  B.  br. 
Mus:  B. 

1541.  Canzoni  Villanesche  de  .  .  . 
Lib.  1  e  2.  Nouam.  stanip.  Ven.  1541 
Scotus.  3  Stb.  <iu4".  zweimal  21  Gesge. 
[Celle. 

—  Canzone  Villan.  . .  a  3  voci,  ristamp. 
Lib.  1.  Ven.  1545  Gardane.  3  Stb.  (iu4". 
21  Gesge.     [B.  M.     B.  B:  B. 

14 


Kola,  Giov.  DoDi.  da. 


210 


Nonotte. 


—  dito  lib.  2.  ib.  1.545.  3  Stb.  qu40. 
21  Gesge.     [B.  M.     B.  B:  B. 

1545.  Madrigali  a  4  voci  di  . .  NoUa, 
da  lui  nouam.  composti  .  . .  Ven.  1545 
(Gardane?).  4  Stb.  (iu40.  29  Madr. 
[Veroua  S.  f.     Bologna:  T. 

1564.  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci 
di  ...  Roma  1564  Val.  Salviano  &  fra- 
telli  librari.  Dedic.  in  Neapel  gez.  5  Stb. 
qu40.     29  Madr.     [Bologna:  C. 

1567.  11  1.  lib.  delle  Yillanelle  alla 
Napolitana  di  ...  a  3  et  a  4  voci  nouam. 
date  in  luce,  et  corrette  da  Claudio  da 
Correggio.  Ven.  1567.  3  Stb.  _  kl.  8". 
29  Madr.,  dabei  von  Oio.  Leon.  l'Arpa  3 
und  von  Paolo  d' Anyelo  1  Madr.  [Hofb. 
Wien:  C.  T. 

—  Dl.  lib.  . .  Ven.  1569  Claudio  da 
Corregio.  3  Stb.  kl.  8".  29  Madr. 
[Rostock.     Kassel,  C  def. 

—  11    1.  lib Vinegia    1570    Gir. 

Scotto.  3  Stb.  kl.  8".  29  Madr.  (Paolo 
d'Augelo  ist  hier  nicht  genannt).  [B.  M. 
B.Zw:  C.  T. 

In  alten  Samlwk.  17  italien.  Gesge. 
(Eitner  1).  Dazu  kommen  noch  nach 
Vogel  in  Scotto's  Lib.  3  de  D.  autori 
1549:  lo  vo  piangendo  4  voci.  —  In 
Barre's  2.  lib.  delle  Muse  1558  (mit  1560^ 
identisch):  lo  procaccio  martir  4  v.  —  In 
Scotto's  Cauzon  Napol.  3  v.  15()(!  fünf 
Gesge.  —  In  desselben  Prima  stella  5  v. 
1570:  0  verde  amena,  2.  p.  0  nuova 
terra.  —  In  Archadelt's  1.  lib.  Madr.  4  v. 
1625:  Vivo  sol  di  speranza;  Ben  mio  und 
Giontom'  amor.  —  In  den  Lautenbüchern 
von  Denfs  und  Hove  einige  arrangierte 
Gesge. 

Ms.  8,  Codex  in  Modeua,  classe  speciale, 
Hds.  Cos.  Bottegari's:  Quando  da  voi,  Ma- 
donna, El.  27. 

Nolla,  . . .  um  1787  nach  Gyro- 
wetz'  Selbstbiogr.  Kapellmeister 
beim  Herzoge  von  Parma,  wurde 
später  Kapellmeister  am  Scala- 
tlieater  in  Mailand. 

Nollet  (Noiet,  Noletto,  NoUetto), 
. . .  ein  Komponist   aus  der  ersten 

Hälfte  des  IG.  Jhs., 

der  in  alten  SamlwL  mit  8  italien.  4-, 
5-  und  6  stimmigen  Gcsgen.  vertreten  ist 
(Eitner  1).  Ferner  nach  Vogel  in  Verde- 
lot's  a  6  Madrig.  1546:  Quant'  in  mül' 
auu'  il  ciel  6  voc.  In  Ausg.  1561  das- 
selbe Madr.  und  Partomi  donna.  —  In 
Ant.  Franc.  Doni's  Dialogo  1544:  S'io  po- 
tessi  mirar.  —  in  Gardane's  1.  lib.  Madr. 
1547:  Qual  anima. 


Nollet,  L'abbo  Jeaii-Antoiiie, 

ein  Physiker,  geb.  um  1700  zu 
Pimpro  bei  Noyon,  gest.  24.  April 
1770  zu  Paris.  Fetis  verz.  das 
Werk: 

Memoire  sur  l'ouie  des  poissous  et  sur 
la  transinissiou  des  sons  dans  l'eau,  ge- 
di-uckt  in  den  Momoires  de  l'Academie 
des  Sciences  de  Paris  (1743  p.  199). 

Nollet,  Ptev.  Michael,  Mitglied 
der  Kgl.  Kapelle  zu  London,  wurde 
Reader  der  franz.  Kapelle  im  St. 
James -Palast  (11/12  1744)  und 
t  8/10  1755  (Rimbault  233). 

Noly,  ...  Um  1514/15  Sänger 
in  der  Hofkapelle  Louis  XII.  von 
Frankreich  (Tiioinan  92.  Etat  ä  Paris 
K  no.  322).  Ein  J.  Noly  wird 
von  Castil-Blaze  147  als  Bratschist 
in  der  Hofkapelle  Louis  XIV.  mit 
912  üv.  12  sous  und  Naturalien 
verz. 

Nonierius,  de,  Sänger  am  St. 
Peter  im  Jiuni  um  1475  (Viertelj. 
3,  237). 

Noiiat,  . . . 

Im  Vei-lagskataloge  von  Meyn  in  Ham- 
burg ist  1797  angezeigt:  Air  de  Marl- 
borough,  variö  p.  le  Claveciu. 

Noniiiiii,  Girolamo.  Ein  un- 
bekannter Komponist.  Dem  Wort- 
laut des  Titels  scheint  er  dem 
18.  Jh.  anzugehören.  In  Bologna 
befindet  sich  der  Druck: 

Six  Italian  Canzonets,  for  a  Single  voice 
which  niay  be  accompanied  either  by  the 
harpsichord,  Guitar,  Harp  or  Mandolin, 
composed  and  dedicated  to  Mrs.  Johnstone, 
at  Kensington  Gore  by  ...  Op.  1.  Lon- 
don, printed  &  sold  for  the  author  N.  233, 
Piccadilly.  qufol.  21  S.  Der  Text  ist 
italienisch. 

Nonotte,Josei)li-Waast-Aiibert 

(Fetis  fälschlich  unter  Nonot),  geb. 
um  1753  zu  Arras,  gest.  um  1817. 
Klavier-  und  Orgelspieler,  ging  mit 
18  Jahren  nach  Paris  und  voll- 
endete seine  Studien  unter  Ledere. 
Zurückgekehrt  nach  AiTas  erhielt 
er  die  Organistenstelle  a/d.  Kathe- 
drale.     Während    der    Revolution 


Noord,  Sybrandus  van. 


211 


Nopitsch. 


ging  er  uach  England  und  kehrte 
später  nach  Paris  zurück.  Die 
Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
ihm: 

2  Senates  pour  le  clavecin  avec  V. 
Paris,  Boyer,  —  Le(;'Ous  methodiques  de 
claveciu  ou  fortepiano.  Ib.  Fetis  nenut 
bei  Letzterem   Nadei-manu   als  Verleger. 

Noord,   Sybrandus   vau,    war 

von  1G79  —  92  Organist  an  der 
alten  Kirche  zu  Amsterdam  und 
vom  8.  Jan.  1692  Organist  zu 
Haarlem  (bis  1695)  (Bouwst.  1,  65). 
Gregoir,  Panth.  5,  108  teilt  ein 
Gredicht  von  A.  Alewyn  „Anno 
1702"  mit,  wo  er  als  Orgel-,  Kla- 
vier- und  Glockenspieler  gefeiert 
wird.  Dasselbe  befindet  sich  unter 
seinem     Porträt . 


gestochen 


von 


P.  Schenk. 

Ein  alter  Auktiouskatalog  verzeichnet 
von  ihm:  „Melange  Italien  ou  Senates  a 
1  flute  et  Bc,  ä  1  V.  e  Bc,  ä  2  V.  sans 
B.  et  a  1  Clavecin  seule.  Op.  1.  —  Im 
Kat.  Roger  werden  von  ^,vaii  Noort^  So- 
naten für  Fl.,  V.  u.  B.  angezeigi. 
Die  Bouwst.  2,  47  zeigen  noch  au 
Noord,  Willem  van,  1623/24  Organist 
zu  Utrecht. 

Noord,  Jakob  ran,  Sohn  des 
Sybrant(?),  geb.  1619  zu  Amsterdam, 
wurde  1652  der  Nachfolger  Dirk 
Sweelinck's  als  Organist;  vorher 
war  er  an  der  Meuwe  Zijds  Ka- 
pellangestellter, 1659  Organist  an 
der  alten  Kirche  zu  Amsterdam. 
Am  21.  Okt.  1677  pensioniert.  In 
einem  Gedichte  von  1659  wird 
er  erwähnt  (Bouwst.  3,  15.  63, 
101). 

In  der  Tijdschrift  5.  Teil  2tes 
Stück  S.  87  werden  noch  einige 
Noord 's  angeführt,  die  aber  zu 
keiner  Bedeutung  gelangt  sind. 

Noort,  Michaelis  Tan,  von  1604 
bis  1629  Organist  an  der  Peters- 
kirche u.  a.  in  Utrecht  (Tijdschrift 
2,  212.  5,  88).  In  den  Bouwst. 
2,  47  ist  ein  Jan  Michiel  ran  N. 
angezeigt,    der    von    1604—1630 


Organist  zu  Utrecht  war.  Jeden- 
falls ist  es  derselbe  wie  der  obige. 

Noortbeecli,    51.    Louis   ran, 

seit  1768—1771  Sangmeister  an 
der  Kathedrale  in  Antwerpen 
(Gregoir  p.  35  unter  Baustetter). 
—  Straeten  3,  6  nennt  ihn  R.  D. 
L.  van  Noorbceck^  von  1765  bis 
1768  Sangmeister  a/d.  Kathedrale 
zu  Antwerpen,  ging  1769  in  gleicher 
Eigenschaft  an  die  Kirche  St.  Ja- 
cobs. —  Im  Artikel  Blavier  in  der 
Biogr.  nat.  beige  liest  man  Louis 
van  Koortbccck  war  Musikmeister 
a/d,  Kirche  St.  Jacques  zu  Ant- 
werpen und  erhielt  nach  Blavier's 
Abgänge  gegen  1765  dessen  Ka- 
pellmeisterposten a/d.  Kathedrale 
daselbst.  Da  sich  die  Artikel  in 
der  Biogr.  nat.  beige  über  Musiker 
durch  eine  aktenmälsige  Darstel- 
lung auszeichnen,  so  ist  sicherlich 
die  letzte  Lesart  die  allein  richtige. 

Noorth,  Antliony  van,  1659 
Organist  an  der  Neuen  Kii'che  zu 
Amsterdam,  gab  heraus: 

Tabiüatuur  boeck  van  Psalmen  eu  Fan- 
tasyeu  waar  van  de  Psalmen  door  ver- 
scheyden  versen  verändert  zyn  soo  inde 
Superius,  Tenor,  als  Bassus,  met  2.  3.  en 
4  part.  door  . . .  Ämst.  1659  Willem  van 
Beaumont.  fol.  2  BU.  60  S.  im  Stich. 
Beschrbg.  und  Urteil  nebst  1  Tonsatz, 
den  Ritter  wieder  abdruckt,  in  M.  f.  M. 
14,  164  ff.,  auch  in  Bd.  17,    75.     [B.  B. 

1896  erschien  der  ganze  Bd.  in  neuer 
Ausgabe  als  XIX.  Bd.  der  Vereeniging 
voor  Noord-Nederlands  Muziekgeschiedenis 
zu  Anist.  (Lpz.,  Br.  &  H.)  und  eine  Be- 
urteilung in  der  Tijdsclirift  5,  85  ff. 

Nopitsch ,  Christoph  Fried- 
ricli  Wilhelm,  geb.  zu  Kirchen- 
sittenbacli  bei  Nürnberg  den  4. 
Febr.  1758,  gest.  zu  Nördlingen 
im  Mai  1824.  Schüler  von  Sieben- 
kees  in  Nürnberg,  Kiepel  in  Regens- 
burg und  Beck  in  Passau,  wurde 
nach  Schubart  1783  Musikdirektor 
zu  Nördlingen  (nach  seinem  Klag- 
gesangj.     1800     wurde     er     zum 

14* 


Norcelloni. 


212 


Norminger,  August. 


Kantor  am  Gymnasium  f^ewählt 
(zum  Teil  nach  Gerber  1,  Fetis 
u.  den  Titeln  seiner  Druckwerke). 
Schubart  S.  231  spendet  ihm  als 
Klavier-  und  Orgelspieler  das 
gröfste  Lob  und  bez.  ihn  als  einen 
tüchtigen  Kontiapunktiker,  „der 
ein  herrliches  Talent  zur  Kompo- 
sition besitze".  Von  seinen  Ar- 
beiten sind  bekannt: 

Versuch  eiues  Eiern  entarbuchs  der 
Singkunst.  Nördlingen  1784  Selbstverlag. 
4".  35  S.  Er  nennt  sich  Musikdir.  in 
Nördlg.  [B.  B.  Dresd.  B.  M.  Musikfr. 
Wieu. 

Bürgers,  Rammlers,  Gr.  Stolbcrgs  u.  a. 
Gedichte  in  Musik  gesetzt.  1.  ThI.  Nörd- 
lingen 178.3  beym  Autor.  qu4''.  18  Lieder. 
[B.  AVagener. 

Gerbor  1.  2  zeigen  noch  Mehreres  an. 

Noreelloui,  Lorciizo,  um  1708 
Yiolinist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig  mit  25  Duk.  Gehalt 
(Caffi  2,  61). 

Noreome  (Norcomb,  Norcum), 
Daniel,  geb.  um  1576  zu  Windsor 
in  England.  Laienkleriker  und 
Sänger  an  der  St.  Georg -Kapelle, 
musste  1602  England  wegen  Glau- 
benswechsel verlassen,  ging  nach 
Brüssel  und  erhielt  an  der  Kapelle 
des  Gouverneurs  eine  Stelle  als 
Instrumentist,  wo  er  noch  1647 
lebte   (Fetis   nach   Akten.    Grove). 

In  Morley's  Triumphs  of  Oriana  IGOl 
das  Madrigal:  With  augel's  face  and 
brightness. 

In  neuer  Ausg.  derselbe  Gesg.  (Eitner  2). 

Ob  der  Daniel  Noreome  1659  in  Symp- 
son's  Division -Viol  citierte  derselbe  ist, 
bedarf  noch  weiterer  Forschung.  In  den 
Exemplaren  zu  Oxford  und  R.  C.  of  Mus. 
obigen  Samlwkes.  Sympson's  sind  zahl- 
reiche Piecen  von  letzterem  Noreome  bei- 
gebunden (Davey). 

IVordtmaini ,    Johann   Jakob, 

Organist  am  Dome  zu  Lübeck  seit 
dem    24.  Dez.    1691,    starb    Ende 
Nov.    1724    (Stiehl,    Lübeckisches 
Tonkünstler-Lexikon). 
Nordwig,  Wilhelm. 

In  Petrejus  Samlwk.  von  1538g  (Eit- 


Wieder  aufgenommen  im  Samlwk. 


ner  1)   der  70.  Psalm    in   6  Teilen   zu  4 

Stim. 

15531. 

Norieus,  Hermann,  lebte  gegen 
1558 — 60  iu  Schwantzburg  bei 
Blankenburg  und  war  der  Lelirer 
Joach.  a  Burck's,  wie  aus  des 
Letzteren  Sacrae  cantiones  von 
1573  zu  ersehen  ist. 

Noris,  Oiovanni,  um  1668  In- 
strumeutist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig,  Spieler  des  Violon 
grosso.  Er  soll  nach  Cat'fi  2,  57 
den  Violone  vergröfsert  haben. 

Norman,  John,  ein  englischer 
Komponist  des  15. — 16.  Jhs.,  viel- 
leicht derselbe,  der  an  der  Kathe- 
drale St.  David  in  Wales  Organist 
war  und 

von  dem  sich  in  einem  Ms.  mit  Messen 
und  Motetten  in  der  Musikschule  zu 
Oxford  eine  Messe  befindet  (Burney  5, 
554).  Davey  kennt  noch  eine  Motette 
im  Ms.  Peterhouse  in  Cambridge.  —  Pohl 
2,  3ü8  erwähnt  einen  Norman  junior^ 
der  1789  als  Klaviervirtuose  in  London 
auftrat. 

Normand,  Remi,  seit  1687  an 
der  Hofkapelle  in  München  mit 
300  Gld.  Gehalt  angestellt.  Wel- 
chen Dienst  er  versah  ist  aus  den 
Akten  soweit  ich  sie  durchgesehen 
habe  nicht  ersichtlich,  doch  nuiss 
er  beim  Kurfürsten  in  gutem  An- 
sehen gestanden  haben,  denn  all 
seine  Eingaben  um  Gehaltserhöhung, 
die  fast  jährlich  erfolgten,  wurden 
bewilligt.  Als  der  Kurfürst  seine 
Zuflucht  vor  den  Oesterreichern 
in  Brüssel  nahm,  wurde  er  auch 
dahin  befohlen  (14/11  1701)  und 
erhielt  einen  Gehalt  von  680  Gld. 
46  X.  1726  ist  er  seit  9  Jahren 
„Residenz  Pfleger",  thut  keinen 
Dienst  mehr  bei  der  Kapelle  und 
bezieht  einen  Gehalt  von  678  Gld. 
(Kreisarch.). 

Normant,  siehe  Loyal. 

Norminger,  wie  er  sich  selbst 
schreibt,  wird   aber  in  den  Akten 


Norminger,  Friedr. 


213 


Norris,  "William. 


und  auch  bei  Fürstenau  1,  39. 
47  Normigcu,  Norin(je)\  Nöringer, 
Nönm'ger  und  Nörniger  geschrie- 
ben, August,  Er  unterrichtete 
1589  und  1612  die  jungen  sächs. 
Prinzen,  kam  1581  an  Stelle 
Joachim  Mors'  als  erster  Hoforga- 
nist in  Dresden  mit  anfänglich 
190  Gld.  10  gr.  4  Pf.,  später  mit 
222  Gld.  12  gr.  Gehalt,  der  sich 
1612  auf  300  Gld.  belief.  1594 
bittet  er  um  Urlaub. 

Unter  August  Norminger  besitzt  die 
B.  B.  im  Ms.  Z89  ein  Tabulaturbuch, 
verfasst  vind  geschrieben  im  Jahre  1598, 
scheinbar  im  Autograph.  Der  Einband- 
deckel trägt  die  Initialen  in  Gold:  F.  W. 
H.  Z.  S.  (Friedrich  Wilhelm,  Herzog  zu 
Sachsen,  Vormund  von  Chur- Sachsen  und 
Herzog  von  Weimar).  Er  enthält  77  vier- 
stimmigö  Choräle  in  der  Orgeltabulatur, 
39  geisti.  und  weltliche  Lieder  (weltliche 
31)  und  am  Ende  93  Tänze  aller  Art. 
Ein  anderer  Name  ist  nicht  genannt,  die 
Bearbeitung  ist  daher  jedenfalls  von  ihm, 
sowie  manche  Komposition  wohl  von  ihm 
selbst  herrilhren  mag. 

Norming'er(Noringer,]Srormiger), 
Friedrich,  vielleicht  der  Yator 
des  August,  war  1575  zweiter  Hof- 
organist in  Dresden.  1580  erhält 
die  Wittwe  eine  halbe  Jahres- 
besoldung. Fürstenau  führt  ihn 
zwar  noch  1590  an  (1,  36),  doch 
kann  dies  nur  ein  Irrtum  sein, 
da  ich  obige  Nachrichten  im  sächs. 
Staatsarchiv  fand.  Fürstenau  3, 
202  erwähnt  ihn  im  Jahre  1576 
mit  100  Gld.  Gehalt.  Kade  im 
Archiv  für  sächs.  Geschichte  von 
Weber,  Bd.  10,  113  schon  1574. 

Norris,  Tliomas,  geb.  zu  Mere, 
Wiltshire,  getauft  am  15/8  1741. 
Knabensänger  an  der  Kathedrale 
zu  Sahsbur}^  unter  Dr.  Stephen's 
Leitung.  Seine  schöne  Sopran- 
stimme änderte  sich  später  in  einen 
Tenor  und  er  wurde  ein  gesuchter 
Konzert-  und  Oratoriensänger.  Er 
liefs  sich  in  Oxford  nieder  und  gab 
Gesangunterricht,  erhielt  1765  den 


Organistenposten  an  der  Christus- 
kirche u.  erwarb  sich  in  demselben 
Jahre  den  Grad  eines  Baccalau- 
reus,  wozu  er  zwei  Kompositionen 
von  Psalmen  einreichte.  Am  12. 
Nov.  1765  wurde  er  an  der  Musik- 
schule angestellt  und  erhielt  am 
15.  Dez.  den  Organistenposten  am 
St.  John-CoUeg.  Den  5.  Nov.  1771 
wurde  er  Laien-Kleriker  am  Mag- 
dalenen  -  Colleg.  Er  starb  den  5. 
Sept.  1790,  49  Jahr  alt  zu  Imley- 
Hall,  bei  Stourbridge  in  der  Graf- 
schaft Worcester,  nachdem  er  einige 
Tage  vorher  auf  dem  Birmiughamer 
Feste  gesungen  hatte  (Stephen). 

Von  seinen  Kompositionen  ist  nur 
Weniges  bekannt  und  dann  selten  mit 
dem  Voraamen  gezeichnet.  Ihm  zuge- 
schrieben wird  in  Longman's  Collect,  of 
Catches  Nr.  209 :  For  Agathon  in  fighting. 
Glee  a  4  v.,  hier  soll  er  nach  dem  Kat. 
von  Königsbg.  mit  Tho.'s  gez.  sein.  —  Im 
R.  C.  of  Mus.  1586  Samlbd.  in  Stb:  6  Sym- 
phonies,  nur  Norris  gez.  Im  Reg.  des 
Kat.  ist  noch  1933  angezeigt,  doch  ist 
dort  nichts  zu  finden.  Die  Angabe  1933 
ist  überhaupt  falsch,  da  die  Nr.  gar  nicht 
vorkommt  und  die  letzte  Nr.  1922  mit 
12  Bden.,  gez.  a— m  ist.  Sämtliche  An- 
gaben mit  1933  sind  unfindbar,  selbst 
wenn  man  den  Bd.  unter  m  als  1933  be- 
trachtet. —  1  Anthem  ä  1— 4  v.  mit 
Norris  gez.  in  Oxford  Chr.  Ch.  im  Ms.  — 
Grove's  Angabe,  dass  er  in  Warren's  Col- 
lection  vorkommt,  ist  wohl  ein  Iritum.  — 
Dagegen  befindet  sich  im  Samlwk.  Catch 
Club  3  (Sibbald  in  Edinburgh)  im  3.  Bde. 
ein  Catch  mit  Thomas  Norris  gez. 

Norris,  William,  1685  Chor- 
knabe an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don, später  Chorsänger  und  Ge- 
sanglehrer in  Lincoln.  Gest.  um 
1710  (Stephen). 

In  Playford's  Divine  Companion  1  An- 
them. In  Tudway's  Samlbd.  br.  Mus. 
Ms.  98  ein  Ser\äce  und  2  Authems.  Ms. 
577  ein  Antliem  in  P.  Ms.  597  Samlwk. 
von  geisti.  Gesgen.  3  Nrn.,  alle  mit  W. 
Norris  gez.  —  In  Ely  3  Anthems  und 
1  Service. 

Von  einem  Norris  ohne  Vornamen  be- 
finden sich  im  Samlwk.  Amüsement  1791 
Madrigale,  Catch  u.  ;i. 


North,  Francis. 


214 


Notker,  Balbulus. 


North,  Francis,  Lord  Griiilforcl, 

getauft  am  2.  Nov.  1637  zu  Kirt- 
ling  (Stephen),  gest.  7.  Sept.  1685. 
Bekleidete  hohe  Justizämter  und 
gab  1677  heraus 

A  Philosophical  Essay  on  Musick.  Lon- 
don, by  Martin  (anonym).  #.  3.5  S. 
[ß.  B.  br.  Mus.  Hawidns  4,  431  giebt 
umfangreiche  Auszüge. 

North,  Roger,  Attorney  G.  of 
James  IL,  Bruder  des  Francis', 
geb.  3,  Septemb.  1653  zu  Tostock, 
gest.  1.  März  1734  zu  Rougham 
(Stephen):  Er  war  General-Anwalt 
König  Jakob  IL,  nebenbei  ein 
guter  Gambist  und  hinterliefs  eine 
historische  Abhandlung  der  Musik 
von  den  Griechen  ab  bis  zum 
Jahre  1730.  Edw.  Rimbault  gab 
sie  nach  dem  Ms.,  welches  der  Or- 
ganist G.  Townshend  Smith  in 
Lynn  besafs,  heraus,  betitelt: 

Memoirs  of  Musick  now  first  printod 
from  the  Original  Ms.  .  .  Lond.  184G 
George  Bell.  kl.  4".  IV.  XVIII  u.  139  S. 
mit  N.'s  Port. 

Northbroke,  James,  lebte  in 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.  in 
England,  war  Kaplan  und  erwarb 
sich  1531  in  Oxford  den  Grad 
eines  Baccalaureus.  Im  Ms.  Peter- 
house  in  Cambridge  1  Motette. 

Northget,  .  . .  wird  von  Swann 
am  25.  März  1646  in  einem  Briefe 
an  Huygens  ein  grofser  Liebhaber 
und  sehr  guter  Organist  genannt 
und  sendet  ihm  2  geistl.  Gesänge 
seiner  Komposition  (Huygens  XXII). 

Northmaiiii,  Friedrich,  Orga- 
nist c.  1565,  vielleicht  in  Torgau. 
Seine  Mutter  war  beim  Kurfürsten 
Kinderfrau  gewesen  (s.  Staatsarch.). 

Norton,  Ferdinand,  1722  In- 
strumentist an  der  Hofkapelle  zu 
London  (Viertelj.  8,  516). 

Willi ciDi  Norton^  ebenfalls  In- 
strumentist an  der  englischen  Hof- 
kapelle, wird  1741  Instrumenten- 
be wahrer  (ib.  518/19). 


Nosera,  s.  Nasera,  Pietro  de. 
Nosera,    Seraphin    Jacohus, 

Kammormusikus    in   Dresden,    er- 
hält 1660   seinen   Pass,    d.  h.  den 
Abschied  (s.  Staatsarch.). 
Nofswitz,  Christoph. 

In  der  Bibl.  Lobau  (jetzt  Dresd.)  in 
Nr.  8,  befinden  sich  in  6  Stb.  achtstim. 
geschriebene  Kirchengesänge  von  1593, 
üb  komplet  bedarf  der  Untersuchung. 
Ebendort  Nr.  13,  ist  in  Jakob  Handl's 
Musici  operis  1595  eine  hds.  Vorrede  von 
ihm  zu  finden. 

Notary  (wohl  richtiger  Notario 
oder  Notari,  wie  er  in  den  Listen 
zuletzt  geschrieben  wird),  Angelo, 
seit  1625  Mitglied  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  London  mit  40  S^  Gehalt. 
Er  war  Sänger  und  Lautenist  und 
St.  vor  dem  28.  Nov.  1664  (Nagel, 
Annaion). 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm  unter  dem 
Namen  Aiiyelo  Notari  den  Druck: 

Frime  musicho  nuove  ...  a  ] ,  2,  et 
3  voci  ])er  cantare  con  la  Tiorba,  et  altrl 
strnnKMiti  .  .  .  London  1{)13  intagl.  da 
Gugl.  Hohn     fol. 

Noteinaii,  Jakob,  bekannt  durch 

15  Lieder  in  Burgs  Mengelzangen  1717. 

Notens,  Joannes. 

Missa  4  voc.  Ms.  11883  Nr.  17,  Chorb. 
gr.  fol.   Anfg.  des  16.  Jhs.    [Ilofb.  Wien. 

Notere,  Estenan  de,  ein  Zinke- 
nist, 1572  im  Dienste  des  Herzogs 
Alba  in  Brüssel;  sein  Gehalt  be- 
trug für  23  Monate  6291  Pesas 
(Viertelj.  9,  397.  402). 

Noteur,  de,  siehe  Denotenr, 
Noth,  Pliilipp,  Musicus  und 
Bürger  zu  Augsburg,  wird  am  30. 
Sept.  1632  als  Stadtmusikus  mit 
jährlich  100  Gld.  rhein.  Münz  auf 
10  Jahre  angenommen  (Urkunde 
in  M.  f.  M.  25,  31). 

Nothnagel,  . . .  Kantor  in  Wert- 
heim um  1700  (Mattheson  1,  348). 
Nothsellner,  . . .  Tanzkomponist 
I  um  1799  (Anzeige). 
I  Notiier,  Balbulus,  Sequenzen- 
1  dichter,  Komponist  u.  Musiktheo- 
I  retiker,    wurde    nach    den    Einen 


Notker,  Balbulus. 


215 


NovaiTo. 


zwischen  830 — 40  in  dem  Orte 
Elgg  (Kant.  Zürich),  nach  Anderen 
in  JoDswil  (Kant.  St.  Gallen)  geb., 
gest.  6.  April  912  im  Kloster  zu 
St.  Gallen.  Aus  hohem  Adel  ent- 
sprossen, erhielt  er  auf  der  Kloster- 
schule in  St.  Gallen  eine  wissen- 
schaftliche Erziehung  und  wurde 
dann  ein  Mitglied  dieses  Ordens. 
Ein  Yerz.  seiner  Sequenzen  in 
Schubiger's  Sängerschule  S.  41  u. 
in  Haupt's  Zeitschrift  f.  deutsches 
Alterthum.  Neue  Folge  Bd.  3, 
S.  267. 

Seine  theoretische  Schrift  ,,De  miisica 
et  syniphonia"  ist  verloren  gegangen,  nur 
die  kleine  Abhandig.  ,,Explanatio  quid 
singulae"  ist  erhalten  (Gerbert  1 ,  95. 
Schubiger  1,  10.  Beisp.  S.  6,  Biogi-.  S. 
39  ff.  Haberl,  Jahrg.  1886,  8.  Lpz. 
AUg.  Musikztg.  1882,  554.  Schubiger, 
Spicilegien  p.  30).  Die  ßibl.  Magliabec- 
chiana  zu  Florenz,  provisor.  Nr.  503  f  3, 
besitzt  den  Tractat  „Incipit  prologus  se- 
quentiarum.''  Auszüge  im  La  Fage  2, 
282.  —  B.  Eiccai'ciana  zu  Florenz,  Ms. 
Kopie  des  vorigen  Tractats.  —  In  Bo- 
logna: De  tonis,  de  tropis  et  de  Eespon- 
soriis.  Kopie  nach  einem  Ms.  in  Santa 
Maria  Novella  in  Florenz.  —  Im  Schu- 
biger eine  grofse  Anzahl  Sequenzen  mit 
Melodien.  —  In  der  Hofb.  Wien  ein 
Hymnarium,  Pgmt. -Hds.  des  11.  Jhs. 
Strichneumen  am  Eande,  enthält  auch 
die  von  N.  In  Ms.  19  184  zehn  Sequenzen 
in  moderner  Notierung  von  Ant.  Schmid 
(Eitner  2.  Siehe  auch  Viertel]',  das  Gene- 
ralreg.). 

Notker,  Lal)eo,  auch  Teutoni- 
cus  genannt,  Mönch  in  St.  Gallen, 
gest.  29.  Juni  1022;  berühmt  als 
Lehrer  in  seinem  Kloster,  hat  sich 
besonders  dadurch  der  Nachwelt 
wert  gemacht,  dass  er  mehrere 
Schriften  in  deutscher  Sprache  ab- 
fasste,  so  auch 

eine  kleine  Musikabhandlung  (Gerbert 
1,  9G— 102).  Er  bespiicht  darin  aiich 
die  Besaitung  der  Rota  und  Leier.  Schu- 
biger 1,  81.  2,  3.  Neuausgabe  seiner 
Schriften  von  Dr.  Paul  Piper. 

Notker,  der  Probst,  auch  mit 
PJtijicHs  bez.,  starb  als  Bischof 
von    Lüttich    1008,     Er   war    der 


Verfasser  eines  glehrten  Werkes 
über  die  Tonkunst,  dessen  man 
sich  im  Laufe  des  Mittelalters 
vielfach  als  Lehrbuch  bediente 
(Schubiger  2,  2). 

Im  Schubiger  1  Hymnus  mit  Melodie 
(Eitner  2). 

Nongaret,  Pierre  -  Jean  -  Bap- 
tiste,  geb.  16.  Dez.  1742  zu  Ro- 
cheUe,  gest.  im  Juni  1823  zu  Paris. 
Ein  Literat,  gab  heraus: 

De  l'aii  du  theätre  en  general  ou  il  est 
parle  des  differens  spectacles  de  TEurope, 
de  ce  qui  conceme  la  Comedie  ancienne 
et  nouvelle,  la  Tragedie,  la  Pastoral- 
dramatique,  la  Parodie,  l'opera-serieux, 
Topera-boiiffon. . .  Pai'is  1769  Cailleau. 
2  voll.  120.  382  u.  368  S.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  "Wien.     Bologna.     Brüssel. 

Fetis  führt  noch  an:  Spectacles  des 
foires  et  des  boulevards  de  Paris,  ou 
Catalogue  historique  et  chronolodque. . . 
Paiis  1774—1788.     15  voll,  in  24". 

NoTack,  Johaiiu,  um  1756  Ka- 
pellmeister im  Schlosse  zu  Prag 
(Marpurg  3,  69). 

lu  Klosterneuburg  eine  Messe  in  C. 
im  Ms.  —  Gerber  2  zeigt  ihn  unter  No- 
'wack  an  und  sagt:  er  war  Kapellmeister 
am  Dome  St.  Veit  zu  Prag.  Sein  Nach- 
folger nach  seiner  Pensionierung  -wurde 
Franz  Brixi. 

Novarese,  Jlicliele,  so  in  Ant. 
Franc.  Doni's  Dialogo  von  1544 
auf  einem  Madrigal  von  ihm  ge- 
zeichnet. Novarese  ist  wahrschein- 
lich nur  sein  Geburtsort  Novara 
und  glaubt  Gaspari  im  Bologner 
Kat.  1,  132,  dass  damit  Varotti 
gemeint  sein  könnte,  der  den  Vor- 
namen Michele  trug  und  aus  No- 
vara gebürtig  war,  doch  fällt  seine 
Lebenszeit  zu  spät,  um  1544  schon 
mit  einem  Mustersatze  angeführt 
zu  werden.  Vogel  verz.  das  Ma- 
drigal nicht. 

Novari,  . . . 

Im  Archiv  der  Dresdner  Hofkirche  be- 
finden sich  in  P.  u.  Stb.  im  Ms.  5  geistl. 
lat.  Gesge.  filr  Chor  und  Instrumente. 

NoTarro.  Oiovaiini  (Juan)  di 
Seviglio,  ein  Spanier,  ist  in  der 


Novelli,  Fulvio. 


216 


Noverre,  Jeaa-Georges. 


B.  M.  im  Ms.,  Fragment,  mit  einem 
Gloria  patri  5  voc.  in  P.  vertreten. 

Novelli,  FuMo,  ein  Komponist 

ans   dem  Ende   des    16.  Jhs.,    der 

nnr   in   Sammelwerken   zu   finden 

ist  und  zwar 

in  Ancina's  Tempio  armonico  1599:  1. 
E  pur  partir  conviemmi  3  v.  2.  Parto 
da  voi,  2.  p.  3.  Lasso  che  fia  3.  p.  4. 
Che  sia  di  me  4.  p.  f).  Lungo  viver  5.  p. 
3  voc.  —  In  Arascione's  Nuove  Taudi 
ariose  4  voc.  IGOO  zwei  Gesge.  p.  36  u.  69. 

Novelli,  (xiovaiiiii,  1672  Vice- 
kapellmeister  a/d.  Dresdner  Hof- 
kapelle, vor  dem  Tenorist  und 
Kirchenkomponist  (Fürstenau  2  a, 
247).  Derselbe  verzeichnet  1,  92 
u.  97  auch  einen  Giuseppe  oder 
Giuseffo,  der  1666  Tenorist,  1680 
VicekapeUmeister  war  und  1683 
entlassen  wurde.  Sein  Gehalt  be- 
trug 700  bis  800  Ktlilr.  Im  s. 
Staatsarchiv  wird  1669  ein  Oiu- 
seffo^  Kammermusikus,  vom  Kur- 
fürsten von  Sachsen  nach  Mainz 
empfohlen.  Aller  Wahrscheinlich- 
keit wird  der  von  Fürstenau  1,  92 
angeführte  Giuseppe,  Giovanni  sein 
sollen. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  unter 
Novelli:  12  Sonates  a  tre,  op.  1.  Amsterd., 
Roger.  Es  ist  sehr  fraglich  ob  dieselben 
von  einem  der  obigen  sind. 

NoTcllino,  Bartoloineo,  Nobile 
di  Padova,  wurde  am  21.  Juni 
1489  zum  Organisten  an  der  Ka- 
pelle Antoniana  zu  Padua  gewählt 
(Tebaldini  2). 

NoTcllo,  Lodovico.  Der  einzig 
bekannte  Druck  von  ihm  giebt 
keine  Nachricht  über  seine  Person. 
Er  ist  betitelt: 

Mascharate  ...  di  piu  sorte  et  varii 
soggetti  appropriati  al  Carnevale  nouam. 
da  lui  comp.  Lib.  1  ä  4  voc.  Ven.  1546 
Gardane.  4  Stb.  qu4o.  29  Gesge.  Texte 
vollständig.  |  Bologna.  Ho fb.  Wien,  im 
Bass  fehlen  Nr.  15—22.  br.  Mus:  A.  T. 
Upsala:  B. 

Noverre,  An£;'iistiii,  gab  heraus: 

A  new  March,  six  new  Miuuets,  six 
new    Cotillons    and     two    new    Country 


Dances  . . .    Lond.,  Longman  &  Broderip. 
fiu40.     18.  Jh.     [br.  Mus. 

Noverre,  Jejin  -  Greorges,  geb. 
29.  April  1727  zu  Paris,  gest.' 19. 
Nov.  1810  zu  St.  Germain  bei 
Paris.  Bildete  sich  zum  Tänzer 
aus  und  trat  1743  vor  dem  Hofe 
in  Fontainebleau  zum  ersten  Male 
mit  Erfolg  auf.  1748  ging  er  an 
den  Hof  in  Berlin,  gefiel  sich  aber 
nicht,  kehrte  1749  nach  Paris 
zurück  und  trat  in  der  komischen 
Oper  auf.  Von  1755  bis  57  in 
der  Oper  in  London  (Burney  7, 
529  erwähnt  ihn  1788  als  Kom- 
ponist der  Musik  zu  Cupid  and 
Psyche,  die  grofsen  Beifall  errang.). 
1758  war  er  in  Lyon.  Am  1. 
März  1760  wurde  er  als  Ballet- 
meistcr  nebst  seiner  Frau  als 
Schauspielerin  am  Württemberger- 
hofe  auf  6  Jahre  mit  5000  Gld. 
engagiert  (Erweiterungen  des  Ver- 
trages siehe  bei  Sittard  3,  59  ff., 
sowie  auch  dort  seine  Leistungen 
in  Erfindung  von  Ballets  gewürdigt 
■werden).  Seit  1770  wechselte  er 
noch  mehrfach  seine  Stellungen, 
bis  er  1780  sich  zurückzog  und 
eine  Pension  vom  Könige  von 
Frankreich  bezog  (Fotis).  Er  legte 
seine  Ansichten  über  den  Tanz 
u.  die  Ballets  in  folgender  Schrift 
nieder: 

Lettres  sur  la  danse  et  sur  les  ballets, 
par  . . .  Lyon  1760  Delaroche.  kl.  8«. 
484  S.  [Brüssel.  B.  Wagener].  Dieselbe 
erlebte  mehrere  Auflagen: 

—  Paris    1783.     8".     [Stadtb.  Verdun. 

—  ...  ballets  et  les  arts.  St.  Peters- 
bourg  1803.     gr.  4°.     4  voll.     [B.B. 

—  deutsch.  Briefe  über  die  Tanzkunst 
.  . .  Hambg.  u.  Bremen  1769  J.  H.  Gramer, 
kl.  8".  358  S.  [B.  Wag-ener.  Musikfr. 
Wien.  Steht  auch  in  den  Hamburger 
Blättern  f.  Unterhaltung,  Bd.  1  p.  260. 

Fetis  führt  noch  Ausgaben  an:  Vienne 
1767.  Kopenhagen  1803.''Paris  1807,  2  voll. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  noch 

Contredanse  ä  2  V.  2  Ob.  2  Cor.  e  B. 
Ms.  1768,  P.     Stb.  15973. 

Siehe  Vade,  letztes  (8.)  Ballet. 


Novoigille. 


217 


Nuoius. 


NoToiglllc,     Guglielmo ,     soll 
NaTOigille  sein,  s.  d. 
NoYO    Portu,    Francisco   de, 

ein  spanischer  Komponist  des  16. 
Jhs.,  der  im 

Joanelli,  Sanilwk.  von  1568,  mit  4  Mo- 
tetten vertreten  ist  (Eitner  1).  In  Ant. 
Martorello's  1.  Üb.  di  Madr.  5  v.  1547 
p.  25  nnter  Francis.  Portu  der  Gesang: 
Che  nuova  forza.  —  In  B.  M.  Ms.  207, 
4  Stb:  Tu  in  nobis  3  voc.  —  In  B.  Leiden, 
Chorb.  F181  Regina  coeli  laetare.  Ms.  — 
In  Gerlach's  Samlwk.  von  1567  zwei 
Gesge.  —  Im  Ms.  in  B.  Br.  2  lat.  geistl. 
Gesge.  —  In  Dresd.  Mus:  Ms.  Da  48, 
Samlbd.  Nr.  2  „Plangent  eum  quasi,  2.  p. 
Mulieres  sedentes"  5  voc. 

Noya,  Griovanni  de,  Fiam- 
mingo,  bekleidete  1572  das  Ka- 
pellmeisteramt an  der  päpstl.  Ka- 
pelle (Straeten  6,  480). 

Novothny  (Nowotny),  Franz, 
Kade  im  Schweriner  Kataloge  2, 
99  und  Pohl  4,  61  teilen  mit,  dass 
er  im  August  1765  in  die  Stellung 
seines  Vaters  Johann  N.  als  Or- 
ganist in  die  Kapelle  des  Fürsten 
Esterhazy  zu  Eisenstadt  einrückte 
und  daselbst  im  August  1773  starb. 
Gerber  2  nennt  ihn  ISlovotny,  ohne 
Vornamen  und  zeigt  eine  Missa 
in  C.  im  Ms.  P.  an,  die  Külmel 
in  Leipzig  1802  herausgab. 

Die  Schweriner  Fiirstenbibl.  besitzt 
von  ihm:  Zwölf  Praeambula  für  Orgel. 
Ms.  fol.  —  In  dem  Archiv  des  Stiftes  zu 
Göttweih:  8  Messen  und  1  Graduale  im 
Ms.  —  la  Klosterneuburg:  1  Messe,  2 
Te  Deum.  1  Salve,  1  Eegina  coeli. 

In  d'Elvert's  Gesch.  der  Musik  wird  in 
der  Beilag.  S.  151  die  Biogr.  eines  Joseph 
Andreas  Nowotny  mitgeteilt,  geb.  3.  April 
1778  zu  Kaunitz  in  Böhmen,  gest.  13. 
März  1856  zu  Brünu.  Er  betrieb  die 
Musik  nur  nebenbei.  Sein  Amt  war  das 
eines  uiiobligaten  Fouriers  beim  3.  Ar- 
tiUerie-Regimente  in  Brunn,  später  eines 
Rechnungs- Accessisten  1.  Klasse.  Er 
spielte  das  Violoncell  vortrefflich ,  gab 
viel  Musikunterricht  und  komponieiie 
allerlei.  Im  Archive  des  Augustinerstiftes 
St.  Thomas  in  Altbrünn  befinden  sich 
allerlei  Kirchenkompositionen.  Einige 
Lieder  wurden  auch  gedruckt.  Es  ist 
fraglich  ob  nicht  Einiges  unter  Franz  an- 


gezeigte  Jos.    Andreas   zugehört,    da  die 
Kompositionen  keinen  Vornamen  ti-agen. 

Noyers ,  . . .  ein  Oboenvirtuose 
und  Komponist,  lebte  um  1716  zu 
Paris  in  Diensten  des  Prinzen 
Vaudemont,  1730  aber  in  Loth- 
ringen (Gerber  2). 

Nozeman,  Jacobus,  geb  3.  Sept. 
1693  zu  Hamburg,  gest.  6.  Idus 
Oct.  1745  zu  Amsterdam  (Bouwst. 
1,  97).  Gregoire,  Panth.  5,  113 
teilt  ein  Lobgedicht  auf  ihn  mit. 

Ein  alter  Auktionskatalog  verzeichnet 
von  ihm  op.  2,  6  Sonate  a  V.  solo  e  B. ; 
op.  5,   6  Sonate  a  Vcl.  solo  e  Bc. 

Die  Nat.-Bibl.  in  Pails:  Sonates  a  V. 
solo  e  Bc.  op.  1.,  op.  2.  Amst.,  Le 
Cene.    fol. 

In  Mich.  Corrette's  L'art  de  Violon, 
1  Piece. 

Nub,  Signor.  Es  ist  fraglich 
ob  „Nub"  ein  abgekürzter  Name, 
oder  der  vollständige  ist.  Seinem 
Werke  nach  kann  er  dem  Ende 
des   17.   oder   18.  Jhs.   angehören. 

In  B.  Knssel  befindet  sich  im  Ms.  fol. 
60  eine  Sonate  ä  3,  2  V.  e  Viola  da 
Gamba  del  Signor  Nub. 

Nucci,  Griuseppe,  ein  Opern- 
komponist, der  um  1790  am  Tu- 
riner Theater  angestellt  war.   Fetis 

verz.  5  Opern. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
eine  sechste:  Rosa  e  Nicola,  Ballet  in  P. 
1807  und  Etüden  für  den  Contrabass. 

Nucetus,  Flaminius,  s.  Nocetti. 

Nuceus,  Alardus,  siehe  Graue- 
qnier,  Alard  du. 

Nucius  (Nucis),  Fr.  Joannes, 
geb.  um  1556  zu  Görlitz,  ging  ins 
Kloster  zu  Räuden  (1591  zeichnet 
er  sich  F.  Joan.  Nucis  Gorlicensis 
Lusatius  ordiuis  Cisterciensis  Mo- 
nachus)  und  wurde  gegen  1609 
Abt  im  Kloster  Himmelwitz  in 
Schlesien  (auf  dem  Titel  genannt 
,,Abbatis  Gymielnicensis  Cisterc. 
ord.").  Nach  dem  Blande  des 
Klosters  1617  hören  die  Nach- 
richten über  ihn  auf  (Hoffmann). 
A^on  seinen  Werken  sind  bekannt: 


Nudera. 


218 


Nunes  da  Sylva. 


Musices  poeticae  sive  de  compositione 
cantus.  Praeceptionesabsolutissimae.  Nunc 
primum  a  F.  Joan.  Nucio  ...  in  lucem 
editae.  Nissae  1613  Scharf fenlterg.  4". 
11  Bog.  [B.  B.  Gotha.  Univ.-Bibl.  Lpz. 
B.  M.  B.  Wagen  er.  Briissel  (Beschrei- 
bung im  Hoffinann). 

Modulationes  sacrae,  modis  miisicis,  5 
et  6  vocum,  recens  compositae  . . .  Pragae 
1591  Nigrinianis.  6  Stb.  fiu40.  50  Ge- 
sänge. [B.  Br.  B.  L.  Brieg.  Beuedic- 
tinerstift  Raigern  in  Oesterreich:  A.  B.  5a. 

. . .  Cantionum  sacrarum  5  et  6  voc. 
lib.  1.  edit.  Pragensi  emaculatior  &  niti- 
dior.  Lignicii  1609  Nie.  Sartorius.  6  Stb. 
4".  66  Gesge.  [B.  B:  5  Stb.  B.  Br. 
B.  K. 

.  .  .  Cantionum  sacr.  diversorum  vocuin. 
Lib.  2.  .lam  prini.  in  lue.  ed.  Lignicii 
1609  ib.  (i  Stb.  40.  63  Ge.sge.  [B.  B. 
5  Stb.     B.  Br.     B.  K. 

In  B.  Liegnitz  4  Motetten  im  Ms. 
unter  Nucius  und  Nucis  (s.  Kat.)  —  Ln 
Ms.  B.  Br.  2  Messen,  2  Psalmen,  5  Mo- 
tetten. 

Nudera,  AcLiIbert,  ein  Violi- 
nist am  Orchester  der  Kirche  St. 
Peter  auf  dem  Wischehrad  zu  Prag 
um  1796;  gab  als  op.  1  ein  An- 
dantiüo  mit  Var.  f.  Clarinette,  Fa- 
gott und  Begltg.  von  2  V.  2  Hörn, 
u.  B.  in  Gotha  und  Petersburg 
bei  Gerstenberg  1796  heraus.  So 
berichtet  Gerber  2.  Ulabacz  unter- 
scheidet 2  Nudera,  einen  mit  Vor- 
namen A.,  der  obiges  Werk  her- 
ausgab aber  nicht  die  bez.  Stel- 
lung inne  hatte  und  einen  ohne 
Vornamen,  der  Violinist  an  obiger 
Kirche  war  und  allerlei  Tänze 
herausgab,  doch  sah  Dlabacz  von 
ihm  auch  ein  Te  Deum  u.  Litaneien. 

Nüchter,     Johanu     Philipp, 

Magister  und  Musikdirektor  zu 
Erbach  in  Schwaben,  geb.  zu 
Augsburg,  gab  heraus: 

Oviim  paschale  uovum,  seu  Missae 
dominicales  a  4  voc.  concert.  et  4  instmm. 
concertat.  Ulmae  1695.  4°.  Stb.  ?  [br. 
Museum  fehlt  der  Titel,  sonst  komplet 
sagt  der  Kat. 

Nürnberger,    Augustin,    war 

1587  Hoforganist  in  Dresden  (s. 
Staatsarch.). 


Nttsler  der  Findende,  Gottliel) 
Kristian, 

bekannt  durch  10  Melodien  mit  Bass 
in  Zesen's  Rosen-  und  Lilienthal  1670. 

Nuffo,  Antonio,  1584  Sänger 
a/d.  Hofkapelle  Philipp  II.  von 
Spanien  (Straeten  8,  111). 

Nugnez,  siehe  Nuiiez. 

Nulet,  Jean,  wird  in  einem 
Dokument  von  1570  Bürger  in 
Brujas:  „Nulet  Flame''  genannt 
und  als  Sänger  für  die  Kgl.  Ka- 
pelle in  Madrid  vorgeschlagen. 
Straeten  8,  84  glaubt,  dass  dies 
der  in  alten  Samlwk.  vorkommende 
Nollct,  Nolet  u.  Noldto  sein  kann. 
Da  Letzterer  aber  30  Jahre  früher 
auftritt,  so  ist  die  Identität  nur 
unsicher. 

Nully,  Jean  de,  ein  Buch-  und 
Musik  Verleger  in  Paris,  dessen  Ver- 
lagsartikel im  Anfange  des  18.  Jhs. 
erschienen.   Er  verlegte  von  Musik : 

Cantiques  spirituels  sur  les  principaux 
Mystcres  de  notre  Iveligion,  pour  les  Mis- 
sions et  les  Catechismes.  3.  ed.  1711. 
12*'.  Gedruckt  ist  es  von  Christ.  Ballard. 
Die  erste  Ausg.  muss  dem  Frivilege  zu- 
folge 1702  erschienen  sein.     [Bologna. 

Num,  Willem  ran,  aus  Leydcn, 
ist  am  28,  Sept.  1761  an  der  Uni- 
versität zu  Leyden  als  Musicus 
eingeschrieben  (Bouwst.  B,  9). 

Nunian,  CliristoTal  magno,  1641 
Instrumontist  an  der  Hofkapelle  in 
Brüssel  mit  306  Gld.  Gehalt  (Strae- 
ten 5,  137). 

Nunes  da  Sylva,  Pater  Manoel, 
geb.  um  1678  zu  Lissabon,  ein 
Predigermönch,  zuerst  Prof.  am 
Kollegium  St.  Katharina  zu  Lissa- 
bon und  Ciiordirektor  an  St.  Maria 
Magdalena,  später  Kapellmeister 
am  Notre  Dame  della  Conception 
Jesu  Christi.     Er  gab  heraus: 

Arte  minima  que  com  Semibreve  pro- 
laf-am  tratta  em  tempo  breve,  os  modos 
da  Maxima  &  Longa  sciencia  da  musica 
. . .  Lisboa  1685  officina  de  J.  Galram. 
40.  44,  52,  136  S.  u.  2  Taf.  [Briissel, 
besals  auch  1900  Leo  Liepm. 


Nunez. 


219 


Nyert. 


—  Ausg.  Lisboa,  M.  Manescal  1704. 
[B.  B.  u.  Leo  Liepni. 

—  Ausg.  Ib.  1725.  4".  [Brässel  u. 
Leo  Liepm. 

Nniiez   (Nugnez),  Blasius,   aus 

Spanien,   von    1522—1552   päpstl. 
Sänger  (Yiertelj.  3,  259.  265). 

Nuiiitscli,  Hilarius,  Kantor  an 
St.  Stephan  in  Wien  im  16.  Jh. 
(Pohl  3,  33). 

Niioloni,  Alessandro,  nur  be- 
kannt durch  vier  dreistimmig  be- 
arbeitete Villanellen,  siehe  DilUgcr 
1623  c. 

Nusbaumer,  Tobias,  Musiker 
an  St.  Stephan  in  Augsburg,  stellt 
am  28/7  1697  eine  Quittung  über 
empfangenen  Gehalt  aus  (Autogr. 
Grasn.  in  B.  B.). 

Xiisco,  Yincenzo,  ein  Opern- 
komponist, bekannt  durch  die  Oper 
„11  Zotico  incivilito,  ossia  lo  Sposo 
disperato",  die  1808  im  Karneval 
zu  Bologna  im  Theater  Marsigli 
zur  Darstellung  gelangte  (Viertelj. 
5,  249). 

Nuser  (Nusser),  Christoph,  1569 
und  70  Bassist  an  der  Hofkapolle 
in  Münclien  mit  144  Gld.  jährl. 
Gehalt  (Kreisarch.). 

Nusle,  siehe  Nisle. 

Nüssen,  Frederiek,  ein  eng- 
lischer Komponist  der  2.  Hälfte 
des  18.  Jhs.,  von  dem  das  br.  Mus. 
besitzt: 

6  Sonatas  for  a  Y.  T.  &  Vcl.  London 
c.  1760  Welcker.     fol. 

6  Sonatas  for  2  V.  Vcl.  or  Harpsich. 
op.  2.     London,     fol. 

6  Solos  for  a  Y.  with  a  Thorough-Bass. 
Lond.     fol. 

Musica  da  camera,  or  some  old  tunes 
new  sett,  &  some  new  ones  comp,  for  the 
bai'psich.  Op.  3.  London,  Walsb.  fol. 
[aucb  in  Cambridge  FW. 

Nüssen,  Oeorge,  bekannt  durch 
die  Ballade: 

Tbe  tbird  Alliance.  Lund.  c.  1800. 
fol.     [br.  Mus. 

Nusser,  Balthasar,   1564  Kol- 


laborator     in    Regensburg,     1566 
Kantor  das.  (Mettenleiter   1,  216). 

Nusser,  Joseph,  wird  1606  als 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  150  Gld.  Gehalt  angestellt. 
1604  verheiratet  er  sich,  wird 
später  Yicokapellmeister,  bittet 
1626  „nach  20  jähriger  Dienstzeit 
um  eine  Begnadung".  Ist  1632 
noch  im  Dienst  (Fürstenau  1,  38. 
47  und  s.  Staatsarchiv). 

Nutz,  F  . . .,  lebte  im  Anfange 
des  19.  Jhs.  in  Breslau  und  ist 
bekannt  durch  einen 

Gelege nbeitsgesang  (an  B.  L.  Krieger 
1804  in  Breslau  gerichtet)  für-  Chor  und 
Orchester.  Ms.  in  Stb.  fol.  und  einen 
2.  Chor  mit  Orchester  an  denselben  vom 
Jahre  1802.  Ms.  Stb.  fol.  [beide  in 
Stadtb.  Breslau. 

Nuub,  (xeorg,  Instrumentist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  30  Gld. 
monatl.  vom  1.  April  1637  bis 
t  Jan.  1661  (Köchel  1). 

NuYOloni,  Massiniiliano,  Or- 
ganist, gab  heraus: 

Canzonette  ä  3  voci  .  .  .  Agiontoui 
alcuni  Capricij  et  Balletti  di  Alessandro 
suo  padre,  hora  di  novo  ristampati,  con 
nova  gionta.  Milano  1G08  berede  di  S. 
Tini  et  Fil.  Lomazzo.  3  Stb.  in  kl.  4". 
25  Nrn.,  davon  19  von  Alessandro  N. 
[Hofb.  Wien.     Siehe  Yogel  2,  25. 

Yon  Letzterem  befindet  sich  in  Ang. 
Gardano's  L'amorosa  caccia  5  voc.  1588 
und  1592  das  Madrigal:  Non  gia  de  boschi. 
Gardano  bez.  sämtliche  Komponisten  des 
Samlwkes.  als  geborene  Mantuaner,  es 
sind  deren  24  Csiehe  Yogel  2,  450). 

Nuzanus,  Vincentius,  1514 
päpstl.  Sänger  mit  8  Duc.  Gehalt 
(Viertelj.  3^,  257). 

Nyborch,  Magister  Pieter,  um 
1595  Organist  am  Dome  zu  Utrecht 
(Tijdschrift  2,  211). 

Nyekerche,  s.  Hueber,  Thomas. 

Nyeuhuysen,  s.  Nijenhuijsen, 
Dirk. 

Nyei-t,  Pierre  de,  erster  Kam- 
mermusiker am  Hofe  Louis  XIV. 
(Fetis-Pougin  unter  M.  Fr.  Certain.) 


Nyeveld. 


220 


Oberinayer,  Joseph. 


Nyeveld,  Willem  Yan  Ziiylen 
Tan,  st.  1543,  sonst  ist  über  sein 
Leben  nichts  bekannt. 

Er  ist  der  Sammler  und  teils  auch  der 
Dichter  der  bekannten  Psalmen- Ausgabe: 
Souterliedekens,  mit  Melodien  auf  welt- 
liche Lieder,  die  zuerst  in  Antwerpen  bey 
Symon  Cook  1540  erschienen  und  zahl- 
reiche Auflagen  erlebten.  Clemens  non 
Papa  bearbeitete  sie  3  st.  (s.  d.) 

Nyoii,  Claude -Gruillaume,  ge- 
nannt La  Foutidy^  geb.  um  1567 
zu  Paris,  gest.  um  1641;  sein 
Nachfolger  als  Geigertönig  war 
Gaillard  Taillasson.    Als  trefflicher 


Violinist    wurde    er    nach    einem 

Dokument,   was  Fetis  mitteilt,  am 

21.  Aug.    1608    zum    Geigerkönig 

über  die  Ministreis  von  Frankreich 

ernannt  und  zugleich  Mitglied  der 

Geiger    in    der    Privatkapelle    des 

Königs  von  Frankreich. 

In  Phiildor's  Samlg.  im  C.  P..  unter  der 
Regierung  Louis  XIV.  angelegt,  befindet 
sich  eine  Sarabande  de  Guillaumc,  die 
Fetis  ihm  zuschreibt. 

Nyot,  Robert,  um  1394  päpstl. 
Sänger  in  Avignon  (Viertelj.  3, 
213). 


o. 


0.  D.  N. 

Ms.  B.  L.  16/17.  .Tli.:  Ich  danke  dir 
Herr  4  st.  Nr.  20. 

0.  T. 

Non  aliam  ac  voto  concoptam  duxe  (?) 
puellam.  Gelegenheitsgesang.  [B.  Hbg. 
kompl. 

Oaklaiid,  auch  Oclande  und 
Okeland  geschrieben,  ein  eng- 
lischer Komponist  des  16.  Jhs. 

kommt  mit  4stim.  Kirchengesängen  in 
John  Day's  Morning  and  Evening  prayer 
von  1565  vor.  Ein  Gesang  in  4  Stb., 
16.  Jh.  Ms.  574,  br.  Mus. 

Oaymox,  Balthasar. 

In  der  Bibl.  Wagener  liefiudet  sich  das 
theoretische  Werk:  Principium  et  are 
totius  musicae  (Norib.  lüOOj  qufol. 

Obdain,  Cornelio  de,  1586 
Sänger  a/d.  Hofkapello  Philipp  II. 
von  Spanien.  Ist  noch  1598  in 
den  Listen  verz.  (Straeten  8,  116. 
400). 

Obelet,  Sire,  siehe  Crobelet. 

Oberegger,  Hartmaiin, 

ist  im  Samlwk.  1628  a  mit  einer  4stim. 
Motette  mit  Bc.  vertreten  (Eitner  1). 

Oberl,  Karl,  Lebenszeit  nicht 
bekannt,  muss  aber  seiner  Kompo- 


sition   zufolge    am    Endo    des    18. 

oder  Anfange   des   19.  Jhs.  gelebt 

haben. 

Die  B.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzen 
von  ihm  Nocturne  pour  2  Flute,  Viola  et 
Guitarre. 

Oberländer,  P  . . .,  siehe  An- 
halt, 18.  Jh. 

Obermair  (Obermann),  Ferdi- 
nand, wird  am  1.  Mai  1620  als 
Kantoreiknabe  für  die  Hofkapelle 
in  München  „angeschafft"  und  er- 
hält jährl.  54  Gld.  1628  muss  er 
eine  Badekur  gebrauchen,  wozu 
ihm  12  Gld.  (!)  angewiesen  werden. 
1635  ist  er  als  Altist  mit  200  Gld. 
angestellt,  1636  wird  er  entlassen 
(Kreisarchiv). 

Obermayr  (Obermajer),  Kaspar, 
Tenorist  a/d.  Hofkapelle  in  Mün- 
chen seit  etwa  1770  und  ist  noch 
1789  im  Dienst,  sein  Gehalt 
schwankt  zwischen  380  und  400 
Gld.  (Kreisarchiv). 

Obermayer,  Joseph,  geb.  zu 
Nezabudicz  in  Böhmen,  dem  Für- 
sten   Fürstenberg    gehörige    Herr- 


Oberin eier,  Jatob. 


221 


Obrecht,  Jacof). 


Schaft.  Bildete  sich  unter  Tartini 
in  Italien  zum  Violinisten  aus  und 
wurde  am  Ende  des  18.  Jhs.  sehr 
ffefeiert.  Um  1800  verliefs  er  seine 
Laufbahn  und  wurde  Landwirt 
Gerber  2.     Dlabacz). 

Obermeier,  Jakob,  um  1633 
Kantor  an  St.  Emmeram  in  Regens- 
burg {Mettenleiter  1,  139). 

Obern (lörifer,  Da^id,   ein  In- 

strumentalkomponist  des  17.  Jhs., 
ist  bekannt  durch  das  Werk: 

Allegrezza  musicale.  Aufserlesene 
künstlich  Musicalische  Paduanen,  Gal- 
liarden,  lutraden,  Canzoneten,  Ricercaren, 
Balleten,  Alimanden,  vud  Volten,  auff 
allerley  Insti-uuienten,  mit  4.  5.  vnd  6. 
Stimmen,  gantz  füglich,  lustig,  vnd  lieb- 
lich, zu  gebrauchen:  An  jetzo  aufs  vnter- 
schiedlichen  . . .  Componisten  coUigirt  . . 
durch  .  .  .  Instrum  eutist  in  Franckfurt 
(a/M.).  Frckft.  1620  Nie.  Stein.  Stb.  V 
4".  [B.  B :  C]  Dedic.  von  Stein,  worin 
er  sich  als  der  Bestellende  kund  giebt. 
Enthalten  sind  Nr.  1 — 8  von  Joh.  Ghro 
Dresd.;  Val.  Otto  Lips.  bis  18;  Barihol. 
Praetorius  bis  24;  Joh.  Herrn.  Schein  bis 
28;  Valent.  Haufsmann  bis  33;  Wilh. 
Brade  bis  37 ;  Tho.  Simps.  Nr.  38  Schluss. 
Nr.  9  u.  10  fehlen. 

Obersoii,  . . . 

Im  Stifte  Klosterneuburg  befindet  sich 
unter   obigem  Namen    1  Motette   im  Ms. 

Obersteiner,  Joliann. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
finden sich  von  ihm :  1  Requiem,  1  Libera 
nie,  2  Land  messen,  1  Tantiuu  ergo,  1 
"Weihnachtslied  zu  4  Stirn,  mit  Orgel. 

Obertus,  siehe  Obrecht. 

Obizzl,  Domenico,  lebte  im 
ersten  Drittel  des  17.  Jhs.  Seine 
Drucke  geben  über  seine  Stellung 
keine    Auskunft.       Bekannt    sind 

von  ihm: 

Madrigali  concertati  a  2,  3,  4  et  5  voci. 
Con  il  Bc.  di  . .  .  Lib.  1  . .  .  Ven.  1627 
Ales.  Vincenti.  Er  bez.  es  als  sein  erstes 
"Werk.  G  Stb.  4".  25  Madr.  [Bologna, 
im  Kat.  3  Abdrack  der  Dedic.  Bologna 
Petronio. 

Madrigali  et  Arie  a  voce  sola  di  . . . 
da  cantarsi  in  chittai'one,  clavecimb.  o  altre 
d'iustrom.,  con  lAlfabetto  allAriette  per 
la  chitarra  alla  spagnola  . . .    Lib.  1.   Op.  2. 


Ven.  1627  ib.  1  vol.  4".  79  S.  32  Gesge. 
[B.  Br. 

Im  Samlwk.  1625  a  (u.  2.  Ausg.  1636) 
eine  Motette  f.  1  Stirn,  u.  Bc.  (Eitner  1). 

Obrecht  (Hobrecht),  treraert. 

In  Phalese's  Samlwk.  von  1554  u  mit 
einer  4stim.  Motette  vertreten  (Eitner  1). 

Obrecht  (Hobrecht ,  Obreht, 
Obertus),  Jacob;  Straeten  ver- 
öffentlicht in  seinen  Maitres  de 
chant  de  St.-Donatieu  ä  Bruges 
1870  eine  Anzahl  Dokumente  auf 
Obrecht  bezüglich  und  zieht  S.  17 
das  ßesumo  daraus.  Ganz  klar 
lässt  sich  das  Leben  dieses  be- 
deutenden Meisters  noch  niclit 
übersehen,  da  die  Dokimiente  über 
seine  Stellungen  in  Brügge  und 
Antwerpen  sich  mehrfach  kreuzen. 
Er  muss  um  etwa  1430  zu  Utrecht 
geboren  sein.  1465  soll  er  an 
der  Kathedrale  zu  Utrecht  Kapell- 
meister gewesen  sein.  Ein  Beweis 
liegt  nur  in  der  Aussage  Glarean's 
(Dodecachord  p.  256)  vor,  der  von 
Erasmus  erzählt,  dass  er  unter 
Obrecht  in  Utrecht  Sängerknabe 
war.  Da  Erasmus  1467  geb.  ist 
und  vielleicht  mit  9  Jahren  ein- 
trat, also  1476,  so  steht  diesem 
Beweise  nichts  entgegen.  Darauf 
soll  er  Italien  besucht  haben.  Von 
1483  -1485  war  er  in  Cambray 
Singschuldirektor  (Viertelj.  1,  439), 
von  1489  bis  zum  3.  Sept.  1500 
an  St.  Donation  zu  Brügge  Lehrer 
im  Gesänge  und  den  Gebräuchen 
der  Kirche  (Straeten  la,  15); 
während  dieser  Zeit  wurde  er 
Priester  u.  Succentor  (das  ist  der 
Nächste  nach  dem  Sangmeister). 
Nach  Burbure's  Untersuchungen 
im  Archive  der  Kathedrale  zu 
Antwerpen  war  er  aber  von  1492 
bis  1504  Sangmeister  daselbst  und 
als  krank  gemeldet  in  den  Jahren 
1496,  1498,  1501  u.  1504.  Strae- 
ten fand  ferner  im  Archiv  zu  Fer- 
rara  im  Sept.  1474  einen  Jacobus 


Obrecht,  Jacob. 


222 


Obrecht,  Jacob. 


Xjlterij  de  Ulwidia  als  Sänger  in 
der  Kapelle  des  Herzogs  Hercules 
von  Ferrara  verz.  und  glaubt,  dass 
darunter  Obrecht  gemeint  sei  (Strae- 
ten  7,  496).  Dies  würde  demnach 
in  die  Zeit  zwischen  seinen  Aufent- 
halt in  Utr-echt  u.  Cambray  fallen. 
Ferner  teilt  derselbe  in  la,  16 
ein  Dokument  mit,  in  dem  Obrecht 
am  20.  Okt.  1500  an  die  Kirche 
zu  Thourout  (Thoraltensis)  in  Bel- 
gien versetzt  wird.  Andere  Doku- 
mente im  ötraeten  3,  182  sind 
vom  22.  Nov.  1490  wo  er  suc- 
centor  an  St.  Donation  zu  Brügge 
genannt  wird  und  in  einem  ande- 
ren von  1192  (S.  188)  hoifst  es 
„Priester  ende  cantor  van  Sint 
Donacs  in  Brugghe".  S.  185  ein 
Dokument  vom  81/12  1498  und 
noch  3  Dokumente  bis  zum  29/10 
1500.  1504  ging  er  wieder  nacii 
Ferrara  imd  starb  daselbst  1505 
an  der  Pest  (Straeten  3,  189  ein 
Dokument  in  Ferrara,  welches  den 
Tod  bestätigt.  Er  wird  dort  Sänger 
am  herzogl.  Hofe  genannt.  Seite 
190  zwei  Epita[)hc  ohne  Datum. 
In  Bd.  6  S.  129  ^  noch  ein  Doku- 
ment. Vergleiche  auch  Fotis).  In 
der  Yiertelj.,  siehe  Generalregister 
mehrfach  erwähnt.  So  lückenhaft 
der  bis  jetzt  dokumentierte  Lebens- 
lauf Obrecht's  auch  noch  ist,  so 
bietet  er  doch  mehr,  als  man  vor 
dem  über  ihn  wusste.  Ueber  seine 
Kompositionen  siehe  Ambros  3^ 
180  ff.  und  M.  f.  M.  19,  39.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Misse  obreht. 

Jene  deniande. 

Grecoruui. 

Fortuna  desparata. 

Mal  lienr  me  bat. 

Salue  diua  pareus. 
S  (resp.  A  T  B). 
Der  Bassus   hat  auf  letztem   Bl.    die 
Drackfirnia :      Impressum     Venetijs     per 
Octauiauum  l*etrutium  Forosemprouiensem 


1503  die  24  Martii  ...  daiimter  sein 
Druckerzeichen.  4  Stb.  durchfoliirt  von 
1—74.  [B.  B.  B.M.  Hofb.Wien.  Bo- 
logna.    Brüssel. 

Eine  Altstimme  ohne  Titel  und  Ver- 
leger iu  B.  Basel  enthiilt  4  Messen,  da- 
von sind  Nr.  1  u.  '2  ohne  Autor,  Nr.  3 
von  Obrecht:  Missa  super  Maria  zart. 
Nr.  4  von  Obrecht:  Missa  de  Saneto  Mar- 
tine. Die  Messen  und  der  Di'uck  sind 
bisjctzt  unbekannt.  Dieselbe  Stimme  auch 
in  ß.  Heilbronn.  Der  Kat.  giebt  die 
Themen.  Sie  besteht  aus  32  Bll.,  signiert 
Aa  2— Ee. 

In  alten  Ramhvken.  35  Gesänge,  dar- 
unter 2  Messen  die  oben  niclit  genannt 
sind.  Der  Gesang  „Kom])eltier"  4  voc. 
in  der  Ausgabe  von  1504  ist  anonym 
(sielie  Wockerlin's  Kat.  des  C.  F.  pag. 
372  und  388).  Ini  Haus  Neusidler  1536 
ein  arraug.  Satz. 

Mss.  iu  Capella  sistina,  Codex  35: 
Missa  0.  Titel  4  voc.  Missa  Je  ue  vis 
oncques  la  parcitte  4  voc.  —  Cod.  42 
Laudemus  (Nou  est  hie  aliud)  c.  2.  p.  5 
voc.  Canite  tuba  (Kector  orbis  Deus) 
5  voc. 

Mss.  P.  Proske,  Cod.  Pernuer:  Fors 
seulement.  —  Ms.  870:  3  Passionen. 

Ms.  in  Mailand  Dom,  Codex  des  16. 
.Ihs.     Samivvk.  Missae,  eine  von  Obi-. 

Ms.  11883  Cliorb.  Anfang  des  16.  Jhs. 
Missa  L'homme  arme  4  v.  —  Missa  3  v. 
Nr.  12.     [Ilofb.  Wien. 

Ms.  B.  Magiiabecch.  zu  Florenz  Nr.  58 
cnth.  3  Gesänge  unter  Nr.  18,  22 ,  36 
(M.  f.  M.  9,  35)  nur  Homo  quidam  Nr. 
22  ist  nicht  gedruckt. 

Ms.  Archiv  St.  Peter  iu  Rom,  1  vol. 
in  4"^.  107  Chansons  von  Verschiedenen, 
dabei  auch  Obr. 

Ms.  B.  M.,  Cod.  3154,  IG.  Jh.  fol.  237 
Missa  Scoen  lief  4  v.  Missa  beata  vis- 
cera  4  voc,  defekt.  Missa  Je  ne  demande 
4  V.  Missa  Si  dcdero  4  v.  —  Ms.  88 
Salve  regina  6  voc.  iu  4  part.  Ms.  42 
ohne  Text.  3  Messen  in  Part.  Missa 
Grecorum.  Je  ue  demande.  Cujusvis 
toni. 

Im  Ms.  1721  im  R.  C.  of  Mus.  A  col- 
lection  of  iatin  Hymns  for  3—6  v.,  dar- 
unter auch  eine  von  0. 

Im  Ms.  16,  12  u.  46  der  B.  Zw.  drei 
Gesänge,  siehe  Kat.  Reg. 

In  Modena,  Chorb.  des  15.  Jhs.  mit 
12  Messen,  davon  5  von  Obreth. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  18742  Missa:  Si 
dedero  4  voc.  in  Stb. 

Ms.  B.  Casanatensis  in  Rom,  Codex 
11883  (alte  Nr.)  Missa  sine  nonime  3  v. 


Obser. 


223 


Ochseiikhim. 


Missa  super  Omme  arme  3  v.  —   Codex 
0.  V.  208  eine  Chanson:  Se  bien  fait. 

In  neuen  Ausg.  6  Gesänge  (Eitner  '2, 
die  dort  augezeigte  Messe  erschien  erst 
1880  als  9.  Bd.).  Aufserdem  im  5.  Bde. 
Ambros  Geschichte :  S.  20  Ave  regina 
4  V.  Forseulemeut  4  voc.  S.  29.  Welt- 
liches Lied  ohne  Text  S.  34.  La  torto- 
rella  4  voc.  S.  36.  Se  bien  fait  4  voc. 
o.  Text  S.  40.  Salve  regina  3  v.  S.  46. 
In  der  verunglückten  Ausgabe  Forkel's 
wovon  nur  Berlin  und  Brüssel  1  Exenipl. 
besitzen  die  Messe  Je  ne  deinande  4  voc. 
—  Passio  Domini  nostri  Jesu  Christi,  sec. 
Mattbaeum  4  voc.  Met  inleiding  von  D. 
de  Lange.     Amst.  1894.     P.  u.  Stb.    fol. 

Olbser,  Balthasar,  Chorknaben- 
lehrer an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den, nimmt  1574  den  Abschied 
(s.  Staatsarch.). 

Oljservatious  sur  nn  ouvrage 
nouveau,  intitule:  Traite  de  inelo-drame, 
ou  reflexions  sur  la  musique  draniatiquc. 
A  Paris  1771  Valiat  -  la  -  Chapelle.  S'^. 
[Brüssel  3797. 

Obsopaeus  (Opsopaeus),  Jo- 
annes, aus  Bayreuth,  um  1583 
Kautor  in  Kulmbach,  vielleicht 
auch  noch  1596.  Er  ist  bekannt 
durch 

Euchiridion  Antiphonas  Responsoria  et 
Hymnos,  quo  ordine  &  Melodijs,  per  cir- 
culum  totius  anni  ...  In  usum  scholae 
Culmbachianae  .  .  .  1.583.  Am  Ende:  Mul- 
husii  exe.  G.  Hautzsch.     8". 

—  denuö  in  aliarum  quoque  usum  cor- 
rectum  &  auctum  . .  .  Witebergae  typis 
Z.  Lehmann  1596.  Am  Endo:  AVitebg. 
impensis  J.  Börneri  bibliop.  Lipsensis 
Anno  1.'597.  [Beide  in  B.  Zw.,  Kat.  Be- 
schreibung. 

Ms.  im  histor.  Vereine  f.  Mittelfranken 
in  Ansbach  eine  Motette:  Alle  ding  zer- 
genglich  1576,  nur  Diso.  vorh. 

O'Carolan,  siehe  Carolan. 
Occa,  Alberto  da  1% 

bekannt  durch  einige  italienische  Ge- 
sänge im  Samlwk.  l.o82a  und  1586  e 
(Eitner  1),  denen  Vogel  hinzufügt  in  Viu- 
centi's  Giardino  1591:  Lascia  pur,  gez. 
mit  Alberto  dal  Occha  uud  einer  2ten 
Ausg.  von  1596^.  lu  Modena  in  5  Stb. 
des  16.  Jhs.  unter  Alberto  L'Üca  4  Madri- 
gale zu  5  Stirn. 

Occa,  Antonio  dair,  geb.  1. 
Juni  1763  zu  Cento  bei  Bologna, 


gest.  17.  Sept.  1846  zu  Florenz. 
Ein  Virtuose  auf  dem  Contrabass, 
befand  sich  viel  auf  Reisen  durch 
ganz  Europa.  1818  konzertierte 
er  in  Russland  mit  seiner  Tochter, 
die  sich  zur  l'ianistin  ausgebildet 
hatte;  seine  Nichte  ist  die  Sängerin 
Frau  Schoberlechner  (Fotis). 

Occa,  Vittoria  dalT,  eine  Vio- 
linvirtuosin des  18.  Jhs.,  in  Bo- 
logna geb.,  befand  sich  viel  auf 
Konzertreisen.  1788  trat  sie  in 
Mailand  auf  (Schilling). 

Och,  Andreas,  ein  Deutscher, 
liefs  sich  um  1709  in  Paris  nieder 
und  gab  daselbst 

Sei  Sinfonie  a  3,  2  V.  e  B.  op.  1 
heraus  (Gerber  1).  Dieselben  besitzt  die 
Nationalbibl.  in  Paris  in  3  Stb. 

Ochernal,  T  . . .  L  . . ., 

gab  1780  zu  Leipzig  XXJV  drey- 
stimraige  geistliche  Gesänge  mit  Melodien 
zum  Gel)nuich  kleiuer  Stadt-  und  Laud- 
schuleu  heraus  (Gerlter  1). 

Ocliilo,  ...  18.  Jh., 

in  Upsala  ijn  Ms.  Sinfonie  a  4,  Ad., 
2  V.  Va.  Vcl.  fol. 

Oclioa,  (jrirolanio  de,  Discantist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
20  Gld.  monatl.  vom  15.  Aug.  1585 
bis    Ende    März    1587    (Köchel  1). 

Oclisenkliun  (Ochsenkum),  Se- 
bastian, ein  Lauteuist,  geb.  6.  Febr. 
1521  (nach  seinem  Porträt),  gest. 
20.  Aug.  1574  zu  Heidelberg;  Wal- 
ther sah  daselbst  auf  dem  Peters- 
kirchhofe noch  seinen  Leichenstein 
mit  obigen  Daten  versehen,  ebenso 
den  seiner  Ehefrau:  Sibylla  Seba- 
stian! Ochsenkuntz  (sie?),  die  im 
Sept.  1571  gestorben  war.  Man 
kennt  von  ihm  nur  ein  Lauten- 
buch, aus  dessen  Titelwortlaut  man 
erfährt,  dass  er  schon  1558  in 
Diensten  des  Kurfürsten  Otto  Hein- 
rich, Pfalzgraf  bei  Rhein,  stand 
uud  die  Steile  wohl  bis  zu  seinem 
Tode  bekleidet  hat.  Der  Titel 
lautet: 


Ockenheim. 


224 


Oddo  von  Clugny. 


Tabulatur-  |  buch  auff  die  Lauten,  von 
Moteten,  Frantzösischen-  Welschen  vnd 
Teütschen  Geystlichen  vnd  "Weltlichen 
Liedern,  sampt  etlichen  jren  Texten,  mit 


4,    5,    vnd    6   stimmen 


Heydelberg 


(L558)  Joh.  Kholen.  fol.  87  Bll.  Titel 
und  Kegister  in  M.  f.  M.  4,  W2.  [B.  B. 
B.  ßr.  ohne  Titel.  B.Lpz.  B.M.  Univers. 
"Wien.     Karlsruhe.     AVolfenb. 

Besondei's  wichtig  fürs  deutsche  Lied. 

Ockeuheim,  siehe  Okcu,Iieui. 

Octaviamis  Romauus,  zwei  Brü- 
der, traten  ITASl  als  Bassisten  in 
die  Hüfkapelle  in  Münclien,  doch 
ist  von  1568  ab  nur  einer  ver- 
zeichnet und  stets  in  obiger  AVeise, 
oder  auch  Octavianus  Bassist.  Sein 
Gehalt  betrug  180  Gld.  jiUirl.,  von 
1575  ab  aber  300.  Er  erliielt 
mehrfach  Gesciienke.  Von  1577 
ab  fehlt  er  in  den  Akten  (Kreis- 
archiv). 

Octo,  Johannes  de,  ist  1547 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  Ks. 
Karl  V.  in  Spanien  (Straeten  3, 
147).  Straeton's  Annahme,  dass 
Octo  derselbe  wie  Otto  Hack  sei,  ist 
wenig  glaubliaft.  Dagegen  in  Bd.  7, 
355  verz.  er  ihn  als  Tenoristen 
am  Ksl.  Hofe,  der  im  April  1507 
starb.  Seine  Braebende  zu  Gouda 
geht  in  obigem  Jahre  auf  Mathias 
Vauloo  über,  Bassist  am  Hofe 
Philipp  IL 

Octobi,  Jo.,  siehe  Hothby. 

Ociil,  Mathias,  Kapellmeister 
im  Dienste  der  Kaiserin  Wittwe 
Eleonora,  so  auf  einem  Drucke 
verz.,  der  sich  einst  in  der  Bibl. 
Libau's  befunden  hat.  Weiterhin 
in  dem  von  Straeten  1,  87  u.  89 
mitgeteilten  Kataloge  kommt  ein 
„Math.  Oett,  C/'  vor.  Straeten 
glaubt,  dass  dies  vielleicht  der 
obige  ist.  Nach  den  Unter- 
suchungen bei  dem  Artikel  Oettl 
ergiebt  sich ,  dass  beide  obige 
Namen  nur  eine  Verstümmelung 
von  Oettl  sein  können. 


Die  im  Kat.  Libau  angezeigten  AVerke 
sind:  Te  lucis  ante  terniinum  und  ein 
Laudate  pueri  ä  4  voc.  2  V.  2  Clar. 
2  Tromb.    31  Stb. 

Oddi    (Oddus),   Flauiinio,    um 

101 1     wahrscheinlich     päpstlicher 
Sänger. 

Im  Ms.  Cod.  77  der  Cap.  sistina  stehen 
4  Messen,  die  vielleicht  von  seiner  Hand 
geschrieben  sind:  1.  Missa  Meinor  esto 
G  v.  2.  Missa  regali  ex  jirogenie  Maria 
()  V.  (in  Cod.  118  noch  einmal).  3.  Missa 
Sicut  lilium  5  voc.  4.  Missa  »Surge  illu- 
minare  G  voc.  (llabeiTs  Kat.).  im  Druck 
ist  bekannt: 

Madrigali  spirituali  a  4  voci  di  .  .  . 
Lib.  1.  Roma.  1G08  Zannetti.  4  Stb.  4". 
21  Madr.  Die  Dedic.  ist  in  Da  la  Fara 
löOS  gez.  [Bologna,  Kat.  3,  138  Abdruck 
der  Dedic. 

Oddo  (Odo)  von  Clugny,  Theo- 
retiker und  Komponist,  geb.  879 
in  Franken,  lebte  901  als  Archi- 
cantor  zu  Tour,  dann  als  Kektor 
einer  Klosterschule  in  Burgund, 
926  als  Abt  des  Klosters  zu  Clugny 
und  starb  zu  Rheims  942  (Siehe 
Viertel],  im  Generalreg.).  Sein 
Tonarius  ist  abgedruckt  im  (Jerbert 
1,  247.  Coussemaker  2,  117.  Fa- 
bricius  3,  149.  Haberl,  Jahrbuch 
1880,  16. 

Sein  Dialogus  in  deutscher  Ueber- 
setzung  von  P.  Bohn  in  M.  f.  M.  12,  23. 
Gerbert  1,  247  aus  einem  Pariser  Ms. 

Musica  D.  Oddonis.  1.  Kap.  Do  mono- 
chordo,  Gerbert  1,  251.  Ms.  aus  Blasien. 
Ein  Ms.  in  Darnistadt  Nr.  1988  beschrie- 
ben in  Viertelj.  1887,  488.  Die  Abhand- 
lung wird  dort  Guido  zugeschrieben  und 
Enchiridion  genannt. 

Regulae  D.  0.  de  Phythmimachia, 
Gerbert  1,  285.     [Ms.  Hofb.  Wien. 

Regulae  D.  0.  super  Abacuu),  Gerbert 

1,  21)0.     [Hofb.  Wien. 

Oddonis  quomodo  organistrum  con- 
struator  et  de  fistulis,  Gerbert  1,  303. 

Bibl.  Magliabecchiana  zu  Florenz,  i)ro- 
visor.  Ni.  563  f   3   enthält  nach  La  Fage 

2,  281  das  Tonarium. 

Bilil.  Riccardiana  zu  Florenz,  Ms.  des 
14.  Jlis.     Kopie  des  vorigen. 

Bibl.  Fabroniena  zu  Pistoja,  Ms.  Nr. 
142  des  17.  oder  18.  Jhs.  enthält  den 
Dialogus ,  bekannt  unter  dein  Namen 
Enchiridion  (Lafage  2,  410). 


Oden. 


225 


Odington. 


Bibl.  Vatican  zu  Rom,  fonds  Christiana, 
Pergamentcodex,  Ms.  des  14.  Jlis.  euthält 
das  Euchiridion  (Lafage  2,  483). 

Bibl.  National  zu  Paris,  Ms.  lat.  Nr. 
7461  f.  Colbert:  Dialogus,  fol.  19  a.  Auch 
in  Cod.  7211  enthalten. 

Stadtbibl.  Trier,  ein  Codex  der  ziem- 
lich die  zweite  Hälfte  des  Dialogus  eut- 
hält, abweichend  von  Gerbort's  Abdruck 
(M.  f.  M.  12,  24). 

Benedictinerstift  Admont,  12.  Jh.  Dia- 
logus de  musica. 

Archiv  des  Benedict.  St.  Paul  im  La- 
vantthal  in  Kärnten,  siehe  den  Artikel  in 
M.  f.  M.  22  S.  22  und  das  Eeg.  des 
Jahrg. 

Liceo  mus.  Bologna,  Kat.  1,  238  Enchi- 
riades  de  musica  hoc  est  Armonica  insti- 
tutione.  2  Kopien.  —  Arte  musica,  2 
Tractate.  —  Incipit  Musica. 

Br.  Museum ,  Ms.  43  u.  212 :  Euchi- 
ridion. Ms.  147  der  ihm  zugeschriebene 
Tractat:  Dialogus,  „Quid  est  musica". 

Nach  Brambach,  die  MusiUitteratur 
des  Mittelalters,  1883  p.  10/11,  wäre  die 
Musica  euchiriadis  von  Wilhelm  von 
Hirschau,  nach  Oddo's  eigener  Aussage. 
ßiemann,  Gesch.  der  Musiktheorie,  S.  517. 

Oden  in  Samlwken.  und  ohne 
Herausgeber  stehen  unter  Geliert 
und  unter  den  Verlegern  Birnstiel, 
Böhme,  Breitkopf,  G.  A.  Gleditsch, 
Lange,  Heinr.  Steiner  und  Voss. 
Ebenso  die  lateinischen  Odae  unter 
Egenolff  und  Schöndorff.  lieber 
die  Kompositionen  siehe  Otto  Lind- 
ner's  Geschichte  des  deutschen 
Liedes  im  18.  Jh.  ed.  von  L.  Erk, 
Lpz.  1871  Breitk.  &  H.  —  Siehe 
auch  Viertel],  im  Generalrog. 

Lateinische  u.  deutsche  Oden  für  Disc. 
mit  nicht  bez.  Basso  continuo,  in  Thom. 
Mezler's  Odaeura  litteratae  juventutis. 
Friburgi  Biisg.  1651  Theod.  Meyer.  8^. 
[B.  M. 

Oclena,  Raynald  de,  von  1491 
bis  1493  päpsti.  Sänger  (Viertelj. 
3,  244.  246). 

Odier,  Louis,  geb.  zu  Genf  um 
1748,  gest.  ebd.  13.  April  1817. 
Studierte  Medizin  zu  Edinburg  u. 
schrieb  dort  die  Abhandlung: 

Epistola  physiologica  iuauguralis  de 
elcmentaiiis  musicae  sensationibus.  Edin- 
burg 1770  Balfour.     8".     [B.  B. 

Rob.  Eitner's  Quellon-Lesikori.    Bd.  7. 


Von  da  kehrte  er  wieder  nach  Genf 
zuiiick  und  praJ^tizierte  als  Arzt.  ChJadni 
wirft  ihm  üngenauigkeit  vor  (Fetis). 

Odington,  Walter,  auch  Gual- 
terius  Eoveshamensis,  Walter  of 
Evesham  genannt,  Benediktiner- 
möuch  des  Klosters  Evesham  in 
der  Grafschaft  Worcester,  1228 
zum  Erzbischofe  von  Canterbury 
gewählt,  lebte  noch  um  1240.  Bale 
und  die  meisten  späteren  Schrift- 
steller verwechseln  ihn  mit  Walter 
of  Einesham. 

Sein  Tractat  De  speculatione  musice 
(abgedruckt  im  Couss.  1,  182 — 250),  vor 
1228  geschrieben,  ist  nur  in  einer  ein- 
zigen Handschrift  aus  dem  15.  Jh.  der 
Bibliothek  des  Kollegs  Corpus  Christi  zu 
Cambridge  erhalten;  eine  zweite  im  bri- 
tischen Museum  ist  im  vorigen  Jahr- 
hundert durch  Feiler  zu  Grunde  gegangen. 
Sein  Werk  zerfällt  in  sechs  Kapitel;  das 
erste  handelt  von  mathematischen  Pro- 
portionen, das  zweite  von  der  Messung 
der  Intervalle  nach  antiker  Theorie,  das 
dritte  behandelt  die  Harmonik  wieder  am 
mit  griechischer  Terminologie,  das  vierte 
die  ßhytlimik,  das  fünfte  den  cantus 
planus,  das  sechste  die  Monsuralmusik. 
Er  hält  sich  im  wesentlichen  au  die  Lehre 
Frauco's,  ohne  dass  mau  jedoch  genötigt 
wäre,  eine  direkte  Beeinflussung  durch 
diesen  anzunehmen.  Er  bildet  die  Lehre 
desselben  insofern  weiter  aus,  als  er  die 
Semibrevis  in  noch  Ideinere  Notengat- 
tungen, von  ihm  minuta  genannt,  teilt, 
für  diese  jedoch  noch  die  Form  der  Semi- 
brevis beibehält;  ferner  dadurch,  dass  er 
die  beiden  Modi  longa  brevis  und  longa 
longa,  welche  beide  zusammen  den  ersten 
franconischen  Modus  bilden,  als  ersten 
und  fünften  scheidet.  Ob  er  auch  als 
Komponist  thätig  war,  ist  nicht  erwiesen; 
vielleicht  sind  die  in  seinem  Werke  an- 
geführten wertvollen  Beispiele  zum  Eon- 
dellus,  Coüductus,  und  zur  Copula  seine 
Werke,  möglicher  Weise  aber  auch,  wie 
die  Organa,  der  Motetus  und  die  Hoquete 
nur  aus  anderen  Werken  citierte  Bruch- 
stücke. Vgl.  über  ihn  Hawkins  230; 
Tauuer,  Biblioth.  Brit.  558;  Couss.  1,XIY; 
Coussemakcr  Traites  inedits  su]'  la  nuisique 
au  nioyen  Ttge  13;  Jacobsthal,  die  Mensu- 
raluoteuschrift  des  XII.  u.  Xlll.  Jh.  pag. 
31  ff.  Riemann  im  Register  seiner  Gesch. 
d.  Musiktheorie.  Ostv.  Koller. 

Nach  Burney  5,  433   liegt  der  Tractat 

15 


Odo. 


226 


Oeglin. 


im  Benet  College  zu  Caiubridge  Nr.  401  gl. 
Corpus  Cliristi  und  beginnt  .,Here  begineth 
a  shorte  Tretyse  of  the  Rule  of  Discant". 
—  In  Davey's  history  1895  wird  nach- 
gewiesen, dass  er  als  Matheniatü:er  zu 
Oxford  im  Jahre  1316  als  Walter  de 
Evesham  eingeschrieben  ist  und  ein  Ka- 
lender von  ihm  in  der  Abtei  Evesham 
geschrieben  beginnt  mit  1301.  Bis  1328 
lebte  er  im  Merton  College  zu  Oxford. 
Das  Datum  für  seine  Abhandlung  mag 
etwa  1300  sein  (S.  35).  Siehe  auch 
Haberl,  Jahrb.  1889,  13.  —  M.  f.  M.  22 
S.  176  Anmkg.  zu  S.  160.  —  Siehe 
Viertel].  Generalreg.  Stephen  unter  Wal- 
ter of  Evesham  von  Davey.  Verschiedene 
wissenschaftliche  Tractate  liegen  noch  in 
Oxford  Bodl.  und  Cambridge  Univ.-Bibl. 

Odo,  siehe  Oddo  von  Clugny. 

Odo,  Mönch  zu  Fossatensis, 
Komponist  um  1058  (Gerbert  5, 
35.     Fabricius  3,  150). 

Odo,  Abt  zu  Morimundensis, 
Theoretiker,  starb  1101  (Fabricius 
3,  151). 

Odoardo,  war  Bas.sist  an  der 
Kapelle  Apollinare  zu  Rom  und 
wird  1628  zu  den  Festlichkeiten 
in  Parma  zur  Mitwirkung  eingc- 
hidcn  (\^>gel  437). 

Odontius,  Matthacus,  aus  Frei- 
berg i/S.,  unterz.  die  Dedic.  1012 
in  Nürnberg,  doch  da  seine  Lieder 
in  Nürnberg  erschienen,  so  kann 
er  sich  auch  nur  zur  Leitung  des 
Druckes  dort  aufgehalten  haben. 
Sie  sind  betitelt: 

Musicalisches  Rosengärtlein ,  neuer 
teutscher,  lustiger,  weltlicher  Liedlein, 
mit  gantz  neuen  schönen,  artigen  vnd  an- 
mutigen Texten  .  . .  mit  4.  vnd  5.  Stirn. 
. . .  Niü-nberg  1612  Abr.  Wagenmann.  4 
Stb.  4".  18  Lieder.  Dedic.  Herzog  August 
von  Sachsen.  [B.  Hbg.     B.  L.     br.  Mus:  T. 

Oeder,  Johann  Ludwig,  geb. 
zu  Ansbach,  gest.  als  herz,  braun- 
schweig. Kammerrat  zu  Braun- 
schweig am  11.  Juni  1770.  1746 
bez.  er  sich  als  ,,Prof.  publ.  ord." 
und  gab  heraus: 

Lectiones  suas  aestivales  auditoribus 
suis  indicat,  atf|ue  de  vibratione  chor- 
darum  alinua   praefatiu".     Brunsvig.  1746 


typis    Meyerianis.     4".     4   Bll.     Theorie. 
[B.  B.     B.  Hbg. 

0  edler  Friedeukranz. 

Ein  scliüues  newes  Lied  von  dem 
langerwünschten  Enden  zwischen  beyden 
Cronen  Spania  und  Frankreich.  In  seiner 
beygesetzteu  Melodey  zusingen.  Costantz 
am  Bodensee  1659  Joh.  Geng.  8^'.  fbr. 
Mus. 

Oedmann,  Jonas,  Licentiat  der 
Philosophie  an  der  Universität  zu 
Lund  in  Schweden,  gab  heraus: 

Dissertatio  historica  de  musica  Sacra, 
generatim,  et  ecclesiae  Sueogotliicae,  spe- 
ciatim,  quam  suffragante  ampl.  ord.  i>lulo- 
sophico  . .  .  examini  modeste  submittit  . .  . 
Lundini  Gothoram  1745  Berling.  4".  40 
Seit.  [Brüssel].     Fetis  giebt  Näheres. 

Oeglin,  Erhart,  aus  Reutlingen, 
Kaiserl.  Buchdrucker  u.  Verleger 
in  Augsburg,  der  erste  der  in 
Deutschland  Petrucci's  Erfindung 
mit  beweglichen  Notentypen  zu 
setzen  nachahmte.  1508  war  er 
mit  Jeorius  Nadler  sociiert.  1507 
gab  er  Tritonius  Oden  heraus,  sie 
scheinen  noch  mit  Holztypen  ge- 
setzt zu  sein. 

1512  ab(3i'  gab  er  das  bekannte  Lieder- 
buch mit  Metalltypen  gedruckt  heraus. 
Er  erreicht  zwar  nicht  die  Sauberkeit  u. 
Schönheit  der  Petruccischen  Drucke,  doch 
immerhin  ist  seine  Bemühung  aner- 
kennenswert. Das  Liederbuch  ist  ein 
Sammelwerk  olme  eigentlichen  Titel,  den 
in  den  4  Stb.  Abbildungen  bilden,  die 
von  Hans  Biu-kmair  herriUiren.  Erst  am 
Ende  des  Tenors  liest  man  „Aus  sonderer 
küstlicher  art,  vnd  mit  höchstem  fleils 
seind  difs  gesangk  büecher,  mit  Tenor 
Discant  BaXs  viT  Alt  corgiert  worden.  .  . 
4  Stb.  in  kl.  qu40.  42  deutsche  und  7 
latein.  Lieder.  Eine  Neuausgabe  mit  fac- 
sim.  Abbildungen  3  Seiten  Notenbll.  wnd 
das  Schlussblatt  des  Tenors  nebst  sämt- 
lichen Gesängen  in  Partitur  erschien  im 
9.  Bde.  der  Publikation  der  Gesellschaft 
für  Musikforschung.  Ein  Autor  ist  im 
Originale  nirgends  genannt,  doch  sind 
dui-ch  Vergleich  festgestellt  5  von  Hoff- 
heimer,  2  von  Isaac,  1  von  Machinger, 
2  von  Adam  Rener,  1  von  L.  Senfl. 
[B.M.      br.  Mus:T.      Hof b.  Wien:  D.  A. 

Ein  zweites  Liederbuch  nur  im  Dis- 
cantus  bekannt  auf  der  B.  B.,  beschrieben 
mit  Reg.  in  M.  f.  M.  22,  214. 


Oehler, 


227 


Oesterreich,  Georg. 


Im  histor.  Vereine  zu  Augsburg  eine 
Quithing  O.'s  im  Autogr.  15/12  1512. 

Oehler,  ...  ein  Oboist  und 
Balletmeister  an  der  "VVeifsenfels- 
Querfarter  Hofkapelle  im  18.  Jh. 
(Opel). 

Oeliler,  Jakob  Friedrich,  geb. 
zu  Canstadt  bei  Stuttgart,  ein 
Schüler  Vogler's,  ging  1784  nach 
Paris  und  gab  3  Klaviersonaten 
op.  1  heraus.  Auch  eine  Kantate 
führt  Gerber  1  an. 

Oehme,  ^iiidreas,  mit  „Org. 
North".  1637  gez.,  kann  wohl  nur 
Nordhausen  gemeint  sein. 

Im  Samlwk.  1637  ist  er  mit  5  geistl. 
Liedern  und  3  latein.  Gesgen.  zu  2  Stim. 
mit  Bc.  veiii'eten  (Eitner  1). 

Oeillet,  siehe  Loeillet. 

Oeiu,  Dietrich  von,  um  1576 
]\Iäuner-Altist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  144  Gld.  Gehalt 
(Fürstenau  3,  201). 

Oelrichs,  Johann  Karl  Kon- 
rad, geb.  12.  Aug.  1722  zu  Berlin, 
gest.  30  Dez.  1798  ebd.  Ein  Ju- 
rist, Legationsrat  bei  Gesandt- 
schaften, Mitglied  gelehrter  Gesell- 
schaften, schrieb  unter  anderem 
auch 

Historische  Nachrichten  von  den  aka- 
demischen Würden  in  der  Musik  und 
öffentlichen  musikalischen  Akademien  u. 
Gesellschaften.  Berlin  1752  Voss.  Mat- 
theson  dedic.  kl.  8«.  5  Ell.  52  S.  [B.B. 
Dresd.  B.  Hbg.  B.  M.  B.  Wagener. 
Brüssel.     Musikf  r.  Wien.     B,  Lpz. 

(Siehe  Ledebur). 

Oelschlegel,  Johann  Lohelius, 

geb.  31.  Dez.  1724  im  Dorfe  Lo- 
schau  bei  Dux  in  Böhmen,  gest. 
zu  Prag  1 788.  Musiker  u.  Orgelbauer, 
erhielt  seine  Ausbildung  an  der 
Jesuitenresidenz  Mariaschein  und 
wurde  dort  als  Institutsorgauist 
angestellt,  später  in  Prag  an  der 
Dominikaner-  und  der  Malteser- 
kirche. 1747  trat  er  in  das  Prä- 
monstratenserstift  am  Strahow  als 
Novize  ein,  studierte  Theologie  u. 


erhielt  eine  Priesterweihe,  zugleich 
studierte  er  unter  Fr.  Joh.  Haber- 
mann Komposition.  Erhielt  dar- 
auf die  Chorregentenstelle  an  der 
Stiftskirche  und  komponierte  Ora- 
torien und  viele  Kirchenmusik. 
Schliefslich  erweiterte  er  durch 
unablässiges  Bemühen  seine  ihm 
anvertraute  Orgel  zu  einem  Riesen- 
werke (Gerber  2.  Dlabacz.  A.  d. 
Biogr.). 

Er  gab  heraus:  Ausführliclie  Beschrei- 
bung der  in  der  Pfarrkirche  des  K.  Prä- 
monstratenserstiftes  Strahow  in  Prag  be- 
findlichen greisen  Orgel,  sammt  voraus- 
geschickter kurzgefassten  Geschichte  der 
pneumatischen  Kirchenorgeln.  Prag  1786. 
80.     90  S.     [Musikf r.  Wien. 

Dlabacz  führt  noch  eine  2te  Schrift 
vom  Jahre  1774  uud  zahlreiche  Kompo- 
sitionen an. 

In  einem  Schreiben  (Autogr.  B.  B.) 
"wird  er  als  Komponist  von  Oratorien, 
Messen  u.  a.  bez.,  der  in  den  besten 
Jahren  verstai'b  (M.  f.  M.  24,  162  unter 
LoheHus). 

Oepfelknab,  JosephFerdinand, 

Bassist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  37  Gld.  30  kr.  vom  1.  Juni 
1685  bis  t  Aug.  1706  (Köchel  1). 

Oeri,  . . .  Hauptmann  in  Zürich, 

lieferte  von  1750 — -1777  die  Gesangs- 
kompositiouen  zu  den  Musikal.  Neujahrs- 
geschenkeu  in  Zürich  (s.  d.  1857  p.  10). 

Oesterreich,  Greorg,  aus  Magde- 
burg, wurde  am  10/5  1678  Schü- 
ler der  Thoraasschule  in  Leipzig, 
verliefs  dieselbe  aber  1680  der 
Pest  wegen  (Akten  in  Leipzig). 
1687  ist  er  Kapellmeister  in  Got- 
torf (nach  Joh.  Phil.  Förtsch'  Bio- 
graphie erst  1689)  und  wird  viel- 
fach als  Bassist  am  Wolfenbüttler 
Hofe  zu  den  Musikaufführungen 
eingeladen.  1735  scheint  er  in 
Brauuschweigsche  Dienste  getreten 
zu  sein,  denn  er  wird  in  den 
dortigen  Akten  Schlosskantor  mit 
250  Thlr.  Gehalt  genannt  und  er- 
hält für  die  Kantoreiknaben  24  Thlr. 
Dies  ist  die  letzte  Nachricht  über 

15* 


Oesterreich,  Georg. 


228 


Oettinger. 


ihn  (Chiysander  Jahrb.  1,  194. 
196.  197.  201.  2G0.  285).  Fetis 
nennt  ihn  fälschlich  Karl  Oester- 
reisch.  AValthor  widmet  ihm  einen 
ausführlichen  Artikel ,  der  im 
Ganzen  mit  obigem  übereinstimmt. 

Die  in  B.  B.  vorhandenen  Kantaten 
im  Ms.,  die  vielleicht  Autographe  sind, 
tragen  vielfach  den  Ort  und  das  Jahr  der 
Abfassung.  Selbst  diejenigen  Kautaten 
von  anderer  Hd.  kopiert,  tragen  am  Ende 
das  Datum  von  der  Hand,  die  ich  für 
Oesterreich 's  Hd.  halte.    Es  sind  folgende: 

Ms.  16320.  21  Kantaten  fiü-  Chor, 
Soli  und    einige   Instrumente   (wie  1  Ob. 

1  V.  1  Violettta,  1  Vd.  —  oder  2  Ob. 
u.  Fag.  —  oder  2  V.  2  Viole,  Fag.  — 
oder  3  V.  u.  Fag.;  Bo.  ist  stets  dabei). 
Die  2.  ist  gez.  „Compos:  Schleswigae 
Mense  Dec.  Anno  1099".  Nr.  4  „Kiel 
d.  1.  Dec.  1704".  Nr.  7,  1691.  Nr.  11, 
Schlefswig  1095.  Nr.  14:  1087.  Nr.  15: 
1688.  Nr.  17,  1701.  [B.  B.,  wie  die  fol- 
genden. 

Ms.  16321.  Part,  von  12  Kantaten, 
Nr.  1  gez.  Wolfenbüttel  17/1  1717.    Nr. 

2  ebenso  1718.  Nr.  6  Sclüeswigae  Martio 
1701.  Nr.  7  Schleswigae  1689.  Nr.  9 
Gottorff  10/9  1697.  Nr.  10  Kiel  6/12 
1704.  Nr.  11  Slesviei  composui  Mense 
Febr.  1698. 

Ms.  16322.  Pai-t.  von  14  Kantaten. 
Bei  Nr.  1  liest  man  „in  Music  gebracht 
von  Georg  Oesterreichou ,  Ihro  Hoch- 
Fürstl.  Schlefswig  -  Holsteinischen  regie- 
renden Durchl.  jetziger  Zeit  (1694)  be- 
stallten Capell- Meister."  Nr.  3  Brauu- 
schweig  12/10  1711.  Nr.  4  u.  5  mit 
Coburg  1695  gez.:  Kantate  zum  Geburts- 
tage der  Frau  Susanna  Elisabeth,  Her- 
zogin von  Sachsen  komponiert.  Nr.  10 
trägi  die  Eintragung:  Schlesewig  im  Coll- 
fufs  Mense  Aug.  1697.  Nr.  11:  Gottoiif 
den  19/12  1702.  1711  in  Braunschweig 
gez.,  ist  die  späteste  Jahreszahl. 

Ich  möchte  hier  darauf  aufmerksam 
machen,  dass  alle  Sätze,  die  nach  einem 
anderen  Satze  folgen,  wie  hier  nach  einer 
Sinfonie  und  mit  Trio  bezeichnet  sind, 
stets  von  nur  3  Instrumenten  ausgeführt 
werden.  Erst  in  späterer  Zeit  änderte 
sich  der  Begriff  und  verstand  man  dar- 
unter überhaupt  einen  Mittelsatz. 

In  Ms.  16325  Nr.  9  von  Fr.  de  la 
Porta  hat  Oe.sterreich  3  lustrimi.  hinzu- 
gesetzt, ebenso  im  Ms.  6160  Nr.  6  eine 
Kantate  von  C.  Företer. 

Im  Ms.  theoret.  4"  68  der  B.  B.  eine 


Abhaudlimg  vou  den  gedoppelten  Contra- 
puncten,  gez.  mit  Oesterreich,  Capellm. 

Oesterreich,  Michael.  Walther 
scheint  die  Familie  Oesterreich 
genau  gekannt  zu  haben,  denn  er 
spricht  von  3  Söhnen,  welche 
„Theologiam  studirt"  und  (1732) 
zwei  davon  noch  am  Leben  waren, 
ebenso  von  einer  Tochter,  die  sich 
als  Sängerin  auszeichnete  und  in 
Weimarschen  Diensten  stand,  näch- 
stens aber  in  den  Stand  der  Ehe 
treten  Avird. 

Die  B.  B.  besitzt  von  Michael  im  Ms. 
16  325  14  Kantaten  in  Part.,  die  am  Ende 
mit  Ort  und  Datum  gez.  sind.  Diese 
Daten  sind  von  derselben  Hand  als  die 
bei  Georg  und  bringen  die  Annahme, 
dass  Georg's  Manuscr.  Autographe  sind 
scheinbar  ins  Schwanken.  Michael  war 
hiernach  Auditeur  in  Friedrichsberg  in 
den  Jahren  1690  bis  1694,  also  zur  Zeit 
als  der  Vater  noch  lebte.  Ritter  führt 
drei  Friedrichsberg  an,  ein  Dorf  im 
Stettiner  R.-B.,  eins  bei  Frankfurt  und 
eins  im  Kreise  Flatow. 

Oesterreicher ,  Georg ,  geb. 
15G3  zu  Wiobclshoim  bei  Winds- 
heim, gest.  9.  Jan.  1G21  zu  Winds- 
heim, 57  Jahr  alt  (Zahn  nach  dem 
Kirchenbuche).  1588  war  erKolla- 
borator  und  1608  auch  Kantor  zu 
Windsheim.  War  zweimal  ver- 
heiratet, das  erstemal  1588  und 
das  zweitemal  1615  (1.  c). 

Er  gab  1614  uin  Gesangbüchlein  her- 
aus, von  dem  aber  nur  die  2te  Ausg.  be- 
kannt ist:  Ein  recht  Chi'istüch  Gesang- 
büchlein . .  .  Rotenburg  ob  der  Tauber 
1623  bei  H.  Körnlein.  kl.  8».  Beschrei- 
bung bei  Zahn  6,  137  und  Bd.  5,  408. 
[B.  Göttingen.     Heilbronn. 

Oettel,  Franz  Anton,  aus  Baiern, 
war  um  1757  Chorregent  u.  Teno- 
rist am  Salzburger  Hofe  (Marpurg 
3,  192). 

Oettinger ,  Friedrich  Chri- 
stoph, geb.  6.  Mai  1702  zu  Göp- 
pingen, gest.  10.  Febr.  1782  zu 
Murrhard,  ein  Pastor  zu  Hirschau, 
dann  Vorsteher  der  Sekte  der  Pie- 
tisten, Superintendent  der  Württem- 


Oettl. 


09Q 


Oginski,  Michel  Casimir. 


bergischen  Kirchen  und  endlich 
Abt  des  Klosters  Murrhard^  schrieb : 

Die  Eulerische  und  Frickische  Philo- 
sophie über  die  Musik.  Neuwied  1761 
(Fetis). 

luquisitio  in  sensum  communem  et 
rationem  .  . .  accodit  nova  Analysis  mu- 
sica  pro  sensu  communi  illustraudo  .  .  . 
Tubingae  1753  impens.  Joh.  Chrstph. 
Löffleri.     8°.     2  pt.     [br.  Mus. 

Oettl,  Mathias  (Matthaeus),  Ka- 
pellmeister bei  der  Kaiserin  Wittwe 
Eleonore  von  Oesterreich;  nach 
deren  Tode  wird  er  am  1/10  1720 
als  Tenorist  a/d.  Ksl.  Hofkapelle 
mit  720  Gld.  angestellt,  bekleidete 
seit  1721  noch  die  Chordirektor- 
stelle bei  den  Schotten  in  Wien 
und  starb  den  11.  Juni  1725,  51 
Jahr  alt,  war  demnach  1674  geb. 
(Köchel  1  und  2,  387.  Kornmüller 
1,  230).     Wir  besitzen  von  ihm 

1.  in  Ms.  16350  in  K.  Kgl.  B.  B. 
Missa  4  voc.  c.  orch.  in  Stb.  2.  Missa 
in  C.  4  voc.  c.  instr.  1725  Stb.  in  Ms. 
19037  [Hofb.  Wien].  3.  Messe  in  C.  Ms. 
[Klosterneuburg. 

Im  Archiv  der  kath.  Kirche  zu  Dres- 
den unter  Oettel  2  Messen  f.  Chor  und 
kl.  Orch. 

Straeten  1,  87  und  89  zeigt  Werke 
eines  Matthias  Ocul  und  Matth.  Octi, 
C[apollin.]  im  Kataloge  der  Bibl.  Libau's 
an,  mit  dem  Amte:  Kapellmeister  im 
Dienste  der  Kaiserin  Wittwe  Eleonora; 
es  ist  kaum  ein  Zweifel  darein  zu  setzen, 
dass  die  beiden  Namen  Ocul  und  Oött 
nur  eine  Verstümmelung  von  Oettl  sind. 

Ocvering,  Ryiioldiis  Popma 
Tan,  ein  Komponist,  der  folgendes 
Werk  an  der  Wende  des  17.  zum 
18.    Jh.    geschaffen    haben    muss. 

Es  trägt  den  Titel: 

VI  Suittes  voor't  Ciavier  opgedraghen 
aen  de  Doorluchtigste  Hoog  geboome 
Princesse  Maria  Louisa,  Geb.  Princesse 
van  Hesse  . . .  Op.  1.  Amst.,  Roger,  fol. 
1  Bl.  u.  37  Seit.  [B.  Wagener.  Brüssel 
2957,  beschrieben  in  M.  f.  M.  15,  31.] 
Da  der  Prinz  Johann  Wilhelm  Friso  unter 
den  Dedicationspersonen  vorkommt,  der 
1702  seine  Anspriiche  auf  Holland  geltend 
machen  wollte,  so  ist  dies  ein  Beweis 
mehr,  dass  obige  Zeitangabe  die  richtige  ist. 

Oifcmont,  siehe  Las  alle  (1% 


Offererivis,  Joannes  Damas- 
ceniis,  nach  Walther  aus  Pesaro 
geb.,  gab  Concentus  ecclesiastici, 
Yen.  1609,  heraus. 

Oifhuis,  Karl,  ein  Niederländer, 
um  1756  pensionierter  Konzert- 
meister am  Mannheimer  Hofe  (Mar- 
purg  2,  570  mit  Oftlmis  benannt). 
Fr.  Walter  verz.  ihn  S.  370  als 
Violinisten  von  1723—68,  der 
1744  als  Konzertmeister  pensioniert 
wurde.  S.  216  erfährt  man  noch, 
dass  er  die  Erlaubnis  hatte,  seine 
Pension  in  Brüssel  verzehren  zu 
dürfen.  1768  führen  ihn  die  Kech- 
nungsbücher  noch  an. 

Offley,  Henry  Francis,  ein 
eughscher  Komponist  des  18.  Jhs., 

ist  im  br.  Mus.  mit  drei  Songs  in  Lon- 
doner Einzeldrucken  vertreten. 

Offner,  Johann  Jakob,  lebte 
nach  Gerber  2  in  der  ersten  Hälfte 
des  17.  Jhs.  und  gab  heraus: 

Cantilene  vom  neugebornen  Jesulein 
für  5  Siugstimmen  und  5  Instrumenten 
(den  5  Insti-umenten  nach  gehört  das 
Werk,  wenn  es  überhaupt  existiert,  in 
die  2te  Hälfte  des  17.  Jhs.). 

Ofterdingen,    Heinrich    von, 

ein  Minnesänger  am  Ende  des  12. 
und  Anfange  des  13.  Jhs.  Soll  in 
seiner  Jugend  am  Hofe  des  Her- 
zogs Leopold  VII.  von  Oesterreich 
gelebt  haben,  später  ging  er  an 
den  Hof  Hermanns  von  Thüringen, 
der  auf  der  Wartburg  bei  Eisenach 
residierte.  Nach  Ueberlieferang 
der  Meistersänger  schreibt  man 
ihm  den  Kauf-  oder  Fürstenton 
zu,  doch  wird  er  in  der  Wilterer 
Hds.  Wolfram  von  Eschenbach  zu- 
gescln-ieben.  Siehe  Karl  Bartsch, 
Meisterheder  der  Kolmarer  Hds. 
Stuttgart  1862  litterar.  Yerein. 
K.  823—830. 

Oginski,  Michel  Casimir,  Prinz, 
geb.  1731  zu  Warschau,  gest.  um 
1803  ebd.,  nach  Anderen  1799  auf 
seinem  Schlosse  Slonim  in  Litthauen. 


Oginski,  Michel  Cleophas. 


230 


0hl. 


Grofsfeldherr  von  Litthaiien.  Er 
hielt  sich  auf  obigem  Schlosse  ein 
gutes  Orchester  und  Sänger,  trat 
auch  als  Komponist  auf  (Sowinski. 
Schilling.     Oscar  Paul's  Lex.). 

Die  Bibl.  in  Schwerin  F.  liesitzt  unter 
dem  Namen  C  Oginski  eine  Sonata  ex 
A  Jl  per  il  V.  solo  c.  B.  Ms.  Ich  glaube 
der  obigen  Besetzung  nach,  dass  man  sie 
eher  ihm  als  seinem  Neffen  Michel  Cleo- 
phas zuschreiben  kann. 

Ogiiiski,Michel  Cleophas,  Prinz, 

geb.  25.  Sept.  1765  zu  Guzow  bei 
Warschau,  gest.  1833  zu  Florenz. 
Er  war  Scliatzraeister  von  Litthauen 
und  später  Senator  von  Russland, 
war  dabei  ein  grofser  Musiklieb- 
haber und  Komponist  (Sowinski. 
In  der  Gazette  musicalc,  Paris  1840 
ein  Artikel  von  H.  Blanchard).  Von 
seinen   Kompositionen  lassen   sich 

nachweisen : 

9  Romanzen  mit  französischem  Text 
für  1  Stim.  mit  Klavier.     [Musikfr.Wien. 

Le  demier  boau  jour,  Komance  av.  Pfte. 
Mil.,  Ricordi.     [Mailand  Cons. 

6  Romancos  av.  acc.  de  pfte.  Milano, 
Ricordi.     [B.  B. 

2  Polonaises  (italienisch)  et  1  Romance 
(franz.)  für  Gesang  u.  Klav.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Marches  p.  le  pfte.  Dresd.,  Mein- 
hold et  fils.     [Dresd.  Mus. 

2  Masuren  und  1  Walzer  f.  d.  Pfte. 
Dresden,  Meinhold  u.  Söhne,     [ebd. 

Recueil  complet  de  Polonaises  comp. 
p.  le  Pfte.  D'apres  im  exemplaire  ori- 
ginal, qu'il  tient  de  l'auteur  memo  (Stich 
von  G.  Inkermann).  fol.  [Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien. 

Collection  de  Polonaises.  Varsovie. 
12  Nrn.     [B.  B. 

Vier  National -Polonoisen  f.  d.  Pfte. 
Prag,  Berra.     [Maild.  Cons. 

2  Polonaises  av.  acc.  de  pfte.  Milano, 
Ricordi.     [B.  B. 

Im  Ms.  B1107,  22  in  B.  Dresd.  1  Po- 
lonaise. 

Oglio,  Domeiiico  dalP  (auch 
DallogUo  geschrieben),  geb.  zu 
Padua  im  Anfange  des  18.  Jhs., 
war  Violinist,  trat  1735  in  rus- 
sische Dienste  und  kehrte  erst 
1764    in    sein    Vaterland    zurück, 


starb  jedoch  plötzlich  in  der  Nähe 
von  Narva  (Gerber  1).    Man  kennt 

von  ihm 

Recitativ  c.  acc,  Sopr.  voce:  E  soffrirö, 
che  sia  barbara.     Ms.  P.     [Schwerin  F. 

6  Sinfonie  a  2  V.  A.  e  ß.  op.  1. 
Amst.     [Paris  Nat. 

12  Sonate  a  Violino  e  Vcl.  o  Cimbalo, 
op.  1.  Amst.,  Wittvogel.  Dedic.  gez. 
Petroburgo  IG.  Apr.  1738.  1  vol.  in  fol. 
[Musikfr.  Wien.     B.  ß.  unter  Dali'  gestellt. 

—  Xn  Sonate  a  V.  e  Vcl.  o  Cimb. 
op.  1.     Paa-is,  Leclerc.     [Kat.  Liepm. 

Sonata  :i  4,  Gd.  2  V.  Va.  B.  [Ms.  fol. 
B.  Upsala. 

Ms.  4420  B.  B.  Piecen  für  die  Violetta 
und  B.  in  P. 

Aufserdem  schreibt  man  ihm  auch  die 
Oper  „La  Russia  afflitta  e  riconsolata-' 
zu,  1742  für  Moskau  geschrieben,  Text 
von  Staohlin  (Fötis  unter  Äraja^  dem  sie 
für  gewöhnlich  zugeschrieben  wird). 

Offlio,      (;iaml)attista     dalP, 

scheint  ein  Mathematiker  zu  sein. 
Er  gab  heraus: 

Sojira  la  tastatiu-a  dcgli  organi  e  dei 
coml»ali.  Memoria  dol  Sig.  ...  s.  1.  et  a. 
(Modona  1807.)  1  Bog.  in  4»  mit  Figuren. 
(In  Memorie  di  matcmat.  e  di  fisica  della 
societii  ital.  dolle  scienzo.  Tom.  13.) 
[Brüssel  7149. 

Im  Artikel  Olio^  Giambatt.  dall',  ist 
ein  Werk  mit  ähnlichem  Titel  verz..  so 
dass  man  annehmen  kann,  dass  Oglio  und 
Olio  ein  und  derselbe  Autor  sei. 

Oglio,  Oioscffo  (lair,  Bruder 
des  Domenico,  in  Padua  geb., 
Violoncellist,  ging  mit  ihm  1735 
nach  Petersburg  und  1764  nach 
Warschau  (Gerber  1.  Ricordi  in 
Gazzetta  1853,  85  nennt  schon  das 
Jahr  1734  seiner  Petersburger  An- 
stellung). 

Ognibeiie,  . . .  aus  Venedig,  wird 
von  Aaron  in  seinem  Lucidario 
von  1545  Bl.  31  v.  als  Cantori  al 
Liuto  bez. 

0hl,  Johann,  bez.  sich  mit  R. 
B.  P.  H.  (?),  bekannt  durch  den 
Gel  egenheitsgesang : 

Felicitati  coniugii,  quod  vir  Georgius 
Funccius  et  virgo  Regina,  G.  Stephani 
filia  . .  .  Hymnum  hunc  VI  vocibus  . .  . 
Regiomonti  1G59,  28.  April  typ.  Reusner. 


Olilhorst. 


231 


Oijers. 


Text:  Ecce  nunc  benedicite  Domino.  6  Stb. 
ä  2  Ell.  mit  2  Epigr.  iind  1  Gedicht  von 
Ohlius.     [B.  Kgsbg. 

OhlJiorst,   Johann   Christian, 

geb.  1753  im  Braimschweigschen 
(Reichard  sagt  im  Kalender  von 
1791,  166  geb.  zu  Halberstadt); 
sein  Tod  soll  ins  Jahr  1812  fallen; 
trat  als  Sänger  bei  der  Tillyschen 
Truppe  1775  auf,  wurde  später 
Musikdirektor  bei  derselben  und 
schrieb  mehrere  Operetten. 

Genannt  werden  Adelstan  und  Röschen 
von  Schink,  Das  Jahresfest  von  Neumann   , 
und  Die  Zigeuner.    Um   1795   befand  er   j 
sich   an  den  Bühnen   zu  Königsberg  und   ; 
Danzig  (Gerber  1.  2.    Reichard's  Kalender 
1783,  219).  . 

Ohmann,  Anton  Lndwig  Hein- 
rich, geb.  13.  Febr.  1775  zu  Ham- 
burg, gest.  30.  Sept.  1833  zu  Riga. 
Er  war  ein  Violinist,  wurde  1795 
zu  Reval  am  Theater  Musikdirek- 
tor, trat  darauf  in  Wien  als  Bas- 
sist auf,  dann  in  Breslau  und  an- 
deren Orten,  wurde  dann  in  Riga 
Musikdirektor,  darauf  Violoncellist, 
bis  er  1829  an  der  Stadtkirche  zu 
Riga  Musikdirektor  wurde  (Lpz. 
Ztg.  36,  56.     Schilling). 

Sehilüng  fühii  folgende  Singspiele  von 
ihm  an :  Die  Prinzessin  von  Cacambo,  Der 
fürstiiche  ^lldfang,  Der  Kosak  und  der 
Freiwillige,  alle  drei  von  Kotzebue,  m 
Riga,  Reval  und  Königsberg  gegeben. 

Ohmeyer,    Joseph,    lebte    am 

Ende  des  18.  Jhs. 

Bekannt  sind  nur  6  Vaiiations  pour  V. 
e  B.     [Musikfr.  Wien. 

Ohnewald,  Joseph,  nennt  sich 
,,ReGtor  secundae  studiosi"  um 
1804.  Seine  Kompositionen  er- 
schienen, soweit  sie  bekannt  sind, 
in  Augsburg,  ob  er  aber  daselbst 
lebte,  "ist    fraglich.      Nachweisbar 

sind: 

15  Antiphonae  Marianao  ...  4  voc.  (et 
instrum.)  Aug.  Vind.  1804  Lotter.  13 
Stb.     fol.     [Salzburg. 

Te  Deum  et  Veni  creator  (4  voc.  et 
orch.).  op.  2.  Aug.  Viud.  1813  Lotter 
et  fü.    17  Stb.    [B.  M. 


Deutsche  Vesper,  Hymnen  und  4  Anti- 
phonen für  4  Singstimmen,  2  V.  Altviol, 
2  Fl.  (2  Clarinetten)  2  Hörner,  2  Trom- 
peten, Paucken,  Orgel  und  Violone.  In 
Musik  gesetzt  von  . . .  Op.  3.  Augsbg. 
1814  J.  J.  Lotter  u.  Sohn.     14  Stb.     fol. 

14  Fange  lingua  4  voc.  et  orch.  op.  4. 
Ib.  1815.     16  Stb.     fol.     LB.  M. 

XXX  Hymni  Vespei-tini  a  4  voc.  2  V. 
Va.  Org.  et  Violone  obl ,  2  Flautis,  2  Comi, 
op.  5.     Ib.    1815.     16  Stb.     fol.     LB.  M. 

6  Missae  breves  (f.  Chor  u.  Orch.). 
op.  6.     R.  1817.     13  Stb.     fol.     [B.M. 

3    Missae   breves    pro   defunctis   cum 

3  Libera   (f.   Chor  u.  Orch.)    op.  7.     Ib. 
11  Stb.     fol.     [B.M. 

Trauergesang  mit  lateinischem  Texte, 
bev  Leichenbegängnissen  zu  gebrauchen; 
für  4  Singstim.  und  4  Waldhörner  von 
. . .     Aug.sbg.,  Ib.     [B.  M. 

Ohren-vergnügendes 

und  Gemüthergötzendes  Tafel-Confect-, 
bestehend  in  12  kurtzweiligen  Sing-  oder 
Tafel -Stucken.      Augspurg    1733    Lotter. 

4  Stb.  ([u4P.  [B.  Lpz.,  Thomas,  u.  Stadtb. 
B  B.  nebst  einem  Nachdrucke ,  Augsp. 
s.  anno  in  4  Stb:  2  C  B.  Cemb.     br.  Mus. 

B.M.  ,         T-   1 

—  In    0.  Lindner's    deutschem    Liede 

Lpz.  1871  Abdi-uck  der  12  Stücke  in  F. 
g    i_28,  S.  7   im  Text  die  Beurteilung. 

—  Ä7iflere  Iracht  des  Ohren-vergnügen- 
den  ...  Tafel-Confects  .  . .  Augsp.  1733 
Lotter.  ö  Stb.  15  Nm.  Abdruck  eben- 
dort  S.  28—69  in  Part.  [B.  Lpz.  Thomas, 
u.  Stadtb.     B.  M.     B.  B.     br.  Mus. 

—  jyritte  Tracht  des  Ohren-vergnugen- 
den  . .  .  Tafel-Confects  .  . .  Augsp.  1737. 
Lotter.  5  Stb.  15  Nrn.  Abdruck  m  F. 
ebd.  S.  70—100.  [Lpz.  Thomas,  u.  Stadtb. 
B  ß     B.M.     br.Mus.  10  Stb. 

_  Vierte  Tracht  des  Ohren-verguügen- 
den  ...  Tafel-Confects  . . .  Augsp.  1740 
Lotter.  5  Stb.  LLpz.  Thomas,  u.  Stadtb. 
B.  M.    Einsiedeln  1—4. 

Ohrfeigen,  . 

Ein  paar  derbe  musikahsch  patriotische 
Ohrfeigen,  siehe  Mattheson,  eme  anonyme 
Schrift  gegen  Mattheson,  Anno  1728. 
[B.  B.  B.M.  Brüssel  4612.  Musikfr. 
Wien. 

Ohyn,  siehe  Oyin. 

Oijers  (Ojers),  Johannes,  aus 

Amsterdam,  war  von  1754—1783 
Organist  an  St.  Peter  in  Leyden 
und  nahm  dann  seinen  Abschied. 
Am  21.  Febr.  1757   ist  er  an  der 


Okeghem. 


232 


Okeghem. 


Universität  zu  Leyden  als  Mnsicus 
eingeschrieben  (Bouwst.  2, 168. 3, 8). 
Oke^a^hem  (Ockegliem ,  Ocken- 
heira,  Hocqiieham  etc.,  Brenet  führt 
S.  2  27  Lesarten  an),  Jean  de. 
Nach  Burbure  war  er  in  den 
Jahren  1443  und  1444  Knaben- 
sänger an  der  Kathedrale  zu  Ant- 
werpen, man  kann  daher  seine 
Geburt  um  1434  ansetzen.  Unbe- 
kannt ist  es  noch,  wo  er  seine 
Studien  machte.  Straeten's  An- 
nahme, dass  er  in  Mailand  nach 
1444  war,  ist  hinfällig  und  unbe- 
wiesen, dagegen  erfahren  wir  durch 
Aktenstücke,  die  Michel  Brenet  ver- 
öffentlicht, dass  er  1452  —  1453 
achter  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Paris  war,  gezeichnet  Johannes 
Okeghen,  mit  einem  monatl.  Ge- 
halte von  15  liv.  Die  folgenden 
Jahre  wird  er  in  den  Rechnungen 
als  Komponist  genannt.  1454  heifst 
es  Johannes  Hoquegan,  premier 
chappellain.  1461  ist  er  unter 
den  „officiers  de  la  maison  du  roy 
Charles  VII."  verz.  Zwischen  1456 
bis  1459  muss  er  zum  Schatz- 
meister (trosorier)  von  St.  Martin 
zu  Tours  ernannt  worden  sein, 
was  wohl  eine  Pfründe  war,  die 
ihm  verliehen  wurde.  Von  1461 
ist  er  von  den  Kapellmitgliedern 
des  Königs  der  zuerst  genannte, 
also  wohl  ihr  Direktor.  Der  Ge- 
halt war  noch  derselbe,  doch  er- 
hielten sie  noch  Kleidergeld  und 
anderes.  1465  liest  man  „A  Maistre 
Jehan  Okeghan,  tresorier  de  leglise 
monseigneur  Sainct  Martin  de  Tours 
et  maistre  de  la  chapelle  de  chant 
du  roy  nostre  sire",  die  Summe 
von  77  liv.  toumois.  1469  erhielt 
er  zu  einer  Reise  nach  Spanien 
275  liv.  1472/73  betrug  sein  Ge- 
halt 60  liv.  Am  9.  Febr.  1496 
wird  seine  Stelle  zu  Tours  neu 
besetzt,  da  er  gestorben  ist.  (Brenet: 


Jean  de  Ockeghem,  Etüde  bio- 
bibliographique,  Paris  1893.  Ein- 
zelabdruck aus  den  Schriften  der 
Sociotc  de  l'histoire  de  Paris  et  de 
nie -de -France.  S«.  32  S.  Siehe 
auch  Viertclj.  Generalreg.)  Nach- 
zutragen ist  noch,  dass  er  1472  u. 
1475  besuchsweise  in  Cambrai  und 
1484  in  Brügge  sich  aufhielt  (Strae- 
ten  1  a,  14.  Siehe  auch  Fetis,  dem 
aber  Manches  verborgen  war). 

Von  seinen  Kompositionen  sind  14  Ge- 
sänge in  gedruckten  Samlwk.  und  alten 
Theoretikern  zu  finden  (Eitner  1)  und  in 
neuen  Ausgahen  11  Gesänge  (Eitner  2), 
denen  noch  hinzuzufügen  sind:  Sanctus 
4  V.  Bcnedictus  2  v.  Qui  venit  3  voc. 
ex  Missa  cujusvis  toni.  —  Je  nay  deul 
(Text  fehlt)  4  voc.  —  L'auter  dantant 
(o.  Text)  3  VOC.  —  Je  ae  pas  jeulx  3  voc. 
(o.  Text).  —  Se  vostre  ceur  3  voc  (o. 
Text)  im  5.  Bande  von  Ambros'  Musik- 
gesch.  S.  1 — 16.  In  Smith's  Musica  an- 
tiqua  p.  91  ein  Sanctus  4  voc.  aus  dem 
Wilplilingseder. 

In  Mss.  B.  Froske:  Missa  cujusvis  toni 
in  P.  —  Gaude  Maria  virgo  .5  voc.  in  der 
Abtlg.  Butsch,  ITds.  von  1538  (Kat.  S.  211). 

Ms.  A431  Drcsd.  Mus.  Kyrie  ex  Missa 
Gaudeamus  in  P.  4  voc. 

Ms.  208  B.  M.  fo.  62  „Ma  bouche  rit 
et  mon  cueur  pleure",  3  voc. 

Ms.  Hofb.  Wien,  alte  Sign.  I,  55  Chorb. 
des  16.  Jhs.  gr.  fol.  135  Bll.  Nr.  3:  Missa 
sup.  Gaudeamus  4  voc.  Ms.  15997  Missa 
cuius\ns  toni  4  voc.    Part. 

Paris  Nat.  Ms.  Kopie  des  16.  Jhs. 
Supi^l.  fr.  no  15123  ein  Samlwk.  Depaiiez 
nous  3  voix.  —  Se  vostre  cueur  eslongue 
3  V.  La  des  pourveue  et  la  bannie  3  v. 
In  2245  D'ung  aultre  amer,  3  voix.  — 
Fors  seulement  3  v. 

B.  Cambrai  von  1472  und  1475  eine 
Messe  und  1  Lamentatio. 

Ms.  295  in  12"  zu  Dijon,  7  chan.sons 
ä  3  V.  (Morelot  p.  8). 

Mss.  Bibl.  Riccardiana  zu  Florenz  2794: 
Alma  redemptoris  4  v.  —  Aultre  Venus.  — 
D'ung  autre  amer  3  voc.  —  Rondo  royal. 

Ms.  Bologna  Kat,  3,  196  Canzoni  latine 
e  provenzali.  Pergamentbd.  des  15.  Jhs. 
kl.  quS''.  78  S.  Neben  anderen  auch 
Okeghem. 

Ms.  Archiv  des  St.  Peter  in  Rom,  1  vol. 
in  4''  mit  107  Chans,  von  Verschiedenen. 

Ms.  Ov  208  B.  Casanat.  zu  Rom,  ein 
Bd.   Chans,    von   Verschiedenen:    L' autre 


Okeghera. 


233 


Oldecop. 


d'antan  3  v.  —  Ma  bouche  rit  3  v.  — 
Se  ne  pas  jeulx  3  v.  —  D'ung  aultre 
amer  3  v. 

Mss.  Cap.  sistiua  in  Eom,  Cod.  14, 
Missa  De  plus  en  plus  4  voc.  —  Cod.  26, 
Credo  (Paü-em)  4  voc.  —  Cod.  35,  Missa 
Cujusvis  toni  4  voc.  —  Cod.  41  und  63, 
Missa  Quarti  toni  (in  41  ohne  Bez.).  — 
Cod.  42,  Salve  4  voc.  —  Cod.  46,  Alma 
rederaptor  4  voc.  —  Cod.  41  u.  63,  Missa 
Au  travail  suis  4  voc.  (in  63  ohne  Bez.). 

Ms.  Cod.  88  im  Domkapitelarchiv  zu 
Trient,  jetzt  in  Wien,  2  Missae,  eine  sine 
nomine,  die  andere  sup.  Le  serviteur.  Ein 
Discantiis:  0  rosa  bella. 

Straeten  6,  33  nennt  noch  die  Bibl. 
des  Prinzen  Chigi  zu  Rom,  in  der  sich 
befinden:  Missae  mi-mi.  —  Ecce  ancilla. 
—  L'omme  arme.  —  Fors  seulement.  — 
Sine  nomine.  —  Mastresse.  —  Sine  no- 
mine. —  Do  plus  en  plus.  —  Au  traveil 
suis.  —  Prolationum  Sanctum.  —  Quinti 
toni.  —  Requiem  und  die  Motetten:  Ave 
Maria.  —  lutemerata. 

Mss.  B.  Brässel  5557  Missa  Ecce  an- 
cilla Domini  4  voc.  —  Missa  Pour  fjuelriue 
peine  4  v. 

Ms.  in  Verona  Domkapitel,  Papier-Codex 
des  16.  Jhs.  enthalten  Missae,  Antiphonae, 
Psalmi,  daninter  auch  Einiges  von  0. 

In  Modeua,  Chorb.  des  15.  Jhs.  mit 
12  Messen,  davon  5  von  Okeghem. 

Ms.  Basevi  zu  Florenz:  Baisez-moi  donc. 

Vergleiche  auch  die  Bibliographie  in 
Brenet's  Biographie. 

Zu  erwähnen  ist  noch  die  Deploration 
de  Guillaume  Cretin  sur  le  trepas  de  Jean 
Okeghem,  ed.  von  Er.  Thoinau.  Paris 
1864  A.  Claudin  4"  und  in  deutscher 
Uebersetzung  in  M.  f.  M.  11,  37  und  19; 
38  eine  Beurteilung  einiger  Gesänge. 

Okelaiid,  siehe  OakLind. 
OkeoTer,  John. 

Im  Ms.  567  br.  Mus.  Samlwk.  mit  Ge- 
sängen u.  Instrumentalpiecen,  von  0.  1  Nr. 
u.  in  568  1  Fantasie. 

Nach  Davey  190  war  er  Organist  an 
der  Kathedrale  zu  Wells  um  1619. 

Oker,  John,  lebte  vor  oder  um 
1625,  denn  John  Barnard  sammelte 

von  ihm 

zwei  Anthems,  die  er  in  das  Ms.  1642 
des  R.  C.  of  Mus.  eintrug.  1.  Grant,  we 
beseech  Theo.     2.  The  king  shall  rejoice. 

Olanda  (Olandia,  HoUandia  und 
Ulandia),  deren  zwei  oder  drei  in 
alten  Akten  verzeichnet  werden, 
wahrscheinlich  aus  Holland  geb. 


1.  Jacomo  cli  Olanda  oder  Olan- 
dria,  auch  Dominus  Jacopus  Ulterij 
de  Olanda,  oder  auch  Giacomo 
(ülterio)  olandese  verz.  Olandese 
könnte  auch  Oesland  sein,  latei- 
nisch Ulandia,  eine  schwedische 
Insel.  Er  wird  1462,  1474  u.  75 
als  Sänger  am  Mailänder  Hofe 
verz.  (Motta  99).  Valdrighi  12, 
Dokum.  34,  verzeichnet  aber  Gia- 
como (Ulterio)  olandese  1474  im 
Sept.  als  angestellten  ,,cantore"  an 
der  Hofkapelle  in  Modena.  Dem- 
nach müssten  die  beiden  Namen 
in  zwei  Personen  getrennt  werden. 

2.  Nicokms  de  Olandia  (Hol- 
landia)  wird  1478  als  Sänger  am 
Hofe  zu  FeiTara  von  Straeten  6,  91 
verz.  S.  92  bezeichnet  ihn  ein 
Dokument  von  1476  als  Sopra- 
nisten  ebendort.  Valdrighi  12,  32 
verz.  ihn  unter  Nicoiao  d'Olanda, 
Sopranist,  1473  im  Dienste  des 
Herzogs  von  Modena. 

Olant,  Joannes,  1467  Sänger 
am  St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3, 
237). 

Olaya,  Bartolome  de,  1633 
Sänger  und  Musico  de  vihuela  an 
der  Hofkapelle  in  Madrid  (Strae- 
ten 8,  424). 

Olbers,  Johann  Heinrich,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  als  Organist 
an  St.  Wilibaldi  zu  Stade  (Titel) 
und  gab  heraus: 

18  leichte  Vorspiele  für  die  Orgel  und 
das  Ciavier.  Op.  1.  Hambg.,  Günther  & 
Böhme.     18  S.     [B.  Wagener.     Paris  Nat. 

Fetis  zeigt  noch  6  Praeludien  und  ein 
Postludium  für  Orgel,  op.  2,  ib.  an. 

Gerber  2  eine  Sammlung  Klavierstücke 
von  verschiedenen  Komponisten  in  Heften. 
Bis  1800  waren  4  Hefte  erschienen. 

Oldecop,  Christian  Friedrich, 

geb.  28.  Okt.  1740,  Dr.  der  Rechte 
und  Syndikus  der  Stadt  Lüneburg, 

schrieb 

Rede  bey  dem  50  jährigen  Amtsjubel- 
fest des  Cantors  Schumann.  Lüneburg 
1777.     40  (nach  Gerber  2). 


Olden. 


234 


Oliva,  Gioseppe. 


Oldcii,  Jürj^cn,  1465  Organist 
an  der  Marienkirche  zu  Lübeck 
(Stiehl,  Lexikon). 

Oldenburg,  Hicronyinus,  seit 
etwa  1719  „Director  Miisicae  in- 
strumentorum  Ordinarius"  zu  Ham- 
burg. Schon  1712  wird  er  in  den 
Ratsakten  als  städtischer  Musiker 
genannt  und  lässt  sich  bis  1725 
als  Direktor  der  Ratsmusiker  ver- 
folgen (Sittard  1,  22.  63). 

Olcleiiraet,  Godcfrid,  1628  Or- 
ganist in  Zutphen, 

gab  1G28  dio  3  stim.  Ballette  Gastoldi's 
mit  einer  4.  Stim.  vermehrt  in  Amster- 
dam heraus  (siehe  G.  G.  Gastoldi,  1639 
und  1041  in  neuer  Auflage). 

Oldfield,  Thomas, 

ist  im  Virginalbuch  des  FW. -Museum 
zu  Cambridge  S.  Ol  mit  einem  Praelu- 
diuni  vertreten.  Im  Uebrigon  ist  er  un- 
bekannt.    (Siehe  die  Neuausgabe.) 

Oldhaiii,  Robert, 

ist  im  Archiv  der  Kirche  zu  Ely  mit 
einem  Anthom  vertreten,  doch  ist  nur  die 
Tenorstim.  vorhanden. 

Oldrig',  auch  Aldridg^  siehe 
Aldrich,  Henry. 

Oldys,  Valentine,  ein  Apo- 
theker in  London  und  vertreten  in 
der  Sammlung:  Court  Ayres,  die 
1655  erschienen  (Hawkins  5,  125). 

Oldys,  AVilliam,  siehe  Ciirll, 
Edmund. 

Olearins,  M.  Johann  Gottfried, 
Pastor  und  Superintendent  zu  Arn- 
stadt, hielt  Heifirich  Bach  1692 
die  Leichenrede  und  gab  dieselbe 
heraus.  Abdruck  derselben  in  M. 
f.  M.  7,  178.  Exempl.  in  Stolberg 
i/H.  und  Musikfr.  Wien. 

Oley,  Johann  Christoph,  geb. 
zu  Bernburg,  gest.  1789  zu  Ascliers- 
leben,  war  Organist  und  zweiter 
Schulkollege  zu  Aschersleben.  Ger- 
ber 1  rühmt  ihn  als  geschickten 
Klavier-  und  Orgelspieler  in  Fugen 
und  Fantasien.     Er  gab  heraus: 

Vaiiiiie  Choräle  für  die  Orgel,  4  Theile. 
Quedlinburg    bey   Reussner    1773.    1776. 


1791.  1792.  Der  3.  Thcil  erschien  in 
Quedlinburg  bey  Ernst  und  ist  mit  einer 
Vorrede  von  J.  Ad.  lliller  versehen.  Zu- 
sammen 156  S.  [B.  B.  B.  Ilbg.  B.  Wa- 
gener. In  B.  B.  der  1.  u.  2.  Theil  auch 
im  Ms.  190.     Berlin  Singak. 

Einige  Choralvorspiele  sind  in  Joh.  Chr. 
Kühnau's  Samhvk.  zu  finden. 

Olffen,  Johann,  Organist  an 
der  St.  Petri- Kirche  zu  Hamburg 
von  1653  bis  zu  seinem  Tode  1670 
(Ratsakten). 

Olfsen,  Bernhard,  aus  Ham- 
burg, Schwiegersohn  des  Heinrich 
Wulff,  wurde  1682  zum  Organisten 
an  St.  Aegidien  und  zum  Rats- 
pfeiffer in  Lübeck  ernannt  (Stiehl's 
Lexikon.     Ratsakton). 

Oli  (Oloei),  Pietro,  siehe  Daule. 

Olibrio,  Flavio  Anicio,  pseud. 
für  Joh.  Friedr.  Ag?'icola^  der  sich 
so  im  kritischen  Musikus  an  der 
Spree  1749  nennt,  1.  Sendschrei- 
ben eines  reisenden  Liebhabers. 
2.  Schreiben  an  Herrn  . . .  (Mar- 
purg  1,  150). 

Olifante,  Giov.  Batt.,  s.  Rodio, 
Rocco,  das  theoretische  Werk. 

Olinipiade. 

The  favoui'ite  songs.  Lond.  HC). 
[B.  Lpz. 

Olio,  Griambattista  dalP.  Nach 
Valdrighi's  Musurgiana  Serie  2 
Nr.  3  (Modena  1896,  S.  15)  ge- 
boren am  19.  Febr.  1739  in  Sesso 
bei  Reggio,  gest.  den  17.  Mai  1823 
zu  Modena.     Gab  heraus: 

Sull'applicazione  della  matematica  alla 
musica  memoria.  Sul  preteso  ripristi- 
namento  del  genere  enarmonico  de'greci 
memoria.  Sopra  la  tastatura  dcgli  organi 
e  de'cembali  memoria.     4".     [Glasgow. 

Er  schrieb  auch  ein  Gedicht:  La  musica 
(anonym).  Modena  1794  societä  tipogr. 
gr.  8«.     [Briissel  4478. 

Siehe  Oglio,  Giamb.  dall'  und  die  Schluss- 
bemerkung. 

Oliva,  D.  Griosepi)e,  ein  Priester 
zu  Messina  (Titel),  gab  heraus: 

H  1.  libro  de  Madrigali  a  5  voci  .  .  . 
Yen.  1600  Amadino.  5  Stb.  4".  21 
Madr.     [Hofb.Wien:  C  B. 


Oliva. 


235 


OKvieri,  Giuseppe. 


Oliya  (Giuseppe  nach  Gerber  2), 
Hornist  in  Prag,  wird  1764  von 
Dittersdorf  für  die  biscliöfl.  Ka- 
pelle in  Presburg  geworben.  Ger- 
ber 2  erwähnt  ihn  als  Mitglied 
der  Esterhazyschen  Kapelle  unter 
Jos.  Haydn's  Direktion. 

Oliyari,  . . . 

bekannt  durch  16  Diietti  p.  2  V.    fol. 
Ms.  B.  Upsala. 
Oliyati,  Ignatio, 

nach  Florido's  Samhvk.  von  1648  Ka- 
pellmeister an  Trinita  di  Ponte  Sisto, 
wahrscheinHch  zu  Eom.  In  obigem 
Samlwk.  von  1648  1  Motette  u.  in  dessen 
Samhvk.  1649  a  eine  4  st.  Motette  mit  Bc. 
(Eitnor  1).  Ferner  in  Phalese's  Florida 
verba  von  1601  eine  Motette.  Er  i.st 
auch  hier  mit  obigem  Amte  gez. 

Oliye,  Joseph,  lebte  um  17S0. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  von  ihm  in 
Londoner  Einzeldrucken  6  Gesänge  für  1 
und  2  Stimmen.  Ferner  6  songs  for  a 
voice  or  Iiarpsichord.     Loud.     fol. 

Oliyeira,  Antonio,  ein  portu- 
giesischer Franziskaner -Mönch  im 
17.  Jh.  Er  war  Chordirektor  an 
S.  Juliao  zu  Lissabon,  ging  nach 
Rom  und  starb  bald  darauf. 

In  der  vernichteten  Lissaboner  Kgl.  Bibl. 
befanden  sich  im  Ms.  Messen,  Psalmen, 
Motetten  und  ViUiancicos  (Vasconcellos). 

Oliyellas,  Felipo,  ein  Kompo- 
nist des  1 8.  Jhs.,  der  in  B.  M.  mit 
folgenden  Messen  vertreten  ist: 

1.  Missa  4  voc.  c.  org.  1750.  P.  2. 
Missa  6  voc.  c.  org.  1760.     P. 

Oliyer,  . . .  Kgl.  spanischer  Hof- 
Yirtuose,  Violinist,  gab  in  Frank- 
furt a/M.  am  18/4  1765  ein  Kon- 
zert (Israel  47).  1767  trat  er  in 
London  auf  (Pohl  2,  .870). 

Oliyer,  J . . .  A . . .,  Musikmeister 
des  2.  schottischen  Infanterie-Regi- 
ments, von  dem  Fetis 

Quarante  divertissements  militaires  pour 
2  clarinettes.  2  cors,  2  bassons,  Londres 
1792  anführt. 

Oliyet,  Fahre  d',  siehe  Fahre. 
Olivicciani,  Vincenzo,  Sopra- 
nist a/d.  Hofkapelle  in  Wien  vom 


1.  Jan.    1700    bis    1.   Okt.    1711, 
wird  pensioniert  (Köchel  1). 

Olivier  Aubert,  siehe  Auhert, 
Pieire-Fran^.-Olivier. 

Oliyicr,  J. . ,,  ein  französischer 
Komponist  aus  der  ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs., 

ist  in  alten  Samlwk.  mit  5  Gesgen. 
vertreten  (Eitner  1).  Den  Gesang  „Ite 
caldi  sospiri''  weist  Vogel  2,  28  in  7 
Samlwk.  nach. 

Oliyieri,  A. . .,  ein  Violinvir- 
tuose, geb.  1763  zu  Turin,  lebte 
1827  zu  Paris.  Er  war  längere 
Zeit  Mitglied  der  Hofkapelle  in 
Turin,  musste  aber  wegen  handgreif- 
lichen Ungebührlichkeiten  fliehen, 
ging  nach  Neapel,  Paris,  Lissabon 
u.  a.  Städten.  Von  Kompositionen 
ist  nichts  bekannt  (Fetis.  Wasie- 
lewski  1,  158  wie  Fetis). 

Oliyieri,  Domenico.  Leo  Liep- 
manussohn  besafs  einst  ein  Buch 
von  ihm,  betitelt; 

Legipontii  dissertationes  philologico- 
bibliographicao,  in  quibus  de  odornanda 
et  omanda  bibliotheca,  nee  non  de  manu- 
scriptis  . . .  deque  rei  nummariae  ac  rau- 
sicis  studio  disseritur.  Norimbg.  1746. 
4P.  Die  5.  Dissertation:  De  musica  ejus- 
que  proprietatibus  origine,  progressu,  cul- 
toribus  et  studio  bene  instituendo. .    45  S. 

Eben  derselbe  besafs  unter  gleichem 
Namen :  Gran  variazioni  per  V.  solo 
coU'acc.  del  basso  variato,  composte  sopra 
la  Ricciolella,  aria  napolitana  ed  il  duetto : 
Pace,  caro  mio  sposo.  Napoli,  Mares- 
ealchi.     fol. 

Oliyieri,  Griuseppe,  seit  1622 
Kapellmeister  an  S.  (jriovanni  di 
Laterano  in  Rom,  doch  verliefs  er 
bereits  1623  die  Stellung,  oder  er 
starb,  denn  dieselbe  wurde  ander- 
weitig besetzt  und  brechen  alle 
Nachrichten  über  ihn  ab  (Fetis). 
Er  gab  folgendes  Werk  heraus: 

La  Turca  annoniosa;  giovenili  ardori, 
di  G.  0.  Eidotti  in  madrigali,  &  nuova- 
mente  posti  in  musica  a  2,  e  3  voci,  con 
il  Bc.  per  sonare  in  ogni  istii;mento. 
Lib.  1.  Roma  1617  Gio.  B.  Robletti.  Stb. 
in    4".     21    Gesänge.     [Eom  Cecilia:  T 1. 

2.  Bc. 


Olivieri,  Paolo. 


236 


Olthof. 


Olivieri,  Paolo,  kommt 

iu  Florido's  Saci'as  cantiones  2  voc. 
1672  mit  der  Motette  vor:  Laetamiui  in 
Domino. 

Olivieri,    Cav.  Tinceiizo,  aus 

Pesaro,  ist  bekannt  durch 

Lettere  di  un  Accademico  Filarmonico 
risponsive  a  due  suoi  amici,  coUe  quali 
dimo.stra  che  la  teoria  luusicale,  esiste 
nelle  ragioni  numeriche  contraddette  dal 
Sig.  Abate  D.  Antonio  Eximcno  nella 
sua  opera  origine  della  Musica.  Pesaro 
1781  Jn  casa  Gavelli.  8».  20  Bll.  [Bo- 
logna, Kat.  1,  91  Beschreibung  dos  Inhalts. 

OHyo,  Simplicijino,  1674  diente 
er  schon  über  40  Jahre  als  Ka- 
peUmeister  dem  Oratorio  della 
Steccata  chiesa  ducale  zu  Parma, 
wie  er  in  der  Dedic.  aussagt.  Man 
kennt  von  ihm: 

Salnii  di  Compieta  con  Litanie  in  ul- 
timo concertati  a  8  voci,  o  2  V.  con 
1  Violetta,  e  Violoncino  ad  lib.  Di  .  .  . 
Op.  2. . .  Bologna  1674  G.  Monti.  13  Stb. 
4*^.  [Bologna.  Warum  ihn  der  Kat.  2, 
281  Olivi  nennt  ist  nicht  erklärlich,  da 
er  auf  den  Titeln  stets  Olivo  genannt 
wird. 

Salnii  per  li  Vespcri  di  tiitto  l'anno 
con  il  Cantico  della  B.  V.  ;V  8  voci  cor- 
renti  . . .  con  il  Bc. . .  Op.  3. . .  Bologna 
1674  Monü.  9  Stb.  4«.  [Bologna,  im 
Kat.  Abdr.  der  Dedic.  Forrara.  Bmssel 
Nr.  1772. 

Im  Samlwk.  1620  eine  Motette  f.  2 
Stirn,  u.  Bc.  (Eitner  1). 

OUa  Potrida,  Samlwk.  siehe 
Rellstab,  Joh.  Karl  Friedr. 

Ollefeii,  C. . .  y. . . ,  bekannt 
durch : 

Nut  en  dienstig  zang-boekje,  begrepen 
in  de  eerste  verzen  van  de  psalmen, 
neevens  de  gezangen,  by  de  hervormde 
kork  in  gebi-uik:  als  meede  eenige  stigte- 
lyke  liederen  door  Hendrik  Arondeiis. 
Geschikt  volgens  de  uitgekooren  bergming 
van  den  jaare  1773.  Van  veel  fönten 
gezuivert,  vermeedert  . .  en  verrykt  met 
moodige  zangkuudige  grond-reegels,  door 
.  .  .  Amst.  (1773)  Gysb.  Holmes.  80. 
[Brüssel. 

Von  einem  Ollefen  Casp.  *.,  W.  T'., 
besitzt  die  Bibl.  zu  Amst:  Proeven  van 
Muzikaale  uitspanningen ,  bestaande  in 
mengelzangen  voor  het  Ciavier,  de  Viool, 
Fluit  en  and.  instiiim.  Amst.  1783.  8". 
Die   Mu.sikbeilage   mit   besonderem   Titel. 


Olmi,  D.  Damiano,  aus  Florenz, 
war  um  1641  Organist  a/d.  Kirche 
S.  Maria  delli  Augeli  zu  Faenza 
des  Cistercienser  Ordens  (Titel)  u. 
gab  heraus: 

Madrigali  spirituali  a  2,  &  3  voci  con- 
certati  nel   Cimbalo    &    simili    strumenti 

di  . . .  Lib.  1.   op.  1 Ven.  1641  Aless. 

Vincenti.  [Bologna  nur  Bc.  in  4'^.  16 
Madr. 

Olmsteaci,  Timothy,  ein  ameri- 
kanischer Komponist,  lebte  an  der 
Wende  des  18.  zum  19.  Jhs.  und 
ist  bekannt  durch 

The  musical  olio,  cont.  1.  A  concise 
iutroduction  to  the  art  of  singing  by  note. 
2.  A  variety  of  Psalm  tunes  . . .  Nort- 
hainpton,  Connecticut  1805,  qu4*'.  [br. 
Mus. 

—  Ausg.  New  London  1811.  riu4". 
[br.  Mus. 

Olofzon,   Pieter,   ist  1578  als 

Organist  zu  Alkmar  angeführt  (Tijd- 
schrift  2,  220). 

Olpe,  Mag.  Christian  Fried- 
rich, geb.  5.  Aug.  1728  zu  Langen- 
salza, Rektor  a/d.  Kreuzschule  zu 
Dresden  seit  1770,  gab  heraus: 

Einige  Nachrichten  von  den  Chorord- 
nungen auf  der  Kreuzschule,  und  von 
den  "Wolilthaten ,  welche  sie  geniefsen. 
Dresden  1792.     4»  (nach  Gerber  2). 

Olstani  (Elstani),  3Iatteo,  „della 
scuola  dal  Zarlino"  liest  man  auf 
Ms.  L  394  der  B.  B.  und  enthält 
den  Gesang 

„Sicut  fuit  Jona.s"  3  vocum.  P.  —  Die- 
selbe Komposition  mit  derselben  Bezeich- 
nung in  Bologna.  —  Ein  Nos  qui  vivimus 
(Benedicimus)  in  Martini  I,  203  und  im 
Choron  (siehe  Eitner  2,  wo  Martini  II. 
fälscbl.  steht). 

Olthof  (Olthovius),  Statins,  geb. 

1555  zu  Osnabrück  in  Westfalen, 
gest.  28.  Febr.  1629  zu  Eostock. 
Studierte  in  Braunschweig  Theo- 
logie, ging  dann  nach  Lübeck  und 
erhielt  1579  den  Ruf  als  Kantor 
nach  Rostock.  1614  zog  er  sich 
ins  Privatleben  zurück  (Viertelj. 
10,  231,  Korrekturen  S.  411).  Auf 
Nathanael  Chytraeus  Yeranlassung 


Olthof. 


237 


Onori. 


komponierte  er  die  Psalmen  in  der 
ÜDidicbtung  von  Georg  Buchanan, 
betitelt: 

Psalmonun  Davidis  paraphrasis  poetica 
Georgii  Buchaiiaui  Scoti:  Argumentis  ac 
melodiis  explicata  atque  illustrata.  Opera 
&  studio  Nathauis  Chytraei  . . .  Frauco- 
forti  ad/M.  1585  Comnus.  4.  Sept.  12". 
467  S.  mit  30  vierst.  Tousätzen.  [B.  Lpz. 
B.  Zw.  131,  ohne  Titelbl.  B.  M.  Brüssel. 
Musikfr.  Wien. 

Darauf  folgt:  In  Georgii  Buclianaiü 
Paraphrasin  Psalmorum  Collectauea  Nath. 
Chytraei;  r[uibus  vocabula,  et  modi  lo- 
queudi  tani  poetici  . . .  Ib.  1585.  5  ßll. 
129  S,  in  12"  mit  9  vierst.  Tousätzen.  [ebd. 

In  neuem  Abdruck  in  Viertel]".  5,  290 
resp.  297  in  P.  —  Im  Ms.  W  9G  Nr.  1280: 
40  Psabnen  zu  4  Stirn.     P.  in  B.  B. 

Gerber  2  hat  übrigens  ganz  Eecht, 
wenn  er  sagt,  die  Buchanan'sche  Para- 
phasiiimg  ist  schon  vordem  in  Musik  ge- 
setzt worden,  denn  Joannes  Servinus  kom- 
ponierte sie  schon  1579  zu  4—8  Stirn. 
Exempl.  in  B.  M. 

Ueber  die  Psalmen  Buchanan's  siehe 
noch  Viei-telj.  Generalregister. 

Ausgaben  der  Psalmen  jnit  den  4stim. 
Tousätzen  Olthofs. 

1588.  Herbonae,  Corvinus.  12".  150 
Psalmen  zu  4  Stirn.  Anhang  9  Tonsätze. 
[B.  ßr. 

1590  ib.    [B.  Br.     B.  Zw.     Hofb.Wien. 

1595  ib.  [ß.  Zw.  B.  Hbg.  ß.  ß. 

1597  ib.  [B.Lpz.  B.  M. 

IGOO  ib.  [B.B. 

1602  ib.     [Wernig. 

1604  ib.     [Brüssel.     B.  Br.     B.  B. 

1G08  ib.     [B.  Br. 

1610  ib.     [Wernig.     B.  Lpz. 

1613  ib.  [B.Lpz. 

1616  ib.  [B.Lpz. 

1619  ib.  [B.Lpz.  B.  Br. 

1619  ßremae,  typis  Villeriani,  scholae 
typrogr.  ohne  die  Collectauea.     [B.  Br. 

1624  Herbonae,  Corvinus.  [Karlsruhe. 
Lüneburg.     B.  Br.     B.Lpz.     B.B. 

1637  ib.     [Bibl.  Scheurleer  im  Haag. 

1646  ib.     [B.Lpz. 

1656  ib.     [B.B. 

s.  a.   ib.     [Kailsnüie. 

01toliiia,Carr Andrea,  ein  Kom- 
ponist aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
ist  bekannt  durcb 

Tre  Quartetti  per  Fl.  V.  Va.  e  Vcl. 
Hummel  u  Berlin.  4  Stb.  fol.  [B.  B.] 
—  6  Sonate  a  2  V.  e  B.  Amsterd.  fol. 
[br.  Mus. 


Olyvier,  . . .  Organist  in  Rotter- 
dam, prüfte  1535  die  Orgel  in 
Herzogenbuscb  (Bouwst.  2,  212). 

Olzi,  Joscff'o,  ein  Sänger  aus 
Venedig,  wurde  1700  vom  Herzoge 
Moritz  an  den  Herzog  von  Zeitz 
empfoblen  (s.  Staatsarchiv).  Eine 
zweite  Nacbricht  ebendaher  lautet, 
Herzog  Wilhelm  von  Zeitz  empfiehlt 
ihn  1700  an  den  Kurfürsten  von 
Sachsen.  Weiteres  ist  nicht  be- 
kannt. 

Oiiate,  Ximeuez  de,  Organist 
um  1556,  scheint  im  Dienste  Karl  Y. 
gestanden  zu  haben,  als  er  sich 
ins  Kloster  zurückzog  (Straeten  7, 
378). 

Oiidanck(ch),  Jean  (Jehan),  Ka- 
pellan und  Organist  um  1390  am 
Hofe  Philippe  de  Bourgogne  (Strae- 
ten 1,  52.  55  ein  Dokument,  p.  57 
noch  Mehreres). 

Oudot,  ... 

Stauces  chrestieuues  de  M  L(abbe) 
T(estu).  Mises  en  musique  ä  deux,  trois 
et  quatre  parties,  avec  des  symphonies. 
Paris  1692  Ballard.  4".  160  S.  [besafs 
einst  Leo  Liepmaunssohn. 

Ondrässek,  Johann,  ein  Böhme, 
war  beim  Kurfürsten  von  Mainz 
Kapellmeister  und  starb  1742  da- 
selbst (Dlabacz). 

Ongaretto,  siehe  Piazza,  G.  B. 

Ongeval,  van,  siehe  Longheval. 

Onofrio,  Donno,  1514  Sänger 
in  der  Capeila  Julia  am  St.  Peter 
in  Rom  (Viertel].  3,  258). 

Onorati,  Giacomo,  war  um  1793 
Direktor  und  Komponist  der  Bal- 
lete  am  Theater  Fenice  zu  Venedig 
(nach  einem  ital.  Textbuche). 

Onori  (nicht  Ouari),  Don  Ro- 
niualdo,  ein  Kamaldulenser-Münch, 
gab  heraus: 

Messa  Salmi  et  Litanie  concertate  a 
4  voci,  con  Bc.  di  .  .  .  Op.  2.  Ven.  1640 
Bart.  Magüi.     5  Stb.     4o.     [Bologna. 

II  1.  lib.  di  Messe  concertate  a  5  et  a 
6  voci  di  . .    Op.  4.    Yen.  1642  AI.  Vin- 


Oos-en  Bray. 


238 


Opitiis. 


centi.  7  Stb.  4^.  2  Messen  zu  5,  1  zu 
6  Stiui.     [Bologna. 

Letanie  tloUa  Beatiss.  V.  M.  k  4.  5.  6. 
&  8  voci  in  Conceiio,  con  un  Motetto 
a  8.  piano.  Op.  7  di  ...  Yen.  1649 
stampa  del  Gardauo.  Stb. '?  4".  [Bologna: 
Tl.  A2. 

Ons-en  Bray,  Louis-Leon  Paj  ot, 

Comte  d',  GeneraJdirektor  der  Post 
in  Frankreich,  geb.  25.  März  1678, 
gest.  22.  Febr.  1754  zu  Bercy  bei 
Paris,  folgte  1708  seinem  Vater  in 
obigem  Posten  und 

veriasste  eine  Schrift  über  einen  Metro- 
nom, die  er  der  Akademie  zu  Paiis  ein- 
reichte ;  sie  wurde  in  deii  Mem.  de  l'acad. 
roy.  des  sciences  an  1724  aufgenommen 
und  erschien  auch  im  Eijizeldruck :  Paris 
s.  a.  4",  betitelt: 

Description  et  iisage  d'un  metrometre 
ou  machine  pour  battre  la  mesure  et  le 
temps  de  toutes  sortes  d'airs  (Fetis). 
Maelzel's  Eiünduug  was  demnach  nicht 
die  erste. 

Onstwoiidc,   Johann   de,   um 

1378  Organist  an  St.  Peter  zu  Ut- 
recht (Tijdschrift  2,  209). 

Oord,  Antouy  van,  Organist 
in  Amsterdam,  wurde  am  23.  März 
1675  in  der  Zuiderkerk  begraben 
(Tijdschrift  2,  221). 

Oostendorp,  Johannes,  Gallus, 
ist  als  Informator  musices  am  18/12 
1723  an  der  Universit.  zu  Leyden 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  5). 

Opdant,  Cornelis  de,  1584 
Säuger  a/d.  Hofkapelle  Philipp  U. 
von  Spanien,  starb  den  24.  März 
1606  (Straeten  8,    111.  168.  414). 

Oper, 

anonyme  Opern  besitzt  jede  grofse 
Bibliothek  in  solcher  Anzahl,  dass  selbst 
eine  kurze  Anfühning  einen  Baum  ein- 
nehmen würde,  der  schliefehch  seinen 
Zweck  nicht  erfüllte,  wenn  damit  nicht 
ein  thematisches  \'erz.  verbunden  wäre. 
Letzteres  findet  man  z.  B.  im  Schweriner 
Kataloge  von  0.  Kade,  soweit  der  dortige 
Besitz  es  erfordert  (S.  21). 

Opcrnverxeichnisse  findet  man  in 
meiuem  Buche:  Quellen-  und  Hilfswerke 
beim  Studium  der  Musikgeschichte,  Lpz. 
1891  Breitk.  &  H.  Das  brauchbarste  Nach- 
schlagewerk ist  immer  noch  das  von  Cle- 


ment &  Larouse.  Rieraann's  Opern-Hand- 
buch leistet  in  mancher  Hinsicht  gute 
Dienste,  doch  ist  es  zu  lückenhaft. 

Als  Nachtrag  zu  meinem  Buche: 
Quellen-  und  Hilfswerke  siehe  im  Kat. 
Bologna  1,  50.  51.  Kat.  Brüssel  fds. 
Fetis  Nr.4563  ff.     Ferner 

Opera.  La  paix  de  l'opera,  ou  paral- 
lele impartial  de  la  musique  fraucoLse  et 
de  la  musique  italienne.  Amsterd.  1753. 
8".  Ein  Auszug  aus  dem  "Werke  vom 
Abbe  Eaguenet:  Parallele  des  italiens  et 
des  frauQ.  Paris  1702.  [br.  Mus.  Brüs- 
sel 3926.     Musikfr.  Wien. 

Oper.  Sammlung  der  komischen  Ope- 
retten, so  ^vie  sie  in  der  churpfälzischen 
deutschen  Hofschauspielergesellschaft  .  .  . 
aufgefühi-t  werden  (Text  und  Musik). 
Bd.  2.  3.  Franckfurf  a  M.  1772.  8».  [br. 
Mus. 

Die  deutsche  komische  Oper,  Singspiel 
genannt,  mit  Musikbeisp.  in  M.  f.  M.  24, 
37  ff. 

The  lyric  muse  revived  in  Europc  or 
a  critical  display  of  the  opera  in  all  its 
revolutions.  London  17G8  L.  Davis  &  C. 
Reymers.     kl.  8".     [Brüssel  3702. 

Memoires  pour  scrvir  ä  l'histoire  des 
spectacles  de  la  foire ,  par  uu  acteur 
foraiu.  Paris  1743  Briasson.  2  Bde.  12». 
[Brüssel  3879. 

Opganghe,    Johann    de,    um 

1375  Organist  am  St.  Peter  in  Ut- 
recht (Tijdschrift  2,  209). 

Opisanie, 

Beschreibung  des  von  J.  G.  Strasser 
erfundenen  mechanichen  Orchesters.  St. 
Petersburg  1801.     [B.  M. 

Opitiis  (Opiciis),  Bcnedictus  de 

(Benet  de).     Ein  ßcnei  de  Opicijs 

wird    am    1.   März    1516    an    der 

englischen  Hofkapelle  als  Organist 

angestellt  und  erhält  monatl.  33  s. 

4  d.  Gehalt.      1518    ist    er    unter 

Beopitijs  angezeigt  (Nagel  1, 13. 14). 

Er  scheint  derselbe  zu  sein,  von  dem 
sich  in  der  Stadtb.  Hamburg  ein  Dmck 
befindet,  der  1515  zu  Ehren  Kaiser  Maxi- 
milau  I.  hergestellt  wurde,  als  derselbe 
Antwerpen  besuchte.  Er  besteht  aus  Ab- 
bildungen, Text  und  2  mehrstimmigen  Ge- 
säugen: 1.  Sub  tuum  praesidium.  2.  Summe 
laiidis  0  Maria  (2  Hynmen  zu  4  Stirn. ^. 
Antwerpiae  1515.  1  131.  in  fol.  [auch  im 
br.  Mus.]  —  Davey  96  bezeichnet  ein  Ms. 
mit  „Royal  Mss.  11  e  11''  (soll  heilsen: 


Opitus,  Georgius. 


239 


Ordonez,  Carlo  d'. 


british  Museum,  Ms.  12,  sign.  Royal  Mss. 
11  E.  XI.)  datiert  1516,  in  dem  sich  eine 
Motette  von  Benedictus  de  Opiciis  be- 
findet. —  In  der  ß.  Zw.  Ms.  42,  def.  Stb., 
ist  ein  Georgius  Opitus  mit  der  Motette: 
Dum  complerentur  dies  7  voc.  vertreten. 

Opitus,  Georgius,  siehe  Bene- 
dictus de  Opitiis  aui  Ende  des 
Artikels. 

Oppermaim,  ...  1735  Violon- 
cellist an  der  Hofkapelle  in  Wol- 
fenbüttel mit  300  Tblr.  Gehalt 
(Chiysauder  1,  285). 

Oppermami,  Frieclricli,  geb. 
1648  zu  Bodenl)urg  (Wolfenbüttel), 
war  Kantor  an  der  Schule  zu  | 
Helmstädt,  dann  zu  Ehode,  darauf  i 
Pastor  an  der  Andreaskirche  in  : 
Hildesheim,  starb  den  22.  März  i 
1688  daselbst   (Mattheson  1,  242).  \ 

Oppigiiaiii,  0. . .,  bekannt  durch 
die  Arie: 

Cosi  si  tratto,  oh  Dio,  in  einer  hds. 
Sanilg.  in  (iu4'^  aus  dem  18.  Jh.  [br. 
Mus.  Ms.  64. 

Opsopaeus,  siehe  Obsopaeus. 
Opus    aureum    musice   . .    1501 
siehe  Wolliek. 

Opuscules  sacres  et  lyrique  ou 

cautiques  .  . .  avec  airs  ...  St.  Sulpice. 
Paris  1772  Crapart.  [besafs  einst  Leo 
Liepmannssohn.     Siehe  Doncourt. 

Oquet,  Antonio,  um  1633  und 
1636  Kapellan  und  Sänger  an  der 
Hofkapelie  in  Madrid  (Straeten  8, 
423.  427). 

Oraü  (Oraffi),  Pietro  Marcel- 
lino,  ein  Dichter  und  Komponist, 
bezeichnet  sich  als  Abbate  Olive- 
tano  und  gab  heraus: 

Concerti  da  chiesa  a  1.  2.  3.  4.  e  5. 
voci  di  .  . .  Op.  1. . .  Yen.  1040  B.  Magui. 
5  Stb.  40.  20  Gesg.  mit  lat.  Text,  1 
lustrumental-Canzone  a  4.     [B.  Br. 

La  Cautica.  Poesie  e  masiche  del 
Sig.  Abbate  Orafi  a  2,  .8,  4,  e  5  voc.  per 
Congregatioui  . .  .  Ferdinand  HL,  (Kaiser 
von  Deutschland  gewidmet).  Yen.  1052 
Franc.  Magni.  5  Stb.  4".  17  Gesge.  über 
das  Hohe  Lied  in  italien.  Uebersetzg. 
[B.  Br:  Cl.  2.  T.  B.  Bc.     [br.Mus:  T. 

Oratorien ,    anonym ,    besitzen 


die  grofsen  öffentlichen  Bibüo- 
thekeu  fast  ebenso  reichlich  wie 
Opern  und  was  ich  dort  gesagt 
habe  gilt  zum  Teil  auch  für  diesen 
Artikel. 

Orazio,  siehe  Horatio. 

Orazio  (leU'Arpa,  s.  MicLi. 

Orazio,  detto  Orazietto  dell'' 
Arpa,  lebte  im  17.  Jh.  zu  Rom. 
Pietro  della  Valle  im  2.  Bde.  der 
Werke  G.  B.  Doni  p.  254  in  der 
Della  musica  deH'etä  nostra  er- 
wähnt ihn  als  einen  ausgezeich- 
neten Künstler  u.  Harfen  virtuosen. 
Ob  er  derselbe  ist,  der  im  Ar- 
tikel Michi  sich  befindet  u.  Orazio 
deirArpa  genannt  wurde,  bedarf 
noch  der  Untersuchung. 

Unter  obigem  Namen  besitzt  das  Archiv 
in  Kremsmünster,  „La  serva  padrona",  2 
Intermezzi  in  P.  im  Ms. 

Orazio,  della  Viola,  lebte  am 
Hofe  des  Herzogs  von  Parma 
(Canal  42). 

Orcliis,  Griovanni  Battista  de. 

Im  Ms.  284,  br.  Mus.,  5  geistl.  Chor- 
gesänge. Die  letzten  sind  Respousonen 
und  mit  1783  gez.  —  Ms.  285:  2  Ora- 
torien im  Autogr.  P. 

Ordonez,  Alonso,  1633  und 
1636  in  den  Listen  der  Kapellane 
und  Sänger  der  Hofkapelle  in  Ma- 
drid verz.  (Straeten  8,   423.  427). 

Ordonez  (Ordounetz,  Ordiuez), 
Carlo  d',  ein  geborener  Spanier,  der 
nach  Oesterreich  ging  und  gegen 
1760  in  Wien  die  Stelle  eines 
Kegisti-anten  am  Landgerichte  er- 
hielt. Er  war  ein  guter  Violinist 
und  komponierte  auch.  In  den 
Akademien  (Konzerten)  der  Ton- 
künstler Societät  zu  Wien  wurden 
öfters  Kantaten  und  Sinfonien  von 
ihm  aufgeführt.  Hanslick  113  sagt 
sogar,  dass  er  1766  in  die  KsJ. 
Hofkapelle  aufgenommen  wurde, 
doch  Köcliel  verz.  ihn  nicht.  1779 
kam  in  Wien  das  Singspiel  zur 
Aufführung     „Diefsmal     hat     der 


Ordounez,  Pietro. 


240 


Orgas. 


Mann  den  Willen"  (Forkel  3,  108. 
Gerber  1).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  nachweisbar: 

Obiges  Singspiel  in  Ms.  15632  und 
16148  in  Sib.  u.  P.     [Eofb.  Wien. 

5  Sinfonien  im  Ms.  Stb.  für  Streich- 
quart.  2  Ob.  2  Horu.  Tronip.  u.  Pauken. 
[Brüssel  Cons. 

3  Sinfonien  f.  Orch.  in  Stb.  [Musikfr. 
Wien. 

12  Quartette  op.  1  u.  2  für  Streich- 
instr.     [ebd. 

2  Sonaten  f.  V.  u.  B.  —  4  Diverti- 
menti ä  3.  —  12  Menuetti  per  2  V.  e  B. 
anno  1770—1790  in  Stb.    [Musikfr. Wien. 

VI  Trii  per  2  V.  e  B.  Ms.  Kopie, 
qufol.     [B.  Wagener. 

8  Divertimenti  a  quattro  da  Camera 
(für  4  Streichinstr.)  Mss.  Stb.  [Berlin  K.  II. 

Ordoiiiiez  (Ordognez),  Pietro, 
ein  Spanier,  der  sich  mit  „Palen- 
tinensis  Dioces."  bez.,  also  aus 
Palencia  ist.  Nach  Straetcn  starb 
er  1550.  Er  war  Sänger  am  St. 
Peter  in  Rom  und  kam  am  29. 
April  1539  an  die  sixtinischo  Ka- 
pelle (Viertel].  3,  267  und  Reg. 
zu  Haberl's  Bausteine).  Straetcn 
6,  414  teilt  noch  mit,  dass  er  1546 
den  Papst  auf  das  Tri  enter  Coucil 
begleitete.  S.  279  giebt  er  obiges 
Todesdatum. 

Ore,  B%  siehe  Dore. 

Orefici,  Antonio,  ein  Opern- 
komponist aus  dem  Anfange  des 
18.  Jhs.  Dem  unten  verz.  Werke 
nach  scheint  es  fast,  als  wenn  er 
1709  gestorben  wäre,  doch  wird 
er  von  Florimo  bis  zum  Jahre 
1733  mit  Opernaufführungen  an- 
geführt, siehe  mehr  am  Schluss 
des  Artikels. 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  im  Ms. 
180r)7  eine  Oper:  L'Engelberta,  in  3  atti 
1709.  Der  1.  Akt  und  vom  2.  bis  Scene 
11  von  Orefici.  Scene  12  bis  zum  Ende 
von  Francesco  Mancini  komponiert.  Dies 
Abbrechen  in  der  Mitte  des  2.  AMes 
muss  eine  besondere  Ursache  gehabt 
haben.  An  Operutextbücher  führt  Poiußn 
an:  II  gemino  amore,  Napoli,  Theater 
Fiorentini  1718.  Chi  la  dura  la  veuce, 
Ib.  1721.     Lo   Simraele,   Napoli,   Theater 


nuovo  1724.  Florimo  im  4.  Bde:  Mau- 
nzio,  Napoli,  Teat.  Nicolö  Minati  1708. 
Patro  Calieuno  de  la  Costa,  1709.  La 
Camilla  1710.  La  Vecchia  trammera, 
1732.  La  EosiUa,  1733  (beide  letzteren 
Opern  gemeinsam  mit  Leonardo  Leo  kom- 
poniert). —  Im  Cons.  Mailand  (Noseda): 
Ana,  I5ella  tiranna,  quest'alma  mia,  per 
So[)r.  col.  B.  acc. 

Orclli,  Diego,  siehe  Iloller, 
Aegidius. 

Orey,  Robert  (P,  nur  bekannt 
durch 

eine  4st.  Chan.son  im  Samlwk.  1575  b 
(Eitncr  1  unter  D'Orey). 

Orfeo,  Luca,  aus  Fano,  1594 
päpstlicher  Sänger  (Haberl  Jahrb. 
1891,  85). 

Orfeo,  Sebastiano,  Priester, 
um  1708  Tenorist  an  S.  Marco  mit 
100  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  44). 

Orfino,  Vittorio,  war  1589  im 
Dienste  des  Herzogs  von  Perrara  u. 
ging  1598  als  Sänger  an  die  Hof- 
kapclle  in  Mantua  (Canal  97.  Nach 
Bertolotti  74  wäre  er  1598  in  Man- 
tua gewesen  u.  von  dort  nach  Fer- 
rara  gekommen,  was  jedenfalls  falsch 
ist.     Siehe   den  folgenden  Druck): 

Musica  nuova  Lamentationi  a  5  yoci, 
di  .  . .  Lib.  1.  Ferrara  1589  Vinc.  Gal- 
dura.  Dedic.  in  Ferrara  gez.  5  Stb.  4". 
[Bologna:  C.  A.  Abdr.  der  Dedic.  im 
Kat.  2,  282. 

Organo,  Perino,  ein  Laufenist, 
geb.  zu  Florenz  um  1471.  Die 
einzige  Nachricht  über  ihn  hat 
sich  durch  seinen  Leichenstein  er- 
halten, der  zu  Rom  in  der  Kirche 
Aracoeli  sich  befindet  und  dessen 
Inschrift  Fotis  mitteilt.  Demnach 
starb  er  um  1500,  29  Jahr  alt. 

Organoedus 

italico  -  germanicus  germanico  -  italicus 
exhibens  8  Sonatas  a  variis  . . .  Mouach. 
a]).  Mariam  Agatham  Fleizin  prope  aulam 
veterem,  Augustae  vero  apud  haeredes 
Jacobi  Lotteri.  fol.  33  BU.  Kui)fertaf. 
ohne  Komponisten-Namen.  (Nr.  2  ist  von 
Ad.  Hasse.)     [B.  M. 

Orgas,  Annibalc.  Nach  Andr. 
Steinhuber's  Gesch.  des  Collegium 


Orgas. 


241 


Orriani. 


germanicum  zu  Rom,  war  er  zu 
Rom  geboren,  wurde  daselbst  er- 
zogen und  diente  als  Knabeusänger, 
kam  darauf  ins  römische  Seminar, 
wo  er  die  Priesterweihe  erhielt; 
von  IGIO — 1616  bekleidete  er  an 
obigeui  Collegium  die  Kapell- 
nieisterstelle,  da  er  sich  aber  noch 
1619  mit  dem  Titel  bez.,  so  ist 
das  Jahr  1616  nicht  als  mafs- 
gebend  anzunehmen;  ferner  sagt 
Steinhuber,  dass  er  nach  einigen 
Jahren  in  der  Ksl.  Hofkapelle 
diente,  bez.  aber  die  Zeit  nicht 
(Bd.  1,  119).  Im  Jahre  1619  gab 
er  sein  erstes  Werk  heraus,  betitelt; 

Sacrarum  cantioniini,  quaternis,  quinis, 
6,  8  voc.  cum  B.  ad  org.,  et  musica  iu- 
struraenta  Hb.  1.  Romae  1619  L.  A.  Sol- 
dus.  9  Stb.  in  4».  22  Nrn.  [Cap.  Jiü. 
9  Stb.     Rom  Cecilia.     br.  Mus. 

Im  Jahre  1629  trifft  man  in  Krakau 
an  der  Kathedrale  einen  Sangmeister  unter 
gleichem  Namen,  der  den  Chor  der  Roran- 
tisten  leitete.  Ferner  wird  berichtet,  dass 
er  eine  Ode  auf  die  Vertreibung  der  Türken 
komponierte  ,,Inter  declamationem  Epi- 
tapliium  qua  laudabantur  ii  qui  cecidere 
in  bello  contra  Turcam  decantata''.  In 
den  Chorbücheru  des  Doms  in  Ki-akau 
sollen  sich  auch  Kompositionen  von  ihm 
befinden  (Haberl,  Jahrbuch  1890,  8ü  (Sur- 
zinski).  Es  ist  kaum  daran  zu  zweifeln, 
dass  wir  hier  denselben  Komponisten  vor 
uns  haben,  der  1619  noch  in  Rom  lebte. 

Orgel. 

Orgeltabulaturbuch  um  1643  mit  118 
Tonsätzen,     ß.  Joachünsth.  Kat.  23. 

In  B.  M.  Kat.  Nr.  255  —  260  Orgel- 
tabulatur  und  11  Bde.  aus  späterer  Zeit 
mit  Orgelpieceu. 

In  B.  B.  Ms.  Z26,  Kleber,   117  Nrn. 

—  Z  34  Christoph  Löffelholtz  von  Kol- 
berg, 19  Nrn.  —  Z  89  von  1598,  133  Nrn. 

—  Z  76  enth.  Tänze  in  Orgeltab.  —  Z  35 
gez.  Joh.  Valentin  Eckdt  1692  entb.  Orgel- 
stücke in  Tabulatnr,  darin  ist  Froherger 
und  Pachelbcl  zahlreich  vertreten,  54  Nrn. 
Ms.  191  mit  79  Orgelpieceu  auf  2  bis 
4  Notensvstemen. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1968  alleriei  Orgel- 
pieceu, genannt  sind  nur  Blow,  Bull,  Byrd 
u.  Mayuard,  alle  übrigen  anonym. 

In  B.  Dresd.  Ms.  B212  eine  Orgeltab, 
des  18.  Jhs.  von  42  Bll. 

Eob.  Eitner's  Quellen-LexLkon.    Bd.  7. 


In  B.  Lpz.  Mss.  Orgelsätze  von  Deut- 
schen, 1620.  —  Orgels.  in  Wien  1650 
geschrieben.  Ein  3.  Bd.  Deutsche  Tabulat, 
f.  Orgel  1650,  enth.  Frohcryer,  Fresco- 
baldi^  Kerl  u.  a. 

In  Regensbuig,  Bibl.  des  Füi-sten  von 
Thuru  u.  Taxis  4  Orgeltab.  -  Bücher  des 
16.— 17.  Jhs.  mit  arrangierten  Tonsätzen 
berühmter  Meister. 

In  B.  Basel,  siehe  den  Katalog,  Tabu- 
laturen  im  Reg.,  zahlreich  vertreten. 

Orgeltabulaturen  von  Choralvorspielen 
aus  dem  17.  Jh.  in  B.  Lüneburg  (Jung- 
hans 30  ff.). 

Orgeldispositioneu.     Ms.  194.     [Dresd. 

Orgelstücke,  Sammelband,  Ms.  3273  in 
B.  Hbg.  um  1700  geschrieben.     16  Bll. 

Orgeltabulatur.  Ms.  31781  qu4"  der 
Anna  Margar.  Stromerin  1699,  9.  Nov. 
51  BU.;  [B.  N.]  enth.  allerlei  Lieder  und 
Tänze,  Oump[eltxhaim€r]  bei  Nr.  27  ge- 
nannt, eine  Sarabande.  Bl.  31  Forts,  vom 
Jahre  1721,  Frau  Anna  Margar.  Bassin, 
Clavierpiecen,  geistl.  Lieder  u.  Praeambel. 

Tabulatur.  Ms.  14976  qu40.  38  S. 
1613  mit  Joh.  Wolff  Gerhard  zu  Nürn- 
berg gez.  [B.  N.],  enthält  Lieder  u.  Tänze. 
Nr.  18  Intrada  von  II.  Leo  Hassler  ^ 
S.  21,  reicht  bis  1686. 

lutavolatura  d'organo  facilissima,  ac- 
commodati  in  Versetti  sopra  li  8  tuoni 
ecclesiastici  . . .  Ven.  1598  Giac  Vin- 
centi.     4  voll.     [Bologna. 

Sammlung  einiger  Nachrichten  von  be- 
rühmten Orgel -Werckeu  in  Teiitschland. 
Breslau  1757  Meyer.    4».    [B.  B.     Dresd. 

Kann  man  die  Orgel  .  .  .  sclilagen 
lernen  .  .  .  Siehe  Prixner,  Sebastian 
(anonym). 

Beschreibimg  des  Orgelbaues  . .  Offen- 
bach 1792  mit  D.  L.  E.  gez.,  besals  einst 
Kirchhoff  &  Wigand. 

Orgiaiii,  Don  Teoftlo,  aus  Ve- 
nedig, in  der  2ten  Hälfte  des 
17.  Jhs.  Kapellmeister  zu  Udine, 
ein  Opernkomponist,  dessen  Opern 
zu  Venedig,  Vicenza  und  anderen 
Städten  in  den  Jahren  1686  bis 
1711  zur  Aufführung  gelangten. 
Er  starb  gegen  1714  zu  Udine 
(Gerber  1.     Fetis.     Galvani). 

Von  seinen  Opern  scheinen  sich  nur 
die  Namen  derselben  und  ein  Textbuch 
erhalten  zu  haben.  Das  letztere  ist  die 
Oi)er  II  Dioclete,  1687  in  Venedig  auf- 
gefülirt  (in  Privathand),  sonst  werden  an- 
geführt 1.  II  vizio  depresso  1686.    2.  Le 

16 


Orgitano,  Paolo. 


242 


Orio. 


gare  deiringanno  1689.  3.  11  Tiranno 
deluso  1091.  4.  L'onor  al  Cimento  1703. 
5.  Armida  regina  1711  (siehe  Fotis  und 
Clcmeut). 

Orgitano,  Paolo,  geb.  zu  Ne- 
apel gegen  1745,  Schüler  des  Coii- 
servatorio  della  pieta  de'Tiirchini. 
1771  soll  er  als  Cembalist  am  Kgl. 
Theater  zu  London  engagiert  ge- 
wesen sein,  später  kehrte  er  nach 
Neapel  zurück  und  starb  gegen 
Ende  des  18.  Jhs.  Burney  lernte 
ihn  1770  in  Neapel  kennen  (1^ 
241.     Fotis). 

Vou  seinen  Kompositionen  ist  eine 
Catitata  a  3  voci  per  S.  Carlo  1773, 
Ms.  P.  [Neapel  Turcli.]  bekannt.  —  Sonates 
de  clavecin  av.  V.  [C.  P.]  —  Sinfonia 
in  D.  per  arclii,  oltoe  e  corni,  in  Ms.  St.b. 
[Mailand  Cons. 

Orgitano,  Raffjiclc,  Sohn  dos 
Paolo,  geb.  gegen  1780  zu  Neapel, 
gest.  um  1812  zu  Paris.  Schüler 
von  Sala.  Er  wurde  als  Komponist 
komischer  Opern  bekannt,  kam 
1811  nach  Paris  und  schrieb  für 
die  Oper  Pacr's  „Pirro"  einige 
Scenen. 

Nachweisbai'  ist  eine  Arie  aus  der 
Oper  „L'informo  ad  arte*':  Da  un'empia 
tradito.  per  T.  con  orck.  Ms.  P.  32  BD. 
[Bologna. 

1  Duette  buffo,  1  Arie  f.  Soi)r.,  3  Cava- 
tinen  und  1  Cavitina  e  Duettino  mit 
Orchester,  sämtlich  aus  obiger  Oper.  Ms. 
P.     [Mailand  Cons. 

Orgitano,  Vincenzo. 

In  der  Hofb.  zu  Wien,  Ms.  16658  eine 
Missa  pro  defunctis  a  piü  voci  con  2  V. 
Va.  e  B.  Part.  Lebenszeit  18.  Jh.  Vil- 
larosa erwähnt  ihn  zwar  in  seinen  Me- 
moria di  iSTapoli,  w'eifs  aber  über  sein 
Leben  nichts  zu  sagen,  nur  dass  er  ein 
Stabat  mater  zu  2  —  4  Stim.  mit  V.  u.  Bc. 
und  mehrere  Ouvertüren  für  V.  Clav.  u. 
B.  obl.  schrieb.  —  Das  Cons.  zu  Mailand 
besitzt  von  ihm:  Te  Deum  in  D.  a  4  voci 
con  V.  Ob.  Conii.  Va.  e  B.  im  Autogr. 
von  1788.  —  Litania  pastoraJe  in  Bd.  a 
4  V.  c.  V.  Ob.  Clarinetti,  Fag.  e  B.  Autogr. 
von  1791.  —  7  geistliclie  Gesge.  für  1  u. 
2  Sopr.  mit  Instr.  in  Stb.  inkompl.  — 
9  Sonaten  f.  Cembalo  u.  V.  obl.,  drei 
davon  im  Autogr.  mit  19.  Aug.  1794  gez. 
—  Intavolature  ossia  Regolamento  per  ben 


portare    la   mano    al   suono    del   cembalo 
(17Ö7).     Alle  im  Ms. 

Orgosinus,  Hcinricli,  nennt 
sich  Marchiacus,  Fetis  sagt  aus 
der  Mark  Brandenburg  gebürtig. 
Man  kennt  von  ihm  nur  eine 
kleine  Abhandlung  lateinisch  und 
deutsch,  betitelt: 

Musica  nova,  <]ua  tam  facilis  ostenditur 
canendi  scientia  . . .  Newe  vud  zuvor  nie 
erfundene  Singekuust,  dadurch  Manns- 
vnd  Frawcupersonen  alle  Gesänge  leicht- 
lich  singen  lernen  können  .  .  .  Leipzig. 
Am  Ende :  Gedruckt  zu  L.  bey  M.  Lantzon- 
berger.  In  verleg.  H.  Groffon,  1603.  kl.  8". 
.5  Bogen.  [B.  B.  B.  Br.  B.  Wagener. 
Kopenhagen.     Wolfenb. 

Das  Einzige,  was  die  Abhandlung  neues 
bietet,  ist  die  Solmisationssilbe  „si"  für 
den  7.  Ton  der  Tonleiter  (siehe  M.  f.  M. 
4,  40). 

Oridryus,  Joannes,  Kantor  zu 
Düsseldorf,  ist  nur  bekannt  durch 
folgende  Abhandlung,  deren  Inhalt 
Fotis  genauer  angiebt: 

Practicae  musicae  utriusqnc  praeco{)ta 
brevia,  corumque  exercitia  valdc  commoda, 
ex  optimorum  musicorum  libris  ea  dun- 
taxat  (juae  hodie  in  usu  sunt,  studiuse 
collücta.  Duisseldorpii  1557  Bathonius, 
8".     80  Bll.     [Brüssel,     br.  Mus. 

Originc  et  progression  de  la 
musi(|ue,  suivies  du  parallele  de  LuUy  et 
de  Rameau,  et  du  Catalogue  de  tous  les 
operas  rei)reseutees  dupuis  l'annce  1671 
qu'a  paru  le  i)reuiier,  jusiju'ä  present;  .  .  . 
Paris  1769  Quillau.  40.  [Brüssel  3186. 
B.  Lpz. 

Origine  del  Veneto  filarmonico  istituto. 
Venet.  1817  Molinari.     40.     12  6.     [B.  B. 

Origny ,  Antoine  -  Jean  -  Bap- 
tiste-Abraliam  d',  geb.  um  1734 
zu  Rheims,  gest.  im  Okt.  1798. 
Beamter  am  Finanzministerium  zu 
Paris.  Wohin  er  sich  beim  Aus- 
bruch der  Revolution  wandte,  ist 
unbekannt.     Er  schrieb 

Annales  du  thoutre  italieu,  depuis  son 
origine  jusqu'a  ce  jour,  par  M.  d'Origny. 
Paris  1788  Vvo  Ducliesue.  3  voU.  8" 
mit  Portr.     [Brüssel  3858  (Fotis). 

Orio,  Nicola,  Violinist  auf  einer 
Geige  seiner  eigenen  Erfindung 
mit    ()   Saiten    bezogen;    1689    an 


Orisicchio. 


243 


Orland[i],  Ferdinando. 


der  herzogl.  Kapelle  in  Venedig 
cangestellt  (Caffi  2,  57).  Kommt 
1691  nach  Berlin  mit  400  Thlr. 
an  die  Hofkapelle  (Schneider  49), 
wird  aber  später  nicht  wieder  ge- 
nannt. 

Orisicchio,  siehe  Aurisiccliio. 

Oristagiio,  Giulio,  aus  Sicilien, 
Futis  sagt  aus  Trapani  in  Sicilien, 
um  1543  geb.  (nach  der  Biografia 
von  G.  M.  di  Ferro).  Er  studierte 
Musik  in  Palermo  und  wurde  Or- 
ganist an  der  Hofkapelle  zu  Pa- 
lermo (Fetis  nach  Mongitore's  Bibl. 
Bd.  1,  415).  Derselbe  verz.  von 
1602  Responsoria  und  ein  Samlwk. 
„Infidi  lumi",  die  beide  nicht  be- 
kannt sind,  dagegen  ist  nach- 
weisbar: 

...  U  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci. 
Nouam.  comp.  Ven.  1588  Gardano.  5  Stb., 
doch  fehlen  zum  letzten  Echo  2  tiefe 
Stimmen,  4».  24  Madr.  [B.  D.  br.  Mns., 
siehe  M.  f.  M.  2,  88.  Ein  Amt  verz.  das 
Titelbl.  nicht. 

Orlaiid  Parigi^  1591  als  Instru- 
mentist und  Musicus  an  der  Hof- 
kapelle in  München  angestellt, 
empfängt  50  Gld.  Darauf  ver- 
schwindet er  aus  den  Listen  und 
ist  erst  wieder  am  1/7  1602  mit 
einem  Gehalt  von  220  Gld.  verz., 
die  1608  auf  238  Gld.  erhöht 
werden  (Kreisarchiv). 

Orlaiitle,  . . . 

J.  B.  Ballard  in  Paris  zeigt  1744  drei 
Messen  zu  4  Stim.,  3  Messen  zu  5  Stirn, 
und  4  Messen  zu  6  Stim.  an. 

Orlandi,  Camillo,  ein  Veroneser, 
1616  als  Musiker  am  erzbischöf- 
lichen Hofe  zu  Salzburg  angestellt 
(Titel).     Man  kennt  von  ihm: 

Arie,  a  tre  due  et  voce  sola  di  . .  . 
Op.  2.  Ven.  1616  G.  Vincenti.  1  vol. 
53  S.  28  Gesge.  zu  1,  2  u.  3  Stim. 
[Oxford  Ch.  Ch. 

Die  Hofb.  Wien,  Ms.  17754,  besitzt  in 
1  Bde.  in  qufol.  47  Arien  nebst  einigen 
Duetten  (vel  clavichordo,  vel  iustrum.), 
die  nur  mit  Orlando  gez.  sind,  aber  aus 
dem  17.  Jh.  stammen.  Der  Katalog  schreibt 


sie  Sante  ürlandi  zu,  von  dem  man  aber 
nur  mehi-stimmige  Madrigale  tennt,  daher 
ich  glaube,  dass  man  sie  eher  obigem 
CamilJo  zuschreiben  kann.  Im  gedruckten 
Kataloge  siehe  das  Register. 

Orlandi,  Cosimo,  Priester,  um 
1708  Tenorist' an  S.  Marco  in  Ve- 
nedig mit  100  Duk.  Gehalt  (Caffi 
2,  45). 

Orland[i],  Ferdinando,  geb. 
um  1777  zu  Parma,  gest.  gegen 
1840  wahrscheinlich  in  Parma, 
siehe  unten.  Schüler  von  Rugarli, 
Ghiretti  und  Paer,  ging  1793  ins 
Conservatorio  Turchini  zu  Neapel 
und  trat  darauf  als  Opernkomponist 
auf.  1799  befand  er  sich  in 
Diensten   des  Herzogs  von  Parma. 

1806  wurde  er  Lehrer  der  Pagen 
des  Vice -Königs  zu  Mailand   und 

1807  Lehrer  am  Conservatorium 
zu  Mailand.  1821  wird  er  als 
Gesanglehrer  nach  München  be- 
rufen, geht  1823  nach  Stuttgart 
an  den  Hof  als  Siugmeister  des 
Kronprinzen,  wie  er  sich  auf  einem 
Autograph  in  der  Hofb.  Wien  bez. 
und  die  Lpz.  Ztg.  Bd.  25  S.  28 
anzeigt,  nimmt  1828  seinen  Ab- 
schied und  kehrt  in  sein  Vater- 
land zurück,  wahrscheinlich  nach 
Parma,  wo  er  auch  gestorben  sein 
wird  und  nicht  in  München,  wie 
Fetis  und  Florimo  3,  86  sagen. 
(Biogr.  in  Gervasoni's  Carteggio 
musicale  1804,  S.  56.  Lpz.  Ztg. 
23,  588  nebst  Verz.  seiner  Werke 
bis  1821.  Bd.  30,  585  u.  a.  Orten). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Laudate  pueri  a  5  v.  c.  piü  ström. 

Inno  per  S.  Antonio  di  Padova. 

Dixit  in  re. 

Messa  in  re,  Mss.  in  P.  in  Neapel. 

La  Dama  soldato,  Opera  semiseria  in 
2  atti.  Milano  1S08.  Napoli  1812.  [Ne- 
apel im  Ms.  P.  In  Hofb.  Wien  Ms.  18336 
ein  Marsch  4ms. 

Leon  feroce,  Aria  con  Viol.  —  Concorso 
al  posto  di  maestrino  1797  u.  1798.  [Neapel. 

Im    Couservat.    zu  Mailand   befinden 

16* 


Orland[i],  Ferdinande. 


244 


Orlandini,  Gius.  Maria. 


sich  Messa  in  Diu.  a  4  voci  per  2  Sopr. 
T.  e  B.  con  orch.,  auch  im  Kl.-A.  Mss.  — 

3  Duette  aus  den  Opern  L'Avaro  und 
II  Podestü  di  Chioggia,  P.  u.  Stb.  —  1 
Scene  und  Arie  mit  Chor  aus  L'Avaro.  — 

4  Arien  und  Cavatiuen  aus  Opern  und 
2  Sinfonien  zu  Opern.     Mss.  F. 

In  Bibl.  Dresden  Kgl.  Musikalien-Samlg: 
Cavatina  ncU'opera  Fedra.  Kl.-Ausz.  Mi- 
lane, Ricordi.     qiifol. 

Cavatina,  Duottiuo  e  Terzettino  noil' 
opera  Kodrigo  di  Valeuza.     Kl.-A.     [Ibid. 

Scena  e  Duetto  (ebendaher).  Kl.-A. 
[Ibid. 

Scena  e  Duetto  „AI  pensar  che  in  tua 
difesa  (ebendaher).     Kl.-A.     [Ib. 

Im  Archiv  der  Oper  in  München: 

La  Dama  soldato.     Ms.  P.  u.  Stb. 

Fedra,  opera,  1814  in  Italien  aufgef. 
Ms.  P. 

Staatsbibl.  in  München:  Cantata,  Piü 
dell  usato.  Eugene  Napoleon  dedic.  Ms. 
P.  —  Duetto :  Chetta,  chetta  chi  m'asconde. 
K1.-A.    Ms. 

In  Kgl.  Bibl.  Berlin^  Äutogr.  Grasn. 
Sperai   cbe  tosse  tjuesto,  4  voc.  c.  Pfte. 

In  Berlin  K.  II.  2  Duette  u.  2  Terzette 
aus  Opern  in  P.  Ms. 

K.  lief  bibl.  in  Wien:  Marsch  zu  4 
Händen.     Autogr.  Ms.  18336. 

lu  Musikfreunde  Wien:  0  Arien  aus 
Opern  im  Kl.-A.  —  Vocalizzo  per  tre  voci 
di  Soprane,  Mainz,  Schott. 

Im  Licco  nuisicale  zu  Bologna: 

Duetto  „Perche  ha  detto,  padron  mio'', 
a  2  Bassi  c.  orch.  nell'opera  „11  matri- 
monio  per  coucorso".     Ms.  P. 

Duetto:  Soffrire,  no,  non  vogiio,  per 
Sopr.  0  Ten.  con  orch.  nella  Dama  soldato. 
Ms.  P. 

Im  Conservatorium  zu  Brüssel:  II 
podesta  di  chioggia,  opera  in  2  atti.  (Mi- 
lane 1801.     Wien  1805.)    Ms.  P. 

Im  Archiv  der  Cappella  Antouiaua  zu 
Padua:  Notturno  „Or  che  le  amiche 
tenebre"  a  3  v.  c.  acc.  di  piccol'  orchestra. 
Milano,  presso  Ferd.  Artaria, 

In  Ms.  2627  B.Brüssel,  Samlg.  von 
Terzetti. 

Florimo  3,  86  giebt  ein  Verz.  von 
25  Opern  von  1801—1814  ohne  nähere 
Angaben. 

Orlaudi,  Pcllegriiio  Antonio, 

aus  Bologna,  ein  Karmeliter  des 
Ordens  zu  Mantua,  Dr.  der  Theo- 
logie und  Akademiker  Clementino, 

gab  heraus: 

Notizie  degli  scrittori  bolognesi  e  deU' 
opere  loro   stampate  e  manoscritte,   rac- 


colte  da  Fr. . .  Bologna  1714  Cost.  Pisai-ri. 
40.     356  S.     [Bologna. 

Orlandi,  Santi,  s.  Santi  Orlandi. 

Oiiantü,  Vincenzo  Maria,  auch 
nur  mit  Vincenzo  Orlandi  gez.  Die 
einzige  Nachricht  über  ihn  giebt 
Laborde  und  zwar  bez.  er  ihn  als 
einen  Bologneser,  der  am  Ende 
des  17.  Jhs.  lebte.  Als  Bologneser 
bez.  ihn  auch  das  Ms.  A273  in 
Dresd.  Mus.  Laborde  erwähnt  auch 
das  Oratorium  Tomaso  moro.  Zwei 
Werke  sind  mir  bekannt  geworden : 

Bersabea,  Oratorio  1.  parte.  Ms.  A273 
P.  in  Dresd.  Mus.  und  obiges  „  Tomaso 
Moro,  tragcdia  ad  uso  d'oratorio  per  mu- 
sica,  dedicata  alhi  S.  M.  Lodovico  XIV." 
(Louis  XIV.  von  Frankreich)  1698.  Ms. 
P.     [Paris  Nat. 

Orlandini  (Orlandino),  Antonio, 
bekannt  durch: 

Madrigal  i  di . . .  a  5  voci  üb.  1.  Nouain. 
comp. . .  Ven.  1598  G.  Vincenti,  5  Stb. 
40.    25  Madr.    [B.  D. 

Ein  Amt  ist  nicht  angegeben. 

In  alten  Samhvk.  3  (Jesge.  (Eitner  1), 
dazu  kommen  noch  nacli  Vogel  in  Vin- 
centi's  Giardino  de  musici  1591 :  Taci 
prend'  in  man  l'arco  5  voc.  —  Ebenso 
in  Phalese's  Paradiso  1596.  —  In  ßcrnh. 
Schmid's  Tabulaturbuch  von  1607  ein  ar- 
rangierter Satz. 

Orlandini,    Oiuseppc   Maria, 

(fälschlich  in  Katalogen  Giovanni 
für  Giuseppe  gen.)  ist  auch  öfter 
nur  mit  Giuseppe  Orlandini  gez. 
Er  war  aus  Bologna  gebürtig,  nach 
andern  aus  Florenz.  Schüler  des 
Domenico  Scorpioni,  bildete  sich 
zum  Opernkomponisten  aus  und 
beherrschte  im  Anfange  des  18. 
Jhs.  alle  Bühnen.  Eine  Zeitlang 
war  er  Kapellmeister  des  Herzogs 
von  Toscana,  wie  Mss.  der  Bibl. 
Bologna  bekunden,  und  Mitglied 
der  Bologneser  Philharmonie.  Seine 
Opern  fallen  in  die  Jahre  1710 
bis  1745  (Fctis).  Nachweisbar  sind: 

L'Autigona,  opera  Ms.  489  P.  im  br. 
Mus. 

L'Arsace,  Dramma  per  musica  in  3 
atti.  Ms.  17  950.  P.  [Hofb.  Wien,  ohne 
Autor.      In  B.  B.    Ms.  16371   eine  Part. 


Orlandini,  Gius.  Maria. 


245 


Orloff. 


mit  deutschem  Texte  von  Mattheson,  Mu- 
sü  teils  von  Amadei.  1722  in  Hambg. 
aufgefüliii.  Ein  Vergleicli  der  beiden 
Part,  kann  erst  feststellen  ob  die  Musüc 
ein  und  dieselbe  ist. 

Bacocco  e  Serpilla,  tre  Intermezzi  ä 
voce  sola  c.  istrom.  Ms.  17  740.  P. 
[Hofb.  Wien. 

Bereuice,  op.  in  3  atti  (Bened.  Pas- 
qualino).  Ms.  2235  P.  fälschl.  Giov.  statt 
Gius.  gedrackt  im  Kat.  Brüssel  Cons. 

II  Giocatore ,  Intermezzo.  Ms.  P.  G2 
und  Stb.  [Rostock.  Vergleiche  im  Kat. 
Brüssel  Cons.  Ms.  2372/73. 

Massimiano,  op.  in  3  atti  (Zeno  e 
Pariati).  Ms.  2236  P.  [Briissel  Cons.,  im 
Kat.  Giov.  statt  Gius.  gedmckt. 

Nero,  Oper  in  3  Akten  mit  deutschem 
Texte,  1723  in  Hambg.  aufgeführt.  Ms. 
16370  P.     [B.B. 

Lo  Nozze  di  Perseo  ed  Andromeda, 
Azione  drammatica  in  2  atti  (Damiano 
Marchi)  Ms.  P.  Kreuze  1738.  [Musikfr. 
Wien.      Ms.  17953  P.  Hofb.  Wien. 

SerpUa  patocco ,  Oratorio.  Ms.  P. 
[Brüssel  Cons.,  verz.  in  dem  fehlerhaften 
ersten  Kataloge  von  Lamperen. 

Kantaten^  Arien  u.  a.  nach  den  Biblio- 
theken xusmnmengcstellt : 

Ms.  176  in  B.  B.  Tu  che  scorgi.  Can- 
tata  per  il  Sopr.  e  Bc.     P. 

Dresden  Mus.  Ms.  922.  Arie:  Or  che 
al  ciel  giozasta  per  A.  c.  2  ström,  e  Bc. 
fol.  1.  Dieser  schliefsen  .sich  noch  11  Arien 
an  bis  fol.  37.  —  Ms.  551:  1  Duetto  ä 
2  Sopr.  c.  Tiorba,  Violone,  Contrabasso 
e  Cembalo  und  14  Arien  ä  Sopr.  col  B. 
qufol.  6  Arien  für  Alt  u.  B.  Nr.  19  mit 
Vcl.  u.  Tiorba.  —  Ms.  95  Arien,  Duette 
u.  Terzette. 

