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Biographisch - Bibh'ographisches
Quellen-Lexikon
der
Musiker und Musikgelehrten
der
chrisüiclien Zeitrechnung
bis zur
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
von
Rob. Eitner.
9. Band.
Schein — Tzwiefel.
--ti&" gl gjE:-—
Leipzig,
Breitkopf & Haertel
1903.
WAY e 1938
1 %0 5 5'^
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Schein.
Schein, Johann Hermann,
auch unter den Namen Jonah
Heischermann, Jacchus Heremias
Silvauus und Menalca Silvanus
(1623) schickt er seine Werke in
den ersten Jahren seiner Kompo-
sitionsthätigkeit in die Welt, geb.
20. Januar 1586 zu Grünhain in
Sachsen, gest. 19. Nov. 1630 zu
Leipzig. Sein Yater war Prediger,
starb aber schon 1593 und die
Mutter zog nach Dresden. Hier
wurde Seh. als Knabensänger in
die kurf. Kapelle aufgenommen und
hatte Roger Michael zum Lehrer.
Am 18. Mai 1603 wurde er nach
Schulpforta aufs Gymnasium ge-
schickt, kehrte am 26. April 1607
nach Dresden zurück und bezog
1608 die Universität Leipzig, um
Jura zu studieren. Nach vier
Jahren Studium nahm er mehrere
Hauslehrerstellen an, wo er zu-
gleich Hausmusikdirektor war, so
in Weifsenfeis beim Hauptmann
Gottfried von Wolffersdorf. Von
hier aus erhielt er in Weimar die
Kapellmeisterstelle, die er am 21.
Mai 1615 antrat. Am 12. Febr.
1616 heiratete er die Tochter des
Rentsekretärs Hösel in Dresden
und zeugte mit ihr 5 Kinder. In
einer 2ten 1625 geschlossenen Ehe
wurden ihm noch 4 Kinder ge-
schenkt. Als 1615 Calvisius starb,
meldete sich Seh. zu dem erledig-
Rob. Eitner's Quellen-Lexikoii. Bd. 9.
teu Kantorposten an der Thomas-
schule in Leipzig, erhielt ihn und
trat ihn im September 1616 an
(das genaue Datum ist nicht mehr
zu ermitteln). Bis zum Jahre 1617
führte er nur die Titel Musicus
und Cantor, erst 1618 wurde ihm
der Titel Musikdirektor verliehen.
Das Leumundszeugnis, welches ihm
der Weimarer Hof ausstellte, als
er sich in Leipzig meldete, ist im
Leipziger Tageblatt und in Less-
mann's Musikzeitung 1889 p. 257
abgedruckt. Es trägt das Datum:
11. Sept. 1616. (Leichenpredigt ab-
gedruckt in M. f. M. 3, 26. Winter-
feld 2, 231 über seine Bedeutung
als Komponist von Kirchenmelo-
dien. Zahn Bd. 5, 414. In Sch.'s
Venus Kran tzl ein 1609 sein Por-
trät in schlechtem Holzschnitt. In
Viertel]'. 5, 286 das Abgangszeug-
nis von Roger Michael. Arthur
Prüfer, Biogr. u. Bibliogr. Disser-
tationsschrift. Lpz. 1895 Br. & H.
gr. 8*^. Der Verfasser besitzt eine
reichhaltige Samlg. seiner Werke
in hds. Part, die im Druck er-
scheinen sollen. Dr. Riemann in
M. f, M. 26, 83 über seine Suiten-
sätze im Banchetto musicale. M.
f. M. 30, 141 über die Familie
Schein v. Prüfer). Eine ausführ-
liche Beschreibung der folgenden
Druckwerke giebt A. Prüfer in
ehr onolog. Ordnung.
Schein.
Schein.
Geistliche Kompositio'nen :
1615. Cymbalum Sionium sive Can-
tiones sacvae, 5. 6. 8. 10. et 12. vocum,
Auetore . . . Lips. 1615 Abrah. Laniberg.
8 Stb. 40. 31 Gesge. [B. B. B. Brdbg.
B.Hbg. Musüfr. Wien: B. 6a. 7a. br.
Mus.
1618 a. Das Te Deum Laudamus mit
24. Stimmen, in 4. Chor vnd 2. Capellen
ausgetheilet, sampt dem Generalb. . . Dem
. . Herrn Joh. Chr. Braun . . in Lpz. den
2. Nov. 1618 . . in die Music gesetzt . . .
Gedr. durch Joh. Glück. 25 Stirn, a 2 S.
in fol. [B. Br.
1618b. Opella nova, geistlicher Con-
certen, mit 3. 4. vnd 5 Stim. zusampt
d. Generalb., auff Italiänische Invention,
comp. . . Dieser Zeit bestalten Musico
vnd Cantore zu Leipzigk. In Verlegg.
des Autoris, gedr. bey L. Kober 1618.
5 Stb. 40. 31 Nrn. [B. B. B. Br.
B. P. Stb. ? Stockholm, br. Mus.
— 1627. 1. Tbl. Lpz., Selbstverlag.
2. Aufl. 5 Stb. 30 Nrn. [B. B. B. D.
Nr. 79, 40: C 1. 2. B. K. B. Lpz. Stb. ?
B.P. Stb.? B. N. Musikfr.Wien. Kopen-
hagen: Gl. T. B. Hof b. Wien.
— Ander Theil mit 3. 4. 5. vnd 6.
Stim. 1626. Freybergk, Hoffmann. 5 Stb.
32 Nrn. [B. Br. B. D: C 1. 2. B. Kgsbg:
C1.2. T. B. B.N. B.P. B. K. B. M.
Musikfr.Wien. Stockholm Stb.? Hofb.
Wien 5 Stb. br. Mus.
1620. Musica divina. Der 150. Psalm.
Mit 8, 16 oder 24 Stimmen. Nach Ein-
leitung des Textes auf Drommeten vnd
Paucken gerichtet, sampt dem Geueral-
Bass ... 24. Oct. . . Lpz. 1620 Glück.
9 Stbll. 4". AlJeluja, lobet den Herrn.
[B. B. fehlt C 2.
1623. Pontana d'Israel, Israels Brün-
lein Auserlesener Krafft Sprüchlein altes
vnd newen Testaments von 5. vnd 6. Stim.
sambt dem Generalb., auf eine sonderbar
anmutige Italian Maclrigalische Manier . .
In Vorlegung des Autoris. Am Ende:
gedr. bey Joh. Glück 1623. 6 Stb. 4».
26 Nrn. [B. B: C 1. 2. T. B. Bc, Alt
fehlt. B.Br. B. Hbg:A. B. Lpz.? B.
Brdbg: C. B. M: Gl. 2. A. Musikfr.
Wien. Stockholm? Hofb. Wien.
— Ausg. in Lpz. bey Schuster 1651/52.
[B. B. Westeras 5 Stb. br. Mus. fehlt G 1.
1626. Lamentatio ecclesiast. et con-
solat. mit 9 bis 14 Stim. Ratswahl Kan-
tate. Lpz. 1626 Lanckisch. fol. 11 Bll.
[B. Wagen er.
1627. Gantional, oder Gesangbuch
Augspurgischer Confossion, in welchem
des Herrn D. Mart. Lutheri, vnd anderer
frommen Christen, auch des Autoris eigene
Lieder vnd Psalmen, sampt etlichen Hyni-
nis vnd Gebetlein, etc. so in Ghur- vnd
Fürsteuthümen Sachsen, insonderheit . .
allhier zu Leipzig gebräuchlich . . . mit
4. 5. vnd 6. Stim. comp. In verlegg. des
Autoris . . . 1627. 1 vol. 8°. 513 BU.
268 Gesge. [B.Br. B.Hbg. B. Kgsbg.'
B. Lpz. Strafsburg. Werniger. Brüssel
1369.
— 1645 Leipz. bey Jac. Schuster, gedr.
bey Thim. Eitzsch. 8". 592 S. mit 27
fünfstim. Chorälen vermehx-t. [B. Hbg.
Stuttgart. B. Wagener in Part, im Ms.
br. Mus.
Von Schein selbst befinden sich 43
eigene Dichtungen und 55 eigene Melo-
dien im mehrstim. Satze. Becker und
BiUroth gaben sie in Part, heraus, Lpz.
1831 Tauchuitz, 8"^. 8 u. 80 Seit. (Eitner
2, 5). — Zahn 6, 142. 163 teilt sämtl.
Schein'sche Melodien mit.
Oelegenheitsgesänge :
1617. Threnus ä 6. voci co'l Bc. Dem
. . . Herrn Johan- Ernsten, dem Jüngern,
Hertzog zu Sachsen . . den 18. Juhi 1617
selighch entschlaffen . . . Jena 1617 Joh.
Beithmann. 12 Bll. 4«. [Wolfenb.
1617. Manes piae denatae lUustr. &
Christianiss. Dominae . . Doretheae Mariae,
Ducissae Saxouiae . . . Jenae 1617 ib.
12 ßU. 40. [Wolfenb.
1618 a. Lucnim verae pietatis, mit
8 Stim. zusampt dem Generalb. Dem
Herrn Chr. Piuckern, als er seinen Hoch-
zeitl. Ehrentag gehalten, den 23. Nov.
Gedr. durch Joh. Glück. 1618. 9 Stbll:
Sihe, also wird gesegnet. [B. Br.
1618 b. Eesidenza d'amore 6 v. c. Bc.
Lpz. 1618 Kober. [B. B: G 2. T 2. B.
Bc. fol.
1618 c. Echo zu Joh. Webers Hoch-
zeit. Lpz. 1618 Glück. 10 Bll. in fol.
[B. Wag'ener. Bibl. Bohn in Breslau.
1619. Villanellischer Holtzgang, des
Hirten MirtiUi, bey dem hochzeitlichen
Ehren Fest des . . Joh. Winters . . 14. Juni
1619. Lpz. 1619 Kober. 1 Bl. fol, 2 G.
Bc. Mirtillo gut in einem Wald. [B. B.
1620 a. Lyra Davidica, in nuptiis . . .
Höpneri. 8 v. c. Bg. Lips. 1620 Glück.
9 Stbll., 1 Gesg. [B.Br. B. B: 8 StbU.
1620 b. Musica divina 8, 16, 24 v.
Lpz. 1620 Glück. [B. B: 8 Stb. (G2 fehlt).
1620 c. Ewige Himelsfreud 5 voc. Lpz.
1620 Glück. [B. B. 5 Stb.
1620 d. Ballette pastorale 3 v. gez.
Jonah Heischermann. Lpz. 1620 Glück.
[B. B: CM. B.
Scheia.
Schein.
1621a. Voüim pro pace, Frieden-
Wunsch ii 9 overo 14 con il sno Bc. . .
denen Bürgei-meister . . Friedr. Mayer in
Lpz. . . Lpz. 1621 Laüibergianis. 10 Stb.
fol. Verley uns Frieden. [B. Kgsbg.
fehlen 3 Stb., die Jahresz. 1611 ist ein
Di-uckfehler im Kat. Müller's.
1621b. Stipendium peccati, Süuden-
sold, Ex. Genes. 3 Cap. vber das christ-
selige Ahleiben der Frauen Euphrosynen
Gramer . . 20. Nov. Lpz. 1621 Glück.
1 BI. fol. Eva durch ihi- begangne Schuld
östini. [B. B.
(1622 a.) Sterhe-Liedleiu auf Agnes
Beyer, 5 v. Lpz., Mamitzsch. [B. B.
ö Stb. B. Wagener.
1622 b. Specchio damore Liehes Spiegel
. . . mit 5 musikal. Farben . . nachco})ii-t
und dem Herrn Wolfg. Götzeidt . . . offe-
rirt. 28. Jan. 1622 (Lpz.) Glück. 6 Stbll.
fol. In Filii schönen Engelein. [B. B;
C2. B. Bc.
1622 c. Letztes Schwanen- oder A'alet-
Liedlein 5 v. Lpz. 1622 Glück. [B. B.
5 Sth.
1622 d. Der 116. Ps. Dav. 5 v. Lpz.
1622 Glück. [B. B. 5 Stb.
1622 e. "Wasser-Fuhr 5 v. c. Bc. Lpz.
1622 Glück. [B. B: C 2. B. Bc.
16221 Der 90. Ps. 5 v. Lpz. 1622
Glück. [B.B: 5 Sth.
1622 g. Jocus nupt. 1 v. uff 1 Tiorb,
Lpz. 1622 Lanck. [B. B. 1 vol.
1623 a. Kindliches Valet-Külslein (5 v.).
(Lpz.) 1623 Glück. [B. B. 1 Bl. in fol.
1623 b. Eegulae vitae zu Ehren dem
Herrn Schmucken. 5 St. Gedr. bey
Lanckisch. 6 Stbll. fol. 1 Gesg. [B. Br.
1623 c. Angst-Seufftzer (.5 v.). (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623d. Der 25. Ps. Dav. (4 v.). (Lpz.)
1623 Glück. [B.B: 1 BL fol.
1623 e. Der 88. Ps. (3 v. u. Bc.) Lpz.
1623 Glück. [B.B: 1 Bl. in fol.
16231 Pastura divina Ps. 23. (4 v.)
Lpz. 1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623g. Vendetta d'aniore 3 v. (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623 h. Gardinetto d'amore 3 v. (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
16231. Villanellische Glückwündschung
des Hirten Mirtilli . . . bey hochzeitl. Ehren-
frewden des Herrn Georg Lochners, 11.
Febr. auff einem dreistim. Hümmelchen
gepfiffen von Menalca Svlvano . . Anno
1623. Lpz., Glück. 1 Bl. fol. 2 St. u.
Bc. [B. B.
1623 k. Madrigale ä 5 con il suo Basso
cont. auff die Hochzeit des Herrn Gerh.
Beckers. 26. Maij 1623. (Lpz.) Glück.
[B.B: Gl. B. Bc. 0 Ama-
Lpz. 1624
Lpz. 1624
6 Stbll. fol.
rilH zart.
1024a. Cauzonetta dolorosa 4 V. Lpz.
1624 Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1624 b. Eegula vitae (4 v.)
Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1624 c. Ultimae lachrimae
Glück. [B. B. 1 Bl. fol. 3 Stirn, u. Bc.
1624d. Der 13. Ps. Dav. 4 v. Lpz.
1624 SchedÜer. [B. B. 1 Bl. fol.
1624e. Applausus musicus per con-
certo ä 3 voci con Bc. in honorem . . .
Putschen. Lips. 1624 Eitzsch. 4 Stb. in
fol. 1 Gesg. [B. Br.
16241 Ana ä 3 v. Lpz. 1624 Glück.
[B. B: 1 Bl. fol. (1 Stim. 1 V. Fag. Bc.)
1624g. Der 30. Ps. vber den Chiist-
seligen Hintritt, Herrn Dav. Wuilfpfeunigs
mit 4 Stim. 11. Aug. 1624. Lpz., Glück.
1 Bl. fol. [B. B.
1625 a. Vilanella a 3. Auff hochzeit-
hche Ehrenfrewde des Zach. Schürers.
1. März 1625. Lpz., Lanckisch. 1 Bl.
fol. 2 Sopr. Bc. [B. B.
1625 b. Questione di Coridone contra
filli, gerichthcher Liebes- Handel .. die
Nupt. 6. Sept. 1625. (Lpz.) Eitzsch.
1 Bl. fol. [B. B.
1625 c. Cui-a d'Amore Liebes -Cur ä
3 voci, Seb. Eothen. 26. Sept. 1625.
(Lpz.) Eitzsch. 1 Bl. fol. [B. B.
1625 d. 23. Psalm zu Mostel's Hochzeit.
Lpz., Eitzsch. fol. 13 Bll. [B. Wagener.
1625 e. Letztes Schwanen-Liedl. 5 v.
(Lpz.) 1625 Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
16251 SchmertzHche Liebes-Preis 5 v.
(Lpz.) 1625 Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1625 g. Gupressus luctus acerbioris
gratiss. virtutuni odoris . . . Pro capulo
Annae Mariae pueUulae
vini, 4. Apr. 1625. s. ]
4 st: Herr dein Ohren
[B. Zw.
1625 h. Ana 3 v. Lpz. 1625 Eitzsch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1625 i. Aria 3 v. Lpz. 1625 Lanckisch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1626a. Schmertzl. Trauer- Klage 5 v.
Lpz., Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626 b. Ghrist- Seliger Abschied 4 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626o. Grab - Liedlein 4 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626 d. Christi seligen Abschied . .
Joh. Eothcäupts . . 23. Mai 1626. Lpz.,
Fr. Lanckisch. 1 Bl. gr. fol. P. 5 st.
Ich hah mein Lauft vollendet, [ß. Zw.
1626 e. Der 112. Psalm auff das ade-
hche .. Leichen -Begengnis .. Otto von
Dilskaw . . . und Frau Elisab. Pflügin.
Andreae Cor-
2 Bll. m P.,
zu mir neige.
Schein.
Sclieia.
7. Febr. 1626. Lpz., Lancldsch. 1 Bl.
gr. fol. P. 5stim. 0 wie wol ist dem.
[B. Zw.
(1626?) f. Christliches Trostliedlein bey
des selig Verstorbenen letzten Ehren Be-
gangnüs in der Kirchea zu St. Johannis
... s. 1. 3 Bll. 40. P. 5 Stirn: Ciagen,
trawern, weynen. [B. Zw.
1626g. Commendatio concordiae . . zu
hochz. Ehren . . Herrn Schwendörffern
vnd Jungfraw Concordiae Göluitz. 1626.
Lips., Ritzsch. 1 Bl. gr. fol. Concordia
zu jeder Zeit, 3stim. [B. Zw.
1627 a. Patiens impatieutia (5 V.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 5 Stbll.
1627 b. Scherzo niusicale 3 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1627 c. Villanella ä 3 auff die hoch-
zeitl. Ehrenfr. des David Morliai, 7. Mai
1627. (Lpz.) Eitzsch. 1 Bl. gr. f ol. [B. B.
1628a. Nozze pastorali (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B: C 2. B. Bc.
1628b. Trauer Klage (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628c. Trost -Liedlein (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628 d. Christliche Trostl-Liedl. 5 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628 e. Letzte Ehr 5 v. Lpz., Eitzsch.
[B. B. 1 BL fol.
1628f. Symbolum oder tägl. Trost-
spruch, Ps. 73 vers 28, mit 5 Stirn, vnd
Bc. [Musikfr. Wien nur 1. Pars.
1628 g. Grabe - Liedlein 4 y. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1629 a. Consolatio animae Seelen Trost
an . . weyland Zachar. Schürer, 22. Jan.
1629. [B. Göttingen: C 1. 2. A. T. Bc.
Zwing dich, 0 liebe Seele.
1629 b. Selige Hinfarth 5 v. Lpz.,
Lanckisch. [B. ß. 1 Bl. fol.
1629 c. Himmlische Ehren-Kron 5 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1629 d. Christi. Abschied. Lpz., Eitzsch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1630 a. Precalio ecclesiae pro pace
mit 10 St. u. Gb. zur Eaths-Wahl. Lpz.,
Eitzsch. 1 Mot. in fol. [B. Kgsbg. B.
"Wagener.
1630b. Creutz-Ruthe (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1630 c. Confect der Liebe 3 v. per
conc. Lpz., Eitzsch. [B. B: Bc.
1630d. Coucerto amoroso 3 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B: Bc.
1630 e. Concertinn nuptialis 2 V. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
s. afi. Palma ecclesiae Christianae. Lpz.,
Lanckisch. fol. „Gott der du." 5 — 16 St.
[B. Kgsbg.
s. ab. Votum uuptiale ä 14 overo
20 voc. Lips. 15 Stb. [B. Bohn in Br.
Choralgesänge im Casp. Cranier 1641.
— 8 geistl. Gesge. im Gothaer Cant. 1646,
nur 6 in der 2. Aufl. 11 Nrn. im 2. Thl.
1655. 11 Nrn. im 3. Thl. 1657. — In
Job. Francken's Geistl. Sion 1674, 1 Gesg.
— Gesänge in Erhardi's Gesgb. 1659. —
In Vulpius Gesangb. 1682: 98 Choräle.
— In Peter Sohr's Musical. Vorschmack
1683. — In Zelle's H. Ein feste bürg ist
uns. got (M. f. M. 27, 72).
Weltliche Lieder und Gesänge:
1609. Venus Kräntzlein, mit allerley
liebhchen vnd schönen Blumen gezieret
vnd gewunden. Oder newe weltl. Lieder
mit 5. Stim. Neben etzlichen Inti'aden,
Gagliarden vnd Canzoneu, gemacht vnd
comp, von ... In Acad. Lips. pro tem-
pore. L. L. Studioso. Wittemberg 1609
Thom. Schürers Buchf. gedr. durch Job.
Gormau. 5 Stb. 4". 25 Lieder, mit
seinem Porträt. [B. B. Darmst. B. Hbg.
Hannov. Wolfenb. B. Zw: B. br. Mus.
1621. Musica boscareccia, Wald Lie-
derlein, auff italian-Villanellische Inven-
tion, beydes für sich allein mit lebendiger
Stim., oder in ein Clavicimbel, Spinet,
Tiorba, Lauten etc. Wie auch auff musi-
calischen Instrumenten anmuhtig vnd lieb-
lich zu spielen, fingirt vnd comp, von . . .
In Verlegung des Autoris. Ao. 1621.
3 Stb. 4". 16 Gesge. [B. M: C 1. B.
B. L: C2. V. Winterfeld besafs die Ausg.
kompl. u. Frz. Commer setzte sie in Part.,
die sich in seiner verkauften Bibl. befand.
— Editio sec. correctior, mit der Dedic.
von 1621, 30. Mai. Ib. 1627. 3 Stb.
40. 16 Gesge.
— Ander Theil der Musica boscareccia
... In Verlegg. des Autoris 1626. 3 Stb.
40. 16 Gesge, Am Ende: gedr. bey Fr.
Lanckisch.
— Dritter TheU der ... Ib. 1628.
3 Stb. 40. 18 Lieder.
[Alle 3 Theile von 1626, 1627 u. 1628
in B. B. kompl. B. Liegnitz. Helmstedt
Stefanskirche: C. 1.
— Eine Ausg. aller 3 Teile Strafsburg
1628 bei Ledertz. [B. B: C 2. B. Han-
nover: Cl. fehlt der 3. Teil.
— Eine Ausg. aller 3 Teile. Selbst-
verlag 1631. 4''. 3 Stb. [B. B: C2.
— Der 1. Teil erschien ferner: 1632
in Strafsburg bey Ledertz. [B. B: C 1.
B. G. 3 Stb.] 1643 in Leipzig bei Schuster.
3 Stb. 4". [B. G: B. ß. Dresd: B.
Darmst: B.] 1644 in Erfurt, Spangen-
berg. [B. ß: C. 1.
Schein.
Scheinpflugk, Peter.
— Der 2. Teil erschien ferner: 1632
in Strafsburg bey Ledertz. [B. G.] —
1641 bei Schuster iu Leipzig. [B. G: B.
B. B: Gl. B. B. Dresd: B. Darmst: B.
— Der 3. Teil erschien ferner: 1632
bei Ledertz in Strafshg. [B. (}.] — 1643
Lpz. Schuster. [B.G: B. B.B: Gl. B.
B. Dresd: B. Darmst: B.
— Alle 3 Teile 1651 in Erfurt bei
Dedekind. [B. B. Gotha.
— Eine geistliche Umdichtung erschien
unter dem Titel : Erster Theil der Musica-
bosc. Sacra: Das ist . . . mit geistl. Texten
gezieret . . Erffurdt 1644 Martha Spangen-
bergin, Witben. 3Stb. 40. [B.B: Gl.
1624. Diletti pastorali, Hirten Lust
von 5 Stim. zusampt dem Gb. auf Madri-
gal-manier. Lpz. 1624 Selbstverlag. 6 Stb.
40. 15 Nrn. [B. B. 0. Bc. B. Brdbg.
C 1. Stockholm 6 Stb. Hannover C 1.
B. Bohu in Breslau, fehlt B. Ms.
— 1650. Lpz., Schuster-Könen. [B.B:
C 1. 2. defekt.
1626. Stndenten-Schmaufs ä 5. Einer
löbl. Compagui de la Vino-biera, praesen-
tirt von . . . Lpz. 1626 Selbstverlg. 5 Sth.
40. 5 Gesge. [B. B: C2. A. T. B.
Brdbg: Gl.
— Leipzig 1634 Schuster. [B.B: Gl.
Instrumentahverke :
1617. Banchetto musicale, newer an-
muhtiger Padoaueu, Gagliarden ... mit
5 Instrum. Lpz. 1617 Lamberg. 5 Stb.
40. [B. K. Doubl. B. B: 5 a.
In David Oberndorffer's Allegrezza mus.
1620, Paduanen u. a. Nr. 25—28 von
Seh. [B.B: G.
Manuscripte :
In B. B. Z 55 eine moderne Kopie des
Gantional (siehe 1627) Part. 149 S. —
Zahlreiche Gesänge in Mss. ZllO u. 111
von Peitsch. Ms. Z 38 in einem Zwickauer
Gesgb. — Z40 Nr. 22. — Z 42 Nr. 9
und 18. — W53: 10 Ghoralgesge. zu 4
u. 5 St. Nr. 1320. 21 geistl. Gesge. zu
4 St., dito in ^^ 96 Nr. 1318. — W 101
Nr. 1614 vier geistl. Gesge. u. Nr. 1623:
23 geistl. Gesge. — T 107 Ghoralgesge.
aus Vopelius 1682. T 50 andere Gesge.
— Ms. 151 in K. Ghoräle aus 1627 in P.
— Ms. 152 in K. Hymnus, 1 Bl. P.
In B. Br. 3 lat. u. 43 deutsche Gesge.
In B. Dresd. B 1266,5: Gott ist mein
rechter ernst 8 voc. Stb.
Lobe den Herrn meine Seele, 8 voc.
9 Stbll. 2 Trombetta im Ritornell, dat.
29/10 1655. Ms. [B. Kgsbg. Ebendort
noch in Mss: Nu lob mein Seel den
Heeren, 6 voc. mit 2 Clareten u. 4 Po-
saunen, gez. 4. Aug. 1651. — Nun dancket
aUe Gott, 7 Stbll. 4».
13 Motetten und 6 figuiirte Ghoräle
zu 5 Stim, P. Ms. 288—89. — 11 geistl.
Goncerte f. 2 u. 3 St. P. in 4». Ms. 53.
[B. Lpz.
Die Gerechten werden ewig leben,
5 stim. Ms. 51, 42 in B.Zw.
In B.L: 12 geistl. Lieder und 2 Mo-
tetten zu 4 u. 5 St. in Stb.
In alten Samlwk. 7 Nrn. (Eitner 1).
In neuen Ausg. 119 Nrn. (Eitner 2). In
Gottfr. Wegener's geistl. Oden von 1682,
4. Thl. eine Ode. Eine Gesamtausgabe
in 8 Bden. bereitet 1901 Dr. Arthur
Prüfer bei Br. & H. vor.
Scheines Sohn, Joh. Samuel., der am
24. Mai 1619 in Halle getauft wurde, er-
hielt eine Organistenstelle in Halle, mel-
dete sich 1657 zu der Organistenstelle an
St. Nicolai in Leipzig, erhielt sie aber
nicht, auch 1758 bewarb er sich um die
Kantorei an der Thomasschule (Prüfer's
Biogr. Schein's p. 113/114 und Eatsakten).
Scheinpflu^, Christian Oott-
lielf, geb. 1722 in Sachsen, gest.
1770 zu Rudolstadt, im 48. Lebens-
jahre. Er trat als Tenorist in die
Fürstl. Rudolstädter Kapelle ein u.
wurde nach Gebel's Tode Kapell-
meister. Er genoss als Komponist
einen guten Ruf (Marpurg 3, 77.
6, 105 ein Brief an Seh. — Ger-
ber 1. 2. Lpz. Ztg. 13, 249. 251).
Yon seinen Kompositionen lassen
sich nachweisen in
B. B., Ms. 11990 die Kantate: Heiligt
euch, der Tag ist da, 4 stim. mit Instr. P.
In Schwerin F. 1. Ana f. Tenor aus
der Oper Giuseppe riconosciuto, c. istrom.
Ms Sth. — 2. 11 pastore alla caccia, Par-
thia in D, a 2 Gor. 2 Fl. 2 V. Va. Bc.
Stb. — 3. Sinfonia in D jj a 2 V. 2 Ob.
2 Fl. nell'Andante, 2 Glarini, 2 Gor. Va.
e B. Stb.
In Brüssel Gons: Gantate zu 4 Stim.
u. Instram. Ms. 897 Stb: Dein Wort, 0
Gott, ist unsers Fufses Leuchte. Im Kat.
fälschl. mit G. G. gez.
Scheinpflugk (Scheunpflug), Pe-
ter, um 1573 ff. Tenorist u. Kan-
toreiknaben-Praeceptor an der Hof-
kapelle in Dresden mit 94 Gld.
Scheipflug.
6
Schelle, Johann.
9 gr. 51/2 Pf. Gehalt (sächs. Staats-
arch. Fürstenau 3, 201).
Schei pflüg, R. P.
unter diesem Namen verz. der Kat.
der Musikfr. in AVien eine Kaatate für
Chor und Orch. mit 1787 gez: Froh-
lockung des Fiiedens und der Einheit
Ms. in Stb.
Scheitfus, Samuel, s. Scheiclt.
Schejansky, P . . . W . . .,
bekannt durch Sechs Fugen für die
Orgel oder Pfte. op. 6. Wien, Kk. che-
mische Druckerei. 13 S. [B. "NV agener.
Seheker, Anton.
• Die Bihl. der Musikfr. in Wien besitzt
von ihm: Variationen für Violoncell und
Guitarre.
Scheich, J . . . J . . .
In Amsterdam befinden sich ,,Deux
Senates pour le pfte. av. acc. d'uu V. obl.
oe. 8. La Haye, Letter & Co. qu4'*.
2 Stb. Muss an der Wende des 18. Jhs.
gelebt haben.
Schele, Ernst. Anno 1619.
Einstiger Besitzer oder Schreiber (Ver-
fasser) eines Lautenbuches (Ms. 3238 in
B. Hbg.) betitelt: Tabulatur Buch. Musica
et vinum laetificant cor hominis etc. (ist
der Deukspruch Johann Ott's). Eücks.
des Deckels: Systeme pour accorder le
luth. 154 S. Lauteupiecen, als Praeambl.
Praelud. Fautas. Pavan. Corant. Sarab.
Toccat. etc. Ein Komponist ist nicht ge-
nannt.
Schelhamer, Christoph, ge-
krönter Poet, Vorsänger an St.
Jakob in Hamburg u. Schulkollege
a/d. Johannis-Schule, aufserdem ein
guter Musiker, starb den 23. j^J"ov.
1637, 63 Jahr alt (Mattheson 1,
827. 328).
Der von Gerber 1 erwähnte Dr.
Günther Christoph Schelhammer
war Arzt, 1649 zu Jena geb., und
soll über die menschliche Stimme
geschrieben haben.
Schelhorn, Johann (reorg, ein
Dichter geistlicher Lieder, geb. 1694
zu Memmingen, gest. 1773 ebd.
Siehe Rheineck^ Christoph.
Schelius, Jacobus, Kantor zu
liiisfeld in Franken im Anfange
des 17. Jhs. Gerber 2 führt von
ihm an
Christlicher Wunsch und Segen aus
dem 121. Ps. genommen und mit 6. Stim-
men komp. Eifsfeld 1618. 40.
Schell, Joseph Ludwig,
bekannt durch 6 Lieder mit GuitaiTe,
s. 1. op. 1. 18 S. [B. M.
Auserlesene Lieder, Romanzen, Balla-
den ernsten und heitern Inhalts, s, 1. 4
Bände in 9 Heften. [B. M.
Schell, Sebastian, 1608 Bas-
sist an der Hofkapelle in Stuttgart
(Sittard 2, 39).
Schelle, G-eorg, Cornettist, trat
am 9. Mai 1665 in herzogl. braun-
schweigsche Dienste (Chrysander 1,
183).
Schelle, Johann, geb. 6. Sept.
1648 zu Geisingen (Meifsen), gest.
10. März 1701 zu Leipzig. Er
war 2 Jahre an der Wolfenbüttler
Hofkapelie Knabeusäuger, auch in
Dresden w-ar er vielleicht nach
dieser Zeit a/d. Hofkapelle Alum-
nus, denn er studierte nach dem
Besuche eines Gymnasiums auf der
Leipziger Universität, avo er bei
dem damaligen Organisten Ger-
hard Preis Wohnung und Kost u.
wohl auch Belehrung in musikali-
schen Sachen fand. Von hier kam
er als Kantor nach Eilenburg und
1677 wurde er zum Kantor a/d.
Thomasschuie gewählt und am
19. März 1677 eingeführt (M. f. M.
27, 45. 34, 8). Die Nachrichten
über sein Leben sind äufserst spar-
sam und erhält erst durch das
Funeralprogramm in M. f. M. 34,
8 einen sicheren Verlauf (siehe
Stallbaum, Dörffel 1, 3. 121. v.
Winterfeld 2, 555. 3, XHI. Viertel].
6, 162. Fritzsch' Musik. Wochen-
blatt 1, 462 u. 494, die nur Brocken
mitteilen. Am redseligsten ist von
Wiuterfeld).
Gedruckt sind nur einige Lieder in
Liedersammlungen. 1. in Feller's Andäch-
tigen Student von 1682. 1697 uud 1718
Schelle, Johann.
Schelte.
einige 30 Melod. mit B. (nur in der
1. Ausg. sind die Komponisten Schelle u.
Petzhold genannt). 2. in Vopelius Gesgb.
1682: Mein Lehen war ein Streit (eine
Partit. des Gesgb. in Ms. T 107 der B. B).
— Dagegen besitzt die B. B. folgende
Manuscripte gröfserer "Werke:
19780. Cantaten f. 2—5 Singst, und
Instr. in P.
1. Also hat Gott die Welt geliebet.
2. Aus der Tiefe rafe ich zu dir.
3. Christus der ist mein Leben.
4. Die Liebe Gottes.
5. Der Segen des Herrn.
6. Der Abgrund thut sich auf.
7. Das ist mir lieb.
8. Die auf den Herrn hoffen.
9. Es ist genug mein matter Sinn.
10. Gesegnet ist der Mann.
11. Gott sey mir gnädig.
12. Gott sandte dein Licht.
13. Gott segTie dies vertraute Paar.
19 781 dito für 1—10 St. mit Instr.
in P.
1. Herr deine Augen.
2. Hemmt eure Thränenflufh.
3. In dich hab ich gehoffet.
4. Ich hielte mich nicht dafür'.
5. Nun giebst du Gott.
6. Nun dantet alle Gott.
7. Uns ist ein Kind geboren.
8. Vom Himmel kam.
9. Wohl dem der den H. fürchtet.
10. Lobe den Herrn meine Seele.
11. Schaffe in mir Gott.
12. Wohl dem der den H. fürchtet.
Christus ist des Gesetzes Ende, 8 st.
Trauermusik mit Bc. 1684 Ms. 690. [B.
Zw.
Scheller, Jakob, geb. 12. Mai
1750 zu Scbettal bei Rackonitz in
Böbmen, nach Pougin starb er um
1800 in einem Dorfe in Friesland.
Schüler von Abt Yogier in Mann-
heim, wo er im Orchester angestellt
war, später eine Zeitlang herzogl.
Württembergischer Konzertmeister
zu Mömpelgard. Ein virtuoser
Geiger, besonders angestaunt durch
sein Flageolett und Doppelgriffe,
dabei ein durch und durch lüder-
liches Subjekt. Vortrefflich ge-
schildert im Eochlitz 2, 356. Auf
S. 225 schreibt er „ein verkom-
menes heruntergekommenes Genie
ohne Anleitung und Studien". Er
selbst sagte von sich ,,Ein Gott —
ein Scheller"! Wo er sein Ende
fand, ist fi'aglich (Lpz. Ztg. 3, 705
Urteil).
Schelte, Abraham Wolf gang,
ein Musikverleger in Amsterdam
Ende des 17. Jhs., gab 12 Bände
Opern heraus, im Besitze der B.
Wagener in Giefsen. Der Haupt-
titel lautet:
Eecueil des Opera, reppresentes par
l'Academie royale de musique.
1. Tom. 1712. Les fetes de Tamouret
de Bachus. Psiche. Cadmus et Hermione.
Alceste. Theseus. Atys.
2. T. 1712. Isis. Bellerophon. Pro-
serpine. Triomphe de l'amour. Peisee.
Phaeton.
3. T. 1701. Amadis. Roland. Armide.
Temple de la paix. Balet des Jeuuesse.
Acis et Galates. Achill.
4. T. 1693. Zephire et Elore. Palais
de Flore. Thetis et Pelee. Orphee.
Eneas et Laviuie. Coronin. Astraea.
5. T. 1700. Aleide. Dido. Medea.
Circe. Cephalus et Procris. Theagenes
et Charidea. Jason,
6. T. 1700. Les amours de Momus.
4 Saisons. Aricia. L'Europe galante.
Balet de ViUe neuve St. George. La
naissance de Venus.
7. T. 1700. Meduse. Venus et Adonis,-
Isse. Le Triomphe de la Raison sur
ramonr. Apollo et Dafne. MirtiU et
Mehcertes. Cameval Mascarade. Amadis
de Greco. Carneval de Venise.
8. T. 1700. Marthe.sia. Les fetes ga-
lantes. Triomph des arts. Hesione. Are-
thusa. Scylla. Omphale.
9. T. 1706. Pomone. Peines et plai-
sirs d'araours. Idylle sur la paix. Canente.
Medus. Fragment de Lully. Les Muses.
Le Carneval la folie.
10. T. 1708. Tancrede. Ulysse. Iphi-
genie en Tauride. Telemaque. Alcine.
Philomele. Alcione. Cassandra.
11. T. 1701. Polixene et Pirchus.
Bradamente. Hippodamia. Semele. Mele-
agre. Diomede. Fetes venetiennes. Manto
tafee.
12. T. 1718. Idomene. Amours de
Venus. Callitioe. Medee et Jason. The-
lephe. Theonor.
Der älteste der Verleger obigen
Samlwks. ist Abraham "Wolfgang Schelte
1693. T. 4.
Scheits.
8
Schenk.
Antoine Schelte Heritiers, 1700 : T. 5.
6. 7.
Henri Schelte 1700—1712. T. 1. 2.
8-11.
Tome 12 ist im Haag hei Giiill. de
Voys gedruckt.
Sehelts , H . . . E . . . Zuyd-
plein, Maitre de musique ä Delft
zeichnet er sich und ist bekannt
durch
Marche favorite de Madlle. Gallo, variee
p. le pfte. ä 4 ms. Rotterdam, L. Platt-
ner. 4P. Plattner verlegte im Anfange
des 19. Jhs. [Amst.
ScheMiis, s. Sceltttiis, Joan.
Scliemellus, Georg Christian,
der Yater, geb. in Herzberg, kam
am 30/3 1695 auf die Thomas -
schule im Alter von 15 Jahren,
war also c. 1678 geb. Er wurde
Schlosskantor zu Zeitz, nachdem
er vorher wahrscheinlich in Treuen-
britzen angestellt war. Sein Sohn:
Christian Friedrich Seh., geb.
30/10. 1713 inTreuenbritzen (daher
die Mutmafsung, dass der Vater
dort vor Zeitz angestellt gewesen
sein muss) kam am 5/5 1731 auf
die Thomas -Schule nach Secunda
und nennt seinen Vater „Cantor
aulicus". Der Rektor der Schule
bemerkt bei ihm am 17/8 1734
„üiscedere maluit, quam aequa
lege parere". Er trat später in
das Amt seines Vaters (Akten der
Thomas-Schule. Spitta, Bach 2,
590).
Vom Vater Oeorg Christimi besitzen
wir ein Gesangbuch mit Melodien und
Bass, betitelt:
Musicalisches Gesaug-ßuch , darinnen
954 geistreiche, sowohl alte als neue
Lieder und Arien, mit wohlgesetzten Melo-
dien, in Discaut \md BaTs, . . . heraus-
gegeben von . . . Schlofs-Cautore (zu Zeitz
. . . Lpz. 1736 Bernh. Chrstph. Breitkopf.
8». 22 Bll. 654 Seit. 69 und 21 Melodien).
Das Buch hat noch einen besonderen
"W'ert, indem die Bässe teils von Seb.
Bach verbessert, teils neu hinzugefügt,
auch ist eine Melodie mit seinem Namen
gez., während bei noch 21 Melodien Bach
als Erfinder gut. Siehe ausführlichen
Bericht, nebst genauer Inhaltsangabe bei
Zahn 6, 315 Nr. 913. [B. B. B. M. B.
W. B.Lpz. B. Wagener. Hofb. Wien,
br. Mus.
— C. F. Becker gab 1832 die 69 Me-
lodien heraus: Choräle mit bez. B. von
Joh. Seb. Bach . . . Lpz. Br. & H. qu40.
[B. Lpz.
Sclicmenaiier, Franz, in Mün-
chen geboren, wird 1790 als Vio-
linist an der Hofkapelle in Mün-
chen angestellt. 1794 und 1799
erhält er Gehaltszulage (Kreisarch.).
Sclienek, . . . aus Strafsburg,
wurde am 28. Juli 1685 zum Or-
ganisten an St. Thomas zu Strafs-
burg i/Els. ernannt und wegen
Unfähigkeit am 20. Dez. wieder
entlassen, worauf er die Stadt ver-
liefs (Lobstein 60).
ScLencker, . . . nach einer An-
nonce im Avant-Coureur vom 17/5
1762 war er Mitglied im Orchester
de La Poupliniere zu Paris. An-
gezeigt wird sein opus 1, ä Paris,
chez Moria. Eine spätere Annonce
vom 16. Juni 1766 bez. ihn als
Musiker in der Kapelle des Prinzen
von Conti (Brenet, Les concerts en
France 1900 p. 268). Gerber 1
zeigt Sonaten für Harfe, Violine
u. Bass 1775 an, ebenso im gleichen
Jahre im Breitkopf'schen Ver-
zeichnis.
Sclienckh, Augustin, 1608 u.
1610 Altist an der Hofkapelle in
Stuttgart (Sittard 2, 39).
Sclienius, Joachim Franciscus
Baren, siehe Bareneliein.
Sclienk, Johann L, ein älterer
Komponist als der Singspielkom-
ponist in AVien, wird auf den 12
Sonaten für die Gambe „Kammer-
rat des Prinzen Joseph. . . du Rhyn"
genannt. Walter 69 bezeichnet
ihn näher als Gambisten an der
pfälzischen Hofkapelle in Düssel-
dorf, der gegen das Ende des
17. Jhs. dort diente und am Aa-
Schenk, Johann I.
9
Schenk, Johann II.
fange des 18. Jhs. unter Herzog
Job. Wilhelm Düsseldorf verliefs
und nach Amsterdam ging. Die
BouATst. 1, 99 beschreiben ein
Porträt von Seh., worauf man als
Unterschrift liest „apud Amstelae-
damenses Musicus famigeratissi-
mus". Ein alter Auktionskatalog
verz. op. 2 — 10 Gambenpiecen u. a.,
auch die unten verz. Scherzi op. 6
und Les Fantaisies op. 10. Bekannt
sind von seinen Kompositionen:
Zangwyze uitbreiding over't Hooglied
van Salomon. Op zaugniaat gestelt met een
Cantus en B. door Joan Schenk. Amst.
1724. 4P. Gedichte von Matth. Gargou.
[Amst.
Koninklyke Harpliederen, versierd met
150 niemve airen. Nevens een kunstig
prae- en posthidium. Gecomp. door den
mucicyn Joaa Schenk op. 4 a. Geschikt
om te kunnen zingen of speien, met een
of twee stemmen, als ook met of zonder
Violen en Bc. In 5 partyen. Amsterd.
qu4'^. Die Gedichte von C. van Ecke.
[Amst.
Les Fantaisies hisarres de la goutte.
Cont. 12 Senates p. 1 Viele de Gambe seul
av. la Bc. ou av. 1 autre Viole de Gambe
ou theorbe. Amst., Roger & Le Cene.
[B.B: Bc. 40.
Scherzi musicali per la Viola di Gamba
c. Bc. op. 6. Amst., Eoger. 2 Stb. im
Stich. [Sondershausen. B. Wagener.
Rostock.
Schenk, Johann II., geb.
30. Nov. 1761 zu Wiener-Neustadt
in Unterösterreich, gest. am 29. Dez.
1836 in Wien. Von armen Eltern
gebürtig, nahm sich seiner Antonio
Tomaselli an, durch die schöne
Stimme des Knaben aufmerksam
gemacht, und brachte ihn in den
Kurort Baden bei Wien als Chor-
knabe an, wo er auch Unterricht
in Wissenschaften und Musik er-
hielt und fast auf allen Instru-
menten sich üben musste. 1773
kam er nach Wien zu dem Dom-
prediger Schneller, der ihn 1774
dem Hofkapellmeister Wagenseil
als Schüler übergab. Hier trieb
er sehr ernste Musikstudien an
Fux, Palestrina und Seb. Bach, u.
es war nicht Schuld seiner Lehrer,
dass ein in der klassischen Rich-
tung Erzogener ein Volkssänger
wurde. Seine letzte Arbeit bei
Wagenseil war eine Messe, die
sein väterlicher Freund Schneller
1778 bei einer festlichen Gelegen-
heit in der Kirche zur Aufführung
brachte. Sie fand selbst bei Jos.
Haydn Anerkennung und es folg-
ten derselben andere Kirchenwerke.
Aufgefordert zu dem Trauerspiel
„Erwina von Steinheim" die
Zwischenaktmusik zu schreiben,
machte er seine erste Bekannt-
schaft mit dem Theater und der
rauschende Beifall, den seine
Musik erzielte, berauschte ihn in
einem solchen Grade, dass er der
Kirchenmusik entsagte und Sing-
spielkomponist wurde. Er trat
aber zuerst anonym auf u. brachte
1785 auf dem Leopoldstädter The-
ater „Die Weinleise", 1786 ,,Die
Weihnacht auf dem Lande" zur
Aufführung. Beide Opern waren
so echte Volksstücke und erlebten
noch bis ins 19. Jh. hinein Auf-
führung an Aufführung. 1787
schrieb er für das Hoftheater die
Operette „Im Finstern ist nicht gut
tappen" und gab von da ab seine
Anonymität auf. 1794 erhielt er
eine Einladung des Fürsten Karl
von Auersperg auf seine Güter u.
wirkte er dort teils als Musik-
direktor, teils als Opernkomponist.
Wann er wieder nach Wien zurück-
kehrte lässt sich nur aus der Auf-
führung der Oper „Achmet und
Almanzine schliefsen, die am
17. Juli 1795 auf dem Hoftheater
in Wien gegeben wurde, sowie aus
dem am 7. Nov. 1796 ebendort
aufgeführten Dorfbarbier, beide im
Auftrage der Hofbühne geschrieben.
Schenk, Johann II.
10
Schenk, Johann 11.
Hier sei auch erwähnt, dass er
eine Zeitlang der heimliche Lehrer
Beethoven 's war, dem er seine
Aufgaben^ die er von Haydn er-
hielt, korrigierte und ihn in den
strengen Kontrapunkt einführte
(Thayer 1, 262). Seh. selbst be-
kam zeitweise Gewissenbisse über
sein leichtsinniges Musiktreiben u.
versuchte mehrfach wieder im
strengen Stil zu schreiben, doch
die Bestellungen der Theaterunter-
nehmer und die leichte glückliche
Naturanlage zum Volkstümlichen
war stärker als sein Wille. Auch
als Gluck mit seinen Opern alle
Welt begeisterte, versuchte er
etwas Aehnliches zu schaffen und
da es ihm nicht glückte, versank
er in Schwermut und ein Nerven-
fieber warf ihn aufs Krankenlager.
1819 schuf er für den grofsen
Musikverein zwei Kantaten: „die
Huldigung" und „der Mai" und
schloss damit seine Kompositions-
thätigkeit. Da man zu seiner Zeit
die segensreiche Einrichtung der
Tantiemen noch nicht kannte und
der Komponist vom bestellenden
Theater eine lumpige Summe er-
hielt, so musste Seh. sich mit
Unterrichten kümmerlich ernähren,
während die Theater sich an seinen
Schöpfungen mästeten (Biogr. von
Seyfried nach sicheren Quellen in
Schilling's Lex. Lpz. Ztg. 39, 165
Nekrol. Biogr. von Ed. von Bauern-
feld. Wien 1837 [Musikfr. Wien].
Verxeiehnis seiner Werke.
(an Singspielen werden viele Theater-
archive, besonders die in "Wien, noch
Manches besitzen, was hier nicht auf-
geführt ist).
Kyrie, Gloria, Credo 4 voc. 2 V. 2
Clar. Org. Autogr. in B. B., aus Fuchs
Saailg.
Litania, Ms. P. [Klosterneuburg.
Achmet und Alraanziue, in 2 Akten
1795. Ms. P. [Musikfr. Wien.
Der Dorfbarbier, komisches Singspiel
in 1 Akt. Autogr. 1796. P. u. Kl.-A.
[Musikfr. Wien. Dresd. Ms. P. Münch.
Oper in 2 Akten. Darmst. Dresdner
Opernarchiv.
— Autogr. aus dem Dorfbarbier. [B.
B., Grasn. B. B. Ms. 19800 in 1 Akt. P.
— Kl.-A. in 2 Akten. Lpz. 1856 Re-
clam jun. 4". [B. B. Musikfr. Wien.
— neue Ausg. mit Dialog im Kl.-A.
Lpz., Senff 1890. [B. B. etc.
Die falsche Catalani, Siugsp. in 2 Akt.
Ms. P. [Münchener Oper.
Der Fassbinder, Singsp. Ms. P. [Mu-
sikfr. Wien. Ms. 16 156, P. Hofb. Wien.
Im Finstern ist nicht gut tappen. Sing-
spiel. Ms. P. [ib. und Ms. 16149. P.
Hofb. Wien.
Pantomime f. Ks. Franz componirt, zur
Feier des Namenfestes der Kaiserin Maria
Theresia, aufgef. zu Laxemburg am 15/8
1798. P. Autogr. vollendet 7/8 1798.
[Musikfr. Wien.
Der Schatzgräber, Singsp. Ms. P. [ib.
Das Singspiel ohne Titel, Operette in
3 Akt. P. 1790. [ib. und Hofb. Wien,
Ms. 10480, P. im Autogr.
Das unvermutete Seefest, Singsp. Ms.
P. 1789. [Musikfr. Wien.
Die Weihnacht auf dem Lande, Singsp.
in 3 Aufz. Ms. P. [Musikfr. Wien, sämt-
liche Singsp. in der genannten Bibl. sind
aus dem Nachlasse Sch.'s erworben.
Dieselbe Bibliothek besitzt noch fol-
gende Lieder und Gesänge:
Aufmunterung zum Trinken f. S. T. B.
Autogr. Juni 1805.
Lyda, Lied von Graf zu Stollberg f.
1 Sgst. V. Va. Vcl. u. Pfte. Autogr. von
183L
Die Erscheinung, eine Arie. Autogr.
von 1779.
Glückwunsch 4 st. mit Orch. Autogr.
von 10/8 1798.
Maigesang, 4 st. Autogr. Juni 1805,
umgearb. April 1818.
Blumengesang 2 T. B. u. Kl. Autogr.
in 2 Bearbtg. von 1825 u. 1829.
Cavatine : Vergiss mein nicht. Autogr.
6/9 1826.
13 Canons nebst Coda für 3 St. auf
Burger's Zechliod. Autogr. 1812 P.
Cidli, oder das Rosenband von Klop-
stock f. 1 Singst, und Kl. 2 Bearbtgen.
im Autogr. von 1805 u. 1831.
Lied: Des Tages Kufs erglüht, Autogr.
vom 27/5 1833.
Das Veilchen v. Goethe für 1 St. 2
Clarinetten, 2 Hörn. Fag. u. Kl. P. Autogr.
Mai 1832.
Schenk, Johann II.
11
Scherer.
Denispnich, Schweig, meid, leid, zu
2 S. 2 A. 2 Ob. 2 Clarin. P. Autogr.
Juli 1819.
AiiTserdem TKotturui f. Gesg. u. Orch.,
1 Duett mit Bc, Ein Spinulied, Wien,
Torricella.
Einzelgesge. aus seinen Opei'n in P.
oder Kl.-A.
Der Mai. Cantate für Soli, Chor u.
Orch. P.
Huldigung. Cant. v. Hölty (tnaku-
liert).
Die Schäferstunde, Cant. f. 3 Soli und
Instr. P. Autogr. von 1779.
Das traute Stündchen der Liehe. Cant.
3 Soli u. lustr. P. Autogr. von 1779.
2 Canoni f. 3 S. u. Klav.
Eondo aus Sultan Amet, in Arien und
Duetten K.-A. u. Orchesterstim. In 13040
Nr. 2. [B. B. Dasselbe verlegt von Joh.
Andre. 8 Hefte, ib.
2 Vocalgesänge (sie?) Autogr. in B. B.,
Grasn. Terzetto aus der Weinlese. Lise, i
der Graf und Kaspar. Ms. 16157. P.
[Hofb. Wien.
11 Sinfonien f. Orch in P. im Autogr.,
einige mit den Jahreszahlen 1786 u. 1791
gez. [Musikfr. Wien, wie alle folgenden,
ebenfalls aus dem Nachlasse Sch.'s er-
worben -.
Ouvertüre und Eutr'acts zum Trauer-
spiel: Erwine von Steinheim f. Orch. P.
in Autogr. ao. 1780.
Concertante in Es f. Clarin. V.n;mit 2
Violen, 2 Hörn. Vcl. u. B. P. Autogr.
4 Konzerte für die Pedalharfe im
Autogr. gez. mit den Jahren 1784—1788.
AUegro und Andante zu einem Wald-
hornkonz. mit Orch. P. Autogr.
Andante zu einem Clarinettenconc. P.
März 1784 Autogr.
Quartette in F. f. Fl. 2 engl. Hörner
u. Fag. P. Autogr.
5 Quartetti f. 2 V. Va. Vcl.
6 Trios f. 2 V. u. Vcl. P. Autogr. 1776.
Pezzi diversi per il Cembalo, 27/3 1764
dedic. Joseph IL Ms. 16598. [Hofb.
Wien.
Caprice pro cla\ichord. 21/5 1823.
Autogr. Ms. 18390. [ib.
Im Samlwk. Künstlerverein, Var. über
ein Thema von Diabelli f. Pfte. 1 v. Seh.
Grundsätze des Generalbasses durch
Beyspiele erläutert. Ms. Autogr. [Mu-
sikfr. Wien.
Schenk, Jolianii Cornelius,
ist in der Bibl. der Musikfr. Wien mit
folgenden Autographen vertreten: 1. Li-
tania de B. V. 4 voc. c. orch. 1778. P.
2. Stabat mater, ebenso, ao. 1779. 3.
Benedictus, ebenso, ao. 1831. Ueber sein
Leben weifs ich nichts zu berichten.
Schenliirz, Fat. Augiistin, geb.
1736 in BöhDien, st. 1797 im
Kloster Emaus in Prag, in welches
er 1764 eintrat und Chorregent
wurde. Er galt für einen guten
Komponisten (Kornmüller 1, 232).
Die Musikfr. in Wien besitzen von ihm :
Se cousistant adversum me castra, 4 voc.
et instrum. P.
Sehenncr, . . . trat 1781 in Lon-
don als Violinvirtuose auf (Pohl 2,
370).
Schepp, H . . . Gr . . ., gab heraus:
Serenade für Klavier. Breslau 1804.
[Berlin K. H.
Scheppers, Oeleyn, bekannt
durch
Vlaemsche Vrede-feeste, besonder-
lick ghehouden ende vertoont door die
van Brugghe ... in de trioraphelicke Vie-
ringhe en Vreughtslof op Mars sterf-dach,
mits de publicatie van den pays . . .
tusscheu Spaignen en Vrankryck . . . ghe-
componeert by . . . Brugghe 1660 Lucas
vanden Kerchove. 4". 12 BU. (mit
Musik). [Straeten 3, 22 nebst Mitteilung
einer Ballade, Istim.
Sclierbaum, Joseph, ein Böhme
und Servitermönch, soll sich nach
Gerber 2 als kunstfertiger Kompo-
nist gezeigt und besonders in An-
fertigung von Kanons eine grofse
Gewandtheit besessen haben.
Scherer, ohne Yornamen, wahr-
scheinlich Flötist, und Kammer-
musikus am Kasseler Hofe, den
Gerber 1 Scheerer und Gerber 2
als Verbesserung Johann Scherer
nennt. Er war eigentlich Oboist,
spielte aber auch die Flöte u. um
1768 die Bratsche in der Kapelle.
Da Flötenpiecen gesuchter als Oboe-
piecen waren, so kennt man nur
Flötenkompositioneu von ihm, und
zwar
3 Sonate ä 3 Flauti ö 3 V. da . . . Amst.
Joh. Fr. Gronemann. 3 Stb. [B.Hbg.
Scherer, N . . .
12
Scherffer.
Ms. 6652 in B. B: 5 Duette zu 2 Fl.
trav. 2 Stb. Beide Werke ohne Vor-
namen.
1 Sonata per Flauto trav. e B. Ms. P.
inkompl., nur 2 Seiten in fol. vorh. [Ber-
lin Th.
Seilerei* (Scherrer, Scheerer),
N . . . Gerber 1 glaubt fälschlich,
dass er in Genua lebte, doch er-
schienen seine Werke sämtlich in
Geneve, das ist nicht Genua, son-
dern Genf in der Schweiz. Die
Fürstenbibl. in Schwerin besitzt
von ihm ein Dedikations-Exemplar
an den Prinzen Friedrich Franz
von Mecklenburg-Schwerin, da letz-
terer erst 1785 zur Eegierung ge-
langte und damals erst Erbprinz
war, so giebt dies zugleich einen
Anhaltepunkt für seine Lebenszeit.
Er bezeichnet dies Werk als sein
erstes, was er in den Druck giebt.
Obige Bibl. besitzt von ihm fol-
gende Werke:
Six Senates mises en Trio pour le
Clavecin, Violon e Vcil. Dediees ä Son
Altesse . . le Prince Frederic Frau(,;ois de
Mecklenbourg- Schwerin. Geneve, chez
l'auteur, op. 1. 3 Stb. fol. (auch in Brüssel
Cons. und in Rostock).
3 Senates p. le Clav. av. acc. de V.
obl. op. 3. Geneve, l'auteur. 2 Stb. fol.
3 Sonates (ebenso) op. 4. Ib. 2 Stb. fol.
6 Senat, p. le Yioloncel av. acc. de B.
op. 5. Ib. 2 Stb. fol.
Six Simphonies k huit parties obl. op.
6. Ib. 8 Stb. fol.
3 Sonat. p. le Clav, et V. obl. op. 8. Ib.
6 Sonat. p. le Vcl. et B. op. 9. Ib.
Symphonie periodici^ue, No. 1. ä 8 par-
ties obl. Ib. 8 Stb. fol.
Sechs Sonaten f. d. Pfte. . . Ms. (gleich
op. 1).
Seherer, ßegiiiald, Frater sacri
ordinis Praedicatorum sacerdote,
lebte im Kloster in der Steiermark
nach der Dedications-Unterschrift
vom 21. Dez. 1643. Er ist be-
kannt durch
Vespertina omnium solemuitatum Psal-
modia cum 8 Magnif . sec. 8 eccles. tonos
ä 4 vocib., una cum B. pro org. Auetore
(wie oben mitgeteilt). Lucernae Helvet.
1644 David Hautt, Bibliopolae Viennensis,
ac typogr. Lucernensis. 5 Stb. 4". [B.
Frkft.
Sclierer, Sebastian Anton,
aus Ulm, lebte dort in der 2ten
Hälfte des 17. Jhs. als Yiceorganist
(Titel) u. wurde nach Lobstein 60 am
4. Nov. 1684 zum Organisten an
St. Thomas in Strafsburg i/Els. u.
zum Aufseher über die Musikalien
und Instrumente der Kirche er-
nannt. Man kennt von ihm:
Musica Sacra, h. e. Missae, Psalmi et
Motetti, ä 3. 4. 5. vocibus cum iustrum.,
quarum 1. Caut. prim. — 5. BalTus. 2.
Cant secundus — 6. Violin. 1. 3. Altus.
— 7. Violin. 2. 4. Tenor. — 8. Violin.
& pars pro organo. Opus 1. editum. S.
A. Seh. Musico Ulmensi. Ulmae, typis
& impensis Balth. Kühnen, Reipubl. Typogr.
1657. Dedic, im Bc. gez. 24/4 1656.
Nur der Bc. hat obigen Titel, während
den anderen Stimmen die ersten 4 Worte
fehlen und beginnen mit Missae, Psalmi
... 9 Stb. 2 Mess. 7 Ps. u. 3 Mot. [B.
Kgsbg: Gl. 2. A. T. B. 2 V. Violone u.
Organum. Berlin Kircheninstitut: Cl.
B. 2 V. Violone, Org. Musikfr. Wien.
Paris Nat. Stockholm: C 1. Lübeck
Stb.?
Sebast. Ant. Schereri vicae organistae
Ulmensis Operum musicorum seeundum,
distiuctum in libros duos: Tabulaturam
in cynibab et organo iutonationum bre-
vium per octo tonos, et partituram toc-
catarum usui aptam cum vel sine pedali,
ad modernam suavitatem concinnatum . . .
Ulmae 1664 typis Balth. Kühn, im Stich,
vom Komponisten selbst gestochen (Ger-
ber 2). [Lüneburg. Paris Nat.
Sonatae a 3. due Violini e Viel da
Gamba vel Fagotto e Bc. op. 3. Ulmae
1680 ib.? 3 Stb. fol. 14 Sonat. [Up-
sala. Paris Nat.
Mss. in Upsala: Jubilate Deo, 3 voc.
3 V. e Va. sive Fag. c. Bc. Stb. 4". —
0 quam mirabilis, 3 voc. 4 Viole et Org.
Stb. 40.
Im Ritter 2 Orgelsätze Nr. 89/90.
Scherffer, Wenzeslaus(Wenzel),
von Scherfenstein, ein schlesischer
Dichter zur Zeit Opitz', war Orga-
nist in der fürstl. Schlosskirche zu
Brieg um. 1636 ff. und wurde am
2. Sept. 1674 beerdigt (Titel und
M. f. M. 21, 107). Man kennt
Scherle.
13
Schetky, Cluistoph.
von ihm eiuige Gelegenheitsgesänge,
die sich in der Stadtbibl. Breslau's
befinden:
1. Psalraus 133. Siehe wie fein und
lieblich ist: &c zue Ehien Herrn Mart.
Schmieden . . mit 3 Stirn, sambt dem
Generalb. concertweise gesetzet . . . Gedr.
zum Brieg 1636 Aug. Gründer. 4 Stbll. fol.
2. Braut Lied . . zu Ehren . . defs Herrn
Matth. Apellis von Löwenstern zu Bern-
stadt Äo. 1637, mit 3 Stim. u. Gb. Ibid.
4 StbU. fol. Ich bin eine Blume Sarons.
3. Concertus mit 8. Stimmen, dem . .
Herzog Georg zu Liegnitz vnd Brieg . .
28/2 1688. Ibid. 9 Stbll. fol. Seelig
ist der gepreiset.
In seinen 1652 erschienenen Gedichten
befindet sich im 11. Buche ein Gedicht
„Der Musik Lob".
Scherle (Scher]), Ambrosius,
um 1621 Karainermusikus, Violinist
an der Hofkapelle in Berlin mit
300 Thlr. Gehalt, wird 1651 vom
Kurfürsten nach Cleve befohlen
(Schneider 35. 42). Am 20. April
1666 trat er in herzogl. Braun-
schweigsche Dienste mit 200 Thlr.
Gehalt. Schon 1661 wurde er zar
Aushülfe von Celle aus verschrieben,
muss demnach nach 1651 in Celle
gedient haben (Chrysander 1, 182.
183).
Scherley, Joseph,
ist in Thom. Simpson's Taffei Cousort
1621 mit einem Instrumentalsatze ver-
treten.
Seherli, Leopoldo Maria, Ka-
pellmeister an der Oper in Brescia
um 1770 (Burney 1, 82).
Sclierlitz, Johann Talentin,
geb. zu Gössel im Gothaischen,
starb 1793 zu Gotha, 61 Jahr alt.
Schüler von Peter Kellner zu
Gräfenrode. Mit 19 Jahren wurde
er Organist im Hessischen, dann
Direktor des Oboistenchors des
Fürst von Hohenlohe, wo er noch
Unterricht bei Georg Benda nahm,
der in Gotha angestellt war. Hier
erhielt er bald darauf eine Stelle
als Yiolinist und später die Hof-
organistenstelle.
Nach Schilling war er auch als Kom-
ponist beJiaunt, doch kann ich nur Einiges
im Samlwk. Canzonette f. Klavier 1781 an
Variationen nachweisen, sowie in Ettiuger's
Samlwk. Variationen von 1781. — In
Dresd. Mus. im Ms. ein Menuetto con
Variaz. per il Cembalo.
Schermer, Anton, geb. um
1760 zu Beilengries (Mittelfranken),
studierte zu Amberg Theologie, trat
zu Eichstätt in den Priesterstand
und wurde im Domstifte Chor-
direktor. Er bekleidete noch 1814
die Stellung. Lipowsky erwähnt
ihn als Komponist von Operetten,
Oratorien, Messen u. a. Werken,
ohne Näheres mitzuteilen. Loren%
Sch.^ ein Bruder, war Tenorist u.
später Kapellmeister am Dome ebd.
Ein zweiter Bruder Franx Xaver
Seh. Violinist an der fürstbischöfl.
Kapelle ebd., wurde aber später
Brauverwalter in Hirschberg (Li-
powsky).
Sehers, . . . bekannt durch
Sei Sonate per il Fl. trav. solo o Vio-
line e Bc. del Signor Sehers Libro primo
. . . Paris, chez Boivin. Stich in fol. aus
dem 1. Drittel des 18. Jhs. [Kaiisruhe.
C. F. mit 1741 gez.
Seherzer, . . . Organist an der
Domkirche zu Merseburg, „ver-
fertigt auch sehr schöne wohl-
klingende Claviere'' (Magazin 1780).
In der B. B. befindet sich eine Motette
mit Scherxer gez., Ms. 19230, 4. Stück:
Quidquid vivitur sub sole, 4 voc. 2 Instr.
et Org. Möglich, dass es von obigem her-
rührt.
Ein Q . . . Seherzer ist in B. Darmst.
mit Instrumentalkomp. vertreten:
Concerto pour Clarinette avec. äcc. de
l'orch. Ms. P.
Varie con Eondo p. Clarinette princip.
avec acc. de 2 V. Fl. etc. Ms. P.
Schetky (Schettky, Schedtky),
Christoph, auch mit J. Cr. C. als
Vornamen gez., um 1740 in Darm-
stadt geboren, gest. um 1773 in
Edinburgh, doch ist die Jahreszahl
nur mutmafslich aufgestellt. Schüler
seines Vaters, der Kammersekretär
Schetky, Cliristoph.
14
Scheuenstuhl.
und Tenorist au der Hofkirche in
Darmstadt war. Er bildete sich
besonders zum Yioloucellisteu aus
und wird seine enorme Fertigkeit
darauf gerühmt mit der er öffent-
lich gläuzte. Sein erster Ausfkig
in Begleitung der ganzen Familie
ging 1761 nach Hamburg, wo er
nebst seiner Familie konzertierte.
Der Aufenthalt währte ein halbes
Jahr. Nach der Rückkehr wurde
er au der Hofmusik angestellt.
Thoma S. 5 sagt zwar, dass er
schon 1758 a/d. Hofkapelle Mit-
glied war. 1 768 befand er sich
wieder in Hamburg und trat vom
11. Juni ab bis Oktober 1769
sechsmal in Konzerten auf; auch
ein Bruder von ihm liefs sich am
20/3 1769 als Flötist hören. Von
hier ging er nach London, dann
nach Edinburgh, wo er eine reiche
Partie machte (Gerber 2. Lpz. Ztg.
2, 35. 81. Sittard 1, 177). Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Die verschiuachtende Verspottung des
zum Tode verurtheilten Heylandes. Üs. P.
[Darmst.
Aria: Conservati fidele pensa, per Sopr.
c. Ycllo. solo ed arclii. Ms. Stb. [Rostock.
3 Sinfonie in Cd. Dd. Dd. Ms. Stb.
[Darmst. Ebendort noch ein Trio in C.
a Fi. trav. V. et ß. Ms. Stb. Die Themen
der 3 Sinfonien die nur mit Schetkv gez.
sind befinden sich in M. f. M. 32, "87/88
Anmkg.
6 Senates pour Vcl. av. Bc. op. 1.
Paris, Sieber, 2 Stb. [Brüssel Cons.
6 Trios for 2 V. & a Vcl. op. 1.
London. 3 Stb. fol. [br. Mus.
6 Trios p. harpe ou Clav., Y. et Vcl.
op. 3. London, Bremner. Stb. [Biüss.
Cons.
6 Solos for the Vcl. op. 4. London,
fol. [br. Mus., ebd. noch eine 2. Ausg.
6 Duets for 2 germ. flutes. op. 5.
Lond. c. 1770. fol. [ib.
6 Quartettes for 2 V. T. and Vcl. op.
6. London 0. 1777 (sie?), fol. [ib. Mu-
sikfr. Wien, in einer deutschen Ausg.
12 Duetts for 2 Vcl. op. 7. London,
fol. [br. Mus.
6 Sonatas for the harps. "with a V.
op. 8. Lond. fol. [ib.
6 Solo for a Vcl. and B. op. 13. Lon-
don, fol. [ib. Musikfi-. Wien.
Practical and progressive Lessons for
the Vcl. Lond. fol. [br. Mus. Dort
noch mehrere Gesge. in Einzeldrucken.
6 Solos a Vcl. e B. Ms. P. [Schwe-
rin F.
Sonata in D per Vcl. solo e B. Ms.
in Mailand Cons.
Ms. 19810 Nr. 1—4: 4 Konzerte fürs
Vcl. mit Orch. in Stb. [B. B.
Ms. Berlin K. H: Sonata in A. a Vcl.
solo e B.
Schetky (Schetzky), Ernst (xott-
lieb, um 1745 Sekretär und
I Kammermusiker in Darmstadt,
dessen Frau a/d. Hofkapelle mit
900 Gld. als Sängerin angestellt
war und um 1767 als Verstorbener
bezeichnet wird (M. f. M. 32, 65 ff.),
dort werden noch genannt: Georg
Carl Jacob Schctki/, ein Sohn des
obigen 1767 a/d. Hofmusik an-
gestellt (ib. 87). In der Hofb. in
Darmstadt unter Carl Schetky vom
Jahre 1765 (Autogr.) ein Trio für
Flaute trav., V. e Basso (Mus. 3438).
Scheuenstuhl, Michael, geb.
den 3. März 1705 zu Guttenstetten
im Bayreuthischen (Baiern), wurde
1722 Organist in Wilhelmsdorf
(Hohenlohische Kesideuz) u. 1729
Stadtorganist in Hof (Baiern). Mit
letzterem Amte sind auch seine
Drucke gez., von denen ich kenne
Concerto auf das Ciavier comp, von . . .
zu finden 'bej Barth. Schmidt in Nrnbg.
qufol. 7 S. (nur für Klav. allein, meist
im 2stim. Satze in GmoLL: AUegro, Largo,
Vivace, Menuet. Der 1. Satz zeigt eine
gewisse Frische, doch sonst unbedeutend.
Spitta 2, 631 setzt es ins Jahr 1738).
[B. B. B. M. besitzt 2 Conc. zu 6 u. 7 S.
Gemüths und Ohr ergötzende Kavier
Übung, bestehend in VI leichten . . . Par-
thien. Thl. 1. verbesserte Aufl. Nrubg.,
Haifner. 18 S. [ß. Wagener. Fürstl.
Fürstenberg. Bibl.
Gerber 1 (Mattheson 1, 316) verz. von
letzterem Werke 3 Teile.
Die beschäftigte Muse Clio oder zum
Vergnügen der Seele u. Ohr eingerichtete
Scheuerwegh.
15
Schiatti.
III. Galanterie-Suiten auf das Ciavier . . .
Neuer Theil. In Verlag J. Ulr. Haffner.
[Fürstl. Fürstenberg. Bibl.
In B. Zw. Ms. 3S0, 1 Parthie f. Klav.
Scheuerwegh, . . . um 1772
Organist an der Abtei St. Bernard
bei Antwerpen (Straeten 4, 366).
Scheuiiiiaiiii, Pat. FlaTius, geb.
1744 zu Luhe im Eegenkreise,
trat 1762 in den Franzikanerorden
und zeichnete sich als Organist u.
Komponist von geistlichen Gesängen
aus (Lipowsky).
Schew, Greorg, ein Lautenstück
im Fuhrmann 1615.
Scheycheiisperger, Benedict,
Tenorist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 8 GId. monatl. vom 15. Okt.
1582—1597 (Köchel 1).
Scheyermaiiii, Greorges, geb.
um 1767 zu Verrerie de Montherme
(Ardennes) von Eltern aus der
Schweiz, gest. 29. Juni 1827 zu
Nantes. Mit 15 Jahren wurde er
schon Organist in der Abtei Fon-
carmont in der Normandie, nach
3 Jahren ging er nach Paris und
wurde Schüler MehuFs und Sejan's.
1789 erhielt er die Organistenstelle
zu Rochelle und dirigierte auch
die Konzerte. 1801 kehrte er nach
Paris zurück, fand aber keine An-
stellung und ging nach Nantes.
Fetis verz. von ihm eine Oper „Le
couronnement de Numa Pompilius'' für
Nantes gesckrieben, Kantaten, Sinfonien.
Sonaten u. a., doch fehlt ein Fundort.
Nachweisen lässt sich: Deux Senates pour
le piano dediees a Mehul. [Mailand Cons.
wahrsch. Ms.
Scheyrer, P. F. Bernardus,
„des Ordens der Mindern Brüder
S. Francisci der reformierten Pries-
ter" heilst es auf dem Titel Anno
1663. Fetis fügt dem hinzu: in
der Yorstadt Au iDei München. Er
gab heraus:
Mvsica choralis Theoro-pratica, Das ist
Ein nutzliche Underweisung, ^vie man
das Choral Gesang dui'ch leichtes specu-
lieren odei Nachdencken auch würcklich
in kurtzer Zeit ergreiffen möge. Auss
vnderschidlicheu, sowol lateinisch: als
teutschen Authoribus etc. Durch . . . Ge-
druckt zu München 1663 durch Joh. Jcäck-
liu, kurf. Hoff-ßuchtrucker. kl. 4«. 3
Ell. 92 S. 1 Stirn. Beisp. [B. B. B. A.
Gotha. B. M. Proske. B. Wagener.
Musikfr. Wien. br. Mus. Glasgow. Briis-
sel. Freising. B. Lpz.
Manche Kataloge schreiben „Schi-eyer".
Schiappacasse, Francesco, ein
römischer Priester,
schrieb um 1801 die „Missaangelorum"
8 voc. für die päiistUche Kapelle. 1 vol.
fol. 40 BU. [Cap. sistina im Ms. P.
Schiassi, Gaetaiio Maria, Bo-
lognese, bez. sich auf den Concerti
op. 1 mit „Sonatore di Yiolino e
filarmonico" (zu Bologna). Man
kennnt von ihm
Pastorale per il SSi^o Natide di nostro
Jesu, k4:2 V.Va.Vcl, Ms. fol. [üpsala.
Demofoonte, opera in 3 atti, Metas-
tasio. Yen. 1735. Ms. 2355. P. [Brüs-
sel Cons.
Arie: Sporosi, che la speranza, ä Sopr.
c. orch. u. Mio ben ricordati, ä Sopr. c. orch.
Ms. 1150 P. auf Ol. [Dresd. xMus., dort
noch in Ms. 756 zwei Arien für Alt und
Instr. P. quf ol. und 3 Concerti a V. con
V. Ya. e B. Ms. Cx. 855/58, in Stb.
Concerti a 1 Violine principale, 2 V.
Alto 0 Ya. Ycl. o Cemb. Üp. 1. Lib. 1
et 2. Amsterd., Mich. C. Le Cene. In
jedem Buche 6 Konzerte. [Paris Nat.
B. Wagener.
Fetis verz. 5 Opern von ihm. Von
der Oper II Demetrio, Milano 1732 das
Textb. in Rom Cecilia.
Schiatti, Gliaciiito, nach op. 1
war er im 18. Jh. Direktor des
Konzerts des Prinzen von Baden
Durlach. Nach Gerber 1 ging er
von hier 1717 nach Petersburg u.
wurde Mitglied der Ksl. Kapelle
als Violinist. Schubart 170 schreibt
über ihn, dass er nur ein ganz
mitte huäfsiger Komponist aber guter
Dirigent war und seit etwa 1780
oder 85 ein Verstorbener sei. Er
schrieb:
Sei Sonate ä 3. 2 V. et Bc. op. 1.
Amst., Hummel. 3 Stb. fol. [B. Wagener.
In der Hofb. zu Karlsruhe in Mss:
870. 871. 887: 3 Concerti ä Fl. trav. con
Schiava.
16
Schicht.
2 V. Va. e Vcl. (Allegr., Adag. Allgr. in
gleicher und auch wechselnder Tonart,
das 3. defekt), Stb. 869. 873—889: 17
Trii ä Fl. trav. Viol. col B., oder für
2 V. u. B., 3 sätzig, wie oben, Stb. 890
ohne Namen, daher fraglich: Solo c. B.
In Schwerin F. ein Trio ä Oboe, V. et
B. Ms. Stb. in Gd.
In Darmst. im Ms: Sonata a 2 V. e
B. Nr. 1—4 m Gd. Fd. Dd. Cd. 3 Stb.
— Trio, 2 V. e Vcl. ex B. Ni. 2 ex Ad.
3 Stb.
Schiava di Lucca,
hekaunt durch eine Sonata da organo
im Samlwk. 1700 s. d. Nr. 6 (Eituer 1).
Die B. Zw. besitzt unter Nr. 691 mit
Schiava gez. eine Arie: Dove vada
sventurato für Sopr. mit Instr. Ms. 9
Stbll. fol.
Scliiavetto, D. M. (xiiilio, lebte
1563 zu Treuta im Dienste des
Monsignore Girolamo Savorguano
Yesco di Sibenico und gab dort
sein 1. Buch Motetten zu 5 Stirn,
heraus. Ob es überhaupt sein
erstes Werk war, lässt sich aus
dem Wortlaute der Dedic. nicht
ersehen, doch es war das 1. Werk,
welches er im Dienste (sua casa)
obigen Herrens komponierte (Druck-
werk von 1563). Er wendet in
den Motetten vielfach den Canon
in 2 St. an. Manche der Motetten
ist von grofsem Wohlklange. Man
kennt von ihm
Motetti a 5 voci et a 6 voci. Lib.
Vineggia 1563 Scotto, 5 Stb. qu40.
[Celle, hds. Part, im Besitze des Herrn
Eeinbrecht in Verden (Hannover).
... Li Madrigali a 4 et 5 voci. Nuou-
amente composti. Vinegia 1563 Scotto.
Stb.? qu40. 30 Madr. [Verona S. f: C.
A. T.
In alten Samlwk. 2 Gesge. (Eituer 1)
und in Blessi's 1. lib. delle Greghesche
1564: Giathi tanda fantiga 4 yoc. u. Deh
non far 5 voci.
Fetis schreibt fälschlich SchiaveUi.
Schicht, Johann Gottfried,
geb. 29. Sept. 1753 zu Reichenau
bei Zittau (nach Stallbaum), gest.
16. Febr. 1823 zu Leipzig (nach
Dorf fei 1, 121). Sein Vater war
Leinweber u. nalim ihn ein Onkel,
Chrstph. Apelt, frühzeitig zu sich
um ihn zu erziehen, was er bis
zum 18. Jahre Sch.'s redlich er-
füllte. Seine musikalischen Anlagen
bildete er schon auf dem Gym-
nasium in Zittau beim Organisten
Joh. Trier aus und als er nach
Leipzig ging, um Jura zu studieren,
fand er an Hiller einen treuen
Helfer, dem er sich ganz anschloss
und ihm stets zur Hand war.
Trat in sein Orchester als Violinist
und spielte öfter Klavierkonzerte.
1785 legte Hiller die Direktion der
Gewandhauskonzerte nieder und
übertrug dieselbe Seh., doch be-
schnitt ihm der Stadtrat den Ge-
halt von 400 Thlr. auf 300. Er
behielt die Direktion bis 1810, in
welchem Jahre er Kantor an der
Thomasschule wurde. 1798 hatte
er noch den Organistendienst a/d.
Neuen Kirche erhalten u. grlmdete
zur selben Zeit mit dem Baumeister
Limburger eine Singakademie, deren
Direktion er 1807 an Wilh. Eriedr.
Riem abgab. 1810 gab er alle
Nebenämter ab und widmete sich
ganz den Pflichten eines Kantors
und Musikdirektors an St. Thomas
(Dörffel 2, 24. Gerber 2 eine
Selbstbiogr. Döi'ffel 1, 3. 6. 49.
121. Ein Brief in La Mara 1,
311. Urteile in Berliner Ztg. 1,
417. 3, 194. Lpz. Ztg. 14, 403.
20, 601. Nekrol. 25, 132. Anderes
40, 656. Winterfeld 3, 483 über
seine Kirchen-Melodien. Zahn 5,
464 mit Angabe von 298 geistl.
Melodien und 6, 395). Verzeichnis
seiner Werke:
Grundregeln der Harmonie nach dem
Verwechsluugs- System entworfen und mit
Beispielen erläutert von J. G. Schicht.
Leipzig, 1812 Breitkopf u. Härtel. fol.
[B. B. Dresd. Dresd. Mus. B. Lpz.
Brüssel, br. Mus. in 3 Ausg. Musikfr. Wien.
Das Ende des Gerechten. Passions-
Orat. v. Eochlitz. Lpz., Fr. Hofmeister.
Pai't. qufol. 255 S. [B. B. Leipz.
Schicht.
17
Schicht.
Thom. Berlin Singak. B. Lpz. Dresd.
Mus. Schwerin F. Amst. Musikfr.Wieu
im Kl.-A. Hofb. Wien P. br. Mus. P.
Die Feier der Christen auf Golgatha.
Orator. von Rost, in 2 Abtlg. f. Soli,
Chor u. Orch. im Kl.-A. Lpz. 1785 F.
Böhme. [B. B. Darmst. Dresd. Mus.
B. Lpz. Leipz. Thom. B. Kgsbg. Rostock.
Wolfenb. Musikfr. Wien. br. Mus.
Oratorium , Die letzten Stunden des
Erlösers, im Autogr. [B. Lpz.
Missae in Cd. Em. [Lpz. Thom. im
Ms. P.
Missa a 8 voc. Ms. P. [B. Lpz.
Messa a 4 voc. c. ström. Lpz. 1819.
P. Ms. 345 Autogr. [Dresd. Mus.
1 Messe, siehe Martin v Solar 1785.
Missa in C. 8 voc. P. fol. Ms. 2G2, 31.
[Dresd.
Te Deum laudamus. Hymnus Ambro-
sianus in usum 4 vocum et chori comit.
Omnibus instram. musicis. Lips., Hof-
meister. P. Dd. qufol. [B. B. Lpz.
Thom. Darmst. B. Kgsbg. Musikfr.
AVieu.
— Im Ms. ein Te Deum in Ed. (1818).
P. [Lpz. Thom. Dresd. Mus. Ms. 346,
fraglich welches, 2 Ex.
Te Deum laudamus composto in occa-
sione del giubbileo acaderaico di Lipsia.
P. [B. M.
De Teum f. 4 Männerst. Ms. 225 f.
[Dresd.
Motetto Veni sancte sp. heiliger Quell
der ewigen Seligkeit, f. 4 Singst, ä capella.
Part. HS. Lpz., Kühnel. [B. B. Darmst.
Berl. Singak. Regensbg. Dombibl. Dresd.
Musikfr. Wien.
— Lpz. , Peters. P. [B. Wagener.
Dresd. Mus.
Motetten, Heft 1—7, für Sopr., Alt,
T. u. B. Part. Lpz., Br. & H. 12 Nrn.
[Schwerin F. Lübeck, br. Mus: Heft 9.
10. 11.
13 Mot. zu 4 St. Ms. 1232. [Dresd.
11 Motetten f. Solo und Chor, eine mit
Posaunen. P. [Musikfr. Wien.
9 Motetten im Ms. P. 290—292. [B.Lpz.
Hymne: Ertöne Jubelgesang 1817. Ms.
P. [Lpz. Thom.
Friedenskautate 1794. Autogr. P.
I B.Lpz.
Cantate, Gelobet sei Gott. Ms. P.
[Lpz. Thom.
Gott! du giebst dem Könige langes
Leben. Ps. 61, Vers 7—9. Motette.
Ms. P. 347. [Dresd. Mus.
Grofs ist der Herr, Motette. P. 5. Heft
des obigen Druckes bei Br. & H. fol.
[B. B. Dresd. im Ms. P.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ich will dich erhöhen, 4stim. Ms. P.
[Berl. Singak.
Psalm 100: Jauchzet dem Herrn alle
Welt, Motetto in zwey Chören . . . Part.
Lpz., Br. & H. fol. Bd. [Schwerin F.
Darmst. Dresd. Mus. B. Marienberg in
Sachs. Elbing Nr. 302. B. Lpz. B. B.
im Ms. 19820. P. Dresd. Ms. br. Mus.
Jesus meine Zuversicht, Motette. Lpz.,
Br. (fc H. 2. Heft obiger Ausg. von Br.
& H. [Dresd. Mus. B. Lpz. B. M.
Lied von Geliert, Auf Gott und nicht
auf meinen Rath, 4stim. Ms. 1234, 1. P.
[Dresd.
Lied von Klopstock f. 4 St. Ms. 1234, 2.
P. [Dresd.
Lobet den Herrn, 8stim. P. [Berlin
Singak.
Meine Lebenszeit verstreicht, Motette.
Nr. 3 in Ausg. Br. & H. [B. Lpz. Dresd.
Mus.
Schwingt euch, frohlockende, 4 st. mit
Posaunen. P. [Berl. Singak.
Nach einer Prüfung kurzer Tage, 4 st.
Nr. 1 der Motetten in obiger Ausg. Br.
& H. [Dresd. Mus. B. Wagener s. 1.
Dresd. B. Lpz.
Das Vater unser und die Worte des
Abendmahles, f. 1 Singst, mit Orgel. Lpz.
(1805) Kühnel. P. [B.Lpz. Musikfr.
Wien. Brüssel Cant.
Wie lieblich, Motette. Ms. P. [Lpz. Thom.
Cantate zur Teschener Friedensfeier.
Ms. 888. P. qu40. [Dresd. Mus. im Autogr.
Allgemeines Choralbuch für Kirchen,
Schulen, Gesangvereine, Orgel- und Pfte.-
Spieler vierstim. gesetzt von ... 1. Thl.
Bey Br. & H. in Lpz. (1819). qu4".
Ausführliche Angaben nebst Liederverz.
im Zahn 6, 395, sowie Abdruck der Melo-
dien. — 2. Thl., 3. Thl. mit 1285 Lieder
auf 547 S., dabei 306 Melodien von Schicht
erfunden. [B. B. Dresd. B.Lpz. B.
Wagener. Hofb. W^ieu. Musikfr. Wien.
B. Zw.
64 Choräle, Ms. [B. Lpz.
43 Choralmelodien f. 2 Sopr. u. 2 Alt,
gesammelt von . . . Lpz., Peters, qufol.
[Dresd.
Drey- und vierstim. Choralmelodien f.
2 Sopr. und 2 Contr'alte zum Gebrauch
f. Gymnasien . . . Lpz. (1808) A. Kühnel.
qufol. 19 S. 32 Choräle. [B. Lpz. B. M.
bei Peters. Musikfr. Wien. B. Kgsbg.
br. Mus.
Coro nell'opera L'Asilo d'amore di
Metastasio. 1789. P. Autogr. qufol.
[Dresd. Mus.
Coro ä 4 V. c. ström. Ho composto
nel'mese d'Apiile. Kl.-A. Ms. P. — Reci-
2
Schicht.
18
Schickhaxd.
tativo ä Sopr. e Coro c. ström. P. 1790.
qufol. [Dresd. Mus.
Amynts Freuden über die Wiederkehr
der Lalage, ein Singstück für den Diskant
od. Tenorstimme. Klav.-Ausz. als auch
mit Begl: 2 Waldhörner, 2 Oboen, 2 Flöten,
2 Fagotts, 2 Violinen, 2 Bratschen u. Bafs.
Leipzig 1778 Junius. qufol. Klav. u. Stb.
Presd. Mus. Schwerin F. nur Kl. - A.
Musikfr. Wien. br. Mus. inkompl. Brüs-
sel Cons.
Der Preis der Poesie, Cautate. [C. P.
Dies ist der Tag, Lied. Autogi'. nebst
seinem Portr. [B. B., Grasn.
Sechs Gesänge von Matth. Claudius,
Matthison und von Salis für 4 u. mehrere
Stimmen. Lpz., Hofmeister. P. fol.
17 S. [B. Kgsbg. Schwerin F. B. Wa-
gener. Musikfi'. Wien.
Preis der Dichtkunst. Gedicht von
Nostitz. Lpz. P. [Darmst. br. Mus. Kl.-A.
Variationen p. le Clavec. Ms. 1106, 8m.
[Dresd.
Orgelstücke in C. F. Becker's Caecilia.
Lpz.
Seh. ist als Komponist nicht bedeutend
und erhebt sich nur selten über die da-
mals gebräuchliche Ausdnicksweise ; seine
Themen sind schwach und der Kontra-
punkt spielt eine sehr untergeordnete
Rolle. Am längsten hat sich seine Mo-
tettensamlg. erhalten, die besonders für
Schülerchöre, durch ihre leichte Ausführ-
barkeit gepaart mit Wohlklang, sich ganz
besonders eignen. Im Eitner 2 nebst
anderen neuen Ausg. verz.
Schick, Ernst, Ehemann der
Sängerin Schick, geb. Hamel, geb.
im Okt. 1756 im Haag, gest. 10.
Dez. 1815 zu Berlin (Becker 3,
139 schreibt ISU). Sein Vater
war Tanzlehrer in Amsterdam und
bestimmte den Sohn zu demselben
Fache. Seine glückliche musika-
lische Veranlagung zeigte sich
schon früh bei Erlernung des Vio-
linspiels, so dass sich der Konzert-
meister Kreusser vom Vater aus-
bat ihn auszubilden. 1770 hörte
er die Virtuosen Esser und Lolli
und nahm sich besonders letzteren
zum Vorbilde. 1774 kam er als
Viohnist an die kurf. Kapelle in
Mainz und hatte daselbst später
auch die Opern zu dirigieren, wie
Eeichard 1791, 221 mitteilt. 1779
unternahm er Konzertreisen, spielte
am .5/11 in Frankfurt a/M.; 1780
am 9/4 dirigierte er das Konzert
der Madame Steffani und spielte
selbst im Konzert. 1783 unter-
nahm er mit dem Violoncellisten
Tricklir eine Kunstreise und rich-
tete mit demselben nebst Benda
und Hoffmann in Berlin Quartett-
Soireen ein, in denen er ganz
besonders Joseph Haydn pflegte
(Sittard 1, 130). 1793 wurde er
Kammermusikus au der Kgl. Ka-
pelle in Berlin und rückte 1813
zum Konzertmeister herauf, er-
richtete auch 1804 mit Bohrer
Abonnementskonzerte (Gramer 1,
749. 764. Gerber 1. 2. Ledebur.
Israel 69. 72). Ledebur und Ger-
ber führen 6 Konzerte von ihm an.
Nachweisbar sind nur:
Concerto poui* Violon avec acc. de 2 V.
A. B. 2 Hautb. et 2 Cors. Ms. Stb. in Fd.
[Briissel Cons. Ledebur fühi't es als op. 1
bei Hummel in Berlin erschienen an.
Concert p. le V. principale av. 2 V.
A. B. 2 Hautb. & Corui. Oe. 5. Berhn
(1783) Hummel, fol. [br. Mus.
Li G. C. Grosheim's Melodien m. Klav.
ist er auch vertreten.
In Ambrosch Freymaurer Lied. 3. Thl.
1 Lied.
Li Böheim's Maurerlieder 1798, 1. Thl.
Nr. 65. Warum sind der Thränen. Nr. 73
Fühlt, Maurer, des Lebens erhab'nen Werth.
Nr. 74, Wenn einst vom Staube losge-
rissen.
Cramer 1, 755 führt noch einen Jo-
Immi Andreas Schick an, der 1783 Kon-
zertmeister in Gotha war.
Gerber verz. C . . . G . . . Schick^ der
1798 ein Andantino p. le Clav. av. 8 Variat.
in Augsbg. herausgab.
vSchickliard (Schickhart), Jo-
liaim Christian, aus Braun-
schweig, ist am 18. Nov. 1745
als Musicus an der Universität zu
Levden mit Schickhart eingeschrie-
ben (Bouwst. 3, 7). In seinen
Drucken liest man Schickhard und
Schickhardt. Er ist bekannt durch:
Schickliard.
19
Schiedermayr.
Senates a une flute et ime basse cont.
. . . opera 1. Amst, P. Mortier. [B.
Wolfen b.
Senates pour uu hautbois, ou V. et
Bc, Oeuvre 2. Amst., Roger. [Paris Nat.
Wolfenb: P. Mortier.
6 Senates pour 1 flute & B. oeuv. 3,
ed. 2. augment. d'une Sonate. Ib. 2 Stb.
40. [B. B. Wolfenb: P. Mortier.
Senates p. la charabre ä 2 flütes et Bc.
ee. 4. Ib. Nr. 37. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus.
6 Senates ä 1 FI. 2 Hautb. 1 Ya. de
Gambe & B. ee. 5. Amst.. ib. [br. Mus.
12 Sonatas er Solos fer a Fl. with a
Th. B. for the harps. er Bass Viol. op. 7.
London, fol. [br. Mus.
6 Concerts ä 4 Flütes & B. cont. ded.
de Brandt. Amst. oeuv. 9. [Linköping
Fl. 1. 2. 4. Bc.
6 Cenceits pour ? oeuv. 13. Ib. [Paris
Nat.
6 Senates ä une flute trav., uu Hautb.
ou Vielen & Bc. Liv. 1. oeuv. 20. Ib.
Nr. 359. 19 S. [B. Wagener.
6 Senates ä une flute trav., un Hautb.
eu "Violen & Bc. oeuv. 20, liv. 2. Amst.,
Le Cene Nr. 480. 22 S. [B. Wagener.
— Solos for a germ. flute ... op. 20.
London, fol. [br. Mus.
L' Alphabet de la musif^ue cont. 24 Se-
nates-Solos p. la flute trav. ou p. le V.
av. Bc. oeuv. 30. London, qufol. [br.
Mus.
12 Senates p. 2 flütes et Bc. Amst.,
Roger. 3 Stb. [Briissel Cons.
6 Sonatas fer 1 Fl. & 2 Hob. er 2 V.
with a Yiol Bass & Th. B. London, fol.
[br. Mus.
Mss. in B.Rostock: Sonate f. Y. u. B.
Stb. — Sonate f. Fl. u. B. Stb. — G So-
naten f. Fl. ä bec mit B. Stb.
Mss. in Upsala: Concerto ä 9: 2 V.
2 Ob. Fl. Va. Vcl. cencert. Bc. Basse rip.
fol. — Concerto ä 9: V. coucert., 2 V.
2 Ob. Fl. Alte, Ycl. Bc. B. rip. fol.
Es werden auch eine Flötenschule
op. 12 und eine für die Oboe, Amst.,
Roger angezeigt.
In Schwerin F: Trio ä 2 flütes et B.
Ms. Stb.
In Wolfeub. Ms. 298: IG Flötensoli.
Sclückbardt, siehe Sclial)hart.
SchidloiüUa (Schidtloril, Scbit-
lovita, Schiclloiiit), Johann Sdu-
neck, von 1571 — 1584 als Bassist
a/d. Hofkapelle in Dresden in den
Listen mit wechseLider Namen-
schreibung verzeichnet. In späterer
Zeit, 1587 und 1595 tritt er in
den Listen nur unter dem Namen
Sdimeck, Sduneccius und Stuneck
auf. Im Jahre 1587 empfängt er
eine „Begnadung" von 200 Gld.
(s. Staatsarchiv. Fürstenau 3, 200
nennt ihn Schidlouit).
Schiebel, Johann Gfeorg, geb.
18. Juni 1656 zu Dresden, gest.
2. Mai 1684 zu Radeburg. War
Magister der Philosophie, 1679
wurde er zum ksl. gekrönten Poeten
ernannt und erhielt das Schul-
rektorat in Radeburg {Leichen-
sermon in M. f. M. 8, 3).
In Ahle's Herbstgespräch wird eine
Abhdlg. erwähnt, die aber mit Musik
nichts gemein hat, von Gerber 1 aber au-
geführt wird: Curieuseste Wunderwerke
der Natur, so sie durch den einstimmen-
den Klang au Menschen, Yieh und aUen
Creaturen ausübet.
Sehieck, Johann Andreas, aus
Goldbach bei Gotha, Violinist an
der Hof kapeile in Gotha um 1754
(Marpurg L 270). Forkel 1, 140
verz. ihn 1781 als Konzertmeister
an der Coburg -Gothaischen Hof-
kapelie.
Schiecke, Johann, geb. zu
Grimma i/S., studierte in Leipzig
auf der Universität und gab am
22. Dez. 1693 die Dissertationen
heraus :
Organum musicum, historice extructum
. . . placide probaudum offeii. Lips. 1693
Georg. 4P. [B. B. Brüssel.
Meo Jesu mitissime succurrente. Lips.
1693 ib. 40. [B. B.
Schiedermayr (Schiedermaier),
Johann Baptist, geb. 23. Juni
1779 zu Pfaffenmünster bei Strau-
bing in Baiern, gest. 6. Jan. 1840
zu Linz. War Domorganist in Linz
(im Wurzbach Bd. 29 ausführliche
Biogr.). Er war ein sehr frucht-
barer Komponist und reichen die
Opuszahlen seiner Druckwerke
über 100 und zwar beschränken
2*
Schiedermayr.
20
Schieferdecker, Job. Chrstn.
sie sich fast nur auf kirchliche
Gesänge :
Choral -Messe, riebst Tautuni ergo et
genitori zum Gebrauch für ordinäre
Aemter, auch wohl für Advent . . . für 1
und mehrere Männerstini. in unisono mit
. . . Orgel. Linz (1830) Cajetan Haslinger.
kl. qufol. P. 6 Bll. [Hofb. Wien.
Die Praefatiouen f. die Sonn- und Fest-
tage ... mit Orgel. Ib. (1830). 11 S.
in qufol. [ib.
In Kremsmünster einige Messen.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
zahlreiche 'S^'erke, bei denen eine kurze
Angabe genügen wird: 13 Messen op. 18.
31. 32. 33. 34. 36. 66. 72. 94. 101 und
3 ohne opus. — 3 Requiem, op. 29. 46.
— 2 Te Deuin op. 40. — Vesper op. 42.
— Litania op. 41. — Asperges. — 3 Tan-
tum ergo. — Fange lingua. — 6 Offer-
torien op. 68. 74. (op. 109 u. 110 f. Solo
n. Instr.) — 2 Gradualion op. 67. 73. —
Evangelien (Lauda Sion). Sämtliche Ge-
sänge für Cbor, Solo u. Orch. meistens
nur in Stb. gedruckt,
6 Orgel -Stücke (Praeludien) für die
hlge. Weihnachtzeit, op. 76. Wien, Has-
linger. 15 S. [B. Wagener. Musikfr.
Wien. Brüssel.
Der Antiquar Leo Liepra. besafs einst:
Litaney f. 4 Singst. 2 V. 2 Clarin. 2 Tromp.
Pauken, Contrabass u. Orgel op. 41. Wien,
Haslinger. Stb. — Messa nebst Graduale
u. Offeicorium ebenso. Wien, Steiner. Stb.
— Requiem in Fmoll 4stim. 2 V. Ya. obl.
2 Corni c. org. Linz, C. Haslinger. Stb.
Seliiefertlecker
Cliristiaii,
Vater des Johann Christian, aus
Zeitz gebürtig, ein Bruder des
Weifsenf eiser Superintendenten,
wurde 1676 Kantor und Organist
in Teuchern, 1678 Substitut des
alten Rektors Andreas Crusius
und 1679 dessen Nachfolger in
Teuchern, 1684 Musikdirektor und
Prof. am Gymnasium zu Weifsen-
fels, 1701 nebenbei auch Stadt-
organist daselbst und starb 1711
(Viertel]. 6, 160).
Seliiefertlecker, Johann Chri-
stoph und Wilhelm Christian
sein Vater. Letzterer war 1720
bereits verstorben und Stadtorganist,
sowie Kantor am Gymnasium zu
Weifsenfeis gewesen. Sein ältester
Sohn, Joh. Chrstph.^ war Hofkantor
in Weifsenfeis und heiratete 1720
(J. 0. Opel's Liste der Weifsen-
fels-Querfurter Hofmusiker).
Schieferdecker, Johann Chri-
stian, geb. zu Zeitz, denn er bez.
sich mit „Cizensi", die Viertel]. 6,
160 sagt zwar: geb. 10. Nov. 1679
zu Teuchern, besuchte 1692 — 1697
die Leipziger Thomasschule, gest.
1732 in Lübeck, war vor 1707
Cembalist am Hamburger Opern-
theater, wo auch die Opern Alarich
1702, Victor Regnerus 1702 und
1703, Justinus 1706 von ihm auf-
geführt wurden (Lindner, Hbg.
Oper S. 182 Nr. 96. 98. 99. 114
Nr. 99 Berenice ist aber von Bron-
ner. Siehe Allg. mus. Ztg. Lpz.
1877, 219). Am 23. Juni 1707
erwählte ihn der Stadtrat zu Lü-
beck zum Organisten an St. Marien
(Stiehl,Lexikon, Jimmerthal's B uxte-
hude p. 7. Mattheson u. Walther
erwähnen ihn auch). In Lübeck
veranstaltete er die gebräuchlichen
Abendmusiken und schrieb dazu
von 1707—1729 geistliche Kan-
taten und Oratorien, doch haben
sich auf der Stadtb. zu Lübeck
nur die Textbücher zu 22 Abend-
musiken erhalten. Nachweisbar an
Kompositionen sind folgende:
Pbilureischer Nacbklang, dem . . Herrn
Joh. Severino Weissen, Cizensi, alfs ihm
der . . Lorbeerkrantz zu Leipzig den 26.
Jan. 1660 überreichet wurde . . Lpz., gedr.
bey Jahn. 1 Bl. gr. fol. Part: Sollen
denn die Pierinnen, 5 Str. 2stii'n. [B. Zw.
Hochzeitslied vom Jahre 1707. Lübeck,
Jäger und ein 2tes vom 28. Nov. 1707
ib. in der Stadtb. Lübeck.
In Mss. der Kgl. B. B. 12261 (ohne
Vornam.) Stü(;k 13: Heilig ist der Herr,
4stim. 4 Instr. u. Bc. P. — Ms. 444,
16. Stück mit Vornamen J. C. Kyrie et
(rloria 4 voc. .5 Instr. et Bc. P. — Ms.
1100, Stück 20: In te Dne. speravi, f.
Tenor, V. u. Cent. P.
3 Kantaten: 1. Auf, auf, mein Herz.
2. Weicht ihr schwarzen Trauer-Wolken.
3. Triumph! Belial ist nun erleget, für
Schieferdecker, Job. Dav.
21
Schiffelholz.
Bass und Violinen. Ms. 899—901. P.
[Biiissel Cons.
12 Musicalische Coucerte bestehend
ans etlichen Ouvertüren und Suiten. Ham-
burg 1715 Phil. Hertel. 3 Y. 3 Ob. B.
u. Bc. [B. Wagener.
Schiefcrdeeker, D. Johann
David, Dr. u. Prof. der Theologie;
am 9. Nov. 1672 zu Weifsenfeis
geb., gest. 11. Juni 1721 ebd., gab
ein Gesaugbuch mit Melodie und
Bass heraus:
Hoch-fürsthches Sachsen-"Weirsenfelsi-
sches Gesang- und Kirchenbuch . . in
2 Tbl. verfasset. Weifenfels 1714 Job.
Chr. Brühl. 4«. 816 S. mit 150 Ps. u.
217 Lied. Siehe Zahn 6, 293. [B. Lpz.
Stuttgart.
ScliiefPerlein (Schieferlein), . . .
Die Bibl. des Consei'v. zu Briissel be-
sitzt von ihm 3 Sonate a Viohno e Vio-
loncello concertato e Bc. Ms. Stb. 18. Jh.
Schiefholz, siebe Schiffelholz.
Schiele, Ämbrose, wird am
24. Oktober 164-1 Violinist und
Kammermusikus an der Hofkapelle
zu Berlin; 1646 erhöht sich sein
Gehalt auf 150 Thlr. jährl. (Schnei-
der 41).
Schiele, Johann, bekannt durch
drei Hochzeitslieder:
Als . . . Herr Peter von der Linde 1674
sein hochzeitlichen Tag . . feierte. Lpz.
1 Bog. fol. [Bibl. Bohn in Bresl.
Vetterliche Schuldigkeit, welche an
dem . . Ehe-Feste, des . . Herrn Job. von
Gutts-muths . . den 18. Nov. 1675 . . in
geringen Zeilen und Thönen . . aufs Leip-
zig überschickt Job. Seh.. Lpz. 1675
Chr. Uhmann. 2 Bll. fol. 2 Arien: Ach
mir fehlet gixter Muth mit Eitornell und
Nun eilt mein ganzer Sinn, beide f. 1 St.
mit Ritornell f. 2 V. u. Orgel. [B. Br.
Schiere, . . . (Fürstenau im Kat.
der Dresd. Musikaliensamlg. ver-
mutet darunter Schüre, er meint
aber wohl Schürer, denn ein
Schuere lebte im 16. Jh.)
In obiger Bibl. befindet sich im Ms.
769 eine Cantata per Alto con ström, von
1753 in P. f[ufol.
Schierrentinger, Nikolas,
bekannt durch einen Psalm in 2 Teil.
zu 4 St. im Petrejus 1539 m (Eitner 1).
Schiesl, Jonas,
im Samlwk. 1624b eine Motette f. 2 C.
u. Bc. (Eitner 1). Ein Jonas Schiefst^
der wohl derselbe ist, steht um 1635 und
1640 in baierschen Diensten mit 300 Gld.
Später wird er als Sänger mit nur 140 Gld.
Gehalt bez. (Kreisarchiv). Siehe auch
Schüefsl^ Johann.
Schieti (Schietti), Cesare, Ka-
nonikus zu Urbino am Ende des
16. Jh. Er gab das Sammelwerk
heraus:
Motetti et Salmi, a 8 voci, coraposti
da Otto eccell. autori, con la parte de i
Bassi per poter sonarli nell'organo. Ven.
1599 Vincenti. 8 Stb.? (9 Stb.) _ 4».
15 Gesge., darunter 5 von Schietus, siehe
Eitner 1. [B. B. B. D. Proske nur 4 Stb.
In alten Samlwken. ist er von 1562
bis 1599 mit 10 Gesgen. vertreten (Eit-
ner 1). Dazu kommen nach Vogel noch
in Bonagionta's Corona 1568: Virtü che
la pocchi, c. 2. p. 5 voci. Siehe dort
auch die verschiedenen Ausg. obiger
Samlwke.
Schiff, Christian, um 1694
Musikdirektor in Lauben in Baiern.
Mattheson 1, 317, der auch seine
Schrift und vernuuftmaefsiges Lob der
in Gottes "Wort wohlbegründeten Vocal-
und Instrumental-Kirchenmusik . . . Lau-
ben 1694. S^. 21 Bll. anzeigt und be-
schreibt. Sie befand sich einst in seinem
Besitze. Gerber 1 zeigt auch eine Trauer-
Ode für 5 Stmi., Görlitz 1679, 1 Bg. fol.
an. Die Lexika schreiben alle für Lauben:
Lauhan in Schlesien und da die Trauer-
Ode in Görlitz erschien, so könnte wohl
Lauhan richtiger als Lauben sein.
Schiffelholz (Schieflholz), Jo-
hann Paul, war nach Gerber 1
um 1727 Musikdirektor an der
Pfarr- und üniversitätskirche zur
lieben Frauen in Ingolstadt und
fügt dem noch bei, dass ihn Wal-
ther Scheiffelholz nennt (im ge-
druckten Lexikon fehlt der Name,
doch besafs Gerber sein Hand-
exempl. mit vielfachen Zusätzen).
Er soll 1727 in Augsburg 8 Violin-
konzerte herausgegeben haben, betitelt:
Thesaunim reconditus, quem, qui qua erit,
inveniet.
In der Kgl. Musikalien-Samlg. in Dres-
den befinden sich eine Anzahl Komposi-
Schiffl.
22
Schildt, Anton.
tionen unter demselben Namen, doch. |
scheint es mir zweifelhaft, ob es derselbe j
obige Autor ist. Er wendet in denselben i
ein' Instrument „Gallichoua" an, welches |
wohl eigene Erfindung und Benennung
sein muss, da es sonst nirgends weiter
genannt wird. Sämtliche Tonsätze im
Ms. i;nd zwar
Parthia ä 2 Gallichone, 2 V. c. Vcl.
qufol. G Trio ä 2 Gallichone, 2 V. e Vcl.
qufol. — 5 Trio k 3 instrum. Gallichona
e V. 1., Gallich, o V. 2. con Vcl. — 6 Trio
a V. e Vcl. — 6 Duetti a Gallich, e Vcl.
concertante. 2 Stb. qufol.
Schiffl, Georg-, Altist an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
monatl. vom 1. Nov. 1583 — 84
(Köchel 1).
Schikaiieder, Emaimel, geb.
1751 zu Eegensburg, gest. 21. Sept.
1812 in Wien in der Alservorstadt
im Irrsinn, nach dem Verlust seines
ganzen Vermögens. Er zog in der
Jugend in den Schulferien mit
Kollegen als Geiger in Baiern um-
her, kam auf seinen Wanderungen
nach Augsburg, wurde Schauspieler,
bald darauf des Theaterdirektors
Schwiegersohn, dann Direktor der
Truppe selbst, für die er nun Lust-
spiele und Singspiele schrieb. Nach
mancherlei Irrfahrten kam er nach
Wien. Die Zauberflöte von Mozart
— die übrigens nicht von Seh.
herrührt (der eigentliche Verfasser
war der Schauspieler Ludw. Gie-
seke ; Schikaneder änderte nur nach
Belieben und setzte Papageno u.
Papagena hinzu, doch bildet Gie-
seke's Buch die Grundlage. Siehe
Jahn's Mozart, 3. Aufl. Bd. 2, 586)
— machte ihn zum reichen Manne.
1800 erhielt er die Konzession zur
Erbauung des Theaters auf der
Wiedeu und eröffnete es 1801,
zog sich aber schon 1802 zurück,
doch übernahm er noch zweimal
die Direktion. 1807 erbaute er
in Brunn eine grandiose Arena,
worin er glänzende Vorstellungen
gab. Der Krieg von 1809 und
seine verschwenderische Lebens-
weise brachten ihn schliefslich an
den Bettelstab und in den Irrsinn
(Brummer). Seine theatralischen .
Werke erschienen in einer Ge-
samtausgabe in Wien und Leipzig
1792. Brummer giebt das Inhalts-
verz., sowie ein Verz. seiner separat
erschienenen Lustspiele und Ope-
retten.
Die Musikfr. in Wien besitzen an Kom-
jjositionen von ihm:
Die lustigen Bauern vom Land, aus
der Oper „Der wohlthätige Derwisch",
ein Duett iu Stb.
Sieg der London und Coburg, 1 Lied.
7 Terzette f. S. T. B. oder 2 T. u. B.
Scliilclia, Anton, gest. 1795
als Schulrektor zu Brzezno in
Böhmen. Vordem Organist in
Jungbunzlau. Auf dem Kirchen-
chore zu Eaudnitz befindet sich
nach Dlabacz eine Litanei von ihm.
Schild, . . . Gerber 2 verz.
einen Komponisten des 18. Jhs.,
der um 1790 in London Instru-
mentalpiecen herausgab , glaubt
aber, dass es William Shield sei,
siehe diesen.
Schild, J . . . T . . ., bezeichnet
sich auf op. 2 mit „of Vienna".
Er muss in London im 18. Jh.
gelebt haben, wie seine Druck-
werke andeuten. Bekannt sind
davon:
Three Sonatas for the Pfte. or Harps.
with a V. op. 1. Loud., John Kerpen.
2 Stb. fol. [B.B.
Three Sonatas (wie oben) op. 2. Ib.
2 Stb. fol. [B.B.
Schildt, Anton, aus Hannover,
wo er an der Marktkirche (SS. Ja-
cobi u. Georgii) von 1593 — 1621
und von 1626 —1629 Organist war.
Seinen letzten Gehalt erhielt er
am Osterquartal mit 20 Gld. aus-
gezahlt. Sein Nachfolger war Mel-
chior Schildt. 1596 befand er
sich in der Prüfungskommission
der neu erbauten Orgel in Grü-
Schildt, Gerdt.
23
Schildt, Melchior.
uingon (Werckmeister's Organ.
Gruningense redivivura § 11). Mau
könnte vermuten, dass er der
Vater des Melchior sei (Viertel]. 7,
221 ff.).
Schildt, (xerdt (Kurt), stammt
wohl aus derselben Hannover-
schen Familie und bekleidete bis
zu seinem Tode 1569 den Orga-
nistenposten an der Aegidienkirche
zu Hannover (Viertel]. 7, 226).
Schildt, Ludolph, ein Bruder
des Melchior, von 1621—1626 Or-
ganist an der Marktkirche (8S. Ja-
cob! und Georgii) in Hannover,
folgte dann 1626 als Organist an
der Hauptkirche ß. M. V. in Wol-
fenbüttel seinem Bruder; 1630 er-
hielt Delphin Strunck das Amt
und von 1632 — 1637 wurde Lud.
Schildt zum zweiten Male gewählt
(M. f. M. 23, 127. Viertel]. 7, 221).
Schildt (Schild), Melchior, nach
einer Aeufserung Strunck's in
einer Urkunde von. 1660 muss er
1592 geb. sein, gest. 22. Mai 1667
zu Hannover. Da er Hannover
ein Legat vermachte, nimmt man
Hannover als seine Geburtsstadt
an, doch bedachte er die Stadt
Lübeck weit reichlicher; vielleicht
war aber seine erste Frau eine
Lübeckerin und rührte der Haupt-
bestandteil des Vermögens von ihr
her. Uebrigens giebt er 1660 sein
Vermögen mit 6322 Thlr. an, für
damalige Zeiten schon eine hohe
Summe. Er war ein Schüler Swee-
linck's und wohl der begabteste,
der sich die guten Seiten seines
Meisters aneignete und die ge-
ringeren zu vermeiden suchte.
Dies zeigt sich besonders in der
mafsvollen Form seiner Tonsätze,
die Sweelinck u. Scheidt so selten
zu finden verstanden. Seine Har-
monie und Figuration ist wohl-
klingend und geschmackvoll, nur
' hin und wieder erinnert er an die
Unbehilflichkeit seiner Zeit. 1623
I wurde er Nachfolger Christph.
Seile's als Organist an der Haupt-
kirche B. M.V. zu Wolfenbüttel.
Im Sommer 1626 berief ihn König
Christian IV. von Dänemark als
Organist nach Kopenhagen mit
300 Thlr. Gehalt und 1629 folgte
er dem Anton Schildt (seinem
Vater?) als Organist a/d. Markt-
kirche (SS. Jacobi u. Georgii) zu
Hannover. Da Anton seinen letz-
! ten Gehalt am Osterquartal mit
20 Gld. ausgezahlt erhielt, so muss
I er vor Johanni schon eingetreten
I sein, denn am Johannisquartal er-
hielt Melchior schon den Gehalt,
der auf 45 Gld. erhöht wurde.
Ein Beweis für den Ruf, den er
bereits genoss. Am 26. Nov. 1646
verheiratet er sich mit Margarete
Cassel, einer Wittwe, die ihm wohl
reiche Geldmittel zubrachte, denn
beide, da sie ohne Kinder waren,
errichteten reiche Stiftungen. Seine
Frau starb 1653. Erst am 12. Juli
1655 verheiratete er sich mit Mar-
garete Scher (Scheer) und zwar aus
dem Grunde, weil ihm bei seinem
podagraischen Leiden die rechte
Hilfe fehlte (!). Er zeugte mit ihr
trotz Podagra von 1656 — 1664 vier
Kinder (M. f. M. 23, 127. Viertel]*.
7, 220 auf Dokumente begründet.
Die Eutlassungsurkunde aus dä-
nischem Dienste in Viertelj. 9, 80).
A^on seinen Kompositionen sind bis
heute erst folgende bekannt:
Ms. B. Upsala, Cantate: Ach mein
hertzliehstes Jesulein, 4 voc. c. Bc. 1657.
Ms. B. Kopenhagen, angebunden an
Voigtländer's deutsche Oden und Lieder
von 1642 mehrere Klavier- und Orgel-
stücke in Tabulatur, dabei 2 Orgeisätze
von Seh. abgedr. in M. f. M. 20 p. 35 :
Variationen über „Gleich wie das feuwr"
und „Paduana Lagrima".
Ms. Stadtb. Lüneburg, Tabulaturbuch,
2 Orgelstücke, verz. im Junghans p. 33,
Schilling, Christoph.
24
Schimpke.
Nr. 41. .58: ,,Herzlich lieb hab ich dich.
Allein Gott in der Höh sey Ehr. Das
erste re abgedr. in Viertel]. 7, 252.
Ms. aus Gerber's Bibl. in Musikfr.Wien,
2 Choralbearbeitungeu 1. Christ, der du
bist der helle Tag. 2. 0 Vater, allmäch-
tiger Gott 1. 2. und 3. Vers.
Schilling, Christoph, aus Fiei-
berg wird 1593 an Trinitatis Kan-
tor in Sonnenwalde (Kr. Luckau)
bis 1598 (M. f. M. 6, 125).
Ein späterer C . . . Schilling ist
in der B. Darinst. mit Choral-Melo-
dien aJs Waldborn-Duette, Leipzig,
2 Stb., vertreten.
Schilling, F . . . W . . ., lebte
am Ende des 18. Jhs. und ist
in Eellstab's Sanilwk. Melodie und
Harmonie 1788 mit einer Gesangspiece
vertreten.
Schilling, Johann Baptist,
diente als Flötist in der Hofkapelle
in München und ist 1765 in den
Listen mit 475 Gld. Gehalt verz.,
1770 mit 500 Gld., 1777 wieder
mit 475. Am 6/8 1778 tritt er
in Pension und am 8/2 1792 wird
dem Kurfürsten sein Tod gemeldet.
Schilling, Johann Ferdinand,
Instrumentist an der Hofkapelle in
"Wien mit 20 Gld. monatl. vum
16. Nov. 1675 bis f im Februar
1684 (Köchel 1).
Schillingk, Joachim, Lautenist,
Ratsmusikant in Hamburg von 1524
bis 31, 1533 pensioniert (Sittard
1, 16).
Schilson, . . . der Name ist
wohl verstümmelt. Craraer 1, 532
zeigt 6 deutsche Tänze ä 5 p.,
AVien 1783, an.
Schlitz, . . . bekannt durch den
Druck :
Le Decameron des jeunes Cornetistes,
20 petites Fantaisies pour Cornet ä piston
seul (arranges) par Schütz. Paris, Alph.
Leduc. 2 Hefte ä 11 S. [B. M.
Schim, Hendrik, gab heraus:
Gezangen op de iuwijding van 't Maess-
luische orgel. Delft 1782. 80. [Amst.
Schiman, Christian Franz,
aus dem Brandeuburgischen ge-
bürtig; unter Kaiser Joseph I. als
Sängerknabe an der Hofkapelle an-
gestellt, wurde 1712 entlassen.
Hält sich in Wien auf und bittet
1723 um eine Unterstützung (Köchel
2, 398).
Schiniert, Peter, Schüler Seb.
Bach's; 1750—1780 Organist in
Hermannstadt (Lpz. Ztg. 16, 784).
Schimf, Christoph, s. Schimpf.
Schimmel Pfennig, Dorico.
Bekannt durch ein Ms. in B. Kassel.
Der Autorname ist soweit weggeschnitten,
dass man ihn, wie Israel S. 74 sagt, nur
erraten kann. Dort befindet sich der Ge-
sang, betitelt: La buona e felice mano
Per la Serenissima Piiucipessa e Signora
Sig. Elisabetha Landgrauia d'Hassia Signora
mia graciosissima. Tolte (Volte '?) dalle
gentilissime rime di sua Altezza e per
me in musica humilis simamente com-
posta . . . Seruitore ... kl. fol. in Sanimet
gebunden. 12 Gesänge f. Tenor u. Bc.
Die Kompositionen scheinen dem 17. Jh.
anzugehören.
Schimmer, Johann, lebte im
17.-18. Jh.
In der B. B., Ms. 19230. Part. 5. Stück:
Unser waudel ist im Himmel 4 voc. 4 iu-
strum. et Org.
Schimperlin, Christian, nach
Draudius war er zu Ochsenhausen
geb. und gab heraus:
4 Missen von 8 Stimmen. Augsburg
KjlG. 4".
Schimpf, Christoph; Fetis verz.
ihn mit Schimf und nennt ihn
einen Priester und Kapellmeister
an der Kathedrale zu Eichstaett
in Baiern. Folgender Titel be-
stätigt das Amt, er lautet:
Augustissimae Virginis Mariae Anti-
phonae et Lytauiae a 2. 3. 4. 5. vocibus,
e 2. Violinis decantatae a R. D. M. . . .
Oeniponti 16.58 Mich. 'Wagner. 5 Stb.
40. [B. B: Yox 1. 3. 4. Bc.
Schimpke, Christoph, in Tet-
schen in Böhmen geb., war zuerst
Fagottist, dann Komponist und
Kapellmeister beim Grafen von
Schindelar.
25
Schinu.
Thun, später zn Jobannisberg in
Scblesien. Er wurde als Kom-
ponist seiner Zeit (18. Jh.) ge-
schätzt (Diabacz). Gerber 2 führt
nach Traeg's Hds.-Kat. Sinfonien
und Konzerte an. Er starb 1789.
ScLindelar, Wenzeslar, ein
Komponist des 18. Jhs.,
von dem die B. B. im Ms. 19830
Nr. 1. 2. zwei Coneerte f. Violoncell mit
2 V. Violetta u. B. in Stb. besitzt.
Schindele, Joliann Viktor,
bekannt durch ,, Kleine Liedersammlung
in Musik gesetzt von . . . Kempten 1789."
13 Lieder. [B. M. Einsiedeln.
Schindler, senior und junior,
beide um 1733 Hornisten an der
Hofkapelle in Dresden mit je
300 Thlr. Gehalt (Fürstenau 1, 134).
Eeichard 1776, 2-41 führt einen
Schindler als Musikdirektor an der
Döbbelinschen Truppe in Berlin an.
Schindler. C . . . Gr . . ., geb.
3. Sept. 1779 in Dresden, 1810
Organist an der Sophienkirche in
Dresden (Leipz. Ztg. 37, 71).
Schindler (Schindeler), Christian
Paul, s. Paul Christian Schindler.
Schindler, Johann Chr . . .
Oottlieb, um 1783 Violoncellist
und Lautenist an der Hofkapelle
des Kurfürsten von Mainz, gab im
Jahre 1768 Kompositionen für
Violoncell und Klavier heraus
(Gerber 1).
Schindler, Johann (r . . ., Fa-
gottist an der Hofkapelle in Wien
mit 500 Gld. jährl. vom 1. Mai
1722 bis t 15. März 1725, 55 J.
alt (Köchel 1).
Schindler, Paul Christian,
geb. 16-18 zu Kopenhagen, gest.
92 jährig ebd., begraben am 21. Okt.
1740. Er war Mitglied der Kgl.
Kapelle in Kopenhagen seit dem
Regierungsantritte Christian V.,
wurde im Herbst 1670 nach Dres-
den geschickt (Empfehlungsschrei-
ben vom 6. Sept.) und komponierte
1689 die Barchard'sche Oper „Der
Götter Streit'', bei deren Auffüh-
rung das Schloss Amalienborg in
Brand geriet und viele Personen,
darunter auch Schindler's Frau
und Tochter, ums Leben kamen.
Auf einem Stammbuchbl. von 1674
bez. er sich als Violdigambist
(Viertelj. 8, 502).
Schindlöcker (Schindlecker),
Philipp, geb. 25. Okt. 1753 zu
Mons im Hennegau, gest. 16. April
1827 zu Wien; bildete sich in
Wien unter Himmelbauer zum
Violoncellisten aus, wurde Mitglied
an mehreren Wiener Kapellen und
erhielt endlich am 1. Juli 1806
a/d. Hofkapelle Stellung (Köchel 1.
Fetis).
Die Musikfr. in Wien besitzen 1 Rondo
für Vcl. u. B. und 1 Solo für Tel. u. B.
— In 3 Sonates p. 2 Vcl. par differents
auteurs clioisiees par Pleyel. Offenb.,
Andre. 2 Stb. sind enthalten: Boccherini,
Schlich und Seh. [Schwerin F. B. Wa-
gener.
Sein Neffe. Wolf gang Seh., gehört dem
19. Jh. an; er war ebenfalls Violoncellist.
Schinetti, L . . . Gerber 2 verz.
von ihm:
Concerto pour une Clarinette principale
avec acc. Paris 1787 Bignon.
Schinge (Schönge), . . , Violinist
der Mannheimer Hofkapelle, zu-
gleich Kepetitor, erhält 130 Gld.
Gehalt und extra 125. 1778
siedelt er mit der Kapelle nach
München über, erhält am 29/7
1779 eine Zulage und ist bis 1799
zu verfolgen (Kreisarchiv).
Schinn, Georg- (Johann Georg),
geb. 14. Sept. 1768 in Sinzig
(Niederbaiern), gest. 18. Februar
1833 zu München. Erhielt seine
Erziehung im Kloster Priefling
(Baiern), dann im Seminar zu
Neuburg a/d. Donau, besuchte die
Universität zu Dillingen und stu-
dierte Philosophie u. Rechtskunde.
Nebenbei betrieb er mit Vorliebe
Schinn.
26
Schii-m, Lieiihard.
Musik, übte Yioline, Flöte und
Fagott. Auf einer Reise wurde
er von Studiengenossen in Eich-
staett festgehalten und bestimmten
ihn, mit in die fürstbiscliöfl. Ka-
pelle daselbst als Flötist einzutreten;
studierte unter ßachschmidt, dann
auf Kosten des Fürstbischofs bei
Mich. Hajdn Theorie. 1808 den
2. Sept. wurde er an der Hof-
kapelle zu München als Bratschist
angestellt und blieb daselbst bis
zu seinem Lebensende (Lipowsky.
Lpz. Ztg. 35, 507. Kornmüller 1,
203). Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Rec[iüera 4 voc. Ms. P. [Proste-M.
2 Offertorien und 1 Tenebrae für 3
Männerst. Ms. P. [B. M.
Tenebrae factae sunt 3 voc. c. org.
im Autogr. (wahrsch. dasselbe wie B. M.)
in Ms. 19083, 3. Ed. letztes Stück. [Hofb.
"Wien.
4 Graduale u. Offertor. f. Chor u. Instr.
Ms. P. [München alte Hofkap.
Gebet um Frieden (Summe Dens) f.
Chor u. Orchester. P. im Autogr. 1796
komp. [B. M.
— München, Sidler. P. oe. 13. [B. B.
B. M.
— ib. im Kl.-A. [B. M.
6 deutsche Gesänge mit Ciavier. Augs-
burg, Gombart. (Seh. ist mit Kgl. baiersch.
Hofmusikus gez. [B. B.
2 Gesäuge mit Ciavier, op. 10. Mün-
chen, Sidler. qufol. [Drescl.
2 deutsche Gesänge mit Klav. und 0
esca viatorum 4 voc. c. instrum. P. 1819,
beide im Ms. [B. M., dort auch noch
2 Lieder.
Nationalhvmue der Bayern, 4stim.
[Miisikfr. Wien.
Ein Gesang zu 4 Mst. (Er flieht, und
kömmt nicht mehr zurück). Dedic. seinem
Lehrer Mich. Haydn am 21. Juli 1802.
P. Autogr. Ms. 18406. [Hofb. Wien.
Das Patrocinium 4 voc. Ms. 18542
P. [ib.
Der Musikdirektor, musikal. Schwank
für Bass u. Instr. Ms. P. [B. M.
Wiegenlied in Berlin K. H. Ms. ?
In den Melodien zu den Ehapsodien
aus den Norischen Alpen, Landshut 1805,
Lieder von ihm. — In Musikalischer
Jugendfi-eund, 1. Heft 1814 Nr. 48 ein
Lied, [beide Saralwke. in B. Kgsbg.
Schiörring, Niels, ein Däne
des 18. Jhs., Schüler von Em.
Bach in Hamburg, wurde Kgl.
Kammermusikus in Kopenhagen
und war eifriger Büchersammler,
gest. zu Kopenhagen 1800. Seine
Samlg. verbrannte leider. Er gab
ein dänisches Gesangbuch heraus,
betitelt:
Chorals d'eglise ä 4 voix. Kiöbenh.
1781 Hallager. [Brüssel Cons. Der Titel-
wortlaut wird wohl dänisch sein. Der
Katalog von Wotquenne verz. das Werk
nicht, auch der Kopenhagener Katalog
der Kgl. Bibl. enthält das Werk nicht.
Er gab auch Em. Baeh's 2 Litaneyen in
Kopenhagen 1786 heraus [Brässel Cons.].
(Schilling Biogr. Siehe auch Cramer 2,
121 sein eigener Bericht. Gerber 2.)
Scliipfl, Anton, von 1769 bis
1780 Chorvikar und Praefekt am
Kapellinstitute in Salzburg (Pere-
grinus 167).
Schippen, TTilliam, Theoretiker
des 16. Jhs., war Professor der
Musik in London (Gerbert 5, 324),
Gerber 1 führt noch Eduard und
Robert an; der letztere war der
9. Prof. am Gresham-Kollegium zu
London und der erstere der 10. Prof.
ebd. für Musik.
Sehirer, Joseph, wird von Fetis
als Operukomponist angeführt, der
in Rom bei Jannaconi Kontrapunkt
studiert hatte und dann nach Ne-
apel ging, wo er 1776 die Oper
Didone, Creso in Media 1779 und
Amor e Psiche 1781 zur Auf-
führung braclite. Die Partituren
sollen sich in der Bibl. des Kon-
servatoriums zu Neapel befinden,
sowie ein 6stim. Gloria patri im
Palestrina- Stile. — Im C. P. die
Oper „Galatea".
Schirm (Schirmer), Lienhard,
um 1509 Männeraltist an der Hof-
kapelle in Stuttgart unter Herzog
Ulrich, mit Schirmer gez.^ 1510
wird er unter Schirm angeführt
(Sittard 2, 6. 8).
Schirm, S . . .
27
Schlegel, Joseph.
Schirm, S . . ., ein Musiker des
18. Jhs., ist in der B. Upsala mit
folgenden Mss. vertreten:
Capriccio, Gigue et Gavotta, ex E [?. —
Ballette per camera. — Zoppa, Gavotta
ex Gl?: 3 Y. 3 Yiole.
Scilirmer, siehe Philipp Stolle,
1654.
Scilirmer, David, fährte 1650
zu Dresden das Ballet „von dem
Paris und der Helena" auf und
1670 ebendaselbst „Der triura-
pliirende Amor" (die Quelle habe
ich versäumt anzugeben).
Schitlovita, siehe Scliidlouilla.
Schitz, siehe Schüz.
Schlacke. Kaspar, ein Musiker
des 17. oder 18. Jhs., ist bekannt
durch die Motette:
Tribularer si nescirem, 5 voc. c. 3 Viel,
et Bc. Ms. fol. [B. Upsala.
Schläger, C . . . 1) . . .. nur durch
Anzeigen erfährt mau von seinen
Kompositionen, die von c. 1795
bis ins 19. Jh. hinein erschienen,
als Yerlagsort Hannover u. Braun-
schweig nennen und aus Liedern
und Klavierpiecen bestehen.
Schlaeger, Slatthäiis, Lebens-
zeit unbekannt.
Die Bibl. der Musikfr. in "\\^eu besitzt :
Der unter dem Schutze Christi sich
bekehrende Siinder. Ein Oratorium f.
Chor, Soli, 2 V. Ya. u. Org., Ms. in Stb.
Nach der einfachen Instrumentalbesetzung
könnte man auf die erste Hälfte des
18. Jhs. schliefsen.
Schlahinhaiiffen (Schlachin-
hauffen), Wolfgaiig, diente schon
1550 unter dem Herzoge Ulrich
in Stuttgart und wird von 1554
bis 1561 als Tenorist u. Pusauner
an der Hofkapelle mit jährlich
20 Gld. Gehalt angeführt. Die
freie Wohnung und Kost nebst
ein bis zwei Kleider ergänzten zu
damaliger Zeit den geringen Ge-
halt. Bezog doch selbst der Ka-
pellmeister Sigm. Hemel zur selben
Zeit nur 50 Gld. baar (Sittard 2,
; 14. M. f. M. 31, 2. 10). Ein Wolf
Schlagenhanffcr diente um 1672
als Instrumentist und Trompeter
: an der Hofkapelle in München
mit 450 Gld. Gehalt (Kreisarch.).
j Schlecht, Franz, um 1780
I Kapeilmeister am fürstbischöflichen
Hofe in Eichstätt in Baiern (Raim.
Schlecht, Gesch. der Kirchenmus.
Regensbg. 1871 p. 141). Gerber 1
; erwähnt ihn als Komponisten, ohne
Näheres anzugeben.
In der B. M. befinden sich im Ms.
2 Trios f. 2 Y. u. B. in Stb. nur mit
Schlecht gez. Yielleicht gehören sie
obigem an. 1 Gesang in neuer Ausg.
(Eitner 2).
Schlechta, . . . nach Reichard's
! Gothaer Kalender 1793 p. 151 war
i er Klaviermeister (d. h. ein Pianist)
! und Korrepetitor am Theater in
Linz seit 1791. Dlabacz verz. drei
Böhmen Schlechta: 1. Andreas,
Schulrektor f 1742, wird als her-
: vorragender Orgelspieler erwähnt.
2. Johann^ Bruder des Ludwig,
ans Böhmisch Krummau geb., lebte
1796 zu Linz, das wird der oben
erwähnte sein und 3. Ludwig, ein
Cisterzienser im Stifte Wilhering
in Oberösterreich, unweit Linz,
f 1785; zeichnete sich als Orgel-
spieler aus und soll zahlreiche
Orgelkompositionen geschrieben
haben.
Schlegel, Franz Anton (nicht
Friedrich), gab heraus:
Gründliche Anleitung die Flöte zu
spielen nach Quanzen's Anweisune:. Graz
1788 J. G. ^Yeingand und Fr. Fefstl. 8".
166 S. mit Tafehi. [Freising. Musikfr.
Wien.
Schlegel, Johann Ad . . .,
bekannt durch: Sammlung geistlicher
Gesänge. 3. Thl. Leipz. 1766—72. S".
[Amst.
Schlegel, Joseph, Kantor in
Freiburg (Titel), ein Komponist des
16. Jhs.,
von dem sich in der B. Löbaus (jetzt
in Dresd.) Nr. 7, angebunden an Wan-
ScUegel, Peter.
28
Schlett, Joseph.
ningus Seiitentiae 1584, als 5. Ms. die
Motette: Doniine dirige gressus meos,
6 voc. befindet. Stb. — Ferner im Samlwk.
1568 ein 4 st. Te Deum mit deutschem Text
(Eitner 1). — In G. Engelmann's Quod-
libetum 1620 ein Satz. — In Joh. Rüh-
ling's Orgelbuch von 1583 ein Orgelsatz.
Schlegel, Peter, von Wilstroff,
wird am 8. Juli 1588 mit 160 Gld.
als Musiker und Tenorist an der
Dresdner Hofkapelle angestellt (s.
Staatsarchiv).
Schlegel, Valentin, s. Slegelius.
Sehleger, Franz, Violinist an
der Hof kapeile in Wien (Köchel
verz. ihn nicht), gab 1770 zu Paris
6 Violintrios, oeuvre 1, heraus
(Gerber 1).
Schlehiiher , 3Iichael , seit
Pfingsten 1602 als Tenorist mit
100 Gld. an der Hofkapelle in
München angestellt. 1604 erhält
er 125 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Schleicher, PaL Maiiriis, geb.
10. Sept. 1753 in Schwäbisch
Gemünd, gest. 30. Mai 1822 in
Eaufbeuern. Trat 1772 ins Kloster
Irsee in Baiern und wurde Chor-
regent; nach der Säcularisation
des Klosters zog er sich nach
Kaufbeuern zurück. Die gesamte
Bibliothek wurde als Staatsei2:en-
tum erklärt, doch ging ein Teil
der Musikwerke in die Hände des
nachmaligen Stiftspropstes Mich.
Hauber über (Kornmüller 1, 233). |
Schleiler, Wolfgaiig, 1525
Kantor an der Katharinenkirche
in Zwickau, kam 1529 an die St.
Marienkirche und starb den 18.
März 1557 als Oberpfarrer zu [
Penig. Martin Agricola widmet
ihm die Motette: Domine non est
exaltatum 5 voc. (Kat. ]S!"r. 388
der B. Zw. Vollhardt, die Kantoren
in Sachsen 1899, 365).
Schlemmer, (xeorg Michel,
Sopranist an der Hof kapeile in
Wien von 1772—1799 (Köchel 1).
Schlemmer, Peter, seit 1572
Bassist an der kurf. Kapelle zu
Berlin (Friedländer).
Unter Schlemmer befindet sich in
B. M. im Ms., 10 Stb.. eine Solenne Messe
f. 4 Stim. u. Orch., die aber einem Kom-
ponisten des 18. Jhs. angehört.
Schlend, Mag. Johann, Orga-
nist in Zabern (Elsass), wie er im
Ms. 23 (F X. 1.— 4) der B. Basel
bez. wird.
Dort unter Nr. 21 das 4 stim. Lied:
Ich stond an einem morgen.
Schlesinger, Martin, geb. um
1751 zu Wildenschwert in Böhmen,
gest. 12. Aug. 1818 in Wien. Lebte
zuerst in Königgrätz, wurde um
1771 Violinist in der Kapelle in
Pressburg, später daselbst Musik-
direktor, ging darauf nach Wien
und trat um 1808 in den Dienst
des Grafen Erdödv (Becker 3.
Pohl 4, 53. Thayer 3, 47. Fetis).
Man verz. von ihm mehrere Vio-
linpiecen, die in Leipzig und Wien
erschienen sind.
Schlete, Johann, war von 1640
bis Michaelis 1641 in der Vakanz
nach dem Tode Peter Hasse's und
der Anstellung Tunder's an der
Marienkirche zu Lübeck Organist
und wurde in letzterem Jahre an
der St. Aegidienkirche daselbst
mit 352 M. 12 sh. augestellt (M. f.
M. 18, 122). Stiehl im Lex. von
Lübeck führt ihn als Organisten
an St. Jakobi um 1657 an.
Schlett, Joseph, geb. zu Was-
serburg a/Inn um 1763, gest. 26.
Dez. 1836 in München. Er verlor
noch in jungen Jahren seine Eltern
und wurde Chorknabe, vertrat auch
den Organisten, besuchte dann die
Universität zu Ingolstadt und liefs
sich als Musiklehrer in München
nieder, wurde Organist an der
Hofkirche zum hlg. Michael und
Lehrer am Seminar, später am
Kgl. Edelknabenhause (lipowsky.
Schlett, Joseph.
29
Schlick, Amolt.
Lpz. Ztg. 39, 227 Nekrol. Eben-
dort 7, 673 u. a. Bde. Urteile).
Von seinen Arbeiten sind bekannt:
J. J. Rousseau's Brief über die Musik.
Ein Wort noch gültig für unsere Zeit.
Neu bearbeitet und mit Anmerkg. be-
gleitet von Professor . . . Sulzbach 1822
J. E. von Seidel, kl. 8«. 80 S. [Frei-
sing. Musikfr. AYien. Brüssel.
Kyrie, Credo, 4 voc. c. instrura. Ms.
P. — Magnificat. — Eegina coeli. Mss.
P. [B. M.
Offertorium: Scapulis suis, 4 voc. c.
org. Autogr. P. Ms. 18398. [Hofb.
Wien.
2 Sonaten f. Pfte., die in Gismoll ist
mit 1788 gez. Mss. [B. M.
Deux Senates pour i'Harmonica com-
pos. par . . . Leips. chez Br. & H. Nr. 281.
qufol. 10 S. [B. Kgsbg.
In der Hofb. AVien, Ms. 16698. P. in
gr. fol. 285 BU. aus dem 19. Jh., enthält
als vorletzte Nr. 2 Gesge. mit G[iuseppe?]
Schlett gez. 1. Scapulis suis. 2. Kyrie,
beide zu 4 Stim. mit Orgel und der 2te
mit Instr.
Nach Schafhäutl's Biogr. Abt Yogler's
war er 1791 Organist an der Michaelis-
kirche und zugleich Lehrer am Kadetten-
corps, hatte sich an einer Preisaufgabe,
einem Magnificat, beteiligt und den Preis
gewonnen. Abt Vogler war der Preis-
richter und verbesserte eine Stelle in
seinem m Frankfurt a/M. erschienenen
„Erste musik. Preisaustheilung" 1791.
Schlett, W . . .
Die B. M. besitzt von ihm: Cautate zu
3 St. u. Orch., komp. 1819, Ms. P. Missa
(mit deutschem Text) f. 4 Singst, u. Orch.
1819. Ms. P. und ,,Stimmt an im ächten
Baversinn", für 4 Stim. u. Orch. 1819.
Ms'. P.
Schlettuer, Matteo, bekannt
dnrch das
Oratorio „Gedeone da Dio scelto per
liberazione del popolo Ebreo, da Madianiti,
e da altre infedeli Nazioni. Componi-
mento sagro. Per musica di . . ." In-
troduzione für 2 Corni, 2 Fl. 2 Ob. 2 V.
Va. e B. Ms. A 348 in Dresd. Mus. qufol.
P. starker Bd. Die Komposition lässt
sich an die Grenzscheide des 18. — 19. Jhs.
ansetzen ; der Bass ist nicht mehr beziff.
Schleusingk, Joliaim Yaleii-
tin, gab heraus:
Musices choralis practicae meduUa.
Colouiae Agrip. 1657 Metternich. 8".
[B. B.
Schleycl (Schlevden), Hans, ge-
nannt „der blinde Hans von Zabern",
daselbst von 1519 — 1552 Organist
(Stadtarchiv Zabern),
Scliliclit, Leviii Johann, geb.
26. Okt. 1681 zu Calba (Kalbe in
der Mark), gest. 7. Jan. 1723 zu
Berlin, wo er Prediger an der St.
Georgenkirche war.
Winterfeld 3, 14 teilt das geistl. Lied
„Ach mein Jesu sieh' ich trete'S 1710,
1 voc. c. Bc, mit.
Schlicht, Liulolf Ernst, geb.
4. Nov. 1714 zu Brandenburg, gest.
4. März 1769 in Herrnhut. Ein
protestantischer Prediger, trat unter
die Herrnhuter und zog im Lande
umher.
Er ist der Komponist der Melodie zu
dem geistl. Liede: Dem heihgen Blut des
Herrn (Zahn 5, 449, Abdruck der Melodie
Nr. 2046).
Schlick, Arnolt, ein blinder
Organist an der Hofkapelle des
Pfalzgrafen in Heidelberg um
1511, soll nach Dlabacz ein Böhme
sein. Ornitoparchus widmet ihm
1517 das 4. Buch seines Mirologus
und Yirdung greift ihn in seiner
Musica getutscht 1511 in scharfer
Weise wegen der Anwendung des
Ausdruckes ^,per fictam miisicam
spilen" au (siehe M. f. M. 1, 123).
Schlick hat sowohl im Theoretischen
als Praktischen zwei Werke her-
ausgegeben, die ihn als tüchtigen
Musiker kennzeichnen. In seinem
Spiegel der Orgelmacher giebt er
eine genaue Anleitung, wie eine
Orgel zu bauen und einzurichten
ist, spricht über das Material, die
Aufstellung, über die Stimmung
und viele andere technische und
theoretische Gegenstände. In seiner
Tabulatur auf Orgeln und Lauten
zeigt er sich, besonders in den
Orgelsätzen, als ein gediegener,
kenntnisreicher und künstlerisch
gebildeter Komponist. Wenn es
Schlick, Arnolt.
30
ScHick, Joh. Konr.
auch keine frei erfundenen Orgel-
kompositionen sind, sondern für
Orgel bearbeitete geistliche Ge-
sangssätze, die er melodisch aus-
schmückt und mit Verzierungen
versieht, so zeigt sich in den
Sätzen ein so edles Streben nach
einem reinen Stile, verbunden mit
geschmackvoller Kontrapunktik,
dass er zu den Besten seiner Zeit
gezählt werden kann. Sehr treffend
und eingehend spricht sich A. G.
Elfter in seiner Geschichte des
Orgelspiels S. 97 aus. Beide oben
erwähnten alten Drucke befinden
sich im Neudruck in den M. f. M. 1.
lieber den Spiegel der Orgelmacher
finden sich umfangreiche Kom-
mentare u. Yerbesserungen eben-
dort Bd. 1, 205. 2, 165. 3, 117.
8, 112. Siehe auch Bd. 26, 26. —
Sein Sohn, mit gleichem Namen,
den wir in den Tabulaturen kennen
lernen, der auch Musiker gewesen
zu sein scheint und im Vorworte
einen Brief an den Vater richtet,
ist bis jetzt nicht weiter bekannt.
Das theoretische Werk, welches
sich im Ms. (Mus. theoret. 4^. 57)
auf der Kgl. Bibl. zu Berlin be-
findet, wird ihm ohne jeglichen
triftigen Beweis zugeschrieben
(siehe M. f. M. 21, 192). Titel der
beiden alten Drucke des Vaters
Arnolt Schlick:
Spiegel der Orgelmacher vfi Organisten
. . . mit Titelbild. 40. Dem einzig be-
kannten Exempl. fehlt am Ende das Bl.
mit der Yeilagsfirma. Da das Privilegium
auch das ^"erk von 1512 jnit inbegreift,
so muss es auch von P. Schöffer verlegt
sein. Da Virdung das Buch 1511 schon
nennt, so ist 1511 die späteste Erschei-
nungszeit desselben. [B. Wagener.
Tabulaturen Etlicher Lobgesang vnd
lidleia vff die orgeln vfi lauten . . . Ge-
truckt zu Mentz durch Peter Schöffern.
Uff sant Matheis abent. Ao. 1512. qu.4P.
(Firma am Ende.) [B. B. B. Leipz. (In
der Neuausgabe streiche man bei Nennung
des Autors die Worte „des Jüngeren").
Im Bitter 1 Orgelsatz aus den Tabula-
turen Nr. 59.
Schlick, Franz Heinrich, Graf
Ton, lebte zur Zeit der Kaiserin
Elisabeth Christine (in Wien?), der
er folgende Komposition widmete:
Dialogo pastorale h 5 voci, da cantarsi
nel giomo del . . . imperatrice regnante.
Ms. 17 628. P. [Hofb.Wien. In Ms.
17 624 eine Aria. In Dresd. Mus. 2 Arien
(Ms. 756) f. Sopr. u. Alt mit Instr. P.
qufol.
Schlick, Johann Konrad, geb.
um 1759 in Münster, gest. gegen
1825 in Gotha. Beide Daten ohne
Gewähr. Ein Violoncell -Virtuose,
zuerst an der bischöfl. Kapelle in
Münster, dann an der herzogl. in
Gotha um 1776 angestellt. Er
befand sich viel auf Konzertreisen
und genoss einen grofsen Ruf.
1785 verheiratete er sich mit
der Violinvirtuosin Regina Strina
Sacchi^ die 1764 in Mantua ge-
boren, im Conservatorio della Pietä
in Venedig ausgebildet war und
nun mit ihr gemeinsame Konzert-
reisen unternahm. Nur über die
in den Jahren 1793—1800 ver-
anstalteten Konzerte in Leipzig
sind wir durch Dörffel's Geschichte
der Gewaudhauskonzerte genauer
unterrichtet (s. 194 ff.). Sie geben
auch Kunde, dass Frau Regina
auch eine gute Guitarrspielerin war.
Die letzte Nachricht, welche die
Lpz. Ztg. bringt, beti'ifft ein Kon-
zert in Rom im Jahre 1809 (Ger-
ber 1. 2). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Trois Quatuors p. 2 V. A. et Ycl.
oeuv. 2, hv. 1. 2. Gotha et St. Peters-
bourg, Gerstenberg et Dittmar, in je
4 Stb.' [B. Wagener.
7 Sonaten f. Vcl. u. B. in Stb. [Mu-
sikfr. Wien.
Sonata f. Mandoline u. B. nur- mit
Schuck gez. [ib.
1 Sonate für 2 Violonc. in Pleye^s
Saralwk. Offenb., Andre.
In B. B. ein Autogr. in P. 19 Bll:
Concert f. Ycl. u. Orch.
Schlick, Rudolph.
31
Schlupper.
Iq Schwerin F: 2 Sonate in G. et in
F. ä Violoncello c. Basso. Ms.
Im Conserv. zu Mailand 8 u. 4 Sonate
a YcUo. solo e B. Mss.
Schlick, Rudolph, ein Medi-
ziner, geb. in MeiTsen, Verfasser
von:
Exercitatio, qua musices origo prima,
cultus antiquissimus, dignitas maxima, et
emohmienta . . . Spirae 1588 typis B.
Albiui. SO. 48 S. [B. B. Dresd. B.
Wagener. Brüssel. Kopenhagen. "NVol-
fenb. Oxford Bodl.
Schlimhacli (Schlimmbach), GrC-
org Christian Friedrich, geb. um
1760 zu Ohrdruff, Schüler von dem
dortigen Organisten Job. Bernhard
Bach, verliefs aber 1782 seinen
Geburtsort, wurde darauf Kantor
und Organist in Prenzlau (Ü./M.j
und ging Anfang des 1 9. Jhs. nach
Berlin, wo er 1805 eine Schule
für Gesang, Klavier u. Harmonie-
lehre errichtete (Gerber 2. Lede-
bur). Man kennt von ihm
Ueber die Structur, Erhaltung und
Stimmung der Orgel, nebst einer Dis-
position derselben. Lpz. 1801 Br. & H.
8". 40 und 300 S. 5 Taf. fB. B. Dresd.
B. Lpz. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel.
— 2. Aufl. Ib. 1825. 80. 284 S.
34 S. Vorwort, 5 Taf. 1 Bl. Noten. [B.
Dresd. B. Lpz.
— Neue Aufl. von C. E. Becker. Lpz.
1843 ib. [ß. Lpz.
Ueber des Abt Vogler's Umschaffung
der Mai'ienorgel in Berlin. In der Ber-
liner musikal. Ztg. 1805 Nr. 97. 99. 102.
Ideen und Vorschläge zur Verbesse-
rung des Kirchenmusikwesens. In ßei-
chardfs musikal. Ztg. 1805 Nr. 59—103.
— Einige Briefe über den Unterricht in
der Musik, ebd. 1805 Nr. 13 — 17. —
Luthers Denkmal, ebd. Nr. 67. — Be-
merkungen über musikal. Kunstausdrücke,
ebd. Nr. 68. — Auch im Jahrg. 1806
finden sich noch mehrfach Artikel, die
Ledebur einzeln aufzählt.
Schlingiuann, Greorg, von 1693
bis f 1725 Organist am Dome zu
Hamburg (Ratsakten).
Schlobas (Sclobas), Arnold, von
1662 — 1681 Sangmeister an St.
Walburge zu Audenarde; vorher
an der Kirche St. Julien zu Ath
(Dokumente im Straeten 1, 215),
In der Kirche St. Walburge be-
fanden sich 1734 noch Komposi-
tionen von ihm.
SchlÖ8-el[ius], Joseph, lebte im
16. Jh. und befinden sich unter
den defekten Mss. des Archivs der
Pfarrkirche in Glashütte (Sachsen)
einige Passionsmusiken von ilim.
Schlöger,3Iathaeus, Hofklavier-
meister am Ksl. Hofe in "Wien,
t 1766 (Pohl 4, 111).
Die Musikfr. in Wien besitzen ein Trio
für 2 V. u. B. — In B. Darmst. 2 Sin-
fonien in Cd. u. Gd. Ms. Stb.
Schlözer, Karl von, geb. 28.
Dez. 1780 zu Göttingen, gest. 13.
Febr. 1859 zu Lübeck als Ksl.
russischer Generalkonsul daselbst.
Er trat auch als Komponist auf
und führt Stiehl in seinem Lexikon
Lieder, Gesänge und Klavierpiecen
an. Nachweisbar sind:
8 Oden von Klopstock f. 1 Singstimme
mit Pfte. op. 9. Hbg., A. Crauz. [B. B.
Schlosser, Xavier, gab 1760
sein opus 1 heraus: 3 Klavier-
partien. Xürnberg (Gerber 1).
Schlüiuhach, Johann Julius,
Organist an der Hauptkirche zu
Windsheim. Er gab 1756 zu
Nürnberg 3 Klaviersonaten und
6 Mourki heraus und lebte noch
1771 (Gerber 1).
Schlüssing", . . . nach einer Sub-
scriptiousiiste von 1783 Organist
in Ebstorf im Lüneburgischen.
Schlütter , F . . . (^ . . . , gab
1792 heraus:
Lieder mit Melodien nebst einigen
Tänzen fürs Klavier (Gerber 2).
Schlupper, Johann Heinrich
Friedrich, geb. 3. Sept. 1764 ver-
mutlich in "Wunsiedel, gest. 25.
März 1813 ebd., Avar Stadtkantor
und Lehrer am Lyceum in Wun-
siedel (Zahn 5, 468).
Derselbe spricht dort auch von einem
Schmaltzing.
32
Schmelz, Simpertus.
4stira. Choralbuche für den Chor der
Stadt „Wonsiedel", welches er im März
1805 schrieb. In demselben befinden sich
lO'^vou ihm erfundene Melodien. Eine
davon teilt Zahn unter 6034 mit. Bd. 6
S. 560 teilt er den Titel des Ms., in
seinem Besitze befindlich, mit: 213 Seiten
in qu-l" mit 172 Gesängen. Aulserdem
kennt man von ihm:
20 Lieder zum Singen bei dem Ciavier
oder Fortepiano. Leipzig c. 1793. qufol.
jbr. Mus. Berlin K. H.
Schmaltzin!^, Theophiliis, Kit-
thingensis Fr.[ater], ist bekannt
durch den Gelegenlieitsgesang:
Proteleios Euehe . . . Witbergae 1566.