In  B.  Ms.  13  Arien  aus  einer  Oper  die 
1721  im  Theater  S.  Giov.  Grisostomo  ge- 
geben wurde.  Die  Oper  selbst  ist  nicht 
verzeichnet. 

In  Sondershausen,  13  Arien  mit  Be- 
gleitg.  im  Ms.  P. 

In  Schwerin  F:  Cantata  „Se  sola  mia 
morte  ä  5.  B.  solo  c.  ström.     Ms.  P. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  17  577  drei  Can- 
tate  a  voce  sola  con  Violini.  —  Ms. 
17  754  i.st  unter  Santi  Orlandi,  47  Arien 
verzeichnet. 

In  Musikfr.  Wien:  Cantata,  Quando  di 
tue  pupille  per  il  Alto  e  Bc.  —  1  Aria: 
Amico  quel  volto.    Mss. 

In  Bologna,  Liceo  musicale: 

In    einem    Samlwk.    im    Ms.    (Kat.   3, 

198)    1   Cantate    Bl.   11.     Kat.    3,    285 

Samlwk.  Arie  Bl.  201,  2  Arie.     Die  Bo- 

logner   gedruckten    Kataloge    haben    den 


grofsen  Fehler,  dass  sie  bei  Mss.  keine 
Signatur  verz.  So  findet  man  z.  B.  erst 
auf  S.  247  ausnahmsweise  die  Signatur 
der  beiden  obigen  Mss.,  doch  muss  man 
raten  zu  welchem  Ms.  sie  gehören,  so  ist 
das  erste  Ms.  wahrscheinlich  sign.  DD  49 
und  das  2.  mit  DD  57. 

Im  british  Museum  Ms,  358  eine  Can- 
tata per  Sopr.  c.  Bc. 

In  einem  Sammelwerke  von  Giuseppe 
Rigacci:  Raccolta  di  varie  Canzoni  sopra 
diversi  leggiadri  soggetti.  A  sua  Eccel- 
lenza  Mylady  Walpole.  Firenze  1739 
Franc.  Moücke.  12°.  128  S.  die  Gesänge: 
Grazie  agl'inganni  und  Donne  se  avete 
in  sen  pietate  sind  von  0.,  p.  9  u.  101  für 
1  Stim.  u.  Bc.     [br.  Mus.     Bologna. 

Canzoni  in  Sassi's  La  ricreazione  1730. 

An  Instrumentalwerken:  in  ß.  B.,  Ms. 
137  p.  128:  Sinfonia  per  Clavicemb.  — 
In  B.  Wagener  ohne  Vornamen,  dalier 
sehr  fraglich  wem  sie  angehören:  22  So- 
nate a  3  (2.  V,  0  B.)  Ms.  in  qufol. 

Orlando,  1 6.  Jh.  s.  Lasso,  Orl.  di. 

Orloff,  Graf  Grrcgor  Wladimir, 

geb.  um  1777  zu  Petersburg,  gest. 

4.  Juli  1826  ebd.  (nach  Becker  3 

den  3.  Juli).     Nachdem  er  Italien 

und    Paris    besucht    hatte,    erhielt 

er  in  Russland   eine   Seuatorstelle 

und  beschäftigte   sich   mit  Musik, 

doch    sagt    man    ihm    nach,    dass 

sein  Essai  von  Araaury-Duval  sei 

und    er    ihn    nur    herausgegeben 

habe.     Fotis  sagt,   es   fehlen  dazu 

alle  Beweise. 

Essai  sur  l'histoire  de  la  musique  en 
Italie,  depuis  le  teraps  les  pliis  anciens 
jusqu'ä  nos  Jour,  par  M.  le  Comte  Gre- 
goire  Orioff.  Paris  1822  Dufart.  2  voll. 
8«  mit  Portr.  304  S.  [B.  B.  B.  Dre.sd. 
Hannov.  B.  Lpz.  B.  M.  Brüssel.  Flo- 
renz. Musikfr.  Wien.  Briissel  Cons. 
Glasgow,     br.  Mus.     Malld.  Cons.      Amst. 

—  Entwurf  einer  Geschichte  der  ita- 
lienischen Musik ,  übersetzt  von  Ad. 
Wagner.  Lpz.  1824  Peters.  1  vol.  8». 
[B.  B.  Hannov.  B.  Lpz.  Brüssel.  Mu- 
sikfr. Wien.     Glasgow.     Amst. 

—  Saggio  sopra  la  storia  della  musica 
in  Italia  . . .  traduz.  di  Ben.  Coronati. 
Roma  1823/24.  5  voll,  in  12».  [B.  B. 
Bologna. 

Fetis  kannte  ihn  und  teilt  noch  Einiges 
über  ihn  mit,  unter  anderem  auch  über 
seine  Unkenntnis  der  alten  Meister. 


Orme. 


246 


Orologio,  Aloss.  I.  u.  ü. 


Orme,  Robert. 

In  der  StadtbiW.  ITamburg  befindet 
sich  zwischen  Drucken  eine  Hds.  Nr. 
3194,  welche  die  Arie  „Flutta  sola"  col 
Bc.  enthält.  In  Roger's  Verlagskatalog 
sind  Instrumentalwerke  angezeigt,  jedoch 
ohne  Vornamen.  —  In  Oxford,  Cli.  Ch. 
im  Ms.  ein  Gesang.  —  Im  R.  C.  of  Mus. 
Ms.  1978  befinden  sich  am  Schlüsse  des 
Samlbdes.  Airs.  —  In  Henry  Roberts  Clio 
and  Eutorpe  1758  ein  Gesg. 

Orneyal,  er,  siehe  Le  Sage  Je 
Theätre  de  ia  foire  1722  etc. 
Oriiitoparchiis ,   Andreas ,   zu 

Meiningen  im  15.  Jahih.  geb.  Ein 
vielgereister  Mann,  der  sich  rühmt 
5  Königreiche,  03  Diöcesen,  310 
Städte  bereist  und  2  Meere  be- 
fahren zu  haben.  Alles  was  wir 
über  ihn  wissen  beschränkt  sich 
auf  das  unten  verzeichnete  Werk 
und  auf  die  Einschreibung  im 
Matrikelbuche  der  Universität  in 
Wlttemberg;  dort  liest  man  „An- 
dreas Ornithoparchus  memingen. 
arcium  magister  tybingen".  Dazu 
die  Anmerkg.  „Adscripta  sunt  seqq. : 
Fuit  musicus  insignis,  Cuius  Mu- 
sica  typis  excusa  est.  15.  Oct. 
1516". 

Er  schrieb:  Musice  Actiue  Micrologus 
Andree  Ornitoparchi  Ostrofranci  Meynin- 
gensis,  Ai-tium  Magistri  Li  bris  Quattuor 
digestus.  Omnibus  Musicae  studiosis  non 
tam  utilis  quam  necessarius.  Laurentius 
Thurschenreutiuus  Ad  studiosum  Musices 
Lectorem  . . .  Am  Ende  Excussum  est 
hoc  opus,  ab  ipso  aufhöre  denuo  casti- 
gatum,  . . .  Valent.  Schumanni  . . .  Mense 
Nouembr.  1517.  kl.  4».  12  Bog.  Be- 
schreibg.  in  M.  f.  M.  2,  20  u.  47.  [B.  B. 
Univers.-Bibl.  Bonn.  B.  Zw.  in  2  Exem- 
plaren, das  2te  trägt  das  Datum  Januar 
1517  in  qu8".  B.  Hbg.  Univers.-Bibl. 
Prag.  Darmstadt.  Paris  Nat.  Venedig 
Marco,  br.  Mus.  Kopenhagen.  Musikfr. 
Wien.      Wolfenb.      Stiftsbibl.  St.  Gallen. 

—  Ausg.  mit  fast  gleichem  Titel,  er- 
schien Mense  Aprili  1519  ib.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  Göttingen.  B.  M.  Darm  st.  B. 
"Wagener.     Bmssel.     Kopenhag. 

—  Ausg.  ib.  1521  mense  aprili.  In- 
halt derselbe.     [B.  B.     Paris  Nat. 

—  Ausg.  1533:  Andreae  0.  Meyn.  De 
arte   cantandi  micrologus,    Ubris   quatuor 


.  . .  Coloniae  1533  Joan.  Gymnicus.  kl. 
qu80.     [C.  P.     Bologna. 

—  In  Bibl.  München  eine  Ausg.  ebd. 
von  1535. 

—  Dowland  gab  eine  englische  Ueber- 
setzung  heraus :  A.  0.  his  micrologus,  or 
introduction:  containing  the  art  of  singing, 
digcsted  into  foure  bookes,  not  onely 
profitable,  but  also  necessary  for  all  that 
art  studious  of  Musicke  .  . .  London  1609 
Adams,  kl.  fol.  92  S.  [br.  Mus.  Bms- 
sel 5304.  Paris  Nat.  Paris  Mazarin. 
R.  C.  of  Mus. 

Einen  Kommentar  gab  Justus  W.  Lyra 
heraus:  A.  0.  und  dessen  Lehre  von  den 
Kirchonaccenten.  Nach  der  Schrift  des- 
selben Musicae  activae  Micrologus,  Lips. 
1517. .  .  Gütersloh  1877  Bertelsmann.  8». 
57  S.     Besprochen  in  M.  f.  M.  10,   105. 

Ilandschriftl.  in  der  Univers.  Inns- 
bruck. Einen  Canon  veröffontl.  Forkel 
(Eitner  2). 

Orologio,  Alessaiidro  I.  u.  II. 

Bisher  nahm  man  nur  einen  Autor 
dieses  Namens  an,  es  sind  aber 
zwei,  die  zu  gleiclier  Zeit  lebten 
und  auch  eine  gleiche  amtliche 
Thätigkeit  als  Instruraentisten  und 
später  als  Vicekapollmeister  aus- 
übten, der  eine  in  Wien,  der 
andere  in  Dresden.  So  lange  man 
daher  die  Akten  der  beiden  Hof- 
kapellcn  nicht  kannte,  oder  nicht 
beachtete,  war  eine  Verwechselung 
leicht  möglich,  obgleich  die  Titel 
ihrer  Werke  schon  den  Beweis 
von  zwei  Autoren  liefern. 

Der  Wiener  Orologio  scheint 
der  ältere  zu  sein,  denn  Köchel  1 
verzeichnet  ihn  schon  um  1580 
als  Violinist  a/d.  Hofkapelle  zu 
Prag,  Avo  Kaiser  Rudolph  II.  resi- 
dierte. Sein  Gehalt  betrug  monat- 
lich 15  Gld.  Vom  1.  April  1603 
ab  bekleidet  er  das  Amt  eines 
Vicekapellmeisters  mit  30  Gld. 
monatl.  1613  tritt  er  in  den 
Ruhestand  als  Kaiser  Mathias  den 
Thron  bestieg.  Köchel  1,  112  be- 
richtet noch,  dass  0.  bis  1630  in 
Prag  gelobt  habe  und  in  den 
Akten  als  Hofkomponist  figuriert. 


Orologio,  Äless.  L  u.  11. 


247 


Orologio,  Aless.  I.  u.  II. 


S.  12G  trägt  er  noch  nach,  dass 
0.  aiifser  seinem  Gehalte  von  30 
Gld.,  jähr].  20  Gld.  für  ein  Kleid, 
30  Gld.  Neujahrsgeld  und  70  Gld. 
für  den  Hauszins  als  Vicekapell- 
meister  bezog.  Köchel's  Angabe, 
dass  er  noch  1630  lebte,  wird 
durch  eine  Rechnung  im  Münche- 
ner Kreisarcliiv  einigermafsen  be- 
stätigt; dort  heifst  es  im  Jahre 
1619:  „Alesandro  Arologio  (?)  der 
negst  verstorbenen  kays.  Mt.  ge- 
wester  VicekapoUmeister  wegen 
verehrten  Gesengen  24  Gld." 

Fast  unmöglich  erscheint  es  ohne 
genaue  Kenntnisse  der  Kompo- 
sitionsart beider  Orologio's  ihre 
Werke  zu  trennen.  Nur  bei  einigen 
ist  es  unumstöfslich  festzustellen, 
dass  sie  von  dem  Dresdner  her- 
rühren müssen. 

Dem  Wiener  schreibe  ich  fol- 
gende Ausgaben  zu: 

1586  ...  II  1.  libro  de  Madrigal  i  ä  5 
voci,  Nouam.  composti  ...  Ven.  1586 
Gardano.  5  Stb.  qu40.  20  Madr.  Dedic. 
dem  Ks.  Rudolph  H.  nuterz.  20/5  1586 
in  Prag.  Er  bez.  es  als  sein  1.  Werk. 
[B.  D.     Modena. 

1593.  Canzonette  a  3  voci  di  .  .  . 
Lib.  1.  Ven.  1593  Aug.  Gardano.  3  Stb. 
40.  21  Gesge.  Dedic.  in  Venedig  24/2 
1593  gez.  [Basel  C2.  Kassel  C2.  B. 
br.  Mus:  C.  B. 

1594.  Canzonette  a  3  voci  di  .  .  . 
Lib.  2.  Ven.  ib.  1594.  3  Stb.  4».  22 
Ganz.  Dedic.  in  Venedig  1/3  1594  gez. 
[Bologna kompl.  br.  Mus:  C.  B.  Kassel: 
C2.  B.     Basel  C2. 

1595  (fraglich)  II  secondo  libro  de  Madri- 
gali  ä  5  voci,  Nouam.  compo.sti  &  date  in 
luce.  Ven.  1595  Ang.  Gardano.  5  Stb. 
40.  20  Madr.  Dem  Landgrafen  von 
Hessen  dedic,  unterz.  Venedig  29/9  1595. 
[B.  D.     Wolfenb:  T.     Crespano:T. 

1616  . .  .  Terzo  lib.  de  Madrigal!  a  5 
et  a  6  voci,  Nouam.  comp. . .  Ven.  1616 
Giac.  Vincenti.  6  Stb.?  4«.  19  Madr. 
[Bologna:  C. 

Der  Dresdner  Orologio  war  Cor- 
nettist  und  Zinkenist  und  wird  in 
den  Akten  erst  1590  erwähnt,  als 


er  vom  Kurfürsten  eine  Begnadung 
(Geschenk)  erhält,  jedenfalls  ge- 
hörte er  aber  der  Kapelle  schon 
einige  Jahre  an.  Sein  Gehalt  be- 
trug jährlich  228  Gld.  12  gr., 
ebenso  noch  1606,  obgleich  er  im 
Jahre  1603  zum  Vicekapellmeister 
ernannt  wurde.  Der  englische 
Lautenist  Dowland  lernte  ihn  um 
1584  am  Hofe  des  Landgrafen  von 
Hessen  in  Kassel  kennen  u.  dies 
wird  einigermafsen  dadurch  unter- 
stützt, dass  er  1595  dem  Land- 
grafen sein  2tes  Buch  Madrigale 
widmet,  resp.,  wenn  dies  von  ihm 
und  nicht  vom  Wiener  ist.  Im 
Jahre  1597  unterzeichnet  er  die 
Dedic.  zu  den  Intraden  in  Hclm- 
städt,  doch  glaube  ich,  dass  er 
sich  dort  nur  zur  Bewachung  des 
Druckes  aufhielt,  der  daselbst  an- 
gefertigt wurde.  1589  dagegen 
zeichnet  er  das  2.  Buch  Madrigale, 
dem  Kurfürsten  gewidmet,  in  Dres- 
den. In  demselben  befindet  sich 
ein  Madrigal,  von  dem  sächsischen 
Kapellmeister  Rogier  Michael.  1603 
wird  er  zum  Vicekapellmeister  er- 
nannt, doch  erklärt  er  dem  Kur- 
fürsten (Schreiben  vom  24.  Juni), 
dass  er  zwar  ungern  vom  sächs. 
Hofe  fortgehe,  jedoch  seine  „Leibes- 
schwachheit erlaube  ihm  nicht 
mehr  mit  dem  Cornett  oder  Zinken 
aufzuwarten",  dennoch  verz.  ihn 
das  Hofbuch  von  1606  noch  unter 
den  Instrumentisten  mit  228  Gld. 
12  gr.  (Fürstenau  1,  38,  der  ihn 
aber  Orelogio  fälschlich  schreibt. 
Obige  archivarische  Nachrichten, 
aufser  der  letzten,  sind  mir  vom 
Archivrat  Dr.  Distel  noch  bestätigt 
worden).  Die  Druckwerke,  die  ich 
ihm  zuschreibe  sind  folgende: 

1589  ...  II  2.  lib.  de  Madr.  ä  4,  ä  5, 
&  a  6  voci ,  Nouam.  comp. .  .  Dresdae 
1589  typis  Elect.  Saxoniae.  5  Stb.  qu4'^. 
21  Madr.,  dabei  ein  Satz  von  Rogier 
Michael.   Dedic.  Christiane  Duci  Saxoniae, 


Orologio,  Aless.  I.  u.  11. 


248 


Orschler. 


unterz.  in  Dresden  1/5  1589.  [B.  Zw: 
Cl.  2.  defekt,  A.  T.  B.  B:  5  a  defekt, 
br.  Mus:  T.  5a. 

1597.  Intradae  Alexandri  Orologii, 
quinque  &  sex  vocibus,  quanini  in  omni 
genere  instrumentonim  niusicoram  vsus 
esse  potest.  Lib.  1.  Helmstadii  1597 
typogr.  Jacobi  Lucij.  6  Stb.  kl.  fol.  28 
Nrn.  Dedic.  König  Cbristian  TV.  von 
Dänemark,  unterz.  in  Holmstaedt  24.  Aug. 
An.  97.  [B.  Liegnitz,  fehlt  B.  B.  K.  5 
Stb.  der  Katalog  sagt:  der  Tenor  im  6tus, 
also  müssen  es  6  Stb.  in  5  voll,  gebunden 
sein.     Kopenhagen  6  Stb. 

An  Mss.  sind  folgende  zu  nennen, 
doch  ist  eine  Bestimmung  über  den  Autor 
vorläufig  nicht  möglich: 

Ms.  Z39,  12  Stb.  17.  .Ih.  in  B.  B.  Nr. 
110:    Cantate  Domino  canticum  8  voc. 

Ms.  B.  L.  ein  Miserere  5  v.  u.  Videns 
Christum  5  voc. 

Ms.  B.  Kassel :  Amorosi  pastori  5  voc. 
Madrig.  (vom  Wiener). 

Ms.  in  Kremsmünster  L.  Bd.  E.  gr. 
fol.     1  Magnificat  5  voc. 

In  B.Br.  im  Ms.  die  Missa:  Quando 
fra  blanche  perle  5  voc. 

In  B.  M.  im  Ms.  218  ein  Madrigal 
zu  6  und  3  zu  5  mit  untergeschobenen 
Texten. 

In  neuer  Ausgabe  ein  Miserere  5  voc. 
Commer,  Musica  sacra  Bd.  24. 

13  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner 
1)  Vogel  vcrz.  noch  in  Ang.  Gardano's 
Dialoghi  musicali  1590:  Lucilla  io  vo  mo- 
rire  7  voci.  —  In  Th.  Morley's  Madrigals 
to  5  voyces  1598  ein  Madr.  „Sudden 
passions".  —  In  Ilagius'  Samlwk.  1617 
befinden  sich  (3  Intraden  mit  unterge- 
legtem deutschen  Text.  Die  Intraden 
sind  sicher  vom  Dresdner,  bei  den  übrigen 
würde  \ieUeicht  der  deutsche  Verleger 
auf  den  Dresdner  0.  hinweisen.  Sicher 
vom  Wiener  0.  ist  die  Canzone  in  Vin- 
centi's  Canzonette  a  4  voci,  1597,  Nach- 
druck nach  Verovio  1591,  mit  dem  Zu- 
sätze von  Orologio:  Lieto  Febo  del  mar. 
Schon  in  den  M.  f.  M.  30,  36  wurde 
das  biographische  Material  mitgeteilt,  dazu 
kommen  noch  in  Bd.  31,  43  drei  Briefe 
an  den  König  von  Dänemark  aus  Wolfen- 
büttel 1599  imd  1603  gerichet,  wo  er 
sich  in  herzoglichen  Diensten  befand,  wie 
es  scheint,  doch  bringen  dieselben  keine 
Klarheit,  sondern  erschweren  eher  noch 
die  Erkenntnis  ihrer  Persönlichkeit. 

Orologio,  marcheso  Francesco, 
aus  Padua,  lebte  im  18.  Jh. 

Das   Archiv    der    Cappella   Antoniana 


zu  Padua  besitzt   von  ihm   eine  Cantata 
a  2  voci  con  strumenti  im  Ms.  P. 

Orosco  (Oroschos),  Joaii,  Mu- 
sico  a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Neapel 
um    1479,   1481   (Straeten  4,   31). 

Orostaiulcr,  Andreas,  Rector 
cantus  zu  Wosteras  in  Schweden, 
wird  von  Gerber  2  als  Verfasser 
eines 

Compendium  musicum,  sammanskrift- 
wen  til  de  Studcrandos  tienst,  Westeras 
1703  angezeigt. 

Oroux,  L'abbc,  Abt  zu  Fon- 
taine-le-Comto ,  später  Kanonikus 
an  St. -Leonard  zu  Noblac  und 
Kapelhm  des  Königs  von  Frank- 
reich, sciirieb 

Ilistoire  ecclcsiastique  de  la  cour  de 
France.  Paris  1776-  1777.  2  voll,  in 
4".  Enthält  nach  Fetis  auch  die  Ge- 
schichte der  Kgl.  Musikkapelle   in  Paris. 

Orpheo,  . . .  Organist  um  1478 
an  St.  Peter  in  Rom  (Viertel]".  8, 
2H7). 

Orpheo,  Francesco,  Instrumen- 
tist an  der  Hofkapello  in  München 
mit  200  Gld.,  am  1/4  1604  ange- 
stellt, geht  Ende  Juni  schon  ab 
(Kreisarchiv). 

Orpheus,  s.  British  Orpheus. 

Orpheus. 

A  CoUection  of  Glees  of  the  most  ad- 
mired  German  composers.  English  text. 
Books  1—16  u.  23.  London  quS».  4 
Stb.  u.  Pfte.-Begltg.  Die  Zeit  des  Druckes 
ist  bei  Fehlen  des  Verlegers  nicht  anzu- 
geben.    [R.  C.  ofMus.  1173. 

Orpheus  (Marianischer)  der  göttlichen 
dreimal  wunderbarlichen  Mutter  Gottes 
Mariae  dreyfaches  Lob  anstimmend.  1. 
Till.  12  so  benamste  Cantaten  unter  12 
Marian- Ehrentiteln  in  sich  enthaltend. 
Ingolstadt,  1740  Jo.  Andr.  de  la  Haye 
Wittwe.  Gedr.  Augsb.  Lotters  Wittwe. 
7  Stb.  fol.     [B.  M:  fehlt  Vcl. 

—  2.  Tbl.  12  Offertorien.  ib.  25  Stb. 
[B.M.  fehlen  Alto  conc  V.  2.  Org. 

—  8.  Thl.  8  Lytaneien.  1741  ib.  10 
Stb.     [B.  M. 

Orschler,  Johann  Georg,  um 

1698  in  Breslau  geb.,  Schüler  von 
I  Mich.  Kirsten,  später  ging  er  nach 
'  Wien,   bildete    sich   unter  Rosetti 


Orsi. 


249 


Ortcllo. 


als  Violinist  aus  u.  wurde  Schüler 
Fux'  in  der  Komposition.  1732 
lebte  er  bei  einem  Grafen  in  01- 
mütz.  Er  soll  Sinfonien,  Trios 
und  anderes  geschrieben  haben 
(Walther.  Gerber  1,  der  ihn  aber 
mit  Joseph  Orsler  zusammenwirft. 
Fotis  desgleichen,  wie  in  allen  an- 
deren Lexika). 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  "Wien  verz. 
im  Kat.  einen  Joh.  Oisler  mit  4  Sinfo- 
nien für  2  V.  u.  B.,  oder  2  V.  Va.  u.  B. 
in  Stb.  Es  ist  zweifelhaft  ob  sie  dem 
obigen  oder  Joseph  Orsler  angehören  u.  der 
Vorname  Joh.  nur  irrtümlich  gebraucht  ist. 

Orsi,  Pre.  Celestiiio,  Mre.  Oste. 
Maestro  di  Cappella  di  Narni  um 
1650,  liest  man  auf  einem  Ms. 
von  der  Hand  Alfieri's  in  Ms. 
3100  der  B.  B.  Nr.  3: 

Tantum  ergo,  2  voc.  —  Fetis  schreibt: 
Pater  Orsi,  ein  Celestinermönch  im  Kloster 
zu  Brescia,  war  Kapellmeister  an  der 
Kirche  Gli  Angioli  ebd.  Er  gab  heraus: 
Motetti  a  3  e  4  voci  co'l  basso  per  or- 
gano.     Yen.  1647  Aless.  Vincenti.    40. 

Orsini,  Graetano,  Altist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  jährl.  110, 
sp.  mit  1800  Gld.  und  dann  2400 
Gld.  Gehalt  von  1699  bis  f  21. 
Okt.  1750,  83  Jahr  alt  (Köchel  1. 
Fetis  giebt  noch  Näheres). 

In  Musikfr.  Wien  unter  Cajetano  Or- 
sini: 6  Trios  a  3  V.  op.  7,  und  im  br. 
Museum:  6  Trio  per  2  V.  e  Vcl.  op.  1. 
Venez.  foL,  unter  Gaetano  Orsini. 

Orsler,  Joseph  (auch  mit  G. 
=  Gioseffo  gez.),  Violoncellist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1772 
bis  t  2.  Juni  1806,  70  Jahr  alt 
(Köchel  1).  Bezog  seit  1792:  300 
Gld.  jährl.  Gerber  2  glaubt,  dass 
er  derselbe  wie  Johann  Georg 
Orschler  sei,  den  Gerber  1  anzeigt, 
doch  ist  dies  ein  älterer  Musiker. 

Von  Joseph  Orsler,  den  er  weiterhin 
verz.,  fülirt  er  nach  Traeg's  Katalog  Sin- 
fonien, Quartette  u.  a.  an.  Eine  Sonata 
a  3:  2  V.  e  B.  in  Ad.,  andere  in  B.  Am. 
Gm.  Am.  in  Stb.  im  Ms.  in  Bibl.  Darmst. 

4  Sinfonien  f.  2  V.  u.  B.  —  2  V.  Va. 
u.  B.    in   Stb.   Ms.     [Musikfr,  Wien   mit 


Joh.  Orsler  gez.,  fraglich  ob  etwa  Orschler 

gemeint  ist. 

Orso,  Francesco,  aus  Celano, 
lebte  in  Neapel  wie  die  Dedic. 
beweist  und  gab  heraus: 

n  1.  lib.  de'Madrigali  di  Don  . . .  con 
2  Madr.  cromatici  nel  fine,  nuovam.  posti 
in  luce  da  Claudio  da  Correggio.  A  5  voci. 
Venetia  15G7.  .ö  Stb.  fiu40.  29  Madr. 
[Turm  B.  n.  Vogel  2,  33  teilt  das  Vor- 
wort mit.     br.  Mus:  T.  B.  5a. 

Orsoliiii,  Giuseppe,  Luchese, 
um  1681  Bassist  am  Dome  in 
Spoleto.  Ang.  Berardi  widmet  ihm 
seine  Ragionamenti. 

Orsoiii,  D.  Francesco,  aus  Bo- 
logna, lebte  in  der  2.  Hälfte  des 
18.  Jhs.  daselbst. 

Im  Liceo  zu  Bologna  befinden  sich  im 
Ms.  1.  Kyrie  a  4  voci  concertato  con 
stramenti.  P.  Autogr.  18  Bll.  2.  Gloria 
in  excelsis,  concertato  c.  strum.  obblig. 
P.  Autogr.  93  Bll.  3.  Credo  a  4  voci 
concert.    c.  stnim.     P.    Autogr.     32  Bll. 

4.  Ave  maris  Stella,  a  Basso  solo  con 
l'organo,  composta  176G.   P.  qufol.   2  BU. 

5.  Confitebor  tibi  Domine,  Salmo  a  3  voci 
(2  T.  IB.)  con  strum. ,  composto  alla 
Villa  di  Mezzolara  l'ottobre  1818.  P. 
Autogr.     24  Bll. 

In  der  Academia  zu  Bologna  im  Au- 
togr. eine  Antifona  a  4  voc.  comp.  14 
marzo  1768.  —  Obiges  Confitebor  in  P. 
von  Busi  spai"tiert,  46  S.,  im  Liceo  mus. 
zu  Bologna. 

Orsucci,  Pompeo,  geb.  21.  Mai 
1665  zu  Lucca,  Todesjahr  unbe- 
kannt. Er  trat  in  den  Priester- 
stand und  wurde  Dekan  an  der 
Kirche  San  Michele  in  foro  zu 
Lucca. 

Als  Kirchenkomponist  soU  er  einst  in 
hohem  Rufe  gestanden  haben,  so  dass 
manche  davon  noch  heute  in  Lucca  auf- 
geführt werden.  Obige  Kirche  soll  Einiges 
im  Ms.  besitzen  (Pougin  nach  Cerü). 

OrteliHS,Sel)asti{inus,  16/17.Jh. 

Missae  6,  7,  8  et  10  voc.  einst  im  Be- 
sitze der  Kathedrale  in  Brüssel. 

Ortello,  Antonio  Teodoro,  Fotis 
und  Eslava  nennen  ihn  Ortclls] 
er  war  um  1668  KapeUmeister  an 
der  Kathedrale  zu  Valencia  in 
Spanien  und   seiner   Zeit   ein   ge- 


Ortes. 


250 


Ortdz,  Diego. 


schätzte!  Kircbenkomponist.  Nach 
Ph.  PedreH's  neuesten  Unter- 
suchungen in  der  Ausgabe  von 
J.  G.  Perez'  Kompositionen  war  er 
von  1675  bis  c.  1714  an  obiger 
Kirche  Kapellmeister. 

Eslava  veröffentlichte  eine  Lamentatio 
primera  del  Miercoles  vanto  a  12  voces 
en  tres  coros  (Eitner  2).  In  der  B.  M. 
ein  Chiistus  f actus  est,  4  voc.  c.  org. 
Ms.  P.  und  in  der  BiU.  T^^agener's  5  Ge- 
sänge bis  zu  12  Stirn,  mit  Bc.  im  Samlwk. 
Ripolles  im  Ms. 

Ortes,  Abbate  (xiammaria  (Giov. 
Maria),  ein  Venezianischer  Geist- 
licher, schrieb 

Riflessioni  sopra  i  drammi  per  musica. 
Aggiuntavi  una  nuova  azione  drammatica 
(Caliso  spcrgiura.  Azione  drammatica  da 
rajjpresentarsi  per  musica  a  quattro  voci). 
Venez.  1757  Giambat.  Pasquali.  A^.  [Brüs- 
sel.    Bologna,  Kat.  1,112  sino  nom. 

Ortho,  I)ionys  d'. 

Das  Musikkolleg  in  Groningen  besafs 
einst:  Psalterium  jucundum  a  2 — 8  v.  c. 
instr.     Antv.  IfüO.     Ki  Stb. 

Orting,  Benjamin,  geb.  1717 
zu  Augsburg,  gest.  ebd.  1795, 
Schüler  vom  Kantor  Scyfert,  dann 
vom  Musikdirektor  Graf,  wurde 
dann  Musikdirektor  an  St.  Anna 
zu  Augsburg,  wo  er  die  Schluss- 
musik nach  dem  Gottesdienste  zu 
leiten  hatte. 

Als  Komponist  ist  er  dui'ch  Motetten, 
Kantaten  und  Lieder  bekannt,  doch  soll 
nichts  gednickt  sein  (Gerber  1.  2.  im 
Nachtr.). 

Ortiz,  . . .  ohne  Vornamen,  ein 
Komponist  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.,  der  in  Cap.  sistina  zu 
Rom  mit  folgenden  Kompositionen 
vertreten  ist: 

Codex  24  In  illo  tempore  c.  2.  p.  6  voc. 
In  illo  tempore  (Assumpsit  Jesus),  6  voc. 
Paulus  Apostolus  c.  2.  p.  6  voc.  Der 
Codex  ist  1545  geschrieben  und  demnach 
lässt  sich  die  Lebenszeit  obigen  ürliz'  nur 
bestimmen. 

Ortiz,  Diego,  Toletani,  d.  h.  in 
Toledo  geboren,  etwa  um  1530, 
denn  1558  war  er  schon  Kapell- 
meister   an    der    Hofkapelle    des 


Herzogs  Alba  in  Neapel,  der  dann 
in  den  70  er  Jahren  seinen  Wohn- 
sitz in  Brüssel  hatte.  Sein  Gehalt 
betrug  16  Ducados,  6  Carlines, 
6  Granos  (Viertel].  9,  393).  Da 
er  sich  im  Drucke  von  1565  Ka- 
pellmeister an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Neapel  nennt,  so  ersieht  man,  dass 
die  Kapelle  nicht  die  Privatkapelle 
Herzog  Alba's,  sondern  die  vom 
Kaiser  Karl  V.  unterhaltene  war. 
Von  seinen  "Werken  hat  sich  nur 
Einiges  erhalten.  Die  theoretische 
Abhandlung  hat  den  Titel : 

Trattado  de  glosas  sobre  clausulas  y 
otros  generös  depuntos  en  la  musica  de 
Violones  nueuamente  puestos  en  luz.  Am 
Ende:  En  Roma  por  Valerio  Dorico,  y 
Luis  SU  hermano  a  X.  de  Dczemb.  1553. 
kl.  qu40.  sign.  A— Q.  Dedic.  an  Pedro 
d'Urries  von  Ortiz  aus  ToUodo,  10.  Dez. 
1553  in  Neapel  gez.  Mit  seinem  Porträt. 
Folgen  2  BlI.  mit  Anleitimg  zum  Viol'n 
spielen,  darauf  Reg.,  dann  kurze  Uebitngen. 
Da.s  jj  vor  f  kommt  öfter  vor.    Die  ersten 

As,  von  Bl.  16a  ab  im  ^*,  dann  im 

Tenor.  —  2.  Buch.  Bl.  25,  2  S.  Lehre  u. 
Reg.,  dann  4  „Recercade"  mit  Cembalo 
(Violon  con  el  Cymbalo),  im  Text  nennt 
er  das  Instniment  „Contrabaxo".  Folgen 
6  Recercade.  Der  Tonumfang  vom  grofsen 
G  bis  eingestr.  g,  im  Baritonschi,  notiert. 
Bl.  35b  der  4.stim.  Gesg,  „0  felice  occhi 
miei  felice  voi".  Darauf  für  den  Contrab. 
4  Ricercari  über  das  Madrigal.  Bl.  41b 
die  Chanson:  Doulce  memoire  en  plaisir 
consumee,  1  Strophe  Text,  4.stim.,  darauf 
3  Variat.  f.  Contrab.  und  1  im  Discantschl. 
Bl.  47  b  mehrere  4  st.  Choralsätze  ohne 
Text,  rechts  davon  die  Variation  f.  d. 
Insb-um.  Bis  zum  Schluss  Bl.  60  8  Ricer- 
cari.    [B.  B, 

. . .  Mu.sices  lib.  1.  Hymnos,  Magnificas, 
Salves,  Motecta,  Psalmos,  aliaque  diversa 
cantica  coraplectens.  Ven.  1565  Gardanus. 
Chorb.  in  gr.  fol.  159  Bll.  mit  34  Hjm- 
nen,  8  Magnif.,  9  Ps.  u.  17  anderen  Ge- 
sängen zu  4— 7  Stirn.  [B.  A.  B.B.  Hofb. 
Wien.  Bologna,  Kat.  2,  282  Abdruck  der 
Dedic.     Rom  Cecilia. 

—  12  Hymnen  in  Part,  in  Hofb.Wien, 
Ms.  18514. 

Ms.  535  in  B.  B.,  Part,  von  ALfieri, 
Bd.  1,  S.  79:  Ave  regina  coelorum  6  voc. 


un 


Ortiz,  Domingo. 


251 


Onvell. 


Ms.  B.  M:  Magnificat.  Part.  Fragm. 

Ms.  in  der  alten  Hofkapelle  in  München : 
Quia  fecit  mihi  magna  4  voc.    P.  u.  Stb. 

Ms.  18514  in  Hofb.  Wien:  11  Hymni 
4  voc. 

In  Ariquez  de  Yalderavano's  Musis 
dicatum  von  1.547,  ein  Tabulaturbuch, 
finden  sich  auch  arrangierte  Komposi- 
tionen von  Ortiz,  ohne  Vornamen.  Sie 
sind  aber  wahrscheinlich  von  dem  älteren 
Oiüz.     [Hofb.  Wien. 

19  Gesäaige  in  neuen  Ausg.  (Eitner  1). 

Ortiz,  Fra  Domiii;»o,  da  Zarate- 
Ein  .spanischer  Komponist  aus  dem 

Ende  des  17.  Jlis. 

Die  B.  M.  besitzt  in  den  Mss.  168  bis 
170  drei  Viüancicos  zu  8  Stirn,  in  Stb. 
1.  AI  arma  convorjue  el  darin.  2.  Quieu  es 
esta.    3.  Celebren  de  Eloy  mit  ihren  Coplas. 

Orto,  GrioTaniii  Battista,  ein 

Komponist  aus  dem  letzten  Viertel 
des  16.  Jhs.,  bekannt  durch 

das  Samlwk.  von  Ang.  Gardano,  L'amo- 
rosa  caccia  1588:  Scopre  Cintia  5  voc. 
und  in  2ter  Auflage  von  1,592. 

Orto,  3Iarl)riaiio  de,  Fotis 
fälschlich  unter  Jean  de  Orto  mit 
dem  Familiennamen  Dujardin.  Man 
vermntet,  dass  er  ein  Niederländer 
war  und  im  15.  Jh.  geboren  ist. 
Von  1484 — 1494  ist  er  päp.stlicher 
Sänger  in  Rom  (Viertel].  3,  246  ff.), 
dann  von  1505  erster  Kapellan 
und  Sänger  am  Hofe  Philipp  des 
Schönen  und  vielleicht  auch  unter 
Kaiser  Karl  V.  Er  lässt  sich  in 
den  Listen  bis  1516  verfolgen 
(Straeten  6,  292.  7,  162.  Siehe 
auch  Haberl,  Kat.  des  päpstl.  Ka- 
pellarchivs im  Vatikan  p.  157). 
Auf  seinen  Kompositionen  ist  er 
fast  durchweg  nur  Orto  und  de 
Orto  genannt,  nur  auf  einigen  im 
Archiv  der  päpstl.  Kapelle  mit 
M.  de  Orto.  Von  seinen  Kompo- 
sitionen lassen  sich  nachweisen: 

Misse  De  orto 

Dominiealis. 

Jay  pris  amours 

cum  duobus  patrem. 

Lomme  arme. 

La  belle  se  sied. 

Petita  camuseta. 


Am  Ende  des  Ba?.sus:  Impressum  Venetiis 
per  Octauianum  Petrutium  Foros.  Die 
22.  Mai-tij.  Salutis  anno  1505.  4  Stb. 
kl.  riu4'J.  [B.  M.  br.  Mus:  Sup.  B.  Hofb. 
Wien  ohne  B.  u.  eme  Kopie  in  Stb.  Ms. 
18741.     Bologna. 

In  alten  Samlwk.  13  Gesge.  (Eitner  1). 

In  Mss.  Cai).  sistina  Cod.  35  fol.  103: 
Missa  ohne  Titel,  3  voc.  —  Fol.  205: 
Patrem  omnipotentem  3  (4)  voc.  Ein 
anderes  fol.  199  zu  5  Stim.  —  Fol.  208 
Ave  Maria  5  voc.  —  Fol.  191  Da  pacem 
5  voc.  —  Cod.  64  Missa  i'omme  arme 
5  voc.  —  Cod.  15:  3  Hynmen  zu  4  Stim. 

Ms.  in  Hofb.  Wien,  Ms.  11883: 

Missa :  Le  serdteur  4  voc.  Pergament 
Chorb.  Nr.  17.  Samlbd.  Nr.  10  Missa: 
Officimn  My  my  4  voc.  Nr.  11  Missa: 
La  belle  se  siedt,  4  voc. 

Ave  Maria  4  voc.  Ms.  9126  fol.  167 
Chorbuch  des  16.  Jhs.     [Brtissel. 

Im  Ambros  5.  Bande  Gesch.  d.  Mus: 
Ave  Maria  4  voc.  (1501)  und  Agnus  Dei 
ex  Missa  mi-mi  (Ms.)  4  voc.  S.  193.  198 
in  Paititui-. 

Ortolani,  Terenzio,  Lebenszeit 

unbekannt. 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  von  ihm  im  Ms.  273  1.  Laudate 
pueri  Dominum  per  Basso  solo  con  il 
coro  (c.  Strom.).  2.  Qui  toUis  peccata 
mundi.  Terzetto  per  2  T.  e  ß.  (c.  ström.). 
3.  Panis  angelicus,  Terzettino  per  2  T. 
e  B.    P. 

Ortu,  Padre  Vicario,  della  Ma- 
donna deir. 

In  einem  Ms.  der  B.  Br.  sind  3  Ge- 
sänge aus  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jhs. 
in  11  Stb.  in  fol.  vorhanden. 

Ortwiiius ,  war  im  Kloster 
Emmeram  in  Regensburg  Kantor 
und  Kapitular  um  1330  (Kom- 
müUer  1  Nachtrag). 

Oryllle,  Constantine  d',  Ver- 
fasser der  anonymen  Schrift: 

Bjstoire  de  l'opera  bouffon,  cont.  les 
jugements  de  toutes  les  Pieces  qui  ont 
paiu  depuis  sa  naissance  jusqu'  a  ce  jour. 
2  tomes.  Amst.,  Paris  1768  Grange.  12°. 
266  u.  214  S.  [B.  Wag-ener.  Biüssel 
3838.    Glasgow. 

Orwell,  Robert,  ein  englischer 
Musiker  von  Morley  in  der  be- 
kannten Liste  erwähnt;  er  gehört 
in    die    Zeit    von    Dunstabi e    und 


Os. 


252 


Osio. 


Power,  Siehe  auch  Davey  72. 
103. 

Os,  Dirk  van,  war  1386  Kantor 
an  der  Liebfrauen-Bruderschaft  zu 
Herzogenbusch  (Bouwst.  2,  211). 

Osbern  of  Dover,  auch  Osbertus 
genannt,  lebte  um  1074  und  wurde 
„Precentor"  an  der  Kathedrale  zu 
Canterbury. 

Zugeschrieben  werden  ihm  die  Abhand- 
lungen ,,De  re  musica"  und  „De  vocum 
consonantiis".  Die  letztere  soll  die  Bibl. 
des  Cbristkollegiums  zu  Cambridge  be- 
sitzen. (Gerbert  4,  282.  Fabricius  3,  170. 
Davey  17.     Fetis.) 

Oscke,  J  . . .  E  . . ., 

gab  17G1  allerlei  Galanterie-Stücke  für 
die  Davids  -  Harfe  oder  das  Ciavier  ein- 
gerichtet in  Leipz.  und  Bremen  bei  G.  L. 
Förster,  l.Tlil,  heraus,  die  Marpurg  7,  154 
sehr  scharf  angreift  und  Beispiele  mitteilt. 

Osculjiti,  Gliulio,  Laudensi; 
nach  den  Titeln  seiner  Werke  war 
er  1G09  im  Dienste  des  Königs 
von  Polen  und  Schweden  (in  Kra- 
kau)  und  161.5  Kapellmeister  an 
S.  Maria  titulo  Coronata,  die  Stadt 
fehlt,  gewidmet  ist  das  Werk  einem 
Eömer  und  unterz.  im  Okt.  1614. 
Yen  dem  Drucke  1604  kenne  ich 
nicht  den  genauen  Titelwortiaut. 
Von  seinen  Kompositionen  lassen 
sich  nachweisen: 

Missae  5  voc.  lib.  1.  Yen.  1604  Gar- 
dano.  5  Stb.  4^.  4  Messen.  [Kathar. 
Danzig.     Ferrara. 

Liber  1.  Motectorum,  5,  6,  7,  8,  9,  10, 
et  12  vocum,  Auetore  .  .  .  Ven.  1609 
Raverius.  [Bologna:  A.  T.  5a.  6a.  Bc.  in 
4'^.    br.  Mus:  A.  5a. 

Sacra  omnium  solemnitatum  vespertina 
Psalmodia  cum  Cantico  B.  V.  M.  tarn  voci- 
bus,  qnam  instiumentis  concinenda  . .  . 
Ven.  1615  Vincentius.  9  Stb.  (mit  Bc). 
4P.  17  Gesge.  Register  im  Kat.  Frkft. 
a/M.     [B.  Frkft.  Israel. 

In  Mss.  B.  ß.  Z  27.  P.  von  1624  S.  106, 
Quem  vidistis  pastores  8  voc.  —  B.  L. 
4  Motett.  zu  3,  5,  7  u.  8  Stim.  —  In 
B.  Br.  3  lat.  Gesänge  in  Mss. 

In  Bonometti's  Parnassus  1615  eine 
Mot.  zu  4  Stirn.  10  Mot.  in  alten  Samlwk. 
(Eitner  1). 

Oslander,  Lucsis,  geb.  16.  Dez. 


1534  zu  Nürnberg,  gest.  7.  Sept. 
1604  in  Stuttgart,  ein  protestan- 
tischer Prediger,  der  nach  ver- 
schiedenen Stellungen  in  Württem- 
berg 1567  Konsistorialrat  wurde, 
1593  Prälat  von  Adelsberg,  ab- 
gesetzt, weil  er  im  Landtage  gegen 
Zulassung  der  Juden  sprach,  ging 
nach  Esslingen,  kehrte  aber  später 
wieder  nach  Stuttgart  zurück.  Er 
vertrat  die  orthodoxe  Partei  u.  warf 
sich  mehrfach  gegen  Luther's  Lehre 
auf.  Auch  in  der  Musik  war  er 
wohl  bewandert  und  gab  ein  geist- 
liches Liederbuch  im  vierstimmigen 
Tonsatze  heraus,  in  dem  er  durch- 
weg die  Melodie  in  die  Oberstimme 
legte  und  im  Vorworte  sich  klar 
darüber  ausspricht,  warum  er  dies 
gethan  hat  (siehe  den  Abdruck  des 
Vorwortes  im  Winterfeld  1,  346 
und  Koch  2,  358).  Er  war  zwar 
nicht  der  Erste  der  dies  that,  denn 
sowohl  Le  Maistre  1566  als  David 
Wolkenstein  1583  legten  zum  Teil 
die  Liedmelodie  in  die  Oberstimme, 
doch  keiner  ging  mit  so  entschie- 
denem Bewusstsein  an  die  Arbeit 
als  Oslander  und  brach  damit  völlig 
mit  der  Vergangenheit.  Das  Choral- 
buch trägt  den  Titel: 

Fünfftzig  Geistliche  Lieder  vnd  Psal- 
men. Mit  vier  Stimmen,  auf  Contra- 
punctsweise  (für  die  Schulen  vmd  Kirchen 
im  löblichen  Fürsteuthumb  Würtenberg) 
also  gesetzt,  das  eine  gantze  Christliche 
Gemein  durchaufs  mit  singen  kan.  Lucas 
Oslander  D.  "VVürtenbergischer  Hofprediger. 
Nürnberg  1586.  Am  Ende:  Nürmberg, 
Kathar.  (ierlachin.  4  Stb.  au40.  [ß.  Br. 
B.M.  fehlte.  B.  G.  Brieg.  Lübeck: 
T.  B.     Darmst:  A.  T.  B. 

Zahn  sagt,  dass  die  Melodien  durchwog 
älteren  Datums  sind.  —  In  neuen  Ausg. 
12  Choräle  (Eitner  2)  und  Ein  feste  bürg 
in  Prof.  Zelle's  Schulprogramm  von  1595 
und  1596  in  2  Bearbeitungen.  —  In 
H.  R.  Bishop's  12  Corales,  London,  fol., 
neben  anderen  auch  von  0. 

Osio,  Teodato,  lateinisch  Ho- 
snis^    ein    Mathematiker,    geb.    zu 


Oslavani. 


253 


Osterepiele. 


Mailand    am    Ende    des    16.  Jhs., 

gab  heraus: 

L'armouia  del  nudo  pailare  overo  la 
musica  ragioue  della  voce  coutinua  nella 
quäle  a  forza  di  aritmetiche  et  di  nuisiche 
speculationi  . .  .  Milauo  (1637)  Carlo  Fer- 
randi.  8*^.  Der  2te  Titel  heifet:  L'ai-monia 
del  nudo  parlai'e  cou  ragione  di  numeri 
Pitagorici  discoperta  da  T.  0.  8  Bll.  35  S. 
Reg.  191  S.  Text.  [B.B.  Hofb.  Wien, 
br.  Mus.  C.  P.  Kopenbag.  Brüssel. 
Bologna. 

Cadmeia  seges  hoc  est  admirandus 
humauae  vocis  ortus  natui-a  et  usus  a 
Tb,  0.  discursu  Matbeniatico  demonstratus 
. . .  Mediolani  1653  Ludov.  Montia.  8^. 
5  u.  176  Bll.     [Bologna. 

Oslavaui,  . . . 

in  einem  Ms.  aus  der  Mitte  des  17.  Jbs. 
in  10  Stb.  in  fol.  und  4  Stb.  in  4"  eine 
Missa  concertata  8  voc.  für  Cbor,  2  V. 
u.  Gambe.     [B.  Br. 

Osma,  Juan  de,  Tenorist  um 
1556  in  der  spanischen  Kapelle 
Karl  V.  (Straeten  7,  361). 

Ospato,  Baldassaro,  Scönger  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Neapel,  27/10 
1480  (Straeten  4,  29). 

Ossasco,  Ottavio,  Sopranist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  60  Gld. 
monatl.  vom  1.  April  1637  bis 
31.  Mai  1640  (Köchel  1). 

Ossimo,  siehe  Grhibel,  Heliseo. 
Ossowsky,  Staiiislaus  d',  lebte 

seit  etwa  1792  in  Wien  und  gab 
nach  Gerber  2  daselbst  allerlei 
Variationen,  Menuets  u.  a.  heraus. 
1807  lebte  er  nicht  mehr. 

Oste  da  ßeggio,  s.  L'Hoste. 

Ostermayr ,  eine  Münchener 
Musikerfamilie.  Aegidius^  Musicus 
in  München,  heiratet  am  10/2 
1643  (Traureg.).  —  Wilhelm  ist 
Stadtpfeiffer  und  heiratet  am  10/7 
1669  (Traureg.).  —  Johann  Franx 
ist  um  1655  geb.  und  tritt  als 
Bassist  in  die  kurf.  Hofkapelle. 
1699  betrug  sein  Gehalt  450  Gld., 
der  aber  wegen  Geldmangel  in 
der  kurf.  Kasse  um  die  Hälfte 
verkürzt  wird;  während  der  öster- 


reichischen Besetzung  wird  der 
Gehalt  auf  200  Gld.  zurückgesetzt. 
Bei  allen  Eingaben,  die  er  au  den 
Kurfüi-sten  macht,  betont  er  stets, 
dass  er  viele  Kinder,  1706  waren 
es  sieben,  habe  (Kreisarchiv). 

—  Litdicig  Ostermair  ist  seit 
1587  als  Organist  ebd.  in  den 
Akten  verz.,  scheint  aber  nicht  in 
Diensten  zu  stehen,  sondern  lässt 
sich  nur  gelegentlich  vor  dem 
Hofe  hören  (Kreisarcb.). 

Osterinaier,  Andreas,  bezeich- 
net sich  1600  iu  den  von  ihm 
kopierten  Motetten  von  Georg  Otto 
(Ms.  fol.  5  in  B.  K.)  als  hessischer 
Vicechordirektor  zu  Kassel.  Eben- 
dort   fol.  9    im  Ms.  befinden   sich 

von  ihm: 

Magnificat  per  universos  8  tonos  4  voc. 
ad  u.sum  ecclesiae,  in  magna  forma.  1594. 
—  Ebenso  in  üai'mst.  im  Ms.  eine  Cantio 
Sacra  dedic.  Ludovico  Hass.    Landgr.,  in  P. 

Die  Lpz.  Ztg.  32,  348  bez.  ibu  von 
1599 — 1619  als  Vicekapellmeister  in  Kassel. 

Ostermaier,  Greorg,  wird  in 
den  Listen  der  Hofkapelle  in  Stutt- 
gart unter  Herzog  Christoph  als 
Organist  in  Kronstadt  (Sieben- 
bürgen) bez.,  der  sich  als  Musiker 
bei  der  Hofkapelle  meldet,  aber 
nicht  angenommen  wird;  dagegen 
erfährt  man,  dass  er  1558  Organist 
in  Tübingen  und  im  November 
1558  Organist  a/d.  Stiftskirche  in 
Stuttgart  wurde  mit  dem  kläg- 
lichen Gehalte  von  20  Gld.  jährl. 
1560  besucht  er  seine  Heimat, 
tritt  am  23.  April  seinen  Dienst 
wieder  mit  40  Gld.  Gehalt  au, 
zieht  aber  noch  in  demselben  Jahre 
von  dannen,  da  Steigleder  den 
Dienst  wieder  übernimmt.  Oster- 
maier findet  als  Praeceptor  in 
Bietigheim  von  1561 — 63  einen 
Dienst  (M.  f.  M.  31  s.  Reg.). 

Osterspiele  (3)  mit  lateiu.  und 

deutscbem  Text  luid  Istim.  Gesängen. 
Ms.  c.  1500.    [B.  Zw.  Nr.  190. 


Ostia. 


254 


Oswald,  Heinr.  Siegm. 


ein  englischer  Kom- 


in Einsiedeln,  Perg.  Hds.  des  12.  Jhs. 

Univ.  Prag.  Papierlidschrft.  des  16. 
Jhs.  —  Prager  Osterspielo  mit  Gesgen. 
in  böliniischer  Sprache.     1.5.  Jh. 

Ostia,  Frater  Petrus  de. 

Im  Codex  Autiphonae  et  Psalnii  sub 
notis  mnsicis,  Motetten  enthaltend,  16.  Jh., 
im  Domkapitel  zu  Verona,  ist  0.  durch 
Mot.  vertreten.  Den  übrigen  Kompo- 
nisten zufolge,  muss  er  in  das  erste 
Drittel  des  16.  Jhs.  gehören. 

Ostiano,  Viücenzo,  bez.  sich 
als  Organist  au  der  „Magnifica 
communita  di  Seraualle"  (?)  und 
ist  bekannt  durch 

...  II  1.  Hb.  delle  Napolitane  a  3  voci 
nouam.  . .  In  Yen.  1579  Gardano.  3  Stb. 
qu80.     22  Gesge.     [B.  M. 

Ostresio,  Griorgio,  Sopranist 
a/d.  Hofkapelle  in  W^ien  von  1657 
bis  1G69  (Küchel  1), 

Oswald, 
ponist   des    17.  Jhs.,    ein    anderer 

als  James, 

ist  im  Samhvk.  Ayrs  1676  b  mit  einer 
Ayr  vertreten. 

Oswald  von  Wolkeiistein,  ge- 
wöhnlich der  Wülkensteiuer  ge- 
nannt, geb.  1367  zu  Groben  in 
Tirol,  gest.  1445  auf  seiner  Burg 
Hauenstein  Tirol,  ein  ritterlicher 
Minnesänger,  der  sich  oft  auf 
Kriegspfaden  befand  (siehe  Beda 
Weber's  0.  v.  W.  und  Friedrich 
mit  der  leeren  Tasche.  Innsbruck 
1850.  11  Bücher.  Derselbe  gab 
auch  seine  Gedichte  heraus,  doch 
sollen  sie  nicht  fehlerlos  sein). 
Ueber  sein  hinterlassenes  Ms.  in 
2  Abschriften  (Hofb.  Wien  u.  der 
Statthalter  von  Innsbruck,  ein 
Nachkomme  O.'s,  siehe  M.  f.  M. 
25,  168).  Dasselbe  ist  auch  mit 
den  Melodien  und  scheinbar  drei- 
stim.  Tonsätzen  versehen,  deren 
Stimmen  aber  trotz  aller  ange- 
stellten Versuche  nicht  zu  ein- 
ander passen,  so  dass  man  an- 
nehmen muss:  die  Stimmen  sind 
nicht  für  den  Zusammenklang  ge- 
schrieben,    sondern     abwechselnd 


zu  singen 


Eiae  Neuausgabe   er- 


schien 1902  im  9.  Jhrg.  der  Denk- 
mäler in  Oesterreich,  siehe  M.  f. 
M.  34,  103. 

Oswald  (üswaldt),  Pater  An- 
dreas, geb.  zu  Karlsbad  im  An- 
fange des  18.  Jhs.;  er  bez.  sich 
im  Drucke  von  1734  mit  ,,a  Cae- 
cilia  c  Clericus  regularis  schola- 
rum  piarum  Boemo,  Carolo-Ther- 
mensi"  (d.  i.  Karlsbad  und  nicht 
Augsburg  wie  Fotis  sagt).    Er  gab 

heraus : 

Psalmodia  harinonica  sive  i)salmi  ves- 
pertini  uumero  viginti  pro  toto  anno  cou- 
sueti,  ariose  et  i)er  fugas  duplicis  subjecti 
stylo  novissimo  ...  4  voc.  2  Violinis 
necessar.  2  Clarinis  al  latuis  ad  Dixit  et 
Magnificat  ad  Hb.  cum  organo  .  .  .  Au- 
gustao  Vindel.  1734  Jo.  Jac.  Lotter.  6 
Stb.  fol.  [Karlsruhe  3  Exerapl.  B.  M. 
fehlt  Org. 

Ms.  Upsala:  Sonata  k  3  V.  c.  Bc.    4«. 

Oswald,  Christian  Karl,  gab 

heraus : 

Boyträge  zu  Künstlerbiographien,  ge- 
sammelt von  .  .  .  Budissin  u.  Leipz.  1800 
Arnold.     8».     196  S.     [Musikfr.  Wien. 

Der  Inhalt  besteht  aus  einer  Samm- 
lung Anekdoten,  ohne  biographischen  Wert. 

Oswald  (Ofswald),  Heinrich 
Siegmuud,  geb.  1751  zu  Nimmer- 
saat in  Schlesien,  widmete  sich 
dem  Kaufmann sstande,  wurde  1790 
Vorleser  bei  Friedrich  Wilhelm  IL 
von  Preufsen,  erhielt  den  Titel 
eines  Geh.  Rats,  wurde  aber  beim 
Regierungsantritt  Friedr.  Wilh.  III. 
pensioniert  und  zog  sich  nach 
Breslau  zurück.  Die  Titel  seiner 
Kompositionen  tragen  zum  Teil 
seinen  Geheimratstitel  (Schilling. 
Hoffmann).  Er  betrieb  eifrig  Musik 
und  bildete  sich  zum  Komponisten 
aus.     Von    seinen    Werken    sind 

bekannt : 

Der  Christ  nach  dem  Tode.  Oratorium 
im  vollständigen  Ciavierauszug.  Breslau 
1786  W.  G.  Korn.  fol.  [Schwerin  F. 
nebst  geschrieb.  Stimmen.  Stadtb.  Augs- 
burg.    Glasgow. 

Arist,   oder   das  Ende   des  Gerechten, 


Oswald,  James. 


255 


Oswald,  James. 


ein  Singstück  beym  Ciavier.  Bresl.  1784 
W.  G.  Koru.  qufol.  21  Seit.  [B.  Lpz. 
Musikfr  Wien.     br.  Mus. 

Lieder  beym  Ciavier  mit  einer  be- 
gleitenden obligaten  Violine.  Breslau 
1782  Korn.    fol.     [B.  B. 

Singstücke,  Lieder  und  Choräle  zum 
Singen  am  Ciavier.  1.  Tbl.  Brefsku 
1790.  (iufol.  IV  u.  31  Seit.  [B.  Hbg. 
B.  Wagener. 

Gesänge  am  Klavier  mit  1  Flöte  oder 
Violine.  Breslau  1799  Selbstverlag.  4P. 
[B.  B. 

Gesänge  am  Ciavier  mit  wiUkührlicher 
Begltg.  von  einer  Flöte  als  V.  2.  Samlg. 
Breslau  1800  gedr.  b.  G.  F.  Starcke  in 
Berlin,     qufol.     32  S.     [Stadtb.  Br. 

Gesäuge  u.  Lieder  1823.    [Berlin  K.H. 

Sonata  per  il  Clavicembalo  acc.  per  1 
V.  obl.  e  Vcl.  Op.  2.  Pressa  in  Spira. 
[Dresd.  Mus. 

Im  Samhvk:  6  Rondo,  1784.  —  In 
Heniy  Roberts  Clio  and  Euterpe  12  Gesge. 

Oswald,  James,  ein  Schotte, 
soll  Ende  des  17.  Jhs.  geboren 
sein,  war  anfänglich  Tanzmeister 
in  Uimfermline,  siedelte  nach  Edin- 
burgh als  Musik-  und  Tanzlehrer 
über,  1742  nach  London,  wo  er 
eine  Musikdruckerei  und  Verlag 
errichtete  und  sich  bis  zum  Kam- 
merkomponisten König  Georg  III. 
emporschwang.  Brown  setzt  die 
Jahreszahl  1761  an,  doch  dann 
könnte  er  wohl  nicht  im  17.  Jh. 
geboren  sein.  Sein  Tod  ist  un- 
bekannt. Als  Inhaber  einer  Ver- 
lagshandlung und  als  Hofkomponist 
liegen  mir  Beweise  in  seinen 
eigenen  Kompositionen  vor,  das 
Uebrige  nach  Brown's  Lexikon. 
An  Kompositionen  und  Sammel- 
werken seines  Verlages  lassen  sich 
nachweisen: 

The  old  woman's  oratory.  The  dust 
cart,  a  Cautata  (Lond.).     fol.     [br.  Mus. 

The  wheel  barrow,  a  cautata.  Loud. 
fol.     [br.  Mus. 

12  songs  compos'd  in  the  Scotch  taste. 
Lond.  c.  1740.     fol.     [br.  Mus. 

The  favourite,  sung  . .  .  at  Ranelagh. 
Lond.  c.  1755.     fol.     [br.  Mus. 

A  coUection  of  the  best  old  Scotch  & 
Enghsh   songs  . 
[br.  Mus. 


Lond.   c.    1760.     fol. 


Aufserdem  besitzt  das  br.  Mus.  noch 
27  Einzeldrucke  von  Gesängen  und  In- 
strumeutalpiecen. 

Airs  .  . .  (The  Seasons).  London,  Straight 
&  Skülern.  2  books  for  the  Spring.  2 
books  for  the  Summer.  2  b.  for  the 
Autumn  a.  2  b.  for  tlie  Winter.  Ent- 
hält Arien,  Pastorales,  Sicilianen,  Gigen 
u.  a.  für  Klavier.  [B.  Hbg.  br.  Mus.  nur 
for   the  Summer. 

12  Serenatas  for  2  V.  &  a  Vcl.  with 
a  B.  for  the  haiiisich.  London,  for  the 
author.     3  Stb.     [B.  Hbg.     B.  Wagener. 

(Hier  ist  er  als  Kgl.  Kammerkomponist 
gez.) 

ApoUo's  CoUection  being  six  Sonatas 
or  Duets  for  2  German  Flutes  or  2  V. 
Book  1.  2.  Das  2.  Buch  im  Besitze  der 
B.  Wagener's  enth.  Blavet^  Nie.  Jornelli., 
St.  Martini,  Oswald,  Rameau  u.  Tartini. 

A  coUection  of  43  Scot's  tunes  with 
Variations,  particularly  adapted  for  the 
Violin  and  Harpsic.  Lond.,  Bland  & 
WeUer.     fol.     [br.  Mus. 

A  second  collect,  of  curious  Scots  tunes 
for  a  V.  and  germ.  Fl.  with  a  Thorough 
B.  for  the  Harpsic.  Lond.,  C.  and  S. 
Thompson,     fol.     [br.  Mus, 

Six  pastoral  solos  for  a  V.  and  Vcl. 
with  Thor.  B.  for  the  org.  or  harps.  Priu- 
ted  for  the  Author.     qufol.     [br.  Mus. 

Six  solos  for  a  germ.  Fl.  or  V.  with  a 
Thor.  B.  for  the  Harpsic.  First  publish'd 
with  the   Title   of  a   Second   Set  of  Six 

Solos  by  J.  R.  Esqr London,  W.  Ran- 

daU.     qufol.     [br.  Mus. 

The  Caledouian  Pocket  Companion.  In 
ten  volumes.  Containing  aU  the  favourite 
Scotch  tunes,  with  Variations  for  the  Ger- 
man flute.  With  an  index  to  the  whole 
by  James  Oswald.  qu8*^.  London,  prin- 
ted  for  the  author  at  bis  music  shop  on 
the  Pavemeut,  St.  Martin's  Church  Yard 
(c.  1745).  12  Bücher  in  1  vol.  in  8». 
Index  im  Ms.  [Sir  John  Stainer  in  Lond., 
Privatbibl.       R.  C  of  Mus :   8  Bücher   in 

1  vol.  in  40  ?     br.  Mus.  7  Bücher.     Da- 
selbst noch  eine  Ausg.  with  Variat.  for 

2  Germ,  flutes.     London  (c.  1770)  printed 
for  Straight  &  SkiUern.     8".     12  Bücher. 

—  WilUam  Chappell  veranstaltete  da- 
von eine  neue  Ausgabe  in  London,  er  setzt 
die  Originalausgabe  c.  ins  Jahr  1760  (?). 
[br.  Mus. 

The  musical  Magazine,  by  . . .  &  other 
celebrated  Masters.  Containing  an  histori- 
cal  account  of  the  lise  &  progress  of 
musick.  London,  for  J,  Coote.  4".  [Glas- 
br.  Mus. 

In  Simpson  (John)  The  delightful  Pocket 


gew. 


Oswaldus. 


256 


Othmayr. 


Corapanion  für  Flöte  u.  B.  einige  Piecen. 
—  In  Clio  &  Euterpe  ist  auch  ein  Oswald 
verz.,  wahisch.  ist  es  der  Engländer.  — 
Ebenso  in  Johu  Corri's  Samlwk.  von  1788, 
Bd.  3  p.  100.  —  lu  Playford's  Clioice 
Äyres  1676  zwei  Gesge.  (Tke  dust  cart 
ist  fraglich).  —  Im  R.  C.  of  Mus.  1373, 
Londoner  Einzeldrucke  einige  Nrn.  Eben- 
so in  1376.  —  Siehe  Mac  Gibbon  A  fa- 
vourite  collection.  —  Im  br.  Mus.  noch 
3  Einzeldrucke:   2  Cantatas   und  1  Song. 

Oswaldus,  Aegidius,  Cantorei- 
knaben-Praeceptor  oder  Expenditor 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  von  1553 
bis  1557  (Köchel  1). 

Osy,  ...  ein  Komponist,  der 
durch  folgendes  Werk  bekannt  ist, 
welches  noch  ins  18.  Jh.   gehört: 

Six  Quatuors  pour  2  V.  A.  e  B.  op.  1. 
Paris,  aux  adresses  ordinaires.  [B.  Wa- 
gener. 

Otbi  (Ottbi,  Octobi,  Ottobi), 
nennen  die  Italiener  den  John 
Hothby. 

Otlimarus,  (jcorj:?. 

Die  im  Kat.  der  Bibl.  Breslau  ange- 
zeigten Lieder  sind  von  Kaspar ,  der 
Vorname  Georg  ist  ein  Irrtum  Bohn's. 
Freigius  zeigt  G.  Otmarus  an  und  meint 
damit  den  Vornamen  Gaspai'd.  Bohu 
verz.  dort  (Kat.  p.  8)  noch  einen  C.  Ot- 
mayer,  das  ist  auch  falsch,  denn  Freigius 
schreibt  auch  wieder  ü.  Ütniayer  (siehe 
M.  f.  M.  2,  56/57). 

Othmayr  (Otmaier,  Othraarus, 
Othmayer),  Kasi)ar,  geb.  den  12. 
März  1515  zu  Amberg,  gest.  4.  Febr. 
1553  zu  Nürnberg,  begraben  in 
Ansbach,  wo  auch  einst  sein  Grab- 
stein stand.  Er  studierte  in  Hei- 
delberg (im  Matrikelbuche  im  März 
1533  eingetragen)  und  wie  Georg 
Forster,  der  Arzt  u.  Liedersammler 
sagt,  war  er  sein  Tischgenosse  da- 
selbst. 1545  bekleidete  er  eine 
Rektorstelle  in  Heilsbionn,  1546 
bewirbt  er  sich  um  ein  Kanonikat 
an  St.  Gumprccbt  zu  Ansbach  und 
erhält  es  1547,  wo  er  sich  mit  der 
Tochter  des  Heilsbronuer  Richters 
Hans  Härtung  vermählt.  1548 
wurde  er  zum  Probst  in  Ansbach 


gewählt,  die  Stelle  wurde  ihm  je- 
doch streitig  gemacht  und  ein 
Mitbewerber  ernannt,  daraus  ent- 
wickelte sich  ein  langwieriger  Fro- 
zess,  der  erst  mit  dem  Tode  O.'s 
seine  Erledigung  fand.  Er  zog 
nach  Nürnberg  und  eine  lang- 
wierige schwere  Krankheit  be- 
endete sein  Leben,  erst  37  Jahr 
alt.  (Biogr.  von  mir  in  der  A.  d. 
Biogr.  Vielfache  Dokumente  und 
biogr.  Skizzen  in  M.  f.  M.,  siehe 
die  beiden  ersten  Hauptregister 
von  je  10  Jahren.  Mettenleiter 
2,  261.  In  Symbola  1547  sein 
Porträt.  Seine  Zeitgenossen  schätz- 
ten ihn  als  Komponisten  sehr  hoch.) 
Von  seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt: 

Caatilonau  aliquot  elegantes  ac  pius 
quibus  bis  turbuleutis  temporibus  ecclesia 
Christi  utitur.  Musicis  harmonijs  ornata, 
ä  . . .  Noribg.  1546  Montanus  et  Neuber. 
4  Stb.  qu4".  11  deutsche  und  lateinische 
4-  u.  5  st.  Gesge.    [Ileilbr.,  im  Kat.  das  Reg. 

Epitui)hium  D.  Martini  Lutheri,  A  Gas- 
{tare  Otmaier  Musicis  rodditum.  1546. 
Tenor.  Noribg.,  Joli.  Montanus  et  ülr. 
Neuber.  4  Stb.  qu4".  Text:  Per  quem 
salvifici,  Beschreibg.  M.  f.  M.  8,  10.  [B. 
Basel. 

Symbola  illustrissimorum  principum, 
nobilium,  aliorumque  doctrina,  ac  virtutum 
ornamentis  i)raestantium  virorum.  Musi- 
cis uumeris  explicata  per  . . .  Tomi  primi 
Symbol.  5  vocum.  Noribg.  1547  Mon- 
tanus et  Neuber.  5  Stb.  qu4**,  im  Alt 
das  Porträt:  28  Jahr  alt  (ist  1543  ge- 
stochen). 33  Gesg.  [Ileilbr.,  im  Kat.  das 
Reg.     B.  Proske. 

Bicinia  sacra.  Schöne  geistliche  Lieder 
vund  Psalmen,  mit  zwo  stimmen  lieblich 
zu  singen.  Gestelt  durch  . . .  Nürmbg. 
1547  Joh.  vom  Berg  vnd  ülr.  Neuber. 
2  Stb.  qu40.  44  Gesge.  Nr.  44  mit  J.  H. 
gez.  (Joh.  Heugel?).     [B.  Zw. 

Triciniu  in  pias  aliquot  ac  maxime  salu- 
tares  ex  cantionibus  Joan.  Damasceni  ex- 
cerptas  sententias,  pio  studio  cautata,  . . . 
Noribg.  1549  ib.  3  Stb.  qu4o.  30  Ge- 
sänge. Der  Diso.  u.  Bassus  haben  den 
Titel:  Sacrarum  cantionum  trium  vocum. 
[B.  Zw:  CT.,  im  Jahre  1875  fand  ich 
noch  den  Bassus  dort,  siehe  Beschrbg. 
M.  f.  M.  7,  163/164. 


Othmayr. 


257 


Ott,  Hans. 


Reutterisclie  und  Jegerisclie  Liedlein 
. . .    Nürnbg.  1549  ib.    [Paris  Nat:  A.  T.  B. 

In  alteu  Samlwk.  29  Gesänge,  besonders 
deutsche  4 st.  Lieder  im  Forster  (Eitner  1). 
Otto  Kade  beschreibt  in  M.  f.  M.  8,  11 
eine  Bassstimme  in  seinem  Besitze,  deren 
Gesänge  dem  Andenken  O.'s  gewidmet 
sind,  darin  auch  2  Gesge.  vod  Ü.  Nr.  1 
u.  2,  bis  jetzt  unbekannter  Druck. 

In  Mss.  B.  B.  W94  u.  96,  sieben 
deutsche  weltliche  Lieder  in  P.  —  T42 
einige  Gesge  in  P. 

In  B.  M:  Quisquis  requiem  6  voc. 
6  Stb.  im  Ms. 

In  B.  Proske  sehr  reichlich  in  den 
Mss.  812,  876  und  940  vertreten.  In 
Abtlg.  Putsch,  5  Stb.  von  1538  in  qu4« 
obiges  Quisquis  requiem  6  voc.  Notieii 
habe  ich  nur  folgende  Gesänge:  Philippe 
qui  videt  me  4  voc.  in  876  Nr.  20.  — 
Sanctae  Trinitatis  festum  4  voc.  redditum 
per  Othmarum  Anno  L.  —  Ein  gutes 
nerrisch  tenzlin  4  voc.  in  940,  61,  andere 
Nr.  243—251.  280—283.  —  Trink  wein, 
so  beschert  dir  Gott,  5  voc.  940  Nr.  14. 
Nr.  22  ein  Satz  mit' lat.  Text. 

In  B.  Zw.  4  lat.  Gesge.  im  Ms.  4,  siehe 
Kat.  —  In  B.  Br.  2  lat.  Gesge. 

In  der  Bibl.  des  Archivs  des  Departe- 
ment du  Nord  in  Frankreich  ein  Ms.,  be- 
titelt: De  familia  Hangouartiaua,  enthält 
den  4stim.  Gesang:  Injuriaioim  remedium 
oblivio  1550  (Coussemaker  6,  114). 

Im  Ochsenkhun  1558  ein  arrangierter 
Satz  für  Laute. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  (Eitner  2) 
und  in  M.  f.  M.  26,  115  ein  Urteil  über 
seine  deutschen  Lieder  nebst  Abdruck 
von  2  Liedern.  Ferner  hat  Prof.  Zelle 
im  Schulprogramm  von  1895  eine  2stim. 
Bearbeitung  des  Chorals  Ein  feste  bürg 
veröffentlicht  und  in  der  Fortsetzung  1896 
zwei  vierstim.  Choräle  über  dieselbe  Me- 
lodie gebracht. 

Otipka,  Ernst,  bekannt  durch 
den  Druck: 

Die  Flüchtigkeit  des  menschlichen 
Lebens,  welche  nach  seeligem  Absterben 
der  ...  Fr.  Anna  Elisabeth  . .  des  Hrn. 
Heinrich  Knors  . .  zu  Brefslau  . .  In  einer 
Trauer-Bühne,  den  15.  Sept.  1678  in  Leip- 
zig jnitleidend  vorstellete  E.  0.  Lpz.  bey 
Sam.  Spöreln.  6  BlI.  in  fol.  4  Arien  f. 
1  Stirn,  u.  B.     [B.  Br. 

Otkerus  Eatisbonensis,  bekannt 
durch  die  Abhandlung: 

Monochordum  encheriadis.  Ed.  Ravais- 
son.  Paris  1853  Patrolog.  lat.  ed.  Migue 
in  Bd.  1391  vol.  151.     [B.  B. 

Kob.  Eitnor's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


Otker  lebte  wahrscheinlich  im  12.  Jh. 
als  Mönch  in  Strafsburg,  nach  Anderen 
im  11.  Jh.  —  Gerbert  2,  348  teilt  den 
Tractat:  „Mensura  quadripartitae  figurae" 
mit.  Er  steht  auch  in  Petz'  Thesaunis 
Anecd.  T.  VI.  Mettenleiter  1,  12  giebt 
einen  Auszug  in  deutscher  Sprache.  In 
Bologna  eine  Kopie  von  Pat.  Martini. 

Otricoli,  siehe  Ercoleo,  Marzio. 

Ots,  Charles,  ein  Violinist,  geb. 
um  1775  zu  Brüssel,  gest.  1845 
ebd.,  liefs  sich  in  Gent  als  Musik- 
lehrer nieder  und  schrieb  Kirchen- 
musik, von  der  Eetis  einige  nament- 
lich anführt,  wie 

ein  Dixit,  ein  Laudato  pueri  und  ein 
Tantum  ergo  mit  Orchestei'.  Pougin  fiihrt 
noch  drei  Opern  von  Uim  an,  die  in  Gent 
zur  Aufführung  von  1796 — 1818  gelangten. 

Ott,  Pater  Floridus,  ein  Augu- 
stiner, 

der  in  Franz  Lang's  Theatrum  1717 
mit  einem  mehrst.  Gesänge  vertreten  ist. 

Ott  (Ottl,  Otto),  Hans.  Ein 
Nürnberger  Buchhändler,  Musik- 
verleger u.  Herausgeber  bedeuten- 
der Sammelwerke  in  der  1.  Hälfte 
des  16.  Jhs.  Seine  Druckwerke 
liefs  er  bei  Hieronymus  Form- 
schneider in  Nürnberg  herstellen. 
Nur  beim  letzten  Samlwk.  von  1544 
nennt  er  keinen  Buchdrucker,  son- 
dern nur  sich  als  Verleger.  Es  heifst 
dort  „Impressum  Normbergae  (?), 
impensis  honesti  viri  Johannis  Ot- 
thonis  Bibliopolae.  Anno  1544'' 
(verdruckt  in  1564,  da  die  X  nach 
der  L  steht).  Er  war  nicht  Kom- 
ponist, doch  ein  feiner  Kunst- 
kenner, was  er  sowohl  in  der  Aus- 
wahl seiner  selbst  zusammengestell- 
ten Samlwke.  bekundet,  als  in  den 
Vorworten,  die  er  denselben  giebt 
(siehe  Publikation,  Bd.  4,  Einlei- 
tung von  Kade).  La  meiner  Biblio- 
graphie sind  die  Drucke  genau 
verz.  und  erwähne  ich  sie  hier 
nur  in  Kürze. 

1534n.  Der  erst  teil.  121  newe  Lie- 
der, von  berümbtenn  dieser  Kunst  gesetzt 
.  . .    Nurenberg  1534  gedr.  durch  Jheron. 

17 


Ott,  Hans. 


258 


Ottani. 


Fonuschneyder.  5  Stb.  kl.  quS".  Nur 
im  Privilegium  und  imter  derDedic.  nennt 
er  sieb  „hans  Ott  Buchfürer  (Buchhänd- 
ler). [ß.M.  B.  Zw.  B.  B:  Disc.  T.  B. 
und  eine  hds.  Part,  von  Dehn,  inkompl., 
da  die  5  a  vox  fehlt. 

1537.  Novum  et  insigne  opus  musi- 
cum,  6,  5  et  4  voc. . .  Ott  und  Form- 
schneider (Grapheus)  zeichnen  wie  bei 
1534.  Ott  nennt  sich  hier  Otto  civis 
Noribergensis.  6  Stb.  kl.  qu4".  57  Ge- 
sänge. [B.B.  B.M.  B.Jena.  B.  K.  B.  A. 
B.  Frkft.  B.  Heübronn.  Hofb.  Wien. 
Dreikonigskirche  in  Dresden  (kompl.  ?). 
Brüs.sel.     Rostock?    B.  Zw:  6a. 

1538.  Secundus  Tomus  Novi  operis 
musici,  6,  5  et  4  vocum  . . .  (Firma  wie 
oben.)  5  Stb.  in  kl.  qu4".  43  Gesge. 
(die  Ga  vox  in  der  5a  voreinigt).  [B.  B. 
B.  M.  B.  Jena  ohne  Alt  u.  def.  B.  Heü- 
bronn.    Hofb.  Wien:  fehlt  B. 

Montanus  und  Neuber  diiicktcn  in 
1558  b  u.  1559  viele  Motetten  nach. 

1539.  Missae  tredecim  4  vocum  a 
praestautiss :  ai'tificib:  compositae  . .  Ver- 
lag wie  vorher.  4  Stb.  kl.  qu4''.  [B. 
Jena.  B.  Kgsbg.  B.  Zw.  Heilbr.  Proske. 
B.  K.    Rostock.     Hofb.  Wien  jetzt  kompl. 

Nr.  10  ist  nicht  von  Josquin,  sondern 
von  La  Rue. 

1544 d.  115  newer  guter  Liedlein,  mit 
4,  5,  6  stimmen  . . .  Am  Ende  des  Disc. 
u.  Bass  hinter  den  5stim.  Liedern:  Norin- 
bergae  . . .  Johannis  Otthouis  Bibl.  1564 
(sie?).  4  Stb.  kl.  qu40.  [B.B.  B.  Zw. 
im  Altus  fohlen  die  5stim.,  im  Tenor  der 
1.  Bog.  B.  inkompl.  B.  Jena  fehlt  T. 
br.  Mus. 

Eine  neue  Paiiiturausg.  in  Publikation 
Bd.  1  —3,  in  Bd.  4  die  Gedichte,  Melodien 
u.  Biographien. 

Im  Vorworte  zum  1.  Teil  des  Opus 
novum  musicum  1537  verspricht  er  auch 
die  Herausgabe  des  Heinrich  Isaac'schen 
AVerkes  Coralis  Constantini  in  3  TeUen. 
Wie  weit  er  das  Werk  vorbereitete,  ist 
nicht  bekannt,  nur  so  viel  ist  gewiss,  dass 
sein  Dl  ucker  Formschneider  d;xs  Werk 
nach  seinem  Tode  1550  herausgab  und  in 
der  Dedication  an  den  Senat  von  Nüi-nberg 
seiner  gedenkt. 

Ott,  Johann   Jakob,   geb.  um 

1715,  gest.  1769,   lebte  in  Zürich 

und    machte    sich    bekannt    durch 

folgende  Werke: 

Thomsons  Lobgesang  auf  die  4  Jahi-es- 
zeiten,  von  Herrn  Brockes  übersetzt  und 
zu    3  Stim.    in    Musik    gebracht    von  .  .  . 


Zürich,  Orell-Gessner-Fuessli  u.  Co.  1747. 
gr.  fol. 

(G.  Becker  1,  134.) 

L  Auserlesene,  meistens  neue  geistliche 
Lieder,  zu  1.  2.  3.  u.  4  Stim.  Samt  einer 
Cantata  und  untermischten  kleinen  Soli. 
Zürich  1739.  8».  229  S.  S.  230  die 
Kantate.  [B.  B.  Bibl.  Zahn,  Bd.  6,  327 
Beschi'eibung.]  Eine  2te  Aufl.  erschien 
1768:  Sammlung  auserlesener  geistl.  L  . . . 
vermehrte  Auflage  von  Lavater  heraus- 
gegeben.   Zürich  1768.    [Stadtb.  Augsburg. 

Ott,  Johann  3Iichel,  1738  Chor- 
direktor an  St.  Wiihehn  in  Strafs- 
burg i/Els.  und  1740  am  alten 
St.  Peter  ebd.  Ob  der  weiter  verz. 
Jakßb  Michael^  der  1742  Chor- 
direktor an  St.  Aurelien  ebd.  war, 
nicht  etwa  derselbe  ist,  bedarf 
noch  der  Untersuchung  (Lobstein 
78.  89.  94). 

Ott,  Joseph,  geb.  22.  Okt.  1758 
zu  Tütschengereuth  in  Baiern, 
Oberfranken.  Knabensänger  im 
Kloster  Wettenburg  (?),  trat  1773 
ins  Seminar  zu  Jvloster-Keuburg 
an  der  Donau,  dann  in  Amberg 
und  erhielt  dort  die  Stelle  eines 
Musikdirektors.  Nach  dem  Tode 
Löhlein's  erhielt  er  1783  dessen 
Stelle  (Löhlein  starb  1781  und  war 
in  Danzig  Kapellmeister!).  Fetis 
nennt  keinen  Ort,  lässt  aber  nur 
die  Deutung  zu,  dass  er  Amberg 
meint.  Eine  andere  Quelle  wie 
Fetis  ist  mir  nicht  bekannt,  und 
so  falsch  wie  seine  Ortsnamen 
sind,  ebenso  scheint  mir  auch  das 
Uebrige  zu  sein.  Ott  soll  Messen, 
Sinfonien  u.  a.  hinterlassen  haben. 

Ottani,  Bernardo  (Berardino), 
aus  Bologna  wie  Burney  1,  169 
und  2,  94  und  Fetis  sagen,  geb. 
um  1735  nach  seiner  Todesanzeige, 
gest.  26.  April  1827  zu  Turin. 
Studierte  Musik  beim  Fat.  Martini, 
wurde  darauf  Kapellmeister  an 
der  Kirche  PF.  Rochettini,  genannt 
S.  Giovanni  in  monte,  dann  am 
ungarischen     Kollegium.     Schrieb 


Ottaui. 


259 


Otter. 


1767  für  Venedig  seine  erste  Oper, 
L'amore  senza  malizia,  die  auch 
Burney  2,  94  erwälint,  ging  dann 
nach  München,  kehrte  darauf  nach 
Itaüen  zurück  und  schrieb  Oper 
an  Oper.  Setzte  sich  dann  in 
Turin  fest,  wurde  Direktor  der 
Tbeaterkapclle,  dann  Kapellmeister 
an  der  Katliedrale  unter  der  Be- 
dingung, dass  er  auch  ferner  für 
die  Bühne  schreiben  und  seine 
Werke  einstudieren  dürfe.  Von 
seinen  Opem  besitzt  die  Kgl.  Mu- 
sikaliensamlg.  in  Dresden: 

L'Amore  industrioso,  Dramma  giocoso 
per  musica,  Ms.  552,  3  voll.    P. 

UAmore  senza  üializia,  Dr.  gioc.  p, 
mus.     Ms.  553  P.  3  voll. 

Arminio,  opera  seconda.  Fiorino  1781. 
3  voll.  P.    Ms.  554. 

Le  Virtuose  ridicole.  Dr.  gioc.  p.  mus. 
Ms.  554  a.  3  voll.    P. 

An  Einzelnem :  6  Arie  a  Sopr.  c.  ström. 
Ms.  555.  P.  —  2  Alle  ä  S.  c.  B.  Ms. 
556.  P.  —  Terzetto  ä  2  S.  e  T.  c.  ström. 
Ms.  556.  P.  —  6  Arie  h.  S.  c.  ström. 
Ms.  557.  P.  —  2  Rondo  ä  S.  c.  ström. 
P.  —  Aria  ä  S.  c.  ström.  P.  —  5  Duetti 
ä  2  Sopr.  c.  ström,  und  nur  mit  Bc,  alle 
in  Ms.  557.  P.  —  Finale  ä  6  voci  c. 
Strom.     Ms.  558.    P. 

In  B.  Neapel  Turchini  die  Oper:  Catone 
in  Utica.    Ms.  P. 

In  Brässel  Cons:  Le  nozze  della  citta, 
Opera  buffa  in  1  atto  (Fiorenze  c.  1778) 
Ms.  P. 

Mottetto:  Ferrores  infermi  per  Sopr. 
c.  V.  e  B.     Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Calipso,  Cautata  per  il  Sopr.  c.  ström. 
Ms.  171  P.     [B.  B. 

Cavatina  <\  Alte  solo  c.  ström:  Pietoso 
amor,  deli  insegnami.  Ms.  P.  und  Stb. 
[Daruist. 

In  C.  P.  1  vol.  d'aii'S  de  differens  opera 
ital.  avec  un  air  Orlandini. 

Im  Ms.  Bologna  (Kat.  3,  5)  1.  Domine 
fUi  S.  148.  2.  In  gloria  Dei  patris  S.  270. 
3.  Chine  eleison  S.  277.  4.  Et  in  sae- 
cula  S.  68.  5.  Et  scitote  quoniam. 
Ebendort  im  Autogr.,  als  Schüler  Mar- 
tini's  geschrieben,  in  qufol. ,  Band  von 
133  Bll.,  1.  Chirie  a  4  voci  c.  Y.  e 
Corni  da  caccia  (auch  in  P.  von  Busi 
gesetzt).  2.  Nisi  Dominus  a  Canto,  A.  e 
B.  conc.  c.  istrom.  3.  Ave  regina  coel. 
a  C.  e  T.  c.  V.  e  Corni  1763.     4.  Gloria 


in  exe.  intero,  a  4  v.  c.  V.  e  Cor.  da 
cacc.  5.  Cum  invocai'em  a  4  conc.  c. 
istrom.  6.  Dixit  a  4  v.  conc.  c.  V., 
Corni  e  Ob. 

Autogr.  in  Bologna  Accad.  filarm.  eine 
Antifona  4  voc.  1768. 

Ms.  129  in  B.  B:  Duetto  a  2  Sopr.  c. 
Cemb.  „Ah  che  nel  dirti. 

In  Musikfr.  '\^"ien,  6  Duetti  notturni  ä 
2  Sopr.  e  Cemb. 

In  Mailand  Cons:  Duetto  „Se  spirar  ti 
senti  in  volto",  per  2  S.  neU'opera  Catone 
in  Utica  (?). 

Cavatina:  Constantiua,  ,,H(j  perduto  il 
mio  cerveUo",  Nr.  22  c.  V.  Va.  Bc.  Ms. 
P.  u.  Stb.  —  Canone  ä  3  v:  FUeno,  Clori 
e  Coro.     3  Gesge.     Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Im  Archiv  der  Cappella  Antoniana  zu 
Padua  ein  Rondo:  In  un  mar  di  tante 
pene,  per  Sopr.  con  orch.     P.  Ms. 

In  Wolfeub.  1  Aria  aus  Amore  senza 
Malizia:  Senti  alocco.     Ms.  P. 

Sinfonien  (d.  h.  zu  Opern)  in  Musikfr. 
Wien  und  Mailand  Cons. 

6  Senates  faciles  pour  le  clavecin. 
[Paris  Nat. 

In  Mich.  Corrette's  L'art  de  V.  1  Piece. 

Im  Archiv  des  Theaters  zu  Timn  liegen 
an  Textbüchern:  L'amore  senza  malizia 
1768.  Calipso  1778.  Zatima  1779.  Ar- 
minio 1781.  Amaione  1784.  La  cle- 
menza  di  Tito  1798.  —  In  B.  Kgsbg:  Le 
Virtuose  ridicole.   Drefsdeu  1769.    107  S. 

Ottavio  Alessandri  da  Foligno 
(Stadt  am  Topino  in  Perugia),  ein 
Priester,  von  dem  Bologna  im  Ms. 
besitzt 

Modo  facihssimo  per  imparare  a  can- 
tare  e  conoscere  le  regele  del  canto  fermo, 
composto  dal  . . .  l'anno  1719,  kopiert 
1744  von  Giov.  Chiti  (Kat.  1,  162). 

Otter,  Frauz  Joseph,  geb.  um 
1760,  ein  Violinist,  der  vom  21. 
Mai  1809  bis  zu  seinem  Tode  am 
1.  Sept.  1836,  76  Jahr  alt  an  der 
Hofkapelle  in  "Wien  angestellt  war 
(Köchel  1).  Vordem  war  er  von 
1803—1807  am  Dome  in  Salzburg 
nebst  seinem  Bruder  Ludwig  als 
Violinist  mit  200  Gld.  augestellt 
(sein  Bruder  hatte  nur  150  Gld. 
jährl.  Peregrinus).  Reichard  im 
Gothaer  Kalender  1798,  242  ver- 
zeichnet ihn  schon  in  diesem  Jahre 
als  Konzertmeister   am  Hoftheater 

17* 


Ottho,  Wolfgang. 


260 


Otto,  Georg. 


und  1800,  287  als  Musikdirektor 
in  Wien.  —  Lipovvsky  sagt:  er  ist 
zu  Nandelstadt  in  Baiern  geb.  u. 
wurde  auf  Kosten  des  Bischofs 
von  Freising  nach  Florenz  zur 
Ausbildung  geschickt.  Nardini  war 
sein  Lehrer  im  Violinspiel.  Li- 
powsky  zeigt  Konzerte  u.  Sonaten 
an,  gedruckt  soll  nur  1  Band 
Variationen  über:  „Ich  bin  lieder- 
lich" sein  (Wien,  Haslinger). 

In  B.  M.  befindet  sich  in  Mich.  Haydn's 
Gesängen  zu  4  Münnerstini.  ein  Canon  zu 
9  Stirn,  unter  Nr.  6. 

In  Fürst  Esterhazy's  Bibl.  in  Eisen- 
stadt:  Canone  a  7  voci  (AVolthun  edler 
Freund,  erwirkt  dir  Segen  . . .)  Herrn  J. 
Haydn  bei  Gelegenheit  seines  Namens- 
festes gewidmet.    Autograph. 

Ottho,  WoLfg'aiig,  Egranus,  also 
aus  Eger  gebürtig,  ist 

im  Samlwk.  15G9c  mit  1  Gesg.  ver- 
treten (Eitner  l).  Die  Hofb.  in  AVien 
besitzt  von  dem  Samlwk.  eine  Partitur, 
Ms.  1.5  591. 

Otto,  . . .  Organist  um  1448  zu 
Herzogenbusch  au  der  Liebfrauen 
Bruderschaft  (Bouwst.  2,  211). 

Otto,  Franz,  geb.  um  1730, 
gest.  5.  Dez.  1805,  74  Jahr  alt,  zu 
Glatz,  wo  er  Organist  a/d.  kathol. 
Pfarrkirche  war.  Hoffmanu  wid- 
met ihm  in  seinem  Lexikon  einen 
sehr  anerkennenden  Artikel.  Er 
schrieb  vieles  für  die  Kirche,  er- 
halten hat  sich  nur  sein 

Neues  vollständiges  Choralbuch  zu  dem 
allgemeinen  und  vollständigen  Gesang- 
buche. Breslau  1784  Korn.  4".  [B.  B. 
Musikfr.  AVien. 

Otto,  Friedrich,  Jägerhornist 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  mit  3G0 
Gld.  jährl.  von  1712  bis  f  7.  Dez. 
1718,  32  J.  alt  (Köchel  1). 

Otto,  Friedrich  Wilhelm,  Kgl. 
preufsischer  geh.  Sekretär  zu  Ber- 
lin, gab  heraus: 

4  Sonaten  für  das  Ciavier.  1.  Samlg. 
Berlin  178S  Birustiel.     [B.B. 

In  Rellstab's  Winterblumen  am  Ciavier 
ist  ein  Otto  mit  einem  Liede  vertreten. 


Otto,  (xeorg,  geb.  um  1544  in 
Torgau,  gest.  kurz  vor  dem  11. 
Jan.  1619  in  Kassel  (M.  f.  M.  21, 
16),  war  1564  Alumnus  in  Schul- 
pforte (Taubort  2,  18);  um  1574 
ist  er  Musicus  u.  Kantor  in  Salza 
(nicht  Suiza),  meldet  sich  1574  zu 
der  Hofkantorei  am  Dresdner  Hofe 
und  sendet  Kompositionen  ein, 
1580  ebendort  zur  erledigten  Ka- 
pellmeisterstelle, erhält  jedoch  keine 
von  beiden,  dagegen  wählt  ihn  der 
Landgraf  von  Hessen- Kassel  vor 
1588  zu  seinem  Kapellmeister  (M. 
f.  M.  10,  145.  —  Pertuch 's  Chro- 
nica p.  21  und  die  Titel  seiner 
Drucke).  Von  seinen  Kompositio- 
nen sind  bekannt: 

1588.  Geistliche  deutsche  Gesenge  D. 
Martini  Lutheri  auff  die  fürnembste  Feste, 
vnd  sonsten  zu  singen,  auch  allerley  In- 
strumenten zu  gebrauchen,  mit  Fünft 
vnd  Sechs  Stimmen  compouiret.  Durch 
G.  Ottonem  Fürstl.  Hefsischen  Capi^el- 
meister  zu  Cassel,  etc.  Am  Ende:  Gedr. 
zu  Erffurdt  (1588)  durch  Georg  Bawman. 
Dedic.  dem  Landgrafen,  gez.  Cassel  26. 
Sept.  1588.  5  Stb.  qu4o.  24  Gesge. 
[B.  Lpz.     B.  M.     B.  K.  felüt  T. 

1604.  Opus  rausicum  novum,  conti- 
nens  textus  Evangelicos,  dierum  festorum, 
Dominicarum  et  Feriarum,  per  totum 
annum :  J]x  mandato  lUustr.  Cattorum 
Principis  D.  Mauritii  etc.  ...  Octo,  6  & 
5  vocibus  compositum  . . .  Lib.  1.  Casselis 
1604  Wilh.  Wesselius.  8  Stb.  4».  16 
Gesge.  zu  8  Stirn,  durchweg  mit  einem 
2.  u.  3.  Teile. 

—  Lib.  2.  continens  Motetas  dierum 
Dominicalium,  per  totum  annum  ...  6 
voc.  comp.  Casselis  1604  ib.  6  Stb.  4". 
52  Gesge. 

—  Lib.  3.  cont.  Motetas  dierum  feria- 
rum quinque  vocum.  Cass.  1604  ib.  5 
Stb.  40.  21  Mot.  [Alle  drei  Bücher  be- 
sitzen :  B.  B.  B.  Br.  B.  K.  und  eine 
Kopie  des  3.  Buches  von  Andr.  Oster- 
maier.  B.  Proske.  Berlin  Kircheninst: 
A.  5  a.  6  a.  Musikfr.  Wien.  Kopenhag. 
Glasgow,     br.  Mus. 

In  Mss.  besitzt  die  B.  Kassel: 
Melodiae    continentes    Introitus    totius 
auni   praecipuos   5  voc.    opera   et   studio 
Georg.    Otthonis    Torgensis,    Musici    Sal- 
zensis  1574.  4.  54  e. 


Otto,  Jakob  Ausaist. 


261 


Otto,  Stephau. 


Cantiones  sex  et  quinque  vocum.  1583. 
Ms.  4*^,  54  li.  Enth.  Beatus  vir  u  6  und 
Die  edle  Sommerzeit  a  5  mit  2.  und  3. 
Teilen. 

Der  deutsche  Psalter  des  Ambr.  Lob- 
■wassers,  dem  Durchl. . .  "Wilhelm,  Land- 
grafen zu  Hessen  . . .  dediz.  von  1591. 
fol.  1. 

Gratulatio  de  recens  illustri  filiola  nata, 
qua  aucta  est  domus  Illustr.  D.  D.  Mau- 
ritii  L.  H.  quam  Psalmo  149.  8  voc. 
Cassellis  1596.     Ms.  1  vol.     fol.  1(5. 

Canticum  B.  M.  V.  8  tonoram  et  4 
voc.  comp.  1599.     4  voll.     fol.  55  o. 

Cantate  Domino  8  voc.  1600.   fol.  55  k. 

Bicinia.  Cassellis  1601.  2  Stb.  65 
Gesge.    40.  36. 

Psalm  99,  8  voc.    1602.     fol.  551. 

Psalm  12,  8  voc.    1603.    fol.  55  m. 

Psalm  144,   10  voc.    1607.     fol.  55  m. 

Canticum  B.  M.  Y.  12  voc.  1607. 
fol.  55  p. 

Domine  quid  multiplicati  sunt,  10  voc. 
1610.     fol.  55  n. 

Im  Ms.  36,  14  B.  Zw.  Ein  kindelein 
so  löbelich  5  voc.  und  Ms.  47  ein  Ton- 
satz ohne  Text. 

In  alten  Samlwk.  3  Gesänge  (Eitner  1, 
lies  aber  statt  Gregor:  Georg). 

Otto,   Jakob  August,   ein  In- 

striimentenbauer  von  Geigeninstru- 
menten,  geb.  1762  zu  Gotha,  gest. 
zu  Weimar  1830.  Er  bez.  sich 
als  Weimarischer  Hofinstrumenten- 
macher  und  gab  heraus: 

Ueber  den  Bau  imd  die  Erhaltung  der 
Geige  und  aller  Bogeninstrumente.  Halle 
u.  Lpz.  1817  Ruff.  120.  yill  u.  156  S. 
[B.  B.     B.  Wagener.     Brüssel. 

—  Neue  umgeaa-beitete  Aufl.  Ueber 
den  Bau  der  Bogeninstramente  und  über 
die  Arbeiten  der  vorzüglichsten  Instni- 
mentenmacher  .  . .  Jena  1828  Bran.  8". 
[B.  B.     Brüssel.    Musikfr.  Wien. 

—  In  englischer  TJebersetzung  von  J. 
Bishop.  Treatise  on  the  structure  & 
preseivation  of  the  Violin. . .  I.ond.  1848 
R.  Cooks  &  Co.    80.     [Glasgow.     Bmssel. 

—  andere  Aufl.  in  gleicher  Ueber- 
setzung,  London  1860  ib.     [Brässel. 

—  neue  deutsche  Aufl.  1873.     [B.  B. 

Otto,  Johann  I.,  1658  Tenorist 
in  Kremsmünster  u.  Gesanglehrer 
mit  eiuem  Gehalte  von  91  Gld. 
6  Kr.  (Hueraer  29). 

Otto,  Johann  II.,  ein  Kompo- 
nist aus  dem   Ende  des   18.  Jhs., 


ist   in    der   B.  Wolfenb.  mit   den 
Mss.  vertreten. 

1.  Sinfouia  ä  gr.  orch:  2  V.  2  Clari- 
netti,  2  Cor.  2  Fag.  2  Viele  e  B.  Dd. 
3  Sätze. 

2.  Sinfonia  ä  2  Cor.  2  Fl.  2  V.  Va. 
e  B.    Dd.    3  Sätze. 

Otto,  Justus,  war  bis  1607, 
seinem  Todesjahre,  Kantor  zu  Ko- 
burg;  ihm  folgte  Heinrich  Hart- 
mann, siehe  des  Letzteren  Confor- 
tativae  1613  in  der  Dedic. 

Otto,  Karl,  Musiklehrer  zu 
Gosslar  am  Ende  des  18.  Jhs., 

gab  1796  Lieder  von  Voss  in  Musik 
gesetzt  und  eine  Ode  in  Gosslar  heraus 
(Fetis). 

Otto,  Martin,  schwor  am  30/9 
1615  als  Gentleman  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  London,  f  2/7  1620 
(Rimbault). 

Otto  (Ottho),  Stephan,  geb.  zu 
Freiberg  i/S.,  Schüler  des  Deman- 
tius',  wurde  dann  zu  Augsburg 
am  evangelischen  Gymnasium  an 
St.  Anna  KoUaborator  und  Suc- 
centor  (d.  h.  der  Vertreter  des 
Kantors),  nach  8  Jahren  von  1632 
bis  1633  Succentor  in  Freiberg, 
kam  darauf  nach  Weesenstein  als 
Kantor  und  nach  8  Jahren  nach 
Schandau  i/S.,  1643  bewarb  er 
sich  um  das  Kantorat  in  Freiberg, 
wurde  aber  nicht  gewählt,  sondern 
blieb  in  Schandau,  wo  er  noch 
1648  lebte.  Zieht  man  die  nach 
seinen  eigenen  Angaben  verflosse- 
nen Dienstjahre  zusammen:  8  Jahre 
in  Augsburg,  8  Jahre  in  Weesen- 
stein  u.  1634  4  Jahre  in  Schandau, 
so  trat  er  1614  in  Augsburg  die 
Stelle  an,  1622  in  Weesenstein  u. 
1630  in  Schandau,  so  dass  er  etwa 
1594  geboren  sein  kann  (Titel  u. 
Kat.  Freiberg  von  R.  Kade  S.  22 
und  24).     An  Kompositionen  sind 

bis  jetzt  bekannt: 

Dreyfache  Frewd  aus  hlg.  Schrifft  . . . 
Elochzeitsgesaiig  mit  8  Stirn.  Freyberg  1631 
G.  Beuther  (Lobet  den  Herrn).     [Proske, 


Otto,  Steplian. 


262 


Oudot. 


Die  Luther'sche  Burgk,  das  ist:  das 
Hertzenhaffte  freudenreiche  vnndt  tröst- 
liche Gesang  des  theuren  . . .  Dr.  M. 
Luthers  . .  .  Ein  feste  Burgk  ist  Vnser 
Gott  etc.  vff  iustendige  Eathswahl  in  der 
Chur  Saechischen  alten  vnnd  freyeu 
Bergkstadt  Freyherg  in  Meissen  . .  vorn 
19  Stimmen  zu  Vier  unterschiedlichen 
Chor  gesetzet  . . .  den  10.  April  1632. 
Ms.  19  Stb.  in  40.     [B.  Freiberg  i/S. 

Kronen -Krönlein  oder  musicalischer 
Vorläuffer,  auff  geistliche  Concert-Madri- 
gal  -  Dialog-Melod-  Symphon  -Motet-ische 
Manier,  etc.  Mit  3.  4.  5.  6.  7.  vnd  8 
Stim.,  sanipt  einem  General  Bafs,  aufs- 
gesand  von  . .  .  Schandawischer  Phonas- 
cus.  Freihergk  in  Meifsen  1648  G. 
Beuther.  6  Stb.  4».  15  Gesge.,  dabei 
eine  Missa  super  Gloria  in  excelsis  nach 
Urb.  Loth.  [B.  B.  B.  D.  Nr.  82:  1.  2. 
3.  Stim.  u.  Bc.  Lüneburg.  B.  Lpz.  B. 
Br.:  1.  und  4.  Stim.  Löbau  4  Stb.  br. 
Mus.  fehlt  1.  Stim. 

Im  Vorworte  S.  5—7  sagt  er,  dass  er 
schon  ein  Andachts  -  Kröulein,  Frewden- 
Krönlein,  Trawer-Krönlcin,  Epistel-Krön- 
lein und  Evangelien  -  Krönlein  verfertigt 
(herausgegeben  ?)  habe.  Bisjetzt  ist  nichts 
bekannt  von  ihnen. 

In  der  Bibl.  Breslau  befinden  sich  4 
deutsche  geistliche  Lieder  zu  5—8  Stim. 
im  Ms.  (siehe  Kat.V 

Mattheson  in  der  Ehrenpforte  243  er- 
wähnt eine  in  seinem  Besitze  befindliche 
Schrift  im  Ms.  von  0.  „Etliche  noth- 
wendige  Fragen  von  der  poetischen  oder 
Tichtkunst  etc.  in  4  Abtheilungen.  An- 
gehängt war  noch  eine  Schrift  von  J.  H. 
Schein  „Etliche  Lehren,  so  einem  In- 
cipienten  in  der  Musica  poetica"  etc.  in 
4".  1  Bog.  Vielleicht  befinden  sie  sich 
in  einem  Samlbde.  in  der  B.  Hbg. 

Otto  (Ottho),  Valentin,  geb.  in 

Cleberg  (nach  Stall  bäum,  vielleicht 

das    heutige    Kleeberg,    deren    es 

aber  nach  Ritter  fünf  Orte  giebt), 

war    von    1564  bis   1594    Kantor 

an   der  Thoraaskirche    zu   Leipzig 

(Dorf fei  1,  3). 

In  David  Oberndorffer  s  AUegrezza 
mus.  von  1620  unter  11—18  allerlei 
Tänze,  Paduanen  u.  a. 

Otto,  Valerius,  aus  Leipzig  geb., 
bezeichnet  sich  1611  als  Fürstl. 
Leuchtenbergischer  Hofinstrumen- 
tist und   Organist  in  der  Altstadt 


Prag  bei  uDser  lieben  Frauen  im 
Thein.     Man  kennt  von  ihm  nur 

Newe  Paduanen,  Galliarden,  Intraden 
vnd  Currenten,  nach  englischer  vnd  fran- 
tzösischer  Art.  Allen  denen  Musicanten 
vnd  Instrumentisten,  welche  keinen  Text 
nicht  gebrauchen  (sie?),  zu  Liebe  mit  5 
Stim.  componirt  vnd  in  Druck  gegeben, 
durch  . . .  Leipzig  1611  Abr.  Lamberg. 
5  Stb.  4°.  62  Nrn.  [ß.  Br.  B.  L.  B.B. 
fehlt  Bass. 

Ein  Magnificat  7.  toni  im  Ms.  98,  8 
Stb.  zu  4  Stim.  in  B.  Br. 

Mir  liegen  noch  mehrere  Werke  mit 
Otto  ohne  Vornamen  gez.  vor,  die  ich 
hier  besonders  verzeichne,  da  ihre  Ein- 
ordnung unter  einen  der  vorhergehenden 
gewagt  wäre. 

2  Graduale  im  Ms.  P.  u.  Stb.  [Kloster- 
neuburg. 

Menuet  f.  Orchester  qu40.  12  Menuets 
di  Carneval  1783.  12  Menuets  f.  Orch. 
1784.  12  Menuets  für  Orch.  1803.  6 
Menuets  f.  Orch.  1811.  Ms.  20  in  qu40. 
[Dresden  Mus. 

Lautenpiecen  aus  dem  Anfange  des 
18.  Jhs.  in  einem  Ms.  der  B.  des  Pariser 
Cons.  (Kat.  485). 

Ottonis,  Cliristoff,  Augustiner- 
Mönch  in  München,  wird  an  der 
Hofkapelle  in  München  als  Bassist 
und  Musicus  am  1/6  1596  ange- 
stellt; 1597  wird  sein  Gehalt  auf 
125,  1602  auf  200  Gld.  erhöht. 
f  im  3.  Quartal  1007  (Kreisarchiv). 

Oudemont,   Mathias,   1547/48 

Bassist  an  der  Ksl.  kleinen  Hof- 
kapelle Karl  V.  in  Madrid.  Strae- 
ten  3,  146/147  glaubt,  dass  dies 
derselbe  ist  den  Mameranus  und 
Butkens  Mathias  (Mathieu)  Rudu- 
mel  und  Rudimel  nennen. 

Oudinot,  . . .  Deutscher  Opern- 
u.  Operetten-Komponist  um  1779. 

In  Bonn  wm-de  1779  am  5.  Mai  das 
Singspiel  „Der  Fassbinder"  vou  ihm  ge- 
geben (Thayer  1,  64). 

Oiulot,  M.,  wie  auf  seinen  Wer- 
ken zu  lesen  ist,  doch  soll  sein 
Vorname  nach  Gerber  1  Claude  ge- 
wesen sein,  so  dass  obiges  M.  nur 
Monsieur  bedeutet.  Er  lebte  am 
Ende  des  17.  bis  ins  18.  Jh.  hinein 


Oudoux. 


268 


Outrepont. 


und  war  als  Komponist  allgemein 
bekannt.  Um  1684  stand  er  als 
Bassist  in  Diensten  des  Herzogs 
von  Orleans,  darauf  in  denen  des 
Dauphin,  dann  Kapellmeister  der 
Akademie  fran9aise,  die  in  der 
Kapelle  des  Louvre  ihre  Auffüh- 
rungen veranstaltete;  auch  bei  den 
Jesuiten  leitete  er  eine  Zeit  lang 
die  Aufführungen  und  starb  um 
1696  (Brenet,  Les  Concerts  en 
France  1900,  88).  Yon  seinen 
Kompositionen  sind  nachweisbar: 
Stances  chrestiennes  de  M.  L.  T. . .  h 
2,  3  et  4  parties  avec  des  Symphonies 
(Dedic.  an  Mons.  Abbe  Testu,  von  dem 
auch  die  Texte  herrühren).  Paris  1692 
Christophe  Baliard.  4».  Part.  [B.  Lpz. 
Glasgow,  br.  Mus.  Stadtbibl.  in  Troyes. 
C.  P. 

—  2.  edit.     Ib.  169G.   4«.     [Paris  Nat. 

—  Nouvelle  ed.  Paris  1704  Chrstph. 
BaUard.     4».     [Karlsrahe. 

—  3.  edit.  (?).  Paris  1722.  4°.  [Paris Nat. 

Oudoux,  ...  ein  Priester,  Ka- 
pellan und  Sänger  an  der  Kirche 
zu  Noyon  (Gerber  1,  der  ihn  aber 
fälschlich  Oudeux  nennt) ,  gab 
heraus : 

Methode  uouveile  pour  apprendre  fa- 
cilement  le  piain -chant,  avec  quelques 
exemples  d'hymnes  et  de  proses.  par  M. 
Oudoux.  Paris  1772  Lettin  aine,  8". 
[B.  B.     Brüssel. 

—  Ausgabe:  Paris  1776  Lettin,  kl.  8«. 
[Leo  Liepm.,  auch  Gerber  kannte  diese 
Ausgabe. 

Sie  ist  in  Frag  und  Antwort  abgefasst 
und  enthält  auch  eine  Theorie  der  Musik 
in  den  Anfangsgründen.  —  Er  gab  auch 
ein  „Hymnaire  de  Noyon"  ebendort  1772 
in  8"  heraus.     [Brüssel  1209. 

Oughtrcd,  William,  ein  Theo- 
loge und  Mathematiker,  geb.  5. 
März  1574  zu  Eton,  gest.  30.  Juni 
1660  in  Albury  bei  Guilford  in 
der  Grafschaft  Surrey  in  England. 
Er  bekleidete  zuletzt  die  Pfarrsteile 
in  Albury  und  gab  unter  anderem 
heraus : 

Opuscula  mathematica  hactenus  inedita. 
Oxford  1676.  8".  Unter  Nr.  7  die  Ab- 
handlung: Musicae  elementa  (Petis). 


Oultoii,  William  Charles,  ein 

Schauspieler,  geb.  um  1770  zu 
Dublin,  ist  bekannt  durch: 

The  history  of  the  theatres  in  London; 
cont.  an  annual  register  of  all  the  new 
and  revived  Tragedies,  Comedies,  Operas, 
Farces,  Pantominies,  etc.  that  have  been 
peiformed  at  the  theatres  royal  in  Lon- 
don from  the  years  1771  to  1795  with 
occasional  notes  and  anecdotes.  London 
1796  Martin  &  Bain.  2  voll.   8».    [br.  Mus. 

—  Eine  vermehrte  Ausg.  erschien 
London  1818  mit  der  FortsetziTug  bis 
zum  Jahre  1817  in  3  voll.  12".  [br.  Mus. 
und  R.  C.  of  Mus. 

Oultre,  Jean  La,  s.  La  Oultre. 

Ouseley,  Sir  William,  Baron, 
geb.  1767  in  der  Grafschaft  Mon- 
mouth,  gest.  zu  Boulogne  im  Sept. 
1842.     Er  edierte: 

The  Oriental  coUections.  London  1797 
bis  1799.  3  voll,  in  4»,  in  der  sich  vol.  I. 
pag.  70  eine  Abhandlung  über  indische 
Musik  u.  Musikinstrumente  befindet.  Sein 
Neffe,  Sir  Frederic  Ai'thur  Gore  Ouseley, 
hinterliefs  eine  kostbare  Musikbibliothek, 
die  sich  seit  1889  in  Tenbuiy  (Worcester- 
shire)  befindet. 

Outen  aine.  Tan  der,  war  1767 

erster  Violinist  an  der  Oper  zu 
Brüssel  (Gregoir,  Panth.  6,  131). 

Outreine  oder  Outreme,  An- 
toine  d',  lebte  um  1770  als  Sänger 
in  Lüttich  und  ging  dann  nach 
Rom  (Straeten  6,  535). 

Outreine,  Jean,  geb.  zu  Middel- 
burg,  f  um  1722. 

Er  verfasste  eine  Abhandlung  über  die 
Musik  der  Hebraeer  (Straeten  6,  536). 

Outrepont,  Charles- Tliomas- 
FranQois  d',  geb.  26.  Juni  1777 
zu  Brüssel,  gest.  4.  April  1840  zu 
Paris,  wo  er  sich  seit  etwa  1804 
niedergelassen  hatte,  unter  seinen 
Schriften  befindet  sich  auch: 

Dialogues  des  morts,  suivis  d'une  lettre 
de  J.  -  J.  Eousseau ,  ecrite  des  Champs 
Elysees  ä  M.  Castil-Blaze.  Paiis  1825 
F.  Didot.  8».  Er  wirft  darin  Castil-Blaze 
vor,  dass  er  in  seinem  Dictionnaire  de 
musique  moderne,  342  Artikel  aus  Rous- 
seau's  Werk  abgeschrieben  habe.  Fetis 
meint  dazu,  dass  0.  hierin  viel  Partei- 
lichkeit und  vorgefasste  Meinung  zeigt. 


Ouvertüren. 


264 


Overbeck,  Job.  Dan. 


Ouvertüren. 

Overtures  3  celebratnd  Englisli  Royal 
Sbepberd.  A  Peep  behind  the  Curtain 
Barthelomon ,  Tbe  Widow  of  Delphi. 
Lond.,  Harrison  &  Co.  8".  20  S.  [B. 
AVagener. 

Ouvertures  ä  3  voc.  [Ms.  4«.  148  B. 
Kassel. 

Anonyme  Ouvertüren  in  grofser  An- 
zahl im  Dmck  und  im  Ms.  in  allen 
gröfseren  öffentlichen  Bibliotheken. 

6  favourite  Overtures  in  6  parts  for 
2  V.  2  fr.  homs,  a  T.  &  B.  composed 
by  .  .  .  öaluppi,  St.  Martini  and  Jo- 
melli.  London  (c.  1770)  in  Stb.  fol. 
[br.  Mus. 

Six  0.  for  V.  in  all  their  parts.  Lon- 
don, 1.- — 4.  collection  in  fol.  Sämtl.  von 
Händel.  Die  5.  coli,  fehlt,  die  6.  coli, 
enth.  Bach  (Joh.  Clirstn.),  Jotnelli.,  Öa- 
luppi und  Perez.  6  Stb.  zu  jeder  Collect, 
[br.  Mus. 

Overtures  and  Act  tunes  by  various 
composers,  for  Englisli  plays  produced  at 
the  commencement  of  the  18  th  Century. 
The  V.  2.,  Ten.  and  Bass  (fehlt  V.  1.  und 
das  Titelbl.).  London,  3  Stb.  qufol.  [R. 
C.  ofMus.  Nr.  1592. 

A  collection  of  several  excellont  Over- 
tures, Symphonies  and  Aires  for  a  Fl. 
and  a  B.,  compos'd  by  tho  most  eminent 
Masters,  to  whicli  is  addod  that  incompe- 
rable  Sonata  for  a  Flute,  a  V.  and  a  B. . . 
(Compos'd  by  Mr.  Oasperine).  The  wbole 
fairly  engraven.  Lond.,  Walsh  &  Hare. 
Stb   in  fo.     [br.  Mus. 

OuTrard,  Ren^»,  geb.  16.  Juni 
1624  zu  Chinoii  in  der  Touraine, 
gest.  19.  Juli  1694  zu  Tours.  Stu- 
dierte Theologie,  beschäftigte  sich 
aber  nebenbei  mit  Musik.  Nach- 
dem er  zum  Priester  geweiht  war, 
trat  er  in  den  Chor  der  Kathe- 
drale zu  Bordeaux,  später  in  den 
zu  Narbonne  ein,  wurde  dann  als 
Musikdirektor  an  die  Sainte-Cha- 
pelle  zu  Paris  berufen  —  auf 
seinem  Werke  von  1660  u.  1677 
führt  er  diesen  Titel  —  und  er- 
hielt in  der  Folge  ein  Kanonikat 
an  St.-Gratien  zu  Tours.  Neben 
der  Musik  betrieb  er  noch  Mathe- 
matik und  Astronomie.  Von  seinen 
schriftstellerischen  Werken  gehören 
hierher : 


Secret  pour  composer  en  musique  par 
un  art  nouveau  si  facile,  que  ceux  mes- 
mes  qui  ne  s^avent  pas  chanter,  pourront 
en  moins  d'un  jour  composer  h  quatre 
parties  sur  toute  Sorte  de  basses;  presente 
au  roi  par  R.  0.,  maistre  de  musique. 
A  Paris  1660  Alliot  &  Clement.  4».  8  Bll. 
u.  46  S.  1  Taf.  [Kopenhag.  Paris  Mazar. 
C.  P.  im  Kat.  Weckerlin's  211  Beschreibg. 

Im  Ms.  Autographe ,  2  voll.  4"  be- 
findet sich  in  der  Stadtb.  zu  Tours:  La 
musique  retablic  depuis  son  origine,  et 
l'histoire  des  divers  progres  qui  s'y  sont 
faits,  jusqua'  a  uotre  temps,  avec  l'expli- 
cation  de  tous  les  auteurs  grecs  et  latins, 
frangais,  allomands,  espagnols  et  angiais 
qui  en  ont  ecrit,  etc.  Dieses  "Werk  ist 
bereits  im  Drackprivelegium  1677  in 
seinem  arithemetischen  Buche  auf  der 
Rückseite  des  Titels  angezeigt,  scheint 
aber  nicht  gedruckt  worden  zu  sein  (siehe 
Weckerlin's  Kat.  des  C  P.  p.  212). 

Overbeck,    Christian    Adolf, 

geb.  21.  Aug.  1755  zu  Lübeck, 
starb  als  Bürgermeister  daselbst 
am  9.  Mai  1821.  Man  kennt  ihn 
als  Komponisten  von 

Lieder  und  Gesänge  mit  Klaviermelodien 
als  Versuche  eines  Liebhabers.  Ilambg. 
1781  C.  Ernst  Bohn.  qufol.  61  S.  [B.  B. 
B.  Wagener.     br.  Mus. 

Danket  dem  Herrn  für  Chor  und 
Orchester.     Ms.  P.  u.  St.     [Lübeck. 

Er  gab  auch  Pergolese's  Salve  regina 
im  Kl.-A.  mit  deutscher  Parodie  in  Lübeck 
1785  bei  Donatius  heraus.  [Lübeck. 
Stadtb.  Augsbg. 

Einige  Lieder  im  Akadem.  Liederb. 
Altena  1783.  —  Auch  im  Ms.  910  der 
B.  Dresden. 

Auch  als  Textdichter  ist  er  durch  die 
von  E.  AV.  Wolf  komponierte  Kantate: 
Der  Sieg  des  Erlösers  bekannt.  (Stiehl's 
Lübeckisches  Tonk.-Lex.) 

Overbeck,  Johann  Daniel,  geb. 
1715  zu  Rethem  in  Hannover,  an- 
fangs Conrector  und  später  Rektor 
am  Gymnasium  Katharineum  zu 
Lübeck,  wahrscheinlich  der  Vater 
des  Christian  Adolfs.  Auch  er 
beteiligte  sich  an  musikalischen 
Dingen  und  schrieb  in  Marpurg's 
Beyträge  Bd.  1  S.  312: 

Antwort  auf  das  Sendschreiben  des 
Herrn  Cantor  Ruetz  über  die  Ausdrücke 
des  Herrn  Batteux  von  der  Musik.    1754, 


Overbeke. 


265 


Oyart. 


Terner  gegen  Abt  Vogler:  Musikalische 
Gemälilde,  in  Lübecker  Anzeigen  1786 
27.  Mai  u.  10.  Juni. 

Verfasste  auch  „Leben  Kaspar  Ruetz", 
Musikdirektor.    Lübeck  1755.    fol. 

Alle  3  Schriften  in  B.  Lübeck. 

Overbeke,  Aernout  Tan,  lebte 
im  17.  Jh.  und  gab  heraus: 

De  geestige  werken  van  Aernout  . . . 
bestaende  Li  Liederen  en  Gedichten  . . . 
Amsterd.  1678.     S».     [br.Mus.     Anist. 

Er  gab  auch  1663  die  Psalmen  mit 
neuen  Melodien  verraehii;  heraus:  Amst. 
1663  J.  B.  Smit.     12».     [Amst. 

Overbury,    .  .  .     nur    bekannt 

durch  den  Gesang  im  Einzeldrucke 

ohne  Ort  und  Jahr: 

Whilst  I  gazed  (composed  by  .  .  .). 
[br.  Museum.]  —  In  Oxford  Ch.  Ch:  Airs 
for  Violin. 

Overeiid,  Marmadake,  ein  eng- 
lischer Musikschriftsteller  u.  Kom- 
ponist, Schüler  von  Dr.  Boyce, 
1760  Organist  zu  Isleworth  (Mid- 
delsex),  begraben  am  25.  Juni  1790 
(Stephen).     Er  schrieb 

A  brief  accouut  of,  and  introduction 
to  eight  Lectures  on  the  science  of  Music. 
London  1781  Payne  &  Son.  4».  2  Bog. 
[br.  Mus.     Glasgow.     Brüssel  6761. 

The  Epithalamium  made  on  the  marriage 
of  King  George  IIL  &  Queen  Charlotte 
(s.  1.  1761).     fol.     [hr.  Mus. 

Grove  führt  noch  an:  Canon  for  eight 
voices  „Glory  be  to  the  Father"  in  War- 
ren's  CoUection,  auch  im  Ms.  im  R.  C. 
of  Mus. 

Student  in  Music,  eine  Selbstbiographie, 
1781  erschienen. 

12  Sonaten  f.  2  V.  u.  Vcl.  ediert  1779. 

Fetis  erwähnt  von  obigem  „A  brief" 
noch  eine  umgearbeitete  Ausgabe  von  1783. 

Overstrateii,  Petrus  van,  Lug- 
duno-Batavus  (Leyden)  ist  am  22. 
Febr.  1691  als  Academ.  music.  an 
der  Universität  zu  Leyden  ein- 
gezeichnet (Bouwst.  3,  3).  Auch 
1704  ist  er  dort  als  „Musicae  dr." 
gezeichnet  (ib.  4). 

Owen,  . . .  trat  1751  als  Fagot- 
tist in  London  öffentlich  auf  (Pohl 
2,  373).  Schon  im  16.  Jh.  gab  es 
einen  Trompeter  Patrick  Owen^  der 


im  Dienste  der  englischen  Kapelle 
stand  (Nagel  1,  31). 

Owenson,   Sidney   T . . .,   gab 

heraus : 

Twelve  Original  Hibemian  Melodies 
with  Engiish  words,  imitated  and  trans- 
lated,  from  the  works  of  the  ancient  Irish 
Bards,  with  an  introductory  Preface  and 
Dedication,  . .  Arranged  for  the  voice, 
with  an  acc.  for  the  Pfte.  Lond.,  Preston. 
fol.     [br.  Mus. 

Oyart,    Hans    von   Köln,    der 

Ältere,  ein  Niederländer?^  um  1524 
Organist  beim  Kurfürsten  Johann 
Friedrich  von  Sachsen  in  Torgau 
mit  32  Gld.  jährl.  Besoldung  und 
Naturalienlieferung;  1526  wird  er 
auf  Lebenszeit  angestellt.  Als  1530 
der  Kurfürst  seine  Kapellmitglieder 
entliefs,  weil  er  die  Gehälter  zu 
der  Kriegsvorbereitung  bedurfte, 
blieb  nur  Oyart  als  Schlossorganist 
auf  seinen  eigenen  ausdrückKchen 
Wunsch  im  Dienst.  Als  dann  1548 
an  Stelle  Johann  Friedrich  der 
Kurfürst  Moritz  von  Sachsen  trat, 
schloss  sich  Oyart  der  Einverlei- 
bung in  dessen  Kapelle  aus  und 
bat  den  gefangenen  Fürsten,  ihn 
in  seinem  Dienste  zu  behalten. 
Derselbe  gab  seinen  Söhnen  in 
Weimar  Ordre,  den  0.  in  Dienst 
zu  nehmen  und  wurde  ihm  die- 
selbe Besoldung  wie  in  Torgau 
schriftlich  zugesagt,  doch  nicht  ge- 
halten, wie  sich  0.  1549  bei  dem 
gefangenen  Kurfürsten  beklagt.  Er 
starb  bald  darauf  im  Jahre  1550 
zu  Weimar  (Taubert  1,  1  und  eine 
Richtigstellung  der  Thatsachen  in 
M.  f.  M.  20,  62  ff.  Pasque  in  der 
Niederrh.  Ztg.  1865,  13,  27  u.  85 
gab  die  ersten  Nachrichten  über 
ihn,  die  aber  vielfache  Berich- 
tigungen bedurften). 

Von  einem  Sohne  desselben, 
Hans  von  Oyart  junior^  weifs  man 
nur,  dass  er  nach  Dresden  ge- 
schickt wurde,  um  sich  im  Orgel- 


Oym. 


266 


Ozi. 


spiel  auszubilden,  dass  er  ferner 
1556  den  Organistenposten  an  der 
Schlosskirche  in  Torgau  erhielt 
neben  dem  Amt  eines  Gewand- 
Austeilers,  1566  aber  seinen  Ab- 
schied erhielt  und  verscholl  (Ibid.). 
—  Ein  zweiter  Sohn  desselben, 
Namens  Oabriel^  besuchte  1555 
die  Universitcät  Jena  und  wird  von 
den  beiden  Theologen  Vict.  Strigel 
und  Joh.  Stigel  als  ein  sehr  talent- 
voller junger  Mann  bezeichnet. 

Oym  (Oyn,  Ohyu),  Dietrich 
von,  kommt  noch  in  jungen  Jahren, 
nachdem  er  in  Onolzbach  am  Hofe 
Sänger  gewesen  war,  1574  an  die 
Hofkapello  in  Dresden  (Reinh.  Kade 
in  der  Biographie  Rog.  Michael  in 
Viertelj.  5,  272  ff.).  Sein  Gehalt 
betrug  1586  144  Gld.,  1587  wer- 
den ihm  100  Gld.  vorgeschossen. 
Am  13/6  1588  empfängt  die  Wittwe 
desselben  den  letzten  Gehalt  von 
57  Gld.  (s.  Staatsarchiv). 

Oystermayre,  Jehan,  lebte  im 
16.  Jh.  und  ist 

im  Virginal  book  der  FW.  -  Bibliothek 
in  Cambridge  168  S.  373  Nr.  255  mit 
einer  Galiarda  vertreten.  Eine  Neuaus- 
gabe von  Maitland  und  Squire  erschien 
in  Lpz.  bei  Br.  &  H. 

Ozabelski,    Hans    Friedrich, 

ist  1672  Trompeter  und  lustrumen- 

tist  an  der  Hofkapelle  zu  München 

mit   450  Gld.   Gehalt    (Kreisarch.). 

Ozanam,  Joannes,  Paduanus; 

der  Antiquar  Rosenthal  in  Mün- 
chen besafs  einst  von  ihm: 


Instihitiones  ad  diversas  et  plurim. 
vocum  harmonia  cantilenas.  Veronae  1578 
ap.  Seb.  et  Joan.  fratres  a  Dennis.  4<'. 
4  BU.  u.  100  S. 

Ozi,  Etienne,  geb.  9.  Dez.  1754 
zu  Nimes,  gest.  5.  Okt.  1813  zu 
Paris.  1777  kam  er  nach  Paris 
als  virtuoser  Fagottist,  trat  im  Con- 
cert  spirituel  mit  Erfolg  auf  und 
wurde  erster  Fagottist  an  der  Kgl. 
Kapelle,  später  auch  an  der  Oper 
und  Lehrer  am  Conservatoire  de 
musique  (Fctis).  Er  schrieb  zahl- 
reiche Piecen  für  sein  Instrument; 
nachweisbar  sind: 

Senates  facilcs  pour  le  basson.  2  liv. 
Leips.,  Breitk.  &  H.     [B.  B. 

Quarant-deux  Caprices  p.  le  Pfte.  pour 
servir  de  suite  ä  la  methode  pour  le 
basson  par  lo  meme  auteur.  Lps.,  ib. 
[B.  B. 

Premiere  Suite  d'airs  p.  2  Fl.  Paris. 
[Lübeck. 

Nouvclle  mcthode  de  basson  par  Ozi, 
Membro  du  Conservatoire  pour  servir  ä 
TEtude  dans  cet  Etablissement.  Gravce 
par  Mme.  Le  Roy.  A  Paris  an  XL 
(1802/1803)  Diifaut.  fol.  [Dresd.  Mus. 
B.  M.  Stadtb.  Amiens.  Paris  Nat.  Mai- 
land Cons.  Bologna:  Ausg.  Paris  s.  a. 
chez  Janet  et  Cotelle.  fol.  145  S. 

—  Milano.     [Musikfr.  Wien. 

—  deutsche  Ausg.  Lpz.,  Br.  &  H.    [ib. 
Die    Musikfr.   in  Wien    besitzen    noch 

Grandes  Senates  ä  2  Fag.  —  Duos  concert. 
ä  2  F.  —  Senates.  —  6  Duos  facile.  — 
Suite  d'Aires  varies.  —  Esercizi  in  tutti 
tuoni  per  il  Fag. 

In  ßibl.  Darmst:  1.  Nouvelle  Suite  de 
l)ieces  d'harmonie  cont.  des  Ouvertures, 
Airs  et  Ariettes  d'opera.  Paris.  Stb. 
2.  8.  Concerto  p.  Basson  av.  acc.  de  2  V. 
A.  B.  Hautb.  et  Cors.    Paris.     Stb. 


267 


P.  S.  M.  F. 


P. 


P.  ==  Pinet,  Lautenist. 

P,  A.  =  Paolo  Agostino. 

P.  A.  siehe  Apfel,  P.,  ein  Lau- 
tenist. 

P.  B.  in  John  Playford's  Divi- 
sion Violin  1685  eine  Piece. 

P.  C.  V.  siehe  Cesena,  Pelegrino, 
Yeronensis. 

P.  D.  In  Thomas  Moore  L  The 
Psalm  Singer,  2.  ed.  ein  Tonsatz. 

P.  D.  E.    Monaco    benedettino. 

Im  Ms.  D  5  des  Archivs  Antoniana  zu 
Padua  die  Kantaten  1.  A  un  lampo  di 
beltä.  2.  Lagrime  sventurate.  3.  Ti  lascio 
anima  mia. 

P.  D.  O. 

Von  eitern  erbt  man  geld  und  gutt, 
7  voc.  (6  a  fehlt,  7  a  im  Tenor).  Hds.  an- 
gehängt an  Nr.  33,  5  Stb.     [Elbing. 

P.  D.  Lu,  oder  Phi  de  Lu., 
Philip.  L.,  Philip,  de  L.,  Philip,  de 
Lu.,  siehe  Luprano. 

P.  D.  T.  =  Pontus  de  Thiard. 

Pe.  ph.  A.  =  Petro  Philip'po 
Anglese. 

P.  F. 

3  Canzoni  4  voc.  in  1526  d  (Eitner  1) 
und  4  andere  im  Samlwk.  Dorich's  1531 
(Vogel  2,  378). 

P.  F.  (de  Bretagne) 

De  excellentia  mus.  ant.  Hebraeor. 
Monach.  1718.   [Kat.  Asher  &  Co.  in  Berlin. 

P.   e. 

Drei  Lieder  in  Miisik  gesetzt  u.  zum 
Besten  eines  Schullehrers  herausgegeben, 
in  40.     [Ms.  B.  K. 

Ph:  Qual  segno  piu  maggior, 
4  voc.  in  Gardane's  Samlwk.  1557  p.  23 
(Eitner  1). 

P.  H.  ==  Paul  Hoffheiyner.  15.  ü. 
16.  Jh. 

P.  H.,  s.  i?a?Zwaww,  Paul.  16.  Jh. 

P.  n.  =  Paul  Heinlein.  17.  Jh. 

P.  H.  der  Junge, 

könnte  der  vorige,  oder  auch  Pape 
sein,  da  es  auch  einen  Pape  der  Alte 
giebt.    In  B.  Zw.  51  Gesge. 


P.  H.  =  Plaijford.Remj.  17.  Jh. 
P.  H.  C. 

Orgelstücke  aus  dem  Anfange  des  16. 
Jhs.,  siehe  Kotter,  Ms.  2.  und  in  B.  Basel, 
Ms.  16  ein  Orgelbuch,  das  Lied  in  Be- 
arbeitung: Was  ich  durch  glück.  (Kommt 
auch   in   Amt  v.  Aich  vor,   ohne  Autor.) 

Ph.  D.  Ch.  =  Philipp  Didich 
aus  Chemnitz. 

P.  H.  E.  =  Erlebach,  Phil.  Heinr. 

P.  J. 

Se  je  ne  mal  fors  que  par  leesce  3  voc. 
in  Codex  Ms.  213  in  Oxford  Bodleian. 

P.  I.  C.  =  Pater  Justinus  (ä 
Despons)  Carraelit,  siehe  Despons. 

P.  I.  V.  E.  A.  =  El^t,  Pater 
Joh.  vander,  Augustiner. 

P.  L.  =  Lichterfeldt. 

P.  L.  W. 

Ms.  B.  B.  12 150  Nr.  6.  HeUig,  4  voc. 
et  Bc.  ist  Peter  Laurentius  Wockenficfs, 
1700  im  Elmeuhorst  so  gezeichnet. 

P.  M.  =  Peter  Morhardt. 

P.  M.  C.  In  B.  Zw.  2  geistl. 
Gesge.  im  Ms. 

P.  M.  H.  hält  Junghans  33  für 
Peter  Morhardt,  was  ich  sehr  be- 
zweifle, denn  so  ist  kein  Name  als 
Monogramm  geteilt.  Siehe  dort  die 
verz.  Choralbearbeitungen  f.  Orgel 
unter  Nr.  29.  50.  66. 

P.  P.  B.  ist  Pietro  Paolo  Bor- 
roni,  auch  Pietro  Paolo  da  Milano 
genannt. 

P.  R.  =  Paul  Rehhun. 

P.  R: 

2  Missae  5  v.  Ms.  B.  L.  (Rebhun?). 
P.  R.  R; 

2  Courant.  Sarabande.  Ms.  angehängt 
an  Gabr.  Voigtländer's  Oden  und  Lieder 
1642.     [Kopenhagen, 

p.  S.  =  Peter  Sohr. 

P.  S.  Cant.  et  Verba,  siehe 
Scott,  Paulo. 

P.  S.  d.  R.  =  Le  Sage  de  Richee. 

P.  S.  M.  F.  vide  Serranus. 


P.  AV. 


268 


Pacchioni. 


P.  W.  siehe   Wüst,  Paul. 
Pabst,  Andreas, 

bekannt  durch  das  Lied:  Habe  deine 
Lust  an  dem  . . .  für  1  St.  u.  Bc.  im 
Samlwk.  1637  (Eitner  1). 

Pacaeus  (Face,  Pacey),  Richard, 
geb.  um  1482  in  der  Diöcese  von 
Winchester,  begraben  1536  zu 
Stepney,  nahe  bei  London.  Stu- 
dierte zu  Oxford,  später  in  Padua, 
wurde  Kanonikus  zu  York,  dann 
zu  Dorset,  darauf  Dekan  zu  Exeter 
und  endlich  an  St.  Paul  in  Lon- 
don (Stephen).  Balei  im  Catal.  SS. 
Brit.  Cent.  8  p.  653  verz.  eine  Ab- 
handlung: 

De  restitutione  musices,  im  Ms.,  die 
aber  bis  jetzt  noch  unbekannt  ist. 

Polydorus  Vergil  erzählt  von  Pacaeus, 
dass  er  sich  durch  seine  musikaUsch  wie 
literarische  Kenntnisse  in  unglaublicher 
"Weise  in  die  Gunst  des  Königs  Hein- 
rich Vni.  von  England  eingeschmeichelt 
hatte,  so  dass  er  die  Eifersucht  des  Kar- 
dinals AVolsey  erregte  (Nagel  1,  5). 

Paccelli,  Antonio,  Priester  und 
Komponist,  Sänger  an  S.  Marco  in 
Venedig  um    1740   (Caffi  1,  368). 

Pacehiarotti(  nicht  Pacchierotti), 
Graspare,  ein  Kastrat,  geb.  um  1744 
zu  Fabriano  (Ancona),  gest.  29.  Okt. 
1821  zu  Padua.  Sang  als  Knabe 
im  Knabenchore  der  Kathedrale  zu 
Forü,  trat  nach  der  Kasti-ation  als 
Sopranist  schon  mit  16  Jahren 
öffentlich  auf  und  wurde  einer  der 
gefeiertesten  Sänger.  Er  wechselte 
oft  seine  Stellungen  an  den  ver- 
schiedenen Theatern  Italiens,  hielt 
sich  auch  lange  in  London  auf 
und  kehrte  1790  als  reicher  Mann 
nach  Italien  zurück,  wo  er  sich 
in  Padua  fest  niederliefs  (Fetis).  — 
Mit  Änt.  Calegari  gab  er  eine  Ge- 
sangschule heraus: 

Modi  generali  del  canto  premessi  alle 
maniere  parziali  onde  adornare  o  rifiorire 
le  nude  o  semplici  Melodie  o  Cautilene 
giusta  il  metodo  di  Gasp.  P.,  opera  di 
Ant.  C.     Milano,  Ricordi.     [Mailand  Cons. 

Pacchioni,  Antonio  Maria,  geb. 


5.  Juli  1654  zu  Modena,  gest.  16. 
Juli  1738  ebd.,  Schüler  des  Ge- 
sanglehrers  Murzio  Erculeo  d'Otri- 
coli  zu  Modena.  In  der  Komposi- 
tion bildete  er  sich  nach  Pale- 
strina,  bereitete  sich  dabei  für 
den  geistlichen  Stand  vor,  wurde 
Priester  und  Mansionario  am  Mo- 
denaschen Hofe  und  1699  Vice- 
kapellmeister  mit  einem  Gehalte 
von  monatlich  76  Lire,  der  aber 
1720  auf  68  L.  8  c.  herabgesetzt 
wurde  (Fotis,  die  letzteren  Nach- 
richten nach  dem  Cod.  Ms.  I.  H.  3 
in  Modena.  Fetis  von  da  ab  un- 
genau, lieber  das  Schiedsrichter- 
amt zwischen  Martini  und  Redi  im 
Jahre  1733  berichtet  Baini  Bd.  1, 
120  Nr.  105.  2  Briefe  von  P.  in 
Bologna,  siehe  Kat.  1).  Von  seinen 
Kompositionen   sind   nachweisbar: 

Le  Porporo  trionfali  del  Santo  martire 
Ignazio,  il  patriarca  Antiocheno.  Oratorio 
a  8  voci  con  cori  e  ström.  Modena  1G78. 
Ms.  P.     [B.  Modena. 

La  gran  Matildo  d'Este.  Oratorio  a  6 
voci  con  cori  o  ström.  Modena  1682. 
Ms.  P.     [Modena. 

In  Bibl.  Bologna:  Kyrie  e  Gloria  4  v. 
c.  V.  —  Gloria  in  exe.  Fragm.  —  Dixit 
Dnus.,  Salmo  a  4  v.  c.  V.  —  Laudate 
pueri  a  Sopr.  e  T.  c.  V.  —  Magnificat 
a  4  V.  0.  V.  in  1  vol.  Ms.  P.  —  Ein 
2ter  vol.  enth.  2  Domine  ad  adjuvandum 
a  pieno,  4  v.  c.  V.  —  Dixit  Dnus.  — 
Confitebor  4  v.  c.  V.  —  Timebunt  gentes, 
Antifona  4  voc.  col  Bc.  —  Laudate  pueri 
B  voc.  c.  V.  —  Confitebor  2  voci  c.  V. 
—  Miserere  4  e  5  voc.  se  piace  c.  stnim. 
e  ripieni.  —  Dne.  ad  adjuvandum  a  4 
pieno  c.  strum.  obbl.  —  Confitebor  a  4 
coU'org.  —  Laudate  pueri  a  4  coll'org.  — 
Im  Kat.  3,  4  sind  noch  verz:  3  Sicut  erat 
a  4  voci.  1  Miserere  und  1  Tunc  imponet 
4  voc. 

In  Ms.  16450  in  B.  B:  Sicut  erat  in 
principio  4  voc.  c.  org.  —  Auch  in  Ms. 
T38  einige  Gesänge. 

In  Modena  in  den  28  Bden.  Cantate 
zwei  von  P.  und  1  Nr.  in  den  5  Bden. 
Arien,  Canz.,  Duet.,  Madr.  4  voc. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  (Eitner  2. 
Das  Sicut  erat  im  Paolucci  2,  69  ist  ein 
anderes  als  im  Martini  A2,  104). 


Face,  Antonio. 


269 


Face,  Fietro. 


Paco,  Antonio,  Cavaliere,  gest. 
1579  zu  FJorenz,  im  35.  Lebens- 
jahre, nach  einem  Ms.  in  Florenz, 
Bibl.  naz.  Nr.  148  S.  107.  Siehe 
Näheres  in  Viertel].  5,  399.  Er 
gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  6  voci  del . . . 
Yen.  1575  Gius.  Guilelmo.  6  Stb.  fiu40. 
21  Madr.    [Florenz  ß.  n,     Modena  fehlen 

5  a.  6  a 

n  2!  Hb.  de  Madr.  a  6  voci.    Ib.  1575. 

6  Stb.     qu40.     21  Madr.     [Florenz  B.  n. 
Im  Sanilwk.  1583  c  ein  Gesg.  (Eitner  1). 

Ferner  in  Galilei's  Fronimo.  Die  obigen 
Madrigale  bez.  er  als  seine  ersten  Kom- 
positionen itn  Dinick.  —  Ein  arraug.  Gesg. 
in  Eudenius'  Lautenb. 

Pace,  Benedetto,  aus  Pesaro, 
ein  Mönch  der  Silvestriner  (Orden 
von  Monte  Fano  der  Benediktiner), 
bekannt  durch  die  Motette: 

Iste  cognovit  3  v.  c.  Bc.  in  seinem 
Samlwke:  Motetti  d'autori  ecceUentissimi 
a  2—6  voci  1646  a  (Eitner  1).  Nur  der 
C  1.  in  der  Bibl.  Haberl's  in  Regensburg 
bekannt. 

Pace,  Domenico,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs., 

bekannt  durch  2  Madrigale  zu  3  Stim. 
im  Samhvk.  1587  a  (Eitner  1),  ferner 
kommen  nach  Vogel  in  Fier'  Andrea  Bo- 
nini's  Madrigale  von  1591  2  Madr.  vor 
1.  Se  ben  Hispido.  2.  Cai'e  dolci  parole 
5  voc. 

Pace,  (xioYanniBattista,  Schü- 
ler des  Stefano  Felis  da  Bari,  gab 
mit  seinem  Mitschüler  Giovando- 
nato  Yopa  heraus: 

II  1,  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Yen.  1585  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qu4<'. 
21  Madr.  davon  9  von  Face,  inclus.  der 
Mehrteiligen.  [B.  D.  Lincoln  Ch.  L.  B. 
defekt  (siehe  Eitner  1  und  Vogel  2,  35). 

In  Stef.  Felis'  1.  lib.  Madr.  5  v.  1585 
das  Madr.  Bench'al  gran  duol.  —  In  Fr. 
Lindner's  Bicinia  1591  ein  Gesg.  inkompl. 

Pace,  Luigi,  ein  Musiker  aus 
Padna, 

bekannt  durch  2  Madrigale  im  Samlwk. 
1598  a  und  c  (Eitner  1),  auTserdem  in 
Gasp.  Torelli's  Brevi  Concetti  d'amore 
1598  das  Madrigal:  Sembra  il  ciel  5  voci 
und  in  seinem  2.  Buche  Canzonette  a  3 
et  4  voci  1594:  S'hai  desio  di  4  voci. 

Pace  (Pacius),  Pietro,  aus  Lo- 


reto,  war  seit  etwa  1597  Organist 
am  Dome  zu  Pesaro,  wurde  dann 
gegen  1613  Organist  an  der  Santa 
Casa  di  Loreto.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  bekannt: 

II  1.  Hb.  de  Motetti  a  1.  2.  3.  &  4. 
Voci  con  un  Magnificat  a  doi  con  suo  B. 
per  sonar  nell'organo  Di  . . .  Ven.  1613 
G.  Vincenti.  4  Stb.  4«.  [B.  B :  B.  Bo- 
logna. 

B  3.  lib.  de  Motetti  a  1,  2,  3,  4  et  5 
voci,  con  il  suo  B. . .  Opera  8.  Ven. 
1614  Vincenti.  4  Stb.  40  (2  C.  B.  Bc.) 
23  Mot.     [B.  Frkft. 

II  4.  üb.  de  Motetti  a  1,  2,  3,  4  et  5 
voci,  con  il  suo  B. . .  Opera  9.  Ven. 
1614  Vincenti.  Stb.?  4".  [Bologna:  02.  B. 

II  5.  lib.  de  Motetti  a  1,  2,  3,  4  et  5 
voci.  In  lode  della  gloriosiss.  Verg.  Mar. 
Con  ü  suo  B. . .  Op.  10.  Ven.  1615  ib. 
4  Stb.    4».     22  Mot.     [Froske.     Bologna. 

11  2.  lib.  de  Scherzi,  et  Arie  spirituali. 
Sopra  la  Eomanesca,  &  Ruggiero,  con 
altre  Arie  a  1,  2,  in  sino  a  7  voci,  per 
cantare  nei  Clauicembalo,  Chitarrone,  0 
altre  simile  istrom. . .  Op.  14.  Ven.  1617 
ib.    Stb.  ?    fol.   42  Gesge.   [Bologna:  Bc. 

II  6.  Üb.  de  Motetti  a  1,  2,  3,  e  4 
voci  con  il  Salmo  Dixit  Dominus,  Laudate 
pueri,  &  Magnificat,  a  2,  et  a  3  se  piace, 
con  il  B. . .  Op.  16.  Ven.  1618  ib.  4 
Stb.     40.     19  Mot.     [Froske.     Bologna. 

Motetti  a  4,  a  5  et  a  6  voci.  Con  il 
B. . .  Et  ciascheduno  Mot.  ha  una  Ana 
spirituale  volgare  se  piace  a  1  e  2  voci 
imitando  le  latine  dette  Arie  volgare; 
Con  il  Salmo  Dixit  &  Magnif.  ä  8  voci, 
da  concertarsi  in  organo  6  altri  istrom. 
. . .  Op.  18.  Ven.  1619  ib.  7  Stb.  4». 
17  Nrn.     [Froske.     Bologna. 

L'ottavo  lib.  de  Motetti  a  1,  2,  3,  e  4 
voci.  Con  il  Sabno  Dixit,  &  Magnif.,  h 
6  V. ,  il  tutto  conceriati.  Con  ü  B. . . 
Op.  19.  Roma  1619  Luc.  Aut.  Soldi.  4 
Stb.     4".     [Bologna. 

Salmi  a  8  voci  . . .  op.  20.  Ven.  1619 
Vincenti.     [FarisNat:  A.  T. 

II  nono  libro  de  Motetti  a  1,  2,  3  e 
4  voc,  con  il  ß. . .  op.  21.  Ven.  1619 
Aless.  Vincenti.    4  Stb.     4».     [Froske. 

Madrigali  a  5  voci,  con  uno  a  6,  &  un 
dialogo  a  7 ,  di  Fietro  Faci  da  Loreto, 
Organista  del  Domo  di  Fesaro.  Lib.  1. 
Ven.  1597  R.  Amadino.  5  Stb.  4".  21 
Madr.,  bez.  sie  in  der  Dedic.  als  seine 
ersten  im  Druck  erschienenen  Kompo- 
sitionen.    [B.  Lpz. 


face,  Vincenzo. 


270 


Pacelli. 


n  1.  lib.  de  Madr.  di  . . .  j^er  cautare 
sopra  il  chitaroue  o  tiorba  6  altri  ström, 
da  una  voce  sola,  cou  uq  dialogo  trä  il 
Peccatore,  e  la  morte  nuouamente  .  .  . 
Ven.  1613  Viiicenti.  1  vol.  fol.  20  Madr. 
[Florenz  B.  L. 

II  4.  lib.  de  Madr.  a  4  v.,  con  quattro 
Madr.  sopra  l'aria  &  istesse  parole,  a  caso 
uü  gioruo;  con  uno  iu  ultimo  ä  5  sopra 
Ruggiero;  auerteudosi  che  sonno  (!j  fatti 
per  concertare  sopra  il  Clauicimbolo  (!)  ö 
simili  instrum.  .  .  .  Op.  6.  Roma  1614 
Robletti. . .  5  Stb.  4».  21  Madr.  [Hofb. 
Wien. 

Madrigali  a  4  et  a  5  voci  parte  con 
Siufonia  se  piace,  e  parte  senza,  averteudo 
perö  che  quelli  delle  Sinfonie  nou  si 
possano  cantare  senza  sonarli  ma  gli 
altri  si,  di  . . .  Op.  15.  Ven.  1617  Vin- 
centi.  6  Ötb.  40.  20  Madr.  [Bologna, 
br.  Mus:  A. 

2  Maguif,  u.  1  Mot.  in  alten  Sanüwk. 
(Eitner  1). 

In  neuen  Ausg.  in  Commer's  Musica 
Sacra,  I3d.  20,  2  Magnif.  4  voc. 

Im  Ms.  T119  in  B.  B.  einige  Gesge. 
in  F. 

In  Berlin  Singakad.  unter  Petrus  Patius 
ein  Magnificat  4  voc.  in  P.  Ms. 

Pace  (Pacius),  Vincenzo,  Fotis 
sagt  aus  Assisi  gebürtig,  doch  lässt 
sich  nur  feststellen,  dass  er  um 
1617  „olim  Seminarii  Seraphici 
Alumnus  et  Cathedral.  Asisiensis 
musices  praefectus"  war.  Fctis 
dagegen  führt  einen  Titelwortlaut 
von  1617  an,  wo  er  genannt  wird 
,,Vincentius  Pacius  Assisiensis  in 
cath.  eccl.  Reatina  musicae  prae- 
fectus".    Mir  sind  bekannt: 

Sacroram  conceutuiim  qui  2  —  4  voc. 
Liber  et  opus  1.  Ven.  1617  Gardano. 
Dedic.  in  Venedig  unterz.  Sein  Amt  bez. 
er  wie  oben  gesagt  ist.  [ß.  Haberl  in 
Regens  bg. 

In  alten  Samlwken.  findet  man  12 
latein.  Gesge.  (Eitner  1).  Ferner  in  Ant. 
Perconti's  Fioretti  nuovi  1621  einen  4  st. 
Satz  ebenfalls  mit  Kapellmeister  zu  Assisi 
gezeichnet. 

Pacelli,  Don  Antonio,  Vene- 
ziano,  ein  Sopranist  an  der  Kapelle 
S.  Marco  in  Venedig  und  Opern- 
komponist, dessen  erste  Oper  „11 
finto    Esaü    ovvero    Gli    odii   fra- 


terni"  1698  iu  Venedig  zur  Auf- 
führung gelangte.  Er  lebte  noch 
1740,  denn  er  bewarb  sich  in 
diesem  Jahre  um  den  Vicekapell- 
meisterposten  am  S.  Marco,  den 
aber  Saratelli  erhielt  (Caffi  2,  33. 
Galvani). 

Pacelli,  Asprilio,  geb.  zu  Vas- 
ciano  bei  Narni  um  1570,  gest. 
4.  Mai  1623,  53  Jahr  alt,  zu 
Warschau  (Walther  teilt  seine  (jrab- 
schrift  mit).  War  um  1597  Ka- 
pellmeister am  deutschen  Kollegium 
zu  Kom  („in  alma  urbe  collegii 
germanici  musicus  magister")  und 
von  1603  bis  zu  seinem  Tode  Ka- 
pellmeister a/d.  Warschauer  Hof- 
kapelle (Walther.  Haberl  Jahrbuch 
1890,  76.  Surzynski  p.  VEI.  Vier- 
tel]. 7,  400).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kennt  man: 

. . .  Motectorum  et  Psahnorum  qui 
octonis  vocibus  . .  .  Lib.  1.  Romae  1597 
Nie.  Mutius.  8  Stb.  40.  20  Mot.  [B.  B. 
Proske:  B  2.  Hofb.  Wien:  C  1.  br.  Mus. 
C2.  Tl.  Darmst.  Ausg:  Francof.  1607, 
C.  B.  5a.  6a. 

Chorici  Psalmi  et  Motecta  4  voc.  Lib,  1. 
Roma  1599  Mutius.  [B.  Haberl  in  Regens- 
burg: A. 

—  Psalmi,  Magnificat  et  Motecta  4 
vocum.  Francof.  1608  W.  Richter,  sumpt. 
Nie.  Stein.  4  Stb.  4'>.  22  Nrn.  Ist  ein 
Nachdruck,  zum  Teil  des  vorigen  Werkes ; 
er  wird  noch  als  Kapellmeister  am  deut- 
scheu Kolleg,  zu  Rom  bez.  [gr.  Kloster 
Berlin.  Proske:  A.  Darmst:  Gl.  ß.  5a. 
6  a.? 

. . .  Sacrae  cantiones  quae  5,  6,  7,  8, 
9,  10,  12,  16  &  20  vocib.  concin.  Lib.  1. 
Ven.  1608  Gard.  et  fratres.  10  Stb.  4P. 
27  Mot.  Hier  bez.  er  sich  als  Kapellm. 
des  Kgs.  Sigismund  III.  von  Polen  und 
Schweden,  unterz.  aber  in  Venedig.  [B.  Br. 
B.  Bohn  in  Bresl.  11  Stb.  Upsala  fehlt 
Alt,  sonst  bis  10.  vox. 

Madrigali  di  . . .  Lib.  1.  A4  voci. 
Ven.  1601  Vincenti.  4  Stb.  4».  21  Madr. 
Noch  als  Kapellm.  am  römischen  deutschen 
Kolleg,  gez.     [Bologna. 

Im  Ms.  B.  A.  22  geistl.  Gesge.  (siehe 
Kat.). 

Im  Ms.  16470  in  B.  B:  Veni  sancte 
Spiritus  8  voc.  von  Kiese wetter  spartiert. 


Pach. 


271 


Pachelbel,  Johann. 


Derselbe  Satz  in  F.  im  Peitsch,  Ms.  110 
Bl.  461,  c.  2.  p. 

6  Motetten  zu  4—8  Stirn,  in  Mss.  der 
B.  L. 

5  Motett.  zu  8  Stirn,  im  Ms.  16703, 
Chorb.  des  16.  Jhs.    gr.  fol.    [Hofb.  Wien. 

16  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
ferner  in  Verovio's  Canzonette  spirituali 
3  voc.  Roma  1591:  Degü  beati  spiriti. 
—  Gesü  solo  piacer. 

Pach,  S  . . .,  bekannt  durch 

Caroline ,  a  pastoral  song  . . .  op.  6. 
London,  c.  1798.     fol. 

3  Italian  songs  for  the  harps. . .  vnth 
acc.  op.  5.  London,  fol.  [beide  im 
br.  Mus. 

Paclielbel  (Bacbelbel,  auch  nur 
J.  P.,  Job.  Bacb.,  J.  B.  gez.),  Jo- 
hann, getauft  am  1.  Sept.  1653 
in  der  Lorenzkircbe  in  Nürnberg, 
gest.  3.  März  1706  ebd.  (Nacb  Dr. 
Sandberger's  Auseinandersetzungen 
muss  der  Todestag  der  6.  oder 
7.  März  gewesen  sein.)  Studierte 
Musik  in  Altorf  und  Regensburg, 
ging  um  1672  nacli  Wien  und  soll 
am  Stephansdome  Vertreter  des 
Organisten  gewesen  sein.  Matthe- 
son  1  sagt  zwar  Vertreter  des  Or- 
ganisten Job.  Kaspar  Kerl,  doch 
ist  dies  nicht  möglich,  denn  Kerl 
wurde  erst  Anfang  1674  in  Mün- 
chen pensioniert  und  am  26/3  1677 
Hof  Organist  an  der  Ksl.  Kapelle  in 
Wien,  nicht  an  St.  Stephan.  1677 
war  aber  Pachelbel  nicht  mehr  in 
Wien.  Den  4.  Mai  1677  Hof- 
organist zu  Eisenach.  Den  18. 
Mai  1678  nimmt  er  seinen  Ab- 
schied und  erhielt  am  19.  Juni 
den  Orgauistenposten  an  der  Pre- 
digerkiiche  zu  Erfurt,  wo  er  sich 
auch  mit  einer  Gabeler  verheiratete. 
1684  geht  er  eine  zweite  Heirat 
mit  einer  Drommer  ein.  Vom  1. 
Sept.  1690  bis  1.  Dez.  1692  ist  er 
Hoforganist  an  der  herz.  Kapelle 
in  Stuttgart  (Sittard  2,  66)  und 
von  Ende  1692—1695  in  Gotiia, 
von  da  kommt  er  noch  1695  an 
die    Sebalduskirche    in    Nürnberg, 


wo  er  bis  zu  seinem  Ende  aus- 
harrte (Mattheson  1,  249  nach  einer 
Leichenpredigt.  Im  Ms.  Z  35  der 
B.  B.,  Bl.  10  liest  man  von  einem 
seiner  Schüler  (Crompholtz),  dass  P. 
bis  Johanni  1690  in  Erfurt  lebte 
„darnach  ist  er  weggezogen  nach 
stückhart  (Stuttgart),  daselbst  er 
ietzund  Hofforganist".  Im  Drucke 
von  1699  bez.  er  sich  „in  aede 
patria  Sebaldina  Organoedi".  Spitta 
1,  106  ff.  120  ff.  nebst  Urteile. 
V.  Winterfeld  2,  589.  626  ff.  Ab- 
schied von  Stuttgart  in  M.  f.  M. 
17,  53).  Pachelbel  war  nicht  nur 
einer  der  bedeutendsten  Orgel- 
spieler, sondern  auch  als  Kompo- 
nist von  Bedeutung.  W^enn  er 
auch  nicht  der  Erste  war,  welcher 
den  protestantischen  Choral  als 
Grundlage  zu  Orgelkompositionen 
benützte,  die  sich  dann  als  so- 
genannte Choralvorspiele  ausbilde- 
ten, so  ist  doch  seinen  Bestrebungen 
und  seinem  Können  gelungen,  das 
Choralvorspiel  auf  eine  gewisse 
Höhe  zu  bringen,  die  dann  von 
dem  32  Jahre  jüngeren  Seb.  Bach 
zur  höchsten  Vollkommenheit  ent- 
wickelt wurde  (Näheres  bei  Spitta 
1,  111.  Eine  ausführlichere  Biogr. 
im  8.  Jahrg.  der  Denkmäler  der 
Tonk.  in  Oesterreich  von  Botstiber 
1901  und  dann  wieder  in  den 
Denkmälern  Baierns  von  Dr.  Sand- 
berger  nebst  Abdruck  zahlreicher 
Orgelsätze  in  beiden  Ausgaben). 
Von  seinen  gedruckten  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Hexachordum  ApoUinis.  Sex  Ärias 
exhibens  Organo  pneumatico,  vel  clavato 
Cymbalo,  modulaudas,  quaruni  singulis 
suae  sunt  subjectae  Variationes  . . .  Cornel. 
Nicol.  Schurtz  sciüpsit  Norimberg.  1699. 
1  vol.  in  fol.  43  S.  Dedic.  Tob.  Richter 
u.  Buxtehude.  [B.  B.  Kircheninst.  Berlin. 
Proske.     B.  Wagener.     br.  Mus. 

Erster  Theil  etlicher  Chorale  welche 
bey  währenden  Gottes  Dienst  Zum  praeam- 
bulii'en  gebraucht  werden  können,  gesetzet, 


Pachelbel,  Johann. 


272 


Pachelbel,  Johann. 


Und  dem  Ciavier -Liebenden  Zum  besten 
herauTs  gegeben  von  loh.  Bachelbeln.  Org: 
Zu  St.  Sebald  in  Nürnberg.  Joh.  Christ. 
Weigel.  excudit. 

In  kl.  fol.  Titel  in  einem  Lorbeerkranze, 
16  Seiten  Notenstich  mit  8  Choralbearbtg. 
[K.  Inst.  f.  Kirchenmus.  in  Berlin. 

Die  in  neuen  Ausg.  erschienenen  Kom- 
positionen siehe  Eitner  2.  Ferner  ein 
Praeludium  f.  die  Orgel  (Hm.)  Berlin, 
T.  Trautwein,  qufol.  3  S.  2  Ciaconen  f. 
Klavier.  5  Orgelst,  im  Ritter  82—86. 
8  Magoific.  und  anderes  für  Orgel  in  den 
oben  angezeigten  Denkmälern. 

In  Maniiscripten  : 

Ms.  189  B.  B.,  ohne  Vornamen,  Dens 
in  adjutorium  4  voc.  c.  ström.  —  Ms.  198. 
Deinem  Namen  sey  ewig  Ehr'  5  Stim. 
mit  4  V.  u.  Bc.  P.  —  Ms.  444,  Samlbd. 
Part.  Nr.  11,  Magnific.  4  voc.  4  Viole  ad 
lib.  4  voces  pro  choro  et  Cembalo.  — 
Nr.  12,  Domiue  ad  adjuvandum  me,  4  voc. 
c.  Bc.  —  Nr.  13,  Magnif.  4  voc.  2  Instr. 
et  Bc. 

Mss.  Berlin  Kircheninstitut:  Laetatus 
smn,  2  Sopr.  1  A.  T.  B.  2  V.  2  Viole, 
Trombetta,  2  Cornetti,  Trombone,  Fag.  & 
Org.  43  BU.  P.  in  fol.,  moderne  Hds.  u. 
16  Stim.  in  älterer  Kopie. 

—  Tröste  uns  Gott,  Motette  zu  8  Singst, 
u.  Bc.  P.  u.  Chorst.  fol.  —  Deus  in  adju- 
torium 4  voc.  5  Instr.  Bc.  Part.  u.  12  Stb. 
fol.  18.  Jh.  —  Singet  dem  Herrn  ein 
neues  Lied,  8  stim.  zu  2  Chören.  —  Was 
mein  Gott  thut,  das  ist  wohlgethan,  a  9  1. 
pl.  2  V.  2  Viole,  Fag.  C.  A.  T.  B.  e  Cont. 
in  G  ^.  Part,  in  2  Heften  fol.  u.  qufol.  — 
2  voll,  in  kl.  qu4",  16  Magnificat  I.  bis 
8.  toni,  2  mal.  Pait.  des  18.  Jhs. 

Mss.  in  B.  Dresden  Mus.  571:  In  no- 
mine Jesu,  4  V.  c.  Strom.  P.  —  Magnif. 
4  voc.  c.  ström. 

In  Strafsburg,  St.  Thomaskirche: 
Was    Gott    thut   das   ist   wohlgethan, 
Cantate    zu    4  St.    mit    2  V.,    Alt-    und 
Teuorviola,  Bass  und  Orgel. 

—  Meine  Sünden  beti-üben  mich,  4 st., 
mit  4  Viole  di  Gamba,  Fagott  und  Orgel. 

Franx,  Commer  besafs  einst  einen  Band 
in  fol.  von  48  S.  Partituren  in  Kopie  von 
13  Nrn:  Deus  in  adjutorium.  in  Dd.  u. 
Cd.  für  Chor  u.  Streichquart.  Tröste  uns 
Gott  und  Singet  dem  Herrn  f.  2  Chöre 
u.  Bc.  Wohl  euch  die  ihr  in  Gott  und 
VoUer  Wimder,  4  stim.  Chor  u.  Bc.  Mein 
Leben  dessen  Kreuz,  T.  B.  mit  Streich- 
quint.  Augen  streut  Perlenthränen,  A.  T. 
Streichquint.  0  grofses  Musenlicht  und 
Guter  Walther  unsers  Raths,  f.  T.  u. 
Streichquint.    Geliebtes  Vaterherz  f.  Bass 


u.  Streichquint.  Auf  werthe  Gast,  f.  Sopr. 
2  V.  u.  B.  Choral:  Was  Gott  thut  das 
ist  wohlgethan,  f.  Chor  u.  Orch.  13  S. 

Ms.  B.  Weimar,  beschrieben  in  M.  f.  M. 
6,  119:  Tabulatur  Buch  GeistUcher  Ge- 
sänge D.  M.  Lutheri  . . .  sambt  beygefüg- 
ten  Choral  Fugen  . .  .  des  Claviers.  Enth. 
80  Choralfugen  in  schlechter  fehlerhafter 
unvollständiger  Kopie  von  nur  zum  Teil 
PachelbeFscher  Arbeit. 

B.  B.  allerlei  Orgelpiecen:  Mss.  119 
Fuga  in  D  t?.  —  135''p.  48  ff.  15  Choral- 
bearbtg. —  136  p.  7  ff.  7  dito.  —  194, 
8  Choräle   zum    präam bohren   aus   1693. 

—  240  in  K.  p.  2,  Ich  ruf  zu  dir,  Cho- 
ralbearbtg. —  520,  Chaconne  mit  Variat. 

—  5473,  Ricercar  in  D.  —  7365,  Cia- 
conna,  Menuet,  Arietta  c.  Var.  —  16490 
Praelud.  u.  Fuga  in  Cd.  —  2  Piecen  im 
Autogr. 

—  Ms.  Z35  Cod.  von  1692  gez.  mit 
J.  P.;  Joh.  Bach.;  Joh.  Pach;  J.  B.,  Joh. 
P.  und  Joh.  Pachelbel,  enth.  zahlreiche 
Orgelstücke  von  Bl.  3  ab  mit  Unter- 
brechungen bis  Bl.  57,  geschrieben  in 
Wernigerode  im  H.,  nach  den  Vorlagen 
eines  Schülers  P.'s  Namens  Crompholtz. 
Mss.  in  Berlin^  Kircheninstitut: 
6  lose  BU.  und  4  Lagen  Papier  in  fol. 
im  Umschlage: 

1.  Canon  a  3  V.  c.  B.     6  Bll.  Stim. 

2.  Parthie  f.  V.  2  Gamben;  mit  9  Variat. 
6  Bll. 

3.  ZwiUings  Partie  ä  2  V.   2  Bll.  Stim. 

4.  Partie  G  i;j  tl  5.  2  V.  2  Braccio  c. 
Bc.  comp,  von  ...  8.  Junij  Ao.  1689 
Communicirt  von  Gottlieb  Rosenberg  G. 
S.  Thoolog.  Studioso.     5  Bll.  Stim. 

•  5.  Partie  ä  2  V.  Scordat.  Sonata.  3  Stb. 

Ricerca  a  4.     1  Bog.  in  fol. 

Fuga  f.  Klav.     1  Bog. 

In  einem  Convolut  Hefte  in  fol.  1.  Fuga 
f.  Klav.  2.  Ricercar  f.  Klav.  3.  2  Toc- 
caten von  Walther  geschrieben.  4. — 7. 
Toccaten.  8.  Ciacona  D  ^.  9.  Ciacona 
Dd.  mit  12  Veränderungen.  10.  Fuga  ex 
Gh  sopra  Allein  Gott  in  der  Höh  sey  Ehr. 
11.  12.  Fugae  (1765  kopiert).  13.  Toc- 
cata. 14.— 16.  Fantasien.  17.  Durch 
Adams  Fall.  18.  Was  mein  Gott  will. 
19.  0  Mensch  bewein.  20.  Erhalt  uns 
Herr.  21.  Vom  himmel  hoch.  22.  Aria 
mit  4  Var.  23.  Fuga.  24.  Aria  mit  4 
Var.  Ao  98.  Juhj.  25.  Fuga.  —  Ms.  an 
Frescobaldi  Nr.  5:  13  Ariae  f.  Orgel. 

B.  M:  Kopie  von  Fugen,  2  Praeludien 
und  3  Fugen. 

B.  Lpz.  (Kopie  in  Dresd.  Mus.  Ms.  62  a): 
Orgelsttick  in  Joh.  Andreas  Bach's  Ms.  — 

—  Ms.  K.  Nr.  7   hoch  fol.    118  Bll.  aus 


Pachelbel,  Wilh.  Hieron. 


273 


Pachschmidt. 


dem  18.  Jh.  enthält  neben  anderem  von 
P.  2  Toccaten  Bl.  4b  und  5b;  Bl.  67b 
eine  Ciacona  ex  D  [?,  Bass :  d.  e.  fga.,  mit 
Pedal;  Bl.  70b  eine  Toccata  in  Dm. 

B.  Joachimsthal  Ms.  39  Nr.  340,  nur 
mit  J.  P.  gez.  Bl.  3  eine  Fautasia  ex  D., 
Bl.  19  ein  Capricio  ex  A.,  Bl.  21  eine 
Fantasia  ex  G  h. 

Bibl.  der  Hochschule  zu  Berlin  besitzt 
in  der  Abteilung  Spitta  viele  Kopien. 

In  B.Kgsbg.  Ms.  499  Choralvorsp. 

Musikfr.  Wien  in  Nicol.  Gerber's  Ms. 
von  1715  einige  Klavierpiecen. 

In  B.  Brüssel  fds.  Fetis  2013  Ciacouen 
im  Ms. 

In  Bmssel  Cons.  im  Druck:  Praelu- 
dium  und  Fuge  f.  Orgel.  Nürnbg.,  Weigel. 
Bei  der  Fehlerhaftigkeit  des  gedr.  Kata- 
loges  bedarf  der  Drack  erst  der  Unter- 
suchung. 

In  B.  Darmst:  Praelud.  Allgo.  Cour. 
Sarah.  Giijue  f.  Klav.  —  Fantasie  dito. 

In  B.  Dresd.  im  Ms:  Singet  dem  Herrn, 
8  V.  c.  Bc.  —  Tröste  uns  Gott,  8  v.  c. 
Bc.     Ms.  B282. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  16798, 16:  Aria  c. 
6  Variat.,  Ciacone  con  13  Variat.  —  Ms. 
18591  Fuga  pro  organo. 

Pachelbel,  Wilhelm  Hierony- 
mus,  Sohn  des  Johann,  geb.  zu 
Erfurt  um  1685.  Sein  Todesjahr 
unbekannt.  Schüler  seines  Vaters, 
wurde  zuerst  Organist  zu  Wöhrd 
bei  Nürnberg  (Andere  schreiben 
Fürth)  und  erhielt  am  2.  März 
1706  den  Posten  an  St.  Jakobi 
(sie?)  zu  Nürnberg  (Mattheson  1, 
249),  nach  dem  unten  folgenden 
Titel  jedoch  war  es  nicht  die  Ja- 
kobikirche,  sondern  die  Sebaldus- 
kirche,  an  der  sein  Vater  bis  da- 
hin angestellt  war.  Das  Werk  ist 
betitelt : 

Musicalisches  Vergnügen  bestehend  in 
einem  Praeludio,  Fuga  und  Fantasia,  so 
Avohl  auf  die  Orgel  als  auch  auf  da«  Cia- 
vier Denen  Liebhabern  der  Music  vorge- 
stellt und  componirt  von  Wilhelm  Hiero- 
nymo  Pachelbel  j^Organisten  der  Haupt- 
und  Pfarr-Kirchen  zu  St.  Sebald  in  Nürn- 
berg. J:  W:  Franck  fculp.  (handschrftl. 
„Ums  Jahr  1725")-  1  vol.  in  gr.  qufol. 
15  Seit.  Stich,  [k.  Inst,  für  Kirehenmus. 
in  Berlin.     B.  B.     Dresd.  Mus.     B.  Lpz. 

Praeludium  imd  Fuga,  s.  1.  fol.  [B.B. 
br.  Mus. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


Ms.  7  in  Dresd.  Mus :  Fuga  di  Pachelbel 
per  il  Cembalo,  Gm.    qvitol. 

Ms.  16490  in  B.  B.,  ältere  Kopie: 
Praelud.  u.  Fuge  in  Cd.  Fuga:  Vivace. 
—  Ms.  P.  802,  Orgelpiecen. 

8  Klaviersätze,  2  Fantasien,  Capriccio, 
2  Fugen,  2  Praeludien,  1  Toccata  auf  2 
Ciavier  ex  £[;.  1  Convolut  in  fol.  [Ber- 
lin Kircheninst. 

Mss.  in  Musikfr.  Wien :  Praeludium  f. 
Orgel.  —  Andante  mit  12  Variat.  f.  Kla- 
vier, seinem  Vater  gewidmet. 

In  B.  Darmst.  im  Ms.  eine  Fautasia 
per  Clavicemb. 

In  Körner's  Orgelvirtuos  Nr.  226  eine 
Orpelpiece. 

2  Praeludien  mit  Fugen  und  1  Fan- 
tasie im  2.  Jahrg.  der  Denkmäler  Baierns. 

Spitta  1,  797,  20  zu  S.  427  schreibt 
obiges  Praeludium  u.  Fuge  in  B.  B.  Seb. 
Bach  zu.  Siehe  dort  seine  Gründe.  Siehe 
auch  Gesamtausg.  Bach's  Bd.  42  S.  XXVII 
u.  211. 

Fächer,  Anton,  Altist  an  der 
Ksl.  Hof  kapeile  in  Wien  von  1772 
bis  zu  seinem  Tode  am  1.  März 
1796,  67  J.  alt.  Erhielt  400  Gld. 
jährl.  (Köchel  1).  1751  ist  er  In- 
strumenten-Diener  (Viertelj.  8, 184). 

Fachmann, ...  ist  bekannt  durch 

9  Sinfonien  im  Ms.  Stb.,  davon  3  f. 
2  V.  Va.  B.  con  Violone,  5  mit  noch  2 
Hörn,  und  1  füi-  2  V.  Va.  B.  2  Fl.  2 
Tromp.  u.  Paucken.  [Brüssel  Cons.  2545 
bis  2553.  Ebendort  noch  2  Concerte  f. 
Ciavier  mit  2  V.  Va.  u.  B.  Mss.  Stb. 
(nach  dem  Kat.  van  Lamperen). 

Fachmayr,     Feter    Chrysol, 

geb.  1742  in  Dietfurt  (Baiern), 
wurde  1762  in  den  Franziskaner- 
Orden  aufgenommen  u.  zeichnete 
sich  als  Orgelspieler  und  Kompo- 
nist aus  (Lipowsky). 

Fachmeier,  . . .  seit  etwa  1789 
Klarinettist  an  der  kurf.  Kapelle 
zu  Bonn  (Reichard  1791,  198). 

Fachschmidt,  Pater  Carloman, 
geb.  zu  Eisenstadt  in  Ungarn,  gest. 
8.  März  1734  im  Schottenkloster 
in  AVien;  trat  15.  Aug.  1722  dort 
ein  u.  hinterliefs  sehr  viele  Kom- 
positionen, von  denen  sich  ein 
Teil  im  dortigen  Musikarchive  be- 
findet (Kornmüller  1,  229). 

18 


Pachymera. 


274 


Pacini,  Ant.  Franc.  Gaet. 


Mss.  im  Schottenkloster  in  "Wien: 
10  gr.  Messen  mit  Orchest. 

1  Introitus  de  immaculata  conce])tione. 

2  Motett.  pro  defunctis  1728  mit  und 
ohne  Instr. 

3  Cantilenen  f.  Sopr.  m.  Begl. 
1  Ave  Maria  a  4  v. 

1  Ave  reg.  k  Sopr.  et  Org. 

1  Dixit  Düus.  4  v.  u.  M.  Orch.  Viele 
Arien. 

1  Serenada  in  die  natal,  ad  R.  F. 
Eggehurg  1729. 

1  Musica,  i)rodiicta  festis  bacchanalibus, 
dum  producentur  Comocdia  facta  a  R.  P. 
Maximil.  Jacob  in  nostro  monast.  1730. 

1  Musica  ])roducta  in  fine  auni,  dum 
producentur  Comödia  facta  a  R.  P.  Con- 
rado.     Haagen  1733. 

Pacliym(>ra ,  Oeorgius,  geb. 
um  1242  zu  Nicäa,  giug  um  1261 
nach  Konstau tinopel,  wurde  Ec- 
clesiastiker  und  bei  Hofe  ange- 
stellt. Er  soll  noch  1810  gelebt 
haben  (Fetis  Näheres). 

Die  Nationalliibl.  zu  Paris  No.  2030  in 
4*'  besitzt  ein  Ms.,  betitelt:  lli^l  'A^fio- 
rixTjg  i]  ovv  fioiaixrjg,  geteilt  in  52  Kapitel. 
Vincent  publizierte  im  10.  Bde.  der  No- 
tices  et  extraits  des  mss.  de  la  Bibl.  du 
roi  p.  384 — 553  den  Text  nach  obigem 
Ms.  und  anderen  nebst  einer  voran- 
gehenden Einleitimg.  In  B.  Briissel  5269 
eine  lateiu.  Uebersetzung  von  Perno  über- 
setzt utid  kojnert. 

Paci,   Francesco   Maria,    aus 

Rom,  lebte  im  17/1(S.  Jh.  und  ist 
bekannt  durch 

Ms.  16  510  B.  B.  Part,  von  älterer  Hd: 
Stabat  mater  3  voc.  c.  2  V.  Violefta  et 
B.  Auch  im  Archiv  der  Kirche  Anto- 
niana  zu  Padua  befinden  sich  Kompo- 
sitionen, doch  fand  es  der  Herausgeber 
des  Kataloges  G.  Teobaldini  nicht  für 
notwendig  trotz  der  sonstigen  Raumver- 
schwendung sie  näher  zu  bezeichnen. 
Siehe  S.  119. 

Paci,  Cavaliere  Griiilio,  ist  nach 
Biandra  (G.  P.)  ]  626  Prencipe  der 
Accademia  delli  spennati  musici 
zu  Faenza. 

Pacichelli,  GrioTaiini  Battista, 
geb.  gegen  1640  zu  Pistoja,  stu- 
dierte zu  Rom  LI.  wurde  Priester, 
starb  um  1702.     Er  schrieb: 

De  tintinnabiüo  Nolano  lucubratio  au- 
turanalis.   Napoli  1693  Cam.  Cavalü.  12». 


Handelt  über  die  Glocken  und  deren  Spiel. 
[Dresden.     Bologna. 

Pacieri,  Griuseifo,  lebte  am 
Ende  des  17.  Jhs.  und  schrieb  f. 
Wien: 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  10584  II  trionfo 
dell'amor  divino,  Cantata  a  5  voci  con 
istrum.  Cantato  dalle  madre  Ursoline  di 
Vienna.     L'anno  1692.     P. 

Im  Couserv.  zu  Mailand,  ohne  Vor- 
namen: 4  Cantate,  1.  Voi  ch'amor  seguite. 
2.  Ardiva  e  non  ardiva,  beide  f.  Sopr.  u. 
Bc.  3.  Che  bei  piacere.  4.  Adoro  Elisa, 
beide  f.  Coutralto  u.  Bc. 

In  Bologna  im  Ms.  (Kat.  3,  198)  eine 
Cautata  da  camora  con  Bc.     qufol. 

In  Modena  in  den  28  Bden.  Cantate, 
drei  von  P. 

Pacini,  Andrea,  ein  Sopranist 
von  Ruf,  geb.  gegen  1705  zu 
Lucca,  gest.  um  1764  ebd.  1725 
sang  er  in  Venedig,  1730  in  Lucca. 
Er  soll  auch  als  Komponist  auf- 
getreten seiu  (Fctis.     Pougin). 

Pacini,  Antonio  Franceso  Oae- 
tano,  geb.  zu  Neapel  am  7.  Juli 
1778,  gest.  nach  1840.  Studierte 
im  Conserv.  della  pietri  de'Turchini 
zu  Neapel,  ging  dann  nach  Paris, 
gab  Gesangunterricht  und  schrieb 
Opern.  Man  verz.  deren  von  1805, 
Isabelle  et  Gertrude,  1806,  Point 
d'adversaire.  Gründete  auch  mit 
Blangiui  ein  Journal  des  trouba- 
dours,  in  dem  Gesänge  veröffent- 
licht wurden.  Er  gab  das  Journal 
in  eigenem  Verlage  heraus  und 
nach  und  nach  entwickelte  sich 
daraus  ein  blühendes  Musikalien- 
geschäft nebst  Verlag,  welches  er 
bis  1840  leitete  (Fetis).  Von  seinen 
Kompositionen  und  Samlvvken.  ist 
nachweisbar: 

Dernier  chant  de  Corinne,  imite  du 
Roman  de  Mde.  de  Stael.  Paris,  de  Mo- 
migny.  Choizeau  scrips.  2  Bll.  in  fol. 
[B.  M. 

Aramitie.  3.  Recueil  de  10  Romances 
nouvelles,  ä  1,  2  et  3  v.,  compos.  pai' 
des  auteurs  distingues ,  et  rediges  par. . . 
Paris.     12".     [br.  Mus. 

Point  d'adversaire.  Opera  coni.  en  1 
acte.   oe.  5.  Paris  1805.   P.  fol.    [br.  Mus. 


Pacini.  Michaele. 


275 


Pacotat 


Auch  obiges  Jonmal  mit  Gius.  Marco 
Maria  Felice  Blaugini  gemeinsam  herausg. 
Paris  1806,  4»  besitzt  das  br.  Mus.,  nebst 
einigen  Arrangements,  Cavatinen  n.  Ro- 
mauzen in  Pariser  Einzeldracken. 

In  Ricordi's  Le  Ore  ad  Euterpe,  Al- 
manaco  1.  2.  mit  Anetten  und  Cauzonen, 
ist  ein  P.  vertreten. 

Pacini,  E.  Micliaele,  war  Ka- 
pellan und  Säuger  des  Herzogs 
von  Altemps. 

Man  sehreibt  ihm  die  Umarbeitung  des 
Miserere  von  Fabr.  Dentice  zu  4  Stimmen 
zu,  denn  in  der  Bibl.  Altem psiana  im 
Collegio  romano  findet  man  2  Miserere 
im  Falsobordou,  jedes  in  2  Chöre  abge- 
teilt zu  5  u.  4  Stim.  Das  eine  tnigt  den 
Titel :  Miserere  mei  Dens  Fabricii  Deutici 
cum  responsione  Mariae  Nanini  munere 
R.  Michaelis  Pacini,  CapeUae  Esmi  D^cis 
ab  Altaemps  Capellani  Cantoris.  Proske 
im  4.  Bd.  seiner  Musica  divina  S.  210 
teilt  das  Miserere  mit. 

Pacini,  N. . .  Becker  1  verz.  von 
ihm  2  Werke  und  schreibt:  ein 
Opernkomponist  zu  Paris,  geb.  zu 
Neapel  um  1774.  Da  die  Werke 
in  Paris  erschienen,  so  könnte  es 
kein  anderer  als  Antonio  Fran- 
cesco Gaetano  Pacini  sein,  der 
einen  Musikverlag  in  Paris  hatte 
und  auch  Opern  schrieb. 

Becker  verz.  Principes  generaux  de  la 
musique,  franz.  und  Italien,  und  Methode 
generale  de  Guitarre  ...  Paris,  chez 
l'auteur. 

Im  br.  Mus.  befindet  sich  ein  Londoner 
Druck  mit  Nie.  Paccini  gez.,  betitelt: 
Madam  Mara's  favorite  song  (Se  il  ciel 
mi  divide)  in  Didone  abbandonata.  Lon- 
don c.  1786.  fol.  Da  Nicola  Picemni 
eine  Oper  Didone  geschrieben  hat,  so 
glaube  ich,  dass  dieser  gemeint  ist  und 
nicht  Pacini. 

Paciotto,   Pietro   Paolo,    aus 

Rom,  war  um  1591  Musikdirektor 
am  Seminario  romano  (Titel)  und 
gab  heraus: 

Missai-um  lib.  1,  4  ac  5  voc.  Roma 
1591  Aless.  Gardano.  Chorb.  in  gr.  fol. 
mit  5  Messen  und  2  Credo.  [Pietro  in 
Rom.  Cap,  sistina.  Cap.  Lat.  Rom 
Cecilia. 

Motecta  festorum  totius  anui  a  5  voc. 
Lib.  1.    Roma  1601  haered.  Nie.  Mutij.   5 


Stb.  34  Nrn.  Dedic.  in  Rom  12.  Aug. 
1601  gez.     [Cap.  sistina.     Rom  Ceciha. 

Im  Ms.  B.  M:  Missa  super  Si  bona 
suscepimus  5  v.  1591  in  P.  und  in  der 
Doinbibl.  zu  Regensburg.  Dieselbe  Messe 
auch  im  Proske  (Eitner  2). 

...  II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  6  voci, 
Novam.  comp.  . .  Yen.  1582  Ang.  Gar- 
dano. 6  Stb.  qu40.  26  Madr.  Dedic. 
gez.  in  Melfi  am  30/1  1582.  [Darmst: 
A.  T.  B. 

Pacius,  siehe  Pace. 

Pack,  Capitain  (Colonel); 

im  Ms.  634  des  br.  Museum  findet  man 
4  Songs  in  1  vol.  von  ihm.  In  Playford's 
Choice  ayres  1675.  1679  einige  Songs, 
ebenso  in  dessen  The  Theater  1685  zwei 
Songs  und  im  2.  book  The  Banquet  1688. 
Komponierte  auch  neben  H.  Purcell  und 
John  Eccles  am  2ten  Teile  der  komischen 
Operette  „Don  Quixote'-.  London  1694. 
P.     kl.  fol.     [R.  C.  of  Mus.  2  Exempl. 

PacIiC,  Sir  Tliomas,  ein  eng- 
lischer Komponist  des  15.  Jhs. 

Im  Ms.  204  (Add.  Ms.  5665)  des  br.  Mus. 
auf  Bl.  59  V.  Lumen  ad  revelaciouem  (der 
gedr.  Katalog  giebt  die  Stmimeuanzahl  nicht 
an,  sondern  sagt  nur  in  Stb.),  BL  70  v. 
A  Mass:  Rex  summe,  Bl.  81b  Gaudete  in 
Duo.  Missa  pro  hominibus  12  notis  cum- 
pas.  Bl.  92  V.  Te  Deum  laudamus.  We 
prayse  the,  Verse  and  chorus,  Bl.  109  v. 
Gaude,  Saucta  Magdalena.  Einige  der  in 
dem  Ms.  enthaltenen  Gesge.  sind  in 
Smith's  Musica  antiqua  zu  finden. 

Pacolini,  OioTanm,  geb.  zu 
Borgotaro  (Parma),  stand  als  Laute- 
nist im  Dienste  des  Herzogs  von 
Parma.     Er  gab  heraus: 

Tabulatura  tribus  testudinibus.  Milano 
1587  Sim.  Tini.  fol.  Eine  andere  Ausg. 
soll  Phalese  1591  veranstaltet  haben 
(Fetis). 

Pacotat,  Nicolas,  ein  Franzose 
aus  dem  Anfange  des  18.  Jhs., 
war  Kapellmeister  an  St.  Hilaire 
zu  Poitiers  und  gab  eine  Messe 
heraus : 

Missa  4  voc.  super  Dilecta  quis  in- 
teUigit,  die  sich  in  einem  Samlwke. 
Messen  von  .1.  B.  Ballard  in  Paris  in  fol 
unter  Nr.  4  befindet.  [Bibl.  Cambrai,  Nr. 
19.  Paris  Nat.  Brüssel  Cons.  betitelt: 
Missa  4  voc.  cui  titulus:  Delicta  quis  in- 
telligit  ?  authore  Nicoiao  Pacotat,  lusignis 
ac  regalis  ecclesiae  Sancti  Hüarii  majoris 

18* 


Padbrue. 


276 


Panier. 


Pictaviensis  parvo  hebdomadario,  nec-non 
in  eadeni  ecclesia  uiusices  praefecto.  Lu- 
tetiae -  Parisüs  1729  J.  B.  C.  Ballard. 
Chorb.  gr.  fol.  Dabei  eine  hds.  Part. 
Im  br.  Mus.  ebenso. 

Padbruö,  Coriielis  ThjTnons 

(ThymoDsson) ,  ein  Musiker  zu 
Harlem  in  der  Mitte  des  17.  Jlis. 
In  einem  Gedichte  (Gregoir,  Pantli. 
5,  112)  wird  er  ein  „Sangnieister 
zu  Haerlem"  genannt  und  seiner 
Kompositionen  halber  gepriesen. 
Bekannt  sind  davon: 

Kusjes  in  't  latijn  geschreven  door  Job. 
Seciuidus  endo  in  Duytsche  vaersen  ghe- 
steldt  door  Jac.  Westerbaen  . . .  Den  2'icn 
Druck  vermedert  ende  verbettert  met  .5, 
4  ende  3  Stem.  met  een  Bc.  Amst.  1(J41 
by  Broer  Jansz.  5  Stb.  qu40.  Beschrbg. 
in  M.  f.  M.  12,  13.     [Amst. 

'T  Lof  van  Jubal,  Eerste  Vinder  der 
Musycke,  cn  allerley  Musyck-Iustruincn- 
ten.  Door  verscheyden  Poötcn  in  Duytsche, 
en  Latyusclie  Versen  gestelt:  Nu  eerst 
op  Musyck  gebracht  met  vier,  \yf  cn  ses 
stemmen,  met  de  Gemeene  Gront-stcm, 
ofte  Continuo,  door  ...  Tenor,  Eerste 
Boeck.  Derde  Werck.  'tAmsterdam  by 
Broer  Jansz  . . .  1643.  1  vol.  qu4"  von 
23  Seit.     [Amst:  Tenor. 

—  2de  boeck.  4do  werck,  met  3,  4,  5 
en  6  stemmen  . . .  Tenor.  Amst.  ib.  1G4.5. 
qu40.     30  S.     [Amst:  Ten. 

Synphonia  in  nuptias  I.  Everswyn  et 
Luc.  Buys.  Amst.  1641  Itroer  Jansz. 
2  Stb.  C.  u.  B.     [Leyden  Thysius. 

Synphonia  in  nuptias  Mt.  Stejn  .  .  . 
Ib.  1G42.     3  Stb.  C  1.  2.  B.     [ib. 

Erekrans  voor  Const.  Sohier  en  Cathar. 
Koymans.  Ib.  1643.  3  Stb.  2  C,  T— B., 
C— Bc.     [ib. 

Straeten  1,  246  erwähnt  von  1563  bis 
1570  einen  Knabensänger  a/d.  Hofkapelle 
Philipp  IL  von  Spanien,  der  später  meh- 
rere Pfründe  ei'hielt  mit  Namen  David  \ 
Padhrouck  (Patbru,  Padbrue).  In  Bd.  8, 
41.  43.  80  und  90  bringt  er  über  den 
David  Padbriiee  aus  Holland,  der  schon 
1562  Knabensänger  war,  eine  Anzahl 
Dokumente;  unter  anderem  wird  er  auch 
aus  Haarlem  geb.  genannt  und  bis  1585 
erwähnt. 

Pjiddoil,  Jolin,  ein  englischer 
Musiker  an  der  Grenze  des  18, 
bis  ins  19.  Jh.  lebend,  ist  bekannt 
durch : 


Scotch  ballads  for  1,  2  or  3  voyc.  c. 
1790.     [br.  Mus. 

The  sacred  music  uscd  at  Quebec 
chapel .  . .    London  c.  1810.    fol.    [br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  noch  1  Canzonette  für 
Gesang,  Variat.  u.  Walzer  für  Klavier; 
aufserdem  gab  er  Anthems  von  W.  Jack- 
son of  Exeter  1819  und  Talus  evening 
Hymn  im  Arrangement  heraus    [br.  Mus. 

To  the  musical  World.  System  of  musi- 
cal  education,  originally  devised,  and  for 
twelve  years  persevered  in  by  . . .  Lon- 
don 1817  Ed.  Bridgewater.    12«.    [Brüssel. 

The  cheirochcma  (anonym).  Lond.  ib. 
1  Seite  in  4».     [Brüssel. 

Padoaiio,  Padova  siehe  Anni- 
hale.  Francesco  und  Gactano. 

Padovani,  Giov.  aus  Verona, 
siehe  Paduaiii. 

PaduaiK^ii,  Gagliarden 

u.  a.  Tänze  für  allerley  Instrumente, 
Ms.  5  Stb.  zum  grofson  Teile  vom  Land- 
grafen Moritz  von  Hessen  komponiert. 
[B.  K.  4".   72. 

Paduaiii,  (xiovanni ,  aus  Ve- 
rona (hier  tritt  der  Städtename 
Padua  als  Familienname  auf)  ein 
Mathematiker  und  Professor  der 
Philosophie,  gab  heraus: 

Joannis  Paduanii  Veronensis  Institu- 
tiones  ad  diversas  ex  plurium  vocum 
harmonia  cantilenas,  sive  modulationes  ex 
variis  instrumentis  fingendas,  fornuilas 
pene  omnes  ac  regulas,  mira  et  perquam 
lucida  brevitate  complectentes.  Veronae 
1578  Seb.  et  Joan.  fratres  a  Dennis,  kl. 
40.  4  BU.  u.  99  Seit.  Fütis  bez.  es  als 
ein  gutes  Buch,  siehe  auch  Weckerhn 
Kat.  S.  213.  [B.  B.  Mainz.  C  P.  M?i- 
land  Braid.     br.  Mus.     Bologna. 

In  Bologna  befindet  sich  noch  das 
Werk:  De  temporum  comjjutationc,  Ib. 
1577.  4",  welchcis  aber  nicht  über  Musik 
handelt  (siehe  Kat.  1,  302). 

Paedorens,    Franciscus,    aus 

Salzburg,  ein  Schüler  von  Stomius 
um  1536,  der  ihm  auch  sein  theo- 
retisches Werk  widmet  (Hammerle 
214). 

Paen,  siehe  Payeii. 

Panier,  Aiithoui,  tritt  an  Jo- 
hanni  1573  als  Diskantist  in  die 
Münchener  Hofkapelle  mit  90  Gld. 
(Kreisarchiv). 


i 


Paep. 


277 


Paer. 


Paep  (Paepon),  Pierre  de,  Or- 
ganist an  St.  Pierre  zu  Löwen 
1689  bis  c.  1727  (Elewyck  64). 

Paer,  Ferclinaiido,  geb.  1.  Juni 
1771  zu  Parma,  gest.  S.Mai  1839 
zu  Paris.  Seine  theoretischen 
Musikstudien  machte  er  unter 
Ghiretti,  einem  alten  Schüler  des 
Conserv.  deLla  Pietä  de'Turchini 
zu  Neapel.  Mit  grofser  Leichtig- 
keit bemächtigte  er  sich  der  musi- 
kalischen Formen  und  trat  mit 
16  Jahren  schon  als  Opernkompo- 
nist mit  der  Oper  La  Locanda  de' 
vagabondi  auf,  der  bald  andere 
folgten,  so  dass  sein  Name  bald 
durch  ganz  Italien  schallte.  Seit 
1798  (Fetis  sagt  seit  1797)  befand 
er  sich  in  Wien  und  schrieb  für 
die  Hofbühne  eine  Reihe  Opern, 
die  sicli  alle  der  besten  Aufnahme 
erfreuten.  Thayer  2,  121  sagt:  er 
verkehrte  viel  mit  Beethoven.  1801 
kam  sein  Achilles  auf  die  Bühne, 
auch  muss  er  sich  im  Januar  noch 
in  Wien  befunden  haben,  denn  er 
dirigierte  am  30.  Jan.  das  Wohl- 
thätigkeitskonzert  der  Frau  Frank. 
Auf  dem  Textbuche  des  Achille, 
Wien  1801,  liest  man:  im  Dienste 
des  Theaters  Cesarei  und  Kapell- 
meister am  Hofe  zu  Parma.  1803 
wurde  er  in  Dresden  auf  3  Jahre 
an  der  italienischen  Oper  als  Kom- 
ponist mit  750  Thlr.  jähr],  ange- 
stellt und  musste  sich  verpflichten, 
2  Opern  das  Jahr  zu  schreiben. 
Seine  Frau  wurde  als  1.  Sängerin 
angestellt.  Schilling  sagt,  sie  war 
eine  geborene  Riccardi.  Seine 
Opern  gefielen  dem  Kurfürsten  so 
gut,  dass  er  ihn  am  15.  Sept.  1804 
fest  als  Kapellmeister  lebensläng- 
lich anstellte  mit  1200  Thlr.  Ge- 
halt und  für  jede  Oper,  die  er 
lieferte,  300  Thlr.  1807  lernte  ihn 
Napoleon  in  Dresden  kennen  und 
der   Fürsten-   und   Yölkerbesieger 


schnappte  dem  Kurfürsten  seinen 
Kapellmeister  weg,  der  wohl  oder 
übel  zuerst  nach  Warschau,    dann 
nach  Paris  gehen  musste  mit  einem 
Gehalte  von  28  000  frcs.  (Fürstenau 
1,  174  u.  Castil-Blaze  181).    Felis 
berichtet  nun  über  seinen  Pariser 
Aufenthalt,  weifs  aber  wenig  Neues 
mitzuteilen.    In  den  Memoiren  der 
Generalin  Durand  über  Napoleon  I. 
wird  gesagt,   dass  er  der  Kaiserin 
Klavierunterricht  geben  musste  und 
als    Spontini   fortging    (1812),    als 
Direktor  an  die  italienische  Oper 
kam    (S.  40).      1811    besuchte    er 
Parma,  wo  er  die  Agnese  schrieb. 
Auch   nach   Napoleon's  Gefangen- 
nahme  blieb   er  in  der  Gunst  des 
Königs,  wurde  als  Kammerkompo- 
nist   mit    12  000  frcs.    angestellt, 
unterrichtete     die    Herzogin     von 
Berry   und    dirigierte  die  Kapelle 
des   Herzogs   von   Orleans.      1823 
nahm  er  vom  italienischen  Theater 
Abschied  und  trat  Rossini  an  seine 
Stelle.      1826   übernahm   er    zwar 
noclimals    die    Direktion    des    ita- 
lienischen Theaters,  doch  die  Ge- 
schäfte gingen  so  schlecht,  dass  er 
1827   abermals   zurücktrat.     (Fetis 
und  die    oben    citierten    Quellen.) 
Pamphlet's    erschienen:     Paer    et 
Rossini  (Paris  1820,  von  Th.  Masse). 
M.  Paer,   ex-directeur  du  Theätre- 
Italien,  ä  MM.  les  dilettanti  (Paris 
1827.    8».    8  Seit.     [Brüssel  3877. 
P.  stand  eine  leichte  und  uner- 
schöpfliche Erfindungsgabe  zu  Ge- 
bote,   doch    flüchtig    griff    er    zu 
jedem    Einfall    und    oberflächlich 
und   ohne  Kritik  entstanden  seine 
Werke,  denen  auch  ein  gründliches 
kontrapunktisches   Studium   fehlte. 
Daher  zündeten  wohl  seine  Werke 
beim   grofsen  Publikum  auf  kurze 
Zeit,    doch    keines    seiner    Werke 
hielt  sich  länger  in  der  Gunst  des 
Augenblickes  und  da  er  ein  Viel- 


Paer, 


278 


Paer. 


und  Schnellschreiber  war,  so  er- 
setzte er  stets  das  Frühere  durch 
etwas  Neueres  und  erhielt  damit 
so  lange  er  lebte  die  Gunst  des 
Publikums,  trotzdem  die  ernstere 
Kritik  mit  ihm  längst  fertig  war. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar 

1.   geistliche  Musik: 

II  Santo  sepolcro,  Oratorium.  Ms.  274 
Dresden  Mus.  P.  u.  Stb. 

La  passione  di  Gesü  Cristo.  Orator. 
in  2  part.  per  Soli,  coro  od  orch.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Missa  piena,  Dm.  4  voc.  c.  ström. 
Autogr.    Dresden  1805.   P.    81  Bg.    [B.  B. 

Exultate  Doniinuin  Cd.  4  voc.  c.  ström. 
P.  und  Salve  regln  a,  Tenore  solo  c.  4  voci 
rip.  e  c.  ström.     Autogr.  P.     [B.  B. 

Offertoire  (Annivorsairo  de  la  niort  du 
Duc  de  Barry).     Ms.  P.     [Amst. 

—  Offert,  a  gr.  choeur,  exccuto  dans 
l'eglise  roy. . .  Paris ,  Janet  et  Cotelle. 
P.    gr.  fol.     [Brüssel  Cons.  184. 

2  Offertorien  f.  Soli,  Chor  u.  Orch. 
Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 

1  Graduale  im  Ms.  P.    [Klostcrneuburg. 

1  Messe,  1  Offertorium  und  1  Motette 
f.  Chor  u.  Orch.    [Dresden  kathol.  Kirche. 

Gloria  in  excelsis  brave,  4  voc.  c.  ström. 
Ms.  P.  —  Kyrie  brove  4  voc.  c.  ström. 
Ms.  P,  —  Tantum  ergo,  a  T.  c.  ström. 
1795.  Ms.  P.  —  Dixit  brave  4  v.  instr. 
—  Domine  ad  adjuvandum  4  v.  instr.  — 
Laudate  pueri  ebenso.  —  Nisi  Dominus 
2  voc.  c.  Str.  —  Magnificat  4  voc.  instr. 
Mss.  P.    [Bologna. 

2.  Kantaten : 

Adieux  de  la  societo  da  Vianne  ä  M"io 
la  princesse  Boris  de  Galitzin.  Sopr.  solo, 
dreist.  Chor  u.  Pfte.    P.    [Musikfr.  Wien. 

L'amor  timido.  Cantata  per  Sopr.  c. 
Pfte.  op.  5.  Leipz.,  Peters.  [B.  B.  Dresd. 
Mus.  Musikfr.  Wien.  B.  Kgsbg.:  Lpz., 
Kühnel.     Padua  Aut. 

Cantata  pel  giorno  natalizio  del  Sgr. 
Luigi  Franul  de  Weifsenthui'n.  Soli  u. 
Pfte.  [Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien,  Ms. 
16559. 

Diana  ed  Endimione,  Cantata  a  2  v. 
con  coro.  Kl.-A.  Leipz.,  Br.  &  H.  37  S. 
[R  Cef  Mus.  br.Mus.  Lübeck.  B.  Kgsbg. 
Schwerin  F.  Dresd.  Mus.  Musikfr. Wien. 
B.  Wagener.     B.  B. 

E  cessato  il  tempo,  Cantata  f.  Lobko- 
witz.    P.  Autogr.     [Hofb.  Wien  16559. 


Eloisa  ed  Abelardo  negli  Elisi,  Cantata 
a  2  voci  c.  pfte.  Ms.  P.  [Bologna.  C.  P. 
Mailand  Cons.  und  von  G.  Sigismondo  in- 
strumentirt.  br.Mus.  im  Druck:  London. 
Lübeck:  Bonn,  Simrock.  B.  B:  instrumen- 
tiert von  Chrstn.  Gottl.  Friedr.  Schwenke 
in  Hbg.  Hds.  von  ihm  in  P.  u.  Stini. 
Ms.  16550.  Musikfr.  Wien  im  Ms.  P. 
B.  B :  Bonn,  Simrock. 

Europa  in  Greta.  Cantata.  Aria  „Ove 
sono  ove  porto.  Ms.  P.  Darmst.  B.  B : 
Kl.-A.  Leipz.,  Kühnel. 

La  Francia  in  pace,  Inno.  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

Grazie  rendiano,  an  italian  hymn  for 
3  voices,  ed.  by  Novelle.  Lond.  (1845). 
fol.     [br.  Mus. 

L'Odalisque,  a  voce  sola,  pfte.  e  Corno 
solo.  Autogr.  [Bologna  Real  Accad.  Filarm. 

Ottavo  del  Tasso  nel  Canto  XII  per 
voce  sola  c.  Tacc.  di  pfte.  „Giunto  alla 
Tomba".     [Padua  Ant. 

Saffo,  cantata  italienne  a  voix  seule 
de  Sopr.  P.  Paris,  fol,  [br.  Mus.  und 
im  Kl.-A..     Brüssel  Cons. 

Ulisse  et  Penelope,  cantata  ä  2  voix  .  . . 
et  ä  gr.  orch.     P.     Paris,  fol.     [br,  Mus. 

3.    Opern: 

Achille,  op.  in  2  a,  di  Gamera.  (Wien 
G/6  1801.)  Ms.  r.  [Brüssel  Cons,  Dresd. 
Mus.  2  voll.  B.  Joach,  München  Oper, 
B,B:Ms,  1G543.    Darmst,    Bologna.    C.P. 

—  im  Kl.-A:  Vionna,  imperiali  regi 
teatri  di  Corte,  fol.  [Dresd.  Mus.  B.  M: 
Bonn,  Simrock.  B.  B :  Hbg.,  Böhme.  Wol- 
fenb.  Lübeck.  R.  C.  of  Mus:  Paris,  Carli. 
br,  Mus,     Mailand  Cons.     Musikfr.  Wien. 

LAgnese  di  Finzerrj^,  Dramma  senti- 
mentale in  2  atti.  Ms.  P.  2  voll.  (Paris 
24/7  1819.)  [B.B.  Ms.  16544.  B,  M. 
Münchener  0|)er.  B.Wageuer,  Bologna. 
Brüssel.     Mailand  Cons.     Padua  Aut. 

—  im  Kl.-A.  Paris,  Janet  et  Cotelle. 
227  S.  fol.  [B,  B.  Darmst.  R.  C.  of 
Mus.  br.  Mus.  Bologna.  B.  B :  Lpz., 
Peters.  Lübeck.  Darmst,  R.  C.  of  Mus, 
br,  Mus.  Mailand  Cons,  Dresd.  Mus. 
Glasgow,     Musikfr.  Wien. 

LAmor  marmaro,  opera.  Ms.  P, 
[Darmst. 

L'Astuzia  amorose,  siehe  II  Tempo  fä. 

L'Astuzie  di  Patacca,  siehe  Una  in  bene. 

8.  Scena  u.  Chor  aus  der  Oper  „I 
Baccanti",  Part.  Autogr.  [Hofb.  Wien 
19149. 

Blanche  de  Provence,  ou  la  cour  des 
fees,  op.  en  1  acte  von  Berten,  Boieldieu, 
Cherubini,  Kreutzer  und  Paer.  Paris  1/5 
1821.    [Paj-is  l'opera. 


Paer, 


279 


Paer. 


Calypso  (Circe),  op.  in  3  a.  Ms.  P. 
(Venedig  1792.  Dresd.  c.  1805).  [Brüss. 
Cons.  in  2  voll. 

La,  Caunlla  ossia  il  Sotterraneo.  Dranima 
serio  giocoso.  (Wien  23/2  1799.)  Ms.  P. 
3  voll.  [B.  B:  Ms.  16545,  hier  ist  er  als 
Kapellm.  in  Parma  gez.,  doch  ist  dies 
nicht  mafsgehend,  da  es  eine  Kopie  ist. 
Dresd.  Mus.  Münchener  Oper.  B.  Joach. 
Hof b.  Wien  Ms.  16477.  B.  M.  mit  1801 
gez.  Darnist.  C.  P.  Mailand  Cons. 
Musikfr.  Wien.     Padua  Ant.     Brüss.  Cons. 

—  im  Kl.-A.  Paris,  Janet  et  Cotelle. 
[Dresd.  Mus.  B.  B :  Bonn,  Simrock.  B.  M. 
Dresd.  Mus. 

Die  Comoedie  ohne  Theater,  kom.  Op. 
in  2  A.     Ms.  16547.     LB.  B. 

La  Didone  abbaudouata,  opera  seria  in 
2  atti.  Ms.  P.  2  voll.  [Dresd.  Mus. 
br.  Mus. 

La  Confessione.  Paris  1834.  Facsim. 
[B.B:  L. 

Diane  et  Endimion.  Oper  im  Kl.-A. 
Paris.     [Glasgow. 

Don  Pacuvio,  op.  in  2  a.  (Wien  c. 
1812.)  Ms.  P.  [Brüss.  Cons.  (nach  dem 
Kat.  van  Lamperen). 

Ero  e  Leandro.  Ms.  P.  [Neapel 
Turohini. 

La  festa  riscaldata,  KL-A.  Mainz, 
Zulehner.     qufol.     [B.  B. 

Les  folies  araoureuses,  Mischoper.  P. 
[Brüssel  Cons.  2017. 

The  Freebooters,  siehe  die  folgende 
Oper. 

I  fuorusciti  (four'usciti),  op.  in  2  atti. 
Wien  31/7  1804,  3  mal  aufgef.  Ms.  P. 
[C.  P.  Dresd.  Mus.  B.  Joach.  B.  B. 
deutsch :  Die  Wegelagerer.  Ms.  P.  Müuch. 
Oper,  ebenso.    R.  C.  of  Mus :  The  Freeboters. 

—  im  Kl.-A.  Lpz.,  Br.  &  H.  188  S. 
[B.  B.  Dresd.  Mus.  Lübeck,  br.  Mus. 
Musikfr.  Wien  deutsch. 

Ginevra  degli  Almieri,  op.  in  4  atti. 
(Dresd.  c.  1802.)  2  voll.  Ms.  P.  [Bo- 
logna. Darmst.  Briissel  Cons.  Musikfr. 
Wien.  Münchener  Oper:  Ginevra  di 
Scozia  betitelt. 

La  Griselda  ossia  La  virtü  al  cimento, 
op.  in  2  atti.  Parma  1796.  Wien  1/2 
1799  (37  mal).  Paris  18/6  1803.  [C.  P. 
Darmst.  Dresd.  Mus.  Brüssel  Cons. 
Münchener  Oper.  Bologna  nur  Frag- 
mente.    Musikfr.  Wien. 

—  im  Kl.-A.  Bonn,  Simrock.  [B.  ß. 
Dresd.  Mus.     Glasgow,  Pariser  Druck. 

L'Intrigo  amoroso,  Dr.  giocoso.  Ms.  569 
P.    2  voll,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Leonora,  ossia  l'amore  conjugale,  op. 
in   2  a.      (Dresd.    3/10   1804.)     Ms.   P. 


[Brüssel  Cons.  Dresd.  Mus.  Darmst. 
B.  B:  deutsch:  Leonore  oder  Spaniens 
Staatsgefängnisse,  Ms.  16541.  P.  Mün- 
chener Oper:  Leonore  oder  Spaniens  Ge- 
fängnis bei  Sevilla. 

—  im  Kl.-A.  Lpz.,  Br.  &  H.  qufol. 
[B.  B.  Dresd.  Mus.  br.  Mus.  Brüssel 
Cons.     Musikfr.  Wien. 

Der  lustige  Schuster.  Kom.  Oper. 
[Dresd.  Oper.  Münch.  Oper.  B.  B :  Der 
lust.  Sehnst,  oder  die  Weiberkiir.  Ms. 
16  546.  Im  neuen  Klavierauszugo  bei 
Senff  in  Lpz.  1890. 

Die  Macht  der  Liebe.  Oper  1816. 
Ms.  P.     [Darmst. 

Le  maitre  de  chapelle,  ou  le  souper 
iniprevu,  Comedie  de  Duval  en  2  actes. 
(Paris 29/3 1821.)  P.  Paris,  Magasiu.  [B.B. 

—  arrangee  en  opera  comique  par 
Sophie  Gay.  Part.  Paris,  ä  la  Lyre  mo- 
derne, 365  S.  in  fol.  [Bologna,  br.  Mus. 
P.  u.  Kl.-A.  Mailand  Cons.  in  Stb.  in- 
konipl.     Brässel  Cons.  P. 

Massini.ssa,  Op.  in  3  a.  Ms.  16548. 
P.     [B.  B. 

I  Molinari,  op.  in  1  atto  (Venedig  1793). 
Mailand  1797.  [C.  P.  Dresd.  Mus :  Farsa 
per  musica.  P.  2  voll,  qufol. 

P  morto  vivo,  op.  in  2  a.  (Text  von 
Defranceschi.  Wien  12/7  1799).  Ms.  P. 
[Brüssel  Cons.  Darmst:  Azione  teatrale. 
1800.  B.  B.  Ms.  16540  Op.  in  1  atto. 
P.  u.  im  Kl.-A.  Vienna.  3  Hefte,  qufol. 
Musikfr.  Wien  im  Kl.-A. 

Numa  Pompilio,  op.  in  3  a.  (Paris 
c.  1808.)  Ms.  P.  [Brüssel  Cons.  Dresd. 
Mus.     Münch.  Oper. 

L'oriflamme,  op.  en  1  acte,  von  Mehul, 
Paer,  Berten  u.  Kreutzer.  Paris  1/2  1814. 
[Paris  l'opera. 

L'oro  fa  tutto.  Dr.  giocoso.  Ms.  P. 
2  voll,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

La  prima  vera  f elice,  im  Kl.-A.  [br.  Mus. 

II  principe  di  Taranto,  op.  giocoso  in 
2  atti.  (Parma  1797.  Wien  6/11  1798.) 
Ms.  P.  [Briissel  Cons.  Dresd.  Mus.  Bo- 
logna. 

n  Sargino,  o.ssia  L'Alhevo  dell'Amore. 
Dramma  eroicomico  in  2  Atti.  Ms.  P. 
in  2  voll.  (Text  von  Jos.  Foppa.  Dres- 
den 1803.  Wien  1807?)  [Dresd.  Mus. 
B.  B.  Ms.  16542.  Darmst.  Briissel  Cons., 
deutsch.  Müuchener  Oper.  Dresd.  Oper, 
deutsch:  Sargin,  oder  der  Zögling  der 
Liehe. 

—  im  K1.-A.  Lpz.,  Br.  &  H.  [B.  B. 
R.  C.  of  Mus.  br.  Mus.  Darmst.  Mailand 
Cons.  Dresd.  Mus.  Lübeck.  Bologna. 
Hofb.  Wien.  B.  Lpz.  B.  B:  Braim- 
schwg.,  Meyer  jun.    B.  M :  Bonn,  Simrock. 


Paer. 


280 


Paer. 


Amsterd.     Wolfenb.  und  „Supplement . . . 
Dresd.,  Hilscher."     Musikfr.  Wien. 

La  Sofonisba,  op.  giocoso  in  2  a.  (Bo- 
logna  c.  1796.)     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

B.  Joach.     Darmst.     Münch.  Oper.     Mu- 
sikfr. Wien, 

—  im  Kl.-A.  Bonn,  Simrock.  [B.  B. 
br.  Mus.     Glasgow.     Wolfenb. 

n  tempo  fä  giustizia  a  tutti,  op.  in  2  a. 
(Parma    1792.)     Ms.    P.      [Brüssel  Cons. 

C.  P. 

La  testa  riscaltata,  Opera  in  2  atti. 
Ms.  577.     [Dresd.  Mus. 

n  trionfo  della  chiesa,  opera  in  2  atti. 
[C.  P. 

ün  caprice  de  femme,  op.  en  1  a. 
(Paris  23/7  1834.)  Paris,  Paciui.  P. 
[Brüssel  Cons. 

Una  in  bene  ed  uua  in  male,  op.  in 
2  a.  (Rom  c.  1794.)  Ms.  P.  [Biassel 
Cons.     Musikfr.  Wien  im  Kl.-A.. 

Die  Wegelagerei",  siehe  I  fuor'usciti. 

Wie  gerufen,  kom.  Oper.  [Dresden 
Oper. 

Die  Weiberkur,  oder  der  lustige  Schuster, 
siehe  den  letzteren  Titel. 

4.   Einxehies  aus  Opern  u.  a. 

Ms.  B.  B.  16539:  Arien,  Duette  und 
Terzette  aus  der  Oper  La  Virtü  al  cimento 
osia  la  Griselda.  P.  —  Ms.  111,  Scenen 
aus  Opern.    P. 

Autogr.  in  B.  B.  Grasn.  1.  Aria  mit 
Orch.  „Ah  trovar  fra  queste''.  P.  2.  Arie 
der  Ofelia.  3.  Ouvertüre  zur  Didone,  P. 
und  sein  Portr. 

In  B.  Dresden  aus  Achille  u.  a.  Opern, 
Arien,  Scenen,  Duette,  Terz.  u.  Ouvert. 

In  B.  Lübeck  im  Ms.  Duette,  Terzette, 
Quartette  u.  Finale  aus  Opern  in  P.  oder 
Kl.-A. 

In  B.  M.  in  der  Oper  von  Auber:  La 
Marquise  de  Brinvilliers  eine  Arie  von 
P.  Nr.  3. 

In  Darmst.  zahlreiche  Ouvertüren, 
Scenen  und  Arien  etc.  aus  Opern, 

Ouvei-turen,  Duette,  Arien  im  Druck 
und  Ms,     [B.  Kgsbg. 

Scenen,  Duos  u.  a.  in  Ms,  2625  u.  2632. 
[B.  Brüssel. 

In  Mailand  Cons.  zahlreiche  Ouvertüren, 
Sinfonien  zu  Opern,  Scenen,  Arien,  Duette, 
Terzette,  1  Serenata  u.  a.  im  Ms.  und  ein 
Teil  im  Druck, 

20  Arien,  Duette,  Terzette  im  Ms.  P. 
in  Bologna, 

L'Addio  d'Ettore,  Duetto  per  il  pfte, 
Bonn,  Simrock.     [Lübeck,     B.  B. 

Pastorale.  Che  si  canta  dai  Zampognani 


in  Roma.  Ridotta  a  5  v.  c.  Accompagn. 
di  Pianoforte.     [Dresd.  Mus. 

Serenata  „Oh  notte  soave"  per  2  Sopr., 
T.  e  B.  con  acc.  di  Corno,  Ycl.  e  Contrab. 
c.  pfte.  Ms.  [Schwerin  F.,  noch  einige 
Duette,  1  Terzett  und  1  Ouvert.  a  gr. 
Orch.  in  Stb.  —  Die  Serenata  auch  in 
Darmst.  In  Brüssel  Cons.  und  B.  M.  mit 
Harfe  oder  Pfte,  im  Ms. 

12  Ariettes  italiennes  avec  pfte.  Paris, 
Nadermann.  [Maild.  Cons.  1 — 6.  B.  B : 
Lpz.,  Peters,  mit  op.  4  gez. 

6  Ariette  italiane  con  Pfte.  Lips., 
Hoff  meister  &  Külinel.     [B.  M. 

—  Simrock.  [B.  M.  B.B:  Peters,  br. 
Mus:  London,  fol. 

Arietta:  In  questa  tomba.  Wien,  Mollo. 
[B.  B.     B.  Kgsbg:  Lpz.,  Kühnel, 

La  Biondina  in  Gondoletta.  Air  varie. 
Schlesinger.     [B,  B. 

Canon  f.  3  St.     Braunschwg.     [B.  B. 

6  Duetti  ]).  2  voci  c.  Pfte.  Paris, 
Imbault.     [B.  M.     br.  Mus. 

—  op.  7.  Peters.  2  Stb.  [B.M.  B.B, 
B,  Kgsbg:  Lpz.,  Kühnel  u.  Peters.  Dresd. 
Mus:  Vieuna,  Artaria. 

3  Duettini  per  2  Sojjr.  c.  pfte.  Parte 
I.  IL  Ups.,  Kühnel.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
B.  M. 

Giunto  alla  tomba.  Ottave  del  Tasso 
per  voce  solo  c  pfte.  Vienna.  [Darmst. 
B.  B:  op.  6,  Stanze  del  Tasso.  Lips.,  Peters. 

Die  Rose,  mit  Pfte.     Peters.     [B.  B. 

Romanze  „Unbekannt  mit  der  Liebe". 
Lpz.,  Kühnel.     [B.  B. 

2  Romane,  f.  Gesg.     Paris.     [B.  M. 

Kennst  du  das  Land  von  Goethe,  für 
1  Singst,  mit  Pfte.     Ms.     [Beriin  K.  H. 

Im  tempio  dell'Armonia,  choeur  ä  4  v. 
acc.  pfte.  Paris,  chez  l'auteur.  [Maild.  Cons. 


24  exercices  pour  voix.   Br.  &  H.   [B.  B, 

Esercizi  per  voce  Sopr,  o  Ten.  o  siano 
variaz.  progressive  sulla  scala,  e  solfeggi 
. , .     Napoli,  Girard,     [Maild.  Cons. 

Sei  Solfeggi  facili,  per  cantar  di  porta- 
mento.  Composti  per  S,  A.  R.  la  Prin- 
zipessa  Carolina  di  Sassonia.  qufol.  Ms, 
[Dresd.  Mus. 

Trente-six  vocalises  p.  voix  de  basse- 
taiUe,  av,  pfte.  Paris,  Catelin.  2  pari 
fol.  [Brässel.  Dresd:  Lips.,  Br.  &  E. 
in  3  Uv, 

Instriimentahcerke : 

Sinfonie  in  Dd.  f.  gr.  Orch.  Paris  chez 
Nadermann.     Stb.     [Brüss,  Cons. 

Simphonie  bacchante  a  gr.  orch.  Paris, 
Nadermann.     33  Stb.     [B.M. 

Sinfonie  . . .    Br.  &  H,    16  Stb.    [B.  M. 


Paesielli. 


281 


Paganelli,  Gius.  Ant. 


Die  Ouvertüren  sind  vielfach  in  Stirn, 
u.  Kl.-A.  gedruckt,  vorhanden  in  Dresd. 
Mus.  Brässel  Cons.  B.  M.  Musikfr. 
"Wien  etc.  etc. 

3  graudes  Senates  p.  le  Kanof.  m.  Be- 
gleit, d.  Viel.  u.  Ycl.  ad  libit.  Paris, 
Janet  et  Cotelle.  fol.  [Dresd.  Mus.  u.  Paris 
chez  Imhault  B.  M.  B.  Wagener:  Bonn, 
Simrock.  Mailand  Cons:  Br.  &  Haertel 
mu"  Son.  I.    Musikfr.  "Wien. 

4  gr.  Märsche  f.  Pfte.  Lpz.,  Industrie 
Comt.     [Dresden. 

Potpourri  varie  p.  le  Pfte.  Yieu., 
Mechetti.     [B.  M.     Musikfr.  Wien. 

Six  Valses  p.  2  V.  Lpz.,  Kühnel. 
[Maild,  Cons. 

2  Schreiben  im  Autogr.  vom  16/12 
1824  und  eins  undatiert.  [R.  C.  of  Mus. 
2024/25. 

Paesiello,  siehe  Paisiello. 

Pässler ,  Emanuel  Johann 
Oottfried ,  fürstlich  Anhaltisch- 
Bernburger  Regierungs-Registrator 
(Titel)  gab  heraus: 

Sechs  Sonaten  für  das  Klavier  oder 
die  Harfe.  Bemburg  1782  Selbstverlag. 
[B.  B. 

Paetzolt,  Johann  Göttlich. 

In  Ms.  theor.  40.  Nr.  134  besitzt  die 
B.  B.,  datiert  Ao.  1745,  11.  Jan.  eine 
Abhandlung:  Kurtzer  aber  meist  hinläng- 
licher Unterricht  vom  Generalbass.  Ob 
der  verz.  Name  der  Verfasser  oder  nur 
der  Kopist  ist  bedarf  der  Untersuchung. 

Paez,  Don  Juan,  ein  spanischer 

Komponist  des  18.  Jhs.,  siehe  Es- 

lava's  Neuausgabe  Lira  sacra  hisp. 

5,  99: 

Himno  de  visperas  a  la  nativitad  de 
N.  S.  J.  C  4  voc.  (Eitner  2). 

Paganelli ,     Dr.    Alessantlro, 

kommt  in  Agost.  Agazzari's  Sacrae 
cantiones  op.  18.    1615  mit  2  Mo- 
tetten vor. 
Paganelli,   Grins  effo  Antonio, 

ausPadua.  Tebaldini  S.  137  glaubt, 
dass  er  ein  Schüler  Tartiui's  war, 
doch  kann  er  dies  durch  nichts 
beweisen,  als  durch  ein  Violin- 
konzert, welches  sich  in  Padua 
befindet.  Gerber  1  sagt,  dass  er 
1733  bei  einer  italienischen  Opern- 
truppe in  Augsburg  Clavicenist 
war,  wie  auch  bei  einem  Collegio 


musico.  Allerdings  erschienen  1756 
dreifsig  Arien  und  ein  Divertisse- 
ment von  ihm  in  Augsburg,  doch 
anderes  erschien  in  Amsterdam  u. 
Nürnberg.  Im  Ms.  16570  B.  B. 
wird  er  auf  op.  8  Komponist  des 
Herzogs  von  Braunschweig  genannt. 
Später  wurde  er  Direktor  der 
Kammermusik  Sr.  Maj.  des  Königs 
von  Spanien  in  Madrid,  wie  man 
auf  mehreren  Drucken  liest,  z.  B. 
auf  denen  von  1756  in  Augsburg 
erschienenen.  Sittard  2  verz.  einen 
Sänger  (Contraltist)  Oiuseppe  Paga- 
nelli, der  1751  mit  800  Gld.  am 
Württemberger  Hofe  angestellt  wird 
und  sich  bis  1774  verfolgen  lässt. 
Allem  Anscheine  nach  ist  dies  ein 
anderer  als  der  obige,  der  jeden- 
falls ein  Insti'umentist  war.  Er 
soll  Opern,  Kantaten  u.  Kammer- 
musik geschrieben  haben.  In  Mün- 
chen gelangte  1747  die  Oper  Bar- 
sina zur  Aufführung  (Rudhart  132). 
Bekannt  sind  davon: 

Narcisso  al  Fönte.  Componimento  di 
. . .  Ms.  16725.  P.  für  Braunschweig  ge- 
schrieben; die  Jahreszahl  1632  kann  un- 
möghch  richtig  sein  imd  könnte  nur  1732 
heifsen.     [Hofb.  "Wien. 

Quinti  Horatü  Flacci  odae  sex  selectae 
quas  fidibus  vocalique  musicae  . . .  Op.  8 
(für-  1  Sopr.  u.  Streichinstr.)  Ms.  16570. 
P.  [B.  B.  Dresden  Mus.  im  Stich,  s.  1. 
fol.     Paris  Nat.  im  Stich. 

Duetto  ä  Sopr.  ed  Alto  c.  ström.  Ms. 
578.  P.   qufol.     [Dresd.  Mus. 

Aria:  Singala  spema,  a  1  voc.  c.  ac- 
comp.  Ms.  P.  fol.  —  Aria:  Apprimi  il 
pello,  e  vedi,  a  2  voc.  c.  2  V.  A.  e  B. 
Ms.  P.  fol.     [Upsala. 

Aria  „Quel  labro  adorato"  a  Sopr.  c. 
ström.  —  Aria  „Non  piangetto  amati" 
a  Sopr.  c.  Strom.  Ms.  697/698  in  B. 
Karlsruhe. 

30.  Ariae  pro  organo  et  Cimbalo.  Non 
solum  in  templis,  sed  etiam  in  Musaeis 
musicis  publicis  . .  .  Aug.  Vind.  1756 
Lotter  haer.  qufol.  [Proske.  Brüssel 
Cons. 

Concerto  ä  5.  VioHno  principale,  2  V. 
Va.    e  B.     Ms.  C78.     [Padua  Antoniana. 

Concerto  ä  Fl.  trav.  conc.  c.  2  V.   2 


Pagani,  Alfonso. 


282 


Paganini,  Ercole, 


Cor.  Va.  B.  (Allegro,  Largo,  Allg.  Gd, 
Cd.  Gd.)  Ms.  699  in  Stb.     [Karlsriüie. 

Duetti  per  2  V.   op.  4.     [Paris  Nat. 

Duetti  per  2  V.   op.  13.     [ib. 

Sonata  a  solo  per  Fl.  e  B.  (Andante, 
Adag.  AUg.  Dd.  Hm.  Dd.)  2  Stb.  Ms. 
696.     [Karlsruhe. 

10  Trii  per  Fl.  trav.,  V.  e  B.  (drei- 
sätzig) 3  Stb.    Ms.  703—713.   [Karlsruhe. 

3  Soli  c.  B.  ohne  Bez.  3  sätzig.  P. 
Ms.  700—702.     [Karlsruhe. 

Six  Senates  pour  lo  Clavecin  I.  part. 
mit  J[osephe]  Paganelli  gez.  Ms.  fol. 
[Upsala. 

6  Sonate  da  camera,  op.  7.    [Paris  Nat. 

Six  Senates  ä  solo  pour  la  flute  tra- 
versiere  et  Basse  . . .  Oeuvre  16.  Grave 
par  MUe.  Vandome.  Paris,  Chez  Monsieur 
Astraudy.  fol.  [br.  Mus.  (der  Vorname 
Giovanni  im  Kat.  ist  wohl  nur  Druck- 
fehler).    C.  P. 

Divertissement  de  le  beau  Sexe  ou  6 
Sonatines  p.  le  Clavecin.  Amst.,  Hum- 
mel, 1.  partie.     4°.     [B.  B.      Schwerin  F. 

In  Haffner's  Raccolte  mus.  1  Sonate 
(Eitner  2). 

In  Pauer's  Alte  Meister  Fortsetzg.  eine 
Sonate  in  F.  (siehe  M.  f.  M.  20,  179 
nebst  Urteil  über  dieselbe). 

Ein  Textbuch  zur  Oper:  La  caduta  di 
Leone  imperatoro  d'Oriente,  Venez.  1732 
in  Privathd.  Ebenso  zur  Oper  „Barsina'' 
Ven.  1742  und  „La  forza  del  sangue" 
Yen.  1743. 

Pagani,  Alfonso,  stand  im 
Dienste  des  Königs  Sigismund  IIl. 
von  Polen  u.  Schweden  um  1604. 

Eine  8stim.  Motette  im  Lilius  von 
1604  (Eitner  1). 

Pagani,  Priester  Bernarclino 
di  Francesco,  genannt  Frando- 
sino  oder  Franxesino^  lebte  in  der 
letzten  Hälfte  des  IG.  Jahrhs.  in 
Florenz  am  Hofe  der  Medici  und 
starb  am  22.  Nov.  1596.  Er  soll 
ein  geborener  Franzose  gewesen 
sein  und  ein  berühmter  Instru- 
mentist, der  viele  Schüler  gebildet 
hat  (Canal  90,  nebst  Mitteilung 
des  Epitaph  auf  seinem  Grabsteine). 

Pagani,  Ferdinando,  Romano, 
war  vom  26.  Jan.  1593—94  Mu- 
sikus an  der  Stadtkapelle  zu  Lucca 
mit  monatl.  10  Sc.  angestellt  (Ne- 
rici  208).   Köohel  1  Nr.  509  verz. 


einen  Ferdinando  Fr.  (?)  Pagani, 
der  vom  Januar  1639  bis  30.  Juui 
1639  Instramcntist  a/d.  Hofkapelle 
zu  Wien  war  und  jedenfalls  ein 
anderer  als  der  obige  ist. 

Von  Ferdinando  veröffentlichte  Glgli 
in  seinem  Samlwke.  von  1586  g  ein  Madri- 
gal zu  5  Stirn.  (Eitner  1). 

Pagani,   Lodovico.    Die   Mu- 

sikfr.  in  Wien  besitzen  von  ihm 

„Duo  gran  Valzer  per  Fl.  e  Guitarre". 
Zeit  unbekannt,  18.  Jh.  anzunehmen. 

Paganini,  Ercole,  geb.  um  1770 
zu  Ferrara  (nicht  zu  Neapel),  Tod 
unbekannt.  Studierte  Musik  im 
Conserv.  della  Pietä  dei  Turchini 
unter  Tritto  und  Sala,  ging  dann 
nach  Mailand  und  schrieb  Opern, 
die  in  den  Jahren  1808  bis  1810 
zur  Aufführung  gelangten.  Die 
Quellen  sind  über  ihn  sehr  schweig- 
sam, selbst  Florirao  3,  71  weifs 
nicht  viel  mehr  als  was  Fotis  sagt. 
Desto  besser  ist  die  Bibliographie 
bestellt,  die  freilich  den  beiden 
obigen  Herren  noch  sehr  ver- 
schlossen war.     Bekannt  sind: 

In  Neapel  im  Ms: 

Christus,  per  la  settimana  Santa  1797. 

—  Motette  in  D.  —  Coro  a  4  voci  in  F. 

—  L'uomo  contento,  Cantata  tratta  dal 
Salmo  99,  tradotta  dal  Mattei  1795.  —  2 
Frottole  composta  pel  sedile  di  Seggio 
Montagna  1798. 

In  Neapel  Turchini: 

Obiger  L'uomo,  Salmo  99  in  P.  u.  Stb. 

—  Christus  in  Elafä,  di  Sopr.  c.  coro  e 
tutti  istrum.  obblig.  P.  u.  Stb,  —  Tantum 
ergo  in  Elafii,  in  Stb. 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien: 

L'Olimpia,  opera  seria  in  2  atti.  Ms. 
P.  Cavatina  dell'opera  „Le  rivali  gene- 
röse, und  ein  Duette  ebendaher.  Mss, 
in  P. 

Im  Ms.  der  B.  München: 

La  Tempesta,  Cantata. 

Im  Ms.  1113  der  B.  Dresd.  Mus: 

Duette  con  Recitativo  „Vuoi  che  teco 
anch'io  deliri"  uell'opera:  Le  Rivali  gene- 
röse. Kl.-A.  Milane,  presse  Ricordi.  rjufol. 

Im  Conserv.  zu  Mailand: 

Messa  in  D.  a  3  voci  c.  orch.  P.  (viell. 
Autogr.)  u.  Stb.  im  Ms.  —  Rec.  e  Duetto 
Vuoi  che  teco  (siehe  unter  Dresd.  Mus.). 


Paganini,  G 


283 


Pagendarm. 


—  Cavatina   „Se  alcnn   veduto  ha  mai" 
per  Sopr.  aus  derselben  Oper  ün  gleichen 
Verlage. 
Paganini,   Gr...,   ein  Tenorist, 

der  in  der  B.  der  Musikfreunde  in 
Wien  mit  „6  Ariette"  vertreten  ist. 

Paganini,  Paolo,  Kapellsänger 
und  Knaben -Praeceptor  a/d.  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  144  Gld.  u. 
4  Gld.  Gehalt  von  1619  ab  (Kö- 
chel  1). 

Paganino,  . . .  Chordirektor  an 
der  Kirche  S.  Francesco  in  Bo- 
logna, wird  in  den  Akten  am  5/4 
1337  erwähnt  (Busi  1,  192). 

Pagano,  Toniaso,  ein  Neapoli- 
taner des  18.  Jhs.,  der  für  die 
Pater  des  Oratorio  zu  Neapel  eine 
Reihe  Gesänge  schrieb,  die  sich 
nach  Fetis  noch  heute  im  Archiv 
befinden  sollen: 

1.  La  Eo\'ina  degli  Angeli.  2.  La 
Tornace  di  Babilonia.  3.  L'Assunzione 
di  Maria  santiss.  4.  II  giudizio  partico- 
lare.  5.  La  croce  di  Costantino.  6.  La 
Morte  di  Maria  santiss.  7.  La  memoria 
del  Paradiso.  8.  La  memoria  deU'iuferno. 
9.  La  Morte.  10.  La  Samaritana.  11. 
L'anima  pui-gante.  12.  La  Maddalena. 
13.  Le  redenzione.     14.  Gesü  nell'orto. 

Paganore  (Baganore),  Joliann 
Baptist,  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapolle in  München,  ist  am  20/12 
1585  mit  216  Gld.  angenommen 
und  geht  Ende  1588  fort  (Kreis- 
archiv). 

Page,  (jottfried,  war  um  1651 
Kapellknabe  fürs  Lautenspiel  an 
der  Hofkapelle  in  Dresden  (Für- 
stenau  1,  70). 

Page,  Guy  Le,  siehe  Le  Page. 

Page,  John,  ein  Tenorist,  gest. 
im  August  1812  zu  London.  Am 
3.  Dez.  1790  Avurde  er  Laien-Kle- 
riker an  der  St.  Georgen -Kapelle 
zu  Windsor,  resignierte  am  9/11 
1795  und  versah  auf  einige  Zeit 
als  Abgeordneter  den  Dienst  an 
der  Kgl.  Kapelle  und  an  St.  Paul 
in  London,  bis  er  am  10/1  1801 
an  Stelle  Rieh.  Bellamy  als  Choral- 


vikar an  St.  Paul  gewählt  wurde 
(Grove,  der  auch  seine  Werke  verz., 
die  besonders  in  Ausgaben  älterer 
Komponisten  bestehen).  Nachweis- 
bar sind  folgende: 

Harmonia  Sacra.  A  collection  of  An- 
thems  in  score,  selected  for  Cathedral  & 
Parochial  churches  .  .  .  from  the  most 
eminent  masters  of  the  16  th,  17  th  and 
18th  centuries.  London  (1800).  3  voll, 
in  fol.  Grove  unter  Page  giebt  ein  voll- 
ständiges Register,  es  sind  nur  Engländer, 
Händel  und  Marcello  ausgenommen,  vor- 
handen, Summa  74  Gesänge,  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus.    Glasgow. 

Rimbault  gab  eine  neue  Ausgabe  her- 
aus, sie  enthält  39  Solo-Authems  von 
Arnold,  Battishill,  Boyce  2,  Clarke  2, 
Croft  6,  Dupuis,  Goldwiu,  Greene  5, 
Handel  im  Arrang.,  Heuley,  Hine,  Holmes, 
Kent  2,  King,  Linley,  Marcello  im  Arrang., 
PurceU  3,  Weldou  und  Gebmder  Wesley. 
Ferner  24  Anthems  mit  „verses"  und 
11  vollständige  Anthems  von  Aldrich,  Att- 
wood,  Baildon,  Banks,  Battishill  2,  Blake, 
Blow,  Boyce,  Busby,  Clarke,  Dupuis,  Far- 
rant,  Goldwin,  Greene,  Handel,  King  3, 
Marenzio,  Marsh,  Mason,  Nares,  Reynolds, 
Richardson,  Rogers,  Stroud,  Travers,  W. 
Tucker,  Tye,  Wood. 

Divine  harmony,  being  a  collection  of 
Psalm  &  Hymn  tunes  ...  by  . . .  P.  Hen- 
ley  . ..  to  vrhich  are  added  four  Ps.  tunes 
.  . .  by  T.  Sharp.  Published  by  . . .  Lond. 
1798.     40.     [br.  Mus. 

Von  Battishill  gab  er  1804  sechs  An- 
thems und  Select  pieces  for  the  organ 
heraus: 

A  collection  of  Hymns,  by  various 
composers,  selected  by  . . .  To  which  are 
added  12  Psalm  tunes  and  an  Ode,  com- 
posed  by  Jonathan  Battishill.  London 
1804.     ciu80.     [R.  C.ofMus.     br.  Mus. 

Festive  harmony.  A  collection  of  the 
most  favourite  Madrigals,  Elegies  &  Glees, 
selected  from  the  whole  works  of  the 
most  eminent  composers.  Lond.  1804. 
fol.    P.    [br.  Mus.    R.  C.ofMus.    Glasgow. 

The  Anthems  and  Psalms  as  performed 
at  St.  Paul's  Cathedral  ou  the  day  of  the 
auniversary  meeting  of  the  charity  children. 
Lond.    fol.     [br.  Mus. 

The  burial  Services,  chant,  evening, 
Service,  dirge  &  anthems  appoiuted  to  be 
performed  at  the  funeral  of  Lord  Viscount 
Nelson.     Lond.  (1806).    fol.     [br.  Mus. 

Pagendarm,  Jakob,  geb.  6.  Dez. 
1646  zu  Herford  (Westfalen),  gest. 


Paggioli. 


284 


Pagliardi. 


14.  Jan.  1706  zu  Lübeck.  Stu- 
dierte in  Helmstädt  und  "Witten- 
berg Philologie  und  Musik.  Er- 
hielt 1670  das  Kantorat  zu  Osna- 
brück und  trat  am  28.  Aug.  1679 
das  Kantorat  am  Katharineum  zu 
Lübeck  an  (Mattheson  1,  250. 
Gerber  1.  Stiehl).  Beim  Antritte 
der  Stelle  in  Lübeck  hielt  er  eine 
Kede  zum  Lobe  der  Musik,  soll 
auch  Cantiones  sacrae  in  Lübeck 
herausgegeben  haben  und  hatte 
einen  Ruf  als  Münzenkenner  und 
Sammler. 

Paggioli,  Baldassaro,  Altist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  60  Gld.  Gehalt  vom  1.  April 
16B7— 1658  (Köchel  1). 

Pagli,  . . .,  lobte  im  18.  Jh.  u. 
ist  bekannt  durch: 

Sonate  ä  4.  V.  3  Viole  et  Org.  4». 
[Ms.  B.  Upsala. 

Pagin,  Andrd-Noel,  geb.  um 
1721  zu  Paris,  Tod  unbekannt. 
Violinist  und  Schüler  von  Tartini, 
kehrte  nach  Paris  zurück  und  trat 
1750  im  Concert  spirituel  auf,  in 
dem  er  nur  Kompositionen  seines 
Meisters  vortrug;  die  Pariser  Mu- 
siker fühlten  sich  dadurch  in  ihrem 
Nationaldünkel  so  gekränkt,  dass 
sie  sein  gediegenes  Spiel  miss- 
achteten u.  ihn  gleichsam  ächteten. 
Er  zog  sich  vom  öffentlichen  Leben 
zurück,  erhielt  von  seinem  Gönner 
dem  Herzoge  von  Clermont  einen 
Jahresgehalt  von  6000  Eres,  und 
trat  nur  noch  privatim  auf,  die 
Kunst  bis  zu  seinem  Ende  pflegend. 
Burney  hörte  ihn  1770  und  ist 
voller  Lobes  (Fotis).  Von  seinen 
Kompositionen    sind  nachweisbar: 

Senates  (6)  ä  V.  seul  et  Bc,  dedic. 
au  Prince  de  Grünberghem.  oe.  1.  Paris, 
(1748)  Yeuve  Boivin.  35  Seit.  [B.  Wa- 
geuer.    Paris  Nat,    C.  P. 

In  Elis.  Hare's  Samlwk.  1  Sonate  für 
V.  u.  B. ;  ein  Adagio  in  Cartier's  Samlwk. 
und  Sonate  Nr.  5  im  Alard  Nr.  47  (Eit- 
ner  2). 


Pagiiigton  (Pagynton,  Pegyn- 
ton),  Tliomas,  diente  als  Flötist 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
von  c.  1547  bis  zu  seinem  Tode 
am  25.  Aug.  1586  (Nagel  1,  22  ff.) 

Pagliai,  Luigi, 

in  der  Accadem.  filarmon.  zu  Bologna, 
in  Masseangeli's  Autographen -Samlg.  ein 
Beati  omnes  a  3  voci  con  strum.  P.  uud 
ein  Miserere  a  due  voci  e  strum.   1800. 

Pagliardi,    (xioYanni    Maria, 

ein  Florentiner  und  Kapellmeister 
des  Grofsherzog  von  Toscaua  in 
der  2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  Die 
oben  angegebene  Stellung  wird 
von  Galvani,  Busi  1,  163  u.  Fotis 
verz.  Darauf  nahm  er  um  1665 
nach  Cavallotti's  Samlwk.  Scelta 
de'Motetti  den  Kapellmeisterposten 
an  San  Apoll  inaro  zu  Kom  ein. 
In  Florido's  Has  alteras  sacr.  can- 
tiones 1663  dagegen  wird  er  Ka- 
pellmeister der  Kirche  Gesü  di 
Genova  zu  Rom  genannt.  An  Kom- 
positionen fand  ich: 

Caligola  delirantc.  Melodrama  in  3 
atti  (Dichter  unbekannt)  Ms.  398.  P.  1G72 
u,  1680  in  Venedig  aufgef.    [Ven.  Marco. 

Lisimaco.  Drama  per  musica  di  Cr. 
Ivanovich  in  3  atti.  Ms.  432  P.  in  Ve- 
nedig 1674  aufgef.  [Ven.  Marco.     Modena. 

Numa  Pompilio,  Opera,  Text  von  Mat. 
Noris.  Ms.  441  Contar.  P.,  in  Ven.  1674 
aufgef.  [Ven.  Marco.  Hofb.  Wien  Ms. 
16558,  auch  mit  1674  bez. 

Commedia  dal  secreto  ä  voces,  enth. 
einige  Piecen  und  34  Bll.  in  kl.  4P.  Ms. 
18739.     [Eofb.  Wien. 

Ricordi  in  Mailand  soll  die  Oper  II 
Barbiere  de  Sevilla  im  Kl.-A.  heraus- 
gegeben haben. 

Compositioni  di  musica  fatte  per  la 
comedia  del  secreto  ä  (dos)  voces,  da  . . . 
und  noch  Mehreres,  gez.  mit  1669  und 
1673.     Ms.  18739  P.     [Hofb.  Wien. 

0  Martirio  d'amor  (spiiituale).  Ms. 
17763.  P.  Solo  mit  Bc.     [Hofb.  Wien. 

Ritorno  di  Primavera  a  2  voci.  Ms. 
18762,  3.  P.  —  Canzonette  a  3  voci.  — 
Un  altra  a  voce  sola.  Ms.  18762,  4.  5. 
P.     [Hofb.  Wien. 

1  Motette  zu  2  Stirn,  mit  Bc.  „Jesu 
mi  amanti''  in  Cavallotti's  Scelta  von 
1665.  —  In  Florido's  Samlwk.  von  1663: 


Pagni. 


285 


Paisible, 


Dulcedo  cordis  intima  1  voc.  c.  B.  und 
iu  desselben  Istas  alias  sacras  cantiones 
lÜ(J-4:  Ad  arnia  1  voce  c.  Bc.  —  In  Cai- 
fabri's  Scelta  pai-te  2  von  1667  eine  Motette, 

Pagni,  Cesarc,  ist  in  der  Bibl. 
der  Miisikfi'.  iu  Wien  mit 

4  Quartetti  p.  Clav.  V.  Va.  e  Vcl.  -- 
Fl.  Pfte.  Va.  Vcl.  op.  2.  3.  4.  —  Duettino 
p.  harpa  e  V.  vertreten. 

Pagnier,  siehe  Paignicr. 

Pagnuzzi,  P.  Gliuseppe  Lo- 
renzo,  Organist  im  Kloster  des 
hlg.  Berges  dell'Alvernia  im  Floren- 
tinisclien,  Mitglied  der  Accademia 
filarm.  zu  Bologna,  geb.  1738  zu 
Fabriauo,  gest.  29.  Juni  1802  in 
seinem  Kloster.  Gerber  2  rühmt 
ihn  als  Theoretiker  und  Praktiker. 

Im  C.  P.  unter  Paglucci  (sie?)  ein 
Kyrie  und  Gloria,  fraglich,  ob  damit  der 
obige  gemeint  ist. 

Paieii,  (xioTauiii,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jhs. ,   der   herausgab: 

Di  Gioan  Paien  il  primo  libro  de  Ma- 
drigal! a  due  voci  doue  si  contengono  le 
Vergine,  Nouamente  ristamp.  Ven.  1564 
Ant.  Gardano.  2  Stb.  qu40.  43  Madr. 
[Bologna:  C. 

—  Ausg.  1572  Ant.  Gard.   [Bologna:!. 

—  Ausg.  von  1597  Angelo  Gardano. 
2  Stb.   qu40.     [Neapel  B.  n. 

In  Hof b.  Wien,  Ms.  18790:  Fringotes 
ceul  nes,  für  Laute  gesetzt. 

Fetis  verz.  ihn  unter  Jean  Payen. 

Paigiiier  (Pagnier),  N. , . 

in  alten  Samlwk.  13  Gesänge  in  den 
Jahren  1532—1549  (Eitner  1).  Rampa- 
zetto  druckte  den  Tonsatz  Gloriosa  virgo 
1564  nach.  Passions  et  douleurs  in  Par- 
titur in  Publikation  Bd.  23  Nr.  46. 

Paillette,  Philippe,  Sänger 
am  Hofe  Philippe  des  Schönen, 
als  er  1501  zu  Middelburg  in  Zee- 
land  residierte.  Ging  dann  an  die 
Kapelle  Karl  Y.  über  und  wird 
von  1509—1514  erwähnt.  Von 
1517  bis  1521  lebt  er  teils  in 
Spanien,  teils  in  den  Niederlanden 
(Straeten  7,  108). 

Paine,  Thomas,  schwor  am 
27/3  1607  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  und  f  4/1 
1609  (Rimbault). 


Paiiii,  Ferdinando,  geb.  gegen 
1775  zu  Parma,  Schüler  von  Ghi- 
retti,  wurde  Opernkomponist.  Fetis 
verz.  sechs  Opern,  die  letzte  „La 
mogiie  saggia"  kam  1815  in  Mai- 
land zur  Aufführung.  Die  Hofb. 
in  Wien  besitzt  von  ihm 

Canzonetta  in  dialetto  veneziano  neU' 
Opera  „La  Lanterna  di  Diogene".  Kl.-A. 
avanti  la  sua  partenza  per  Bukarest  1820. 
Autogr.  Ms.  18337. 

Im  Conserv.  zu  Mailand  l  Sinfouia  in 
D  per  orchestra  in  Stb.  Ms. 

Paino,  Alfonso,  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  17.  Jhs.  und  war 
Kapellmeister  der  Congregation 
San  Carlo  zu  Modena.  Er  schrieb 
für  dieselbe  das  Oratorium  II 
Battesimo  di  San  Yaleriano  1665 
(Pougin). 

Paisible,  . . .,  geb.  in  Paris  um 
1745,  Schüler  Gavinies',  trat  dar- 
auf als  Yiolinist  ins  Orchester  des 
Concert  spirituel  u.  in  die  Dienste 
der  Herzogin  Bourbon-Conti,  nahm 
Urlaub,  ging  auf  Reisen  und  gab 
in  Frankreich,  den  Niederlanden 
und  Deutschland  Konzerte.  Der 
Schreiber  der  Biographie  im  Gramer 
1,  1390  lernte  ihn  in  Königsberg 
i/Pr.  kennen,  wo  er  zwei  Konzerte 
gab;  von  da  ging  er  nach  Peters- 
burg, fand  aber  am  Geiger  Lolli 
einen  gefährlichen  Gegner,  so  dass 
er  weder  bis  zur  Kaiserin  gelangen 
konnte,  noch  in  seinen  Konzerten 
zu  den  Unkosten  kam;  auch  in 
Moskau,  wohin  er  sich  wandte, 
musste  er  Schulden  machen,  kehrte 
nach  Petersburg  zurück  und  er- 
schoss  sich  um  1781.  Die  Bio- 
graphie im  Gramer  erschien  1783. 
Gerber  1  druckt  sie  wieder  ab. 

Gramer  zeigt  von  ihm  6  Quatuors  op. 
1,  in  London  gedruckt  an  und  Gerber  1 
nennt  noch  eine  2te  Samlg.  Quatuors 
mit  op.  3  und  2  Violinkonzerte.  Bekannt 
sind  nur 

2  Concertos  pour  V.  et  orch.  oeuv.  1, 
Paris,    Boivin.    Stb,  fol.      [Brüssel  Cons. 


Paisible,  James. 


286 


Paisiello. 


Paisible  (Peasable,  Bessibel), 
James,  wie  er  im  Etat  unter 
König  George  I.  von  England  von 
1714—1719  genannt  wird  (Nagel 
1,  68.  Grove  führt  ihn  fälschlich 
unter  Poisible  ohne  Vornamen  an). 
Er  stand  der  Kgl  Kapelle  vor, 
denn  in  der  Liste  ist  er  der  Erste 
mit  100  ^£  Gehalt,  während  die 
anderen  nur  56  ^,  aufser  Earnest 
Galliard,  erhalten,  der  zwar  als 
letzter  genannt  ist,  aber  auch 
100  £  jährl.  erhält.  Hawkins  5, 
26  nennt  Paisible  nur  einen  Flö- 
tisten, der  für  sein  Instrument 
komponierte,  doch  dem  wider- 
spricht der  Sammclband  von  30 
Operetten  in  der  Bibl.  des  R.  C.  of 
Music  zu  London  Nr.  159,  in  wel- 
chem er  mit  4  Operetten  in  Stb. 
vertreten  ist  und  die  er  unter- 
scln'eibt  mit  „Music  performed 
before  Her  Majosty  and  the  new 
King  of  Spain.  Peasable^'.  Dies 
beweist  am  besten,  dass  er  Direk- 
tor der  Kapelle  war.  Die  Lexika 
führen  spafshafter  Weise  diese  Be- 
merkung als  Titel  eines  seiner 
Werke  an  und  doch  heifst  sie  nur: 
(Obige)  Musik  (Operetten)  sind  vor 
Sr.  Majestät  (von  England)  und 
dem  neuen  Könige  von  Spanien 
aufgeführt  worden.  Sie  enthalten 
von  Peasahle  die  Operetten 

1.  King  Edward  the  tliird,  1691. 

2.  The  humoursof  Sir  John  Falstaff,  1700. 

3.  She  woidd  and  sho  woiüd  not,  1703. 

4.  Love's  Stratagem,  o.  J. 

Nach  der  Beschreibung  im  Kataloge 
besteht  die  Musik  nur  aus  der  Ouvei-ture 
und  „Act  Tunes",  d.  h.  besteht  aus  Entr'acts. 
4  Stb.  in  qufol. 

In  den  hds.  Samlbden.  Nr.  1977  und 
1978  derselben  Bibliothek,  ebenfalls  Ope- 
retten enthaltend  (in  gleicher  "Weise  wie 
vorher  beschrieben),  ist  er  mit  Paisible 
gez.  und  vertreten  mit  „Tunes"  (nur  Bass 
vorhanden):  Music  in  Oroonoko  1696. 
The  spanish  "Wives,  ohne  Autor  1696  und 
dann  nochmals:  „Music  in  The  spanish 
"Wives  1696"  mit  dem  Autor,  in  Part. 


Im  Nagel  1,  66  wird  noch  ein  zweiter 
Paisible  mit  "V'ornaraen  Thomas  genannt, 
der  1700  im  Dienste  der  Prinzessin  Anna 
von  Dänemark  stand  und  als  „Musician" 
einen  Gehalt  von  50  £  erhielt. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  Thomas  Pai- 
sible zaUreiche  Tänze,  die  um  1710  in 
London  und  Paris  erschienen. 

Im  C.  P:  Recueil  d'airs  avec  guitarre, 
mit  Paisible  gez. 

1  Sonata  a  2  flutte  e  Bc.  Op.  1.  Ms. 
Stb.  [Schwerin  F.  Ebendort  unter  Bes- 
sibel 1.  Chacon.  „Die  erste  engelische 
Partie  von  Mons.  Bessible",  a  2  V.  "Va.  e 
B.  4  Stb.  im  Ms.  Im  Bass  liest  man 
Paisieble.  2.  Praeludium.  Die  ander 
engl.  Part,  a  1  Trompett,  2  V.  Va.  B. 
5  Stb.  im  Ms.  3.  Praeludium.  Die  dritte 
engelische  Partie  von  Ms.  Bessiebel  com- 
posce  ä  1  Tmmpett,  2  V.  Va.  B.  5  Stb. 
in  Ms.    fol. 

Paisiello  (Paesiello),  (xiovaiini, 

geb.  9.  Mai  1741  zu  Taranto,  gest. 
5.  Juni  1816  zu  Neapel,  trat  im 
Juni  1754  ins  Conservatorio  di 
Sant'Onofrio  a  Capuano  zu  Neapel 
unter  der  Direktion  von  Fr.  Du- 
rante,  C.  Coturaacci  u.  Girol.  Abos 
und  vorliefs  dasselbe  1763.  1765 
schrieb  er  für  das  Theater  im 
Conservatorio  ein  Intermezzo  buffo, 
welches  auch  zur  Aufführung  ge- 
langte. Diesem  folgte  dann  Oper 
auf  Oper  und  eine  leichte  melo- 
diöse Erfindungsgabe  sicherte  ihm 
den  Beifall  des  grofsen  Publi- 
kums, so  dass  die  Theaterdirektoren 
sich  beeilten  eine  Oper  bei  ihm 
zu  bestellen,  die  sich  auch  nach 
und  nach  ins  Ausland  verbreiteten 
und  eine  Zeitlang  alle  Bülmen 
Europas  beherrschten.  Im  Jahre 
1772  begann  er  auch  Kirchen- 
musik zu  schreiben  und  schrieb 
ein  Requiem  für  den  Gennara 
Borbone.  In  demselben  Jahre  ver- 
heiratete er  sich  mit  Cecilia  Pal- 
lini,  mit  der  er  eine  lange  und 
glückliche  Ehe  verlebte.  Ein- 
ladungen von  Wien,  London  und 
Petersburg  erhalten,  zog  er  die 
letztere    den   anderen    vor,    reiste 


Paisiello. 


287 


Paisiello. 


am  25.  JiiJi  1776  dorthin  imd 
kehrte  erst  1784  nach  Neapel  zu- 
rück, trotzdem  er  vom  Könige  von 
Keapel  einen  Jahresgehalt  von 
1200  Dukaten  bezog.  Von  1802 
bis  1803  lebte  er  auf  Wunsch 
Napoleons  in  Paris,  war  Direktor 
der  Hofmusik  in  den  Tuilerinen 
mit  einem  Gehalte  von  10000  fr. 
und  4800  für  Logie.  Nach  der 
Eestauration  in  Italien  verlor  er 
1815  seinen  Jahresgehalt,  behielt 
aber  den  Kapellmeisterposten,  den 
er  jedoch  nur  noch  kurze  Zeit 
inne  hatte,  da  ihn  der  Tod  schon 
nach  einigen  Monaten  ereilte. 

(Biographien  im  Fetis;  Florimo  2,  264. 
Femer:  Onori  funebri  renduti  alla  me- 
moria di  G.  P.  Napoü  1816  Trani.  4» 
(von  G.  B.  Gagliardo).  [B.  B.]  Dominicis 
(Giov.  de):  Saggio  su  la  vita  del  cavalier 
Don. . .  Mosca  1818  Semen.  8».  55  S. 
[Bologna.]  Quatremere-de-Quincy :  Notice 
historique  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de 
. . .  lue  ä  la  seance  publique  du  samedi 
4  oct.  1817  (Paris,  Didot).  4°.  [Brüssel] 
Schizzi,  F:  Della  vita  e  degli  studj  di 
Giov.  Paisiello  Con  ritr.  e  lettere.  Müano 
1833  Gasp.  Truffi  e  Co.  8«.  112  S. 
[Biiissel  5012.    Bologna.    Musikfr.  Wien, 

P.  stand  eine  leichte  gefällige  Er- 
findungsgabe zu  Gebote,  die  sich  auch 
bis  zur  tieferen  Empfindung  steigern 
konnte;  verbunden  mit  formeller  Gewand- 
heit  und  gesangesgerechter  Fühnmg  der 
Singstimme,  war  ihm  stets  der  Erfolg 
sicher,  und  trotz  aller  Kabale,  die  ihm 
oft  entgegen  trat,  blieb  er  in  den  meisten 
Fällen  Sieger.  Einzelne  Opern,  wie  sein 
Barbier  von  Se^^glia,  seine  La  serva 
padrona  u.  manche  andere  Oper,  wurden 
Gemeingiit  der  ganzen  gebildeten  Welt 
und  Einzelnes  wird  heute  noch  neu  auf- 
gelegt. Das  Verzeichnis  seiner  noch  er- 
haltenen Werke  legt  das  beste  Zeugnis 
von  seiner  bewiuidemswerteu  Fruchtbar- 
keit und  Gewandheit  in  allen  Formen  ab. 

1.    Geistliche  Werke: 

La  passione  di  Gesü  Cristo.  Oratorio 
di  Metastasio  (für  Warschau  1782  ge- 
schrieben). Ms.  P.  2  voll,  qufol.  [Bo- 
logna. E.  C.  of  Mus.  C.  P.  Autogr.  in 
B.Neapel.  Hof b.Wien  Ms.  19117.  B.  B. 
Ms.  16605.  Dresd.Mus.  275.  Padua. 
Brüssel  Cons. 

La  Cancezione  di  M.  V.,  Oratorio  a  4 


voci  con  orch.  Ms.  P.  2  voll,  qufol. 
[Bologna. 

Messa  di  Eequiem  in  Cm.  a  2  cori  di 
4  voci  ciascuno  c.  orch.  ed  org.  Ms.  P. 
u.  Stb.     [Maild.  Cons. 

Messe  fuuebre  ä  4  voix  (Kl.-A.  u.  Stb.). 
Paris,  neue  Ausgabe.     8^.     [br.  Mus. 

Messa  in  Cd.  a  8  voci  in  2  cori  c. 
orch.     Ms.  P.  u.  Stb.     [Maüaud  Cons. 

Messa  a  4  voci  in  org.  coU'Introito, 
Offertorio,  Sanctus  ...  Ms.  P.  42  S. 
[Bologna. 

3  Missae  8  voc.  cum  instr.  Mss.  19 188. 
19208.  19209.     [Hofb.  Wien. 

Messa  ä  piü  voci  c.  istr.  Ms.  16618. 
[Hofb.  Wien. 

In  neuen  Pariser  Ausg.  Messe  Nr.  2 
ä  4  v.  —  Messe  Nr.  3.  —  Messe  de 
Requiem  a  3  voix.     [br.  Mus. 

Kyrie  4  voc.  cum  instrum.  Ms.  16623. 
[Hofb.  Wien. 

Christus  factus  est,  Sopr.  Chor  u.  Instr. 
Ms.  [Hofb.  Wien  18725.  P.  Musikfr. 
Wien. 

Dixit  Dominus,  Salmo  a  4  v.  c.  orcli. 
Ms.  P.     33  S.     [Bologna. 

1  Graduale   im   Ms.     [Klostemeuburg. 

Inno  „Iddio  conser\'i  il  re",  per  Sopr. 
c.  pfte.    Ms.    [MaUd.  Cons. 

Miserere  5  v.  c.  organo.  Ms.  18725. 
[Hofb.  Wien.     Musikfr.  Wien. 

Mottetto  a  voce  sola  di  Sopr.  c.  V.  Ob. 
Cor.  e  B.    Ms.  P.    [Brüssel  Nr.  1845. 1863. 

6  Motetten  ä  4  voc.  c.  sti'om.  Ms. 
16619-16624.     [Hof b.  Wien. 

Quotiescimque  manducabitis  4  v.  c. 
l'org.  —  Cibavit  eos,  Introito,  4  voc.  c. 
l'org.  —  Kyrie  3  voc.  (2  T.  e  B.)  con 
istrum.  —  Gloria  in  excelsis  3  voc.  c. 
Strom,  e  col  finale  di  Dom.  Gallo.  Mss, 
P.     [Bologna. 

Stabat  mater,  instrumentiert.  Ms.  [C.  P. 

Te  Deum  laudamus,  a  2  cori  c.  ström. 
1802.  Ms.  19  213  u.  19214.  [Hofb. Wien. 
Musikfr.  Wien.       C.  P.      B.  B:  Te  Deum 

4  voc.  et  2  Orch.  zur  Krönung  Napo- 
leons L  P.  Ms.  16600. 

In  Mailand  Conserv.  im  Ms.  noch 
8  Messen  in  D.  Es.  F.  G.  B.  zu  4  Stirn., 

5  Stirn,  u.  2  Stirn,  mit  Orch.,  auch  Orch. 
u.  Orgel,  die  eine  von  1812.  —  Ferner 
zwei  Sacro  Componimento  musicale  in  C. 
und  B.  zu  2  Chören  u.  Orch.  —  2  Passio 
per  il  Venerdi  Santo  ä  4  voci  col  B., 
beide  im  Autogr.  —  Messenteile.  — 
Responsorien.  —  Magnificat.  —  3  Salvimi 
fac.  —  Te  Deum.  —  17  Motetten  f.  Chor 
u.  Orch.  —  3  Tantum  ergo.  —  2  Sepulto 
Dno.  —  1  Sequenza  di  Pentecoste  u.  a., 
im  Ganzen  59  Kompos. 


Paisiello. 


288 


Paisiello. 


In  B.  Neapel  iin  Ms.  8  Messen  zu  4, 

5  und  8  Stirn,  mit  Orch.,  dabei  6  im 
Autogr.  imd  ein  Eeriuiem  von  1789  für 
Papst  Pio  IV.,  1799,  7/9  aufgef.  —  Ferner 

6  Dixit  zum  Teil  im  Autogr.  —  1  Te 
Deura  8  voc.  c.  orch.  1791.  —  Sequentia 
per  la  Pentecoste  per  Contralto  c.  ström. 

—  Tantum  ergo,  per  Sopr.  c.  V.  Va.  B.  — 
Christus  e  Miserere  a  5  v.  c.  org.  1794. 

—  Mottetto  pastorale  a  Sopr.  c.  coro  e 
ström.  1791  im  Autogr. 

2.   Kantaten: 

Amor  vendicato,  Cantata  4  voui  con 
coro  ed  orchestra  1786.  Ms.  P.  [B.  Ne- 
apel im  Autogr.     C.  P.  in  Kopie. 

Cautata  a  3  voci  c.  ström,  e  coro  1793. 
im  Autogr.     [B.  Neapel. 

Cantate  de  Cleonice.     Ms.  P.     [C  P. 

Cantata  in  onore  di  S.  Gennaro.  Na- 
poli  1787.     Autogr.     [B.Neapel. 

La  Contesa  de'Numi,  Cantata.  1784. 
Autogr.  in  B.  Neapel. 

II  genio  poetico  appagato,  Cantata  a 
3  voci  con  oich.  in  2  parti.  Ms.  [Mai- 
land Cons. 

Giunone  e  Lucina.  Cantata.  Nap.  1787. 
Autogr.     [B.  Neapel.     B.  M.  Ms.  P. 

Mose  in  Egitto,  Cantata.  Napoli  1768. 
Autogr.     [B.  Neapel. 

Peleo,  Cantata  in  2  pai-ti.  1769.  Autogr. 
[B.  Neapel. 

Le  ritomo  di  Perseo,  Cantata.  Napoli 
1785.    Ms.  P.     [B.  Neapel  im  Autogr. 

La  Scusa,  Cautata  per  Sopr.  con  ai'chi. 
Ms.  P.     [Maild.  Cons. 

Sih-io  e  Clori,  Cantata  a  2  parti,  Autogr. 
in  B.  Neapel.  1797. 

3.    Opern : 

AchiUe  in  Sciro,  opera,  1778  rappres. 
in  Petersburg.  Ms.  P.  [C  P.  B.  B.  B. 
Neapel.    Paris  Nat. 

Aleide  al  bivio,  op.  seria  in  2  parti. 
Petersburg  1780.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im 
Autogr.     Brüssel  Cons.  in  1  Akt. 

Alessaudro  nell'Indie.  Drarama  in  2  atti 
1774.  Ms.  P.  [Darmst.  B.B:Atto2, 
P.  Ms.  T235. 

Gli  amanti  comici,  ossia  Don  Anchise 
di  Campanone,  op.  buffa  in  3  atti.  Ms.  P. 
Napoli  1772.  [B.  Neapel  im  Autogr.  Ne- 
apel Turch. 

Siehe  auch  Don  Anchise. 
L'Araor  coutrastato.     Dramma  giocoso 
...  in  3  atti.     Ms.   P.    2  voll.     Ms.  580. 
[Dresd.  Mus.     B.  Neapel  im  Autogr.     Mai- 
land Cons.     C.  P.     br.  Mus.  nur  1  Akt. 

L'Amore  in  ballo,  Dramma  giocoso  per 
musica   in    3  atti.     3  voll.     Ms.  579.    P. 
[Dresd.  Mus.     Autogr.  in  B.  Neapel. 
L'Amore   ingegnoso.     Intermezzo  ä  5 


voci  in  2  atti.  Ms.  581.  P.  2  voll.  [Dresd. 
Mus.  B.Neapel:  op.  buffa,  Eoma  1785. 
Darmst.     br.  Mus. 

Der  Kat.  des  br.  Mus.  sagt:  gleich  der 
Oper  II  barbiere  di  Siviglia. 

L'Amor  perfetto,  op.  com.     Ms.  Cv.  64 
in  Dresd.  Mus. 
•  Anchise,  siehe  Don  Anchise. 

Andromaca,  op.  seria  in  2  atti.  Nap. 
1797.  Ms.  P.  [C.  P.  besitzt  sie  in  3  Akten. 
Autogr.  in  B.  Neapel.  Neapel  Turchini. 
Musikfr.  Wien. 

Andromeda,  op.  seria  in  3  atti.    Milano 

1784.  Autogr.  in  B.  Neapel. 
Annibale  in  Italia,   op.  seria  in  3  atti. 

Turin  1784.     Autogr.  in  B.  Neapel. 

Antigono,  opera  seria  in  3  atti.    Napoli 

1785.  Ms.  P.  [B.  M.  B.  Neapel  im 
Autogr.    Paris  Nat.    Brüssel  Cons. 

L'Arabo  cortese,  op.  buf.  in  3  at.  Na- 
poli 1769.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogr. 
C.  P.    Neapel  Tui-ch. 

Artaserse,  op.  seria  in  3  atti.  Modena. 
Ms.  P.     [B.  Neapel  im  Autogr. 

Gli  Astrologie  imaginaij.  Dr.  giocoso 
in  2  at.  Ms.  582.  P.  [Dresd.  Mus.  C  P. 
Hofb.  Wien  im  Autogr.,  gez.  7/2  1779. 
Ms.  17  048.  Brüssel  Cons.  (auch  I  filo- 
sofi  betitelt). 

Le  Astuzie  amorose,  op.  buffa  in  2  atti. 
Napoli  1773.  Venez.  1775.  Ms.  P.  [B. 
Neapel  im  Autogr.     Brüssel  Cons.  in  1  atto. 

L'avaro  deluso.  Dr.  gioc.  in  3  at. 
Ms.  583.  P.     3  voll.     [Dresd.  Mus. 

Gli  avventurieri.  Dr.  gioc.  in  2  at. 
Ms.  584.  P.     2  voU.     [Dresd.  Mus. 

II  Barbiere  di  Siviglia,  op.  giocoso  in 
4  atti  (c.  1780  f.  Petersburg).  Ms.  P. 
[B.  Joach.  Dresd.  Mus.  Mailand  Cons. 
Bologna.  B.  Neapel  im  Autogr.  C.  P. 
Bi-üssel  Cons.  Hofb.  Wien.  Paris  Nat. 
B.  B.  Text  deutsch.  München  Oper.  br. 
Mus. 

—  im  Dnack:  Paris.  LeDuc.  P.  253  S. 
Text  von  Framery.  [B.  Wagener.  B.  M. 
B.  B.     br.  Mus. 

—  Neue  Au!5g.  Firenze  1868  G.  G. 
Guidi.  P.  8».  320  S.  [Bologna.  Brüs- 
sel Cons. 

Le  bon  maitre,  ou  l'esclave  par  amour. 
Opera  en  3  actes.  Paris,  Sieber.  P.  fol. 
[Darmst.  Brüssel  Cons.  br.  Mus.  (Nach 
dem  Kat.  des  Conservat.  in  Brässel  ist 
dies  dieselbe  Oper  wie  Le  Oare  generöse 
1786). 

La  Caffiare,  op.  in  3  at.  Ms.  P. 
(C.  P. 

Catone  in  Utica,  op.  seria  in  3  atti. 
Napoli  1789.  [Autogr.  in  B.  Neapel.  Ms. 
P.    C.P. 


Paisiello. 


289 


Paisiello. 


II  credulo,  deluso,  op.  buff.  in  3  atti. 
Nap.  1774.  Ms.  P.  [B.Neapel.  C.  P. 
Neapel  Turch. 

La  Dardaue,  opera  semiseria  in  3  at. 
Napoü  1772.    Als.  P.     [B.Neapel. 

La  Dauuia  feUce,  festa  teatrale  (Text 
von  Foggia).     Autogr.  in  B.  Neapel. 

II  Demetrio,  opera  seria  1779.  Ms.  P. 
[B.  B.  ß.  Neapel  und  „ridotta  in  2  atti 
con  miisica  diversa",  im  Autogr.     C.  P. 

Demofoonte,  op.  in  3  at.    Ms.  P.    [C  P. 

Les  deux  comtesses,  op.-bouf.  en  2  a. 
(Paris  c.  1775.)  Paris,  Le  Duc.  P. 
[Bmssel  Cons.]     Siehe  Le  due  contesse. 

Didone,  op.  seria  in  2  atti.  Nap.  1794. 
Autogr.  in  B.  Neapel.  Ms.  P.  [C  P. 
Musikfr.  "Wien  im  Kl.-A. 

La  disfatta  di  Dario,  Dram.  seria  in 
3  atti.  Napoli  1777.  Ms.  P.  [Bologna. 
B.  Neapel.  C.  P.  Neapel  Turch.  br.  Mus. 
Ms.  503.    Bmssel  Cons. 

Don  Anchise  di  Campanone,  opera. 
Napoli  c.  1773.  Wien  12/12  1775.  Ms.  P. 
[C.  P.]     Siehe  auch:  GH  amanti  com. 

Don  Chisciotte  della  Mancia,  op.  buffa 
in  3  atti.  Napoh  1769.  Ms.  P.  [ß.  Ne- 
apel.    C.P.     Hof b.  Wien  17809. 

Le  due  contesse,  op.  bouff.  Italien  en 
2  act.  Paris  9/7  1770.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera  inkompl.  In  3  atti  Roma  1777: 
Darmst.  Hofb.  Wien  in  2  atti  1776.  C.  P. 
Autogr.  B.  Neapel.  Dresd.  Mus :  Intermez. 
a  5  in  2  atti  u.  Kl.-A.  br.  Mus.  Ms.  502. 
Paris  Nat. 

—  Le  deux  comtesses.  Paris,  Le  Duc. 
P.     [B.  B.     Paris  Nat.     Briissel  Cons. 

Le  due  gemelle,  opera.  Ms.  P.  [B.  Joach. 

Le  duel  comique,  op.-com.  en  2  a. 
(Fontainebl.  10/10  1777.)  Paris,  Sieber. 
P.  [ßriiss.  Cons.  br.  Mus.]  Die  folgende 
ist  wahrsch.  dieselbe: 

II  duello  comico,  Farsa.  NapoU  1774. 
Ms.  P.    [B.  Neapel.     C.  P.     Mailand  Cons. 

Elfrida,  Dram.  seria  per  musica  in 
2  atti.  Verona  1796.  Ms.  P.  [Dresd. 
Mus.  C  P.  B.  B.  B.  Neapel  im  Autogr. 
Brüssel  Cons. 

Elvira,  op.  seria  in  2  atti.  Nap.  1794. 
Autogr.  in  B.  Neapel.     Ms.  P.     [C  P. 

II  Fanatico  in  Berlina.  Dram.  giocoso 
in  3  a.  Napoli  1797.  Ms.  P.  [Bologna. 
Autogr.  in  B.  Neapel.  Neapel  Turch. 
Maild.  Cous.  B.  B.  Ms.  16610.  br.  Mus. 
Ms.  .500.     Hofb.  Wien  19175. 

Siehe  La  laconda. 

Fedra,  op.  seria  in  2  at.  Napoli  1788, 
M.S.  P.  [B.Neapel  üu  Autogr.  B.  ß. 
Kopie.     C.  P.    MusiJrfr.  Wien. 

La  Festa  della  Rosa,  opera.  Ms.  C\.  65 
in  Dresd.  Mus. 

Eob.  Eitner's  Quelleü-Leriton.    Bd.  7. 


I  filosofi   immaginari,    op.   giocosa   in 

2  atti.  (Petersbg.  c.  1781.)  Ms.  P. 
[Bi-iiss.  Cons.  (Dieselbe  Oper  wie  I  So- 
crate.) 

La  finta  amante,  op.  buffa  1780  für 
Petersbg.  in  2  at.  Ms.  P.  [Neapel  im 
Autogr.  B.  Joach.  Kopie.  Hofb.  Wien. 
C.P.  br.  Mus.  Ms.  499.  Biüssel  Cons. 
Musikfr.  Wien  im  Kl.-A. 

La  finta  ciarlatuua,  op.  buffa  in  2  atti 
(1780  f.  Peter.sburg).    Ms.  P.    [B.  B.    C.P. 

La  finta  maga  per  Vendetta,  op.  buf. 
in  3  at.    Nap.  1768.    Ms.  P.    [B.Neapel. 

Dal  finto  il  vero.  Dr.  giocos.  in  3  at. 
Ms.  P.  Napoli.  [Dresd.  Mils.  C.  P.  B. 
Neapel.     Neapel  Turch. 

La  Frascatana.  Dram.  giocoso  in  3  atti. 
Yenezia  1774.  Wien  1776.  Ms.  P.  [B. 
Neapel  im  Autogr.  Dresd.  Mus.  Kopie. 
B.  Joach.  Bologna.  C.P.  Hofb.  Wien, 
br.  Mus.    Brüssel  Cons. 

—  Im  Kl.-A.  Ms.     [Kremsmünster. 

II  Furbo    mal    accorto,    op.    buffa   in 

3  atti.  Napoü  1767.  Ms.  P.  [B.  Neapel 
im  Autogr. 

Le  Gare  generöse,  op.  buf.  in  2  at. 
Nap.  1786.  [B.  Neapel  im  Autogr.  B.  M. 
im  K1.-A.  C.  P.  in  P.  Hofb.  Wien  Ms. 
17807.  Paris  Nat.  Dresd.  Mus.  Cv.  49. 
Brüssel  Cons. 

Der  Gefangene  oder  der  Arrestant, 
Singsp.  in  1  Akt.  Ms.  P.  [Münchener 
Oper. 

I  Giuochi  d'Agrigento,  op.  buff.  in  3  at. 
Yenez.  1792.  Ms.  P.  [B.  M.  C.P.  B. 
Neapel.  br.  Mus.  Ms.  504  f.  BlasLnstr, 
von  Luigi  Gianella. 

II  graa  Cid,  op.  seria  in  3  atti,  Fi- 
renze  1784.     Autogr.  in  B.  Neapel. 

La  grotta  di  Trofonio,  op.  buffa  in  2  at. 
1785.  Ms.  P.  [Neapel  im  Autogr.  B. 
Joach.  Kop.  C.P.  Hüfb.Wien  Ms.  17818. 
Musikfr.  Wien. 

Die  herrschende  Dienerin,  Intermez. 
in  2  Akt.     Ms.  16621  P.     [B.  B. 

Siehe  La  serva  padrona. 

L'idolo  Cinese,  op.  buff.  in  3  atti. 
(Neapel  1767.)  Ms.  P.  [Maild.  Cons.  2.  Akt. 
B.  Neapel  im  Autogr.  Paris  l'opera  Ms. 
P.  mit  Chören  von  Piccinni  u.  a.  C.  P. 
Neapel  Tnrch.  br.  Mus.  Ms.  501.  Briis- 
sel Cons. 

L'iufante  de  Zamora,  op.  com.  en 
3  actes,  par  Framerv.  P.  Paris  1789 
22/6  Le  Duc.     [B.  B."    Schwerin  F. 

—  P.  Paiis,  Imbault.  [B.  B.  C.  P. 
br.  Mus.  Brüssel  Cons:  chez  M.  d'Enou- 
ville  und  Leduc,  2  Exempl. 

L'inganno  felice,  op.  buf.  in  3  at. 
Autogr.  in  B.  Neapel:  Napoli  1798.     Ms. 

19 


Paisiello, 


290 


Paisiello. 


P.  [C.  P.  B.  Joach.  Brässel  2577. 
Maild.  Cons. 

L'Innocente  o  la  Semplice  foi^tunata, 
op.  buffa  in  3  atti.  Nap.  1773.  Ms.  P. 
[B.  Neapel  Autogr.     Dresd.  Mus.     C.  P. 

Der  Kapellmeister.     Ms.  P.      [B.  Lpz. 

La  lacoada  ossia  il  fanatico  in  Berliua. 
Dram.  gioc.  in  2  at.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus. 
Hofb.  Wien. 

Siehe  II  fanatico  in  Berlina. 

La  Locandiera,  op.  buf.  Londra  1791. 
Autogr.  in  B.  Neapel. 

Lucinda  ed  Armidoro,  op.  seria  in  2  at. 
Ms.  P.  Petersburg  1782.  [B.  Neapel  im 
Autogr.     B.  B.  Kop.     C.  P.     Paris  Nat. 

Lucio  Papirio,  op.  seria  in  3  atti,  Na- 
poli  1767.     [Ms.  P.  B.  Neapel  im  Autogr. 

La  luna  al)itata,  op.  buffa  in  3  at.  Na- 
poli  1708.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogr. 
CR 

II  Marchese  di  Tulipano,  op.  gioc.  in 
2  at.  Roma  1792.  Autogr.  in  B.  Neapel. 
C.  P.  in  Kopie.  Neapel  Turch:  II  March. 
di  T.,  ossia  il  inaspettato.  Firenze. 

—  Le  marquis  de  Tulipano,  ou  le 
mariage  inatteudu.  Opei'a  bouffon  en 
2  actes  (Paris  28/1  1789).  Paris,  Imbault. 
P.  [Darmst.  Brüssel  Cons.  B.  M :  Paris, 
Sieber.  C  P.  br.  Mus.  Schworiu  F: 
Hamburg,  Mces.  P.  Siebe  auch  die  fol- 
gende Oper: 

II  matrimouio  inaspettato,  in  2  atti, 
füi-  Petersburg  1777  geschrieben.  Ms.  P. 
[Cambridge  FW.  C.  P.  B.  Neapel  im 
Autogr.  gez.  mit  1779.  Ilofb.  AVien  mit 
1788  gez. 

Dieselbe  Oper  wie  Marchese  (oder 
Marquis)  di  Tulipano. 

La  modista  raggiratrice,  ossia  la  Scuf- 
fiara,  op.  buf.  in  3  a.  Napoli  1792. 
Autogr.  in  B.  Neapel.  [Neapel  Turch: 
Firenze.  B.  B.  br.  Mus.  Ms.  498.  Paris 
Nat. 

La  Molinara,  ossia  Amor  contrasto  op. 
in  2  atti.  Ms.  P.  [B.  B.  Dainist.  im 
Arrang.  f.  Blasinstr.  C.  P.  in  P.  Paris 
Nat.  Schwerin  F.  Wolfenb.  Einzelnes. 
Brüssel  Cons. 

—  Im  Kl.-A.  von  Neefe.  Bonn,  Sim- 
rock.     [B.  B.    B.  M.     br.  Mus. 

II  mondo  della  luna,  Dram.  giocoso  in 
2  at.,  con  novella  musica.  Petersburg 
1783.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogr. 
C.P.Kopie.     Hofb.  Wien,  Ms.  17806. 

Montezuma,  op.  ser.  in  3  a.  1768. 
Autogr.  in  B.  Neapel. 

Nina,  o  la  pazza  per  amore,  op.  semi- 
seria  in  2  at.  Napoli  1789.  Autogr.  in 
B.  Neapel.  [B.  B.  B.  Joach.  B.  M. 
Brüssel.      Bologna.      Maild.  Cons.     C.  P. 


Neapel  Turch:  Firenze.  Brüssel  Cons. 
Ein  2tes  Exempl.  mit  Arien  von  Weigl. 
Münch.  Oper.  br.  Mus.  Padua.  Schwe- 
rin F. 

—  Nina,  ou  la  foUe  par  amour.  Kl.-A. 
Paris,  Launer.    Neue  Ausg.     [B.  B. 

—  Nina,  oder  Wahnsinn  aus  Liebe. 
Kl.-A.  mit  1  V.  von  K.  Franzi.  Mann- 
heim, Goetz.  2  Stb.  [B.  M.  Musikfr. 
Wien.     br.  Mus. 

La  Nitteti,  op.  seria  in  3  atti.  1777 
für  Petersburg.  Ms.  P.  [B.  B.  C.  P. 
B.  Neapel  im  Autogr.     München  Oper. 

Olimpia,  op.  seria,  3  a.  1768.  Autogr. 
B.  Neapel. 

L'Olimpiade,  op.  seria  in  3  at.  Napoli 
1786.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogr. 
B.  M.  in  Kopie.     C.  P. 

L'Osteria  de  Marechiaro,  op.  buffa  in 
3  atti.     1768.     Autogr.  B.  Neapel. 

II  padrone  generöse  se  buon  padroue 
=  Gli  schiavi  per  amore. 

La  i)azza  per  amore,  opera.  Ms.  P. 
[Darmst. 

—  La  pazza  per  amore  ou  la  folie  par 
amour.  Paris,  Pleyel.  P.  [Dresd.  Mus. 
br.  Mus.  Brüssel  Cons.  (Dieselbe  Oper 
wie  „Nina''.) 

Le  Philosophe  imaginaire,  op.  bouff. 
P.  Paris  1780.  [Darmst.  B.  B.  im  Ms. 
16610:  Die  eingebildeten  Philosophen  in 
2  Akten.  P. 

Pirro.  Dram.  rappres.  12  gennaio  1787 
di  Napoli  (San  Carlo)  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Bologna  nur  Akt  1.  C.  P.  B.  Neapel  im 
Autogr.    Paris  Nat.    Brüss.  Cons.  in  2  Akt. 

I  Pittagorici,   Opera.     Ms.  P.     [B.  M. 
Proserpina,  trag.  lyr.  de  Ijuiuault,  re- 

mise  au  theatre  avec  des  changements  et 
reduite  en  3  a.  (Paris  1803.)  Paris,  Im- 
bault.    P.     [Brüss.  Cons.     Daimst.     B.  B. 

B.  Joach.  br.  Mus.  C.  P.  B.  Neapel. 
Bologna  im  Ms.  P.  auf  dem  Titelbl.  sind 
seine  sämtlichen  Titel  und  Aemter  verz., 
siehe  Kat. 

Ritter  Tidipan  in  2  Akt.  Ms.  P.  [Oper 
in  München.    Siehe  Marchese  di  Tuhpano. 

II  re  Teodoro  in  Venezia,  op.  semi- 
seria  in  2  atti.  Wien  1784.  Ms.  P. 
[B.  Neapel  im  Autogr.  Bologna  in  Kopie. 
Darmst.   in  P.  u.  Kl.-A.  im  Ms.      B.  M. 

C.  P.  Paris  l'opera.  B.  B.  deutscher  Text. 
Hofb.  Wien  Ms.  17804.  Musikfr.  AVien 
in  P.  u.  Kl.-A.  br.  Mus.  P.  495.  Brüs- 
sel Cons.  in  3  Akt. 

—  im  Druck:  Le  roi  Theodore  a  Ve- 
uise.  Paris,  Cousineau.  P.  fol.  [B.  M. 
B.  Joach.  Brüssel.  R.  C.ofMus.  br.  Mus., 
ohne  Titelbl. 

—  Paris,  grav.  Houguet  in  3  actes,  1786. 


Paisiello. 


291 


Paisiello. 


[Dresd.  Mus.  Darmst.  B.  B.  Brüssel 
Cons.     Paris  Nat. 

n  sacrificio  di  Jephte.  in  2  atti.  Ms. 
P.     [C.P. 

Gli  Scherzi  d'amore  e  fortiuia,  op. 
buffa  in  3  at.  Nap.  1771.  Ms.  P.  [B. 
Neapel  im  Autogr. 

Gli  schiavi  per  amore,  opera  giocoso. 
Ms.  P.     Nr.  494.     [br.  Mus. 

—  a  Comic  opera  arranged  with  graces 
...  by  D.  Corri.     London,  fol.     [br.  Mus. 

Die  schöne  Müllerin  (La  Molinara), 
kom.  Singspiel  in  2  Aufz.  Ms.  P.  [Mün- 
chen und  Dresden  Operuarchiv.     B.  B. 

—  Kl.-A.  Berlin,  Christiani.  [Dresd. 
Mus. 

—  Neue  Ausg.    Lpz.,  Senff  1890. 

La  serva  padrona,  op.  buf.  3  at.  Na- 
poli  1769.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogr. 
Hofb.  Wien  Ms.  17802  mit  der  Zueignung 
an  die  nissische  Kaiserin,  dat.  Petersburg 
30  Aoüt  1781  als  Intermezzo  in  2  Teilen. 
Dresd.  Mus.  Ms.  580  a.  Schwerin  F.  Brüs- 
sel Cons. 

—  Intermezzo   a  2  voci   e   diviso   in 

2  parti.     Ms.  P.     [Bologna.     Maild.  Cons. 

—  Paris.  P.  fol.  [B.  B.  E.  C.  of 
Mus.     br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Sismano  nel  Moyol,  opera  seria,  3  atti. 
Milano  1769.  [Autogr.  B.Neapel.  C.P. 
in  Kopie. 

I  Socrate  immaginario,  op.  buf.  a  3  atti. 
NapoH  1773.  Ms.  P.  [B.  Neapel  im  Autogi-. 
Bologna.     C.  P.     MusiMr.  Wien. 

Somigiianza  de'Nomi,  Comedia  in  3  atti. 
Napolil771.  Ms.  P,  [ß.  Neapel  ini  Autogr. 
C.P. 

Sorelle  rivali,  op.  in  2  at.   Ms.  P.   [C.  P. 

La  souffiara  raggiatrice,  Dram.  giocoso 
in  2  atti.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus.  B.  B. 
Atto  2. 

Spettra  ernante,  op.  in  2  at.  Ms.  P. 
[C.  P. 

Le  spose  Tulipane,  Intermezzo  a  4  v. 
Ms.  P.       [Neapel  Turch.     C.  P. 

Siehe  Marchese. 

II  Tamburo  notturno,  op.  buf.  in  3  atti. 
Nap.  1773.  Ms.  P.  [B.Neapel  im  Au- 
togr.    Hofb.  Wien.     Neapel  Turch. 

Le  trame  per  amore,  op.  buffa  in  3 
atti.  Napoü  1785.  Ms.  P.  [B.Neapel 
im  Autogr.      C.  P.  Kopie.     Brüssel  Cons. 

n  tutore  ingannato  =  II  barbiere  di 
Siviglia. 

Le  vane  gelosie,  op.  buf.  in  3  at,  Nap. 
1790,  in  B.  Neapel  Autogr. 

La  Vedova  di  bei   genio,    op.   buf.   in 

3  at.     Napoli  1766.     Ms.  P.    [B.  Neapel. 
La  Villanella  rapita,   Mischoper  siehe 

Ferrari. 


La  Zelmira,  opera  seria  in  3  atti. 
[Autogr.  in  B.  Neapel.     C.  P.  Kopie. 

Zenobia  in  Palmira,  op.  seria  in  2  at. 
Nap.  1790.  [Autogr.  in  B.  Neapel.  Ms. 
P.     C.  P. 

I  Zingari  in  Piera.  Op.  buffa  in  2  at. 
Ms.  P.  Napoli  1789.  [Darmst.  Dresd. 
Mus.  C.P.  B.B.  BriisselCons.  B. 
Neapel  im  Autogr.     Musikfr.  Wien. 

Einzelnes  aus  Opern  ist  auf  Biblio- 
theken sehr  zahlreich  vertreten.  Ich  ver- 
zeichne nur  Drucke  und  die  im  Ms. 
summarisch. 

Quartette:  Dite  in  grazia,  mio  signore, 
nellopera  La  Molinara.  Vienne,  Mollo. 
[Maild.  Cons. 

Abi  chi  sa,  favorit  Trio  (aus  dem  Bar- 
bier). Di  furor  per  me  (aus  Elfrida).  0 
che  umor  ohime  (aus  dem  Barbier).  Lon- 
don, Lavenu.     [B.  Wagener.  Part. 

Pandoletta  graziosetto,  Duetto  (aus 
Zingari).  Credita  mia  ferita  (aus  ELfrida). 
Part.     Lond. ,  R.  Birchall.     [ß.  Wagener. 

Paisiello- Journal  d'Ariettes,  Scenes  et 
Duo,  traduits,  imites  ou  parodies  dltalien 
par  M.  D.  C.  Amateur  . . .  Paris,  Roiülede. 
fol.  [Schwerin  F.  besitzt  Nr.  17.  20. 
48.  51. 

3  Scenen  in  Franc.  Bianchi  III.  La 
VillaueUa  rapita. 

Duo  p.  2  Sopr.  av.  acc.  d'orch.  Paris, 
Imbault.     P.     [Brüssel  Cons. 

Duetto  serio  „Ne'giorui  tuoi  felici"  per 
2  sopr.  nell'opera  Olimpiade.  Napoli, 
Marescalchi.     [Maild.  Cons. 

Duetto  de  l'lnganno  felice,  Paris,  Im- 
bault.   P.     [B.  M. 

Nel  cor  piü  non  mi  sento,  in  Mart. 
Eöder's  Tesori  antichi,  Lps.,  Br.  &  H. 
Nr.  2,  auch  einzeln  in  Bonn  bei  Simrock. 
[B.  Kgsbg.  Mailand  Cons:  Ausgabe  in 
Milano  bei  Ricordi. 

Duetto  „Lungi  da  te  mia  cara",  per  la 
Sga.  Catter.  Angujari,  e  Sgr.  Ferd.  Ten- 
ducci  nell'Andromeda.  Ven.,  Innoc.  Ales- 
sandri  e  P.   Scataglia.     [Padua. 

Duett  aus  der  Passion  in  Ricordi's  An- 
tologia  classica,  Milano  1842  p.  59.  [Bo- 
logna.    Mailand  Cons. 

Rondo  „Non  mi  vedrai  dolente".  Ven., 
Alessandri  e  Scataglia.     [Padua.' 

Scena  e  Cavatina  (Come  pote  l'ingrato) 
del  Fanatico  in  Berlina.  Paris,  Carli. 
Kl.-A.     [ß.  M. 

Rec.  e  Rondo  „Agitato  in  tante  pene" 
per  sopr.  nell'opera  Pirro.  Napoli,  Mares- 
calchi.    [Maild.  Cons. 

Aria  ,,Nel  cor  piü  non  mi  sento"  con 
Variaz.  da  S*  Angelica  Catalani.  Hbg., 
A.  Cranz.  (mit  Klav.).     8  S.     [B.  M. 

19* 


Paisiello. 


292 


Paisiello. 


Aria  (Sopr.)  „saper  bramate  bella" 
nell'opera  il  Barbiere  di  Se\älla  per  il 
Cembalo.  Vienna,  Toriceila.  fßifol.  [Dresd. 
Mus. 

Bei  Marescalchi  iu  Neapel  erschieneu 
einzeln :  Rec.  e  Duetto,  Credi  . . .  la  mia 
ferita.  Aria:  Che?  a  parte  mi  vuoi.  Rec. 
e  Cavatiua  1.  Come  al  corso  il  sole.  2. 
Regnante  tradito.     [Maild.  Cons. 

Bei  Mollo  in  Wien  erschienen  einzeln 
die  Duette:  0  il  mio  caro  puppazzetto. 
Per  marito  ad  uu  notaro;  die  Aria:  As- 
coltate,  vi  dico.  Eine  Cavatina:  La  Rache- 
lina niolinarina;  das  Rondo:  Ah  brillar  la 
nuova  aurora  per  Sopr.  e  Pfte.  [Maild. 
Cons. 

In  Mss.  findet  man  Sätze  aus  0|)eru 
in    Darmstadt,     Dresden,    Dresden  Mus., 

B.  Kgsbg.,  Lübeck,  "Wolfenbüttel,  Schwe- 
rin F. ,  Brüssel ,  Biiissel  Cons. ,  bntish 
Museum ,  Musikfreunde  in  Wien ,  Paris 
Cons.,  Bologna,  Mailand  Cons.  sehr  zahl- 
reich und  B.  Neapel. 

Allerlei  Gesänge : 

Introduzione  a  6  voci  (3  Sopr.  A.  T. 
e  B.)  P.  Ms.     [Dresd.  Mus. 

La  Libertii  e  la  Palinodia  di  Mctastasio, 
28  Duettini  e  2  Canti  col  solo  Basso. 
[B.  Neapel. 

—  24  duetts  iu  4  books  for  2  voic. 
Lond.     [br.  Mus. 

—  Lalibertae  la  Palinodia,  1.3  duettini 
per  2  sopr.   col  B.   Ms.     [Mailand  Cons. 

C.  P. 

Lieder  mit  Clav.,  kop.  von  Mich,  llaydn. 
Ms.  16600  Hof  b.  Wien. 

Lontana  da  te,  Lindoro  suo  ben.,  Can- 
zoni  a  3  Sopr.  c.  strum.  aus  der  Nina 
pazza  per  amore.     Ms.  P.     [Bologna. 

Musica  funebre  coraposta  all'occasione 
della  morte  del  generale  Hoche.  Ms.  P. 
[Cons.  Paris. 

La  Voloutaria,  marcia  militare  con  at- 
tacco  e  coro  di  Sopr.  e  B.  c.  ström.  Na- 
poli,  Marescalchi.     [Maild.  Cons. 

Solfeggi  per  Soprauo.  Ms.  qu4".  [Biiis- 
sel 5694. 

1  Arie  in  A.  Bailleux'  Journal. 

Siehe  Bossler  13. 

In  Corri's  Select  collect.   Bd.  1,  4  Nrn. 

Anetten  in  demSamlwk.  der  Mlle.Erard, 

Im  Journal  5,  Arien. 

Arien  iu  Marzius  Sanilwk.  von  1783/84. 

In  Aless.  Parisotti's  Samlwk.  Arie  an- 
tichi  (Mil.  Ricordi)   im  3.  Buche  auch  P. 

Arien  in  C.  A.  Wagner's  Thalia  1790. 

Instnimentalwerke  : 

Sinfonia  con  Oboe  e  Comi  di  rip. 
1776.  Si  vendono  dai  due  PaganLai  Mer- 
canti  di  Libri.     qufol.     [Dresd.  Mus. 


Sinfonia  uella  Pazza  per  amore.  Part. 
Napoli,  Marescalchi.     [B.  B. 

In  Mailand  Cons.  im  Ms.  10  Sinfonien 
zu  Opern  in  Stb. 

In  Bibl.  Beriin  Th.  im  Ms :  Overtura 
dell'opera  II  credulo  deluso,  con  2  V.  2 
Violette,  2  Ob.,  2  Corni  o  Trombe  e  B. 
Ms.  9  Stb.  —  Eine  2te  Overtura  in 
gleicher  Besetzung  ohne  Bezeichnung,  in 
Dd.  9  Stb.  —  Les  Adieux,  Capriccio  per 
il  Cembalo,  im  Miscellanbd.  Nr.  256,  3. 

10  Ouvert.  f.  Orch.  iu  Stb.  gedr.  in 
Paris  bei  Bailleux,  Liege  bei  Latour,  Paris 
bei  Boy  er  u.  im  Ms.     [Brüssel  Cons. 

2  Concerti  per  cembalo  c.  orch.  für 
die  Gofsherz.  von  Russlaud  u.  De  Sinna- 
vine  geschrieben.     Autogr.     [B.  Neapel. 

6  Minuetti  per  2  V.  2  Ob.  2  Cor.  e  B. 
in  Stb.  Ms.     [Maild.  Cons. 

oe.  23.  6  Quatuors  p.  Fl.  V.  Va.  et 
Vcl.     Bronsv.,  Magasin.     4  Stb.     [B.  B. 

Six  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  ded. 
au  Prince  Ferdin.  de  Lorraine,  Archiduc 
d'Autriche.  Paris,  Mr.  Bouin.   [B. Wagener. 

4  Quarietti  f.  Streichiustr.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

6  Quatuors  a  2  V.  Va.  et  Vcl.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

1  Andantino  f.  Clav.  2  V.  A.  &  B.  in 
Ms.  640.     [br.  Mus. 

Raccolta  di  vaiy  Rondeaux  e  Capricci 
per  il  Pfte.  con  Face  di  V.  Paris  chez 
öieber  [B.  B.].  Hier  genannt:  Xapellm. 
der  Kaiserin  Catherina  IL 

Raccolta  di  Sonate,  Sinfonie  e  Rondo 
per  cembalo,  con  acc.  di  V.  1  vol.  — 
Rondo,  Sinfonie  e  Capricci  per  pfte.  31 
Nrn.  1  vol.  —  Sonata  per  V.  e  Vcl.  Alle 
im  Ms.     [B.  Neapel. 

2  vol.  Instiimientalwerke :  Rondo,  Ca- 
pricci, Sonaten  u.  Sinfon.  f.  Klav.  u.  V. 
Ms.  [Maild.  Cons.  Ebendort  noch  7  So- 
uatinen,  2  Bde.  Rondo  u.  a.,  6  Preludien 
und  Rondos,  Variazioni,  Ouvertüren  für 
Klavier  und  Arrangements,  davon  auch 
Einzelnes  im  Druck. 

12  Capriccios  and  Rondos  for  the  pfte. 
with  the  Viohn.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

1  Samlg.  Rondo  u.  Capricci  für  Pfte. 
mit  Viel.,  komp.  für  den  Grofsfürsten  von 
Russland.    Ms.  P.     [Neapel  Turchini. 

Im  Samlwk.  Klavierstücke  1.  1794. 

Regole  per  bene  accompagnare  il  parti- 
mento,  o  sia  il  Basso  fondamentale  sopra 
il  cembalo,  composte  per  sua  Altezza  Im- 
periale la  Gran  Duchessa  di  tutte  le  Russie 
1782.  Ms.  qufol.  60  S.  [B.  Neapel  im 
Autogr.     Bologna.     B.  B :  Ms.  4«.  82. 

—  im  br.  Mus.  im  Dnick  (St.  Pietrobg. 
1782).  qufol. 


Paitt. 


293 


Pajolas. 


Paitt  (Peat),  Greorge,  wurde 
1737  Mitglied  der  Kgl.  Kirchen- 
kapelle in  London  (Viertel.  8,  518). 

Paiva,   D.  Heliodoro  de,   ein 

Augustin ermönch  in  Portugal  in 
der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  der 
sich  als  Gelehrter,  Maler  und  Mu- 
siker auszeichnete. 

In  der  Bibl.  des  KJ  osters  D.  Nicol.  de 
Santa  Maria  zu  Coimbra  sollen  sich 
Messen,  Magnificat  u.  a.  im  Ms.  befinden. 
Er  starb  am  20.  Dez.  1552  zu  Coimbra 
(Vasconcellos). 

Paix,  Grills,  ein  Onkel  des  Jakobs, 

von  dem  letzterer  in  seinen  Selectae 
artificiosae  von  1590  \i.  1594  zwei  Fugae 
in  homophonia  Nr.  16  u.  17  veröffentlicht 
(Eitner  1). 

Paix,  Jakob,  stammt  wahr- 
scheinlich einer  aus  Belgien  ein- 
gewanderten Familie.  Er  wurde 
1556  zu  Augsburg  geboren  als 
Sohn  des  dortigen  am  22/2  1567 
verstorbenen  Organisten  bei  St, 
Anna,  Peter  Paix.  Ein  Onkel  von 
ihm  war  Aegidiiis  (Gilis)  Paix., 
von  dem  nur  einige  Orgelkompo- 
sitionen bekannt  sind,  welche  der 
Neffe  in  sein  Orgelbuch  aufnahm. 
1583  wurde  Jakob  Organist  in 
Lauingen  und  scheint  auch  dort 
gestorben  zu  sein.  In  demselben 
Jahre  1583  verzeichnen  ihn  die 
Akten  in  Augsburg  als  städtischen 
Organisten  (M.  f.  M.  30,  83).  Sein 
Porträt,  mit  33  Jahren  gezeichnet, 
befindet  sich  in  mehreren  seiner 
Drucke  (Ritter  126).  Man  kennt 
von  seinen  Werken: 

Ein  Schön  Nutz  vnnd  Gebreüchlich 
Orgel  Tabulaturbüch.  Darinnen  etlich  der 
berümbten  Componisten,  beste  Muteten, 
mit  12.  8.  7.  6.  5.  vnd  4.  Stimmen  .  ,  . 
zu  dem  Chormas  gesetzt.  Zu  letzt  auch 
allerhand  der  schönsten  Lieder,  Pafs'e 
mezzo  vnd  Täntz ,  ...  coloriert  ...  In 
Verlegung  Georg.  WiUers.  Getruckt  bei 
Leonh.  Eeinmichel  zu  Laugingen.  1583. 
fol.  6  Ell.,  Bog.  A— Ee  ä  6  Ell.  [B.  B. 
B.  M.  Musikfr.  Wien.  Gymnasialbibl. 
zu  Konstanz  (Baden).  Rostock.  Wolfeub. 
Heidelberg  Universit. 


Missa:  „In  illo  tempore"  Joan.  Mou- 
tonis,  4  voc.  Lavingae  1584  Leonh. 
Rheinmichael.     4  Stb.     4».     [B.  M. 

Parodia  Motettae  „Domine  da  nobis" 
Th.  Crequilonis,  6  voc.  ad  Dorium  (1 
Messe  über  obige  Mot.).  Laving.  1587 
ib.     6  Stb.     4°.     [B.  M. 

Thesaurus  motetarum.  Newerlefsner 
22  herrlicher  Moteten,  rechte  kunststück 
der  aller  berhümbsten  Componisten  wiesie 
nach  einander  gelebt  ...  in  diese  breuchige 
Tabulatur  gebracht.  Strafsburg  1589  B. 
Jobin  (am  Ende  mit  1588  gez.).  fol. 
[E.M. 

Selectae  artificiosae  et  elegantes  fugae 
duarum,  trium,  quatuor  et  plurim.  voc. 
Auctae  . . .  editae.  Lauingae  1590  L. 
Reinmichaelis.     4*^.     [Darmst. 

—  Ausg.  ib.  1594,  .3.  Ausg.  20  BlI. 
[B.  M.  Proske  (Die  von  1590  scheint  die 
2te  Ausgabe  zu  sein).  Siehe  auch  Eitner 
1,  1.594. 

Zway  neue  teutsche  Liedlein  mit  4 
Stimmen,  s.  1.  4  Stb.  4".  [B.  M.  mit 
seinem  Autograph  auf  dem  Titelbl. 

In  der  Bibl.  Proske  -  Mettenleiter  in 
Regensburg  ein  vierstim.  Vater  unser. 

Kurzer  Bericht  aus  Gottes  "Wort  und 
bewährten  Kirchen  -  Historien  von  der 
Musik  . . .  Lauingen  1589.  [Stadtb.  Ueber- 
lingen  a/See  in  Baden. 

7  Piecen  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2, 
Nachträge).     2  Orgelst,  im  Ritter  66/67. 

Paix,  Peter,  sein  Sohn  Jakob 
teilt  in  seinem  Tabulaturbuche  von 
1583,  Lauiugeu  den  22.  Febr.  gez., 
am  Ende  der  Dedikat.  mit,  dass 
sein  Yater,  Peter  Paix,  Organist 
an  S.  Anna  zu  Augsburg,  heute 
vor  16  Jahren  gestorben  ist.  Das 
ergiebt  das  Jahr  1567. 

Paixao  ßibeiro,  Manoel  da, 
ein  portugiesischer  Instrumentist, 
der  bekannt  ist  durch: 

Nova  arte  de  Viola  que  ensina  a  to- 
calla  com  fundamento  semmestre,  dividida 
era  duas  partes  . . .  Com  estampas  das 
posturas,  ou  pontos  naturales,  e  com  al- 
g-uns  minuettes,  e  modinhas  por  musica 
e  por  cifra.  Coimbra  1789  Fra  Real 
officina  da  LTniversidade.  8".  8  Tal 
[besafs  einst  Leo  Liepm.  und  erwarb  Herr 
Wilh.  Tappert  in  Berlin,     br.  Mus. 

Pajolas,  J. ..,  ein  Musiker  an 
der  Wende  des  18.  Jhs.,  gab  1801 
Duos  für  Flöte  als  op.  9   heraus. 


Paladin. 


294 


Palduzzari. 


Paladin,  Antonio,  Priester,  am 
17.  Mai  1749  zum  GelangJehrer 
am  Seminario  in  Venedig  gewählt 
(Caffi  2,  51). 

Paladini  (Paladin),  Giovanni 
Paolo  (Jean  Paul),  aus  Mailand, 
ein  Lautenist,  der  in  Frankreich 
gelebt  haben  muss,  da  in  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs.  folgende  "Werke 
dort  erschienen: 

Tabulature  de  lutz  en  diveres  (!)  sortes, 
conime  chansons,  faataisies,  Pavanes, 
Gaillardes  et  la  Bataille.  Lyon  (s.  a.) 
par  Jacques  Moderne.  qu4''.  32  Seiten. 
[B.  M. 

1.  LivTe  de  Tablature  de  Luth,  conten. 
Fantasies,  Motetz,  Madrig.,  Chans.  fran<,-., 
Pavan.  et  Gaill.,  avec  uue  brieuo  instruc- 
tion  de  la  tablalure  dudit  instniment,  de 
nouv.  adjoulee.  Lyon  Lö60  Simon  Gorlier 
(Imprim.).  30  Nrn.  40  Bll.  in  kl.  qu40. 
[Hofb.  Wien. 

Fetis  verz.  beide  Drucke  unter  Antoine- 
Francois  P.  und  den  ersteren  auch  unter 
Jean -Paul  P.  Der  Irrtum  liegt  klar  zu 
Tage. 

Paladino,  Giuseppe,  um  1725 
Kapellmeister  in  Mailand.  Feiice 
Giardini  war  unter  ihm  Knaben- 
sänger und  da  letzterer  1716  geb. 
ist,  so  ergiebt  dies  die  Jahre  von 
etwa  1725  ab. 

Fetis  erwähnt  die  Aufführungen  seiner 
Oratorien  in  Mailand,  die  in  die  Jahi-e 
1728  bis  1743  fallen  und  zeigt  zwei  der- 
selben an  1.  n  Santo  Paolo  in  Roma.  2. 
II  Santo  Sebastiano. 

Palästrini,  Giovanni,  geb.  1744 
in  Mailand,  Oboist,  1772  am  Taxis- 
schen  Hofe  in  Regensburg  ange- 
stellt, St.  daselbst  20.  Juli  1829 
(Biogr.  u.  Aktenstücke  im  Metten- 
leiter 1,  277). 

Die  Proske-M.  Bibl.  besitzt  ein  Rondo 
für  Oboe  von  ihm.    Fetis  unter  Palestrini. 

Palafuti,  Vincenzo,  Cembalist 
1795  am  Theater  zu  Florenz  (nach 
einem  Opern-Textb.). 

Palantrotti,  Melchior,  Bassist 
in  der  Hofkapelle  zu  Florenz  um 
1600  (Canal  87).  Sang  in  Peri's 
Euridice  die  Rolle  des  Pluto  und 


wirkte  auch  in  Caccini's  Rapimento 
di  Cefalo  mit  (Viertel].  5,  421). 

Palatio  (Palazzo),  Paolo  Ja- 
COUio,  Komponist  in  der  1.  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  ist  im 

Sauilwk.  von  1540 i  mit  3  Gesgen.  ver- 
treten (Eitner  1),  nach  Vogel  aufserdem 
noch  in  A.  F.  Doni's  Dialogo  1544  mit 
„Maledetto  sia  araor". 

Pala"vicino,  Benedetto  Carlo, 
siehe  PallaTieino. 

Palayicino,  Germano,  lebte  im 
16/17.  Jh.  und  wird  von  Cost.  An- 
tegnati  in  seiner  Abhandig.  von 
1608  ein  berühmter  Orgelspieler 
genannt.  In  Lindner's  Gemma 
1589  ist  er  mit  3  Gesgen.  ver- 
treten (Eitner  1). 

Palavigina.  Gine\Ta  und  Bar- 
bara, zwei  berühmte  Lautenistinnen 
u.  Komponistinnen,  im  Aaron,  Luci- 
dario  1545  Bl.  32,  verzeichnet. 

Palazzo,  siehe  Palatio. 

Palazzo,  Alessandro  de,  1571 
Organist  am  Dome  zu  Mailand 
(Muoni  2.5). 

Palsizzotto  -  Tagliavia ,  Gio- 
sei)i)e,  ein  Siziliani scher  Priester 
des  17.  Jhs.,  der  aber  noch  im 
16.  geboren  sein  muss.  Er  war 
Dr.  der  Theologie  u.  Archidiakonus 
zu  Cefalu  in  Sicilien  (Fetis  nach 
Mongitori).     Man  kennt  von  ihm: 

Madrigali  a  cinque  voci.  Di  Don  Gios. 
Palazzotto ;  E  Tagliavia.  Lib.  1  . . .  Na- 
poli  1617  Cost.  Vitale.  5  Stb.  4".  19 
Madr.  Auch  die  Dedic.  unterz.  er  mit 
der  auTsergewöhnlichen  Bezeichnung  Pa- 
lazzotto e  Tagliavia,  die  eigentlich  auf 
zwei  Autoren  hindeutet  und  doch  ist  nur 
ein  Autor  darunter  zu  verstehen.  [Glas- 
gow. 

Madrigali  a  5  voci.  Lib.  2.  Palermo 
1620.     4".     [br.  Mus.  5  Stb. 

1  Ricercar  2  voc.  in  G.  B.  Cali's 
Ricerc.  von  1605. 

Palduzzari,  Pietro  Paolo,  um 

1708  Bassist  an  S.  Marco  in  Ve- 
nedig mit  100  Duk.  Gehalt  (Caffi 
2,  45). 


Pale. 


295 


Palestrina,  Giov.  Pierluigi. 


Pale,  Dominiciis,  Lautenist  in 
Hamburg  und  Ratsmusikant  von 
1539—47  (Sittard  1,  17). 

Palella,  Antonio,  ein  Kompo- 
nist des  18.  Jhs.,  von  dem  be- 
kannt sind: 

4  Cantate  im  Ms.  295  br.  Mus. 

Sinfonie  in  Fd.  f.  2  V.  Va.  u.  B.  im 
Ms.  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Concerto  a  4:  Fl.  trav.  2  V.  Cemb. 
(Allg.  And.,  Allg.,  Gd.  Gm.  Gd.)  Ms.  714. 
[Karlsnihe. 

1741  schrieb  er  für  das  Theater  Nuovo 
zu  Neapel  die  komische  Oper  „L'Incanti 
per  aniore", 

Palermino,  P"  (Priester),  ein 
Komponist  der  2ten  Hälfte  des 
17.  Jlis.,  bekannt  durch 

n  trionfo  della  morte.  Oratoiio,  Mo- 
dena  1685.     Ms.  P.     [Modena. 

Santa  Eosalia.  Oratorio,  Modena  1688. 
Ms.  P.     [Modena. 

II  Sansone.  Oratorio,  Modena  1688. 
Ms.  F.     [Modena. 

Palese,  Poscotino.  Lebenszeit 
mutmafslich  Ende  des  18.  Jhs.,  ist 
in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
mit  folgenden  Instrumentalwerken 
vertreten: 

1.  Terzette  per  Fl.  V.  e  Vol.  2.  Quar- 
tetto  conc.  p.  Fl.  Y.  Va.  e  Vol.  3.  3  Duetti 
conc.  per  Fl.  e  V.  op.  9. 

Palestra,  Raimimdo,  s.Ballestra. 
Palestrina,  Griovanni  Pierluigi 

(Palestina,  Pellestrino,  Gio.  Pale- 
stina, Gianetto  Palestrina,  Gianetto 
da  P.,  Gian.  Pierl.  de  P.,  Joh. 
Petrus  Aloisius,  Jo.  Petralojs,  Gia- 
netto, Giov.  Pier  Lavigi,  P.  A. 
penestrina,  Ponestrina,  Giov.  Pre- 
nestini,  Joannes  Praenestinus,  Jo- 
annes Petraloysius  Prenestinus). 
Sein  Familienname  war  Pierluigi. 
Geb.  1526  zu  Palestrina  am  FiiTse 
der  Sabin  erb  erge,  gest.  2.  Febr. 
1594  zu  Rom.  Gaudio  Meli  ist 
wahrscheinlich  sein  Lehrer  in  der 
Musik  gewesen.  Yon  1540 — 1544 
scheint  er  in  Rom  gelebt  zu  haben. 
Am  28.  Okt.  1544  schliefst  das 
Domkapitel  zu  Palestrina  mit  „Jo- 


hannes Musicus  filio  Sancti  Petra- 
loysii"  einen  Vertrag  ab,  laut 
welchem  er  die  Einkünfte  eines 
Kanonikats  erhält,  sich  aber  ver- 
pflichtet, an  Festtagen  die  Orgel 
zu  spielen,  täglich  bei  der  Messe, 
Vesper  und  Complet  mitzusingen 
und  die  Kanoniker  oder  ebenso- 
viele  Knaben  im  Gesänge  und  in 
der  Musik  zu  unterrichten.  Den 
12.  Juni  1547  verheiratet  er  sich 
mit  Lucrezia  de  Goris.  1551  im 
Sept.  wird  er  als  Nachfolger  D. 
Rubino's  Kapellmeister  am  St.  Peter 
in  Rom  und  Gesanglehrer  der  Sing- 
knabeuschule  der  Capella  Julia. 
1555  am  13.  Jan.  wurde  er,  ob- 
gleich verheiratet,  vom  Papste 
Julius  HL  päpstl.  KapeUsänger. 
Papst  Paul  IV.  entliefs  aber  alle 
verheirateten  Sänger  der  sistini- 
schen  Kapelle  am  30.  Juli  1555 
(darunter  Palestrina,  Leon.  Barre 
und  Dom.  Ferabosco)  mit  einer 
monatl.  Pension  von  6  Scudi.  P. 
wurde  am  1.  Okt.  1555  Kapellm. 
an  St.  Giovanni  in  Laterano  zu 
Rom.  Am  5.  Febr.  1561  über- 
nimmt er  die  besser  dotierte  Ka- 
pellmeisterstelie  an  St.  Maria  mag- 
giore.  Vom  Juni  1565  ab  erhält 
er  vom  Papste  für  gelieferte  und 
noch  zu  Liefernde  Kompositionen 
einen  monatl.  Gehalt  von  9  Scudi. 
1571  im  April  übernimmt  er  zum 
zweiten  Male  die  Kapellmeister- 
stelle am  St.  Peter  mit  einem 
monatl.  Gehalte  von  8  Sc.  33  baj,, 
11/2  Sc.  Wohnungszuschuss  und 
12  Sc.  für  4  Singknaben,  die  er 
in  Wohnung  und  Verpflegung  hat. 
Am  22.  Aug.  1575  wird  sein  Ge- 
halt von  8  auf  15  Sc.  erhöht,  da 
P.  an  S.  Maria  maggiore  zurück- 
kehren wollte.  1579  verehrt  ihm_ 
der  Herzog  von  Mantua  100  Scudi' 
Daukbrief  vom  21/3.  1580  den 
23/7   wird   seine   Gattin  Lucrezia 


Palesti-ina,  Giov.  Pierluigi. 


296 


Palestrina,  Giov.  Pierluigi. 


begraben.    Im  Febr.  1581  heiratet 
er  die  reiche  Wittwe  Virginia  Dor- 
muli.     Durch   einen   Bericht   vom 
13/4  1583  an  den  Herzog  Guglielmo 
von  Mantua  erfährt  man,  dass  ihn 
derselbe  nach  Mantua  ziehen  wollte, 
P.   aber   ablehnt,   da   er   in  Rom 
sehr  gute  Einkünfte  habe  (Haberl, 
Jahrb.    1894,    86.      Einzelnes    in 
früheren  Jahrb.  [z.  B.  in  1886,  35 
aus  Canal  4  gezogen],  die  in  obigem 
Artikel    aufgenommen    sind.      Im 
33.  Bde.    der    Gesamtausgabe    der 
Werke  Palcstrina's  wird  eine  aus- 
führliche Biographie  nebst  Doku- 
menten veröffentlicht  werden.     So 
viel  auch  im  Uebrigen  schon  über 
Palesü'ina  geschrieben  ist,  so  fehlen 
allen    diesen    Arbeiten    die    doku- 
mentarischen Nachweise  und  gehen 
oft  sehr  irre.     Die  von  Baini  ver- 
breitete Kunde,   dass  P.  arm  war, 
ist  Fabel,   im    Gegenteile   war   er 
sehr    vermögend    und   im    Besitze 
vieler  Ländereien).    Ich  könnte  ein 
Yerz.  seiner  Werke  umgehen,   da 
sie  jetzt  in  einer   Gesamtausgabe 
in  Partitur  vorliegen,  dennoch  will 
ich  in  Kürze  der  Fundorte  halber 
dasselbe  geben,  da  es  wohl  Man- 
chem erwünscht  sein  könnte.  Ueber 
P.'s  Bedeutung  ein  Wort  zu  ver- 
lieren,  könnte  nur  auf  eine  Wie- 
derholung der  schon  vielfach  aus- 
gesprochenen ästhetischen  Würdi- 
gungen hinauslaufen.  Baini,Kandler, 
Bäumker,  Haberl  in  der  Gesamt- 
ausgabe und  in  seinen  Jahrbüchern, 
französische,   englische  und  italie- 
nische Weike,  nebst  allen  Musik- 
lexika preisen  ihn  in  jeglicher  Form. 
Ambros  im  4.  Bande  seiner  Musik- 
geschichte nicht  zu  vergessen.  Nur 
das   biographische    Material    nebst 
einem  Verz.  seiner  Werke  war  bis- 
her vernachlässigt. 

Messen. 

Joanuis  aloysü  Preuestiui  Basilica  S. 


Petri  de  urbe  capellae  magistri  Missarum 
lib.  1.  Am  Ende:  Romae  1554  Vd.  Doricus. 
et  Aloys.  fratres.  Chorb.  fol.  5  Messen 
zu  4,  5  u.  6  Stirn.  [Florenz  Magliabech. 
Pesaro.  Rom  Cecilia.  Cambrai  Nr.  18. 
Bologna.     Hof  b.  Wien. 

—  1572  ib.  Chorb.  5  Messen.  [Cap. 
sistina.  Ferrara.  Stadtb.  zu  Temi.  Bo- 
logna,    br.  Mus. 

—  1590  Ven.,  Giac.  Vincentus.  [An- 
tiquar Rosentbal  C.  A.  T. ,  ob  die  Ausg. 
5  oder  3  Messen  enthält,  ist  mir  un- 
bekannt. 

—  1591  Roma,  Ales.  Gardauus,  im- 
pensis  Jac.  Tornerii.  5  Stb.  7  Messen. 
[Proske.     R.  C  of  Mus :  C.  A.     Bologna. 

—  1596  Ven.,  Ang.  Gardanus.  5  Stb. 
4".  7  Messen.  [Proske  fehlt  C.  5  a.  B.  B: 
C.  5  a.     Bologna.     Danzig  Marienk.  5  Stb. 

—  1608.  Romae,  haered.  Aloys.  Dorico. 
[Bologna. 

Eine  andere  Saralg.  Messen  trägt  auch 
die  Bez.  Lib.  1: 

Missai-um  cum  4  voc.  lib.  1.  Brixiae 
1581  Thom.  Bozzola.  4  Stb.  4".  3  Messen: 
Papae  Marcelli.  Sine  nom.  M.  brevis 
5.  toni.    [B.  M.    Vielleicht  vAq  oben  1590. 

—  1590.  Mediolani  ap.  Francisc.  & 
haeredes  Sim.  Tini.  4  Stb.  40.  3  Messen. 
[B.  B.     Bologna:  T.  B. 

—  1605.  Von.,  Jac.  Vmcentius.  4  Stb. 
4".     [Bologna:  T.  B. 

—  1608.     Ib.     4  Stb.     40.     [Bologna. 
. . .  Missarum  lib.  2.    Am  Ende:  Romae 

1567  ap.  haered.  Valerii  et  Aloysü  Dori- 
coium  fratrum  Brixiensium.     Chorb.    fol. 

7  Messen,  dabei  die  Papae  Mai'c.  u.  Sine 
nomine  zu  4,  5  u.  6  Stim.  [Bologna. 
Rom  Cecilia.  Cap.  sistina  208.  Cambrai 
Nr.  18.    Stadtb.  Temi.     br.  Mus. 

—  1572  ib.  Chorb.  5  Messen.  [Brüssel. 

—  Missarum  cum  4,  5,  ac  6  vocib. 
Auetore  . . .  Lib.  2.  Ven.  1598  Ang. 
Gardan.  5  Stb.  40.  7  Mess.  [B.  B : 
C.  5  a.     Proske  fehl.  C.  5  a.     BrlLssel. 

—  1600  Romae,  Nie.  Mutius.  Chorb. 
fol.     99  BU.     [Bologna. 

.  .  .  Missarum  üb.  3.  Romae  1570 
haered.  Val.  et  AI.  Doricus.    Chorb.    fol. 

8  Messen  zu  4,  5  u.  6  Stün.  [Rom  Ce- 
cüia.  B.  M.  B.  B.  am  Ende  def.  Stadtb. 
Temi. 

—  1594.  Ven.,  Ang.  Gardan.  [Proske 
fehlen  C.  5  a. 

—  1596.  Missarum  c.  4,  5,  ac  6  vöcib. 
Auetore  . . .  Lib.  3.  Ven. ,  Ang.  Gard. 
5  Stb.     40.     7  Mess.     [Bologna:  C.  T.  5a. 

—  1598  ib.     [B.  B:  C  5  a. 

—  1599  ib.  5  Stb.  4^.  7  Messen. 
[B.B:  C  5a. 


Palestrina,  Giov.  Pierluigi. 


297 


Palestrina,  Giov.  Pierlmgi. 


—  1620.     [Bologna  Petronio. 

. . .  Missai'um  cum  4  et  5  vocib.  Lib.  4. 
Nunc  denuo  in  lue.  ed.  Ven.  1582  Ang. 
Gard.      5  Stb.     4".      7  Mess.      [Bologna. 

B.  B :  C.  5  a.  Proske.  Danzig  Marienk. 
Hof b.  Wien:  A.  B.  5a. 

—  1590  Mediolani,  Tini  [besals  La  Page, 
siehe  3,  86. 

—  1610  in  Bologna  ein  Basso  princi- 
pale  (mit  Bezifferg.)  co'l  Soprano  .  .  . 
Milano,  Tini  &  Lomazzo.     4^.     127  Bll. 

, . .  Praenestini  Sacrosanctae  Basilicae 
Vaticanae  Capellae  Magistri  Missarum 
Lib.  5  quatuor,  5  ac  6  vocib. . .  ßomae 
1590  Jac.  Berichiae,  apud  Franc.  Coatti- 
num.  Cliorb.  fol.  152  Bll.  8  Messen. 
[Bologna.  B.  M.  B.  B.  Cap.  sistina. 
Krakau.     br.  Mus. 

—  1591  Ven.,  Scotus.  5  Stb.  (und 
der  Bc.  hds.).  qu40.  [B.  B.  Proske. 
Bologna,  (fie  6  a  in  der  5  a. 

Missae  quinque  4  et  5  vocib.  conci- 
nendae.  Auct. . .  Lib.  6.  Romae  1594 
Franc.  Coattinum.    5  Stb.  4°.    [Bologna:  C. 

—  MissaiTun  cum  4,  5  a  6  vocib. . . 
Ven.  1596  Gardan.  5  Stb.  4P.  6  Messen. 
[Bologna.     Proske.     B.ß:C.  5  a. 

Missae  quinque  4  ac  5  vocib.  concin. 
Auct. . .  Lib.  7.  Eomae  1594  Fr.  Coattin. 
5  Stb.  4°.  Vom  Sohne  Hyginius  nach  des 
Vaters  Tode  herausgeg.  [Proske  fehl.  C.  5  a. 
Bologna:  A.T.B.  5a.  B.B:C.5_a.  In  Cap. 
sistina  die  Stb.  von  Buch  1 — v.    br.  Mus. 

—  1609  Scotus.  4,  5  et  6  voc.  [br. 
Mus.    E.  C.  of  Mus:  T. 

...  Missai'um  cum  4,  5  &  6  vocib. 
lib.  8.    Ven.  1599  haered.  Hieron.  Scotus. 

5  Stb.  4".  6  Mess.  ed.  von  Tiberius  de 
Argentis.  [Bologna.  B.  B:C.  5  a.  Proske 
fehl.  C.  5a.     Danzig  Marienk.  fehlt  A. 

. . .  Missarum  cum  4,  5,  et  6  vocib. 
Lib.  9  . . .    Ven.  1599  Scotus.    5  Stb.    40. 

6  Mess.,  von  demselb.  ediert.  [Bologna. 
Rom  St  Peter.     Proske:  A.  T.  B.     B.B: 

C.  5  a.     Danzig  Marienk. 

—  1608  ib.  fehlt  die  6.  Messe:  sup. 
Te  Deum  laudamus  6  voc.  [Rom  St.  Peter. 
Brüssel. 

. . .  Missai'um  c.  4,  5,  et  6  vocib.  Lib.  10. 
Ven.  1600  Scotus.  5  Stb.  4P.  6  Mess. 
ed.  von  Andreas  de  Agnetis.  B.  B :  C.  5  a. 
Proske  fehlt  C.  5  a. 

. . .  Missanun  c.  4,  5  &  6  vocib.  Lib.  11. 
Ven.  1600  Scotus.  5  Stb.  4°.  5  Mess. 
ed.  von  Tiberius  de  Argentis.  [B.  B:  C.  5  a. 
Proske  fehlen  C.  5  a. 

. . .  Missarum  c.  4,  5  et  6  vocib.  Lib.  12. 
Ven.  1601  Scotus.  5  Stb.  40.  6  Messen, 
von  demselb.  ed.  [B.  B :  C.  5  a.  Proske 
fehl.  C.  5  a.     Biüssel  5  Stb. 


Una  Messa  a  8  voc.  sopra  il  Confi- 
tebor,  ä  2  Chori,  et  di  Bartholoraeo  le  Roi, 
una  Messa  a  4,  sopra  Pauis  quem  ego 
dabo  tibi.  Ven.  1585  G.  Scotto.  [B.B. 
8  Stb.  40.     Bi-üssel  8  Stb.     Bologna. 

. . .  Missae  quattuor  8  vocibus  conci- 
neudae.  Nunc  piimum  . . .  Ven.  1601 
Amadinus.  8  Stb.  4».  Dedic.  von  Ti- 
berius de  Argentis  in  Venedig  20.  April. 
[Bologna  4  Stb.  des  1.  Chors.  Proske 
C2.  AI.     B.B:  C2. 

Messe  ä  4  voci:  Le  tre  prime  del 
Palestina  (?)  cioe,  Iste  Coufessor,  Sins 
Nomine,  &  di  Papa  Marcello,  ridotta  ä 
quattro  da  Giov.  Franc.  Änerio,  &  la 
quarta  della  Battaglia  dell'istesso  O.  Fr. 
Anerio.  Con  il  Bc.  per  sonare.  Roma 
1619  L.  A.  Soldi.  5  Stb.  40.  [B.  B. 
Bologna:  A.  T.  Bc. 

—  1626  ib.    Roma  per  Paolo  Masotti. 

5  Stb.     40.     [B.B. 

—  1635  Roma,  Masotti.  Ad  islanza 
d'Ant.  Poggioli.  5  Stb.  4''.  [br.  Mus: 
C.    B.B.  Bc. 

—  1639  Roma,  Andr.  Fei.  [br.Mus: 
C.  B. 

—  1646  ...  Di  nuouo  corrette,  con 
l'aggiunta  di  una  Messa  di  Pietro  Eeredia^ 

6  un'altera  per  i  defonti  del  medesimo. 
Roma  1646  L.  Grignani.  Ad  istanza  di 
Ant.  Poggioli.     5  Stb.     4«.     [Bologna. 

—  1662.  Roma,  Jac.  Fei.  4  Stb.  4°, 
wie  1646.     [Hannover. 

—  1689  ...  con  il  Basso  ad  org.  di 
nouo  diligentia  con'etti  da  Fr.  Qiannini. 
Roma  1689.  5  Stb.  4°.  Inhalt  wie  1619. 
[B.  B.  Brässel.  R.  C  of  Mus.  br.  Mus. 
im  Ms.  160  in  6  Stb. 

Motetten. 

Lib.  1.  Joannis  Petraloisii  Praenestini 
Mottettorum.  Quae  partim  5,  part.  6, 
part.  7  vocib.,  concinuntiir.  Romae  1569 
haered.  Valerij  &  Alois.  Doricorum.  6  Stb. 
4P.  43  Gesge.  incl.  der  2.  Teile.  [Bo- 
logna.    B.  B. 

—  1579.  Ven.,  Ang.  Gardanus.  6  Stb. 
40.   [B.  M.    Bologna.    C.  P.    Proske.    B.  L. 

—  1586.  Ven.,  Scotiis.  6  Stb.  4». 
[Bologna.     B.B:  A.  B.  6a. 

—  1590,  ib.  6  Stb.  4".  [B.  B.  Rom 
Cecilia.     Bologna:  C.  B.     Ferrai-a. 

—  1600  ib.     [B.B:  C 

Motecta  festorum  totius  anni  cum  Com- 
muni  Sanctorum  Jo.  .  . .  4  vocib.  Lib.  1. 
Ven.  1571  ap.  fihos  Ant.  Gardani.  4  Stb. 
qu40.     36  Gesg. 

—  1574  ib.  4  Stb.  [Proske.  Hofb. 
Wien:  C. 

—  1579  Ven.,  Ang.  Gardan.  [Bo- 
logna: T. 


Palestrina,  Giov.  Pierluigi. 


298 


Palestrina,  Giov.  Pierluigi. 


—  1585.  Yen.,  Gard.  4  Stb.  qxi4P. 
[R.  C.  of  Mus.  br.  Mus.  und  iu  Eom: 
Ales.  Gard. 

—  1590  Roma,  Coattinus.  [Roma  Ce- 
cilia.     Bologna:  C.  B. 

—  1595.    Yen.  haered.  Scott.     [B.B. 

4  Stb.  in  Kopie,  L  195. 

—  1613.  Ant\'erp.,  Phalese.  4  Stb.  4°. 
36  Gesge.     [Proske.     B.  B. 

—  1622.  Roma,  Soldus.  4  Stb,  36 
Nrn.     [B.  B. 

. . .  Motettorum  quae  partim  quinis, 
part.  6,  pai-t.  8  vocib.  concinuntur,  Lib.  2. 
Yen.  1572  Scotus.  6  Stb.  4».  44  Mot. 
incl.  2.  part.,  dabei  2  Motetten  von  Sylla 
P.  Praenest.,  und  je  1  von  Angelo  und  Ro- 
dulfo  P.  Praenest.     [Bologna  fehlt  Ten. 

—  1573  ib.  [Bologna:  B.  br.  Mus: 
C.  defect. 

—  1577  ib.  [Bologna.  B.  M.  Proske. 
B.  L. 

—  1580   ib.      [Brüssel,      Modena:   A, 

5  a.  6  a.    Bologna. 

—  1588  ib.     [Bologna.     R.  C.  ofMus: 

A.  T.  5a.     B.B:  C.     br.Mus:  T. 
Motettorum   4  vocib,     Lib.  2.      Yen. 

1596  Gardanus.   4  Stb.    4«,    [Pro.ske :  C.  A. 

—  1604    ib.      4  Stb,      [R.  C.  of  Mus. 

B.  B.  in  Kopie  4  Stb.  Ms.  L  195. 

—  1606.  Yen.,  Scotus.  4  Stb.  40. 
[Bologna. 

. . .  Motettorum  quae  partim  quinis, 
part.  6,  part.  8  vocib.  concin.  Lib.  3  . .  . 
Yen.  1575  Scotus.  6  Stb.  4».  46  Mot. 
incl.  part.  [Bologna.  B.  M,  Das  CoUegio 
Romano  zu  Rom  soll  eine  Ausg:  Roma 
1575  Aless,  Gardanus  besitzen, 

—  1581  ib.  6  Stb.  4»,  [B.  B.  Bo- 
logna.   Modena:  A.  5a.  6a. 

—  1.589  ib.  [Bologna,  R.C.  ofMus: 
T.     B.B:  C.  A.     br.Mus. 

—  1594  Yen.,  Ang.  Gardan.  6  Stb. 
4".     [B.  B. 

Lib.  4  der  5stim.  Motetten  von  1583 
kenne  ich  nicht. 

. .  .  Mottetonmi  quinq.  vocib.  Lib.  4. 
ex  canticis  Salomonis,  nunc  denuo  in  lue. 
aeditus.  Yen.  1587  Ang.  Gardanus.  5  Stb. 
4".  29  Mot.   [B.B.    B.  D.    B.  M.    Bologna. 

—  1588  ib.  5  Stb.  [Danzig  Maiienk. 
B.  Nürnbg. 

—  1596  Yen.,  Scotus.  5  Stb.  40, 
[Bologna:  C.  B.B:  A.  Brüssel  kompl. 
R.C.  OfMus:  C.  A. 

—  1601  Yen.,  Gardan.  6  Stb.  mit  B. 
org.     [R.  C.  OfMus:  T.     Bologna. 

—  1603.    [B.B:  C 

—  1613.  Cantica  Salomonis  5  voc. . . . 
Lib.  4.  Yen.  1613  Aere  B.  Magni.  6  Stb. 
4°.    [Bologna:  Organe,    br.  Mus. 


. . .  Motettorum  5  vocib.  Lib.  5  .  .  . 
Romas  1584  Aless.  Gardan.  5  Stb.  4". 
28  Mot.  [B.  D.  Danzig  Marienk.  B.  M. 
Bologna  fehlt  C. 

—  1588.  Yen.,  Scotus.  5  Stb.  40, 
[Bologna.  B.  D.  Danzig  Marienkirche, 
B.B:  A. 

—  1595.    Yen.,  Gardan.    5  Stb.    [B.  B. 
In  Cap.  sistina  lib.  1 — 5  in  Stb. 
Andere  geistliche  Gesänge. 

Cantica  Salomonis,  siehe  Lib,  4,  Mo- 
tettorum 1613. 

.  .  .  Hymni  totius  anni,  secundum 
Sanctae  Romanae  Ecclesiae  consuetudioem 
4  vocibus  concinendi,  necnon  Hymni  reli- 
gionum  . . .  Romae  1589  Jac.  Tornerius 
&  Bern.  Douangelus.  Am  Ende:  Excude- 
bat  Franc.  Coattinus.  Chorb.  gr.  fol. 
1Ü3  BIl.  45  Gesge.  [Bologna.  B.  B. 
B.  A.  Pai'is  Nat.  br.  Mus.  München 
Universit.  B.  M.  Stadtb.  Terni.  Modena, 
Brüssel  Nr.  1713. 

—  Yen.  1589  Ang.  Gardan.  4  Stb. 
4".  [Bologna.  Cap.  sistina.  R.  C.  of  Mus. 
Pro.ske:  C. 

—  1590  Yen.,  Scotus.     [br.Mus:  B. 

—  1625  Roma.  Cum  B.  ad  org. 
[Hannover, 

—  1644.  Antverp.,  Plantiniana  Balth. 
Moretus.  Chorb.  gr.  fol.  199  BU.  [Bo- 
logna.    Cap.  sistina.     B.  M. 

—  Ausg.  mit  deutschem  Text  von  Ad. 
Thürlings.    Lpz.  (1878)  Br.  &  H.    P.    63  S. 

Lamentationum  Lib.  1.  4  vocibus  . . . 
Romae  1588  Alex.  Gardanus.  [B.  B.  br. 
Mus:  B. 

—  1589.  Lamentationum  Hieremiae 
Prophetae  cum  4  vocib.  lib.  1.  Yen.  1589 
Scottus.     4  Stb.     40.     [Wolfenbüttel. 

Das  2.  u.  3.  Buch  kenne  ich  nicht. 

Litaniae  Deipai'ae  Yirginis,  quae  in 
saccUis  Societatis  S.  Rosarii  ubique  dicatis 
concinuntur.  Musica  cum  Quatuor  Yoci- 
bus  Joannis  P.  A.  Praenestini,  Chori  S. 
Petri  de  Urbe  Magistri.  Lib.  I.  Romae 
ap.    Francisc.  Coattmum   1593.     [Proske. 

—  1600  Yen.,  Gardan.  Titel  weicht 
nur  wenig  ab.  Lib.  1.  2.  4  Stb.  qu4'^. 
[Bologna. 

Magnificat  octo  tonum.  Lib.  1.  Auetore 
. . .  Romae  1591  Alex.  Gardan.  4  Stb. 
40-  [Bologna.  Kassel.  B.  B.  lib.  1.  2.  in 
Kopie  L246, 

Offertoria  totius  anni  secundum  Sanctae 
Romanae  ecclesiae  consuetudinem  5  vocib, 
concinenda.  Auetore  . . .  Pars  I.  (II)  . . . 
Romae  1593  Fi-auc.  Coattinus.  5  Stb.  40. 
19  Gesge.  [B.  B.  R.  C  of  Mus.  352.  br. 
Mus:  C.  T.  5a.  B.  I.  pars.  Hannov.  Ne- 
apel Turch. 


Palestlina,  Giov.  Pierluigi. 


299 


Palestrina,  Iginio  Pierluigi. 


—  1596  Yen.,  Gardan.  5  Stb.  [Brüssel 
Nr.  1663. 

Madrigale. 

1568.  II  1.  lib.  de'Madrigali  a  4  voci 
di  . . .  rist.  per  Claudio  da  Corregio.  Ve- 
netia  1568.  4  Stb.  qu40.  28  Madr.  Die 
ei-ste  Aufl.  soll  1555  in  Eoni  bei  V.  et 
L.  Dorico  erschienen  sein.     [Brüssel:  C. 

—  1574  ib.    4  Stb.    qu40.    [br.  Mus :  C. 

—  1583.  Yen.,  Yincenci  &  Ainadino. 
[B.  M:  Basso. 

—  1587.  Yen.,  Araadino.  [B.D.  B.  M. 
Bmssel.     Bologna:  A.  T.  B. 

—  1588.  Yen.,  Yincenzi.  [Tremo 
Bibl.  cap:  Basso. 

—  1594.  Yen.,  Gardano,  vermehrt  um 
1  Madr.  „Kessun  visse".     [B.  B.  4  Stb. 

—  1596.    Yen.,  Scoto.    [Bologna  4  Stb. 

—  1605.  Yen.,  Gai-dano.  [Y'olfenb. 
Bologna. 

1581.  n  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci, 
di  .  .  .  Yen.  1581  Gardano.  5  Stb.  4». 
26  Madr.  [B.  B.  B.  D.  B.  K.  B.  M. 
Hof  b.  Y'ien.  B.  Köln :  C.  A.  5  a.  br.  Mus : 
C.  Brässel:  A.  Proske:  C.  T.  Amst: 
C.  T.     Bologna.     Musikfr.  Ylen. 

—  1604.  Yen.,  Gard.  [Bologna.  B.  B: 
C.  B.  5a. 

Studi  sopra  le  note  Do,  re,  mi,  fa,  sol, 
la,  ossio  sopra  la  scala.  Kopie  nach  einem 
alten  Ms.  in  Rom,  Bibl.  Corsini.  [Bologna, 
Kat.  1,  302. 

Tre  Canoni  due  de'quaü  a  tre  e  l'altro 
a  sette  voci,  befindet  sich  am  Ende  von 
Gio.  Maria  Xanino's  Contrappunti  doppii. 
[Bologna,  Kat.  1,  303. 

1586  ...  n  2.  lib.  de  Madr.  a  4  voci. 
Yinegia  1586  berede  di  Scotto.  4  Stb. 
40.  25  Madr.  [B.  D.  Wolfenb.  Grimma 
T.  B.     Paris  Xat:  T.     br.  Mus. 

1594.     Delli  Madr.  spirituali  a  5  voci 
di  . . .     Lib.  2  .  . .     Roma  1594  Coattino.   '• 
5  Stb.     4".      30  Madr.      [Musikfr.  Ylen. 
Florenz,     br.  Mus.     Bologna.     B.  B:5a.   ' 
R.  C  ofMus.  5  Stb. 

Man  schreibt  ihm  auch  die  Mitarbeituug 
an  den  4  Büchern :  Delle  Laude  spirituali 
a  3  voci,  ediert  von  Franc.  Soto  zu:  Roma  j 
1583,  1588  UQd  1591  bei  Aless.  Gardano.    ' 
Siehe   Eitner  1,  1583  b   Exemplare   Buch   , 
1—4:  B.  B.     Brüssel,  Buch  4.     Bologna,   I 
Buch  3,  Ausg.  Roma  1577  Blado.    Antiquar   i 
Roseuthal  besafs  eine  Ausg.  von  1589  in 
3  Büchern:   Roma,   Ales.  Gardano.    4  u. 
64  Ell. 

Ricercarj  sopra  li  toni  (1—8).  Ms.  P. 
[B.  Lpz.    Musikfr.  Wien. 

In  M.  f.  M.  6,  134  bespricht  sie  Ritter. 

In  alten  Samlwk.  91  Gesänge  (Eitner  1    , 
geteilt  in  Gianetto  Palestrina  und   Giov.  i 


Pier  Luigi,  die  aber  nach  Haberl's  Unter- 
suchung dieselben  sind).  Yogel  in  seiner 
BibJ.  verz.  noch  eine  Anzahl  Madrigale, 
die  oben  fehlen.  In  PeUinis  Missae  1592 
1  Messe.  1  Madr.  5  v.  in  Orf.  Yecchi's 
Scielta  1604. 

Mit  hds.  Samlg.  und  Einzelgesängen 
sind  alle  BibHotheken  so  reichlich  ver- 
seheo,  besonders  die  B.  Berlin,  dass,  nach 
der  sorgsam  redigierten  Neuausgabe  der 
Werke,  eine  spezialisierte  Angabe  nicht 
von  Nöten  ist. 

Frühere  Neuausgaben  sind  in  Eitner  2 
u.  Nachtrag  in  Monatsh.  9  zu  finden.  Im 
Ritter  Nr.  2  ein  OrgeLst. 

12  Briefe,  davon  einer  im  Facsimile, 
nebst  seinem  Porträt.  P.  unterz.  sich  nur 
einmal  mit  Palestrina,  3  mal  mit  Prene- 
stino,  Imal  mit  Pierluigi  und  7  mal  mit 
Giovanni  petraloysio  (Beiiolotti  47  ff.). 

Haberl  teilt  im  31.  Bde.  des  Yorwortes 
z\XY  Palestrina- knag.  einige  bibliographische 
Nachweise  von  Drucken  und  Mss.  mit. 
Ebendort  ein  photogr.  Autogr. 

Palestrina,  Angelo.  —  Rn- 
dolfo.    —    Sylla    Pietroaloisio, 

die  ersten  beiden  sind  Söhne  des 
Giovanni  und  Sylla  sein  Bruder. 
Näheres  über  sie  ist  nur  Weniges 
bekannt.  Haberl  nennt  sogar  im 
Jahrb.  1894  S.  90  unter  1566  die 
ersten  beiden  Neften  P.'s  und  erst 
unter  1572  werden  sie  Söhne  des- 
selben genannt.  Angelo  heiratete 
1572  die  wohlhabende  Doralice  de 
übertis  aus  Palestrina.  Von  beiden 
Söhnen  befinden  sich  im  2.  Buche 
der  Motetten  Palestrina's  von  1572 
S.  17  die  Motette  Circuire  possum 
Dne.,  2.  p.  In  hac  cruce  te,  5  voc. 
von  Angelo  und  S.  22:  Confitebor 
tibi  Dne.  5  voc.  von  Rudolfo.  S. 
21  von  Sylla:  Dne.  pater  et  Dens 
vitae  5  voc.  und  S.  39,  Nunc  di- 
mittis  servum  tuum  6  voc.  Von 
,^idolfo''  im  Samlwk.  Ant.  Gar- 
dano's  II  4"  lib.  delle  Muse  1574 
das  sechsstim.  Madr.  „Ahi  letitia 
fugace".  Im  Jahre  1583  zeigt 
Haberl  den  bereits  eingetretenen 
Tod  aller  drei  an. 

Von  Iginio  Pierluigi,  welcher 
den  Vater  überlebte  und  die  nach- 


Palfrinma. 


300 


Pallavicini,  Carlo. 


gelassenen  Werke  desselben  her- 
ausgab, befindet  sich  in  La  Mara's 
Briefsamlg.  1,  41  ein  deutsch  über- 
setztes Schreiben.  Haberl  wird  in 
seiner  Biographie  über  Palestrina 
im  Schlussbande  der  Gesamtaus- 
gabe sicherlich  Näheres  über  obige 
mitteilen. 

Palft'iman  (Palf  reman),  Thomas, 
diente  schon  1553  unter  der  Kö- 
nigin Mary  von  England  als  Gentle- 
man in  der  Kgl.  Kapelle  und  ist 
bis  1589  zu  verfolgen.  Er  zeich- 
nete sich  auch  als  Dichter  und 
Schriftsteller  aus  und  seine  reli- 
giösen und  philosophischen  Ab- 
handlungen erschienen  in  den 
Jahren  1560—1578  (Nagel  1.  Rim- 
bault;  Seite  195  nennt  R.  das  Jahr 
1579  statt  1589). 

Palibotri,  Baccio,  diente  40 
Jahre  dem  Hause  Medici  zu  Flo- 
renz u.  wurde  1608  Kapellmeister 
des  Herzogs  von  Toscana  (Berto- 
lotti  90). 

Paligoiiius,  ein  Musiker  aus 
der  Zeit  Palestrina's  u.  Yictoria's, 
nur  durch  Starowolski  als  Musiker 
und  Komponist  in  Polen  bekannt. 
Er  war  Mitglied  des  Rorantisten- 
Kollegiums  zu  Krakau  und  kom- 
ponierte den  5  st.  Introitus  „Rorate 
coeli",  welcher  in  den  rorantischen 
Büchern  der  Krakauer  Kathedrale 
aufbewahrt  wird  (Sowinski  in  Ha- 
berl's  Jahrb.  1890,  71). 

Palione,  €riusepi)e,  wird  als 
Yillanellenkomponist erwähnt  (Vier- 
tel]. 5,  258). 

Palla,  s.  Palle,  Scipione  del. 

Palladiiii,  . . .  Kapellmeister  in 
Mailand  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jhs. 

In  Haffner's  Raccolta  p.  11  eine  So- 
nate f.  Klav.  und  im  Ms.  11587  derß.B: 
Sonata  per  il  Cembalo. 

Palladius,  David,  nicht  aus 
Neapel,    wie    Gerber    und    Fetis 


schreiben,  sondern  wie  er  sich 
selbst  zeichnet,  aus  Parthenopolis, 
d.  i.  Magdeburg.  1595  bez.  er 
sich  als  Kantor  a/d.  St.  Martin- 
schule zu  Braunschweig.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Nuptiales  cantiones  4,  5,  6  et  7  voc. 
Wittenbf,^  1590  Math.  Welack.  6  Stb. 
[B.  M.     Kremsmüuster.     br.  Mus :  5  a. 

Ein  new  Lied  dem  Hochwirden  in 
Gott  . . .  Herr  Julie  . . .  Gstim.  Magde- 
burg 1590.     [br.  Mus.  fehlt  A. 

Der  122.  Psalm  neben  2  anderen 
Sprüchen  aus  dem  41.  Ps.  und  aus  dem 
4.  Buch  Mosis  zu  Ehren  den  . . .  Gilden- 
meistern  und  Hauptleutcn  der  Stadt 
Branswig.  In  6stim.  Harmonie,  llolni- 
stadt  1595  Jac.  Lucius.  3  Gesge.  [Der 
Antiq.  Hess  in  München  besafs  einst  den 
Altus. 

Ms.  0.  Sig.  in  B.  B.,  6  def.  Stb.  Nr.  2: 
ÜLxit  Adam  hoc  es,  6  voc.  c.  2.  p. 

Ms.  Nr.  18,  IV,  der  B.  L.  Vespera 
nunc,  C  voc. 

Im  Gothaer  Cantiouai  2.  Thl.  1655  ein 
Gesang. 

Pallas,  Friederike,  lebte  Ende 
des  18.  Jhs.  bis  ins  19.  hinein  in 

Halle. 

Gerber  2  zeigt  ein  Heft  Lieder  von 
1799  an.     Bekannt  sind  mir: 

Zwölf  deutsche  Lieder.  2.  Sammlung. 
Halle  1805  Schimmelpfennig  &  Co.  fol. 
24  S.     [B.  Lpz.     B.  Kgsbg.     Berlin  K.  H. 

PallaYicini,  Carlo,  aus  Brescia 
sagt  Gerber  1,  bildete  sich  zum 
Opernkomponisten  aus  und  schrieb 
seit  etwa  1666  zahlreiche  Opern 
I  für  die  Venezianischen  Bühnen. 
Im  Jahre  1666  war  er  neben 
Schütz,  Bontempi,  Albrici  und  Pe- 
randi  am  Dresdner  Hofe  Vice- 
kapellmeister  mit  1200  Thlr.  Gehalt. 
1669  erhielt  er  seinen  Pass  um 
nach  Italien  zurückzukehren,  wurde 
aber  am  27.  Febr.  (9.  März)  1685 
vom  Kurfürsten  Johann  Georg  III. 
von  Sachsen  persönlich  in  Venedig 
zum  Kapellmeister  für  die  Hof- 
kapelle in  Dresden  ernannt,  um 
die  italienische  Oper  von  Neuem 
einzurichten.     1687    ging    er    mit 


Pallavicmi,  Carlo. 


301 


Pallavicino. 


Urlaub  wieder  nach  Yenedig,  kam 
aber  bald  zurück  und  starb  in 
Dresden  am  29.  Jan.  1688  (Für- 
stenau  1,  92.  2  a,  147.  279.  291.  299. 
Dort  auch  über  seine  Opern  und 
deren  Instrumentierung,  s.  Staats- 
archiv). Galvani  verz.  22  Opern 
von  1666  bis  1687,  die  in  Venedig 
aufgeführt  worden  sind.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

II  trionfo  della  castitä.  Oratorio  a  7 
voc.  c.  5  accessorie  et  istroin.  Modena 
1688.     Ms.  P.     [Modena. 

La  Gerusalemme  liberata.  Dramma  per 
Musica  iu  3  atti.  P.  Dresda  1687  nach 
den  vorhandenen  Stb.  hergestellt.  Ms. 
B595a.     [Dresd.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Messa  ä  5  voci  c.  ström.  Ms.  A278. 
P.  [Dresd.  Mus.  Ebendort  noch  ein  Lae- 
tatus  sum  f.  Bass  mit  Instr.   Ms.  570.  P. 

In  der  kathol.  Kirche  zu  Dresden  1 
Kyrie,  Gloria,  Dixit,  Confitebor,  4  voc.  c. 
ström.     P.  u.  Stb.  Mss. 

Laetatus  sum  ä  6:  Basso  solo  c.  2  V. 

2  Viele,  Fag.  Bc.  Ms.  fol.  [Upsala. 
B.  B.  Ms.  16900,  P,  des  17.  Jhs. 

An  Ojjern: 

L'Amazzone  Corsara,  Musica  del  ...  in 
Venezia  1688   in  3  atti.     Ms.  P.     [B.  M. 

Le  Amazoni  neU'isole  foiiunate.  Dr. 
di  Fr.  Mar.  Piccioli  in  3  atti  e  prologo 
1679.     Ms.  384  Part.     [Venedig  Mai'co. 

L'Antiope.  Dramma  per  musica.  P. 
Teils  von  PaUavicini,  teils  von  Nie.  Adam 
Stningh.  Letzterer  vollendete  die  Oper, 
nachdem  PaUavicini  während  der  Kom- 
position derselben  gestorben  war.  Siehe 
Vorrede  des  Textbuches  vom  Dichter  der 
Oper,  Stef.  PaUavicini,  Sohn  des  Kompo- 
nisten.    Dresden  1689.     [Dresd.  Mus. 

Bassiano,  overo  il  Maggior  impossibile, 
Op.  in  3  atti.  Ven.  1682.  Ms.  P.  [Mo- 
dena. 

II  Demetrio.  Drama  per  musica  di  G. 
daU'Angelo  in  3  atti.  1666.  Ms.  408.  P. 
[Venedig  Marc. 

II  Diocleziano,  op.  in  3  atti,  Text  v. 
Mat.  Noris  für  Ven.  1675.  Ms.  P.  [Mo- 
dena.    Ven.  Marco. 

Enea  in  Itaüa.     Drama  di  Bussani  in 

3  atti.  1675.  Ms.  412.  P.  [Ven.  Marco. 
Unter  Nr.  414  ein  2.  Ex.  mit  Varianten. 

II  GaUeno.  Dr.  p.  mus.  di  M.  Noris 
in  3  atti,  Ven.  1670.  Ms.  424.  P.  [Ve- 
nedig Marco.  Hofb.  Wien  von  1676  Ms. 
16491  im  Autogr.     127  BU.  iu  C[ufol. 


MessaUna.  Dr.  di  Piccioli  in  3  atti. 
1680.     Ms.  437.  P.     [Venedig  Marco. 

II  Vespasiano.  Dr.  di  G.  C.  Corradi 
iu  3  atti.  1678  (1689).  Ms.  462.  Part. 
[Ven.  Marco.     Modena. 

Scenen  aus  der  Oper:  „H  GaUeno"  P. 
qufol.  Müano,  1687.  Ms.  1074.  [Dresd. 
Mus. 

In  Mar.  Silvani's  Canzonette  per  ca- 
mera  a  voce  sola  1670  eine  SteiUge  Can- 
zone  „La  speranza".  In  dessen  Nuova 
raccolta  di  Motetti  1670:  Ecce  fiUi  a  voce 
sola  c.  Bc. 

In  der  B.  zu  Oxford  Ch.  Ch.  befinden 
sich  im  Ms.  3  Fantasies  a  4  e  5  voci 
nur  mit  PaUavicino  gez.,  fragUch  von 
welchem. 

In  Hove's  Lautenb.  einige  arrang.  Gesg. 

In  B.  M.  Ms.  233  Nr.  16  eine  Kammer- 
kantate. 

In  Modena  1  vol.  mit  Anetten  u.  Can- 
zonen  mit  2  V.  u.  Bc.  Nr.  6—34  aus 
der  Oper  L' Adalinda,  Florenz  1679.  3 
Cantate  in  den  28  Bdeu.  Cantate.  1 
Ariette  c.  Bc.  in  den  15  Ariette,  mit 
PaUavicino  gez. 

Die  von  Galvani  verz.  zu  Venedig  ge- 
gebenen Opern  teilt  sowohl  Fetis,  wie 
Riemann  mit,  ein  jeder  mit  Druckfehlern, 
siehe  Galvani. 

PaUavicini ,    Vincenzo ,    ein 

Opernkomponist  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jhs., 

schrieb  1723  für  Florenz  die  Oper 
„Lo  speciale  di  ViUa",  opera  giocoso  in 
2  att.  Textbuch  im  Besitze  des  Herrn 
Dr.  Bonamici  zu  Livorno.  In  B.  Brüssel 
Cons.  im  Ms.  die  Musik,  von  der  aber 
ein  Teil  von  Dom.  Fischietti  hen-ührt. 
Sie  ist  nur  betitelt:  Lo  speziale,  op.  gio- 
coso in  2  atti.  Clement  schreibt  „Ve- 
nezia 0.  1755",  was  durch  obiges  Text- 
buch verbessert  wird.  In  obiger  Samlg. 
befinden  sich  noch  mehrere  Opern  texte, 
die  aber  nur  den  Namen  PaUavicini 
tragen. 

PaUavicino,    Benedetto,    aus 

Cremona,  diente  seit  etwa  1.582, 
in  welchem  Jahre  am  11.  Mai  ihn 
die  Akten  zum  ersten  Male  nennen, 
als  Sänger  am  Hofe  zu  Mantua. 
Nach  Giaches  Wert's  Tode  erhielt 
er  1596  den  Hofkapellmeister- 
posten, muss  aber  bereits  im  No- 
vember 1601  entlassen  worden 
sein,  da  Monteverdi   sich   um  die 


Pallavicino. 


302 


PaUe. 


Stellung  bewirbt.  Wahrscheinlich 
war  er  zu  der  Zeit  ins  Kloster 
der  Caraaldolenser  eingetreten,  denn 
er  unterz.  die  Dedic.  zu  seinen 
Werken  seit  1604  mit  „D.  Bene- 
detto  Pallavicino  Monaco  Camal- 
dolese" (Canal  69.  Viertelj.  3,  324. 
7,  282  u.  die  Titel  seiner  Drucke). 
Yon  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt : 

Lib.  1.  di  Messe  4  —  6  voc.  Ven. 
[Maiküd  Cons. 

Salmi  delle  Laudi  8  v.  Ven.  [Maild. 
Cons. 

Sacrae  Dei  Laudes,  8  et  una  12,  duae 
vero  16  vocib. . .  Ven.  1605  K.  Ainadino. 
9  Stb.  4P.  15  Gesge.  [Proske  fehlt  7  a. 
ß.  D.     B.  Kgsbg:  fehl.  T2.  B2. 

6  Motetten  zu  6  u.  8  St.  im  Ms.    [B.  L. 

Canite  tuba  8  voc.  Ms.  Z27  P.  von 
1624.     [B.  B.     Bologna  Kat.  2,  476. 

Dixit.  —  Confitebor.  —  Beatus  vir. 
—  Laudate  pueri  Ms.  P.  17.  Jh.  ßl.  41  bis 
58.    [Bologna. 

Miserere  niei  Dens  4  voc.  Ms.  kl.  8". 
Bl.  3.  [Bologna.  Noch  1  Motette  Kat. 
169.    Ms.  Part.    Seite  53. 


...  H  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci 
nouaraente. . .  Ven.  1579  Ang.  Uardano. 
4  Stb.  qu4".     23  Madr.     [Bologna. 

...  II.  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voci,  noua- 
niente. . .  Ven.  1581  Gard.     5  Stb.   qu40. 

19  Madr.     [ß.  M.     Bologna:  5a. 

—  1606  rist.  Ven.,  Ang.  Gardano  & 
fratelli.     [Bologna  5  Stb.  qu40. 

...  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci,  nouam. 
rist.  &  corr.  Ven.  1607  Ang.  Gard.  & 
frateUi.   5  Stb.  qu40.    17  Madr.   [Bologna. 

—  1606  rist.  Ven.,  AI.  Raverij.  5 
Stb.  40,  vermehrt  um  11  Madr.  zu  5,  6 
u.  7  Sttm.  [Hofb.  Wien:  A.  B.  5a.  Ox- 
ford Ch.  Ch.     br.  Mus.     Neapel  Cons. 

...  n  3.  lib.  de  Madr.  ä  5  v.  Ven. 
1585   Viucenzi   &   Amadino.     5  Stb.     4". 

20  Madr.     [Bologna.       Modena.       Hofb. 
Wien  fehlt  5  a. 

—  1G06  rist.  Ven.,  Raverij.  5  Stb. 
40.  [Hofb.  Wien;  A.  ß.  5a.  Oxford 
Ch.  Ch. 

—  1607  Ven.  Gardano  &  fratelli.  5 
Stb.     qu40.     [Bologna. 

...  U  1.  lib.  de  Madr.  ä  6  v.  Ven. 
1587  Vincenzi.  6  Stb.  4".  21  Madr. 
[ß.  B.  fehlt  6a.     Köln:  C  B. 

—  1606  Anversa,  Phalesio.  [br.  Mus: 
T.    Anist:  5a.     Gent  U.-B:  A.  B.  6a. 


...  II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  Ven. 
1588  Gardano.  5  Stb.  qu40.  22  Madr. 
dabei  1  von  Alfonso  Preti.     [B.  D. 

—  1596  rist.  ib.  [br.  Mus.  B.B:  A. 
Verona  S.  f:  C.  T.  5  a.     Bologna  f.  B. 

—  1600  rist.  ib.  [B.  A.  Bologna. 
Verona  S.  f. 

—  1607  rist.  Ang.  Gard.  &  fratelli. 
[Bologna.     Oxford  Ch.  Ch. 

...  II  5.  lib.  de'Madr.  ä  5  v.  Ven. 
1593  Vincenti.  5  Stb.  4».  20  Madr, 
[Bologna.     Oxford  Ch.  Ch. 

—  1597  rist.  ib.   [Bologna.     br.Mus:  C 

—  1600  rist.  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
[ß.  A.  Bologna.  Verona  S.  f.  fehlt  C 
C.  P. 

-—  1609  rist,  Gardano  &  fratelli.  5 
Stb.    40.     [Oxford.     Bologna:  A.  T.  B. 

—  Ein  Nachdruck  des  4.  u.  5.  Buches : 
. . .  Madr,  ä  5  voci  di  nouo  stampati  & 
corretti.  Anversa  1604  Phalesio.  5  Stb, 
qu4".  Aus  Lib.  5  fehlt  das  8  st.  Madr, 
Onde  ne  vieni  und  dafür  aus  Lib.  2  acht 
Madr.  [Briissel.  Kopenhag.  Oxford  Ch. 
Ch.  fehlt  A.     br.Mus:  T.  B. 

...  II  6.  lib.  de  Madr.  ä  5  v, , .  Ven. 
1600  Gardano.  5  Stb.  qu40.  22  Madr. 
[B.  A.     Bologna.     Verona  S.  f:  5  a. 

—  1611  rist.  Gard.  &  fratelli.  [Ox- 
ford Ch.  Ch,     Modena.     Bologna:  A.  T.  B. 

—  1612  Anversa,  Phalesio.  5  Stb. 
qu4<'.     [Oxford  Ch.  Ch. 

. . ,  ]i  7.  lib.  de  Madr.  ä  5  voci.  Ven. 
1604  Amadino.  5  Stb.  4».  21  Madr, 
Die  Dedic,  als  Camaldolenser  -  Mönch 
unterz,     [B.B:  ß. 

—  1606  rist,  ib.  [Hofb.  Wien:  A.  B.  5a. 

—  1611  rist.  ib.  [Oxford  Ch.  Ch.  Bo- 
logna: T.  def.  u.  B. 

—  1613.  Anversa,  Phalesio,  5  Stb. 
qu40.     [Oxford  Ch.  Ch:  A.  B.  5a. 

. , .  L'ottavo  libro  de  Madr,  ä  5  v, 
Ven.  1611  (1612  im  C.  5  a)  Amadino.  5 
Stb.     40.     17  Madr.     [Oxford  Ch.  Ch. 

44  Gesänge  in  alten  Samhvk.  (Eitner 
1),  femer  1  Nr.  in  G.  G.  Gastoldi's  Con- 
centi  musicali  ä  8  voci  1610.  Vogel  führt 
noch  einige  Madrigale  in  Samlwk.  an. 

In  Ms.  624,  4  voll,  inkompl.,  br,  Mus., 
enth.  1  Gesg.  —  6  Motetten  zu  6—8  St. 
in  Mss.  B.  L. 

In  B.  M.  Ms.  218  zwei  6stim.  Madrig. 

Im  br.  Mus.  Ms.  238,  S,  199,  Part,  von 
John  Immyns :  Quando  benigna  Stella  4  v. 

In  Bologna  Ms.  8».  17,  Jh.  (Kat,  2, 
169)  2  Psalmen:  Dixit  Dnus.,  Bl,  108. 
Confitebor,  Bl.  112,  8  voc. 

Falle    (Palla),    Scipiooe    del. 

Caccini  erwähnt  ihn  im  Vorworte 


PaUet. 


303 


Palma,  Francesco. 


zu  seiner  Le  niiove  miisiche  1601 
als  seinen  Lehrer  im  Gesänge  und 
Vogel  2,  426,  schreibt  ihm  in  Rocco 
Eodio's  Samlwk.  Aeri  racolti  1577  den 
Gesang:  Dura  leege  3  v.  zu. 

Fallet,  siehe  Pollet. 

Pallota  (Palütta,  PaUotta),  Mat- 
teo,  Panormitano,  d.  i.  Palermo 
(Gerber  1  unter  Palermitano).  Ge- 
storben 28.  März  1758  zu  Wien, 
69  Jahr  alt,  also  um  1689  zu  Pa- 
lermo geboren.  1720  war  er  schon 
ein  bekannter  u.  beliebter  Kirchen- 
koraponist,  1730  wurde  er  Cano- 
nicus  secundus.  Am  25.  Februar 
1733  berief  ihn  der  Kaiser  zum 
Hofkomponisten  nach  Wien  mit 
400  Gld.  Jahresgehalt,  1741  ent- 
lassen u.  1749  wieder  auf  Lebens- 
zeit augestellt.  Fux  lobt  seine 
Kompositionen  (Köchel  1.  Pohl  3, 
50  nebst  Urteil.  Biogr.  in  Wiener 
Musikztg.  4,  560  ff.  Lpz.  Ztg.  29, 
882  mit  ungenauen  Daten  und 
Urteile  über  seine  Kompositionen). 
An  Kompositionen  besitzt  die  Hof- 
bibl.  in  Wien': 

Missa  ä  4  voc.  super  I^emo  sine  cii- 
mine  vivit,  ohne  Gloria,  1738.  Ms. 
18625.    P. 

Missa  breve  4  voc.  1750.  Ms.  18633. 
Part. 

Missa  super  Ad  te  confugi,  4  voc. 
1750.    Ms.  18648.    P.  sine  Gloria. 

Missa  secundi  toni  4  voc.  1736.  Ms. 
16627.     P. 

3  Missae  4  voc.  1734  und  1736  gez. 
Mss.  15  789.  16630.  16628.    P. 

5  Compieta  mediocre  4  voc.  1734. 
Ms.  15788.     P. 

2  Psalmi  4  voc.  1733.    Ms.  16626.  P. 

3  Litaniae  lauretanae  4  voc.  Mss. 
15631.  17472.    P. 

12  Completorii  breve  et  Ave  regiua 
4  voc.  1734.    Ms.  16  646.  16649.     P. 

6  Vesperae  Ms.  16631.  Eripe  me  Ms. 
16  625. 

Ave  regina  4  voc.     Ms.  18573.    P. 

Miserere  pro  funera  comitando  4  voc. 
Autogr.    Ms.  16815.     P. 

Aulserdem  noch  17  Kompos.  in  Stb. 
u.  P.  Mss.  17456—17472:  Ave.  Hymni. 
Sequentia.  Litaniae.  Completor.  u.  a.  gez. 
mit    1732.    1733.    1734.    1735  bis   1740. 


Einzelne  auch  mit  Instrumentalbegltg. 
Der  Katalog  verz.  ihn  unter  Matthaeus 
Palotta,  auch  PaUotta. 

Die  Musik  fr.  in  Wien  besitzen  in  Mss: 
6  Missae  4—5  voc.  Stb.  —  1  Litania,  1 
Offertorium  4  voc.  in  Stb.  zum  Teil  mit 
den  Jahreszahlen  1734.  1736.  1738.  1750 
gez.  —  1  Salmo  4  voc.  1733  (Cum  invo- 
carem)  Stb.  —  In  exitu  und  1  Magnif. 
4  voc.  c.  VV.  ed  org.  Stb.  —  1  Dixit,  1 
Vesp.   4  voc.   c.  VV.  et  Org.   1739.   Stb. 

—  In    tribulatione    4   voc.     1734.    Stb. 

—  2  Cum  iuvocarem,  Compieta  4  voc. 
1734.  Stb. 

Eine  Abhandlung  im  Ms:  Gregoriani 
cantus  enucleata  praxis  et  cognitio. 

In  der  B.  B.,  Ms.  16910:  Tu  es  Petms, 
Offertorium,  15.  Febr.  1750.  P.  —  Ln- 
properium  4  voc.  Ms.  16911.  P.  —  Im 
Autogr:  Cum  invocarem  exaudivit  me 
Dens,  8  voc.  P.  Matteo  Palotta.  —  Au- 
togr. Grasn:  Offertor.  pro  feria  sec. 
4  voc. 

Ein  Miserere  in  neuer  Ausg.  (Eitner 
2).  In  Georg  Schmitt's  Antliologie,  Paris, 
Repos.  in  Bd.  8  ein  Tonsatz. 

Palm,  .  .  .  Akkompagnist  am 
Klavier  a/d.  Hofoper  in  Stockholm 
1781.  1783  (Reichard  1781.  1783). 

Palm, ...  um  1789  Bratschist  a/d. 
Hofkapelle  in  München.  Am  24/10 
1803  wird  dem  Kurfürsten  sein 
Tod  gemeldet  und  der  Gehalt  von 
400  Gld.  unter  die  Mitglieder  ver- 
teilt. 

Ein  Oeorg  Palm  war  1770 
Waldhornist  ebendort  mit  400  Gld. 
(Kreisarchiv). 

Palma,  Filippo,  ein  Komponist 
aus  der  Mitte  des  18.  Jhs.,  der 
sich  vielleicht  in  London  eine  Zeit- 
lang aufgehalten  hat,  da  das  br. 
Mus.  folgende  in  London  erschie- 
nene Drucke  besitzt: 

6  Arie  con  istromenti,  op.  3.  London 
1749.  qufol.  —  6  dito  op.  4.  Loud.  1752. 
fol.  —  6  italian  songs  with  their  accompag. 
Lond.  qufol.  —  1  Song,  Lond.  und  1  Ai'ia 
im  Einzeldiaick. 

Six  Solos  for  the  harpsich.,  V.  and 
Germ.  Flute,  as  also  a  song  call'd  SimpH- 
cetta  Tortorella.  Lond.,  Eich.  Cooper. 
[B.  Wagener.     br.  Mus. 

Palma,  Francesco,  Priester  u. 
Theorbist  um  1708  an  der  herzogl. 


Palma,  Giov.  Vinc. 


304 


Palmeiini, 


Kapelle   iu  Venedig   mit   50  Duk. 
Gehalt  (Caffi  2,  61). 

Palma ,   Griovaiiiii   Yincenzo, 

uur  betannt  durch  einen  italienischen 
östim.  Gesang  im  Samlwk.  lG06a  (Eit- 
ner  1). 

Palma,  Paolo,  Stadtmusikus  in 
Lucca  vom  24/2  1642  bis  zu  seinem 
Tode  am  13/4  1661  mit  1  Scudi 
monatl.  Gehalt  (Nerici  209). 

Palma,  Silvestro,  geb.  1762 
zu  Ischia,  gest.  8.  Aug.  1834  zu 
Neapel,  kam  früh  nach  Neapel 
unter  dem  Schutze  der  edlen 
Donna  Carlotta  di  Sangro,  trat  mit 
16  Jahren  ins  Conservatorium  della 
Madonna  di  Loreto  in  Neapel  und 
erhielt  besonders  von  Paisiello  im 
Fache  der  Opernkomposition  Un- 
terweisung. Seine  erste  Oper  kam 
1789  im  Theater  dci  Fioreutini 
„Finta  matta''  zur  Aufführung. 
Dieser  folgten  andere  für  Rom 
und  Yenedig.  Seinen  Wohnort 
schlug  er  in  Neapel  auf,  wo  auch 
die  meisten  seiner  späteren  Opern 
gegeben  wurden.  Die  letzte  Oper 
ist  von  1814  „II  geloso  di  se 
stesso"  (Florimo  2,  438.     Fotis). 

In  Neapel  befinden  sich  im  Archive 
des  Eeal  Collegio: 

La  pietra  simpatica,  opera  buffa  in 
2  atti.  Neapel,  teatro  Fiorentini  1795. 
Ms.  P.  [auch  in  Neapel  Turch.  und  Ber- 
lin K.  H. 

GH  amanti  ridicoli,  op.  buf.  in  2  at., 
ebd.  1797.     Ms.  P. 

11  Pallone  aerostatico,  op.  buf.  in  2  at., 
ebd.  1802.     Ms.  P. 

Le  seguaci  di  Diana,  op.  buf.  in  2  at, 
ebd.  1805.    Ms.  P. 

Lo  scavaniento,  op.  buf.  in  2  at.,  ebd. 
1810.     Ms.  P. 

I  Furbi  amanti,  op.  buf.  in  2  at.,  ebd. 

1810.  Ms.  P. 

L'erede  seiiza  ereditä,  op.  buf.  in  2  at., 

1811.  Ms.  P. 

II  Palazzo  delle  fate,  op.  buf,  in  2  at, 
ebd.  1812.     Ms.  P. 

I  Yampiri,  op.  buf.  in  2  at.,  Teati'o 
Nuovo  in  Neapel  1812.     Ms.  P. 

Le  Miniere  di  Polonia,  op.  buf.  Fioren- 
tini 1813.     Ms.  P. 


8  Arien,  die  er  zu  Paisiello's  Le  Vane 
gelosie  schrieb,  war  seine  erste  Arbeit 

3  Duette,  1  Terzett  und  1  Quintett 
aus  der  Oper  La  pietra  simpatice.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Ein  Verz.  seiner  Opern  im  Florimo, 
Fetis  und  Clement 

Das  Conservatorio  zu  Mailand  besitzt: 
2  Litanie  zu  3  Stim.  und  das  andere  für 
Sopr.  luid  Orgel  im  Autogr.  —  Im  Autogr. 
ferner  1  Magnific,  1  Miserere,  1  Salve 
regina  für  Sopr.  u.  Orgel.  —  Le  sette 
stazioni  della  Vergine  addolorata  pel  Ve- 
nordi  Santo,  a  2  Sopr.  c.  org.  —  Veni 
Creator  Spiritus,  per  Sopr.  c.  org.  im 
Autogr.  —  Einzelnes  aus  Opern  im  Ms. 
P.  4  Arien,  8  Duette,  2  Cavatiuen,  1  Ter- 
zett. Femer  1  Sinfonia  iu  G.  für  Orch. 
in  Stb.  und  1  Sonate  in  G.  für  Cembalo. 

Das  Liceo  music.  zu  Bologna  besitzt 
das  Duett:  Deh!  tu,  pietoso  Amore,  per 
S.  e  T.  con  orch.     Ms.  P.     4  Ell. 

In  der  Akademie  philharm.  zu  Bologna, 
Autogr.  der  Samlg.  Masseangeli  ein  Credo 
a  4  voci  con  piü  strum. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasn:  Sub  Pontio 
Pilato  4  voc.  c.  instimm.  P. 

In  Henry  Roberts'  Clio  and  Euterpe 
ein  Tousatz. 

Palmarts  (Pallmar,  Polmar), 
Gottfried,  Tenorist  an  der  Hof- 
kapelle zu  München  von  1.576  bis 
zu  Fasten  1.578. 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  im  Chorbuch 
Ms.  22,  Missa  super  Quia  vidisti  me  4  voc. 
und  Missa  s.  nom.  4  voc,  waJirschoinlich 
Autogr.,  wie  der  ganze  Band  von  ihm  ge- 
schrieben zu  sein  scheint. 

Palmer,  .  .  .  ein  Name  eng- 
lischer Musiker,  über  die  sich  nur 
wenig  sagen  lässt.  Rimbault  ver- 
zeichnet einen,  der  am  14/4  1703 
als  Kaplan  und  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  an  St.  James  zu  Lon- 
don den  Eid  ablegte. 

Im  br.Mus.,  Ms.  568,  5  Stb.,  befindet 
sich  neben  anderen  Autoren  ein  Instru- 
mentaJsatz  von  einem  Palmer.  flaw- 
kins  3,  524  verz.  einen 

Robert  Palmer,  der  an  Ravenscroft's 
Psalmenbuch  zu  4  Stim.  von  1621  als 
Mitarbeiter  auftritt  Davey  260  nennt 
einen  Henry  Palmer,  von  dem  sich  An- 
thems  zu  Durham  in  Stb.  und  im  br.  Mus. 
30478—79  befinden. 

Palmeriiii,  ...  ein  Sänger  aus 
dem  Anfange  des  18.  Jhs.,  trat  in 


Palmerini,  Luigi. 


305 


PaJ  schau. 


Deiitscblaud  mehrfach  in  Konzerten 
auf.  Am  4/7  1730  giebt  er  in 
Frankfurt  a/M.  ein  Konzert  und 
nennt  sich  Kaiserl.  Musikus  an  der 
Opera  von  London  (Israel  25). 
Ebenso  berichtet  Sittard  1,  69,  dass 
er  am  21.  Sept.  1726  in  Stuttgart 
als  Bassist  und  Virtuoso  auftrat 
und  auf  der  Ankündigung  sagt, 
dass  er  sich  sowohl  am  franzö- 
sischen als  Brüsseler  Hofe  mit 
grofsem  Ruhme  habe  hören  lassen. 
Fr.  Walter  verz.  ihn  S.  370  als 
Sänger  am  Mannheimer  Hofe  im 
Jahre  1723. 

Palmerini,  Liiigi,  den  26.  Dez. 
1768  zu  Bologna  geb.  und  gest. 
am  27.  Jan.  1842  ebd.  Er  war 
an  S.  Petronio  während  vierzig 
Jahren  als  Organist  angestellt  und 
zeichnete  sich  sowohl  als  Orgel- 
spieler, Improvisator  und  als  Kom- 
ponist aus  (Fetis). 

Im  Liceo  zu  Bologna  befinden  sich  au 
Kompositionen:  Dies  irae  in  Hm.  zu  2  T. 
u.  B.  concertato  c.  istrum.  von  1824. 
Ms.  P.  —  Tantum  ergo  a  3  voci  pieno 
con  organo.  Ms.  P.  —  Celebrarla  io  pur 
vorrei,  Aria  per  Ten.  con  piena  orch. 
Autogr.  P. 

Im  Archive  der  Eirche  S.  Petronio: 
Fange  lingna  3  v.  c.  ström.  —  0  salu- 
taris  hostia  3  v.  —  Profezia  di  Nabu- 
codonosor  a  Ten.  solo.  —  Passio  in  Do- 
minica Palmarum  und  im  Autogr.  in  der 
Accad.  filarmon.  zu  Bologna:  Fuga  a  5 
parti,  26  ottobre  1792. 

Palmiero,  Doiiiio  Salustio,  aus 

Acerenza  (N'eapel)  gebürtig,  lebte 
nach  der  Unterschrift  der  Dedic. 
zu  seinen  Madrigalen  von  1607  zu 
Rodi  (Neapel)  und  gab  heraus: 

Madrigali  a  5  voci  lib.  1.  di  .  .  .  Yen. 
16Ü7  Vincenti.  5  ötb.  4".  24  Madr 
[B.  A. 

Palomares,  Joannes,  von  1507 
bis  1508  päpstl.  Sänger,  dann  wie- 
der 1522  (Viertelj.  3,  248.  259). 

Palomares,  Pedro?,  nach  Fuer- 
tes  um  1600  ein  berühmter  Gui- 
tarrespieler. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


In  Ms.  200  der  B.  M.  eine  Romanze: 
Sobre  moradas  violetas,  3  voc,  Chorbuch. 

Palomino,  Jose  (Giuseppe),  ein 
portugiesischer  Musiker  am  Ende 
des  18.  Jhs.,  der  Instrumentist  in 
der  Kapelle  der  Königin  Maria  I. 
war  (Vascoucellos).  Leo  Liepra. 
besafs  1900  zwei  Autographe  von 
ihm: 

1.  Entremez  Novo  intitulado  o  Enganno 
aparente.  Posto  ejn  Musica  por  Giuseppe 
P . .  .  Para  o  Theatro  do  Salitre  Anno 
1793.     Part,     qufol.     109  S. 

2.  Entremez  dos  Amantes  astutos,  posto 
em  muzica  por  Jose  P . . .  Para  o  Theatro 
(wie  oben).     Part,     qufol.     173  S. 

Palotta,   Francesco   Antonio, 

ein  Minoriter  im  17.  Jh. 

In  der  Hof b.  Wien  Ms.  IG  629:  Dixit 
(Dominus)  a  4  voci  con  strumenti.    Part. 

Palotta,  Matteo,  siehe  Pallota. 

Palsa,  Johann,  geb.  20.  Juni 
1752  zu  Jermeritz  (Böhmen),  über 
seinen  Tod  herrschen  die  ver- 
schiedensten Nachrichten ,  siehe 
Ledebur.  Ein  Hörn  virtuose,  der 
zuerst  in  Paris  angestellt  war,  dann 
in  Kassel  (1783—85)  und  endlich 
in  Berlin  an  der  Hofopernkapelle, 
wo  er  auch  1792  gestorben  sein 
soll.  Pohl  2,  373  berichtet  noch 
nach  englischen  Zeitungen,  dass 
er  1786  in  London  auftrat. 

Ergab  mit Türrschniidt,  seinem  Partner, 
seit  1770  mehrere  Hefte  Duos  für  Hörn 
in  Paris  und  Bonn  bei  Simroct  heraus 
(Gerber  1.     Ledebur). 

Palsclian,  Johann   Oottfried, 

der  Verleger  Hartknoch  fügt  sogar 
noch  den  Vornamen  Wilhelm  hin- 
zu. Ueber  sein  Leben  ist  wenig 
Thatsächliches  zu  melden.  Sittard 
1,  181  berichtet,  dass  er  um  1742 
in  Hamburg  geb.  ist.  1761  wirkte 
er  in  einem  Konzerte  als  Pianist 
mit  und  genoss  bereits  eines  be- 
deutenden Rufes.  Eine  weitere 
Nachricht  giebt  Haffner  in  seinen 
Oeuvres  melees,  die  um  1750  er- 
schienen und  ihn  bei  Mitteilung 
von  2  Sonaten  f.  Klav.  einen  Vir- 

20 


Paltzo. 


306 


Paminger,  Leonhard. 


tuoso  auf  dem  Cembalo  in  Kopen- 
hagen nennt.  Gerber  2  berichtet, 
dass  er  1800  in  Petersburg  in 
hoher  Achtung  lebte.  Von  seinen 
Kompositionen  sind  aufser  obigen 
2  Sonaten  noch  bekannt: 

Concerto  I.  IL  per  il  Cembalo  concer- 
tato,  accomp.  da  2  V.  Violetta  e  B.  Riga 
1771  (}.  Fed.  Hartknoch.  8  Stb.  und 
Klavicrst,  [B.  B.  B.  Wagener,  der  für 
jedes  Konzert  5  Stb.  besitzt.  br.  Mus. 
kompl.  (?). 

In  Ms.  16930  in  K.,  B.  B.,  2  Sonate 
per  il  Cemb.  —  Ms.  62  in  Dresd.  Mus: 
2  Airs  rnsse  varie  Variazion  per  il  Clavic. 
2  Hefte  in  fol. 

Mit  Wilhelm  Palschau  sind  gez. 

Theme  varie  p.  pfte.  ä  4  ms.  oe.  1. 
Petersbg.,  Sprewitz.     [Brüssel  Cons. 

8  Variat.  sur  Tair:  Ah!  Vous  dirai-je 
maman  p.  clavec.     [Musikfr.  Wien. 

In  Berlin  K.  H.  von  einem  Palsclmu: 
Chanson  russe  avec  Variat.  p.  2  Vcl.  Ms., 
ob  dies  derselbe  P.  ist,  bleibt  fraglich. 

Paltzo,  J  . . .,  lebte  im  18.  Jh. 
und  ist  in 

Schwerin  F.  mit  einem  Solo  ex  Gdur: 
Flaute  travers.  con  Bc.  Stb.  Ms.  vertreten. 

Palugi,  . . . 

In  der  B.  ß..  Ms.  L313  ein  Concerto 
dl  Violoncello  oblig.  ed  altri  ström.,  aus 
dem  18.  Jh.  in  P. 

Palumbo,  Domenico,  piipstl. 
Sänger    und     1664    Kapellmeister 

(Haberl,  Kat.  69). 

Ein  Giov.  Francesco  Palumbo  ist  in 
Fr.  Lindners  Bicinia  von  1591  mit  einem 
Gesauge  vertreten  (inkompl.). 

Palusi,  siehe  Saracini. 

Palzka,  ...  ein  unbekannter 
Komponist, 

von  dem  das  Archiv  in  Klostemeuburg 
eine  Motette  im  Ms.  besitzt. 

Painbo,  S  . . .,  Theoretiker  des 
4.  Jhs.  und  Abt  zu  Nitria  in 
Aegypten. 

Sein  riQovTiviov,  Fragment,  Klagen 
über  den  Verfall  des  Kirchengesanges  im 
4.  Jh.,  abgedruckt  im  Gerbert  1,  1. 

Pamer,  Lorenz,  um  1559/60 
Kapellsänger  mit  10  Gld.  monatl. 
an  der  Hotkapelle  in  "Wien  an- 
gestellt (Köchel  1). 


Paminger,  Balthasar,  der  äl- 
teste Sohn  Leonhard's,  ist  in  dessen 
4  teiligem  Druckwerke  mit  9  Mo- 
tetten vertreten.  Im  4.  Buche 
Nr.  12  ist  der  Tonsatz  mit  „com- 
pos.  1542"  gez.  (Eitner  1).  Pa- 
minger^ Slfjismund^  dritter  und 
jüngster  Sohn  des  Leonhard's,  ist 
in  demselben  Werke  mit  14  Gesgen. 
vertreten  (Eitner  1). 

Paming:er,  Leonhard,  geb.  29. 
März  1495  zu  Aschach  (Aschau) 
an  der  Donau,  gest.  3.  Mai  1567 
zu  Passau.  1513  studierte  er  in 
Wien,  ging  1516  nach  Passau  und 
verwaltete  ein  Schulamt  und  wahr- 
scheinlich auch  eine  Schreiber- 
stelle; bei  seinem  Tode  wird  er 
Sekretär  an  St.  Nicolai  genannt. 
Er  war  ein  eifriger  Verfechter  der 
Reformation  und  Dichter  geist- 
licher Lieder.  Nach  seinem  Tode 
gaben  seine  Söhne  mehrere  Schrif- 
ten theologischen  Inhaltes  und  auch 
seine  Kompositionen  heraus  (Allg. 
d.  Biogr.  nebst  den  Titeln  seiner 
Musikwerke.  lieber  seine  deut- 
schen Lieder  siehe  M.  f.  M.  26, 120). 

Primus  tomus  ecclcsiasticarum  cantio- 
num,  4,  5,  6,  et  plurium  vocum,  a  prima 
Dominica  Adventus,  usque  ad  passionem 
Domini  et  Salvatoris  nostra  Jesu  Christi, 
per  .  .  .  Aschaviensem  Austriacum,  olim 
Patauij  Bauariae  ad  D.  Nicolaum  Secre- 
tarium,  Musicum  clarissimum,  composi- 
tarum  . . .  Noribg.  1573  Th.  Gerlatzenus. 
6  Stb.  qu4".  185  Gesge.  u.  sein  Portr. 
mit  Todesdatum,  73  Jahr  alt.  Ediert  von 
Sophonias  Paminger  seinem  Sohne. 

Secundus  tomus  ...  A  Passione  Dni. 
&  Saluatoris  nostri  Jesu  Christi,  usqg  ad 
primam  Domiuicam  post  festum  S.  Trini- 
tatis,  per  . . .  Ib.  1573.  6  Stb.  qu40. 
185  Gesge. 

Tertius  tom.  . .  a  prima  Dominica  post 
festum  S.  Trinitatis,  vsqj  ad  primam  Dom. 
Aduentus  Dni.  &  Saluatoris  nostri  J.  Chr. . . 
Noribg.  1576  Katharinae  Theodorici  Ger- 
lachij  relictae  viduae  ...  6  Stb.  qu40. 
248  Gesge. 

Quartus  tora. . .  continens  1.  Psalmos. 
2.  SinguloiTim  tonorum,  &  eorundem  diffe- 
rentiarum   (quam    contrapunctum   vocant) 


Paminger,  Leonhard, 


307 


PamDani. 


Psalmodiam.  3.  Alir[uot  pias  preces,  & 
sacrae  scriptui-ae  sententias.  Autore  . .  . 
Noribg.  1580  Nie.  Kuorr.  G  Stb.  qu^. 
107  Psalinenbearbtg. ,  Psalmodia  4  et  5 
Toc,  25  Scluiftstellen.  —  Aiifser  Leon- 
hard sind  noch  11  Kompositionen  von 
seinen  Söhnen  vorhanden. 

T.  1—4  besitzt:  Heilbronn.  B.  N.  in- 
kompl.     B.  M.     Proske. 

T.  1.— 3.  in  B.  A.     B.  K. 

B.  B.  1.  Buch:  Disc,  4.  Buch  5  Stb. 
B.Br.  1.  Buch  6  Stb.  Berlin  Kirchen- 
institut 2.  Buch:  T.  ß.  Hofb.  ^Yien  1.  2. 
Buch:  A.  vom  4.  A.  B.  üpsala  1.  Buch 
fehlt  6  a.    Eostock  1.  2.  Buch. 

Ms.  Z24  der  B.  B..  Chorbuch  von  1599, 
geschrieben  von  Sophonias  Paminger,  ent- 
hält neben  Isaac's  Constant.  ChoraUs  Ton- 
sätze von  Senfl  und  33  von  Paminger. 

Im  Ms.  940  der  B.  Proske  einige  Tonsätze. 

In  B.  M..  Ms.  132  eine  6stim.  Motette. 

Ms.  X  in  Heilbronn,  Ach  Gott  wem  sol 
ichs  klagen  (aus  Forster  1556  c  Nr.  52). 

In  B.  Zw.  2  Gesänge  im  Ms. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15  613,19  0  pro- 
funditatem  divinitianmi ,  16  voc.  1568. 
Part.  18828,15  0  fehx  proles,  c.  2.  p. 
5  voc.     Chorbuch  des  17.  Jhs. 

In  alten  Samlwk.  24  Gesge.  (Eitner  1). 
In  Küliling"s  Lautenbuch  einige  arrangierte 
Piecen. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  (Eitner  2) 
und  das  Nachtwächterlied  im  1.  Bde.  des 
deutschen  Liedes,   Beil.  zu  den  Monatsh. 

Paminger,  Sophonias,  der  2te 

Sohn  Leonhard's,  geb.  5.  Febr. 
1526  zu  Passau,  gest.  im  Juli  1603 
in  Nürnberg.  Wurde  im  Juni  1545 
auf  der  Wittenberger  Universität 
immatriculiert  (^lati'ikelbuch),  1549 
als  Lehrer  in  seiner  Vaterstadt  an- 
gestellt, musste  aber  1559  flüchten, 
wegen  Verfolgung  der  Evange- 
lischen, ging  nach  Straubing  und 
1562  nach  Regensburg.  JSI'ach 
öfterem  Wohnortswechsel  ging  er 
endlich  nach  Nürnberg,  wo  er 
starb.  Er  gab  1756  eine  päda- 
gogische Schrift  heraus  (Allg.  d. 
Biogr.).  Er  ist  der  Herausgeber 
der  nachgelassenen  Kompositionen 
seines  Vaters  und  nahm  in  die 
4  Bücher  von  seinen  eigenen  10 
Gesänge  auf.  Bei  den  Hymnen, 
Buch  4  Nr.  17 — 21  erscheint  zwar 


auch  sein  Name,  doch  scheint  er 
der  Dichter  der  Texte  zu  sein 
(Eitner  1).  Er  schrieb  auch  das 
bei  Leonhard  erwähnte  Ms.  Z  24 
der  B.  B.  — •  Ein  Schreiben  an  den 
Rat  von  Augsburg,  dem  er  das  1. 
u.  2.  Buch  Motetten  seines  Vaters 
1573  übersendet,  ist  in  Oting  im 
Riefs  (Würtemberg)  uuterz.  Er 
nennt  hier  seinen  Vater  mit  Vor- 
namen Lorentz  und  sich  selbst  wie 
den  Vater  Paminger  (siehe  M.  f. 
M.  25,  9). 

Pammelia,  Deuteromelia  und 
Melismata,     siehe     ßarenscroft, 

Thomas. 

Pampani,    Antonio    Graetano, 

'■  geb.  in  der  Romagna,  bis  1748 
Kapellmeister  an  der  Kathedrale 
zu  Fermo,  darauf  kam  er  an  das 
Couservatorio  del  Pio  Ospidale  de' 
poveri  zu  Venedig,  wie  er  auch 
im  Textbuche  zur  Oper  Artaserse 
I  1756  genannt  wird:  Filharmonico 
e  Maestro  di  Coro  delle  figlie  del 
Pio  Ospitale  de'poveri  derelitti.  Er 
starb  zu  A^euedig  im  Febr.  1769. 
Fetis  und  Clement  führen  9  Opern 
an,  doch  kann  ich  keine  nach- 
weisen. Dagegen  sind  mir  folgende 
Kompositionen  bekannt: 

L'obedienza  di  Gionata,  üratorio.  Ms. 
P.     [B.  M. 

In  convertendo  Dominus,  4  voc.  c.  in- 
strum.     Ms.  16  950.     [B.  B. 

Magnificat  4  voc.  c.  instr.  Autogr.  P. 
[B.  B. 

1  Dixit  und  Magnificat  f.  Chor  u.  Instr. 
Mss.  P.  u.  Stb.     [Dresd.  kath.  Kirche. 

Tantum  ergo  8  v.  c.  B.  und  De  pro- 
fuudis.  Ms.  P.  [Darmst.  Ferner  die  Arie 
„Se  al  labro  mio  non  credi."  Ms.  P.  und 
3  Conceiü  con  Cembalo,  das  erste  noch 
mit  Instrum.  Mss. 

Basta  cosi  per  Canto  solo  c.  2  ström, 
e  Cont.     Ms.  16951.  P.     [B.  B. 

4  Arien  im  Ms.     [B.  M. 

Aria  „Se  al  labbro  mie",  per  Sopr. 
Ms.  11.52.  P.  [Dresden  Mus.  und  6  Arien 
f.  Sopr.  u.  Instr.  Ms.  590. 

1  Anette  in  Ms.  B.  Modena  in  den 
15  Anette. 

20* 


Pampino. 


308 


Pandoni. 


Aiia  „Se  al  labro  mio  non  credi"  k  Sopr. 
c.  2  V.  Va.  e  B.    Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

Sonata  per  il  Cembalo.  Ms.  [Dresd. 
Mus. 

Sinfonia  in  D.  ä  2  V.  Va.  e  B.  Ms. 
in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

In  Haffner's  Raccolta  2  befindet  sich 
1  Sonate  f.  Klav. 

Ein  Textbuch  zur  Oper  La  caduta 
d'Aniulio  von  Gandini,  Venezia  1747  in 
Privathd.  und  zur  Oper  Antigono,  Turin 
1757  im  Theaterarch.  zu  Turin. 

Pampino,  Antonio,  ein  Operu- 
komponist  in  der  ersten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  wird  von  Clement  mit 
der  Oper  Temistocle  von  Metastasio 
angeführt,  die  in  Wien  und  Ve- 
nedig 1737  u.  1744,  von  Bernasconi 
umgearbeitet,  gegeben  wurde. 

Aufserdem  existiert  noch  ein  Textbuch 
zur  Oper  L' Anagilda,  Text:  Un  pastore 
d'Arcadia,  173(5  in  Venedig  aufgeführt,  in 
Privathand. 

Piinagc,  Jeban  du,  Kapellan 
und  Sänger  (Tenorist)  an  der  Hof- 
kapelle Charles  VI.  von  Frankreich 
1422  (Prevost  484). 

Panagier,  Pliilipon,  Musiker 
von  1455 — 1467  in  der  Kapelle 
des  Grafen  von  Angouleme,  Jean 
d'Orleans,  dann  von  1467  —  1474 
in  der  Kapelle  der  Gräfin  Marga- 
rete von  Kohan,  Comtesse  d'Angou- 
leme.  Hier  wird  er  als  Tabourin- 
Schläger   bez.   (Prevost  435.  436). 

Pandicri,  Frater  Leopold,  geb. 
1680  zu  Innsbruck  in  Tirol,  gest. 
1713  im  Kloster  Kremsmünster,  in 
welches  er,  nachdem  er  in  Salz- 
burg seine  theologischen  Studien 
vollendet  hatte,  1699  eintrat  und 
1704  zum  Priester  geweiht  wurde. 

Im  Ai'chiv  zu  Kremsmünster  befinden 
sich,  von  seiner  Komposition  ein  Salve 
regina,  ein  Dixit  dominus  und  Khombt 
her  ihr  hebe  Engelein  von  1703  im  Codex 
Lechler,  Anhang  (Huemer  20). 

PauciroUi,  (xiiido,  geb.  um 
1523  zu  Reggio,  gest.  15.  Mai  1599 
zu  Venedig.  Ein  Jurist,  der  nach 
Ferkel  und  Fetis  herausgab: 

Eerum  raemorabilium  deperditarum  pars 


prior  et  posterior.  Francofurti  1631,  2  Teile 
in  4".  Die  Kapitel  39  und  40  handeln 
über  De  musica.  De  musica  muta  et 
hydraulica. 

Rerum  .  .  .  pars  prior  et  altera  coin- 
mentariis  illustrata  .  .  .  Francofurti  1646. 
2  Teile  in  4».  [beide  Ausg.  besafs  1893 
Leo  Liepm. 

Fetis  fülirt  noch  Ausgaben  an:  Amberg 
1.599.  Leipzig  1607.  Pierre  de  la  Noue 
gab  in  Lyon  1617  in  12"  eine  französische 
Uebersetzung  heraus. 

Pancotti,  Antonio,  geb.  um 
1635,  gest.  11.  Juni  1709  zu  Wien. 
War  seit  1655  beim  Erzherzog 
Ferdinand  in  Innsbruck  angestellt 
und  trat  am  1.  Okt.  1665  als  Altist 
(Männer)  in  die  Ksl.  Hofkapelle  in 
Wien  mit  90  Gld.  Gehalt,  wurde 
1697  Vicekapellmeister  und  am 
1.  April  1700  Kapellmeister  mit 
2000  Gld.  Gehalt  (Köchel  1).  Man 
kennt  von  ihm  einige  Komposi- 
tionen für  die  Bühne: 

Li  Tributi.  Introduzione,  Wien  16cSl, 
Text  von  Caresuna.  Ms.  P.  in  Hofb. 
Wien,  Ms.  18895. 

La  rivalita  della  prudenza  e  della  fur- 
tuna.  Serenata,  AVieu  1692.  Ms.  P.  in 
Kofi).  AVien. 

Pancratius,  Frater  „Vulturini 
Slesitae  Eremitani  de  monte  Cer- 
vino"  liest  man  auf  dem  21.  Bl. 
des  folgenden  Werkes.  Vulturinum 
ist  die  Stadt  Capoa  im  Neapoli- 
tanischen. Eine  Zeitbestimmung 
fehlt.     Der  Druck  ist  betitelt: 

Fratris  Pancratii  Eremitae  Carminum 
libri  duo,  aegloga  una,  musices  opusculum, 
s.  1.  et  a.     120,  gothisch,  16.  Jh.     [C.  P. 

Weckerlin  beschreibt  es  in  seinem 
Kataloge  der  Bibl.  des  Conservat.  S.  214. 
Es  besteht  aus  2  Bücher  Oden,  1  Ekloge 
und  4  Bll.  Theorie  der  Musik.  Ob  Musik 
dabei  ist,  wird  nicht  gesagt. 

Pandoni  (Pontaui,  Pandani,  Pan- 
tani),  Filippo,  Sänger  an  der  Hof- 
kapelle in  München,  ist  am  2/10 
1710  60  Jahre  alt,  hat  35  Jahre 
gedient  und  empfängt  seit  6  Jahren 
keinen  Sold  mehr.  Er  und  See- 
rieder  mussten  1697  nach  Brüssel 
kommen,    als    der    Kurfürst    ohne 


Pane. 


309 


Panico. 


Land  war.  Sein  Gehalt  botrag  da- 
mals 1000  Gld.,  wurde  aber  wäh- 
rend der  Besetzung  Baierns  durch 
Oesterreich  (1702—1713)  auf  400 
Gld.  heruntergesetzt   (Kreisarchiv). 

Pane,  Domoiiieo  a  (de,  del,  dal) 
Abbate  (Abbas),  schreibt  sich  auch 
Dal'pane,  geb.  zu  Rom,  Schüler 
von  Ant.  Maria  Abbatiui,  wie  er 
selbst  erklärt,  trat  am  1.  April  1650 
als  Sopranist  in  die  Ksl.  Kapelle 
zu  Wien  und  wurde  am  3.  Febr. 
1654  in  die  päpstliche  Kapelle  zu 
Rom  aufgenommen,  wo  er  im  Jahre 
1669  den  Kapellmeisterposten  an 
der  sixtinischen  Kapelle  bekleidete. 
Er  erzählt  in  der  Dedic.  seiner 
1687  erschienenen  Messe,  dass  er 
erst  am  1.  Juni  den  Posten  im 
Chore  der  päpstl.  Kapelle  antreten 
konnte,  da  er  bis  dahin  dem  Kaiser 
Ferdinand  III.  verpflichtet  war. 
Nachdem  er  sein  Dienstjubiläum 
in  der  päpstlichen  Kapelle  gefeiert, 
auch  die  Fähigkeit  zu  singen  ver- 
loren habe,  wolle  er  die  Zeit 
nicht  unnütz  zubringen  ...  Im 
Kataloge  der  Capeila  sistina  von 
Haberl  wird  er  noch  1688  und 
1691  erwähnt  (S.  33.  34.  50.  Fetis 
bringt  ihn  zweimal  und  zwar  unter 
Delpane  und  unter  Pane.)  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Messe  dell'  ...  a  4,  5,  6  &  8  voc. 
Estratte  da  esquisiti  Mottelti  del  Pale- 
strina  . . .  Op.  5.  Roma  1687  Mascardi. 
Chorb.  in  gr.  fol.  131  BU.  7  Messen 
[Cap.  Lateran  Nr.  30/31.  Cap.  sistina. 
Rom  S.  Pietro.  Bologna,  br.  Mus.  und 
Ms.  161.     B.  B.,  Ms.  L202. 

Mottetti  a  2,  3,  4,  e  5  voci  di  . . . 
Op.  2.  Roma  1675  Mascardi.  5  Stb.  4». 
(Cl.  2.  A.  B.  e  org.,  scheint  der  Tenor 
zu  fehlen.  Die  Dedic.  im  Kat.  1,  412  von 
Belog.)     [Bologna. 

Sagri  Concerti  ad'Honore  del  Santissimo 
sagramento  a  2,  3,  4,  e  5  voci,  . . .  Lib.  2. 
Op.  3.  Roma  1675  Mascardi.  5  Stb.  4« 
(wie  vorher).  [Bologna,  mit  Abdruck  der 
Dedic.  u.  Vorwortes,  ib.     C.  P. 


Mss.  in  Cap.  sistina,  Cod.  112,  Missa 
sup.  Fratres  ego,  8  voc.  —  Cod.  110, 
Missa  s.  Homo  quidam  5  voc.  —  Cod.  99, 
Congregati  sunt,  8  voc.  und  fol.  19,  Te 
Deum  laud.  6  voc. 

Secondo  libro  de'Madrigali  a  5  voci 
di  . . .  Op.  4.  Roma  1678  successor'al 
Mascardi.  6  Stb.  4".  12  Madr.  [besafs 
einst  La  Fage  (siehe  3,  26)  und  Rosen- 
thal in  München  zeigt  es  1890  an:  A.  T. 
B.  5  a.  Bc.  Der  Bc.  fehlte  La  Fage.  Letz- 
teres Exemplar  erwarb  das  br.  Mus. 

In  B.  B.,  Ms.  T  101  einige  Gesge.  in  P. 

Er  gab  auch  seines  Ivehrers  Abbatini 
Antifone  1677  heraus  (s.  d.). 

Paneck,  Johann,  war  um  1771 
Kapellmeister  beim  Grafen  Erdödy 
in  Presburg  (Pohl  4,  53).  Reichard 
zeigt  im  Gothaer  Kalender  von 
1793  S.  115  das  Singspiel  an:  Die 
christliche  Judenbraut. 

Paner,  Tobias  Fr . . .  (auch 
Pommer  genannt),  Instrumentist 
an  der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  40  Gld.  monatl.  Gehalt,  vom 
1.  Jan.  1654—1662  (Köchel  1). 

Paneraj,  Vincenzo.  Der  An- 
tiquar Rosenthal  in  München  be- 
safs von  ihm  das  theoretische  Werk: 

Principj  di  musica  teorico-pratico.  Fi- 
renze  1750  Brazzini  o  Pagani.    4".    11  S. 

In  Traeg's  Katalog,  Wien  1799,  sind 
mehrere  Sonaten  für  Klavier  und  auch 
mit  Streichinstrumentenbegltg.   angezeigt. 

Leo  Liepmannssohn  besafs  einst  unter 
Abbate  Vincenzio  Panerai,  professor  e 
maestro  di  capella  Fiorentino :  Solf  eggi  (30) 
tuoni  e  tempi  con  Bc.  Firenze,  Rinaldo 
Bonini.     3  part.     qu4°. 

Pangi,  Orlando,  Instrumentist 
an  der  Hofkapelle  in  München; 
am  3/7  1590  angenommen  mit 
50  Gld.  (Kreisarch.). 

Pani,  Antonio,  um  1646  Ka- 
pellmeister in  Reggio.  Orazio  Tar- 
diti  widmet  ihm  in  den  Canzonette 
amorose   1647    die   erste  Canzone. 

Panicali,  V. . .,  ein  unbekannter 
Komponist, 

von  dem  die  Musikfr.  in  Wien  6  Ariette 
per  Sopr.  c.  clavic.  besitzen. 

Panico,  s.  (Thirardo  da  Panico. 


Panier,  Jacques, 


310 


Panza. 


Panier  (Panierus ,  Pannier), 
Jacques,  1547/48  Sänger  an  der 
grofsen  KapeUe  Kaiser  Karl  Y. 
(nach  Mameranus  1550  ii.  Strae- 
ten  1,  233). 

Panier  (Paniet,  Paniero),  Jehan, 
Sänger  an  der  Hofkapelle  Kaiser 
Karl   V.    um    1514    (Straeten    7, 

277  ff.). 

Pannechin,  Pierre,  war  Endo 
des  15.  Jhs.  an  der  Kathedrale  in 
Antwerpen  als  Tenorist  angestellt 
und  wird  für  Ferrara  angeworben 
(Straeten  6,  72/73). 

Pannenberg,  Friedrich  Wil- 
helm, war  bis  Michaelis  1792 
Eats-  und  Stadtmusikus  zu  Lüne- 
burg und  kam  nach  Rostock. 

Er  gab  Tänze,  Yiolinsolos,  Quartette, 
1  Septett  und  1  Konzert  für  Flöte  mit 
Orchesterbegltg.  teils  heraus,  teils  wurden 
sie  im  Ms.  bekannt  (Gerber  1.  2). 

Pannilini,  Francesco  de'Oori. 

Leo    Liepmannssühn    besafs    1893 

von  ihm 

„Lettera  soi)ra  l'opera  dell'abate  Gius. 
Pizzati:  La  scieuza  de'suoui  e  dell'ar- 
monia. ..  Yen.  1782.  Pisa  1782.  12». 
39  S. 

Panning,  Christoifer,  war  Rats- 
musikus zu  Lübeck  und  st.  1699 
(Akte  des  Staatsarchivs  zu  Lübeck). 

Panormitano,  Mauro,  vielleicht 

aus    Palermo,    indem    der    Name 

darauf     hindeutet.      Er     trat     ins 

Kloster  Monte  Cassino  und  versah 

daselbst  den  Organistendienst.  Fetis 

verz.  von  ihm: 

Lamentazioni  e  Responsorii  per  la 
settimana  Santa  a  4  voci.  Yen.  1583  4" 
und  2.  Ausg.  Yen.  1597.  Bekannt  ist 
nur  ein  Tonsatz,  den  Gumpelzbaimer 
1591  d  mitteilt:  Laudate  uomen  Domini 
7  voc.  (Eitner  1). 

Panormo ,  Francesco ,  Sohn 
des  Instrumentenmachers  Vincenzo 
aus  Cremona,  der  gegen  1740  sich 
in  Paris  niederliefs.  Wahrschein- 
lich ist  Franc,  in  Paris  geboren. 
Im  Jahre  1780  tritt  er  als  Flötist 


ins    Theaterorchester    Nicolet    ein 

(Fetis). 

Man  kennt  von  ihm  6  Duos  pour  2 
FUite,  oe.  1.     Paris  1786.     [Paris  Nat. 

Panse,    Christian,    war    von 

1672  bis  c.  1710  Organist  in  Pirna 
(Sachsen)  M.  f.  M.  28,  150.  159 
(41). 

Paiisner,  Johann  Heinrich 
Lorenz,  Dr.  der  Philosophie,  geb. 
zu  Arnstadt,  studierte  um  1800 
a/d.  Universität  zu  Jena  u.  schrieb 

dort  die 

Dissertatio  pbysica  sistens  investigatio- 
nem  motuum  et  sonoinim  quibus  laminae 
elasticae  contremiscunt  . . .  Jeuae  1801 
typis  Goepferdt.  4».  11  Seit.  Schliefst 
sich  den  Entdeckungen  Chladni's  an. 
[Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

Panta,  . . .  Hornist  in  kurfürstl. 
Diensten  in  Koblenz  um  1772 
(Burney  2,  57). 

Pantaleon,  siehe  Hehenstreit. 
Pantino,  Pedro,  um  1590, 
1593  bis  1608  Sänger  u.  Kapellan 
a/d.  Hofkapelle  Philipp  II.  von 
Spanien  (Straeten  8,  160.  168. 
415). 

Pantono  (Ponton) ,  Philipp, 
wurde  am  1/10  1677  als  Hofmu- 
sikus a/d.  kurfürstl.  Kapelle  in 
München  angestellt  und  ist  in  den 
Akten  des  Kreisarchivs  bis  1680 
zu  verfolgen. 

Panurge.  Diese  Bezeichnung 
oder  Name  befindet  sich  bei  einigen 
Chansons  von  Certon  im  Register 
alter  Stb.  in  der  B.  M.  Was  er 
bedeuten  soll  ist  bis  jetzt  nicht 
zu  ermitteln. 

Panuzio,   Rafaele,   päpstlicher 
Sänger    und    1687     Kapellmeister 
(Haberl,  Kat.  69). 
Panza,  Vincenzo, 

ist  im  Ms.  365  des  br.  Mus.  und  Ms. 
366  mit  je  einer  Cantata  per  Sopr.  c.  Bc. 
vertreten.  Er  beteiligte  sich  auch  bei 
der  1798  zu  Yenedig  gegebenen  Oper: 
La  Pace,  Melodramma  eroicomico,  neben 
Simon  Mayr  und  Martinelli.  Er  ist  nur 
mit  Panza  bez. 


Panzachi. 


311 


Paolo  Aretino. 


Panzachi,  .. .  um  1770  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  München 
mit  1000  Gld.  Gehalt  (Kreisarch.). 

Panzaii,  Octayiaiius,  Canoni- 
cus  regularis  ad  S.  Chr.  Augustae 
Yindelicorum  (Augsburg)  Decano. 
Gerber  1  sagt  im  Kloster  zum  hlg. 
Kreuz.     Man  kennt  von  ihm 

Octo  -  Toniim  ecclesiastico  -  organicum 
seil  Fügae  ex  octo  tonis  . . .  Aug.  Vindel., 
Jo.  Christ.  Leopold.  32  S.  mit  8  Fugen. 
[B.  Wagener. 

Paiizetta,  . . . 

bekannt  durch  ein  Nisi  Dominus,  3  v. 
Ms.  P.     [B.M. 

Paoli,  Chevallere.  Gregoir  im 
Pantheon  6,  156  zeigt,  wahrschein- 
lich nach  einem  Textbuche,  die 
Oper  an: 

La  fete  flamande,  en  le  piix  des  arts, 
Opera- comique,  represcnt.  .30.  Juni  1791 
in  Brüssel,  gedr.  chez  Em.  Flou. 

Paoli,   Francesco  Arcangelo, 

geb.  zu  Florenz  um  1571,  gest. 
4.  Jan.  1635  im  Karmeliterkloster 
ebd.     Fetis  verz.  von  ihm 

Directorio  del  coro,  e  delle  Processioni, 
secondo  il  rito  deTadri  Carmelitano.  Na- 
poli  1604  Carlino.     40. 

—  2.  Ausg.     Eoma  1668. 

Breve  introduzione  al  canto  fermo. 
Firenze  1623  Cecconcelli.     8^. 

Cantionum  seu  Hymnum  sacrum,  in 
Missis  decantandam  cum  offici  augelio 
tutelaris.     Nap.  1624  Carlino. 

Giulio  Negri  widmet  dem  Verfasser  in 
seiner  Istoria  de'fiorentini  scrittori  zwei 
Aitikel,  einmal  unter  Arcangelo  Paoli  und 
das  andere  Mal  unter  Francesco  Arcangelo. 
Fetis  scheint  dorther  seine  Nachrichten 
bezogen  zu  haben.  Obige  Dnicke  sind 
kathol.  kircli.  liturgische  Bücher. 

Paolini,  Aurelio,  ein  Instru- 
mentist im  Dienste  des  Kardinals 
Rubini,  Bischof  zu  Vicenza  gegen 
Ende  des  17.  Jhs. 

Gerber  2  und  Fetis  verz.  Sonaten  für 
2  V.  und  Vol.  op.  1.  Venedig  1697 
nebst  einem  Nachdrucke  von  Roger  in 
Amsterdam. 

Paolo, . . .  um  1489  Organist  des 
Herzogs  Sigismund  von  Oester- 
reich,  ging  dann  nach  Ferrara 
(Straeten  6,  109). 


Paolo,  Maestro,  Pater  Servita, 
aus  Modena,  Dr.  der  Theologie, 
Prediger,  Musiker  und  Organist 
an  S.  Pietro  in  Modena  um  1610 
(Valdrighi  12  Suppl.  8). 

Paolo  Aretino,  aus  Arezzo  geb., 
Musiker  im  Dienste  des  Herzogs 
von  Ferrara  und  1544,  1558  nach 
seinen  Drucken:  Kapellmeister  an 
der  Kathedrale  in  Arezzo.  Viel- 
leicht derselbe  Paolo,  der  sich  am 
2/7  1557  mit  Gl.  Merulo  um  den 
2.  Organistenposten  an  S.  Marco 
nach  dem  Tode  Parabosco's  be- 
warb, aber  nicht  erhielt.  Von 
seinen  V^erken  sind  bekannt: 

Piae,  ac  devotissimae  Lamentationes 
Hieremiae  Prophetae,  tum  etiam  Passiones 
Jesu  Christi  Dominicae  Palmaram ,  ac 
veneris  sancti.  Nunc  primum  a  Domino 
Paulo  Ai'etino  composit^,  at^^^ue  sub  mu- 
sicis  rhythmis  in  lucem  adit§.  Ven.  1563 
Hieron.  Scotus.  4  Stb.  qu40.  [br.  Mus. 
C.  P. 

Magnificat  P.  A.  cum  quinque  voc.  lib. 
1. . .  Ven.  1564  ap.  Claudium  Correggia- 
tem.     5  Stb.     qu4".     [Bologna:  A. 

Der  Kat.  Belog,  stellt  ihn  unter  Aretino. 

Pauü  Aretini  Musica  cum  4,  5,  ac  6 
vocibus:  super  Hymnos  totius  anni.  Se- 
cuudum  ritus  S.  Eomanae  . . .  Mediolani 
1565  Franc.  Moschenius.  Stb.  ?  4".  Dedic. 
vom  Verleger.  31  Nrn.,  am  Ende  2  Mag- 
nif.  u.  1  Te  Deum.     [B.  B:  C.  T.  B. 

Passio  sec.  Joannem.  Ms.  [Florenz, 
B.  naz.  (enth.  Soli  und  2—7  st.  Sätze). 

Sacra  Responsoria,  tum  natali  Dni., 
tum  jovis,  veneris,  ac  Sabbati  Sancti  die- 
bus  dici  solita.  Nunc  ])rimum  a  D.  Paulo 
Aretino  sub  musicis  edita  Rhytlimis,  atque 
ab  eodem  summa  recens  cura  . . .  Ven. 
1544  Seouls.  4  Stb.  qu40.  [Musikfr. 
Wien.     B.  B.     B.  M.     Proske. 

.  .  .  Responsoriorum  hebdomadae  sanctae 
ac  natalis  Dni.  una  cum  Benedictus,  ac 
Te  deum  laudamus  lib.  1.  et  2.,  nunc 
primum  in  lucem  editi  ...  4  vocibus. 
Ven.  1564  Fr.  Rampazetus.  4  Stb.  qu40. 
[Bologna.     Celle. 

Libro  1.  delli  Madrigal  i  cromati  (!)  di 
Messer  Pauolo  Aretino.  Ven.  1549  Scotus. 
4  Stb.     qu40.     30  Madr.     [Florenz  B.  B. 

. .  .  Madrigali  a  5.  6.  7.  8  novamente 
dati  in  luce  e  da  lui  proprio  hauti  (avuti) 
et  da  li  suoi  exemplai'i  coi'retti  et  stam- 
pati . . .  Vineg.  1558  Scotto.   Dedic.  Franc, 


Paolo  Ferrarese. 


312 


Paolucci,  Giuseppe. 


Medici  Prinz  v.  Florenz,  gez.  in  Arezzo. 
5  Stb.  qu40.  32  Madr.  [B.  B.  La  Fage 
3,  56.  Florenz:  C.  5"«.  Florenz  B.  n. 
Paolo  Ferrarese,  Benediktiner- 
mönch    zu    Monte    Cassino,     gab 

heraus : 

Passiones,  Lamentation  es,  Responsoria, 
Benedietus,  Miserere,  multaque  alia  devo- 
tissima  cantica  ad  officium  hebdomadae 
. . .  Yen.  1565  Scotus.  4  Stb.  4«.  [B. 
Bologna,  Xat.  2,  286  Abdr.  der  Dedic. 
Ebend.  noch  Respous.  im  Ms.  in  kl.  fol. 
br.Mus:  A.  T. 

Im  Ms.  Bologna  Kat.  2,  342  Samlwk., 
nur  Tenor  vorhanden,  16.  Jh.  in  f]u8'' 
ein  Tonsatz.  Hier  wird  er  Paolo  da  Fer- 
rara,  monaco  di  S.  Benedetto  genannt. 

Paolo,  Don,  Tenorista  da  Fi- 
reuze,  Komponist  des  14/15.  Jhs. 