5 Stbll. Text: Ut late serpunt 5 voc.
[B. Bohn in Br.
Schmalz, Jobaiiii Daniel, geb.
um 1734, gest. 20. Febr. 1822 zu
Berlin. Anfangs Klavierspieler in
der Kapelle des Markgrafen Hein-
rich in Berlin, wurde 1762 nach
dessen Tode Organist an der fran-
zösischen Kirche auf dem Gens-
darmmarkte zu Berlin und 1772
an der Garnisonkirche, 1818 pen-
sioniert. Man nannte ihn all-
gemein „den alten Schmalz". Er
wurde 88 Jahr alt (Ledebur).
Schmalz, Leopold Christian,
gest. um 1771 in Berlin, war seit
1748 Organist an der Garnison-
kirche zu Berlin und auch ein
tüchtiger Orgelbauer, der die Orgel
in der französischen Kirche auf
dem Gensdarmmarkte in Berlin
vor 1757 gebaut haben soll (Le-
debur).
Schmasdehurg, Johann Anton,
wird am 8. Nov. 1748 zum Kam-
mermusikus an der kurf. Kapelle
in Bonn ernannt (Thayer 1, 28).
Schmeinberger, Anton, war
um 1697 lustrumentist a/d. Hof-
kapelle in Dresden mit 266 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 111).
Schmeltzel, Wolfgang, Samm-
ler und Herausgeber der Quodlibets
von 1544, geb. in Kemnat in der
Oberpfalz im Anfange des 16. Jhs.,
war dann protestantischer Kantor
in Amberg und verheiratet, ging
heimlich von dannen, liefs seine
Familie im Stich, verleugnete Frau
und Kinder und wurde „papistischer
Pf äff". Um 1540 war er Schul-
meister bei den Schotten in Wien
und führte daselbst Dramen, wahr-
scheinlich mit Schlusschören, auf
(Leipz. Ztg. 24, 236), machte dann
den Feldzug gegen die Türken,
wahrscheinlich als Kaplan, mit und
war um 1556 Pfarrherr bei St.
Lorenz auf dem Stein feld in Oester-
reich (M. f. M. 13, 164. Metten-
leiter 2, 155, der auch seine Werke
verz.). An Kompositionen ist nichts
von ihm bekannt, doch ist sein
Verdienst die alten Quodlibets und
einige alte deutsche Lieder ge-
sammelt zu haben für uns Nach-
kommen von grofsem Werte. Das
Samlwk. ist in Eitner 1 genau be-
schrieben und führt den Titel:
Guter seltzamer vnd kunstreicher teut-
scher Gesang, sonderlich etliche künst-
liche QuodHbet, Schlacht (bei Pavia) vnd
dergleicheu mit 4 oder 5 stimmen . . .
1544. Am Ende: Nürnberg, durch Jo.
Petreium. 1544. 4 Stb. qu4". 25 Ge-
sänge, dabei 12 Quodlibets. [B. B. B. M.
B. Jena C. def. A. B. Proske: C br.
Mus. Basel 4 Stb.
Das Vorwort abgedr. in M. f. M. 3, 201
und der gröfste Teil der Tonsätze in Part,
in Eitner: Deutsches Lied B. 1. Schmeltzel
bez. sich dort als Bürger in AVien.
Schmelz, Philipp, ein am Ende
des 18. Jhs. lebender Komponist,
gab nach Gerber 2 heraus:
Krämers hundert neue Schulgesänge,
nebst einigen Bemerkungen über den
Schulgesang und einem Anhange. Mit
Melodien versehen von . . . Salzburg 1800.
8''. — In den Melodien zu den Rhapsodien
aus den Norischen Alpen, Landshut 1805,
ist er auch vertreten. [B. Kgsbg. Nr. 360.
Schmelz, E. P. Simpertus, gab
heraus :
Fundamenta musica cantus artificialis,
das ist, musicalisch Regulär gestelltes,
zwey theilig- figural- und choralkünst-
Schmelzer, Ant. Andr.
33
Schmelzer. Joh. Heinr.
liches Sing-Fuadament: für alle 4 stimmen,
Disc. A. T. u. B. . . Herausgeg. von . . .
Yrrsee 1752 freves Keichs-Stifft und
Gottes -Haitis. qii40. 4 Bll. u. 56 Seit,
mit zahlreichen Istini. Beisp. Einige Aus-
züge in M. f. M. 11, 85. [B. B. Proske.
MÜsikfr. Wien. Brüssel, br. Mus. Ein-
siedeln.
Schmelzer(Schmeltzer)abEhren-
rueff, Anton Andreas (auch um-
gekehrt gestellt), Sohn des Joh.
Heinrich, war Violinist an der Ksl.
Hofkapelle in Wien vom 1. Jan.
1671 bis zu seinem Tode im Dez.
1700 mit 45 Gld. jährlich (?) Ge-
halt. Er schrieb zu den Opern,
die auf der Hofbühne gegeben
wurden, wie sein Vater einstmals,
zahlreiche Balletmusik, besonders
zu den seit 1681 aufgeführten Opern
Draghi's (Koch ei 1. Köchel 2 giebt
im Opernverz. nähere Angaben).
Vieles davon befindet sich im Ms. in
der Hofb. Wien und zwar in den Mss. 16588:
Arien zue den Baletten, welche a/d. K. K.
Maj. Leopoldi des 1. Hoff, vom 15. Nov.
1680 bis auf den Fasching 1685 gehalten
worden. 1. Buch. — Ms. 16028 die Tänze
zu Draghi's La Eosaura. — Ms. 16036 zu
dessen La patienza. Ebenso Ms. 16845.
16849. 16853. 16862 u. 63. 18835 bis
18944, siehe den Kat.
Schmelzer(Schmeltzer) abEhren-
ruelf, Johann Heinrich, geb. um
1630, gest. im Juni 1680 in Wien.
Instrumentist a/d. Ksl. Hofkapelle
in Wien vom 1. Okt. 1649—1670
mit 50 Gld. Gehalt; begleitete den
Kaiser als Hofmusikus nach Prag
und zur Kröning nach Frankfurt
a/M. Am 1. Jan. 1671 wurde er
Vice-Kapellmeister mit 1080 Gld.
und den 1. Okt. 1679 Kapellmeister.
Er schrieb von 1672 ab bis zu
seinem Tode die Balletmusik zu
den auf der Hofbühue aufgeführ-
ten Opern, besonders zu denen
von Draghi (siehe im Köchel 2 das
Opernverz. Im Köchel 1 obige
Daten). An Druckwerken sind fol-
gende bekannt:
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Sacro - prof anus concentus musicus fi-
dium aliorumquo instrumentoram . . .
Noribg. 1662 Mich. Endter. 9 Stb. kl.
fol., enthält 13 Sonaten. [Hofb. Wien
fehlt pars IV. Paris Nat. Upsala: 2 V.
4 Viole, 2 Trombe, Org.
Sonatae unarum fidium, seu a Violino
solo; (c. Bc. pro Clavic.) Norimbergae
(1663/64) Mich. Endter. qufol. 40 S.
[B. Wagener. Hofb. Wien.
Duodena selectarum Sonatarum appli-
cata ad usum tarn honesti fori quam de-
voti chori. Ab aufhöre . . . Norimbg.
1669 ib. 4 Stb. fol. [B. Kassel.
Arie per il Balletto U Cavallo nella
festa . . . Leopoldo I. Vienna 1667 Matteo
Cosmerovio. P. fol. 6 Bll. (siehe La
Contesa von Sbarra). Enth. 1 sechsstim.
Corrente, 1 siebenstini. Giga, 1 sechsst.
Follia, 1 fünf st. Allem ande und 1 sechsst.
Sarabanda für 2 Clarini e Violini, oder
Trompeten und Paucken in P. [B. Br.
B. M. Wolfeub. B. Zw. Salzburg. Hofb.
Wien. B. Hbg. Florenz inlcoinpl. br.
Mus. Bologna.
Ifi Manuscriptcn.
In der Hofb. Wien in Mss. 17329:
Vesperae bre\issimae de beatissima Vir-
gine ... 4 V. 2 V. 2 Tromboni in conc.
und Eipieninstr. Enth. 8 Psalmen, 1 Cau-
ticum und 1 Magnific. 1742—1744 gez.
— Ms. 17 328: Compieta a 4 voci, 2 V.
2 Tromb. u. Eiepienstim. 7 Gesge. —
Ms. 16915: Le meniorie dolorosa, 1678
gez. mit 2 Gesgen. von Kaiser Leopold I.
— Ms. 16913: Serenata, Le veglie osse-
quiose, 1679. — Ms. 16583: Arien zu
den Balletten, die in Wien vom 16/2 1665
bis 23/2 1667 gesungen wurden. 2 voll.
— Ms. 16883: Stärcke der Lieb. Bey dem
big. Grab in Ihrer Mayestätt Frauen
Frauen Maria Antonia . . . 1677 und Ms.
18572, 2. — Ms. 18898: Die fsieben Alter
stimben zu fsamben anwintschent dem
geburtlstag Ihro Durclüeicht der Ertz-
herzogin Maria Antonia in einem vorbilt
der fsonnen. 1680 18/1. Opus dramati-
cum. P. Die übrigen im Kat. verz. Nrn.
sind Balletmusik zu Opern von Draghi u. a.
Sonata a 5. Ms. [B. K.
In B. Upsala: 3 Motetten f. Singst, u.
Instr. in Tabulaturpart. und Stb. und
— 13 Souate a 2 stroin. Viol. Viol. di
Gamba, Bc. 8. Juli 1672. Fol.
— 19 Sonate ä 2, ebenso. 1677.
— Sonate ä 7. — ä 5. — ä 4. — ä 2,
zusammen 14 Stück.
— Harmonia a 5.
— 4 Sonatine ä 2 und k 4, Violini e
Bc. 40.
Schmelzer, Peter Clemens.
34
Schmidli.
— Sonata ä 7: 2 Cor. 2 Clariui, 3
Tromboni. Tabulatur-Part.
— Intrata con Trez a Yiennese (Nr. 9)
ä 4 Instr. 4«.
— Sarab. vai'iata. V. solo c. B. o
Cemb. 40.
— Sonata, Allem. Cour, a V.solo c.
Bc. 40.
— Aria, Gique, La Galline, Gique, Y.
solo, Bc. 40.
— Sonata ä 4 Yiole c. Bc. 1667. 4".
Schmelzer, Peter Clemens,
Violinist an der Hofkapelle in
AYien vom 1. Aug. 1692 bis zuüi
30. Juni 1740, wird pensioniert
und St. 20. Sept. 1746, 74 Jahr
alt. Von 1712 ab betrug sein Ge-
halt jührl. 540 Gld. (Köchel 1).
Sclimerl>aiicli, Gottlob Heiu-
ricli, geb. 12. Febr. 1715 zu Gom-
mern (Magdeburg), gest. 22. Juni
1782 zu Luckau, wo er seit 1753
Rektor an der Schule war.
Gerber 2 verz. von ihm die Einladungs-
schrift: Proiusio I. de organis und Pro-
lusio U. de organis hydraulicis, gedr. 1770.
Schmertzliaffter
Lieb und Creutz-Weeg | Welchen Auf!
Erden zum Eud seines Lebens | . . . Nem-
lich I der Aufs Lieb der Menschheit ein-
verleibte Gott Christus Jesus, | Als Er
durch ein liägliohen Todt, auff dem |
Calvari-Berg am Creutz erwöblet | zu-
sterbeu. | Glatz, druckts Audreas Pega
1682. kl. 8". 671 S. mit Melod. u. Bc.
Die Melodien sind recht innig, [besafs
einst Dr. 0. Lindner in Berlin.
Sclimetzer, Georg, geb. zu
Augsburg, gest. 1701 oder 1702
ebd. Schüler Kriegsdorf er's, ging
darauf auf Reisen und war dann
von 1676 oder 1677 — 1697 Kantor
und Praeceptor an der Schule St.
Anna in Augsburg (Ratsakten).
Mattheson 1, 235 giebt obiges
Todesdatum (Gerber 1). Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
Motetae seu Cantiones 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8 et 9 voc. c. Bc. Aug. Yind. 1671
Andreas Erfurt. 20 Mot. [B.B: C 1. 2.
A. T. Yiol. 1. 2. Bc.
Sacri concent. latin.-german. 5 — 17
vocum. op. 2. Aug. Yind. 1689 Kopp-
maier. 18 Stb. [B. B.
Fahr hin du Schatten dieser Zeit, 4stira.
Part. 2 Bll. Ein Trauergesang auf Frau
Jacobina Hentschlin. Gedruckt zu Augs-
purg bei Schöuigk. (Zusammen mit Joh.
Fischer.) [B. Zw.
Ms. 2964 in B. B. Bl. 15, Part, von
Pölchau: Magnus est Dominus.
Ms. in Upsala: 5 Motetten, 1 Messe,
1 Miserere f. Singst, und Instrum., teils
in Tabulaturpart., teils in Stb.
Ms. in Paris Nat. 16 Motetten aus
obigem Diiicke von 1671 in P.
Scliuiid, Schmied^ Schmidt,
Schmit und Schmitt stehen alle
uutcr Schmidt, alphabetisch nach
den A^oruaraen geordnet.
Schmidbauer, Franz Anton,
Gambist an der Hofkapelle in AVien
mit 60 Gld. monatl. vom 1. Jan.
1707 bis t 1. Dez. 1737, 48 Jahr
alt (Köchel 1).
Sclimidbaur, Johann Georg;,
1715 Kautor an der Hofkapelle in
Stuttgart mit Summa 257 Gld. Ge-
halt. 1725 wird er Choralist ge-
nannt (Sittard 2, 91. 120).
Im Archiv zu Göttweih befindet sich
ein Ave regina im Ms. P. Welchem Seh.
dies angehört, ist zweifelhaft.
Schmidbauer, Karl, Garabist
an der Hofkapelle in Wien mit
45 Gld. monatl. von 1682 bis 1.
Okt. 1711; wird pensioniert und
t 29. März 1714, 53 Jahr alt
(Köchel 1).
Schmideke, siel.e Schmidlein.
Schmidg-eu, ... Violinist in
Diensten des Grafen Amade in
Wien um 1808 (Thajer 3, 47).
Schmidlein (Schmideke), Cajus,
wird 1585 an der neuen grofsen
Orgel der Marienkirche in Danzig
als Organist angestellt und f 1611
(Döring 200).
Schmidli, ... um 1701 Pastor
zu Stallikon (Schweiz), gab in
diesem Jahre die Psalmen Lob-
wasser's in der Lesart des Pastor
Hardmeyer's mit mehrstimmigen
Tonsätzen heraus (G. Becker 1,
140).
Schmidliu, Joliacu I.
35
Schmidliu, Jobannes IL
Sclimidliii, Joh.aiin I., um
1605 Instrumentist an der Hof-
kapelle in Stuttgart (Sittard 2, 33).
Das Dienerbuch verz. p. 210 einen
SchmidUn als Hof Organisten in
Stuttgart, der eines Predigers Sohn
war und Dr. der Medizin. Er
starb 1691.
Schmidliu (Schraidli), Jolianiies
II., geb. 22. Mai 1722 zu Zürich,
gest. 5. Nov. 1772 zu Wetzikon.
1736 wurde er Alumnus, trat 1743
ins geistliche Ministerium, wurde
1744 Tikar, um 1752 Pfarr-Yikar
in Dietlikou und 1754 Pfarrer zu
AYetzikon. Er war geistlicher
Liederdichter und Komponist, der
in der Schweiz ein grofses An-
sehen genoss (Musikal. Neujahrs-
geschenke, Zürich 1857, S. 14.
Koch 6, 115 fügt noch hinzu, dass
er auch neben Wetzikon in der Ge-
meinde Seegräben amtierte. Georg
Becker 1, 136). Seine AYerke sind
sehr zahlreich, teils gesammelte,
teils eigen gedichtete und kom-
ponierte. Nachweisbar sind fol-
gende (in Zürich wird sich Vieles
vorfinden, doch konnte ich kein
Verz. erlangen):
Singendes und Spielendes Vergnügen
reiner Andaclit, oder geistreiche Gesänge,
nach der "Walil des Besten gesammelt . . .
Zürich 1752 BürgkH. 8^. 608 S. mit
203 Nrn., meist dreistimmig gesetzt, da-
bei auch einstim. mit Bc, siehe Näheres
bei Zahn 6, 338. Diese erste Ausg. be-
sitzt Zahn und einst der Antifjuar Rosen-
thal in München.
— 2. Aufl. Ib. 1758. SO, vermehrt
auf 259 Lieder. [B. Zahn. Musil^fr.Wieu.
— Dazu erschienen „Geistliche Lieder
als Anhang zu dem Singenden u. Spiel.
Vergnüg.'^ Zürich 1758. 8». 85 Melo-
dien zu 3 u. 4 Stirn, und 59 einstim.
[ br. Mus.
— 3. AufL Ib. 1767. 8». 944 S.
stimmt mit der 2ten überein. [B. M.
br. Mus.
— 4. Aufl. Ib. 1777. 80. 221 und
259 Lied, [besafs einst Dr. 0. Lindner.
EinsiedeLa,
— Eine 5. von 1792 ib. gr. S". 3 Ell.
941 S. 488 Lied. [B. Lpz.
Hymni oder Lob -Gesänge auf Gott.
Zu 3 u. 4 St. . . samt einem Gb. Zürich
1758 David Gefsner. 5 Stb. gr. fol. [B. M.
Hofb. Wien. br. Mus. (Siehe auch 1761
Hymnus, viell. dasselbe Werk.)
Musical.-Wöcheutl. Vergnügungen, be-
stehend in geistlichen Gedichten zu 2 Cant.-
Stim. u. Generalb. mit untermengten Soli.
1. Jahr-Theil 1758. 52 Stück 215 S.
2. Jahr-Theil 1759. 52 Stück 211 S.
3. u. letzter Jahr-Theil 1760. 52 Nrn.
Zürich, Bürgkli. gr. 4". [B. B. ß. M.
Hofb. Wien 1. u. 2. Jahrg. Einsiedeln
1—3. br.Mus.?
— 2. verbesserte Aufl. Ib. 1762.
3 voll. 4*^. Stimmen gegen- und unter-
einander. [B. B.
Herrn Prof. Gellerts geistliche Oden
und Lieder in Music gesetzt von . . .
Zürich 1761 Bürgkh. 4". 162 S. mit
mehrstim. Gesgeu. [B. B. B. Wagener.
Hofb. Wien. br. Mus. Bologna.
Hymnus od. Lobgesg. auf die Allmacht
. . . Gottes. Part. Zürich 1761 Bürgkli.
40. [B. B. Einsiedehi. br. Mus. (Vergl.
Hymni 1750.)
Die Tages - Zeiten in 4 Cantaten v.
Zachariae. Part. ib. 1762. 4«. [B. B.
Einsiedeln, br. Mus.
100 geistl. Lieder (f. 2 C. u. bez. B.).
Zürich 1764 Bürgkli. 8". 324 S. [B. M.
br. Mus. Einsiedeln.
Herrn Hofprediger Cramers geistl. Oden
u. Lieder ... ib. 1767. 4". [B. B.
Schwerin F. br. Mus.
Schweizerlieder mit Melodieen. Bern
1769 Abr. Wagner. Veriegts Lud. Walt-
hard. 4''. Vorbericht von Schm. datiert:
Wezikon 2/3 1769. 79 S. 2 u. 3 st.
Lied., die Texte von Lavater. [B. B. B.
Kgsbg. mit 1770 gez. B. M. ebenfalls
von 1770. 40, ohne Autornamen. br.
Mus. s. a.
— Zürich 1786 Bürkli, 3. verra. Aufl.
[B. B.] 4. verm. Aufl. Ib. 1796. [br. Mus.
Musikalisch- wöchentl.Ergetzungeu, best,
in geistl. Liedern zu 2 Cantstim. u. einem
Generalbass. Zürich 1773 Bürgkli. 4".
[B. B. br. Mus.
Die B. B. besitzt noch einen Druck
von 1806, betitelt: Geistl. Lieder mit Choral-
melodieu zum allgemeinen Gebraucb, Zü-
rich, Bürkli. dp. Obgleich dasselbe obigen
Namen trägt, bedarf es doch der Unter-
suchung, ob Schm. auch der Verfasser ist.
In Christmann und Knecht's Choral-
melodien zum Orgelspielen 1799, 1 Melod.
von Seh.
3*
Schmidt.
36
Scliniid, Bernhard.
Schmidt (Schmicl,Schmit,Schmitt,
Schraiedt) sind nach den Yornamen
alphabetisch geordnet.
Schmidt, Alexander, Vokal-
imd Instrumental-Musikus, trat am
26. Jan. 1663 in herzgl. Braun-
schweigsche Dienste mit 100 Thh\
Gehalt, 15 Thlr. Miethe und freiem
Tisch (Chrysander 1, 183).
Schmid, Andre,
bekannt durch 6 Lieder mit Begleitung
des Pfte. Augsbg., Andr. Böhm. 15 S.
[ß. M.
Schmid, Andreas, in Nores-
heim Cav. (?),
bekannt durch Variationen für Kla\aer.
[B. M.
Schmid, Anton I., war im
18. Jh. zu Dillmgen Stadtpfarr-
Organist u. Musiklehrer am Gym-
nasium wie Seminar und gab
heraus :
Scala-Partitura. Ein kurzer und leicht-
faislicher Unterricht die Partitur richtig
zu spielen, von . . . Augsburg, Andr.
Böhm. 4". 51 S-, Porträt, Text und
Musik im Stich. [B. B.
Schmid, Anton II., ein ge-
borener Baier, wurde 1772 Chor-
direktor an der Frauenkirche in
München. Er zeichnete sich auch
als Sänger und Gesanglehrer aus.
Fetis verz. von ihm 3 Messen, 1 Offer-
torium, 1 Dies irae, 1 Requiem und 1
Trauergesang für Chor und Orch., die
alle in Augsburg bei Böhm erschienen
sein soUeu.
Schmidt, Balthasar, Organist
an der Hospitalkirche in Nürnberg,
begann um 1726 seine eigenen
Kompositionen nebst denen ande-
rer in Kupfer zu stechen und im
eigenen Verlage herauszugeben nnd
zu vertreiben. Da seine Wittwe
schon 1750 das Geschäft leitete
und sich als Firma zeichnet, so
ist die Angabe Gerber 1, dass er
noch 1773 lebte, falsch. Gerber 1
verz. eine Anzahl eigener Kompo-
sitionen. Nachweisbar sind
Ein Dutzend auf das Ciavier gesetzte
Menuetten. Nürnbg. (1728 nach Ger-
ber 1) B. Schmidt. [B. Lpz.
Menuet et Sarabande p. clavec. Nurem-
berg chez l'auteur. [Brüssel Cons.
Ciavier Uebung, bestehend in einem
Andante, Allegro, Siciliana, Menuet, Trio.
Nürnbg. qufol. 5 BlI. [B. Wagener.
In B. Lpz. eine Ausg. 1.— 6. Heft 1783.
— In Schwerin F. ein Exempl. des
2. Heftes mit dem Titel: Clavier-Uebuug,
best, in einer Capriccio, Saraband, Me-
nuett, herausgeg. von B. Seh ... in Nürn-
berg Anno 1735 Nr. 2. qufol.
Nürnbergische alte und neue Kirchen-
Lieder, welche für das Ciavier nach ihren
gewöhnlichen Melodien mit bezieforte Bafs,
zum Gebrauch . . . von Balth. Seh . . . Or-
ganisten in Nrnbg. 1748. quS». 208 S.
170 Choräle. [Strafsbg. i/Els. B. Wage-
ner. Bibl. Zahn. br. Mus.
— 2. vermehrte Aufl. Nürnbg. 1773
J. Mich. Schmidt. qu40. 234 u. 16 S.
[B. M. br. Mus.
Zwölff Menuetten mit Abwechselungen,
welche nach der leichtesten und neuesten
Art in Berlin vors Ciavier gesezet und in
Nürnberg von Balthasar Schmidts seelig.
Wittib gedruckt xxxx. [besafs einst
Schletterer.
Sinfonie in Dd. f. 2 V. A. B. 2 Fl.
2 Ob. 2 Hörn. Ms. in Stb. [Brüssel Cons.
In B. Lübeck im Ms. Samlbd. von Ge-
sangs- und Klavierstücken.
Schmidt, Bartholomaeiis, um
1756 Bassist an der Hofkapelle in
Wien, mit monatl. 12 Gld. Gehalt
(Köchel 1).
Schmid, Bernhard (der Aeltere),
war nach Aufhebung des Interims
in Strafsburg i/Els. der erste Or-
ganist an der Thomaskirche von
1560—1564 (Lobstein 59). Fetis
fügt dem bei, dass er dann an den
Strafsburger Münster als Organist
kam. Auf den Titeln seiner bei-
den Orgel tabu! aturen von 1577
nennt er sich Bürger und Organist
zu Strafsburg. Fotis schreibt das
Orgelbuch von 1607 ihm fälsch-
lich zu, während es von seinem
Sohne ist, der ebenso hiefs wie
der Yater. Obige Angabe von
Fetis, dass der Vater von der
Thomaskirche nach dem Münster
Schmid, Bernhard.
37
Schmid, Chrstff. Nik.
kam, bestätigt sein Sohn in der
Dedicat. zu seinem Orgelbuche
nebst der Angabe, dass er 1607
ein Verstorbener ist. Dies muss
in der Zeit um 1592 geschehen
sein, da Lobstein den Sohn bis
„c. 1592'' an St. Tiiomas verz. und
von da ab am ilünster. In der
Strafsburger Chronik von Künast
S. 377 (Bull. Non. bist. T. XVI)
ist die Unterschrift zu Schmid 's
Porträt mitgeteilt, weiche lautet:
„Bin H. Bernhard Schmiden, vor-
maligen Organisten und E. E. Raths
alten beysitzers" . . . Unter seinem
Wappen steht geschrieben: „Qui
non amat musicara | Plag S. Veits-
tanz und podagram.'' Adelung
(Forts. Jöcher's Gelehrten Lex.),
Gerber 2 und alle späteren führen
ihn unter dem Namen Bernliard
Fabricius an und sein Orgelbuch
mit lateinischem Titel 1577 und
1677. Nach Grandidier's Alsat.
litt. p. 459 wird sein Tod 1592
in Strafsburg angezeigt. Der Titel
zu seinen Orgelbüchern lautet:
Zwey Bücher einer neuen künstlichen
Tahulatur auff Orgeln vnd Instrumenten
(d. h. Klavierinstrum.), deren das Erste
aufserlesene Moteteu vnd Stuck zu sechs,
fünft vnd vier Stimmen, aufs den kunst-
reichsten vnd weitberürabtesten Musicis
vnd Componisten diser vnser zeit ab-
gesetzt. Dan ander allerley schöne
teutsche, italienische, frantzösische, geist-
liche vnd weltliche Lieder mit füuff vnd
vier Stimmen, Passamezzo, Galliardo vnd
Täntze in sich begreifft . . . Gedr. zu
StraJsburg 1577 bei Beruh. Jobin. fol.
4 BU. 23^2 Bog. mit dem Portr.; das
1. Buch besteht aus 52 Bll. und das 2te
aus 46 Bll. Beide Bücher enthalten 13
Autornamen, die im Wolfenbüttler Kata-
loge S. 223 verz. sind. [B. B. B. Lpz.
B. M. B. Wagener. Proske. Wolfenb.
Paris ilazarin. Stadtbibl. Grenoble. In
der Dombibl. zu Magdeburg eine hds.
Part, in moderner Notenschrift von A. G.
Bitter hergestellt.
lu neuen Ausg. mehi'ere Piecen (Eit-
ner 2) und im Ritter ein Orgelsatz
Nr. 65.
Schmid, Beriiliarcl der Jüngere,
Sohn des Aelteren, wie er selbst
angiebt, folgte seinem Vater 1564
als Organist an St. Thomas in
Strafsburg i/Els. bis 1592 und kam
dann als Organist an den Strafs-
burger Münster. Auch er nennt
sich Bürger von Strafsburg. Lob-
stein 59 bestätigt nur die erstere
Anstellung, die 2te das folgende
Druckwerk:
Tabulatur Buch von allerhand auss-
erlesenen, schönen, liebliehen Praeludijs,
Toccaten, Motteten, Canzonetten, Madri-
galien vnnd Fugen von 4. 5. vnd 6. Stim-
men : dessgleichen künstlichen Passomezen
vnd Gagliarden. So von den bertihmbte-
sten vnd besten Componisten vnd Orga-
nisten, deutsch vnd welscher Landen
componirt worden. Auff Orgeln vnd In-
strumenten (Klavierinstrum.) zugebrauchen
. . . Strafsburg 1607 in Verlegg. Lazari
Zetzners. fol. 6 Bll. u. 114 Bll. 28 Kom-
ponisten sind genannt, siehe Kat. TVolfen-
büttel p. 224. [B. B. B. M. Heilbronn.
Strafsburg i/Els. "Wolfenb. B. Wagener.
Prag. Paris Nat.
Eine Gagliarde in neuer Ausg. (Eitner 2)
Sclimid, Bernhard, ein Musiker
des 18. Jhs., von dem die Kgl. Musi-
kalien-Samlg. in Dresden besitzt:
6 Senates pour le Clavecin avec acc.
d'un V. oeuv. 3. A la Haye, chez B.
Hummel, fol.
Schmidt, Bernhard, s. Smith,
genannt Father Smith.
Schmid, Christian Ernst, ein
Magister und zuletzt Superinten-
dent, geb. 14. Mai 1715 zu Ra-
ben au bei Dresden, starb Anfang
1787 zu Merseburg, wo er seit
1771 Superintendent war (Gerber
2, der ihn aber Schmidt schreibt).
Er gab heraus:
De ritu cantandi per noctes dienim
festorum apud Hebraeos, ad Jes. XXX,
29. Lipsiae 1738. 40. 16 S. [B. Lpz.
Schmidt, Christian Heinrich,
Chronologie des deutschen Theaters.
1776. S**. Näheres mir unbekannt. [Dresd.
Mus.
Schmid, Christoff Nikolaus,
um 1671 Violdigambist in Eise-
Schmitt, E . . . J
38
Schmidt, Jakob.
nach, nach einem Stammbuchbl.
(Yiertelj. 8, 501).
Schmitt, E . . . J . . ., starb um
1819 zu Frankfurt a/M., wo er
seit 1811 Kapellmeister am Theater
war (Leipz. Ztg. 13, 354. 21, 26).
Schmidt, Ferdinand, gest. 11.
Aug. 1756, 62 Jahr alt in Wien.
Er war anfänglich Chordirektor
(Eegens-Chori) an St. Dorothee und
bei den Augustinern in Wien rait
24 Gld. Gehalt (monatlich?) und
wurde später Kapellmeister am
Dome (Stephanskirche). Auf seinem
Eequiem liest man: Kapelhneister
„della Madonna di S. Steffano".
Er war ein fruchtbarer Kirchen-
komponist und sollen sich viele
seiner Kompositionen in geistl.
Stiften in Oesterreich erhalten
haben (Pohl 3, 49).
Nachweisbar sind in Mss. in der Bibl.
der Musikfr. in Wien: 1 Eequiem, 3 Li-
taniae lauretanae 4 voc. c. instnini. Stb.
Im Stifte Göttweih mehrere Eequiem.
Im Stifte Klosterneuburg: 2 Salve re-
giua, 2 Alma und 5 Eegina coeli.
In Hof b. Wien, Ms. 19278: Litania
lauretana del ... 4 voc. c. ström. P.
Schmidt, F . . . L . . ., gab heraus :
Älmanach fürs Theater. Hamburg
1809. [B. B.
Schmidt, Franz, geb. 20. Dez.
1766 zu Dresden, gest. 18. Mai
1842 ebd., Schüler des Fagottisten
Braun, seit 1785 an der Hofkapelle
in Dresden angestellt. 1813 be-
trug sein Gehalt 600 Thlr. (Für-
stenau 1, 171. 178).
Schmid, Georg, lebte 1641/43
zu Eedwitz und ist der Schreiber des
Ms. Z97 der B. B., welches allerlei
geistliche Lieder von verschiedeneu Kom-
ponisten enthält. Der Pai-titurband in 4"
von 718 Seit, umfasst 200 mehrstim. Ge-
sänge. Einige ohne Autorbez., bei man-
chen ist der Dichter genannt, das vor-
handene Eegister ist sehr sorgsam an-
gefertigt. Enthalten sind Melch. Vulpius'
Geistl. Gesangbuch von Nr. 8—153. Dar-
auf folgt Melch. Franck's Christi. Gesäug,
Nr. 154 — 164, dann dessen Andächtige
Betrachtung des bittern Leydens u. Ster-
bens . . ., 2 Nrn., hierauf 1 Satz von
Dilliger, sowie Nr. 168—179 von Dil-
liger und 1 von Jacobi Finetti. Von
Nr. 180 — 200 geistl. Lieder, einige von
Calvisius, Dilliger u. Melch. Franck, die
übrigen anonym. Georg Schmid war ent-
weder selbst Musiker oder ein musik-
gebildeter Dilettant.
Schmidt, Oeorg,
bekannt durch 3 Fugen für das Pfte.,
op. 3. AYien, Cappi. qufol. 8 S. [Hofb.
Wien.
Schmid, Giovanni (Roma), liest
man im Kat. Otto Kade's der Grofs-
herzgl. Schweriner Fürstenbibl.
Dort ist eine Sinfonia F J{ (Fdur) ä 2 V.
2 Ob. 2 Cor. Va. e B. Ms. Stb. angezeigt.
Schmidt, Hans, dient von 1585
an der kurf. Kapelle zu Berlin als
Sänger (Friedländer). Schneider 21
verz. um 1603 einen Sänger
gleichen Namens in Berlin mit
131 Thlr. Gehalt. Fürstenau 1, 39
verz. um 1606 einen Instrumen-
tisten gleichen Namens mit 150
Gld. Gehalt. Ob dies derselbe ist,
bedarf noch des Beweises, den
Jahreszahlen nach würde es passen,
und dass aus einem Sänger ein
Insti'umentist wird ist nichts Un-
gewöhnliches.
Schmidt, Hendrik Carel, trat
1781 als Adjunkt des Organisten-
postens an der Hofkapelle im Haag
und bekleidete ihn dann von 1783
bis 1796 in fester Anstellung
(Bouwst. 2, 165).
Sehmied, Hermann, von 1634
bis 1640 Organist an St. Blasius
in Miihlhausen i/Th. (Spitta 1, 331).
Schmidt, Jakob; Döring 45 u.
78 kennt ein Gelegenheitsgedicht,
in dem er „Musicus aus der Waag"
genannt wird; seine Geburtsstadt
bez. er mit Elbing, wo er auch
nach 1642 starb, dass er aber in
der herzgl. Kapelle um 1622 in
Königsberg diente, ist aus Winter-
feid 2, 103 entnommen und bis
Schmidt, Jakob.
39
Schmidt, Joh. Chrstph.
7 I
jetzt nicht zu beweisen. Nach
einer Eingabe an den Kurfürsten
Ton Brandenburg vom Jahre 1621,
diente er demselben schon seit
20 Jahren, er muss demnach 1601
in Berlin Hofmusikus geworden
sein. Noch 1620 nennt er sich auf
Zaugius' nachgelassenen „Lustige
deutsche Lieder", die er heraus-
gab, „kurf. brandenburg. Musicus".
Li der Zwischenzeit nach Zaugius'
Tode und "Wilh. Brade's Anstellung
als Kapellmeister war er inter-
mistischer Direktor der Kapelle
und als Ende 1620 Brade starb
wurde er zum Kapellmeister er
nannt, doch betrug sein Gehalt
nur 200 Thlr., während Brade 500
erhalten hatte. Er petitionierte
beim Kurfürsten und verlangte
900 Thlr., da ihm die nicht ge-
währt wurden, ging er ab. Fried-
länder sagt: 1621 Kapellmeister,
hat die Stadt verlassen, und Döring
schreibt, bald darauf ging er in
seine Vaterstadt Elbing. Da Win-
terfeld und Döring das Jahr 1622
nennen, in dem er Kapellmeister
in Königsberg gewesen sein soll,
so wäre doch diese Angabe nicht
ganz von der Hand zu weisen.
Noch sei erwähnt, dass ihn Schnei-
der p. 29 im Jahre 1612 u. 1618
als Falsetisten mit 192 Thlr. Ge-
halt bez. (Aufser den genannten
Quellen finden sich noch Notizen
im Schneider p. 30. 33. 37 und M.
f. M. 11, 184, die aber nach obiger
Darstellung zu verbessern sind.)
Schmidt, Johauii I., Mitglied
der "Warschauer Hofkapelle um
1643. Li Scacchi's Cribrum 1643
S. 220 ein Kanon.
Schmidt, Johann II., bez. sich
1710 mit „Org. Lell. S. plasii Anno
1710", das kann nur heifsen, 1710
Organist an St. Blasii zu Lellen-
feld in Baiern.
Man kennt bis heute nur ein ITs. der
Bibl. des Instituts f. Xirehenmusik in
Berlin, 1 vol. in qufol. von 11 Bll. in
goldbedrucktem Einbände. Enthalt den
CXXI Psalm. Dd: Paul: Gerhard: fol.
643. Ich erhebe Herr zu dir, meiner
beyden Augen Liecht etc. de Compose. . . .
Darauf folg-t die Melodie. Rucks. „Nota:
Maniere" (folgt eine Seite Erklärungen der
Zeichen, resp. der Verzierungen). Darauf
Prelude ex Gr^, dann 17 Partita.
Schmidt, Johann III.
In ßöheim's Maurerliederu ist er mit
einem Liede vertreten. Ob er derselbe
ist, den Gerber 2 erwähnt, ein Sohn eines
Kommerzienrats in Königsberg i/Pr., der
1796 ein Vorspiel mit Arien und Chören
für die Schuch'sche Truppe schrieb, bedai"f
noch des Beweises.
Schmit, Johann lY., ein Tanz-
kompouist aus dem Anfange des
19. Jhs., der 1805 op. 4—6 her-
ausgab (Anzeige).
Schmidt, Johann Adam, um
1764 Flötist an der Hofkapelle in
Dresden mit 300 Thlr. Gehalt
(Fürstenau 1, 156).
Unter Oio. A. Sclimid befinden sich
in der Egl. Musikaliensamlg. zu Dresden
6 Rondo per Cembalo o Pfte. Venezia,
A. Zatta e figli. qufol. Zatta di-uckte
zur selben Zeit, wie oben angegeben,
doch bleibt es immer fraglich, ob es ein
und derselbe Autor ist. Dieselben 6 Ron-
dos for the harps. London, fol. mit G. A.
Schmid gez. im brit. Museum.
Schmidt, J . . . B . . ., Virtuose
auf dem Klaviere und der Harfe,
aus Wien, gab um 1768 zu Paris
6 Clavierquatuors mit 2 V. u. B. und.
zu Amsterdam 1 Sonate periodique Nr. 1
heraus. Er soll sich um diese Zeit im
Haag aufgehalten haben (Gerber 1).
Schmidt, Joh. Christoph, siehe
Smith, John Christoph er I. , aus
Ansbach, HändeFs Factotum. Sein
Sohn ebendort unter Smith IL
Von einem Joh. Christ. Schmidt be-
sitzt die Egl. Musikalien -Samlg. Ms. Cx.
849—851 drei Ouvertm-e a V. Va. Ob.
Fag. e B. in Fd. 14 Stb. Em. 26 Stb.
Fd. 14 Stb.
Schmidt, Johann Christoph,
geb. um 1664 zu Hohenstein, gest.
13. April 1728 zu Dresden. Trat
Schmidt, Joli. Chrstph.
40
Schaiidt, Joli. Mich. 11.
1676 in die Dresdner Hofkapelie
als Chorknabe ein und wurde
später Instrumentist. Da er gute
Anlagen zur Musik zeigte und ein
fleissiger und gewissenhafter Mann
war, stieg er von Stufe zu Stufe.
1687 wurde er Praeceptor der
Chorknaben, erhielt 1692 noch die
zweite Hoforganistenstelle u. 1694
die Erlaubnis nach Italien zu
gehen, wozu ihm der Kurfürst
100 Thlr. Eeisegeld aufser seinem
fortlaufenden Gehalte auszahlen
liefs. Wer damals nicht einige
Zeit in Italien zugebracht hatte
und das Zeugnis irgend eines
italienischen Meisters aufweisen
konnte, dem waren alle höheren
Aemter im Musikfache verschlos-
sen. Schon kurze Zeit darauf am
31. März 1696 erhielt er den Vice-
kapellmeisterposten mit einem Ge-
halt von 600 Gld. u. nach Strungk's
Pensionierung am 19/7 1698 den
Eapellmeisterposten; zugleich wurde
ihm die ganze Verwaltung der Ka-
pelle übergeben mit einer Summe
von 12 000 Thlr. 1717 erhielt er
den Titel Oberkapellmeister und
hatte somit die höchste Stufe er-
reicht, die einem Musiker offen
stand. 1720 wurde das Amt eines
Komponisten Louis Andre über-
geben, da die Arbeitskraft Sch.'s
bereits begann zu erlahmen (Für-
stenau 1, 109. 112. 129. — 2 a,
264. — 2 b, 14. 33. 50). J. A.
Hiller spricht sich über ihn aus,:
dass er zwar etwas gelernt habe
und den Kontrapunkt wohl ver-
stehe, aber ein trockener und un-
fruchtbarer Kopf sei. Da Seb.
Bach seine Motette: Auf Gott
hoffe ich, kopierte, so scheint
Hiller's Urteil unbegründet zu
sein, da sich nicht voraussetzen
lässt, dass Bach eine schwächliche
Komposition kopiert haben sollte.
1 Brief vom 28/7 1715 an Mat-
theson (Mattheson 3, 266).
Die B. Dresd. Mus. besitzt, wie es
scheint im Druck das Intermezzo: Les
quatres saisons, Divertissement de musique
et de dance. 1719. P. fol. und im Ms.
Nr. 760: Ans de Divertissement de mu-
sique 1719 im Ell.-A. qufol. Ferner 3
Suiten f. 2 V. 2 Ob. Va. u. B.
In B. Joach. Nr. 398 Motetta: Auf
Gott hoffe ich ä 4 Trombe, Tvmp. 2 Fl.
allem. 2 V. 2 Viole, Vcl. Fag. u. 4 Singst,
nebst Organo. P. 25 S. im Ms. — Im
Ms. 26, 1: Missa, Kyr. Glor. a 2 Ob.
2 V. 2 Viole 2 Sopr. A. T. B. et Org.
P. 16 S. die lustr. fehlen.
In B. B. Ms. 19230. Part. Stück 6 bis
11: Bonum est confiteri, A. solo, 2 V.
Fag. et Org. Am Ende gez. mit 20. Dec.
1696. — "\Vo ist solch ein Gott wie du
bist, 10 voc. 4 Instr. et Cent. Am Ende :
Anno 1701 nebst Namen. Beide Mss.
scheinen Autogr. zu sein. — Sie ist fest
gegründet auf den hlg. Bergen, 8 voc.
2 Trombe, 2 V. 2 Viole, 2 Corn. 2 Trom-
boni et Org. 14 Bll. — Mein Herz ist
bereit, Tenor solo, 2 V. 2 Ob. Fag. et
Org. — Labe mich durch deines Mundes
kuss, S. solo, 2 V. 2 Viole, Fag. et Org.
— Ms. 172 u. 23100: Kyrie et Gloria
5 voc. Bc. P. — Ms. 1620, Missa 6 voc.
P. — Ms. 187 Auf Gott hoffe ich, die-
selbe Motette wie in ß. Joach. Nr. 398
hier aber in einer Kopie von Joh. Seb.
Bach. — Ms. 19920. Latona in Delo,
Opera seria, P. 79 Bll.
Ms. Strafsburg in St. Thomas: 1. Gott,
du bleibest doch mein Gott. 2. Schmng
dich auf zu deinem Gott. 3. Lobe den
Heirn meine Seele, Cantaten zu 4 u. 5 St.
mit Instr.
ScUinidt, Jolianu Eusebius,
seit 1692 Prediger zu Siebleben
(Gotha), wo er noch 1745 lebte.
Winterfeld 3, 31 bringt unter Nr. 12
ein geistl. Lied für 1 Stim. u. Bc.
Schmitt, Johann 3Iichael I.,
aus Prag, Kapellmeister am Dome
zu Augsburg, wurde 1742 an der
kurf. Mainzer Hofkapelie Kapell-
meister und starb gegen 1780
(Forkel 1, 127. Gramer 1, 748.
Gerber 1. 2).
Schmidt, Mag. Johann Michael
II., geb. 1728 zu Meiningen, gest.
1799 zu Marktbreit (Baiern), stu-
Schmidt, Joh. Mich. HL
41
Schmidt, Joh. Phil. Sam.
dierte seit dem 12. März 1749 auf
der Leipziger Universität, und
wurde darauf Magister und Ad-
junkt im Ministerium zu Markt-
breit (Adlung 2, 48. Gerber 1. 2.
Spitta 2, 740). Er schrieb:
Musieo-theologia, oder erbauliche An-
wendung musicalischer Wahrheiten, ent-
worfen von . . . Bavreuth u. Hof 1754
Vierling. kl. 8'\ 312 S. U S. [Brüssel.
B. Lpz. Musikfr. Wien. B. B. B. Hhg.
Glasgow. Amsterd.
— ... of stigtelj^ke toepassing van
niuzikaale waarheden . . . A^ertaald door
Jac. Wilh. Lustig. Amst. (1756) Olofsen.
120. [Brüssel.
Schmidt. Johann Michael III.,
Kupferstecher, Musikverleger und
Buchhändler in Nürnberg um 1780
u. f. Jahre. Er gab auch 2 Sam-
mehverke heraus, betitelt:
Sammlung verschiedener Lieder von
guten Dichtern und Tonkünstlern. 1. Thl.
Ao. 1780. fol. 20 Lieder von Joh. Andre,
G. Benda, E. C. Drefsler, F. G. Fleischer,
Disma Hattasch, Hiller, König, Eeichardt,
J. Phil. Schönfeld und D. Weis. [B. Lpz.
Sammlung vermischter Ciavierstücke
von verschiedenen Tonkünstlern 1. Thl.
1782. — 2. Thl. 1783, herausgeg. von
J. F. M. 48 S. kl. qufol. [B. Wagener.
Der Inhalt ist mir nicht bekannt.
Schmidt, Johann Philipp Sa-
muel, auf seinen Kompositionen
meistens nur mit J. P. Schmidt
gez., geb. 8. Sept. 1779 zu Königs-
berg i/Pr., gest. 9. Mai 1853 in
Berlin. Studierte Jura, ging 1798
auf Eeisen und betrieb mehr Musik
als die Juristerei, nahm bei Nau-
mann in Dresden und mehreren
anderen Unterricht und schrieb
Operetten, Lieder und Instriimen-
tahverke. Auf Zureden seiner
Eltern versprach er die Künstler-
laufbahn zu verlassen und trat am
17. Mai 1801 als Keferendar in
die Domänenkammer in Berlin
ein, 1804 machte er das Assessor-
Examen, dabei wurde aber der
Musik nicht vergessen und ihr
jede freie Zeit gewidmet. Der
Krieg von 1806 raubte allen
preufsischen Beamten den Gehalt
und Seh. sah sich genötigt Klavier-
unterricht zu erteilen und lebte
ganz der Kunst; in diese Zeit
werden auch seine zahlreichen
Arrangements der klassischen Sin-
fonien, Quartette u. Opern fallen.
Erst 1811 erhielt er an der Kgl.
Seehandlung eine Anstellung und
1819 wurde ihm der Hofratstitel
verliehen. 1845 wurde er als Be-
amter pensioniert. Für die Spe-
ner'sche Berliner Ztg. war er stän-
diger Recensent der Musikauffüh-
rungen und wird besonders seine
Milde im Urteil gerühmt, auch in
der Leipziger und Berliner Musik-
ztg., sowie in Schott's Caecilia be-
finden sich zahlreiche Artikel. An
Klavier-Auszügen sind allein 38
"Werke erschienen (Schilling sehr
ausführlich. Ledebur. Berliner
Echo 1853, 156 ein Nachruf von
Ed. Grell). An Kompositionen
haben sich bis heute erhalten:
1. Gesangsmusik:
Der, den alle Himmel 4 voc. Ms. P.
1814. [Berlin Singak., nebst 1 Briefe an
Zelter.
Dich preifst Allmächtiger 4 voc. Lpz.,
Peters. P. [ib.
Der Engel auf dem Schlachtfelde. Ber-
lin, Schlesinger. [B. B.
Heiliges Lied von Matthisson f. 4 Stirn,
u. Pfte. Lpz., Peters. [B. B., im Ms.
19940 die Partitur für Chor u. Orch. mit
der Bemerkung: aufgeführt 1821 u. 1827.
Der Herr ist erhöhet f. 4 Singst, mit
Orgel. Berlin, Trautwein. P. [B. B.
Berlin Singak.
Hinunter in der Erde Schofs, 4stim.
Ms. P. [Berlin Singak.
Jesu dulcis memoria 4 voc. c. instnun.
P. Autogr. nebst mehreren Motetten. [B. B.
2 Messen, Mss. P., gez. J. P. Schmid
von Berlin. [Dresd. liath. Kirche.
7 Passions - Motetten, 4stim. Ms. P.
[Berlin Singak.
Motetten in Samlg. 91 Ms. \ß. Kgsbg.
Gesangs-Quartett. Ms. B 908. [Dresd.
Lobgesang, 4stim. P. Ms. B 1232.
[Dresd.
Schmidt, Joh. Phil. Sam.
42
Schmitt, Pet. Jos. I.
Schalle, klagender Laut, 4stim. mit
Harmonika. Ms. P. [Berlin Siugak.
Wenn ich rufe zu Dir, 4stim. Ms. P. [ib.
Fest -Gesang dem 3. Aug. gewidmet.
Berlin, Kupfer. [B. B.
Preulsens Huldigungslied , 4 Männer-
stim. Berlin, Schlesinger. P. [B. B.
und im Ms, 19955 im Kl.-A.
Hoffnung von Schiller. Berl., Gröben-
schütz & Seiler. [Berlin K. H.
Hj^mne bei Gelegenheit der Huldigungs-
Feierhchkeit zu Königsberg i/Pr. als Sere-
nade am 8. Juni 1798 aufgeführt. Kl.-A.
vom Komponisten. Berlin, Starke.
Lied au die Hoffnung, 1. Heft. Ber-
lin. [Berlin Singak.
Monolog der Jung-frau von Orleans von
Schiller Act 4, Sc. 1 in Musik gesetzt von
. . . (Berlin, gestoch. von Günther, qufol.
20 S. mit Pfte. 1802 erschienen.) [B. B.
B. Kgsbg. Berlin K. H.
Preis der Liebe, 2 Hymnen f. 4 Stirn.
u. Pfte. Ms. 166. P. [B. B.
Rinaldo, Cantate von Goethe f. Alt u.
Chor. Ms. P. [Berlin Singak.
Trost von Mahlmann, Lied mit Pfte.
Ms. unter den Autogr., Kopie. [B. B.
Volkslied am Einzugstage des Königs
in Berlin zu singen, 1814. Ms. [Ber-
Hn K. H.
"Würde der Frauen von Schiller. Ms. [ib.
Ein Abend in Madrid oder das ver-
borgene Fenster, Singspiel in 3 Akten.
Ms. P. [B. B., Ms.' 19951. Dresden
Opernarchiv.
Alfred der Grofse, Oper in 2 Abthlg.
von Körner. Ms. 19952. P. [B. B.
Die Alpenhütte, Oper in 1 Akt von
Kotzebue. Ms. 19948. P. [B. B. Dresd.
Oper.
Der blinde Gärtner, oder die blühende
Aloe. Liederspiel in 1 Akt von Kotzebue.
Berlin 14. Jiüi 1813 aufgef. Ms. 19947.
P. [B. B.
Feodore, Singspiel in 1 Akt von A. von
Kotzebue in Mus. gesetzt und Herrn B.
A. Weber gewidmet von . . . Vollst. Kl.-A.
Lpz. u. Berlin, Kunst- u. ludustrie-Compt.
qufol. [B. B. B. Kgsbg. B. Lpz. Musikfr.
Wien.
— Die Partitiu- in Ms. 19946, 1813
aufgef. [B. B.
Das Fischermädchen oder Hass und
Liebe, lyrisches Drama in 1 Act. Clav.-
Ausz. vom Comp. Berlin, Christiani.
[B. B. Dresd. Mus. br. Mus.
— Die Partitur in Ms. 19950, Text
von Körner. [B. B.
Der Kyfhäuser Berg. Singsp. in 1 Akt.
von Kotzebue. Ms. 19949. P. [B. B.
Das verborgene Fenster, siehe Ein
Abend in Madrid.
Instrumentalwerlce :
Sinfonia: 2 V. 2 Fl. 2 Cor. Va. e B.
Gd. 3 Sätze. 8 Stb. Ms. [Wolfenb.
Sonatine f. Pfte. Im Musik. Wochenbl.
f. Pfte. Berlin, Kupfer. [B. B.
Variationen f. d. Pianof. auf die Ro-
manze: Mir bot mit innigem Verlangen
etc. a. d. Oper: ,,Das Waisenhaus'-. Ber-
lin, Schlesinger, qufol. [Dresd. Mus.
In Sammelwerken :
Theomele. Auswahl classischer Arien
... 3. Bd. Gütersloh, Bertelsmann, 1 Nr,
In Sander's Cäcilia 1818, 3 geistl. Ge-
sänge.
In J. G. Hientzsch Samlg. 3- u. 4stim.
Gesge. Züllichau 1822. [B. Kgsbg. Nr. 53,
1 Gesg.
In Freimaurer Lieder, Berlin s. a.
3 Gesge.
In der Lpz. Ztg. 8 Beiige. zu Nr. 48
das Lied: Laue Lüfte. In 7, 180 ein
Lied aus der Oper: Der Onkel.
Ledebur führt noch zahlreiche Werke
an. Dr. 0. Lindner besafs im Autogr.
neben Bekanntem:
6 Motetten oder Besponsorien f. die
Hedwigskirche zu Berlin, komponiert 1832
u. 33.
Sclimidt, Johann Wolfgang,
um 1711 Organist und Notist an
der Hütkapelle in Dresden mit
200 Thlr. Gehalt, der 1733 auf
300 erhöht wurde (Fürstenau 1,
113. 134).
Schmitt, Pater Joseph I., ein
Cisterciensermönch in der Abtei
Eberbach im Rheingau, ein tüch-
tiger Violinist, verliels vor 1780
das Kloster und ging nach Amster-
dam, wo er sich verheiratete. In
beiden Lexika Gerber's sind zahl-
reiche Instrumentahverke verz., die
alle in Amsterdam erschienen und
die er durch seine Notenstecherei,
die er angelegt hatte, selbst stechen
liefs und vertrieb. Ich fand Drucke
von ihm, w'elche die Jahreszahl
1780—85 tragen. Durch die Revo-
lution vertrieben, tauchte er 1803
Schmitt, Jos. I.
43
Schmidt, Ludwig.
in Frankfurt a/M. wieder auf und
wurde Musikdirektor am Theater.
Fotis bez. seinen Tod mit der Zeit
um 1808. Nachweisbar sind von
seinen "Werken:
Symphonie a gr. orch. . . . lib. 1. Ches
J. J. Hummel a Berlin . . . Amsterd.
11 Stb. fol. [Wolfenb.
Six Symphonies, oe. (5, ib. Stb. [Ber-
lin K. H. nur 1 Fl. vorhanden.
Sinfonie periodique ä 2 V. Taille et B.,
Fl. ou Hautb. et Cornes de chasse. Amst.
chez l'auteur. Stb. Dd. [Schwerin F.,
dort noch eine 2. Sinf. period. in Dd.,
besetzt wie oben, ib. Stb.
6 Quatuors ä 2 V. A. B. (beziffert),
oeuv. ö. Amsterd., Hummel. 4 Stb. [B.
Wagener. br. Mus. in 2 Ausg.
3 Quatuors pour le Clavecin, Fl. trav.
V. et Vcl. oe. 9. Amsterd. chez l'auteur.
4 Stb. fol. [B. B.
6 Quatuors ä 1 Fl. V. A. et Vcl. oe. 10.
Amst. 4 Stb. fol. Tbr. Mus.
6 Trios per 2 V. et Vcl. obl. Paris,
Madme. Berault. 3 Stb. fol. [B. M.
6 Trios ä 2 V. ou Fl. et Vcl. oe. 7.
Amst. 3 Stb. [br. Mus. Paris Nat.
G Trios, oeuv. 11. Amst., J. J. Hum-
mel. 3 Stb. fol. [Berlin K. H.
6 Trios pour la Fl. V. et Vcl. oe. 13.
Amst. 3 Stb. [br.Mus.
6 Senates ä 3 pour le 2 V. et Vcl.
oe. 4. Amst. [üpsala. 3 Stb. fol. Paris
Nat.
2 Senates pour le Clavecin. Vienne,
Eder. 23 S., mit Joseph Schmid gez.,
daher fraglich. [B. M.
Siehe AVendling(J. B.): 6 Duos, arrang.
par J. Seh. fol. [br. Mus.
In der Stadtbibl. Leipzig befindet sich
unter J. Schmitt ein Te Daum 4 voc. c.
Strom, im Ms. 296, Part. Fraglich, ob
es dem obigen angehört.
In Musikfr. Wien unter Joseph Schmid
I Trio per Clav. V. e Vcl. op. 36. —
II Sonatinen f. Klav. — 2 Sonate (in B.
u. G.) per Clav, e V. op. 3. 4. — 8 Variat.
sur ime Theme de Mozart, per Clav, e V.
op. 5. — 6 Eondos p. Clav, e V. op. 57.
— 3 Rondos nach Eossiui'schen Themen
(dies kann unmöglich von obigem sein).
— 13 Variationswerke op. 5. 6. 19. 22.
26. 28. 30. 37. 38. 44. 49. 51. 54. (Einiges
mag von obigem sein, doch bedarf es
näherer Untersuchung, da man einst die
Autornamen zu ungenau schrieb.)
Sclimid, Joseph 11., gab in
Wien in den Jahren 1798 u. 99
mehrere Klavierpiecen heraus (Ger-
ber 2). Dlabacx sagt: geb. zu
Niemes in Böhmen, wurde 1803
Accessist des zweiten Schulpreises.
Ob dies derselbe ist, den Gerber
meint, ist sehr fraglich, da letz-
terer bedeutend jünger sein muss.
Fetis steckt sie allerdings in einen
Artikel zusammen. Richtiger trennt
die beiden Joseph Schmid Schilling
in seinem Lexikon. Von dem
Wiener Musiker führt er eine Reihe
Kompositionen nach den Katalogen
an und sagt dann: zu gleicher Zeit
(sie?) lebte in Prag ein Klavier-
spieler, Schüler Segert's, Musik-
direktor an der Stephans- und
Ignazkirche.
Schmidt, Josei)h Adam, lebte
am Ende des 18. Jhs. und gab
1788 sein op. 1, 6 Duos p. 2 Fl. in
Offenbach, 1 Concert p. le Clav. av. acc.
op. 2, ib. und 1798 6 Praeludien in Würz-
burg bei Eöl heraus (Gerber 2).
Schmitt, Lorenz, geb. 27. April
1731 zu Obertheres (Würzburg),
gest. im Juni 1796 zu Würzburg.
Einer der bedeutendsten Violinisten
seiner Zeit, Schüler von Enderle
und Tartini. Der Fürst Adam
Friedrich von Würzburg nahm ihn
1755 in seine Dienste und blieb
er sein Leben lang daselbst. Ger-
ber 2 ausführliche Biogr.
Schmidt, Ludwig, Tenorist,
Violinist, Komponist und Direktor
der Markgräfl. Ansbach-Ba3^reuth-
schen Hofschauspieler-Gesellschaft;
befand sich dann um 1782 als
Mitglied des gräfl. Nostitz'schen
Opern-Theaters in Prag und über-
nahm 1784 die Direktion des
Theaters, die von Gerber 1 als
vorzüglich geschildert wird. Auch
kamen mehrere Operetten von ihm
zur Aufführung, wie ,,Das gräf-
liche Fräulein".
Im Stifte Klosterneuburg befinden sich
im Ms. 1 Salve imd 4 Regina coeli, mit
Schmidt, Martin.
44
Sclimiedt, Siegfried.
L. ScJunid gez.; es ist fraglich, voq -n^em
sie herrühren.
Schmidt, Martin, gab 1782 zu
Paris 6 Violiuquatuors, op. 1, her-
aus (Gerber 1).
Xach einer Anzeige kam im selben
Jahre op. 5, 3 Sonaten f. Klav. u. Y. in
Paris heraus, mit Martin Schmit gez.
Schmidt, Mathias.
Fetis verz. eine Sonate f. Klavier, op. 1,
die 1796 in Gotha u. Petersburg bei Ger-
stenberg u. Dittmar erschien. Näheres
unbekannt.
Sclimidt, Melchior, ein be-
rühmter Lautenist und Theorbist
zu Nürnberg, geb. daselbst 1608,
von dem sich aber nur sein Por-
trät erhalten hat (Gerber 1).
Schmied, Michael, um 1651
Bassist und Instrumentist an der
kurprinzlichen Privatkapelle in
Dresden, trat später in die kurf.
Hofkapelle als lustrumentist ein
und empfing 1668 zu seiner Hoch-
zeit vom Kurfürsten 2 vergoldete
Becher (Fürsteuau 1, 70. Sachs.
Staatsarchiv).
In Dresden Mus. Ms. 649 eine Cantata
ä Sopr. c. Strom. Text von der Eur-
fürstin Maria Antonia. P. qufol., mit
Michel Selimid' gez. Da obige Kurfürstin
erst 1724 geb. ist, so ist der Komponist
der Kantate ein späterer als der obige.
Schmitt, Nikolaus; da seine
Kompositionen zum gröfsten Teile
fürs Fagott geschrieben sind, so
wird wohl dies sein Instrument
gewesen sein, worauf er konzer-
tierte.
Gerber 2 führt in den Jahren 1788
bis 1793 sechs Drucke an, die in Paris
erschienen. Petis berichtet über ihn, dass
er seit 1779 in Paris lebte und Chef des
Garde-Musikchores war. Er blies die Flöte,
Klarinette und Fagott. Fetis lernte ihn
1802 kennen, als er Fag'ottist am Theater
Montansier wai'. Darauf verz. Fetis 11
Pariser Drucke von Kompositionen für
Blasinstrumente.
Schmidt, Philipp Jakob, 1750
bis 52 Organist an der St. Aure-
Henkirche in Strafsburg i/Els. (Lob-
stein 92).
Schmid, Samuel, bekannt durch
die Dissertation: Samuel Schmid mo-
deraus. E. A. Gözze & David Martin,
Illustri Quedleo vale dicturi. Musicologia
s. oratt. quibus musica collaudabitur.
Quedliüburgae 1691. 40. [B. Hbg.
Schmiedt, Siegfried, geb. zu
Suhl um 1756, gest. 1799 ebd.,
war seit 1786 Korrektor in der
Breitkopf'schen Offizin in Leipzig
und zeichnete sich dabei auch als
Komponist und Arrangeur aus, er-
richtete darauf 1796 mit Eau in
Leipzig eine Musikalienhandlung,
gab das Geschäft aber nach einigen
Jahren wieder auf, ging nach Suhl
und heiratete die Wittwe eines
Eisenhändlers, starb aber bald dar-
auf (Gerber 2). Yon seinen Kom-
positionen sind bekannt:
Die Feier des 18. Jhs. Melodrama von
C. F. Schlenkert. Lpz. P. [Darmst.
br. Mus.
Pfingst-Cantate, mit S. Schmidt gez.
[Gotha.
Hvnine an die Tonkunst von Schubart.
Lpz.,- Breitkopf. fol. [B. B.
Auswahl aus Langbeias Gedichten. In
Musik ges. von ... (f. 1 St. mit Pfte.)
Lpz. (1790). ciufol. 2 BU. 24 S. [B.
Kgsbg. B. B.
Fröhliche und gefühlvolle Lieder am
Klavier zu singen. Lpz. (1794) Breitk.
qufol. [br. Mus.
Lied der Schwermuth von Matthisson,
für 4 Stim. u. Instr. Ms. 19970. P.
22 Bog. [B. B.
Er nennt sich hier „Corrector in der
Breitk. Notenstecherei''.
Trinklied in optima forma: Es lebe
Freund Bachus, für Solo und Tutti mit
Ciavier. Lpz., Breitk. [Dresd.
Ciavier- und Singstücke. 1. Samlg.
Lpz. 1786. [B.Lpz.
Drey Sonaten auf das Ciavier oder
Fortep. Herrn Capellm. Hiller gev;. Leipz.
1787 J. G. J. Breitk. qufol. 2 BU. 19 S.
[B. Wagener.
6 kleine und leichte Sonaten fürs Cla-
\'ier oder Pfte. Lpz. 1788 Breitkopf,
qufol. [Dresd. Mus. B. B.
Die Klavierauszüge von HiUefs Singsp.
besitzt die B. Kgsbg., auTserdem machte
er noch Kl.-A. von Dittersdorf's Sing-
spielen.
Eine Piece im Samlwk. Breitkopf 6.
Schmidt, Siegmund.
45
Schmiedeknecht.
Sclimidt, Siegiimnd, um 1606
Sänger an der Hof kapeile in Dres-
den mit 120 Gld. Gehalt (Fürste-
nau 1, 38). Nach dem s. Staats-
archiv ist nachzutragen, dass er
1612 ein Geschenk von 12 Gld.
erhielt und in demselben Jahre
ein Tenorist genannt wird, der
nach Trier geht. Einmal ist er
mit Siegmund Schmid, das andere
Mal mit Sigra. Schmidt gez.
Sebmid. Theodor. Im 18. Jh.
in Paris geb., lebte noch 1783.
Er war Violinist am Theater de
Beaujolais und Komponist (Fetis).
Als letzterer ist er bekannt durch:
Six Sonatas for the Harps. ^vith ou
acc. for a V. & Ycl. obl. Dedic. G. Pitt.
s. 1. op. 1. 3 Stb. [B.Wageuer.
— In der B. Kgsbg. unter Tbeodor
Schmith scheint sich ein Arrangement
obiger Sonaten zu befinden, betitelt: Trois
Senates en Duo f\\\i peuvent etre executes
par deux Pei'sonnes sur un Clavecin ou
Pfte. comp, par ... oe. 1. Ms. fol. 8 BlI.
In der Natioualbibl. zu Pai'is befinden
sich:
op. 1. 6 Sinfonie a 8. Paris, au bureau
musical.
op. 2. 6 Duos pour V. et Vcl. ib.
op. 3. 6 Senates ä 3. ib.
Schmid, T . . . B . . ., bekannt
durch :
6 Sonates de Clavecin avec acc. ad
Hb. de 2 Ycl. et Bc. Gravee pour le
Compte de l'Autheur. fol. [Dresd. Mus.
Schmid, Viiiceiiz Ton, 1741
bis April 1755 Stiftsorganist in
Kremsmünster, ging als fürstl.
Kapellmeister ins Hochstift in
Passau (Hueraer 34).
Die Bibl. in Xremsmünster besitzt von
ihm G Messen, 3 Offertorien, 1 lauret.
Litanei, 2 Sub tuum, 1 Regina coeli u.
1 Salve reg. im Ms.
Schmidt ohne Vornamen.
Schmidt^ um 1G66 Violinist au der
Hüfkapelle in Dresden mit 400 Thli-. Ge-
halt; wurde löSO verabschiedet (Fürstenau
1, 93).
Schmidt^ Kapelldirektor (in Dresden ?j,
lässt sich am 12/6 1698 mit Ruck in
einem Konzert in Warschau hören (s.
Staatsarch.).
Schmidt^ 1719 Organist in Zella am
Thüringei'walde (Spitta 2, 464).
Schmidt, tritt am 18/4 und 14/9 1777
als Hornist in Frankfurt a, M. auf (Israel
62. 63).
Schmidt, ein Schreiben an Mattheson,
abgedr. in seiner Critica musica p. 7,
S. 266.
Schmidt, 3 Messen und 1 Litanei im
Ms. P. [Klosterneuburg.
Schmid, 17/18. Jh. Ms. 19230 in B. B.
Part. Stück 6, Der Herr ist mein Hirte,
4 voc. 2 Clarini, 2 V. et Oboi, 2 Violette
et ürg. in C t|. 13 BU.
Schmidt (vielleicht Joh. Phil. Samuel?):
La Laitiere et les deux chasseurs, opera
bouffon. Canto cou fondam. Ms. Stb.
[Darmst.
Der Schutzgeist. Ballet. Ms. P. [Darmst.
Schmitt. Lied der Schwermuth. P.
Ms. 25. [B. Lpz.
Schyjiitt. Siofonia (Esdur 74) ii Stb.
In Ms. 1Ö300: 6 Simphonieu. [B. B.
Schmidt. Ms. 19855 in K. B. B. Sin-
fonia a 3. Viola d'amore, Violine e B.
3 Stb.
Schmid. Ms. 391 br. Mus. Samlwk.
mit Orgelkompos.
Schmitt, in J. J. Hummel's Samhvk. 7
eine Sinfonie.
Schmidtbauer, s. Schmittbaur.
Schmidtchen, M. Christoph
Benjamin, gab heraus:
Kurzgefasste Anfangsgründe auf das
Ciavier . . . von einem Liebhaber der
Musik . . . Lpz. 1781 Schwickert. [B. B.
Dresd. Musikfr. Wien. Brässel.
Schmidthaimer, Sigmund, um
1546 Kapellsäuger ad. Hofkapelle
in Wien mit 10 Gld. monatl. Ge-
hah (Köchel 1).
Schmiedeknecht, Johann Mat-
thes. geb. in Brume, einem Dorfe
nahe bei Gotha, gest. 1727 in
Gotha, wo er seit 16S6 Kantor ge-
wesen war. Man kennt von ihm:
Tyrociniuui musices, d. i. erster An-
fang zur Singe -Kunst ... Gotha, zum
Viertenmahl gedruckt durch Reyhern 171Ü.
8«. 11 Bog. [Musikfr. "Wien^ aus Ger-
bers Bibl.. der in seinem Lexikon 2
Näheres mitteilt. Ferner sind an Kom-
positionen nachweisbar:
Leichen-Arie mit 4 Stim. Gotha 1688.
[B. Lpz.
Da pacem Dne. 8 voc. Bl. 47 in
Ms. 28, 13 in B. Joach.
Schmiedel.
46
Schmittbaur, Joseph. Alois.
Sclimiedel, A . . .,
bekannt durch 2 Sinfonien in Gd. u.
Dd. Ms. n. Part. [Dresd. Mus. und eben-
dort Ms. U. eine Ouvertüre in P. qufol.
Vielleicht ist es derselbe, der in Viertel].
10, 366 als Schüler Christn. Ehregott
"Weinlig genannt wird.
Schmieden, Johann, führt
Mattheson 1, 339 als Kantor in
Buttstädt um 1675 an.
Schmieder, Dr. Heinrich Grott-
lieh, ein Jurist, lebte zuerst in
Erfurt, wurde 1786 Premierleut-
nant und Quartiermeister im Kü-
rassierregiment zu Düben, ging
1788 ab und wurde Theaterdichter
zu Mainz, dann in Mannheim; 1797
befindet er sich in Hamburg und
1800 in Altena, wo er Direktor
des Nationaltheaters war.
Er ist der Dichter und Uebersetzer
zahlreicher Operetten, Herausgeber von
Theaterkaleudern , Theaterjournalen u. a.
Genaueres im Geiber 2. Auch als Kom-
ponist versuchte er sich. Die Egl. Musik.-
Samlg. in Dresden besitzt von ihm: Auf
dem Borsberg bei PilUiitz, f. 2 Singstim.
mit Pfte.-Begieitg. Lpz. 1783 Breitkopf.
4**. — Die Musikfr. in Wien besitzen ein
Taschenbuch fürs Theater auf das Jahi'
1798—99. Mamz.
Ein L . . . Schmieder "wird als Kasseler
Hofmusikus und Komponist des Singspiels
„Die beiden Savoyarden", c. 1785, an-
geführt. In B.Dresden, Ms. B712, 5v.
u. 5 z befinden sich die beiden Singspiele
1. Die beiden Savoyarden. 2. Der rei-
sende Student. Part.
Schmiedichen, Christian, ein
Violinvirtuose, geb. 1775, gest. 24.
April 1812 zu Wien (Becker 3, 53).
Er ist jedenfalls derselbe, den die
Leipz. Ztg. in den Jahrgängen 9
bis 15 unter H. C. Schmiedigen
anzeigt als Violinisten aus Olden-
burg, der am 20. Okt. 1807 im
Gewandhause zu Leipzig mit einem
eigenen Konzerte auftrat (Dörffel
2, 199 Nr. 163 zeigt ihn unter
denselben Namen an); in dem-
selben Jahre trat er auch in Dres-
den auf, 1812 in Wien, wo ihn
der Tod ereilte. Im Bd. 15 wer-
den Variationen seiner Komposi-
tionen besprochen.
Schmittbaur, Joseph Alois,
da er am 24. Okt. 1809 in Karls-
ruhe 91 Jahre alt starb, so muss
er um 1718 geb. sein (Oscar Paul
schreibt in seinem Tonkünstier-
Lex, geb. den 8. Nov. 1718 in
Bamberg, giebt aber keine Quelle
an). Bossler nennt ihn Pater Jo-
seph und auf einem Drucke, der
erst 1820 erschien, wird er sogar
Joseph Seh . . . Pfarrer genannt,
doch wie Zahn 5, 464 nachweist,
ist dies sein Sohn, der Ludwig
Joseph Seh . . . hiefs. Da obiger
auf seinen Kompositionen sehr oft
nur Joseph Seh . . . genannt wird,
so ist bei der Feststellung seiner
Werke Vorsicht zu gebrauchen.
Gerber 1 berichtet über ihn, dass
er ein Schüler Jommelli's in Stutt-
gart gewesen ist. Da JommeUi
aber erst 1754 nach Stuttgart kam
und Seh. zur Zeit bereits 36 Jahr
alt war, so ist die Schülerschaft
sehr fraglich und kann sich nur
auf Katschläge und eigenes Stu-
dium der AVerke desselben be-
schränkt haben. Von Stuttgart aus
ging er nach Rastatt und 1772
nach Karlsruhe. Forkel in seiner
musik. krit. Bibl. 1, 316 bez. ihn
1777 als Kapellmeister in Köln,
während Gerber ihn schon 1772
Kapellmeister in Karlsruhe nennt
und nur 1776 bei einer Festlich-
keit als Dirigenten in Köln vor-
übergehend wirken lässt. Später
wurde er am Kaiisruher Hofe Ober-
kapellmeister des Grofsherzogs von
Baden. Auf den mir bekannten
Druckwerken wird er mehrfach
Markgräfl. Badensischer Kapell-
meister genannt oder Kapeil meister
beim Markgrafen von Baden-Baden.
Auch eine Anzeige von 1783 nennt
Schmittbaur, Joseph Alois.
47
Schmittbaur, Joseph.
ihn Kapellm. in Baden. Schubart
S. 170 sagt über ihn: Er gehört
unter die vorzüglichsten Kompo-
nisten unseres Vaterlandes und
erst jetzt sieht man, was die Welt
schon hängst au ihm hatte. Seine
zu Köln aufgeführten Kirchen-
stücke sind voll Verstand und
Kunsteinsicht. Er bearbeitet die
Fuge gründlich, nur künstelt er
zu sehr in seinen Modulationen.
Seine Kammermusik ist nicht her-
vorstechend, vielleicht liegt die Ur-
sache darin, dass er auf keinem
Instrumente Meister war. Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar :
Die Freunde am Grabe des Erlösers.
Ms. P. u. Stb. Textb. von Tode, Schwe-
rin 1787. [Schwerin F.
Missa in D. Spirae. Stb. [Darmst.
Missa solemnis 4 voc. c. instnim. Ms.
16 Stb. Er wird hier Gius. Luise Seh
Kapellm. beim Markgr. von Baden-Baden
genannt. [B. M.
4 Messen f. Chor u. Orgel. [Musikfr.
Wien.
Missa in D. für Chor u. Orch. Ms. P.
fol. [Einsiedehi. Hofb. Wien Ms. 19338
eine Missa.
Cantata Die Ur-Eltern im ersten Ge-
witter (Schreckliche Pracht, wenn der
Donner seinen Gebieter verherrlicht).
Ms. 902. P. [Brüssel Cons.
Die Selbstverläugnung, Cantate von
Heinr. Jul. Tode, Prediger zu Pritzier . . .
1783. Ms. P. u. Stb. nebst Textb. von
1784. [Schwerin F.
1806. Friedensfeier in der kurf. Schloss-
kirche mit einem Yorgesang, 1 Chor, 1
Duett u. Te Deum von Joseph Aloys Seh.
Ms. Part. [Karlsi-uhe.
Cantate f. Sopr. u. Orch. Ms. P.
[Briissel Cons.
Lindor und Ismene, Operette. (Karls-
ruhe). Ms. P. [Darmst.
In Bossler's Bibl. der Grazien, Juli,
eine Introduz. ed Arie aas dem Grab in
Arcadien im Kl.-A. [B. B.
Bossler bringt in seinen Samlwerken.
6. 7. 8—11. 13. 14 zahlreiche Komposi-
tionen. Dass er ihn manchmal Pater
Joseph nennt, ist wohl eine Verwechse-
lung.
Symphonie ä plusieui-s Instruments,
oe. 2. Berlin, Hummel. Stb. fol. [hr.
Mus. Schweiin F: Lib. IL op. 2. (Dm.)
Ib. Stb. fol.
2 Sinfonien in Cd. u. Fd. Ms. Stb.
und 1 Quadro per il Fl. V. Ya. e B.
Ms. Stb. [Darmst.
Sinfonie f. Orch. Cm. Ms. P. [Brüssel
Cons.
Symphonie ä plusieuis instruments.
Lib. I. chez Hummel h Berlin. (BmoU.)
[Schwerin F.
Divertimento Cdur ä Clarino, 2 Clari-
netti, 2 Ob. 2 Cor. e 2 Fag. Ms. Stb.
[Schwerin F.
Diveiümenti per usirsi aUa Tavola,
Ms. 891 in Stb: 2 Ob. 2 Fl. 2 Fl. pic-
coU, 2 Cor. 2 Fag. 8 Nrn., alle Sätze in
Fd. [Karlsruhe.
Concerto Fagotto con Comi, 2 V. 2 Fl.
Alto Viola, B. ^ Ms. P. EmoU. [Schwe-
rin F.
Six Quatuors pour une Flute, d'une
Yiolon e Violoncello. Ded. Charles Fre-
deric de Baden, Composes par M. Jos. . . .
Maitre de Chapelle, ou Service du meme
Souverain. Oeuvre I. A Mannheim chez
le Sr. Götz . . ., Carlsruhe chez Fauteur,
ä Offenbach chez J. Andrö. Stich, fol.
4 Stb. 1 Fl. 2 V. Vcl. [Karisnihe.
3 Quartetts pour le Clavecin avec Y.
Fl. & B. op. 1. Spire, ches la societe.
4 Stb. [B. M.
4 Quatuors p. Clavec. Fl. Y. et Vcl.
op. 1. Berlin, Hummel. Stb. [Brüssel
Conserv.
Wie es scheint, sind die beiden letzten
Werke nur Nachdrucke der Six Quatuors.
3 Quatuors, oe. 3. Yienne. 4 Stb.
fol. [br. Mus.
24 Vor- und Nachspiele für Orgel, ge-
stochen von Amon in Heilbronn, qufol.
30 S., 1797 erschienen. Der Titel zeigt
ihn als Badensischen Kapellm. an. [B. B.
B. Kgsbg.
Preludium in Dd. Ms. 150 in K. p. 5,
nur mit Schmittbauer gez. [B. B.
In Ms. B 1086, 1 der B. Dresden, aller-
lei Klavierstücke.
Selimittbaur. Ludwig Joseph,
Sohn des Jos. Alois, geb. gegen
1755 zu Rastatt, gest. zu Karls-
ruhe 1829. War Geistlicher im
Kloster zu Gengenbach, später
Pfarrer in Dundenheim, dann in
Daxlanden; pensioniert ging er
nach Karlsruhe (Zahn 5, 464. Im
Baden- Durlachischen Choralbuche
Schmitte.
48
Schmuzer.
1787 befindet sich eiue Melodie,
die Zahn Nr. 1990 mitteilt).
In der Grofslierzgl. Bibl. iu Kaiismhe
befindet sich folgendes Druckwerk von ihm :
Neue Kirchen -Melodieen mit unter-
leg-tem deutscheu Text für den kathol.
Gottesdienst von Joseph Seh. Pfarrer.
Caaisruhe 1820 bei Müller. Enth. 4 Messen,
2 Seelenämter, 4 Antiph. 2 Ave Maria.
Schmitte, Ulrich, „ordinario di
capello di Mayence JProfessore del
Cembalo" heilst es auf folgendem
Werke :
Concei-tino I. per il Cembalo o Pfte.
a piii stromenti. Paris, Tarade. 7 Stb.
fol. [B. B. Gehört dem 18. Jh. an.
Schmoll, Friedrich, gestorben
1792 zu Kirchheimbolanden (Pfalz);
war zuerst Organist in Grünstadt
(Pfalz, Baiern) und dann in Kirch-
heimbolanden, wie es auch auf
folgendem Ms. 196 der B. B. heilst,
ein Samlbd., dessen 10. Nr. von Seh.
herrührt:
6 Lieder- Vorspiele auf eine Orgel mit
2 Ciavieren und Pedal. — Gerber 1 führt
noch opus 1—3 an , 3 Werke Klavier-
sonaten mit 1 Violine, gedr. in Offen-
bach 1780 und Speyer 1789. Op. 1 be-
sitzt Dresd. Mus., betitelt:
6 Sonate per il Cembalo obl. coji V. e
Vcl. ad lib. Op. 1. Offenbach, Andre,
fol. 3 Stb.
In der Bibl. Glasgow ein Werk ohne
Titelbl, der Katalog zeigt es au: Musical
illustrationes of Fux „Gradus ad parnas-
sum". qu4".
Schmtigel, Johann Christoph,
geb. 1726, gest. am 21. Okt. 1798
auf der Orgelbank seiner Kirche
in MöUen (Lauenburg), wo er seit
lange Organist war. Junghans
S. 36 berichtet: Schraügel kam als
Mitbewerber um die erledigte Or-
ganistenstelle in Lüneburg 1754
aus Hamburg, löste die gestellten
Aufgaben in meisterhafter Weise,
Avurde aber nicht gewählt. Fetis'
Angaben sind wertlos und falsch
aus Gerber übersetzt (Gerber 1. 2).
Gegen obige Angabe Junghans'
spricht übrigens der Titel zu den
Sing- und Spieloden von 1762,
denn hier nennt er sich „Haupt-
Orgauist zu Lüneburg". Auf Ms.
19990 der B. B. wird er „Org. zu
Mölln" genannt. Von seinen Kom-
positionen lassen sich nachweisen:
Friedens -Cantate, 1763. Poesie von
Ebeling (Ihr Könige auf Erden, um alle
Leute). Ms. 903. P. [Brässel Cons.
Segne Gott mit frischem Leben, Chor
zu 3 Stim. mit '2 Tromp. 2 V. Va. et Bc.
Ms. autogr. datiert: Lüneburg 22/4 1760.
P. [Ibid.
Du schämst dich nicht, o Gottes Sohn,
Cantate für 1 Stim. mit 2 V. Va. Bc.
Ms. P. [Ibid.
Feyerlicher Weihnachts- Gesang, Can-
tate f. 2 Stim. mit 2 Hörn. 2 Tromp. 2 V.
Va. Bc. 1768. Ms. P. [Ibid.
Sing- und Spieloden vor musikalische
Freunde. Lpz. 1762 Breitkopf. 31 Lied.
[B. B. Brüssel Cons.
4 Choräle in Joh. Chrstph. Kübnau's
Choralgesänge 1786.
6 Sinfonie da chiesa e 4 stromenti.
Ms. P. [B. Lpz.
Divertimento in B. f. Fl. 2 V. A. u.
Vcl. Ms. iu Stb. [Brüss. Cons.
Quatuor (in B.) p. 2 V. A. et Vcl.
Paris, Chevardiere. Stb. [Brüss. Cons.
Quatuor in C. f. Fl. V. Va. u. Vcl.
Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Trio in D. f. 3 Flöt. Ms. Stb. [Brüss.
Cons.
Preludes, Fugues, et autres pieces pour
l'orgue. Oe. 1. Chez J. J. Hummel ä
Berlin et Amst. 19 S. [Kloster Gries
bei Botzen, Tirol. B. B., auch im Ms.
19990. B. Wageuer. Briissel Cons. br.
Mus.
24 Orgel-Praelud. 1784. Ms. [B. Lpz.
Ein Lied in neuer Ausg. (Eitner 2).
Schmutz, Andreas, Alumnus
im Wilhelmitanerstifte in Strafs-
burg i/Els., war vom 17. Juli 1694
bis c. 1698 Organist an St. Thomas
ebd. Erbat sich im letzten Jahre
seine Entlassung (Lobstein 60).
In der Bibl. des Konservat. zu Brüssel,
nur mit Schmutz gez: Symphonie (Fd.)
pour Claveciü 2 V. A. et B. Offenb.,
Andre. 4 Stb.
Schmuzer, Fritlerich, wird
1586 vor Michaelis Kantor in
Sonnenwalde, Kreis Luckau (M. f,
M. 6, 125).
Schnabel, Jos. Ign.
49
Schnabel, Jos. Ign.
Schnabel, Joseph Igiiaz, geb.
24. Mai 1767 zu Naumburg a/d.
Queis, wo sein Vater Joseph Scli.
Kantor an der katholischen Kirche
war (st. zu Breslau 3. Dez. 1809).
Sein Sohn starb den 16. Juni 1831
zu Breslau. Chorknabe an der
Vincenzkirche in Breslau, besuchte
dann das Seminar und wurde im
Dorfe Paritz Sclnümeister. Doch
schon hier regte sich sein musi-
kalisches Organisationstalent, in-
dem er seine Schuljugend so weit
gesauglich bildete, dass ihre Lei-
stungen weit uud breit bekannt
wurden. Der Kautor Scholz in
Hoheustein gab ihm nun Unter-
richt in der Musiktheorie und
durch weitere Empfehlungen kam
er am 5/3 1797 nach Breslau als
Organist an St. Klara und Yioli-
linist an der Vincenzkirche. Förster
übernahm seine Aveitere Ausbil-
dung uud schon 1799 erschienen
3 Messen von ihm und in der
Maria-Magdalenenkirche wurde ein
Oratorium von ihm aufgeführt. Bei
seinen ersten Kirchenkompositionen
beging er den Betrug, sie für Mo-
zart'sche Kompositionen auszugeben
und waren sie ihnen in betreff der
melodischen leiciiteu Erfindung u.
der opernhaften Ausputzung nahe
verwandt. Bald darauf kam er ins
Theaterorchester als 1. Geiger, der
auch den Kapellmeister zu ver-
treten hatte. Am 1. April 1805
wurde er zum Domkapollmeistor
gewählt, worauf er alle anderen
Aemter abgab. Er hatte einen
regen und unternehmenden Geist
und was er in seiner Jugend schon
mit der Dorfjugend unternahm,
setzte er hier im Grofsen fort.
Ohne Sch.'s Mitwirkung war kein
j\Iusikunternehmen in Breslau
denkbar. 1800 führte er zum
ersten Male am grüueu Donuers-
Eob. Eitnor's Quellen-Leslkon. Bd. 9.
tage Haydn's Schöpfung auf und
diese Einrichtung hat sich bis
heute erhalten. Ueberhaupt war
es stets sein Bemühen, Haydn und
Mozart den Breslauern bekannt zu
machen. Auch an der Gründung
des Instituts für Kirchenmusik war
er lebhaft beteiligt; am kathol.
Seminar wirkte er als Musikiehrer
und übte dadurch auf die ganze
Provinz einen wohlthätigen Ein-
fluss aus. Als Kirchenkomponist
wurde er von den Zeitgenossen
und noch bis in die 60 er Jahre
sehr geschätzt. Seine Musik ist
wohlklingend und f liefsend, aber
von einer entsetzlichen Charakter-
losigkeit. (Hoffmann. Kosmaly und
Carlo's Schlesisches Tonk.-Lexikon.
Allg. deut. Biogr. Leipz. Ztg. 1831
Sp. 465 vom Prof. Aug. Kahlert.
Eine Biogr. von Friedrich Meh-
wald, Breslau 1831 Leuckart. 8».
32 S. [Brüssel.])
Mit seinen Kompositionen miiss die
Dombibl. in Breslau reichlich versehen
sein, einen Katalog kenne ich aber nicht.
Ebenso reich war sie einst mit den Wer-
ken des 16. Jahrhunderts ausgestattet, doch
wurden dieselben um 1820 in 2 grofsen
Fracht wagen als Makulatur fortgeschafft.
Jetzt wären sie viele 1000 M wert. Nach-
weisbar sind von seinen Kompositionen:
8 Messen für Chor, Soli u. Orch. im
Drack. Breslau, Förster. Breslau, Leu-
ckart. [B. B. B. Kgsbg. Proske-M. Mu-
sikfr. Wien.
In Mss. 7 Messen. [B. B. Lpz. Thor
mas. Dresd. Mus. Auch in Kremsmünster
einige Messen.
Offertorien f. Chor u. Oi'cb. l'.reslau,
Leuckart. [B. B. Di'esd. Mus.
10 Gradualien. Br., Leuck. Stb. [D. B.
Klosterneuburg.
Vesperae solemnes. Br., Förster. Stl).
[ß. B. Dresd. Mus.
Salve regina f. 4 St. 2 V. Va. 2 Ob.
2 Hörn. u. Orgel. Br., Förster. [Dresd.
Mus.
2 Vespern bei Leuckart. [B. B.
3 Litaniae, eine deutsche Litanei, 4
Hvmnen, Kegina coeli, i'salm. Br., Leuck
[B. B.
6 Hymni facil. Br., Förster. [B. B.
4
Schnabel, Liidwig.
50
Schneegafs.
Stationes. Br., Weinhold. P. [B. B.
UDcl andere im Ms. 20010.
Canon als Graduale u. Offertorium.
Augsbg., Böhm. Stb. [B. B.
Hvmnus: Veni creator. Br., Leuck.
[B. B.
Trauer-Ode 1811. Br., Cranz. P. [B. B.
Eeligiöser Gesang: Mein Gott. Br.,
Cranz. P. [B. B.
Kachgelasseue Kirchen Compos. P.
Br., Gleis. Nr. 1. 2. [B. B.
Pange üngua, 4 voe. c. orch. P. iui
Autogr. [B. B. Grasn.
Hallelujah von Klopstock (4 Mst).
Leuckart.
Morgengesang 4 Mst. Förster. Stb.
2. Aufl. Leuckart. P. [B. B.
2 Lieder zu Ehren Nepomuk. Leuck.
P. [ib.
Wann der Abend kühl, Mst. Förster.
— 3 Gesge. f. Mst. Leuck. — Mäuner-
chöre. Leuck. P. [ib.
Samlg. mehrstimmiger Gesänge ohne
Begleitung. Br., Förster. 4 Stb. [B. B.
B. Xgsbg.
3 Gesge. f. 4 Stirn. Br., Leuckart.
4 Stb. [ß. B.
Zum Emdtefest „Du öffnest". Chorst.
u. Orgel. [Elbing Nr. 92.
Das Veilchen, Lied. 2. Aufl. Förster.
[B.B.
Ms. T 40 in B. B., Gesge. in Pai-t.
In der Abtlg. Proske- Mettenleiter in
Regensburg zahlreiche Werke.
Teschner gab 6 Mäuuergesänge 1860
bei Leuckart in P. u. Stb. neu heraus.
Männergesänge in Ms. B225b, 1244,
64k. [Dresd.
Scliiiabel, Ludwig-, ein Augu-
stiner-Mönch, wurde am 1/1 1601
als Musikus an der Hofkapelle in
München mit 100 Gld. Gehalt an-
gestellt (Kreisarchiv).
Scliiiautz, Anton, Violoncellist
an der Hofkapelle in Wien von
1710 bis 30. Juni 1740 mit 40 Gld.
mouatl. Gehalt. Von 1721 ab ist
er unter den Contrabassisten mit
480 Gld. und von 1741 ab mit
700 Gld. Gehalt verz. Er starb
2. Febr. 1756, 67 J. alt (Köchel 1).
Mit gleichem Zunamen an derselben
Xapelle sind noch angestellt:
— Fnmx. Peter, Violoncellist vom 1.
Jan. 1722 mit 45 Gld. mouatl. Gehalt,
dann als Contrabassist mit 540 Gld.,
t 18. Juni 1755, 54 J. alt (Köchel varürt
mit der Altersangabe).
— Johann, Contrabassist von 1752 bis
zu seinem Tode am 24. Apiü 1768, 44 J.
alt (Köchel 1).
— Anna Rogenhofer, geb. Schnautz,
Sängerin ebd. von 1726 — 1740, wird mit
1000 Gld. pensioniert (Köchel 1).
In Viertel]. 8, 184 steht fälschlich
Schmautz, dagegen S. 192 Schnauz.
Schneegafs (Snegasius), M. Cy-
riakus, geb. 5. Okt. 1546 zu Buf-
leben bei Gotha, gest. 23. Okt. 1597
in Friedrichsroda im Gothaischen.
Besuchte die Schule in Gotha unter
Lindemann, studierte Theologie in
Jena, wirkte eine Zeitlang als Kan-
tor und Schulkollege, der Ort ist
nicht bekannt, und wurde 1573
Pfarrer zu Friedrichsroda, wo er
sich mit einer Grofsnichte Luther's
verheiratete (Brummer. Zahn). Er
muss eine gründliche musikalische
Bildung besessen imd die Musik
sein Leben lang eifrig gepflegt
haben, so dass er selbst als Kom-
ponist auftreten konnte. Man
kennt von ihm:
Nova et exquisita Monochordi dimensio.
Erphordiae 1590. 8". 32 S. Seinem
Schwager dem Kantor Joh. Liudemann
in Gotha gewidm. [ß. B. br. Mus.
Isagüges musicae . . . inethodus, libri II.
Erphordiae 1591 Baumann. 8*^. O'/j Bog.
[B.B. br.Mus.
— Isagoges musicae Mbro duo. Tarn
theoricae quam practicae studiosis in ser-
vire jussi ... Ib. 1596. kl. 8«. 16 ßll.
Vorrede, 11 Bogen Text mit \-ielen Bei-
spielen, Fugen u. a. vom Autor. Bog. I 6
ist eine Fiiga mit Joh. Steuerlin gez.
[B. Heilbroun. B. Wagener. Brüssel.
Deutsche Musica für die Kinder vnd
andere, so nicht sonderlich Latein ver-
stehen ... In Frag vnd Autwort . . . mit
Exempelu. 1592. Am Ende: Erffordt
1592 Baumann. kl. 8«. 22 ßll. [B. G.
B. D.
Bei den folgenden Gesangswerken tritt
er nur ausnahmsweise als Komponist auf,
während die Gedichte von ihm sind. Einige
Melodien zu deaselben sind nach Zahn
5, 405 neu und entweder eigene Erfin-
dung oder von seinem Schwager Linde-
mann. Zahn teilt 3 Melodien mit.
Schneidei,
51
Schneider, Georg Abraham.
XV Psalmi graduum, das ist: die XV
Lieder im höhern Chor. Sainpt andern
zweien l'salmeu vnd sonst dreyeu Lie-
dern. Eheiin vnd Gesangweise durch
M. Cyricum Seh . . . Und mit 4 Stimmen
künst: vnd lieblicher art, in mancherly
Modis abgesetzt, Durch Joachiiniün ä
Burck ... Am Ende: Eiifurdt 1595 G.
Baumann. 4 Stb. in 8". 20 Lieder.
[Gotha: Tenor, br. Mus: B.
Zwey vnd Zwanzig christliche vierstim.
Bete vnd Trost- Gesänglei u. In jetziger
fehrlichen Zeit, sonderlich wider den Erb-
feindt, den Türeken . . . Zusanieu getragen,
durch . . . L597. Am Ende wie oben.
4 Stb. 8". 3 Bog. 22 Tousätze. Texte
von Schueegafs, Helmbold u. a. Tonsätze
von Burck 7, Gallu.s Dressler, A. Onm-
peltx heimer 2, Joh. Josejjh, Dav. Palla-
dius, (hi. Lassiis., Sehneegafs 2, Steiier-
lin 3, Dar. Thusius 1. [Gotha leider
auch nur der Tenor.
Leo Liepm. besafs 1894 einen Brief
an Calvisius von 1594 aus Fridrichsroda
im Autogr.
Schneider.
Kantor an der
Predigerkirche in Strafsburg i/EIs.
von 1688 bis c. 1727 {Lobstein
46).
Schneider, . . . bekannt durch
ein Concerto ä 5. Oboe concertino, 2 V.
Va. col Bc. Ms. Stb. Ddur. Gehört
sicher dem 18. Jh. an. [Schwerin F.
Schneider, Franz, geb. 1737
zu Pulkau in ünterösterreich, gest.
5. Febr. 1812 im Stifte Molk. Ent-
wickelte frühzeitig seine musika-
lische Begabung, so dass ihn der
Kantor des Ortes im Violin-, Kla-
vier- und Orgelspiel unterrichtete.
Von armen Eltern, verdiente er
früh sein Brot, kam 1757 durch
Albrechtsberger's Fürsprache als
Supplent und Pfarrorganist nach
dem Stifte Molk und erhielt zu-
gleich Unterricht vou demselben,
■wurde dann dessen Nachfolger, als
Albreciitsb erger nach Wien ging
und 1768 Schulrektor. Als die
Schule nach St. Pulten verlogt
wurde, leitete er in Mülk auch
den Kirchenchor (Biogr. Lpz. Ztg.
31, 446. Wiener Zeitg. 2, 366.
Schilling. Kat. der Hofb. Wien,
Ms. 15 977).
Von seinen Kompositionen besitzt die
B. B., Ms. 20020 ein Miserere 4 voc. c.
orch. in P. und im Autogr. Grasn. ein
Graduale 4 voc. c. instrum.
Schneider, Franz Joseph,
Stadtmusikus in Liegnitz um 1723
(Mattheson 1, 415).
Schneider, F... X...,
bekannt durch ein Salve regiua 4 voc.
Ms. 128 p. 57, P. in B. B.
Schneider, Creorg; Abraham,
geb. 9. April 1770 zu Darmstadt,
gest. 19. Jan. 1889 zu Berlin. Als
Lehrling eines Stadtmusikanten be-
gann er seine musikalische Lauf-
bahn. Hier zeichnete er sich bald
als Virtuose auf dem Waldhorn
aus, nahm theoretischen Musik-
unterricht bei dem Kantor Port-
mann, seinem späteren Schwieger-
vater, trat darauf als Oboist in
ein hessisches Regiment und wurde
dann zum Kammermusiker an der
Hofkapelle in Darmstadt ernannt,
stets in Anerkennung seiner Vir-
tuosität auf dem Waldhorne. 1790
berief ihn der Prinz Heinrich von
Preufsen nach Rheinsberg in seine
Kapelle. Hier hatte er Zeit und
Gelegenheit sein Talent nnter
Kuustgenossen zu entwickeln und
zeigte nicht nur als Komponist
eine grofse Thätigkeit, sondern gab
auch in Berlin mit seinen Genossen
sowohl im AVinter wie Sommer
Abonnemeutskonzcrtc, die sich
grofser Beliebtheit erfreuten. Als
1802, nach dem Tode des Prinzen,
die Kapelle aufgelöst wurde, fan-
den die Mitglieder Aufnahme in
der Kgl. Kapelle zu Berlin. 1812
(oder 1814?) erhielt er Urlaub, um
die Musikdirektorstelle am Theater
in Reval zu übernehmen, ging dann
mit seinen Kindern auf Kunst-
reisen und kehrte 1816 in sein
Dienstverhältnis am Opernorchester
4*
Schneider, Georg Abraham.
52
Schneider, Georg Abraham.
in Berlin zurück, wurde hier 1820
zum Musikdirektor und 1825 zum
Kapellmeister und zum Direktor
sämtlicher Garde -Musikchöre er-
nannt. Seh. besafs eine umfassende
Kenntnis aller Orchester- und Mili-
tär-Instrumente und die Kunst,
sie Avirkungsvoll zu verwenden, so
dass er darin als Autorität galt
und sowohl von Spontini als dem
Fürsten Eadziwil bei der Instru-
mentation ihrer Werke als Berater
und Helfer herangezogen wurde.
Yon seinen zahlreichen Instrumen-
talkompositionen ist nur ein kleiner
Teil gedruckt und nur Weniges
davon erhalten. (Siehe das Yer-
zeichnis nach den alten Verlags-
katalogen im Ledebur. Nekrolog:
Lpz. Ztg. 41, 124 und aufserdem
zahlreiche Urteile.) Seine nach-
weisbaren Kompositionen sind fol-
gende:
Oratorium Die Pilgrime auf Golgatha
von Zachariä. Autogr. P. [B. B.
Christi Gehurt. Orator. 1813. Ms. P.
PDarmst.
In B. B. im Autograph:
1. Messe Nr. 2, Cd. Chor u. Orch. P.
2. Messe in Bd. 3/5 1809. P.
3. Magnificat Cd. 4 v. mit Begl. d. Vio-
line. P.
4. Magnific. Cd. 4 St. m. Orch.
5. 4 Chöre, geistl, ä ca|)ella.
Nachtfeier nach der Einholung der
Leiche der Königin (Louise). Eine Can-
tate V. Arnim. Berlin (1810). Kl.-A.
qufol. [B. B. Darmst. in P. Drcsd. Mus.
In B. B. im Autograph:
1. Vermählungs-Cuntate, Ged. v. För-
ster, 4 St. u. Orch. P.
2. Fest-Cantate, Berl. 1830. P.
3. Feier-Cantate, 1836.
4. Der Stralauer Festzug. Ein Volks-
fest v. Yoss. P.
Ms. 200G9. Cantate zu Vermählung
des Prinzen Friedrichs der Niederlande.
Beriin 1825. P. (Scli. bez. sich als
Ka])ellmeister.) [B. B.
Ms. 20070. Cautate zur Vermählung
des Prinzen Karl von Preulsen. 1827.
P. (B.B.
.Jubel -Cantate zum Feste der öOjähr.
Vermählung des Grofsherzogs Ludwig von
Hessen mit Luise, gedichtet von D. G. G.
Mehring. Ms. P. 1836. [Darrast.
Die Alpenhütte. Oper. Autogr. P. [B. B.
Aucassin und Nicolette, oder die Liebe
aus den guten alten Zeiten. Oper in
4 Akt. 231 1820 im Autogr. und Kopie.
20075. P. [B. B.
Das entschlossene Mädchen, in 2 Akt.
Autogr. P. [B.B.
Er amüsirt sich doch. Vaudeville in
1 Akt. Ms. 20081. P. [B.B.
Das Heirathsgesuch , eine Berliner
Lokalposse mit Gesang in 2 Akt. Ms.
20080. P. [B.B. Dresd. Opernarch.
Hero, ein Ivrisches Monodrama von
Herklots. Autogr. P. [B. B. Darmst.
Kopie.
Die Hottentottin oder Hass Deutsch-
lands Schönen. Vaudeville in 1 Akt.
Ms. 20076. P. [B.B.
Luzie, Kriegs-Scene mit Gesg. in 3 Ab-
thlg. Autogr. P. [B.B.
Der Onkel, Singspiel in 1 Akt von
Herklots. Autogr. P. [B.B.
Der Orakelspiiich von Contessa. Ber-
lin 13/5 1813. Autogr. P. [B. B.
Das preufsische Feldlager. Ms. o. Sign.
P. [B. B.
Der Traum, romantische Oper in 3 Aufz.
Autogr. P. [B.B.
Die ungebetenen Gäste. Singsp. in
1 Akte von Voss. Ms. 20079, 2 P. [B. B.
Verheirathet und Begraben. Vaudev.-
Burleske in 1 Akt von L. Schneider.
Autogr. P. 20078. [B. B.
Die Verschworenen. Oper in 1 Akt
von Castelli. Ms. 20077. P. (Derselbe
Te.xt wie ,.Der häusliche Krieg" von
Schubert komp.) [B. B.
Der Währwolf. 0[ier in 2 Akt. Autogr.
P. [B. B.
4 Akte aus unbekannten Opern im
Autogr. P. [B. B.
Grande Symphonie (Dd.) ä plusieurs
iusti'um. oe. 9. Augsbg., Gombart & Co.
13 Stb. [B.M. Darmst. im Ms. P. u.
Stb.
Sinfonie pour gr. orch. Esd. Ms. P.
[Darmst.
G Entreacts und 1 Sym]jhonie in Dd.
Ms. Stb. [Darmst., ohne Vornamen.
G Entre Actes ä moyen orch. op. 77.
Lpz., Fr. Hofmeister. Stb. fol. [Schwe-
rin F.
Ouvertüre concertant a gr. orch. ä 14
iustruni. obliges; oe. 60. Leips., Breitk.
& H. 14 Stb. [B. M.
Concert concertant pour V. et Alto
Sclineider, Georg Abraham.
53
Scliaeider, Lorenz.
principale av. acc. de 2 Y. etc. Dd.
Augsburg. Stb. [Darmst., auch in Kopie.
Concert j). Fl. priuc. av. 2 V. 2 A.
2 Fl. 2 Cors et B. oe. 12. Augsbg.,
Gombai-t & Co. 9 Stb. [B. M.
Concerto p. 2 Fl. av. acc. Augsbg.,
Gombart & Co. Stb. [B.B.
Coucerto p. la FI. av. orch. oe. 63.
Lps. et Berlin, Bureau. [B. B.
Gr. Conc. p. la Clarinette av. orch.
Lps. et Berl, Bureau. [B. B. Darmst.
Concerto p. le Hautbois av. acc. d'orch.
oe. 102. Bonn, Simrock. Stb. [Darrast.
Gr. Conc. p. le basson av. orch. Lps.
et Berl., Bureau. [B. B.
Coucerto ä Cornu principale av. acc.
2 V. 2 Viele e B. 2 Cor. 2 Fl. Ms. P.
[Dai-mst.
5 Concerti (oder Concertant) pour 2
Cors av. instnim. in Ed. u. Fd. Ms. P.
[Darrast.
3 Conceiti (oder Concertant) p. 3 Cors
av. instrum., in Ed. Ms. P. [Darmst.
Concerto pour 4 Cors av. instrum.
Ms. P. [Darmst.
In B. B. im Autoüraph: 1 Violinkonzert,
1 Concert f. Horu, TConc. f. Flöte. 1 Cou-
certante. 12 Harmonien f. 2 Fl. 2 Clan-
netten, 2 Hörner u. 2 Fag. 36 Zwischen-
Akt-Musiken. Mehrere Ouvertüren f. Har-
monie-Musik arrangiert. Alle in Partit.
Ferner 6 Sextetten, 7 Quintetten f. Blas-
instrura. 1 Quintett f. 2 V. Ya. Flöte u.
Bc. — 9 Quartette f. Fl. V. Va. Vcl. —
12 Quartette f. Fag. V. Va. Vcl. — 1
Quai-t. f. Hörn, V. Vcl. u. Klav. 5 Quar-
tette f. 2 V. Va. Vcl. AUe in P.
Trois Quintuors p. 2 V. 2 Viele et Vcl.
oe. 3 (nennt sich Musiker des Prinzen
Heinrich von PreuTsen, dedic. den Manen
Mozarts). Augsbg., Gombart & Co. 5 Stb.
FR R
Quintuor p. Fl. V. 2 A. Vcl. oe. 37.
Berün, A. Kuntze. .5 Stb. fol. [Dresd.
Mus.
Quintette per Fi. V. 2 Viole e Vcl.
op. 54. Offenb., Andre. 5 Stb. fol. [ib.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. op. 20.
Bonn, Simrock. Stb. [Darrast.
3 Quatuors (dito). Augsbg., Gombart
& Co. oe. 14. 4 Stb. [B. M.
Quatuor p. Basson, V. A. et Vcl.
oe. 43. Offenb., Andre. 4 Stb. [B. B.
6 Quatuors p. Fl. V. A. Vcl. oe. 62,
liv. 1. 2. Lps. et Berl., Bureau, je 4 Stb.
[B.B.
3 Quatuors p. 2 V. Va. Vcl. oe. 65.
ib. [B. B.
3 gr. Quatuors p. 2 V. Va. Vcl. oe. 68,
ib. [B. B.
3 Quatuors p. Fl. V. Va. Vcl. oe. 69,
ib. [B. B.
3 Quatuors p. Claiin. V. Va. Vcl. ib.
[B.B.
3 Quatuors p. 4 Fl. Hbg.', Böhme.
4 Stb. [B.B. B. Kgsbg. br. Mus: Lon-
don. 4 Stb. fol. und 3 gr. Quart, concert.
for 4 Fl. London.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. Augsbg.
Stb. [Darmst.
Gr. Trios concert. for 3 Fl. sets 1. 2.
Lond. 3 Stb. fol. [br.Mus.
18 Trios p. 3 Cors, compos. . . par
.J. (?) A. Schneider. Lpz., Br. & H. Stb.
[Schwerin F.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 21. Bonn, Sim-
rock. 2 Stb. [br. Mus.
3 Duos p. 2 Fl. op. 23. London, fol.
[br. Mus. Dort noch op. 24 u. 28, Lon-
don, 2 Stb.
3 Duos concert. p. V. et A. oe. 25.
Gombart h Augsbg. 2 Stb. [B.B.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 36. Ib. [B.B.
br. Mus : Berlin, Bureau.
3 Duos pour V. et Alto. oe. 44. Liv. 2.
in C. F. G. Offenbach, Andre. Stb.
[Lübeck.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 56. Lps. 2 Stb.
[br. Mus.
3 Duos p. 2 FI. oe. Ol. Gomb. & Co.
ä Augsbg. [B. B.
Etüde de Flute en 3 Duos concert.
oe. 28 und oe. 55. Lps. fol. [br. Mus.
Variations avec tous les coups de langue
pour la Flute, oe. 44. Augsbg., Gombart
& Co. [B. M.
8cliiiei(ler, Oeorg Friedricli,
Musiker in Regensburg um 1788.
In der Autographen - Saralg. Grasnick's
Nr. 30 in B. B. em Brief mit Bestel-
lungen von Notenwerken von Kauer,
Martin, Pleyel, WanhaU u. Zimmermann.
Schneider, Cleorg Lorenz, geb.
1765 zu Burgpreppach (Baiern),
kam in den Knabenchor zu Regens-
burg und besuchte darauf in Nürn-
berg die Schule, 1778 wurde er
bereits bei der Fürstin von Hohen-
lohe-IngelfingenMusikdirektor,1782
in Hildburghausen u. endlich 1792
am herzogl. Hofe in Koburg. Er
schrieb dort mehrere Opern und
Instrumentalmusik, von denen Ger-
ber die Titel mitteilt. Die Leipz.
Ztg. bringt mehrfach Nachrichten
und Besprechungen seiner Kern-
Schneider, Johann.
54
Schneider, Martin.
Positionen, nach ihr lebte er in
Koburg noch 1841, war aber seit
1837 pensioniert (39, 394. 43, 84).
Bekannt ist von ihm:
Lieder zum Singen am Ciavier und
Eortepiano. Mannheim, Götz. 23 S. [B. M.
Abschiedslied. Yergiss mein nicht,
Avenn dir die Freude -wiutet. Braun-
schweig, Magazin. qufol. 6 S. unter
Mozart's Namen erschienen, Seh. erklärt
aber selbst in Schott's Cäcilia 1829 p. 157,
dass er der Komponist des Liedes sei.
Sinfonie ä grande orch. . . Hildburg-
hause chez Tauteur. 12 Stb. fol. ["S^'olfeub.
3 Senates pour le Pfte. ä differents
accomp. ad lib., la I. Sonate av. 1 Y. et
Ycl., la n. av. A. et VcL, la IlL av. 1 Y.
et 2 Cors. Oeuv. 5. Augsbg., Gombart
& Co. qufol. [Dresd. Mus.
Zahn teilt eine Kirchen-Melodie aus An-
ding's Choralbuch von 1868 mit (Nr. 8591).
Schneider, Johann, geb. 17.
Juli 1702 in Lander bei Koburg,
ein Schüler Seb. Bach's um 1717,
erhielt 1721 zu Saalfeid die Stelle
eines Hof Organisten und ersten
Geigers, trat 1726 in die Weimar-
sche Hofkapelle und wurde 1729
zum Organisten an der Nikolai-
kirche in Leipzig gewählt; in den
Jahren 1743 — 56 (mutmafslich,
sicher in den Jahren 1746 — 48),
dirigierte er vom Flügel aus das
grofse Konzert in Leipzig, wurde
1766 als Organist pensioniert und
starb 1788 in Leipzig (Gerber 2.
Spitta 2, 92. 723. Monatshefte i.
M. 26, 14). Er war ein tüchtiger
Orgel-, Klavier- und Violinspieler.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
Fantasie und Fuge f. Orgel. Lpz.
[B. Lpz.
12 leichte Orgelstücke. Meifscn. [B.Lpz.
Thema mit Yariat. f. Orgel. Ms. 149
in K. [B.B.
Eeligiöse Chorgesänge für 3 Sopran-
stim. Ms. Nr. 286. [Elbing. Fraglich, ob
dieselben etwa einem späteren angehören.
Siehe Joh. Gottl. Schneider.
Schneider, Johann Oottloh,
geb. 1. Aug. 1753 zu Alt- Walters-
dorf b. Zittau, St. 3. Mai 1840 in
Gersdorf in der Lausitz als Schul-
lehrer und Organist, Schüler vom
Organisten Trier (Biogr. Leipz. Ztg.
42, 495). Bekannt ist von ihm
Eeligiöse Chor -Gesaenge f. 3 Sopran-
stim, oder 2 T. u. B. mit obl. Orgelbegltg.,
i gedichtet von Hohlfeld ... 2 tes Werk.
Lpz., Br. & H. qufol. 81 S. 8 Gesge.
[B. Kgsbg.
Schneider, Karl August Ton,
j Kgl. baierscher Hof- und Kapell-
sänger in München, f 23. Nov.
1833 (Kat. der B. München), gab
■ heraus:
1 Erinnerungen an Aigen, Lied mit Gui-
tarre. s. 1. 2 BIl. [B. M.
6 Gesänge. München, Falter &■ Sohn.
j [B. M.
j Samlg. einstim. Gesge. mit Guitarre.
Ib. 7 Lfg. [B. M.
Sachsens Jubeltag zum 13. Juni 1829.
Ein Yolksgesang (4stim. mit Pfte.). qufol.
s. 1. [Dresd. Mus.
Schneider, Konrad ]IIichael.
In einem Briefe Bümler's an Mat-
theson (2, 11) wird er 1722 Musik-
direktor in Ulm genannt; auch
Majer erwähnt ihn 1732. Sein
Y^ater lebte in Onoltzbach als Stadt-
organist. Bekannt ist vom Sohne:
Cla^^e^-TJebuug. Augsbg., J. F. Fride-
rich. [Brüssel Cons. Bannst: Erste
Parthie, bestehend in Allemanden, Cou-
ranten, Sarabanden etc. Ms.
Du Friedensfürst zu 4 Stim. 2 Y. Ya.
B. u. Org. Ms. Strafsliurg in St. Thomas.
Wird mit Schneider aus Ulm bez.
Schneider, Lorenz, siehe Oe-
org Lorenz Sehn.
Schneider, Martin, ein Instru-
mentist in Hirschberg, der seine
geistlichen Lieder dem Magisti-at
von Hirschberg widmete und als
sein erstes "Werk bez., betitelt:
Erster Theil: Neuer geistl. Lieder.
Ariaetten, Canto solo, cum Sonatella ä 5.
Yiolin. 2 Yiolini. 2 Yiola di braccio e
Yiolono c. Bc Compou. von ... In
verleg, des Authoris, druckts zur Lieguitz,
Zach! Schneider 16(37. Stb. 4". 40 Lied.
Zahn druckt 10 Mal. ab. [B. Br: C. Alto
Yiola. B.Grimma: Bc. Löbau 8 Stb.
Upsala: C. 2 Y. Alto Yiola, Ten. Yiola,
Yioloue, Organo.
Schneider, M ,
G... A.
55
Schnittelbacii.
Sclmeidor. M... 0... A...,
bekannt duixli 3 Duos concert. p. V.
et A. op. 23. Liv. 1. Mavence, Ziüehuer
Nr. 135. 2 Stb. [B. Hbg.] — 3 Duos (dito).
Liv. 1. op. 44. Offenb., Andre, 2749.
2 Stb. [B. Hbg.] — 3 Duos (dito). Alten-
burg. [B. Lpz.] Seine Lebenszeit scheint
mehr dem 19. Jh. anzugehören.
Schiieidewin, Johann, nennt
sich „Juris C." In Ms. 15, 50
B. L. eine Passion.
Schnell, . . .
ist in der Bibl. Darmstadts mit 2 Con-
certi ä Violine principalo con 2 V. Va.
e B. Ad. und Dm. Mss. in Stb. vertreten.
Ferner mit 2 Trios ä Flute trav. c. V. e
B. Nr. 1 in Dd. Nr. 2 in Ad. Mss. Stb.
— Sonata (Dd.) ä 2 V. e B. Mss. Stb.
Möglich, dass sie von Johann Jakob her-
luhren, doch gehört der obige wohl dem
Ende des 18. Jhs. an, wälirend der fol-
gende im Anfange des 18. Jhs. lebte.
Schnell, Johann Jakoh, lebte
im Anfange des 18. Jlis. imd ist
nicht der Pariser lustriimenten-
macher, den Gerber 2 anführt,
sondern wie uns folgendes Druck-
werk belehrt, um 1736 hochfürstl.
Bamberg. Kammer- a. Hofmusikus.
Man kennt von ihm:
Vesperae breves, 2 de Dominica ...
4 voc. 2 V. 2 Cor. vel Clarini . . . Bam-
berg 1736 sumpt. autoris. 10 Stb. [B. M.
VI. Neue Ernst- und schertzhafte Par-
thien, deren Erste mit 2 Viol. und B.,
dan 2 Clarinen und Paucken ad Hb. Die
anderen 5 aber mit 2 V. u. B., dann 2
Comibus vel Clarinis non obligatis. Op. 9.
(Firma u. Jahr steht wohl nur auf dem
Bc, der aber fehlt.) [B. B: Bassus, 2 V.
2 Tromp. oder Hörner.
Schnell, Louis.
Im Ms. 20120 der B.B: Das Schnee-
glöckchen am Grabe der hochseligen
Königin Louise von Preufsen, für Gesg.
u. Pfte. (die Königin st. 1810).
Schnell, Thaddaeus.
Im Ms. 505 der Bibl. Proske's ein
Magnificat 4 voc. In B. M., Ms. 256 ein
6stim. Magnif. u. ein 5stim. Lied.
Schnelllnser (Snellinger), Ya-
lentin (Veyt; im Schmeltzel: N.
Schnellinger), ein Liederkomponist
aus der 1. Hälfte des 16. Jhs., der
im Schmeltzel 1544 e 2 Quodlibets u.
1 Nachtwächterlied veröffentlichte. Ein
geistliches 4 st. Lied im Kugelmann und
1 Motette 5 voc. 1545 im Ulhard. Mög-
lich, dass er in Nürnberg lebte (Eituer,
Bibliogr.). In neuen Ausg. im 1. Bd.
deutsches Lied von Eitner, Beilage zu
M. f. M. Jahrg. 8 u. f. S. 26. 38. 136,
ein Quodlibet u. 2 vierst. Lieder.
Sehnei)f, Joseph, kam als
ScäDgerknabe von Freistadt nach
Kremsmünster, besuchte die latei-
nische Schule, trat aber dann zum
Kanzleidienst über. Später ging
er als Sänger zum Theater in Prag,
verliefs es aber wieder und wid-
mete sich der Musik (Huemer 68
giebt keine Daten, doch fällt seine
Lebenszeit ans Ende des 18, und
Anfang des 19. Jhs.).
In Kremsmüuster befinden sich im
Archiv: 4 Messen, 3 Gradualien, 6 Off er-
tönen, 2 Vespern, 2 Veni sancte Spiritus,
2 Kirchenalien, 3 Lieder für 3 Singst.,
Pfte. u. Flöte u. 1 Canon zu 4 Stim. —
In Dresd. Mus: Mailied von J. Chr. Haug
für S. A. T. B. u. Pfte. Prag, Karl Haas,
qufol.
Schnevogl, Albert,
im Ms. 121 eine Samlg. lat. u. deutsche
geistl. Lieder mit Bc. aus dem 17. und
18. Jh., enthcält unter Nr. 68 und 73 zwei
Gesänge. [B. M.
Schnips, Moses, ein Pseudo-
nym. Auf folgendem Druckwerke
ist auch der Yerlagsort und Ver-
leger fingiert, doch scheint Letz-
terer ein Hamburger zu sein. Der
Druck ist betitelt:
Ebs Rores, Oder: Samlg. auserlesener
Stücke zum Scherz u. Schäkern auf Harfe
u. Ciavier, theils gesammelt, theils in
Musik gesetzt von . . ., Dilettant, Cantor
u. Organist in Bethlehem. 1. Heft. Jem-
salem bei Levi Abram, Buchhdler. auf der
Hamburger Strafse. 1789. qu4''. [Dresd.
Mus. B. Wagener. Brüssel Cons.
Schnittelbach (Snittelbach), Xa-
tan, geb. 16. Juni 1633 zu Dan-
zig, gest. 16. Nov. 1667 zu Lübeck,
ein bedeutender Violinist u. Rats-
musikus zu Lübeck, Schwiegersohn
des Ratsmusikus Nikol. Bleyer,
Lehrer Strunck's.
Schnitz.
56
Schnüffis.
Die Bibl. der Michaelisscliiüe in Lüne-
burg besafs einst von ihm: Magnificat
a 7. 2 V. & 5 voc. in G jj (Mattheson 1,
353. Fürstenau 2 a, 299.' Stiehl, Lex.).
In Upsala, Mss: Preludiuin, Alleniande,
Courante, Sarabande ä 4 ex E. 4". —
Pavana, Oalliarda, Allem, a 4 Yiolis. 40.
Scliiiitz, Anton Wilhelm, lebte
in der Mitte des 18. Jhs. Das
br. Mus. besitzt von ihm
6 Sinfonie con 2 V. A. e Vcl. o Bc.
op. 3. La flaye. 5 Stb. fol.
6 Sonatas for 2 V. with a Th. B.
London, fol.
Selinitzer, Pater Franz, geb.
13. Dez. 1740 zu Wurzach, gest.
9. Mai 1785 im Kloster Ottobeureu;
trat 1760 in dasselbe ein, Avar ein
fleifsiger Komponist und guter Or-
ganist.
Das Stift Ottobeuren besitzt Kirchen-
liompositionen, 15 Theaterstücke, 3 Con-
certmessen, 6 Sonaten von 1784 u. a.
(Kornmiiller 1). In anderen Bibl. finden
sich:
Alma redemptoris 4 voc, 2 V. Cornu
solo et org. Ms., gez. mit „ordmis S.
Benedict, a monaster. Ottobaraeno". [B. M.
Octotonium Ottob. Titel fehlt. 4 Stb.
in 4P in Kapsel. 8 Magnificat in den
8 Tönen zu 4 Stirn. 1768/69. [Freising.
Missa 4 voc. c. org. mit Fr. Schuizer
gez. Mss. 19082, Nr. 1. P. [Hofb.Wien.
2 Antiphonae: Mandatum novum de
vobis, 4 voc. — De mandato fratrum
(Ubi charitas) 4 voc. Ms. 16 220. P.
[Hofb. Wien.
Sei Sonate per il Cembalo ed organo.
s. 1. op. ]. 32 S. [B.Wagener.
Sclinitzkius (Schnitzky), Crregor,
ein Danziger und um 1607 u. f.
Jahre Schulkollege an St. Maria
zu Danzig. Ist bekannt durch:
Sacrarum cantionum. Quatuor, 5. 6.
7. 8. 10. & 12 Vocum. Quibus addita
est Missa super perche non debbo, 8 voc.
A . . . 1607 Dantisci ap. Mart. Rhodum.
Stb.? 40. 18 Gesge. 5 Seit. Dedic.
[B. Br: C. A. T. 5a. 6a.
Sacrorum Modulorum 3 voc. Pars I.
Dantisc. 1612 Ehode. — Pars IL Ib.
1618 Andream Hunefeld. — Pars III.
Eostock 1625 Sachse. [B. D. kompl.
Musices praecepta maxime necessaria
latino germanica pro iucipientibus Ulius
artis coUecta h . . . Dantisci 1619 Andr.
Hünefeld. 8", in 6 Teile geteilt mit Beisp.
[B. Zw.
Ms. Z 39, 12 Stb. von 1628 in B. B.
Unter Nr. 35: Beati omnes 8 voc. —
In B. Br. unter Schuitzkius und Schnitzger
(Gregor) 1 Missa sup. Tibi laus, tibi gioria
u. 4 Motetten.
In Ms. B 1274, 3 Stb. fiu40. [B. Dresd.]
unter Georg (sie?) Schmtxky Nr. 9 u.
10: Jubilate Deo u. Domine Dmis. noster.
Die Gesge. sind mutmafsHch aus obigem
Drucke von 1612 und daher der Vorname
Georg falsch.
Sclinizer, P . . . F . . .
In Traeg's ' hds. Kat. von 1799 sind
6 Senates pour le Clavecm angezeigt.
Sclmöckcr, Anton, bekannt
durch
3 Fugen f. die Orgel oder das Pfte.
nach Albrechtsberger's kontrapunct. Fugen-
satz komponiert, op. 1. Wien, Ascher,
fol. 8 S. [Hofb. Wien.
Selmoor, H . . . C . . ., ein Dilet-
tant, Sekretär beim Prinzen von
Koburg, ging 1796 nach Hamburg,
dann nach Altena und nahm dar-
auf eine Stellung beim Kaufmann
Bauermann in Gretsjl in Ostfries-
land an. Musik betrieb er neben-
bei, von der Gerber 2 sagt „mit
Wissenschaft und Kunst, nicht
ohne Talent". Er führt 5 Werke
an. Nachweisbar sind nur ein
Erinnerungslied für Fortep. u. Guitarre.
Hbg., Rudolphus. 1 Bog. [B. B.
Lieder von Heidenreich, Baron v. Schlip-
penbach und Shakespear, in Musik ge-
setzt von ... 1. Heft. Lpz., Voss und
Leo. qi;4o. [Brüssel Cons.
Forkel 4, 91 nennt ihn Schnoer und
zeigt 1788 ein Heft Lieder in Hamburg an.
SclinoiT, Heinrich Theodor
Ludwig-,
bekannt durch „Lieder für frohen
Lebensgenuss am Ciavier zu singen".
Braunschweig, Magazin auf der Höhe.
[B. B.
Singstücke f. Klavier. Braunschweig.
[Stadtb. Augsburg.
Lieder f. 2 Stimmen und Pfte. Lpz.,
Voss. [Brüssel Cons.
Fötis und Abschreiber verwecheln ihn
mit Schuoor.
Schnüffis, siehe Laiu'entius.
Sclinyder,
57
Schobert.
Schnyder, P. Aegid, geb. zu
Sursee, gest. 1710 im Kloster
Muri (Schweiz), war ein berühm-
ter Sänger von grolsem Stimm-
umfange (man sagt, er hatte den
Umfang von allen 4 Stimmsorten)
u. hinterliefs viele Kompositionen,
die grofse Verbreitung fanden
(Kornmüller 1, 434).
Sclio.irsbacli, . . . lebte im 18. Jh.
und ist bekannt durch
Sei Quaitetti a 2 V. A. e B., composte
dal Signor . . . Paris, de la Clievardiere.
4 Stb. [Brüssel Cons.
6 Quatuors ä 2 V. A. et B. Ms. Stb. [ib.
Gerber 1 erwähnt ihn auch, glaubt aber,
dass sein Name verstümmelt ist. Das
zweimalige Vorkommen desselben beweist
wohl, dass er wirMich so hiefs.
Schob aclier, C . . . P . . .
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
ein Oratorium von ihm „Der Tod Jesu'",
op. 7, für Soli, Cbor und Orch. in Stb.
Ferner: Deutsche Vesper, Sstim. mit In-
stmm. Stb.
Schob as, Arnold, Sangmeister
an St. Walburge in Audenarde von
1664—81 (Audenarde 15).
Schober, 3Iatthias, Sopranist
an der Hofkapelle in Wien mit
30 Gld. monatl. vom 1. Okt. 1677
bis 1693 (Köchel 1).
Schobert, ... zu Strafsburg i/Els.
geb. und erzogen, bildete sich zum
Klavierspieler aus, ging um 1760
nach Paris, wo er in Dienste des
Prinzen Conti trat, wie ihn auch
Haffner im Oeuvre melee bez.
1768 vergiftete er sich an selbst
im "Walde gesammelten Pilzen.
Jahn 1, 50 berichtet: Als der
Knabe Mozart 1763 in Paris auf-
trat, liefs er seiner Eifersucht
gegen ihn so öffentlich freien
Lauf, dass er sich zum Gespött
machte. (lieber ihn siehe Hiller,
wöchentl. Nachricht 1, 135. Junker,
20 Kompon. 89.) Die kurze Zeit
seines Lebens hat er redUch be-
nützt und noch lange nach seinem
Tode waren seine Klavierpiecen
allgemein verbreitet und besonders
gesucht. Schubart S. 230 äufsert
sich über ihn in anerkennender
Weise, doch sagt er: das Adagio
gelang ihm als Klavierspieler nicht.
Da er sehr darauf bedacht war,
aus seinem Können Geld heraus-
zuschlagen, so schrieb er sehr viel
Modesachen, die wenig Wert haben.
Sein Bruder lebte noch 1784 als
Fagottist in Paris. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
3 Sinfonies p. le Clavecin, av. acc.
d'une V. et 2 Cors de chasse ad üb.
oe. 5. (;\ 2 Cembali). Amst. , Hummel.
fol. [Dresd. Mus.
3 Sinfonies (dito) oe. 6. (ä 2 Cembali).
Ib. fol. [ib., beide Hefte Sinfonien auch
im Ms. III in Stb.
Sinfonies pour le Clavec. avec de Y.
ad üb. Paris. Oe. 9. [B. B. br. Mus.
Sinfonies p. le Clav, seul, qui peuvent
de jouer av. acc. de Y. et cors de chasse.
oe. 10. Paris, l'auteur. [B. B. nur Pfte.
Schweiin F. kompl. br. Mus: London,
Bremner.
2 Sinfonien in Bd. u. Dd. f. Clav., V.
u. 2 Hörner. Ms. Stb. [Brüssel Cons.
Concerto pour le Clavecin av. Tacc.
des 2 V. A. & B. 2 Cors ad lib. Liv. 1.
2. 3. 4. h. 6. Amst., Hummel. Stb. fol.
[Dresden Mus., auch im Arrangem. f. 2
Klav. B. Wagener, je 7 Stb. B.B:
hv. IV. 7 Stb. B. M. liv. 5. 6. 7 Stb.
Stadtb. Breslau lib. 2. 7 Stb.
Concertos pour le clavecin, oe. 11. 12.
13. 15. Paris, Venier. [Paris Nat. br.
Mus. und op. 12 als Concerto H. av. orch.
Paris, l'auteur. Viol. Et.
Concert in F. p. Clav. av. Face. 2 V.
A. et B. Ms. P. [Brüssel Cons.
Quatuor pour le Clav. av. Face, des
2 Y. et B. oe. 2. Amst., Hummel. 4 Stb.
fol. [Dresd. Mus.
Sonates en Quatuor p. le Clav. av. 2 Y.
et B. oe. 7. Paris, l'auteur. [B.B: Pfte.
— 3 Quatuors p. . . London, Bremner.
4 Stb. [Brüssel Cons. br. Mus.
Sonata 3. per il Cembalo c. Y. e 2
Cornu. Ms. 2 Stb. fol. [Stadtb. Breslau.
3 Sonates pour le Clav. av. Y. et Ycl.
oe. 1. Amst., Hummel. 3 Stb. fol.
[B. B. Dresd. Mus.
4 Sonates (dito), oe. 3. Amst, Hum-
mel. 3 Stb. [Dresd. Mus. Schwerin F.
Schobert.
58
Schoeffer, Peter.
Sonates en Trio p. le Clav. av. V. et
B. oe. 6. Paris, l'auteur (Claveciniste
de Prince de Conti). 1 vol. [B. B.
Schwerin F.
Sonates p. le clav., qui peuvent se
jouer av. acc. de V. oe. 1. 2. 3. Paris,
Venier. [Paris Nat.
Six Sonates p. le clav. av. V. par
Sr. ... oe. 4. Amst. , Hummel. 2 Stb.
[B. B. Dresd. Mus.
4 Sonates p. le Clav. av. V. oe. 7,
ib. [Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
4 Sonates p. le clav. av. V. oe. 8.
ib. [Dresd. Mus.
— Journal de Sonates p. le Clav. av.
V. oe. 8. Paris, l'auteur. [B.B: Pfte.
1 Sonate in Dd. p. le clav. av. V.
[Musildr. Wien.
2 Sonate per il Cemb. coH'acc. di V.
qufol. Ms. Stb. [Dresd. Mus.
Divertimento per il Clavi Cembalo et
V. Ms. Stb. fol. [Stadtb. Bresl.
Siehe in Leonzi Honauer's 4. Samlg.
Sonaten f. Kl. u. V., 1 S. von Schobert.
Sonaten f. V. u. B. op. 3. Ms. 550.
[br. Mus.
3 Sonaten f. Klav. [Musikfr. Wien.
1 Sonate im Haffuer, oe. melee, part.
12. [B. B., um 1760 erschienen.
Deux Sonates p. le pfte. Lond., Har-
rison & Co. 22 S. [B. Wagener.
Two Sonatas for the pfte. Lond., ib.
24 S. [B. Wagener.
Ein sonderbares Musical. Stück, wel-
ches auf dem Ciavier, der Violin u. dem
B. u. zwar auf verschiedene Art kann
gespielt werden. 1 Bl. in querfol. o. 0.
u. Veri. [B. Wagener. B. ß. im Ms. 148
in K. Er nennt sich hier: Musicus der
Princessiu Conti.
In London druckte man nach seinem
Tode seine Kompositionen zahlreich nach,
wovon das br. Mus. in Kürze besitzt:
2 Sonatas op. 1. — 2 Son. op, 2. —
6 Son. op. 2. — 2 Son. op. 3. op. 4. 5.
— 8 Son. op. 6.-2 Son. op. 8. —
2 Senat, op. 19. Amst. chez Hummel,
qufol. — 3 Senat, op. 20, London u. a.
In neuen Ausg. 4 Piecen (Eitner 2).
Sehoeber , David Grottfried,
ein zu Gera lebender Bürgermeister
(Gerber 2), der herausgab:
Beytrag zur Liederhistorie betreffend
die evangelischeu Gesang-Bücher, welche
bey Lebzeiten Lutheri zum Druck be-
fördert worden; aufgesetzt von D. G. S,
Lpz. 1759, 1. Tbl. — 1760, 2. Thl. 8».
128 u. 160 S. Unterm Vorberichte sein
Name ausgeschrieben. [B.B,
Schockier (Schögkler), Gleorg.
Im Ms. 4 von 1534, 6 Stb. in qu40.
[B. Zw.] Nr. 61 : Deus venemnt gentes
(Adjuva nos deus) 5 voc. Nr. 17 im
Original gez. — Derselbe Satz in B. Dres-
den, Ms. B 1270, 28.
Seliöifer, Johann, junior, um
1617 Organist in Regensburg (Mu-
sica Sacra v. Witt, 1880 p. 63).
Schoeifer, Peter, ein Musik-
drucker, der neben Oeglin am
nächsten den Petrucci 'sehen Noten-
druck in Deutschland einführte.
Er war in Gernsheim geb., ver-
band sich anfänglich mit Joh. Faust
in Mainz, trennte sich aber von
ihm und druckte 1512 Arnold
Schlick's Orgeltabu] atur, 1513 das
erste vierstim. Liederbuch. Von
Mainz zog er nach Worms, das
Jahr ist unbekannt. 1536 findet
man ihn in Strafsburg sociiert mit
Mathias Apiarius, der bald darauf
nach Bern in der Schweiz über-
siedelte. 1539 druckte Schoeffer
wieder allein in Strafsburg (Nähe-
res in der Allg. deutsch. Biogr.).
Man kennt von ihm selbst ge-
sammelte drei Musiksammelwerke,
die in meiner Bibliographie genau
beschrieben sind , es sind fol-
gende:
1513. Liederbuch in Mainz gedruckt.
4 Stb. in kl. qu80. TitelbU. nur der
Namen der Stimme mit Abbildungen um-
geben. 62 Lieder von verschiedenen
Autoren. [B. M. B. B. eine moderne
Part. Dr. Bohn in Breslau ebenso. Eit-
ner eine Stimmenkopie.
(153Ü.) 65 teutscher Lieder. Argen-
torati ap. P. Schoeffer. Et Math. Apiarium,
s. a. Nach dem Berliner Exemplare vor
dem 20. Dez. 1536 erschienen. 5 Stb.
kl. qü8P. 65 Lieder von Verschiedenen.
[B. M. B. Zw. B.B. fehlt 5 a. Partitur
hds. in Bibl. Bohn in Breslau.
1539. Cantiones 5 vocum selectissimae,
a primarijs . . . Mutetarum lib. I. Argen-
torati ap. P. Seh. Mense Aug. anno 1539.
5 Stb. qu4". 28 Gesge. von Verschie-
denen. Dedic. von Schoeffer, abgedr. in
M. f. M. 3, 206. [B. A. Jena. Heil-
bronn : T. 5 a. B. M. B. B : 5 a. Bi-üssel:
Schön,
59
Schöndorff.
C. T. B- Verona S. f. 5 Stb. Bologna,
Kat. 2, 358.
Ein 4. Sainlwk: Viginti Cantiunculae
gallicae 4 voc. excusae Argeutorati 1530,
ist bis jetzt noch, nicht wieder aufgefun-
den und wird nur in älteren Verz. er-
wähnt.
Schön, . . . Gerber 1 erwähnt
1. einen Hornisten Schon, der
1782 in Diensten des Erbprinzen
von Darmstadt stand und vordem
Kgl. Kammermusikus in Paris war,
auch vieles komponiert haben soll.
2. einen Kapellmeister Schön des
Neugebauer 'sehen Infanterie-Regi-
ments in Innsbruck, der dann als
Civilversorguug 1793 Landschafts-
bote in Innsbruck wurde. Eeichard
im Goth. Kalend. 1788, 127 und
1793, 116 bestätigt es.
Er schrieb die Singspiele: Der Irrwisch
1787 i;nd Gesänge zum Mädchen im
Eichthal.
In St. Einsiedeln eine Parthia a 5:
2 Oboi, 2 Corni, 1 Fag. im Ms. qu4<'.
Pait. mit Schön gez.
Schön, LiidTvig-, Oboist an der
Hofkapelle in Wien mit 21 Gld.
40 Kr. mouatl. Gehalt, später mit
500 Gld. jährl. vom 1. Aug. 1711
bis 30. Juni 1740; wird pensioniert
und t 13. April 1763, 68 J. alt
(Köchel 1). Dlabacz schreibt ihm
zur Krönung Ks. Karl YI. zu Prag
die Oper zu : Constanza et Fortezza.
Schön, Salomon, Lubenensis
Lusatus, d. i. Lübben im Spree-
thal (Brandenburg), geb. 1593,
gest. 8. Sept. 1633 zu Breslau;
seit 1631 Kantor und Schulkollege
am Maria-Magdalenen-Gvmuasium
zu Breslau (Kat. Breslau, Hds.
S. 364).
In B. Br. in Mss: 1 latein. Mot. und
21 deutsche geistl. Lieder. Zwei davon
(Dies ist der tag und Wie heblich sind
deine "Wohnungen 6stim.) auch in B. L.
Schönbeek, Karl Siegmund,
geb. 26. Okt. 1758 zu Lübben,
bildete sich zum Stadtmusikus aus
und später besonders zum Violon-
cellisten; als er dann an verschie-
denenPrivatkapellen Mitglied wurde,
kam er auch nach Königsberg i/Pr.
und erhielt die Organistenstelle an
der Löbenichtschen Kirche, kaufte
dann bei Lübben eine Landwirt-
schaft und zog um 1800 nach
Lübben als Musiklehrer. Gerber 2
teilt die Autobiogr. mit und ein
Verz. seiner Kompositionen. Nach-
weisbar sind davon:
3 Duos pour 2 Volles, oe. 5. Hummel
a Berhn. 2 Stb. [B. B.] — 3 Duos con-
cert. p. le VcUes. oe. 12. Lpz., Hoff-
meister und Kühnel. [B. B.] — Concert
in G. f. Fl. mit Orch. Ms. Stb. [Brüssel
Cons.] — In Mailand Cons: 3 Duos con-
cert. pour 2 Volles, a l'usage des ama-
teurs et des commen(,-ants, op. 12. Lpz.,
Hoffmeister & Kühnel.
Schönberger, Johann Ulrich,
geb. in Weiden (Oberpfalz), war
blind. Ein Theoretiker und Kom-
ponist, st. zu Königsberg i/Pr. am
1. Mai 1649, 47 Jahr u. 5 Monate
alt (Printz, Kling-Kunst, Abdruck
im Mettenleiter 2, 219).
Schönenherger, Philipp, seit
1572 (bis c. 1580) Kapellmeister
an der Marienkirche in Danzig
(Döring 23).
Schoenche, TV . . .
6 deutsche Tänze, einen Ecossaise und
einen Monferiue. München, Sidler. 8 S.
[B.M.
Schöncy, Salomon,
bekannt durch eine Missa super Wirff
dein anliegen auff den Herren, 8 voc. in
Ms. 23 (600), ein Tabulaturbuch von 1643
in B. Joach. Seite 408. Der Name ist
fraglich.
Schöndorff (Schöndorfer, auch
Schöndorff), Philipp Jakob, letz-
terer Vorname nur in den Listen
der Wiener Hofkapelle. Er bez.
sich auf seinem Samiwk. mit „Leo-
dius (Lüttich), S. C. M. Musicus",
d. h. Sr. Ksl. Majestät Musicus.
Letzteres wird bestätigt durch
Köchel 1, wo er als Instrumentist
der Ksl. Hofkapelle in Wien vom
Schöner.
60
Schönfeld, Tobias.
1. Juli 1655—1662 verz. ist mit
monatl. 20 Gld. Er gab heraus:
Odae suavissimae in gratiam et liouo-
rem admodum Rev. ac Illustris Dni. D.
Jacobi Chimarrhaei Euremuadani . . . a
diversis excellent. musicis partim 5, par-
tim 6 voc. s. 1. et a., im Kupferstich,
4P. 2 Bll. Dedic. von Seh. 32 S. und
nochmals 6 Seit, mit 38 Gesg. von Ver-
schiedenen, darunter auch 2 von Seh.
5 Stb. 40. Eitner 1 unter 1610 a, was
aber richtiger in c. IGCO zu verbessern
sein wird, da Seh. erst 1655 Kgl. Musikus
wm-de. [Proske: A. B. 5"«. Wolfenb:
T. mit dem Porträt Chimarrhaeus.
In B.B. Ms. T186 ein Magnificat 4 voc,
wahrsch. dasselbe, welches sich in Yinc.
Neriti da Salo's Magnific. Yen. 1593 [B. K.]
befindet und sehr fraglich ist, ob dasselbe
bei der friiheu Jahreszahl ihm zuzuschrei-
ben sein wird. Es ist allerdings mit Ph,
Schöndoiif gez.
Noch sind in Samlwk. aus dem Jahre
1600 drei geistl. Gesänge zu finden, dar-
unter auch ein Mag-nific. VI. toni 5 voc,
welches sich auch im Ms. in B. Br. be-
findet. Es gut hierbei dieselbe Frage wie
bei dem zuerst genannten Magnificat. —
Veni sancte Spiritus 5 voc Nr. 38. in Ms.
mus. qSQa— f. [B. D.] Missa 6 voc. in
B. Lorenzkirche in Nürnberg, Cod. 148.
In Frz. Commer's Musica Sacra Bd. 27
eine Motette zu 5 Stim.
Schöner, . . . wird von Burney
im 4. Bd. 's. 682 seiner Musik-
gesch. als Yioliuist erwähnt, der
1788 bis etwa 1802 in London
lebte (Gerber 2, Zusatz).
Schönfeld, Heinrich,
bekannt durch ein Salvum fac regem,
Ms. 558 P. in Dresd. Mus.
Schönfeld, Johann Ferdinand,
Edler Ton, Hofbuchdrucker in
Prag, gab heraus (anonym):
Jahrbuch der Tonkunst von "Wien und
Prag. Prag 1796. 8". [B.B. B. M.
Musikf r. Wien.
Es enthält besonders kurz gehaltene
Biographien.
Schoenfeld, Johann Philipp,
geb. 1742 zu Strafsburg i/Els., gest.
5. Jan. 1790 ebd. Studierte Theo-
logie, war seit 1772 Hofmeister
beim Herrn von Münchhausen in
Braunschweig (Em. Bach stand in
der Zeit mit ihm im Verkehr, doch
muss dies nicht erst 1772 gewesen
sein, denn 1770 erschien Bach's
Yielerle}^ in dem sich ein Gesaug
von Seh. befindet und ihn Bach
„Schönfeld in Braunschweig" nennt).
1777 erhielt er den Kapellmeister-
posteu an der Prediger- oder Neuen
Kirche in Strafsburg. 1779 ging
er zur weiteren Ausbildung nach
Italien, wozu ihm der Stadtrat
150 Gld. bewilligte. Nach der
Rückkehr ernannte ihn der Rat
am 28/4 1781 auf 6 Jahre zum
städtischen Konzertdirektor.
Er schrieb Opern. Kirchenmusik u. a.
(Lobstein 48. 118). Schubart S. 232 bez.
seinen „Geschmack als hart und sein Kolo-
rit zu glühend (?); der Ausdnick seiner
Empfindmigen oft zu erkünstelt" (Wider-
spiiiche!).
An Kompositionen lassen sich nach-
weisen :
Das Milchmädchen und die zween
Jäger, komische Operette. Darin eine
Arie von Pacini imd Vieles von H. Dimy.
Ms. 20150 P. [B.B.
Recueil de quelques pieces pour le
chant acc. du Clavecin par uu Amateur.
Grave par Winterschmidt ä Nüi'nberg.
24 S. Dies muss in seine Braunschweiger
Zeit fallen. [B. Wagener.
Lieder aus der Iris und 1 Arie mit
Begleitung einer Violine zum Singen beym
Ciavier verfasset von . . . Berlin 1778
Haude & Spener. 17 Lieder in 4». [B. B.
Dresd. Mus. B. Lpz. Brüssel Cons.
Neue Lieder auf das Ciavier, in die
Music gesetzt von . . . Verfasser des Re-
cueil compose par un Amateur. 1. Tbl.
Am Ende: Braunschwg. in Commission
der fürstl. Waisenhaus - Buchhdlg. Ham-
bui-g, gedr. bey Mich. Chr. Bock. 4».
26 S. 10 Lieder. Fällt noch in seine
Braunschweiger Zeit. [B. Lpz. B. Wa-
gener. Brüssel Cons.
Lieder mit 2, 3 und 4 Stim. mit Begl.
des Clav. Ms. [Brüssel Cons. nach dem
alten Kataloge.
In Samlwk. ist er veiireten bei Bossler
9. 10. 11. — In Em. Bacii's Musikal.
Vielerley 1770 eine Nr. — In Samlg.
verschied. Lieder, 1. Tbl. 1780 bei Joh.
Mich. Schmidt m Nürnberg.
Schönfeld, Tobias,
Kopist und Sammler des Ms. Nr. 18
Schönfelder.
61
Schol.
der B. Liegcitz. 6 Stb. mit deu Jahres-
zahlen 1(513—1635.
Schönfelder, Jörg (Georg), ein
Komponist aus dem Ende des 15.
und Anfange des 16. Jhs.,
der im Samlwk. Schoeffer's von 1513
mit 6 Liedern vertreten ist (Eitner 1.
M. f. M. 26, 1). An letzterem Orte Ab-
druck von 3 Liedern: Da ich mein lieb
von erst ansach. — Ich "weifs ein hübschen
pawren kuecht. — 0 wee der zeit, die
mir an leit, 4stimmig. — In Ms. W9t)
Nr. 1241 der B. B. in P. „Von edler art^'
4stim. — In B. M.. Ms. 207, 19 „Von
edler art'-.
Seböufeldt, Jakob.
In Chr. Schwartz's Musae teutonicae 1705
[B. Kgsbg.] 1 Lied mit bez. Bass. ^Slr. 134.
Scilölilierr, (xottlob Friedrich,
geb. um 1763, Avie die Lpz. Ztg.
2, 280 angiebt, zu Freiberg i/S.,
gest. 5. Febr. 1807 zu Jever (nicht
Jauer wie Fetis schreibt) als Opfer
eines kärglichen Einkommens (nach
Gerber 2). Nach seinem Tode
wurde ihm auf Subscriptiou eine
Trauermusikfeierlichkeit veranstal-
tet. Er bekleidete in Jever das
Kantorat, den Organistenposten,
war Lehrer der 3. Klasse und
leitete die Kirchenmusik. 1799
gab er auf eigene Kosten in Jever
Gesänge
heraus (Ger-
ein Heft
ber 2).
Schönsleder, Wolf, auch Wolf-
gang. Sein Name, der von 1568
bis 1608 als Tenorist und Musikus
der kurf. Kapelle in München in
den Listen genannt Avird, variiert
anfänglich in ganz mannigfacher
Weise, bis er sich endlich in obigen
entpuppt. Anfänglich schreibt ihn
der Sekretär Schönswötter, dann
Schönswetter, Schoensletter, Schen-
fletter, erst 1575 kommt der rich-
tige Name zu Tage. Sein Gehalt
betrug anfänglich 144 Gld., der
später bis auf 335 Gld. stieg. Nach
1008 verseil windet er aus den
Listen (Kreisarch.). Der als Schrift-
steller bekannte Woifg. Schönsleder
ist ein anderer und lebte etwas
später (s. d.).
Schöpperlin, Oeorg Wilhelm,
Organist in Nördlingen um 1671,
bekannt durch:
Die frey gesinte Schäffeiün Fillis inn
einem schoenen Ballett mit artigen und
kunst-zierUchen Eutreen . . . von der hoeli-
gräfl. Hohen Balderischen Hoffstatt aus-
gefiihret ... den 20/10 April 1671. (4st.)
Ms. [B. M., aber nur 1 V. u. 2 Viele
vorhanden. Enthält allerlei Tcänze und
7 Lieder.
Schöps, . . .
machte sich um 1780 durch Sinfonien,
Klavierkonzerte, Trios u. a. seiner Kom-
position bekannt (Gerber 1). Im hds.
Verz. von Breitkopf 1780 p. 22 wird er
mit einer Sinfonie f. kleines Orchester
angeführt.
Schoerö, Jan, aus Leyden, ist
am 15. Juni 1778 als Musikus an
der Universität in Leyden ein-
geschrieben (Bouwst. 3, 10).
Schöttel, Johann Philipp, war
von 1738 — 41 Organist an der St.
Aurelienkirche in Strafsburg i/Els.
und vom 17/6 1741 ab an der
Thomaskirche. Am 27. Nov. 1756
wurde er zum Chordirektor an
St. Thomas gewählt und starb am
16. Nov. 1774 zu Strafsburg (Lob-
stein 60, wo er aber den 2. Okt.
1756 angiebt, an dem er Chor-
direktor wurde. Ferner S. 71.
84. 92).
Schotter, ChristianlmmanucI,
geb. 6. Dez. 1760 oder 1762 zu
Gebesee in Thüringen, studierte
Theologie, wurde am 27. Sept. 1804
Kautor in Schwerin, 1829 pensio-
niert und st. 12. März 1838 (Chry-
sander 3, 39).
Schol, Cornelis, war um 1675
Organist an der Hofkapolle im Haag
(Bouwst. 2, 165). Ein Hmibertiis
Cornelis Scholl war Organist und
Giockenist au der Neuen Kirche
zu Helft von 1727 bis zu seinem
Tode am 12. Juni 1741 (Gregoir,
Pauth. 5, 21 das Epitaph). Nach
Scholl, C . . .
62
Schollenberger.
den ßouwst. 3, 22 war er der Solm
des Dirk und der Nachfolger seines
Vaters im Amte. Gregoir bez. ihn
fälschlich als Sohn des Cornelis
Schol. Die Bouwst. 1, 99 rühmen
ihn auch als Alolaspieler u. geben
die französische Kirche zu Delft
an, wo er zuerst Organist war.
Ein dritter Schol, Peter mit Vor-
namen, war im 17. Jh. Sangmeister
zu Amsterdam (Bouwst. 1, 100).
Seholl, C . . .
Die B. B. besitzt von ilim ] . Mechanica
hidraulico pneumatica. Herbipoli 1G57.
(De organi hydr. aliisque instruiu. barm.).
2. Organum matheniaticum. Herbipoli
1668.
Sclioll, Dirk, geb. um 1641,
gest. 21. März 1727 zu Delft. War
anfänglich zu Arnhem Organist und
Glockenist und seit 1665 zu Delft
an der Neuen Kirche. Nachrichten
auf seinem Porträt und dem Epi-
taph (Bouwst. 3, 22. 1, 99. Gre-
goir, Panth. 5, 21. Straeten 4,
280 ff. In der Tijdschrift 2, 220
wird ein Dokument mitgeteilt, worin
es heilst: Dirck Scholl van den
Briel, organist te Delft, met sijn
Taeler Jan Schol am 3. Juni 1665).
Seh. genoss einst eines guten Rufes
als Orgelspieler, Glockenist und
Komponist. Leider kann ich nur
ein Spottgedicht von ihm nach-
weisen :
Weergalm op het onderste gedeelte
van de quint essense des Nouvelles van
14 Maart IGO"). No 21. 2 den dr. Delft.
Piano, mit D. Schol gez. [Amst.
Straeten verz. und beschreibt nebst
Auszügen drei Drucke, deren Fundort er
aber verschweigi, so dass er seiner Mit-
teilung jeglichen ^Yert benimmt. Man
findet sie in Bd. 4, 281 u. 282 verz. und
sind in Kürze folgende:
D'onuaspeurlyke naspeuriug, bestaande
in vraag, antwoord en toesaug, door T.
Van der WUt. Op muzvk gebragt . . .
Delft 1717 Kloeting. fol. 3 Sätze in
Sonatcuform.
Troust in ouderdom, door d'Hr. A.
Alewyn. En Tegenzang voor de jonkheyt,
door . . . Wilt. Op muzyk gebragt vor
1 stem en Grond-geluyd ... Ib. 1717.
Rou'^-en liefde-Trauen mitgestort over
de smartelyke dood van de . . . Maria
Stuart, koniuginne ... ib. 1717. Yierde
druk. Straeten bringt den Tonsatz im
Abdrucke 4, 282 nebst seinem Porträt.