Kompositionen  in  Ms.  568  Suppl.  Na- 
tionalbibl.  Paris  (fräher  .535).  In  Ms.  Nr. 
87  der  Bibl.  Laurenziana  in  Florenz  heifst 
er  Paulus  Äbbas  de  Florentia.  In  beiden 
Mss.  derselbe  Gesang. 

Paolo  da  Foligno, 

ist  in  Barre's  2.  libro  delle  Muse  ä  4 
voci  1558  mit  dem  Madrigal:  Pensier 
dicea  vertreten. 

Paolo  dol  Franzesino,  Schüler 
des  Fraucesini,  Instrumentist,  lebte 
im  17.  Jahrh.  (La  Fage  2,  177). 

Paolo  (Paulus)  de  Magistris,  aus 
Fumone,  seit  1594  päpstlicher 
Sänger  und  c.  1595  Kapellmeister 
(Haberl  Kat,  Ü9  und  Jahrb.  1891, 
85.  Straeten  6,  455). 

Paolo  Milan ese,  ein  Lautenist 
des  16.  Jhs.,  von  Aaron  im  Luci- 
dario  1545  Bl.  31  v.  genannt,  ist 
jedenfalls  der   Lautenist   Borrono. 

Paolo  da  Pesaro,  Bassist,  lebte 
um  1586  (Caual  42). 

Paolo  de  Vcnetia,  ein  Minoriter 
und  Alumnus  an  St.  Nancisci  zu 
Venedig,  gab  1665  heraus: 

Nova  I  Lyra  Choralis  |  alias  |  Manvale 
In  qua  praeter  modum  recitandi  horas 
diurnas  (iuxta  diurnum  |  Romanum)  ac 
Nocturnes,  id  est,  Psalmos,  &  Antiphonas, 
I  habentur  etiam  in  Cantu  ea  omnia,  quae 
pertinent  |  tum  ad  Vesperas,  tum  ad  Lau- 
des.  I  Desumpta  omni  solertia  ex  Anti- 
quis  Manuscriptis  Chori  S.  Nancisci  |  Vin- 
cae  Venetianun   a  Patre  Paolo  de  Vene- 


tiis  I  Minorita  de  Obseruantia  Conuentis 
eiusdem  |  S.  Nancisci  Alumne.  |  Cui  in 
hao  Impressione  addita  fuere  multa,  täm 
ex  Antiphonis,  quam  Hymnis,  ac  Horis 
Matutiuis,  |  Natiuitatis  .  . .  quae  nunc  in 
Cantü  primüm  videut  lucem,  |  .  .  .  Vene- 
tiis,  apud  Tvrrinvm.  fol.  Vorwort  und  Pri- 
vileg von  1665.     [br.  Mus. 

Paoloscki,  Giorgi. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
finden sich:   Sonate  per  Violiuo  e  Basso. 

Paolucci,  Ferdinando,  war  um 

1708  Direktor  der  herzogl.  Kapelle 
zu  Florenz  (Busi   1,  163). 

Paolucci,  (xiuseppc,  geb.  25. 
Mai  1726  zu  Siena,  gest.  26.  April 
1776  zu  Assisi.  Machte  seine 
Musikstudien  unter  Martini  in  Bo- 
logna, widmete  sich  besonders 
der  Pflege  des  Kirchengesanges 
und  trat  in  den  Minoriterorden  ein. 
Gegen  Ende  des  Jahres  1756  wurde 
er  Kapellmeister  a.  d.  Kirche  S. 
Maria  graziosa  zu  Venedig,  1769 
Ende  August  verlässt  er  die  Stellung, 
erhält  1771  den  Kapellmeisterposten 
zu  Sinigaglia  und  1772  an  der  Ba- 
silica  zu  Assisi  (Otto  Lindner,  biogr. 
dokumentär.  Notizen  im  Echo,  Mu- 
sikztg.  1862  Nr.  16,  Berlin,  Schle- 
singer). An  Kompositionen  sind 
bekannt : 

Preces  8  vocibus  concinendae  in  ora- 
tione  quadraginta  horarum  Auetore  Fratre 
Josepho  Paolucci  Minorita  Conventuaü 
Yen.  1767  Ant.  de  Castro.  9  Stb.  (mit  Bc.) 
4".  1  Antifone,  1  Litanei  und  1  Psalm. 
In  Bologna  ein  Brief  dazu  an  Martini  vom 
August  1767  (Tomo  8).   [Bologna,  br.  Mus. 

Bologna  besitzt  aufserdem  im  Autogr., 
1  vol.  in  qufol.  von  111  S.  aus  den  Jahren 
1752—1766,  acht  geistl.  Gesänge  für  Chor 
und  Instrum.,  darunter  1  Messe,  Psal- 
men u.  a. 

Am  bekanntesten  ist  seine  Mustersamlg. 
alter  Tonsätze,  die  er  mit  begleitendem 
Texte  herausgab,  betitelt: 

Arte  pratica  di  contrappunto  dimostrata 
con  esempi  di  vaij  autori  e  con  osser- 
vazioni  di . . .,  Yen.  1765.  1.  Tomo.  1766, 
2.  Tomo  und  3.  T.  1772,  per  Ant.  de 
Castro,  kl.  4».  269,  315  und  247  Seit.  (In- 
halt in  Eitner  2).  [B.  B.  B.  M.  Dresd. 
Proske.     Musikfr.  Wien.     Bologna.     Flo- 


Paon. 


313 


Papera. 


renz.  Strafsburg  i./EIs.  Neapel  Turch. 
R.  C.  of.  Mus.  br.  Mus.  Mailand  Cous. 
B.  Lpz. 

Paon,  Greorg-e,  ein  Komponist 
des  16.  Jbs.,  ist 

im  br.  Mus.,  Ms.  22,  Stb.  mit  1.  Do- 
mine quinque  talenta,  Bl.  3  v.  2.  Ecce  alia 
quinque,  Bl.  4r.  vertreten. 

Papa, ...  ein  Komponist  des  18. 
Jhs.,  der 

im  Ms.  721  in  Karlsnihe  mit  1  Con- 
certo  a  Fl.  trav.  c.  2  "V.  e  B.  (Allg.  Dd. 
And.  Gd.  Allg.  Dd.)  in  Stb.  vertreten  ist. 

Papa,  Nicolaiis,  s.  JakobGerhard. 
Papa,  Tarquiiiius, 

bekannt  durch  einen  2stim.  Tonsatz 
ohne  Text  in  Phalese's  Bicinia  von  1590 
(Eltner  1.  Das  von  Gerber  2  angeführte 
Samlwk.  von  Antiquus  ist  nicht  bekannt). 

Papalia  di  Seminara,  OioTaniii 

Maria.  Seminara  im  Neapolita- 
nischen ist  seine  Geburtstadt.  Man 
kennt  von  ihm  nur 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  ä  .5  voci . . . 
Messina  l.'')89  presso  Fauste  Bufalini. 
5  Stb.   40.   21  Madr.    [Hofb.  Wien  fehlt  T. 

Papavoine,  ...  ein  Violinist, 
der  um  1760  ins  Orchester  der 
Comedie-Italienne  zu  Paris  als  Chef 
der  2.  Violinisten  eintrat.  1762  ging 
er  an  die  Ambigu-Comique,  wo  er 
1.  Violinist  und  Direktor  war,  1780 
nach  dem  Haag  als  1.  Violinist 
und  „Maitre  des  pantomimes  et  re- 
petiteur"  (Gregoir,  Panth.  3,  60. 
Fetis  dagegen  schreibt:  1789  ging 
er  als  Musikdir.  ans  Theater  zu 
Marseille,  wo  er  1793  starb.  Wer 
recht  hat,  weifs  ich  nicht). 

Er  soll  6  Quartette  in  Paris  heraus- 
gegeben haben  und  am  15./9.  1760 
die  komische  Oper  „Barbacole  ou  le  Ma- 
nuscript  auf  die  Bühne  der  Comedie  ital. 
gebracht  haben.  Auch  soll  er  viele  Panto- 
mimen fürs  Theater  Ambigu-com.  ge- 
schrieben haben  (Fetis.  Siehe  auch  Pou- 
gia).  In  der  Nationalbibl.  zu  Paris :  Sym- 
phonies,  oeuv.  1.     Paris.     Stb, 

Pape,  Anibrosius,  in  Magde- 
burg Schulmeister  und  Prediger, 
starb  vor  1612. 

Er  schrieb  mehrere  Schuldramen  mit 
Chören  und  Soli  und  zwar  in  den  Jahren 


1575,    1582  etc.   (Vierteli.  6,  334,   337. 
349). 

Pape,  Heinrich,  ein  Schüler 
Jakob  Prätorius',  war  schon  vor 
1652  Organist  in  Altena,  wie  Rist 
in  Neuer  Teutscher  Parnass  im 
Vorworte  mitteilt.  Er  heiratete 
die  Schwester  Rist's,  Namens  Gesa 
und  komponierte  zu  dessen 

Edlen  Daphnis  aus  Cimbrien  1642  den 
gröfsten  Teil  der  40  Lieder,  nur  gez.  mit 
Organist  H.  P.  zu  A.,  dann  die  Lieder 
in  der  Passions-Andacht  betitelt: 

Der  zu  seinem  allerheiligsten  Leiden 
und  Sterben  hingeführter  und  an  das 
Kreutz  gehefteter  Christus  Jesus,  In 
wahrem  Glauben  und  herzlicher  Andacht 
besungen  von  Johann  Risten.  Hbg.  1648, 
Jak.  Rebenlein,  in  Verlegung  Joh.  Nau- 
mann. S*^.  19  Lieder,  Melodie  und  Bass. 
fBibl.  der  St.  Lorenzkirche  in  Nürnberg. 
B.B. 

—  ...  In  die  lateinische  Sprache  über- 
setzt von  Tob.  Petermano.  Hbg.  1655. 
Joh.  Naumann,  gedr.  von  Pfeiffer.  12o. 
19  Gesge  von  Pape.  f.  C.  e.  B.  9  Bog. 
[B.  Wernig.    B.  Hbg.     B.  B. 

In  Rist's  neuer  himUscher  Lieder  1651 
im  3.  Teile  ein  Lied. 

In  Jakob  Schwieger's  Liebes  Grillen 
1656  im  1.  Buch  3  Lieder  mit  H.  Pape 
der  Alte  gez. 

Zahn  teilt  6  Melodien  mit,  siehe  Bd.  6, 
1648  und  in  neuen  Ausg.  im  Winterfeld 
1  Lied  (Eitner  2). 

Pape,  Ludwig  Ferdinand  (Mat- 
theson  1,  251  schreibt  Ernst  Fried- 
rich und  Gerber  1  Ernst  Ferdinand, 
obige  Vornamen  von  dem  Druck- 
werke des  Autors).  Mattheson  be- 
richtet, dass  er  Musikdirektor  am 
kgl.  schwedischen  Gymnasium  und 
Organist  a./d.  Dorakirche  zu  Arosen 
in  Westermannland  um  1727  war 
und  herausgab : 

De  usu  musices.    Holm  1735.     [B.  Hbg. 

Papeberg,    Christus    Clarius, 

bekannt  durch  ein 

Congratulamini  5  voc.  in  Lindemann's 
Decades  duae  1598. 

Papera,  Padre  OioYanni  An- 
tonio, um  1680  zu  Lucca  geb., 
wurde  Kapellmeister   am  Seminar 


Painen. 


314 


Parabosco,  Girolamo. 


S.  Martini.  Yon  1699—1733 
wurden  zahlreiche  geistliche  Kom- 
positionen von  ihm  aufgeführt.  Er 
starb  zu  Lucca  den  3.  Febr.  1746 
(Pougin). 

Papien,  siehe  Benedictus  1514. 

Papilloii  de  la  Ferte,  siehe  La 
Fert6,  Papill. 

Papillon,  A. . .,  Chef  der  Mu- 
sikkapelle des  16.  Artillerie-Regi- 
ments, Ende  des  18.  oder  Anfang 
des  19.  Jhs. 

In  der  Bibl.  Schwerin  F.  Hommage  ä 
Son  Altesse  le  duc  de  Meclenburg  par  . . . 
(für  Blasinstruni.)     Ms.  P.  qufol. 

Papill  da  Mantova.  Petrucci  im 
10.  Buche  Frottole  nennt  ihn  ,.Di- 
onis.  dit  Papin  da  Mantua."  (Caual 
23).  Vom  10.  Buche  hat  sich  aber 
bisher  noch  kein  Exemplai'  ge- 
funden. 

Papini,  Fra  Paolo, 

in  einem  Ms.  der  Bibl.  Bologna,  Kat.  2, 
169,  betitelt:  über  Hymnomm  in  kl. 
4«,  Chorbuch  El.  119,  123,  124,  127,  129, 
133,  135  u.  148,  8  Hymnen,  Bl.  194,  197, 
199  u.  201  vier  Magnific.  und  Bl.  115 
eine  Hymne  coramunes ;  ferner  im  Samlwk. 
Arascione's  .  Nuove  Laudi  1600  pag.  32, 
64  u.  68.  In  Ancina's  Tempio  armonico 
1599:  Vergin  ben  posso  dire  und  Per 
aspri  monti,  3  voci. 

Pjipius,     Andreas,     war     ein 

Niederländer  und  soll  de  Paep  ge- 
heifsen  haben,  geb.  um  1547  zu 
Gent,  gestorben  15.  Juli  1581  zu 
Lüttich,  studierte  zu  Köln,  später 
in  Löwen  Theologie  und  Musik  und 
erhielt  dann  ein  Kanonikat  zu 
Lüttich,  ertrank  aber  bald  darauf 
in  der  Maas.  Er  hinterliefs  ein 
theoretisches  Werk,  betitelt: 

De  consouantiis ,  seu  pro  diatessaron 
libri  duo.  Antverp.  1581  Chrstph.  Plan- 
tinus.  80.  208  S.  und  12  BlI.  Mus.  [B. 
B.  B.  Br.  B.  Dresd.  Darnist.  Hannover. 
B.  M.  Univ.  Prag.  C  P.  br.  Mus.  B. 
Wagener.  Brüssel.  Eom.  Cecilia.  Wol- 
fenb.     Bologna. 

Im  Kat.  C.  P.  von  Weckerlin.  S.  214 
Beschrbg.  und  Auszg. 

Fetis   führt   eine   fiühere  Ausgabe   an, 


die  von  der  späteren  bedeutend  abweicht: 
,,De  consonantiis,  sive  harmoniis  musicis, 
contra  vulgarem  opiuionem.  Autverp. 
1568.  120.  Einen  Fundort  verz.  er  nicht. 
Fetis  geht  auf  den  Inhalt  der  späteren 
Ausgabe  näher  ein. 

Papiiis,  Simon,  Tenorist  an  der 
päpstl.  Kapelle  um  1630  (Haberl, 
Kat.  69). 

Pappiis,  Francisciis,  ein  Ita- 
liener, Prof.  der  Theologie  und 
Geistlicher  zu  Mailand,  gab  heraus: 

Sacrae  cantiones  2  et  4  voc.  lib.  cum 
partitione  ad  org.  accommodata.  Medio- 
lani  1608  haered.  Sim.  Tini  &  Phil.  Lo- 
matimn.     [B.  M. :  B. 

Fetis  verz.  noch  Cauzoni  zu  2  und 
4  Stirn,  ebd.  1608. 

Paproeky,  Bartholomaeus,  ein 

Boehme  des  16.  Jhs.,  gab  1597 
heraus : 

PijsniÖky ,  dwS  ku  Poctiwosti  wssem 
Slawnym  Obywatelüm  Kralowstwj  föe- 
skeho  .  .  .  Prag  bei  Anna  Schumann.  10 
Bll.  in  40.   Melodie  zum  1.  Liede.     [B.  Br. 

Papst,    Johann    Benedictns, 

von  1678—1720  Organist  an  der 
Marienkirche  zu  Wolfenbüttel,  f  2. 
Juü  1720,  fast  80  Jahr  alt  (M.  f. 
M.  23,  127). 

Papst,     Zacbarias    Benedict, 

der  Sohn  des  obigen  folgte  seinem 
Vater  1720  im  Dienste  zu  Wolfen- 
büttel bis  1756  und  starb  1.  Dez. 
1758  (ib.). 

Paque,  Josei)h,  um  1775  Kapell- 
meister im  Theater  in  Warschau 
(Reichard  1776,  254). 

Paral)Osco,  Girolamo,  aus  Pia- 

cenza,  wurde  Schüler  Willaert's  in 
Venedig,  1551  zweiter  Organist  am 
San  Marco  und  erhielt  1557  an 
Merulo  seinen  Nachfolger.  Ob  das 
Jahr  1557  sein  Todesjahr  ist,  lässt 
sich  scheinbar  nicht  mehr  feststellen. 
Er  zeichnete  sich  auch  als  Dichter 
und  Improvisator  aus  (Caffi  1,  55. 
110  nebst  Zarlino's  Ausspruch  über 
P.).  Ebenso  dürftig  wie  wir  über 
sein  Leben  unterrichtet  sind,  eben- 


Parabosco,  Vincenzo. 


315 


Paradies,  Pietro  Domenico. 


SO  dürftig  ist  der  Bestand  seiner 
uns  erhaltenen  Werke: 

Madrigal  i  a  5  voci  di  G.  parabosco  dis- 
cipulo  di  M.  Adriano  nouamente  da  lui 
composti  .  . .  Yen.  1546  Ant.  Gardane. 
5  Stb.  qu40.  28  Madr.  [Verona  S.  f. 
Bologna:  A.  T.     br.Mus:  B. 

3  Gesänge  zu  2,  5  und  6  Stirn,  in  alten 
Samlwk.  (Eitner  1).  Anima  bella  5  voc. 
ist  auch  in  Part,  gebracht  in  Ms.  W  36 
Nr.  459  in  der  B.  B.  Nach  Vogel  noch 
in  Const.  Festa's  II  1.  lib.  Madr.  3  v.  1541 
Bl.  30:  Ben  Madonna.  In  Doni's  Dialogo 
1544  vier  Madrigale. 

Parabosco,  Vincenzo,  da  Pia- 
cenza,  wahrscheinlich  ein  Bruder 
des  Girolamo,  war  bis  1556  Orga- 
nist am  Dome  zu  Brescia  (Cate- 
lani's  Merulo  pag.  17.  Kat.  3,  143 
von  BoloojLa). 

Paradeiser,  Marian,  ein  Priester 

in  der  Abtei  Melk  in  Oesterreich. 
geb.  11  Okt.  1747  in  Eiedenthal 
(Oesterreich,  unter  der  Ems),  gest 
16.  Nov.  1775  in  obiger  Abtei. 
Seine  theologischen  Studien  machte 
er  in  Wien  und  betrieb  dabei  eifrig 
Musik,  besonders  das  Yiolinspiel, 
trat  1747  ins  Kloster  Melk  ein 
und  komponierte  Kirchen-  und 
Instrumentalmusik.  Ob  sich  in 
Melk  von  seinen  Werken  noch  et- 
was befindet,  ist  mir  nicht  bekannt. 
Die  Hofb.  in  "S\len  besitzt  ein  Quartett 
f.  2  V.  Va.  u.  Vcl.  im  Autogr.,  Ms.  15960 
und  die  Musikfr.  in  Wien  2  Quartette  in 
gleicher  Besetzung.  In  der  B.  B.  Autogr. 
von  Grasn.  eine  Missa  4  voc.  c.  instr. 
Part.  (Biogr.  in  Leipz.  Ztg.  31,  442). 

Paradies  (Paradis,  Paradisi), 
Jacopo,  lustrumentist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  216  Gld.  Ge- 
halt von  1619  bis  31.  Aug.  1637 
(Köchel  1,  siehe  auch  im  Reg.  bei 
Köchel). 

Paradies  (Paradisi),  Pietro  Do- 
menico, geb.  gegen  1710  zu  Ne- 
apel. Schiller  von  Porpora,  ging 
1746  nach  London  und  brachte 
am  17.  Jan.  1747  seine  Oper 
Phaeton   auf  die  Bühne.     Burney 


kannte  ihn  und  bez.  ihn  als  einen 
grofsen  Meister  auf  dem  Klavier, 
so  dass  er  in  London  der  gesuch- 
teste Lehrer  war.  Nach  seiner 
ßückkehr  nach  Italien  lebte  er  in 
Venedig  und  soll  noch  1792  ge- 
lebt haben  (Fetis.  Burney  7,  456. 
Pohl  1,  176}.  AUacci  erwähnt  3 
Opern  von  ihm,  Phaeton  ist  die 
letzte,  nach  dem  scheint  er  keine 
mehr  geschrieben  zu  haben.  Nach- 
weisbar sind  von  seinen  Kompo- 
sitionen: 

Alessandro  in  Pereia,  opera  in  3  atti 
(nach  AUacci  1738  fürLucca  geschrieben). 
Ms.  P.     [Musikfr.  ^Vien,  der  1.  Akt  fehlt. 

Anuibale  in  Capua,  eine  Mischoper, 
siehe  Hasse. 

Antioco,  opera,  9  Nrn.  aus  derselben  im 
Autogr.  [Cambridge  FW.  In  demselben 
Baude  Nr.  108  noch  14  Nrn.  bestehend 
in  Arien,  Duetts  und  Chören.  Dann 
folgen  noch  4  Cantate  1.  Se  delli  affanni 
miei.  —  Non  vi  fidate.  — •  Tu  palpiti,  — 
Non  discolparti,  für  Sopr.  u.  Bc. 

II  Decreto  del  Fato,  Serenata  a  4  voci. 
Autogr.,  Venezia  1740.  P.  [Cambridge  FW. 

Fetonte,  opera  in  3  atti.  Autogr.  P. 
[Cambridge  FW. 

La  forza  d'Amore,  opera.  London, 
Walsh  in  der  Samlg.  Delizie.  [R.  C.  of 
Mus.     br.  Museiun. 

—  Im  Autogr.  opera  in  3  atti.  Ms. 
P.     [Cambridge  FW.  Nr.  12. 

Pliaeton.  The  favourite  songs  in  the 
opera  . . .  (Text  von  F.  VanescM).  Lon- 
don 1747  Walsh.  fol.  [br.  Mus.  R.  C 
of  Mus.  in  der  Samlg.  Delizie. 

Quercia  anuosa,  Aria  mit  kl.  Orch.  (o. 
Vornamen).  Ms.  1(3970.     P.     [B.  B. 

M'ha  presa  alla  sua  ragna,  in  Martin 
Röder's  Tesori  antichi.  Lpz.,  Br.  &  H. 
Nr.  12. 

Le  Muse  in  gara,  Cantata.  Autogr. 
P.     [Cambridge  FW. 

B.  Cambridge  FW.  1  vol.  Cantata.s  in 
P.  im  Autogr.  Nr.  110  für  Sopr.,  Alt 
oder  Ten.  mit  Bc.  17  Nrn. 

Solfeggi  für  Soprano.  Autogr.  fehlen 
Titel  u.  die  ersten  8  Solfeg.  185  Solfeg. 
vorhanden.     [Cambridge  FW. 

A  favourite  Concerto  for  the  organ  or 
harps.  with  instrumental  parts.  NB.  This 
is  the  only  Concerto  ever  composd'  by 
him  (sicV).  London,  S.  A.  &  P.  Thompson. 
[B.  Wagener,  fehlen  die  Instrumentalstim. 
br.  Mus.     Cambridge  FW.  486  Ausg.  von 


Paradies,  Pietro  Domenico. 


316 


Paradis,  Marie  Therese. 


"Welcker,   ist  dasselbe   Konzert,   welches 
die  ßiljl.  unter  109  im  Autogr.  besitzt. 

—  Celebrated  Concerto.  Lond. ,  Har- 
rison  &  Co.  8».   14  u.  8  S.   [B.  Wagener. 

In  der  Bibl.  Cambridge  FW.  Nr.  109 
befinden  sich  im  Autogr.  2  Konzerte  für 
Orgel  oder  Klav.,  das  in  Bdur  mit  Begltg. 
von  Streichinstrumenten ,  vom  2teu  in 
Gm.  ist  nur  das  Andante  vorhanden. 
Ferner  eine  Sinfonie  in  Gm.  in  Ent- 
würfen und  feiüger  Part.  Eine  Sinfonie 
in  Fd.  für  Streichinstr.  Trompeten  da 
caccia  und  Trommel.  3  Sätze.  Eine  in 
Dd.  für  Streichinstr.  Ob.  u.  Tromp.  in  3 
Sätzen.  Eine  vierte  in  Gd.,  ebenso  be- 
setzt in  3  Sätzen  und  ein  Vivace  und 
Allg.  in  F.  f.  Streichinstr. 

Six  Senates  pour  le  Clavec.  ou  pfte. 
08.  1.  Paris,  Imbault.  23  S.  [B.  Wa- 
gener. 

Six  Senates  i)0ur  le  Clavecin  ou  pfte. 
oe.  2.     Paris,  ib.     27  S.     [B.  AVagener. 

Sonate  (12)  di  Gravicembalo  ded.  all 
Principessa  Augusta.  London,  Blundell. 
Hier  bez.  er  sich  als  Neapolitaner.  [B. 
Wagener.    br.  Mus:  Lond.,  Welcker. 

—  London,  Preston  &  Son.  Nr.  15. 
47  S.     [B.  Ilbg.     C.  P. 

—  Sonate  (XI)  di  Gravicembalo.  Lond., 
John  Johnson.     [Cambridge  FW. 

XII.  Sonates  pour  le  Clavecin  .  .  . 
Grave  par  le  S.  Hue.  Paris,  Mr.  Le 
Clerc.  fol.     [br.  Mus. 

—  4  Sonate  di  Cembalo,  oe.  1.  Amst, 
Eoger.     [Upsala. 

In  Bibl.  Dresd.  Mus.  Ms.  88.  89.  LXII. 
je  12  Sonate  per  il  Cembalo.  12  Hefte 
in  qufol.  Ob  dies  dreimal  dieselben  So- 
naten oder  andere  sind  giebt  der  Katalog 
nicht  an. 

Ms.  16972  in  B.  B.  12  Sonate  per  il 
Cembalo. 

Favorit  Minuet  with  Variations  for  the 
Pfte.  Lond.,  Harrison  &  Co.  9  S.  [B. 
Wagener. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  noch  zahl- 
reiche Einzeldrucke  von  Gesängen  und 
Instrumentalpiecen. 

10  Sonaten  f.  Klav.  in  Farrenc's  Tresor 
17.  livr.  —  In  E.  Pauer's  Alte  Meister 
2  Sonaten  in  Gd.  u.  Fd.  Nr.  53.  54.  — 
Im  Eitner  2  sind  7  Werke  in  neuen 
Ausg.  verz. 

Paraclin,  (xuillaume,  ein  Histo- 
riker, geb.  gegen  1510  im  Dorfe 
Ciiiseaux  in  Bourgogne,  gest.  16. 
Jan.  1590  in  hohem  Alter  zu 
Beaujeu,  wo  er  ein  Kanonikat  be- 


safs.     Unter     seinen     zahlreichen 

Schriften   befindet    sich    auch    ein 

Traite  des  choeurs  du  theiltre  des 
anciens.  Beaujeu  1566.  8*^.  Fetis  fügt 
dem  bei:    ein  i3uch  von  wenig  Wert. 

Paradis   de   Moncrif,   Fraii^. 

Aiigiistiii,  bekannt  durch  die  Chan- 

sons-Sam]g: 

Cboix  de  Chansons  ä  commencer  de 
Celles  du  comte  de  Champagne,  Roi  de 
Navarre,  justjue  et  compris  celles  de 
quelques  poütes  vivans.  Paris  1755.  8^'. 
Musik  iü\  Stich,  32  S.,  2.  Partie.  94  S. 
Musik.     [Ilofb.  Wien. 

Paradis  (Paradies),  Marie  The- 
rese, geb.  15.  Mai  1759  in  Wien, 
gest.  1.  Febr.  1824  ebd.,  erblindete 
in  ihrem  vierten  Lebensjahre.  Ihr 
Vater,  der  K.  K,  Regierungsrat, 
erkannte  sehr  bald  die  musikali- 
schen Anlagen  seines  Kindes  und 
liefs  es  von  Richter,  dann  von 
Kozeluch  ausbilden.  Sie  wurde 
eine  ebenso  vortreffliche  Sängerin 
wie  ausgezeichnete  Klavierspielerin, 
so  dass  ihr  die  Kaiserin  Maria 
Theresia  einen  lebenslänglichen 
Jahresgehalt  von  200  Gld.  (!)  aus- 
setzte. Im  Jahre  1784  unternahm 
sie  durch  ganz  Europa  in  Be- 
gleitung ihrer  Mutter  Kunstreisen, 
sowohl  als  Sängerin,  wie  Klavier- 
virtuosin:  1784  in  Paris,  1785  in 
London  (Pohl  2,  17),  1786  spielte 
sie  vor  dem  Dresdner  Hofe  (sächs. 
Staatsarchiv).  Ebenso  in  Hamburg 
(Sittard  1, 182).  In  letzterem  Jahre 
kehrte  sie  nach  Wien  zurück,  trat 
aber  öffentlich  nur  sehr  selten  auf, 
desto  mehr  wurde  sie  in  Privat- 
zirkeln begehrt.  Nach  dem  Tode 
ihres  Vaters  errichtete  sie  für 
junge  Mädchen  ein  Musikinstitut, 
welches  sich  zu  hoher  Blüte  ent- 
wickelte. Von  ihren  Kompositionen 
ist  nur  Weniges  erschienen,  auch 
ihre  Singspiele  und  Melodramen 
wurden  nur  kurze  "^eit  gegeben. 
(Zahlreich  sind  die  biographischen 


Paradis,  Marie  Therese. 


317 


Pardini. 


Notizen  über  sie :  G.  von  Goeckingk 
im  Journal  von  und  für  Deutsch- 
land, S.  Stück  1786.  K.  Picliler, 
Denkwürdigkeiten  1,  15.  Wiener 
allg.  mus.  Ztg.  1817,  290.  Gramer 
2,  38.  174.  Ephemer,  d.  Litt.  ii. 
d.  Theaters  3,  193.  Lpz.  Ztg.  12, 
471.  Ein  Brief  in  rhein.  Beiträge 
zur  Gelehrsamkeit  1781,  I,  243. 
Allg.  deutsche  ßiogr.,  dort  sind 
die  augezeigten  Sonaten  und  Can- 
zonetten  als  ihre  Kompositionen 
zu  streichen.)  An  Kompositionen 
sind  bekannt: 

12  Lieder  auf  ihrer  Reise  in  Musik 
gesetzt. . .  Leipz.  1786  Breitkopf.  3.5  S. 
[Dresd.     B.  Kgsbg. 

G.  A.  Brüger's  Leonore.  In  Musik 
gesetzt  von  . . .  "Wien  1790.  Dedic.  an 
Bürger.  48  S.  [B.  B.  Musikfr.  Wien, 
br.  Mus. 

Deutsches  Monument  Ludwig  des  Un- 
glücklichen, von  J.  Eiedinger  und  in 
Klavier  und  Gesang  gesetzt  von  Paradies. 
"Wien  u.  Prag  1793.  qufol.  [Dresd.  Mus. 
br.  Mus.     Krerasmünster. 

Auch  die  Damen,  welche  statt  Gold 
Leinwand  zupfen,  für  Sopr.  und  Klavier 
1794.     [Musikfr.  Wien. 

Arie:  Da  eben  seinen  Lauf,  für  Sopr. 
und  Klav.     [Musikfr.  Wien. 

Lieder  im  Ms.  B910.     [Dresd. 

Paradisi,  Alessandro,  Musiker 
am  Hofe  zu  Warschau  um  1643. 
1  Canon  in  Scacchi's  Cribrum  210. 

Paradisi,  Pietro  Domenico,  s. 
Paradies. 

Paradisisches  Wunder  -  Spiel, 
siehe  C.  Peysel. 

Paradiso  musicale,  siehe  Pha- 
lese  1596. 

Paradiso,  Reiialdo  (Randall), 
Flötist  a/d.  Kgl.  Kapelle  zu  Lon- 
don, St.  16.  Jan.  1569  (Nagel  1,  28). 

Paradiss  (Paredeyss) ,  Hans, 
Altist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
vom  25.  Juni  1567  bis  1568 
(Köchel  1). 

Paradossi,  Giuseppe,  scheint 
ein  Paukenschläger  gewesen  zu 
sein.     Er  gab  heraus: 


Modo  facile  di  suonare  il  Sistro  no- 
mato  il  Tinipano,  Ricoretto  e  Eistampato 
con  Taggiimta  di  .  .  .  dedic.  Silvio  Ant. 
Marsilj  Eossi.  Bologna  1695  per  li  Peri. 
kl.  SO.  8  Taf.  [Bologna,  Dedic.  abgedr. 
im  Kat.  1,  339.  Dort  noch  eine  Ausg. 
von  1702  per  P.  M.  Monti.    8". 

Parallele  des  Italiens  et  des 
francois,   siehe   ßagiieuet,  Franc. 

Parant,  ...  ein  französischer 
Komponist,  der  um  1760  an  der 
grofsen  Oper  zu  Paris  Accom- 
pagnateur  am  Klavier  für  die  Ge- 
sangschule war  (P.  Simon,  Etat 
actuel  p.  33)  und  herausgab: 

Premier  livre  de  Senates  pour  le  cla- 
vecin.     Paris  1762.     [Paris  Nat. 

Paraquiii ,     Jolianu    Baptist, 

geb.  um  1746  zu  Neustadt  a/d. 
Haardt,  war  zuerst  am  Dome  in 
Köln  angestellt,  dann  als  Contra- 
bassist und  Bassist  an  der  kurf. 
Kapelle  in  Bonn.  Das  Anstellung- 
dekret ist  vom  18.  Febr.  1781 
mit  einem  Gehalte  von  345  Gld. 
(Thayer  1,  56.  147). 

Paratieo,  Oiiiliano,  aus  Bres- 
cia,  ist  nur  bekannt  durch  eine 
Samlg. 

Canzonette  a  3  voci  di  ...  lib.  2. 
Brescia  1588  P.  M.  Marchetti.  3  Stb.  4°. 
Dedic.  in  Brescia  unterz.  22  Gesge.,  da- 
bei 1  Gesg.  von  Andrea  Picentii.  [Bo- 
logna. 

In  Terzi's  Lautenb.  lib.  2,  1599  arrang. 
Gesge. 

Parc,  du  . . . 

Gerber  2  berichtet,  dass  sich  von  ihm 
2  Arien  im  Mercure  galant  vom  Jahre 
1678  befinden.  Im  Samlwk.  Airs  von 
1697  b  und  1702  stehen  ebenfalls  Arien, 
—  Eine  4stim.  Chanson  im  La  Borde 
(Eitner  2). 

Pareliam,  Andreas. 

In  Roger's  Verlagskatalog  befindet  op. 
1 ,  12  Senates  p.  Fl.  et  B.  cont.  et  2 
Caprices  p.  2  Fl.  et  B. 

Pardini,  Pier  Yincenzo,  Prie- 
ster und  städtischer  Musiker  in 
Lucca  vom  27/10  1707  bis  zu 
seinem  Tode  am  31.  Jan.  1752 
(Nerici  210). 


Paredes. 


318 


Paris,  Joseph  Georg. 


Paredes,  Garc^ia  de,  ist  1608 
an  der  spanischen  Hotkapelle  als 
mo90  de  limosna  verz.  (Straeten 
8,  415). 


Pareniber, 


Violinist  an  der 


Hotkapelle  in  Wien  um  1751  mit 
500  Gld.  Gehalt,  die  aber  auf  400 
in  obigem  Jahre  zurückgesetzt 
wurden  ( Viertel j.  8,  184). 

Parenti,  Francesco  Paolo,  geb. 
15.  Sept.  1764  zu  Neapel,  st.  zu 
Paris  um  1821.  Er  besuchte  das 
Conservatorio  della  Pietä  de'Tur- 
chini  in  Neapel  und  widmete  sich 
dann  der  Opernkomposition.  1802 
ging  er  nach  Paris  und  wurde 
Chordirektor  an  der  italienischen 
Oper;  ein  Jahr  darauf  liefs  er  sich 
als  Gesanglehrer  daselbst  nieder 
(Fotis.    Florimo  HI,  61  nach  Fetis). 

Die  Bibl.  des  Kgl.  Collegiums  zu  Ne- 
apel besitzt  von  ihm:  Credo  4  voc.  con 
V.  B.  ed  org.  —  Litanie  4  voc.  con  org. 
e  Vcl.  —  Magnificat  4  voc.  c.  V.  Violetta 
e  B.  —  An  Opern  ei-wähnt  Florimo  elf, 
ohne  eine  nachweisen  zu  können. 

In  dem  Archiv  des  Cons.  Turchini  zu 
Neapel:  Litanie  della  Vergine  a  4  voci 
c.  V.     Ms.  P. 

In  Biüssel  Cons:  Aria  aus  der  Oper 
Le  Vendemie  (Marchese!  chi  me  chiama) 
f.  B.  u.  Orch.     Ms.  Stb. 

Parfjüct,  Fran^*ois  und  Claude, 

zwei  Brüder,  die  gemeinschaftlich 
arbeiteten.  Frangois  geb.  10.  Mai 
1698  zu  Paris,  gest.  ebd.  25.  Okt. 
1753.  —  Clmide  geb.  gegen  1701 
zu  Paris  und  gest.  26.  Juni  1777. 
Sie  gaben  mehrere  Arbeiten  übers 

Theater  heraus: 

Dictionnaire  des  theätres  de  Paris. 
Paris  1756  Lambert.  —  Paris  1767  Razet. 
7  voll,  in  120. 

Memoire  pour  servir  ä  Thistoire  des 
spectacles  de  la  foire.  Paris  1743  Brias- 
son.     2  voll.     12». 

Die  NationaJbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
Fran^ois  noch  „Histoire  de  Fopera"  im 
Autogr.  Beffara  machte  davon  eine  Kopie, 
die  sich  in  der  Stadtbibl.  zu  Paris  befindet 
(Fetis.  Pougin  verbessert  die  letztere  An- 
gabe, indem  die  Kopie  von  Beffara  sich 


jetzt  auch  in  der  Nationalbibi.  befindet. 
Ferner  fügi  er  noch  hinzu,  dass  Frau^ois, 
der  ältere  der  Brüder,  drei  Jahrg.  Theater- 
Almanache  in  den  Jahren  1735 — 1737 
herausgab,  betitelt:  Agenda  historique  et 
chronologi'iue  des  theiitres  de  Paris  und 
Pougin  im  Besitze  derselben  sich  befindet. 
Pougin  gab  dieselben  1876  in  3  Bdchen. 
in  32"  in  Paris  bei  Bonnassies  neu  heraus, 
abgezogen  in  100  Exemplaren.  Der  Ab- 
zug ist  facsimiliert). 

Pari,  Claudio,  Borgognone,  be- 
kannt durch 

II  Lamento  d'Ariana.  Quario  libro  de' 
Madrigali  a  5  voc.  di  Claudio  Pari  Bor- 
gognone. Nuovam.  dato  in  luce.  In  Pa- 
lermo 1619  appresso  Giov.  Batt.  Maringo, 
starapator  camerale.  5  Stb.  4*^.  Dedic. 
an  Andrea  Platamone  Siracusano  Barone 
d'Imposa.     [Einst  B.  Borghese. 

Paride  aus  Bergamo,  war  um 
1593  mit  300  Gld.  an  der  Kasse- 
ler Hofkapelle  angestellt  (Apell). 

Paris,  Auton,  Sohn  des  Joseph 
Georg,  kam  1741  als  Sängerknabe 
in  das  Kapellhaus  in  Salzburg  und 
starb  1802  als  beliebter  Kompo- 
nist und  Domorganist  zu  Salzburg 
(Peregrinus  93,  122). 

Paris,  F  . . .,  gab  1803  Piecen 
für  Clarinette  heraus  (Anzeige). 

Paris,  Guillaume- Alexis  (Ale- 
xander), geb.  zu  Lüttich  um  1756, 
um  1790  Chef  des  Orchesters  am 
Theater  in  Brüssel,  ging  1798  nach 
Hamburg  und  wurde  Musikdirektor 
des  Orchesters  am  französischen 
Theater.  Sein  Umgang  wirkte  an- 
regend auf  die  Musiker  Hamburgs 
und  brachte  einen  frischen  Zug  in 
die  Musikausübung.  Schon  1799 
ging  er  nach  Petersburg,  wie  ein 
dort  angefertigtes  Porträt  angiebt, 
später  soll  er  mit  der  Truppe  nach 
Amsterdam  gezogen  sein  (Gregoir 
5,  122.  6,  154.  Lpz.  Ztg.  1.  Sit- 
tard 1,  54). 

Paris,  Joseph  Georg,  von  1738 
bis  1760  Hoforganist  am  Dome  in 
Salzburg  und  Lehrer  im  Kapell- 
hause (Peregrinus  93,  169). 


Parisa. 


319 


Parke,  TVilliain  Thomas. 


Parisa,  Orlando,  wird  am  30/6 
1602  in  die  Hofkapelle  in  München 
aufgenommen  und  am  22/9  mit 
250  Gld.  angestellt.  1608  u.  1624 
erhält  er  30  und  50  Gld.  Zulage 
(Kreisarchiv). 

Parisetti(Parizetti),Hn^o,päpstl. 
Sänger  vom  Juni  1489  bis  Nov. 
1490  (Yiertelj.  3,  244). 

Parisi,  O . . . 

Unter  den  Autogr.  Grasnick's  in  B.  B. 
ein  Gloria  4  voc.  c.  Bc. 

Parisi,  Nicodemo,  aus  Fistoja, 
wo  er  vor  1642  Organist  an  der 
Kathedrale  war  (Titel).  Man  kennt 
von  ihm: 

Missa  e  SaLmi  concertati  ä  5  voci  facili 
da  eantarsi  di  .  . ,  Raccolti  da  Fih'ppo 
Parisi  suo  fratello,  con  l'aggiunta  di  due 
sue  conipositioni  un  Beatus  vir  ä  3  voci 
concertato,  &  un  L^tatus  sum  a  5  voci 
piano  duplicato.  Op.  2.  Ven.  1642  B 
Magni.  6  Stb.  4'^'.  13  Vesperpsalm 
(Xr.  4  u.  8  von  Filippo),  1  Magnif.  u 
1  Messe.  Aus  der  Dedic.  ergiebt  sich, 
dass  Nicodemo  bereits  gestorben  ist. 
[B.  Br. 

Parisius,  Eustaehiiis,  geb.  zu 
Hesdin  um  1616,  von  1645—78  f 
Organist  zu  Lejden.  Hatte  Theo- 
logie studiert  und  sich  1640  mit 
Magdalena  Spilleboot  verheiratet 
(Bouwst.  2.  168). 

Parisius,  Francisciis,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  von  dem  sich 

im  Codex  54  der  Cap.  sistina  eine 
Missa  sine  nomine  zu  6  Stim.  befindet. 

Parisot,  Jean-Aiitoine,  seit 
1773  Fagottist  an  der  grofsen  Oper 
in  Paris  (Campardon,  Dokum.). 

Parisot,  Nicolas,  Priester  der 
Diöcese  Evreux. 

Fetis  berichtet  von  5  Messen,  die  Bal- 
lard in  Paris  1666  in  fol.  veröffenüichte 
und  zwar  Missae  super  Coliimba  mea, 
Sui'ge  propera,  Dilectus  nie,  Sonet  vox, 
Quam  pulchra  es.  In  B.  Cambrai  in  einer 
Messensamlg.  von  J.  B.  Ballard  von  1744 
befinden  sich  die  Messen  super  Ad  libi- 
tum und  super  Quam  pulchra  es,  4  voc. 

Leo  Liepmannssohn  besafs  einst  von 
einem  O.-A.  Parisot:  ler,  2©  et  3e  livres 


de  motets,  ä  2  voix  egales,  avec  acc. 
d'orgue.  Paris,  S.  Richault.  3  Hefte  in 
gr.  8". 

Becker  1  zeigt  von  einem  Parisot 
Principes  de  musii^ue.  Orleans,  chez 
Demar  an. 

Parisson,  ...  wurde  am  7/11 
1512  als  Sänger  am  Hofe  zu  Man- 
tua  angestellt,  empfohlen  von  der 
Marchese  Isabella  von  Ferrara.  Er 
wohnte  in  Mantua  1516  in  der 
via  delle  Serpe,  wo  er  am  3/2 
einen   Sohn    verlor   (Bortolotti  30). 

Parke,  John,  ein  berühmter 
Oboebläser,  geb.  um  1745,  gest. 
2.  Aug.  1829  zu  London.  Schüler 
von  Simpson  und  Baumgarten. 
1768  Oboist  an  der  Oper  1771,  im 
Concert  Vauxhall,  1771  am  Drury 
Lane  Theater,  Mitglied  der  Kgl. 
Privatkapelle,  1783  Kammermusi- 
kus beim  Prinzen  of  Wales  u.  a. 
Konzertinstituten.  Er  schrieb  auch 
Einiges  für  die  Oboe  (Fetis.  Grove. 
Brown). 

Parlie ,  Miss  M  . . . ,  lebte  an 
der  Wende  des  18.  zum  19.  Jh. 
und  ist  im  br.  Mus.  vertreten  mit 

3  gr.  Sonatas  for  the  pfte.  op.  2. 
London,  fol.  —  2  gr.  Sonatas  f.  the  pfte. 
op.  3.    ib.   und   ein  Song  im  Einzeldinck. 

Siehe  auch  Maria  Hester  Parke,  die 
ich  für  dieselbe  wie  die  obige  halte. 

Parlie,  Maria  Hester,  verhei- 
ratete Beardmore,  Sängerin  und 
Pianistin,  geb.  1775,  Tochter  des 
John  Parke,  Schülerin  ihres  Vaters, 
trat  1790  als  Sängerin  im  Glou- 
cester  Festival  auf  und  sang  viel- 
fach in  Konzerten.  Starb  1822  in 
London  (Brown).  Der  Kat.  des 
br.  Mus.  nennt  sie  Park  und  führt 
die  2  Druckwerke  im  Besitze  der- 
selben an; 

A  set  of  six  glees  . .  London,  qufol. 
[br.  Mus. 

2  Sonatas  for  the  pfte.  op.  4,  Lon- 
don,    fol.     [br.  Mus. 

Siehe  auch  Miss  M.  Parke. 

Parke,  William  Thomas,  der 

jüngere  Bruder  John's,   geb.  1762 


Parke,  William  Thomas. 


320 


Parma. 


in  Llondon,  st.  26.  Aug.  1847  ebd. 
Er  kam  1776  als  Violaspieler  ans 
Drury  Lane  Theater,  ging  aber 
später  zur  Oboe  über  und  wurde 
am  Covent  Garden  Theater  an- 
gestellt, wo  er  an  40  Jahre  aus- 
harrte, auch  spielte  er  bei  Hofe, 
in  Vereinen  und  Konzerten.  Er 
erreichte  zwar  in  der  Virtuosität 
nicht  seinen  Bruder,  hatte  aber 
einen  vollen  schönen  Ton  (Fohl 
2,  40,  der  auch  ein  Urteil  über 
sein    Buch    Musical  Memoirs    von 

1830  abgiebt,  welches  darin  gipfelt, 
dass  er  es  voller  Irrtümer,  falscher 
oder  schwächlicher  Urteile  bezieh- 
tet. Eine  Kritik  im  Harmonicon  von 

1831  p.  62  verurteilt  es  ebenfalls). 
Musical  memoirs,  comprising  an  account 

of  the  gonei'al  state  of  music  in  England 
from  the  l^f  coramomoration  of  Handel 
in  1784  to  the  year  1830,  with  uumcrous 
anecdotes,  nnisical  liistriouic  . . .  London 
1830  H.  Colburn.  2  voll.  8°.  [R.  C  of 
Mus.     br.  Mus.     Biiissel. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  von  seinen 
Kompositionen:  3  Duette  f.  2  Flöt.  Eine 
2.  Samlg.  op.  8.  The  triple  courtship. . . 
Cantata.  Lond.  fol.  Aufserdem  noch 
allerlei  Airs,  Songs,  Ballads  in  Einzel- 
drucken, im  Ganzen  28  Werke. 

Parker,  Matthew,  Erzbischof 
von  Canterbury,  gest.  1575,  sam- 
melte alte  Mss.  und  vermachte  die- 
selben dem  Corpus  Christi  College 
zu  Cambridge,  wo  sie  die  Nrn.  190 
und  473  tragen.  Davey  erwähnt 
sie  viermal  in  seiner  History  of 
engl.  Music,  siehe  das  Register. 

Parker,  Oeor^,  ein  Musiker 
des  15.  Jhs.  in  England,  von  Mor- 
ley  erwähnt. 

Parker,  nach  Davey  105  mit 
Vornamen  Richard,  Organist  am 
Magdalen  College  um  1500,  S.  97 
und  im  br.  Mus.,  Ms.  26  (Royal 
Mss.  58,  Appendix)  wird  er:  Quod 
Parker,  Monke  of  Stratforde  genannt. 

Dort,  eine  Tenorstiuime  in  qu4^,  ist  er 
mit  dem  inkompl.  Gesänge   .,0  my  lady 


deere",  Bl.  14  v.,  vertreten.     Abgedruckt 
in  Sinith's  Musica  antiqua  S.  31. 

Parker,  Robert,  Musiker  (viel- 
leicht Instrumeutist)  a/d.  Kgl.  Ka- 
pelle in  London,  erwähnt  1634 
und  1635  (Nagel  1,  43). 

Parkinson,  Robert,  wurde 
1702  als  Instrumeutist  a/d.  Kgl. 
Kapelle  zu  London  angestellt  (Nagel 
1,  67). 

Ein  John  Parkinson  trat  1785 
in  London  als  konzertierender 
Fagottist  auf  (Pohl  2,  373). 

Parma,  Nicola,  geb.  zu  Man- 
tua;  1592  verz.  er  auf  dem  Titel 
der  Madrigale  keine  Stellung,  unterz. 
aber  die  l)edic.  in  Pavia.  Dagegen 
bez.  er  sich  auf  den  Motetten  von 
1606  als  Musikdirektor  an  der 
Kirche  S.  Maria  coronata  Lauda 
(ohne  Ort).  Bertolotti  93  berichtet 
aus  den  Akten,  dass  er  1611  Ka- 
pellmeister a/d.  Kathedrale  zu  No- 
vara  war  und  am  7/4  den  Herzog 
von  Mantua  in  einer  Bittschrift 
um  ein  vakantes  Kanonikat  er- 
suchte. Weiteres  ist  nicht  bekannt, 
ebensowenig  die  2  Bücher  Motetten 
von  1580  und  1586,  die  Fotis  nur 
kurz  erwähnt.  Nachweisbar  sind 
aber 

1592.  II  2.  üb.  de  Madrigali  ä  5  et 
a  G  voci.  Di . . .  nouainente  composti . , . 
Yen.  1592  Amadino.  6  Stb.  4".  21  Madr. 
[B.K. 

1606  . . .  Motecta  octouis  «&  duodenis 
vocib.  decantanda.  Nunc  primum  in  lu- 
cem  . . .  Aditae  etiam  infimae  i)artes  pro 
orgauo  continuato.  Veu.  1606  Amadinus. 
9  Stb.  40.  18  Mot,  davon  3  zu  12  Stirn. 
[ß.  A. 

16  Gesge.  in  alten  Samiwk.  (Eitner  1.) 
Dazu  kommt  noch  ein  De  profundis  3 
voc.  in  Amadiuo's  Samlvvk. :  Sacra  om- 
nium  solemnit.  Psalmod.  von  1592  und 
nach  Vogel  in  Torti's  2.  lib.  Ganz.  1584 
ein  Gite  felici  3  voc.  In  Ang.  Gardano's 
L'amorosa  caccia  1588:  La  bella  caccia- 
trice  5  voc.  Mentre  ch'in  chiuso  steht 
auch    in  Vincenti's  Floridi  virtuosi    1592. 

Exultavit  cor  meum  8  voc.  und  Homo 
quidam  4  v.  in  Mss.  der  B.  L. 


Parmantier. 


321 


Parry,  John  1. 


3  Motetten  in  Mss.  der  B.  Br. 
Homo    qiüdam   8    voc.  (?)   in    Krems- 
münster,  Hds.  von  Lechler,  Hymni  10  Stb. 
1  Madrig  in  Ms.  Bologna,'  Kat.  3,  24. 

Parmaiitier,    Jean  -  Baptiste, 

Plionascus  au  St.  Egidien,  wird 
am  9/10  1786  an  St.  Donatien  in 
Brügge  zum  Plionascus  gewählt 
(Straeten  la,  37). 

ParmeiiiOjLaureuziOjdeBerga- 
motiis  (Bergamo),  1511—19  Sänger 
in  der  PrivatkapeJle  Papst  Leo  X. 
Er  war  auch  „custos  bibliothecae. 
In  der  Liste  von  1517,  Bd.  557 
der  Dokumente  wird  er  statt  Lau- 
renzio:  Giorgio  genannt  (Yiertelj. 
3,  255). 

Parmigiano,  s.  Pontio,  Pietro. 

Paruaut,  Jehau,  Sänger  in 
der  Kapelle  Charles  VIL  von 
Frankreich  um  1461  (Thoinan  63). 

Pariiassus  musicus,  1615,  siehe 
Boiiometti. 

Paro,  Sig-nor. 

In  der  Bibl.  Rostock  im  Ms.  .,Partie 
de  plaisances  ä  Fl.  trav.,  V.  e  B."  Stb. 

Parodies  (Les)  nouvelles  et  les 

Vaudevilles  iuconuus.  Liv.  I,  1730.  Liv 
n,  1731.  Liv.  III,  1732.  IV,  1734.  V, 
1735.  VI,  1736.  VII,  1737.  Jedes  Buch 
über  100  Seit.,  ohne  Autoren.  Nur  Melo- 
dien mit  Text  vorhanden.  [B.  B,  In 
Viertel].  1,  78  berichtet  Spitta,  dass 
die  Caracteres  de  la  danse  von  J.  P. 
Eehel,  12  Sätze  für  Gesaug  arrangiert, 
eine  Sonate  von  SeuaiUe,  drei  Klavierst. 
von  Rameau,  12  Piecen  von  Couperin 
darin  zu  finden  sind,  alle  für  Istim.  Ge- 
sang mit  Texten  arrangiert. 

Parodies  (Les)  du  nouveau  theittre 
Italien,  ou  recueil  des  parodies  re])resen- 
tees  sur  la  theatre  de  l'hotel  de  Bour- 
gogne,  par  les  comedieus  italiens  ordi- 
naires  du  roy.  Avec  les  airs  graves. 
Nouvelle  edition.  Paris  1738  Briasson. 
5  voll.  12».  [Brüssel  4  voU.  Glasgow 
5  voll. 

Nouvelles  Parodies  bachiques  melees 
de  vaudevilles  ou  rondes  de  table.  Paris, 
Christophe  BaHai'd.  1700.  2  voll.  12". 
[Bibl.  von  Scheurleer  im  Haag'.  Amst.  3 
voll,  von  1700—1702. 

ParoKni ,    Ferdiiiando ,    aus 

Trient,  war  am  Dome  zu  Mailand  | 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


1592    als   Musiker   thätig.     Scara- 
belli  dedic.  ihm  u.  a.  der  Kapelle 
seine  Motetten-Samlg.  von  1592. 
Paroliui,    Pietro     (xiovaniii, 

wurde  um  1789  geb.,  nicht  1759, 
wie  Fetis  sagt  (Autographe  Masse- 
angeli's)  und  entzieht  sich  dadurch 
der  Aufnahme  ins  Lexikon. 

ParraiD,  Gilles,  Sänger,  1 6.  Jh. 
an  der  Hofkapelle  zu  Paris  mit 
300  liv.  Gehalt 'angestellt  (Castil- 
Blaze  292). 

Parran,  Pat.  Antoine,  ein 
Jesuit,  geb.  um  15S7  zu  Nemours, 
gest.  24.  Okt.  1650  zu  Bourges, 
trat  1607  in  obigen  Orden  und 
hielt  aiu  Kollegium  zu  Nantes 
Vorträge  über  schöne  Literatur. 
Er  war  theoretisch  musikalisch  ge- 
bildet und  verfasste: 

Traite  de  la  musirjue  theorique  et  pra- 
tique,  coutenant  les  preceptes  de  la  com- 
position,  par  le  R.  P. . .,  de  la  compaguie 
de  Jesus.  Paris  1G36  P.  ßallard.  Id.  4«. 
144  S.  König  Louis  XIII.  dedic.  [Paris 
Nat.  Bibl.  Conservatoir  des  arts  et  me- 
tiers  zu  Paris. 

—  1639  ib.  kl.  40.  144  Seit.  [C.  P. 
Paris  Nat.     B.  Lpz. 

—  164(3  Rob.  Ballard.  kl.  4».  143  S. 
[br.Mus.  B.  Wagener.  Paris  Nat.  Stadt- 
bibi.  Troyes  und  Niort.  Brüssel.  Bo- 
logna, 

Eine  Beschreibung  mit  Auszug  im 
Weckerhn  Kat.  des  C.  P.  S.  217. 

Parravicini,  geborene  Gandim, 
eine  Yiolinistin,  geb.  1769  zu  Turin, 
Schülerin  Viotti's,  genoss  eines 
bedeutenden  Rufes.  Von  1797  bis 
1802  trat  sie  in  Paris  u.  Deutsch- 
land auf  (Wasielewski  1,  173  teilt 
mehrfache  Urteile  über  sie  mit. 
Sie  trat  noch  1827  auf.  Siehe 
auch  Pougin). 

Parry,  D. . .,  schrieb  um  1795 
Tänze  und  Märsche  für  Pfte.  und 
V.  oder  Fl,  die  in  London  er- 
schienen. Das  br.  Mus.  besitzt 
zwei  Drucke. 

Parry,  Johu  I.,  ein  blinder 
Harfenist     aus     Rhuabon,     Nord- 

21 


Parry,  Juhn  I. 


322 


Parsley. 


Wales,  stand  im  Dienste  des  Sir 
W.  W.  Wynne  of  Wynnstey  in 
der  Mitte  des  18.  Jlis.  Liefs  sich 
auch  in  London  hören  und  trat 
seit  1764  mit  seinem  Sohne  auf, 
Konzerte  für  2  Harfen  vortragend. 
Er  spielte  auf  der  wälischen  Harfe 
unter  anderem  auch  arrangierte 
Händel'sche  Musik  und  starb  am 
7.  Aug.  1782  (Brown.  Pohl  1,  58). 
Er  gab  mit  Evan  William  1742 
mehrere  Sämigen,  von  wälischen 
Liedern  heraus,  betitelt: 

Antieut  tritish  imisic;  or  a  coUection 
of  tunes  uever  before  published.  Au 
historical  account  of  the  rise  &  progress 
of  music  amony  the  ancient  Britons. 
Loiid.  fol.   1742.     [br.  Mus.     Glasgow. 

In  Cambridge  FW.  Nr.  380:  John 
Pany's  British  Harmony,  being  a  collect, 
of  antient  Welsli  Airs  . . . 

William  trat  1723  in  die  Kgl.  Kirchen- 
kapelle ein  (Vieiielj.  8,  523). 

Der  Antiquar  Reeves  in  London  besals 
2  Sanilg.  in  späteren  Auflagen: 

British  harmony,  being  a  collection  of 
antient  Welsh  airs,  the  traditiooal  re- 
uiains  of  those  originally  sung  by  the 
bards  of  AVales.  Kuabon,  London,  printed 
for  John  Parry  k  V.  Hodgson  1781.  fol. 
38  S.  Text  u.  42  Melod.  mit  Pfte.  [Jetzt 
im  br.  Mus. 

The  Welsh  Barper,  being  an  extensive 
collection  of  AVelsh  Music,  comprising 
most  of  the  contents  of  the  3  voll.  pub. 
by  Ed.  Jones  with  many  others,  never 
before  printed,  observations  on  Welsh 
music  an  account  of  the  harp,  etc.  from 
the  earliesl  period.    By  J.  P.  fol.    144  S. 

—  Auch  im  Besitze  der  B.  Brässel, 
fds.  Fetis  3631:  London  (1839)  d' Almaine 
and  Co.    1  vol.  fol.  mit  Portr.  —  Glasgow. 

Pavry,  John  IL,  geb.  18.  Febr. 
1776  zu  Deubigh,  gest.  8.  April 
1851  zu  London.'  Trat  1793  in 
Denbigh  in  die  Militärmusikkapelle, 
Avurde  Bandmaster  1797  —  1807, 
ging  nach  London  als  Lehrer  fürs 
Flageolet,  wurde  1809  Komponist 
für  Vauxhall  und  schrieb  allerlei 
Piecen  für  die  Kapelle.  1834  bis 
1848  war  er  Musikkritiker  für  die 
Morning    Post    und     1831-1849 


Schatzmeister  der  royal  societ.  of 
Musicians.  Er  schrieb  eine  Un- 
menge kleinere  Kompositionen,  auch 
für  die  Bühne,  gab  einen  Welsh 
Harper  heraus  und  vieles  andere. 
Nachweisbar  sind  im  br.  Museum 
(fälschlich  im  Kat.  unter  James  P. 

stehend) : 

The  British  Minstrel,  cousistg.  of  fa- 
vourite  songs,  duets  &  glees  . . .  adapted 
for  the  voice,   flute  or  violins.     London. 

Ferner  Songs,  Ballads,  Catches,  Glees, 
Tänze  u.  viele  Arrangements.  Im  Ganzen 
71  Drucke. 

Das  K.  C.  of  Mus.  besitzt  von  ihm  im 
Ms:  Cuttings  from  the  morning  post 
Newspaper.  "cont.  Notices  written  by  lüin 
of  the  Concei-ts  of  Ancient  Music  from 
1834  to  1848.     Autogr.  1992.    2  voll.  4". 

An  account  of  the  royal  musical  festi- 
val  held  in  Westminster  Abbey  1834. 
Lond.  40.  [auch  in  B.  Brüssel  fds.  Fetis 
3999.     Glasgow. 

In  B.  M:  A  selection  of  Welsh  melo- 
diös with  syinphouies  and  accomp.  Lon- 
don, J.  Power.     2  Nrn.    fol. 

The  vocal  com])anion,  vol.  I.  Lond. 
1829.     8".     [Glasgow. 

Tlie  beauties  of  Caledonia,  or  flowci-s 
of  Scottish  soug.  London.  4  voll.  fol. 
[Glasgow. 

The  London  collection  of  glees,  duets 
and  Catches.  Edited  Ijy. . .  Lond.  qu8". 
[Glasgow. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasu.  1  Gesang  f. 
1  Stim.  mit  Pfte. 

Im  R.  C.  of  Mus.  befindet  sich  unter 
Parry  die  Operette  „Barlequin  Hoax", 
1814. 

Parry,  W. . . ,  ein  englischer 
Musiker,  der  um  1791  herausgab: 

A  selection  of  Psalms  and  Hymns  . .  . 
for  the  use  of  Bedford  Chapel.  Edited 
by  ...  London.     4'».     [br.  Mus. 

Parsley  (Persley),  Osbert,  ein 
englischer  Komponist  und  Sänger 
an  der  Kathedrale  zu  Norwich, 
lebte  vun  1511—1585  (Davey  503). 
Er  ist  bekannt  durch: 

Conversa  nie,  Ms.  1737  R.  C.  of  Mus. 
Stb.  Ebendort  noch  ein  Benedicam  und 
Multiplicati. 

Aulserdem  ist  er  noch  mit  Gesängen 
in  den  Mss.  30480—30484  im  br.  Mus. 
und  in  Add.  31,  390  vertreten.  Ein  Bei- 
spiel teilt  Morley  in  seiner  lutroduction  mit. 


ParsoD. 


323 


Parsous,  William  III. 


Parson,  ...  ein  Komponist  aus 
dem  15/16.  Jh.,  der 

im  Cod.  Pernner  der  B.  Proske  mit 
dem  Tousatze  „II  faut  morir",  6  part. 
vertreten  ist.  Der  Codex  ist  zwischen 
1510—20  geschrieben.  Dr.  Haberl  (Jahrb. 
1888,  48)  glaubt,  dass  Pierre  la  Rue  ge- 
nieint  sein  könnte,  was  sehr  wahrschein- 
lich ist,  da  la  Kue  auch  Pierson  genannt 
wurde. 

Parsoiis,  Charles,  Lebenszeit 
unbekannt. 

In  der  Bibl.  des  R.  C.  of  Mus.  befindet 
sich  „Cathedra!  Music,  consisting  of  Ser- 
vices and  Anthems".     Pait  fol.    London. 

Parsoiis,  John  L,  um  1616 
Kleriker  und  Organist  an  St.  Mar- 
garetlie  in  Westminster,  wurde  am 
7.  Dez.  1621  Organist  und  Chor- 
direktor a/d.  Westminsterabtei  zu 
London,  f  1653  ebd.  (Grove). 

Im  Ms.  1644  R.  C.  of  Mus.  ein  Lurial 
Service  in  P.     4"^. 

Parsoiis,  John  II. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  „Howel's 
Triomph",  a  song.  Lond.  1794  und  eine 
„Ode   to  libei-t}'".     Edinburgh  1788.     fol. 

Parsons  (Persons),  ßobert,  aus 
Exeter,  ertrank  am  25.  Jan.  1569 
zu  Newark  in  der  Trent.  Er  Avar 
Organist  an  der  AVestminsterabtei 
zu  London  und  an  der  Hofkapolle  j 
der  Königin  Elisabeth.  Er  schwor 
als  Gentleman  am  17.  Okt.  1563 
an  der  Kgl.  Kapelle  (Hawkins  3, 
279.  Butler  in  seinen  Principles 
of  music  1636  spricht  mit  Aner- 
kennung von  ihm.  Burney  5,  567 
erwähnt  mehrere  Gesangswerke  u. 
teilt  568  ein  Aktenstück  von  1512 
mit,  was  er  auf  P.  fälschlich  be-  ! 
zieht.  Rimbault.  Grove).  Seine 
Kompositionen  sind  sehr  sparsam 
auf  uns  gekommen.  In  gedruckten 
Samiwk.  findet  er  sich  in 

Baiuard's  Samiwk.  1641  mit  5  Gesg. 

John  Baldwin's  hds.  Samlg.  einige  Mo- 
tetten, ohne  Vornamen,  daher  fraglich. 

Ms.  des  Dean  und  Chapter  of  Durham, 
ein  Orgelbuch  des  17.  Jhs.  mit  Parsons 
of  Exeter  einige  gez. 

Ms.  Oxford  Ch.  Ch.   6  Anthems   zu  4 


bis  6  Stim.,  1  Morning  Service,  12  Mot., 
4  Fancies  (eine  bez.  mit  In  nomine  ä  5), 
]   Song  ä  5. 

Cambridge  FW.  Ms.  117:  Deliver  me 
from  mine  enemies,  Ps.  59.  Derselbe 
Ps.  auch  im  br.  Mus.  Ms.  98  Tudway. 

Ms.  in  R.  C.  of  Mus.  1642 :  3  Services 
und  1  Anthem  Ah!  helpless  wretch.  — 
Ms.  1737  Aniina  Christi  in  Stb.  —  Ms. 
1882  Piecen  für  Viols. 

Im  br.Mus.  Ms.  567,  6  Stb.  3  Nrn. 
und  1  Gesg.  in  Ms.  624,  inkompl. 

Im  Burney  5,  596:  In  nomine  imd 
Enforced. 

In  der  Kirche  zu  Ely  1  Anthem  in 
P.,  genannt  Parsons  of  Wells,  fraglich  ob 
nicht  ein  anderer  P.  —  In  der  Kathe- 
drale zu  Gloucester,  ohne  Vornamen, 
einige  Anthems  im  Ms. 

Parsons,  William  I.  In  John 
Day's  Psalmenbuch  von  1563  be- 
finden sich  83  vierstim.  Bearbei- 
tungen von  ihm. 

Parsons,  William  II.,  Mit- 
arbeiter an  dem  vierstim.  Psalmen- 
buche von  Ravenscroft  1621.  Ob 
es  dieselben  Tonsätze  wie  in  dem 
von  Day  1563  sind,  bedarf  der 
Untersuchung.  Davey  giebt  an 
elf  Stellen  seiner  History  Notizen 
über  Werke  von  Robert  u.  William 
Parsons  und  Persons,  kann  aber 
nirgends  genau  angeben,  welcher 
gemeint  ist,  da  meistens  der  Vor- 
name fehlt. 

Parsons,     Sir    William    III., 

Ritter    und    Dr.    der    Musik,    geb. 
1746,  gest.  17.  Juli  1817  zu  j\lid- 
dlesex.    Chorsänger  an  der   West- 
minsterabtei,     ging     1768     nach 
Italien,  wurde  1786  nach  Stanley 's 
Tode    Direktor    der    Kgl.    Kapelle. 
Am  26.  Juni  1790  erwarb  er  sich 
den  Grad  eines  Baccalaureus  und 
den  eines    Dr.   zu    Oxford.     1795 
lebte   er   in  Dublin,    1796   war  er 
Lehrer  der  Prinzessin   u.  schliefs- 
lich  verwaltete  er   ein  Magistrats- 
amt   in    Middlesex    (Grove.     Pohl 
2,  284  fertigt  ihn  als  unbedeutend 
sehr  kurz  und  launig  ab). 

21* 


Partane. 


324 


Partzsch,  Fr. 


Das  br.  Mus.  besitzt  vou  ihm  allerlei 
Minuets  f.  Klav.  1794,  6  englische  Bal- 
laden und  Balladen  im  Einzeldruck. 

Partaue,  Philippus,  Hot-Kam- 
merrausikus  in  Mi'mclien,  f  11/9 
1718  (Totenreg.  der  Frauenkirche). 

Partaus,  Jclian,  König  der 
Menestrels  im  Heuegau,  lebte  im 
Anfange  des  15.  Jhs.  Im  Staats- 
archive zu  Brüssel  befinden  sich 
4  Quittungen  für  empfangene  Zah- 
lungen, unterz.  von  seiner  Hand, 
datiert  den  20/3  und  20/Ü  1410 
und  den  5/2  u.  20/3  1411  (Fotis). 

Partenio,  Prete  Oiovaiini  Do- 
mciiico,  aus  der  edlen  Familie 
von  Spilimborgo  aus  Friaul  (jetzt 
Udine),  wurde  am  21.  Febr.  1(306 
als  Tenorist  in  die  herzgl.  Kapelle 
zu  Venedig  aufgenommen  mit  80 
Duk.  (behalt,  der  1674  auf  100 
Duk.  erhöht  wurde.  Am  25.  Juli 
1685  wird  er  zum  Vicekapellmeister 
und  am  10.  Mai  1692  zum  Ka- 
pellmeister am  S.  Marco  ernannt 
mit  400  Duk.  Gehalt  und  starb 
1701  in  A^enedig.  Er  gründete 
auch  die  philharmonische  Gesell- 
schaft unter  dem  Namen  San  Ce- 
cilia  zu  Venedig  und  1690  über- 
nahm er  noch  die  Direktion  des 
Conservatorio  Mendicanti  (Caffi  1, 
57.  318.  321).  Felis  verz.  von 
ihm  4  Opern.     Bekannt  sind 

Gcnsrrico  Melodrama  di  Nie.  Beregan 
iu  3  atti  1669.  Ms.  427.  P.  [Yen. 
Marco. 

Iphidc  greca  .  .  Biama  per  musica  di 
Nie.  Miuato  in  3  atti  1671  (nm-  der  1. 
ist  von  P.,  der  2te  von  Freschi  und  der 
3.  von  Sartorio).  Ms.  421.  P.  [Yen. 
Marco. 

Ms.  16900  in  B.  B.  Samlbd.  P.  Nr.  2: 
Confitebor  tibi  ä  2  voci,  2  Y.  Fag.  e  Bc. 
6  BU. 

Ms.  fol.  34  iu  B.  K.  Cantata  AI  (V) 
fervido  meriggio,  ohne  Text.  Hier  vrird 
ihm  uoch  der  Titel  Duttore  beigelegt,  wie 
ihn  auch  Galvani  bez. 

Partlieiiia 

I  or  1  the  maydenhead  |  of  the  first 
musicke  that  |  euer  was  printed  for  the 


Yirginalls,  |  Composed  |  by  three  famous 
masters;  Will.  Byrd^  Dr.  Jolui  Bidl,  & 
Orl.  Gibbons.  \  Gentilmen  of  bis  Maties 
most  illustr.  chappell.  ||  London  by  G: 
Lowe  (Ingrauen  by  "Will.  Hole  for  the 
Dorethie  Euans  1611).  fol.  21  Pieceu 
Klavierst.  [Buckinghampalast  in  London, 
br.  Mus.  Titelbl.  fehlt.     K.  C.  of  Mus.  1478. 

—  Ausg.  1613? 

—  „      1635.     [br.Mus. 

—  „      16.Ö0? 

—  ,,       lOöö.     [br.  Mus.     Glasgow. 

—  „       16.59? 

—  Neue  Ausg.  von  Rimbault  mit  Vor- 
wort, in  der  Musical  antiquarian  society. 
London  1847  Chappell.  gr.  fol.  6  Bll.  u. 
50  S.     [B.  B.     br.  Mus.     Hofb.  AVien. 

—  In  Farrenc's  Lo  Tresor  Bd.  2. 
Teil  6  1863.     Inhalt  iu  Eitner  2. 

Obige  Ausgaben  verz.  Kiinbault,  teilt 
aber  keinen  Fundort  mit,  giebt  überhaupt 
nichts  Näheros  an.  Einige  Nrn.  befinden 
sich  in  den  Editionen  Litolff's  u.  Augener's. 

Parthey,    Daniel    Friedrich, 

aus  Dresden, 

bekannt  durch  Ms.  17000  iu  B.  B. 
Recit.  und  Arie  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  u. 
1   Lied.     Lebenszeit  nicht  bekannt. 

Parthi,  Stelano,  gab  das  Sam- 
melwerk 

II  2.  lib.  de  le  Muse  a  5  voci,  Yen. 
1.559  Ant.  Gardano  heraus  (siehe  Eitner 
1,  1559e  und  Vogel  2,  397).  Parthi  lebte 
iu  Cesena,  vielleicht  ist  der  anonyme 
Gesaug  in  obigem  Samlwk.  von  ihm. 
Gardano  widmet  ihm  1561  das  3.  Buch 
„delle  Muse".  Er  lebte  damals  ebenfalls 
in  Cesena  und  war  vielleicht  nur  Musik- 
liebhaber und  ein  wohlhabender  Mann. 

Partiitliaiio,  Luca,  Cornettist 
au  der  StadtkapeLle  in  Lucca,  von 
1543 — 1549  in  den  Akten  ver- 
zeichnet (Nerici  186  ff.  207). 

Partisch,  A. . . 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
ihm:  Variation  concert.  pour  Y.  Ya.  et 
Guitarre.  Gehört  wahrscheinlich  noch 
dem  Ende  des  18.  Jhs.  an. 

Partsch,  Xarer,  ein  böhmischer 
Komponist  des  18.  Jhs.,  dessen 
Oper  „Victor  und  Heloise,  oder 
das  Hexengericht"  am  11/12  1794 
zu  Prag  gegeben  wurde. 

Partzsch,  Fr. . . 

In  Dresd.  Mus.  2  Lieder  f.  eine  Sing- 
stimme mit  Begltg.  des  Pft.  qufol.  Nr.  550. 


ParvTis. 


325 


Pasino. 


Reichard  im  Gothaer  Kalender  1794,  311 
verz.  einen  Partsch,  der  Musikdirektor 
am  K.  K.  Nationaltheater  in  Prag  wai", 
vielleicht  ist  es  der  obige  oder  der  vor- 
beigehende Autor. 

ParTiis,  Joannes,  Silvanectensis 
Gallus,  d.  i.  die  Stadt  Senlis  in 
Frankreich;  lebte  von  etwa  1545 
bis  1576  in  Rom  und  ist  einer 
der  vorzüglichsten  Schreiber  einer 
Anzahl  Xotenmanuscripte  in  der 
Capeila  sistina  zu  Eom. 

Im  Cod.  39  fol.  37  befindet  sich  von 
ihm  die  5stim.  Messe  super  Miserere 
mei  Deus.  —  2  Hvninen  in  einem  Cod. 
in  kl.  4»  der  B.  Bologna,  Kat.  2,  169. 
Bl.  121  und  131. 

Parzaglia,  Salvador,  Lebens- 
zeit unbekannt. 

In  der  B.  B.  befinden  sich  im  Auto- 
graph: Responsi  per  la  settimana  Santa 
con  il  Benedietus,  Chnstus  e  Miserere, 
a  6  voei  in  2  cori  c.  2  Yiole  e  B.  Part. 
84  Bll.  AUem  Anscheine  nach  lebte  der 
Verfasser  im  17.  Jh. 

Parzizek,  Alex  Yineenz,  geb. 
10.  Nov.  1748  zu  Prag,  trat  1765 
in  den  Dominikanerorden  ein,  stu- 
dierte Theologie,  Humaniora  und 
Logik,  erwarb  sich  den  Doctor- 
titel,  trieb  dabei  fleifsig  Musik  u. 
nahm  bei  Segert  Unterricht.  Seit 
1790  war  er  Direktor  der  Prager 
Normalschule,  wo  er  noch  1815 
thätig  war.  Dlabacz  führt  zahl- 
reiche Kirchenkompositionen  von 
ihm  an.  Nachweisbar  ist  mir  keine, 
denn  das  Offertorium,  was  einst 
die  Musikfr.  in  Wien  besafsen,  hat 
Pohl  makuliert. 

Pascale,  siehe  Pasqiiali. 

Paseariello,  . . .  Lebenszeit  un- 
bekannt, gab  heraus: 

Album  uuovissimo  music.  di  Canzoni 
populai-i  Napolit.  e  Siciliane.  Raccolta 
. . .  Napoli ,  Ant.  &  Gennaro  Migliorato. 
50  Bll.  mit  40  Lied,  (nur  Melodie).  4». 
[B.M. 

Pascarola,  siehe  Benedicti, 
Don  Giov.  Tomaso. 

Paschal,  le  R.  P.,  ein  Franzis- 


kaner in  Paris,    ist   der  Verfasser 
einer  Abhandlung: 

Briefve  Instruction  pour  apprendre  le 
piain -chaut.  Paris  1658  Jean  de  la 
Caille.     80  (Fetis). 

Pasehalis,  Franciscus ,  Con- 
sentini  (Cosenza,  Stadt  im  Neapoli- 
tanischen),  ist  bekannt  durch  den 

Druck : 

Sacrae  cantiones  binis,  ternis,  4  &  5 
vocibus  concinendae.  Op.  2.  Yen.  1617 
Jac.  Yincentius.  Stb.  ?  4P.  22  Mot. 
[B.  B:  C.  A.  Bc. 

Pasche  (Pashe),   William,   ein 

englischer  Komponist  aus  dem  An- 
fange des  16.  Jhs.,  ist  nach  Davey 
im  Ms.  067  Gonville-and-Caius  College 
in  Cambridge  mit  der  Missa  „Criste  resur- 
gens"  vertreten,  ferner  zu  Cambridge, 
Universit.  Nr.  815,  mit  1  Messe;  in  den 
Mss.  Peterhouse  mit  2  Magnificat  (hier 
Pashe  geschrieben)  u.  einem  Sancta  mater. 

Paschke,  Christian,  um  1658 
Kammermusikus  am  Berliner  Hofe 
(Schneider  44). 

Pascoli,  Santas,  gehört  dem 
18.— 19.  Jh.  an. 

Im  Ms.  535,  B.  B. ,  Part,  von  Alfieri, 
Bd.  6,  befinden  sich  2  geistliche  Gesge. 
zu  3  Stirn,  mit  Bc. 

Pascuci,    (jioTanni    Battista, 

Violinist  an  der  Dresdner  Hof- 
kapelle, wird  am  13,4  1669  ver- 
i  abschiedet  und  erhält  einen  Ring 
,  im  Werte  von  50  Thlr.  Er  geht 
j  nach  Italien  (s.  Staatsarchiv).  Pür- 
j  stenau  2  b,  19  verz.  ihn  unter  Gio. 
I  Batt.  Pascucci  erst  seit  Ende  des 
Jahres  1697  als  Violinisten  und 
könnte  man  annehmen,  dass  er  in 
dem  Jahre  zum  zweiten  Male  in 
sächsische  Dienste  trat,  was  nichts 
Ungewöhnliches  war. 

Pasini,  Nicola,  um  1708  Bas- 
sist an  S.  Marco  in  Venedig  mit 
70  Diik.  Gehalt  (Caffi  2,  45). 

Pasino,  Steftmo,  detto  Ghix.xolo., 
nicht    zu    verwechseln    mit    Giov. 
Ghizzolo,  der  auch  aus  Brescia  wie 
Pasino    stammte.       1642    bez.    er 
\  sich  als  Organist  der  Stadt  Lonato 


Paskew'ic. 


326 


Pasquali,  Giainbattista. 


(bei  Brescia)  und  1651  als  Kapell- 
meister zu  Salo  (bei  Brescia).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt: 

Messe  a  4  da  concerto,  e  capella  &  per 
li  defimti.  La  prima  delle  qualo  da  con- 
certo puo  cantarsi  coa  un  istruniento 
acute,  &  ä  4.  3.  &  2.  Di  . . .  Up.  4. 
Von.  1042  B.Magni.  5  Stb.  4".  4  Messen. 
[B.  Br. 

Motetti  a  2.  3.  4.  coucertati  parte  con 

2  Violini  e  Viola,  se  piace  Aue  Maria 
ä  2  voci,  e  3  instrom.  Beatus  vir.  Lae- 
tatiis  ä  5.  fugati  auco  senza  organo.  Di 
. .  .  Con  un  Pater  noster  h  5.  da  cai)ella 
sopra  il  canto  fernio  composto  . .  .  Op.  6. 
Ven.  1651  Franc.  Magui.  6  Stb.  4". 
24  Gesgc.     [B.  Br. 

Sonate  di  . . .  Venetia  1679  [Bologna. 
Hier  scheint  der  Titel  bei  Fetis  original- 
getreu zu  sein,  während  meine  Mitteilung 
sich  nur  auf  AVasiclewski's  Angaben  stützt. 

Fetis  nimmt  die  Titel  zur  Bibliographie 
aus  Beckers  Tonwerke,  der  sie  wieder 
aus  alten  Katalogen  zog.  Manches  trifft 
zu,  doch  die  Mehrzahl  der  Titel  ist  falsch. 

Paskcwic,  W  . . . 

Fewej,  Opera  komißeskaja  (kom.  Oper 
in  4  Aufz.).  Text  in  russischer  Sprache, 
der  Kaiserin  Katherina  II.  gewidmet. 
Petersburg  1789.  Kl.-A.  von  J.  Prac. 
204  S.  in  gr.  8",  gedr.  in  der  Moutan- 
schule.     [Hofb.  Wien. 

Pas  le  heilt,  Jacob,  1474  päpstl. 
Sänger,  st.  20.  Nov.  1485  (Viertelj. 
3,  231.  243  und  Eeg.  zu  Haberl's 
Bausteinen). 

Pasqiia,  Griiiseppe,  ist  nur 
durch  eine  Oper,  Wien  1767,  be- 
kannt: 

L'Albagia  Smascherata,  ö  sia  il  citta- 
dino     rinnobilito.      Dramma    giocoso     in 

3  atti.     Ms.  17817.  P.     [Hofb.  Wien. 

Pasqnale,  Soffi; 

in  der  Stadtbibl.  in  Lucca  befindet  sich 
eine  „Regole  per  imparare  ad  accompag- 
nare"  im  Ms. 

Pasquali,  Bonifacio,  aus  Bo- 
logna; in  den  Akten  zu  Bologna 
und  Padna  nur  Bonifacio  da  Bo- 
logna genannt,  ein  Franziskaner, 
wurde  1568  nach  Bartolomeo  da 
Tricarico  zum  Kapellmeister  im 
Kloster    S.  Francesco    zu    Bologna 


gewählt;  von  hier  kam  er  1569  als 
Kapellmeister  nach  Padua  an  die 
Kapelle  S.  Antoniana,  wo  er  Ende 
Febr.  1585  starb  (Busi  1,  201  ff. 
Tebaldini  3.  10).  Man  kennt  von 
ihm: 

...  I  Salmi  che  si  cantano  tutto  l'anno 
al  Vespro  h  5  voci,  et  un  Magnificat  ä 
otto.  Novam.  posti  . . .  Vineggia  1576 
l'herede  di  G.  Scotto.  5  Stb.  4».  Am 
Ende  ein  Magnif.  von  Ohilio  Rinaldi. 
[Bologna,  Kat.  2,  287  Abdr.  der  Dedic. 
Ebeud.  eine  moderae  Paii.  von  Busi  ge- 
schrieben. 

3  geistl.  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner2). 

Pasquali  (Paschali,  Pascale), 
Francesco,  geb.  zu  Cosenza  (Ne- 
apel) gegen  Ende  des  16.  Jhs., 
machte  seine  Studien  in  Rom,  wo 
er  auch  den  gröfsten  Teil  seines 
Lebens  zubrachte.  Fetis  verz.  von 
ihm : 

Franc.  Paschalis  Cosentini  sacrae  can- 
tiones  binis,  tcrnis,  quaternis  quinisciue 
voeibus  concinendae.  Ven.  1617  J.  Vin- 
centius  (ohne  Fundort). 

Basso  continuo  a  cinque  voci  di  Franc. 
Pascale  nobile  Cossentino  (!)  Nouam. 
posti  . . .  Ven.  1615  G.  Vincenti.  6  Stb. 
4".  20  Ge.sge.  Die  letzten  6  bez.  mit 
„Concertati  nel  Clavicemb."    [Bologna:  Bc. 

Madrigali  di  Fr.  Pascale  Cosentino  a 
5  voci.  Lib.  2.  Op.  4.  Ven.  1618  ib. 
5Stb.  ?  40.  20  Madr.,  2  davon  von 
UbaldinoMnlevoÜi.  [Bologna:  C2.  A.  T.  B. 

Madrigali  a  una,  due,  3,  4  e  5  voci, 
con  il  Bc.  necessario  alla  maggior  parte 
di  essi  di  Franc.  Pasquali  .  .  .  Lib.  3. 
Op.  5.  Roma  1627  Pauolo  Masotti.  6  Stb. 
4".    24  Madr.     [Bologna. 

Varie  musiche  a  una,  2.  3.  4.  e  cinque 
voci,  concertate  co'l  Bc.  di  Fr.  Pasquali 
...  Op.  6.  Orvieto  1G33  Gio.  B.  Robletti. 
Stb.  ?    40.     32  Gesge.     [Bologna :  C  1.  2. 

Im  3.  Buche  Bl.  3  zeigt  er  ein  Madri- 
gal an,  Feritevi  serite,  welches  er  schon 
früher  in  ein  Samlwk.  gegeben  hatte. 
Das  Samlwk.  ist  aber  bis  heute  nicht  be- 
kannt. Nach  den  Unterschriften  der  Dedic. 
muss  er  1627  in  Viterbo  und  1633  in 
Ancona  gelebt  haben.  Ein  Amt  zeigt  er 
aber  nirgends  an. 

Pasquali,    Oianibattista,    ein 

Buchhändler  in  Venedig,  gab 
heraus: 


Pasquali,  Nicolo. 


327 


Pasqui. 


Del  teatro.  Venezia  1773  presso  Giamb. 
Pasquali.  4'^.  Dass  er  auch  der  Ver- 
fasser ist,  beweist  die  Unterschrift  der 
Dedic.  [Musikfr.  Wien.  Brüssel.  Der 
Kat.  Brüssel  fds.  Fetis  3795  berichtet, 
dass  die  1.  Ausg.  am  25.  Dez.  1771  in 
Rom  erschien  und  an  obigem  Datum  von 
der  päpstlichen  Vei-waltung  mit  Beschlag 
belegt  wurde.  Fetis  bez.  das  Werk,  was 
die  Oper  betrifft,  als  sehr  gut. 

Pasquali,  Nicolo,  ein  italieni- 
scher Violinist,  der  nm  1743  nach 
London  ging,  1752  öffentlich  auf- 
trat, sich  in  Edinliurgli  niederJiefs 
und  daselbst  1757  starb  (ßurney 
7,  672.  Pohl  2,  370).  Burney 
berichtet  7,  458,  dass  1748  in  die 
Oper  Semiramide  von  Hasse  2  Arien 
von  P.  eingelegt  wurden.  Sonst 
sind  nachweisbar: 

David,  an  Oratorio,  2  voll.  Ms.  P. 
qu40.     [R.  C.  of  Mus. 

L'ingratitudine  punita,  opera.  In  "Walsh 
Delizie  Bd.  5  fol.     [br.  Mus. 

XII  English  Songs  in  score,  collected 
from  sevenil  Masques  and  other  Enter- 
tainments. London  1750.  qufol.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  andere  Ausg.  Lond.  qufol.  [br. 
Mus. 

Sonate  (6)  a  V.  e  B.  dedic.  Nelthorpe, 
op.  1.  (London)  fol.  [br.  Mus.  Musikfr. 
Wien.     Paris  Nat. 

6  Sonatas  for  2  V.  with  a  Ten.  & 
Thorough  Bass.  2  sets.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

6  Senates  a  2  Violoncelles.  Paris  c. 
1740.  [Paris  Nat.  C.  P.  (SoUten  dies 
nicht  etwa  die  6  Solos  von  Pasqualino 
de  Marzis  sein?) 

Thorough  bass,  made  easy  or  practical 
rules  for  finding  and  applying  its  vaiious 
chords,  with  little  trouble,  together  with 
variety  of  examples  in  notes;  shewiug 
the  manner  of  accompanying  concertos, 
solos,  songs  and  recitatives,  by  .  . .  Edin- 
burgh 1757.     qufol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

—  2  andere  Ausg.  s.  a. ,  die  erste  in 
London,  c.  1790  in  qufol.,  die  2te  ar- 
ranged  and  edited  by  J.  Jousse.  London, 
fol.  [br.  Mus.  Glasgow.  Brüssel  die 
erste:  New  edition.  London  by  Dale  and 
Son.  1  vol.  in  qu4''. 

—  Eine  französische  und  holländische 
Uebersetzuug  von  Jacob  Wilhebn  Lustig: 
La  hasse  continue  rendue  aisee,  ou  ex- 
phcation  .  .  .    Revue  et  augment.  par  .  . . 


De  Generaal-Bas  gemakkelijker  voorge- 
dragen  . . .  Amst.,  Üummel.  <[n4P.  27  S. 
u.  14  Taf.  [B.  B.  B.  Lpz.  Brüssel. 
Amst.     Bologna. 

The  art  of  fiugering  the  harpsichord. 
niustrated  with  examples  in  notes.  To 
Avhich  is  added  an  approved  method  of 
tuning  that  Instrument,  by  . . .  London, 
Bremner.  qu4''.  [Brüssel.  Glasgow,  br. 
Mus.  eine  Ausgabe  in  Edinburgh  c.  1760. 
qufol.,  wahrscheinlich  ist  dies  eine  spätere 
Ausg.,  wenn  die  Jahreszahl  berechtigt  ist, 
sonst  könnte  man  eher  glauben,  dass  es 
die  von  P.  selbst  besorgte  sei. 

Pasqualiiii,  Marc'Aiitonio,  geb. 
zu  Rom  gegen  1610,  wurde  als 
Sopranist  (Kasti-at?)  am  31/12  1630 
zum  päpstl.  Sänger  ernannt,  ver- 
liefs  1642  die  Stellung  und  trat 
als  Opernsänger  auf,  als  welcher 
er  bis  1664  wirkte,  darauf  zog  er 
sich  ins  Privatleben  zurück. 

In  Modena  befinden  sicli  im  Ms.  9  Can- 
taten  für  Sopr.  u.  Bc,  darunter  „Es  tri- 
viglio".  —  In  Bologna  im  Ms.  Autori  ro- 
mani  Tom.  4  u.  7 :  Che  ci  trovi  in  quegli 
ocehi,  Sopr.  c.  Bc.  Bl.  236  und  Begli 
occhi,  a  3  voci  c.  Bc.  Bl.  117.  —  In 
J.  Simpson's  6  Solos  for  2  Vcl.  mit  Pas- 
qualini gez.,  die  wohl  dem  folgenden  an- 
gehören. 

Bui'ney  7,  159  berichtet,  dass  er  von 
1643 — 1670  als  Opernsänger  auftrat  und 
erwähnt  eine  Samlg.  von  Salvator  Rosa, 
in  der  sich  eine  Arie  von  P.  befindet. 

Pasqualino  de  Marzis,  bekannt 
durch 

6  Solos  for  2  Vcl.  comp,  by  Sigr. . . 
op.  2.  London,  printed  J.  Johnson,  fol. 
23  S.  P.  Es  sind  Sonaten  in  dreisätziger 
alter  Fomi,  gehören  also  dem  Ende  des 
17.  oder  Anfange  des  18.  Jhs.  an.  G.  B. 
Bononcini  nahm  eine  der  Sonaten  in  seine 
Six  Solos  Nr.  2  auf  und  Sweerts  drackte 
1881  eine  in  seiner  CoUection  ab.   [br.  Mus. 

Unter  Nie.  Pasquali  und  Marc'Ant. 
Pasqualini  sind  Sonaten  und  Soh  für 
2  VcUes.  angezeigt,  die  mutmalsüch  von 
obigem  h  er  rühr  en . 

Pasqualino,   siehe  Peruccone. 

Pasqui  (Pasque),  Domenico, 
Lebenszeit  mir  unbekannt,  ist 

in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  mit 
1  Miserere  zu  4  Stirn,  in  Stb.  und  1  Kyrie 
et  Gloria  f.  Chor  u.  Orch.,  P.  im  Autogr., 
vertreten.  Ein  Textbuch  zur  Oper  „Arianna 


Pasquiei. 


328 


Pasquini,  Bernardo. 


e  Teseo,  Musik  von  Pasque^  Turin  1764. 
[Tlieaterarcli.  in  Turin]  ist  wahrscheinlich 
von  ihm  komponiert. 

Pasqiiier,  ein  Sänger  des  15.  Jhs. 
in  der  Kapelle  Karl  des  Kühnen 
(Thoinan  66).  Cretin  erwähnt  in 
seiner  Deploration  Vers  212  einen 
Pasquin^  vielleicht  ist  obiger  Name 
nur  falsch  gelesen,  oder  verstüm- 
melt.    Siehe  Pasquin. 

Pasquin,  . . .  ein  Komponist  des 
15.  Jhs.,  erwähnt  in  Cretin's  De- 
ploration, Yers  212  (M.  f.  M.  11,  53). 

In  der  Capeila  sistina  Cod.  41  fol.  129 
eine  Missa  super  Da  pacem  Domine  4  voc. 
Haberl,  Kat.  der  Cap.  sist.  125  Nr.  13, 
glaubt,  dass  der  Name  Pascjuin  ein  Schreib- 
fehler ist  und  Josquin  heifsen  soll.  Da 
ihn  aber  auch  Cretin  Pasquin  nennt,  so 
kann  mau  wohl  annehmen,  dass  der  Name 
richtig  ist.  Ich  halte  aucli  den  Namen 
Pasquier  (s.  d.)  für  Pas(juin. 

Pasquini,    Bernardo,    geb.    8. 
Dez.  1637  zu  Massa  de  Valnevola 
in   Toscana,    gest.    22.  Nov.    1710 
zu    Rom.     Studierte    Musik    unter 
Loreto  Vittori    und  Antonio  Cesti, 
neigte    aber    mehr    dem    ernsten 
kirchlichen    Stile,    besonders    den 
Werken    Palcstrina's    zu    als    dem 
Opernfache.     Er   kam    noch   jung 
nach  Rom,  erhielt  die  Organisten- 
stelle an  San  Maria  Maggiore  und 
wurde    später   mit   dem   Titel    Or- 
ganist des  Senates  nnd  römischen 
Volkes  geehrt.    Auch  beim  Fürsten 
Giov.  Batt.  Borghese    war    er    als 
Kapellmeister  angestellt.    Sein  Ruf 
als  Orgelspieler  lockte  Schüler  aus 
allen     Gegenden    an     und    selbst 
Kaiser  Leopold  sandte  ihm  melir- 
fach  Schüler  zur  Ausbildung.    Aus 
dem  Vorworte  von  Georg  Muffat's 
Florilegium   I.    1695    wissen    wir, 
dass  auch  er  ein  Schüler  P.'s  war. 
Die    Kapellmeisterstelle    bei    Bor- 
ghese nebst  dem  Organistenposten 
an  der  Basilica  S.  Maria  Maggiore 
wird     auf    dem    Textbuche    eines 
Oratoriums  von  1678  bezeugt.    Er 


war  beerdigt  in  S.  Lorenzo  in 
Lucina  und  setzten  ihm  seine 
Schüler  Bernardo  Ricordati  und 
Bernardo  Gaffi  einen  Denkstein 
mit  Inschrift,  die  Fotis  wörtlich 
mitteilt  (Fetis).  Derselbe  führt 
auch  die  Oper  „Dov'e  amore  e 
pieta"  an,  die  er  1679  zur  Er- 
öffnung des  Theaters  Capranica 
schrieb,  an  dem  er  als  Accompag- 
neur  am  Flügel  angestellt  war 
(Corelli  war  erster  Geiger).  1686 
schrieb  er  zu  einer  Festlichkeit 
bei  der  Königin  Christine  von 
Schweden  eine  Oper,  gedichtet  von 
Aless.  Guidi  von  Verona.  Das 
Buch  wurde  1726  in  der  Gesamt- 
ausgabe des  Letzteren  zu  Verona 
gedruckt.  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar,  an  Ora- 
torien : 

1685.  Sant'Agnese.  Orat.  in  2  part. 
Text  von  Pamfili.  Modena.  Ms.  P.  [Mo- 
dena.     Hofb.  AVien  Ms.  18G65. 

1087.  San  Alessio.  Or.,  Med.  Ms.  P. 
[Modena. 

1687.  II  niartii-io  dei  S.  Vito,  Modesto 
e  Crescenzia  sotto  la  tirannide  di  Dio- 
cleziano  imperatore.  Ür.,  Modena.  Ms. 
P.     [ib. 

1687  und  1696.  II  Mose.  Or.,  Mo- 
dena.    Ms.  P.     [ib. 

1689.  Lo  sete  di  Cristo,  Or.,  Modena. 
Ms.  P.     [ib. 

An   Opern : 

1672.  II  Tirinto,  Opera  in  3  atti,  con 
2  Intermezzi.     Ms.  P.     [Modena. 

1676.  La  donna  ancora  e  fädele,  Op. 
in  3  atti.     Roma.     Ms.  P.     [Modena. 

s.  a.  L'Alcasta,  op.  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Modena. 

s.  a.  L'Idalma,  Opera  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Paris  Nat.     C.  P. 

La  Tessalonica,  opera  in  3  atti.  Ms. 
P.     [Musikfr.  AVien. 

La  Forza  d'amore,  opera  in  3  atti,  1680. 
Ms.  P.  [Florenz,  Istituto  mus.  Abtlg.  ßa- 
sevi.  Cambridge  FAV.  Ms.  86.  Brüssel 
Cons. 

L'Eudosia,  opera  1692.  Ms.  P.  80  Bll. 
in  qu4".     [AN^ürzburg,  Universit. 

Au  Kantaten  u.  a. 

Mss.  466  u.  467  in  Venedig  S.  Marco: 
1.  AI  nume  d'amore,  Sopr.  c.  Bc.  2.  Contro 
i    colpi,    ebenso.      3.    Pensieri    oonsiglio, 


Pasquini,  Bernardo. 


329 


Passarini. 


ebenso.  4.  Sei  ben  s'io  peno.  5.  Per- 
duto  ho  il  core.  6.  Miei  lumi,  ä  Sopr. 
col  Bc. 

Mss.  in  Modena:  1  Kantate,  1  Canzo- 
nette  u.  2  Motetten  f.  Sopr.  u.  Bc. 

Ms.  6a  in  Dresd.  Mus:  Dialogo  a  2 
(Sopr.  ed  Alto)  col  B.  P.  qufol.  „Crudo 
globo  d'horrori". 

Msf.  Hofb.  Wien  17  758,2:  Del  mio 
ben,  a  Canto  solo  c.  cembalo.  5:  A  tra- 
montar,  ebenso.  17  769,10:  L'ampio  mar, 
Cantata  1691. 

In  Modena  19  Cantate,  6  Ariette. 

In  Bologna  im  Ms.  Cantata  a  voce  sola 
c.  Bc.  In  einem  anderen  Ms.  ebenfalls 
eine  Cantata  (Kat.  3,  197.  198).  S.  218 
in  Canzoni  N.  20,  Ms.  des  17.  Jhs.,  ist 
er  auch  vertreten. 

In  B.  M.,  Ms.  233  Nr.  11  u.  13  Kam- 
merkautaten. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  51,  2  inkompl.  Opera, 
Bl.  18  u.  93:  Seleuco  und  Alessandro.  — 
In  Ms.  54:  Lieto  festeggia,  Bl.  3.  Pen- 
sieri  consigliatemi,  Bl.  17  v.  Se  mi  con- 
danni  (auch  im  Ms.  Harl.  1273).  —  Im 
Ms.  56,  Bl.  4  V.  Vinto  hai  gia.  —  Ms.  57 
fünf  Arien  x^nd  in  Ms.  176  eine  Aiie. 

Im  Ms.  zu  Oxford  Ch.  Ch.  1  Cantata 
a  voce  sola. 

Instrum  cnta  licerke  : 

Toccates  &  Suittes  pour  le  Clavessin 
de  Messieurs  Pasqiiini,  Poglietti  &  Gas- 
pard  Kerle.  Amst.,  Roger,  kl.  fol.  24. 
[B.  Joach.     BerHn  Th. 

A  second  coUection  of  Toccates,  Volun- 
tarj-s  and  Fugues,  made  on  propose  for 
the  organ  and  harpsicord  compos'd  by 
Pasquini,  Polietti,  and  others  the  most 
eminent  foi'eign  authors.  London,  Walsh. 
fol.     [Bi-üssel  2011. 

Sonate  per  Gravicembalo.  Autogr. 
1702.     [B.B.  L215. 

Sonata  in  Weitzmann's  Gesch.  des 
Klaviers  S.  185.  2  Piecen  f.  Orgel  in 
Farrenc's  Le  Tresor,  Bd.  3. 

1  Versette  per  organ  o.  Ms.  386,  br. 
Mus. 

Saggi  di  contrapunti  composti  1695 
Autogr.  B.B.  L214. 

Playford,  John,  nahm  in  das  Samlwk. 
Scelta  di  Canzonette  ä  voce  sola  c.  Bc. 
von  1679  auf:  Chi  non  ama,  non,  und 
Quant'e  folle. 

Pasquini,  Claudio,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1733—1739  (Köchel  1). 

Pasquini,  Ercole,  war  seit 
1597    Organist    am    St.    Peter    in 


I 


Rom  und  melden  ihn  die  Akten 
oft  krank.  1605  musste  er  ins 
Irrenhans  gebracht  werden  und 
wurde  am  19.  Mai  1608  als  Or- 
ganist verabschiedet  (Haberl,  Jahrb. 
1882,  86.  1887,  71). 

Vittoria  Rafaola  Aleotti  war  seine  Schü- 
lerin und  in  ihren  Sacrae  cantiones  von 
1593  sollen  sich  der  Dedic.  zufolge  einige 
Motett.  von  P.  befinden.  Es  heifst  dort: 
Hae  . . .  sacrae  cantiones  uonnullae  a  me, 
et  nonnuUae  ab  Hercule  Pasquino  in 
hac  scientia  praeceptore  nieo  compositae. 
Welche  Mot.  von  P.  sind,  weifs  ich  nicht 
zu  bez.,  da  mir  das  Werk  nicht  vorliegt 
und  Israel  in  seinem  Kat.  nichts  angiebt. 

In  alten  Samlwk.  3  Gesge.  (Eitner  1). 
Vogel  verz.  noch  in  Vincenti's  Giai'dino 
1591 :  Mentre  che  la  bella  5  voci.  Das- 
selbe Madrigal  auch  in  Phalese's  Paradiso 
1596. 

In  B.  M.,  Ms.  218  I  Nr.  3  ein  5stim. 
Madrig.  mit  untergeschobenem  Texte. 

Pasquino,  Bernardino,  Musico 
am  baierschen  Hofe,  kehrt  nach 
Italien  zurück  und  erhält  vom 
Kurfürsten  einen  Brief  an  den 
Herzog  von  Mantua,  München  9/9 
1616  gez.  (Jahrb.  für  Münchens 
Gesch.,  München  1887  Bd.  1  p. 
288).  Bertolotti  S.  96  zeigt  ihn 
1616  als  dem  Herzoge  von  Mantua 
dienend  an  und  teilt  einen  Brief 
an  den  Herzog  von  Baiern  mit. 

Passani  (Persani?),  ... 

im  Ms.  A120  der  Kgl.  Musikalien- 
Samlg.  in  Dresden  befinden .  sich  3  Mo- 
tetten 1.  Virgo  dulcis  et  beata,  per  Sopr. 
c.  Ob.  2  V.  A.  e  B.  10  Bll.  P.  2.  Ees- 
pirate  anime,  per  Sopr.,  wie  oben.  3. 
Filla  mater  sponsa  Dei,  per  Alto,  wie 
oben.  Der  Eücktitel  des  Einbaudes  schreibt 
Persani  (sie?). 

Passarini  (Passerini),  Fra  Fran- 
cesco, geb.  zu  Bologna,  trat  in 
den  Minoriterorden  zu  Bologna 
ein,  war  1671  Kapellmeister  an 
der  Kirche  S.  Francesco  zu  Bo- 
logna und  1672  in  seinem  Kloster 
zu  Bologna  Kapellmeister  (Titel). 
Was  Fetis  angiebt,  ist  unerwiesen 
(siehe  auch  Busi  1 ,  225  ff.).  Im 
Örucke  von  1690   wird  er  wieder 


Passarini. 


330 


Passereau. 


Kapellm.  an  S.  Francesco  genannt, 
doch  zweifle  ich,  dass  1690  mit 
op  4.  bez.  die  erste  Auflage  ist, 
denn  op.  3  erschien  1672.  Auf 
dem  Titel  des  Oratorio  Dio  placato 
1687  liest  man  „Min.  Conv.  di  S. 
Francesco ,  maestro  di  cappella 
nell'insigne  Tempio  di  Santa  Croce 
di  Firenze."  Er  soll  1698  gest. 
sein.  1671  erschien  sein  op.  1. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

11  sacrifizio  d'Ahraiiio.  Oratorio,  Text 
von  Lutti.  1(385  in  Wien  aufgefülirt. 
Das  Textbuch  im  Besitze  von  Karajan  in 
Wien,  die  P.  im  Ms.  17  G60.  |TIofb. 
AVien. 

Dio  placato.  Oratorio.  Text  von  Lutti. 
1687.     Ms.  17  659.  P.     [Hofb.  Wien. 

Messe  brevi  a  8  voci,  col  basso  cont. 
l)er  l'orgaiio,  consacrate  al  Rcv. . .  da  Fr. 
P. ..  Op.  4.  Bologna  1G90.  Pier  Maria 
Monti  1690.  9  Stb.  40.  3  Mes.sen.  [C.P. 
Bologna  u.  in  hds.  Part. 

In  B.  B.  Ms.  2(500  P.  Nr.  7  u.  8  zwei 
Missao  k  due  cori  und  Ms.  16706  sechs 
Missae  a  2  cori,  beide  von  Ilarror  mit 
Instrumentenbegltg.  versehen. 

Messe  piene  a  8  voci  con  org.  Ms. 
[Bologna  2,  28. 

Salmi  conoertati  a  3.  4.  5.  e  6.  voci, 
parte  con  Violini,  e  parte  senza,  con  Le- 
tanie  della  B.  V.  ä  5  voci  c.  2  V.  Di . . . 
Op.  1.  Bologna  1671  G.  Monti.  8  Stb. 
40  (4  Singst.  2  V.  Violoue  o  Tiorba,  Org.). 
[Bologna.     Brüssel. 

Antifone  della  B.  V.  a  voce  sola,  co- 
mode  per  tutte  le  parti.  Dedic.  ...  da 
...  Bologna  1671  ib.  1  vol.  qu40.  181 
Bll.  Part.     [Bologna. 

Compieta  couceiiata  a  5  voci  c.  Violini 
obligati.  Dedic.  ...  Op.  3.  Belog.  1672 
ib.  8  Stb.  4P.  [Bologna  u.  in  moderner 
hds.  Part.     Ferrara. 

Ms.  16900,  B.  B.,  Samlbd.  Part.  Nr.  3 
„Confitebor  tibi"  3  voc.  2  Instr.  Bc.  Nr. 
4 — 6  drei  andere  Motetten,  unter  den 
Autogr.  Grasn.  ein  Fragment  eines  östim. 
Psalm,  mit  Instr.,  Passarino  gez.  —  In 
Upsala  obiges  Confitebor  vmd  Laudate 
pueri,  Sopr.  solo,  2  V.  Viola  da  Gamba. 
Bc.  4".  —  Dresd.  kathol.  Kirche:  Beatus 
vir  3  voc.  ed  org.     Ms.  P.  u.  Stb. 

Mss.  in  Bologna,  Kat.  2,  28  eine  Messe 
zu  8  Stirn,  c.  Bc.  —  S.  124:  2  Kyrie, 
1  Cum  sancto  .spiritu,  8  voci  e  5  voci  c. 
l'org.    P.   —  S.  287  ff.     SaJmi  di  vespro 


8  voci  c.  org.  9  Stb.  Nunc  dimittis  5  v, 
2  Beatus  vir  5  u.  8  Stirn,  c.  org.  P.  4 
Versetti  zu  Psalmen  a  2  Sopr.,  3  voci  c. 
V.,  3  voci  c.  org.  9  Psalmen  zu  4—8 
Stirn,  in  P.     8  andere  Gesänge  ebenso. 

Ms.  C.  70  in  Cap.  Antouiana  zu  Padua: 
Kyrie,  Gloria  e  Credo  8  voci  c.  org.  Der 
Verfasser  des  Kataloges  .sagt  p.  110,  dass 
Erfindung  u.  die  kontrapunktisclie  Arbeit 
sehr  dürftig  sind. 

Nach  La  Fage  sollen  sich  im  Kloster 
S.  Francesco  in  Bologna  noch  Mss.  von 
P.  befinden. 

In  alten  Samlwk.  sind  zu  finden  in 
Faguaui's  Motetti  sagri  a'voce  sola  1695 
,,Stillatc  rosoo"  con  2  V.  ed  org.  —  In 
Silvani's  Melpomene  1685  „Frä  i  ceppi 
del  tormento",  a  voce  sola  c.  org. 

Passavaiiti,  Candido,  ein  Con- 
tra-]3assist,  geb.  1737  zu  Neapel, 
diente  12  Jahre  als  Coutrabassist 
am  Württemberger  Hofe  u.  wurde 
am  23.  Okt.  1774  mit  600  Gld. 
jährl.  an  der  kurfürstl.  Kapelle  in 
Bonn  angestellt.  Am  23.  Januar 
1776  beträgt  sein  Gebalt  1000  Gld., 
fällt  aber  1784  auf  500  Gld.  (Thayer 
1,  53.  Sittard  2  nennt  ihn  einen 
vorzüglichen  Contrabassisten  und 
verz.  ihn  in  der  Württemberger 
Hofkapelle  von  1763  bis  zum  29/7 
1774,  an  welchem  Datum  er  und 
viele  andere,  wegen  Reduzierung 
der  Kapelle,  entlassen  wurden). 

Passereau,  ...  ein  französischer 
Priester,  der  eine  Praebende  an 
St. -Jacques  de  la  Boucherie  zu 
Paris  um  1509  besafs  und  Teno- 
rist an  der  Kapelle  des  Herzogs 
von  Angouleme,  späterer  König 
Franz  I.  von  Frkr.,  war  (nach  einer 
Rechnung  im  franz.  Staatsarchive, 
liasse  K,  147). 

Man  keimt  von  ihm  23  Chansons  zu 
4  Stim.,  die  sich  in  Samlwken.  von  1533 
bis  1547  befinden  (Eitner  1).  In  G.  Ces. 
Barbetta  s  Lauteub.  von  1582  ein  aiTang. 
Gesang. 

Ich  habe  zwei  von  diesen  in  Partitur 
gesetzt:  „Sur  la  rousee  fault"  und  „Au 
joly  son  du  sansonnet",  die  sich  als  ganz 
vortreffliche  Kompositionen  erweisen,  so- 
wohl was  die  Kunstfertigkeit  der  kontra- 


Passeri. 


331 


Pasta. 


puuktischen  Fühlung  der  Stimmen  betrifft, 
als  die  Erfindung  von  interessanten  Mo- 
tiven und  den  stets  beobachteten  Wohl- 
klang, trotz  aller  kontrapunktischen  Ar- 
beit. Die  letztere  Chansons  ist  in  Publi- 
kation B.  23  Nr.  47  veröffentlicht. 

Passeri,    (xioTanni    Battista, 

ein  berühmter  Altertumsforscher, 
geb.  10.  Nov.  1694  zu  Faruese 
(Rom),  gest.  4.  Febr.  1780  zu  Pe- 
saro.     Er  gab  ein  Werk 

,.Pictiirae  Etruscorum,  Roma  1767 — 75 
in  3  Bd.  fol.  mit  300  Taf.  heraus,  in 
dessen  2.  Bde.  p.  73 — 86  auch  die  Musik 
der  Eti-usker  behandelt  wird,  die  aber, 
wie  Fetis  sagt  ^iele  Irrtümer  und  falsche 
Schlüsse  enthält,  auch  gab  er  Doni's  Werk 
von  Gori  vorbereitet  heraus:  Lyra  Barbe- 
rina  1763. 

Passeriui,  ...  tritt  1752  als 
Yiolinvirtose  und  auf  der  Viola 
d'amore  in  London  auf  (Pohl  2, 
370). 

Passerini,  Yincenzo, 

bekannt  durch  4  Madrigale  zu  6  Stim. 
im  Samlwk.  1613  b  (Eitner  1). 

Passet,  . . .  ein  Komponist  aus 
dem  Anfange  des  15.  Jhs.,  ist 

im  Ms.  Cod.  37  des  Liceo  mus.  zu 
Bologna,  Bl.  243  mit  der  3. stim.  Chanson: 
Se  vous  scavies  vertreten  und  im  Codex 
Ms.  213  in  Oxford  Bodleian  mit  ,,Si  me 
fault  faire  departi"  3  voc,  mit  1428  gez. 

Passetto,    Giordano,   Dr.    der 

Musik  und  um  1541  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Padua  (Titel).  Tebal- 
dini  verz.  ihn  nicht,  da  sich  der- 
selbe nur  auf  die  Capeila  An- 
toniana  beschränkt,  nebst  deren 
Besitz  an  Musikalien,  Er  gab 
heraus: 

Madrigali  nuovi  a  voce  pare  composti 
per  . . .  Lib.  1.  Ven.  1.541  Ant.  Gardane. 
4  Stb.  au40.  26  Madr.  [Hofb.  Wien. 
B.  M :  T.     Verona  S.  f. 

4  Yillotte  (resp.  eine  in  4  Teilen)  zu 
4  Stim.  in  Herinan  Matthias  Veirecorensis 
La  bataglia  taliana  1.552. 

Passiiio,  Stefano,  ist  bekannt 
durch  den  Druck: 

Guida  e  consequenti  del  opera  VII 
composta  in  canoai.  Venetia  1677.  [Paris 
Nat. 


Passionei,  Carlo  (?),  ein  Yio- 
loncellist  an  der  Hofkapelle  zu 
Ferrara,  gab  heraus: 

12  Senates  a  Violoncello  solo  e  Basso 
cont.    Amst.,  Roger,  c.  1710.     [ParisISTat. 

Es  ist  jedenfalls  derselbe  den  Fetis 
zum  Violinisten  macht  und  Gerber  2 
ziemlich  richtig  anzeigt.  Der  obige  Druck 
verz.  keinen  Vornamen. 

In  der  Viertel].  3,  599  wird  eine  Oper 
von  ihm  ei-wähnt. 

Passionen  finden  sich  in  alten 
Chor-  und  Stb.  anonym  zahlreich 
in  allen  gröfseren  Staatsbibl.  im 
Ms.  und  Druck.  Einige  davon 
sind  in  Eitner  1  verz.,  andere  in 
den  gedruckten  Katalogen.  Die 
Hofb.  in  Wien  besitzt  z.  B. 

Passio  D.  N.  J.  secundum  Matthaeum 
für  Solo  und  vierst.  Chor,  zum  Gebrauche 
der  K.  K.  Hofkapelle  in  Wien.  Darauf 
eine  deutsche  Passion.     Ms.  16  195. 

—  Die  Passion,  oder  das  leydeu  Jesu 
Christi,  in  gesangs  weyfs  gestellet.  Nürn- 
berg s.  a.  Val.  Neuber  (Mitte  des  16.  Jhs). 

Da  Jesus  Christus  unser  Herr.  Das 
erbärmliche  Klagen  vnd  bittere  Weinen 
unsers  Herren  J.  Chr.  vber  Jerusalem  . . . 
gesangsweise  kurtz  gesteUet  . . .  mit  einer 
oder  xier  Stimmen  zu  singen  etc.  1590. 
8".     pjr.  Mus. 

Deutsche  Passionen  mit  4  Stim.  in  B. 
Kgsbg.  Kat,  26  aus  den  Jahren  1590. 
1591. 

In  B.  A.  und  B.  B.  eine  deutsche 
Passion  zu  4  Stim.  Wittembg.  1590 
Welack.     1  vol. 

In  B.  W.  Passions  -  Gesang  aufs  allen 
4  Evangeli.sten  . . .  nach  der  Melodey  0 
Mensch!  bewein  dein  Sünde  grofs  ... 
St.  Gallen  1746  Stäheli.  8».  32  S.  ein 
4  stim.  Gesg. 

In  B.  Wagener  eine  Passion  zu  4  St. 
und  Soli  im  Ms.  4".  5  Stb.,  schrieb  ich 
Joh.  Walther  zu  (M.  f.  M.  4,  Big.  S.  59 
Beschreibung). 

Passionen  im  Ms.  B.  Glashüttte  bei 
Pirna.  B.  Grimma  Ms.  XI  neben  der  von 
Scandello. 

Otto  Kade  gab  über  die  alten  Passionen 
eine  Schrift  mit  Musikbeilagen  in  Güters- 
loh 1893  Bertelsmann  heraus.  Siehe  auch 
Spitta'  Bach  2,  307  ff.  329  ff. 

Pasta,  OioTanni,  geb.  1604  zu 
Mailand,  gest.  ebd.  um  1666.  Er 
war   Dichter  und   Musiker.     1626 


Pasterwitz. 


332 


Pasterwitz. 


bekleidete   er  das   Amt  eines   Or-  | 
ganisten   an   S.  Alessandro  in  Co- 
lonna  zu  Bergamo,   später   erhielt 
er  ein  Kanonikat  an  S.  Maria  Fa-  , 
liorina  zu  Mailand  u.  wurde  erster 
Kaplau  des  Kollegiums  Tuffo  ebd.  j 
(Titel.    Fetis.    Kat  Bologna  3,  145). 
Man  kennt  von  ihm: 

Affetti  d'erato  Madrigal!  in  concerto  a 
2,  3  e  4  voci  con  il  B.  principale.  Es- 
posti  da  ...  Con  alcune  Arie  nel  fine  da 
cantarsi  k  voce  sola  nel  Clavicemb.  Chi- 
tarrone  ...  Lib.  1.  Ven.  1626  Aloss. 
Vincenti.  5  Stb.  4».  18  Gesge.  Die 
Texte    zum   Teil    vom  Autor.     [Bologna. 

Arie  a  voce  sola.  Lib.  1,  op.  2.  Mi- 
lane 1634  Gioig.  Rolla.  2  Stb:  C  u.  B. 
und  Lauten  -  Alphabet.  [Milauo,  Ludov. 
Poliaghi. 

In  Maild.  Bibl.  naz.  in  einer  Samlg. 
Portr.  von  1822  (Milauo)  sein  Porti-ät. 

Pasterwitz,  P.  Georg  Ton  (das 
,,von''  fehlt  meistens  auf  Drucken 
und  Mss.),  geb.  7.  Juni  1730  zu 
Bierhütten  bei  Passau,  gest.  2G. 
Jan.  1803  zu  Kremsmünster  im 
Klostor,  in  welches  er  gegen  1744 
eintrat,  dann  um  1750  zu  Salzburg 
wissenschaftliche  und  musiktheo- 
retische Studien  machte,  letztere 
besonders  unter  Eberlin,  grofse 
Reisen  durch  Europa  unternahm, 
1755  die  Priesterweihe  empfing 
und  von  1759  bis  1761  an  der 
adeligen  Akademie  in  Krems- 
münster philosophische  Vorlesungen 
hielt.  1772  begann  er  Vorlesungen 
über  politische  Wissenschaften. 
Seine  Eröffnungsreden  der  Lehr- 
thätigkeiten  erschienen  als  Disser- 
tationen im  Druck  (im  Archive  zu 
Kremsmünster  vorhanden).  Von 
1767  bis  1782  wirkte  er  als  Chor- 
direktor und  von  1785  bis  1795 
lebte  er  in  Wien  im  Auftrage 
seines  Klosters  und  kehrte  darauf 
in  sein  Kloster  zurück  (Huemer 
49  eine  ausführliche  Biographie. 
Wurzbach  Bd.  21.  Lpz.  Ztg.  31, 
460).     Er  ist   ein  aufserordontlich 


fruchtbarer  Komponist  und  spendet 
ihm  Gerber  2  im  Sinne  des  18. 
Jhs.  ungeteiltes  Lob.  Ich  ver- 
zeichne zuerst  die  Kompositionen, 
die  sich  im  Benediktinerkloster  zu 
Kremsmünster  befinden,  nebst  An- 
gabe wo  ein  u.  das  andere  Werk 
sich  noch  befindet  (Huemer  giebt 
S.  51  ein  ausführliches  Verzeich- 
nis, was  ich  in  Kürze  wiederhole): 

VIII  Pughe  secondo  l'ordine  dei  toni 
ecclesiastici  per  Torgano  o  Clavicoinbalo, 
dedic.  Mas.similian  Stadler.  Op.  1.  Vienna 
(1792)  Artaria  &  Co.  qufol.  17  Seiten, 
[besitzt  noch  B.  Wagener.  Dresd.  Mus. 
B.  B.     Musikfr.  Wien.     Brüssel. 

VIll  Fughe,  secondo  FA.  B.  C.  di  mu- 
sica  per  l'org.  o  Clavic,  dedic.  Ant.  Sa- 
lieri.  Op.  2.  Vienna  (1792)  Magazin  de 
nms.  17  S.  [B.  Wagener.  B.  B.  Mu- 
sikfr. Wien. 

VITI  Fughe  per  l'organo  o  Clav.,  ded. 
Baron  de  Swioten,  oj).  3.  Vienna,  Magaz. 
de  mus.  17  Seit.  [B.  Wagener.  B.  M. 
B.  B.     Musikfr.  Wien. 

300  Themata  u.  Versotten  in  3  Heften 
zum  Präambuliren  und  Fugiren  mit  Orgel 
oder  Klavier.  Wien,  Sauer  s  Kunstverlg. 
kl.  qufol.  39  S.  (op.  4).  [Hofb.  Wien. 
B.  B.  Musikfr. Wien.  Schwerin  F.  1  Heft 
100  Nrn.     Brüssel  3  Hefte. 

Auf  seineu  Druckwerken  nennt  er  sich 
stets  Prof.  des  ßenedictiuerkloster.s  zu 
Kremsmüuster. 

An  Mss.  befinden  sich  in  Kremsmünster 
in  Part.  u.  Stb:  11  Messen,  12  Introitus, 

2  Requiem,  78  Gradualien,  7.5  Offertorien, 

3  Vespern,  4  Totenvespern,  10  Magnific, 

4  Te  Deum  und  viele  andere  geistliche 
kleinere  Kompositionen.  Ferner  eine  grofse 
Anzahl  AVerke  fürs  Theater,  wie  die  Oper 
II  Giuseppe  riconosciuto  von  Metastasio, 
Samson  mit  deutschem  Text.  Viele  Inter- 
mezzi, Arien  als  Einlage  zu  fremden 
Opern  etc.  etc.  (siehe  Huemer). 

Aufserdem  in  anderen  Bibliotheken: 
II  Giuseppe  riconosciuto,  compouimento 
in  1  atto.  P.  Autogr.  [Musikfr.  Wien, 
in  Kopie  in  due  parti.     P. 

Requiem  a  4  voc.  c.  orch.  edit.  a  M. 
Hauber,  regio-aulicae  capellae  conciona- 
tore  et  Capellano.  Monachii,  Sidler.  16 
Stb.  (Chorstim.  2  V.  2  Ob.  2  Clarini, 
Timp.  Alto  Viola,  3  Tromb.  Bc).  [B.  B. 
B.  M.  u.  im  Ms.  1286  in  P.    Musikfr.  Wien. 

Missa  Dm.  aUa  capeUa  4  voc.  c.  org. 
Ms.  P.     [B.  M. 


Pasterwitz. 


333 


Patavinus,  AnniBal. 


Missa  canonica  4  voc.  Ms.  P.  [Regeiis- 
burg  Dom. 

Missa  in  contrapuncto  senza  Gloria 
Dm.  4  voc.  e  fondauiento.  Ms.  P.  11  Bog. 
[B.  B. 

1  Missa  u.  Messenteile  für  Chor  und 
Orch.  Ms.  16645  n.  16  6S0.  P.  [Hofb. 
Wien,  auch  in  Ms.  190S7  Nr.  8  1  Messe. 

3  Missae  von  1766.  Ms.  F.  [Musikfr. 
Wien. 

Tenebrae  factae  sunt  4  voc.  c.  instrum. 
Ms.  17020  in  K.  [B.  B.  im  Autograph 
Grasn.  „Meditabor  in  mandatis",  4  voc. 
c.  Bc. 

Terra  tremuit,  Motetta.  Ms.  P.  [Lpz. 
Thom.  Kopie  von  Schicht. 

Scapulis  suis  obumbrabit  4  voc.  coli' 
org.     Ms.  Autogr.     [B.  B. 

In  Hofb.  Wien :  38  geistliche  Werke 
f.  Chor  u.  kl.  Orch.  P.  Mss.  16632  bis 
16640  und  Ms.  16644,  6  Gesge.,  enth. 
Psalmen,  Offertorien,  Alleluja,  Salve  reg., 
Te  Deum,  Vesperae,  Graduale  etc. 

In  Musikfr.  Wien:  Magnif. ,  8  Offer- 
torien, 2  Graduale,  Justus  ut  palma  florebit 
f.  S.  u.  A.  mit  Orch.  u.  a. 

In  Klosterneuburg:  3  Messen  in  Cd. 
u.  Cm.,  5  Offertorien  und  2  Graduale. 
Mss.  P. 

In  Berlin.  Singakad.  4  Motetten  4  voc. 
P.     Offertorium  4  voc. 

In  Musikfr.  Wien  das  Singspiel  in  2 
Akten,  P.  Autogr:  Samsou,  oder  die  Sütse 
von  dem  Starken. 

Fuge  für  Orgel  in  Cadenzen ,  Ver- 
setten  etc.    Ms.     [B.  M. 

In  neuen  Ausg.  1  Requiem  u.  2  Fugen 
(Eitner  2).  E.  von  Werra  im  2.  Orgel- 
buch (Regensburg,  Pawelek)  3  Orgelstücke. 

Pasti,  (xioYaniii.  bekannt 

durch  eine  Motette  zu  2  Stiüi.  mit  Bc. 
in  G.  ß.  Bonometti's  Parnassus  musicus 
1615. 

Paston,  Edward,  der  Sammler 
nnd  Schreiber  (?)  melirerer  Lauten- 
bücber  in  italienischer  Tabulatnr, 
br.  Mus.  Add.  Ms.  29246—47  und 
31992. 

Auch  im  R.  C  ofMus.,  Ms.  1964  ein 
Lautenbuch  was  seineu  Namen  auf  dem 
Deckel  trägt.  Der  Kat.  sagt:  Ein  Edw. 
Pastüu  war  der  Lehrer  der  Princessin 
Mary,  späteren  Königin  von  England, 
Tochter  Henry  Vm. 

Pastore,  Abbate  Raifaele, 

schrieb  zu  Dom.  Cimarosa's  Leichen- 
begängnis ein  „Elogio  fuuebre  estempo- 
raneo  da  recitarsi  in  un'adunanza  di  ama- 


tori  e  Studiosi  delle  belle  arti  il  di  delle 
solenni  esequie  in  onore  deli'insigne  e 
rinomati  Domenico  Cimarosa,  che  sarä  ai 
25    Geunaio    1801.     Ms.    kl.  40.     14  BU. 

[Bologna. 

Pastorelli,  Beiiedetto.  Lebens- 
zeit unbekannt.  Der  Katalog  der 
Hofb.  in  Wien  von  Schmid  sagt: 
Kapellmeister  in  Rom: 

In  Ms.  18348  befindet  sich  ein  Auto- 
graph: Salmo  „Coeli  cives  Paradisi",  3 
vocib.  c.  org.  —  Auch  die  B.  B.  besitzt 
in  den  Autogr.  Grasnick's  einen  Gesang 
„Mostro  di  grazia"  per  Sopr.  c  Bc. 

Pastoris,  Pasquier,  Sänger  an 
der  Hofkapelle  Kaiser  Karl  V.  seit 
1517  und  lässt  sich  bis  1531  ver- 
folgen. 1525  ist  er  in  Toledo 
(Straeten  7,  294  ff.). 

Pastrana,  Pedro,  ein  Kompo- 
ponist  zur  Zeit  Philipp  H.  von 
Spanien  in  dessen  Bibliothek  sich 
ein  Bd.  Psalmen  befand,  nebst  1 
Magnificat  u.  Motetten  (2te  Hälfte 
des  16.  Jlis.).     Straeten  8. 

Paszkiewicz ,  Andreas ,  ein 
Karmelitermönch   in  der  2.  Hälfte 

des  17.  Jhs.,  von  dem  sich 

in  den  rorantischen  Chorbüchern  im 
Archiv  des  Doms  zu  Krakau  Gesäuge  u. 
eine  4 st.  Messe  befinden  (Haberl,  Jahrb. 
1890,  80). 

Patard  (Patart),  Autoiii,  In- 
strumentist an  der  Hofkapelle  in 
München,  wird  am  1/10  1590  mit 
192  Gld.  angenommen,  1592  auf 
200  Gld.  erhöht  nnd  ging  Ende 
1595  ab  {Kreisarchiv). 

Patarmo,  (jriovaniii  aiaria,  ist 
bekannt  durch: 

Salmi  ä  4  voci.  Venetia  1595.  4  Stb. 
qu40.     [br.  Mus:  C  A. 

Patarto,  Antonius,  stand  im 
Dienste  König  Sigismund  III.  von 
Polen  und  Schweden  (1587  —  1632) 
und  ist  bekannt  durch 

eine  2  teilige  Motette  zu  6  Stirn,  im 
Bodenschatz  und  eine  2te  von  1604 
(Eitner  1). 

PataYinus,  Annibal,  siehe  Anni- 
bale  Paduano. 


Pataviuus,  Antonius. 


334 


Pathodia. 


Patavinus,    S.   Antonius,    ein 

Italiener  aus  dem  18.  Jh.,  gab 
heraus : 

Hymnus  cum  anh'phona  et  responsorio 
in  solenmi  annua  supijlicatioiie  magui  thau- 
niaturgi.     Bonon.  1773.     4".     [Glasgow. 

PataTUS,  siehe  Lauro  Padovano. 
Pater  (Patner),  Ferdinand,   2. 

Violinist  an  der  Hofkapelle  in 
München,  seit  etwa  1765;  sein 
Gehalt  betrug  285-300  Gld.;  er 
starb  23/4  1793  (Kreisarchiv). 

Pater,  Franx  Xaver ^  seit  c.  1784 
Violinist  ebd.  1790  erhält  er  eine 
Gehaltszulage  (ib.). 

Pater  ^  Joseph  FerdinaJid^  vor 
1751  als  Bratschist  ebd.  angestellt. 
Sein  Gehalt   betrug  190  Gld.  (ib.). 

—  ein  Pater  ist  1789  u.  f.  Jahre 
Contrabassist  (ibidem). 

Patermann,  Oeors:,   um   1610 


Organist  an  St.  Jacobi  in  Kostock 
(Titel),  ist  bekannt  durch  ein 

Hochzeitslied :  Ilarmonia  nuptialis  decem 
vocum.     Rostock  1610.     [Lünel)urg. 

Votum  nuptialo  in  nuptias  C.  Huswe- 
delii  et  Catharinae  Westphali  Septem  voci- 
bus  reddituMi  a  . . .  Rostock  1(519.  [Kopen- 
hagen. 

Paternoster,  Robert,  schwor 
am  24/3  1561  als  Gentleman  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  London,  f  den 
letzten  Juli  1596  (Rimbault). 

Patge,  Jean,  Sänger  des  16.  Jhs. 
an  der  Hofkapelle  zu  Paris  mit 
300  liv.  Gehalt  (Castil-Blaze  292). 

Pathie  (Pathye,  Patye),  ßoijier 
(Roger  de),  Fetis  unter  Kogier- 
Pathie,  in  den  Akten  wird  er  oft 
nur  Maitre  Rogier  genannt,  wie 
1541  „meestere  Rogier  organiste 
van  der  conin ghinne  van  Honghe- 
rien"  (Straeten  1,  47).  Hellin 
schreibt:  er  ist  geb.  in  der  Diöcese 
Cambrai  und  wurde  um  1538  nach 
Sigismond  AVyer  Organist  an  der 
niederländischen  Kapelle  der  Gou- 
vernante Königin  Marie  von  Ungarn. 
Zwischen  1540 — 42  erhielt  er  eine 
Praebende    an  St.  Bavon  zu  Gent, 


tauschte  aber  mit  Guill.  Hanrys, 
Dr.  der  Rechte  (Straeten  1,  45). 
Im  6.  Bde.  323  bringt  er  nach 
Bartoli  die  Nachricht,  dass  ein 
Ruggier  von  Florenz  nach  Ungarn 
an  den  Hof  der  Königin  ging. 
Straeten  glaubt,  dass  damit  Pathie 
gemeint  sei.  Im  7.  Bde.  seiner 
La  musique  aux  Pays-Bas  kommt 
er  nochmals  auf  ihn  zu  sprechen 
(siehe  Reg.),  wo  er  noch  mehrere 
Dokumente  mitteilt,  z.  B.  eins  vom 
Jahre  1542,  in  dem  ihm  vom 
Kaiser  Karl  V.  der  Auftrag  erteilt 
wird,  Sänger  für  ihn  anzuwerben. 
Er  muss  am  Hofe  der  Gouvernante 
neben  dem  Organistenposten  noch 
eine  Anzahl  Nebenämter  besessen 
haben,  wie  Ordner  der  Feste,  Schatz- 
meister, Armonpflcger.  Jedenfalls 
nahm  er  eine  bevorzugte  Stellung 
ein.  1555  ging  er  mit  der  Königin 
Maria  nach  Spanien  und  lebte  noch 
1559.  Straeten  erwähnt  noch  einen 
„beer  Ilxxjiere  Vau  EecJiJioute  um 
1487,  doch  ist  dies  jedenfalls  ein 
älterer,  ebenso  im  7.  Bde.  S.  163  ff. 
einen  Maisire  Rogier^  der  1506 
Sänger  an  der  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  war  (Fetis.  Straeten  1. 
45  ff.  3,  310.  7).  Von  seinen  Kom- 
positionen  sind   nur  nachweisbar: 

5  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1 
unter  Roger  Patie  gestellt  und  G  andere 
unter  Rogier,  Maistre).  Im  Samlwk.  Ang. 
Gardano's  Musica  de  diuersi  autori  1577 
unter  Rogier:  Doulce  memoire.  In  der 
Bibl.  zu  Cambrai,  Ms.  124  Nr.  82  die 
Chanson:  D'amours  nie  piains  4  voc.  mit 
Rogier  gez. 

In  Melch.  Newsidler's  Lautenbuch  und 
Schmid's  Orgelbuch  1577  einige  arrangierte 
Piecen. 

Die  Chanson:  Damour  me  piains  4  voix 
in  Part,  in  Publikation  Bd.  23,  1899. 

Pathodia  sacra  et  profana  occu- 
pati.  Paris  1647  Rob.  BaUard.  43  Ell. 
in  kl.  4",  enth.  Psalmen  und  Airs  für 
Sopran  mit  Bc.  (anonym).  In  der  Hofb. 
Wien    eine    Neuau.sgabe    in    Amsterdam 


gedruckt. 


Pathway. 


335         Patrick,  Nathaniel  u.  Richard. 


Pathway  (The) 

to  musicke,  contayning  rules  for  the 
understandiDg  of  the  Scale  of  ganima-ut: 
whereunto  is  anuexed  a  treatise  of  des- 
cant  . . .     London  1596.     qni'^.     [br.  Mus. 

Patie  and  Pegg:y; 

or  the  fair  foundling;  a  Seotch  Bailad 
opera  (founded  on  the  Gentle  Shepherd 
of  A.  Ramsay  by  T.  Cibberj  with  the 
musick  prefixed  to  each  song.  London 
1731.     80.     [br.  Mus. 

Patin,  Luisot,  Sänger  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  Neapel,  am  27/10 
1480  angestellt  (Straeten  4,  29). 

Patiiige,  . . . 

nur  durch  eine  Chanson  zu  4  Stirn, 
im  Samhvk.  1540  m  bekannt  (Eitner  1). 

Patiiio,  Carlos,  Priester  und 
Kapellmeister  im  Kloster  der  In- 
carnation  zu  Madrid  (nach  Fetis). 
Straeten  8,  427  sagt:  seit  1633 
Kapellmeister  der  Hofkapelle  in 
Madrid.     Er  starb   dort  um  1683. 

In  der  B.  M.,  Ms.  171,  ein  Villancico 
a  uuestra  Senora  de  los  Eemedios  a  3. 
Estiibillo  u.  Coplas,  6  Strophen.  In  4  Stb : 
2  C.  A.  u.  Bc. 

In  B.  Wagener,  Ms.  Eipolles,  der  Ge- 
sang:  AI  obelisco  deplata,  3  voc.  c.  Bc. 

Im  Archiv  der  Nuestra  Senora  del 
Pilar  zu  Saragossa  befinden  sich  im  Ms. 
Villancicos  de  Navidad  y  Reyes. 

Eslava  veröffenüichte  eine  Messe  (Eit- 
ner 2). 

Die  Kircheuarchive  in  Spanien  soUen 
im  Besitze  vieler  Kompositionen  sein. 

Patius,  siehe  Pace,  Pietro. 

Patoiii  (Pattoni),  (xiovaiiiü  Bat- 
tista,  bez.  sich  als  „Musico  delF 
Ecc""^  Prencipe  della  Torre  e  Taxis''. 
Bekannt  sind  von  ihm: 

Sonate  a  2  flute  trav.  comp. . .  op.  1 . 
Paris,  Le  Clerc  et  Boivin.  Enthält  12  So- 
naten. [Karlsruhe  Nr.  56.  Im  br.  Mus. 
die  Ausgabe:  Six  Sonatas  or  Duets  for 
2  German  Fl.  or  V.  Op.  1.  Lond.,  Prin- 
ted  für  J.  Cox  at  Simpson's  Musick 
Shop.    fol. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  ein 
Werk  von  G.  B.  Pattoni,  der  jedenfalls 
der  obige  ist:  12  Sonate  a  V.  e  B.  P. 

In  BerUn  K.  H.  von  einem  Pattoui 
1  Sinfonie  in  D.     Ms.  in  Stb. 

In  C.  P.  6  Senates  p.  2  flütes,  mit 
Patoni  gez. 


Pougin  verz.  ihn  unter  Pattoni  und 
schreibt:  geb.  zu  Mantua  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jhs.,  schrieb  um  1750  eine 
Kantate  für  Modena  zur  Ankunft  des  Her- 
zogs Francesco  LH.  Ein  Textbuch  der 
Oper  „Nicoraste  Ee  di  Fracia",  Yen.  1745, 
in  Privathd. 

Patoiiart,  ...  Fetis  bez.  ihn 
als  Harfenisten,  der  um  1780  zu 
Paris  lebte  und  Kompositionen  für 
die  Harfe  herausgab.  Nach  dem 
unten  verz.  Drucke  muss  man  ihn 
eher  für  einen  Violoncellisten  hal- 
ten, denn  wer  als  op.  1  Sonaten 
für  dies  Instrument  herausgiebt, 
muss  mit  demselben  innig  vertraut 
sein,  denn  gerade  das  Violoncell 
erfordert  eine  genaue  Kenntnis  der 
Technik.  Das  Druckwerk  ist  be- 
titelt: 

6  Senates  ä  Violoncelle  et  Bc.  I.  oeuv. 
Paris,  Sr.  Ledere.  Mme.  Boivin.  fol. 
22  S.  Die  letzte  Sonate  ist  für  2  Violonc. 
[Paris  Nat.     Leo  Liepm. 

Gerber  1  zeigt  als  op.  2  ein  zweites 
Werk  für  Vcl.  an. 

Von  obigen  Sonaten  f.  Vcl.  u.  B.  be- 
finden sich  zwei  im  Ms.  in  Berlin  K.  H. 

Patria,  iwregorio,  trat  1783 
als  Oboespieler  in  London  auf 
(Pohl  2,  372). 

Patrici,  Francesco  (Fetis  unter 
Patrizzi),  ein  Philosoph,  geb.  um 
1529  auf  der  Insel  Cherso  in  Dal- 
matien,  gest.  1597  zu  Kom.  Er 
gab  heraus: 

Della  poetica  di  ...  la  deca  Istoriale 
und  „la  deca  disputata".  Ferrara  1586 
V.  Baldini.  4^.  [Bologna.  Brässel  557. 
2  Abhandlungen,  in  denen  er  auch  über 
griechische  Musik  spricht.  Bottrigari 
widerlegt  ihn  in  seinem  Patricio. 

Patricio,  Andrea. 

In  Ant.  Barges  1.  lib.  Villotte  4  v. 
1550  befinden  sich  die  Madrigale:  1.  Son 
quesfi  bei  crin.  2.  In  quel  ben.  3.  Ma- 
donna quel  soave.  4.  Solea  lontan'in. 
Barges  bez.  ihn  in  der  Dedic.  mit  „Magni- 
fico  Cavaliero  il  S.  Andrea  Patricio  da 
Cherso"  (Cherso,  Stadt  auf  der  gleich- 
uajuigen  Insel  im  adriatischeu  Meere). 

Patrick,  Xatlianiel  u.  Richard 

(Urove     ^Yi^ft     beide     zusammen). 


Patrignani. 


336 


Patzelt. 


Nathaniel  wurde   am   22/10  1597 

Orj^anist    an    der    Kathedrale    zu 

Worcester,  Richard  von   1616  bis 

1625    Laien vikar    au    der    West- 

minsterabtei    in    London    (Davey). 

Nathaniel's    Madrigale    von    1597 

scheinen  verloren  zu  sein.  Erhalten 

hat  sich  im 

br.  Mus.  im  Ms.  98  „The  whole  Ser- 
vice" in  Tudway's  Samlg.  Bd.  3.  —  In 
Ms.  567  drei  Nrn.  und  in  Sam.  Arnold's 
Catliedral  musie  1700  ein  Authem.  —  In 
Oxford  Ch.  eil.  1  Service  ä  4  voc.  —  In 
der  Kirche  Ely  1  Service. 

Patrii^iiaiii,  Gius.,  s.  Presepi. 
Patriot  (Der  musikalische),  siehe 
Henke  in  Braunschweig. 

Patta,  D.  Serafiiio,  aus  Mai- 
land, trat  in  den  Benediktiner 
Orden  der  Congrcgation  auf  Monte 
Cassino  im  Neapolitanischen  und 
war  1606  Organist  an  der  Kirche 
S.  Maria,  1609  an  der  Kirche  S. 
Pietro  Reggij  (Kegiensis)  u.  1613 
an  der  Kirche  S.  Salvatore  Papia 
(Titel.  Eine  Stadt  ist  aufser  Reggio 
1609  nicht  genannt,  daher  werden 
es  wohl  Kirchen  sein,  die  zu  obi- 
gem Kloster  gehören.  Fetis  glaubt, 
dass  St.  Pietro  in  Mailand  sich 
befindet,  doch  davon  spricht  kein 
Titel.  Auch  der  Katalog  von  Bo- 
logna versteht  Monte  Cassino).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt : 

Missa  Psalmi  Motecta  ac  Litaniae  in 
honorem  Deiparae  Virginis  5  vocibus  .  .  . 
Addita  etiam  infima  pars  pro  organo  con- 
tinuata.  Yen.  1606  Jac.  Vincentius.  6 
Stb.     #.     [Bologna:  C.  A-  B.  5a. 

Sacra  cantica  coucinenda  una,  duabiis, 
&  tribus  vocib. ,  cum  Litanüs  B.  Mariae 
V.  5  voc.  . .  Ven.  1609  Jac.  Yinc.  3  Stb. 
{G.  T.  B.)  4°.     [ib.  Kat.  2,  477. 

—  Sacra  cantica  .  . .  simulque  cum 
Basso  generali  pro  organo  .  . .  Nunc  ite- 
rum  in  lucem  aedita.  . .  Ven.  1611  ib.  4 
Stb.  (C.  T.  B.  Bc.)  4".  20  Gesge.,  1  Gesg. 
von  D.  Aureliu  Signoretti.  [Bologna. 
Hofb.  Wien  fehlt  B.     B.  K:  Bc. 

Sacrorum  canticorum  una,  duahus, 
tribus,   quatuor,   et  quinque  vocibus,  .  .  . 


Lib.  2.  cui  inseruntur  Cantiones  quaedam 
instrumentis  tantum  accommodatae,  cum 
paite  infima  pro  organo.  .  .  Ven.  1613  ib. 
6  Stb.  4'*,  die  14  Gesge.  sind  verschiede- 
nen Männern  gew.  (siehe  Kat.  Bologna 
2,  477).     [Bologna. 

Motetti  et  Madrigali  cavati  da  le  poesie 
sacre  del  Rev.  Padre  D.  Angelo  Grille 
Abbate,  composti  in  musica  dal  Padre 
D.  . . .  Monaco  Casinense,  per  cantare 
solo  nell'organo,  Clavicordo,  Chitarone,  & 
altri  istrom.  Ven.  1614  B.  Magni.  1  vol. 
fol.  28  Seit.  28  Motetten  u.  12  Madr. 
[B.  Br.     Prag.     Oxford  Ch.  Ch. 

Psalmi  integri  cum  duobus  canticis  B. 
M.  V.  ad  vesperas  totius  auni  5  vocibus 
in  organo  concineudi  .  .  .  Ven.  1619  Alex. 
Vincentius.  3  Stb.  4'^.  Hier  ohne  Amt 
verz.  nur  mit  seiner  Geburtstadt.  [Bo- 
logna fehlt  C. 

Im  Samlwk.  1620  eine  4stim.  Motette 
(Eitner  1). 

Pattariiia,  Maria,  gehört  wahr- 
scheinlich dem  17.  Jh.  an. 

In  Ms.  732  der  Bibl.  Prosko  Nr.  124 
eine  Cauzoue    für  3  Cornetti   oder  Viole. 

Pattcrsoii,  Robert,  ein  Medi- 
ziner zu  Philadelphia,  ist  in  den 
Transactions  of  the  American  So- 
ciety, vol.  3  p.  139  mit  einer  Ab- 
handlung vertreten: 

New  notatiou  of  Music,  in  a  letter. 

Patto,  Aiigelico,  lebte  um  1613 
und  bez.  sich  als  ein  „Academico 
Giustiniauo.  Er  gab  das  Samlwk. 
heraus : 

Canaro  pianto  di  Maria  Vergine  sopra 
la  faccia  di  Christo  estinto  I^oesia  del 
Kev.  P.  Abbate  Grillo,  raccolta  per  D. 
Angelico  Patto  . .  .  Con  un  Dialogo ,  & 
Madregale  tramutati  da  Tlstesso.  A  una 
voce  da  cantar  nel  Chitaron  o  altri.  .  . 
Ven.  1613  B.  Magni.  1  vol.  fol.  31  S. 
mit  26  Gesg.  von  Verschiedenen  (siehe 
Vogel  2,  502),  dabei  3  Gesge.  von  Patto. 
[Prag.     Bologna. 

Pattoni,  siehe  Patoni. 

Patzelt,  J. .  .,  ein  Violoncellist, 
aus  Böhmen  gebürtig,  diente  an- 
fänglich bei  der  Kaiserl.  Artillerie, 
wurde  verabschiedet,  ging  gegen 
1788  auf  Reisen  und  liefs  sich 
als  Virtuose  hören.  Gerber  2  mut- 
mafst,  dass  er  sich  in  AVien  nieder- 


PatziE 


337 


Pauli,  Giov.  Batt. 


liefs  und  daselbst  Variationen  für 
Klavier  und  Yioloncellpiecea  her- 
ausgab. 

Nachweisbiu  ist  nur  eine  Sonata  a 
Tel.  e  B.     [Musikfr.  Wien. 

Patzig,  Johann  xiugust,  geb. 
um  1736,  ein  sehr  gesuchter  Mu- 
siklohrer  in  Berlin,  der  mit  seinen 
Schülern  Uebungskonzerte  gab,  in 
denen  auch  junge  Künstler  ihr 
erstes  Auftreten  feierten ,  z.  B. 
Meyerbeer,  der  im  Knabenalter 
auftrat.  P.  war  auch  ein  eifriges 
Mitglied  der  Singakademie  und 
führte  deren  Listen  bis  zu  seinem 
am  26.  Aug.  1816  erfolgten  Tode 
mit  grofser  Ge^yissenhaftigkeit  (Ger- 
ber 2.     Ledebur). 

Pauer,  ...  Hornist  in  Prag, 
wird  1764  von  Dittersdorf  für  die 
bischöfl.  Kapelle  in  Johannesberg 
geworben. 

Pauerfeind,  s.  Bauernfeiiult. 

Paufler,  Christian  Heinrieh, 
geb.  14.  Aug.  1763  zu  Schneeberg, 
gest.  1.  Okt.  1806  zu  Dresden, 
Magister  und  Rektor  a/d.  Kreuz- 
schule zu  Dresden,  gab  heraus: 

Gedanken  über  das  öffentliche  Singen 
der  Schüler  auf  den  Gassen,  nebst  Nach- 
richten und  Bitte  das  Alumneum  und  die 
Corrende  der  Kreuzschule  (in  Dresden) 
betreffend. . .  Dresden  1808  Gärtner.  #. 
Urteil  in  Lpz.  Ztg.  11,  G09.  [MusUifr. 
Wien.     Brüssel. 

Paul,  Meister,  ist  Hoffheimer. 

Paul  (Paule),  J. . .,  von  1693 
bis  1704  Sangmeister  an  der  Ka- 
thedrale in  Antwerpen. 

Der  Katalog  der  Kii'che  St.  Wal  bürge 
in  Audeuarde  zeigt  unter  dem  Namen 
Paule  mehrere  Gesänge  mit  Instnira.  au 
(Straeten  1,  217.  222). 

Paul,  Nicolaus,  von  1687  bis  c. 
1704  (sie?)  Sangmeister  a/d.  Kathe- 
drale in  Antwerpen  (Straeten  3,  5). 

Paul,  Stephan,  um  1666  Bas- 
sist an  der  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  800  Rthlr.  Gehalt.  Er  allein 
stand    den    Italienern   im    Gehalte 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


gleich.      1680    wurde    er    verab- 
schiedet (Fürstenau  1,  93). 

Paularoli,  siehe  Polarolo. 

Paulato,  Andrea,  ein  Kompo- 
nist des  17.  Jhs.,  bekannt  durch 

Cantate  a  voce  sola  col  Bc  op.  1. 
Yen.  1689  Sala.     Paris  Nat. 

Vielleicht  ist  der  Contraltist  Andrea 
Paulati  am  S.  Marco  in  Venedig  um 
1708,  mit  100  Dukat.  Gehalt,  derselbe 
(Caffi  2,  45).  Unter  letzterem  Namen 
wurde  1713  und  1728  die  Oper:  I  veri 
amici,  Text  von  Silvani  und  Lalli  in  Ve- 
nedig gegeben.  Das  Textb.  „Milano  1714'' 
in  Rom  Cecilia  und  in  Mailand,  Opern- 
archiv. 

Pauletti,  Fr.  Angelo,  bez.  sich 
mit  Ilcinensis  Augustiniani'',  oder 
wie  er  genauer  die  Dedication 
unterzeichnet :  als  Augustiner- 
mönch in  Monte  Alcino  (liegt  bei 
Siena).     Er  gab  heraus: 

Sacrae  cantiones  ad  Organum  2.  3.  4. 
et  6  voc.  Romae  1611  J.  B.  Roblettus. 
Stb.  ?  4".  [B.  M:  B.  Archiv  der  Kirche 
S.  Filippo,  genannt  chiesa  nuova  in  Rom. 
Dedic.  in  Rom  den  20.  Dez.  IGll  gez. 

Pauli,  . . .  Fagottist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Berlin,  wurde  1755  an 
Stelle  des  verstorbenen  Kapell- 
meisters Sydow  in  Potsdam  ge- 
wählt (Marpurg  1,  502). 

Pauli,  Andreas,  wird  1652 
Schulmeister  u.  Organist  in  Yohen- 
straufs  (Mattheson  1,  260). 

Pauli,  Franceseo,  steht  1651 
in  baierschen  Diensten  und  wird 
unter  Bandini  im  sächs.  Staats- 
arch.  Reg.  p.  49  erwähnt. 

Pauli,  Friedrich  Wilhelm, 
aus  Berlin,  ist  um  1754  Oboe- 
spieler an  der  Hofkapelle  daselbst 
(Marpurg,  1,  78). 

Pauli,  Giovanni  ßattista,  Con- 
sigliere  di  Camera  di  Sua  Altezza 
j)ma  ji  Principe  di  Fulda. 

In  Bologna  im  Ms  ein  Kyrie  5  voc. 
c.  iüsti-um.  P.  qufol.  11  S. 

Ein  Pauola^  Oiov.  Batt.  di.,  diente 
1615  in  der  Kapelle  des  Füi'sten  von 
Venosa  (Vorrede  zu  Rom.  Micheli's  Musica 
vaga,  Ven.  1615). 

22 


Pauli,  Joachim. 


338 


Paulus  de  Broda. 


Pauli,  Joachim,  Musikverleger 
in  Berlin,  gab  heraus: 

Recueil  des  chansons,  accorapagnees 
du  Clavecin,  1762.  kl.  qufol.  2  BU. 
40  S.  mit  24  Lied,  ohne  Autoren.  1.  Petit 
Brünette.  24.  De  vos  attraits  qui  pour- 
roit.     [B.  Wagencr. 

Pauli,  Johann  Adam  Fried- 
rich, Kantor  zu  Graitz  im  Voigt- 
lande (nach  Gerber's  2  Angabe, 
kann  wohl  nur  Greiz  sein),  war 
1794  bereits  ein  Verstorbener  und 
hinterliefs  mehrere  Jahrg.  Kirchen- 
kantaton,  die  seine  Wittwe  1794 
im  Hamburger  Korrespondenten 
zum  Verkaufe  ausbot. 

Pauli,  Karl,  um  1777  Lehrer 
der  Tanzkunst  zu  Göttingen,  ver- 
öffentlichte im  Gothaischen  Maga- 
zin 1777  Bd.  2,  Stück  2  einen 
Artikel:  Musik  und  Tanz: 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
einem  C  de  Pauli:  Scala  per  flauto. 
Milano,  der  jedenfalls  ein  anderer  als  der 
obige  ist. 

Pauli,   Martin   Fran(,'ois,  aus 

Lüttich,  ist  am  15.  Juni  1727  an 
der  Universität  zu  Leyden  als 
Musicus  eingeschrieben  (Bouwst. 
3,  5). 

Paulin,  ...  Organist  an  der 
Hofkapelle  zu  Paris  um  1761,  als 
erster    der   4  Organisten    genannt 

(Castil-Blaze  160). 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  unter 
Paulm:  l^r  livre  de  motets,  grave  ä  Paris. 
Der  Kat.  sagt  „vers  1730",  es  ist  daher 
fraglich,  üb  sie  von  obigem  hermhren. 

Paulino,  Evcrardo,  1584  bis 
c.  1598  Kapellan  und  Sänger  an 
der  spanischen  Hofkapelle  (Strae- 
ten  8,  111,  160.  168). 

Von  einem  späteren  Paulino  (18.  Jh.?) 
besitzt  die  Bibl.  Schweiin  F.  eine  Arie 
„Meno  cnidella  morte  del  mio  dolor"  ä 
Sopr.,  nell'opera  Semiramide  c.  V.  Va. 
Bc.     Ms.  P.  u.  Stb. 

Paulinus,  Patriarch  von  Aqui- 
leja,  geb.  gegen  730  in  Friaul. 

Coussemaker  veröffentlichte  einen  Ge- 
sang „Mecum  timavi  saxa"  im  Facs.  und 


Uebersetzung  und  schreibt  ihn  dem  9.  Jh. 
zu  (Coussem.  Eist,  de  l'harmonie.  Eitner2). 

Paulis  (Pauli),  Florentinus,  siehe 
Benedictis,  Bernard us. 

Paullct,  ...  ein  Komponist  des 
14/15.  Jhs.,  der 

im  Codex  Canonici  21.3  in  Oxford  Bodl. 
mit  J'aim.  QuiV  Vous.  MoyV  3  voc.  fol. 
108  V.  vertreten  ist. 

Paulo  de  Fcrrara  (Paulus  Ferra- 
riensis),  siehe  Paolo  Ferrarcse. 

Paulo,  Pietro,  da  Milano,  siehe 
IJorrono. 

Paulscn,  Karl  Friedrich  Fer- 
dinand, geb.  11.  Febr.  1763  zu 
Flensburg,  erhielt  1781  den  Orga- 
nistenposten an  der  Marienkirche 
ebd.  1804  machte  er  eine  Kon- 
zertreise nach  Hamburg,  Altena 
und  Kopeniiagen. 

Gerber  2  zeigt  von  ihm  an:  1.  Klavier- 
und  Singstücke.  Flensburg  u.  Lpz.  1794. 
2.  Der  Schnupftaback ,  ein  Rundgesang 
am  Klav.  Braunschwg.  1797  und  3.  zwei 
Liedersamlg.  von  1797  u.  98.  Die  Leipz. 
Ztg.,  2.  Jahrg.,  bespricht  sie  nicht  günstig. 

Im  br.  Mus:  Lieder  mit  Melodien,  zu 
singen  am  Klavier.  2.  Samlg.  Flensburg 
u.  Hbg.  1798.     qufol. 

In  B.  Dresd.  Ms.  B910  ohne  Vornamen, 
daher  fraglich,  einige  Lieder. 

Paulsen,  Peter,  bez.  sich  mit 
den  Buchstaben  0.  i.  G.  st.  (Orga- 
nist in  Glückstadt,  nach  Gerber  1). 
Marpurg  7,  428  beurteilt  seine 
Kompositionen  sehr  ungünstig.  In 
der  B.  M.  findet  man  von  ihm: 

Der  spiel-  und  singende  CiavierschüJer, 
in  einigen  vermischten  Liedern  vorgestellt. 
Flensburg  und  Leipzig  17G2  Körten  (in 
Commiss.).     fol.     32  S. 

Neue  Odeumelodien  zum  Singen  bey 
dem  Ciavier  von  ...  Ib.  17G4.  fol.  40  S. 
[und  in  Brüs.sel  Cons. 

Claviermusic  zu  Ernst-  und  scherz- 
haften Liedern.  Flensburg  und  Lpz.  1766 
Körten,     ful.     [br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Paulus  Arctinus,  siehe  Paolo 
Aretlno. 

Paulus  de  liroda,  soll  Paulus 

de  Roda  heilsen,  siehe  in  Eitner's 
Tänzen,  M.  f.  M.  7.  Jahrg.,  Beilage 
S.  62. 


Paulus  de  Maeistris. 


339 


PauniaiiD,  Konrad. 


Paulus    de    Magistris,    siehe 

Paolo  de  Magistris, 

Paulus  Abbas  de  Florentia,  ein 
Komponist  des  15.  Jhs., 

der  im  Codex  87  der  Bibl.  Laurenziana 
zu  Florenz,  den  einst  der  Orgelspieler 
Squarcialupo  anlegte,  mit  Kompositionen 
vertreten  ist. 

Paulus  de  Monte  sancto,  wurde 
während  des  Schisma  am  21.  März 
1416  in  Konstanz  zum  päpstlichen 
Sänger  gewählt  (Viertel].  1,  452. 
S.  461  wird  er  Joh.  de  sto.  imiilo 
genannt  und  muss  1419  mit  einem 
Teile  der  Kapelle  nach  Florenz 
reisen). 

Paulus  perusinus,  Bassist  am 
St.  Peter  in  Rom  1536.  1545 
wird  er  noch  mit  „Decanus"  bez. 
und  ist  bis  1551  verz;  sein  Gehalt 
betrug  monatl.  5  Scudi  (Viertel]. 
3,  277). 

Paulus,  Angelus,  Benefic.  der 
Scolae  cantorum  in  Rom  um  1343 
(Viertel].  3,  206). 

Paulus,  Petrus,  Mediolanensis, 
siehe  ßorrono. 

Paulus,  Petrus,  wahrscheinlich 
Pietro  Paolo  oder  Paulo  als  Ita- 
liener, ist  bekannt  durch 

Sacrae  cantiones  2.  et  3.  voc.  c.  B. 
org.  Lib.  3.  Romae  1609  B.  Zannettus. 
[B.  M:  B. 

Im  Sachs.  Staatsarchive  wird  1671  ein 
Peines  Pauli  als  sächs.  Kammermusikus 
verz.,  der  in  genanntem  Jahre  seinen 
Pass  erhielt,  d.  h.  seinen  Abschied. 

Paulus  (Paulfs,  Paulussen),  Wil- 
helm, ein  Bassist  au  der  baier- 
schen  Hofkapelle,  wird  am  1.  Okt. 
1604  mit  150  Gld.  angestellt,  er- 
hält 1608  zu  seiner  Hochzeit  zum 
Geschenk  8  Gld.  und  st.  1611  im 
3.  Quartal  (Kreisarch.  in  München). 

Pauluzo  aus  Rom,  führte  vor 
1530  in  Venedig  und  Modena  eine 
Komedie  auf,  bei  der  die  Kapelle 
mit  folgenden  Instrumenten  besetzt 
w^ar:  Pifari,  Coruomuti.  2  Cornetti, 


Viole,  Leuti,  1  Organeto,  1  Flöte 
und    1  Singst.   (Valdrighi   12,  10). 

Paumaun,  Anton,  Organist  in 
Claustraneoburgensis  (Klosterneu- 
burg in  Oesterreich),  Schüler  von 
Fux,  wie  das  Ms.  17  040  in  der 
B.  B.  aussagt,  welches  ein 

Offertorium  4  voc,  2  V.  et  org.  in  P. 
enthält.  In  Ms.  17041  in  K.  ein  Sub 
tuum  praesidium  4  voc.  2  V.  2  Tromb. 
et  org.  P.  —  Im  Autogr.  Grasn.  B.  B: 
Audite  sancti,  Basso  solo  c.  V.  ed  org.  P. 
Auch  die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
sitzt „Cum  invocarem"  4  voc.  c.  in^tr.  in 
Stb.  und  Offertorium  in  festo  St.  ApostoH 
4  voc.  c.  org.  Part. 

Paumann,  Bernhard,  Lebens- 
zeit unbekannt. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  eine 
MissaPetri  Pauli,  4  voc.  et  insti-um.  in  Stb. 

Paumann,  Jakob,  Comettist  an 
der  Hofkapelle  in  München,  ange- 
nommen am  22/1  1591,  diente 
aber  schon  seit  Michaele  1590, 
erhält  200  Gld.,  1596  entlassen 
(Kreisarchiv). 

Paumann,  Konrad,  im  Anfange 
des  15.  Jhs.  zu  Nürnberg  geb.,  gest. 
1473  an  St.  Pauli  Bekehrung,  d.  i. 
der  25.  Jan.,  zu  München  (Grab- 
denkmal. M.  f.  M.  18,  HO).  P.  ist 
heute  der  Inbegriff  der  frühesten 
Leistungen  in  der  Kunst  des  Orgel- 
spiels. Lange  ehe  man  von  seinen 
Kompositionen  etwas  kannte,  wurde 
er  als  ältester  deutscher  Orgelvir- 
tuose gefeiert.  Hier  hat  also  der 
Virtuose  über  den  Komponisten 
gesiegt.  Eine  Urkunde,  die  P.  (der 
blind  war)  1446  ausstellte,  giebt 
Kunde  von  seinem  Lebenslaufe. 
Demnach  wurde  er  auf  Kosten  des 
Ratsherrn  Ulrich  Gruntherre  in 
Nürnberg  musikalisch  ausgebildet, 
erhielt  darauf  den  Organistenposten 
an  St.  Sebald  und  heiratete  in  oben 
genanntem  Jahre  die  Margarete 
Weichser.  Andere  Quellen  be- 
richten dann,  dass  er  1467  an  den 
baierschen    Hof    als    Organist    be- 

22* 


Pauraann,  Konrad. 


340 


Pausch. 


rufen  wurde  mit  einem  Gehalte 
von  80  rhein.  Guld.  Dies  bestätigt 
das  Grabdenkmal,  eingelassen  in 
die  äufsere  Mauer  der  Frauen- 
kirche in  München,  siehe  die  Ab- 
bildung im  Chrysander  2,  78,  doch 
liest  man  auf  Seite  76  fälschlich 
„Frauenkirche  in  Nürnberg".  Sein 
Ruf  als  Orgelvirtuose  verbreitete 
sich  durch  seine  Reisen  über  halb 
Europa:  er  spielte  vor  Kaiser  Fried- 
rich, besuchte  Italien  und  erhielt 
vom  Papste  den  Orden  zum  goldenen 
Sporn,  der  ihn  zum  Ritter  erhob. 
Noch  1471  besuchte  er  Regonsburg 
und  liefs  sich  auf  der  Orgel  in 
St.  Jakob  hören  (Mettenleiter  1, 
202).  Auch  auf  anderen  Instru- 
menten, wie  der  Laute,  Harfe, 
Theorbe  und  Flöte  soll  er  als  Vir- 
tuose geglänzt  haben.  Virdung 
(Bog.  K  3  V.)  schreibt  ihm  auch 
die  Erfindung  der  Buchstaben- 
Lautentabulatur  zu.  Eine  Zusam- 
menziehung der  biogr.  Notizen 
bringt  Chrysander  2,  78. 

Von  seinen  Kompositionen  sind  bis 
jetzt  bekannt  geworden  nnd  neu  ver- 
öffentlicht eine  Anzahl  Übungsstücke  für 
Orgel  und  einige  wenige  Bearl>eitungen 
von  Kirchengesängen  und  deutschen  L,ie- 
dera  für  Orgel  (Chiys.  2,  182  u.  Bux- 
heimer  Orgelbuch  in  M.  f.  M.  19,  Beilage 
p.  67—82.  Siehe  auch  Bd.  25,  150). 
Ferner  das  dreist.  Lied  ,,Wiblich  figur^' 
im  deutschen  Liede,  2.  Bd.  von  Eitner 
p.  161,  Beilage  zu  den  Monatsh.  Das 
letztere  Lied,  mit  der  Melodie  im  Tenor, 
zeigt  einen  wohlgebildeteu  und  klang- 
vollen Tonsatz,  der  sich  besonders  durch 
seine  melodiöse  Oberstimme  auszeichnet, 
während  der  Bass  mit  der  Tenormelodie 
in  meist  langen  Noten  tontiapunktiert. 
Seine  Orgelsätze  zeichnen  sich  von  denen 
seiner  Zeitgenossen  nicht  besonders  aus 
und  haben  den  gemeinsamen  Tj-pus  der 
Zeit.  In  seinen  Uebungssätzen  ist  nur 
der  rechten  Hand  in  vielen  Läufen  und 
Yerziemugen  gedacht,  während  die  linke 
nur  harmonisch  unterstützt,  oft  sogar  nui- 
einstijnmig  ist. 

Paumaiiii,  Martin,  ein  in  Nürn- 
berg lebender  Musiker,   der   1597 


zur  Musikgesellschaft  daselbst  hin- 
zugezogen wurde.  Er  starb  29.  Nov. 
1.598.  Am  2.  Febr.  1571  wurde 
er  als  Stadtmusikus  in  Nürnberg 
mit  jährl.  52  Gld.  angestellt.  — ■ 
Ein  anderer  Martin  Paumann  wird 
in  den  Nürnberger  Stadtrechnungen 
von  1610  —  1620  als  Stadtpfeifer 
angeführt  (M.  f.  M.  27,  8.  29,  54). 

Pauiiiiiartiier,  s.  IJauiiij^artner. 

Paur,  Acliülcs  (von  Hermes- 
reutt),  aus  München  gebürtig,  wird 
am  9/12  1638  in  die  kurf.  Kapelle 
aufgenommen;  26/7  1655  ist  er 
Hofmusikus  und  Kanunerdiener  mit 
jährl.  400  Gld.  Gehalt.  Dient  noch 
1074  (Kreisarch.). 

Paur,  Joseph  von,  wahrschein- 
lich ein  Komponist  des  18.  Jhs., 
von  dem  sich 

in  Dresd.  Mus.,  Ms.  27,  6  Senates  pour 
le  Violon  et  la  Basso,  in  P.  ([ufol.  befinden. 

Paurbach,  . . . 

hat  1571  eine  Passionsmusik  geschrie- 
ben, die  in  Zittau  in  obigem  Jahre  auf- 
geführt wurde.  Sie  soll  einst  in  Zittau 
in  der  .Johanneskirche  sich  befunden  haben 
(Spitta  2,  330). 

Pauscli,  Pater  Eugen,  geb.  22. 
März  1758  zu  Neumarkt  (Ober- 
pfalz), gest.  22.  Febr.  1888  in  Am- 
berg. Trat  1778  ins  Kloster  Wal- 
derbach (Baiern),  um  1803  wurde 
er  Direktor  des  Amberger  Semi- 
nars. Er  hatte  neben  der  Theo- 
logie auch  Musik  studiert  und 
zeichnete  sich  als  fruchtbarer  und 
gewandter  Komponist  aus  (Korn- 
müller 1,  220).  Von  seinen  Werken 
lässt  sich  nur  Weniges  anführen, 
doch  werden  in  den  Archiven  in 
Oesterreich,  z.  B.  Kremsmünster 
und  in  der  Schweiz  noch  Manches 
liegen. 

Bekannt  sind  mir  in  St.  Einsiedeln  in 
Stb.,  gednickt  bei  Lotter  in  Augsburg  1791 
und  in  Stb.  zusammengebunden:  6  Missae; 
1  Requiem;  7  Missae;  7  Offertoria;  6 
Missae  op.  4.  Ein  Te  Deum  in  DilJingen 
erschienen. 


Pause. 


341 


Pavesi. 


Leo  Liepmannssohn  besafs  einst:  VII 
Missae  breves  ac  soleumes.  Opus  5.  Aug. 
Vindelic.  1802  J.  Lotter.  11  Stb.  in  fol. 
(4  Singst.  2  V.  1  Vcl.  2  Cor.  Pauken  u. 
Orgel.     Clariuetten  fehlen.) 

Ein  anderer  Druck  befindet  sicli  im 
Studien-Seminare  zu  Salzburg,  hier  bez. 
sich  der  Autor  mit  ,,Rev.  P.  Eugenius,  in 
Monaster.  Walderbacensi  sup.  Palatinatus 
Alumnorum  praefectus"  und  enthält:  6 
Missae  breves,  solenines  tarnen,  quarum 
ultima  de  Requiem,  4  voc.  (et  instr.) 
op.  4.  Aug.  Vind.  1799  Lotter.  14  Stb. 
in  fol.     [auch  in  Darmst. 

Im  br.  Mus.  liegen:  32  Psalmi  vesper- 
tini  . .  .  pro  4  voc.  ordiuariis,  concineuti- 
bus  2  V.  A.  &  Org.  obl.,  2  Ob.  Fl.  seu 
Clarinetti  vero,  2  Clarinis  seu  Cornib.  & 
Tymp.  non  ob!.,  op.  3.  Aug.  Vind.  1797 
Lotter.     Stb.     fol.     kompl. 

Pause,  siehe  Panse. 
Pauserus,  Joannes, 

bekannt  durch  eine  Motette  f.  2  T. 
1  B.  u.  Bc.  im  Samlwk.  1627  (Eitner  1). 

Pausewang-,  Ch  . . . 

1801  und  1802  werden  Arien  und  So- 
naten von  ihm  angezeigt. 

Pauw,  . . . 

Die  einstige  Bibl.  der  Kirche  Walburge 
in  Audenarde  besafs  eine  Messe  und  ein 
Motett  zu  4  Stirn.  (Straeten  1,  220). 

Pauwels,  Jean-Engelbert,  Sohn 
des  Jean  Pauwels,  geb.  24.  Nov. 
1768  zu  Brüssel  (Gregoir  6,  172 
bis  174.  Fetis  schreibt  26.  Nov.), 
gest.  vor  dem  6.  Juni  1804  ebd. 
(Fetis  schreibt  f  3.  Juni.  Gregoir 
in  den  Artistes:  24.  Juni.  Schon 
am  21.  April  1804  nahm  Charles 
Borremans  seine  Stelle  im  Or- 
chester ein).  1781  trat  er  als 
Knabensänger  in  die  Kapelle  des 
Erzbischofs  Charles  (Kgl.  Archiv 
von  Belgien,  Carton  Nr.  1283). 
Yan  Waider  war  sein  Lehrer  im 
Violinspielen  u.  später  Vitzthumb 
in  der  Komposition.  1788  ging 
er  nach  Paris,  wo  er  unter  Lesueur 
die  Üpernkomposition  studierte. 
1790  wandte  er  sich  nach  Strafs- 
burg, 1791  nach  Brüssel,  wo  er 
p,ls  Violinist  am  Theater  angestellt 


wurde  und  1794  als  Musikdirektor, 
auch  leitete  er  die.  1799  veranstal- 
teten Konzerte.  P.  schrieb  Opern, 
Kirchenmusik  und  Instrumental- 
werke, besonders  für  Violine  (Fetis 
ausführl.  Gregoir  s.  oben.  Strae- 
ten 5  s.  Reg.,  doch  Manches  ist 
falsch,  besonders  dass  er  Sänger 
gewesen  sein  soll,  ferner  unter- 
scheidet er  ihn  nicht  genügend 
von  seinem  älteren  Bruder  Jean- 
Joseph).     An  Kompositionen   sind 

mir  bekannt: 

Ouvert.  de  l'opera  Leontine  et  Fonrose 
a  gr.  orch.  Brux.,  Weissenbruch.  Stb. 
[Brüss.  Cons.     Darmst.  im  Ms.  Stb. 

1.  Concert  p.  le  V.  av.  orch.,  ded.  Rode. 
Brux.  chez  Weifsenbruch.     Stb.     [B.  B. 

Hier  wird  er  J.  Pauwels,  Direct.  des 
Orchester  am  Theater  in  Brüssel  genannt. 

8  Polonaises  a  gr.  orch.  Brux.,  Weis- 
senbruch.    Stb.     [Brüss.  Cons. 

Pauwels,   Jean- Joseph,    der 

ältere  Bruder  Jean-Engelbert's,  geb. 
in  Brüssel.  Er  war  als  Sänger 
(Bassist)  um  1771  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle angestellt  und  besafs  eine 
schöne  und  starke  Stimme.  1786 
bewarb  er  sich  um  den  Kapell- 
meisterposten an  der  Kgl.  Kapelle, 
erhielt  ihn  aber  nicht  (Straeten  2, 
231.  Auch  im  5.  Bde.  befinden 
sich  mehrere  Nachrichten,  doch 
verwechselt  er  oft  die  beiden  Brü- 
der). Kompositionen  sind  nicht 
bekannt,  werden  auch  nicht  er- 
wähnt. 

Pavari,  Marco  di,  war  um 
1457  Organist  an  St.  Marco  in 
Venedig.  Er  soll  damals  noch 
sehr  jung  gewesen  sein  (Caffi  2, 
130). 

Pavela,  Nicolas,  1633  Violonist 
an  der  Hofkapelle  in  Madrid  (Strae- 
ten 8,  424). 

Pavesi,  Stefano,  geb.  22.  Jan. 
1779  zu  Casaletto  Vaprio  bei  Crema 
(nicht  den  5.  Febr.  1778  zu  Crema), 
St.  28.  Juli    1850  zu  Crema  (Flo- 


Pavesi. 


342 


Pavesi. 


rimo  3,  88).  Ein  Opernkompoiiist, 
der  seine  Ausbildung  zu  Neapel 
im  Conservatorio  della  Pietä  dei 
Turchini  vom  Jahre  1795  —  1799 
erhielt.  Seine  erste  Komposition 
war  ein  Avvertimento  ai  gelosi 
1803,  das  zu  Venedig  im  Theater 
S.  Moise  gegeben  wurde;  ihr  folgten 
Jahr  für  Jahr  zahlreiche  andere 
(siehe  Fetis.  Florimo  1.  c.  und  F. 
Sanseverino:  Notizie  intorno  la 
vita  e  le  opere  del  maestro  S.  P. 
per  ..  Mil.  1851  Kicordi.  43  S. 
in  12^.  [Brüssel.  Bologna]).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Im  Archivio  del  Real  Collegio  zu  Neapel: 

Un  Avvei'timeuto  ai  gelosi,  farsa.  Ven. 
1803.     Ms.  P.  wie  alle  übrigen. 

Ines  de  Castro,  gemeinsam  mit  Farinelli 
und  Ziugarelli.     Neapel,   S.  Carlo,    1806. 

La  festa  della  rosa,  op.  buffa  in  2  atti. 
Ven.  1807. 

Aristodemo,  op.  seria  in  2  atti,  S.  Carlo, 
1808. 

II  Maldicente,  op.  buffa  in  2  at.  Bo- 
logna 1808  im  Herbst.   P.  im  Autograph. 

La  Giardiniera  abruzzese,  ossia  II  Sig- 
norino  e  l'aio,  op.  buf.  in  2  at.  1811 
Teatro  del  Fondo. 

Eduardo  e  Cristina,  op.  semiseria  in  2 
atti.     Napoli  1811.     P.  im  Autogi-. 

In  Darmstadt:  Elisabeta  d'Inghilterra, 
opera  1811.     Ms.  P. 

Irene  e  Filandro,  ossia  H  ti-ionfo  deU' 
amore,  op.  semiseria  in  2  atti.  Napoli 
1811.     P.  im  Autogr. 

Le  Danaidi  romane,  op.  seria  in  2  at. 
Venez.  1817. 

Arminio  o  l'eroe  cherusco,  op.  ser.  in 
3  atti.     Ven.  1821. 

Ines  d'Almeida,  op.  ser.  in  2  atti.  Nap. 
S.  Carlo,  1822. 

I  Cavalieri  del  nodo,  Cantata,  S.  Carlo, 
1823.     P.  im  Autogr. 

La  pace,  farsa,  Nap.  1823. 

II  Solitario,  op.  ser.  in  2  at.,  S.  Carlo, 
1826. 

(Florimo  zeigt  aufserdem  97  Werke 
an,  die  irgendwo  erwähnt  werden). 

Les  folies  amoureuses,  op.  bouff.  en 
3  act.  Mischoper.  Paris  ,  Castil  -  Blaze. 
P.  fol.     [Brüssel  Cons.  2017. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen: 

Un  avvertimento  ai  gelosi,  Farsa  in  1 
atto.     P.  Ms.  [auch  in  Brüssel  Cons, 


Fingallo  e  Comala.  dramma  serio  in  2 
atti  (Fidanza).     P.  Ms.  u.  Textb.  gedr. 

Celanira,  op.  en  2  actes,  parol.  de 
Rossi.  Ven.  1815.  2  voll.  Ms.  P.  [auch 
in  Brüssel  Cons. 

Cantata  per  l'inaugurazione  del  monu- 
mento,  dedic.  alla  memoria  di  Gius.  Bossi, 
pittore  (f.  Soli  u.  Pfte.). 

Zahlreiche  Gesänge  aus  seinen  Opern 
im  Kl.-A. 

In  München,  Opernarchiv:  Celanira  u. 
Ser  Marc'  Antonio,  Mss.  P.  u.  Stb. 
Im  Conservat.  zu  Brüssel: 
L' avvertimento    ai   gelosi,    op.    in    1  a. 
(Ven.  c.  1803)  Ms.  P. 

La  Celaivira,  op.  in  2  a.  (Ven.  c.  1815) 
Ms.  P.  [auch  in  Darmst. 
In  B.  München: 

L'amor  vero,  Finale  der  Farsa.  Venez. 
1807.     Ms.  P. 

Amor  vince  l'inganno ,  Farsa  1806. 
Ms.  P. 

Addio  del  Sr.  Giov.  Velluti  ...  31/10. 
1810.  Aria  con  cori.  Vieuna,  C.  Mec- 
chetti  e  Nipote.     Kl.-A.  13  S. 

4  Arien    und   Duette   aus   Opern.     Im 
Druck  in  London,  Paris  und  Mailand. 
In  Dresden  Mus: 

La  festa  della  Rosa.     Ms.  in  Stb. 
Scena   e   Duetto   „Per  che   lasciar  mi 
vuoi"  a  2  Sopr.  c.  orch.     Ms.  550  a.  P. 

Duettino  ,,Minacci!  a  parti  indegno" 
nell'opera  seria  EUsabetta  d'Inghelterra. 
P.  Milano,  Ricordi.  qufol.  [auch  in  Bo- 
logna. 

Duetto  „Ei  dice  d'aniarmi"  nell'opera 
Eugeuia.     Ib.  qufol. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  16442  im  Autogr: 
Arietta:  No,  non  v'e  piü  barbaro  c.  Pfte. 
26/3  1829. 

In  B.  B.  Ms.  0.  Sign.  Neil' Arminio, 
gran  Scena  ed  Aria.  1  vol.  cart.  32  Bll. 
in  qufol.  —  Ms.  17050:  Ah  che  forse  in 
questo.  Scena  1807.  P.  —  Im  Autogr. 
Grasn:  1  vierstim.  Gesg.  nebst  Portr.  — 
Arietta:  In  questa  tomba,  im  Samlwk. 
von  Mollo  in  Wien    [auch  B.  M. 

Im  Liceo  mus.  zu  Bologna  in  Mss.  2 
Cavatinen  in  P.  mit  Orch.  —  3  Duette 
ebenso.  —  1  Terzette  „L'amante  anonimo" 
mit  Orch.  —  1  Scene  und  Arie  aus  Ar- 
minio. 

Im  Conservatorio  zu  Mailand: 
Cantata  per  l'inaugurazione  del  monu- 
mento  . . .  Bossi  pittore.  16/5  1818.  Mil, 
Ricordi.     Kl.  A. 

Elena  e  Corrado,  op.  in  2  atti,  inkompl. 
La  scuola  de'gelosi,  farsa. 
34  Arien,  Scenen,  Duette,  Terzette,  1 
Quintette,   4  Cavatinen,    1  Can?onetta,  1 


Pavona. 


343 


Paxton,  A^''^üam• 


Siufonie  in  Stb.  zur  Oper  Corvadiuo.  1 
Notturnino  ä  3  voci. 

Im  br.  Mus.  10  Einzeldiiicke,  zum  Teil 
in  London  erschienen  von  Arien,  Cava- 
tinen,  Scenen  und  Duette  aus  Opern. 

Siehe  Gius.  Gazzaniga:  Salmi,  Cantici 
ed  Inni,  als  Mitarbeiter.    Milano,  ßieordi. 

In  Bologna  filarmonico,  Autogr.  Masse- 
angeli  1  Duetto  und  Scene  für  Carolina 
Cortesi  in  Pecori  geschrieben,  s.  a. 

Mss.  u.  Drucke  im  St.  Einsiedeln:  1. 
Scena  e  Duetto  „Si  che  ti  legge".  2. 
Vicitor  la  man  aus  Arminia.  3.  Mi  vien 
da  ridere,  Cavatina  aiLS  Giuseppe  Gaz- 
zaniga e  Pavesi:  Salmi,  Cantici  ed  Inni 
Cristiani  (per  Canto  e  Pfte.)  de  Conte 
L.  Tadini  posti  in  musica  populäre.  Crema 
1818.     fol. 

In  Berlin  K.  H.  im  Ms.,  teils  in  P., 
teils  im  Kl.-A.  9  Cavatinen  und  Duette 
aus  Opern. 

Pavona,    Pietro    Alessandro, 

geb.  zu  üdine  im  Anfange  des 
18.  Jhs.  (nach  Fetis,  nach  Candotti 
in  der  Gaz.  mus.  in  Milano  anno 
VI,  1847  Nr.  35  Bl.  275  zu  Pal- 
manova in  Friuli),  machte  seine 
Musikstudien  unter  Leitung  von 
Bartol.  Cordans,  wurde  später  Ka- 
pellmeister zu  Cividale  del  Friuli 
und  starb  dort  1786  (Fetis  und 
Ms.  4102  der  B.  B.).  Er  schrieb 
viel  Kirchenmusik  von  der  mir 
bekannt  ist: 

Missa  4  vocib.  concinendae  cum  B. 
pro  organo  ad  lib.  Dicatae  Iliustiiss.  et 
Rev.  DD.  Deeano  Canon,  et  Capitulo 
Civitaten.  A  Pietro  Alexandro  Pavona 
Ejusdem  Ecclesiae  praefecto.  Bononiae 
1770  typis  Laelii  a  Vulpe.  5  Stb.  gr.  4". 
4  Mess.   [Bologna.     Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Hier  wird  seine  Stellung  in  Cividale 
bestätigt,  denn  obiges  ,,Civitatensis"  ist 
das  latinisierte  Cividale  in  Friaul. 

—  4  Missae  im  Ms.  P.  nach  obigem 
Drucke.  [München  alte  Hofkapelle.  B. 
Proske  in  Bd.  11  der  Partituren.  Regens- 
burg Dombibl. 

Missa  4  voc.  1760.     P.  Ms.     [B.  M. 

Salve  regina  4  voc.  c.  org.  ad  lib. 
1770.  [B.  B.  Ms.  4102.  Dresd.  Mus. 
Ms.  467. 

Messa  a  4  voc.  —  3  Versetti  4  voc. 
—  Nisi  dominus  4  voc.  c.  orch.  Ms.  4102 
P.  in  ß.  B. 

Lauda    Jeiusalem,    3  voc.    equale    c. 


instrum.  Ms.  245.  P.  [Padua.  Mailand 
Cons, 

Confitebor  in  D  a  4  voci  (2  T.  e  B.) 
con  orch.  ed  org;  Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

In  neuen  Ausg.  1  Messe  u.  2  andere 
geistl.  Gesge.  (Eitner  2). 

Pavoiiis,  Pierre,  war  1409 
zum  Sänger  an  St.  Donatien  in 
Brügge  gewählt  u.  fungierte  noch 
1422  (Straeten  1  a,  10). 

Paxton,  Stephen,  ein  eng- 
lischer Komponist,  1735  geb.,  gest. 
18.  Aug.  1787  zu  London,  zeich- 
nete sich  besonders  als  Glee-Kom- 
ponist  aus  und  gewann  im  Catch 
Club  in  den  Jahren  1779—85  fünf 
Preise  (Brown).  Man  kennt  von 
ihm: 

2  Masses  for  Sopr.  and  B.  with  org. 
und  1  Domine  Salvum  fac,  aufgenommen 
in  S,  Webbe's  A  coUection  of  Masses, 
1792,  p.  297  ff.     40.     [B.  M.     br.  Mus. 

—  Masses  in  D.  u.  G.  aiTang.  by 
R.  Butler.     Lond.    1853.     fol.      [br.  Mus. 

A  collection  of  Glees,  Catches  . . .  for 
3  and  4  voices,  op.  5;  most  humbly  dedi- 
cated . . .  Lord  Visc.  Maiden.  Lond.  qufol. 
[br.  Mus.     Glasgow.     Berlin  E.  H. 

Four  Duets   for   a  V.   and   Vcl. ,    and 

2  Solos  for  a  Vcl.  and  B  . . .  op.  4.  Lond., 
printed  for  the  Author.     fol.     [br.  Mus. 

1  Messe  in  Sam.  Webbe's  A  collection. 
Lond.  1792;  ohne  Vornamen. 

1  Glee  in  Bishop's  collect,  of  Glees. 

1  Glee  im  Samlwk.  John  Bland  4.  — 
Catches,  Canons  u.  a.  im  Samlwk.  Amüse- 
ment 1791.  —  Im  2.  Bde.  des  Catch-Club 

3  (Sibbald  in  Edinburgh)  einige  Gesge.  — 
1  Glee  f.  2  Sopr.  B.  u.  Klav.  bei  G. 
Walker  in  London.     P.     [B.  M. 

4  Glees  im  Einzeldruck,     [br.  Mus. 

In  Hyde's  Samlwk.  I  „The  morn  returns 
in  saffron  drest'^  ohne  Vornamen. 

In  Longman's  Collect,  of  Catches  4  Glees 
Nr.  171.  238.  247.  248   zu  3   u.  4  Stim. 

Im  Ms.  18634  in  Hof b.  Wien  1  Glee 
for  4  voices.  Pearsall  gab  es  nebst  an- 
derem von  Dr.  Cooke  und  Dr.  Crotch  1834 
neu  heraus.  Part.  13  Bll.  in  qufol,  auch 
in  Hofb.  Wien. 

In  neuen  Ausg.  1  Gesang  zu  4  Stim. 
(Eitner  2). 

Paxton,  William,  Bruder  des 
Stephen,  bildete  sich  zum  Violon- 
cellisten aus  und  trat  (nach  Pohl 
1,  55.  2,  371)  in  den  Jahren  1764, 


Paxton,  "William. 


844 


Payen,  Petrus. 


1765  und  1786  öffentlich  in  Lon- 
don auf.  Felis  sagt:  1780  befand 
er  sich  in  Paris  und  gab  dort: 
Six  Duos  pour  deux  Vcl.  oe.  1 
heraus.  Nach  Grove  starb  er  1781 
(sie?   siehe   oben   das  Jahr   1786). 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  im  Ms.  16698 
Nr.  5  u.  6  ein  Tantum  ergo  2  voc.  c.  Bc. 
und  ein  Agnus  Dei  3  voc.  c.  org. 

Das  brit.  Mus.  verz.  seine  Violoncell- 
Kompositionen  unter  Stephen.  Es  sind 
folgende,  die  sich  daselbst  befinden: 

Six  Solos  for  the  Vcl.  op.  1.   Lond.   fol. 

8  Duetts  for  a  V.  and  Vcl.  or  2  Vcl. 
op.  2.    Lond.   fol.    [auch  in  Berlin  K.  H. 

6  easy  Solos  for  a  Vcl.  or  Basson, 
op.  3.    Lond.  (1780).     fol. 

4  Duets,  for  a  V.  and  Vcl.  and  2  Solos 
for  a  Vcl.  and  B.,  op.  4.  London.  [Ber- 
lin K.  H. 

Solo  per  il  Vcl.  e  B.  in  D.,  im  Ms. 
[ib.,  auch  hier  werden  die  Vcl.-Piecen 
dem  Stephen  im  Kataloge  zugeschrieben, 
wahrscheinlich  fehlt  der  Vorname. 

12  easy  Lessons  for  a  Vcl.  &  a  Bass, 
op.  6.     Lond.     fol.     [br.  Museum. 

In  den  Jahren  1779  und  1780  gewann 
er  im  Catch  Club  Preise.  Ein  Catch  im 
4.  Bde.  des  Samlwk.  Catch  Club  (Sibbald 
in  Edinburgh). 

In  neuen  Ausg.  2  Gesge.  (Eitner  2). 

Payen,  Colin,  Sänger  in  der 
Kapelle  Kaiser  Karl  V.  in  Spanien 
1524/25  (Straeten  7,  303). 

Payen,  Oaspard  (die  Viertel]', 
nennt  ihn  auch  Payan)^  Bruder  des 
Nicolas,  Sänger  und  Violaspieler 
in  der  Kapelle  Kaiser  Karl  V.  u. 
dann  in  der  Philipp  IL  von  Spanien, 
von  1556  ab  in  den  Niederlanden 
unter  der  Leitung  der  Herzogin 
von  Parma.  In  einem  Dokumente 
von  1559,  welches  Straeten  1, 
234  ff.  mitteilt,  wo  er  sich  mit 
„Cantor"  und  „Musico  de  vihuela 
d'arco"  bezeiclinet,  bittet  er  den 
König  Phiüpp  IL  um  ein  Benefiz, 
stirbt  aber  in  demselben  Jahre 
nach  dem  1.  August.  Die  Viertel], 
weist  aber  nach,  dass  er  noch 
1572  in  Brüssel  unter  Alba  als 
Sänger  diente  und  vor  dem  25. 
Juli    1572    starb,    da    an    diesem 


Datum  Jean  Sommain  sein  Nach- 
folger wurde.  Straeten  verwechselt 
Gaspard  mit  seinem  älteren  Bru- 
der Nicolas,  der  1559  st.  (Viertelj. 
9,  397.  398.  401).  Es  ist  nicht 
genau  zu  ersehen,  ob  er  anfäng- 
lich in  Madrid  diente,  oder  stets 
in  den  Niederlanden,  da  beide 
Kapellen  von  Spanien  aus  erhalten 
wurden  (Straeten  1.  c.  und  7,  358. 
360.  382.  504.     8,  16.  31). 

Payen,  Jean,  ist  Paien,  Giov. 

Payen  (Paien,  Paen,  Payenus), 
Nicolas,  geb.  zu  Soignies  gegen 
1512,  gest.  im  April  1559  zu  Ma- 
drid. 1526  war  er  Sänger  in  der 
spanischen  Hofkapelle,  wurde  dann 
„Cliapelain  des  haute  Messes''  (es 
wird  das  Jahr  1547  u.  1550  verz.) 
und  führt  1556  den  Titel  eines 
Kapellmeisters  1559  wurde  Pierre 
de  Manchicourt  sein  Nachfolger. 
Die  belgischen  Akten  berichten 
noch  über  drei  Praebenden  die  er 
1553  besafs  und  zwar  zu  Bethune, 
zu  Soignies  und  zu  Lens,  die  ihm 
ein  Einkommen  von  133  liv.  15 
sols,  8  deniers  brachten.  1558 
wurde  er  zum  Dcchanten  zu  Turn- 
hout  ernannt.  Die  von  Fetis  ge- 
nannten Praebenden  sind  nicht 
nachweisbar  (Straeten  3,  146.  148. 
7,  358.  359.  8,  16.  25.  27.  29. 
Fetis  nach  Akten  des  belg.  Staats- 
arch.  Ambros  3,  303  [309]  Ur- 
teile.    Allg.  deutsche  Biogr.). 

Von  seinen  Kompositionen  sind  18 
Gesge.  in  alten  Samlwk.  bekannt  (Eitner 
1),  ferner  in  Jannequin's  2.  lib.  Canz. 
franc.  1.548  eine  Chanson.  In  den  6 
Chorbüchern  zu  Leiden  D82  ein  Virgo 
prudentissima.  —  In  der  B.  Br.  eine 
Resurrectio  Christi  victoria  nostra  c.  2.  p. 
5  voc.  in  Ms.  2  u.  b. 

Payen,  Petrus,  Sacellanus;  wird 
von  Mameranus  in  den  Jahren 
1547/48  als  Sänger  in  der  grolsen 
Kapelle  Kaiser  Karl  V,  angeführt 
(Straeten  1,  233). 


Payer. 


345 


Peaxce,  Samuel. 


Payer,    J. . .  B. . .,    war    von 

1721—1733  Hoforganist  in  Wien 
(Viertel].  8,  167). 

Payerl,  Paul,  ist  nach  einer 
Quittung  in  der  B.  B.,  Autograph. 
Grasn.  Nr.  30,  Organist  um  1604. 
Ein  Ort  ist  nicht  verz. 

Payllois,  siehe  Pillois. 

Payly,  . . .  Kammermusikus  am 
Berliner  Hofe  seit  1740;  erhielt 
1744:  120  Thlr.  Gehalt  (Marpurg 
1,  548). 

Payola,  ...  trat  1784  in  Lon- 
don als  Waldhornist  auf  (Pohl  2, 
373). 

Pazillis,  Hieroiiymus  de,  Con- 
traltist  an  der  St.  Peterskirche  in 
Bora  und  später  Magister  caere- 
moniarum,  chori  et  capellae  1478 
bis  1492  (Viertel].  3,  237  ff.). 

Pazzaglia,  Salvador ,  Lehrer 
der  Musik  der  Kgl.  Familie  zu 
Toscana,  gab  1780:  6  Sonaten  f. 
Cimbalo  per  il  Piano  e  Forte  col 
Viel,  heraus  (Magazin  1780,  864). 
In  Masseangeli's  Katalog  der  An- 
togr,  S.  275  heifst  es:  geb.  1723 
zu  Pistoia,  lebte  darauf  längere 
Zeit  in  Leipzig  als  Musiklehrer, 
ging  1749  nach  Florenz,  bildete 
sich  zum  Sänger  aus  (Tenoristen) 
und  trat  c.  1753  in  der  Oper  „La 
clemenza  di  Tito''  auf.  Darauf 
wurde  er  am  Hofe  zu  Florenz  zum 
Kapellmeister  ernannt  und  starb 
daselbst  im  Jahre  1807. 

Die  Bibl.  Filarmonico  zu  Bologna  be- 
sitzt ein  Offertoriuüi  zu  4  Stirn,  mit  Instr. 
u.  Basse  ad  org.  in  der  Hds.  des  Gius. 
Lorenzi.  —  Die  Hofb.  Wien,  Ms.  16666 
eine  Missa  defunctorum  von  1792  für 
Chor  u.  Orch.  in  P.  In  Cambridge  FW. 
Ms.  111  „Nel  caro  amabil  volto'',  per 
Sopr.  c.  Bc.  und  das  brit.  Museum:  6 
Sonate  da  Cimbalo  per  il  piano  e  forte 
col  acc.  del  Violino  ...  s.  1.  qufol.  Paz- 
zaglia war  anfänglich  Pianist, 

Peace,  James,   bekannt   durch 

Divine  Harmouy :  a  Collection  of  Hymn 
and   Psalm  Tunes   for  one,    2,   3   and  4 


voices,  with  a  Th.  B.  for  the  organ.  hari«., 
Pfte.  etc.  Dublin  c.  1790  for  the  Author. 
fol.     [br.Mus:  fehlt  p.  14. 

Peacliam,  Henry,  ein  Englän- 
der, lebte  von  1576—1643  und 
war  von  1613 — 14  Schüler  Or. 
Vecchi's.  Er  gab  das  Buch  her- 
aus: 

The  compleat  Gentleman;  fashioning 
him  absolut,  in  the  most  necessary  and 
commendable  qualities  concerning  minde 
or  body  that  may  be  required  in  a  noble 
gentleman.  Whereunto  is  annexed  the 
art  of  drawing  and  limning.  Lond.  1622 
und  1634  in  4'',  darunter  Vieles  über 
Musik.  [R.  C.  of  Mus.  br.  Mus.  Oxford 
Bodl.]  Davey  führt  das  Buch  öfter  an, 
macht  auch  auf  das  vierst.  Madrigal  auf- 
merksam, welches  sich  im  Ms.  96  des  br. 
Mus.  in  seiner  eigenen  Hds.  in  fol.  befindet. 

Peacoek,  Francis,  ein  eng- 
lischer    Musiker     am     Ende    des 

18.  Jhs. 

Im  br.Mus.  50  favourite  Scotch  airs 
for  a  V.,  germ.  flute  and  Vcl.  with  a  Th. 
B.     London,     fol. 

Pean,  Pierre,  Kaplan  u.  Sänger 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris  1533 
mit  140  liv.  Gehalt  (Castil-Blaze 
297). 

Pearce  (Piarse,  Piers),  Edward, 
schwor  den  16.  März  1588  als 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London^  nahm  1600  seinen  Ab- 
schied und  ging  als  Chor-  und 
Schatzmeister     an     St.  Paul    ebd. 

(Rimbault). 

Davey  S.  196  zeigt  3  Madrigale  in 
Ravenscroft's  Brief  discourse  of  . .  Men- 
surable musicke  1614  an.  Ueber  P.  sagt 
er,  dass  er  Organist  (?)  an  St.  Paul  war.  — 
In  Jos.  Gwilt's  CoUection  von  1815  unter 
Ed.  Piers  ein  Gesg.  aus  obigen  Madrigalen 
—  Im  Ms.  1940  des  R.  C.  of  Mus.,  4  Stb. 
4*',  unter  Edward  Piers:  Hey  trola. 

Pearce,  Samuel,  gab  heraus: 

Sacred  Music,  or  a  pleasing  Companion 
for  chearful  Christians,  being  an  entire 
new  . . .  sett  of  Psalm  and  Hymn  Tunes 
.  .  .  designed  for  2,  3  or  4  voices.  To 
which  is  added  2  tunes  for  Christmas 
Day.  London  c.  1776  for  the  author  by 
Longman,  Lukey  &  Broderip,  quS^.  [br. 
Mus. 


Pearce.  Thomas. 


346 


Pecci,  Desiderio. 


Pearce  (Peers,  Peerce,  Peirs, 
Piers,  Pierce),  Thomas.  Rirabault 
giebt  an  mehreren  Stellen  seines 
Buches  so  verschiedene  Nachrich- 
ten, abwechselnd  unter  diesem  und 
jenem  Namen,  dass  man  erst  aus 
dem  Register  ersieht,  dass  sie  nur 
eine  Person  betreffen.  Er  war 
Dr.  der  Theologie  und  Sänger 
am  Westminster  in  London,  trat 
am  24/3  1609  als  Gentleman  in 
die  Kgl.  Kapelle  und  ist  dann  aber- 
mals am  29/6  1620  als  eintreten- 
der Gentleman  verz.,  schwor  am 
26/3  1623  zum  dritten  Male,  re- 
signierte 1633    und  starb   am   10. 

Aug.  1666. 

Hawkins  4,  415  verz.  einen  Thomas 
Pierce  of  Oxford  nebst  dem  Dinickwerke : 
Divine  Anthems  and  compositions  to  several 
pieces  of  poetry,  some  of  which  were 
written  by  Pierce  of  Oxford.  Die  Samlg. 
soll  auch  Gesge.  von  W.  Clnld  enthalten. 
Ferner  befinden  sich  einige  Catch  mit 
Thom.  Pierce  gez.  in  Hilton's  Catch  that 
catch  von  1652,  1607  u.  1672.  Zweifel- 
los ist  damit  ebenfalls  der  obige  Pearce 
gemeint. 

Pearsoii  (Peerson,  Pierson),  Mar- 
tin, wahrscheinlich  in  March  bei 
Ely  geb.,  denn  er  vermachte  dem 
Orte  bedeutende  Armenstiftungen; 
ein  englischer  Komponist  des 
16/17.  Jhs.,  starb  Ende  des  Jahres 
1650.  1604  wurde  er  Lehrer  des 
Knabenchores  an  St.  Paul  in  Lon- 
don, 1613  den  8.  Juli  erwarb  er 
sich  den  Grad  eines  Baccalaureus 
zu  Oxford,  1621  war  er  Mitarbeiter 
an  Ravenscroft's  Psalmenbuch  (Haw- 
kins  3,  524.  4,  28.  Grove  unter 
Peerson.     Davey    237).      Er    gab 

heraus : 

Private  Musicke,  or  the  first  booke  of 
Ayres  and  Dialogues,  cont.  Songs  of  4,  5, 
&  6  parts  of  severall  sorts  . . .  London 
1620  Th.  Snodham.  4«.  [Bodleian  library 
zu  Oxford  und  br.  Mus.  inkomplett,  Titel 
hds.  eigänzt. 

Mottets;  or  grave  Chamber  musick, 
cont.  songs  of  5  parts  of  several  sorts 
• , .  Also  a  raouming  song  of  6  parts,  for 


the  death  of  Sir  Fulke  Grevil.  Lond. 
1630.     6  Stb.     4".     [br.  Mus.     Glasgow. 

In  W.  Leighton's  The  Teares  or  La- 
mentacions  1614  ein  Gesang.  Im  Virginal 
book  in  Cambridge  FW.  Ms.  168  vier 
Klavierpiecen.  Eavenscroft's  Psalmenbuch 
liegt  zwar  von  1621  im  br.  Mus.,  von 
1633  im  R.  C.  of  Mus.  und  von  1730  in 
B.  Brüssel,  doch  ist  mir  der  Inhalt  nicht 
genau  bekannt.  Kein  Katalog  der  ge- 
nannten Bibl.  giebt  nähere  Auskunft. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  1  Authem  5  voc. 
und  5  Fancies  ä  5  et  6  v.  im  Ms.  —  Im 
br.  Mus.,  Ms.  28,  ein  C.  mit  Gesg.  aus 
obigem  Leighton.  —  Einige  Anthems  in 
Myriell's  Samlwk.,  siehe  Davey  180/181. 
—  Im  br.  Mus.  Ms.  567,  ein  Samlbd.  mit 
1  Gesg.  von  Mart.  Pierson. 

Pearson,    William,    gab    das 

Samlwk.  heraus: 

12  new  songs  with  a  Th.-Bass  to  each 
song,  figur'd  for  tlie  organ,  harpsich.  or 
theorbo.  Chiefly  to  encourage  "William 
Pearson's  New  London  Character.  Com- 
pos'd  by  Dr.  Blow,  Dr.  Turner,  Mr.  Nicola 
[Matteis],  Mr.  Ralph  Courtivill,  Sam.  Ake- 
royde,  John  Eccles,  Dan.  Purcell,  John 
Barrett,  Mr.  Williams,  John  Church.  and 
Will.'  Crofts,  with  two  new  dialogues, 
sett  by  Jer.  Clark,  sung  in  the  last  revi- 
sed  Play,  call'd  Tho  Island  Princess,  or 
the  generous  Poiiuguese.  Newly  made 
into  an  opera.  London  1699.  kl.  fol. 
[R.  C.ofMas.  1370. 

Peasebell,  ...  ein  englischer 
Musiker,  der 

im  br.  Mus.,  Ms.  634,  mit  einem  Song 
vertreten  ist.  Jedenfalls  ist  dies  der  eng- 
lische James  Paisible. 

Peat,  siehe  Paitt. 

Peau,  Pierre,  war  um  1533 
Sänger  am  Hofe  zu  Paris  mit 
140  liv.  Gehalt  (Castil-Blaze  297). 

Peblis,  siehe  Peebles,  David. 

Peceatori,  Oratio,  aus  Arezzo, 

ist  in  Orat.  Tigrini's  2.  üb.  Madr.  a  6  v. 
von  1591  mit  dem  Madrigal:  II  Tebro 
alm'e  fiorito  vertreten. 

Pecci,  Desiderio,  aus  Siena, 
ein  Komponist  des  16/17.  Jhs. 
Fetis  begeht  den  Fehler,  den  Titel 
des  Werkes  für  seinen  Beinamen 
zu  halten,  siehe  unten.  Die  beiden 
italienischen  Worte  heifsen:  wun- 
derliche   Einfälle,   sie    lassen   sich 


Pecci,  Tomaso. 


347 


Pechaczec. 


deutsch  kaum  wiedergeben.  In 
Anuibale  Gregori's  1.  lib.  de  Madrig. 
von  1G17  wird  er  Dottore  genannt 
und  im  Ms.  L217  der  B.  B.  wird 
sein  Tod  mit  1632,  45  Jahr  alt, 
bez.  Nach  diesem  Ms.  zu  urteilen, 
müssen  Desiderio  und  Tomaso 
Brüder  oder  nahe  Verwandte  ge- 
wesen sein,  da  sie  gemeinsam  an 
den  dort  vorhandenen  Composizioni 
musicali  sacre  e  profane  arbeiteten. 
Von  Desiderio   sind   nachweisbar: 

Arie  del  Signor  D.  P.  Ghiribizzoso  in- 
trouato.  A  1,  2,  e  3  voci.  Raccolte  da 
Alessandro  della  Ciaia,  Accadem.  filoraato. 
Op.  2.  Roma  1626  EoLletti.  1  vol.  fol. 
42  S.  32  Gesg.,  davon  einer  von  obigem 
Ciaia.,  der  hier  Chiaia  gedruckt  ist.    [B.  B. 

In  1.  lib.  de  Madrigali  1617  von  Annib. 
Gregori:  Su  gl'eterni  Christalli,  5  voci. 

Ms.  L216a  in  B.  B.,  gez.  D.  D.  Pecci: 
Madrigale  a  5  voci:  Da  cardini  lucenti 
in  Part. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  179  ein  Sub 
tiium  presidium  f.  2  Sopr.  u.  B.  mit  Desi- 
derio Pecchi  gez. 

Pecci,  Tomaso,  aus  Siena,  Mit- 
glied der  Akademie  dei  filomeJi, 
unter  dem  Namen  „L'Invaghito". 
Ein  Amt  scheint  er  nicht  bekleidet 
zu  haben.  Nach  dem  Ms.  L217 
der  B.  B.  starb  er  1606,  30  Jahr 
alt.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Musicae  Modi  in  Eesponsoria  divini 
officii  feria  4.,  5.,  &  6.,  Sanctae  hebdom. 
4  voc.  Ven.  1603  Jacob.  Vincentus.  4 
Stb.  qu4<'.  ä  30  S.  [üpsala,  scheint 
vollständig  zu  sein. 

Canzonette  a  3  voci  nuovamente  com- 
poste  . .  .  Ven.  1599  Yincenti.  3  Stb. 
8".  Dedic.  unterz.  mit  „L'Affettuoso  und 
L'Invaghito  Accademici  filomeli".  Der 
Erstere  soll  nach  Vogel  2,  59  wahrschein- 
lich Mariano  Tanhicci  sein,  da  Tantucci 
die  Madrigale  von  Pecci  1602  herausgab, 
ebenfalls  in  Siena  lebte  und  Pecci  mit 
dem  akademischen  Namen  L'Invaghito  be- 
zeichnet. 15  Ganz,  von  L'Affettuoso  und 
15  von  L'Invaghito.     [Bologna :  C.  1.  2. 

—  Ausg.  ristamp.  ib.  1603.  [B.  Kgsbg. 
C2.     Bologna:  C2.  B. 

—  rist.  ib.  1604.     [B.  A.  kompl. 
Canzonette  a  3  voci  del  Signor  T.  P. 

gentü'huomo  Sanese.     Nouam.  comp.  . . . 


Lib.  1.  Ven.  1603  Vincenti.  3  Stb.  qu40. 
21  Ganz.,  die  letzte  von  Girol.  Giuliani. 
Dedic.  in  Siena  1603  gez.  [Bologna: 
C2.  B. 

—  1004  ib.     [B.  A. 

—  1607  ib.     [Siena  B.  c:  B.  defekt. 

—  Anveisa  1624  PhaJesio,  ediert  vom 
Verleger.  [Wolfenb.  4  Stb.  mit  Bc.  br. 
Mus.  E.  C.ofMus.  Oxford  Ch.Ch.  Gent 
LT.  B:  C1.2.  Bc. 

Canzonette  a  3  v. . .  Lib,  2.  Ib.  1603. 
3  Stb.  qu4*'.  Die  Kompositionen  sind  wie 
in  1599  gez.  Von  L'Affettuoso  10,  von 
L'Invagh.  10  und  1  von  Girol.  Giuliani. 
[Bologna:  C2.  B.     B.  Kgsbg:  C  2. 

—  1603  ib.     [B.A:  B. 

—  1604  ib.     [B.A:  C  1. 

. . .  Madrigali  a  5  voci  . . .  Ven.  1602 
Ang.  Gardano.  Dedic.  dem  Komponisten 
von  Mariano  Tantucci.  5  Stb.  4*^.  21 
Madr.,  die  2  letzten  von  Tantucci.  [br. 
Mus:  C.  T.     Brüssel:  A.     Bologna:  A. 

—  1605  ib.  [B.B:B.  B.A:  f  ehlt  C. 
Neapel  Cons:  B. 

—  1609  Gardano  et  fratelli.  [kompl: 
Oxford  Ch.  Ch.     Bologna.     Crespano  B.  C. 

—  1616  B.  Magni.  [Neapel  Cons:  A. 
T.  5a. 

.  .  .  Madrigali  a  5  voci  Lib.  2.  Ven. 
1612  l'herede  di  Ang.  Gardano.  Heraus- 
gegeben vom  Vater,  Ermonide  Pecci.  5 
Stb.  40.  21  Madr.  [Bologna.  Bologna 
Petron.     br.  Mus. 

—  1617  B.  Magni  (Nachfolger  von 
Gardano).     [Neapel  Cons:  A.  T.  5a. 

In  Graber's  Samlwk.  1615  eine  Motette 
(Eitner  1),  ferner  nach  Vogel:  Gastoldi, 
Giov.,  deutsche  Ausg.  von  flaufsmann  der 
Tricinia  10  Nrn.  mit  Invaghito  gez.  —  In 
Giac.  Carlino's  Nuova  scelta  di  Madr. 
1615:  drei  5stim.  Madr. 

Ms.  L217  in  B.  B:  Composizioni  musi- 
cali sacre  e  profane  di  Desiderio  e  Tom- 
maso  Pecci.  Hier  befinden  sich  die  An- 
gaben beider  Todesjahre,  siehe  oben. 

Ms.  in  Oxford  Ch.  Ch.  16  Madrigale 
a  5  voci. 

Pecciniiii,  Fortunio,  bekannt 
durch  die  Motette: 

0  dulcissima  Maria,  a  4  voci  concer- 
tato  c.  Bc,  in  Sammaruco's  Samlwk.  Saeri 
äff  et«  1625. 

Pechaczec  (wie  er  sich  selbst 
schreibt,  in  den  Lexika  und  auch 
auf  Drucken  seiner  Kompositionen 
Pechatchek),  Franz  (die  Autographe 
in  der  Hofb.  in  Wien  haben  die 
Schreibweise  Pechaözek),  ein  Böhme, 


Pechaczec. 


348 


Pecorone. 


geb.  1763  in  Wildenschwert,  gest. 
16.  Sept.  1840  zu  Karlsrohe.  Der 
Kat.  der  Hofb.  Wien  schreibt:  gest. 
1841  als  Magistratsrat  in  AVien, 
ausgezeichneter  Violoncellist.  1822 
von  März  bis  Mai  sind  die  Kopien 
von  B.  Romberg  mit  obigem  Amt 
bez.  Studierte  Philosophie  und 
Musik,  letztere  besonders  bei  Dit- 
tersdorf.  1783  kam  er  nach  Wien, 
wo  er  sich  als  Lehrer  und  Musik- 
verleger niederliefs,  war  eine  Zeit- 
lang Kapellmeister  am  Theater  auf 
der  Landstrafse,  für  welches  er 
Opern,  Operetten  u.  Ballete  schrieb 
(Dlabacz,  der  auch  ein  Verz.  seiner 
Werke  giebt).  Die  AUg.  mus.  Lpz. 
Ztg.  in  Bd.  42,  895  bringt  eine 
Biogr.  nach  seinem  Tode,  dort 
heilst  es  weiter:  1822  wurde  er 
Konzertmeister  in  Stuttgart,  1827 
ging  er  nach  Karlsruhe  und  wurde 
Direktor  der  Konzerte  des  Grofs- 
herzogs  von  Baden,  wie  er  auf 
op.  34,  1831  anzeigt,  und  starb 
dort.  In  früheren  Jahrg.  finden 
sich  mehrere  Besprechungen  seiner 
Kompositionen.  Von  seinen  Wer- 
ken lässt  sich  nachweisen: 

12  Ländler  f.  2  Clarinetten,  2  Hörner 
u,  Fag.  Straubing  1801  Jos.  Sig.  Reit- 
mayr,     5  Stb.     [B.  M. 

3.  Polonaise  pour  le  V.  aiTange  avec 
Pfte.  par  M.  J.  Leidesciorf.  Vienne,  Sauer 
&  Leidesdoi-f.     2  Stb.     [B.  M. 

Introduction  et  Variat.  brill.  p.  le  V. 
avec  acc.  de  Quatuor  ou  de  Pfle.  op.  28. 
Vienne,  P.  Mechetti  qu.  Carlo.  2  Stb. 
[B.  M. 

Premier  Pot-pourri  pour  le  V.  av.  acc. 
le  2  V.  2  AI  tos  et  Vol.  Op.  2.  Vienne, 
Steiner.     Stb.     [Mailand  Cous. 

Introduction  et  Variat.  sur  la  4.  corde 
pour  le  V.  oeuv.  34,  Carlsruhe  1831 
Veiten.     2  Stb.     [B.  B. 

1  Menuet  für  Streichinstr.  im  Autogr. 
Grasn.  in  B.  B.,  nebst  seinem  Portr. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  12  neue 
ländlerische  Tänze  für  das  Pfte.  —  2.  Polo- 
naise p.  le  V.  av.  acc.  de  Quatuor.  — 
Variat.  p.  le  V.  avec  de  Torch.  oe.  17. 
Alles  Wiener  Drucke  in  fol.  u.  Stb. 


Da  Vater  und  Sohn  Franz  mit  Vor- 
namen heifsen  und  beide  sich  in  der 
Musik  auszeichneten,  so  wird  wohl  der 
Magistratsrat,  der  1841  in  Wien  starb, 
der  Sohn  sein.  Die  auf  der  Hofb.  Wien 
befindlichen  Mss.  18286-88  u.  18759 
sind  in  Paiütur  gebrachte  Violoncell- 
Konzei-te  von  Romberg. 

Pechiiüiii,  Fhle  (?),  um  1633 
Theorbist  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  424).  Man 
könnte  vermuten,  dass  er  derselbe 
sei  wie  Forhinato  Peccinini  und 
Straeten  den  Vornamen  falsch  ge- 
lesen habe. 

Pechoii,  ...  Kapellmeister  an 
St.  Germain  zu  Paris  unter  Louis 
Xm.  (Castil-Blaze  75). 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  im 
Ms.  Ecce  panis.  Pange  lingua.  Stabat 
mater,  4  voc. 

Peck,  Janics,  ein  Graveur  und 
Musikverleger  in  London,  geb.  da- 
selbst um  1773;  er  war  Musiker 
und  Komponist  und  gab  nach  Fetis 
heraus:  Vocal  preceptor,  or  con- 
cise  introduction  to  singing.  1810. 
qul2".     Bekannt  sind: 

Advice  to  a  young  composer:  or,  a 
Short  essay  on  vocal  harmony:  wherein 
the  rudiments  of  musical  composition  are 
iutended  to  be  explained  in  a  familiär 
manner:  with  specimens  from  Dr.  Oreene^ 
Brassetti  and  Haydn.  By  ...  1810. 
quS".     [Brilssel  6530. 

Peck's  collection  of  hymn  tunes,  fugues 
and  ödes,  chiefly  original,  in  three  and 
four  parts,  interspersed  with  fugitive  and 
selected  pieces.     1799—1800  in  3  books. 

1  vol.     qu40.     [Brüssel  1620. 

In    Darmst.   ohne   Vornamen:    Trio    a 

2  V.  e  B.  in  Ad.  Gm.    Ms.  Stb. 

Brown  zeigt  noch  an:  250  (V)  Psalm 
tunes  iü  3  parts.  1798  (Titel  verstümmelt, 
soll  das  obige  Werk  sein). 

Peckel,  siehe  PekieL 
Pecorone,  Abate  D.  Boiiifacio, 

bezeichnet  sich  in  seiner  1729  in 
Neapel  bei  Vocola  erschienenen 
Memorie  mit  „della  citta  di  Sapo- 
nara,  musico  della  R.  Cappella  di 
Napoli".  Exemplar  in  Brüssel  fds. 
Fetis  5014, 


Pecour. 


349 


Pederzuoli. 


Pecour,  . . .  nennt  sich  composi- 
teur  des  ballets  de  rAcademie 
royale  de  musiqiie  (siehe  FeuiUet., 
der  seine  Kompositionen  zu  Papier 
brachte,  wie  die  Titel  aussagen. 
Siehe  dort  1700.  1701.  1704  etc.). 
Einer  Notiz  auf  den  Drucken  zu- 
folge scheint  er  auch  Kgl.  Küchen- 
meister gewesen  zu  sein.  xliiTser 
den  bei  Feuillet  verz.  Tänzen  exi- 
stiert noch  folgender  Druck: 

Nouveau  Recueil  de  Bai  et  celle  de 
Ballet  cont.  un  tres  graud  iiombres  des 
meilleures  Entree  de  Ballet  tant  pour 
homnies  .  . .  Eecueillies  et  mises  au  jour 
pai'  Mr.  Gandrau,  Mr.  de  Dance.  Paris 
1712  Le  sieur  Gaüdrau.  #.  168  S. 
[B.  Wagener. 

Pecoiu't,  . . . 

bekannt  durch  einen  Satz  im  Samhvk. 
Canciones,  Madrid. 

Pecqiieur,  Juan,  um  1584 
Säuger  a/d.  Hofkapelle  Philipp  IL 
von  Spanien  (Straeten  8,  111). 

Pedell,  Joliauii,  von  1578  bis 
1584  Organist  an  der  Hauptkirche 
zu  AYolfenbüttel  (M.  f.  M.  23,  127). 

Pedersöii  (italienisiert  Petreo), 
Mogeus  (Magno),  ein  dänischer 
Musiker,  starb  1623  in  Kopen- 
hagen in  jungen  Jahren.  König 
Christian  lY.  von  Dänemark  sandte 
ihn  zuerst  nach  London  zur  Aus- 
bildung, darauf  zweimal  nach  Ve- 
nedig zu  Gabrieli,  wo  er  sich  das 
letzte  Mal  vier  Jahre  aufhielt.  1618 
wurde  er  zum  Yicekapellmeister 
an  der  Hofkapelle  ernannt  und  gab 
schon  in  Yenedig  heraus: 

Di  Magno  Petreo  Dano,  Musico  della 
Maesta  di  Dania,  Norvegia  etc.  Madrigali 
ä  5  voci.  lib.  1.  novam.  comp.  .  .  Ven. 
1608  Ang.  Gai-dano  e  fratelli.  5  Stb.  #. 
21  Madr.     [B.  K. 

Psalmer,  Motteter,  som  brugeKz  er  udi 
Danmarck  oc  Norge,  comperede  med  5 
Stemmer.  Cantus.  Altus.  Tenor.  Bassus 
Quiuta  vox.  Kbhg.  1620.  5  Stb.  4". 
[Kopenhagen  in  2  Exempl.  Enth.  28  Nrn. 
1  Psalm  ist  abgedruckt  in  Viertel].  9,  Bei- 
lage III  zum  Artikel  S.  76  ff. 


In  Job.  Brachrogge's  Madrigaletti  3  v. 
1619  zwei  Madr.  von  Petreo. 

Pederzuoli,  (xiovanni  Bat- 
tista,  lebte  in  der  2ten  Hälfte  des 
17.  Jhs.  zu  Wien  als  KapeUmeister 
der  Kaiserin  Eleonore;  die  einzige 
Nachricht,  die  sich  auf  seinen  hds. 
Opern  befindet.  Die  Hofb.  in  \Yien 
besitzt  von  ihm: 

1679.  Vienna  festeggiante.  Per  il 
ritorno  deUa  sacra  Ces*  real  maesta  dell' 
imperatore  (Leopold  I.).  Produce  .  .  . 
Opus,   quod  Serenata  ...     Ms.  16901.  P. 

1680.  Raguaglio  della  fama.  Servizio 
di  Camera.     Ms.  16886.  Pai't. 

1681.  II  Giudice  di  Villa  Intermezzo 
zu  Scarlatti's  Amor  non  vuol  inganni. 
Ms.  18904.  Part. 

1682.  II  monte  Chimera.  Tratten. 
mus.     Text:  Minati.     Ms.  16011.  Part. 

1682.  Le  fonti  della  Beotia.  Pesta 
mus.     Ms.  Part.  u.  Textb.  deutsch. 

1683.  Oratorio  di  S.  Elena.  Ms.  16020. 
Part. 

1683.  La  sete  di  Cristo  in  croce.  Orat. 
Text:  Minati.     Ms.  16021.  Part. 

1684.  Le  lagTime  piü  giuste  di  tutte 
le  lagiirae.  Orator.  Text:  Minati.  Ms. 
16022.  Part. 

1684.  Introductione  d'una  festa  e  ballo 
di  cingare,  fatte  della  maesta  della  regina 
di  Polonia  ...  Text:  Minati.  Ms.  17912 
P.  für  Singstim.  u.  Elavier. 

1685.  Didone  costante.  Comp,  per 
mus.     Ms.  Part. 

1685.  Le  richezze  della  madre  de' 
Gracchi.  In  Wien  aufgef. ,  Musik  ver- 
loren.    Textbuch  in  Musik"fr.  Wien. 

1685.  Musica,  Pittura  e  Poesia.  Tratt. 
mus.     Text:  Minati.     Ms.  18919.  Part. 

1685.  Scherzo  musicale  in  modo  di 
scenica  rappresentatione.  Text:  Minati. 
Ms.  16856.  P. 

1685.  Accademie  sei  Cantate  per  l'anno 
1685,  overo  Problem!  diversi  (in  forma 
di  piccole  Cantate).  Poesia  di  Nie.  Minati. 
Ms.  16909.  P. 

1685.  La  Bevanda  di  fiele.  Oratorium, 
Text:  Minati.     Ms.  18900.  Part. 

1686.  Musica  per  uua  festa  di  Carne- 
vale.     Text:  Mmati.     Ms.  16908.  Part. 

L'ossequio  della  bizarria.  Introductione 
per  un  Ballette.     Ms.  P. 

L'anima  in  transito.  Oratorium  ia 
2  part.     Ms.  17  669.  P. 

s.  a.  (c.  1705—1720)  L'otio  ingannato. 
Text:  Minati.     Ms.  18842.  P. 

s.  a.  Sonetto.   Per  le  felicissime  nozze 


Pedisiamus. 


350 


Peetrin. 


delle  Serenissime  Altezze  E(lettorali)  (= 
Maria  Antonia,  Arcbiducisse  Austriae  et 
Maximilianus  Emanuel  Bavariae  dux)  . . . 
Ms.  18920.  P. 

Trialogo  nel  natale  del  Signore.  Cau- 
tata.    Ms.  16887.  P. 

4  Cantaten  u.  1  Btület  im  Ms.  18872.  P. 

(Diejenigen  Werke  ohne  Ms.-Zahl  sind 
aus  Köchel's  Fux-Biographie  gezogen  und 
fehlen  im  Kataloge  von  Mantuani). 

Pedisiamus,  Joannes,  Theore- 
tiker aus  Bulgarien,  lebte  in  Kou- 
stantinopel,  nach  Forkel  im  IL, 
nach  Hawkins  im  13.  Jahrh. 

Man  verz.  von  ihm :  De  Symphoniis 
musicis. 

Pedota,  Giuseppe,  Maestro  dell' 
insigne  Duomo  di  Orvieto,  so  ge- 
zeichnet im 

Ms.  535  B.  B.,  Bd.  4,  Hds.  von  Alfieri 
in  Part.  Nr.  1 :  Lauda  Sion,  4  voc.  c. 
org.  Dasselbe  in  Bologna,  Ms.  P.  und 
Laudate  Dominum  omnes  gentes,  Salmo 
4  voc.  c.  orch.     42  S.     P. 

Pedrini,  Lueantonio, 

bekannt  duroli  eine  Arie  aus  der  Oper 
Griselda,  Ms.  P.     El.  70.     [Bologna. 

Pedro    de   Palascios,    Pedro 

de  Porros  und  Pedro  di  Siruela, 
dienten  der  Königin  Isabella  von 
Spanien  als  Kapellane  u.  Sänger 
zu  Sevilla  seit  dem  20/12  1490 
(nach  Pedreirs  Hispaniae  schola 
musica,  vol.  1.  Vorw.  18.  1894  fol.). 

Pedro  de  Valencuela,  Ambro- 
sio,  Komponist  des  16.  Jhs.,  von 
dem  einst  die  Kgl.  Kapelle  in  Ma- 
drid Motetten  besafs  (alter  Katalog). 

Pedroui,  Federico,  um  1658 
Organist  und  Kapellmeister  am 
Dome  zu  Monza,  ist  bekannt  durch: 

Partitura.  Motetti  ecclesiastici  cou  un 
Coufitebor  ii  voce  sola  con  la  Partitura. 
Opera  I.  Milano  (1658)  Gio.  Franc.  & 
fratelli  Camagni.  1  vol.  qu4''.  11  Nrn. 
[Dr.  E.  Bohn  in  Bieslau. 

Pedrosio,  D. . .  Sänger  am  Hofe 
zu  Modena  um  1474.  Dokument 
mitgeteilt  im  Valdrighi  12,  35. 

Pedroso,  Manoel  de  Moraes, 

ein  Portugiese,  geb.  zu  Miranda 
Anfang  des  18.  Jhs.  Vasconcellos 
führt  von  ihm  an: 


Corapendio  musico  ou  arte  abbreviada, 
em  que  se  contem  as  regras  mais  ne- 
cessarias  da  Cantoria,  Acompanhamento 
e  Contrapouto.  Porto  1751  Man.  Pedroso 
Coimbra.  4".  8  BU.  u.  47  Seit.  [Leo 
Liepm.  besafs  ein  Exemplar  1900,  zeigte 
auch  noch  eine  Ausgabe  an:  Porto  1769 
Ant.  Alvar.  Ribeira  Guimaraens.  4"^.  2 
BU.  u.  47  S.  Letztere  Ausg.  befindet  sich 
auch  in  B.  Brüssel  5387. 

Peel)les,  DaTid;  Wood  nennt 
ihn  einen  notable  cunning  man 
(einen  besonders  erfahrenen  Mann); 
er  war  in  St.  Andrews  (Schottland) 
angestellt,  starb  im  Dez.  1579  und 
komponierte  ein  mehrstimmiges 
Psalmenbuch,  welches  sich  im  Ms. 
erhalten  hat.  Um  1530  kompo- 
nierte er  die  5stim.  Motette  „Si 
quis  diliget  me''  (Davey  163). 

Peer,  . . .  Dr.,  ein  Franzose  u. 
Violinvirtuose,  den  der  Landgraf 
von  Kassel  in  Paris  ausbilden  liefs 
und  später  reich  besoldet  in  der 
Kapelle  anstellte,  zugleich  war  er 
Architekt  und  Ingenieur  -  Haupt- 
mann.    Anfang  dos  18.  Jhs. 

Pcerson,  siehe  Pearsou,  Martin. 
Grove  verz.  ihn  unter  ersterem 
Namen. 

Peeters,  Charles,  städtischer 
Glockenspieler  in  Löwen,  starb  im 
Juni  1745  (Elewyck  30.  67). 

Peetersen,  Johann  von  Amster- 
dam, ist  in  einem  Ms.  in  der  Ch. 
Ch.  zu  Oxford  so  gez.,  s.  Swee- 
linek,  Pieter. 

Peetrin  oderPeetrino  (Peeters), 
Jakob,  aus  Mecheln,  lebte  1583 
zu  Mailand,  um  1591  in  Rom 
(Titel  und  Dedic).  Man  kennt 
von  seinen  Kompositionen: 

Di  Jacobe  Peetrino  de  Malines  il  1. 
lib.  de  Madrigali  a  4  voci  nouam.  comp.  .  . 
Yen.  1583  Ang.  Gardano.  4  Stb.  qu4'J. 
21  Madr.  Dedic.  gez.  in  Mailand.  [Ve- 
nedig Marco:  C  T.  B. 

Di  Jacoho  Peetrino  da  Malines  il  1. 
hb.  delle  Melodie  spirituali  a  3  voci, 
scritto  da  Simone  Verovio.  Romae  1586 
Martinus  van  Buijten  Hollandus  incidit. 
1  vol.    im    Stich    in    4*^.      [Bmssel.     Der 


Peetrino. 


351 


Pelagultus. 


Kat.  sagt,  sein  wahrer  belgischer  Name 
ist  Peeters. 

...  II  1.  lih.  de  Juhilo  di  S.  Bernardo 
con  alcune  Canzonette  spirituali  scritte 
&  intagliate.  A  3  et  4  voci.  Roma  1588 
(walirsch.  von  denselben  gestochen  und 
gedr.  von  Verovio  wie  vorher).  1  vol. 
20  Gesge.  im  Stich  in  kl.  fol.  [Bologna 
fehlt  von  Bl.  12  ab.  Dedid.  im  Kat.  ab- 
gedr.  Wolfenb.  In  Hof b.  Wien  15  607 
ein  Tonsatz. 

—  Roma  1589.  20  Ganz.  [B.  L.  B.M., 
auch  im  Ms.  1093. 

.  .  .  Lib.  1.  Motectorum  5  vocum,  nuper 
aeditus.  Ven.  1591  Ang.  Gardanus.  5 
Stb.  qu40.  22  Nrn.  Dedic.  in  Rom  1/1 
1.591  gez.     [B.  K.     B.B:  5  a. 

In  alten  Samlwk.  5  Gesge.  (Eitner  1) 
und  nach  Vogel  stehen  die  beiden  Ganz. 
Ardenti  miei  und  Poiche  mesto  auch  in 
Vincenti's  Ganz,  per  cantar  et  sonar  1591. 

In  der  Loreuzkirche  m  Nürnberg  Cod. 
226  eine  östim.  Motette. 

Im  Ms.  Bd.  8  B.  Proske  8  geistl.  Ge- 
sänge in  moderner  Part,  aus  1589. 

Straeten  6,  518  druckt  einen  3stim. 
Gesg.  ab. 

In  neuer  Ausg.  ein  3  st.  Gesg.  (Eitner  2). 

Peetrino,  Paul. 

In  Gumpeltzhaimer's  theoretischem 
Werke  (siehe  Eitner  1  unter  1591  d)  ein 
4stim.  Gesg.,  gez.  Paul  Peet.  Vielleicht 
ist  der  Vorname  Paul  falsch  und  soll 
Jakob  heifsen. 

Peetsch[ms] ,  Paul[us],  G.  M. 
Kantor  an  der  Schule  zu  Anklam 

(Titel),  gab  heraus: 

Synopsis  musica,  h.  e.  Compendiaria 
et  succinta  Methodus,  qua  artis  Musicae 
cupida  Juventus  brevi  temporis  spatio 
illam  addiscere  potest;  latino  et  germanico 
in  hunc  finem  concinnata  idiomate,  ut 
nou  tantum  aduitioribus ;  sed  magno  quoqg 
nidi  pueritiae  emolumento  et  usui  ait. 
Das  ist:  Ein  kurtzer  und  fertiger  Unter- 
richt, dadurch  die  zur  Singe -Kunst  be- 
gierige Jugend  in  kurtzer  Zeit  dieselbe 
erlernen  kan :  in  lateiu-  und  deutscher 
Sprache  .  . .  Alten  Stettin  1672  bey  Daniel 
Stareken.  8o  mit  vielen  Musikbeispielen. 
[Univers.  Greifswald. 

Pegolotti,  Tomaso,  bez.  sich 
als  Skandinavier  (Scandianese)  u. 
als  Vicesegretario  e  Cancelliere 
delle  Principe  Foresto  d'Este  Mar- 
chese  di  Scandiano  und  gab  das 
praktische  Werk  heraus: 


Trattenimenti  armonici  da  camera  a 
Violino  solo,  e  Violoncello.  Modoua  1698 
Fortuniano  Rosati.  fol.     [Modena  nur  die 

Violinstim. 

Peicliler,  A. . .,  gab  1805  Piecen 
für  Flöte  heraus  (Anzeige).  Ger- 
ber 2  giebt  den  Titel  von  12  Duos 
concertans  p.  2  FJ.  oeuv.  1—4. 
Paris,  Pleyel. 

Peil  (Peill),  Anthoin,  1601 
1/10  zum  Musikus  an  der  Hot- 
kapeile  in  München  mit  200  Gld. 
ernannt,  geht  1604  zur  Hofkanzlei 
über  (Kreisarchiv). 

Peisano,  Griacomo  Antonio. 

In  Mohnaro"s  Goncerti  1612  zwei  Gesge. 

Peitzger,  ... 

ist  im  Archive  zu  Klosterneuburg  mit 
1  Ghorus  de  tempore  und  2  Salve  im  Ms. 
P.  vertreten.     Lebenszeit   nicht  bekannt. 

Peliel,  siehe  Pekiel. 

Peliiel  (spr.  Peukijel)  Bartlio- 
lomaeus  (wird  in  den  Lexika 
unter  Peckel  u.  Pekel  verz.),  stand 
im  Dienste  Kgs.  Sigismund  111. 
in  Warschau  in  der  Mitte  des  17. 
Jhs.    und    war    2ter   Dirigent    der 

Hofkapelle. 

Von  ihm  befinden  sich  in  den  roran- 
tischen  Ghorbüchern  der  Kathedrale  in 
Krakau  4  vierst.  Messen  vom  Jahre  1661, 
1664  und  1668,  kopiert  von  Miskiewiz. 
Ferner  ein  Weihn ach ts -Credo:  Patrem 
rotulatum,  mit  Themen  aus  volkstümlichen 
Weihnachtshedern  und  1  achtstim.  Messe: 
Senza  Geremonie  mit  bez.  Bass.  9  Stb. 
im  Domarchiv  zu  Krakau.  Sein  Satz  ist 
rein,  edel  und  wohlklmgend  (Haberl  Jalirb. 
1890,  79).  In  Scacchi's  Gribrum  von 
1643  heilst  er  S.  205  Barth.  Peckel,  Vice- 
kapellmeister  und  wiid  ein  Kanon  mit- 
geteilt. 

Im  Ms.  16900  der  B.  B.,  Samlbd.  Part. 
Nr.  7:  Audite  mortales  ä  2  Viele  di 
Gamba,  Violono,  2  Alti,  1  Ten.  u.  B. 
Der  Schlusssatz  für  5stim.  Ghor.  6  Bll. 
mit  Bartolo  Pekel  gez.,  alte  Hd. 

In  Ms.  Upsala  in  Tabulaturpart.  der- 
selbe Tonsatz,  a  6  voc.  et  3  Viele  di 
Gamba.  —  Dulcis  amor,  a  5  voci  e  Bc.  4". 

Pelagultus,  ...  15.  Jh.  wird  im 

Florentiner  Codex  des  John  Hothby 
als  Musiker  erwähnt. 


Pelaja. 


352 


Pellatis. 


Pelaja  (Pellaja),  Giovanni  Fran- 
cesco, aus  Ferraia,  gab  heraus: 

Le  vaghe  et  dilettevoli  Cauzonette  alla 
napolitana  a  3  voci  di  .  .  .  Yen.  1597  G. 
Vincenti.  3  Stb.  4«.   16  Ganz.  [Fenara:  C. 

Pelasco,  Antonio,  diente  um 
1599  a/d.  kurf.  Kapelle  in  Mün- 
chen als  Sänger,  hatte  einen  Ge- 
halt von  180  Gld.  und  wird  noch 
1635  mit  330  Gld.  erwähnt  (Kreis- 
archiv). 

Peleja^razki,  . . .  ein  Lautenist 
und  Schüler  des  Dresdner  Weifs'. 
Er  war  ein  Russe  und  lebte  in 
Berlin.  Geb.  in  Circassien  in  Russ- 
land. Er  spielte  die  Pandora;  1733 
unterstützte  ihn  der  Graf  Kaiser- 
ling  (Schletterer's  Biograph.  Rei- 
chardt's). 

Pelerini,  Joliannes,  Kleriker 
zu  Lucionensis  (Lucon),   wird   am 

2.  April  1414  in  die  päpstl.  Ka- 
pelle aufgenommen  (Viertelj.  1, 
452,  nach  Haberl's  Bausteine  1, 
218  schon  1411). 

Pelers,  Jacques  (Straeten  unter 
Peller),  diente  1573  unter  Herzog 
Alba  an  der  niederländischen  Hof- 
kapelle in  Brüssel,  wo  ihn  Straeten 

3,  320  noch  1576  verz.  (Viertelj. 
9,  396). 

Pelestra,  siehe  Belastra. 

Peletier  (Pelletier,  auch  Le 
Pelletier)  ...  Im  Ms.  F540  Supp- 
lem.  der  Nationalbibl.  zu  Paris  ist 
ein  Peletier  in  den  Rechnungen 
des  Hauses  Anna  von  Bretagne, 
Frau  Karl  VIE.,  für  das  Jahr  1498 
als  Sänger  der  Kapelle  und  Chef 
der  Menestrels  verz. 

Vielleicht  ist  er  der  Komponist  der  5 
Chansons,  die  sich  in  alten  Sainlwk.  von 
1529—1545  befinden  (Eitiier  1).  —  4 
Chansons  im  Ms.  in  B.  M.  unter  Le 
Pelletier. 

Peli,  Francesco,  aus  Modena, 
lebte  daselbst  als  Gesanglehrer  von 
etwa  1715  —  1730.  Um  1735  wurde 
er  nach  München  als  Kapellmeister 


berufen  und  soll  nach  Gassner 
1740  dort  gestorben  sein  (Fetis. 
Rudhart  122).  1736  führte  man 
in  München  die  Oper  auf: 

La  Clenienza  di  Tito.  Dramma  per 
niusica.  Ouvertüre  per  L'Alzata  della 
Fenda  1735.  P.  3  voll,  qufol.  Ms. 
[Dresd.  Mus.  B.  M.  das  Textbuch  von 
1736  und  die  Partitur  im  Ms. 

1737  wurde  daselbst  La  Costanza  in 
trionfo,  Text  von  Perozzi,  aufgeführt. 

Im  Ms.,  Bologna,  Kat.  3,  199,  Cantate 
per  la  Sereuiss.  Sigra.  Principessa  Amalia. 
S.  25 — 58  vier  Cantate:  1.  Sedea  mesto 
Clorindo.  2.  Con  suo  rischio  Erismene. 
3.  Per  coronare  il  capo.  4.  L'alba  spun- 
tava. 

Pelicliiari,  Francesco, 

gab  1737  in  Rom  Giov.  Guidetti's  Di- 
rectorium  chori  ad  u.sum  Vaticanae  heraus. 

PeUciani,  Andrea; 

in  Hove's  Florida  von  1601  ein  Gesg. 
für  1  Singst,  und  Laute. 

Pelio    (Pellio),    Giovanni,    ein 

Priester,  Näheres  nicht  bekannt; 
er  gab  lieraus: 

II.  1.  üb.  deile  Canzoni  spirituali  a  5 
voci,  del  Rever.  D. . .  Ven.  1578  Ang. 
Gardano.  5  Stb.  qu4".  31  Gesge.  [ßibl. 
Haberl  in  Regensbg:  5  a. 

...  II  1.  lib.  de  Canzoni  spirituali  a6 
voci  .  . .  Venet.  1584  Vincenzi  &  Ama- 
dino,  compagni.  6  Stb.  4*.  23  Canz. 
[B.  M.     Upsala. 

1  Madr.  im  Samlwk.  1585  e  Moscaglia 
(Eitner  1  unter  Pellio). 

Pelissier,  . . . 

von  ihm  besitzt  die  Bibl.  des  C.  P. 
„Amüsements  varies  avec  accomp.  de 
Musette. 

Pellaja,  siehe  Pelaja. 

Pellatis,  Fra  Anjsijelo,  aus  Serra- 
valle,  Minoriter  im  Kloster  San 
Francesco  zu  Treviso,  w-o  er  auch 
den  Organistendienst  versah.  In 
dem  unten  verz.  Werke  nennt  er 
sich  neben  obigen  Angaben  auch 
noch  „Maesti^o  di  Musica".    Er  gab 

heraus : 

Compendio  facile  et  utilissimo  per  im- 
parare  le  regele  del  Canto  fermo.  Com- 
poste  da  Rever.  Padre. .  .  Ven.  1667  Fr. 
Bodio.  4'1  Dedic.  abgedr.  im  Kat.  1, 
183  von  Bologna.     [Bologna. 


Pellegriu. 


353 


Pellegriai,  Ferdinando. 


Pellegrin,  L'abbe,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  18.  Jh.,  der  zu  Paris 
gelebt  zu  haben  scheint.  Man 
kennt  von  ihm 

Cantiques  spirituels,  sur  les  points  les 
plus  importans  de  la  Eelisjion  &  de  la 
Morale  chretienne,  acc.  d'Hymnes  pour 
les  principal  fetes  de  Tannee  &  ä  l'hon- 
neur  de  tous  les  Saints;  sur  des  airs 
d'opera,  vaudevilles  choisis,  &  sur  les 
chants  de  l'egiise,  Paris  1701.  8".  [R. 
C.  of  Mus. 

Leo  Liepmannssohn  besafs  1894  von 
ihm:  Cantiques  spirituels  sur  plusieurs 
points  impoiians  de  la  religiou,  pour  les 
catechismes  et  les  missious  sur  les  plus 
beaux  airs  anciens  et  nouveaux.  Paris 
1740  Nie.  Le  Clerc.  12".  96  S.  und 
29  S.  Musik.  —  Cantiques  spirituels.  Paris 
1718  J.  de  Nully,  12«.  84  S.  Text  und 
24  S.  Musik,  gedr.  von  Ballard. 

Er  ist  jedenfalls  der  Operntextdichter 
l'abbe  Si?uoii-Joscph  de  Pellegriu,  geb. 
um  1661  zu  Marseille,  gest.  5.  Sept.  1745 
zu  Paris.  Er  trat  in  den  Orden  der 
Servites  zu  Moustier,  ging  1703  nach 
Paris  und  zeichnete  sich  durch  literarische 
Arbeiten  aus.  Mme.  de  Maintenon  wurde 
seine  Protektorin,  die  ihm  auch  auf  seinen 
Wunsch  von  den  Ordensregeln  befreite. 
Er  schrieb  auch  eine  Anzahl  Operntexte 
u.  a.  (Lajarte  1,  165). 

Pellegriiii,  Carlo,  di  Castro- 
villari  (sein  Geburtsort,  der  in  Ca- 
h^brien  liegt),  bez.  sich  als  Dr.  beider 
Rechte  und  apostolisch  theologischer 
Professor  und  Geheimsekretär.  Er 
gab  heraus: 

Museum  historicolegale  bipartitum.  In 
cujus  1.  lib.  sub  praestantiae  musices  in- 
volucro  diversae  disciplinae  praelibantur. 
In  altera  verö  quaedam  de  augelis,  coelis, 
planetis . . .  Romae  1665  ex  typogr. 
Fabij  de  Falco.  4".  [Bologna,  Kat.  1,  8 
Beschreibung  nebst  Inhaltsangabe.  Neapel 
Turch.  in  2  Bden. 

Pellogrini  Celoiii,  Anna  Maria, 

aus  Rom  gebürtig,  wie  sie  sich 
selbst  bez.,  gest.  13.  Juli  1835  ebd. 
Sie  gab  eine  Gesangschule  heraus, 
betitelt: 

Grammatica  o  siano  regele  di  ben  can- 
tare  di . . .  op.  6.  Roma  1810  P.  Piale  e 
Giul.  Ces.  Martorelli.  qufol.  56  S.  nebst 
ihrem  Portr.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Bo- 
logna. 

Rob.  Eitner'g  Qnellen-Lexiion.    Bd.  7. 


—  Ediz.  seconda.  Roma  1817  Bourlie. 
qufol.    56  S.    [Bologna,  siehe  Kat.  1,  323. 

—  Ausg.  von  Peters  in  Leipz.,  deutsch 
und  ital.  [B.  B.  Dresd.  Musikfr.  in 
Wien  eine  Ausg.  Lips.,  Breitkopf  und 
Haertel. 

Metodo  breve,  e  facile  per  conoscere 
il  piantato  della  musica  e  sue  diramazioni, 
di  .  . .  Accademica  filannonica  del  Liceo 
Bologna.  Roma  1823  stamp.  de  Ronianis. 
qufol.  32  S.  [Musikfr.  Wien.  Bologna. 
Brüssel. 

Pellegrini,     Domenico,     aus 

Bologna    lebte    in    der    Mitte    des 
17.  Jhs.  und  ist  bekannt  durch 

Vuol  Tultiraa  risoluzione  della  sua 
donna,  Cantata  di  Sopr.  c.  Bc.  Ms.  [Modena. 

Armoniosi  coucerti  sopra  la  chitarra 
spagnuola  di . . .  Accademico  filomuso. 
Bologna  1650  G.  Monti.  fol.  5  Vorbll. 
Portr.  und  52  S.  Musik.  [C.  P.  im  Kat. 
von  Weckerlin  S.  221  und  nochmals  in 
anderer  Fassung  S.  483  eine  Beschreibung. 

In  der  Bibl.  Gaspari's  zu  Bologna,  die 
nach  seinem  Tode  in  alle  Welt  zerstreut 
wurde,  befand  sich  auch  der  Druck:  Amor 
tiranno,  Accademia  composta  in  musica 
da  Dom.  Pellegrini.  Bologna  1649  per 
gli  H.  H.  del  Dozza.  4'^.  Uebrigens  muss 
sich  der  Druck  auch  im  Liceo  music.  zu 
Bologna  befinden,  ist  aber  nur  als  Hin- 
weis im  Kat.  1,  89  unter  Mengoli,  Pietro, 
zu  finden. 

Pellegrini,  Feiice,  ein  berühm- 
ter Sänger,  geb.  um  1774  zu  Turin, 
gest.  20.  Sept.  1832  zu  Paris, 
Schüler  von  Ottani  im  Gesänge 
und  Theorie,  trat  1795  in  Livorno 
auf  und  ging  dann  von  Theater  zu 
Theater;  1828/29  Avar  er  in  Lon- 
don, liefs  sich  dann  in  Paris 
nieder  und  wurde  am  Conservatoire 
angestellt.     (Fetis). 

Leo  Liepmannssohn  besafs  einst  die 
von  Fetis  angefühj-ten  Kompositionen, 
nämlich:  1.  Douze  ariettes  italiennes  pour 
ISopr.  ou  Teu.,  av.  acc.  de  pfte.  2.  Quatre 
cantates,  paroles  de  Metastase,  pour  Sopr. 
ou  Ten  av.  acc.  de  pfte.  3.  6  duetti  da 
Camera  per  Sopr.  e  B.  o  Baritone,  con 
acc.  di  pfte.  4.  12  Trios  Italiens  p.  S., 
T.  et  B.,  av.  acc.  de  pfte.  ad  lib.  Paris, 
Carii.  fol.  Das  Ex,  trug  eine  Dcdic.  an 
Chorou  vom  Autor. 

Pellegrini,    Ferdinando,    aus 

Neapel,  bildete  sich  zum  Pianisten 

23 


Pellegrini,  Michel  Angelo. 


354 


Pellicani. 


aus  und  scheint  gegen  1750  in 
Paris  gelebt  zu  haben,  wo  er  (nach 
Gerber  1  und  Fetis)  mehrere 
Klavierkompositionen  bis  zum  Jahre 
1768  herausgab.     Bekannt  sind: 

Sonates  pour  clavecin  avec  acc.  de  V. 
06.  4.     Paris,  und  oe.  10  ebenso.     [Paris 

Nat-  ,     ^.^ 

6  Sonates  pour  le  Clavecin  seul,  ded. 
ä  Mad.  Michel.    Paris,  Chevardiere.   [B.  B. 

6  Coucertos  for  the  harpsich.  or  organ 
with  2  V.  T.  und  Vcl.  op.  6.  London  c. 
1760.     fol.     [br.  Mus. 

4  grand  Concertos  or  Symphonias  for 
the  harps.  or  org.,  with  2  V.  &  a  Vcl. 
Lond.     fol.     [br.Mus. 

16  nouveaux  Preludes  pour  le  Clavecin. 
Paris,     qufol.     [br.  Mus. 

6  Sonate  per  il  Cembalo,  op.  2.  Lon- 
don,    qufol.     |br.  Mus. 

Six  Sonatas  for  the  harpsich.  witli  an 
acc.  for  a  Violin  ...  Op.  4.  Lond.,  Breni- 
ner  and  A.  Hummel,     fol.     [br.  Mus. 

3  Sonates  pour  le  Clavec.  av.  V.  oeuv. 
7.     London  1770.     fol.     [br.Mus. 

Six  Lessons  for  the  ITarpsiuhord.  Op.  5. 
Lond.,  Bremner.     fol.     (br.Mus. 

Die  Bibl.  des  C.  P.  besitzt  ohne  Vor- 
namen Sonaten  f.  Clav.  u.  V.  op.  4.  5.  7. 
10.     (Der  Kat.  giebt  nicht  Näheres). 

FellegTiiii,     Michel    Äiigelo, 

Instrumeutist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  60  Gld.  monatl.  vom 
1.  Jan.  1644  bis  15.  Febr.  1645. 
(Küchel  1).  Vom  9/4  1663  bis 
Mitte  1672  Hofmusikus  am  baier- 
schen  Hofe  mit  993  fl.  Gehalt 
(Kreisarchiv). 

Pellegrini,  Pietro,  aus  Bres- 
cia,  wo  er  um  1770  Kapellmeister 
a/d.  Kirche  delle  Grazie  war  (Bur- 
ney  1,  80).  Er  wird  als  ein  vor- 
trefflicher Klavierspieler  gerühmt, 
hatte  auch  schon  1742  die  Oper 
„Cirene'^  auf  die  Bühne  in  Neapel 
und  Venedig  gebracht  (Gerber  1). 

Bekannt  ist  nur  eine  Orgelsonate  in 
Poffa's  Ms.  von  1743.  Das  Textbuch 
obiger  Oper  von  1742,  in  Venedig  ge- 
druckt, in  Privathand. 

Pellegrini,  Yaleriano, 

in  Ms.  ß  101a  Samlbd.  von  244  S.  m 
qufol.  Pari.  S.  230  die  Kantate:  Parto 
luci  amorose,  ä  Sopr.  c.  Bc.     [Dresd.  Mus. 


Pellegrini,  Tincenzo,  aus  Pe- 

saro,  wo  er  auch  Kanonikus  war. 
Von  1611—1631  bekleidete  er  den 
Kapellmeisterposten  a/d.  Kathedrale 
zu  Mailand  (Muoni  30).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Missae  octo  partim  4,  partim  5  vocib. 
concinendae  auctore  .  .  .  Canouico  Pisau- 
rensi.  Ven.  1603  in  Coenobio  Scti.  Spiri- 
tus. Clemens  VIII.  dodic.  Chorb.  in  gr. 
fol.  5  Mess.  zu  4  und  3  zu  5  Stiin. 
[Bologna.     Cap.  sistina  in  Rom. 

Missarum  lib.  1.  impr.  in  Coenobis 
sancti  Spiritus  Venetiarum  1604.  Chorb. 
in  fol.  [Mailand,  Domarchiv.  Antiquar 
Rosenthal  besafs  es  1891. 

Mit  Giulio  Ces.  Gabussi  gab  er  die 
Libri  quatuor .  .  Hymni,  Posthymni  etc. 
161!)  in  Mailand  lieraus,  siehe  Gabussi. 
Von  P.  sind,  neben  anderen  Komponisten, 
viele  Kompositionen  darin. 

Canzoni  d'intavolatura  d'organo  fatte 
alla  francese.  Lib.  1.  Ven.  1599.  Vin- 
centi.     qu4".     [Bologna. 

In  Bonometti's  Parnassus  musicus 
Ferdinaudaeus  1615:  5  Gesg.  zu  1—5  Stiin. 
—  In  Lucino  e  Fil.  Lomazzo's  Seconda 
aggiunta  alli  Concerti  1617:  Sana  me  Do- 
miiie  3  v.  Vidi  conjunctos  4  v.  La  Pelle- 
uriua  e  la   Lomazza,    2  Canzoni   francesi 

A 

da  soii3.r6  ä  4. 

In  Dresd.  Mus.,  Ms.  596.  Canzonetta 
in  propei-ta  o  risposta  (2  Sopr.  c.  ström.) 
P.  qufol.  gez.  mit  Abbate  Vincento  Pelle- 
grini. 

In  der  B.  M.  im  Ms.  P.  befinden  sich 
von  einem  Pellecjrino  ein  Notturno  und 
1  Terzette  für  Gesang. 

Pellegrino,  siehe  Modiana, 
Orazio. 

Peller,  Jacques,  um  1576 
Tenorist  an  der  Kgl.  niederländi- 
schen Kapelle  (Straeten  3,  320). 

Pellet,  Franz  Xaver,  geboren 
26.  Febr.  1735  zu  Pleisstein  (Ober- 
pfalz), gest.  24.  Juli  1805  im 
Kloster  zu  Ensdorf.  Er  war  Pfarrer 
und  Professor  und  hinterliefs 
mehrere  Kompositionen  im  Ms. 
(Kornmüller  1  Nachtrg.). 

Pelletier,  siehe  Peletier. 

Pellicani,  (xiovanui  Battista 
Sanuti.        Fetis     unter    Pelicani, 


Pelliccio. 


355 


Penalosa. 


sagt:  ein  Prof.  des  Rechts  an  der 
Universit.  zu  Bologna.     In  den 

Prose  de'Signori  Accademici  gelati  di 
Bologna,  pubblicate  sotto  ü  principato 
accad.  de  Sig.  Co.  Valerie  Zani,  Bolog. 
1671  li  Manolessi.  4".  [Bologna.  Brässel. 
Glasgow.  C.  P.]  befindet  sich  auf  S.  133 
der  7  Seiten  lange  Artikel  von  P.  Nelle 
cantilene  si  adopri  la  quinta  diminuita,  e 
la  quarta  superflua  (siehe  Weckerlin,  Kat. 
S.  239  Näheres.     Fetis'  Anzeige   variirt). 

Als  Komponist  ist  er  im  Samlwk. 
Silvani's  Cauzonette  per  camera  a  voce 
sola  1670  mit  „Che  che  vorresti-'  und 
„Tormenti  affanni''  vertreten  und  in  des- 
selben Melpomene  von  1685  mit  „I  filli 
mia  cara". 

Pelliccio,  Carniine. 

Im  Ms.  359,  br.  Mus.,  befinden  sich 
italien.  Arien  und  Duette  in  P.  von  Ver- 
schiedenen. 

Pellini,    A...    F...    Oiulio, 

ein  Karmeliter-Mönch  zu  Mantua  ? 

(auf  dem  Titel  liest  man  „Carmel. 

Maut.''),  ist  bekannt  durch: 

Missae  dominicalis  5  voc.  diversoi'um 
auctorum  .  .  .  collectae.  Mediolaui  1592 
Mich.  Tini.  5  Stb.  in  4°.  [Buckingham 
Palast  in  London  und  in  Modena:  A.  u. 
B.j  Enthält  Messen  von  Giov.  Contino, 
G.  G.  Gastoldi,  Palestrina,  Franc.  Eovigo, 
Aless.  Striggio  und  Giaches  Wert. 

Pellio,  siehe  Pelio. 
Pellizzari,  Antonio,  Vincentino, 

war  in  Vicenzo  Diener  und  Musi- 
kus an  der  Akademie  Olimpica. 
1581  trat  er  in  den  Dienst  des 
neuen  Direktors  der  Akademie, 
Giulio  Pogliana.  Auch  seine 
Schwestern  waren  daselbst  ange- 
stellt, später  auch  sein  Sohn  „Anni- 
bale"  (1583).     (Canal  70.) 

Pellmann,  Heinrich,  Organist 
an  St.  Petri  in  Freiberg  i/S.  von 
1612-1622  (Moller,  Freiberger 
Chronik). 

Pelone,  Antonio  Marc,  gegen 
1660  Musikdirektor  beim  Herzoge 
von  Epernon,  gab 

„Missa  ad  imitationem  moduli  Virgo 
Maria,  regina  pacis.  Paris  1658  Rob. 
Ballard,  in  4**  heraus  (Fetis). 


Pels,  A. . .,  gab  ein  Liederbuch 
mit  einstim.  Liebes-  und  Trink- 
liedern heraus,  betitelt: 

Mengelzangen.  Amst.  1717  H.  van  de 
Gaete  &  H.  Bosch.  2  Teile  mit  256  S. 
in  80.     [B.  M.     Amst. 

Peltz,  Johann,  Chorknabe  an 
der  Hofkapelle  in  Dresden,  wurde, 
als  er  mutierte,  1628  nach  Berlin 
geschickt,  um  bei  dem  „englischen 
Musicus"  die  kleine  Zither  zu  er- 
lernen (s.  Staatsarchiv). 

Pelunii,  Baidissera,  um  1598 
Kontrapunktist  und  Organist  an 
S.  Pietro  in  Modena.  Da  Paolo 
1610  sein  Nachfolger  wurde,  so 
muss  er  kurz  vorher  abgegangen 
oder  gest.  sein  (Valdrighi  12,  18). 

Pelusn,  Fabio,  cieco,  aus 
Lecce,  ist 

in  Fr.  Ant.  Baseo's  1.  lib.  Ganz,  villan. 
4  voci  1573  mit  „Amor  con  quant  in- 
ganni"  und  „0  fuoco  del  mio"  vertreten. 

Pemberton,  Francis,  ein  Tanz- 
meister in  London,  der  kurz  vor 
1776  starb;  war  ein  Meister  auf 
dem  Listrumente  Kit.,  eine  Taschen- 
geige mit  4  Saiten,  welche  Mer- 
senne  klein  Barbiton  nennt.  Ab- 
bildung im  Mersenne  1648  Har- 
monicorum  im  7.  Buche,  auch  in 
Hawkins  4,  114. 

Pemsel,  . . .  Kantor  zu  Floss 
im  Sulzbachischen,  Schüler  des 
Organisten  Deinl  in  Nürnberg, 
lebte  noch  1740  in  obigem  Amte 
(Mattheson  1,  51). 

Pena,  Jean,  Prof.  der  Mathe- 
matik am  College  de  France  zu 
Paris,  st.  das.  um  1558.  Er  gab 
eine  lateinische  Uebersetzung  von 

Euclides  rudimenta  musices.  Ejusdem 
Sectio  regulae  harmonicae.  E  regia  biblio- 
thecä  desumpta,  ac  nunc  primüm  graece  e 
latine  excusa  .  . .  regio  mathematico  inter- 
pi-ete.  Paris  1557  ap.  Andr.  Wechelum. 
kl.  40,  heraus.  [C.  P.  br.  Mus.  Brüssel. 
B.  Lpz. 

Penalosa,  siehe  Francisco  de 

Penalosa. 

23* 


Penati. 


356 


Penna. 


Penati,  Oiiofrio,  Spieler  der 
„Obria",  d.  i.  die  Oboe,  um  1697 
an  der  herzogl.  Kapelle  in  Venedig 
und  diente  noch  1708  mit  55  Duk. 
Gehalt  (Caffi  2,  57.  61). 

Penazzi,  Antonio,  um  1750 
Violoncellist  an  der  Hofkapelle  in 
München  mit  475  Gld.  Gehalt 
(Kreisarch.). 

Penccenius,  Joliann,  1618/19 
Kantor  in  Schwerin,  darauf  Pre- 
diger in  Tönneshof  (Chrysander 
3,  37). 

Pencun,  Georg,  bez.  sich  mit 
„ex  valle  Mariana"  (Ritter  unbe- 
kannt).   Er  ist  bekannt  durch  eine 

Haimoüia  nuptialis  . . .  Fr.  Haitmanni 
Bibliopolac  Fvancof.  ...  et  Elisab.  Scbone- 
feld,  5  vocib. . .  1595.  5  Stbll.  qu4". 
„Surge  amica  mea  et  veni"  5  voc.    [B.  L. 

Pencll,  siehe  Peniall. 

Penet,  Ililairc  (Hilayre,  Rila- 
rius),  oft  nur  mit  dem  Vornamen 
gez.,  er  trägt  auch  den  Beinamen 
/Toleron^\  ein  Beweis,  dass  er  aus 
Frankreich  oder  Belgien  stammt. 
Von  1514—1522  diente  er  in  der 
päpstlich  sixtinischen  Kapelle  als 
Sänger  und  wird  in  den  Rech- 
nungen bez.  mit  „cantor  secrectus, 
clericus  Pictaviensis''  (Poitiers). 
Sein  Gehalt  betrug  monatl.  5  Duc. 
(Viertel].  3,  257  u.  HaberFs  Baust. 
1,  119  unter  Hilarius). 

Von  seinen  Kompositionen  sind  7  Ge- 
sänge in  alten  Sanilwk.  bekannt  (Eitner  1). 
—  In  B.  B.,  Ms.  L  321 :  Descendit  angelus 
4  voc.  in  P.  —  4  Motett.  in  Ms.  8G1  u. 
877  der  B.  Proske.  In  Ms.  877  wird  er 
Penitet  genannt.  —  Ms.  Cap.  sistina, 
Cod.  16  unter  Hylaire:  Missa  sine  nom. 
4  voc. 

In  den  Nachdrucken  von  Eampazetto's 
Mottetti  del  fiore  s.  a.  und  in  Merulo's  Mo- 
tectar.  divinitatis  1569  zwei  bekannte  Ge- 
sänge, ebenso  in  Le  Roy's  8.  iivre  des 
chansons  1559. 

Peniall  (Peneil),  Matthew,  um 
1661  Gentleman  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  London,  f  12/1  1666 
(Rimbault  213). 


Penitet,  siehe  Penet. 

Penkaiski,  Abb6  Joseph,  ein 
Pole,  Direktor  der  Rorantisten-Ka- 
pelle  in  Warschau  um  1740. 

In  der  Bibl.  zu  Warschau  sollen  sich, 
nach  Sowinski  noch  Kompositionen  von 
ihm  befinden. 

Penna,  Lorenzo,  geb.  1613  zu 
Bologna  (nach  Orlandi's  Notizie 
degli  scrittori  Bolog.  p.  197),  gest. 
20.  Okt.  1693,  80  Jahr  alt.  Seine 
erste  Stellung  scheint  in  Casalo 
Monferrato  gewesen  zu  sein,  wo  er 
1656  Kapellmeister  an  der  Kirche 
S.  lUario  war.  Erst  kurz  vor 
1669  muss  er  in  den  Karmeliter- 
orden zu  Mantua  eingetreten  sein, 
wurde  darauf  Kapellmeister  an  der 
Kirche  seines  Ordens  zu  Parma 
und  Mitglied  (Dottore  nennt  er 
sich)  der  Akademie  filaschisi  e 
risoluti  unter  dem  Namen  l'Inde- 
fesso.  Auf  dem  Titel  zum  Drucke 
von  1669  fasst  er  alle  seine 
Aemter  und  Titel  mit:  ,,Carmeli- 
tano  della  Congreg.  di  Mantova, 
Maestro  di  S.  Teologia,  Dottore 
Colleg.  fra  gli  Accademici  Filas- 
chisi e  Risoluti  l'Indefesso"  zu- 
sammen. Fetis  sagt  noch:  er  be- 
safs  scheinbar  noch  eine  Stellung 
an  der  Kathedrale  zu  Imola.  Von 
seinen  AVerken  sind  nachweisbar: 

Messa  e  Salmi  concertati  ä  5  voci,  con 
doi  V.  ad  lib.  Di  Lorenzo  Penna  da 
Bologna,  Maestro  di  capella  ...  Op.  1  . .  . 
(Milano  1656)  per  Carlo  Franc.  Rolla 
stamp.     5  Stb.     40.     [Bologna:  C. 

Psalmorum  totius  anni  modulatio,  una 
cum  Missa,  et  Falsis  Bordon:  (ut  aiunt) 
adiunctis  Psalm is  Carmelitarum  usui  qua- 
tuorfß  Antiphonis,  ac  Litanijs  B.  V.  M. 
Omnia  4  vocib.  c.  Quinto  ad  lib.  Auct.  .  . 
Op.  3.  Bononiae  1669  Jac.  Montius.  6 
Stb.     40.     [Bologna. 

Correnti  francesi  a  4  voc. . .  op.  7. 
Bolog.  1673  Monti.  4  Stb.  4».  [Bolog. 
Accad.  filarm. 

II  sacro  parnaso  delli  Salmi  festiui  e 

breui    per  tutto  l'annu  a  4  &  8  voci  (se 

piace)  aggiunti  h  4  all'uso  Carmelitano  di 

..   Op.8.  Ib.  1677.  10  Stb.  4«.    [Bologna. 


Penna. 


357 


Penzel. 


Reggia  del  sacro  parnaso,  con  il  cor- 
teggio  di  sacre  Muse,  Ordinate  in  Messe 
piene,  e  brevi,  a  4,  &  8  voci  (se  piace). 
Lib.  1.  Di  . .  .  op.  9  . . .  Belog.  1677 
Mouti.  9  Stb.  40.  4  Mess.  [Belog. 
Belog.  Petrou.     Paris  Nat. 

Galeria  del  sacro  Pamaso  ornata  con 
adornamenti  di  Messe  piene,  e  brevi  ä  4 
&  8  voci  (se  piace)  con  1  Messa  conceii. 
ä  4  &  8  voci  (se  piace)  &  instrum.  ad  lib. 
Lib.  2  ...  Op.  10  .  .  .  Bologna  1678 
G.  Mouti.  10  Stb.  49.  4  Mess.  [Bo- 
logna und  hds.  in  P.  von  Busi. 

Direttorio  del  Canto  ferrao,  dal  quäle 
con  breuitä  si  apprende  il  modo  di  can- 
tare  in  coro  ciö  s'appartiene  ä  coristi,  con 
la  maniera  di  coniporre  U  Canto  Fermo, 
ad  vno,  due,  e  tre  cori  dato  in  luce  da . . . 
Modona  1689  eredi  Cassiani  stamp.  episc. 
kl.  40.  96  S.  [B.  B.  Bi-üssel  5973. 
Bologna.     Ferrara. 

Li  priuii  Albori  musicali  per  li  princi- 
pianti  della  niusica  figurata;  Distinti  in 
3  libri  Dal  1.  spuntauo  li  principij  del 
Canto  figorato;  Dal  2.  spiccano  le  regole 
de  Coutrapunto;  Dal  3.  appariscono  li 
fondameuti  per  suonare  l'organo,  ö  clavi- 
cemb.  sopra  la  parte.  Del  P.  F.  .  .  . 
Belog.  1672  Monti.  kl.  4".  8  Bll.  62  S. 
132  u.  89  S.  Dedic.  in  Parma,  gez.  19/11 
1672.  [B.  B.  Brüssel  5354.  C.  P.  br. 
Mus. 

—  2.  impress.  ib.  1674.  kl.  40.  [Bo- 
logna. Bibl.  des  Herrn  Ad.  Griffi  in  Padua. 
Glasgow. 

—  3.  impr.  ib.  1679.  [B.  B.  Bologna. 
B.  M.     Ferrara. 

—  4.  impr.  ib.  1684.  [ß.  B.  198  S. 
mit  Poiir.  in  4°.  Bologna.  Brüssel. 
B.  M.     Mailand  Cons. 

—  5.  impr.  Belog.  1696  Pier  Maria 
Monte.  199  S.  4",  mit  vielen  eigenen 
Komposit.  [B.  B.  Dresd.  Florenz. 
Dresd.  Mus.  Paris  Nat.  Musikfr.  Wien. 
ß.  M.     Glasgow.     Rom  Cecilia. 

—  Nachdruck:  Anversa  1690  Phalese. 
[Leo  Liepm. 

Albori  musicali  per  li  studiosi  della 
musica  figurata  che  breuemente  dimostra. 
II  modo  di  giungere  aUa  perfetta  cogni- 
zione  di  tutte  quelle  cose,  che  concorono 
alla  composizione  de'Canti,  e  di  ciö  ch'all' 
arte  del  coutrapunto  si  ricerca.  Del  . . . 
Lib.  2.  Yen.  1678  Gios.  Sala.  131  BU. 
in  40.     [B.  B.     Bologna,     br.  Mus. 

Penne,  Magister  Antoine  de, 
wahrscheinlich  am  Dome  zu  Cam- 
brai  im  Anfange  des  17.  Jhs.  an- 
gestellt, 


Die  Bibl.  zu  Cambrai  besitzt  im  Ms.  15 
Nr.  1:  Messe  ä  12  part.  et  ä  3  choeurs. 
Der  2.  u.  3.  Chor  fehlt,  gez.  mit  1612. 
Ms.  16  enthält  3  Messen  zu  4  und  zwei 
zu  6  Stim.  Nr.  7939  im  Kat.  Ms.  unter 
den  Druckwerken  liest  man:  1615  aufhöre 
M(agistro)  Anthonio  de  Penne  (Cousse- 
maker  6,  46). 

Penneman,  . . .  von  1736—48 
Kapellmeister  an  St.  Pierre  zu 
Löwen  (Elewyck's  Biogr.  M.  v.  d. 
Gheyn  p.  29). 

Pennequin,  Jean;  im  Drucke 

von  1583  heifst  es  „n'ageures 
(nagueres)  M.  de  la  chapelle  de 
l'eglise  Cathedrale  nostre  Dame 
D'Arras,  ores  Chanoine  de  ladiche 
Eglise"  (vor  kurzem  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  unserer  Frau 
zu  Arras,  jetzt  Kanonikus  an  der- 
selben Kirche).  Fetis  sagt,  er  ist 
gegen  1540  geb.,  war  Chordirektor 
der  Sängerknaben  an  der  Kathe- 
drale zu  Arras  und  gewann  1577 
beim  Concours  in  Evreux  die 
silberne  Lyra  für  eine  4 st.  Chan- 
son. Der  Antiquar  Alb.  Cohn  in 
Berlin  besafs  einst  den  Superius 
des     von     Coussemaker     ungenau 

verz.  Werkes: 

Chansons  nouvelles  a  4  et  5  parties 
et  une  ä  8,  convenables  ...  A  Douay 
1583  Jean  Borard.    qu40.    [B.  Douai  kompl. 

Quem  vidistis  pastores  dicite,  c.  2.  p. 
6  voc.  im  Samlwk.  1585  (Eitner  1).  Die- 
selbe Mot.  im  Ms.  in  B.  M.  und  B.  Proske 
Ms.  945,  40  mit  der  Jahreszahl  1610  gez. 

Penzel,  Christian  Friedrich, 

geb.  25.  Nov.  1737  zu  Oelsnitz  im 
Yoigtlande,  gest.  1805  zu  Merse- 
burg. Studierte  in  Leipzig  Theo- 
logie, nachdem  er  die  Thomasschule 
besucht  hatte  und  bildete  sich  zu- 
gleich zum  Musiker  aus.  Nach 
der  Pensionierung  des  Kantors  A. 
Fr.  Graun  zu  Merseburg  erhielt  er 
am  30/11  1766  dessen  Stelle  nebst 
dem  damit  verbundenen  Lehramte. 
Von  seinen  Kompositionen  lassen  sich, 
die  in  HiUer's  Moiettensamlg.  aufgenom- 
menen   5  Chöie    nachweisen    (Eitner  2. 


Peinisch,  Gottfried. 


358 


Pepusch,  Job.  Clirstph. 


Gerber  2).  Im  Ms.  82  eine  Mot.,  sowie 
in  Ms.  91  der  B.  Kgsbg.  In  Lübeck  in 
einer  Samlg.  4 st.  Gesge.  Lief.  2.  Bremen, 
ein  Gesang. 

Pepusch,  Grottfried,  tritt  am 
2.  April  1692  in  die  kurf.  Kapelle 
zu  Berlin  und  erhält  1712  als 
1.  Violinist  300  Thlr.  (Schneider 
50.  54).  Nach  dem  Regierungs- 
antritte Friedrich  Wilhelm  I.  wurde 
1713  die  Kapelle  aufgelöst,  nur 
Pepusch  fand  infolge  seiner  Kör- 
perlänge Gnade  vor  den  Augen 
Sr.  Majestät  und  wurde  als  Stabs- 
oboist in  die  Leibgarde  in  Pots- 
dam eingereiht.  Er  starb  daselbst 
den  3.  März  1750  (Ledebur). 

Pepusch,  Johaun  Christoph, 
der  Sohn  eines  protestantischen 
Geistlichen,  geb.  1667  zu  Berlin, 
gest.  20.  Juli  1752  in  London 
(nach  dem  Grabsteine).  Schon  früh 
zeigte  er  sich  als  tüchtiger  Mu- 
siker, so  dass  ihn  der  Kurfürst 
Friedrich  Wilhelm  zum  Lehrer  des 
Kurprinzen  nahm;  auch  wurde  er 
Mitglied  der  Kgl.  Kapelle.  1700 
ging  er  nach  London,  um  dort 
sein  Glück  zu  versuchen,  wurde 
am  Drury  Lane  Theater  als  Mu- 
sikus (Accorapasnist  am  Klavier) 
und  Komponist  angestellt.  1710 
gründete  er  mit  Anderen  die 
„Academy  of  ancient  music",  deren 
Mitglied  er  bis  zu  seinem  Tode  blieb 
und  ihr  auch  einen  Teil  seiner 
Bibliothek  vermachte.  1712  er- 
nannte ihn  der  Herzog  von  Chandos 
zum  Organisten  u.  Direktor  seiner 
Kapelle,  für  die  er  auch  als  Kom- 
ponist thätig  war.  Am  9.  Juli 
1713  erwarb  er  sich  den  Doctor- 
grad  a/d.  Universität  zu  Oxford, 
wurde  Direktor  am  Lincoln's  Inn 
Fields  Theater  und  komponierte 
für  dasselbe  eine  Anzahl  Operetten 
und  Maskeraden.  1718  heiratete 
er  die  Sängerin  Margarete  deF 
Epine,  die  ihm  ein  Vermögen  von 


10000  £  zubrachte,  so  dass  er  auf 
jeden  weiteren  Geld  verdienst  ver- 
zichten konnte  und  nur  der  Kunst 
lebte.  Den  gröfsten  Erfolg  er- 
reichte er  mit  Gay's  Bettleroper, 
the  Beggar's  Opera,  die  am  29/1 
1728  im  Theater  Lincoln's  Inn 
Fields  gegeben  wurde  und  aus  69 
Volksliedern  bestand  die  P.  in- 
strumentierte und  eine  Ouvertüre 
dazu  schrieb  (über  die  Operette 
siehe  Otto  Lindner  in  der  Musik- 
zeitung. Echo,  Berlin  1858  Nr.  34 
und  seine  gesammelten  Aufsätze 
1  ,.Zur  Tonkunst").  1737  wurde  er 
Organist  im  Cliarterhouse.  Nach 
dem  Tode  seiner  Frau  um  1740, 
zog  er  sich  vom  öffentlichen  Leben 
ganz  zurück.  P.'  Verdienste  be- 
standen in  seinen  theoretischen 
Kenntnissen  und  seiner  einfluss- 
reichen und  zum  Besten  der  Kunst 
neigenden  Stellung.  Seine  eigenen 
Kompositionen  waren  trocken  und 
gedankenarm  (Hawkins  5,  194, 
400  ff.  nebst  Porträt.  Gerber  1. 
Ledebur.  Grove.  Burney  7,  634 
nur  zum  Teil  benutzbar). 

Verxeichnis  seiner  nneh/ceisharrn  Werke: 
A  treatise  on  barmony;  coutaining  the 
Chief  rules  for  composing  in  two,  tliree 
and  four  parts.  London  1730.  qul2o. 
1  [R.  C.  ofMus.  br.  Mus.  zeigt  von  1730 
den  Titel  an:  A  short  treatise  on  bar- 
mony (anonym).     London  1730,  8^. 

—  2d  edition  (anon.)  London  (1731) 
Pearson.  quSo.  227  S.  [B.  B.  B.  Wa- 
genei.  Brüssel,  br.  Mus.  R.  C.  of  Mus. 
Brüssel  Cons. 

Six  Cantatas  for  one  voice,  three  in 
Englisb,  acc.  witb  a  Flute,  three  in  italian, 
acc.  with  a  V.  (für  Sopr.)  Autogr.  34 
Bll.     qufol.     [B.  Wagener. 

—  Im  Druck:  London,  Walsh  &  Hare. 
fol.  [br.  Mus.  R.  C.  of  Mus.  Cam- 
bridge FW. 

Six  Englisb  Cantatas  for  one  voice, 
(four  for  a  flute,  &  2  with  a  Trumpet 
and  other  Instruments)  2.  book.  Lond., 
WaJsh  &  Hare.  P.  fol.  4ü  S.  |  Göttingen, 
br.  Mus.      R.  C.  of  Mus.      Cambridge  FW, 

The  god  of  love  had  lost  bis  bow,  a 
cautata,  s.  1.  fol.     [br.  Mus, 


Pepusch,  Job.  Clirstph. 


359 


Pepusch,  Job.  Chrstph. 


1  Antiphone  im  Ms.     Oxford  Ch.  Ch. 

Alexis,  a  fav.  cantata.  Lond.  (alte  u. 
neue  Ausg.)  fol.     [br.  Mus. 

Beatus  vir  und  Laetatus  sum,  Mot,  in 
P.     M.S.  1746  qu40.     [R.  C.  ofMus. 

Ms.  5(7,  br.  Mus.,  1  Antbem  in  P. 

Cantata  for  2  voic.  „No,  no,  vain 
World".  —  Serenata  for  2  voic.  „Wake 
tb'barmonious  voice.  —  5  Cantatas  for  1 
voice.  —  Ode  for  tbe  birtbday  of  tbe  Prin- 
cess  of  Wales.  Mss.  1897  in  R.  C.  of 
Mus. 

Bntannia  and  Augusta,  an  Ode  for  1 
and  2  Sopr.  witb  Instnim.  c.  1713.  P. 
Ms.  172.     [br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

An  Entertainment  of  musick,  ealled 
tbe  „Union  of  tbe  tbree  Sister  Arts",  for 
St.  Cecilian's  day,  1723.  Lond.  P.  fol. 
[br.  Mus.     ß.  C.  of  Mus. 

Im  Samlwk:  Harmonia  vera,  1771  eine 
Kantate  v.  P. 

In  J.  Simpson's  Pocket  Companion  ein 
Satz  für  Fl.  u.  B. 

In  1373  der  Bibl.  des  R.  C  of  Mus.  in 
Einzeldrucken  einige  Songs.  —  Auch  im 
br.  Mus.  noch  Einzeldrucke  von  Songs. 

The  Beggar's  (opera)  at  it  is  acted  at 
tbe  Theatre- Royal.  London  1735  John 
Watts.  4.  edit.  Von  den  Liedern  ist  nm- 
die  Melodie  mitgeteilt.  —  2.  Tbl:  Polly, 
an  opera.  [B.  M.,  die  Ouvertüre  zweimal, 
einmal  allein. 

—  Beggar's  Opera.  Tbe  airs  in  tbe 
. . .  for  tbe  V.  or  germ.  flute.  As  per- 
form, at  tbe  theatres.  Lond.,  Thompson 
&  Son.     qu40.     [B.  B. 

—  The  excellent  choice,  a  collect,  of 
cid  song  tunes  in  tbe  „Beggar's  Opera", 
set  for  3  voices  in  tbe  manner  of  catches, 
or  for  2  germ.  flute  and  a  B.  by  . . .  Lond. 
qufol.     [br.  Mus. 

—  The  Begg.  op.  written  by  Mr.  Gay, 
3.  ed.  witb  tbe  Ouvertüre  in  score,  tbe 
songs  and  tbe  Basses.  —  PoUy,  an  opera, 
being  the  2.  part.  of  ,,Tbe  Begg.  op."  .  . 
Lond.  1729.  4«.  [R.  C.  of  Mus.,  in  Nr. 
756  die  Ouvertüre. 

—  In  B.  Wagen  er  ist  die  Operette  von 
1728,  1729  u.  1735  vertreten.  —  B.  Lpz. 
besitzt  sie  von  1749.  —  Briissel  Cons. 
von  1771  im  Kl.-A.  —  In  Wolfenbüttel: 
London  1754  Watts.  London  J.  Dale  c. 
1760. 

—  B.  Glasgow  besitzt  von  Beggar's  opera 
die  Ausg.  London  1729  in  4°.  —  5.  edit. 
1742.  7.  edit.  1754.  Eine  Ausg.  ohne 
Angabe  und  Jahr.  —  Eine  Ausg.  mit 
,,New  basses  bv  Dr.  Arne".  London, 
qufol.    —    Den  2ten  Tbl.  Polly  in  qufol. 

Ms.  420,  br.  Mus.,  ein  Interlude  zu  4 


Personen,  gemeinsam  mit  J.  E.  Galliai'd 
komponiert. 

Apollo  and  Daphne,  a  masque,  by  John 
Hughes,  c.  1716.  Ms.  P.  4«.  [R.  C.  of 
Mus.  1860. 

Venus  and  Adonis,  a  masque,  by  Colley 
Cibber.  Ms.  P.  und  Stb.  [R.  C.  of  Mus., 
auch  im  Druck,  br.  Mus.  im  Dnick :  Lon- 
don 1715.     fol.     P. 

The  Wedding  1729.  Nur  die  Ouver- 
türe von  P.  Lond.  8".  P.  [br.  Mus.  R. 
C.  of  Mus.  von  1734. 

Songs  sung  in  Cibber's  pastoral  of 
„Myrtillo"  almost  certainly  by  P.  Ms. 
P.  Nr.  102.     [Cambridge  FW. 

Thomyris ,  opera.  P.  schrieb  dazu 
einige  Gesge.  [br.  Mus.  betitelt :  The  Ad- 
ditional  Songs  in  the  Opera's  Thomyris 
and  Camilla. . .  Lond.,  Walsh  &  Hare.  fol. 

In  Watts  The  musical  MisceUanv  vol. 
1.  2.  3.  5.  6.     15  Gesge. 

Concerto   grosso    a  6:    Viol.    concert., 

2  V.  Va.  Vcl.  Bc.  fol.  Ms.  [B.  Upsala. 
B.  Rostock  in  Stb. ,  noch  1  Trompete 
dabei. 

Concerto  grosso  (o  Sonata)  a  2  V.  con- 
certini.  2  V.  e  Bc.  e  ripieni.  Ms.  Stb. 
[Berlin  Th. 

12  Senates  k  2  V.,  2  Hautb.  ou  2  Fl. 
trav.  &  Bc.    op.  3.   Amst.,  Roger  Nr.  53. 

3  Stb.  [B.  Hbg.  Ebendort  in  Ms.  3551 : 
13  Sonaten  for  2  V.  Vcl.  Bc.  3  Stb. 
Nur  bei  Nr.  13  in  V.  L  liest  man  P.' 
Namen  von  neuerer  Hd.     [Schwerin  F. 

Dr.  P.'  Ground,  with  Var.  for  tbe 
barpsich.,  V.  &  Guitar.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 

6  Sonate  ä  Fl.  solo  con  Cirabalo  overo 
Fagotte.  Amst. ,  Roger,  qufol.  2  Stb. 
[Schwerin  F. 

A  Sonata  for  Fl.  V.  &  B.  Ms.  Stb.  — 
Sonata  for  V.  Bass  Viol  and  Thorough- 
bass.     Ms.  Stb.     [R.  C.  of  Mus.  1971/72. 

Mr.  P.'s  Aires  for  2  V.  made  on  pur- 
pose  for  tbe  improvement  of  practitioners 
in  Consort.  Published  by  Walsh,  London, 
fol.  P.     [br.  Mus.     R.  C  of  Mus. 

Senates  ä  1  V.  seul  &  une  Bc.  in  4 
livres,  op.  2.  Amst.,  Roger,  qufol.  [br. 
Mus.     Schwerin  F:  Liv.  1.  2.  in  hoch  fol. 

—  2.  Edit.  revue  par  l'auteur.  Amst., 
Est.  Roger.  16  Sonaten,  liv.  1.2.  46  S. 
P.  qufol.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

—  X.  Sonates  ä  V.  seul. . .  6.  ouvrage, 
ou  plutöt  Liv.  4.  de  son  2.  ouvr.  Ib. 
qufol.     [br.  Mus. 

Solos  for  a  V.  witb  a  Tb.  B.  for  the 
harps.  or  Bass  Violin.  Lond.  fol.  [br. 
Mus. 


Pepusch,  Job.  ChrstiA. 


360 


Peramato. 


24  Solos  for  a  V.  with  a  Th.  B.  for 
the  harps.  or  B.  Violin.  Lond.,  Walsh.  fol. 
br.  Mus. 

A  2.  set  of  Solos  for  the  Flute  with 
a  Th.  B.     Lond.  fol.     [br.  Mus. 

XVI  Solos  or  Sonatas  compos'd  for  one 
V.,  one  Bass  Viol  or  a  Harps.,  for  Mr. 
J.  Hamilton.  64  Seit,  im  Autogr.  [B. 
Wagener. 

23  Solos  or  Sonatas  for  a  V.  a  B. 
Viol,  or  Harps.  coraposed.  94  Seit,  im 
Autogr.     [B.  "Wagener. 

25  Sonate  da  camera  ä  V.  solo  c. 
Cembalo,     fol.  Ms.     [B.  Upsala. 

In  Harmonia  mundi  6  Sonates,  eine 
von  P.  f.  2  V.  u.  B. 

In  B.  Rostock  in  geschriebenen  Stim. 

1  Trio  f.  Fl.  V.  u.  B.  —  1  Trio  f.  Ob. 
V.  u.  B.  —  1  Sinfonie  f.  FI.  trav.  V. 
Va.  d'amour,  Laute,  Klavier  u.  Bc.  —  1 
Sinf.   f.  2  Fl.   trav.   2  V.    Cembalo  u.  B. 

—  7  Sonaten  f.  Fl.  trav.  od.  V.  Va.  Bc, 
oder  2  Fl.  u.  B.,  oder  2  Ob.  u.  Fag.  etc. 

—  Solo  f.  Oboe  mit  bez.  Bass. 

In  Bmssel  Cons.  16  Sonaten  f.  V.  u. 
B.  in  1  vol.    Ms. 

Ferner  gab  er  heraus: 

The  score  of  tlie  four  operas  contai- 
ning  48  Sonatas  compos'd  by  Arcang. 
Corelli.  The  score  of  the  twelve  Con- 
certos  compos'd  by  the  same  author.  The 
whole  revis'd  and  carefully  corrected  by 
Dr.  P. .  .  London,  Walsh.  2  voll.  fol. 
[br.  Mus.     Brüssel. 

The  score  of  the  12  Concertos  compos'd 
by  Ar.   Corelli.    For  2  V.  &  a  Vcl.,  with 

2  V.  more,  a  T.  &  Thor.  Bass  for  ripieno 
paiis,  which  may  be  doubled  at  plea.sure. 
Lond.,  Johnson,  gr.  fol.  P.  139  Seit, 
vol.  2.     [B.  Kgsbg. 

Ferner  Croft's  6  Sonatas  und  das 
Samlwk.  Harmonia  mundi.     [br.  Mus. 

Scales  and  examples  in  harmony.  Ms. 
180.     [br.  Mus. 

In  Klavierstücke  von  Marpurg  1.  Samlg. 
1762  eine  Piece. 

Grove  berichtet  noch,  da.ss  sein  Sohn 
eine  Abhandlung  über  die  alten  Ton- 
geschlechter schrieb,  die  in  den  Philo- 
sophical  Transactions  für  1746  gedruckt  ist. 

Pera,  Grirolauio,  aus  Venedig, 
gest.  1770.  Der  Kapellmeister 
Schuster  studierte  1765  bei  ihm 
Kontrapunkt  (Gerber  1). 

In  der  Kgl.  Musikaliensamlg.  in  Dres- 
den, Ms.  279,  Hds.  vom  Kapellm.  Schuster 
von  1766,  ein  Miserere  zu  16  Stim.  in 
4  Chören  mit  Bc.  P.  —  In  der  Bibl.  der 


Musikfr.  in  "Wien  ein  Stabat  mater  4  voc. 
con  orch.  P.,  man  hält  es  für  ein  Autogr. 
—  In  der  Berliner  Singakad.  ein  Confi- 
tebor  3  et  4  voc.  in  P.  —  Im  Archiv  der 
kath.  Kirche  in  Dresden:  6  Psalmen,  lat., 
f.  Chor  u.  kl.  Orch.  P.  u.  Stb.  im  Ms. 

Peraboui  oder  ParaboTi,  Fi- 
lippo  3Iaria,  aus  Bologna  gebürtig. 
Nennt  sich  auf  dem  Drucke  von 
1588  Kapellmeister  della  Confra- 
ternitä  intitolata  l'Annunciata  in 
Viadana.  Nach  Gaspari's  Atti  e 
memorie  wurde  er  am  24.  Nov. 
1584  zum  „maestro"  in  Carpi 
als  Sänger  und  Musiker  gewählt, 
auch  musste  er  den  Klerikern 
Musikunterricht  erteilen.  Um  1582 
war  er  Sänger  in  der  Kapelle  des 
Herzogs  von  Mantua.  Im  gleichen 
Jahre  schickte  ihn  der  Herzog 
nach  Bologna,  um  den  Sohn  des 
Leonardo  Maria  Piccinini  auf 
Wunsch  des  dortigen  Herzogs  zu 
unterrichten  (M.  f.  M.  II,  90  Titel 
u.  Urteil.  Canal  71).  Bekannt 
ist  von  ihm  nur 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  .5  et  a  6.  Di 
. . .  Ven.  1588  Ang.  Gardano.  5  Stb. 
4*^.  Dedic.  in  Viadana  gez.  21  Gesge. 
[B.  D. 

Peragnlfo,  Antonio,  1507  als 
Musico  und  Cantore  an  der  Kathe- 
drale in  Lucca  genannt.  Er  hatte 
auch  die  Chorknaben  zu  unter- 
richten und  führte  den  Titel  „pre- 
centor''  (Nerici  45). 

Peralta,    Baltassar    de,    ein 

Sopranist,  diente  1572/73  in  der 
Kapelle  des  Herzogs  Alba  in  den 
Niederlanden,  resp.  Brüssel  ( Viertel]. 
9,  397). 

Peraltius,  Claudius,  ein  alter 
Theoretiker,  erwähnt  von  Gerbert 
5,  323. 

Peramato,  3Iichele  de,  1579 
päpstl.  Sänger  nach  einem  Doku- 
ment. Nach  einer  Rechnung  diente 
er  1558  dem  Herzoge  von  Alba 
in  Neapel  (Viertelj.  9,  394), 


Perandi. 


361 


Perckhairaer. 


Perandi  (Peranda,  Perande), 
Marco  Grioseffo,  aus  Rom,  wurde 
1651  oder  52  als  Sänger  (Männer- 
altist)  an  der  kurf.  Kapelle  in 
Dresden  angestellt,  1663  als  Yice- 
kapellmeister  und  um  1666  als 
Kapellmeister  mit  1200  Thlr.  Ge- 
halt. Er  starb  daselbst  den  12. 
Jan.  1675  in  voller  Thätigkeit.  Die 
Akten  erwähnen  noch,  dass  er 
1667  seine  Heimat  besuchte  (s. 
Staatsarchiv.  Fürstenau  1,  73.  92. 
2  a,  244.  AUg.  d.  Biogr.).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  bekannt: 

Dresd.  Mus.  Ms.  568:  Miserere  ä  6  voci 
c.  orch.  P.  —  Ms.  569,  18  latein.  und 
2  deutsche  Kirchentomposit.  —  Ms.  571 
ein   Kyrie  und  Gloria  4  voc.  c.  instr.    P. 

In  B.  B.,  Ms.  17  080:  Miserere  a  3 
Sopr.  A.  T.  B.  c.  instrura.  39  S.  P.  — 
Ms.  17081.  Samlbd.  von  20  Ktintaten  mit 
lat.  Texte  zu  1,  2,  3,  4,  6  Stirn,  und  2  V. 
Fag.  u.  a.  mit  Bc.  —  Ms.  444  Samlbd. 
P.  Nr.  14  Kyrie  et  Gloria  4  voc.  5  Instr. 
et  Org.  —  Ms.  1561  Samlbd.  P.  Nr.  7: 
Missa  6  voc.  et  6  Instr.  c.  Bc.  (Kyrie  et 
Gloria). 

In  B.  Darmst.  1.  Accurrite  gentes,  Ms. 
P.  2.  Quis  dabit  oculis,  A.  T.  B.  2  V. 
e  Fag.  Org.  Ms.  Stb.  —  Fasciculus  myrrhae, 
Ms.  P. 

Mss.  in  B.  Upsala: 

Concerto  ad  festum  Michaelis  ä  13  vel 
18:  Singst.  2  V.  2  Cornettini,  2  Tromb.  etc. 

In  Tabulaturpartitur  und  Stimmen: 
Hymnum  jucunditatis,  2  Sopr.  Org.  Dedit 
Abyssus  vocem,  4  v.  Org.  Ecce  ego 
mittam  pescatore  3  v.  2  Viel.  Org.  0 
ardor  o  flamma,  C.  B.  2  Viol.  0  Jesu 
dulcissime  3  v.  5  Instr.  Org.  (ex  D.). 
Si  dominus  mecum  4  v.  2  V.  Sperate 
suaves  2  C  2  V.  Fag.  Bc.  Te  solum 
cestuat  anima  2  C.  B.  2  V.  Fag.  Org. 
Vocibus  resonent  C.  B.  2  V.  a  braccio, 
Org. 

Nur  in  Stimmen  in  foUo  u.  4°.  Cor 
mundum  B.solo,  2  Y.  Fag.  Bc.  4".  Ac- 
curite  gentes,  3  v.  2  Cornetti  Fag,  Org. 
4P.  Buccinate  resonate  6  voc.  7  Instr. 
cum  rip.  Fol.  Factum  est  praelium,  4  voc. 
4  Viele,  Bc.  Fol.  Laudate  dominum  6  v. 
in  2  chori  c.  Instr.  ad  lib.  e  Org.  Fol. 
Miserere  mei  6  voc.  13  Instr.  Org.  Fol. 
0  bone  Jesu,  Ten. solo,  2  V.  Org.  Fol. 
Plange  anima  3  v.  Org.  4^.  Per  rigedos 
montes  A.  solo  2  V.  Fag.  Tiorba,  4».     Se 


quare  d'amore  3  v.  2  V.  in  Part.  Si  vivo 
mi  Jesu,  A.  c.  2  V.  e  Bc.  ex  D  1?  moU.  4". 
Dafne.  Opera  compos.  da  P . . .  e  Q. 
Aoidr.  Bontempi.  (1672—78.)  Ms.  P. 
B82a.  [Dresd.  Mus.  B.  M.  in  Kopie. 
Bmssel  Cons. 

Peratti ,  (xiambattista ,  vrar 
1570  Organist  am  Dome  zu  Mai- 
land (Muoni  25). 

Perau,  Gr . . .  L  . . .  C  . . .,  be- 
kannt durch 

L'ordre  des  Francs-ma^ons  trahi  et  le 
secret  des  Mopses  revele.  Amst.  1758  ent- 
hält einige  Lieder,  [besafs  einst  der  An- 
tiquar Jakob  Rosenthal. 


Perault, 


Flötist  am  Yaude- 


ville -Theater   zu   Paris   von   1797 

bis  1804. 

Fetis  und  Gerber  verz.  von  ihm  6  So- 
naten, Duos  u.  a.  von  op.  1  ab,  die  in 
Paris  bei  Leduc  erschienen,  darunter  auch 
eine  Flötenschule. 

Peraza,  . . .  wird  in  Arauxo's 
Discursos   de  musica   1626  citiert. 

Percheval,  Henry,  von  1565 
bis  1572  Knabensänger  a/d.  spa- 
nischen Hofkapelle,  geht  1573  auf 
die  Universität  za  Löwen  (Straeten 
8,  79.  81.  90.  101). 

PerciYall,  . . .  allem  Anscheine 
nach  ein  Engländer,  der  nach  dem 
Kat.  von  Cambridge  FW.  um  1750 

lebte. 

Die  doi-tige  Bibl.  besitzt  im  Ms.  115 
drei  Anthems :  0  be  joyfid  in  God  4  voic. 
Bow  down  Thine  ear,  5  v.  Save  me,  o 
God,  4  voices.     P. 

Perckhaiiner,  Wolfgang,  geb. 
zu  Wasserburg  (Aquipolitana  und 
Aquiburgenses  liest  man  auf  den 
Titeln).  Fetis  glaubt,  dass  er  an 
der  Miinchener  Hofkapelle  ange- 
stellt war.  Die  Akten  derselben 
verzeichnen  ihn  aber  nicht.  Fetis 
Conjecturen  sind  nicht  immer 
glücklich  und  er  stützt  sich  oft 
auf  ganz  willkürliche  Annahmen. 
Hier  z.  B.  auf  den  Druckort  Mün- 
chen, ein  anderes  Mal  zieht  er 
aus  der  Jahreszahl  eines  Druck- 
werkes das  Geburtsjahr  des  Autors, 


Percklianimer. 


362 


Perego. 


ohne  zu  wissen,  wie  alt  derselbe 
damals  war,  und  da  er  in  den 
meisten  Fällen  keine  Quelle  an- 
giebt,  so  sind  alle  die  Angaben, 
die  nicht  durch  andere  Werke 
nachweisbar  sind,  mit  Vorsicht 
aufzunehmen.  Perckhaimer  wid- 
met die  Hymnen  von  1591  den 
Ratsherren  von  Wasserburg  (am 
Inn),  zeichnet  die  Dedic.  aber  nur 
mit  seinem  Namen,  so  dass  man 
über  seinen  Wohnort  im  Dunkelen 
bleibt.     Dieselben  sind  betitelt: 

Sacrorum  Hymnorum  modulatioues,  a 
4,  5  et  6  vocib.,  tum  viva  voce  .  . .  Mo- 
nachii  1591  Ad.  Berg.  5  Stb.  qu40. 
22  Hymnen.      [B.  Br.      B.  B.      Freiberg. 

B.  M:  C.    Köln  C2. 
Perekhamiiier,  Jobauii  Georg, 

war  um  1730  Organist  im  Schotten- 
kloster in  Wien  und  befinden  sich 
im  dortigen  Musikarchive  im  Ms. 
Messen  und  Litaneien  von  ihm 
(Kornmüllcr  1,  230). 

Perckliofer  (Berckhover),  Chri- 
stoph,  auch    nur   mit   C.  P.  oder 

C.  B,  gez.,  gebürtig  aus  Peissen- 
berg  (Baiern),  war  an  der  Frauen- 
kirche in  München  Choralist  und 
schrieb  manchen  in  der  B.  M.  er- 
haltenen Codex,  in  dem  sich  auch 
Kompositionen  von  ihm  selbst  be- 
finden, 

so  in  Ms.  77  (Mus.  Ms.  71)  1601/05 
geschrieben,  unter  Nr.  9  und  15  zwei 
6stim.  Magnificat  und  ein  Salve  regina 
5  voc.  In  Ms.  78.  79.  80  der  B.  M.  die- 
selben Komposit.  In  alten  Druck-Saralwk. 
von  1624—27  fünf  lat.  Gesge.  (Eitner  1. 
Kat.  der  Hds.  von  Maier  in  München). 
Im  Kreisarchiv  in  München  die  Eintragung 
von  1605:  erhielt  8  Gld.  für  ein  Gesang- 
buch, d.  i.  ein  Chorbuch  von  niehrstim. 
Gesgen.)  In  der  Hofb.  Wien  19423  eine 
hds.  Part,  von  Victorinus'  Philomela  1624 
u.  27  mit  den  obigen  5  Gesängen  unter 
Berghover. 

Percoiiti,    Fr.    Antonio,    aus 

Sicilien,  ein  Minoritermönch  in 
Lecata  (Titel)  und  Kapellmeister 
zu  Terranuova  in  Sicilien  (Kat. 
Bologna  2,  478).     Er  gab  heraus: 


II  1.  lib.  de'Mottetti  a  2,  3  e  4  voci, 
co'l  Basso  per  l'org.  . .  Asisi  1621  Giac. 
Salvi.  Stb.?  4".  Am  Ende  eine  4stim. 
Mot.  von   Vinc.  Pacij.     [Bologna:  C. 

Pcrcy,    Bishop    Thomas,    ein 

Geistlicher  und  Altertumsforscher, 
geb.  1728  zu  Bridgenorth  (Shrop- 
shire),  gest.  1811  zu  Dromore,  der 
Gedichte  und  Melodien  volkstüm- 
licher Lieder  sammelte  und  1765 
herausgab.  Unter  den  vielen  Neu- 
drucken befindet  sich  auch  einer 
von  Dr.  Rimbault,  der  sie  mit 
einer  modernen  Klavierbegltg.  ver- 
sah, betitelt: 

Musical  illusti'ations  of  Bishop  Percy's 
reliques  of  ancient  English  poetiy.  A 
coUection  of  old  ballad  tunes  etc.  .  . 
London  18r)0  Gramer  ...  4*^  mit  Portr. 
[Brüssel  3665.     br.  Mus. 

Percy,  John,  ein  englischer 
Balladenkomponist,  f  24.  Jan.  1797 
(Grove).    Im  br.  Mus.  befinden  sich 

von  ihm 

8  Songs  with  an  acc.  for  a  V.  op.  1. 
Lond.  1781.     fol. 

Select  Songs.  26  Nrn.  Lond  ,  for  the 
author.  fol.     [br.  Mus.  fehlen  1—4. 

Wapping  old  stairs ,  a  ballad  in  10 
Ausgab.  Aufserdem  noch  10  Einzeldrucke 
von  Songs,  Duetts,  Airs  und  Ballads. 

Perdieri,  Oianihattista, 

bekannt  durch  Ms.  94a  in  Dresd.  Mus: 
3  Sonate  per  il  Cembalo,  qufol. 

Perdigal,  . . .  nach  Nuitter  p.  28 
war  er  Komponist  von  Dichtungen 
Abbe  Perrin's  und  erwähnt  der- 
selbe mehr  als  30  Kompositionen 
ohne  nähere  Angaben.  Pougin 
giebt  folgenden  Titel  obigen  Sam- 
melwerkes: 

Diverses  Paroles  de  musique  pour  des 
airs  de  coui-,  airs  ä  boire,  dialogues,  noels, 
motets  et  chansons  de  tout  sorte,  mises 
eu  musique  par  les  sieurs  Cholonier, 
Camefort,  Lambert,  Perdigal,  Cambert, 
Martin  et  autres  excellents  musiciens. 
"Weiteres  giebt  er  nicht  an,  aufser  dass 
er  sagt:  Perdigal  ist  mit  17  Nrn.  vertreten. 

Perego,  Camillo,  ein  Priester 
und  Gesanglehrer  an  der  Kirche 
S.  Ambrosiana  und  am  Seminar 
in  Mailand,   wo  er  auch  geboren 


Pereira. 


363 


Perez,  Davide. 


■war.  Morigia  schreibt  1595,  dass 
er  seit  35  Jahren  diese  Stelhmg 
bekleide.  Er  war  auch  Vikar  an 
S.  Vit,  genannt  Pasquirolo,  wo  er 
auch  begraben  liegt  (Fetis).  Mau 
kennt  von  ihm: 

La  regola  del  Canto  fernio  Ambrosiano, 
composta  giä  d'ordine  di  S.  Carlo  dal 
Eever.  P.  Camillo  Perego  uno  de'Notari 
della  chiesa  Metropolitano  di  Milano  . . . 
Milano  1622  per  I'her.  di  Pacifico  Pontio 
et  Gio.  Bat.  Piccaglia.  stampat.  4f.  162  S. 
mit  einer  Vorrede  vom  Cardinal  Borromeo. 
[B.  B.  Bologna.  C.  P.  Mailand  Braid. 
Paris  Arsenal  und  NationalMbl.  Brüssel. 
R.  C.  of  Mus.    Stift  Beuron  (HohenzoUcrn). 

Pereira,   Jos^  Monteiro,   ein 

portugiesischer    Theoretiker,     gab 

heraus: 

Principios  de  musica,  que  facilitäo  a 
tocar;  para  uso  dos  meninos,  que  se  edu- 
cäo  no  Seminario  de  N.  S.  da  Lapa  da 
Cidade  do  Porto.  Porto  1805  Ant.  Alv. 
Ribeiro.     4».     10  Seit. 

—  5.  impressäo.  Porto  1860.  4^*. 
4  Bogen  u.  1  Tafel.  [Beide  Ausg.  besafs 
1900  Leo  Liepm. 

Per^s,  Thomas,  1611  Kapellan 
und  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  2,  9). 

Peretti,  Nicolo,  ein  Sänger, 
Komponist  und  Direktor  einer 
Operntruppe  bis  c.  1775.  1755 
sang  er  in  der  Oper  Tamerlan  in 
Lübeck,  dann  in  Schwerin  den 
Einaldo,  komponierte  die  Oper 
Artaserse,  die  1755  in  Lübeck  zur 
Aufführung  kam,  Textbuch  in  der 
Grofsherz.  Regierimgsbibliothek  zu 
Schwerin  (Kade's  Kat.  der  Schwe- 
riner F.-Bibl.  2,  113).  Von  seinen 
Kompositionen  ist  bekannt 

Sei  Canzonette  del  Metastasio,  messe 
in  musica  da  . . .  Amst,  J.  J.  Hummel, 
qufol.  14  S.  1782  erschienen.  [B.  Kgsbg. 
B.  Wagener.     Schvrerin  F. 

In  B.  Rostock  in  einem  Samlbd.  Nr.  2 
mit  der  Bemerkung:  1786  in  Mailand, 
befindet  sich  die  Arie  f.  Sopr.  „Ah  non 
lasciar  mino  bei  Idol"  con  2  V.  Va.  B. 
in  P.  und  Singst,  extra,  ohne  Vornamen. 

In  Schwerin  F.  eine  Ana  ,,Se  tutti  i 
mali  mea"  aus  Demofoonte,  f.  Sopr.  mit 
Streichinstr.  P.   —   Aila  a  9  „Se  verto 


sul  lido  se  sciolgo".  P.  u.  Stb.  —  Motette 
f.  Altsolo  mit  Streichinstr.  P.  ohne  Text, 
in  Mss. 

In  Hofb.  Wien  mit  Ätitonio  Peretti 
gez.,  0  larva  delle  mente,  Aria  c.  Bc. 
Ms.  17  755.  P. 

Pereyra    da   Costa,   Antonio. 

Vasconcellos  verz.  einen  Priester 
Antonio  Pereira,  der  um  1725  zu 
Lissabon  geboren  ist,  doch  ist  es 
fraglich,  ob  dies  der  Verfasser  des 
folgenden  Werkes  ist,  dessen  Titel 
genauere  Kunde  über  seine  Person 

giebt. 

Concertos  grosses  cvm  doys  Violine,  e 
Violäo  de  concertinho  obrigados:  eoutras 
doys  Violino,  Viola,  e  Orgäo,  de  concerto 
grosso  a  arbitrio  q.  se  poderäo  dolrar: 
Offresidos  Ao  Sr.  Jose  de  Vasconcellos 
Bettencourt.  Morso  fidalgo  de  Gaza  de 
sua  Majesta  de  Portugueza,  de  Antonio 
Pereyra  da  Costa,  Mestre  da  Capella  da 
se  do  Fimchal,  Opera  premeira.  London 
(c.  1750—1760)  Engraved,  printed  for 
and  Sold  for  John  Simpson,  Musical  In- 
strument-Maker  .  .  .  Stb.  in  fol.  Sein 
Porti'ät  trägt  die  Umschrift:  Antonius 
Pereira  da  Costa  Magister  Musices  Dio- 
cesis  Funchalensis ,  aetate  44,  in  geist- 
licher Tracht,     [br.  Mus. 

Fetis  verz.  einen  Pereyra  de  Figueredo, 
Antonio,  geb.  14.  Febr.  1725  zu  Macao 
in  Portugal  und  gest.  14.  April  1797  zu 
Lissabon,  Organist  im  Kloster  S.  Croce 
zu  Coimbra,  trat  um  1744  in  die  Congre- 
gation  Oratorio  zu  Lissabon.  Die  ver- 
nichtete Li-ssaboner  Bibl.  besafs  7  geistl. 
Kompositionen  von  ihm. 

Vasconcellos  verz.  noch 

Pereira^  Domingos  Nunes,  f  29.  März 
1729  zu  Lissabon. 

Pereira,  Marcos  Soares,  f  7.  Jan.  1655 
zu  Lissabon. 

Pereira,  Thomaz,  ein  Jesuit,  der  nach 
China  ging  und  1692  in  Peking  starb. 
Kompositionen,  die  einst  in  Lissabon  sich 
befanden,  verz.  er  vom  1.  und  2.  Pereira. 

Perez,  Davide,  geb.  1711  in 
Neapel  von  spanischen  Eltern,  gest. 
1778  zu  Lissabon.  Besuchte  das 
Conservatorio  della  Madonna  di 
Loreto  zu  Neapel  und  trat  1740 
mit  seiner  ersten  Oper  in  Palermo 
auf:  „Travestimenti  amorosi'".  Er 
bekleidete  daselbst  den  Vicekapell- 
meisterposten    a/d.    Kgl.    Kapelle. 


Perez,  Davide. 


364 


Perez,  Davide. 


1749  kehrte  er  nach  Neapel  zurück 
und  komponierte  für  das  Theater 
San  Carlo:  La  Clemenza  di  Tito. 
Im  Dez.  war  er  in  Wien  bis  1750, 
dann  in  Rom,  1751  in  Genua  und 
Turin.  Von  hier  lud  ihn  der 
portugiesische  Hof  nach  Lissabon 
ein,  wo  er  1752  eintraf  und  zum 
Kgl.  Kapellmeister  ernannt  wurde. 
1755  besuchte  er  London,  stets 
mit  einer  neuen  Oper  aufwartend 
(Florimo  2,  330.  Siehe  Salvadore 
Maria  da  Vercelli,  1779).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

II  Maiiifio  di  San  Bartolomeo,  Oratorio 
a  4  voci,  da  eseguirsi  iu  Padova  iiel  Mese 
di  Marzo  1779.  Ms.  D28.  P.  u.  Text- 
buch.    [Padua  Ant. 

Mattutino  de  Morti  (a  5  voci  c.  istrom.), 
composto  per  coniando  di  Sua  Maestä 
Fedelissima  Don  Giu.sei)pe  P  dal  Sig. 
David  Perez  Maestro  di  Cappella.  I^ondra 
presse  Rob.  Bremuer  (1774).  P.  fol.  3 
EU.  u.  156  S.  [B.  B.  ß.  G.  B.  Kgsbg. 
Mailand  Cons.  Musikfr.  Wien.  Glasgow. 
Lr.  Mus.  Brüssel.  Schwerin  F.  Ms.  Stb. 
Cambridge  FW.  R.  C.  of  Mus.  Bologna. 
C   P 

In  Mss.  der  B.  B:  Ms.  Wl,  Salve 
regina  4  voc.  Bc.  P.  —  Ms.  W21,  Me- 
mento  dne  8  v.  P.  —  Ms.  17098,  Mattu- 
tino del  Ss.  Natale  a  4  voc.  conc.  c.  Bc. 
P.  —  Ms.  T20.  58.  113  allerlei  Gcsge. 
in  Part.  —  Ms.  1561  Samlbd.  ?.  Nr.  16, 
Conservati  fedele  beuta,  Aria  a  Sopr.  c. 
istrom.  et  Cent.  —  Ms.  17105,   2  Arien. 

—  Autogr.  Grasn.  „Quoniam  tu",  a  voce 
sola  c.  Strom. 

Berlin,  Singak.  Miserere  4  voc.  P,  — 
12  Solfeggi  a  2  V.  col  B. 

Dresden  Mus.  1  Duetto  aus  Ipermnestra, 
Lisbona  1754.  P.  und  4  Arien  in  P, 
Ms.  598  und  1150. 

Hof b.  Wien  Ms.  15998,  Laudate  pueri. 

—  15656,  Salve  regina  4  voc.  c.  org.  P, 

—  Ms.  15628  eine  Motette  mit  Orgel. 
Musikfr.  Wien,  3  Arien  aus  Opern  und 

Solfeggi. 

Brüssel  Cons.,  1  Samlg.  Arien  f.  Sopr. 
u,  Orch.  Ms.  P.  —  Mss.  in  Stb:  1  Arie 
und  1  Laudate  pueri  4  voc.  c.  2  V.  Vcl. 
et  org.  1756. 

Bibl.  Rostock:  2  Arien  in  P.  u.  Stb. 
(Pensa  che  figlia.  In  felice  in  van  mi 
lagno;. 


In  Karlsruhe:  Aria  ä  Sopr.  „Dov'e,  si 
affretti,  c.  ström.  P. 

Brit.  Mus :  Miserere  4  voc.  Ms.  328. 
—  1  geistl.  Gesg.  Ms.  332.  —  1  Cautata 
per  Sopr.  P.  Ms.  362.  —  Arie  in  Ms.  346. 

Neapel  Turch:  Responsorij  de'morti  a 
piü  voci  e  a  piü  strum.,  e  Libera  a  5. 
fol.     P. 

Neapel  Cons :  6  Missae  per  4,  per  8 
voci  c.  Strom,  in  A,  1736.  In  Es,  1766. 
In  Es.  D.  G.  Cm.  —  Dixit  4  v.  c.  ström. 
1758.   —   Magnif.  5  v.   c.  str.   —   Credo 


8  voc.    c.    ström,    im    Autogr. 


Credo 


ebenso  in  Kopie.  —  Laudate  pueri  3  v. 
con  pieni  ed  org.  in  Ad.  —  dito  a  5  v. 
in  F.  —  Nisi  Dominus,  Salmo  per  voce 
sola  c.  V.  Viele  e  B.  in  Cd.  —  Mattutino 
dei  morti  5  v.  c.  orch.  in  Fd.  —  Lamen- 
tazioni  per  i  tre  üffizii  delle  tenebre,  4 
V.  0.  org.  —  Respousorii  per  il  tre  üffizii 
delle  tenebre.  —  Miserere  per  5  v.  c. 
fagotti  oblig.  ed  Org.  in  Fm.  —  Et  in- 
carnatus  est ,  8  voc.  e  piü  ström,  in  Fd. 

—  Memento  Dne.  David,  Salmo  8  v.  c. 
org.   in   Dd.    —    In  exitu  Israel,    Salmo. 

—  Serenata  per  4  v.  c.  ström.  1733.  — 
Duottini  per  2  Sopr.  col  B.  —  32  Arien. 

—  Di  perderti  pavento,  Duetti  c.  V.  Va. 
e  B.  (alle  in  Part.).  —  Solfeggi  col  solo 
Basso,  per  Sopr.  e  Contralto,  e  per  2 
Sopr.  —  Solfeggi  c.  acc.  di  pfte.  —  Sol- 
feggi per  Sopr. 

In  Mailand  Cons :  Missa  in  Dd.  8  voc. 
c.  orch.  in  Stb.  —  dito  in  Bd.  5  v.  c. 
orch.  ed  org.  ridotta  in  tre  componimente 
sacri  per  eseguirsi  in  3  servizi  (P.  in  1 
vol.  von  169  S.).  —  Credo  in  D.  8  voc. 
con  orch.  —  Haec  dies  quam  fecit  Dnus., 
in  Dd.  8  v.  c.  org.  —  In  exitu  Israel, 
8  V.  c.  org.  —  Laudate  pueri  3  v.  (2 
Sopr.  ed  A.)  con  pieni  ed  org.  —  Mise- 
rere in  Fm.  5  voci  c.  2  fagot.  ed  org.  — 
Responsori  per  la  settimana  Santa  4  voc. 
c.  Vcl.  ed  org.  —  Memento  Dne.  David 
8  v.  c.  org.    —    Victime   paschalis  in  C. 

4  voc.  c.  V.  Ob.  Trombe,  B.  ed  org.  — 
2  Duetti  per  Sopr.   ed  A.  con  ström.   — 

5  Arien  in  P.  —  Solfeggi  per  2  voci,  1 
vol.     100  S. 

In  Einsiedeln  eine  Aria  „Mi  credi", 
Napoli  1749. 

In  Schwerin  F.  im  Ms.  4  Arien,  2 
Duette,  teils  P.,     teils  Stb. 

In  Berlin  Hochsch:  Tenebrae  factae 
sunt,  4  voc.  concertati.     Ms.  P. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  137 :  drei  Arien. 

In  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1772,  Missa  (K. 
Gl.  Cr.)  5  voc.  c.  ström.  Ms.  P.  —  Ms. 
1933  die  Motette  0  Margarita  und  der 
Psalm  Miserere.  P,  —  Ms.  1890  einige  Arien. 


Perez,  Davide. 


365 


Perez  Calderoii,  Mauoel, 


In  der  Bibl.  des  C.  P.  1  vol.  geistl. 
Musik,  3  voll.  Arien  und  Scenen  und  eine 
4stim.  Kantate. 

In  Darmst:  Aria  „Ramnientati  qui  sei", 
und  „Se  mai  senti"  Ms.  P. 

In  B.  Dresden,  Ms.  B94I:  Duetti  per 
studio  a  2  voci  perfette  di  Sopr.  e  B.  c. 
Bc.     qufol. 

In  ß.  WoLfenb.  Ms.  300  zwei  Arien. 

In  Bologna  Ms.  Kat.  3,  285,  2  Arien. 

—  In  John  Corri's  Samlwk.  Bd.  1,  eine 
Arie  und  Kat.  3,  329  die  Arie  Ah!  se  in 
ciel,  per  Sopr.  c.  VV.  aus  Ülimpiade. 

In  Choron's  Corps  complet  . . .  Paris 
1829  ä  rinstitution.  qu4<'.  Memento  Dne. 
David  8  voc. 

In  Vinc.  Novello's  collect,  of  sacred 
Music.     London  1811  eine  Motette  in  P. 

Briefe  in  Pat.  Martini's  Briefsamigen. 
in  Bologna,  Tom.  7. 


Opern : 

L'Adriano  in  Siria,  atto  2  e  3  1752. 
Ms.  509.  [br.  Mus.  Musikfr.  Wien,  in  3 
atti.  P.     RC.  ofMus. 

Alessandro  nell'lndie,  1755.  Ms.  507. 
[br.  Mus.  Hofb.  Wien:  in  3  atti,  1749. 
Ms.  18035. 

Andromeda,  Dranuna  per  niusica  in  3 
atti,  Vienna  1750.  P.  Ms.  18037.  [Hofb. 
Wien. 

Artaserse,  opera  seria,  Lisbona  1753. 
Ms.  P.     [Neapel.    E.  C.  ofMus. 

Demetrio,  opera  seria  in  3  atti  1752. 
3  voll,  in  P.  Ms.  17100.  [B.  B.  Neapel: 
in  Torino  aufgef.  R.  C.  ofMus.  Akt  1.  2. 
Berlin  K.  H.     C.  P. 

La  Didone  abbandonata,  Dramma  jier 
musica  in  3  atti,  Vened.  1753.  P.  Ms. 
[Venedig  Marco,  br.  Mus.  im  Dnick :  The 
favourite  songs  in  the  opera  call'd  da . .  . 
London  17G4.  fol.       R.  C  of  Mus.  im  Ms. 

L'Eroe  Cinese,  opera  1753.  Ms.  P. 
ohne  Recitative.     [R.  C.  of  Mus. 

Farnace.  The  favourite  songs  in  the 
opera  . . .  (anonym).  Lond.  1759.  fol. 
[br.  Mus.  C.  P.  In  Turin  1750  aufge- 
führt.    Textb.  im  Opernarchiv. 

Ipermnestra,  opera  1754.  Ms.  P.  [R. 
C.  ofMus. 

L'Isola  disabitata,  opera  seria  in  1  atto. 
Ms.  P.     [Neapel.     Neapel  Turch. 

Leucippo,  opera  in  3  atti.    Ms.  P.    [C.  P. 

Olimpiade,  opera  seria,  atto  1.  e  3. 
Ms.  508.  P.     [br.  Mus. 

Siroe,  1.  atto,  opera  seria,  Nap.,  San 
Carlo  1740.     Ms.  P.     [Neapel. 

Solimano,  opera  seria  in  3  atti.  1757. 
Lisbona.  Ms.  P.  [Neapel.  R.  C.  of  Mus. 
C.  P.     Berüu  K.  H.  in  englischer  Sprache. 


Li  Travestimenti,  opera  in  2  atti.  Ms. 
P.     190  S.     [Mailand  Cons. 

Vologeso.  Dramma  per  musica.  Vienna 
1750.  Ms.  18036.  P.  [Hofb.  Wien.  ß. 
Rostock rSymphonia  ed  Arienell'opera...  P. 

In  6  Ouvertures  1763  eine  von  P. 

In  Bologna  noch  die  Textbücher  zu 
den  Opern:  LaNemica  amante,  Nap.  1735. 
La  Semiraraide,  Roma  1749. 

In  neuen  Ausg.  1  Mot.  und  Solfeggi 
(Eitner  2). 

Perez,  Juan  Grines,  ein  spa- 
nischer Komponist,  wahrscheinlich 
zu  Orihuela  am  7.  Okt.  1548  ge- 
tauft, wurde  Diakonus  und  Kapell- 
meister au  der  Kathedrale  daselbst 
und  am  23/2  1581  in  gleicher 
Eigenschaft  in  Valencia  angestellt, 
wo  er  auch  Leiter  des  Kollegiums 
„de  seies  o  infantillos"  war.  Er 
lässt  sich  bis  1596  verfolgen,  als 
Kanonikus  bis  zum  5.  Okt.  1600. 
Don  Justo  Blasco  hat  in  der  Zeit- 
schrift El  Orden  (zu  Madrid?)  seine 
archivarischen  Untersuchungen  nie- 
dergelegt, die  Phil.  Pedrell  in  der 
Ausg.  der  Werke  Perez  wieder 
abdruckt  (siehe  auch  M.  f.  M.  1896 
Nr.  8). 

Pedrell  fand  Kompositionen  im  Ms.  in 
den  Archiven  zu  Malaga  u.  zu  Segorbe,  u. 
zwar  Psalmen,  Vespern,  Versetts,  Hymnen, 
1  Messe,  1  Ave  maris  Stella  u.  1  Sonate. 
Die  einst  in  Orihuela  befindlichen  Mss, 
sind  verschwunden.  Der  1896  erschie- 
nene Band  Kompositionen  Perez',  ediert 
von  Ph.  Pedrell,  erschienen  in  Barcelona 
bei  Juan  Bat.  Pujol  y  Co.  (Lpz.,  Breitk. 
&  Haertel)  euth.  neben  einer  21  Seiten 
langen  Einleitung,  59  Seiten  Partitur,  mit 
13  vier-  und  fünfstim.  Gesängen.  Urteil 
siehe  M.  f.  M.  1.  c. 

Perez,  Orbaiio,  1633  Kapellan 
und  Sänger  an  der  Hofkapelle  in 
Madrid  (Straeten  8,  423). 

Perez,  Pascual. 

In  der  Kgl.  Musikaliensamlg.  in  Dres- 
den, Ms.  576  ein  Himno  a  3  voc.  c. 
clavicemb.  P.,  Zeit  unbekannt. 

Perez,    Petrus,    1522    päpstl. 

Sänger  (Viertelj.  3,  259). 

Perez  Calderon,  Manoel,  be- 
kannt durch 


Perez  Maitinez,  Viceozo. 


366 


Pergolesi. 


Explicacion  de  solo  el  canto-Uano,  que 
para  instruccion  de  los  novicios  de  la 
Proviücia  de  Castilla  de  Real  y  Militär 
Orden  de  N.  Senora  de  la  Merced,  Ee- 
dencion  de  Cautivos,  compiiso  . .  M.  Perez 
Calderon  . .  A  que  anade  las  Cuerdas  de 
Alamire,  Gsolreut,  Ffaut,  y  la  que  . .  usa 
la  Santa  Igiesia  de  Toledo,  llamada  por 
eso  Cuerda  Toledana.  Coutiene  asiniismo 
todas  las  Antifonas,  Lamentaciones,  y 
Eesponsorios  de  los  tres  dias  de  Tinieblas 
. . .  Madrid  1779  Joachim  Ibarra.  4".  [br. 
Mus. 

Perez  Martinez,  Vicenzo,  geb. 
zu  Cifuentes  (Sigiienza),  gest.  2. 
Jan.  1800  zu  Madrid.  Ein  be- 
rühmter Tenorist,  besonders  in  geist- 
lichen Gesängen  und  als  Gesang- 
lehrer. Am  25.  März  1770  wurde 
er  an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Madrid 
angestellt.  Er  gab  auch  folgendes 
Werk  heraus: 

Prontuario  del  cauto  llano  gregoriano, 
corregido  todo  del  mal  acento  y  otros  de- 
fectos  notados  en  los  libros  antiguos.  3 
voll,  zu  862,  550  u.  600  S.  Eine  neue 
Ausg.  von  Ant.  üernandez  veranstaltet, 
erschien  1828  (Pougin). 

Pergauiasco,  siehe  Antonio  del 
Pergamasco. 

Pergamino,  Paris,  aus  Brescia, 
dient  seit  c.  1590  (?)  am  Dresdner 
Hofe  als  Instrumentist  u.  Zinken- 
bläser mit  228  Gld.  12  gr.  Gehalt. 
1590  erhält  er  ein  Geschenk  vom 
Kurfürsten  von  1000  Gld.,  er  muss 
daher  schon  längere  Zeit  dem- 
selben dienen.  Auch  1599  und 
1606  erhält  er  abermals  Geld- 
geschenke (s.  Staatsarchiv.  Für- 
stenau  1^  36). 

Perger,  Franz  Jakob,  Mitglied 
der  Hofkapelle  in  München,  wird 
am  14/11  1701  nach  Brüssel  zum 
Kurfürsten  befohlen   (Kreisarchiv). 

Perg-er,   Georg,  Altist  an  der 

Hofkapelle  in  Wien  vom  1.  Jan. 
1653—1658  mit  40  Gld.  monatl. 
(Köchel  1). 

Perger,  Hans,  Organist  an  der 
Hofkapelle    in    Wien    mit    5    Gld. 


monatlich    vom    l.  Okt.    1573    bis 
1596  (Köchel  1). 

—    Martin    war    ebendort    von 
1544—49  Kapellsänger  (ib.). 

Pergier,  siehe  (xuHelmo,  1474. 

Pergklioltz,  siehe  Bergklioltz. 

Pergolesi,  (xiovanni  IJattista, 
geb.  3.  Jan.  1710,  Abends  10  Uhr 
zu  Jesi  (römische  Provinz),  der 
Vater  hiefs  Francesco  Andrea,  die 
Mutter  Anna  Vittoria,  getauft  am 
4.  Jan.  (Kirchenregister),  gest  16. 
März  1736,  26  Jahr  alt,  zu  Pozzuoli 
bei  Neapel.  Er  besuchte  das  Con- 
servatorio  dei  Poveri  di  Gesü  Cristo 
zu  Neapel  von  1726  —  1729.  1731 
trat  er  mit  dem  ersten  Drama  sacra 
auf:  San  Guglielmo  di  Aquitania, 
nebst  einigen  Intermezzi  buffi  zu 
Neapel  in  Chiostro  di  S.  Agnello 
maggiore.  Fctis  giebt  über  erste- 
res  ein  Urteil,  von  dem  er  sagt, 
dass  es  zwar  gut  geschrieben,  aber 
von  einer  lebhaften  Inspiration  und 
Charakteristik  niclits  zu  entdecken 
ist.  Diesem  Drama  folgte  „la  Sal- 
lustia"  u.  a.  Nach  diesen  schrieb 
er  für  den  Fürsten  von  Stegliano 
einige  Instrumentalwerke.  Zur 
kirchlichen  Feier  der  Errettung 
aus  dem  Erdbeben  zu  Neapel 
wurde  er  vom  Stadtrate  aufgefor- 
dert, die  Musik  zu  schreiben.  Er 
schrieb  eine  lOstim.  Messe  mit 
Orchester  und  2  Vespergesänge, 
die  in  der  Kirche  dei  Minimi  auf- 
geführt wurden.  Nachdem  er  noch 
einige  Messen  geschrieben  hatte, 
wandte  er  sich  1731  wieder  der 
Oper  zu  und  schrieb  seine  berühmt 
gewordene  „LaServa  padrona'',  der 
noch  eine  Reihe  anderer  Opern 
folgte.  1734  erhielt  er  den  Kapell- 
meisterposten an  der  Kirche  Santa 
Casa  di  Loreto,  dort  wurde  auch 
im  Jahre  1735  sein  „Stabat  mater" 
ä  2  voci  aufgeführt  und  noch  in 
demselben  Jahre  das  „Salve  regina" 


Pergolesi. 


367 


Pergolesi. 


f.  1  Stirn,  mit  kleinem  Orchester. 
Seine  angegriffene  Gesundheit  be- 
weg ihn  Neapel  zu  verlassen  and 
sich  nach  Pozzuoli  zurückzuziehen 
(Biogr:  Marchese  di  Villarosa,  Let- 
tera  biografica  intomo  alla  patria 
ed  alla  vita  G.  B.  P.  Napoli  1831, 
gr.  80.  42  S.  mit  Portr.  u.  Facs. 
Hier  werden  zum  ersten  Male 
Daten  und  Lebenswandel  nach 
authentischen  Dokumenten  mitge- 
teilt, alle  früheren  Biogr.  sind 
ungenau  und  alle  späteren  nach 
Viflarosa.  Fetis.  Florimo  2,  192. 
Im  Fetis  werden  die  früheren  Biogr. 
verz.  —  In  der  Allg.  mus.  Lpz, 
Ztg.  1882,  Sp.  65  ein  Artikel  über 
P.,  hauptsächlich  kritisch.  Schlet- 
terer,  H.  M:  Giov.  Batt.  Pergolesi. 
Lpz.  1880  Br.  &  H.)  P.'s  Stil  und 
Ausdrucksweise  hat  mit  Heinrich 
Graun  die  gröfste  Aehnlichkeit. 
Die  weichen,  sanften,  klagenden 
Melodien  herrschen  bei  P.  vor 
und  wirken  auf  die  Zeit  monoton. 
Seine  Begleitungen  sind  nicht 
ohne  Geschick.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

1.    Geistliche  Werke: 

II  transito  di  S.  Giuseppe.  Oratorio 
a  4  voci  in  2  part.,  2  S.  A.  T.  soli,  ed 
orch.  P.  u.  Textb.  [Musikfr.Wieu.  Ein- 
siedeln.    E.  C.  of  Mus. 

Yerbum  Christi  da  cinice.  —  Vexilla 
regis.  2  Oratorien :  4  voc.  2  V.  3  Trom- 
boni  ed  org.  (fraglich  ob  von  P.).  Ms.  P. 
[B.  M. 

Pragment  einer  Passion.  Ms.  in  Stb. 
[Upsala. 

S.  Guglielmo  d'Aquitania,  Oratorio 
(Dramma  sacra)  in  3  atti,  1731,  seine 
erste  Arbeit,  die  aufgeführt  wurde.  [Ne- 
apel.    B.  B.     Neapel  Turch. 

Missa  (Kyrie  et  Gloria)  Fd.,  op.  posth. 
P.  Vienna,  Comptoir.  106  S.  mit  Bio- 
graphie. [B.  B.  Musikfr.  Wien,  auch  im 
Ms.  B.  Wagener.  Dresd.  Mus.  br.  Mus. 
Darmst. 

Missa  5  voc.  col  orch.  Dd.  Ms.  P. 
[Berl.  Singak.     Musikfr.  Wien.     B.  Kgsbg. 

8  Missae  in  Dd.  Dm.  u.  Cd.  f.  Chor 
u.  Instr.  Ms.  16026.  16214.  16444.  P. 
[Hofb.  Wien. 


Missa  (Eyr.  et  Glor.)  in  F.  P.  Yienna. 
fol.     [R.  C.  of  Mus. 

Kyrie  et  Gloria.  Ms.  P.  [München 
alte  Hofkap. 

Missa  Fd.  (.5  voc.  2  Ob.  2  Cor.  2  V. 
Va.  ed  org.)  P.  Vienua,  Steiner  &  Co. 
106  S.     [B.  M.     auch  1  Messe  im  Ms. 

Messa  ä  piu  voci  (5)  c.  ström.  Ms. 
279  b.  P.  [Dresd.  Mus.]  —  Kyrie  et  Gl. 
ä  2  cori  c.  Strom.  Napoli,  Luigi  Mares- 
calchi.  P.  —  Hofb.  Wien:  16026  Messa 
5  voci  c.  istrom. 

Missa  brevis  Dd.    Ms.  P.    [Lpz.  Thom. 

Missa,  Ms.  im  Archiv  der  Congregazio 
San  Fernando,  1871  aufgefunden. 

Missa  10  voci  (2  Chöre  u.  Orch.)  dabei 
ein  Crucifixus  f.  Canto  solo,  2  V.  Va. 
Contrab.  u.  Org.  [Cap.  Laterano  in  Rom, 
Mazzo  15,  12  Stb.  Ms.  Dieselbe  lOst. 
Messe  in  B.  B.  L218.  Neapel  Turch. 
Cambridge  FW.  in  10  Stb. 

Messa  5  v.  c.  ström,  und  1  Kyrie  e 
Gloria  5  V.  c.  ström.  Ms.  P.  [Brüssel 
Nr.  1857.  1858. 

3  Missae  Dd.  5  voc.  Dd.  4  voc.  Gd. 
4  voc.  con  ström.  Ms.  17150  —  52.  P. 
[B.  B.  C.  P.  1  Missa  4  voc.  Hofb.  Wien 
16214:  1  Missa  4  v.  c.  org.  P.  in  16444 
1  Fragment,  1  Messe  u.  1  Et  incarnatus. 

4  Messen  in  D  für  2  Chöre  u.  instr.; 
in  F.  ebenso.  In  Fd.  4stim.  mit  Bass- 
solo im  Autogr.  In  Fd.  5  st.  mit  Instr. 
im  Autogr.  —  1  Kyrie  in  Fd.  4  v.  c. 
ström.     Mss.  P.     [Neapel. 

Credo  4  voc.  c.  ström,  ed  org.  Ms. 
19087  Bd.  7.     [Hofb.  Wien. 

Dies  irae  in  Cd.  4  voci  c.  strum.  Ms. 
P.     41  Bll.     [Bologna. 

Credo  4  voc.  c.  orch.  Ms.  P.  [Neapel 
Turch. 

Gloria  in  excelsis  in  Gd.  5  voc.  c.  in- 
strum.     Ms.  1775.  P.     [R.  C.  of  Mus. 

2  Messen  in  Dd.  a  2  voc.  con  orch. 
und  Fd.  zu  2  Chor.  u.  Orch.  Mss.  P. 
[Mailand  Cons. 

Miserere  4  voc.  c.  2  V.  Va.  e  B.  in 
Cm.  Ms.  P.  [B.  B.,  Ms.  L221.  17161. 
17162.  Neapel.  B.  M.  Münch.  alte  Hofk. 
Musikfr.  Wien.  Ms.  16 6i)8  Hofb.  Wien. 
R.C.ofMus.  Ms.  1776.  C.  P.  Mailand 
Cons. 

Miserere  a  8  voci  reali,  Am.  Ms.  17  160. 
[B.B.    Berl.  Singak.    Schwerin  F.  P.  u.  Stb. 

Miserere  4  voc.  Ms.  L  543.  P.  zweifel- 
haft.     [B.  B.      B.  Lpz.  Thomas   fraglich 

—  4  voc.  Paris.  P.  fol.  [R.C.ofMus. 
Darmst. 

—  in  Bd.  4  vöc.  c.  orch.  Ms.  P. 
[B.  Kgsbg. 


Perffolesi. 


368 


Pergolesi. 


Salve  regina  Fm.  für  2  Sopr.  im  El.-A. 
von  C.  A.  Overbeck.  Lübeck  1785  Commiss. 
Chrstn.  Gottfr.  Donatius.  [B.  M.  Dresd. 
Mus.  B.  B.  Lübeck.  B.  Hbg.  B.  Joach. 
Stadtb.  Augsbg. 

—  a  2  Sopr.  2  V.  Va.  col  B.  Londra, 
Bremner.     P.     fol.     [Schwerin  F. 

—  Paris.     P.     [Darmst. 

—  ed.  von  Schletterer,  3  Salve  reg., 
1881  Lpz.,  Br.  &  H. 

—  ed.  von  C.  Bank.    Mainz,  Schott. 

—  ä  Contralto.  Paris,  Le  Duc.  [Brässel. 
B.  B.     Paris  Nat. 

—  a  2  voci.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

—  a  Contralto  c.  ström.  Ms.  19087, 
Bd.  7.  [Hofb.  Wien.  B.  M.  Einsiedelu. 
Dresd.  Mus,     Bologna.     B.  Joach.  Ms.  3S3. 

—  ä  2  Sopr.  0.  2  V.  Va.  e  B.  Ms  P. 
[Dresd.  Mus.  B.  B.,  L  220.  R.  C.  of  Mus. 
Ms.  1778.  Hofb.  Wien  15654  für  Sopr. 
u.  Streichinstr.  P. 

2  Salve  regina  Cm,  u.  AmoU,  beide 
für  1  Sopr.  c.  2  V.  Va.  e  B.  Ms.  535,  XL 
Mss.  17169.  21820.  11234.  56.  81.  Das 
in  Amol!  steht  auch  in  Cm.  u.  Fm.  L  220. 
16706.17170,  Sämtlich  dieselben.  [B.  B. 
Neapel  in  Cm.  Hofb.  Wien  Ms.  19085 
u.  19087  ein  Salve  reg.  ä  C  u.  1  ä  A. 
solo  c.  Strom.  P.  B.  Brüssel  Cons.  eine 
Ausg.  von  Huberty.  Paris  und  eine  in 
London  bei  Walsh.    fol. 

Die  in  Cm.  und  Am.  sind  stets  dieselben. 
Die  mit  „Sterbe  -  Cantate"  bez.  Piece  ist 
auch  obiges  Salve  reg.     [B,  B. 

Stabat  mater  ä  2  voc.  (Sopr.  e  Contralto) 
c.  Strom.  Fm.  Ms.  158.  17155.  L  219 
u.  a.  5  mal  vorhanden.  [B.  B.,  auch  im 
Kl.-A.     Ms.  281  Drosd.  Mus.     Hofb.Wien 

3  Stab.  m.  f.  2  und  4  Stirn.  Mss.  16660. 
16681.  16814.  Musikfr.Wien.  Karlsruhe. 
Im  Autogr.,  1735  korap.,  Bibl.  des  Klosters 
Monte  Cassino  in  Terra  di  Lavoro  (Neapel). 

—  In  Kopie  Ms.  P.  [B.  M.  B.  W.  Bo- 
logna in  6  Hds.  Neapel.  Mailand  Cons. 
in  2  Part.  u.  2  Kl.-A.  im  Ms.  Neapel 
Turch.  B.  Joach.  Ms.  385.  R.  C.  ofMus. 
Ms.  1774  u.  im  Dmck,  P.  London.  B. 
Kgsbg.  Padua  Anton.  C  70.  Schwerin  F. 
Dresden  2  Exempl. 

—  Paris,  Bochsa  pere.  P.  [Dresd. 
Mus.     C.  P. 

—  instrumentiert  von  Lvoff.  P.  Berl., 
Schlesinger.     [B.  B.     Darmst. 

—  Vollständige  Passionsmusik  zum 
Stabat  mater  mit  der  Klopstockschen 
Parodie  in  der  Harmonie  verbessert  (!) 
mit  Oboen  und  Flöten  verstärkt  und  auf 

4  Singstim.  gebracht  von  J.  A.  Hiller. 
P.  Lpz.  1776  Dyk,  59  S.  fol.  Ueber 
Klopstock's     Uebersetzg.     siehe     Koller, 


Klopstockstudien,  Kremsier  1899,  S.  33. 
[Dresd.  Mus.  Einsiedeln,  Hofb.  AVien. 
B.  B.  B.  M.  B.  Lpz,  B.  Wagener. 
Lübeck,     Wolfenb, 

—  Kl. -Auszüge:  Berlin,  Christiani. 
[Schwerin  F.  Dresd.  Mus.  B.  B:  von 
Hiller,  Lpz.  1774  Breitk.  &  Sohn.  B.  W. 
B.  Kgsbg.  B.  B :  von  Klage,  von  Ritter, 
Magdeburg,  Heiurichshofen, 

—  Kl.-A,  Paris,  Bonjour,     [Brüssel. 

—  London,  J.  Walsh.  P.  26  S.  [Hofb. 
Wien,     R.  Col.  of  Mus.     Brüssel  Cons. 

—  Partitur  gestochen.  Paris,  Sieber 
et  fils.     fol.     [Schwenn  F. 

—  Instrumentiert  von  Cav.  Paisiello. 
Parigi.     P.     [Darmst. 

—  Milano,  Ricordi.     [Mailand  Cons. 

—  Paris,  Sieber  pere.  P.  [B.  B.  Paris 
Nat.     Darmst. 

—  Vieuna,  Mollo.     [B.  M.     B.  B. 

—  Neue  Ausg.  von  Schletterer  im 
Kl.-A.     Lpz.  1878  Breitk.  &  H. 

—  Berlin,  Trautwein  &  Co.  [B.  Wa- 
gener. 

—  ed.  C.  H.  Zöllner.  Hbg.,  A,  Cranz, 
qufol,     [B.  Wagener, 

—  Im  br.  Mus.  3  Londoner  Ausg.  in 
P.  und  in  englischer  Bearbeitung  von  c. 
1740.  fol.  R.  C  of  Mus:  k  4  voc.  P,  Lon- 
don, fol. 

—  Partitura  illustrata  da  L.  F.  Casa- 
morata  con  ritratto  dell'autore.  Fireuze 
1877  G.  G.  Guidi.  8".  79  S.  P.  [Bologna. 
Brüssel  Cons.  Dort  noch  die  Pariser 
Ausg.  nach  Paisiello's  Bearbtg. 

In  Goodison's  edition  of  Purcell,  in 
2  voll.,  enthält  von  P.  einen  Teil  der 
Messe  in  D.  und  die  Mot:  Domine  ad 
adjuvandum.      [Cambridge  FW.    iukompl. 

Amen,  Duetto  ä  2  C.  e  8  ström,  c.  org. 
[Upsala  im  Ms.  P. 

Confitebor  5  voc.  c.  instr.  Ms.  17165, 
P.  [B.  B.  Musikfr.Wien.  Neapel  Turch. 
Mailand  Cons.  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1777. 
Neapel. 

Conturbat  mentem,  ä  Sopr.  c,  ström. 
M.s.  11234.  P.     [B.ß. 

Dixit  Dns.,  4  voc.  2  V.  Va.  e  B.  in 
Bd.     Ms.  68.  P.     [B.  B.     Neapel  Turch. 

—  5  voc.  c.  Strom,  in  Cd.  Ms.  17 163. 
P.     [B.  B. 

Dixit  Dominus,  a  piü  voci  c.  ström, 
(2  Trombe,  2  Ob.  V.  4  voci,  Partimento 
=  Orgel.)  Ms.  P.  6V2  Bog.  [Krems- 
münster. In  Musikfr.  in  Wien  in  Dd.  in 
P.  u.  Stb. 

Dixit  in  Dd.  a  2  cori  (10  voc.)  con 
orch.  ed  org.  Ms.  P.  [Mailand  Cons. 
Cambridge  FW. 


Pergolesi. 


369 


Pergolesi. 


Domine  ad  adjuvand.  5  voc.  c.  ström. 
Gd.  Ms.  178  P.  [B.  B.  Mailand  Cons. 
R.  C.  ofMus:  im  Druck:  London,  fol.  P. 
Neapel  Ms. 

In  Campo  arraato  pugno,  Motette  a 
Sopr.  ,c.  2  V.  2  Ob.  2  Corni,  Va.  e  B. 
Ms.  384.  [B.  Joach.]  Ebd.  Pro  Jesu  dum 
vivo  sunt,  Motett.  a  Sopr.  ed  Alto  c.  V. 
6  B.    Part,   qufol.    [auch  B.  B.  Ms.  17  175. 

In  coelestibus  regnis,  Antifona  per  Alto 
c.  V.  e  B.  in  Dd.  Ms.  P.  [Neapel  im 
Autogr.     Mailand  Cons.  in  Kopie. 

In  hac  die  tarn  decoi-a,  Motetto  5  v. 
c.  Ob.  Trombe,  2  V.  Ya.  B.  Ms.  P. 
[Mailand  Cons.     Neapel. 

Laudate  pueri  4  voc.  ed  org.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien.  Neapel  Turch.  Neapel : 
5  voc.  c.  instr.  in  Dd. 

—  a  Sopr.  solo  e  coro  con  V.  Ya.  Ob. 
Trombe  e  Cor.  in  Dd.  Ms.  P.  [Musikfr. 
Wien.     Hof  b.  Wien  Ms.  16743. 

Laudate  pueri,  Canons  a  5  v.  Ms.  P. 
[Berl.  Singak.  B.  B.  2  Laudate  5  v.  in 
Dd.  u.  Am.  0.  istrom.  Ms.  17166.  68. 
Musikfr.  Wien  in  Stb. 

Laudate  pueri  in  Dd.  5  voc.  c.  Ob. 
Trombe  2  Y.  Ya.  B.  —  dito  con  soll, 
archi  ed  org.     Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

0  Lord,  have  mercy  upon  me  sung 
by  Mr.  Barleinan  at  tue  ancient  &  Yocal 
Concerts.  Lond.,  J.  Birchall.  4  S.  [B. 
AY  agener. 

Dieser  Gesang  gehöii:  zum  Psalmen 
„Confitebor  tibi-'  imd  ist  derselbe  wie  das 
Sanctum  et  terribile. 

Qui  tollis  f.  5-  u.  6stim.  Chor  aus 
einer  Mes.se  mit  Orch.,  herausg.  im  Kl.-A. 
von  Carl  Banck.  Lpz.,  Kistuer.  [Dresd. 
Mus. 

Im  Conservat.  zu  Brüssel  Mss.  192/96: 
Kyrie  e  Gloria  5  v.  Y.Y.  Laetatus  sum, 
Laudate  pueri,  Confitebor,  Dixit  10  voc. 
Part. 

Salus  et  Gloria,  Altsolo  mit  Orch. 
3  \?  vorgez.     Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Salve  redemptor,  Mot.  a  B.  6  Alto  c. 
ström.  Esd.  nebst  deutsch.  Text.  Ms.  P. 
[B.  Kgsbg. 

Sanctum  et  terribile,  Yersetto  in  Am. 
5  voc.  c.  org.  Ms.  P.  [Bologna.  Drcsd. 
Mus.  Ms.  281c.     Hof  b.  Wien,  Ms.  17043. 

Dieser  Gesang  gehört  zum  Psalmen: 
Confitebor  tibi. 

Sequentia  olira  tempore  Missae  Septem 
dolorem.     Ms.  P.     [Lübeck. 

Sicut  erat,  4  voc.  c.  instrum.  in  Dd. 
Ms.  P.     [Neapel  im  Autogr. 

Das  Archiv  der  kathol.  Kirche  in  Dres- 
den besitzt  in  P.  u.  Stb.  2  Kyrie  et  Gloria 
zu   5  u.  4  Stirn,  mit  Instr.     Salve  reg., 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.     Bd.  7. 


Alt  u.  Instr.  Miserere  4  v.  Stab.  mat. 
2  V.  c.  ström.  Domine  ad  adjuvandum 
5  V.  c.  Strom.  Dixit  6  voc.  e  2  cori  c 
ström.  Confitebor  5  v.  c.  ström,  und 
4  Arien. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  164,  ein  Bd.  mit 
Kompositionen  von  P.  in  Part:  1  Messe, 
Stab,  mat.,  Salve  reg.,  Confitebor,  Domine 
ad  adjuvand.  und  Laudate  pueri.  —  In 
Ms.  177  der  Gesang:  Che  non  mi  disse 
un  di. 

16  geistl.  Chor-  und  Sologesänge  in 
Latrobe's  Samlwk.  Lond.  1806 — 25.  6  voll. 

2.   Weltliche   Werke  : 

10  mi  rido,  Serenata  ä  2  voci  c.  ström. 
Ms.  1919  P.     [R.  C.  ofMus. 

11  Lamenti  d'Orfeo  con  Violini  per  voce 
Sopr.  Ms.  P.  [Hofb.  Wien,  siehe  unter 
Cautata. 

Orfeo,  Cantate  voce  sola  c.  2  V.  Ya. 
e  B.     Ms.  W  23.  P.     [B.  B.  noch  in  Mss. 

137  u.  1561.     Brüssel  Cons.  649. 

—  Kl.-A.  ed.  Schletterer.  Lpz.  1881 
ßreitk.  &  H. 

4  Cantate   da  camera,   Ms.  17190.   P. 

138  S.     [B.B. 

1.  Dite  ch'ogui  momento, 

2.  Ove  tu  ben  mio, 

3.  Chi  non  ode,  e  chi  non  vede, 

4.  Euridice  eh  dove  a  Sopr.  c.  2  Y. 
Ya.  e  B. 

Nr.  1  auch  in  B.  M.  Nr.  3  in  B.  Joach. 
385.     Upsala.     Brüssel  Cons.  650. 

4  Cantatas  1.  Orfeo  „Nel  chiuso  centro, 
per  Sopr.  2.  Gemo  in  im  punto.  3.  Grandi 
e  ver.  4.  In  di  saper.  [Cambridge  FW. 
im  Ms.  Im  br.  Mus.  im  Druck:  Lond., 
Preston  &  Son.    fol. 

4  Cantate  per  voce  di  Sopr.  c.  Cemb. 
neKst  1  Duetto  f.  2  Sopr.  Ms.  D  28. 
[Padua  Autoniana. 

2  Cantate:  Salve  Creator.  —  Conturbat 
mensem.     P.  Ms.     qufol.     [B.  W. 

Quattro  Cantate  da  camera.  La  I.  per 
Cembalo  e  tre  con  varii  Recitat.,  V.  e 
Yioletta  obl.  Op.  2.  Ms.  604.  P.  qufol. 
[Dresd.  Mus.  Mailand  Cons.  im  Dnick : 
neUa  libreria  di  Giov.  e  Gius.  Palmiero 
a  Fontaua  Mediua.  br.  Mus.  im  Druck: 
raccolte  da  G.  Bruno,  op.  2  (Napoli).  qufol. 
C  P. 

Cantata  ä  Sopr.  c.  ström.  Ms.  601.  P. 
[Dresd.  Mus. 

Cantate,  Ms.  385,  a  Sopr.  c.  2  Y.  Ya 
e  B.  1.  Dalsigre,  ahi,  mia.  2,  Luce  degli 
occhi  miei.     [B.  Joach.     Mailand  Cons. 

Cantata:  Nel  chiuso  centro.  per  il  Sopr 
col  B.  Ms.  Part.  [B.  M.  Berl.  Singak 
B.  Joach.  385.  B.  B.  Bologna  (ist  die 
Cantata  Orfeo). 

24 


Pergolesi. 


370 


Pergolesi. 


—  Ne  giorui  suoi  felici.  Ms.  F.    [B.  M. 

2  Cantate:  Cor  prigioniero.  Pensa  bene 
a  Sopr.  c.  B.     Ms.     [R.  C.  of  Mus. 

Im  br,  Mus.,  Ms.  329,  1  Kantate.  — 
Ms.  272.  273  geistliche  Mus.  Ms.  274: 
10  Cantate  ed  Arie.  —  Ms.  365:  5  Can- 
tate per  Sopr.  col  ß.  —  Ms.  357,  1  Kan- 
tate.   P. 

In  Brüssel  Ms.  2436  Cantate  ed  Arie. 

In  Neapel  die  Cantaten:  Ove  tu  ben 
niio  non  sei.  —  Chi  nou  ode.  —  Euridice 
ab!  —  Ä  te  torna  il  tuo  Fileno.  —  Dite 
che  ogni  momento.  Letzte  im  Autogr., 
die  übrigen  in  Kopie. 

IV  Cantatas  by  . . .  London,  Bremner. 
[B.  B. 

3.  Opern : 

L'Adriano  in  Siria,  op.  seria  in  3  atti. 
Napoli  1734.  Ms.  P.  [Neapel.  Neapel 
Turch.  Musikfr.  Wien  nur  ] .  Akt.  br. 
Mus.  Ms.  5il. 

La  Boheniia,  Intermedio.   Ms.  P.   [C.  P. 

La  contadiua  astuta,  ossia  Livietta  e 
Tracollo,    Intermezzo    in    2  parti.      Nap. 

1734.  Ms.  P.  [Neapel.  Bologna  in  2  Ex. 
Brüssel  2544.  Neapel  Tureh.  br.  Mus. 
Ms.  513,  auch  im  Druck:  edit.  Cosimi, 
c.  1753.  qufol. 

Dalina  e  Balbo,  Intermezzo  1752.  (?) 
Ms.  P.     [Darnist. 

Le  diable  a  quatre,  opera.  Ms.  P.  [C.  P. 
II  Flaminio,  op.  buffa  in  3  atti.    Koma 

1735.  Der  3.  Akt  im  Autogr.  P.  [Neapel. 
Neapel  Turch.     Brüssel  Cons. 

II  fratello  (Lo  frate)  innaminorato,  op. 
buffa  in  3  atti.  Napoli  1734.  Ms.  P. 
[Neapel.  Neapel  Turch.  br.  Mus.  Ms.  512. 
Bmssel  Cuns. 

II  geloso  schernito,  opera  buffa  in  1  atto 
(Intermezzo).  Neapel  1751.  Ms.  P.  [B.  B. 
fol.  80  Bll.     Brüssel  Cons.  2290. 

Livietta  e  Tracollo,  siehe  Coutadina. 

II  maestro  di  musica,  Intermezzo. 
Ms.  17186.  P.  [B.  B.  Dresd.Mus:  Le 
maitre  de  musique.  Ms.  B911.  912.  Paris 
Nat:  Le  maitre  .  .  Paris  1753.  Brüssel 
Cons:  Paris,  Boivin. 

—  Le  maitre  de  magique  ou  Fracolin, 
op.     Ms.  P.     [C.  P. 

L'Olimpiade,  op.  seria  in  3  atti.  Roma 
1735.  Ms.  P.  [Neapel.  Mailand  Cons. 
Hof  b.  Wien,  Ms.  17696.  Brüssel  2543. 
B.  B.  Neapel  Turch.  Brüssel  Cons. 
B.  M.     Dresd.  Mus.     C  P. 

II  prigioniero  superbo,  op.  semiseria 
in  3  atti.  Napoli  1733.  Ms.  P.  [Neapel. 
Neapel  Turch. 

La  Sallustia,  opera  seria  in  3  atti. 
1731.     Ms.  P.     [Neapel.     Neapel  Turch. 

La  serva  padrona.  Intermezzo  in  2  parti. 


Napoli  1733.  Ms.  P.  [Neapel.  Bologna 
in  2  Ex.  B.  Kgsbg.,  auch  im  KI.-A.  Ms. 
Hofb.  Wien  Ms.  18034.  Brüssel.  B.  B. 
Münch.  Oper.  Musikfr.  Wien.  br.  Mus. 
Ms.  513.  Brüssel  Cons.  B.  M.  Dresd. 
Mus.  Upsala.  AVolfenb.  fehlt  1.  Nr. 
C  P.     Dresd. 

—  P.  Paris,  Chevardiere.  [B.  B. 
Darm  st. 

—  P.     Paris  1753.     [Paris  Nat. 

—  P.  Paris  1752  Ang.  de  l'Orraine. 
68  S.     [B.  M.     Dre.sd.  Mus.     Schwerin  F. 

—  Paris  1770  Duchesne.  [Biüssel4506. 

—  P.  Paris  1754  Prault.  [B.  B.  Paiis 
Nat. 

—  P.     London,     [br.  Mus. 

—  Part.  Milano,  Ricordi.  [Maild.  Cons. 
Bologna. 

—  Kl. -A.  von  Schlettcrer.  Leipzig, 
Rieter-B.     [B.  B. 

—  La  servante  maitresse,  comodie  . .  . 
Liege,  F.  J.  Desoer.  8".  Singst,  u.  B. 
[B.  B.  C.  P.  Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons:  Paris,  Imbault.  P.  Dresd.Mus: 
Paris,  veuve  Dclormel  1754.  B.  B.  ebd. 
Wolfenb.  ohne  Verleger. 

—  Kl.-A.  deutsch:  Die  Magd  als  Herrin. 
Lpz.,  Senff,  1890,  mit  Dialog. 

II  Teniistocle.  Dramma  in  3  atti  con 
musica  .  .  .     Ms.  P.     [Bologna. 

Tracollo,  Medice  igiiorante,  in  2  part. 
Paris  1753.  Ms.  P.  [C  P.  NB.  die  in 
C.  P.  befindlichen  oben  verz.  Opern,  die 
sich  nur  doi't  vorfinden,  bedürfen  noch 
der  näheren  Pi  üf  iing.     Brüssel  Cons.  2285. 

4.  Einzelne  GeslüKje: 

Scherzo,  siehe  Venerabilis. 

Siciliano  per  Sopr.  c.  2  V.  Va.  e  B. 
ossia  di  pfte.  Berl.,  Schlesinger.  [Di'esd. 
Mus.  und  Offenb.,  Andre  als  Klavier])iece. 
B.  Wagener:  Wien,  Spina  im  Sanilwk. 
Aurora.     Mailand  Cons:  Napoli,  Girard. 

Venerabilis  barbaCapucinorum,  Scherzo 
per  T.  e  B.  Ms.  P.  [B.  M.  Neapel: 
Scherzo  coi  Cappuccini  di  Pozzuoli  per 
voci  di  T.  e  B.  Ms.  Mailand  Cons:  .  .  . 
ove  poi  egli  mon  nel  Conveuto  de'Fran- 
cescaui  nel  1736. 

Aria,  Chi  teuto.  Ms.  1919.  [R.  C.  of 
Mus. 

Arien  in  B.  B:  Ms.  L  309/1. 123.  17  105. 

3  Arien  u.  4  Duette  im  Ms.  [Schwe- 
rin F. 

Arie,  Duetti  und  1  Terzetto  im  Ms. 
[Neapel. 

1  Arie  u.  1  Duett  im  Ms.  P.    [Rostock. 

In  Bologna  1  Aria  per  B.,  1  Duettino 
per  2  Sopr.  c.  V.  aus  Olinipiade.  1  Sici- 
liana  per  Sopr.  c.  pfte.  in  Ricordi's  Anto- 
logia  1843. 


Pergolesi. 


371 


Peri. 


Im  C.  P.  2  voll.  Arien  u.  a. 
10  Arien  u.  2  Duette  im  Ms.  P.    [Mai- 
land Cons. 

24  Arien  in  P.  Ms.     [Dresd.  Mus.  und 

2  Duette. 

B.B.  Ms.  T13.  17.  21.  49.  148.  166 
alleriei  Gesge. 

Lofsgunger  Herrans  per  C.solo  e  Bc. 
ßipieno:  A.  2  T.  B.  8  lustr.  ßc.  Ms.  P. 
[Upsala. 

Im  br.  Mus.  zahlreiche  Londoner  Einzel- 
drucke aus  neuerer  Zeit. 

In  Walsh  Le  Delizie  Arien  in  P. 

Arien,  siehe  Clouet's  Samlwk. 

Eine  Siciliana  in  Musica  scelta.  Copen- 
hag.,  Olsen. 

In  Theomele,  Samlwk.  von  Arien  etc. 
3.  Bd.  Gütersloh  bei  Bertelsmann  2  Gesge. 
mit  deutschen  Texten  p.  69  u.  72. 

2  voll.  Solfeggi  a  2  e  3  voci,  der  eine 
im  Autogr.     [Neapel.     Mailand  Cons. 

21  Gesge.  in  neuen  Ausg.,  aiifser  den 
oben  bereits  verz.  (Eitner  2). 

5.  Instrumentahcerke : 

Sinfonie  in  Dd.  f.  2  V.  A.  B.  u.  2  Hörn. 
Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Sinfonia  per  Vol.  solo  e  B.  Ms.  [Ne- 
apel. Mailand  Cons.  üpsala  zu  6  Stim. 
in  Gd. 

Oveitura  c.  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  e  B. 
Ms.  L  313  in  P.  u.  Stb.  [B.  B.  Upsala 
zu  8  St.  mit  einer  Tromp. 

Concerto  per  V.  con  acc.  di  2  V.  Va. 
e  Vcl.     Ms.  P.     [Neapel.     Mailand  Cons. 

14  Trio  a  2  V.  e  B.  kopiert  nach  einem 
Drucke:  London,  Brcmner.  fol.  Ms.  17 e. 
[Dresd.  Mus. 

Sonata  a  3  con  ripieui.  Gm.  7  Stb. 
Ms.     [B.  M. 

12  Sonate  per  2  V.  e  B.  Ms.  P. 
[Neapel. 

12  Souatas  for  2  Violins  and  a  Bass 
or  an  Orchestra.  The  Ms.  of  these  So- 
natas  were  produred  by  a  curious  Gentle- 
meu  of  Fortune  duriug  his  Ti'avels  through 
Italy.  Printed  for  Mr.  Webb,  Organist 
of    Windsor,    and    sold    by    R.  Bremner. 

3  Stb.  a  25  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

Trio  I  (Gm.)  Trio  II  (Cd-)  im  Samhvk. 
von  Bremner:  The  Periodical. 

A  second  set  of  eight  Lessons  for  the 
Harpsicord  .  . .  Lond.,  Lougman  &  Brode- 
rip.     qufol.     [br.  Mus. 

NB.  Bei  näherer  Prüfung  wird  sich 
wohl  herausstellen,  dass  gar  manches  der 
verz.  Werke  trotz  des  veränderten  Titels 
oder  der  Tonart  dasselbe  ist. 

Pergoletti,  Tornaso,  geb.  in 
der   Burg  Scandiano   gegen    1665. 


Sein  Vater  Livio  stand  schon  im 
Dienste  des  Fürsten  Foreste  d'Este, 
Marchese  von  Scandiano  als  Mu- 
siker. Er  selbst  wurde  bei  dem- 
selben Sekretär  und  Vicekanzler 
und  betrieb  nebenbei  Musik.  Fetis 
führt  den  Druck  an: 

Trattenimenti  armonici  da  camera  a  V. 
solo  e  Vcl.  Op.  1.  Modena  1698  Fort. 
Rosati. 

Peri,  Jacopo,  detto  ü  Zazzerino^ 
geb.  20.  Aug.  1561  zu  Florenz, 
gest.  12.  Aug.  1633  ebd.  Schüler 
Malvezzi's,  lebte  dann  zu  Florenz 
am  Hofe  der  Herzöge  von  Tos- 
cana,  wo  er  an  den  Versamm- 
lungen kunstverständiger  Männer 
teilnahm  und  von  ihnen  erwählt 
wurde  zu  Rinuccini's  Drama  „Eu- 
ridice"  eine  recitativische  Musik  zu 
setzen,  womit  die  Bahn  zur  Oper 
eingeleitet  war.  Gegen  1601  wurde 
er  Kapellmeister  am  Hofe  zu  Fer- 
rara.  lieber  die  Versammkingen 
im  Hause  Jacopo  Corsi's  in  Flo- 
renz und  die  Bestrebungen  eines 
recitativischen  Stiles  siehe  Vogel 
in  Viertel]'.  5,  404,  andere  Stellen 
über  Peri  zeigt  das  Register  an. 
La  Fage  2,  249  ff.  teilt  den  Kom- 
mentar zu  einem  Sonnet  auf  P. 
mit,  der  von  feindlicher  Hand 
herrührt.  Siehe  auch  S.  218  ff. 
Das  Vorwort  zur  Euridice  deutsch 
in  M.  f.  M.  13,  10.  Siehe  auch 
Otto  Lindner's  Artikel  in  Zur  Ton- 
kunst und  Publikation  Bd.  10,  1. 
Teil  der  Oper,  üeber  die  verloren 
gegangenen  Werke  P.'s  berichtet 
Dr.  Vogel  in  obigem  Artikel  des 
Näheren.  Ueber  sein  Leben  von 
G.  0.  Corazzini  in  Atti  dell'Accad. 
del  R.  Istituto  musicale  di  Firenze. 
Ao.  XXXm.  (1895)  Firenze,  Ga- 
letti  e  Cocci.  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Le  Musiche  di  Jacopo  Peri  nobil  Fio- 
rentino  sopra  l'Euridice  del  Sig.  Ott.  Ri- 
nuccmi    rappresentate    nelio    Sponsalizio 

24* 


Peri. 


372 


Perini. 


della  Cristiauissinia  Maria  Medici  Eegiua 
di  Francia  e  di  Navarra.  Fioreuza  1600 
G.  Marescotti.  fol.  52  Seit.  [Bologna. 
B.  B.  Ms.  22.  Florenz  B.  n.  Brüssel. 
Florenz  B.  L.     Crespano. 

—  Venetia  1608  Ales.  Raverii.  fol. 
55  S.  [Bologna.  Im  Vogel  2,  04  Abdr. 
der  Dedic.  Florenz  B.  B.  br.  Mus. 
Rom  Cecilia. 

—  G.  G.  Guidi  in  Florenz  gab  sie 
1863  neu  in  einer  Miniaturausgabe  heraus. 

Vor  dieser  Oper  komponierte  er  1594 
als  ersten  Versuch  La  Dafue,  doch  ist 
die  Musik  verloren  (Viertelj.  5,  411). 

Uccidimi  dolore.  Lamento  di  Jole  per 
Tabbandono  d'Alcide,  per  Sopr.  solo  con 
Bc.  Ms.  gr.  fol.  Bl.  21  in  einer  Samlg. 
[Bologna. 

Varie  musiche  del  Signor  .  .  .  a  una 
due,  e  tre  voci  alcune  Spiritual i  in  ultimo 
per  cantare  nel  Clauiccmbalo,  e  Chitar- 
rone,  &  ancora  la  maggior  parte  di  esse 
per  sonare  scmplicemente  nel  organo  . .  . 
In  Firenze  1609  Crist.  Marescotti.  1  vol. 
fol.  .^6  S.  mit  29  Gesgen.  [B.  B.  Flo- 
renz B.  n.  und  B.  L.  Venedig  Marco. 
Crespano. 

—  Le  vaiie  musiche  a  una,  due  e  tro 
voci  del  sign.  J.  P.  con  aggiunta  d'arie 
nuove  dell'istesso;  et  alcune  spirituali  in 
ultimo  dedic.  Cav.  Ferdiu.  Saraciuelli.  . . 
Fircmze  1619ZanobiPignoni.  1  vol.  fol.  [C  P. 

In  Pietro  Benedetti's  Musiche  1611: 
Torua  deh  torna  pargoletto  mio.  —  In 
Ant.  Bi-uueUi's  Scherzi  1614:  0  dell'alto 
Appenin  (Aria).  A  cosi  dolci,  2.  p.  Ne 
men  farai,  3.  p.  E  su  dall'alto,  4.  p.  — 
In  Cristof.  Malvezzi's  1.  lib.  Madrig.  5  v. 
1583:  Caro  dolce  ben  mio  und  in  dessen 
Intermedii  et  Coucerti  1591  ein  Ecco 
„Dunque  fra  torbid'onde",  a  1  voce.  — 
Siehe  Gagliano,  Marco,  La  Flora  1628. 

In  B.  B.,  W22  Nr.  95  die  Euridice  in 
genauer  Kopie. 

1  Aria  per  Sopr.  Ms.  Bologna,  Kat.  3,  24. 

In  neuen  Ausg.  erschienen  autser  der 
Euridice  10  Gesge.  (Eitner  2). 

Periaiiez  (Pianez),  ...  diente 
1558  in  der  neapolitanisciien  Hot- 
kapelle unter  Herzog  Alba.  Ge- 
haltszahlung siehe  Viertelj.  9,  394. 

Eslava  veröffentlichte  in  seinem  Saml- 
wk.  von  einem  Pedro  Perianex  1  Mot.  zu 
5  Stirn.,  der  sicherlich  derselbe  ist  (Eitner  2). 

Perichoii,  Jean  (nicht  Julien), 
aus  Paris,  stand  als  Lautenist  in 
Diensten  Henri  IV.  von  Frank- 
reich  (Gerber  1    nach   La  Borde). 


Im  Lautenbuche  von  G.  Leop.  Fiüir- 
maun  wird  er  Joh .  Perichonius  Parisiensis 
genannt  und  einige  TonScätze  mitgeteilt. 

Perignon,  H. . .  J. . .,  ein  Vio- 
linist an  der  grofsen  Oper  und  im 
Concert  spirituel  zu  Paris  seit  etwa 
1780.  Gerber  1.  Gerber  2  er- 
wähnt ihn  noch  im  Jahre  1800. 
Sein  Porträt  wurde  gestochen. 
Pougin  sagt  von  1775  —  1800  Vio- 
linist an  obiger  Opernkapelle,  hei- 
ratete Mlle.  Gervais  1784. 

Pcrigueux,  . . .  Bischof  u.  Ka- 
pellmeister der  Kgl.  Hofmusik  zu 
Paris  um   1(3()1  (M.  f.  M.  21,  126). 

Porillo,  Salvadore,  geb.  gegen 
1731  zu  Neapel,  besuchte  daselbst 
das  Conservatorio  di  San  Onofrio 
(Florimo  führt  ihn  aber  nicht  als 
Schüler  an,  Bd.  2,  220.  Die  Liste 
enthält  überhaupt  nur  15  (!)  Schü- 
ler). Er  wandte  sich  der  üpem- 
koraposition  zu  und  werden  von 
1757  bis  17()9  in  den  Lexika  8 
Opern  angeführt.  Caffi  1,  450  be- 
richtet noch,  dass  er  sich  nach 
dem  Tode  Latilla's  zu  dem  Vice- 
kapollmeistorpostcn  am  S.  Marco 
1774  meldete,  ihn  aber  nicht  er- 
hielt, sondern  Antonio  Bergamo. 

Von  seinen  Kompositionen  ist  nach- 
weisbar : 

La  buoua  figliola,  Opera  bernesca  in 
3  atti.     Ms.  17  819.  P.  in  Ilofb.  Wien. 

Ein  gedrucktes  Textbuch  zur  Oper 
Berenice.     Venez.  1759. 

Periii,  ...  lebte  im  18.  Jh.  u. 
kommt  in 

Maupetit's  Menuets  mit  einer  Piece  vor. 

Periiietus,  ein  Gallier,  wird  in 
dem  Tractate  des  Anonymus  bei 
Coussemaker  3,  396  als  Komponist 
eines  Gloria  et  Credo  angeführt. 

Perini  (Perinni,  Perrini),  Auiii- 
bale,  1604  beim  Erzherzoge  Karl 
von  Oesterreich  in  Graz  Organist. 

In  Gatto's  (Simone)  Motectoioim  4  bis 
12  voc.  1604  befinden  sich  47  Gesänge. 
—  In  den  Samlwken.  1611  u.  1621  zwei 
Motetten  (Eitner  1).  —   In  der  Ilofb.  zu 


Perino. 


373 


Perlatio. 


Wien,  Ms.  16  703  Chorb.  des  16.  Jhs., 
eine  Motette  zu  8  Stini.  —  In  B.  B.,  Ms. 
Z28.  Part,  von  1599  Samlbd.  Seite  98: 
Cantate  Domino,  7  voc,  mit  Perinnus 
gez.  —  In  Z44,  8  Stb.  17.  Jh.  Seite  78: 
Laudate  Dominum  8  voc.  —  In  der  B. 
Proske,  Ms.  100-4  befindet  sieh  der  Ge- 
sang ,,Freu  dich  o  meine  Seele  (Si  qua 
rubent)  8  voc.  mit  Hannihal  Perin  gez., 
welches  jedenfalls  der  obige  sein  soll.  — 
In  der  Thorner  Orgeltabulatur  ist  er  auch 
mit  einigen  Nrn.  vertreten.  —  In  der  B. 
Liegnitz  unter  Annib.  Pcrrini  3  Mot.  zu 
2  u.  7  Stim.  im  Ms.  —  In  ß.  Br.  unter 
Annib.  Perinni:  Cantate  Domino  cantic. 
7  voc.  in  Ms.  30  A  u.  30 B.  —  In  B.  Zw., 
Ms.  10  Nr.  317  u.  18  zwei  Cantate  Do- 
mino 6  und  7  stim.     Stb.  des  16.  Jhs. 

Perino  Fiorentino,  ein  Laute- 
nist  aus  der  Mitte  des  16.  Jhs., 
Schüler  von  Francesco  da  Milauo. 

Im  3.  Buche  von  Francesco's  Inta- 
bolatura  de  Lauto  di  Eicercate,  Madrigali 
et  Canzoni  francese,  nuovam.  ristamp. 
Lib.  3.  Veu.  1547  Gardane  ist  er  als 
Mitarbeiter  auf  dem  Titel  genannt,  ebenso 
in  der  Ausgabe  von  1562.  Von  Perino 
sind  5  Nrn.  darin.  Fetis  sagt:  er  kennt 
die  beiden  ersten  Bücher  nicht.  Aller- 
dings, wenn  er  das  3.  Buch  allein  Perino 
zuschreibt,  da  aber  Francesco  der  Haupt- 
komponist und  Herausgeber  ist,  so  sind 
auch  Buch  1  und  2  von  Francesco  be- 
kannt (siehe  Francesco  da  Milano). 

Periodical  Publications. 

The  new  musical  and  universal  Maga- 
zine. Consisting  of  the  most  favourite 
Songs,  Airs  &c. . .  adapted  for  the  German 
Fl.,  V.,  Guitar  and  Harps.  also  is  included 
16  (20)  pages  of  Letter  Press. . .  Lond., 
ß.  Snagg  (T.  French)  1774—75.  3  voll. 
80.     [br.  Mus. 

—  The  Hagaie  Journal  de  la  Haye, 
ou  choix  d'aires  francais  . . .  Libro  1 — 4. 
La  Haye  et  Amsterdam,  chez  B.  Hummel 
et  fils.     4".     [br.  Mus. 

Peris,  Jacques,  ein  Musiker 
aus  der  Provence  in  der  2ten 
Hälfte  des  16.^  Jhs.,  gewann  im 
Concurse  zu  Evreux  durch  eine 
Chanson  und  eine  Motette  die 
silberne  Harfe  und  Laute  (Fetis). 

Perissoii,  siehe  La  Rue. 

Perissone,  Francesco  Bonardo, 
siehe  Bonardo. 

—  siehe  Cambio. 


I       Perkins,  . . .  trat  1762  als  Oboe- 
bläser in  London  auf  (Pohl  2,  372). 

Perkmann  (Pergkmann),  Cliri- 
stoph,  Tenorist  an  der  Hofkapelle 
in  Wien  mit  15  Gld.  monatl.  vom 
1.  Juni  1588  bis  zu  seinem  Tode 
am  15.  Jan.  1606  (Köchel  1). 

Perla,  Griulio  Cesare,  1593 
Sänger  am  Hofe  zu  Mantua  (Canal 
89). 

Perla,  Hortensio,  Pataviensis 
(aus  Padua),  Lautenstücke  im  Be- 
sardus  1603. 

Perla,  Micliele,  aus  dem  Nea- 
politanischen, Schüler  des  Conser- 
vatorio  de  S.  Maria  di  Loreto  in 
der  Mitte  des  18.  Jhs.  Trat  als 
Gesanglehrer  ins  Nonnenkloster  zu 
Neapel  ein  und  schrieb  zahlreiche 
Kirchenmusik,  sowie  die  Oper  „Gli 
amanti  alla  prova",  1800  in  Neapel 
aufgeführt  (Florimo  4,  554)  und  2 
Oratorien  (Fetis). 

Bekannt  sind  eine  Messa  in  A.  per  2 
Sopr.  c.  V.  ed  org.,  ein  Duettino  „Ah, 
caro  mio  Fileno",  per  2  Sopr.  c.  V.  Chi- 
tarra  francese  e  B.  und  Solfeggi  a  voce 
sola  di  Sopr.  col  B.  Mss.     [Mailand  Cons. 

Perlasca  ,  Bernardino ,  siehe 
Borlas  ca. 

Perlatio  (Perlatius),  Jacopo, 
aus  Verona,  Tenorist  und  Prae- 
ceptor  der  Kantoreiknaben,  wird 
im  April  1591  an  der  Hofkapelle 
in  München  zur  Probe  angestellt 
und  am  12/10  mit  225  Gld.  Ge- 
halt angenommen.  1593  beträgt 
sein  Gehalt  340  Gld.  und  den 
25/10  1594  geht  er  ab,  ist  aber 
am  1.  Juli  1609  zum  Vicekapell- 
meister  ernannt  mit  jährl.  450  Gld. 
Gehalt,  nebst  Ersatz  der  Reise- 
kosten mit  125  Gld.  Am  11/4 
1612  ist  er  als  Messpriester  verz. 
u.  erhält  einen  Gnadengehalt  von 
200  Gld.  u.  für  überreichte  Kom- 
positionen, „darinnen  Magnificat 
u.  a.  Kirchengesang  sein"  26  Gld. 


Permann. 


374 


Ferne. 


6  Kr.,  sowie  30  Gld.  für  „ettlicbe 
gesang,  die  er  dem  Herzoge  prae- 
sentierte-'.  Im  2.  Quartal  von  1612 
starb  er  (Kreisarchiv). 

Obige  überreichte  Kompositionen  sind 
wahrsclieinlich  das  Mus.  Ms,  81  der  B.  M. 
anno  1611.  218  Bll.  gr.  fol.  ein  Chor- 
buch, ohne  Autornamen.  Es  enthält  1 
Salve  regina,  Ahna  redemptoris,  Ave  reg., 
Regina  coeli,  Magnific.  4.  toni,  Magnif. 
6.  toni,  Magnif.  6  voc.  1611,  Magnif. 
super  ,,La  verd'  Aurora"  6  voc.  1611, 
Magnif.  super  „Che  puoi  tu  farmi  Ämore'' 
6  voc.  Am  Schluss  wieder  1611,  8.  Febr., 
Magn.  sup.  „Dolce  fiammella  mia  6  voc. 
1611,  Magn.  8.  toni  8  voc,  Magn.  sup. 
„Dolce  mio  ben"  8  voc.  Missa  8  voc, 
Hymnus  Amore  currit  saucia  4  voc.  in  2 
part.,  Hymn.  Nani  (piod  corruerit  4  voc. 
in  2  pari  (und  dafür  erhielt  er  30  Gld. 
als  Honorar!).  Siehe  Maier's  Kat.  der 
Hds.  S.  56. 

In  alten  Samlwken.  aus  den  Jahren 
1596  bis  1624  sechs  Gesänge  (Eitner  1). 
In  der  B.  M.  noch  eine  Litania  de  B.  V. 
M.  4  voc.  im  Ms.  Part.  u.  in  Proske-M. 
unter  Perlatti  ebenfalls  eine  Litania  4 
voc.  In  Hofb.Wien  Ms.  19423  die  5 
Gesge.  aus  1624  in  P. 

Permaiin,  Heinrich,  wird  1.587 
an  der  Hofkapello  in  Dresden  an- 
gestellt (s.  Staatsarciiiv,  Loc.  7192). 

Permon,  fils,  ...  um  1794  ein 
junger  Harfenist,  Schüler  von 
Krumpholz,  der  nach  Gerber  2 
ein  Duo  für  2  Harfen  in  Paris 
herausgab. 

Perne,   FraiiQois- Louis,  geb 

um  1772  zu  Paris,  gest.  26.  Mai 
1832  ebd.,  Chorknabe  an  St.  Jac- 
ques de  la  Boucherie,  trat  1792 
als  Tenorist  in  den  Chor  der  grofsen 
Oper,  dann  1799  als  Contrabassist 
ins  Orchester,  machte  sich  als 
Komponist  von  Instrumental-  und 
Gesangswerken  bekannt,  die  sich 
darch  künstliche  Kontrapunktik 
auszeichneten,  dabei  beschäftigte 
er  sich  eifrig  mit  Musikgeschichte 
u.  trat  in  Verbindung  mit  Choron 
u.  a.  Musikgelehrten.  1811  wurde 
er  Nachfolger  Catel's  als  Harmonie- 


professor am  Konservatorium,  1816 
Generalinspektor,  1819  noch  Biblio- 
thekar. 1822  gab  er  Scäratliche 
Stellen  auf  u.  zog  sich  auf  seinen 
Landsitz  bei  Laon  zurück,  wo  er 
nur  seinen  wissenschaftlichen  Ar- 
beiten lebte.  Die  Unruhen  von 
1830  nötigten  ihn  einen  sichereren 
Platz  zu  wählen  und  ging  zuerst 
nach  Laon,  1832  nach  Paris,  wo 
er  nach  wenigen  Wochen  starb. 
Seine  Bibliothek  ging  in  den  Be- 
sitz Fotis'  über.  Perne  ist  einer 
der  gewissenhaftesten  Musikhisto- 
riker Frankreichs.  Seine  histori- 
schen Arbeiten  befinden  sich  alle 
in  Fotis'  Zeitschrift  ,.Revue  musi- 
cale''  vom  1.  Bde.  ab.  Ein  Verz. 
giebt  Fotis  Bd.  6  S.  494  u.  595. 
Im  Uebrigen  ist  nur  Weniges  von 
ihm  erschienen: 

Chansons  du  Chatelain  de  Coucy,  Re- 
vues  sur  tous  les  Manuscr.  par  Franeis- 
que  M/rltel;  suivies  de  l'anciennc  musi- 
que,  mise  en  notation  moderne,  avec  acc. 
de  Piano  par  . . .  Paris  1830  rimi)rim.  de 
Crapelet.  gr.  8».  XV.  u.  198  S.  mit 
21  Melod.  mit  moderner  Klavierbegltg. 

Notice  sur  Tetat  de  l'art  musical  dans 
lo  moyen  age.     Paris.     [Musikfr.  Wien. 

Nouvelle  niethode  de  pfte.  Paris, 
Leduc.  —  Methode  courte  et  facile  de 
pfte.     Ib.     [Brüssel  Cons. 

Cours  elcmentaire  d'harmonie  et  d' 
accomp.,  compose  d'une  suite  de  le(,-ons 
graduees,  ...  2  part.  Paris  1822  Aulag- 
nier  (Md.  Doi-val).    fol. 

Alle  im  Besitze  der  Kgl.  Bibl.  in 
Brüssel,  sowie  zahlreicher  Partituren 
alter  Werke  u.  Kopien  alter  theoretischer 
Schriften.  Siehe  den  Kat.  der  Biblioth. 
fonds  Fetis.  Francoeur  schrieb  eine  Be- 
urteilung in  „Notice  des  travaux  de  M. 
Perne  . . .  sur  la  musique  des  anciens  . . . 
Paris,  Fain.  8^  (Extrait  du  11.  vol.  du 
Diction,  des  decouvertes  . .  .).  [Brüssel 
4366. 

Fetis  zeigt  am  Schlüsse  seines  Artikels 
noch  ein  nicht  gedrucktes  Werk  an:  Les 
poesies  de  Guillaume  de  Machault,  avec 
la  musique  traduite  par  Perne.  2  voll, 
in  8*^.  In  der  Bibl.  Brässel  befindet  es 
sich  nicht,  doch  liegt  es  vielleicht  im 
Pariser  Conservatoire. 


Pernech. 


375 


Peroti,  Luigi. 


An  Kompositionen  führt  Fetis  an:  6 
Senates  faciles  p.  le  pfte.   Paris,  ßonjour. 

Fugue  a  4  voix  et  a  3  sujets  par 
mouvement  direct  et  a  retourner  le  livre. 
1802.  1  Bl.  in  fol.  —  Domiue,  salvum 
fac  regem,  varie  pour  le  pfte.  Paris,  Leduc. 

Das  Conservatoire  in  Brüssel  besitzt 
von  ihm  6  Messen  zu  3  u.  4  Stirn,  mit 
Orgel,  Ms.  P.  —  Credo  4  voc.  et  B.  c. 
org.  Ms.  Stb.  —  Te  Deum  a  4  v.  et 
orch.     Ms.  autogr.    P. 

Pernecli,  siebe  Spieriiick. 

Periiember,  Franz  Karl,  Sohn 
eines  Ksl.  Trompeters,  Violinist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
25.  Nov.  1727  bis  zu  seinem  am 
2.  Juni  1754  erfolgten  Tode,  57  J. 
alt;  wird  von  Fux  in  einem  Be- 
richte, in  betreff  seiner  Anstellung 
von  1726,  als  ein  ganz  vorzüg- 
licher Geiger,  den  man  unter  die 
Ersten  stellen  kann,  bezeichnet 
Köchel  1  u.  2,  407). 

Periier,  Andreas,  geb.  in  Prag, 
Violinist,  kam  von  Frankfurt  a/M. 
nach  Bonn  aus  Nationaltheater  u. 
f  noch  jung  am  6.  Aug.  1791  in 
Bonn.  Komponist  von  Instrumen- 
talwerken (Thayer.  Beethov.  Rei- 
chard 1791  bezeichnet  ihn  1789 
als  Violinisten). 

Pcrnes,  Jehan  de,  um  1461 
Sänger  am  Hofe  Charles  VE.  von 
Frankreich  (Thoinan  64). 

Pernetti,  ...  lebte  um  1777 
und  bez.  sich  als  K.  K.  General 
Auditor  zu  Freiburg  und  einen 
Dilettanten. 

In  der  Hofb.  in  Wien,  Ms.  15  929  be- 
findet sich  ein  Stabat  mater  a  2  voci  c. 
instmmenti,  am  21/3  1777  in  der  „Cammer 
Ihrer  Maj.  der  Kaiserin  gesungen".  Part. 

Perno,  Sebastiane,  Hofkaplan 
und  Sänger  (Musicus)  an  der  Hof- 
kapelle in  München,  angenommen 
am  29/6  1590  mit  300  Gld.  Geht 
am   25/10   1594   ab    (Kreisarchiv). 

Pernold,  Kantor  im  Kloster 
Emmeram  in  Regensburg  gegen 
1177_1901;  war  zugleich  Biblio- 
thekar (Kornmüller  1  Nachtrag). 


Pernoys  (Pernois ,  Pemays), 
Balduhrde,  Altist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  um  1554  mit  10 
Gld.  monatl.  Gehalt  (Köchel  1). 
1556  wurde  er  an  die  spanische 
Hofkapelle  versetzt  und  ist  dort 
bis  1562  zu  verfolgen  (Straeten  8, 
16.  25.  52). 

Pernsteiner,  Balthasar,  In- 
strumentist an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  45  Gld.  monatl.  vom 
1.  April  1637  bis  zu  seinem  Tode 
im  März  1641  (Köchel  1). 

Pernsteiner,  M  . . .,  ein  Kom- 
ponist in  der  letzten  Hälfte  des 
18.  Jhs..  von  dem  sich 

in  der  B.  M.  eine  Missa  in  D.  op.  1. 
Augsbg.,  J.  J.  Lotter  &  fil.  14  Stb.  in  fol. 
befindet.  Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen 
ein  Requiem,  2  Messen,  1  Litanei  und 
4  Tantum  ergo  (ob  Druck  oder  Ms.  ver- 
rät der  Kat.  nicht). 

Der  Antiquar  Reeves  zeigt  von  ihm  an : 
3  Masses  for  S.  A.  B.  2  V.  &  org.  obig. 
&  Tenor,  2  Fl.  2  Horns,  2  Tromb.,  Timp. 
&  Vcl.  ad  lib.  in  Stb. 

Peron,  Tol)ie  van  den,  1660 
Kapellan  und  Sänger  an  der  Kirche 
Sablon  zu  Brüssel,  40  J.  alt  (Strae- 
ten 2,  73.  81). 

Perone,  . . . 

im  Ms.  11500  der  B.  B.,  Samibd.  Part. 
Nr.  41,  Cantata  in  Soprauo,  Quell'erbetta, 
quel  fior,  c.  Bc. 

Peronis,  . . . 

in  Einsiedeln  der  Druck :  La  Jerusalem 
delivree,  gi-ande  Oratoire.  P.  Paris, 
Lormion.     fol. 

Perosi,  Lorenzo,  ein  Priester. 
Der  Kat.  der  Capeila  Antoniana 
in  Padua  von  Tebaldini  zeigt  119 
eine  grofse  Anzahl  Komponisten- 
namen an,  von  denen  sich  Kom- 
positionen dort  befinden,  ohne  sie 
nur  irgendwie  näher  zu  bez.,  dar- 
unter auch  obigen. 

Peroti,  Fulg . . 

In  Haffner's  Raccolta  2  eine  Sonate 
für  Klavier. 

Peroti,  Luigi, 

bekannt  durch  eine  Serenata  per  Clavic, 
V.    e   Vcl,    eine   Sonata   p.   pfte.    e   V. 


Perotino. 


376 


Perotti,  Giov.  Agost. 


[Musikfr.  Wien.]  —  Aiiette  per  camera 
a  voce  di  Sopr.  Kl.-A.  qufol.  Ms.  1062. 
[Dresd.  Mus. 

Perotino,  . . .  um  1474  Sänger 
an  der  Hofkapelle  zu  Mailand  mit 
10  Dukat.  monatl.  Gebalt  (Motta 
86.  113). 

Perotinus  (Perrotinus)  der  Grofse 
(magnus)  zubenannt,  Magister,  Ka- 
pellmeister am  Notre  Dame  zu  Paris, 
lebte  etwa  zu  Anfange  des  12.  Jhs. 
Die  bis  zu  seiner  Zeit  unvollkom- 
mene Notenschrift  wurde  durch  ihn 
verbessert;    zu   seiner   Zeit   dürfte 
die  Übung  aufgekommen  sein,  drei 
Longa     des    Tenors     durch     eine 
toniäre     Ligatur     zu     bezeichnen 
(Coussemakor   1,  334),   eine  Nota- 
tionsweise,  welche  von  Franco  von 
Köln  eifrig  befehdet  wird  (Cousse- 
maker   1,   128).     Er  überarbeitete 
den  grofsen  Liber  organi  de  Gra- 
duali  et  Antiphonasio   seines  Vor- 
gängers   Leouinus.      Von    seinen 
Werken    werden    genannt:     Qua- 
drupla    (Vidcrunt,    Sederunt),    von 
Garlandia    (Coussemaker    1,    116) 
sehr   gelobt,    mit  einer  Fülle  har- 
monischer Verzierungen  (cum  abun- 
dantia  colorum,  nach  Adler,  Viertel- 
jahrsschrift II,    291,    Imitationen); 
„sehr  edle"  Tripla  (Alleluja  Posui 
adjutorium,    Nativitas),    dreifache 
Conducte  (Salvatoris  hodie),  davon 
einige  mit  Orgelpunkten  am  Ende 
jedes  Verses;   zweifache  Conducte 
(Dum  sigillum  sumrai  patris),  ein- 
fache    Conducte     (Beata     viscera, 
Justitia).      Er    war    ein    besserer 
Discantor  als  Leoninus,  wurde  je- 
doch von  ihm  im  Organum  über- 
troffen.    Coussemaker,    L'art    har- 
monique,    schreibt    ihm    mehrere 
Werke  aus  dem  Codex  von  Mont- 
pellier zu,  doch  ist  (Koller,  Viertel- 
jahrschrift IV,  44)  nur  Nr.  I  u.  II 
mit    Sicherheit    als    seine    Werke 
nachzuweisen;  Nr.  III,  IV  u.  XLII 


sind  wahrscheinlich  nicht  von  ihm. 
Seine  Werke  waren  im  Notre  Dame 
bis  auf  die  Zeiten  Roberts  von 
Sahilon  im  Gebrauche  (Cousse- 
maker, Scriptores  I,  116.  334.  341, 
342.  344.  360.  5,  10).   Osiv.  Koller. 

Coussemaker  5  druckt  von  ihm  aus 
dem  Codex  zu  Montpellier  im  Facs.  u. 
üebersetxuug  ab:  Nr.  1  S.  1  Alleluja. 
Organum  pur  in  P.  Nr.  2,  S.  3  Posui 
in  adjutorium.  C,  f.  im  Bass.  Nr.  3, 
Deus  in  adjutorium,  ohne  Autor.  S.  7 
L'estat  du  monde,  mit  Autor.  Sämtlich 
zu  3  Stim.  Jode  Stimme  hat  einen  an- 
deren Text.  Nr.  42  ein  Quadruple:  Vi- 
derunt  zu  4  Stim. 

Einen  erklärenden  und  verbessernden 
Artikel  von  Osw.  Koller  in  Viertelj.  4, 
S.  1—82. 

Florenz,  B.  Laurenziana.  Ms.  Cod. 
Antiplionarum  Mediceum,  13.  Jh.  (Plut. 
29,  1),  Zwei  Hds.  in  Wolfenb.,  besonders 
in  der  aus  Helmstedt  Nr,  628  befinden  sich 
die  vom  Anonymus  (Coussemaker,  Script. 
1,  360)  erwähnten  meJirstim.  Gesänge  in 
grofser  Auswahl  von  liturgischen  Gesängen 
2— 4  stim.  Siehe  Willi.  Meyer ^  Prof.  in 
Güttingen,  Nachricliten  der  K.  Gesellschaft 
der  Wissenschafton  zu  Göttingen,  Philolog. 
bist.  Klasse  1898  Heft  2  S.  131  ff._  Die 
Texte  sind  schon  früher  abgedr.  in  L. 
Delisle's  Annuaire- Bulletin  1885  und  im 
Drewes  im  20.  21.  Bde.  seiner  Analecta 
1895,  letztere  in  leichtsinniger  Weise. 
Leider  ist  Herr  W.  Meyer,  wie  er  selbst 
erklärt,  musikalisch  ganz  ungebildet. 

Peroto,  ...  1472—1475  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Mailand  mit 
monatl.  12  Dukat.  Gehalt  (Motta 
85.  86,  96), 

Perotti,  (xiovaiiiii  Agostino, 
di  Vercelli,  ein  Bruder  des  Giov, 
Domenico,  geb,  zu  Vercelli  um 
1774  (nach  Paloschi  am  12.  April 
1769  zu  Vercelli),  gest.  28.  Juni 
1855  zu  Venedig.  Seine  Musik- 
studien begann  er  unter  Leitung 
seines  Bruders,  später  ging  er 
nach  Bologna  zu  Mattei  und  wurde 
dort  Mitglied  der  Accademia  filarm. 
Im  Alter  von  21  Jahren  begann 
er  sich  als  Komponist  bekannt  zu 
machen,  wurde  nach  Wien  berufen, 
1798  nach  London,  um  Opern  zu 


Perotti,  Giov.  Agost. 


377 


Perotti,  Giov.  Agost. 


schreiben.  Nach  1800  liefs  er  sich 
in  Venedig  nieder  und  trat  in 
mehrere  akademische  Vereine  ein. 
1811  beteiligte  er  sich  an  der 
von  Livorno  gestellten  Aufgabe 
und  gewann  den  Preis  mit  der  Ab- 
handlung ,,Dissertazione  sullo  stato 
attuale  della  musica  italiana"  (siehe 
unten).  Am  2.  Mai  1817  wurde 
er  zum  Kapellmeister  am  S.  Marco 
in  Venedig  gewählt.  Nach  seiner 
Dissertazione,  die  1811  erschien, 
bez.  er  sich  aber  schon  als  „Maestro 
primo  nella  Cattedr.  della  R.  L 
capella  di  S.  Marco  di  Venezia" 
{Fetis.  Pougin.  Lpz.  Ztg.  15,  3. 
22,  547.  Winterfeld  4,  198.  Cenni 
biografici  in  der  Gazetta  mus.  di 
Milano  von  Ricordi  [Dresd.  Mus.]). 
Seine  Kompositionen  haben  sich 
sehr  reichlich  erhalten: 

Dissertazione  di  (folgen  der  Name  und 
alle  Titel  nebst  allen  Akademien,  in  denen 
er  Mitglied  ist)  il  di  XXIV  Giugno  1811. 
Yen.  1811  tipogr.  Picotti.  8°.  Die  Preis- 
aufgabe lautete:  Determinare  in  tutta  la 
sua  estensione  e  eon  gli  opportuni  con- 
fronti  il  gusto  e  lo  stato  attuale  della 
musica  in  Italia;  indicarne  i  difetti  se  ve 
ne  abbiano,  e  gli  abusi  che  possono  essersi 
introdotti  ...  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Bo- 
logna.    Musikfr.  Wien.     Mailand  Cons. 

—  französ.  Uebersetzg.  Dissertation  sur 
l'etat  actuel  .  .  .  trad.  par  C.  B[rack]. 
Genes  1812  Bonaudo.  8°.  [B.  B.  Dresd. 
Mus.     Brüssel,     br.  Mus. 

—  Ausg.  1816?  Italien.  Venez.  8«. 
[Florenz. 

II  buon  gusto  della  musica.  Ven.  1808 
Zerletti.  Ein  Gedicht.  28  S.  in  8".  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Sugli  studi  e  suUe  opere  di  Bened. 
Marcello  patrizio  Veneto,  discorso  del 
maestro  G.  A.  Perotti.  Milano  1843  G. 
Ricordi.     8».     20  S.     [Bologna. 

Guida  per  lo  studio  del  canto  figurato 
di  G.  A.  Perotti  di  Vercelli  .  . .  Milano 
1846  Ricordi.  8^.  [Brüssel  6139.  Mai- 
land Cons.     Bologna. 

1.   Geistliche  Kompositionen: 

L' Abele,  Oratorio  in  2  p.  . . .  Accade- 
mico  filarmonico  di  Bologna.  Ms.  P.  in- 
kompl.     [Bologna. 

—  La  morte  d' Abele,  Or^^torio.  Ms,  541. 
P.     [Dresd.  Mus. 


Actio  Sacra  3  vocib.  P.  1823  u.  Kl.-A. 
Ms.  543.     [Dresd.  Mus. 

Tratte  del  Salmo  di  David:  Exultate 
Deo  .  . .  a  2  Tenori  e  2  Bassi  c.  org. 
Venez.,  Barozzi.  P.  gestochen.  6  Bll. 
gr.  8°.     [Hofb.  Wien. 

In  B.  B.,  Ms.  L312,  Exultate  Deo 
adjutori,  Mot.  a  2  T.  e  2  B.  P.  —  T  19. 
173  allerlei  Gesge.  in  P.  —  Ms.  13180 
Nr.  3  eine  Missa  pro  del  4  voc.  c.  Bc, 
Nr.  4  Ave  Maria  4  voc.  gez.  mit  Venez. 
1834.  —  Ms.  4102 :  5  Mot.  zu  3  u.  4  St. 
mit  Orch.  P.  —  Autogr.  Grasn.  „Credo" 
4  voc.  c.  ström,  und  Portr. 

Ecce  nunc  benedicite,  Salmo  a  3  voci 
c.  W.  .  Ms.  P.    qufol.    16  Bll.    [Bologna. 

Mss.  in  Dresd.  Mus : 

Messe  breve  concertata  4  voc.  c.  ström. 
1817.     Ms.  499  P.  im  Autogr. 

Messa  ä  4  voci  a  2  T.  2  B.  c.  ström. 
1848.     P.  Ms.  500  im  Autogr. 

Chirie  a  4  v.  Gloria  e  Credo  c.  Soli 
e  Strom,  di  fiato  (Ob.  Clar.  Fag.  Cor.  e 
Vcl.).     Ms.  501  P.  im  Autogr. 

Kyrie,  Gl.  e  Cr.  ä  3  v.  concert.  c.  2  V. 
Va.  e  B.     Ms.  502  P.  im  Autogr. 

K.  Gl.  e  Cr.  a  3  v.  c.  ström.  Autogr. 
1840.     Ms.  502  P. 

K.  G.  Cr.  S.  et  Agnus  a  2  v.  c.  cori 
ed  acc.  dell'org.  1849.  Ms.  502.  P. 
Autogr. 

3  Kyrie  in  Cm.  Gm.  Fd.  a  4  voc.  c. 
ström.     Ms.  502  P.  im  Autogr. 

4  Gloria  zum  Teil  im  Autogr.  zu  4  St. 
mit  Instrum.  Ms.  503-506.  506  mit 
1819  gez. 

2  Requiem,  1  Dies  irae  4  voc.  c.  ström, 
gez.  mit  1813,  1824,  1826  im  Autogr. 
Ms.  513. 

Requiem  in  Cmoll.     Ms.  512. 

Requiem  in  Gd.  von  1831.  Autogr. 
Ms.  514. 

1  Sanctus  u.  2  Agnus  a  3  e  4  voc. 
c.  ström,  im  Autogr.     Ms.  502. 

Aeterna  Dens,  Bd.  Basso  solo  c.  ström. 
Autogr.     Ms.  515. 

2  Veni  sancte  Spiritus  4  voc.  c.  orch. 
1838.     P.  Ms.  539.     Autogr.  von  1826. 

Deus  misereatur  a  T.  e  B.  coU'org.  P. 
Ms.  539. 

Cantata  con  cori.  Introductio  im 
Autogr.     Ms.  542. 

11  Gloria  in  excelsis  deo  4  voc.  c.  ström. 
Ms.  506,  davon  8  im  Autogr.,  gez.  mit 
1817.  1818.  1820-27.     Ms.  506.  507. 

Graduale  a  3  solo  voci  coll'acc.  di  V. 
Va.  e  B.     P.  Ms.  520  Autogr. 

In  Ms.  508  drei  Gloria  im  Autogr. 
1839—1843. 

Ms.  509.  510.  511:   20  Credo,  4  voc, 


Perotti,  Giov.  Agost. 


378 


Perotti,  Ippolito. 


c.  Strom,  mit  Ausnahme  von  6  im  Autogr., 
gez.  von  1818—1841. 

Ego  suni  panis  vivus,  2  T.  1  B.  coli' 
org.  1834  Autogr.  Ms.  516.  Ebendort 
noch  6  Offertorien  u.  1  Mot.  von  1888, 
meistens  im  Autogr. 

Ms.  517:  Qua  nova  forma  rerum,  B. 
solo  con  orch.  Autogr.  u.  Kopie.  7  Offer- 
torien u.  9  Motetten,  davon  11  im  Autogr. 
in  P. 

7  Te  Deum,  davon  5  im  Autogr.  zu 
4  u.  5  Stim.  mit  Orch.  gez.  1814—1849. 
Ms.  530-533. 

7  Hymni  für  1,  3  u.  4  Stim.  mit  Orgel, 
oder  Orch.,  davon  5  im  Autogr.  gez.  1830. 
1847. 

1  Vespero  a  3  c.  ström.  1845  P.  Ms.  529. 
22  Psalmi  a  2  Ten.  coU'org.  —  4  voc. 

c.  Strom.  —  3  voc.  con  orch.,  19  im 
Autogr.,  gez.  von  1819-1849.  Mss.  518 
bis  526. 

2  Miserere  Ms.  535.  536  in  Em.  u.  Fm. 
im  Autogr.  3  voc.  und  4  voc.  c.  ström. 
1847. 

6  Gloria  in  Mss.  507.  508  im  Autogr. 
Ms.  540   eine  Antifone   von   1791    im 
Autogr. 

Ms.  539  drei  Mot.  im  Autogr. 

Ms.  498a  7  Introitus,  4  im  Autogr. 

Ms.  497a  534  vier  Magnificat  im  Autogr. 

2  Ave  Maria.  Ms.  539.  Lamentazioni 
für  das  Jahr  1823  u.  1838—44  im  Autogr. 
Ms.  527. 

3  Orazioni.  2  Miserere.  Ms.  481.  535. 
538.  539.     3  im  Autogr. 

I  Gloria  mit  2  Orgeln,  Ms.  P.     [C  P. 
2.   Instrumentaliccrkc : 

Ms.  544  Fugen  und  Studien  im  Autogr. 
—  Ms.  5  Suonata  u  6  mani  per  pfte. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

Sedici  fughe  scolastiche  a  3  voci  tessute 
dal  Perotti  mentr'era  alla  scuola  del  P. 
Mattei  in  Bologna.  Ms.  qufol.  8  Bll. 
[Bologna. 

Variazioni  sopra  l'Aria  da  Rossini  p.  il 
clavic.     [Musikfr.  Wien. 

Metodo  chiaro  e  facile  per  il  pfte.  Ms. 
[B.  M. 

An  Opern  zeigt  Fetis  nur  „La  Conta- 
dina  nobile"  von  1795  an.  Der  Antiquai' 
Eeeves  in  London  besafs  aber  1882  den 
Kl.-A.  der  Tragedia  lirica  „Belisaro". 

An  weltlichen  Kompositionen  sind  in 
Dresd.  Mus.  noch  vorhanden: 

II  Veto.  Cantata  ä  3  v.  Fatta  per 
sua  Francesco  Pesaro.  Ven.  1799.  P. 
Ms.  1058. 

La  ritrosia  disarmata.  Cantata  a  2  voc. 
p.  Autogr.  Ms.  1059. 


Chore:  Che  sorpresa  quel  funesta, 
Terzet.  c.  Cori.     P.  Autogr.  Ms.  1060. 

Recit.  ed  Aria  a  B.  c.  ström.  P. 
Ms.  1061. 

Perotti,  CfiOTanni  Domeiiico, 

geb.  zu  Vercelli,  machte  zu  Mai- 
land unter  Fiorini  seine  Studien 
und  dann  beim  Fat.  Martini  in 
Bologna,  erhielt  darauf  in  seiner 
Vaterstadt  den  Kapellmeisterposten 
an  der  Kathedrale,  dem  er  noch 
1820  vorstand.  Fetis  führt  von 
ihm  von  1788  u.  1789  mehrere 
Opern  seiner  Komposition  an,  auch 
soll  er  zahlreiche  Kirclienmusik 
geschrieben  haben.  Die  Kgl.  Musi- 
kalienbibl.  in  Dresden  besitzt  von 
ihm  in  Manuscr. 

496.  3  Chirie  et  Gloria  a  4  voc.  con- 
cert.  coll'org.  in  P.  —  502  Kyrie  in  Bd. 
4  voc.  0.  instr.  im  Autogr.  2  Kyrie  et 
Gloria  ä  piu  voci  conc.  und  a  4  voc.  conc. 
coll'org.  in  Kopie.  P.  —  496  Credo  4  voc. 
c.  instr.  P.  im  Autogr.  —  497 :  Confitebor 
3  V.  c.  ström.     Confitebor  4  v.  c.  ström. 

—  497  a:  Offertorio  (Veritas  mea)  4  v. 
c.  B.  —  497  b  Te  Deum  in  Bd.  5  v.  c. 
Strom.  1798  P.  im  Autogr.  —  497  a  Do- 
mine ad  adjuvandum  Dd.  4  v.  c.  ström. 
Ave  Maria  Esd.  4  v.  coll'B.  —  497  c  La- 
mentazione  I.  Canto  solo,  del  Mercedi 
Sacra.  Lezione  IT.  del  Mercedi,  a  Basso 
solo.     Noch  3  Lezione  und  2  Lamentaz. 

—  498  Composizioni  fugate  a  piü  voci 
c.  org. 

Ms.  1057  a  Bianca  di  Melfi.  Dramma 
per  musica  in  2  atti.  2  voll.  P.  im  Autogr. 

Ms.  1057.  Zemira  e  Gandarte.  Driim, 
per  mus.  in  2  atti.  F.  2  voll,  im  Autogr. 
gez.  Alessandria-Fiera  in  8bre. 

Mss.  in  Mailand  Cons:  Scena  e  Rondo: 
lo  ti  lascio  in  tale  istante,  per  Sopr.  con 
orch.  P.  —  Sinfonia  in  D.  per  archi,  Ob. 
e  Corni.    Stb. 

Ms.  B  1470  in  B.  Dresden :  Soffro  le 
mie  ritorte,  Scena  ed  Aria  ä  Sopr.  c. 
Strom.  P. 

Perotti,    Ippolito,    lebte    um 

1739  und  ist  in  der 

Hofb.  Wien  mit  einem  Salve  regina 
per  Sopr.  con  org.  Ms.  16215  vertreten. 
Im  Ms.  15628,  Part,  wird  er  Conte  Ipo- 
lito  Perotti  genannt.  Dort  ein  Salve  re- 
gina, C. solo  c.  org.  und  Ms.  16215  ein 
zweites  oder  dasselbe  mit  1739  gez. 


Perozzi. 


379 


Perrino. 


Perozzi,  Francesco,  Kamraer- 
musikus  in  Dresden,  erhält  1666 
seinen  Abschied  (s.  Staatsarch.). 

Perpricli,  Johann,  1753  Teno- 
rist an  der  Hofkapelle  in  München 
mit  925  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Perraiilt,  Charles,  geb.  am 
12.  Jan.  1628  zu  Paris,  gest.  ebd. 
am  16.  Mai  1703.  Nach  Gregoir, 
Panth.  3,  70  nennt  er  sich  Dr. 
der  Medizin  in  der  Pariser  Facultät 
und  Mitglied  der  Kgl.  Akademie  der 
Wissenschaften.     Er   gab    heraus: 

De  la  musique  des  anciens,  par  ... 
Paris  1680  chez  J.  B.  Coignard.  4  voll. 
12".  Gregoir  giebt  eine  kurze  Uebersiebt 
des  Inhalts.  —  In  den  Hommes  illustr. 
de  France,  Paris  1696  fol.  Bd.  1  pag.  85 
befindet  sich  von  einem  Charles  Perrault 
(wahrscheinlich  dem  obigen)  die  Schrift: 
Eloge  de  J.  B.  Lully,  musicien. 

Perrault,  Claude,  ein  älterer 
Bruder  des  Charles,  geb.  um  1613 
zu  Paris,  gest.  9.  Okt.  1688.  Er 
war  Architekt  und  giebt  in  seiner 
Uebersetzung  des  Vitruv's,  Paris 
1673,  fol,  eine  Beschreibung  nebst 
Abbildung  der  Wasserorgel. 

Nach  Fetis  soll  sich  in  seinen  Essais 
de  physique,  Paris  1680,  2  voll.  4"  und 
1684  in  4  voll,  in  12"  eine  Dissertation 
sur  la  musique  des  anciens  befinden. 
Letzteres  Werk  hat  mit  dem  bei  Charles 
Perrault  von  1680  verzeichneten  eine 
solche  Aehulichkeit,  dass  man  es  sicher 
als  dasselbe  betrachten  kann.  Da  Gregoir 
dasselbe  genauer  kennt  und  beschreibt, 
so  kann  man  ihm  wohl  gröfseren  Glauben 
schenken  als  Fetis. 

Perreau,  . . . 

bekannt  durch  Contredanses,  die  sich 
im  Samhvke.  von  La  Chevardiere  befinden. 

Perret,  .  .  .  trat  1790  in  Lond. 
als  Fagottist  auf  (Pohl  2,  373). 

Perreus,  Jacob,  von  1621—25 
Organist  an  der  Domkirche  zu 
Utrecht  (Bouwst.  2,  170). 

Perrichonius ,  Joannes,  Pari- 
siensis. 

Im  Besardus  1603  und  Fuhrmann  1615 
befinden  sich  von  ihm  Lautenstücke. 

Perrin,  . . .  geb.  zu  Bourg  -  en- 


Bresse  in  der  ersten  Hälfte  des 
17.  Jhs.  Er  war  ein  Musettspieler 
und  zugleich  Yerfertiger  derselben 
(Fetis).  Musette  ist  die  Sackpfeiffe, 
der  Dudelsack. 

Abbe  Pierre  Perrin  (1619  —  167.5)  war 
der  erste  französische  Operndichter  (siehe 
Pougin). 

Perrine,  ...  ein  Lautenist  am 
Ende  des  17.  Jhs.,  gab  heraus: 

Table  pour  apprendre  ä  toucher  le  luth 
sur  les  uotes  chiffres  de  la  basse  conti- 
uue  (s.  a.)  Fetis.  —  Die  Pariser  National- 
bibl.  besitzt: 

Livre  de  musique  pour  le  lut,  conte- 
nant  une  methode  nouvelle  et  facile  pour 
apprendre  ä  toucher  e  lut  sur  les  notes 
de  la  musique,  avec  des  regles  pour  ex- 
primer  par  les  memes  notes  toutes  sortes 
de  pieces  de  lut  dans  leur  propre  mouvt . . . 
Dedie  a  Monsign.  Le  Tellier  archeveque 
de  Reims  . .  .  Par  le  Sr.  Perrine.  S.  1. 
et  a.  (Paris  1679.)  qufol.  [auch  in 
Brüssel  Nr.  6201  und  im  br.  Mus. 

Pieces  de  luth  an  musique  . . .  Paris 
(1680).     qu8o.     [Paris  Nat. 

Im  C.  P.  auch  letzteres  Buch. 

Perrini,  Annibale,  s.  Perini. 

Perrino,  Marcello,  geb.  gegen 
1765  zu  iSTeapel,  studierte  ver- 
schiedene wissenschaftliche  Fächer, 
unter  anderen  auch  Jura,  machte 
auch  in  letzterem  Fache  einen 
praktischen  Kursus  durch,  doch 
sprang  er  ab  und  wandte  sich  der 
Musik  zu.  Gegen  1806  wurde  er 
Direktor  und  Administrator  des 
Kgl.  Musik-Kollegiums  S.  Sebastiane 
zu  Neapel  (Fetis.  Villarosa).  Von 
seinen  Werken  sind  bekannt: 

üsservazioni  sul  Canto  scritto  da  .  .  . 
Rettore  ed  Amministratore  de  Real  Con- 
servatorio  di  musica  di  S.  Sebastiane  in 
Napoli.  Napoli  1810  stamperia  reale.  4". 
67  S.     [Bologna.     B.  B. 

—  2.  ed.  Nap.  1810  Trani.  [Mailand 
Cons. 

Lettera  di  M.  P.  ad  un  suo  amico  sul 
proposito  di  una  disputa  relativa  alla  mu- 
sica. Napoli  1814  Trani.  kl.  8».  68  S. 
[B.  B.  Bologna.  Musikfr.  "Wien.  Mai- 
land Cons. 

Fetis  berichtet  noch  von  einer  franzö- 
sischen Uebersetzung  des  ersteren  Buches 
von   Aug.   ßlondeai^:    Nouvelle   methode 


Perron. 


380 


Pers. 


de  chant  . . .  Paris  1839  Eberard,  8». 
268  S. ,  der  eine  Notiz  über  Palestrina 
und  eine  Biogr.  Ben.  Marcelio's  voran- 
gehen. 

Perron,  s.  Davi  du  Perron. 

Perronard,  ...  geb.  um  1764, 
trat  1779  als  15-  bis  16 jähriger 
Jüngling  im  Concert  spirituel  in 
Paris  als  Violinist  auf  und  hatte 
grofsen  Erfolg,  wie  eine  damalige 
Kritik  sagt  (Gregoir,  Panth.  3,  70). 

Perrone,  Giuseppe  Maria,  be- 
kannt durch  eine 

Sonata  per  Violoncello  col  Basso  d'ac- 
conip.  Ms.  [Mailand  Cons.]  Das  wäre 
der  3.  Violoncellist  mit  ähnlichem  Zu- 
namen u.  anderen  Vornamen  (s.  Perroni). 

Perroni,  Carlo; 

in  der  Universitätsbibl.  zu  Rostock  be- 
findet sich  ein  Violoncell-Solo  mit  Bc.  im 
Ms.  und  ein  Concerto  per  Vcl.  obig.  c. 
2  V.  Va.  Bc.  in  Stb.  Ms.  Ob  der  Vor- 
name Carlo  richtig  ist,  wird  sich  schwer 
aufklären  lassen. 

Perroni,  Gioranni,  Violoncel- 
list an  der  Hofkapelle  in  Wien, 
vom  1.  April  1721  ab  mit  150 
Gld.  monatl.  bis  1740,  von  1741 
ab  nur  mit  1000  Gld.  jährl.  Ge- 
halt bis  zu  seinem  Tode  am  10. 
März  1748,  00  J.  alt  (Kochel  1). 
Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  von 
ihm  folgende  Werke: 

1721.  La  gara  delle  virtü,  per  esal- 
tare  l'anima  grande  di  S.  Carlo.  Oratorio. 
Text:  Arrighini.     Ms.  18211.     Part. 

1722  5/3.  H  sagrificio  di  Noe,  Ora- 
torio. Text:  Stampiglia.  Ms.  18209.  Part, 
[auch  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien. 

1725  22/2.  Giobbe.  Oratorio  in  2  parti. 
Text:  ViUati  de  Villatburg.  Ms.  18207. 
Part,  [auch  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
"Wien. 

1730.  Elisabetta.  Cantata.  Text:  Bru- 
namonti.  In  Wien  aufgef.,  Musik  ver- 
loren. 

Er  nennt  sich  auf  den  Mss.  „Violon- 
cellista  di  Sua  Maesta  Cesarea  e  Cattalico.'" 

Concerto  per  11  Violoncello  con  2  V. 
e  Trombe,  con  Va.  e  Vcl.  Ms.  17569, 
1  vol.  qufol.     P.     [Hofb.  Wien. 

Perrot,  Robert,  geboren  in 
Haroldston  in  der  Provinz  Pem- 
broke  (Wales),  war  Dr.  der  Musik 


u.  Organist  am  Magdalenen-Colleg 
in  Oxford;  er  komponierte  meist 
geistliche  Musik  und  st.  um  1550 
(Hawkins  2,  197  nach  Tanner's 
Biblioth.). 

Perrotinus,  siehe  Perotinus. 

Perroton, . . .  Musiker  am  Pariser 
Hofe  unter  Henri  IV.  (Castil-Blaze 
71). 

Perry,  Robert,  1550  Gentle- 
man der  Kgl.  Kapelle  in  London 
(Burney  6,  6). 

Perry,  William,  schwor  am 
1/11  1721  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  (Rimbault). 

Pers,  Direk  Pieterszon,  geb. 
zu  Amsterdam  um  1615,  lebte 
noch  1655  dort  (Bouwst.  3,  15). 
Er  ist  Sammler  und  Herausgeber 
von  geistlichen  und  Aveltlichen 
Liedern.  Die  geistlichen  Lieder 
sind  zum  Teil  auf  weltliche  da- 
mals bekannte  Melodien  gelegt, 
was  den  Saralgen,  noch  einen  be- 
sonderen Vorzug  giebt.  Da  es 
nur  einstimmige  Liederbücher  sind, 
gebe  ich  die  sehr  langen  Titel  in 
Abkürzungen: 

Gesangh  Der  Zeeden:  Zijnde  het  derde 
Deel  van  Bellerophon,  of  Lust  tot  Wys- 
heyt:  Waer  in  verscheyden  stichtlijcke 
Liedekens  en  Dichten  tot  verbeten  nge 
van  desen  bedorveiie  eeuwe  . . .,  op  de 
gesangen  gepast.  Op't  nieuw  verbetert 
en  vermeedert  Door  D.  P.  Pers.  'tAm- 
stelredam  1656  Will,  van  Beaumont.  kl.  8*^. 
Vorwort  1648  gez.,  das  Jahr  der  1.  Ausg. 
204  Seit,  mit  nur  wenigen  Melodien. 
[Antiqu.  Mai  1873. 

—  Bellerophon,  of  lust  tot  wysheyt, 
3.  deel,  waer  by  noch  können  gebenden 
werden,  het  2.  deel  Urania  of  hemel-sang. 
Amst.  ib.  1669.    3  Teile  in  8".    [Brüssel. 

—  1681  Anist.,  Wed.  van  M.  de  Groot. 
kl.  8"  mit  Melod.  „Door  Corn.  de  Leeuw 
gecorrigeert.  [Amst.  Eine  Ausgabe  eben- 
dort  von  1681  scheint  alle  3  Teile  zu 
umfassen. 

Bellerophon,  of  Lust  tot  Wysheyt: 
Door  Sinne -Beeiden  leerlijck  vertoont. 
V\'aer  by  zijn  gevoeght  de  vorolijcke 
Stemmen:  of,  stichtige  ..  Liedekens  .. 
Waer  by  noch  können  ghebonden  werden, 


Persani. 


381 


Perti,  Giac.  Ant. 


het  2.  deel  Urania  of  Hemel-Sang,  als 
mede  het  3.  deel,  Ghesangh  der  Zeden, 
von  den  seifen  Auteur  .  .  .  vermeedert 
en  verbetert  . . .  Amst.  1657  van  Beau- 
niont.  kl.  8".  8  Bll.  1—240  geistiiche 
Lieder  mit  weltl.  Melodien.  2  Ell.  Reg. 
[Antiq.  Mai  1873. 

—  Amst.  1695:  Bellerophon  of  lust.  .  . 
De  Musyck  door  Com.  de  Leeuw  gecorrig. 
kl.  8».     [ß.  B. 

De  laetste  vernieuwde  Urania,  of 
Hemel-Sangh:  Zijnde,  of  lust  tot  AYysheyt. 
Waer  in  veele  historiale  en  christlijke 
Gesangen,  stichtlijcke  Liedetens  en  Ge-  j 
dichten  . . .  Op  nieuws  deurgaens  met 
niemve  gevouden  Yoysen  vermeedert, 
neffens  andere  treffelijcke  Gesanghen  op 
Musijck  Noten  gestelt.  'tAnisteld.  1656 
van  Beaumont.  kl.  8*^.  Vorwort  mit  15/6 
1648  der  1.  Ausg.  gez.  221  S.  mit  Melo- 
dien, bei  denen  öfter  ein  Komponist  ge- 
nannt ist.     [Antif|.  Mai  18  <  3. 