Ein alter Auktionskatalog verz. Koning-
lijke airs a 2, een Hand-Fiool met een
Eiool di gamba en Bc. op. 8.
Kermiswerk, bestaende in Gigen, Pal-
leten en Sarabanden voor en Viool en
1 Bass, op. 9.
Scholl, Karl, geb. 8. Jan. 1778
zu Quolkiew in Polen, ein seiner
Zeit berühmter Flötist, wurde am
1. Mai 1797 ins Orchester des Hof-
theaters in Wien aufgenommen,
schrieb zahlreiche Flötenpiecen u. a.
n. erzog manchen tüchtigen Schüler
(Schilling).
Die Musikfr. in Wien besitzen ein
Quartett f. den Czakan, V. Va. u. Vcl.,
6 A^ar. f. Fl. u. Guit., 8 Werke für- Flöte
mit Begltg. op. 20—29 und Flöten-Scala.
Wien, Cappi & Diabelli.
Scholl, Petrus, Singmeister u.
Vorsänger der hochdeutschen refor-
mierten Gemeinde in Amsterdam
1646. Gab die Psalmen Lejeune's
heraus (s. d.).
Schollenberger, Kaspar, Ka-
nonikus regularis zu Ulm, lebte im
Anfange des 18. Jhs. Abt Gerbert
in seiner Geschichte der Kirchen-
musik Bd. 2, 341 behauptet, dass
er der erste war, der Instrumente
zur Kirchenmusik gebrauchte, dass
dies ein Irrtum ist, bedarf kaum
der Widerlegung, denn schon Prae-
torius wendet sie an und als Er-
satz für fehlende Singstimmen ver-
wandte man sie schon im 16. Jh.
(Gerber 1). Man kennt von seinen
Kompositionen, auf denen er sich
mit „Canonicus et Decanus" bez:
Psalmodia ariosa tripaiiita, complectens
integras 3 ariosas Vesperas ... 4 voc.
2 V. Violoue et organo . . . Aug. Vind.
1713 Schlüter etHappach. 14 Stb. [B. M.
Gaudia et luctus in uuum concinnata;
sive Missae 6 ariosae, solemuis una 4 pri-
vatae lugubris defunctorum . . ;i 4 voc.
Sclioltz, Gottfried.
63
Scliop, Albei-t.
2 Y. 2 Violone, org. ac 2 Clarini ... I
Op. 3. Ib. 1718. ISStb. [B. M. fehlen
V. 1 rip., V. 2 concert. et rip., 2 Clarini.
B. B. nur 11 Stb. in 4».
Tliyiniama arioso-eccles. complectens
Offeitoria festiva ... 4 voc. 2 V. . . .
Ulmae 171S Job. Chrph. Bäurlein. fol.
12 Stb. [B. M.
Scholtz, Gottfried, geb. 1667,
wurde 1697 Organist au St. Bem-
harclin in Breslau und starb ebd.
29. Nov. 1739 (Hoffraann).
Unter Ootfrid Sci/olx befinden sich
im Samlwk. 1622 b 3 Paduanen, 1 Cou-
rante xmd 1 Galliarde für 4 Instrnm.
(Eituer 1).
Von einem Johann Scholx. befindet
sich ebd. eine Intiade für 4 Instr.
Scholtz, Joachim, war von
1564 bis zu seinem am 12. Jan.
1567 erfolgten Tode Organist an
St. Bernhardin in Breslau (Hoff-
manu).
Sclioltz, Johann Christian;
in der Schweiiner F.-Bibl. befindet
sich ,,Une Douzaine de Tierces musicales
a la flute trav. et ä la Viole av. la ß.,
composees et gravees pai' Jean . . . ä Ham-
burg, Anno 1736. 3 Stb.
Scholz, Leonhard, Organist an
St. Sebald in Nürnberg um 1783
(Gramer 1, 649).
Gerber 2 zeigt von einem Scholz aus
derselben Zeit 6 Ideine Klaviersouaten,
Breslau 1788, und Lieder am Klavier,
Berlin 1792, an.
Scliomhag, siehe Koesfelt, L.
Z. van.
Schomler, Bartholomäus, ist
nur durch Draudius Bibl. german.
bekannt, der dort verz:
Ethche Psalmen vnd geistl. Lieder, aufs
dem geraeinen Psalmenbuch in ihrer ge-
wöhnlichen Melodev auff 4 Stim. comp.
Herbom 1608. 12".
Schondorf, siehe Schöndorff.
Schone, Matz, Lautenist in
Hamburg, Ratsmusikant von 1524
bis 29, pensioniert 1530 (Sittard
1, 16).
Schonsledcr, Woltgau;^, nennt
sich in lateinischer üebersetzung
Volupi/is Decorm, ein Jesuit und
Sänger zu München, geb. daselbst
1750, gest. 17. Dez. 1651 za Halle
in Schwaben, gab heraus:
Architectouice universalis, ex qua Melo-
poeara per universa et solida fundamenta
musicorum, proprio marte condiscere pos-
sis. Autore ... Ingolstadii 1631 W.Eder.
4". 2 Teile, der 2te mit Musikbeisp.
235 S. [B. B. B. G. B. M. Mainz.
Proske. Glasgow.
— andere Ausg. Ingoist. 1684 Mae-
nardus Zeller. 4". 235 S. [B. M. .
Schoockius, Martin, geb. um
1614 zu Utrecht, gest. um 1669
zu Frankfurt a/0. ; zuerst Professor
zu Deventer, dann zu Groningen
und zuletzt in Frankfurt.
Er schrieb Dissertationes variae. Utrecht
1663. Die 30. handelt von der Kirchen-
musik (Fetis "Weiteres, auch C. F. Becker
1, 123. 227).
SchoonhOTen (Scoonhovio), Cor-
nelis, war um 1600 Organist an
der alten Kirche in Delft (Doku-
mente in Bouwst. 1, 34/35).
Ein Gesaug im Samlwk. 1605 a (Eit-
ner 1); ein anderer in Phalese's II HeU-
cone 1616: Donna ch'ornata.
— Sein Sohn Jati wurde sein Nach-
folger, das Jahr ist unbekannt (l. c).
Schoonwald, Samnel,
gab 1725 Neander's Geistreiche Glaub-,
Liebes- und Bundes-Lieder in vermehrter
Ausgabe heraus (siehe Neander).
Schop (Schope), Albert, der
Sohn des Johann, ist um 1654 bis
1660 nach Mattheson 1, 396 Or-
ganist in Güstrow. 1667 nennt er
sich fürstl. Mecklenburgischer Hof-
organist (Niederrh. Ztg. 3, 364/65,
ebenso auf dem Drucke von 1667):
1666. 1. Theil musicalischer Audachteu.
Rostock 1666. 1 vol. A— P. 1 st. Gesge.
mit Bc. [B. Bohn in Breslau.
1667. Exercitia Yocis, oder Theils
Deutsche, Theils Lateinische Concerteu
mit einer Stimme und bej"gefugtem Basso
continuo gesetzt von . . . Hbg. 1667 Job.
Naumann. 1 Bd. in gr. 4". 6 S. Vor-
wort. 1. Abtlg. 56 S. 2. Abtlg. 50 S.
Part, mit 22 Nrn. 10 Psalmen von Seh.
u. 12 von Mali. Cokrits. [B. B. B. Becker
in Lancy, Beschrbg. in M. f. 31. 10, 161.
Klingenthal. Paris Nat. von 1677?
Schop, Johann.
64
Schop, Johann.
Ms. Bibl. Upsala: Cantemus omnes et
jubilemus, 3 voc. c. Bc. fol.
In Dr. Schuppius Passion und Bufs-
Lieder, Hbg. 165.5, sieben Gesge. von ilim.
In Jakola Schwieger's Liebes Grillen
21 Melodien mit Bc.
Schop (Scbopp, Schoope), Jo-
liauu, eiu ,,kimdiger" Instrumen-
tist auf der Violine (Discantgeige),
Laute, Posaune und dem Zinken,
trat am 27. Febr. 1615 in die Hof-
kapelie in Wolfen büttel und erbielt
in allem 220 Tblr. jäbrl. Gebalt
(Cbrysander 1, 155, der binzu-
fügt, dass er ein sehr bewegtes
und von langer Dauer wahrendes
Leben geführt, „über welches ich
gelegentlich Mitteilungen machen
werde"; ob und wo dies geschehen
ist, habe ich nicht in Erfahrung
bringen können). Nach einem
Aktenstücke im sächs. Staatsarchiv
Gunter Ambr. Götze) war er um
1618 in dänischen Diensten als
Violinist und genoss eines weit-
verbreiteten Rufes, so dass Schüler
aus allen Gegenden seinen Unter-
richt suchten. Li Viertel]. 9, 76
wird sein Aufenthalt in Dänemark
vom 1. Nov. 1615 bis 17. März
1619 augegeben und wäre dem-
nach seine Stellung in Wolfen-
büttel von sehr kurzer Dauer ge-
wesen. Mattheson nennt ihn in
der Ehrenpforte einen Künstler,
dessen Gleichen so leicht nicht in
kgl. und fürstl. Kapellen gefunden
wird. Die Niederrheinische Musik-
zoituug berichtet im 3. Bde. p. 365,
dass er sich auch eine Zeitlang
in Paris aufgehalten habe. Gegen
1621 ti'at er in hamburgische
Dienste und wurde Direktor der
ßatsmusik mit 800 M Gehalt. Job.
Rist bezeichnet ihn im Parnass
p. 76 um 1649 als Organisten an
St. Jakob in Hamburg und in den
,,Himlischer Lieder'' von 1644 wird
er der Stadt Hamburg Capell-
meister genannt. In Georg Neu-
mark's fortgepflanzten poetischem
Lustwalde wird er und Scheide-
mann, nachdem sie sich in einem
Konzerte haben hören lassen, in
überschwenglicher Weise gepriesen.
Nach Sittard 1, 19, der ihn aber
fälschlich Paul nennt, empfängt er
1633 eine Verehrung von 100
Rchsthl. und sein Tod wird mit
dem Jahre 1664 oder 65 bezeich-
net. Ueber seine Kompositionen
siehe das Urteil in der Allg. deutsch.
Biogr.
Von Yiolinkompositionen sind bisher
nur 3 Piecen aufgefunden, desto mehr
aber von Gesangswerken. Ich führe zu-
erst diejenigen "W^erke an, die er selb-
ständig herausgab und diesen folgen dann
diejenigen in Liederbüchern von Rist u. a.
1630 a. Ehren Wunsch vnd Gesang
bev hochzeitlichen Fremden Fest. Dess
. . \ Barth. Müller . . . Hbg. 26. April 1630
Rebeulein. 7 Stbll. „Steh auf meine
Freundin." [B. Hbg.
1630 b (?). Ehrn: vnd Frewden Liedt
auff hochz. Ehrenbg. dess Hen-n Erasm.
Sartorii. Mit 6 Stim. Hbg. 1630 L.
Pfeiffer (Jahreszahl abgeschnitten). 4°.
„Nun kompt der winter." [B. Hbg.
1635. Ehren "Wunsch u. Gesang bei
hochz. Frewdenfest dess . . . Job. MüUer
. . . mit 8 St. u. Bc. Hbg. 17. Aug. 1635
Eebenlein. (Mein Freund komme in seinen
Garten.) [B. Hbg.
1636 a. Hochzeitl. Frewden Gesang
dem . . . Job. Schlebusch . . . mit 8 Stim.
u. Bc. 15. Febr. 1636 ib. „Danket dem
Herren denn er ist freundlich." [B. Hbg.
1636 b. Hochzeitl. Lobgesang . . . dem
Job. Koel ... zu 8 St. u. Bc. 29. Febr.
1636. ib. „Wol dem der den Herrn
fürchtet". [B. Hlig.
1637. Frölicher Ehrenscheiiz bey hoch-
zeitlichem Ehren Tag, defs . . . Erasmi
Sartorii beriihmbten Cantoris in Hamburg
. . . mit 2 Stim. nebens einem Bc. ge-
setzet. Hbg. 1637 Rebenlein. [Lübeck: Bc.
1643. Erster Theil Geistlicher Con-
certen. Mit 1. 2. 3. 4. und 8. Stim.
Sambt bevgefügten Bc. vor die Orgel.
Hbg. 1643 1644 Rebenlein. 5 Stb. 4».
30 Nrn. [Musikfr. Wieu. Stuckholm 1.
u. 2. Tbl. AVulfenb. 1. Tbl.
1655. Der Flüchtigen flüchtige Feld-
rosen; lu unterschiedlichen Lust-Gesängen
Schop, Jobann.
65
SchoiTinaier.
vorgestellet. Gezieret mit allerhand köst-
lichen, neuen, noch unbekannten Melo-
deyen, deren etzlicbe von dem vortreff-
lichen Componisteu J. S., die andern aber
von unterschiedlichen guhten Freunden
in der Sing- u. Orgelkunst wolerfahrnen
verfertiget. Hbg. 1655 J. Carstens. 16"
für C. u. B. [Strafsburg. B. Lpz. B.
Wagener.
Lieder in den Rist'schen Gedicht-
Santnilungen.
1641. Himmlische Lieder mit sehr an-
muthigen, niebrentheils von J. S. in Hbg.
gesetzten Melodeyen. Das erste bis fiinfto
Zehen. Lüneburg 1641/42 bei Stern. 8«.
50 Lieder. [B. B. B. Hbg. Lüneburg.
— 1643 ib. [B.B. B. Zw.
— 1644 ib. (das 2te Zehen mit 1647
gez.) [B. M.
— 1648 u. 1650 ib. [B. W. im 3. Zehn
Nr. 7 von Mich. Jacobi. B. Kgsbg. von 1 648.
— 1651'. ib. Dedic. von 1652. 13 u.
351 S. [B. Br. Hofb. Wien. B. Hbg.
B.B. Karlsruhe. B. Lpz. B. Kgsbg.
— 1658 ib. kl. 80. 14 Bll. u. 351 S.
[B. Lpz. B. Hbg. (auch von 1657). Bx-üs-
sel. br. Mus.
1642. Der edlen Dafnis Galathea einige
Lieder (s. Rist).
1654. Frommer und gottseliger Christen
alltägliche Hausmusik oder musicalische
Andachten, bestehend in neuen geistlichen
Liedern mit Job. Schoopen Melodej'en.
ib. 1654. 80. 70 L. mit 48 Mel. von
Schop und 22 von M. Jacobi. [B. M.
B. Br. B. Lpz. B.B. B.Hbg. B.W.
B. Wageuer.
Die B. in Kopenhagen besitzt im Ms.
unter Eist 98 Lieder zu Eistschen Texten
von 1644—57.
Ferner finden sich Liedkompositionen
in folgenden Liedersammlungen: 1642 in
Grummer's Daphnis. In Zesen's Jugend-
flammen 1651 pag. 99, in dessen Liebes-
flammen 1653, in Saloraonis hohem Liedo
1657 und 4 Lieder in dessen Kosen- u.
Lilienthal. In Öchupp's Passions -Lieder
1655 zwei Gesge. In Erhard's Gesgb. 1659.
In der New-vermehrte christl. Seelen-
harpf . . . Onoltzbach 1664 65 bei Job.
Hornung. 38 Melod. von Schop. (Heidel-
berg Univers., siehe Zahn 6, 224.)
In Joh. Francken's geistl. Sion 1674.
In Saubert's geistl. Liedern 1676 sechs
Nrn. In Vopelius' Gesgb. 1682 drei Lieder.
In F. Sohren's Music. Vorscliinack 1683.
In Matthyl'z Samlwk. 1646 IStücke für
3 Violen.
Ms. B. W^agener Orgeltaliulaturen von
1689 im 2. Bde. (siehe Heiur. Sclieidemanu).
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ms. B. B. T 1Ü7 Choralgesänge aus
Vopelius in Part.
Isis,. 52 in B. Br. Tabulaturpart. u. Stb.
12 geistl. Gesänge zu 4 — 8 Stim.
Zahn teilt eine Anzahl Melodien mit,
von denen auch einige in den Kirchen-
gesang übergegangen sind, wie 3687. 5741.
5813. 5817. 5819. Siehe Bd. 5, 416.
In Jak. Schwieger's Liebes GriUen von
1656 ist im 1. Buche Nr. 9 ein Lied mit
/. Schop der Junge gez. und muss dies
neben Albeii Schop ein zweiter Sohn des
Johann sein.
10 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Schope, J . . . A . . .
In Chrstn. Schwartzen's Musae teu-
touicae, Kgsbg. 1705 unter Nr. 132. 136.
138. 144: 4 Melodien mit bez. B. über
geistl. Lieder. [B. Kgsbg. p. 30 u. 322.
Scliormaiiii , Stephan , lebte
1590 in München, wo er die
Dedicat. zu folgendem Samlwke.
unterschrieb :
Suavissimorum modulorum selectissimae
Cantiones sacrae, ex praestantissimis qui-
busdam musicis collectae, 4, 5, 6 et 8
vocum . . . Monachii 1590 Ad. Berg.
6 Stb. qu40. 30 Gesge. ohne Angabe
eines Autors, siehe Eitner 1, 216. [B. A.
Proske.
Sehorii, Johann Paul, ein in
erzbischöfl. Diensten zu Salzburg
stellender Musiker, von dem Ger-
ber 1 verz.
Duodenarium harnioniae selectae deü-
cium, vario instnimentorum genere ordi-
uatum. Aug. Vindel. 1724. Schon Wal-
ther zeigt dasselbe Wei'k an und Ger-
ber 2 fügt noch die Angabe der Instra-
mente hinzu: 2 V. 2 Ob. u. B., oder für
2 V. 2 Vcl. u. B., auch für 2 V. 2 Hörn,
u. B. Es sind Partien für Instrumente.
Walther zieht dasselbe aus Lotter's Ver-
lagskataloge.
Schornhurg, Heinrieh, bekannt
durch die Schrift
Elemeuta musica . . . qualia nuuquam
antehac ordine, brevitate, perspicuitate et
firmitate visa; cum vera monocordi de-
scriptione, hactenus desiderata, Instni-
menta musica fabricare volentibus ante
onmia cognita necessaria . . . Coloniae
Agrip. 1582 Nicol. Grapheus. 4". 20 Bll.
(Edit. I.) [B.M.
SchoiTinaier, Pater Wollgang-,
geb. 1676 zu Augsburg, gest. 5. Mai
5
Schott, Bernhard.
66
Schott, Kaspar.
1720 im Kloster S. Ulrich u. Afra
in Augsburg. Trat 1694 in das-
selbe und wurde Chordirektor.
Es werden zwei geistliche Schauspiele
von ihm erwähnt, die 1712 zur Auffüh-
rung gelangten (Kornmüller 1, 217).
Schott, Bernhard, der Gründer
des heutigen Musikverlagsgeschäfts
B. Schott's Söhne in Mainz. Be-
gann als l^otenstecher, errichtete
dann eine Verlagshandlung und
wurde 1780 kurfürstl. Hofmusik-
händler. Der älteste Druck, den
ich bis jetzt von ihm fand, trägt
das Datum 1770, auf dem er sich
nennt: B. Schott in Mainz, Kupfer-
stecher. 1817 starb er und ging
das Geschäft auf seine Söhne An-
dreas (geb.1781, f 1840) und Joh.
Joseph (geb. 1782, f 1855) über
(siehe Näheres in Allg. deutsche
Biogr.). Ein vom Gründer in der
ersten Zeit seiner Thätigkeit her-
ausgegebenes Samlwk. trägt den
Titel:
Eecueil d'Ariettes et Romances choisies
des operettes les plus belle p. 1 Fl. Liv. 3. '
No. 273. 14 Nrn. defekt. [Schwerin F.
Seine Nachfolger gaben die Bibliotheque
de mus. d'eglise u. a. heraus (siehe Eit-
ner 2).
Schott, Oeori» Balthasar, seit
Juli 1719 Organist an der Neuen
Kirche in Leipzig, meldet sich
1722 zum erledigten Kantorat an
der Thomasschule, erhält es aber
nicht, sondern Seb. Bach; dagegen
wird er am Collegium musicale,
von Tolemann gegründet, Direktor
und zugleich Musikdirektor am
Theater in Leipzig. 1729 beruft
man ihn als Kantor nach Gotha
(Dörffel 2, 3. Spitta 2, 5. 50).
Schott, Johann (icorg-, widmete
sich der Poesie und Musik, lebte
1590 zu Erbach im Utlenwald,
dann beim Grafen von Nassau zu
Ottweiler und bez. sich 1603 als
Ksl. Notar und Stadtschreiber zu
Butzbach in Oberhessen. Er gab
heraus :
Psalmen vnd Gesangbuch. Darinn die
Geistliche Lieder D. Mart. Luheri ... zu
4 Stirn, cootrapuncts weifs ordentlich col-
ligiort vnd zusammengesetzet durch . . .
Franckf. a/M. 1603 Sigism. Latomus. 12».
Stirn, gegenüber. 196 vierst. Tonsätze.
[B. Stuttgart. Darmst.
Zahn teilt 11 Melodieu mit.
Dies ist das Gesangbuch, welches Ger-
ber 2 und Fetis unter dem kuriosen Titel
mitteilen.
lu Darmstadt, Hofbibl., Ms. 2901, be-
findet sich ein Gelegenheitsgesang, auf
dem er sich Ksl. Notar und Musikdirektor
zu Butzbach nennt. Es trägt den Titel:
Paraphrasis brevis ps. 45 In solemnitatem
nuptialem dui. Fhilippi Laudgr. Hassiae.
Butisbach 29. Juli 1610. Wahrscheinlich
Autograph.
In Zelle's II. Schulprogramm: Ein feste
bürg ist unser got (M. f. M. 28, 72). In
neuen Ausg. 11 Gesge. (Eitner 2).
Schott, P. Kaspar, ein Jesuit,
geb. um 1608 zu Königshofen bei
Würzburg, gest. 22. Mai 1666 zu
Würzburg, lebte lange in Italien
und ging erst am Ende seines
Lebens nach Würzburg, wo er
seine Werke redigierte (Fetis).
Unter denselben befindet sich
auch eins, welches sich vielfach
mit Musik beschäftigt und selbst
theoretische Regeln giebt (siehe
Gerber 1); es ist betitelt:
Organum Mathematicum hbris IX. ex-
plicatum ä P. G. Schotte e societate Jesu,
quo per paucas ac facillime parabiles Ta-
beilas, intra cistnlam ad modum organi
pneumatici constructam reconditas, jjle-
raequo Mathematicae discipliuae, modo
novo ac facili traduntur. Opus posthumum.
lIorbii»oli 1668 Jo. Andr. Eudtor et Wolfg.
junior haeiedum. Excudebat Jobus Hertz
tvpogr. 40. 2 Portr. 31, 858 u. 8 Seit.
[B. B. C. P. Brüssel. B. Lpz.
Magia universalis naturae (.'t artis sive
recondita. Pars I. — III. llerbipoli et
Bamberg. (Die mir vorliegenden Titel-
Iciipion variiren in den Jahreszahlen, Leo
Lie|ini. besal's eine Ausg. 1657 — 59. Rosen-
thal eine von 1672—74 und die Musdifr.
in AVien eine von 1677). Im 2. Bde.
über Musik.
Die B. B. besitzt noch einen Druck:
Schottelius.
67
Schramm, Melchior.
Mechanicahydraulica-pneuraatica. Francof.
1657 Schönwetter.
Schottelius , Justiis Georg,
der Dichter des Neu erfundenen
Freuden-Spiel 1648. Musik von
der Prinzessin Sophie Elisabeth,
Herzogin von Braunschweig. [B.
Br. (siehe den Artikel Sophie
Elisabeth).
Schotteiiberger, Kaspar, aus
Klein Wenge bei Ulm (Titel), gab
heraus :
Psahnodia curiosa tripartita ... (3
Vesperae), op. 1. August. Viud. 1724
Schlütter et Happach. 4P. [Einsiedeln
fehlt C 1. ripien.
ScliOiiw, (xeorg-, aus Kopen-
hagen, ist am 29/2 1780 an der
Universität zu Leyden als Musicus
eingeschrieben (Bouwst. 3, 10).
Scliow, Pt.,
bekannt durch eine Dissertatio de usu
et ahusu rausices. Havniae 1737. 40.
8 Seit. [Kopenhagen.
Sclu'aderiis, Joannes, bekannt
durch
New verbessert . . . Kirchen Formular,
allerhand Chiistlicher Wort und Cere-
monien . . . Franckft. u. Lpz. 1G70 Chrstn.
Gerlach u. Simon ßeckenstein, gedruckt
in Helmstadt bey Henning Müller. 4".
[br.Mus: 3 pt.?
Schräg, ... 1G95-98 Organist
. an der St. Aurelienkirche in Strafs-
burg (Lobstein 92).
Schrainb, Melchior, aus Offen-
burg, erhält 1607 vom Kurf. von
Baiern für übersendete Komposi-
tionen ein Geschenk von 12 Gld.
(Kreisarchiv).
Schramh, Joseph, Violinist an
der Hof kapeile in Wien vom 13.
Juli 1796 bis f 10. Jan. 1816, 61 J.
alt (Köchel 1).
Schraiueck, J... J...,
bekannt durch das historische Singsjiiel:
Die Hütte bei Moskwa oder der Czar und
der Bauer. Ms. P. Parmst.
Schramm, Christoph Gottlob,
Kantor in Hederslebuu, dann Kau-
tor und Organist a/d. St. Georgen-
kirche und 1. Lehrer a/d. Bürger-
schule der Parochie Glaucha zu
Halle (Titel). Ist bekannt durch:
Alte und neuere Choral-Melodieen der
evangelischen Kirche für Bürger- und
Landschulen 2- und 3stim. bearbeitet von
. . . Lpz. (1801) Br. & Haertel. quiP.
130 Chorcäle. [B. Lpz. B. B.
Vermischte Tänze, als 12 Ecossoisen.
Halle 1804 in Com. bei Schimmelpfenning.
[B.B.
Von einem J. C. Schräm tn besitzt das
Conserv. zu Brüssel, Ms. 907 : Herr, mich
verlaugt nach deinem Heil, Cantate zu
4 Stim., Solo und 2 Hörn. 2 V. Va. Bc.
fol. P.
Scliramm, Melchior, ein Schle-
sier, nach Walther aus Münster-
berg gebürtig, woraus die neueren
Lexika einen Organisten in Mün-
sterberg gemacht haben. Er kam
1574 als Musikus in den Dienst
des Grafen Karl von Hohenzollern
in Sigmaringeu, wie er in der
Dedication zu den Sacrae^ cantiones
von 1576 selbst sagt und bezeich-
net dieselben als sein erstes Werk.
(Die Sacrae Cantiones von 1572,
die in allen Lexika angezeigt sind
und auch irrtümlich im Kasseler
Kataloge p. 61 stehen, sind daher
die von 1576). In den Cantiones von
1606 nennt er sich auf dem Titel-
blatt: Bürger zu Olfenburg, Orga-
nist und Musicus. Fetis sagt, er
trat den Posten um 1595 an. Dies
ist nur eine angenommene Jahres-
zahl. Von seinen Kompositionen
ist noch keine in neuerer Partitur
crschieuen, dass er aber ein tüch-
tiger und hochgeachteter Meister
war, beweist das in der Hofbibl.
in Wien befindliche Ms. mit den
3 Hochzeitsgesängen von Lassus,
Kerle und Sehramm. Wer sich in
solcher Gesollschaft befindet, muss
ihrer auch wert sein. Erschienen
sind von ihm:
1. Sacrae cantiones 5 et 6 voc. Noribg.,
Katharina Gerlachius et haeredes Job.
Montanus. 157G. 5 Stb. in qu40. 25 Nrn.
5*
Schrammen.
68
Schreiber, Friedr. Gust.
[B.A. B.K. B.B: B. B. M. 6 Stb. ?
Kopenhagen. Lüneburg. Hofb. Wien
6 Stb. br.Mus: C. A. T. B.
— Einzelne Stb. tragen die Jahreszahl
1577.
2. Neuwe aufzerlesene Teutsche Ge-
sang, auff ein besondere art vnd manier
mit 4 St. Comp. Frkft. a/M., in verleg.
Sig. Feyerabends 1579. 4 Stb. kl. qu40.
9 Nrn. weltliche Lieder. [B. B. B. M.
3. Cantiones selectae quas vulgo mo-
tectas appelant, quinis, 6 et 8 v. Francf.,
AVolfg. Richter, impensis Nie. Stein. 1(306.
6 Stb. 29 Nrn. [B. B. B. K. nur 4 Stb.
Darmst. fehlt A. T.
4. Ms. Hofb. Wien : Officium nuptiale
Octavio IL Fuggero. 1 Gesang: Deus
patram nostr. 2 andere von Lassus u.
Kerle. Ferner in I, 51 (alte Signatur):
Domine Deus patrum 6 voc.
5. Mss. B.Proske: 986, 38 Ein edler jäger
wolgemuth, in 4 Tl. 5 st. — 26 Gesänge
in alten Mss. (s. Kat. A IV.) — Motetten
zu 5 u. 6 St. in 807 (Ms. von 1577).
821—823. 862, 11. 887 aUerlei Gesge.
6. In B. L. Ms. 7 ein Ave Maria 6 voc.
— In B. Br. Ms. 12, 94 Da nobis auxi-
lium 6 voc. in Stb. In Brieg ein Laudate
pueri, 6 v. IVIs. def.
Im Gothaer Cant. 2. Thl. 1655 ein
geistl. Gesg. — 2 Gesänge in alten Samlwk.
(Eitner 1). In Kargel's Lautenb. 1586
eine arrang. Piece.
Sclirammen, Jakob, ein Lau-
teüist im Dienste der Hofkapelle
in München, wird in den Akten
nur 1554 erwähnt (Kreisarchiv).
Scliratteiibach, J . . .,
gab in Wien seit 1785 mehrere Hefte
Lieder und Divertissements pour l'harpe,
2 V. et B. bei Artaria heraus (Gerber
1. 2).
Schraub, Franz, ein Wiener
Musiker, der um 179Ü bei Koze-
luch in Wien herausgab:
3 Senates pour le Clavecin, op. 1
(Gerber 2). Die Hofb. in Wien besitzt
Ms. 18701: Missa ex B. und Missa III.
ex Es für Chor u. kl. Orch. in V.
Schreiben an die Tonkünstler
in Berlin, siehe Wenkel.
Schreiber, Andreas, geb. 18.
Mai 1593 zu Friedrichroda, gest.
G. Juli 1660 zu Schmal kalden,
Schüler Vulpius' in Weimar, ging
1618 nach Gotha, 1614 als Orga-
nist nach Friedrichroda, 1616
Schullehrer u. Organist in Kalten-
Nordheim (Henneberg), 1635 in
gleichen Aemtern in Schmalkal-
den. Er wird als Liederdichter
und tüchtiger Orgelspieler gerühmt
(Leicheusermon in M. f. M. 8, 3).
Schreiber, Christian, Konsi-
storialrat und Superintendent zu
Lengsfeld bei Gotha, lebte um
1803 zu Eisenach und zeichnete
sich als Dichter u. Komponist aus.
In der Lpz. Ztg. 8, 259 das Lied:
Meine Ruh ist dahin. Auch Bd. 5, Bei-
lage 25 ein Lied, ebenso in Bd. 6. Auch
Artikel lieferte er für die Zeitung und
anderes wurde dort besprochen (siehe das
Generalregister).
In der 13. Kgsbg. befinden sich: 16 Lie-
der von Goethe, Mahlmann, Matthesius . . .
mit Begltg. des Bfte. Lpz. (1804) Br. &
H. qufol. 28 S.
Folgende Drucke sind wahrscheinlich
auch von ihm:
12 Balladen und Lieder für Gesang mit
Pfte. op. 3. Lpz., Br. & H. qu4o. [B. B.
mit D. Chri.stian Schreiber gez.
Sehnsucht von ... in Musik gesetzt
von . . . Mainz, B. Schott, fol. [B. B.
Gesänge mit Pfte. 2. Samlg. Lpz.,
Br. & H. qufol. [B. B.
C. Schreiber, F. W. Carove, Winkler,
K. Schmidt, Anonymus. (5 Lieder f. 1 St.
mit Pfte.) s. 1. qufol. [B. B.
Die letzten 3 Drucke sind mit Chr.
Schreiber gez. Da er auch zum Teil als
Dichter sich nennt, so kann nuxu sicher
seine Autorschaft derselben annehmen.
Sclireiber, Christoph, aus Dres-
den, w^ar von 1622 — 1634 Organist
an St. Petri in Freiberg i/S., ging
1634 kurz vor Weihnachten nach
Zittau in der Lausitz und st. dort
1639 (Freiberger Chronik von Andr.
Moller 1653 p. 269).
Ms. Bibl. Freiberg: Königh Davidts
Seuffzerleiu aus dem 90. Psalm mit 6 Stim.
e. ](;22, in fol. 7 Dil.
Schreiber, F . . . A . . ., Hofrat
und Advokat zu Leipzig, gab 1792
heraus: Harfenstücke, 1. Samlg.
(Gerber 2).
Schreiber, Frietlricli Oiistav.
Die B. Kgsbg. besitzt im Ms. 3 Lieder,
Schreiber, Georg Heinr.
69
Schleyer, Gregor.
op. 1. in qufol. 8 S. Suchst du den Frie-
den. — Die schlafende Laura v. Lessing.
— Sehnsucht des Schweizers v. Jueh, mit
Pfte. Er scheint noch dem 18. .Ih. an-
zugehören.
Schreiber, Grcorsi IleinricL,
bez. sich mit „der hoch -Edlen
Teutsclien Dicht-Kunst Liebhaber"
und gab heraus:
Neu aiifsgesclilagene Liebes- und Fräh-
lings Knospen, das ist keuscher Ehren-
uud Liebes-Lieder Erstlinge: ]\Iit schönen,
anmutigen, mehren theils neu und unbe-
kandten Melodeyen angefeuchtet, und zu
sondern Ehren ... des lieb- und lob-
würdigsten Frauenzimmers ans Licht ge-
geben von . . . Franckft. a/M. 1664 gedi'.
bey Joh. Görlin, in Verleg. Joost Kölers
jun. Bremens, kl. 8". 190 S. 26 Melod.
mit Bass. [B. Wagener.
Der Autiq. Butsch besafs noch ange-
bunden: Nachschösslinge mit anmuthigen
Melodien. Ib. kl. 8".
Die Melodien sind mit C. H. gez.
Schreiber, Fat. Joh.iiines Evan-
gelist, geb. 1716 zu Arth (Schweiz),
st. 1800 im Kloster S. Urban, in
welchem er 1738 das Ordensgelübde
ablegte. Er war ein fleifsiger Kom-
ponist (Schubiger 2, 49. G. Becker
1, 140). Bekannt sind an Werken:
Fasciculus Ariarum 24 gloriosae vir-
gini ... 12 Duetti, 12 Soli a diversis
vocibus, 2 V. Va. . . . op. 1. Friburgi
Nuithonum (1747) H. J. N. Hautt. 7 Stb.
s. a. 18. Jh. [B. M. Einsiedeln.
Missale Cisterciense musicum complec-
tum 6 Missas . . . cum 2 Eeriuiem a 4
vocibus (c. instrum.), op. 2. Friburgi
Helvet 1749 Hautt. 11 Stb. [B. M. Ein-
siedeln.
Adoratio Dei per XV Offertorio (4 voc.
c. orch.). op. 3. St. GaUi, Monast. 1754.
Stb. fol. [Einsiedeln, br. Mus. 8 Stb.
Schreier, Joseph, Organist an
der Kirche zu Indersdorf, gab heraus :
Missae YI una cum 6 Offertoriis pro
divini cultus ä 4 vocibus, 2 V. et Org.,
2 Corn. et Vcl. Op. 3. Aug. Vind. 1798
Lotter. 8 Stb, fol. [Antiquar Eosenthai,
Kat. 49.
Schreiter, . . . Kantor in Alten-
burg um 1739. Nach Mattheson
1, 420 ein tüchtiger Kirchen-
komponist.
Schrem, J..., lebte am An-
fange des 16. Jhs. und befindet sich
im Ms. FX. 1—4 Nr. 61 in B.Basel
das 4 Stirn. Lied: Ich seufftz vnd klag.
Schreyber, siehe Orammateiis.
Schreyer, Christian Heinrich,
geb. 24. Dez. 1751 zu Dresden,
ein Kandidat der Theologie, der
sich aber mehr mit Musik be-
schäftigte und zahlreiche Werke
veröffentlichte. Gerber 2 widmet
ihm einen langen Artikel. 1771
zog er nach Wittenberg auf die
Universitcät, 1776 nach Dresden
als Hauslehrer. Bis 1795 hatte er
es noch nicht zu einer Pfarrstelle
gebracht und lebte daher ganz der
Musik. Nach dem Ms. 17 910 der
Hofb. Wien war er um 1815 Pastor
u. Adjunct zu Ortrand bei Grofsen-
hain. Von seinen im Gerber an-
geführten Kompositionen sind mir
nur eine theoretische Schrift und
einige Kompositionen bekannt:
Neue Generalbass- Schule oder Geist
vereinfachter Grundsätze des General-
basses, mit 100 Beispielen nebst einem
Anhange über das Accompagn. der Gene-
ralbassstimme bei Kirchenmusiken . . .
Meifsen (1821) Gödsche. 4». 34 S. [B.
Lpz. Musikfr. Wien.
Neue Melodie des Herr Gott dich loben
wir. Meifsen (1820) Goedsche. 4«. [B. Lpz.
Vorspiele für Orgel. Lpz., Hofmeister.
[Dresd.
Motetten ohne Text in Ms. 91 B. Kgsbg.
Samlwk.
Empfindnngen der Freunde des ster-
benden Jesu. Passions-Kantate. Gedichtet
u. komp. von . . . Pastor und Adjunct . . .
1815. Part. Ms. 17 910. [Hofb. Wien.
Schreyer, F...
In der Schweriner Fürstenbibl. befindet
sich im Ms: Ciavier -Buch, bestehet aus
12 Concerten und ein kleiner Anhang aus
unter Schiedlicher Stücke vohr dass Cia-
vier nebst 7 Sonaten auf der Violin und
Clavicembalo. fol.
Die von Gerber 1 unter Schreier, . . .
angeführten 3 Sonaten sind nach Ger-
ber 2 von Christian Heinrich Schreyer,
dalier die Angabe in Kade's Katalog falsch.
Schreyer, Pat. (jrregor, geb. zu
Kirchenpingarten (Oberpfalz), gest.
Schrej'fogel.
70
Schi'öder, Job. Adam.
6. Jimi 1767 im Kloster Andechs
(Baiern). Er trat in das Bene-
diktinerkloster Andechs 1740 ein
(Kornmüller schreibt 1670 sie?)
und wurde später daselbst Chor-
direktor. Nach Mettenleiter 1, 141
befand er sich 1751 an St. Emme-
ram in Regensburg, jedenfalls nur
zeitweise (Kornmiiller 2, 213). Li-
po wsky giebt ein Verz. seiner
Werke. Er zeichnet seine Werke
mit „P. 0. S. B. Andechs". Be-
kannt sind mir:
Sacrificiura ... 8 Missae (f. Chor u.
lustr.). Aug. Vind. 1756 Eieger. Stb.
[Einsiedeln.
Sacrifieium matutiuum seu Missae sex
hreves, a 4 voc. 2 V. . . op. 2. Anno
1673. Aug. Vind. 10 Stb. fol. [Salz-
burg. Einsiedeln.
Sacrifieium vespertinum seu Vesperae
4 . . . a 4 voc. (c. iustr.). op. 3. Aug.
Yind. 1766 Mattb. Eieger et filii. 11 Stb.
[B. M: Org. fehlt.
Schreyfogel, Johann Fr . . .
Die Kgi. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt von ihm im Ms. Cx. 871 — 878:
3 Concerti a V. concert. c. V. Va. e B.
in Part. Ms. Cx. 875, eine Sonata a V.
e B. EmoU. Part. Ms. 874, ein Solo a
V. e B. Dmoll. in 4".
Sehreyrer, P. F. Bernhard,
Ordensbruder der Mindern Brü-
der S. Francisci der reformierten
Priester, lebte in München im
Konvent des Hlg. Antonius von
Padua um 1662 (Titel). Er gab
heraus:
Musica choralis theoro- practica, d. i.
Ein nützliche Vnderweisung, wie man
das Choral -Gesang durch leichtes specu-
Heren oder Nachdenken ... in kurtzer
Zeit ergreiffen möge . . . München 1663
J. Jäcklin. 4". 15 Kap. 92 S. [B. A.
Schriwaneck, Jean, geb. gegen
1770 in Yalschim (Böhmen), gest.
zu Paris gegen 1830; diente eine
Zeitlang als Oboist an der Oper in
Antwerpen (Gregoir Pauth. 6, 49).
Schröclel, Friedrich Ludwig,
Violoncellist, geb. 4. Febr. 1754
zu Baruth, gest. 16. Jan. 1800 zu
Ballenstedt, wo er in der fürstl.
Kapelle seit etwa 1770 als Violon-
cellist angestellt w^ar und sich öfter
als Solist hören liefs (Gerber 2 aus-
führlich). 1800 erschienen Duos f.
Violoncell und Bass. Dulon er-
wähnt ihn schon 1784 als Violon-
cell-Virtuosen.
Schröder.
giebt am 3/9 1780
in Frankfurt a/M. mit seiner Fa-
milie ein Konzert und bez. sich
mit Kgl. polnischen kurfürstl. sächs.
u. Hessen-Hanauischen Hofmusiker
(Israel 72).
Schröder, Daniel I., Sohn des
Lorenz, geb. in Kopenhagen, war
Organist an der Marienkirche zu
Stralsund und st. daselbst am 9.
Jan. 1682 (Mattheson 1, 319, der
seine Kompositionen, besonders
seine wohlfliefsenden Melodien
aufserordentlich lobt). An Kom-
positionen ist auf Bibliotheken
nichts mehr zu finden.
Schröder, Daniel II., lebte zur
selben Zeit wie Daniel L, jedoch
bez. er sich als einen Lünebiirger
und 1669 als „beyder Rechte Be-
flissener". Er war also noch Stu-
dent und scheint zur Zeit in Jena
studiert zu haben, worauf folgen-
der Gelegenheitsgesang deutet:
Wunsch- und Ehren -Ode, welche . .
Herrn Phil. Mullero . . ßector . . wie auch
Herr Adamus Heinr. Jollenhoff aus Lübeck,
Magister . . . sätzte Daniel Schröder . . .
Jena 1669 Sam. Müller. [B. Zw.
Schröder, Johann, um 1665
Kgl. dänischer Kammerorganist u.
Organist an der St. Peterkirche in
Kopenhagen (Mattheson 1, 147).
In B. Upsala, im Ms: Adesto virtutum
choi-us, 4 Yoci c. 2 V. e suoi ripieni, et
Org. in Tabulaturpart.
Schröder, Johann Adam, geb.
zu Sondershausen um 1712, gest.
zu Schwerin um 1770. Flötist und
Fagottist an der Schwerin-Mecklen-
burger Hofkapelle (Gerber 1).
Schröder, Joh. Heinr.
71
Schröter, Chi-stph. Gottl.
Schröder, Johann Heinrieh,
aus dem Calenbergischen, um 1696
Pfarrer zu .Uersebert;' (Magdeburg),
bekannt durch das geistl. Lied:
Eius ist uoth (AYiiiterfeld 8, 30 und
Beilage Nr. 27 der Toiisatz).
Sehröder, Laurenz, der Yater
Daniel's I., geb. zu Kopenhagen und
Organist an der Hlg. Geistkirche
daselbst (Mattlieson 1, 320. Ger-
ber 1).
Mau keunt von ihm die Abhandlung:
Ein nützüch Tractatlein vom Lobe Gottes,
oder der hertzerfreuenden Musica, worin
kürtzlich und einfältig gezeiget wird, wie
die iJusica samt ihrer Comodität und Nutz-
barkeit, einig und allein zur Ehre Gottes
soll gerichtet seyn . . . Kopenhagen 1639
Melch. Mai-tzan. 8°. 226 S. [Kopen-
hagen. B. G.
Mattheson u. Gerber 1 geben Auszüge.
In Freimaurer Lieder s. a. kommt ein
F. L. Schröder vor.
Sehröter, Cliristoph Gottlieb,
geb. 10. Aug. 1699 zu Hohenstein
i/Sachs., gest. im Nov. 1782 zu
Nordhausen. Kam als Knaben-
sänger an die Hofkapelle in Dres-
den und dann 1711, 20. Nov. als
Alumnus an die Kreuzschule da-
selbst (Viertel]'. 10, 319), studierte
1 7 1 7 in Leipzig Theologie, schw enkte
dann zur Musik um, kam nach
Dresden zurück und studierte unter
dem Kapellmeister Schmidt. Wurde
von einem vornehmen Herrn als
Sekretär und musikalischer Gesell-
schafter angenommen und begleitete
ihn auf seinen Reisen. 1724 liefs
er sich in Jena nieder und hielt
an der Universität öffentliche Vor-
lesungen, bis er 1726 einen Ruf
als Organist nach Minden und 1732
nach Nordhausen erhielt (Selbst-
biographie im Gramer 2, 96; Mar-
purg 7, 456 eine 2te Selbstbiogr.,
Gerber 1 abgedruckt; Ferkel 3,
203). Gerber's Bemerkung, dass
er entgegen Seb. Bach's Art auf
der Orgel stets staccato statt legato
spielte, lässt sich wohl auf die
ältere Art die Orgel zu beliandeln
durchweg beziehen. Sein in Mar-
purg's kritischen Briefen, Bd. 2,
139. Brief abgedruckter Schrei der
Entrüstung über die ihm gestoh-
lene Erfindung der Hammermecha-
nik am Klavier, dem Pianoforte,
hat viel Staub aufgewirbelt und
ist erst durch die Beweise, Ab-
bildungen und Dokumente in den
M. f. M. 5, Nr. 2/3 geklärt worden.
Ohne Sch.'s Aussage in Zweifel
zu ziehen, kam er doch nach
eigener Aussage mit seiner Er-
findung 6 Jahre später als Cristo-
fori zu Stande, zeigte sie erst
nach 27 Jahren das erste Mal in
Mizler's music. Bibliothek (3, 474)
an und nach 42 Jahren bean-
sprucht er als der alleinige Er-
finder anerkannt zu werden, ob-
gleich er weiter nichts aufzuweisen
hat als ein ganz kleines Modell,
welches in der unentwickeltesten
Weise eine Hammermechanik dar-
stellt (die Abbildg. in M. f. M. o,
Nr. 2/3). Von seinen Arbeiten
sind nachweisbar:
Deutliche Anweisung zum General-
Bass, in beständiger Veränderung des uns
angebohrnen harmonischen Dreyklanges,
mit zulänglichen Exempeln; wobey ein
umständlicher Vorbericht der vornehmsten
vom General -Basse handelnden Schriften
dieses Jahrhunderts; von . . . Halberstadt
1772 H. Gross. XXIV u. 200 S. [B. B.
Dresd. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel
br. Mus. B. Lpz. Brüssel Cons.
Chr. G . . . Sch.'s letzte Beschäftigung
mit musicaUscheu Dingen , nebst sechs
Temperatur-Plänen und einer Noten-Tafel.
Nordhausen 1782 (o. Verleg.). 4P. 52 S.
[B. B. Dresd. B. M. Brüssel, br. Mus.
B.Lpz.
Streitschriften .1 Schriften in Zeit-
schriften u. a. :
Sendschreiben an . . . Herrn M. Lor.
Mizler. Nordhausen 1738. 8». [B. B.
Christliche Beurtheilung des von Herrn
M. Bidermann . . . im Monat Mai des
1749. Jahres edirten Programmatis de
vita musica. 1749. 4". 4 S, ohne Na-
men, ist von Seb. Bach zum Druck be-
Schröter, Corona.
72
Schröter, Joh. Heinr.
fördert. Siehe Näheres Spitta 2, 738 ff.
[B. Lpz.
UmstäDdliche Beschreibung seines neu-
erfundenen Clavierinstruraents, auf wel-
chem man in verschiedenen Graden stai"k
und schwach, so leicht als auf einem
Clavichord spielen kann, nebst 2 Rissen.
Um das Jahr 1763. In Mizler's mus.
Bibl. 3, 461 und S. 5 in obiger Schrift
„letzte Beschäftigung'-.
Der musikalischen Intervallen Anzahl
und Sitz. Handelt 1. von der Veranlas-
sung und Absiebt dieser Abhandlung,
2. 3. 4. ... In Mizler's mus. Bibl. 3,
605—713.
Vollständiger Plan der pythagorischen
gleichschwebenden Temperatur, welche
durch die Verhältnisse der gröfsern Quinte
^/g und kleinern Quarte ^4 entdeckt ist.
In Mizler's 1. c. 3, 580.
Ein Sendschreiben über Temperatur-
Berechnung, im Marpurg 7, 417. S. 448
über den Streit zwischen Marpui'g und
Sorge.
Siehe auch G. Andr. Sorge's Gründ-
liche Untersuchung von 1754.
Choralbuch nebst Vorspiel und Fugen.
Ms. 20190, 41 S. [B.B.
Schi'öter, Corona Elisabeth
Wilhelmine, geb. um 1748 in
Warschau, gest. 1803 in Ilmenau
bei Weimar. Zog mit Vater und
Brüdern in den Städten umher
und gaben Konzerte (ich halte
den Schröder^ . . . der sich Kgl.
polnischer Hofmusikus nennt, für
den Vater). Als sie nach Leipzig
Yor 1764 kamen, lernte sie Adam
Hiller kennen und bewog den
Vater, dass er dieselbe ihm als
Schülerin und Zögling überlasse.
Er gab ihr Wohnung, Kost und
Unterricht und bewirkte, dass sie
1764 am grofsen Konzert, später
am Gewandhause mit 400 Thlr.
angestellt Avurde. Reichardt in
seiner Selbstbiographie lernte sie
1772 in Leipzig kennen und be-
richtet über sie, dass sie nur un-
gern bei den Konzerten mitwirkte
und nur des Gehaltes halber aus-
hielt und aushalten musste. Im
Jahre 1778 trat sie in herzogl.
Weimarsche Dienste und wurde
von Goethe ganz besonders ge-
schätzt (siehe seine Dichtung und
Wahrheit), trotzdem treffen wir sie
von 1782 — 84 wieder als Konzert-
sängerin in Leipzig am Gewand-
hause mit nur 250 Thlr. Gehalt,
während ihre Nachfolgerin Made-
moiselle Starke 400 Thlr. erhielt
(Dörffel 2, 23). Auch als Schau-
spielerin war sie bedeutend und
in Goethe's Iphigenia soll sie un-
übertrefflich gewesen sein. Auch
als Komponistin trat sie auf und
zeigt im Gramer 2, 692, 1785 ein
Heft Lieder in hübscher Weise
an (Koch, Weimars Glanzzeit S. 33).
Bekannt sind:
25 Lieder. In Musik gesetzt von . . .
Weimar 1786 Hoff mann. 4°. [B. B.
br. Mus.
Gesänge mit Begltg. des Pfte. 2. Samig.
Weimar 1794 Industiie-Comptoir. qufol.
[B. B. Dresd.
Schröter, Johann Heinrich.
Gerber 1 bez. ihn als Bruder der
Corona Schröter, geb. um 1762 zu
Warschau, bildete sich zum Vio-
linisten aus und trat schon mit
7 Jahren im grofsen Konzert in
Leipzig mit einem Konzerte von
Dittersdorf auf (Dörffel 2 verz. ihn
aber nicht). 1782 begab er sich
auf Reisen und soll auch London
berührt haben, wo er 6 Duette f.
V. herausgab. Die Existenz des-
selben ist so wenig geklärt, dass
man überhaupt Zweifel an der-
selben haben kann. Geschwister,
die Musik betrieben, hatte der
ältere Bruder Joh. Samuel aller-
dings und zog der Vater mit ihnen
in Europa herum, doch werden
sie nirgends uiit Namen genannt
(siehe Schröder, . . .).
Fetis führt 2 Hefte Duos f. 2 V. u.
V. u. Vcl. an, die er 1782 in London
herausgegeben haben soU. Später lebte
er in Paris und gab dort Duos und Trios
heraus. Belege führt Felis nicht an.
Schröter, Joh. Sam.
73
Schröter, Joh. Sam.
Sis Trios for a V., a Tenor and a "Vcl.
ohlig. Op. 3. (Lond.) W. Forster. 3 Stb.
fol. [hr. Mus.
Schröter (Schixkler), Johann
Samuel, ein Bruder der Corona
Schröter, geb. um 1750 zu "War-
schau, gest. 1. Nov. 1788 in Lon-
don (Pimlico) nach Pohl 2, 217.
1765 war er Knabensänger im
Chore des gi'ofsen Konzerts in
Leipzig, neben seinem Vater und
Schwester. Bildete sich zum Kla-
vierspieler aus und trat 1767 in
Leipzig öffentlich auf. ]S[achdem
soll er mit seinem Vater Holland
bereist haben. 1772 kam er nach
London, trat im Mai als Virtuose
und Komponist auf, in dem auch
seine beiden jüngeren Geschwister
mitwirkten. Er nahm darauf eine
Organistenstelle an der deutschen
Kirche an, um sein Leben zu
fi'isten, und erhielt nach Christ.
Bach's Tode am 7. Jan. 1782 die
Musikmeisterstelle bei der Königin
von England. Nachdem er eine
reiche Heirat gemacht hatte, zog
er sich vom öffentlichen Leben
zurück, doch wie Gerber 2 be-
richtet, wurde ihm das Leben von
den Anverwandten seiner Frau in
jeglicher Hinsicht verbittert (Ger-
ber 1. 2. Pohl 1. c. u. 1, 162.
Brown). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
6 Concertos for the harps. with an
acc. for 2 V. & a B. op. 3. London,
Napier. 4 Stb. fol. [B. B. br. Mus.
Paris Nat. Ausg: Paris, Boyer.
3 Concerts pour le Clavecin ou le Pfte.
av. acc. 2 Y. Ya. et B. op. 4. Berlin,
Hummel. [Dresd. Mus.
3 Concerts p. le Clav. . . 2 Y. et B.
op. 5. Ib. [Dresd. Mus. B. Wagener:
Amst., Hummel.
— 6 Concertos for the harps. ... op. 5.
London, Napier. 4 Stb. fol. [br. Mus.
6 Conceitos pour le Pfte. av. 2 Y, et
B. oe. 6. Paris, Bover. [Paris Nat.
3 Concerts p. le Clav. av. 2 Y. T. et
B. op. 7. Hummel ä Berlin. 5 Stb.
fol. [B. B.
3 Concerts (wie vorher) op. 8. Ib.
5 Stb. fol. [B.B. Dresd. Mus., dort
auch 12 Conc. im Arrangem. f. 2 Klav.
Concerto in Cdur per il Clavic. 2 Y.
2 Corni e B. Ms. in Stb. [B. Br., mit
Schröter gez.
4 Concerts p. le Clav, ou le Pfte. av.
l'acc. des 2 Y. et B., in Dd. Gd. Fd. Cd.,
die beiden letzten mit Oeuv. 4 gez. Ms.
Stb. [Wolfenb. Ebd. ein 5. Konzert mit
ßegltg. von 2 Y. Ya. B. in Cd.
Ein 4e Concerto mit Schröter gez. be-
findet sich in Mereaux Samlwk. (siehe
Eitner 2, Nachü'cäge). Da es um 1780 ge-
schrieben ist, kann es nur von obigem sein.
3 Qiüntetti pour le Clavecin, avec Fl.
Y. Alto et Ycl. in op. 1 von Gaet. Pug-
nani: 3 Quintetti. Nr. 1 u. 3 von Schrö-
der, Nr. 2 von Pugnani. Offeubach, Andre.
5 Stb. fol. [B. B. B. Wagener. B.
Dresd. Mus. und auch im Arrangem. f.
2 Klaviere. Musikfr. AYien.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
av. acc. 1 Yiol. et YcUe. Op. 2. Amster-
dam, Hummel. 3 Stb. [Dresd. Mus.
Schwerin F. br. Mus.
6 Trios concertans ... oe. 3. Paris,
Boyer. [Paris Nat.
6 Senates pour Clav., Flute ou Y. op. 4.
[Musikfi-.Wien. br. Mus. englischer Druck.
3 Sonatas for the harps. Y. & Ycl.
op. 6. London, Birchall, set 1. and 2.
3 Stb. [br.Mus.
3 Sonatas (yrie vorher) oeuv. 8. Schott,
graveur ä Mainz. 3 Stb. [B. B.
3 Senates (wie vorher), oe. 9. Schott,
graveur ä Mainz. 3 Stb. fol. [B. B.
1 Sonate f. Cemb. Y. u. Ycl. Ms.
[B. M. nur mit Schröter gez.
Sonate I. a Clavi-Cembalo, Y. et Ycl.
Dd. Ms. 128, IS in B. B. nur Klav. vorh.,
Yomame fehlt.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
av. racc. 1 Yiol. ou Flute, oe. 6. A la
Haye, B. Hummel, fol. 2 Stb. [Dresd.
Mus. B. Wagener.
3 Sonatas for the hai-ps. with Y. op. 7.
Edinburgh. 2 Stb. fol. [br.Mus.
2 Senates p. le Clav. av. Y. in Dd. u.
Gd. Ms. Stb. [Wolfenb.
Ms. 1210. B. ß. G Senates p. le clav.
ou le pfte. av. Y. ou Fl. (fehlt).
Divei-timento per il Clavic. et Y. Bd.
Ms. Stb. hochfol. [Stadtb.Br.
Petits airs d'une execution facile ar-
ranges p. le Clav. av. Y. ou flute. (Schot-
tische Yolkslied.) Paris, Mms. Le Menü
6 Boyer. 2 Stb. fol. [B. B.
6 Senates p. le Clav. op. 1. Amst.,
Hummel, fol. [Dresd. Mus.
Schröter, Kaspar.
74
Schi'öter, Leonliart.
— London, fol. [br. Mils. Paris Nat:
Ausg. Paris, Boyer.
6 Souate* p. le Clav. oe. 2, oe. 4 und
oe. 11. Paris, Boyer. [Paris Nat.
2 Sonate per ü Cembalo und Sonata
per ü Cemb. Mss. LXV u. 59 a in Dresd.
Mus.
The field of battle for the Pfte. Lon-
don, Harrison & Co. 14 S. [B. Wagener.
The Conquest of Beigrade, a Sonata
for the harps. London, fol. [br. Mus.
Letztere Bibl. besitzt noch 1 Trauer-
gesang und Arrangements im Drack.
Schröter, Kaspar, Organist an
der Pfarrkirche in Brieg um 1700
(Mattheson 1, 189).
Schröter, Leonhart, aus Tor-
gau gebürtig, war seit etwa 1572
an der altstädtischen Lateinschule
in Magdeburg Kantor und 4. Schul-
kollege. Friedr. Weifsensee wurde
1600 sein Nachfolger und kann
man dies oder das Jahr vorher als
sein Todesjahr bez. "Weifsensee
giebt ihm im Opus melicum von
1602 grofses Lob. 1587 widmet
er dem Kurfürsten Christian I. von
Sachsen ein Symbolum und erhält
10 Thlr. zur Verehrung (s. Staats-
archiv). Seh. 's Satz ist einfach
und kraftvoll und bildet zum ita-
lienischen Tonsatze seiner Zeit das
volle Gegenteil; besonders seine
mehrstim. Choralsätze zeichnen sich
in der Weise aus. Von seinen
Werken ist bekannt:
1562. (55 geistüche Lieder.) "Witten-
berg 1562 Georg Rhau. 5 Stb. qu40.
Titelbl. fehlt. [B. Bohn in Br.
1576 a. Cantiones suavissimae quatuor
vocum ante hac in Germania nunq; editae.
Tomus I. Tenor. 4 Stb. in kl. qu40.
Dedic. den Räten von Erfurt von Leon-
hartus Schroter Torgensis. 1575. 28. Oct.
Am Ende: Erfurdiae, Georg Bawmann ex-
cudebat Anno 76. Nr. 1. Pectoribus re-
cedat. Nr. 25. Dulcis quies brevisque.
Die Texte sind von Lud. Helmbold. [B.
Elbing. B. M.
— Cantiones . . . Tomus secundus.
Erpfordiae, Georgius Bavmann excudebat
1580. 4 Stb. kl. qu40. Dedic. an die
Senatoren von Vinariensis, gez. von L.
Schroterus in Magdeburg 1580. Nr. 1.
Quicquid est ubique rerum. Nr. 25. Cre-
didit Abraham. [B. Elbing.
1576b. Der schöne Lobgesang Te Deum
Laudamus durch D. Mart. Luth. verdeutscht,
jtzo mit 8 Stirn, vff zween Chor compo-
niret, durch .. . Magdebg. 1576 Kirchner.
4 Stb. qu40. [Heilbr. Löbau: C. A. T.
5 a. B. Bohn in Br.
1576 c. Der zwölfte und 124. Psalm
Davids, sarapt dem schönen christUchen
Kinderiied, D. Mart. Lutheri, Erhalt uns
Herr bey deinem "Wort . . . Magdebg.
1576 W. Kirchner. 4 Stb. qu40. 4 bis
8stim. [Heilbr. B. B. br. Mus: Diso.
1576 d. Ein Hochzeit-Gesang zu Ehren
des Herrn Galli Dressleri, Predigers zu
Zerbst mit 5 Stirn. Magdeburg 1576
Kirchner. 5 Stbll. qu4''. [Löbau.
1577. Ein Hochzeitgesang. Magde-
burg 1577 ib. 5 Stbll. qu4". [Löbau.
1584. Canticum sanctorum Ambrosii
et Augustini Te Deum . . . Magdeburg.
15S4. [br. Mus. fehlt T.
1586. Newe "Weihnacht Liedlein mit
4 und 8 Stirn. . . Helmstadt 1586/87 Jac.
Lucius. 4 Stb. qu40. 16 Gesge. [B. B.,
auch im Ms. T 64 in P. von Teschuer.
B. D. B. Zvr. fehlt T.
1587 a. Hymni sacri, quorum in eccle-
sia per festa maxime solennia usus est,
ad harmoniam musicam applicati ä . . .
Erphordiae 1587 G. Baumaun. 6 Stb.
qu40. 28 Hymnen. [B. B. B. Br. B. Br.
B.L. fehlt 6 a. B. M.
1587 b. Epithalamü cantilena, de sacro
sancto conjugii foedere, ex XES. capite
Matthaei. hi honorem nuptiarum , . .
Melch. Papae . . et -sargiuis Mariae . . .
10 vocum harmonia compos. ä . . . Magde-
burg! 1587 Andr. Gena. 3 StbU. qu40.
Stim. gegenüber, inkompl. „Accesserunt
ad Jesum Pharisaei". [B. Zw.
In Mcmuscripten.
In B.B., "W34, 364—371: 8 Motetten
in P. Ms. "W97, 1363—1369: 7 Choral-
gesänge 4—8 Stim. Ms. T60. 106. 141
Deutsche geistl. Lieder in P. — Ohne
Sign. 5 defekte Stb. 4». 16. Jh. Nr. 3:
0 lux beata 6 voc. ist aus 1587 a.
Passion nach dem Ev. Johannis, deutsch,
4 st. [B. K. fol. 49, so weit beschnitten,
dass man nur noch Leonhart liest.
In B. Zw. 696, 6 Bll. fol. in parätur-
mäfsiger Einrichtung, vielleicht Autogr. „Te
Deum laudamus'' 8 voc. i^octo auff zwen).
1571. Ferner 1 Motette: „Freue dich des
"Weibes" 5 v. inkompl. und „Wo der Herr
nicht das Haus bauet" 8 voc. kompl.
In Löbau (Dresd.) „Homo quidam erat
dives" 5 voc. c 2. p.
Schröter, Michael.
75
Schuback.
In B. Dresd. Ms. B 1240 moderne Part.
Nr. 9: Freut euch ihr lieben Christen u.
Nr. 44: Ein Kiudelein so löbelich, 4 voc.
B 1244, 64 s fälschl. mit C. G. als Vor-
namen: Weihnachtslied von 1587, 6 voc.
in Stb. tl. 40.
Tu Musikf r.Wien : Freut euch ihr lieben
Christen, 4stim. Stb.
19 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
In Rühling's Orgelbuch 1583 ein Tonsatz.
In Zelle's U. Ein feste bürg ist unser
got (M. f. M. 26, 72). Im Ambros 5. Bd.
S. 465 ein Te Deum laudamus von 1571,
8 voc. in P., \ierieicht dasselbe wie 1576 b.
Siehe auch B. Zw.
Sehröter, Miehael, Kantor zu
Liebenwalde, f 1592 (Taubert 2,
19).
SeliroU, Franz, Organist an
unserer lieben Frauen in Breslau
um 1740 (Mattheson 1, 414).
Sehrotenbaeh, Johann Adam,
um 1756 Primarius Organist an
St. Peter in Wien (Marpurg 3, 68).
Sehrj^er (Schrijver), Reniigius,
Organist zu Middelburg, wo er zu-
gleich Musik-, Kunsthändler und
Buchdrucker war, st. den 11. Febr.
1681 (Bouwst. 1, 36. 2, 127. 3, 76
ein Schreiben von ihm). Er gab
heraus :
Utbreyding over het boek der Psalmen,
in verscheyde dichtmaat (von Joachim
Oudaan). Op musijk gebracht, met 1 en
2 stem., en 1 en 2 Violen ; benevens een
bas cont. in partituer. Door . . . Rotter-
dam 1680/81 P. Terwout. kl. 8°. 1 vol.
[Amst.
Schnhaek, Jakob, geb. um 1726
zu Hamburg, gest. ebd. 15. Mai
1784, studierte Jura, wurde Licen-
ciat und Syndicus der Stadt Ham-
burg. Musik betrieb er nebenbei,
doch so gründlich, dass Schubart
S. 181 über ihn sagt: er ist ein
Universalkopf, spielt nicht nur das
Klavier als Meister, sondern setzt
auch ganz vortrefflich (Forkel 4,
105. Gramer 2, 241. Gerber 1
nach Gramer). Seine nachweis-
baren Werke sind folgende:
Im Druck:
Von der musicalischen Declamation
(anonym). Göttingen 1775 Vandenhoecks
AVittwe. kl. 80. 48 S. [B. B. B.M.
Dresden. Lübeck. Brüssel.
In Forkel's Musik.-krit. Bibl. 3, 226
ein Auszug.
Nachricht von dem Siege Institut bey
der Rumbanmschen Armen Schiüe in Ham-
burg. Hambg. 1780. [B. Hbg.
Dieses Siuginstitut soll durch seine Be-
mühungen ins Leben gerufen sein.
Die Jünger von Emaus (anonym, doch
erkennt man ihn aus dem Vorbericht).
1. u. 2. Tbl. Hambg. 1778/79 Bock. P.
fol, f. Chor u. Orch. [B. B. B. G. B.
Wagener. Schwerin F. Musikfr. Wien.
Rostock. Berlin Singakad. R. C. of Mus.
— In B. B. das Autogr. von 1778.
Text anch von ihm. Wurde am 12. April
1778 unter seiner Direktion in Hamburg
aufgeführt (Sittavd 1, 113).
Vierstimmig gesetzte Kirchenchoräle,
biblische Sprüche, auch geistliche und
moralische Lieder zur Singe -Uebung für
die Rumbaumsche Armenschiüe. Hbg.
1779/1780/81 Mich. Chrstn. Bock. 1. bis
3. Stück, [ß. B. B. Hbg. 1. 2. St. Schwe-
rin F. ebenso. Anonym, gez. mit Syndi-
cus in Hbg.
In Manuscripten :
La Betulia liberata, Orator. P. 176
u. 165 S. Ms. 20210. [B. B.
La passione di G. Cr. Orator. P. 152
u. 109 S. [B. B. Ms. 20212. Darmst.
Rostock.
Passions-Oratorium. Der für die Sünde
der Welt ... P. 64 S. Ms. 20213; an-
gehängt 1 Fuge 4 voc. c. instr. Ferner:
„Cantabo Dno." 2 voc. c. Bc. „Ich will
dem Herrn singen," Canon. [B. B.
Oster-Cantate : Auf, heiliger Jubel, f.
Solo, Chor u. Orch. Ms. P. u. Stb.
[Schwerin F.
Herzlich lieb hab ich dich, Lied f. T.
u. B. mit Oboe, 2 V. Va. Bc. Ms. P.
[Schwerin F.
Ich will den Namen des Herrn preisen,
Cantate zur Einführang des Predigers
Schuhmacher in Hbg. f. Chor u. Orch.
Ms. P. 348. Autogr. 1771 nebst Em. Bach.
[B. B.
Lobet den Herrn alle Himmel. — 0
Haupt voU Blut und Wunden, 2 Cantaten
f. Chor u. Orch. Ms. 20218. P. [B. B.
Schwerin F. die 2te im Ms. P. u. Stb.
Nach einer Prüfung kurzer Tage, Choral
f. Chor u. Orch. Ms. P. [Schwerin F.
Der 14. Ps. mit untermischten Cho-
rälen: Die Thoren sprechen, f. Chor u.
Schubaii, Andreas,
76 Schubart, Chrstn. Friedr. Dan.
Instr. P. 77 S. Autogr. [B. B., und
Kopie Ms. 20215. Schwerin F. P. u. Stb.
Psabnus 33 und 67 f. Chor u. Orch.
Mss. P. [Darmst.
Salnio 42 di Mattei: Come le limpide,
4 V. c. Strom. P. 28 S. Ms. 20216.
[B. B.
Psalm 90. HeiT Gott, der du bist,
4stim. mit Instr. P. 99 S. Ms. 20217.
[B.B. Schwerin F. mit 1765 gez. P. u.
Stb.
"Wacht auf, ruft uns die Stimme, Chor
u. Orch. P. 67 S. Ms. 20219. [B. B.
Schwerin F. Ms. P. (in den Stimmen
heilst es „der Wächter").
Canon zu 3 Stirn, im Autogr. und Sey
getreu f. 4 Stirn, u. Instr. — Ein Recitat.
und Arie u. a. im Autogr. [B. B.
Die Grofsmuth des Scipio, Drama von
Schiebeier. Ms. 20222 P. 190 S. [B. B.
Gioas, Oper. Ms. P. [Darmst.
Cantate: Die Schönheit des göttlichen
Mannes, f. Chor u. Instr. Ms. 20224. P.
40 BU. [B. B.
Cantata La tempesta: No non turbati.
Ms. 20225. P. 64 S. [B.B.
Cantata: Nice e Tirsi von Metastasio.
Ms. 20226. P. 40B11. [B.B. 'Schwerin F.
In B. Rostock 2 Arien und 1 Duett
in Stb.
3 Sinfonien in Ed. Bd. Dd. 1. 2 V.
Va. Ob. 2 Hörn. Bass. 2. 2 V. Ya. B.
3. 2 V. Va. obl. 2 Hörn. Ob. Tromp.
Paucke u. B. 1. 2. in P., 3. in Stb. im
Ms. [B. Upsala.
Schubart, Andreas, 1572/73
Bassist an der kurf. Kapelle zu
Berlin (Friedländer),
Schiibart, Christian Friedrich
Daniel, Dichter, Komponist und
Virtuose, geb. am 26. März 1739
zu Obersontheim (Limburg), gest.
10. Okt. 1791 in Stuttgart, Seine
Selbstbiographie „Schubart's Leben
und Gesinnungen. Von ihm selbst
im Kerker aufgesetzt. 2 Theile"
erschien in Stuttgart bei Mäutler
1791/93. Der 2. Thl. ist von seinem
Sohne herausgegeben. [B. B.] Sch.'s
Vater war sehr musikalisch und
in seinem Hause spielte die Musik
eine grofse Kolle. Daniel, der Sohn,
zeichnete sich schon mit 8 Jahren
als musikbegabt aus, komponierte
auch schon mit 9 Jahren kleine
Stücke. In JSTördlingen besuchte er
die Schule, wo er wenig Gelegen-
heit fand Musik zu treiben, dennoch
geriet er in die Gesellschaft lieder-
licher Fiedler, die, wie er selbst
sagt, ihm seine Sitten verdarben.
1756 kam er nach Kürnberg, dort
erhielt er vom Stadtkapellmeister
Gruber Unterricht im Generalbass
und Komposition, lernte die Werke
Sebastian Bach's kennen, die er
zeitlebens als höchste Leistungen
in der Kunst schätzte und in Zeit-
schriften darauf aufmerksam machte.
Der Unterricht bei Gruber scheint
die einzige Anweisung gewesen zu
sein, die er in der Musik erhalten
hat und es ist bei seinem Naturell
sehr fraglich, wie weit derselbe
anhaltend war. ISToch Schüler, er-
hielt er schon eine Stelle als Früh-
messer, gab Klavierunterricht und
spielte oft in Familienkreisen,
Einige Lieder auf durchziehende
preufsische Husaren gedichtet und
komponiert fallen in diese Zeit,
sie flogen in alle Welt, wurden
in Schwabach gedruckt und vom
Volke gesungen, ohne den Kom-
ponisten zu nennen oder zu kennen.
Das gleiche Treiben setzte er in
Erlangen als Student fort. Von
hier kam er mit ziemlich wüstem
Kopfe nach Hause und führte ein
Bummelleben in Aalen, wesentlich
durch Musik ausgefüllt. Er organi-
sierte eine Stadtmusik, eine Art
Orchesterverein, worin auch der
Handwerker Aufnahme fand, kom-
ponierte Kirchenstücke, Sinfonien,
Sonaten, Arien und andere Kleinig-
keiten in Menge, die später unter
seinem und fremden Namen in
alle Welt ausflogen. Nach einer
planlosen Streiferei im Limpurgi-
schen trat Seh. die Stelle eines
Präzeptors und Organisten in Geis-
lingen an. Wo er — um wenig
Schubart, Cbrsfu. Fiiedr. Dan.
77
Schubart, Chrstn. Friedr. Dan.
Geld — neben der Schule noch
die städtische Musik nebst dem
Organistenamte zu versehen hatte.
In dieser elenden Stellung- heiratete
er eine jener hausbackenen deut-
schen Frauen. Ein Besuch in
Ludwigsburg reifte den Entschluss,
Geislingen mit Ludwigsburg ^ der
pächtigen Eesidenzstadt, zu ver-
tauschen. Hier schwamm er mit
Wonne so ganz in seinem Element.
Die Hofkapelle unter Jomelli's
Leitung bestand zur Zeit aus aus-
gezeichneten Musikern, denen er
teils vorspielte, teils von ihnen
lernte. Bald war er in den höchsten
Kreisen der gesuchteste Musik-
lehrer. Eine Liebesaffäre brachte
ihn ins Gefängnis und dann wurde
er Landes verwiesen. Auf dem
nun folgenden Wanderleben war
die Musik allein die Ernährerin.
In Mannheim hätte er fast an Kur-
fürst Karl Theodor's Hofe eine An-
stellung erhalten, doch sein „loses
Maul" brachte ihn darum. Er ging
nach Augsburg und wurde Zeitungs-
schreiber. Hier fand er eine sess-
hafte bürgerliche Existenz und ver-
lebte die glücklichste Zeit seines
unruhigen Lebens. Er gründete
1774 die „Deutsche Chronik'', ein
politisches Blatt mit zahlreichen
Kritiken von Musikwerken, Kon-
zerten und anderen Kunstwerken,
welches sich bald einen weiten
Leserkreis erwarb und Schubart
gute Geldeinnahmen verschaffte,
doch die freimütigen religiösen
Ansichten schufen ihm viel Feinde,
die den Kurfürsten zu bestimmen
wussten. Seh. das Land zu ver-
bieten. Er ging nach Ulm, setzte
die Herausgabe der Deutschen
Chronik fort, liefs seine Familie
nachkommen, bis ihn auch hier
seine Feinde stürzten, ihn am
22. Januar 1777 nach Blaubeuren
lockten, wo der Arglose festge-
nommen und nach der Feste
Hohenasperg transportiert wurde.
Erst in einem düsteren Felsen-
loche eingesperrt, wo er 377 Tage
schmachtete, dann erst in ein
freundliches Zimmer im Komman-
dantenbau gebracht; doch erst
1782 wurde ihm eine humanere
Behandlung zu teil. Für die Fa-
milie sorgte der Herzog. Am 11.
März 1787 schlug seine Erlösungs-
stunde und der Herzog kündigte
ihm selbst sein Freilassung an, er-
nannte ihn zum Direktor der Hof-
musik und zum Theaterdichter in
Stuttgart, damit er im Lande bleibe
und nicht etwa im Auslande seine
gerechten Anklagen laut werden
lasse. Ferner erhielt er die Er-
laubnis, seine Zeitung unter dem
Titel ,,Vaterlands- Chronik" fort-
führen zu dürfen, die auch von
1787 — 1791, seinem Todesjahr, er-
schien. Geistig und körperlich ge-
brochen, lebte er nur noch vier
Jahre.
Verzeichnis seiner noch nachweisbaren
Werke:
Chr. Fr. Dan. Schubart's Leben und
Gesinnungen. 2 Thle. Stuttgard 1791
bis 1793. [B.B. Salzburg. Musikfr.
Wien.
Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst.
Herausgeg. von Ludwig Schubart, Kgl.
preuss. Legationsrath. Wien, J. V. Degen
1806. 8". X, 382 S. [B. B. und auf
allen gröfseren Bibl.
— Neue Aug. 1840 in der Gesamt-
ausg. seiner Schriften, ed. von Ludw.
Schubart. 5. Bd. Stuttgart bei Scheible.
160.
Musicalische Rhapsodien. 1. — 3. Heft.
Stuttgart 1786, Xarlsschule, herzgl. Buchdr.
4*^. 64 S. mit literarischen und Musik-
beiträgen. 1. Heft 3 Nrn. 2. Heft über
Orgelspiel u. 10 Nm. 3. Heft an Beeke,
ein Katalog, Klaviei-piecen, Cautate „Die
Macht der Tonkunst" und „Die Katzen".
[B. M. B. B. nur 1. Heft. Karlsruhe
1. Heft.
Das Vonvort ist im Jenner auf Hohen-
asperg gez.
Scliubart, Chrstn. Friedr. Dan.
78
Schubaur.
— Die Macht der Tonkunst (1 Stirn,
u. Pfte). Spira, Bossler. G BU. [B. Wa-
gener.
Salve regina, Part, mit Portr. [B. B.
Autogr. Grasn. Hofb. Wien, Ms. 16 842
mit deutschem Text f. Solo u. Instr. auf
Hohenasperg komp. Autogr.
Der Bauer im Winter. Ein Ged. v.
Schubart f. Foitep. Chez B. Schott ä
Maieuce. qufol. [B. B. Scheinbar ist
auch Seh. der Komponist.
Klaggesang an mein Klavier auf die
Nachricht von Minettens Tod. Herausg.
von Chr. F. W. Nopitsch, Musikdir. in
Nördliugen. Augsbg. 1783 Conr. H. Stage.
[Bv M.
Lied einer Mutter, für 1 Stim. mit
Guit. in G. Schinn's beliebte Lieder. [B. M.
Treize Yariations p. le Clav, ou Pfte.
(Bd.) Spiro, chez Bossler Conseiller. fol.
5 Bll. [Dresd.Mus. B. Wagen er.
2 Piecen in Bossler's ßlumenlese 1. Tbl.
1782, nur Seh . . rt gez. 3 Piecen im
2. Tlü. 1782. 2 P. im 2. Tbl. 1783. 3 P.
im 1. Tbl. 1783. 2 P. im 1. Tbl. Neue
Blumenlese 1784 (s. Bossler 6. 7. 8. 9.
10. 12).
1 Lied im Samlwk. Klavierstücke 2,
1784. — In Freimaurer Lieder s. a.
Ende 1899 erschien im Staatsanzeiger
für Württemberg von Ernst Hoher ein
Artikel „Schubartiana" (auch im Separat-
abzuge), der sich ausführlich über Schu-
bail's Leistungen und sein Leben ver-
breitet, auch auf der Stadtbibliothek in
Zürich einige ümcke fand, die in Zürich
erschienen waren. Es sind 4 Sonaten für
Klavier u. a. Die genauen Titel teilt der
Verfasser nicht mit. Im Jahre 1902 er-
.schien eine zweite ., Schubartstudie" von
demselben, mit einem Bilde Sch.'s, Verz.
seiner Werke, Gedichte und Musikbeilageu
in Ulm, Druck von Gebr. Nübling im
Separatabzuge, ursprünglich in der Ulm er
Yereinspublikation erschienen. Dort wer-
den noch folgende Biographien citiert:
Stranff;, Chr. F. D. Schubart's Leben in
seinen Briefen, 2 Bde. 1849. Pfarrer
Hauff, Biographie 1885, 400 Ö. E. Naegele,
Aus Sch.'s Leben und Wirken, Stuttgart
1888 Kohlhammer. R. Krcmfs, Seh. als
Stuttgarter Tlieaterdirektor, in Württemb.
Vierteljalirsbeft f. Landesgeschichte. Neue
Folge X. 1901 S. 2.52—80.
Schubaii's Karakter von seinem Sohne
Ludwig . . . Erlangen 1798 der Verfasser.
8"^ [Bi-üssel.
Die von Hölzer veröffentliche 2. Schu-
bertstudie von 1902 bringt als Beilage
6 Lieder und 3 Klavierpiecen, die aber
keineswegs geeignet sind, von Schubart's
Kompositionstalent ein günstiges Urteil
hervorzurufen.
Schubart, Johann Martin, geb.
8. Mär^ 1690 iu Gehra bei Ilme-
nau, gest. 2. April 1721 in Wei-
mar, ein Schüler Seb. Bach's in
Weimar, wurde 1717 sein Nach-
folger als Organist u. Chordirektor
daselbst (Niederrh. Ztg. 6, 324.
Spitta 1, 839. Gregoir, Panth. 5,
118 teilt die Grabschrift mit, ohne
Daten).
Schubarth, Johann Kaspar,
geb. 1. Aug. 1756 zu Kodach
(Koburg), 1781 Kantor in Regens-
burg, 1802 Inspektor der Alumnen
ebendort, st. daselbst 19. (?) April
1810 (Biogr. u. Bibliogr. Metten-
leiter 1, 226. Gerber 2).
Er gab 1786 Jos. Eiepers Bassschlüssel
in Regensburg heraus (siehe Riepel).
Von einem Schubarth in Ms. B 910 in
B. Dresden : Lieder. A''ielleicht ist aber
Chr. Fr. Daniel Schubart gemeint.
Schubaur (Schuhbauer), Lukas,
geb. 25. Dez. 1753 zu Lechfeld
(Baiern), studierte Medizin, wurde
ein vielgesuchter Arzt, 1791 Medi-
zinalrat und Hofarzt in München.
Schon als Knabe betrieb er fleilsig
Musik und setzte dies bis zu seinem
Lebensende fort (Lipowsky ausführ-
lich). Man kennt von ihm mehrere
Kompositionen :
II Sacrifizio, Cantate der Kui-fürstin
Maria Anna, Wittwe von Bavern gew.
Ms. P. [B. M.
In monte oliveti (in 3 Sätzen) 4 voc.
c. org. Ms. P. [B. M. ß. B. Ms. 20240.
Die Dorfdeinitierten nach Goldoni, ein
Singspiel in 2 Aufzg. c. 1784. Ms. P.
[München Oper. B. B. Autogr. Grasn.
4 Bll. Darmst.
— Im Kl.-A. München, Selbstverlag.
Mannheim bei Götz. 82 S. [B. B. B. M.
Dresd. Mus.
— Arie aus denselben. Ms. P. [B. M.
Darmst.
Die treuen Köhler, ein Singspiel. Mauuh.
u. München, K1.-A. [Dresden.
Tamaro. Singsp. Ms. P. [Proske-M.
Schubert, Anton.
79
Schubert, Joseph.
Arie. Sollt ich mich durcli Undank.
Ms. P. [B.M.
Reichard 1783 und 1788 führt noch
einen zweiten Sehubav£r an, der sich aber
vordem Schubert nannte und die Sing-
spiele schrieb: Rosaha. — Der Gasthof
von Genua. — Die Landplagen oder das
blaue Ungeheuer. (Siehe Joseph Schubert.)
Schul)ert, Anton, Bruder des
Franz Anton, geb. 28. Juni 176(3
zu Dresden, wurde 1790 als Contra-
bassist an der Hofkapelle angestellt
und 1844 pensioniert (Fürstenau
1, 170).
Ein anderer Anton Seh . . war
1817 Hoforganist ebd. mit 460 Tlilr.
Gehalt (ib. 190).
Schubert, Balthasar, um 1701
Oboist an der "Weifsenfeis - Quer-
furter Hofkapelle (J. 0. Opel).
Schubert, Franz Anton, geb.
20. Juli 1763 zu Dresden, gest.
ebd. 5. März 1824. Violinvirtuose (?)
und Komponist, Avurde 1790 an der
kurfürstl. Kapelle angestellt. Für-
stenau 1, 170 sagt als Contrabassist,
setzt auch das Geburtsdatum mit
20. Juli 1768 'an. Auch Gerber 2
bez. ihn als Contrabassisten und
zeigt ein Streichquartett op. 4 an.
1807 wurde er Musikmeister mit
500 Thlr. Gehalt. 1817 bezog er
1200 Thlr. Er zeichnete sich be-
sonders als Komponist aus (C. F.
Becker 3, 31. Fürstenau 1, 170.
175. 187). Bekannt sind:
RalvG regina 4 voc. concert. c. instnun.
IVLs. 48.8. P. von 1821. [Dresd. Musik.,
Ms. 482 ein anderes Salve. In Ms. 384
ein Offertorium in P. Ms. 92 a von 181.5
enthält „Kleine Dienst Regeln über den
Kirchendienst".
Schubert, Johann Friedrich,
geb. 17. Dez. 1770 zu Kudolstadt.
gest. im Okt. 1811 zu Mühlheim
bei Köln a/Rh. Erlernte die Musik
handwerkmäfsig beim Stadtmusikus
Hesse zu Frankenhausen, dann in
Sondershausen, zeichnete sich be-
sonders als VioKnist aus, ging dann
auf die Wanderschaft und wird
1777 von Reichard als 2. Violinist
im Orchester der Döbbelinschen
Truppe in Berlin verz. und 1798
als Musikdirektor bei derselben
Truppe, die auch in Stettin und
Frankfurt a/0. spielte. 1801 war
er Musikdirektor in Glogau und
seit 1804 in Ballenstedt am Theater
(Gerber 2, der auch eine Reihe
Kompositionen und Schriften an-
zeigt). Bekannt ist nur
Neue Singschule oder griindliche und
vollständige Anweisung zur Singkuust in
3 Abtlg. Lpz. (1804) Er. & H. 8 u.
146 S. [B. ß. Musikfr. Wien.
Concei-to per Clavic. 2 V. 2 Fl. 2 Clarin.
2 Corni, Fag. Va. e B. Stb. [Musikfr.
Wien.
Schubert, Johann Josei)h, be-
kannt durch:
Die Zeitalter, ein pantomimischer Tanz
f. Pfte. qufol. Ms. 19. [Dresd. Mus.
Ohne Zeitbestimmung.
Schubert, Joseph, geb. um
1757 in "Warnsdorf in Böhmen,
gest. 28. Juli 1833 zu Dresden.
Erlernte bei seinem Vater, einem
Kantor, die Anfangsgründe, be-
suchte dann die lateinische Schule
in Prag und erhielt vom Abt
Fischer Unterricht in der Musik.
1778 ging er nach Berlin, wo er
sich beim Kammermusikus Kohn
als Violinist ausbildete. Von hier
kam er als Hofmusikus an die Ka-
pelle des Markgrafen von Schwedt,
wo in den Jahren 1780 — 81 vier
komische Opern von ihm zur Auf-
führung gelangten (Rosalia; Der
Gasthof von Genua; Die Landplage
oder das blaue Ungeheuer und 1781
Die Entzauberung). 1788 wurde
er Kammerjuusikus (Bratschist) an
der Hofkapelle in Dresden. Sein
Gehalt betrug 1813: 400 Thlr. Er
war einer der fruchtbarsten Kom-
ponisten seiner Zeit; in allen For-
men und für alle Instrumente hat
er massenhaft produziert, Gerber 2
Schubert, Joseph.
80
Schuck.
äufsert sich sehr günstig über seine
Werke und liebt den Reichtum an
schönen Melodien, seine harmo-
nische, modulatorische und instru-
mentale Gewandtheit hervor. Nach
dem heutigen Urteile war er ein
Kind seiner Zeit und schrieb in
dem damals gebräuchlichen und
vom Publikum beliebten Stile, der
durch die drei Heroen Wiens der
Vergessenheit anheim gefallen ist.
Nur Weniges hat sich im Verhält-
nis zu seiner Vielschreiberei er-
halten (Gerber 1. 2. Fürstenau 1,
168 und in Mendel -Eeifsmann's
Lexik.). Nachweisbar sind an Kom-
positionen :
Missa Sacra ä 4 voci c. ström. (Fd.)
Ms. 353 im Autogr. P. [Dresd. Mus.
— Ebd. noch 2 Missae sacrae a 4 v.
c. ström. (Emoll im Autogr. — Cd. iüi
Autogr.)
2 Missae sacrae in Dm. und Hm. im
Ms. P. [B.Kgsbg.
Missa ä 4 v. c. ström. (Gd.) Dresdae
1819. Ms. 3.Ö5. P. [Dresd. Mus.
— Ebd. noch 2 Missae in obiger Be-
setzung in Esd. u. Adur. Ms. 356/57.
Missa cantata ad sanctum — Antonium
de Padua, a 4 v. c. ström. Dresd. 1758,
Titel vom Komponisten. Ms. 358 P. [ib.
In Dresden kathol. Kirche: 13 Messen
in obiger Besetzung.
2 Arien f. Sopr. mit Klav. Ms. 1036
im Autogr. [Dresd. Mus.
Concerto per il organo ö Pfte. Ms. 22,
P. u. Orgelst, qufol. im Autogr. [ib.
2 Concei-ti per Viola princip., 2 V.
Va. 2 Fl. 2 Ob. 2 Corni e B. Ms. IV.
Stb. [ib.
12 deutsche Tänze f. Orch. Ms. I.
Stb. [ib.
Nach Gerber 1. 2. sind von ihm die
Singspiele, die am Ende des Artikels
Lukas Schubaur nach Eeichard angeführt
und bereits erwähnt sind.
Schubert, ohne Vornamen, sind
noch folgende Kompositionen zu
verzeichnen :
Pamela Nubile, eine Oper in Stb.
Ms. LXV. [Dresd. Mus.
Die beiden Galeei'ensklaven, ein Melo-
drama in 3 Akten. Ms. 20320. P. [B. B. I
Schilling schreibt es Franz zu.
Concert pour le Vcl. princip. av. acc.
orch. oeuv. 7. Bronsvic, ä la Höhe.
9 Stb. [B. B.
Sinfonia I. ä 11. 2 V. 2 Viola, 2 Ob.
Fl. 2 Clarini, Tymp. e B. Stb. im Ms.
[Schwei-in F.
Im Samlwk. Künstlerverein, Variat.
über ein Diabelli'sches Thema.
Scliuberth, Grottlob, geb. 11.
Aug. 1778, gest. um 1846 zu Ham-
burg. Oboevirtuose, lebte zu Magde-
burg und seit 1833 in Hamburg.
Er befand sich oft auf Konzert-
reisen (Schilling und Fetis), letz-
terer verz. aus Verlagskatalogen
eine Anzahl erschienene Kompo-
sitionen für Klavier.
Schubhardus, Christoph,
ist in der B. Kassel mit Canzonetten
zu 3 Stirn, in 3 Stb. im Ms. vertreten
(40. 59).
Schuchard, Theodor, Kantor
zu Eisenach in der Mitte des 17.
Jhs., gab nach Gerber 2 heraus:
Christlich Gespräch eines betiübten
Vaters mit seinem abgelebten Söhulein,
in dem mit 4 Stiin. komponirten Liede:
Ach Gott wie ist mein Hertz betrübt.
Gotha 1656. — Im Ms. o. Sign. B. B.,
8 Stb. von Gräffenhain von 1643 Nr. 184:
Nun dancket alle Gott, 8 voc.
Schuchart, ... war um 1680
zu Leipzig ein beliebter Lautenist
(siehe Walther, Artikel Kropff-
ganfs).
Schuchart, M... J... Gr...
n . . . , nach einer Subscriptions-
liste von 1783 Organist zu Wiburg
in Finnland.
Schuchbaiier, . . . Gerber 1
nennt ihn einen Mönch in Nieder-
altap (?), der 1781 in den Abhand-
lungen der baierischeu Akademie,
Bd. 1, über die Singspiele schrieb.
Ob damit der Komponist folgender
Fiecen gemeint ist, bleibt fraglich.
Die Kgl. Musikalieu-Samlg. in Dresden
besitzt in Ms. Cx. 861 u. 62 zwei Trios
a Viola d'amore, FI. e B. in Stb. und für
2 Vidle d'amore e B. in Stb.
Schuck, Johann Daniel, aus
Würzburg, ist am 27. Febr. 1744
und den 17. Mai 1746 als Musikus
Schübe.
81
Schiirer.
an der Universität zu Leyden ein-
geschrieben (Bouwst. 3, 7).
Sehübe, siehe Freimaurer-Lieder
1749.
Sehübler, Christian Ludwig,
gegen 1755 zu Heilbrouu geb.,
gest. 14. April 1820 ebd., ein
Mathematiker und Akustiker,
veröffentlichte in Bossler's nmsik. Cor-
respondenz 1791 Nr. 23. 24. 3(3. 37 und
in 1792 Nr. 51 u. 52 eine Abhandlung
über eine Stelle von Leibniz zur Theorie
der Musik und Ueber die Verschiedenheit
der Tonleitern bei blasenden und bei
Saiten-Instrumenten.
Sehübler, Johann (xeorg-, lebte
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
Im Ms. 194 der B. B. ein Trio f.
Orgel in Dd.
Sehiieehpaur, Franz Simon,
seit c. 1699 im Dienste der kurf.
Kapelle in München, anfänglich
mit 300 Gld., 1726 mit 500 Gld.
Gehalt. Während der österreichi-
schen Besetzung Baiern's erhielt
er nur 100 Gld. 1706 heilst es
in der Personalbeschreibung: ist
noch nicht lange im Dienst (Kreis-
archiv).
Sehüler, Anton, Organist an
St. Katharina zu Braunschweig von
1632 — 1640. A^on einem J.. Schüler.
der aber später lebte, sind bekannt
10 Variat. für das Pfte. Augsburg,
Gombaii & Co. (18. Jh.) [B. M.
Schüler, Friedrich, Oboist an
der kurf, Kapelle zu Berlin um
1711 mit 100 Thlr. Gehalt (Schnei-
der H 35). Dort noch ein Haits
Michael mit 130 Thlr. Gehalt, incl.
Kleidergeld. In der Beilage S. 55
sind im Jahre 1712 ein Senior,
Fagottist und ein Junior, Oboist
verz., beide mit 150 Thlr. Gehalt.
Jedenfalls sind es die beiden obigen,
von denen Friedrich der junior sein
wird.
Schüler, U . . ., Klarinettist und
Komponist an der Hofkapelle zu
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Darmstadt, seit etwa 1780. 1782
bezog er 48 Gld. jährl. 1804 aber
580 Gld. Gehalt. Er starb 1814
(Thomas 22. 28. 37. 68. 84). Dr.
Xagel verz. ihn in M. f. M. 32 nicht,
dagegen einen E... Chr... Schüler,
der 1759 Hof-, und 1760 Kammer-
musiker in Darmstadt wurde. 1760
wird ein Violinist J. P. Schüler
als Hofmusikus genannt, 1758 ein
Accessist ebendort, dann wieder
ein Senior und Junior, ferner ein
Pauker Johann Schüler. Ueber
den Ersteren erfährt man S. 86,
dass er kurz vor dem 21. März
1766 starb (siehe Seite 94 das
Register).
Schüller, E . . . E . . ., ein Flötist
und Klarinettist, der am 17/11 1769
ein Konzert in Frankfurt a/M. giebt
(Israel 51).
Schuere, D'oude (der Alte), ein
Komponist des 16. Jhs., der im
Ms. 124 Nr. 27 zu Cambrai (1542)
mit der Chanson:
De tous Mens plaine 4 part. vertreten
ist. Im Coussemaker 6 Beilage S. 9 Ab-
druck.
Schür er, Johann Greorg, wie
er sich selbst schreibt und Ädani,
wie ihn die Lexika nennen, aulser
Mendel -Eeifsmann. Letzterer Ar-
tikel rührt von Fürstenau her, der
ihn aus Raudnitz in Böhmen als
gebürtig bezeichnet. Dlabacz sagt
nämlich, dass er ein Böhme sei
und in der Stadtkirche in Raud-
nitz 1786 ein Offertorium von ihm
fand. Das ist die einzige Nach-
richt, die Dlabacz giebt und daraus
schmiedet Fürstenau den Geburts-
ort. 1746 finden wir ihn in Dres-
den als Opernkomponist bis 1748
genannt. In letzterem Jahre Avurde
er zum Kircheukomponisten an der-
selben Hof kapeile mit 500 Thlr.
Gehalt ernannt, der gegen 1764
auf 700 Thlr. erhöht wurde. Man
6
Schürer.
82
ScMirmann.
warf ihm stets vor, dass er nie
Italien besucht habe und seinen
Kompositionen daher auch der
wahre Ausdruck fehle. Trotzdem,
dass allein das Kapellarchiv der
katholischen lürche in Dresden an
615 Partit. hds. besitzt, sind seine
Werke heute völlig unbekannt und
es bleibt einer künftigen Zeit über-
lassen festzustellen, worauf sich
obiges Urteil stützt. Yielleicht
schrieb er für den damaligen Ge-
schmack zu ernst und gediegen,
welches ihm dies absprechende
Urteil zuzog. 1780 trat er in den
Ruhestand und starb am 16. Febr.
1786 zu Dresden (Fürstenau 1, 155.
165 ff. 2 b, 2-44).
Mss. im Archiv der kath. Kirche in
Dresden, Schrank IV, P. u. Stb. (die Noten
sind dermafsen verstaubt, dass eine dicke
schwarze Lage auf ihnen liegt). Der in
der B. B. Ms. 34 Eol. befindliche auto-
graphische Katalog trägt genaue Daten,
die von 1742—1770 reichen; die mittlere
Zeit ist am stärksten vertreten. Er ent-
hält:
40 Messen von 1748 ab. 21 Ad Mis-
sam offertoria. 17 Hymni zu verschie-
denen Festen, alle für Chor, Soli u. Orch.
18 andere Gesänge. 10 Motetten f. Soli
u. Orch. 3 Ad Missam Eerjuiem. 4 Mo-
tetti ad Missam. 1 Te Deum laudamus.
3 Litaniae Lauretanae. 9 Alma redemp-
toiis. 9 Ave regina. 10 Regina coeli.
23 Salve regina. 2 Litaniae Xaverianae.
6 Miserere. 85 Psalmi ad Vesperas, da-
bei die Magnificat. 54 andere Psalmen
und Magnificat. 3 Magnificat. 7 Com-
plectorium. 2 Oratorien: II figliuol Pro-
digo 1747. — Isacco figura del Eedentore
1748.
Mss. in B. B: Gloria 4 v. c. orch. Dd.
P. im Autogr. u. Kopie, Ms. 187.
— Christus natus est, 4 v. c. instr. P.
33 Bl. Ms. 20340.
— Missa 4 V. c. instr. Dd. P. Ms. 20341.
Mss. in Dresd. Mus. Ope7-n:
Astrea placata, Dramma per musica.
Ms. 764. P. qufol.
Calandro, Comedia p. mus. Der Titel
vom Komponisten. Ms. 765. P. qufol.
L"Ercole sul Termodonte. Ms. 767. P.
[auch in Neapel Turch.
La Galatea, opera in 2 atti. Ms. 768.
P. [auch Brüssel Cons. und in Neapel
Turch.
Doiis. Ein Singspiel. Ms. 766. P.
qufol. [auch in Neapel Turch. mit deut-
schem Text.
Kantaten :
Pastorali di Nice, Dorisbe e Fitti, a
3 voci Nel felicissimo giorno del gloriose.
Ms. 768 a. P.
Disgrazia accaduta al Nicolino ä Sedlitz,
ä Alto solo c. Strom. P.
3 andere Kantaten f. Alt u. Instr. ohne
Titel, Ms. 769, die mittlere mit Dresda
1753 gez.
2 Arien im Autogr. f. Sopr. u. Instr,
P. 1759. Ms. 769 a.
Litaniae Xaverauniae, Ms. 24. P.
In Hofb. ^4en, Ms. 18344: Regina
coeli laetare, 1759. Autogr. Part.
Ein Wolfgang Schürer ist um 1575
als Musikus und Kopist an der sächs.
Hofkapelle augestellt (sächs. Staatsarclüv,
Cop. 407. 103 b).
Scliürmaiiii, Georg Kaspar,
das von Fotis verzeichnete Ge-
burtsjahr 1665 ist eine willkür-
liche Annahme, ebensowenig sind
wir über das Todesdatum benach-
richtigt. Nur aus Walther's Lexi-
kon wissen wir, dass er ein Sohn
eines Pfarrers aus dem Hannove-
rischen war, sich früh der Musik
widmete und zum Sänger aus-
bildete. 1693 kam er nach Ham-
burg und trat an Kirche und
Theater als Männer- Altist (Falset-
tist) auf. 1697 berief ihn der
Herzog von Braunschwg. an seinen
Hof. Auf der Reise dorthin, die
er in Gemeinschaft von Schau-
spielern machte, geriet er mit
einem Mitreisenden in Streit und
erstach ihn im Zweikampf. Seine
Yerteidigungsschrift in M. f. M,
22, 3. Auf Kosten des Herzogs
besuchte er Italien, stand von 1702
bis 1707 mit Erlaubnis des Her-
zogs in Meiningschen Diensten
und von da ab lebte er, wie es
scheint, bis zu seinem Tode am
ßraunschweigscheu Hofe, denn von
1708 ab folgt Oper auf Oper, die
Schürinanii.
83
Schürmann.
er für Braimsclivveig komponierte,
wo er anfänglich auch die Kapell-
meisterstelle interimistisch verwal-
tete, dabei aber stets seine Rolle
auf der Bühne sang, bis er dann
thatsächlich zum Kapellmeister er-
nannt wurde. Yon 1731 — 35 war
ihm und dem Kapeil direkter (In-
tendanten) die ganze Verwaltung
der Oper selbständig übergeben,
doch von 1735 tritt er wieder in
das alte Dienstverhältnis, wohl aus
dem Grunde, weil die Einnahmen
die Ausgaben nicht deckten und
der Herzog mit seiner Kasse doch
immer wieder anshelfen musste.
1731, vielleicht schon 1730, erhielt
er K. H. Graun zum Vicekapell-
meister, möglich dass er ihn selbst
anstellte, da es in die Zeit seiner
Verwaltung fällt. Aus dem Jahre
1735 erhalten wir Kunde über
seine Gehaltsverhältnisse, demnach
empfing er 500 Thlr. festen Ge-
halt, 12 Thlr. für Papier und an
jeder (Markt-) Messe aus der Kasse
des Herzogs noch 100 Thlr. (Chrj-
sander 1, 254. 260. 279. 284).
Mizler führt ihn im Jahre 1741
im 2. Bd. 3. Tbl. p. 174 der Mu-
sikal. Bibliothek noch als Kapell-
meister an. Mattheson 2, 231 be-
richtet, dass er von einer Messe
(Markttag) zur anderen 3 Opern
schreiben und dabei noch die
Kirchen- und Kammermusik be-
sorgen musste. 1722 komponierte
er die Oper Rudolphus I. Habs-
burgensis. Seh. kann man als
Komponisten ohne Bedenken sei-
nen grofsen Zeitgenossen Bach und
Händel als Dritten anreihen. Er
besitzt alle die Eigenschaften, die
wir an den beiden obigen Meistern
so hoch schätzen. Seine Erfindungs-
kraft ist bedeutend und stets dem
Hohen und Erhabenen zugewandt,
seine Gewandtheit in Form und
Kontrapunkt ist der Händel's völlig
gleich. Er ist in der Darstellung
des Tragisch -dramatischen ebenso
bedeutend wie im Komischen und
seine geistlichen Kompositionen
atmen Tiefe und Innigkeit. Die
Instrumentation ist belebt und be-
teiligt sich mit Geschick an den
Ideen der Komposition. Dass er
so ganz vergessen werden konnte,
lag an seiner Stellung an einem
kleinen Fürstenhofe und wohl auch
daran, dass er selbst zu wenig
darauf achtete, in weiteren Kreisen
bekannt zu werden. Nur in Ham-
burg gab man einige seiner Opern;
gedruckt ist nichts von ihm. Was
sich aber von ihm hds. erhalten
hat, stammt zum gröfsten Teile
aus dem Nachlasse des Hamburger
Theaters, während in Braunschweig
alles vernichtet ist (M. f. M. 14,
48 über die Oper Ludwig der
Fromme u. 26, 142).
Verzeichnis seiner Opern u. a., teils
nach Textbüchern , teils nach den vor-
handenen Partituren:
1700. Endimione, Favola per musica,
in 3 atti. Seh. nennt dies ün Vorworte
zum Textbuche [Wolfenb.] seine Erstlings-
oper. 1720 wieder gegeben.
1703. Ixion, in einem Singspiel von
Gottlieb Fiedlern, in 3 Aufz. Textb. in
Wolfenb. In B. B. Ms. 23 101 S. 125 die
Ouvertüre, darauf 2 Akte mit Arien.
1708. Der erfreuten Ocker-Schäfer an-
gestelltes Fest über Ihrer Majestät der
Kgin. Elisabeth Christiua iu Hispauieu . . .
Textb. in Wolfenbüttel.
1715. Regnerus und Olaus, mutmafs-
lich. Dedic. des Textbuches vom 2. Febr.
Titel des Buches fehlt. (Chrys. 1, 265.)
1716. Die Pleiades. (1735 neu aufgef.)
Textb. [Wolfenb.
1717. Atis, oder der stumme Ver-
liebte, 3 Akte. Dedic. von Seh. 6. Febr.
gez., mutmafslich auch von ihm komp.
Textb. [ib.
1717. Telemachus und Calypso, 3 Akte.
Den Komponisten erfähi't mau erst aus
dem Textbuche. Hbg. 1721. Textb. iu
Wolfenb. u. B. Hbg. In Ms. 21206 der
B. B., Stück 17, Arien aus der Oper Tele-
machus und Calypso : Verhasste Liebes-
6*
Schürmanu.
84
Schütz, Heinrich.
lust. 'Wehrte Hoffnung. Es schertzen
die Hertzen, Duett und Deiue Schönheit.
8 Bll. Part.
1718. Heinrich der Yogier in 3 Akten.
Textb. in Wolfenb. Ein Fragm. der P.
in demselben obigen Ms., Stück 18, be-
titelt: Henricus Auceps. Ao. 1718. 8 Arien
in P.
1718. Doppia festa d'Hiraeneo. 12. Sept.
Dedic. von Seh., der wohl auch der Komp.
ist. Textb. Wolfenb.
1719. Die getreue Alceste. 3 A. nach
Mattheson von Schürniann. Textbuch in
Wolfenb. — In B. B., Ms. 20360: Alceste,
eine deutsche Oper. Hbg. 1719. P. 1.54 BU.
1720. Tiridate oder die tyrannische
Liebe. Dedic. von Seh. [Wolfenb. Textb.
1721. Heinrich der Yogier, 2. Thl. in
3 Akten. Textb. Wolfenb.
1722. Orlando furioso, opera in 3 atti.
Textb. Wolfenb. u. B. B. die Pai-tit., von
der nur ein Teil von Seh. ist, das übrige
von Italienern. Die Tänze von Mr. Jahnen.
1722. Das eroberte Jerusalem, oder
Armida und Rinaldo. Schürm. sang selbst
den Einaldo. (1727 \\ieder aufgeführt.)
Textb. \Yolfenb.
1722. Das von Jason eroberte giildene
Flüfs, 3 A. Textb. AYolfenb.
1723. Eudolphus Habspurgicus, 3 A.
Textb. Wolfenb.
1726. Ludovicus Pius, 3 A. Wieder-
holt 1727 u. 1734, ohne Autor. Part, im
Ms. im Besitze Dr. Hans Sommers in Braun-
schweig. Ausgabe in Publikation Bd. 17.
1730. Clelia, eine deutsche Oper.
Textb. in "Wolfenb., Part, in Berlin, Ms.
20361. 175 S.
1734. Procris und Cephalus, Textb.
ohne Namen in Wolfenb., in B. B. Ms.
21206, 8. Stück, Alien und Tänze aus
der Oper . . . 1734. 3 Seiten.
Troja, opera. Ms. 23 101 in B. B. S. 69.
Arien u. Duette, ohne Instrumentalstücke
120 S. Auf S. 157 noch eine Arie.
Ms. 11500. Stück 48: Schönste Wangen,
eure Pracht. Sopr. solo et Cont. e. Ritor-
nellen k 4 iustr. P. [B. B.
Ms. 20600, Stück 17: Es wird ein
Stern aus Jacob aufgehen, 4 voc. c. istrom.
et Org. ex G ^, Cantata. P. [B. B.
Ebd. Stück 18: Pflüget ein Neues u.
säet nicht. Motetto 4 voc. c. Instr. et
Org. Abgedr. in M. f. M. Beilage zu Bd. 17
p. 89.
Ferner: Gott ist unsere Zuversicht.
Siehe eine Jungfrau. Auf! jauchzet, lob-
singet. Komm, 0 Tröster. Aber über das
Haus Davids. Gnädig und barmherzig ist
der Herr. Siehe, siehe, ich wil meiner
heerde mich selbst annehmen. Diese Ge-
sänge sind zwar nicht mit seinem Namen
gez., aber von derselben Hand kopiert
und schliefsen sich an die obigen an. Der
Kopist zeichnet: Meiningen 27. Mai 1705.
Aus der Oper Henricus auceps die Arie
,, Deine Krone samt dem Throne", f. Sopr.
u. Instr., abgedr. M. f. M. 17 p. 148.
Franz Commer besafs im Autogr. kl. qu4°,
3 Seiten, eine Cantate a 2 voc. „Andacht
und Gebeth".
Schüefsl, Joliami, wird am
21/8 1607 als Musicus und Instrii-
mentist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 100 Gld. ane:enommen,
die 1608 auf 127 Gld. 54 Kr. 5 Pf.
erhöht wurden (Kreisarch.)
Schütz, Georg Grabriel, geb.
1. Febr. 1633 zu Lübeck, gest.
1711 in Nürnberg. Schüler des
Ratsmusikus Mk. Bleyer, ging dann
nach Hamburg, 1655 nach Nürn-
berg, erhielt von der Stadt 1659
ein Stipendium und wird 1666
Eatsmusikus. Als Virtuose auf der
Gambe und Cornet begiebt er sich
öfter auf Konzertreisen (Mattheson
1, 321).
In Heinr. Müüer's Erquickstunden 1691
ist er mit 2 Liedern mit Bass unter den
Buchstaben G. G. S. und G. S. vertreten.
Schütz (Sagittarius), Heinrich,
geb. 8. Okt. 1585 in Koesteritz im
Vogthmde (ei selbst schreibt zwar
am Tage Burkhardi, d. i. der 11.,
da er aber nach dem Kirchen-
buche am 9. getauft ist, so ist der
8., wie ihn die Grabrede bez.,
allein richtig), gest. 6. Nov. 1672
in Dresden. Sängerkuabe in der
Hofkapelle zu Kassel, nach Lyncker
p. 245 im Jahre 1599. Nachdem
er mutierte, besuchte er um 1607
die Universität Marbarg's, um die
Rechte zu studiereu, wurde aber
1609 gegen den "Willen der Eltern
voDi Landgrafen von Kassel nach
Italien zu Giov. Gabriel! geschickt,
um sich als Komponist auszubilden.
1613 kehrte er nach Deutschland
zurück und wurde in Kassel als
Schütz, Heiurich.
85
Schütz, Heinrich.
Organist angestellt. Am 25. April
1615 findet sich ein Schreiben
des Kurfürsten Joliann Georg an
den Landgrafen Moritz vor, in dem
er demselben seinen Dank aus-
spricht, dass er ihm seinen Orga-
nisten auf einige Jahre abgetreten
habe. 161G verlaugt der Landgraf
aber Schütz wieder zurück und
entspinnt sich eine längere Kor-
respondenz zwischen den Fürsten,
die Fürstenau 1, 54 auszugsweise
mitteilt. Schliefslich willigt der
Landgraf am 16. Jan. 1617 in die
gänzliche Uebersiedlung Schütz"
nach Dresden. Seine erste Be-
rufung nach Dresden geschah
wegen der Festlichkeit einer Kind-
taufe am kurf. Hofe (La Mara 1,
77. Fürstenau 1, 49 ff.). 1619
verheiratet er sich mit Magdalene
Wildecke. Text zur Hochzeitsode
in B. Dresd. im Druck. Die Kriegs-
zeiten, in denen Sachsen sehr zu
leiden hatte, trieben Schütz mehr-
fach ins Ausland, so 1628 nach
Italien, dann nach Kopenhagen, wo
ihn der König sehr hoch schätzte
und alles daran setzte, ihn zu
fesseln. Die Yiertelj. 9, 82 be-
richtet darüber nach den Akten:
Schütz war dreimal in Kopen-
hagen als Kapellmeister besuchs-
weise zu besonderen Festlichkeiten
vom König von Dänemark ein-
geladen. Das erste Mal vom 10/12
1633 ab mit einem Gehalt von
800 Thlrn. Im Mai 1635 geht er
wieder nach Dresden. Der Pass
datiert vom 25. Mai 1635. Das
2te Mal muss 1637 gewesen sein,
da er am 1. Febr. beim Kurfürsten
um Urlaub eiukommt. 1638 ist
er in Wolfeubüttel u. um Pfingsten
1639 wieder in Dresden. Das
3. Mal ist er den 3. Mai 1642 in
Kopenhagen wieder mit 800 Thlr.
Gehalt. Am 30. April 1644 wird
ihm der letzte Gehalt ausgezahlt,
doch erst 1645 trifft er wieder
in Dresden ein. Siehe auch das
Generah'eg. Sein Gehalt in Dres-
den betrug 1666 auch nur 800
Rthh\, während Bontempi, Albrici
und die übrigen Italiener 1200
Rthlr. erhielten. Schon 1645 ver-
langte er seinen Abschied, da ihn
die Verpflichtungen gegen den
König von Dänemark seine Dres-
dener Stellung sehr erschwerte,
doch erhielt er ihn nicht. Bis
1655 war er oft im Auslande, von
da ab unterliefs er die Reisen.
Amtliche Schreiben und Briefe
sind abgedruckt im Chrysander
1, 159—172. Auch mit Braun-
schweig stand er in dienstlichen
Verhältnissen, so 1655. Chrys. 1,
164. Winterfeld 2, 207. 5, 168.
M. f. M. 10, 148 ein Bericht, 1,
171 der Leichensermon. Fürstenau
2 a, 23. 36 ff. amtliche Schreiben,
La Mara 1, 68 Briefe von 1624.
1632. 1641. 1651, letzterer mit
seiner Selbstbiogr. Spitta, Gesamt-
ausgabe seiner Werke. Bibliogr.
M. f. M. 18, 48 ff. Beurteilung
ib. 20, 53. ib. 15, 91 ein Gedicht
an Schütz v. Kaldeubach. Zahn
5, 414 teilt Näheres über die Psal-
men Ton 1628 nebst einigen Melo-
dien von Seh. mit. Da bei Breit-
kopf &Haertel seit 1885 die Werke
Sch.'s in einer Gesamtausg. in P.
in 15 Bd. erschienen sind, kann ich
mich mit dem Verz. seiner Werke
kurz fassen, welches aufserdem
schon in M. f. M. 1886 erschie-
nen ist.
1611. II 1. lib. de Madr. Yen., Ang.
Gai-dano e frat. 6 Stb. 19 Nrn. [ß. K.
Wolfenb. T. B. 5a.
1618a. Conceii; mit 11 Stirn. Drefsd.,
G. Bergen. 12 Stb. [B. Kgsbg.
1618 b. Die Worie Jesus Sj'rach: Wol
dem der ein tugends. Weib. Dresd. 1 vol.
[B. K.
Schütz, Heinrich.
86
Schütz, Heinrich.
1618 c. Concei^t mit 2 St. Dresd.
1 vol. [B. K.
1619 a. Psalmen Davids sauipt etlichen
Muteten u. Concerten mit 8 u. mehr St.
Dresd., Bergen. 13 Stb. 26 Nrn. [B. B.
B. Br. Brandenburg. B. K. Brüssel.
Musitfr. AYien. Proske. B. Kgsbg. hds.
Kamenz. Pirna. Güstrow.
1619 b. Der 183. Psalm Siehe wie
fein n. lieblich ists. 8stim. Lpz., L. Kober.
9 Stb. [B. Kgsbg.
1621. Syncharnia niusicum tribus
choris adornatmn . . . Vratislav. , Bau-
mann. 13 Stb. „En novus Elysiis."
[B. Br. B. K.
1623 a. Historia der frolichen n. sieg-
reichen Aufferstehung . . . Dresd., Bergen.
7 Stb. [B. B. Grimma. Kamenz ohne
I. IL B. Kgsbg. hds.
1623 b. Kläglicher Abschied . . . Freibg.,
Hoff mann. 1 Bl. in fol. [Kat. Mai in Berlin.
1625 a. Cantiones sacrae 4 voc. c. B.
ad org. Fribg., Hoffmann. 5 Stb. 41 Nrn.
[B. B. B. Br. 0. Bg. B. K. dito. C. P.
dito. "\S"olfenbütt. B. Hbg: A. Löbau.
B. L: C. A. Stockholm 5 Stb.
1625 b. De vitae fugacitate Aria 5 voc.
Ich hab mein Sach Gott heiragestellt. Ib.
6 Stb. ediert von Kr-üger. [B. B.
1628. Psalmen Davids, . . . durch Corn.
Becker mit 103 eigenen Melodeyen, dar-
unter 92 neue u. 11 alte nach gemeiner
Contrapuncts art in 4 Stim. Ib. 1 vol.
in kl. 8". 609 S. u. Reg. [B. B. B. Br.
B. Lpz. B. Kgsbg. B.Hbg. Wolfenb.
"Wernigerode. Amst.
— 1640. Güstrow, Jägers Erben. 1 vol.
in 40. 708 S. u. Eeg. [B. B.
— 1661 verraehii. Dresd., Seyffert.
1 vol. in fol. 171 (172) S. u. Reg. [B.
Lpz. B. Gotha. Lüneburg. B. G. B.
Kgsbg. Wolfenb. B. B. Dresd. B. Zw.
br. Mus.
— 1676. Geistreiches Gesangbuch.
Dresd., Hamann. 1 vol. in 4'*, ed. von
Bernhardi, nur für Diso. u. G. B. 371 S.
[ß. 'V. B. L. Gotha. Biüssel. Commer
in Berlin.
— 1712. Hoch -fürstl.- Sachsen -"U^eis-
senfelsisches vollst. Gesang- u. Kirchen-
Buch . . . Weissenf., Brühl. 1 vol. in
gr. 40. 816 S. [B. Lpz.
1629. Symphoniae sacrae a 3 — 6 voc.
Opus eccles. 2. Ven., Bai-t. Magni. 6 Stb.
20 Xrn. [B. B. B. Br. Wolfenb. Ber-
lin Kircheninst.
1631. Verba D. Paiüi: Das ist je
gewisslich war, 6 voc. Manibus Dn. Jo.
Herm. Scheinii. Dresd., Sevfferl. 7 Stb.
[B. Kgsbg. B. Br. B. Joach. hds. Part.
1636 a. Erster Theil kl. geistl. Ck)n-
certen mit 1 — 5 St. u. Bc. Lpz., Grofe.
Gedr. bei Ritzsch. 4 Stb. 17 Nrn. [B.B.
B. Frkft. Musikfr. Wien. B. K. 2 Stb.
B. N. 3 Stb. 1. 2. 3. Wolfenb. Stockholm.
1636 b. Musical. Exequien bey Leichen-
bestattung des Herrn Heinrichen . . ,
Eeiifeen mit 6, 8 und mehr St. Dresd.,
Seyffei-t. 8 Stb. 3 Nrn. [B. Kgsbg.
1639. Anderer Theil kl. geistl. Con-
certen mit 1 — 5 St. sambt G. B. Dresd.,
Bergen. 5 Stb. 31 Nrn. [B.B. B. Br.
Brandenbg. Grimma. Biäissel. Musikfr.
Wien 4 Stb. B. Kgsbg. II. Elbing.
Wolfenb. B. M.
1647 a. Symphonianim sacrar. 2. pars
. . . deutsche Concerten mit 3 — 5 St. u.
Bc. op. 10. ib. , in Verlegung Joh.
Klemmeus u. Alex. Hering. 7 Stb. 27
Nrn. [B. B. BerMn Kircheninst. B. Br.
Grimma. B. K. br. Mus. Elbing. B.
Dresd. Wolfenb. Löbau mit Seh. 's hds.
Widmung. Pirna und B. M. ohne Bc.
Proske fehlt 1 Stb.
1647b. Danck-Lied für die hoch-
erwiesene fürstl. Gnade in Wevmar. Vom
7. lih zum 13. Hornungs-Tag 1647. 2 BU.
fol. Part. Am Ende: Gotha, J. M. SchaU.
für T. Bc. u. Ritorn. [B. Zw.
1648. Musicalia ad Chonim. sacrum,
d. i. geistl. Chormusik mit 5 — 7 St. ib.
7 Stb. 29 Nrn. [B. B. Grimma. B. K.
Elbing. Pirna. B. Dresd. Wolfenb. u.
B. M. ohne Bc. B. Kgsbg. ohne VI. et
VII. vox.
1650. Symphoniarum sacrarum 3. pars
. . . deutsche Concei-ten mit 5 — 8 St. u.
Bc. op. 12. Dresd., Bergen. 12 Stb.
21 Nm. [B.B. B. Br. B. Dresd. Mu-
sik-fr. Wien. B. M. Hofb.Wien. B. Lpz,
Pirna. Wolfenbüttel iukompl. B. K. nur
9 Stb. Proske: 3a. Lübeck inkompl.
br. Mus. 6 Stb.
1657 a. Canticum B. Simeonis: Herr,
nun lassest du deinen Diener in Friede
fahren, mit 6 St. Dresd., Seyffert. 7 Stb.
in fol. 2 Nrn. [B. Lpz. ohne C I.
1657 b. 12 geistl. Gesänge mit 4 St.
m. Bc. ed. von Christoph Kittel, op. 13.
Dresd., Seyffert. 5 Stb. 12 Nm. [B.B.
Wolfenb. Pirna ohne T. br. Mus:C. A.
T. Bc.
1664. Historia, der Freuden u. Gnaden-
reichen Geburth Gottes u. Marien Sohnes
. . . mit 10 Concerten. Dresd., Seyffert.
1 vol. in 4". 2 Bog. [B. B.
Die Ms. sind in M. f. M. 18 nach den
Textanfängen aiphabet, geordnet, doch
fehlen die aus Breslau und Dresd. Hier
lühi-e ich nur kurz die Bibl. mit Ms. an.
Schütz, Heinrich.
87
Schuhbauer, Thoni. Joach.
In B. B. Ms. W 39. 52. 95. 96 in P.
mit zahlreichen geistl. Liedern zu 2 bis
13 Stirn, lateiu. Psalmen u. a. — Ms. T CO.
141. 153, Gesge. in P.
— Ms. 110 Peitsch, Part. Ms. Gräffen-
hain 8 Stb. oline Signatur Nr. 143.
Das ist je ge\Yisslich wahr, ü voc. c.
Bc. Ms. P. u. Stb. [Berlin Kircheninst.
"Wer will uns scheiden, 4 v. Bc. Ms.
P. u. Stb. [Berhn Kircheninst.
In B. Br. Mss. 1 Messe HaUeluja, lobet
den Herrn. En novus Elysiis u. 34 deutsche
Gesge. (siehe Bohu's Kat. S. 364).
In Berlin Kircheniustitid, siehe M. f.
M. 18, 65, Nr. 15 u. 79.
In B. Dresd. 8 deutsche Gesge. (s. Kat.).
• B.Kassel. B.Kgsbg. ß. Liegnitz. Dresd.
Mus. B.Lpx. B. Löbau: Auferstehung, Ms.,
in Löbau angehängt an "Wolfg. Figulus
Cantionura sacrae 1575. 6 Stb.
0 Jesu süfs, wer Dein gedencket. 2 C.
2 T. c. 2 V. fol. 59, q. [B. K. im Kata-
loge Seit. 29 unter OrancU gestellt.
In B. Joach. 399. Reinschrift, P. Mo-
tette auf J. H. Schein's Absterben 1631:
Das ist je gewisslich wahr, 6 voc. et org.
B. Upsala unter Sagittaiius : Erbarme
dich mein, C. solo c. 5 Viele et Bc. —
Magnif. 4 v. 5 instr. ad plac. 2 capeUae,
Bc. und 4 Motetten.
B. Proske. Ms. 968 u. 1014, 3 Gesge.
In Job. Hildebrandt's Geistl. Zeit-Ver-
ti-eiber 1656 Nr. 25. Mehrstim. Gesge.
in Casp. Cramer's Animae 1641. Geistl.
Lieder in Vopelius Gesgb. 1682. 2 geistl.
Gesge. im Gothaer Cant. 1646, 3 in der
2. Aufl. 1651, 6 im 2. Tbl. 1655.
In alten Samlwk. 7 Gesge. (Eitner 1).
In neuen Ausg. aufser der Gesamt-
ausg. noch zahlreich vertreten (Eitner 2).
In Zelle's Ein feste bui'g ist unser got
im n. Bde. (M. f. M. 28, 72). Frz. Wüll-
ner gab bei Rieter-Biedermann 1882 drei
Psalmen mit Vortragszeichen heraus.
Schütz, Jakol) Balthasar, geb.
5. Jan. 1661 iu Nürnberg, Sohn
des Gabriel, gest. 22. Jan. 1700
ebd. Anfänglich Diskantist, trat
als solcher mehrfach in Opern auf,
unter anderen auch iu Ansbach,
bildete sich dann zum Violinisten
und Gambisten aus und wurde
1686 in Nürnberg Ratsmusikus
(Mattheson 1, 323).
Von ihm befindet sich ein Lied mit B.
unter den Buchstaben J. B. S. in Müller's
Erquickst unden 1691.
Schütz (Sagittarius) , Johann,
ein Komponist aus dem Anfange
des 17. Jhs., der
im Samlwk. von 1624 b mit 3 Motetten
f. 2 C. B. u. Bc. vertreten ist. In der
Hofb. Wien Ms. 16218 und 16240 die-
selben Mot. in P.
Schütz, 3Iatthias, wird am
23. Nov. 1623 zum Organisten an
der Barfüfserkirche (jetzigen Pauls-
kirche) in Frankfurt a/M. gewählt,
unter Matthias Sagittarius geschrie-
ben (Chronik von Frkft. a/M.).
Ein Schüfjc kommt auch im
Liederbuche Erato und Euterpe;
Hbg. 1789, vor.
Schütze , Christiernus , aus
Bamberg, war von 1570 — 1575
Organist an der Stadtkirche in
Torgau (Taubert 2, 17).
Schütze, Dr. Stephan, geb. 1.
Nov. 1770 zu Olvenstädt (Magde-
burg), gest. 19. März 1839 zu Wei-
mar, wo er als Schriftsteller lebte
und den Titel Hofrat führte. Er
war ein grofser Musikliebhaber
und veröffentlichte
in Schott's Cäcilia Bd. 9, 137: Ueber
Bestimmtheit in der Musik. Bd. 12, 237:
lieber Gefühl und Ausdruck. Bd. 16, 197 :
Ueber das Verhältnis der Komik zur Musik.
Käferstein brachte S. 245 eine Erwiede-
nmg (Lpz. Ztg. 41, 490 und Becker 1).
Schütze von Wientzig, siehe
Teucher.
Schüz (Schitz), Hans (Johann)
Christoph, um 1608 bis 1625
Männer-Altist an der HofkapeJle
in Stuttgart (Sittard 2, 34. 46).
Schuhbauer, Lukas, siehe Schu-
baur, wie er auf allen Drucken
und Mss. heilst.
Schuhbauer, Thomas Joachim,
ein Benediktiner im Kloster Nieder-
Altach in Baiern, gest. 17. Dez.
1812. Gerber 2 verwechselt ihn
mit Lukas Schubaur.
Er veröffentlichte in den Schriften der
Akademie in München eine Abhandlung
über Opern und in den akademischen
Schnijt.
88
Schulthesius, Joli. Paul.
Schriften in Passau, betitelt: Entwurf zu
der öffentl. Vorlesung über die Aesthetik,
Passau 1786. Wieland gab in seinem
Merkur 1801, April Nr. 3 Auszüge (Fetis
und Gerber 2).
Schuijt, siehe Scliiiyt.
Scliukueclit, JohaunChristian,
geb. in Tbüriiigeu um 1745, gest.
17. Febr. 1803^ ein Mathematiker
im Kloster Rossleben in Sachsen,
wird auch citiert als Komponist
von „Min netto, Pollacca e Rondo
per il Cembalo". Lips. c. 1781
(Fotis. Gerber 1. 2).
Sclmlflng, Johann Adam, um
1781 Lehrer an der Solitude bei
Stuttgart (Forkel 1, 134). Nach
Sittard 3, 148 hiefs er Schulfinck
und war 1773 Bratschist an der
Stuttgarter Hofkapelle.
Schul grafft, ... war 1773 Contra-
bassist a/d. Stuttgarter Hofkapelle
(Sittard 3, 148).
Schuliz, . . .
Wohl dem den keine Thräne. Nürn-
berg 1798. qufol. 2 Ell. [B. Wagener.
Schulte, Jakol), lebte in der
Mitte des 16. Jhs. als Schreiber
und Organist an S. Jacobi zu Ham-
burg, so liest man auf einer Kom-
position in der B. Kopenhagens,
betitelt:
Cantilena sacra a 1554 scripta per
Jacob Schulte, Scribam et Orgauistam in
templo S. Jacobi (Hamburgi) est eanim
usus foret in organis. Ms. Wenn nicht
alles täuscht, ist dies der Vater des Hie-
ronymus Praetorius. Siehe Jakob Prae-
torius U.
Schulten, ... ein Vikar an der
Andreaskirche in Köln, hat nach
Gerber 1 daselbst 1749 heraus-
gegeben :
Cantus choralis gregoriauus, d. i. Der
Chor-Singekunst leicht und kurtzgefasster
Unterricht ... 2 Bog. in 8".
Schultes, Jakob, ein Dr. beider
Rechte, wie er sich auf folgenden
Drucken bez.
Ein Hochzeitgespräch des Herrn Gottfr.
Grofsen, Buchh. zu Leipzig mit seiner
Braut . . . gesangweise in 4 Stim. mit
einem Bc. gestellet . . . Lpz. 1618 Lor.
Kober. Stbll. in fol. „Gott hat durch
seine Güte." [B. Kgsbg: 2. B. u. Bc.
Frewden Gesang damit bey den hoch-
zeitl. Ehren des Herrn Michael Thomae
und Jungfr. Annen Schiütessen. In 7 Stim.
gesetzt durch den Braut Vater. Lpz. 1618
Lor. Kober. Stbll. Fol. [B. Kgsbg: Bc.
Schultesius, J. C, ist Johann
Christoph Schultze in Berlin.
Schultezius, Hilarius,
ein Lied, Serenata überschrieben, in
Rellstab's Clav.-Mag. 2. Viertel]. S. 94.
Schulthes, Benedict, in Lieder-
büchern und den Lexika wird er
SchuUheifs genannt, Organist an
St. Egidien zu Nürnberg, gest. am
1. März 1693 (Gerber 2). Man
kennt von ihm
Muth und Geist ermunternder Clavier-
Lust Erster Theil. Nrnbg. 1679 Endter.
([ui^. Enthält Praearabel, Allemanden
u. a. [B. B. In der B. Wagener der
erste und ander Theil ohne Titelbll. 39
und 46 Seit. Pranckfurt (1680j Job. Phil.
Gerhardt.
2 Lieder in Sigm. von Birken's Sonn-
tags-Wandel 1712 mit Ben. Schultheife
gez. — 13 Lieder in Heinr. MüUer's Er-
quickstundeu 1673 u. 1691 mit B. S. gez.
— 11 geistl. Arien in Defsler's Liederbuch
von 1692 mit B. S. gez.
Schulthesius, Johann Paul,
geb. 14. Sept. 1748 zu Fechheim
(Coburg), gest. 18. April 1816 zu
Livorno (Italien), studierte Theo-
logie und nebenbei sehr eifrig
Musik, so dass er sich Zeit seines
Lebens neben seinem Prediger-
amte als Klavierspieler und Kom-
ponist auszeichnete. Um 1773
wurde er in Livorno an der prote-
stantischen deutschen und hollän-
dischen Gemeinde Prediger und
wirkte dort sein Leben lang. In
seiner „Sulla musica'" bez. er sich
mit ,,Segretario della IV classe
neH'accademia di scienze, lettere
ed arti di Livorno". Von seinen
Kompositionen lassen sich folgende
nachweisen (Urteile finden sich
zahlreich in der Lpz. Ztg. von
Schultseu.
89
Schulz, Christian.
Bd. 3 ab. Biogr. im Fetis, Ger-
ber 1, Gervasoni 68).
Sulla niiisica da chiesa. Memoria.
Livorno 1810 Masi e Co. #. [Florenz.
3 Sonate per il Cembalo o Tfte. c.
l'acc. d'un V. obl. op. 1. Livorno 1780.
qufol. [B. B. B. AVagener in 2. Ausg:
Livorno, R. Corboncini. 26 S.
Sonata a solo per il Cemb. o Pfte.
op. 2. Livorno, R. Carboncini. qufol.
5 S. [B. B. B. Wagener.
Otto Yariazioui facili. Sopra un Andan-
tino per Cimbalo, o Pfte. con acc. di Y.
Va. e Vcl. obblig. composte, e dedicate
. . . Giacomina Maddelena de Schwarz da
. . . op. 4. Livorno presse Rauieri Car-
boncini Librajo (auch zu findeo in Lon-
don). Stich von Gius. Poggiali in Firenze.
qufol. 4 Stb. [B. B.
Allegretto avec 12 Yar. p. le Clavec.
ou Pfte. op. 6. Augsbg. , Gombart.
[Stadtb. Augsbg.
Andante graziöse de Pleyel varie p. le
Clavecin ou Pfte. , Y. et Ycl. op. 6.
Basel, Gombaii;. [Stadtb. Augsbg.
— Ausg. in Augsburg bei Gombart
mit op. 7 gez. [Dresd. Mus., der Kat.
zeigt noch an: a 2 Cembali (im Arrange-
ment).
7 Vaiiat. p. le Fortep. ded. Ferkel.
06. 9. Augsbg. (1797) Gombart & Co.
[B.B. B. Kgsbg.
Sonata pour le Clav, d'un Y. 2 Stb.
im Ms. [B. M.
Schultseu, A..., lebte um 1720
und gab
nach Gerber 2 bei Roger in Amster-
dam 2 Hefte mit je 6 Sonaten für Flöte
oder Oboe mit Bc. heraus.
Schultz, Scliultxe und Schulz^
Schuhe sind nicht getrennt, son-
dern alphabetisch nach den Yor-
namen geordnet. Siehe auch den
Namen Praetorius.
Schultz, . . .
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt im Ms. Cx. 852. 853. 865 drei
Concerti a Y. concert. c. YV. Ya. e B.
Dd. in Stb. 4".
Schulze, A . . .
bekannt durch eine Hymne im Ms,
[B. Gotha. Dort noch unter Schulze ein
Choral im Ms.
Schulz, Andreas I., aus Riesen-
burg, wurde um 1550 auf Kosten
des Herzogs Albrecht von Preufsen
vom brandenburgischen Hoforga-
nisten Job. Hornburg aasgebildet,
wozu er 5 Jahre bedurfte (M. f. M.
8, 66).
Schulz, Andreas II., ist jeden-
falls ein anderer als der vorher-
gehende, da Traeg im letzten Vier-
tel des 18. Jhs. verlegte.
Die B. M. besitzt: 6 Yariaz. con finale
. . . per la Chitarra. Yienna, Traeg.
Schulze, A . . . B . . .
kommt in Böheim's Maurerliedern vor.
Gerber 2 führt noch an: Die Stationen
des Lebens fürs Klavier, 1796. In J. A.
Boehme's An die Freude von Schiller ist
er auch vertreten.
Schultz, Andreas Heinrich,
geb. 4. Febr. 1681 zu Braun-
schweig, gest. 12. Okt. 1742 zu
Hildesheim, wo er seit 1706 Or-
ganist an der Lambertuskirche
war und sich als Kirchenkompo-
nist auszeichnete. Er war mit
Stephan Bach verschwägert, der
auch sein Gesanglehrer gewesen
war (Spitta 1, 13. Gerber 1. 2.
der auch 6 Konzerte für Klavier
allein im Ms. von ihm besafs).
Bekannt ist in der B. B., Ms. 198 eine
Kantate: Lobet den Herren ihr Berge,
f. Chor, 2 Y. 2 Ob. 2 Hörn. Bc. P.
Schulz, Anton, Hofmusikus in
Dresden, macht 1574 im Nov.
Hochzeit (s. Staatsarch.).
Schultz, Barthold, aus Marien-
burg, war 1617 kurfstl. Branden-
burgischer Musicus und Instrumen-
tist und lebte wahrscheinlich zu
Königsberg, wo folgender Gelegen-
heitsgesang erschien:
Hochzeitliedlein zu Ehren . . dem Peter
MicheLu dem Jüngern . . . mit 4 Stim.
compon. von . . . Königsbg. 6. Nov. 1617
durch Joh. Schmidt. Kein gröfser Frewd
alss wo zwey gleiche Hertzeu. 4 voc.
qu4''. 4 Stbll. [B. Kgsbg.
(Siehe auch M. f. M. 4, 230.)
Schulz, Christian, ist 1570
Hofmusicus in Dresden (s. Staats-
archiv).
Schulze, Chrstn. Andr.
90
Schultz, Friedr. WOh.
Seliiilze, Christian Andreas,
um 1680 Domkantor in Meifsen.
Gerber besafs von ihm die Motette im
Ms : Habe deine Lust an dem Herrn, für
Bass solo, 2 V. 3 Yiole und Bc. In der
B. B. befinden sich folgende Kantaten:
Ms. 19230, Samlbd. Part.
Stück 12. Das ist meine Freude, 3 v.
6 Instr. et Org.
St. 13. Das Blut Jesu Christi, C. A.
c. 3 Instr. et Org.
St. 14. Bessre dich Jerusalem, 5 voc.
4 Instr. et Org.
St. 15. Wie der Hirsch schi-eit, Basso
solo, c. 4 Instr. et Org.
unter demselben Namen, jedoch
Schultz geschrieben, Kantor in
Meifsen, besitzt die St Thomas-
kirche in Strafsburg:
1. Missa a la breve, 5 voc. 2 Y. 2
Zinken, 2 Violen, Fag., B. u. Org.
2. Te Deum laud. 5 voc. 2 V. 2 Tromp.
3 Posaun. Fag. Pauk. u. Org.
3. Cantata: Veni sancte spiiitus, 6 voc.
2 V. etc.
4. Herr Jesu Christ, du höchstes Gut,
10 voc. mit Instr.
5. Ich schreye mit meiner Stimme zu
Gott, 5 st. u. Instr.
6. Der Gott Abraham, Hochzeitsgesang
zu 5 St. 2 V. 2 Violen, 2 Quai-t-Zinken,
3 Posaun. B. u. 0.
7. Ach Gott und Herr wie grofs und
schwer, 7 Solo- u. 6 Chorst. mit 2 V.
2 Violen 4 Posaun. Fag. u. B.
8. Wanmi sollt ich mich dann grämen,
5 st. u. Instr.
Schnitze , Christian Angnst,
geb. 1. Apr. 1759 zu Klingen thal
im Sachs. Voigtlande. In Nürnberg
besuchte er die Schule und war
stets bemüht sich musikalisch aus-
zubilden. 1779 studierte er in
Altdorf Theologie, 1783 erhielt er
in Nürnberg eine Hauslehrerstelle.
Gerber 2 bringt seine Selbstbio-
graphie, die hiermit abschliefst.
Weiteres ist über ihn nicht be-
kannt, als dass Gerber bis zum
Jahre 1803
vier Kantaten seiner Komposition auf-
führt; 12 Tänze erschienen in Speyer bei
Bossler 1792 und in Bossler's musikal.
Ztg. einige Abhandlungen über die Hai'-
monika. Nachweisbar ist nur ein Trio in
Cm. f. 2 Fl. u. B. Ms. Stb. [Bmssel
Cons.
Schultz, Christoif, geb. zu
Sorau, war um 1647 Kantor in
Sorau und um 1659 zu Dölitzsch
(Delitzsch). Er komponierte einen
Teil der Lieder von Benjamin
Praetorius:
Jauchtzendes Libanon, darauff die an-
dächtige Seele dem Allerhöchsten für seine
Wöhlthaten ihr demütiges Danck-Opffer
überreichet . . an 80 geisti. Liedern . .
mit so wol sonst bekanten, als gantz
neuen Herrn Christoff Schultzens . . . wol-
gefügten Melodeyen vermehret . . . Leipz.
1659 Chr. Kirchner, gedr. Joh. Erich Hahn.
8". 197 S. 80 Lieder. 11 Lieder von
Schultz, 7 mit J. A. (Inceiii auct.), 3 ohne
Chiffer. Zahn 6, 212 teUt 8 Mel. mit.
[B. B. Dresd. B. W. B. Stuttgart.
Kai'lsnihe.
In Benjamin Praetorius Spielende Myr-
ten Aue von Gott, Engel u. Menschen,
als Gedritter Heiligen . . . vermittelst
150 Stück geisti. Gedichte . . . in . . neuen,
Herrn Chi'istoff Schultzens aumuthigen
Melodeyen, eröffnet dui'ch M . . . Lpz.
1664 Joh. Wittigauu. 8". 20 Melod. von
Öch. 181 S. [B. G. Merseburg Regie-
rungsbibl. Im Zahn 6, 222 Beschrbg.
CoUegium musicura delitii Charitativum
Das ist Zehen geistliche Leibspräclilein,
dem ohn längst neuauffgerichteteu Collegio
Musico in Delitzsch zu Eiiren, auff itzige
Madrigalen art mit 5 Stini., sammt einem
General Bals comp, von ... In Verlegg.
des Autoris. Gedr. zu Lpz. 1647 Friedr.
Lanckisch seel. Erben. 6 Stb. 4». 10
geisti. Gesge. [B. B: C 1.
Das bittere Leiden und Sterben unsers
Herrn nach Lucas ä 4 voc. Lpz. 1653
Lanckisch Erben. 1 vol. P. 20 S. [B.
Wagener. Hochschule f. Mus. in Berlin,
Abtlg. Spitta.
Ms. Samlwk. 73 c. 1656 in einer Mo-
tetten-Samlg. der B. Kgsbg. nur C. vor-
handen, ist er aach genannt.
Schulz, C . . . F . . ., ist einer
der Komponisten in J. A. Boehme's
14 Kompositionen zu Schiller's Ode
An die Freude.
Schultz, Friedrich Wilhelm,
geb. um 1766, gest. 10. Mai 1799
zu Berlin. Er war Hofmusikus
der Königin -Mutter von Preufsen
und gab Lieder am Ciavier heraus.
Schulze, Georg.
91
Schulz, Joh. Abr. Peter.
Ledebur glaubt, dass es derselbe
sei, den Gerber 2 unter Gottfried
Schultze anführt.
In Böheim's Maurerlieder 2 Nrn. gez.
W. F. Schulz und W. T. (sie?) Schulz.
Gerber 2 fiUui ihn auch unter W. F.
Schulz an und sagt, dass sich auch iu
Rellstab's AVinterbluineu ein Lied befindet.
— In G. C. Grosheim's Melodien mit
Klavier ist er mit W. F. Schulz gez.,
ebenso in Ambrosch Freymäurer Liedern.
Schulze, Greorg-,' erhält 1588
das Kantorat an der Fürstenschule
in Meifsen (M. f. M. 9, 127).
Schnitz, Jakob L, Musicns um
1572 am brandeuburg. Hofe zu
Berlin mit 6 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf.
Gehalt und 6 Thlr. 8 Sgr. Kost-
geld (Schneider 6). Ebendort ist
1572 ein Hans SchulU, Trompeter,
verz., der noch 1585 genannt wird
(ib. 6. 20).
Schulze, Jakob II., um 1663
Instrumentist an der Hofkapelle in
Dresden (Fürstenan 2 a, 136).
Schultze, Jakob, s. Praetorius.
Schultz (Scultetus) , Johann,
aus Lüneburg gebürtig und fürstl.
Braunschweig- Lüneburgischer Or-
ganist zu Dannenberg (jetzt im
Hannoverschen). Man kennt von
ihm :
40 neuwe ausserlesene schöne liebliche
Paduanen, Intraden, vnd Galliard mit
4 Stirn. .. Hamburg 1617 H. Carstens.
40. 4 Stb. 40 Nrn., dabei Variat. über
1 Passamezzo zu 8 Stirn. fWolfenb
B.B: C. B.K: B. u. 6a.
Thesauras musicus continens cantiones
sacras 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 12. 16. vocum
. . . Lunebg. 1621 excudeb. Andr. Michae-
lis, sumpt. H. Meieri. 8 Stb. 4». 62 Ge-
sänge. [Wolfenb. Lüneburg. B. Hbg.
Musikfr. "Wien.
Mu>sicalischer Lüstgarte darinnen neun
vnnd funfftzig schone newe Moteten,
Madrigalien, Fugen, Phantasien. Cantzonen,
Paduanen, Intraden ... Mit latein. vnd
teutsch. geist- vnd weltl. Texten .. mit
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Stirn. Lüneburg 1622
gedr. Michaelsen, in Verleg, des Auctoris.
5 Stb. 40. f\\'olfenb.
Epithalamium musicum in honorem
nuptiarum ... Dn. Joh. u Dassel . . .
8 vocib. Lunebg. 1028 typis Michaelis.
8 Stbll. 40. [Wolfenb.
Glückselig Fried vnd Freudenreich
rausicahsch New Jahres Wunsch dem
Hertzog August zu Braunschweig . . .
Hamburg 1645 Rebenlein. 8 Stb. 4°.
7 Gesänge zu 4, 5 u. 8 Stirn. ["Wolfenb.
Schnitze, Johannes, der Keffe
des Lorentz und Stadtschul-Eektor
in Gardelegeu (Titel), ist bekannt
durch den Gelegenheitsgesang:
Als der Wohl Ehrenfeste . . Lorentz
Schultze in Hamburg . . bei einem Gast-
mahl . . hat absingen lassen . . Hainbg.
1680 G. Rebenlein. 1 Bog. in fol. Gesg.
f. 2 Alt mit Bc. [Wolfenb.
Sehulz,JohannAbrahaniPeter,
geb. 30. März 1747 in Lüneburg
(nach Keichardt's Biogr. in der
Lpz. Ztg. 3, 153 ff.), gest. 10. Juni
1800 zu Schwedt. Schüler von
Kirnberger und später dessen hilf-
reicher Sekretär bei Abfassung der
theoretischen Werke, da Kirnberger
einen ungeschickten Stil schrieb.
Seit 1770 war er Reisebegleiter
der Fürstin Sapieha. Bei einem
Besuche in Esterhaz lernte er
Haydn kennen (Pohl 4, 27). 1774
war er wieder in Berlin uud wurde
von Sulzer beauftragt für sein Lexi-
kon die Buchstaben S — Z im Fache
der Musik auszuarbeiten. 1776 bis
78 war er Musikdirektor am fran-
zösischen Theater, 1780 trat er
beim Prinzen Heinrich von Preu-
fsen in Rheinsberg die Konzert-
meisterstelle resp. das Dirigentenamt
an SteUe Salomon's an und be-
vorzugte geradeso wie sein Yor-
gänger die süddeutschen Kompo-
nisten (Haydn und Gluck) zum
grofsen Missvergnügen seines Leh-
rers Kirnberger. 1787 w^urde er
Kapellmeister in Kopenhagen, nahm
wegen Kränklichkeit 1795 den Ab-
schied und lebte zeitweise in Ber-
lin, Rheinsberg und zuletzt in
Schwedt, wo er Heilung für seine
Blutungen erhoffte (Gerber 2).
Schulz, Joli. Abr. Peter.
92
Schulz, Joh. Ahr. Peter.
Eeicbardt 1. c. und Gerber geben
recht ausführliche stückweise Le-
benssclülderuugen, doch eine voll-
ständig umfassende Biographie
fehlt noch. Am besten |ist die
von Ledebur in seinem Lexikon.
Seh alz schickte seine Athalia der
Prinzessin Amalia von Preufsen,
Schwester Friedrich des Grofsen,
die ihm am 31/1 1785 einen sehr
charakteristisch ablehnenden Brief
schrieb (siehe Echo, Musikzeitung,
Berlin, Schlesinger 1857 p. 74 und
wieder abgedruckt im Jahn 3, 367.
Ein Brief von Seh. aus Kheinsberg
1797 in La Mara 1, 276. Lpz.
Ztg. 1 [1798] berichtet, dass Seh.
sich in Stettin befindet und sehr
leidend ist. Ein Brief an Wevse
vom 22/4 1800 abgedr. in Bock's
Berliner Musikztg. 1884, 50. S. 58
ein zweiter au seinen Pflegesohn.
In Weyse's Biographie von Möller,
ebd. im Auszge. mitgeteilt, findet
sich auch Einiges über Seh. Im
Hosäus p. 73 ein Brief au Rust
vom 28/10 1785). Durch seine
Lieder im Yolkston hat er sich
ganz besonders ausgezeichnet und
dadurch der Liedkomposition eine
ganz neue Richtung gegeben. Er
selbst spricht sich im Vorwort zu
den Liedern darüber aus und auch
Reichardt in seinem Kunstmagazin
1, 3. Siehe auch Viertel]". Gene-
ralregister.
VerTieichnis seiner ncichweisbaren Werke :
Entwurf einer neuen und leichtver-
stÜEdHchen Musiktabulatur, ... nebst einem
Probeexempel von . . . Berlin (1786) EeU-
f Stab. 8". 58 S. [B. B. Dresd. Musikfr.
Wien. B. Wagener. Briissel.
Gedanken über den Eiufluss der Musik
auf die Bildung eines Volks, und über
deren Einführung in den Schulen der
Kgl. dänischen Staaten . . . Kopenhagen j
1790Proft. 80. [B. B. B. Hbg. Musikfr. '
Wien. B. Lpz.
Ueber den Choral und die ältere Lite-
ratur desselben. Neuer Abdrack. Eii.,
Weingart 1872. [B.B,
Geistliche Qemngsiverke :
Christi Tod, Passion von Baggesen.
Ms. 20402. P. 161 S. [B.B.
Denk ich Gott an deine Güte. Cantate
f. 4 Stirn, mit Orch. Musik von Haydn,
arrang. f. Yocalmusik von ... P. Lpz.,
Br. & H. fol. [B. B.
Des Erlösers letzte Stunden, Oratorium
nach dem Dänischen. Ms. 20400. P.
72 S. [B. B.
Maria und Johannes, Passion von
Ewald. 2 Theile. Ms. 20401. P. 40 BU.
u. 84 Seit. [B. B. im Autogi-. u. Kopie.
Lübeck. Brüssel Cons. Berlin Singak.
Hofb. AVien 17 533.
— Part, in Chiffern von Maria u. Jo-
hannes. Mit einem Yorbericht. Kopen-
hagen 1791 S. Sönnichsen. 60 S. [B. M.
br. Mus. Amst. B. Lpz.
— Dasselbe in dänischer Sprache. Ib.
P. [B.B.
— Kl.-A. von Craraer. Ib. 1789. 30 S.
[B.B. B. M. Brüssel Cons. B.Wagener.
Dresd. Mus. Lübeck, br. Mus.
— Im Autogr. Kl.-A. 11 Bog. [B. B.
Das Lob Gotttes, Oratorium. Ms. 17 534.
P. [Hofb. Wien.
Hymne. Gott Jehova sey hoch ge-
preiset! Text von Thaarup, übersetzt von
Voss. Ms. 20404. P. f. Chor u. Orch.
25 Bog. [B. B. Schwerin F.. auch das
Textb. von 1794. ßeriiu Singak.
— Kl.-A. Kopenhagen, Sönnichsen.
aufol. [B.B. B. G. Amst. B. Lpz.
Hymne af Edvard Storni og Lovsang
af Prof. Baggesen (Vi love dig God).
Ms. 20406. P. 71 BU. [B.B.
— Kl.-A. Kopenhagen, Sönnichsen.
qufol. [B. B. B. M.
Guid! du es stör. Hymne f. 4 St. u.
lustr. Ms. 20403. P. 96 S. [B. B.
Lvsenes Vader. Hymnus v. Frimann.
Ms. 20405. P. 74 S. [B.B.
Hymnus: Te splendor et virtus patris;
in vespere S. Michaelis. Cl. 2. 3. A. c.
instr. Ms. 15925. P. [Hofb. Wien.
Psahnus : Laudate Dnum. omnes gentes,
4 V. c. mstr. Ms. 15 021. P. [Hofb. Wien.
Hymne: Unendlicher Geist, der die
Welt erschuf. Ms. P. u. Stb. [Lübeck.
Vater, bester Vater, lebe. Cantate.
Autogr. P. 8 Bog. [B. B.
Der Versöhnungstod, Cantate, bearbeitet
nach 6 Adagios von Jos. Haydn. P. [B. B.
Musikfr. Wien.
Vor dir, o Ewiger, Motette 4 voc.
Ms. B 1232 u. B 1278. [Dresd., dort noch
eine 4 st. Mot. u. ein Tischlied im Ms.
Elbing Nr. 83 die 1. Motette sowie in
B. Lpz. und Berlin Singak.
Schulz, Joh. Äbr. Peter.
93
Schulz, Joh. Abr. Peter.
Zu Zions Höhen, 4st. P. [Berlin
Singak.
2 Chöre zu 4 Stiiu. Ms. 652. P.
[B.B. Berlin Singakad.
Eeligiöse Oden u. Lieder aus den
besten deutscheu Dichtern mit Melodien
bey dem Clav. Hbg. 1786 Herold. 50 S.
qufol. [^Yolfeub. B.B. B. M. B. Kgsbg.
B. D. 62. B. Hbg. Musikfr. Wien. Brüs-
sel Cons. Proske-M. Hofb. Wien.
— 2. Aufl. Berlin, Rellstab. 58 S.
[B. Wagener.
Weltliche Gesangsicerke :
Aliue, Reine de Golcoude, opera in
3 actes. Ms. 20410 P. in 3 voll. [B.B.
— Kl.-A. von Cramer. Kopenhag.
1790 J. Sönnichsen. fol. [B. B. ß. M.
Musikfr. AVieu. br. Mus.