—  Door  Corn.  de  Leeuw  gecorrigeert. 
Amst.  1681  de  Groot.     8".     [Amst. 

Persaiii,  siehe  Passani. 

Persiehiui,  Pietro,  geb.  in 
Eom  gegen  1757,  ging  gegen  1782 
nach  Warschau  und  Uefs  sich  da- 
selbst als  Gesanglehrer  nieder, 
schrieb  auch  mehrere  Opern,  die 
sich  eines  guten  Erfolges  erfreuten 
(Fetis).     Bekannt  ist  von  ihm: 

Anfangsgründe  des  Gesanges  der  Königin 
von  Baieru  Friderike  Wilhelmine  Caro- 
lina dedic.  s.  1.  et  a.  in  Lithographie  her- 
gestellt (München  c.  1815  bei  Falter), 
fol.  88  S.  [B.  M.  B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien.     Bologna. 

Persley,  siehe  Parsley. 

Persoens,  Josquiiio,  diente  in 
den  Niederlanden  der  Statthalterin 
in  Brüssel,  wurde  von  dort  an  den 
Hof  nach  Pai'ma  berufen  und  traf 
daselbst  den  23.  Sept.  1563  ein 
(Straeten  6,  158.  160).  Das  unten 
reiz.  Druckwerk  bez.  ihn  als  Mu- 
sico  im  Dienste  des  Herzogs  von 
Parma  und  Piacenza.  Die  Dedic. 
ist  am  20/3  1570  in  Parma  unterz. 

Lib.  1.  de'Madrigali  a  4  voci  di  .  .  . 
Parma  1570  Seth  Viotto.  4  Stb.  fiu40. 
23  Madr..  dabei  2  von  Gio.  d'Ärras. 
[Turin  B.  n. 

Straeten  schreibt    fälschlich   Persones. 


Persoiielli,  Grirolamo,  Contra- 
bassist, am  1.  Sept.  1717  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  1000 
Thlr.  Gehalt  angestellt  (Fürstenau 
2  b,  105). 

Persoui,  Diego,  nennt  sich  einen 
Gentirhuomo  de  Lecce,  ist  also 
aus  Lecce  im  Neapolitanischen 
gebürtig   und   bekannt    durch    die 

Drucke : 

Madrigali  a  5  voci  del  sign. . .  Lib.  3. 
Op.  5  a.  MDCXXVI.  s.  1.  5  Stb.  4P. 
[Einstige  Bibl.  Borghese. 

Madr.  a  5  v.  del  sig. . .  Lib.  4.  Op. 
6  a.  MDCXXVIII.  s.  1.  5  Stb.  4P.  [ib. 
Perfsy  (Perschi) ,  Ans'ustm, 
1569/70  Mitglied  (Bassist)  der  Hof- 
kapelle in  31ünchen  mit  72  Gld. 
jährlich.  Gehalt.  1579  ist  er  mit 
Augustin  Perschi  gezeichnet  und 
ist  wahrscheinlich  der  obige  ge- 
meint (Kreisarchiv). 

Persiiis,  siehe  Loiseau. 
Pert,  siehe  Pictis,  Nicholo. 
Perthenardiis, . . .  päpstl.  Sänger 
(Tenor)  während  des  Schisma  in 
Konstanz,  erhält  am  7.  Mai  1418 
20  Gld.  ausgezahlt  und  geht  dann 
mit  dem  Papste  nach  Mantua 
(Viertel].  1,  452). 

Perthin,  Aiitoine,  Sänger  der 
Kgl.  Kapelle  zu  Paris  um  1533 
(Castil-Blaze  297). 

Perti,  Giaeomo  Antonio,  geb. 
6.  Juni  1661  zu  Bologna,  seine 
Eltern  hiefsen  Yincenzo  P.  und 
Angela  Beccantini,  gest.  10.  April 
1756  ebd.  Zum  Lehrer  hatte  er 
anfänglich  einen  Onkel:  Lorenzo 
Perti  und  als  Klavierlehrer  Roccü 
Laurenti,  später,  nachdem  er  schon 
als  Komponist  aufgetreten  war, 
Gius.  Corso  Celani  in  Parma.  1683 
berief  man  ihn  nach  Venedig,  um 
eine  Oper  zu  schreiben,  der  dann 
andere  folgten.  1685  war  er  in 
Modena,  1696  in  Rom  u.  s.  f. 
1690  wurde  er  Kapellmeister  an 
S.  Pietro    zu    Bologna    und    1696 


Perti,  Giac.  Ant. 


382 


Perti,  Giac.  Ant. 


an  S.  Petronio.  Er  wurde  1735 
bei  der  Widmung  einer  Messe  an 
den  Kaiser  Karl  VI.  mit  einer 
goldenen  Gnadenkette  und  dem 
Titel  eines  Ksl.  Hofrates  beehrt. 

Busi  1,  63  widmet  ihm  in  seiner  Biogr, 
Martini's  als  dessen  Lehrer  eine  sehr 
breit  gehaltene  Biographie,  zum  gröfsten 
Teile  aus  Biiefen  gezogen,  die  sich  im 
LicRO  musicale  zu  Bologna  befinden. 
Leider  ist  die  Darstellungsweise  Busi's 
eine  so  verwirrte,  durch  die  Seiten  langen 
Einschiebsel,  dass  man  sich  wie  durch 
ein  Labyrinth  durchwinden  muss.  Eine 
kürzere  Biogr.  giebt  A.  Schmid  in  Schott's 
Cäcilia  Bd.  27,  251  nebst  einem  Verz. 
der  AVerke,  die  sich  in  der  Hofb.  in  AVien 
befinden.  —  Dr.  Luigi  Masini  schrieb: 
Elogio  a  Jac.  Ant.  P.,  bolognese,  profess. 
di  contrapp.,  recitato  nella  grand'aula  del 
liceo  filarm.,  il  giorno  22  agost.  1812  . . . 
Bologna,  Masi  e  Co.  8".  [Brässel.j  Biogr. 
von  L.  Mancini,  Belog.  1813.     [B.  M. 

Oeistliche  Gesangswerke  : 

Oratorio  della  Passione  a  5  v.  c.  strum. 
comp.  1685.     P.  Ms.     30  BU.     [Bologna. 

Im  Archiv  der  Kirche  S.  Petronio  in 
Bologna  befinden  sich  4  Passionen  zu  5 
u.  4  Stim.  —  Sara,  Orator.  —  II  figliuol 
prodigo,  Orat.  —  La  nascita  di  Gesu  Chr., 
Ürat.  3  V.  —  S.  Giuseppe,  Orat.  4  v.  — 
S.  Serafia,  ürat.  5  v.  —  L'amor  divino, 
Orat.  4  V.  —  S.  Galgano,  Orat.  5  v.  — 
S.  Petronio,  Orat.  4  v. 

Agar  scacciata,  Oratorio  a  4  v.  c.  VV. 
1685.  Ms.  P.  [Modena.  (1726  wurde  in 
Modena  das  Oratorium :  Abramo  viiicitor 
de'propij  affetti  aufgeführt.) 

II  Mose.  Oratorio  1685.  Ms.  P.  [Mo- 
dena. 

Messa,  e  Salmi  concertati  a  4  voci, 
con  strumenti,  e  ripieni  da  . .  .  Op.  2. 
Bologna  1735  Lelio  dalla  Volpe.  14  Stb. 
4**.  [Brüssel.  Bologna  und  in  hds.  Part, 
von  Busi.     Hofb.  AYien. 

Messa  (K.  Gl.  Cr.)  in  Fd.  ä  12  voci 
in  3  cori  c.  strum.  Autogr.  1687.  fol. 
48  BU.     [Bologna. 

Messa  per  li  defunti  concert.  c.  stimm. 
Ms.  B35.     [Padua. 

Messa  in  Am.  ä  8  v.  coU'org.  Ms.  P. 
40  Ell.     [Bologna.     Hofb.  Wien  15657. 

3  Missae  in  Gm.  Cm.  Cm.  5  et  8  voc. 
c.  strum.  ed  org.  Ms.  15  657/58.  16790. 
P.     [Hofb.  AVien. 

Messa  in  Gd.  a  4  v.  c.  A^.,  detta  la 
Lanibertina,  comp.  1736.  Autogr.  kl.  qufol. 
39  Bll.     [Bologna. 


Messa  (K.  et  Gl.)  a  piü  voci  c.  Sin- 
fonia  (4  Instr.).     [B.  Joach. 

Missa  5  et  8  voc.  c.  2  V.  et  B.  Fd. 
Ms.  79.  P.     [B.  B. 

Messa  (K.  et  Gl.)  in  Fd.  a  5  voci  conc. 
c.  istrum.  Ms.  P.  95  S.  fiufol.  [Bo- 
logna.    Neapel  Turch. 

Requiem  aeternam,  Introitus  4  voc. 
2  V.  Va.  etB.  Fd.  Ms.  17  225.  P.  [B.B. 
B.  Joach.     Padua. 

7  Kyrie  et  Gloria  (6  in  Kopie,  1  im 
Autogr.)  für  4  Stim.  und  kl.  Orch.  Mss, 
P.     [Bologna. 

Kyrie  et  Gloria  a  piü  voci  con  Sin- 
fonia  a  4  ström.     Ms.    P.     [B.  Joach. 

Kyrie  in  Gd.,  Gloria  in  Dd.,  Credo  in 
Gd.  a  4  cori,  cioe  a  16  voci,  concert.  c. 
strum.  e  ripieni.  Autogr.  1749.  P.  [Bologna. 

Kyrie  et  Gloria  5  et  8  v.  c.  2  V.  Va. 
et  B.  in  Fd.     Ms.  17  220.     P.     [B.  B. 

Ms.  333,  br.  Mus.,  ein  5  stim.  Kyrie. 

1  Kylie,  1  Introito  e  Kyrie  da  morto, 
a  4  voci  con  VV.  e  coll'org.  Mss.  P. 
[Bologna. 

Christa  eleison,  Canone  a  4  Bassi.  Ms. 
17228  in  K.  P.     [B.B. 

Credo  4  voc.  c.  VV.  Ms.  P.  [Neapel 
Turch. 

Credo  in  Fd.  a  3  v.  senza  alcun  ac- 
comp.  Autogr.   kl.  qufol.   7  Bll.    [Bologna. 

1  Credo,  Litaniae  Laur.  4  voc,  Con- 
fitebor  3  v.  c.  VV.  Gm.  Ms.  15790.  P. 
[Hofb.  Wien. 

4  Credo  in  P.     Kopie.     [Bologna. 

Cnicifixus  3  v.  c.  Bc.  in  Am.  Ms.  1451. 
P.     [B.  B. 

Dies  irae  in  Cm.  4  voc.  c.  VV.  Au- 
togr. P.     14  Bll.     [Bologna. 

Adoramus  te  4  voc.  Ms.  L222.  L211. 
169.  17  227  und  im  Autogr.  Grasn.  [B.B. 
Musikfr.  AA^ien  u.  Hofbibl.  Padua.  Cam- 
bridge FAV. 

Beatus  vir,  4  voc.  Bc.  Ms.  82.  P. 
[B.  B. 

Caligaverunt  oculi  4  voc.  —  0  vos 
omnes  4  voc.  Samlbd.  P.  Ms.  16720. 
[B.  B. 

Dixit  8  conc.  c.  ström,  e  ripieni.  Ms. 
L224.     P.    [B.B. 

Dixit  in  Gm.  3  voc.  c.  2  A''.  A'a.  B.  et 
org.     Ms.  P.     [Einsiedelu. 

Et  vitani  venturi,  Fuga.  Ms.  262,  5. 
P.     [Dresden. 

Laudate  Dominum  a  8  pleno.  Ms. 
L223.     P.     [B.B. 

Magnificat  in  Dd.  4  v.  conc.  c.  VV. 
Ms.  P.     [Bologna. 

Responsorium  4v.  Ms.  17  226.  P.  [B.B. 

Ve^oüa  regis,  4  voc.  P.  in  Leipz.  Ztg. 
39,  627.  —  Ms.  130  in  B.  B. 


Perti,  Giac.  Ant. 


383 


Perti,  Marc'  Antonio. 


3  AUeluja.  Adoramus.  5  Responsorii. 
3  Magnificat.  Profezia  Xll.  Motetto  8  v. 
1704.  2  Lezioni  und  17  andere  Gesäuge, 
zum  Teil  im  Autogr.     [Bologna. 

30  Psalmen,  einige  im  Autogr.  für 
Chor  u.  Instr.     Mss.  P.     [Bolog-na. 

In  B.  Kgsbg.  aus  Santini's  Samlg.  8 
geistl.  Gesge.  in  P.  —  Cum  invocarem. 
Ms.  P.  —  Adoramus  te.  —  Chöre  in 
Samlg.  97  3  Dixit,  Salmo.  Nisi  Dominus 
3  V.  Miserere  8  voc.  2  Beatus  vir  4  v. 
Domine  ne  in  furore  1746,  4  v.  2  Lau- 
date  pueri  Alto  solo  c.  V.  Domine  ad 
adjuvandum  4  v.  Confitebor  3  v.  c.  V. 
Laudate  Dominum  1698,  4  v.  c.  W. 
Mss.  P.     [Bologna. 

1  Graduale  im  Ms.     [Klosterneuburg. 

Gaudeamus  omnes  in  Domino,  Mot. 
8  voc.  c.  Strom.   Ms.  1779  P.   [R.  C  of  Mus. 

Introito  per  li  defunti  a  4  concerto  c. 
ström.,  siehe  Requiem. 

1  Motette  u.  2  Psalmen,  Ms.  P.    [B.  M. 
Orbes  coelorum,  Mot.  5  v.  c.  Trombe, 

Ob.  e  V.     1704.     Autogr.    P.      [Bologna. 

Motetten  in  einem  hds.  Samlwk.  [Bo- 
logna Kat.  2,  344. 

Inter  vestibulum,  in  Molitor's  Kirchen- 
jahr Sectio  2.     [B.  M. 

In  Carlo  Mar.  Fagnani's  Motetti  sagri. 
Belog.  1695:  Psallite  citharae  1  voc.  c.  VV. 

Cantate  morali,  e  spirituali.  A  una, 
et  a  due  voci,  con  V.,  e  senza.  Da  . . . 
Op.  1.  Bologna  1688  G.  Monti.  6  Stb. 
40.  10  Nrn.  [Bi-üssel  1738.  Bologna. 
B.  Hbg:  Bc.  B.  B:  C-  2  V.  br.  Mus. 
tompl.     Hof b.  Wien :  2  Y.  fehlen. 

In  Ms.  D  5.  B.  Antoniana  zu  Padua, 
2  Kantaten:  AI  suon  de'miei  lamenti.  — 
Eravi  un  Rossignuolo. 

Si  begl'occhi,  v'intendo,  Cantata  per 
Alto  c.  Bc.     Ms.  P.     [B.M. 

A  voi  che  Faccendeste,  Cant.  a  Sopr. 
col  B.      [Dresd.  Mus.  Ms.  B  100.   fol.  19. 

Stella  ista  sicut  flamma,  Mot.  per  ogni 
Santo,  4  voc.  da  cappella,  senza  acc. 
Autogr.  P.     [Bologna. 

Pompe,  voi  che  ascondete.  —  Dalle 
sponde  del  Nile,  2  cantate  a  voce  sola 
c.  Bc.     Ms.  P.     [Bologna. 

2  Cantate  per  camera.  Ms.  P.  [Bo- 
logna. 

31  Cantate  voce  sola,  8  voci,  2  voci  etc. 
Mss.  P.  [Bologna  Petron.  (siehe  Kat. 
Bologna  3,  15.) 

Ms.  329,  br.  Mus.,  mit  Mot.  u.  Kant, 
von  P.  1  Nr. 

1  Cantata  in  Ms.  353,  br.  Mus. 

In  Silvani's  Melpomene  1685:  Stelle 
che  piü  volete?  a  voce  sola  c  Bc. 


Weltliche  Gesangstverke  : 

La  Flavia,  opera  in  3  atti.  Text: 
Rapparini.  Bologna  1686.  Ms.  P.  [Mo- 
dena. 

Purio  Camillo.    Opera  in  3  atti.    Yen. 

1692.  Ms.  17  230.  P.     80  Bll.     [B.  B. 
L'Inganno  scoperto  per  Vendetta,  opera 

in  3  atti.  Yenetia  1690.  Ms.  Part. 
[Modena. 

Nerone  fatto  Cesare :  Opera  fatta  l'anno 

1693 ,  rappres.  S.  Salvatore.  Ms.  P. 
[Schwerin  F. 

Oreste  in  Argo.  Opera  in  3  atti. 
Poesia  di  Bergamori.  Modena  1685.  Ms. 
P.     [Modena. 

La  Rosaura,  op.  in  3  atti.  Yen.  1689. 
Belog.  1692.  Ms.  P.  [Modena.  Schwe- 
rin F. 

Rosinda  ed  Emireno,  Dramma  per 
musica,  Text  del  Dr.  Ant.  Arcoleo.  Ms. 
17  714.  Partitur.  148  Bll.  f|ufol.  [Hofb. 
Wien. 

Dal  profondo  de'pensieri,  di  Sopr.  c. 
Yiolino  e  Yioloncello  obbligato  e  Concerto 
grosso,  Arpa  0  Tiorba.  (1688.)  Ms.  P. 
[Modena 

Arietta:  Non  lasciar,  ti  prego,  per  B. 
c.  YY.     Ms.  P.     [Bologna. 

0  d'iramenso  rigore  5  voc.  Bc.  Ms.  P. 
[B.  B.     B.  Joach.     Berl.  Singak. 

Si,  si,  viucitor  sia  sempre  quel  coro. 
Madrig.  a  5  v.    1720.    Ms.  P.     [Bologna. 

Tacete  armonim,  ä  Sopr.  c.  Y.  Ya.  Bc. 
Ms.  1100.     [B.B. 

18  Arien  a  Sopr.  (1  f.  Alt)  c.  ström. 
Ms.  B605.  P.     [Dresd.  Mus. 

25  Arietten  mit  Instrum.  Ms.  18822. 
76  Bll.     kl.  qu4".     P.     [Hofb.  Wien. 

Die  Arien  sind  fast  durchweg  dreiteilig. 
Der  3.  TeU  ist  die  Wiederholung  des 
1.  Teils. 

Canzoni  in  Sassi's  La  ricreazione  1730. 

Ms.  T13.  20.  23.  52.  58.  101.  111. 
120.  146.  166  zahlreiche  Gesänge  in  P. 
[B.  B. 

Instrumentaliverke  : 

2  Fughette  a  2  per  studio.  Ms.  [Ne- 
apel Turch. 

Im  Samlwk.  1700  a  s.  a.  1  Sonata  in 
3  Sätzen  für  Y.  u.  Ycl.  (Eitner  1).  —  In 
Clementi's  Pract.  Harm.  1  Fuge. 

Eine  Samlg.  Briefe  an  Perti  in  Bologna, 
Kat.  1,  1.52  verz.,  2  voll,  in  fol. 

14  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Perti    (Berti),    Marc' Antonio, 

Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Wien, 
Tom  1.  März  1721  bis  zu  seinem 
Tode    am    8.  Dez.  1741,    56  Jahr 


Toi-tinaro. 


384 


Pescetti. 


alt,  mit  540  Gld.  und  500  Gkl. 
Gehalt  (Köchel  1). 

Pertinaro,  Franc,  nennt  Fetis 
den  Portiiiaro. 

Pertoni,  s.  Bertoiii,  Ferdinando. 

Pertousa,  Nicolas,  1641  lu- 
strumentist  an  der  Hofkapeile  in 
Brüssel  mit  367  Gld.  Gehalt  (Strae- 
ten  5,  137). 

Perucci,  Fr. . .,  gab  im  Jahre 
1639  heraus: 

Pompe  funebri   di  tutte  le  nationi  de! 

mondo,  raccolte  dalle  storie  sagre  et  pro- 
fane. Verona  1639  Rossi.  fol.  Enthält 
Mehreres  über  „Musica  di  varii  instru- 
menti".     [Antiquar  Rosenthal. 

Peruccoiie ,  Griiiseffo ,  detto 
Pasqualino,  um  1779  Orchester- 
direktor am  Scala-Theater  in  Mai- 
land fürs  Ballet.  1789  erster  Vio- 
linist am  Ballet  (Cambiasi  115). 
Im  Textbuche  zu  Paer's  La  Ros- 
sana [B.  B.]  wird  er  1795  erster 
Violinist  an  obigem  Theater  ge- 
nannt. Der  1.  Violinist  war  stets 
zugleich    Dirigent    des   Orchesters. 

Perucoiia,  Saor  Maria  Saveria, 

aus  Novara,  eine  Noune  im  Kloster 
S.  Orsola  in  Galiate  (Titel),  be- 
kannt durch: 

Sacri  concerti  de  Motetti  a  una,  due, 
tre  e  quattro  voci,  parte  con  V.,  e  parte 
senza  di  Suor  .  . .  Op.  1  . . .  Milano 
1675  Fr,  Vigone.     5  Stb.     4P.     [Bologna. 

Fetis  unter  Le  P.  Peruchona,  weil  er 
das  Gesuhlecht  nicht  erkannte. 

Perugiiio,  siehe  Anselmo. 
Perusiiius,  (xuglielmiis,  1526 
Sänger     am     St.    Peter     in    Rom 

(Viertel].  3,  263). 

—  Paulus,  Bassist  am  St.  Peter  in 
Rom  1536-1551  (Viertel].  3,  277). 

—  Simone,  Sopranist  am  St.  Peter  in 
Rom  um  1536.  Dann  Tenorist  von  1545 
bis  1551  (ib.  277). 

PeruTC  (Perve,  Peruue,  Perue), 
Nicolas;  Fetis  glaubt,  dass  es  ein 
Franzose  war,  der  zu  Lyon  ge- 
boren, nach  Italien  ging  und  um 
1581    dem    Orazio    Caccini   an   S. 


Maria  Maggiore  zu  Rom  als  Kapell- 
meister folgte.  1587  wurde  Franc. 
Soriano  sein  Nachfolger. 

Ei  führt  die  Samlg.  an:  Chansons 
francaises  ä  4,  5,  6  et  7  ou  8  parties. 
Lyon  1578.  4"  und  Madrigali  a  5  voci. 
Ven.  1585.  4^,  beide  ohne  Fundort.  Be- 
kannt sind  von  ihm  6  Madrigali  in  alten 
Sanilwken.  (Eitner  1)  und  nach  Vogel, 
der  ihn  Pervue  schreibt:  in  Moscaglia's 
2.  lib.  Madr.  4  v.  1585:  Dopo  le  chiome. 
—  In  Ant.  Gardano's  4.  Hb.  delle  Muse 
a  5  V.  1574:  1.  Vassene  il  chiaro.  2.  Se 
tutto  fuoco.  3.  Qual  meraviglia;  die  erste 
Nr.  auch  in  Phalese's  Paradiso  1596  und 
in  dessen  Floridi  virtuosi  1600.  —  In 
Hove's  Lautenbuch  Delitiae  1612  ein 
Lautenstück. 

Perweiii,  . . .  Oboist,  Virtuose, 
um  1777  an  der  fürstl.  Waller- 
stein'sehen  Kapelle  angestellt  (Jahn 
2,  77). 

Pcsarino ,  siehe  Barbariiio, 
Bartolomeo. 

Pesaro,  Rever.  D.  Marino,  Ca- 
nonicus  reguläre  del  Salvatore 
(Titel),  gab  heraus: 

Canzonette  a  3  voci  del  ...  Nouam. 
comp. . .  Lib.  1.  Ven.  1608  AI.  Rauerij. 
3  Stb.     kl.  40.     20  Nrn.     [Hofb.  Wien. 

Sacre  Laudi  musicali  del  . . .  accom. 
per  sonare  nel  Chitarone,  o  simile  instro- 
mento,  &  cantare  con  una  voce  sola  . . . 
Lib.  1.  Ven.  1613  Vincenti.  1  vol.  in 
fol.  44  S.  Die  Texte  sind  lateinisch. 
[Bologna. 

Pesaro,  Stefano  da,  gia  Musico 
del  Ser™°  Duca  di  Urbino,  so  im 
Lautenbuche  von  Besardus  von 
1617  verz.  und  ein  Ricercar  für 
Laute  mitgeteilt.  —  Möglich,  dass 
die  Bezeichnung  Pesaro  die  Ge- 
burtsstadt beider  Autoren  bedeutet. 

Peseati,  Grabazzo,  um  1680 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  700  Rthlr.  Gehalt  (Für- 
stenau  1,  98). 

Pesce,  Francesco, 

bekannt  durch  das  Samlwk.  Robletti's 
Vezzüsetti  fiori  1622 :  Deh  se  giusta  pieta, 
c.  2.  3.  e  4.  parte  ä  1  voc.  c.  Bc. 

Pescetti,    Giovanni   Battista, 

geb.   zu    Venedig   um    1704,   gest. 


Pescetti. 


385 


Pesch,  Gregor. 


gegen  1766,  da  Domenico  Bettoni 
am  25.  April  1766  seine  StelJung 
am  S.  Marco  in  Yenedig  erhielt. 
Schüler  Lotti's,  versuchte  anfäng- 
lich sein  Glück  als  Opernkoniponist 
in  England,  resp.  London.  Am 
26.  Febr.  1738  zeigt  die  Zeitung 
Daily  Post  an,  dass  P.  eine  neue 
Serenade  in  Yorbereitung  habe. 
Burney  glaubt,  dass  es  die  Pasto- 
ral-Oper  Angelica  and  Medoro  war, 
die  am  10.  17.  24.  März  und  11. 
April  gegeben  wurde  (7.  429). 
Hierzu  hatte  er  das  Intermezzo 
„L'Asilo  d'Amore"  neu  geschrieben. 
Am  1.  Dez.  gab  man  seine  Diana 
and  Endymion,  von  der  Walsh  die 
Arien  druckte.  1740  kam  Busiri 
overo  il  Trionfo  d'araore  am  10. 
Mai  zur  Auffühiimg  (Burney  7, 
423  —  540).  Nach  Chrysander's 
Händel  2,  454  war  er  als  Direktor 
am  Coventgarden  1739  augestellt 
und  1740  nahm  er  vom  Haymarket- 
Theater  Besitz.  Wann  er  nach 
Italien  zurückkehrte,  ist  nicht  be- 
kannt. Am  16.  Mai  1762  wurde 
er  aber  zum  2ten  Organisten  am 
S.  Marco  in  Yenedig  mit  200  Duk. 
Gehalt  gewählt  (Caffi  1,  57.  447). 
Caffi  erwähnt  noch,  dass  er  1725 
für  Yenedig  die  Oper  „Nerone 
detronato'',  1728  mit  Galuppi  die 
Oper  „GM  odii  delusi  dal  sangue" 
und  1754  mit  Cocchi  die  Oper 
,,Tamerlano''  schrieb.  Man  könnte 
daher  annehmen,  dass  er  schon 
1754  wieder  in  Yenedig  war. 
Bumey  7,  485  dagegen  lässt  ihn 
1764/65  zur  Mischoper  ,,Ezio" 
3  Arien  für  die  Londoner  Auf- 
fülirung  schreiben.  Von  seinen 
Werken  sind  bekannt: 

Eegole  per  suonare.  Ms.  [Musikfr. 
Wien.     Der  Kat.  sagt:  siehe  Tayber. 

Gionata,  Oratorio  a  .5  voc.  in  2  parti 
con  orchestra.  Ms.  P.  Textl)ucli  im 
Druck:  Padua  1769.  [Ms.  D  29  Padua 
Aütoniana. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


1  Kyrie  e  Gloria,  5  voc.  c.  ström. 
Ms.  P.     [Dresd.  kath.  Kirche. 

Demetrio.  The  favourite  songs  in  the 
opera  . . .  London  (1737)  Walsh.  fol. 
[br.  Mus. 

Solimanno,  The  favourite  in  the  opera 
. . .  London,  Bremner.  [Berlin  K.  H.  uud 
5  Arien. 

Siehe  Alexander  in  Persia,  Mischoper. 
1741.     fol.     [br.  Mus. 

In  Farinelli's  celebrated  songs  (Hasse) 
ein  „Chamber  aires"  von  P. 

2  Arien  aus  Opern,  Ms.  P.     [B.  M. 

2  Arien  f.  Sopr.  u.  Insti-.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

3  Arien  im  Ms.  B.  Modena. 

La  nube  del  timor,  Arie  aus  Sabiuo, 
a  Sopr.  c.  Bc.  Ms.  Autogr.  (unter  Hei- 
nichen).    [B.  B. 

12  Arien  und  ein  Eecit.  u.  Arie  f.  Sopr. 
u.  Instr.    Ms.  601.  606.  P.    [Dresd.  Mus. 

5  Arien  zii  Ezio  di  Vento,  siehe  Eob. 
Bremner  10. 

Sonate  (9)  per  Gravicembalo,  nuova- 
mente  composte,  ded.  alla  Viceconte 
Shanon  Grazia  Boghe.  (Londra  1739.) 
qufol.     59  S.     [br.  Mus.     B.  Wagener. 

6  Sonate  per  il  Cembalo.  6  Hefte  in 
qufol.     Ms.     [Dresd.  Mus. 

4  Pieces  de  Clav,  in  Farreuc's  Tresor 
Bd.  9.  —  In  Pauer"s  Alte  Meister  1  Sonate 
Nr.  51.  —  Siehe  Lessons.  Selected  . .  ex- 
tracted  from  the  works  of  .  . .  P.  c.  1740. 
qu4ö.  [br.  Mus.]  —  1  Souate  in  Haffner's 
Eaccolta  2.    2  Sätze  im  Becker  (Eitner  2). 

In  J.  Simpson's  Pocket  Companion  ein 
Satz  flu-  Fl.  u.  B. 

1  Brief  in  Bologna,  Kat.  1,  149. 

An  Textbüchern  sind  bekannt:  GU  odi 
delusi  dal  sangue,  opera,  Ven.  1728  mit 
Galuppi,  ebenso  die  Oper  Dorinda,  Ven. 
1729  [in  Privathand. 

Pesch  (Peschin,  Peschiuus, 
Pesthin,  Pöschiu,  Petschin,  sogar 
Pitschner),  Oreg-or  (Georg),  halte 
ich  für  ein  und  dieselbe  Person. 
Forster  im  4.  und  5.  Teile  seiner 
Liedersammlung  1556  nennt  ihn 
G.  Pesch  und  Georg  Peschin  (siehe 
Eitner  1).  Im  1.  Teile  schreibt  er 
Gregor  Pesthin  ^  Gregor  Peschin 
und  Pitschner.  Kriesstein  nennt 
ihn  1540  Gregor  Pöschin.  In  der 
Proske'schen  Bibl.  Avird  er  Gregor 
Peschin  Boemus,  Gregor  Pöschin 
und  Posthinus  genannt. 

25 


Pesch,  Gregor. 


386 


Pesci. 


Eine  Messe  in  B.  M.  Ms.  19  und  eine 
8stim.  Motette  Ms.  132,  I  nennt  ihn 
Gregor  Pescliin  und  Pesthin,  Organista. 
Ochseukhun  in  seinem  Lautenbuche  von 
1558  teilt  13  arrangierte  Gesänge  mit  und 
nennt  ihn  Gregor  Peschin  und  Gregor 
Petschin.  4  deutsche  Lieder  habe  ich  ge- 
prüft, doch  könnten  sie  sehr  wohl  vier 
verschiedenen  Komponisten  angehört>n. 
Das  eine  „Glück,  hoffnung  gib  stund", 
4stim.  aus  Forster  4.  Tl.  habe  ich  in 
M.  f.  M.  26,  90  mitgeteilt.  Es  zeigt  einen 
tüchtigen  Meister.  Siehe  Eitner  1  unter 
Pesch  u.  Pesthin.  B.  M.  Hds.  B.  Proske, 
Abtlg.  Butsch,  4  Stb.  in  fiu40.  G  Motett. 
a  4  voc.  Ebendort  5  Btb.  von  1538  in 
qu4'^:  Si  bona  suscepimus  c.  2.  p.  4  voc. 
—  Cum  ascendisset  aurora  6  voc.  —  Sic 
enim  Dous  4  voc.  —  Ochsenkliun  ist  in 
M.  f.  M.  4,  52  verz.  —  Das  Lied  im  Kries- 
stein  1549g  Nr.  79  beginnt  mit  ,,Mich 
fretzt  Unglück  so  vast",  4stim.  Ambros 
sagt  über  dasselbe  „ausgezeichnet  schön, 
zu  schön  für  den  die  Verderbtheit  der 
"Welt  bejammernden  Text".  —  Eine  Ode 
von  Horaz  zu  4  Stim.  in  Hoffhuimer's 
llarmoniae  poeticae  1539  Nr.  44  mit 
Gregor  Peschin  gez. 

lieber  Gregor  Peschinns  berichtet 
Peregrinus  37,  dass  er  um  1526  am  Dome 
zu  Salzburg  Organist  war,  und  in  der 
Salzburger  Landeskunde  Bd.  21,  107  liest 
man:  Grcf/or  Pcsclri/nis  (Pischin)  war 
Hoffhaimer's  unmittelbarer  Vorgänger  und 
sein  Amtsgenosse  als  Organist  am  Dome 
zu  Salzburg.  Ein  Doknmeiit  (dort  ab- 
gedruckt) des  Kardinal -Erzbischofs  Mat- 
thäus Lang  von  Salzburg  an  Johann  von 
Eosenbcrg  vom  Jahre  1528,  trägt  dem- 
selben auf,  dafür  Sorge  zu  tragen,  dass 
dem  pp.  P.  sein  väterliches  Erbteil  möge 
zukommen.  Er  bezeichnet  ihn  ganz  be- 
sonders als  in  seinen  Diensten  stehend. 

Peseh,  Kali  August,  ein  Vio- 
linist, geb.  gegen  1730,  gest.  im 
Aug.  1793  in  Braunschweig,  wo 
er  als  Masiklelirer  lebte  und  auch 
den  Thronfolger  unterrichtete.  1767 
begleitete  er  denselben  nach  Lon- 
don, gab  daselbst  eine  Samlg.  Trios 
heraus  und  wurde  nach  seiner 
Rückkehr  Konzertmeister  u.  Diri- 
gent des  Orchesters.  Israel  60 
teilt  aus  den  Dokumenten  mit,  dass 
ein  Pesch  am  30/10  1776  in  Frank- 
furt a/M.    ein    Instrunientalkonzert 


gab  und  mit  eigenen  Kompositionen 
auftrat.  Auch  Buruey  3,  258  lernte 
ihn  1772  in  Braunschweig  als  Kon- 
zertmeister kennen.  Man  kennt 
von  ihm 

Six  Senates  a  V.  et  Bc.  op.  1.  La 
Haye.     1  vol.     Part.     |Darnist. 

Six  Senates  a  2  V.  et  B.  oe.  2.  Lon- 
don by  AVebbken.  3  Stb.  fol.  [br.  Mus. 
B.  Wageuer. 

Six  Souates  a  2  V.  et  ß.  oe.  3.  Ib. 
[br.  Mus. 

Quatuor  in  G.  p.  Fl.  V.  Va.  et  B.  Ms. 
Stb.     [Brüssel  Cons. 

Sonate  p.  uu  V.  soul.  Bd.  2  Sätze. 
Ms.     [Wolfenb. 

Violine  solo  e  B.  3  Sätze.  Ms.  P. 
[Wolfonbüttel. 

Sonata  ex  F.  V.  solo  c.  B.  3  Sätze. 
Ms.  P.     [Wolfenb. 

Sinfonia  ;\  2  Cor.  2  Fl.  2  V.  Va.  e  B. 
Fd.  4  Sätze  mit  Menuet.  Ms.  8  Stb. 
[Wolfenb. 

2  Sinfonien  in  Bd.  u.  Fd.  Ms.  P. 
[Darmst. 

Peschcl,  Kaspar,  der  Jüngere, 
aus  Budissin  (Bautzen). 

Sclnieb  den  Codex  16195  der  Hofb. 
in  Wien,  Chorbuch  in  gr.  fol.  von  92  Bll., 
gez.  10.  Mai  1559.  Die  ersten  2  Messen 
zu  5  Stinunon  und  ein  Chorus  Passiones 
zu  4  Stimmen  nebst  anderen  Gesängen 
tragen  keinen  Autornamen,  so  dass  man 
annehmen  kann,  dass  sie  von  Peschel 
selbst  herrühren,  die  übrigen  sind  Mo- 
tetten von  V'^inc.  Ruffo,  6  voc,  Verdeloth, 
6  V.,  Crequillon,  5  voc,  Clemens  non 
papa,  4  voc. 

Peschin,  siehe  Pesch,  Gregor. 

Peschke,  Oottlieb,  der  Vater 
des  Karl  GoltUeb^  der  17S4  in 
Dresden  geb.  ist,  der  Vater  daher 
einer  früheren  Zeit  angehören 
muss.  Die  Akten  nennen  ihn 
zwar  erst  1813  als  Kontrabassisten 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  mit 
500  Thlr.  Gehalt  (Fürstenau  1, 178). 
Der  Sohn  trat  1808  als  Violinist 
ein,  war  Schüler  von  Limburg  und 
Spohr  und  wurde  später  Dirigent 
der  Zwischenaktsmusik  (Fürstenau 
1,  177.  180). 

Pesci,  Sante,  aus  "Rom,  war 
anfänglich  Chorsänger  a/d.  Kirche 


k 


Pescioliiii. 


387 


Pesenti,  Martino. 


S.  Maria  Maggiore  zu  Rom  und 
wurde  am  29.  Sept.  1744  daselbst 
Chordirektor  nach  Latilla's  Ab- 
gange. Er  st.  zu  Rom  am  3.  Sept. 
1786  (Fetis). 

Santiui  besafs  3  Messen  zu  4  u.  8  Stiui. 
nebst  anderem  von  ihm.  In  Bologna  be- 
finden sich  in  einem  hds.  Samlwk.  (Kat. 
2,  128)    1.    Ad   te   levavi,   Offert.  4  voc. 

2.  Deus    tu    convertens,    Offert.    4  voc. 

3.  Prope    est    Dnus.,    Graduale    4  voc. 

4.  Ave  Maria  4  v.  5.  Exaltabo  te  Dne. 
4  voc.  6.  Scapulis  suis  obumtrabit  tibi 
4  voc. 

In  B.  B.,  Ms.  T  21  Gesänge  in  P.  und 
in  den  Autogi'.  Grasn.  ein  Christus  natus 
est  8  V.  c.  Bc. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  16505,  P:  Credo 
8  voc.  c.  ström,  ad  üb. 

Pescioliiii,  Biagio  (Blasius), 
aus  Prato  im  Toscanischen ,  bez. 
sich  1563  als  Kanonikus  und 
KapeUmeister  an  der  Hauptkirche 
zu  Volterra  und  1571—1581  zu 
Prato,  1599  nur  als  Kanonikus  zu 
Prato.     Man  kennt  von  ihm: 

...  Missae,  Motecta  ut  dicunt,  quae 
octonis,  denis  &  duodenis  voeibus  conci- 
nuntur,  juxta  formam  Concilij  Tridentiui 
. . .  Ven.  1599  Gardanus.  8  Stb.  4P. 
3  Messen,  13  Mot.  [B.  B.  Danzig  Marien- 
kirche fehlt  Alt. 

Motetti,  Messa,  Magnificat  ä  piii  voci. 
Ven.  1605  Vincenti.  Stb.  ?  4".  [Flo- 
renz nur  3  Stb. 

Cautate  Dominus  (Lascis  non  datur) 
6  voc.  in  Ms.  Z  28,  Part,  von  1599,  S.  77. 
[B.  B. 

...  II  1.  lib.  di  Madrigali  a  5  e  6  voci. 
Ven.  1563  Scotto.  6  Stb.  riu40.  37  Ge- 
sänge.    [Bologna:  B.  6a. 

II  2.  Hb.  de  Madr.  a  6  voci  di  .  .  . 
Nouamente  comp. . .  Ven.  1571  fijjliuoli 
di  Gardano.  6  Stb.  qu40.  30  Madr. 
[Rom  Cecilia:  T.  B.  5a.  6a.      br.  Mus:  C. 

11  3.  lib.  de  Madr.  a  6  voci  di  . . .  Ven. 
1581  Aless.  Gardano.  6  Stb.  qu40.  29 
Madr.     [Modeua. 

Pesenti, UonBeiiedettOjAbbate, 
scheint  in  Venedig  gelebt  zu  haben 
und  gab  heraus: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  D  . . . 
Nouamente  posti  in  luce.  Ven.  1591 
Amadino.  5  Stb.  40.  22  Madr.  [Im 
Haag  B.  Scheurleer:  B. 


In  Phalese's  Florilegium  1609  eine 
Motette  zu  5  Stim. 

Pesenti,     Grabazzo    Galeazzo 

(nicht  Pescati,  wie  Fürstenau  1,  98 
und  2  a,  254  schreibt),  Avar  um 
1680  Tenorist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  700  Thir.  Gehalt 
(s.  Staatsarch.  Loc.  8687). 

Pesenti,  Martino,  cieco  (blind 
geboren),  wie  er  stets  seinem  Na- 
men beifügt.  Geb.  gegen  1600  zu 
Venedig  (nach  Fetis).  Ein  Amt 
zeigt  keins  seiner  bekannten  Druck- 
werke an.     Man  kennt  von  ihm: 

1621.  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  2,  3 
et  4  voci  con  il  Bc.  per  sonar  di  M.  P. 
cieco.  Nuouam.  comp. . .  Ven.  1621  Vin- 
centi.   4  Stb.  4".    22  Madr.     [Bologna:  B. 

—  ristamp.  ib.  1628.  4  Stb.  4*^.  [Flo- 
renz B.  n.  Bologna.  br.  Mus.  Rom 
Cecilia:  C2.  Bc.     Florenz  kompl. 

1628.     3.  lib.  de  Madr.   a  2,   3,   4  et 

5  voci  con  il  Bc.  per  sonar  il  Clauic,  & 
altri  Strom Veu.  1628  Aless.  Vincenti. 

6  Stb.    40.    26  Madr.    [B.  B.     Bologna:  A. 
Crespano :  B. 

—  ristamp.  Ib.  1639.  6  Stb.  4«.  [Bo- 
logna. 

(1630a.)  II  1.  lib.  delle  Correnti  alla 
francese  per  sonar  ueP,  Clavic.  et  altri 
ström.  Ristamp.  con  uua  aggionta  di  al- 
cune  Correnti  et  un  balletto  a  3.  Ven. 
1635  AI.  Vincenti.  1  vol.  fol.  Da  das 
2te  Buch  1630  in  1.  Aufl.  erschien,  so 
kann  das  1.  Buch  nicht  weit  davon  eut- 
fernt  sein.     [B.  M. 

1630  b.  II  2.  lib.  Correnti  alla  francese 
(wie  lib.  1)  Raccolte  da  me  Aless.  Vin- 
centi. Ib  1630.  1  vol.  fol.  22  Corr.  u. 
2  Volte.     [B.  M. 

1635  siehe  das  1.  Buch  16.30  a. 

1636.  Arie  a  voce  sola  commode  da 
cantarsi  nel  Clauicembalo,  Chitarone,  ed 
altro  simile  stromenti,  con  le  lottere  dell' 
Alfabetto  per  la  Chitarra  spagnola.  Con 
una  Cautata  nel  fine  . . .  raccolte  da  me 
Ales.  Vincenti. . .  Lib.  3.  Veu.  1636  A. 
Vincenti.     1  vol.  in  4'K     [br.  Mus. 

1638.  II  4.  lib.  de  Madrigali  a  2,  3, 
4,  5,  e  6  voci.  Alcuni  coneertati  c.  V., 
con  alcune  Canzonette  a  3.  e  4.  Et  un 
ballo  sopra  ia  Gagiiarda  di  cinque  passi 
con  il  suo  Bc.  del  Signor  ...  Op.  9.  Ven. 
1638  Ales.  Vincenti.   9  Stb.  (Cl.  2.  Tl.  2. 

A.  B.   2  V.  Bc).  4".    21  Gesge.    [Florenz 

B.  n.      Bologna  fehlen  die  Stb.  A.  E.  F. 

1639.  Correnti  alla  francese,  Gagliarde, 

25* 


Pesenti,  Martino. 


388 


Petelard. 


e  ßalletti  (a  voce  sola  e  Cembalo?)  Libro 
I.,  op.  10,  raccolte  d'Aless.  Vinceuti. 
Yen.  1639  Viuc.  1  vol.  fol.  16  ßll. 
[Einsiedeln  fehlt  Bog.  9. 

1641.  Madrigali  concertati  a  2,  e  3 
voci  del  .  . .  raccolti  d'Ales.  Vincenti, 
Lib.  5.  Op.  11.  Ven.  1641  ib.  4  Stb. 
4".     18  Gesge.     [B.  Br.     Bologna. 

1643.  Missa  tribus  vocib.  canendae  c. 
saciis  cantionibus  1,  2,  ac  3  voc.  unä  c. 
B.  ad  org. ..  Ven.  1643  ib.  4  Stb.  40. 
2  Messen,  6  Mot.  Aus  der  Dedic.  des 
Verlegers  ergiebt  sich.,  dass  der  Autor 
bereits  gestorben  ist,  sagt  Bohn  im  Bresl. 
Kataloge,  doch  ist  dies  ein  Irrtum,  denn 
die  Capricci  von  1647  dedic.  er  selbst  an 
P.  P.  Campana  am  27.  Mai.     [B.  Br. 

1645.  Correnti,  Gagliaide  c  Balletti 
a  2  e  3  voci  per  sonarsi  nel  Clavicembalo 
e  altri  stromeuti.  Lib.  4.  Op.  15.  Ven. 
1645  ib.     1  vol.  fol.     [B.  B. 

1647.  Capi'icci  stravaganti,  e  musicali 
pensieri  passi  e  mezi  da  cantar,  canzoni, 
et  alcuni  Madrigali  a  2,  e  a  tre  di  .  .  . 
Op.  16. . .  Ven.  1647  ib.  4  Stb.  4».  27 
Gesge.     [B.  B:  Cl.  2.  B.  Bc.      Bologna. 

1648.  Ultime  musicali  e  canore  fatiche 
a  doi,  e  tre  voci  del. . .  Ven.  1648  Ales. 
Vincenti.  Vom  Verleger  herausg.  und 
dedic.  an  Cl.  Paulini  am  15.  März  1648, 
worin  er  mitteilt,  dass  der  Autor  ge- 
storben ist.  4  Stb.  40.  44  Gesge.  [B.B. 
B.  Br.     Bologn. 

1  Motette  im  Profius  (Eitner  1). 

Pesenti,  Micliael,  aus  Verona. 
Petrucci  zeichnet  ihn  in  seinen 
Samlwken.  mit  D.  M.  —  D.  Mi. 
—  M.  C.  et  V.  —  Mi  clia.  C.  et 
V.  —  Micha.  -  Michael.  —  M. 
Pesentus.  Ver.  —  Mich.  Cant.  et 
verba.  —  Dom  Michiel.  Die  Bez. 
Cantus  et  Yerba  kann  nur  an- 
deuten, dass  der  Autor  der  Sänger 
(Komponist)  und  Dichter  des  Ge- 
sanges ist.  Petrucci  druckt  von 
ihm  33  Gesge.  in  seinen  Saml- 
wken. von  1504-1519  (Eitner  1). 
Dass  er  Priester  war,  sieht  man 
im  Saralwk.  von  1519  a,  wo  er  mit 
„Pre  Michael  de   Verona'-'-  gez.  ist. 

Vogel  glaubt,  dass  im  Samhvk.  1510 
von  Andr.  Antiquo  (Eitner  1  Nachtrag 
S.  939)  der  mit  M.  oder  M.  C.  auch 
Pesenti  sei,  wogegen  ich  denselben  unter 
Cara  gesteht  habe,  da  aber  derselbe  Ge- 
sang  auch   im    Petrucci    1505  d.    fol.   17 


steht,  so  ist  die  Annahme  von  Vogel 
richtiger.  Im  Ms.  Basevi  Florenz:  „Se 
ben  che  la  non  sa"  und  „Quando  pomo 
vien  dallo  pomaro"  juit  Pre  Micchael  gez. 

Pesori,  Stefano,  bekannt  durch 
die  Drucke: 

I  concerti  armonici  di  Chitarriglia  .  .  . 
ridotti  in  ciuque  beliss.  ordini  . . .  Verona, 
(c.  1630)  Andrea  e  frat.  Eossi.  fol.  [br. 
Mus. 

Le  Scrigno  armonico.  Op.  2 ,  di  . .  . 
ove  si  rinchiudono  vaghissime  danze  & 
ariette  al  modo  italiana,  spaguolo  e  fran- 
cese,  per  suonare  in  concerto  . . .  Mantua 
1640.    fol.     [br.  Mus. 

Dr.  Chilesotti  druckt  in  Stefani's  affetti 
araorosi  (Milano  1885  Ricordi)  ab :  Scrigno 
armonico  Toccate  di  Chitarriglia  parte  3. 
Es  sind  einstimmige  Gesänge  mit  der 
spanischen  Giiitarre  begleitet. 

Pestagallo,    Paolo    Antonio, 

1649  Contraltist  an  der  hcrzogl. 
Kapelle  in  Mailand  (nach  C.  Cozzi's 
Messa  1649).  Auch  Gasp.  Casati 
widmet  ihm  1645  in  seinen  Sacri 
Concenti  a  voce  sola  eine  Motette 
und  bez.  ihn  als  Miisico  an  der 
Kirche  della  Rosa  in  Mailand. 

Pestalozzi,  siehe  Nägeli. 

Pestel,  Gottfried  Ernst,  siehe 
Bessel. 

Pestliin,  siehe  Pescb,   Gregor. 

Pestrino,  Giulio  del,  s.  Abun- 
dante. 

Petaner,  3Iiehael,  Kantor  an 
St.  Stephan  in  Wien  im  16.  Jh. 
(Pohl  3,  33). 

Petazzi,  Pietro,  von  1722  bis 
1728  Hofscholar  im  Gesänge  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  und  vom 
12.  März  1728  bis  30.  Juni  1740 
mit  900  Gld.  Gehalt  angestellt, 
dann  pensioniert  (Köchel  2,  230). 

Petelard,  ...  ein  Komponist 
von  komischen  Opern,  die  Ende 
des  18.  Jhs.  in  der  komischen 
Oper  zu  Paris  gegeben  w^urden : 

1.  Le  Rossignol,  en  1  acte,  Delasse- 
ments-com.  1798.  2.  La  resurrection  de 
cadet  Eouselle  1798.  3.  L'amour  et  la 
natui'e,  en  1  acte,  Jeunes-Eleves.  1799 
(Pougin). 


Peter. 


389 


Petermann,  Andreas. 


Petei"    (Petraeus) ,     Christoph, 

geb.  1626  zu  Weida  im  Yogtlande, 
gest.  4.  Dez.  1669  zu  Guben,  wo 
er  seit  1650  ivantor  (Sangmeister 
nennt  er  sich  auch)  war,  nachdem 
er  vorher  in  Grofsenhain  als  Lehrer 
und  Kantor  angestellt  war.  1656 
erlangte  er  das  Bürgerrecht  (Zahn 
und  Titel.  Winterfeld  2,  489. 
Lausitzer  Magazin  Bd.  50,  131), 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar : 

Audachts  Zyinbeln  oder  andächtige  u. 
geistreiche,  fürnemlich  des  Sei.  H.  D.  M. 
Luthers  . . .  Lieder  ...  in  4  und  5  Stirn, 
lieblich  zusam mengesetzet  von  . . .  Frey- 
berg in  Meifsen  1655  George  Beuther 
(Selbstverlag).  8».  933  Seit,  mit  275 
Liedern,  von  denen  die  meisten  mit  einem 
Tonsatz  versehen,  davon  19  mit  eigener 
Melodie  von  P.  (siehe  Genaueres  im  Zahn 
6,  191  nebst  Abdr.  der  Melodien  von  P. 
[B.  Lpz.  Karlsmhe.  B.  "Wagener  eine 
hds.  Part. 

—  Die  Allg.  d.  Biogr.  zeigt  ohne  Quelle 
noch  eine  Ausg.  von  1661  an. 

Geistliche  Arien,  etlicher  auf  die  hohen 
Jahres  Feste  und  Psalmen  Da\'ids,  theils 
bekannten,  theils  neu -heraus -gegebenen 
Lieder,  mit  einer  Stimme  zu  singen,  und 
mit  5  Violen  oder  andern  Instiimienten, 
benebenst  dem  Bc.  abwechselungs- weise 
zu  spielen  . . .  Guben  1667  Chi'.  Gruber. 
5  Stb.  40.  24  Lieder,  nur  9  tragen 
seinen  Namen.  [B.  Br.  mit  der  Bemer- 
kung: im  C.  fehlen  sämtl.  Noten.  B.  B: 
C.  A.  Ya.  2.  Bc.  Upsala:  Cant.  vel  Ten. 
et  Altus.  2  V.  2  Viele  di  braccia.  1 
Yiolone,  Bc.  B.  ad  Instrum.  Sorau  N.  L., 
Kirchenbibl.     7  Stb.  fehlt  V.  I.  u.  Altus. 

Letzte  Segens  -  Wort  .  . .  durch  Joh. 
Francken  auffges. . .  Frankf.  1655  Rösner. 
4  Bll.  f.  2  C'  A.  T.  B.     [B.  Br. 

Brautlied  aus  dem  1.  Cap.  des  hohen 
Lied.  Sstim.  Franckfurt  a/0.  1661.  8 
StbU.     [B.  Zw. 

Precationis  Thuribulum,  continens  Lit- 
tanias  sive  Missas  (ut  vocant)  12,  partim 
quindenum,  part.  septenum  octonumque 
vocum,  c.  Bc,  ad  imitationem  quarundam 
praestantiss.  musicorum  cantiouum,  latino 
germanicoque  idiomate  a  Chiistoph  Petraeo 
Cantore  Gubenensi.  Gub.  1669  Chr. 
Gruber.  8  Stb.  4'\  12  Messen  über 
Motive  anderer  Meister.  [B.  Brandenbg. 
Musikfr.  Wien.  B.  B :  C  1.  6  a.  Bc.  Löbau. 
Paris Nat.    Lübeck?    br.Mus:  C.A.T.B. 


7a.  8a.  Sorau,  Kirchenbibl:  C  1.  2.  A. 
T.  B.  Bc.  7  a.  8  a. 

Eine  2te  Ausg.  von  1674  in  Sorau:  Bc. 

Jacob  Klinckebeils  von  Grunwald  geist- 
licher Gedichte.  Erstes  Dutzend.  Mit  . .  , 
Melodien.  Guben  1663  Joh.  Koch.  kl.  8». 
72  S.     12  Melod.  mit  Bc.     [Wernig. 

In  Joh.  Franckens  Geistl.  Sion.  Guben 
1674.    41  Choräle.     [B.  Lpz. 

In  Sauberts'  Gesangbuch  1676  ff.  drei 
Lieder  mit  Bc. 

In  Vopelius  Lpz.  Gesgb.  1682,  2  Gesge. 

In  Gottfr.  Wegener's  Oden  1.  Thl.  ein 
Lied  von  P.  (Melod.  und  B.). 

3  Gesänge  in  neuen  Ausgaben  (Eit- 
ner  2). 

Petermaiiii,  Andreas,  geboren 
gegen  1531/1532,  gest.  1611  zu 
Dresden,  nahe  an  80  Jahre.  Stu- 
dierte in  Wittenberg,  immatriku- 
liert am  9/7  1554,  wurde  dann 
Kantor  zu  Altenburg,  1557  an  der 
Kreuzschule  in  Dresden  als  Lehrer 
angestellt,  1559  wurde  ihm  der 
Kirchenchor  an  der  Frauenkirche 
übergeben,  c.  1577  wird  er  Kantor' 
und  3.  Schulkollege  an  der  Kreuz- 
kirche u.  Schule.  Vielfache  Klagen 
an  den  Kat  wegen  Aufbesserung 
seines  Gehaltes  fanden  nur  taube 
Ohren  bei  dem  Eate  und  er  quit- 
tierte daher  1581  den  Dienst  und 
fand  in  der  kurfürstl.  Hofkapelle 
als  Lispektor  und  Knaben -Prae- 
ceptor  eine  einträglichere  Stellung. 
Fast  scheint  es  als  wenn  er  beide 
Stellungen  an  der  Kreuzkirche  u. 
Hofkapelle  bis  zum  Jahre  1585 
oder  1586  bekleidet  hätte,  doch 
lassen  uns  hier  die  Akten  im  Stich. 
Lässt  sich  doch  nicht  einmal  genau 
feststellen,  wann  sein  Nachfolger 
an  der  Kreuzkirche,  Kaspar  Füger, 
angestellt  Avurde.  Fürstenau  verz. 
P.  schon  1580  in  obiger  Stellung, 
Karl  Held  in  Viertel].  10,  266  erst 
1586.  Sein  Gehalt  betrug  118  Gld. 
9  Gr.  4  Pf.  Die  Akten  erwähnen 
ihn  noch  mehrfach  in  Geldange- 
legenheiten. Uebrigens  heiratete 
seine  Tochter  Sarah  nicht  den  Ka- 


Petermann,  Bartholomäus. 


390 


Petiscus. 


pellmeister  Rogier  Michael,  sondern 
Tobas  Michael  M.  f.  M.  3,  30. 
Petermann ,      Bartholomäus, 

wurde  1589  nach  Basil.  Köhler 
Kantor  und  vierter  Schulkollege 
an  der  Kreuzschule  zu  Dresden, 
und  rückte  bakl  nach  1603  in  die 
3.  Stelle  ein.  Kränklichkeit  hin- 
derte ihn  an  der  Ausübung  seines 
Amtes  und  wurde  ilnn  am  21/5 
1606  ein  Substitut  in  der  Person 
Christopli  Lifsberger  beigegeben. 
Wann  er  gestorben,  ist  nicht  be- 
kannt. Von  Kompositionen  ist  nur 
aus  alten  Verzeichnissen  zu  er- 
sehen, dass  er  als  Komponist  von 
kirchliclien  Gesängen  thätig  war 
(Viertel].  10,  277). 
Peters  {?). 

In  Kostock,    im  Ms.,   Sanilbd.    Nr.  10, 
eine  Aria:  Se  il  labro  a  morti,  per  Sopr. 
c.   archi.     P.    u.    Stb.     Dieselbe    Arie    in 
rfiphwerin  F. 

Peters,  Johann,  wird  als  Yiol 
dl  Gambist  am  30.  Aug.  1644  bei 
der  Hofkapelle  in  Berlin  angestellt 
(Schneider  41). 

Peters,  Wilhelm,  Registrator 
an  der  Regierung  in  Kassel  in 
den  70er  und  80cr  Jahren  des 
18.  Jhs.,  schrieb  viele  Kompositio- 
nen die  Apell  barok  nennt,  weil 
sie  ihrer  Schwierigkeit  halber  Nie- 
mand spielen  wollte.  Aufgefunden 
habe  ich  keine. 

Petersen,  David,  ein  hollän- 
discher Violist  und  Komponist  aus 
dem  Ende  des  17.  Jhs.  Er  kom- 
ponierte Abrah.  Alewijn's 

Zede-eu  harpezaugen,  met  zangkunst 
verrykt  door  Dav.  P. . .  Amst.  1694  by 
de  erfg.  van  J.  Lescailje.    kl.  4".    [Amst. 

—  2.  Drack,  Haarlem  1715.   kl.  4".  [ib. 

—  3.       „       Amst.  1733.     4".     [ib. 
Ein    alter    Auktionskatalog  verz.    noch 

das  Werk:  Speelstukken.  12  Sonaten  met 
1  Viool  en  Bc.,  waer  bij  gevoegt  kan 
worden  een  Theorbe  of  Yiol  da  Gamba. 

Petersen,  Peter  Nikolaus,  geb. 
2.  Sept.    1761    zu    Bederkesa   im 


Hannoverschen,  wo  sein  Vater 
Orgelbauer  war,  gest.  19.  August 
1830  in  Hamburg,  lernte  Flöte 
blasen,  schloss  sich  einem  Trupp 
herumziehender  Musikanten  an, 
trat  dann  als  Oboist  in  ein  Ham- 
burger Regiment  und  liefs  sich 
1791  daselbst  als  Flötenvirtuose 
hören.  Auch  als  Verbesserer  der 
Flöte  wird  er  genannt.  Fetis  verz. 
mehrere  Flötenkompositionen  von 
ihm  (Gerber  2.     Sittard   1,  190). 

Nach  Gerlier  soll  ein  Lied  im  Sanilwk. 
Erato  und  Euterpe  1789   von  ihm    stehn. 

Petersen,  Theodor  Franeiscus, 

gab  heraus:  Praktische  Einleitung  in 
der  Choregraphie  oder  Tanz-Zeichuungs- 
Kunst,  nach  dem  französischen  Original. 
Mit  12  vollstimmigen  englischen  Tänzen, 
nebst  einem  Beitrag  zur  Aufnahme  des 
geordneten  Tanzes.  1.  Tlil.  1791  .  .  . 
Schleswig,  Sorringhausen.  1  vol.  in  8" 
mit  Figuren   und   Musik.     [Brüssel  6866. 


Petilliot. 


ein  Harfenist  in 


Paris  um  1782,  der  zahlreiche 
Bearbeitungen  herausgegeben  hat 
(Magazin).  Auch  Gramer  1,  315 
nennt  ihn  1782,  aber  unter  Petillot. 

Petine,  Paolo,  s.  unter  Petti, 
Paolo,  was  ich  für  richtiger  halte. 

Petiscus,  Johann  lionrad  Wil- 
helm, geb.  um  1763  zu  Berlin, 
war  Prediger  an  der  reformierten 
Kirche  zu  Leipzig  und  ein  tüch- 
tiger Musikdilettant,  der  gut  Vio- 
line spielte  und  sich  auch  litera- 
risch beteiligte.  Gerber  2  verz. 
mehrere  Artikel  von  ihm  in  der 
Leipz.  mus.  Ztg.,  doch  ist  dort  nur 
der  eine  mit  seinem  Namen  gez. 
„Ueber  musikalische  Lehrbücher" 
Bd.  10,  161.  177,  die  übrigen  er- 
schienen ohne  seinen  Namen  und 
nennt  Gerber  folgende: 

1.  Abhandlung  über  die  Violine  (Sept. 
1808).  2.  Ueber  die  Vermischung  ver- 
schiedener Gattungen  in  der  Musik  1807. 
Ferner  gab  er  L.  Mozart's  Violiuschule 
bei  Kühne!  in  Leipzig  neu  heraus  und 
die  Methode   de  Violon  du  Conservatoire 


Petit  Adrian. 


391 


Petreius. 


de  Paris  mit  deutscher  Uebersetzung  bei 
Breitk.  &  H. 

Petit  Adrian,   siehe  Coclicus. 

Petit  Jo.  de,  auch  Petit  Jean, 
oder  Jehan,  siehe  Latre. 

Petit,  ...  Fetis  erwähnt  unter 
Camille  Petit  einen  Violinisten, 
Petit,  den  Yater  desselben,  der  im 
18.  Jh.  an  der  komischen  Oper 
zu  Paris  während  30  Jahren  an- 
gestellt war  und 

3  Bücher  Duos  für  2  Violinen  bei 
Naderniann  herausgegeben  hat.  2  Bücher 
a  „6  Duos  pour  2  V.  oe.  1.  et  2,  Paris, 
Naderman"  besitzt  die  Nationalbibl.  zu 
Paris. 

Petit,  Alexander,  aus  Horsta- 
Gelrus,  ist  als  Musicus  an  der 
Universit.  zu  Leydeu  am  15/7  1738 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  6). 

Petit,    Fran^'Ois    Ferdinand, 

Hofmusikus  des  Kurf.  von  Köln, 
Clemens,  als  er  in  der  Verbannung 
in  Valenciennes  lebte;  angestellt 
am  1.  Okt.  1714  mit  300  Gld. 
jährl.  (Thajer  1,  12). 

Petit  (Petiet),  Jan,  aus  Leyden, 
von  1720  —  1754  f,  Organist  am 
St.  Peter  in  Leyden  (Bouwst.  2, 
168).  Ist  am  27.  Mai  1720  als 
Musicus  in  der  Universit.  zu  Leyden 
eingeschrieben  und  am  20.  Aug. 
1751  abermals  als  „musicae  ma- 
gister'  (Bouwst.  3,  5  u.  8). 

Petit,  Joannes,  Cameracensis 
(Cambrai)  teutonicus ,  juvenis. 
1485—1490  Säuger  am  St.  Peter 
in  Eom  (Viertel].  3,  238.  Haberl 
bemerkt  im  Eeg.  ,,Die  vier  Be- 
zeichnungen scheinen  derselben 
Person  zu  gelten'^). 

In  Cambrai  an  der  Kathedrale 
war  ein  Petita  Jean  (auch  Jehan) 
Untervikar  um  1458.  Beide  dürfen 
mit  Claude  Petit  Jean  de  Laii'e 
nicht  verwechselt  werden,  der  dem 
16.  Jh.  angehört. 

In  einem  Chorbuche  der  B.  Eostock 
mit  Missae,  Psalmi,  Motetti  und  geistlichen 


I   Gesgen.  in  2  Bänden,  kommt  ein  Jan  Petit 
vor,  der  jedenfalls  de  Latre  ist. 

Petit,  J. . .  C. . .  vor  1730  Mu- 
sikmeister und  Direktor  der  Ka- 
pelle des  Herzogs  von  Sachsen- 
Eisenach,  sowie  Konzertmeister  u. 
erster  Kammermusiker  des  Mark- 
grafen von  Baden -Durlach,  wie 
mau  auf  dem  Titel  folgenden  "Wer- 
kes liest: 

Apologie  de  l'Excellence  de  la  ITusi- 

que   .  . .    Par   le    iSieur   J.    C.    Petit.     A 

;    Londres.   4**  (s.  a.  wahrsch.  1730).     Aus- 

i    zug  daraus    in    der    Allgem.   musrk.  Ztg. 

Lpzg.  1869  Nr.  9  S.  70. 

Petouille,  ...  ein  Komponist 
des  18.  Jhs., 

von  dem  die  Nationalbibl.  in  Paris  im 
Ms.   ein  ,,Confitebor  tibi''   mit  Orchester 

besitzt. 

Petracek,  P.  riricb,  geb.  12. 
Sept.  1753  in  Königsegg  in  Böhmen, 
kam  als  Sängerknabe  nach  Maria- 
i  Tafert,  studierte  dann  in  Molk  und 
trat  1777  in  das  dortige  Kloster. 
War  zuerst  Professor,  dann  Prior, 
zuletzt  Pfarrer  und  starb  9.  Juli 
1814.  Komponist  von  Kirchen- 
musik (Kornmüller  1,  431). 

Petraeus,   Christoph,  s.  Peter. 

Petrali  di  Crema,  Oiulia, 

bekannt  durch  2  Notturni  und  Varia- 
tionen fürs  Klavier.     [Musikfr.  Wien. 

Petrangeli,  Lorenzo, 

bekannt  durch  2  Motetten  im  Samlwk. 
1624  b  (Eitner  1).  Dieselben  in  Part,  in 
Hof b.  Wien  19423. 

Petratti,  Francesco,  aus  Cre- 
mona.  In  der  verkauften  Bibl.  der 
Borghese  zu  Rom  befand  sich  von 
ihm: 

II  1.  lib.  d'Arie  a  una  et  due  voci  con 
un  dialogo  m  fine  di  Franc.  Petratti  Cre- 
monese  nuovam.  .  .  Ven.  1620  Aless. 
Yincenti.     1  vol.     fol. 

Petrazzino  da  Pioltello,  1416 
zum  Organisten  am  Dome  zu  Mai- 
land erwählt  (Muoni  25). 

Petreius  (Petrejus),  Johannes, 
ein  Nürnberger  Buch-  und  Musik- 
drucker,  der   nach   Ant.  Schmid's 


Petreius. 


392 


Petri,  Georg  Gottfried. 


Petrucci  S.  183  von  1526—1550 
verlegte.  Nach  ihm  war  er  in 
Langendorf  in  Franken  geb.,  gest. 
18.  März  1550  za  Nürnberg.  Er 
widmete  sich  anfänglich  den  Wis- 
senschaften und  erwarb  sich  zu 
Wittenberg  den  Grad  eines  Ma- 
gisters. Als  ihm  jedoch  durch  Erb- 
schaft eine  Nürnberger  Druckerei 
zufiel,  widmete  er  sich  ganz  diesem 
Geschäfte.  Seine  Musikdrucke  um- 
fassen, soweit  ich  sie  übersehen 
kann,  die  Zeit  von  1536  (New- 
sidler)  bis  1550  (Respousoria).  An 
Sammelwerken  gab  er  selbständig 
heraus  (siehe  die  ausführlichen 
Titel  nebst  Inhaltsangabc  im  Eit- 
ner  1): 

1538  a.  Modulation  es  aliquot  4  voc. 
select.  quas  vulgo  Modetas  ...  4  Stb. 
qu40.  [B.B.  B.M.  Jena  fehlt  A.  Kassel. 
Ileilbronn.  Dresden  Dreiköuigskirche. 
Proske.     Hofb.  Wien.     br.  Mus:  D.  T.  B. 

1538  g.  Tomus  I.  Psahiiorum  . .  4  aut 
5  uooum.  4  Stb.  qu4ü.  [ß.  ß.  Drei- 
königskirche Dresden.       Jena.       Proske. 

B.  Zw.  Heilbronn  im  Ms.  Hofb.  Wien. 
Brüssel  o.  Alt. 

1539  a.  Liber  quindecim  Missarum. 
4  Stb.  qu40.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  Jena. 
B.M.  Kassel.  B.  Zw.  Proske.  Hofb. 
Wien   jetzt   kompl.       München  Univers: 

C.  T.  B. 

1539  m.  Tomus  II.  Psalmorum.  4  Stb. 
qu4o.     [Bibl.  wie  1538  g. 

Von  1539 n  und  1540d  ist  Georg  För- 
ster I.  der  Sammler  und  Herausgeber. 
Siehe  diesen. 

1541  b.  Trium  vociu}i  cantiones  cen- 
tum.  3  Stb.  qu4o.  [B.  B.  B.  Hbg.  Jena. 
Heilbr:  B. 

1542  d  siehe  Adrian  Willaert  musicorum 
omnium. 

1542  e  der  3.  Teil  der  Psalmen  siehe 
Georg  Forster  I. 

1544  e  siehe  WoLfg.  Schmeltzel  als 
Herausgeber. 

Petrejo  (Petreus),  ...  1711/12 
Domkantor  und  Ripienist  in  Berlin 
an  der  Hofkapelle  mit  150  Thlr. 
Gehalt  (Schneider  55  u.  H  36). 

Petrejus,  M.  Johann,  von  1 554 

bis  1571   Pfarrer  und  Superinten- 


dent in   Zwickau,   dann  in  Mühl- 
hausen Pastor. 

In  B.  Zw.  eine  Motette:  0  admirabile 
commercium  5  voc.  1571.  Ms.  628. 

Pctreo,  Magno,  siehe  Pedersön. 

Pctrcquin,  ...  ein  Komponist 
des  15.  Jhs., 

der  im  Archiv  des  St.  Peter  zn  Rom 
in  einer  hdschriftl.  Chausons-Samlg.  in  4"^ 
mit  einigen  Kompositionen  vertreten    ist. 

Petri,  Alfonso. 

Im  Samhvk.  lG09a  eine  achtstim.  Mo- 
tette (Eitner  1). 

Petri,   Augustinus,   um    IGOl 
Organist    an    der   Peterskirche    in 
Utrecht  (Tijdsclirift  2,  212). 
I      Petri,  A  . . .  Baltliasar. 

Im  Ms.  B  12GG  Nr.  8  „Unser  Herr 
I  Jesus  Chr.  in  der  nacht"  8stim.  Da  die 
I  übrigen  Autoren  des  Samlbd.  dem  17.  Jh. 
angehören,  kann  man  obigen  auch  in  die 
Zeit  verlegen.  Nr.  4  ist  nur  mit  A.  Petri 
gez.  und  gehört  wahrscheinlich  demselben 
Autor  an:  Musica  laeta  sonet,  10  et  12 
voc.  und  Decantabat  populus,  12  voc. 
[B.  Dresden. 

Petri,  Christoph.  Gerber  1 
berichtet  über  ihn  nur,  dass  er 
Kantor  und  Schulmeister  zu  Sorau 
im  18.  Jh.  war,  Avie  man  auch  auf 
dem  Titel  seiner  Drucke  liest.  Be- 
kannt sind  davon 

Lieder  und  Rundgesänge.  Leipz.  1784. 
[Stadtb.  Augsbg. 

Sechs  kleine  Klaviersonaten  Seinem  ge- 
liebtesten Bruder  der  (?)  Herrn  Kantor 
und  Musikdirektor  Petri  in  Bautzen  ge- 
widmet von  . . .  Leipzig  u.  Sorau,  Selbst- 
verlag und  in  Commiss.  bey  Christ.  Gott- 
lob liilscher.  kl.  qufol.  24  S.  [B.  Lpz. 
ßrilssel  Cons. 

Im  Brüsseler  Conserv.  noch  eine  Kla- 
\derschuJe,  die  aber  im  Kat.  mit  ver- 
stümmeltem Titel  angeführt  ist.  —  Die 
von  den  Lexika  angeführte  Kantate  Rinaldo 
und  Armide  ist  von  Joseph  Petri  und  nicht 
von  Christoph. 

Petri,  Greorg  Gottfried,  geb. 
9.  Dez.  1715  zu  Sorau,  gest.  6.  Juli 
1795  zu  Görlitz.  Studierte  Jura 
zu  Halle,  ging  später  zur  Musik 
über  und  erhielt  den  Kantor-  und 
Musikdirektorposten  zu  Görlitz. 
Gerber  1   verz,  von  ihm  ein  lite- 


Petri,  Johann  Samuel. 


393 


Petrini,  Franz. 


rarisches   und    mehrere  praktische 

Musikwerke,   doch   lässt   sich   nur 

die  Dissertation: 

Oratio  saecularis,  qua  confirmatur  con- 
junctionem  studii  rausici  cum  reliquis  lit- 
terarum  studiis  erudito  non  tandum  utilera 
esse,  sed  et  necessariam  videri.  Habita 
1765  sexto  Cal.  Julii  . . .  Gorlicii,  Fickel- 
scheriana.  4".  16  S.  [B.  Lpz.]  nach- 
weisen. Fetis  kopiert  Gerber,  schreibt 
aber  statt  Georg  fälschlich  Johann.  Mar- 
purg  7  bez.  ilin  1761  als  Musikdirektor 
in  Guben  (?), 

Petri,  Johann  S.*tmuel,  geb. 
zu  Sorau  am  1.  Sept.  1738,  gest. 
12.  April  1808  zu  Bautzen  (nach 
Fetis).  In  seiner  Anleitung  zur 
praktischen  Musik  von  1782  giebt 
er  einen  kurzen  Lebenslauf,  den 
Gerber  1  abdruckt,  danach  betrieb 
er  Musik  olme  jegliche  gründliche 
Anleitung,  versah  1754  den  Orga- 
nistendienst an  der  Stadtkirche, 
übte  sich  auf  allerlei  Instrumenten, 
besuchte  dann  die  Universität  Halle 
und  erhielt  einige  Anleitung  von 
Friedemann  Bach.  Kam  dann  als 
Kantor  um  1767  nach  Laub  an 
und  1772  nach  Bautzen.  Gerber 
spendet  ihm  die  gröfste  Verehrung. 
Von  seinen  Arbeiten  ist  nur  das 
theoretische  Werk  bekannt: 

Anleitung  zur  practischen  Musik,  vor 
neuangehende  Sänger  und  Instrumentisten- 
Spieler.  Lauban  1767  Joh.  Chrstph.  Wirth- 
gen.  80.  164  S.  [B.  M.  B.  B.  B.  Hbg. 
Musikfr.  Wien.     Brüssel.     B.  Lpz. 

—  2te  umgearbeitetete,  verbesserte  u. 
vermehrte  Aufl.  Lpz.  1782  Breitkopf. 
40.  11  BU.  484  S.  in  3  Teil.  [B.  B. 
B.  M.  Dresd.  Mus.  (das  Korrektur-Exem- 
plar). B.  Proske.  B.  Wagener.  Musikfr. 
"Wien.  Glasgow.  Bmssel.  br.  Museum. 
B.  Lpz. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  noch 
eine  Anweisung  zum  Orgelspielen.  Wien 
1802.  Becker  2  sagt,  dass  dieselbe  nur 
ein  Auszug  aus  obigem  Werke  ist. 

Petri,  Joseph,  bekannt  durch 

Einaldo  und  Armide,  eine  dramatische 
Cantate  von  Herrn  Hase.  Lpz.  1782 
Selbstverl. ,  in  Commiss.  bey  Chr.  G. 
Hilschern.    Kl.-A.  34  S.    fB.  M.     br.  Mus. 


verz.   sie    unter  Christoph  P.   nach  An- 
gabe der  älteren  Lexika. 

Petrie,  Robert,  ein  englischer 
Tanzkomponist  des  18.  Jhs. ,  be- 
kannt durch 

A  collection  of  Strathspey  Peels  & 
Country  dances  .  .  .  with  a  Bass  for  the 
Vcl.  or  Harpsichoid.  Edinburgh  c.  1790. 
jol.     [b]'.  Mus. 

Petrilli,  (riovanni  Battista. 

In  Dattilo  Roccia's  1.  lib.  Madr.  4  voci 
1608:  ,,Amor  non  hä  piü  foco.''  —  „Mordi, 
ben  mio." 

Petrini,  ...  ein  Harfenist,  der 
am  17/1,  24/1  und  23/2  1731  in 
Frankfurt  a/M.  konzertierte  (Israel 
26).  Uni  1735  findet  man  ihn  in 
ßheinsberg  in  der  kronprinzlich 
preufsischen  Kapelle  und  erhielt 
1744  als  Kgl.  Kammermusikus  in 
Berlin  400  Thlr.  Gehalt  (Marpurg 
1,  548).  Nach  Ledebur  starb  er 
1750.  Marpurg  nennt  ihn  den 
gröfsten  Virtuosen  seiner  Zeit  (1, 
158). 

Petrini,  Filippo. 

Im  Stifte  EinsiedelJi  der  Gesang  Geni- 
tori a  4  voci  0.  Sinfonia.  Ms.  P.  —  In 
Mailand  Cons:  3  Sinfonie  per  2  V.  2  Viole, 
B.  2  Ob.  2  Fag.  2  Cor.     Ms.  in  Stb. 

Petrini,  Franz,  Sohn  des  Ber- 
liner Harfenisten,  geb.  um  1744 
zu  Berlin,  gest.  um  1819  zu  Paris 
im  Alter  von  75  Jahren.  Bildete 
sich  unter  seinem  Vater  zum  Harfe- 
nisten aus,  fand  anfänglich  in  der 
Hofkapelle  zu  Mecklenburg-Schwe- 
rin Anstellung,  ging  dann  vor  1770 
nach  Paris,  wo  er  sich  als  Musik- 
lehrer niederliefs.  Seine  Komposi- 
tionen waren  sehr  beliebt,  bis  ihn 
Krumpholtz  verdrängte.  Fetis  verz. 
von  ihm  zahlreiche  Drucke,  die  bis 
op.  46  reichen.  Bekannt  sind 
mir  sein 

Nouveau  Systeme  de  l'hannonie.  Paris 
(1796  chez  Louis).     [B.  B. 

Abrege  de  la  methode  de  harpe,  avec 
le  maniere  de  Taccordes.  Paris,  Louis. 
[Paris  Nat. 

3©  Duo  pour  2  harpes,  oe.  31.    Paris. 


Petrini,  Henri. 


394 


Petrollini. 


ler  Concertos  pour  la  harpe.  3e  Con- 
certos  id.     Paris. 

4e  Symphonie  pour  harpe  avec  acc.  de 
(petit)  orchestre.     oe.  36.     Paris. 

Recueil  de  petits  airs  arrangcs  en 
pieces  de  harpes  avec  variations.  Paris 
1774  M.  Cousineau.     fol.     [br.  Mus. 

3  Prekides  pour  la  harpe  avec  la  Basse 
chiffree.     Paris. 

Sämtlich  in  der  Natioualbibl.  zu  Paris. 

Baron  Nathaniel  von  Rothschild  besitzt 
eine  Auswahl  von  bekannten  Liedern  f. 
Harfe  mit  Begleitung ,  Ms.  Ende  des 
18.  Jhs. 

Im  C.  P.  4  Samlg.  Harfenpiecen. 

Petrini,  Henri,  ein  Sohn  des 
Franz,  geb.  zu  Paris  gegen  1775 
und  sehr  jung  gestorben,  zeichnete 
sich  ebenfalls  als  talentvoller  Harfe- 
nist ans. 

Fetis  verz.  von  ihm  2  Bücher  Sonaten 
f.  Harfe,  Paris,  Cousineau,  2  Potpourris, 
op.  3  u.  5  ib.  und  anderes. 

Im  C.  P.  3  airs  varics,  2  parties. 

Petrino,  Jacques,  wie  ihn  Fetis 
schreibt,  siehe  Peetrin,  Jakob. 
Petrino,  Paolo. 

Im  Ms.  L  200  der  B.  B.  „Canonc  a  4". 

Petritz,  Basilius,  aus  Grofsen- 
hain,  getauft  am  20.  Mai  lG-47, 
gest.  6.  Sept.  1713  zu  Dresden. 
Am  12.  Aug.  1661  wurde  er  ins 
Alumnat  der  Thomasschule  in  Leip- 
zig aufgenommen,  bezog  dann  im 
Oktober  1670  die  dortige  Univer- 
sität, wurde  1677  der  Nachfolger 
Job.  Schelle's  im  Kantorat  zu  Eilen- 
burg und  1694  am  20.  Sept.  Kan- 
tor und  4.  Schulkollege  an  der 
Kreuzschule  u.  Kirche  in  Dresden. 
Ein  Sohn  von  ihm,  den  Vornamen 
erfahren  wir  nicht,  ist  an  St.  Annen 
Kantor  (Viertelj.  10,  312). 

Petro  Reggio,  siehe  ßeggio, 
Pietro. 

Petrobelli  (Pietrobelli),  Fran- 
cesco, geb.  zu  Bologna  (nach  Fetis), 
war  nach  den  Titeln  seiner  "Werke 
von  etwa  1651  bis  1677  Kapell- 
meister ad.  Kathedrale  zu  Padua. 
Bei  1643  ist  noch  kein  Amt  verz. 
Ton  seinen  Werken  kennt  man: 


Motetti  a  voce  sola  di  Fr.  Pietrobelli 
.  . .  Yen.  1643  B.  Magni.  2  Stb.  (Voce 
und  Part.)  kl.  qu40.  17  Gesänge.  Dem 
Bischof  von  Padua  dedic.  und  als  sein 
erstes  Werk  bez.     [B.  Br. 

Motetti  a  2.  3.  4.  e  5.  voci  di  Fr. 
Petrobelli,  Maestro  di  cap.  della  Catedr. 
di  Padoua.  Op.  2.  Ven.  1551  Franc. 
Magni.     [Ibd. 

Scherzi  amorosi  a  2,  e  3  voci  di  op.  4. 
Ven.  1652  Franc.  Magni.  4  Stb.  12  Gesge. 
[Bologna  Akad.  filarm. 

Motetti  e  Letanie  della  B.  V.  Lib.  2. 
Op.  5.  Anversa  1660.  [Paris  Nat. ,  die 
Angabe  der  Stb.  fehlt  mir. 

Psalmi  Fr.  Petr. . .  Sacra  Caesareae 
Maj.  Leopoldi  I.  Imp.  (dedic.)  Ven.  1662 
Franc.  Magni.  7  Stb.  4"  (mit  2  V.  u. 
Bc),  8  Vesperpalmen  u.  1  Magnific.  zu 
2—4  St.     [Bologna.     B.  Br. 

Scherzi  amorosi  a  2,  e  3  v.  c.  V.  ä 
beneplacito  di  .  .  .  op.  7.  Ven.  1668  Fr. 
Magni.  5  Stb.  4".  12  Gesge.  [Bologna 
Akad.  filarm. 

Musiehe  .sacre  concertate  con  istrom. 
di  . . .  Op.  8.  Bologna  1670  G.  Monti. 
7  Stb.  40  (mit  2  V.,  Viola  u.  Bc).  [Bo- 
logna. 

Cantate  a  una  e  due  voci  di  .  .  . 
op.  10.  Belog.  1676  G.  Monti.  Part. 
qu40.     93  S.     [Bologna. 

Motetti,  Antifone,  e  Letanie  della  B. 
V.  a  2  voci  di  ...  op.  11.  Belog.  1677 
G.  Monti.     3  Stb.     [Bologna. 

In  Silvani's  Nuova  raccolta  di  Motetti 
1670:  Ave  beata  Virgo  a  voce  sola  c.  Bc. 

Ms.  181  in  B.  B.  „Chiome  belle''  per 
2  Sopr.  c.  2  Ob.  e  Bc.  P. 

Petrodusio ,  Uiorgio ,  detto 
Zorzetto,  um  1770  Gesanglehrer 
am  herzogl.  Seminar  in  Venedig 
(Caffi  1,  454).  Von  ihm  sind  be- 
kannt 

2  Cantate  ä  Sopr.  solo  c.  ström.  Ms. 
601.     [Dresd.  Mus. 

Petro  grossi  capite,  auch 
Grrossecapite,  1436  im  Juni  päpstl. 
Sänger.  Straeten  (VI,  426)  macht 
einen  Breedekop  daraus.  1458 
Kanonikus  in  Cambrai  (Viertel- 
jahrsschrift 1,  464). 

Petrollini,  Ho  ratio,  aus  der 
Stadt    Castello    (Lombardei),    gab 

heraus: 

Höre  armoniche  a  4  voci,  con  il  Bc. 
per  sonare  il  Cembalo  . . .   Op.  2.    Roma 


Petroni,  Antonio. 


395 


Petracci,  Ottaviano  dei. 


1613  Eobletti.  Dedic.  in  Castello,  am 
21/12  1612  uoterz.  5  Stb.  #.  17  Madr. 
[Hofb.  Wien. 

Petroni,  Le  P.  Antonio,  geb. 
zu  Lucca  gegen  1700,  wo  er  auch 
lebte.  Er  zeichnete  sich  durch 
geistliche  Kompositionen  aus,  die 
in  Lucca  zur  Aufführung  gelangten 
(Pougin). 

Petronio,  Francesco, 

1  Cantate  im  Ms.  in  den  28  Eden. 
Kantaten  der  B.  Modena. 

Petronio,  Gr. . . 

In  der  B.  M.,  Ms.  233  eine  Kammer- 
kantate für  Sopr.  u.  B.    Hds.  des  17.  Jbs. 

Petrorsins,  Ludovieus,  Männer- 
altist  an  der  päpstl.  Kapelle  um 
1630  (Haberl,  Kat.  69). 

Petrozzi,  Fabio,  Herausgeber 
des  Samlwkes: 

Sonetti  novi  di  Fab.  Petrozzi  Romano, 
sopra  le  ville  di  Frascati,  &  altri,  posti  in 
musica  a  5  voci  da  diuersi  eccellenti  mu- 
sici.  Con  uno  a  otto  in  fine.  Roma 
1609  G.  B.  Robletti.  5  Stb.  4«.  13  Gesge. 
Autoren  u.  Reg.  bei  Vogel  2,  497.  [Bo- 
logna.    Rom  Cecilia. 

Petrucci,  Ang-elo.  1766  wurde 
zu  Mantua  die  Oper  Nitteti  von 
ihm  aufgeführt  (Fetis). 

Petrucci,  Brizio,  geb.  12.  Juni 
1737  zu  Massalombarda  bei  Fer- 
rara,  gest.  23,  Juni  1825  zu  Fer- 
rara.  Studierte  Jura  und  erwarb 
sich  1758  den  Doktorgrad,  ging 
darauf  zur  Musik  über,  wurde 
Schüler  P.  Beretta's  und  erhielt 
1784  den  Kapellmeisterposten  au 
der  Kathedrale  zu  Ferrara,  nach- 
dem daselbst  mehrere  Opern  und 
Kirchenmusiken  von  ihm  aufgeführt 
worden  waren.  Fetis  führt  ihn 
fälschlich  unter  Brixio  auf,  im 
Uebrigen  wird  die  Biographie  des- 
selben auch  von  Emilia  Succi  in 
seinem  Kataloge  acceptiert. 

Im  Archiv  der  Kathedrale  zu  Ferrara 
sollen  sich  von  seinen  Kompositionen  be- 
finden: Messen  zu  4  Stim.  u.  Orch.  ohne 
Credo ,  mehrere  Versetten  zum  Gloria, 
Kyrie,  Credo,  Hj^mnen,  Stabat  mater, 
Memento    Domiue,   Te   Deum,   Litaneien 


'  und  vieles  andere.  An  Opern  werden 
erwähnt  „Ciro  riconosciuto"  und  „I  pazzi 
improvisati"  beide  in  Ferrara  gegeben. 
In  den  mir  bekannten  Bibliotheken  fand 
ich  nur  in  Ms.  T77  in  B.  B.  ein  Tai  sunt 
eoeli  a  voce  sola  c.  V.  Va.  e  B.  in  P. 
Succi  besafs  einen  Brief  au  Girol.  Ferri 
vom  24/12  1757. 

Petrucci,  Griovanni  Domenico, 

I  da  Santo  Gemino  (ein  kleiner  Ort 
in  der  römischen  Provinz),  war 
um  1559  Kapellmeister  a/d.  Kirche 
„hl  Cha  grande"  der  Minoriter  zu 
Venedig.  Ob  er  bei  Herausgabe 
des  2ten  Werkes  noch  dieselbe 
Stellung  bekleidete,  ist  aus  dem 
Titel  nicht  zu  ersehen.  Man  kennt 
von  ihm: 

...  II  1.  lib.  di  Salmi  a  5  voci,  noua- 
mente  da  lui  com  posti  &  per  Antonio 
Gardano  stampati  . . .  Ven.  1559  Gard. 
5  Stb.     qu40.     [Bologna:  B. 

Pars  I.     Introituum    Dominicarum    et 

j    festivitatum  totius  anni  sub  musicis  rith- 

I    mis  editorum  . .  .  Nunc  piimum  in  lucem 

j   emissa  . . .  Romae  1568  ap.  haeredes  Ant. 

Bladi.     Stb.?  4».     [Belog:  C. 

I       Petrucci,  Ottaviano  dei,  wandte 
'  1501  den  Druck   mit  beweglichen 
Metalltypen,  der  für  Choralbücher 
bereits  seit  20  Jahren  im  Gebrauch 
■  war,  auf  die  Figuralmusik  an  und 
''  schuf  mustergültige  Drucke  (siehe 
\  Hugo    Riemann,    Festschrift    zum 
50jährigen    Jubileuni    der   Noten- 
stechanstalt  C.  G.  Köder.     M.  f.  M. 
\  28,  166).     Geb.  18.  Juni   1466  zu 
I  Fossombrone  (Urbino),  gest.  7.  Mai 
1539  ebd.    Sein  letztes  Druckwerk 
soll  von  1523  sein.     1491  soll  er 
sich    in    Venedig    niedergelassen 
haben   und  am   25.  Mai  1498  er- 
hielt er  von  der  Republik  Venedig 
das  Privilegium    für    seine   Erfin- 
dung   (Ant.    Schmidts   Petrucci    S. 
10),  doch  erst  im  Jahre  1501  am 
15.  Mai  erschien  sein  erstes  Druck- 
werk.    Da    er   kein    eigenes   Ver- 
mögen besafs,  verband  er  sich  mit 
den  Buchhiindlern   Amadeo  Scotto 
und    Nicolo    da    Raphael.      1511 


Petrucci,  Ottaviano  dei. 


39G 


Petinicci,  ottaviano  dei. 


siedelte  er  nach  Fossombrone  über 
und  druckte  dort  weiter.  Alles 
Nähere  siehe  im  Ant.  Schmid, 
Fetis,  M.  f.  M.  5,  49.  Vernarecci, 
Ott.  de'F.  Bologna  1882.  Letz- 
terer bestreitet  manches  bisher  Be- 
kannte, ohne  zu  überzeugen.  C. 
F.  Peters  Jahrbuch  der  Musikbibl. 
herausg.  von  E.  Vogel.  1895  S.  49. 
Weckerlin's  Kat.  des  Conservat.  zu 
Paris  1885  S.  372  mit  Abdr.  von 

2  Tonsätzen.  Seine  Erfindung  traf 
mit  der  Entwickelung  der  Figural- 
musik  so  zusammen,  dass  von  da 
ab  erst  die  Musik  mit  Riesen- 
schritten dem  Abschlüsse  der 
ersten  Entwickelungsperiode  ent- 
gegen eilte.  Verzeichnisse  seiner 
Druckwerke  finden  sich  in  obigen 
verz.  Werken.  Die  Sammelwerke, 
die  er  selbst  zusammenstellte,  findet 
man  in  meiner  Bibliograpliie  und 
seien  sie  hier  nur  in  Kürze  er- 
wähnt mit  einigen  Zusätzen. 

1501.  Ilarinonice  musices  Odhecaton 
A.     Ven.  18.  Juni  1501.     1  vol.    kl.  qu40, 

3  bis  5stim.  Motetten. 

Vogel  weist  nach,  dass  das  Exemplar 
in  der  Kapitelbibl.  zu  Treviso  ein  früherer 
Druck  sein  niuss  als  da.sjenige  in  Bologna, 
da  demselben  die  Angabe  der  Autoren 
fehlen.  Eine  dritte  Ausgabe  von  1504, 
25.  Mai,  im  C.  P.  Register  im  "Weckerlin 
von  der  3.  Ausg.  S.  381  ff.  im  Vogel 
Reg.  der  1.  Ausg. 

1501a.  Cant.  B.  numero  cinquanta  B. 
Ven.  5.  Febr.  1501.  1  vol.  [Bologna, 
defekt. 

—  Ausg.  4.  Auglist  1503.  [CP.  Reg. 
im  Kat.  381. 

1502.  Motetti.  A.  numero.  trentatre. 
A.    Ven.  9.  Mai  1502.    1  vol.     [Bologna. 

1503.  Der  Titel  lautet  nach  dem 
Exemplare  des  br.  Mus.  (M.  f.  M.  27,  72): 
Motetti  De  passione  De  cruce  De  sacra- 
mento  De  beata  virgine  et  huiusmodi.  B. 
Ven.  10.  Mai  1503.  1  vol.  Reg.  ebd. 
yerz.     [br.  Mus.     Bologna  ohne  Titelbl. 

1503  a.  Canti  C.  No.  cento  cinquanta. 
C.  Ven.  10.  Febr.  1503  (resp.  1504).  1 
vol.  kl.  qu4".  [Hofb.  Wien.    C.  P.  Reg.  1.  c. 

1504.  Motetti  C.  C.  4  Stb.  Ven.  15. 
Sept.  1504.  [B.  M.  Hofb.  Wien  in  Kopie, 
Ms.  18743.        Bologna  und   br.Mus:  C 


Wolfenb.    4    Stb.        München    Univers: 
Diso. 

1504a.  Frottole  libro  primo.  1  vol. 
kl.   qu40.     Ven.    28.  Nov.    1504.     [B.  B. 

B.  M.     Hofb.  Wien. 

Ueber  die  Frottole  von  Rud.  Schwartz 
in  Viertel].  2,  427. 

1504  b.  Frottole  lib.  sec.  1  vol.  Ven. 
8.  Jan.  1504  (resp.  1505).     [B.  M. 

—  29.  Jan.  1507.  1  vol.  [Hofb.  Wien. 
Proske. 

1504  c.  Frottole  lib.  tertio.  1  vol. 
Ven.  G.  Febr.  1504  (resp.  1505).     [ß.  M. 

—  26.  Nov.  1507.  1  vol.  [Hofb.  Wien. 
Proske. 

1505.  Fragmenta  missarum.  4  Stb. 
qu40.  31.  Okt.  1.505.  [Hofb.  Wien:  Sup. 
A.  T.      Belog:  Bassus.      Wolfenb.  4  Stb. 

1505  a.  Motetti  a  cinque  Lib.  1.  5 
Stb.  qu40.  Quinta  vox  fehlt,  auf  der 
sich  wohl  die  Druckfirma  befindet,  daher 
1505  nur  als  Annahme  gilt.    [Hofb.  Wien: 

C.  A.  T.  B.     B.B:  T.  B.     B.  M:  C.  A. 
1505  b.     Motetti  Libro  4.    4  Stb.    Ven. 

4.  Juni  1505.     [Hofb.  Wien.     Wolfenb. 

1505  c.  Strambotti,  Ode,  Frottole,  So- 
nett!,' Et  modo  do  cantar  versi  latini  e 
cajjituli.  Lib.  4.  1  vol.  qu4''.  Ven. 
(letztes  Blatt  mit  der  Druckfirma  fehlt). 
[B.  B.     B.  M. 

1505  d.  Frottole  Lib.  5.  1  vol.  Ven. 
23.  Dec.  1.505.  [B.  B.  B.  M.  Hofb. 
Wien. 

1505e.  Frottole  Lib.  6.  Ven.  5.  Febr. 
1505   (resp.  1506).     1    vol.     [wie  Lib.  5. 

1506.  Lameutationum  Jeremie  pro- 
phcte  Lib.  1.  Ven.  8.  AprU  1.506.  1  vol. 
[Bologna.  Padua  Ant.  Kat.  93  mit  meh- 
reren inkompletten  Gesgen. 

1506  a.     Lament.  Lib.  2.    Ven.  29.  Mai 

1506.  1  vol.     [Bologna. 

1507.  Frottole   Lib.  7.     Ven.   6.  Juni 

1507.  1  vol.     [B.B.     B.M. 

1507  a.  Frottole  Lib.  8.  Ven.  21.  Mai 
1507.     1  vol.     [B.B.     B.M. 

1507.  Intabulatura  de  Lauto  |  Libro 
primo.  Ven.  1  vol.  qu40.  2.  Bll.  Re- 
giüa.  Rückseite:  Petrucci  an  die  Leser; 
am  Ende  Christophorus  Pieiius  Gigas 
Forosempronensis  in  Laude  m  Franciscl 
Spinaciui.  Darunter  ein  Gedicht.  20  Nrn. 
geistl.  und  weltliche  Gesänge  von  Josquin 
3,  Isach  1,  die  übrigen  von  Sphiacino^ 
der  auch  die  übrigen  für  Laute  arrangiert 
hat.  Am  Ende  17  Tänze  und  Recercari. 
[B.  B.    Hofb.  AVien. 

1507.  Litabulatura  de  Lauto  |  Libro 
Secondo.  Ven.  1  vol.  in  qu4<'.  Rück- 
seite Regula  und  Tabula.  Enth.  32  geisÜ. 
und  weltliche  Gesge.,   1  Bass  danza  und 


Petrucci,  Ottaviano  dei. 


397 


PetiTis  de  Cruce. 


10  Eicercari.  Als  Komponist  ist  niu- 
einmal  ysach  genannt  alle  anderen  von 
Spinacino.     [B.  B. 

Ein  4.  Buch  Intabulatura  de  lauto  1508 
ist  nnter  Dalxa,  Joan  Ambr.,   zu  finden. 

1508.  Missarum  diuersorum  auctorum 
I  Liber  1.  .  .  .  Yen.  15.  März  1508.  4 
Stb.  qu40.  5  Messen.  [B.  B :  Disc.  B.  M. 
Bologna.  Hof b.  Wien.  br.  Mus.  Münch. 
Univers:  T.  B. 

1508a.  Frottole  lib.  9.  Yen.  22.  Jan. 
1508.   1  Tol.    [B.  B.     B.  M.     Hof  b.  Wien. 

Nach  Canal  23  und  Yernarecci  126 
existirte  noch  ein  10.  Buch  Frottole  von 
dem  Bottrigari  spricht  und  die  Kompo- 
nisten nennt:  Dionis  dit  Papin  da  Mantua. 

—  Franciscus  P.  —  G.  B.  Ferro.  —  Jo. 
Hesdinitis.  —  Philippus  Mantuan.    Organ. 

—  Pietro  da  Lodi.  —  Jo.  Scrivano.  (Im 
Liceo  mus.  zu  Bologna  ein  Ms.  von  Bottri- 
gari mit  obiger  Notiz.  Dort  sind  noch 
einige  bisher  unbekannte  Drucke  P.'s  verz.). 

1509,  siehe  Franciscus  Bossinensis. 
1514.     Motetti   de    la    Corona    Lib.  1. 

Forosempr.  17.  Aug.  1514.  4  Stb.  r[ni°. 
[Bologna.  Hofb.  Wien  fehlt  T.  B.  M: 
C.  A. 

—  In  B.  B.  eine  Ausgabe  von  gleichem 
Jahre  mit  kleinen  Yarianten.  Fehlt  T. 
Siehe  M.  f.  M.  14,  152. 

—  In  Bologna  eine  Ausg:  C.  T.  die 
wahrsch.  der  Nachdruck  von  Junta  ist. 

1519.  Motetti  de  la  Corona  lib.  2. 
Forosempr.  17.  Juni  1519.  4  Stb.  [br. 
Mus :  Sup.     Hofb.  Wien  o.  Tenor. 

1519  a.  Mot.  de  la  cor.  lib.  3.  Foros. 
7.  Sept.  1519.  4  Stb.  [br.  Mus.  Yerona 
S.  f.     Hofb.  Wien  o.  T.     Bolog:  C 

1519  b.  Mot.  de  la  cor.  Hb.  4.  Foros. 
31.  Oct.  1510.  4  Stb.  [br.Mus.  Yerona 
S.  f.  Hofb.  Wien  o.  T.  Bolog:  C  T. 
B.M:  C.  A. 

Petrucci,  D.  Sante,  aus  Pieve 

Santo  Stefano  im  Toscauischen,  ist 
bekannt  durch  den  Druck: 

Liber  I.  Missarum  4  vocum  cum  Basso 
generali  D  .  . .  quae  hoc  infrascripto  de- 
cantantur  modo  in  qualibet  parte  additur 
instrumentum  vt  in  capite  Signatur,  sed 
non  semper  itaque  haec  ponuntiir  signa 
S.  T.  significantia  vt  valgo  dicitur  S.  soUa 
voce.  T.  Tutti.  Opus  I.  Nunc  primum 
. . .  Yen.  1621  Alex.  Yinceutius.  5  Stb. 
4P.    [Bologna. 

Petrus,  römischer  Sänger,  wurde 
um  790  nach  Deutschland  vom 
Papst  Hadrian  I.  gesandt  (Schubiger 
1,  5,  23  ff.j. 


Petrus,  optimus  nütator,magister, 
wahrscheinlich  identisch  mit  Petrus 
de  Gruce  (Coussemaker  I,  342,  344, 
vgl  ibd.  pag.  XVm). 

Petrus,  genannt  Lampadarius, 
geb.  im  Peloponnes. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  558  und  561  zwei 
Hymnenbücher  fiii-  die  Kircheu  in  Kon- 
stantinopel, 16.  Jh. 

Petrus  von  Abano  oder  Apono. 
Musikschriftsteller,  geb.  1250,  starb 
1315  (Forkel  8,  58). 

Petrus  Aretino,  päpstl.  Sänger, 
1465  pensioniert  (Straeten  6,  377). 

Petrus,  Balthasar. 

Nun  dancket  alle  Gott,  2  v.  c.  Bc.  im 
Samlwk.  1637  a  (Eitner  1). 

Petrus  Bartolo  de  S.  Germano, 
Sopranist,  wird  am  23.  Nov.  1547 
päpstl.  Sänger  und  ist  bis  1579 
zu  verfolgen  (Viertelj.  3,  275  und 
Reg.  zu  Haberl's  Bausteine  2). 

Petrus  Brabautius  (Pierre  van 
Brabant),  war  Tenorist  um  1547/48 
an  der  kleinen  Ksl.  Hofkapelle 
Karl  Y.  Nach  Mameranus  1550. 
Butkens  übersetzt  Pierre  le  Bra- 
ban^on  (Straeten  1,  233). 

Petrus  de  Bretagne. 

In  der  B.  M.  befindet  sich  das  Werk: 
De  excellentia  musicae  veteris  hebraeoi-um. 
Monach.  1718. 

Petrus,  Cantor  Mettensis,  lebte 
um  790.  Schubiger  teilt  eine  Se- 
quenz mit  (Eitner  2). 

Petrus  de  Cruce,  aus  Amiens; 
wenn  er,  wie  wahrscheinlich,  iden- 
tisch ist  mit  dem  vom  Anonymus 
quartus  genannten  Petrus  optimus 
notatur,  so  war  er  Kapellmeister 
am  Xotre  Dame  zu  Ende  des  12. 
Jhs.,  der  Kachfolger  Roberts  von 
Sabilon.  Handlo  (Coussemaker  I, 
387,  388),  Hanboys  (ib.  1,  424) 
und  Johanns  de  Muris  (ib.  H,  401) 
nennen  ihn  besonders  als  den- 
jenigen, der  mehr  als  drei  Semi- 
breves  durch  ein  Punctum  divi- 
sionis  unterschieden  habe.    Cousse- 


Petrus  Hieronymus. 


398 


Petti. 


maker  (I,  pag.  XVII)  schreibt  ihm 
auch  die  Autorschaft  der  Regles 
sur  l'art  de  dechanter  (Histoire 
de  rharmonie,  Documents  Nr.  VI, 
pag.  274)  zu;  das  ist  aber  unmög- 
lich, weil  dieser  Tractat  eine  ver- 
kürzte Bearbeitung  der  Ars  cantus 
mensurabilis  ist;  die  von  Handlo 
und  Hanboys  aus  seinen  Werken 
citierten  Stellen  kommen  darin 
nicht  vor  (vgl.  Cousseraaker  J'art 
harmouique  164 — 165). 

Ein  Tractat  „de  Tonis"  ist  Coussem.  I, 
282—292  abgedruckt.  Als  Kompositionen 
von  ihm  sind  nacligewiesen  die  Stücke 
Nr.  X  u.  XI  des  Code.x  von  Montpellier 
(l'art  harmonique  pag.  127^128). 

Üsic.  Koller. 

In  der  Nationalbibl.  Ms.  lat.  15 129  die 
Abhandlung:  Petri  de  Cnice  Ars  dis- 
cantandi. 

Petrus  Ilieroiiyinus,  1496—98 
Sänger  an  St.  Peter  in  Rom  (Viertelj. 
3,  239). 

Petro  Ispaiioo,  1532  päpstlicher 
Sänger  (Vieitelj.  3,  262). 

Petrus  Organista, 

ein  Madrigal  im  Samiwk.  1539  q  (Ar- 
cadelt),  siehe  Eitner  1. 

Petrus  Paulus  Medioianensis, 
siehe  Borrono. 

Petrus  Picardus  (de  Picardia) 
ist  nicht  identisch  mit  Petrus  de 
Cruce;  dieser  ist  ein  Vorgänger 
Franko's,  während  Petrus  Picardus 
ein  Nachfolger  oder  späterer  Zeit- 
genosse desselben  ist. 

Ein  von  P.  abgefasster,  bei  Hierony- 
mus de  Moravia  (Coussemaker  I,  136  —  138) 
aufgenommener  Tractat  ist  eine  Abkürzung 
und  freie  Bearbeitung  der  Ars  cantus 
mensurabihs ,  ebenso  wie  die  fälschlich 
dem  Petiiis  de  Cnice  zugeschriebenen 
Regles  sur  l'art  de  dechanter.  Beide  Um- 
arbeitungen sind  von  einander  unabhängig, 
doch  zeigt  der  Tractat  des  P.  Picardus  in 
seinem  zweiten  Teile  eine  grofse  Ähnlich- 
keit mit  dem  von  Coussemaker  irrtümlich 
Franco  von  Paris  zugeschriebenen  „Gau- 
dent  brevitate  noderni",  der  auch  von 
Johann  Ballox  interpolieit  worden  ist. 

Osw.  Koller. 

Petrus  Platensis,  siehe  La  ßue. 


Petrus  Trothun,  aus  Orleans, 
magister,  lebte  zu  Paris  um  die 
Mitte  des  12.  Jhs.  und  wird  als 
Kenner  des  cantus  planus  gelobt, 
verstand  jedoch  wenig  von  der 
Mensuralmusik  (Coussemaker  I, 
344).  Osiv.  Koller. 

Petrus  de  Tuscaiiella,  um  1430 

Kantor  an  S.  Francesco  in  Bologna 
(Busi  1,  192). 

Petrus  le  Viser,  Theoretiker 
des  12.  (?)  Jhs.;  citiert  von  Handlo 
(Coussemaker  I,  388,  389). 

Petsch,  J  . . .  Fr  . . .,  zu  Wit- 
tenberg. 

Ein  schön  Lied  von  Dr.  M.  Luther 
und  seiner  Lere  1546  gemacht  und  com- 
poniret  durch...  Witteb.,  Rhaw.  4''. 
8  S.  mit  Luthers  Portr.  nach  Cranach. 
Text:  Seid  fromm  ihr  lieben  Christeuleut. 
Text  u.  Melodie.     [Anti^iuar  Kosenthai. 

Petsehe,  Jakob,  von  1661  bis 
zu  seinem  Tode  im  September  1697 
Kantor  an  der  Pfarrkirche  zu  Tor- 
gau, vorher  Kantor  in  Herzberg, 
auch  als  Gelegenheitsdichter  be- 
liebt. Er  starb  in  sehr  hohen 
Jahren  (Taubert  1,  18). 

Petschke,  Adolph  Friedrich, 
geb.  1759  zu  Leipzig,  gest.  7.  April 
1822  ebd.,  w\ir  Kandidat  der  Theo- 
logie u.  Direktor  des  Taub  stumm  en- 
instituts  zu  Leipzig.  Gerber  2  u. 
Fotis  führen  von  ihm  an: 

Anhang  zu  MeerbacLs  Clavierschule, 
Lpz.  1784  und  Versuch  eines  Unterrichts 
zum  Ciavierspielen.  Lpz.  1785.  Ersteres 
besitzt  ohne  Autor  die  B.  Brüssel:  Frank- 
furt und  Leipzig  1783.  4".  —  In  den 
Autogr.  Grasn.  ein  Fragment.     [B.  B. 

Pett,  ...  ein  englischer  Kom- 
ponist, 

der  im  Ms.  215  des  br.  Mus.,  Instra- 
mentalwerke  aus  der  Mitte  des  17.  Jhs. 
enthaltend,  auf  ßl.  89  mit  einer  Piece 
vorkommt. 

Pettel,   Johann,   siehe   Rettel. 

Petti,  Paolo,  ein  Italiener  des 
17.  Jhs.,  bekannt  durch  die  Motette: 

Eamus  in  hortum,  3  voci  c.  Bc.  in 
Caifabri's  Scelta  di  Mottetti  1675,   die  in 


Pettinari. 


399 


Peuerl. 


meiner  Bibliogr.  nach  Dr.  Haberl's  An- 
gabe unter  Pefine,  Paolo,  steht.  Von 
Petti  besitzt  die  B.  B.  im  Ms.  Autogr. 
L293  ein  Magnificat  3  voc.  c.  Bc.  von 
1663  in  P.  und  die  Hofb.  in  Wien  4  Arien 
f.  Sopr.  mit  Bc.  in  Ms.  17  761.  P.  —  Das 
Madrigal  ,,Cruda  amariUi"  5  voci  in  3  Mss. 
zu  Cambridge  FW.  —  Im  br.  Mus.,  Ms. 
174,  dieselbe  Motette.  Ich  halte  die  An- 
gabe HaberFs  für  einen  Irrtum. 

Pettinari,  Alfoiiso;  Cazzati 
nennt  ihn  1647  einen  Musiker 
und  widmet  ihm  eine  Motette. 

Petty,  Sir  William,  nach  Haw- 
kins  1,  XXIII  Professor  der  Musik 
am  Gresham  Colleg.  Er  verliefs 
die  Stellung  und  studierte  Physik, 
Mathematik,  besonders  Oekonomie. 

Petyre,  Henry,  ein  englischer  j 
Musiker   vom   Ende   des    15.  Jhs.,  j 

der  im  Ms.  204  des  br.  Mus.,  Hds.  in 
Stb.  aus  obiger  Zeit,  mit  einer  Missa 
super  Et  in  terra  pas  (ohne  Kyrie)  ver- 
treten ist.  Davey  105  nennt  ihn  auch 
Henry  Petre,  der  30  Jahre  Musik  studiert 
hatte  und  1516  zu  Oxford  den  Bacca- 
laureus  machen  wollte.  Er  wurde  dann 
Secular  ehaplain. 

Petz,  Joh.  Chrstph.,  siehe  Pez. 
Petzel,  J  . . . 

bekannt  durch  eine  Missa  5  voc.  c. 
instrura.  in  P.  Ms.  ohne  Signatiu"  in  B.  B. 

Petzelt,  Johann,  bekannt  durch 

Ein  christheh  kiuder  gesprech  von  jrem 
Ampt  vnd  beuehl,  aus  hlg.  Schrifft  zu- 
sameu  gezogen  . . .  Leipzig,  Jac.  Berwaldt. 
80.     (16.  Jh.)     [br.  Mus.  ^ 

Petzold  (Pezold),  Christian, 
geb.  1677  in  Königstein,  gest. 
2.  Juli  1733,  54  Jahr  alt  zu  Dres- 
den. 1697  wurde  er  als  (3rganist 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden  mit 
50  Thlr.  Gehalt  angestellt,  1709  als 
Kammerkomponist  mit  400  Thlr. 
(Fürstenau  1,  110.  114).  S.  133 
giebt  er  eine  Liste  aus  dem  Jahre 
1733,  in  der  er  als  Kammerkom- 
ponist und  Organist  mit  450  Thlr. 
verz.  ist,  aufserdem  war  er  auch 
an  der  Sophienkirche  als  Organist 
angestellt  (Fürstenau  2  b,  65). 
Mattheson     im     ToUkom.    Kapell- 


meister bez.  ihn  als  einen  vorzüg- 
lichen Klavier-  und  Orgelspieler, 
sowie  als  Lehrer  Graun 's.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt : 

Recueil  des  25  Concerts  pour  le  Clave- 
cin,  contenue  en  2  voll,  (ohne  Begleitg.). 
fiufol.  Ms.  6.  [Dresd.  Mus.]  Ebendort 
noch  1  Suite,  1  Toccata  f.  Orgel,  1  Trio 
f.  V.  Ob.  u.  B.,  1  Trio  f.  Y.  Fl.  u.  B. 
1  Suite  f.  A'iola  d'amour. 

Cautate:  Meine  Seufftzer  meine  Klagen 
a  10:  4  voc.  2  Ob.  2  V.  2  Violette,  Bc. 
Ms.  16900.  Samlbd.  P.  Nr.  9.  [B.  B. 
Ms.  570  Dresd.  Mus. 

In  J.  Simpson's  Pocket  Companion  ein 
Satz  f.  Fl.  u.  B.  —  In  Telemann's  Musik- 
meister p.  81  eine  Suite  f.  Klavier. 

Petzoldus,    Oottlieh    August, 

wird  den  1.  Mai  1691  Kammer- 
musikus an  der  Hofkapelle  zu 
Berlin  (Schneider  49)  und  geht 
1692  an  diejenige  in  Dresden 
(Fürstenau  2  a,  316).  In  Berlin 
soll  er  nach  Ledebur  noch  Hofpoet 
und  Hof-Advokat  gewesen  sein. 

Petzolt,  Johann. 

In  Feller's  andächtigem  Student  von 
1682  befüiden  sich  einige  Melodien  mit 
Bass  von  ihm.  Zahn  5,  437  sagt,  dass 
die  Melodien  im  FeUer  von  Schelle  und 
P.  sind,  doch  ist  nicht  angegeben,  welche 
dem  Einen  und  Anderen  zugehören.  Zahn 
teilt  6  Melodien  mit. 

Pen  (PArgent,  siehe  Martin 
Pen  d'Argent. 

Peuerl  (Beurlin.  wahrscheinlich 
auch  Peyerl),  Paul,  lebte  im  An- 
fange des  17.  Jhs.  als  Organist 
und  Orgelbauer  in  Steyer  (Oester- 
reich  ob  der  Ens)  nach  den  Pa- 
duanen  von  1620  und  1625.  Be- 
kannt sind  von  ihm: 

"\\^eltspiegel,  d.  i.  newe  teutsche  Ge- 
sänge mit  5  Stirn.  Nürnbg.  1613  AVageu- 
maun.     5  Stb.  in  4".     [B.  B. 

Ettliche  lustige  PADOVANEN,  Intra- 
den,  GaUiard,  Couranten  vnd  Däntz,  sampt 
zweyen  Ganzen  mit  4  Stirn,  (als  2  D.  T. 
B.)  auff  allerley  Musical.  Saitonspielen, 
gantz  lustig  zugebrauchen,  gesetzt  vnd  in 
Dnick  . . .  Nürnbg.  1620  Wagenmann. 
4?  Stb.    4P.    44  Nrn.    Vorrede  vom  Ver- 


Peutinger. 


400 


Peveruage,  Andre  I. 


leger,  worin  er  ihn  BeurUn  schreibt. 
[Kassel  2  Stb.  vielleicht  kompl. 

Gantz  Neue  Padovannen,  Auffzüg, 
Balletten,  Couranten  >c.  mit  3  Stirn,  ge- 
setzt und  in  2  Partibus  und  unterschied- 
lichen Tabiüaturen  zuui  Druck  verfertiget 
durch  .  .  .  Nürnbg.  1625  ib.  2  Stb. 
ä  30  S.  Pars  I  enthält  eine  Gebrauchs- 
anweisung der  Partien.     [Berlin  gr.  Kl. 

In  den  Autogr.  Grasn.  in  B.  B.  eine 
Quittung  vom  9/4  1604  mit  Paul  Peyerl 
gez.,  möglich,  dass  sie  von  obigem  herriüirt. 
Auch  in  der  B.  M.  unter  Peyerl  2  Alle- 
manden  f.  Klav.,  im  Ms.  und  im  Samlwk. 
1622  b  eine  Paduane,  Intrade  u.  Chorea 
zu  4  Instr.  Nr.  10—12  (Eitner  1). 

Peutinger,  Koiirad,  der  be- 
kannte Augsburger  Syndikus  und 
Kunstverständige,  geb.  14.  Okt.  ! 
1465  zu  Augsburg.,  gest.  24.  Dez.  ' 
1547  ebd.,  war  auch  der  Heraus- 
geber des  bekannten  von  Ludwig 
Senfl  gesammelten  und  redigierten 

Saml  wkes : 

Liber  selectarum  cantionum  . .  Augustae 
1520  Grimm  et  AVyrsung.  Chorbuch  in 
fol.,  siehe  Eitner  1,  1520.  [Exempl:  B.  B. 
B.  Br.  Prosko.  Stuttgart.  B.  A.  B. 
Kgsbg.  B.  M.  Hofb.  Wien.  Univ.-Bibl. 
München.  Basel.  Paris  Nat.  Kgl.  Kreis- 
bibl.  in  Regensburg. 

Peyere,  Grirolamo,  Violinist  um 
1708  an  der  hcrzugl.  Kapolle  in 
Venedig  mit  15  Duk.  Gehalt  (Caffi 
2,  61). 

PcTeriiagc,  Andrö  I.,  geb.  um 
1543  zu  Courtrai  (Cortracensi  liest 
man  auf  den  Cantiones  von  1578), 
gest.  30.  Juli  1591,  48  Jahr  alt, 
zu  Antwerpen.  Knabensänger  an 
der  Kirche  zu  Courtrai,  wo  er 
dann  später  als  Saugmeister  an- 
gestellt war.  Am  17.  Juli  1574 
heiratete  er  die  "Wittwe  Marie 
Maeges  (andere  lesen  auf  dem  Epi- 
taph: Haecht  und  Maeght).  Später 
(um  1577)  war  er  Kapellmeister 
an  der  Kirche  St.  Maria  zu  Ant- 
werpen. Auf  dem  Titel  der  Can- 
tiones von  1578  liest  man  A.  P. 
Corti'acensis,  D.  Virginis  ecclesiae 
Cathedr.     Antverpiae     Phonascus 


(Fetis.  Straeten's  Darstellung  1, 
127  ist  unklar,  da  er  Dokumente 
einschiebt,  die  sich  auf  andere 
Pevernage  beziehen,  ebenso  in  la, 
50  etc.).  P.  ist  einer  der  be-  . 
deutend  sten  Komponisten  seiner 
Zeit  und  stand  bei  seinen  Zeit- 
genossen in  hoher  Achtung.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Missae  V.  VI.  et  VlI.  Yocum,  Autuerp., 
P.  Phalesius  1602.    6  Stb.    4".    [br.Mus: 

A.  T.  B.  6  a. 

Cautioues  aliquot  sacrae,  6.  7.  et  8 
vocum,  addita  sunt  Elogia  nonnulla  versi- 
bus  latinis  expressa,  tarn  viva  voce,  quam 
omuis  . .  .  iustrum. . .  Duaci  1578  Jo. 
Bogardi.  Vorwort  von  P.  am  2/5  1577 
in  Antwerpen  gez.  6  Stb.  kl.  qu4". 
63  Gesänge.  [Elbing.  Dan  zig  Marienk. 
Lüneburg.     Upsala.     Hofb.  Wien :  B. 

Die  folgende  Samlg.  scheint  ein  teil- 
weiser Nachdnick  der  von  1578  zu  sein: 

Cantiones  sacrae  ad  praecipua  ecclesiae 
festa  et  dies  Dominicas  totius  anni  directae, 
suavissima  harmonia  6,  7  et  8  vocibus 
compositae  . . .  Erancof.  tj^jis  W.  Richten, 
sumpt.  Nie.  Stcinii  Bibliop.  1602.  6  Stb. 
qu4".     35  Gesge.     [B.  A.     B.  B.     B.  Br. 

B.  D.     Darmst:  C  B.  5  a.  6  a. 

Er  gab  auch  folgende  Sammelwerke 
heraus : 

Laudes  vespertinae  B.  M.  V.  item  Hym- 
nus 4,  5  et  6  vocib.  Antv.  1604  Phale- 
sius.     [Proske,   nähere   Angaben  fehlen. 

—  Ausg.  1629.  Laudes  vesp. . .  Sacra- 
raenti,  et  Hymni  siue  Cantiones  . . .  Na- 
talitae  4.  5.  &  6  vocum.  A  praestantissi- 
mis  . . .  Cum  Bc.  ad  org.  Ib.  1629. 
[br.Mus:  A.  T.  Bc.  in  4«.  Enthält  Jan 
BuU  (Goovaerts  schreibt  Buol),  G.  Mes- 
saus, G.  Munninckx,  Pevernage,  Petro 
Philippi,  C.  Verdonch,  L.  Viadana;  im 
Ganzen  42  Gesge. 

—  Ausgabe  von  1648  in  der  Bibl.  zu 
Gaesdonck  und  Univers.-Bibl.  in  Amster- 
dam die  Tenorstimme.  Der  vollständige 
Titel  lautet: 

Laudes  vespertinae  B.  M.  V.  item  Hym- 
nus venerabilis  Sacramenti  4.  5.  et  6  vocum. 
Quibus  noviter  adjectae  sunt  cantiones 
natalitiae  a  praestantissimis  auctoribus  M. 
Andrea  Pevernagio  aliisque  compositae, 
cum  Basso  continuo  ad  Organum.  Tenor. 
Antwerpiae  1648  ap.  haeredes  Phalesii. 
Enthält  3  Gesge.  von  Pevernage,  1  von 
L.  Caullier,  Jac.  le  Feure,  Thom.  van  Harn, 


Pevemage,  Andre  I. 


401 


Peyer,  Job.  Bapt. 


Henr.  Libeiü,  Gulielm.  Messaus  4,  Gulielm. 
Munninckx,  Corn.  Verdonck,  Lud.  Yiadana. 
Für  die  Vollständigkeit  des  Eeg.  bürge  ich. 
nicht,  da  es  mir  ein  Laie  anfertigte. 

Harmonia  Celeste  di  diversieccell.  niusici 
a  4.  5.  6.  7.  et  8.  voci  nuouam.  raccolta 
per  A.  P. . .  Anversa  Lö83  Phalese.  6  Stb. 
qu40.     64  Madr.     [B.  M.     Bologna:  C.  T. 

B.  6  a.  Upsala:  C.  ß.  6  a.  (siehe  Eitner  1, 
1583  c  u.  A^ogel  2,  431). 

—  Ib.  1589,  gleicher  Inhalt.  [Brüssel. 
Oxford  Ch.  Ch.     Kopenhag.     Gent  ü.  B: 

C.  A.  T.  B. 

—  Ib.  1593.  fehlen  6  Madr.,  treten 
7  neue  hinzu  (s.  Vogel  2,  409).  [B.  M. 
B.  Hbg.  Barmst:  CA.  Brüssel:  C.  A. 
T.  B.  Gent  U.  B:  C.  A.  T.  6  a.  London 
Westminst.     br.  Mus:  C.  A.  T.  B.  6a. 

—  Ib.  1605  mit  kleinen  Aenderungen 
(s.  A^ogel).     [br.Mus.  6  Stb.     Brüssel  6  a. 

—  Ib.  1614.  6  Stb.  qu40.  [London 
Westminst.  fehlt  5a.  E.  C.  of  Mus:  T. 
Oxford  B.  L:  6  a. 


Chansons  d' .  .  .  liv.  1 ,  ä  5  parties. 
Anvers    1589    Chr.  Plantin.      5  Stb.     40. 

28  Nrn.,  gez.  mit  Kapellm.  ad.  Kathedr. 
zu  Autwerp.     [B.  M.     Hofb.  Wien. 

Liv.  2.  des  chansons  . . .  ä  5  p.  Ib. 
1590.     5  Stb.    4^.     28  Nrn.     [ib. 

Liv.  3.  des  chans.  ä  5  p.  Ib.  1590. 
5  Stb.     4°.     25  Nrn.     [ib. 

Liv.  4.  des  chans.  ä  6,  7,  &  8  p.  Anv. 
1591  de  rimprim.  Plantinienne,  chez  la 
vefiie    &   Jean  Mourentori.     6  Stb.     4". 

29  Nrn.  [ib.  und  im  Archiv  Nuestra 
Senora  del  Pilar  in  Saragossa.  Amst: 
1607  Phalese:  5a. 

Chansons  d'A.  P.  tant  spirituelles  que 
prophanes  ä  5  pari;.,  nouvell.  recueillies 
et  reduites  eu  un  livre.  Anvers  1606 
Phalese.     5  Stb.     qu40.     [R.  C.  of  Mus. 

In  alten  Samlwk.  21  Gesge.  (Eitner  1). 

In  Phalese's  Florilegium  1609  eine 
5stim.  Motette.  —  In  Hove's  Lautenb. 
von  1601  zwei  Piecen.  —  In  Degen's 
Florilegium  1631  eine  Mot.  —  In  Georg 
Engelmann's    QuodUbetum    5   v.    1    Gesg. 

In  Ms.  19 189  der  Hofb.  Wien,  Chorb. 
des  16.  Jhs.  Nr.  4:  Homo  Bei.  Nr.  22, 
Ecce  nunc  tempus.  Nr.  32,  Benedic  Do- 
mine zu  je  2  Teilen  und  5  Stim. 

In  Ms.  W34  Nr.  348  der  B.  B:  0  virgo 
generosa  7  voc.  P. 

In  Ms.  Da  48  S.  142:  Laudem  dicite 
deo  nosti'o  6  voc.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  132  in  B.  M.  2  sechsstim.  Motett. 

In  B.  Br.  2  Motett.  im  Ms. 

In  B.  L:   Congratulamini  5  v.     Ms.  P. 

In   R.  C.  of  Mus.  Ms.  1940,    4  Stb.    2 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd   7. 


Madr.,  in  1937  ein  Madr.,  in  Ms.  1S81, 
4  Stb.  8  Chansons  u.  Madrigale. 

Im  br.  Mus.  Ms.  238,  4  Madrigale  in  P., 
Hds.  von  John  Immyns,  18.  Jh.  und 
Ms.  156  zwei  Messen  in  P.  Seite  147  ff. 

In  neuen  Ausgaben  70  Gesänge,  be- 
sonders Chansons  (,Eitner  2)  und  1  Mo- 
tette in  Maldeghem's  Tresor  15.  Jhg.  1879. 
Die  im  Tresor  befindlichen  Chansons  ge- 
währen eine  gute  üebersicht  über  seine 
Leistungen.  Der  Elang  ist  weich  und 
angenehm,  doch  fehlt  ihnen  alles  Formelle 
und  dadurch  werden  sie  monoton.  —  In 
Bishop's  u.  Warren's  Repertorium  musicae 
autiquae  ein  Gloria  in  excelsis  9  voc. 

Perernage,   Andreas  II.,   aus 

Harlebeke.  Straeten  4,  10  ver- 
öffentlicht ein  Dokument  aus  den 
Akten  der  Kirche  St.  Sauveur  zu 
Brügge,  worin  es  heifst  „Andreas 
Pevernage  de  Harlebeke,  clericus 
diocesis  tornacensis,  21.  Jan.  1563," 
wird  zum  Magister  cantus  et  cho- 
ralium  gewählt  (siehe  auch  Strae- 
ten la,  50). 

Pevernage,     Antoine,    ist    in 

den  Jahren  1562  — 1570  Kuaben- 
sänger  a/d.  Hofkapelle  Philipp  U. 
von  Spanien.  Am  30.  Juli  1575 
erhält  er  die  Stelle  eines  Sang- 
meisters an  St.  Martin  zu  Ypres 
imd  stirbt  plötzlich  am  23.  Juni 
1577  (Straeten  1,  158.  247.  2, 
242.  259.  261.     8,  42.  79.  90. 

Pevillo,  . . .  ein  Opernkompo- 
nist des  18.  Jhs.,  von  dem  sich 

in  Kremsmünster  ,.La  buoua  figüola", 
opera,  Ms.  P.,  befindet. 

Peyer  (Bayer) ,  Ferdinand 
Barthelf,  Violinist  au  der  Hof- 
kapelle in  AYien  vom  1.  Mai  1691 
bis  etwa  Anfang  1717,  denn  Fux 
berichtet  am  3.  April  1717,  dass 
er  jüngst  gestorben  ist  und  seine 
40  Thlr.  monatl.  Gehalt  dadurch 
zu  vergeben  wären  (Köchel  1  und 
2,  381). 

—  Johann  Baptist,  Organist  der  ver- 
wittweten  Kaiserin  von  Oesterreich,  kommt 
nach  dem  Tode  derselben  an  die  Hofka- 
pelle und  nennt  ihn  Fux  in  dem  Bericht 
einen  guten  Virtuos  (Köchel  1  u.  2,  392). 

26 


Peyer,  Joh.  Gotth. 


402 


Pez,  Joh.  Chrstph. 


Er  ist  von  1721  bis  f  10-  April  1733, 
55  J.  alt,  Ksl.  Hoforgauist  jiiit  500  Gld. 
Gehalt. 

Paijer^  Payr^  Bayer  kommen  an  der 
Ksl.  Hofkapelle  noch  folgende  vor  (nach 
Köchel  1): 

Christ.  Payet\  Tenorist  vom  1/10  1720 
bis  t  6.  Mai  1759,  64  J.  alt,  500  Gld. 
Gehalt,  von  1741  ab  600  Gld. 

Gcorff  Bayer  (im  Köchel  im  Eegister 
mit  falscher  Nr.  versehen,  daher  nicht 
auffindbar). 

Johann  Ernst  Bayer  (Peyer)  Trom- 
peter vom  1.  Juli  1738 — 1762,  wird  pen- 
sioniert.    Sein  Gehalt  betrug  250  Gld. 

Peyer,  Johann  (xottliard,  lebto 

zur  Zeit  Kaiser  Leopold  I.  und 
widmete  demselben  das  Lautonbucli 

„Lusustestudino  tenoris  gallici  tcutoiiico 
labore  textus".  Ms.  18826.  S  Bll.  [Ilofb. 
Wien. 

Peyerl,  siebe  Peuerl. 

Peyretis,  Valentinus  de,  1496 
u.  1497  Sänger  am  St.  Peter  in 
Rom  (Viertelj.  3,  239). 

Peyro,  Joseph,  ein  Spanier 
aus  dem  Anfange  des  18.  Jbs. 

2  Gesänge  zu  3  und  4  Stim.  mit  Bass, 
im  Ms.  von  ßipoUes     [B.  Wagener. 

Peysel,  C. . .,  sciirieb  unter  dem 

Namen  eines  Friedsarncn  und  gab 

heraus : 

Paradisisches  AVuuder- Spiel,  welches 
sich  in  diesen  letzten  Zeiten  ...  in  denen 
Abend -Landischen  "Welt  -  Theilen  als  ein 
Vorspiel  der  neuen  Welt  hervor  gethan. 
Bestehende  in  einer  gantz  neuen  und 
ungemeinen  Sing-Art  auf  Weise  der  eng- 
lischen und  hinunlischen  Chören  einge- 
richtet . . .  von  einem  Fnedsamen,  der 
sonst  in  dieser  Welt  weder  Namen  noch 
Titul  suchet.  Ephratae  (Pennsylvania) 
1754.  fol.  [br.  Mus.  die  Musik  h'ds.  ein- 
getragen, aus  Hymnen  bestehend. 

Peytkyn,  Lambert. 

Das  Musikkolleg  in  Groningen  besafs 
einst  Secunda  pars  Sacrorum  concen- 
tuum  a  2—5  voc.  Antv.  1650,  6  Stb. 
von  ihm. 

Pez,  Franz  Anton  Maximilian, 

ein  Solm  des  Johann  Christoph, 
diente  ebenfalls  um  1715  als  Mu- 
sikus am  "Württemberger  Hofe  mit 
300  Gld.  (Jehalt  (Sittard  2,  93). 


Pez  (Petz),  Johann  Christoph, 

nach  Gerber  2  in  Müuciien  geb., 
gest.  in  Stuttgart  um  1716.  Nach 
allgemeiner  Annahme  war  er  zu- 
erst an  der  Hof  kapeile  in  München 
Kammermusikus.  Der  einzige  Be- 
weis  ergicbt  sich  aus  Frz.  Lang's 
Theatrum  von  1717,  wo  er  baier. 
Hofmus.  und  später  württembg. 
Kat  und  Musikdirektor  genannt 
wird.  Am  1.  Jan.  1695  wurde  er 
vom  Kurfürsten  von  Köln,  der  in 
Bonn  residierte,  zum  Kapellmeister 
mit  500  Gld.  ernannt  (Thayer  1, 
10),  auch  wird  er  1696  im  Lütticber 
Hofstaate  aufgeführt  (ib.  303).  1698 
wurde  sein  Gehalt  auf  1200  Gld. 
erhöht  (ib.  304).  Auf  dem  Drucke 
von  1701,  op.  1,  nennt  er  sich 
„St.  Fo.  Coloniensis  Capellae  Ma- 
gister". Als  der  Kurfürst  1701 
ins  Exil  ging,  wandte  er  sich  nach 
Stuttgart  und  wurde  an  der  Hof- 
kapelle Oberkapellmeister.  Das 
Engagement  ist  mit  dem  12.  Febr. 
1706  gez.,  übernahm  aber  das  Amt 
erst  am  12.  Nov.  mit  einem  Ge- 
halte von  2000  Gld.  inclusive  seiner 
Tochter  als  Sängerin.  Er  führte 
auch  den  Titel  „fürstl.  Katii".  1709 
wurde  der  Gehalt  aber  auf  1500 
Gld.  festgesetzt.  Da  1717  sein 
Platz  anderweitig  besetzt  wird, 
nimmt  man  an,  dass  er  1716  ge- 
storben ist.  Sittard  2,  84  —  86. 
Seite  87  teilt  er  eine  Eingabe  an 
den  Herzog  mit,  die  sowohl  der 
Schreibart  als  der  Kuhmredigkeit 
bemerkenswert  ist.  Er  schreibt 
„noch  kein  Kapellmeister  hat  das- 
jenige praestirt,  was  ich  noch  bifs 
auf  die  stund  praestire,  nemblich 
ich  streiche  (spiele)  dafs  Violin 
auch  die  Viola  d'Amore  Wans 
Vonethen  (wenn  von  Nöten),  Testi- 
bus  musicis,  gleich  den  geringsten 
instrumentisten  mit,  selbige  im 
rechten   mouvement   consequenter 


Pez,  Joh.  Chrstph. 


403 


Pezel[ius]. 


in  guter  Ordnung  zu  halten,  da 
doch  mein  officium  nichts  anderfs 
alfs  componiren  Und  dirrigirren 
ist"  ...  1715  betrug  der  Gehalt 
für  sich,  seine  Tochter  und  den 
Kopisten  1650  Gld.  In  Bonn  wur- 
den von  ihm  die  Opern  aufgeführt 

1.  Trajano,  Imperator  Romano, 
Drama   musicale,   in   3  atti,    1699. 

2.  II  Riso  d 'Apolline,  Serenata  thea- 
tralo,  1701  (nach  Thayer).  Von 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Fünff-stinimigte  blasende  Music,  be- 
stehend in  Intradeu,  Allemanden,  Bal- 
leten,  Courenten,  Sarabanden  und  Chiriuen 
als  2  Cornetten  u.  3  Trombonen.  Franck- 
furt  a/M.  1685.     [br.  Mus.  in  5  Stb. 

Duplex  Genius,  siye  Gallo -Italus  in- 
stiTimentorum  conceutus  12  constans  Sym- 
phonijs.  op.  1.  Arast.,  Eoger  (1701). 
4  Stb.  fol.  [B.B:  2  V.  Archiviola.  B. 
B.  Wagener. 

—  In  Rostock  eine  Ausg.  in  Augsburg 
1696.  4  Stb.  fol.  Ist  jedenfalls  die  Ori- 
ginalausgabe. 

Prodomus  optatae  pacis:  sive  Psalnii 
de  Dominicis  et  beata  virg.  in  officio 
vespert. . .  4  voc.  conc.  et  totidem  ripien. 
nee  non  3  instrum.  . .  op,  2.  Aug.  1703 
Jo.  Chrph.  Wagner.  13  Stb.  4".  [B.B. 
B.  M.     Einsiedeln:  Ten.  B.  u.  Bc. 

Jubilum  missale  sextuplex  a  4  voc. 
concert.  et  totidem  ripienis,  necnon  3  in- 
strum. et  duplici  Bg.  Aug.  1706  Selbst- 
verlag, Typis  J.  Chr.  Wagner.  13  Stb. 
fol.     [B.  M. 

Corona  steUarum  12  august.  coelorum 
reg.  Mariae  ...  contexta.  Aug.  1710  J. 
J.  Letter.     [B.M. 

—  2.  Aufl.  ib.  1720.  9  Stb.  die  sieh 
aus  den  beiden  Aufl.  ergänzen.     [B.  M. 

Sonate  da  camera  er  Chamber  Musick, 
sonsisting  of  several  suites  of  Overtures 
and  Aires  for  2  Fl.  and  a  B.  Parte  I. 
London,    qufol.     [br.  Mus. 

In  B.  B.,  Ms.  181  unter  Joh.  Chr. 
Petz:  Fileno  e  Silvia.  Cantata  per  il  2 
Sopr.  e  Bc.  P.  —  6  Sonaten  f.  2  V.  u. 
Bc.  4  Stb.  Ms.  17  310.  (In  Roger's  Kai 
sind  angezeigt:  Sonate  p.  2  Fl.  e  B.  und 
op.  2:  Sonate  per  3.  Violoncelles.)  —  In 
B.  Rostock  im  Ms.  Stb:  Trio  für  2  Fl.  ä 
bec  col  Bc.  —  Ebendort  in  Mss:  Sin- 
fonia  per  2  Flauti  traversiero  e  Bc.  Stb. 
—  Sonata  a  3,  per  Oboe  Violino  e  Bc. 
(Ob.  fehlt)  Stb.  —  Sonata  a  2  Vioüui 
e  Bc.  Stb.  —  Sonata  ä  4  per  il  2  VioHui 


2  Viole,  B.  e  Comb.  Stb.  —  Sonata  ä  4 
per  il  V.  2  Viole  B.  e  Cemb.  Stb.  — 
Symphonia  k  3,  per  3  Fl.  trav.  Stb.  — 
Ouvertüre  f.  2  Ob.  od.  2  V.  2  Violen  u. 
B.  Stb.  —  Ouvert.  f.  2  Fl.  V.  Va.  3 
Viola  da  Gamba  in  Basso.  Stb.  —  Ouvei-t. 
f.  2  Ob.  concert..  Ob.  rip.  2  Viole,  Vio- 
lini  e  Bc.  Stb.  —  Ouvert.  f.  2  V.  conc. 
V.  rip.  2  Viole,  Bc.  Stb.  —  Sonata  per 
2  V  conc,  V.  per  il  coro.  2  Violen, 
Basson,  Bc.  Stb.  —  In  ähnlicher  Be- 
setzung noch  2  Sonaten,  Concert  pasto- 
rella,  1  Sonate,  2  Concerti  grosso,  2 
Piecen  f.  Tafelmusik,  2  Ouvertüren,  In- 
traden,  4  Piecen  f.  Tafelmus.,  Concert- 
Symphonie,  Symphonien,  alle  in  Stb.  — 
1  Cantata  a  Sopr.  solo  c.  FI.  Bc.  P.  1723. 

—  Cantaten  f.  Sopr.  mit  Fl.  allem,  et 
Bc.  Part. 

In  Hofb.Wien  16798  Nr.  41.  52.  54 
drei  Suiten  für  Klavier,  bestehend  aus 
Ouvertüre,  Air,  Gavotte,  Menuet,  Air 
Eondeau. 

Im  Samhvk.  Harmonia  mundi  consisting 
6  Souatas,    eine   von  Pez  für  2  V.  u.  B. 

—  In  Frz.  Lang's  Theatram  1717:  2 
Tonsätze. 

Pez  (auch  Pey  geschrieben), 
Petrus  a,  um  1581  Harfenist  an 
der  Hofkapelle  in  Stuttgart,  wird 
auch  am  2.  Febr.  1581  bei  einem 
Streite  mit  S.  Lohet  in  den  Akten 
genannt  (Sittard  2,  24.  25). 

Pezel[iusl,   Johann.     Ein   In- 

strnraentalmusiker  des  17.  Jhs., 
über  dessen  Lebensumstände  man 
sehr  im  Dunkeln  ist  und  fast  in 
jedem  Lexikon  eine  andere  Lesart 
findet.  Auch  seine  Drucke  geben 
nur  aus  dem  Jahre  1686  folgendes 
Amt  an:  ,,Musicae  Instrumentalis 
Director"  in  Budissin  (Bautzen), 
d.  h.  er  war  Direktor  der  Stadt- 
musikanten in  Bautzen.  Dass  er 
eine  höhere  Schul bikluug  genossen 
hatte,  beweist  das  Stammbuchblatt 
in  Joh.  Val.  Meder's  Stammbuch, 
worin  sich  eine  Gique  im  4stim. 
Canon  befindet  und  dem  Spruche: 
Famam  extendere  factis.  Hoc  Yir- 
tutis  opus.  Verg.  Hb.  10.  Aeneid. 
Haec  paucula  Memoriae  &  ami- 
citiae  causa  praestantiss.  ac  doctiss. 

26* 


Pezelpus]. 


404 


Pezzo. 


Dn.  Possess.  adjicere  voliiit."  Fetis 
ist  der  Einzige  der  ganz  genau 
mit  der  Biographie  scheinbar  ver- 
traut ist,  sagt  aber  nicht  woher 
er  dieselbe  entnommen  hat,  er 
schreibt:  Kanonikus  des  Augustiner- 
ordens, geb.  in  Oesterreicli  in  der 
1.  Hälfte  des  17.  Jhs.  Trat  um 
1672  in  Prag  in  obigen  Orden, 
verliefs  aber  denselben,  ging  nach 
Bautzen  und  zur  evangelisch  re- 
formierten Kcligion  über,  wo  er 
seltsamer  Weise  Stadtmusikant 
wurde.  Dann  wird  die  überall  za 
lesende  unwahre  Nachricht  aus 
Adelung  gebracht,  dass  er  an  der 
Thomasschule  in  Leipzig  Kantor 
war.  Dass  er  um  1670,  1673  u.  75 
in  Leipzig  lebte,  beweist  der  1.,  3. 
u.  5.  Druck  von  1670,  1673  u.  75. 
In  letzteren  Jahren  dirigierte  er 
das  Musik-Collegium.  Seine  Werke 
dagegen  haben  sich  zum  Teil  er- 
halten u.  sind  davon  nachweisbar: 

Hora.  10  musicorum  Lipsiensium  oder 
musikalische  Arl)eit  ...  40  Sonaten  mit 
5  Stimmen  als  2  Cornetten  und  3  Trom- 
bonen. . .  Leipz.  lüTO  G.  H.  Frumiiiann, 
Druck  von  Jola.  Köler.  5  Stb.  fol.  (auch 
für  2  V.  2  Viole  u.  1  Violon).     [ß.  B. 

...  Schöne,  histige  und  anmutliige 
Neue  Arien  über  die  vberflüfzigen  Ge- 
dancken,  Von  einer  Voeal-Stimme,  be- 
nebeust  ihren  Eitouellcn,  auf  zwey  Vio- 
linen, zwey  Violen  u.  einen  Fagot  oder 
Violon,  samt  den  ßc. . .  Lpz.  1(J72  druckts 
Job.  Bauer.  7  Stb.  fol.  Dedic.  vom 
ßuchhäudl.  Job.  Heinr.  EUinger  in  Lpz. 
2  Duzend  Lieder  mit  vollst.  Text.    [B.  B. 

Musicalische  Gemütbs-Ergetzung,  be- 
stehend in  Intraden,  Allemanden,  Bal- 
letten, Gavotten,  Alle  breven,  Courenten, 
Sarabanden  und  Chiqven  Mit  IV  Stimmen, 
als  2  Violinen,  einer  Viola  u.  Bc.  oder 
Violon  componirt  von  Johanne  Pezelio. 
Lpz.,  drackts  Job.  Bauer  1672.  qu4^.  4 
u.  24  ßll.  90  Nrn.  Unter  der  Dedic. 
nennt  er  sich  Johann  Pexoldt.  [Leo 
Liepm.  1901  nur  1.  Violine. 

Lobwürdiger  Namens-lrrthum,  welchen 
zu  sonderbaren  Ehren  des  Wol-Ehren- 
vesten  . . ,  Herrn  Gottfried  Erdmanns,  als 
demselben  ...  die  höchste  Ehre  u.  Grad 
.  .    in    der    Philosophie    war    conferiret 


worden,  Am  30.  Januar  des  jetzigen 
1673  sten  Jahres,  ..  mit  fliegender  Feder 
entwurff  Ein  Mitglied  des  CoUegii  Musici, 
Im  Namen  desselben.  Leipzig,  gedr.  bey 
Job.  Bauern.  2  Ell.  fol.  Ein  Gedicht 
von  12  Stroph.  u.  ein  bez.  Bass,  über- 
schrieben: Canon  perpetuus  4  voc.  in 
diapente  . .  compositus  ä  Job.  Pezelio, 
Directore  Collegii.     [B.  Zw.  2  Ex. 

Bicinia  varionim  instnimentorum ,  ut 
ä  2  V.,  Cornet,  Flaiit.,  Clarinis,  Clarino 
et  Fagotte.  Accessit  Appendix  a  2  Bom- 
bardinis  vulgo  Schalmeyen  et  Fagotto. 
Lipsiae  1675  impcus.  Authoris.  3  Stb: 
2  V.  u.  ßc.  cum  instinim.  in  kl.  4"  zu 
40 — 45  S.  Hier  fügt  er  seinem  Namen 
die  Stadt  Budissinensis  bei.  [Hofb.  AVien. 
Upsala. 

Joh.  Pez.  Delitiae  jnusicales,  Oder  Lust- 
Music,  bestehend  in  Sonaten,  Allemanden, 
Balleten,  Gavotten,  Courenten,  Sarabanden 
und  Chirpien,  mit  5  Stimmen;  Als  2  V., 
2  Violen,  1  Fag.  nebst  Bc.  Di'ucks  und 
Verlags  Balthasar  Chrstph.  Wust  in  Frkft. 
a/M.  1678.  6  Stb.  qu4o  ü  61  S.  mit  63 
Pieceu.  [B.  Kgsbg.  B.  Lpz.  Proske. 
Upsala. 

. . .  Fünff  -  stimmigte  blasende  Music, 
best,  in  Intraden,  Allemanden,  Balleten, 
Courenten,  Sarai lauden  und  Chiquen,  als 
2  Cornetten  und  3  Trombonen.  Ib.  1685. 
5  Stb.  qu40  ä  40  Seit,  mit  76  Piecen. 
[B.  Kgsbg.  B.  Li>z.  Proske.  B.  Wage- 
ner.    Berlin  llochsch.  in  Kopie  in  P. 

Opus  musicum  Sonatarum  6.  Instru- 
mentis  instructum  ...  Ib.  1686.  7  Stb. 
in  fol:  2  V.  3  Viele,  Fag.  Bc.  25  So- 
naten-    [Löbau.     Upsala.     Paris  Nat. 

Im  Ms.  16900  Samlbd.  Part.  Nr.  8: 
Singet  dem  Herrn  ein  neues  Lied,  Can- 
tate  5  voc.  2  V.  2  Violen,  Fag.  2  Clarini, 
Tymp.,  Org.  12  ßll.     [B.  B. 

Pezelt,  Joliaiiii,  Stadtpfeiffer 
in  Leipzig,  meldet  sich  1677  zum 
erledigten  Kantorat  an  der  Thomas- 
schule, doch  wird  Joh.  Schelle  ge- 
wählt (Monatsh.  f.  M.  27,  45). 

Pezsclimaiiii,  Michael,  war  um 
1711  Bratschist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  200  Thh\  Gehalt, 
die  1717  auf  220  erhöht  wurden 
(Fürstenau  1,  114). 

Pezzo,  Tarquino  del, 

in  Rocco  Rodio's  öaralwk:  Aeri  racolti 
.  .  .  Sonetti  1577  dem  Pezzo  dediciert 
(Napoli  s.  dato)  befindet  sich  die  Can- 
zoue:  Quando  il  dolor,  3  voci. 


Pezzoli. 


405 


Pfeffinger,  PMI.  Jak. 


Pezzoli ,  Francesco ,  lebte 
wahrsch.  im  18.  Jh.  und  ist  be- 
kannt durch  die 

Cantata  al  gioruo  onomastico  della 
duchessa  Camilla  Litta-Lomellini,  [ler  3 
Sopr.,  coro  ed  organo.  [Musikfr.  Wien.] 
Ebeudort  auch  ein  Tantum  ergo  für  2 
Tenorstimmen. 

Pezzoni,  Pietro  P. . . ,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
1260  Gld.  Gehalt  vom  1.  Januar 
1715  bis  zu  seinem  Tode  am  17. 
Juli  1736,  60  J.  alt  (Köchel  1). 

Pfähler,  Gottiried,  1733  Or- 
ganist an  der  St.  AureJienkirche 
zu  Strafsburg  und  von  1774—87 
am  jungen  St.  Peter  (Lobstein 
81.  92). 

Pfiiertl,  Fat.  Rupert,  geb.  1704 
zu  Altötting,  gest.  25.  April  1737 
im  Kloster  Benedictbeuern  (Ober- 
baieru),  legte  1724  das  Gelübde 
ab  und  war  dort  Chorregent  (Korn- 
niüller  1,  215). 

Pfaff,  Jaliol),  um  1704  Organist 
und  Direktor  des  löbl.  Collegii 
musici  zu  Basel  (Titel  zu  Christoph 
Weberbeckh's  Geistl.  Seelen-Musik 
1704). 

Pfaff,  Martin,  Kapelhneister 
des  K  K.  Neugebauer'schen  lu- 
fanterie-ßegiments  zu  Freiburg, 

schrieb  die  Singspiele  Die  Lyranten 
uud  die  Komödianten  von  Quirlewitsch, 
beide  1795  zu  Dessau  aufgeführt  (Eoichard 
1796,  115). 

Gerber  1  verz.  um  1784  einen  Violin- 
virtuosen ohne  Vornamen,  der  in  Bibrich 
lebte,  vielleicht  ist  es  derselbe,  wie  der 
obige. 

Pfaffenzeller,  F . . .  B . . .,  setzt 
auf  den  deutschen  Liedern  seinem 
Namen  die  Buchstaben  vor:  D.  R. 
K.  (?).  Er  ist  durch  mehrere  Hefte 
Lieder  bekannt,  die  in  der  Lpz. 
Ztg.  1799,  Bd.  2,  9  gelobt  werden: 

Deutsche  Lieder  (6)  mit  Begltg.  des 
Claviers.  Ingolstadt.  J.  W.  Krüll.  18  S. 
[B.  M. 

Neue  Lieder.  2.  Thl.  München  1799 
Falter,  qufol.  22  S.  [B.  M.  Proske-M. 
[br.  Mus. 


Neue  Lieder  mit  Klavier,  11.  Thl. 
Augsburg,  Gombart.     [Berlin  K.  H. 

In  deines  Herzens  Kämmerlein,  f.  1  St. 
imd  Klav.     Ms.     [B.  M. 

Pfau,  ...  war  um  1789  Flötist 
an  der  kurfürstl.  Kapelle  in  Bonn 
(Reichard  1791,  198). 

Pfeffel,  . . . 

Der  Antiquar  Reeves  in  London  besafs 
1882:  Das  Hallelujah  für  4  Singst,  mit 
2  Hörner,  2  Claiinetten,  2  Fag.  u.  Bass- 
Posaune.     Part,     qufol. 

Pfeffer,  Heinrich,  bez.  sich 
1669  als  Kandidat  der  Theologie 
und  Adjunctus  der  Schule  zu 
Rawicz.      Er    ist    bekannt    durch 

zwei  Gelegenheitsgesänge : 

Der  unruhige  und  betnibte  aber  auch 
getröstete  David,  mit  welchem  Herrn 
Melch.  Waltbern,  Diacono  in  Rawitz  be- 
ehren wolte  .  .  .  Brefslaw,  Baumann. 
2  Bll.  in  fol.  Sev  Seele  nicht  beträbet, 
5  Stroph.     2  C.  ü.  B.     [B.  Br. 

Gott  sorget,  oder,  der  Herr  aber  sorget 
für  mich.  Bey  Herrn  Melch.  Walthers 
Namens -Tage,  den  6.  Jan.  1669  über- 
reichet von  ...  Ib.  2  Bll.  fol.  Mein 
Hertze  hat  sich  jetzt  erkühnt,  15  Stroph. 
mit  Melodie  ohne  Bass.     [B.  Br. 

Pfeffinger,  Daniel,  Organist 
an  St.  Aurelien  in  Strafsburg  i/Els. 
1679,  dann  von  1680—84  an  St. 
Nikiaus  (Lobstein  84.  92). 

Pfeffinger,  Johann  Gottfried, 
war  1741 — 46  Organist  an  der 
St.  Aurelienkirche  zu  Strafsburg 
i/Els.  (Lobstein  92).  1752  ist  eben- 
dort  wieder  ein  Pfeffinger  verz. 

Pfeffinger,  Philipp  Jakob, 
geb.  in  Strafsburg  i/Els.,  gest.  um 
1821  zu  Paris,  studierte  Jura, 
wandte  sich  aber  der  Musik  zu, 
wurde  Schüler  Ph.  J.  Schraidt's, 
erhielt  1790  die  Kapellmeisterstelle 
an  der  Predigerkirche,  ging  1791 
nach  Paris  (Fetis  sagt  1791  nach 
London  und  1794  nach  Paris)  und 
liefs  sich  daselbst  als  Musiklehrer 
und  Komponist  nieder,  besonders 
soll  er  als  Romanzenkomponist  be- 
liebt gewesen  sein,  eine  Musik- 
form,  die   zu   der  Zeit  eifrig  ge- 


Pfeiffer,  . . 


406 


Pfeiffer,  Jeau  Michel. 


pflegt  wurde.  Lobstein  49,  der 
noch  anführt,  dass  sich  im  Archiv 
der  Predigerkirche  in  Strafsburg 
mehrere  Kantaten  von  ihm  be- 
finden. Futis  zeigt  die  Oper 
„Zaire'"  an,  1809  in  Paris  auf- 
geführt, 1  Trio,  Variationen,  1  So- 
nate u.  a. 

Nachweisbar  sind  die  Sonate  concer- 
tante  a  4  ms.  compos.  par  le  Pfte.  i\  Paris, 
chez  Tautenr,  fol.  [Dresd.  Mus.]  und  in 
der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  „Air  favori, 
Variations  et  Einale  pour  clavecin".  Im 
br.  Mus:  1  Romanze,  1  Caprice  p.  le  Pfte. 
oe.  11,  ein  anderes  oo.  12,  1  Fantaisie 
08.  9  und  1  Gesang,  alle  in  Paris  gedruckt. 
Eine  Kritik  in  der  Lpz.  Ztg.  8,  69G  be- 
zeichnet 3  Potpourri's  als  ein  erbärmliches 
Machwerk. 

Pfeiffer,  ...  In  einem  Lauten- 
buche der  Stadtbibl.  in  Augsburg, 
Ms.,   ist  ein  Satz  mit  Pfeiffer  gez. 

Pfeiffer,  ...  Flötist,  Schüler 
Quantz',  trat  1742  in  die  Berliner 
Hofkapelle  mit  300  Thh\  Gehalt 
ein  (Bitter  1,  26). 

Pfeiffer,  ...  befand  sich  1775 
bei  der  Truppe  Abt's  in  Amster- 
dam. Er  war  ohne  Zweifel  der 
Bassist,  welcher  zuletzt  in  Wien 
lebte  n.  am  Leopoldstädter  Theater 
sang.  Einer  der  vielen  Pfeiffer 
war  Theaterdirektor  einer  Truppe, 
die  in  Bautzen,  Görlitz  u.  a.  0. 
spielte  (Thayer  1,  69). 

Pfeiffer,    August    Friedrich, 

Prof.  der  orientalischen  Sprachen 
und  Bibliothekar  an  der  Universi- 
tät zu  Erlangen,  daselbst  am  13. 
Jan.  1748  geb.,  starb  ebd.  15.  Juli 

1817. 

Er  schrieb  eine  Abhandlung  „Ueber 
die  Musik  der  alten  Hebräer'".  Erlangen 
1779  Walther.  4".  59  S.  u.  1  Tfl.  [B.  B. 
Dresd.  B.  M.  B.  Lpz.  Glasgow.  B. 
Brässel.     Musikfr.  Wien. 

Panzer,  8.  Theil  der  Nelsonschen  Auti- 
dristischen  Bibel,  druckt  sie  auch  ab. 

Pfeiffer,  Franz  Anton,  geb. 
1754  zu  Wendischbuk  in  der  Pfalz, 
gest.   1792   zu  Ludwigslust.     Bil- 


dete sich  unter  Reinert  in  Mün- 
chen zum  Fagottisten  aus,  trat  dann 
von  1777—1779  in  die  Kapelle 
der  Seyler'schen  Schauspielertruppe, 
die  in  Frankfurt  a/M.,  Mainz  u.  a. 
Orten  spielte,  kam  darauf  in  die 
Kur-Mainzische  Kapelle  und  seit 
etwa  1786  in  die  Mecklenburg- 
Schwerinsche  in  Ludwigslust.  Er 
trat  öfter  als  Virtuose  auf,  z.  B. 
am  18/4  uiul  14/9  1777  in  Prank- 
furt a/M.  (Gerber  1.  2.  Israel  62. 
63.    Kade  Schweriner  Kat.  2,  120). 

Die  Grofsherzogl.  Bibl.  in  Schwerin 
besitzt  von  ihm  im  Ms:  10  Konzerte  für 
Fagott  mit  Orcliesterbegitg..  1  Konzert  für 
Flöte.  2  V.  Va.  Bc,  1  Divertimento  f. 
fag.  V.  Vcl.,  4  Ouvertüren  a  7:  2  Ob. 
2  V.  Va.  Fag.  Bc,  6  Quartette  f.  Fag.  V. 
Va.  B.  op.  1.  Berlin  chez  Hummel. 
Stb.,  13  Quartette  ebenso,  im  Ms.,  3  So- 
naten f.  F:ig.  u.  Bc,  1  Engloise  ä  2  V. 
2  Ob.  2  Cor.  Bc  in  Stb. 

Obige  6  Quatuors  op.  1  auch  in  B.  B. 

p]in  Concerto  ä  Ilautbois  concertato, 
2  V.  Va.  Bc.    Ms.  in  Stb.  in  B.  Rostock. 

Ohne  Vornamen  in  der  Bibl.  Berlin  Th: 
Ouvertüre  a  2  Oboi,  2  V.  A.  Fag.  e  Cemb. 
c.  Contrabasso.  Ms.  8  Stb.  —  Concerto 
per  Oboe,  Violine,  Bassone  e  Violoncello. 
Ms.  P.  u.  4  Stb.  —  Sonata  a  2  Oboi 
d'amore,  2  Viole  di  braccio  e  B.  Ms.  5  Stb. 

Pfeiffer,  Oeorg,  bekannt  durch 

eine  Chanson  de  Henry  IV.  „Viens 
aurore"'.     Paris,  G.  Hartmaun.     [B.  M. 

Pfeiffer,  Jean  Michel  (meistens 
nur  Michel  oder  J.  M.  gez.),  aus 
Frauken,  hielt  sich  einem  Drucke 
zufolge  1784/5  zu  Venedig  auf, 
denn  der  Titel  lautet: 

Sei  Sonate  a  2  V.  per  Esercizio  a 
contratem])i.  Venezia,  al  spese  del  autore 
1785.     qufol.     26  S.     [B.  Wagener. 

Auch  eine  Klavierschule  erschien  da- 
selbst: La  bambina  al  cembalo  osia  Metodo 
facile  per  apprendere  a  ben  suonare  il 
Clavicemb.     Ven.     [Musikfr. Wien.     B.  B. 

Thayer  1,  69  sagt,  dass  er  die  letzten 
Jahre  seines  Lebens  in  London  verlebte 
und  der  Verfasser  des  einst  sehr  be- 
Uebten  Stückes 

II  Maestro  e  Scolare  o  Sonata  a  4  mani. 
Monach.,  Falter  (in  Commission)  [B.  M. 
Briissel  Cons.]  war. 

In    Venedig    erschienen    noch    1784 


Pfeiffer,  Joachim  Ernst. 


407 


Pfeiffer,  Tob.  Friedr. 


12  petites  pieces  caracterisees  et  une  So- 
nate k  4  ms.  poiir  le  clav.  Venise,  Ales- 
sandri  et  Scattaglia.  4".  Dedic.  unterz. 
24.  Aug.  1784.     [B.  B. 

—  Schletterer  besafs  einst  eine  Ausg. 
Francfort  s.  1/M.,    chez   W.  N.  Haueisen. 

Anderes  existiert  im  Ms: 

Concerto  in  G  per  Cembalo,  2  V.  Vcl. 
Ms.  17  340  in  K.     [B.  B. 

Sonata  per  Cembalo,  V.  e  B.  Ms. 
17  341  in  K.  [B.  B.]  auch  hier  heifst  es 
„di  Frauconia". 

Sonata  per  Cembalo  e  V.  Ms.  17342. 
gtb.  —  Fughetta  per  2  Cembali,  Ms. 
17  343.     [B.  B. 

Concerto  per  il  Cembalo,  accomodato 
per  2  Cembali.    Ms.   qufol.     [Dresd.  Mus. 

In  Upsala  eine  Sinfonia  ä  8 :  2  V.  Va. 

2  Ob.  2  Cor.  Bc.  fol.,  ohne  Vornamen, 
daher  fraglich.  —  In  Musikfr.Wien,  ohne 
Vornamen,  eine  Cassatio  per  V.  Va.  e  B. 
in  Stb. 

In  Darmst.  unter  J.  Pfeiffer  1  Con- 
certo a  Viola  di  Gamba  c.  2  V.  e  B.  — 

3  Sinfonie,  1  Sonata  a  3:  Viola  d'amore, 
V.  e  B.  —  1  Sonata  a  Fl.  trav.,  Ob.  Cor. 
da  caccia  e  B.  und  2  Ouvert.  im  Ms.  Stb. ; 
ob   der  obige  gemeint  ist,  bleibt  fraglich. 

Pfeiffer,  Joachim  Ernst,  um 

1740  Kantor  an  der  Peterskirche 
in  Rostock  (Mattheson  1,  169). 

Pfeiffer,  Joliaiin,  geb.  1.  Jan. 
1697  zu  Nürnberg,  gest.  zu  Bay- 
reuth 1761,  64  Jahr  alt.  Studierte 
in  Halle  und  Leipzig,  betrieb  dabei 
das  Violinspiel  unter  Fischer,  hielt 
sich  darauf  einige  Zeit  beim  Grafen 
Reufs-Schleitz  auf,  trat  1720  als 
Violinist  in  die  Weimarsche  Hof- 
kapelle, wurde  1726  Konzertmeister, 
begleitete  den  Herzog  1729  —  30 
auf  seinen  Keisen  durch  Holland, 
Niederlande  und  Frankreich,  er- 
hielt 1734  den  Ruf  zur  Kapell- 
meisterstelle in  Bayreuth  und  ver- 
blieb daselbst  bis  zu  seinem  Tode 

(Gerber  2). 

Er  war  auch  als  Komponist  bekannt. 
Am  27/9  1739  wurde  z.  B.  in  Frankfurt 
a/M.  eine  Kantate  von  ihm  aufgeführt 
(Israel  29)  und  im  hds.  Verz.  von  Breit- 
kopf werden  1761  p.  50:  18  Ouvertüren 
f.  kleines  Orchester,  6  Partiten  für  ver- 
schiedene Instrumente  und  7  Violinkon- 
zerte angezeigt. 


Pfeiffer,  Joliann  Ernst  Bern- 
liardt,  Organist  an  der  Petrikirche 
zu  Hamburg  von  1735  bis  f  1774 
(Ratsakten). 

Pfeiffer,  Josepli  Anton. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besafs 
einst  ein  Offertorium.  Im  Archiv  des 
Klosterneuburg  befinden  sich  (ohne  Vor- 
namen) 8  Messen,  1  Litaney,  Alma  mater 
und  Ave  regina  im  Ms.  Fraglich  ob  dies 
derselbe  ist. 

Pfeiffer,  Karl  August. 

Die  Grofsherz.  Bibl.  in  Karlsruhe  be- 
sitzt von  ihm: 

Menuette  a  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  Va.  B. 
in  Esd.     Ms.  Ni'.  724.     Stb. 

5  Quartetti  a  Fl.  V.  Va.  B.  2  sätzig, 
der  2  te  Satz  ist  zum  Teil  ein  Menuet  mit 
Tno.     Ms.  725—729.     Stb. 

Sonata  ä  Fl.  V.  Vcl.,  2  sätzig.  Ms. 
730.     Stb. 

Pfeiffer,    Micliael    Traugott, 

geb.  10.  Nov.  1771  zu  Sulzfelden 
bei  Würzburg,  studierte  Philologie, 
errichtete  1804  in  Solothurn  eine 
Erziehungsanstalt  nach  Pestalozzi- 
schen  Grundsätzen,  musste  sie  aber 
bald  schliefsen,  ging  ins  Aargau 
und  wurde  1822  in  der  Canton- 
schule  in  Aarau  Lehrer  (Biogr. 
von  L.  Erk  in  der  Euterpe  6,  71). 
Er  verband  sich  mit  Nägeli  und 
beide  gaben  gemeinsam  mehrere 
Werke  für  Gesang  heraus.  Siehe 
Nägeli.  Den  Hauptanteil  hat  er 
an  folgenden  Werken: 

Gesangbildungslehre  nach  Pestalozzi. 
2  Hefte.  Zürich  1810  Nägeli.  Berlin, 
Schropp  &  Co.  Breslau,  Max  &  Co.  40. 
XII,  40  u.  XV,  G8.  Das  2te  Heft  ent- 
hält 4  st.  Männerchöre.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
Musikfr.  Wien.     B.  Wagener.     Dresd. 

Gesangbildungslehre  für  Männerchor. 
2  Hefte.  Zürich  1817  Nägeli.  4«.  [B.B. 
Dresd. 

Chorgesangschule.  Zürich  u.  Leipzig 
1821.  40.  [B.  Kgsbg.  B.B.  Musik-fr. 
Wien. 

Sei  Sonate  a  due  Violini  per  esercizio 
a  contratempi.  Venez.,  Ant.  Zatta  e  figli. 
qufol.     [br.  Mus.     (Autor  fraglich.) 

Pfeiffer  (Pfeifer),  Tobias  Fried- 
ricli,  geb.  in  Weimar,  ein  Bühnen- 
sänger, der  1778  in  Gotha  auftrat, 


Pfeilsticker. 


408 


Pfest. 


1779  in  Bonn  und  ein  wechsel- 
volles, zuweilen  sehr  liederliches 
Leben  führte.  Seit  1794  lebte  er 
kümmerlich  als  Musiklehrer  in 
Düsseldorf.  Beethoven  schickte 
ihm  durch  Simrock  eine  Geld- 
unterstützung (1779  war  er  eine 
Zeitlang  sein  Schüler  gewesen). 

Er  komponierte  Schocher's  „Die  Freu- 
den der  Redlichen".  (Siehe  Ausführliches 
bei  Thayer  ],  69  ff.) 

Von  einem  Pfeiffer  besitzt  die  B.  Darmst. 
die  Arie  „L'Agnello  in  tanto"  f.  Sopr. 
Ms.  Stb. 

Pfeilsticker,  Nicolas.  Fetis 
nennt  einen  deutschen  Klarinet- 
tisten, der  Chef  des  Musikchores 
des  7.  Infanterie  -  Regiments  zu 
Paris  war  und  bei  Pleyel,  op.  1, 
ein  Konzert  für  Klarinette  heraus- 
gab mit  Vornamen  Fra)iQois. 

Dies  Konzeit  liegt  mir  vor  und  trägt 
den  Vornamen  Nicolas:  Premier  Concerto 
per  Clarinetto  av.  orch.  oe.  1.  Paris, 
Pleyel.  [Musikfr.  AVien.]  In  B.  M.  eben- 
falls mit  Vornamen  Nicolas:  3  Walzer 
f.  Militiirmusik.  Ms.  P.  Donmach  giebt 
Fetis  einen  falschen  Vornamen.  1799 
werden  Lieder  von  einem  Pfeilsticker 
angezeigt. 

Pfeiidner  (rtcntner),  Heiinicli, 
Holveldensis,  d.  i.  Hollfold  in 
Baiern,  bezeichnet  sich  1614  als 
Organist  des  Bischofs  von  Grätz  (in 
Steyermark)  und  dann  (1623)  vom 
Bischöfe  von  Bamberg  und  AYüi'z- 
burg.  W.  Chrstph.  Agricola  bez. 
ihn  in  seinem  Fasciculus  von  1647 
als  aus  Mariaemontanus  trans  Moe- 
num  gebürtig,  doch  muss  man  die 
obige  so  oft  wiederholte  eigene 
Angabe  als  richtiger  annehmen. 

Von  seinen  Kompositionen  sind  bekannt : 

Delli  Motetti  e  due,  3,  4,  5,  6,  7  et 
8  voci.  Di  . . .  Organista  del  . . .  Vescovo 
di  Gnrg.  (?)  .  . .  Lib.  1.  In  Graz  1614 
G.  Widmanstadius.  .5  Stb.  40.  (C.  A.  T. 
B.  u.  Partit.)  21  Gesge.  Dedic.  gez.  in 
Graz.     [B.  Br.     Proske. 

—  Motectorum  binis,  ternis  4,  5,  6,  7, 
octonisque  vocibus  concinendonim.  Lab.  1. 
Cum  B.  ad  org. . .  Reverend. . .  Episcopi 
Wirceburg. . .  Organistae.  Wiceburgi  1625 


Joan.  Volmar.  5  Stb.  4",  vermehrt  um 
6  achtstim.  Satze.  Dedic.  gez.  in  Würz- 
burg 30.  März.  [ß.  Br.  Proske.  B.  ß. 
Kremsmünster. 

Motectorum  binis  (wie  vorher).  Lib.  2. 
Ib.  1623.  5  Stb.  4"J.  22  Mot.  [ß.  ß. 
Proske.     Upsala.     Kremsmünster. 

—  Titel  wie  vorher.  Wiceburgi  1631 
El.  Mich.  Zinck.  5  Stb.  4".  22  Mot. 
Dedic.  von  Neuem  gez. 

Motectorum  binis  . .  (wie  lib.  1).  Lib.  3. 
Wicebg.  1625  Volmar.  5  Stb.  4".  50 
Nrn.     [B.  B.     Proske.     Kremsmünster. 

—  Ausgabe  1631  bei  Zinck.  5  Stb. 
40.     50  Mot.     [B.  Br. 

Motectorum  binis  .  .  .  (wie  lib.  1). 
Lib.  4.  AVicobg.  1630  Zinck.  5  Stb.  4". 
45  Mot.    Dedic.  in  Würzbg.  gez.    [B.  Br. 

Psalmus  L.  Miserere  8  voc.  Herbipoli 
1645.     Stb.     [Paris  Nat. 

In  B.  Kgsbg.  im  Ms :  Missa  2.  super 
Magnificat  8  voc.  —  Missa  5.  super  Petita. 
Kopiert  1665  und  1683. 

In  B.  L.   2  Motetten   zu  5   u.  6  Stim, 

In  Kremsmün.ster  L.  Bd.  3  pa^.  164 
mehrere  Motetten. 

In  15.  Br.  im  Ms.  50  lat.  geistl,  Gesge, 
(siehe  Kat.) 

In  B.  M.,  Ms.  262,  2  Canzonen  in 
Tabulatur. 

15  Motetten  in  alten  Samlwk.  (Eituer  1). 

AVolfg.  Chrstph.  Agricola  benutzte  in 
seinem  Fasciculus  von  1647  acht  Can- 
tiones  von  Pf.  als  Motive.  In  Phalese's 
Corona  sacra  1626  zwei  Gesge. 

Pfeiiiiini^er,   Johann  Konrad, 

geb.  15.  Nov.  1747  zu  Zürich, 
gest.  11.  Sept.  1792  ebend.  Pre- 
diger am  St.  Peter  zu  Zürich 
(Fetis.  Ü.  Becker  1,  135).  Es  er- 
schienen von  ihm: 

Briefe  an  Nicht-Musiker,  Ueber  Musik 
als  Sache  der  Menschheit.  Von  . . .  Nach 
seinem  Tode  herausgegeben.  Zürich  1792 
gedr.  bey  Job.  Kaspar  Näf.  8".  3  Bll. 
140  S.  [B.  B.  Musikfr.  AVien.  Brüssel 
6910. 

Ausgewählte  Gesänge  mit  Melodien. 
(Gesammelt)  von  . . .  Nach  seinem  Tode 
herausgeg.  Zürich  1792  Ziegler  &  S. 
166  S.,  ist  das  5.  Heft  von  „Die  Famihe 
von  Eden''.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  M. 
B.  Lpz. 

Enthält  auch  Gesänge  von  Dalberg, 
Egli,  Häufsler,  Reichardt  und  Schulz. 

Pfest,  Leopold  Ladislaus,  geb. 
15.  Nov.  1769  zu  Isen  in  Ober- 
baiern,  gest.  3.  Okt.  1816  zu  Salz- 


Pfester. 


409 


Pfleger,  Leopold. 


bürg.  Dichter  und  Jurist,  der  von 
1791  ab  allerlei  Verwaltungsämter 
und  zuletzt  das  Amt  eines  Land- 
richters bekleidete  (siehe  Brum- 
mer).    Er  ist  bekannt  durch 

Tisch-  und  Trinklieder.  2  Tle.  Wien 
181].     80.     392  u.  297  S.     [Salzburg. 

Die  Jahreszeiten,  Eine  Liederlese  f. 
Freunde  der  Natur.  Salzburg  1812.  8". 
476  S.     [Salzburg. 

Ob  diese  Gedicht -Samlg.  auch  mit 
Musik  sind,  ist  mir  nicht  bekannt,  doch 
befinden  sie  sich  im  Musikkataloge  der 
Studienbibl.  zu  Salzburg. 

Pfester,  Hans,  Altist  und  Ge- 
sangiehrer  in  Kremsraünster  um 
1630,  erhielt  für  6  Monate  9  Gld. 
(Huemer  23). 

Pflnsstl,  Georg, 

in  MsT  132,  B.  M.,  3  Motetten  zu  6  u. 
8  Stim.   (der  Kat.  verz.   sie  nicht  näher). 

Pflster,  J  . . .  TV  . . .  Fraiicis- 

cus,  bekannt  durch  den  Druck: 

Missae  VI:  vivorum  V,  defunctorum  I 
a  4  voc.  2  V.  A.  2  Clarinis  vel  Corn. 
Org.  et  Vcl.  Wirceburgi  1749.  11  Stb. 
fol.  [Leipz.  Thom.  Antiquar  Rosenthal 
besafs  9  Stb. 

Pfleger    (Flegerus) ,    Augustiii, 

befand  sich  1660  in  Diensten  am 
Mecklenburger  Hofe  zu  Güstrow, 
verlässt  gegen  1662  die  Stellung 
und  geht  nach  Holstein  an  die 
Gottdorf'sche  Kapelle,  später  steht 
er  in  sächsischen  Diensten  und 
1681  ist  er  in  Güstrow  Kapell- 
meister (Niederrh.  Ztg.  3,  364.  366. 
367.  371  von  Chrysander).  Diese 
Nachrichten  lassen  sich  durch  die 
Titel  seiner  Werke  vermehren  und 
verbessern.  Auf  1661  nennt  er 
sich  Kapellmeister  des  Prinzen 
Julius  Heinrich,  Herzog  von  Sach- 
sen, 1665  Hofkapelldirektor  zu 
Hollstein -Gottorp.  In  den  Odae 
von  1666  heifst  es  nur  „Seren,  ac 
Celsiss.  Principis  Capellae  Magi- 
strae"  ohne  nähere  Bezeichnung. 
Da  das  Werk  von  AI.  Jul.  Tor- 
quato   den   beiden  Kaisern  Ferdi- 


nand HL  und  Leopold  I.  gewidmet 
ist,  hat  man  geglaubt,  Pfl.  befände 
sich  zur  Zeit  in  kaiserl.  Diensten, 
dies  wird  aber  durch  nichts  be- 
stätigt und  kann  nur  wieder  die 
Stellung  in  Sachsen  oder  Gottorp 
gemeint  sein.  Von  seinen  Werken 
sind  bekannt: 

Psalmi,  Dialogi  et  Motettae  2,  3,  4  et 
5  vocum.  Opus  1.  Auetore  Augustino 
Pfleger,  Sereniss.  Princip.  Julii  Henrici 
Ducis  Saxoniae,  Angriae  Westphal.  capellae 
Magist.  Hambui-g  1661  G.  Eeubenlinus. 
5  Stb.  (Vox  1.  2.  3.  4.  Bc.)  4«.  18  Ge- 
sänge. Güstrow,  Hei-zog  Gustav  Adolph 
gewidmet.  [Elbing.  Grimma:  2.  vox. 
ß.  Pirna.     Paris  Nat. 

Auspice  D.  T.  0.  M.  Regnantibus.  Divo 
Ferdinande  Tertio.  Et  Leopolde  primo 
Romanorum  Imperatoribus  Augustis.  Me- 
ditatae  a  Gloriosiss.  Memoriae  in  cimbrica 
chersoneso  academiae  divo  Friderico  Cim- 
brorum  Duce.  etc.  Inaugurationis  pa,ne- 
gyrica  Descriptio.  Authore  Alexandre 
Juüo  Torquato  ä  Frang.  Barone  &  Colo- 
nello.  Anno  1666.  die  3.  Feb.  fol.  in 
vielen  Abteilungen  u.  stets  neuer  Seiten- 
zählung. Darin:  Odae  Concertantes  Quas 
Variis  Vocibus  &  iustrumentis  in  Actu 
Inaugurationis,  lusit  Musicorum  Chorus. 
Compositione  Seren,  ac  Celsiss.  Principis 
Capellae  Magistrae  Aucjustini  Flegeri.  etc. 
Bg.  A— T.  Ein  Schauspiel  mit  Gesängen 
zu  2-4  Stim.  mit  u.  ohne  Instram.  in 
Partit.   [B.  Biüssel.    B.AV agener.    Darmst. 

Mss.  B.  Upsala  in  Tabulatur-Part.  Evan- 
gelia  dominicorum  et  festoram  dierum. 
Deutsche  Gesänge  zu  4  u.  mehr  Singst. 
mit  Violinen,  Violen,  Gamben  etc.,  ferner 
10  latein.  Gesänge,  Motetten  u.  Cantaten 
in  ähnlicher  Besetzung.  Aufserdem  in 
Stimmen  in  4°:  Eine  deutsche  Motette, 
Concerto  a  9  und  11  lateinische  Motetten 
für  Cauto  solo  u.  5  Instr.  mit  Bc.  —  In 
tribulatioue  4  vocum,  3  Viole  da  Gamb. 
Org.  von  1665.  —  Veni  sancte  8  v. 
10  Instr.  Bc.  u.  a. 

Ms.  16900  B.  B.  Samlbd.  Part.  Nr.  10. 
Erbarm  dich  mein  o  Gott,  f.  Chor,  Soli 
u.  4  Instr. 

11.  Ich  bin  wie  ein  verirret  u.  ver- 
loren Schaf.     Ebenso. 

12.  Der  Mensch  ist  nicht  geschaffen 
zum  Müfsiggang.     Ebenso, 

Pfleger,  Leopold,  von  1660 
bis  1667  Stiftsorganist  in  Krems- 
münster mit  80  Gld.  Gehalt  (Huemer). 


Pflichtea. 


410 


Phalese. 


Pflichten,  Hans  Ton,  wird  1618 
ein  alter  Musikant  an  der  Hof- 
kapelle in  Berlin  f^'onannt  und  er- 
hält 192  Thlr.  Gehalt  (Schneider  29). 

Pflug,  E  . . .  G  . . . 

Der  Antiquar  Rosentbal  besafs  einst: 
Disputatio  musica  I.  De  natura  musicae 
..     Altdorf  1645.    4".     8  Ell. 

Pflug,  Johann,  Hofkantor  zu 
Altenburg  um  1644  (Gerber  2). 

In  ß.  B.,  Ms.  Z  40,  9  Stb.  Nr.  15  die 
Motette:  Herr,  lehre  uns  bedenken,  dass 
wir  sterben,  8stim.  —  In  B.  Zw.,  Ms. 
10, 368:  Ein  feste  bürg  ist  unser  Gott 
5  Toc.  in  Stb. 

Pfluni  (Pflom),  Georg,  aus 
Mömpelgard,  wird  seit  1559  von 
Heinrich  Widekind  als  Instrumeu- 
tist  ausgebildet,  im  Herbst  1565 
an  der  Stuttgarter  Hofkapelle  an- 
gestellt, besuchte  mit  Hans  Haid 
Frankreich,  der  dort  stirbt  und 
dient  noch  im  Jahre  1605  (Sittard 
2,  33.     M.  f.  M.  31,  9.  81). 

Pflummer,  Johann  Heinrich 
ä  (von?), 

in  Doufrid's  Samlwk,  1628  Nr.  7 :  Lessus 
mortualis,  Der  grimmig  Todt,  2  C.  T.  Bg. 
(Eitner  1).  In  Brüssel  1810  in  P.  von 
Perne  gesetzt. 

Pfreumder  (Pfrcumbderus),  Jo- 
hann Christoph,  Kantor  an  der 
Kirche  und  Gymnasium  zu  Heil- 
bronn, gab  nach  Gerber  2  heraus: 

Richtige  Unterweisung  zur  Singkunst. 
Strafsburg  1629.    8'\     2  Bog. 

Pfüller,  E  . . .  (nicht  C.)  F  . . . 

gab  um  1787  einige  Kompositionen 
heraus  (Forkel  4,  86).  Gerber  sagt:  im 
Eellstab'schen  Klaviermagazin  befinden 
sich  verschiedene  Kompositionen  von  ihm. 
Nur  im  2.  Yiertelj.  befindet  sich  ein  Lied, 
soweit  mir  das  Samlwk.  bekannt  ist. 

Pfuhl,  Abraham,  geb.  6.  Dez. 
1681  zu  Nürnberg,  gest.  15.  Juli 
1723  ebd.,  studierte  Jura,  wandte 
sich  der  Musik  zu,  wurde  Kantor 
zu  Fürth  und  ging  nach  5  Jahren 
als  Musiklehrer  nach  Nürnberg. 

Seine  Kantaten  in  italienischer  Manier 
komponiert,  wurden  von  den  Zeitgenossen 
geschätzt  (Gerber  2), 


Pfund  (oder  Pondo),  Georg, 
aus  Eislebon  gebürtig,  war  kurf. 
brandenburg.  Hofmusikus ,  dann 
seit  etwa  1584  Doraküster,  oder, 
wie  er  sich  selbst  bezeichnet,  Stifts- 
verwandter an  der  Spree. 

Er  schrieb  bis  gegen  1605  mehr  denn 
10  meist  biblische  Spiele  oder  Comedien, 
die  zu  Berlin  aufgeführt  wurden.  In  der 
von  1589  kommt  die  bekannte  Melodie 
zu  dem  geistlichen  Liede  ,,"W"ir  Christen- 
leut  Jiab'n  jetzund  Freud"  zum  ersten 
Male  vor  (Koch  2,  488). 

Phahernius,  Marcus,  Kapell- 
sänger an  der  Hofkapelle  in  Wien 
um  1564  (Köchel  1). 

Phalese,  Pierre  (Pieter).  Fotis 
sucht  nachzuweisen,  dass  er  aus 
der  Familie  Van  der  Phaliesen 
stammt  und  ein  Arnould  van  Pha- 
liesen sich  1499  in  Löwen  nieder- 
liefs.  Er  wird  als  der  Vater 
Pierre's  angesehen,  u.  soll  letzterer 
gegen  1510  geboren  sein.  Sein 
erster  bekannter  Verlags -Artikel 
erschien  1546,  ein  Lautenbuch, 
gedruckt  von  Servati us  Zassenus 
aus  Diest;  1547  liefs  er  bei  Jacob 
Batius  drucken;  erst  um  1553  be- 
safs er  auch  eine  eigene  Druckerei. 
Von  1570 — 1595  ist  er  mit  dem 
Antwerpner  Drucker  und  A^erleger 
Jean  Bellere  sociiert,  doch  findet 
man  in  den  genannten  Jahren 
auch  wieder  Drucke,  die  er  allein 
zeichnet.  Noch  während  diesen 
Jahren  verlegte  er  sein  Geschäft 
von  Löwen  nach  Antwerpen,  und 
zeichnet  1583:  Anvers,  chez  Pierre 
Phalese  au  Lyon  Rouge,  et  chez 
Jean  Bellere  ä  l'Aigle  d'or.  Sie 
bewohnten  also  auch  in  Antwerpen 
nicht  ein  Haus :  Phalese  im  roten 
Löwen  und  Bellere  im  goldnen 
Adler.  1584  lautet  die  Firma: 
,,Tjpographia  musica  Petri  Phalesij 
ad  intersigne  Rubri  Leonis  ä  Ant- 
verp.",  während  er  1588  wieder 
gemeinsam    mit    Bellere    zeichnet. 


Phalese. 


411 


Phalese. 


Da  sein  Sohn  ebenfalls  mit  Vor- 
namen Pierre  hiefs  und  nach  Fotis 
gegen  1579  in  Antwerpen  sich 
mit  Jean  Beilere  verband,  so  lässt 
sich  heute  kaum  feststellen,  welche 
Werke  vom  Vater  oder  Sohne 
herrühren.  Auch  die  Darstellung 
Ant.  Schmid's  genügt  nicht.  Mitte 
1596  ist  Bellöre  gestorben  und 
zeichnet  die  Wittwe  allein  weiter, 
während  Phalese  ebenfalls  1596 
allein  zeichnet.  1631  ff.  zeichnen 
die  Erben  bis  etwa  1673,  doch 
fand  ich  in  Zwischenjahren  z.  B. 
1650  u.  1651  Magdalena  Phalesa 
et  Cohacredes  in  Antiverpen  gez. 
Auch  andere  Phalese  kommen  vor, 
z.  B.  1574  zu  Löwen  ein  Cornelius 
Phalese  (Orl.  de  Lassu.s),  1576  ein 
Pierre  Phalese  jeune  (Lassus  1576 
und  1578).  Alphonse  Goovaerts: 
Notice  biographique  et  bibliogr. 
sur  P.  Ph. . .  Bruxelles  1869  Toint- 
Scohier.  8<^.  Extrait  du  Bibliophile 
beige.  T.  3.  und  dessen  Histoire 
et  bibliogr.  de  la  typogr.  music. 
daus  le  Pays-Bas.  Anvers  1880 
P.  Kockx.  80.  S.  33  ff.  —  Ant. 
Schmid's  Petrucci  p.  283  ff.  An 
Sammelwerken  gaben  die  Pha- 
lese's  selbständig  heraus: 

1547.  Carniinum  quae  Chely  vel  Testu- 
dine  canuntur,  duarum,  trium,  et  quatuor 
partium  Lib.  1.  Cum  breui  introductione 
in  usum  testudinis.  Omnia  recens  et 
eleganb'us. . .  Lov.,  P.  Ph.  1  vol.  qu40. 
4  Bll.  8  Bog.  38  Lautenstücke.  Am 
Ende :  Lovanii ,  ex  offieina  Jacobi  Batii 
typogr.  jurati  .  . .  1547.  Das  2te  Buch 
ist  von  1546  und  ist  das  1.  wahrschein- 
lich eine  2.  Aufl.     [Hufb.  Wien. 

1546.  Carminuui  (wie  oben)  canuntur, 
triura,  quatuor,  et  quiuque  partium  Lib. 
2  (wio  oben).  Letzte  Seite:  Lovanii  ex 
offieina  Servatii  Zasseni  Diestensis,  Anno 
1546.  qu4".  14  Bog.  44  Nrn.  [Hofb. 
Wien. 

Das  3.  Buch  ist  von  Pieiro  Teghio  u. 
das  4.  Buch  von  Francesco  da  Milane  et 
P.  Paolo  Milano.     1647  und  1646. 

1 552.  Hortus  Musarum.  In  quo  tan- 
quam  flosculi  quidani  selectissimarum  car- 


niinum collecti  sunt  ex  optimis  quibusque 
auctoribus.  Et  primo  ordine  contiueutur 
automata,  quae  Fantasiae  dicuntur.  Deinde 
cautica  4  voc. ,  post  carmiua  graviora 
quae  Mutetta  .  .  .  (siehe  Eitner  1,  1552  c. 
und  Ant.  Schuiid  288)  qu4'J.  87  arran- 
gierte Lauten piecen.  [Bibl.  Dünkerken 
I  in  Flandern  ((joussemaker  6,  106) 
I  1553.  Horti  Musarum.  Secunda  pars 
...  26  arrangierte  Tousätze.     [ib. 

1553  p.  Premier  livre  des  Chansons  ä 
5  et  6  parties  . .  .  Imprime  a  Louvain 
par  P.  Ph.,  pour  luy  &  Martin  Rotaire. 
1553.     5  Stb.     qu4"  (Eitner  1).     [Upsala. 

—  Ausg.  von  1556.     [br.  Mus. 

Von  dieser  Samlg.  erschienen  3  Bücher, 
das  3te  enthält  nur  Orl.  Lassus.  —  Das 
2.  erschien  1553  q  und  1560.  [Upsala. 
B.  D.     B.  K. 

1554  g.  Lib.  1.  cantionum  sacrarum 
(vulgo  Moteta  vocant)  5  voc.  .  . .  Lov. 
1554  (Eitner  1).  Diesem  1.  Buche  folgen 
noch  7  Bücher,  das  8.  erschien  1555, 
nebst  Ausg.  von  1558  [br.  Mus.],  1561 
[Upsala].  Näheres  1.  c.  [B.  M.  B.  D. 
B.Zw.  B.K.  Proske.  Upsala.  br.Mus. 
Brüssel  o.  Bass. 

1554  t.  Premier  livre  de  chansons  ä 
4  parties. . .  Louv.,  par  P.  Phalese  libraire 
jure.     4  Stb.     qu4o. 

Hierzu  gehören  6  Bücher,  die  in  ver- 
schiedenen Auflagen  erschienen  (Eitner 
1,  1554t.  u.  V.  1555 n.  o.  p.).  [B.K.  B. 
Kgsbg.  br.  Mus.]  Auflagen  in  [B.  D. 
B.  B.  br.  Mus.].  6.  Buch  noch  in  Brüssel. 
Ein  7.  Buch  von  1560  in  B.  D.  —  In 
Stockhohn  das  5.  Buch  von  1552,  nur 
Superius,  ebeuso  in  B.K.  4  Stb.  B.  D: 
Altus. 

1555  g.  h.  das  7.  u.  8.  Buch  Cantiones, 
siehe  1554g  mit  Aufl.  von  1556  u.  1558. 

1560  b.  Premier  livre  du  recueil  des 
fleurs  produictes  de  la  diviue  musique  ä 
3  parties  depai'  Clemens  non  Papa,  Thomas 
Cricquillon  &  aultres  excellens  musichiens. 
.  . .  Louv.,  P.  Ph.  libraire  jure.  3  Stb. 
qu40.     [B.  M.     Ausg.  1569  in  Hofb.  Wien. 

2.  und  3.  Buch  1569  e.  f.  [Hofb.  Wien. 

1560d.  Septiesme  livre  des  chansons 
ä  4  parties  convenables  tant  aux  instru- 
mentz  ä  la  voix.  Impiime  a  Louv.,  P. 
Ph.     4  Stb.     qu40.     [B.  D. 

Dieses  7.  Buch  erschien  in  zahlreichen 
Auflagen  stets  mit  vermehrtem  und  ver- 
ändertem Inhalte.  Siehe  Eitner  1  und 
M.  f.  M.  23,  22  in  Ausg.  von  1560.  1562. 
1570.  1573.  1576.  1.589.  1597.  1608. 
1609.  1613.  1617.  1620.  1636  mit  ver- 
gleichendem Register.  Die  Ausg.  Amster- 
dam 1608  u.  Douay  1617  befinden  sich 


Phalese. 


412 


Phalese. 


im  E.  C.  of  Mus.  in  London  u.  in  Brüssel. 
—  In  Brüssel  noch  der  Sup.  Alt.  T.  einer 
Ausg.  von  1613  bei  Phalese.  —  Die  von 
1597  auch  im  br.  Mus.  bei  Phalese.  4 
Stb.  —  Eine  Ausgabe  von  1641  besitzt 
den  Superius  Herr  Prof.  Acquoy  in  Hol- 
land (Ort  nicht  angegeben,  Tijdschrift  1, 
157).  —  Ausg.  von  D.  J.  Zweeliug,  Amst. 
1620.     [Brüssel:  B. 

1561.  Lib.  8.  Cantionum  sacrarum 
vulgo  Moteta  vocum,  5—8  voc.  6  Stb.  qu4°. 
14  Mot.  von  Clemens  n.  p. ,  CricquiUon, 
Petit  Jan,  Wismes,  Josquin  Baston,  Lar- 
chier  und  Corn.  Canis.     [Upsala. 

Die  Bücher  1 — 6  sind  von  Clemens 
n.  p.  —  Lib.  7  von  Crecquillon. 

1568.  Luculentum  Theatrum  musicum 
in  quo  . . .  selectissima  optiinorum  quo- 
rumlibet  auctonmi,  ac  exceUentissimorum 
artificium  tum  veterum,  tum  . . .  duobus 
testudinis  ludenda  .  .  .  Lov.,  ex  typo- 
graphia  P.  Ph.  bibliopolae  jurati.  1  vol. 
kl.  fol.  90  Bll.  142  Nrn.  Als  Autoren 
sind  die  Lautenisten  Paulus  Baroni,  Fran- 
cesco Mediolan.,  Verius,  Nie.  de  Eans, 
Marck  Antoine  genannt  nebst  arrangierten 
Motetten  von  bekannten  Autoren  \ne 
Lassus,  Rore  etc.  [Hofb.  Wien,  Beschrbg. 
Schmid  295.  311.     Rostock. 

1569.  Selectissimarum  sacraioim  can- 
tionum . . .  flores,  3  vocum  . . .  (Firma 
wie  vorher).    3  Stb.    qu4".     [Hofb.  Wien. 

—  Lib.  2.  und  3,    1569  a.  b.     [ib. 

1570.  Praestantissimoiiun  divinae  mu- 
sices  auctomm  Missae  decem,  4,  5  et  6 
vocum  . . .  Lovanii,  excudebat  P.  Ph.  sibi 
&  Joan.  Bellero.  1570.  Chorb.  in  fol. 
342  S.  Am  Ende  als  Drucker  nur  Pha- 
lese genannt.  [B.  M.  Rostock.  B.  Cam- 
brai.    Bologna. 

1570.  Cai'mina,  quibus  addimtur  et 
Fantasiae,  Passomezi,  Saltarelli,  Galliardi, 
Almandes,  Branles  et  similia  ex  optimis 
elegantissimisque  coUecta,  et  jam  cum 
omni  diligentia  recens  impressa  . . .  Lo- 
vaini  1570  Ph.,  Antverp.  BeUerus.  4". 
[Rostock  2  Exempl. 

1570a.  Hoitulus  Cytharae,  in  duos 
distinctos  libros,  quomm  prior  cantiones 
musicas  longo  pulcherrimas,  Passomezo, 
Paduanas,  GaUiardas,  Alemandes,  Branles 
ad  usum  volgaris  Cythai'ae:  posterior 
simüiter  cantiones  musicas,  Passomezo, 
Alemandes  aliaque  nonnulla  in  Tabula- 
tm-am  Cytharae,  Italicae  vulgo  dictae 
convenientem  redacta  continet.  . .  Lovan., 
ap.  P.  Ph.  Antverpiae  ap.  J.  Bellerum 
1570.     1  vol.     qu40.     [Rostock. 

1570.  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560d.    [Lübeck:  T.    Upsala  4  Stb. 


1571.  Liber  musicus,  duarum  vocum 
cantiones,  tum  latinas,  tum  gallicas  atque 
teutouicas  longe  suavissimas  . . .  Lov.,  ap. 
P.  Ph.  Antuerp.  ap.  Joan.  Bellerura.  1571. 
2  Stb.  qu40.  [B.M.     B.  B:  Sup.     Rostock. 

1571a.  Theatrum  musicum  longe  am- 
plissimum  cui  (.  .  .)  authoram  praestantiss. 
...  Et  primo  Fantasiae,  vel  Praeludia  .  . . 
Secondo  Cantilenae  vulgaris  . . .  Motetti 
.  .  .  quae  duabus  Testudinibus  . . .  velut 
Jidio  Cesare  Paduauo,  Melchiore  Ncns- 
lyder  (sie?  Neusidler)  Germano,  et  Sixto 
Knrgl.  123  Bll.  183  Lautenstücke.  [B.  B. 
Karlsruhe.     B.  M. 

1571b.  Liber  primus  Leviorum  car- 
ininum,  omnis  fere  generis  tripudia  com- 
plectens  . . .  Premier  liure  de  Danseries, 
Gont.  plusieurs  Pauanes,  Passomezo,  Al- 
mandes, Galliardes,  Branles  &c.  Le  tovt 
convenable  sur  tous  Instruments  musi- 
calz,  nouuellem.  amasse  hors  de  plusieurs 
liures.  Tenor.  Lovanii  1571.  Phalese  et 
Bellerum  in  Antverp.  4  Stb.  qu4''.  68 
Tänze  ohne  Autoren.     [Heilbronn. 

1572.  Een  duytsch  Musyck  boeck, 
daer  inne  begrepen  syn  veie  schoone 
Liedekens  met  Uli.  met  V.  ende  Vi. 
partijen  . . .  Louen  bij  Peeter  Phalesius, 
endo  Tantwcrp.  bij  Jan  Bellerus.  5  Stb. 
qu4».     [B.  M. 

In  der  Tijdschrift  3,  130  ff.  Abdrack 
der  Gedichte  und  3  vierst.  Tonsätze. 

1573.  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560  d.     [Contratenor  in  Stadtb.  Trier. 

1574.  La  fleur  des  chansons  ä  3  par- 
ties,  coutenant  un  recueil,  produit  de  la 
divine  musique  de  Jehan  Casti'o,  Severin 
Cornet ,  Noe  Faignieut  &  autres  .  .  . 
Adresse  wie  vorher.  3  Stb.   qu4".    [B.M. 

1576.  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560d.     [Kassel:  Sup.  Contrateu.  T. 

1583  d.  Musica  divina.  Di  XIX.  autori 
illustri,  a  4.  5.  6.  et  7  voci,  nuovam.  rac- 
colta  da  Pietro  Phalesio  . . .  Anversa,  ap- 
presso  P.  Ph.  &  G.  BeUero.  1583.  6  Stb. 
qu4o,  [B.M.  br.  Mus.  Paris  Nat.  Ox- 
ford Ch.  Ch.  fehlt  T. 

Es  erschienen  davon  mit  kleinen  Vari- 
anten, die  Vogel  2  unter  den  Samlwk. 
genau  verz.  nebst  den  Bibliotheken  fol- 
gende Ausgaben: 

Anversa  1588  Adresse  wie  oben. 

Anversa  1.591        „         „      „[B.Köln. 

Anversa  1595  „  „  „  [auch 
B.  Hbg. 

Anversa  1614  appresso  Pietro  Phalesio 
al  Re  Dauid. 

Anversa  1623  ebenso. 

Anversa  1634  presse  i  heredi  di  Pietro 
Phalesio  al  re  Dauid. 


Phalese. 


413 


Phalese. 


1583  k.  Cliorearum  moUiorura  Collec- 
tanea  .  . .  Paduanas ,  Passemezos  ,  Ale- 
mandas,  Galliardas,  Brailles:  . . .  tarn  xiv&e 
voci,  quam  lastrumentis  musicis  accom- 
modata  . . .  Recueil  de  danseries  . . .  (Titel 
franz.).  Adresse  wie  oben.  4  Stb.  ^114". 
93  Tänze.     [B.  AI.     Upsala. 

1589.  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560d.  [Kgl.  Musik -Akademie  in  Stock- 
holm ohne  Altus,  42  Nrn. 

1590  a.  Bicinia,  sive  cautiones  sua- 
vissimae  duarum  vocum,  tarn  divinae  niu- 
sices  tvronibus  . . .  Adresse  wie  vorher. 
2  Stb.  "  qu40.     [B.  A.     Upsala. 

—  Ausg.  ib.  1609.  2  Stb.  qn4P.  12 
Nrn.  fehlen.     [B.  A.     Brüssel  kompl. 

1591.  n  laui-o  verde  Madrigali  a  6 
voci,  composti  di  diversi  eccell.  musici 
.  .  .  Adresse  wie  vorher.  6  Stb.  qu4''. 
Ein  Nachdnick  des  bei  Baldini  1583  h  er- 
schienenen Samlwk..  vermehrt  um  2  Ge- 
sänge (siehe  Yogel  1591,  3).  [B.  M.  El- 
bing.  Proske  fehlt  C.  (ia.  Gent  U.  B. 
fehlt  5a.  br.  Mus:  C.  A.  B.  5a.  Up- 
sala: C.  B.  Stockholm:  C.  T.  B.  5a. 
BiTLSsel  4  Stb.     B.  B:  6  a. 

1596  a.  Madi-igali  a  8  voci  de  diversi 
eccell.  et  famosi  autori  .  . .  Anversa  1596 
appr.  Pietro  Phalesio.  Dedic.  auch  von 
ihm  gez.  den  20.  Juli.  8  Stb.  qu40  (der 
C.  T.  B.  hat  1597).  [B.  D.  Wolfenb. 
fehlen  A.  5  a.  bis  8  a.  br.  Mus :  T.  Gent 
U.  B:  A.  B.  6a.  7a. 

1596  b.  Paradiso  musicale  di  Madrigali 
et  Canzoni  a  5  voci  di  diversi  eccell. 
autori.  Raccolti  da  P.  Phalesio  . . .  Adresse 
wie  vorher  (Phalese  allein).  5  Stb.  qu4^. 
44  Madr.  (Vogel  1596,  3).  [Wolfenb. 
fehlt  A.  Gent  U.  B:  C.  A.  T.  Kopen- 
hagen: T. 

1596  c.  II  Trioüfo  di  Doil,  descritto 
da  diversi,  et  posto  in  Musica,  da  altre- 
tanti  autori  a  6  voci.  Anversa  1596. 
NachdiTick  von  Gardauo's  1592.  6  Stb. 
qu4''.  29  Madr.  (siehe  Eitner  1592  und 
Yogel).     [Gent  U.  B:  C.  A.  T.  6  a. 

—  1601,  Anversa,  appresso  Pietro  Pha- 
lesio. 6  Stb.  qu40.  [Gent  U.  B:  fehlt 
6  a.     R.  C.  ofMus:  fehlt  B.  5  a. 

—  Eine  deutsche  Ausg.  von  Joh.  Lvt- 
tich,  Nürnbg    1612  u.  1613  (Eitner  1).' 

—  1614,  Anversa,  Phalese.  [Gent  U. 
B:  A.  B.  6a.  R.  C  of  Mus:  B.  br.  Mus: 
C.  A.  T. 

—  1619,  eine  deutsche  Ausg.  von 
Mart.  Rinckhardt.  Lpzg.  bei  Xober,  ver- 
legt von  Voigt  (Eitner  1). 

1597  c.  II  vago  alboreto  di  Madrigali 
et  Canzoni  a  4  voci  . . .  Adi'esse  wie  vor- 
her.   Dedic.    von    Phalese    gez.     4  Stb. 


qu40.  [Proske  felüt  T.  Brüssel.  Haag: 
T.  B. 

—  Ausgabe  1620  ebd.     [br.  Mus. 

1597  g.  Le  Rossignol  musical  des 
Chansons  de  diverses  ...  a  4,  5  et  6 
part.  Adresse  wie  vorher.  Dedic.  von 
Ph.  gez.  5  Stb.  qu40.  [B.  D.  Biüssel 
2315  fehlt  5  a. 

1597  h.  Livre  septieme  des  chans.  a 
4  p.     Siehe  Beilere,  auch  1560 d. 

1598.  Litaniae  Septem  deiparae  virgini 
musice  decautandae.  Antv.,  excud.  P.  Pha- 
lesius  1.598.  1  vol.  in  S».  4stim.  Sätze, 
Stim.  gegenüber.  [Brüssel  1793.  Inhalt 
mir  unbekannt. 

1599.  Selectissimaiiim  Missaiiim  flores, 
ex  praestant.  nostrae  aetatis  authoribus 
4,  5,  6  et  plurium  vocum  collecti  .  .  . 
Antv.  1599  P.  Ph.  5  Stb.  qu40.  8 
Messen  von  Jo.  Matth.  Asula,  Jo.  Croce, 
Tib.  Massaini,  Matth.  Pottier,  Palestrina, 
Lud.  Viadana,  2  von  Lassus.  [Wolfenb. 
fehlt  A.     Danzig  Maiienk.    Köhi  6  Stb.? 

1600.  De  floridi  virtuosi  d'Italia.  Ma- 
drigali a  5  voci  ridotti  in  un  corpo  .  .  . 
Adresse  wie  vorher.  Ein  Nachdnick  von 
15831,  1585  d,  1586  f  in  3  Büchern,  hier 
veremt,  68  Madr.  5  Stb.  qu40  (Vogel 
1600,  2  Näheres).  [Wolfenb.  Oxford 
Ch.  Ch.  R.  C.  ofMus.  br.Mus:  T.  B. 
Londoa  Westminst:  C.  A.  T.  B.  Oxford 
B.  L:  C.  T.  B.  5a. 

1601  \  Ghirlanda  di  Madrigali  a  6  voci 
di  diversi  . . .  Raccolta  di  Giardini  di  fioii 
odoriferi  musicali  .  .  .  Anv.  1601  P.  Ph. 
6  Stb.  qu4'^.  34  Madr.  Reg.  bei  Vogel. 
[br.Mus:  C.  A.  T.  B.  Gent  U.  B:  A.  ß. 
6  a.     Haag  B.  Scheurieer:  C.  T.  B.  6  a. 

1601 -.    H  trionfo  di  Dori,  siehe  1596. 

1601^.  Liure  Septieme  des  Chansons 
%Tilgaires  ...  Anvers  1601.  qu40.  [\)v. 
Mus:  Superius. 

1604.  Madrigali  pastorali  a  6  voci  des- 
critti  da  diversi  ...  Anv.  1604.  6  Stb. 
qu4<'.  Nachdruck  von  1594  a  von  Gardano. 
[Gent  ü.  B;  A.  B.  6  a.  Amst:  5  a.  br. 
Mus:  T.     B.  M:  C. 

1604^.  Fiori  musicali  a  3  voci  de  di- 
versi .  .  .  Anv.  1604.  Nachdruck  von 
1590,  9  nach  Vogel,  1594a  nach  Eitner  1. 
3  Stb.  qu40.  [Brüssel:  C.  T.  Kopen- 
hagen: T. 

—  Ausg.  ebd.  1618.    [Gent  U.  B:  C.  T. 

1604  siehe  1648. 

1605.  Liure  Septieme  des  Chansons 
vulg.  Anuers  1618.  qu4".  [br.  Mus: 
Tenor. 

1607  -.  Cauzonette  alla  romana  de  di- 
versi eccell.  musici  romani  a  3  voci. 
Anv.     1607.     3    Stb.     qu40.     Zum    TeU 


Phalese. 


414 


Phanty. 


Nachdruck  von  1595  a  uad  1601,4  nach 
Vogel,  mit  einer  Vermehrung  von  22  Nrn. 
[Brüssel:  C  B.     Gent  U.  B:  C  T.| 

1608.  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560d.     [R.  Cef  Mus.  Nr.  1137  inkompl. 

1609.  Florilegium  sacramm  cautionum 
quinque  vocum  pro  diebus  Dominicis  & 
Pestis  totius  anni,  e  celeberrimis  nostri 
temporis  musicis ,  quonini  nomina  .  .  . 
Antverpiae  ex  typogr.  .  . .  1609.  Dedic. 
von  P.  Phalese  .3.  Juli  1609  gez.  Ent- 
hält Motetten  von  Blas.  Ammon,  Giulio 
Belli,  Fr.  Biauciardi,  Petr.  Bouhomius, 
Joan.  Cavaccius,  ßalth.  Douatus,  Andr. 
Gabrieli,  Jos.  Guarnus,  Jac.  Handl,  Rüg. 
Joanellus,  Orl.  de  Lassus,  Tib.  Massainus, 
Flain.  Nucetus,  Palestriaa  2  (Gianetto  da 
Palestina),  Bened.  Pesentius,  Andr.  Pever- 
nage,  Hieron.  Praetorius,  Sebast.  Raval, 
Dam.  Scarabeus,  Or.  Vecchi,  Corn.  Ver- 
donch,  Girol.  Vespa,  Th.  L.  a  Victoria, 
Laur.  de  Vos  und  Jac.  de  "Wert.  [br. 
Mus:  A.  T.  B.  Buckiugham  i'ala.st  in 
London. 

1609.     Bicinia,  .siehe  1.590  a. 

1609.  Recueil  de  chansons  h  3  par- 
ties.  Anv.  1609.  [Brüssel.  Näheres  mir 
nicht  bekannt. 

1609.  Livre  septieme  des  chansons. 
Siehe  ]560d.     [Lincoln  Ch.  L.  4  Stb. 

1610.  Sounets,  Chansons  ä  2  parties. 
Liv.  1.  2.     Anv.  1610.     [ßrä-ssel. 

1610  b.  Novi  fnitti  musicali  Madrigali 
a  5  voci  di  divcrsi  ...  Anv.  1610  P.  Ph. 
al  re  Dauid.  5  Stb.  (iu40.  Ist  eine  um 
18  Gesge.  vermehrte  Ausg.  von  Vincenti's 
1590  g  (Vogel  1610,  1).  [Proske.  Ox- 
ford Ch.  Ch.  Oxford  B.  L.  fehlt  A. 
B.B:  T.     br.Mus:  T.  B. 