Athalia. Trauerspiel mit Melodien und
Chören in 5 Akt. P., das Orchester von
Aigner vermehrt. [Musikfr. Wien.
— Polyhymnia. Chöre u. Gesänge zur
Athalie von Racine. Herausgegeben mit
beygefügter Uebersetzung von C. F. Cra-
mer. Hbg. u. Kiel 1786 Hof mann. P.
120 S. [Hofb. Wien. B. Lpz. B. M.
Brüssel Cons. B. Wageuer. br. Mus.
E. C. of Mus.
— Kl.-A. im Ms. 22407. [B. B.
Lübeck.
— Kl.-A. Hbg. u. Kiel 1786 Hof-
manu. 43 S. [B. M. B. B. in 3 Ex.,
das eine mit hds. Zusätzen. Wolfenb. in
2 voll, zu 38 u, 43 S. qufol. Lübeck.
Dresd. Mus. B. Kgsbg.
— Kl.-A. von Klage. Lpz., Br. & H.
[Berlin K. H.
La Fee Urgele oder was den Damen
gefällt. Operette in 4 Aufz. Kl.-A.
Ms. 20411c. [B. B.
Hoest-Gildet. Et Syngespil i een Act
Ted Thaarup. Kop., Sönnichsen. Kl.-A.
qufol. [B. B. br. Mus.
Musique de Flmpromptu. Commedie
an 1 act eu vers melee d'Ariettes. Ms.
116 Bll. zmn Teil Autogr. 1779. [B.
Wagener. Berlin K. H. Kopie.
Peters Bnilup. Et SyngespU. Kl.-A.
Kiobeuhavn 1791. [B. Lpz.
Das Lob der Harmouie, Cantate. Ms.
P. u. Stb. [Lübeck.
Aria a S. e Cemb. 2 V. 2 Ob. 2 Cor.
Va. e B. ,,Moi seule au temple de me-
moire." Ms. 15955. P. [Hofb. Wien.
— Im Druck: Rellstab h Berlin: Aria
di bravura. [B. B.
4 Arien im Ms. 15630, 14. [B. B.
Ah, que l'amour est chose johe! Sopr.
e. istrom. Ms. 18561. P. [Hofb. Wien.
Eundgesaug „Freund, ich achte nicht
des Mahles" . . . Hbg., J. A. Bölime.
[B. M.
21 mehrstim. Gesge. Ms. 19059. P.
[Hofb. Wien.
Gesänge am Ciavier (Italien., französ.
u. deutsche Texte). Berlin u. Lpz. 1779
G. J. Decker. 4". 56 S. 25 Lied. [B. B.
B. Lpz., auch im Ms. B. M. Dresd. Mus.
B. Wagener.
Joh. Peter Uzens lyrische Gedichte
religiösen Innhalts. nebst einigen andern
Gedichten gleichen Gegenstandes von
pp. Kleist, Cronegk, Schmid u. Escheu-
burg, mit Melodien zum Singen bey dem
Claviere, von . . . Kapellm. des Pr. Hein-
rich von Preufsen . . . Hbg. 1784 Herold,
qufol. 5 Bll. Yora^ort in Hambg. gez.
46 S. Musik in qufol. [B. B. B. M. B.
Hbg. B. Wagener. B. Lpz. Musikfr.
Wien. Dresd. Wolfenb. Hofb. Wien.
B. B. auch im Ms. 546.
— 2. Aufl. Berlin, Rellstab. 58 S.
kl. qufol. [Stadtb. Breslau. B. Wagener.
Au die Freude von Schiller, f. 4 Stim.
Ms. 18449,3. [Hofb. Wien.
Lieder im Volkston bey dem Klav. zu
singen. Berlin 1782 Decker. Vorrede
über Voss' Lieder. [Lübeck. B. M. ß.
Wagener. Musikfr. Wien.
— 1. Thl. 2. Aufl. Ib. 1785. [Dresd.
B. G. B. M. B. B. B. Kgsbg. B. Lpz.
— 2. Thl. Ib. 1785. [B. B. B. M.
B. Kgsbg. B. G. Hannover. Berlin
Kircheninstit. Musikfr. Wien. B. Lpz.
— 3. Thl. Beriin 1790 Heinr. Aug.
Rottmann. 27 Lied. [B.B. B. M. Han-
nover. B. G. Lübeck. Schwerin F. mit
Reg. im Kat. ohne Titel. Berlin Kirchen-
instit. Musikfr. Wien. B. Lpz. Stadtb.
Augsbg.
. . . Ode an die Freude von Schiller.
Berlin, Rellstab. qu40, wird ihm fälsch-
lich zugeschrieben, wie er selbst am 13,
April 1791 in der Musical. Korresp. der
teutsch. Füarm. Gesellschaft erklärt.
In iSammeliccrkoi :
Musikal. Blumenstraufs. Berliner Musik-
hdlg. Freimaurer-Lieder 1788 und s. a.
In Marzius Samlwk. 1784. 51 L. in Voss'
Musenalmanach 1781—96. [B. M.] 5 L.
im Götting. Musenalmanach 1802. [B. M.]
In Theomele 1. Bd. Gütersloh qu40. In
Böheim's Maurerlieder. In Ambrosch Frey-
mäurer L. 1 L.
In Samlg. vierstim. Gesänge von ver-
schied. Comp. Lief. 2. Bremen, Stock,
auch Seh. vertreten [Lübeck]. Im Samlbd.
vom Jahi-e 1776 auch Seh. vertreten
Schulz, Joh. Abr. Peter.
94
Schnitze, Joh. Nik. Wilh.
[Lübeck, Kat. S. 18]. In Rellstab's Ciavier-
Magazin 2. Viertel], kl. fol. „In deinen
Thälern" S. 72. S. 75 ein anderes. In
The german Erato und The german Song-
ster mehrere L. Verleger Nauck. In Erato
u. Euterpe, Hbg. 1789.
In Chr. Gottlieb Hilscher's Auswahl
von Arien.
In Auswahl maui'erischer Gesge., s. 1.
(1802).
In Joh. Fr. Eeichardt's Lieder geselliger
Freude 1796, 1. Thl., und Neue Lieder
geselliger Freude 1. Heft, 1799.
Lied zum Andenken der Bauernfreiheit
in Dänemark (Umkränzt mit Eichenlaube)
in V. Schmidt's Gedichte. Brnschwg. 1794
p. 47. [B. M.
32 Lieder m. Klav. im Ms. Davon
einige gedr. im Götting. Musenalmanach
1802 u. in Voss' Mus. 1781—96. [B. M.
In Kellstab's Frohe und gesellige Lie-
der, 4stim. op. 320. [B. Kgsbg. Nr. 389.
B. B.
Cherubin's Lied aus Figaro's Hochzt.
in Lieder u. Gesge. beym Ciavier. Kop.,
Sönniclisen. [B. B.
Mss. in B. Kgsbg: Laut durch die
Welten tönt, f. Chor u. Instr. 28 Stb.
(auch in Berüu Singak.) — Samlg. 402
zwei Lied. — Samlg. 83 religiöser L. 1787.
Instrumcntalwerke :
Entr'actes p. 2 V. A. B. et 2 Fag.
Ms. P. [ßrüss. Cons.
Sonate fürs Ciavier mit einer Violine.
Dd. Ms. 194. [B. B.
Sonata per il Clavic. solo, op. 2. (Esd.)
Berlin. Hummel, fol. [B. B. B. M.
— Berhn, Trautwein. 16 S. [B. Wa-
gener.
6 diverses pieces pour le Clavecin ou
le Pfte. oe. 1. Beriin, Amst., Hummel,
fol. 17 S. [B. B. B. Wagener. Dresd.
Mus. B. M.
In neuen Ausg. 39 Gesge. (Eitner 2).
In Rellstab's Ciavier - Magazin 1. Vier-
tel]'. S. 19 Naiver Scherz und 1 Lied im
2. Viertel].
3 Allegri f. Pfte. siehe Weisse. In
Theomele im 1. Bd. 10 Lieder, im 4. Bd.
2 Lieder.
Schnitze, Johann Christ . . .,
bez. sich 1729 mit Kammermusikus
des Herzogs von Württemberg und
Oels und gab heraus:
0 Sonate ;i 2 fl. trav. senza basso, cou
una Ciacconna tramischiata di 2 Canoni
nella medesima nascosti. Hamburg Ao.
1729. 2 Stb. in qufol. [B. B.
Sehnlze (Schultze) , Johann
Christian, von 1708—1712 zwei-
ter Violinist an der Hof kapeile in
Berlin mit 100 Tlilr. Gehalt. 1713
wurde er entlassen (Schneider H 35
u. Beilage 55. Ledebur).
Schultze, Johann Christoph,
geb. um 1733, gest. 22. Aug. 1813
zu Berlin, war seit 1768 Musik-
direktor u. Yorgeiger am Orchester
des Döbbeliu 'sehen Theaters in
Berlin (Ledebur. Lpz. Ztg. 15,
757). Man kennt von ihm:
Drama per musica. Unterschiedene
gründliche Nachrichten, od: Einleitung,
was eigentlich zur Musik gehöret und ver-
langet wird, aus einigen Schriften ent-
lehnt, theils selbst verfertigt und in Kürze
verfasst und mit einigen Compositionen
als Beispiele. Ms. 4'^. 45. 1768 gez. als
Musikdir. beim teutschen Theater in Ber-
lin. 52 Bll. [B. B.
Musikalische Magie pour Clavecin (dar-
unter ein 4stim. Chor, der auch räck-
wärts gesungen und gelesen werden kann)
comp, di J. C. Schidtesius. [B. B. im Ms.
Zelter hat darauf geschrieben: „Die gute
Seele hiels Schultz. Er hat mich eine
Zeitlang auf der Violine unterrichtet und
ist bis an seinen Tod mein Freund ge-
blieben."
Wer wollte sich mit Grillen plagen,
von Hölty, Ariette, kann auch vor- und
rückwärts gesungen werden. [B. B.
Ledebur zeigt noch die Drucke an:
Musikalische Belustigung oder Badinage
(enth. Tänze). Berlin 1788 Hummel. —
Musikalischer Luftballon für Ciavier, ib.
1791.
In Schwerin F. Mss. in Stb. 1 Concerto
a 5 ä Fl. a bec concert., 6 Ouvertüren
für 2 Fl. u. B. und ein Drackbl. mit
Musikalische Badinage f. Klav. qufol.
Schulze, Johann Gfeorg, wird
am 4/7 1(501 zum Hof Organisten
in Dresden ernannt (s. Staatsarch.).
Schultze , Johann Nikolaus
Wilhelm, geb. zu ßostock, stu-
dierte Philosophie und Theologie
zu Rostock und gab die Disser-
tation heraus:
De usu musices in ecclesia christiana,
sub auspiciis divinis et consensu summe
Eev. Theol. facultatis . . . Rostock 1729
Schulz, Christian.
95
Schulz, Karl.
Schwiegerow. 8^. 124 S. Gerber 2 zeigt
den Inhalt au. [B. B. B. T41Z. Musikfr.
Wien. br. Mus.
Schulz, Johann Philipp Cliri-
stiaii (in Drucken nur C. oder
Chr. gez.), geb. 24. Sept. 1773 zu
Langensalza, gest. 30. Jan. 1827
in Leipzig. Besuchte 1783 die
Thomasschule in Leipzig und stu-
dierte darauf Theologie, entsagte
aber letzterer und bildete sich
unter Engel und Schicht zum
Musiker aus. 1787 trat er bereits
als „Discantist" in Konzerten auf
und zeichnete sich durch seine
schöne Stimme und seelenvollen
Vortrag auj. 1795 wurde er als
Musikdirektor au der Sekonda'schen
Theatergesellsciiaft angestellt. Als
Schicht das Kantorat an der Tho-
masschule übernahm, trat er einen
Teil der Direktion der Gewaud-
hauskouzerte ab und Schulz wurde
am 31. Juli 1810 zum Direktor
gewählt. Er leitete die weltlichen
Konzerte der Gesellschaft. In
einer Eingabe an den Magistrat
beklagt er sich, dass Sorgen um
das tägliche Brot und das Unter-
richterteilen ihn bisher verhindert
hätten, sich durch gröfsere Kom-
positionen bekannt zu machen.
Sein Gehalt betrug 200 Thlr. und
90 Thlr. für Stellung der Chor-
sänger. Als er dann 1817 die
Direktion allein übernahm, erhielt
er 300 Thlr. ohne für den Chor
sorgen zu müssen. Schulz grün-
dete etwa um 1810 eine zweite
Singakademie, die erste und ältere
war durch Limburger und unter
Direktion Schicht's, Riem's und
Schneider's begründet und als
Schulz gegen 1820 zum Direktor
der älteren gewählt Avurde, ging
seine eigene ein. Auch muss er
Dirigent der Liedertafel für Männer-
gesang gewesen sein, denn dieselbe
errichtete ihm auf seinem Grabe
ein Denkmal. Nach Schicht's Tode
meldete er sich zum Kantorat an
der Thomasschule^ wurde aber
nicht gewählt (sächs. Staatsarchiv).
Gerber 2 rühmt seinen Komposi-
tionen nach, „dass sie vorzüglich
durch eine ganz eigene Lieblich-
keit sich auszeichnen, die unmittel-
bar zum Herzen spreche; sein Satz
sei rein und verständig, seine Me-
lodie schlicht und empfunden, seine
Instrumentierung erfahren, einfach,
auch wo sie prächtig werde, wie
dies in seinen Chören und Ouver-
türen oft der Fall sei" (Dörffel 2,
45. Gerber). Von seinen Kom-
positionen ist nur Einiges be-
kannt:
Salvura fac regem (4stim. mit Blas-
instrumenten, zur 25 jährigen Eegierungs-
Feier des Königs von Sachsen Friedrich
August). Lpz., Peters. P. qufol. [ß. B.
Dresd. Mus. Lpz. Thomas. Schwerin F.
im Druck u. Ms.
Monolog aus Schiller's Jungfrau von
Orleans im Kl.-A. Lpz., Eichter. [B. B.
12 vierstim. Lieder mit Begltg. des
Pfte. 14. Werk. Lpz., Hofmeister. [B.
Kgsbg. inkompl.
8 vierstim. Lieder mit willkührlicher
Begltg. des Pfte. Bey Br. & H. in Lpz.
qu40. 5 Stb. [B. Kgsbg.
6 Volkslieder mit Begltg. des Pfte.
rCarl Schulz gew.) op. 5. Lpz., Br. &
H. [B. Kgsbg.
6 deutsche Lieder von Schiller . . . für
1 Singst, mit Pfte. Lpz. qufol. [br. Mus.
Ouvertüre k gr. orch. h la Tragödie
Faust par M. Klmgeraann, ded. Eochlitz.
Oeuv. 8. Lips., Hofmeister. 16 Stb. fol.
[B. B.
Er gab auch von Mozart heimis: Opern-
gesänge, welche zu seinen bekannten Opern
nicht gehören, sondei'n von ihm einzeln
geschrieben worden sind. Im Kl.-A. 2
Hefte. Lpz., Br. & H. qufol. 12 Arien,
[ß. Kgsbg. im Kat. der Inhalt verz.
Siehe J. H. C. Bornhardt's Canzonetten
und Eomanzen.
Schulz, Karl, Tenorist und Ge-
sanglehrer am Dome zu Salzburg
von 1769—1779 und 1783—1787
(Peregrinus 168).
Schultz, Lebrecht.
96
Schumann, Friedr. Theod.
Schnitz, Lebreclit, ein Musiker
des 18. Jhs. ist in der Grofsherzgl.
Hofbibl. in Karlsruhe mit folgen-
den Mss. vertreten:
Ms. 893. Concerto ä Fl. trav., 2 V.
Viola, Contrahasso e Violoncello. Stb.
Allg. Adag. Tempo giusto, Gd. Cd. Gd.
Ms. 894-896. 3 Soli a Fl. trav. e Vcl.
in Part. Satzordnung in älterer u. neuerer
Form in gleicher Tonart.
Ms. 897. 898. 2 Sonate ä 2 Fl. trav.
(ö Fl. Viol.) Vcl. e Fag. zu 4 Sätzen:
Alig. And. Menuet, Presto in wechselnder
Tonart.
Mit L. Schulz gez: 7 Sinfonien im
Ms. Stb. [Darmst.
Schulz, L . . . J . . ., bekannt
durch
6 Quatuor ä Cembalo obl. Flute, V.
et B. ad lib. Amst., Hummel. Stb.
[Dresden Mus. In B. Br. im Ms. Stb.
1 Quart, in Dd.
Auch in Bossler's Samlwk. 6 eine Nr.
Schulz, Ludwig, Oboist an der
Hofkapelle in "Wien mit 600 Gld.
jährl. von 1721 bis f 28. Febr.
1740, 55 J. alt (Köchel 1).
Schulz , Sebastian Ludwig,
1663 Instrumentist an der Hof-
kapelle in Dresden (Fürstenau 2 a,
136).
Schulze (Schulciades), Yalentin,
aus Kadan in Böhmen gebürtig,
war anfänglich Kantor in Lom-
matzsch, dann 8 Jahre lang Lehrer
in Oschaz, am 27. Aug. 1596 Kan-
tor ebendort und den 21. Aug.
1602 Kantor an der Fürstenschule
in Meifsen. Starb dort im Dez.
1615 pL f. M. 9, 196).
Schultz, Wilhelm, ist bekannt
durch
Canzonette italiane composte e dedic.
. . . Doornii. Hummel ä Amst., f. 1 Stim.
mit Bc. [Schwerin F. Dresd. Mus.
Au die Freude von Schiller in J. A.
ßoehme's Samlwk. mit W. Schulz gez.
Schulz, W. F., siebe Schultz,
Friedrich Wilhelm.
Schulz, ohne Vornamen. Einige
liefsen sich als dem Job. Abraham
Peter angehörig feststellen. Die
übrigen sind:
Schuh. Ms. 10803. B. B. Auf, alle
mit Danken, Cantate f. B. mit 2 V. u.
Bc, datiert 1738.
Schulze. In Bossler's Samlwk. 6. 10.
Schulz. Neujahrshed : Des Jahi'es letzte
Stunde. In Hilschers Auswahl der neue-
sten Singestucke. Heft 1, Nr. 5. Schwe-
rin F.
Schulz. Tout Tunivers est plein. Chor
mit Orchester. Ms. P. u. Stb. Dd.
[Schwerin F.
Schulz. Der politische Zinugiefser.
Musik -QuodUbet. Ms. P. Stb. [Darmst.
Schuh. Freude, schöner Götterfunken,
von Schiller, f. Chor u. Orch. 15 Stb.
Ms. [B. Zw. 702.
In Freimaurer Lieder 1788 a ein Schuh.
In Freimaurer Lieder s.^a. Berhn ein
Sehultze.
Schulz. In K. W. Justi's Gedichte mit
musikal. Beilagen, 2. Aufl. Siegen 1810.
8". [besafs Antiq. Butsch.
Schultxe. Siiifouia in G. Ms. Stb.
[Berlin K. H.
Schuhe. Smfonia in G. Ms. Stb. [ib.
SekuUz. 3 Concerte ä Fl. trav. 2 V.
Va. e B. in je 3 Sätzen. Ms. 900—902.
Stb. [Karlsmhe.
Schulz. 1 Concerto ä Fl. 2 V. e B.
in 3 Sätzen. Ms. 899. [ib.
Schulz. Trio es Ad. Fl. trav. Vcl, et
B. Ms. Stb. [Dai-mst.
Schulz. In Klavierstücke 1. 1794.
Schultz. Sonata ä 5. 2 Fl. 2 Ob. c.
Bassono. Ms. fol. 18. Jh. [B. Upsala,
Schuh. 2 Märsche f. die Flöte. Ms.
fol. [Schwerin F.
Schumacher, A . . . Gl . . ., lebte
an der Grenze des 18. Jhs. bis
ins 19. hinein und ist bekannt
durch
Sechs deutsche Lieder mit Begltg. des
Klaviers von ... Berhn 1801 G. Fr.
Starke. qu4o. [B. Kgsbg.
Tischlied von Härtung und Schumacher
..Ergreifet die Gläser-, 4 st. P. 3 S.
s. I. [ib.
Schuman, Arnold, aus Braun-
schweia:, ist am 29. Mai 1726 als
„Musices Magister" an der Univer-
sität zu Leyden eingeschrieben
(BoLiwst. 3, 5).
Schumanu, FriedrichTheodor,
lebte im 18. Jh. u. ist bekannt durch
Schumann, Georg Heinr.
97
Schunte.
3 Sonatas for the harpsichord "n-itli
acc. for a V. or germ. fl. & Vcl. op. 3.
2. ed. London . Lougman , Luckev . . .
3 Stb. fol. [B. B.
Six Sonatas, tliree for a Y. and 2 Ycl.
Three for a germ. fl. and V., or 2 V.
and Vcl. op. 8. London, Wm. Napier.
3 Stb. [ß. Wagener.
6 Sonates pour le Clavecin ou Fortep.
av. 1 V. oe. 9. Amst., Marckordt. 2 Stb.
[B. B.
Gerber 1. 2. führt noch Hehreres an,
dass er aber in London gelebt haben soll,
weil einige Drucke dort erschienen, ist
kein Beweis. In England druckte man,
wie in Amsterdam, sehr fieifsig auf Eaub.
Scliumanii, Oeorg Heiuricli,
eia Musiker des 16/17. Jh., von
dem sich im
Ms. 732 der B. Proske Nr. 86 der fünf-
stim. Satz: Allein Gott in der Höh be-
findet.
Scliumanu, Jobaiiii, Kantor in
Halle a/S., wie Fetis angiebt, der
ans dem Yerlagsorte des folgenden
Druckes obigen Schkiss zieht:
Musicae compendium latino-gennanicum
M. Henrici Fabri per Melchior Vulpium,
Vinareusium Cantorem. Adjecta est in
fine Compendium musices, gerraanice Jo.
Schiunanni. Halae 1620. 8'^. Die Ausg.
ist mir unbekannt und eine Quelle giebt
Fetis nicht an. Siehe Vulpius.
Schumann, Johann Greorg,
geb. 12. Okt. 1698 zu Meifsen,
gest. 4. Nov. 1777 zu Lüneburg.
Besuchte 1717 das Gymnasium in
Gera, geht 1721 nach Lüneburg,
beendigt dort seine .Studien und
erwirbt sich den Lebensunterhalt
durch Unterrichten, wird dann
1727 Kantor am Johanneum und
der Johanniskirche daselbst und
wirkt dort bis an sein Lebensende.
Zu seinem Amtsjubiläum hielt
Chrstn. Friedr. Oldecop eine Rede,
die im Druck erschien (Forkel 4,
374 nebst der Rede des Jubel-
festes. Junghans 8. 9. 23. 24).
Ein Johann Gottlob Schumann richtete
Kospoth's Serenate „Um Mitternacht" für
Gesang und Klavier ein, Ms. gez. Lübeck
2. April 1798. [Lübeck.
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Schumann, JustusAntonPeter,
geb. 20. Mai 1740 zu Hildburg-
hausen, Schüler von Meisch, wurde
herzgl. Kammermusikus und Stadt-
organist zu Hildburghausen. Ger-
ber 2 verz. von ihm eine Passion
und Das Lamm Gottes in sieben
Fasten-Stücken.
Cantate auf das Dankfest wegen der
Vermählung Friedrichs Herzogs von Sach-
sen. Ms. P. mit J. P. A. Seh . . . gez.
[Darmst. (man könnte versucht sein dar-
unter an J. P. A. Schulz zu denken).
Schumarius, DanieL „Sunthe-
mio M. P. J. G." (?),
I gab ein Hochzeitslied in nuptüs claris-
I simi . . viri Jos. Hettleri . . et Annam
Eüsabeth . . Böringeri, celebratis 23. Apr.
1594 . . Tubingae ap. G. Gruppenbach.
j 6 Ell. 40 heraus. „Im Paradeiis hat Gott
mit fleifs.^' 4 voc. fB. Zw.
Schumier, Barthol omaeus, ein
Komponist aus dem Anfange des
17. Jhs., gab nach Draudius und
Fetis heraus:
Etliche Psalmen und geistliche Lieder
aus dem gemeinen Psalmenbuche mit ihrer
gewöhnlichen Melodev auff vier Stimmen.
Herborn 1603. 12».^
Nachweisbar sind:
Geistliche ßeuterheder. Gestellet durch
Pliilipsen Freiherrn zu Winuenberg und
ReUielstein. Itzuud mit 4 Stirn, zu singen
zugerichtet durch B . . . Seh . . . Gedr. zu
Herborn 1619. [Halle, Waisenhaus 54 I.
28. 80.
Schummcl, Johann G ottlieb,
Dr. phii., Prorektor am Elisabeth-
Gymnasium zu Breslau, geb. 8. Mai
1748, gest. 23. Dez. 1813 in Bres-
lau. Hoffmann in seinem schlesi-
schen Lexikon verz:
Reise durch Schlesien und Breslauer
Abnanach. Br. 1801 Grafs & Bai'th, in
denen sich Notizen über schlesische Mu-
siker befinden.
Schummer, Johann, Obeikantor
in Rostock an St. Marien, starb um
1682 (Mattheson 1, 144).
Schunke, Eine weitverzweigte
Hornisten- Familie, deren Stamm-
vater in der Mitte des 18. Jhs.
Bäckermeister in Schkortleben bei
Schunke, Gottfried.
98
Schuppanzigli.
Weilsenfels au der Saale war und
neben seinem Handwerke durch
musicieren manchen Nebenver-
dienst erwarb. Obgleich er seine
sieben Söhne fleifsig zur Musik
anhielt, so wünschte er doch, dass
sie das Bäckerhand werk als Haupt-
erwerb wählen sollten, doch keiner
derselben blieb ihm treu, obgleich
sie alle es erlernen mussten.
Grottfried S., der älteste Sohn,
geb. 3. Jan. 1777, lebte noch 1837,
wurde in Halle, wo er bei dem
Stadtmusikus in die Lehre ge-
gangen war, durch Türk zu einer
höhereu Auffassung der Musik
herangezogen, kam dann 1798 als
Waldhornist an das Stadttheater
in Magdeburg, 1800 nach Berlin,
wo er durch Lebrun's Vorbild die
letzte Feile an seine Virtuosität
anlegte. 1806 ging er in Ko-
burgische Dienste, trat 1807 eine
Kunstreise bis Paris an und be-
gründete seinen Ruf als Virtuose.
1809 wurde er Mitglied der Ka-
pelle in Kassel unter Jerome's
Regiment. Als die Herrlichkeit zu
Ende war, begab er sich mit seinem
Bruder Michael nach London und
konzertierte, durchzog bis ins Jahr
1815 Europa kreuz und quer und
liefs sich endlich in Stuttgart häus-
lich nieder, wo er Kammermusiker
an der Hofkapelle wurde.
Michael S., der zweite Sohn,
trat in des Bruders Fufstapfen und
lebte von 1809 ab mit ihm zu-
sammen, sowohl als angestellter
Musiker in Kassel, dann in Stutt-
gart, wie auch als Reisegefährte
auf den Kunstzügen durch Europa.
Ihr Duett auf 2 Waldhörnern war
seiner Zeit w^eltberühmt. Er st.
in Stuttgart 1821. Man stellte
Michael noch höher als Gottfried,
sowohl im Tone als in der Vir-
tuosität,
Andreas S., der dritte Sohn,
1778 geb., machte dieselben Wand-
j lungen vom Bäckergesellen zum
Virtuosen auf dem Waldhorue
durch. Er kam nach Berlin uud
wurde 1812 Kgl. Kammermusikus
und der Stammvater der Berliner
Waldhornistenfamilie Seh. 1834
trat er in den Ruhestand und st.
26. Aug. 1849.
Christopli S., 1796 geb., wairde
Waldhornist an der Hofkapeile in
Karlsruhe.
Oottliilf S., 1799 geb., Wald-
hornist an der Kgl. Kapelle in
Stockholm (Schilling, v. Ledebur.
Lpz. Ztg. 23, 822).'
Au Ivompositioneu der älteren Brüder
fand ich nur in der B. des Conserv. zu
Brüssel eine Sinfonie in G. für 2 V. 2 Fi.
u. B. im Ms. Stb. (nach dem Kataloge
von Lamperen. AYotquenne verz. nur ein
Autograph von Charles Schunke 6205:
Divertissement brillant sur TEclair op. 52,
für Klavier).
Sclmpliens, Rev. P..., Kapell-
meister an der Kirciie in Lierre;
nahm am l.'5/r2 1741 seinen Ab-
schied (Grregoir, Galerie p. 113).
Scliupp (oder Schuppe? nennt
sich stets Sc]mppms\ Dr. Joliaiiii
Baltliasar, Dr. der Theologie, Uni-
versitätslehrer und Prediger, geb.
1. März 1610 zu Giefsen, gest. 26.
Okt. 1661 in Hamburg, gab Lieder-
bücher mit Melodie u. Bass heraus:
1. Morgen- und Abendlieder mit neuen
Melodien geziert von Peter Mcijcr. Hbg.
1655 Mich. Pfeiffer. 12». 66 1511. [Hofb.
Wien.
2. Doctoris Schuppii Passion und Bues,
auch Trost- Bitt- und Dank-Lieder. Mit
neuen Melodeyen geziert von unter-
schiedenen vornehmen Musicis in Ham-
burg. Hbg. 1655 M. Pfeiffer. 8«^. sig.
A— D. 12 Mel. mit B. von Peter Meier
B, Ä. Schop 7, Joh. Schop 2. [B. W.
Hofb. Wien.
Zahn teilt 2 Mel. mit. Die Biogr.
Seh. 's im Brummer.
Scliuppauzigli, Ignaz, geb. 1776
in Wien, Sohn eines Professors an
Schuppauzigh.
99
Schuster, Tguaz.
der Eealsclmle daselbst, starb 1830
ebd., betrieb anfangs die Musik
nur als Dilettant und spielte vor-
trefflicii Bratsche, Gegen 1792
vertauschte er dieselbe mit der
Violine und machte die Musik zu
seinem Lebensberufe, leitete auch
mit Geschick Orchesteraufführungen
nnd genoss, noch ehe er das 21. Jahr
erreicht hatte, in dieser Thätigkeit
einen gewissen Ruf, obgleich Hans-
lick an anderer Stelle sagt: er war
wieder ein grofser Virtuose, noch
guter Dirigent. Seine Stärke lag
im Quartettspiel. Beethoven fand
an ihm einen vortrefflichen 1. Geiger
seiner Streichquartette und wusste
dies auch zu schätzen, obgleich er
oft seinen Spott über seine Falstaff-
Figur mit ihm trieb. Schon im
Ms. brachte Beethoven ihm die-
selben und wurden so lange pro-
biert bis sie gingen. Dass Seh.
die damals so schwer verständ-
lichen und von jedermann ver-
achteten Quartette stets und über-
all wo er spielte vortrug, giebt ein
treffliches Zeugnis seines künst-
lerischen Begriffsvermögens und
seiner Urteilskraft. 1795 diri-
gierte er die Augartenkonzerte bis
1813, in welchem Jahre er auf
einige Zeit Wien verliefs. Im
Herbst 1808 trat er als Quartett-
spieler in den Dienst des russi-
schen Gesandten in Wien, Fürsten
Rasoumowsky auf Lebenszeit und
konnte [sich den Bratschisten und
Violoncellisten selbst aussuchen.
Der erstere war anfänglich Weifs
und der andere Linke. Von 1827
bis 1830 war er Violinist an der
Hof kapeile in Wien (Hanslick 71.
Thayer 3. 48. Köchel 1. Lpz. Ztg.
18, 423. 32, 618).
Von seinen Kompositionen lässt sicla nur
nachweisen: Solo pourle V. con acc. Quart.
Wien, Diabelli & Co. [Musikfr. Wien.
Im Hofmeister bind uocli Variationen
für Quart, angez.
Sehiirer, Wolfgaiig-, aus Anna-
berg, anfänglich Schreiber beim
Grafen Albrecht von Hohenlohe,
wird 1575 vom Herzog August
von Sachsen an Joachim Ernst
von Anhalt als Musiker empfohlen
(s. Staatsarchiv).
Seliassi,
ein Musiker des
17. oder 18. Jhs., der in der ^
B. Upsala mit einer Cantate: „Ahra
vare gud i hojden,'^ 4 voc. c. 4 Instr. Ms.
P. u. Stb. vertreten ist.
Schuster, August; des Leip-
ziger Konzertsängers Wirksamkeit
fällt in die Jahre 1827—1832, er
kann daher nicht der Autor des
folgenden Druckes sein:
Lob der Musik, Cantate von Meisner.
Leipz. 1784 gedr. bei Breitkopf im Ki.-A.
72 S. [ß.M.
Schuster, Christian Detlev,
lebte im 18. Jh. als Musiklehrer
in Hamburg und gab heraus:
Ciavierstunden für Kinder. 2 Bde.
Hbg. 1799/1800 Günther & Böhme. [B. B.
B.Lpz. Ausg. Oldenbg. 1804. 8°.
3 Lieder, 2. Lfg. Braunschwg., Musi-
kaüeuverlag. [Dresd.
8 Variationen fürs Klavier. Lpz., Hof-
meister, nur mit C. Schuster gez., daher
fraglich. [Musikfr. Wien.
Schuster, Iguaz, geb. 1777 in
Wien, Bassist an der Hofkapelle
in Wien, trat am 1. April 1812
ein und muss dann Hofkapellmeister
geworden sein, wie er sich auf
den 6 Gesängen bez. Er starb
am 6. Nov. 1835, 58 J. alt (Köchel
1, der ihn aber nur als Bassist
verz.). Schilling schreibt: geb. 20.
Juli 1770 in Wien, Sängerknabe
bei den Schotten, später Choralist,
ging dann zur Bühne und glänzte
besonders in humoristischen Rollen.
Als Sänger an der Hofkapelle nahm
er am 14. Okt. 1835 seinen Ab-
schied. Man kennt von ihm:
Die falsche Primadonna, eine Posse mit
Gesang in 3 Aufz. von Ad. Bäuerle. Musik
Schustei', Joseph.
100
Scliuster, Joseph.
von Ign. Schuster und Sclineider. Ms.
20450. P. [B.B.
6 Gesänge komischen und ernsten In-
halts (für Männerst. u. Klav.). AVien,
Ascher. Stb. [B. B.
Ms. T94. 110. 153 in B.B. Gesänge
in P. Autogr. Grasn. 1 Lied mit Orch.
u. sein Porträt.
2 Arien in B. Dresd. Ms. B 712, 6. 7.
Schuster, Joseph, geb. 11. Aug.
1748 zu Dresden, gest. 24. Juli
1812 ebd. Sohn eines Bassisten
an der Hofkapelle in Dresden,
empfing Scbürer's ünterricbt und
war wahrscheinlich Knabensänger
an der Hofkapelle, in die er nach
der Mutation 1664 (mit 16 Jahren!)
als Bassist eintrat (Fürstenau 1,
155). 1765 begleitete er und sein
Altersgenosse und Freund Fr. Ign.
Seydelmann Naumann nach Italien,
zurückgekehrt, wetteiferten sie beide
im Komponieren und wurden vom
Kurfürst reichlich dafür belohnt.
25. April 1772 erhielten sie beide
die Anstellung als Kirchenkompo-
nisten und am 17. Febr. 1787
wurden sie wieder gemeinsam zum
Kapellmeisterposten befördert. In
den Jahren 1774—76 und 1778
bis 82 hielt sich Seh. in Italien
auf, teils um beim Pater Martini
in Bologna zu studieren, teils für
italienische Bülmen bei ihm be-
stellte Opern aufzuführen. In ISTe-
apel genoss er ein solches An-
sehen, dass ihn der König von
Neapel zum Titular- Kapellmeister
ernannte. Trotz seiner scheinbar
fleilsigen kontrapuuktischen Studien
war seine Natur nichts weniger als
dazu veranlagt. Eine leichte Er-
findungsgabe mit einem geschick-
ten Gestaltungstalent verschaffte
ihm beim damaligen Publikum
einen stets sicheren Erfolg, mochte
es eine Oper oder eine Messe sein.
Wie bei allen seinen Zeitgenossen
gehörte Notenschreiben zum täg-
lichen Bedürfnis und so schuf er
massenhaft in seiner Kunst, sowohl
für die Bühne, die Kirche, als für
Haus- oder Kammermusik. Ge-
druckt ist nur sehr Weniges von
ihm. Es ist gerade, als wenn sie
sich gar nicht Zeit liefsen, das
schnell Geschaffene länger als für
das nächste Bedürfnis aufzubewah-
ren und zu schätzen. Er teilt
diese Eigenschaft mit den meisten
seiner Zeitgenossen. Scb. war auch
Lehrer der kurf. Kinder (Fürstenau
1, 164. 176. Biogr. Lpz. Ztg. 1812
Sp. 685 u. Bd. 15 Beilage 7 sein
Porträt. Yiertelj. Generalreg.).
Verzeichnis seifier Kompositionen:
La Betulia liherata, Oratorium 1796.
Ms. Autogi.P. [B.B. Dresd. Mus. Kopie.
Gioas. Ee di Guida. Orator. 1803.
Ms. P. [Dresd. Mus.
Mose ricouosciuto. Orator. Ms. P.
[Dresd. Mus.
La Passione di Gesü Cristo. 1778.
Autogr. P. 100 Bg. [B. B. Dresd. Mus.
in Kopie. B. Proske Bd. 12 Hauser.
Musikfr. Wien.
2 Messe piena in Gd. u. Dm. 4 st. Chor
u. Orch. Autogr. P. [B. B., dort noch
ein Credo u. 2 Sauctus im Autogr.
2 Misse piena in Am. u. Bd. 4stim.
Chor u. Orch. Ms. 20460/61 zu 96 Bll.
u. 134 Seit. [B. B.
5 Messen in Dresd. Mus., zwei in Em.
u. Bd. f. Chor u. Orch. Ms. 369 von
1768 u. 370 von 1777.
Missae für Chor u. Orch. Mss. P.
[Musikfr. Wien.
Missa in Fd. zu 8 Stim. mit Orch.
Ms. Stb. [Mailand Cons.
19 Messen, 2 Oratorien im Ms. P. u.
Stb. in Dresd. kath. Kirche.
Messenteile in Ms. 1451 und 20462
B. B. Ms. 372 in Dresd. Mus. B. Lpz.
Hofb. Wien, Ms. 15758. Musikfr. Wien.
Laudate pueri 4 voc. c. instr. Ms.
Autogr. P. nebst s. Porträt. [B. B. Grasn.
Litania u. 3 Offertorien in Musikfr.
Wien. In Hofb. Wien Ms. 18348 Litauiae
4 voc. c. Strom. P. Autogr. 1773.
Magnificat f. Chor u. kleines Orch.
[B. Kgsbg. Lpz. Thomas. Dresd. Mus.
2 Miserere in C. u. Dm. im Kl.-A.
xUs. [B. Lpz. 1 in P. Dresd. Mus. Ms. 375.
Salve regina 4 v. c. instr. Autogr.
1793. P. [ß. B. Dresd. Mus. Ms. 376 a.
Stabat mater in Cm. f. Chor u. Orch.
Schuster, Joseph.
101
Schuster, Joseph.
Ms.P. 66 S. [Bologna. B.B. Ms.20 463/64.
16 u. 22 Ell.
Stabat mater a 4 v. c. instr. 1782.
Ms. 376. P. [Dresd. Mus. Musikfr.Wien.
Te Deura, f. Chor u. Ürch. P. Stb.
im Ms. [Schwerin F.
Veni sancte Spiritus a 4 v. concertati
c. Strom. Ms. 72. P. [Dresd. Mus.
In B. Dresd. Mss. B 262 Et iucai-natus
est. Kyrie a 4. im Autogr. 2 Messen in
A u. Es. Miserere im Autogr. Offer-
torium. Pange lingua 2 Sopr. c. instr.
2 Salve reg. 1 Tauti;m ergo f. Alt u. Instr.
Die kathol. Kirche in Dresden besitzt
aufser obigen 19 Messen, noch 21 Offer-
torien, 2 Vespern, 4 Ijtaneien, 59 Psal-
men, 1 Hymnus, 2 Miserere, 2 Versetti,
1 Complettorium , 13 Magnif. , 1 Stabat
mater, 4 Alma redempt., 8 Salve reg.,
4 Regina coeli, 3 Ave reg., 1 Te Deum.
alle für Chor, Solo und Orchester in Part,
u. Stb.
Musikalisehe Todtenfeyer den Manen
Leopold's des "Weisen geheiligt. Kl-A.
Lpz., Baumgärtner (1792j. qufol. [Dresd.
Mus. B. Lpz.
Weltheke Gesanyswerke :
Der Alchymist, eine komische Oper
von Meifsner in 1 Act. Ms. P. [Hofb.
Wien 16161. Dai'mst. Dresd. Mus.
B. B. Part. 113 S. B. Proske Bd. 12,
Hauser im Autogr.
— Im Kl.-A. im Ms. [B. M.
L'amore artigiano, opera in 2 atti.
(Yen. c. 1776.) Ms. P. [Brüssel Cons.
Amor e Psiche, Dramraa per musica.
Ms. 772. P. Napoü 1780. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Gli avari in Trappola. Dramnia gio-
cosa. Ms. 773. 2 voll. P. [Dresd. Mus.
Creso in Media. Dram. p. mus. Na-
poli 1779. P. im Autogr. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Demofoonte, Dram. p. mus. 1776. 3 voll.
P. [Dresd. Mus. C. P.
La Didone abbandonata. Dram. ]). mus.
Napoli 1776. P. 3 voll. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Doctor Muraer oder die Einwilligung aus
Trotz, kom. Singsp. Ms. P. [Darmst.
Die falsche Catalani. Posse mit Ge-
sang. Ms. P. [Darmst.
La fedelta in amore. Azzione comica
per mus. Dresda 1773. 2 voll. P. [Dres-
den Mus.
11 giorno natalizio. Dram. per mus.
Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Der gleichgültige Ehemann. Singsp.
Ms. 20471. 2 voll. P. [B. B,
L'Idolo cinese. Dram. giocoso. Ms. P.
3 voll. [Dresd. Mus.
U marito indolente. Dram. giocoso p.
mus. Ms. P. 2 voll, (siehe der gleich-
gültige Ehemann). [Dresd. Mus. 2. Akt
Finale in B. Kgsbg.
Osmano, Dey d'Algeii. Dram. gioc.
Ms. P. 2 voll, presd. Mus.
H pazzo per forza. Opera. Ms. B 646.
2 voll. [Dresd. Dresd. Mus.
II ritorno del sole. Allegoria. Ms. P.
[B. Lpz.
Rübenzahl osia il vero amore. Dram.
giocoso. Ms. P. 2 voU. [Dresd. Mus.
Musikfr. Wien im Kl.-A.
Der Schauspieldirector. Singsp. Ms.
P. [Darmst.
La schiava liberata. Dram. serio comico.
1777. P. 3 voll. u. Kl.-A. [Dresd. Mus.
II servo padroue ossia l'amor perfetto.
Dram. gioc. Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Li spirito di contradizione, Dr. giocoso.
Ms. P. 2 voll. [ib.
La sorpi'esa, einmal als Cantata und in
den Stb. mit Dramma bez. Ms. 788 und
83. P. [ib.
Die wüste Insel, Singsp. in 1 Akt.
Ms. 16158. P. [Hofb. AVien.
Amor prigioniero. Cautata a 2 voci
c. Strom. 1769. Ms. P. [Dresd. Mus. Im
Ms. 790 eine Kantate von 1807 ohne Titel.
n nome . . . Cantata im Autogr., Schluss
fehlt. Ms. 791. P. [ib.
Per il felice ritorno di Carlsbad. Cau-
tata. Ms. 793 a. P. [ib.
II ritorno del solo nell'orizzonte. Ms.
793. P. 1808. [ib.
La tempesta. Cant. a voce sola c.
ström. Autogr. 792. [ib.
Gesang zur Feyer des Friedens und
der sächsisch. Königswürde (f. T. u. B.).
Kl.-A. Lpz.. Br. & H. [Dresd. Musikfr.
Wien.
Lob der Musik. Cantate von Meisner
(f. Solo, Chor u. Orch. P. im Ms. [Dresd.
Mus. Berlin K. H. Schweriu F.
— Im Kl.-A. Lpz., Breitk. 1784. [Dresd.
Mus. B. B. Dresd. B. Lpz. Darmst.
Berlin Singak. Musikfr. Wien. Arast.,
Utrecht 1806, hoUänd. Text.
Operngesänge mit Pfte. herausgeg. von
Rup. Becker. Dresd. u. Lpz., Richter.
[B. B.
Arie mit Pfte: Pria che in lang. s. 1.
rpifol. [B. B.
Rondo: Ecci nii (Arie in Recueil d'airs.
Nr. 13). [B. B.
Ms. 121 u. 134, B. B., 3 Sopranarien,
eine 1779 f. Venedig kom. [B. B.
Schuster, Joseph.
102
Schuyt, Cornelis.
Arie, Wonne meines Lebens. Ms. P.
[Darmst.
10 Arien u. Recitative, Ms. 648. 650.
[Dresd.
Arie aus der wüsten Insel. [B. Kgsbg.
und noch 3 andere im Ms.
In Lübeck Samlbd. von Gesang- u.
Klavierst. von 1.776.
3 italien. Arien im Ms. Samlbd. 807
in P., 308 im Kl.-A. [Wolfenb.
In Mnsikfr. Wien: Ariette aus der Oper
Othello in Wien. — Quodlibet (Um Mitter-
nacht) ;f. ] St. u. Klav. — Tyrolerlied aus
Die Stimme der Natur. — Polonese (Le
donne han tanti inganni) f. Sopr. u. Bc.
— Aria (Ah, non lasciarmi) f. A. u. Orch.
in Stb.
3 Arien mit Orch. Ms. P. [Anist.
Arie e Duetti, Samlbd. Ms. 2624 in
B. Brüssel.
Aria: Son regina e sono amante, per
S. c. orch. Venez. 1779. Ms. P. [Bo-
logna.
3 Rec. u. Arien u. 1 Duett aus Opern.
Ms. P. [Mailand Cons.
Lieder am Ciavier, siehe Kriegel.
Lieder im Samlwk. Freimaurer Lieder
von 1782. — Andere im Böheim.
2 Arien in Joh. Andre's Samlwk. 1.
Arien in C. A. Wagner's Thalia 1790.
In Reichardfs Lieder geselliger Freude
1796, 2. Tbl.
In Joh. Ad. Hiller's 2. Samlg. Arien
u. Duette 1776; dito 3. Samlg. 4. Samlg.
5. Samlg. 6. Samlg. 2 Lieder. In Theo-
mele 1. Bd. 1 Lied.
Es währt der Liebe Glück. — Fern
von dir, du Auserwählte, 2 Lieder in
Florian's Novellen, deutsch von Meilsner.
Lpz. 1786 Göschen. 8«. [Hof b. Wien.
3 Sinfonien von 1788. Ms. P. [Darmst.
10 Sinfonien (zum Teil Ouvertüren zu
Opern) f. Orch. in P. u. Stb. [Dresd. Mus.
1 Sinfonie ä 11 in Cd. Ms. Stb.
[Schwerin F.
2 Sinfonien in Dd. f. 2 Y. Ya. B. Fl.
trav. 2 Ob. 2 Cor. 2 Fag. 2 Tromp. Pauk.
Ms. Stb. [B. Wolfenb.
2 Sinfonien in Dd. f. Orchester. Stb.
Ms. [B. Zw.
1 Sinfonie in Dd. f. Orch. Ms. P.
[Musikfr. Wien.
4 Sinfonien, resp. Ouvertüren in Stb.,
eine in P. Mss. [Mailand Cons.
3 Concerti per il Cembalo c. ström.
Ms. P. und 1 Conc. ä 2 Cembali c. ström,
in Stb. [Dresd. Mus.
Concerto per 2 Cembali et Orch. Ms.
Stb. [Schwerin F.
Ouartetto in Cd. per istrum. d'arco
(1780). [Padua.
Trio a V. e B. Ms. P. [Dresd. Mus.
Sonata per il Clavic. et Y. Ms. [Mu-
sikfr. Wien.
Sonata in sol per cembalo c. acc. di
Y. Ms. [Mailand Cons.
Sonate di Comb, col Y. Ms. [Neapel
Turch.
8 Divertimenti per il Cemb. e Y. Ms.
[Dresd. Mus.
Duetto per il Clavic. e Y. 2 Stb. Ms.
[B. M.
6 Sonate per il Cerab. dell'opera „Rüben-
zahl". 1791. Ms. 101. aufol. [Dresd.
Mus-, dort noch Ms. 102. 103. LXY.
4 Divertimenti per il Cemb. Andante
sosten. per il Cemb.
Recueil des petites pieces pour le Clav,
ou Fortep. ä 4 ms. I. partie. Dresden,
Hilscher. qufol. [B. B. Dresd. Mus.
lü Dresd. Mus. noch 7 Piecen im Ar-
rangem. f. 2 Klaviere und 6 Pieces ä
2 Clavecins im Ms.
In neuer Ausg. ein Lied (Eituer 2).
Schuster, Vincenz, bekannt
durch
Anleitung zur Erlernung des Stauffer-
schen Guitarre-Yioloncells. Wien. — Pot-
pourri p. Clav, et Guit. oe. 14. Yienne.
[Beide in Musikfr. Wien. Zeit unbekannt.
Schutte, Rutger, ein Holländer,
W. L. Krieger schrieb ihm vor
1785 einen Nachruf, betitelt:
Gedachten by 't verneemen van den
dood van R . . S . . 2 de druk. Amst.
1785. 8«. [Amst.] Die B. zu Amst.
besitzt:
Zwangwyzen voor stichtelyke gezangen,
by verseheidene gelegenheden gedieht.
Naar den besten Ital. smaak in musiek
gebragi, voor de sang, clavecimbaal en
Bc. 3 dln. Amst. 8". [Amst. Dort
noch 3 Werke mit ähnlichen Titeln in
mehreren Ausg. von 1762 — 1787. Bei
den zuletzt angezeigten Zangwysen, Amst.
s. a., sind als Komponisten genannt: L.
Frisckmuth und J. Colixzi.
Schutteubach, Leonhard, Rats-
musikant in Hamburg von 1600
bis 1012 (Sittard 1, 19).
Schuyt (Scutius), Cornelis, geb.
um 1557 zu Leyden, Sohn des Or-
ganisten Floris Cornelisz. Schuyt,
begraben am 12. Juni 1616. Auf
Kosten der Stadt wird er zu seiner
Scluiyt, Cornelis.
103
Schwaiger.
weiteren Ausbildims: nach Italien
geschickt. Zurückgekehrt verheira-
tet er sich am 18. Juli 1593 mit
Cecilia Pietersdr. van Uytgeest,
nachdem er am 2. April dieses
Jahres Organist im Bagynhof in
Leyden mit 300 Gld. Gehalt und
freier \Yohnung geworden war.
Am 9. Jan. 1599 Avurde der Ge-
halt auf 400 Gld. erhöht und am
25. Aug. 1611 auf 450 Gld. (Biogr.
mit zahlreichen Aktenstücken und
Auszügen aus Kirchenbüchern in
Bouwst. 2, 128 ff. und Tijdschrift
5, 244). Von seinen Werken sind
nachweisbar
II priino libro de Madrigali a 5 voci
di . . . Hollandese Orgauista delle fomosa
citta di Leyda. In Leyda, del Plautino,
appr. Cliristph. Rafalengio. cio. lo. c.
(1600.) 5 Stb. in 4P. 21 Nrn., dem
Senat v. Leyden am 1. Jan. 1600 dedic.
[B. Hbg. B. D. Kassel. Oxford Bodl.
Libr.
2. Hymeneo, overo Madrigali nuptiali,
et altri amorosi a 6 voci i Con un echo
doppio a 12. ib. 1611. [Paris Nat. einst
auch in B. Becker in Lancy: Ä. T. 5 a.
iu 4".
3. Dodeci Padoane altre tante Gagliarde
composte nelli dodeci modi. Con 2 Cau-
zone fatte alla Francese yer souare k sei:
Di . . . ib. 1611. [Paris Nat. eiust auch
in B.Becker: A. T. 5a iu 40. Befand
sich auch in der Dandelen'schen Bibl.
Die Bouwst. führen noch Gelegenheits-
gesänge nebst der dafür empfangenen Be-
lohnung aus den Akten an, die aber nicht
bekannt sind.
Draudius verz. noch: Hollandsche Madri-
galen, met 5, 6 ende 8 stemmen. Leyden
1603 by Com. Nicolay.
Ein Gesang im Samlwk. 1605 a (Eit-
ner 1). Ein arrangierter Gesg. f. Laute
in Hove's Florida 1601.
Ms. B. B., T 168 ein Madrig. in P. —
Domine, fiant anima mea, 6 voc. von
einem Einzelbl. mit Abbildungen, Kopie
in P. in B. Amsterdam.
3 Madrigale in neuer Ausg. (Eitner 2).
Ein Canon „Bewaert Heer Hollandt'S
4stim. P. in zweifacher Lesung, in Tijd-
schrift 5, 258.
Schuyt, Floris Coriielisz.,Vater
des Cornelis, geb. 1526, gest. 1601
zu Leyden; verheiratete sich 1550
und das zweitemal 1585 und war
von 1559 — 1585 Organist an der
Waalschen Kirche und von 1585
bis 1601 an der Hanptkirche zu
Leyden. Am 30. Okt. 1560 wird
er auch nnter den städtischen
Spielleuten angeführt (Bouwst. 2,
133. 134. 168." 169. 208).
Scliwab, Frater Felicianus, siehe
SueTus.
8chwal)(e), Jakob, Kantor an
der Liebfrauenkirche in Liegnitz
um 1737 (Mattheson 1, 417).
Die Liebfrauenkirche besafs noch 1694
von einem Schwab 13 Offertorien cum
Sonata.
Schwaelihofeii, vier Brüder um
1727 in Diensten des Kurf. von
Mainz. Der älteste war Konzert-
meister, der zweite Violoncellist
(Mattheson 1, 115). In Mizler's
Mus. Bibl. 2. Bd. 4. T. p. 123
werden sie Schwachhofer genannt,
Ignax der Konzertmeister, Joseph
der Violoncellist, die anderen zwei:
Andreas und Anton waren Violi-
nisten. Gerber 1 zeigt vom Violon-
cellisten an: 15 Duo ä 2 Volles,
pour les commen^ans oe. 1. Paris.
Scliwachhofer, Fr. . ., Kammer-
musikus u. Violinist an der Kgl.
Kapelle zu Berlin, geb. um 1780
in Mainz, wurde 1804 angestellt,
1845 pensioniert und st. 3. März
1846 in Berlin (v. Ledebur, gehört
wahrscheinlich zur FamilieSch wach-
hofen.
Schwaiberger, Franz, ein in
Zürich in der 2ten Hälfte des
18. Jhs. lebender Musiker, der
herausgab :
Lieder zum Gesänge mit Begleitung
des Fortepiano. Zürich 1785. qu4" (G.
Becker 1, 141).
Schwaiger, Oeorg, Aquibur-
gensi Tibicine Monacensi (Wasser-
burg?). Nach der Dedic. zu 1588
scheint er in einem Benediktiner-
Schwallen.
104
Schwanenberger.
kloster Baierns gelebt zu haben.
Man verzeichnet von ihm
Cantiones sacrarum 5 voc. 1. Pars.
Monach. 1570 Ad. Berg. 5 Stb. Ciu40.
[Bis heute unbekannt.
Fasciculus selectiorum aliquot cantionum
sacraram 5 voc: II. pars. Monach. 1579
Ad. Berg. 5 Stb. qui». 21 Nrn. [B. B.
Eegii Prophetae Davidis Septem Psalmi
poenitentiales sacratissimi, 5 vocibus . . .
Monachii 158S (Adam Berg, der auch die
Dedic. schrieb). 5 Stb. qui». [B. A. B.
M. Proske.
Mss. in B. Prosl-e: Coeuantibus Ulis
c. 2. p. 4 voc. Ms. 833 von 1572. 2 andere
Motetten in Ms. 837 u. 867 Nr. 11. Im
Samlwk. 1587 im hds. Anhange ein fünf-
stim. geistl. Lied. — In Mss. der B. M. 132
defekt. 159 in Tabulaturpart. — In Ber-
lin Singak. ein Miserere 5 voc. aus 1588.
Ms. P. u. Stb. — Mss. in B. Br. 7 lat.
Gesge. in Stb. — Chorbuch Cod. 96 der
B. Lorenzkirche in Nürnberg 2 Mot. 5 voc.
Scliwalleii, Dcrck toii, Bürger
und Organist an St. Peter und
Pauli iu Danzig, wurde nach
12 jährigem Dienste an St. Elisa-
beth versetzt und diente dort 1633
seit 19 Jahren. Demnach erhielt
er 1602 seine erste Anstellung u.
1614 die zweite (Viertel]. 7, 417).
Schwanenberg, Joseph Franz.
Gerber 2 sagt, wahrscheinlich ein
Harfenist in Wien, was Fetis als
sicher hinstellt. Nach seinen be-
kannten Kompositionen aber schrieb
er für Gesang, Klavier und nur
einmal ist die Harfe begleitend
benützt. Er lebte am Ende des
18. Jhs. Die Schrift:
Gründliche Abhandlung über die Un-
nütz- und ünschickUchkeit des H im musi-
kalischen Alphabete, nebst einer Anmer-
kung die künstlichen Töne betreffend.
Mit 1 Taf. Wien bei Wappler u. Hocben-
leitter und Leipzig 1797 bei Br. & H. kl.
8°. 140 S. ist nicht von Seh., sondern vou
seinem Schüler Anton Wolf von Wolfenau,
doch von Seh. herausgegeben und mit
einem Nachtrage versehen. Siehe Wolf
von Wolfenau.
Die Musikfr. in Wien besitzen an
Kompositionen: Krönungsfeyer zu Pres-
burg. Fantasie f. Klav. — Wiens Dank-
barkeit bey Eröffnung dos Volksgartens-
Amphionada f. Klav. — Yariat. op. 10. 11 f.
Klav. — Portefeuille f. Gesang, Pfte. u.
Harfe, op. 53. — 1 Arie op. 25 — Oester-
reichs Frohlocken op. 56 f. Gesang. — 6
Chansons f. 1 Stim. op. 9. Dass Seh.
ein Wiener ist, ersieht man aus den
obigen Titeln.
Im Conserv. zu Brüssel ,, Sonate pour
clavecin". Ms.
2 Menuts iu Farrenc's Tresor, 2. liv.
Die Musikfr. iu Wien besitzen einen
Druck, gez. m\t Jos. Franz Ignax. Schioanen-
berg., betitelt: Die versprochenen rothen
und blauen Krebsen, eine Belohnung durch
Verwandlung, dem Taleute selcher Zög-
linge zum Andenken. (Ein Klavierstück zu
4 Ed., rot und blau gedruckt.) Kann nur
vou obigem sein.
Sehwaiieiiberger (Schwanen-
berg, Schwanberger, Schwanberg),
Johann Grottlried, geb. in AVolfen-
büttel, gest. 5. April 1804 ebd.
oder in Braunschweig; diente schon
1735 als Violinist in der Hof-
kapelle in Wolfenbüttel mit 200
Thlr. Gehalt, ging später einige
Jahre nach Italien, um sich im
Opernfache zu vervollkommnen und
wurde nach seiner Rückkehr Hof-
kapellmeister. Das Jahr ist nicht
bekannt. Auf seinen Drucken
nennt er sich schon 1762 Kapell-
meister. Reichardt erwähnt ihn
in seiner Selbstbiogr. 1775 als
Hofkapellmeister, Burney 3, 256
lernt ihn 1772 in Braunschweig
kennen. Gramer 1, 350 erwähnt
ihn 1783. Schubart 159 tadelt das
Unmelodische in seinen Opern.
„Bei dem Grübeln verduftet zu
viel Geist.'' Auch seine Kammer-
musik bedeutet nicht viel. Als
Refrain kommt dann: Er stammt
aus der Berliner Schule (Gerb. 1.
2. Chrysander 1, 285. Necrol. Lpz.
Ztg. 6, 529. Spitta, Bach 2, 717
nennt ihn fälschlich Georg Heinr.
Ludw.). Auf seinen Drucken bez.
er sich stets als Hofkapellmeister
des Herzog von Braunschweig,
Lüneburg. Von seinen Kompo-
Schwanenberger.
105
Schwartbauk.
sitionen sind nachweisbar und
zwar unter den oben genannten
4 Lesarten:
Vesper imminis, Mot. ä Sopr. solo c.
2 V. Va. Ob. Ürg. Ms. T. u. Stb. [Dres-
den katli. Kirche.
Erliebets ihr Andachts vollen Chöre,
Kircheukautate für Chor, Solo und 2 Ob.
2 V. Va. Bc. Ms. P. [Brüssel Cons. 908.
Trauercantate zur Beerdigung der Her-
zogin Antouia Amalia von Braunschweig
(Des Lebens Gewinn ist der Tod. 4stim.
mit Instr.) 2 Teile zu 53 u. 101 S. Ms.
20490. P. [ß.B. Brüssel Cons.
Adriane, opera. Ms. P. [B. Lpz.
Autigono, Oper. Ms. Stb. [Berlin K. H'.
Didone abbandonata, Oper. Ms. P. [ib.
Ezio, Oper. Ms. P. [ib.
Le isole fortunate, festa teatrale per
musica. Ms. P. u. Stb. [ib.
Issipile, opera. Ms. P. [ib.
Romeo e Giuüa. Dramma per musica
in 2 atti di Sanseverino. Autogr. P. 1776
in 2 voU. [B. B. 22 a. b. hier ist der
Name Johann Schwaubeig geschrieben.
In Ms. 20496 in Kopie. Darmst. Brüs-
sel Cons. in Kopie. Berlin K. H. von 1782.
2 voll. P.
Solimanno, opera, atto I. Ms. 20495.
P. [B. B. nebst Textbuch von 1762. Hier
ist er Schwanenberg geschrieben. Ber-
Uu K. H.
Talestri, regina delle Amazoni, opera.
Ms. Stb. [Berlin K. H.
Zenobia, opera. Ms. P. [ib.
2 Cantate 4 voci c. ström. Mss. P.
[Brüssel Cons.
7 Arien m Ms. 112. 124. 134, in P.
Ms. ohne Sign, aus Sehicht's Bibl. „Cara
pace" per Sopr. c. ström. [B. B.
Ana: Luci amorose, aus Issipili. Kl.-A.
Druck s. 1. au40. [ß. jj.
2 Arien aus Solimanno. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Aria: Dal cor dell'Idol mio. Ms. 654.
[B. Dresd.
Mss. in Schwerin F (im Kat. sind die
Daten falsch): 3 Duetti, 4 Arien und ]
Canon zu 3 Stim. teils in P., teils in Stb.
In B. Rostock im Ms. 6 Arien aus
Opern in P. u. 4 Sinfonien f. Orch. 2 V.
Va. B. 2 Ob. 2 Cor. in Stb.
In Cramer's Flora 1. Samlg. 1787
einige Nrn. — In 24. Samlg. kl. Clavier-
u. Singstücke p. 179 : Wohlthat des Lebens,
mächtige Liebe. [B. Kgsbg.].
6 Sinfonie ä piü stromenti, op. 1.
Paris, Venier. 8 Stb. fol. Job. Schwan-
berger, Kapellm. b. Herzg. von Braun-
schweig gez. [B. B.
2 Sinfonien zu Adriano und Zenobia
(Opern) Ms. 20497. P. [B. B.
2 Sinfonien in G. und D. für 2 V.
Va. B. 2 Ob. und 2 Hörn. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Die B. Wolfenbüttel besitzt in Mss:
Siufonia: 2 V. 2 Ob. 2 Cor. Va. et B.
Cd. in 2 Sätzen, 8 Stb. auch im Kl.-A.
— 2 Sinfonien f. Orch. zu den Opern
Adriano u. L'Olimpiade in 8 Stb. — 20
Sinfonien zu den Opern Adriano, Ezio,
Solimano, Talestris, Didone, Zenobia, Issi-
pile, Antigono, die übrigen gez. mit Sin-
fonie per Camera. Alle im Kl.-A.
— AUegro vivace u. Coro aus II trionfo
della Costanza f. Kl. u. V.
— Balli deU'opera Solimano. Kl.-A.
— Balli dell'opera Zenobia. Kl.-A.
— BaUo e Marcia Dd. f. Klav.
— Concerto per il Cemb. 2 V. 2 Cor.
2 Clarinetti, V. e B. Cd. 2 Sätze. 9 Stb.
— Arien aus der Oper Talestri.
— Marche dell'opera Ezio für Klav.
Ms. 310, 11.
— Sonata Cd. f. Klav. Ms. 310, 20.
— 4 Sinfonien, 1 Marsch und 7 Siof.
f. Klav. Ms. 311, 1—4. 8. 11—18. Noch
2 Sinf. in 312, 5 und 313, 14.
Sonate (3) a 2 V. e Vcl. Brunsvic
1767 libreria della oase degli Orfanelli.
3 Stb. fol. [Stadtb. Augsbg. B. Wagener.
8 Sonate per il Cembalo. Ms. 20498.
[B.B.
2 Sonate und 6 Sonate per il Cemb.
in 7 Heften. Mss. [Dresd. Mus. B. Wage-
ner die 6 Sonaten in Kopie.
1 Marsch im C. F. Cramer. qufol.
[B. B. Nr. 1840.
In Mss. der B. Schwerin F: 4 Sinfonien
ä 10 u. ä 8. 3 Sonaten f. Klav. in Cd.
Bd. Gd.
In Berlin K. H. die Sinfonien (resp.
Ouvertur.) zu den dort vorhandenen Opern
in Stb. auch einige im Arrangement von
Hesse.
In Darmst. Sinfonia in Dd. Ms. P. —
Sonata Nr. 4 per Clavi-Cemb. Ms.
Sonaten f. Klavier, Ms. B 1107, 18.
[B. Dresd.
Schwaner, . . .
Giocondo, Operette. Ms. Stb. Zeit un-
bekannt. [Darmst. Ebendort eine Ouver-
türe f. gr. Orch. Ms. Stb.
Schwartback, . . .
ist in der Kgl. Musikalien-Samlg., jetzt
Kgl. Bibl. in Dresden, mit 4 Suites des
Schwartz, Andreas Francus.
106
Schwartzkopff.
petits airs pour 2 Y. Ä. et B. oe. 2.
Paris chez Borelly in r[u4° veiireten.
Schwartz, Audreas Francus,
Fetis sagt: Jebte in Würzburg,
doch giebt er keinen Beweis an,
weit eher könnte man Nürnberg
annehmen, da er einen Hochzeits-
gesang für den Patrizier Christoph
Hagen in jSTümberg schrieb. Aller-
dings -wissen wir von seinen beiden
Mitarbeitern Jakob Mailand und
Schwartz Scotas nicht, dass sie in
Nürnberg zur Zeit lebten. Seine
Lebenszeit fällt in die Mitte des
16. Jhs.
Seioe Kompositionen befinden sich nur
in Sarnlwk. (siehe Eitner 1, 17 Gesänge),
dazu kommen nocli 2 Gesänge nur mit
Andreas Schwartz gez. in der Bassstimme,
die in M. f. M. 8, 12 beschrieben ist und
auf den Tod Kaspar Othmayer's kompo-
niert sind, siehe Nr. 5 u. 7. Ferner in
Luthers Kinderlied von 1565 : Erhalt uns
Herr bei deinem wort 6 voc. (s. Artikel
Serranus).
In Mss. der B. B: W 94, 1109/10:
Wolauf mit reinem Schalle. Dein soll
sein das Herze mein, 2 voc. P. — In B.
Proske, Ms. 794. 840. 881: 7 Gesge. —
In B. Br. 2 lat. Gesge. in mehrfachen
Exempl.
Schwartz, Andreas, Scotus, ein
Komponist des 16. Jhs., der im
Samlwk. um 1550 (s. a.) mit dem
Gesänge „Dulcia conjugii paradisi''
4 voc. im Berg und Neuber fo. 4
vertreten ist (Eitner 1, die dortigen
Angaben sind nach obigen zu ver-
bessern). Das Wort Scotus könnte
man vielleicht mit Schotte über-
setzen, sein Geburtsland, sowie der
andere Andreas Schwartz sich mit
Francus bez.
Schwartz, Christian, Dichter
geistlicher Lieder, geb. 1652 zu
Neuhausen i/Pr., gest. als Hausvogt
in Memel den 25. April 1709. Er
gab heraus:
. . . Musae teutonicae, oder der geist-
lichen Lieder als des ersten Theils seiner
poetischen Wercke erstes Buch : Von ge-
wissen preüswüi'digen Musicis in Melo-
deyen gebracht. Königsberg 1705 Reus-
ners Erben. qa4<'. 4 BU. 147 Bll. An
Komponisten sind genannt: A. M. ISLieder,
Job. Fraucken 2, C. Haagk 6, Rubach,
Jacob Schönfeldt, J. A. Schope 4. (M. f.
il. 2, 53. Zahn 6, 286 sagt „wertlose
Gedichte mit arienhaften Melodien").
[B. Kgsbg.
Schwartz, Esaia, Bregensis
(Brieg), diente als Musiker beim
Herzog Karl von Münsterberg,
Oels etc. und ist bekannt durch
eine
Missa 8 vocum sup. percussit Said
miUe. Ms. [ß. Brieg nur C 1. vorhanden.
1 sechstim. Gesang im Autogr. Grasn.
B.B.
Schwartz (Swartz, Niger), Ste-
X)hau, aus Sitten in Wallis (Schweiz),
wird von Schubiger 2, 33 als Kom-
ponist des 15. Jhs. genannt.
Tschudi's Ms. Nr. 403 qu40, inkoraflet
in der Stiftsbibl. St. Gallen, enthält 2 Ge-
sänge: Puer natus est 4 voc. u. Viderunt
omnes fines 4 voc, hier mit Stefanus
niger Sedunensis Yalesianus bez.
Schwartzbach und Schwarz-
bach
werden im Magazin 1780 mit op. 4,
Arien und Sonate f. Fortep. oder Clader
und op. 5 6 Duos k 2 V. in Paris 1792
angezeigt.
Schwartzbaiier, Nicola, Musi-
cus an St. Stephan zu Wien. Eine
Quittung vom 29/7 1697 in B. B.,
Autogr. Grasn.
Schwartzkopff, Theodor, kam
1678 als Musiker in die Stuttgarter
Hof kapeile, wurde 1686 Yice-
kapellmeister und am 24. März 1690
nach Magg's Abgang Kapellmeister.
1700 wurde Cousser als Ober-
kapellmeister angestellt. Sch.'s Be-
streben ging von nun an darauf
hin, Cousser zu Falle zu bringen,
was ihm auch gelang und Cousser
im Jahre 1704 seinen Abschied
nahm ; doch sah sich Seh. getäuscht,
denn nun setzte der Herzog Störl
an den Posten und Seh. musste
ihm sogar seine Wohnung ein-
räumen. Von nun an ging Schw.
Schwartzkopff.
10<
Schwarz, Dominicus.
nur darauf aus, Störl beim Her-
zoge anzuschwärzen. Auch 1706
wurde er übergangen als Joh. Chr.
Pez an Störl's Stelle rückte. Näh.
im Sittard 2 von S. 81 ab, sonst
noch S. 68. 119.
S. 241 ff. führt er aus dem Jahre 1684
das Ballet ,,Le rendez-vous de plaisirs",
l(i86 das Schauspiel mit Entreen von
Balletten „Paridis Urthel" und 1688 das
Singspiel .,Endymion" seiner Komposition
an. Die Oper ^.Amalthea'' von 1697 kann
ihm nur mutmafslich zugeschrieben werden.
Die Musik ist verloren, nur Textbücher
finden sich in der Stuttgarter Hofbibl.
Von seinen Druckwerken ist bekannt:
Fuga melancholiae harmouica, id est,
Concentus sacn, missas, psalmos et hym-
nos continentes, a 4 vocibus necessariis
et 5 instrumentis ad libitum. Stuttgart
1684 T\^eyrich. 11 Stb. 40. [B. B.
2 Motetten 1. Herr, wenn ich dich nur
habe, ä 9. 4 voci et 2 V. Va. Vcl. B.
Ms. P. 2. Jesu du mein liebstes Leben.
4 voci e 2 V. 2 Yiole et Org. Ms. P.
[Schwerin F.
Magnificat 7 voci 2 Ob. und 5 andere
Instr. Ms. Stb. [Darmst.
In Strafsburg, St. Thomas : Siehe meine
Freundin du bist schön, 4stim. mit 2 Y.
2 Violen, Fag. B. u. Org. Ms.
In B. Eostock im Ms, 2 Ouvertüren f.
Orch. 4 Konzerte f. Ob. mit kl. Orch.
1 Sonate und Pieces ä ti'e f. Gambe, V.
u. Cemb. 2 Parthien f. 1 u. 2 Gamb. u.
Klav. 1 Sonate f. V. Vcl. u. Klav. 1
Konzert f. 4 Fl. trav. 2 V. B. u. Klav.
1 Sonate f. 2 Fl. allem, u. Klav. 1 Par-
tie f. Gambe vel V. solo e Cemb. 2 So-
naten ä 3: 2 V. Violen u. Cemb. Sonata
alla imitatione del ßossignuolo e del Cucco
ä 5 per il 2 V. 2 Va. Violon e Cemb.
Gerber 2 führt noch ein 2 tes aber un-
bekanntes Druckwerk an: Harmonia sacra
hoc est Psalmi a 1 — 6 voc. et instmm.
Stuttg. 1697. Seh. lebte noch 1725.
Schwarz, ... wurde am 29/7
1779 als Yioloncellist an der Hof-
kapelle in München angestellt und
diente bis dahin in der Mann-
heimer Kapelle mit 370 Gld., 1789
betrug sein Gehalt in München
800 Gld. (Kreisarchiv). Fetis nennt
ihn Anton ScJurarx, geb. 10. Juni
1753 zu Mannheim, Schüler von
Innocenz Danzi, trat schon mit
13 Jahren als Violoncellist Tor
dem Herzoge der Pfalz auf. 1776
spielte er in Paris im Concert
spirituel. 1817 lebte er noch in
München. Fctis erwähnt ein Vio-
loncell-Konzert im Ms.
Schwarz, Amhrosius.
Die Löbauer Ratsbibl. , jetzt in Kgl.
B. Dresd., besitzt ein Chorbuch im Ms.
fol. mit Lamentationes von 1578.
Schwarz, Andreas Gottlob,
trat 1782 in London als Fagottist
auf (Pohl 2, 373). Er ist wahr-
scheinlich derselbe, der als Fagot-
tist in Brandenburg - Onolzbach-
schen Diensten stand und am 24/9
und 1/10 1775 sowie 10/4 1777
in Frankfurt a/M. konzertierte
(Israel 57. 61). Gerber 1. 2. be-
richtet: geb. 1743 zu Leipzig, gest.
26. Dez. 1804 in Ansbach (Becker
3), Schüler von Müller in Karls-
ruhe, machte als Oboist die Feld-
züge des siebenjährigen Krieges
mit, kam 1770 in die Hofkapelle
in Stuttgart (Sittard 3, 73 verz. ihn
schon 1763), seit 1772 Mitglied
der Ansbachschen Kapelle.
— Christoph Oottlob, sein Sohn,
trat 1784 nebst dem Yater als
Fagottist in London auf (Pohl 2,
373). ^'ach Gerber 2: geb. 12.
Sept. 1768 zu Ludwigsburg bei
Stuttgart. Bei seinem Aufenthalte
in London engagierte ihn der
Prinz von Wales und als die Ka-
pelle 1787 aufgelöst wurde, kam
er nach Deutschland zurück und
trat in die Berliner Hofkapelle ein,
wurde 1826 pensioniert und starb
1829 zu Berlin (Ledebur).
In der Schweriner Fürsten -Bibl. be-
findet sich unter Gottlob Sclttcarx ein
Fagott-Konzert im Ms. P. in Fd., welches
der Hofmusikus Brandt am 31. Okt. 1804
in Ludwigslust vortnig. Es ist zweifel-
haft, ob es vom Vater oder Sohn herrührt.
Schwarz, Dominicus, um 1510
.,Singer'' an der HofkapeLle in Stutt-
gart (Sittard 2, 8).
Schwarz, Eberh. Friedr.
108
Schweinberger.
SehTvarz, Eberhard Friedrich,
jüngerer Sohn des Andreas Gott-
Job, geb. 1775 zu Ansbach, wurde
Violinist, ging 1795 auf Konzert-
reisen, liefs sich in Berlin vor dem
Könige hören und wurde Mitglied
der Hofkapelle. 1835 pensioniert,
muss bald darauf gestorben sein.
Er zeichnete sich auch als Klavier-
spieler aus und wirkte viel zur
Verbreitung von Mozart nnd Beet-
hoven (Ledebur).
Schwarz, Fr . . ., wird von Ger-
ber 2 als dänischer Komponist des
18. Jhs. angeführt, der herausgab:
Lommebog for Skuespelyndere 1785
und 1786, 2 Hefte in 80.
Schwarz, Johann, um 1546
Kapellmeister an der Hofkapelle in
Stuttgart, empfängt für Unter-
weisung der Sänserknaben 10 Gld.
(Sittard 2, 12).
Schwarz, Johann Georg Abra-
ham, geb. 1778, gest. 25. Nov.
1825, 47 Jahr alt, war Organist
an der Hauptkirche in Wolfen-
büttel (M. f. M. 23, 127).
Schwarz, Karl (rottfried Wil-
helm, nach Türkei 1, 135, der
zwar J. Gottfried W. schreibt, war
um 1781 Musiker in der Hessen-
Darm.städter Hofkapelle.
Die Bibl. Berlin Ms. 20520 besitzt von
ihm die komische O^Derette in 1 Akt: Der
Käficht oder AVer Andern eine Grube
gräbt . . . P.
An die Geliebte, Gedicht von C A.
WoLEf. in Musik gesetzt von ... op. 12
Nr. 2.' Berün, Wolff. 3 S. qufol. [B.
Egsbg.
Zwei Lieder von Carl Lindow. in Mus.
ges. Berlin, C. A. AN^olff & Co. 3 S.
qufol. [ib.
Schwarz, Polykarp, um 1716
Kantor an der Kirche und Schule
zu Pirna i. S. (M. f. M. 28, 150).
Schwarzmann , Fr ... , ein
Oesterreicher, von dessen Kompo-
sitionen Gerber 2 5 Violintrios in
Traeg's Katalog anzeigt.
Schwedler, Johann Christian,
geb. 1710 zu Zielenzig, um 1754
Violinist in Diensten des Prinzen
Karl in Berlin (Marpurg 1, 159).
Schwegler, P. Johann, von
Altdorf, St. 1612 als Klosterbruder
zu Weingarten in Württemberg,
ein als Bassist ausgezeichneter
Sänger (M. f. M. 3, 102).
Schwegler, Johann Darid, geb.
7. Jan. 1759 zu Endersbach (Würt-
temberg), Schüler der Karlsschule,
ti-at als Oboist und Komponist in
die Hofkapelle und zeichnete sich
besonders in Kompositionen für
Blasinstrumente aus, von denen
Gerber 1 eine Anzahl verz. Auch
seinen jüngeren Bruder Friedrich
erwähnt Gerber 2 als talentvollen
Künstler.
Seh weher, Christoph; da der
Name auf dem einzigen bekannten
Drucke fehlt, so ist man gezwungen,
dem Bibliotheks-Kataloge allein zu
vertrauen. Der Titel lautet:
Bassus VeteiTim ac piamm cantionum
de praecipuis Anni festis. Noribergae
1561 (wahrsch. bei Berg u. Neuber er-
schienen). qu40. 63 1at. Gesge. [B. B:B.
Schweigl, Ignaz, lebte um
1783 in Wien als Violinist und
gab 1786 eine VioHnschule heraus
(Hanslick 114. Gerber 2). Die
B. M. besitzt die 1. Ausg., betitelt:
Verbesserte Grundlehre der Violin zur
Erleichterung der Lehrer ... 2 Thle.
Wien 1786 beim Verfasser. 4«. 48 S.
— 2. ThI. mit dem Titel: Grundlehre der
Violine ... 50 S. [besitzt auch Dresd.
und B. Lpz.
Die Musikfr. Wiens besitzen aus Ger-
ber's Bibl. die 2. Auü. derselben, die
Gerber ausführlich beschreibt, betitelt:
Grundlehre der Violin, zur Erleichte-
rung der Lehrer und zum Vortheil der
Schüler . . . Wien 1794 Selbstverlag.
7 Bogen in qu4", davon 6 Bg. Noten-
beispiele.
Schweinherffer, Oottfried, Bal-
letgeiger a/d. Hofkapelle in Wien
mit 360 Gld. jährl. Gehalt, vom
Schweiuitz.
109
Schweitzer, Anton.
1. Jan. 1727 bis 1740; wird pens.
und t 14. Okt. 1763, 82 J. alt
(Köcliel 1).
Sehweinitz, wahrscheinlich An-
dreas, von dem Marpurg 1, 432
berichtet, dass er um 1720 Orga-
nist in Treuenbrietzen war.
Im Conserv. zu Brüssel befinden sich
iu j\Iss. Part:
1. Jauchzet Dn- Völker, der Eeiland ist
kommen.
2. Ich bin der Erste und der Letzte.
3. V>'^er ist der, der so von Edom
kömmt.
4. Auf Christi Himmelfahrt allein.
0. Das Keich Gottes ist nicht Essen
und Trinken.
6. Schaffe io mir Gott ein reines Herz.
7. Gott der Vater wohn uns hey.
8. Er hat seinen Engeln befohlen.
Kirchen -Kantaten für 4stim. Chor, Soli
und kleines Orchester.
9. Kantate ,.auf die Raths Predigi:
Auf, redliche Bürger, ermuntert die Her-
zen," 4stim. Chor, Solo und 2 Tromp.,
Pauck., 2 V. Va. Bc.
In B. Darmst. unter SchweiniX' ein
Trio ex F ä Cembalo obl. et V. Ms. Stb.
Seliweltzelsi)erger , Kaspar,
lebte um 1720 und gab nach Ger-
ber 2 heraus:
6 Ouvertures ä 2 V. A. et B. Augsbg.
bey Lotter. fol. Die Antiquariatshand-
lung von Rosenthal besals : Opera, genannt
die romantische Lucretia. In einem Sing-
spiel 1715 aufgeführt auf dem Durch-
lachischen Schauplatz. Gedruckt im Jahre
1715. Ms. P. in qufol. 5 voll., schreibt
aber im Kat. 2G Sclnceixelsterg^ Cas.^
jedenfalls ein Druckfehler.
Schweitzer (Schweizer), Anton,
geb. 1737 zu Koburg, gest. 23. Nov.
1787 zu Ootha (Forkel 4, 105
schreibt den 21. Nov.). Nach Dit-
tersdorf Selbstbiogr. war er beim
Prinzen von Hildburghausen Sänger-
knabe u. dann Bratschist, da aber
Dittersdorf die Jahreszahl 1758
angiebt, so war er aus den Kna-
benjahren heraus. Nach Gerber 1
wurde er auf Kosten des Herzogs
von Koburg erzogen, der ihn za
Kleinknecht nach Bayreuth schickte,
darauf kam er nach Hildburghausen
und wurde zum Musikdirektor bei
der Seiler'schen Trappe und Ka-
pellmeister bei der Hofmusik er-
nannt, auch sandte ihn der Prinz
auf seine Kosten 31/2 Jahr nach
Italien. Von Hildburghausen ging
er dann 1772 als Musikdirektor
des herzgl. Theaterorchester nach
"Weimar. Nachdem ein Feuer 1774
das Theater vernichtet hatte, ging
er nach Gotha und wurde herzogl.
Kapellmeister als Nachfolger Ben-
da's, der im Frühjahr 1780 seinen
Abschied nahm (Hosaeus 60/61).
Der Kurfürst der Pfalz beauftragte
im Sommer 1776 Wieland eine
Oper für Schw. zu schreiben. 1777
machte er sich an die Arbeit und
am 4. April beendigte er sie (Brief
an Merck), am 24. Mai 1777 hatte
Schw. schon 3 Akte komponiert.
Auf das absprechende Urteil Merck's
und Goethe's entschloss sich Wie-
land, der sie anfänglich ganz zu-
rückziehen wollte, sie umzuarbeiten
und tröstete sich mit der Ausrede,
dass es bei einer Oper auf den
Text weniger ankomme (sie?).
Durch den Tod des Kurfürsten
wurde die Aufführung der Oper
Eosamutide, die am 11/1 1778
stattfinden sollte, bis zum Jahre
1780 verschoben. Die Zeitgenossen
Schw. 's waren so wenig im Stande,
in die Tiefen des musikalischen
Ausdrucks zu dringen, dass sie
Schw. für einen gröfseren Kom-
ponisten als Gluck hielten. Wie-
land z. B. spricht sich über Schw.
ebenso entzückt aus, wie Schubart
110, der nur bedauert, dass Schw.
aus Bequemlichkeit so selten ein
Werk liefert. Mozart dagegen lässt
seinen ganzen Spott über Schw.'s
Schreiberei los. Er nennt z. B.
seine Alceste „die traurige Alceste"
und ein anderes Mal sagt er von
ihm: er ist trocken und glatt wie
Schweitzer, Aoton.
110
Schweizer, Hans.
unser Haydn (Michael), nur class
die Sprache feiner ist. Ueber die
Rosamunde schrieb ein Anonymus
die Recension: Schweizer's Musik
zu Wielaud's Rosamunde, in Mann-
heim aufgeführt. Frankf. u. Lpz.
1781. 80. 48 S. [B. B.] Jaim
giebt sehr ausführliche Berichte
in 1, 432. 2, 135. 139. 142. 143.
3, 42. Fr. Walter 295.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Kom-
positionen :
Missa Cd. 4 voc. c. instr. Als. 20540.
P. 44 BIl. [B. B.
Oster-Cantate nach der Poesie Sr. herzgl.
Durchl. Herrn Ernst Friedrich Karl von
Hildburghausen. Halleluja! Heil und Ki'aft.
Ms. P. 40 Ell. [B. B. Ms. 20542. B.
Kgsbg. mit dem Anhange des Chorals
„Herr Jesu du allein", 8 Bll.
Musick aufs Osterfest. Auch auf
Himmelffihrt, f. Chor und Orch. Ms. P.
u. 18 Stb. [B. Kgsbg.
Grabgesang (Text von H. A. 0. Eei-
chard), Gotha 1783. 4». In Keichard's
Gedichtsamlg. [B. B. br. Mus.
Cantata A sua Altezza Sereniss. il Prin-
cipe Giuseppe Federico, duca di Sassonia,
Hildburghausen 10. Aprile 1769. Ms.
qufol. Autogr. „Furibonde tempeste, irati
venti. MineiTa und Marte." P. 105 S.
[B. Kgsbg.
Alceste. grofse Oper von Wieland in
ö Akten. Mannheim 1773. Ms. 20549.
P. u. Stb. [B. B. Dresd. Mus. Ms. 797 c.
Darmst. Musikfr. Wien. Dresd. Brachst,
im Ms. B656. P. Hofb. Wien 16152 P.
260 Bll. B. Lpz. C. P.
— In E. Clirstph. Dressler's Theater-
schule 1777. S. 169 besprochen.
— H.-A. Leipzig 1774 Schwickert.
4 Akte teils Kl.-A., teils Part. 154 S.
[B. Kgsbg. Lübeck. Hofb.Wien. Dresd.
Mus, Brüssel Cons. B. B. B. M.
Darmst. Musikfr. Wien. Eiusiedeln.
— Kl.-A. Berlin u. Libau 1786 Selbst-
verlag in Commission bey Logardt u. Fried-
rich, qufol. 123 S. [B. B. Hofb.Wien.
Apollo unter den Hirten, ein Vorspiel
mit Arien. Ms. P. 39 Bll. [B. Kgsbg.
Aurora, Oper. Ms. P. 1772. [ß. Lpz.
Die DorfgaUa, eine komische Operette
von Herrn Gotter in 2 Akt. P. im Ms.
20548. [B.B. Dresd. Mus. Dresd. Oper.
— Kl.-A. Lpz. 1777 Schwickert. qufol.
08 S. [B. B. B. Kgsbg. Dresd. Mus.
Musikfr. Wien. Dresd. B. M. B. Lpz.
EHsium, ein musikalisches Drama. Ms.
P. 1773. [Darmst. B. Lpz. R. C. of Mus.
— Kl.-A. Königsberg 1774 Haltung.
36 S, [B. B. B. Kgsbg. B. Bbg. Dresd.
Mus. B. Lpz. B. M. Dresd., auch Ms.
B 1488, 14 m. Brüssel Cons.
Polyxena, ein lyrisches Monodrama von
F. J. Bertuch und Schw. Weimar. Indu-
strie Compt. (1793). P. 56 S. fol'. Vor-
wort von Bertuch. fB. Kgsbg. B. B.
B. M. Einsiedeln 1. Akt im Kl.-Auszg.
Rosamunde, Oper von Wieland in 5
Akten. 1780 in Mannheim aufgefühii.
Ms. P. [Darmst. B. B. Ms. 20547 in
4 voll. resp. 4 Akten. B. Kgsbg. einige
Scenen und Arien im Ms. P.
Die Wahl des Hercules. Singspiel.
Ms. 20545. P. 212 S. [B. B.
In Schwerin F. 3 Arien aus der Al-
ceste in Stb.
Lieder im Ms. B 910. [Dresd.
Sinfonia in Esd. Ms. Stb. [Schwerin F.
Im Saralwk. Rondo, Lpz. 1784 ein Satz.
In Ettingers Canzonetten f. Klavier
1781, Variationen von Schw.
Als Schw. bei der SeUer'schen Truppe
Musikdirektor wai', schrieb er für dieselbe
eine Anzahl Singspiele, dieselben verz.
Reichard 1776, 191. Riemann in seinem
Opernhaudbuch verz. sie bis auf die Musik
zur Komödie „Philemon und Baucis".
Schweitzer, Clemens, um 1577
Schüler des Organisten Christoph
Walter (s. Staatsarchiv).
Schweitzer, Friedrich, be-
kannt durch
Christliches Danck- und Denck-Mahl
zu schuldigsten Ehren dem Gecreutzigten
und Aufferstandenen Jesu von Nazareth,
aus derpffenbarung Johannis auffgerichtet.
In Reymen abgefasset von Simon Dach,
vnd zu singen gesetzet von ... a 6.
Königsberg 1658 gedr. durch J. Reusner.
7 Stb. qu40. Bc. in fol. „Ich hörte,
spricht Johannes, ein Geschrey", 6stim.
mit Bc. [B. Kgsbg.
Schweitzer, We. (Wenceslaus?)
gab heraus:
Tre Trios per 2 V. e Vcl. op. 2.
Vienna, G. Eder. 8 Stb. fol. [B. B. B.
Wagener.] 18. Jh. Die Musikfr. in Wien
besitzen unter W. Schweitzer op. 4. 5.
8 — 10: 7 Sonaten f. Klav. u. V., oder
Klav. u. FL, oder Pfte. u. Vcl.
Schweizer, Ant., s. Schweitzer.
Schweizer, Hans, seit etwa
1554 Posaunist an der HofkapeUe
Schweizer, Leopold.
111
Scliwemmer.
iu Miinchen mit 100 Gld. Gehalt
(Kreisarcb.). 1554 heifst es in den
Akten: dem Hannseu Posauner 20
Gld. Erst 1557 liest man Hann-
sen Schweitzer Pusauner ist be-
zahlt 100 Gld.
Schweizer, Leopold, geb. zu
Nenarad im Bannat, lebte in Wien
und war Violinist im Orchester
der St. Stephanskirche um 1799.
Gerber 2 verz. Variat. f. Klav. Die
Musikfr. in Wien besitzen Differents
pieces p. clavecin, oe. 1, Vienne, Eder.
— Variat. f. Pfte. im Autogr. [B. B.,
Grasü.
Sehwelingv siehe Sweeliiick.
Sehwemmer, Heinrieli, geb.
28. März 1621 zu Gubertshausen
bei Hallburg in Unterfranken, gest.
26. Mai 1696 in Nürnberg. Krieg
oder Pest vertrieb ihn aus der
Heimat und kam er auf seinen
Wanderungen nach Weimar, Ko-
burg und um 1641 nach iSTürnberg;
wird dort Schüler Kindermann \s,
1650 Adjunkt an der Lorenz-
Schule, 1656 Kantor an St. Sebald,
gemeinsam mit Paul Heinlein,
nach dessen Tode allein, später
Kapellmeister an St. Marien, 1693
Schul kollege an der Sebalder
Schule und Organist an St. Sebald
(Gerber 1. Drucktitel. Winter-
feld 2, 456. Zahn 5, 428). Er
war der Lehrer Joh. Krieger's, Jak.
Balth. Schütz', Pachelbel's und
anderer. Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Ms. 2964 in B. B. BI. 51: Surgite
populi, in Orgeltabulatur. In Stimmen
Ms. 75, 1. Abtlg.
Trauergesang f. 4 Stim. Nürnbg. 1655.
[B. Lpz. Wahrsch. derselbe Gesaug den
Dr. Bohn in Breslau ohne Titelbl. in 1 vol.
besitzt.
Mss. in Upsala: Santella vel pusilla?
ä 5 voc. et 5 instr. — Dominus in nomine
tuo, a 5 voci 2 Yiole, 2 Corni, 3 Trom-
boni et Org. (et accomodata a piii instrum.
d. Gustav Duben) 1664 e Tabulatura. 2
Ex, in 40. — Halleluja. Christus natus
est, ä 5 voci et 8 Instr. c. Bc. fol. —
Der Gerechten Seelen ä 5 voci e 4 Yiole
c. Bc. 40.
In B. Zw. Drucke ohne Ort und Ver-
leger in einzelnen Bll, teils P., teils in
Stb. (siehe Katalog Ö. 248) :
1. Trauer- Lied, über den fnihzeitigen
Todt des seeligen Kindleius Thom. Ant.
Besserers . . 14. März 1661. 1 Bl. in
4«. P.
2. Siehe der Gerechte kommt, Begräb-
nislied f. 2 St. u. Instr.
3. Müh u. Arbeit ist das Leben.
4. Meine Stunde ist kommen. 2 Be-
gräbnislieder f. 1 St. u. Instr.
5. "Was ist das Leben doch, 4 st. Part.
6. Erkenne dich, betrübte Seele, f. Disk.
u. bez. B.
7. Nun ists gethan. — So soll es sein.
— Fleug meine Seele f. Cant. u. Bc.
8. Trauergesaug f. 4 st. Chor. Part.
9. Die hohe Ceder ist gefällt, 4 st. P.
10. Erkenne dich, Ist. mit Bc.
11. Nun ists gethan. — So soll es denn
sein, Ist. mit Bc.
12. So ist es nun einmal gethan, Ist.
mit Bc.
13. Herr, du lassest mich erfahren. —
Edler Herr, gute Nacht, Ist. mit Instr.
14. So fahr ich hin. — Nun ist alles
überstanden, 1 st. mit Bc.
15. Nunmehr ist mir gar wohl ge-
schehen. — Was müht ihr die Aerzte
viel. — Nun ich scheide aus dem Leide,
4 St.
16. Ein gefangenes Kerkerleben, Grab-
gesang f. 1 A. mit Instr.
17. Die erste Trauzeit in der "Welt,
Hochzeitsgesg. f. 2 St. mit Instr. P.
18. Unter Nr. 359 Trauer Gesänger ä
4 voc. So dem Seelig Verstorbenen zu
Ehren componiert ;ind musiciert werden.
1 : Nun es kann nicht anders sein. 3 Bll.
iu 4^*. Stim. gegenüber gedruckt, s. 1.
Nr. 1 mit H. S. gez. Nr. 2 mit C. O.
W(ecker).
In geistUchen Liedeibüchern mit Ge-
sängen für 1 Stim. u. Bc: 15 Lieder im
Aruschwanger 1659. — Im Nürnberger
Gesgb. 1676, 8 Melodien, siehe Saubert.
— In Arnschwanger's heiligen Psalmen
1680, 28 Melod. - In Müllers (Heinr.)
Erquickstunden 1675 und 1691, nur mit
H. S. gez., 2 Arien. — Im Zahn Abdrack
einiger Melodien, die mutmafslich seine
Erfindung sind.
In B. Joachimsthal unter H. S. ein
Orgelstück: Fautasia, im Ms.
Ein geistl. Lied im Winterfeld (Eit-
ner 2).
Scliwemmter.
112 Schwenke, Chrstn. Friedr. Gottl.
Scliwemmtiicr, Johann, war
Kantor in Oldenburgischen Diensten,
wahrscheinlich im 17. Jh:
Das Haus- und Centralarchiv zu Olden-
burg besitzt vou ihm „Gott der Vater
steh' uns bei'' 7 Stirn.
Schwencke, C. F. G., siehe
Schwenke.
Schwenckcnhecher, Oünther,
geb. 26. Nov. 1651 zu Mulda bei
Jena, gest. 9. März 1714 zu Königs-
berg i/Pr. Betrieb Musik unter
dem Kantor Job. Hofmann und
David Funck in Eudolstadt, bezog
dann 1672 die Universität Jena,
um Jura zu studieren, ging darauf
auf Eeisen und kam nach Königs-
berg i/Pr., wo er im Hause des
Stadtsekretär Stellung fand ; erhielt
1676 das Sackheimische Kantorat
und 1682 die Musikdirektorstelle
am Kneiphofe nach Ludw. Ditt-
mar's Tode. 1702 wurde ihm vom
Rat noch das Amt eines Haus-
halters am Armenhause übergeben
(Mattheson 1, 334 aus der Leichen-
predigt. Gerber 1). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar
Braut-Tantz-Liedchen auff . . Herren
Balth. Fischers . . u. Annen ßegineu Bred-
loen . . 7. May 1686 . . Hochzeit Fest . .
Egsbg., Eeusners Erben. Auf zum Tantze,
was bey Küssen, ä 3, 2 V. & Violone.
fol. 2 ßU. [B. Kgsbg.
Braut -Tantz bey.. Hochzeit.. Herr
E. 0. Böse und Frau Justine Dorothea
Feyerabends Wittib den 16. April 1693.
Ib. Auserlesn' hochwerthe Gäste ä 2 Ob.
et Fag. fol. 2 Bll. [ib.
Ermunterung der Jugend . . bey Hoch-
zeit-Feyer Herrn Bartschen und Anna
Maria von Derschauea . . . Königsbg. (1603)
Reusners Erben. 2 Bll. fol. Auff zum
Tantz ihr jungen Leut 4 voc. [ib.
Andere Gelegenheitsgesänge erwähnt
Döring inM. f. M. 1 p. 149 ff., sie werden
in obiger Bibl. in Abtlg. Wallrodt's oder
im geh. Archiv sich befinden. Es sind
folgende :
Letzter Ehrendienst beim Leichen-
begängniss Christ. Drejer's 1688. Aria
a 5: Was kann ich dir Herr Zebaoth. —
ßrauttanz f. Joh. Melhorn. Auff ihr
freien Freudengeister. — Aufmunterung
zur Freude und zum Tantze zur Vermäh-
lung des Dr. Krügers, 1700. — Brauttanz
f. d. Pfarrer im Löbenicht Mat. Bohns:
Wo bei keuschen Liebesflammen. Am
Schlüsse 2 Serra's, — Psalm 22. V. 1.^,
16, welcher bei des sei. Chr. Löfflers
Loichenbegängniss ist musiciert worden
(Chor und Solo. 1713).
In B. B. Ms. 19230 P. letzte Nr. ein
Maguificat 5 voc. 2 V. 2 Ob. 2 Viele,
Fag. et Org. 10 Bll. um 1680.
Schwendt (Schvendt) ;
in B. Upsala im Ms. 12 Sonate ä 2:
2 Violini. fol. Gerber 1 verz. einen
Herrn von Sehivend, Ksl. Kgl. Hof Sekretär
in Wien, der 1790 das Melodrama in
Musik setzte: Iramis, das Opfer aus Liebe.
Fraglich ob es der obige ist. Eeichard
erwähnt ihn schon 1789 p. 124.
Schwenke, Anton, Aroltzio-
Waldekkius (Arolsen in Waldeck),
ist am 4. Juni 1751 als Magister
Musices an der Universität zu
Leydeneingeschrieben(Bouwst.3,8).
Schwenke (Schwencke), Chri-
stian Friedrich Grottlieh, geb. 30.
Aug. 1767 zu Wachenhausen i/H.,
gest. 28. Okt. 1822 zu Hamburg.
Zeigte schon als Knabe bedeutende
musikalische Aulagen u. trat am 18/3
1779 in Hamburg in einem Kon-
zerte seines Vaters (Johann Gott-
lieb) als Klavierspieler auf. Em.
Bach wurde hier auf ihn aufmerk-
sam und nahm ihn unter seine
Fürsorge. Er wurde Diskantist im
Kirchenchore und 1781 Clavi-
cembalist bei der Kirchenmusik.
Er zeichnete sich besonders durch
den Yortrag Seb. Bach'scher Fugen
aus. 1782 sandte ihn der Vater
nach Berlin und er fand an der
Prinzessin Amalia, der strengen
Kunstrichterin, und an Kirnberger
freundlich gesinnte Helfer. Von
hier aus ging er auf Kunstreisen,
meldete sich 1783 zu der Orga-
nistenstelle in Hamburg, wurde
aber übergangen, trotzdem Bach
der Examinator war. Er wandte
Schwenke, Chrstu. Friedr. Gottl. 113 Schwenke, Clirstn. Friedr. Gottl.
daher Hamburg wieder den Rücken,
trat als Virtuose auf und besuchte
1787 und 1788 die Universitäten
zu Leipzig; und Halle. Als Bach
1788 in Hamburg gestorben war,
stritten sich Stadt- und Kirchen-
räte lange um die Frage, ob über-
haupt noch die Kirchenmusik zu
erhalten sei, bis man sich endlich
dahin einigte, ihr durch eine ge-
ringe Bezahlung nach und nach
das Leben zu unterbinden. Man
wählte am 1. Okt. 1789 Schwenke
zum Kantor u. Musikdirektor mit
dem Gehalte wie ihn Telemann
erhalten hatte, nämlich 600 M u.
versprach ihm ein jährliches Ge-
schenk von 300 M. Die Stellung
sollte ihm nur Enttäuschung und
Ärger bringen, denn bei den mehr
als um die Hälfte verringerten
Geldmitteln war an eine Anstellung
von tüchtigen Kräften nicht zu
denken. Alle Eingaben Sch.'s
waren vergeblich und die Musik
wurde ihm so gleichgültig, dass er
sich eine Zeitlang mit Lösung
mathematischer Fragen beschäftigte
und einen starken Quartband mit
Logarithmen ausarbeitete. Erst als
die Franzosen Hamburg besetzten,
sein Schwager Paris das franzö-
sische Theaterorchester dirigierte
u. der Fremdenzufluss ein starker
wurde, nahm Seh. wieder teil an
denöffentlichenMusikbestrebungen.
Auch mit Klopstock verkehrte er
viel, der ihn zu bestimmen wusste
seine Dichtungen nach seinen Vor-
schriften zu komponieren, die darauf
hinaus liefen, den Text in seinem
Zusammenhange und seiner Rhyth-
mik nicht zu stören, sondern im
Gegenteil das Versmafs musikalisch
wiederzugeben. Ähnliche Versuche
hatte er bereits mit Gluck, Em.
Bach und später mit Reichardt
gemacht. Sie hatten das Gute, dass
Rob. Etoer's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
der unsinnigen Behandlung des
Textes von selten der Komponisten
ein Ende gemacht wurde und sie
sinngemäfser den Text zur Geltung
zu bringen suchten. Schw. kom-
ponierte von Klopstock „das Vater
unser" und „Der Frohsinn". Seh.
war übrigens mehr Theoretiker und
Kritiker als hervorragender Kom-
ponist, da ihm eine ursprüngliche
Erfindungskraft abging. Sein Wis-
sen stand höher als sein Können.
Die Lpz. Ztg. bringt treffliche Ar-
tikel über Musik von ihm (siehe
die Register). (Quellen: Sittard 1,
51. 118. — Lpz. Ztg. Necrolog 24,
756. Aufserdem vielfache Recen-
sionen. — Koller, Klopstockstudien
48. — AUg. d. Biogr.j.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Kom-
positionen :
Autogr. in B. B; Lobgesang auf die
Harmonie v. Ebeling f. 5 St. m. Instr.
P. 1789, auch in Kopie Ms. 20564, 62
Ell. P.
Passions - Cantate : Der Du in bangen
Nächten. P. 17 Bog.
Ostercautate : Dich sahen wir.
Cantate 4 Stirn, init Bc. Autogr.
Grasnick in B. B.
Das Vater unser von Klopstock zu 4
Stirn, u. Instr. Ms. 20562. P. 27 BU.
[B. B. Strafsburg Wilhehuitanerstift.
B. Lpz. Schwerin F.
— KI.-A. Lpz., Er. & H. 14 S. aufol.
[B. B. E. Wagener.
Des Wahns u. Irrthums Nacht. Weih-
nachtscantate f. Choru. Orch. Ms. 20560.
P. 56 Ell. [B. B.
Wechselgesang und Terzett (Sey ge-
trost, zage nicht). Ki.-A. Hamburg 1792.
qufol. [B. B.
March and War Song of the German
Patriots composed & dedicated to the Hans-
catie Legion. London, Ciementi & Co.
4 Lieder in Voss'Musenahnanach 1792/93.
[B.M.
Lied: Voller Gefühl des Jünglings, in
Lpz. Ztg. 1, Big. 16.
Hoboe-Concert Cd. Ms. 3680, Autogr.
mit 1803 gez. P. [E. Hbg.
VI Fugen für die Orgel zum Studium
canonischer Sätze. Lpz., Er. & H. 24 S.
[B. B. E. Wagener.
3 Senates pour le clavec. avec V.
8
Schwenke, H . .
114
Schwieger.
oe. 3. Berlin et Hamburg. 2 Stb. fol.
[besals 1894 Leo Liepra.
Drey Sonaten für das Klavier, dem
CoUeg der Scholarchen in Hamburg ge-
widmet. Halle 1789 Selbstverlag (Hendel).
4 EU. 23 S. [B. B. B. Wagener. Brüs-
sel Cons.
Die jMusikfr. in Wien besitzen von
ihm: 6 Fugen zur Erlernung des Contra-
punctes für Orgel. — 2 Sonaten op. 10.
— 1 Sonatine op. 11, beide für Klav. —
12 Divertissements in 2 Heften op. 12.
3 Amusemens a 4 ras. op. 14. — 3 Pieces,
op. 15, Hummel dedic. — 3 petits Eon-
deaux ä 4 ms. op. 56. — Var. über
Gestern Abend war Vetter Michel.
In Eeichardt's Lieder geseUiger Freude
1. Bd. 1796.
In B. Biüssel 5176 befindet sich der
gedr. Kat. seiner Bibl., die am 25. Aug.
1823 in Hbg. verkauft wurde, fälschlich
mit C. F. T. gez.
Die Lpz. Ztg. 3, 250 beuiieüt auch eine
1800 erscliienene Oper.
Sein Sohn Johann Friedrich wird von
Gerber 1 mit dem Tater verwechselt. Er
gehört dem 19. Jh. an imd wurde 1792
in Hamburg geb.
Schwenke, H . . .
15630, 23 in B. B. die Cantate: Un-
nennbar glücklich. P. (im Druckwerk
Arien, angehäng-t). In Dresd. Kgl. Ka-
pelle von einem Schivenk eine Serenade.
Schwenke, Johann Grottliel),
geb. 11. Aug. 1744 zu Breitenau
im Sachs. Erzgebirge^ gest. 7. Dez.
1823 iD Hamburg, stand anfäng-
lich in kurf. sächs. Diensten, 1767
war er Oboist bei den Dragonern
in Hannover. Hier fand sein Fa-
gottspiel viel Anerkennung. 1776
liefs er sich in Hamburg nieder
und wurde zum Ratsmusikus ge-
wählt, wirkte dabei als Klavier-
lehrer, Komponist, im Orchester '
bei allen öffentlichen Aufführungen
und als Virtuose auf dem Fagott
in eigenen Konzerten. Später
wurde er Musikdirektor. Sein Sohn
ist der bekannte Christian Fried-
rich Gottlieb (Sittard 1, 2.3. 128).
Schwenninger, Heinrich, seit
1554 Altist an der Hofkapelle in
München und Knaben -Praeceptor
mit 100 Gld. Gehalt. 1560 fehlt
er in den Listen. Die Akten von
1559 sind verloren gegangen
(Kreisarchiv).
Schwertner, Joseph,
bekannt durch ein Salve regina 4 voc.
et orch. Ms. Stb. und ein Vos fideHs,
Aria per B. solo et orch. Ms. Stb. [Mu-
sikfr. Wien.
Schweser, Johann Friedrich,
Studiosus politicus zu Hamburg,
trat auch als Komponist auf. Be-
kannt sind
1. Der Venus Poppen Krahn oder
Hochzeitlich Schertz Gedicht (an Cornel
de Hertoges und Ehsabeth de Greve)
4. Jan. 1636. Hamburg, Jac. Eebenlein.
kl. 4". Am Ende: Lied für Diso, und
Bass : Unmuth, Melancholey. [B. Hbg.
Angebunden ein 2tes Hochzeitshed füi-
Job. Koel und Anna Catharina von Eitzen
füi- Disc. und Ba.ss, 1636: „Nechst als
meine Laute mir'".
Schwickhardt, Johann Chr . . .,
gab 1758 zu Amsterdam 12 Trios füi-
2 Ob. oder V. mit B. op. 8 heraus (Ger-
ber 1).
Schwieger, Jakob, in seinen
Werken Filidor der borferer ge-
nannt, geb. 1624 zu Altona, sein
Todesjahr unbekannt, 1667 er-
schien seine letzte Schrift in Ko-
penhagen. Studierte um 1650 in
Wittenberg wahrscheinlich Theo-
logie, da er später in Stade als
Prediger auftrat. 1654 ging er
nach Hamburg und liefs sich in
die von Eist und Zesen gestifte-
ten literarischen Gesellschaften auf-
nehmen, in denen er obigen an-
genommenen Namen führte. 1657
nahm er Dienste im Heere des
Königs von Dänemark, 1658 kehrte
er nach Hamburg zurück. Seine
späteren Schicksale sind unbekannt.
Er zeichnete sich als Dichter und
Komponist seiner Gedichte aus.
Seine Lieder sind recht melodisch,
gut deklamiert und zeigen oft
einen guten Periodenbau (Biogr.
im Brummer), Im Vorworte zur
Scliwieger.
115
Schwilge.
geharnischten Yenus sagt er über
seine Kompositionen zu den Lie-
dern ,,wems nicht gefällt der lasse
sie weg, die andern sind von be-
rühmten Tonkünsticrn". Er zeigt
sie, so wie seinen eigenen Namen
mit J. S., nur mit den Anfangs-
buchstaben an, die sich zum Teil
auflösen lassen. Folgende Samm-
lungen enthalten Melodien mit B:
1. Des Flüchtigen flüchtige Feldrosen
in unterschiedlichen Lustgängen vorge-
stellet. Geziert mit Melodien von Joh.
Schopen u. a. Hambg. I(j55 Rebenlein.
120. ey^ Bog. [B. Wagener.
2. Liebesgrillen das ist Lust- unnd
Liebes Schertz- Ehr- und Sitten - Lieder.
Wiederum von neuem durch gesehen von
Autore selbsten und an vielen Orten merk-
lichen verbessert: zugleich auch mit dem
andern Theil vermehret; unnd bestehet
also das gautze Werklein in vier Büchern.
Auf Begehren hervorgehoben von Jacobo
Schwiegeru A. H. Hambg. 1656 Chrstu.
Guht. 120. 1. Buch 30 L. 2. Buch 30 L.
3. Buch (2. Teil) 20 L. 4. Buch 20 L.
f. Cantus u. B. sig. A— F. u. A.-M 12.
[B. Lpz. Strafsburg. B.Zw. Hofb.Wien.
An Komponisten sind genannt: Hans
Hake, J. K? P. H. (Paul Heinlein der
Junge), H. Pape der Alte, Albert Schop,
Joh. Sehop der Junge, H. Strathmann
u. M. z:i
1654 erschien der 1. Teil in 1. Ausg.
3. Waudlungslust, welche in allerhand
Anbindungs- Hochzeit . . . Schäfereien be-
steht . . . Mit gantz neuen und wohl-
klingenden Weisen (von Hans Haken).
Hbg. 16.56 Pfeiffer (Carsten). 12«. 81 BU.
27 Melod. mit B. [B. B. StraTsburg.
Hofb. Wien. B. Lpz. B. Wagener. B.
Wernigerode. Wolfenb.
4. Verlachte Yenus, aus Liebe der
Tugend und teutsch gesinnten Geraüthem
zur ergetzung. Glückstad 1659 M. Koch.
120. 2>/, Bg. Am Ende 5 L. f. Cant. u.
bez. B., jedenfalls von Schwieger selbst,
da er keinen Komponisten nennt. [B. B.
5. Die geharnischte Yenus oder Liebes-
Lieder im Kriege gedichtet mit neuen ;
Gesang- Weisen zu singen . . . von Filidor
dem Dorfferer. Hbg. 1660 Mich. Pfeiffer.
(Guht) Vorwort in Hambg. gez. 12°.
288 S. mit Anhang. 7 mal 10 Lieder
für C. u. B. Die Komponisten nur mit
den Anfangsbuchstaben gez. J. S. ist
Schwieger. — C. B. wahi-sch. Crato Büt-
ner. — M. C. = M. Campanus. — J. M.
R. vielleicht Joh. Martin Rubert. — C. S.
viell. Chi'istian Stephani. — J. K. ist nicht
zu deuten, derselbe ist schon in Nr. 2
tjenannt. [B. B. B. Lpz. B. Wagener.
Hofb. Wien.
Die B. Leipzig besitzt noch den Druck:
6. Gedichte von FiHdor (H. C. L. Senf).
Lpz. 1788 Georg Joachim Göschen. Am
Ende Lieder mit Melodien und Klavier
von A. T. Orahl., J. G. Wifthaiier und
Sterkel.
Ich glaube nicht, dass der obige Fili-
dor gemeint ist, sondern der eingeklam-
merte Name H. C. L. Senf., über den ich
allerdings nichts zu sagen weifs, doch
schon die Komponisten-Namen deuten auf
ein Werk des 18. Jhs.
Scliwietzer, Johann Wolf, um
1727 Organist am Dome zu Ham-
burg (Ratsakten).
Scliwiger (Schwieger), Gleorg,
lebte im Anfange des 17. Jhs. und
ist im
Ms. 26 Nr. 202 der B. Liegnitz mit
dem Gesänge Dens qui Susauua, 4 voc.
in Tabulaturpaiütur vertreten.
Scliwilge, Andreas, etwa um
1608/9 in Thann i/EIs. geb., be-
erdigt am 19. Aug. 1688 zu Ulm.
In Colmar besuchte er die Schule,
studierte dann in "Würzburg Philo-
sophie und trat in den Barfüfser-
Orden als Novize in Luzern ein,
etwa 20 J. alt. Bald darauf stu-
diert er aber weiter in Freiburg,
dann 4 Jahre lang in Wien Theo-
logie. Gegen 1636 verliefs er
Wien, ging nach Rom und Mai-
land, 1639 war er in Zürich und
trat zur evangelischen Kirche über,
wurde einige Zeit später als Vor-
schreiber und Sänger an der Schule
angestellt. 1640 verheiratete er
sich. Sein Gehalt betrug 84 Gld.
nebst Naturalien. 1652 wurde er
PfaiTer an der Spanweid in Zürich,
gab aber die Stelle sehr bald wie-
der auf und ging nach Ulm. Hier
trat er zur lutherischen Kirche
über und wurde Praeceptor der
3. Klasse u. Kantor an der Latein-
Scliwind.
116
Schwindl.
schule. 1681 trat er in Pension.
Neben seinen Schulpflichten leitete
er auch die öffentlichen Konzerte
(M. f. M. 24, 121 ff.).
Von seinen Kompositionen sind nur
die mehrstimmigen geistlichen Lieder in
Simler's Gedieh tsamlg., Zürich 1648 be-
kannt. Siehe Simler, Job. AVilh. und M.
f. M. 1. c. Zahn teilt 2 Melod. mit Nr. 3326
u. 7015. Siehe 16G3 im 6. Bde. Im
Vorworte von Simler wird Schw. ein
Sänger, Kirchen- und Schiüdiener in
Zürich genannt.
Ein Sohn von ihm, Johann Kaspar^
trat in die Fulstapfen des Täters, geb.
1642, gest. 1722, studierte in Tübingen
imd wurde 1676 Organist an der Drei-
faltigkeitskirche zu Ulm. — Ein zweiter
Sohn, Oeorg Andreas, folgte dem Vater
im Amte von 1699 — 1713. — Ein Sc/itcügi,
Theodor Sigmund, geb. 1680 in Ulm,
studierte in Strafsburg und wurde 1718
Praeceptor und Organist in Kaufbeuren
(M. f. M. 24, 126).
Scliwind, . . .
Imbault in Paris druckte 6 Duos f.
2 V. (Anzeige).
Schwinde et Lamot,
bekannt durch Six Senates ä V. et B.
Paris, Sieber (c. 1780). fol. [besafs Leo
Liepm.
Schwindl (Schwindel in den
Lexika), Friedrich, gest. 10. Aug.
1786 zu Karlsruhe, ein Virtuose
auf der Violine, Flöte und Klavier,
führte ein unstetes Leben und
wechselte sehr oft den Aufenthalt
und die Stellung, so dass er ein-
mal in Deutschland, dann in Hol-
land, der Schweiz und anderen
Ländern anzutreffen ist. Dabei
ein vielbegabter Künstler, über
dessen Leistungen jedoch selbst
Gerber nicht unterrichtet war. Auf
op. 1 nennt er sich Konzertdirek-
tor des Grafen von Wiedt Kun-
quell und auf op. 10: Maitre de
Concert de S. A. S. Mj. le Margr^''
de Bade Durlach. Eeichard bez.
ihn 1779 als Stifter und Direktor
eines Liebhaberkonzerts zu Mühl-
hausen in der Schweiz, der ferner
die Singspiele: Das Liebesgrab,
Die drei Pachter und 4 französ.
Operetten komponiert hat. Bur-
nej 2, 102 und 3, 248 lernte ihn
im Haag kennen u. berichtet über
ihn. Schubart schreibt S. 231: ein
beliebter und durch ganz Deutsch-
land berühmter Violinkomponist.
Er setzt nicht schwer und daher
desto anziehender für Dilettanten.
Sein Vortrag ist fliefsend und sein
Geist zur süfsen Schwermuth ge-
neigt, daher wurde er ein Lieb-
lingskomponist für die Sekte der
Empfindsamen (Gerber 1. 2). Von
seinen Kompositionen sind be-
kannt :
Im "Wilhelmitanerstift in Strafsburg
i/Els. ein Chor aus einer Messe: Gehör
den Bittenden. Ferner mehrere Opern
und Operetten (nach Lobstein 53).
Im Cons. zu Mailand: Messe en Mi
bem. a 4 voix av. orch. Ms. Stb.
Six Simphonies Ouvertures ä 2 V.,
TaiUe et B. Clavecin et Violons, 2 Hautb.
et 2 Cornes de chasse ad lib. Oeuv. 1.
Amsterd., Hummel. 11 Stb. fol. Alle
6 mit Ouvert. bez. [Berlin Th. B. AVa-
gener 8 Stb. Upsala 8 Stb. br. Mus. in
englischer Ausg., fehlt Oboe 1.
6 Simphouien, ebenso, op. 2, ib. [Up-
sala in 8 Stb.
3 Simphonies pour 2 V. Va. 2 Fl.
2 Cor. et B. oe. 9. La Have, Hummel.
Stb. fol. [Kat. Eeeves 1882.
3 Syjnphonies ä gr. orch: 2 V. Va. et
B. 2 Hautb. ou Fl. et 2 Cors de chasse,
ad lib. La I. avec Trompettes et Tymp.
ad libit. oe. 10. A la Haye et ä Amst.,
Hummel et fils. 16 Stb. [Karlsruhe.
Wolfenb. Schwerin F., dort noch im Ms.
in Stb. 3 Sinfonien in Dd. und Ed., Be-
setzung wie oben.
6 Sinfonien wie oben besetzt in Bd.
Esd. Gd. Dd. Fd. Dd. zu je 3 Sätzen. In
je 8 Stb. im Ms. [B. Zw.
Sinfonie iu Dd. wie oben. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
The periodical Overture in 8 parts.
London, Bremuer. 9 Stb. fol. [B. B.,
ebendort iu Ms. 14995 in K. eine „Over-
ture". Auch in B. Lpz. eine Ouvertüre
in 8 Stb. in London gediiickt, vielleicht
eine der vorhergehenden.
6 Quatuor a 2 V. T. et B. oe. 7.
La Haye, B. Hummel. 4 Stb. [B. M.
12 Duos pour 2 V. a l'usage des com-
Schwinghammer.
117
Scolari.
men(;'an.s, oe. 4. "Worms. G. Kreitner.
2 Stb. [B. M. B. Wagener in Ausg.
Mayence chez Schott fils. Biüssel Cous.
6 Senates ä 2 Fl. et Bc. oe. 3. Amst.,
Hummel. 3 Stb. fol. [Stadtb. Breslau
fehlt der Bc.
Schwiiighaiiiiuer, Joh. Franz,
lebte um 1743.
Die B. Rostock besitzt „Pioces des
galanteries p. de lute" (Tabulatur). Ms.
Schwiiik, Fat. iinselm, geb. zu
Aisliugen b. DiJiingen 1. Okt. 1725,
gest. 4. April 1793 im Kloster Ir-
see in Baiern. 17-43 trat er in
dasselbe ein, war 25 Jahre daselbst
Chorregeut, dann 12 Jahre Pfarrer
u. zuletzt Subprior. Ein guter Or-
ganist, der auch mehrere Kirchen-
kompositionen herausgab (Korn-
müller 1, 233).
Scialla, Alessandro, bez. sich
mit Gentilhuomo ed Academico di
Tropea. Er gab heraus:
Primo libro de'MadrigaU a 5 voci; del
Signor . . . Napoli 1610 0. G. Carlino e
Costantino Vitale. Scipione Barone gab
das Werk heraus imd nennt es des Au-
tors erste Arbeit. 5 Stb. 4". 24 Gesge.
[Kassel.
Scilders, Mathys, war 1385
Kantor an der Liebfraueu-Bruder-
schaft zu Herzogenbusch (Bouwst.
2, 211). ,
Scio, Etienne, geb. um 1766
zu Bourdeaux, gest. 21, Febr. 1796
zu Paris. Violinist und Komponist,
zuerst am Theater zu Toulouse an-
gestellt, dann 1788 erster Violinist
am Theaterorchester zu Marseille,
wo er mehrere Ballets und Diver-
tissements schrieb. Heiratete die
berühmte Sängerin Crocy, wurde
1791 in Paris als Orchesterdirektor
am Theater Moliere angestellt und
schrieb für dasselbe mehrere Opern.
1792 ging er ans Theater Feydeau.
Fetis verz. seine Opern. Nach-
weisbar ist keine.
Scipione Calabrese,
ist in Aucina's Tempio amionico 1599
mit den 3stim. Canzonen: Hor'eccoti pre-
sente anima mia und Ben scorgi di lou-
tano vertreten. — In Arascione's Nuove
Laudi ariose 1600, 1 Gesg. pag. 33. Cala-
brese ist sein Geburtsland, nicht sein
Eigenname.
Sciroli, Oregorio, geb. gegen
1725, machte seine Musikstudien
j im Conservatorio della Pietä de'
Turchini in Neapel (von Florirao
nicht verz.), wurde dann Lehrer
, der Harmonie u. des Accompagne-
ments am Conservatorio de'figliuoli
j dispersi zu Palermo. Der Breit-
kopfsche Katalog von 1770 nennt
ihn Kapellmeister zu Neapel, Ex
: Maestro de real Conservatorio zu
' Palermo.
1749 gab man seine Oper ,,TJlisse
errante", 1751 „Achille in Sciro" in 3
Akten und später „Merope" in Neapel.
1770 erschienen zu Paris 6 Trios f. 2 V.
u. B. (Fetis). In der Stiftsbibl. zu Ein-
siedeln befindet sich im Ms. der Psalm:
DLxit a 4 e 5 voci, 2 Trombe, 2 Ob. 2 V.
Vcl. c. org. Part. 64 S. — Im br. Mus.
ist er im Ms. 329 u. 357 mit geistl. Ge-
sängen, Kantaten und Arien vertreten.
In der Bibl. des Conserv. Turchini in
Neapel die Oper ., Merope", Milano 1761.
Ms. P.
Im Conserv. zu Mailand in Mss. 1.
Cantata per il S. Natale „Oh! come in
te" per Sopr. c. Bc. P. — 2. Arien mit
kl. Orch. P. 3. Ouvertüre in Dd. für
kl. Orch. Stb.
In Bologna ein Credo in Cd. ä 4 voci
breve con istrom. Ms. P. 14 Bll. Der
Katalog 2, 138 druckt fälschlich Scivoli.
Florinio verz. im 4. Bde. 6 Opern,
siehe Reg.
Im Cons. Paris 1 vol. mit Scenen und
Arien.
Sciictre, Pierre, Sänger in
Valladolid an der Kapelle Philipp
des Schönen 1506 (Straeten VII,
165).
Sclobas, siehe Schlobas.
Seobedo, Bart., s. Escobedo.
Scola, . . . trat 1776 als Viola-
spieler in London auf und 1784
als Violoncellist (Pohl 2, 371).
Scolari, Oiiiseppe, geb. gegen
1720 zu Vicenza, gest. 1770 (sie?),
zeichnete sich als Opernkomponist
Scolari.
118
Scot.
aus (Gasparella 34. Florimo 1, 138).
Bekannt sind von ihm
Cajo Mario, Milano 1765. Ms. P.
[Neapel Turcli.
La Cassina, opera in 3 atti. 1756.
Ms. P. [C. P. Hofb.^len 17852.
La Famigiia in scompiglia, Dramma
giocoso. Ms. 799 P. 3 voll. [Dresd.
Mus.
La conversazione, opera giocosa in 3
atti. Ms. 18042. P. [Hofb. Wien.
Giullia Manmiea, op. in 3 atti. Ms. P.
[C.P.
II Tamerlano, Milano 1764. Ms. P.
[Neapel Turch.
Chi tutto abbraccia uulla striuge, Dram.
gioc. per musica. Ms. 798 P. (Dresden
1766), 3 voll, qufol. [Dresd. Mus.
Viaggiatore ridiculo, opera. Ms. P.
[C.P.
Canzonetta nuova e geniale (Sopr. col
B.). Ms. 756. P. 1785 aufol. [Dresd.
Mus.
2 Arie ä Sopr. c. ström. Ms. 375 P.
[Dresd. Mus., obige Opern auch in Stb.
Aria: Si mora Faudace per Ten. c. orch.
Ms. P. [Schwerin F.
Aria ,,Se al labbro mio non credi" per
Contralto 1758. Ms. jPadua Aut.
Aria: Giil la moi-te, Ms. B 660, 1.
[Dresd.
Petis zeigt 16 Opern an.
Ouvertüre (in D) f. 2 V. Ya. B. 2 Ob.
2 Hörn. Ms. Stb. [Brüssel Cons.
Im Breitkopf'scheu Verz. befand sich
1 Sinfonie und 1 Konzeii f. Violine mit
Orch.
In Berlin K. H. 1 Sinfonia, Ms. Stb.
Scolly, Vestira y, ein spani-
scher Lautenist des 16 Jhs., der
im Ms. Z 32 der B. B. in einem
Lautenbuche mit 2 Lautenpiecen S. 12 u.
14 vertreten ist.
Scomparin, . . .
Die Bibl. Dresd. Mus. besitzt im Ms.
A 470, P. 25 Bll. Eesponsorj a 4 voci
con Concerti ed Assoluzioni per Pontefici
Vescovi Cardinali . . ao. 1670. (Sub venite
sancti, 5 Sätze).
- Ms. A 471. P. 13 Bll: Messa di
Refpüem a 3 voci.
In der Kgl. Bibl. zu Berlin sind be-
findlich Ms. 20580 obige Missa 3 voci ä
2 T. 1 B.. noch einmal in Ms. T 92 und
ein Te Deum 3 voc. (2 T. 1 B.), alle in P.
Seoiicertato, Lo. Der Kat. 3,
24 von Bologna führt den Namen
als Autor in einem Ms. des 17. Jhs.
an, betitelt:
Eaccolta di arie a voce sola, e madri-
gali a piü voci. Obiger Name steht
über einem 2stim. Gesänge,
Seorpione, Fra Domenico, di
Rossano, sein Geburtsort (Calabrien).
Nach den Titeln seiner Werke war
er um 1672 Kapellmeister im
Minoriterkloster S. Francesco zu
Bologna, 1675 an der Basilika der
12 Apostel in Rom und 1701
wieder in seinem Kloster zu Bo-
logna, 1702 fügt er aufserdem
noch hinzu „e del Canto nel Sagro
Seminario di Benevento." Yon
seinen Werken sind nachweisbar:
Eiflessioni armoniche divise in due
Hbri, Nel primo de'quali si tratta dello
stato della musica in tutte l'etä del mondo,
e di materie spettanti al musico speco-
lativo . . . (Titel im Kat. Bologna 2, 256
nebst Vorwort u. Auszüge). Napoli 1701
De Bonis. fol. 8 Bll. 219 S. [B. B.
Bologna. Musikf r. Wien. Neapel Tui'ch.
Brässel. br. Mus.
Istruzioni corali non meno utili che
necessarie ä chiunque desidera essere
vero Professore del Canto Piano . . . Op. 7.
Benevento 1702 stamp. Arcivescovo. 4°.
162 S. [B. B. Bologna, siehe S. 257.
Neapel Turch. Brässel. Mailand Cons.
Sacra Modulamina binis, ternisque
vocib. concinenda, una c. Litanijs B. M.
V . . . Op. 1. Bononiae 1672 Jac. Mouti.
4". 12 Mot. 1 Lit. [Bologna. Angabe
der Stb. fehlt im Kat. 2, 496.
Compieta da Capeila con le quattro
Antifone, e Litanie . . ä 5 voci, col Bc. . .
Op. 2. Bologna 1672 Monti. 6 Stb. 40.
[Bologna. Paris Nat.
Mottetti a 2, 3, e 4 con una Messa
concertata a 5 voci . . . Op. 3. Roma 1675
G. A. Mutij. 6 Stb. mit Bc. 4». 8 Nrn.
[Bologna. Capella Julia in Eom 6 Stb.
Scorziito, Griorauni Maria,
städtischer Kapellmeister u. Orga-
nist zu Asolo Trevigiana, wie er
im Samlwk. 1625 a u. der 2. Ausg.
von 1636, siehe Simonetti, bez.
wird. Dort 2 Gesänge f. 1 Stim.
u. Bc. (Eitner 1, 1625 a).
Scot, Joliiisoii, gab heraus:
Musical Museimi 4 voll, enthält 400
Scotch sons;s.
119
Scotto, Ottavio.
Gesge. mit Bass. Edinburgh 1787—92.
80. [Kat. Eeeves 1882.
Scotch songs
(A collection of original), vrith a Tho-
rough bass to each song for the barpsicli.
Loud., Walsh. fol.- [K. C. ofMus.
Scots songs, A Collection of, adapted
for a voice & harps. Edinburgh (1782)
Neil Stewart, fol. [br. Mus.
Thirty Scots songs, adapted (wie vor-
her). The words by A. Ramsey. Book
1. 2. Ib. fol. [br. Mus.
Scotlaiid.
Select Melodies of Scotland united to
the songs of Rob. Burns, Allan Ramsay
etc. with symphonies and an accomp. for
the Pfte. by Haydn, Pleyel, Kotzeluch etc.
London, Jones. [Lübeck u. a. Bibl.
— T. Preston gab 1803 zwei Bde. mit
100 Schott. Liedern heraus.
— R. Martin in Edinburgh gab 1810
2 Bde. Schott., engl. u. irische Melodien
heraus. Beide Samlg. besafs Sir John
Stainer in London.
Bei Beethoven, Haydn, Pleyel u. a.
sind auch Ausg. verz.
Scotland, Jolui.
Im Catch -Club 3 (Sibbald in Edinb.)
befindet sich im 3. Bd. ein Gesang. In
John Bland's Samlwk. 4 ebenfalls mit
J. Scotland gez.
Scoto, Jolianiies, ein Gallier
und Theoretiker des 9. Jhs., wurde
von König Alfred nach Oxford be-
rufen (Gerbert 4, 282. Fabricius
2, 419).
Scott, Joliii, geb. um 1776 in
England^ gest. 1815 in Jaraaica.
Chorknabe an der St. George -Ka-
pelle in Windsor und am Eton-
College, studierte dann unter "Will.
Sexton und wurde Vertreter Dr.
Arnold's an der Westminsterabtei,
später Chordirektor und Cembalist
an Sadler's Wells. Ging nach
Jamaica, errichtete dort das erste
Orgelwerk und wurde auch Orga-
nist an der Kirche.
Man kennt von ihm das Anthem:
„Praise the Lord, o Jerusalem" (Grove).
Scott (Scotus), Paulus mit dem
Zusätze Ccaifus et Verha, d. h. er
ist der Dichter und Komponist der
Gesänge. Petrucci verzeichnet üin
in seinen Samlwken. nur mit P.
S. Cant et Yerba, oder Paul Scot.
Cant. etc.
5 weltliche 4stim. Gesänge im Petrucci
(Eitner 1). Im 5. Bd. Ambros' Gesch. d.
Mus. p. 535: Fallace speranza 4 v. in P.
Scotto. Eine Drucker- und
Musikverleger-Familie in Venedig,
von denen der Jüngste Girolaino
auch als Komponist sich auszeich-
nete. Die älteren Brüder waren
Brandino u. Oitavio. Von Otta-
tIo berichtet Ant. Schmid im Pe-
trucci 122, dass er aus Monza in
der Lombardei geb. war und sich
in Venedig niederliefs. Er druckte
und verlegte zahlreiche wissen-
schaftliche Werke, während die
Musikdrucke erst in die 30 er Jahre
des 16. Jhs. fallen. Siehe Verde-
lotto, Adrian Willaert, Giov. de
Lage. Dennoch ist er einer der
ersten, der Choralnoten mit Metall-
typen druckte und zwar in kleinem
zierlichen Format. Der erste dieser
Drucke erschien am 29. Dez. 1481
zu Venedig. Siehe M. f. M. 28,
167. Umdruck einer Seite in C.
G. Röder's Jubelschrift 1896. 1587
war er mit Andrea Antiyo da Mon-
tona vereint, der sich als Noten-
drucker bez. und Ottavio als Ver-
leger. Sie gaben das Samlwk.
heraus :
Belli Madrigali a 3 voci, Am Ende die
Firma. Nur der Bassus in Bologna be-
kannt (siehe Vogel 2, 380: 15373).
In demselben Jahre verlegte er mit
Autigo das 2te und 3te Buch Madrigali
von Yerdelotto, worin sich auch andere
Ivomponisten befinden. Exemplar kompl.
in 4 Stb. in B. M. (siehe Eitner 1, 38.
39: 1537 a. b.).
1539 lautet die Firma: Brandino et
Ottavio Scotto ad instautium Andreas
Autiqui (Willaert).
1540 bei Giov. del Lago heilst sie: Ex
praelo Brandini & Octa\dani Scoti fratrum
habentur excussae Yenetiis.
Nur mutmafslich kann ihui das Samlwk.
1535 zugeschrieben werden (Vogel 2, 379).
Scotto, Girolamo.
120
Scotto, Girolamo.
Ottavio's Bruder Oirolamo (nicht
sein Sohn, wie man bisher an-
nahm, siehe M. f. M. 19, 139, Werk
von Archadelt 1539 c) war einer
der fleifsigsteu Musikdrucker des
16. Jhs. Die Zeit seiner Thätig-
keit umfasst die Jahre 1539 bis
1573. Im Sept. des letzteren
Jahres zeichnen die Erben und
lassen sich dieselben bis c. 1607
verfolgen. Wie bereits gesagt,
hatte Girolamo Musik studiert und
trat als Komponist und Heraus-
geber zahlreicher Samlwke. auf,
die er mit Geschmack und Um-
sicht zusammenstellte. Sein Nach-
folger unterz. die Dedic. mehrfach
mit Melchior Scotto, doch stellte
er die Samlwke. nicht mehr selbst
zusammen, sondern beauftragte da-
mit Musiker. Von Girolamo's eige-
nen Kompositionen sind bekannt:
Madrigali a 4 voci di . . . con alcime
a la uiisura breve, et altri a voce pari.
Ven. 1542 apud ipsum Authoreüi. 4 Stb.
qu40. 37 Nrn., davon 4 von WiJlaert.
[B. Jena. Hofb. Wien. Brüssel. Bo-
logna: C.
... I Madrigali a 3 voci con alcuni
alla misura breve . . . Ven. 1541. 3 Stb.
qu4'^. 57 Gesge. [Jena. Celle.
I Madrigali a 3 voci . . . Ven. 1549.
3 Stb. qu40. [br. Mus.
n 2. lib. delle Muse, a 3 voci ...
ristampati. Ven. 1562. 3 Stb. qu40.
23 Madr., 1 von La Martoretta. [Celle.
B. B: B.
Madrigali a 3 voci di . . . Vinegia 1570.
3 Stb. 40. 21 Nra. [AVolfenb.
Corona, il 2. lib. delle Canzoni alla
Napolitana ä 3 voci . . . Vineg. 1571.
3 Stb. 8". 21 Nru. [B. M. Hofb. Wien.
B. Zw: T. Bologna: B. Florenz B. L: C.
Corona, il 3. lib. delle Canz. alla Nap.
a 3 voci. Vineg. 1571. 3 Stb. 8". 23
Nrn., 2 von Oiov. Bassano. [B. M. Hofb.
Wien. B. Zw:C. T. Bologna: B. Flo-
renz: C. Vened. Marco: B. Saaz, Kapu-
ziner-Konvent: C. B.
... II 1. lib. de i Madrigali a 2 voci
. . . Venet. 1541. 2 Stb. qu40. 40 Madr.
und 4 Motetten. [Jena. Celle, T. defekt.
— Et da lui proprio con nuoua giunta
amplati . . Ven. 1551. 2 Stb. 4». 37
Madr. und einige Mot. [Bologna.
— ristamp. Ven. 1558 wie 1551. [Bo-
logna.
— Ven. 1562, nur 31 Madr. von S. 1
bis 31 der Ausg. von 1551. [Celle.
— rist. Vineg. 1572, nur die Madr.
1 — 23 aus 1551. [Bologna.
... II 2. lib. delli Madrigali a 2 voci . . .
Vinegia 1559. 2 Stb. qu40. 33 Nrn. [Celle.
II 3. lib. dein Madrigali a 2 voci . . .
ristamp. Vinegia 1562. 2 Stb. qu4<'.
9 Madr. , 6 Mot. , 6 Instrumentalstücke.
[Celle.
Sämtliche Drucke von Scotto selb.st
verlegt.
In Gombert's Musica 4 voc. lib. 1.
1541 zwei Motetten. — In der Bicinia
1545 e n. 4 Motetten, 2 voc.
An Smnmehverken gab er heraus (siehe
Eitner 1; 1. Abteilung; bei den italieni-
schen weltlichen Gesängen tritt noch
Vogels Bibliothek hinzu):
Fraglich ist 1538 k: De i Madr. di Ver-
delotto et de altri eccelL autori a 5 voci,
ohne Ort und Verleger, entweder von
Ottavio oder Girolamo Scotto verlegt. [B. M.
1539 p. Del 3. lib. de i Madrigah di
Archadelt, et di altri eccell. authori . .
4 voc. Ven. 1539. 4 Stb. qu40. 48
Nrn. von Archadelt u. Festa. [B. M.
1540. Quiuque Missae Moralis ac
Jacheti . . . Venet. 1540. 5 Stb. qu40.
2 von Morales u. Jachet, 1 von Berchem.
[Jena. B. M. München ünivers: C. A. 6 a.
1540 a. Excellentissimi musici Mora-
lis, Gomberti, ac Jacheti c. 4 vocib. Lib. 1.
Ven. 1540. 4 Stb. qu4<*, enthält 5 Messen.
[Jena. br. Mus: C. A. B.
15401. Di Verdelotto tutti li Madrigali
del I. et IL lib. a 4 voci . . . 1540. In-
halt in Eitner 1, 65. [B. M. Wolfenb.
1540 k. Le dotte et ecceUente compo-
sitioni de i Madrigali a 5 voci da diuersi
musici . . . 1540. 5 Stb. qu40. Inhalt
Eitner 1 u. Vogel unter Verdelotto 6 a.
[B. B. B. M. Wolfenb. Bologna. C.P.
15401. Madrigali a 4 voci di Messer
Claudio Veggio . . . Ven. 1540. 4 Stb.
qu4". Inhalt Eitner 1. Vogel unter Veggio
2,287. [B.M. Hofb. Wien. B.B:B.
Bologna: C.
1541. Gomberti . . . Musica 4 vocum
(vulgo Motecta uuncupatur) additis etiam
nonnuUis excell. Morales . . . Lib. 1. Ven.
1541. 4 Stb. qu40. 24 Mot. Siehe M.
f. M. 1878 S. 65. [Dr. Mettenheim in
Schwerin i/M. Celle. Jena. B. M.
1541a. Nie. Gomberti ... Pentaph-
thongos harmonia, que 5 vocum Motetta
Scotto, Girolamo.
121
Scotto, Girolamo.
... Lib. 1. Yen. 1541. 5 Stb. qu40.
26 Mot. von Verschiedenen. [Berlin gr.
Kloster. Jena. Proske. Hofb. Wien.
München Universit. br. Mus : 2 Stb.
— Ausg. 1550. [B. B.
1542. Missarum sex Gombert et Jacheti.
Yen. 1542. 5 Stb. qu40. [B. M. Jena.
Verona S. f : C. A. T.
1542 a. Missae cum 4 vocib. paribus.
decantandae. Moralis . . ac aliomm . .
Ven. 1542. 4 Stb. quA^. 6 Messen von
Versch. [Jena.
(1542 b.) Missae cum 4 vocibus. Ven.
s. a. 4 Stb. qu40. Nach dem mir vor-
liegenden Register ist es ein anderes
Sainhvk. als das vorhergehende und enth.
von Morales 1, Jachet 3 und Gombert
1 Messe. Verona S. f : A. T. B.
1542 c. Magnificat Moralis Hispani
alioramque authoiaim. Lib. 1. Ven. 1542.
Derselbe Inhalt wie 1544 b bis fol. 23
(Eitner 1). 4 Stb. qu4". [Jena. Verona
S. f : A. T. B.
1543. Quinque Missarum harmonia
diapente id est 5 voces referens . . . Ven.
1543. 5 Stb. qu40. [B. B. Proske.
— Antiquar Rosenthal besafs den Altus
einer Ausg. von 1563.
1543 d. Musica 5 vocum: Motteta ma-
terna lingua vocata, ab optimis & varijs
authoribus . . . paribus vocib. . . Ven.
1543. 5 Stb. qu4"^, ohne Autoruamen.
[B. Kgsbg. fehlt 5 a. Jena. Verona S. f.
ohne Altus, der Kat. schreibt es Gom-
bert zu.
1544. Liber 1. Missarum quinque, cum
4 vocibus, ex diversis authoiibus . . . Ven.
1544. 4 Stb. qu4'\ [B. B. Musikfr.
Wien. Bologna. B. reale zu Neapel,
br. Mus: T.
154<Sc. Madrigal! de la fama a 4 voci
. . . Ven. 1548. 4 Stb. qu4". [B. M.
Gardano und Scotto wetteiferten in
gegenseitigem Nachdruck.
1548 d. Madrigal! a 5 e 3 voci, Can-
zoni francese, Motetti etc. Accommodati
per sonare di Liuto. Vinegia 1548. Enth.
einige Pieceu von Nie. Vincentino. [Hofb.
"Wien (mir nicht genauer bekannt).
1549 e. Excellentis. autorum diverse
modulationes qua sub titulo fructus . . .
Lib. 1. c. 5 vocib. Ven. 1549. 5 Stb.
qu4'', gab Gardano schon 1538 d heraus.
[B. Kgsbg. ohne C.
1549 f. II 1. lib. de Motetti a 6 voci,
da diversi eocell. musici . . . Ven. 1549.
6 Stb. qu40. [B. Upsala. B. B. fehlt 6 a.
1549 g. Musica 4 vocum, que materna
lingua Moteta vocantur . . . Ven. 1549.
4 Stb. qu4". [B. M: T. fehlt. Bologna.
1549. Primo libro de'Motetti a 5 voci
da diversi eccell. musici composti & non
piu stampati ... 1549. 4". [Bologna: B.
Enth. Andrea de Silva, Carchillion, Clau-
din. Bald. Donato, Jacquet 3, Jehan du
Billon, Josquin Baston, Morales, Pierrisson,
Cipr. Rore 4, Francesco (della) Viola, Zer-
linus 2.
1549. Lib. 3. de D. Autori eccell. Li
Madrigal! a 4 voce a notte negre . . .
Vineggia 1549. 4 Stb. qu40. 33 Madr.
siehe Vogel 2, 390. [Vened. Marco: C
T. B. Verona S. f: C. A. B.
1550. II 1. lib. de Madrigal! a 4 voci
de diuersi autori a notte negre, con la
sua giunta . . ristamp. Ven. 1550. 4 Stb.
qu4°. Nachdruck von Gardauo's 1548 mit
kleinen Varianten in den Autoren. Siehe
Vogel 2, 391. [Musikfr. Wien.
— Ausg. 1552^ siehe Vogel 2, 392.
[Bologna: C. T. B.
1554n. Motetti del Laberinto, a 4 voci.
Lib. 2. Sacrarum cantionum siue Motet-
toi-um Thomae Ciidiuillon . . . Ven. 1554.
4 Stb. qu40. [Hofb. Wien. Musikfr.
Wien.
1554 0 wie vorher, Lib. 3. Ven. 1554.
4 Stb. qu4ü. [ib.
1554p wie vorher, Lib. 4. Ven. 1554.
4 Stb. qu4o. [ib. und Proske, fehlt A.
1556. Villancicos de diuersos Autores,
a dos, y a tres, y a quatro, y a cinco
Bozes, agora nuevameute corregidos. A
y mas ocho tonos de Canto Uano . . .
Ven. 1656 Scotto. Disc, 64 BU. in 4^
zu 2—5 Stirn. Teste oft vollständig in
spanischer Sprache. Autoreu nur Bl. 45 v.
N. Gombei-t genannt: „Dezilde al Caual-
lero que non se quexe", 5 voc. Cant. 2
steht rechts. [Upsala: C. Org.
1559. Madrigal! a 3 voci di diversi
eccell. auttori ... Lib. 1. Vinegia 1559.
Siehe Vogel 2, 397 unten. [Bologna: B.
1560. De divers! auttori il 1. lib. de
Madrigal! a 4 voci: a notte negre . . .
Vinegia 1560. 4 Stb. qu40. Nachdruck.
Siehe Vogel 2, 398. [Oxford Ch. Ch.
1560 e. II 1. lib. de Villotte alla Pa-
doana. Con alcune Napolitane a 4 voci,
intitolate Villotte del fiore . . ristamp.
A^euegia 1560. 4 Stb. qu40. Siehe Az-
zaiolo 1557, sowie das 2. Buch von 1564.
[B. M.
1561\ 11 1. lib. de le Muse a 5 voci,
composto da diuersi eccell. musici . . .
ristamp. . . Veneg. 1561. 5 Stb. qu4'',
siehe Vogel 2, 399. [Oxford Ch. Ch.
fehlt 5 a.
156P. H 2. lib. de le Muse a 5 voci
... Veneg. 1561. 5 Stb. qu40, siehe
Scotto, Girolamo.
122
Scotto, Girolamo.
Vogel ib. [Oxford Ch. Ch. fehlt 5 a. Flo-
renz B. Rice: C. öa.
1562. II 3. lib. delle Muse a 3 voci.
Di Canzon francese di Adrian Willaert.
Novamente con alcune d'altii autore in-
sienie ristampati. Yen. 1562. 3 Stb.
qu4". Enthält: Claudin, Josijuin, Jo. Mou-
ton, N. Renez u. Willaert 19. [CeUe.
1562. I dolci et hai'moniosi concenti
fatti da diversi eccell. musici sopra varii
soggetti, a 5 voci, Lib. 1. Yineg. 1562.
5 Stb. qu40. [B. A. ß. M.
1562 a. I dolci et harmoniosi . . . Lib. 2.
Yineg. 1562. 5 Stb. ciu4». [B. A. B. M.
1562 b. n 1. lib. delle Muse a 3 voci.
Madrigali de div. autori . . . Yineg. 1562.
3 Stb. kl. hoch S«. [Celle. B. B: B.
Florenz: C.
1562 (siehe 1539 f, Nachdruck): Motetti
del frutto a 4 voci lib. 1 ... Yinegia
1562. 4 Stb. fiu4'>. 21 Mot. ohne die
pai-s 2. [B. M.
1563. Musica spirituale lib. 1. di Can-
zon et Madrigali a 5 voci . . raccolta dal
Eeverendo messer Giovanni dal beue nobil
veronese . . . Yineg. 1563. 5 Stb. qu40,
siehe Yogel 2, 403. [Bologna: B. Ye-
rona S. f: C. A. T.
1564 Nachtrag-, 2. lib. siehe 1560 e von
Azzaiolo.
1565. Li 4 libri delle Yillotte alla
Napolitana a 3 voci. De diuersi eccell.
auttori, con 2 Moresche . . ristamp. . .
Yineg. 1565. 3 Stb. 8» ohne Autoren,
siehe Yogel 2, 406. [ Hof b. Wien. Bo-
logna: T. Florenz B. L: C.
1566 e. Musica lib. 1 a3 voci di Adrian
Wigliar, Cipriano di Rore ... Et altri
Madrigali a 3 voci de div. auttori . . Yen.
1566. 3 Stb. 40. Ein teilweiser Nach-
druck von 1561a Gardano's. [B. M. "NYol-
fenb.
1566*. ^. 2 Bücher Canzon napolitane
a 3 voci von Nicolo Roiccerandet Borgog-
none gesammelt. Yogel 2, 407/8. [Bo-
logna. Hofb. AYien. Yenedig Mai'co: B.
br.Mus: B. B.Zw: C. T.
ISöö'^. Yillotte alla Napoletana a 3 voci,
. . Yineg. 1566. 3 Stb. 8«. Nachdrack.
Vogel 2, 409. [Bologna. br. Mus: B.
Florenz B. L: C.
1567. H 1. lib. de Madrigali de div.
autori a notte negre a 4 voci . . ristamp.
Yineg. 1567. 4 Stb. 4«. Nachdruck
von 1542 Gardane. Siehe Yogel 2, 410.
[Wolfeub.
1567. II 2. lib. de Madrigali (wie vor-
her). Yogel ib. 4 Stb. 4". [Wolfenb.
1569. Musica de'virtuosi, siehe Trojano,
Massimo.
1570b. H 2. lib. deUe flamme Madri-
gali a 5 et 6 voci de diversi eccell. musici
. . . rist. Yineg. 1570. 5 Stb. 4«. Bona-
gionta gab das Samlwk. 1567 heraus, siehe
diesen. [B. A. B. B. B. M. B. K.
1570. Prima SteDa de Madrigali a
5 voci. Di Orlando Lasso, di G. Nascho
. . . Yineg. 1570. 5 Stb. 4'' siehe Yogel
2, 416. [br.Mus: A. Leo Liepm. 1893
den Bassus.
1570c. II 1. hb. de Canzone Napolit.
a 3 voci. Di Jo. Leon. Primavera con
alcune Napolit. di Jo. Leon, di L'arpa . . .
Yineg. 1570. 3 Stb. 8«. 30 Canz. [B. M.
Yogel verz. unter Primavera Ausgaben
von 1565. 1566 u. 1570, siehe Primavera.
1570^. Corona delle Napolit. a 3 et a
4 voci. Di diversi eccell. musici. Yineg.
1570. 3 Stb. 8». [Hofb. Wien. Yenedig
Marco: B. br.Mus: C (Yogel 2, 417
u. 597.)
— Ausg. 1572 ib. 3 Stb. 8». [B. M.
B.Zw: CT. Hofb. Wien. Bologna.
Yened. Marco: B. Saaz Kapuzinercon-
vent: C. B.
1570^. II 1. Hb. delle Justiniane a 3
voci di div. eccell. musici . . . Yineg.
1570. 3 Stb. 80. Yogel 2, 418. [Bo-
logna: B. Florenz B. L: C. (?).
— Ausg. 1572. Fehlt 1 Gesg., dafür
1 von B. Donato. Siehe Yogel S. 597.
[Saaz Kapuzinerconvent: C. B.
— Ausg. 1578^ Yen. l'herede di G.
Scotto. Dedic. gez. von Melchior Scotto.
[Bologna: C. T. Yenedig Marco: B.
— Ausg. 1586^. Yen. ib. Dedic. von
Melchior Scotto. [George Becker besals
einst den Cantiis.
1570'. II 1. lib. della raccolta di Na-
poHt. a 3 voci . . . Yineg. 1570. 3 Stb.
8". Yogel 2, 418. [Bologna. Florenz
B. L: C. br.Mus: C.
Vom Tode Girolamo's ab sind es nur
noch einige Samlwke., die vom Nachfolger
Melchior Scotto herausgegeben weiden,
alle übrigen sind von beauftragten Mu-
sikern gesammelt und die Dedic. von
ihnen unterschrieben, wie Massaini, Botte-
gari, Mosto u. a., siehe Eitner 1 u. Yogel
Bd. 2.
1582. Dolci affetti. Madrigali a 5 voci
. . . Yineg. 1582 l'herede . . Dedic. in
Rom mit l'Accademico Anomato unterz.
5 Stb. 40. [B. A. ß. M. Modena.
Padua B. d. S: C T. B.
— Ausg. von 1585 ib. [B. D. fehlt 5a.
br. Mus: 5a. Bologna. Rom Ceciiia.
London Westm inster Abtei.
— Ausg. 1590 ib. [Briissel. Bo-
logna: A.
Scotto, Melchior.
123
Scutius.
1585". Spoglia amoroso Madrig. a 5
voci di diversi . . . Ven. 1585 l'lierede . .
5 Stb. 40. Dedic. von Franc. Landono
unterz. Vogel 2, 439. [Rom Cecilia.
br. Mus. fehlt C. von 1584. Vened. Marco :
5 a. Padua B. d. S: C. T. B.
— Ausg. 1588 e ib. [B. A. Proske.
B. D. fehlt 5 a. London Westminster.
br. Mus : B. Bologna. Ferrara B. c.
— Ausg. 1590« ib. [Bologna: T. B. 5a.
— Ausg. 16021 ib. [Neapel B. n: A.
br. Mus: T. B. 5a.
— Ausg. 1607 1 ib. [Florenz B. n. Ne-
apel Cons: C. T. B.
Gardano druckte dieselbe mit Varianten
1592 in 3 Aufl. bis 1600 nach, siehe
Vogel 2, 439.
1586 b. Armoniadi scelti authoria 6 voci
sopra altra perfettissima armonia di Bel-
lezze d'una gentil donna Senese . . . Ven.
1586 l'herede ... 6 Stb. qu40. [B. D.
und Proste fehlt die 5 a. Florenz B.
L: 5a.
1586 c. II Gaudio piimo libro de Madrig.
de diversi eccell. musici a 3 voci . . .
ristamp. Ven. 1586 l'herede ... 3 Stb.
40 ohne Dedic. [B. B. Bologna: B.
Der späteste Druck ist demnach 1607,
siehe 1585, 9.
Scotto, Melchior, der N^ach-
folger von Girolamo, zeichnet seit
Ende 1573 mit „l'herede di G.
Scotto". In den Saralwk. Scotto's
zeichnet er 1578 und 1586 die
Dedication. Im Jahre 1590 zeich-
net die Dedic. zudi Samlwk. 1590
(Ausg. von 1585: Spoglia amorosa)
ein Ottavio Scotto.
Scotiis, Paulus, siehe Scott.
Scouler, Alexander, gab her-
aus:
6 Sonatas for the harps. mth a V.
op. 2. London, c. 1788. fol. [br. Mus.
Scozzese, Agostino, aus Leccio,
wie es auf dem Titel heifst. Ob
dies Lecce im Neapolitanischen,
oder Lecco in der Lombardei sein
soll, bedarf noch der Untersuchung.
Ein Amt geben die Titel nicht an
und die Dedic. sind einmal in
Leccio das andere Mal in Bitonte
unterz. Bekannt sind die Drucke:
II 1. Hb di Canzoni alla Napolitana a
3 a 4 & 5 voci . . Ven. 1579 Gardano.
4 Stb. qu80. 28 Gesge. [B. M.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci, di
Don. . . Ven. 1584 Viucenzi & Amadino.
5 Stb. 40. 29 Gesge. [Upsala.
Screvere (Sclirever), Fraiicois,
Sänger in der Kapelle Karl Y. von
1525—1531 gez. (Straeten 7, 309).
Scribano (Scrivano), Joannes,
war von 1507 — 1539 päpstlicher
Sänger in Eom und starb nach
dem Diarium 1558. Am 7. Okt.
wurden in der spanischen National-
kirche S. Giacomo zu Rom die
Exsequien gehalten. 1535 wird
er mit Decanus bez. (Viertel]'. 3,
248. 265).
Die Cap. sistina besitzt im Cod. 44 ein
Magnificat 4 voc. und Cod. 46: Paradisi
porta 5 (6) voc. In dem 10. Buche Frot-
tole, ein Exemplar ist bis heute noch un-
bekannt, befindet sich nach Bottrigaii's
Angabe 1 Gesg. (Canal 23).
Im Samlwk. 1510 unter Jo. Scriuano
2 Canzonen (Eitner 1 u. Vogel).
Scrieck, Mag. ßumoldus, ein
Tenorist, am 1. Jan. 1571 an der
Kirche St. Rombaud in Mecheln
mit 64 liv. 10 s. Gehalt angestellt
(Straeten 1, 3).
Scuderus, Martin, Kleriker aus
Augsburg (Caesar augustanum), ist
1499 päpstl. Sänger (Yiertelj. 3,
247. Haberl giebt ihm den Namen
Sehender).
Scnfi. Cornelio,
ist im Ms. L 200, 3. Stück, in B. B.
mit der Antiphona S. Ceciliae Virginis et
mart. Auetore . . . : Domine fiat anima 6
voc. P. mit Org. vertreten.
Scultetns, Jakob, aus Elbing,
wie er sich selbst bez., studierte
auf der Universität zu Wittenberg
und gab heraus:
Newe vnd lustige weltliche deutsche
Liedlein mit 4 vnd 5 stimmen, so gantz
lieblich . . . Wittembergk 1590 Welack.
5 Stb. qu4ü. 14 Lieder. [Brieg. E. Bohu
in Breslau.
Scnitetus, s. Schultz, Johann.
Scutiferus, Petrus, päpstlicher
Sänger vom April 1425 — 1427
(Viertel]. 1, 454).
Scutius, s. Scliuyt, Cornel
Scyndel.
124
Sebastian, Johann.
ScjTidel, Arnoldus yan, war
1850 Organist an der Liebfrauen
Brudersciiaft zu Herzogenbusch
(Bouwst. 2, 211).
Sdiineck (Sduneccius, Stuneck),
Johann, siehe Scliicllouilla.
Seagar, Francis, gab 1553
neunzehn Psalms heraus, dabei 2
zu 4 Stimmen (Grove IV, 753).
Exemplar im Emanuelkollege in
Cambridge.
Seam, siehe Walther.
Searle, H..., gab heraus:
A set of psalm and hymn tunes, coni-
posed and figured for the organ, pfte. . .
by . . . London, J. Hart. 4". James Hart
verlegte im 18. Jh., doch die Bez. „pfte."
gehört erst dem Ende des 18. an.
Sebastian, Pater a S. Yin-
centio, ist bekannt durch den
Druck:
Melodeyen des "Weynächtlichen Seelen-
Jubel. Im Jabr 1657. Gedr. zu Wien
bei Mattbäo Cosraerovio, K. M. Hofbuch-
druckerei. In Kopie 4". 58 Mel. mit
Orgel. [Proske. B. M. Hofb. Wien im
Druck und in Freising.
Sebastiani, Claudius, aus Metz,
wo er auch einen Organistenposten
bekleidete, gab heraus:
Bellum musicale, inter plani et uien-
suraUs cantus reges, de principatu in
musicae Pro\incia obtinendo, contendentes
... 1 vol. in 4". 5 S. Dedic, dann Bog.
A— E 1, darauf 36 Kap., siehe Forkel 8 p.
470. AufX3 die Firma: Argent. in offi-
cina Pauli Machaeropei Anno 1563 (1553
ist durch einen Druckfehler bei Forkel 8
entstanden, dessen Exemplar auf der B. B.
obige Jahreszahl 1563 trägt). — Deutsch
von Schlecht in Hermes'dorffs Caeciha
1875 — 77. Auch im Einzelabzug Trier
1876. kl. 8". [ß. B. B. Br. B. G. B.
M. Dresd. Hannover. B. N. br. Mus.
C. P. B. Donai. Stadtb. Eouen. Glasgow.
Kopenhagen.
Sebastiani, Johann, geb. 30.
Sept. 1622 zu Weimar, sein letztes
bekanntes Werk trägt das Jahr
1682, doch scheint er schon 1679
pensioniert oder gestorben zu sein
(siehe unten). Er studierte in
Italien Musik und kam 1650 nach
Königsberg i/Pr., wo er 1663 als
Nachfolger Kaspar Case's den Ka-
pellmeisterposten erhielt. Er bez.
sich als churf. Brandenb. Pr. Ca-
pelimeister, Druck von 1663 ab.
Vordem erscheint sein Name ohne
den Titel. Zahn 5, 429 sagt: 1661
wurde er Kantor im Kneiphofe u.
1663 Kapellm. 1672 verheiratet
er sich. Das Aktenstück, was
Schneider p. 47 mitteilt und eine
Restzahlung für die Wittwe des
verstorbenen Kapellmeisters am
2. Mai 1664 befiehlt, kann sich
nur auf die Wittwe Case's be-
ziehen. 1672 erhält Seb. die
restierende Besoldung ausgezahlt.
1679 wird Samuel Sydoiv Direktor
der Hofmusik und damit ist wohl
der Zeitpunkt Seb. 's Ablebens be-
stimmt. Döring widmet seinen
Kompositionen von S. 119 ab einen
breiten Raum, weifs aber Bio-
graphisches nur dürftig mitzuteilen.
S. schrieb zahlreiche Gelegenheits-
gesänge, aus denen Zahn 2 Melodien
mitteilt, ferner aus der Passion von
1672 und 10 aus dem Preufs. Ge-
sangbuche von 1675. Aufser Ge-
legenheitsgesgn. sind bekannt:
Das Leyden und Sterben unsers Herrn
und Heylandes J. Chr., nach dem heiligen
Mattbaeo. In eine recitirende Harmoni
von 5 singenden und 6 spielenden Stim-
men, nebst dem Bc. gesetzt (mit Ein-
fügung von Kirchenliedern). Kgsbg. 1672
Reusner. 12 Stb. 4". Winterfeld 2 pag.
XVin u. Döring 1. c. [B. Kgsbg. Strais-
burg i/Els.
Kurtze Nachricht, wie die Passion
am Char- Freytage zu Schlots, wie auch
in denen dreien Städten, und auff Chur-
fürstl. Freyheiten, in einer recitirenden
Harmonie abgehandelt, Und nebst denen
darin befindlichen Liedern gesungen wird
. . . woraus sie selbsten mit lesen und
singen kan. Wobey mit angefüget ein
Dancksagungs - Liedchen (Was soll ich
liebster Jesu mein, für Disc. u. Bass).
Königsberg 1686 Reusner's Erben, 8°.
2 Bog. hds. Handl's Ecce riuomodo ein-
gelegt. [B. Kgsbg.
Sebastiaui, Johann.
125
Secanilla.
Erster Theil der Parnafs- Blumen, oder
Geist- und ^'eltl. Lieder, welche bey
müssiger Abend Weile abgebrochen Ger-
traudt Mülleiin, geb. Eiffleiin, und in
Melodeyen übersetzet von. . . llanibg. 1672
Job. Naumann u. G. AVolff. fol. 2 Ell.
u. Bogen A— T 2. (jO Lied.
— Ander Theil... Ib. 1675. fol. 2 Bll.
u. A-U 2. 67 Lieder. [B. Kgsbg. Up-
sala. Hofb. "^"ien.
Tanzen ist der Liebe Schul, Braut-Tanz
auff das erfreuliche Myrten -Fest Herrn
M. K. V. . . den 29. Aug. 1678. Königs-
berg, gedr. bei den Eeussnerschen Erben.
80. [br. Mus.
In Mss. B. B. 20600 Samlbd. Nr. 1,
Promite laetifico, 8 voc. c. 8 instr. 12 Bll.
Nr. 2, Nun danket alle Gott, Cantate zu
12 Stirn, u. kl. Orch. 10 Bll. P.
In B. Egsbg. 1. Hymnus ä 9 voci de
extremo judicis ,,Dies irae, dies illa".
Scriptum die 10 Nov. 1668. 2. Motette
dominica 14 p. Trinit. 10 et 15 voc.
„Und es begab sich". 1671. 3. Motetto
dominica Septuagesima a 5, 10 o 15 voci
„Dafs Himmelreich ist gleich einem Haus-
halter" 1680. 4. Im hds. Samhvk. 72 von
Joh. Crone geschrieben, eine Samlg. Mo-
tetten, defekt.
Mss. in Upsala: Omnes sumus debi-
tores, Concerto a 5 voci e 6 ström, con
la capella a 5 ed Org. 4''. — Ad sacram
mensem properate. 5 voc. 2 V. con rip.
e Bc. 4P. — Christliches Sterblied, 5 voc.
4 Viole et Bc. 4».
40 Gelegenheitsgesänge zu Hochzeiten
und Begräbnissen von 1653 — 1673 siehe
Miüler's Kat. von Kgsbg. S. 336 dazu ein
Textregister. Davon befinden sich in
Elbing Nr. 2 im Ms. Nr. 11 im Druck,
sowie Nr. 39 mit der Jahresz. 1666, Kat.
353. Nr. 40 mit der Jahresz. 1602, Kat.
353. Derselbe Samlbd. enthält noch 6
Gelegenheits-Eompositionen: 1. Brauttanz
1663, 5 Stirn, von Eöling u. Sebastiaui 2.
Nachklang. 3. Hochzeitlicher Ehrentanz
1666 mit Nach Tantz. 4. Psalm 16. 5.
Brauttanz 5stim. 1662. 6. Nachklang zu
2 Stirn.
In Stadtb. Breslau noch : Geringes . .
Schertz-Liedchen über die . . Eh Verbin-
dung des . . Dan. Sommerfelds . . 31. Maji
1668. Königsbg., Reusner. 2 ßU. fol.
2 Täntze für C 3 Violen u. Violoue.
Sebastiano de Kavetta 1499 u.
1500 Sänger am St. Peter in Kom
(Viertel]'. 3, 240).
Sebastiano.
Agostino .
ein
italieni .scher Musiker, der im Kreis-
archiv in München 1668 erwähnt
wird.
Sebastiauo, Fabriano, Mönch
des Camaldulenser Ordens von dem
Fetis verz.
Librum Missaram quinis et seuis voci-
bus. Ven. 1593.
Sebastiaiius, Tenorist, 1545 am
St. Peter in Rom (Viertel]. 3, 277).
Sebastiaiius, Frater k S. Vin-
centio, ein Barfüfser Augustiner
(Titel), siehe Sebastian.
Sebastieii, Felstiuensis, siehe
Felsztyn.
Sebeiiico, OiOTaniii, ein Teno-
rist, geb. zu Venedig, Schüler Le-
grenzi's, war am San Marco an-
gestellt, saug eine Zeitlaug in Lon-
don und erhielt dann die Kapell-
meisterstelle in Cividale (Friuli).
1692 wurde seine Oper L'opresso
sollevato in Venedig gegeben.
Textbuch in Privathand (Caffi.
Fetis). Nach Nagel 1, 59 ist er
1668 schon 2 Jahre in London u.
petitioniert um Anstellung als
Meister der italienischen Musik für
Kammer und Kabinet an der Ka-
pelle der Königin von England
(Petition vom 29. April), was ihm
auch endlich gewährt wurde, allein
mit der Bezahlung stand es damals
schlecht. Jahre lang erhielten die
Kapellmitglieder keinen Gehalt.
Secanilla D. P'rancisco, geb.
4. Juni 1775 zu Corollera (Sara-
gossa), gest. 26. Dez. 1832. Säuger-
knabe an der Hauptkirche Pilar
in Saragossa, Schüler von Jose
Gil de Palomas u. Xavier Garcia,
erhielt 1797 den Kapellmeister-
posten a/d. Kathedrale zu Alfano,
1800 zu Calahorra, 1823 erhielt
er ein Kanonikat.
Er schrieb geistliche und ■weltliche
Gesangsmusik. Fetis sagt, dass sich eine
Messe in Eslava's Lii'a-sacro-Hispana im
Secchi, Anacleto.
126
Seebach.
2. Bde befindet. Meines Wissens nach
ist dies ein Irrtum. Ferner verz. er 10
theoretische Abhandlungen, die sich im
Ms. befinden sollen, ohne Fundort, daher
•svertlos.
Secchi (Fetis unter Sicci, Kat.
Bologna unter Secchi, wie auch
auf dem 2. Titel; Gerber 2 u. in
des Autors 1. Buche: Siccus),
Anacleto, aus Cremona, regulierter
Kleriker an S. Paul (Titel), dazu
fügt Fetis noch hinzu „in Bologna";
er gab heraus:
1. De ecclesiastica Hynmodia, libri tres,
in quibus de praestantia, effectibus et
modo rite psallendi in choro copiose agi-
tur. Auetore A. Sicco . . . Bononiae 1629
Clem. Ferronus. kl. #. 381 S. [Bologna.
— Edit. altera auctior. Antv. 1634
Plautin. ßalth. Moreti. 8". [Brüssel.
2. Della Hinnodia ecclesiastica, libri
tre, nei quali della nobUita, de gli effetti,
6 del modo di bene e regolatamente can-
tare i Salmi in choro, copiosamente si
tratta: composti giä da R. P. D. Anacleto
Secchi della Congregat. de'Chierioi rego-
lari di S. Paolo, et hora recasi fedelmente
di Latino iu volgare dal P. D. Donato
Benzoni sacerdote . . Milano 1643 G. P.
Cardi. 8». [Bologna.
Secchi, Antonio, geb. 1761 zu
Concorezzo (Mailand), studierte in
Neapel, gab in Mailand Gesang-
unterricht und wurde 1808 Prof.
am Conservatoriiim, 1831 pensio-
niert, St. 1833 (Leipz. Ztg. 40, 227).
In Musikfr. "Wien ein Duett: Mia spe-
ranza ä 2 Sopr. c. B,
Secchi, Grioseffo, Oboist a/d.
Hofkapelle in München, um 1770
mit 1000 Gld. Gehalt, ging 1776
ab und wurde a/d. Hofkapelle in
Turin mit 1100 Lire Gehalt ange-
stellt (Münchner Kreisarchiv und
Ricordi, Gazzetta 1891, 457. Ger-
ber 2).
Seckendorf [f], Karl Siegmimd,
Freiherr Ton, Kgl. preufsischer
Gesandter an den fürstl. Höfen des
fränkischen Kreises in Ansbach,
geb. 26. Nov. 1744 zu Erlangen,
gest. 6. Mai 1809; studierte Jura,
trat in österreichische Dienste,
1 764 als Hauptmann in sardinische,
avancierte bis zum Oberstleutnant,
ging 1775 als Kammerherr nach
Weimar und erhielt 1784 obigen
Posten (Brummer). Er zeichnete
sich als Dichter und Komponist
aus, von dem man folgende Kom-
positionen kennt:
La foire de village. Ballet comique
1776. Ms. Stb. [Darmst.
Proserpina. Monodrama. Ms. B. [ib.
Darthufa's Grabgesang. Ms. [Berlin
K. H.
Volks- und andere Lieder, mit Beglei-
tung des Fortep. In Musik gesetzt von
. . Weimar 1779 K. L. Hoff mann. Dedic.
Reichardt. 29 S.
— 2. Samlg. ib. 1779. 25 S.
— 3. Samlg. Dessau 1782. 31 S. [B. B.
B. "Wagner 1. 2. Samlg. B. Kgsbg. 1. u.
2. S. in Kopie. Darrast. br. Mus.
Nachtmusik (f. 1 Stirn, mit Instr.)
Part. s. 1. ] Bl. in 4». [B. B.
3 Divertimenti per il Clavic. & Y. (u.
Va. Vcl.) s. 1. in Stb. [B. M.
6 Quartetti op. 3. Ms. Stb., ebenso
op. .5. [Berlin K. H.
Seclin, siehe ßichehe, Jacques.
Second, J., bekannt durch
New Bath Dances, twelve Country
Dances & two Minuets, with proper Fi-
gures adapted for the Harp, harps. &
Violin. London, Fentum. qu4". (18. Jh.)
[br. Mus.
Sedelmaier, . . . lebte im 17/18.
Jh. und befindet sich
in der B. ß., Ms. 444, 18. Stück, ein
Magnificat 4 voc. c. 2 instr. et Org. in P.
Sedler, Joseph Georg, Violinist
an der Hofkapelle in Wien vom
8. Mai 1793 bis f 27. Juli 1829,
79 J. alt (Köchel 1).
Sedlmayr, Mathias, war um
1730 Stadtmusikus in München
(Kreisarch.).
Seebacli, Andreas, geb. 14.
Jan. 1777 zu Tiefenthal bei Erfurt,
gest. 28. Juli 1823 zu Magdeburg.
Orgelschüler von Kittel, dann beim
Stadtmusikus Kose in Rouneburg.
1796 trat er als Hornist ins Theater-
orchester zu Magdeburg, wurde
Seeber.
127
Seel.
1799 Organist und Seminarlelirer
am Gymnasium des Klosters Berge
bei Magdeburg und 1813 Organist
an der ülrichskirche in Magde-
burg. Er gründete dort einen Ge-
sangverein und übte grofsen Ein-
fluss auf die Orchesterkonzerte aus
(Lpz. Ztg. 26, 109). Von seinen
Werken ist nur bekannt:
Der leidende und sterbende Jesus . .
in einem Oratorio und in geistlichen Lie-
dern zur Erweckung heiliger Andacht ans
Licht gesteUet. Gotha 1714. S«. Text-
buch, Musik nicht bekannt. [B. Wer-
nigerode.
Spitta 2, 325 sagt, dass er der Schwieger-
sohn Erlebach's war.
Seeber, Nikolaus, geb. um
1680 zn Hajna bei Landau, gest.
im April 1739 zu Römbild; bildete
sich zum Orgelspieler und Orgel-
bauer aus, wurde 1705 Organist !
zu Themar, dann Hofmusikus und
' I
Stadtorganist zu Römhild. Ger- |
ber 1 schreibt ihm 56 erbaute !
Orgelwerke
zu, aufserdem 132
Musikschüler und als Komponist
zwei Jahrgänge Kirchenmusik.
SeegT (Seeger, Seegert, Segert,
Säger, Zegert, Zekert), Joseph,
geb. um 1716 zu Bzewju in Böh-
men, gest. 22. April 1782 zu Prag,
66 Jahr alt. Schüler von Czerno-
horsky in Prag, erhielt um 1750
an mehreren Kirchen Prags den Or-
ganistenposten, erlangte als Orgel-
spieler einen bedeutenden Euf,
selbst Seb. Bach empfahl ihn als
Musiklehrer, und bildete zahh-eiche
Schüler. Dagegen sind Brixi,
Dussek und Wittassek nie seine
Schüler gewesen, die öfter als
solche angeführt werden. Lauren-
cin hat in der Neuen Zeitschrift
für Mus. 1864 Nr. U eine Bio-
graphie veröffentlicht, in der er
auch S. als Orgelkomponist feiert,
doch geht er zu weit, wenn er
ihn Seb. Bach gleichstellt. S. bat
weder die Erfindungskraft Bach's
noch seine kontrapunktische Kunst-
fertigkeit, ganz abgesehen von
Bach's tiefernster Auffassung der
Kunst. Burney 3, 7 lernte ihn
1772 als Organisten bei den Kreuz-
herrn in Prag kennen. Siehe auch
Dlabacz und Prochazka's Arpeg-
gien 1897, 48. Zu S.'s Lebzeiten
ist nur Weniges von ihm gedruckt,
erst spätere Verehrer haben seine
zerstreuten Orgelkompositionen ge-
sammelt und in neuerer Zeit her-
ausgegeben. C. F. Pitsch gab her-
aus:
Bezifferte Bässe in zwei Noten-Syste-
men vierst. u. mit Beziehung auf hanuo-
nische Zergliedemng durch Angabe der
Hauptklänge bearbeitet von C. F. Pitsch.
Prag-, Berra. kl. fol. Heft 1—6, 95 S.
mit 51 Nrn. (1834.) [Hofb. Wien. Mu-
sikfr. "Wien.
Museum f. Orgelspieler. Prag bei
Marco Berra 3 Bde: 40 Praeludieu imd
Fugen. 7 stehen auch in Führer's Fugen
u. Praeludien. Prag- 1832. [B. B. B. Lpz.
B. Wagener.
Ferner erschienen schon früher:
8 Toccaten und Fugen für die Orgel,
mit einer Vorrede von Türk in Halle.
Lpz. 1793 Breitkopf. 2 Bll. 28 S. in
fol. Er wird hier Organist der Haupt-
kirche in Prag genannt, [ß. B. B. Wa-
gener. Dresd. Brüssel. B. Lpz. Mu-
sikfr. Wien. Amst.
Ms. 125 p. 1. 90. 112 in B. B. enthält
Praeludien u. Fugen. Ebd. Ms. 23 520 u.
Ms. 190 Prael. u. Fug. — In B. Wagener
48, 104 u. 73 Bll. Mss. von allerlei Orgel-
piecen. — In Hofb. Wien 18425 eine be-
zifferte Orgelstimme ün Autogr.
In Körner's Neues Orgeljournal 1 Fuge
(Eitner 2). E. von AVei'ra gab 1887 und
1894 2 Orgelbücher heraus, in denen sich
einige Orgelst. Seeger's, aus obigem Mu-
seum entnommen, befinden. Siehe die
Monatshefte f. M. 26, 22. _
Unter Christian Bach ist ein Samlwk.
Fugen, Toccaten, Sonaten etc. vej'z,, worin
sich auch S. befindet. [Musikfr. Wien.
In B. Lpz. im Ms. 148 Fugen, Praelud.
u. Fantasien f. Orgel.
In Breitkopfs Samlwk. 14: 2 Orgel-
piecen.
Seel, Jakob, Pfarrer zu Unter-
neubrunn im Grunde,
Seelen.
128
Segni.
gab auf die Hochzeit des Superinten-
denten Kessler zu Eisfeld den 4. Psalm
mit 8 Stirn. Coburg 1631. 4P heraus (Ger-
ber 2). Bekannt ist von ihm:
Ein andächtiger Seufftzer um ein gliick-
Mches Jahr 5 voc. Coburg 1625 Forckel.
[B. B: T.
Seelen, Johann Heinrich Ton,
geb. 8. Aug. 1688 zu Asel in Ost-
friesland, gest. 21. Okt. 17G2 zu
Lübeck. Er war 1713 Konrektor
in Flensburg, 1716 in Stade, 24.
Febr. 1718 wurde er Kektor am
Katharineum zu Lübeck. Seine
Schriften über Musik sind folgende:
Q. D. B. V. Principem musicum ex
Sacra et profana historia exhibet et exi-
mios juveues Olaum Mollerum, Flensburg,
de eniditis musicis, ac Petrmn Cramerum,
Flensburg, de historia . . . deceuter rogat
. . . conrector. Flensburg! 1715 Vogelianis.
4". [B. B. B. Hbg. Brüssel.
De patribus edoctis musicum eccles.
XLIV. 5. collaudatis exercitatio philologico-
historica, praemissa a . . . Lubecae 1737
Greenius. 4^. [ib.
Musarum ac musicae felix conjunctio
illustri exemplo Augustini, antistitis Hip-
pouensis, declarata. Promulsis actus publici,
quo D. XXI. Mai A. 1756. Cantor divi-
nis auspiciis iuaugurabitur. Auetore . . .
Lubecae typ. Greenii. 4P. [B. B. Brüssel.
In der B. der Musikfr. in Wien ist
noch ein Werk mit „Miscellanea" Lübeck
1734 verz. Der Inhalt ist mir nicht be-
kannt.
Seelen-3Iusic, Geistliche 1712
etc. siehe Hochreiitiner, Lorenz.
Seeley, L . . . B . . ., gab heraus:
Devotional harmonj-, cont. Psalms and
Hymns, selected from various authors.
2 voll. London 1806. qu4". Näheres
mir unbekannt, [br. Mus.
Seemann, Friedrieh, war um
1745 Hofkantor in Stuttgart und
wurde dann gegen 1772 Hof Orga-
nist, wie er noch von ßurney und
Forkel 1, 133 bis 1781 verz. wird.
Schubart widmet ihm, als seinem
Lehrer, S. 155 einen dankbaren
Nachruf. Er war ein Schüler
Jommelli's, hat nur wenig kompo-
niert, da er zu sagen pflegte: Eine
Kerze figurirt nicht bei der Sonne,
zeichnete sich aber als Begleiter,
Greneralbassspieler in hohem Mafse
aus. Er starb schon im 30. Jahre
seines Lebens. Seine Frau war
die Sängerin Cemri (Urteil ib. 156).
Seerieder (Seherieder, Seeried
sogar Seetriber geschrieben), Jakoh,
Bassist a/d. kurf. Kapelle in Mün-
chen, wurde 1697 vom Kurf. nach
Brüssel befohlen, wo sein Gehalt
1699 sich auf 800 Gld. belief.
Noch 1726 ist er als Mitglied verz.
(Kreisarchiv).
Sega, Horatio. Musicus, In-
strumentist an der Hofkapelle in
München, diente seit dem 20/11
1590 und wurde am 12/2 1591
mit 199 Gld. 46 Kr. fest angestellt.
1592 auf 300 Gld. und 1596 auf
450 Gld. erhöht. Nach 1597 fehlt
er in den Listen (Kreisarchiv).
Um 1619 ist er in den Listen der
Ksl. Hof kapeile in Wien mit 216
Gld. Gehalt verz. (Köchel 1).
Segert, siehe Seegr.
Seg-hi, Francesco, ein Kompo-
nist, der um 1699 lebte und im
Ms. L 297 der Bibl. Berlin, 1 vol. in
8", mit Orgelstücken vertreten ist, betitelt :
Questo libro e di Fr. Seghi 1699. Es
enthält Versetten, Toccaten, Fugen etc.
Segmüller, . . .
ein Tunsatz im Bossler 10 von 1784
Neue Blumenlese.
Segni (oder dal Segnal), Griulio,
auch OiuUo da Modeiia genannt,
nach seinem Geburtsorte. Schüler
von Lusitauo. Am 10. Nov. 1530
wurde er zweiter Organist am S.
Marco in Venedig. 1533 im Febr.
ging er nach Rom in den Dienst
des Kardinals Santa Flora. 1550
war er wieder in Venedig, um
sein Buch Ricercari für Orgel
drucken zu lassen, kehrte aber
nach Rom in seine Stellung zu-
rück und starb dort im Juli 1561,
63 J. alt. Der Kardinal liefs ihm
in der Kirche San Biasio deUa
Segovia.
129
Seidel, Friedr. Ludw.
Strada Giulia ein Denkmal setzen.
Obige Ricercari citiert auch Doni
in den Libreria p. 66 (Caffi 1, 54.
104. Valdnghi 12, Suppl. 8. Fctis).
Seg'ovia, Diego de, um 1490
Kapellan und Sänger am Hofe der
Köniciu Isabella zu Sevilla (Strae-
ten Vn, 104).
Sehliiig, Joseph Auton, aus
Teisiug in Böhmen geb., gest. 19.
Sept. 1756 zu Prag in sehr hohem
Alter. Er studierte Musik in Prag,
war 1739 beim Grafen Wenzel von
Morzin Hofmusikus u. Chordirektor
an der Kirche der Barnabiten, später
Vertreter des Kapellmeisters an der
Kirche St. Veit zu Prag. Er schrieb
zahlreiche Kirchenmusik, auch 2
Opern führt Dlabacz an.
In der Bibl. der Musikfr. in Wien be-
findet sich eine Motette: Ecce nos 4 voc.
c. instr. Ms. P. mit Sehling aus Dresden
t gez., ob dies ein anderer oder der obige
ist, lässt sich, nicht entscheiden.
Seibert (Seybert), ... um 1770
Kapellmeister in Frankfurt a/M.,
führte mit dem Organisten Hau-
eisen am 17/4 1772 Graun's Pas-
sionsmusik auf (Israel 52 — 54).
Seibold, . . .
gab nach Gerber 1 im Jahre 1780 in
Pai'is 6 Harfensonaten mit Violine als
op. 2 heraus.
Seiboldt, Wolfgaiig-, Stadtpfeifer
in Augsburg, 1599 und 1615 ge-
nannt, in letzterem Jahre wird er
mit 50 Jahr alt bez. (M. f. M. 30,
81. 83).
Seiche (Seichert), Lorenz, gest.
28. Juni 1765 zu Prag. AVar um
1712 Sänger an St. Niklas in Prag,
bildete sich zum VioUnisten aus
und trat als Konzertist auf. Dla-
bacz sagt, dass er viele Konzerte
für Violine schrieb und zahlreiche
Schüler bildete.
Seidel, . . .
im Ms. 90 i der Karlsruher Hofb: Con-
certo ä Fl. trav. 2 V. e B. in Stb. besteht
aus Allgr. And. Alleg. in Dd. Gd. Dd. —
Bob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ms. 903 Sonata ä Fl. trav. 6 V. con V.
e B. 4 Sätze mit Menuet. 2 Expl. in
Stb. 18. Jh.
Seidel, Ferdinand, geb. in
Falkenberg i/Schl. , bildete sich
unter Rosetti in Wien zum Vio-
linisten aus und diente nebst
seinem Bruder Karl 1732 beim
Grafen Zierotin, der auch für ihre
Ausbildung Sorge
trug.
1757
wurde Ferd. Hofkomponist beim
Erzbischof zu Salzburg, wo er auch
abwechselnd mit Eberlin, Cristelli
und Leopold Mozart die Direktion
der Aufführungen zu leiten hatte
(Walther. Gerber 1).
Er soll Sinfonien u. Konzerte geschrie-
ben haben, bekannt ist aber nur: 12 Me-
nuetten f. die Laute von . . . samt einer
Fantasie von Herrn Baron, Kgl. preufs.
Lautenisten. Als eine Probe eines neuen
Drucks von musikaUschen Caractereu für
die Laute. Leipz. 1757 Breitkopf. 11 S.
Vorrede, qufol. [B. B.
Seidel, F . . . C . . .
Im Samlbd. Ms. B 1232 [Dresd.] be-
findet sich unter Werken des 18. Jhs.
auch „Der 8. Psalm'-' von obigem, der
daher wohl auch demselben Jh. augehöii;.
Seidel, Friedrich Ludwig, geb.
1. Juni 1765 zu Treuenbriezen, wo
sein Vater Schuhmacher war, gest.
5. Mai 1831 zu Charlottenburg bei
Berlin (die Lpz. Ztg. schreibt den
7. Mai. Bd. 33, 411. Ledebur ver-
bessert dies in 5. Mai). Auf Ver-
wendung seines Bruders bei Rei-
chardt nahm sich dieser 1776
dessen an und gab ihm Wohnung
und Unterhalt, doch den Unter-
richt erhielt er von Benda. Als
Reichardt 1785 nach Frankreich
reiste, nahm er S. mit. Nach der
Rückkehr erhielt er noch bei Possin
und Kirnberger Unterricht. Er zog
nun von Reichardt fort zu seinem
Bruder und erwarb sich durch
Unterrichten den Lebensunterhalt.
1792 erhielt er die Organisten-
stelle an der Marienkirche zu Ber-
lin, schrieb für ein Privattheater
9
Seidel, Friedr. Ludw.
130
Seide], Friedr. Ludw.
das Singspiel Claudine von Villa-
bella, die B. A. Weber auf ihn
aufmerksam machte und ihn zu
seinem Gehülfen in der Direktion
der Oper am Nationaltheater (jetzige
Schauspielhaus) machte. 1808 ward
er Musikdirektor der Kgl. Kapelle
und 1822 zum Kapellmeister er-
nannt, 1830 pensioniert und zog
nach dem damaligen idyllischen
Dorfe Charlottenburg (Ledebur, der
auch Oratorien, Messen u. a., Opern,
Musik zu Schauspielen, ßallets, Ge-
sänge, Lieder und Instrumental-
werke in grofser Anzahl verz.).
Nachweisbar sind auf der Kgl. Bibl.
Berlin :
Alhnächtiger, wer ist dir gleich, Can-
tate im Autogr. P. 19 Bg.
Auf! preiset den Herrn, 4 voc. P.
[nur in Berlin Singak.
In tiefer heiliger Stille, 4 voc. P. [nur
in Berlin Singak.
Lob Gottes für Chor und Orch. Ms.
20640. P. [auch Dresd. Mus.
Hymnus auf Gott von Friedr. von
Kopien. Ms. P. nebst Textb. von 1798.
[nur in Schwerin F. und Berlin K. H.
Lob der Gottheit, Hymne von Ewald
von Kleist. Ms. P. [nur in Schweiin F.
u. Darmst.
Salve redemptor 4 v. P. [nur in Ber-
lin Singak.
Missa de profunctis 4 v. col org. Ms.
381. P. [nur in Dresd. Mus. und Berlin
Singak.
Requiem, Ms. P. [nur in Lpz. Thom.
Requiescet a labore (Gesang der He-
loise und ihrer Nonnen am Grabe Abelards).
Autogr. P. [nur Berlin Singak.
3 Motetten in Sander's Cäcilia 1. Abtlg.
Nr. .57. 2. Abtlg. Xr. 15. 19. Nr. 15
auch in Hientzsch's Neue Samig. leichter
Chöre Heft 1. [ß. Kgsbg. Samlg. 52. 54.
Lila. Schauspiel mit Gesg. u. Tanz von
Goethe. 1818. Ms. 20643. P.
Chor zum Ti-auerspiel ; Die Almfrau.
Ms. P. u. Stb., nur mit Seidel gez., daher
fraglich. [Darmst.
Hexensceneii aus Macbeth. Ms. 20 642.
Part.
Die Sehnsucht von Schiller f. Sopr. u.
Instr. Ms. 20645. P. 8 BU. (1805.)
[auch in Berlin K. H.
Kirchgang aus Götz von ßerlichingen
f. 4 Stirn. [Lpz. Ztg. Beilage zu Bd. 8
Nr. 1, dort auch der Chor: Introibunt in
domura. Ebd. Nr. 16 Abdruck einer Scene.
Urteil über eine Oper 16, 275.
4 Gesänge mit Pfte. und ein Recitativ.
[nur in Berlin Singak.
1 Aria im Autogr. Grasn. in B. B.
Gesellschaftslied von Gubitz. Berlin,
Gubitz. [auch im Ms. B. Kgsbg. unter
Gumpelzhaimer 2.
Chor zum Trauerspiel die Parias. Ber-
lin, Schlesinger.
Mein Genius, Lied f. 1 St. u. Kl. in
Karl Müchler s Gedichte, 2. Aufl. Berl.
1802, 2. Bd. (fraglich). [Hofb. Wien.
Sängers Lied am 10. März f. 1 Singst.
mit Pfte. Berl., Comptoir.
Aura, Lied von Kuhn. Berl., Compt.
Todtenopfer, Lied mit Pfte. Ms. [Ber-
lin K. H.
8 Lieder f. Guitarre, arrang. von A.
Härder. Berlin, Compt.
Lied aus Baiboa, 1805. [Berlin K. H.
Lieder, 1. Heft (der Jüngling am Bach
etc.). Lied aus dem Lustspiel: die Post-
kutsche. [Beide in Musikfr. "Wien.
Erinnerung und "Weihe, Jubilaeum der
Quelle in Freienwalde 12/7 1809. Ms.
[Berlin K. H.
4 Gesge. mit Begl. von Oswald. Ber-
lin, Bureau.
Empfindungen am schönsten Tage.
Berl., Duncker & Humblot. 23. Dez. 1809.
Hero u. Leander von Schiller. Ms.
[Darmst.
Arietta: In questa tomba (Ist. mit Pfte.
in dem Samlwk. von Mollo in "Wien).
Sehnsucht von SchiUer f. 1 St. m.
Pfte. Berl., Concha.
Drittes Blättchen des 48 er und Elfer
Kleeblattes m. Pfte. Ib.
Sehnsucht von Mablmann. Berlin,
Comptoir.
Lieder mit Begl. des Pfte. 1.-8. Heft. Ib.
Gesänge am Claviere. "V^ou . . . Organist
an der Marienkirche zu Berlin. Berlin,
in der Franke'schen Buchhaudlg. , dedic.
seinem Lehrer dem Kgl. Capellm. Rei-
chardt. qu4". 4 BU. 59 S. [besals einst
Dr. 0. Lindner in Berlin.
24 Lieder verschiedener Ari zum
Singen beim Pfte. in Musik gesetzt von
... Berlin, Rellstab. 4". 38 S. [nur
in B. Kgsbg.
Worte an die Wohlthätigkeit (24/10
181.S) von Oswald. Berl., Schlesinger.
An den König am Tage des grofsen
Siegesfestes den 24/10 1813. Berlin,
Sohlesinger.
Kriegs-Gesang des Hochlöbl, von York-
schen Corps. Ib.
Seidel, Isaac.
131
Seidler, Karl August.
Abendlied eines Mädchens. Mit der
Sonne letztem Funken f. Pfte. mit Ver-
änderungen f. die Siugstimme von Am-
brosch. Ber]., Couclia & Co. rjufol. [B. B.
In Samlwken. teihveis niu' mit Seidel
gez., die ihm aber sicher zuzuschreiben
sind :
Im MusikaJ. Blumenstrauls zum Neu-
jahr. 8°. — In Böheim's Maurerlieder. —
In Keichardt's Lieder geselliger Freude,
1. Abtlg. 1796 Nr. 6. 21. 2. Abtlg. Nr. 53.
80. — In Boehme's 14 Composit. zu
Schiller's an die Freude. — In Reichardt's
Blumenkranz 1803. — In L. W. Wer-
ner's Euphrosyne. — In Eellstab's ^Yiu-
terblumen. — In Theomele ohne Vor-
namen.
Ouvertüren u. a. von 1823. Ms.
20646. P.
Ouvertüre im Kl.-A. vom Kompou. Ms.
[Berlin X. H.
Thema mit Variat. f. Orch. Ms. 20648. P.
Sestetto per le Glavic. Fl. Ob. Fag. et
2 Comi. Berol., Hummel. Stb. [auch
in Brüssel Cons.
Drey Siegesmärsche der Schlesischen
Armee. Kl.-A. Berl., Schlesinger.
Drey Trauermärsche auf den Tod
Moräus. Ib.
3 Variations- Werke. Berl., Bureau.
Blücher's Heimkehr. Gr. Fantasie f.
Pfte. Berl., Schlesinger.
In Klavierstücke 1. 1794.
Alle nicht gez. Pieceu in der B. B.
Seidel (Sevdel, Seidien), Isaac,
war seit etwa 1715 als Organist
an der Hofkapelle in Stuttgart resp.
Liidwigsborg mit 300 Gld. Gehalt
angestellt und ist in den Rech-
nungen bis 1731 genannt (Sittard
3, 91. 120. 123).
Seidel, Samuel, Kantor in Glas-
hütte i/Sachs., ist bekannt durch:
Suspira musicalia cordis ardentissima
ex Septem PsaJmis poenitentialibus ex-
cerpta. Una, et duabus vocibus cum 2
Instrum. & gemino B. gen. pro Orgauo
composita ä . . . Freibergae 1650 typis
G. Beutheri. 5 Stb. 40. 7 Gesge. [B. B.
Augustenburg. B. Kgsbg. B. Zw. besitzt :
In Str. 2. u. Bc.
Corona gloriae, geistliche Ehrenkränz-
lein von 12 schönen Eöslein zu 5 und
6 Stirn. Freiberg 1657 Beuther. 6 Stb.
40. [B. B. Augusteuburg. B. Lpz: 2 C.
A. B. Org.
Geistliches Seelen-Paradies- und Lust-
Gärtlein, voll himmlischer und hertz-
erquickender Lebens - Früchte , aus hlg.
göttl. Schrifft erleseneu Krafft-Sprüchlein,
so auff den hlg. Lauff uusers . . Erlösers
. . . gepflanzet . . Mit 5. u. 6. Stim. voU
Chörig, sambt dem B. pro org. Frey-
bergk in Meifsen 1658 ib. 4». Stb!?
[B. Kgsbg: C. A. T. B.
Seideliuaiiii, Franz, s. Seydel-
mniiii.
Seidenschwanz, Leonliardus,
um 1555 Tenorist an der Hof-
kapelle in Dresden mit 29 Gld.
Gehalt (Fürstenau 1, 25).
Seidl, Pater Alherieus, geb.
1759 zu Hainfeld, gest. 17. Juli
1828 in Josephberg. 1783 trat er
ins Kloster Lilienfeld in Nieder-
österreich und wurde Seelsorger
in Türnitz, dann 1816/17 Chor-
direktor in seinem Kloster und
darauf Pfarrer in Josephberg.
Er komponierte Messen und andere
Kirchenmusik, die sich im Ms. teils in
Türnitz, teils in Lilienfeld befinden (Korn-
müller).
Seidl (Seydl, Seydel, Sedelius
etc.), Wolfg-ang, geb. 1491 zu
Maurkirchen (Niederbaiern), gest.
11. Juni 1562 im Kloster zu Tegern-
see, trat ins Benediktinerkloster zu
Tegernsee und legte am 29/6 1517
das Gelübde ab. Er machte sich
als Dichter bekannt, schrieb auch
eine Abhandlung über den Choral
und eine Anleitung, wie man
Musikinstrumente auf akustischen
Gesetzen beruhend anfertigen soll.
Besonders wird er uns wert durch
die Hochschätzung Senf 1 's, die ihm
derselbe entgegenbrachte und ihm
für sein Kloster eine Messe über-
sandte (Musica Sacra von Haberl
189-4, 134 auf Dokumente gestützt).
Seidien, Isaac, siehe Seidel.
Seidler, ... ein Guitarrist,
bearbeitete die 6 Canoni 11 3 von G. G.
Ferrari (s. d.).
Seidler, Karl August (Gerber 2
nennt ihn Ferdin. Aug.), geb. 13.
9*
Seidler.
132
Seivert.
Sept. 1778 zu Berlin, gest. ebd.
27. Febr. 1840, bildete sich zum
Violinvirtuosen aus und trat schon
im Alter von 6 Jahren öffentlich
auf. 1793 wurde er an der Kgl.
Kapelle angestellt. 1806 ging er
auf Konzertreisen, besonders nach
Eussland und Wien, wo er sich
1812 mit der Sängerin Karoline
Wranitzki verheiratete. 1816
wurde er als Konzertmeister an
der Kgl. Kapelle in Berlin au-
gestellt; ein Schlaganfall setzte
allen weiteren Unternehmungen
ein Ziel (Ledebur). Von seinen
Kompositionen ist nur bekannt:
Thecla's Geisterstimme „Wo ich sitz
und ^Yo mich" . . . von Schiller, mit Pfte.
oder Guit. (Berlin, Lischke.) 1 Bl. qufol.
ohne Yornamen. [B. "Wagener.
Seidler, siehe Sicller, Jos. Bern-
hard.
Seifartli, Job. Gabriel, siehe
Seyffarth.
Seifert (auch Seyfert, wie ihn
Haffner und Gerber 1 schreiben.
Er selbst schreibt sich Seifert),
Joliaim Crottfried, soll der Sohn
Job. Kaspar Seyferfs sein, wie
Gerber sagt, geb. 11. Mai 1731 in
Augsburg, gest. 12. Dez. 1772 ebd.
Schüler seines Vaters, ging 1747
nach Bayreuth zu Leitdorf, be-
suchte nach dreijährigem Kursus
Leipzig, Dresden und Berhn. Hier
genoss er noch Em. Bach's Unter-
richt, fand aber an Graun's Musik
so grofsen Gefallen, dass er ihn
nur allzusehr nachahmte. 1753
kehrte er nach Augsburg zurück
und wurde 1766 Kantor u. Schul-
kollege an St. Anna (Akten). Haff-
ner nennt ihn in den oeuv. melees:
Vicedirektor der Musik an den
Prostanti in Augsburg (Gramer 3,
letztes Stück S. 96. Schubart
S. 212 stellt ihn unter die treff-
lichsten Musiker seines Jahrhun-
derts. Er schrieb Opern, Oratorien,
Messen, Sinfonien, Klavierstücke
u. a. die von Schubart besprochen
werden. Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Cantate: Der Herr hat die Erde. Ms.
P. [ß. Lpz. unter J. G. Seyfert.
Ballets delFopera Artaserse „del Graun.
Ms. Stb. [Rostock. Angehängt „BaUets
de la Comedie''.
6 Sonate a 3, per il Cembalo obl. V.
ÖFI. trav. e Ycl. Augusta, Lotter. ,3 Stb.
[B. B. Er nennt sich hier Job. Gottfr.
Seifert in Augsburg.
Haffner teilt im 5. Teile Nr. 5 eine
Klaviersonate mit (Eitner 2).
In B. B., Ms. .023 unter Seifert 1
Concerto per il Cembalo. Dd. 2 Stb.
Im Breitkopf 'sehen Verz. von 1763
sind 6 Sonaten f. 3 Flöten oder 2 Y. u.
Bass angezeigt.
Seifert, J. . . S. . . (?)•
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
1 Sonata a 3 für 2 Y. u. B. Yielleicht ist
Joh. Gottfr. S. der Yerfasser.
Seiff, J. .. (G.?)
Die B. M. besitzt unter beiden Vor-
namen Hof-Ball-Tänze f. Pfte. München
1816 Falter & S. nebst anderen Tänzen.
In Berlin K. H. 36 Tänze für Orch. und
f. Pfte. im Ms. aus den Jahren 1821—23.
SeifiPartli, siehe Seyffarth.
Seiiitomer,Pliilii)i),l 598 Sänger
a/d. Hofkapelle Philipp HI. von
Spanien (Straeteu 8, 400).
Seip, J. . . H. . .,
schrieb zu Ernst Müller's hohem Liede
Salomouis (Lpz. 1662 Yulpius) 8 Melo-
dien. In B. Darnist. unter Johann Hein-
rich Seifp: Trauergesang auf den Tod
der Frau Grolsherzogin Louise von Hessen.
Darmst. s. a. [Darmst.
Er muss demnach in Darm,st. angestellt
gewesen sein.
Seits, Jaeol) Franz, um 1727
Ratsmusikus in Hamburg (Sittard
1, 23).
Seitz, Johannes, Bürger und
Lautenist um 1625/1626 zu Augs-
burg, wird als Stadtmusikus ange-
stellt (Aktenstück in M. f. M. 25,
29. 30, 84. [1625J).
Seivert, Oeorg-, stand 1638 in
Diensten des Fürsten von Jülich
und Cleve (M. 1 M. 28, 94).
Seixas.
133
Selich.
Seixas, Jos6 Antonio Carlos
de, geb. 11. Juni 170-4 zu Coim-
bra, gest. 25. August 1742 als
Chevalier des Christusordens und
Contador des Militärordens von S.
Thingo.
Komponist von Messen, Motetten, Orgel-
stücken u. a. Siehe Näheres bei Vas-
concelios. Nachweisbar ist keine Kora-
posilion.
Sejan, Nicolas, geb. 19. März
1745 zu Paris, gest. ebd. 16. März
1819. Schüler von Bordier, bildete
sich besonders zum Orgelvirtuosen
aus und erreichte darin eine ge-
wisse Berühmtheit. Schon 1760
erhielt er den Organistenposten an
St. -Andre- des -arts und 1772 am
ISTotre-Dame neben Daquiu, Cou-
perin und Balbästre. 1789 w^urde
er zum Kgl. Kapellorganisten und
Lehrer a/d. Ecole royale de chant
et de declamation ernannt. Die
Revolution vernichtete alle Stel-
lungen und erst 1807 wurde er
Organist am Invalidendome und
1814 wieder Egl. Kapellorganist.
Guil. Lasceux bez. ihn in der Dedic.
zu seinen Suiten als Organisten am
Invalidendome; eine Jahreszahl
fehlt. Felis verz. von ihm 4 In-
strumentalwerke, darunter auch
Fugen f. Orgel. Nachweisbar sind
6 Senates pour Fortep. av. acc. de V.
Paris, Bailleux. [Paris Arsenal.
Senates pour Fortep. [C P.
In Gregoir's Panth. 5, 107 ein Lob-
gedicht von Delille auf ihn.
Selby, . . . Organist um 1767
an der Kirche St. Sepulchre in
London (Pohl 2, 212).
In Roberts' Clio and Euterpe 1758 eine
Nr., auch in J. Alcock's The harmony of
Jen;salem 1801.
Morley in seiner Introductiou 1597 er-
wähnt einen Selby, der vor ihm gelebt
hat. Davey hält den Namen Selby und
William Sl/clbye für denselben, giebt aber
nirgends eine Lebenszeit des Letzteren
an. Von "Wm. Shelbye führt er im Ms.
Mulliner [br. Mus.] ein „Felix namque"
und ein „Miserere" au. (Siehe M. f. M,
1902, 64 u. 65, 37 u. 47.)
Seldert (Seiders), Nikolaus,
vom 1. Juni 1567 bis Aug. 1596
Diskantist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 6 Gld. später 10 Gld. monatl.
Gehalt (Köchel 1).
Seleet musicall ayres & dialo-
gues, siehe Airs 1652 a. 1659.
Seleneccer, siehe Selneceer.
Selenio de Croci negri.
Die B. M. besitzt im Ms. 56 einen
Caiitus aus dem 17. oder 18. Jh. mit 44
Introitus und 56 Gradualien zu 4 Stim.
Selesses, Jacopinus, Ein Kom-
ponist des 14./15. Jhs.,
von dem sich in der Bibl. palatiua zu
Modena Nr. 568, kl. Pergamentcodex, be-
schrieben von Cappelli p. 6. Kompositionen
befinden.
Seletti, . . .
Bekannt durch eine Sinfonia für Or-
chester in Fdur. Ms. Cx. 865, 18 Stb.
in fol. [Dresd. Mus.] Ob er vielleicht
derselbe wie Sellitti ist bedarf der Prüfung.
Selicli (Selichius), Daniel, unterz.
sich in einem Briefe mit Selichius
Witteb. (La Mara 100), er muss
daher in Wittenberg geboren sein.
Da er seinen Vorgänger als Ka-
pellmeister in Wolfenbüttel mit
Michael Praetorius bez., so muss
er das Amt um 1621 angetreten
haben. Gewissheit giebt die Dedic,
zu 1625 „Opus novum", worin er
sagt, dass er „bereits bei des Her-
zogs (von Braunschwg.) Vater,
Philipp Sigissmund, in die fünff
Jahr vor einen Capellm. unter-
thänig auffgewartet". 1624 über-
sendet er dem Kurf. von Sachsen
einige Kompositionen und bez.
sich in dem Begleitschreiben eben-
falls mit obigem Amte. Chrj-
sander 1, 8 fand ihn in den Akten
zu Wolfenbüttel erst 1625 genannt.
Auch auf dem Gelegenheitsgesange
von 1623 fügt er seinem Namen
dasselbe Amt bei. Man kennt
von ihm;
Seiich.
134
Seile, Thomas.
Christlicher Wundsch aus dem 85.
Psalm . . . Friedrich Ulrichen Hertzogen
zu Braunschwg. vnd Lünebg. . . offeriret
.. Wolffenb. 1623 El. Holwein. 9 Stb:
4 Gesangs- u. .5 lustrumental-Stim. fol.
fWolfenb. B. Kgsbg.
Opus novuni, geistlicher lateinisch vnd
teutscher Concerten vnd Psalmen Davids,
mit 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 11. 12. &c. Stirn,
nebenst dem Bc. vor die Orgel, Lauten,
Chitaron , etc Hambg. 1625 Mich.
Hering. 9 Stb. 4". 24 Gesge. Teil-
weises Register im Frkft. Kat. Einige
Exerapl. mit 1624 gez. [B. B. B. Br.
B.Brdbg. B. Gr. B. Frkft. B. Elbing.
B. Wagener. B. P. Proske 2 Ex. Ber-
lin Nikolaikirche. Musikfr. Wien. Lund
fehlt 6 a u. Bc. br. Mus. Paris Mazarin.
Im Ms. Gräften hain in B. B., 8 Stb. o.
Sign, von 1643 Nr. 192: Der Herr er-
höre dich, 9 voc. Nr. 195: Ich freu mich
dess 8 voc.
In B. Kfjsbg. Motetto ä 2 voc. Herr
wie lang wiltu mein so gar vergessen.
3 Stb. 40. Im Ms. G8 neun Gesänge,
einige mit D. S. W. gez. Schon bei der
obigen Motette wird seinem Namen
Wolf enb. hinzugefügt, doch kann obiges W.
sich auch aiif seinen Geburtsort Witten-
berg beziehen. — In B. Br. Ms. 24 zwei
geistl. Gesge. zu 8 u. 12 Stim.
In Hofb. Wien Ms. 19242 Nr. 131:
Wer unter dem Schirm des Höchsten
sitzt, 2 voc. c. org. P.
Seliprandi, Dou Carlo, 1669
Musiker a/d. Kapelle der Kaiserin
Eleonora, einer Prinzessin von
Mantua. 1671 schreibt der Kaiser
Leopold selbst: „Selibrandi" dient
an meinem Hofe länger als 20 Jahre
in der Musik (nella musica). Er
war ein Priester. Bertolotti S. 111
teilt aulser obigem noch einen
Brief der Kaiserin von 1683 mit,
worin sie S. erwähnt.
Selins, . . .
bekannt durch ein Concerto ä 5 : Flauto
traversiere solo, 2 Y. Va. e Cemb. Ms.
Stb. 4 ö [Schwerin F.
Sellbel, . . .
Im Ms. der B. Upsala eine Ouvertüre
in D U ä 4. 2 V. Viola e B. fol. 18. Jh.
Seile, Christoph, von 1603 bis
1623 Organist a/d. Hauptk. B. M.
V. in Wolfenbüttel. Melch. Schildt
wird sein Nachfolger (Viertel]'. 7,
221. M. f. M. 23, 127).
Seile, Thomas, geb. 23. März
1599 in Zörbig (Sachsen). Auf
dem Drucke von 1624 liest man
„Cervicca-Saxone, auch Zervicca,
gest. 2. JuU 1663 zu Hamburg.
Er war zuerst zu Weslingsbüren
(Wesselburen) im Dithmarschen
und seit 1624 zu Heide Schul-
Kollege (1624 heifst es: Scholae
Heidanae p. t. CoUega); 1632 heifst
es auf dem Titel: „Cervica-Saxone
Scholae Wesseliboreae p. te Rectore.'''
1636 wurde er Kantor in Itzhoe
in Holstein, 1637 Kantor am
Johanneum zu Hamburg und 1641
Stadtkantor, Canouicus minor und
Musikdirektor am Dome. 1649
nennt ihn Rist im Parnass S. 76
Organist a/d. St. Katharinenkirche,
ob mit Recht ist unerwiesen
(Mattheson 1, 336. 398. Sittard 1,
30. — Winterfeld 2, 387 ff. Allg.
d. Biogr.). Von seinen Werken
sind nachweisbar:
1624 a. Concertatio Castalidum, h. e.
Musicalischer streit, welchen die neun
Göttinnen bey dem Parnasso concertations
weise vntereinauder eingesteUet . . .ä 3 voc.
nach jetziger newen Manier comp. Hbg.
1624 M. Hering. 3 Stb. in 4», 10 Lieder.
[B. Br. B. Hbg. B. Wagener. Hannov:
C. br. Mus.
1624b. DeUciae pastorum Arcadiae,
h. e. Arcadische Hirten-Frewd, darinnen
10 newe weltliche mit lustigen Amo-
reusischen Textlein gezierte Pastorellen
begriffen a 3 voc. ib. 1624. 3 Stb. 40.
[B. Br. B. Hbg. Doubl. B. Wagener.
Hannov: C. br. Mus.
1627. Hagio-Deca-Melydrion h. e. 10
geistl. Concertlein mit 1. 2. 3. u. 4 Stim.
zusampt dem Bc. auff jetzo hin u. wieder
gebraeuchliche italiänische Invention. Hbg.
1627 Lor. Pfeiffer, Verl, des Aut. 4 Stb.
[B. M: 2. u. 4. vox fehlt. B. Hbg. 4 Stb.
1630 a. Monomachia h. e. concerti
ecclesiastici binis vocibus c. Bc. Hbg. 1630.
3 Stb. [B. Hbg., auch im Ms. B. D.
1630 b. Ritornelloram quinis et senis
vocibus. Hbg. 1630. 5 Stb. [B. Hbg.
1631. Geistliches Brautlied zu Ehren
Seile, Thomas.
135
Sellitfi.
Vincent Nannen über den 45. Ps. mit 2
bis 12 St. Hbg. 1G31. [B. Hbg. G Stb.
1632. Einstim. Hochzeit -Concertlein
ad Bc. . . dem Du. H. Rosenbomio, Buch-
händler . . . compou. Hbg. 1632 Jac.
Rebenlein. 2 Stb. 40. [Upsala: Bc.
1634a. Coucertus binis voc. Hbg, 1634.
[B. Hbg. kompl.
1634 b. Deliciae juveniles bivocales.
Hbg. 1634. [B. Hbg. kompl.
1634 c. Monophouia harmonico . . . lat.
una tantum voce human, ad Bc. Hbg.
1634. [B. Hbg. kompl.
1635 a. Amores musicalcs, zu 3 St.
1. Tbl. Hbg. 1635. [B. Hbg. Hanuov.
1635 b. Concentus musicus honori
nupt. . . . Herrn Pincieri. Hbg. 1635.
[B. Hbg.
1635 c. Concertuum latino - sacroram
2 et 4 voc. ad Bc. Hbg. 1635. [B. Hbg.
kompl.
1635d. Conceitus 3 vocales . . . Hbg.
1635. [B. Hbg. kompl.
1636. ilouophonetica . . . Hbg. 1636.
[B. Hbg. kompJ.
1637. 3 Hochzeitsgesänge 1. dem
Herrn Hardens. 2. Herrn Jürgens. 3.
Melch. Schumacher. Hbg. 1637. [B. Hbg.
1639. Trostlied dem Herrn Crasio
Pastori Exuli. Wittebg. 1639. [B. Hbg.
1640. 2 Hochzeitslieder 1. des Herrn
Langii. 2. Herrn Sal. Walter. Hbg. 1640.
[B. Hbg.
1641. Naenia manibus . . . J. Fabricius.
5 voc. Hbg. 1641 Eebenlein. 6 Stb.
[B. B. B. Hbg.
1646. Concertuum lat.-sacrar. 2, 4 et
5 voc. ad Bc. Lib. 1. Eostoch. 1646
J. Eichel. 6 Stb. 9 Psalmen u. 1 Messe.
[B.:Frkft. B. Hbg. Musikfr. Wieu. Kopen-
hagen inkompl. Paris Nat.
1649. Der 130. Psalm zu 5 Stim.
Hbg. 1649 Eebenlein. [B. B. 6 Stb.
1651a. Sabbathische Seelenlust, das
ist: Lehr -Trost -Vermahnung- und War-
nungsreiche Lieder . . . von Joh. Bist,
Lünebg. Joh. u. Heiniich Stern. 8", mit
Eist's Portr., 356 pag., 58 Lieder mit
Melod. u. B. [Hofb. Wien. B. W. B.
Kgsbg. B. Lpz. br. Mus. B. Br.
1651b. Der LXV. Psalm Davids. Mit
3 Vocal- und 2 Instrumental - Stimmen
sampt zugehörigen! Bc. vor die Orgel . . .
Hbg. 1651 Mich. Pfeiffer. 6 Stb. fol.
[B. B. br. Mus.
1652 a. 4 stim. Concertlein c. Bc. Hbg.
1652 Eebenlein. 5 Stb. [B. B.
1652b. Trauer - Gesang a. d. 57. Ps.
mit 5 Stim. ib. 6 Stb. [B. ß.
1653. Herrlicher göttlicher Trost mit
8 St. ib. 1653. 9 Stb. [B. B.
1655a. Neue musikalische Fest- An-
dachten, bestehend m Lehr -Trost- Ver-
mahnungs- und Warnungsreichen Liedern,
über alle Evangelien und sonderbahre
Texte . . . mit wohlgesetzten Melodyon
können gespielet und gesmigen werden
. . . von Joh. Bist. Lüneburg 1655 Joh.
u. Heinr. Stern. 8''. 347 S. mit 52 Liedern
mit B. [B. Kgsbg. B. Lpz. B. \V. br.
Mus.
1655 b. Motetta 6 voc. Hbg. 1655
Pfeiffer. 7 Stb. [B. B.
Mss. B. B. 18885. Part. Stück 2: Jube
Domine k 2 cori c. foudam. 6 Bll. — Ms.
W96: 5 geistl. Lieder f. 1 St. und B.
W 102. 20 geistl. Lieder ebenso.
Ms. 100 a. B. Hbg. 3 voll, in Tabulatur-
Partit. 1. Concertuum latino sacrorum
Lib. 1—4. — 2. 1. Tbl. teutscher geist-
licher Coucei-ten; dito 2. u. 3. Tbl.
Ms. B. Hbg. Tabulatur teutsch. geistl.
Coucerten. Vol. 1 — 3. — Dieselben in
Stimmen zu 2, 4 und 5 Stim. mit Bc.
betitelt: Opera musica, auch: Concertuum
latino-sacrorum.
Ms. B. Hbg. 1 vol. enth. 1. Decla-
ratio monochordi. — 2. Kui'ze Anleitg.
zur Singekunst.
Ms. B. Hbg. 26 Gelegenheitsgesänge
von 1623 — 1655. Jede einzeln mit Titel.
Ms. B. Hbg. Geistliche Gesänge mit
4/5 St.
Ms. B. Hbg. Pro capella fidicinia ad
Musicophilum.
Ms. B. Hbg. Chorus fidicinius etlichen
Kirchen-Psalm, mit 3, 4, 5, 6 u. 7 St.
u. Bc.
Ms. B. Hbg. Contrapimctus simplex
componirt in Hbg.
In B. Kgsbg. eine Violinstim. zu einer
Passio sec. Matthaeum.
5 geistl. Lieder mit B. in P. Sohr's
Musical. Vorschmack 16S0.
4 geistl. L. im Winterfeld 2 '^Eitn. 2).
Zahn dnxckt aus Eist's Liedern 22 Me-
lodien ab, siebe 5, 417.
Sellitti (Selitti, SelUte, Seletti
u. a. Varianten), (xioseffo; Ger-
ber 1 sagt, dass er in Eom geb.
ist und 1733 seine erste Oper Ni-
tocri daselbst zur Aufführung ge-
langte. In der Hofb. Wien Ms.
17 566 wird er Maestro di capella,
Napolitano genannt. Da seine
Werke in Deutscliland und Eng-
Sellitti.
136
Selneccer.
land mehrfach verbreitet sind,
muss er sich wohl später in diesen
beiden Ländern hauptsächlich auf-
gehalten haben. Man kennt von
ihm:
Sesostri, re d'Egitto, Opera 1742. Ms.
P. [Kremsmüüster.
L'Orazio, an opera, composed, ,,nel
Carnevale 1746". 3 voll, im Ms. P. qu4P.
[R. C. of Mus.
11 Cinese rimpatriato , Intermezzo in
un'atto, repres. ä Paris 19/6 1753. Ms.
P. [Paris Topera.
Nitocri, Dramma per musica, 3 atti del
Zeno. 3 voll. Ms. 20720. P. [B. B.
Dresd. Mus. 3 voll. Ms. 800.
Cantata „lo che terror del mondo" per
Sopr. ed orch. In occasione delli Spon-
sali tra L'ltlmi. Sig. Marchesi Gius. Mac-
carani, e Maddalena Gabrielli. Ms. 134.
P. [Cambridge FAV.
Aria: Dammi sol l'estremo. Ms. 123.
P. [B. B.
1 Duetto ä 2 Sopr. und 1 Aria ä Sopr.
Ms. 108 u. 756 c. ström. P. [Dresd. Mus.
In Karlsruhe im Ms. 905: Aria: Se
per me sentite amore ä Alto, 2 V. Vio-
letta e Cemb. Stb. — Ms. 908 mit Silliti
gez. Concerto a Fl. trav. 2 V. e B. in
Stb. Gd. 3 Sätze: AUg., Aud. Em., Presto.
In Schwerin F. befinden sich im Ms.
4 Arien in P. u. Stb. von denen drei den
Ort Capränica 1742 (röm. Pro\dnz) tragen,
ferner 1 Siufonia a 2 V. Va. e B. u. im
Druck: Sinfonie h 4 parties en 2 cors ad
lib. Paris, Mr. Bayard. Stb.
In Musikfr. Wien: Cantata a voce sola
(Sopr. c. B.) Ms. P.
Im br. Mus., Ms. 346, Samlwk. von
Arien u. Duette.
In Mailand Cons. 3 Arie per Sopr. c.
Strom., die 3. von 1740.
In Padua, Cap. Antouiana 2 Arien mit
Instr.
In Hofb. Wien, Ms. 17 566 P. qufol.
8 Arie con ström. Nel Carnevale 1733
(wahrscheinlich aus obiger Oper Nitocri).
Sclmer, Heinrich Christoph,
geb. 1725 zu Güstrow, gest. 1770
zu Ludwigslust. Bildete sich zum
Oboevirtuosen aus, trat in die Stre-
litzer Hofkapello, dann 17-48 in
die Berliner, darauf in die Schwe-
riner, musste aber wegen Über-
anstrengung die Musik aufgeben,
wurde als Sekretär bei der Her-
zogin von Mecklenbg.-Schwerin an-
gestellt und erhielt den Titel Hof-
rat (Gramer 1, 980. Gerber 1).
Selneccer (Seleneccer), Niko-
laus, geb. 6. Dez. 1528 zu Hers-
bruck bei Nürnberg, gest. 24. Mai
1592 zu Leipzig. Sohn eines
Protouators, versah schon als zwölf-
jähriger Knabe den Orgauisten-
dienst in der Burgkapeile in Nürn-
berg, kam 1549 nach Wittenberg,
studierte Theologie und übernahm
den seit Jahren unbesetzten Orga-
nistenposten. In der 1581 er-
schienenen Verteidigung gegen die
Schmähschrift von Josua Lagus
sagt er, dass er sich stets in wohl-
habenden Verhältnissen befunden
und sich als junger Mann nie um
einen Dienst beworben habe (sie?).
Als aber das Organistenamt in
Wittenberg seit vielen Jahren un-
besetzt gewesen sei, habe er sich
auf Bitten seiner Freunde bewegen
lassen dasselbe 1557 (sie?) zu
übernehmen. Man habe aber einen
Monat später Hennami Finck „von
Hof aus" verschrieben. Dies
scheiüt S. sehr gekränkt zu haben,
so dass er auf Finck seinen ganzen
Hass warf. Da Finck aber schon
1554 dahin berufen wurde, so ist
obige Jahreszahl falsch (siehe M,
f. M. 11, 63/64 und Koch 2, 191).
1554 wurde S. Magister, 1557
Hofprediger und Prinzenerzieher
in Dresden, muss aber 1561 als
Philippist sein Amt verlassen und
geht als Professor nach Jena, 1568
von den Flacianern vertrieben,
geht er als Professor und Supe-
rintendent nach Leipzig, wird dann
1570 Hofprediger, Konsistorialrat
und Generalsuperintendent in
Wolfenbüttel, legt den Grund zur
Universität Helmstadt, geht 1574
nach Lei]Dzig zurück, wird 1588
durch die Kryptocalvinisten seiner
Selneccer.
137
Selvaggi.
Ämter entsetzt und des Landes
verwiesen, darauf wird er Super-
intendent in Hildesheira, nach
dem Tode des Kurf. Christian von
Sachsen aber in seine Ämter in
Leipzig wieder eingesetzt. Man
sieht aus obiger Biographie wie
unsicher durch die Religions-
streitigkeiten im 16. Jh. jede Lebens-
stellung war und das gepriesene
Jh. gar Manchem grofses Leid ge-
bracht hat. S. war ein fruchtbarer
Schriftsteller, Dichter geistlicher
Lieder und Komponist derselben.
Sein Tonsatz lässt den wohlgebil-
deten Musiker erkennen. Er legt
in den Choralscätzen die Melodie
in die Oberstimme. Urteil im
Winterfeld 1, 404. Zahn 5, 403.
Yen seinen Werken sind nach-
weisbar:
Christliche Psalmen, Lieder, vnd
Kirchengesenge, in welchen die christ-
liche Lehre zusam gefasset vnd erkleret
wird . . . Lpz. 1587 Joh. Beyer. 4".
598 S. mit 4stim. Liedern. Selneccer's
Tonsätze sind mit N. S. gez. Siehe
Näheres bei Zahn 6, 74, der auch Ton-
sätze und Melodien mitteilt. [Gotha.
B.M. B. G. B.K. B. Zw. B. Frkft.
B. B. br. Mus.
Aufgenommen sind von seinen Ton-
sätzen in den Hymnen von Clauderus, in
Vopelius Gesgb. 1682, in Joh. Chr. Küh-
nau's Choralgesge. 2. Tbl. In Joh. Geo.
Ebeling's geistl. Andachten von Ger-
hard 1667.
In Praetorius (Mich.) 8. Teil der Musae
Sioniae 1610 Nr. 273 mit Selneccer gez.,
im Text aber ist Joachimus Magdeburgus
genannt. — In "Wolfg. Ammonius' Libri
tres Odarura 1579 folgen am Ende des
3. Buches Odeu von S. (siehe Bohn's
Kat. S. 196, 1579).
Im Winterfeld 1, Nr. 106, ein Tonsatz.
3 in neuen Ausgaben (Eitner 2).
Seiner. Drei Musiker dieses
Namens standen in Braunschwei-
gischen Diensten. Christoph ist
1606 auf Urlaub, Daniel war um
1614 auf Urlaub in dänischen
Diensten u. wird in Braunschweig
erwartet. Gabriel wird 1606 er-
wähnt und beträgt sein Geh. 270
Gld. (Chrysander 1, 150). Letzterer
wird bereits 1584 vom Kurf. von
Sachsen dem Kurf. von Brandenbg.
empfohlen, bis dahin stand er in
Sachs. Diensten (s. Staatsarchiv).
Seiner (Sülner), Johannes, geb.
um 1525 zu Neuburg i/d. Pfalz,
gest. Ende Nov. 1583 zu Leubnitz
b. Dresden; studierte zu Witten-
berg Theologie (eingeschrieben den
16. Juni 1550), versah die Kantor-
stelle in Wittenberg und wurde
1553 zum Kreuzkantorat in Dres-
den berufen, führte aber das Amt
nicht zur Zufriedenheit. Endlich
sah er seinen Hauptwunsch einer
geistlichen Stelle erfüllt, die er
am Anfange 1560 als Pfarrer in
Leubnitz b. Dresden erhielt. 1577
uuterz. er die Coucordienformel.
In einem alten Verzeichnis von Noten-
bestäuden (Archiv des Landeskonsistoriums
in Dresden und im Ratsarchiv) werden
5 Bände Kompos. von S. angeführt (Vier-
tel]. 10, 255).
Selva, Griovanni Elia, Abbate;
in der B. M. befinden sich 6 Trios für
2 V. u. Vcl. im Ms.
Selvaggi, Gaspare, geb. 13. Jan.
1763 zu Neapel, gest. ebd. um
1847. Florimo nennt ihn mehr-
fach einen Dilettanten, ohne Nähe-
res mitzuteilen. Fetis schreibt: Er
genoss seine Erziehung im Priester-
Seminar, machte unter Zingarelli
Kompositions-Studien, dann unter
Aless. Speranza. 1794 ging er
nach Paris und gab Gesangs- und
theoretischen Unterricht, publizierte
auch 2 Sammlungen Romanzen bei
Nadermann. Von hier ging er
gegen 1811 nach London, kehrte
aber nach 6 Monaten nach Neapel
zurück, von der Königin Murat
zum Vorleser ernannt, dabei er-
füllte er auch wieder seine Pflich-
ten als Priester und wurde Mit-
glied der Akademie in der Ab-
Selvaggio.
138
Senaille.
teilung für Arclieologie. Seine
literarischen Arbeiten bestehen
aus einem philosophischen Werke,
einer üebersetzung der Tragödien
Eiiripides und einer theoretischen
Musik-Abhandlung, betitelt :
Trattato di armouia ordiuato con miovo
metodo, e corredato di tavole a dicliiara-
zione delle cose in esso esposte. Napoli
1823 Eaff. Miianda. Auf dem Titel fehlt
der Autorname. 8". 169 S. 33 Tafeln
mit Musikbeisp. [Bologna. Brüssel. B. B.
Mailand Cons.
6 ßomances Italiens avec acc. de Pfte.
Oll Harpe et V. oe. 4. Paris, Mlles.
Erard. Part. [B. AVagener.
Cavatina „Che fa il mio bene" per
Sopr. c. Quartette. Ms. P. [Mailand Cons.
Selvaggio, siehe Eusliii, Simon.
Sembucci, Micliaele,
ist in Beruh. Schmid's IL Orgelbucho
von 1607 mit 1 Tonsatze vertreten.
Semilli, Richard de, ein Trou-
badour des 13. Jhs., von dem die
Nationalb. zu Paris 14 Chansons
besitzt.
Seiniiiiati, Santino, bez. sich
1619 u. 1620 als Organist an der
Kathedrale zu Ceneda (bei Treviso).
Er gab heraus:
Compieta a 8 voci con il Bc. di . . .
Yen. 1619 Vincenti. 9 Stb. 4«. [Bo-
logna: A 1. B. 1. T. 2 Bc.
Salmi in Coneerto facili et commodi
da cautarsi a 6 voci con la parte grave
contiuuata per l'organo di . . . Op. 3.
Ven. 1620 ib. 7 Stb. 4^. [Bologna nur
1 Stb. mit C bez., Abdr. der Dedic. Kat.
2, 310.
Seniler, Franz Xaver, geb
8. März 1772 (zu Berlin?), gest.
27. Febr. 1857 zu Berlin. Ein
Bratschist, der zuerst in der Ka-
pelle des Markgrafen von Schwedt
diente, 1790 in die Kgl. Kapelle
zu Berlin eintrat u. die Bratschen-
stimme im Quartett König Friedr.
Wilh. IL spielte. Seit 1802 trat
er sogar in Konzerten als Bratschist
auf. 1841 wurde er pensioniert
und erreichte das hohe Alter von
84 Jahren (Ledebur).
Semmler, Christoph, geb. 2.
Okt. 1669 zu Halle, starb ebd. um
1740. Er gilt als der Erfinder
eines Metronoms, der jedoch nicht
praktisch verwertet wurde. In
seiner Schrift:
Jüdische Antiquitäten der hlg. Schrift,
Halle 1708 in 12«, handelt das 15. und
16. Ka|)itel über die Musik der Le\'iten,
die Mizler in seiner Bibl. Bd. 2 p. 71 ab-
druckte. — Im Conserv. zu Brüssel be-
finden sich Cantaten zu 4 Stim. mit 2 V.
Va. u. B. Ms. Stb. nur mit Semmler gez.
1. Ein Kindelein so löbelich, mit 1729
gez., nebst einem 2. variirenden Exem-
plare. 2. Erstaunet ihr Himmel, s. a.
Seiiaill6 (Senallio), Jean-Bap-
tiste, gewöhnlich ohne Vornamen
mit le ßs bez., geb. 23. Nov. 1687
zu Paris, gest. ebd. 29. April 1730.
Violinschüler von Queversin, einer
der 24 Geiger der Kgl. Kapelle
Louis XIV. Castil-Blaze S. 146
bez. ihn als Haute-Contre de Vio-
lon. Wurde darauf Vorsteher
(prevOt) beim Tauzmeister Bonne-
fons. ging dann zu seiner Vervoll-
kommnung nach Italien und hielt
sich längere Zeit in Modena auf.
Valdrighi 12, 79 verz. ihn bis
1719 als Violinisten in Modena.
1719 kehrte er zurück und trat
in den Dienst des Herzogs von
Orleans (Fotis). Er bez. sich auf
seinen Drucken mit „ordinaire de
la musique du Roi". Man kennt
von ihm:
Senates ä V. seul avec la Bc. Paris
chez l'auteur, Boivin, Foucault. fol.
Liv. 1. 1710. 10 Sonaten 44 S.
„ 2. 1712. 10 „ 51 S.
3.
1716.
10 ,
47 S
4.
1721.
10 ,
59 S
5.
1727.
10 ,
53 S
[B. B. Liv. 1—4. B. Wagener Liv. 1—5.
Paris Nat. liv. 1. 2. Paris Arsenal 1. 2.
Stadtb. Besauvon liv. 1. Hofb.Wien 1—4.
Die Musikfr. Wien besitzen auch den
Druck, doch sagt der Kat. nicht welcher
liv., ebenso der Kat. des Cons. zu Paris.
In B. Rostock liv. 1.— 4. Dresd. Mus. liv.2.
In Maupetit's Menuets einige Nrn. mit
Senalier gez. In Deldevez' neuer Ausg.
Senal.
139
Senfl.
(Eitner 2) 1 Sonate. In Moffat's Meister-
schule (Simrock) 1 Fiece.
Senal (Senel), ... ein Böhme,
Virtuose auf der Nagel- oder Stift-
liarmonika, lebte in Wien, begab
sich um 1783 mit seinen beiden
Nichten auf Konzertreisen und
liefs sich in Ludwigsburg mit Trios
hören (Gerber 1).
Seiidel, . . . lebte an der Grenze
des 18. Jhs. und zeigt Gerber 2
eine Kantate: die Harmonie, im
Ms. an.
Ein Scndelius wird im Verz. der Musi-
kalien der Kantoreigesellschaft zu Pirna
vom Jahre 165-4 mit dem Werke Suspiria
musicalia genannt.
Seiieca, . . .
Die B. K. Ms. fol. 61 besitzt in einer
Sanilg. Tänze ein Bransle a 4, gez. mit
le 20. Oct. 1668. Wahrscheinlich ist da-
mit Aut. Senece gemeint.
Senece (Sene(;'ai), Antoine Bau-
derou Sieur de, geb. 13. Okt. 1643
zu Ma^on, gest. 1. Jan. 1737. 1673
wurde er Kammerdiener der Kö-
nigin Marie -Therese, Frau Louis
XIV., dann bei der Herzogin von
Angouleme. Nach deren Tode zog
er sich zurück. Fetis sagt nicht
wohin. Er war als Dichter und
Schriftsteller bekannt und hatte
für Lully mehrere Texte geschrie-
ben. Nach LuUy's Tode gab er
anonym eine kleine Schrift heraus:
Lettre de Clement Marot ä M. de ***,
touchant ce qui s'est passe a Tarrivee de
Jean-Baptiste de Lully aux Champs-Ely-
sees. A Cologne 1688 P. Marteau. 12^
119 S. Beschreibung in Wockerlin's Kata-
log. [C. P. Biüssel.
— Neue Ausg. Lyon 1825. 8". 59 S.
[B. B. Brüssel.
Eine deutsche Uebersetzung in Mar-
purg's bist. Beiträgen Bd. 3, S. 387 und
im Auszuge in HiUer's wöchentl. Nach-
richten 1767 S. 234, der auch den Namen
des Verfassers bekannt giebt.
Senel, . . . trat 1756 als Lauten-
spieler in London auf (Pohl 2, 374).
S6neschal, siehe Le Senesclial,
Giles.
Senf, H . . . C . . . L . . ., Pfarrer
in Chursachseu Ende des 18. Jhs.,
schrieb für das Göttinger Musen-
almanach Gedichte mit Melodien
und gab dieselben dann gesammelt
unter dem Titel heraus: Gedichte
von Filidor mit Musik. Lpz. 1788.
[B. Lpz.
Senif, Johann, um 1621 Altist
an der Hofkapelle in Halle. Scheidt
widmet ihm u. a. seine Sammlung
Paduanen.
Senfl (Sennffl, Senfel, Senffei),
Ludwig, der Schweizer, wie er
sich unterschreibt, ist am Ende
des 15. Jhs. in Zürich geboren
und da ihn David Köler in seinen
Psalmen am 1. Juni 1554 als
einen noch Lebenden und Forster
am 31. Jan. 1556 als Verstorbenen
bez., so wird das Jahr 1555 als
das Zutretfenste seines Heimganges
sein. Er soll ein Schüler Isaac's
gewesen sein, dessen Posten er
nach Isaac's Abreise nach Florenz
am Ksl. Hofe in Innsbruck 1515
erhalten haben soll, er wird im
Wiener Status des Hofgesindes
1519 unter den Altisten verz. (La
Mara 5). Als Ks. Karl V. 1520 auf
den Thron kam, wurde S. mit einer
Provision von 50 Gld. rhein. auf
Engelhartszell angewiesen u. ent-
lassen, gez. 19. Febr. 1520 in
Augsburg. S. muss eine Zeitlang
in Augsburg gelebt haben, denn
er hatte das im Jahre 1520 er-
schienene Samlwk. Liber selectarum
cantionum (Eitner 1, 1520) auf
Konrad Peutinger's Wunsch zu-
sammengestellt und redigiert, wohl
auch die Korrektur überwacht oder
selbst gemacht. 1526 berief ihn
der Herzog Wilhelm von Baiern
an seinen Hof (wie die Quinque
salutationes uns belehren). Seine
Briefe unterz. er mit „Ludwig
Sennffl fürstlicher Componist zu
Senfl.
140
Senfl.
München" (4. Bd. der Publikation,
8°. S. 67. Die dort mitgeteilte
Biogr. bedarf mannigfacher Yer-
besserungen, doch die Briefe und
Bibliographie sind beachtenswert.
Nachschrift. Obige Biographie ist
zum Teil überholt durch die in den
bayerischen Denkmälern 3. Jahrg.
von den Herren Dr. lliürUngs und
Dr. Kroijer umfangreichen biogra-
phischen Untersuchungen, die mir
zu spät bekannt wurden, aber im
Auszuge sich in den M. f. M. 1 903
befinden. Der Biographie schliefst
sich die Partitur der Magnificat
octo tonorum 1537 an, denen
sämtliche "Werke folgen sollen,
Senffs geistliche Kompositionen
sind noch ganz in der damals
niederländischen strengen Satz-
weise geschrieben und zeigen ihn
als einen tüchtigen Kontrapunktiker
von grofser Tiefe bei oft herber
Ausdrucksweise, während er im
deutschen mehrstimmigen Liede
den Kontrapunktiker nicht ver-
leugnet, doch aber sanftere Töne
anschlägt. Mit ihm stirbt das alte
deutsche Lied ans und wird von
Ausländern verdrängt, erhebt sich
aber durch Hassler in moderner
Verjüngung. Senfl 's bekannte
Druckwerke sind folgende:
Varia carminum genera, quibus tum
Horatius tum alii . . . Norimbg. 1534 Form-
schneider. 4 Stb. qu40. 31 Nrn. Das
Vor-wort an B. Schrenck übersetzt im
Winterfeld 1. 169 ff. Abdruck der 4stim.
Oden in P. in Viertelj. 3, 50 ff. fB. M.
B. B: Media vox. Jena: Disc. Glasgow
4 Stb.
In den Hoffhaimer'schen Horaz. Oden
von 1539 befinden sich am Ende auch 9
von Senfl, in Viertelj. ib. S. 26 abgedruckt.
Quinque salutationes D. N. Jesu Christi
ex illustrissimi Priucipis et Domiui Wil-
helm! . . . Noribg. 1526. fol. Wird von
C. F. Becker p. 119 und Proske Musica
divina IV. Vorwort erwähnt. Im Ms.
ohne Jahr mit obigem Titel s. 1. et a be-
sitzt es die B. M., Ms. 89 und die B.
Brüssel im Ms. 1808, fds. Fetis, in einer
Kopie in P. von Ferne, letztes Stück. Es
enthält 5 Gesänge, siehe Maief s Hds. Kat.
Im Kat. des C. P. ist es auch verz. ohne
Angabe ob Druck oder Ms.
Magnificat 8 toni (4/5 voc.) Noribg.
1537 Formschneider. 4 Stb. qu40. [B.B.
B. M. B. K. 4 Stb. defekt. Dresd. Drei-
königskirche : C A. T. Hofb. Wien.
Canon 4 voc. Einzeldruck, Bl. in fol.
[B.M.
In M. f. M. 24, 157 wird ein geduick-
tes Chorbuch der Kgl. Landesb. in Wies-
baden beschiieben auf dessen 2. Bl. Lu-
douicus Senffl 1558 steht und darauf 1
Messe folgt, nach dieser kommen noch
6 andere Messen. Eine Druckfirma fehlt.
Mss. in B. B. 20 740. Part, von neuerer
Hd. Die sieben letzten Worte des Er-
lösers am Kreutz, 9 Sätze zu 4 St.
— Ms. Z 24. Chorb. von Soph. Pa-
minger 1599 geschrieben enth. neben
Isaac's Choralbuch: Addita quaedam von
L. S.
— Ms. Z 13. Chorb. des 16. Jh. fol.
134: Missa sup. Psalm: Nisi dominus 4
voc. — fol. 182: De profundis clamavi,
c. 2. p. 5 voc. — fol. 196 : Nisi dominus,
c. 2. p. 4 voc.
— Ms. 147 in K. Magnific. 8 tonorum.
Stb. Kopie. — Ms. 232 in K. 1. Discu-
buit. 2. Beati omnes. 3. Usquequo, in
Stb. — Ms. 233 in K: Canon, 0 ciux
ave. — Ms. Z 26, Orgelb. von Kleber 1520,
fol. 149: Ich stund an einem morgen, f.
Orgel bearbeitet.
— Ms. W34 in P. 1. Veni sancte
Spiritus 4 v. 2. Genuit puerpera regem
5 V. 3. Ecce Maria genuit 4 v. 4. Na-
tivitas tua Dei fili 4 v. — W 94 in P.
3 deutsche weltliche Lieder 4 v. — AV 96
in P. 4 deutsche weltl. u. 2 geistl. Lie-
der 4—6 Stim. W 99 in P. Christ ist
erstanden 6 voc.
In Joh. Walther's Gesangbüchlein von
1525, 5 Stb. am Ende augehängte hds.
Gesänge von S. [B. B.
Mss. in B. M. Ms. 9 Chorb. Missa
domiuicalis 4 voc. Ms. 10 Chorb. Missa
paschalis 5 voc, und in Part. Missa Sig-
num crucis 4 voc. 1573 kopiei-t. Ms. 60
Chorb. 4 Messen 4 voc. Aufserdem zahl-
reiche Hymnen und Sequenzen, Messen-
officien (Introit. Gradual. etc.), Motetten,
Psalmodie. In Ms. 43 fol. 107 ein Salve
regina 4 voc. in 8 part. wird als Auto-
graph bezeichnet. Siehe Maier's Kat. der
Hds. Einiges auch in moderner P., die
im Kat. fehleu.
Senfl.
141
Senger, .
Mss. in B. Br. 5 lat. Gesänge. ,,Vita
in ligno'' in 5 Teilen, bisher nur in 3
Teilen bekannt in 4 Mss. vorhanden. 1.
Da Jacob das Kleid ansach 5 voc. im
Druck nur zu 4 Stirn. Ms. 10.
Mss. in B. Proske. Missa paschalis,
Part. Also heilig ist der tag 6 voc. Christ
der ist erstanden u. a. t)er Kat. A IV.
verz. 33 lat. u. deutsche Gesänge in alten
Mss. — Im Cod. Pernner befinden sich:
In Gotes namen faren wir 5 v. Maria
zai't 4 V. Discubuit Jesus. Ecce Maria.
0 boue Jesu. Pauge liugua und noch
14 Gesänge.
— In der Abtlg. Butsch, 5 Stb. qu40.
von 1538 (Kat. 211) mit L. Senfel u. L.
S. gez:
Pater peccavi, in 3 Teile zu 4 u. .5 St.
Da pacem 4 voc. Onines gentes c. 2. p.
5 voc. Tota pulchra es in 3 Teil. 5 voc.
Grates nunc, c. 2. p. 5 voc. Christe qui
lux 4 voc. Sum tuus in vita 4 v. Sau-
lus autem, c. 2. p. 5 voc. lllurainare
Hierusalem 4 voc. Nescens mater 4 v.
Media vita c. 2. p. 5 v.
— Im Ms. 940 zwei Gesge.
In B. Kassel, Ms. 4» 24, 4 Stb. von
1535-1550, mit L. S. gez. Nr. 12 (De
profundis), Nr. G3 (Omues gentes), Nr. 74
(Ecce quam bonum), Nr. 94 (Usque quo).
Mss. in B. Dresd. 4 lat. Mot. und 1
Canon im Druck.
Mss. in B. Zw.^ der gedr. Kat. verz.
S. 296 43 lat. und deutsche Gesge.
Mss. in Basel F. X. 1—4 enthält 38
deutsche Lieder u. lat. Ge.sge. meist unter
den Buchstaben L. S. In F. X. 5 — 9
Nr. 27 De profundis clamavi c. 2. p. 5 voc.
Hofb. Wien, Ms. 18810, 5 Stb. von c.
1530: Alles regetz, 4 voc. fo. 3 a. — 3
Carmen 4 voc. ohne Text, fo. 4. 5. 6. —
Die priinleiu die da fliefsen 6 voc. fo. 45.
— Es taget vor dem walde, 5 voc. —
Im Tenor die Melodie zu: M. dein bin
ich. — Helena desiderio plena, 5 voc.
fo. 44 mit der Ueberschiift 28. Sept. 1533,
im Tenor: Fortuna. — Jetzt schayden
pringt mir schwer, 4 voc. fol. 10 = Ott
1544, 74. — Ich stund an einem morgen
5 voc. fo. 44, Tenor: Fortuna. — Ich sag
und clag 4 voc. 3 Str. fo. 49. — Kain
sach mir nye auff erden, 5 voc. 3 Str.
fo. 40. — K. dein bin ich 5 voc. 3 Str.
fo. 48 b 4 mal die Melodie mit anderen
Texten bearbeitet. — Lust hab ich gehabt
zur Musica, 4 voc. 12 Str. fo. 36, das
Gedicht soll auch von S. sein, abgedr. in
Cäcilia von Schott Bd. 25, 120. — M.
dein bin ich, 5 voc. fo. 50 b u. fol. 51b.
— Lamentatio 4 voc. fo. 4 b. — Nasci
pati mori, 5 voc. Ten: Fortuna, im Disc.
21. Sept. 33. Text vollst. — Ob glück
hat ueyd, 4 voc. fo. 11. — Unseglich
schmertz entfindt mein hertz, 4 v. 3 Str.
— Virgo prudentissima, 5 voc. Ten: For-
tuna, 5 voc. fo. 45 überschrieb. 1. Oct.
1533. — Warhafftig mag ich sprechen
wol, 4 v. 3 Str. fo. 47 = Ott 1.534 Nr. 83.
— On allen schertz 4 voc. 3 Str. fo. 52.
— Dem ewigen got, 4 voc. fo. 53 b. —
AI brecht mii-s schwer und gros leid, 4
voc. fo. 51b. — In lieb und freid, hab
ich mein bescheid, 4 voc. fo. 55 b. — Ich
armer man, 5 voc. fo. 56 a, in der 5 a.
Ach Gott wem soll ichs klagen und Con-
tratenor: Mein herz ist alles traurens vol.
In der Universit.-ßibl. in München, 4
Stb. im Ms., beschrieben in M. f. M. 32,
Nr. 6, befinden sich 24 Lieder, siehe das
Eegister in den Monatsheften.
B. Brüssel fds. Felis Ms. 1810 Nr. 15.
Ps. 50, 5 voc. Miserere. P.
Ein Eätzelkauon mit Auflösung in M.
f. M. 14, 94 und Verbesserung S. 190.
Im Gothaer Cantionum ecclesiasticus
lib. Ms. in gr. fol. eine Missa fol. 302.
1 Tousatz in Gallus Dressler's Practica
modoium 1561.
Laudate Dominum 6stim. sechsfacher
Kanon in Nicol. ßoggius' Musicae practi-
cae 1566. — In' Dilliger 1622 c Non
moriar 3stim. bearbeitet.
In alten Samlwk. 189 deutsche Lieder
und 76 lateinische Messen, Motetten u. a.
(Eitner 1).
In neuen Ausg. 94 Gesge. (Eitner 2).
In Ambros' 5. Bd. Musikgesch. S. 385 bis
403: Ave rosa sine spinis 5 v. c. 2. p.
— Wol kumpt der Mai 4 voc. — Im
Maien, im Maien (1534). — Ueber den
GesaDg „Non moriar" M. f. M. 22, 64.
Seiift, Luigi, 1795 Klarinettist
am Kgl. Tiieater zu Florenz (Text-
bucli zu Portoga llo 's Lo stratt-
gemma. B. B.). Ob das folgende
Werk von iliin ist, bleibt fraglich:
Concerto in D f. Ciavier zu 4 Hd. mit
2 V. Va. u. B. Ms. Stb. [Brüssel Cons.,
ohne Yoi'uameu. Ebenso in B. Schwe-
rin F. unter Senfft, ohne Viola. Ms. Stb.
— Gerber 1 verz. ihn 1780; im Breit-
kopfschen Verz. ist er schon 1770 mit
obigem Konz. angezeigt.
Seliger, ... um 1779 Organist
an St. Jakob in Prag, gab öfter
Orgelkonzerte (Gjrowetz, Selbst-
Senger, Job. Friedr.
142
Serafini.
biogr. Ich vermute^ dass er da-
mit Seegr meint).
Senger (nicht Serger wie Forkel
1, 133 schreibt), Joliaim Fried-
rich, war um 1773 neben Fried-
rich Seemann Hoforganist an der
Hofkapelle in Stuttgart (Sittard 3,
149).
Senolier,
ein französischer
Komponist des 18. Jhs., der
im Ms. 6208, einem Samlwk. der Kgl.
Hausbibl. zu Berlin, mit einer Sonate
„ä basse de Yiole avec accomp." vertreten
ist (Basse de Viole ist die Gambe).
Sens, Iml)ert, ein Virtuose auf
dem Serpent in Paris um 1780,
gab eine
Nouvelle meÜiode, ou principes raison-
nes du plain-chant, dans sa perfection,
tires des Elemens de la musique, cont.
aussi une Methode de Serpent . . . Paris
1780 la veuve Ballard. l2o. 268 S. her-
aus (Gerber 2).
Seiiserre, siehe Sanserre.
SensiHo, . . .
In B. M., Ms. P. ein Ave regina 4 voc.
Senter, . . .
gab um 1783 zu Paris 6 Violinduos
op. 1 heraus (Gerber 1). 1796 erschien
op. 2, 6 Duette (Gerber 2).
Seiiterre, Pierre, siehe Sanserre.
Senus, Adrian, Praeceptor der
Chorknaben an der Hofkapelle in
Wien um 1543 (Köchel 1).
Sepp, Pater lldephons(Alphons),
geb. 6. Okt. 1653, gest. 13. März
1713 im Kloster Mariaberg in Tirol,
in welches er 1672 eintrat. Er
wird als Komponist gerühmt (Kom-
müller 1, 419).
Sepp, Karl, diente in der kurf.
Kapelle zuerst in Manniieira, dann
von 1778 ab in München; einmal
verz. ihn die Akten als Violinisten,
dann wieder als Bratschisten. Auch
als Sepp junior wird er schon
1776 in Mannheim mit 220 Gld.
Gehalt als 2. Violinist angeführt.
1780 petitioniert er immer noch
um Ersatz der Reisekosten von
Mannheim nach München. Seinen
Tod fand ich im Totenregister der
Frauenkirche verz., doch wird das
Datum den Begräbnistag bezeich-
nen: 9. März 1798, 44 J. alt. Am
26. wird er erst dem Kurf. ge-
meldet.
Williehn Sepp war auch kurf. Hof-
mubilvus und starb nach dem Totenregister
am 20. April 1791, 76 Jahr alt. Dem-
nach wäre dies der Senior.
Fr. Walter verz. Karl als Violinsten
in Mannheim von 1771 — 78 und Wilhelm
von 1747 ab als Violinisten und von 1759
ab als Bratschisten bis 1778, womit Wal-
ter's Darstellung abbricht. Demnach ist
der Bratschist nicht Karl.
Sepp (Seppi), Paul, Altist an
der HofkapeLle in Dresden, Jässt
1675 seine Familie aus Regens-
burg nachkommen (s. Staatsarch.),
nach Fürstenau 1, 93 — 98, der ihn
Seppi nennt, diente er von 1666
bis c. 1680 mit 600 Thlr. Gehalt.
Die B. B. besitzt im Ms. 20600, P.
Stück 3, ein Kyrie et Gloria 4 voc. c. 3
instrum. et Bc. 8 Bll. aus dem 17. Jh.
mit R. P. Sepp gez. Fraglich ob es von
obigem ist. — In der Bibl. der kathol.
Kirche in Dresden unter Paolo Seppi ein
Beatus vir a 4 voc. a capella.
Septiesme livre des chansons
ä 4 parties, siehe Phalese 1560 d.
Sepulveda, . . .
ist durch Lautenpiecen in Valderavauo's
Musis dicatum 1547 bekannt.
Seracini, Claudio, zu Siena
geb., gab 1624 heraus:
Seste musiche, aus dem Burney 3, 528
eine Passage für Gesang wegen ihrer Ge-
schmacklosigkeit mitteilt. Wo das Werk
selbst sich befindet ist mir nicht bekannt.
Serafleo, siehe Nardö Benedetto
Serafico di.
Serafin, Antonio, war um
1765 Priester und Bassist am S.
Marco in Venedig (Caffi 2, 48).
Serafini, Seraflno, da Salu-
deccio, Kapellmeister am Dome zu
Sinigaglia (Titel), gab heraus:
Tl 1. IIb. delle Canzoni capricciose a
4 voci . . . Ven. 1584 Ang. Gardan o.
4 Stb. qu40. 21 Ganz. [B. D.
Serafino.
I
143
Serini, Giov. Batt.
Seratino, siebe Cantone.
Seraglio. irercole, aus Ferrara,
ist im Samhvk. Viiiceuti's Giartlino de
musici 1591 mit dem Gesänge Occlii vaghi
5 voci vertreten.
Serapliino, Francisco, Heraus-
geber folgenden Samlwkes:
Fior de Motetti e Canzone noui com-
posti da diversi eccell. musici. S. 1. et a.
(1526.) Stb.? 40. [Hofb. ^'ien: Sup.
A. T. Fii'ma wahrscheinlich im fehlen-
den Bass.
Die 14 Nin. sind von Claude^ L'Heri-
tier, Jo. Lebrung. Lanrus Patavus, Fr.
Seraphin 2 und Verde! ot (siehe Eitner 1,
1526c sine dato).
Im Vatican, Ms. Cod. 5318 von einem
Fra Serafino eine „Epistola musicae'^
Anfang des 16. Jhs.
Florenz verz. im Kat: Serafino del
Monte Beate: Candido . . . Tenore deUe
Mascherate musicale.
Im Domkapitel in Verona, Codex cart.
16. Jh. Titel: Motetti, ein Veni sponsa,
gez. mit Franc. Seraphin.
Serassi, Griuseppe, geb. im Nov.
1750 zu Bergamo, gest. um 1817
ebd. Ein seiner Zeit berühmter
Orgelbauer, über den Fetis genauer
berichtet. Er gab folgende Schrif-
ten heraus:
Descrizioue ed osservazioni pel nuovo
organo nella chiesa posto del SS. Croci-
fisso dell'Anuunziata di Como. Como
1808 Pasquale Ostinelü vicino al Liceo.
12". 3 Bll. XI u. 33 S. [B. B. B. M.
Bologna, Kat. 1. 147 Auszüge. Eiusiedeln.
Sugli Organi, lettere a Gio. Simone
Mayr, P. Bonfichi e C. Bigatti. Bergamo
1816 nella stamp. Natali. 8". 75 S. [Bo-
logna. Angebunden: Catalogo degli orgtuii
fabbricati da 'Serassi di Bergamo, 20 S.
Mailand Cons.
Pougin berichtet über einen älteren
Gitis. Serassi, il vecchio genannt, der
1694 geb. und 1760 starb und sich als
Orgelbauer auszeichnete , wahi-scheinlich
ist es der Vater des obigen, da er in
Bergamo lebte, wo obiger geb. ist.
Ferner über einen Oiovanni Battista
Serassi, Sohn des S. vecchio, geb. 9. Mai
1727 zu Bergamo, gest. 13. Mai 1808 ebd.
Ein Geistlicher imd Ordensbruder, der
sich nicht nur als Orgelvirtuose auszeich-
nete, sondern auch als Komponist von
einer Anzahl Sonaten und Vokalwerken.
Auch eine Schwester erwähnt er, Maria
Catarina^ die eine ausgezeichnete Sänge-
rin war, doch schon mit 33 Jahren 1756
starb.
Seratelli, ... vor 1771 Kapell-
meister beim Herzoge in Venedig
(das ist der Doge).
Serces, James, Vikar zu Applebj,
schwor am 25/7 1737 als Sänger
an der Kgl. französischen Kapelle
im St. James Palast zu London,
als Naclif olger des verstorbenen
Philipp Menard (Rimbault 52 u.
232).
Sere, siehe Serr6, Jean.
Sergeant, Pierre, 1563 Bassist
an der Kirche St. Martin zu Ypres
(Straeten 2, 25-4).
Serger, s. Senger, Job. Friedr.
Sergiers, Paul.
Der Katalog der Kirchenbibl. von St.
Walburge zu Audenarde verz. von „Ser-
giers" 1 Mot. f. 1 St. u. 3 Insu-. Er war
nach Straeten 1, 223 um 1716 Sänger-
meister au der Kathedrale zu Antwerpen.
Im 3. Bde. S. 6 verz. er ihn von 1715
bis c. 1718.
Sergius, Martin, Tauch[a bei
Leipzig? als Geburtsort].
Ist bekannt durch einen Gelegenheits-
gesang der 21 Leipziger Männern gewid-
met ist, betitelt: Harmonia ex Syr. 6. In
honorem humaniss. nee non doctiss. viro-
rum-juvenum (folgen die 21 Namen) cum
iis in celeberr. Academia Lipsiensi Magi-
steiii dignitas 30. Jan. ab inclytä facult.
philosoph. ritu solenni decerneretur . . .
Lips. 1617 haered. Valentini. 16 Bll. 4".
A juventute tua elige doctriuam 8 voc.
[B. Zw.
Serigsclie Buchhandlung in Leip-
zig, gab die Samlg. heraus:
Auswahl deutscher Lieder mit ein- und
mehrstimmigen Weisen. 9. verbesserte
Auflage. Lpz. s. a. 12«. 608 S. [B.
Wageuer.
Serini, triovanni Battista, aus
Cremona, wie ihn Haffner bez.
Wahrscheinlich ist er derselbe,
den Bitter 2, 132 als Komponisten
am Schaumburg- Lippe'schen Hofe
verz. mit 480 Thlr. Gehalt, der am
14. April 1756 entlassen wurde.
Auf dem Ms. 137 der B. B. wird
Seiini, Giuseffo.
144
Sermisy.
er mit ,.Music. di Camera a Bücke-
burgo" bez. Man kennt von ihm
nur einige Sonaten für Klavier,
die in Haffner's Raccolta Bd. 2
u. 4 sich befinden. In obigem
Ms. 137 der B. B. stehen p. 12 u.
16 eine Sonata 4 a et Sonata 5 a
per il Cembalo.
Serini, Oiuseffo, lebte ein Jahr-
hundert früher als der obige und
soll nach Gerber 2 und Fetis auch
in Cremona geb. sein. In Wien
wurde 1680 das Oratorium „II
genio deluso, Oratorio per St. Omo-
bono", Text von Eumaschi auf-
geführt, P. im Ms. in Hofb. Wien.
Fetis erwähnt das zu Venedig ge-
druckte Textbuch von 1680.
Der Kat. der Hofb. Wien verz. aber
unter Ms. 17 908 nur eine Serenate: Jl
concerto de dei e delle Muse, 8. Settemb.
1685. — Die B. B. besitzt im Ms. W 56
Nr. 795, Motette: Sum in medio, ä Sopr.
c. 2 V. Va. e B. P. — Im Samlwk. C J.
Latrobe's, London 1806, 6 voll., befindet
sich dieselbe Motette und die Arie: 0
fallaces.
Sermer, siehe Ceruier.
Sennes, Franyois, le Sieure de,
Mersenne's Beiname.
Sermisy, Claude (Claudin,
Claudio), nur selten mit dem Zu-
namen versehen, doch ist unter
Claude, Claudin in der ersten
Hälfte des 16. Jh. nie ein anderer
als der obige gemeint. Die älteste
Nachricht über ihn erfahren wir
durch das Begräbnis König
Louis XII. von Frankreich, wo er
1514/1515 unter den Sängern der
Kgl. Kapelle genannt wird und
zwar auch nur mit Claudin (Thoi-
nan 91). Fetis berichtet über fol-
gende Aktenstücke, die er schon
früher in der Revue musicale XII,
1832 veröffentlichte: 1532 wird er
als ünterkapellmeister genannt —
auch auf dem Drucke von 1542
heilst es noch: „regii sacelli sub-
magister". Er hatte auch die 6
Knabensänger in Verpflegung und
Unterricht und bezog einen Geh.
von 1080 livres. Unter König
Heinrich II, 1547, wurde er erster
Kapellmeister. Die verschiedenen
Titel auf Drucken seiner Werke
lauten: 1549 Regis Galliarum Sa-
celli Magister. 1556, regii Sym-
phoniacorum ordinis praefectus et
in regali parisiensis palatij Sacel-
lus Canonicus. Herr Michel Brenet
fand in den Akten der Ste. Cha-
pelle zu Paris folgende Eintra-
gungen: 1508 Kleriker u. Sänger
a/d. Ste. Chapelle. Vor 1515 an
der Kgl. Kapelle. Am 20. Sept.
1533 wurde er Kanonikus an der-
selben St. Kapelle und Unterkapell-
meister an der Kgl. Kapelle. Er
starb zu Paris 1562. Seine nach-
weisbaren Werke sind folgende:
Nova et piima niotettorum editio 6.
5. 4. et 3 voc. Cum iudice XXVIII
Motectorum. lib. 1. 2. 3. Paris 1542
Attaignant et Juillet. 4 Stb. qu4''. [Cap.
Sistina in Rom. Hofb. Wien.
Missa cum 4 vocibus, ad imitationem
moduli „Ab initio", condita . . . Parisiis
25. Apr. 1556 Nie. du Chemin. Chorb.
gr. fol. [B. Kgsbg. Bologna. Eiusiedeln.
Missa 0. 4 voc. . . . „Voulant honneur",
condita. Paris 1556, 9. Maji. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. u. Hofb. Wien.
Missa c. 4 voc. . . „Tota pulchra es",
condita. Pails 1556, 22. Maij. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. und Wien.
Missa 0. 5 voc. . . „Quare fremerunt
gentes", condita. Paris 1556. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. ohne Hofb. Wien.
Missae tres Claudio de Sermisy Regij
Sacelli Magistro, praestantissimo Musico
Auetore . . . cum 4 vocibus ... IX Lectio-
num fol. 2. Philomeua praevia fol. 13.
Domini est terra fol. 23. Lutetiae 1558
apud Adrianum le Roy et Rob. Ballard.
Chorb. gr. fol. [B. B. B. Kgsbg. Kra-
kau. San Pietro in Rom. Modena. Ein-
siedeln von 1568?
— Ibidem 1583. Chorb. gr. fol. [B. B.
Missa 4 voc. . . . Plurimoium modulo-
i-um. Lutetiae 1558 Le Roy et R. Bal-
lard. Chorb. gr. fol. [besafs 1825 der
Hofprediger Hauber in München.
Sermisy.
145
Serra, Paolo.
Die Samlwke., auf deren Titel er ge-
nannt ist, siehe Eitner 1: 1532, 1534a,
1540 b, 1557 c und 1558.
In Sauilwk. ist er überhaupt mit 208
Gesg. vert]-eten (Eitner 1). Aufserdem
noch in Granjon's Trophee liv. 2., 1559
jnit 1 Chanson. In Scotto's 3. lib. delle
Muse ä 3 V. 1562: On en dire ce qu'on.
— Eine Motette in Scotto's 1. lib. de'
Motetti 5 voci 1549. In Gardane's 1549 a
2 Motetten.
In Mss. in B. M. Ms. 69 Chorb. fol. 1 :
Inclina Dne. aurera 8 voc. — Ms. 92
Chorb. f. 28: Cougratulamini mihi oranes
4 V. u. eine defekte in Ms. 132. Chan-
sons sind in Ms. 202 drei Ch. Ms. 204
sieben Ch. Ms. 205 zwei fragliche. Ms.
207 elf Chans. — Magnific. 8 toni 4 voc.
in P.
In B. Proske, 5 Stb. von 1538 mehrere
Gesänge.
In Cap. sistina Cod. 155: Missa sup.
Domiüi est terra 4 v. — Cod. 17: Missa
Philomene praevia 4 v. — Cod. 76: Do-
mini est terra 4 v.
In B. Cambrai von 1542 Ms. 124
Nr. 21 : Viens tost despiteux 4 voix.
Amour passion increable. Jamais un
coeur qui d'amour. Les yeulx bandes de
trite cognoisauce 4 voix und ein Motette
Nisi Dnus. aedificavit.
In B. Kassel Ms. 4". 24 von 1550 in
4 Stb. Nr. 41 : Dens in adjutorium nieum.
In B. B. in neuerer P. W 87 u. 97
drei Chans. Langiür me fais. Dont vient
cela belle. 11 me souffit 4 voix. Alle
in neuer Ausg. von Commer.
In B. Dresden, Ms. B 1270, 5: Laudate
dnum. 6 voc.
Im Domkajntel in Verona, Cod. cart.
16. Jh. betitelt: Motetti. Unter Claudius
ein Aspice dnus. und Si bona suscepimus.
In B. Modena, Chorb. des 16. Jhs. zu
4_5 Stirn. 1 Missa. In Bologna, Kat. 2,
342, Samlwk. im Ms. Nr. 15: Impetum
iuimicorum 4 voc.
In neuen Ausg. 3 Gesge. (Eitner 2).
In Expert's Maitres musiciens, Paris,
Leduc, Samlwk. 1529 mit 11 Chansons
(M. f. M. 30, 9). In PnbUkation Bd. 23 :
3 vierstim. Chans, auf Seite 54—56 in P.
Serpeiit,
Tablature ou gamme fac. p. apprendre
ä jouer du Serpent. Paris, Boyer. 18. Jh.
[B. B.] Vielleicht die Schule von Imbert
Sens.
Serperio (Serpieri), Fraucesco,
gab heraus:
Fr. . Serperii Romani Missa et Vesper-
Kob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
tinum officium dominicale 4 vocib. concin.
c. B. ad org. Romae 1631 Roblettus.
5 Stb. 4". [Bologna fehl. C T. Abdr.
der Dedic. Kat. 2, 139.
Serpilla e Baiocco,
overo il marito giocatore e lu moglie
Bacchettona, Intermezzi coraici musicali,
da rappres. in Brusselle nell'opera di
Lucio Papirio il 1728. Ms. in fol. ohne
Autor. [Brüssel Cons. Kat. 2372 mit aus-
führlicher Beschreibung.
Serra, Antonio; der Kapell-
meister Ignazio Donalo zu Ferrara
widmete ihm 1618 seine Concerti
ecclesiastici. Er war ein Schüler
desselben und nahm 1625 in eine
spcätere Auflage obigen Werkes
die Motette: 0 maguum misterium
a voce sola von ihm auf.
Serra, Michel Angelo, aus
Mantua, ein Priester. Fctis bez.
ihn als Kapellmeister a/d. Kirche
del Yado zu Ferrara. In seinen
Drucken wird er 1618 mit „Ca-
nonicus regulari D. Salvatoris beim
Erzbischofe Petrus Aldobrandini in
Ravenna" als Kapellmeister bez.
Auch 1628 bez. er sich ebenso.
Er gab heraus:
Missae 4 voc. item Missa pro defunct.
Clenientis non Papae. Antverp. 1608
Phalesius. 4 Messen. [B. Habeii inkompl.,
Titel fehlt.
Missae quattuor vocibus decantandae
una cum B. pro org. Auetore D . . .
Lib. 2. Ven. 1615 A'incentius. 5 Stb.
4^^. 4 Messen, 1 Te Deum. [Bologna
fehlt Bc.
Gli Alleluja in contrapunto ä 4 voc.
co'Bc. Ven. 1628 '^incentius. [B. Habeii
inkompl.
In Phalese's Corona sacra 1626 ein
Gesg. unter Michaelis Serra.
In Bologna, Ms. Samlbd. in 8». 4 Psal-
men zu 8 Stim., mit Sarra gez.
Serra, Don Paolo, da Novi,
sein Geburtsort, deren es aber
fünf Orte giebt. Er war 1753
überzähliger Sänger an der päpstl.
Kapelle (Kat. 1, 258 von Bologna)
und ist bekannt durch:
Introduzione armonica sopra la nuova
Serie de'suoni modulati oggidi e modo di
10
Serranus.
146
Serta, Johann.
rettamente, e piü facilnieute intuonaria
di . . . Roma 1768 nella stainp. di S.
Michele a Ripa, per il Giunchi erede del
Bizzarrini. 4". 230 S. Kapitelanzeige 1. c.
[ßoloo-na. Brässel.
Serranus. Johann Baptist, aus
Onoltzbach in Franken (Ansbach),
lebte um 1565 und ist bekannt
durch
Das chiistlich. Kinderlied D. Maii. Lu-
theri: Erhalt vns Herr etc. Itziger zeit
nütz vnd nötig zu singen. In 6 Stim. ge-
setzt, vnd gedr. zu Witteberg. 1565.
6 Stb. r|u4°. 2 Gesge. von Serranus und
1 von Andr. Schwartz Francus. [B. B.
B. Br. fehlt T 2. Brieg, zum Teil auch
im Ms. 10 Nr. 18, 2—5. Proske.
In ß. Rostock eine Ausg. von 1568 (?).
Siehe Joh. Walther.
Cautio Epithalamii, in nuptiis . . . Joan.
Leopoldi Cygoaei et virg. Helenae Eberi
. . . Witeberg. 1566. 5 Stb. ä 4 BU. mit
1 Gesg. in 2 Teü. von Serran. u. 1 von
Hertfelder. [Biieg.
In B. Bohn in Breslau ein Epithalaraion
(Dextera jam dextera). Witebg. 1567.
4 StbU. riu4o.
In B. Br. im Ms. 2 deutsche geistl.
Lieder: Erhalt uns Herr b. d. Wort. Herr
Gott, himml. Vater. Beide aus Das christl.
Kinderlied.
1 Bl. in gr. fol. Das Gebet Josaphat:
II. Paral. XX. Wenn wir in höchsten
nöten sein, 7 Stroph. f. 5 Stim. Paulus
Eberus fac. 1566 . . . Witebergae 1567
Joh. Schwertel. [B. B. in 6 StbU. B. Br.
in gr. fol.
Serrati, . . . aus Castiglione, war
um 1627 Kanonikus und ist
in Marco Ghirlandi's Madrigaletti mit
einem Gesauge vei"treten (siehe Vogel 1,
290).
Serre, Jacques la, s. Laserre.
Serre, Jean, de Rieux, sein
Geburtsort in der Haute -Garonne,
gegen Ende des 17. Jhs. Er
schrieb das Gedicht:
Les Dons des enfans de Latone. La
masique, et la chasse du cerf Poemes
dedios au Roy. Paris 17.34 P. Prault. 8».
330 S. u. 32 S. mit einem Verz. von
Opern von 1645 bis 1733. [Brüssel. Bo-
logna. Bibl. des Herrn Scheurleer eine
Ausg. von La Haye 1737. 12^*. Näheres
bei Fetis.
Serre, Jean-Adam, Maler und
Musiker zu Genf, geb. um 1704
daselbst, lebte um 1751 zu Paris
und kehrte später wieder nach
Genf zurück. Er beteiligte sich
lebhaft an den damals musik-theo-
retischen und akustischen Fragen
und schrieb aufser einigen Artikeln
in Zeitschriften:
1. Essais sur les principes de l'har-
monie, oü l'on traite de la theorie de
rharmonie en general, des droits respectifs
de i'harmonie et de la melodie, de la
hasse fondaraentale, et de Torigine du
mode mineur. Par Mr. Serre. Paris,
Prault fils 1753. S". 159 S. [Brüssel.
Bologna. B. B. B. Dresden. Musikfr.
Wien. br. Mus. Glasgow.
Einige Exemplare tragen nach Fetis
den Druckort „Geneve". (Ist wohl eine
Verwechselung mit dem nächsten Drucke.)
2. Observations sur les principes de
I'harmonie, occasionnees par quelques
ecrits modernes sur ce sujet, et paili-
culierement par larticle fondamental de
M. d'Alembert dans TEncyclopedie , le
traite de theorie musicale de M. Tartini,
et le Guide harmonique de M. Oeminiani.
Par J. A. Serre. Geneve, H. A. Gosse
et J. Gosse 1763. 8". 206 S. [Brüssel.
Stadtbibl. Genf. B. B. B.Dresden, br.
Mus. Bologna. Glasgow.
Eine Beurteilung nebst Auszügen in
Hiiler's wöchentl. Nachricht 1767 S. 49 ff.
Fetis weist noch auf verschiedene
bibliogr. Irrtümer hin, die in früheren
Biogr. begangen sind.
Im Mercure de France 1742 p. 160
befindet sich noch der Artikel : Reflexions
sur la supposition d'un troisieme mode
en musique.
Ein il/. Serre ist in Stef. Bernardi IL
Missae quinque 1619 mit einer Messe
vertreten.
Serta, (xiovanni Oitro,
bekannt durch Coucerto ä 5. Violino
princip., 2 V. Va. et Cembahle dy (!) Mons. .
per scbripficirt (?) P. F. E. Fick. Ms.
Stb. [Schwerin F.
Serta, Johann, von 1710 bis
1729 Violinist und Lehrer am
Domstift zu Salzburg, später wird
er Konzertmeister betitelt (Pere-
grinus 93. 169).
Von einem Serta befindet sich in
einem Ms. der Studienbibl. zu Salburg
ein Samlwk., betitelt: „Musica. Partieen
pro liutho, Violino, Basso ... 45 Piecen
Sertorij.
147
Sessi.
auf 53 Ell. in fol. Wahrscheinlich rührt
dasselbe von obigem her.
Sertorij, siehe Sartorio, Ant.
SerTÜlas (Servillias), s. Hörault.
Seryilliers, de, nennt sich
einen Liebhaber und gab 1780 zu
Paris 6 Arien mit Guitarre heraus
(Magazin).
Serviu (Servinus), Jeau, geb.
zu Orleans gegen 1530, lebte um
1572 in Lyon, wie Fetis sagt. Er
schliefst dies aus dem Verlagsorte
seiner Werke. Man kennt von ihm
Les Cent ciur^uante Pseauuies de David,
composez ä 3 pai-ties, dont l'une est le
chant conimnn, separez par cinquantaines,
ä la fin desquelles, y a prieres devant et
apres le repas, imprimes en 3 volumes et
mis en musique par J. Seiiiyu, pour ser-
vir ä la gloire de Dieu. Orleans 1565
Loys Eabier. 3 Hefte zu je 50 Psalmen,
doch nur 1 Stb. vorhanden, "welches ist
nicht gesagt, besafs 1871 Herr Lutteroth
(siehe M. f. M. 3, 195).
Psalini Davidis ä G. Buchanauo versi-
bus expressi nunc primum modulis 4. 5.
6. 7 et 8 voc. . . Lugduni 1579 Carolus
Pesnot. 5 Stb. qui^. [B. M.
Premier (Second) livre de Chansons
a 4, 5, ö, 7 et 8 parties, par Jean Ser-
vin. Lyon 1578 Pesnot. 4 Stb. qu4<'.
[B. K. B. M.
Meslange de Chansons nouvelles ii 4 part.
par . . . Lyon 1578 Pesnot. 4 Stb. qu4''.
[B. E. B. M.
In B. M, Ms. 132, 5 Stb. defekt, 4 Mo-
tetten zu 6 — 8 Stim.
Seryj, siehe Antonio und Oia-
como de Servj.
Sese y Beitran, D. BLasio, geb.
um 1636 zu Saragossa, wurde Or-
ganist bei den Karmelitern in
Madrid. Er soll Orgelkomposi-
tionen hinterlassen haben. Ueber
die spanischen Bibliotheken, die
aufserordentlich reichhaltig sein
sollen, ist man aber noch gar nicht
unterrichtet. Bisher scheiterten
alle Versuche, dieselben zu kata-
logisieren, an dem AViderstande
der Bibliotheksvorstände, die durch-
aus keinen Einblick in die Bibl.
gestatteten. Sie mögen wohl ihren
Grund haben.
Sese, Don Juan, Organist an
der Kgl. Kapelle zu Madrid im
18. Jh. Fetis zeigt von ihm an:
Verses de organo para el cantico del
Magnificat y demos Psalmos de la Iglesia.
Madrid 1774 Miguel Copin. — Six fugues
pour l'orgue ou le pfte. Ib. 1774.
Sess, . . . war um 1789 Vio-
linist an der Hofkapelle in Mün-
chen (Kreisarch.).
Sessa d'Aranda, ein italienischer
Mönch, wie Fetis sagt, dem Prae-
torius in Syntagma 3, 243 grofses
Lob spendet. Mau kennt von ihm
nur eine einzige Samlg. Madrigale
in 4 Auflagen:
Canto I Del Sessa d'Aranda. II 1. libro
de Madr. a 4 v. Nouam. composti & dati
in luce. Lib. 1. Yen. appr. li figliuoli
di Ant. Gardauo 1571. 4 Stb. in 4».
24 Nrn. Dedic. an Don Pompeo della
Noia, gez. v. Komp. o. Dat. p. 22,23 zwei
Madr. von Cedraro^ der sich nennt: „Dis-
cipolo del Sessa." [B. M. E. C. of Mus.
— ib. 1583. 4 Stb. [B. D. Kathedr.
in Pistoja. Register in der Bibliogr. der
Samlwk. 1583 g.
— Elmstadt 1605. 4 Stb. 26 Nrn.
mit 1 Weelkes. [Proske.
— Elmstadt 1619 Luzius. Ebenso.
[B. L: C.
2 Madrig. 4 voc. in Samlwken. 15901
imd 1641.
Sessa, Donna Claudia.
Im Samlwk. Patto's: Canoro piauto
1613 befinden sich die Gesge: Occhi io
vissi di voi und Vattene pur lasciva,
1 voc. c. B.
Sessa, Giovanni Battista, ein
Buchdrucker um 1495 zu Venedig,
gab heraus:
Tractatus musices. Am Ende: Explicit
musices non inutile compendium: ad
Saluatoris honorem piimorumq. Impres-
sum Yenetiis per ... 4", 8 Bll. [br.
Mus. Bologna (Kat. 1, 262 Beschreibg.).
Sessi, Marianne, verehelichte
Freiin ron Xaforp^ geb. um 1771
zu Bom, gest. 10. März 1847 zu
Wien, 76 Jahr alt.
Eine berühmte Sängerin, die auch
Einiges komponierte. Fetis fülnt 3 Drucke
10*
Sesth alier.
148
Severi.
an, bekannt ist mir ni;r ein Gesang für
1 Singstimnie mit Klavierbegitg. in der
B. der Musitfr. Wien.
Sestlialier, . . . wurde um 1526
am Dome zu Salzburg als Organist
angestellt (Peregrinus 37).
Sesti, Viiieenzo.
Die Kgl. Musikal.-Samlg. in Dresden
besitzt von iJim: Robert u. Klaerchen.
Ballade von Tiedge, mit Pfte. Braun-
sch-n-eig, Mus. Comptoir. riufol.
Scstiiii, Francesco, aus Bib-
biena (Toscana), diente um 1608
als Musiker am Hofe zu Florenz.
Brief von Gagliano vom 12. Aug.
160S (Viertelj. 5, 554).
Setia, Marco de, Contraltist
um 1468 am St. Peter in Rom
(Viertelj. 3, 237).
Settiaiii, Carlo, aus Neapel.
In Padua, Cap. Antoniana, eine Motette
religioso per B. con orcli. im Ms.
Settimia, Signor.
In einer Samlg. Arie e Madrigali in
Bologna im Ms. (Kat. 3, 24) befindet sich
ein Gesang.
Setzkorn, . . . Virtuose auf der
Laute, giebt mit Enderle, einem
Violin -Virtuosen, in Frankf. a/M.
am 16. und 23. Mai 1749 Kon-
zerte (Israel 36. 42).
Seiiberlich, Daniel, pseudonjm
für Fr. ISHcolai^ der den feinen
Almanach 1777 herausgab.
Seiibert, Johann Friedrich,
ein A'iolinist um 1773 an der Hof-
kapelle in Stuttgart. Forkel 1, 134
verz. ihn nocii 1781 (Sittard 3, 148).
Seuche, . . . ein süddeutscher
unbekannter Komponist, von dem
sich
im Ms. P. in Göttweih viele Messen
und in Klosterneuburg 3 Messen und
2 Litaneien befinden.
Senfs, Zacharias, um 1594
Violist am VTeimarer Hofe (M. f.
M. 29, 140).
Sentier, Simon,
ein Lautenist, der in Phaleso's Hortus
Musarum 1552 mit 5 Fantasien ver-
treten ist.
Sevelinges, Charles-Louis de,
Chevalier de St.-Louis, geb. um
1768 zu Amiens, widmete sich
der Militärkarriere, floh beim Aus-
bruch der Revolution und kehrte
erst 1802 zurück.
AVähreud der Zeit hatte er sich der
Literatur zugewendet, schrieb Zeitungs-
artikel, auch Brochüren das Theater be-
treffend und eine kleine Biographie über
Mozart. Auch an Michaud's Biogr. uni-
verselle war er beteiligt (Näheres bei
Fetis). In Fetis' Bibl., B. Brüssel, Nr.
3839 die Schiift: Le rideau leve, ou petite
revue des grands theatres (anonym). Paris
1818 Maradan. B«.
Severdonck , Henricus , ein
Niederländer aus deui 16. Jh., ist
im Ms. 11883, Samibd. Nr. 11, Chorb.,
mit der Missa super Waer ist die aller-
liefste mein, 4 voc. vei-treteu. [B. B.
Severi, Francesco, aus Perugia,
vs^urde am 31. Dez. 1613 Sänger
(Sopranist) an der päpstl. Kapelle
zu Rom (Titel). In der Dedio. zu
den Psahuen nennt er Ottavio
Catalani seinen Lehrer. Er starb
am 25. Dez. 1630 zu Rom und
ward beerdigt in der Kirche Santa
Maria dltria (Fetis nach Baini.
Haberl im röm. Kat. S. 70 verz.
ilm unter Sererus als Sopranisten
bis 1630). Von seinen Kompo-
sitionen kennt man:
Sahni passaggiati per tutte le voci
nelhi mauiera cire si cantano in Borna
sopra i Falsi Bordoni di tutti i tuoni eo-
cles. da cantarsi ne i Vespri della Do-
menica e delli giorni festivi di tutto Tanno
Con alcuni Versi di Miserere sopra il
Falso Bordone del Dentice composti da . . .
Paolo V. Libro 1. Roma 1G15 Nie. Bor-
boui. 1 vol. in qu8* im Kupferstich.
[B. B. B. M. Bologna, br. Mus. R. C.
ofMus. Brüssel. Paris Nat. Mailand Cons.
Rom CeciHa. Florenz Istituto mus.
Arie di . . . a una, 2, et 3 voci da
cantarsi, nel Chitarrone Clauicemb. . . Con
alcune Arie con FAlfabeto per la Chitarra
alla spagnola. Lib. 1. Op. 2. Roma
1(326 P. Masotti. 1 vol. in fol. 97 S.
71 Gesge. [besitzt Dr. 0. Chilesott's in
Bassano-Yeueto.
Im Sanilwk. 1 Mot. (Eitner 1) und in
Robletti's Vezzosetti fiori 1622: 0 di
Severino.
149
Seydelmanu, Franz.
raggi 1 voc. c. B. — Im La Fage 1 Faux
Bordon (Eitner 2).
Severino, (xinlio.
In Vinci's Madrig. 5 voci lib. 1, 15GG
p. 16/'17 ein Madrigal. — Im Sanilwk.
1568 i ein Madr. (Eitner 1). In Molina-
ro's Intavolatura 1599 eine Fantasie. Im
Ms. Z 32. B. B. Lautenb. des 16. Jhs.
5. 3 eine Canzone fraucese und S. 117
Da poi che nidr(?).
Sevcriiake (Scuernake?), John,
Ministrel, spielte die Rebecke und
ist seit Okt. 1518 bis 1558 an der
Kgl. Kapelle in London angestellt.
Sein Gehalt betrug ^ 24. 6. 8.
(Nagel 1, 14 ff. bis 24). Burney
6, 5 nennt ihn John Severniche.
ScA'ero, Antonio, da Lucca,
von dem das Oratorium II raartirio
di S. Erasmo 1700 zu Rom auf-
geführt Tvird (Gerber 2).
Ferner besitzt die B. B. im Ms. 181
die Kantate Lidia e Fileno, per 2 Sopr.
c. istrom. P. — \i\ B M: i Cantate per
voce sola c. Bc. Ms. P. — In Drescl. Mus.
unter Severo de Luca, Ms. B 7.13 : Scene
buffe del Creoute. Tiranno di Teba (Ten.
e B. c. istrom). P. 4". — In Paris Nat :
Serenata a 5 v. 1701. Ms. mit spanischem
Texte. Severo di Luca gez. — In B.
Wagencr 2 Cantate in Kopie. — In Ox-
ford Ch. Ch. 5 Cantate a voce sola. —
In Bologna (Kat. 3, 198 unter De Luca)
Cantata per Sopr.: Stravaganza d'amore
aroade, Ms. DD 50. — In Modena, 2 Can-
tate im Ms. — In B. Brüssel Cons. im Ms.
702 von 1700, Samlwk. Nr. 4: lo sfido
Cupido. Cautata con 3 V., mit Severo
da Luca gez., qnA^.
Severo, Giovanni, aus Venedig,
wird um 1651 a/d. kurprinzl.
Privatkapelle in Dresden als In-
struraentist mit 600 Thlr. angestellt
und ist noch 1663 verz. (Fürste-
nau 1, 69).
Sewe, Ignaz, nach Reichard
1780, 252 war er Orchesterdirigent
u. Korrepetitor am Theater in
Pressburg 1779.
Sewslii, Anton, bekannt durch:
Traite elementaire d'harmonie pratique
ä l'usage des enfans. Paris, fol. [Glasgow.
Sexton, Thomas, diente von
1716—1745 als Sänger in der Kgl.
Kapelle in London (Viertel]. 8, 516).
Sextula, Oirolamo, Lautenist
in Mantua um 1491 bis 1517
(Davari 15).
Seyhold, J . . ., lebte am Ende
des 18. Jhs.
Man kennt von ihm eine Sammlung
neuer Orgelstücke 2 Hefte ä 19 S. Worms,
Kreituer. [B. B. B. Wagner.
Seydel, . . . (vielleicht Fr. Ludw.
Seidel?):
Der alte Robert Gray. Lied f. 1 Singst,
mit Klav. in K. Müchler's Gedichte. 2.
Aufl. Berlin 1802. Bd. 2. [Hof b. Wien.
Seydel, Isaac, siehe Seidel u.
Seidl, Wolf gang.
Seydelniann(Seidelmaun),Frauz,
geb. 8. Okt. 1748 in Dresden, gest.
ebd. 27. Okt. 1806. Schüler vom
polnischen Kapellmeister Weber
und Naumann. 1765 begleitete er
und Schuster Naumann auf Kosten
des Kurfürsten durch Italien, wo
er sich als Komponist u. Tenorist
vervollkommnete. Nach der Rück-
kehr wurde er am 25. April 1772
als Kirchenkomponist angestellt u.
hatte neben Naumann u. Schuster
wöchentlich abwechselnd die Kir-
chen- und Opernmusik zu leiten
und für neue Kompositionen zu
sorgen. Am 17. April 1787 wurde
er zum Kapellmeister ernannt mit
800 Thlr., die später auf 1000 er-
höht wurden. Gemeinsam mit
Joseph Schuster machte er sämt-
liche Stellungen durch u. blieben
unzertrennliche Freunde (Gerb. 1.
Fürstenau 1, 164. 175. Lpz. Ztg. 9,
94 Biogr. Ein themat. Verz. seiner
Kompos. im Ms. in B. B.). Bekannt
sind davon:
Mss. inB. B., im Autogr: Gloriau. Credo
4 voc. et orch. 1802. P. — Kyrie, Gloria,
Credo 4 voc. et orch. 1806. P.
— Ms. 20760 in Kopie-Part., Oratorio:
La Betiüia liberata. 102 Bg. [auch in
Berlin K. H. Ms. 5173.
— Ms. 20762. Missa Dm. 4 v. c.
instr. P. 57 BU.
Seydeluiann, Fracz.
150
Seydelmann, Franz.
— Ms. 20764. Stabat mater Cm. 4 v.
c. instr. P. 40 Ell.
Mss. Leipz. Thom. P. 1. Missa Dd.
2. 2 Missae trevis Cm. u. Bd. 3. Magnific.
4. Salve redemptor f. Chor u. Oroli.
Mss. iü Dresd. Mus. La Morte d'Äbel.
Oratorio. P. Dresd. 1801.
— La Betidia liberata, Orat. P. Dresd.
1774.
— Gioas, Ee di Guida, Orat. P.
Dresd. 1776 (auch in Stb.).
— 2 Missae in Bd. und Gm. 4 v. c.
instr.
— 2 Agnus Dei 1. della Litania de
Santi, per 1 voce c. Clavic. 2. ä 4 con-
cert. coll'orch. P.
— Salve regina ä 4 coneert. coirorch. P.
— An den Schöpfer, Gesg. f. Sopr.
mit B. qufol.
Mss. in der tathol. Kirche Dresden's
nach dem Kat: 36 Messen, 1 Eequiem,
37 Offerier., 15 Vesp., 12 Litaneien, 32
Antiplion., 40 Psalm., 2 Hymn., 4 Mise-
rere, 4 Yersetti, 1 Completorium und 1
Motette. AUe für Chor, Soli und kleines
Orch. in P. u. Stb.
In B. Lpz. Ms. 300, Magnificat a 4 v.
c. Strom. Ms. P.
In B. Kgsbg. 3 Magnificat in C. Es.
B. f. Chor u. Orch. Ms. P.
Hofb. Wien, Autogr. eines Fragments
1 Missa 4 v. c. strom.^1798 im Ms. 18342.
Amor per oro. Dramma giocoso.
Dresda 1790 Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Arsene. Singspiel nach Favart von A.
G. Meilsner. Dresden 1779. Ms. P. 4
voll. [Dresd. Mus.
— Klavier- Auszug in 1 Aufz. Leipz.
1779 Breitk. qufol. 84 S. [B. B. Dresd.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien. Brüssel
Cons. B. Kgsbg. br. Mus.
II Capriccio corretto. Dram. giocoso
permusica. Dresda 1783. Ms. P. 2 voll.
[Dresd. Mus. Brüssel Cons: Dresd. 1774.
— Kl.-A. im Ms. 2 voll. [Dresd. Mus.
— ßondo e Cavatine per il Cembalo.
Dresda, Hilscher. qufol. 12 S. [Dresd.
Mus. B. M. Brüssel Cons. Schwerin F.,
dort noch ein 2tes Rondo e Cavatina. Ib.
— 1 Chor aus der Oper . . . Ms. P.
[Darmst.
La Pinta filosofa, opera, Ms. Stb.
[Dresd. Mus.
II mostro ossa da gratitudiue amore.
Dram. giocoso. Dresda 1786. Ms. P.
2 voll. [Dresd. Mus.
La serva scaltra, Dram. gioc. Dresda
1792. Ms. P. 3 voll. [ib.
II Turco in Italia. Dram. gioc. Dresda
1788. Ms. P. 2 voll. [ib.
La Villanella di Misnia. Dram. gioc.
Dresda 1784. Ms. P. 2 voll. [ib.
— Eondo, Coro, Duetto e Cavatina
neU'opera . . . Das Landmädchen zu Mei-
fsen. Dresda, Hilscher. Kl.-A. [Schwerin P.
Cantate: Sie kömmt, die vielgeliebte
Mutter; f. Soli, Chor u. Orch. von Seydel-
mann und Lang (der Dichter?) Ms. P.
[Musikfr. Wien.
II primo amore, Cantata a voce sola
c. Strom. Ms. P. [Dresd. Mus.
Circe, Cantata. Ms. P. ib. ■ — Licenza.
P. [ib.
2 Eondo mit Klav. und Instr. — 12
Duetti per 2 Sopr. c. ström. P. — Duetti
ä 2 Sopr. col B. P. [ib.
Lob des dritten August's. Ein Gesang
S. C. D. zu Sachsen an Höchst dero
Namensfest ge'^'idmet (Sopr. mit Bc.)
qufol. [ib.
Ms. in Wolfenbüttel 308 und 313 ein
ital. Duett ixnd eine Arie im Kl.-A.
Lieder und Gesänge in Saml/cken.
6 Lieder aus Almauachen. Ausschnitt
[B.M.
Im Joh. Andre 1. Samlwk. Arien.
Im Bossler Nr. 14. Arie aus dem
Türk in Italien (Märzheft).
Freimaurer Lieder 1782. 1788b.
Gesänge f. Maurer. Dresden. [B. M.
In Hiller's 5. u. 6. Saralg. Alien und
Duette, von S. 4.
In Hilscher's Auswahl von Arien.
In Kriegel's Lieder am Ciavier 1790/'91.
In Böheim's Maurerliedern.
In Reichardt's Lieder geselliger Freude
1796, I. IL
2 Sinfonien in D. Ms. P. [Berlin K. H.
3 Senates pour le Clavecin ou Pfte.
avec acc. d'un V. oe. 3. Dresd. Hilscher.
[Dresd. Mus. br. Mus.
3 Senates p. le Clavecin av. l'acc.
d'une Fl. trav. Dresde, Hilscher (1787).
[Schwerin F.
6 Sonate a Cemb. e Flauto. Ms.
Dresd. Mus. Ebeudort noch 2 Sonate per
il Cemb. c. V. im Ms. 6 Sonate per il
Cemb. solo. 2 Sonate, Ms.
6 Sonaten für 2 Personen auf Einem
Ciavier . . . Lpz. 1781 Breitk. qufol.
69 S. [B. Kgsbg. Dresd. Mus. B. Wa-
gener.
Sonate ä 4 ms. per Cemb. Ms. [Dresd.
Mus.
Sonata a 2 Cembali. Ms. [Dresd. Mus.
Allegretto del Capriccio Coretto cosa
serve avec uu coi'e & con Yariazioni per
Seydelraann, Franz Ignaz.
151
Seyffert, Martin.
il Cembalo. Dresda, TTilsclior. r|ufol.
(1700). [Dresd. Mus. B. Lpz.
Im Sainlwk. Kundo, Lpz. 1784 ein Satz.
Seydelmauii , Franz Tgiiaz,
lim 1764 Männer- Aitist a/d. Hof-
kapclle in Dresden mit 292 Thlr.
Gebalt (Fürstenau 1, 155).
Seydeuek, IJaltliasar, seit etwa
1663 Violinist a/d. Hofkapelle in
Dresden mit 400 Rthlr. Gehalt;
wird 16S0 verabschiedet (Fürste-
nau 1, 93).
Seydl, Ferdinand, aus Faiken-
berg in Schlesien, von 1745 — 1774
Violinist und Konzertmeister a/d.
Hofkapelle in Salzburg (Peregri-
nus 93). Marpurg 3, 186 nennt
ihn Hofkomponist.
Seyebade, Hermann, Sohn des
Hofpredigers in Eraunschweig,
wurde 1589 zum Organisten an St.
Lamberti in Lüneburg gewcählt u.
St. 24. Dez. 1591 (Junghans 19. 36).
Seyer, Johann Heinrich, 1664
Kantor au der Sackheimer Kirche
in Königsberg,
gab zwei Traiiergesänge zu 1 St. mit
3 Gainbeu und zu 5 Stirn, mit einer 5 st.
Sinfonia in Königsberg 1664 bei Reusner
heraus. [B. Kgsbg.
Seyfahrt, ... In einer Sub-
scriptionsliste von 1783 nennt er
sich Organist in Bremen.
Seyfart, Johann, 1646 Orga-
nist an St. Bernhardin zu Breslau,
wurde 1649 Stadtpfeifer daselbst
(M. f. M. 32, 199).
Sevfarth, Joh. Gabr., s. Seyf-
farth.
Seyfert, Joh. Gottfr., s. Seifert.
Scyfert, Joliann Kaspar, geb.
1697 zu Augsburg, gest. ebd. 26. Mai
1767 im 71. Lebensjahre. Schüler
von Kräuter in Augsburg, erhielt
darauf vom evangel. Scholarchat
von Augsburg ein Stipendium um
zu reisen und sich in der Musik
zu vervollkommnen, wurde Schüler
Pisendel's in Dresden und erhielt
1743 nach Kräuter's Tode die
Kantor- u. Musikdirektorstelle des
evangel. Musikchors in Augsburg.
Er soll auch ein tüchtiger Laiite-
nist gewesen sein.
Gerber 1 erwähnt noch seine zahl-
reichen Kircheukompositionen ,,u. andere
Musiken", ohne genauere Angaben (Gra-
mer 3, letztes Stück S. 101 bez. ihn als
einen wenig veranlagten Komponisten.
Siehe auch Marpurg 1, 78).
Seyffart, Friedrich, Oboist von
1710—11 a/d. Weifsenfols-Quer-
furter Hofkapelle (J. 0. Opel).
Seyffarth, Johann trahriel,
geb. um 1711 zu Reisdorf im Wei-
marschen, gest. 9. April 1796 zu
Berlin. Schüler Joh. Gottfr. Wal-
ther's in Weimar, ging dann nach
Zerbst zu Höckh und Fasch und
bildete sich zum Violinisten und
Komponisten aus, kam dann an
die Kapelle des Markgrafen Hein-
rich zu Berlin und 1740 an die
Kgl. Kapelle, wo er auch die Ballet-
musik zu schreiben hatte. Er
schrieb aufserdem Sinfonien, Kon-
zerte für Violine, Trios u. a. (Ger-
ber 1. Ledebur. Bitter 1, 26
nennt ihn Seifarth u. giebt seinen
Gehalt mit 300 Thlr. an).
In Upsala befindet sich im Ms. eine
Sinfonia ä 4 in Fj{ für 2 V. Va. u. B.,
gez. mit Seiffarth. In Brüssel Cons. die-
selbe in Stb. — In den geistl. Oden in
Melodien gesetzt von einigen Tonkünstleru
in Berhn, 1758 bei Voss erschienen [B.
Lpz.], befindet sich auch eine Ode mit
J. G. Seyfarth gez. In Breitkopf's Sainlwk.
2 von 1759 ein Lied, ebenso in Birnstiel
1760b. In Ms. P 295 in B. B. eine Ga-
votte und 2 Menuette f. Klav. mit Sey-
fart gez.
Seyffert (Seifert), Martin, um
1717 bis etwa 1733 Oboist an der
Hofkapelle in Dresden mit 220
Rthlr. Gehalt (Fürstenau 1, 124).
In der Kgl. Musikalien-Samlg. in Dres-
den befinden sich unter Seyffert ohne
Vornamen 3 Concerti a Oboi e Fagotti con-
certato c. V. Va. e B. Ms. Cx. 868, 6 Stb.
und ä 2 Violini concertat. c. V. Fl. Ob.
Seyffert, "Wolfgang.
152
Seyfried, Ignaz von.
e B. Ms. 866 in Part. Ferner Concerto
a V. coucert. c. V. Va. Ob. e B. in 7 Stb.
Ms. 867. Walu-scheiulich sind dieselben
von obigem.
Seyffert, Wolfgang, zeichnet
auch nur „sumptibus Seyffertinis",
ein Musik-, Buchdrucker und Ver-
leger, der von c. 1625 — 1666 in
Dresden verlegte. Er gab das
Samlwk. heraus:
Varii varioruni tarn in Italia quam
Germania excellentiss. Musicorum concer-
tus, ab 1 — 4 vocib. . . Dresdae 1643. 4
Stb. 40. 25 Nr. Siebe Eitner 1 S. 283.
[B. B. B. Brdbg. Löbau nebst einem Bc.
Paris Nat. B. Kgsbg : ßc. Kopenhagen,
inkompl.
Seyfried, Ignaz Xaver Ritter
YOn, geb. 15. A.ug. 1776 zu Wien,
gest. ebd. 26. Aug. 1841 (Lpz. Ztg.
43, 717). Sein Yater, Hofrat beim
Fürsten von Hohenlohe-Schilliugs-
fürst, bestimmte ihn zum Juristen-
fache, trotz seiner Vorliebe zur
Musik, die er nebenbei fleifsig be-
trieb und unter Mozart's u. Koze-
luch's, später unter Haydn's u. Al-
brech tsb erger 's Leitung in allen
Fächern der Kunst wohl bewandert
war. 1792 bezog er die Frager
Universität und setzte dann in
Wien die juristischen Studien fort.
Als Winter in Wien seine Opern
aufführte, wurde er dessen steter
Begleiter und derselbe erlangte
auch das Zugeständnis des Vaters,
dass S. sich der Musik widmen
dürfe. Am 1. März 1797 wurde
er Kapellmeister am Schickaneder-
schen Theater. Es folgte nun Oper
auf Oper, die er für das Theater
schrieb, doch fanden sie wenig
Beifall, wie die Lpz. Ztg. 3, 346
berichtet. 1827 zog er sich vom
Theater zurück u. lebte als wohl-
liabender Mann ganz sich und der
Kunst, schrieb zahlreiche Zeitungs-
Artikel, gab Albrechtsberger's theo-
retische Werke in einer Gesamt-
ausgabe heraus, sowie Preindl's
Wiener Tonschule und Beethoven's
Studien. Ueber letztere schreibt
Thayer 3, 80, dass sie ein Betrug
sind. Beethoven hatte 1808 aus
Em. Bach, Türk, Kirnberger, Fux
und Albrechtsberger Auszüge ge-
macht, um sie bei dem Unterrichte
des Erzherzogs Eudolph zu ver-
wenden, während Seyfried sie für
Studien ausgiebt, die er selbst bei
Haydn und Albrechtsberger ge-
macht habe (Schilling's Lex. Zahl-
reiche Urteile in der Wiener
Musikztg., der Berliner Musikztg.
und der Lpz. Ztg.). Von seinen
zahlreichen Werken sind folgende
nachweisbar:
Ludwig van Beethoven's Studien im
Generalbasse, Contrapuncte und in der
Compositions-Lehre . . . Wien (1832) Tob.
Haslinger. 8°. 22 und 352 S. 2 Taf.
144 S. biogr. Notizen.
— 2te revidierte im Text vervollstän-
digte Ausg. von Henry Hugh Pierson.
Prof. der Tonkunst zu Edinburgh. Lpz.
1853 Schuberth & Co. 8». 14, 328,
118 S. u. 7 Taf. [Proske. (Davon er-
schien auch ebd. eine Ausg. in engUscb.
Sprache).
— 2 te (?) rev. und im Texte . . . von
Edgar Mansfeldt Pierson. Lpz. 1856 ib.
8". 446 S.
— 1876 erschien ebd. eine billge Ausg.
zu 2 M von 450 S.
[Alle gröfseren Bibl. besitzen die eine
u. a. Ausgabe.
In der Cäcilia von Schott, Heft 8 S. 70:
Mozart der Opernkomponist. — Im 10.
Bde. der Ztschrft. befindet sich S. 278
ein Register, worin 16 Artikel S.'s verz.
sind. Auch in dem folgenden Bd. finden
sich noch Artikel, z. B. in Bd. 13 Selbst-
erfahiiingen.
Messe für 4 Singst, u. Orch. Wien,
Haslinger. 16 Stb. [B. M. Schwerin F.
Darmst. mi Ms. P.
Missa Nr. 3 f. 4 Singst, u. Orch. Roch-
litz gew. Lpz., Hofmeister. P. [B. B.
Leipz. Thom. Schwerin F.
Messe Nr. 1. u. 2. in 20. u. 27. Lifg.
von S. A. Steiner's Kirchen -Musikalien.
[Schwerin F.
4. Messe, Cm. Wien, Haslinger. P.
[Darmst. B. B.
Seyfried, Ignaz vou.
153
Sej'fried, Ignaz von.
2 Messen f. Chor u. Oreh. P. [Mu-
sikfr. Wien.
In Kremsmünster einige Messen, 2
Eequiem.
Rei|uiem f. 4 Chorst. u. Orch. Münch.
Falter. Stb. [ß. B. Amst.
Requiem f. 4 Männersolostimmen und
Chor mit Begltg. von 3 Vol. u. Central).,
2 Tromp. mit Sordinen, Pauken u. Orgel,
den Manen L. vou (?) Beethovens ge-
weiht. Wien, Haslinger. Part. u. Stb.
im Ms. [Schwerin F.
— Trauergesang beyBeethovens Leichen-
begängnis in Wien den 29. März 1827,
4 Stirn. Männerchor, mit willkührl. Begltg.
von 4 Posaunen oder Pfte. Aus Beetho-
vens Ms. . . . mit Text eingerichtet von
... Ib. P. Miserere mei. [Schwerin F.
MusLkfr. Wien, mit dem Texte : Im Lenz
in heitrer Abendstunde, 4 Männerst. u.
Klav. Bannst.
Chor alla capella zur priesterlichen
Benediction. Tantum ergo. s. 1. P. [B. B.
Domiue Dominus noster, 4 voc. Ms.
P. [B. M. nur mit Seifried gez.
Fest -Chor (Hymnus) f. 4 Singst, mit
Orch. Salvmn fac Imperatorem nostium
(Wien 26 11 1829). Autogr. P. Ms.
16808. [Hofb. Wien. Schwerin F. Stb.
Fest-Chor, Domine Judicium tuum Im-
peratori da. 4 voc. c. orch. Wien, Has-
linger. P. n. Stb. im Ms. [Schwerin F.
2 geiätl. Gesge. f. Chor u. Orch. in
Hashnger's Musica sacia.
Graduale Nr. 2. Wien, Haslinger.
[B. B.
Graduale 4 voc. 2 V. Ya. . . Wien,
Nr. 2. [Darmst. Stb.
Graduale. 149. Psalm: Cantate Dno.
cantic. f. Tenor Chor und Orch. in S. A.
Steiner's28. Lfg. Kirchenmus. [Schwerin F.
4 Graduale : Hora dies vita fugit, für
Solo, Chor u. Orch. Wien, Haslinger. P.
[Schwerin F. Musikf r. Wien : 3 Graduale.
In Kremsmüuster Gradualien und
Offei'tor.
Halleluja, 4 st. Chor mit Orch. Bres-
lau, AVeinhold. P. [Schwerin F. B. B.
Musikfr. Wien.
Hymnus: Ueber den Sternen, f. 4 St.
u. Orch. Ms. P. [B. B. Musikfr. Wien:
2 Hymnen f. Soli, Chor u. Orch. P.
Libera me 4 voc. c. instr. Autogr. P.
Ms. 16810. [Hofb. Wien.
Libera, zu Mozart's Requiem, c. Corni
di Bassetto, Fag. 3 Pos. Tron^.p. Pauken,
Violine ed org. Wien, Haslinger. P.
[Schwerin F. B. B. Kremsmünster und
ein 2tes zu Beethovens Begräbn. Musikfr.
Wien, ebenso für Mänuerstim. Darmst.
Motette nach David's 46. Ps. „Tönet
ihr Lobgesänge". In Mus. ges. f. Tenor-
Solo, 4 st. Chor und Orch. Wien, Has-
linger (1838). P. 19 S. kl. fol. [B. B.
Hofb. Wien.
Drev Motetten für Singchöre mit Orch.
Lpz. Br. & H. Samlg. 1. 2. P. [Darmst.
B. B. Lpz. Thomas. Musikfr. Wien.
Schwerin F.
— Im Autogr. Ms. 386a. [Dresd. Mus.
Motette. Ps. 23. Der Herr ist mein
Hirte, f. Chor u. Blasinstrum. Ms. Stb.
[Schwerin F.
Offertorium: 64. Ps. Te decet Hym-
nus, f. B., Chor u. Orch. Steiners 29.
liefg. [Schwerin F.
Offertorium 4 voc. 2 V. Va. . . Wien,
Steiner. Nr. 2. [Darmst. Stb.
4. Offertorium. Wien, Haslinger. P.
[B. B. Musikfr. Wien : 2 Offertor. f. Chor,
Soli u. Orch.
Salve regiua 4 voc. c. instr., Fink ge-
widm. Lpz., Br. & H. P. [B. B.
Salvum fac, 4 voc. c. orch. P. [Mu-
sikfr. Wien.
Te Deum zu dem in Berlin gefeierten
Reformatiousfeste. Ms. 20820. P. [B. B.
In Lpz. Thomas, Mss. in P. u. Stb.
1. Psalm 149: Cantate Dno. 2. Ps. 65:
Te decet für Chor u. Orch.
In Amsterdam noch ein Magnificat.
Motette nach Ps. 46. 5. Graduale. 5. Offer-
torium. Hallelujah.