1612.  ]\Iissae  senis  et  octonis  vocibus 
ex  celeberrimis  auctoribus  Iloratio  Vecchio 
aliisque  collectae  . . .  Antv.  1612  Ph.  8 
Stb.  4".  6  Messen  u.  9  and.  Gesge.  (Eitner 
1,  fehlt  die  Anzeige  S.  253:  am  Ende 
ein  Libera  me  von  Pauli  Bravusi  zu  8 
Stim.  [Proske.  Die  einst  in  B.  Br.  be- 
findliche Ausg.  von  1607  fehlt  heute. 

1612  siehe  1596c,  deutsch:  11  Trionfo. 

1613  b.  11  Parnasso,  Madrigali  de  di- 
vers! . . .  a  6  voci  . . .  Anv.  1613.  Ph. 
6  Stb.     qu4ö.     [Proske.     Dresd.  Mus. 

1613.  Livi-e  septieme  des  chansons  a 
4  p.  Siehe  1560 d.  [Brüssel:  A.  T.  br. 
Mus. 

1614 -.     11  trionfo  di  Dori,  s.  1596c. 

1614.  siehe  1583  d.    Musica  divina. 
1616.     II  Helicone,    Madrigali    de   di- 

versi  ...  5  voci  . .  .  Anv.  1616  Ph.  5 
Stb.  qu40.  45  Madr.  (siehe  Vogel  1616, 
1).     [R.  C.  of  Mus. 


1617,  Septiesme  livre.  Phalese,  siehe 
1560  d.  [R.  C.  of  Mus.  Nr.  1137  inkompl., 
ergänzt  sich  aber  durch  die  Ausg.  von 
1608. 

1618,  siehe  1604*^.     Fiori  musicali. 

1619,  siehe  1596c,  deutsch:  II  Trionfo. 

1620,  siehe  1597  c.     11  vago  alboreto. 
1620.     Livre  septieme  des  chans.  ä  4 

p.     Siehe  D.  J.  Sweelinck  und  1560d. 

1622.  Liure  Septieme  de  Chans,  vulg. 
Anuers  1622.     qu4".     [br.Mus:  Altr^s. 

1623,  siehe  1583  d.     Musica  divina. 
1626.     Corona  sacra  connexa  ex  flos- 

culis  musicalibus  praestantiss.  autorum, 
addito  in  fiue  Cantico,  Te  Deum  laudamus 
complenda  4  vocibus  et  Bc.  Antv.  1626. 
5  Stb.  4".  36  Gesge.  von  Agost.  Agaz- 
zari,  Greg.  Aliegri,  Agost.  Bendinelli,  Adr. 
Banchicri  2,  Stef.  Bcrnai'di,  Dom.  Borgi, 
Jo.  Franc.  Capella,  Tom.  Cechino  2,  J.  B. 
Cesena  6,  Ant.  Cifra  2,  Jac.  Finetti,  Aless. 
Gualticri  2,  Andr.  Lemes,  Bentivoglio 
Leva,  Ant.  Mortaii  2,  Heinr.  Pfendner  2, 
Mich.  Serra,  Lucio  Ursini,  Oraz.  Vecchi, 
Lud.  Viadana  .3,  Greg.  Zuchini  2.  [B.B: 
Bc.     br.Mus:  T.  B.  Bc. 

1634,  siehe  1583  d.     Musica  divina. 

1636,  siehe  1560  d.    Liv.  7.  Chansons. 

1641.  Livre  septieme  des  chans.  a  4  p. 
Siehe  1560  d.  [im  Besitze  des  Herrn 
Prof.  Acquoy  in  Holland  der  Superius. 

1661.  Florida  Verba.  A  celeberrimis 
musices  auctoribus  2,  3,  4,  quinque  tarn 
voc. ,  quam  instrum. . .  Antverp.  1661 
haered.  Petrus  Phalesius.  5  Stb.  mit  Bc. 
40.  Enth.  Carlo  Bonetti,  Gio.  Ant.  Ciir- 
pani,  Carlo  Cecchclli,  Nie.  Corradini,  Sil- 
vestre  Duraute  2,  D.  Florido,  Bonif.  Gra- 
tiani  2,  Aless.  Leardini,  Ignatio  Olivati, 
Anton  Vermeren  3.     [br.  Mus. 

1668.  Livre  cinquieme  du  recueil  des 
dances,  ballets,  allemandes,  brandes,  cou- 
rantes,  sarabandes  . . .  des  diverses  autheurs 
de  ce  temps,  ü  doux  parties  (2  Viel.  u.  B.). 
Anvers,  1668  heredi.  [Brüssel  nur  Su- 
perius. 

1604.  Laudes  Vespertinae  B.  M.  V. 
Item,  hymnus  venerabilis  sacramenti,  et 
hymni  . .  .  Siehe  unter  Pevernage.  Pha- 
lese ist  nur  der  Verleger,  nicht  der  Her- 
ausgeber. 

Phanty,  ...  Musikdirektor  bei 
der  Tillyschen  Gesellschaft,  die  in 
Lübeck,  Eutin  und  Stralsund  um 
1784  spielte;  1793  ist  er  Musik- 
direktor am  Hoftheater  in  Schleswig. 

Reichai-d  1785,  152  u.  230  schreibt 
ihm  das  Singspiel  Dr.  Fausts  Leibgürtel 


Phede. 


415 


Philidor,  Alexandre  Dancian. 


uud  einige  Bailette  zu.  Siehe  auch  1793 
p.  173. 

Phede,  alias  Sohier,  siehe  Fede, 
Jehan. 

Pbelippoii,  . .     15.  Jh. 

Im  Ms.  Ov208  der  Bibl.  Casanatense 
in  Eom  befinden  sich  einige  Chansons. 
Vielleicht  derselbe  wie  Basiron  (s.  d.) 
und  Philippen. 

Plielii)S,  ßobei't,  um  1550  Gent- 
leman a/d.  Kgl.  Kapelle  in  London 
(Burney  6,  6). 

Plielps  (Phellpes),  William,  aus 

Tewksbury  (Gloucester) ,  Schüler 
von  Bull,  trat  am  25/5'  1592  in 
die  Kgl.  Kapelle  ein  (Rimbault 
31/32). 

PIielyppes(  Philips),  Sir  Tliomas, 
ein     englischer     Komponist     des 

15.  Jhs.,  ist 

in  Fayrfax'  Ms.  mit  1  Komposition 
vertreten  (Burney  5,  540),  auch  in  Staf- 
ford  Smith's  collection  of  engl,  songs 
(Lond.,  Bland),  [br.  Mus.  Ms.  203,  oder 
Fayrfax's  Ms.  Add.  5465  Bl.  54b.,  ein 
vol.  mit  alten  engl.  Gesgen.  zu  2,  3  u. 
4  Stirn. 

Pheiidl,  Sigmund,  Kapellsänger 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  um 
1544  (Köchel  1). 

Pliengius,  Joliauiies,  aus  Thü- 
ringen, lebte  nach  dem  Ms.  183 
der  B.  Br.  in  Breslau  und  nach 
den  auf  der  dortigen  Stadtbibl.  be- 
findlichen 4  Gesängen,  die  reich- 
lich mit  Instrumenten  versehen 
sind,  muss  er  zur  Zeit  Michael 
Praetorius'  gelebt  haben,  da  dessen 
Benützung  der  Instrumente  hier 
genau  dieselbe  ist  (siehe  die  ge- 
naue Beschreibung  in  Bolni's  Kat. 
S.  165). 

Laudat  anima  mea  und  Dens  miserea- 
tur  3  voc.  Ms.  13,  C  Stb.  Nr.  53  u.  56. 
[Pirna. 

Pliilagius,  siehe  Filago. 

Pliilaletlies,  siehe  ßebs,  Chrstn. 
Gottlob. 

Philarmoiüca,  Mrs.,  so  auf  fol- 
gendem Druckwerk  gezeichnet: 

Sonate   (12)   a  2  V.   coli  Vcl.  obig,   e 


Violone  o  Cimbalo,  1.  e  2.  parte.  Lon- 
don, R.  Meares.     4  Stb.     [B.  Wagener. 

Pliileno,  siehe  Fileno. 

Pliileoiis   und  Bärenholds  vier 

lustige  mit  anmuthigen  Melodeyen  ge- 
zierte uud  zum  Theil  verbessert-  und  ver- 
mehrte Feld -Lieder  (Bern?  1710?).  8». 
[br.  Mus. 

Philetaei'us  (Philetari),  Didaco 
(Deodac),  ein  römischer  Priester 
des  17.  Jhs.  (Titel),  bekannt  durch 

Dei,  deiparae,  divorumque  laudes  singu- 
lis,  2,  3,  &  4  tum  vocibus,  tum  instrum.  .  . 
Lib.  2  .  .  .  Coloniae  1647  typis  Petri 
Metternich.  4".  15  Gesge.  [B.  B:T.  B. 
Bc,  fehlen  die  Oberstim. 

In  B.  ITpsala  im  Ms.  ein  Salve  rex 
Christe,  Canto  solo  et  4  Instr.  c.  Bc. 

Pliilibert  Jambe-de-Fer,  siehe 
Jambe  de  Fer. 

Pliilibert,    Joannes,    ist    von 

1450  —  1482  päpstl.  Sänger  (Viertelj. 
1,  226). 

Pliilidor.  Eine  französische 
zahlreiche  Musikerfamilie,  deren 
Familienname  Dancimi  war.  Schon 
Jean  Dancian  nahm  den  Beinamen 
Philidor  an,  doch  wird  die  be- 
kannte Anekdote,  dass  er  scherz- 
weise nach  seinem  Vorgänger  Fili- 
dori  so  benannt  wurde,  hinfällig, 
da  dies  nicht  von  Jean,  sondern 
von  Michael  erzählt  wird.  Phili- 
dor l'a.me  ist  Andre  Dancian  Phili- 
dor. Pougin  giebt  eine  Stammtafel 
der  Familie  nach  Akten,  die  in 
der  France  musicale  1867  —  68 
veröffentlicht  ist.  Fctis'  Artikel 
über  die  Philidor's  sind  zum  Teil 
nicht  mehr  brauchbar. 

Pliilidor,  Alexandre  Dancian, 

3.  Sohn  des  Jean  und  Bruder  des 
Andre.  Wurde  am  30.  Mai  1679 
Bass-Krummhorn-  und  Trompet- 
marine-Bläser bei  der  Kgl.  Grande- 
Ecurie  zu  Paris,  nahm  aber  schon 
am  23.  Sept.  1683  seinen  Abschied 
uud  Claude  Roger  erhielt  die  Stelle 
(Pougin). 


Philidor,  Andre  Dancian. 


416 


Philidor,  Anne  Dancian. 


Philidor,  Andre  Dancian,  älte- 
ster Sohn  des  Jean  Dancian.  Er 
nennt  sich  auch  Philidor  l'aisne 
(l'aine).  Man  kennt  niclit  sein 
Geburtsjahr;  das  Todesdatum  fällt 
auf  den  11.  Aug.  1780  zu  Dreux, 
im  Alter  von  ohngefähr  78  Jahren. 
Da  aber  bei  seiner  zweiten  Ver- 
heiratung im  Jahre  1719  sein  Alter 
mit  63  Jahren  angegeben  wird, 
so  muss  er  um  1656  geb.  sein. 
Er  stand  in  Kgl.  Diensten  zu  Paris 
als  Oboist,  Fagottist,  Krumrahorn- 
bläser  und  Pauker,  führte  auch 
den  Titel  „Notour"  und  hatte  die 
Aufsicht  über  die  Musikalien  der 
Kgl.  Kapelle  und  der  Privatbibl. 
des  Königs,  für  die  er  59  grofse 
Foliobände  Kopien  von  Opern, 
Balletten  und  Instrumentalwerken 
seiner  Zeit  anfertigte.  Dieselben 
wurden  später  der  Pibl.  des  Con- 
servatoiro  zu  Paris  einverleibt  und 
sind  dort  leider  ein  grofser  Teil 
verloren  gegangen,  so  dass  nur 
noch  33  vorhanden  sind,  Wasie- 
lewski  giebt  in  der  Viertelj.  1,  531 
eine  genaue  Beschreibung  der  noch 
vorhandenen  Bände.  1724  zog 
sich  Ph.  nach  Dreux  (Eure-et-Loir) 
zurück  und  starb  dort  1730.  Er 
war  zweimal  verheiratet  u.  hinter- 
liefs  zwei  Söhne  und  eine  Tochter, 
die  sich  als  Musiker  auszeichneten 
(Fetis.  Püugin  nach  Dokumenten 
verbessert). 

Unter  der  Bez.  Philidor  l'aine  sind  an 
Kompositionen  nachweisbar: 

Te  Deum  3  vocibus.     [C.  P. 

Pieces  de  Viole.     [C.  P. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
ihm  im  Ms.  1252  fol.  78  S:  28  Motets 
ä  2  voix  de  la  comp,  recueillis  par  Ph. 
l'aine,  l'an  1690. 

Im  Conserv.  zu  Paris  Ms.  A  5,  1  vol. 
geistl.  Gesge.  zu  4  Stirn,  und  Ms.  B  gr.  fol. 
Psaumes,  cantiques  et  motets  ä  4  voc. 
35  Nrn. 

In  den  Canciones,  Madrid,  ist  er  auch 
vertreten.  Eellstab  in  Melodie  u.  Harmonie 
1788  teilt  unter  Philidor  einen  Gesang  mit. 


In  den  oben  genannten  33  Sammel- 
bänden des  Cons.  zu  Paris  befinden  sich, 
von  ihm  ,.Le  Canal  de  Versailles'',  opera- 
ballet  1687  im  28.  Bde.  —  „Le  mariage 
de  la  Conture  avec  la  grosse  Cathos", 
op.-ball.  1688  im  54.  Bde.,  auch  eine 
Kopie  in  der  Bibl.  des  Arsenals  zu  Paris. 
—  „La  princesso  de  Crete",  op.-ball.  im 
25.  Bde.  Im  51.  Bde.  befinden  sich  Trios, 
Passepieds  et  Menuets.  Pougin  giebt  noch 
ein  Verz.  von  gedruckten  Werken,  die 
aber  heute  wohl  nicht  mehr  existieren. 

Philidor,  Anne  Dancian,  Sohn 
des  Andre,  geb.  11.  April  1681 
zu  Paris,  gest.  8.  Okt.  1728  ebd. 
Seine  bedeutenden  Anlagen  zur 
Komposition  zeigten  sich  sehr  früh. 
Schon  1697  wurde  bei  Hofe  eine 
Pastorale  „L'amour  vainqueur"  von 
ihm  aufgeführt.  1698  „Diane  et 
Endymion",  Exemplar  im  Ms.  in 
Paris  Arsenale  „et  dans  notre  col- 
lection"  sagt  Pougin.  Meint  er 
damit  seine  eigene  Bibliothek  oder 
die  Bibl.  national?  1701  wurde 
„Danao'"  opera  mis  au  theätre  par 
Lenoble  et  en  musique  par  Anne 
Philidor  gegeben.  Exemplar  in 
Paris  Nat.  im  Ms.  —  1702  wurde 
er  Flötist  bei  der  Kgl.  Musik- 
kapelle. Man  kennt  noch  ein  Te 
Deum,  motet  ä  4  voix  et  chante 
sur  mer  devant  S.  A.  S.  Monseig. 
l'Amiral.  Ms.  in  C.  P.  Verschie- 
dene Märsche  in  der  Bibl.  zu 
Versailles  (M.  d.  1.  Pougin  nach 
Akten).  Er  ist  auch  der  Begründer 
des  Concert  spirituel,  indem  er 
Konzerte  mit  religiösen  Gesängen 
und  Instiumentalwerken  veran- 
staltete, die  so  allgemeinen  An- 
klang fanden,  dass  er  1725  vom 
König  ein  Privilegium  erhielt,  ihm 
ein  Saal  in  den  Tuilerien  einge- 
räumt wurde  und  er  verpflichtet 
war  der  Oper  jährlich  eine  Summe 
von  10  000  livres  zu  zahlen.  Das 
erste  Konzert  fand  am  17.  März 
1725  statt.  1728  gab  er  sein  Privi- 
leg wegen  Geldschwierigkeiten  an 


Philidor,  Fran^ois  I. 


417 


Philidor,  Fian^ois-Andre. 


regime 

Auszuge  in  M.  f.  M 


die  Akademie  royale  de  musique 
(das  ist  die  heutige  grofse  Oper) 
zurück.  Michel  de  Lauoy,  Pierre 
Simard  und  Jean -Joseph  Mouret 
übernahmen  die  Pacht.  Die  Avei- 
teren  Schicksale  der  Concerte  bis 
zur  Neuzeit  findet  man  aktenmäfsig 
dargestellt  in  Mich.  Brenefs  Les 
Concerts  en  France  sous  l'ancien 
Paris  1900.  8°,  sowie  im 
32,  178. 

Philidor,  Fraii(;ois  I.  Dancian, 
3.  Sohn  des  Andre,  geb.  17.  März 
1689  zu  Versailles,  gest.  kurz  vor 
1718,  wie  aus  dem  Titelwortlaute 
des  2.  Buches  Plötenpiecen  sich 
ergiebt.  Er  wurde  von  den  Fami- 
lienmitgliedern mit  dem  Namen 
Fcuichou  gerufen,  aus  dem  Fetis 
eine  Tochter  u.  Hofsängerin  fabri- 
ziert, die  nie  vorhanden  gewesen  ist. 
Er  kam  1708  an  die  Kgl.  Kapelle 
als  Bass-,  Krummhorn-  u.  Trompete- 
marine-Bläser u.  1716  als  Kammer- 
Oboist  und  an  die  Grande-Ecurie. 

Es  erschienen  1716  und  1718  in  Paris 
zwei  Bücher  für  Flöte  traverse  oder  Vio- 
line, deren  Existenz  aber  nicht  mehr 
nachzuweisen  ist  (Pougin  nach  Aliten). 

Pliilidor,  FraiiQois  II.  Dan- 
cian, geb.  zu  Versailles  um  1695, 
Sohn  des  Jacques  L,  gest.  den 
27.  Okt.  1726  zu  Paris.  War 
Oboist  de  la  chambre  et  de  la 
Grande  Ecurie  um  1716  (Pougin). 

Pliilidor,  FranQois-Andre  Dan- 
cian, Sohn  des  Andre,  geb.  7.  Sept. 
1726  zu  Dreux,  getauft  erst  am 
16.  Okt.  1727,  wie  Fetis  nach- 
weist, gest.  am  31.  Aug.  1795  zu 
London.  Mit  sechs  Jahren  wurde 
er  Page  an  der  Kgl.  Musikkapelle. 
Bis  zu  seinem  16.  Jahre  leistete 
er  in  der  Musik  nichts,  dagegen 
zeichnete  er  sich  schon  in  jungen 
Jahren  als  ein  eminenter  Schach- 
spieler aus.  1745  reiste  er  nach 
Amsterdam ,    um    sich    an    einem 

Rob.  Eitner's  Quelien-Lesakon.    Bd.  7. 


Schachwettspiele  zu  beteiligen,  so- 
dann nach  Deutschland.  1748 
schrieb  er  eine  „Analyse  du  jeu 
des  echecs",  welche  er  1749  in 
London  herausgab.  Von  da  ab 
besuchte  er  fast  jährlich  London 
und  feierte  Siege  im  Schachklub, 
empfing  auch  später  von  dem- 
selben eine  Pension.  Sein  Talent 
zur  Musik  erwachte  ziemlich  plötz- 
lich. 1754  schrieb  er  ein  ,;Lauda 
Jerusalem"  und  hoffte  damit  die 
Stelle  eines  Obermusikintendanten 
zu  erhalten,  was  aber  nicht  der 
Fall  war.  1759  trat  er  mit  durch- 
schlagendem Erfolge  als  Opern- 
komponist auf:  ,,Blaise  le  savetier" 
und  „L'huiti'e  et  les  plaideurs", 
denen  dann  Jahr  für  Jahr  andere 
folgten.  Seine  Opern  fanden  über- 
all reichen  Beifall,  besonders  in 
London.  Gjrowetz  in  seiner  Selbst- 
biographie berichtet  über  ihn  S.  60. 
Jahn  in  Mozart  2,  207  teilt  Urteile 
vom  Baron  Grimm  mit.  Fetis  giebt 
eine  umständliche  Darstellung  sei- 
nes Lebens  mit  vielen  Hinweisen 
von  älteren  irrtümlichen  Quellen. 
(Philidor  peint  par  lui-meme;  par 
J.  Lardin  (Extr.  du  Palamede  de 
Jan.  1847)  Paris  1847.  8».  [Brüs- 
sel 5018]  fi'aglich  welcher  Philidor. 
Pougin  schrieb  eine  Biogr.  in  die 
Chronique  musicale  1874/75,  be- 
gleitet mit  Musikpiecen,  Porträts 
und  Facsim.,  die  mir  nicht  bekannt 
ist.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar  (bemerkt  muss 
noch  werden,  dass  die  Namens- 
angabe auf  denselben  sehr  schwan- 
kend ist,  oft  ist  er  nur  mit  Phili- 
dor gez.,  dann  wieder  mit  A.  D. 
Philidor,  sogar  mit  Andre  Michel 
Dancimi  Philidor  und  zwar  auf 
Drucken,  wie  Manuscripten.  Die 
gleichen  Titel  der  Opern  geben 
die  Gewissheit,  dass  stets  der  obige 
gemeint  ist): 

27 


Philidor,  Fran^ois- Andre. 


418 


Philidor,  Fran^ois-Andre. 


L'amant  deguise,  ou  le  jardinier  sup- 
pose,  comedie  lyr.  en  1  acte  (2/9  1769). 
Paris,  Chevardiere.  P.  fol.  [Brüssel 
Cons.  C.  P.  br.  Mus.  Darmst.  Ber- 
lin K.  H. 

La  belle  esclave,  Comedie  1787.  Paris, 
LavaUe.  P.  (soll  nicht  aufgeführt  sein). 
[Darmst.     C.  P.     Paris  Nat. 

Blaise  le  savetier,  o\:>.  bouffon.  oe.  1. 
(Paris  9/3  1759.)  Gravee  Mlle.  Vendöme. 
Paris,  de  la  Chevardiere  et  Huberti.  P. 
104  BU.  [B.  M.  Darmst.  B.  B.  Hofb. 
Wien.  Paris  Nat:  chez  Le  Duc.  C.  P. 
br.  Mus.,  auch  im  Nouveau  thefitre  de  la 
foire,  tom  4,  1763.  8".  Dresd.  Mus.  Ber- 
lin K.  H.     Brüssel  Cons. 

—  Ariettes  ä  Blaise  . . .  Paris,  Duchesne. 
[Karlsruhe. 

Le  bucheron,  ou  les  trois  souhaits, 
Comedie  en  1  acte.  (Paris  1.5/3  1763.) 
Paris,  Le  Duc.  P.  fol.  [B.  B.  Darmst. 
Paris  Nat.  C.  P.  br.  Mus.  Brüssel  Cons. 
Dresd.  Mus.     Wolfenb.     Schwerin  F. 

—  Le  Bucheron  .  .  .  melees  d' Ariettes. 
Paris,  La  Chevardiere.  P.  80  S.  fol. 
u.  8  Stb.  [Hofb.  Wien.  Musikfr.  Wien. 
Brüssel  das  Textbuch  vom  28/2  1763. 

Katarinae  Aug.  Piae.  Felici.  Ottoinan- 
nicae.  Tauricae.  Musagetae.  Q.  Horatii 
Flacci.  Carmen  Saeculare.  Lyricis  con- 
centibus.  Restitutum  A.  D.  Philidor.  D. 
D.  D.  —  A.  C.  1788.  fol.  gestochen. 
237  S.  Part.  [Bologna.  Glasgow,  br. 
Mus.  Darmst.  in  2  Ausg.  u.  Ms.  Ber- 
lin K.  H.  2  Ex.     Brüssel  Cons. 

—  Carmen  seculare,  lyricis  concenti- 
bus.  Poeme  D'Horace  (4  Singst,  mit  Orch. 
1787.)  Paris,  Sieber.  P.  fol.  237  S. 
[ß.  B.     B.  Wagener.     C.  P.     R.  C.  of  Mus. 

Le  deserteur.  Im  br.  Mus.  1  Arie  in 
einem  Londoner  Drucke:  „The  mistress". 

Le  diable  ä  quatre,  ou  la  double-meta- 
morphose.  Op.  com.  en  3  act.  (in  Nouv. 
theatre  de  la  foire,  T.  4.  1763.  8".)  [br. 
Mus. 

Ernelinde,  Princesse  de  Norwege,  Tra- 
gedie  en  3  actes  (Text:  Poinsinet),  repres. 
24/11  1767  ä  Paris.  Pai-t.  gestochen, 
fol.  [Paris  l'opera.  br.  Mus.  Paris  Nat : 
La  Chevardiere.  Darmst.  C.  P.  Berlin 
K.  H.     Brüssel  Cons. 

—  Kl.-A.  von  C.  Franck  1883.  Paris, 
Michaehs.     [B.  B.     br.  Mus. 

Les  femmes  vengees,  op.  comique  en 
1  acte  (Paris  20/3  1775).  Paris,  l'auteur. 
P.  184  S.  kl.  fol.  grave  Huguet.  [B.  B. 
Hofb.  Wien.  Brüssel  Cons.  B.  Lpz.  br. 
Mus.     C.  P.     Berhn  K.  H.     Schwerin  F. 

Histoire  amoureuse  de  Pierre  de  Long, 
et   de   sa  tres   honnoree   Dame,   Blanche 


Bazu  ...  La  musique  de  Mr.  Phüidor. 
Londres  1765.     12".     [br.  Mus. 

IjG  Jardinier  et  son  Seigneur.  Op.  bouff. 
en  1  acte.  (1761.)  Paris,  La  Chevadiere. 
Lyon,  les  freres  Le  Goux.  P.  53  S. 
2  voU.  in  kl.  fol.  u.  Stb.  [Hofb.  Wien. 
Dresd.  Mus.  B.  B.  B.  M.  Darmst.  wie 
br.  Mus.  Brüssel.  Brüssel  Cods.  br.  Mus. 
und  Le  jard.  de  Sidon,  in  Samlg.  kom. 
Operetten.  Bd.  3  Nr.  6.  1772.  8».  Paris 
Nat.  C.  P.  in  beiden  Ausg.  Berlin  K.  H. 
Schwerin  F. 

Le  marechal  Ferrant,  op.  com.  en 
2  actes,  repres  . . .  opera  comique.  Paroles: 
Quetant.  Paris  (22/8  1761)  Chevardiere. 
P.  fol.  72  S.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  Darmst. 
Musikfr. Wien.  Brüssel.  Paris  Nat.  C.P. 
br.  Mus.  Bologna.  Wolfenb.  B.  M. 
Schwerin  F.     Beriin  K.  H. 

—  Paris,  Le  Duc.   P.    [B.  B.     Rostock. 

—  im  Ms.  P.  [Dresd.  Mus.  Hofb. 
Wien  17896. 

—  Der  Hufschmidt,  eine  kom.  Oper. 
Ms.  P.    [B.B.  17.372.     Bofb.Wien  18308. 

Melide  ou  le  Navigateur.  Comedie  en 
2  act.  et  en  vers  melee  d'ariettes.  Paris, 
Chevardiere.  P.  gest.  fol.  72  S.  [Bms- 
sel  Cons.     B.B:  chez  Le  Duc.     C.P. 

Persee,  Tragedie  lyrique  en  3  act.,  repr. 
27/10  1780.    Ms.  P.    [Paris  l'opera.     C.  P. 

La  rosiere  de  Salency.  Paris,  Chevar- 
diere.    P.  u.  Stb.     [Beriin  K.  H. 

Sancho  Pan(;'a,  Gouverneur  dans  l'Isle 
de  Barataria,  op.  bouffon  en  1  acte  (Paris 
18/7  1762).  Paris,  Chevardiere.  P.  fol. 
69  S.  [Dresd.  Mus.  Bmssel  Cons.  br. 
Mus.  Hofb.  Wien.  C.  P.  Paris  Nat. 
Wolfenb.     Schwerin  F.     Beriin  K.  H. 

—  im  Ms.  P.  [ß.  B.  17  371  mit  viel- 
fachen Aenderungen.  Hofb.  Wien  17897. 
Wolfenb.  im  Kl.-A. 

Le  Soldat  magicien,  op.  com.  en  1  act. 
(14/8  1760.)  Paris  l'aut.  Le  Clerc.  P. 
[B.  M.  Dresd.  Mus.  Brüssel  Cons.  Paris 
Nat.  ib.  C.  P.  br.  Mus.  in  Nouv.  theat. 
de  la  foire,  tom.  5.  1763.  8"  und  in  obiger 
Partit. 

—  Ms.  17  370.  P.  deutsch :  Der  zaubernde 
Soldat.     [B.  B. 

Le  Sorcier,  Comedie  Ivrique  en  2  act. 
Paris  2/1  1764.  Grave  Hue.  Paris,  Le 
Clerc.  '  P.  [B.  M.  B.  B.  B.  Kgsbg. 
B.  Lpz.     Rostock. 

—  Paris,  La  Chevardiere.  P.  kl.  fol. 
162  S.  [Hofb.Wieu.  Brüssel  Cons.  Paris 
Nat.  C.  P.  B.  Wagener.  Darmst.  Mu- 
sikfr. Wien.     br.  Mus.     Berlin  K.  H. 

—  Im  Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 
Themistocie,  Trag.  lyr.  en  3  act.,  repr. 

23/51786.  Ms.  P.  [Paris  l'opera  l.u. 3.  Akt. 


Philidor,  FraiKjois-Andre. 


419 


Philidor,  Michel  Dancian  II. 


P.    fol.     [Brüssel. 
Paris  Nat.    Darmst. 


—  Paris,  Le  üuc 
br.  Mus.  B.M.  C.P. 
Brüssel  Cons. 

Tom  Jones.  Comedie  lyrifjue  en  3  act. 
(27/2  1765.)  Paris,  La  Chevardiere.  P. 
172  S.  H.fol.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  B.M. 
Hofb.  Wien.  Musikfr.  Wien.  B.  Lpz. 
Darmst.     Bologna.    Eostock.    Schwerin  F. 

—  Paris,  Le  Duo.  P.  fol.  [B.  B. 
Brüssel  Cons.  Brässel.  br.  Mus.  C.  P. 
Paris  Xat. 

—  Ms.  17890,  deutsch  und  Ms.  19156 
P.     [Hofb.  Wien. 

Ariettes  choisies  du  Volage,  piece  en 
2  actes,  repres.  6,3  1760.  Grave  Mlle. 
Vendöme.  Paris,  Bayard.  P.  7  Nrn. 
[B.  M. 

Licas  a  dorait  Oriane.  Romance.  8". 
im  Di-uck.     [br.  Mus. 

In  John  Corri's  A  select  collection  1788, 
Bd.  1,  p.  44  eine  Arie.  —  Im  br.  Mus. 
Einzeldrucke  von  Arien. 

In  Wolfen b.  Ms.  306,  11  Arien  im  Kl.-A. 

4  Ouvertüren  zu  Opern  im  Ms.  u.  Di-uck : 
Paris,   Chevardiere.     Stb.     [Brüssel  Cons. 

Zu  Rousseau's  Le  devin  du  village  fügte 
er  eine  Ariette  hinzu  und  -wurde  die 
Operette:  Paris  bei  Le  Clerc  in  P.  ge- 
dnickt,  mit  der  Hinzufügung:  chantee  par 
Mr.  Caillot.      [Wolfenb.    unter  Eousseau. 

Im  Journal  2  einige  Airs  fran9ois  f. 
1  Stim.  mit  Bc.  u.  im  Journal  8  zwei  Nrn. 

In  Bertena's  Eecueil  einige  Ariettes, 
ohne  Vornamen,  daher  zweifelhaft. 

Pliiliclor,  Jacques  I.  le  cadet, 
Bruder  des  Andre  und  Sohn  von 
Jean,  geb.  5.  Mai  1657  zu  Paris, 
getauft  an  St.  MeiT}-,  gest.  29.  Mai 
1708  zu  Versailles.  Schon  mit 
I2Y2  Jahren  wurde  er  Pfeifer  in 
der  Kgl.  Grande -Ecurie  an  Stelle 
des  verstorbenen  Claude  de  Boeuf. 
1674  wurde  er  als  „aubois  du  roy" 
bei  der  Taufe  einer  Tochter  seines 
Bruders  Andre  verz.  1679  wurde 
er  Krumrahorn-  und  Trompette- 
marine-Bläser  als  I^achfolger  seines 
Vaters.  Aufserdem  war  er  noch 
Pagottist.  1690  wurde  er  als 
Fagottist  in  die  Kgl.  Privatkapelle 
der  „Violons  de  cabiuet"  aufge- 
nommen. Seit  1683  wohnte  er  in 
Versailles  und  der  König  schenkte 
ihm  einen  Platz  in  der  Avenue 
zu  St.-Cloud,  wo  er  sich  ein  Haus 


baute.  Er  zeugte  mit  Elisabeth 
Hanique  12  Kinder,  von  denen 
4  Söhne  Musiker  wurden. 

Von  seinen  Kompositionen  befinden 
sich  in  der  Bibl.  zu  Versailles  (M.  d.  1) 
Märsche  und  Airs  für  das  Garde -Corps. 
Contretänze,  Menuets,  Passepieds  u.  a. 
befanden  sich  einst  im  2ö.  u.  26.  Bde. 
der  Philidor-Samlg.  im  C.  P.  (Pougin  nach 
Aktenstücken). 

Philidor,  Jacques  II.  Dancian, 

Bruder  des  Pierre,  geb.  um  1689 
zu  Versailles,  folgte  seinem  Vater 
Jacques  I.  als  Kgl.  Kamraeroboist 
1708  und  kam  auch  an  die  Grande- 
Eciirie.  Er  st.  zu  Pampelune  den 
25.  Juni  1709  (Pougin). 

Pliilidor,    Jean   Dancian,    er 

und  nicht  Michel  I.  ist  der  Stamm- 
vater der  zahlreichen  Musiker- 
familie. Er  folgte  am  6.  März 
1659  als  Pfeifer  ^'oel  Duj,  dit 
Pteguaud,  in  der  Grande -Ecurie, 
trägt  aber  schon  im  Taufbuche 
seines  Sohnes  Jacques  den  Titel 
eines  Kgl.  Musikus.  Er  war  Tam- 
bour, Pfeifer,  Oboist  und  Krump- 
horn-Bläser. 

In  der  Samlg.  Phihdor's  im  C.  P.  be- 
fanden sieh  einst  im  25.  Bde.  einige  Airs 
de  danse.  Er  hatte  3  Söhne,  die  Musiker 
wurden,  starb  den  8.  Sept.  1679  und 
wurde  iDeerdigt  auf  dem  Kirchhofe  von 
St.-Innocents  (Pougin  nach  den  Akten). 

(Pliilidor),  Michel  Dancian  I., 

der  Aelteste  der  musikalischen  Fa- 
milie, starb  aber  1659  ohne  Nach- 
kommen, daher  ist  nicht  er  der 
Stammvater  der  Musikerfamilie, 
sondern  Jean.  Siehe  die  Stamm- 
tafel im  Pougin.  Michel  war  im 
Anfange  des  17.  Jh.  in  der  Dau- 
phine  geboren  u.  diente  als  Oboe- 
bläser in  der  Kapelle  Louis  XIII. 
von  Erkr.  Den  Beinamen  Philidor 
führte  er  nicht  wie  Pougin  aus 
den  Akten  nachweist,  sondern  wird 
nur  Michel  Dancian  genannt. 

Philidor,  Michel  Dancian  n., 

2ter  Sohn  des  Andre,  geb.  2.  Sept. 

27* 


Philidor,  Michel  Dancian  III.  420 


Philipp,  Arthur. 


1683  zu  Yersailles.  Er  war  im 
Garde  du  corps,  Kompagnie  de 
Noailles,  Trommler  (Pougin  nach 
Akten). 

Philidor,  Miclicl  Dancian  III. 
Fotis  bez.  ihn  als  Sohn  des  Michel 
IL,  gegen  1665  (sie?)  zu  Paris  geb. 
Pougin  führt  ihn  nicht  an.  Da 
Michel  IL  aber  erst  1683  geboren 
ist,  so  ist  die  Angabe  falsch.  Nach 
dem  weiterhin  von  Fetis  mitge- 
teilten Titel  war  er  der  älteste 
Sohn  des  Philidor  l'ame;  dies  ist 
Andre  Dancian,  der  um  1656  geb. 
und  1730  starb.  Obiges  von  Fetis 
verz.  Geburtsjahr  müsste  demnach 
weit  später  angesetzt  werden,  um 
der  Sohu  Andre's  zu  sein.  Um 
1683  führte  er  den  Titel  eines 
„Basse  de  hautbois  (Fagott)  de  la 
grande  ccurie"  und  wurde  um 
1702  a/d.  Privatmusik  des  Königs 
angestellt. 

Fetis  verz.  das  Wert  „L'amoiir  vain- 
queur,  pastorale,  chantee  devant  S.  M., 
le  13  aoüt  1702,  composee  par  le  fils 
aine  de  Philidor  aine.  Amsterdam  chez 
Et.  Koger. 

Im  25.  Bde.  der  Philidor  Samlg.  im 
C.  P.  fanden  sich  auch  einige  Piecen. 
Ferner  soll  er  in  Paris  ein  Buch  Piecen 
fürs  Fagott  herausgegeben  haben. 

Pliilidor,    Nicolas    Dancian, 

geb.  3.  Nov.  1699  zu  Versailles 
als  4.  Sohn  des  Jacques  L,  gest. 
um  1769.  Er  kam  als  Oboist  an 
die  Kgl.  Grand e-Ecurie  und  als 
Violist  an  die  Kgl.  Kammermusik- 
kapelle. 1747  wurde  er  an  letz- 
terer Serpentist  und  darauf  pen- 
sioniert (Pougin). 

Philidor ,  Pierre  Dancian, 
ältester  Sohn  des  Jacques  I.  le 
cadet,  geb.  22.  Aug.  1681  zu  Paris, 
gest.  1.  Sept.  1731  in  Versailles. 
Er  zeigte  wie  sein  Vetter  Anne, 
mit  dem  er  in  einem  Jahre  ge- 
boren war,  glückliche  Anlagen  zur 
Musik    und    gemeinschaftlich    be- 


trieben sie  ihre  Studien  bei  ihren 
Vätern.  1697  wurde  zu  Versailles 
eine  Pastorale  von  ihm  aufgeführt 
und  bei  der  Grande-Ecurie  wurde 
er  Oboist,  1704  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle, 1712  Kammerflötist  und  am 
10.  Jan.  1716  Violist.  Louis  XIV. 
schenkte    ihm    in    Versailles   zwei 

Baustellen. 

Von  seinen  Kompositionen  befindet 
sich  in  der  Bibl.  Versailles'  obige  Pasto- 
rale von  1697.  Ebendort  einige  Märsche 
u.  Airs  im  Ms.  M.  d.  1.  Seine  3  Bücher 
Flötenpiecen  von  1717  u.  1718  in  2  Aufl., 
sowie  seine  Trios,  deren  Titel  Pougin 
mitteilt,  sind  bis  jetzt  nicht  nachweisbar 
(Pougin). 

Philion,  . . .  lebte  im  17/18.  Jh. 

Eine  Motette  für  Canto  solo  mit  3 
Instr.  ist  in  dem  Kat;doge  der  Kirche  Wal- 
burgo  in  Audenarde  (1784)  angezeigt 
(Straeten  1,  217). 

Pliilipon,  siehe  Pliilippon  des 

Bourges. 

Pliilipoctus,  siehe  Filipoctus 
de  Casorta. 

Pliilipot,  Stephan,  ein  eng- 
lischer Komponist  aus  dem  18.  Jh., 
ist  bekannt  durch : 

G  Capital  lessons  for  the  harps.  Lon- 
don c.  1770.  fol.  —  An  introduction  to  the 
art  of  playing  on  the  Violin,  on  an  en- 
tirely  new  i)lan  . . .  Lond.  fol.  und  1  Song 
im  Londoner  Einzeldrucke,     [br.  Mus. 

Philipp  (Pliilüps),  Arthur,  Mus. 
Doct.,  geb.  1605  in  England;  er 
unterzeichnet  sich  als  der  Sohn 
William  Philiipps  von  Winchester, 
Gentleman.  1622  wurde  er  Kleriker 
am  New  College  zu  Oxford  und 
am  1.  Dez.  1638  Organist  a/d. 
Kathedrale  zu  Bristol.  Nach  dem 
Tode  Rieh.  Nicholson's    erhielt  er 

1639  dessen  Organistenposten  am 
Magdalen  -  Kollegium  zu  Oxford 
nebst  der  Professur  an  der  Uni- 
versität u.  erwarb  sich  am  9.  Juli 

1640  den  Grad  eines  Baccalaureus. 
Während  der  Revolution  ging  er 
ins  Ausland  und  trat  zur  katho- 
lischen Kirche  über,  wurde  dann  von 


Philipp,  Johann. 


421 


Philippe  de  Vitry. 


der  Königin  Henriette  Marie  von 
Frankreich  als  Organist  in  Dienst 
genommen,  kehrte  aber  später 
nach  England  zurück  und  lebte 
im  Hause  des  Lord  Caryl  in 
Sussex.  Von  seinen  geistlichen 
Gesängen  scheint  sich  nichts  er- 
halten zu  haben  (Hawkins  4,  64. 
Grove).  Im  br.  Mus.  Ms.  29  996 
einige  Klavierpiecen. 

Philipp,  Joliaiin,  Verfasser  von 
3  theoretischen  Werken  die  Matthe- 
son  .1,  107  anführt  und  sich  einst 
in  der  Büchersammlung  Valentin 
Bartholomaeus  Hausmann  befunden 
haben  (siehe  auch  Gerber  1). 

Pliilippa,  Franciscus,  war  Mu- 
sikus der  Ksl.  Kapelle  in  Brüssel 
und  wurde  am  5.  Sept.  1657  an 
der  Kirche  St.  Donation  als  Phonas- 
cus  (Dirigent)  angestellt  (Straeten 
la,  34). 

Philippart,  Joseph,  wird  am 
30.  Juli  1778  Accessist  an  der 
kurf.  Kapelle  in  Bonn  (Thayer  1, 
54),  1789  als  Bratschist  neben 
Beethoven  ebendort  angestellt  (Rei- 
chard 1791,  198). 

Philippe,  . . .  wurde  am  15.  Jan. 
1528  zum  Magister  cantus  an  St. 
Sauveur  in  Brügge  gewählt.  Strae- 
ten la,  45  glaubt,  dass  er  Ph. 
Regier  sei,  schreibt  aber  für  Regier 
„Regerie". 

Philippe  (Phelipe)  de  la  Madre 
de  Dios,  Fra.     17.  Jh. 

In  B.  M.  im  Ms.  mit  1688  gez.,  in 
Stb.  9  spanische  Villancicos  zu  4—8  Stim. 

Philippe  de  Monte,  s.  Monte. 

Philippe  duc  d'Orleans,  geb. 
4.  Aug.  1674  zu  St.-Cloud,  gest. 
25.  Dez.  1723.  Regent  von  Frank- 
reich seit  dem  2.  Sept.  1715,  be- 
schäftigte sich  eifrig  mit  Musik  und 

schrieb  einen  Teil  der  Oper  Hyperm- 
nestre  von  Gervais,  1716  aufgeführt,  so- 
wie an  dem  Oper-Ballet  ,,Pauthee"  (Fetis). 
Im  Arsenal  zu  Paris  befindet  sich  die  ge- 


nannte Oper  „Panthee"  im  Ms.  und  eine 
zweite:  La  Suite  d' Armide. 

Philippe  de  Vitry,  ein  Fran- 
zose, latinisiert  Philippus  de  Vi- 
triaco^  stammte  aus  einem  berühm- 
ten Geschlechte  der  Champagne 
und  wurde  zwischen  1285 — 1295 
geb.;  er  starb  als  Bischof  von 
Meaux  1361.  Seine  Jugendjahre 
brachte  er  in  Auvergne  zu,  kam 
dann  in  die  Dienste  Karl  des 
Schönen,  darauf  in  diejenigen  Phi- 
lipps aus  dem  Hause  Valois  und 
später  in  die  des  Herzogs  Johann 
von  der  Normandie.  Die  Eng- 
länder eroberten  zu  der  Zeit  einen 
Teil  Frankreichs  und  Ph.  beteiligte 
sich  lebhaft  an  der  Verteidigung 
des  Vaterlands.  1350  verschaffte 
er  dem  Könige  den  Zutritt  zum 
Papste,  der  in  Avignon  residierte. 
Man  glaubt,  dass  er  am  Hofe  des 
Papstes  blieb  und  dort  die  kirch- 
lichen Weihen  erhielt,  denn  bald 
darauf  wurde  er  zum  Bischöfe  von 
Meaux  gewählt  (Biographie,  seine 
Bedeutung  als  Musiktheoretiker, 
nebst  Erklärung  der  damaligen 
Theorie  u.  den  Neuerungen,  denen 
Ph,  ganz  besonders  huldigte,  so- 
wie der  Abdruck  nebst  Ueber- 
setzung  der  Ars  nova  von  Peter 
Bohn  in  M.  f.  M.  1890,  Nr.  8. 
Siehe  auch  Viertelj.  im  General- 
reg, unter  Vitry). 

Man  kennt  bishei-  von  seinen  musik- 
theoretischen Schriften,  die  Coussemaker 
in   Scriptores  Bd.  3,  S.  15  ff.   abdnickt: 

Ars  nova.  —  Ars  contrapunctus.  — 
Ars  perfecta  in  musica.  —  Liber  musicalium. 

Mss.  befinden  sich  in  der  Bibl.  Bar- 
berini  in  Rom,  eine  Kopie  davon  von 
Pat.  Martini  in  Bologna,  eine  ältere  Kopie 
in  der  Natioualbibl.  zu  Paris  (nach  Fetis. 
Lafage  2,  239  berichtet  genauer).  In  der 
Bibl.  Vallicellana  zu  Rom,  Ms.  B  83  der 
Tractat  „Ars  contrapunctus",  ISVo  S. 
Schrift  des  14.  Jhs.  Siehe:  Tarbe:  Les 
Oeuvres  de  Ph.  de  Vitry.  Recherches  sur 
la  vie  et  les  oeuvres.  1850  ä  Reims, 
ohne  Autor.     [Bologna. 


Philippes,  Pierre. 


422 


Philippus  de  Primls. 


Philippes,  Pierre,   s.  Philips, 
Peter. 
Philippes 

ist  im  Sanilwk.  1560  c  von  Le  Eoy 
fol.  39  mit  dem  Satze :  Arousees  vo  vio- 
lette vertreten;  der  in  1557 f  nur  mit  PA. 
gez.  Satz:  Qual  segne  piü  maggior  4  voc. 
könnte  von  demselben  sein.  Möglich  aber, 
dass  damit  Verdelot  gemeint  ist,  doch 
heifst  auch  de  Monte,  Philippe  mit  Vor- 
namen (Eitner  1,  S.  761  unter  Ph.  und 
S.  898  unter  Verdelot,  sowie  S.  781). 

Philippi,  Mag.  Joannes,  Stock- 
hacensis  Hegoius.  Ludi  Rottwilani 
Moderator,  nee  non  apud  S.  Crucem 
Syrnphoniarcha: 

Missae  liarmoniaco  6.  7.  8.  9.plici 
concentu  concertandae  elucubratae,  Labo- 
ris  sui  primum  specimen.  Rottwilae  1635 
typogr.  Jo.  Max.  Helmlin.  Cantus,  T. 
B.  1.2.  Bc,  die  übrigen  fehlen,  in  kl.  4**. 
[Hofb.  Wien. 

Philippi,  Pietro,  siehe  Philips, 
Peter. 

Philippiiiiis,  F.  Jo.  Ant. . .  a 
Cento,  siehe  Cento. 

Philippen  des  Bonrses,  wird 
von  üafor  iu  seiner  Practica 
miisicae  1496  als  bedeutender 
Komponist  des  15.  Jhs.  erwähnt. 
Fetis  unter  Philippe. 

Petrucci  1503  a  im  Odhaceton  fo.  122 
der  4stim.  Gesang  ,,Rosa  playsant-'  unter 
Philipon.  Baini  nennt  einige  Messen  im 
Archiv  der  päpstl.  Kapelle.  Da  er  da- 
selbst Ms.  35.  42  etc.  unter  dem  Namen 
Philippe  Basiron  und  auch  nur  P/rilippon 
genannt  wird,  so  ergiebt  sich,  dass  obiger 
Philippon  des  Bourges  derselbe  wie  Ba- 
siron ist.  Siehe  Basiron.  Ebenso  wird 
Phelippon  derselbe  sein  (s.  d.).  Ambros 
3,  189.  Straeten  7.  144  u.  162  hält  den 
Philippot  oder  Philippe  des  Briiges  für 
denselben,  welcher  1501  —1505  unter  den 
KapeUsängeru  Philipp  des  Schönen  in 
Spanien  verz.  ist.  In  Bologna  Kat.  3,  196 
ein  Pergamentcod.  des  15.  Jhs.  Canzoni 
latine  enthaltend,  nennt  auch  einen  Phi- 
lipon (siehe  Canzonette). 

Philippot  de  Bruges,  siehe 
Philippon  des  Bourges. 

Philippotus,  Magister  Andrea, 
ein  Theoretiker  des  Mittelalters, 
schrieb  den  Tractat: 


„De  contrapuncto  quaedam  utilia'\ 
Siehe  Coussemaker  Scriptores  3,  XXI 
und  116. 

Philippus,  1462-65  Contra- 
tenorist am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel].  3,  237). 

—  Sopranist  um  1539  am  St. 
Peter  in  Rom  (ib.  3,  277). 

Philippus; 

eine  Paduane  zu  4  Instrumenten  ist 
im  Samlwk.  1622  b  Nr.  34  mit  obigem 
Namen  gez.  (Eitner  1). 

Philippus  {\  S.  Joan.  Baptista, 

Abbas  titularis  S.  Silvestri  in 
Monte  Sor  acte  (?),  gab  heraus: 

Missae  unica  voce  . . .  cum  organo,  ad 
usum  Chori  Congregationis  Monachorum 
Reformatorum  S.  Bernardi  Ord.  Cistei'- 
ciensis.  Romae  1728  Chracas.  4«.  26  BU. 
enth.  6  Messen  u.  3  Sequenzen.  [B.  B. 
br.  Mus.,  besafs  auch  G.  Becker  in  Lancy. 

Philippus  de  Caserta,  siehe 
Filippo. 

Philippus  Montanus,   war  am 

1.  Jan.  1571  als  Bassist  u.  Priester 
an  der  Kirche  St.  Rombaud  zu 
Mecheln  mit  jährl.  24  liv.  14  solls 
angestellt.  Philippe  de  Monte,  an 
den  man  zunächst  denken  könnte, 
war  zu  der  Zeit  Hofkapellmeister 
in  Wien,  demnach  ist  er  mit 
diesem  nicht  identisch.  Ein  Phi- 
lippus Mfuituamis^  Organist,  kommt 
in  dem  bis  jetzt  noch  unaufgefun- 
denen  10.  Buche  der  Frottole  (1512) 
von  Petrucci  vor,  ist  aber  auch 
ein  anderer  als  der  obige. 

Philippus  Mantuan. ,  siehe 
Filippo  montavano. 

Philippus     de     Primis,     aus 

Fano,  Komponist  des  16.  Jhs.,  war 
Tenorist  in  der  Kapelle  des  Papstes 
Julius  IL  von  1492—1502.  Spa- 
taro erwähnt  ihn  in  einem  Briefe 
an  Joh.  de  Lago  vom  25.  Jan.  1529 
(im  Besitze  des  Liceo  mus.  zu  Bo- 
logna, s.  Ambros  3,  252.    Yiertelj. 

3,  246). 

Er  soU  eine  Messe  über  eine  Chanson 
von  Busnois  geschi'ieben  haben. 


Philips, 


423 


Philips,  Peter. 


Philips,  .  .  .  ein  Violoncellist, 
der  1781  in  London  auftrat 
(Pohl  2,  371). 

Pliilips,  Oall,  von  1555—1578 
erster  Hoforganist  in  Dresden  mit 
97  Gld.    Gehalt.      1568    empfängt 
er    eine    Begnadung    in    Lebens- 
mitteln,   am    27/12  1569    werden 
ihm   1000  Gld.   bewilligt   und   am 
9/10  1579    empfängt    die    Wittwe 
200   Gld.    Gnadengeld    (s.    Staats- 
archiv).    Der  Name   wird  so   ver- 
schieden   geschrieben,    dass    man 
anfänglich  im  Zweifel  ist,  ob  Gall 
oder  Philips  der  Vorname  ist. 
Philips,  Jan,  siehe  Velsen. 
Philips  (Philipps,  Phillips,  Phi- 
lippi),  Peter  (Pieti-o),  aus  England, 
daher    mit    d'Inglese    oder   Anglo 
gez.;  auf  den  Titein  in  italienischer 
Sprache     Pietro     Philippi.       Sehr 
wahrscheinlich  ist  auch  der  Druck 
von    1616,    mit   Pierre  PhiUppes 
gez.,  von  ihm;    er  ist  hier  als  Or- 
ganist   Ihrer    Hoheit    zu    Valen- 
ciennes  benannt  (de  leurs  Altezes 
Serenissimes).       Sein     Lebenslauf 
wird     nur     teilweise     durch     die 
Drucktitel  bekannt.  Fetis'  Angaben 
sind  daher  nur  zum  Teil  mit  Be- 
weisen zu  belegen.  Er  schreibt:  geb. 
von   katholischen   Eltern   in   Ens:- 
land,  liefs  sich  in  Bethune  nieder. 
Gegen  1595  reiste  er  nach  Italien 
und  lebte  mehrere  Monate  in  Kom, 
ging  dann  nach  Antwerpen  an  den 
Hof    des    Erzherzogs    Albert    und 
Isabelle    und    erhielt    eine    Orga- 
nistenstelle,   so    dass    die    Anzahl 
der  Organisten  auf  drei  stieg.    Am 
9.  März  1610  erhielt  er  eine  Prae- 
bende  oder  Kauonikat  zu  Soignies 
(Patent  ist  in  Brüssel  gez.).     Aus 
den   Titeln   seiner   Werke   ergiebt 
sich  folgendes:  Im  Fitzwilliam  Vir- 
ginal  book  ist  eine  Piece  von  ihm 
mit  1580  gez.,  so  dass  man  seine 
Geburt   um    1560    ansetzen   kann. 


Im  Ms.  191  der  B.  B.  eine  Pavana 
dolorosa,    die    er    im    Gefängnisse 
schrieb   (composta  in  Prigione  del 
P.  P.)    c.    1594.      Wahrscheinlich 
M'eil  er  Katholik  war.    1596  lebte 
er  in  Antwei^Dcn  ohne  Amt,   1599 
ist  er  Organist  an  der  Hofkapelle 
Erzherzogs   Albert  in  Antwerpen. 
1603    und    1612    ebenso,   nur   die 
Erzherzogin  Isabelle  ist  noch  mit 
genannt,    1613    bez.    er    sich    als 
Kanonikus    am    Kirchenkollegium 
von  S.  Vincenz  zu  Soignies  (Sone- 
giensis),   sowie  als   Organist   beim 
Erzherzoge.    1616  ist  bereits  oben 
unter  der  Variante  seines  Namens 
erwähnt,  respect.  wenn  Philips  da- 
mit  gemeint   ist.      1628    zeichnet 
er  in  Brüssel   am   13/3  die  Dedi- 
kation.     Die   3.  Aufl.   des  Paradi- 
sus    von    1641    kann    wohl   nicht 
mehr  mafsgebend  sein,  sie  wui'de 
von  Phalese  ediert  und  fasst  beide 
Titel    eines  Kanonikus   und   Orga- 
nisten  zusammen.      Straeten   2,  9 
verz.  ihn    1611  als  Organisten  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel.    S.  11 
führt    er   ihn    1621    in    der    Liste 
der    Kapellmitglieder    beim    Tode 
des  Erzherzogs  Albert  als  Organist 
an.     S.  314    wird    Ph.    in    einem 
Aktenstück  von  1624  abermals  als 
Organist    an     der    Hofkapelle    in 
Brüssel     unter    der    Gouvernante 
Isabelle  angeführt.     In  Bd.  4  p.  48 
wird  er  1622  im  Besitze  von  zwei 
Kanonikaten  erwähnt,  eins  zu  Be- 
thune und  eins  zu  Soignies,  wäh- 
rend er  zu  Brüssel  seinen   Orga- 
nistendienst weiter   versah.      Von 
seinen  Werken  sind  nachweisbar: 
Cantiones  sacrae  pro  praecipuis  festis 
totius  anni  et  communi  sanctorum  5  voci- 
bus  autore  E.  D.  Petro  Philippi  Anglo,  .  . . 
Antverpiae  1612  P.  Phalesius.    5  Stb.    4». 
69  Mot.     [B.  Br.     B.  B.     Berlin  Kirchen- 
inst.     Stockholm:  C.     Buckingham  Palast 
iu  Lond.        Lincoln  Kathedi'.       br.  Mus: 
A.  T.  B. 

Cantiones   sacrae,    8  vocibus    auctore 


Philips,  Peter. 


424 


Philips,  Peter. 


R.  D.  ...  Canonico  .  .  et  . . .  Organista. 
Antv.  1613  ib.  8  Stb.  4».  30  Motett. 
[B.Br.  B.  B.  Berlin  Kircheninst:  C.  A. 
T.  B.  1.  chori.  Stockholm:  C.  B.  Kgsbg. 
kompl.     Proske,  Stb.?     br.  Mus:  A  1.  T  1. 

2.  Bl.  und  eine  Ausg.  ibid.  1G25,  C2. 
vorhanden. 

Gemmulae  sacrae  binis  et  ternis  voci- 
bus  c.  ßc.  Antv.  1613  ib.  4  Stb.?  40. 
39  Gesge.  der  Bc.  ist  eine  vollst.  Partitur. 
[Proske :  Bc.  B.  M :  B.  Stockholm :  C. 
Gaesdonck,  Stb.  ?  R.  C.  of  Mus :  C  1.  2.  B : 
Antwerp.  1621.     br.  Mus:  C2.  B. 

Les  rossignols  spiiituels,  liguez  en  duo: 
dont  les  meilleurs  accords,  nommement 
le  bas,  relevent  du  Seigneur  Pierre  Phi- 
lippes,  regaillardis  au  prime-vere  de  l'an 
1621.  Valenciennes  1621  J.  VervUet. 
1  vol.  120.  59  zweist.  Gesge.  u.  2  vier- 
stim.  [Brüssel  1307.  br.  Mus.  besitzt 
eine  Ausg.  von  1616  und  die  von  1621. 

Deliciae  sacrae  binis  et  ternis  vocibus, 
cum  Bc.  ad  org.  editio  altera.  Antv.  1622 
ib.  4  Stb.?  40.  41  Nrn.  Die  erste 
Ausg.  erschien  ebendort  1616  und  befindet 
sich  der  Cantus  in  Stockholm,  [br.  Mus. 
von  1622:  C2.  B. 

Litaniae  beatae  Marias  Virg.,  in  eccle- 
sia  Loretana  cani  solitae,  4.  5.  6.  8.  et 
9.  vocib.  cum  Bc.  ad  org.  Auct.  R.  D. 
Petro  Philippe  Anglo,  Bothuniensi  Cano- 
nico. Et  Sereniss.  Albcrti  et  IsabeUae 
Archiducum  Austriae  etc.  Organista.  Antv. 
1623  Phales.  Stb.?  4»^.  12  Litan.  [br. 
Mus:  T.  B.  Bc,  doil  noch  der  Quintus 
einer  Ausg.  von  1630  mit  einer  Litan. 
8  voc.  von  Nie.  Pisanio. 

Paradisus  sacris  cantionibus  consitus, 
I.  IL  in.  vocibus  decantandis,  c.  Bg. 
Auetore  ...  I.  pars.  Antv.  1628  Phale- 
sius.  4  Stb.?  40.  Dedic.  am  31/3  1628 
in  Brüssel  gez.  [London  Buckingham 
Palast,     br.  Mus:  C. 

—  Secunda  Pars.    Ib.  1633.    [br.Miis: 

3.  vox. 

—  Tertia  Pars.  Ib.  1641.  [Gaesdonck: 
B.  gen.     br.  Mus:  1633:  Cantus. 


II  1.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci  di  . . . 
Anversa  1596  P.  Phalesio.  6  Stb.  qu40. 
21  Madr.  Philips  noch  ohne  Amt  gez. 
[B.  D.  Dresd.  Mus.  Wolfenb.  fehlt  A. 
Kopenhag:  T.     Gent  U.  B:  C.  A.  T.  6  a. 

—  rist.  et  con-etti.  Ib.  1604.  [Xopen- 
hag.     Oxford  Ch.  Ch.     br.  Mus.  fehlt  5  a. 

Di  P.  Ph.  Inglese,  Organista  . . .  Madri- 
gali a  8  voci  .  .  .  Anversa  1598  ib. 
8  Stb.  qu4».  21  Madr.  [Gent  U.  B: 
AI.  2.  T2.  B.  besafs  einst  auch  List  & 
Francke. 


—  Ib.  1599,  ohne  ristamp.  8  Stb.  etc. 
[br.  Mus:T.  Oxford  Ch.  Ch.  Oxford 
Bodl.  C1.2.  A.  T.  B2. 

—  ristamp.  1615  ib.  8  Stb.  etc.  [AVol- 
fenb:  C  1.  Tl.  B.  1.      br.  Mus:  fehlt  T  1. 

...  II  2.  libro  de  Madrigali  a  6  voci 
. . .  Anversa  1603  ib.  6  Stb.  qu40. 
24  M.     [Oxford  Ch.  Ch.     Amst:  5  a. 

—  ristamp.  ib.  1615.  [br.  Mus.  ohne  5  a. 
Aufserdem  noch  das  Samhvk.  von  1591a 

(Eitner  1):  Melodia  olympica.  Di  diversi 
eccell.  musici  a  4.  5.  6.  et  8.  voci,  nuovam. 
raccolta  da  P.  Ph.  Inglese  . . .  Madrigali 
. . .  Auversa  1591  Phalesio  &  Giov.  Bel- 
lero.  6  Stb.  qu40.  69  Madr.  [B.  M. 
Proske  fehlt  C.  Elbiug  Marienkirche. 
Oxford  Ch.  Ch.  Lond.  Westminster  fehlt 
6a.  R.  C.  of  Mus:  B.  Gent  U.  B:  C.  A. 
T.  B.  Upsala:  C.  B.  Im  Vogel  2,  462 
das  Reg. 

—  1594  ib.  6  Stb.  qu4''.  [B.  Br. 
br.  Mus.  Oxford  Ch.  Ch.  Lond.  Westm: 
5  a.  6  a.  Gent  U.  B:  C.  A.  T.  6  a.  Bi-üs- 
sel:  C.  A.  T.  B.     Kopenhag-:  T. 

—  1611  ib.  6  Stb.  qu40.  [Oxford 
B.  L:6a.  R.  C.of  Mus:C.A.T.B.  Lond. 
Westm:  C.  A.  T.  B.  6a.     Brüssel:  6a. 

Noch  ist  die  bereits  oben  erwähnte 
fragliche  Sammlung  von  geistlichen  Chan- 
sons zu  notieren,  gez.  mit  Pierre  Philip- 
pes,  Organiste  de  leurs  Altezes  Serenis- 
simes  a  Valenciennes:  Les  Rossignols 
spirituelles,  liguez  en  Duo  .  .  .  Valen- 
ciennes 1616.  kl.  12".  [Bibl. Valenciennes. 
br.  Mus.  schreibt  es  auch  Philips  zu. 

—  2.  Ausg.  ib.  1621.  12«  mit  dem  Zu- 
sätze: Regaillardis  au  Prime-vere  de  Tan 
1621.  [Bibl.  wie  1.  Ausg.  und  Privatbibl. 
Scheurleer's  im  Haag,  der  auch  noch  eine 

3.  Ausg.  Valencienn.  1631.  12°  besitzt. 
In  Mss.,  br.  Mus.  403,  3  geistl.  Gesge. 

KU  5  Stim.  —  Ms.  574,  4  Stb.  des  16.  Jhs: 
2  Gesge.  —  Ms.  624,  1  Gesg.  iukompl. 
Ms.  179  eine  Motette  in  P. 

Im  R.  C.of  Mus.,  Ms.  1881,  4  Madri- 
gale. Ms.  1943,  2  Motett.  zu  5  Stim. 
Ms.  1964,  6  Chansons  für  Laute  arrang. 
von  Edw.  Paston  1.  L'horame  banni,  2  mal. 
2.  Esperant.     3.  Du  mal  que  jay,   2  mal. 

4.  Ce  vostre  brunt. 

Ms.  Z44,  8  Stb.  des  17.  Jhs.,  S.  82 
unter  Pet.  Phi.  Angli:  Ecce  tu  pulchra 
8  voc.  —  Quae  est  isla  8  voc.  [B.  B. 
und  in  Ms.  191,  ein  Orgelbuch  c.  1624 
Bl.  2  b  eine  Passamezzo;  Bl.  4  b,  7  b,  30b 
drei  Galliarden. 

In  Cambridge  FW.,  Virg.  book  Ms.  168 
enth.  20  Klavierpiecen,  teils  Arrang.,  teils 
selbständige  Piecen.  Im  Straeten  6,  506 
ein  arrang.  Madr.  von  Ales.  Striggio  abgedr. 


Philips,  Peter. 


425 


Philodemus. 


In  B.  D.,  lIs.  Mus.  q  78  a— f.  6  Stb., 
fehlen  6  a  7  a  vox.  Von  12—24  (resp. 
9—20)  latein.  geistl.  Gesänge  zu  8  Stim. 
9.  Quam  novus  est  Domine.  20.  Ecoe  tu 
puluhra  et  ainica. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms.  1  Anthem 
ä  6,  1  Motette  und  Fancies. 

In  der  Universit.-Bibl.  zu  Lüttich  be- 
finden sich  Orgel piecen  von  Ph. 

In  Bologna,  Kat.  2,  170  eine  Motette 
in  P.  Xat.  3,  149:  Voi  volete  ch'io 
muoia  4  voci.    P.  von  Santini. 

In  B.Br.  2  Motetten. 

In  Berlin  Hochschule  eine  Passamezzo 
f.  EJa\ier. 

In  B.  M.  3  Madrig.  Ms.  218  mit  unter- 
geschobenen Texten. 

In  B.  Kgsbg.  1  Missa  6  voc.  im  Samlwk. 
Nr.  21,  Ms.  von  1645  Nr.  24,  fehlen  T. 
u.  6  a. 

In  alten  gedr.  Samlwk.  19  Gesänge 
(Eitner  1),  aufsei  dem  nach  Vogel  in  Pha- 
lese's  Paradiso  1596:  Non  herb'e  vaghi 
fiori  und  Poi  disse  l'ampeggiando  2  p.  — 
In  Phalese's  Gliirlanda  1601:  0  che  dolce 
morire.  —  Ferner  in  Morley's  Madrig.  to 
5  V.  Lond.  1598  die  Madr.  0  false  deceit 
und  The  Nightingale.  —  In  Salomon  de 
Gaus'  Institution  1615,  2.  Teil,  S.  42  ein 
Trio  ohne  Text. 

1  Madrigal  im  Hawkins  (Eitner  2). 
1  Madr.  1890  von  Mr.  Squire  bei  Stanley 
Lucas,  Weber  &  Co.  ediert  (M.  f.  M.  22. 
85).  Im  Ritter  Nr.  28  ein  Orgelsatz^ 
Hodie  Sanctus,  Antiphona  5  voc.  ediert 
von  Squire  bei  Novello  in  London. 

NoveUo  F  Nr.  197  veröffentlichte  einen 
Satz  unter  Henry  Phillips,  vielleicht  ist 
der  Vorname  nur  ein  Drackfehler  (siehe 
Eitner  2). 

Eine  Motette  im  Neudruck  bei  Novello. 

Philii)seii  der  Jüngere,  Fi-ei- 
herr  zu  Winnenberg  und  Beihel- 
stein,  lebte  im  16.  Jh.  und  gab 
ein  Liederbuch  heraus,  betitelt: 

Christliche  Reuter  Lieder,  Stralsburg 
1582  bei  B.  Jobin,  kl.  8»,  8V2  Bog.,  wel- 
ches 39  selbst  gedichtete  geistliche  Lieder 
enthält  mit  19  Melodien  weltlicher  da- 
mals,  bekannter  Lieder.  [Stadtbibl.  in 
Leipzig.]  Böhme  druckt  einige  ab  und 
Zahn  eins  unter  5371. 

Er  gab  auch  die  französischen  Psalmen 
mit  ihren  bekannten  Melodien  in  deutscher 
Uebersetzung  heraus,  s.  1.  1588.  12^.  Ex. 
in  B.  Zw.  und  Helmstädt. 

Phillips,  John.  Xeffe  Müton's, 
geb.    gegen   1635   in   London,  ist 


durch  politische  u.  a.  Schriften  be- 
kannt und  der  Autor  des  Pamphlets: 
Duellum  rausicum,  welches  er  bei 
Gelegenheit  des  Streites  zwischen 
Matthew  Locke  und  Thomas  Sal- 
mon  schrieb  und  aufgenommen 
wurde  in 

The  present  practice  of  musick  vin- 
dicated  against  the  exception  .  . .  lately 
published  by  Th.  Salmon  . . .  and  Matt. 
Locke  . . .  London  1673.  kl.  8".  [R.  C. 
of  Mus.]  Hawkins  4,  422  bez.  dasselbe 
als  ein  in  gemeiner  schimpfender  und 
possenhafter  Weise  geschriebenes  Pam- 
pMet. 

Phillips,  Peter,  siehe  Philips, 
Peter. 

Phillis,  Jean-Baptiste,  geb.  zu 
Bordeaux  um  1751,  gest.  30.  Dez. 
1823  zu  Paris,  72  Jahr  alt,  liefs 
sich  als  Guitarrist  in  Paris  nieder 
und  gab  zahlreiche  Kompositionen 
für  Guitarre  allein  und  im  Vereine 
mit  anderen  Instrumenten  heraus 
(Fetis).     Bekannt  ist  mir  nur: 

3  Trios  pour  lyre  ou  guitarre,  Violon 
et  Alto,  op.  4.  Paris,  Pleyel.  Stb.  [Brüs- 
sel Cons. 

Philmeierus,  Conradus^  siehe 
Bielmeier. 

Philoclemns,  aus  Syrien,  vor 
Christi  geboren,  ein  epikuräischer 
Philosoph, 

hinterliels  ein  Werk  über  die  griechisch- 
römische  Musik,  welches  auf  einer  Papyrus- 
rolle in  Herculanum  aufgefunden  wurde. 
Grofse  Lücken  mussten  ergänzt  werden, 
um  ein  Ganzes  zu  bilden.  Biaggio  und 
Merli  gaben  die  Abhandlung  1793  in  Ne- 
apel heraus,  teils  im  Facsimile,  teils  auf 
38  Tafeln  gra^^ert  nebst  38  Kolumnen 
Text.  Die  lateinische  Uebersetzung  be- 
sorgte Mazocchi,  Rosini,  Ignarra  u.  Baffi. 
Der  Inhalt  ist  mehr  philosophisch  als 
über  die  praktische  Musik,  gewährt  daher 
wenig  Aufschlüsse.  Gottfr.  von  Murr  gab 
eine  deutsche  Uebersetzung  heraus:  Phi- 
lodem von  der  Musik.  Berlin  1806  Frö- 
lich.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  Brüssel, 
br.  Mus.]  Die  Musikfr.  besitzen  auch  eine 
lateinische  Ausgabe,  Argentorati  1804.  Im 
br.  Mus.  eine  Ausg.  von  Gadara:  Berlin 
1806.  —  In  Bologna:  Napoli  1793.  fol. 
180  S.  mit  Taf.  (Fetis  Näheres). 


Philomathes. 


426 


Phiuot. 


Philomathes,Yenceslaus,  Fetis 

sagt:  sein  Eigenname  war  Werices- 
laus^  geb.  in  der  2.  Hälfte  des 
15.  Jhs.  zu  Xeuhaus  in  Böhmen, 
daher  er  seinem  Namen  „de  nova 
domo"  hinzufügt.  Ein  Wenzeslaus 
war  um  1496  Glockengiefser  da- 
selbst. Man  kennt  von  ihm  die 
Abhandlung: 

Venceslai  Philomathis  de  noua  domo, 
Musicorum  libri  quattuor:  Compendioso 
carmine  elucubrati.  Christophorus  Crassus 
Heluetius  Lectori  (folgen  4  Verse).  Ven- 
ceslaus  Pictorius  ad  Lectorem  (folgen 
4  Verse).  2.  S:  Venceslaus  Philomathes 
Eeuerendo  viro  ac  deo  deuoto  domino 
Joan.  Caplicensi:  Ecclesiastico  moderatori 
in  noua  domo  .  .  .  unterz.  Anno  1512. 
Folgen  eine  Vorrede  und  4  Bücher  in 
Kapitel  geteilt.  Alles  in  Versen  mit  Bei- 
spielen in  der  römischen  Choraluote  in 
Holz  geschnitten.  Er  nimmt  die  ganze 
Musiktheorie  bis  zur  Komposition  durch. 
Sign,  mit  a— f2  in  4".  (22  BU.)  Am 
Ende:  Impressum  Vienne  Pannonie  per 
Hieronym.  Victorem  et  Joan.  Singrenium. 
Anno  1512,  7.  Aug.  (in  Worten),  [be- 
saJs   einst  Prof.  Frz.  Commei    in  Berlin. 

—  (Vitebg.  1518  Rhau.)     [B.  B. 

—  Ausg.  1523  ebd.  kl.  4".  22  Bll. 
[B.  B.     B.  Wagener. 

—  Ausg.  1534  Vitebg.,  Rhau.  8«. 
[Brüssel.     B.  M. 

—  Ausg.  1543  Straisburg,  J.  Jucund. 
[B.  Douai.     B.  B.     B.  M. 

—  [B.  Hbg.  def.,  Ausg.  mir  unbekannt. 
Martin  Agricola   soll  sie  auch  1540  in 

einer  Umarbeitung  herausgegeben  haben. 

Philomela  Franeiscaiia. 

Clara  et  brevi  methodo  decantans  veras 
ac  certas  regulas  ad  bene,  perfecteque 
cautum  eccles.  .  . .  Hymnis,  Antiphon.  . . . 
Aug.  Vind.  1688  Typis  Aug.  Sturm,  kl.  8°. 
[Salzburg. 

Philomele,  siehe  (^uinqu^. 

PhilomMe ,  La  Seraphique- 
Diuisee  en  deux  parties.  En  la  premiere 
eile  chante  les  deuots  &  ardans  soupirs 
de  l'ame  penitente  qui  s'achemine  ä  la 
vraye  perfection.  En  la  seconde,  la  Chri- 
stiade, specialement  les  mysteres  de  la 
Passion.  La  Mariade  avec  les  mysteres 
du  Rosaire.  Et  les  cantiques  de  plusieurs 
saincts,  en  forme  d'oraison  &  de  medita- 
tion.  Sur  les  airs  plus  nouveaux  choisis 
des  pi-incipaux  auteurs  de  ce  temps.   Avec 


le  Dessus  et  le  Bas.  Tournay  1632.  8«. 
[Bibl.  des  Herrn  Scheurleer  im  Haag. 

Pliilomethes,  Daniel,  um  1651 
bis  c.  1663  Kapellknabe  für  Po- 
saune und  Trompete  an  der  Hof- 
kapclle  in  Dresden  (Fürstenau  1,  70). 

Pliilosophical,     A,    essay     of 

musick.     London  1677.     [Hannover. 
Philotliea,   |   Id    Est   |  Anima 

Deo  i  Chara:  i  Comoedia  Sacra  |  Auno 
M.DC.XLUI.  I  Et  M.DC.L.Vm.  |  Monachii, 
I  Ac  Deinde  Invariis  Theatris  |  Saepivs 
Decantata:  (  Nvnc  Typis  Excvsa,  |  Atque 
Sic  Ajitata,  |  Vt  Etiam  In  Templis:  |  Avt 
Pro  Honesta  Animi  Re-  |  laxatione,  Et 
Pietatis  |  Incitamento.  |  Tam  in  Scena,  | 
Qvam  Sine  Scena  Cantari  |  Possit.  ||  Typis 
Joannis  Jaecklini,  Tj-pogr.  |  Electoralis.  | 
Sumptibus  Joauni  Wagneri,  Bibliop.  |  Anno 
M.DC.LXIX.  I 

19  Stb.  in  40.  Im  Organum  „Praefatio 
etc.  nebst  dem  Abdr.  des  Textes  4  Bogen. 
Latein.  Comedie,  61  Seit.  Musik,  bez.  Bass 
in  5  Theilen. 

1.  Stimb.  Caro  et  Justitia.     16  S. 
Titel   der  Stb.    etwas   anders  als  oben 

beim  Organum. 

2.  Stb.  des  David,  Orcus  et  Veritas. 

3.  „  d.  Bonitas  et  Longanimitas. 

4.  „  Providentia  et  Angelus  sec. 

5.  „  Angelus  Tutelaris,  et  Angelus 
Primus. 

6.  Stb.  der  Philothea. 

7.  ,,     Amor  di\dnus. 

8.  „     Pax. 

0.     „    Misericordia  et  Ecclesia. 

10.  „     Mundus  et  Clementia. 

11.  „     Christus. 

12.  13.  14.  Stb.  der  Violini  I.  IL  IIL 
et  Cornetti  L— III. 

15.   16.   17.  18.  Stb.   der   Viole  I.  II. 
m.  IV.  et  Trombon.  I— IV. 
[Kgl.  Bibl.  Berlin. 

Phinot  (von  den  Italienern 
Finot  geschrieben),  Dominique, 
ein  französischer  Komponist  des 
16.  Jhs.,  über  den  alle  Nachrichten 
fehlen,  auch  keins  seiner  Druck- 
werke mehr  als  den  Namen  geben. 
Man  glaubt,  dass  er  in  Lyon  geb. 
ist,  doch  fehlen  auch  dazu  die  Be- 
weise. Desto  besser  kennen  wir 
seine  Druckwerke: 

Liber  primus  Mvtetarvm  Qvinqve  Vo- 
cvm,  .  .  .  Avtore.  Lugduui  1547  excudeb. 
Godefridus  &  Marcellus  Beringi.    5  Stb. 


Phiaot. 


427 


Piaoi,  Carlo  Tomaso. 


qu4^  Nr.  1,  Domine  nonne  bonum.  — 
Nr.  30 ,  Beata  es  virgo  Maria.  [B.  M. 
B.  W.     B.  Hbg. 

—  Venet.  1552  Gardane.  5  Stb.  qu4''. 
27  Nrn.     fMusikfr.  Wien.     Proske. 

Lib.  sec.  Motetarvm  Sex,  Septem,  Et 
Oeto  Vocvra  .  .  .  Lugdini  1548  Godefr. 
&  Marcellus  Beringus,  fratres.  5.  Nouemb. 
5  Stb.  qu4''.  Dedic.  vom  Komp.  an 
Franc.  Bonuauloto,  Praesuli  Luxonien.si. 
Nr.  1,  Exaudiat  te  Dne.  —  Nr.  17,  luci- 
pit  oratio  Hierem.  Propb.  [B.  M.  B.  W. 
B.  Hbg.     Hofb.  Wien. 

—  Ven.  1555  Gardane.  5  Stb.  qu4P. 
Nr.  1,  Pater  noster.  —  Nr.  25,  Ecce 
sacerdos.    [B.  B.     Proske.     Musikfr.Wien. 

Missa  cum  4  vocibiis.  A.d  imitationem 
nioduli:  Si  bona  suscepimus.  condita.  Nunc 
primimi .  . .  Paiisüs  1557  Nie.  du  Cbemin. 
Cborb.  gr.  fol.  10  BU.  [B.  Kgsbg.  Bo- 
logna.    Hofb.  Wien. 

—  Dieselbe  Messe  schon  in  Ant.  Gar- 
dane's   Sex  Misse  lib.  1,   1544,   Samlwk. 

In  Morales  2.  Buch  Missae  4  voc.  1544 
die  Messe:  Quam  pulcra  es. 

...  II  1.  lib.,  di  Salmi,  a  4  voci,  a  uno 
choro,  con  la  gionta,  di  dui  Magnifieat, 
novam.  stamp.  .  .  .  Ven.  1555  Hier.  Scoto. 
4  Stb.     qu4^.  ohne  Dedic.     [Bologna. 

—  Yen.  1563  Ant.  Gardano.'  4  Stb. 
qu40.    18  Psalm.  3  Magnif.    [Proske:  C.  B. 

Chansons  üv.  1,  coutenant  37.  Lyon 
1548  Godefr.  &  Marcellin  Beringen  freres. 
4  Stb.     qu40.     fB.  M. 

Chansons  liv.  2,  cont.  26.  Ib.  1548. 
4  Stb.     qu40.     [B.  M. 

In  Mss.  24  Motetten  in  alten  Hds. 
[Proske  K.  A.  M.  lY.  Reg.  Ms.  786,  8  Stb. 
fehlt  der  Tenor. 

Jam  non  dicam.  —  Sancta  trinitas 
4  voc.     Ms.  B.  L. 

Beati  omnes  4.  toni.  4  voc.  Ms.  L321. 
[B.  B.]  —  ^88,  1065  „0  sacrum  con\ä- 
vium"  8  voc.  P.  —  Ms.  T  35  ein  Gesg. 
in  P. 

In  B.  Br.  10  geistliche  latein.  Gesänge 
(.siehe  Kat.) 

In  B.  Dresd :  Sancta  trinitas  8  voc. 
Ms.  P. 

In  B.  Zw.  5  Gesge.  in  Mss.  (s.  Kat.) 

In  B.  M.  Ms.  132 ,  4  Motetten  (Kat. 
Nachtrag  S.  159). 

Im  br.  Mus.  Ms.  22  zwei  Motetten. 

Ms.  Bologna  2,  169  eine  Motette  auf 
p.  57. 

In  Kassel,  Ms.  Cantiones,  Kat.  S.  17 
eine  Mot. 

In  B.  Löbau  au  die  Magnifieat  von 
Walther  augehängte  Mss.,  5  Stb.,  darunter 
ein  Phinot. 


In  der  Lorenzkirche  zu  Nümberg, 
Cod.  142   drei  Motetten   zu  5  u.  8  Stim. 

52  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
In  Ant.  Gardano's  Musica  quinque  voc. 
1549  a  u.  d,  pag.  1  u.  16  zwei  Motetten. 

5  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Phly  (PhJi)  du,  siehe  Diiphly. 

Pliylago  (Phjiagius),  Carlo, 
Rodigino  in  Cathedralis  Tarvisina 
Organista  (in  Rovigo),  wie  es  auf 
dem  Titel  folgenden  Druckwerkes 
heifst: 

Sacrae  cantiones  2,  3,  4,  5  et  6  voc. 
Lib.  3,  cum  Bc.  Venetia  1619  B.  Magni. 
5  Stb.  40.  19  Nrn.  [B.  B.  Rom  Ce- 
cilia:  C2. 

Pia  (Rio),  Antonio,  Musiker  am 
Hofe  zu  München,  wurde  am  22/5 
1679  mit  993  Gld.  angestellt  und 
ist  noch   1680  verz.   (Kreisarchiv). 

Pia  (Pias),  .  .  .  zwei  Brüder, 
traten  1754  in  London  als  Oboe- 
virtuosen auf  (Pohl  2,  372).  Ein 
dritter  Pia  (Pias),  trat  1769  ebd. 
als  Fagottist  auf  (ib.  373). 

Piacentino  Romano,  Antonio, 
gehört  dem  18.  Jh.  an  und  ist 
durch  Kammermusik  in  der  Grofs- 
herz.  Bibl.  zu  Karlsruhe   bekannt: 

Ms.  733  u.  734:  2  Concerti  a  Fl.  trav. 
solo,  c.  2  Y.  Ya.  e  B.  Besteht  aus  je 
3  Sätzen:  Allegro  Gd.,  Andante  Em., 
Allegro  Gd.  Das  2.  Konz.  ist  ebenso 
geformt. 

Ms.  732.  Trio  per  il  traverso,  c.  Y. 
e  B.,  Autogr.  Part.  Besteht  aus  Andante, 
Adagio,  Menuet  mit  Trio  in  Gd. 

Ms.  731.  Yiolino  solo.  Adagio  und 
Ciaconna  mit  Yariat.  in  Fm.     1  Stb. 

Piamor,  . . .  ein  Komponist  des 
15.  oder  14.  Jhs.,  der 

im  Codex  L471  («  X.  1,  11)  der  Bibl. 
Estense  in  Modena  mit  Tousätzen  ver- 
treten ist.  —  Ein  Quam  pulchra  3  voc. 
in  Cod.  92  der  Trienter  Mss.,  jetzt  in 
Wien. 

Piaiiez,  siehe  Perianez. 

Piani,  Carlo  Tomas 0,  geb. 
um  1685,  gest.  25.  Mai  1760, 
75  Jahr  alt,  in  Wien.  Er  diente 
als  Violinist  in  der  bai ersehen 
Hofkapelle  und  kam  am  1.  Juli 
1717   an  die  Ksl.  Hofkapelle  mit 


Piani,  Giov.  Ant. 


428 


Piantanida,  Giov. 


30  Thlr.  monatl.  Gehalt,  die  auf 
75  Gld.  erhöht  wurden,  da  er  sich 
beklagte,  dass  sein  Gehalt  in  Baiern 
weit  höher  gewesen  war.  1741 
wurden  alle  Gehälter  der  Hofbe- 
diensteten herabgesetzt  und  P.  er- 
hielt von  da  ab  statt  900  Gld. 
jährlich  nur  800  Gld.  (Köchel  1 
u.  2,  372). 

Piani,  GriOTanni  Antonio,  detto 
Des  Planes^  aus  Neapel,  befand 
sich  1712  als  Violinist,  wie  er  in 
op.  1  schreibt:  ,,della  sopra  detta 
Altezza  Serenissima  und  Avidmet 
das  Werk  dem  Lodovico  Alessan- 
dro  di  Borbone,  Graf  von  Tou- 
louse" etc.,  also  wahrscheinlich 
seinem  Dienstherm.  Darauf  kam 
er  als  Violinist  an  die  Ksl.  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  1800  Gld. 
Gehalt  von  1721—1740  und  mit 
nur  1200  Gld.  von  1741—1760 
(Köchel  1).     Man  kennt  von  ihm: 

Sonate  a  V.solo  e  Vcl.  col  Comb.  op.  1. 
Parigi  1712  Foucault.  fol.  78  S.  P. 
12  Nrn.  Enth.  aiich  Erklärungen  einiger 
Vortragszeichen.     [B.  B.     B.  Wagener. 

Ein  Piani  ist  1725  Violinist  an 
der  Hofkapelle  in  Kassel.  Dies 
muss  ein  dritter  Piani  gewesen 
sein.  Apell  verz.  ihn  von  1710 
bis  1715  und  nennt  ihn  Piana. 

Piantanida,  ...  Violinist  um 
1748  an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den (s.  Staatsarch.). 

Piantanida,  Antonio,  ein  Con- 
traltist  an  der  Kgl.  und  Herzogl. 
Kapelle  zu  Mailand,  dem  Gasp. 
Casati  in  seinem  3.  lib.  de  sacri 
concenti  1640  eine  Motette  wid- 
met und  ebenso  Carlo  Cozzi  in 
seinen  Missae  1649  ein  Dixit. 
Dort  wird  auch  seine  obige  Stel- 
lung mitgeteilt. 

In  der  Hofb.  Wien,  Ms.  15557  ein 
Magnificat  4  voc.  con  Sinfonia  ed  organo 
von  ihm.  Das  von  Ad.  Hiller  kopierte 
Magnific.  in  Ms.  17  390  der  B.  B.  ist 
wahrscheinlich  dasselbe. 


Piantanida,  Francesco  de; 

in  Gaetano  Chiabrano's  6  Solos  for  a 
Vcl.  von  c.  1780,  fol.  ist  er  mit  drei 
Piecen  vertreten,     [br.  Mus. 

Piantanida,  Oaetano  (Cajetan), 
in  einigen  Katalogen  wird  er  Pian- 
tanida genannt,  geb.  um  1768  zu 
Bologna,  gest.  im  Nov.  1836  zu 
Mailand,  Schüler  von  Stanisl.  Mattei, 
machte  Reisen  nach  Deutschland 
und  Dänemark  und  wurde  nach 
seiner  Rückkehr  in  Mailand  Prof. 
der  Kompositionsklasse  am  Conser- 
vatorium.  1836  wurde  Vaccaj  sein 
Nachfolger.  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Salve  regina  (Ad.)  per  4  voci  con  acc. 
di  Contrabasso  e  Vol.  Milano,  G.  Ricordi. 
P.  6  S.  kl.  fol.  [Berliner  Singak.  Hofb. 
Wien.  Musikfr.  Wien.  Mailand  Cons. 
üarnist. 

.32  Preparazioni  alla  Cadenza,  combi- 
nate  in  tanti  piccoli  esercizj  per  il  clavi- 
cembalo,  mit  Cajetano  Piantanida  gez. 
[Musikfr.  Wien. 

Die  B.  B.  besitzt  einen  Druck,  der 
nur  mit  Piantanida  gez.  ist  und  vielleicht 
dem  Obigen  angehört:  „Son  Gelsomino  in 
Arien  und  Vai'iat.  für  Sopran."  Nr.  3. 
Lpz.,  Breitk.  &  H. 

Sinfonie  in  Bd.  f.  V.  princip.  mit  2  V. 
Va.  B.  2  Hörn.  u.  Pauk.  Ms.  in  Stb. 
[Brässel  Cons.    Darmst.  eine  in  Dd.  Ms.  Stb. 

Fetis  verz.  eine  Anzahl  Kammermusik, 
doch  werden  dieselben  wahrscheinlich  dem 
Giovanni  angehören. 

Piantanida,  (xiorgio,  war  1795 
erster  Violoncellist  fürs  Ballet  am 
Scalatheater  zu  Mailand  (Textbuch 
zu  Sarti's  Fi'a  i  due  li  tiganti. 
B.  B.). 

Piantanida,  Crioranni  (auch 
mit  Giovanni  B  . . .  gez.),  aus  Flo- 
renz geb.,  war  um  1734  Violinist 
in  St.  Petersburg  bei  einer  The- 
ater-Gesellschaft (Ricordi 's  Musik- 
ztg.  1853,  85);  1737  soll  er  in 
Hamburg  konzertiert  haben,  ging 
dann  nach  Holland  und  zurück 
nach  Italien,  wo  er  sich  in  Bo- 
logna niederliefs.  Biirney  lernte 
ihn    dort    1770    kennen    und    be- 


Piantanida,  Isadoro. 


429 


Piazzi. 


wunderte  ihn  als  Violinisten.  Um 
1782  soll  er  daselbst  gestorben 
sein  (Fetis).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen sind  bekannt: 

VI  Sonate  a  3.  2  V.  e  B.  o  Cembalo 
Op.  1.  Londra  1742.  3  Stb.  [B.  Wa- 
gener.    br.  Mus. 

Sonata  da  camera  p.  V.  e  Ycl.  [Mu- 
sikfr.  Vien. 

Ms.  B.  Upsala,  ohne  Vornamen,  daher 
fragüch:  Sinfonia  ä  6:  2  V.  Ya.  2  Cor. 
Bc.    Fol. 

Mit  G.  B.  gez.,  daher  fraglich: 

6  ßomances  franyaises,  ded.  a  S.  A.  la 
princesse  Julianne  de  Philippsthal.  Copen- 
hagne,  Lose,  qufol.  [besafs  1888  Leo 
Liepm. 

Piantanida ,  Abate  Isadoro, 
geb.  in  Mailand  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jhs.,  lebte  noch 
1812  zu  Mailand.  Er  war  ein 
Schüler  Fioroni's  und  schrieb  viele 
Kirchenmusik  u.  a.  Fetis  führt 
nur  erstere  an,  mir  dagegen  liegen 
nur  Instrumentalwerke  vor  und 
zwar : 

Tre  Sinfonie,  per  2  V.  Va.  Ycl.  obl. 
Oboe,  Cor.  e  B.     Ms.  Stb.     [Maild.  Cons. 

Sonata  per  Yiolino  e  B.  op.  1.  [Mu- 
siMr.  Wien. 

1  Symphonia  für  2  Y.  Ya.  u.  B.  Ms. 
in  Stb.  mit  Ciantanida  (?)  gez.  in  der  Bibl. 
Schwerin  F.  Da  der  Yorname  fehlt,  ist 
der  Autor  schwer  bestimmbar.  Der  ein- 
fachen Besetzung  halber  könnte  man  die- 
selbe eher  Giovanni  zuschi'eiben. 

Pianto,  Ascanio, 

ist  im  Samlwk.  1618  c  mit  einer  Mo- 
tette vertreten  (Eitner  1). 

Piarello,  . . .  lebte  im  18.  Jh. 
und  ist  im 

Ms.  735  der  Grofsherz.  Bibl.  in  Karls- 
ruhe mit  einem  Concerto  vertreten  ä  FI. 
trav.  2  Y.  Ya.  e  B.  in  3  Sätzen  in  Cd. 
Cm.  und  Cd.    Stb. 

Gerber  1  verz.  einen  Piarelli^  einen 
Yioloncellisten,  der  zu  seiner  Zeit  lebte 
und  1784  zu  Paris  6  Yioloncelisolos  her- 
ausgab. 

Piatti,  Carlo,  um  1708  Violetta- 
Spieler  an  der  herzogl.  Kapelle  in 
Venedig  mit  15  Duk.  Gehalt  (Caffi 
2,  61).  Sollte  dies  vielleicht  der- 
selbe wie  Carlo  Piazzi  sein? 


Piazza,  Oaetano,  lebte  im 
18.  Jh.  Nach  2  Briefen,  die  Te- 
baldini  S.  63  u.  64  veröffentlicht, 
war  er  1773  in  Mailand  Kapell- 
meister. Dieselben  sind  an  Fr. 
Ant.  Vallotti  gerichtet  und  be- 
treffen musikalische  Fragen.  Die 
Grofsherz.  Bibl.  in  Karlsruhe  be- 
sitzt im  Ms.  736: 

Concerto  a  Fl.  trav.  2  Y.  Ya.  e  B., 
dabei  noch  2  Stb.  für  Trombe  und  Yio- 
lini  tutti.  Dasselbe  besteht  aus  3  Sätzen: 
AUg.  Dd.,  Andte.  Gd.,  Allegro  Dd. 

Das  Archiv  des  Conservator.  Turchini 
in  Neapel  besitzt  die  Oper  „L'eroe  cinese'-, 
Milano  1757.  Li  Rom  Cecilia  das  Text- 
buch: Milano  1758.    Text  von  Metastasio. 

Im  Conserv.  zu  Mailand  ein  Concertino 
in  C.  per  Cembalo  c.  Y.  e  B.     P.  Ms. 

Piazza,     Grioranni    Battista, 

detto  L'Ongaretto,  geb.  zu  Eom, 
Schüler  von  Vinc.  Ugolini.  Fetis 
sagt,  dass  er  Violist  war  und  macht 
aus  den  Gesangs- Canzonetten  In- 
strumentalkanzonen.    Bekannt  sind 

von  ihm: 

Canzonette  di  .  .  .  Lib.  1.  A  voce 
sola  .  . .  Yen.  1633  B.  Magni.  1  vol. 
in  40.     P.     23  S.     12  Gesge.      [Bologna. 

Libro  2.  Canzonette  di  .  .  .  A  voce 
sola  ...  Ib.  1633.  1  vol.  in  4».  17  S. 
8  Gesge.  P.  Beide  Dedic.  in  Yenedig 
gez.     [Bologna. 

Fetis  verz.  noch  bis  lib.  7,  sämtlich 
für  die  Yiola  (sie?). 

Piazza,  Leandro,  geb.  zu  Segni 
(Rom),  war  um  1775  an  der  päpstl, 
Kapelle  als  Sänger  angestellt  und 
schrieb  Kirchenmusik  (Fetis). 

In  der  kathol.  Kirche  in  Dresden  be- 
finden sich  unter  Piazza,  ohne  Yornamen, 
1  Gloria  und  1  Kyrie,  Gloria  und  Credo 
4  voc.  c.  Strom.     Ms.  P.  u.  Stb. 

Piazzi,  Carlo,  war  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Cre- 
mona  (Titel)  und  ist  bekannt  durch : 

Messe  da  capella  a  quattro  voci,  op.  1. 
Bologna  1680  Giac.  Mouti.  5  Stb.  4". 
4  Messen.  [Bologna.  Paris  Nat.  BiTissel 
Nr.  1674.     br.  Mus. 

Balletti,  Correnti,  Gighe  e  Sarabande 
ä  3,  2  Y.  e  Yiolone.  Lib.  1,  op.  2.  Bo- 
logna 1681  Monti.     3  Stb.     4».     [br.  Mus. 


Piazzino. 


430 


Piccinini,  Alessandro. 


Piazzino, 


Zeit  unbekannt. 


Im  Archiv  der  kath.  Kirche  in  Dresden 
im  Ms.  P.  u.  Stb.  ein  Kyrie,  Gloria  u. 
Credo  zu  4  Stirn,  mit  Instrum. 

Piber,  s.  Biber,  Heinr.  Frz.  von. 

Piber,  Franz,  um  1635  Instru- 
raentist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  260  Gld.  Gehalt  (Kreis- 
archiv). 

Pic.  Nicolo,  wie  Vogel  2 
schreibt,  ist  Nicolo  Pic.  Pre.  Sen. 
Siehe  Nicolo. 

Pica  (Picany,  Picam),  Sebastian, 
Bassist  an  der  Ksl.  Hofkapelle  in 
Wien  mit  15  Gld.  monatl.  vom 
1.  Febr.    1595—1596    (Köchel    1). 

In  den  Listen  der  Sänger  an 
der  Hofkapelle  in  München  ist  ein 
Sebast.  Pica,  Picany  und  Picam 
vom  9/12  1590—1591  mit  100  Gld. 
Gehalt  verzeichnet,  der  jedenfalls 
derselbe  Sanger  ist  und  da  er  1592 
seinen  Abschied  nimmt,  so  schliefst 
sich  die  Stellung  in  Wien  chrono- 
logisch an  (Kreisarchiv). 

Pieart,  Bencdictus,  Vikar  und 
Bassist,  wird  am  28/2  1771  zum 
Phonascus  an  St.  Donation  zu 
Brügge  gewählt  (Straetcn  1  a,  37). 

Ein  Mr.  (Sieur)  Picard  ist  in  Wolfen- 
büttel im  Ms.  296  mit  1  Menuet  und 
1  Bouree  zum  Tanzen  vertreten. 

Picavet,  Jean,  von  1492-95 
Sänger  des  römischen  Königs,  also 
Maximilian  L,  nach  einer  Rech- 
nung in  Lille  (Lafage  2,  353,  auch 
Straeten  3,  213). 

Piccardus,  Joannes,  Sopranist 
um  1478  an  der  St.  Peterskirche 
zu  Rom  (Viertelj.  3,  237). 

Piccliardus,  Antonius,  1507 
Contrabassist  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel].  3,  251). 

Piccliardus,  Jacobus,  1500 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel].  3,  240). 

Picclii,    Criovanni,     war    um 

1620  Organist  an  der  Kirche  della 


Casa  Grande  zu  Venedig.  Er  ist 
bekannt  durch  die  Drucke: 

Intavolatura  di  Balli  d'Arpicordo  di 
.  .  .  Nouamente  corrette,  &  ristamp.  Ve- 
netia  1620  Aless.  Vincenti.  Ein  Original- 
druck ist  mir  nicht  bekannt,  jedoch  Dr. 
Ose.  Chilesotti's  Neudruck  in  moderner 
Notation  mit  Proben  des  alten  Druckes. 
Milano,  Eicordi.     4«.     35  S. 

Canzoui  da  sonar  cou  ogni  sorte  d'istro- 
menti  a  2,  3,  4,  6  &  8  voci,  con  il  suo 
Bc.  di  .  .  .  Ven.  1625  Ales.  Vincenti. 
9  Stb.  4P.  IG  Can Zonen  u.  3  Sonaten 
für  Viol.  Cornetti,  Fag.,  Tromboni  u.  Flauti). 
[B.  Br.     B.  B:  Parte  II  u.  Bc. 

Ein  Urteil  über  ersteres  Werk  in  M. 
f.  M.  16,  108. 

Ein  Salve  Christe  im  Samlwk.  1625  a 
nebst  2ter  Aufl.  von   1636.     [B.  Br. 

In  Camdridge  F\y.  Ms.  168  Virgiual 
book,  eine  Toccata,   mit  Giov.  Pichi  gez. 

Picchianti,  öuilelmo,  ein  Gui- 
tarrist, der  vielleicht  noch  ins 
18.  Jh.  gehört. 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  "Wien  eine 
Fantasia  per  Flaute  e  Guitarre.  Mit  Luigi 
Picchianti  gez.,  ebenfalls  ein  Guitarrist, 
der  1787  geb.  ist. 

Piccinardi,     LudoTii^o,     aus 

Cremona,  war  um  1610  Organist 
am  Dome  zu  Modena  (Valdrighi 
12  Suppl.  8). 

Piccinetti,  Feiice  Maria,  be- 
kannt durch  eine 

Cantata  per  il  Sopran o  col  Bc.  „La 
Gionchiglia".  Zeit  unbekannt.  [Musikfr. 
Wien. 

Piccini,  Crioseppe. 

11  Floridoro,  opera  in  3  atti,  1673  in 
Macerata  aufgeführt,  wo  auch  im  Text- 
buche [B.  B.]  am  29/11  1673  die  Dedic. 
von  P.  unterz.  ist. 

Piccinini  (Piznin,  Pizzinini), 
Alessandro,  detto  dal  Liuto,  ein 
Lautenist  aus  Bologna,  stand  1581 
im  Dienste  des  Herzogs  Alfonso  11. 
von  Este  in  Modena,  später  war 
er  an  der  Accademia  de'Filomusi 
zu  Bologna  angestellt  (Canal  37). 
Fetis  dagegen  schreibt:  er  war 
noch  bis  ins  Jahr  1630  beim  Her- 
zoge von  Ferrara  angestellt.  Er  gilt 
auch  als  der  Erfinder  der  Archi- 
laute (Pandora),  eine   gröfsere  Art 


Piccinini,  Angelo  Maria. 


431 


Piccinni,  Lodov.  Aless. 


Laute,  die  auch  Basslaute  genannt 
wurde.    Fetis  führt  den  Druck  an: 

Libro  di  liuto  e  di  chitarono.  Bologna 
1626.  fol.  Enth.  auch  eine  Abhandig. 
über  die  Notierung  der  Lautentabulatur. 
Nachweisen  lassen  sich: 

Intavolatura  di  liuto  et  di  chitarrone. 
Lib.  1  .  .  .  Bologna  1623  heredi  di  G.  P. 
Moscatelli.     fol.     [Bologna.     Paris  Maxar. 

Intavolatura  .  .  Lib.  2.  Raccolte  da 
Leonardo  Piccinnini  suo  figlio.  Bologna 
1639  per  Gia.  Monti  e  Carlo  Zenero. 
[Bologna. 

Piccinini,  Angelo  Maria,  1 7.  Jh., 
bekannt  durch  eine  Motette: 

Gaudebunt  labia  mea,  a  C.  e  B.  in 
Fr.  Sammaruco's  SamlwL  von  1625:  Sacri 
affetti. 

—  Fortimato,  ist  ebendort  mit  der 
Motette:  0  dulcissima  Maria,  4  voc.  con- 
cert.  vertreten. 

Piccinini,  Filippo,  Bolognese, 

kommt  im  4.  Buche  Canzonette  zu 
2  Stirn,  von  1610  mit  dem  Gesänge:  Pilli 
gentile  c.  ßc.  vor. 

Piccinni,   LodoTico,   der  2te 

Sohn  Nicolo's,  geb.  um  1766  zu 
Neapel,  gest.  31.  Juli  1827  zu 
Passy  bei  Paris.  Schüler  seines 
Yaters,  ohne  besondere  Begabung, 
ging  nach  Paris  und  gab  1782 
daselbst  5  Sonaten  f.  Klavier  oder 
Fortepiano  heraus  (Anzeige  im 
Magazin).  1784  brachte  er  seine 
erste  komische  Oper  „Les  Amours 
de  Cherubin''  auf  die  Bühne  des 
Theaters  des  Beaujolais,  die  nur 
geringen  Erfolg  hatte.  Dieser  folg- 
ten bald  andere.  1791  begleitete 
er  seinen  Vater  nach  Neapel  und 
brachte  in  Italien  mehrere  Opern 
auf  die  Bühne.  Darauf  wurde  er 
1796  schwedischer  Kapellmeister 
in  Stockholm.  1801  kehrte  er  nach 
Paris  zurück  und  schrieb  fort  und 
fort  Opern,  ohne  je  einen  durch- 
schlagenden Erfolg  zu  erreichen. 
Von  seinen  Opern  lässt  sich  nur 
nachweisen: 

Le  Sigisbee,  ou  le  fat  corrige,  opera- 
comique  en  2  actes  (Paris  29/2  1804). 
Paris,  Le  Duc.     P.    fol.     [Brnssel  Cons. 

La  rancune  trompee,  com.  lyr.  en  1  a. 


(Paris  12/10  1819.)  Paris,  CarU.  P. 
[Briiss.  Cons. 

Couplets  pour  la  Saint-Louis,  1821  in 
der  grofsen  Oper  aufgeführt.  Für  Chor 
u.  Orch.     P.  Ms.     [Paris  I'opera. 

Gramer  1,  935  zeigt  1783  eiu  „Recueil 
d'airs,  Paris  ches  l'auteur"  an. 

Piccinni,  Loclovico  Alessan- 
(Iro,  ein  natürlicher  Sohn  des 
Joseph  Piccinni,  eines  Sohnes  des 
Nicolö,  geb.  10.  Sept.  1779  zu 
Paris,  gest.  24.  April  1850  zu 
Paris.  Fotis  widmet  ihm  einen 
ausführlichen  Artikel.  Seine  Leh- 
rer waren  Hausmann  fürs  Pfte. 
und  Lesueur  für  die  Komposition. 
Er  zeichnete  sich  besonders  in  der 
früheren  Kunstfertigkeit  eines  Ac- 
compagneurs  aus,  als  welcher  er 
am  Theater  Feydeau  und  seit 
1802  an  der  grofsen  Oper  an- 
gesteUt  war.  Von  1803  —  1816 
war  er  auch  noch  Orchester- Chef 
am  Theater  de  la  Porte-Saint-Mar- 
tin,  später  wurde  er  Chordirektor 
an  der  Oper.  1826  verlor  er  die 
Stellung  an  der  Oper,  ohne  dass 
ihm  ein  Grund  angegeben  wurde. 
Er  verfasste  gegen  diese  Unge- 
rechtigkeit eine  kleine  Schrift  unter 
dem  Titel  „Ma  defence"  Paris  1826. 
40.  20  S.  Darauf  erhielt  er  eine 
Pension,  die  ihm  aber  1830  zum 
Teil  wieder  entzogen  wurde.  Von 
nun  an  wechselte  er  sehr  oft  den 
Wohnort  und  das  Amt,  bis  er  1849 
wieder  nach  Paris  zurückkehrte 
und  bald  darauf  starb.  Er  war 
ein  Vielschreiber  und  Fetis  verz. 
allem  an  Balletten,  komischen  Ope- 
retten und  Melodramen  25  Werke. 
Von  all  diesen  Kompositionen  ist 
nur  nachweisbar: 

Avis  au  public,  ou  le  physionomiste  en 
defaut,  op.-com.  en  2  act.  (Paris  22/11 1806). 
Paris,   Mme.  Duhan.     P.     [Brüssel  Cons. 

Alcibiade  solitaire,  Opera  en  2  act. 
(Paris  8/3  1814.)    Ms.  P.    [Paris  I'opera. 

Couplets  d'airs  au  public  .  .  .  Paris, 
chez  Mad.  Masson.  2  Bll.  mit  Alessandro 
Piccinni  gez.     [B.  M. 


Piccinni,  Nicolo. 


432 


Piccinni,  Nicolo. 


Piccinni,  Nicolo,  geb.  16.  Jan. 
1728  zu  Bari,  gest.  7.  Mai  1800 
zu  Passy  bei  Paris.  Sein  Vater 
war  ein  Musikus,  der  aber  seinen 
Sohn  eher  von  der  Musik  abzu- 
halten suchte.  Jedoch  durch  Ver- 
mittlung des  Bischofs  von  Bari 
wurde  er  1742  ins  Conservatorio 
di  S.  Onofrio  a  Capuana  in  Ne- 
apel aufgenommen,  welches  damals 
unter  Leon.  Leo's  u.  Fr.  Durante's 
Leitung  stand.  1754  verliels  er 
es,  nachdem  er  schon  Proben 
seines  Talentes  gegeben  hatte. 
Die  Oper  „Le  Doune  dispettose'' 
war  seine  erste  Oper,  die  in  Ne- 
apel 1755  auf  die  Bühne  gelangte. 
Sie  erzielte  einen  guten  Erfolg  und 
noch  in  demselben  Jahre  folgten 
„Le  Gelosie'"  und  „II  curioso  del 
proprio  danno".  Nach  seinem 
Biographen  Ginguene  schrieb  er 
im  Ganzen  133  Opern.  1756  ver- 
heiratete er  sich  mit  der  Sängerin 
Vicenza  Sibilla,  seiner  Schülerin, 
der  er  aber  nicht  gestattete  die 
Bühne  weiter  zu  betreten.  Einen 
geradezu  beispiellosen  Erfolg  hatte 
1760  die  zu  Rom  aufgeführte  ko- 
mische Oper  „Cecchina  overo  La 
buona  figliuola",  die  durch  ganz 
Europa  wanderte.  1776  siedelte  er 
auf  Einladung  der  Königin  Maria 
Antoinette  mit  seiner  Familie  sich 
in  Paris  an.  Zu  der  Zeit  standen 
sich  die  Verehrer  Gluck'scher  und 
italienischer  Musik  feindlich  gegen- 
über und  die  letzteren  hoben  nun 
Piccinni  auf  ihren  Schild,  um 
Gluck  zu  unterdrücken.  P.  selbst 
stand  dem  Parteigetriebe  völlig 
fremd  gegenüber  und  da  er  der 
französischen  Sprache  nicht  mäch- 
tig war,  so  ist  ihm  schwerlich  klar 
gewesen,  wozu  ihn  die  Partei  be- 
nützte. In  der  grofsen  Oper  spiel- 
ten abwechselnd  eine  französische 
und   eine  italienische  Truppe  und 


P.  wurde  Direktor  der  letzteren, 
mit  der  er  seine  besten  Opern  zu 
Gehör  brachte.  Die  Direktion  der 
grofsen  Oper  war  wohl  aus  Speku- 
lationsrücksichten selbst  bemüht, 
die  Parteiungen  zu  schüren  und 
beauftragte  zu  dem  Zwecke  Gluck 
u.  Piccinni,  die  Oper  ,Jphigenie  en 
Tauride"  zu  komponieren.  Gluck's 
Oper  kam  1779  mit  glänzendem 
Erfolge  zur  Aufführung,  während 
Piccinni's  Oper  1781  nur  eine 
kühle  Aufnahme  fand,  P.'s  Cha- 
rakter zeigt  sich  im  besten  Lichte, 
indem  er  seinen  beiden  Konkur- 
renten, Sacchini  und  Gluck,  dem 
ersteren  1786  am  Grabe  eine  Lob- 
rede hielt  und  1787  für  den  letz- 
teren eine  grofse  Gedächtnisfeier 
zu  veranstalten  suchte,  die  aber 
nicht  zu  Stande  kam.  1784  wurde 
er  Professor  an  der  Kgl.  Musik- 
schule, aus  der  1794  das  Konser- 
vatorium entstand.  Die  Revolution 
vertrieb  ihn  aus  Paris  und  er  ging 
nach  Neapel  zurück;  als  jedoch 
eine  seiner  Töchter  sich  mit  einem 
republikanisch  gesinnten  Franzosen 
verheiratete,  verfiel  er  bei  Hofe  in 
Ungnade  und  bekam  sogar  Haus- 
arrest. 1798  ging  er  daher  wieder 
nach  Paris  und  erhielt  eine  Pension 
von  5000  Frank  als  Vergütung  der 
Verluste,  die  er  erlitten  hatte,  denn 
selbst  seine  Partituren  waren  ver- 
kauft worden.  Man  schuf  für  ihn 
eine  sechste  Inspektorstelle  am 
Conservatoire,  die  er  im  April  1800 
antrat,  doch  der  Tod  enthob  ihn 
aller  weiteren  Bemühungen.  Seine 
Frau  erhielt  die  Hälfte  des  aus- 
gesetzten Gehaltes  und  gab  dafür 
Gesangunterricht  am  Konservato- 
rium. P.  schrieb  auch  einige 
Kirchenkompositionen ,  doch  ge- 
schah dies  erst,  als  er  wieder 
nach  Neapel  ging  und  sich  in  sehr 
bedrängten    Verhältnissen    befand. 


Piccinni,  Nicolo. 


433 


Piccinni,  Nicolo. 


(P.  L.  Ginguene:  Notice  sur  la  vie 
et  les  ouvrages  de  N.  P.  Paris, 
Fan  IX  (1801),  Ve.  Panckoacke. 
8».  144  S.  [Brüssel.  Bologna. 
B.B.  Dresd.  Musikfr.  Wien.]  — 
Gustave  Desnoiresterres:  La  mu- 
sique  franyaise  au  18  siecle.  Gluck 
et  Pico.  1774—1800.  Paris  1872 
Didier  et  Co.  8».  424  S.  —  Fetis. 
—  Florirao  2,  245).  In  Bari  setzte 
man  ihm  an  seinem  Geburtsliause 
eine  Gedenktafel.  Siehe  auch 
Menestrel  1888,  312;  Gregoir, 
Panth.  5,  112;  M.  f.  M.  14,  143 
Auszüge  aus  Griinm's  Correspon- 
dence;  Urteil:  Lpz.  Ztg.  1867,  77. 

1.  Oeistliche  Kompositionen: 
Giouata,   Oratorio  in  2  parte.     Napoli 

1792.  Ms.  P.  [Neapel  Turch.  Neapel 
Cons.     E.  C.  of  Mus.  im  Autogr. 

La  morte  d' Abele  ä  4  voc.  c.  VY.  Ob. 
Fl.  Cor.  Va.  e  Cemb.  P.  Ms.  282.  [Dresd. 
Mus.     Dresd.  Icath.  Kirche. 

II  Gioas,  Ee  di  Guida.  Oratorio  sacro 
in  2  p.  P.  1752  viell.  Autogr.  [Musikfr. 
AVien. 

Cantate  per  Anniversarii  reali  im 
Autogr.  1769,  2  voll.     [Neapel. 

Pange  liugua.  —  Tantum  ergo.  Per 
Viola.  Autogr.  2  BU.  Ms.  18414.  [Hofb. 
Wien. 

Me.ssa  in  sol,  a  5  voci  c.  ström.  Ms. 
P.     [Neapel. 

Da  te  solo  in  tanti  affanni,  Salmo  ä 
piü  voci  e  ström,  in  mi.   Ms.  P.    [Neapel. 

Dixit  Dominus,  4  voc.  c.  orch.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

La  tranquillitä.  Salmo  4.  Ms.  P.  u. 
Stb.     [Neapel  Turch. 

2.  Opern: 

Adele  de  Ponthieu,  Tragedie  lyric[ue  en 
3  actes.  Text:  Razins  de  St.-Marc.  Paris 
27/10  1781.  Ms.  3  voll.  gr.  4^.  P. 
[Paris  l'opera. 

Alessandro  nell'Indie,  op.  seria.  Eoma 
1758  (Napoli  1774  u.  1792).  [Neapel 
Autogr.  Neapel  Turch.  Autogr.  Cam- 
bridge FW.     Wolfenb.  9  Arien  im  Ms. 

Alessandro  e  Poro,  opera  in  3  atti. 
Ms.     3  voll,  in  fol.  nebst  Stb.     [Rostock. 

Gli  amanti  mascherati,  op.  buffa  in 
2  atti.  Napoli  1774.  [Neapel  Autogr. 
Neapel  Turch.  Autogr. 

L'Americano  ingentilito.  Intermezzo 
a  4  voci.  2  voll,  in  P.  Ms.  614.  [Dresd. 
Mus.    Hofb.  Wien  M.s.  17  825. 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


Antigono,  op.  seria  in  2  atti.  Roma 
1771.     Autogr.  P.     [Neapel. 

Artaserse,  op.  ser.  in  3  atti.  Napoli 
1768.  Ms.  P.  [Neapel  Autogr.  Neapel 
Turch.  Autogr. 

—  novamente  scritta  per  Napoli  1772. 
Ms.  P.  [Neapel  u.  Neapel  Turch.,  beide 
im  Autogr. 

L'Astratto  ovvero  II  Gioccator  fortu- 
nato.  Dramma  giocoso  per  musica  in 
3  atti.  Ms.  615  P.  [Dresd.  Mus.  Hofb. 
Wien,  Ms.  17824. 

L'Astrologo.  Dram.  gioc.  per  mus.  in 
3  at.  Ms.  616,  3  voU.  qufol.  [Dresd. 
Mus.     C.  P. 

Atys,  Trag.  lyr.  en  3  act.  (de  Quinault, 
arrangees  p.  Marmontel).  Paris  22/2  1780. 
Ms.  P.  [Paris  l'opera.  Darmst.  mit  den 
Zusätzen  von  1783. 

—  Paris,  impr.  par  Basset.  P.  332  S. 
[B.  M.  C.  P.  R.  C.  of  Mus.  mit  seinem 
Autogr. 

—  Paris,  Des  Lauriers.  P.  332  S. 
[B.  M.     Bi'iissel  Cons. 

—  Paris,  La  Chevardiere.  P.  303  S. 
kl.  fol.  [Hofb.  Wien  mit  P.'s  Unterschrift. 
Brüssel  Cons.     Neapel  Turch. 

—  Paris,  grave  Le  Roy.  P.  fol.  [B.  B. 
br.  Mus.  Neapel.  Paris  Nat.  München 
Oper  im  Ms.  P. 

H  Barone  di  Torreforte,  op.  buff.  in 
2  at.  Nap.  1765.  Ms.  P.  [Neapel  Autogr. 
Dresd.  Mus.  Ms.  617,  2  voll.  Brüssel  2568. 
Darmst.     Brüssel  Cons. 

La  bella  veritä,  op.  buff.  in  3  at.  Nap. 
1762.     [Neapel  Autogr. 

La  bonne  fille,  siehe  Buona. 

La  buona  figliuola.  Dram.  giocoso  p. 
mus.  in  3  atti.  Eoma  1769.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus.  Ms.  623,  3  voU.  Dresd.  B  596. 
Kremsmünster.  Paris  7/12  1778  Ms.  P. 
Paris  Fopera.  Hofb. Wien,  Ms.  17821  mit 
1760  gez. 

—  en  3  actes,  traduit  de  l'italien  . . . 
par  Baccelli  (Paris  10^6  1771).  Paris, 
Houbaut.  P.  150  S.,  dediee  ä  Richelieu. 
[Hofb.  Wien.       Brüssel  Cons.       Bologna. 

B.  Wagener  im  Kl.-A.     C.  P.  in  P.     Mu- 
sikfr. Wien. 

—  s.  1.     P.     [B.  B. 

—  London,  Bremner.  P.  [B.  B. 
Darmst.  br.  Mus.  Brüssel  2560.  Paris 
Nat.    br.  Mus.  in  2  Drucken.    Brüss.  Cons. 

—  In  Walsh  Samlwk.  DeHzie.  R.  C. 
of  Mus.     br.  Mus. 

—  Paris,  Sieber.     P.     150  S.     [B.  M. 

C.  P. 

—  deiitsch:  Das  gute  Mädchen.  Ms. 
P.     [Darmst. 

La  buona   figliuola   maritata,    Paroles 

28 


Piccinni,  Nicolo. 


434 


Piccinui,  Nicolo. 


de  Goldoui  (Paris  15/4  1779).  Ms.  P. 
[Paris  l'opera  1,  .307  im  Kat.  Nälieres. 
Dresd.  Mus:  Dram.  gioc.  in  3  atti.  Ms. 
624,  3  voll,  qiifol.  Neapel  Tui-ch.  C  P. 
Hofb.  Wien  Ms.  17823. 

Cajo  Mario,  op.  seria.  Nap.  1757.  Ms. 
P.     [Neapel  u.  Neapel  Turch.  im  Autogr. 

La  Capricciosa.  Dram.  gioc.  in  3  atti. 
Ms.  P.  Napoli  1776.  [Neapel  Autogr. 
Dresd.  Mus.  P.  in  3  vol.  u.  im  Kl.-A. 

Catone  in  Utica,  opera  ser.  in  3  at. 
Nap.  1770.  Ms.  P.  [Neapel.  Neapel 
Turch.     Darmst. 

n  Cavaliere  per  amore,  Azioue  comica 
per  mus.  in  2  atti.  1765.  Ms.  P.  [Ne- 
apel im  Autogr.  Ilofb.  Wien,  Ms.  17822. 
Dresd.  Mus.  Ms.  618,  2  voll. 

La  Cecchina  ossia  la  buona  figliuola, 
op.  in  2  atti,  Roma  1760  und  La  Cecchina 
maritata,  op.  buffa,  Poesia  di  Pasquale 
Mililotti,  Nap.  1765  Teatro  Nuovo.  —  La 
Cecchina  zitella,  op.  buf.  in  3  atti,  Na- 
poli, alle  drei  im  Ms.  P.  in  Neapel;  sie 
können  nur  die  Oper  La  buona  figl.  unter 
anderem  Titel  sein. 

Cesare  e  Cleopatra,  op.  ser.  in  3  at., 
1770.  Ms.  P.  (Jahn  1,  191  teilt  den  Be- 
richt Leop.  Mozarfs  über  die  Oper  mit, 
die  im  Febr.  1770  in  Mailand  gegeben 
wurde,  giebt  aber  den  Titel  an:  Cesare  in 
Egitto.  [Neapel  und  Neapel  Turch.  im 
Autogr.     C.  P. 

II  Cid,  Op.  für  S.  Carlo  1767.  Autogr. 
P.  [Neapel  Turch.  (siehe  auch  II  Gran 
Cid). 

II  Giro,  op.  ser.  3  atti.  Autogr.  von 
1759.     [Neapel. 

II  Conclave  del  1774  ist  nicht  von 
Piccinni,  Autor  unbekannt.  Ms.  P.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

La  Contadina  bizzarra,  op.  buf.  in  3  at. 
Autogr.  in  P.  von  1774.  [Neapel  und 
Neapel  Turch.  Dresd.  Mus.  3  voll,  in 
Kopie,  Ms.  621.  Darmst.  Ms.  Hofb. 
Wien,  Ms.  17  826.  R.  C.  of  Mus.  in  Walsh' 
Samhvk.  DeHzie  Bd.  8.  C.  P.  br.  Mus., 
Londoner  Dmck. 

La  Corsala,  op.  buf.  3  at.  Nap.  1771. 
Autogr.  in  P.     [Neapel  u.  Neapel  Turch. 

II  curioso  del  proprio  danno,  op.  buf. 
3  atti.  Nap.  1755  (dann  1758  u.  1767 
aufgef.).     Autogr.  in  P.     [Neapel. 

I  Decemviri,  op.  ser.  3  atti.  Ms.  P. 
[Neapel. 

Demetrio,  op.  seria,  3  atti.  Autogr. 
von  1760.  [Neapel.  Neapel  Turch.  mit 
1769  gez. 

Demofoonte,  op.  ser.  3  at.  Nap.  1762. 
Autogr.  P.     [Neapel  u.  Neapel  Turch. 

Diane   et   Endimion,   op.    en   3  actes. 


Repres.  7/9  1784  zu  Paris.  Paris,  grave 
Huguet.  P.  fol.  [B.  B.  Darmst.  Ne- 
apel.    Brüssel  2684.     C.  P.     br.  Mus. 

—  Paris,  Des  Lauriers.  P.  230  S. 
[B.  M.     ßriissel  Cous.     Paris  Nat 

—  Paris  l'opera  im  Ms.  P. 

La  Didone,  op.  seria  in  3  atti.  Autogr. 
P.  von  1769.  [Neapel.  B.  Chigiana  in 
Rom  (Ms.  Q.  VII  100  mit  Argentiua  1770 
gez.). 

—  französisch:  Didon,  opera  ser.  Paris 
1783.  Ms.  P.  [Paris  l'opera.  Stadtb. 
Liege.     München  Oper. 

—  im  Druck:  Didon,  Tragedie  Ivrique 
en  3  actes.  Fontainbl.  16/10  1783.  "Paris, 
grav.  Huguet.  2  Bll.  Dedic.  an  die 
Königin,  307  S.  P.  [B.  B.  Hofb.  Wien 
mit  P.'s  Unterschrift.  Darmst.  Dresd. 
Mus.  B.  AV agener.  Neapel.  Neapel 
Turch.  Bologna.  R.  C.  of  Mus.  Paris 
Nat.     C.  P.     br.  Mus.     Musikfr.  AVien. 

—  Paris,  Des  Lauriers.  P.  307  S. 
[B.M.  Brässel  2686.  Brüssel  Cons.  Bo- 
logna. 

—  Paris,  Boieldieu.  P.  [B.  Joach. 
B.  Lpz.     Schwerin  F. 

—  Neue  Ausg.  im  Kl.-Auszg.  Paris, 
Michaelis.     [B.  B.     Bologna. 

La  donna  di  beirumore,  op.  buf.  3  at. 
Autogr.  von  1771.     [Neapel. 

Le  Donne  vendicate,  Intermezzo  in  2 
parte  a  4  voci  c.  ström,  (auch  als  opera 
buffa  bez.,  oder  mit  Dramma  giocoso  in 
2  atti).  Autogr.  Neapel  1767.  [Neapel. 
Dresd.  Mus.  Kopie  622.  Hofb.  Wien  mit 
1769  gez.  Ms.  17812.     Paris  l'opera    C.  P. 

—  Im  Druck  in  Walsh  Delizie  Bd.  8. 
[R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

Die  Elster,  siehe  La  vie  voleuse. 

Enea  in  Cuma,  op.  ser.  3  atti.  Nap. 
1775.  Ms.  P.  [Neapel  im  Autogr.  Hofb. 
Wien  Ms.  17  820. 

Ercole  al  Termodonte,  op.  ser.  in  2  atti, 
Napoli  1793  S.  Cario-Theat.  Ms.  P.  [Ne- 
apel.    Neapel  Turch. 

L'Esclave,  ou  le  Marin  genereux.  In- 
termede  en  1  acte;  redige  et  pardite  de 
l'itahen.  Paris  chez  Rigel.  P.  119  S. 
kl.  fol.  Ist  das  Intermezzo  „Stravaganti" 
mit  anderem  Texte.  [B.  B.  Hofb.  AVieu. 
B.M:  Grave  p.  Michel  Götz  ä  Mannheim 
1773.  P.  119  S.  Brüssel  Cons:  Paris, 
Deslauriers.  P.  Darmst:  Paris.  P.  Paris 
Nat. 

Les  faux  Lord.  Comedie  lyr.  en  2  act. 
(Paris  6/12  1783).  Paris,  grave  Basset. 
Chez  M.  Brünet  libr.  P.  210  S.  [B.  M. 
Dresd.  Mus.  Darmst.  Hofb.  Wien.  Brüs- 
sel Cons :  chez  Des  lauriers.  C.  P.  Paris 
Nat.     br.  Mus. 


Piccinni,  Nicolo. 


435 


Picicinni,  Nicolo. 


(Der  Text  ist  von  Jos.-Marie  Piccinni.) 

—  B.  B.  Ms.  17413  deutsch  in  P.  Der 
verstellte  Lord,   übersetzt  von   Andre  in 

2  Akten. 

Filosofo  di  Campagna  in  .3  atti.  Ms. 
P.     [CR 

La  finta  Baronessa,  op.  buf.  in  3  at. 
Nap.  1767.  P.  [Neapel  Antogr.  Neapel 
Turch. 

Le  Finte  gemeUe.  Intermezzo  in  2 
parte  ä  4  voc.  c.  ström.  P.  [Neapel 
Autogr.  Dresd.  Mus.  in  2  voU.  Paris 
l'opera.  Neapel  Turch.  Bologna:  Far- 
setta  a  7  voci  c.  orch.   in  3  atti.    Ms.  P. 

3  voU.  C.  P.  Hofb.Wien,  Ms.  17828  in 
3  atti  als  Oper  mit  Arien  von  Flor.  Gass- 
ruann  und  Marcello  de  Capua. 

II  finto  Turco ,  op.  buf.  in  3  atti. 
Autogr.  P.     [Neapel. 

I  Fui-bi  burlati,  op.  huffa  in  2  atti. 
Nap.  1773.  P.  Autogr.  [Neapel  und 
Neapel  Turch. 

Gelosia  per  gelosia,  op.  buf.  in  3  atti. 
Nap.  1755  u.  1770.  Ms.  P.  [Neapel  und 
Neapel  Turch.  im  Autogr. 

n  Gran  Cid,  op.  seria  in  3  atti.  Nap. 
1766.  P.  Autogr.  in  Neapel  (siehe  auch 
II  Cid). 

Gran  re  perdona.  Licenza  per  voce 
sola  di  Sopr.  c.  ström.  Ms.  P.  14  BU. 
qufol.     [Bologna. 

La  Griselda.  Dram.  gioc.  in  2  atti. 
1793.     Ms.  P.    2  voll,    qufol.     [B.  Joach. 

Hippomene  et  Atalante,  opera  en  1  acte, 
Paroles  de  Le  Hoc,  repres.  24/1  1810. 
Ms.  P.     40.     [Paris  l'opera. 

L'idolo  cinese,  op.  bouff.  en  3  act.  von 
Paisiello.  nur  einige  Chöre  von  Pic.  [Paris 
l'opera. 

L'incognita  perseqiütata ,  Dram.  gioc. 
in  3  atti.  1772.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus., 
Ms.  626.     [Hofb.Wien  Ms.  17813. 

L'incostante,  Intermezzo  a  4  in  2  parte. 
Ms.  P.     [Neapel.     Neapel  Turch. 

L'Iperranestra.  op.  seria  in  3  Atti.  Nap. 
1772.  Ms.  P.  im  Autogr.  [Neapel  und 
Neapel  Turchini. 

Iphigenie  en  Tauride,  Tragedie  Ivrique 
en  4  actes  (23/1  1781)  im  Ms.  P.  "[Paris 
l'opera.     Neapel.     München  Oper  in  P. 

—  im  Druck:  Paris,  grav.  Huguet.  P. 
264  S.  fol.  [B.  B.  Brüssel.  Hofb.Wien. 
Neapel  Turch.  Paris  Nat.  C.  P.  Berlin 
K.  H.     br.  Mus. 

—  Paris,  impiime  p.  Basset.  [B.  M. 
Darmst. 

—  Paris  chez  Deslauriers.  [Brüssel 
Cons. 

Le  Locandiera  di  spirito,  op.  buffa  in 
3  atti.     Ms.  P.     [Neapel  und  Turchini. 


La  Molinarella,  op.  buf.  in  3  at.  Nap. 
1766.  Autogr.  P.  in  Neapel  und  Turchini. 
C.  P. 

11  Mondo  della  luna,  op.  'b^^i.  in  2  atti. 
Autogr.  P.  in  Neapel. 

Monsiü  petiton,  op.  Autogr.  P.  in 
Neapel  Turch.  Neapel  verz.  unter  Peti- 
ton. op.  buffa  in  3  atti.  1758.  Autogr.  P. 

Die  Nacht,  eine  kom.  Oper,  s.  La  notte 

Li  Napolitani  in  America,  op.  buf.  in 
2  atti.    Ms.  P.     [C.  P.     Brüssel  Cons. 

La  notte  critica,  op.  buf.  in  2  atti. 
Ms.  P.  [Neapel.  B.  B.  deutsch:  die  Nacht, 
in  3  Akt.   Ms.  17410  in  2  Ex. 

UOlimpiade,  op.  ser.  in  2  at.  Eoma 
1761.  Autogr.  P.  [Neapel.  B.  Chigiana 
in  Eom  (Ms.  Q.  VII.  104  mit  Argentina 
1768  gez.) 

—  con  nuova  musica  scritta  in  Napoli 
1774.  Autogr.  P.  [Neapel  u.  Turchini 
in  Kopie. 

—  Im  Samlwk.  ßob.  Bremner  9,  Arien 
aus  der  Olimp. 

L'origille,  op.  ser.  in  3  at.  Nap.  1760. 
Autogr.  P.     [Neapel. 

Penelope,  Trag.  lyr.  en  3  actes,  paroles 
de  Marmontel,  repres.  k  Paris  9/12  1785. 
Ms.  P.  3  voll.  4^*.  [Paris  l'opera.  Stadtb. 
Liege. 

■ —  im  Druck  chez  l'auteur  ä  Paris.  P. 
252  S.  in  fol.  (repres.  2/11  1785).  [Hofb. 
AVien.  Brüssel  2685.  Darmst.  Neapel. 
C.P.     br.Mus. 

—  Paris  (2/11  1785)  chez  le  Suisse 
de  l'Autel  de  Noaüles.     P.     fol.      [B.  B. 

—  Deslam-iers.  P.  234  S.  [B.  M. 
Brüssel  Cons.     Berlin  £.  H :  chez  Mercier. 

La  Pescatrice,  Farsetta  (op.  buf.)  in 
2  parte.  Autogr.  P.  1766.  [Neapel.  In 
Kopie:  Dresd.  Mus.  627,  2  voll.  Hofb. 
Wien  mit  1769  gez.  Ms.  17  811.     Darmst. 

Petiton,  siehe  Monsiü. 

I  poilentosi  effetti,  op.  buf.  in  3  at. 
Ms.  P.     3  voU.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

n  regno  della  luna.  Dram.  gioc.  per 
mus.  in  3  at.  Ms.  ;629  P.  m  3  voll, 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

H  re  pastore,  op.  ser.  in  3  at.  1760. 
Autogr.  P.     [Neapel  und  Turchini. 

Roland.  Opera  en  3  act.  repr.  27/1 
1778  ä  Paris,  chez  Mr.  Boyer.  P.  466  S. 
[Bologna. 

—  Paris,  l'auteur  et  La  Chevardiere. 
P.  466  S.  in  2  voll.  kl.  fol.  [Hofb. 
Wien.  Brüssel  2688.  R.  C.  ofMus.  Ne- 
apel Turch.  Neapel.  Darmst.  Paris 
l'opera  Dmck  u.  Ms.  C  P.  Beriin  K.  H. 
hr.  Mus. 

—  Paris,  Imbault.  P.  in  3  voll,  qufol. 
[B.  Joach. 

28* 


Piccinai,  Nicolo. 


436 


Piccioli,  Giac.  Ant. 


—  Paris,  grav.  Dezauche.  P.  fol. 
[B.  B.     Dresd. 

—  Paris,  chez  Mle.  Castagnery.  3  voll, 
fol.     [Dresd.  Mus. 

—  Paris,  Deslauriers.  P.  466  S. 
[B.  M.     Brüssel  Cons. 

—  Kl.-A.  Paris,  Michaelis.  [B.  B. 
Bologna. 

La  scaltra  letterata,  op.  buf.  in  3  at. 
Nap.  1758.     Autogr.  P.     [Neapel. 

La  schiava  Siria,  op.  buffa  in  2  parie. 
Autogi'.  P.  1757.  [Neapel.  Als  Inter- 
niezzo  a  4.  Neapel  Turch.  Als  Azione 
comica,  P.  in  2  voll.  Ms.  631.  Dresd.  Mus. 
C.P.    Berlin  K.H.    Hofb. Wien,  Ms.  17827. 

—  Im  Druck:  London,  Bremner.  fol. 
[B.  B.  Upsala.  In  Walsh'  Delizie  Bd.  7 
im  R.  C.  of  Mus.     br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

—  Die  Sclavinn,  siehe  Sklavinn. 
Sermiculo,  Intermezzo.    Ms.  P.    [C.  P. 
La  serva  onorata.     P.   Ms.     [B.  Joach. 
II   servo   padrone,   in    1  at.     Ms.  514 

im  br.  Mus. 

Die  Sklavinn,  kom.  Oper  in  3  Akt. 
Ms.  16153.  P.  [Hofb.  Wien.  Siehe  La 
schiava. 

II  sordo,  Intermezzo  in  2  parte.  Autogr. 
P.     [Neapel. 

Lo  sposo  burlato.  Intermezzo  ä  4  voc. 
in  2  parte.  Ms.  632  P.  in  2  voll,  qufol. 
[Dresd.  Mus.  Hofb.  Wien,  Ms.  17816 
Drama  mus.  1771. 

La  sposa  collerica,  op.  buf.  (Intermez.) 
in  2  atti  (in  2  parte,  ä  4  voci).  Autogr. 
P.  1773.  [Neapel.  In  Kopie  2  voll. 
Dresd.  Mus.  633.    Paris  l'opera  20/10  1778. 

Lo  Sposalizio  di  D.  Pomponio,  op.  buf. 
in  3  atti.     Ms.  P.     [Neapel. 

I  sposi  perseguitati,  op.  buf.  in  3  at. 
Nap.  1769.  Autogr.  P.  [Neapel  u.Turchini. 

Lo  sposo  burlato,  op.  buf.  in  2  at. 
Napol.  1768.  Autogr.  P.  [Neapel.  C.P. 
Hofb.  Wien,  Ms.  17816  mit  1783  gez. 

Gli  Stravaganti,  op.  semiseria  in  2  at. 
Autogr.  P.  [Neapel.  In  Kopie  Ms.  17412 
in  B.  B.     C.  P. 

—  br.  Mus.  im  Druck:  London.  Siehe 
auch  Esclave. 

II  Tigrane,  op.  seria  in  3  at.  Autogr. 
P.     [Neapel.     Beriin  K.  H. 

Le  Trame  Zingaresche,  op.  buf.  in  3  at. 
Nap.  1772.     Autogr.  P.     [Neapel. 

II  Vago  disprezzato  (Le  fat  meprise) 
wurde  am  16/5  1779  in  Paris  in  der 
grolsen  Oper  aufgefühi-t.  Musik  verloren. 
(Lajarte  1,  308.) 

Le  vicende  della  sorte,  Azzione  com. 
in  2  parte.  Autogr.  P.  [[Neapel.  B.  B. 
Ms.  17414  in  Kopie.  Dresd.  Mus.  634  in 
2  voU.     Beriin  K.  H. 


La  vie  voleuse  ou  la  seiTante  de 
Yalaiseau,  Melodr.  en  3  act.  (deutsch:  die 
Elster).     P.  Ms.  17  411.     [B.  B. 

La  Vittorina,  op.  buff.  in  3  atti  pel 
teatro  di  Londra,  in  libretto  di  Goldoni. 
Ms.  P.     [Neapel. 

Zenobia,  op.  seria.  Nap.  1756  (1769). 
Autogr.  P.     [Neapel.     Neapel  Turch. 

3.  Einzelnes  aus  Opern: 

Le  P.  des  Concerts.  Recueil  des  aires, 
Seen  es,  duos,  trios,  quatuors,  choeurs  des 
operas  franyais  ...  av.  acc.  de  Pfte.  par 
Castil-Blaze.  Paris  c.  1825.  fol.  (Aus 
den  Opern  Roland,  Atys,  Didon,  Iphigenie 
en  Taur.,  Diane  et  Endym.,  &  Penelope.) 
[br.  Mus. 

In  B.  B.  Scenen  u.  Arien  Ms.  134,  II. 
123.  135.  8216. 

In  Wolfenb.  1  Gesangsquartett  u.  Arien 
im  Ms. 

In  Dresd.  Mus.  635.  243.  11.54:  23  Arien. 

Arien  in  Darmst.  Dresden.  B.  M. 
Neapel.  Bologna.  C.  P.  Brüssel  2622. 
Brüssel  Cons.  br.  Mus.  in  Ms.  362  auch 
7  Cantaten  u.  Arien  f.  Sopr.  in  P. 

6  Canzonets  for  2  voices  vi'ith  an  acc. 
for  a  Pfte.     London.     qu4<'.     [br.  Mus. 

In  Schwerin  F.  6  Arien  u.  2  Sinfonien 
im  Ms. 

In  Cambridge  FW.  2  Arien  im  Ms. 

Primae  lineae  operis  cujusdam  musici 
pro  voce  cantante  et  instrumentis.  qufol. 
2  BU.  vielleicht  Autogr.  [Hofb.  Wien, 
Ms.  18429. 

Duetto  „L'augel  che  sta  sul  nido"' 
eseguito  l'autunno  1793  in  Veuezia  dalla 
Sig.  Crespi  e  dal  Sig.  Mandiui  in  S.  Sa- 
muele (Druck,  s.  I.).     [Padiia  Anton. 

1  Arie  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

In  Bertena's  Recueil  einige  Anetten. 

Sinfonien  oder  Ouvertüren: 

Sinfonia  del  gionata  per  Cemb.  c.  V. 
Napoli,  Marescalchi.     Stb.     [B.  B. 

In  Dresd.  Mus.  Bräss.  Cons.  Darmst. 
BerUn  Th.  Neapel.  Beriin  K.  H.  allerlei 
Sinfonien  und  Ouvertüren  zu  Opern.  Im 
br.  Mus.  Londoner  Drucke  von  Overtures 
in  8  pts.  Nr.  21—23. 

Solfeggien  mit  Pfte.  in  Neapel. 

Sonata  c.  3  motivi.  Ms.  149,  Cam- 
bridge FW. 

In  J.  J.  Hummel's  Samiwk.  5  eine 
Sinfonia.  —  In  John  Corri's  Samiwk. 
2  Arien.  —  In  Parisotti's  Samiwk.  Arien. 

Im  Journal  5  Arien. 

Im  C.  P.  tre  Sonate  e  una  Toccata. 

Picciiiiiiiii.  siehe  Piceiuini. 
Piccioli,    (jiacomo    Antonio, 

aus  Corvaro  (wie  er  selbst  angiebt); 


Piccioli,  Giov.  Ant. 


437 


Piccolo. 


er  war  nm  1587  Minoritermöncli 
und  Musikdirektor  au  der  Kirche 
zu  Vercelli  (Titel).  Man  kennt 
von  ihm 

. . .  Missa,  Cantica  B.  M.  V.  ac  Sacrae 
cantioiies  8  vocib.  concinendae  .  . .  Mediol. 
1Ö87  Franc.  &  haered.  Sim.  Tini.  8  Stb. 
40.     [Bologüa  fehlt  C2. 

I  Messe  5  voc.  in  Lassus'  Samlwk. 
1588  (Eitner  1). 

Canzonette  a  .3  voci  di  .  . .  Ven.  1588 
G.  Vinceuti.  3  Stb.  4».  21  Nrn.  Dedic. 
in  Vercelli  unteiz.     [B.  B:  C.     Basel:  A. 

Piccioli,  Padre  GioT.  Antonio, 

Schüler  von  Cost.  Porta  (nach  An- 
gabe Berardi's  Arcani  musicali  1690 
Bl.  13  u.  115). 

Piccioni  (Pizzoni,  Pisoni),  Oio- 
Tanni,  aus  Rimiui,  diente  1577 
als  Maestro  di  Musica  den  Magni- 
fici  Signori  Desiosi  zu  Conegliano 
(Treviso  in  der  Lombardei)  und 
M'urde  später  Organist  am  Dome 
zu  Orvieto,  wo  er  bis  1602  auf 
den  Titeln  seiner  Werke  zn  finden 
ist;  auf  1616  nennt  er  sich  Kapell- 
meister und  Organist  „di  Monte 
Fiascone"  (im  Eömischen).  Man 
kennt  von  ihm 

1.  libro  delle  Messe  a  5  voci.  Ven. 
1589.  5  Stb.  40 .  [Danzig  Marienk.  Ten. 
fehlt. 

Concerti  ecclesiastici  di  . . .  a  una,  ä 
due,  ä  tre,  ä  4,  a  5,  ä  6.  ä  7,  &  a  8  voci, 
con  il  suo  B.  seguito  per  l'organo.  Op.  17. 
Ven.  1610  Vincenti.  5  Stb.  4P.  58  Mot. 
Dedic.  in  Ven.  gez.  vom  Autor.  [Bologna. 
Abdr.  de.s  Vorwort.  2,  479.     B.  M:  B. 

Psalmi  sex  3  voc.  et  aliae  cantiones 
2  et  3  voc,  op.  18.  Eomae  1612  Zan- 
nettus.     [Privatb.  Haberl's. 

Salmi  intieri  a  4  voci  coacertati,  con 
l'organo.  Di  . . .  Op.  19.  Ven.  1616 
G.  Vincenti.    5  Stb.  4».    [br.Mus:T.  B.  Bc. 

Concertus  ecclesiastici  . .  .  binis,  ternis, 
quaternisque  vocib.  Sex  cum  Psalmis  in 
fine.  Cum  B.  ad  org.  Op.  21.  Romae 
1619  Eoblettus.  5  Stb.  4«.  Dedic.  in 
Orvieto  am  17/6  1619  uuterz.  (es  scheint, 
dass  er  auch  später  noch  den  Posten 
wieder  bekleidete).     [Bologna. 

II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . . . 
Vineggia  1577  l'herede  Scotto.  Hier 
schi-eibt  er  sich  Pizzoni.  5  Stb.  4*^.  22 
Madr.     [Bologna:  B.  5a. 


II  2.  lib.  delle  canzoni,  a  5  voci.  Vinegg. 
1580  l'herede  Scotto.  5  Stb.  4».  22  Ganz. 
[B.  B:  C.  Bologna:  C.  Bologna  Petron: 
A.  T.  5  a. 

II  3.  Hb.  delle  Canzoni  ä  5  v.,  ib.  1582. 
5  Stb.  40.  17  Ganz.,  davon  2  von  AI. 
Spontone.     [Bologna.     B.  B :  B.  def. 

II  4.  lib.  delle  Canzoni  ä  5  v.,  ib.  1582. 
5  Stb.  40.  21  Ganz.,  davon  1  von  AI. 
Spontone.     [Bologna:  C.  A.  T.  5a. 

...  II  4.  üb.  de  Madrigali  a  5  voci. 
Ven.  1596  Ang.  Gardano.  5  Stb.  4«. 
21  Madr.     [Bologna. 

...  II  1.  hb.  de  Madrigali  a  6  voci. 
Ib.  1598.  6  Stb.  4».  21  Madr.  |B. 
Frk-ft:  C.  5a.  6a.     Bologna:  C.  T.  B.  5a. 

II  pastor  fido  musicale  di  . .  .  II  6.  hb. 
di  Madr.  a  5  voci  . . .  Ven.  1602  G.  Vin- 
centi. 5  Stb.  40.  21  Madr.  [Bologna. 
Biüssel:  A. 

3  Motetten  in  alten  Samlwk.  und  unter 
Pizonni,  soll  Pizzoni  heifsen,  1  Madrigal 
(Eitner  1),  nach  Vogel  noch  die  ver- 
schiedenen Ausgaben  von  Phalese's  Sym- 
phonia  angehca  und  in  Petrozzi's  Sonetti 
1609:  Chiar'acque  ombrose  5  v.  —  In 
Phalese's  Helicone  1616:  4  Madrigale  zu 
5  Stim.  —  In  Rude's  Flores  musicae  1600 
ein  Lautenst.  unter  G.  Pisoni.  —  Eich. 
Webb's  coUection  of  Madrigals,  LondoQ 
1808  ein  Madrigal. 

2  Motetten  zu  6  u.  8  Stim.  im  Ms.  16 
der  B.  L. 

Piccioni,  OioYanni  Maria.   In 

Giac.  Bondioli's  Salmi  von  1622 
wird  er  aus  Quinzano  in  der  Lom- 
bardei bez.  und  bekleidete  das 
Schatzmeisteramt  (mansionario)  zu 
Cocallio,  zugleich  nennt  er  ihn 
einen  ausgezeichneten  Musiker  (s. 
Kat.  Bologna  2,  184  Abdruck  der 
Dedic,  wo  Weiteres  berichtet  wird. 
Piccoli,  (xiovanni  de, 

in  Monte  Negro's  1.  hb.  Vihanelle  3  v. 
1590:  lo  mi  son  giovinetto. 

Piccolini,  Pietro,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  60  Gld. 
monatlich  vom  1.  April  1637  bis 
30.  Sept.  1637;  wurde  mit  einer 
Ehrenkette  geschmückt  entlassen 
(Köchel  1). 

Piccolo,  Filipi)0  lo,  ein  sici- 
lianischer  Priester  an  der  Kathe- 
drale zu  Palermo,  gab  heraus: 

H  canto  fermo  esposto  nella  maggior 


Piccolomini.  Alessandro. 


438 


Pichl. 


brevihx,  e  col  modo  piü  facilita.  Palermo 
1739  Ang.  Felicella.  4".  16  u.  80  S. 
[B.B.     Florenz.    Glasgow.    Brüssel  5987. 

Piccolomini,  Alessandro,  geb. 
am  13.  Jimi  1508  zu  Siena,  gest. 
12.  Mcärz  1578  ebd.  Professor  der 
Philosophie  und  Moral  zu  Padua, 
1574  Erzbischof  von  Patras  und 
Coadjutor  von  Siena. 

la  seinem  Werke  „üella  institutione 
morale'',  libri  XII.  Ven.  1.569,  spricht  er 
im  12.  u.  1.^.  Kapit.  des  4.  Buches  über 
Vokal-  und  Instrumentalmusik  (Fetis). 

Piccolomini,  Francesco,  geb. 
um  1520  zu  Siena,  gest.  um  1604 
ebd.,  war  an  53  Jahre  Prof.  der 
Philosophie  zu  Perugia  und  Padua. 

Aufser  philosophischen  Studien  muss 
er  sich  auch  mit  Musik  beschilftigt  haben, 
denn  von  einem  Francesco  Piccolomini 
befinden  sich  2  Motetten  (Beatus  Andreas 
und  Tenuisti  manu  dexteram  meam)  in 
G.  B.  Baccinetti's  Sacrae  cantiones  1616. 
Es  ist  die  Frage  ob  sie  von  dem  Philo- 
sophen herrühren. 

Picenni,  Alessio, 

bekannt  durch  ein  zweiteiliges  Madrigal 
zu  5  Stirn,  im  Samlwk.  1562  a  (Eitner  1). 

—  Andrea^  ist  in  Giuliano  Paratico's 
Ganzen ette  3  v.  1588  mit:  Poiche  a  luce 
vertreten. 

Picerli,  Silyerio,  geb.  zu  Rieti, 
nennt  sich  einen  Theologen  der 
reformierten  Minoriter  im  Kloster 
S.  Chiara  zu  Neapel  (der  Wortlaut 
ist  „Theologo  dell'ordine  de  Minori 
osservanti  riformati"  und  die  Dedic. 
unterz.  er  mit  „di  S.  Chiara  di 
Napoli  1631").  Man  kennt  von 
ihm: 

Specchio  primo  di  musica,  nel  quäle  si 
vede  chiaro  non  sol'  il  vero,  facile,  e 
breve  modo  d'imparar  di  cantare  di  canto 
figurato  e  fermo;  raa  vi  si  vedon'  anco 
dichiarate  con  bellissim'ordine  tutte  le 
principali  materie,  che  ivi  si  trattano  .  . . 
composto  dal  M.  E.  P.  F  . . .  Napoli  1630 
Beltramo.  4».  81  Bll.  [B.B.  Brüssel, 
br.  Mus.  Bologna,  Kat.  1,  240  Abdr.  der 
Dedic.  u.  des  Vorwortes.     Hofb.  Wien. 

Specchio  secondo  di  musica,  nel  quäle 

.  .  di  fare  con  nuoue  regole  in  ogni  sorte 

di    Contrapunti,    e    Canoni,    di   formar  li 

toni   di   tutt'i   generi   di   musica   reale   e 

finta,  con  le  loro  cadenze  ä  proprij  luoghi 


e  di  porre  in  prattica  quanto  si  vuole,  e 
puö  desiderare  di  detto  Canto  figurato,  e 
fermo.  Composto  .  . .  Napoli  1631  Matt. 
Nucci.  kl.  40.  8  u.  196  Bll.  [Brüssel, 
br.  Mus.  Bologna.  Neapel  Turch.  C.  P. 
Wolfenb. 

In  Bologna  noch  im  Ms:  Notizie  cavate 
dallo  Specchio  di  musica  di  Fra  Silv.  P., 
per  cura  di  D.  Girol.  Chiti.    kl.  8".    12  Bll. 

Im  Druckerprivileg  wird  noch  ein 
Specchio  terzo  di  musica  genannt,  doch 
scheint  dies  nicht  erschienen  zu  sein. 

Picliart,  s.  Thiebault,  Adrien. 

Picliel  berger,  . . .  Contrabassist 
in  Wien,  geht  1764  mit  Ditters- 
dorf  an  die  bischöfl.  Kapelle  in 
Presburg. 

Piclielmair  (Pichlmayr),  Greorg, 
war  an  der  Ksl.  Hofkapelle  vom 
1.  April  1637  bis  28.  Febr.  1638 
Tenorist  mit  60  Gld.  Gehalt 
(Köchel  1).     Man  kennt  von  ihm: 

Sacra  Psalmodia  octo  vocibus  conci- 
nenda.  Ratisbonae  1637  typis  Chrstph. 
Fischer.  8  Stb.  4".  Kaiser  Ferdinand  III. 
dedic.  [Kremsmünster Stb. ?  Hofb. Wien: 
Cl.  Tl.  2.  B2. 

In  B.  Br.,  Ms.  184  eine  Missa  sup. 
Dulois  Jesu,  8  voc,  6  Stim.,  2  Hörn.  u. 
Bc,  nur  Kyrie  und  Anfang  des  Gloria 
vorhanden. 

Picili,  Giov.,  siehe  Picchi. 

Picliini  (Pighini),  Paolo  (Paul- 
sen),  wird  am  23/2  1587  als  Bas- 
sist mit  300  Gld.  in  die  Hofkapelle 
in  München  aufgenommen  u.  1588 
das  letztemal  genannt  (Kreisarch.). 

Pichinini,  Felipe,  tritt  1617 
als  Sänger  und  Instrumentist  (can- 
tor  de  tiorba)  in  die  Madrider 
Hofkapelle  und  ist  noch  1636  verz. 
(Straeten  8,  416). 

Pichl  (seltener  Pichel  geschrie- 
ben), Wenzel,  geb.  1741  zu 
Bechin  in  Böhmen,  gest.  im  Juni 
1807  zu  Wien.  1753  Sängerknabe 
im  Jesuitenseminar  in  Brzeznicz, 
wo  er  auch  die  Lateinschule  be- 
suchte, ging  dann  nach  Prag, 
wurde  am  St.  Wenzelseminar  als 
Violinist  angenommen  und  be- 
suchte    die     dortige     Universität. 


Pich]. 


439 


Pichl. 


1762  wurde   er  erster  Chorgeiger 
an    der    Theinkirche    und    erhielt 
von    Segert    theoretischen    Unter- 
richt,   darauf    kam    er    als    Vice- 
direktor    an    die    bischöfl.   Kapelle 
zu  Grofswardein,  betrieb  dabei  die 
Dichtkunst  und  schrieb  für  Ditters- 
dorf  mehrere  lateinische  Operetten. 
Den  Ruf  nach  Petersburg  im  Jahre 
17 69   schlug  er  aus   und  ging  in 
den  Dienst  des   Grafen  Louis  von 
Hartig  in  Prag;  nach  zwei  Jahren 
kam    er    als    erster    Violinist    ans 
Nationaltheater  in  Wien,  1775  als 
Musikdirektor    nach    Mailand    an 
den  Hof  des  Erzherzogs  Perdinand. 
Als  1796  die  Franzosen  die  Lom- 
bardei   eroberten,    floh    er    nach 
"Wien.      Die    Flucht    geschah    so 
hastig,  dass  er  neben  seinen  Hab- 
seligkeiten    auch     seine     eigenen 
Werke  liegen  liels  und  nie  mehr 
zu  Gesicht  bekam.    1800  nennt  er 
sich    Kapellmeister    in    wirklichen 
Diensten  Ihro  K.  H.  des  Erzherzogs 
Ferdinand.   Hofb.Wien,  Ms.  18  476. 
(Dlabacz  ausführlich,  er  kannte  ihn 
persönlich;  der  Biographie  schliefst 
sich   ein  Verz.   von  116  Komposi- 
tionen   an,    deren    einzelne    Nrn. 
gröfstenteils  aus  mehreren  Werken 
bestehen,   z.  B.  Nr.  91  besteht  aus 
148   Quartetten,    Nr.   67    aus    17 
kleinen    Messen    u.  s.  f.).      Nach- 
weisbar sind  von  ihm: 

2  Missae  4  voc.  4  Instr.  et  Org.  Ms. 
2690  Samlbd.  F.  Nr.  3  u.  4.     [B.  B. 

1  Graduale  in  Ms.  P.    [Klosterneuburg. 

1  Magnificat  u.  1  Salmo  a  8  v.  col 
org.,  auch  1  Gloria  in  excelsis  a  8  v.  con 
2  organi.     Mss.  P.     [Bologna. 

Aria  e  Rondo  dell'opera  di  Pirro,  mu- 
sica  di  N.  Zingarelli,  Cantate  in  Milano 
nel  Carnevale  1792  dal  Luigi  Marchesi 
coUe  Variazioni  uotate  di  V.  P.  Milano 
1792  B.  Giussani.  qufol.  12  Bll.  Klav.- 
Ausz.     [B.  "Wagener. 

6  Ariette  die  Metastasio  per  Sopr.  e 
Cenib.     [Musikfr.  Wien. 

6  Sinfonie  ä  piu  ström.,  op.  1.  Berlin, 
J.  J.  Hummel.     Stb.     fol.     [Dresd.  Mus. 


3  Sinfonie  ä  piü  ström.,  op.  8.  Ib. 
Stb.  [B.  B.  Mailand  Cons.  Berlin  K.  H. 
br.  Mus. 

3  Syinphonies  k  plusieurs  instr.,  op.  15. 
Ib.     Stb.     [Mailand  Cons. 

Grande  Symph. .  .  a  2  V.  Va.  Vcl.  B. 
Fl.  2  Ob.  2  Clarinetti,  Fag.  2  Cor.  2 
Trombe  et  Timp.  op.  17  (Leopold  IL 
gew.).  Ib.  Stb.  [Schwerin  F.  Maild. 
Cons.     Berlin  K.  H. 

Symphonie  concertante  a  gr.  orch., 
op.  6.     Ib.     Stb.     [Berlin  K.  H. 

3  Sinf.  in  C.  D.  E.  Ms.  Stb.  [Ber- 
lin K.  H. 

2  Sinf.  in  B.  u.  Ed.  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

1  Sinf.  in  Esd.    Ms.  633.  Stb.     [B.  Zw. 
Serenata  ö  Sinfonia.     Ms.     [C.  P. 
Parthia  in  Ad.  a  2  Ob.  2  Clarin.  2  Cor. 

e  Fag.  in  Cd.     Ms.     Stb.     [Schwerin  F. 

Harmonie  a  2  Clarin.  2  Cor.  e  Fag. 
in  Fd.     Ms.     Stb.     [Schwerin  F. 

12  teutsche  Täntze  f.  Orchester.  Ms. 
18476  Stb.     [Hofb.  Wien. 

Deutsche  Tänze  und  Minuetti  für  Or- 
chester, in  Ms.  18475  in  Stb.  [Hofb. 
Wien. 

3  Concerti  a  V.  princip.  2  V.  A.  et  B. 
2  Ob.  2  Cor.  oe.  3.  BerUu,  HummeL 
Stb.     [B.  B.  nur  5  Stb.      br.  Mus.  kompl. 

2  Concerti  f.  Contrabass  mit  Orchester. 
Ms.  Stb.  in  Dd.     [Schwerin  F. 

2  Quintetti,  accomodati  per  2  Cembali. 
Ms.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

6  Divertimenti  a  5  ström,  op.  5.  Ber- 
lin, Hummel.  Stb.  [br.  Mus.  Berlin  K.  H. 
Musikfr.  Wien. 

6  Quartetti  ä  2  V.  Va.  et  Vcl.  op.  2. 
Berlin,  Hummel.  Stb.  [Musikfr.  Wien. 
Berlin  K.  H.  br.  Mus.  Mailand  Cons. 
Upsala. 

3  Quatuors  ä  Fl.  V.  A.  et  Vcl.  oe.  12. 
Ib.    Stb.     [Maild.  Cons. 

3  Quartetti  op.  13,  in  A.  B.  Es.  Ms. 
Stb.  [Berlin  K.  H.  Im  Druck:  Paris.  Stb. 
br.  Mus.     Mailand  Cons. 

3  Quartetti  per  Claiinetto,  V.  Va.  e 
Vcl.  op.  16.  Berlin,  Hummel.  Stb.  [Mai- 
land Cons.     br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

3  Quartetti  per  Fl.  V.  Va.  et  Vcl. 
Paris.     Stb.     [br.  Mus. 

3  Quartetti  a  2  V.  Va.  Vcl.  Stb.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

4  Divertimenti  f.  4  Streichinstr.  in  C. 
F.  D.  B.     Ms.  Stb.     [Beriin  K.  H. 

3  Sonate  per  Clavic.  V.  Vcl.  op.  26. 
Vienna,  Aii;aria  e  Co.  [Musikfr.  Wien. 
Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

4  Trii  per  V.  Va.  Vcl.  Venez.,  Zatta 
e  figli.    Stb.    [Mailand  Cons. 


Pichl. 


440 


Pichler,  Placidus. 


Six  Trios  concertans  a  V.  Va.  et  Vcl. 
oe.  7.  Berlin  et  Amst.,  Hummel.  3  Stb. 
[B.  Wagener. 

4  Trios  f.  FL  V.  u.  B.  Ms.  Stb.  [Brüssel 
Cons. 

2  Trii  per  V.  Va.  Vcl.  Ms.  Stb.  [Mai- 
land Cons. 

2  Sonate  notturne  per  Fl.  V.  Vcl.  Ms. 
Stb.     ptlaild.  Cons. 

2  Divertimenti  p.  Fl.  V.  e  B.  [Mu- 
sikfr.  AVien. 

1  Divertimento  a  2  V.  e  B.  [Musikfr. 
Wien. 

6  Duos  ä  2  V.  oe.  4.  Berlin,  Hum- 
mel,    [br.  Mus.     Mailand  Cons. 

—  6  Duets  for  2  V.  op.  4.  London, 
[br.  Mus. 

6  Duos  a  V.  et  Va.  oe.  10.  Berlin 
et  Amst.,  Hummel.    2  Stb.    [B.  Wagener. 

3  Duos  a  Viola  et  Vcl.  oe.  14.  Ib. 
2  Stb.  [Berlin  K.  H.  B.  Wagener.  Mai- 
land Cons. 

3  Duos  concertans  pour  A.  et  Vcl. 
oe.  16.  Pai-is,  Sieber.  2  Stb.  [Schwe- 
rin F.  def. 

6  Duetti  ä  V.  e  Va.  op.  18.  Berlin, 
Hummel.     2  Stb.     [B.  B.     Mailand  Cons. 

Hier  bez.  er  sich  mit  „Maestro  filar- 
monico  deiristituto  di  Bologna,  al'attual 
servizio  di  S.  A.  Reale  L'Arciduco  Ferdi- 
nande, Governatore  nelle  Lombardia  Austr. 
ä  Milano". 

—  6  Duettos  for  a  V.  &  Tenor,  op.  18. 
London.     2  Stb.     [br.  Mus. 

3  Duetti  concert.  per  2  V.  Lib.  2. 
op.  38.  Vienna,  Artaria  e  Co.  2  Stb. 
[B.B. 

Sonate  in  G.  für  Klavier  im  Autogr. 
ürasn.  in  B.  B.,  nebst  einem  Briefe. 

Tre  Sonate  ä  V.  solo  acc.  d'un  V.  overo 
Viola,  op.  23.  Berlin  et  Amst.,  Hummel. 
2  Stb.     [B.  Wa^ener. 

Sei  Fughe  con  un  Preludio  fugato  per 
un  V.solo,  op.  22.  Berlin  et  Amst., 
Hummel.  1  vol.  6  Bll.  [Schwerin  F. 
B.  Wagener. 

6  Fügues  avec  un  Prelude  fügue  pour 
1  V.  seul,  oe.  35.  Lips.,  A.  Kühnel.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

6  Fughe  con  1  Preludio  fugato  p.  1  V. 
solo,  op.  41.  Vienna,  Artaria  e  Co.  [B.B. 
Musikfr.  Wien.  Leo  Liepm.  besafs  eine 
Ausg.  Paris  chez  Imbault. 

12  Caprices  ä  V.  seul,  oe.  19.  Berlin, 
fol.     [br.  Mus. 

12  Capriccj  a  V.solo.  Partei,  op.  21. 
Bronsvic  nel  Magazine  .  .  auf  der  Höhe, 
fol.     [B.  B. 

Capriccio  in  fa  a  guisa  d'arpeggio  per 
V.  solo.    Ms.    [Mailand  Cons. 


100  Variazioni  suUa  scala  dal  Basso 
fermo  per  esercizio  de  Violino.  Napoli, 
Luigi  Marescalchi.  1787.  Nardini  dedic. 
fol.     [B.  B. 

—  Andante  for  the  V.  with  100  Variat. 
op.  11.     London,     qufol.     [br.  Mus. 

In  C.  Wittiug's  Kunst  des  Violinspiels, 
Wolfenb.,  Holle,  1  Piece. 

Pichler  (Piechler),  Eberliarclt, 

wird  am  1/10  1628  als  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  München  mit 
106   Gkl.    augestellt    (Kreisarchiv). 

Pichler,  Georg,  dient  in  der 
baierischen  Hofkapelle  und  lernt 
1628  bei  Martin  Caesar  Cornett 
und  kleine  Geige  spielen  (Kreis- 
archiv). 

Pichler,  Johann,  siehe  Pühler. 

Pichler  (Püchler),  Kaspar,  Al- 
tist an  der  Hofkapelle  in  München 
von  c.  1565  bis  zu  seinem  am 
letzten  März  1606  erfolgten  Tode. 
Sein  Gehalt  betrug  180  Gld.  und 
stieg  bis  zu  400.  1581  machte 
er  Hochzeit  und  erhielt  vom  Her- 
zoge 20  Gld.  zum  Geschenk.  1596 
war  er  bereits  mit  100  Gld.  pen- 
sioniert (Kreisarchiv).  —  1592  ist 
ebendort  auch  ein  Konrad  Pichler 
als  Kammermusikus  und  Kanzellist 
mit  200  Gld.  verz. 

Pichler,  Fat.  Placidus,  geb. 
5.  Mai  1722  zu  Pfaffenhofen  a.  d. 
Um,  gest.  23.  Okt.  1796  im  Kloster 
S.  Georgio  zu  Venedig.  Trat  1741 
in  den  Benediktinerorden  in  Thier- 
haupt(Oberbaiern)  ein,  verliefs  1772 
sein  Kloster  und  lebte  eine  Zeit- 
lang in  Scheyern,  verliefs  1774 
auch  dieses  und  ging  in  obiges 
Kloster  in  Venedig.  Er  wird  als 
ein  vortrefflicher  Organist  geschil- 
dert (Kornmüller  1,  213).  Auch 
als  Komponist  ist  er  bekannt,  doch 
fehlt  auf  den  erhaltenen  Exem- 
plaren stets  der  Vorname;  jedoch 
stimmen  die  Werke  mit  denen  in 
den  Lexika  angezeigten  überein, 
nur  sagen  dieselben,   dass   er  ein 


Pichler,  Wilhelm. 


441 


Picquet. 


Tonkünstler  in  Wien  um  1760  sei 
und  verwechseln  ihn  dann  mit 
Wenzel  Pichl.  Das  Ms.  in  Rostock 
trägt  sogar  die  Jahreszahl  1731, 
könnte  daher  nicht  von  obigem 
sein.  Die  verz.  Werke  sind  dem- 
nach mit  Vorbehalt  dem  obigen 
zuzuschreiben: 

6  Senates  en  Trio  pour  un  flute  seule, 
Violon  ed  Basse  . . .     Paris.     [Paris  Nat. 

Partia  ä  4  Fl.  trav.,  Cornii  par  force, 
V.  et  Cembalo  (beziffert).  Stb.  im  Ms. 
[Rostock. 

Parthie  a  Cornu  de  chasse,  Fl.  trav., 
V.  et  Vcl.     Stb.  im  Ms.     [Rostock. 

Trio  pour  Fl.  trav.,  V.  e  Cemb.  beziff. 
1731  geschrieben  (sie?).  Ms.  Stb.  [Rostock. 

Intrade  a  4 :  Viol.  Flute  trav.  Cor,  Bc. 
fol.     Ms.     [B.  Upsala. 

Pichler  (Püchler),  Wilhelm, 
der  Sohn  des  Kaspar,  wurde  um 
1589  vom  Herzoge  von  Baiern 
nach  Italien  zur  weiteren  Aus- 
bildung gesandt  und  am  6.  Juni 
1593  als  Organist  mit  120  Gld. 
pro  anno  angestellt,  macht  1594 
Hochzeit  und  wird  1595  beurlaubt 
(Kreisarchiv), 

Piehlmayr,  Georg,  siehe  Pichel- 
mai r. 

Pichsei  (Püchsel,  Bichsel,  Büch- 
sel),  Sebastian,  aus  Regensburg, 
war  vom  6.  Juni  1575  bis  1.  Juni 
1576  Lehrer  am  Gymnasium  zu 
Brieg,  dabei  ein  tüchtiger  Musiker 
und  Dichter,  besonders  war  er  als 
Lautenist  geschätzt  (Geschichte  des 
Gjnnnasiums  zu  Brieg  von  Gottfr. 
Weinschenk  und  Schonswälder). 

Sein  „Carmen  de  musica,  Spirae  1588", 
12»  besitzt  die  öffentl.  Bibl.  in  Dresden 
und  Kopenhagen.  Die  Bibl.  in  Brieg 
besitzt: 

Melodia  V.  vocum  composta  in  honorem 
viri  . . .  Mich.  Schreiber  Aurbachensis,  cum 
et  gradus  doctoris  et  decerneretur  Wite- 
bergae  in  Medicina,  &  is  nuptias  . .  .  vir- 
gine  Maria  . . .  Winkleri.  Anno  1566  die 
29.  Oct.  ä  .  .  .  Wittebergae  1566  Joh. 
Schwertel.  5  Stbll.  qu4''.  2  Gesge.  [Brieg 
fehlen  A.  5a. 

Auf  dem  Carmen  nennt  er  sich  ,,viri 
eruditissimi  ac  musici  oeleberrimi,  p.  m." 


Picigotti,  P.  D.  Angelo,  Centese 
(Cento  bei  Bologna),  gest.  1611 
nach  der  Dedic.  des  folgenden 
Werkes : 

Armoniae  in  vespertinos  Davidicos 
Psalmos  4  voc.  decant.  R.  P.  D.  .  .  .  a 
Cento,  Adiuncta  parte  graui  extensa  pro 
organo.  Nunc  prinium  in  lucem  aeditae 
(von  D.  Benedetto  Balduino,  der  auch  die 
Dedic.  schrieb).  Ven.  1611  J.  Vincentius. 
5  Stb.     4«.     [Bologna. 

Piciiietti,  Antonio  Feiice,  um 

1764  Violoncellist  an  der  Hof- 
kapelle  in  Dresden  mit  300  Thlr. 
Gehalt,  ist  noch  1771  genannt 
(Fürstenau  1,  156  u.  s.  Staatsarch.). 

—  Feiice,  um  1764  ebendort 
Violinist  mit  300  Thlr.  Gehalt  (ib. 
155). 

—  Oiovanni  Feiice  Maria,  um 
1733  Violoncellist  ebendort  mit 
500  Thlr.  Gehalt  (ib.  134). 

Picitouo,  s.  Ang-elo  da  Picitono. 

Pickart,  s.  Thiebault,  Adrien. 

Pickaver  (Pickhaver),  .  .  .  war 
bis  1664  Organist  am  New  College 
zu  Oxford  und  kam  dann  ans 
College  zu  Winchester,  wo  er  bis 
1678  zu  verfolgen  ist. 

Einige  Anthems  in  der  Kathedrale  zu 
Gloucester  (Davey  und  Grove). 

Pickerow,  Adam,  Instrumentist 
an  der  dänischen  Hofkapelle,  grün- 
dete 1599  in  Kopenhagen  eine 
Instrumentenfabrik  (Viertel].  9,  70j. 

Pieket, ...  ein  englischer  Kom- 
ponist des  17.  Jhs.,  ist  in  der 

Bibl.  der  Christ  Church  in  Oxford  mit 
Dialogues  ä  1 — 4  voices  vertreten. 

Pickhl,  Virgil,  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  \Vien  mit  60  Gld. 
Gehalt  vom  1.  April  1637  bis  31. 
Okt.  1645  (Köchel  1). 

Picot,  Unterkapellmeister  unter 
Louis  XIII.  von  Frankreich  (Castil- 
Blaze  71). 

Picqnet,  Johannes,  Sänger  an 
der  Kgl.  Kapelle  Philipps  des 
Schönen  um  1496  (Straeten  VII, 
178). 


Pictis. 


442 


Pieltain. 


Pictis  (Pict,  Pert),  Nicliolo  de, 

von  1507  —1513  päpstlicher  Sänger 
in  Rom,  wurde  1513  vom  Papst 
Leo  X.  zum  Prior  über  die  Ka- 
pelle ernannt;  das  war  der  erste 
fachmännische  Kapellmeister  an 
der  päpstl.  Kapelle,  denn  bis  dahin 
war  der  "Vorsteher  der  Kapelle  ein 
höherer  Geistlicher  und  die  Stel- 
lung nur  ein  Ehrenamt.  Der  Nach- 
folger Pictis  war  Eleazar  Genet. 
Da  Pictis  bei  der  Erstürmung  Roms 
im  Jahre  1527  zu  Fufs  nach  Cre- 
mona  floh  und  im  Nov.  1528  den 
Papst  Clemens  VIII.  brieflich  um 
Wiederaufnahme  bittet  und  darin 
auch  von  seinen  Kompositionen 
spricht,  die  er  während  den  18 
Monaten  geschrieben  habe  und 
dem  Papste  dieselben  vorlegen 
möchte,  so  lässt  sich  die  Anstel- 
lung Genet's  in  die  Jahre  1527 
bis  28  verlegen.  Ueber  P.  teilen 
die  Akten  nichts  Weiteres  mit, 
auch  besitzt  das  päpstliche  Archiv 
keine  Komposition  von  ihm.  Unter 
Sixtus  V.  wurde  alljährlich  aus 
der  Mitte  der  Sänger  selbst  durch 
freie  Wahl  derselben  ein  Dirigent 
gewählt  (Viertel].  3,  248.  256  und 
das  Reg.   zu   Haberrs   Baust.  III). 

Pictorius,  Joliaiiii  Friedricli, 

Priester  und  Organist  in  Salzburg 
um  1593  (Titel),  gab  heraus: 

Psalinodia  Vespertina  .  .  .  junctis  ali- 
quot beatissimae  Deiparae  Virg.  Mariae 
Canticis  4  et  5  voc.  Monacliii  1594  Ad. 
Berg.  4  Stb.?  qu40.  20  Nrn.  [B.  B. 
4  Stb.  B.  M.  Diso,  von  1593?  br.  Mus: 
Disc.  von  1594.  Proske  kompl.?  Köln: 
C2. 

Dilectus  meus  4  voc.  Ms.  P.  [Regens- 
burg Dombibl. 

In  Ms.  520  (resp.  109)  der  B.  M.  drei 
Domine  ad  adjuvandum  5  voc. 

Piciis,  Joannes  Baptist,  1514 

Sänger    in   der   Capeila  Julia    am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel]'.  3,  258). 
Pieees  pour  le  Vioion  ä  4  par- 
ties.     Paris  1665.     4  Stb.     [Upsala. 


Piechler,  Eberhardt,  Tenorist 
an  der  Münchener  Hofkapelle  seit 
dem  1.  Okt.  1628  mitjährl.  106  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Picchteler,  Mattliias  Sigis- 
innnd,  war  um  1704  Vicekapell- 
raeister  an  der  Hofkapelle  in  Salz- 
burg (Hammerle). 

In  J.  B.  Samber's  Manuductio  schreibt 
er  eine  Aprobatio  und  bez.  sich  mit 
obigem  Amte. 

PiedefeiTO,  Riccardo,  1526 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertel].  3,  263). 

Piehl,  P...  18.  Jh.? 

Im  Samlwk.  Flores  paradisi  befinden 
sich  2  Kompositionen  und  in  Oswald  Ivos' 
80  Vesperhymnen  auch  einige  von  ihm. 
[B.  M. 

Piellacher,  Ignazius,  Bassist 
an  der  Privatkapelle  der  ver- 
wittwetcn  Kaiserin  Eleonore  von 
Oesterreich,  kam  dann  an  die  Ksl. 
Hofkapelle  in  Wien  und  wurde 
1722  sein  Gehalt  auf  500  Gld. 
erhöht  (Köchel  2,  395).  Köchel  1 
verzeichnet  einen  Bassisten 

Leopold  Piellacher^  von  1720  bis 
1739  mit  500  Gld.  angestellt,  ist 
derselbe  wie  der  obige,  denn  in 
der  nächsten  Liste  Nr.  1046  heilst 
er  Leopold  Ignax ,  erhält  1741: 
600  Gld.  und  ist  bis  1750  zu  ver- 
folgen. 

Pieltain,  I)ieudonn6- Pascal, 
geb.  4.  März  1754  zu  Lüttich,  gest. 
10.  Dez.  1833  ebd.,  Schüler  Jarno- 
wick's,  seit  1778  am  Concert  spiri- 
tuel  in  Paris  als  Violinist  angestellt, 
trat  1779  mit  einem  eigenen  Kon- 
zerte dort  auf  (Urteil  aus  einer 
alten  Ztschrft.  im  Gregoir,  Panth. 
3,  72).  1782  trat  er  in  London 
auf  und  war  in  den  Konzerten 
des  Lord  Abington  als  1.  Violinist 
angestellt  (Pohl  2,  370  u.  Gregoir, 
Galerie).  1793  gab  er  in  Ham- 
burg, Berlin,  Petersburg,  Warschau 
u.  a.  0.  Konzerte  und  kehrte  gegen 


Pierart. 


443 


Pierre,  Joannes. 


1800  nach  Lüttich  zurück,  wo  er 
auch  starb.  Obige  Geburts-  und 
Todesflaten  nach  Pougin.  Gregoir 
in  Galerie  und  Artistes  giebt  die 
amtliche  Todesanzeige  mit  dem 
12.  Dez.  an,  was  aber  Pougin  als 
wahrscheinlichen  Druckfehler  in 
den  10.  verbessert.  Sein  Bruder 
war  ein  Schüler  J.  Stich's  (Punto) 
und  in  der  Kapelle  des  Lord 
Abington  als  Hornist  angestellt. 
1782  trat  er  in  London  öffent- 
lich auf. 

Dieudonne  gab  heraus:  6  Senates,  13 
Concei-tos,  12  Quatuors,  12  Duos  p.  2  V., 
12  Airs  varies  in  Paris  u.  London.  Nach- 
weisbar sind  davon: 

Six  Quatuors  coucertans  pour  2  V.  A. 
et  B.  1.  livre  des  Quat.  Paris,  Sieber. 
4Stb.  [B.Wagener.  Paris  Nat.  Musikfr. 
Wien,  fraglieh  ob  1.  livre. 

Leo  Liepm.  besafs  einst:  Six  solos  for 
a  V.    London,  Lougman  &  Broderip,    fol. 

Pierart,  Daniel,  aus  Leyden, 
ist  am  11/4  1720  als  Musicus  an 
der  Universität  zu  Leyden  ein- 
geschrieben (Bouwst.  3,  5). 

Pierchoii,  siehe  La  ßue. 

Pierin  (Pedrino)  da  Cornetto, 
an  der  Hofkapelle  in  Modena  an- 
gestellt, t  1620  (Valdrighi  12 
Suppl.  9). 

Pierini,  Andrea,  Tenorist  an 
der  Stadtkapelle  in  Lucca  vom 
30/6  1732-33  (Nerici  210). 

Pierlten,  siehe  Theraclie. 

Pierlot,  Denis,  ein  französi- 
scher Violinist  aus  der  2  ten  Hälfte 

des  18.  Jhs.  ■* 

Imbault  zeigt  1786  von  ihm  an:  2  Sym- 
phonies  concertantes  und  3  Symph.  pour 
Clavecin  u.  a.  —  In  Wolfenb.  in  10  Stb: 
Sinfonie  concertante  ä  plusieurs  instru- 
mens  . . .     Paris,  Imbault.     fol. 

Pierluigi,  siehe  Palestrina. 

Piernick,  siehe  Spierinck. 

Pierotiu,  Albert,  wird  1719 
als  Phouascus  an  St.  Sauveur  in 
Brügge  angestellt  und  starb  gegen 
Ende  Okt.  1724  (Straeten  la,  56). 


Pierotti,  Grioranni  Domenieo, 

geb.  um  1687  in  Lucca,  wurde 
zum  Lehrer  am  Seminario  Deca- 
nale  in  Lucca  und  zum  Organisten 
bei  den  Dominikanern  gewählt. 
Er  .starb  1767  ebd. 

In  der  Bibl.  obigen  Seminars  befinden 
sich  mehrere  Messen  f.  Chor  mit  und 
ohne  Orchester,  ebenso  in  dem  erzbischöfl. 
Seminar.  1715  wurde  in  Lucca  das  Ora- 
torium ,,Ester"  aufgeführt  (Nerici  199. 
314.  329). 

Pierpaolo  de  3Iilano  nennt 
Ambros  3,  429  den  Lautenisten 
Borrono^  mit  Vornamen  Pietro 
Paolo.  Ambros  begeht  öfter  solche 
Sünden,  die  einen  weniger  Bewan- 
derten irreführen  können. 

Pierpont,  Jean  de,  Fagottist 
an  der  grofsen  Oper  zu  Paris, 
zog  sich  gegen  1749  mit  250  liv. 
Pension  zurück  und  f  1762  (Cara- 
pardon). 

Pierquin,  . . . 

kommt  in  einem  Ms.  des  15.  Jhs.,  auf 
Pergament,  betitelt  .,Canzoni  latiue  e  pro- 
venzali^S  kl.  quS*^.  78  S.  (Kat.  Bologna  2, 
196)  vor.  Der  Kat.,  der  sonst  mit  dem 
Räume  so  verschwenderisch  umgeht  und 
viele  Kompcsitionen  sogar  zweimal  an- 
zeigt, ist  bei  einem  so  wichtigen  Ms.  so 
schweigsam.  Vielleicht  ist  Pierken  de 
Therache  gemeint. 

Pierre  de  Corbie,  nach  seinem 
Geburtsorte  genannt,  ein  Trouba- 
dour des  13.  Jhs., 

von  dem  die  Nationalbibl.  zu  Paris  im 
Ms.  cote  7222,  alter  Fonds,  6  Chansons 
mit  Melodien  besitzt. 

Pierre  le  Frau  eh,  siehe  Le 
Franch. 

Pierre  Franeliomnie,  siehe 
Franc  homme. 

Pierre,  Maistre,  ist  wahrschein- 
lich Dagiies  fs.  d.). 

Pierre,  Joannes, 

kommt  in  Bosco's  Motetten  lib.  2,  1554 
mit  1  Gesge.  vor.  —  Ein  Jean  Pierre 
kommt  im  Ms.  Z  43  der  B.  B.,  4  Stb.  fol. 
des  16.  Jhs.  Nr.  63  mit  der  Motette: 
Tulerunt  dominum  4  voc.  vor,  der  jeden- 
falls derselbe  ist. 


Pierresson. 


444 


Pieton. 


Pierresson,  siehe  Cambio. 
Pierrot,  siehe  Bertiii. 

Piers,  Edward  und  Thomas, 
siehe  Pearce. 

Pierson,  Jacob,  Magister  und 
Sänger  an  St.  Sauveur  zu  Brügge, 
der  auch  die  Knaben  zu  unter- 
richten hatte,  wurde  am  5.  Juli 
1518  gewählt  (Straeten  la,  44). 

Pierson,  Martin,  siehe  Pearson. 

Pierzon,  siehe  La  Rue. 

Pieter  wtten  (vuijten)  aus 
Boghaert,  um  1592  Organist  in 
Utrecht;  wird  noch  1G05  erwähnt 
(Tijdschrift  2,  209.  211). 

Pietersz,  Jan,  nennt  sich  1656 
Musiker  und  lebte  wahrscheinlich 
in  Amsterdam,  denn  die  Psalmen- 
Ausgabe  von  Dathenus  obigen 
Jahres  bez.  ihn  als  Revisor  der 
Melodieen. 

Pietkin  (Pietquain),  Lambert, 
geb.  zu  Lüttich  um  1612,  gest. 
ebd.  um  1696;  da  sein  Schüler 
H.  G.  Hamal  aber  sein  Nachfolger 
wurde  und  derselbe  erst  1708  den 
Posten  erhalten  haben  soll,  so 
möchte  man  an  Fctis'  Angabe 
einigen  Zweifel  hegen.  Er  war 
Kanonikus  an  St.  Materne  und 
Kapellmeister  an  St.  Lambert  zu 
Lüttich. 

In  der  Kathedrale  daselbst  sollen  sich 
nach  Fetis  12  Messen  zu  6  und  8  Stirn, 
befinden.  Auch  in  der  Kirche  "Walpurge 
zu  Audenarde  zeigt  ein  alter  Katalog 
Kompositionen  als  op.  2  in  6  Stb.  an 
(Straeten  1,  215.  S.  216  befinden  sich 
Motetten  angezeigt).  Bekannt  ist  nur  der 
Druck:  Sacri  concentus  2,  3,  4  et  8  voc. 
op.  3.  Liege  1668.  Näheres  unbekannt. 
[Paris  Nat.     Paris  Genev. 

Pieton,  Loyset  (Loiset,  Louys, 
Louyset),  meistens  nur  mit  Loyset 
gez.,  daher  ist  es  oft  nicht  mög- 
lich ihn  von  Loyset  Compere  zu 
unterscheiden,  da  derselbe  auch 
öfter  nur  mit  Loyset  gez.  ist.  Aller- 
dings war  es  im  16.  Jh.  Gebrauch, 
nur    den    Berühmteren    mit    Vor- 


namen zu  nennen,  während  bei 
den  übrigen  der  volle  Name  oder 
Zuname  gebraucht  wurde,  z.  B. 
Claudin  (Sermisy),  Nicolas  (Gom- 
bert),  Adrian  (Willaert),  Josquin 
(Despros)  u.  a.,  doch  sind  wir  bei 
den  Loysets  nicht  unterrichtet,  wer 
von  den  beiden  der  Berühmtere 
war.  Da  Compere  um  mindestens 
ein  Menschenalter  älter  als  Pieton 
ist,  so  bildet  dies  bei  Bestimmung 
ihrer  Kompositionen  einigermafsen 
einen  AnJjaltepunkt.  Fetis  sagt: 
Pieton  war  aus  der  Normandie 
geb.  und  zwar  aus  Bernay,  denn 
im  4.  Buche  des  Motetten-Sammel- 
wkes.  Attaingnant's  von  1531  liest 
man  über  dem  Gesänge  ,,Benedicte 
Deum  coeli"  den  Autornamen 
„Loyset  de  Beruais".  Fetis  ver- 
gisst  nur,  dass  damit  auch  Com- 
pere gemeint  sein  kann;  obgleich 
derselbe  etwas  früher  gelebt  hat, 
dennoch  in  Samlwken.  noch  bis 
1542  vorkommt.  Obiges  Samlwk. 
ist  mir  nicht  bekannt,  ich  kenne 
nur  Attaingnant's  Motettensamlg. 
von  1529  u.  1534/35  und  kommt 
dort  Pieton  in  13  Büchern  nur 
ein  einziges  Mal  im  3.  Buche  vor. 
Was  Fetis  sonst  noch  sagt,  sind 
Abwehren  gegen  Kiesewetter  und 
Irrtümer  Forkel's. 

In  alten  Samlwk.  ist  er  mit  16  Gesgen. 
vertreten,  sie  umfassen  die  Zeit  von  1532 
bis  1569,  sind  aber  wenig  mafsgebend  für 
seine  Lebenszeit  (Eitner  1).  In  Valder- 
ravano's  Tabulaturbuch  von  1547  i.st  er 
auch  vertreten.  Das  Magnific.  4.  toni 
steht  schon  in  Morales  Ausg.  der  Magnif. 
von  1542.  Sponsa  Christi  Cecilia  auch 
in  Rampazetto's  Nachdruck  von  1564. 

In  neuen  Ausg.  hat  nur  Forkel  einen 
Satz  mitgeteilt  (Eitner  2). 

In  Mss.  der  CapeUa  sistina  in  Rom, 
Cod.  19,  Missa  sup.  In  te  Domine  speravi 

5  V.    _   Cod.  24,   Benedicta  sit   c.  2.  p. 

6  voc.  —  0  beata  infancia  c.  2  p.  6  voc. 
—  Cod.  24  u.  64:  Veni  sancte  Spiritus 
c.  2.  p.  6  voc. 

2  Motetten  im  Ms.  853  der  B.  Proske. 
Magnific.  4.  toni  in  moderner  P.  [B.  M.j 


Pietquain. 


445 


Pietro  da  Pavia. 


Ebd.  in  Ms.  132  eine  6stim.  Hymne  in 
alter  Kopie.  —  In  Hofb.  Wien,  Ms.  15591 
Part:  Beati  oinnes  aus  1569c. 

In  Ms.  Bologna,  Eat.  2,  196  ist  ein 
Loyset  vertreten.  Fehlt  im  Kat.  jede 
nähere  Angabe.  Da  das  Ms.  dem  15.  Jh. 
angehören  soU,  so  kann  damit  nur  Com- 
pere  gemeint  sein. 

1  Mot.  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

Pietquain,  siehe  Pietkiii. 
Pietra,   Pietro   Antonio,   ein 

Tenorist  an  der  Hofkapelle  in 
München,  trat  am  13.  März  1586 
mit  300  Gld.  Gehalt  ein,  später 
steigt  derselbe  bis  542  Gld.  und 
lässt  sich  bis  1625  verfolgen;  darauf 
geht  er  im  4.  Quartal  nach  Italien 
zurück  und  besorgt  dem  Kurfürsten 
die  nötigen  Kapellmitglieder,  wofür 
er  einen  Jahresgehalt  von  400  Gld. 
erhält  (Kreisarchiv). 

PietragTua  (Pietraguarain  einem 
Ms.  gez.),  Carlo  Lnigi,  geb.  zu 
Florenz  um  1692,  war  Vicekapell- 
meister  S.  A.  S.  E.  Palatina  nach 
einem  Ms.  in  Bologna.  Er  schrieb 
für  Venedig  die  Opern 

.,11  pastor  fido",  opera  in  5  atti  1721. 
Ms.  P.  [Musikfr.  Wien]  und  „Romolo  e 
Tazio'-  1722,  nur  das  Textbuch  in  Privat- 
hand bekannt.  —  11  Duetti  da  caraera 
im  Ms.  in  Bologna  (Kat.  3,  249)  117  S. 
in  qufol.  Wahi-scheinlich  ist  das  S.  199 
angezeigte  Ms.  dasselbe.  Im  br.  Mus. 
Ms.  56  unter  C.  Pietragnia:  Anche  in  voi 
boschi,  fol.  68b  und  Ms.  57  fol.  45b:  0 
felice  l'onda. 

Pietra  Urua  (oder  Cranesteyn), 
Grasparo,  geb.  zu  Mailand.  Fetis 
Angabe,  dass  er  zuerst  Organist 
in  Monza  und  dann  um  1629  in 
Canobio  war,  kann  nicht  richtig 
sein,  denn  auf  dem  unten  verz. 
Druckwerke  nennt  er  sich  1651 
„Organista  nella  Insigne  Collegiata 
di  Santo  Gio:  Battista  di  Monza". 
Fetis  schreibt  auch  Pietragrua, 
während  das  Druckwerk  zweimal 
wie  oben  schreibt,  die  Bogen- 
signatur  dagegen  lautet:  „Messa  e 
Salmi     di     Gasparo     Cranesteyn". 


Fetis  verz.  3  Werke:  Concerti  von 
1629,  Canzoni  und  das  folgende 
Werk  ohne  Jahreszahl.  Da  er  das 
Amt  in  Canobio  aus  dem  Titel 
von  1629  entnimmt,  so  lässt  sich 
daraus  entnehmen,  dass  P.  zuerst 
in  Canobio  und  dann  in  Monza 
angestellt  war.  Bekannt  ist  der 
Druck: 

Musica  spedita  ciofe  Messa,  Salmi  alla 
romana  per  cantarsi  alli  Vesperi  di  tutto 
Tanno,  con  doi  Maguificat,  le  quattro 
Antifone,  &  Falsibordoui  otto,  con  il  Gloria 
intiero,  di  Gasparo  Pietra  Graa  Organista 
.  .  .  di  Monza.  Op.  9  Lib.  5.  Yen.  1651 
Ales.  Yincenti.  5  Stb.  4».  1  Messe, 
16  Psalm,  etc.     [B.  Br.     Bologna. 

Im  Archiv  der  kath.  Kirche  in  Dres- 
den: Beatus  ^ir.  Laetatus  sum,  4  voc.  c. 
Strom.     Mss.  P. 

Pietranera,  Francesco  Maria, 

bekannt   durch  2  Canzonette   zu  2   u. 

3  Stirn,  mit  Bc.  aus  dem  17.  Jh.    Ms.  P. 

[Modena. 

Pietro,  Sopranist  am  St.  Peter 
in  Rom,  wird  1628  nach  Parma 
zu  den  Festlichkeiten  am  Hofe 
ziu'  Mitwirkung  berufen  (Viertel j. 
3,  437). 

Ein  Pietro  ist  im  Salzburger  hds. 
Lauteubuche  mit  Piecen  vertreten  (siehe 
Blockh). 

Pietro  de  Ca  Fossis,  s.  Fossis. 

Pietro  da  Locli,  ein  Komponist 

des  15.  Jhs., 

der  im  Petrucci  1507  mit  2  ^•ierstinl. 
Gesängen  vertreten  ist,  ebenso  in  Antigo's 
Frottole  lib.  4  von  1520  mit  1.  ßiposarmi 
in  questo  posto,  2.  La  mia  donna  e  tanto, 

4  voc.  Nach  Canal  23  sollen  sich  auch 
in  dem  noch  unbekannten  10.  Buche 
Frottole  von  Peti-ucci  einige  Gesänge  be- 
finden. Fetis  glaubt,  dass  er  vielleicht 
derselbe  sei  wie  Pietro  de  Ca  Fossis,  der 
von  1491  bis  c.  1527  Kapellmeister  am 
S.  Marco  war.  Da  dessen  Geburtsstadt 
nicht  bekannt  ist  und  der  obige  jedenfalls 
nach  seiner  Geburtsstadt  Lodi  benannt 
ist,  so  sind  solche  Mutmaßungen  eher 
irreführend  als  von  Wert. 

Pietro  da  Pavia,  detto  da  Na- 
poli,  ein  Sänger  am  Hofe  zu  Mai- 
land um  1474  (Motta  94). 


Pietro  Reggio. 


446 


Piffet. 


Pietro  Rci^gio,  siehe  ßeggio, 
da  er  in  Genua  geb.,  so  ist  Reggio 
daher  schon  Familienname  ge- 
worden. 

Pietro  da  ßoma,  Trombettist 
an  der  Hofkapelle  zu  Mailand  von 
1454  bis  c.  1463.  Motta  verz.  von 
14Ö0  — 1476  zehn  Bläser  u.  zwar: 
Fermo  di  Creraona  1456,  Aloisio 
da  Milaao  1456,  Messer  Bartolo 
und  Giov.  da  Besozzo  1454 — 63, 
Cristoforo  da  Siena  und  Federico 
d'Allemagna  1461;  Garavella  di 
Soncino  ist  noch  1474 — 1476  verz., 
ebenso  Cristoforo  da  Soncino  und 
Giovanni  da  Bologna.  Dazu  kamen 
1463  noch  18  Trompeter.  Andere 
Listen  von  Posaunisten  befinden 
sich  noch  aus  den  Jahren  1467 
u.  1469.  Trompeterlisten  von  1389, 
1390,  1394,  1405  etc.  1460  führt 
Motta  4  Pifferi,  1463  Citaristen, 
sämtlich  aus  Deutschland  an,  wie 
vom  Main,  aus  München.  Stefano 
spielte  auch  die  Viola. 

Pietro  di  S.  Yito  wurde  1512 
zum  Kapollmeister  an  S.  Regolo 
in  Lucca  gewählt.  Er  war  Priester 
und  Kanonikus  (Nerici  46). 

Pietro,  Carlo,  muss  dem  fol- 
genden Wortlaute  des  Titels  zu- 
folge ins  18.  Jh.  gehören: 

Sonata  fantastica  concertato  per  Vio- 
lino  e  Basso.     [Musikfr.  Wien. 

Pietro,  Griaii,  verz.  Straeten  6, 
345  als  Musiker  des  Königs  von 
England,  der  1517  am  Hofe  zu 
Mantua  lebte.  Dies  kann  kein 
anderer  als  der  Trompeter  Pieter 
sein,  den  Nagel  1,  11  im  Jahre  1513 
am  Hofe  in  England  verzeichnet. 

Pietro,  Giovanni  und  Giulio  de 
Negro  Santo,  siehe  Negro,  Giulio. 

Pietro ,  Griiglielmi ,  Kapell- 
meister am  Vatican  in  Rom  nach 
Angabe  des  Ms.  L  225   der  B.  B., 

enthaltend  ein  Miserere  a  5  voci  in  P. 
Zeit  nicht  bekannt. 


Pietro  Paolo  da  Milano,  siehe 
Borroiio,  Lautenist. 

Pietro  Paolo,  Tenorist,  in 
Diensten  des  Kardinals  von  Augs- 
burg zu  Rom  bis  1565  (Canal  41). 

Pietro  Paulo,  war  um  1669 
Musiker  beim  Fürsten  Leopold  (in 
Lucca?).     Siehe  Nerici  387. 

PietrobelIi,Franc.,s.Petrobelli. 

Pietrodusio,  (xiorgio,  detto 
Zor\rtt(K  am  21.  März  1781  zum 
Gesanglehrer  am  herzogl.  Seminar 
in  Venedig  ernannt  (Caffi  2,  51). 
Ein  Kirchonkomponist,  der  auch 
einige  Oratorien  schrieb. 

Pifaro,  siehe  Nicolo,  aus  Padua 
und  Nicolo  Pifaro  S.  (Senese?). 
Vogel  nennt  noch  einen  Bernardo 
Pifaro,  siehe  Bernardino  piffero. 

Pifaro    (Piffari) ,    Bartolomeo, 

aus  Bologna, 

bekannt  durch  ein  Madrigal  im  Samlwk. 
1583e  (Eitner  1)  und  eine  Viilotte  im 
3.  Buche  der  Villotten  von  Azzaiolo  von 
1569:  Chi  t'ha  fatta  quella  giinella  4  voc. 

Pifjiro,  Marc'Aiitoiüo  del,  aus 

Bologna.  Der  Kat.  3,  249  von 
Bologna  berichtet  unter  Bartolomeo 
Piffari,  dass  Marc'Antouio  Piffari 
(sie?)  am  8.  August  1575  (sie?) 
zum  Maestro  di  capella  (oder  viel- 
mehr zum  Sänger,  Musiker,  Vor- 
steher der  Cononici,  Schatzmeister 
und  Kleriker  im  Gesänge)  am 
Dome  zu  Carpi,  mit  einem  Gehalte 
von  150  Lire  gewählt  wurde.  Da  das 
unten  verz.  Werk  aber  schon  1546 
erschien  und  der  Verfasser  jeden- 
falls ein  Lautenist  war,  so  kann 
diese  Notiz  schwerlich  auf  ihn  be- 
zogen werden.  Bekannt  ist  das 
Lautenbuch: 

Intabolatura  de  lauto,  de  ogni  sorte  de 
Balli  .  . .  Lib.  1.  Ven.  1546  Gardane. 
1  vol.  kl.  qu40.  20  Bll.  mit  27  Piecen. 
[Hofb.Wien.    Sorau  Kirchenbibl.    br.  Mus. 

Pifart,  siehe  Pillart. 
Piffet.   Nach  Vidal's  Buche:  Les 
Instruments    ä    archet    eine    zahl- 


Piffet,  Etienae. 


447 


Pignaai. 


reiche  Musikerfamilie,  die  sämtlich 
im  Dienste  der  Kgl.  Kammermusik- 
kapelle  zu  Paris  standen.  Er  führt 
folgende  an: 

Pierre  Piffet,  7/8  1729  angestellt. 

Antoine- Joseph  P.,  5/2  1734. 

Pierre-Louis  P.,  20/3  1734. 

Pierre-Louis  P.,  29/10  1753. 

Louis-Fran9.-Barthelemy  P.,  5/9 
1754. 

Antoine  R,  5/9  1754. 

Piifet,  Etieniie,  mit  dem  Bei- 
namen „Le  grand  nez".  Er  war 
gegen  1750  Violinist  im  Orchester 
der  grofsen  Oper  zu  Paris,  trat 
auch  als  Solist  im  Concert  spirituel 
den  23.  April  1753  und  später  auf. 
1762  konzertierte  er  in  London 
(Pohl  2,  870).  Nach  Fetis  gab  er 
Sonaten  für  2  V.  u.  B.  und  Kan- 
taten für  1  Stirn,  und  Bc.  heraus. 

Leo  Liepm.  besafs  einst  von  einem 
Piffet  le  cadet,  also  einem  jüngeren  Mu- 
siker dieses  Namens,  der  sich  auf  den 
Titeln  „ordinaire  de  la  cliambre  du  roi" 
nennt : 

1.  6  Sonates  ä  V.seul  et  basse,  dedie 
a  Mme.  de  Roysi.  Paris,  chez  l'auteur. 
2  Bll.  u.  .31  S.  in  fol. 

2.  Sonates  en  duo  pour  le  V.,  qui  peu- 
vent  se  jouer  sur  la  Musette  et  Vielle. 
ded.  ä  Mr.  de  Roysi.     Ib.     fol.     19  S. 

Pig'g'ot  (Piggott),  Francis,  wurde 
d.  18.  Jan.  1686  Organist  am  Mag- 
dalen-Collegiura  zu  Oxford,  am  25. 
Mai  1688  a/d.  Temple  Kirche,  1698 
Baccalaureus  in  Canterburj,  schwor 
am  11/12  1695  als  Gentleman  und 
Organist  a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don und  rückte  nach  dem  Tode 
Dr.  Child's  am  24/3  1697  in  dessen 
Stelle  als  Organist  ordinary  ein. 
(Rimbault  225  etc.,  dagegen  sagt 
Grove,  dass  er  1697  an  H.  Pur- 
cell's  Stelle  rückte).  Er  starb  am 
15.  Mai  1704  in  London. 

Sein  Sohn  Francis  P.,  wurde 
1695  sein  Nachfolger  a/d.  Temple 
Kirche,  später  Organist  a/d.  St. 
Georgenkapelle  in  Windsor,  darauf 


Rektor  an  St.  Anna's  Westminster, 

f  um    1726   (Rimbault  ib.    Grove 

nach  Rimbault). 

Vom  Vater  besitzt  das  br.  Mus :  A 
choise  collection  of  ayres  for  the  Harp- 
siohord  by  J.  Blow.  1700.  qu40,  mit 
einigen  Piecen  von  P.  Im  Samlwk.  Airs 
1700  b  ist  er  auch  vertreten.  2  Catches 
in  Playford's  2.  book  The  Banquet  1688. 

Piglia,  Griacomo, 

ist  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien 
mit  Variazioni  per  V.  con  2  V.  Va.  e  B. 
in  Stb.  vertreten  und  scheint  nach  der 
Besetzung  zu  urteilen  dem  18.  Jh.  an- 
zugehören. 

Piglia,  Lorenzo, 

dieselbe  Bibl.  besitzt  Piccolo  Diverti- 
mento per  Clavicemb.  e  V. 

Pigna,  Francesco,  ein  Kom- 
ponist des  16.  Jhs.,  ist  durch 

2  dreislim.  Gesge.  im  Samlwk.  1587  a 
bekannt  (Eitner  1),  aufserdem  befinden 
sich  in  Giulio  Renaldi's  1.  Hb.  de  Madr. 
a  4  V.  1569  die  Madr.  Se'l  sol  si  scoste 
und  Deh  torn'a  nie.  Aufserdem  nach 
Vogel  noch  in  Baldini's  Lauro  secco  lib.  1. 
5  V.  1582:  Giusto  disdegno  Amore. 

Pignani,  Uirolamo,  gab  1679 
das  Samlwk.  heraus: 

Scelta  di  Canzonette  italiane  de  piu 
autori.  Dedicate  a  gli  Amatori  della 
Musica.  Printed  at  London  1679  by  A. 
Godbid  and  J.  Playford,  in  Little-Britain. 
Dedic.  AI  Lettore  uuterz.  von  Girolamo 
Pignani.  1  vol.  8°.  [br.  Mus.  Rom  B. 
Barberini. 

Der  Inhalt  besteht  aus  folgenden  Ge- 
sängen: 

Albrici,  Bart:  Di  Cupido  chi  fugge,  1  v. 

„  „      Ninfe  vezzose,  1  v. 

Boretti,  Giov.  Ant:  Celar  d'Amor,  1  v. 
„  ,,        „      CoD   l'assalto   d'ar- 

denti,  1  v. 

Caproli,  Carlo :  Dite  che  f ar  poss'io,  1  v. 

„  „      Lidia  in  vauo,  1  v. 

Carissimi,  Jac :  Crudo  amore  il  mio,  1  v. 

„  „     La  mia  fede  altrui,  1  v. 

Cesti,  Marc' Ant :  Cara  e  dolce  liberta,  1  v. 

„  „         Mia  tiranne  oh  Dio,  1  v. 

Draghi,  Giov.Batt :  Ücchi  belli  voi  sete,  1  v. 

„  „       „     Oh  tiraiina,  1  v. 

Lunati,  Carlo  Ambr:   Tu  partisti,  1  v. 
„  ,,         „        Voglio    morto    e 

voglio,  1  v. 

Matteis,  Nicola:  Caro  volto,  1  v. 

„  „         II  dolce  contento,  1  v. 

Pasquini,  Bern.:  Chi  nou  ama,  uon,  1  v. 
,,  „       Quant'ö  foUe,  1  v. 


Pignard. 


448 


Piis  &  Barre. 


Pignani,  Girolamo:  Ah  crudele  e,  1  v. 

„  ,,  Nö  nol  credo,  1  v. 

Eossi,  Luigi:  Chi  nou  sa  fingere,  1  v. 

„  „       Non  m'affliggete,  1  v. 

Stradella,  AI:  Ämor'io  ben  l'intendo,  1  v. 
„    Gare  labbra,  2  v. 
.,    Non  sa  mai,  1  v. 
„    So  ben  che  mi,  1  v. 
Obige  Beschreibung  nebst  Register  nach 
dem  Exemplare  des  br.  Mus.,  abgefasst  von 
Herrn    Barclay  Squire,    wogegen  Vogel's 
Beschreibung  2,  518  vielfach  variiert. 

Pignard,  . . . 

ist  im  Samlwk.  1589r  mit  eiuerSstim. 
Chanson  vertreten  (Eitner  1). 

Pignatta,  Uiuscppe,  ein  Kom- 
ponist  des    17,   otler  Anfange  des 

18.  Jbs. 

Im  Ms.  11 500  der  B.  B.,  Samlbd.  P. 
Nr.  42:  In  que  vaschi  accesi  lumi,  per 
Sopr.  0.  3  Instr.  e  Bc. 

Pigiiatta,  Abate  Pietro  Romolo, 

geb.  um  1660  zu  Rom,  bildete  sieb 
zum  Opernkomponisten  aus  und 
war  um  1683  nacb  dem  Samlwke. 
von  Caifabri  Kapellmeister  an  der 
Kirche  S.  Appollinare  zu  Rom. 
Fetis  unter  Pignati  zeigt  7  Opern 
an.  Galvani  verz.  5,  die  in  Ve- 
nedig von  1695  —  1700  gegeben 
wurden.    Nachweisbar  ist  bis  jetzt 

keine, 

dagegen  besitzt  die  Kgl.  Musikalien- 
Sanilg.  in  Dresden  im  Ms.  101a  folgende 
Kau  taten:  1.  Fuggite  amor  fuggite.  2. 
Cos'e  misero  cor.  3.  II  ßossignolo  se 
scioglie.  4.  Tortorella  ma  estra  d'amori. 
5.  Sulla  nave  di  Cupido,  für  Sopran  u. 
Bc.  in  Part.  qufoL,  die  letzten  3  sind 
zweifelhaft. 

Im  Samlwk.  Caifabri's  von  1683  ein 
Beatus  vir  zu  4  Stirn,  mit  Bc. 

Die  von  Galvani  verz.  Opern  sind 
folgende:  1695,  La  costanza  viuce  il 
destino.  —  1696,  Sigismondo  primo  al 
diadema.  —  1696,  L'Asmiro,  re  di  Co- 
rinto.  —  1699,  11  Paolo  Emilio,  Text  von 
Rossi,  Textbuch,  Yenez.  1699  in  Privat- 
hand. —  1700  II  vanto  d'amore,  Text  und 
Musik  von  P.  —  Noch  ist  ein  Textbuch 
zur  Oper  ,, Inganno  senza  danno",  Venez. 
1697,  in  Privaihand  bekannt. 

Pigiiatarra,  . . .  Zeit  unbekannt. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
eine  Aria  de  Santo  B.  Y.  M.  per  Sopr. 
solo  ed  orch.    Ms.  Stb. 


Pigiiolet  de,  siehe  Monteelair, 

Michel. 

Pignotti,  Domenico,  lebte  mut- 
mafslich  im  18.  Jh.  und  besitzt 

die  B.  B.  im  Ms.  135  ein  Duett  aus 
der  Oper  Armida  ,,Ah  ti  rammenta",  per 
2  Sopr.  ed  istrom.  col  B.  in  P. 

Pigott,    Francis,   siehe  Pig-got. 

Pigott  (Piggot),  Rieh.,  s.  Pygott. 

Ein  Robert  Pigott  lebte  zur  Zeit 
Henry  VIII.  von  England  und  ist 
in  Wynkyn  de  Worde's  Samlwk. 
1530  (Bassus  im  br.  Mus.)  mit 
einem  Tonsatze  vertreten. 

Piguot,  ...  ein  Violinist  und 
Kammermusiker  am  Hoftheater  in 
Karlsruhe  (Baden),  starb  gegen 
1827  daselbst  (Leipzig.  Ztg.  29, 
Big.  12,  wird  seine  Violine,  eine 
Straduari  für  35  Louisdor  aus- 
geboten). 

Pii,  Francesco,  aus  Parma  geb., 
wo  er  um  1621  am  Musikkolle- 
gium Praefectus  war.  1625  bez. 
er  sich  als  einen  Presbyter  zu 
Parma  (nach  seinen  Drucken). 
Bekannt  sind  von  ihm 

II  1.  Hb.  de  Saimi  a  nove  concertati 
et  ä  8  non  concertati,  con  una  Messa  a 
nove  concertata,  con  il  B.  per  l'org.  Di 
D  . .  .  Yen.  1621  Aless.  Yincenti.  10  Stb. 
40.  14  Gesg.  (Psalm.  2  Magnif.  1  Messe). 
[B.  Frkft. 

Lib.  2.  et  secunda  pars  Psalmorum  qui 
in  solemnitatibus  totius  auni  horis  Yes- 
pertinis  coucinuntur,  octo  et  novem  voci- 
bus,  una  cum  B.  ad  org.  Auetore  D  . . . 
Yen.  1625  ib.  10  Stb.  4«.  20  Gesänge 
(am  Schlüsse  ein  Magnif.).  [B.  Frkft. 
Cap.  Julia  25,  9  Stb. 