Alamor der Maure, Oper. Ms. P.
[Darmst.
Cyrus. Heroische Oper. Ms. P. [Darmst.
— Cyrus. Ouveri. u. ausgewählte Stücke
aus der Oper ... im Kl.-A. Wien, Compt.
[Musikfr. Wien. B. B. nur die Ouvert.
Drei Treppen hoch, Posse mit Gesg. in
1 Akt. Ms. P. [München Oper.
Er hält wahrhaftig Wort. Singsp. in
2 Akt. Ms. P. [Brüssel Cons.
Faust. Dramatische Legende. Ms. P.
[Darmst. nebst besonderer Ouvertüre.
Feodore. Singspiel 1812. Ms. P.
[Darmst.
Das Haus Barcelona. Ms. P. [Darmst.
Holga, die Königin der Krystallen-
gebirge. Zauberposse in 3 Aufz. Ms.
20831. P. [B. B.
Der Hund des Aubri de Montdidier
oder der Wald bey Bondy, in 3 Akt.
Ms. 20832. P. [B. B.
Julius Caesar. Trauerspiel. Ms. P.
[Darmst.
Das lebendige Weinfass. Liederspiel
in 3 Aufz. Kl.-A. [Musikfr. Wien.
Seyfried, Ignaz von.
154
Seytz.
Moses, Oper in 5 Akt. Ms. P. [Mün-
chen Opernarchiv. Darmst.
Noah. Ouvertüre. Ms. Stb. [Darmst.
Oberen, Roi des Elfes. Ballet im Kl.-A.
[Mnsikfr. Wien.
Die Ochseumeuiiette. Singsp. in 1 Akt
aus Havdn'schen Werken gezogen. Ms.
9928. "2 Part. [B. B. Dresd. Oper.
B. M. Darmst.
— K1.-A. Berhn, Trautwein. [B. B.
Dresd. Mus. Musiklr. Wien.
Eichard Löwenherz, Oper. Ms. P.
[Dresd. Oper.
Rochus Pumpernickel. Wien. Kl.-A.
41 S. [Hofb. Wien.
Roderich und Kunigunde, Parodie in
2 Akt. Ms. P. [München Oper. Darmst.
Die rothe und weilse Rose. Oper.
Ms. P. [Darmst.
Saul, König in Israel. Melodrama in
3 Akt. (Wien 18/4 1823.) Ms. P. [Mün-
chen Oper. Musikfr. Wien im Kl.-A.
Darmst. P.
Ugolino oder der Hmigerthurm, Melo-
drama in 5 Akten, (Wien 26/9 1821.)
Ms. P. [Biiissei Cons.
Die Waise imd der Mörder. Jtelodrama
in 3 Akt. Ms. 20833. P. [B. B. Mün-
chen Oper. Dresd. Oper. Darmst.
Zum goldnen Löwen, komisch. Sing-
spiel in 1 Akte von Sonuleithner. Ms.
20823. P. [B. B. Dresd. Oper. Musikfr.
Wien.
Die Harmonie. Ein Gedicht für (12 st.)
Männerchor. op. 104. Berlin, Schle-
singer. Stb. [B. B. Musikfr. Wien.
Darmst.
Mänuerchöre in Ms. B 1573s. [Dresd.
Ahasverus. Räuberlied f. 4 Männerst.
u. 2 Höm. Abendfeyer von Matthison.
Tagesfeyer des AViener Aufgebotes am
17/4 1800. 4 Notturni a 4 voc. (Männerst.
2 Hefte ä 4 Nrn.). Oesterreichs Ehren-
tag f. 4 Mänuerstim. Der Löwenbrunn.
Der arme Toms. Alpenlied, Kuhreihen
und Bauerntanz. Der Ruf ins Thal f.
1 St. u. Klav. Cavatine f. Demoiselle
Milder. Lebewohl für 1 Stirn, u. Klav.
Arietten, Terzetten und Einzelnes aus
Opern. [Musikfr. Wien.
Im 3. Hefte der Siona von Weiuhold
in Breslau Einiges.
Ouvertüre zu Faust zu 4 Hd. Wien,
Haslinger. [B. B.
Ouvertüre zu Alemar der Maure.
Kl.-A. Wien, chejnische Druck. [B. B.
6 beliebte Märsche aus Saul, Kg. in
Israel f. Pfte. Wien. [B. B.
12 Menuetten . . . aufgeführt den 23/11
1800 u. 21/11 1819. P. Ms. 15650.
[Hofb. Wien.
Seyfried, Johann Christoph,
Gräfl. Schwartzburg'. Hoforganist zu
ßudolstadt:
Erster Theil Neuer BaUetten, Alle-
manten, Arien, Couranten u. Sai'abauden,
Mit 2 V. und einem geduppelten General-
Bafs. Joh. Birckner in Erfurt, druckts
S. Krebs in Jehna 1656. 4*^. 50 Nrn.
[B. B: Bc. br. Mus: V 2. Bc.
Zweyter Theil neuer Paduanen . . . mit
2 V. und einem General-Bafs. Ib. 1659.
40. 60 Nrn. [Upsala: V 1.
In einem Ms. der B. B. unter Z ohne
Signal. 10 Tänze in 2 Stb. Disc. u. B.,
ein Samlbd., siehe die Nrn. 153 — 159.
162. 163. 169, mit J. C Seyfrid gez.
Seyler, Joseph Anton, geb.
um 1778 zu Lauterbacli in Böh-
men, wurde anfänglich Musikdirek-
tor eines Militär -Musikchores in
Oesterreich und 1808 Chordirektor
an einer der Kirchen Ofen's in
Ungarn. 1841 zog er sich zurück
und lebte noch anfangs 1860 (Fetis).
Im Klosterueuburg 1 Messe u. 1 Gra-
duale im Ms. P., nur- mit Seyler gez.. es
ist daher unsicher, ob von ihm oder seinem
Sohne Karl, der dem 19. Jh. angehört.
Bologna besitzt von einem Giuseppe
Seyler eine Messa solenne a 4 voci con-
certata con orch. Vienne, Cappi e Dia-
beUi. Stb.
Seylinus, Philipp Jakoh; in
dem unten verz. Drama ist der Dich-
ter mit J. J. P. gez. Die Studien-
bibl. in Salzburg besitzt von ihm:
Amor admirabilis quo Deus horainem
complectitur. Ein geistl. Drama von J. J.
P. Auno 1649. Autograph. 109 mehr-
stim. Gesänge mit Insti-umeutal-Begltg.
Seytz, Johann,, aus Irrsee in
Baiern, um 1615 Frater im Kloster
zu Irrsee.
In der Stadtbibl. zu Augsburg befindet
sich eine Psalmodia Vespertina im Ms.
von 1615, deren Verfasser er ist und sich
dort nennt: F. Joh. Seytzius ürsinensis
Monasterij Coenobitam. (Kat. Augsburg
Nr. 15). In Ms. Nr. 40 ebd. befindet sich
ein ,,Contubernii seu Concentus Benedictini
in Monasterio Chiistiferae \'irginis ürsi-
neusi ad R. P. Joannem Seytz Viceprio-
Seyve.
155
Shedlock.
rem honi. oper. scriptorem acclamatio".
Er starb 15. Aug. 1619 (siehe Aiigs-
burger Kat.).
SejTe, Erasmus de, s. SajTe.
Sfondriiio, Griovaniii Battista,
ein Guitarrist des 17. Jus., von
dem man anzeigt:
Tratteuimeuto virtuoso, disposto iü
leggiadrissime Sonate per la chitarra.
Milano 1637 (Pouginj.
Sgabazzi, Domen. Maria, siehe
Seabazzi.
Sgargi, Francesco Antonio,
aus Miuerbio (in der Nähe Bo-
logna's), gab heraus:
Sopra la Viola da sei, o sette corde.
Bologna 1747 Tom. Colli. 4«. 27 S.
[Bologna.
Sgnri, Greorgius, von 1-451 bis
1455 päpstlicher Sänger (Haberl
1, 226).
Sguropulus , (jfeorgius , ein
griechischer Musiker des 15. (?)
Jhs., der
im Ms. 118 (Aruud. Mss. 5-7) des br.
Mus. mit einigen Hymnen vertreten ist.
Sharole (Sharold), Jolin, wird
1685 in der Liste der Miuistrels
an der Kgl. Kapelle in London
verzeichnet u. f 5/8 1687 (Rim-
bault).
Sharp, Abraham, eiu Geist-
licher, gest. 1736. Er scheint
derselbe zu sein, der unter dem
Namen Sharp 1726 als Sänger in
die Kgl. Kapelle in London ein-
trat (Viertel]. 8, 523).
Sharp, C . . .
Im Samhvk. Catch Cluh 2, 18. Jh.,
befinden sich Catches von ihm.
Sharp, Francis, bekannt durch
Six Sonatas for the harps. or Pfte.,
three with an acc. for the Violin etc.
London. Belcker. qufol. 18. Jh. [br. Mus.
Six Sonatas for the Pfte. or haii)S.,
with acc. for the V. (or Fl.) & Vcl. opera
the fifth. London, printed for the author.
[br. Mus. fehlt V. u. Vcl.
Sharp, Richard, geb. im 18. Jh.
in England, ist der Autor von
New guida di niusica, being a complete
bock of instructions for beginners of the
Pfte. London 1794. 4*'. Brown erwähnt
noch Sonaten etc. Fetis bez. ihn als
Contrabassisten und Klavierlehrer in Lon-
don, der 1784 Sonaten herausgab.
Ein Sharp trat 1779 als Oboevirtuose
in London auf (Pohl 2, 372).
Sharpe, Crue (Crew), schwor
am 9/11 1580 als (ientleman an
der Kgl. Kapolle in London, f 21/12
1626 '(Rimbault).
Sharpe, Thomas, war bis 1602
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London (Rimbault).
In Phocion Henley's Divine harmony,
London 1798, befinden sich von einem
T. Sliarp 4 Psalmenbearheitungen.
Shaw, Oliver, ein amerikanischer
Komponist, geb. 1778, gest. im Dez.
1 848 in Providence R. I. Er schrieb :
Instruction book for the pfte., auch
Songs imd Hymnen sind bekannt (Brown).
Shaw, Thomas, ein Violin-
virtuose in London, der 1781
öffentlich auftrat (Pohl 2, 370).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar :
An Anthem on the death of the Prin-
cess Chaiiotte. London 1817. fol. [br.
Mus.
An Singspielen u. Operetten schi'ieb er:
Cvmon. Overture, Songs and March.
1798'. [R. C. of Mus.
Island of St. Marguerita. The oveiiure,
songs ... in the comic opera called the
... (Kl.-A.) Lond. (1789). qufol. [br.
Mus. E. C. of Mus.
The Merchaut of Venice (Duett). Lond.
[R. C. of Mus.
The Strangers. Music in the opera . . .
Lond. 1798. [R. C. ofMus.
A Concerto for the V. with orch.
Lond. Stb. [R. C. of Mus.
A Trio for 2 V. and Vcl. Lond. [br.
Mus.
3 Sonatas for the pfte. Lond. [br.
Mus.
A Solo for the flute, op. 12. Lond. [ib.
3 Sonatas for the pfte., op. 13. Lond.
[ib. Ebendort dort noch 1 Song, 1 Duett,
1 Glee.
Shedlock, E . . . L . . ., ein Eng-
länder, Lebenszeit unbekannt, von
dem der Antiq. Reeves 1882 den
Druck besafs:
A trip to Music-Land: a fairy tale
Sheeles.
156
Sheppai'd.
forming au expositiou of the elements of
masic. London, 4*^. 1 11 S. (nach Davey
gehört er dem 19. Jh. an.
Sheeles, John, ein tüchtiger
Klavierspieler au.s der ersten Hälfte
des 18. Jhs., von dem bekannt
sind:
The Skylark. A collectiou of all the
Divine Ödes and Hymns. Taken oiit of
the Speetators . . . (Words hy A. Pope,
J. Addison, and R. Tickell). London,
printed for the authors by TVm. Smith.
8". [br. Mus.
Suites of Lessous for the harps. or
Spiunett. London, printed for Wm. Smith
. . . M. Rawlins . . . and J. Barret. rßifol.
[br. Mus.
Im Samlwk. von Watts 1731 (Mus.
Misoell.) ist er mit 35 Gesgen. vei treten.
Ein Sheeles kommt auch in Thomas
Moore I. The Psalm Singers, 2. edit. vor.
Sheffield, Edmund, ein Kom-
ponist in England aus dem 15.
bis 16. Jh., erwähnt von Morley
(Hawkins 2, 533).
Sheffield, Greorg-e, von Diirham,
schwor am 6/2 1G09 als Gentleman
an der Kgl. Kapelle in London und
lebte noch 1641 (Eimbault).
Shelhye, Wm., siehe Selby.
Shell, Thomas, Lebenszeit nicht
bekannt. Im R. C. of Mus. befin-
den sich:
Twenty Psalms, composed by . . . Lon-
don. P. iu fol. Im br. Mus. befindet
sich ein Thomas Shoel (s. d.), von dem
mau glauben könnte, dass es derselbe wie
der obige sei, besonders noch durch das
Verz. seiner Werke bestärkt, siehe Shoel.
Shenal,
Imbault in Paris
verlegte Klavierstücke von ihm.
Shenstone,
lebte am Ende
des 18. Jhs. iu England und gab
bei Preston 1795 Songs heraus
(Gerber 2).
Er wird wohl derselbe sein, den
Brown unter
Shenton, Rev. Robert, verz.,
gest. 1798 zu Dublin. 1750 wurde
er }zu Oxford Baccalaureus, 1757
zu Cambridge Mag. artium, dann
Vicar-Choralist zu Hereford, Deau's
Vicar an der Christ-Kirche, Vicar
an St. Patrick's Kathedrale zu
Dublin, zuletzt üean's Vicar ebd.
1783. Er komponierte Anthems,
Service u. a. Kirchenmusik.
Shepherd, William, ein schot-
tischer Violinist, st. 19. Jan. 1812
zu Edinburgh. Er war daselbst
Musiklehrer und gab heraus:
A collection of Strathspey Peels . . .
with a Bass for the Vol. or Harpsich.
Edinburgh, fol. [br. Mus. Berlin K. H.
Brown führt noch eine ,,S6Cond col-
lection" for the pfte. Violin and Vcl. ib. an.
Im Einzeldruck im br. Mus. noch 1 Song.
Sheppard (Shephard, Shepheard,
Shepherd), John, geb. in der 1.
Hälfte des 16. Jhs., war Chorknabe
an St. Paul in London unter Tho-
mas Mulliner. 1542 wurde er
Lehrer und Organist am Magdalen
College zu Oxford, trat 1543 zurück,
wurde aber 1545 wieder gewählt
und bekleidete die Posten bis 1547.
Von 1549 — 1551 war er Mitglied
des College. Er erwarb sich auch
in Oxford den Grad eines Bacca-
laureus. Nach Burney 6, 6 und
Hawkins war er auch von 1551
ab Gentleman an der Kgl. Kapelle
und zwar ist er als 27. verz. 1554
supplicierte er um den Doctor-
Titei, ob er ihn erhielt ist nicht
bekannt. 1555 erhielt er wegen
roher Behandlung eines Chor-
knabens einen öffentlichen Ver-
weis (Grove. Stephen). An Kom-
positionen sind nachweisbar in Mss.
In Fore.st-IIeyther's Collection 1 Messe
super Cantate. 6 Stb. 1530 geschrieben.
[Oxford Bodl.
In Mulliner's Ms. (br.Mus. Addit. 30513)
befinden sich Instrumentalpieceu. (M. f.
M. 1902, 64/65.)
— Ms. 624, 4 Stb., fehlen einige Stb.,
Messen, Mot. u. Madr. zu 3—8 Stirn.,
Samlbd. — Ms. 574, 4 Stb. 16. Jh. mit
Messen und Motetten, davon 18 von Sh.
— Ms. 140 Samlwk. von Songs u. Lauten-
piecen. — Ms. 226 in ßurney's Samlbd.
fol. 1 1 b Esurientes implevit Mot. 5 voc.
(aus Oxford Ch. Ch.) iu P.
Öherard.
157
Shield.
Nach Grove's Angaben befinden sich
in den Mss. Add. lälGG. 29289. 30480:
2 Moniiug und Eveniug Sernces, 2 Te
Daum und Magnificat, 2 Credo u. 7 An-
thems. Mss. 4900. 29246 euth. 4 Piecen
mit Lauteubegitg. Add. 17 802—17 805
4 Missae super 1. The western wyude.
2. The french Masse. 3. Be not afraide.
4. Playn song, Mass for a Meue. Ferner
4 Alleluja u. 10 lat. Mot. alle zu 4 Stirn.
— In Tudway's Sauilwk. in P. Bd. 4
das Anthem : Haste thee, o God. Ms. 98
des br. Mus. (Harl. Mss. 7337—7342).
Im R. C. of Mus. Ms. 1642 in 7 Stb.
in Barnard's Sainiwk. 1 Service. Ms. 1737
4 Stb. 16. Jh: Siugularis privilegii, 2 mal.
Esto pater. IlJustrissüua.
Oxford Ch. Cb. 2 Samlwke. von 1581
mit geistlichen Tousätzen. Im Ganzen be-
sitzt die Bibl. nach Davey S. 149: 39 Mo-
tetten, aufserdem eine Antiphone und
1 Pavane.
In Baldwin's Ms. im Buckingham-Palast
zahlreich vertreten.
In gednickten Samlwken:
In "johu Day's Morning and Evening
prayer 1560. 1565 einige Gesänge. In
Day's Whole Psalms in 4 p. 1563, 2 Ge-
sänge. In Barnard's SamlM-k. 1641, 2 Ge-
sänge. In John Baldwin's hds. Samlg.
einige Motetten.
In neueren Ausg. 3 Gesge. (Eituer 2),
der letzte Gesang in P. in der B. der
Musikfr. in Wien. Der 2. ist aus Mul-
liner's Ms., Hawkius bez. ihn mit ,,A
Poyute".
Sherard, James, nennt sich auf
seinen Drucken mit italieuisclien
Titeln: „rnacomo Sherard Filar-
monico''. Er war ein Apotheker
in London am Ende des 17. Jhs.
und soll ein ausgezeichneter Vio-
linist gewesen sein, der sich auch
als Komponist hervorthat. Er gab
heraus :
Sonate (12) a tre, 2 V. e Violone col
B. per Torg. op. 1. Amsterdam, Roger.
4 Stb. 4^. [B. Wagener. br. Mus.
Wolfenb.
Sonate a 3, doi V. Vcl. e Bc. op. 2.
Amst., Roger. 4 Stb. 4**. [B. Wagener.
br. Mus.
Shei'by, . . .
In Oxford Ch. Ch. im Ms. 1 Pavane
und 1 Galliarde für Laute.
Shergold, Edmund, schwor am
1/1 1603 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London, f 19/1
1607 (Rimbault).
Shelley, Joseph, s. Scherley.
Slieryiig'liam, ... ein englischer
Komponist aus dem Endo des
15. Jhs.,
von dem sich in dem sogenannten
Fayrfax'schen Ms., 1 vol. vor 1504 ge-
schrieben, Ms. 203 (Add. 5465) des br.
Mus. fol. 9 b : My wof ull hail in paynf ule
weryness, 2 voc. (im Burney 5, 544 in P.
mitgeteilt) und foL 80 b: A! gentill Jhesu
4 voc. befinden. Schon Morley erwähnt
ihn als bedeutenden Komponisten. In
Smith's Musica antiq. 1 vierstim. Gesg.
Shield, William, der Sohn
eines Singmeisters, geb. uui 1748
zu Swaliwell, Durham, gest. 25.
Jan. 1829 zu London. 1772 war
er 2. V^iolinist am Opernorchester,
1773 Bratschist. 1778 trat er mit
seiner ersten dramatischen Arbeit
auf, der zahlreiche andere folgten.
Seine Musik war beim Publikum
sehr beliebt. 1791 besuchte er
Frankreich und Italien. 1792 als
Komponist am Covent Garden
Theater angestellt (bis 1797). Fetis,
Brown und Grove ausführlicher.
Grove giebt ein langes Yerz. seiner
Theaterstücke, ebenso Stephen.
Opern kann man die englischen
Erzeugnisse dieser Zeit kaum
nennen, da sie nur aus Ouvertüre,
einigen Arien, Duetten u. Chören
bestehen. Das deutsche Singspiel
dagegen ist reicher an Piecen,
wenn es auch durch den ge-
sprocheneu Dialog ebenso zerrissen
wurde wie das englische. Von
seinen Werken sind nachweisbar:
An Introduction to harmony. London
(1799) Robinson. 40. 125 S. [R. C. of
Mus. Cambridge FW. Brüssel. Glasgow.
Rudiments of thorough bass, . . . being
an appeudix to an Introduction to har-
mouv. Lond. (c. 1814) Robinson. 2 voll.
gr. 40. [br. Mus. Cambridge FW. Briis-
sel. Glasgow.
— 2. ed. Ib. s. a. 4°. [br. Mus.
Operetten und Verwandtes.
Abroad & at home. A comic opera
Shield.
158
Shield.
comp, by Grettry, Giornovichi . . . Lond.
1796. qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
The Choleric Fathers. A coniic opera.
London 1785. qufol. [ib.
The Crusade. The songs, dialogues,
duetts, trio & marches in the historical
romance. ib. fol. [br. Mus. E. C. of Mus.
The deaf lover, opera 1793. Lond.
qufol. [E. C. of Mus.
The Enchanted Castle. The pantom.
of . . . London 1787. fol. [br. Mus.
Two faces under a hood, op. com. in
3 acts. Lond. 1807. [R. C. ofMus. br.
Mus. Glasgow.
The Farmer, a comic op. Kl.-A. Lon-
don 1787. qufol. [br.Mus. E. C. ofMus.
The flitcJi of Bacon, 1778. Lond. [R.
C. of Mus.
Fontainbleau, or Our way in France.
A comic op. written by O'Keefe. (Kl.-A.)
Lond. (1784) Lougman & Broderip. [ß. ß.
br. Mus. R. C. of Mus.
Friar ßacon, or Harlequiu Rambler,
pantom. (Kl.-A.) ib. fol. [br. Mus.
Harlequiu's Museum. The overt., songs,
dances ... in the pantom. comp, by ...
the rest compiled by T. Goodwin. Lond.
1792. qufol. [br.Mus. R. C. of Mus.
Hartford Bridge or The Skirts of a
Camp, au operatic farce selected . . .
Kl.-A. Lond. 1792. qufol. — neue Ausg.
1856. fol. [ib.
The Higbland Reel. A musical ro-
mance, select. & com]). . . Lond. 1788.
qufol. [ib.
— The Highland reel. Bound along
witli the songs &c. in the historical ro-
mance of the „Crusade" & the „Sprigs of
laurel", ä comic opera. Lond. qufol.
[Glasgow.
The Lock & Key, a mus. farce. ib.
1796. qufol. [br.Mus. E.C. ofMus.
Lord Mayor's Day. The Overt., songs,
duett, glees ... in the pantom. ib. 1782.
fol. [br. Mus.
Love in a Camp, or Patrick iu Russia,
a Comic opera. (Kl.-A.) ib. 1785. qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The magic Caveru. An entertainement.
(L. 1784.) fol. [br.Mus. R.C ofMus.
The Maid of Lodi. L. fol. [br.Mus.
Marian, an opera. (Kl.-A.) L. 1788.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The miduight Wanderers, a com. opera.
KL-A. L. 1793. qufol. [ib.
The Mysteriös of the Castle. A drama-
tic Tale. L. 1795. qufol. [ib.
Netley Abbey; a com. opera, comp,
by Baumgarten, Parke, Paisiello, Howar-
dand & Sh. L. 1794. qufol. [ib.
The Noble peasant. A com. op. (Kl.-A.)
L. 1784. qufol. [ib.
The Nuuuery, a com. op. L. 1785.
qufol. [ib.
Omai; or, a Trip round the world,
a pantom. set to music ... L. 1785.
qufol. [ib.
The picture of Paris. The songs, duetts
... in the . . . (zum Teil aus Naumann's
Amphiou entlehnt). L. 1790. qufol. [ib.
The poor Soldier, a comic opera . . .
Lond. (1783) Bland, qufol. [B. B. br.
Mus. R. C. of Mus.
The prophet, an op., comp, by Sacchini,
Purcell, Giordani, Inwich, Cimarosa, Salieri
u. W. Sh. (Kl.-A.) L. 1788. qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
Richard Coeur de Liou, op. 1786.
Lond. [R. C. of Mus.
Robin Hood or Sherwood Forest, a
com. op. (Kl.-A.) L. 1784. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Rosina, a com. op. (Kl.-A.) L. 1784.
qufol. [br. Mus,
Shakspear's Duel & Loadstars, set to
music. L. fol. [br.Mus. R.C. ofMus.
ShaJvSpeare's Poor Barbara, set to mus.
L. fol. [br. Mus.
The Siege of Gibraltar. An entertain.
L. 1780. qufol. [br. xMus.
Sprigs of Laurel, a com. op., consistg.
of German, Scotch, Irish & Engl, airs,
one by a Nobleman & others by Handel^
Anfossi & Sit. (Kl.-A.) Lond. 1793. [ib.
— Erhielt später den Titel ,,The Rival
Soldiers".
The Travellers in Switzerlaud, a com.
opera. L. 1794. qufol. (Kl.-A.) [ib.
The Wicklow mountains. Com. op.
L. 1798. qufol. (Hiefs früher „The Lady
of the hills.'' oder „AVicklow Gold Mines".)
[br. Mus.
The woodman. A com. opera. L. 1791.
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
A collection of songs, sung at A'"aux-
hall . . . to which is added „Johnny and
Mary', a Ballad . . and ,,Oxfordshire
Nancy', written by . . D. Garrick . . .
Lond., W. Napier. fol. [br. Mus.
A cento, cousistiug of ballads, rounds,
glees & aroundelay; cavatinas, canzouet-
tas, duettinos, terzettos & a quartettino.
Lond. 1809. P. fol. [Glasgow, br. Mus.
R. C. of Mus.
A collection of Canzouetts & an Elegy.
London. P. foL [br.Mus. R.C. ofMus.
A collection of favourite songs. To
which is added a Duet for 2 V. book 1 st.
P. London, fol. [R. C. of Mus. C. P.
Shiveiiein.
159
Sibelli.
Six trios for V. T. & Vcl. Lond. 1796.
3 Stb. fol. [Glasgow, br. Mus.
6 Duettos, five for 2 V. & 1 for 2
gerni. fl. op. 1. Loudou. fol. [br. Mus.
6 Duets for 2 V. op. 2. ib. [br. Mus.
3 Duets dito. [ib.
Six Minuets in Ms. 9GS. [R. C. of Mus.
(The Relief of Wiliiainstadt.) Great
Britain still her charter boasts. L. 1793.
fol. [br. xMus.
8 Einzelgesänge im Druck, Lond. fol.
[R. C. of Mus. Nr. 1357. In 1922 I. Whilst
witli village raaids, Air, Rosina.
Im br. Mus. ia Einzeldrucken: 42 Songs,
9 Balladen, 4 Duette, 2 Glees, 1 Cauzone.
5 Arien im Hyde I. [B. B.j 1 Glee
in Bishop's Collect, of Glee. In Stewart's
30 Scots sougs, Edinbgh. [Bologna]. In
Corri's Select collection Bd. 2, 3 Gesge.
p. 9. 11. 12. — Ein Gesg. in neuer Ausg.
(Eitner 2).
SliiYerleiii, . . .
In der B. Schwerin F. ein Concerto
ä 5. Violoncello obl. 2 V. Va. de braccio,
Cemb. Ms. Stb.
Shmett, C . . . vaii,
kommt in Playford's Division Violin
1685 mit einer Piece vor.
Sliocl, Thomas, bekannt durch
24 Psalm tunes, 2 hymns etc. Lond.
0. 1801. qu40.
3. book of Psalm tunes hymns & an-
thems. London 1802. qufol.
S.'s 6. book. Thirty tunes comp, by . . .
Lond. '[\ii^. u. 1 Gesangsduett im Einzel-
druck. Sämtlich im br. Mus. Siehe auch
Thomas Shell.
Shorc (Showers), John, der Sohn
des Matthias Shore, Serjant-Trom-
peter 1692 in London, berühmt als
Bläser. John wird schon 1708 als
Lautenist an der Kgl. Kapelle verz.,
während Rimbault erst den 8/8
1715 nennt. Er soll der Erfinder
der Stimmgabel sein und starb am
20/11 1752, nahe an 90 Jahre alt.
In den Listen von 1700 wird auch
ein JoJm Shore unter den Musikern
genannt, ob Säuger oder Instru-
mentist ist fraglich. Aufserdem
kommt noch in den Jahren 1691 ff.
ein Trompeter Williaiu Sliore vor,
für den Purcell die Trompeten-
piecen schrieb (Nagel 1, 63 — 67.
Viertel] . 8, 515 ff.).
Short, . . . Burney 7, 664 bez.
ihn als den ,,alten Short'', der 1744
Organist an St. Sepulchre's church
u. Klavierspieler am Covent Gar-
den war.
Short, Daniel, ist in den Jahren
1694 u. f. Musiker a/d. Kgl. Kapelle
in London (Nagel 1, 65. 67).
Shram, Christopher, trat 1792
in London als Violoncellist auf
(Pohl 2, 371).
Shuttleworth, Obadiah, Orga-
nist an St. Michael, Combi 11 in
London, dann an der Tempelkirche.
Er war ein guter Violinspieler und
wirkte als erster Geiger im Kon-
zert zum Swan in Cornhill mit.
Er starb 1735 (Grove aus Hawkins
5, 181, der noch Mehreres über
ihn und den Vater sagt. Letzterer
lebte in Spitalfields, dem ärmsten
Stadtteile Londons,meistvon\Vebern
bewohnt. Er beschäftigte sich gern
mit Musik und hatte seine Kinder
so weit gebracht, dass er ein Trio
für Klavier, Violine und Gambe,
die er selbst spielte, mit ihnen aus-
führen konnte). Der Sohn spielte
im Swan von Gründung derselben
an bis zu seinem Tode.
Er soll im Ms. 12 Konzerte hinter-
lassen haben und 2 im Druck, die sich
den Corelli'schen in der Form genau an-
schliefsen.
Sianesi, bekannt durch
Metode per Clarinetto-Coruo a machino-
Corno segnale-Tromba etc. Milano. Mög-
lich, dass er dem 19. Jh. angehört. [Mu-
sikfr. Wien.
Sibe, Andre, um 1635 lustru-
mentist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 300 Gld. Gehalt (Kreis-
arch.).
Sibelli (Sivelli), (riovanni An-
tonio, ein Opernkomponist des
17. Jhs.
In Bologna gab man die Opern „I di-
porti d'amore" 1(J81 und ,,Elimaura fuggi-
tiva" 1684 (Gerber 1).
Siber, Georg.
160
Sicher.
Siber, Greorj?, bekannt durch
Die sieben Buss- Psalmen Davids in
teutsche Reimen gerichtet . . . Item Eine
Tischzucht im Haushalten . . mit etlichen
Gesänglein. Nürnbg. 1591, mit 4stim.
Gesg. [besafs einst der Antiq. Eosenthai.
Siber Michael.
Ich will dem HeiTn singen, in 2 Teil.,
5stim. In B. Zw. nur der B. vorhanden.
Siberer, Andreas, Regens chori
im Kloster Admout (Steiermark)
von 1744— t 1778. Ein guter
Komponist, von dem einEequiem ge-
nannt wird (Kornmüller 1, 211).
Sibin, Andre,
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresd.
besitzt 3 Senates p. la Harpe av. ou saus
pedule ou le pfte. av. l'acc. d'une Fliite
et Taille tous deux tres obligees. Ms. P.
qufol. — Gerb. 1 nennt ihn einen Bruder
des Gregor, der 1784 in Frankfurt 3 Quar-
tette f. Klav. V. Fl. u. Vcl. herausgab.
Sibiu, Oregor, ein Geistlicher
im Kloster Amorbach in Baiern
um 1784, gab in Frankfurt
3 Sonaten f. Harfe oder Klav. mit Fl.
und Bratsche als op. 1 heraus und La
chasse für Klav. mit 1 Y. Flöte u. Vcl.
(Gerber 1).
Sibire, L'abbe Antoine, geb.
zu Paris um 1757, machte seine
Studien im Seminar St. Sulpice,
trat dann ins Missionshaus und
wurde Missionär in Loango (Gui-
nea). Gegen 1787 kehrte er nach
Paris zurück und lebte als Eccle-
siastiker in der Parochie St. Louis
du Marais (Fetis).
Er schrieb: La chelonomie, ou le par-
fait luthier. Paris 18Ö6 Millet. S». X
u. 288 S. [B. Wagener. Brüssel.
Er bez. sich auf dem Titelbl. mit .,Conc.
Cure de traue. d'Assisi'-.
— Leo Liepmau besafs eine Ausg.:
Brüssel 1820 in 120.
— Ausg. von J. Gallay. Les luthiers
Italiens au XVIIe et XVIIle siecles. Nouv.
ed. du Parfait luthier de l'Abbe Sibire,
suine de notes sur les maitres des diver-
ses ecoles. Paris 18(39 Academie des
bibliophiles. 12o. 260 S. [Brüssel. Bo-
logna. E. C. of Mus.
Sicard, Laurent (der Kat. des
br. Mus. schreibt J. . .)? ii^c'i Fetis
war er an der Sainte-Chapelle zu
Paris im 17. Jh. angestellt.
Er gab 17 Bücher ,,Airs serieux et ä
boire" ä 2, et ä 3 parties avec la Bc.
Paris, Rob. (Chr.) Ballard. 3 Stb. fiul20
heraus. Fetis verz. nur 8 livres von 1662
bis 1668. Im br. Mus. befinden sich zum
Teil inkomplett folgende Bücher:
1. livre Paris 1666 Rob. Ballard.
1667
und
sus
1666.
3.
1668
91
11
4.
1669
M
11
5.
1670
»>
T
6.
1671
Chr.
Ballard.
7.
1673
ji
11
8.
1674
it
11
9.
1675
11
,}
10.
1676
11
i'
11.
1677
11
>,
12.
1678
11
11
13. ., „ 1679 „
In der Pariser Kationalbibl. befindet
sich 1 Exemplar: livres 1 — 8, 1666 — 1674.
Ein 2tes: livres 1—16, von 1666—1683,
in der Stadtb. Besannen, ein Vorname
fehlt. — In Bmssel 2329 Hv. 1—4. 6
bis 17 von 1666—1683 nur das Stb. Des-
sus. Wolfenb. nur vom 5. B. der Bass.
Sicca, Fr..., um 1706 Musicus
an St. Martin in Amberg (Metten-
leiter 2, 98).
Siccus, Anacletus, siehe Secclii.
Sicliardt, ... um 1703 Musicus
an St. Martin in Amberg (Metten-
leiter 2, 98).
Sichart, Lorenz, war Organist
an der Marienkirche in Nürnberg
um 1720 und gab heraus:
Sonata e Fuga per il Cembalo. 2 Bg.
in fol. (Gerber 2). Bekannt ist dagegen:
Sonata per l'organo composta da Lo-
renzo Sichart, Organista del Coro dei
Musici nella Chiesa di Sta. Maria a
Norimberga (Adur). [Schwerin F.
Siclier, Fridolin, geb. 5. März
1490 zu Bischofszell, wurde mit
13 Jahren dem Organisten Meister
Martin Vogclmeier in Konstanz in
die Lehre gegeben; als letzterer
1504 in Baden im Aargau während
eines Besuches starb und Hcnis
Bnclmer den Posten in Konstanz
erhielt, ging Sicher 1512/13 zur
Sicher.
161
Sidler.
weiteren Ausbildimg- zu ihm, nach-
dem er bereits von tlcn Chorherren
zn St. Pehigins in Bischofszeli mit
der Kaplans-Pfründe zu St. Agnes
belelmt worden war und am Sonn-
tage nach Ostern seine erste Xesse
gesungen hatte. Mit der Pfründe
war das Organistenamt verbunden.
Als in St. Gallen im Münster 1515
ein neues Orgelwerk aufgestellt
worden war, verdross Sicher das
schlechte Orgelwerk in Bischofs-
zeil und ging als Organist nach
St. Galleu, überliefs aber den Chor-
herren an St. Pelagius den Ertrag
seiner Pfründe, um davon ein neues
Orgelwerk hei^zustellen. Gegen
1520 war dasselbe fertig u. Sicher
versah abwechselnd beide Aemter
in St. Gallen und in Bischofszeil.
1531 hatte er sich in Eusisheim
i/Els. auf ein Beneficiura investie-
ren lassen. Nach der Restauration
des Stiftes Pelagius gab ihm der
Abt von St. Gallen noch die Kap-
lanei zu St. Jakob vor der Stadt,
eine Belohnung nicht nur für seine
langjährigen Organistendienste, son-
dern auch für seine durch alle Stürme
der Zeit imerschütterte Treue zur
römisch-katholischen Religion (Dr.
Ad. Thürlings schweizerische Ton-
meister 1903, siehe M. f. M. 1903
Nr. 8). Als Komponist ist er nur
in der Bibl. Basel's, Ms. Fx 21
Nr. 52, einer Tenorstimme, mit
dem Liede: „Mich hatt das gluck
ein zyt," 3 Strophen, vertreten.
Schubiger 2, 24 führt zwar eine
Sammlung vierstimmiger Gesänge
älterer und gleichzeitiger Komposi-
tionen in der Stiftsbibl. zu St. Gallen,
Codex 161 — 164 an, doch ist die-
selbe nach Thürlings nicht von
Sicher, sondern vom Magister Jo-
hmines Heer angelegt u. geschrieben.
Sichizzelli, Grins eppe, aus Mo-
dena, bekannt durch
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
2 Sonate per V. e B. [Musikfr.Wien.
Eine Siufouia in D. Ms. Stb. [Ber-
lin K. H.
Sichtbare und unsichtbare Son-
nen- und Mondfinsternisse, die sich zwar
im musikalischen Handbuch oder Musik-
almanach fürs Jahr 1782 befinden, aber
nicht augezeigt sind (Vign.). Ebenfalls
zu Alethinopel. B». 16 S. [B. B.
Beschrieben mit Auszügen in M. f. M.
12, 148, wurde Junker zugeschrieben, ob
mit Recht, ist sehr zweifelhaft, da er
selbst sehr schlecht wegkommt und Forkel
gelobt wird.
Sieiliaui, Filippo, päpstlicher
Sänger um 1788 (Haberl, Kat. 70).
In der Münchener alten Hofkapelle
eine Missa 8 voc. Ms. P. nur mit Sici-
Uani gez. — In B. B. L 261 Messa super
Omnium sanctorum 8 voc. P. — T 75
Missa a 3 voc. P. — Cap. sistina Cod. 259
Missa Omnium sanctorum 8 voc. 1788.
Siehe Haberl's Kat. S. 60 Anmkg.
8iculiis, Petrus.
In der B. L. Ms. 7, 1 ein Salve regina
5 vücuni.
Sitlel, M. Ambrosius, Pfarrer
zu Aroldisshausen , Wertrischer
Herrschaft (Titel), gab heraus:
Geistlicher Lieder, so in den Lutheri-
schen Kirchen zu singen gebreuchlich,
mit vier, auch ethche mit füuff vnnd
sechs Stimmen, also, dass der Choral
durch kurtze liebliche Fugen, so viel
mügUch, in allen Stimmen hindurch ge-
fiihret wird. Gesetzt vnd in druck ver-
fertiget durch ... 1. Thl. Erffurdt 1619
Phil. Wittel, Drucker. Stb.V 4P. 20 Lie-
der. [B. B: T.
Sidel, Johann, Kollab orator an
der Schule zu Kölleda (Merse-
burg),
komponierte zur Hochzeit seines Schwie-
gervaters die Motette : Ein freundlich Weib
. . . für 8 Stirn. Erfurt 1614 (Gerber 2).
Derselbe besals von einem späteren Joh.
Skid eine Kantate im Ms. „Komm mein
Freund" a 2 voci e ström, (die Musikfr.
Wien verz. dieselbe ni(;ht im Kat.).
Sidler (Seidler), Joseph Bern-
liard, von Zug, war um 1789
Organist in dieser Stadt und gab
heraus:
Ouvertüre p. le clav., nommee prince
de Cobourg. 1789. qirfol.
Quatre pieces.de preludes ou caprices
11
Sidney.
162
Siebenhaar.
in D, B, A, und EmoU, pour les commen-
9ants de clav. un peu avances. qufol.
Serenade pour le clav. devant l'Jiotel
du baron de Loudon, gencial feldmarechal
de l'empereur, ä Beigrade. 1789. qufol.
(G. Becker 1, 135.)
Nachweisbar sind:
Phantasia per il Cembalo. Tugio, dell'
autore. (Jos. Clausner sculpsit.) 10 S.
[B. M. B. Wagener. Briissel Cons.
Er bez. auf dem Titel seine Gebuiis-
stadt mit di Tugio Scizzero.
12 Münchener Redout- Ländler 1813.
München, Falter & Sohn. [B. M. Dort
noch Walzer ib. 1825. Nur mit Joseph
Sidler gez.
In der B. B. befindet sich ein Druck
für Klavier oder Orgel, der mit Capitaine
Sidler gez. ist und fast denselben Wort-
laut hat wie das zweite oben verz. Werk.
Der Titel lautet:
4 Piece de Preludes ou Caprices pour
le Clavecin ou Orgue. Munich, Goetz.
kl. qufol.
Gerber 2 schreibt über letzteren „-ffff-
jnfain Siedler des Kantons Zug in der
Schweiz"-, ein Dilettant, gab heraus, und
nun verz. er obige Ouvertüre u. Serenate
und nennt sie „Dilettanten -Geklimper". I
Auch Bossler in seinem Samlwke. 15 teilt
einen Tonsatz von Siedler mit.
Sidney, Sir ßol)ert,
setzte Galliarden von J. Dowlaud für
Laute und gab sie zum Druck in Eob.
Dowland's A musicaU. Banquet 1610.
Sidon, Samuel Peter, s. Sidow.
Sidow, . . . wurde 1736 vom
König- Friedrich Wilhelm I. von
Preufsen auf Vorschlag des Ge-
sandten in London nach Berlin,
resp. Potsdam berufen, um die
Musikschule für das Militär -Wai-
senhaus einzurichten. In London
zeichnete er sich als Opern- und
Pantomimen -Komponist aus. Er
soll auch der Erfinder des Murky
sein. Er f um 1754 (Ledebur).
Sidow, Samuel Peter, wurde
am 10. Juni 1679 an der kurf.
Kapelle in Berlin als Kapellmeister
angestellt, ging dann, als Kurfürst
Friedrich IE. den Thron bestieg,
nach London und soll sich als
Komponist bekannt geniacht haben.
Gerber 1 verz. einen Samuel Peter
von Siclon^ der von Rist und Mat-
theson (1, 75) erwähnt wird und
sich als Violinist von 1661 — 1666
in Hamburg aufhielt. Eist stellt
ihn noch über Joh. Schop. Sittard
1, 20 u. 22 schreibt: wurde 1665
der Nachfolger Joh. Schopp's als
Direktor der Ratsmusiker. Es ist
immerhin möglich, dass dies ein
und dieselbe Person ist.
Von Samuel Peter Sidon befindet sich
in Upsala eine Sonata con Allemande,
Courante, Sarabande ä Viollno solo con
Basse. Ms. fol.
Siel), Johannes, um 1510
„Singer" an der Hofkapelle in
Stuttgart (Sittard 2, 8).
Siebeek, Joliann Heinrieh,
Violinist am Gewandhauskonzerte
in Leipzig 1781 (Döiffel 2, 22. 37).
Siebenhaar der Siebenfältige,
Malachias, so gez. im Zesen, zu
dessen Liebesflammen er 1651 die
Musik zu 11 Liedern schrieb, zu
dem Rosen- und Lilienthal 1670
25 Melodien mit Bass und zu
dessen Andächtige Lehr -Gesänge
1675 alle Sangweisen. 3 Lieder
noch in Zesen's Reinw^eisse Hertzo-
gin 1668 und dessen Schöne Ham-
burgerin [Wolfenb. br. Mus.] Ger-
ber 1 berichtet über ihn, dass er
1 644 von Tangermünde nach Magde-
burg als Kantor, Musikdirektor und
Schulkollege berufen wurde und
später das Diakonat an St. Ulrich
erhielt.
Im brit. Museum in London befinden
sich unter Malachias Sieben haar folgende
Drucke :
HiniDilische . . Liebesflammen . . 8 st.
Concert. Magdeburg 1659. fol.
Gängel- Wagen der Jugend u. Stab des
Alters. Genommen aus dem 17. u. 18.
Versiculn des 71. Ps. und . . in ein 6 st.
Epithal. mit u. ohne lustr. . . . übersetzt.
Magdebg. (1661) J. Müller, fol.
Der Kii'chen Jesu köstl. Seelen-Schmuck
. . ein 8 st. Concert mit Tromp. u. Paucken
... ib. 1661. fol.
Siebenkäs, Jeremias Paulus
163
Siebert.
Schiüdige Pflicht und treu -meinender
Unterricht . . . unt 8 St. ib. 16(32. fol.
Himmlisch-lechtzendes Hirschen-Hortz,
welches sich . . nach dorn theüren An-
schauen Christi Jesu sehnet . . in eine
8 st. Motect übers, ib. (166.3). fol.
Himmelsteigendes Danckopfer der Uhr-
Alten Stadt Magdeburg ... 10 st. Coucert
. . . mit Bc. ib. 1065. fol.
Svaaviloquium Dei . . 9 st. Concert mit
Tromp. u. Pauck. ib. 1667. fol.
Siebeiikäs, Jeremias Paulus,
nach 1735 in Kürnbero- e;eb., Sohn
des Johann, war Organist an der
Marienkapelle in Nürnberg (BiogT.
31). Gramer 1, 649 erwähnt ihn
noch im Jahre 1783.
Siebenkäs, Johann, geb. 23.
Dez. 171-4 zu Nürnberg, gest. 22.
Jan. 1781 ebd., bildete sich unter
Förtsch zum Klaviervirtuosen aus,
ging darauf nach Dresden und
wurde Schüler Heinichen's, kehrte
vor 1735 nach Nürnberg zurück
und war gezwungen, die Bäckeroi
seines Vaters zu übernehmen,
wurde aber später Organist an
der "Walburgiskirche, dann an der
Marienkapelle, 1764 Organist an
St. Lorenz und dann an St. Sebald
(Gerber 1. Biogr. 27).
In der B. B. im Ms. 208.50 befindet
sich die Kantate Kommt herzu, f. 4 Stim.
mit Instrum. P. 73 S.
Siebens, Pierre, geb. um 1774
zu Mechehi, begraben am 3. April
1846 ebd. Dirigierte an 40 Jahre
die Musikvereine seiner Vaterstadt
und erwarb sich durch Hebung
des Geschmacks grofse Verdienste.
Von seinen Kompositionen werden
nur einige Klavierwerke genannt
(Gregoir, Galerie).
Sieber, Oeor^es - Jean (oder
umgekehrt), der spätere Musik-
verleger, geb. um 1734 in Franken,
gest. zu Paris um 1815, 81 Jahr
alt. Er bildete sich zum Hornisten
aus, trat in den Musikchor der Garde
und darauf 1765 ins Orchester der
grofseu Oper als erster Hornist
Auf den Rat Christian Bach's, den
er auf einer Reise nach London
kennen lernte, legte er eine Musi-
kalien- und Verlagshandluug in
Paris an und begann 1770 seine
Thätigkeit uiit Haydn's Sinfonien,
denen Mozart'sche u. a. folgten.
Brenet in les Conceils en France 1900
p. 369 zeigt 1772 die Oper von ihm an:
Deucalion et Pyrrha.
Sieber, treorges- Jules, Sohn
des Georges- Jean, geb. um 1775 zu
Paris, gest. ebd. 1834. Schüler
von Nicodami, trat darauf ins Con-
servatoire unter Bertou's Direktion
(Fetis). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar (möglich, dass
Einiges auch von seinem Vater
herrührt, da die Vornamen fehlen
oder nur G. J. zu lesen ist):
Air de vive Henry lY varie pour le
Fortep. par G. J. Siber. 3. liv. variat.
Paris, Tauteur. [ß. B.
Hymne des H . • . Grades avec choeur,
pai'oles du Ch . • . Martin av. aoc. de 2 V.
A. B. et Cors ou Fortep., ded. au . . J.
Koechlin . . par le F . • . Sieber. Paris,
Tauteur. 8°. P. [Brüssel Cons.
La rose et la croix, chant Ma^onique
mis en mus. av. acc. de 2 V. A. B. et
2 Cors ad lib. ou Fortep., precede d'une
Invocation ded. . du Point Parfait, vallee
de Paris, par le F . • . Sieber. Ib. 8'^.
P. lib.
Sieber, Joliann, wird von Joh.
Rist unter dessen Porti-ät, ge-
stochen von Haeckner, in Versen
gefeiert. Gregoir, Fanth. 5, 103
fügt hinzu: f um 1667. Walther
führt einen sich zu seiner Zeit in
Rom aufhaltenden Komponisten
Sieber an, der 6 Sonaten f. Flöte
u. Bass in Amsterdam herausgab.
Siebert. Die berliner kurf. Hof-
kapelle besafs 3 Säuger resp. Kam-
mermusici dieses Namens: Gregor^
Hans u. Peter, die in den Jahren
1585 und Peter 1572 verz. wer-
den (Schneider 6. 20. Friedländer
Dokumente).
11*
Siebigk.
164
Siefert.
Siebigk. Man führt zwei Au-
toren dieses Namens an 1. Chri-
stian. Albrecht, 2. Ludwig Anton
Leopold und giebt beiden die-
selben Daten u. dieselben Aemter.
Nach meinen bibliographischen
Untersuchuugen sind es zwei ver-
schiedene Autoren, der Erste ist
der Verfasser des biographischen
Werkes: Museum berühmter Ton-
künstler und der Zweite ist der
Komponist der Klavierpiecen. Zwei-
felhaft wird man dagegen wieder
durch Hoffmann's Anzeigen von
Aufsätzen in den schlesischen Pro-
vinzialblL, die er dem Zweiten zu-
schreibt, während er das Museum
nicht erwähnt. Hoffmann schreibt
über den Ljudwig Anton Leopold
Siebiqk: geb. 26. März 1775 in
Dessau, gest. ebd. 12. April 1807
im väterlichen Hause, 1797 wurde
er Inspektor u. Lehrer a/d. evangel.
Friedrichschule in Breslau, erhielt
1802 den Titel eines Professors,
wurde 1803 adjungierter Prediger
an der Breslauer reformierten
Kirche und kam 1806 als Dom-
prediger nach Halle.
Er gab heraus: Douze Variations .sur
Uli thenie couuu pour le Claveciu, oe. 1.
Breslau 1797. qufol. Op. 2 mit gleichem
Titel 1799. Ohne op: 25 Var. uud 1
Marsch (Hoffmann).
An praktischen "Werken lassen sich
noch nachweisen: 12 Variations pour le
Pfte. par L. A. L. Stchigk. Op. 5. Lps.,
Br. & H. (72). qufol. 8 S. [ß. Kgsbg.]
und 12 Variations pour le Clavessiu, oe.
6 par L. A. L. S. . . Breslau 1798. [B.
Lpz. Berlin K. H.
Aulserdem ist aber noch das literarische
Werk bekannt, welches den Titel trägt:
Museum berülimter Tonkünstler in
Kupfern und schriftlichen Abrissen vom
Professor C. A. Siebigk. (Mit dem 2.
Titelblatt: Oder Museum deutscher Ge-
lehrten und Künstler 2ter Band). Bres-
lau 1801 Schall, kl. 8». Enthält die Bio-
graphien nebst Porträt von Seh. BacJi 20
Seit, Jos. Haydn 32 S., Mozart 70 S.,
Zumsteeg 29 S., Clementi 19 S., Fr. W.
Rust 29 Seit. [11 B. B. Lpz. B. Wage-
ner. Musikfr. Wien. Brüssel.
In den schlesischen Proviuzialbll. fin-
den sich Artikel in Bd. 26. 28. 29. .31.
36. Die Leipz. Ztg. in Bd. 6 enthält
Briefe über Breslau, gez. mit L. A. L.
Siebigk und die Variationen op. 5 u. 6
bespricht sie in Bd. 4 u. 5, unter den
Buchstaben L. A. C. S. . . Vielleicht
glückt einem Anderen eine bessere Lösung.
Siebolcl, Johann Barthel Ton,
ein Arzt, Prof. der Chirurgie zu
Würzburg, ein geborener Würz-
burger am Ende des 18. Jhs., über-
nahm 1807 die Redaktion der
Fränkischen Chronik und brachte
darin über 30 Biographien von
Musikern, ebenso in den Neuen
artistisch literarischen Blättern von
und für Frauken 1808. Gerber
hat die Biographien für sein Lexi-
kon benützt, wie er selbst sagt.
Siefert(latinisiertSyfertus),Paul,
nach seinem Porträt 1586 in Danzig
geboren, gest. 6. Mai 1666 ebd.,
begraben 10. Mai. Nach eige-
ner Aussage war er ein Schü-
ler SweeHnck's, kam dann in die
Dienste der Hofkapelle in War-
schau und wie er selbst sagt unter
König Sigismund III. (regierte von
1587—1632} wahrscheinlich als Or-
ganist. Schon hier lag er stets im
Hader mit dem Kapellmeister, der
seiner Meinung nach die Aufführung
seiner Kompositionen verpfuschte.
Im Jahre 1620 kurz vor Ostern
trat er in Danzig auf, doch waren
alle Aemter besetzt u. erst 1623,
als Mich. Weyda starb, Avurde er
Organist an St. Marien. Als Kom-
ponist war er sehr thätig und
seine Kompositionen wurden fleifsig
aufgeführt, doch ihm nie zu Dank,
so dass er mit dem jeweiligen Ka-
pellmeister stets in Zank und
Streit lag. Die verschiedenen
Klageschriften, in der Yiertelj. 7
abgedruckt, lassen einen heftigen
und leidenschaftlichen Charakter
Siofert.
165
Siegel, Michael.
durchblicken, der sich durch Zu-
rücksetzung zum Aeufsersteu ge-
reizt fühlt (ricrtelj. 7, 897 mit
Portr.). Der Angriff Marco Scacchi's,
der jedenfalls durch den Kapell-
meister Kasp. Förster veranlasst
wurde und die Schrift Cribrum
musicum ad triticum Svferticum
. . . Yen. 1643 erzeugte, worin
Scacchi Siefert's 16-40 erschienene
Psalmen kritisiert u. scharf tadelt,
veranlasste Siefert zu der Gegen-
schrift:
Auticribratio rausica, ad avenam Schachi-
anam (?), li. e. ocularis demoustratio cras-
sissimoruiu errorum, quos Marcus Scha-
chius, Author libri, an. 1643. Venetijs
editi quem Cribrum musicum ad triticum
Svferticum baptizavit, jmssim in eo coui-
misit, cum aunexa Siferti justii defensioue
honoris ac bonae famae, adversus am-
l^ullas et falsitates Schachianas. In usum
studiosorum Musices et defensionem iuno-
centiae Authoris Publicae luci commissa.
Impressa Gedaui impensis Authoris. Dan-
tisci 1645 Georg ßhetius. foi. 16 Bll.
[br. Mus. 2 Exempl. Bologna, im Druck
u. Kopie. Cap. Julia in Eom.
Näheres in Viertel]. 7, 421.
Die 1640 u. 16.51 erschienenen Psal-
menbftarbeitongen sind betitelt:
Psalmen Davids, nach francösischer
Melodey oder AVeise in Music componirt,
Vüterschiedliche Theil mit 4. vnd 5. Stim-
men zu singen, vnd mit allerhand Instiu-
menten zu gebrauchen, nebenst einem
General - Bals Von P . . S . . Dantiscano,
Vor Zeiten iu Kgl. Capelle Königs in Polen
Sigismundi III. Sei. Hoch!. Gedächtuüls.
itziger zeit der Pfarrkirchen zu Dautzigk
bestalten Organisten. 1. Thl. Gedruckt
zu Dautzigk 1640 Georg Rheten, in Ver-
legung des Authoris. 6 Stb. qu4''. Nr. 1
bis 12 Psalm, dann 2 Concerti mit deut-
schem u. latein. Text. [Stadtb. Danzig
Nr. 41.
— Psalmorimi Davidicorum, ad Galli-
cam melodiam arte compositorum musi-
cah, quid diversis sistuntur partibus, ä 4.
5. 6. 7. 8. Vocibus decantaudi, cum prae-
viis Symphoniis sonandis, ut & Germanicis
Latinisqj Textibus metrice luppofitis cum
Baffo Generali. Pars Secunda . . . (wie
oben, nur lateinisch). Dantisci 1651 Rhe-
tianus, sumptib. Authoris. 9 Stb. qu40.
In der I. vox die Dedic. an Joan. Casi-
miro regi Poloniae ac Sueciae. 28 Gesge.
deutscher u. lat. Text. Den Schluss bildet
eine Canzone für 8 Instruni., darauf sein
Porträt mit einem Kanon in der Hand
und ein danmter stehendes Gedicht bez.
ihn als Schüler Sweeliuck's. [B. D. Brieg
(fehlt im gedr. Kat., wie übei'haupt die
Verwaltung in Brieg das Seltenste nicht
nach Breslau gesendet hat). Upsala soU
eine Ausg. von 1659 besitzen, wie der
Kat. aussagt, fehlt der Altus. Eine mo-
derne Part, besitzt zum Teil aus beiden
Teilen die B. Elbing Nr. 347—349.
Canticmn seu Synibolum divi Ambrosii
et Augustini Te Deum laudamus, compos.
a 1. 2. 3. 4. 5. voc, vivis et iustrum. c.
Bg. Dantisci 1642 Rhetius. Stb. kompl.
qu4". [br. Mus.
Orgelstücke in einem starken hds. Folio-
bande im Minoriten-Convent in Wien mit
Paiü Sivert gez.
Der Herr herrscheu thut 5 voc. Ms. 20
iu B. Br.
Siegel, Daniel Siegmiiiid, geb.
17. Sept. 1774 zu Satzung i/Sachs.
(Zwickau), wurde 1798 Organist
in Annaberg und feierte 1848 das
50 jährige Amtsjubiläum. Er schrieb
an 46 "Werke Variationen und 4
Samlg. Lieder (Fotis. Yollhardt in
seinen Cantoren und Organisten
Sachsens schreibt S. 7 gebürtig aus
Bärenstein).
Siegel, Gregor und Ludwig,
siehe Sigell.
Siegel (Sigillus), 3Iieliael, aus
Thum im Meifsenschen, bez. sich
1622 als Studiosus Musicae, war
seit 1623 Kantor in Hayn und
von 1626 bis 16B2 Lehrer und
Kantor an der Pfarrkirche und
Lateinschule zu Torgau. Wurde
in letzterem Jahre wegen an-
stöfsigem Lebenswandel entlassen
(Taubert 1, 17).
Im Gothaer Cantional 3. Thl. 1648 der
fünfstim. Gesang: Sag, was hilft alle
Welt. Derselbe in P. in Ms. W 101
Nr. 1619 der B. B. Ein 5stim. Tonsatz
unter Sigillus in neuer Aiisg. (Eitner 2).
— Die B. B. besitzt mehrere Gelegen-
heitsgesänge von je 1 Bog. in fol., Stim.
unter einander, doch nicht in Part. Sie
sind betitelt;
Siegfried, Cornelius.
166
Sieve.
1. Jubilum natalitium, 5 voc. Lips.
(1621) Job. Glück.
2. Angeloruüi fimctio, 5 voc. Ib. 1622.
3. Benedictio et valet dictio, 5 voc.
Ib. 1623.
In B. Proske Ms. 372 Nr. 121 ein
deutscbes Lied zu 5 Stirn.
Siegfried, Cornelius, um 1600
Prediger zu Ebertzheim (Leiningen).
Ein 4stizn. Gloria in excelsis mit dem
Laudamus und ein Kyrie in neuen Ausg.
(Eitner 2).
Siegfried, Joliaiiu, Superinten-
dent zu Schleitz im Voigtlande
um 1620, geb. zu Borna, gab nach
"Waltlier heraus: Es erhub sich
ein Streit für 6 Stirn., Motette aufs
Michaelis-Fest.
Siegl, . . . AYaldhornist aus "Wien,
kam 1772 an die Hofkapelle in
Kassel, ging aber 1773 wieder
zurück nach Wien (Apell).
Siegm.iier (Siegmever, Sieg-
majer), Joliaim G^ottlieb, geb.
12/13. Nov. 1778 zu Peritzsch bei
Eilenburg i/Sachs., war General-
postaratsekretär zu Berlin und be-
trieb als Dilettant Musik. Er gab
heraus :
Fundament des General -Basses von
AVolfg. Amad. Mozai-t . . . Beriin 1822
Wilb. Logier. kl. 40. 50 S. [B. B.
Musikfr. "Wien. Brüssel. Freisiug.
Theorie der Tousetzkunst mit Bezug-
nahme auf die Theorie von W. A. Mozart.
Berün 1822 ^Y. Logier, kl. 4». 8 u.
2.02 S. [B.B. Bi-üssel.
— 2. verbess. u. vermehrte Aufl. Ib.
1834. 40. 10 u. 252 S. [B. B. Musikfr.
Wien.
Ueber den Ritter Gluck und seine
Werke. Briefe von ihm und anderen
benihmten Männern seiner Zeit. Eine
historisch -kritische ßeui-theilung seiner
Opern -Musik. Aus dem Französischen.
Beriin 1823 Voss. 8". 384 S. [B. B.
Musikfr. Wien. B. Lpz. Hofb. Wien.
— 2. Ausg. Ib. 1837. (Nur neue
Titelausg.) [B. B. B. Wagener.
Becker 2 schreibt: Der Verfasser des
Originalwerkes ist Abbe Gaspard Michel
(Lehlond.) Gluck's Freund und Bibliothe-
kar am College Mazarin und lautet der
Originaltitel: Memoires pour servir ä
l'histoire de la revolution . . . Paris 1781.
8° (siehe Becker 1, 158).
üeber das 1. Werk von Mozart siehe
Jahn's Biogr. 3. Aufl. 1. Teil 812.
Sieg-mimd, ... um 1585 Mit-
glied der kurf. Kapelle in Berlin
(Friedländer).
Siegmimd, Grottfried, um 1680
Altist an der Hofkapelle in Dres-
den mit 100 Thlr. Gehalt (Fürste-
nau 1, 98).
Sieraliowski, AbbeTVenceslans,
Kanonikus und Propst a/d. Kathe-
drale zu Krakau, geb. um 1741,
trat als Musikschriftsteller u. Kom-
ponist auf. Näheres bei Sowinski.
Siersleben, Nikolaus, um 1618
Instrumentist an der Hofkapelle in
Berlin mit 300 Thlr. Gehalt (Schnei-
der 28).
Siefs (Sies), Jolianiies, aus
Oesterreich. 1512 erhält er vom
Herzoge von Württemberg, in des-
sen Diensten er als Sänger stand,
den Auftrag, in Strafsburg Sänger
für die Kapelle anzuwerben und
erhielt als Beisegeld 49 Gld. 1519
wird er als Kapellmeister bez.
Während der Verbannung seines
Herrn, des Herzogs Ulrich, durch
die Oesterreicher (1519 — 1534)
mag er eine nicht allzugute Zeit
verlebt haben, obgleich dem Propst
Martin von Denkendorf anbefohlen
wird, dem Kapellmeister Johann
Si eisen seinen (behalt und was ihm
zum Unterhalt nötig ist, zu reichen
(Sittard 2, 9—11).
Im Peter Schoeffer, Liederbuch von
1513, befinden sich 4 deutsche vierstim.
Lieder, von denen zwei in Monatsb. f. M.
25, 201. 203 in P. mitgeteilt sind (Eit-
ner 1).
Ein im 17. Jh. lebender Icjnax Sies
war Alunmus an S, Gregorius. Er ist
der Schreiber der Mss. in B. M. Nr. 111
bis 113.
Sieve, Gilles de, um 1615
Sänger an der Kgl. Kapelle in
Brüssel (Straeten 5, 155).
Sievers, Georg Ludwig Peter.
167
Sigefridus.
Sicrers, Dr. Oeorg Ludwig
Peter, Sohn des Job. Friedr. Lud-
wig, geb. um 1775 in Magdeburg,
lebte seit 182-4 in Rum, wo er
aucb starb, das Datum ist uicbt
bekannt. Der Vater uuterricbtete
ibn in der Musik, docb betrat er
die Literaten -Karriere und zwar
als Journalist über Kunst, zumeist
über Musik und Musiker. Seinen
Aufenthaltsort wechselte er sehr
oft. Zuerst lebte er 1807 in
Braunschweig, um 1808 in Kassel,
wo er eine Zeitschrift redigierte
und Romane schrieb, dann in
Altenburg, wo er Mitarbeiter des
Brockhaus'schen Konversationslexi-
kons war, dann in Wien, gegen
1810 in Paris als Korrespondent
deutscher Zeitungen und endlich
seit c. 1824 in Rom.
Artikel über Musik findet man in den
Eegistern der Allg. mus. Lpz. Ztg. von
Bd. 9 ab und in Scliott's Cäcilia, verz. in
Bd. 10, S. 279. Er schrieb über Alles
und Jedes. In der Lpz. Ztg. 32, 551
findet mau Urteile über seine Sclirift-
stellerei. In Buchform erschienen:
Ueber Madame Catalani-Valabregue als
Sängerin, Schauspielerin . . . Lpz. u. Alten-
biu'g 1816 Brockhaus. 8''. Einzeldruck
aus der Zeitschrift: Zeitgenossen. [Mu-
sikfr. Wien. Dresden. Brüssel.
Mozart und Süfsmaver, ein neues Pla-
giat. Mainz 1829 Schott. [B. B. B. M.
Musikfr. Wien. Brüssel.
Einen kleinen Teil seiner Zeitungs-
artikel zeigt Becker 1. 2. an.
Sieyers, Johann Friedricli
Ludwig, geb. 26. Jan. 1742 zu
Oegle im Hannoverschen, gest.
28. Juni 1806 zu Magdeburg (nach
Hoffmanu von Fallersleben). War
anfänglich Organist an der An-
dreaskirche zu Braunschweig und
erhielt darauf 1770 die Organisten-
stelle nebst einem Yicariat an der
hohen Stiftskirche zu Magdeburg, er-
richtete daselbst auch ein wöchent-
liches Konzert, welches noch im
Jahre 1784 seinen guten Fortgang
hatte, wie Gerber 1 sagt. Die
Titel seines letzten Amtes liest
man auf seinen :
Oden und Lieder aus der Geschichte
des Siegwart (für 1 Stimme mit Klav.).
Magdebg. 1779. qufol. Hier findet man
auch die einsbnals beliebte Romanze: Es
war einmal ein Gärtner. 12 Lieder.
[Stadtb. Breslau. B. B. B. G. Musik-fr.
Wien.
Gramer 1, 479 lobt die Lieder.
3 Senates pour le Claveciu . . . oeuv. 1.
Beriin (1782) Hummel, fol. [Dresd. Mus.
Schwerin E.
Miserere 4 voci 2 V. 1 Va. Fag-. Tel.
et Contra- Violon di Sievers ,,Thomorganist
in Magdeburg". Ms. Stb. [Schwerin F.
Sifaee (Sif accio), GrioTanni Fran-
cesco Gri'ossi, detto, ein bedeuten-
der Sopranist (Kastrat) des 17. Jhs.,
geb. um 1666 zu Pescia in Tos-
cana, ermordet in Italien um 1699.
Schüler von Redi, soll zuerst um
1675 in der päpstl. Kapelle an-
gestellt gewesen
sein
sang
dann
in der Oper, lebte um 1686 — 87
in England und stand im Dienste
des Königs James IL, ging dann
wieder nach Italien zurück (Brown
u. Fetis).
Die Bibl. in Cambridge FW. besitzt
von ihm im Ms. 44 fol. 82 eine Motette
„Tantum ergo" f. Sopr. mit Bc. und
Ms. 120 Nr. IGS ,,Why are my eyes".
Sigebertus Gemblacensis, starb
1112 und lebte im Kloster zu
Gemblours in Brabant (Fabricius
1, 221).
Sein Tractat ,,Sententia cuiusdam de
ratione tonorum" mit dem Aufauge „Qiün-
que sunt consonantiae musicae" besitzen
die Hofb. in München, Cod. 14663. Die
Hofb. in Wien, Cod. 55 aus dem 10. (?) Jh.
und Kgl. B. Brüssel Codex 10078—95.
Die Abhandlung ist dieselbe wie der
Anonymus in Gerbert's Scriptores 1, 338
(Viertel] . 1, 173).
Sigefridus, Cornelius, Prediger
zu Ebertsheim (Baiern, Pfalz) und
Martesheim, gab heraus:
Kirchen - Gesang, Psalmen vnd Geyst-
liche Lieder, welche . . . mit 4 Stimmen
. . . componirt vnd gestellt durch . , .
Sigelius.
168
Sigismondo d'India.
Strafsbm-g 1605 Aiit. Bertram. 120. 122
Gesge. [B. Göttingen.
Sigelius, P. Riifinus (keinen-
falls derselbe v.-ie Sigillus), gab
1630 zu Ingolstadt, gedr. von Greg.
Haenlinus, heraus:
Alveus sacer in cellas varias distinctus,
melle et nectare sononis. Quam in cel-
lula sua ut coelo affinior esset, finxit
Eeligiosa apis . . . Monachus Benedictinus
monasterii Seonensis (in Oberbaiern) ad
S. Lambertum Professus. Die Dedic. ist
an dem Abt Franeiscum zu Weingarten
gerichtet (Kornmüller 1, 209). Der In-
halt besteht aus 21 Gesängen zu 1 bis
4 Stirn.; ein Exempl. in B. Proske.
Siffell (Siegel), Grregor und
Ludwig, beide Instrumentisten an
der Hofkapelle in Stuttgart von
1605 bis c. 1634. In letzterem
Jahre werden sie als Posaunisten
und Yiolisten bez. (Sittard 2, 33. 49).
Siger, Paul, aus Herleben (Fetis
schreibt: Herrenthal). Er lebte in
Köln im 17. Jh. Draudius verz.
Pauli Sigeri Herelberani Flandri, Bür-
gers zu Colin, Psalmodia Davidica, Davids
teutsche Psalmen mit 5 vnd weniger Stim.
zugericht. Colin 1590. #. Ritter und
Grässe verz. keinen Ort obigen Namens.
Sigfrid, Johauii, städtischer
Kantor in Zwickau (Cantor Cicen-
sis?), ist bekannt durch
Ms. Z 60, B. B., 8 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 12: Ascendo ad patrem 5 voc. — In
B. Proske, Ms. 732 Nr. 15 ein 4 st. lat.
Gesg. — In B. Zwickau 710 eine 12 stim.
Motette „Wem ein ti;gendsam Weib be-
scheret ist^S fehlen C 3, T 1, B2. Ms. in
fol. — In Lübeck, Ms. Cantional 4 Stb.
inkompl. Nr. 74: Es erhub sich ein Streit
0. 2. p. h 6 V. eine spätere Eintragung,
mit der Bemerkung: aus Borne bei Magde-
burg gebürtig. Dieselbe Motette zu 7 Stirn,
(sie?), in B. Löbau, Ms. an Weissensee
Nr. 107, fehlt T., A. u. B. defekt. Auch
hier \^'ird er gebürtig aus Borna bez.
Sigliicelli, eine Musikerfamilie
in Modena, die sich als Violinisten
auszeichneten und an der Hof-
kapelle in Modena augestellt waren.
Der Stammvater ist
FiUppo^ geb. um 1686 zu San
Cesario im Modenaschen, gest. 14.
April 1773. Seit 1760 erster Vio-
linist a/d. Hofkapelle. Sein Sohn
Oioseffo^ geb. um 1737 zu Mo-
dena, gest. ebd. 8. Nov. 1826, seit
1777 erster Violinist. Ein Sohn
des Gioseffo
Carolo, geb. um 1772 zu Mo-
dena, gest. ebd. 7. April 1806.
Seit etwa 1796 erster Violinist.
Antonio und Viticenxo gehören
dem 19. Jh. au (Fetis nach Doku-
menten).
Von dem 2., Gioseffo oder Giuseppe,
befinden sich im Konservat. zu Mailand:
Sonata in F. per V. e B., Ms.
Divertimento in G. per V. e Vcl. (o
2 V.). Ms.
Duetto in C. per 2 V., Ms.
Sigillus, siehe Siegel, Michael.
Sigismondo da Jeime, Padre,
bekannt durch:
Magnificat in Si bem. a tre voci, due
tenori e basso, con organo. Ms. P. [Mai-
land Cons.
Sigismondo d'India aus Pa-
lermo geb., er bez. sich mit Cava-
liero und diente als Musikdirektor
der Kammermusik beim Herzoge
von Savoyen ; später war er Kapell-
meister beim Kardinale Moritz von
Savoyen und Piemont. Obige Stel-
lungen bekleidete er nach den
Titeln seiner Druckwerke seit 1612.
1627 wird der Kardinal Sabandia
von Savoyen genannt. Sein Wohn-
ort war Turin, wie auch Fil. Al-
bini in der Vorrede zu seinen
Musicali concenti 1623 bezeugt.
Fetis nimmt die Städte der Dedi-
kations- Unterschriften für seinen
jeweiligen Wohnort an, doch wis-
sen wir heute, dass der Komponist
damaliger Zeit, sobald er nur ab-
kommen konnte, stets die Ueber-
wachung des Druckes am Druck-
orte selbst besorgte und dort auch
die Dedic. schrieb. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Novi Concentus ecclesiastici binis, ter-
uis vocibus concinendi . . . Yen. 1610
Sigismondo d'India.
109
Sigismand.
Ang. Gardainis. 4 Stb. mit Bc. 4".
23 Mot. Hier führt er noch keinen Titel.
Die Dedic. ist an den Kardinal Sabandia
gerichtet und unterz. Piacenza 12 1610.
Dies kann man als seinen AVohnort bez.
[Bologna, br. Mus : B. Bc.
Lib. 2. sacrorum Concentuum . . . Nobi-
lis Panormitani, ternis, quateruis, 5, 6que
Tocib. concin. Ven. 1610 Gard. & fratres.
6 Stb. 40. 20 Mot. [B. ai. Bologna
fehlt Bc.
Lib. 1. Motectoram 4 vocibus auctore
. . . Divi Itarci Aequitu . . . Yen. 1627
Alex. Vincentius. 5 Stb. 40. 22 Mot.
[B. Br. Bologna: B. Bc. in beiden Ivat.
Abdr. der Dedic.
Lib. 1. de iladiigali a 5 voci, di . . .
MUano 1606 Ag. Ti-adate. 5 Stb. 4^.
21 Madr. [br. Mus: B. 5a.
— Ven. 1607 Aug. Gardano. 5 Stb.
40. 21 Madr. [Bologna.
— ristamp. Yen. 1610 Gardano & fra-
telli. [Rom B. C: C. B. 5a. Oxford Ch.
Ch. br.Mus: B.
Lib. 2. de Madr. a 5 v. . . Yen. 1611
Gard. & fratelli. 5 Stb. 4». 21 Madr.
[Rom B. C: C. B. 5 a. Oxford Ch. Ch.
br.Mus: B.
... II 3. lib. de Madr. a 5 v. con il
suo Bc. da sonar coa diversi instromenti
da corpo ä beneplacito; ma necessaria-
mente per gli otto ultimi. Yen. 1615
B. Magni. 6 Stb. 40. 21 Madr. [Bibl.
•wie vorher, im br. Mus. noch der Bc.
II 4. lib. de Madr. a 5 v. . . Capo della
musica di Camera del Sereniss. & Invitiss.
Duca di Savoia . . . Yen. 1616 Amadino.
5 Stb. 4". 20 Madr. [Oxford Ch. Ch.
Rom B. C: C B. 5 a.
II 5. lib. de Madr. a 5 v. . . Yen.
1616 Amadino. 5 Stb. [Bibl. wie vorher.
IJ 7. lib. de Madr. a 5 v. . . Roma
1624 G. B. Robletti. 5 Stb. 4P. 21 Madr.
[Rom wie oben. Bologna C. T. B.
8. Libro de Madr. con il Bc. del Cava-
lier ... Roma 1624 Robletti. 6 Stb. 4«.
12 Madr. [Bologna. Rom wie oben.
La Musiche e Balli a 4 voci con il Bc.
del . . . composte nelle reggie nozze del
Sereniss. Prencipe di Savoia Yittorio Ama-
deo, Madamma Chi'istiana, Kuovamente
comp. . . Yen. 1621 Ale&s. Yincenti. 5 Stb.
40. 33 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
Yillanelle alla Xapolitana a 3 voci di
. . . Lib. 1 . Yen. 1610 Ang. Gardano &
fratelli. 3 Stb. 4«. 19 Gesge. [Bo-
logna. Oxford Ch. Ch. B. B:C1. br.
Mus. 3 Stb.
Lib. 2. delle YiUaneUe alla XapoUt. a
3. 4. & 5. Yoci. Di . . . Yen. 1612
berede Ang. Gardano. 3 Stb. 4». 23 Ge-
.sänge. [Bologna: Cl. 2. br.Mus: B.
Le Musiche di . . . da cantar solo uel
Clavicordo Chitarone Arpa doppia et altri
istromenti simili. Milano 1609 l'herede
di Simon Tini & Eil. Loraazzo compagni.
1 vol. 67 S. 53 Gesge. [Brässel. Paris
Nat. Genua U. B. Yenedig B. M.
Le Musiche a 2 voci di . . . Yen. 1615
Amadino. 1 vol. fol. 41 S. Dedic. in
Turin gez. 28 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
C. P. Turin B. n. Bibl. Bohn in Breslau.
Le Musiche del ... Lib. 3. a una e
due voci. Milano 1618 Fil. Lomazzo.
1 vol. fol. 31 S. 19 Gesge. Yogel 1,
327 einen Teil der Dedic. [Bologna.
Paris Xat.
Le Musiche del . . . a 1 et 2 voci da
cantarsi nel Chitarrone . . . con alcuue
Arie, con l'Alfabetto per la Chitara aUa
spagnola. Lib. 4. Yen. 1621 Aless. Ym-
centi. 1 vol. fol. 33 S. 16 Gesge. mit
Angabe der Dichter. [Oxford Ch. Ch.
Le Mu.siche del ... da cantarsi (wie
vorher). Lib. 5. Yen. 1623 ib. 1 vol.
fol. 25 S. 14 Gesge. Die Gedichte zum
Teil vom Autor. [Oxford Ch. Ch.
In alten Samlwk. 2 Motetten (Eitner 1).
Sigismondo, Griuseppe, geb.
13. Xov. 1739 zu Neapel, gest.
10. Mai 1826 ebd. Studierte Jura
und betrieb Musik nur nebenbei,
widmete sich aber später ganz der
Kunst und trat als Komponist auf;
auch als Gesanglehrer hatte er
einen guten Ruf und nannte aus
den höchsten Kreisen seine Schüler.
Als unter der Regierung Murat's
das Konservatorium reorganisiert
wurde, wählte man ihn zum Biblio-
thekar an der sehr reichhaltigen
Bibl., dort findet man auch Einiges
von seinen Kompositionen im Ms.
(siehe Fetis. Florimo nennt ihn
nur beiläufig).
In der B. B. unter den Mss. theoret.
befinden sich 4 Bde., fol. 30—33. mit
Materialien zu einer Geschichte der Musik
! der neapolitanischen Schule. — Das Con-
seiv. zu Mailand besitzt: Scuola di can-
tare e Solfeggi per Sopr. c. B. d'accomp.,
im Autograph.
Sigismimd, Polonos, siehe Po-
loiios.
Sigl, Franc. A . . . M .
170
Signorini, Carlo.
Sigl, Franciscus A . . . M . . .,
ist in der Hofb. in Karlsruhe mit
folgenden Werken im Ms. ver-
treten :
90Ü. Missa triumphalis , ünomastica
pro festo St. Ludovici Confessoris 4 v.,
V.. Clarinis, Com. Alto Viola, Tymp. et
Organo. Autogr. in Stb.
907. Musikalische Serenata die in
Lieb und Treue Bestehende Dankbarkeit
als das . . . Nahmens-Fest des . . . Herren
Ludo\ici Georgii Simperti, Regierenden
Herren Marggrafen zu Baaden Baaden.
Unwürdigster Client und Schutzunterthan
. . . Autogr. in Stirn.
Sigi, Griovaiini (xiorgio,
8 Sonate per il Cembalo, in qufol.
Ms. 106 der Bibl. Dresd. Musikalien-Samlg.
Signac, Sieur, ein Komponist
aus dem Anfange des 17. Jhs.,
der durch folgende Drucke be-
kannt ist:
50 pseaumes de Da^-id, mis en vers
fran^ais par Th. Desportes et mis en
musique ä 4 et 5 parties par le sieur
Signac. Pai'is 1630 BaUard. [Stadtb.
Amiens.
Airs a quatre Paiües Du Sieur . . .
A Paris 1622 Pierre Ballard. 4 Stb.
kl. 8°. ä 40 Bll. [besals G. Becker in
Lancy den Dessus.
10 Airs im Samlwk. Airs 1618.
Signorelli, Pietro, Kapoli, geb.
28. Sept. 1731 zu Neapel, gest.
1. April 1815 ebd. Ein Schrift-
steller, der auch Einiges übers
Theater schrieb. Er führte ein
vielbewegtes Leben, war zweimal
in Spanien und bekleidete amt-
liche Stellen, kehrte aber immer
wieder nach Neapel zurück, be-
teiligte sich 1798 an der Kevolu-
tion, zog sich dann nach Mailand
zurück, wurde dort Lehrer am
Lyceum, ging dann nach Pavia
und Bologna und lebte seit 1806
wieder in Neapel (Fetis). Seine
hierher gehörigen Werke sind:
Storia critica de'Teatri antichi e mo-
derni libri 3. Napoli 1777 stamp. Simo-
niana. 8". [B. B.
— Ausg. Napoli 1787, 6 voll, in 8»
und Napoli 1813 in 10 voU. [Glasgow.
Bologna u. Bibl. Scheurleer.
— Addizioni alla storia critica de'teatri.
Napoü 1798. [B. B.
Fetis verz. noch: Lettera sullo spetta-
colo musicale del 1803. Nap. 1804. 8».
Signoretti, Rev. D. Aurelio,
aus Reggio, wo er auch um 1615
an der Kathedrale Kapellmeister
war (Titel). Fetis bez. seinen Tod
mit 1635. Man kennt von ihm:
II 1. üb. de Motetti a 2, 3, 4, 5, 6, &
8 voci. Con il B. per sonar nell'org. . .
Yen. 1615 G. Yincenti. 5 Stb. l". [Bo-
logna. B.B: C. B. Bc.
Yespertinae omnium solemnitatum Psal-
modiae quinis, seu novenis vocibus concin.
una c. B. ad org. . . Yen. 1629 Aless.
Yincentius. 10 Stb. 40. 23 Gesge. [B.
Frkft. im Kat. das ßeg. Bologna.
In Z. Zanetti's Sacrae et divinae can-
tiones 1619: Ducite fideles Christi 3 voci.
In Seraphin Patta"s Sacra cantica 1611
eine Motette.
Fetis schreibt, dass sich im Archiv der
Kathedrale zu Reggio Magnificat und
Messen bis zu 16 Stirn, befinden. Letz-
tere tragen das Datum 1626.
Signoretti, Joseph, ein Vio-
linist, Schüler von Tartini, liefs
sich gegen 1770 in Paris nieder
und gab dort Streichquartette her-
aus (Fetis).
Im Kat. Leo Liepm. ist ein P. Signo-
retti mit dem Dmcke : Methode contenant
les principes de la musique et du Yiolon.
La Haye 1777 Williams. 3 Teile in 1 Bde.
in 4P vertreten. Allen Anzeichen nach
ist es derselbe Autor und das P. ein
Di-uckfehler.
Sigiiorile, Nicolo, Sopranist an
der Hofkapelle in Wien, wird von
1721 ab als Altist verz., diente-
mit 1000 Gld. (von 1740 ab nur
mit 500) vom 1. Mcärz 1721 bis
1. Aug. 1719, wird dann pensio-
niert und stirbt am 2. April 1759,
76 J. alt (Köchel 1).
In der B B., Ms. 17 108 eine Messa
a 4 voci alla Palestrina. P. — In Musikfr.
Wien: 3 Missae a 4 voc. P. — Duetto:
Come lasciar per 2 Sopr. col Bc. — In
Hofb. Wien, Ms. 15 756/57 : 2 Missae alla
breve, 4 voc. P.
Signorini, Carlo, stand um
1639" als Musiker in städtischen
Signorini, Giov. Batt.
171
Silbermaain.
Diensten zu Bologna, nach dem
Ms. B 300 des Liceo daselbst.
Sis;uoriiii, (xiOYaniii Battista,
beteiligte sich 1615 an der Kom-
position der Oper „Guerra d'Amore'',
zu Florenz aufgeführt (Viertel]". 5,
515).
Signorini, Pier 3Iaria, um
1683 Kapellmeister zu Siena,
ist in Caifabri's Salmi 1683 mit Beati
omnes 4 voc. c. Bc. vertreten. In B. B.,
L303, Ms: Solfeggi ä 2 voci.
Signorucci, Ponipeo, aus Borge
San SepoJcro (Toscana, Arezzo), wo
er Kapellmeister und Organist um
1594 war. Um 1608 ist er Ka-
pellmeister am Dome zu Pisa und
bez. sich aufserdem mit Accade-
mico Unisono di Perugia. Nach
Banchieri's Lettera armen. Bl. 142
"wird er Kapellmeister zu Siena
genannt (Titel). Man kennt von
ihm:
Concerti ecclesiastici ä 8 voci. Con ü
ßc. Lib. 1. Yen. 1602 Vinceuti. 8 Stb.
40. 13 Nrn. [Hofb.Wien: Cl.
Salmi, Falsibordoni, e Motetti a 3 voci
commodiss. per cantare & concertare nell'
organo, con ogni sorte di strumento: con
2 Magnif -. uno intiero l'altro a versi spez-
zati, di . . . E con il Bc. Op. 6. Yen.
1603 Viücenti. 4 Stb. 4«. [Bologna,
Kat. 2, 311 Abdr. der Dedic. u. a.
Messe a 8 voci di . . . con un Magni-
ficat nel fine del 8. tuono. Lib. 1. Con
il Bc. per commoditä de gl'Organisti.
Op. 7. Yen. 1603 Yincenti. 9 Stb. 4^.
3 Mess. 1 Magn. [B. Br.
II 2. lib. de'Concerti ecclesiastici a 8
voci di . . . Cioe'Salmi, Magnif., Motetti,
& una Messa deU'S. tono ... Et con il
Bc. . . Op. 11. Yen. 1608 Yincenti.
9 Stb. 40. 13 Gesge. [B. Br.
In B. L. im Ms. 10 Mot. 2 Magn.
1 Messe zu 2—8 Stirn, (s. Kat.). — In
B. Br. im Ms. 1 Missa octavi toni und
Yidi conjunctos.
Madrigal! a 5 voci con nn Ecco a 8.
Di . . . Lib. 1 . . . Yen. 1602 Yincenti.
5 Stb. 40. 17 Madr. [Yerona S. f.
In alten Samlwk. 2 Motett. (Eitner 1).
Ferner in G. Torelli's 2. lib. Canzon. 1594
S. 6: Cnidel s"el mio 3 voci. Hier ist er
nur als Organist bezeichnet.
Sigo, Musiker des 11. Jhs., lebte
nach Mabillon als Abt des Klosters
S. Florentii Salmurensis, nach Ger-
bert als Magister Scholae und Kan-
tor der Kirche Carnutensis (Ger-
bert 4, 285 u. 5, 36). Gregoir,
Panth. 5, 114 teilt aus Mabillon
folgende Verse mit:
Karitate Sigo noster plenus atque gratia,
Multa praebens ore, manu, advenis solatia
Singularis organali regnabat in musica.
Sigonio, Cfandolfo,
schrieb eine Abhandlung über das
Madrigal, die in Hercole Bottrigaro's II
Melone 1602 abgedruckt ist.
Sigora, siehe Eulenstein.
Sikkel, Lanrens, wird am 22.
Juni 1744 als Organist in Zalt-
Bommel angestellt (Bouwst. 2, 172).
Silao da Lucca, siehe Caseu-
tini, Silao.
Silber, Magister Euchariiis,
I alias Franck, Buchdrucker in Rom
1493, gab ein Drama heraus:
,,Historia Boetica" in fol. ohne Autor,
an dessen Ende sich 2 Lieder und 2 Chöre
befinden, die nach Rimbault's Angabe mit
beweglichen Typen gedruckt sind. Exem-
plar in Oxford Ch. Ch. Obiges Y^erk ist
in Riemann's Abhdig. nicht angeführt
(M. f. M. 28, 166).
Silbermann, eine Orgel- und
Instrumentenbau - Familie , deren
Stammvater Andreas 1678 in
Strafsburg lebte. Siehe Näheres
im Lobstein 106 ff., der sie bis
Johann Heinrich einzeln anführt
und ihre Orgelwerke verzeichnet.
Siehe auch Fetis und über Gott-
fried in M. f. M. 2, 129. 149. 4,
149. 5, 17. 37. 165.
Einige Mitglieder der Familie
bekleideten auch Organistenstellen
und traten als Komponisten auf:
— Friedrich Theodor^ ein Sohn Job.
Andreas', gest. 5. Juni 1816 zu Paris (?),
war Yioloncellist und auf dem Konser-
vatorium zu Paris ausgebildet (Lobstein
107).
— Johann Daniel, ein anderer als der
um 1764 ernanute sächsische Hof-Orgel-
bauer (Fürstenau 1, 157), war auch Orgel-
Silesius.
172
Silva, Andreas de.
bauer, wurde aber am 20. April 1746
Adjunctus des Organisten an der Prediger-
oder Neuen Kirche zu Strafsburg i/Els.
Im Ms. 131 fol. 12 der B. B. der Tonsatz
„Le Moulinet" f. Klaxier von 1757. Der-
selbe Satz auch im Ms. 4221 ib. von
Marpurg's Hd., der ihn auch in seine
Eaccolta von 1756/57 aufnahm (Lob-
stein 45).
— Johann Friedrich^ Sohn des Joh.
Heinrich, starb im Alter von 42 Jahren
am 9. März 1805 an den Folgen einer
Geisteszerrüttung. Er war von 1782 bis
Anfang 1804 Organist an St. Thomas in
Strafsburg, Komponist und Klaviermaeher.
Lobstein 61 führt von ihm Kla%'ier- und
Gesangstücke an, darunter eine 4 st. Hj'mne
„ä la paix".
Silesius, J. A., siehe Seheffler.
Silietri, ... Lebenszeit unbe-
kannt.
Im Conservat. zu Mailand befinden sich
Sei Trii per flaute, violino e basso. Ms.
in Stb.
Silleari, Armondo, Sammler
und Herausgeber des Samhvkes:
Sacri Concerti a 2, a 3 voci raccolti
da diuersi eccellenti compositori, e dati
in luce ä publico comodo da persona, che
H costodina. Dedicati . . Card. Cerri Ves-
covo di Ferrara. Bologna 1675 G. Monti.
4 Stb. 40. Enthält an Autoren: Franc.
Alessi, Oraz. Benevoli, Yinc. de Grandis,
Giov. Batt. Giansetti, Girol. Guiducci 3,
Paolo Lorenzani, Gio. Mantomoli 4, Aless.
Melani 2, Pere Vaunarelli 2. [Bologna,
Eeg. im Kat. 2, 360.
Sillobod, A. R. D. Michael,
parochi in Martinszka Vesz. (?),
bekannt durch die Abhandlung:
Fundamentum cantus gregoriani, seu
choralis pro captu tyronis discipuli, ex
probatis authoribus coUectum, et brevi,
ac facili dialogica methodo in lucem ex-
positum opera, ac studio A. E. D . . .
Zagrabiae 1760 typis Cajetani Francisci
Häri. 40. 72 S. [Bologna.
SilTa, Alberto Giuseppe de,
zeichnet sich mit „Comes da Lis-
bona M. d. Mus." Die Abkürzungen
bedeuten wohl Musikdirektor oder
Maestro di musica. Er ist be-
kannt durch
Sei Sonate per Cembalo. Kupferstich
ohne Ort und Verleger. 26 S. [B. Wa-
gener.
Gerber 1 und nach üim VasconceUos
verz. einen Games Silva, von dem auch
0 Sonaten für Klavier angezeigt werden,
aber bis heute nicht bekannt sind.
Unter GomeX' de Silva erschien das
schon im Buchstaben G. angezeigte theo-
retische Werk (Bd. 4 p. 304), welches nach
dem Kataloge des br. Mus. dem obigen
angehört und nach Felis eingeordnet
wurde. VasconceUos dagegen schreibt es
einem anderen ohne Vornamen zu, wie
es unter G. verzeichnet ist. Leo Liepm.
besafs den Dnick im Jahre 1900 und
verz. ihn unter Silva (Alberto Joseph
Gomex, da) : Eegras da acompanhar . . .
1758. 40. 48 Seit.
Silva (Sylva), Andreas de, von
1519/20 ab Sänger in der päpstl.
Privatkapelle Papst Leo X., erhielt
vom Januar ab monatl. 8 Duk.
Die Akten bez. ihn als „Cappelle
nostre cantori et compositori no-
stero" (Yiertelj. 3, 255. 257). In
den Akten der Kapelle in Mantua
ist er am 17/12 1522 gez. und
empfängt vom Marchese 21 Duc.
21 braccia di daraasco (? Berto-
lotti 34).
In alten Samlwk. finden sich 14 Ge-
sänge (Eitner 1). Aulserdem in Verde-
lot's 1. lib. Madr. 1537: Madonnio sol
vorrei 4 v. und in einer Tenorst. s. a.
(M. f. M. 23, 141) eine Missa, Thema dort
verz. — In Scotto's 1. üb. de'Motetti
5 voci 1549 eine Motette. In Mss:
Cap. sLstma, Cod. 45 Missa 0. Titel
4 voc. mit Andreas gez.
— Cod. 55 Missa Tu es pastor 7 voc.
— fol. 135: lilumina c. 2. et 3. p. 6 voc.
— Cod. 46: Ave Maria, 2. p. Gaude
gloriosa, 5 voc. — foL 69: Laetatus sum,
2. p. Fiat pax 3 voc.
— Cod. 38: Crux clavis 5 (6) voc. —
fol. 92: In te Dne., 2. p. Quoniam for-
titudo 5 voc.
— Cod. 24: Omnis pulchritudo, c. 2. p.
5 voc. — fol. 34 Surrexit pastor c. 2. p.
5 voc.
B. B. Ms. Z91. Chorbuch, Anfg. des
16. Jh.s. fo. 57: Missa 4 voc. (Diso: d d
d d d e. d c h d c).
Ms. B. B. Landsbg. 321: Virtute magna
reddebant, 4 v. — 0 regem coeli 4 v. —
Natus est, 4 voc. P. Letzteres im Ms.
21 590 noch einmal.
In Bologna im Ms. in 4 Stb. Te Deum
laudamus. In einer Altstimme ohne Titel
Silva, Giovanni.
178
Silvani, Gius. Ant.
(Kat. 2, 344) 2 Gesge. Kat. 3, 4, Ms. in
kl. fol. von 1518: Tors seulenient 4 v. In
ülo tempore 4 v. Judica me Deus 4 voc.
In B. M., Ms. 252 Nr. 23 eine f. Laute
arrang. Motette.
In neuer Ausg. 1 Gesg. (Eitner 2).
SilTa, (xiovanni, ein Neapoli-
taner des 18. Jhs., der herausgab;
Elogio di Pasquale Caffaro, detto Caf-
farelli. Napoli 1788 (Fetis).
SÜTa, Herciiiia, ein Benedik-
tiner-Mönch, bekannt durch
Alauda coelestis seu coucentus sacri,
singulis, binis, 3, öque vocib., unä cum
duobus Violinis necessarijs, & aliis Instru-
mentis passim ad üb. addeudis, adornati
a Camoenis Monasterij S. Georgij . . .
Opus 1 . . . Ulmae 1Ö82 suaipt. Dan
Goerlini, literis Mat. Wagneri. 5 Singst.
2 Y. 2 Viole Yiolone et Bg. in 4o. 32
Gesge. [B. B.
Alauda coelestis . . . Op. 2. Ib. 1695.
6 Gesangstim. 2 V. 2 Violen u. Bg. 30
Gesge. [B. B. fehlen 2 V. u. Bg.
Silya, Prospero, geb. den 5.
Dez. 1762 zu Regeio aus edlem
Geschlechte, gest. ^ebd. 29. Okt.
1834. Er war Violinist, städti-
scher Musikdirektor zu Reggio,
Direktor der Musikschule und Vio-
linist beim Herzoge Francesco IV.
Er erzog viele Schüler, unter ihnen
auch seine spätere Frau Rosalindc
Grossi (Valdrighi 14, 27).
Silva, TristSo da, Kapellmeister
König Alfonso V. von Portugal im
15. Jh., schrieb den Tractat:
Amables de musica, der sich einst in
der vernichteten Lissaboner Bibl. befand.
Vasconcellos citiert noch einen 2. Tractat,
betitelt: De la realidad y expeiiencia de
la musica.
SilTa Leite, Antonio da (nach
dem Kataloge des br. Mus.), ist be-
kannt durch
Estudo de Guitarra . . . dividido em
duas partes. A primeira contem a.s prin-
cipas regra.s da musica, e do accompanha-
mento, a segunda as da Guitarra; a que
se ajunta hmua Collec9ao de Minuetes,
Marchas, Allegros, Contradamjas e outras
Pe9as . . . com acc. de segunda Guitarra
. . . Porto 1795 A. A. Ribeiro. 2 Teile,
fol. [br. Mus.
Silva. In Portugal lebten eine
Reihe Musiker dieses Namens, die
Vasconcellos einzeln anführt:
— Alberto Jose Ooines du, lebte im
18. Jh. und gab 1758 heraus: Regras de
acompanhar para Cravo ou Orgao . . .
Lisbao. 4°. 8 u. 39 S. Fundort wie ge-
wöhnlich fehlt (s. S. 172, 1. Spalte unten).
— Antonio da, Organist und Kompo-
nist an der Kgl. Kapelle zu Ajuda, schrieb
1778 ein Oratorium: Gioas, Re di Guidäu. a.
— Ayres Antonio da, geb. 15. April
1700 zu Lissabon, trat in den Orden
Christo und komponierte Messen u. a.
geistl. Musik.
— Francisco da Costa e, gest. 11. Mai
1727 zu Lissabon, war Kapellmeister an
der Kathedrale daselbst und komponierte
viele geistliche Musik.
— Joäo Cordeiro da, geb. zu Lissa-
bon, komponierte in den Jahren 1778 bis
1789 zahlreiche Opern.
— Fr. Jose Marques de Santa Rita e,
geb. zu Alemtejo, gest. um 1837, war
Kapellmeister zu Bemposta und hinterhefs
zahlreiche geistl. Gesänge.
— P. Mannet Nunes da, ein Jesuit,
geb. um 1678, lebte zu Lissabon als
Kapellmeister an S. Catharina und gab
1685 ('? 1678 geb.?) das theoretische Werk
heraus: Arte minima que com Semibreve
prolaram tratta ein tempo breve . . . Lis-
bao 16S5 Joam Galram. 4°. 44, 52 u. 136 S.
— Policarpo Jose Antonio da, ein be-
rühmter Tenorist um 1788, trat auch als
Komponist auf mit: A Primavera, em
novo nocturuos musicaes sobre versos de
Metastasio. 1787. [Kgl. B. zu Ajuda.
Silvani, Gioseffo Antonio, aus
Bologna, Ende des 17. Jhs. geb.,
war um 1702 Kapellmeister an S.
Stefano zu Bologna und lässt sich
bis 1725 verfolgen. Aus dem Ver-
lage seiner Druckwerke von 1720
ab ersieht man, dass er der Erbe
des Verlagsgeschäft von Marino
Silvani war und wahrscheinlich
ein Bruder desselben, denn schon
17 13 zeichneu die Brüder des
Marino (fratelli Silvani). 1727 oder
kurz vorher rauss er gestorben
sein, denn es erschien in diesem
Jahre „Indice delPopere in musica
sin'ora stampate in Bologna, e si
fanno vendere dalli eredi di Giu-
Silvani, Gios. Ant.
174
Silvani, Mariuo.
Seppe Antonio Silvani in capo al
Pavaglione. Bologna 1727 CJ. M.
Sassi". 1 Bog. in kl. 4«. [Brüs-
sel 5168.]. Man kennt von seinen
Kompositionen:
1702 a. Litanie concertate ä 4. voci
con Violini. e senza, e suoi ripieni ä be-
neplacito consecrate . . Fil. Xeri . . . Op. 1.
Bologna 1702 per Mariuo Siluaui. 12 Stb.
(8 f. Gesaug. 2 V. Violone od. Tiorbe u.
Org.). 4P. [Bologna.
1702 b. Inni sacri per tutto l'anuo a
voce sola, con Yiolini ä beneplacito, cou-
secrati al . . B. Calvi . . . Op. 2. Bo-
logna 1702 Mariuo Silvaui. 1 Singst. 2
V. Bc. -u. Org. 6 Stb. 4«. [Bologna.
br. Mus : Org.
1704. Sacri Eespousorii per li tre
giorni della settimaua santa, cioe Mercordi,
Giovedi. e Yenerdi, ä 4 voci pieni, da
cantarsi con Torgano, e senza . . . Op. 3.
Bologna 1704 ib. 5 Stb. 4». [B. M. im
Druck u. Kopie. Bologna. C. P. Dresd.
Mus. im Druck u. hds. Part.
1705. Inni sacri per tutto Tanno ä 4
voci pieni, da cantarsi con l'org. e senza
. . . Op. 4. Bologna 1 705 ib. 5 Stb. [Bo-
logna. Dresd. im Ms. in 5 Stb. Ms. 1224.
br. Mus: C. A. T. Org.
1707. Cautate moraü, e spirituali a
1. 2. e 3. voci con V. e senza . . . Op. 5.
Bol. 1707 ib. 7 Stb. (3 Singst. 2 V. Vio-
lone, Bc.) 4». [Bologna, br. Mus: V 2.
Violone.
1708. Stabat mater, Benedictus, Mise-
rere, li 3. Alleluia, con il Tratte del Sa-
bato Santo ä 8 voci pieni . . . Op. 6. Bol.
1708 ib. 10 Stb. 4». [Bologna fehlt B 1.
1711a. Messe brevi concertate a 4
voci con V. e ripieni . . . Op. 7. Bol. 1711
ib. 8 Singst. 2 V. Violone u. Org. 12 Stb.
4P. [im Besitze des Padre Corista della
SS. Nuuziata in Boiog.
1711b. Motetti a 8 voci pieni con il
Eesponsorio di S. Antonio di Padoua. Da
cantarsi con l'org. e senza . . . Op. 8. Bo-
logna 1711 per gli Eredi del Silvaui. 9
Stb. 40. [Bologna, br. Mus: 9 Stb.
1713. Motetti con le quatro Antifone
della B. Vergine a voce sola . . . Op. 9.
Bologna 1713 per li fratelli Silvani. 2 Stb.
qu4". [Bologna.
1716. Motetti a 2. e 3. voci c. Vio-
lini, e senza ... Op. 10. Bol. 1716 ib.
7 Stb. 4«. [Bologna. Dresd. Mus.
1720. Messe brevi a 4 voci piene di
... Op. 11. Bologna 1720 per Giuseppe
Antonio Silvani sotto le scuole all'Insegna
del Violino. 6 Stb. (4 Singst. Violone ed
org.) 40. 4 Messen. [Bologna. Dresden:
Bassus. Padua Ant.
1724. Versi della turba per li pasij
della domenica delle palme, e venerdi
Santo, con il pueri hebraeorum &c. per la
Processione deirUlivo; il Vexilla regis
prodeunt &c. per quella del venerabile
nel Venerdi Santo, con il versetto Ado-
ramus te Christe &c. A 4 voci da cantarsi
con l'org. e senza... Op. 12. Bol. 1724
ib. 6 Stb. (mit Violone u. Org.) 4". [B.
M. Privatbibl. des Padre Corista, siebe
1711a. C. P.
1725. Sacre Lamentazioni della setti-
maua Santa ä voce sola . . , Op. 13. Bol.
1725 ib. 1 vol. qu4P. [Dresd. Mus.
Bologna.
1725. U 2. lib. delle Litanie della B.
V. a 4 voci concertate c. V., e ripieni . . .
Op. 14. Bolog. 1725 Gius. Ant. Silvani.
12 Stb. (8 Singst. 2 V. Violone 0 Tiorba
e Org. 4". [Bologna, auch in hds. Parti-
tur von G. Busi.
Im Ms. 187, B. B. Missa brevis 4
voc. c. Bc. Part., in F. — Ms. 20870
dieselbe Messe in P. — Ms. 167 Missa
brevis 4 voc. c. sü'om. in Em. und eine
2te in Gm. ohue lustr. in P.
In Modena, Ms. 2 Cantate a voce sola
c. Bc.
Silyaiü, Marino, ein Verleger
in Bologna seit c. 1665, Sammler
und Herausgeber von folgenden
Samlwken:
1668. Sacri Concerto overo Motetti a
2, e tre voci di diuersi eccellentiss. autori;
raccolti, e dati in luce da Marino Siluani,
e coüsacrati al Molt'IUustre Signor Giac.
Maria Mai-chesini. Bologna 1668 G. Monti.
4 Stb. 40. Enthält au Autoren: Mauriz.
Cazzati, Franc. CavaUi 2, Giov. Paolo Co-
lonua, Carlo Donato Cossonio, Agost. Fi-
lippucci, Xatale Monferrato, Giov. fiovetta.
Oraz. Tarditi, Egidio Trabatone, Gio. Batt.
Volpe detto Rovetto, Pietro Andr. Ziani.
[Bologna, Kat. 2, 360 das Reg.
1670a. Nuova raccolta di Motetti sacri
a voce sola di diuersi eccell. autori mo-
dern!. Dati in luce da Mar. Siluani, e
dal medesirao dedicati . . G. Batt. Parisi . .
di Bologna. Bologna 1670 G. Monti. 1
vol. fiu40. 90 Bll. Enthält au Autoren:
Mario Agatea Agostiuiauo, demente Cel-
lini, Seb. Cherici, G. Paolo Colonna, Agost.
Filippucci, Nat. Monferrato, Carlo Palavi-
cino, Franc. Petrobelli, G. Batt. Quaglia,
Oraz. Tarditi. [Bologna, Reg. im Kat. 2,
360.
1670 b. Canzonette per camera a voce
Silvanus, Andreas.
175
Simler.
sola di div. aiit., dati in luce da M. S.,
e dal medesiino dod. ... G. P. Culomia . . .
Bologna 1670 Mouti. 1 vol. iu qu4".
74 S. 15 Gesänge von Mario Agateo,
Genari 2, Vinc. Grandis 2, G. Legrenzi,
Atto Melani, Carlo Pallaviciuo 3, Gio. Batt.
Pellicani 2, Carlo Saioni u. 2 Anon. [Bo-
logna.
1685. Mclpomene coronata da felsina
Cantate musicali ä. voce sola, date ia luce
da Signori Compositori Bolognesi . . . Bo-
logna 1685 Giac. Monti ... Si vendono da
Marino Silvani. 1 vol. in qu4''. 171 S.
die Dedic. von Silvani gez. Enthält an
Komponisten P. Albergato, G. Ces. Arresti,
G. P. Colonna, An. Frabetti, Dom. Gabrieli,
Ein. Gherardini, Nie. Giovanardi, Bart.
Monari, Franc. Passarini, Dr. G. B. Sa-
nuti Pellicani, Giac. Parti, Gius. Tosi je
1 Gesg. [Hofb. AVien. Bologna. R. C
of Mus. Ferrara. B. Wagener. Brüssel.
Ergab auch 1673 G. G. Gastoldi's Salmi
heraus nebst anderen Autoren, siehe das
Eeg. im Kat. 2 von Bologna.
Silyamis (Sjlvanus). Andreas,
jedeufalls ein anderer als Andreas
Silva, war 1511 mit Seb. Virdimg
befreundet und
kommt mit Kompositionen im Glai'ean
und Egeuolf's Liederbuch von 1535 vor,
doch ist letztere Komposition im Forster
unter Joh. Wenck's Namen gedruckt (Eit-
ner 1. Siehe auch M. f. M. 26, 47). —
In B. Proske, Ms. 940 Nr. 258 unter
Audr. Sylvanus das Lied: Mein gmuet
und bluet, 4 voc.
Silvanus, Jacehus Heremias,
nennt sich J. Herrn. Schein auf
dem Druck von 1619.
Silvanus, Meualca, ist eben-
falls Schein.
Silvestari, Florimondo, aus
Cremona, wird von Fetis ange-
führt mit:
Cantiones sacrae 2, 3 et 4 vocum.
Yen. 1649 Aless. Yincentius. 4°.
Silvester, John, wurde 1521
Baccalaureus der Musik und als
Musiker sehr geschätzt (Hawkins
3, 422).
Silvostri, Henrieus, Kleriker
und 11.31 päpstl. Sänger (Viertel].
1, 498. 514).
Silvestrino, Francesco, ge-
nannt Chechin.
Iu "Willaert's Canzone Villancsche 4 voc.
von 1545 befinden sich 3 Nrn. von ihm,
Ausgabe 1548 u. 1553 nur 1 Nr. (Eitnei' 1
u. JI. f. M. 19 p. 100).
Silvestris, siehe Florido.
Silvcstro, siehe Andrea.
Silvestro dal Fontego, siehe
Cranassi.
Silvestro de'Ferrari, aus Mai-
land, lebte 1490 als Lautenist in
Genua (Motta 44).
Ein Silvestro ist in Bologna, Kat. 2,
313 mit einem Magnificat ä 9 concertato
del Sigr. . . iu Ms. P. qufol. vertreten.
Möglich, dass damit Silvestro Durante ge-
meint ist.
Silvestrueci , Latantio, um
1668 Organist am Dome zu Or-
vieto. Vannarelli widmet ihm
1668 ein Ave regina coelorum.
Silvius, Camillus, aus Kessel,
ist am 24/4 1719 als Musicus in
der Universit. zu Levden einge-
schrieben (ßouwst. 3, 5).
Sime, D..., aus Edinburgh,
gab heraus:
The Edinburgh musical miscellany; a
coUection of the tnost approved Scotch,
Euglish & Insh Songs, set to music . . .
Edinburgh 1792 W. Gordon. 8». XU u.
360 S. mit 147 Lied. [B. B. B. Kgsbg.
B. M. Musikfr.Wien. br. Mus. in 2 voll.,
der 2te von 1793.
Siniili, Vincenzo, aus Faenza,
gab heraus:
Canzonette a 3 voci . . . Lib. 1. Fer-
rara 1610 Vitt. Baldini. Vom Verleger
die Dedic. an Giac. Spinola gerichtet.
[Bologna: A. br. Mus: C. B.
Simler, Joliann Wilhelm, Sohn
des Eudolphi, geb. um 1605 in
Zürich, war Dichter und Musiker,
1629 Prediger zu Uticken und
1631 zu Herliberg (Schweiz), später
Inspektor am Collegium Alunmo-
rum zu Zürich, starb am 14. März
1672 daselbst (Jöcher. G. Becker
1, 87). Er gab heraus:
Teutsche Getichte darinnen: 1. Haupt
begriffliche Inhalte der Psalmen Davids;
2. Unterschiedliche auf Zeiten und An-
lässe gerichtete Gesänge; 3. Allerhand er-
bauliche Ueberschilften . . . enthaltend
Simler.
176
Simon, . .
sein. Zürich 1648 Job. Jac. Bodmer. 8".
216 S. mit 50 Lieder, davon 36 im 4stim.
Toüsatze von Andreas Schwilge. [B. B.
B. M. Einsiedeln.
— 2. Ausg. Zürich 1653. Hier ist ein
Komponist mit H. H. gez. (siehe Nälieres
bei Schwilge). [br. Mus. Einsiedehi.
— Teutscber Getichte die 3. von Ibme
Selbsten um ein Drittheil verjnehrte und
verbesserte Aussfertigung: 1. Aller Psal-
men Haubtbegriff in 150 V^ergedichten.
2. Fest- und Unterweisungs-Gesänge. 3.
Unterschiedene auf Zeiten und Anlässe ge-
richtete Gesänge und Loblieder. 4. Neu-
aufgesetzte mit geistl. neuen Texten unter-
legte Musikstücke. 5. . . Zürich 1663
Joh. Wilh. Simler. 104 Gesg. zu 4 Stirn.
von D. F. = Daniel Friderici. C. D. =
Kaspar Dietbold. A. S. = A. Steigleder.
(Die Auflösung der Monogramme in der
4. Aufl. Dr. Nagel sagt aber in M. f. M.
24, 121 statt A. S: Ä. T. und setzt noch
ein A. B. hinzu. Zahn jedoch liest aucli
A. S., also ist wohl A. T. ein Irrtum,
[br. Mus.
— Eine 4. Aufl. erschien in Züricli
1688 ebendaselbst. Ein A. B. wird als
Musik-Refei-ent genannt, der die Diebold-
schen Beiträge durch eigene ersetzt, [ß.
Wagener. B. Lpz. Einsiedeln, br. Mus.
Ich glaube nicht zu irren, wenn ich
die romanische Ausgabe für eine Ueber-
setzung der Teutschen Getichte halte. Die
älteste mir vorgekommene Ausgabe ist
von 1684:
Philomela quai ais canzuns spirituales
drizadas a plü part a 4 vuschs in la me-
lodias dal cudesch musical dal'revd Sgr.
Joh. Vilhelm Simler. Stampii a Tschliu
in Engadina bassa. 1684. 12. [br. Mus.
— Eine Ausg. von 1702 besafs 1873
der Antiq. Mai, betitelt: Philomela quai
es Canzuns spirituales sun divers temps
& occasiuns in part dauoev componidas
in part our da autras linguas vertidas,
drizadas quasi totas ä 4. vuschs in las
melodias darcudesch musical dal'Rev. . . .
Tras Joh. Martinum ex Martinis Minister
de la Baselgia da Remuosch. La 2. edi-
tium. Revisa dal Authur cun auctium
da anno 47. novas Canzuns & 60. novas
Melodias la plü part our dal'Geistlich
Seelen-Music dal'Sigr. Jacob Hochreiäiner
da Sant-Gallen. Stampa in Turi tras John
Rodolph Simler . . . 1702. kl. 8». 432 S.
[br. Mus.
— 1747 mit gleichem Titel besafs der-
selbe Antiquar. Ebenso eine 3. Ausg.
mit wenig verändertem Titel, 1751 eben-
falls von Martinus herausgegeben nebst
Hochreutiner's Seelen-Music. [Letztere
von 1751 auch in B. Brüssel. br. Mus.,
dort noch eine Ausg. „Coira 1797". kl. 8".]
Ferner erschien: Tras Johannem Jaco-
bum Yitalium, Minister dala Baslegia da
Sent et stampa in Schuol tras Jac. N. Ga-
diua. M. 80. 472 S. 4stim. Tonsätze,
Psalmen u. geistl. Lieder.
Simmardus (Symardus), Mar-
cus, wurde 1529 päpstl. Sänger
in Rom und st. daselbst im Jan.
1535 (Viertel]. 3, 262 u. p. 122
im Keg. der Bausteine 3 von
Haberl).
Simmeren, Joannes Tan, Ha-
giensis, ist am 8/3 1695 als Musi-
cus an der Univers, zu Leyden
eingeschrieben (Bouwst. 3, 3).
Siuims, . . .
In J. Alcock's The harmony of Jeru-
salejn 1801 ein Gesang.
Simon, siehe Synion.
Simon, . . . Organist um 1496
au der Liebfrauen-Bruderschaft zu
Herzogenbusch (Bouwst. 2, 211).
Simon, Magister.
In der B. zu Cambrai (Coussemaker 6)
befindet sich im Ms. 458 das Frag-ment
einer theoretischen Abhandlung: Dicta
Magistri Simonis de semitonio I^latonico.
Nach Coussemaker aus dem 12. Jh. S. 151
ein Abdmck derselben. Der Wortaus-
druck leidet oft an Unklarheit.
Simon (Symon), Maitre von
Ypres um 1313, Chef der Mini-
strels der Stadt, errichtete dort
eine Musikschule nach den Re-
gistern des Archivs zu Tpres (Fotis).
Simon, ... ein Jude, wie ihn
seine Frau bez. und auch G-er-
ber 1 (Kade, Kat. 2, 235 ver-
wechselt ihn mit Joh. Gottfr.), lebte
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
und stand als Violinist vor dem
30. Okt. 1776 in herzgl. Mecklen-
burg. Dieusten in Ludwigslust; er
muss diese Stellung vor dem 20.
Sept. 1785 verlassen haben, denn
seine Frau, Friederica Simon, geb.
Behrensen aus Schwerin, richtet
aus Harburg ein Bittgesuch an
Simon,
177
Simon, M.
den Herzoff um eine Unterstützuns;
&5
da „ihr Mann, der Jude, sie ver-
lassen habe'' (geh. Staatsarchiv in
Schwerin). Die Schweriner F. Bibl.
besitzt von ihm
Sonate a Clavicemb. et Violino obl.
dedic. an . . Prinz Friedrich Franz (I.) zu
Mecklenburg. Ms. Stb.
Zehn Menuet altemat. für 2 V., Ob.
Clarino, Flaute, Basson. Ms. kop. 1770.
Simon, ... ein Violoncellist in
Mannheim a/d. Hofkapelle. 1776
beträgt sein Gehalt 250 Gld., 177S
aber 400 Gid. — Ein Simon junior
ist 1778 als 2ter Violinist mit
50 Gld. verz. (Kreisarch. in Mün-
chen).
Simon Ferrariensis.
In Schoeffer's Samlwk. 15.39 e eine
5 Stirn. Motette (Eituer 1). Im Ms. kl. fol.
von 1518 [Bologna, Kat. 3, 4) unter Sy-
mon Ferrariensis: Maria ergo unxit pedes
a 4. Bl. 39. — Nisi quia Duus. erat in
nobis a 4. Bl. 129.
Simon de Oandavo, war 1350
Sänger in Herzogenbusch an der
Liebfrauen - Bruderschaft (Bouwst.
2, 211).
Simon de lusiila, 15. Jh.
Im Cod. 88 des Domkapitelarchivs zu
Trient (jetzt in Wien) Bl. 304b: Et in
terra. — Patrem. — Sauctus mit dem
Tenor „0 admirabile".
Simo. Pa., vielleicht Simone
Patavino^ ist im Samlwk. 1515 a
mit 2 Gesg. vertreten (Eituer 1).
Simon Perusinus, päpstlicher
Sänger, wird 1565 pensioniert
(Straeten 6, 376).
Von einem Simon in B. Br. Ms. 2
u. 5 die Motette: Surrexit pastor bonus
5 voc, 2te Hälfte des 16. Jhs. in Kopie.
Simon yon ßliom (Eom ?), war
von 1568 bis 1572 Tenorist an
der kurf. Kapelle in München und
hatte 2 Knaben in Kost, wofür
er Summa 252 Gld. jährl. erhielt
(Kreisarch.).
Simon de Sacalia, ein sonst
unbekannter Komponist aus der
zweiten Hallte des 12. Jhs., Zeit-
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
genösse des Johannes de Garlandia
(Coussemaker Script. I, 311).
Oswald Koller.
Simon , Johann Grottfried,
gest. 1790 in Dresden, wo er an-
fänglich Oboist der Leibgarde des
Kurfürsten war und 1764 Brat-
schist a/d. Hofkapelle wurde.
Er komponierte zahlreiche Militärmusik
(Fürstenau 1, 169). 18 Duos für 2 V.
verlegte 1780 Breitkopf in Lpz. ohne
Yornamen, können daher auch einem
anderen Simon angehören,
Simon, Johann Kaspar, um
1750 Organist, Musikdirektor und
Lehrer der 4ten Klasse an der
lateinischen Schule zu Nördlingen,
verstand den Satz gründlich, wie
Schubart S. 232 sagt, machte aber
eine grofse Erbschaft u. liefs Amt
und Musik im Stich (auch Gerb. 1).
Von seinen Kompositionen ist be-
kannt:
Gemüthsvergnügende musicalische Ne-
benstunden, bestehend in aiiserlesenen
Galanterie-Stücken aufs Ciavier nach heu-
tigem Gusto gesetzt. Augsburg (1750)
Lotters sei. Erben, qufol. 23 S. [B. B.
B. "Wagener.
— Anderer Theil. Ib. (1752). aufol.
[B.B. B.Lpz.
Musicalisches A. B. C. in kleinen und
leichten Fugetten auf der Orgel. Augs-
burg 1749 Lotter's sei. Erben. 24 S. in
4". Hier bez. er sieh als Organist und
Praeceptor der IV. classis in Nördliugen.
[B.B. B. Wagener (mit 1754 gez.?).
Leichte Praeludien und Fugen durch
die Töne CD... Bdur, für . . . Orgel oder
Clavicordio. 1. 2. Thl. Augsburg (1700,51)
Lotters sei. Erben, fol. je 14 S. [B. Lpz.
B. M. B. Wagener. Im Ritter S. 167 ein
Tonsatz.
Yanirte und fugirie Choräle auf der
Orgel. Nürnberg (1754). [B.Lpz.
Die in B. Zw. (712. CX, 1.) in 5 Stbll.
in fol. (2 V. 2 Fl. u. B.) im Ms. befind-
liche Partia in Cdur in 4 Sätzen nur
mit Simon gez., scheint von einem älteren
Komponisten oder überhaupt von einem
anderen S. zu sein.
Simon, 31. 18. Jh. Im Ar-
naud (Baculard d') 2 Romanzen
12
Simon, Martin.
178
Simouelli, Matteo.
mit Melodien: 1. Araour, laisse-moi.
2. Lasse-moi goiiter.
Simon, Martin, Stadt- n. XJni-
versitäts-Musikus in Frankfurt a/0.
um 1715; lebte noch 1740 (Mat-
theson 1, 415).
Simon, P. . ., s. Symon, 16. Jh.
Simon, P. . ., bekannt durch
Etat actuel de la musique de la chara-
bre du roi, et des trois spectacles de
Paris. Contenaut les Noras et Deraeures
. . . Le Catalogue des Pieces. Paris 1760,
s. nom. kl. 8". 144 S. [B. Rhg. Dresd.
1768. B. B: 1774. 1777. R. C. of Mus.
1772. Brüssel 4567: 1760.1767—78, 13
voll. Der Verleger ist in letzteren Jahrg.
„Vente". Glasgow 1768.
Der Almanacli wird in den BibUotheks-
Katalogen als von geringem AVerte be-
zeichnet: Ich habe den von 1760 genauer
durchgegangen und finde ihn in betreff
der zur Zeit Angestellten an der Oper u.
anderen Pariser Theatern als ein sehr
brauchbares Hilfsbuch. Er teilt sogar
die jeweilige Wohnung der Personen mit,
muss also doch auf authentischen Quellen
beruhen. Ebenso werden die Stücke an-
geführt, die gegeben worden sind. Es
lässt sich durch die Almanache manches
Datum verbessern, auch sind die Gehälter
öfters verz.
Simon, Pierre, bekannt durch
die Kantate „Gia'l sonno per Sopr.
0. B." Ms. fol. 84 in B. Kassel.
Simon, Ilaphael,
in der B. M. eine Missa 6 voc. c. Org.
1646. Ms. P. und ein Magnificat 6 voc.
c. Bc. 1686. Ms. P.
Simon, Simon, geb. gegen
1720 zu Vaux-de-Cernay, bei
Rambouillet, Schüler von Dau-
vergne zu Paris. 3 Bücher für
Klavier machten ihn bekannt und
erwarben ihm den Titel Maitre de
Clavecin des enfants de France.
Louis XY. engagierte ihn als Lehrer
der Königin und der Comtesse
von Artois (Gerber 1. Fetis).
Simon, Victor,
gab 1780 zu Paris eine Samlg. Anet-
ten heraus und 1782 ein Konzert für
Violine (Magazin).
Simone, . . . wurde am 18. Ok-
tober 1434 nach Mantua als Pif-
fero berufen und findet sich noch
1446 dort (Bertolotti 7).
Simone, Griovanni, um 1599
Kapellmeister am Florentiner Hofe
(Nerici 387).
Simone, P. . ., ein Piarist zu
Nikolsburg in Mähren ist durch
ein Motette pro festo S. Caeciliae, f.
Chor u. lustrura. in P. bekannt. [Mu-
sikfr. "Wien.
Simone, Pietro.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. 1 Cantate
a voce sola.
Simonelli, Angelo,
durch ein Patrem omnipotentem 8 voc.
ex Missa: Egressae sunt 1612 bekannt
(Eitner 1).
Simonelli, Carlo Ferdinando,
Organist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 50 Gld. monatl. vom 1. Jan.
1640—1653 (Köchel 1).
Simonelli, Matteo, geb. zu
Rom, Schüler von Greg. AUegri u.
Or. Benevoli, bildete sich nach
Palestrina's \Yerken, die er in
einer Weise nachzuahmen suchte,
dass man ihn den Palestrina des
17. Jhs. nannte. Er ist in den
Jahren um 1684 pcäpstl. Sänger.
Nach Baini schon seit dem 15. Dez.
1662. 1688 ist er noch im Amte
(Fetis. Haberl Kat. 31. 33. 70.
Im Hawkin's sein Porträt, Bd. 4,
285). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar in gedruckten
Samlwken :
1655 in Florido's Alias Cantiones sa-
cras und Aufl. 1668: Haec est quae nes-
civit (1668 als päpstl. Sänger bez.). —
In Caifahri's Samlwk. 1683: Laudate
pueri 4 voc. c. Bo.
In Mss. B. B., L262, Sequenza: Vic-
time paschali 4 v. — Cautemus Duo. 6 v.
— Ecce sacei'dos magnus 6 v. in P. —
Victime auch in W 1, 15a u. 163, 1. —
In T 58 Gesänge in P. - 535 Bd. 2 Al-
fieri's Hds: Ecce sacerdos 6 v. S. 83,
Ms. 164: Loquebautur. — Pulchra es. —
Agnus redemit. — Sederunt. Motetten
zu 4 u. 5 Stim. in P.
Mss. Cap. sistina, Cod. 87 : Missa „Buda
ex puguata'' fusis ad Deum precibus Id-
noceutii XL 1686 geschrieben (5 voc).
Simonelli, Michel Angelo.
179
Simons-Cancleille.
— Cod. 98: Cantemus Dno. c. 2. p. Dnus.
quasi 6 voc. — fol. 16: Fundamenta ejus,
8 voc. — Cod. 111 : Missa s. noni. 6 voci-
bus. — Cod. 191 u. 199: Miserere 8 v.
(Gmoli).
Ms. Berlin Siugakad. Yictimae paschali
4 voc. P., auch Hofb. Wien, Ms. 15755.
Ms. Bologna, Kat. 2, 313: Pulchra es
und eine Antifone zu 2 u. 4 St. mit Bc.
P. kl. 40. 6 Bll.
Simonelli, Michel Angelo,
in Dresden Mus., Ms. 815 eine Cautata
ä 3 voci con stromenti. qufol.
Simones, William.
In Oxford im Ms. 1 Fantasies a 4 for
Organ.
Simonet, Fran^ois, Sohn eines
Choristen der Kgl. Kapelle zu
Paris, diente als Oboist in der
französischen Garde nnd wurde
um 1793 als Hornist am Theater
fran(,'ais angestellt. Fetis verz. von
ihm 5 Werke für Hörn u. a. In- |
Strumen te.
Simonetti, ... um 1717 Kon-
zertmeister in Darmstadt (Marpurg
3, 50).
In Dresd. Mus. Ms. Cx. 857 ein Con-
certo a Violine concertato con V. Va. e
B. GmolL 5 Stb. fol. Vielleicht ist es
von obigem.
Simonetti, Leonardo (Lunardo),
nennt sich auf 1619 und später
Cantore nella capella di S. Marco
in Venetia. Er gab aufser Aless.
Grandi's Concerte, 5. Buch 1619
nebst anderen Werken (siehe den
Kat. Bologna's 2 im Reg.) noch
einige Samlwke. heraus:
1625 a. Gliirlanda sacra scielta da
diuersi eccellent. compositori de varij
Motetti ä voce sola. Lib. 1. Op. 2. per
Leonardo S. . . Musico (wie oben gesagt).
Ven. 1625. Stampa Gardano. P. und
Singst. 2 Stb. ([u4ö. [Bologna, Reg.
Kat. 2, 365 u. 366.
— Ausg. Ven. 1636 B. Magni. 2 Stb.
kl. f[u4". [B. Br. Bologna, br. Mus.
Von den 45 Motetten sind 12, hds.
P., in meinem Besitze.
Ich finde noch die Notiz ohne Angabe
des Fundortes, dass Bertis Giov. Pietro,
,,Dodici Motetti estratto delle ,,GhirIanda
Sacra. Ven. 1625 Gardano", herausgab.
Einst besafs auch eine Bibl. in Breslau
zu von Winterfeld's Zeit eine „Raccolta
di Messe e Salmi 16.32".
Simonitlis, Oeorg, diente um
1643 in der Hofkapelle zu War-
schau.
In Scacchi's Cribrum 1643 S. 218 ein
Kanon.
Simonis, Ferdinando, geb. um
1773 zu Parma, gest. ebd. um
1837, bildete sich unter Rolla,
Lanfranchi, Ghirelli und Fortunati
zum Musiker aus, wurde dann
Accompagneur beim Theater zu
Parma und später Musikdirektor.
Er sch]ieb Ballets, Messen u. a.
Gesangsmusik sowie Instrumental-
werke (Fetis).
Siniono, D. . .
De GL Psalmen Davids, benev. veele
andere stigtelyke lof-gedigten voor de
Viool, flutoos en hobo'is-instrumenten ge-
transportert . . . Amst., A. Olofseu. 4".
18. Jh. [Amst.
Simons - Candeille , Amelie-
Julie, heiratete zum zweiten Male
einen Peri^, geb. 31. Juli 1767 zu
Paris, gest. 4. Febr. 1834 ebd., bil-
dete sich unter ihrem Vater, Pierre-
Joseph Candeille, zur Sängerin,
Harfenistin, Pianistin und Kompo-
nistin aus. Schon in ihrem 13.
Jahre trat sie im Concert spirituel
auf, ging 1782 zur Oper über u.
trat in der Rolle der Iphigenie von
Aulis auf, wurde darauf am Thea-
ter fran9ais Schauspielerin, heiratete
1798 den Wagenbauer Simons in
Brüssel, der aber 1802 bankerott
wurde, lebte dann als geschiedene
Frau in Paris als Musiklehrerin u.
heiratete 1821 den Maler Perie.
1792 brachte sie ein Singspiel
„La belle fermiere" im Theater
fran(,*ais zur Aufführung, das sie
gedichtet und komponiert hatte;
sie spielte darin die Titelrolle, sang
und begleitete sich am Klavier u.
mit der Harfe. 1807 brachte sie
die komische Oper „Ida, l'orpheliue
12*
Simons, Henry.
180
Simpson, Christoplier.
de Berlin" auf die Bühne, fiel
aber damit durch (Fetis ausführ-
lich). Von ihren Kompositionen
sind nachweisbar:
3 Senates poiu' clavecin av. acc. de V.
et Volle, oe. 1. Paris, Leduc.
Concerto pour le forte piano ou cla-
vecin, a grand orchestre, oe. 2. Paris,
I'auteur.
Deux grands sonates p. clav. oe. 8.
Paris, i^adermann.
[Sämtlicli in Paris Nat.
Duo (in A) p. 2 pfte. Paris, Boyer.
Stb. [Brüssel Cons.
1 Romanze u. 1 Chansonett im Einzel-
drack in Paris, [br. Mus.
Simons, Henry, lebte am An-
fange des 18. Jhs. und ist
im R. C. of Mus. Xr. 1591 durch Zwei
sets of Ayres, London, qufol. 4 Stb. ver-
treten.
Simper, Andreas, um 1621
Organist a/d. Hofkapelle in Halle.
Scheidt widmet ihm u. a. seine
Paduanen.
Simpson, . . . trat 1750 als
Oboevirtuose in London auf (Pohl
2, 372).
Simpson (Sympson), Cliristo-
l)her, ein englischer Violaspieler,
geb. in Yorkshire. gest. zwischen
dem 5. Mai und' 29. Juli 1669
(nach dem Testament). Er war
Katholik, diente als Soldat unter
Kg. Charles I. ; während der Eevo-
lutionszeit war er ein Schützling
Sir Robert BolJes auf Leicester-
shire, darauf lebte er einige Jahre
in Turnstille (Holborn) und be-
endigte dort sein Leben. Das
biograph. Material beruht auf der
Darstellung "Wood's, die Hawkins
Bd. 4, 381 mitteilt und Seite 398
sein Porträt bringt. Siehe auch
Stephen. Von seinen AVerken ist
nachweisbar :
1658. A brief of introduction (in John
Playford's An introduction) Londou 1658
u. spätere Ausg. [br. Mus. Brüssel 5352
in 8. Ausg. 1679.
— A Compendium, or Introduction to
practica! Music . . . The Ninth Edition
with . . Additions. Lond., Longman,
Luckey and Co. r[u8'\ fbr. Mus.
1659. The Division-Violist: or, an in-
troduction to the playing upon a ground:
Divided into bxo parts. The first, Di-
recting the band, ^^^th other preparative
instructions. The 2., laying open the
Männer and Method of playing Es -tem-
pore, or composing dinsious to a ground.
To which is added some divisions made
upon grounds for the practice of Learners.
London 1659 W. Godbid. fol. [R. C. of
Mus. Brüssel 6211. br. Mus. Oxford
Bodl.
• — 2. Ausg. mit verändertem Titel:
Chelys, minuritionum artificio exomata:
sive, Minuritioues ad Basin, etiam extem-
pore modulandi ratio. The division Viol,
or the art of playing . . . upon a ground.
(Lat. u. engl.) ed. 2. Lond. 1665, mit
Portr. fol. 67 S. [br. Mus. B. B. von
1667 by "^". Godbid, for Henry Brome. —
Ebenso in C. P., siehe Weclcerlin's Kai
490. Ebenso in Paris Nat., Glasgow und
Bologna.
— ed. 3. London 1712 Pearson. fol.
61 S. Text u. 14 S. mit 2 Sonaten f. Viola,
[br. Mus. R. C. of Mus. B. "Wagener.
Glasgow.
1665. The principles of practica! mu-
sic ... either in singing or playing upon
instram. Lond. 1665. 8^. [br. Mus.
1667. A compendium of practica! mu-
sick, in five parts : Teaching, by a new
and easie Method, 1. The mdimeuts of
song; 2. The principles of composition;
3. The use of discords; 4. The form of
figurata descant; 5. The contrivance of
Canon (2. ed., die erste soU das vorher-
gehende "Werk von 1665 sein; bedai'f der
Untersuchung). Lundou 1667 W. Godbid
for H. Brome. 8». [br. Mus. R. C of
Mus. Briissel. Glasgow. Cambridge
Universit.
— 3. ed. London 1678 Brome. 8''.
[br. Mus. R. C. of Mus. Bologna.
— 4. ed. Lond. 1706 J. Cullen for
W. Pearson. 8". [B. B.
Mus. Bologna.
— 5. ed. Lond. 1714.
— 6. ed. Lond. 1722
Mus. Glasgow.
— 7. ed. L. 1727.
R. C. of Mus.
— 8. ed. L. 1732 W. Pearson. kl. 8°.
6 Bll. 144 S. mit Portr. [B. Vagener.
Brässel. br. Mus, R. C. of Mus.
— 9. ed. L. s. a. qu8". mit Portr.
[R. C. of Mus. Glasgow.
Hawkins 4, 399 giebt Auszüge aus
Biüssel. br.
80. [br. Mus.
8». [R. C. of
8°. [br. Mus.
Simpson, Henry Purver.
181
Simpson, Thojnas.
Chelys minuritionimi, auch einen Satz f.
1 Viola, überschrieben: Division on a
Ground., aus 1G65. Die Schlüssel wechseln
zwischen Discant, Alt u. Bass (4, 404).
ürove teilt noch mit, dass sich in Th.
Campion's Art of setting or composing of
Mus. 2. Ausg. 1664 einige Piecen f. Viola
befinden.
Ms. 3193 B. Hbg. Consorts of parts
2 B. 2 Trebles with a Bc. Hds. von 1ÜS3,
153 Piecen, davon Nr. 1 — 20 von S.,
4 Stb. das ö. fehlt.
la Playford's Catch that catch, siehe
Hilton, Ausg. 1672/73 einige Nrn. In
desselben Division Violin 1685 eine Piece.
Im br.Mus., Ms. 142 Pegeln zur Theorie.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. Fancies u. a.
Viele Fancies und Divisions im br. Mus.
Ms. 31436 und Oxford Bodl.
Simpson, Henry PurYer, ein
englischer Komponist , bekannt
durcli
An Anthem . . . dedic. to all the socie-
ties. London 1792. fol. [br. Mus.
Simpson, Jolin, war Organist
in Newcastel upon Tyne und Musik-
verleger im 18. Jh. in London.
Er tritt bei folgenden Drucken als
Sammler und Verleger auf.
Thesaurus musicus a coUection of 2,
3, & 4 part songs several of them never
before printed, to which are added some
choice Dialogues set to musick by the
most eminent masters Viz. Aldr. Bedford,
John Blow, Carey, Cook, Corelli, John
Eccles 5. Gillier, Dr. Green 2, Handel
(Händel) 2, Haydn (Jos.), Henly, Leve-
ridge 3, Marshall, Morgan, Dan. Purcell,
Henry Purcell 16, John Weldon u. Mich.
Wise. London ... 77 S. in fol. P. [R.
C. of Mus. Nr. 1385. Bibl. Chrysander in
Bergedorf (Chrys. 1, 381 ff. mit Abdr.
von ,,God save our Lord". Er setzt den
Druck ins Jahr 1744). B.^agener. B. M.
fehlen am Schluss 3 Seit. br. Mus.
— Vol. n. Ib. gleicher Titel, fol. 80 S.,
wahrscheinlich 1746 erschienen, enthält
Dr. Blow, Corte, Dr. Croft, Eccles, Gra-
ves, Hicks, Lock (Locke), Morly (Morley),
H. Purcell und Travers. [B. Wagener. br.
Mus. und beide Teile in anderer Ausgabe
mit Aenderungen. R. C. of Mus. 1385 u.
Glasgow beide Teile.
6 Solos for 2 Vcl. compos'd by ... &
other emin. authors. Loud., print. J.
Simpson, fol. P. 6 Sonaten noch in
alter Form. 24 S. An Autoren sind ge-
nannt: 1 Yon Bononcini, Pasqualini, St.
Martini, Caporale, Spourni, Porta, [br.
Mus. B. AVagener.
12 Voluntaries 7 of them composed,
the others selected and adapted for the
organ or pfte. Printed by Goiüding Phipps
d'Almaine. 29 S. Enthält nur eigene
Kompositionen. [B. Wagener.
The Delightful Pocket Companion for
the German flute, cont. a choice coUection
of . . . Italiim, English & Scotch tunes,
curiously adapted to that instniment.
(c. 1740.) 8». 6 Teile ä 36 Nm. für 1
und 2 Flöten mit Generalbass von Ariosti
(Attüio), Arne, Auretti, Baston, Bau-
stetter, Bononcini, Boromeo, Boyce, ßri-
vio, Burges, Carey, Caporale, Castracci,
Chilcot, Corelli, Corfe, Count, Crookenden,
Cuuee, Cutteuham, Gius. Dalmiadoro,
Defesch, Dubourg, Dünn, Dupar, F. E. S.,
Fausan, Festing, GalMard, Geminiani, Giz-
zielo, Gladwin, Grano und Grauem, Green,
Gronemann, Handel, Hasse, Hodson und
Hudson, Holcombe, Hornik, Howard,
Lampe, Lully, San Martini, Messing, Os-
wald, Pescetti, Petsold, Pepusch, Powell,
Prelleur, ßavenscroft, Russell, Saint-Ger-
main, Snow, Spourni, Stanley, J. Strolger,
Telemann, Tessarini, Travers, Vinci, C.
Wisemann und Worgan. [br. ilus. in
2 Ausg. Bibl. W. Tappert in Berlin.
Simpson, Thomas, ein Eng-
länder, Yiolaspieler, ging nach
Deutschland und ist nach seinen
Druckwerken 1610 Churf. Pfaltz-
gräfl. Yiolist und Musicus und
1617 bis 1621 fürstl. Holstein-
Schaumburgischer A^iolist. Yon
hier scheint er bald darauf nach
Kopenhagen in die Kgl. Kapelle
gekommen zu sein, doch fehlt eine
Jahresangabe (Yiertelj. 9, 78). Er
gab heraus:
Opusculum Neuwer Pauanen, Galliarden,
Couranten vnd Volten . . . Auff aller-
hand musical. Insti-umenten , souderhch
auff Violen zu gebrauchen. Frankfurt
a, M. 1610 Nie. Stein. 5 Stb. 50 Nrn.,
davon 24 von S . . ., 3 von J. Dowland,
2 von Joh. Fai-mer, 1 von Th. Tomkins.
[B.B: B. B. Hbg. 6 Stb.? B. N.
Opus Newer Paduanen, GaUiarden,
Intraden, Canzoneu, Ricercaren, Fantasien,
Ballettea, Ahmanden, Couranten, Volten
vnnd Passamezen, auff allerhand Instru-
menten . . . mit 5 Stim. Hambg. 1617
H. Carstens, Verlag v. Hering. 5 Stb.
Simrock, Heinrich.
182
Singer, Johann.
22 Nrn. [B. B: A. B. B.Kassel 5 Sth.
B. Hbg. 6 Stb. Wolfenb. 5 Stb.
Taffei Consort, Erster Theil, von aller-
hand Xewen lustigen musicalischen Sachen,
mit 4 Stimmen, neben einem General-
Bass, mit sonderlichem fleiTs zusammen
getragen, verfertiget vnd publicirt durch ;
. . . Engelländer . . . Hambg. 1621 P.
Lange, Verlag Mich. Hering. 5 Stb. 4".
Dedic. in Buckenburg den 1/11 1620 gez.
50 Instrumentalpiecen, von Simps. 7, Nie.
Bleyer 6, Rob. Bateman, Alex. Chezani,
Joh. Douland 5, Chrstn. Engelmann 2,
Alionso Ferabosco, Joh. Grabbe 3, Edw.
•und Rob. Johnson, Joh. Erosch 3, P. Phi-
lippi, Jos. Scherley, Chrstn. Töpffer 5,
Moritz Webster 4 u. 8 Inceiü. [Wolfen-
büttel felilt Bc. br.Mus: Bc.
1 Paduane 4 voc. in Hagius' Samlwk.
von 1617. — In Dav. Oberndorier's Alle-
grezza 1620 ein Tonsatz Nr. 38.
Folgendes Werk ist zwar mit T. Simp-
son gez., gehört aber einer späteren
Zeit an:
The Norma virium or musical accen-
tuator. A disrpisitory essav on the ob-
structions students meet with in becomiug
good timeists . . . London, 4^. [Glasgow,
Simrock, Heiurieli, Bruder des
Nikolaus, geb. um 1760 in Bonn,
bildete sich zum Violinisten aus,
trat in die kurf. Kapelle in Bonn,
ging dann nach Paris, wo er am
Theaterorchester Montansier ange-
stellt war, hielt ein Lager Musika-
lien, die bei seinem Bruder in
Bonn erschienen waren und kehrte
später wieder nach Bonn zurück.
Fotis kannte ihn in Paris noch
1807. Er gab Mehreres heraus,
bekannt ist nur
Trois Duos ponr V. et Yiola, oe. 5.
Bonn, N. Simrock. 2 Stb. [B. Wagener.
Variationen f. Ciavier oder Harfe. Ib.
[Musikfr. Wien.
Simrock, Nikolaus, geb. 1752
in Mainz, gest. 1834 in Bonn,
bildete sich zum Hornisten aus,
diente an 9 Jahre in einer fran-
zösischen Militärkapelle, wurde
1774 zweiter AValdhornist an der
kurf. Kapelle in Bonn mit jährl.
400 Gld. und 1789 erster Wald-
homist, handelte seit 1790 neben-
bei mit geschriebenen Musikalien,
gab dann nach 1794 die Kapell-
stelle auf, vergröfserte sein Ge-
schäft, legte auch in Köln ein
Zweiggeschäft an und wurde ein
angesehener Musik Verleger, der
auch mit musikalischem Verständ-
nis seinen Verlag vermehrte. 1834
wurde Peter Joseph S. sein Nach-
folger, der 1868 starb und Fried-
rich ihm folgte, der in den 70er
Jahren das Geschäft nach Berlin
verlegte (Thayer 1, 104. 150). Niko-
laus war selbst Komponist fürs
Waldhorn und verlegte eine An-
zahl Werke in eigenem Geschäfte.
Siehe Handbuch von Whistling
1828/29.
Siiiapius, Wilhelm, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien von
1553_58 mit 10 Gld. monatl.
(Köchel 1).
Siutle, X . . .
Im Ms. 402 der B. Kgsbg., Samlg. von
Arien u. Liedern, befinden sich S. 12 u.
16 zwei Arien: Mein Mädchen ist für
mich. Schön ist es auf Gottes Welt.
Sinfonien (Symphonien).
Siehe die Samlwk. des 18. Jhs. nnter
Breitkopf 5 ff., J. J. Hummel Samlwk. 6
u. 8. — Im Schweriner F. Kataloge von
Kade 1, 159 ein Yerz. anonymer Sin-
fonien. Sämtl. gröfsere Bibl. sind im Be-
sitze anonymer Sinfonien. Aeltere Sym-
phoniae sind Motetten.
Im br. Mus : A coUection of several
Simphonies and Airs in three parts; com-
posed for Vs. Flutes and Hoe-boys, piin-
ted for all Lovers of Musick. s. 1. Wm.
Nott (in London) 1688. 3 Stb. : 2 Dessus
u. B. in 40.
Singer, Bartliolomaeus , ein
Komponist aus der ersten Hälfte
des 16. Jhs., der
im Ms. 18810, 5 Stb. von c. 1530 der
Hofb. Wien mit dem Liede „Ain dierleia
zart/- 3 voc. fol. 2 a vertreten ist. [Hofb,
Wien, in Ms. 19183 in Part.
Singer. Johann, ein Magister
zu Nürnberg in der ersten Hälfte
des 16. Jhs., gab heraus:
Ein kurtzer Ausszug der Music, den
Singer, Mathias.
183
Sipurtini.
jungen die singen und auff den lustrii-
lueiiten lernen wollen gantz nützlich . . .
Nürmberg 1531 Friedr. Pryssens. 8".
[Glasgow.^ (Titel nach Fetis.)
Singer, Jlathias, von Cilla,
Bassist an der Hofkapelle in Wien
vom 1. Sept. 1567 — 1580, mit
12 Girl, monatl., wurde dann Rggs.
(Regier imgs-) Thürliüter (Köchel 1,
127. 2]0\md S. 123).
Singe- I Spiel- |
und I General -Bass.- ] Übungen. | Ge-
stochen in Versalien. 4°. 49 Bll. ein-
seitig bedruckt mit 48 Musikuunimern.
Die Dichter sind genannt, doch kein Kom-
ponist. 18. Jh. [besafs 1871 der Autiq.
Mai in Berlin.
Singspiele siehe Kat. Augsburg Nr. 174
bis 178. Auch im Ms. im National-Mu-
seum in Nürnberg.
Sinibaldi, Anna de, Tochter
des Kapellmeisters Giovanni S.,
diente als Sängerin und Instru-
mentistin der Kaiserin Maria,
Frau des Kaisers Maximilian ET.
und Schwester Philipp IL von Spa-
nien (Lucchini 11).
Sinibaldi, Manrizio, aus Cre-
mona, Geiger an der Hofkapelle
in Wien vom 1. Nov. 1566 bis
t 16. Juli 1591, mit 12 Gld.
monatl. (Köchel 1).
Sinn, Cliristopli Albert, Sohn
eines Lohgerbers in Wernigerode,
gegen 1680 oder 1682 geb., be-
sachte 1691 die Oberschule und
trat 1698 in das HandAverk seines
Täters ein. Die Liebe zur Wis-
senschaft trieb ihn 1702 abermals
in die Schule. 1703 ging er nach
Clausthal, um sich als Mathema-
tiker und Feldmesser auszubilden,
siedelt sich d^mn um 1706 in
Wernigerode an und heiratete.
1717 bez. er sich als hochfürstl.
Braunschweig -Lüneburgischer . . .
Geometer. Sein Todesjahr ist nicht
bekannt (Viertel]. 5, 570 nebst Be-
schreibung und Auszügen aus fol-
gendem Werke):
Die aus mathematischen Gründen rich-
tig gestellte musicalische Temperatura
practica, d. i. gnmdrichtige Vergleichung
der 12 Semitoniorum in der Octave, wie
dieselbe nach Anweisung der Arithmetik
und Geometrie ad praxin fürnenilich in
' die Orgelwerke können gebraucht werden,
I nebst den dazu gehörigen Figuren . . .
! Mit einer Vorrede Hrn. Caspar. Calvoers.
' Wernigerode (1717) StiTick. kl. 40. 22 BU.
136 S. 2 Taf. 110 imd 132 Seit. [B. B.
B. Wernigerode. B. Wagener. Musikfr.
Wien.
Sintram, . . . Kopist im Kloster
St. Galleu im 9. Jh. (Schubiger
1, 78).
Sinzig, Oeorg Ludwig, ein
Cistercienser-Mönch, Kapellmeister
im Frei-Reichskloster Kaisersheira
(Neuburg a/d. Donau), gab heraus:
Melpomene hymnisona, producens hym-
nos de Dominicis ... a 1 — 4 voc. 2 Y.
2 Viohs, Fag. et Bc. op. 1. Aug. Vindel.
1702 (nach Gerber 1).
Sion, . . . gab bei Imbault in
Paris Konzerte für Klav. heraus.
Sipintini, . . .
ein Trio in C. von 1779. Ms. in Stb.
[Berlin E. H.
Yergl. auch Sipurtini.
Sipontius , Albertus , Contra-
bassist (Sänger) am St. Peter in
Rom um 1492 (Yiertelj. 3, 289).
Sippel, C . . . H . . ., gab heraus :
Zwölf Lieder mit einer leichten Be-
gleitujig der Guitarre von . . . Brnschwg.,
Musikal. Magazin auf der Höhe (489).
ciufol. 13 S. [B. Kgsbg.
Sipurtini, Emmanuel, der Sohn
jüdischer Eltern aus Holland, ein
bedeutender Virtuose auf dem
Violoncell, liefs sich in London
nieder. Jahn 1, 6 berichtet, dass
sich Leopold Mozart bei seiner
Anwesenheit in London 1764 viel
Mühe gab, ihn zum Katholicismus
zu bekehren. Sowohl Gerber 1
wie Jahn schreiben seinen Namen
falsch, Gerber schreibt Sipratini
und Jahn Siprimtini., den Vor-
namen kennen beide nicht. Pohl
1, 55 schreibt: Siprutini gab am
Sirede.
184
Sirmen, Maddalena Laura.
3. Mai 1764 ein Konzert im Hick-
ford's room in London, trat auch
in den 70er Jahren noch öfter
auf. S. 109: er hatte Italien und
Spanien durchreist und befand sich
seit 1758 in London, wo er am
27. Febr. zum erstenmale auftrat.
Man kennt von ihm:
6 Solos for a Vcl. or a V. with a Th.
B. op. 1. London, fol. [br. Mus.
6 Duets for a Violin and a Violoncelle,
or 2 V. op. 2. London c. 1775. fol.
25 S. [br. Mus. B. Wagener.
Six Solos for a Vcl. with a Tli. B. for
the harpsichord. Op. 3. London, Wor-
man. [B. Wagener. C. P.
6 Solo dito op. 5, dito op. 7, dito ohne
opus. London, fol. [br. Mus.
Six Solos for a Tel. with a Th. B. for
the hai'ps. Op. 6. London, Worman.
25 S. [B. Wagener.
Vielleicht soll der Name Sipintini (s. d.)
auch Sijmrtini heifsen.
Sirede, siehe Direde.
Sireua (Syrena), Gfaleazzo, aus
Cremona, wo er um 1626 Kapell-
meister an der Kathedrale war
(Titel). Man kennt von ihm
. . . Misse duae quateruis vocibus, cum
omniuiu partium diuisioue duae octonis,
cum grauiorum partitione organo accomo-
date . . . Lib. 1. Sub signo Gardani
Venetiis 1626 apud B. Magni. fol. [Bo-
logna nur die Partitura. Upsala 8 Stb.
in 2 Chören in #.
In Bonometti's Parnassus musicus 1615
1 Motette zu 2 Stim.
Sirenes Partheniae,
sive Hj'mni, filio Virginis, Christo Jesu
... Herbipoli 1649 Elias Mich. Zinck.
8^. Melod. mit Bass. 12". 136 S. [B. M.
Einsiedeln. B. Kgsbg. S. 133.
Sirenes (Sacrae) . . . Missae 1671, siehe
Rudolph Dreher, ein Samlwk.
Siret, . . . bekannt durch
Pieces de claveciu, dediees a M. Cou-
perin . . . Paris, Chrstph. Ballard. [Paris
Nat. Stadtbibl. Troyes.
SM, (xiacomo, gegen 1770 in
Genua geb., lebte noch 1841. In
Turin machte er seine Musikstudien
und legte sich dann aufs Opernfach.
1791 kam auf dem Theater San Carlo
in Neapel die Oper: Naples Recimero in
2 Aiteu zur Aufführung, dann schrieb er
für das Theater Del Fondo die Opera
buffa: La Caccia interrotta u. s. f. Siehe
Fetis u. Clement. Nachweisen kann ich
keine.
Sirini, GriOTanni, aus Cremona,
war um 1680 Kapellmeister am
Hofe zu Florenz (Lucchini 19).
Sirmen, Ludovico, ein Violi-
nist und Kapellmeister an S. Maria-
Maddalena zu Bergamo im 18. Jh.
Er ist der Gemahl der Maddalena
Lombardini mit der er gemein-
schaftlich herausgab:
6 Quartetti ä 2 V. A. e B. oe. 3.
Paris (1769) Berault. 4 Stb. fol. [br. Mus.
B. Wagener.
Das Conservatorium in Mailand besitzt
im Ms. eine Ouvertüre in Em. für Oboe,
2 Hörner und Streichquart, in Stb,
Sirmen (Syrmen), Maddalena
Laura, Lombardini (den Vor-
namen Laura fand ich nur im
Kat. des br. Museums u. B. Wa-
gener, sonst fehlt er), Frau des
Ludovico, geb. zu Venedig gegen
1735, erzogen im Conservatorio di
Mendicanti und wie man auf den
6 Sonaten für 2 Violinen liest:
Schülerin Tartini's zu Padua; trat
als Violinistin öffentlich auf, z. B.
in Paris im Concert spirituel, 1768
ebenfalls in einem Konzert mit
ihrem Manne. Pohl 1, 161
schreibt: sie war nicht nur Violi-
nistin, sondern auch Sängerin und
Klavierspielerin. 1771 trat sie in
London in den Oratorien im Con-
vent Garden mit einem Violin-
konzert eigener Komposition auf.
Im April desselben Jahres gab sie
ein Benefizkonzert in dem sie auch
ein Klavierkonzert vortrug. 1772
spielte sie im Concert spirituel ein
Violinkonzert von Cirri und am
1. Juni trat sie im Kingstheater
als Sängerin in Piccinni's Buona
figliuola auf. Ihr Lehrer Tartini
hmterliefs ihr bekanntlich die Ab-
handlung über das Violinspiel in
Briefform (soweit im Pohl). Von
Siroli.
185
Sivol.
ihren Kompositionen sind nach-
weisbar :
Obige 6 Quartetti . . . op. 3, die sie in
Paris 1769 mit ihrem Manne Ludovico
gemeinschaftlich, herausgab, [br. Mus. B.
Wagener.
Ferner
6 Concertos for the harpsicliord (ein-
gerichtet von Giordani). London, fol.
[br. Mus.
6 Concertos pour Violine av. 2 V. A.
B. 2 Hautb. et 2 Cors. oe. 2. Amsterd.,
Hummel. Stb. [Brüssel Cons. Upsala
nur 3 Concertos, ebenso in B. Wagener,
6 Stb.?
3 Concertos (dito), oe. 3. Amst., Hum-
mel. Stb. [Brüssel Cons.
Six Trios k 2 V. et Vcl. oe. 1. Lon-
don, Welcker. 3 Stb. [B. Wagener. br.
Mus. Berlin K. H. im Ms. Stb., fraglich
ob dieselben.
6 Senates ä 2 V. (ohne Opus) Amst.,
Hummel, [besafs einst Th. Böttcher in
Cannstadt. Im br. Mus: 6 Duetts for 2
Viol. London, fol. 2 Bücher (wahrschein-
lich dieselben).
6 Senates ä 2 V. oe. 4. La flaye,
Hummel. 2 Stb. fol. [B.B., mit dem
Porträt der Verfasserin.
Siroli, . . .
Latrobe veröffentlicht in seinem Samlwlr.
in Pai't., 1806—2.5 erschienen, ein „Praise
the Lord", Duetto.
Sirotti, Francesco, aus Reggio,
ein Opernkomponist, der 1783 bis
1811 mit Opern auf italienischen
Bühnen zu verfolgen ist (Fetis.
Clement).
Sirvela, Pedro de, Sänger am
Hofe der Königin Isabella zu Se-
villa um 1490 (Straeten VU, 104).
Sismut, . . .
In Ms. 535, HL in B. B. ein Quis as-
cendet, 5 voc. c. Bc. P. 8 BU. mit
obigem Namen überschrieben.
Sistiiius, Teodorus, aus Monza
(Lombardei), war um 1608 Orga-
nist a/d. Kirche „D. Virginis'' zu
Kopenhagen (nach dem Titel des
folgenden Werkes). Er gab heraus:
Cantiones 3 voc. Hamburg! 1608
typis Ohr, impensis Samuel Jauch. Dedic.
dem Xönige von Dänemark. 3 Stb. 4P.
22 italienische Gesänge. [B. Proske. B.
D. br. Mus.
AYie mir Herr Hagen in Kopenhagen
mitteilt, war sein dänischer Name 2rioid
Aagesen.
Sisto, Graetano,
bekannt durch ein Divertimento per
Giütarre. [Musikfr. Wien.
Sitter, Andreas Paul, gegen
1750 geb. ging mit dem Baron
von Bagge nach Paris als dessen
Sekretär, trat 1792 als Bratschist
ins Opernorchester und verblieb
daselbst bis 1817. Er starb wenige
Jahre darauf zu Passy bei Paris.
Man verz. mehrere Hefte Duos, von
denen nur bekannt ist:
3 Duos pour 2 Violons, oe. 4, liv. 1.
Offenbach bei Andre. 2 Stb. [B. B.
Sitter, Daniel Henrich Kitt,
ist in Joh. Val. Meder's Stamm-
buch am 14. Juni 1698 als Musik-
direktor an St. Maria in Königs-
berg gez. (Viertel]. 8, 504).
Sivers, Hinrich, geb. 23. Juni
1674 zu Lübeck, gest. 6. Novbr.
1736 ebd., Avurde am 10. März
1706 zum Kantor am Katharineum
gewählt und am 22. April einge-
führt. Ein Ehreugedächtnis liefs
Heinrich von Seelen in Lübeck
1736 in Fol. drucken (Stiehl, Lex.).
Sivers, Heinrich Jakoh, des
vorigen Sohn, in Lübeck geboren,
wurde Magister u. in Wismar an-
gestellt. Er schrieb:
Dissertatio ex historia litteraria sistens
cantorum eruditorum decades duas, quam
praeses . . . Rostoch. 1729. 4". Ist seine
Doctor-Dissertation in Rostock. [Dresd.
B. Hbg.
— ... Gelehrter Kantor in zwanzig
aus den Geschichten der Gelehrsamkeit
ausgesuchten Exempeln, aus dem Latei-
nischen übersetzt und mit Anmerkungen
Hambg. 1730
[B. B. Dresd.
versehen von Matthcson.
Wiering. 40. 33 Seit.
B. Hbg. Brüssel.
Gerber 2 zeigt noch eine zweite Sclu'ift
an, die sich im Besitze des Herrn Schiör-
riug befand, betitelt: Specimen primum sis-
tens Lapidis musicalis . . . Lubecae 1732. 8''.
Sivol, . . .
bekannt durch Airs avec Fortepiano
im Samlwk. Choix de musique 1784 Nr.
32. [B. M.
Sixt, Giovanni.
186
Skeats.
Sixt, Griovanni,
bekannt durch 2 Sonate per il Cem-
balo e Violino. Una Sonata per 2 Cem-
bali concertati, op. 1. Lyon, chez Guera.
[Dresd. Mus.
Sixt, Johannes, aus Lerchen-
fels (a Lerchenfelsensis), in Prag
geb., gest. 3. Nov. 1629 zu Leit-
meritz (nach dem Denkmale, dessen
Inschrift Dlabacz mitteilt). Er
diente um 1584 ff. in der Hof-
kapelle Kaiser Eudolph 11. als
Sänger, dann als Chorregens a/d.
Jesuitenkirche zu Olmütz, wo er
1597 die Magister würde erlangte
und erhielt vom Kaiser mehrere
Eanonikate zu Bautzen, AI tb unzlau
etc., zuletzt war er Probst zu Leit-
meritz. Die Musik pflegte er auch
ferner und gab heraus:
Ciiorus musicus Caesareus XII vocum.
In praestautem ac eniditum iuveuem D.
Joannen! Sixtum Boemum Pragensem,
Sac; Caes: Maies: chori musici olim pue-
rum musicum: nunc vero cliori musici
in teiuplo Societatis Olom: praefectum,
et philosophiae licentiatum, cum anno M.
D. XCVII . . . (siehe Kat. Brässel 2210).
Pragae 1597 V. M. ä Genczicz. 1 vol.
4P. [Biiissel.
Im Kat. der B. Hbg. wii-d ein schein-
bar ähnliches Werk, o. Jahr, verzeichnet
mit: „Pragensis Chori Musici in templo
societatis Jesu ß. Olomutii Rector."
Leo Liepmaunssohu besafs einst: Meli-
cum poema D. Joanni Sixto . . . munici-
palis musicae ergo decantatum ä Fr. Möl-
lere Vienuensi (Musicus musico congra-
tulatur et musicum melos modulatur).
Olomutii 1597. kl. 4°. 6 Bll. mit Holz-
schnitt.
Deo Opt: Max: trino et uni laus...
Triumphus et Victoria . . . Am Ende : Lito-
mericii, typis Domesticis, D. Praepositi
coUegiatae ecclesiae S. Stephani . . . 1G26.
8. Sept. 1 vol. gr. fol. 47 Bll. Bl. 5
der Titel: Cantate Domino et Benedicite
nomini ejus ... 5 Gesäuge, Stim. gegen-
über, geistlich und weltlich. Siehe Ge-
naueres im Kat. Zwickau. [B. Zw. C. P.
Sixt, Johann A[ugust, nach
Fetis], geb. zu Geifslingen, war im
18. Jh. Organist in Strafsburg i/Els.
Gerber 2 tadelt in seinen Kompo-
sitionen die chromatischen Gänge
und „geschärften Vorschläge", im
Uebrigen hält er ihn für einen
Nachahmer Mozart's. Er führt
von ihm Sonaten f. Klav. V. u. B.,
Duette für 2 Fl. u. a. an. Bekannt
sind:
12 Lieder beim Ciavier zu singen.
Augsburg, Gombart. [Stadtb. Augsburg.
Unter G. A. Sixt: Sonate, pour le
Clavecin ou Pfte. Offenbach, Andre.
[Berlin E. H.
Sixt, Wilhelm, bekannt durch
Symphoniae nuptiales zu . . Ehren . .
Johauni Allbrechten . . unnd . . Margare-
thae . . Bruuuers . . mit G Stim. Coburgk
1614 Just. Hauck. 6 Stbll. 4«. [br. Mus :
Tenor.
Skal, Gr. . . B. . ., gab 1794 in
Wien bei Artaria Variazioni per
il Cembalo heraus.
Skalde -Stycken satte i Musik.
Stockholm, Kgl. Not Tryck. 1795.
4 voll. 80. [B. B.
Skarratt, ß. T., s. Cyclopedia.
Skegg'S, ... trat 1751 in Lond.
als Waldhornist auf fPohl 2, 373).
Skeats, Highmore. Es giebt
zwei Musiker dieses Namens, Vater
und Sohn, und ist daher eine Ver-
wechslung sehr leicht möglich,
wenn nicht die Jahreszahl den
älteren von dem jüngeren unter-
scheidet. Nach West war der
Vater 1760 geboren, Chorknabe
in Exeter, 1778—1803 Organist
zu Ely, von 1803 — 31 zu Canter-
bury. Der Sohn war von 1804
bis 1830 Organist zu Ely als Nach-
folger seines Vaters und wurde
dann Organist an der Kgl. Kapelle
zu Windsor. Er war 1786 ge-
boren und st. den 24. Febr. 1835,
Vom Vater ist bekannt:
A coUection of songs. London 1784.
fol. [br. Mus. Glasgow.
Im br. Mus. in Einzeldrucken 1 Glee,
2 Songs und das Anthem „The righteons
Söuls".
Sicher ist er auch der Herausgeber von
J. Stephens Cathedral Music 1805.
Skillern.
187
SluTster.
Skillern, Isaae, of Abingdon,
bekannt durch
Six Anthems and twelve Psalm tunes
for 4 voic. coniposed . . . London, Long-
man & Broderip. fol. [Sch-sverin F.
Skiiiiier, Benjamin, bekannt
durch
Six Solos for a German Flute Yiolin
or Harpsichord, to which are added some
pieces designed as Lessons for the Harps.
Lond., printed for Richard Bride, qufol.
18. Jh. [br. Mus.
Skolioff, Peter, ein russischer
Opernkoraponist, der zu Neapel
1788 die Oper Rinaido auf die
Bühne brachte (Gerber 2).
Skydänek, Joseph, aus Melnik
in Böhmen, Schüler von Seegr,
wurde in Melnik, dann in Laun
Chorregent u. zeichnete sich auch
als Orgel- und Klavierspieler vor-
teilhaft aus. Dlabacz nennt nur
das Jahr 177.^ in dem er bereits
als Komponist auftrat und kennt
6 Sonaten und eine Serenade.
Fetis schreibt den Namen falsch.
Gerber 2 giebt ein zu frühes Todes-
jahr an.
Slapp, William, ein englischer
Musiker um 1800.
Das br. Mus. besitzt von ihm 7 Dnick-
werke: Songs, Balladen und Variationen
für Ffte.
Slatkonia oder Slakony, Oeorg,
nach Cuspinian Kapellmeister am
kaiserl. Hofe und Bischof an der
Stephanskirche in "Wien, geb. 1456
zu Crain, st. 26. April 1522 (Ger-
ber 1, 526).
Auf der Abbildung von Albr. Dürer
und Hans Burgkmair: Triumphzug Kaiser
Maximilian I. wird er Jörg Slakany
(Bischof Slatkonia) genannt. Im Besitze
des Herrn Ad. Holzhausen in "Wien 1891,
Ausstellungs-Kat. S. 3. Siehe auch M. f.
M. 29 Beilage, Waldner's Nachrichten
S. 43, Anmkg. 46, 13 vom Jahre 1509.
Slatter, Georg Maximilian,
gab heraus:
6 Chansons et Trio av. Ffte. Lond.,
Lavenu. [Brüssel Cons.
Slatyer, William, in folgendem
Drucke nur mit TF. S. gez., be-
titelt:
The Fsalmes of David in 4 languages
[i. e. Greek, Hebrew, English and Latin]
and in 4 parts. Set to ye Tunes of our
Church by W. S. London 1643 printed
by Tho. Harper, for George Tho. Mason
& Octauian Füllen. 12». Enthält Kom-
positionen von R. Allison, J. Bennet, E.
Blancks, T. Carapion, W. Cobbold, AVm.
Cranford, J. Dowlaud, D. Kirbye, J. Mu-
ten, T. Ravenscroft u. S. Stubbs. [br. Mus.
Slaiiter (Slater), Edmund, Bas-
sist aus Windsor, kam 13/10 1669
auf Wartezeit an die Kgl. Kapelle
in London und schwor kurze Zeit
darauf, f 10/9 1670 (Rimbault).
Sl^, . . .
bekannt durch Sonate a V. e B. Dedic.
dem Herzoge von Modena Ms. F. [Mo-
dena.
81eclitenliort(Slichtenhorst,Sleg-
tenhorst), lebte zu Utrecht 1668
als Glockenist, wird dann 1677
als Bassuscontinuus-Spieler im Col-
legium musicum verzeichnet und
erhält 1678 einen Organistenposten
zu Leyden; f 1688 (Bouwst. 2,
168. 171).
Slegclius, Valentin, aus Wal-
hausen, Kr. Heiligenstadt, ist be-
kannt durch:
Duodecim cantilenae ex sacrosancta
Scriptura desumptae ac musices numeris,
quam jucundissime, per . . . verbi divini
Miuistrum redditae. Mulhusii 1578 G.
Hautzsch. Die Dedic. ist mit Forwoldae
4. Nonas Septemb. 1578 Valent. Slege-
lius Walhusanus unterz. Näheres über
den Druck ist mir unbekannt. [B. M.
Slegtenliorst, s. Sleclitenliort.
Siellein, Melchior.
Die Liebfrauenkirche in Würzburg be-
safs 1694 noch 21 Fsalmen von ihm.
Slöpke, Mauritius, 17. Jh.
Die B. üpsala besitzt im Ms: Ich
preise dich a 3 voci e 4 ström, c. Bc.
fol. — Nun kom der Heyden Heyland a
5 voci e Bc.
Slufsler, Kaspar, Ende des
15. Jhs. Kantor an St. Stephan in
Wien (Pohl 3, 33).
Smalle.
188
Smegergill.
Smalle, Aegiduis, 18. Jh.
Six Senates a 2 fl. trav. ou 2 V. par
... oe. 2. Paris, Le Clerc. Boivin.
[Karlsruhe Nr. 56, IT.
Smart, Oeorge, lebte an der
"Wende des 18. Jhs. und ist be-
kannt durch
The Vocal Pocket Companion, being a
collection of . . . Catches, Glees & Duetts
for 2 and 3 voices. London, c. 1800.
[br. Mus.
Smart, Sir Greorge Thomas,
Sohn des Musikhändlers, geb. 10. Mai
1776 zu London, gest. 23. Febr.
1867 ebd. Sängerknabe a/d. Kgl.
Kapelle St. James, studierte Musik
unter Dr. Ayrton, dann bei Dr.
Arnold; bei Dr. Dupuis im Orgel-
spiel, der ihn zu seinem Substitut
ernannte u. bei Gramer in Klavier-
spiel. 1791 wurde er Organist an
der St. James-Kapelle, Harapstead
Road und trat als Violinist ins
Orchester der Salomon- Konzerte.
1811 dirigierte er in Dublin eine
Anzahl Konzerte und dort erhielt
er durch Verwendung des Herzogs
von Richraond die Ritterwürde.
Schon im Jahre 1794 trat er als
Klaviervirtuose auf. Am 1. April
1822 erhielt er che Organistenstelle
a/d. Kgl. Kapelle. K. Maria von
Weber wohnte bei ihm und starb
auch in seiner Wohnung. 1823
bis 1840 leitete er die Musikfeste
in Liverpool, Norwich, Bath u. a.
Städten. Grove schreibt: Er war
lange Zeit durch die Erlebnisse
seines Vaters die lebendige Ver-
mittelung zwischen der Tradition
von Händel's Musikaufführimgen
mit denen der Gegenwart u. übte
dadurch einen grofsen Einfluss auf
Sänger und Orchester aus (Grove.
Pohl 2, 266. 368). Er schrieb
zahlreiche geistliche und weltliche
Gesänge. Nachweisbar sind:
Music for the Service at the Chapel
loyal, Whitehall, on Maundy Thursday. ..
s. 1. fol. [br. Mus.
A collection of sacred music. London
1863. vol. 1. [br. Mus.
A collection of Glees and Canons. P.
Lond. fol. [R. C. of Mus.
An Einzeldrucken im br. Mus: 1 An-
them, 1 Hymne, 2 Songs, 1 Canzonette,
5 Glees, 1 Tanz und Klavierstücke.
Zu J. Calkin's Catalogue of the library
belonging to the Philharmonie Society
schrieb er Noten und Zusätze (1823). 8".
[br. Mus.
AuTserdem verz. der Kat. des br. Mus.
unter TJiomas Stnart mit der Notiz: um
1780: Songs, ] Glee, 1 Trio, 6 Variations-
werke f. Pfte. in Londoner Einzeldiiicken.
Damit ist ein älterer Smart gemeint.
Smart, Henry, Bruder des Sir
George Thomas, geb. um 1778 in
London, gest. 23. Nov. 1823 zu
Dublin. Schüler von Wilh. Gramer
als Violinist, wurde Orchester-
dirigent der Philii armenischen Ge-
sellschaft, des englischen Opern-
hauses und anderer Theater. 1820
errichtete er eine Pianoforte-Fabrik.
Um das Aufti'eten einer Schülerin
in Dublin zu unterstützen reiste
er mit ihr nach Dublin, erlag aber
dort dem Typhus. Alle Kompo-
sitionen unter obigem Namen ge-
hören seinem Sohne an, der 1813
geb. ist.
Im br. Mus. unter Smart, ohne Vor-
namen, befinden sich 1 Song c. 1765 im
Einzeldruck, London bei R. Falkener. fol.
Countiy Dances von 1795 u. 1798,
Balladen u. a.
Smeaton, Mark, Musiker der
Königin Anna Boleyn und Diener
in ihren Zimmern, wurde den
12. Mai 1536 hingerichtet (Bur-
n.QY 5, 575).
Smedecke, Andreas, Meister;
zwischen 1500 und 1521 Organist
am Dome in Hamburg (Ratsakten).
Smeducci, siehe Bartolommei,
Girolamo.
Smeekirs, 3Iiclia.
Li der B. Leiden im Ms.. 6 Chor-
büther, E 68 ein luviolata iutegra 4 voc.
Smegergill alias Caesar, Wil-
liam, ein Engländer des 17. Jhs.,
der
Smert.
189
Smith, Am and Wilhelm.
in Hilton's Catch that catch can 1652,
auch in Ausg. 1667, 2. Teil von Playford
und in 1720 und 1726, 10. Aufl. von
Johnson vertreten ist. Vielleicht sind
auch einige Catches von ihm die unter
Dr. Julius Caesar verz. sind (s. d.).
Smert, Richard, ein englischer
Musiker, Lebenszeit unbestimmt.
Im Ms. 204, einem Samlwk. von Hym-
nen und Gesängen aus dem 15. und 16.
Jh., ist obiger Autor bei 11 Gesgen gez.
[br. Mus.
Smet, Tan, mit der Bezeichnung
„Procureur", so zu lesen in einem
Kataloge von 1734 der Bibliothek
in der Kirche St. Walburge in
Audenarde, wo er mehrfach als
Komponist verz. ist. Noch klarer
tritt Name und Amt in einer Liste
von 1752 hervor, wo es heifst
,,een werk van Smet, procureur''
(Straeten 1, 226, auch 216—224).
Ein de Smet ist in einer Sub-
scriptionsliste von 1749 als Orga-
nist in Tirlemont verz.
Smet, Artus, um 1610 Orga-
nist an der Kgl. Kapelle in Brüs-
sel (Straeten 5, 155).
Smet, Fraiicois- Joseph de,
aus Brüssel, ist als Musicus am
23/10 1722 in der Universit. zu
Leydeneingeschriebeu(Bouwst.3,5).
Smetaiia, . . .
gab im Jahre 1786 zu Amsterdani sein
opus 1 heraus: 2 Quatuors pour Clavecin
av. 2 V. et Vcl. (Gerber 1). Im Ger-
ber 2 wird ein Concert p. le Clav. oe. 2.
Amsterd., chez Schmitt 1793 angezeig-t.
Smethergell, William (Fetis
fälschlich J. . .), ein Musiker der
2teu Hälfte des 18. Jhs., war Or-
ganist an St. Margaret on the Hill,
Southwark & AUhallows, Barking
in London (Grove), von dem man
kennt:
6 Overtm-es in 8 parts. London.
[B. Lpz.
6 Overtui'es in 8 pts. 2. sett, op. 5.
London, fol. [br. Mus.
6 Concertos for the harjDsichord, with
2 V. and Vcl. London c. 1785. fol.
[br. Mus.
Eules for Thorough Bass . . . annexed
3 Sonatas for the harps. with V. op. 7.
London, fol. [br. Mus.
6 Duettos for 2 Yiolins, op. 12. Lon-
don, fol. [ib.
6 lessons for the harps. op. 1. Lon-
don, qufol. [ib.
6 easy lessons for a Y. with a figured
Bass for a harpsich. Lond. fol. [ib.
Im br. Mus. im Einzeldruck 1 Song.
Die theoretische Abhandlung: A trea-
tise on thorough Bass, Lond. 1794 habe
ich auf keiner mir bekannten Bibl. ge-
funden.
Mr. "William Smegergill, alias Caesar
lebte im 17. Jh. u. darf jnit obigem nicht
verwechselt werden.
Smezer, Georg.
Das Musikkollegium in Groningen be-
sals einst:
,,Motettae sive cant. sacrae 2—9 voc.
Aug. Vindel. 1671. 8 Stb."
„Sacri concentus tam vocib. quam instr.
op. alterum. Aug. Yiud. 1G89. 19 Stb.'^
Smidh, Loiiis Edmoml, be-
kannt durch ein
Quatuor pour 2 Y. A. et Ycl. Oe. 1.
(Dm.) Yienne, Thade Weigl (Nr. 1154).
4 Stb. fol. [B. B.
Ein zweites op. 7 ebd. [B. ß.
Smidts, Jacob, siehe Le Feyre,
Jacques, im 17. Jh. Der Faber
Stapulensis, der auch Jacques Le
Febrre genannt wird, siehe Bd. 5
im Nachtrage unter Faber.
Smitli, ... trat 1784 in Lon-
don als Violoncellist auf (Pohl 2,
371).
Smith, Adam;
im br. Mus. 2 Songs im Einzeldruck
bei Longman u. Lukey (nur L. L. gez.).
Smith, Alexander, lebte in der
2ten Hälfte des 18. Jh. und gab
herans :
The musical Miscellany; a select col-
lection of . , . Scots, English and Irish
Song. Perth 1786 J. Brown. 8°. [br.
Mus.
Smith, Amaiid Wilhelm, ein
Arzt zu Berlin gegen 1780, lebte
später in "Wien, dann in Ungarn
und gab heraus:
. . . Philosophische Fragmente über die
praktische Musik. ~\Yien 1787 Taub-
stummen-Institus-Buchdrackerei. 8°, 164
Smith. B . . .
190
Smith, John Christopher I.
Seit., sine nomine. [B. B. B. Lpz. Brüs-
sel. Musikfr. Wien.
Smith, B. . ., gab mit Peter
Prellew heraus:
The Harmouious Companion, or the
Psalm Singer's Magazine; being a diffe-
rent tune to each Psalm in four parts.
Collected from Mr. Thomas Ravcnscroft,
and others. With several Tunes never
before puUish'd. Also several Hymns
and Anthems. London 1732. 8°. Part.
[R. C. of Mus.
Smith, Bernhard, eigentlich
Schmidt^ war nach London nm
1680 gekommen und bekleidete
bis zum Jahre 1708 den Orga-
nistenposten an St. Margaret in
Westminster zu London. Man
nannte ihn kurzweg Father SmWi.
Besonders war er als Orgelbauer
berühmt (Hawkins 5, 101. Bur-
ney 6, 436/37. Gerber 2 aus
Hawkins).
Smith, Charles, diente um 1710
in der Kgl. Kapelle in London als
Sänger u. ging 1726 ab (Viertel]. 5,
515/16).
Smith, Clement, lebte am
Ende des 18. Jhs. u. schrieb aller-
lei kleinere Kompositionen für den
Tagesgebranch.
Das br. Mus. besitzt 7 Drucke von
ihm, eine Sonata cappriciosa, Songs,
Variat. u. a. in Londoner Ausgaben. Ln
Kat. von Cambridge FW. wird er Mus.
Dr. genannt und befinden sich daselbst
2 Gesge. von ihm: London by Lavenu.
Smith, Edward Woodley,
geb. 23. Mai 1775, gest. 17. Juni
1849. Anfänglich Chorsänger an
St. Paul, sp. Laienvikar an der St.
George Kapelle zu Windsor von
1795 bis zu seinem Tode. Seine
3 Söhne: George Toivnsliend, Mon-
tem und Samuel zeichneten sich
im 19. Jh. als Musiker aus (Grove).
Im br. Mus. befindet sich unter E. W.
Smith, Ms. 419 in P. eine Oper: „Dido
and Eneas", fraglich ob von obigem.
Smith, Henry, wurde Anfang
1666 als Gentleman an der Kgl.
Kapelle in London angestellt und
starb am 23. Mai 1688 (Rimbault).
In Hilton's Catch that catch can von
1658, 2. Ausg., ein Gesang.
Smith, Isaac, lebte um 1770
und ist bekannt durch:
A collection of Psalm tunes in 3 pts. . .
London , sold by Mrs. Davenhill & Mr.
Buckland. quS». Enth. 18 Tunes, 2 An-
thems und 1 Sanctus von Orl. Oibbons.
Dem Exemplare sind hds. angehängt
Psalmen von C Burney, M. P. King,
J. Lucas^ J. Stanley^ Wainivright und
Winter. Das br. Mus. besitzt noch die
5. Ausg. mit Additions by S. Major. Lon-
don, S. Major, ({w^^. [br. Mus.
In. Charles Sraith's Ancient Psalmody
1843 einige Gesge. in P. mit Orgel. In
S. Major's Sacred Melody befinden sich
Kompositionen von I. S.
Smith, John, ein Komponist
des 17. Jhs., der in
Hilton's Catch that catch can 1652 und
Ausg. 1G67 von Playford, sowie in A. B.
Synopsis KJSO mit Gesängen vertreten ist.
Im br. Mus. ein John Smith., Opern-
komponist im Anfange des 18. Jh., ist
dort vertreten mit der Oper: Musick in
the opera call'd Tho Kingdom of the
Birds. s. 1. 1705. An Stb. vorhanden:
1. 2. Treble, Ten. Bass.
Ein dritter John Smith aus der 2. Hälfte
des 18. Jhs. mit der Bezeichnung „of
Market Lavington" ist ebd. vertreten mit;
A Set of Services, Anthems & Psalm
Tunes . . all intirely new (Book the Second,
cont. 12 Anth. u. 12 Psalm). London c.
1760 Selbstverlag-, fol. — A3. Set of Ser-
vices, Anthems and Psalm Tunes . . . Lond.,
printed for John Johnson, fol.
Smith, John Christopher I.,
hiefs eigentlich Joh. Christoph
Schmidt und war in Ansbach geb.,
begleitete Händel aus Zuneigung
1716 nach London u. wurde bald
dessen Factotum. Auch auf der
letzten Reise nach Italien beglei-
tete er Händel. Wenige Jahre
vor H.'s Tode entzweiten sie sich,
trotzdem vermachte ihm H. testa-
mentarisch 2400 £. Sein Sohn
ist der bekannte John Christopher IL
Smith, der das Buch über H.
schrieb: Anecdotes of . . . (Pohl 1,
178).
Smith, Johann Christ ophei U. 191 Smith, Johann Christopher II.
Smith, Johann Christoi)hei'II.,
hiefs eigentlich Schmidt. Sein
Vater war das Factotum Hiindel's.
Ob er noch in Ansbach oder Lon-
don geboren, ist nicht sicher an-
zugeben. Wenn der Vater erst
1716 nach England ging und der
Sohn, wie die Lexika angeben, 1712
geb., dann ist er allerdings in
Deutschland geboren, doch fehlen
die Beweise, gest. 3. Okt. 1795 zu
Bath. In London wurde er Hän-
deFs Schüler, dann Pepusch' und
Roseingrave's. 1732 (1731) schrieb
er die Oper Teraminta, 1733 Ulysses,
1738 das Oratorium David's lamen-
tation over Saul and Jonathan.
1745 bereiste er den Coutinent.
1750 Organist am Findlings -Hos-
pital. Als Händel erblindete dik-
tierte er demselben seine Kompo-
sitionen. 1752 war Smith in
Fi'ankreich. Händel, der immer
leidender wurde, liefs ihn auffor-
dern statt seiner die Oratorien in
London zu dirigieren. 1754 brachte
er wieder mehrere Opern auf die
Bühne. 1774 zog er sich nach
Bath zurück. Händel hatte ihm
testamentarisch alle seine Werke
im Ms. vermacht, sein Klavier,
sein von Denner 1736 gemaltes
Porträt und seine Büste von ßou-
billiac. Smith befand sich bis zum
Tode der Prinzessin von Wales,
Wittwe, Mutter Georg IIL, im
Dienste derselben, von der er eine
Pension von 200 ^ erhielt. Nach
deren Tode liefs der König aus
seiner Privatschatulle die Pension
fortbezahlen. Aus Dankbarkeit ver-
ehrte er dem Könige alle Häudel'-
schen Partitur-Autographe, dessen
Klavier und Büste und behielt nur
das Ölbild, was sich dann in der
Sacr. härm. Society und jetzt im
Royal College of Music in London
befindet. Die Partituren befinden
sich heute im Buckingham Palast
und bilden eine Samlg. von 87
Bänden. S. kopierte vieles von
Händel und befinden sich die
Kopien heute in der Stadtb. Ham-
burgs. Von 1753 ab dirigierte
er die Oratorien - Aufführungen
(Grove. Pohl 1, 178). Von seinen
Werken sind nachweisbar:
Anecdotes of G. Fr. Handel and John
Chr. Smith. With select pieces of inusic
composed by J. C. Smith. Never before
pubUshed. London 1799 Bulmer & Co.
8». 64 S. Text, 34 S. Musili mit den
Porträts von Händel und Smith. [B. B.
auch im Ms. Mus. theoret. 51. B. Wage-
ner. R. C. of Mus. Biüssel. br. Mus.
Cambridge FW. Glasgow.
Von den Oratorien kenne ich:
Paradise Lost, an oratorio (the overture
and songs). London 1758. P. fol. [br.
Mus. ß. C. of Mus. Glasgow im Ms.
Rebecca, an oratorio (the overture &
songs). London (1761). P. [R. C. ofMus.
Glasgow im Ms.
Burney führt noch 7, 666 an:
Davids Lamentation over Saul and
Jonathan 1740. Nabal, 1764.
Von seinen englischen Opem sind
nachweisbar:
The Enchanter, a musical entertainnient
(written by David Garrick) London (1760)
P. fol. [br.Mus. R. C.ofMus. Glas-
gow.
The fairies, au opera. London (1755).
P. fol. [ib. und Musikfr. Wien.
The Tempest, an opera. London 1756.
P. fol. [br.Mus. R. C.ofMus.
Teraminta, an opera, by Heniy Carey.
Ms. P. 40 (um 1732). [R. C. of Mus.
In Thalia. A collection of songs, comp,
by Dr. Boyce . . . 1767. fol. Einige Songs
von S. [br. Mus. R. C. of. Mus. 982.
Suites de pieces pour le clavecin, comp,
par J. C. Smith. Premier vol. London,
by the author. qu40. 59 S. im Stich.
Dedic. Lady Walpole.
— Second. vol. qu40. 82 S. Lond.,
Walsh. [C. P. B. Wagener. br. Mus.
B.B: 2. vol.
6 Suites of lessons for the harpsichord,
op. 3. Lond., Walsh. qufol. 41 S. [br.
Mus. B. Wagener. Cambridge FW.
— A collection of Lessons (6) for the
harps. Op. 3. Composed by Mr. Smith,
author of the opera call'd „The Fairies".
Lond., Walsh. [Cambridge FW.
Smith, John Spencer.
192
Smith, John Stafford.
Select pieces of music . . . never before
published. Lond. fol. [br. Mus.
12 Sonata« for the Harps. op. 5. Lond.,
Walsh. fol. 75 S. [B. Wagener.
9 Suites de pieces de Clav, in Farrenc's
Tresor, Bd. 11. [B. M. etc.
Der Antiquar Eeeves besaTs noch op. 4:
Six lessons for the Harps. Lond., Walsh.
qufol.
In Karl Fr. Äbel's 6 fav. Overtures
1760 mit 2 Ouvert. vertreten.
Otto Kade schreibt ihm eine Anzahl
"Werke in der Bibl. der Schweriner F. zu,
die nur mit John Smith gez. sind, der
bekanntlich weit später als der obige lebte.
Smith, John Spencer, geb.
11. Sept. 1769 in London, gest.
5. Juni 1845 zu Caen (Xormandie).
Dr. der Eechte a/d. Universität zu
Oxford, ging später nach Frank-
reich u. liefs sich in Caen nieder.
In den Schriften der dortigen Aka-
demie befindet sich im Bande 1825 — 1828
eine Abhandlung, die er am 10. Nov. 1826
daselbst las, betitelt: Memoire siu' la cul-
ture de la musique dans la ville de Caen
et dans rancienneBasse-Normandie (Fetis).
Die B. B. besitzt obige Schilft in einer
Separatausgabe von 1827.
Smith, John StaflPord, Sohn
des Martin, eines Organisten a/d.
Kathedrale in Gloucester von 1743
bis 1782, geb. um 1750 zu Glou-
cester, gest. 20. (21.) Sept. 1836 in
London. Schüler seines Yaters u.
James ^"ares als Chorsänger a./d.
Kgl. Kapelle in London. 1784
wurde er Gentleman an der Kgl.
Kapelle, 1794 Laien- Yicar an der
"\Yestminster-Abtei, 1802 Organist
a/d. Kgl. Kapelle und 1805—1817
Direktor und Lehrer der Chor-
knaben a/d. Kgl. Kapelle. Gewann '
mehrfach Preise auf Glees. Für
Hawkins besorgte er die Partituren
alter Gesänge für dessen Geschichte
der Musik (Stephens. Brown). S.
besafs eine bedeutende Bibliothek,
die nach seinem Tode versteigert
wurde. Von seinen Werken sind
nachweisbar:
An Introduction to the art of compo-
sing Music. Im Autograph. q}i4P. [R.
C. of Mus.
A musical common-place book, contai-
ning a few compositions and many memo-
randa in bis handwritiug, together with
several on detached slips of paper, amongst
the latter is a rough draft of the notes
on the compositions in his published
work, ..Musica Antiqua". Ms. kl. fol.
[R. C. of.' Mus.
Anthems, composed for the Choir Ser-
vice of the Church of England. London
1793. P. mit Notizen vom Komponisten.
[R. C. of Mus. br. Mus. Glasgow.
2 Anthems in Londoner Einzeldmcken.
[br. Mus.
Ode on the first of Apiil, commencing,
„While rumour from his brazen lungs"
. . . Ms. Stb., die Gesangstim. fehlen.
[R. C. of Mus.
A coilection of Glees, for 3, 4, 5 &
6 V. Lond. qufol. [br. Mus. Glasgow.
R. C. of Mus.
A select coUection of Catches, Canons
& Glees ... for 3 & 4 v. Lond. qufol,
[br. Mus. R. C. of Mus.
A MisceUaneous coUection of new
Songs, Catches & Glees. Lond. (1780)
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
A 5. book of Canzonets, Catches, Ca-
nons & Glees sprightly & plaintive. Lond.
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
12 Chants . . . Lond., Preston. qn4P.
[br. Mus.
A coUection of songs of various kinds and
for different voices. Lond. qufol. [R.
C. of Mus.
Series of progr. studies, Bd. 11, 1882.
80. [br. Mus.].
Im br. Mus im Einzeldruck: 5 mehrst.
Glees, 6 Songs und 1 BaUad.
In Samlwk. 1 Round in Hullah's
Singer iibrary Xr. 65. 1859. — In Wm.
Horsley's Vocal Harmony 5 Gesge. — 3
Glees in Bishop's Collect, of Glees. — 1
Praelud. u. Fuge im Pittman. — Catches
und Glees in Amüsement 1791. — In
Longman's CoUection of Catches 8 Catches
u. Glees zu 3 u. 4 Stim. — Im Catch
Club 3 (Sibbald in Edinbg.) 2 Catches.
6 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Samlwke. von älteren Kompcsitionen :
A coUection of English songs in score,
for 3 and 4 voic, compos. about the year
1500, taken from Mss. of the same age.
Revised and digested . . . London (1779).
fol. (Die Samlg. ist aus dem Fairfax-Ms.
spartiert mit Ausnahme des Agincourt-
liedes. [B. B. br. Mus. Glasgow. R. C.
of Mus., nebst dem Ms. Cambridge FW.
Smith, John Stafford.
193
Smith, Eobert Archibald.
Musica antif[ua. Selection of music
of this and other Countries, froin the
Commencement of the 12. to the begin-
ning of the 18. Century; Comprising
some of the earliest & most curious Mo-
tetts, Madiigals, Hymns, Anthems, Songs,
Lessons & Dances tunes some of them
now first puhlished from Ms. and printed
. . . Selected and Arranged by . . . London
(1812) printed & sold bv Preston. 2 voll.
gr. fol. 9 Yorbll. 2i2 S. Musik, [br.
Mus. E. C. of Mus. Eoyal Academy.
Enth. bis S. 13 anonyme Gesge. und
Tänze aus den frühesten Jh., dann folgen
Troubadour -Gesge. des 13. Jhs., darauf
geistl. Gesge. des 15. Jhs. zu 2 u. 3 St.,
genannt ist Joh?i Cole, dann Gesge. des
16. Jhs. von Heath, S. 38—43 "allerlei
Tänze bis ins 17. Jh., dann Gesge. und
Instrumentalp. von Byrd, Obrecht^ Fran-
cJiitms, Jolinson^ Fr.Pilkingfon, Coprario^
Math. Locke, Talus, Od. Gibbons, Dr.
BitU. Hiighe Aston., Josquin Desprcs,
Wülaert, Okec/hem., Jac. Wert, Clemens
n. p., Clir. Murales, Jeh. de Latre, Richa-
fort, P. Certon, Zarlino, Or. Vecchi,
Jhan Gero, Dr. W. Child, Bob. Jones,
Tib. Massaino, John Douiand, George
j\[aso7i and John Earsden., Sim. Iccs,
J. Jenkins, Pelh. Humplireij ., Dr. Stag-
gins, Benj. Rogers, Math. Locke, Handel,
Bloiv, Dan. Pnrcell, Henry Pureell, Rob.
Jones, Weelkes, W. Laices und Gemi-
niani. 129 Nrn. NB. Obige unsinnige
Aufeinanderfolge der Autoren stellt die
Ordnung in der Saralg. dar.
Smith, Robert, geb. um 1689
zu Cambridge, gest. um 1768. Ein
Physiker und Astronom, zeichnete
sich mit „D. D., F. K. S. and Master
of Trinity College in the Univer-
sity of Cambridge" und gab her-
aus:
Haimonics, or the phüosophy of musi-
cal Sounds, by . . . Cambridice 1749 J.
Bentham for W. Thurlbourn & T. Merrill.
8». 292 S. [B.B. Brü.ssel. br. Mus.
Glasgow. E. C. of Mus. Musikfr. Wien.
— The second edition, much improved
and augraented. London 1759 T. and
T. MerriU. 8«. 280 S. 28 Taf. [B. B.
Brüssel. Glasgow.
A PostScript to Dr. Smith's upon the
changeable harpsichord, a perfect Instru-
ment. London 1762. 8". [Glasgow, br.
Mus. B. B.
Eine deutsche Uebersetzung der Har-
monik oder die Philosophie harmonischer
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Klänge. Nach der Ausgabe von 1769
(sie?) ins Deutsche übersetzt von Fr. W.
Riedt. Berlin 1771. 337 u. 11 S. Ms.
theor. 4». 118. [B. B.
Er gab auch 1722 Eoger Cotesius' Har-
monia heraus. Selbst als Komponist hat
mau Proben: Im Ms. 118 der B. Cam-
bridge FW. Nr. 63: From friends all in-
spired und Songs und Duets in Henry
Playford's Harmonia sacra und in dessen
The Pleasant Companion, s. Hilton's Cat-
ches, 1. T. 1686.
Smith, Rohort Arcliihald, geb.
16. Nov. 1780 zu Reading, Berks,
gest. 3. Jan. 1829 zu Edinburgh, be-
erdigt in St. Cuthbert's churchyard.
Sein Tat er, ein Seiden wirker, be-
stimmte ihn zu seinem Nachfolger.
Er wurde Lehrling und kam dann
1800 nach Paisley, wo er Gelegen-
heit fand seine musikalischen An-
lagen auszubiklen. 1802 verheira-
tete er sich mit Mary MacNicol,
wurde Musiklohrer und 1807 Di-
rektor an der Abteikirche zu Pais-
ley, 1823 Musikdirektor an St.
George's zu Edinburgh. Er hat
sich dort besonders verdient ge-
macht um den Kirchengesang und
zum behufe dessen zahlreiche Werke
herausgegeben (Brown, der auch
seine Druckwerke verz., spendet
ihm grolses Lob und sagt unter
anderem, dass S. einer der ver-
diensteten Musiker Schottlands ge-
wesen ist). Auf öffentl. Bib]. fand
ich folgende Werke:
The Scotish minstrel, a selection from
the vocal melodies of Scotland ancient
and modern arranged for the pfte., by
E. A. Smith. Edinburgh 1824 Pardie.
6 Bde. in 3 voll. gr. 8». [Bi-üssel. E.
C. of Mus. Glasgow.
The Irish minstrel, a selection (wie
vorher). Edinburgh (1825). gr. 8». [Glas-
gow. Privatb. Sir John Stainer.
A volume of Songs, fol. [Glasgow.
Flowers of Scottish song. Glasgow,
fol. [ib.
Devotional music. Edit. bv John Tum-
buU. 4. ed. Glasgow. 8°. "[ib.
An introduction to singing, comprising
various examples, with scales, exercises,
13
Smith, Theodore.
194
Snedorf.
& songs, in all the major & minor keys
in general use. Edinburgh, fol. [ib.
Yen einem älteren Bohert Smith be-
finden sich in Locke's Samlwk. 1673 drei
Couranten für Ela\'ier (Eitner 1). Viel-
leicht ist auch die Violinpiece in John
Playfoid"s Division Yiolin von 1685 mit
E. Smith gez. von demselben.
Smith, Theodore, über ihn
fehlen alle ISTachrichten. Gerber 1
erwähnt ihn als einen gefälligen
Komponisten, der um 1780 in
Berlin Mehreres herausgab. Es
scheint, dass er sich eine Zeitlang
in Deutschland aufgehalten hat,
denn Bossler und Hummel ver-
legten Kompositionen von ihm,
doch ebenso erschienen sie in
London. Bekannt sind folgende:
8 Tunes, selected, composed for and
adapted to the selection of Psalms, Hymns,
and Anthems of Ebury Chapel. London,
E. Goulding. qufol. [br. Mus.
Alfred, Opera. Ms. P. 1796. [R. C.
of Mus.
6 Concerts pour le Clavecin ou le Pfte.
l'acc. de 2 V. et B. Op. 4. Berlin,
Hummel. 4 Stb. [Dresd. Mus. Dieselben
auch für- 2 Klav. gesetzt, br. Mus. defekt.
3 Sonates ä 4 ms. op. 1. Liv. 1. In
Liv. 2 abermals 3 Sonaten. Ms. [Dresd. Mus.
3 Sonates a 4 ms. op. 3. [ib.
3 Sonates en Duo, qui peuvent etre
executes par 2 personnes sur un Clavecin
ou Pfte... Oeuv. 4. Berl., Hummel,
fol. [br. Mus. Dresd. Mus. im Ms.
3 Duos p. harpe ou Pfte. Lond., Long-
man. [Biüssel Cons.
Im br. Mus. 26 englische Drucke von
allerlei Klavierstücken, Arrangements mit
u. ohne Begltg., auch Sonaten f. Klavier
op. 5, 6 u. 36. ö Songs und 1 Ballade
in Einzeldiiicken.
Der Antiquar Reeves in London besafs
6 Sonaten f. Fi. V. u. Ycl., The celebrated
music which is on the organ at Mr. Coxe's
Museum Spring Garden, adapted for the
harpsich. Lond.
Im Bossler, Samlwk. 11, einige Xrn.
— In John Corri"s Collection of the Songs
1788, Bd. 3 p. 27.
Smith, Thomas, diente von c.
1710—1726 an der Kgl. Kapelle
in London mit 40 ^ Gehalt und
16 ^ Kleidung (Viertelj. 5, 515/16).
Smith, William. Brown führt
zwar einen Musiker obigen Namens
an: geb. 1754 in Schottland, ging
i 1783 nach Amerika und st. den
6. April 1821 in New York, doch
findet sich das folgende Werk
nicht unter den bei Brown au-
i geführten, so dass dasselbe wohl
: von einem anderen sein kann:
' Sacred harmony, containing an Essay
introduction to the art of siuging ... in
the Methodist General Hymn book . . .
Dublin 1810. [br. Mus.
j Smith, ohne Vornamen in
Samlwken:
Che and Euterpe, London 1758. 8".
: 4 Gesge. — In Oxford Ch. Ch. im Ms.
1 Dialogue ä 3, 2 chants, Airs, Fancies etc.
Smits, Eduard, bekannt durch
eine Elegie pour Sopr. av. Pfte.
Ms. [Brüssel Cons.] Lebenszeit
j nicht bekannt.
Smits, Wilhelm, Lebenszeit
unbekannt.
I In Bologna findet man eine Missa
j 3 vocibus humanis comitante organo,
auctore "Wmo Smits. Amstelod. apud
Thuone et Socios. P. fol. 43 S.
Smolz, M° (Maestro), bekannt
durch
3 Duetti per Clavieimbalo e Yiolino.
[Musikfr. Wien.] In Einsiedeln von Smolz
ein Lauda Jerusalem a 4 voci c. org. Ms.
Smorto, Bernardo, ein Theor-
bist an der grolsen Oper zu Paris
um 1707 (Campardon).
Smout, Adriaan Joriszon, siehe
unter Thysiiis.
Smyth, Charles John, ein Eng-
länder des 18. Jhs., von dem das
br. Mus. besitzt:
Chants, Single and Double, with a
Sanctus for the use of choirs, arranged
also for the orgau . . . London, Preston.
qu40.
— William S. war Organist an der
Kathedrale zu Durham von 1.594^99 und
dessen Sohn Edicard S. von 1609 — 11.
Das Archiv obiger Kirche besitzt von beiden
einige Kircheukorapositionen (West).
Snedorf, Frederik, ein däni-
scher Gelehrter, st. um 1792 zu
Kopenhagen und gab heraus:
Sneeu.
195
Sobinger.
De hymnis vetemm Graecomm scripsit
Fridericus Snedorf. Accedunt tres hymni
Dionysio adscripti. Hafniae et Lipsiae
1786 Proftius. 8». 72 S. [Brüssel.
Sneeii, Y. B., 18. JIi., siehe
Swaeii, G. de.
Siiegasius, siehe SeLueegafs.
Siieiliiiger, siehe Schnelliiiger.
Siiep, Jan, aus Zierikzee in
Holland, lebte im Anfange des
18. Jhs., gab Lieder und Sonaten
für Gambe heraus, "wie sich aus
alten Katalogen ergiebt.
Snittelbaeli, Nataniel, siehe
Sclmittelbaeh.
Siiodham, siehe Este, Thomas.
Siiocck, F... J... J..., geb.
um 1773 zu Brüssel, gest. 15. Juli
1845 ebd., war gegen 40 Jahre
Lehrer des Gesanges in Brüssel
und gab heraus:
Je n'en sais plus; j'en sais toujours
Melodie p. . . . Bnixelles, Terry et l'auteur
(Gregoir, Pauth. 3, 87. Die dort einge-
fügte Jalii-eszahl 1810 ist falsch, siehe
Eoucourt, denn letzterer wird bez. mit
„ancien directeur de lecole royale de
musique". Er konnte aber erst nach
1830 das Amt bekleiden).
Siioeck, Henri, um 1783 zwei-
ter Violinist an der Kgl. Kapelle
zu Brüssel mit 250 Gld. Gehalt
(Straeten 5, 172).
— J/ö;-c[k], ein Lautenist und
Instrumentenmacher seit etwa 1742,
gest. zwischen dem 27. u. 31. März
1762. Seit 1722 war er an der Kgl.
Kapelle in Brüssel angestellt (Strae-
ten 5, 181 ff.).
— Sein Sohn : Henri Äugustin,
wurde als Lautenist ebd. am 19.
April 1762 fest angestellt. .Seit
dem 7/4 1760 diente er schon als
Supernumerarius. 4 Jahre später
wurde er 1. Violinist (ib. 5, 186).
SnOTT, J . . ., bekannt durch:
Fickle Chloe. Sung by Master Heny-
man at Sadlers "Wells. . . s. 1. fol. [br.
Mus. Einzeldi-uck.] In Henry Playford's
The Theatre 1685 ein Tonsatz.
Snow, Moses, schwor am 17/12
I 1689 als Gentleman an der Kgl.
{ Kapelle in London, wurde aber
I erst am 8/4 1692 fest angestellt.
Am 24/2 1693 wurde er Epistier
und t 20/12 1702.
Eimbault sagt noch, dass er in den
; Jahren 1685 — 93 in Samlwken. als Kom-
ponist anzutreffen ist, giebt aber nichts
Näheres an. Nachweisbar sind in Play-
ford's Banquet of Musick 1688 sieben
Songs, im 2. Buche 3 Songs, im 4. Buche
des Samlwkes. The Theatre 1687 stehen
4 Gesge.
Snow, Valentine, wahrsch. der
i Sohn des Moses. Einer der besten
Trompeter seiner Zeit, für den
Händel die obligaten Trompeter-
stellen zu seinem Messias, Samson,
Dettinger Te Deura, Judas Macca-
baeus u, a. schrieb. Im Jan. 1753
wurde er Nachfolger des John
Shore als Sergeant -Trompeter des
Königs, nachdem er schon 1748
in die Kgl. Kapelle eingetreten
war und behielt die Stelle bis zu
seinem im Dez. 1770 erfolgten
Tode (Grove. Viertel]. 8, 519).
Unter Snow in John Simpson 's
Pocket Companion 1 Piece.
Soaper, »Jolin, geb. 1743, gest.
5. Juni 1794 zu London. Chor-
sänger an St. Paul unter W. Sa-
vage, wurde 1764 Gentleman an
der Kgl. Kapelle und Vicar Cho-
ralist an St. Paul, starb in Sion
Garden, Aldermanbury (Stephens).
In der Kirche Ely eine Litaney; der
dortige Katalog bez. ihn um 1779 als
Chorsäuger an der "Westminster-Abtei.
Soares (nicht Soaves), P. Manoel,
geb. zu Lissabon im 17. Jh. Er
war ein Presbyter an S. Pedro
und starb am 4. Juli 1756 zu
Lissabon. Vasconcellos führt von
ihm 5 geistl. Kompositionen an.
Sobinger (Soubinger), Augustin,
Lautenspieler und Cornettist um
1504 — 6 im Dienste Philipp des
Schönen (Straeten 7, 149. Doku-
mente S. 170 ff. 172).
13*
Soderino, Agostino.
196
Soerensen.
Soderino, Agostino, um 1608
Organist an der Kirche di N. S.
della Rosa zu Mailand (Titel), ist
bekannt durch:
Sacrarura cautionum 8 et 9 voc. Lib. 1.
cum 3 aliis canticis voc. et instrum. alter-
natim Mediolani 1598 Aug. Tradatus.
SSth. 40. [B. M. B. B: C2. Part. def.
Canzoni ä 4. & 8. voci, di . . . Lib. 1,
Op. 2. Milano 1608 per l'herede di Simon
Tiüi & Fü. Lomazzo. 4 Stb. 4P. Ohue
Text, daher für Instrum. [Bologna.
In B. M., Ms. 264, 5 flu.- Orgel be-
arbeitete Motetten.
Soderino, (xioYanni, auch Joan.
Soder geschrieben, ist
in Ms. q78, 6 Stb., fehlen 6 a und 7 a,
mit 2 Motetten vertreten. [B. Dauzig.
Sodi (Sodj), Carlo und Pietro,
zwei Brüder zu Eom, im Anfange
des 18. Jhs. geb., liefsen sich in
Paris nieder. Carlo war Mando-
linenspieler und trat gegen 1749
ins Orchester der Comodie italienue.
Er starb im Sept. 1788. Fetis
führt einige Operetten und Diver-
tissement an, die in den Jahren
1753_1760 in obigem Theater ge-
geben wurden.
In der Kgl. Musikaliensamlg. in Dres-
den befindet sich im Ms. 313 eine Missa
zu 4 Stim. u. Instrum. P. qufol, die mit
Carlo Lodi (?) gez. ist. Ob damit obiger
gemeint ist, bedarf noch des Beweises. —
Sein Bruder Pietro war Harfenist und
Komponist. Er lebte seit 1743 zu Paris,
trat ins Opernorchester und starb 1764.
Er schrieb Pantomimen und gab 1760
Chansons heraus (Fetis).
Im Cons. zu Paris eine Operette von
Sodij: Bajocco et Serpilla 1753. Auch in
Schwerin F. vorhanden in P. mit dem
Titel: Parodie fran^oise du Joueur. Dediee
ä Mad. la Marquise de Champcenetz par
Mr. Sody. Amst., J. J. Hummel, qufol.
Soel, . . .
bekannt durch 12 Senates per il Cem-
balo. [Dresd. Mus. ohne Signat.
Sölder (Sölderer), Franz Xaver,
diente im Jahre 1706 seit 14 Jahren
am kurf. Hofe zu München als
Kammermusikus. Sein Gehalt be-
trug 300 Gld., doch schon seit dem
30/3 1700 erhält er nur 150 Gld.
und während der österreichischen
Besetzung Baierns (1702-1713)
nur 100 Gld. (Kreisarchiv).
Sölker, . . • war um 1796 Musik-
direktor am Theater zu Keval (Rei-
chard 1797, 325).
Sölner, Joh., siehe Seiner.
Söltl, Michael, Präfekt und
Chorregent zu Neuburg und seit
1738 Domkapellmeister in Regens-
burg (Mettenleiter 1, 121).
— Wolfgamj, war 1730 eben-
dort Vikar imd Kapellmeister (ib. ■
121). S. 134 zeigt er seine Kom-
positionen an, die vielleicht in
Regensburg liegen.
Die doi-tigen Seminare besitzen fast
durchweg reiche BibL, aber ungeordnet,
die ßüclier und Noten haufenweis auf-
geschichtet (1890).
Soenius, Glottfried, aus Amster-
dam, gab in Harlem heraus:
Mengelzangeu. . . . Arietteu, Alieman-
des, Sarabandes, Gavottes en Gigues voor
het Clavecimbaal en de Stern, Violoncello,
Violino, Flauto &c. Gedr. voor den
Autheur. Te Haarlem 1724 Hulkenroi.
1 vol. 40. Klaviersatz 2 st. 47 S. Text
rechts stehend. Nur Lieder vorhanden.
Der Name Soenius findet sich nur auf
dem Vorblatte unter einer Abbildung.
[Amsterd. Bibl. des Herrn Prof. Fr. Zelle
in Berün 1889.
Melodie per camera c'io e XII Concer-
tini mescolati d'Ariette novelle a due: 3,
4, 5, 6, 7 strumenti ad libit. Possono
aucora toccarsi a voce sola: col Vcl. 0
Cimbalo. Gedr. voor den Autheur. Haar-
lem 1725. 4". [Amsterd.
Ein alter Auktiouskat. zeigt noch au:
Concerti seriosi, of ernstige gezangen met
een, 2, 3 en 4 stem.
Sönniclisen, J . . ., ein Musik-
verleger in Kopenhagen um 1789
und folgende Jahre, gab eine
Samig. Gesänge unter dem Titel
heraus:
Apollo. Et musikalste Maanedskrivt for
Sang or Klaveer af forskieUige Compo-
nister. Forste Aargang. qufoL. [Brüssel
Cons. besitzt den 1. und 3. Jahrg. unter
Nr. 474/75.
Soerensen, Joliann, geb. 18.
Mai 1767 zu Glückstadt (Holstein),
Soerensen.
197
Sohier, Mathias.
gest. um 1824 zu Ebersdorf. Stu-
dierte Medicin und liefs sich als
Arzt 1802 in Ebersdorf bei Loben-
stein nieder. In der Jugend hatte
er guten Musik - Unterricht em-
pfangen, zuletzt noch von J. A. P.
Schulz und betrieb zeitlebens die
Musik als Nebenbeschäftigung, trat
auch als Komponist mit Glück auf.
Gerber 2 beurteilt zwei Fugen für
Chor sehr günstig. Bekannt sind
von seinen Kompositionen, die Ger-
ber ausführlich verz.
19 Lieder in Musik gesetzt von Job.
Sörensen, Dr. Med. Leipzig (1803 P. G.
Kummer), qufol. 2 Ell. 27 S. [B.
Egsbg.
?. Gesänge von Matthisson ... op. 9.
Lpz., Ivülinel. [B. B.
Geistl. Gesänge, Oden und Lieder.
2. verm. Aufl. Eudolstadt, Hofbuchdr.
3 Abtlgen. in gr. 4" zu 32, 30 u. 28 S.
[Hofb. Wien. B. Kgsbg. nur 2 Abtlg.
(Samlg. 50). Ein Samlwk., genannt sind
Klose Q Nrn., 1 von iV. . ., 1 von St...?
Neue Samlg. geistlicher Lieder mit
Melodien . lierausgegeben von . . 2 Ab-
tlgen. Eudolstadt, Hofbuchdr. 40. 1805
die Vorrede. Die Lieder sind meistens
von seinem Freunde St. . . Es sollen
7 Abtlg. erschienen sein. [B. Kgsbg. 1.
2. Abtlg. (Samlg. 51).
Neue Samlg. geistlicher Gesänge, Mo-
tetten, Oden und Lieder. Herausgeg.
von . . . 2. Tbl. Oschatz 1812 Oldecop.
[Wernigerode, ist die 6. Abtlg. der geistl.
Oden und Lieder.
Soest (Sust), Johannes von,
war um 1483 Sängermeister des
Pfalzgrafen Philipp (M. f. M. 14,
108, dort auch die Singeordnung).
Die Heidelberger Universitäts-Bibl. be-
sitzt von ihm die Handschrift einer 1470
vollendeten Reimchronik, welche die Schick-
sale der Markgräfin Margaretha von Lim-
burg und ihres Bruders Heinrich behan-
delt. Auf dem Buche ist Sust selbst ab-
gebildet, wie er dieselbe dem Pfalzgrafen
überreicht.
Soeterijk, Pieter, ist am 23.
April 1770 als Musicus an der
Universität zu Leyden eingeschrie-
ben (Bouwst. 8, 9).
Soffi, Abate Pasquale, geb.
um 1732 zu Lucca, f c. 1810
ebd. Er war Kapellmeister am
Seminar de'Ss. Giovanni e Eepa-
rata und Direktor des Theaters.
Er schrieb viel Kirchenmusik u. a.,
auch das Oratorium S. Tommaso Apostolo,
1766 aufgefülirt. Die Archive von Puc-
ciui und Quilici in Lucca, ebenso das
Seminar S. Michele bewahren Messen,
Vespern, Motetten, Responsorien, 1 Bene-
dictus, Miserere, Fugen und eine Regole
per imparare ad accompagnare im Ms.
auf. Auch als Lehrer geuoss er einen
ausgebreiteten Ruf. 1777 wurde in Lucca
die Oper Marco Manlio aufgef. (Nerici
313. 334).
Sogabria, Francesco, um 1590
Instrumentist an der Hofkapelle in
Dresden mit 228 Gld. 12 gr. Ge-
halt; ist noch 1606 im Dienst
(Fürstenau 1, 3G).
Sog'ner, Tomaso, geb. zu Ne-
apel in der Mitte des 18. Jhs.,
besuchte das Conservatorio della
Pietä de'Turchini in Neapel, liefs
sich dann in Livorno nieder, schrieb
für Rom u. a. Städte Opern, gab
Musikunterricht und starb um
1821.
In Bologna Filarmonia, Autogr. von
Masseangeli, ein Brief: Livorno 9. Juli
1821. Er gab Sonaten für Klavier her-
aus, schrieb Kirchenkompositionen, ein
Oratorium, Streichquartette u. a. (Fetis.
Masseangeli's Kat.).
Sohier, Oerard, 1448/49 Kopist
von Notenbüchern an der Kathe-
drale in Cambrai.
Sohier, siehe Jehan Fede.
Sohier, Mathias (Mathieu), ein
französischer Musiker aus dem
Anfange des 16. Jhs., war unter
König Franz I. Lehrer der Chor-
knaben an der Kathedrale zu Paris
und seit 1549 Kapellmeister (Fetis).
1556 nennt ihn aber der Druck-
titel: Puerorum Symphon. eccles.
Parisiensis praefectus. Danach ist
Fetis' letzte obige Angabe zu ver-
bessern, da S. noch 1556 dem
Sohier, M
198
Sohr.
Knabenchore vorstand. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar :
Missa cum 5 vocibus. Ad iraitationeai
moduli: Vidi speciosam, condita. Xuuc
primum in lucem edita. Die 24. mensis
Jullij 1556. Parisiis, du Chemin. Cliorb.
in gr. fol. 16 Ell. [B. Kgsbg. Ein-
siedeln. Bologna. Hofb. Wien.
In alten Samlwk. 14 Gesge , darunter
eine Messe von 1534 (Eitner 1). Man
füge dort zu Regina eoeli noch, ein zwei-
tes auf fol. 3/4 hinzu. — In Expert's
Neuausgaben in Paris tei Leduc erschien
1898 das Samlwk. Chansons von Artaing-
nant 1529, welches 1 Chans, von ihm
enthält.
Soliier, M. . . l'aino, lebte im
18. Jh. und ist bekannt durch
6 Senates a 2 Y. oe. 4. Paris, Le
Clerc. fol. [br. Mus.
Sohier (Sohyer), Valentin, ein
Franzose aus der 1. Hälfte des 16.
Jhs., der
in alten Samlwk. mit 4 Chansons zu
4 Stim. vertreten ist (Eitner 1). Femer
in Michel Eezandat's 1. et 2. liv. de Psal-
mes et Cantiques 1553/56: Eesiouy toy
Vierge Marie, 1. liv. fol. 3. — Salut en
toy, 1. liv. fol. 12. — 0 grand bonte,
1. liv. fol. 23. Helas mon Dieu tu me
fais, 2. üv. fol. 5.
In B. M., Ms. 205 Nr. 58 mit Sohier
gez : Un meuager viellart recreu d'enhan,
4 part. (der Autor ist unsicher).
Soliinn, . . . gab 1800 Lieder
heraus (Anzeige).
Sohl- (Sohren?), Peter. Zahn 5,
427 stellt die Vermutung auf,
dass er der Sohn des Daniel Sohren
sei, der 1655/56 Prediger in Len-
zen bei Elbing war. P. ist in El-
bing geb. und nach Döring 1692
oder 93 in Elbing gest. Bis 1674
Kantor der Kirche zum hlg. Leich-
nam in Elbing, dann Lehrer der
deutschen Klasse, 1675 Kantor in
Dirschau, später wieder in seiner
ersten Stellung in Elbing. In
seinen Druckwerken bez. er sich
von 1668—1676 als „bestalter
Schul- und Rechenmeister der
christl. Gemeine zum H. Leich-
nam" in Elbing. In dem von
1683 als Kantor u. Organist der
H. Leichnamskirche. Hiemach
wären Zahn's Nachrichten zu ver-
bessern. Er hat sich besonders
durch Erfindung von Kirchen-
melüdien verdient gemacht, die in
Elbing u. a. 0. eine Zeitlang im
kirchlichen Gebrauche sich hielten.
1738 wurden noch 12 Melodien
in Elbing gesungen (Döring 46.
Zahn 5, 427 nach Privatnachrichten.
Winterfeld 2, 535).
Von 1668 ab gab er Joh. Crüger's
Praxis pietatis melica in vermehrter imd
teilweise umgearbeiteten Ausgaben heraus,
betitelt . . . Das ist: Übung der Gottselig-
keit . . . mit etlichen hundert schönen
trostreichen Gesängen vermehret u. ver-
bessert von Peter Sohren . . . Drucks und
Verlags Balth. Chrstph. Wust's, in
Franckf. a/M. 80. 1280 S. mit 888 Liedern
f. Melod. und B. 191 davon sind von
Sohr, 46 von Crüger, 22 von Schop, 8
von Scheidemann, 6 von Weichviann, 5
V. Stobäus, 4 V. Eccard, 4 v. Selle^ 5 v.
H. Albert, 3 v. Hammersckmid, andere
ohne Autor (siehe Näheres bei Zahn 6,
196/97, dort auch ein Verz. der Lieder
von Sohr). [B. Elbing 126 a. B. B.
Darmst.
— Ausg. ebd. 1674. Bei Zahn 1. c.
die Aenderungen. [In Zahu"s Bibl.
— Ausg. ebd. 1676 mit bedeutenden
Aenderungen. S. Zahn S. 199. [Darmst.
Univ. Bibl. Erlangen. Hofb. Wien. El-
bing Nr. 126b von 1675?
— Ausg. ebd. 1679 nur im Auszuge,
488 Lied. [Stadtb. Nördlingen.
— Ausg. ebd. 1680, wie die von 1674.
[B.B.
— Ausg. ebd. 1683 im Auszuge. 208
Lieder. [B. Hbg.
— Ausg. ebd. 1693 in vielfacher Ver-
änderung, Zahn 1. c. 200. In seinem
Besitze.
— Ausg. ebd. 1700 mit Vermehi'ung,
1225 Lied., siehe ZaJin. [B. Lpz.
— Zahn kennt noch ein Titelbl, mit
der Jahreszahl 1713 (Zahn 6, 201).
Sohr gab auch ein eigenes Gesangbuch
heraus: Musicalischer Vorschmack der
Jauchtzenden Seelen im ewigen Leben...
Gesang-Buch . . . über 1100 Texte f. Dis-
cant und Bafs. Hamburg 1683 Heiur.
Völcker. Eatzeburg, gedr. bev Nie. Nis-
sen. 8". 1444 S. mit 1117 Ued., folgt
das Gebetbuch. Zahn 6, 253 Angabe der
Soika.
199
Solchup.
Autoren, 242 Lied, sind von Sohr. Zahn
teilt die Melodien mit, [Dresden. B. Br.
B. Ilbg. B.Kgsbg. Wernigerode. B.
Wagen er.
Soika und Sogka, s. Sojka.
Soir Valeiitiims.
In Proske's Bibl, Ms. 840 Nr. 7, Clior-
buch von c. 1570 in fol. Nr. 7 die Mo-
tette: In principio 4 voc. Dieselbe auch
im Ms. 855, 7. Ebendort noch 5 andere
Motetten. Obige Motette auch im Samlwk.
1554 e (Eitner 1) u. im Ms. 3 der B. Br.
Sojka (Soyka), Mattliaeiis, geb.
1733 zu Willimow im Czaslauer
Kreise, gest. gegen 1820 ebd. 1743
bis 1748 besuchte er die Thomas-
schule in Leipzig und genoss als
Chorknabe die Unterweisung Seb.
Bach's. Bach schickte ihn später
mit einem sehr günstigen Zeug-
nisse an Seegert in Prag. Dieses
Empfehlungsschreiben besafs noch
1832 der letzte Schüler Seegert's,
der Organist Kucharz. Sojka ging
auf den Wunsch seines Wohl-
thäters des Grafen Millesimo als
Küchenmeister in dessen Dienste
(in seinen Geburtsort) u. verlebte
in angenehmer nur der Kunst ge-
widmeten Thätigkeit seine Tage.
Er hiuterliefs gegen 300 Kircheu-
kompositionen. daninter 40 Messen, meist
a capella, 8 Lilaueien, 2 Seelenmessen,
2 Te Deum, über 100 kleiue lürchen-
gesänge, aufserdem Orgelpräludien, Fugen,
Toccata u. a. Nichts ist gedruckt. In
"Willimow liegen nur 5 Messen. Lanrcn-
cin in seiner Biogr. S.'s (N. Z. f. M. GO,
137) fand in böhmischen Dörfern auf den
Kirchenchören noch ein und die andere
Komposition von ihm, die er sammelte.
Laurencin stellt ihn gleich neben Bach u.
sag-t: die geistige Verwandtschaft tritt be-
sonders in seineu Fugen oft täuschend zu
Tage. — Im Stifte Einsiedeln eine Messe
zu 4 Stim. mit Orch. im Ms. P. — In
B B Autogr. Grasn. eine Litania 4 voc.
c. Bc. — In Hofb. Wien, Ms. 19 144 Part.-
Äutogr: Missa in C ä 4 voc. 2 V. Ya. 2
Clarin. 2 Com. 2 Tromp. Tymp. c. Org.
Sola, Jakob, aus Ostende, wird
am 2. Okt. 1730 zum Phonascus
an St. Sauveur in Brügge gewählt
und nimmt am 29. April 1737
seinen Abschied (Straeten la, 57).
Sola, Josquino de la.
In MeUe's Lib. 3. Motettorum 158o
eine Motette.
Solamliio, . . 17/18. Jh.
Eine Salve regina zu 2 St. u. 4 Instr.
besafs einst die Bibl. v. St. Walburge zu
Audenarde (Straeten 1, 224).
Solaiido, Sigiior, bekannt durch
3 Concerti da camera a 4 Decacorte
(ist eine 10 saitige Harfe) humauo e Corno
di caccia e Violone. Ms. [Rostock.
Solano, Francisco Ignacio,
um 1727 in Lissabon geb., lebte
noch 1793. Besser kennt man seine
theoretischen Werke als seine
Lebensumstände, betitelt:
Nova instruc(,'äo musical, ou theoria
pratica da musica lythmica, com a quel
se forma, e ordena sobre os mais solides
fundamentos hum novo methodo, e ver-
dadeiro svstema . . . Lisboa 1764 Mig. Man.
da Costa," impressor. 4». 30 Bll. 340 S.
lind Anhang 47 S. [Bologna. Brüssel.
B. B. B. Wagener.
Exame instructivo sobre a musica
multiforme, metrica, e rythmica, no qual
se pergunta, e da resposta de muitas cou-
sas interessantes para o solfejo, contra-
ponto e composi^äo . . . Lisboa 1790 na
regia officina typografica. kl. 8«. [Brassel.
Yasconcellos teilt ein Schreiben Sola-
no's und eins von David Perez mit, aufser-
dem noch die Titel von
Nova arte e breve compendio de mu-
sica para ligäo dos priucipiantes, extra-
hida do livro que se intitula: Nova in-
straccäo musical . . . Lisboa 1768 da Costa
[besafs 1900 Leo Liepm. und eine 2te
Ausg: Lisboa 1794 Simäo Thad. Ferreira.
40. 16 S.
Novo tratado de musica metrica, e
rythmica, 0 quäl ensina a acompauhar no
Cravo, Orgäo, ou outro qualquer Instru-
mento . . . Lisboa 17 < 9 regia officina ty-
pogr. 40. XVI, 301 S. [Leo Liepm. 1900.
'üissertaväo sobre a caracter, qualida-
des e antiguidades da musica . . . Lisboa
1780 ib. '4'^. 27 S. [Rom Cecilia im
Ms. Leo Liepm. 1900 im Druck.
Vindicio do tono. Exame das^ regras
do canto ecclesiastico. Lisboa 1793 ib.
4". 50 S. Einen Fundort giebt er
nicht an.
Solchup, Graf A.. ., unbekannter
Komponist, von dem die Musikfr.
SoMo.
200
SoHe.
in Wien besitzen: 6 Divertimenti
p. 2 V. e B.
Soldo, Antonio,
gab 1611 Stef. Bernardi's 1. üb. di
Madrigali k 3 voci heraus uud bez. sich
in der Dedic. als Sänger an der Kirche
della Madonna de'i Monti.
Sole, Francesco, siehe Säle.
Solör, El Padre Fray Antonio,
Mönch des Ordens St. Hieronymus,
Organist und Kapelhneister im
Kloster S. Lorenzo des Escurials
bei Madrid (Titel). Er gab heraus:
Llave de la Modulacion, y Autigue-
dades de la musica, en que se trata del
fundamento necessario para saber Modu-
lax: Theorica, y Practica para el mas
claro conocimiento de qualquier especie
de Figuras, desde el tiempo de Juan de
Muris, hasta hoy, con algiinos Canones
enigmaticos, y sus Resoluciones . . . Madrid
1762 Joachim Ibarra. 4°. 272 S. nebst
Taf. [C. P. Bologna. Glasgow, br. Mus.
Satisfaccion a los Reparos precisos
hechos por D. Antonio Roel del Rio, a
la Llave de la modulacion . . . Madrid 1765
Ant. Marin. 4». 67 S. Siehe Roel.
[Bologna, br. Mus.
L'Eventail Sonata (Pfte). Lond. fol.
[br. Mus.
27 Sonatas para Clave. London, Rob.
BirchaU. 91 S. [B. Hbg. B. Wagener.
br.Mus. Cambridge FW.
1 Canon zu 4 Stim im Ms. [B. M.
Eslava veröffentlichte von einem An-
tonio Fargas y Soler einen lutroitus u.
1 Offeriorium zu 8 Stim. (Eitner 2).
Soler, Francisco, ein Spanier
aus dem Anfange des 18. Jhs.
2 Gesänge, 1 Motette und eine Messe
zu 10 Stim. mit Bc. im Ms. Ripolles. [B.
"Wagener.
Soler, GrioTanni, diente um
1451 in der Hofkapelle zu Neapel
(Valdrighi, Mera. Acc. Modena 1884
p. 242. 420).
Solare, Etienne, geb. 4. April
1753 zu Mont-Louis, gest. um 1817
zu Paris, ein berühmter Klarinet-
tist, der anfänglich Militärmusiker
war, dann im Dienste des Her-
zogs von Orleans stand, darauf an
die Kgl. Kapelle kam, Lehrer am
Konservatorium wurde und endlich
ans Orchester der grofsen Oper
kam. Fetis verz. von ihm Sinfo-
nien, Konzerte f. Klarinette, Duos
u. a.
Solfeges
— d'ltalie avec la basse chiffree, com-
poses par Leo, Durante, Searlatti, Hasse,
Porpo?-a, Maxxoni, Caffaro^ David Perex . . .
Paris chez Porro. 4. edition in 4 voU.
[B. M., ebendort noch die 5. ed. Heraus-
geber sind P. Levesque et L. Beelie.
B. B. Bologna.
Nouveaux Solfeges d'ltalie, siehe Bail-
leux.
Solfeges pour servir ä l'etude dans le
Conservatoire de Musique par les Cytoiens
Agus, Catel^ Cheruhini^ Oossec, Langte,
Lesueur^ MartinJ, Mehul et Bey. II. Par-
tie. Graves par M^e le Roy. A Paris etc.
An X. (1801) fol. [Dresd. Mus. br. Mus.
Methode de Chant du Conservatoire
de Musique contenant. Les Piincipes du
Chant, des Exercices pour la Voix, des
Solfeges tirees des meilleurs Ouvxages
Auciens et Modernes, et des Airs dans
tous les mouvemens et les Differenz
Caracteres. Gravee par M^e Le Rov. A
Paris. An XII (1803j fol. [Dresd. Mus.
Pezzi di Musica vocale Obhgati al So-
prano. Concertanti con altre voci et Ac-
compagnati dal Pianof. tutti Scelti dalle
migliori Opere de Maestri Italiani. Ent-
hält Gesänge von Rossini^ Generali,
Waigl^ Portogallo, Recita, Pacini. fol.
[Dresd. Mus.
Gesanglehrc des Conservatoriums der
Musik in Paris. Enthaltend die Grund-
regeln des Gesanges, Uebungen für die
Stimme, Solfeggien aus den besten älteren
u. neueren Werken u. Arien in jeder Art
von Bewegung uud Character. Verfafst
von Bernardo J\Iengozxi, Cherubini, Ga-
rat, Gossec^ Mehul, Richter, Gingitene,
LüJiglc^ Plantade u. Guichard. Leipzig,
Ambrosius Kühuel. fol. [Dresd. Mus:
br. Mus. in 2 voll.
Solfleiscli, Kaspar,
in Andreas Berger's Harmoniae von
, 1606 ein 8 stim. Gesang.
Solle, Jean -Pierre, geb. um
1755 zu Nimes, gest. 6. Aug. 1812
zu Paris. Sohn eines Violon-
cellisten, wurde Chorknabe, bildete
sich zum Violoncellisten aus, ging
aber 1778 als Tenorist auf die
I Bühne in Avignon, dann in Nancy,
Solie.
201
Solniz.
auch in Paris an die Comedie
italienne, doch mit wenig Glück,
so dass er wieder nacli Kancy
zurücklvchrte, dann uacli Lyon
ging. Seine Stimme bildete sich
während dessen zum Bariton aus,
ein in der komischeu Oper bis
dahin ganz imbekannte Stimmart.
Nun schrieben die Komponisten
ausdrücklich Rollen für ihn u. er
war der Held des Tages. 1787
wurde er an der Opera -comique
in Paris angestellt. 1790 trat er
auch als Opernkomponist auf und
schrieb bis 1811 gegen 25 komische
Opern (Fetis, der auch ein Yerz.
der Operetten giebt).
Nacli-u-eisbar sind von seinen Kompo-
sitionen :
Anna, ou ies deux Cliaumieres, come-
die en 1 acte. Paris (1808). P. fol.
[br. Mus. C. P.
Le chapitre second, opera comique en
1 acte (Paris 29. Prairial Tan 7e: 17/6
1799). Grave. Paris, Imbault. P. 109 S.
[Darmst. Briissel Cons. B. B. Ms. P.
mit deutschem Test. C. P. br. Mus.
Schwerin F: Hbg., chez Mees. P. Musitfr.
Wien, Ms. in Stb.
— Deutsch im Kl.-A. Wien, Hof-
theater Musikverlag. [B. B. Dresd. Mus.
Le diable ä quatre, ou la Femme acca-
riatre (sie?) op.-com. en 3 a. (Paris
1806) Paris, Md. Massen. P. [Brüssel
Cons.
L'epoux genereux, op.-com. eu 1 a.
(Paris 7/2 1804) Paris, Md. Massen. P.
[Briissel Cons. C. P.
L'incertitude maternelle, ou le Chois
impossible, op.-com. en 1 a. (Paris 6, 8 1803)
Paris, l'auteur. [Brüss. Cons. C. P.
Jean et Genevieve, op.-com. en i a.
(Paris c. 1792) Paiis, l'imprim. du Con-
seiT. P. [Briiss. Cons. C. P.
Le Jockey, op.-com. en 1 a. (Paris 6/1
1795) Paris, Imbault. P. [Brüssel Cons.
br. Mus. C. P.
Louise, ou la malade par amoui-, op.-
com. en 1 a. (16/4 1804) Paris, l'auteur.
P. [Brüss. Cons. C. P.
Mademoiselle de Guise, op.-com. eu
3 a. (17/3 1808) Paris, l'auteur (Masson).
P. [B.B. Brüss. Cons. br.Mus. C. P.
Dai'mst.
L'Opera au ViUage, Piece de circon-
stauce a roccasion de la Paix et du retour
de l'Empereur, paroles de Sewrin. . .
(30/7 1807). Ms. P. fol. [Brüss. Cons.
Nr. 1973.
Le secret, op.-com. en 1 a. (Paris 20/4
1796) Ms. in Stb. [Bmssel Cons. C. P.
— Hamburg chez J. Mees. P. [Schwe-
rin F.
— Paris, Imbault. P. [B. M. Brüss.
Cons. br. Mus.
— Paris, Leblanc. P. [B. B.
— Kl.-A. Bonn, Simrock. [B. Kgsbg.
B. B. nur Ouvertiu'e.
— Deutsch. Ms. P. Das Geheimniss.
[Dresd. Oper. München Oper. Dai'mst.
1 Arie im Archiv de musique, Chan-
son patriotique p. Gueroult. (Solo u. Chor)
(Paris) Magasin. [B. B.
Air du petit Jockev „II faut quitter".
Paris, le Blanc. [B.B.
2 Gesge. f. 1 St. u. Pfte. Bari., Compt.
[B.B.
1 Chanson in Chansons Nr. 10,
Im br. Mus. einige Arien im Einzel-
dn;ck.
Solieri, Jofiiines, 1514 Sänger
in der Capella Julia an St. Peter
in Rom (Viertel]. 3, 258).
Soli^ny, . . . verz. Gerber 2 als
seinen Zeitgenossen, der herausgab :
Le passe -temps de societe. Liv. 1.
Berlin 1788 Hummel. Gesänge mit Kla-
vier. — Eoniances p. le chant et clavecin.
Liv. 2. Ib. 1797. — In der B. Schwe-
rin F. befinden sich obige „Les Passe-
Tems de Societe ou Recueil de Romances
et Petits Rondeaux. Mis en musique et
arrange pour le Clavecin ou Pfte., par
Mr. Soligny, Acteur du College Drama-
tique, Berlin, J. J. Hummel, fol.
Soliiü , (^uiiitio , Kachfolger
Tavolaccio's an San Maria del
Popolo in Rom als Organist und
Lehrer Pietro della Yalle's (Yier-
telj. 8, 356).
Solitaire second, Lyon 1555,
siehe Tliiard, Pontus de.
Soller, . . .
bekannt durch ein Coucerto pour une
Ciarinette principale. Paris. Stb., ge-
stochen und im Ms. [Darmst.
Solniz (Solnitz, Sollnitz), Anton
"Wilhelm, ein Komponist zu
Amsterdam, der um 1758 im
36. Lebensjahre starb, am 12. Juni
1743 die Universität zu Leyden
Solnstri.
202
Sommer, Chiistoph.
besuchte (Bouwst. 1, 100) und von
dem Gerber 1 sagt: ein starker
Meister in der Komposition, der
aber nie eher setzte, bis er be-
trunken war, oder ihn die Not
dazu zwang. Darauf führt er
12 Sinfonien, Partien und 6 Trios
an. Bekannt sind
Sbc Souatas for 2 V. witli a Tb. B.
for tlie harpsich. or Vcl. London, "Walsli.
3 Stb. [ß. Wagener.
Sonata a 4: 2 V. Va. B. fol. — 3 So-
natas ä 4 ebenso. Mss. in Upsala (Sol-
nitz eingeklammert, also fraglicb).
Im Ms. in Darmstadt: 3 Sinfonien,
12 Senates a 2 Y. e Cembalo und 1 Trio
a 2 V. et B. in Gd. in Stb. — In Schwe-
rin F: 2 Sinf. Ms. Stb.
Ein alter Auktionskatalog enthält: op. 2
u. 3 je 6 Sonatas for 2 germ. fl. or Y.
with a B. — Divertimento per il Cem-
balo. — 2 Sonate a 3, 2 fl. e B. — 3
Sinfonie a 4, 2 Y. A. e B. — Concerto
a 5, Yd. ob]. 2 Y. A. e B.
Solnstri, Carlo, Lebenszeit un-
bestimmt, ist bekannt durch:
Messe a 3 voci, 2 Ten. e B. con Org.
obig. Ms. P. 19 Bll. [Bologna.
Letanie delle B. Y. a 3 c. Pfte. Ms.
T 76 in B. B. fol. 1.
Someiizi, Corona, Tochter des
Senators Agostino in Cremona, trat
ins Kloster Maggiore zu Mailand
und st. 12. April 1609. Sie zeich-
nete sich als Komponistin aus
(Lucchini 7).
Somis, GrioTaniü Battista (nicht
Lorenzo), geb. 1676 im Piemonte-
sischen, gest. 14. Aug. 1763 zu
Turin, Schüler der Violinisten Vi-
valdi und Corelli, gründete die
Piemontesische Schule, liefs sich
in Turin nieder, wurde an der
Hofkapelle Solo-Violinist und Or-
chesterdirektor. Nach Wasielewski
1, 48 (91) sind seine Komposi-
tionen unbedeutend (Regli, Storio
del Violino, Turino 1863). Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Concerto a Yiolino concertato con Y.
Ya. e B. Ddur. Ms. Cx. 869, 5 Stb.
[Dresd, Mus.
Senates pour Yiolon et Ycl. ou Clav.
Oeuvre 4. grave Paris 1726. [Paris Nat.
Sonate (12) da camera a Y. e Ycl. o
Cembalo, op. 6. Paris 1734 ä veuve
Boiviu. 71 S. [B. "Wagener. Paris Nat.
Dresd. Mus. im Ms. Cx. 870, 1 Sonata in
DmoU gez. mit Turin 1723.
— Eeeves besafe eine Ausg: Amst, Le
Cene. Leo Liepm. eine Ausg: Amst,
Roger.
In B. Karisruhe. Ms. 909 Sonata ä Y.
eB. inP. (Gd. Cd. Gd.: Allg., Largo, Allgr.).
Eine Sonate für Gambe mit Begltg. im
Ms. 6208 der Kgl. Hausbibl. Beriin.
In Musikfr. Wien: 8 Sonate per Y. e B.
In Händel's Solo Sonaten f. Fl. u. B.
von 1725 b. — In Mich. Corrette's L'art
de Y. 1 Piece.
Eine Sonate op. 1 in neuer Ausg.,
fälschlich mit Lorenzo, wie Fetis, gez.
(Eitner 2).
Einige Menuets in Maupetit's Samlwk.
Menuets. — In Alfr. Moffat's Meister
Schule (Berl., Simrock) 1 Piece.
Sein Bruder Lorenxo Somis war eben-
falls Violinist, doch ist über sein Leben
nichts bekannt. Das Liceo musicale in
Bologna besitzt die Porträts beider Brü-
der, 1765 von einem 3. Bruder Igiiazio
gemalt.
Somma, Francesco, lebte im
17/18. Jh.
Im Ms. 910, B. Karlsruhe, Concerto ä
Fl. trav. solo c. 2 Y. Yioletta e Fonda-
mento, Stb. Cd. 3 Sätze : Allg. And. Allg.
Sommain, Jelian de, um 1576
Tenorist an der Kgl. niederlän-
dischen Kapelle (Straeten 3, 820).
Nach einer Zahlungsliste von 1573
bezog er nach einer Dienstzeit von
408 Tagen, den Tag zu 9 Placas
gerechnet: 4432 PI. als Musiker zu
Brüssel unter Herzog Alba (Vier-
tel]. 9, 398).
Sommer, Christoph, aus Bres-
lau, ein Theologe (SS. Theol. Cult),
schrieb :
Glückwünschende Freude bey Hoch-
zeitlichen Ehren des ... Job. Schmidt,
.1. U. D. 19/29 Sept. 1665 ... Mit 2. Yio-
lineu u. 1 Singst, neben dem Gb. zum
Fundament. Gesendet . . aus Jena von . . .
Jena, gedr. bey Joh. Jac. Bauhof fern.
2 Bll. fol. Was, hilff Himmel! seh ich
hier? f. C. B. u. 2 Y., eine Sinfonie ä 3
I als Einleitung. [B. Br.
Sommer, Fiiedr. Ant.
203
Songs.
Sommer , Friedrich Anton,
lebte am Anfange des 19. Jhs.
und ist bekannt durch:
Greise Sonate f. das Pfte. auf 4 Hd.
Erzherzog Rudolph v. Oesterreich gew.
Wien, Cappi u. Diabelli. fol. [B. B.
Musikfr. Wien.
Sommer, Fat. Jacob, ordinis
St. Bernardi in Salem, ist bekannt
durch das Ms. in der B. M:
Missa solen. in B., 4 voc. 2 V. Va.
2 Fl. 2 Clarinetti, 2 Comi, 2 Clarini et
Org. 17 Stb. 18. Jh.
Sommer, Johann, ein Instru-
mentist, nach Fetis in Holstein
geb. imd gegen 1623 Direktor der
Kapelle des Herzogs von Holstein,
gab heraus:
Der fröhlichen Sommerzeit erster Theil
aus neuen Concerten zu singen und zu
spielen bestehend. Oldenburg 1623. 4".
(Fetis). In den Samlwk. 1607 u. 1609
ist er mit Instrumentalkompositionen ver-
treten (Eitner 1). In der B. Danzig be-
findet sich im Ms. der 8. Psalm zu
12 Stirn, von 1611. In B. B. Ms. ohne
Sig. 3 Stb. in 4«: 2 C. u. B. Hds. um
1619, befinden sich am Ende Tänze zu
5 Stim., daiTinter ist auch S. genannt.
Sommario della
dottrina Christiaua per la citta et dio-
cese di Genova (mit 4 st. Gesg.). Genova
1589. 120. j^br. i]:^g.
Sommereys, Nicolas, Hofmusi-
kus an der kui'f. Kapelle in Bonn,
am 20. Juli 1725 angestellt (Thayer
1, 23).
Sonate da organo di varii autori
Dedic. Ant. Vidraan, ohne Ort u. Jahr,
c. 1700. Enth. 18 Sonaten im Stich in
gr. qufol. von Aresti di Bolorjmi 3, Bas-
sani di Ferrara, Che>ii, Colomifi di Bo-
logna 2, Mich. OnistiniaHi, Monari 3,
N. N. di Eoma 3, -ZV. N. di Piacenza,
Pollaroli, Schiava u. Ziani. [B, B. B.
Wagener. B. M. Bologna.
Eine engl. Ausg:
— Yoluntarj' & fugiies made on par-
pose for the organ or harps. by Ziani . . .
Lond., Walsh & Eandall & Hare. 12 Son.
28 S. [B. Wagener. br. Mus.
Eine dritte Ausgabe, betitelt:
— XYII Sonate da organo o Cimbalo
del Sig. Ziani, Pollaroli, Bassani e altri
amosi autorij. 2. edit. A Amst., Eoger.
[Paris Nat. Cambridge FW. br. Mus.
unter Ziani.
Sonate per camera a Yiolino e Violon-
cello di vari avtori (in Arabesken), 24 ein-
zelne Bll. in qufol., die Noten stehen in
Abbildmigen, die mehr Raum als die
Noten selbst einnehmen, geheftet Violine
u. Vcl. hmtereinander, enth. 12 Sonaten
aus 2 — 3 Sätzen bestehend. Siehe Nähe-
res im Eitner 1, 1700a, S. 294. [B. B.
B. Wagener nur 2—10 u. 12. Sonate vor-
handen.
Sonatas (6) on Duets for 2 germ. flutes
or V. . . by G. Aggrell, F. Aurelli, L. Vinci.
London, fol. [br. Mus.
Ms. fol. 60 in B. Kassel, allerlei So-
naten aus dem 17. Jh.
Im Augsburger Kat. siehe Nr. 234.
244. 379.
Sonate ä 3, siehe Chinzer.
Sonatas for a V. and B., siehe Elisab.
Hare.
SoJiatas for 2 V. & B., siehe Har-
tnonia mundi.
Sonaten und Fugen, siehe Wever.
Senates (3) p. le Clavecin, siehe Win-
terschmidt.
Sonate ä 3 di vari autori (Aldrovan-
dini, Torelli, Stradella, Gabrieli, Jachini).
Bol. s. a. [Bologna.
Soucino, F. F. Vinceuzo, dell'
ordine di Predicatori cantore del
Convento di D. Domenico in Bo-
logna (Titel), gab heraus:
12 Credo in Canto fermo. Ven. 1624
Magni. fol. [Rom Cecilia.
Songs.
(1523) Tyme to pas with goodly sport.
(Lond.) [br. M.
Songs 1530. Das brit. Mus. besitzt den
Bassus mit dem Titel „In this boke ar
cöteynyd. XX. söges. IX. of IUI. ptes.,
and \ XL of thre ptes." | Darunter das
Register u. unten „Anno dni. M. ccccc.
XXX. Decimo die mensio Octobris." 1 vol.
in qu40. Enthält an Autoren
AshweU, Cornysh 4, Cowper 3, Fayr-
fax 2, Gwynneth, Jones, Pygot, Tauernar
3 u. Anonym.
1672. Thrice illustrious famous city
London, s. sh. Lond. [br. Mus.
1680. Three new songs. Lond. [br. M.
1683. The newest . . . of the choicest
Songs. Lond. [br. Mus.
1684. Several New Songs. By Tho.
D'Urfey, Gent. Set to as many New
Tunes by the best Masters in Music (ohne
Autoren). Lond. 1684. kl. fol. [R. C
of Mus. 1366.
Songs.
204
Sonnenkalb.
1684. Choice of new songs. Siehe
D' Urfeij.
1685 a. A third collection of new
songs. Siehe D'ürfey.
1685 b. A choice collection of 180
loyal songs. Lond. 1685. 120. [Glasgow.
1687. Comes Amoris; or the Com-
panion of Love. Being a choice collection
of the newest Songs now in use. Books
1. 2. 4. Lond. 1687—94. kl. fol. [R. C.
of Mus. 1368. br. Mus. book?
1687. Vinculum societatis; or the Tie
of Good Company. Being a choice collect.
of the newest Songs now in use. books 1. 2.
Lond. 1687—88. kl. fol. [R. C. ofMus.
1693. Thesaurus musicus. Beiug a
collection of the newest songs periorm'd
at their Maj. Theatres; and at the Con-
sorts in Viller -Street, in York buildings
and in Charles -Street, Covent Garden.
5 books. Lond. 1693-96. [R. C. of Mus.
1384.
1694. A collect, of loyal songs. vide
Thompson, [br. M.
1697. Songs in the new opera called
The World in the Moon. Lond. [br. M.
1698. The first song in the Imposture
defeated. (Lond. 1698.) |br. M.
1699. Songs (12 new) with a Thorow-
Bass to each song, figur'd for the org.,
harps. or theorbo. Chiefly to encoui'age
Will. Pcarson's new London cliaracter.
Coraposed by Dr. Blow, Dr. Turner, Mr.
Nicola (Matteis), Balph Courtwill, Sam.
Akeroyde, John Eccles, Dan. Purcell, John
Barrett, Mr. Williams, John Church, &
Will. Orofts, with 2 new dialogues, sett
by Jer. Clark, sung in the last revived
play . . . Lond. 1699. kl. fol. [R. C. of
Mus. 1370.
1719. Songs compleat, siehe Dr. Blow.
1729. The music. miscellany, collect,
of songs. 1729-31. Watts. [B. Kgbg. 55.
c. 1744. Thesaurus musices, siehe John
Simpson.
1788. The London Songster, containing
544 Songs, Catches & most favorits. Lond.
1788. [Musikfr. Wien.
1794. Seotish Songs in 2 voll. Lond.,
J. Johnson & J. Egerton 1794. [B. M.
1797. The german Erato 1797. Ber-
lin, Nauck. [B. Kgbg. 357.
1798. The german Songster 1798.
Berlin, Nauck. [B. Kgsbg. 358.
Siehe beide Samlwke. unter Erato.
150 Scotch Songs, music & words.
Lond., Davidson. [B. M.
Songs in the new opera, call'd Clotilda;
the songs done in italian and english as
they are perform'd at the Queens theatre,
the whole carefully corrected. Lond.,
Walsh. fol. [Brüssel 2857.
Thii-ty Scots songs for a voice and
harps. The music taken from the most
genuine sets extant; the words from
Allan Ranisay. Edinburgh. R. Bremner.
40. [Brüssel 2478.
Eine reichhaltige Samlg. Songs in der
Bibl. des verstorbenen Sir John Stainer,
Kat. S. 77 ff. Ebenso im br. Mus. im
Ms. u. Druck.
The Songster Companion, con-
tain. an collection of Songs, Cantatas . . .
Lond. 1760. 8». [B. Lpz.
Soimabeiit, Martin, um 1621
Instrumentist an der Hofkapelle in
Halle. Sclieidt widmet ihm u. a.
seine Paduana.
Sonnema, Tjaert:
Basuin-klauk vervat. eemge uitgelesen
Psalmen Davids, lof- en feest-gezangen
. . . Amst. 1662 P. Matthyz. 12" mit
2stim. Liedern. [Amst.
— 2. Ausg. Amst. 1705 Weduwe G.
de Groot. 12*'. [Amst.
Sonnen- und Mondfinsternisse,
Almanach für 1782, s. M. f. M. 12,
148. [B. B.
Sonnenfels, Joseph, geb. um
1733 zu Nickelsburg in Mähren,
gest. 26. April 1817 zu Wien.
Sekretär der Maler-Akademie, Rat
für Niederösterreich, schrieb
Brief über die Wienerische Schau-
bühnen. Wien 1768, 4 voll. 8». Darin
eine Abhandig. über Gluck's Alceste, die
wieder abgedrnckt ist in Hiller's Wöchentl.
Nachrichten (nach Fetis).
Sonnenlialb, Johann Friedrich
Willielm, wird von Marpurg 2,
287. 574 u. 3, 465 und C. K
Becker 1 als Organist in Herzberg
um 1756 und 1760 und dann als
Kantor u. Musikdirektor zu Dahme
bez. mit der Bemerkung: „kann
nicht mehr so jung sein". Er gab
heraus :
Kurze Entscheidung der Frage: Wie
sollen die Praeludia eines Organisten beym
Gottesdienst beschaffen sein. Torgau 1756
J. G. Petersell. 4". 28 S. [B. B.
In Marpurg's kritischen Beytr. 3, 465
bis 486: Unpartbeyische Gedanken über
. . . den Generalbass des Herrn Daube.
Sonnet.
205
Sophie Elisabeth.
Sonnet auf das von Ihrer Kgl.
Hoheit der Churpriuzessin zu Sachsen
selbst yerfertigte ... H Trionfo della
fedelta . . . Leipzig 1755 Magazin von
. . . Breitkopf. [C P. Kat. p. 478.
Sonnotte , Giovanni Giacomo.
Pseudonym für Ange (xOiidar.
Sonnevelt, Jan Janszoon, von
1615—1624 t Organist zu Leyden
(Bomvst. 2, 168).
Sonnleithner, Christoph, geb.
28. Mai 1734 zu Szegediu (Ungarn),
gest. 25. Dez. 1786 zu Wien. Dr.
der Rechte, Hof- und Gerichts-
advokat, auch Dekan der juristi-
schen Fakultät zu Wien, betrieb
nebenbei Musik wie ein ausüben-
der Künstler und zeichnete sich
besonders als Kirchenkompouist
aus, dessen Werke vielfach zur
Aufführung gelaugten (Gerber 2.
Fütis. Biogr. in der Wiener Musik-
ztg. 1, 277 u. Lpz. Ztg. 30, 70).
Yon seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
6 Messen, 1 Te Deum, Ms. P. [Gött-
weih.
2 Messen, Ms. P. [Klosterneuburg.
5 Messen f. Chor u. Orch. Ms. P. u.
Stb. — 5 Motetten f. Chor, Solo u. Orch.,
auch für 1 Stirn, u. Orch. — Coelites!
gaudete, Motetta — und 3 Messen in Stb.
[Musikf r. Wien.
16 Symphonien in P. zum Teil im
Autogr. — 3 Quai-tette f. 2 V. Ya. u. B.
op. posth. — 9 Quartette, ebenso, im
Autogr. — 3 Trios f. 2 V. u. B. -
2 Divertissement f. 2 V. u. B. [Musikfr.
Wien.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. oe.
posth. 1. Vienne, Bureau. 4 Stb. [ß. B.
Sonate f. Streichquartett, mit Porträt,
Autogr. Grasn. B. B.
Sonnleithner, Joseph Ferdi-
nand, Sohn des Christoph, geb.
um 1765 zu Wien, gest. ebd. in
der Christnacht 1835. Er war
zuerst Kreiskommissar, dann Con-
cipist, Hoftheater- Sekretär, K. K.
Hofagent, Regierungsrat, dabei ein
tüchtiger Musikkenner u. eifiiger
Sammler; gab in den Jahren 1794
bis 96 drei Theater Almanache f.
Wien heraus über deren luhalt
Gerber 2 genau berichtet und die
zahlreiche " Biographien von Zeit-
genossen enthalten. Nachweisbar
ist mir keins derselben, es müssten
gerade im Artikel „Almanache"
sich ein und das andere darunter
befinden. S. ist auch einer der
Hauptbegründer des adeligen
Frauenvereins, der Gesellschaft der
Musikfreunde und des Konser-
vatoriums, an denen er ständiger
Sekretär war. Ferner sammelte er
alte und neuere Tonsätze und be-
absichtigte eine viel teilige Neu-
ausgabe alter Werke zu veranstal-
ten. Der 1. Bd. war bereits in
Leipzig fertig gestochen u. Probe-
abzüge gemacht, als die Franzosen
nach der Schlacht bei Jena auch
in Leipzig eindrangen und die fer-
tigen Platten mit Beschlag belegten
und einschmolzen. Nur ein ein-
ziges Druckexemplar, was Forkel
besafs, befindet sich heute im Be-
sitze der Kgl. Bibl. zu Berlin. S.
den Artikel Forkel.
Er schrieb auch und übersetzte Opern-
texte, wovon die Hofb. in Wien im Ms.
Einiges besitzt.
Ferner besitzen die Musikfr. in Wien
im Autograph: Collectaneen zum Behufe
des Studiums der Musik und ihrer Ge-
schichte. Ms. von 1815—35. — Ebendort
befindet sich auch eine Biographie über
Walther. Wien 1835.
Sonnoys, Andr^, geb. gegen
1540 zu Mussy-l'Eveque in der
Champagne, gewann im Concourse
Evreux 1577 den Preis der sil-
bernen Flöte für die Chanson:
J'ai un joli courtant (verger).
(Fetis.)
Sophie Elisabeth, Gemahün
des Herzogs August von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, Tochter Jo-
hann Albrechts von Mecklenburg-
Güstrow (Chrysander 1, 159-173
Briefe von H. Schütz an die
Sophie Elisabeth.
206
Sorge.
Fürstin. — Wiuterfeld 2, 446.
484). Sie war eine eifrige Musik-
freundin und besafs die nötige
Vorbildung um selbst schaffend
aufzutreten. Ihre geistlichen Lied-
kompositionen erschienen anonym:
Yinetum evaugelicum. Evangelischer
"Weinberg. Gott zu Ehren, u. der Musik
Liebhabern zu Wolgefallen von der
Durchlauchtigen Befreyenden mit schönen
anmuhtigen JMelodeyen kunstreich aus-
gezieret . . . Joach. h Glasenapp (Siehe
Näheres im Artikel Qlasenapp).
Neu erfundenes Freuden Spiel genandt
Friedens Sieg. In gegenwart vieler
Chur- und Fürstlicher . . . Personen, in
dem Fiirstl: Burg Saal zu Braunsweig,
im Jahr 1642 von lauter kleinen Knaben
vorgestellet. . . Verlegt durch Conrad Buno
in Wolffenbüttel 1648. 12 Bg. in quS».
Dedic. von Justus Georgius Schottelius
in Wolfenbüttel 20/7 1648 unterz. 10 S.
Musik, Gesge. u. Instrumentalsätze in P.
[ß. Br.
Glückwünschende Freude ndarstellimg
Dem . . . Herrn Augusten, Hertzogen zu
Brunschwig . . . dargestellet, den 10. Apri-
lis An. 1652. Lüneburg, gedr. durch Job.
u. Heinr. Gebrädere die Sterne. 1 vol.
fol. 16 S. Part., besteht aus einer
östim. Sinfonie, 5 einstim. Gesgen. mit
Bc. und einem 4stim. Schlusschore.
[Wolfenb., nebst einer Ausg. von 1655
mit Hinweglassung von Nr. 2.
Cbj-istfürstliches Davids-Harpfen Spiel:
zum Spiegel u. Fürbild himmel-flammen-
der Andacht mit ihren Arien oder Sing-
weisen, hervorgegeben, Nürnberg 1667
Chr. Gerhard, kl. 8«. 14 Bll. 265 S. u.
2 Bll. 63 Lied. [B. Lpz. Winterfeld 2,
482 kannte eine 2. Ausg. von 1670,
Wolfenbüttel. Die Texte sind vom Her-
zoge Anton Ulrich von Braunschweig. Lii
Winterfeld 2, Nr. 175—179: 5 Lieder aus
obigen Drucken (Eitner 2).
Sophie, Gr.
Die B. B. besitzt im Ms. 6850 die
Operette: Die beiden Eifersüchtigen, in
1 Akt. P.
Sor, Ferdinand, geb. 14. Febr.
1778 zu Madrid. Becker 1 Terz,
von ihm eine Methode pour la
Guitarre. Bonn, Simrock. Auch
schrieb er die Oper Telemacho, auf-
geführt den 19. Mai 1798 zu Bar-
celona (Pougin). Nachweisbar sind
Cendrillon, Ballet -feerie en 3 actes,
repres. Paris 3/3 1823. Ms. P. [Paris
l'opera.
Le Souvenir, Nocturne ä 2 vois. av.
acc. de Pfte. Paris, Pacini. [Mailand
Cons.
Ariette italiane f. 1 Stirn, mit Klav. u.
3 Duetti c. Pfte. [Musikfr. Wien.
12 Etudes pour Guitarre, oe. 6. Bonn
et Cologne, Simrock. fol. [B. B.
Sorag'Ona, Ottario, um 1608
Bassist am Dome zu Pavia, bittet
um ein Benefiz (Bertolotti 87).
Soranzo, Griovanni,
ist in der Bibl. der Kapelle Antoniana
in Padua mit hds. Kompositionen ver-
treten: 3 Messen 3 voci c. strum., oder
f. Chor u. Solo. 1 Requiem 3 v. o. str.
Messenteüe, Psalmen, Magnificat, Lita-
neien, Offertorien, noch eine Messa VII.,
alle zu 3 Stirn, mit Orch. und eines reli-
giösen Marsches f. Orchester, Summa 30
Kompositionen. Lebenszeit unbekannt.
Sordella, ... ein italienischer
Opernkomponist des 18. Jh., von
dem
das Opernarchiv zu Turin eine 1745
aufgefühiie Oper „La conquista del VeUo
d'oro" im Textbuche besitzt.
Sore, Martin, siehe Agricola.
Soret, . . .
Einige Menutte in Maupetit's Samlwk.
Menuets, siehe Menuet.
Sorge, Greorge Andreas, geb.
30. März 1703 in Mellenbach im
Schwarzburgischen, gest. 4. April
1778 zu Lobenstein. Erhielt nur
mangelhaften Musikunterricht, zu-
letzt bei Kasp. Fischer in Schney
(Frauken), ebenso machte er seine
wissenschaftlichen Studien nur bei
einem Kandidaten der Theologie
ab. In seinem 19. Jahre erhielt
er schon den Ruf als Hoforganist in
Lobenstein und behielt denselben
bis zu seinem Tode 56 Jahre hin-
durch. Als Komponist war er
nicht hervorragend, doch als Theo-
retiker zeigt er sich als ein scharfer
und glücklicher Beobachter, nur
litt er an dem Fehler, dass er
allein alles wissen wollte und ge-
Soi-gc.
207
Sorge.
riet dadurch mit seinen Zeitgenossen
in heftigen Streit. Quantz charak-
terisiert ihn einmal sehr treffend,
er schreibt in Briefform an Em.
Bach (Marpurg's krit. Briefe ISTr. 4
S. 25): „Sie müssen bedenken,
dass der Herr Sorge der einzige
Mann in der Welt zu sein glaubt,
der weifs, dass 2X2 nicht 5, und
eine Terz keine Quarte ist. Er
hält sich aus diesem Grunde alleine
berechtigt von der Musik zu
schreiben, und wehe dem, der ihm
auf dem Wege begegnet." Aehn-
lich äufsert er sich im 8. Briefe
an Joh. Georg Hoffmann. S. stand
anfänglich im Verkehr mit Mar-
purg und hatte ihm zum 4. Bde.
S. 1 (zu den histor.-kri tisch. Bey-
trägen) einen Artikel über „Herrn
Quanzens H D und \> E Klappe der
Querflöte" eingesandt, der auch
zum Abdruck gelangte. 1745 bis
1747 gab S. auf eigene Kosten u.
eigenen Yertrieb sein „Yorgemach
der musicalischen Composition"
heraus. Als nun Marpurg 1757
seine Anfangsgründe der theoreti-
schen Musik herausgab und S. da-
durch Abbruch am Vertrieb seines
Vorgemaches zu erleiden glaubte,
begann er Marpurg in grober und
verletzender Weise anzugreifen
(Marpurg selbst erklärt dies im
18. Briefe, wo er S. in gleicher
Weise angreift). Der Streit zieht
sich Jahrzehnte hin u. dreht sich
stets um theoretische Meinungs-
verschiedenheiten. Es war die
Zeit der Entwickelung des Har-
moniesystems, welches von Rameau
angeregt und von den Deutschen
in bekannter Gründlichkeit weiter
geführt wird. S. baute sein System
auf Terzen auf und leitete alle
Akkorde davon ab. Marpurg nahm
Rameau's System an und baute es
auf die sogenannte Sympathie auf,
es beruht auf dem Mitklingen der
8ve^ 5t, grofsen 3 u. s. f. Also
eigentlich auch auf dem Terzen-
System. Es würde zu weit führen
den verschiedenen Lehren dama-
liger Zeit nachzugehen; die ein-
schlägigen AVerke S.'s und Mar-
purg's liefern das nötige Material
für Spezialforschung. Als darauf
Sorge 1760 sein Compendium har-
monicum oder kurzer Begriff der
Lehre von der Harmonie heraus-
gab, liefs Marpurg das ganze AVerk
nochmals abdrucken mit seinen
Bemerkungan u. 52 beistimmenden
Urteilen von damals lebenden
Theoretikern, wie Mattheson, Quantz,
Riedt, Albrecht, Em. Bach, Schrö-
ter, Gramer u. a., die er in den
hist. krit. Beytr. Bd. 5, 100 ab-
druckt (siehe Marpurg: Herrn G.
A. Sorgens Anleitung zum General-
bass und zur Composition, Berlin
1760). Sorge ist im Ausdrucke
sehr umständlich und ungenau, so
dass man nur mit Mühe seine
Meinung erkennt. Dies giebt
natürlich den Gegnern eine Hand-
habe zum Angriff, den sie auch
redlich benützen. Das Stärkste
leistet er in seiner Genealogia alle-
gorica 1741, worin er durch An-
merkungen sich gezwungen sieht
die Schwabelei im Texte zu er-
klären. Es ist ganz unglaublich in
wie wegwerfender Weise sich die
beiden gegenseitig befeinden und
dabei doch an einem Strange ziehen
(Biogr. nach hds. Mitteilungen in
Mattheson's Ehrenpforte. Gerb. 1
danach). Von seinen Werken sind
nachweisbar (die meist sehr langen
umständlichen Titel gebe ich nur
nach dem Anfangs- Wortlaute wieder
und verweise auf C. F. Becker 1.
2., der sie ausführlich mitteilt):
Schriften (alphabetisch nach dem Stich-
worte) :
Sorge.
208
Sorge.
Anleitung zur Fantasie oder zu der
schönen Kunst das Ciavier ... zu spielen.
Lobenstein 17ü7 Selbstverlag. 4°. SOS.
17 Taf. (Becker 1, 471). [B. B. Dresd.
B. M. B. Wagener. B. Lpz. Briissel.
Herrn G. A. Sorgens Anleitung zum
Generalbass imd zur Composition mit An-
merkungen herausgegeben von Marpurg.
Berlin 1760 Lange. 40. 152 S. 4 Taf.
(siehe Sorgens Compendium. Becker 1,
404). [B. B. Dresd. B. M. B. Wagener.
B. Lpz. Brässel.
. . . Zuvei'lässige Amceistmg Claviere
und Orgeln zu temperireu und zu stim-
men . . . Leipzig und Lobenstein 1758 G-.
Fr. Authenrieth. 4°. 28 Seit. [B. B.
Dresd. B. Lpz. B. M. Musikfr. Wien.
Ausführliche und deutliche Amceisung
zur Eationalrechnung. und der damit ver-
knüpften Ausmessung und Abtheilung des
Monochords . . . Lobeusteiu 1749. 8°.
308 Seit. (Becker 1, 236). [B. B. B. M.
Brüssel. Kopenh. Musikfr. Wien.
Amceisung zur Stimmung und Tempe-
ratur sowohl der Orgelwerke, als auch
anderer Instrumente, sonderlich aber des
Claviers. In einem Gespräche zwischen
einem Musico theoretico u. seinem Scho-
laren. Mit nöthigen mathematischen Be-
weisthümern . . . Hambg. 1744 gedr. mit
Piscators Schriften, kl. 8». 56 S. [B. B.
B. Lpz. B. M. Kopenhag.
Ausführliche, siehe Anweisung.
Ausiveichungs -IdheWen; in welchen
auf vierfache Art gezeiget wird wie eine
iede Tonart in ihre Nebeu-Tonarten aus-
weichen könne, entworfen von . . . Verlag
Haffners in Nmbg. fol, Xupferstich
11 S. [B.B., auch im Ms. theor. fol. 79.
Brüssel.
Cornpeiidiuin harmonicum oder kurzer
Begriff der Lehre von der Harmonie,
vor diejenigen, welche den Generalbass
und die Composition studieren . . . Loben-
stein 1760 b. Verfasser. 4°. 8 Bll. 121 S.
24 Taf. (Becker 404.) Liefs Marpurg
mit Bemerkungen nochmals abdrucken,
siehe Anleitung zum Generalbass. [B. B.
Dresd. B. M. B. Wagener. Brüssel.
Lübeck. Musikfr. AVien.
Kurze Erklärung des canonis harmo-
nici. s. 1. et a. (Lobenst. 1763). fol. 4S.
Handelt von der gleichschwebenden Tem-
peratur. [B. B. B. Lpz.
Qetiealogia allegorica intervallorum
octavae diatono - chromaticae, d. i. Ge-
schlechtsregister der Intervallen nach An-
leitung der Klänge des greisen Waldhorn.
Franckfurt (1741). Hof, gedr. bey Joh.
Ernst Schnitzen. Selbstverlag, kl. 8''.
4 BU. 44 S. u. 2 Bll. Ist im symboli-
schen Stile abgefasst, indem er die Töne
als Prinzen u. Prinzessinnen aufführt u.
ihre Verwandtschaft mit den Tönen ver-
gleicht. In Anmerkungen sieht er sich
gezwungen, was er oben in allegorischer
Weise gesagt hat in einfache Worte zu
kleiden. [B. B. B. Hbg. B. B.
Gespräch zwischen einem Musico theo-
retico und einem Studioso Musices von
der Praetorianischen, Printzischen, Werck-
meisterischen, Neidthardtischen und Sil-
bermannischen Temperatur . . . Loben-
stein 1748. 80. 86 S. (Becker 238.)
[B. B. B.Hbg. B. M. B. Wagener.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Der in der Rechen- und Messkunst
wohlerfahrene Orgelbaumeister . . . (Lo-
benstein) 1773 Selbstverlag. 40. 68 S.
(Becker 248.) [B. B. Dresd. B. Wa-
gener. Brüssel. Musikfr. Wien.
Giündliche Untersuchung, ob die im
3. Theile des 3. Bdes. der Mizlerischen
musikal. Bibl. Seite 457 und 580 befind-
liche Scbröterische Ciavier -Temperaturen
für gleichschwebend passiren können oder
nicht. Aus Liebe zur Wahrheit ange-
stellet von . . . Gräfl. Keufs-Plauischen
Hof- u. Stadt -Organisten zu Lobenstein.
Im Jahre 1754. kl. 8". 38 S. ohne
Drucker. [B. B. B. M. B. Wagen er.
Vorgemach der musicalischen Compo-
sition ... 1. 2. 3. Thl. Lobenst. 1745
bis 1747 Selbstveriag. 4«. 432 S. u. Reg.
nebst 22 u. 40 S. Notenbeispiele. (Becker
415.) [B. B. Dresd. B. Lpz. B. Wa-
gener. Brüssel. Musikfr. Wien. Kloster
Beuron in HohenzoUern.
Zuverlässige Anweisung, siehe An-
tveisung.
Becker 251 schreibt ihm noch zu:
Bei der Einweihung des durch den . .
Orgelbaumeister . . Fr. Heidenreich, zu
Gerolsgrün . . . erbauten neuen Orgel-
werks ... Hof (1771) Hetschel. 4P.
4 S. [B. Lpz.
Alitophilos Schreiben an den Herrn
Johann Georg Hofmann (enthaltend eine
Verteidigung von Sorgen's Comjjendium
1760, unterz. Alitophilos). Lobeustein
1759. 4P. Ist jedenfalls von Sorge selbst
abgefasst. [Dresden.
J. A. J. Ludwig sehrieb: Eine helle
Brille ... s. 1. et a., worin er den Streit
zwischen Sorge und Marpurg bespricht.
Die Melodie aus der Harmonie her-
geleitet. Ms. [Musikfr. Wien.
S.'s Anmerkungen zu Quanzens Dis
und Es Klappe auf der Querflöte (im
Marpuig 4, 1).
Sorge.
209
Soriano.
Ueber S.'s Lehre vou der Entstehung
der dissonierenden Töne (Marpurg 5, 131,
der ihm sehr scharf in breiter, damals
beliebter, öfter in recht unlogischer "Weise
zu Leibe rückt).
Instrumentalwerice.
Ciavier Übung in sich haltend das I.
und II. halbe Dutzend Von 24. melo-
dieusen vollstimmigen u. nach modernem
Gustu durch den gantzen Circulum Mo-
dorum musiconim gesetzten Praeludiis
welche sich so wohl auf der Orgel als
. . . Clavicymbel u. Clavicordio . . . Ver-
legts Balth. Schmidt, Org. u. Kupfer-
stecher in Nrnbg. Nr. 7. nufol. 24 S.
[B.M. B.B.
— Das III. und IV. halbe Dutzend
(wie vorher). Ib. Nr. 13. 24 S. in fol.
[B. B. B. M. B. Wagener.
Im 2. Praeludium kommt folgende
Bassfigur vor:
und 80 noch 6 Takte.
Ciavier Übung, bestehend in 6 nach
italienischem Gusto gesetzten Sonatinen.
1. Thl. Nrnbg., B. Schmid Nr. 6. — 2tes
halbes Dutzend Sonatinen. Ib. Nr. 12. —
3tes halbes Dutzend vors Ciavier . . .
Dem . , . Herrn Joh. Seb. Bach dediciit.
Ib. Nr. 22. fol. je 12 Seiten. Sonaten
sind nur einsätzig. Die Dedic. an Seb.
Bach abgedr. in K. f. M. 11, 65. [B. B.
B. M. Dresd. Mus. im Ms. A493, Samlbd.
von 1711 in qu40. 9 BU. nur 1. Teil.
Dass Sorge ein tüchtiger Harmoniker
war, beweist folgende Stelle:
Pi|
SEL=i3Et3=^H
con 8va.
Dagegen ist ihm eine kontrapunktische
Fühmng der Stimmen eine scheinbar un-
bekannte Fertigkeit, obgleich er in seinen
11 Trios und den Kanons beweist, dass
er in der Kontrapunktik kein Fremd-
ling ist.
24 kurtze Prcäludia . . . kleiner Clavier-
schüler. Nürubg.. Schmid, Nr. 16. 12 Bll.
[B. B. B. Hbg. B. M. B. Wagener.
1. Liefg. von XII. Sonaten vor die
Orgel und das Ciavier im neuern Stvl
gesetzet. Ib. Nr. 29. 10 Bll. mit 3 So-
naten. [B. M. Berlin Th.
Sonatinen, Fantasien, Toccatinen und
Sinfonien vors Ciavier im neuern Style
gesetzet. 1. Herausgabe. Nürnbg., B.
Schmids Erben, fol. [B. M. B. Lpz. im
Druck u. Ms.
_ Im Ms. 110 (17858) hochfol. 6 Sonaten,
einsätzig in dreiteiliger Form. Nur 1 So-
nate komplet, die 2te defekt. Folgen
noch 1 Toccata u. eine def., die wahrsch.
auch von S. sind. [B. B. Ebendort Ms.
199 c. Nr. 9: Toccata per omnes modos.
Zweyter Theil der Vorspiele vor be-
kannten Choral - Gesang in 3stim. . . .
Selbstverlag 1754. qufol. [B. B.
Wohlgewürtzte Klangspeisen vor musi-
calische Gemüther, 6 Clavierparthien.
Nrnbg., Haffner Nr. 8. 18 S. [B. Wa-
gener.
Kob. Eitner's Quellen-Lesikon. Bd. 9.
^--J
Preludes p. l'org. Nürembg., Schmitt.
[Bräss. Cons.
Orgel-Sonate. Ms. [Musikfr. Wien.
Herr Ernst von Werra in Constanz
besitzt (1887) eine Anzahl Kompositionen
in Kopie.
In B. Brüssel, Ms. 2013, Samlwk. mit
Orgelpiecen, darunter auch S.
Toccata per omnem circulum. Ms.
[B. Lpz.
11 Trios (im 3 st. Klaviersatze, nicht
unbedeutend und kontrapunktisch öfter
recht geschickt und wohlklingend gearbei-
tet, wenn auch ohne tiefere Empfindung^.
Ms. 2013. [Brüssel fds. Fetis.
In neuen Ausg. 3 Fiigen (Eitner 2).
Soriano (Surianus), Francesco,
in Soriano um 1549 geb., sein
Tod ist um 1621 anzusetzen, be-
erdigt in der Kirche S. Maria Mag-
giore in Koni. Knabensänger an
S. Giovanni di Laterano unter An-
nibale Zoilo und dann unter Bartol.
Koy; nach der Mutation Schüler
G. B. Montanari's, G. Maria Na-
nini's und zuletzt Palestrina's, was
in einem Briefe bestätigt wird.
1581 ist er Kapellmeister an S.
14
Soriano.
210
Soriano.
Luigi in Rom (auf dem Titel der
1581 erschienenen Madrigale nennt
er sich einen Eömer). Gegen 1583
scheint er am Hofe zu Mantua
gelebt zu haben, Haberl, Jahrb.
1886, 45 sagt, man kann anneh-
men, dass er dort von c. 1581 bis
1585 Direktor der Kapelle wai'.
Im Jan. 1586 knüpfte der Herzog
mit Oiacomeiti Verhandlungen zur
Uebernahme der Stelle an. Soriano
bezog einen Gehalt von 100 Du-
katen nebst Naturalien. Auch Emil
Vogel bestätigt obiges in Yiertelj.
3, 320. 1587 wurde er Kapell-
meister an S. Maria Maggiore zu
Rom mit monatl. 20 Scudi Gehalt,
1599 Kapellmeister an S. Giov. di
Laterano, ging aber bald darauf
wieder zurück an die Kirche S.
Maria Maggiore und von hier 1603
an St. Peter in Rom, wo er am
23. Juni 1620 als TOjähriger Mann
in den Ruhestand trat. S. war
auch Priester und an S. Maria
Maggiore Benefiziant imd später
Dekan (Biogr. Haberl, Jahrb. 1895,
95. Canal 35. Titel).
Geistliche Kompositionen :
. . . Motectoruin quae octo vocibus con-
cinuntur (Lib. 1). Eomae 1597 Nie. Mu-
tius. 8 Stb. 40. 9 Motetten, 1 Litau.
[B. B. Bologna AI. B 1. Bora Barbe-
rina. Proske in hds. Part.
. . . Missarum lib. 1. Romae 1609 J.
B. Robblettus. Chorb. in gr. fol. Enthält
2 Messen zu 4 Stirn., 3 zu 5, 2 zu 6,
1 zu 8 Stirn. [B. B. Cap. Laterano Nr.
22 — 24, 3 Exempl. Cap. sistina. B. zu
Assissi. Rom S. Pietro. Bologna, br.
Mus. Proske hds. Paii.
Psalmi et Motecta quae octo, duodecim
et sexdecim voc. Lib. 2. Yen. 1616
J. Yincentius. 13 Stb. 4". 20 Xrn.
[C. P. 13 Stb. Cap. JuHa (S. Pietro)
10 Stb. Rom Chiesa nuova.
. . . Passio D. N. Jesu Christi secun-
dum quatuor Euangelistas. Maguificat sex-
decim. Sequentia fideUuni defunctorum,
Tina cum Responsoria. aliaq; non nulla
ecclesiastica 4 vocib. . . . Romae 1619
Soldus. Chorb. gr. fol. Dedic. im Kat.
Bologna 2, 140. Auf dem dabei befind-
lichen Porträt nennt er sich einen sieben-
zigjährigen. [Bologna. Rom S. Pietro.
Rom Cecilia. Cap. Laterano.
Haberl, Jahrb. 1895 teilt sie in Part. mit.
Canoni, et Oblighi di cento, et dieci
Sorte, sopra l'Ave Maris Stella, Di . . .
a 3, 4, 5, 6, 7, et 8 voci. Roma 1610
Robletti. fol. 1 vol. 76 BU. Abdr. der
Dedic. im Kat. Bologna 1, 325, siehe auch
Haberl, Jahrb. 1895, 99 u. 103. [B. B.
B. Wagener. Cap. Julia. Florenz. Bo-
logna, auch im Ms. in Partitur in Auf-
lösung der Canons. Rom Cecilia im Druck.
In Mss. in B. B. Ms. 535 Bd. 1 S. 155:
Alma redemptor 4 voc. in P. — Ms. 37 :
Maguificat 12 v. (dasselbe auch im Ms. 5).
— In dedicatioue 12 v. — Nunc dimittis
8 voc. in P. — Ms. 20910: Benedictus
8 voc. 1610, in 2 Kopien, P. — Ms. 32:
Ecce sacerdos 8 v. P.
In B. L. Adorna thalamum 8 voc.
Ms. 16.
In B. M. 2 Messen im Ms. P. zu 6 u.
4 Stim. in Samlwken.
In Bologna, Kat. 2, 313: Magnificat
4. toni, 2 voc. Magnif. 7. toni 4 voc. P.
In Dresd. Ms. 262, 44: Missa super
voces musicales 6 voc. in P.
In Eofb. Wien, Ms. 16221 in P. „Cre-
didi propter quod locutus sum", 8 v. c. org.
Weltliche Gesänge :
... II 1. lib. de MadrigaU ä 5 voci . . .
Ven. 1581 Ang. Gardano. 5 Stb. 4°.
21 Gesge., bez. er als .seine ersten im
Druck erschienenen Kompositionen. [Bo-
logna. Modena.
II 1. lib. de Madr. a 5 voc, ristamp.
Ven. 1588 G. Vincenti. 5 Stb. 40. 21 Nrn.
[Bologna. Köln: C. A. 5a.
... II 2. lib. de Madr. a 5 voci . . .
Roma 1592 ad instanza di Ascanio & Gii'ol.
Douangeli. Per Franc. Coattini. 5 Stb.
40. 21 Gesge. [Bologna, A. def. br.
Mus: CT.
... H 1. lib. de Madr. a 4 voci, con
dui ä 5 in Prosa & dui ä 6 nel fine . . .
Roma 1601 heredi di Nie. Mutij. Stb.?
40. 21 Gesge. [Bologna: B.
Nunc dimittis serv. tuum 4 v. c. org.
Ms. P. Bd. 116. [K. Br. und Bd. 117:
In dedicatione tempü 12 voc. (lib. 2.
1626). Ms. P.
Im Ms. Oxford Ch. Ch. 1 Canzone ä 3 v.
In alten Samlwk. 17 Gesge. (Eitner 1),
dazu kommen noch in T. L. de Yictoria's
Motecta festorum 1585 a eine Mot., in
Sorlisi.
211
Soto, Andrea de.
Palestrina's Missa Papae MarccUi am
Ende 1 Messe, auch bei Schott's Söhnen
1850 in P. erschienen und nach Vogel:
Caddi al primo apparir 5 voci in Gar-
dauo's 4. lib. delle Muse 1574, — Ohirae
Tantica fiauiraa 5 v. in Fei. Anerio's Le
gioie Madr. 1589. — Vedo ogni selva und
Ameni coUi vaghi 3 v. in G. Vincenti's
Canzonette 1591. — Lasso non e il morir
5 V. in G. Vincenti's Nuova spogha 1593.
— Alta armonia gentile 3 v. in Ancina's
Tempio armonico 1599. — Vedo ogni
selva 3 v. in Phalese's Canzonette 1607.
— Ninfa, la falsa und Mestissimi con-
centi 5 v. in desselben II Helicone 1616.
Im Samlwk. Contrapunto 2 stehen 3 Ton-
sätze und emer von einem Vecchio So-
riano (?).
29 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Ferner in Commefs 25. Bd. Musica
Sacra: Ecce sacerdos niagnus 8 voc. Nr. 3.
Sorlisi, Bartolomeo, ein Kastrat,
gest. 3. März 1672 in Dresden,
diente um 1651 in der baierschen
Hofkapelle nnd wurde um 1666
durch Bandini für die Dresdner
Hofkapelle gewonnen. Sein Ge-
halt betrug in Baiern um 1657:
432 Gld., in Dresden dagegen
800 Rthlr. Er wurde ein Günst-
ling des Kurfürsten, der neben der
vSingerei noch allerlei einträgliche
Aemter erhielt. Trotz der Kastri-
rung verheiratete er sich mit einer
geb. Lichtwer in Dresden (Kreis-
archiv in München. Fürstenau 1,
92. 95. M. f. M. 28, 87).
Sorosiiia, Pietro Nicolö, nach
dem Ms. 19163 der Hofb. A¥ien
war er im 17. Jh. Organist der
Kaiserin Eleonore von Oesterreich
zu Wien und ist bekannt durch
Madrigale zu 2 und 4 Stirn, mit Bc.
und 1 Serenata f. 2 Öopr. und Tenor mit
Instrumenten. Ms. P. u. Stb. Ferner
7 Sonate e Sinfonie a 2 V. c. B. org.,
oder V. Va. e Bc. — Arie e Canzonetta
etc. [Modena im Ms.] In der Hofb.
Wien, Ms. 19163 das Oratorium: Adamo
et Eva, in 2 pari P. Ms. 19242: La
caduta del primo uomo (Orator.) P.
Sorte, Bartolomeo, aus Padua,
wo er auch in den 70 er bis 90 er
Jahren des 16. Jhs. lebte und
Sänger an der Kathedrale war
(Dedic. und Katalog Bologna 2,
140). Er gab heraus:
Vespertina omnium solemnitatum Psal-
modia, duoque cantica B. V. et Hymnus
Diui Ambrosij & Augustini. 8 vocib. Ven.
1593 Gardanus. 21 Gesge. 8 Stb. 4".
[Proske fehlen T2. B2. AVestminster Abt.
in London 8 Stb,
. . . Missarum hber 1 cum 4, 5, «fe 8
vocibus nunc primuin in lucem aeditus.
Additisq; Psaimis ad tertiam spectantibus
octonis voc. . . . Ven. 1596 Ang. Gar-
danus. 6 Stb. 40. [Bologna.
... II 1. lib. de Madrigali a 4, 5 et
6 voci, con doi Dialoghi a sette . . . Ven.
1573 figliuoli di Ant. Gardano. 5 Stb.
qu40. 29 Madr. [Bologna, Kat. 3, 171
Abdr. der Dedic.
... II 2. lib. de Madrig. a 5 voci . . .
Ven. 1579 Ang. Gardano. 5 Stb. qu40.
21 Madr. [B. L.
Im Samlwk. 1598 ein zweiteiliges Madri-
gal (Eitner 1).
Sosieperdecker, . . . verz. der
ältere allerdings sehr fehlerhafte
Katalog des Conservatoir zu Brüs-
sel: Serenade f. 4 St. u. Orch. Ms.
in Stb. Wotquenne hat ihn nicht.
Sosson, ... ein Priester, wurde
1775 oder 1780 Musikdirektor
(Sangmeister) an der Kirche St-
Pierre zu Caeu; 1793 am 9. Okt.
wählte man ihn zum Maire der
Stadt und streifte er den Priester
und den Musikdirektor ab.
Man erwähnt von seiner Komposition
eine Messe, ein Maguificat, ein Dominus
und ein Te Deum (Pougin).
Sotelo, Juan Gonzales de,
1614 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 5, 155).
— Jehan, um 1620 Instrumen-
tist ebd. (ib. 156).
Sotliin, Joannes, diente im
letzten Drittel des 15. Jhs. in der
Hofkapelle in Neapel (Straeten 4,
28. 29).
Soto (Sotos), Andrea de, geb.
in Estramadura, ein Guitarrist im
18. Jh., bekannt durch die Schule:
Arte para aprender com facilidad y sin
maestro a templar y tarier rasgado la
14*
Soto, Francisco.
212
Soutlibrook.
guitarra di cinco ordenes, o chordas, y
tambien la de quatro, o seis ordenes,
Uamadas guitarra espaüola, banduria y
vandola; y tambien el tiple . . . Madrid
1764. 12". 63 S. [B. B.
Soto (Sotto), Francisco, geb.
um 1534 zu Lauga, Diöcese Osma
in Spanien, gest. 25. Sept. 1619
zu Rom, 85 Jahr alt. Er ging
schon in seiner Jugend nach Rom
und wurde Priester, trat am 8. Juni
1562 als Sänger (Sopranist) in die
päpstl. Kapelle und diente dort
noch im Jahre 1617 (!). 1590/91
versah er den Kapellmeisterdienst.
Er dirigierte auch die Aufführungen
im Oratorio und gründete in Rom
das erste Karmeliterkloster. Er
gab 1588 u. 89 das 3. u. 4. Buch
der Laudi spirituali a 3 e 4 voci
heraus, die im Oratorienvereine
gesungen wurden (siehe Titel bei
Aless. Gardano und füge den Bibl.
noch hinzu: Brüssel Cons. das
4. Buch). Adami da Bolsena bringt
5. 176 in seinen Osservazioni sein
Porträt (Fotis. Haberl Kat. Cod.
25 u. 29. Straeten 6, 455 mit
Dokum.).
In Ancina's Tempio armonico 1599
13 dreist. Gesänge. — lu Arascione's
Nuove Laudi 1600 10 vierstim. Qesge.
In B. Brüssel, fds. Fetis 1826 ein
neuerer Druck in Part, des Sauilwkes.
Diletto spirituali, Verovio 1586 li u. 1590,
1892 veranstaltet von E. Frober, gedr. in
Paris bei N. Legouix. #, enthält auch
einen Gesang von Soto, der aber im Ve-
rovio nicht stellt.
Soto, Jose, Priester und Orga-
nist an der Kathedrale zu Barce-
lona, wo er auch gegen Mitte des
15. Jhs. geboren ist. Er ist der Ver-
fasser eines Tratado de Canto llano.
Barcelona 1512. 4» (Fetis).
Sotteau, Antoiiie- Joseph, um
1780 Organist an St. Germain zu
Mons, bescheinigt die Güte der
Fortepiano des Sr. Ermel pere et
fils (Straeten 2, 125).
Sougueiiet, Louys, 1559 Sänger
a/d. spanischen Hofkapelle, wurde
Kapellan und stand noch 1584
im Dienst (Straeten 8, 31. 52. 79.
111).
Souliaitty, P. Jean -Jacques,
ein Priester und Mönch im Kloster
St. Fran9ois zu Paris in der Mitte
des 17. Jhs. Er gab heraus:
Nouveaux elements du chant ou l'essai
d'une nouvelle decouverte qu'on a faite
dans l'art de chanter (Titel im Fetis).
Paris 1677 Pierre le Petit. 4". 56 S.
[Bibl. zu Paris Geneve.
Fetis bez. die 1. Ausg. mit 1665 und
ein 2. Werk mit: Essai du chant de
l'eglise par la nouvelle methode des nom-
bres . . . Paris 1679 Thom. Jolly. 8».
50 S. Text und 40 S. chifferierte Choräle.
Näheres bei Fetis.
Soule, V. . .
Im Conservat. zu Paris befinden sich
angebunden au .1. B. de Boismortier's Les
Titans: 6 Motetten.
Souliaert (Souliart, Swillart),
Carolus, ein Niederländer der
1. Hälfte des 16. Jhs.,
der in alten Samlwk. mit 7 vierstim.
meist niederdeutschen Liedern vertreten
ist. In der B. Proske's Ms. 848 Nr. 6
die Motette Panis quem ego c. 2. p. 4 voc.
und in Ms. 867 vier andere (Eitner 1).
Souman, Antonie, 1529 päpstl.
Sänger mit 8 Duk. monatl. Gehalt
(Viertel j. 3, 261).
Sousa Yillalobos, Mathias de,
Baccalaureus juris an der Univer-
sität zu Coimbra, Kapellmeister zu
Elvas in Portugal. Gab heraus:
Arte de Cantochäo, offerecida ao lUu-
striss. . . Joam de Mello. Coimbra 1688
officiua Kodrigues de Almeyda. 4^. 16
u. 214 S. [br. Mus.
Inchiridion des Missas solemnes . . .
Ib. 1691. gr. fol. 241 S. (Fetis und
Vasconcellos unter Yillalobos).
Souter-liedekens, siehe Susato.
Soutlibrook, W . . . E . . ., ein
englischer Komponist vom Ende
des 18. Jhs., ist bekannt durch:
6 Sonnets and 6 Sonatines, with a
froutispiece by Zoffany. Lond. 1797.
Second set of dito. Lond. fol. [br.
Mus. Ebendort im Einzeldruck 1 Glee
für 3 Stim. und 1 Gesang von 1802.
Soutliertoa.
213
Spadi, Giov. Batt.
Southertoii, . . .
In John Day's Psalmenbuch von 1563
befinden sich 5 vierstim. Psalmen.
South well, F... W..., ein
englischer Musiker am Ende des
18. Jlis., bekannt durch
A Concerto for the pfte. with 2 V.
2 FI. 2 Hoi-n. T. & Vcl. op. 4. Dublin
c. 1790. fol. [br. Mus. Dort noch im
Einzeldnick 3 Songs und 2 Klavierst.
niederen Ranges.
Souue (Souve), Oerard, ein
französischer Instruraentist, wurde
am 28/10 1685 an der Hofkapelle
in München angestellt, nachdem
er schon auf Probe einige Zeit
gedient hatte. 1701 diente er beim
vertriebenen Kurfürsten in Brüssel
mit 300 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Souvrin, üeiidrik, lebte um
1750 zu Middelburg und ist be-
kannt durch die Hds:
Alle de 150 Psalmen Davids in de
gewoone zangwysen niet musikaale tus-
schenloopen verrykt door verschyde lief-
hebbers, waar agter en Aeuhangsel van
eeniege (sie) Psalmen gecomponeerdt door
. . . qu40. [Amst.
Sowerby, . . . trat 1781 in Lon-
don als Flötist auf (Pohl 2, 372).
Soyez, Fraiicois Hubert de,
wird am 15/4 1737 zum Phonas-
cus an St. Donatien zu Brügge
gewählt (Straeten la, 37).
vSoyka, Matth., siehe Sojka.
Sozzi, Francesco, geb. gegen
1765 zu Florenz, Schüler Nardini's
als Violinist, trat in die Kapelle
des Herzogs von Toscana, ging
dann nach Deutschland und lebte
um 1801 in Augsburg, machte
Konzertreisen und traf 1811 wie-
der in Augsburg ein. Sein weite-
res Leben ist unbekannt.
Fetis verz. 3 Werke : Variationen, Quar-
tette und Trios für Streichinstrumente.
Die Leipz. Ztg. 4, 701 beurteilt Einiges.
— Im Cons. zu Mailand: Quaranta Ca-
pricci ossiano Studi in tutti i toni a tre
Cadenze per Violine (composti in Fuligno
1817). Op. post. Milauo, Kicordi.
Sozzi, movanni Micliele, 1795
Oboist am Scalatheater in Mailand
(Textbuch zur Oper Fra i due li
tiganti von Sarti. B. B.).
Spaarbach, Nicolaus, bekannt
durch :
Salz zur Brunnenkur . . . Denksprüche,
Fabeln und Erzählungen. Nebst einigen
Ciavierstücken. s. 1. 1769. IV BU.
143 S. in 8». [B. Wagener.
Spada, Prete (xiacoino Filippo,
trat am 6. Sept. 1673 als Bassist
in die herzgl. Kapelle am S. Marco
in Venedig mit 100 Dukaten Ge-
halt ein, wurde am 16. Jan. 1678
zweiter Organist ebd., am 6. Aug.
1690 erster und starb 1704. Er
war ein Schüler Volpe's (Caffi 1,
56. 57. 310).
Spada, Vinceuzo, aus Faeuza,
nach Artusi's Discorso 1608, be-
kannt durch
II 1. lib. delle Villanelle di . . . a 3 voci.
Ven. 1589. 12o. [br. Mus: B.
II 1. lib. delle Canzoni a 6 voci, di
M . . . Ven. 1592 Amadino. 6 Stb. 4P.
22 Nrn. Ediert von Paolo Vasto, der
den Verfasser einen jungen Mann nennt.
[Kas.sel. Bologna: B.
Im Samlwk. 1604c 2 Gesge. zu 6 Stirn,
aus obiger Samlg. von 1592 (Eitner 1).
Spadario, (xiovanni, aus Bo-
logna, Schüler Pareia's, welcher
1482 zu Bologna lehrte, schrieb
gegen Burzio's Angriffe seines
Lehrers wegen dessen musika-
lischen Tractats (Gerber 2).
Im br. Mus., Ms. 152 (Add. 4920):
Utile et breve regule di canto, composite
per Maestro Zoanue (= Giovanni) di
Spadari. da Bologna. Anfang: Nel canto
figurato overo mensurato. 1510 gez. kl. 4".
Spadi, Uiovaimi Battista, aus
Faenza, Schüler von Giulio Belli,
bekannt durch
Passaggi ascendenti & descendenti di
grado per grado ed ancor di terza. Con
altie Cadenze & Madrigali diminuiti per
sonare . . . ä 1 voci. Eistampati. Ven.
1609 G. Vincenti. 23 Nrn. am Schluss
2 Gesge. von C. di Pore. [Proske. B. B : C
Im Kat. 2, 37 letzter Satz der ß. Bo-
logna liest man, dass sich im liceo eine
Spadina.
214
Spahn, Job. Ernst.
Ausgabe von 1624 befindet, docb feblt
das Werk im Kataloge; auch Busi 1, 289
verz. die Ausg. Yon 1624 in derselben Bibl.
Spadina, Stefano N., detto,
bez. sich mit Edelmann in Dal-
matien. Man kennt von ihm
Sei Sonate a due V., composte da
Stefano N. detto Spadina, Gentiluomo
Dalmatiuo. Op. 6. Amsteld., Hummel.
2 Stb. fol. [br. Mus.
Leo Liepm. besafs: 6 Sonate a V. e
B. e in fiue un capricio, op. 3. Paris,
Bayard. fol. — Im Kat des Cons. zu
Mailand wird er Spadino geschrieben luit:
Twelwe italian Menuets for two Yiolins
and a Bass. London, Thorowgood &
Hörne. P.
Spaeth, Joliann Adam, geb.
9. Dez. 1742 zu Ausbach, gest.
29. Sept. 1794 ebd., war Stadt-
kantor u. Mitglied der Hofkapelle
in Ansbach und als Liederkompo-
nist allgemein behebt. Einige
davon drangen bis in die niederen
Volkskreise. Gerber 1. u. 2 halten
ihn für denselben, der sich als
Orgel- und Klavierbauer auszeich-
nete. Letzterer hiefs aber Franx
Joseph Späth und lebte in Regens-
burg um 1770. Seine Elaviere
hatten einen guten Ruf u. waren
weit verbreitet. Felis nennt ihn auch
Job. Adam, giebt aber fälschlich
Regensburg an. Schubart S. 231
erwähnt einen Späth, der Lolli's
Lehrer gewesen sein soU und um
1784 ein bereits bejahrter Mann
war. Er wirft ihm vor, dass er
sich zu sehr einem cynischen
Leben hingegeben habe und von
Ort zu Ort gewandert sei. Seine
Kompositionen haben für unsere
Zeit eine etwas altväterliche Miene
und werden mithin nicht sonder-
lich gesucht. Wen Schubart damit
meint, ist heute wohl nicht mehr
festzustellen.
Die Musikfr. in "^^ien besitzen von
einem Franx, Karl Späth eine Fantaisie
avec Variations pour Clavecin, der sonst
nicht weiter bekannt ist.
Von A. Spaeth besitzt die Kgl. Haas-
bibl. zu Berlin eine "W^'eihnachts-Cantate
im Ms. P. Man hält sie für ein Autogr.
Ln Kataloge des Conserv. zu Brüssel
ist ein Andreas Spaeth mit französischen
Titehi angeführt, trotzdem sie Autographe
sind; ohne eigene Prüfung sind alle Mut-
mafsungeu vergeblich. Der Kat. verz.
1. Messe a quatre voix mixtes, avec
orchestre par Aiidre Spaeth, op. 55. Ms.
Autogr. qufol.
2. Agnus Dei ä 4 voix d'hommes, av.
orch. par .4. Spaeth. Ms. Autogr. qufol.
3. Introit de la messe des defunts (Re-
quiem aeternum), ä 4 voix d'hommes,
av. orch. Ms. Autogr. qufol. ebenfalls nur
mit A. Spaeth gez.
4. Das Lutschiff (! Luftschiff?), melo-
dramatisches Tongemälde mit Deklamation,
Sologesang und Chören, Dichtung von
F. W. KawaczynsM, Musik von Andre
Spaeth. Ms. Autogr. qufol.
Späth, Joliann Friedrieh, gest.
am 27. April 1759 in Strafsburg
i/Els., wo er seit dem 6. Nov. 1754
Kantor an der Predigerkirche und
Gesanglehrer am Gymnasium war.
Er diente schon vorher als Adjunkt
in diesen Stellungen (Lobstein 46).
Spagnoletti, P. . ., aus Cre-
mona, wurde 1761 als Viohnist
am Theater in Bologna angestellt
(Dittersdorf Selbstbiogr. 108 nennt '
ihn ohne Vornamen Spagnolette
und fügt obige Nachricht bei).
Im br. Mus. befinden sich unter obi-
gem Namen 10 Londoner Drucke von
Canzonen f. Gesg. u. Klav., Variat. für
Violine mit Klav., Tänze und Gesänge.
Spahn, Christian, aus Stettin,
von 1693 — 1702 Organist an der
Marienkirche in Danzig (Döring 200).
Spahn (Span), Johann Ernst
(Gerber 2 : Joaehim statt Johann).
Ln Ms. Z40 der B. B., 9 Stb. des
17. Jh., befindet sich luiter Nr. 110 ein
Kyrie et Gloria 8 voc c Bc. Dieselbe
Messe in Ms. 20600, 4. Stück in P. in
Z 40 ■närd er mit Musikdirektor u. Kantor
in Freiberg (Sachsen?) bez. Auch Ger-
ber 1 bez. ihn so. In Gerber's Bibl. be-
fand sich im Ms. der Choral: Was mein
Gott ^vill, in Contrap. alla breve f. 4 St.
u. Bc. In der Bibl. der Musikfr. in
"Wien müsste er noch vorhanden sein.
Spalenza, Hortensie.
215
Spangenberg, Johann.
Spalenza, Hortensio,
ist in Aucina's Tempio armouico 1599
mit 3 italienischen dreistim. geistlichen
Canzonen vertreten.
Spalenza, Pietr'Autonio, aus
Brescia, um 1574 Domkapcllmeister
in Treviso, bekannt durch den
Druck:
11 1. lib. di Madrigali a quattro voci,
di . . . Ven. 1574 figliuoli di Ant. Gardano.
4 Stb. qu-l". 25 Madi'., dananter 2 von
Ä. Barhet und 2 von Fr. Maffon (Kat.
Bologna schreibt Massen,' Vogel Maffon).
[Bologna.
Spalletti, ßatfaele, ein Neapoli-
taner, Schüler von Sala. Florimo
erwähnt ihn nur in 3, 84 beiläufig
als Schüler des Conservatorio della
Pietä dei Turchini in Neapel im
Jahre 1798, als er seine Probe-
arbeit machte.
Fetis schreibt, im Konservatorium be-
findet sich ein Oratorium: Caino ed
Abele und die Lamentazioni del giovedi
Santo per Soprano, Viele, Vcl. e B.
Span,... Kantor in Liegnitz;
Ende des Jahres 1676 legte er diePrü-
fung in Leipzig zum Kantorat a/d.
Thomasschule ab, erhielt es aber
nicht, sondern Schelle (M. f. M.
27, 45).
Span, H. . ., um 1781 Violinist
beim Fürst von Taxis in Regens-
burg (Mettenleiter 1, 144).
Spandan, . . . trat 1773 in Lon-
don als Waldhomist mit einem
Konzertstücke für 3 Hörner auf
(Pohl 2, 373). Gerber 1 berichtet,
dass er beim Erbstatthalter im
Haag angestellt war. Im Mss.-
Kat. von Traeg sind Concerti 1788
und Terzetti a Corno, Oboe e B.
angezeigt. Schubart S. 231 rühmt
die Zartheit seines Tones.
Spangenberg, Cyriakns, sein
Geburtsdatum wird ganz verschie-
den angegeben: den 7. Juni, den
14. Juni, 17. Juni, 17. Jan. 1528
zu Nordhausen, gest. 10. (18.) Febr.
1604 zu Strafsburg. Sohn des
Johannes, ist am 2. Jan. 1542 ins
Matrikelbuch der Universität zu
Wittenberg eingeschrieben und ist
Luther's Hausgenosse; 1546 Rektor
der Schule zu Eisleben, 1550 Pre-
diger daselbst, wird arg angefeindet
und wecliselt deshalb sehr oft die
Stellungen, 1595 nimmt sich seiner
der Graf Ernst von Mansfeld in
Strafsburg an und giebt ihm Woh-
nung und Kost (Zahn 5, 403.
Koch 2, 258). Er gab heraus:
Von der edlen hochbeiaihmten Kunst
der Musica, und deren Ankunft, Lob,
Nutzen und Wirkung, -nie auch vom Auf-
kommen der Meistersänger, zu Ehi-en der
löblichen . . . Gesellschaft der Meistersänger
in der freyen Eeichsstadt Strafsburg im
Jahr 1Ö98 verfertiget. Ms. in der 1870
verbrannten StraTsburger Bibliothek. 1861
von Ad. von Keller in der Bibl. des lit-
terar. Vereins in Stuttgart aus obigem
Ms. abgediiickt in Bd. 62.
Aufserdem gab er 1568 das Eislebener
Gesangbüchlein mit 118 Melodien, sowie
1582 den Psalter lieraus. Aus ersterem
druckt Zahn 7 Melodien ab. Zahn 1. c.
Ueber seine Schuldramen in Viertel]'. 6,
312. 338. 343.
Spangenberg, G. . . C. . ., ein
Musiker des 18. Jh. von dem nach-
weisbar sind:
1 Sinfonie in J. J. Hummel's Samlwk. 9.
(Forkel 4, 99. Gerber 1 und Breitkopf's
Verz. zeigen 1761 Kompositionen von ihm
au).
Die Kgl. Hausbibl. zu Berlin besitzt
von einem F. (?) . . C. . . Spangenberg eine
Sinfonie in F. Ms. Stb.
Spangenberg, Johann, geb.
30. März 1484 zu Hardegsen (Han-
nover), gest. 13. Juni 1550 zu Eis-
leben, studierte 1501 in Einbeck
Philosophie, Theologie und Musik,
wird Rektor der Stiftsschule zu
Gandersheim, bezieht die Universi-
tät Erfurt, wird Magister, Rektor
und Pfarrer in Stolberg, 1521
erster evangel. Pastor in Hardeg-
sen, 1524 Prediger an St. Blasien
in Nordhausen, 1546 Superintendent
zu Eisleben (Zahn. Winterfeld 1,
Spangenberg, Johann.
216
Spaiiheim.
306). Yon seinen Werken ge-
hören hierher:
Questiones musicae in usum scholae
Northusianae per Joh. Spang. collectae.
Am Ende: Impressum Vitebergae apud
Georg. Ehau. Dedic. an Rhau, gez. 1536
in Nordhausen. 5 Bog. in kl. S''. [B. Br.
B. M.
— Ausg. Lipsiae 1.540 Mich. Blum, am
Ende 1541. [Darmst. B. Lpz. Upsala.
— Au,sg. 1542 ibid. 40 Bll. [B. G.
B. Br. Mainz. B. M. mit 154.3 gez.?
— Ausg. sine anno: Noribergae, Joh.
Petreius. Vorwort wie in 1536. [B. B.
C. P. Paris Nat.
— Ausg. sine anno: Yitebg., Rhau.
kl. 8". 40 ßU. [B. Wagener.
— Ausg. recogu. Lips. 1547 Blum.
[B.B.
— Ausg. Lips. 1554 Hantzsch. [B.B.
— Ausg. Lipsiae 1560. 8". [ITpsala.
1544 gab er das Gesangbuch „Alte u.
Newe Geistliche Lieder vnd Lobgesenge
. . . Eiifurdt 1544 Melcher Sachsseu",
heraus. 16 Bll. mit 7 Melodien (siehe
Zahn 6, 24). [B.W.
Zwöitf christliche Lobgesenge vnd
Leifsen . . . Wittern berg 1545 Khau. 8°.
[Hofb. Wien. br. Mus.
1545 das gröfsere Liederbuch: Cantiones
ecclesiasticae latinae simul acsynceriores
quaedam praeculae . . . Kirchengesenge
deutsch, auff die Sontage vnnd fürnem-
liche Feste . . . Magdeburg 1545 Mich.
Lotther. fol. 165 Bll. Siehe Becker 4,
76 mit Reg. der deutschen Lieder. [B. B.
B. Kgsbg. B. Lpz. Kassel. B. Hbg. B.
Zw. Strafsburg i; Eis. Hermesdorf. Pirna.
W^ernigerode. Brilssel. Paris Nat. br.
Mus. (Zahn dnickt 3 Melod. ab: 6, 26).
Da er sich in seinen Drucken öfter
nur in der Abkürzung ,,Spci>ig.'-'- zeichnet,
so ist auch folgender Dnick von ihm:
Prosodia in usum juventutis Nort-
husianae, congesta per Joan. Spang. 1538.