Lib.  1  Motectoruni  2,  3,  4  et  5  voci- 
bus  una  cum  Bc.  pro  org.  Auetore  D. 
Franc.  Pio  Parmensi.  Yen.  1624.  6  Stb. 
40.     [B.  K. 

In  Oslavan's  Flores  verni  1628  einige 
Gesge.  unter  F.  Pius. 

Piis  &  Barre  treten  1780—82 
als  Komponisten  von  Vaudevilles 
in  Paris  auf  (Magazin). 

In  der  Bibl.  des  C  P.  unter  obigen 
Namen:  La  veille  Yillageoise  et  le  Yen- 
dangeur;  Ms. 


Piklet. 


449 


PiUois. 


Pikler,  .  .  .  lebte  im  18.  Jh. 
und  ist  in  Maupetit's  Menuets  mit 
einer  Piece  vertreten  (s.  Menuets). 

Pilarick,  Grabriel,  aus  Ungarn, 
Altist  in  der  Gothaer  Kapelle,  wird 
1681  dem  Kurfürsten  von  Sachsen 
empfohlen  (s.  Staatsarch.). 

Pileur  «FApligiiy,  s.  Le  Pileur. 

Pilkingtoii,  Francis,  war  Chor- 
säuger a/d.  Kathedrale  zu  Chester, 
erwarb  sich  1595  in  Oxford  den 
Grad  eines  Baccalaureus  und  wurde 
am  Lincoln  College  zu  Oxford  an- 
gestellt (Hawkins  4,  28;  dagegen 
sagt  er  3,  422,  dass  er  am  Trinity 
College  in  Oxford  angestellt  war). 
Nach  Wood  war  er  der  Bruder 
Thomas  und  ein  ausgezeichneter 
Lautenist.  Yon  seinen  Komposi- 
tionen sind  bekannt: 

The  first  booke  of  songs,  or  ayres  of 
4  parts  with  tableture  for  the  lute  or 
orpheriaa  with  the  Viol  da  Gamba.  Lon- 
don 1605.     fol.     br.  Mus.     Glasgow. 

The  first  set  of  Madrigals  and  Pastorais 
of  3,  4  &  5  parts.  London  1613.  5  Stb. 
4".     [br.  Mus. 

The  second  set  of  Madrigals,  and  Pa- 
storals,  of  3.  4.  5.  and  6.  parts;  apt  for 
VioUs  and  Voyces,  . .  .  London  1624 
Thom.  Snodbam,  for  M[atthew]  L[ownes] 
and  A.  B.     6  Stb.     40.     [br.  Mus. 

In  Morley's  The  Triumphs  of  Oriana 
1 601 :  "When  Oriana  walked.  In  Leigh- 
ton's  The  Teares  or  Lamentacions  1614 
zwei  Gesge. 

Ms.  624,  4  Stb.  inkompl.  Sammelwk. 
1  Nr.  von  P.  [br.  Mus. 

In  Hullah's  Vocal  scores.  —  Oliphant 
gab  4  vierstim.  Madrigale  heraus  [br.  Mus. 

Im  Novello  ein  Madrig.  zu  4  St. 
(Eituer  2). 

In  Sniith's  Musica  antiqua  p.  58:  Kest 
sweet  Nymphes  5  voc.  In  Arkwright's 
The  old  english  edition  Nr.  18—20  be- 
finden sich  22  Songs  or  Airs  of  4  parts. 
London,  Jos.  Williams. 

Pilkiiig ton,  Tliomas,  lebte  unter 
Karl  I.  von  England  als  Mitglied 
der  Kgl.  Kapelle  und  starb  um 
1660  (?)  zu  Wolverhampton,  35  Jahr 
alt.  Er  soll  das  lautenartige  In- 
strument  den  Orpherian   erfunden 

Rob.  Eitnor's  Quellen-Lexikon.    Bd    7. 


haben,  den  sein  Bruder  Francis 
aber  schon  1605  benutzte,  daher, 
wenn  Hawkins  Mitteilung  3,  345 
richtig  ist,  obiges  Todesjahr  be- 
deutend früher  gelegt  werden 
muss,  denn  nacli  obigen  Zahlen 
wäre  er  erst  1625  geb.,  1649 
wurde  aber  Karl  I.  schon  hinge- 
richtet, P.  konnte  daher  unter 
Karl  I.  nicht  gedient  haben,  da  er 
1649  erst  24  Jahr  alt  gewesen 
wäre. 

Pillago,  von  Fctis  angeführt, 
soll  Filago,  Carlo,  heifsen. 

Pillant,  siehe  Pillart. 

Pillart,  Bertoletto,  1456  päpstl. 
Sänger  mit  4  Gld.  Gehalt.  Er  ist 
wahrscheinlich  identisch  mit  Petro 
infardi^  der  im  Aug.  6  Gld.  erhält 
und  später  unter  Petr.  Pifart  oder 
Pillant  aufgeführt  wird  (Viertel]'. 
3,  227).  Jedenfalls  eine  sehr  dunkle 
und  ungewisse  Persönlichkeit,  den 
die  Willkürlichkeit  und  üngenauig- 
keit  in  der  Schreibweise  seines 
Namens   unkenntlich  gemacht  hat. 

Pillegrain,  Jacques,  dit  Mont- 
Tremblant,  Tenorist  an  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Paris  im  16.  Jh.  mit 
240  liv.  Gehalt  (Castil-Blaze  293). 

Pillet,  Fabien,  ein  Journalist 
in  Paris,  gab  heraus: 

La  Lorgnette  de  spectacle,  par  un. 
journaliste  (anonym).  I^aris,  HolJier,  an 
Vn  (1798/99).  1  vol.  18«.  Eine  Kritik 
über  die  damaligen  Schauspieler,  Sänger 
und  Säugerinnen  zu  Paris,  [besafs  einst 
Leo  Liepm. 

Näheres  bei  Pougin,  der  auch  an  Daten 
verz:  geb.  30.  Okt.  1772  in  Lyon,  gest. 
23.  Febr.  1855  zu  Passy  bei  Paris. 

PiUois  (Pillais,  Payllois,  Pullois, 

Pulloys,  Pyllois),  . . .  ein  Komponist 

des  15.  Jhs.,   der  vom   Dez.  1447 

bis  Nov.  1468  päpstlicher  Sänger 

in    Rom    war    (Viertel].    1,    489; 

nach  Haberl's  Baust.  1  im  Reg.  aber 

nur    bis    1459).      Fotis    teilt    die 

archivarischen     Nachrichten     von 

29 


Pillot. 


450 


Pinaroli 


Burbure  in  Antwerpen  mit,  der 
zu  dem  Resultat  gelangte,  dass 
sein  Vorname  Johannes  war  und 
am  23.  Aug.  1478  starb.  Alle 
übrigen  Nachrichten  lassen  sich 
mit  dem  päpstl.  Sänger  nicht  ver- 
einen (siehe  Fotis).  In  Viertel].  1, 
228  Anmkg.  werden  die  Pfründen 
mitgeteilt,  die  er  1549  besafs: 
Canonicus  eccles.  S.  Joannis  Tra- 
jecten.  (Utrecht)  ac  parochialium 
eccles.  de  Worden  et  de  Yssel- 
steinii  Traj.  . . . 

Im  Ms.  gerni.  SlO,  S"  in  der  B.  M. 
fol.  85  II.  93  sind  zwei  öesangsätze  ohne 
Text  voi'lianden.  Der  fol.  85  ist  abgudruckt 
in  der  Beilage  zu  den  M.  f.  M.  ü  Nr.  12 
S.  41.  Ferner  befinden  sich  im  Cod.  90 
im  Domkapitelarcliiv  zu  Ti'ient  (jotzt  in 
Wien)  10  Gesaugsätze,  der  eine  mit  dem 
deutschen  Texte :  So  lang  Si  mir  in  meinem 
synn.  In  der  Neuausgabe  obiger  Codices 
in  Wien  der  Satz :  Tour  prison  ne  S.  259 
in  Part. 

Pillot,  Esalas,  aus  Poitiers  in 
Frankreich,  ist  am  25.  Febr.  1707 
an  der  Universität  zu  Le3'den  als 
„musices  et  linguae  gallicae  prae- 
ceptor  profugus"  eingezeichnet 
(Bouwst.  3,  4). 

Pilhvclu,  Benedikt,  geb.  26. 
Nov.  1779  in  Obersulz  in  Oester- 
reich,  gest.  27.  Jan.  1847  in  Linz. 
Ein  Topograph  und  Historiker,  der 
ein  mühsames,  an  Enttäuschungen 
und  Schicksalsprüfungen  reiches 
Leben  führte.  Nach  dem  Titel  des 
unten  verz.  Werkes  war  er  1821 
K.  K.  Landgerichts-Civiladjunct  zu 
Neumarkt  b.  Salzburg.  Aufser  zahl- 
reichen in  obige  Fächer  schlagende 
Werke  gab  er  auch  ein  wenig  wert- 
volles Buch  übei-  Salzburgs  Künst- 
ler heraus  (A.  d.  B.).    Es  ist  betitelt: 

Biographische  Schilderungen  oder  Lexi- 
con  Salzburgischer  theils  verstorbener, 
theils  lebender  Künstler,  auch  solcher, 
weiche  Kunstwerke  für  Salzburg  lieferten 
...  Salzburg  1821  Mayer.  8».  3.56  S. 
Der  dritte  Teil  des  Buches  enthält  Biogr. 
über  Musiker.  [B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Hofb.  Wien. 


Piloiiij,  Griosei)i)e,  der  an- 
genommene Name  des  Fürsten 
Gesualdo  di  Venosa,  unter  dem 
seine  Kompositionen  anfänglich 
erschienen. 

Pilosy,  Claudius,  1483  päpstl. 
Sänger  (Viertelj.  3,  242). 

Piltz,  Nie  las,  ein  Komponist 
aus  dem  Anfange  des  16.  Jhs.,  der 
im  Forster  1540  Nr.  37  mit  dem 
Liede  „Die  weiber  mit  den  flöhen, 
die  haiid  ein  steten  krieg"  (Melo- 
die bei  Böhme  Nr.  467)  vertreten 
ist.  Der  4stim.  Satz  ist  zu  schwer- 
fällig, um  den  komischen  Text  zu 
illustrieren.  Die  Deutschen  konn- 
ten sich  nur  schwer  vom  strengen 
Satze  trennen  und  es  währte  lange, 
ehe  sie  vom  Italiener  die  leichte 
muntere  graziöse  Ausdrucksweise 
sich  aneigneten. 

Pilz,  C|arl|  Pfhilipp]  Efmanuel], 
war  am  Ende  dos  18.  Jhs.  Orga- 
nist in  Guben. 

Gerber  2  verz.  Lieder,  Tänze  und 
Märsche.     In  B.  Üarmstadt: 

Acht  gefühlvolle  Lieder  am  Ciavier. 
Leipzig  (179Ü). 

Pimentel,  Pedro,  ein  portu- 
giesischer Organist,  gest.  um  1599 
zu  Lissabon.  Machado  zeigt  von 
ihm  ein  Buch  Orgelpiecen  an. 

Pin,  siehe  Le  Pin. 

Pinaire,  . . .  lebte  in  der  Mitte 
des     18.  Jhs.     wahrscheinlich    zu 

Paris : 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  von 
ihm:  Trios  pour  2  Violons  et  Basse. 
Oeuvre  I.  et  II.     Paris.     Stb.     fol. 

Pinarol,  Jean,  ein  Niederländer 
des  15. — 16.  Jhs.,  ist 

im  Peti-ucci  1502  und  1503  mit  je 
einem  Gesänge  vertreten  (Eituer  1,  lies 
1503a  statt  1503).  Fetis'  Angabe'  von 
6  Motetten  in  1502  ist  ein  Irrtum,  es 
befindet  sich  nur  eine  darin.  Die  Mo- 
tette: Surge  projiera  4  voc.  aus  1502  in 
moderner  Part,   im  Ms.  17  470  der  B.  B. 

Pinaroli,     Grioranni     Pietro, 

ein  Altertumsforscher  und  Sprach- 
lehrer  im    Anfange   des   18.  Jhs., 


Pinart. 


451 


Pinello. 


von  dem  die  Bibl.  Casanatense  zu 
Rom  iu  einem  Ms.  von  4  voll, 
eine  Abhandlung  über  Instrumente 
und  deren  Meister  besitzt,  betitelt: 
Polyanthea  technica  ...  c.  1732  im 
Aiitogr.  Im  La  Fage  '2,  109  eine  Be- 
sclireibnng  nebst  Auszügen. 

Piuart,  . . . 

Im  br.  Mus.  befindet  sich  der  Dnick: 
Premier  livre  de  chanson  a  danser,  par 
M****  (ist  Pinart)  und  steht  in  Recueil 
de  differens  livres  de  chansons,  1699.  8^. 

Piiiazzi,  Antonio,  1765  Violon- 
cellist an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen, erhielt  475  Gld.,  soll  künftig 
nur  285  Gld.  erhalten  (Kreisarch.). 

Pinchon  (Pvnchon),  Jean, 

bekannt  dui'ch  2  Motetten  im  Samlwk. 
1.560b  und  1564b  (Eitner  1).  In  B.  M., 
Ms.  132  eine  6stim.  Motette. 

Pin^on,  Juan  Griittierrez,  war 

1611  einer  der  Ministreis  an  der 
Egl.  Kapelle  in  Granada  (Strae- 
ten  8,  477). 

Pindar,  Peter,  pseudonym  für 
John  Wolcott,  ein  Dichter. 

Im  br.  Mus.  unter  obigem  Namen  der 
Gesg. :  The  triumph  of  Britons.  London 
c.  1798. 

Pinel,  Mademoiselle  Julie,  gab 
heraus : 

Nouveau  recueil  d'airs  serieux  et  ;i 
boire  ä  1  et  2  voix  (d'un  basse  chiffre). 
Paris  1737  i'auteur.  36  Nrn.  [B.  B. 
Paris  Nat.]  Der  Verleger  Roger  zeigt 
auch  Instrumentaltompositionen  an.  Ob 
die  Lautenpiecen  iu  einem  Ms.  der  Bibl. 
des  C.  P.  (Kat.  485  von  Weckerlin)  von 
derselben  Pinel  sind,  bedarf  der  Unter- 
suchung. 

Die  B.  in  Kassel  besitzt  im  Ms.  (Kat. 
S.  65)  Tänze  von  einem  Pinelle.  —  Ein 
A.  Pinel  ist  im  Ms.  F.  IX.  53  in  Basel 
mit  1  Harfeupiece  vertreten. 

Pinello  (Pinellus,  Pinollo)  de 
Gerardis,  Giovanni  Battista,  aus 

Genua  geb.  Wenn  das  Porträt  in 
den  Magnificats  von  1583  auch  in 
dem  Jahre  angefertigt  ist,  auf  dem 
er  sich  als  39  Jahre  alt  bezeichnet, 
so  muss  er  1543  oder  1544  geb. 
sein,  doch  wird  man  das  Geburts- 
jahr um  einige  Jahre  zurücksetzen 


müssen,   wie   aus   dem   Folgenden 
sich    ergiebt.      1571    bez.    er  sich 
als   Cantor  nel  Domo   di  Vicenza, 
dagegen  fehlt  im  3.  u.  4.  Buche  der 
Canzoni  von    1572  und  1575    die 
Erwähnung  des  Amtes.    Aus  einer 
Notiz    im   Müncheuer   Kreisarchiv 
erfährt  man,  dass  er  1577  in  Inns- 
bruck beim  Erzherzoge  als  Musiker 
diente  und  für  einen  Gesang,  den 
er    dem    Kurfürsten    von    Baiern 
übersandt    hatte,     8    Gld.    erhielt 
(Sandberger  3,  97).    Seine  nächste 
Anstellung    fand    er    an    der   Ksl. 
Kapelle    (bei   Köchel   1    fehlt    er), 
doch    schreibt    er    selbst,    als    ihn 
der  Kaiser  an  den  Kurfürsten  von 
Sachsen  als  Nachfolger  von  Scan- 
dellus  empfahl,   an   den  Kammer- 
sekretär   Hans    Jenitz    im    Jahre 
1580:    Ich    bin    kein    Kind    mehr 
und  bereits  seit  30  Jahren  in  der 
Sengerey  in  Italien,   an  Erzherzog 
Ferdinand's     und    Ihrer    Majestät 
Hof   und    habe    Weib    und    Kind. 
Der  Kurfürst  August  von  Sachsen 
wählte     ihn     zum     Kapellmeister 
gegen  Ende  des  Jahres  1580,  denn 
am  14.  Okt.  1580  befiehlt  der  Kur- 
fürst seinem  Kammersekretär  mit 
Pinello  zu  unterhandeln.    Aus  den 
Verhandlungen    teilen    die    Akten 
des  Sachs.  Staatsarchivs   noch   ein 
Schreiben    mit,    worin    es    heilst: 
Pinello  ist  katholisch,  „doch  wolle 
er  auch  unsere  Religion  und  Pre- 
digt   hören   und    der   Hofprediger 
gefiele    ihm    in    der    Lehre    nicht 
übel".  Die  Verhandlungen  konnten 
in    Dresden   selbst   geschehen,    da 
Pinello,    ohne    die   Bestallung   ab- 
zuwarten,   gleich    mit    Weib    und 
Kind    nach    Dresden     gekommen 
war   und   sein  erstes  Anliegen  an 
den  Kurfürsten   in   der  Bitte   um 
einen    Vorschuss    von    100   Rthlr. 
bestand,   „da  er  schon  8  Tage  in 
Dresden  gelegen,  auch  50  Thlr.  in 

29* 


Pinello. 


452 


Pini. 


Prag  noch  Schulden  hinterlassen 
habe.  Diesem  Schreiben  fügt  er 
noch  bei,  dass  er  keine  Verpflich- 
tungen gegen  den  Kaiser  habe 
und  nur  zu  kündigen  brauche. 
Der  Kurfürst  engagierte  ihn  auch, 
womit  Georg  Forster,  der  bisherige 
Vertreter  wenig  einverstanden  war 
und  es  währte  auch  nicht  lange, 
so  häuften  sich  die  Verstöfse  und 
Missstimmung  gegen  ihn  in  einer 
Weise,  dass  ihn  der  Kurfürst 
schon  1584  entlassen  musste.  In 
den  Akten  heifst  es  „consilium 
abeundi''.  Genauere  Daten  über 
seinen  Abgang  erfährt  man  erst 
aus  Köchel  1,  wo  es  heifst,  dass 
er  am  1.  Mai  1584  wieder  an  der 
Ksl.  Kapelle  in  Prag  angenommen 
wurde  und  am  15.  Juni  1587  mit 
Tode  abging  (s.  Staatsarchiv,  M.  f. 
M.  21,  loH  u.  175  die  Wider- 
legung. 0.  Kade  bringt  schon  in 
M.  f.  M.  1,  7.  8.  189  Nachrichten, 
doch  sind  sie  zu  schwankend,  um 
mafsgebend  zu  sein;  auch  Bd.  9 
p,  256  eine  Notiz).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  nachweisbar: 
II   2.  lib.    delle   Canzoni  Napolitaue  ;i 

3  voci.  Di  Gio.  Batt.  P.  di  Ghirardi  no- 
bile Genouese,  Cantor  nel  domo  di  Vi- 
cenza  ...  Vineg.  1571  Scotto.  3  Stb. 
80.  20  Gesge.  [B.  Zw.  Hofb.  Wien. 
C.P.     Bologna:  T.  B. 

Das  1.  Buch  ist  nicht  bekannt. 

...  II  3.  lib.  delle  canzoni  Napolitane 
ä  3  voci  . . .  Vineg.  1572  Scotto.  3  Stb. 
8».    22  Ganz.    [B.  Z\v:C.  T.     Bologna:  B. 

...  II  4.  üb.  delle  Napolitane  a  3  voci. 
con  alcuue  pastorali.  &  una  battaglia  in 
lode  della  vittoria  Christiaua.  Nuouam. . . 
Vineg.  1575  Scotto.  3  Stb.  8».  22  Ge- 
sänge.   [B.  Zw.    Hofb.  Wien.    Bologna:  B. 

Deutsche  Magnificat  auff  die  acht  Tonos 
ruusicales,  deren  ein  jeglicher  zwey  mahl, 
vnd  Pei-egrini  Toni  drey  mal  gesetzt,  mit 

4  vnd  5  Stirn.,  Sampt  etlichen  Newen 
Benedicamus,  gantz  lieblich  . .  .  Darzu 
auch  andere  Magnificat  ad  aequales. 
Durch  . . .  Drefsden  1583  Matth.  Stöckel. 
4  Stb.  qu40.  20  Magnif.  u.  11  Benedic. 
[B.  Br.  Löbau.  B.  Grimma.  B.  Göttg. 
B.Kgsbg.       Lüiiebuig.       B.  M:  A.  T.  B. 


B.  K.  Brieg.  Pro.ske.  Hofb.  AVien: 
Diso. 

Nawe  kurtzweilige,  Deutsche  Lieder, 
mit  fünff  stimmen,  aus  welscher  Sprach 
verdeutschet,  welche  nach  Neapolitanischer 
Art,  gantz  lieblich  ...  Drefsden  1584  ib. 
5  Stb.  qu4«.  18  Nrn.  ohne  die  2.  Teile. 
[B.  Hbg.  Löbau.  Berlin  Kircheninst: 
A.  5  a. 

Im  Löbauer  Ex.  am  Ende  Mss.  an- 
gehängt mit  Tonsätzen  von  Leusat,  Mich. 
Neander,  Haudl,  Meiland,  Paul.  Schedius. 

Bassus.  Primi  chori  quindecim  vocum, 
duaramque  Motetarvm  adivnctarum  quin- 
que  vocum.  Dresdae  1584  ib.  Stb.?  4", 
nur  Bassus  mit  6  Gesängen  zu  5,  8,  10 
u.  15  Stirn.     [Brieg. 

Moteta  qvinqve  vocvm.  ä  Joanne  . . . 
S.  C.  M.  mvsico  composita.  Pragae  1588 
G.  Nigrinus.  5  Stb.  4".  18  Mot.  [B.  B. 
Brieg:  A.  B.  5a. 

In  Ms.  Z39,  12  Stb.  von  1628  Nr.  21: 
Veni  in  hortura  meum  6  voc.  —  und 
Ms.  TS).  51  mehrere  Gesge.  in  moderner 
Part.     [B.  B. 

In  B.  Br.  im  Ms.   15  Gesge.   (s.  Kat.). 

Im  Bodenschatz  1621  eine  Motette 
(Eltner  1). 

In  Yonge's  Musica  transalpina  1588; 
Quand'io  voleva  5  voci. 

Piiiet,  auch  nur  P.  gez.,  ein 
Lautenist  des  17.  Jhs., 

der  in  der  Hds.,  die  einst  Eob.  Ballard 
gehörte,  sich  jetzt  in  der  Fiirstl.  Bibl.  in 
Schwerin  befindet,  mit  30  Piecen  ver- 
treten ist. 

Piiiffirolo,  Grabriele,  aus  Lodi, 
bekannt  durch: 

Vespei-tini  concentus  quatuor  coucinendi 
vocibus;  Aufhöre  ...  Ven.  1589  Ang. 
Gardanus.  4  Stb.  qu4".  [Krakau.  Bo- 
logna: T. 

Pingirolo,  Paolo,  ist  bekannt 
durch 

Missanim  cum  6  voc.  Lib.  1.  Ven. 
1590.  6  Stb.  qu4''.  [Danzig  Marienkirche 
fehlt  T. 

Pinheiro,  Joao,  ein  portugie- 
sischer Komponist,  zu  Thomar  in 
Esti'amadura  geb.  In  der  ver- 
nichteten Lissaboner  Bibliothek  be- 
fanden sich  einige  geistl.  Gesge. 
im  Ms. 

Pini,  Francesco,  aus  Bergamo, 
um  1592  am  Dome  zu  Mailand 
als  Musiker   angestellt.     Scarabelii 


Pinia. 


453 


Pinzger,  Eomanus. 


widmet  ihm  n.  andern  seine  Samlg. 
Motetten  von  1592. 

Piiii.i.  Salyatore,  Sänger  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Neapel  27/10 
1480  (Straeten  4,  29). 

Pinkler,  Elias,  nm  1632  Har- 
fenist an  der  Hofkapeile  in  Dres- 
den (s.  Staatsarch.). 

Piiiottina,     Teresa     Agnesi, 

lebte  im  18.  Jh.  und  ist  im 

Ms.  17490  der  B.  B.   mit  Sonaten   f. 

Klaner    vertreten.      In    B.  Darmst.    mit 

2  Arien,  1.  Sospendcr  le  niie  pene.    2.  AI 

selva,    al    prato,    al    foute.     Ms.    P.    mit 

Pinottini  gez. 

Unter  Pinottini  besitzt  die  Bibl.  des 

C.  P.  die  Oper :  L'insubria  consolata.   Ms. 

P.    Vielleicht  ist  doch  die  obige  gemeint. 

Pmqueiitiiius ,   Stephan,    aus 

Croatien  gebürtig,  um  1553  Kan- 
tor in  Regensburg  (Mettenleiter  1, 
216.  217). 

Pinsaiifera  oder  Pixauqjhera, 
ein  Citaredo  (Harfenist)  um  1521 
und  1522  am  Hofe  zu  Mantua 
(Canal  29). 

Piiitado,  Griuseifo,  soll  nach 
Fetis  ein  römischer  Violinist  ge- 
wesen sein,  der  herausgab: 

Vera  idea  della  musica  e  del  contrap- 
punto,  Roma  1794  Gioacch.  Pucciuelli.  S". 
156  S.  Fetis  bez.  es  als  wenig  wertvoll. 
[B.  B.     Brüssel.     Glasgow.     Bologna. 

Pintelli,  . . .  lebte  im  Anfange 
des  16.  Jhs. 

In  der  Capella  sistina  zu  Rom  im  Ms., 
Cod.  41  eine  Missa  super  gentils  gallans, 
4  voc. 

Pinto,  Cr . . . 

Die  B.  B.  in  den  Autographen  Gras- 
nick's  besitzt  eine  Sonata. 

Pinto,  Joannes  de.  um  1385 
Organist  au  St.  Donation  in  Brügge 
(Straeten  la,  38). 

Pinto,Tliomas,  vonitalienischen 
Eltern  in  England  geb.,  gest.  in 
Irland  1773.  Er  war  ein  guter 
Violinist,  seit  1757  am  Haymarket- 
Theater  in  London  augestellt,  ver- 
heiratete   sich    mit    der    Sängerin 


Miss  Brent  und  lebte  abwechselnd 
in  Edinburgh  und  Irland  (Brown  u. 
ßurney  7,  468).  Pohl  1,  53  u.  177 
dagegen  giebt  Näheres.  Er  schreibt: 
ein  geborenes  Talent,  dem  aber 
der  Ernst  des  Studiums  fehlte  und 
statt  den  Violinbogen  nur  zu  häufig 
die  Reitpeitsche  schwang.  Die 
Familie  Pinto  stammte  ursprüng- 
lich aus  Portugal,  siedelte  aber 
nach  Italien  über.  Der  Vater 
Pinto  musste  aus  politischen  Grün- 
den sein  zweites  Vaterland  ver- 
lassen und  wandte  sich  nach  Eng- 
land. Hier  wurde  Thomas  geboren 
und  zeigte  fi'üh  bedeutende  musi- 
kalische Anlagen.  Kaum  9  Jahr 
alt,  spielte  er  Corelli's  Konzerte 
und  leitete  das  Orchester  in  Cecilia 
Hall  in  Edinburgh.  Vom  Jahre 
1750  ab  tritt  er  häufig  in  London 
als  Solospieler  auf  und  war  nach 
Giardini  Direktor  imKiug's  Theater, 
dann  im  Drury-lane-Theater,  ebenso 
in  Konzerten  und  bei  Musikfesten 
zu  Worcester  und  Hereford.  Nach- 
dem eine  mit  Dr.  Arnold  unter- 
nommene Unternehmung  mit  dem 
Marybon-Garden  verunglückte,  ging 
er  nach  Schottland  und  st.  Ende 
der  70er  Jahre. 

Pinzanis  (Pisanis,  Pissanis), 
Sigismund  de,  von  1473—1483 
päpstl.  Sänger  (Viertel].  3,  241). 

i       Pinzger,  Andreas,  im  18.  Jh. 

I  als   Hofgeiger   an   der  erzbischöfl. 

i  Kapelle     in     Salzburg     angestellt 
(Peregrinus  169). 

Pinzger,  Romauus,  Mönch  im 
Kloster    Seeon.     Geb.    zu    Mattig- 

j  kofen,    gest.    4.  Okt.    1755.      Man 
verz.  von  ihm 

1.  Sacrificium  laudis  in  voce  jubilationis 
a  4  voc.  2  V.  obl.  Org.  et  variis  instru- 
mentis  ad  lib.  Augsbg.  1747  Matth.  Rieger. 
2.  Laus  Deo  jucunda  et  sonora,  sex  brevi- 
oribus  Missis  c.  voc.  ordinär,  et  instr. 
Op.  2,  ib.  1750  (nach  Besuard,  Literatur- 
zeitung 1831.  IL  376). 


Pinzochere. 


454 


Piovesana. 


Piiizocliere,  Alvise  dalle,  Te-  1 

norist  am  S.  Marco  in  Venedig  um 
1518,  wird  von  den  Proknratoren 
wegen  seinem  aiisgezeiclmeten  Ge- 
sang dekoriert  (Caffi  2,  35). 

Pio,  siehe  Fabri,  Annibale  Pio. 

Pio,  Antonio,  geb.  zu  Ravenna, 
wo  er  auch  in  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.  als  Kapellmeister  wirkte. 
Man  zeigt  von  ihm  die  Opern  an: 

Nettiino  ed  Egle,  Wien  1783;  11  Me- 
donte,  Milauo  1790  (Fetis).  Im  ConseiT. 
zu  Mailand  eine  Sinfonie  in  Dd.  f.  Orch. 
Ms.  Stb. 

Pio,  Carlo  Maria  de,  ein  Kom- 
ponist aus  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  von  dem  die  Grofsherzg. 
Bibl.  in  Karlsruhe  besitzt: 

2  Sonate  1.  a  Fl.  trav.  V.  B.  2.  ä  2  Fl. 
trav.  e  B.,  zu  3  u.  4  Sätzen  in  wechseln- 
der Tonart.  Ms.  Stb.  —  Von  einem  Pio 
besitzt  die  B.  Sfliwerin  F.  im  Ms.  „Piece 
ä  six  mains  pour  usage  de  L  L  A  A  J  J 
les  Granduchesses.  qufol. 

Pioclii,  Cristoforo,  geb.  zu 
Foligno  nach  Fetis,  war  um  1623 
Kapollmeister  an  der  Kathedrale 
zu  Amclia  in  Umurion,  um  1668 
und  noch  1675  Kapellmeister  am 
Dome  zu  Siena  (Titel).  Man  kennt 
von  ihm 

Compondio  in  pratica  et  in  teorica 
delle  principali  regole  da  sapersi  per  un 
nmsico  . .  .  £nth.  Tractato  von  PiocJ//\ 
Florimi  u.  a. ,  kojjiert  von  Girol.  Chiti 
1703.     Ms.  in  Bologna,  Kat.  1,  241. 

Cantiones  sacrae  quae  binis,  ternis, 
quaternisque  vocibus  ooncinuntur.  Cum 
B.  ad  org.  Auetore  . . .  Lib.  1.  Urbe- 
veteri  1623  Mich.  Angel.  Phaeus  et  Ein. 
Euulus.  4  Stb.  40  (2  C.  B.  u.  Bc),  bez. 
es  als  sein  1.  Werk,  was  er  herausgiebt. 
[Bologna. 

. .  .  Motetta,  quae  binis,  ternis,  quater- 
nisque vocibus  concin.  Lib.  4.  Bononiae 
1668  Jac.  Montius.  4  Stb.  mit  Bc.  in  4». 
[Bologna. 

Eesponsoria  Fer.  quarta,  quinta,  &  sexta 
hebdoraadae  sanctae  decantenda  4  plenis 
vocibus  c.  B.  pro  instruineutis  ad  lib.  . .  . 
Bononiae  1669  Jac.  Montius.  5  Stb.  4^. 
[Bologna.  In  B.  B.  Ms.  L  226  Eespon.sori 
per  ii  uffici  delle  tenebre,  zum  Teil  im 
Autograph  in  Part. 


In  B.  B.,  Ms.  L229  befinden  sich 
2  Bücher  Eicercari  von  1671  und  1673 
zu  2  und  3  Stirn.,  nach  einem  Drucke 
von  Monti  in  Bologna,  als  op.  8  er- 
schienen. Unter  L230  ein  Buch  Eicer- 
cari ä  3  voci,  op.  9,  ebendort  1675  er- 
schienen, in  Kopie,  P.  Unter  L  303  u. 
304  befinden  sich  Solfeggi  und  Eicercari. 

Obige  Eicercari  besitzt  die  B.  B.  zum 
Teil  auch  im  Druck  und  zwar:  Rwcrcari 
a  2,  e  3  voci  utilissimi  a  chi  desidera 
imparare  presto  a  cantare,  e  sonare  di  .  .  . 
Bologna  1671  G.  Monti.     2  Stb.     4". 

11  3.  lib.  di  Eicercari  ä  3  voci  . . . 
Op.  9.  Ib.  1G75.  4  Stb.  4"  ä  20  S., 
die  Stb.  mit  C.  A.  T.  B.  gez. 

In  neuer  Ausgabe  2  Eicercari  3  voc. 
(Eitner  2). 

Piombauti,  Francesco,  ist  be- 
kannt durch : 

6  Notturnos  or  Night  pieces  for  2  V. 
or  2  Germ.  fl.  a.  B.  London  c.  1770.  fol. 
[br.  Mus. 

Pionnier  (Pionier),  Jean,  in 
Frankreich  geb.,  ging  nach  Italien 
und  bez.  sich  1548  mit  „Chori  alme 
domus  et  ecclesia  dive  Maria  Lau- 
retano  Magistrum  excellent".  Ihm 
folgte  um  1578  Costanzo  Porta, 
wie  letzterer  in  der  Dedication  zu 
seinen  Missae  lib.  1  selbst  sagt. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Cantiones  ,5  voc.  (quas  mutetta)  noviter 
impressas,  lib.  1.  Yen.  1548  Ant.  Gar- 
dauus.   5  Stb.  qu4".  19  Gesge.    [Crespano. 

Fetis  fülirt  2  Bücher  5stim.  Motetten 
von  1561  und  1564  an. 

In  der  Proskeschen  Bibl.  Ms.  940  zwei 
lat.  Cantico  mit  Joan.  Piconier  gez. 

In  B.  Bologna  (Kat.  2,  169)  in  einem 
Ms.  Bl.  113  eine  Hymne. 

In  B.  Br.  im  Ms.  zwei  lat.  Gesge. 

In  alten  Samlwk.  10  Gesge.  (Eitner  1), 
dazu  kommt  noch  das  Madrigal:  Dunque 
morte  crudel  5  voci  in  Yinc.  Euffo's 
Madrigali  5  voc.  1554  und  im  3.  Buche 
Madr.  von  1555. 

Piorelli,  ... 

Die  B.  Eostock  besitzt  von  ihm  ein 
Trio  für  2  Fl.  trav.  u.  Bc.  in  Stb.  Ms. 

Piovesana  (Piovesana),  Fran- 
cesco, aus  Sacile  bei  Udine,   gab 

heraus : 

Misure  harmoniche  regolate  . . .  Yen. 
1627    B.  Magni.     4".     66  S.     Dedic.    in 


Piozzi. 


455 


Pippi. 


Venedig  gez.  In  einem  Gedichte  seines 
Bruders  anf  Bl.  2  v.  wird  er  Plovesana 
genannt.  [B.  M.  Bologna.]  Tevo  citiert 
das  Werk  in  seinem  Musico  Testore. 

Piozzi,  Grabriele,  ein  Italiener 
des  18.  Jhs.,  der  in  London  sein 
Glück  als  Instrumentist  suchte. 
Alle  seine  bekannten  Druckwerke 
zeigen  ihn  als  Einwohner  Londons 
an  und  zwar  wohnte  er  Nr.  13  in 
der  Vere  Street.  Die  Angaben 
Gerbert's  und  Fetis',  dass  er  in 
Mannheim  angestellt  war,  sind 
vorläufig  nicht  beweisbar.  Man 
kennt  von  ihm 

6  Sonatas  for  the  Pfte.  or  Harps.  with 
an  acc.  Violin.  op.  2.  Lond.,  J.  Welcker. 
fol.  P.  [br!  Mus.  B.  Lpz.  von  1766? 
Paris  Nat:  Pariser  Ausg.     C.  P. 

A  2.  Sett  of  six  Sonatas  for  the  Pfte. 
er  Harps.  with  an  acc.  Violin,  ded.  Lady 
Champneys,  op.  3.  Lond.,  J.  Welcker. 
P.     .51  S.     [br.  Mus.     B.  Wagener. 

6  Quatuors  for  2  V.  Alto  et  Vcl.  ded. 
Comte  de  Maltzahn,  op.  4.  Lond.  for  the 
Autiior  Nr.  13  Vere  Street.  4  Stb.  [B. 
Wagener.     br.  Mus. 

6  Sonatas  for  the  harps.  or  pfte.  with 
a  V.  op.  5.  Lond.  (1764)  for  the  Author 
...     [B.  B.     br.  Mus.     B.  Lpz. 

3  Duets  aud  three  Canzonets  comp. 
op.  6.  Loud.,  priuted  for  the  Author .  .  . 
fol.     [B.  B.     br.  Mus. 

Pil)elare    (Pippelaere,    Pipilari, 


Pipe5"~g==;:),  Matliieu  (Matthaeus), 

ein  Belgier  aus  Löwen  (Louvain) 

ans    dem    15.  Jh.,   der   sich   eines 

bedeutenden  Rufes   als  Komponist 

erfreute.       Oruithoparchus     citiert 

ihn  in  seinem  Tractat  lib.  2,  cap.  8 

als  Autorität. 

Von  seinen  Kompositionen  sind  in  alten 
Samlwk.  (i  Gesänge  von  1505—1545  zu 
finden  (Eitnei- 1).  In  neuen  Ausg.  2  Gesge. 
(Eitner  2).  In  Mss.  Z91  in  B.  B.,  Chorb. 
aus  dem  Anfange  des  16.  Jhs.  Nr.  3 : 
Missa  snper  Fors  seuleraent  4  voc.  fol.  38. 
Dieselbe  Messe  in  B.  M.  Ms.  510,  Ms. 
1538  und  in  moderner  Part.  In  B.  Basel 
FX,  1—4  Nr.  118  die  Chanson  Fors  seul. 

4  voc.     (.Derselbe  Tonsatz  ohne  Autor  in 
Amt  von  Aich's  Liederb.  fol.  74.) 

In  B.  M.  noch  Ms.  34  ein  Salve  regina 

5  voc.  in  4  Teilen. 


In  Proske's  Bibl.,  Cod.  Pernner,  fünf 
vierst.  Gesge. 

In  Cap.  sistina.  Cod.  16  Missa  de  fors 
seulement  5  voc.  und  Cod.  41  Missa  sup. 
L'horame  arme  4  voc. 

In  B.  Cambrai.  Ms.  20  Nr.  10:  Missa 
L'hoinme  arme  4  voc.  Ms.  124  Nr.  75: 
Ic  weet  een  meulenarinne  4  voc.  und 
Nr.  76:  0  dulcis  anima  dei  4  voc. 

In  Hof b.  Wien  Ms.  11883,  Chorb.  von 
325  BU.  in  gr.  4"  aus  dem  Anfange  des 
16.  Jhs.  Hier  wird  er  mehrfach  mit  dem 
Vornamen  Matthaeus  genannt,  der  sonst 
stets  fehlt.  Nr.  15,  Missa  super  Dicit 
Dominus,  mihi  tulerunt  in  via,  4  voc. 
Nr.  28,  Missa  sup.  Joannes  Christi  chare, 
4  voc.  Nr.  29,  Missa  sup.  Floruit  infans 
Livinus  4  voc.  Nr.  30  (Schluss)  Missa 
s.  nom.  4  voc. 

In  B.  Brässel  sollen  sich  nach  Fetis 
einige  Kompositionen  im  Ms.  befinden  ('?). 

Im  Codex  Basevi  zu  Florenz  2  Lieder : 
Forseulement  4  voc.  und  Een  vrolic 
Wesen. 

In  Bologna  (Kat.  3,  4)  Codex  von  1518, 
fol.  2  die  Chanson:  Forseulement  4  voc. 
mit  Mattia  Pipelare  gez. 

Pil)ereaii,  ...  ein  Franzose  aus 
dem  Anfange  des  18.  Jhs., 

bekannt  durch  „L'ile  de  Delos,  Cantate. 
Paris  1715."     [Paris  Nat. 

Piperni,  Alfonso,  aus  Mileto 
in  Calabrien;  er  nennt  sich  1759 
„Professore  dilettante  di  Violino", 
scheint  in  Neapel  gelebt  zu  haben 
und  gab  heraus: 

Regole  per  ben  trasportare  ognicom- 
posizione,  ])er  tutti  i  toui,  e  mezzi  toni 
possibili  della  musica ;  di  sopra  a  scendere 
sotto ;  e  di  sotto  a  salire  sopra  . . .  Na- 
poh  1759  Val.  Azzolino.  S".  117  S. 
[Bologna.     Glasgow.     Neapel  Turch. 

Pipo,  siehe  Filippo  detto  Pipo. 

Pippelaere,  Jean,  wird  am 
27.  März  1493  als  Tenorist  an  der 
Kirche  St.  Donatien  in  Brügge  er- 
wähnt und  ein  Magister  genannt. 
Straeten  la,  15  glaubt  in  ihm  den 
Bruder  des  Mathieu  zu  erkennen, 
was   jedenfalls   etwas    voreilig   ist. 

Pippelart,  Joannes,  1499  bis 
1502  Sänger  an  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  240). 

Pippi,  Mario,  päpstl.  Sänger  u. 
1720  Kapellmeister  (Haberl,Kat.  69). 


Pirazzoli. 


456 


Pisanelli. 


Pirazzoli,  Grioraiini  Battista, 

aas  Bologna,  ein  zu  Bologna  leben- 
der Trompetenbläser,  gab  das  Werk 
heraus: 

I  fiati  gloriosi,  Encomij  dati  dalla  fama 
alla  Troinba  suegliati  dalla  virtuosiss.  penna 
deir  Illustr.  Sig.  Angelo  Tarachia,  gia  da 
lui  dedicati,  ed  or  di  nouo  consecrati  al 
Seren.  Carlo  II.  duca  di  Mantoua  .  .  . 
Bologna  1656  Ferroni.  16».  32  S.  [Bo- 
logna. 

Pirck,  Wenzel  Reimniid,  lebte 
im  18.  Jh.  in  Wien. 

Die  B.  B.  Ms.  17510  in  K.  besitzt 
unter  Wenzeslaus  Pirck  „Concerto  ex  A 
per  il  Clavicembalo,  2  V.  Altov-iola  c.  B." 
in  Stb.  und  die  B.  in  Karlsruhe  unter 
We9iceslaiis  Reimondus  Pirckh  in  Ms. 
739  „Sinfonia  a  4,  2  V.  Va.  e  B."  in 
Gd.  Gm.  Gd. 

Pircker,  Joliaiiii,  ein  Kompo- 
nist des  18.  Jhs.,  ist 

im  Ms.  17  530  der  B.  B.  mit  Praeludien 
imd  Cadenzen  für  Klavier  vertreten. 

Pirekliofer, ...  ein  süddeutscher 
Komponist,  Zeit  unbekannt, 

ist  im  Arciiiv  zu  GüttweiL  jnit  1  Salve 
regina  im  Ms.  vertreten. 

Piret,  . . . 

kommt  im  Trienter  Codex  (jetzt  in 
Wien)  89  mit  Et  in  terra  3  voc.  vor. 
Nach  der  Neuausgabe  S.  48  sollen  noch 
Nr.  542:  Patrem,  Nr.  544  Sanctus  und 
545  Agnus  3  voc.  von  ihm  sein. 

Pirlinger,  Joseph,  Violinist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1789 
bis  zu  seinem  Tode  am  17.  Juni 
1793,  67  J.  alt  (Köchel  1). 

Gab  bei  Imbault  in  Paiis  6  Streich- 
Quartette  heraus.  Fetis  zeigt  noch  Mehre- 
res  von  ihm  an.  Er  veranstaltete  auch 
eine  Neuausgabe  von  Leopold  Mozart's 
Violiuschule  (s.  d.}. 

Pii'iis teiller,    Balthasar,    um 

1619  Instruraeutist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  ISO  Gld.  Ge- 
halt (Köchel  1). 

Piroye,  M...,  Organist  der 
Pere  Jacobins  zu  Paris,  nach  dem 
Drucke  von  1703: 

Cantiques  pour  le  temps  de  Noel,  ä 
voix  seule  et  Bc.  Paris  (1 703)  Chr.  Ballard. 
4».     [Paris  Nat. 


Ebendort  befinden  sich  noch 

Pemier,  Second,  Troisieme  Livres  d'airs. 
Paris  1695  u.  1697. 

Le  retour  d'Euridice  aux  enfers,  Can- 
tate.     Paris  1717. 

Im  Samlwk.  Airs  1696b  einige  Gesge. 
Ebenso   in   1606  c,  1697  a,  1697  b,  1697  c. 

Pirson.  siehe  La  Riie. 

Pisa,  Don  Ag-ostiiio,   aus  Rom 

gebürtig,  wie  ihn  Banchieri  in 
seinen  Lottere  armoniche  von  1628 
bez.;  er  war  Dr.  beider  Rechte 
und  lebte  wahrscheinlich  zu  Rom, 
wo  er  auch  die  Dedikation  zu 
seinem  Druckwerke  unterz.,  be- 
titelt: 

Breve  dichiarazione  della  battuta  musi- 
cale.  Del  Peverendo  Don  .  . .  Opera  iion 
solo  utile  mä  necessaria  ä  quelli  che  desi- 
derano  fare  i)rofitto  nella  musica.  Roma 
1611  B.  Zannetti.  4«.  8  Bll.  Näheres 
im  Kat.  1,  242  von  Bologna  und  im  Fetis. 
[Brässel.  br.  Mus.  Bologna.  Pom 
Cecilia. 

—  Battuta  della  nmsica  dichiarata  da 
Don  .  .  .  e  Musico  speculativo  &  prattico 
.  . .  Ristampata  di  nouo,  &  ampliata.  Con 
la  tavola  delle  cose  piü  notabili,  k  delli 
nomi  delli  autori  citati,  &  delli  Capitoli 
dell'opera.  Roma  1611  ib.  4'».  136  Bll. 
4  Taf.     [Bologna. 

Pisa,   Clarida,    bekannt   durch 
Duetti  da  camera  col  Basso.     P.     Ms. 
636  a.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Pisaclor,  Diego,  geb.  zu  Sala- 
manca,  bekannt  durch  den  Druck: 

Libro  de  Musica  de  Vihuela,  agora 
nuevamente  compuesto  .  .  .  Hecho  por 
Diego  Pisador  vezino  de  Salamanca  y  im- 
presso en  SU  casa,  1552.  fol.  Am  Ende 
des  1.  u.  2.  Buches  der  Drucker  Fran- 
cisco Fernandez  de  Cordova  gez.  und  am 
Ende  des  7.  Buches:  Guillermo  Millis. 
97  Bll.  An  Komponisten  sind  genannt: 
Basuiio,  Gombert,  Jusquin,  Juan  Monton 
(Mouton),  Morales,  Diego  Pisador,  Pom- 
borun,  Juan  T'azques,  Adrianus  de  Villart 
(Willaert).  [br.  Mus.  Paris  Nat.  öffentl. 
Bibl.  zu  Madrid. 

Straeten  8,  446  drackt  den  Prologo  ab 
und  teilt  das  Register  mit. 

Pisanelli,  Pompilio,  aus  Bo- 
logna, war  um  1586  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Pisa  (Titel).  Der 
Kat.  3,  224  von  Bologna  teilt  aus 


Pisani. 


457 


Pisari. 


den  Akten  mit,  dass  P.  1599 
Kapellmeister  an  S.  Petronio  zu 
Bologna  war;  1604  betrug  sein 
Gehalt  monatl.  13  Lire  und  im 
Mai  1617  starb  er  im  Alter  von 
80  Jahren.     Er  gab  heraus: 

. . .  Madrigali  a  5  voci,  lib.  1.  Ferrara 
1586  V.  Baldini.  5  Stb.  40.  16  Madr. 
[Modena.     Köln:  C.  A.  5a. 

Nach  der  Dedic.  ist  dies  sein  erstes 
Druckwerk. 

Pisani,  Andrea,  war  um  1645 
Contraltist  am  Dome  zu  Novara. 
Gasp.  Casati  widmet  ihm  1645  eine 
Motette  in  seinen  Sacri  Concenti 
a  voce  sola. 

Pisanio,  Nicola,  um  1620  Ka- 
pellmeister am  Dome  zu  Pisa,  gab 
heraus: 

Sacrarum  cantionum  5—8  voc.  Lib.  1. 
Yen.  1620  B.  Magni.  9  Stb.  4P.  19  Mot. 
[Cap.  Lat.  Mazzo  4. 

In  den  Litaniae  von  1630  von  Peter 
Philips  eine  8stim.  Litanei. 

Pisanis,  siehe  Pinzanis,  Sigism. 

Pisano,  Nicola,  ein  Opern- 
komponist aus  der  1.  Hälfte  des 
18.  Jhs., 

schrieb  1731  für  das  Theater  Fiorentini 
in  Neapel  die  Farsa:  La  Rina  (Pougin). 
In  Wolfenb.  ein  Eecit.  u.  Aria  im  Ms: 
Eendi,  o  cara,  mit  Orch.  P. 

Pisanski,  Dr.  Georg  Christoph, 

Kgl.  preufs.  Konsistorialrat  und 
Rektor  der  Domschule  zu  Königs- 
berg i/Pr.,  gestorben   1791, 

schrieb  einen  Entwurf  zur  preufs. 
Literargeschichte,  der  nach  seinem  Tode, 
von  Ludw.  Borowski  herausgeg. ,  nebst 
einer  Biographie  in  Königsberg  1791  in 
8''  erschien.  Darin  befinden  sich  auch 
viele  archivarische  Nachrichten  über  ost- 
preuss.  Musiker.  Besitzt  jede  gröfsere 
Bibliothek. 

Pisari  (Piseri),  Pasqiiale,  geh 

zu  Rom  von  armen  Eltern  gegen 
1725.  Schon  als  Knabe  zeichnete 
er  sich  durch  seine  schöne  Stimme 
aus,  die  sich  später  zum  Bass  aus- 
bildete. Gasparini  und  Biordi 
waren   seine  Lehrer   und   er  ver- 


tiefte sich  in  die  Kompositionen 
Palestrina's  in  einer  Weise,  dass 
er  so  täuschend  dessen  Stil  nach- 
ahmte, so  dass  ihn  Pat.  Martini 
den  Palestrina  des  18.  Jhs.  nannte. 
E'etis  sagt:  er  wurde  1752  als 
Sänger  an  der  päpstl.  Kapelle  an- 
gestellt, doch  war  er  die  längste 
Zeit  ohne  Gehalt,  nur  als  Super- 
numerario  angestellt.  In  den  Kom- 
positionen des  päpstl.  Archivs  ist 
er  noch  1776  als  päpstl.  Sänger 
genannt.  Fetis  giebt  nach  Baini 
eine  längere  Biographie,  die  darin 
gipfelt,  dass  er  stets  mit  der  gröfsten 
Armut  zu  kämpfen  hatte.  Sein 
Tod  wird  um  1778  angesetzt.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Mss.  in  B.  B:  17545:  Messe  ä  8  voc. 
avec  le  Te  Deum  ä  8  v.  1776.  P.  (das 
Te  Deum  fehlt).  —  Ms.  17546,  Te  Deum 
8  voc.  P.  —  Ms.  17  547,  Dixit  Dominus 
16  voc.  P.  40  Bll.  —  Ms.  17550  a  3  geistl. 
Gesge.  —  Ms.  192,  Coronas  aureas  8  voc. 
2  Part.  —  Ms.  L  238,  Laetatus  sum  8  v. 
P.  —  Ms.  1  und  535,  11,  Miserere  4  voc. 
P.  —  Das  Dixit  auch  im  Ms.  T  198  nebst 
anderen  Gesgen.  in  T  16,  20,  48,  132.  — 
Autogr.  Grasn :  Affera  sur  (?)  regi  vir- 
ginis  8  V.  c.  Bc. 

In  B.  M.  im  Ms.  P.  1.  Dixit  Dominus 
16  voc.  1775  mit  der  Bemerkung  „Cap- 
pellano  Cantore  della  Cap.  pontificio  anno 
Jubilei  1775.  —  2.  Miserere  9  voc.  c.  org. 
—  3.  0  salutaris  3  voc.  (mit  der  Be- 
merkung: diente  obiger  Kapelle  25  Jahre 
und  starb  1779).  —  4.  Virtute  magna 
2  voc. 

Ms.  in  B.  Proske,  gr.  fol.  P:  Dixit  Do- 
minus solenne  ä  16  voci  1775.  —  Auch 
in  der  alten  Hofkapelle  in  München  in  P. 
u.  Stb.  —  Ebenso  in  der  Hofbibl.  Wien, 
Ms.  16238  in  Part. 

Miserere  4  voc.  Ms.  in  Berliner  Singak. 

Mss.  in  Cap.  sistina  in  Eom: 

Cod.  119,  Missa  detta  Pio  VL,  8  voc. 
P.,  auch  in  Cod.  223  u.  264.  —  Cod.  124, 
Missa  detta  demente  XIV,  6  voc.  P., 
auch  in  Cod.  223.  —  Cod.  253,  Missa 
concertata  8  voc.  c.  org.  Fd.  P.  —  Cod. 
126  u.  223:  6  Motettae  6—8  voc.  P.  — 
Cod.  139  u.  223,  Te  Deum  8  voc.  P.  — 
Cod.  121,  138,  261,  254  u.  223:  9  Psal- 
men zu  4,  5  u.  8  Stim.  in  P. 


Piscator,  Franz. 


458 


Pissinger, 


Mss.  in  Bologna^  Kopie  nach  Mss.  in 
der  Bibl.  Casanatense  zu  Rom:  Confitebor, 
Beatus  vir,  Laudate  pueri,  In  exitu  Israel 
de  Aegypto,  Salmi  a  4  v.  alla  Palestrina. 
qufol.     Von  Santini  kopiert. 

Ms.  in  Padua  Anton:  Messa  a  6  voci 
in  Stile  armonico  dedicata  alla  Santitä 
N.  Signore  Papa  Clouiente  XIV. 

2  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  1). 

Piscator,  Franz,  wird  1702  in 
Werckmeister's  Harmonologia  in 
den  Vorbll.  erwähnt  und  Organist 
und  Hofmusikus  in  Hanau  mit 
grofsem  Lobe  genannt. 

Piscator,  Georg',  war  um  1632 
Organist  beim  Erzherzoge  Leopold 
von  Oesterreich  in  Innsbruck.  1635 
findet  man  ilin  in  ]\Iünclien  als 
Hoforganist  mit  300  Gld.  angestellt 
(Kreisarchiv).  In  demselben  Jahre 
liest  man  in  den  Akten  des  Stadt- 
archivs zu  Zabern  i/P]ls:  Gregor 
Piscator,  der  erzfürstlichen  oester- 
reichischen  Frau  Wittib  zu  Inns- 
prugg  Hoforganist  kommt  1635  auf 
Besuch  nach  Zabern.  Der  Vor- 
name Gregor  ist  ein  Schreibfehler. 
Man  kennt  von  ihm: 

Quadriga  musica.  Seu  voces,  1,  2,  3, 
4  . . .  Lib.  1.  Editio  I.  Oeniponti  1632 
excadeb.  Jo.  Gäch.  Stb.  ?  32  Gesänge. 
[Proske. 

Concerti  a  1 — 4  voc.  Titelbl.  fehlt, 
in  ß.  M.  nur  Cantus  in  4**  vorhanden. 

Piscator,  Joliaimes,  Coburgen- 
sis  Organista,  2.  Haltte  des  16.  Jhs. 

Ms.  Basel  F.  IX.  44  an  Rühling's  Tabu- 
latixrbuch  1583  hds.  angehängt  fol.  197  b 
Frew  dich  du  werde  Christenheit,  Sstini. 
in  Tabulatur. 

Piscator,  Mattliäus,  1606  bis 
1608  Organist  am  alten  St.  Peter 
in  Strafsburg  i/Els.   (Lobsteiu  75). 

Pischiii,   Gregor,  siehe  Pescli. 

Pisendel,  Joliaiiu  Oeorg,  geb. 
26.  Dez.  1687  zu  Karlsburg,  gest. 
25.  Kov.  1755  zu  Dresden  (nach 
Marpurg  2,  477).  1696  trat  er 
als  Sopranist  in  die  Ansbacher 
Kapelle,  1709  ging  er  nach  Leip- 
zig,   um   zu   studieren,    zeichnete 


sich  aber  bereits  als  Yiolinist  aus 
und  wurde  1712  kurf.  Kammer- 
musiker in  Dresden  mit  400  Gld. 
Gehalt.  1714  ging  er  auf  Kosten 
des  Kurfürsten  nach  Paris,  sowie 
in  den  folgenden  nach  Berlin  und 
Venedig,  wo  er  noch  Schüler  Vi- 
valdi's  wurde.  1716  reiste  er  nach 
Neapel,  Rom  u.  a.  Städten  Italiens 
und  liefs  sich  als  Virtuose  hören. 
Am  1/10  1731  ernannte  ihn  der 
Kurfürst  zum  Kapellmeister.  Als 
Violinist  wurde  er  das  Vorbild  der 
deutschen  Violinisten  seiner  Zeit 
(A.  d.  B.  von  Fürstenau  mit  kleinen 
Aenderungen  nach  den  Akten  des 
sächs.  Staatsarchivs.  Siehe  auch 
Fürstenau  2  b,  84  ff.,  dort  ausführ- 
licher, aber  mit  kleinen  Irrtümern. 
Hiller's  Lebensbeschreibgn.).  Von 
seinen  Kompositionen  hat  sich  nur 
Wonig(^s  in  der  Kgl.  Musikalien- 
Samlg.  in  Dresden  erhalten,  das 
Meiste  mag  bei  der  Belagerung 
Dresdens  durch  Friedrich  den 
Grofsen  vernichtet  worden  sein. 

Ms.  27a  im  Autograph,  1.  Concerto 
Nr.  1.  2.  3.  a  Violino  concert.,  con  2  V. 
Va.  e  B.,  Nr.  3  noch  mit  2  Oboen.  P. 
fol.    2.  Solo  ä  V.  e  B.  Nr.  4.  P.  fol. 

Eine  Gique  p.  49  in  Telemann's  Musik- 
meister. 

Piseri,  siehe  Pisari. 

Piso  (Pisonus),  sieiie  Pys. 

Pisoiii,   siehe   Piccioni,    Giov. 

Pissiaco,  Kobert  de,  Kleriker 
und  Sänger  am  Hofe  Louis  X.  von 
Frankreich  um  1315  (Thoinan  49). 

Pissinger,  Pat.  Maximilian, 
geb.  21.  April  1753  zu  Schwan- 
nenstadt  in  Oberösterreich,  gest. 
14.  April  1826  im  Kloster  Kreras- 
münster,  wo  er  als  junger  Mann 
seine  Studien  gemacht  hatte  und 
in  dasselbe  als  Mönch  1777  ein- 
trat. Bei  Pasterwitz  hatte  er  Musik 
studiert,  wurde  1783—85  Chor- 
regent seines  Klosters  und  unter- 
richtete  die  Schüler   des  Klosters 


Pisson. 


459 


Pistocclii,  Franc.  Ant. 


in  der  Musit,  ferner  gab  er  am 
Gymnasium  und  Lyceum  Gram- 
matik und  Mathematik, 

Die  Bibl.  oliigen  Klosters  besitzt  von 
ihm  2  Abhandlungen  über  Theorie  im 
Ms.  1.  Accompagnement  oder  Lehre  von 
dem  Generalbass  in  10  Heften.  2.  Eine 
Anleitung  das  Ciavier  zu  spielen  in  7  Hef- 
ten (Huemer  56). 

Pisson,  Robertiis,  päpstl.  Sänger 
um  1372  in  Avignon  (Viertel].  3, 
213). 

Pisticci,  Ataiiasio  da,  vielleicht 
aus  Pisticcio  im  Neapolitanischen 
gebürtig,  ist  nur  durch  einen  Druck 
bekannt,  auf  dem  er  sich  als  Mino- 
ritermönch  in  Venedig  zeichnet. 
Fetis  schreibt:  „grand  cordelier", 
Kapellmeister  im  Kloster  seines 
Ordens  zu  Pisa. 

II  terzo  lib.  delli  Motetti  a  due  &  a 
tre  voci.  Con  la  Partitura  per  l'organo 
dl  F  .  . .  Opera  6a.  Ven.  1633  B.  Magni. 
4  Stb.     40.     22  Gesge.     [B.  Br. 

Fetis  verz.  3  Bücher  Motetten  und 
1  Buch  Psalmen  von  1629—1633. 

Pistocchi  (Pistocchini),  Fran- 
cesco Antonio  Mamiliano,  Galvani 
nennt  ihn  Pistocchini  aus  Bologna 
gebürtig  und  verz.  dieselben  Opern, 
die  Pistocchi  zugeschrieben  wer- 
den; der  Vorname  Mamiliano  findet 
sich  nur  auf  seinem  Drucke  von 
1667,  auf  dem  er  mit  8  Jahr  alt 
bez.  ist.  Fetis  nennt  seinen  Ge- 
burtsort Palermo  nach  Fantuzzi  t.  6, 
1659  geb.,  was  mit  der  Jahreszahl 
obigen  ersten  Druckwerkes  über- 
einstimmt, gest.  13.  Mai  1726  zu 
Bologna.  Die  Familie  zog  im 
Jahre  1661  nach  Bologna  und 
sein  Talent  für  Musik  zeigte  sich 
sehr  früh,  wie  die  gedruckten 
Cappricci  beweisen  (s.  unten),  so 
dass  er  schon  damals  zum  Mit- 
gliede  der  Akademie  filarmonico 
zu  Bologna  ernannt  wurde.  Sein 
Lehrer  war  Monteventi.  Busi 
weist  nach,  dass  die  Angabe,  er 
sei    zuerst   Kapellmeister    an   San 


Giovanni  in  Monte  zu  Bologna  ge- 
wesen, falsch  ist,  da  zu  der  Zeit 
bis  1678  Agost.  Filipuzzi  Kapell- 
meister war,  dagegen  war  er  im 
Mai  1670  an  San  Petronio  zu 
Bologna  als  Musiker  (Sänger)  an- 
gestellt, doch  verschwindet  darauf 
sein  Name  wieder  aus  den  Re- 
gistern; erst  1674  bittet  der  Vater 
Giovanni  seinen  Sohn  als  Sopra- 
nisten  (?)  wieder  anzunehmen.  Er 
wird  darauf  mit  monatl.  6  Dukat. 
angestellt.  1675  trat  er  in  Ferrara 
im  Theater  als  Opernsänger  auf 
und  einem  Sonnet  zufolge  wurde 
sein  Auftreten  sehr  gefeiert,  doch 
der  Kircheuvorstaud  war  damit 
wenig  einverstanden.  P.  wurde 
auch  später  noch  als  Sänger  ge- 
priesen (Busi  1,  147  Anmkg.  2). 
1679  wurde  seine  Oper  „Leandro" 
in  Venedig  in  einem  Puppen- 
theater aufgeführt.  Die  Sänger 
befanden  sich  hinter  der  Scenerie. 
Dies  ist  aber  nicht  seine  erste 
Oper,  wie  Busi  sagt,  sondern  1669 
hatte  er  schon  für  Modena  die 
Oper  „II  Girello"  geschrieben. 
Allerdings  erscheint  die  Jahres- 
zahl zu  früh  zu  sein,  da  er  1659 
geboren  ist,  doch  das  Exemplar 
in  Modena  trägt  obige  Jahreszahl, 
dagegen  weist  Busi  nach,  dass  sie  in 
Bologna  erst  1696  gegeben  wurde 
(S.  149).  Von  1687—1694  befand 
er  sich  am  Hofe  zu  Parma  als 
Sängei.  Um  1696  war  er  Kapell- 
meister beim  Markgrafen  Fried- 
rich III.  von  Ansbach,   ging  dann 

1700  nach  "Wien  und  schrieb  die 
Oper     „La    risa     di     Democrito". 

1701  trat  er  als  Contraltist  wieder 
in  die  Kapelle  S.  Petronio  in  Bo- 
logna mit  je  5  Lire  für  jede  Mit- 
wirkung. Da  er  in  Parma  ein 
Haus  mit  Garten  besafs,  so  hielt 
er  sich  öfter  dort  auf,  besuchte 
auch    öfter    Piacenza    (Busi    teilt 


Pistocchi,  Franc.  Ant. 


460 


Pistorini. 


Briefausziige  an  Perti  aus  den 
obigen  Städten  mit).  1702  war 
er  in  Mailand.  Busi  verfolgt  ihn 
Jahr  für  Jahr  und  weist  alle  Irr- 
tümer nach,  die  sich  in  Lexika 
und  Biographien  über  ihn  befin- 
den. Gegen  1705  zog  er  sich  vom 
Theater  zurück  und  gründete  in 
Bologna  eine  Gesangschule.  1710 
schrieb  er  dennoch  für  Reggio  noch 
die  Oper  „I  rivali  generosi".  1715 
zog  er  sich  in  das  Kloster  der 
Padri  di  S.  Filippo  zurück,  auch 
war  er  Priester  in  der  Congre- 
gazione  deU'Oratorio.  Busi  teilt 
S.  183  sein  Testament  vom  11, 
Jan.  1725  mit.  (Sehr  ausführliche 
Biographie  im  Busi  1,  142 — 186.) 

Von  seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Als  Seltenheit  führe  ich  zuerst  die 
Komposition  an,  die  er  mit  8  Jahren  ver- 
öffentlichte : 

Cappricci  pueriii  variainento  composti 
e  passeggiati  in  40  niodi  sopra  un  Basso 
d'un  Balletto.  Per  suonarsi  nel  Clavi- 
cembalo,  Arpa,  Violiuo  et  altri  stromenti 
di  Franc.  Ant.  Mamiliano  Pistocchi,  Aca- 
demico  Filarmonico.  In  eta  d'Anni  Otto. 
Del  quinto  bimestre  del  Anno  1667. 
Opera  prima.  In  Bologna,  Gia.  Monti. 
[Bologna. 

Adriano,  Oratorio  1692  (anonym).  Ms. 
P.     [Modena. 

Lauda  Jerusalem  5  voc.  ed  org.  Ms. 
16706.  Samlbd.  Nr.  8.  17  BU.  fol.  [B.  B. 
B.  Kgsbg. 

Lauda  Jerusalem  3  voc.  2  Clarini  2  Ob. 
2  V.  Va.  Tymp.  Org.    Ms.  17  570.  P.    [B.  B. 

Gloria  in  excelsis  3  v.  2  V.  Be.  — 
Tramenta  il  sol  e  lascia  3  v.  c.  Bc. 
Ms.  16900.  Samlbd.  P.  Nr.  13  u.  14. 
[B.B. 

Cantata:  Ecco  il  lido  a  terra  3  voc.  Bc. 
Ms.  16  900  Nr.  15.  —  Nr.  16  Cantata:  Un 
tormento  e  la  speranza,  Sopr.  e  A.  c.  Bc. 
[B.B. 

Cantate,  Ms.  101a,  1.  Dolorosa  par- 
tenza  a  Sopr.  c.  Bc.  —  2.  Sovra  un  bei 
poggio,  ebenso.  —  3.  Per  un  volto  di 
giglie  di  rose,  ebenso.     P.     [Dresd.  Mus. 

2  Cantate  per  il  Sopr.  c.  Bc.  [Berlin 
Singak. 

5  Cantate  in  Ms.  353  u.  366.    [br.  Mus. 

In  Ms.  2430  B.  Brüssel  1  Cantata. 


Cantata:  Oh  'sempre  al  tuo  pastore, 
a  voce  sola  c.  Bc.  Ms.  fol.  1.  [Bologna 
3,  198.  Ebendort  S.  199  eine  Cantata: 
Con  dolce  mormorio  a  Sopr.  c.  Bc. 

Scherzi  Musicali,  consacrati  All'Altezza 
Elettorale  di  Federico  III.  Margra\'io  di 
Braudenbg.  .  .  .  Mastro  di  capella  dell' 
.iltezza  ...  Anspac. . .  Amsterd.,  Est. 
Roger,     fol.     P.     56  S.     [Bologna. 

II  Girello,  Opera  in  3  atti.  Bologna 
1669.  Der  Prolog  ist  von  Ales.  Stradella. 
Ms.  P.     [Modena. 

—  In  Venedig  wurde  sie  1682  aufgef. 

Le  rise  di  Democrito,  opera  in  3  atti, 
Text  von  Minato,  1700  in  Wien  aufgef. 
Ms.  16015  P.,  nur  vom  2.  Akt  79  Bll. 
vorhanden.     [Hofb.  Wien. 

Duetto  aus  der  Oper  Bertoldo  1787  f. 
Wien  komp.  „Senti,  senti  ignora'-  a  2  Bassi 
e  Strom.     Ms.  121,  P.     [B.  B. 

Duetti  e  Terzetti  di  . . .  Accademico 
filarmonico  op.  3.  Bologna  1707  Silvani. 
qufol.  94  S.  [B.  B.  Bologna  in  Kopie 
u.  Original. 

9  Duetti  e  Cantate  a  due,  Ms.  177  in 
Cambridge  FW. 

2  Arien  f.  Sopr.  u.  Alt  mit  Bc.  Ms.  937. 
938.     [Dresd.  Mus. 

Lidio  tu  adori  un  core.  —  Per  te  foisi 
mio  ben.     M.ss.  in  Padua  Anton. 

M'incateno  Cupido,  Ms.  176  im  br.  Mus., 
auch  Ms.  199  p.  173. 

Im  Burney  4.  Bd.  121  eine  Arie  aus 
dem  Oratorium  Maria  Vergine  addolerata 
f.  Sopr.  u.  Bc. 

An  Textbüchern  zu  Opern  sind  bekannt 

Amori  fatali,  Veu    1682.     [Bologna. 

n  Nai'cisso,  Pa.storale,  Ansbach  1697. 
[Bologna. 

Le  Pazzie  d'amore,  Ansbach  1699. 
[Bologna. 

Pistocchi,  trioranni,  aus  Ce- 

sena,  diente  1661  an  S.  Petronio 
in  Bologna  als  Violinist  und  Te- 
norist und  erhielt  monatl.  20  Lire. 
Vorher  muss  er  in  Palermo  gelebt 
haben,  da  sein  Sohn  Francesco 
Antonio  dort  1659  geb.  ist  (Busi 
1,  142.  146). 

Pistoclii,  GrioTanni,  um  1673 
Instrumentist  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  5,  156).  Ob 
er  derselbe  wie  der  vorhergehende 
ist,  bedarf  noch  des  Beweises. 

Pistorini  (Pistrini),  Baldassaro, 
wird   als  Bassist  am  7/4  1641  an 


Pistorius,  Gottfried. 


461 


Piticchio,  Francesco. 


der  Hofkapelle  in  München  mit 
24  Gld.  monatl.  angestellt  und  geht 
von  hier  an  die  Hofkapelle  in 
"Wien,  wo  er  Tom  1.  Juli  1655 
bis  Ende  1660  in  den  Listen  mit 
75  Gld.  monatl.  verz.  ist  (Kreis- 
archiv in  München,  sächs.  Staats- 
archiv und  Köchel  1.  Dr.  A.  Sand- 
berger's  Ausgabe  J.  K  Kerll's  1901, 
Seite  XX). 

Pistorius,  Grottfried,  Musiker 
und  Tanzlehrer  des  Kronprinzen 
von  Sachsen  in  Dresden  um  1667 
(s.  Staatsarchiv). 

Pistorius,  Jolianu,  seit  c.  1555 
Kantor  an  der  Domkirche,  früheren 
Set.  Bartholomäuskirche  in  Frank- 
furt a/M.  t  26.  Dez.  1562  (M.  f. 
M.  23,  184). 

Pistorius,  Job.  Friedr.,  bis- 
her nach  Draudius  Angabe  fälsch- 
lich so  genannt,  da  es  Pietoriiis  ist. 
Fetis  macht  einen  Dr.  der  Rechte 
aus  ihm  und  einen  Bassisten  an 
der  Münchener  Hofkapeile.  Siehe 
Joh.  Friedr.  Pictorius. 

Pistorius,  Konrad;  die  Kan- 
toreigesellschaft in  Pirna  (Sachsen) 
besafs  im  17.  Jh.  ein  Epithalamium 
in  honorem  Martini  Rentzkij  5  voc. 
von  ihm  (M.  f.  M.  28,  151  (6). 

Pistorius,  Valeutin,  wird  1569 
als  Bassist  an  der  Müuchener  Hof- 
kapelle in  den  Akten  erwähnt,  der 
aus  Gnaden  2  Gld.  erhält.  Gerber 
u.  Fetis  verwechseln  ihn  mit  Joh. 
Friedr.  Pictorius.  In  den  Rech- 
nungen der  Salzburger  Hofkapelle 
wird  ein  Valentin  Pictor  im  16.  Jh. 
verz.,  der  jedenfalls  derselbe  ist 
(Peregrinus  59). 

Pistorius ,  Zachaeus ,  1612 
Kantor  an  der  Schule  zu  „Onol- 
dinae"  (Ansbach),  gab  heraus: 

Pro  secimdis  luiptiis  Ulastr.  Princip. 
Joachim  Emesti  March.  Brandenbg.  (4. 
Oct.  1612).     [B.  K:  2  C.  T. 

Pistriui,  Baldass.,  s.  Pistoriiii. 


Pistrini,   Dominico,   war  um 

1681  Bassist  an  der  Hofkapelle  in 
München  mit  200  Gld.  Gehalt 

Piticeliio,  Francesco,  war  zu- 
erst Kapellmeister  zu  Palermo, 
gegen  1780  (Reichard  1784,  284 
verz.  ihn  erst  im  Jahre  1783) 
Kapellmeister  am  Braunschweigi- 
schen Hofe.  Reichard  fügt  noch 
hinzu:  ist  erst  vor  kurzer  Zeit  an- 
gestellt. Gerber  1  sagt:  ging  mit 
einer  Operngesellschaft  als  Kom- 
ponist nach  Braunschweig  und 
hielt  sich  daselbst  einige  Jahre 
auf,  worauf  er  nach  Dresden  ging 
und  eine  komische  Oper  schrieb. 
Für  Wien  schrieb  er  1787  die 
Oper  „Bertoldo'';  die  vom  22.  Juni 
bis  5.  August  achtmal  aufgeführt 
wurde  (Fetis  zum  Teil),  Von 
seinen  Kompositionen  sind  bekannt 

La  Betulia  liberata.  Oratorio  in  2  p. 
Ms.  P.  1786,  vielleicht  Autogr.  [Musikfr. 
Wien. 

Pharisei  Conversio  ad  sepulchi'um,  Ora- 
torio.    Ms.  283,  P.     [Dresd.  Mus. 

Dresd.  Mus.  besitzt  im  Ms.  638  und 
C  V  34  die  komische  Oper  Gli  amanti  alla 
prova.  Dresda.  2  voll,  qufol.  in  P.  u. 
Stb.  ohne  Jahresz. 

11  Marchese  di  verde  antico,  opera.  Ms. 
P.,   zeigte  1882  der  Antiquar  Eeeves  an. 

Tirsi  e  Clori.  Cantata  a  due  (2  Sopr. 
u.  Instr.).     Ms.  637.  P.     [Dresd.  Mus. 

1  voti  della  nazione  napoletana,  Can- 
tata a  4  voc.  con  orch.  1791.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus.  Ms.  639.    Mailand  Cons. 

12  Canzonette  italiane  per  Sopr.  e 
Clavic.     op.  3.     [Musikfr.  Wien. 

5  Eecit.  e  Arie,  resp.  Rondi  per  Sopr. 
ed  istrom.     P.     [ib. 

2  Canzonette  per  Sopr.  c.  acc.  di 
chitarra  (Che  ciascuu  per  te  sospiri.  — 
D'un  visetto  lusinghiero).  Ms.  P.  [Mai- 
land Cons. 

Petites  Chansons  italiennes  avec  acc.  de 
Pfte.  ou  de  harpe.   Vienne  1793.   [Darmst. 

Contraddanze  per  V.  e  B.    [Maild.  Cons. 

Sei  Qmntetti  a  2  V.,  2  Viele  e  Vol. . . 
Offeub.  s/M.,  Giov.  Andre.  5  Stb.  fol. 
[br.  Mus. 

In  Wolfenb.  im  Ms.  1  Sinfonia  in  Dd. 
f.  Orch.     11  Stb. 

In  B.  B.,  Autogr.  Grasn :  Quintette  a 
2  Ob.  2  Cor.  e  Pag.     5  Bll. 


Piticchio,  PJetro  Paolo. 


462 


Pitoni,  Gius.  Ott. 


Piticchio,  Pietro  Paolo,  lebte 
in    der    2ten  Hälfte    des    18.  Jhs. 

zu  Rom. 

Fetis  verz.  von  ihm  eine  Cantata:  Le 
allegrezze  pastorali,  Duette  f.  2  Sopr., 
15  Quintette  f.  2  Ob.  2  Hörn.  u.  Tag. 
und  6  Harmoniepiecen  f.  4  Ob.  2  Hörn, 
u.  2  Fag.  In  der  Hof  b.  Wien,  Ms.  17  556,  6 
ein  Canon  a  3:  Geutil  Babettina,  P.  mit 
Pittiehio  gez. 

Pitiglan,  ...  1501  Sänger  am 
St.  Peter  in  Eom  (Viertel].  3,  240). 

Pitigliano,  Abbate ; 

im  Samlwk.  Ancina's  Tempio  armonico 
1599:  0  de'beati.  —  Ogni  giorno  m'e 
notte,  3  voc. 

Pitmaii,  Ambrose,  ein  Eng- 
länder aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
der  im  br.  Mus.  mit  den  Drucken 
vertreten  ist: 

3  favorite  amorosos  for  the  voice  and 
pfte.,  with  a  Thor.  B.  op.  6.    London,   fol. 

Laura  a  Sonnet  from  Petrarch,  set  to 
music  for  the  voice  and  pfte.  with  a  V. 
Häutb.  obl.  Lond.  1795.  fol.  (Da.s 
Sonnet  ist  aber  von  Metastasio:  „Amor 
timido.'' 

Marian's  complaint,  a  song.  London. 
Aufserdem  in  Einzeldrucken  3  Songs,  1 
Ballade,  1  Stanze;  auch  gab  er  Dom. 
Scarlatti's  Sonaten  heraus. 

Pitoni,  GriOTaniii,  aus  Ferrara, 
ein  Theorbist  des  17.  Jhs.,  ist  be- 
kannt durch  den  Druck: 

Intavolatura  di  tiorba,  nella  quali  si 
cont.  12  Sonate  da  camera  per  tiorba  sola 
col  Basso  per  il  Clavicemb.  Bol.  1669 
Giac.  Monti.  8  u.  40  S.  in  fol.  P.  [B.  M. 
Ferrai'a. 

Pitoni,  Giuseppe  Ottavio,  geb. 
am  18.  März  1657  zu  Rieti,  gest. 
zu  Rom  den  1.  Febr.  1743.  Die 
Eltern  zogen  nach  Rom  und  dort 
genoss  P.  seine  Erziehung  im  In- 
stitute des  Pompeo  Natale,  war 
auch  Knabensänger  an  der  Kirche 
S.  Giovanni  di  Fiorentini,  später 
an  den  12  Aposteln;  dort  wurden 
schon  einige  Kompositionen  von 
ihm  aufgeführt,  die  Fr.  Foggia  auf 
den  Knaben  aufmerksam  machten 
und    ihn    im    Kontrapunkt    unter- 


richtete. Yon  1673  ab  bekleidete 
er  abwechselnd  verschiedene  Ka- 
pellmeisterstellen und  zwar  zuerst 
an  der  Kirche  Terra  di  Rotondo, 
dann  zu  Assisi,  1671  zu  Rieti, 
1677  zu  Rom  an  der  Kirche  San 
Marco,  wo  ihn  Caifabri  in  seinem 
Samlwke.  von  1683  noch  verz. 
1686  dirigierte  er  die  Kapelle  an 
S.  ApoUinare,  dann  an  S.  Lorenzo 
in  Damaso,  1708  erhielt  er  den 
Kapelimeisterposten  an  S.  Giovanni 
di  Laterano  und  endlich  im  Jahre 
1719  noch  den  am  St.  Peter  in 
Rom,  die  er  bis  zu  seinem  Tode 
bekleidete.  Nebenbei  verwaltete  er 
noch  die  Stellen  an  den  Kirchen 
S.  Agostino,  S.  Andrea  della  Yalle, 
S.  Maria  in  Campitelli,  S.  Maria 
della  Pace,  S.  Stefano  del  Cacco 
und  an  S.  Carlo  a'  Catinari.  Nach 
Andr.  Steinhuber's  Gesch.  des  Col- 
legium  germanicum  zu  Rom  (Bd.  1, 
119)  bekleidete  er  fast  60  Jahre 
lang  den  Kapelimeisterposten  an 
S.  ApoUinare  und  zwar  von  1695 
bis  1743,  also  bis  zu  seinem  Tode, 
was  übrigens  nur  48  und  nicht 
60  Jahre  ausmacht.  Er  zieht  diese 
Nachricht  aus  dem  Diario  des  Col- 
legium  germ.  P,  ist  ein  Vertreter 
des  altklassischen  Stils  und  nicht 
nur  seine  eigenen  Kompositionen 
huldigten  meistenteils  dem  Stile 
Palestrina's,  sondern  er  gab  auch 
eine  Sammlung  alter  Werke  von 
neuem  heraus  und  suchte  ihnen 
Eingang  zu  verschaffen.  Gedruckt 
ist  nur  Weniges,  dagegen  in  Mss. 
reichlich  vorhanden: 

Guida  armonica  di  G.  0.  Pitoni,  Maestro 
di  cappella  di  S.  Lorenzo  in  Dauiaso,  e 
di  S.  ApoUinare  in  Eoma  üb.  1.  s.  1.  et  a. 
fol.     [Bologna,  Kat.  1,  285  Beschrbg. 

Aggiunte  alle  regele  di  Contrappunto 
di  Gulio  Belli.    Ms.  autogr.    13  Bll.     [ib. 

Notizia  de'contrappuntisti,  e  composi- 
tori  di  musica  dagli  anni  dell'era  cristiana 
1000.  fiüo  al  1700.  Opera  divisa  in 
VII.  paiü  di  G,  0.  Pitoni,   maestro  della 


Pitoni,  Gius.  Ott. 


463 


Pitoni,  Gius.  Ott. 


basilica  vaticano,  Inedito.  [Ms.  Archiv 
des  Vatican. 

Messa  a  8  voc.  c.  Bc.  Ms.  535,  V. 
P.     [B.  B. 

Requiem  6  voc.  Ms.  P.    [Berlin  Singak. 

In  B.  B.  Ms.  L312:  Missa  pro  de- 
funetis  in  Stb.  —  Messa  a  4  v.  c.  org, 
Eoma  1703  in  Slb.  —  Messa  4  v.  con- 
cei-t.  c.  Y.  etc.  Ao.  1714  in  Stb.  —  Messa 
pastorale  .,U  Pecorajo  Pivaro",  ä  8  vooi 
piena.  Ao.  1712,  in  Stb.  —  Messa  a  8  voc. 
in  P.  —  In  Ms.  T  15.  3  Missae  4  voc.  in 
P.  —  Ms.  17  590:  Missa  Albina  8  voc. 
[auch  in  B.  M.  mit  1720  gez.]  —  Ms. 
L  232,  Missa  pro  def unct.  4  voc.  in  4  Stb. 
—  L233,  Messa  a  4  v.  oonc,  auf  dem 
Org.  liest  man  „die  15.  Julii  1703  Eoma", 
5  Stb.  —  L236  im  Autogr:  Giglio  reale: 
Messa  ä  8.  P.  —  L234,  Messa  a  4  voc. 
concertalo    con  Violini   ed   organo   1714. 

7  Stb.  -  L235,  Messa  4  voc.  piena 
detta:  Le  Pecore  a  Montagna  1712, 
5  Stb. 

In  B.  M.  Mss:  Missa  Crescentia  8  voc. 
P.  —  Missa  Exurge.  P.  —  Missa  Pizzella 

8  voc.  1726.  P.  —  Messa  a  4  piena  1739. 
P.  —  Messa  Lerma  8  voc.  P.  —  Messen- 
teile zu  4  und  mehr  Stirn,  in  P.  —  Missa 
in  nativitate  Domini  4  voc.  —  Missa  pro 
def.  4  V. 

Ms.  Kremsmünster:  Missa  4  voc.  c. 
org.  von  Chiti's  Hd.  überschrieben  ,,Li 
quattro  sogetti  rivolti-'.  Messa  a  4"  con 
Sinfonia  di  voci  den  20.  Junij  1690. 
Eoma. 

Missa  pro  defunctis  4  voc.  P.  Ms. 
[B.  Lpz. 

4  Missae  a  4  et  8  voc.  coll'org.,  die 
eine  überschrieben  Missa  Sebastiana  8  voc. 
Ms.  P.  50  Bll.  [Bologna.  Dort  noch 
die  16stim.  Messe  in  G  detta  la  Corsina, 
coll'org. 

In  Cambi-idge  FW :  2  Missae  in  C  ä  16, 
in  D  ä  8  voc.  und  der  Ps.  Dixit  Dnus., 
in  P. 

Die  in  der  Proskescheu  Bibl.  befind- 
lichen Messen  sind  in  Proske's  Samlwk. 
abgedruckt,  auTserdem  im  Autogr.  eine 
Skizze  zu  einer  Messe  für  12  Chöre. 

Im  Archiv  des  S.  Pietro  zu  Eom :  Missa 
in  nativitate  Domini  nostri,  Eomae  die 
2.  Jan.  1743  hochfol.,  wahrscheinl.  seine 
letzte  Komposit.,  abgedr.  im  Proske. 

Mss.  17  590—17  596  in  B.  B.,  7  geistl. 
Gesge.  in  P.  von  neuerer  Hd:  1.  Cmei- 
fLxus  8  V.  2.  Dies  irae  6  v.  3.  Dixit 
4  V.  4.  Et  expecto  8  v.  5.  Magnific. 
4  V.  6.  Sicut  erat  1723,  16  voc.  7.  Super 
flumina   4  voc.    —   Ms.  535,    III:    Crux 


fidelis  4  V.  P.  —  Ms.  "WS,  Credo,  Sanctus, 
Agnus  Dei  8  v.  P.  —  L  200,  Canone  al 
contrario  et  al  roversio.  —  L211,  Salmi 
per  le  Domeniche  a  4"  pieni  e  spezzati 
da  contai'si  alternativamente  del  coro. 
Dec.  1736  Roma.  P.  45  S.  —  Ms.  535, 
VI:  7  geistl.  Gesge.  zu  2,  4  und  6  Stim. 
in  P.  —  2  Pange  hngua  3  et  4  v.  — 
In  monte  oliveti  4  voc.  c.  Bc.  P.  — 
L  312,  Improperij  in  P.  —  L  342  Motetto 
da  morti  a  9  v.  c.  ström.  P.  —  L231, 
Dies  irae  6  voc.  2  Part.  =  Nr.  1  in 
17  592  a.  b.  —  Ms.  211  Nr.  14:  Salmi  per 
le  Domenico  ä  4  v.  P.  —  Ms.  W  1,  5: 
Dies  irae  6  voc.  P.  —  In  Ms.  T  10.  13. 
16.  58.  80.  95.  98.  132.  140.  146.  154 
zahlreiche  Gesge.  in  P. 

In  der  Berhner  Singak.  Cibavit  nos 
4  V.  Crux  fidelis  4  v.  Exaltari  tuo  4  v. 
Patrem  omnipotens  8  v.  in  P. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  A474:  Dixit  a  4 
conc.  Lauda  Jerasalem  a  4  conc.  In 
convertendo  a  4  conc.  Domine  ä  4  conc. 
De  profundis,  Memento,  Beati  omnes, 
stets  ä  4  concertate,  120  Seit. 

Im  Archiv  der  kath.  Kirche  in  Dresd. 
1  Vesperpsalm.  1  Dixit.  Magnific.  4  voc. 
c.  Strom.  P. 

In  B.  Dresd.  1  Eequiem  4  voc,  1  Dies 
irae  6  v.,  2  Psalm:  Laudate  Dnum.  4  v. 
Cantate  Dno.  4  v.  Adoramus  te  4  v. 
und  Qui  terrena  triumph.  4  voc. 

In  B.  M.  5  geistl.  Gesge.  in  P. 

In   der   alten  Hofkapelle  in  München 

14  Vesperpsalm.,  1  Maguif.  4  voc.  c.  org. 
In  der   Dombibl.    zu   Regensbui'g:    16 

Psalm.,  1  Magnific.  4  v.  c.  org.,  4  Motett. 
4  voc.  u.  a. 

In  der  Hof  b.  "Wien,  im  Autogr.  Alleluja 
Spiritus  a  C.  solo  c.  ripieno  e  2  cori  con 
org.  die  11.  Maü  1711,  Eomae,  in  Stb. 
Ms.  18469.   —    1  Graduale,    1  Offertor., 

15  lat.  Motett.  zu  4  u.  5  St.  in  P.  sign. 
S.  A.  68.  Aa  175.  —  2  Motett.  mit  Orgel, 
Ms.  15  628. 

Im  E.  C.  ofMus:  Dixit  Dnus.  16  voc. 
Ms.  P.  Nr.  1780. 

Domine,  probasti  me.  4  voc,  coU'org. 
Ms.  P.     5  Bll.     [Bologna. 

In  Padua  Anton,  im  Ms.  C71:  Credo 
4  V.  c.  ström.  —  Responsoria  feria  5. 
4  V,  P.  Autogr.  —  Eequiem  aeternain. 
4  V.  c.  Bc. 

Justus  germinabit  a  2  Canti  Motetto 
per  le  feste  de  Santi  Confessori  di . . .  (mit 
4  Kapellmeisterämter  gez:  an  S.  Lorenzo 
in  Damaso,  S.  Marco,  CoUegio  Germanico 
und  S.  Apollinare).  Roma  1697  Mascardi. 
3  Stb.  (2  C.  Org.)  4».  [Bologna,  auch 
im  Ms.  in  P. 


JPitschel. 


464 


Pittrich. 


Madrigale  a  5  „Qual  prodigio  o  Maria" 
Auetore  . .  .  qui  manu  propria  exoravit 
die  17.  Agost.  IGSl  Romae.  P.  Ms.  L293 
in  B.  B. 

Confitebor,  Ps.  4  voc.  c.  org.  in  Cai- 
fabri's  Sanilwk.  von  1683. 

19  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2, 
verbessere  dort  beim  4  Gesge.  in  Exaltari 
tuo  Dne.  4  voc.)  4  Gesge.  im  Nachtrage, 
M.  f.  M.  9,  Beilage.  —  Aufserdem  Cantate 
Dno.  4  voc.  in  Molitors  Kirchenjahr.  Ein 
Pange  lingua  4  voc.  ed.  von  Ferd.  Mayer. 
1892.  P.  u.  St.  —  3  Tonsätze  in  Georg 
Schmitt's  Anthologie,  Bd.  7/8. 

Pitsehel,  C . . .  F  . . .  W . . .,  ein 
Instmmentalkomponist  aus  dem 
Ende  des  18.  Jlis.,  der  um  1797 
herausgab : 

3  Duos  pour  V.  et  Va.,  op.  1.  Gotha 
und  Petersburg  bcy  Gerstenberg.    [B.  Lpz. 

Pitsclier,  ...  ein  Kapellmitslied 
(Violoncellist)  des  Orchesters  Prinz 
Heinrich 's  von  Preufsen,  besuchte 
1760  auf  Kosten  desselben  Italien, 
um  sich  auszubilden.  Er  suchte 
in  Padua  Tartini's  Unterricht,  der 
es  aber  ablehnte  und  dafür  Nau- 
mann zum  Lehrer  nahm  (Meifsner 
92).  Gerber  1  berichtet,  dass  er 
darauf  in  Diensten  des  Herzogs 
von  Kurland  stand,  später  nach 
Kiga  ging  und  um  1788  als  Vio- 
loncellist Lehrer  an  der  Musik- 
schule in  Stockholm  war. 

Pitscliiier,  siehe  Pesch,  Gregor. 

Pitt,  Thomas,  ein  englischer 
Musiker  des  18.  Jhs.,  der  heraus- 
gab 

Church  music,  oonsisting  of  a  Te  Deum 
and  a  Jubilate.  The  music  from  various 
eminent  masters,  and .  .  .  Anthems  from 
the  sacred  works  of  Handel.  Selected 
and  adapted  for  the  use  of  choirs  by  T. 
Pitt.  Worcester  1788—89  priuted  for 
the  Editor.  2  voll.  fol.  [br.  Mus.  E.  C. 
of  Mus. 

Pittaiinus ,     Friedrich ,     aus 

Frankfurt  a/0.  gebürtig,  wo  er  auch 
1590  lebte  (Titel).  1595  bez.  er 
sich  als  „Musicus  Bernouiensis"  (?) 
und  in  1606  mit  Pastor.  Man 
kennt  von  ihm 

Sacrae  cantiones,  sex  et  quinque  vocum : 


quaruni  decem  latinis  reliquae  vero  ger- 
manicis  testibus  sunt  acconimodatae, 
Authore  .  . .  Impensis  auctoris  excusae 
per  Andream  Eichorn  . .  .  1.590.  5  Stb. 
qu4<'.  10  lat.  u.  10  deutsche  Gesge.  Dedic. 
in  Frankft.  gez.     [B.  Bohn  in  Breslau. 

Ein  Hochzeit  gesang  dem  .  . .  Friedr. 
Hartman  Buchbinder  vnd  hendlern  in  . . 
Franckfurdt  a/d.  Oder,  Breutigam  (mit 
Elis.  Schönefelder)  .  .  .  mit  5  Stijn.  coni- 
poniret ...  5  Stbll.  qu40.  Text :  Freundt- 
lich  von  art,  lieblich  und  zart.  —  Da 
sich  P.  Schvi^ager  des  Hartmann  nennt, 
so  muss  er  mit  einer  Hartmann  ver- 
heiratet gewesen  sein.  (Erschien  1595 
nach  dem  Huchzeitsgesange  von  Georg 
Pencun  zu  derselben  Hochzeit.)     [B.  L. 

Musica  gratulatio  ad  illustriss.  et  po- 
tentiss. .  .  Princip.  Joachimum  Fridericum 
6  vocibus  edita  ä  . . .  Frcoft.  a/0.  1598 
typis  Frid.  Hartmann.  6  Stbll.  qu40 
[ß.  B:  Cl.  2.  T2. 

Epithalainium  in  honorem  nuptiarum 
. . .  Dn.  Casp.  Ottonis  .  .  .  Musicis  VI. 
vocum  comp,  per  .  .  .  Francof.  lüOö 
typis  Hartnianni.  6  Stbll.  (iu4''.  Text 
Dilectus  milii.  Darauf  eine  Intrada  4  voc. 
C.  S.  J.  0.  Francofurt.  [11  Bohn  in 
Breslau. 

In  B.  Elbiug  an  Nr.  24  angehängte  Mss. 
enthalten   einige  deutsche  Lieder  von  P. 

Pitterliii,   Friedrich  Adolph, 

geb.  gegen  1760  zu  Bautzen,  gest. 
1.  Okt.  1804  zu  Magdeburg,  stu- 
dierte 1785  in  Leipzig,  wird  bei 
der  Seconda'schen  Schauspieler- 
gesellschaft Musikdirektor,  die  in 
Freiberg,  Naumburg,  Bautzen,  Zeitz 
und  im  Winter  in  Leipzig  spielte 
(Reichard  1791,  240).  Er  kompo- 
nierte für  dieselbe  allerlei  Sing- 
spiele, Pantomimen  und  Ballette; 
um  1790  Möller's  Zigeuner.  1796 
kam  er  ans  Theater  in  Magdeburg 
(Biogr.  Lpz.  Ztg.  7,  424  mit  Ab- 
druck eines  Liedes). 

Ein  Brief  aus  Magdeburg  1799  in  der 
Autographen  -  Samlg.  30  von  Grasnick  in 
B.  B.  —  In  B.  Dresden  Ms.  1488,  13: 
So  leicht  soUt  ihr  mich  nicht  berücken, 
Aria.  P.  —  In  Lübeck:  Lieder  in  einem 
Samlbd.  von  1776  im  Ms. 

Pitti,  Paolo,  siehe  Petti. 
Pittrich,  R.  P.  de  Fürstenfeld, 
ein    Musiker    aus    dem    Ende    des 


Pitzenberger. 


465 


Pizoni. 


18.  Jhs.,  von  dem  die  B.  M.  be- 
sitzt: 

Missa  a  4  v.  2  V.  2  C.  &  Org.  9  Stb.  Ms. 

Missa  bj'evis  1797.  4  voc.  c.  orch. 
9  Stb.     Ms. 

Offertoriura  Nr.  1.  4  voc.  (c.  iustr.) 
Eegensbg.,  Jos.  Eeitinayr.  (Nr.  17  der 
Sanilg.  ueuer  Kirchennms.) 

Siufonia  a  2  V.  \&.  2  Fl.  2  Cor.  & 
Violooe.     8  Stb.     1789.     Ms. 

Pitzeiiberg:er,  Noniiosus,  geb. 
1699  zu  Bobenberg,  gest.  28.  Nov. 
1749  in  der  KJoster-Probstei  Linz- 
heim; trat  1718  ins  Kloster  St. 
Ulrich  u.  Afra  in  Augsburg  ein 
und  ging  nacii  Linzheim  seiner 
Gesundheit  halber. 

In  dem  Kloster  Metten  befindet  sich 
das  in  Musik  gesetzte  Drama:  Autocratus 
Imperator  Orientis.  in  scenam  datus  bo- 
noribus  Willibaldi  abbatis  ...  1.  Jan.  1728 
(Korumüller  1,  Nachträge,  37). 

Pills,  F.,   siehe  Pii,   Francesco. 

Piva  ist  der  pseudonyme  Name 
für  Agostiiio  Steffani.  Bischof  von 
Spiga. 

Piya,  Grreg'orio,  Instrumentist 
um  1714  an  der  kurf.  Hofkapelle 
in  Bonn  (Thaj-er  1,  17).  Unterm 
Nachfolger    Clemens    August    am 

17.  Aug.  1726  als  Kofmusikus  und 
Kopist  mit  300  Gld.  augestellt  und 
am  8.  Jan.  1727  zum  Musik-Biblio- 
thekar ernannt  (ib.  24).  f  1740 
(ib.  26). 

Pivert,  Jacques,  war  Laute- 
uist an  der  Kapelle  der  Königin 
Charles  VIIL  von  Frankreich  1498 
(Prost). 

Pixell, . . .  lebte  in  England  im 

18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch  die 
Drucke: 

A  collectiou  of  Songs  set  to  music  by. 
Birmingham  1759.  P.  fol.  [R.  C.  of 
Mus. 

Ödes,  Cantatas,  Songs  &c.  divine 
moral,  eutertaining,  op.  2.  Birmingham 
1775.     fol.     [br.  Mus. 

Pixeroconrt ,  Rone  -  Charles- 
Oiülbert  de,  benannt  nach  seinem 
Geburtsort  Pixerecourt  (bei  Nancy), 

Hob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


WO  er  am  22.  Jan.  1773  geb.  ist 
und  zu  Nancy  am  27.  Juli  1844 
starb.  Der  Sohn  eines  Majors. 
Während  der  Eevolution  nannte 
er  sich  nur  Pixerecourt  und  trat 
ins  Heer  ein;  später  bekleidete  er 
eine  Inspektorstelle  bei  der  Ver- 
waltung der  Staatsdomänen.  1824 
nahm  er  den  Abschied  und  wurde 
Direktor  der  komischen  Oper  zu 
Paris,  1827  zog  er  sich  ins  Privat- 
leben zurück  und  verliefs  1838 
Paris,  um  in  Nancy  seine  Tage 
zu  beschliefsen.  Er  zeichnete  sich 
als  Dichter  von  Melodramen  und 
komischen  Opern  aus,  auch  schrieb 
er  folgende  in  Musik  schlagenden 
Werke : 

Vie  de  Dalayrac,  conteuant  la  liste 
complete  des  produotions  de  celelebre 
compositeur,  par  R.  C.  G,  P  .  . .  Paris 
1810  Barba.  12".  [Brüssel  4834  fds. 
Fetis.     Dresden. 

Fetis  erwähnt  noch  ,,Tbeatre  royal  de 
rOpera-Comique".  1827  ohne  Autor,  Ort 
und  Datum  erschienen. 

Pixis,  Friedrich  Wilhelm,  der 

A^ater  des  Johann  Peter.  Friedr. 
Wilhelm  war  um  1770  Organist 
an  der  reformierten  Kirche  zu 
Mannheim,  licfs  sich  die  Erziehung 
seiner  beiden  begabten  Söhne  sehr 
angelegen  sein  und  ging  dann  von 
1796  ab  mit  ihnen  auf  Konzert- 
reisen. Die  Söhne  gehören  dem 
19.  Jh.  an.  Vom  Vater  verz.  Ger- 
ber und  Fetis  einige  Instrumental- 
kompositionen im  Druck. 

Pizet  laino,  . . .  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.  zu  Caen 
und  war  daselbst  Direktor  der 
Kapelle  an  der  Kirche  St.-Pieire 
und  Direktor  der  Konzertkapelle. 
Er  schrieb  Kautaten,  Sinfonien  u.  a. 
(Pougin). 

Piziiin,  Pizziniiii,  Aless.,  siehe 
Piceiniiii. 

Pizoni,  Francesco  di,  lebte 
im  Anfange   des  16.  Jlis.  und  be- 

30 


Pizzati. 


466 


Placido. 


sitzt  die  Bibl.  des  Vaticans  in 
Rom  eine  Epistola  musicae  im 
Ms.,  Cod.  5318. 

Pizzati,  Abbate  Giuseppe,  man 

kennt  seinen  Lebenslauf  nicht  und 
nur  ein  Werk  giebt  Kunde  seiner 
Wirksamkeit: 

La  scienza  de'siioni,  e  delFarinonia 
diretta  specialmonte  a  render  ragloue  de' 
Fenomeni,  ed  a  conoscer  la  natura  e  le 
leggi  della  inedesima,  ed  a  giovare  alla 
pratica  del  Contrappunto.  Opera  dell'Ab. 
. . .  divisa  in  5  parti.  Venez.  1782  Giov. 
Gatti.  4-1  VIII  u.  .358  S.  mit  27  Tat. 
als  besonderer  Bd.  mit  dem  Titel:  Tavole 
degli  eseinpj  appartenenti  alla  scienza  de' 
suoni  . .  .  Ven.  1782  in  fol.  [B.  M.  Bo- 
logna. Musikfr.  AVien.  br.  Mus.  Brüssel 
6489. 

Eine  Kritik  schrieb  Pannillini  1782 
(s.  diesen),  anch  in  den  Effemeridi  lette- 
rarie  di  Roma,  t.  13  p.  29  soll  eine  Be- 
urteilung stehen. 

Pizzl,  Francesco,  Lebenszeit 
nicht  bekannt. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
finden sich  an  Instrunientali)iecen  ein 
Divertimento,  1  Intruduzione  e  Polonoise, 
Variationen,  Capriccio,  alle  für  Clavicemb. 
und  Elauto,  dabei  ein  op.  5. 

Pizziiiiui,  siehe  Pieeiiiiui. 

Pizzolato,  Antonio,  ein  Instru- 
meutist  in  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
der  sich  in  London  aufgehalten 
haben    wird   und    dort   herausgab: 

Sonate  a  Violin o  solo  ed  il  Basso  (cont.) 
opera  1  a.  London  1750.  fol.  [br.  Mus. 
Paris  Nat. 

Pizzolis.  Cola  Maria   de,   aus 

Bari,  bekannt  durch 

1  A'illanelle  3  voc.  im  Samlwk.  1574 
(Eitner  1 )  und  in  der  Bicmia  Fr.  Lindner's 
Yuu   1591. 

Pizzolo,  D.  Giuseppe,  scheint 
im  18.  Jh.  gelebt  zu  haben  und 
befmdet  sich  mit  Zeitgenossen  in 
einem  Ms.  zu  Bologna  (8,  285) 
mit  einer  Arie  S.  143  vertreten. 

Pizzolo.  Pietro,  lebte  mutmafs- 
lich  im  17.  Jh.  und  ist  bekannt 
durch  das 

Ms.  16900  der  B.  B.,  Samlbd.  P.  Nr.  17 : 
Cantata,  Clori  et  Flori.  Onde,  grate,  onde 
sonore,  2  Sopr.  2  V.  1  Violetta,  Bc.  16B11. 


Pizzoni,  Fra  Elzeario,  war  um 

1670  Kapellmeister  della  Caritä  zu 
Bologna  und  in  dem  Jahre  Vor- 
sitzender (Prencipe)  der  Akademie 
Philharmonica.  Er  ist  bekannt 
durch  den  Druck: 

Motetti  sacri  a  voce  sola  con  le  quattro 
Autifone  della  B.  V.  di  Fra...  Op.  2. 
Bolog.  1670  G.  Monti.  1  vol.  (]u4o. 
[Bologna. 

Pizzoni,  Giov.,  siehe  Piccioni. 

Pia  (Pias,  Platsl,  zwei  Brüder, 
der  eine  hiel's  mit  Vornamen  Giu- 
seppe. Sie  stammten  aus  Spanien 
und  zeichneten  sich  beide  als  vor- 
treffliche Oboisten  aus.  1 752  waren 
sie  in  Paris,  dann  wurden  sie  in 
der  Stuttgarter  Hofkapelle  ange- 
stellt. Sittard  3,  55  führt  sie  beide 
schon  im  Jahre  1753  an,  sagt  aber 
S.  56:  sie  wurden  1756  engagiert. 
1761  starb  der  jüngere  Bruder, 
während  der  ältere  Bruder  noch 
1763  in  den  Listen  aufgeführt 
wird.  Sittard  teilt  S.  56  das  über- 
schwengliche Lob  Schubert's  mit, 
doch  ist  der  Schlusssatz  nicht  zu- 
treffend, denn  der  ältere  blieb  in 
der  Kapelle.  Gerber  1  berichtet 
auch  über  sie,  doch  sind  seine 
Jahreszahlen  unrichtig,  dagegen 
verz.  er  einige  seiner  Komposi- 
tionen. Mir  sind  nur  bekannt  ge- 
worden 

3  Trii  k  2  Fl.  trav.  et  B.,  overo  Oboe, 
V.  et  Vcl.,  Nr.  1  in  2  Sätzen,  Nr.  2.  u.  3 
in  3  Sätzen  mit  wechselnder  Tonart. 
Ms.  740—42.     [Karlsruhe. 

Plachy,  Anton,  geb.  1760  zu 
KienowitV  gest.  1820.  SchuUeiuer 
in  Dub  in  Mähren,  Kirchenkom- 
ponist, guter  Orgelspieler  und  sehr 
gesuchter  Lehrer  als  letzterer 
(Wiener  xMusikztg.  1843,  193). 

Plaeido,  P(ater?),  aus  Rimini, 
stand  1594  in  Diensten  der  Capeila 
Antoniana  zu  Padua  als  Organist 
und  musste  1595  bis  zur  An- 
stellung   Cost.  Porta's    auch    den 


Plaeotomus. 


467 


Planelli. 


Kapellraeisterdienst  versehen  (Te- 
baldini). 

Placotomus,  David,  Kantor  im 
Löbenicht  in  Königsberg  i/Pr.  um 
1614.  Machte  am  17.  Juni  Hoch- 
zeit, wozu  ihm  Stobäiis  einen  Hoch- 
zeitsgesang komponierte,  der  in 
B.  Kgsbg.  gedruckt  vorliegt. 

Placuzzi,  Crioseffo  Maria,  aus 

Forli,  ein  Minoritermönch  u.  Mit- 
glied der  Akademie  il  Cappricciosi 
in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jhs. 
(Titel),  gab  heraus: 

Suonate  ä  dnoi,  a  tre,  k  4,  ä  5,  &  8 
lustruinenti  Del  Bacciliere  .  .  .  Op.  1  .  .  . 
Bologna  1667  G.  Monti.  Stb.  ?  4».  6  Son. 
in  mehreren  Sätzen.     [B.  B:  Organum. 

Placy,  siehe  Plaw. 

Plaiclishirii,  Ueorg,  Bassist  an 
der  Hof  kapeile  in  Wien  mit  15  Gld. 
monatl.  vom  1.  Mai  1602  bis  15. 
Aug.  1615  (Köchel  1). 

Plain-chaiit  (Oanto  fermo). 

La  science  et  la  pratique  du  Pl.-Ch. ; 
par  un  religieux  Benediotin  de  la  Con- 
gregatiou  de  St.  Maur.  Paris  1673. 
[Kopenhagen. 

Regole  del  Canto  fermo,  ä  di  5  Ottobre 
1744.  Ms.  Ciu40.  32  Bll.  [Bologna,  Kat. 
1,  184. 

La  science  pratii|ae  du  chaut  de  l'eglise. 
Caen  1780  Chalopin.     [B.  B. 

Piain  chant  for  the  chief  Masses  and 
Yespers  throughout  the  year,  and  for  the 
Exjjosition,  Salut  and  Beuediction  of  the 
blessed  Sacrament  . . .  Compiled  for  the 
use  of  W-d-r  Chapel.  London  1788  J.  P. 
Coghlau.    8",  die  Noten  im  Ms.    [br.  Mus. 

An  Essay  or  Introduction  for  learning 
the  Church  PI.  Gh.;  to  which  are  added 
various  Hymus,  Anthems,  Litanies,  Mo- 
tetts,  &c.  London  1799.  12^.  [R.  C. 
of  Mus. 

Leo  Liepm.  besafs  eins:  Trois  methode 
facile.  Lyon  1698.  —  Ausg:  Grenoble 
1747.  —  Pratique  facile  . . .  nouv.  methode, 
s.  1.  et  a.  (Paris  1700).  —  Traite  critique 
du  pl.-ch.     Paris  1749  Lemercier. 

Plaisible, . .  .  giebt  am  14.  März 
1697  mit  Dr.  Blow  ein  Konzert 
im  Saale  York-biiildings  in  Lon- 
don gegen  Eintrittsgeld  (Annonce. 
Hawkins  5,  7). 


Plaiicio  (Plantio),  Jacobo,  war 
1633 — 1636  Kapellan  und  Sänger 
an  der  Hofkapelle  in  Madrid  (Strae- 
ten  8,  423.  427). 

Planck,  .  . .  war  1790  erster 
Violinist  an  der  Oper  in  Brüssel 
(Gregoir,  Panth,  6,  154). 

Plaiickeii,  Corneille  van  der, 

geb.  25.  Okt.  1772  zu  Brüssel,  gest. 
ebd.  9.  Febr.  1849.  Er  war  als 
erster  Violinist  und  Orchester- 
direktor am  Theaterorchester  in 
Brüssel  angestellt  und  zugleich  ein 
gesuchter  Musiklehrer.  Gheeland 
(Louis  Schoonen)  veröffentlichte 
eine  Biographie  über  ihn  (Gregoir, 
Panth.  6,  194.  In  Bd.  3,  103  giebt 
er  dieselbe  Biogr.,  doch  schreibt 
er  dort  geb.  am  23.  Okt.  Fetis 
unter  Vander,  nennt  ihn  mit  Vor- 
namen Charles  und  schreibt:  geb. 
22.  Okt.  etc. 

Planckmüller,  siehe  Blancken- 
müUer. 

Planyon,  ...  ein  französischer 
Komponist  des  16.  Jhs., 

der  im  Samlwk.  I.ö69ee  mit  einer 
Chanson  vertreten  ist  (Eitner  1). 

Plane,  Jean -Marie,  Harfenist 
und  theoretischer  Lehrer,  geb.  um 
1774  zu  Paris.  Seine  Werke  er- 
schienen von  1798—1827  (Fetis). 
Nachweisbar  ist  nur  folgendes 
theoretische  Werk: 

Cours  d'harmonie  divise  en  douze  lecons 
claires  et  faciles,  par  . .  .  Paris,  Richault. 
fol.     53  S.     [Brüssel  6.516  fds.  Fetis. 

Planelli,  Antonio,  geb.  17.  Juni 
1747  zu  Bitonto  (Neapel),  gest.  im 
März  1803  zu  Neapel.  Ritter  des 
hlg.  Johann  von  Jerusalem.  Stu- 
dierte zu  Altamura,  ging  dann 
nach  Neapel,  veröffentlichte  ein 
Werk  über  Chemie,  wandte  sich 
aber  dann  der  Literatur  zu.  Von 
seinen  Werken  gehört  folgendes 
hierher,  welches  allgemein  ge- 
schätzt wurde: 

30* 


Planes. 


468 


Plantade,  Charles-Üenri. 


Dell'opera  in  nuisica,  trattato.  Napoli 
1772  Donato  Campo.  S'K  272  S.  [B.  B. 
Dresd.  B.  M.  Bologna.  Neapel  Turch. 
Brüssel.    Musikfr.AVien.    Glasgow.    B.Lpz. 

Auszüge  von  dem  Werke  findet  man 
in  ForkeFs  musikal.  Bibl.  Bd.  1,  259.  Im 
Nuovo  gioruale  de'Letterati  di  Modena 
vol.  1,  1772.  In  den  Efemeridi  litterarie 
di  Eoma  1773  p.  28  u.  36. 

Dissertazione  della  direzione  dell'opera 
in  musica,  verz.  der  Kat.  in  Neapel  Turch. 

Planes,  Franz  Joseph,  geb. 
12.  Aug.  1755  zu  Hirschau  bei 
Amberg,  erhielt  vom  Chorregenten 
"Wührl  daselbst  Musikimterricht, 
ging  1770  ins  Seminar  zu  Am- 
berg, wo  er  auch  als  Altsänger 
Verwendung  fand,  studierte  dann 
in  Sulzbach  Ehetorik  und  wurde 
nach  dem  Tode  AVührl's  am  23. 
März  1775  dessen  Nachfolger 
(Lipowsky). 

Planes,  Giovanni  Antonio  Piani 
des,  siehe  Piani. 

Planieizky,  Josepli  Anton,  geb. 
Ende  des  17.  Jhs.  in  Böhmen,  diente 
um  1723  als  Tenorist  an  der  erz- 
bischüfl.  Kapelle  in  Freising  in 
Baiern  und  gab  heraus: 

Opella  ecclesiastica  seu  ariae  duodecini 
nova  idea  exoruata,  nee  non  benevolo 
pbilomuso  in  lucem  editae  . . .  Augsbg. 
1723  Lotter.  fol.  (Dlabacz,  Gerber  2, 
Fotis.)  Ob  der  im  Kataloge  der  Kirche 
"Walburge  in  Audenarde  verz.  I'lanicizky 
mit  einem  Werkt;  in  fi  Stb.  derselbe  ist, 
lässt  sich  heute  nicht  mehr  feststellen. 

Planque,  de  le,  s.  Le  Plauque. 
Plan(iu('.  Jean  Jaeob  de,  aus 

Leyden,  ist  am  10/4  1782,  am 
21/2  1791  und  am  20/2  1804 
wiederholt  als  Musiker  in  der 
Universität  zu  Leyden  eingeschrie- 
ben (Bouwst.  3,  10.  12). 

—  Pierre  Antoine  de,  aus  Ley- 
den, ist  ebd.  am  27/2  1771  und 
am  20/2  1804  als  Musicus  ein- 
geschrieben (ib.  3,  9.  12). 

Planson,  Jehan,  ein  Musiker 
aus  der  2ten  Hälfte  des  16.  Jhs., 
der    Organist    an    der    Kirche    St- 


Germain  TAuxerrois  zu  Paris  war 
und  den  Platz  noch  1578  be- 
safs,  als  er  sich  am  Concurse  zu 
Evreux  beteiligte,  bei  dem  er  die 
silberne  Harfe  und  den  5.  Preis 
gewann  (Futis.     M.  f.  M.  22,  202). 

Die  B.  Brüssel  besitzt  von  ihm:  Airs, 
mis  en  musique  (ä  4  pts.)  par  .  .  .  Paris 
1595  le  Eov  et  la  veufue  R.  Ballard. 
kl.  120.  Sup.'  Conti-alt.  Tenor,  Bass  fehlt. 
38  Nrn.  mit  vollst.  Texten.  Der  Titel 
giebt  kein  Amt  an.  In  Wolfenb.  nur  der 
ßassus,  so  dass  das  Werk  dadurch  kom- 
plet  herstellbar  wird. 

Plantade,  Charles-Henri,  geb. 
19.  Okt.  1764  zu  Pontoise,  gest. 
18.  Dez.  1839  zu  Paris.  AVurde 
in  der  Kgl.  Pagenschule  für  Musik 
ausgebildet  und  war  Violoncellist 
unter  Duport's  Leitung,  erhielt 
dann  in  Paris  durch  Langlo  und 
Hullmandel  die  weitere  musika- 
lische Ausbildung  u.  betrieb  auch 
unter  Petrin!  das  Harfenspiel. 
Durch  seine  Romanzen  erwarb  er 
sich  einen  Ruf  als  Komponist  und 
genoss  durch  Madame  Hortense  de 
ßeauharnais,  spätere  Königin  von 
Holland,  eine  dauernde  Protektion. 
1797  Avurde  er  Gesauglehrer  am 
Institut  von  St. -Denis,  1802  am 
Conservatoire,  verliefs  aber  die 
Stellung  und  trat  in  den  Dienst 
Louis  Napuleon's,  König  von  Hol- 
land. Als  derselbe  abdankte,  kehrte 
er  nach  Paris  zurück,  wurde  bei 
der  Kaiserin  Hortense  Musikdirek- 
tor und  isri  Chordirektor  an  der 
Oper.  1815  trat  er  wieder  als 
Lehrer  ins  Conservatoire,  1816  er- 
hielt er  die  Direktion  der  Kgl. 
Kapelle,  die  er  1830  durch  die 
Revolution  verlor.  Er  zog  sich 
nach  Batignolles  zurück,  doch 
nötigte  ihn  seine  Krankheit  nach 
Paris  zurück  zu  gehen,  wo  er  bald 
darauf  verschied  (Fetis  ausführlich. 
Die  Lpz.  Ztg.  10,  814  schreibt:  1808 
war   er  Kapellmeister  in   Amster- 


Plantade,  L , 


Alex. 


469 


Platania. 


dam).     Von  seinen  Kompositionen 

ist  folgendes  nachweisbar: 

Messe  de  Requiem  ä  gr.  orch.  Paris, 
J.  Frey.  P.  fol.  Er  hez.  sich  hier  als 
Kapellmeister  des  Kgs.  von  Frkr.     [B.  B. 

Le  mai'i  de  circonstance,  opera-comique 
en  1  acte  (Paris  18  3  1813).  Paris,  Simon 
Gaveaux  jeune.     P.     [Brü.ssel  Cons. 

Paüna,  ou  le  voyage  en  grece,  op.  en 
3  actes  (Paris  22/8  1798).  Paris,  Gaveaux 
frer.     P.     fol.     [Brü.ssel  Cons.     C.  P. 

Zoe,  ou  la  pauvre  petite.  Op.  en 
1  acte.  Paris  1800.  P.  FMusikfr.  Wien. 
C.  P.     Darmst. 

Cautate,  paroles  de  Desaugiers  et  Gentil. 
Spectacle  gratis  du  25  aoüt  ISli.  Ms.  P. 
u.  Stb.     [t'aris  Topcra. 

Le  retour  de  Pierre,  ou  le  longe  du 
Soldat.  Chansonette.  Mayence,  Schott  fils. 
[ß.  B. 

Le  vieux  draupeau.     Airs,    ib.     [B.  B. 

Le  Pappel  ou  la  Gai'de  National.    [B.  B. 

Le  Fouruement  ou  le  conipagnon  du 
Grenadier.  Nouv.  chanson  niüitaire.  Pa- 
roles de  Cagniot.     Paris,  Frere.     [B.  B. 

Bocage  que  Taurore,  Eomance.  Lon- 
don, Chappell  &  Co.  [B.  M.  Ebendoii 
noch  1  Nocturne  ä  2  voix.  1  Chansonette. 
6  Romances. 

Plantade,  L  . . .  Alex.,  scheint 
am  Ende  des  18.  Jhs.  bis  ins  19. 
hinein  gelebt  zu  haben  und  besitzt 
das  Conserv.  zu  Paris  von  ihm: 

Rondo  (Epure  in  mezzo  all'ire)  pour 
Sopr.  av.  acc.  d'orch.,  oeuv.  9.  Paris, 
Decombe.     Stb. 

Plaiitaiiida,  Cajetano  (Gaetano), 
findet  man  in  den  Bibl.  der  Musik- 
freunde Wien  und  Darmstadt,  doch 
kann  dies  nur  Gaetano  Fianlanida 
sein  (s.  d.). 

Plaiitin,  Christophe,  Musik- 
drucker und  Verleger  in  Ant- 
werpen, nach  Goovaerts  gest.  den 
L  Juli  1589.  Felis  verz.  unter 
dem  Namen  Bredeniers  ein  Samlwk. 

„Ecclesiasticae  cantiones  sex,  quinque 
et  quatuor  vocum,  Anvers  1529  (sie?) 
chez  Plantin,  kl.  #•',  welches  er  scheinbar 
zu  kennen  scheint.  Da  aber  Plantin  nach 
Straeten  3,  107  ei-st  um  1555  zu  dnicken 
begann,  so  kann  die  frühe  Jahreszahl 
keinenfalls  richtig  sein.  In  Goovaert's 
Werk  ist  es  schwer,  fast  unmöglich  aus 
dem  Durcheinander  etwas  Bestimmtes  zu 
erfahren. 


Planty,  ...  1785  Musikdirektor 
an  der  Tyllischen  Schanspieler- 
truppe,  die  in  Lübeck,  Stralsund, 
Kiel  u.  a.  0.  .spielte  (Reichard  1786, 
206). 

Plamitez,  Oabriel, 

bekannt  durch  das  Ms.  fol.  55  der  B. 
Kassel,  in  dem  sich  der  Satz  befindet: 
Benedictus  Dens  8  vocibus. 

Plarr,  Aiisiist  Theodor,  geb. 
2.  Aug.  1746  zu  Dresden,  gest. 
14.  April  1803  ebd.,  war  ein  tüch- 
tiger Flötist,  der  sich  auch  durch 
Verbesserung  der  Flöte  verdient 
gemacht  hat  (Gerber  2.  Fetis  das 
Todesflatum). 

Plarr,  (;( ottlieb  Emaimel,  Bru- 
der des  August  Theodor,  geb.  um 
1748  zu  Dresden,  betrieb  die  Musik 
;  als  Dilettant,  war  in  Dresden  Ap- 
pellations-Gerichtskanzellist  u.  gab 
allerlei  Tänze  für  Klavier  bei  Hil- 
scher  in  Dresden  heraus  (Gerber  2). 

Pias,  siehe  Pia. 

Plasa,  Th.  de,  bekannt  durch 
eine 

Passio  Domini  nostri  J.  Christi,  uti  ab 
unoquoque  Evangelista  conscripta,  sie 
etiam  Notis  quaeque  suis  distincta,  edita 
per  Th.  de  Plasa.    Coloniae  1578.    fol. 

—  ab  antiquis  erroribus  repurgata  per 
Christoph,  ä  Kleczon.  Cracoviae  1609.  fol. 

—  eine  andere  Au.sg.  s.  1.  1616.  fol. 
Alle  3  Ausg.  in  B.  Upsala. 

Plaser,  Jean,  um  1606  fran- 
zösischer Instrumentist  au  der  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  228  Gld. 
12  gr.  Gehalt  (Fürstenau  1,  39). 

Plafsinann,  Lucas,  Kantor  an 
St.  Stephan  in  Wien  im  16.  Jh. 
(Pohl  3,  33). 

Platania,  Ignazio,  ein  in  der 
2ten  Hcälfte  des  18.  Jhs.  lebender 
italienischer  Opernkomponist,  von 
dem  das  Conservatorio  Turchini 
zu  Neapel  die  Oper 

„II  re  pastore"  1778  im  Ms.  P.  besitzt. 
Von  der  Oper  La  clemenza  di  Tito,  Mi- 
lane 1767,  besitzt  das  Archiv  der  Oper  in 
Mailand  das  Textbuch  und  von  „Berenice", 
Turino  1771,  das  Opernarehiv  zu  Turin. 


Plate. 


470 


Platti. 


1573 


Plate,  Christian. 

In   Waisselius   Lauten  buch    von 
mit  Piecen  vertreten. 

Platea,  Joan  de,  wird  am 
27/10  1480  in  den  Rechnungen 
als  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Neapel  verz.  (Straeten  4,  29.  Val- 
drighi,  Memoire  Acc.  Modena  1884 
p.  242.  420). 

Platel,  Nicolas  -  Joseph,  geb. 
um  1777  zu  Versailles,  gest.  25. 
Aug.  1835  zu  Brüssel.  Sohn  eines 
Kgl.  Kammermusikus  zu  Versailles, 
der  während  der  Revolution  an 
verschiedenen  Theatern  Verwen- 
dung als  Musiker  fand  (Felis).  Der 
Sohn  trat  zuerst  unter  die  Pages 
de  musique  König  Louis  XVI.  und 
erhielt  durch  Richer  Musikunter- 
richt, dann  bei  Duport  Violoncell- 
Unterricht.  1796  trat  er  als  Violon- 
cellist ins  Orchester  des  Theaters 
Feydeau,  floh  mit  einer  Sängerin 
nach  Lyon,  kehrte  1801  wieder 
nach  Paris  zurück  und  trat  als 
Virtuose  auf,  gab  am  1.  April  1803 
in  Brüssel  ein  Konzert,  ging  dann 
nach  England,  hielt  sich  darauf  in 
Quimper  (Frkr.)  2  Jahre  auf,  ging 
dann  wieder  auf  Reisen,  blieb 
längere  Zeit  in  Gent  und  liefs 
sich  endlich  1813  in  Antwerpen 
nieder.  1819  vertauschte  er  Ant- 
werpen mit  Brüssel  und  wurde 
am  Theater  erster  Violoncellist, 
1831  Lehrer  am  Conservatoire 
(Felis  ausführlich). 

Gregoir  im  Panth.  6,  173  führt 
noch  einen  Bruder  des  obigen  an, 
der  1804  zweiter  Kapellmeister 
und  Repetitor  am  Theater  in  Brüs- 
sel war. 

An  Kompositionen  vom  Violoncellisten 
tenne  ich  nur  das  1. — 5.  Concerto  p.  le 
Vcl.  av.  orch.,  Paris  chez  Gaveaux  freres. 
Pleyel.  Bruxelles  chez  Weissenbruch  in 
Stb.     [Brüssel  Cons. 

Platensis,  Petrus,   s.  La  Rue. 


Platner, 


Aug., 


siehe  Plattner. 


Platoiie,  Giuseppe, 

m  der  Hofb.  AVien,  Ms.  16659  Messe 
a  4  voci  con  istromenti  (Kyrie  u.  Gloria). 
18.  Jh. 

Platoiie,  Luigl,  ein  Neapoli- 
taner, um  1760  geb.,  Schüler  des 
Conservatorio  della  pietä  de'Tar- 
chini  (fehlt  im  Florimo),  machte 
sich  als  Opernkomponist  bekannt. 
Angeführt  werden: 

Amor  nou  lia  ii,!»uai'di  e  Le  Convulsioni, 
Farsi,  comp,  von  PI.  und  Gius.  Curui  1787 
m  Neapel,  Theater  Fiorentini  (nach  Flo- 
rimo Bd.  4).  Fotis  führt  noch  an:  II 
Matrimouio  per  sorpresa,  Rom  1788.  11 
conte  Lonticliia,  Neapel  1788.  —  Florimo 
führt  ihn  Bd.  4,  519  als  Sänger  bei  Auf- 
fiUirung  einer  Oper  von  Tarchi  in  obigem 
Conservatorium  im  Jahre  1778  an,  also 
wohl  in  seiner  Studienzeit  daselbst.  — 
Im  Conservat.  zu  Mailand  befindet  sich 
ein  „Concerto  in  Do  per  Vcl.  solo  c.  Vio- 
lini e  Basso"  Ms.  in  Stb. 

Platpays,  Jacques,  Musicus  an 
der  Kapelle  KnrI  V.  Er  war  ge- 
bürtig aus  der  Morinie  (im  Norden 
von  Artois)  und  wurde  1533  in 
Monzon  ermordet.  Everard  fasste 
ein  Gedicht  auf  ihn  ab  (Straeten 
1,  180.  7,  327.  1,  181  das  Epitaph). 

Plats,  siehe  P1;Y. 

Plats,  . . .  ein  Hornist,  wurde 
1773  an  der  Brüsseler  Oper  mit 
325  Gld.  angestellt  (Gregoir,  Panth. 
6,  138). 

Plats,  .  .  .  liefs  um  1780  in 
Berlin  ein  op.  1  drucken  (Forkel 
3,  109). 

Platter,  J . . .  Cr . . ., 

ist  im  Ms.  17647  in  K.  der  B.  B.,  Part, 
u.  Stb.,  mit  der  Cantate:  Herr,  aller 
Völker,  für  S.  A.  B.  u.  Orch.  vertreten. 
—  In  Berlin  K.  H.  eine  Sinfonia  in  Dd. 
Ms.  Stb. 

Platti,  GrioTaiiiii,  aus  Venedig, 
wie  Felis  sagt,  der  ihn  als  Oboisten 
und  Violinisten  bezeichnet,  diente 
nach  eigener  Aussage  auf  den 
Titeln  seiner  Werke  als  Kammer- 
musikus an  der  Kapelle  des  Fürst- 
bischofs zu  Bamberg  und  Würz- 
burg.   Seinen  Kompositionen  nach 


Plattner. 


471 


Piawenn. 


müsste    man    ihn   für    einen    Pia- 
nisten halten.    Bekannt  sind  davon 

6  Sonates  [lour  le  Clavessin  sur  le  gout 
Italien,  ded.  a  Maria  Therese  Princesse 
d'Ottiugen,  op.  1.  Nürnbg.  aux  depens 
de  Jean  Ulrich  Haffuer,  Maitre  de  Luth. 
Nr.  2.  qufol.  2  Bll.  44  S.  [B.  B.  B.  M. 
in  2  Anfl.  bei  Plaffner.     B.  Wagener. 

Sei  Sonate  a  Flauto  trav.  solo  c.  Vcl. 
overo  Cembalo.  Nürnbg.,  Haffuer.  P. 
[B.M.     Karlsruhe  ohne  Titelbl. 

4  Klavierkonzerte  init  2  V.  Va.  Vcl. 
in  Stb.     Ms.  17  650  Nr.  1—4.     [B.  B. 

12  Sonate  per  il  Cembalo,  Ms.  Ch.  6 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Concerto  a  Cembalo  obl.  c.  2  V.  e  Vcl. 
Ms.  Stb.     [Darmst. 

Sonata  per  2  Oboi  e  B.     Ms.  P.     [ib. 

4  Sonaten  f.  Klav.  im  Ms.     [ib. 

Plattncr  (Platner),  Aiisustin, 
bezeichnet  sich  auf  dem  Druck- 
werke mit  „Inclyti  Ordinis  Teu- 
tonici  Mergentheimij  Organoedus'-, 
d.  h.  Organist  im  Kloster  zu  Mer- 
gentheim (Württemberg,  Jaxtkreis). 
Man  kennt  von  ihm: 

Missae  octo  vocum,  cum  duplici  B.  ad 
org.  applicato.  Ab. . .  Noribergae  1624 
Abr.  Wagenmann.  9  Stb.?  4'^.  7  Messen 
zu  8  und  1  zu  7  Stirn.  [B.B:  A  1.  C2. 
B.  Br:  C  2.  T2.     Proske? 

In  B.  Joach.  Ms.  23  Nr.  113  die  acht- 
stim.  Messe  super  De  fortuua  in  Orgel- 
tabulatur-Partitur. 

In  ß.  L.  ein  Kyrie  eleison  8  voc. 

In  B.  Br.  3  Messen  im  Ms.  1.  super 
Christ  ist  erstanden.  2.  Isti  sunt  trium- 
phatores.     3.  Lieto  godea,  8  voc. 

Platts,  James, 

ein  englischer  Tanzkoniponist,  der  auch 
einige  Songs  in  Einzeldrucken  um  1790 
herausgab.  Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm 
7  Samlg.  Tänze,  für  das  Jahr  1792 
„Schleifer  or  Waltzers",  für  1798  das 
26.  Buch  Sti'haspeys,  Peels  etc.  für  Harfe 
und  VioUne.  Ferner  Lessons  f.  Pfte., 
6  Rondos,  1  Piece  für  Klav.  u.  V.  und 
Songs  in  Einzeldrucken. 

Platts^  Martin,  ist  ebendort  mit  dem 
Druck  vertreten:  6  Cotillons  and  12  Coun- 
try  Dances.    Book  23.     London  1791. 

Platzer,     Johann    Albrecht, 

Organist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  monatl.  60  Gld.  vom 
1.  April  1637  bis  zu  seinem  Tode 
im  Nov.  1641  (Köchel  1). 


—  Matthias,  ebd.  Organist  mit 
monatl.  20  Gld.  um  1619  (ib.). 

—  Sebastian,  ebd.  Instrumentist 
mit  monatl.  30  Gld.  vom  1.  Dez. 
1641  bis  Sept.  1645  (ib.). 

Planier,  s.  (jaueqiiier,  Johann. 

Plautzius  (nicht  Platz  wie  (Jer- 

ber  und  Felis  schreiben),  Oabriel, 

gab  hei  aus: 

Flosculus  vernalis,  sacras  cantiones, 
Missas  aliasque  Landes  Mariae  contiuens 
a  3—6,  et  8  voc.  c.  Basso  gener.  Aschaffen- 
burg 1621.  9  Stb.  40.  20  Gesge.  [Up- 
sala.     Paris  Nat. 

Der  Titel  giebt  vielleicht  noch  Geburts- 
ort und  Amt  an,  was  jnir  aber  nicht  be- 
kannt ist. 

Im  Samlwk.  1627  drei  Motetten  (Eit- 
ner  1). 

Plaw  (Blau),  Heinrich  de  (mög- 
lich dass  der  in  den  Akten  vor- 
kommende Heinrich  de  Placy  und 
Placw  derselbe  ist).  Ein  Nieder- 
länder,   der    im    Jahre   1585    am 

2.  Mai  als  Tenorist  in  die  baiersche 
Hofkapelle  mit  300  Gld.  Gehalt 
eintrat,  doch  schon  seit  1579  in- 
terimistisch in  der  Kapelle  diente. 
1580  heifst  es  in  den  Akten: 
,,Heinrich  Franxen  genamit  de 
Plaiv,  järl.  Gnadengelt  36  Gld.'^ 
Sein  Gehalt  stieg  bis  1603  auf 
400  Gld.  1611  wird  er  als  ein 
sehr  alter  Mann  bez.,  der  aus 
Gnaden  150  Gld.  erhält.    1613  im 

3.  Quartal  stirbt  er  und  erhält  die 
AVittwe  noch  den  vollen  Jahres- 
gehalt ausgezahlt  (Kreisarchiv). 

Unter  dem  Namen  Henricus  Blau  be- 
sitzt die  B.  M.  im  Ms.  P.  eine  Litania 
B.  V.  M.  5  voc.  Dieselbe  auch  in  der 
Bibl.  Proske-M.  und  im  gedruckten  Sam- 
melwerk von  1596  (Eitner  1). 

Piawenn  (Plawen),Pat.  Leopold 

Ton,  aus  adeligem  Geschlechte, 
geb.  zu  Innsbruck,  trat  ins  Kloster 
Zwiefalten  (Württemb.)  und  leitete 
eine  Zeitlang  die  Klosterschule  da- 
selbst, wurde  dann  Beichtvater  zu 
Urspringen  und  starb  dort  am 
7.  März  1682  (das  Necrologium  zu 


Plawena. 


472 


Playford,  John. 


zu  Ottobeuern  verz.  den  8.  März. 
Kornraüller  1,  232).  Auf  dem 
Titel  des  folgenden  Druckes  bez. 
er  sich  mit  „Ordinis  S.  Benedicti, 
Sacerdos  Profess.  Zwifaltensis".  Er 
gab  heraus: 

Sacrae  Nymphae  dupliciuin  acquarum 
in  Dei  et  divoruni  laudos  a  3.  4.  5  ot 
6  voc.  et  Instrument.  Oeniponti  1659 
Midi.  Wagner.    [B.  M :  2  V.  Vox  2.  4.  Bg. 

Ob  das  folgende  Werk  uui  eine  neue 
Ausgabe,  vielleicht  vermehrt,  oder  ein 
neues  Werk  ist,  bedarf  noch  der  Unter- 
suchung, die  Bezeichnung  ,,op.  3"  scheint 
aber  das  3.  Buch  anzudeuten,  da  ein 
2.  Buch  von  16(39  sich  in  Paris  befindet. 

Sacraram  Nympharum  duplicium  aqua- 
rum  in  Dei  ot  divorum  laudes  a  3,  4,  .5 
et  6  vocibus  et  instrumentis  animatae, 
op.  3,  Missis  4  festivis  et  4  execpiialibus 
adornatum  a  4 — 8  voc.  ac  instrum.  Mo- 
naster.  Campidonensis  1672  Eud.  Dreher. 
18  Stb.  4".  [B.  M:  T2.  B  1.  2.  br.  Mus: 
C  2.     B.  B.  16  Stb.  2  fehlen. 

Sacrae  nymphae  .  . .  liber  secundus  . .  . 
Innsbruck  1669.  [Paris  Nat.  Näheres 
mir  unbekannt. 

In  Upsala  im  Ms.  in  Stb:  Ave  o  Jesu, 
2  C.  B.  2  V.  e  Org.  4P.  —  0  felice  dies, 
4  voc.  2  V.  Bc.  in  4".  Hier  mit  Leopold 
a  Plauen  gez. 

Playfortl,  John,  der  Vater  und 
Begründer  der  Musikverlagsbucli- 
handlung  in  London,  geb.  daselbst 
um  1623,  gest.  kurz  vor  dem  14/8 
1694,  an  welchem  Datum  sein 
Testament  eröffnet  wurde.  Er 
hatte  in  der  Jugend  Musik  studiert 
und  wandte  sicli  erst  später  dem 
Geschäftszweige  zu,  Wood  bez.  ihn 
sogar  als  Küster  an  der  Tempel- 
Kirche.  Gegen  1648  begann  er  zu 
verlegen  u.  erweiterte  das  Geschäft 
nach  und  nach  zur  Buch-,  Instru- 
menten-, Musikalien-  und  Papier- 
handlung. Die  Bibl.  des  R.  C.  ot 
Mus.  besitzt  unter  Nr.  2029  eine 
Hds.,  die  scheinbar  nähere  Aus- 
kunft über  ihn  giebt.  Der  Katalog 
zeigt  sie  an  mit:  Certificate,  as 
Clerk  (d.  h.  Küster)  of  the  Temple 
Church,  of  the  burial  there,  od 
28  th  June,  1683,   of  Sir  Edmond 


Sanders,  Knight,  Lord  Chief  Justice 
of  the  Court  of  Kings  Bench.  Er- 
wähnen möchte  ich  aber  noch, 
dass  sein  (xeschäft  stets  als  „in 
the  Temple''  angezeigt  ist,  dass 
dies  also  ebenfalls  eine  Bezeich- 
nung seines  Hauses  ist.  Play- 
ford war  mehrfach  sociiert.  1652 
bis  1658  mit  John  Benson,  1663 
mit  Zachariah  Watkins,  mit  dem 
Zusätze  ,,8hop  in  the  Temple  nar 
the  Church -dore''.  1667  zeichnet 
er  allein,  1672  mit  John  Ford.  Als 
Beweis  seiner  musikalischen  Bil- 
dung dient  seine  Abhandlung: 

An  Introduction  to  the  skill  of  musick. 
In  two  books.  First,  A  brief  and  plaiu 
introduction  to  musick,  both  for  singiug 
and  for  playing  on  the  VioU.  By  J.  P. 
Secoud,  The  art  of  setting  or  composing 
of  musick  in  parls  by  a  niost  familiär 
and  easie  rule  of  counterpoint.  Formerly 
publishcd  by  Dr.  Tho.  Campioti:  but  now 
republislied  with  large  aunotations  by  Mr. 
Christo])h  Synipson,  and  other  additions. 
London  1655.  kl.  8".  Dies  ist  die  2.  Ausg., 
die  erste  ist  nicht  bekannt,  sie  soll  von 
1(354  sein.  [R  C.ofMus.  br.Mus.  Kopen- 
hagen. 

Auf  der  nächsten  Ausgabe  bez.  er  sich 
mit  „Philo  Musico''.  Der  Titel  variiert  so 
bedeutend,  dass  man  fast  annehmen  könnte, 
es  sei  ein  anderes  Werk: 

A  brief  introduction  to  the  skill  of 
musick:  for  song  and  viol.  In  2  books. 
1.  book  cont.  the  Grounds  and  Rules  of 
musick  for  song.  2.  book,  Directions  for 
the  playing  on  the  Viol  de  Gambo,  and 
also  on  the  Treble -Violin.  By  J.  Play- 
ford, Philo-Musico.  Loud.  1658  print.  by 
W.  Godbid,  for  John  Playford  ...  8». 
8  u.  76  S.     [br.  Mus. 

In  der  nächsten  Ausg.,  die  als  3te  bez. 
wird,  findet  sich  sein  Porträt:  aetat.  suae 
38.  London  1660  ibid.  8«.  136  S.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  In  2  books.  London  1662  printed 
for  J.  Playford.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  Als  4.  Ausg.  bez.,  printed  William 
Godbid  for  J.  PI.  1664.  8».  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  Ausg.  in  3  Bücher  (Titel  mir  nicht 
bekannt,  lautet  aber  wohl  wie  in  der 
10.  Ausg.).  Ib.  1666.  8".  [br.Mus.  R. 
C.  of  Mus. 

—  Ausg.  ib.   1667.     8".     [ib. 


Plaj^ord,  John. 


473 


Playford,  John. 


—  Ausg.  ib.  1669  u.  1670  gez.  S».   [ib. 

—  6.  Ansg.  1671  u.  1672  gez.    8".    [ib. 

—  7.  Ausg.  1674.  [ib.  und  Glasgow. 
Dublin  Universität. 

—  8.  Ausg.  printed  by  A.  G.[odbid]  & 
J.  P.[layford  the  Younger]  for  John  Play- 
ford. 1679.  8».  [br.  Mus.  R.  C.  ofMus. 
B.  Wagener.     Brüssel  5352. 

—  10.  edit.  An  introduction  .  .  .  book  3 : 
The  art  of  Descant  .  . .  by  Heni-y  Purcell. 
London  1683.  8".  [br.  Mus.  Glasgow. 
R.  C.  of  Mus. 

—  11.  edit.  1687  printed  Charl.  Pere- 
grine  for  Henry  PI.     [ib. 

—  12.  edit.  1694  correct.  &  amended 
by  Mr.  H.  Purcell.   [br.  Mus.    R.  C.  of  Mus. 

—  13.  edit.  1697  printed  E.  Jones  for 
Henry  PI.  8».  [C.  P.  br.  Mus.  R.  C 
of  Mus.     Brüssel  5490.     Dublin  Universit. 

—  14.  edit.  1700  printed  Will.  Pearson 
for  H.  P.    [B.  B.     br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

—  15.  edit.  1703.  [Glasgow,  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  16.  edit.  1713.     [ib. 

—  17.  edit.  1718.  [br.  Mus.  R.  C. 
of  Mus. 

—  18.  ed.  1724.     [ib. 

—  19.  edit.  1730.  [Glasgow,  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

—  Die  Universit.  zu  Cambridge  besitzt 
3  Ausgaben. 

Aehnliche  Abhandlungen  besitzt  noch 
die  Bibl.  in  Glasgow: 

1.  Brief  Instruction  for  beginners  on 
the  treble  Violin.     qu8'>.     Titel  fehlt. 

2.  A  book  of  new  lessons  for  the  cythern 
and  gittern.     Lond.  1652.     qu8". 

An  Smnmelwerken  gab  er  heraus: 
1652.  Select  musicall  ayres  &  dialogues 
for  1,  or  2  voyces,  to  sing  to  the  theorbo, 
lute,  or  hasse  violl,  compos.  by  John 
Wilson^  Charles  Colman^  Dr.  of  mus. ; 
Henry  La/res,  Will.  Webb^  Gentlem.,  to 
which  is  added  sonie  few  short  ayres  or 
songs  for  3  v.  to  an  instr.  2  books.  1652. 
fol.  Noch  enthalten:  R.  Johnson,  N.  Lan- 
neare,  W.  Caesar,  J.  Taylor  u.  R.  Smith, 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus.  Nr.  1356. 

—  Select  musicall  ayres  ...  in  3  bookes, 
cont.  ayres  or  songs  for  3  voyces  comp. 
...  1653.  fol.  [br.  Mus.  R.  CofMus. 
Nr.  1357.     Glasgow. 

An  Autoren  kommen  noch  hinzu  Wil- 
liam Lawes,  Nicholas  Lanneare,  Mr.  Wm. 
Smegergill  alias  Caesar,  Mr.  Edw.  Colmau, 
Mr.  Jeremy  Savile. 

—  Select  ayres  &  dialogues  for  1,  2 
&  3  voyc.  to  the  theorbo -lute  or  basse 
Viol,  comp,  by  J.  Wilson  &  other  excell. 
piasters.     1659.     fol.      An    Komponisten 


sind  genannt  Ch.  Colnian,  Mus.  Dr.  — 
Nich.  Laniere  —  Henr.  Lawes  —  Will. 
Lawes  —  Will.  Webb  und  Jo.  Wilson, 
Mus.  Dr.     [br.  Mus. 

—  The  2.  book,  compos.  by  H.  Lawes 
&  other  . .  .  1669.  (Dies  ist  ein  Abdruck 
der  Select  musicall  ayres  von  1652  und 
der  Court  ayres  von  1655  und  wurde  1669 
das  2te  Buch  der  „Treasury  of  mus.") 
[br.  Mus.  B.  Wagener.  R.  C.  of  Mus. 
Glasgow  von  1659  in  3  Stb. 

1655.  Court  ayres:  or,  pavins,  almains, 
corant's  &  Sarah,  of  2  pts.,  treble  &  basse 
for  Viols  or  Violins.  1655.  qu40.  245 
Nrn.     [br.  Mus.     Oxford  Bodt. 

1661.  Musick's  recreation  on  the  Lyra 
Viol.  Being  a  choice  collection  of  new 
and  excelleiit  Lessons  for  tlie  Lyra  Viol, 
both  easie  and  deliglitfull  for  all  yong 
Practitioners.  To  which  is  added  some  few 
piain  Directions  as  a  guide  for  Beginners. 
Printed  for  J.  PI.  London  (1661).  kl. 
qu4".     [br.  Mus.      R.  C.  of  Mus.  Nr.  1547. 

—  Musicks  Recreation  on  the  Viol, 
Lyra-way.  Being  a  new  Collection  of 
Lessous  Lyra-way.  To  which  is  added 
a  Preface,  containing  some  brief  rules 
and  Instructions  for  young  practitioners. 
Lond.  1669  W.  Godbid  for  .  .  .  qu40. 
Enthält  T.  Bates,  C.  Colman,  J.  Este,  W. 
Gregory,  G.  Hudson,  S.  Ives,  J.  Jenkins, 
J.  Lilly,  J.  Moss,  Porter,  J.  Withie  und 
W.  Young.     [br.  Mus. 

—  2.  edition.  Enlarged  with  Additional 
new  Lessons  (Note  im  Ms:  by  T.  Oliphant 
and  Julian  Marshall).  Lond.  1682  A[une] 
G[odbid]  and  J[ohn]  P[layford]  for  J.  Play- 
ford, qu4".  Enth.  aufser  obigen  noch 
Farmer,  Bani&ter,  Baptist.  Fehlen  Gregory, 
Lilly,  Moss  u.  Withie.     [br.  Mus. 

1662.  Courtly  masquing  Ayres  con- 
taining Almaines,  Ayres,  Corants,  Sara- 
bands  Morisco's,  Jiggs  ...  of  2  parts, 
Treble  &  B.,  for  Viols  or  Violins.  Com- 
posed  by  several  excell.  masters:  John 
ßanister,  Charl.  Colman,  Th.  Gibbes,  Will. 
Gregorie,  John  Jenkins,  Will.  Lawes,  Matt. 
Lock,  Dav.  Meli,  Beuj.  Rogers.  London, 
...  [B.  Hbg:  Bassus.  301  Piecen.  R.  C. 
ofMus.  1486. 

1663.  Musicks  Hand-maide.  Presen- 
ting  new  and  pleasant  Lessons  for  the 
Virgin  als  or  Hai-psyeon.  Lond.  1663  pi-in- 
ted  for  J.  PI.  qu40.  Enth.  AV.  Lawes, 
M.  Locke,  J.  Mosse,  ß.  Rogers  und  B. 
Sandley.     [br.  Mus. 

—  Die  2.  Ausgabe  siehe  unter  1678. 
1666.    Musick's  delight  on  the  Cithren, 

restored  and  refined  to  a  more  easie  and 
pleasant  Manner  of  playing  than  formerly, 


Playford,  John. 


474 


Playford,  Johri. 


And  set  forth  with  Lessons  al  a  mode, 
being  the  choicest  of  our  lato  new  Ayres, 
Corants,  Sarabands,  Times,  and  Jiggs.  To 
which  is  added  several  New  Songs  and 
Ayres  to  sing  to  tlie  Cithren.  London 
1666  W[i]liani]  G[odl.id].  qu4".  Geteilt 
in  4  Course  nebst  Instruction,  enth.  84 
Piecen  in  Tabulatur.  Autoren  nur  genannt 
C.  Colman,  S.  Ives,  W.  Lawes,  M.  Lock, 
[br.  Mus.     Oxford  Bodl. 

1667.  Catch  that  Catch  Can  or  Tlie 
musical  Coinpanion.  Contaiuing  Catches 
and  Eounds  for  3  and  4  voyces.  To  which 
is  now  added  a  2.  hook,  cont.  Dialogucs, 
Glees,  Ayres,  &  Ballads,  .  . .  some  for  2, 
3,  4  voyc.  London  1067  printod  by  "W. 
Godbid  for  .  . .  qu4".  Ist  eine  vermehrte 
Ausgabe  von  Hilton's  Catch  that  Catch 
can.  [br.  Mus.  Siehe  die  späteren  Ausg. 
unter  1673  a. 

1669  a.  The  Treasury  of  musick,  cont. 
ayres  &  dialogues  to  sing  to  the  theorbo- 
lute  or  basse-viol,  comp,  by  Mr.  H.  Laues 
&  other  ...  in  3  boohs.  1660.  (Siehe 
Select  ayres  &  dialog.  von  16.j9.)  1.  book 
114  S.,  2.  book  120  S.,  3.  book  48  S.  in 
kl.fol.  [br.  Mus.  K.  C.  ofMus.  Glasgow, 
B.  Wagener. 

1671.  Psalms  &  hymns  in  solemn 
musick  of  4  pts.  on  the  common  tunes 
to  the  psalms  in  metre:  used  in  parish 
churches.  Also,  6  hymns  for  1  voyce  to 
tho  organ  (harmonized)  by  J.  F.  1671. 
kl.  fol.     [br.  Mus.     R.  C  of  Mus.  420. 

1673a.  The  musical  companion,  in 
2  books  The  first  book  cont.  catches  & 
rounds  for  3  v.  The  2.  book  cont.  dia- 
logues, glees,  ayres  and  songs,  for  2,  3, 
and  4  vovces.  CoUected  and  published 
by  J.  PI.  Lond.  1673.  qu4o.  223  S. 
[Glasgow.  br.  Mus.  E.  C  of  Mus.  ß. 
Wagener.     Dublin  Univers. 

Gedruckt  von  AVm.  Goodbid  for  PI. 
Die  Autoren  .siehe  Eitner  1,  1673  a,  lies 
aber  für  Campanion  „Companion".  Ist 
eine  vermehrte  Ausgabe  von  Hilton's 
Catch  that  Catch  can. 

—  Im  R.  C.  of  Mus.  noch  eine  Ausg. 
ohne  Titelbl.  und  einiger  fehlenden  Ell. 
Das  2te  Buch  ist  1672  datiert  (Nr.  1176). 
Der  Katalog  des  br.  Mus.  von  1899  verz. 
noch  unter  dem  Stichworte  Musical  Com- 
panion 8  Ausgaben  von  168.5  bis  c.  1730. 

1673  b.  Choice  songs  &  ayres  for  one 
voyce  to  sing  to  a  theorbo-lute,  or  bass- 
viol  . . .  compos.  by  several  gentleman  of 
His  majest.  musick.  The  1.  book.  Lond. 
1673  W.  G[odbid]  for  J.  PL  &  John  Ford, 
fol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

Enthält  die  Autoren :  J.  Banister,  Thom. 


Farmer,  Charl.  Forfall,  Pelh.  Humphrey, 
Alph.  Marsh  sen.  und  jun.,  Rob.  Smith, 
Mr.  Stafford,  Nie.  Staggins  (nach  Buiney 
3,  476). 

1674.  Cantica  sacra,  cont.  Hymns  and 
Anthems  for  2  voic,  to  the  organ,  both 
latine  and  english  (2.  sett).  3  Stb.  1674. 
[br.  Mus.     Bibl.  Pepys  zu  Cambridge. 

Enth.  nach  Burney  6,  368:  Rieh.  Dee- 
ring,  Christ.  Gibbons,  Matth.  Locke,  Benj. 
Rogers,  Lawes,  G.  Jefferies,  Playford, 
Isaac  Blackwell,  Wise,  John  Jackson. 

1675.  Choice  Ayres,  songs  &  dialogues, 
to  sing  to  the  Theorbo,  Lute  or  Bass  Viol, 
being  most  of  tlie  newest  Ayres  and  Songs 
sung  at  Court  and  at  the  publick  Theatres. 
Composed  by  several  Gentlemen  of  His 
Majestie's  Musick,  and  others,  newly  re- 
printed  with  large  additions.  London  1675 
W.  Godbid.  Ist  eine  2.  Ausg.  in  kl.  fol. 
Das  2.-5.  Buch  erschienen  1679—1684 
in  kl.  fol.  [br.  Mus.  Buch  1.-5.  R.  C. 
of  Mus.  Nr.  1250  Buch  1-5  und  das 
1.  Buch  in  anderer  Ausgabe  mit  1676 
gez.  Cambridge  FW.  Buch  1  in  2.  Ausg. 
1675  (sie?),  2.  Buch  von  1679.  B.  Wa- 
gener 2.  u.  4.  Buch.  Das  5.  Buch  er- 
schien bei  John  Playford  jun.  63  S.  Das 
1.  u.  2.  Buch  von  1675  u.  1679  in  Cam- 
bridge Nr.  377.  Im  Kat.  des  R.  C.  of  Mus. 
S.  138  das  Register.  An  Autoren  werden 
genannt:  Abington,  Arne  4,  J.  Atfield  5, 
G.  Berg,  Carey,  Crompton,  Defesch  3, 
Duncalfe,  (iilding,  Granom,  Harrington, 
Hudson  2,  Hussey,  Lam[)e,  Larken,  Leve- 
ridge,  S.  Long  2,  Moze,  Oswald,  Rozelli, 
S.  P. ,  Taylor  und  54  Anonymi;  einige 
Tonsätze  sind  im  R.  C.  of  Mus  hds.  hinzu- 
gesetzt. 

1677.  The  whole  book  of  Psalms  with 
the  usnal  hymns  &  spiritual  songs,  together 
with  all  tho  ancient  &  proper  tunes,  .sung 
in  churches,  with  some  of  later  use,  com- 
pos. (i.  e.  harmonized)  in  3  parts,  Cantus, 
Medius  &  B.  by  .  .  .    1677.    8».    [br.  Mus. 

(Thomas  Este  gab  ein  Samlwk.  mit  ähn- 
lichem Titel  aber  4stim.  Tonsätzeu  her- 
aus, s.  d.). 

Das  br.  Mus.  besitzt  folgende  Ausgaben : 

—  2.  ed.  1695.  8".   —  3.  ed.  1697.  8». 

—  4.  ed.  1698.  8».   —  5.  ed.  1699.  8". 

—  6.  ed.  1700.  8".     [auch    in    Glasgow.] 

—  7.  ed.  amended.  1701.  —  8.  ed.  1702. 
8".  —  12.  ed.  1713.  8«.  —  13.  ed. 
1715.  8».  —  14.  ed.  1717.  8«.  —  15.  ed. 
1719.  und  in  der  Bibl.  des  R.  Cef  Mus. 
421.  —  16.  ed.  1722.  8".  —  17.  ed. 
1724.  80.  —  18.  ed.  1729  Pearson. 
[Brüssel.]  —  19.  ed.  1738.  8».  [auch  in 
Glasgow.    Brü.ssel.]    —  20.  ed.  „with  the 


Playford,  John. 


475 


Playford,  Henry. 


addition    of    thii-teen    new    Psalm    tunes,    i 
and   three   of  the   choicest  Änthems  for 
the  three  Grand  Festivals,  by  Joseph  Fox, 
and    other    hauds".     London    1757.      8". 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus.  422.     Glasgow. 
Der  Inhalt  ist  mir  nicht  bekannt. 
1678.    Musick's  Hand-maid.    New  les- 
sons   &  Instructions   for   the  Virginais  or 
harps.   2.  book.  1678—89.  qu40.    [br.Mus. 
Das  1.  Buch  siehe  unter  1663. 
Im  2.  Buch  von  1689  werden  genannt 
Dr.  J.  Bloiv  4   und    H.  Ptircell  6,    dann 
steht   p.  185    ein   Mr.  Handel  mit   einer 
Courante    verz.,    der    aber    nicht    Georg 
Friedr.  sein  kann,  1685  geb. 

—  Neuausgabe  des  2.  Buches  ist  be- 
titelt: A  choice  collection  of  Lessons, 
being  excellently  sett  to  the  harps.  Lon- 
don 1705.     [Oxford  (Taphouse). 

Ein  Neudruck  in  Smitb's  Musica  Sacra 
p.  174. 

1679.  Collection  of  countiy  dances, 
published  by  John  Playford.  Lond.  1679. 
Nach  Hawkins  3,  288,  der  auch  einen 
Tanz  mitteilt. 

1685.     Division   Violin:   Containing   a 
choice  collection  of  Divisions  to  a  Ground 
for   the   Treble-Violin.     Being   the    first 
Musick  of  this  kind  ever  published.    Lon- 
don  1685.     qu40.     Enth.    Baltzar,  J.  Ba- 
nister,  Farinell,  Frecknold,  D.  Meli,  P.  B., 
Polwheel,    Eeading,    C.   van  Shmelt,    C. 
Simpson,    R.  Smith   und    G.  Tollet,     [br. 
Mus.     Oxford  Bodleian. 
Soll  die  2.  Ausg.  sein  (?). 
Auch  als  Komponist  lässt  er  sich  nach- 
weisen: Aulser  in  1674,  befindet  sich  im 
Ms.  1940  des  R.  C  of  Mus.,  4  Stb.  in  4», 
der  Gesang  „Fra  queste  plante"  4  voci. 
Ein  Schreiben  von  ihm  an  T.  Salmon  be- 
findet sich  in  Matth.  Locke's  The  present 
practice  of  musick  . .  .     Lond.  1673.     [R. 
C.of  Mus.  2201.    br.Mus.    Cambridge  V.  B. 
Seine    Ausgaben     von    John    Hilton's 
Catch   that   catch   can    von    1652—1686 
sind  unter  Hilton  verz.     Von  1672/73  ab 
änderte    er    den    Titel    in    The    musical 
oompanion. 

Sein  Portr.  bringt  Hawkins  4,  468. 

Playford,  Henry,  der  jüngere 
Sohn  John's;  der  ältere,  der  sich 
John  Playford  jun.  zeichnet,  war 
Buch-  u.  Musikdrucker  u.  sociiert 
mit  A.  Gotbid  (Goodbid)  1679, 
scheint  aber  1684  allein  eine 
Druckerei  besessen  zu  haben,  siehe 
das  5.  Buch  der  Choice  Ayres  bei 
John  Playford.    Er  st.  1687.    Auf 


ihn  erschien  eine  Elegie,  die  sich 
im  br.  Mus.  befindet.  Henry  scheint 
das  Geschäft  schon  in  den  letzten 
Lebensjahren  seines  Vaters  über- 
nommen zu  haben,  wie  folgende 
Sammelwerke,  die  er  selbständig 
herausgab  bezeugen.  Er  war  den 
5.  Mai  1657  zu  London  geb.  und 
starb  gegen  1710,  wer  das  Ge- 
schäft fortsetzte  ist  mir  unbekannt, 
da  die  englischen  handschriftlichen 
und  gedruckten  Kataloge  nie  einen 
Verleger  verz. 

168. .  A  new  additional  sheet  to  the 
Catch-book  (Titel  fehlt).  4  BU.  in  kl. 
qu40.  Enthält  10  Catches  zu  2—4  Stirn, 
von  John  Blow  2,  Rieh.  Brown,  John 
Lenton,  Heniy  Purcell  6.  [B.  B:  Dis- 
cantus. 

1685:  The  Theater  of  Music:  Or,  A 
Choice  Collection  of  the  newest  and  best 
Songs,  Sung  at  the  Court,  &  Public  The- 
aters. The  Words  . .  .  With  a  Theorbo. 
Bass  to  each  song  for  the  Theorbo,  or 
Bass-Viol.  Also  Symphonies  and  Retor- 
nels  in  3  parts  to  Viol.  &  Fl.  The  1. 
book.  London  kl.  fol.  Dedic.  an  John 
Blow  und  Henry  Purcell,  ediert  von  H. 
Playford  und  Carr.  76  S.  mit  58  Gesg., 
darunter  auch  Chöre  und  Duette,  [br. 
Mus.  in  4  Büchern.  B.  B:  Buch  1.  u.  4. 
R.  C.of  Mus:  4  Bücher  von  1685—1687. 
Autoren  sind  genannt:  Sam.  Akeroyde 
4,  Senior  Baptist  6,  Dr.  J.  Blow  7,  Alex. 
Damascene  3,  Tho.  Farmer  5,  Grabue, 
Wm.  Gregory,  Jam.  Hart  4,  Rob.  King 
4,  John  Lenton  2,  Capt.  Pack  2,  Henr. 
Purcell  5,  Senior  Pelro  Reggio,  John 
Roffey  2,  Snow,  Charl.  Taylour  4,  Wm. 
Turner  4. 

—  1687.  The  Fourth  and  last  book. 
Printed  by  B.  Mott,  for  H.  Playford. 
Titel  wie  beim  1.  Buch.  fol.  53  Nrn. 
(Der  Inhalt  des  2.  u.  3.  Buches  ist  mir 
nicht  bekannt).  Das  4.  Buch  enthält  aufser 
obigen  Autoren  noch  Wm.  Aylworth, 
Courtiville,  Gore,  George  Hart  5,  Th. 
Hawney,  John  Jackson,  Matth.  Lock, 
Alph.  Marsh,  John  Reading.  Dagegen 
fehlen:  Grabue,  Wm.  Gregory,  Jam.  Hart, 
John  Lenton,  Capt.  Pack,  Sen.  Petro 
Reggio,  Ch.  Taylour. 

1688a.  Harmonia  sacra;  or,  divme 
Hymns  and  Dialogues:  With  a  Thorow- 
Bass  for  the  Theorbo -Lute,  Bafs-Viol, 
Harpsichord,  or  Organ.  Composed  by  the 
best  Masters  of  the  last  and  present  age. 


Playford,  Heniv. 


476 


Playford,  Henry. 


The  words  by  sevoral  learned  and  pions 
persons.  Canon  a  3  (1  Zeile  Noten  mit 
Text).  In  primatur,  ex  aedib.  Lamb. 
Nov.  7.  1G87.  Ciuil  Needbani  etc.  In 
the  Savoy:  Printed  by  Edw.  Jones,  for 
H.  PI.  ...  1088.  fol.  1  vol.  Dedie.  von 
PI.  an  Bishop  of  Bath  &  Wells.  [B.  B. 
B.  Wagener.  br.  Mns.  R.  C.  of  Mus. 
Glasgow.     Brüssel  Cons. 

—  Das  2.  Buch  erschien  1693.  [Die- 
selben Bibl.  und  Cambridge  FW.  (siehe 
Eituer  1,  1693,  Seite  292). 

—  Ein  Supplement  to  the  2.  book,  er- 
schien 1700.  [B.  Wagener.  B.  B.  Anti- 
quar Reeves  besafs  es  von  1693.  Siehe 
1700. 

—  Eine  2.  Ausg.  des  1.  Buches  er- 
schien 1703,  priuted  Wm.  Pearson  for 
H.  PI.     [Cambridge  FW.     br.  Mus. 

—  Die  3.  Ausg.  des  1.  Buches  1714, 
zugleich  mit  der  2.  Ausgabe  des  2.  Buches 
mit  dem  Zusätze  zum  1.  Buche: 

very  much  enlarged  and  corrected, 
also,  Four  excelleiit  Anthems  of  the  late 
Mr.  H.  Purcelfs,  uevor  bofore  printed. 

Book  2.  The  2nd  edition,  very  much 
. . .  also,  3  excell.  Anthems.  never  before 
printed  by  Mr.  Oruft,  the  late  Dr.  Bloiv^ 
and  Mr.  Jer.  Clark.  London  1714.  kl.  fol. 
[B.  M.  R.  C.  of  Mus.  703.  Olasgow 
3.  Ausg.  1726? 

Die  Gesänge  sind  in  halb  liedförmiger, 
halb  in  recitativischer  Form  geschlichen. 
In  der  Tonart  ganz  modern,  überhaupt 
melodisch  und  lebhaft  in  der  Auffassung. 
29  Gesge  im  1.  Teil,  von  dem  icli  über- 
haupt nur  ein  Reg.  besitze,  von  John 
Blow8,  Pelh.  numphrey  3,  Matth.  Lock  4, 
H.  Purcell  ]2,  Wm.  Turner  u.  1  anon.  S.  41. 

1688  b.  The  Banquet  of  Musick:  or, 
a  collection  of  the  newest  and  best  Songs, 
sung  at  court,  and  at  publick  Theaters. 
With  a  thorow-bass  for  the  Tlieorbo-Lute, 
Bass-Viol,  Harps. ,  or  organ  . . .  The  1. 
book,  Printed  by  E.  Jones  for  H.  PL  fol. 
47  S.  Nach  dem  Vorworte  PI. 's  soll  es 
eine  Fortsetzung  des  „Theater  of  Musick'' 
sein.  26  Gesge.  von  Sam.  Akeroyde,  John 
Banister  3,  John  Blow,  Jam."^  Hart  2, 
Alph.  Marsh,  Daniel  und  Henry  Purcell 
3  und  6,  John  Roffey,  Snow  7. 

Am  Ende  ein  Verz.   von  PI. 's  Verlag. 

—  The  2.  book.  fol.  .33  Gesge.  und 
Chöre  von  S.  Akeroyde,  Senior  Baptist, 
John  Blow  7,  J.  Hart  4,  Rob.  King, 
Marsh,  Captain  Packe,  Francis  Pigott  2, 
Daniel  2  und  Henry  Purcell  4,  J.  Roffey 
2,  Snow  3.  [B.  B.  br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus:  6  books  1688—1692.  Nr.  1221. 
Dublin  Universit.  ebenso. 


1690.  Apollo's  Banquet,  cont.  Instruc- 
tions and  variety  of  new  tunes  ...  for 
the  treble  Violin. . .  The  6.  edit.  with 
additions,  s.  1.   1690.     qu40.     [br.  Mus. 

1695/96.  Deliciae  musicae,  boing  a 
collection  of  the  newest  and  best  Songs 
sung  at  Court  and  at  the  publick  Theaters 
.  .  .  composed  by  sevoral  of  the  best 
masters.  The  first  vol.  compleat.  Lon- 
don 1695/96.  kl.  fol.  [B.  B.  1.— 4.  book. 
R.  C.  of  Mus:  1.— 6.  book.  br.  Mus:  ? 
Glasgow  1. — 4.  book. 

Siehe  Eitner  1  S.  292. 

(1699  b).  Mercurius  Musicus:  or,  The 
inouthly  collection  of  new  teaching  Songs, 
comjjos'd  for  the  Theatres,  and  other 
occasions;  with  a  thorow  ßass  for  the 
Harps.,  or  Spinett:  The  Songs  being  trans- 
pos'd  fnr  tlie  Flute,  at  the  end  of  the 
book.  For  Januar  (bis  Dec).  8  [)ts.  Lon- 
don, W.  Pearson  for  . . .  qu4<'.  Kompo- 
nisten werden  genannt:  S.  Ackeroyde,  J. 
Barelt,  Berenclow,  J.  Blow,  J.  Church, 
J.  Clark,  R.  Courtevil,  W.  Crofts,  J.  Ec- 
cles,  G.  Finge]',  Francis,  Gouge,  H.  Hall, 
R.  King,  Morgan,  D.  H.  Nicola  (Matteis) 
Purcell.  W.  Richardson,  M.  Snow,  W. 
Turner  u.  T.  Willis.  jbr.Mus.  R.  C  of 
Mus.  von  1699—1702.  Glasgow  1699  bis 
1701. 

Der  Jahrg.  1702  enthält  Gesge.  von 
Dr.  Blow,  Eccles,  Henry  Carey,  Jerem. 
Clarke,  Raph.  Courtevil,  Hemming,  Hud- 
son, Pack,  Tudway,  John  Weldon  u.  Willis. 

1699  a.  Wit  &  Mirth;  or  Pills  to  purge 
melancholy,  being  a  collection  of  the  best 
merry  ballads  &  songs,  old  &  new  .  .  . 
for  eitlier  voice  or  instr.  vol.  1.  London 
1699.     12*^. 

—  5  voll.  ib.  1719.  120  (vol.  l  n. 
2  sind  in  der  1.  Ausg.). 

—  ...  with  several  new  songs  by  Mr. 
Durfey.     vol.  2.    3.  ed.  1712.     12». 

—  ...  2.  vol.     ib.  1700.     12". 

—  4.  vol.     3.  ed.  1707—9.     120. 

—  4.  ed.     vol.  1.  1714.     12«. 

—  3.  vol.     3.  ed.  1712.     12«. 

—  4.  vol.  2.  ed.  with  addit.  by  Len- 
ton.     1709.     120. 

—  vol.  5.  (1.  Ausg.)  1714.  12".  [br. 
Mus. 

In  B.  M.  4  Teile  in  8»  (?)  von  1712, 
der  4te  von  1709.  Der  1.  in  4.  Aufl., 
der  2.  in  3.  und  der  3.  in  2.  Auflage. 
Im  2.  u.  3.  Teile  befinden  sich  Gesge. 
von  D'Urfey.  Der  4.  ist  von  Lenton 
korrigiert,  siehe  oben,  und  der  3.  und  4. 
Teil  haben  Voi'worte  vom  Dr.  Merryman. 
Der  Münchener  Kat.  setzt  das  Werk 
unter  den  Drucker  John  Young. 


Playford,  Henry. 


477 


Pleyel. 


1700.  Two  divine  Hymns:  being  a 
Supplement  to  the  2.  book  of  Harmonia 
Sacra.  London  printed  by  W.  Pearson 
for  H.  PL   fol.   8  S.   [B.  B.     B.  Wagener. 

Enth.  Istim.  Gesge.  mit  bez.  B.  von 
Jerem.   Clark  und  Will.  Croft. 

1701.  The  divine  companiou ,  or  David's 
harp  new  tun'd;  being  a  collection  of 
new  and  easy  psalms,  Hymns  and  An- 
thems  .  .  .  compos'd  by  the  best  masters 
. . .  Lond.  1701.  8".  —  3.  edit.  with  ad- 
ditions.  1709.  4».  4.  edit.  with  addit. 
1722.    [br.  Mus.     Glasgow  Ausg.  171o  u. 

1722. 

1702.  Supplement  of  new  catches  to 
the  2.  book  of  the  pleasaut  mus.  comp. 
Tjond.  1702.  qui».  Siehe  Hilton's  Catch 
that  Catch  can.     [br.  Mus. 

(?)  The  pleasant  musical  companion; 
being  a  choice  collection  of  catches  for 
3  and  4  voyces,  comp,  by  Dr.  John  Blow, 
the  late  Mr.  Henry  Purcell,  &  other 
eminent  masters.     London  qu4P. 

5.  ed.     Lond.  1709.  <iu4o.    [Glasgow. 

6.  ed.  1720.     [br.  Mus. 

8.  ed.  corrected  and  enlarged.  Lond. 
1724.  Enth.  gegen  120  catches.  fiu4". 
[R.  Cef  Mus.  1135. 

9.  ed.  172(3.     [br.  Mus. 

10.  ed.  1730.     [br.Mus. 

England  ist  im  17.  und  18.  Jh.  sehr 
reich  an  Samhvken.  von  Zeitgenossen. 
doch  ist  zur  Kenntnis  derselben  noch 
äufserst  wenig  geschehen.  Einige  Werke 
sind  in  Eitner  1  beschrieben,  Weniges 
beschreibt  Grove  mit  Reg.  Ton  manchem 
habe  ich  im  br.  Museum  wenigstens  die 
Autoren  notiert,  denn  die  Register  abzu- 
schreiben, dazu  gehörte  eine  längere  Zeit. 

Das  R.  C.ofMus.,  Ms.  2027,28  besitzi 
2  Schreiben  vom  4.  Juni  1703  und  21. 
Juli  1703  mit  „Temple  Change"  bez., 
welche  Zahlungsniahnungen  enthalten. 

Pleasaiits,  Thomas,  geb.  1648, 
f  5.  Aug.  1689.  Wurde  1676  Or- 
ganist und  Chormeister  an  der 
Kathedrale  zu  Norwich  (Grove). 

Plebs,  siehe  Lops. 

Pleschiier,  Friedrich, 

bekannt  durch  Ms.  284  in  Dresd.  Mus.. 
Miserere  a  4  voc.  mit  deutschem  Text. 
P.  fol. 

Plessis,   Du,   siehe  Duplessis. 
Plessy  le  cadet, 

bekannt  durch  Les  fetes  nouvelles, 
opera.  1734,  Ms.  P.     [Paris  Nat. 

Plettiii,  Larapert  de,  s.  Flitin. 


Pleyel,   Igiiaz,  geb.  um   1757 
zu    Kuppersthai    bei    Wien,    gest. 
14.  Nov.  1831  zu  Paris.    Ein  musi- 
kalisch   begabter   Mann,    der   sich 
aber    vom     Golde    so    angezogen 
fühlte,  dass  er  seine  Muse  in  den 
Dienst  der  Spekulation  stellte  und 
gewöhnliche  Marktware  producierte. 
Haydn  und  Mozart  haben  sich  ver- 
schiedene Male  im  Anfange  seiner 
Laufbahn    sehr   günstig   über   ihn 
ausgesprochen,    doch    später    ver- 
sumpfte er  immer  mehr  und  mehr. 
Ein  Brief  Mozart's  vom  24.  April 
1784   abgedruckt   im   Pohl  2,  45. 
Er  führte  ein  sehr  bewegtes  Leben 
und  es  lohnte  sich  wohl  den  Spuren 
desselben    nachzugehen,    denu    es 
würde    sich    daraus    ein   Bild   der 
ganzen  Zeit  entwickeln.     Bis  jetzt 
kennen  wir  nur  Bruchstücke  und 
den    Umriss    seines    Lebenslaufes. 
PI.    war    der    Sohn    eines    armen 
Dorfschulmeisters  und  das  24.  Kind 
desselben.     Die  Mutter   starb   bei 
seiner  Geburt,  der  Vater  heiratete 
wieder  und  zeugte  noch  14  Kinder. 
PI.   hatte    das    Glück    stets  Wohl- 
thäter  zu  finden,  die  für  ihn  sorgten 
und  etwas  lernen  liefsen.    So  kam 
er  nach  Wien  und  wurde  Schüler 
AVanhalFs;    im  Jahre  1772   sorgte 
Graf  Erdödy  für  ilui  und  übergab 
ihn    Haydn.    wo    er    gegen    eine 
Pension    von   jährl.    100   Louisdor 
Pension    und    Unterricht    erhielt. 
1777    ernannte    ihn    der    Graf    zu 
seinem  Kapellmeister,  gewährte  ihm 
auch  noch  die  Mittel,  um  sich  in 
Italien    weiter   auszubilden.     1781 
kehrte  er  zurück,  reiste  aber  gleich 
wieder  nach  Eom,  so  dass  er  über- 
haupt nach  Wien  nicht  mehr  kam, 
da  er  1783  stellvertretender  Kapell- 
meister    am     Strafsburger     Dome 
wurde    und    1789    erster    Kapell- 
meister.    Die  Revolution  hob  alle 
Kirchenämter  wie  die  ganze  Christ- 


Pleyel. 


478 


Pleyel. 


liehe  Religion  auf  und  PI.  kam 
sogar  mit  den  Machtbabern  in 
Konflikt,  so  dass  er  sein  Leben 
nur  durch  die  Komposition  einer 
Freiheitskantate  rettete.  Lobstein  33 
beschreibt  dieselbe,  betitelt:  ,,La 
Revolution  du  10  aoüt  (1792)  ou 
le  Toscin  allegorique'',  die  sich  da- 
mals im  Ms.  in  Strafsburg  befunden 
haben  soll.  In  London  hatte  sich 
1783  die  Gesellscliaft  der  Professi- 
onal-Konzerte gebildet,  um  den 
Salomon 'sehen  Kon/erten  Konkur- 
renz zu  machen.  Man  hatte  ver- 
schiedene Male  schon  den  Versuch 
gemacht  Haydn  zu  bewegen  nach 
London  zu  kommen,  doch  stets 
vergeblich,  bis  es  dann  Salomon 
durch  persönlichen  Eiufluss  gelang 
Haydn  nach  London  zu  bringen. 
Die  Direktion  der  Professional- 
Konzerte  wendete  sich  nun  an  den 
einstigen  Schüler  Haydn's,  Pleyel, 
und  lud  ihn  zum  Winter  1791/92 
ein  als  Komponist  und  Dirigent 
zu  wirken  (siehe  Näheres  im  Pohl 
2,  156,  172).  Pleyel  kam  am 
23.  Dez.  1791  in  London  an  und 
zog  Haydn  scliräg  gegenüber,  be- 
suchte Haydn,  Haydn  speiste  bei 
ilun  und  feierten  zusammen  das 
Weihnachtsfest  und  Neujahr.  Da- 
mit war  die  eingefädelte  Kabale 
ins  Wasser  gefallen.  Bei  Pohl  2 
findet  man  S.  185  Weiteres  über 
die  von  ihm  dirigierton  Konzerte. 
1795  siedelte  PI.  nach  Paris  über, 
errichtete  daselbst  eine  Musikalien- 
handlung nebst  Verlag,  in  der  er 
anfänglich  seine  eigenen  zahlreichen 
Kompositionen  vertrieb  und  ver- 
legte. Später  verband  er  damit 
noch  eine  Niederlage  von  Piano- 
forte,  die  sich  später  zur  Fabrik 
ausbildete.  So  wurde  er  schliefs- 
lich  nur  Geschäftsmann  und  über- 
liefs  das  Komponieren  anderen. 
1805  besuchte  er  Wien  und  wurde 


daselbst  sehr  gefeiert  (Thayer  2, 
277).  Die  letzten  Jahre  seines 
Lebens  verbrachte  er  auf  einem 
Landgute  bei  Paris  und  beschäf- 
tigte sich  eifrig  mit  Landwirtschaft. 
Die  Julirevolution  1830  griff  seine 
Gesundheit  in  einer  Weise  an, 
dass  er  bis  zu  seinem  Tode  krän- 
kelte (Fotis).  Seme  Kompositionen 
sind  wie  Sand  am  Meere  und  nur 
Karl  Czerny  kommt  ihm  noch 
gleich.  Da  sie  gröfstenteils  wenig 
wert  sind,  so  gebe  ich  nur,  bis 
auf  Einiges,  eine  summarische 
Übersicht  über  das  was  ich  auf 
Bibl.  fand. 

Cum  sancto  spiritu,  für  Chor  u.  Orch. 
P.     [Musikfr.  Wien. 

Hymne  (Le  temple  de  la  raison")  mit 
Klav.-Begltg.     [Musikfr.  Wien. 

Jfigenia  in  Aulide,  opera,  Napoü  1785. 
Ms.  P.     [Neapel  Turch. 

Die  Fee  Urgele,  od.  was  den  Damen 
gefällt.  Eine  Marionetten -Oper  in  4  Aufz. 
177G  in  Wien  aufgef.  P.  im  Autograph 
15560.     [Hof  b.  Wien. 

Neben  Haydn  u.  Möhul  figurirt  er  als 
Plesyel  im  Ms.  des  Archivs  der  grofsen 
Oper  zu  Paris  in  dem  Ballet:  Le  juge- 
ment  de  Paris  (Paris  6/iJ  1793).  3  voll. 
P.  in  4". 

Terzetto:  Soccorrete  giuste  dei,  2  S. 
u.  T.  mit  Instr.  P.  [Musikfr.  Wien. 
Berlin  Singak. 

Deutsclie  Arie:  Du  Engel  liebst  nur 
mich,   f.  Sopr.   mit  Kl.      [Musikfr.  AVien. 

Scene  aus  der  Oper  Ifigenia  f.  Sopr. 
u.  Instr.  Ms.  596  Dresd.  Mus.  —  Ms.  129 
mit  Pfte.  in  B.  B. 

Aria,  Freundschaft  u.  Liebe.  [Lübeck 
Samlbd.  Motetten  u.  Arien. 

Select  Melndies  of  Scotland  united  to 
the  sougs  of  Rob.  Burns,  Allan  Ramsay 
etc.  with  symphonies  and  an  acc.  for  the 
Pfte.  by  Haydn,  Pleyel,  Kotzeluch.  Lond., 
Jones.     [Lübeck. 

—  A  select  collection  of  original  Scottish 
airs  for  the  voice,  with  introductory  and 
concluding  symphonies  and  acc.  for  the 
pfte.  Y.  and  Vcl.,  by  Pleyel,  Kozeluch 
and  Haydn  . . .  Lond.,  Prestou  &  Son.  fol. 
[Brüssel.      Hofb.  Wien.      Musikfr.  Wien. 

Auch  G.  Thomson  gab  sie  heraus    [B.  M. 

Lieder  am  Ciavier  mit  Melodien  von 
.  .  .  op.  165.  Berlin,  Rellstab.  24  Nrn. 
(jufol.     [Schwerin  F.     B.  Wagener. 


Pleyel. 


479 


Pleyel. 


6  Lieder  f.  die  Guit.  mit  Melod.  Braiin- 
scliwg.  Musikverlag,     [B.  13. 

Winter  -  Unterhaltung  am  Pfte.  in  12 
deutschen  Liedern.     Hbg.     [Darmst. 

1  Lied  in  Ambrosch  Freymäurer  Lieder. 
—  Maurerlieder  im  Böheim.  —  In  Huvlia's 
Auswahl  maurer.  Gesge.  1802.  —  Gesge. 
in  L.  W.  Werners  Euphrosyne. 

2  Simphouies  ä  gr.  orch.  op.  3.  Berlin, 
Hummel.     Stb.     [Upsala. 

2  Simph.  08.  3.  Bossler  in  Speier. 
7  Stb.  [B.  B.  Upsala  und  in  Ausg:  Berl. 
Hummel. 

2  Simph.  oe.  5.  Nr.  5.  6.  Berlin, 
Hummel.     [Upsala  Stb. 

2  Simph.  oe.  7  (Nr.  7.  8).  Berlin, 
Hummel.  Stb.  [Upsala.  Schwerin  F.  (ist 
gleich  op.  35). 

4  Symph.     oe.   11.     12  Stb.      [Liege. 

Sinfonie  periodique,  oe.  12.  liv.  2. 
Offeub.  [B.  Wagener.]  —  Dieselbe  als 
Nr.  8  in  Paris,  Imbault.     [B.  Wagen  er.] 

2  Symph.  Nr.  J2  u.  21  in  Stb.     [Liege. 

Gr.  Symph.  Fd.  oe.  14.  liv.  L  Offenb. 
Andre.     10  Stb.     [B.  Wagener.     B.  B. 

Gr.  Symph.   oe.  29.  liv.  3.  Cm.  Offenb. 

Gr.  Symph.  in  Dd.  oe.  30,  liv.  2. 
Offenb.  8  Stb.  [B.  Wagener.  Lübeck: 
Bonn,  Simrock.     Schwerin  F. 

Sinf.  concert.  oe.  35.  Offeub.  [B.  B. 
Schwerin  F:  Berl.,  Hummel. 

2  Sinf.  concert.  in  A.  F.  op.  57. 
[Musikfr.  Wien. 

Svmph.  conc.  oe.  60.  Berl.,  Hummel. 
12  Stb.     [B.B. 

2  Sinfon.  oe.  65  u.  66.  Bonn,  Sim- 
rock.     Stb.     [Lübeck. 

Im  Druck,  ohne  Opus,  sind  noch  be- 
kannt: Paris  chez  Imbault  31  Symph. 
imd  Paris,  Sieber,  2  in  Paris,  Pleyel.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Sinf.  in  Cd.  Wien,  Hoffmeister. 
[Schwerin  F. 

6  Sinf.  periodique.  Paris,  Imbault. 
Pleyel  als  KapeUm.  a/d.  Kathedrale  in 
Strafsburg  gez.  Sinfonien  Nr.  5.  15.  18. 
22.  24.  27.     [B.B. 

Sinfonien  op.  27.  ,30.  35.  36.  75  und 
3  ohne  opus  in  Stb.,  gedr.  in  Paris,  Mainz, 
Offenb.  und  Heiiin.     [B.  Darmst. 

In  B.  Wagen  er  befinden  sich  noch  4 
Simph.  periodique.  Paris  bei  Imbaidt,  bei 
Sieber  und  Mainz  bei  Schott  graveur. 
Die  Besetzung  ist  2  V.  Va.  B.  2  Ob. 
2  Cors  ad  lib.  Flauto,  2  Tromp.  et  Timp. 

Im  Ms.  besitzen  Berlin  K.  H.  2  Sinfon. 
in  Es  u.  Cd.  B.  Zw.  2  Sinf.  in  Bd.  — 
Musikfr.  Wien  4  Sinf.  —  Mailand  Cons. 
9  Sinf.  —  Liege  2  Symph.  in  P.,  sonst 
in  Stb.  —  Schwerin  F.  2  Sinf.  in  F.  u.  Esd. 


1.  Concerto  p.  le  Violino  c.  orch.  oe.  16. 
Paris.     Stb.     [Upsala. 

Concerto  a  V.  princip.  acc.  des  div. 
instrum.  oe.  25.  Berl.,  Hummel.  10  Stb. 
[B.B. 

Concerto  p.  le  Violoncello  c.  orch.  oe. 
60.  Offenb.  [Schwerin  F.  Brüssel  Cons: 
Paris,  Pleyel.     Berlin  K.  H.  im  Ms.  Stb. 

Coiicerte  f.  V.  u.  Vcl.  mit  Orch.  in  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Concerto  per  V.  princ.  c.  2  V.  Va.  B. 
2  Ob.  2  Cor.  Vienne,  Artaria  &  Co.  9  Stb. 
Titel  fehlt.     [B.  M. 

Concerto  p,  Alto  et  Orch.  Paris,  Im- 
bault. Stb.  [Brüssel  Cons.  Dresd.  Mus. 
im  Ms.  Stb. 

Concerto  p.  Clavec.  et  orch.  [Musikfr. 
Wien.     Mailand  Cons:  Conc.  in D.  Stb.  Ms. 

Second  concertante  for  the  harps.  with 
2  V.  Ten.  &  B.  London,  Longman. 
[Brüssel. 

Serenate  f.  Orch.  op.  6.  Offenb., 
Andre.  [Schwerin  F.  Ebendort  op.  10. 
Offenb. 

Serenata  a  2  V.  conceii.  Va.  Vcl. 
concert.  B.  2  Cor.  Dd.  op.  27.  Berlin, 
Hummel.     6  Stb.     [B.  Wagener. 

Serenata  concertant  per  V.  2  Viole, 
Vcl.  Napoli,  Marescalchi.  Stb.  [Mailand 
Cons. 

Serenade  f.  Orch.  Ms.  Stb.  [Brüss.  Cons. 

Septuor  p.  2  V.  2  Cor.  Taille,  Vcl. 
Contrab.  oe.  8.  Offenb.  [Schwerin  F. 
B.  Wagener. 

Sestetto,  op.  22.  Berl,  Hummel.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

Sextet  f.  Blasinstr.  im  Autogr.,  nebst 
seinem  Porträt,     [ß.  B.  Grasn. 

Notturno  in  Ö.  per  2  V.  2  Violen, 
2  Cors  et  B.     [Musikfr.  Wien. 

Quintette  per  pfte.  Fl.  V.  Va.  B.  Ms. 
P.  vielleicht  Autogr.     [Musikfr.  Wien. 

13  Quintette  im  Druck.     [Maild.  Cons. 

6  Quintette  Nr.  3—6.  Wien,  Hoff- 
meister. [Schwerin  F.  Musikfr.  Wien: 
10  Quintette  und  9  Q.  f.  2  V.  2  Va.  Vcl. 

2  Quintetts  p.  2  V.  2  Va.  et  B.  oe.  6. 
Spire,  Dossier,     fol.     Stb.     [Dresd.  Mus. 

3  Quintettes  oe.  8.  lib.  1.  2.  ßerliü, 
Hummel.  Stb.  [Berlin  K.  H.  B.  Hbg. 
engl.  Titel,   Lond.,   Longman   &  Broderip. 

3  Quiutetti  op.  9.  Offenb.,  Andre.   [B.B. 
B.  Hbg:  London,  Longman  &  Broderip. 
Quintette,  oe.  19.     Offenb.     [B.B. 

3  Quintettes  for  2  V.  2  T.  &  Vcl. 
op.  22.     Lond.,    Wm.  Forster.      [B.  Hbg. 

4  Quintette  bei  Andre.  —  1  Quintett  s.  1. 
—  2Quint.  Wien,  Hoffmeister.  Stb.  [B.B. 

Quartette  für  2  V.  Va.  u.  Vcl.  tragen 
Opuszahlen  für  sich  von  1  bis  67. 


Pleyel. 


480 


Plevel. 


In  B.  B.  befinden  sich  (stets  in  Stb.) 
op.  1.  2.  3.  5.  stets  6  Quart.,  op.  8.  9. 
10.  11.  12.  19.  53:  je  3  Quart,  gedr.  in 
London,  Berlin,  Offenb.,  Mainz,  Strais- 
burg.  —  12  Quatuors  in   4  livr.    Schott. 

—  pour  Claveciu,  V.  A.  B.  ad  lib.  Mann- 
heim, Goetz. 

In  Berlin  K.  H.  op.  33.  34  je  3  Quart, 
bei  Hummel. 

In  Darmst:  op.  3,  Paris. 

In  Dresd.  Mus:  je  3  Quart,  op.  8,  9 
bis  12.  6  Quat.  op.  24.  3  Quart,  op.  20. 
28.     6  nouv.  Quat.   liv.  3,   Paris,  Pleyel. 

—  6  Quart,  im  Ms.  28.  Variaz.  im  Ms. 
Gedr.  in  Offenb.,  Paris.  —  Im  Ms.  6  Quart, 
in  P. 

B.  Lübeck:  3  Quat.  op.  20.  Amst., 
Schmitt. 

In  B.M:  op.  1.  2.  6.  14.  15.  25.  34. 
67  gedr.  in  Wien,  Mannheim,  Offenb., 
Mainz.  —  Im  Ms.  11  Quaii.  in  Stb. 

In  B.  Wagener  je  6  Quart,  in  op.  1—4. 
Pleyel  und  Imbault.  —  6  Quart,  liv.  7.  8. 
Imbault.  —  12  Quat.  Pleyel.  —  9  Quart, 
op.  10,  Hummel.  —  3  Quart,  op.  7,  Schott. 

—  3  Quart,  op.  9  dedic.  Boccherini  20. 
März  1803,   Strafsbg.,   E.  Reinhard  &  Co. 

—  op.  15,  3  Quat.  Offenb.  —  op.  16, 
3  Quat.  Offenb.  —  op.  30,  6  Quat.  Ber- 
lin. —  op.  33,  14.  livr.  3  Quat.  Berlin.  — 
op.  36,  6  Quat.  concert.  Wien,  lloffmeister. 

In  Musikfr.  Wien:  Quartetto  (?)  Imo  in 
C.  p.  Pfte.  Ob.  Clarin.  Fag.  2  Corni.  — 
6  Quat.  p.  Fl.  V.  A^a.  Ycl.  op.  43.  — 
6  Quat.  conc.  op.  9.  —  63  Qtuait.  op.  8 
bis  11.  1.  2.  12.  14.  34. 

In  Paris  Nat:  Oeuv.  1—4.  7-9,  6  livres 
Quatuors.   Paris,  Naderman.  Paris,  Pleyel. 

In  Brüssel  Cons :  op.  2,  6  Quat.  op.  6, 
6  Quat.,  Imbault.  —  1  Quat.  im  Ms. 

In  Mailand  Cons.  6  Quartetti  op.  1. 
Paris,  Sieber.  —  op.  2,  Paris.  Wien.  — 
op.  3  Pari.s.  —  op.  7.  8.  9.  10.  11  —  15. 
20—22.  26.  27  Paris,  Offenb.,  AVien. 
Speier:  48  Quart. 

In  Upsala:  op.  14.  15.  Berlin,  Hummel. 

—  op.  35,  6  Quart..  Wien,  Stb. 

Trios  f.  Pfte.  V.  Tel.  ohne  Opus:  6 
Sonatas,  London  3  Stb.  —  op.  21,  3  So- 
natas,  Lond.  3  Stb.  —  op.  28,  3  gr.  Se- 
nates, Hummel.  —  oe.  30,  2  Son.  Paris, 
Pleyel.  —  3  Senates  p.  Cl.  avec  Fl.  et  B. 
Liv.  1.  Schott.  —  liv.  2,  op.  15  Simrock; 
oe.  32  Andre;  oe.  42,  Simrock,  je  3  Se- 
nates. —  Grande  Son.  in  D.  p.  le  Pfte. 
Fl.  et  Vcl.  Schott.  3  Stb.  —  op.  37.  44. 
3  Senates,   2  Trios,  gr.  Sonate,  Hummel. 

—  op.  69,  3  Son.  Strafsbg.  —  im  Ms.  128, 
VT  Son.  Cd.  inkompl.     [ß.  B. 

6  Trios  op.  18.   Hummel.    [Berlin  K.  H. 


In  B.  Dresd:  11  gr.  Son.  op.  .58,  3.  liv. 
Andre.   —  3  gr.  Son.  op.  46,  Andre. 

In  Dresd.  Mus:  op.  24,  3  Senates  p. 
Clav.  V.  Vcl.  Artaria  &  Co.  —  op.  44, 
gr.  Son.,  Hummel.  —  3  gr.  Son.  ohne  op., 
Artaria.  —  Senates,  o.  op.  u.  Ort.  — 
Serenata  p.  Clav.  V.  Vcl..  Artaria. 

3  Trios  concert.  p.  Fl.  V.  e  Vcl.  1.  liv. 
op.  73.  Andre.  —  6  Trios  p.  2  V.  e  A^cl. 
op.  56  liv.  2.  Andre. 

In  B.  Hbg:  6  Sonatas  for  the  Fortep. 
Fl.  Vcl.  London,  Lougman  &  Brod.  101  S. 
Part.  —  6  Trios  p.  2  V.  &  Vcl.  oe.  3. 
liv.  1.  Augsbg.,  Gombart.  3  Stb.  —  3  Trios 
conc.  for  a  V.  Va.  «&;  Vcl.  Lond.,  Bacford. 
3  Stb. 

In  B.Lübeck:  3  Trios,  op.  10.  Rotterd., 
Barth.  —  3  Son.  p.  pfte.  V.  Vcl.  oe.  16, 
Andre.  —  Gr.  Sonate  p.  le  Pfte.  Fl.  Vcl., 
Schott.  —  3  Sonat.  dito.  liv.  2.  Schott. 
In  B,  M:  Gr.  Trio  p.  le  Pfte.  Fl.  Vcl. 
op.  29.  Ileilbronn,  Ammon,  3  Stb.  — 
3  Senates  dito.  op.  32,  Schott.  —  Eben- 
dort  noch  3  Son.  —  3  Trios  p.  2  V.  Vcl. 
liv.  1.  2.,  Schott.  —  3  Trios  conc.  p.  Fl. 
V.  Vcl.  Nr.  1.  Wien,  Mollo.  —  7  Sonates 
p.  le  Clav.  V.  B.  in  Stb. 

In  Schwerin  F:  3  Trios  conc.  p.  V.  Va. 
Vcl.    Hoffmeister. 

In  Hofb.  AVien :  Autogr.  Trio  f.  V.  Va. 
Vcl.  Fd.  Ms.  16827,  qufol. 

Musikfr.  AVien :  Trios  f.  Klav.  V.  Vcl. 
—  24  Trios  f.  Kl.  V.  Vcl.  dabei  op.  41. 
47.  —  Andantino  graziöse,  varie  p.  Pfte. 
V.  Vcl.  —  3  Sonates  p.  Clav.  V.  Vcl. 
oe.  36. 

In  AVolfenb.  zwei  Trios  in  Fd.  u.  Gd. 
Ms.  3  Stb.  Dort  auch  ein  arrang.  Quart. 
u.  Quintett,  in  Dd.  ii.  Gd.  im  Ms. 

In  B.Brüssel:  A  Serenata  for  pfte.  V. 
A^cl.  Lond.,  Longman  ...  —  6  gr.  Sonate 
dito.    London,  Preston  &  Son. 

In  Brüssel  Cons.  15  Trios  f.  Kl.  V. 
Vcl.  op.  17,  Hummel.  —  op.  29  u.  31 
Pleyel,  und  im  Ms. 

In  Mailand  Cons.  6  Sonatas  for  Pfte. 
V.  A'cl.  Lond.,  Sold  &  Bland.  —  3  Sonat. 
dito.  Paris,  Durien.  —  3  Son.  dito.  Arta- 
ria. —  Serenata  dito,  Artaria.  —  15  Trios 
f.  V.  Va.  B.,  oder  2  V.  u.  Vcl.  Imbault 
u.  Andre. 

In  Glasgow:  2  sets  of  3  grand  Sonatas 
for  the  pfte.,  introducing  Scottish  airs, 
with  acc.  for  a  V.  &  Vcl.     London. 

B.  Wagener:  op.  10.  16.  17  je  3  Trios 
p.  2  V.  et  Vcl.  in  Stb.  bei  Imbault,  Ar- 
taria, Cappi.  —  3  Trios  conc.  p.  2  Clari- 
netts  et  Basson  ou  Vcl.  Paris,  Nader- 
mann, op.  20.  —  6  Trios  p.  2  A''.  et  Vcl. 
op.  21,  Andre.  —  3  Sonatas  for  Pfte.  A^ 


Pleyel. 


481 


Pleyel. 


Vcl,  OD.  23,  Longman  &  Broderip.  — 
op.  37,  38,  39  je  3  Son.  p.  Pfte.  V.  Vcl. 
Hummel.  —  op.  42,  43,  55,  69  u.  ohne 
op,  dito,  Hummel,  Andre,  Reinhard  &  Co., 
Longman  &  Broderip. 

Duos.  3  Senates  p.  Clav.  av.  V., 
Augsbg.,  Gombart.     [Stadtb.  Augsburg. 

]u  B.  B:  6  Duetti  conc.  per  2  V. 
op.  18.  Artaria.  —  3  Duos  p.  "V.  et  Alto, 
oe.  44.  Andre.  —  2  Sonat.  p.  V.  et  Vcl. 
08.  44.  Simrock.  —  6  Sonatines  progr. 
pour  Pfte.  et  PL  Hbg.,  Böhme,  oe.  48.  — 
3  Duos  p.  2  Vcl.  oe.  57.  Hummel.  — 
6  Sonat.    progr.    p.    Pfte.    et  V.    oe.  59. 

3.  edition,  Andre.  —  Son.  p,  Clav,  et  V ., 
Andre. 

In  Stadtb.  Breslau:  2  Senates  p.  le 
Clav.  av.  Y.    Ms.    2  Stb. 

—  6  nouvelles  Sonat.  progr.  p.  Pft. 
av.  V.     Pleyel.     Pai-t. 

In  B.  Dresden:  6  Duos,  oe.  23.  3  Duos 
oe,  24.  Duos  ^'r.  4-6,  6  Duos  oe.  48 
p.  2  V.    Simrock. 

In  Dresd.  Mus:  2  Sonate  p.  clavic  c. 
Y.  —  Petits  Airs  et  Rondos  dito. 

In  Darmst:  3  Solo  p.  la  Clarinette  av. 
B.     Paris,  Part. 

In  B.  Hbg.  6  Duos  p.  2  Y.,  op.  2, 
liv.  2.    Schott.  —  6  Duos  p.  Y.  et  Alto. 

4,  liv.    Andre. 

In  B.  Kgsbg.  2  gr.  Senates  p.  Clav,  et 
Y.  oeuv.  7.-2  Sonat.  u.  6  Sonatinen 
ebenso,  im  Ms. 

In  B.  Lpz:  3  gr.  Duos  p.  Y.  et  A. 
Stralsbg. 

In   Lübeck:   3  Duos   p.  2  \.    op.  24, 

Simrock.  ^,  ^   ^ 

In  B.  M;  3  Senates  p.  Clav,  et  Y, 
Basel,  Gorabai-t,  —  2  Sonates  dito.  — 
Petit  Airs  et  Rondo  p.  le  Clavec.  av.  Y,, 
3  livres.    Andre. 

In  Schwerin  P:  3  gr.  Duos  p.  Y.  et  Ya. 
oe.  68.    Strafsbg.  ^  ,,    ^ 

In  Amst:  6  Duos  a  2  Y,  oe.  5.  Rotterd., 
^^-  Barth.  ^  ^^,        ^^ 

In  Musikfr.  Wien  89  Duos  f.  kl.  u.  Y,, 
oder  2  Y.,  dabei  op.  6.  19.  35.  41.  52.  68. 

In  Brüssel  Cons:  6  Duos  p.  Y,  et  Ycl. 
Sieber.  —  6  Duos  p.  2  Y.  op.  5,  Pleyel. 

—  3  Duos   p.   2  Ycl.    op.  5,    Pleyel.  — 
Duo  in  B.  f.  Harfe  u.  Pfte.  op.  28,  Pleyel. 

—  Duo   in   C.   f.  Yiola  u.  Yd,   op.  44, 
Aiiarie. 

In  Mailand  Cons:  57  Duos  f.  2  Y.  — 
2  Fl.  —  Y.  u.  Ya;  Paris,  Boyer.  Pleyel. 
Andre,  Artaria,  Marescalchi  in  Neapel. 
Sü-afsburg,  Paris,  Porro. 

In  Paris  Nat:  oe.  30,  3  Duos  p.  Y.  e 
Alto.  Paris,  Pleyel.  —  3  Sonates  p.  Clav, 
av.  Alto.  Paris,  Nadermanu.  —  Oeuv.  13, 
Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  7. 


6  Duos.  London.  —  16  duos  p.  les  jeunes 
eleves.  1.— 4.  liv.  Paris,  Imbault.  —  3  gr. 
duos  p.  Y.  et  A.    oe.  68.    Strafsburg. 

In  B.  AYagener:  Duos  p.  2  Y.  oe.  5.  6. 
Gombart,  Plevel.  lib.  4  Hannover,  Bach- 
mann. Op,  19  Wien,  Jos.  Czerny.  Op.  48 
Bert.,  Paez.  Op.  68  Strafsbui-g.  Op.  69- 
^ndre.  —  Duos  p.  Y.  et  Yiola  op.  40.  44. 
Hummel.  Andre.  —  Sonates  p.  Pfte.  et  Y. 
op.  48  u.  ohne  op.  Andre.  Simrock. 

Klavierpiecen :  In  B.  B:  6  Sonaten 
oe.  15.  Gr.  Son,  oe.  44.-3  nouv.  So- 
natines progr.  liv.  2.  —  Air  suisse  du 
15.  siecle,  varie  p.  la  harpe  ou  le  pfte. 
Simrock  Nr.  59. 

In  Dresd:  3  nouv.  Sonatines  progr. 
Liv.  3.    Kühnel. 

In  Dresd.  Mus.  3  Sonates  oe.  13.  Bossler. 
In  B.  Kgsbg.  Sonata  c.  Yar.  u.  a.  im  Ms. 
In  B.  M:  3  leichte  Claviersonat.  Breitk. 
&  Haertel.  —  Rondo  fav.  ib. 

In  Musikfr.  Wieu:  obige  Air  suisse.  — 
Airs  variees.  —  Yar.  Nr.  1.  3. 

In  Mailand  Cons:  Sonatine,  Ms.  — 
Pleyel  e  Dussek,  24  Sonatine.  Milauo, 
Conti. 

In  Glasgow:  6  Sonatas,  Lond. 
B.  Wagener:  Celebrated  concert  .  .  . 
Airs  and  Rondos.  Lond.,  Harrison  &  Co. 
Sonaten  zu  4  Hd.  teils  im  Ms.,  teils 
im  Druck  in  B.  B.  Dresd.  Kgsbg,  Ber- 
lin K.  H.  Musikfr.  Wien,  Brüssel  Cons. 
B.  Wagener,  Londoner  Druck. 

In  Clementi's  lutroduction  to  the  art 
of  playing  the  pfte.  .    ,      ^    , 

Zahlreich  sind  die  arrangierten  Werke, 
die  ich  nicht  aufgezählt  habe. 

Im  br.  Mus.  nimmt  das  Yerz.  der 
Werke  Pl.'s  52  Folioseiten  ein,  —  Die 
Kgl.  Hausbibl.  in  Berlin  besitzt  im  Druck 
und  Ms,  zahlreiche  Werke. 

Schuhcerke:  Methode  de  pfte.  Vienne, 
Hoffmeister.  [Brüssel  Cons.]  —  Vollst. 
Anweisung  das  Fortepiano  zu  spielen. 
2,  Ausg.  Braunschweig,  Spehr.  [B.  B.] 
_  4.  Aufl.  Wien,  Mollo.  63  S.  qufol, 
[B.  M.  Musikfr. Wien.]  —  5.  Ausg.  Lpz., 
Peters.  [B.  B.]  —  Russische  Ausgabe. 
Petersijg.,  Litmar.  [Musikfr.  Wien,]  — 
Ausg.  von  Czerny.  [ib.]  —  PI.,  Clementi 
&  Dussek,  Kleine  Pianoforte  Schule.  Wien, 
DiabeUi.  [ib.]  —  Meth.  poui-  le  pfte.  par 
PI,  &  Dussek.   Paris,  Pleyel    [Pans  Nat. 


Pröcis  ä  consulter  pour  le  sieur  E. 
Troupenas,  editeur  de  musique,  conti-e  les 
sieurs  Pleyel  et  Aulagnier,  aussi  editeurs 
de  musique,  (Paris),  impr.  de  E.  Duverger. 
40.     [;Brüssel  7252. 

31 


Ploctwitz. 


482 


Pluvier. 


Plockwitz  (Polkwitz),  de. 

In  B.  Rostock  eine  Sonate  für  2  Fl. 
-trav.  u.  Bc.  im  Ms.  Stb. 

Ploiichet,  Petrus,  wird  im  Mai 
1448  zum  päpstl.  Sänger  mit  6  Gld. 
Gehalt  gewählt  (Haberl  1,  225). 

Plouvier  (Pluvier,  Plouier), 
Aegid,  Tenorist  an  der  Hofkapeile 
in  Wien  mit  monatl.  12  Gld.,  sp. 
20  Gld.  vom  1.  Dez.  1564  bis  1601 
(Köchel  1). 

Plouvier,  Jean,  1592—1595 
Sänger  der  hohen  Messe  am  Hofe 
der  Maria  von  Burgund,  den  dann 
Max  I.  in  seinen  Dienst  nahm 
(Straeten  3,  213). 

Plouvier,  Jelian,  Sänger  am 
Hofe  Philipp  des  Schönen,  der  um 
1501  zu  Middelburg  in  Zeeland 
residierte  (Straeten  YH,  108). 

Einen  Joh.  Pluvier  zeigt  Köchel  1 
vom  I.Dez.  1564—1570  als  Kna- 
ben-Praeceptor  an  der  Ksl.  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  12  Gld.  monatl. 
Gehalt  an.  Er  wird  in  der  Liste 
der  Sänger,  die  1566  mit  dem 
Kaiser  Max  in  Augsburg  w^aren, 
Maister  Johann  Pluvier  genannt 
(ib.  p.  123). 

Plouvier,  Pierre-Josejph,  geb. 
zu  Gent  in  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  gest.  zu  Brüssel  gegen 
1826.  Er  liefs  sich  zu  Paris  als 
Guitarrist  gegen  1804  nieder  und 
gründete  später  in  Brüssel  eine 
Musikverlagshandlung.  Er  war 
auch  Flötist  u.  gab  allerlei  Piecen 
für  beide  Instrumente  und  andere 
heraus  (Fetis). 

Plüm  (Pluemb.  Plaim).  Johann, 
muss  schon  vor  1701  in  baierschen 
Diensten    an    der    Hof  kapeile    in 


München  gestanden  haben,  denn 
sein  Gehalt  von  250  Gld.  wurde 
unter  der  Besetzung  Baierns  durch 
Oesterreich  auf  100  Gld.  herab- 
gesetzt, dennoch  heilst  es  1706  in 
der  Personalbeschreibung  „dient 
erst  drei  Jahre".  1765  wurde  er 
mit  285  Gld.  pensioniert.  Ein 
Clement  Plaim  diente  zur  Zeit 
auch  in  der  Kapelle  (Kreisarchiv). 

Plümicke,  . . .  von;  Eeichard 
1787  p.  140  u.  folgende  Jahre  zeigt 
ihn  als  Komponisten  des  Singspiels 
Xaphira  von  Seyfried  au. 

Plunier,  siehe  Polumicr. 

Planieret,  . . .  lebte  im  15.  Jh. 
und  wird  im  Florentiner  Codex 
von  John  Hothby  erwähnt. 

Pluniet,  . . . 

ist  in  den  Canciones  (Samlwk.)  in 
Madrid  mit  einem  Gesänge  vertreten. 

Pluniley,  Kicliard,  schwor  im 
Aug.  1591  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  und  starb 
am  3.  Okt.  1611  (Rirabault). 

Plutareli,  . . .  geb.  gegen  49 
n.  Christi  zu  Chäronea  in  Böotien, 
gest.  um  120,  studierte  zu  Athen, 
ging  auf  Reisen,  liefs  sich  in  Rom 
nieder  und  wurde  später  Procu- 
rator  in  Griechenland,  sowie  er 
auch    Archon    in    Chäronea    war 

(Fetis). 

Unter  seinen  Schriften  befindet  sich, 
in  der  „Moralia"  ein  Abschnitt  „De  mu- 
sica",  den  R.  Westphal  neu  herausgab  mit 
deutscher  Uebersetzung  und  Kommentai 
„Plutarch  über  die  Musik",  Lpz.  1864 
Leuckaii.  8".  Französiscli :  Les  oeuvres 
morales  et  meslees  translatees  grec  en 
franc,'. . .  (Amyot).  Paris  1575  Yascosan. 
[C.  P. 

Pluvier,  Johann,  s.  Plouvier, 

Jehan. 


Nachträge  und  Verbesserungen  folgen  im  letzten  Bande  nebst  dem  Register  über 


die  früheren  Nachträge 


Dnick  von  Hermann  Beyer  &  Söhne  (Beyer  &  Mann)  in  Langensalza. 


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