Am Ende: Excusum Vitebg. 1533 (sie?)
G. Ehau. kl. 8". 28 Bll. Regeln über
die Prosodie mit 4 vierst. Gesängen.
[B. Zw.
Auch in folgenden Druken befinden
sich 4 lat. Oden zu 4 Stim., betitelt:
Grammaticae latinae partes . . . denuo
per authorem recoguitae & auctae.
Norimbg. 1546 Joh. Petreius. kl. 8".
15 Bog. [B. Br.
Im Ms. 5273 in B. Briissel fds. Fetis
in einem Samlbde. eine theoretische
Abhdlg.
Spangler, Greorg, 2. Sohn des
Joh. Michael, geb. 22. März 1752
in Wien, gest. 2. Nov. 1802 ebd.
Tenorist an der St. Michaelkirche.
Nach des Vaters Tode wurde er
daselbst Chorregent. Am 3. Dez.
1798 titulierter Kapellmeister-Sub-
stitut a/d. Hofkapelle, 1799 pensio-
niert. Nach Umlaufs Tode über-
gab man ihm auch das Hofmusik-
Archiv und die acht Hofsänger-
knaben in Kost und Unterricht
(Pohl 3, 119. Köchel 1). Auf
einem Autogr. der B. B. nennt er
sich Kaplan.
In der Hofb. Wien, 16484 Autogr.
Part. Motetto S. Aloysii: Expectate rosas
Candida lilia 4 voc. c. instrum. Ao. 1780.
In B. B. Autogr. um 1780: Salve
regina 4 voc. c. 2 V. Va. et Org. P.
In Musikfr. Wien: 1. Cantata, Salve
numinis amator, a 4 voci soü et 2 Y. Va.
B. Part.
2. Cantate f. Clior u. Orch. P.
3. Graduale: Alleluja, ebenso, im
Autogr. P.
4. Dixit Dominus 4 voc. c. org. und
1 Motette für Sopr. und Instr. in P.
Autogr. Grasn. B. B.
Spaiigler. Ignaz, 3. Sohn des
Joh. Michael, geb. 31. Okt. 1757
zu Wien, diente als Tenorist an
der Hofkapelle vom 21. Dez. 1800
bis t 5. Dez. 1811. Zugleich war
er Magistratsbeamter (Köchel 1).
Spaiigler, Joliaim Michael,
geb. um 1721, gest. 4. Juni 1794
in Wien. Tenorist, Chorist an der
Hofkirche St. Michael, seit 1775
\ ebd. Chorregent; als Kirchenkom-
; ponist geschätzt. Er hat für uns
noch die besondere Beachtung, da
i er derjenige war, der Haydn zu
j sich aufnahm, als er von Keutter
! als Chorknabe 1749 entlassen
} wurde und hilflos die November-
! nacht auf der Strafse zubrachte
I (Pohl 3, 118).
I Spanlieim, Ezecliiel, geb. 7.
: Dez. 1629 zu Genf, gest. 7. Nov.
I 1710 zu London. Ein Philologe
Spano, Donat' Antonio.
217
Spataro.
und Diplomat abwechselnd im
Dienste von Holland, England,
Frankreich u. Preufsen. In seinen
Schriften, die 1697 zu Utrecht ge-
sammelt erschienen, befindet sich
auch eine Abhandlung über die
Musikinstrumente der Alten (Wal-
ther. Fetis).
Spano, Doiiat' Antonio, Schüler
des Griov. de Macque zu Neapel,
woselbst er im Anfange des 17. Jhs.
lebte. Sein erstes Werk enthält
nach eigener Erklärung die unter
Macque's Anleitung komponierten
Gesänge, betitelt:
... II 1. üb. de Madrigaletti ariosi, &
Villaiielle ä 4 voci, Napoli 1607 stampa
di Q. B. Sottile, per Scipione Bonino.
4 Stb. 40. 21 Nrn. [Neapel B. n: A.
... II 1. üb. de Madrigaü ä 5 voci.
Napoü 1608 Ib. 5 Stb. 4P. 21 Nrn.
Ein Amt bekleidet der Autor nicht. [Bo-
logna.
Im Samlwk. von 1609 ein 5stim. Ma-
drigal (Eituer 1).
Spano, Grasparo, lebte im 18. Jh.
In Upsala befindet sich im Ms. in Stb.
fol. ein Trio con accompagnamento: Per
esser mi infide (La Face 1738).
Im br. Mus., Ms. 345, Samlwk. von
Kantaten, Arien u, Duette, dabei ein Sp.
Sparacciari (Fetis fälschlich
Sparaccioni), Grioranni (xiorgio,
da Monte Cosaro, Flecken in der
römischen Provinz, sein Geburts-
ort. Nach den folgenden Druck-
werken war er 1625 Organist an
St. Nicolai zu Ravenna, 1628 Or-
ganist an St. Euphemia zu Verona,
ebenso 1630. Er ist bekannt durch:
Da^-idici Concentus, per ... 5 vocum
modulatione cum fundamentali parte dis-
positi . . . Ven. 1625 Alex. Vincentius.
6 Stb. 40. 8 Psalmen u. 2 Magnif. [B.
Frkft. Bologna.
Lyra sacrorum Davidis concentuum,
per . . . tribus cum B. ad org. . . Ven.
1628 ib. 2 C. B. Bc. 4 Stb. 4«. 11
Psaün., 1 Magnif. [B. Br. B. Frkft. Bo-
logna fehlt B. Upsala: C2.
Breve corso di concerti musicaü a 1,
2, 3, et 4 voci. Con la parte per l'organo.
Di . . . Opera 3 nouain. comp. . . Ven.
1680 ib. 4 Stb. 4*^ wie vorher. [Bologna.
Sparano (Fetis fälschlich Spa-
rouo), Francesco, aus Palermo,
lebte in der 2. Hälfte des 18. Jhs.
und schrieb fürs Theater Fenice
in Neapel die Färsen: Una notte
in carnevale in 1 Akt, 1830, Lo
stipo maggico in 2 Akt, L'amma-
lata per apprensione in 1 Akt
(Masseangeli). Florimo 4 verz. ihn
als Opernsänger 1813 am Theater
Fiorentini in Neapel und 1837 am
Theater Nuovo.
Unter den Autographen Masseangeli's
in Bologna Philharmonia ein Offertorium
ad Virginia per 2 Sopr. Ten. e B. con
orch. Part.
Sparrow, Stephen, ein eng-
lischer Musiker an der Wende des
18. Jhs., bekannt durch:
A coUection of sacred music for the
use of Cathoüc chapels. London c, 1800.
fol. [br. Mus.
Sparry, Franz, geb. 28. April
1715 zu Graz in Steyermark, gest.
5. April 1767 im Kloster Krems-
münster in 0 esterreich, in welches
er 1736 eintrat, 1740 auf Kosten
des Klosters nach Italien zur Aus-
bildung in der Musik gesendet,
und nach der Rückkehr Chorregent
wurde (1747—1767). Ueber seine
Rückreise fasste er einen Bericht
ab, den Huemer S. 45 abdruckt.
In Italien nahm er Unterricht bei
Leo u. Chiti in Rom und Philo-
sophie hatte er in Salzburg studiert
(Lpz. Ztg. 31, 459. Huemer S. 44).
In Kremsmünster befinden sich hds.
zahlreiche meist kirchüche Kompositionen.
Spataro (Spadaro, Spadarius),
Griovanni, ein Theoretiker des 15.
bis 16. Jhs., geb. gegen 1460 zu
Bologna; Fetis sagt, dass er an-
fänglich Degenfutterale fabrizierte
und durch den Umgang mit Gafor
auf musiktheoretische Fragen auf-
merksam wurde und sich ganz
dieser Wissenschaft hingab. 1482
soll er Schüler des Ramis de Pa-
reja gewesen sein. 1491 erwähnt
Spataro.
218
Spazier.
ihn schon IS'ic. Burzio (Burtius).
1512 war er an S. Petronio in
Bologna Kapelhneister (Gaspari 2,
6—8). Fetis geht auf seine Schrif-
ten näher ein). Bekannt sind von
denselben:
Ad Reverendissimum in Xpo patrem
et D. d. Antonium Galeax. de Bentiuolis
Sedis apostolicae protlionotarium B. M.
Johannis spadaiii in rausica liumüimi pro-
fessoris eiusdem musices ac Bartolomei
Rami parcie eins preceptoris honesta
defensio In Xicolai Burtii parmensis
opusculum. Am Ende: Bologna 1491
per nii Plato de Benedicti Eegnate . . et
illustre. Signor. S. Zohäne di Betiuogli . . .
16. März. kl. 4». Bog. A— F. [Bologna
Kat. 1, 95 mit Auszug, und einer Kopie
zur Zeit Pat. Maiüni's.
Errori de Franchino GafuHo da. Lodi:
Da Maestro Joäne Spatario Musico Bo-
lognese: i sua deffensione: et del suo
preceptore Maestro Bart. Ramis Hispauo.
Subtilemente demonstrati. Am Ende:
Impressum Bononiae per Benedict. Hec-
toris anno dem. 1521. die. 12. Jan. 4°.
52 BU. [Bologna, Kat. 1, 96 Auszüge.
Florenz, br. Mus.
Tractato di niusica di . . . nel quäle si
tracta de la perfectione da la sesqualtera
producta in la musica mensurata exerci-
tate. Am Ende : Impressa in Vinegia
per maestro Bernardino de Yitali . . .
8. Oct. 1531. fol. Bog. A— i. [B. B.
B. "Wagener. B. M. Brüssel. Bologna.
Florenz. Rom Cecilia. br. Mus, Ox-
ford Bodl.
Ms. 152 (Add. 4920) ütüe et breve
regule di canto, composite per Maestro
Zoanne di Spadari, da Bologna. Anfang:
Nel canto figurato overo mensurato.
kl. 40. [br.Mus.
Missa super In ülo tempore niissus
est, Codex cart. 16. Jh. [Mailand Dom.
Ms. Cod. 5318 im Yatican zu Rom:
Eine Epistola.
Ein Brief vom 25/1 1529 in Ricordi's
Gazzetta MUano 1853, 81.
Siehe auch Glafor's Apologia, die gegen
Sp. sich richtet (1520). Siehe Viertel]. 1,
407. 4, 276. 6, 45 ff. Reg.
Späth, siehe Spaeth, J. Ad.
Spatz, Albert,
2 inkomplete Lieder in B. Brieg Nr. 52
(D. T. B. beschädigt) unter Nr. 31: Wir
wollen trawren lassen 5 voc. Nr. 32: Das
thuen die Studenten 5 v. (nur 5 a vorh.).
Spaul,
von 1787—1794 Yio-
loncellist an der Egl. Oper zu
Brüssel (Gregoir, Panth. 6, 154).
Sparenta, Seipione, de Sermo-
neta Canonici Veliterni (Velletri);
bekannt durch:
Musica, qua canticum B. M. V. 4, 5
et 6 vocib. canitur . . . Yen. 1608 J. Yin-
centius. 4 Stb. 4". [Rom Ceciha.
I sogni pastorali primo libro a 4 voci
di (wie oben mitgeteilt), du lui posti in
rausica, & nuouain. . . Yen. 1608 G. Yin-
centi. 4 Stb. 40. 21 Gesge. [Bologna,
Kat. 3, 171 Abdr. der Dedic.
Im Samlwk. 1613 zwei Madrigale 6 v.
(Eitner 1).
Spaziano, Francesco. Gerber
1 berichtet über eine Samlg. von
Volksgesängen zur Karnevalszeit in
Florenz im Anfange des 16. Jhs.
auf der Strafse mehrstimmig ge-
sungen, die Sp. 1559 zu Florenz
unter dem Titel herausgab:
Canti camascialeschi. Ein Exemplar
ist unbekannt. Fetis schreibt fälschlich
1529 statt 1559.
Spazier, Karl (Johann Karl
Gottlieb), geb. 20. Aprü 1761 zu
Berlin, gest. 19. Jan. 1805 zu
Leipzig. Als Knabe war er ein
tüchtiger Diskantist und trat selbst
beim Prinzen Heinrich in Rheins-
berg in Opern auf, studierte dann
in Halle, wurde Lehrer und Auf-
seher im Phylanthropin zu Halle,
ging darauf als Begleiter des Vio-
linvirtuosen Baron von Mengden
auf Konzertreisen, liefs sich dann
in Halle als Privatgelehrter nieder
und trat als Schriftsteller über
mancherlei philosophische Themen
auf; erhielt darauf einen Ruf an
die Universität in Giefsen, wurde
aber in einer Weise angefeindet,
die ihn bewog die Stellung auf-
zugeben, unternahm Reisen durch
Deutschland, Holland, Dänemark,
1 Schweiz und Italien und wurde
I darauf nach ^"euwied am Rh. als
' Professor und Hofrat berufen,
I gründete daselbst eine Handlungs-
Spazier.
219
Spech.
akademie, gab aber die Leitimg
nach 2 Jahren ab, ging nach Ber-
lin, dann nach Dessau, wurde dort
Mitdirektor der Olivier'schen Er-
ziehungsanstalt, übernahm darauf
die Redaktion der Zeitung für die
elegante Welt und zog zum Behufe
dessen 1800 nach Leipzig. Musik
betrieb er nur als Dilettant und
bedauert in seiner Selbstbiographie,
die leider arm an Jahreszahlen ist,
dass er nie einen regelmäfsigen
gründlichen Unterricht genossen
habe und sein Wissen nur aus
eigenen Studien hervorgegangen sei
(Gerber 2. Lpz. Ztg. 7, 306. Ferkel
4, 33 ein Urteil. Ledebur). Seine
hierher gehörigen AVerke sind fol-
gende:
Freymüthige Gedanken über die Gottes-
verehrung der Protestanten. Gotha 1788
Ettinger. S». Handelt S. 274 über Kir-
chengesang und Kirchenmusik. [B. B.
Brüssel. Musikfr. Wien.
BerUnische musicalische Zeitung . . .
mit 50 Musikstücken von verschiedenen
Meistern. BerHn 1794 (1793—94 nur
1 Jahrg., ist eine Fortsetzg. von Reichardt's
Studien für Tonkünstler). 4". 210 Seit.
[B. B. B. Lpz. B. M. B. W. Brüssel.
Musikfr. "Wien.
Etwas über Gluckische Musik und die
Oper Iphigenia in Tauris auf dem Ber-
linischen Nationaltheater. Berlin (1795)
Hummel (sine nom.). 8". [B. B.
UeberdenYolksgesang. Lpz. Ztg. 3, 78 ff.
Rechtfertigxmg Marpurg's und Erinne-
ning an seine Verdienste. Auf Veranlas-
sung eines Aufsatzes des Herrn Schulz.
Lpz. Ztg. 2, 553 ff.
Karl Pilgers Eöman seines Lebens,
von ihm selbst geschrieben. Berlin 1792
bis 1796. 3 voll. 8^, ist seine eigene
Biographie mit teilweiser Dichtung. [B. B.
Hauptbibl.
Gretiy's Versuche über die Musik. Im
Auszuge imd mit kritischen und histo-
rischen Zusätzen herausgegeben von Dr.
Karl Spazier. Lpz. 1800 Br. & H. 8».
XVI u. 446 S. [B. Wagener. Brüssel.
Musikfr. Wien. Brüssel Cons.
Er gab auch 1801 ebd. Karl von Dit-
tersdorf's Lebensbeschi-eibung, seinem
Sohne in die Feder diktiei-t heraus; siehe
Ditters.
Zwanzig vierstimmige Cliöre, im
philantropinischen Betsale gesungen. In
Musik gesetzt und in Partitur mit unter-
legtem Klavierauszuge herausgeg. von
K . . . Sp . . . Lpz. 1785 S. L. Crusius.
fol. 3 BU. 62 S. Letzter Chor ist von
Gluck. [B. B. B. Kgsbg. B. Wagener.
EinsiedeLn.
Rosaliens Klagen, eine Kantate. Hbg.
& Lpz. 1785 B. G. Hoff manu. [Stadtb.
Augsburg. Brüssel Cons.
Lieder und andere Gesaenge für Freunde
einfacher Natur . . . Lpz. 1792 Breitkopf
& Haertel. [Musikfr. Wien.
Einfache Ciavierlieder, der Herzogin
von York zugeeignet. Berlin (1790 u.
1794) Neue Berliner Musikhdlg. 2 Hefte.
[besaTs einst Schletterer.
Melodien zu Hartung's Lieder. Berlin
1794. [Stadtb. Augsburg. (Siehe auch
Viertel]. 10, 77. 236.)
Lieder am Klavier. Lpz., Br. & H.
s. a. [B. M.
Zwei Lieder in Nehrlich's Gesang-
Schule 1844.
Lieder einsamer und gesellschaftlicher
Freude. Wien, Artaria. 20 S. [B. M.
Lieder und Oden und Lieder von Voss.
Düsseldorf 1851. [B. M.
Im Samlwk. Blumenstrauis (Musikal.)
z. Neujahr. Berlin. S''. 1 Lied von Sp.
— Im Samlwk. Klavierstücke 1. 1794
eins von Sp. — 1 Lied in Reichardt's
Lieder geselliger Freude 1796. — In
Theomele 1. Bd. 1 Lied.
Spech, Joliann, geb. 6. Juli
1768 zu Pressburg, lebte noch
1834 zu Wien. In Wien empfing
er seine Ausbildung, liefs sich
dann in Pest nieder (1804) und
trat darauf in den Dienst des
Baron von Podmaniczky in Pest.
1816 besuchte er Paris, gab dort
mehrere Kompositionen heraus u.
siedelte sich dann in Wien als
Musiklehrer an (Schilling). Ton
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Cantate f. Sopr. u. Orch. Hbg. 1785
Hoffmann. P. [Brüssel Cons.
Die Ideale von Schiller in Musik ges.
f. 1 Singst, mit Pfte. Wien, Pennauer.
qufol. [Antiq. Rosenthal.
Trois Quatuor p. 2 V. A. Vcl. oe. 2.
Vienue, Bureau des arts. 4 Stb. [B. B.
B. Wagener.
Spechtshart.
220
Speelbaeh.
Quatuor (Bd.) p. 2 V. Va. et Vcl. oe. 22.
Vienne, Mechetti. 4 Stb. [B. "Wagener.
3 Fugues p. 2 V. A. et Vcl. oe. 3.
Vienne, Bureau des arts. 4 Stb. [B. B.
B. Kgsbg. B. Wagener.
Sonata per Pfte. e V. op. 17. Vienna
nel Contojo d'Industria. 2 Stb. [B. "Wa-
gener.
Drey Fugen f. Pfte. zu 4 Hd. op. 39.
"Wien, Diabelli & Co. 16 S. [B. B. B.
"\\''agener.
2 rhapsodische AUegri zu 4 Hd. op. 43.
Ib. [B. B.
Die Gesellschaft der Musikfr. in Wien
ist mit seinen Kompositionen imgemein
reich vertreten. Ich zähle 36 Werke bis
op. 43, darunter die oben angezeigten,
ferner 3 Missae op. 17, 1807 erschienen,
3 Quartetts op. 11, 1 Hymne, 3 Trauer-
Kantaten (1812), 1 Einweihungsmusik f.
Chor u. Orch. P. (Geschenk des Autors),
viele Liederhefte op. 21. 23. 30. 33. 34.
35. 37. 42. u. ohne Opus, 6 Canoui ä 3
voci, Romanzen, 4 Ouvertüren, eine zur
Oper Felizia f. gr. Orch., die 3te im
Autogr. Sonaten f. Klav. op. 4. 5. 6. 16.
17. 20. Variat. u. a. Der Kat. ist so
dürftig abgefasst, dass sich nicht ersehen
lässt ob im Druck oder Ms.
Speehtzliart, siehe Hugo von
Reutlingen.
Speci, siehe Speuy, Hendrik.
Speck, Johann Wilhelm Gün-
ther, geb. 6. Juli 1751 zu Son-
dershausen, gest. ebd. 8. Dez. 1797.
Kammerregistrator, Regierungs-Ad-
vokat und Mitglied der fürstl. Hof-
musik zu Sondershausen, ein fleifsi-
ger Büchersammler und Helfer
Gerber's bei Abfassung seiner bei-
den Lexika. Gerber 1. 2. widmet
ihm einen dankbaren und aner-
kennenden Nachruf.
Speckhun, Christian,
gab nach Gerber 2 1678 zu Jena her-
aus: Concentuuni sacrorum 1, 2, 3, 4 et
5 Toc. c. iustiTiment.
Spectacle de Brüssel, ou calen-
drier historique et chronologique du theätre,
pour l'annees 1767 et 1768. Bruxelles,
Boucherie. 12». [Brüssel 4563.
*S)j., Les, de Paris, ou suite du calen-
drier historique et chronologique des
theätres. Paris, Duchesne 1754—1791.
12». [Briissel 4566.
Sp.^ Les, de Paris et de toute la France,
ou calendrier (wie vorher). Paris, Veuve
Duchesne 1792—1794. 120. [Brüssel
4566. B. B. von 1777. Leo Liepm. be-
safs sie von 1774—1794.
Spee, Friedrich (von), aus dem
adligen Geschlechte von Langen-
feld, geb. 1591 zu Kaiserswert
am Rh., gest. 7. Aug. 1635 zu
Trier, Jesuit u. geistlicher Lieder-
dichter (Biogr. im Brummer. Koch
4, 185). Da ein Komponist in
seinen Liederbüchern nicht ge-
nannt ist (so weit ich dieselben
kenne), so kann man ihn wohl als
den Tonsetzer betrachten. Er gab
heraus :
Güldenes Tugendbuch d. i. Werck und
üebuDg der göttlichen Tugenden des
Glaubens . . . CöUen, 1649. 12o. 28 Ge-
sänge, [besafs der Antiq. Eosenthai, so-
wie eine Ausg. von 1656 ib.
Trutz Nachtigal, oder geistlichs-poetisch
Lustwäldlein, defsgleichen noch nie zuvor
in Teutscher Sprach gesehen. Durch den
Ehrw. P. . . . Priestern der Gesellschaft
Jesu. Jetzo, nach vieler wünsch vnd
langem anhalten, zum erstenmahl in Truck
verfertiget . . . Collen 1 649 W. Friessem.
12». 6 Bll. 341 S. 51 Lied. f. Mel. u.
B. [B. Lpz. B. Wagener.
— Ausg. ib. 1654. 12». 258 S. 24 Bll.
mit Musik. [Glasgow. Hofb. Wien.
— Ausg. ib. 1660. [B. Br. Proske.
— eine böhmische Ausg: Zdoro-Slawj-
cek. Prag 1665. 157, Bog- !-"• [ß- Br.
— deutsche Ausg. ib. 1672. [Antiq.
Eosenthai.
— Ausg. ib. 1683. [B. Br.
— neue Ausg. von P. L. WiUmes.
Köln 1812. [Antiq. Eosenthai.
— Ausg. Berlin 1817. 120. [zeigt
C. F. Becker 4, 13 an.
— Ausg. von C. Föliner, nach der
1. Ausg. ed. von B. Hüppe und W. Junk-
mann. Coesfeld 1841. 12". 311 S.
29 S. Melod. [Antiq. Eosenthai.
— Ausg. herausg. von Fr. X. Weninger.
Innsbi-uck 1844 Wagner. 8». 440 S. mit
3 Musikbig. [zeigt Becker 4, 13 an.
Speelbaeh, Philii)pe, wird am
11/9 1508 Organist an St. Sauveur
in Brügge und noch am 19/12
1558 erwähnt. Er st. am 14. Sept.
1559 (Straeten la, 58).
Speer, Daniel.
221
Speidel.
Speer, Daniel, geb. zwischen
1620—1625 zu Breslau, wird 1675
Stadtpfeifer in Göppingen, 1680
Kautor und Kollaborator au der
Lateinschule in Göppingen, 1688
und 1689 wegen einer politischen
Schrift gefangen gesetzt und 1692
nach Waibliugen als Kantor und
Kollaborator versetzt. Gestorben
daselbst 1693 oder 94. Er fügt
seinem Namen das Wort „Uratis."
bei = Vratislavia (Zahn u. Titel).
Von seinen Werken sind bekannt:
Grand -richtiger, kurtz, leicht und
nöthiger Unterricht der musicalischen
Kunst, wie man füglich und in kurtzer
Zeit Choral und Figural singen, den
Generalbass tractiren und componiren
lernen soll . . . Ulm 1687 Eühne. S».
144 S. [B. B. B. M. B. Wagener. Brüs-
sel. Stuttgart.
— Grund-richtiger, kurtz-, leicht- und
nöthiger, jetzt wohl -vermehrter Unter-
richt . . . (Titel bei Becker 1, 289). Ulm
1697 Kühne. 4». 289 S. [B. B. B. Lpz.
B. M. B.W. Brüssel. Paris Nat.
Evangelische Seeleu-Gedancken, in lieb-
lichen Arien bestehend Zur Ehre Gottes,
auff alle Fest-, Sonn- vnd Feyertägliche
Evangelia . . . mit 2 Discänten vnd einem
doppelten General-Bass . . . (nebst) 2 Vio-
linen . . wie auch Alt , Ten. vnd B. . .
Stuttgart 1Ü81 Paul Trew. 9 Stb. 4".
41 Gesge. [B. Frkft. B. B. 1. Viol.
— Ander vnd letzter Theil . . . von
Trinitatis bifs Advent. Ulm 1682 Matth.
Wagner. 9 Stb. 4». 55 Gesge. [ib.
Philomela angelica cantionum sacra-
rum, quas Romae virgo quaedam deo di-
cata ordinis S. Clarae, Voce sola c. Bc.
. . . cum Violae quataor additae ... A
tribus vocibus A. T. B. cum 2 V. et Bc.
Authore ^^vayQa^^ax'iyiw? denominato: Res
plena dei. Ven. 1688. 4«. 6 Stb. 24
Gesge. Im Altus der Autorname auf-
gelöst. [B. Frkft. Im Kat. ausführlicher
Titel, Dedic. u. Register. Paris Nat.
Jubilum coelest. Himlischer Jubelschall
. . . mit 2 Stirn. 5 Violinen u. Bc. Stutt-
gart 1692 Lorber. 8 Stb. 4». [B. B:
C 1. 2. Viol. 1. 2. Va. 1. 2. 2 Bc. Strafs-
burg i/Els. Wilhelmitauerstift.
Choral Gesang -Buch, Auff das Clavir
oder Orgel, Worinnen aller brauchbaren
Kirchen- und Haufs-Gesängen eigene Melo-
dien, in Koten-Satz mit 2 Stim., als: Disc.
und B. untereinander: Neben einem An-
hang vieler auserlesener Arien, und Neu
eingefülu'ter schöner geistreichen Lieder
. . . heraufs gegeben von D . . Speeren,
Uratis zu Waiblingen. Stuttgart 1692
Lorber. ciu40. 3 S. 119 S. mit 315 Cho-
rälen u. Arien. Siehe Zahn 6, 264, der
auch 32 Melod. mitteilt. [B. Stuttgart.
Darmst. B. M. B. Wernigerode.
In Paris Nat. noch das Werk (Titel
nach Fetis) : Recens fabricatus labor, oder
die lustige Tafel-Musik, mit 3 Vocal- und
4 Instrumental-Stimmen. Franckfurt 1685
(nicht 1686). fol.
Speer, Johann Geor^, geb. in
Zerbst, wurde 1741 als Kammer-
musikus in die Berliner Hofkapelle
mit 300 Thlr. Gehalt aufgenommen
(Bitter 1, 26. Ledebur). Marpurg
1, 78 verz. ihn 1754 als Violon-
cellisten ebd.
Spehi', Johann Peter, der Ver-
leger und Besitzer der Musikalien-
handlung auf der Höhe in Braun-
schweig, seit etwa 1794. Er war
mit der Erste, der Mozart's Werke
verbreitete. In einer Anzeige wer-
den im Jahre 1800 Harfenpiecen
von Sp. angekündigt, er war also
auch ausübender Musiker. Das
Geschäft bestand noch 1854. Auch
in Hamburg befand sich 1800 eine
Musikalien-Verlagshdlg. Spehrdb Co.
Ob dies derselbe ist, bedarf des
Beweises.
Sp. gab auch die Samlg. heraus: Eo-
jnanzen und Oden mit Begltg. der Gui-
tarre. Braunschwg., Auf der Höhe. Euth.
Ambrosch, Fleischmann und Walter, fol.
[Dresd.
Speidel , Johann Christoph,
Pastor u. Superintendent zu Waib-
lingen (Württemberg), gab ein
Werk heraus, welches Gerber 1
näher beschreibt, betitelt:
Unvenverfiiche Spuren von der alten
Davidischen Sing -Kunst ... Stuttgart
1740 Metzger & Erhardt. 40. III u. 48 S.
[B. B. B. Wagener. Musikfr. Wien.
Basel.
Von einem Kaspar Speier besitzt die
B. Grimma im Ms. 49/50, 8 Stb. in 4».
Nr. 95: Veni in hortum meum, 6 voc.
Speilier.
222
Speranza.
Speilier, Petrus.
Die Kgi. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt im Ms. Da 48 S. 118 in P: Chri-
stus natus est 4 voc. c. 2. p. Derselbe
Satz im Ms. B. Br. und in Joanellus'
Samlwk. 1568b. Dort noch ein 2ter Satz:
Spiritus sanctus c. 2. p. 4 voc. Es scheint,
als wenn der latinisierte Name ,,Speula-
nus'-\ von dem Waelrant 1556 b den Ton-
satz : Sanctus Wilhehnus bringt, denselben
Autor bezeichnet (Eitner 1).
Speiser (Speisser), Kaspar, Thu-
ringus, Musicus, war im Anfange
des 17. Jhs. Kantor in Halber-
stadt. Man kennt von ihm:
Harraonia lugubris 8. vocum ad modum
Hypophrygium in obitura Repentinum tarn
piae quam honestae Matronae Annae, cla-
lissimi viri . . . Christiani Eggerstorphii . . .
composita ä . . . Magdeburg. 1616 typis
Andr. Bezelij. 4 BU. in 4". Text: Nu
praeter lachrymas. [B. B.
In B. Br. und Brieg, Kat. S. 23 Nr. 27
die Motette: Veni in hortum meum, 6 voc.
In B. Zw. Nr. 714 die Motette: Faciat
Dominus haue muliei'um, 8 voc. Ms.
fehlen T 1. B 1. 2. In Stockholm an Viü-
pius Pars I. cant. sacr. 1602 im Ms. in
Stb. obige Motette in B. Br.
Spencer, Joliii L, geb. um
1630 zu Bocton (Kent), gest. 27.
Mai 1695 zu Cambridge. Studierte
zu Cambridge Theologie, wurde
Rektor zu Lundbeach, dann Archi-
diakonus zu Sudbury und endlich
Diakonus zu Ely (Fetis). Von
seinen Werken, die hierher ge-
hören, kennt man:
De legibus Hebraeorum ritualibus et
earum rationibus libri tres . . . Cambridge
1685. 2 voll. 4".
— Ausg. La Haye 1686.
— Ausg. Lipsiae 1705.
— Ausg. Tubingae 1732. fol. [Antiq.
Eosenthai.
Das 3. Kap. des 4. Buches (?) handelt
von dem: „Usus musicae in sacris cele-
brandis" und wurde auch in Ugolinus'
Thesaurus antiq. T. 32 p. 556 aufge-
nommen.
Spencer, John II., ein eng-
lischer Musiker aus dem Ende
des 18. und Anfange des 19. Jhs.,
von dem das br. Mus. besitzt:
Urania, or the ülumine . . . Musical
entertainment in 2 acts. London (1802)
fol. (von Sp. und Mich. Kelly).
A Christmas Carol. Lond. c. 1800. fol.
— In Dupuis Cathedral Music . . . Lond.
fol. _ 2 Glees für 3 u. 4 Stirn, und
2 Songs im Eiuzeldruck.
Spengler, Lazarus, geb. 13.
März 1479 zu Nürnberg, gest. ebd.
7. Sept. 1534. Studierte in Leip-
zig 1494 die Rechte, wurde 1507
Ratsschreiber in Nürnberg, dabei
ein eifriger Beförderer des Refor-
mationswesens. 1520 mit dem
Banne belegt, nahm die Stadt nur
wenig Notiz davon und sandte ihn
sogar 1521 auf den Reichstag in
Worms. Er schrieb geistliche
Streitschriften und zeichnete sich
auch als geistlicher Liederdichter
aus (Haufsdorf's Lebensbeschrbg.
Sp.'s. Spengleriana, gesammelt von
M. M. Mayer. Nürnbg. 1830). Auch
als Komponist ist er bekannt.
Peter Schoeffer nahm 1536 a das
deutsche 4stim. Lied: ,,üieweil umbsonst
jetzt alle kunst" auf (Eitner 1). Dasselbe
Lied im Ms. 940, 262 der B. Proske. Im
Neudruck: M. f. M. 26, 72.
Ein L. Spengler gab auf eigene Kosten
die auf der Löwenburg bei Kassel in
einen Tisch eingedruckten (!) Musiknoten,
angebüch vom Landgraf Moritz von Hessen
komponiert, in Partitur heraus. Kassel,
L. Spengler (19. Jh.?). Die 2 Gescänge
beginnen mit 1. Musica cum Musis com-
mercia mutua tractant. 2. Die Music
gönnt uns Gott zur Freud, für 6 Stimmen.
[Schwerin F., in Kade's Kat. 2, 240 die
Notenanfänge aller Stimmen mitgeteilt.
ß. Kassel.
Speraindio , siehe Bertoldo
Sper'inDio.
Speranza, Sacerdote D. Ales-
sandro, geb. 1728 in Palma bei
Nola, gest. 17. Nov. 1797 zu Ne-
apel, besuchte das Konservatorium
Sant'Onofrio zu Neapel, wurde dar-
auf Priester und liefs sich in Ne-
apel als Gesang- und theoretischer
Lehrer nieder. Unter seinen Schü-
lern befinden sich Zingarelli und
Gasp. Selvaggi, auch leitete er die
Speranza.
223
Sporger, Johann.
Mnsikauffübruugen in religiösen
Häusern. Im Archive des PP. del
Oratorio zu Neapel sollen sich
Kompositionen befinden (Fetis.
Florimo 2, 349).
Das Archiv des Real Colleg. zu Neapel
(Conservatorio) besitzt von ihm:
Christus e Miserere a voce sola dl
Sopr. e 2 cori col Bc. — Ein anderes zu
3 Stirn, u. Bc.
Turba del Passio di San Matteo per
4 voci c. Bc. — Passio di S. Giovanni,
ebenso.
3 Lezioni pel Sabato Santo per Sopr,
c. Bc.
Lamentazione seconda pel Sabato Santo,
ebenso.
Solfeggio per Sopr. col B.
Alle im Ms.
1 Messe für 2 Ten. u. Bc. (für Orgel)
in Nie. Corsari's Istituzioni 1806.
Im Conservatorio di Milano ist er reich-
lich mit Mss. vertreten: 3 Messen zu 2
und 3 Stirn, mit Bc. — Christo eleison
4 V. c. V. e Bc. — Christus in Gm. per
Sopr. e Coro a 3 voci di Sopr. Contralto
e T. c. V. Va. e Bc. im Autogr. — 3
Christus e Miserere a 2, a 3 v. c. org.
— Miserere in Dm. ä 2 cori c. org. —
3 Lamentazioni et oratio Jeremiae Pro-
phetae, die 3. mit den Lezioni 1. 2. 3.
Notturno, per Sopr. c. org. — Litanie a
3 V. c. ripieno ed org. — Punti della
Turba per la Domenica delle Palme e per
il Venerdi Santo a 3 v., 2 Sopr. e B. c.
org. — Eecordare Domine in Pm. a 4 v.
c. V. ed org. — Regina coelo in Cd. a
3 v: 2 Sopr. e B. (auch in Stb.). — Fuga
in Cm. per Cembalo. Alle in Part. u. Ms.
In der Hofb. Wien, Ms. 19 109 moderne
Part. -Kopie: Litaniae lauret. ä 6 voci
concei-t. c. ström, del Sig. Sperandio Na-
poletano, c. 1750.
Sperati, ... trat 1787 in Lon-
don als Violoncellist auf (Pohl 2,
371).
Speratus, Paulus, aus dem Ge-
schlechte der von Spretten, geb.
13. Dez. 1484 wahrscheinlich zu
Rottweil, gest. 12. Aug. 1551 in
Königsberg i/Pr., studierte Theo-
logie, neigte sich der Reformation
zu, wurde evangelischer Prediger
und musste sehr oft Amt u. Wohn-
sitz wegen Yerfolgung wechseln,
bis er beim Herzog Albrecht in
Preufsen ein sicheres Asyl fand
(Biogr. von Wigand, Kgsbg. 1823,
von Cosack nebst seinen geist-
lichen Liederdichtungen, Braun-
schweig 1861). Von seinen Druck-
werken gehören hierher:
Der xxxvij psalm czu trost allen die
gewalth vnd vnrecht leyden. Item eyn
dancksagung nach der predig. Pau. Spera.
(Königsbg. 1527). Die Melodien sind hds.
eingeschrieben (Wackernagel 1 Nr. 30).
[B. Kgsbg.
Etüch gesang dadurch Got ynn der
gebenedeiten muter Christi vnd opfferng.
der weysen Heyden, Auch ym Symeone,
allen heyigen vn. Engeln gelobt wirt,
AUes auTs gnindt götli(;her schritt etc. Am
Ende: Gedr. czu Königfsberg ynn Preuflen
(1527 mutmafslich). 18 Bll. in 8» (siehe
AVackernagel 1, Nr. 28. Doeriug S. 68
schreibt es Sp. zu, "VVackernagel bestreitet
es. 2 hds. eingetragene Melod. [ib.
Etliche newe verdeutschte vnnd ge-
raachte ynn göttlicher schrifft gegründte
Christliche Hymnus vn. geseng . . . Am
Ende wie vorher 1527. 8^. 12 Melodien
in gedr. Notenlinien hds. eingetragen, die
letzte Melodie soll von Sp. sein (siehe
Wackernagel u. Doering 1. c). [ib.
Sperger, Johann, Contrabassist,
bildete sich in Wien aus, ging
dann in die Kapelle des Kardinals
Batthyanyi, 1780 in die des Fürsten
Esterhazy unter Haydn's Direktion
und 1787 in die herzgl. Mecklen-
burgsche Hofkapelle in Ludwigs-
lust, wo er am 13. Mai 1812 starb
(Nekrol. Lpz. Ztg. 13, 432, welche
den 14. Mai nennt. Kade im
Schweriner Kat. 2, 240 nach dem
Diarium. Dort auch sein Namens-
zug von 1766, wo er sich Johannes
Mathias Sperger schreibt). Georg
Thouret schreibt im Kataloge der
Kgl. Hausbibl. zu Berlin S. 220
über die dort zahlreich vorhande-
nen Sinfonien, dass sie sich durch
Klarheit auszeichnen, einzelne sind
gehaltreich, keine ganz wertlos.
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Sperger, Johann.
224
Sperling, Johann Peter.
Jesus in Banden, Cantate von Tode
1782. Ms. P. [Schwerin F.
Chor zur Naraensfeyer 1784 mit Orch.
Ms. P. [ib.
Cantate. P. u. Stb. im Ms. [ib.
Chor mit Orchesterbgltg. P. [ib.
Ms. 16222, Hofb.Wien, in Part: Christus
et Miserere 3 v. c. org: Christus f actus
est. Miserere mei Deus.
8 Arien mit Orch. Ms. P. u. Stb.
[Schwerin F.
2 Duette mit Orch., dito. [ib.
Tantum ergo in C. ä 4 voci, dito. [ib.
Offertoriura a Canto solo, V. unisono
et org. Ms. Stb. [ib.
Erhöre guter Himmel unser heilses
Flehn, Eec. u. Arie im Kl.-A. [ib.
Sinfonie in Esd. f. 2 V. A. B. 2 Clai'.
2 Hörner. Ms. Stb. [Brüssel Cons.
28 Sinfonien in Mss., Part. u. Stb.,
die letzten tragen die Jahreszahl 1797.
[Berün K. H.
Concerto per Corno ed orch. Ms. P.
[Musikfr. Wien.
Concerto per il Vcl. Autogr. [ib.
6 Quartett! per il Clavicemb., V. Va.
e Vcl. Ms. Stb. [Dresd. Mus.
Trois Quatuors, oe. 1. Berlin, J. J.
Hummel. 4 Stb. [Berlm K. H.
Trio in G. f. Fl. V. u. Vcl. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Sonata per il Clavic. Ms. qufol.
[Dresd. Mus.
12 Menuetti per il Clavic. 17 v 8. qufol.
Ms. [ib.
Die Fürstenbibl. in Schweiin-Mecklenbg.
besitzt noch im Ms:
30 Concerti für Orch. meist im Autogr.
P., zu manchem auch die Stb. — 18 Kon-
zerte fiir den Contrabass, Nr. 3 von 1778,
einige in P., andere in Stb. — Concerto
ä 2 Corni, 2 Ob. 2 V. Va. Fl. trav. con-
cert, Viola concert., Contrabasso concert.
e B. Mense JuUj- pro anno 1778. Ms. P.
— 47 Sinfonien f. Orch. zum Teü in P.,
zum T. in Stb., oder in P. u. Stb. im Ms.
— 10 Cassationen f. Orch. P. u. Stb. —
Marche ä 2 Corni ex D. f. 2 V. e B.
1782. P. — 21 Divertimenti f. Orch. —
Notturno f. 2 Hörn. 2 Viole und Fag. P.
— Drei Terzetti f. Orch. (?) Stb. — 12
Menuetti a 2 V. 2 Ob. 2 Fag. 2 Cor. Fl.
trav. 2 Clarini, Timp. e B. Stb. — Diverse
Paiihien f. Orch. P. u. Stb. — 22 Quai--
tetti für Orchest. (?) Stb. — Quartette,
17/6 1784. P. — Duette f. 2 Flöten, P.
— 6 Sonaten f. Xlav. — Sonata per il
Pfte. — Divertimento per il Clavic. —
6 Piecen aus 3 Parthien ausgezogen f.
Pfte. — Fuga ex Fis in G transposita.
Stb. (?) — "Wegweiser auf die Orgel vor
mich . . . 1766. Autogr. — 2 Hefte Prae-
ludieu u. 2 Hefte Praeambulas. — Gradus
ad Parnassum, oder Anfühnang zur regel-
mäfsigen Composition. AUe im Ms.
1 Adagio für 2 Viole. Autogr. Grasn.
B. B.
Spergher, Ignaz, bekannt durch
6 Senates pour organo, op. 1. Venise,
Antoiue Zatta et fils. qufol. [Dresd. Mus.
Zatta e figlio druckte und verlegte am
Ende des 18. Jhs.
In der Hofb.Wien, Ms. 16556, be-
finden sich 2 Gesänge nebst Nachrichten
über sein Leben. Der 1. ist eine Anti-
fona von Franc, di Sales, wozu er einen
Bc. setzte. Der 2te ein Laudate pueri
3 V. concertato, e con Corni da caccia
obl. vom 28/9 1792 im Autogr.
In B. B. Autogr. Grasn. Sonata per
l'organo. — 6 Sonate per Cembalo. 17 BU.
SperliiDio, siehe Bertoldo.
Sperling, Andreas, aus Laucha
in Thüringen, wie er selbst an-
giebt; ist bekannt durch
Carmina in Lauream Magistralem Viri
. . Polycarpi Oderensis Misnici . . Viro . .
Weckero . . et . . Eeicharto Witteberg. . .
composita ä fautoribus amicis & commen-
sahbus. Wittebg. 1626 Gorman. 4 BU.
4°. Wolan jetzt thut es kom'n heran,
3 Stroph. 3 Stirn. Die vorangehenden
Epigramme zeigen noch einen Johann
und Paul Sperling an. [B. Zw.
Freundliche Einhadung in den wunder-
schönen, vberaus frewd- vnd lustreichen
christlichen Liebsgarten . . . Auff das hoch-
zeitliche . . Frewdenfest des Balth. Bal-
duini . . mit 5 Stirn, componiret . . Wit-
tenbg. 1629 Job Wilh. Fincelius. 5 Stbll.
40. Mein freund komme in seinen garten.
[B. Kgsbg.
Sperling, Johann Peter (Ga-
briel), ein Magistrats -Sekretär zu
Bautzen und Chordirektor an der
Peterskirche, gab heraus:
Principia musicae, d. i. Gründüche An-
weisung zur Music, wie ein Music-Scholar
vom Anfang instruiret und nach der Ord-
nung . . soll geführet und gewiesen wer-
den. Vorgestellet von ... Budissin 1705
Eichter. qu40. 148 S. [ß. B. Dresd.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Porta musica, d. i: Eingang zur Music,
oder nothwendigste Gründe, welche einem
rausicHebenden Discipul. . . beigebracht . . .
werden müssen, durch Frag und Antwort.
Spermalogi.
225
Speth, Johann.
Görlitz u. Lpz. 1708 J. G. Laurentius.
80. 2 Bog. [B.B. Dresden.
Concentus vespertinus seu Psalmi mi-
nores per annum 4 voc. c. 2 V., 3 Violis
seu Trombouis et Bg. Budissin 1700
Richter, fol. Stb.? [Paris Nat.
Spermalogi, Gf..., bekannt
durch eine
Pastoral - Messe für 4 Singstim. 2 V.
Ya. 2 Ob. 2 Hörn. Tromp. u. Paiikeu ad
lib. Contrab. u. Orgel (mehr ist mir nicht
bekannt, daher fraglich ob Drack oder
Ms., P. oder Stb. [Prag.
Speroiii Milanese, sein Geburts-
ort, bekannt durch eine Galliarde
in B. Dresden, Ms. 1030, 9.
Sperontes singende Muse an
der Pleisse in 2. malil 50 Oden der
neuesten und besten musicalischen Stücke
mit den darzu gehörigen Melodien zu be-
liebter Clavier-Uebung und Gemüths- Er-
götzung nebst einem Anhange aus /. C.
Oünthers Gedichten. Leipzig 1736 auf
Kosten der lustigen Gesellschaft, gr. 8'^
wie 40. 55 BU.
— Sperontes ... 1. Fortsetzung iu
2. mahl 25 Oden . . . Lpz. 1742. 28 Bll.
in gr. 8° wie 4*^.
— 2. Fortsetzung, ib. 1743. 32 Bll.
— 3. Fortsetzung, ib. 1745. 28 Bll.
— 1740 erschien eine Aufl. der ersten
50 Oden in Breslau bei Korn.
— 1741 ebendort, gednickt von Breit-
kopf.
— 1747 erschien der 1. Teil in 4. Axd\.
Ib. Näheres in Viertel]'. 1, 36 von Spitta
u. Lindner's deutsches Lied S. 15; ein
Verfasser ist bis jetzt nicht zu ermitteln.
Reifsmann, deutsch. Lied 1861 Ö. 82
ein Lied.
Exempl. besitzen B.B. 1736. 1741. 1742.
1743. 1745. 1747. B. G. 1747. B. Hbg.
1736. 1742. 1743. 1745. 1747. B. Kgsbg.
1742. 1743. 1745. 1747. Joseph Müller
in Berhn besafs die Ausg. von 1741 (siehe
Kat. Kgsbg. S. 56 Nr. 339). Universit.
Lpz. 1742. B. Wagener 1736 u. 1747.
1742. 1743. 1745. Strafsburg i/Els. 1741.
1742. 1743. 1745. Kopenhagen 1741.
1742. 1743. B. München: 1747. 1742.
1743.1745. Dresd. Mus: 1736. B. Lpz.
1741. 1747. 1742. 1743. 1745 (1743 u.
45 in einer späteren Aufl. ohne Jahres-
zahl). Amst. 1736. Brüssel Cons. 1741
bis 1747.
Unter dem Pseudonym. Sperontes er-
schienen noch vier Dichtungen (M. f. M.
22, 225).
Kob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Spetli, Andreas, aus Stollberg,
nennt sich einen Satrapen = Prae-
fectus, Chordirektor in Westerburg
(im Nassauischen oder Oldenburgi-
schen? dem folgenden Drucke nach
wohl im Xassauischen). Er gab
heraus :
Psalmonim Davidis, Prophetae, regii,
Paraphrasis metrorhythmica, ad Melodias
gallicas, et Rhythmos germanicos D. Doct.
Ambrosü Lobvrasseri . . . exercitium scho-
lasticae juventuti . . . Cum ... 4 vocum
symphoniis . . . Apud Mareschallum biblio-
polam Heidelberg. Anno 1596. 120. 8 Bll.
36 Bog. [B. Br. B. Hbg. Karlsruhe.
B. W. Amst.
— Apud Palthenium in Francofurto
Venales 1612. 12", wie oben. [B. Br.
B. Zw.
Speth, Johann, bez. seinen Ge-
burtsort mit Spainshardeusi Pala-
tinatus Superioris, Gerber 2 über-
setzt dies in Sprinshardt in der
Oberpfalz, und sein Amt ist Orga-
nist im „Hohen Dohmstifft zu Augs-
burg". Er gab folgendes Samlwk.
heraus, welches aber keinen Kom-
ponisten nennt. Frz. Commer gab
10 Toccaten und 8 Magnificat da-
von heraus und schreibt sie Speth
selbst zu, w-as aber gegen den
Wortlaut des Titels verstöfst, in
dem er sich nur als Sammler bez.
Ars Magna Consoni et Dissoni in vireto
hoc Organico- Instrumentali Musico, vere
& practice ab Oculos posita. Das ist:
Organisch-Instrumentahscher Kunst- Zier-
und Lust -Garten: in welchem Erstens,
Zehen Lehrenreiche, auTserlesene Toccaten,
oder Musical. Blumen -Felder: Ziveytens^
8 Magnific, samt denen darzu gehörigen
Praeambulis, Versen, Clausulen etc. auf
die 8 Chor- oder Choral-Thon eingerichtet:
und so dann Drittens^ unterschiedUche
Arien, mit vielen schönen Variationen,
und andern Galanterien, vorgestellt wer-
den etc. Von so wol Welschen als Teut-
schen dieser unserer Zeit hochberühmten
Meistern verfertigt, etc. zum Erstenmal
aus denen verborgenen Musaeis, in Kupffer
an das Tag-Liecht geben von Joantie
Spethen, Spainshardensi Palatinatus Supe-
rioris, in dem Hohen -Lohm-Stifft zu
Augsburg Organisten. AUdort in dem
15
Speulanus.
226
Spiefs, Johann Martin.
Capell-HauTs, nächst dem Hohen -Dohm-
Stifft hey der finstem Krepten zu haben
1693. (Augsburg bey Kroniuger u. Göbels
Erben). qu40. 3 Ell. 96 S. Noten auf
2 Notensystemen. Enth. 10 Toccaten, 8
Magnific. 3 Partite (Thema mit Var.).
[B. B. B. Wagener. C. P.
Kömer nahm 4 Nrn. auf (Eitner 2).
Im Eitter Nr. 94.
Speulanus, siehe Speilier.
Speuy, Heiiderik, war 1610 Or-
ganist in Dordrecht (Titel). Die
Bouwst. 1, 64 halten Henrick
Sprmjt für denselben, der 1573
Organist an der St. Joriskirche in
Amersfoort mit 20 Gld. Gehalt war.
Es bedarf jedenfalls besserer Be-
weise, um diese Annahme zu be-
stätigen.
Man kennt von Speuy aus einem Auk-
tionskataloge sein op. 1: 4 Sonate per 11
Cembalo, apropriate al Fl. e V. Nach-
weisbar sind: De Psalmen Davidis, ge-
stelt op het tabulatuer van het Orghel
ende Clavercymmel met 2 partyen . . .
Dordrecht 1610. fol. [br.Mus. Glasgow.
In Bouwst. 2, 213 ist ein Hendrik
Spuy (Speci, Speuy) angezeigt, der jeden-
falls der obige ist. Er war 1621 Organist
in Dordrecht, gab die Pseaumes de Da^-id
heraus, von denen sich einst im Haag
ein Exemplar befand und erhielt 1610
eine Verehi-ung von 60 Pond von den
Generalstaaten für überreichte Komposi-
tionen.
Spiegier, Matthias, aus Mark-
dorf in Baden, war um 1624 ff.
Organist und Musikdirektor an der
Kathedrale zu Konstanz (Baden).
Titelangaben. Bekannt durch
Sancta Maria ora pro nobis (hinter
jedem Buchstaben ein Punkt) Cantionum
totidem, f[uot litteras vides, fasciculus
trium vocum Auetore Matthia . . . Eavens-
purgi 1624 Joan. Schroterus. 4 Stb. 4^.
22 Gesge. [B. ßr. üpsala: Bc. Hofb.
Wien: C2. Bc.
Olor solymnaeus nascenti Jesv, mori-
turus ipse, praecinens: sexaginta Modu-
lationum selectarum choro accinente I.
II. III. IV. voc: Phonasco R: Dno. Mat-
thia . . . (hier wird er nicht mehr als Org.
bez.) Ib. 1631. 6 Stb. gr. 4". 60 Ge-
sänge (den Schluss bilden Instrumental-
werke, 4 Nrn.). Die Dedic. in Mai'is-
burgi 2/2 1631 gez. [B. Br. Proske.
In B. B., Ms. 18885, Part. 5. Stück:
Teuebrae factae smit 5 voc. c. Fondam.
6 Bll.
Spielmaim, Johann, jur. lic,
von 1595 — 97 Organist an St.
Nikiaus in Strafsburg i/Els., dann
provisorisch an der Thomaskirche
bis zum 2 10 1599 (Lobstein 60. 84).
Spierinck, Miguel, um 1586
Knabensänger an der Hofkapelle
Philipp n. von Spanien (Straeten
8, 117).
Im Trieuter Codex 87 lesen die Her-
ausgeber desselben unter Nr. 25 (Denk-
mäler der Touk. Jahrg. 7 S. 31) Spierinck^
ein Komponist aus dem Anfange des
15. Jhs. Haberl in Jahrb. 1897 p. 27
liest dagegen Piernick, ein Kyrie pas-
cale 3 voc. Johannes Wolf in I. M. G. 1
pag. 685 glaubt, dass letztere Lesart die
richtigere ist, da im Ms. Cod. 684 der
Universit. zu Padua ein Autor Peniech
verz. ist.
Spiefs, Christoph Paul, Studio-
sus der Theologie, schrieb:
Der Lehr- und weisheitsbegierige Jüng-
ling, aus der alten sinnreichen Tafel . . .
In einer Comoedy von jungen Knaben
praesentirt. Nrnbg. 1659 Mich. Endter.
kl. 8^*. 127 S. 5 Gesänge am Ende des
1. u. 2. Aktes von Paul Reinlein, ein-
stimmig mit Bass und die 5te dreistim.
[Hofb. Wien.
Spiefs, Johann Martin, nach
G. Becker 1, 141 war er in Bern
(Schweiz) gelD. und 1745 am Gym-
nasium zu Heidelberg Musikdirek-
tor und Organist am St. Peter (Titel),
später kam er an die Kathedrale
zu Bern. Er gab heraus:
Davids Harpffen-Spiel, in hundert und
funffzig Psalmen auch 342 Lieder- Melo-
dien (wovon viel zwei- und dreyfach ge-
setzt) mit sehr vielen aus hohen- und
niedern- leicht- und schweren Accorden
gesetzten Transpositionen, über die ...
Kirchen -Gesänge in Chur-Pfaltz und an-
deren Orten, mit denen bekannten Ab-
weichungen, einem aus 1895 Liedern ver-
fassten Register (siehe den vollständigen
Titel bei C. F. Becker 4, 187/88). Erster
Theil. Heydelberg 1745 J. J. Häners.
gr. 4«. 2 BU. 1 Bl. mit Manieren zu
Zwischenspielen, 128 S. Melodien mit bez.
B. [B. Lpz. Dresd.
Spiels, Joseph.
227
Spilner.
— Geistliche Liebes - Posaune, in 342
Lieder -Melodien (Titel ilhnhch wie oben,
siehe 1. c. S. 188). 2. Theil. Ileydelberg,
gedruckt im Jalir 1745. 4*^. 256 S.
342 Choralm elod. mit bez. B. Am Ende
wieder Manieren zu allen vorfallenden
Accordeu. [B. Lpz.
Musicalische Bibel-Andachten zu 1 bis
3 Stim. mit Geueralbass und mit unter-
mengten Flöten- und Violin-Stücken und
concertirenden Cantaten. Herausgegeben
von einer Privat -Music- Gesellschaft zu
Bern 1762. 4». [B. B. Eiusiedeln. br.
Mus.
Spiefs (Spies), Joseph, seit
etwa 1711 erster Violinist an der
Hofkapelle zu Berlin mit 150 Thlr.
Gehalt, die 1712 auf 300 erhöht
werden (Schneider 55, H. 35).
1718 findet man ihn als Premier-
Kammermusikus an der Hofkapelle
in Köthen unter Bach's Direktion
(Spitta 2, 985. Hosaeus 7).
Spiefs, R. P. Meinardus (Mein-
rad), geb. 24. Aug. 1683 zu Hon-
solgen bei Kaufbeuren, gest. 12.
Juni 1761 im Kloster Irsee in
Baiern, trat in letzteres 1702 ein,
wurde von der Klosterverwaltung
1710 nach München zur Ausbil-
dung in der Musik gesandt, war
dann 25 Jahre lang Chorregens in
seinem Kloster, stieg dann zum
Kapitular und Sub-Piior (Titel von
1745. Kornmüller 1, 232. Verz.
seiner Werke in Mizler's musik.
Bibl. 3. Bd. S. 168 und sein Portr.
ebd. 4. Teil). Bekannt sind von
seinen AVerken:
Tractatus musicus compositorio-practi-
cus. D. i., Musicalischer Tractat, in wel-
chem alle gute und sichere Fundamenta
zur Musicalischen Composition aus denen
alt- und neuesten besten Autoribus her-
ausgezogen (folgen noch 12 Zeilen . . .)
von . . . Opus VIII. Augsbg. 1745 J. J.
Lotters seel. Erben, fol. 8 BU. 220 S.
4 Bll. Anhang, 11 S. Kunstwörter. [B. B.
br. Mus. Brüssel. Es giebt auch Drucke
mit 1746 gez. in Dresden. B. Joach.
B. Lpz. Proske. Hier auch ein Verz.
seiner "Werke. Freising. Musikfr. Wien.
B. M. beide Ausg. Einsiedeln.
Cithara Davidis noviter animata, h. est:
Psalmi vespert. 4 voc. 2 V. 2 Viele. Vio-
lone , Org. . . op.
Constantiae 1717
Leon. Parcus. 11 Stb. [B. M.
Cultus latreutico - musicus , hoc est:
Missae 6 breves una cum 2 de Requiem
(4 voc. c. instr.). Ib. 1719. 14 Stb.
[B. M.
Ms. in B. M: 27 Responsorien zu 4 St.
mit Orgel in Stb.
Mss. in Ottbeuren 1. Missa quadra-
gesima ex Emoll in Cpto. et C. A. T. B.
e Cemb. Viel. 2. Missa ex Cmoll quadra-
ges. sexta, ebenso besetzt.
• Ms. in Upsala, Spiefs ohne Vornamen,
Coucerto ä 5: V. coucert., Viol. ripien.
V. 2., Violetta, Violone et Bc. fol.
Offertorium 4 voc. P. [Musikfr.Wien.
Spiglii, Bartolomeo, da Prato
(liegt bei Florenz), war um 1641
Kapeilmeister beim Grofsherzog
von Toscana in Livorno (Titel). Er
ist nur bekannt durch:
Musical Concerto d'Arie, e Canzonette
a 1, 2, 8 3 voci, per cantare nel Gravi-
cimbalo, ö Chitarrone. Di . . . Fiorenza
1641 Zaoobi Pignoni. 3 Stb. fol. 19 Ge-
sänge. [Crespano B. C.
Spiller, . . . lebte im 18. Jh.
Die Bibl. der Thomasschule in Lpz.
besitzt 2 Messen in Cd. u. Fd. in Stb.,
kopiert 1785. — Die B. Zw. besitzt im
Ms. 716 unter Joseph Spüler, vielleicht
derselbe, eine Sinfonie in Dd. in 4 Sätzen
(3. ein Menuet mit Trio) für 2 V. Va.
B. 2 Ob. 2 Hörn. Ferner eine 2te Sin-
fonie in Bd. 4 Sätze, statt 2 Ob. 2 Clari-
netten und eine Partia in Bd. in 4 Sätzen
f. 2 Ob. 2 Clarinett. 2 Fag. 2 Hörn. 2
Tromp., alle in Stb. Ms.
Spilner (Spillner) , Heinricli,
aus Magdeburg, diente als Kantor
zu Geithain (Sachsen) und meldet
sich 1604 zu dem erledigten Kan-
torat in Freiberg in Sachsen, doch
wird üemantius gewählt (Viertelj.
6, 492, wo aber fälschlich Geithan
statt Geithain steht), wurde darauf
von 1608—1611 Kantor an St.
Katharinen in Zwickau und dann
in Schneeberg, wo er 1636 starb
(Kat. Zwickau Nr. 717).
In B. Zw. 2 Motetten: Quisquis legi-
time thalami sacra 8 voc. — Christus
der ist mein Leben, 4 voc, beide aus
15*
Spina, von.
228
Spinoit.
einem gröfseren gedruckten Werke in 8
n. 4 Stbll. in 4".
Vollhardt in seinen Cantoren Sacbsen's
1899 führt Seite 171 noch einen Kantor
Christian Spillner an, der von 1638 bis
t 1679, 5. April in Kehren (Ephorie Borna)
angestellt war.
Spina, von, siehe Steiglecler?
P. J. von.
Spina, Anton und Frieclricli,
wahrscheinlich, nach ihren Werken
zu urteilen, Wiener Guitarristen
des 18. bis 19. Jhs., von denen
die Musikfr. in Wien besitzen:
Anfangsgiünde für die Giütarre von
Anton Sp . . . Wien, Artaria. — 5 Varia-
tionen-Werke für Guitarre op. 17. 27. 28.
30. 31 von Friedrich Sp . . . Wien. Dia-
belli & Co.
Spinacciati, Francesco, päpstl
Sänger und 1717 Kapellmeister
(Haberl, Kat. 70).
Spinaccino, Francesco, Laute-
nist aus Fossombrone, gab 1507
bei Petrucci in Venedig 2 Bücher
in Lauteutabulatar heraus. Es
sind arrangierte Gesänge, Kicer-
cari und Tänze darin. Das 1. und
2. Buch besitzt die Kgl. Bibl. zu
Berlin, das 4. die Hofb. in Wien,
das 3. ist unbekannt (Schmid 85).
Im Vorwort ein Lobgedicht auf
Sp. von Christophorus Pierius
Gigas in Forosemprone. Der Titel
lautet nur
Intabulatura de Lauto. Libro primo
(resp. Lib. secondo) in gothischer Letter,
am Ende die Druckfirma. Das 1. Buch
enthält 21 arrangierte Sätze und 17 Ricer-
cari, nur Josquin ist einigemal genannt.
Das 2. Buch hat 33 Tonsätze und 10 Eicer-
cari. Hier sind sämtliche Sätze mit Fr.
Spinaccino gez. Das 4. Buch zählt auf
dem Titel nach Libro quarto den Inhalt
auf, ■nie Padoane, Calate (la spagnola und
la taliana?), Tastar de corde con li soi
recercar drietro. Frottole. Als letzte Zeile
liest man den Namen des Komponisten
Joanamhrosio, ist Dalxa in Mailand, wie
auf der Rückseite des Titelbl. steht. Die
Dnickanzeige am Schlüsse zeigt den letz-
ten Dez. 1508 an. — Im Ms. 18 688
einem Lautenbuche des 16. Jhs. in der
Hofb. Wien ein Bassa-Tautz.
Spindler, Stanislaus Franz
Xaver, geb. zu Steingaden in
Baiern, wo sein Vater Wundarzt
war, gest. 8. Sept. 1819 zu Strafs-
burg, wurde 1808 Kapellmeister
am Dome in Strafsburg i/Els. und
Gesanglehrer an der Normalschule.
Er schrieb zahlreiche Kirchen-
gesänge (Lobstein 37. 102. Lpz,
Ztg. 21, 698. Urteil in Spohr's
Selbstbiogr. 1, 243, auch Lpz. Ztg.
41, 892. Siehe auch das General-
reg. 2. Bd.). Reichard im Gothai-
schen Kalender 1788, 128 führt
ihn als Schauspieler in Innsbruck
an, der folgende Singspiele auf die
dortige Bühne brachte:
Kaiu und Abel; Balders Tod; Die Liebe
in der Ukraine; Pyramus u. Thisbe. Ger-
ber 2, Schilling und Fetis geben einen
falschen Geburtsort an und kennen nur
seine frühere Thätigkeit als Sänger und
Schauspieler: 1787 war er in Innsbruck
am Theater, dann in Brunn, 1795 in
Breslau bei der Wäserschen Trappe, 1797
in Wien. Aufser obigen Singspielen
führen sie noch an: Amor und graue
Haare; Die vier Vormünder; Der Wun-
dermann; Reue vor der That; Freitag's
Reisen. Zum Wundermann schrieb er
auch den Text. Nachweisbar ist nichts
von seinen Kompositionen.
Spinelli, Angelo.
In der Stadtbibl. zu Lucca im Ms. P.
eine Fuga a Quartette a corda. — Ro-
manza per Tenor con orchestra.
Spinelli, Fratre Feiice, diente
im Jahre 1594 schon längere Zeit
in der Kapelle Antoniana zu Padua
(Tebaldini 17).
Spinelli, (jioTanni Nicolo,
bekannt durch 12 Cantiones, die sich
im Donfrid 1622—1627 befinden (Eit-
ner 1).
Spinkli, Joseph, um 1705 Or-
ganist in Köln (Mettenleiter 2, 98).
Spinoit, Jean, Sänger an der
Hof kapeile in Brüssel um 1573
unter Herzog Alba's Regierung,
erhielt in obigem Jahre den Ge-
halt von 6291 Placas ausgezahlt.
Spinola.
229
Spoelbergh.
1576 wird er als Kapellan ge-
nannt (Viertel]. 9, 396. 402).
Spinola, Grirolamo, Bassist an
der Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
monatl. vom 1. Dez. 1564 — 1567
(Köchel 1).
Spinosa, Francisco, Spanier,
1594 päpstl. Sänger (Straeten 6,
455).
— Juan de, Praebendär an der
Kathedrale zu Toledo und Arci-
preste (Erzpriester) an Sta. Olalla,
gab heraus:
Tratado de principios de musica pra-
tica y tlieorica. Toledo, Arnold Guill. de
Brocar 1520. fol. goth. Lettern (Strae-
ten 6, 226).
Spiridion a Monte Carmelo,
so unterz. er die Dedic. zu 1665
nebst dem Kloster: In nostro Car-
melo Bambergensi ad S. Theodo-
rum. Mehr ist von seinem äufseren
Lebensgange nicht bekannt. Da-
gegen sind folgende Werke nach-
weisbar:
Miisica Theo-Litnrgica mira sua%'itate
repleta, styloque Eomano elaborata, com-
plectens quator Missas, 5 vocibus, con-
certantibus, duobus scilicet Sopr., A. T. ac
B. decantandas, adjunctis insuper 2 V. ad
üb. Auetore E. P. F. Spiridione de Monte
Carmelo, ejusdem ordinis gtrict. obser.
Provin. AUeman. super, professo Sacer-
dote . . . Herbipoli 1668 tj-pis Eliae Mich.
Zinek. 8 Stb. fol. 4 Messen. Näheres
im Kat. Bohn in Breslau S. 400. [B. Br.
Paris iSfat.
R. P. F. Spiridionis a Monte . . . nova
instructio pro pulsandis organis, spinettis,
manuchordiis . . . hactenus in scientiarum
abscondita (folgt ein langer Titelwortlaut,
siehe Kat. Dresd. u. Brüssel fds. Fetis
Nr. 2940) Opus in quatuor partes di Vi-
sum . . . Neue und bis dato unbekannte
CnteiTveisung, wie man in kurtzer Zeit . .
Orgel und Instnmient schlagen lernen
kann . . . Bamberg 1670 (1669—1671)
Joh. Jac. Immel. 1 vol. fol. im Stich.
3 BU. Text, 48, 44 und 92 S. Musik für
Klavier, Tänze u. a. auch Beispiele von
VerzieiTingsmanieren. [Dresd. Minoriten-
konvent in Wien. B. Wagener nur den
2. Teil mit der Druckfirma: Bambergae
1671 J. G. Seuffeit
1 Missa 5 voc. et 2 V. in Tabulatur-
partitur im Ms. in Upsala.
Er gab auch folgendes bisher unbe-
kannte Samlwk. heraus:
Musica I romana | D. D. Foggiae, Cha-
rissimi Gratiani, | aliorumque excellentiss.
Authorum, hactenus | tribus duntaxat voci-
bus decantata, nunc verö . . . duobus in-
strumentis, vulgo Yiolinis ad lib. exornata
& aucta per R. P. . . . Bambergae 1665
Joan. Eliae Hoffling. 6 Stb. fol. (vox 1.
2. 3. Viol. 1. 2. Org.) Enthält Boemus,
Chai'issimi (seil. Carissimi), Foggia 5,
Gratiani 4, Spiridion uud 1 Anonymus,
Summa 13 Gesge. [Paris Nat, Pirna
1. 2. voci.
— Vom Herausgeber ein Salve regina
3 voc. Nr. 13.
Si)irli, . . . gest. 1666; war Musik-
direktor an der Kgl. Kapelle zu
Paris neben Gobert, Robert und
Du Mont (Biogr. Nat. beige unter
Dumont. M. f. M. 21, 126).
Spirto da Reggio, siehe Prato-
neri, Gasparo.
Spitz, Ei-icli Felix, 18. Jh. In
Haffner's Oeuvre melees pars 8
Nr. 6 wird er ein „Dilettante di
Cembalo" genannt und eine Sonate
für Klavier mitgeteilt. Ob er der-
selbe ist, den Gerber 2 als jungen
Violinisten im Orchester zu Ham-
burg um 1795 anführt, möchte ich
bezweifeln. 1797 verliefs letzterer
Hamburg. Obiger Spitz muss
früher gelebt haben.
Spitzeder, Franz Anton, Te-
norist am erzbischöfl. Hofe zu Salz-
burg und Lehrer am Kapellhause
in der Mitte des 18. Jhs., starb
1796 (M. f. M. 5, 43. Peregrinus
122).
Spoelbergh, Vicomte Jean-
Henri de, geb. zu Löwen um
1767, starb ebd. 25. Febr. 1838,
71 Jahr alt. Ein kunstverständiger
Musikliebhaber, der zeitweise die
Konzerte in Löwen dirigierte und
Vieles komponierte ; angeführt wer-
den 1 Missa solemnis u. Motetten
mit Orchester (Gregoir, Galerie).
Spörl.
230
Spontini.
SpörPs Liederbuch, Ms. 2856
in Hofb. Wien, auch Mondseer Hds.
genannt. Siehe den Artikel unter
Heinrich von Müglin.
Spofforth, Reginald, geb. 1768
zu Southwell (Nottingham), gest.
8. Sept. 1827 zu Kensington, Lon-
don, Schüler seines Onkels Thomas,
der Organist an der Collegiate
Kirche zu Southwell war, später
von Dr. Cooke. Er gewann im
Catch Club zweimal den Preis
(Grove. Brown). Man kennt von
ihm:
6 favorite Canzonets. Lond. c. 1790.
fol. [br. Mus.
6 Glees. Book Ist. Part. London,
qufol. [br. Mus. E. C. of Mus. Im br.
Mus. noch, eine andere Aufl.
6 Glees for 3 and 4 voices, ed. by
Wm. Hawes. P. Lond. r^ufol. [R. C
of Mus.
6 Scotch Airs, harmonized as Glees by
"\V. Hawes. P. Lond. qirfol. [ib.
Fill high the grape's exiüting stream,
Glee by E. Sp . . P. Lond. qufol. [ib.
Mar'k'd you her eye of heavenly blue,
Glee. Lond. P. [ib.
A Collection of Glees, compiled from
the unpublished Ms. of the late E. Sp . .
carefully collated with the Originals by
W. Hawes. P. Lond. 1830. fol. [ib.
5 Glee's im Einzeldruck. London,
[br. Mus.
The newest Christmas Box, cont. a
variety of Bagatelles for 1, 2 and 3 voic.
op. 2. Lond. fol. — Book 2, ib. [br. Mus.
Valentines dav. Serenade for 2 voic.
London (c. 1800). fol. [ib.
Im br. Mus. noch in Londoner Einzel-
dnicken 4 Balladen, 3 Cauzonetten, 4
Duetts und 9 Songs.
In Lancelott^s Standard editions ein
Gesg. mit Spofforth gez. — 3 Glees in
Bishop's coUect. of Glees.
— Samuel^ sein Bruder, geb. 1780,
gest. 6. Juni 1864 zu Lichfield. Schüler
seines Onkels, wurde 1798 Organist an
der Kathedrale zu Peterborough imd 1807
zu Lichfield.
Spoletiiio, Giaiidomenieo, Scän-
ger (Sopran) im Dienste des Kar-
dinals von Augsburg in Kom bis
1565 (Canal 41).
Spolverato, Fratre Andrea,
diente 1553 in der Kapelle An-
toniana zu Padua als Sänger (Te-
baldini 3).
Spoiigia und Spoiiza, Fran-
cesco, ist Usper.
Spouheiiner, H . . . C . . ., gab
1803 ein Konzert für Klarinette
unter op. 8 heraus (Gerber 2).
Sponsel, Joliann Ulrich, um
1771 Superintendent und Pastor
zu Burgbernheim (Baiern), auch
der lateinischen Gesellschaft zu
Jena Ehrenmitglied (Anzeige); gab
heraus:
. . . Orgelhistorie. Nürnberg 1771 Mo-
nath. 8^ 167 S. [Stadtb. Augsbg. B. B.
B. Hbg. Dresd. Lübeck. B. M. B. Lpz.
Brüssel. Musikfr. "Wien.
Spontini, Oasparo Luigi Paci-
fico, geb. 14. Xov. 1774 zu Majo-
lati (Italien), gest. 14. Jan. 1851
ebd. Sohn eines armen Schusters,
sollte Geistlicher werden u. wurde
zu seinem Onkel dem Propste
Spontini zu Jesi geschickt, um
sich für sein Fach vorzubereiten.
Die Liebe und Begabung für
Musik brach sich aber trotz allem
Verbot Bahn und er erhielt den
Kapellmeister Quintiliaui zum Lehr-
meister, besuchte 1791 das Con-
servatorio della Pietä de'Turchini
in Neapel, wo er unter Paisiello,
Cimarosa u. Fioravanti zum Opern-
komponisten herangebildet wurde.
1796 kam seine erste Oper L'erois-
mo ridicolo zur Aufführung und
gefiel, so dass sich die Aiifträge
bald mehrten. 1799 hatte er schon
8 Opern auf die Bühne gebracht.
In letzterem Jahre wurde er Hof-
komponist Königs Ferdinand von
Neapel, der vor den Franzosen sich
nach Palermo geflüchtet hatte.
Doch schon 1800 musste Sp. heim-
lich wegen einer Liebe zu einer
Prinzessin des Hofes fliehen und
kam nach Rom, schrieb Opern für
Rom und Venedig, ging dann 1803
Spontini.
231
Spontini.
nach Paris, liefs sich als Gesang-
lehrer nieder, hatte jedoch mit
seinen italienischen Opern daselbst
kein Glück, trotzdem er es immer
wieder versuchte, bis er seine
italienische Kompositionsart auf-
gab und die Franzosen mit der
VestaJin überraschte. Er gab das
italienische Parlando auf und setzte
dafür das begleitete Recitativ, ver-
stärkte das Orchester, fügte grofse
Chöre ein und arbeitete äufserlich
und musikalisch auf den Effekt
hin. Seine Erfindungskraft war
zwar den grofsen Aufgaben in
keiner Weise gewachsen, doch
verstand er die Unbedeutendheit
in der Erfindung durch Orchester-
lärm und Chormassen zu ver-
decken. Am 15. Dez. 1807 wurde
sie zum ersten Male gegeben und
wurde ausschlaggebend für die
künftige französische Oper, deren
Macht erst Eichard Wagner gelang
zu brechen. N'apoleon war ein
grofser Verehrer von Spoutiui's
Musik und vergafs auch nicht Sp.
zu belohnen. Der Yestalin folgte
1809 die Oper Ferdinand Cortc^-..
1810 wurde er zum Direktor der
italienischen Oper ernannt und
unter seiner vorzüglichen Direktion
leistete dasselbe Aufserordentliches.
Nach Absetzung Napoleons schrieb
er einige kleinere Opern im fi'ühe-
ren Stile und 1819 die Olympia.
Paris hatte seit Napoleon's Sturze
jegliche Anziehungkraft für ihn
verloren und er ging daher sehr
bereitwillig darauf ein, in Berlin
die SteUe eines Generalmusik-
direktors mit 4000 Thlr. Gehalt zu
übernehmen. Hier schrieb er 1822
Nurmahal, 1825 Alcidor und ]827
Agnes von Hohenstaufen, die er
aber 1837 umarbeitete. Keine
dieser Opern erreichte nur im
Entferntesten den Erfolg seiner
früheren, trotz aller äufseren Pracht
und Abwechselung. Nicht nur
nahm die wenige Erfindungskraft
S.'s merklich ab und das Haschen
nach äufseren Effekten trat immer
mehr in den Vordergrund, sondern
seine mafslose Herrschsucht und
Eitelkeit, die Unterdrückung We-
ber's, erregte im Publikum einen
Sturm der Entrüstung. Ein in der
eleganten AVeit 1840 Nr. 253/54
erschienener anonymer Artikel
stellte die Behauptung auf, dass
sich Sp. von nun ab den Befehlen
der General -Intendanz der Kgl,
Schauspiele zu fügen habe; dar-
auf antwortete Sp. in französischer
Sprache in beleidigender Weise,
die vielleicht durch die deutsche
Uebersetzung noch verschärft
Avarde, so dass die Behörde An-
klage wegen Majestätsbeleidigung
erhob und ihn zu 9 Monaten
Festungsarrest bestrafte. Friedrich
Wilhelm IV. schlug zwar die Strafe
nieder, doch als Sp. sich am 2. April
1841 am Dirigentenpult bei Auf-
führung des Don Juan sehen liefs,
wurde er mit Pfeifen und Lärmen
empfangen und als er dennoch
das Zeichen zum Aufziehen des
Vorhanges gab, wurde dem nicht
Folge geleistet, so dass er den
Platz räumen musste. Am 25. Aug.
1841 entliefs ihn der König mit
vollem Gehalt. Sp. ging nach Paris,
doch als gebrochener Mann. 1848
wurde er taub und ging nach Italien
in seine Vaterstadt, wo er sich
eine Gruft ausmauern Hefs und
dem Tode entgegensah.
C Robert, Sp., eine biogr. Skizze,
Berl. 1S33 W. Latte. S^. — ReUstab,
Ueber mein Yerhältniss als Eaitiker zu
Herrn Sp. als Componisten iind General-
musikdir. .. Lpz. 1827 Whistling. 8«». 7
u. 149 S. — Sp. in Dei;tschland . . . Lpz.
1830 Steinacker u. Hartknoch. 8°. —
Oettinger, E. M: Spontini von . . . Lpz.
Spontini.
232
Spontini.
1843 Eeclam. 18". - Frz. Poland: Die
Musik eine Sprache . . . Sp.'s Yestalin.
Dresd. 1870. — Klagen über den Verfall
der dramatischen Musik, aus dem Französ.
Lpz. 1837. [B. B.] — G. Ignaz. Montanari:
Elogio del . . . letto 26/2 1851 di Majo-
lati, Ancona 1851 Aurelj e Comp. 8**. —
Eaoul-Rochette: Notice historique sur la
vie et les ouvrages de . . . Lue 2/10 1852
Institut national. Paris, Didot. 4°. —
(Louis de Lomenie): M. Sp., par un
homme rien. Paris 1841. 120. — Alcib.
Moretti: Tita di . . . Imola 1875 Galeati
&, F. — Ferri, Aless: Eicordo della festa
Centenario di G. Sp. Jesi 1876 Fiori. 40.
[B. B.] — Opinion de M. Sp. les change-
ments . . . angebunden an Projet de regle-
ment, Paris 1809, Exemplar in B. B. —
C. F. Müller: Sp. u. Rellstab. Beri. 1833.
— Berüoz über Sp. von A. Gathy. Bock-
sche Berliner Musikztg. 1851 Xr. 12 ff.
— ErinneiTingen an Sp. in der Bock'schen
Musikztg. Berlin 1869, 45 ff. — Sp. nach
Mitteilungen von Karoline Bauer und
Marschner in Allg. mus. Ztg. Lpz. 1879
Nr. 17—19. [Li B. Berlin, Dresden und
Brüssel findet man die meisten obiger
Biogr.
Verzeichnis seiner "Werke:
Agnes von Hohenstauf en, Op. in 3 Akten.
(Neu umgearbeitet.) P. 5 voll. Ms. 21066.
[B.B.
Alcidor, opera in 3 atti. Ms. P. [Mu-
sikfr. Wien. Darmst. ein Chor, ein Krie-
gerchor u. Marsch. P. u. Stk B. B.
Ms. 21063, P.
L'Eroismo ridicolo, Farsa. Eoma 1797.
Ms. P. [Neapel.
Fernand Cortez ou la conquete du
Mexique. Trag, lyric en 3 actes de Jouy
et Esmenard. Paris, Imbault. P. 1809.
[B. B. Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
Brässel u. Cons. Bologna. C. P.
— 1/2 1809. Paris, MUe. Erard. P.
[B. M. Brüssel, dort noch Ausg. von
Didot und von Richault 1818. Ebenso in
Darmst.
— Ms. P. NapoU 1820. [Neapel.
München Oper, deutsch in P. u. St.
Dresd. Oper dito. Paris l'opera.
— Kl.-A. Wien, Weigl. qufol. 61 Bll.
[Hofb. Wien. B. B. Darmst.
— Kl.-A. Lpz., Hofmeister. [B. M,
Dresd. Musik. Musikfr. Wien nach der
2. Bearbeitung von 1817. Bologna.
La finta filosofo. Dramma giocoso per
musica. Ms. 818. 2 voU. P. qufol.
[Dresd. Mus.
Julie ou le pot de fleurs. Op. en
1 acte de Jars. Paris 1805 Erard. P.
148 S. [B. B. B. M. München Oper.
Musikfr. Wien. Deutsch: Julie oder der
Blumentopf. Ms. 21050 in B. B. Mai-
land Cons. C. P. Brüssel Cons.
Lalla Eückh. Festspiel mit Tänzen und
Märschen. Kl.-A. Berün, Schlesinger.
[B.B. B. Joach. Musikfr. Wien. Darmst.
Müton. opera en 1 acte (27/11 1804
in Paris). Paris, Erard. P. 209 S. [B.B.
B. M. Dresd. Mus. B. Lpz. Musikfr.
Wien. C. P. Biüssel. Brüssel Cons.
München Oper im Ms. Darmst. deutsch,
Ms. 21055 in B. B.
Nurmahal oder das Eosenfest con Casch-
mir. L^'risches Drama in 2 Abthlgen.
K1.-A. Berlin (1824) Schlesinger. [B.B.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
— Ms. P. [München Opernarchiv.
Darmst.
Olimpie. Tragedie Iviic en 3 act. de
Dieulaföc et Brifant. Eepres. 27/2 1826.
Paris, Erard. P. 3 voU. fol. [B. B.
B. M. Brässel Cons: 12/12 1819. Pai'is,
Delahaute. Darmst.
— Ms. P. [Dresd. Oper. Neapel.
München Oper. Paris l'opera. Darmst.
— Kl.-A. von Leidesdorf. Wien,
Steiner & Co. [Dresd. Mus. Musikfr.
Wien.
— Kl.-A. Beri., Schlesing. [B.B.
B. M. Dresd. Mus. u. Einzelnes. Darmst.
— Kl.-A. Paris, Brandus et Dufour.
[Paris l'opera.
— Autogr. des Finale in der ursprüng-
lichen Fassung. [B. M.
Belage ou le roi de la paix, op. en
2 act. de Jouy. [Autogr. in Neapel;
Pelagio, 1814. Paris l'opera. P. Ms.
— Im Kl.-A. Paris, Erard, gez. 1814
als Kapellmeister des Conservat. zu Ne-
apel. [B. B. Darmst.
I Puntigli delle donne, Farsa. Eoma
1796. [Autogr. in Neapel.
La Vestale, Tragedie en 3 act. (Paris
15/12 1807.) Paris, Erard. P. 2 voll.
[B.B. B.M. Musikfr. Wien. Dresd. Mus.
Brüssel u. Cons. Bologna. Darmst. Mai-
land Cons. E. C. of Mus. C. P.
— Bologna Part, bei Imbault und bei
Richault. Brüssel Cons. bei Eichault und
bei Guidi in Florenz 1876, 2 voU.
— Ms. P. 3 voll. [Bologna. Mün-
chen Oper. Neapel (1809 aufgef.). Pai-is
l'opera. Hofb. Wien 16165. Deutsch,
Ms. 21058, P. in B. B.
— Kl.-A. von Zulehner. Eltville, Georg
Zulehner. [B.B. B.M. Darmst.
— Kl.-A. von Leidesdorf. Wien, Steiner
& Co. [Dresd. Mus.
— K1.-A. Berlin, Comptoir. [Dresd. Mus.
Spoutini.
233
Spontoni, Alessandro.
— Kl.-A. Lpz., Hofmeister. [Bologna.
Schwerin F.
— Kl.-A. C. F. Peters. [B. B. B.
Kgsbg. Mailand Cons. Dresd. Mus. zu
4 Hd. von Ebers.
— Kl.-A. Braunsckweig, Meyer jr.
[B. Kgsbg. Einsiedeln.
Les Dieux rivaux ou les fetes de
Cythere, op.-ballet en 1 acte 21 6 1816
Paris, ist Sp. mit Persuis, Berten und
Kreutzer beteiligt. [Paris Fopera. Darmst.
ein Teil davon. Musikfr. Wien ein Trio.
— Arrang. pour harmonie par E. Ge-
bauer. Paris, Erard. in Stb. [B. B.
Aria buffa in Negri's (M. A.) Raccolta.
Arietta u. Romanze. Berlin, Sclüe-
singer. [B. B.
Borussia. Preuls. Volksgesang f. Orch.
Part. Schlesinger. [B. B. Schwerin F.
Musikfr. Wien.
— Kl.-A. ib. [B. B. B. Kgsbg.
— 4hdg. ib. [B. B.
— Ricordi. [B. B. Neapel im Ms.
Cavatina „Oh ciel! piü non e", nell
opera Fernando Coitez. Kl.-A. Müano,
Ricordi. [Dresd. Mus.
Cavatina: Se le donne mi, u. 2 Arien.
[Berlin Singak.
Die Cimbern. Kriegsgesg. f. 3 Mst.
mit Pfte. Schlesinger. [B. B.
Concorso pel posto di quarto maestrino
nel Consei-vat. della Pietä de'Turchini.
[Ms. B. Neapel. 1795.
3 Duos Italiens. Klav. -Ausz. Paris,
Auguste le Duc et Co. fol. [Dresd. Mus.
Hymne, Milton f. Tenor, in P. [Mu-
sikfr. Wien.
Duetto ,.Lo sposo che vo'scegliere",
per Sopr. e B. nell'opera L'Eroismo ridi-
colo. Ms. P. [Maüaud Cons.
Scena ed Aria „Sentimi, o padre amato",
per Sopr. nell'opera Sofronia ed Olindo.
Ms. P. [Mailand Cons.
Spontiui's Lebewohl an seine Freunde
in Berlin, Gedicht u. Musik von . . . Berl.,
Trautwein & Co. [B. B.
Motette pleno. Ms. Stb. [Neapel Tur-
chini.
La peche de l'ambre, chant de Prasse
Orientale. Duett 1832. Autogr. [Ber-
Hn K. H.
Preufsisoher Kriegergesang, f. T. mit
Chor u. Pfte. Beri., Crantz. [Dresd.
Le Pleurs da Bearnais. Romance sur
la Mort par Delagarde. Paris, Erard. foL
[Dresd. Mus. Musikfr. Wien. Darmst.
A quinze ans, de Gayrai'd. Berl., Stern
& Co. [B. B.
4 Romances, 3 a 1 voix et 1 noct.
a 2 voix av. Pfte. Berl., Schlesinger.
[B. B. 1—3. B. M. 1—4.
Tout Deuil. Romance sur la Mort de
S. A. R. Mons^ le Duc de Berry. Paris,
Erard. fol. [Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
Darmst.
Stances sur la Mort de S. A. R. Mon-
seigner le Duo de Berry par Desaugiers.
Paiis, Erard. fol. [Dresd. Mus. Darmst.
Sensations douces, melancolique et . . .
Paris, auteur. fol. (nennt sich KapeUm.
des Conserv. zu Neapel). [B. B.
La Nouvelle Valentine. Stances ele-
giaques sur la Mort par Mad. P. Paris,
Erard. fol. [Dresd. Mus. Darmst.
Voici le roi, fran9. fidele. Paris, Erard.
[B. B.
Zephir und die Träume, Gesg. m. Pfte.
Schlesinger. [B. B.
Bacchanale ä gr, orch. Ms. 23 Stb.
[Liege.
Gr. Bacchanale en harmonie milit.
Paris, Boieldieu. [B. B.
4 Fackeltänze von 1822. 23. 25. 29 f.
Pfte. ges. Schlesinger. [B. B. Dresd.
Musik 1 Takelt. B. M. der von 1823.
Mai'cia dell'Opera: La Vestale ä 2
Trombe, 2 Cors, 2 Ob. 2 Clar. 2 Fl. 2 Fag.
e Basso, etc. Ms. fol. P. [Dresd. Mus.
Grofser Sieges- u. Festmarsch f. Orch.
Schlesinger. Part. [B. B. Musikfr.Wien.
Einsiedeln.
— f. Pfte. ib. [B. B. Musikfr.Wien.
— ä 4 ms. ib. [B. B.
Siegesmarsch f. Orchester u. 1 Brief
von 1843 im Autogr. [B. B: Landsberg.
Allegretto marziale, Autogr. B.B.,Grasn.
Ballo marziale, evoluzioni militari e
Preludio ai combattimenti ed alla Vittoria
sul campo di Marte. Ms. P. [Mailand
Cons.
Les Charmes d'une fete, divertissement
pour le Pfte. Vienne, Pennauer. Mai-
land Cons.
Ein Brief im Autogr. 12 4 1845 aus
Paris. [R. C. of Mus.] In Ernst Rudorffs
Briefe von Weber (M. f. M. 32, 210)
1 Brief.
Spontoiie, II, ist Bartolomeo
Si)Oiitoni.
Si>ontoiii (Spontone), Alessan-
dro, Br Lider des Bartolomeo, geb.
zu Bologna, um 1585 Kapellmeister
am Dome zu Forli (Titel. Vogel
2, 218 Anmkg.).
... n 1. lib. de Madrigali a 5 voci,
insieme doi ä sei . . . Ven. 1585 Gar-
dano. 5 Stb. 4«. 23 Madr. [B. D.
Spontoni, Bartolomeo.
234
Sporer.
Hofb. "Wien: C T. 5a. Bologna. Rom
Cecilia. Bologna Petronio.
In Piocioni's 3. lib. Canzoni 1582 : Di
mille fiori und Orsa gentil, 5 voci und
in dessen 4° libro 1582: Vaghi fioretti
5 voci. — In Franc. Lucino's Gemme
Madrig. 1590 ein Madrigal. — Aus obigen i
Madrigalen von 1585 drei Nrn. in Paii.,
Ms. T 167 in B. B.
Spontoni (Spontone), Bartolo-
meo, aus Bologna gebürtig, starb
nach 1588. Schüler des Nicolo
Mantovano; war Kapellmeister an
der Kathedrale zu Verona (Titel.
Vogel 2, 218 Anmkg. 3. Näheres
in Gaspari's Memorie risguardanti
la storia dell'arte musicale in Bo-
logna al 16 secolo; Pougin im
Auszuge). Von seinen Komposi-
tionen kennt man:
. . . Missarum quinis, senis et octoais
vocibus, üb. 1 . . . Ven. 1588 Amadinus.
8 Stb. 40. 4 Messen. [Hofb.Wien: A. B.
Bologna kompl.. auch in hds. P.
In Ms. 15942 Chorb. in Hofb.Wien:
Pueri hebraeoi-um 5 voc. — Lumen ad
revelationem 5 v. — Ms. 16703,6: Bene-
dicite omnia opera, 8 v. — 16708 Chor-
bücher in fol. zu 4 — 33 Stim., das 3.
Chorb. fehlt, die Motetten bis 8 Stim.
sind komplett, enth. von Sp. 8 Psalmen
und 3 andere Gesge. zum Teil kompl.
... H 1. Hb. di Madrigali a 4 voci . . .
Vineg. 1558 Scotto. 4 Stb. qu40. 33
Madr. [R. C. of Mus. Bologna: A. T.
... II 1. lib. de Madr. et Canzoni a
5 voci, con uno Dialogo ä 8 . . . per Ant.
Gardano stampato & dato in luce . . .
Yen. 1561 Gard. 5 Stb. qu40. 32 Ge-
sänge. [Verona S, f : A. T. B.
... II 2. lib. de Madr. a 5 voci con
una Canzone (wie vorher). Ib. 1567.
5 Stb. qu40. 37 Nrn. [Bologna: T.
Lib. 3. de Madr. a 5 voci di . . . Yen.
1583 Ang. Gardano. Ediert von seinem
Sohne Ciro Spontone. 5 Stb. 4P. 27
Madr. [B. M. B. D. Hof b. Wien: C.
T. 5a. Bologna: 5a.
In alten Samlwken. 14 Gesge. (Eitner 1).
Dazu kommen noch 2 Gesg. in Blessi's
Samlwk. 1564. — In Galilei's Fronimo
1584: Ben sapero io 5 v. — In Franc.
Lucino's Gemme Madrig. 1590 zwei Ge-
sänge. — In Azzaiolo's 1. lib. Yillotte
1557: La verginella e simile, 4 v. — In
Com. Antonelü's I dolci frutti 1570: Ove
che posi c. 2. p. 5 v. — In G. B. Mosto's
H 1. fiore della Ghirlanda, 1577: B vago
e lieto aspetto 5 v. — In Yincenti ed
Amadino's Musica de diversi 1584: Deh
morte vien 8 v. — In Ang. Gardano's
Dialoghi musicaü 1590: Alma se stata 7 v.
Ch'io scriva di costei 7 v. — In Ama-
dino's Florindo 1593: Beata morte, 5 v.
Im Ms. 19426 ein Chorb. des 17. Jhs.
der Hofb. Wien unter Nr. 3 ein Pueri
Hebraeorum 5 voc. und in Chorb. 19428
Nr. 19: Lumen ad revelationem gentium,
5 voc.
Spontoni, Carlo, aus Bologna,
lebte in der 2. Hälfte des 18. Jhs.
Die B. in Bologna besitzt von ihm
im Ms.
Chirie 4 voc. concertato c. strum. e
ripieni, composto nel 1776. P- 15 Bll.
Te, crudele, invan chiamando, Ana per
B. c. Orch. P. 12 Bll.
Belle luci vezzosette, Cavatina p. Ten.
c. orch. P. von 1790.
Im Archiv der Kapelle Antoniana zu
Padua befinden sich auch Kompositionen
von ihm.
Spontoni, LodoTico, aus Forli.
Ein Amt ist nicht bekannt, da-
gegen folgende Druckwerke:
Mottetti a 8 voci di L . . S . . Libro 2.
Nouamente dati in luce. Yen. 1609 Ang.
Gardano & FrateUi. 9 Stb. 4». 21 Mot.
Die Dedic. ist vom Neffen Francesco
Spontoni gez. [Bologna fehlen C 1. 2.
B. A: 5 Stb. u. Bc. B.Br: 8 Stb. ohne
Bc. TJpsala, ohne Bc.
... II 1. lib. de Madrigali ä 5 voci
nouameute . . . Yen. 1586 Yincenzi. 5 Stb.
40. 21 Gesge. [B. Hbg. Bologna: C.
Venedig Mai-co: 5 a.
— In Bologna eine moderne Partitur.
Im Ms., B. L., Emendemus 8 voc.
Respexit Elias 8 voc. — In Paolo Botac-
cio's 1. lib. delle Canzoni a 4 et 8 v.
1609 eine von Sp. — Die beiden obigen
Motetten in B. L. im Samlwk. Schadaeus'
1611 (Eitner 1).
Im Ms. B. Br. 8 latein. Motetten.
Sporek, Franz Anton Graf Ton,
ein guter Orgelspieler um 1696
and Beförderer der Kunst und
ihrer Jünger (Mattheson 1, 413.
Gerber 1 ausführlich und Forts,
im Gerber 2).
Sporer, Thomas, ein berühmter
Komponist, der um 1534 gestorben
sein muss. Sixt Dietrich veröffent-
Spork.
235
Springer, Mailin.
lichte in Strafsburg in diesem
Jahre einen Epicedion, in dem er
ihn „musicorum principis'' nennt
(s. d.). Im Briefe vom 2S/9 1534
an Amerbach nennt er ihn seinen
lieben Bruder, dem er das Epice-
dion gemacht habe. Er scheint in
Strafsburg gelebt zu haben, da es
durch einen Hans von Strafsburg
in den Druck gegeben wurde, wie
Dietrich sagt (M. f. M. 7, 125).
8 deutsche Lieder in Samhvk. von
1535 e und 1536 a (Eituer 1). Das Lied:
Lassa laufen, 4stim. in P. M. f. M. 26, 48.
Spork, Johann Wenzel Graf
TOn, wurde 1764 Hof- u. Kammer-
musik-Direktor an Graf Durazzo's
Stelle (in Wien), blieb hier bis
1775, ging später nach Prag und
starb dort 1803 (Jahn 1, 92).
Spotorno, Agostino, von 1740
bis 1775 Bratschist an der Hof-
kapelle in Turin mit 950 Lire
(Ricordi, Gazzetta 1891, 457).
— Camino, von 1778—1785
Vcllist. mit 250 L. (ib.)
— Carlo, von 1775—1782 Oboist
mit 400 L. Gehalt (ib).
Spourny (Spourni, vergleiche
Spurni), Wenceslaus Joseph. Es
scheint fast, als wenn Spurni und
Spourny ein und dieselbe Person
wäre, trotz der verschiedenen Yor-
namen. Ueber obigen berichtet
Pougin, dass er im Dienste des
Prinzen von Carignan stand und
bei Leclerc in Paris Sonaten für
2 Violoncells als opus 4, 12, 13
u. 14 herausgab. Auch Spurni's
Werke erschienen in Paris und
London. Mit obigem Namen sind
folgende Kompositionen gez:
Divertissement nouvelle conipose de
6 Symphonies ä 4 parties, oe. 10. Paris,
[üpsala in Stb.
3. Concerto pour 3 V. et B. et 3 Sim-
plionies ä 2 V. et 2 B. Paiis. [ib.
in Stb.
Six Sonatas for a german flute a V.
and Tli. B. Composed in a familiär Stile.
London, Jolin Simpson. 3 Stb. [B. Wa-
gener.
Das letztere "Werk ist entschieden das-
selbe, was unter Spurni im br. Mus. an-
gezeigt ist.
Der Kat. der Uuiv.-Bibl. in Eostock
schi-eibt : Wenzel Spurni lebte 1770 in Paris
und besitzt die dortige Bibl. 1. Parthie a
Liuto obl. e duoi V. e B. Ms. in Tabu-
latur und Stb. — 2. Parthien für 2 V.
col Cor de chasse e Vcl. M. Stb.
In Darmst. unter Spoiu'ni ohue Vor-
namen: Trios ä 2 V. et B. Ms. Stb.
5 Nrn.
In Bononcini's Six Solos for 2 Vcl.
1 Spourni. In J. Simpson's Pocket Com-
panion 1 Nr. für Flöte.
Spremherger, David,
kommt im Ms. 18828 Nr. 20, eine
Cantus- Stimme des 17. Jbs. mit „Can-
torum coctus" 5 voc. vor. [Hofb. Wien.
Spreng, Johann Jakoh, der
Dichtkunst u. griechischen Sprache
öffentlicher Lehrer zu Basel (Titel).
Er gab heraus:
Neu verbesserte Uebersetzung der Psal-
men Davids nach den üblichen Singweisen
mit 4 Stirn, herausg. von . . . Basel 1(71
Joh. Jak. Fück. 12«. 468 S. [Hofb. Wien.
Auserlesene, theils alte, theils neue
Fest- Nachtmahls- und andere Gesänge
zum Gebrauch der Kirche zu Mühlhausen.
Nach den üblichen Singweisen mit 4 Stim.
. . . Basel 1777 Flick. 120. 168 S. [ib.
Biographisches teilt Brummer und die
Konversations-Lexika mit.
Sprewitz, F . . . H . . . D . . .,
gab 1797 op. 1 heraus, ein Andante
mit 8 Variationen für Klavier (Gerber 2).
Im Konservat. zu Brüssel befinden sich
von ihm in Petersburger Di-ucken (wo er
wohl gelebt haben wird) obiges Andante,
Petersburg, Gebrüder Sprewitz und 2 Quin-
tettes pour Pfte. 2 V. 2 A. et Vcl. Ibid.,
Bearbeitungen nach Haydn'schen Sin-
fonien.
Springer, . . . trat 1791 in Lon-
don als Waldhornist auf (Pohl 2,
373).
Springer, Martin, muss kurz
vor 1702 in die Hofkapelle in
München mit 400 Gld. aufgenom-
men sein, erhielt aber während der
österreichischen Besetzung Baierns
(1702—1713) nur 200 Gld. (Kreis-
archiv).
Spruyt.
236
Stabile, Annibale.
Spruyt, Henrik, 1573 Organist
an der St. JoriskircJie zu Amers-
foort (Bouwst, 1, 64).
Spuiitoiii, Carlo, aus Rom, ein
Opernkomponist, der von c. 1784
bis 1791 mehrere Opern in Italien
auf die Bühne brachte (Gerber 2
und Fetis führen sie an).
Spurni, Christian (die Lexika
verz. ihn auch unter Spourni).
Gerber 1 kennt nur seinen Aufent-
halt in London und Paris, während
Fetis schreibt: geb. in Mannheim,
trat als Kontrabassist 1763 ins
Orchester der italienischen Oper
in Paris, ging gegen 1770 nach
London u. wurde am Kgl. Theater
angestellt. Auf seinen Drucken
nennt er sich Spurni, aber auf
denjenigen in Samlwken. wird er
Spourni geschrieben (siehe auch
Wenzel Joseph Spourny).
Im br. Mus. befinden sich unter Chri-
stian Spurni: 6 Sonatas for a gerra.
flute, a V. aud a Th. B. for the barps.
or Vcl. London, c. 1775. fol.
In folgenden Samlwk. ist er nur mit
Spourni gez. 1. Ein Solo für 2 Vcl. in
G. B. Bononcini's Six Solos, Nr. 5. 2. In
J. Simpson's 6 Solos ein Solo f. 2 Vcl.
Sittard 2, 124 fand einen Kontra-
bassisten (Violinisten) Spurni 1731 an
der Hofkapelle in Ludwigsburg (Stuttgart)
mit 500 Gld. Gelialt.
Spuy, siehe Speuy, Hendrik.
Squarcialupi, Antonio di, aus
Florenz, wird auch Antonio degli
organi genannt. Ein berühmter
Orgelvirtuose des 15. Jhs., von
dem sich aber bisher keine Kom-
positionen gefunden haben. Er
lebte 1450 zu Siena und 1467 in
Florenz am Hofe der Medici und
war Organist an der Kathedrale
Santa Maria. Er starb daselbst
1475.
2 Briefe sind abgednickt in M, f. M.
17, 5, doch irrt der Herausgeber Otto
Kade, indem er den 100 Jahre älteren
Eainero auch für den obigen hält. Einer
der obigen Briefe deutsch in La Mara 1, 1.
Ambros 2, 487 und Ritter p. 6 schi-eiben
seinen Namen Sguarcialupi. Sein Bildnis
in Marmor befindet sich am Eingange
zum Dome in Florenz. Eine Hds. in
der Bibl. Laurenziana zu Florenz, sign.
C. LXXXVII, die sich einst im Besitze
Sq.'s befand, enthält Kompositionen des
15. Jhs. Pougin verz. die Namen der
Komponisten.
Squire, Pliillip, um 1625 Mit-
glied der Kapelle Karl L von Eng-
land (Hawkins 4, 370).
Sreeve, John, ein englischer
Musiker des 18. Jhs., von dem
das br. Mus. besitzt:
The divine musick scholar's guide,
belüg a . . . coUection of Psalm Tunes,
Hymns and Anthems. London 1740. 4".
The Oxfordshire Harmony: contaming
a selected number of Hjmins, Anthems
aud Chants, Canons etc. in 3 and 4 pts.
for voices & org. vol. 3. London 1741.
qu40.
The Oxford Harmony, being an Intro-
duction to the art of Music. Printed
from plates, on one side of the leaf only.
London 1741. quS". [R. C. ofMus.
Staab, Pater Odo, geb. 23. Juli
1745 zu Frauenstein im Rheingau,
wurde Mönch und Professor der
Tonkunst an der Universität in
Fulda.
Er schrieb eine „Anweisung zum ein-
stimmigen Choralgesange" (Kornmüller 1,
Fulda). Gerber 2 fügt dem bei, dass die
Anweisung in Fulda 1779 bey J. Jac.
Stachel in 8*^ erschienen ist, ferner führt
er die Kantate „Der Tod Jesu" an.
Stabile, Annibale, aus Padua
geb., Schüler Palestrina's, bekleidete
seit Sept. 1575 den Kapellmeister-
posten an S. Giovanni di Laterano
zu Rom und kam von da im Mai
1576 an das deutsche Kollegium
(„in alma vrbe coUegii germanici
musicae magistri" heilst es auf
den Titeln von 1585 bis 1590).
Steinhuber in seiner Gesch. des
Collegium germanicum, Bd. 1, 119,
verz. ihn als Kapellmeister von
1578 bis 1590; von da ging er
an die Kirche San Maria Maggiore
in Rom. Die Annahme, dass er
Stabile, Annibale.
237
Stabinger.
1595 gestorben ist, stellt sich als
Irrtum heraus, denn nach Yin-
cenzi's Samlwk. Lilio von Musikern
an der polnischen Hofkapelle zu
Krakau unter König Sigisnumd III.
von 1604, wird er als Mitglied der
Kapelle genannt (Eitner 1, 238:
1604). Nachweisbar sind von
seinen Kompositionen:
. . . Saciarvm Modvlationvm Quae qui-
nis, 6, & 8 vocibus coucinuntiir. Lib. 2.
Veo. 1585 ADg. Gardauus. 6 Stb. kl. 40.
20 Nru. Dedic. in Rom im Jiüi gez.
[B. D. B. B. fehlt 6 a.
. . . Sacrarvm Modvlationvm (wie oben).
Lib. 3. Ib. 1589. 6 Stb. 4". 21 Mot.
[B. D. rsiehe M. f. M. 2, 91).
Hymnus 4 vocum, de gloria paradisi:
Petri Damiani Cardiualis Üstiensis, ex
dictis D. Angustino. Dilingae 1590 Joan.
Mayer. 4 sU. 4P. 1 Gesg. in 4 Teilen.
[ß. B.
... II 1, lib. de Madrigal! a 5 voci.
Ven. 1572 le figliuoü di Ant. Gardano.
5 Stb. qu40. 29 Madr. [B.B: T.
— II 1. üb. ristampati. Vinegia 1586
riierede di G. Scotto. 5 Stb. 40. Der
Inhalt variiert bedeutend, 22 Madr. Vogel
giebt von beiden Ausg. das Reg. 2, 221.
[ß. D. Vened. Marco: 5a.
... II 3. lib. de Madr. a 5 voci . . .
Vineg. 1585 Therede di G. Scotto. 5 Stb.
4". 22 Madr. [B. D. B. M.
Siehe Nauino, Giov. Maria, Madrigali
a 3 voci 1581 u. 1587.
Mss. in Bibl. Berlin: W25, 7 Mot. zu
5—8 St. in P. — T167, 2 Madr. zu
6 St. in P. — 21000, 18 Madr. aus 1585,
5 voc. in P.
In B. Br. im Ms. 4 lat. geistl. Gesge.
Hymnus 4 voc. De gloria Paradisi,
aus 1590. 5 Gesge. Ms. P. [Berlin
Kircheninst.
In B. L. 7 Gesge. zu 4—8 Stim.,
siehe Kat.
In B. M. 3 Litaniae 5 et 8 voc, 2 Mo-
tetta 5 voc. in P.
In B. Zw : Hodie Christus natus est,
8 voc. in Stbll. fol.
In ß. Brieg, Nr. 34, 8 und 53, 8 der
Tonsatz: Kyrie eleison, Chiiste exaudi,
8 voc, die sich gegenseitig ergänzen.
In B. Basel, in Tabulaturjjart: Ili sunt
qui venerunt 8 voc. Ms. FIX 43 Nr. 22.
In B. M. Ms. 257, 39 eine Mot. in
Orgeltabulatur.
38 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1),
dazu kommen nach Vogel: In Moscaglia's
2. lib. Madr. 4 v. 1585: La bella bianca
mano. — In Pompeo Stabile's 1. üb.
Madr. 6 v. 1585: Vincono a mezzo di
secure, c. 2. p. — In Eel. Anerio's Le
gioie Madr. 5 v. 1589: A questo tuo fa-
moso. — In Vincenti's Cauzonette 1591:
Ohime partito. Donna tue chiome. — In
Amadino's Plorindo 1593: Va inculta par-
goletta 5 v. — In Vincenti's Nuova spoglia
1593: La bella bianca mano 4 v. — In
Phalese's Paradiso 1596: Chiari cristalli.
II ciel fermossi. A questo tuo famoso 5 v.
— 4 Tonsätze in Contrapunto 2.
lu neuer Ausg. 1 Mot. 8 voc. (Eitner 2).
Stabile, Pompeo; über sein
Leben ist nichts bekannt. Die
Dedic. zu folgendem Druckwerke
unterzeichnet er in Genua am
27/8 1585. Da er von Annibal
Stabile zwei Madrigale aufnimmt,
könnte man schliefsen, dass er mit
ihm verwandt oder der Bruder
desselben sei. Der Druck ist be-
titelt:
... II 1. lib. de Madrigali a 6 voci
Nouam. composti ... In Ven. 1585 Gar-
dano. 6 Stb. qu40. 21 Madr., 2 von
Annibale St. [B. D. Basel. Rom Cecilia.
br. Mus: C.
Im Samlwk. 1591 ein Madr. (Eitner 1)
und in G. L. Primavero's 7. lib. Madr.
1585: La ver Aurora, c 2. p. 5 voci.
Stabinger, Mathias (Stabingber.
Gerber 2 nennt ihn Staubingerj,
gegen 1750 geb., gest. zu Yenedig
gegen 1815. Er lebte um 1775
zu Paris als Flötist und gab dort
1776 zwei Bücher Flöteukomposi-
tionen heraus. Yen da ging er
nach Mailand und schrieb für das
Scalatheater die Oper „Calipso
abbundonata'' und 1779 fürs The-
ater la Canobbiana das Ballet „La
Sconfitta delle Amazone" und
„Avventure dlrcana". Dann für
Florenz um 1784 „L'Astuzzia di
Bettina", eine opera buffa, die auch
in Genua und Dresden zur Auf-
führung gelangte. Von hier ging
er nach Neapel und gab ein Jour-
nal für Musikpiecen heraus, end-
lich siedelte er sich in Yenedig
Stackeiberg.
238
Staden, Johann.
an. "Weiteres ist unbekannt. Fetis
und Gerber 2 verz. nocli eine An-
zahl Instrumental werke, die in
Venedig erschienen. Bekannt sind
mir:
Astuzie di Bettina, opera com. in 2 atti,
Fiorenza 1784. Ms. P. [C. P. Das Text-
buch im Opernarchiv zu Turin.
Quartette per il Flaute, V. Va. e Vcl.
in Stb. [Musikfr. Wien.
Sei Trii per 2 V. e B. Ms. Stb. und
2 Duetti per 2 Fl. im Ms. [Maild. Cons.
Trio f. Streichinstr. Duetti f. 2 Flöten
im Ms. in Padua.
Stackelberg-, Ch . . . (x . . ., lebte
am Ende des 18. Jhs. bis ins 19.
hinein und ist bekannt durch:
12 Variation pour le Pfte. Vienne,
Hoffraeister et Co. qufol. [Dresd. Mus.
Der Kat. der Kgl. Hausbibl. in Berlin
verz. ein Fräulein von Stackelberg mit
einer Ecossaise von Himmel 4hdg. ge-
setzt. Lpz., Kiihnel. Auch für 2 Pfte.
gesetzt, als oeuvre posthume, bei Schle-
singer gedruckt.
Stad (Stady), Franz, kam im
April 1760 als Violinist nach
Kassel, verliefs 1761 die Stellung,
kehrte aber im Sept. 1763 wieder
zurück und wurde 2. Konzert-
meister mit 666% Thlr. Gehalt;
1764 ging er abermals fort. Er
soll schliefslich ganz herunter ge-
kommen sein und in Kneipen auf-
gespielt haben (Apell). Fetis be-
richtet noch, dass er 1765 sich in
Paris aufhielt und dort ein Opus 1,
6 Sonaten f. V. u. B. herausgab,
dann in Strafsburg ins Theater-
orchester eintrat. 1782 machte er
eine Keise nach Wien, wo er
37 Variationen f. V. herausgab.
Beide Drucke haben sich erhalten:
Six Senates pour Y. et B. Paris,
Sieber. fol. [br. Mus.
37 Variations pour le V. et B. Yienne,
Toriceila. 2 Stb. [B. B. br. Mus.
1 Sonate aus obigen 6 Sou. im Alard,
5. Serie (Eitner 2).
In Whistling's Handbuch sind noch
Exercis p. V. Paris, Sieber angezeigt.
. Stadelmayer (wie er sich nie
schreibt, aber in den Lexika so
genannt wird), siehe Stadlmayr,
Johann.
Stadelmayer, Mathias, tritt im
Jahre 1769 als Violinist in die
Hofkapelle in Bamberg mit 40 Gld.
Gehalt ein und st. 3. Okt. 1790
(Marschalk 26).
Staden, Adam, ein Sohn des
Johann, geb. zu Nürnberg, studierte
in Altdorf Jura und wurde Registra-
tor in seiner Geburtsstadt, zeich-
nete sich dabei als Dichter und
Musiker aus. Als Dissertation beim
Abgange von der Universität hielt
er am 25. Jan. 1632 eine Rede
zum Lobe der Musik, die auch
gedruckt ist, aber nicht mehr nach-
weisbar.
You seinen Kompositionen ist nur
„Trauer- und Trost-Gedanken", Nürnberg
1650 [B. Lpz.] nachzuweisen (Gerber 1. 2.
und Fetis).
Staden (wie er sich selbst unter-
schreibt), Johann, geb. um 1579
zu Nürnberg, nach seinem Porträt,
gest. 14. Nov. 1634, begraben am
15. Nov. zu Nürnberg, war um
1609 beim Markgrafen Christian
von Baireuth Hoforganist und
wohnte 1610 in Kulmbach, dann
in Baireuth. Um 1616 finden wir
ihn in Nürnberg, anfänglich pri-
vatisierend, bis er die Organisten-
steile au St. Lorenz und nach 1618
die an St. Sebald erhielt (Biogr. u.
Bibliogr. in M. f. M. 15, 101 ff.
Ebenso in der Allg. d. Biogr. nebst
Urteilen). Nach den Aktenstücken,
die in M. f. M. 29, 55 mitgeteilt
sind, muss seine Anstellung an
St. Lorenz 1618 erfolgt sein, da
ihm die Amtswohnung in dem
Jahre zugesprochen wird. Joh. Klaj
u. St. führten in der Hauptkirche
in Nürnberg öfter geistliche Dramen
auf, deren Textbücher sich zum
Teil erhalten haben (siehe Titt-
mann, Zur deutschen Litter. und
Staden, Johann.
239
Staden, Johann.
Culturgescb. Götting. 1847 und
V. Winterfeld, Zur Gesch. lilg. Ton-
kunst Bd. 1 S. 86). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Verzeichnis seiner Werke in chrono-
logischer Ordnung (die ausführlichen Titel
in M. f. M. 1. c):
1606. Xeue teutsche Lieder nach aii
der Villauellen, beyneben etlicher Balletti
oder Täntz, Couranten, Galliaiden vnd
Pavanen, mit drey, 4 vnd 5 Stim. ...
Isürraberg 1606 Kauf f mann. 4 Stb. 4».
24 Strophenlieder, Nr. 25 — 42 Tänze ohne
Test. [B.B: C. A. Wolfenb: A.
1609 a. Neue teutsche geistl. Lieder
mit 3. 4. 5. 6. vnd 8. Stim. Nürmberg
1609 ib. Stb.? 40. 20 Nrn. [B.B:C.
B. N: A. B.
1609 b. Neue teutsche Lieder mit poe-
tischen Texten, samt etlichen Galliarden
... mit 4 St. ib. 4 Stb. 4°. 23 Lieder,
bis Nr. 32 Tänze. [B. B: C. B. Hbg.
4 Stb.
1610. Venus Kräntzlein. Newer musi-
cal. Gesang u. Lieder . . . auch Galliai'den
... mit 4 u. 5 St. ib. 5 Stb. 4«. 18
Lieder, bis Nr. 32 Tänze. [B. Hbg. B. Br.
B. L. B. B: C.
1615. Nobilissimis viris Dnis. Lucae
Fr. Boheim etc. Nrmbg. , Wagenmann.
Nur Altus vorh. [B. B.J Text: Gloria 6 v.
1616. Harmoniae sacrae pro festis
4 — 8 voc. cum partitura ad Organum.
Nrbg., Kauffmann. 8 Stb. 40. 27 Nrn.
einige mit Insti-., die Paiiitur ohne Text.
[B. B. Proske. B. Hbg: C. A. T. B. VI.
Basel 8 Stb.
1618. Neue Pavanen, Galliarden, Cu-
ranten . . . mit 4 u. 5 St. ib. 5 Stb.
30 Tänze. [B. B. B. L: Ten.
1620. ilagnificat oder Lobgesang mit
8 St. von Staden u. Dretxl. Gedr. bei
Scherffen, in verl. der Authorum. 8 Stb.
40. 2 Magnif. deutsch. [Proske. B. B.
nur Chor 1. br. Mus: C 1.
1621. Harmoniarum sacrarum conti-
nuatio, 1 — 12 voc. Noribg., Scherff, apud
Autor. 8 Stb. 4" u. 1 Partit. 25 Nrn.
[B.B. B.A. fehlt VL B. Hbg: T. V-VH.
vox. Proske.
1622 a. Plausus Noricus, Gustave
Adolphe, Svec. Goth. Vand. Kegi, Noribg.
d. Mart. 31. ingnesso ... 9 voc. Noiib.
1622. 2 Chöre u. B. ad org. teils Sing-
stim., teils Listr. [Upsala.
1622 b. Drey christliche Betgesäng
mit 4 St. Nrnbg., Sariorio. [Bibl. Ber-
lin: T. u. B.
1622 c. Harmonicae meditationes ani-
mae ... 4 voc. ib. 4 Stb, 40. 20 Nrn.
[Proske. B. B: C. B. Hbg: A.
1623. Hauls Music geistl. Gesang . . .
mit 4 St. ib. 4 Stb. 4". 21 Nrn.
[B. B. B. Wagener.
— 1634 ib. 4 Stb. 22 Nrn. [B. B: C.
— 1628. Haufe Music, Ander Theil, ib.
4 Stb. 40. 27 Nrn. [B.B. B.Kgsbg:B.
— 1628. HauTs Music, Dritter Theil,
ib. 3 Stb. 40. 31 Nrn. [B.B.
— 1628. H. M. 4. und letzter Theil,
ib. 4 Stb. 40. 30 Gesänge u. 10 Fugen.
[Berlin gr. Kl. B. B. br. Mus: C.
— Gesamtausg. aller Teile: 1646 H. M.
geistl. Gesg. Nrnbg., KüUsner, Sartorio.
4 Stb. Im Vorwoi-t -wird diese Ausgabe
bereits als eine 2. Ausg. der Gesamtaus-
gabe bezeichnet. Enth: 19, 27, 30 u.
42 L. [B. Frkft. B. B: C. u. B. B. Hbg.
C. u. A.
— Als 1. Ausgabe wird wahrsch. der
1643 von den Erben herausgegebene Aus-
zug gemeint sein: Davids Earpffe, nach
welcher etliche desselben Psalmen . . .
mit 1 St. und Bc. Nrnbg., Sartorio, in
Verlegung der Erben, fol. 8 Bll. mit
14 Nrn. [Kat. Mai.
1625 a. Kirchen Music 1. Theil mit
2—14 St. Nrnbg., Halbmaver. 13 Stb.
15 Nrn. [B. Frkft. B. Hbg. 5 Stb. B. B.
3 Stb. B. Nrbg. 8 Stb. B. Proske fehlt
C. B. P.?
— 1626. Ander Theil, zu 1—7 St. mit
Violen und anderen Instr. und einem Be-
richt für diejenigen so im Basso ad org.
unerfahren. Nnibg. , ib. 7 Stb. 4".
25 Nrn. [B. Frkft. B. Hbg. 4 Stb. B. B:
C. B. N. 5 Stb. Proske f. 1 a. Halle 2.
1625 b. Opusculum novum, von Pa-
vanen, Galliai-den . . . mit 4 St. ib. 4 Stb.
40. 50 Nrn. [B.B: C. B.L: T.
1628. Harmoniae novae sacr. cantio-
num 3—12 v. c. B. ad org. Ib. 9 Stb.
4". 29 Nrn. [B. B. B. Frkft. B. Hbg.
fehlt UI. vox.
1630 a. Musicalischer Freuden- u. An-
dachtswecker, oder geistl. Gesänglein zu
4—6 St. Ib. 4 Stb. 4°. 24 Nrn.
[B. Frkft. Wolfenb. B.B: C.
1630 b. Hertzen-trosts-Musica, geistl.
Meditationen mit 1 St. neben d. Bc. Ib.
1 vol. fol. 12 Nrn. [B. B.
— Hertzen-trosts-Musica, geistl. Medi-
tationen mit 1 St. neben d. Bc. Nürnb.
1636 Sim. Halbraayer. fol. 12 L. [B. M.
1631. Hertzens Andachten, geistl. Ge-
sänglein mit 4 St. auch die 7 Bulspsalm,
mit 1 St. u. Bc. Gedr. bey W. Endter,
in verl. des Autoris. Stb.? fol. 12 Lied,
u. 7 Ps. [ß. B; C. u. B. in fol. Proske.
Staden, Johann.
240
Staden, Sigm. Gottl.
1632. Harmoniae variatae sacr. can-
tionum 1 — 12 v. c Bc. Noribg., Wolfg.
Endler. 9 Stb. 4». 29 Nrn. [B. B.
la vox. B. Hbg. 3a 5a 8a. Bc. Musikfr.
Wien 4a 6a 7a u. Bc.
1633. Geibtl. Music- klang, darinnen
zu dem Bc. die meisten mit 1 St. mit
2 oder 3 Violen, die übrigen mit 3 St.
Gedr. bev W. Endter. 2 Stb. fol. 12 Nrn.
[B. B. Proske.
1643. Operum musicorum postkumo-
rum pars I. quae cont. Sonat. Pav. Ganz.
Symph. etc. ä 3 — 8 voc. Noribg., W.
Endteri. Sartorio. 6 Stb. 70 Nrn. [B. B:
fehlt 0 2.
Einzeldrucke, B. B: Cantus: 1. Wach
auf Teutschland, 4 St. 2. Ach bleib bey
uns, 8 St.
Ferner 11 Choräle 4 st. in Hassler's
Kirchengesänge 1637. Ln Gesangb. von
Dretzel 1731 Choralmelod. mit bez. B.
Ms. B. B. 0. Sign. 3 Stb. in 4», 2 C.
u. B. Hds. um 1619 am Ende Tänze.
Ms. B. B. T45, 40 deutsche u. lat.
Gesge. zu 4 u. 5 St. in P. — Andere
in T91.
Mss. in B. Brieg, siehe Kat., 5 def.
deutsche Gesge. u. 4 Galliard.
In Konrad Hagius von Ilagen Newe
kunstl. musical. Intraden 1617 Nr. 37
eine 4 st. Coui'ante.
7 Gesge. in alten Sanilwken. (Eitner 1).
ChiTsander veröffentlichte in der AUg.
miLsik. Ztg. Lpz. 1877 in Nr. 7 u. 8 eine
Anleitung den Bc. zu behandeln aus dem
Di-ucke von 1626.
Staden, Johann, Sohn das
alten Johann und Bruder des
Sigmund, war zwischen 1624 und
1628 auf AYartegeld vom Nürn-
berger Stadtrat gesetzt und erst
nach der Zeit wurde er als Stadt-
musikus angestellt (M. f. M. 29.
58 ff.).
Staden, Sigmund Grottliel).
Sohn des Johann; nach dem nach
seinem Tode gestochenen Porträt
ist er 1607 geboren (in Nürnberg?
Sein Vater trat nachweislich um
1609 den Posten in Kuhnbach anj.
gest. 30. Juli 1655 in Nürnberg.
Auf Kosten der Stadt Nürnberg
wurde er 1620 auf die Petition
des Vaters nach Augsburg zu
JaJcob Bamnami in die Lehre auf
ein Jahr gesandt. 1623 stand er
in Diensten der Stadt Nürnberg
als Stadtmusikus, ging aber 1627
nochmals nach Berlin, um sich
bei Walter Roice in der Viol
bastarda auszubilden. Nach dem
Tode seines Vaters erhielt 1634
Dretxel den Organisteuposten an
St. Sebald und den dadurch frei
gewordenen Posten an St. Lorenz
Sigmund, den er noch 1648 be-
kleidete. Mehr ist bis jetzt nicht
bekannt (Wiuterfeld 2, 377 ff. M.
f. M. 8, 47. 13, 53. 146, 29, 56
bis 61. Allg. d. Biogr. Koch 4,
116). Von seinen Werken kennt
man:
. . . Organist bey S. Lorentzen. Rudi-
mentum musicum; Das ist: Kurtze Unter-
weisung defs Singens, für die liebe Jugend
. . . zum drittenmal in Druck verfertigt.
Nrnbg. 1648 Bey Mich. KüKsner. kl. 8".
2 Bog. am Ende 9 zweist. Gesge. [B. B.
mit dem Autogr. des Yerf. B. Wagener.
Man kann aus dieser theoretischen Ab-
handlung wohl darauf schliefsen, dass er
auTserdem an einer Lateinschule in Nürn-
berg angestellt war. — Fetis verz. die
I. Ausg. von 1636, die 2te von 1648
(sie?) und eine 3te von 1663 (?).
Betrachtung der künfftigen Ewigkeit,
auss sehnlichem Hertzen, vff dem Siech-
betth angestellt durch M. Joh. Saubertum.
(4 voc.) Nürmbg. 1639 Sartorius. 1 vol.
4". [br. Mus.
Seelen-Music Erster TheU, Geist- vnd
Trostreicher Lieder, in allerley Anligen,
zu Trost vnd Errjuickung der Seelen . . .
Aufs Herrn Joh. Mich. Dilherrns Andach-
ten genommen vnd mit 4 Stim. . . neben
dem Bc. . . gesetzt, von ... In Ver-
legung Wolfg. Endters, durch J. Fr. Sar-
torium (in Nürnberg). 1644. 4 Stb. 4*^.
20 Gesänge. [B. B. B. Br. B. Frkft.
Elbing. B. W.
— Seelen-Music Ander Theü ... s. 1.
1648. [B. Hbg: C. Bc. B.W. (?).
Himmels- vnd Trostgedanken vnter der
Person der . . . Frauen Barbara von Wolff-
stein . . . bey der Leichbestattung den
II. Juni (1644) mit 4 Stim. 2 Bll. 4".
P. „Etwas ist's von hohem Blut." Der
Komponist nur mit S. T. S. gez. [B. Zw.
365. Ebendort unter 367, 2 der Trauer-
Gesang: Wer nach meinem Leben fragt,
für C. u. B. gez. S. T. S.
Staden, Sigm. Gottl.
241
Stadler, Georg.
Lobgesang aiif Wrangel, f. 1 Singst,
mit bez. Bass u. Eitornellen ä 3. Nrnbg.
1648 Pilleuhofer. 1 Bl. fol. Part. [B.
Zw. 720.
Das geistliche Waldgedioht oder Freu-
denspiel, genant Seeleicig. Gesangweis auf
Italianisehe Art gesetzt. Im 4. Teile von
Harsdörffer's Frauenzimmer - Gesprechs-
spiele. Nürnberg 1644. — Neue Ausg.
mit ausgesetztem Gb. in M. f. M. 13,
53 ff.
In demselben Werke Barsdöi-ffer's be-
finden sicli im 5. Teile 1645 S. 599: Der
VII Tugenden, Planeten, Töne oder Stim-
men. Aufzug. In kunstzierliche Melo-
deien gesetzet von . . . (M. f. M. 13, 147).
Im 2. Teile 6 Lieder f. 1 Singst, u. bez.
B. Im 3. Teile 8 Lieder ebenso, im
4. Teile 3 Lieder. Näheres 1. c. Seite 146.
Musikalische Friedens-Gesänge. Erste
Stimme. Nürnberg 1651 Mich. Endter.
[B. N: la.
In Saubert's Nrnbg. Gesangb. 1676
befinden sich auch einige geistl. Lieder
mit Bc. Ebenso in Erhardi's Gesgb. von
1659.
In Eist's Neuer himlischer Lieder 1651
zehn Lieder, Melod. u. B. im 1. Teile. —
Auch zu den geistlichen Dramen von Joh.
Klaj komponierte er die Musik (nach Koch
4, 116).
Ms. B. B., W 96 Nr. 1342 u. W 102
Nr. 1673 vier geistl. Lieder f. 1 St. mit Bc.
In neuen Ausg. 5 Gesge. (Eitner 2.
Der Joh. Gottlieb muss stets in Sigmund
Gottlieb geändert werden. Der Eat. des
br. Mus. 1899 nennt aber den Vater fälsch-
lich Johann Gottlieb.
Stacler, Johann, um 1612
zweiter Organist an der Hofkapelle
in Dresden mit 300 Gld. Gehalt
(Fürstenau 1, 47).
Stacllbaiir, Anton (?),
bekannt durch ein Tantum ergo 4 voc.
c. Bc. in Musikfr. Wien.
Stadler. In München waren
an der Hofkapelle angestellt:
Anton St... 1726 Hofmusikus
mit 200 Gld. Gehalt.
CajetanSt , . war 1791 Accessist-
Tenorist.
Franz Anton St. . . 1765 Orga-
nist mit 380 Gld. Gehalt. Wahr-
scheinlich ist der Organist Stattler,
der auch Stadler geschrieben ist
Rob. Eitner's Quellon-Lexiton. Bd. 9.
und im Jahre 1777 nur 100 Gld.
Gehalt hatte, derselbe (Kreisarch.).
Haffner, in Oeuvres melees, Bd. 9
bringt von Franz Anton Stadler eine
Klaviersonate und bez. ihn als Hof- und
Kamnierorganist in München.
Stadler, a) Anton, b) Johann,
beide Klarinettisten an der Hof-
kapelle in ^Y\en von 1787 ab bis
zu ihrem Tode mit je 400 Gld.
Gelialt. 1799 wird a) pensioniert
und starb 15. Juni 1812, 59 Jahr
alt, b) st. am 2. Mai 1804, 48 Jahr
alt (Köchel 1). Anton steht in
schlechtem Andenken. Jahn 3,
248 schreibt: ein ausgezeichneter
Klarinettist, dabei voller Possen
und Späfsen, der sich mit Ge-
wandtheit in die Gunst anderer
einzuschmeicheln wusste, dabei
ehrlos und frech. Er hatte sich
bei Mozart so eingeschmeichelt,
dass letzterer ihn häufig zu Tisch
einlud und für ihn komponierte,
ihm Geld und AYertsachen borgte,
aber nie etwas wieder erhielt.
Die Musikfr. in Wien besitzen von
ihm: 3 Caprices pour Clarinette. Ter-
zetten für 3 Bassethörner, in Stb. — In
B. B: 6 Duettinos p. 2 Csäkans ou Czäkan
et Violon. Vienne, Magasin. 2 Stb. — •
3 Caprices p. Csäkan ou Flute double.
Vienne, ehem. Druck.
Dittersdorf in seiner Selbstbiogr. S. 127
erwähnt einen Stadler, der um 1764
Oboist an der bischöfl. Kapelle in Press-
burg gewesen ist.
Stadler, C . . ., von Luzern.
Im Stifte Einsiedeln befinden sich von
c. 1780 im Ms. „Ciavier -Sonaten" in
qufoL, zusammengebunden mit Houauer.
Stadler, Oeorg-, wird am 6/8
1778 als Hoforganist in München
mit 100 Grld. Gehalt erwähnt, der
in Pension tritt und 6 Kinder hat.
1803 erhält seine "Witwe Pension
(Kreisarchiv). Die Lpz. Ztg. 8, 313
erwähnt einen Hoforganisten in
München im Jahre 1806 unter
obigem Namen.
Sein Sohn Xaver erreichte im
16
Stadler, Joh. Wilh.
242
Stadler, Maximilian.
3. Quartal 1780 sein 18. Jahr und
wird als Mitglied angestellt. Ein
anderer Sohn Thomas wird 1786
18 Jahr. 1789 wird ein Hof-
organist Georg mit 285 Gld. verz.
(Kreisarchiv),
Stadler, Johann Wilhelm, war
1786 Stadtkantor in Baireuth, kom-
ponierte viele Singstücke, wie Ger-
ber 1 sagt, und besafs eine reich-
haltige Musikbibliothek. In einer
Subscriptionsliste ist er Stadtler
geschrieben.
Stadler, Josei)h, Bassist an
der Hofkapelle in Wien von 1772
bis t 6- Jan- 1777, 52 Jahr alt
(Köchel 1), Man kennt von ihm
eine Fantasie f. Streichquartett im
Äutogr. B. B. Grasn. und eine Violin-
schule, Fragment. In Hofb. Wien, Ms.
18458 im Autogr. das 4stim. Lied „Vom
Weinberg" (Ist ein Weinberg dir ge-
geben) in Part.
Stadler, 3Iathlas, Violinist in
Salzburg, ist von 1787 bis 1803
Lehrer am Kapellinstitute und
wird noch 1807 als Violinist an
der Domkapelle erwähnt (Pere-
grinus 117).
Stadler, Abt 31aximilian, geb,
4. Aug. 1748 zu Melk (Oesterreich),
gest. 8. Nov. 1833 in Wien. Kam
als Sängerknabe nach Lilienfeld,
trat 1767 ins Kloster Melk ein,
nachdem er bei den Jesuiten seine
theologischen Studien gemacht
hatte. Als Kaiser Joseph H. 1786
die Klöster aufhob, wurde er zum
Comandatar-Abt in Lilienfeld er-
nannt. Vom 28, Mai 1789 bis
zum 22. Nov. 1790 lebte er im
Stifte Kremsmünster, teils als Seel-
sorger, teils als Lehrer, Von 1791
bis 1803 als Privatmann in Wien,
Seine aufserordentiiche Technik
als Orgelspieler und auch als Kom-
ponist öffneten ihm alle Musik-
kreise. 1803 — 16 war er Pfarrer
in der Vorstadt Alt-Lerchenfeld
und dann in Böhmisch Krug. Die
letzten Jahre seines Lebens ver-
lebte er wieder in Wien. Ein
Verehrer Haydn's und Mozart's
konnte er sich mit Beethoven's
Kompositionen nicht befreunden
und blieb ihnen stets fern. St,
stand bei der Mitwelt in hoher
Achtung, sowohl seines Wissens
und Könnens, besonders in der
Musik, als auch seines ehrenwerten
Charakters halber (Kornmüller 1,
430. Nekrolog u. Bibliogr. in Lpz.
Ztg. 36, 133. In früheren Bden,
zahlreiche Urteile, wie in der
Wiener Musikztg. 1 u. f., beson-
ders in Bd. 7. Schilling ausführ-
liche Biogr., Fetis in der Ueber-
setzung. Ignaz Mosel schrieb einen
Nekrolog, erschien erst 1864, siehe
Mosel. In Genee's Mitteilg. f. d.
Mozart-Gemeinde in Berlin, 9, Heft).
Verzeichnis seiner Werke.
Vertheidigiiug der Echtheit des Mo-
zartischen Requiem. Allen Verehrern
Mozart's gewidmet von . . . Wien 1825
Tendier. 8". 30 S. — 2. Ausg. ib. 1826.
30 S. — Erster und Zweiter Nachtrag.
Wien 1827 Mansberger. 51 S. [B. B,
B. Lpz. von 1826 und 1827. ß. M.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Gottfried Weber hatte in Schott's Cae-
cilia, Bd. 3 Seite 205 gerade diejenigen
Sätze des Requiems als unecht bezeichnet,
die von Mozart selbst herrührten. Es
entspann sich darüber ein jahrelanger
Streit, an dem sich auch Sievers 1829 und
von Mosel 1839 beteihgten, bis man das
Autograph fand und der Streit endlich
geschlichtet wurde. Siehe Bagge's Deutsche
Musikztg. Wien 2, 380. In obiger Cae-
cilia sind auch in den folgenden Bden.
noch Artikel über das Requiem zu finden.
Die Befreyuug von Jerusalem. Grofses
Oratorium in 2 Abthlg. Wien, S. A. Steiner
& Co. P. 353 S. [B. B. Dresd. Mus.
Darmst. auch im Ms. B. M. Proske.
Kremsmünster. Musikfr. Wien. R. C. of
Mus. Hofb. Wien. ß. Kgsbg. 3 Nrn. im
Ms. Einsiedeln in P. u. Kl.-A.
— El.-A. Ib. [B. B. Dresd. Mus.
Musikfr. Wien.
Missa (in G. Nr. 1) f. 4 Singst. 2 V.
2 Hörn. Contrab. u. Orgel. Wiea, Has-
Stadler, Maximilian.
243
Stadler, Maximilian.
linger. 0 Stb. [B. M. Kremsmünster.
besitzt mehrere Messen nebst vielen an-
deren Werken von ihm. Hofb. "Wien
1 Messe im Ms. 15 911.
3 Missae c. orch. Ms. P. [Kloster-
neiiburg.
Requiem f. 4 Singst, u. Orch. Wien,
Steiner & Co. 10 Stb. [ß. B. Leipz.
Thom. im Ms. (Fd.) B. Egsbg. in 10 Stb.
B. B., Ms. 21 100 in P. Hofb. Wien Ms.
Ecce sacerdos, 4 voc. Ms. 262, 40.
P. in Dresden. Auch in Regensburg,
Dombibl.
— Wien bei Steiner & Co. 4 Stirn.
u. Orgel. P. [Hofb. Wien.
Libera me Dne. f. 4 S. u. Orgel. Wien,
Steiner & Co. 5 Stb. [B. Egsbg. B. M.
Eegensburg Dom. Hofb. Wien.
3 geistliche Gesänge: Asperges. Tan-
tum ergo. Libera me. Ib. [B. B.
Gott. Eine Hymne (von Gersternberg)
f. Chor u. Orch. Ms. 17097. P. [Hofb.
Wien. Musikfr. Wien.
Offertorium: Magna et mirabilia 4 v.
0. orch. P. Autogr. [Hofb.Wieu 16436.
Deutsches Salve regina f. 1 Singst, mit
Elav. [Musikfr. Wien.
Zwölf Psalmen David's nach Mendels-
sohn's Uebersetzung, für eine und mehr
Singst, mit Begltg. des Pfte. . . Wien,
P. Mechetti qm. Carlo, qufol. 8 Hefte
je 12 S. zusammen 24 Ps. [B. B. Darmst.
B. M. Schwerin F. Hofb. Wien in 6 Hef-
ten 18 Ps. Musikfr, Wien 12 Ps.
10 Psalmi vesp. 4 voc. c. org. [Regens-
burg Dom.
Der 23. Psalm Davides: Dominus regit
me, f. 1 Singst, mit Pfte. Ms. [Schwe-
rin F.
Der 24. Psalm f. Chor, Solo u. Orch.
in P. gedruckt. [Musikfr. Wien.
29. Ps. Herr, du Messest mich genesen,
f. Sopr. u. Chor. P. Autogr. 30/12 1832.
[Musikfr. AVien.
Psalmi vesper. 4 voc. c. org. Ms. 19081.
P. [Hofb. AVien.
Psalm 24. 63. 94 und 5 andere Ps. in
gleicher Besetzung, im Autogr. P. [Mu-
sikfr. Wien.
Der 50. Ps. Miserere f. 4 Singst. Wien,
Steiner & Co. P. 5 S. [B. M. Hofb.
AVien. Berlin Singak.
Der 50. u. 148. Ps. nach Mendelss.'s
Uebersetzg. f. 4 Stirn. Autogr. in B. B.
2 Pange lingua 4 voc. [Regensbg. Dom.
Graduale : Salvum fac. . . Part. Wien,
Diabelli & Co. P. [Proske.
Tantum ergo 4 v. c. org. Ms. P.
[B. M.
4stim. Trauergesänge mit Orgel. Wien
u. Triest 1805 Geistinger. 40. P. 16 S.
[B. B. Hofb. Wien. Musikfr. Wien.
\^di aquam 4 voc. c. org. [Regensbg.
Dom.
An die Versöhnung (v. Kuffnerj f. 4 St.
Wien, Steiner & Co. P. [B. B.
12 Lieder von Geliert f. 1 Singst, mit
Klav. [Musikfr. Wien.
Die Musikfr. in Wien besitzen für
Chor, Solo und Orch: 2 Messen. 2 Re-
quiem. 80 Psalmen. Magnific. und 11
andere geistl. Gesge., alle in Stb.
Im Samlwk. Ecclesiasticon, Wien, Stei-
ner, sind die Nrn. 22. 23. 35. 36 von ihm.
Urania. — An die Versöhnung, für
Chor und Orch. P. [Musikfr. Wien.
Hoch du mein Vaterland, 4stim. mit
Harmouiemusik. Stb. [Musikfr. Wien.
Die Frählingfeyer von Klopstock. Can-
tate in P. 1798. [Musikfr. AVien. Hofb.
AA'ien, Ms. 19136 in Kopie.
Kassandra, 2. u. 3. Auftritt der 2. Ab-
theilung der Polixena von CoUiu. [Musikfr.
Wien.
Glaube, Hoffnung und Liebe von Ch.
Kuffner, f. 4 St. Wien, Steiner & Co.
Part. [B. B. Hofb. Wien. Stadtb. Bres-
lau. Musikfr. Wien. Berlin Singak.
5 Chöre zu dem Trauerspiel Polyxem
von Heinr. von Colliu, mit Orch. Ms.
15978. P. [Hofb. AA^ien. Musikfr. Wien.
Der stumme Peter, Singspiel in 1 Aufz.
von Stadler, ohne Vornamen. [München
Opernarch.
Recit. ed Aria: Non fernere, amato per
Sopr. c. orch. Ms. 16524,5. P. [Hofb.
Wien.
Lied, die Liebe von Stoliberg. [Musikfr.
Wien.
In J. G. Hientzsch' Neue Samlg. leich-
ter Chöre . . . Breslau 1828. Nr. 10 u.
22 von St. [B. Kgsbg. Samlwk. 54.
1 Lied in Voss' Musenalmanach 1782
p. 159. [B. M.] In Theomele 2. Bd.
1 Lied, im 4. Bde. 2 Nrn.
2 Senates suivies d'une fugue pour le
Pfte. Composees par l'Abbe ... A Zuric
chez J. G. Naigueii. qufol. 34 S. [B. B.
B. M. B. AVagener. Musikfr. Wien.
Tre Fughe per Forgano o Pfte. A^ienna,
Sauer & Leidesdorf. 9 S. [B. B. B.
AVagener. Schwerin F. EinsiedeLn.
Fuga in F. Thema sopra A. B. C. D.
E. F. G. H. s. 1. [B. B.
Fuge (mit einem Vorspiele) f. d. Pfte.
Wien, Steiner & Co. qufol. 16 S. [B. B.
B. AVagener. Hofb. Wien.
Canon (Hin ist alle meine Kraft) zu
Haydn's letztem Quartett für 2 V. Va. u.
16*
Stadler, Michael.
244
Stadlmayr.
Ycl. bearbeitet. Wien, F. Glöggl. 4 Stb.
[B. Wagener.
Sonate in F. — 1 Sonate und 6 Sona-
tinen. [Musikfr. Wien.
3 Fugen op. 1. — Fnge über den
Namen Frz. Schubert f. Klav. oder Orgel.
[Musikfr. Wien.
Tabelle, aus welcher man Menueten
und Trio herauswürfeln kann. Wien 1781.
[Musikfr. Wien.
Stadler's Ana c. 36 Var. In Steiuer's
Musee musical des Claveciu. [B. B.
Im Samlwk. Künsll erverein mit Varia-
tionen vertreten f. Pfte.
In neuen Ausg. 3 Gesge. (Eitner 1).
Autographe in B. B., Grasu. :
1 Trio f. Clav. Y. Ycl. von Mozart,
ergänzt von Stadler. — 8 Praeambulen
f. Orgel. — Beschreibung der Fragmente
aus Mozart's Xachlass. — Dei 130. Psalm
f. 1 Singst, mit Xlav. — Allegro f. Klav.
1772. — Fragm., Fugen u. a. ohne Yor-
namen.
Die Hofb. Wien besitzt in Mss. 18621
den Schluss vom Credo ab einer Messe
von G. Benda. 18985 den 94 Psalm
nach Mendelsohn's üeberstzg. 6,8 1831
im Antogr. P. 4 voc. 18993 obige Messe
im Autogr. vom Credo ab. 19057 Mo-
zart's Requiem so weit es Mozart ge-
schrieben hat in Kopie von St. 19081,
9 Psalmen in Part.
Stadler, 3Iicliael, 1678 Kapell-
meister am Dome zu Wien (Pohl
3, 33).
Stadliii, Greorg Joseph, von
Zug (Schweiz), war Vikar zu Ober-
wyl und starb um 1756 in Zug.
Er war als Komponist von Ge-
sangs- und Instrumentalsachen be-
kannt (Schubiger 2, 51. G. Becker
1, 142).
Stadlmaim, Ignaz, war von
1734—1741 Hofscholar im Yiolin-
spiel an der Ksl. Kapelle in Wien
(Köchel 2, 230. 446. 448 wechselt
mit dem Xamen zwischen obigem
und Stadimai)-, so dass es zweifel-
haft ist, wie er eigentlich hiefs.
In 1 Nr. 939 u. 1081 verz. er
einen Ignaz Stadimann, der vom
1. Jan. 1736 bis f 24. Febr. 1753,
39 Jahr alt, als Violinist an der
Hofkapelle angestellt war; ob das
der obige ist, bedarf noch der
Untersuchung). Sein Gehalt be-
trug 400 Gld.
Stadlmauii, ^lichael, Contra-
bassist an der Hofkapelle in Wien
von 1799-1813 (Köchel 1).
Stadlmayr, Johann, in Frei-
sing geb. Fetis (unter Stadelmayer,
wie er sich aber nirgends schreibt,
aufser in 1610 Stadelmayr), setzt
sein Geburtsjahr c. 1560, was wohl
zu früh ist, da er erst 1603 be-
gmnt seine Werke herauszugeben,
die bis 1645 reichen. Er starb
nach dem Sterbebuche der Pfarre
Innsbruck am 12. Juli 1648 da-
selbst und wird Eofkapellmeister
genannt. Er soll zuerst in Diensten
des Erzherzogs Maximilian von
Oesterreich in Graetz gestanden
haben, wurde dann Kapellmeister
des Kaisers Kudolph in Prag,
welchen Platz er noch 1612 be-
safs (Köchel 1 verz. ihn nicht) und
trat dann in den Dienst der Erz-
herzogin Claudia von Toscana, die
in Innsbruck residierte, wo er noch
1642 lebte (Fetis). Leider stehen
mir nur wenige Titel Wortlaute
seiner Werke in genauer Kopie
zu Gebote, die obige Angaben be-
stätigen oder widerlegen, doch
werden folgende Titelangaben ge-
nügen: Im Jahre 1603 bez. er sich
als Musicus des Erzbischofs von
Salzburg und fügt seinem Xamen
den Geburtsort bei. Die Stellung
beim Kaiser Eudolph ist sehr fi'ag-
lich und kann nur auf einer Ver-
wechselung mit dem Erzherzoge
Leopold beruhen. 1608 erschienen
die Magnificat in Passau und ist
er noch in gleicher Stellung in
Salzburg, 1610 ist er Kapellmeister
beim Erzherzog Maximilian von
Oesterreich, ebenso noch 1614 und
1618; die Dedic. sind ohne Ort
gez., die Werke erschienen aber
Stadlmayr.
245
Stadlmayr.
zum Teil in Innsbruck. 1625 aber
dient er als Kapellmeister beim
Erzherzoge Leopold von Oester-
reicü in Innsbruck. Erst von 1636
ab zeichnet er sich als Musik-
direktor der Erzherzogin Claudia
in Innsbruck, wo er bis 1615
zu verfolgen ist. Hupfauf, J. P.,
schrieb in der Scilzburger Zeitg.
einen Artikel über St., der aber
biogr. nur wenig Sicherheit bietet.
Chronologisches Yerzeiclinis seiner
nachweisbaren "W'erke:
1603. Sacnmi beatiss. Yirginis Mariae
canticiim quod quinis, 6, 7 et 8 voc.
concinatui'. Monach. 1603 excud. A. Berg
et Nicol. Heinricus. 10 Magnif. Dedic.
gez. vom Autor: Musicus des Erzbisch.
v. Salzbm-g. 1603. 8 Stb. 40. [B. B.
Proske. Brüssel.
1608. Magnificat 4 voc. super 8 tono-
rum. Patarä 1608 Neuningerus. 13 Ge-
sänge zu 4 — 8 Stim. [Proske.
1610. Missae 8 vocum. Cum duplici
Basso ad org. . . August. Vind. 1610 Jo.
Praetorius. 9 Stb. 4«. 5 Mess. [B. B.
B. Br. fehlt C 1. B. M. fehlt B 2. Dan-
zig Kathar: A 2. B. A: fehlen AI. Bc.
Kremsmünster, deren Besitztum mir nur
zum Teil bekannt ist und gerade von St.
sehr zahlreich sein soll, doch teilweise
inkompl.
1614. Super magnae matris divino
carmiue. Magnificat. Symphoniae vaiiae,
secundum varios modos musicos, aliae
octonis, una 12 vocib. . . . c. Bc. . . Oeni-
ponti 1614 Dan. Agricola. 9 Stb. 4».
9 Magn. [B. B. B. Br.
1616. Missae 12 voc. cum triplici Bc.
üb. 2. Vien. 1616 Tvpogr. Fonnicana.
13 Stb. 40. [B.M. Kremsmünster kompl.
1618. Cantici Mariani septies variati
lib. 4. cum 12 vocib. c. triplici Bass. org.
Op. 6. Oenip. 1618 Agricola. 13 Stb.
4". 7 Magnific. [B. M. Kremsmünster.
Proske fehlt AI. T 2.
1625. Musica super cantura gregoria-
nura in duas partes divisa. Quanim
pars I. Missarum dominicalium Introitus
complectitur. Pars 11. Festomm & tarn
de proprio, quam comrauni sanctorum,
toti anno ... 5 vocib. etiam c. Bc. ad
lib. . . Ravenspurgi 1625 Jo. Schroterus.
Dedic. am 21/9 1625 in Innsbruck gez.
6 Stb. ? 40. 1. Teü 52 Introitus. 2. TeU
50 Introitus. [Paris Nat, Stb. ? Krems-
münster soll mit 1626 gez. sem, Stb. ?
Upsala: C. T. 5a. Bc. B. Br: A. defeki:.
— Musicae super Cantum gregorianura
pars II. Ravenspui'gi 1626 Joa. Schröter.
[Göttweih Bc.
1628. Hymni totius anni 4 voc. Oeni-
ponti, Gachius. 4 Stb. 4*^. [Krems-
münster. Neue Part.-Ausg. in Denkmäler
der Tonk. in Oesterreich 3. Bd. fol.
1629. Moduli Symphoniaci, in Augustiss.
Christi nati ... 5, 6, 7 & pluribus vocib.
(siehe Titel bei Eitner 1 S. 278). Oenip.
1629 Jo. Gächius. Stb.? 4«. Enth.
aufser St. noch Luythou, Regnart u. Via-
dana. Vom Verleger zusammengestellt.
[B. M: A. 2 B. 6a Bc. Proske: Bc.
Kremsmünster: A. T. B.
1631. Missae concertatae a 6 adjuncto
choro secundo sive ripieni . . . Oenip.
1631 Gächius. 13 Stb. 4°. [B.M. B. B:
C 2. A. Kremsmünster.
1636. Antiphonae vespeitinae : Alma
redemptor 2 — 8 vocib. et Bc. Oenip.
1636 ib. Stb.? 4». 35 Nrn. [B. B. 6 a.
B. M: T. Kremsmünster.
1038. Odae sacrae Jesu Christo Sal-
vatori hominum nato et resurgenti can-
tatae a 5 v. et totidem instr. üenip.
1638 Gächius. 11 Stb. 4», 5 Singst. 2 V.
Va. Altus, Va.Tenor, Va. Bassus, Org.
Enth. einige Gesge. von Anibr. Reiner.
[B.M: 2 C. Org. Proske kompl. hds. an-
gebunden anonyme deutsche Gesänge.
B. B: Org. Brüssel kompl.
1640 a. PsaJmi vespertini omnes c.
2 Magnif. conc. ... 6 voc. et Bc Oenip.
1640 Wagner. Stb. ? 4°. [B. M: 2 C
Bc. B. B: Bc.
1640 b. Salmi a 2 et 3 v. c. 2 V. 0
Cornetti . . . Inspruch. 1640 Mich. "Wagner.
7 Stb: 2 C. B. 2 V. 1 Teorba, Bc. [B. M:
2 C. V2. B. B: Viola 0 Teorba, Bc.
Brüssel kompl.
1641a. Missae brevis a 4 v. c. una
pro defunctis et alia 5 v. Oenip. 1641
Wagner. 6 Stb. 4«. [B. M. fehl. A. C 2.
Brüssel 6 Stb.
— Die Nat.-Bibl. zu Paris besitzt eine
Ausgabe: Mi.ssa (?) breves (?) 3 cum una
pro defunctis. 3. edit. 1660 ib. Auch
Fetis erwähnt sie.
1641b. Psalmi integri, a 4 vocib.
concertantibus , quatuor alüs accessoriis
ad lib. accinendis cum 2. Cornet. sive
Viohn. comp. . . . Oenip. 1641 Mich.
AVagner. 12 Stb. (8 Singst. 2 V. oder
Cor., Violon u. Bc.) 4". 18 Nrn. [B.M:
2 C. Bc. Brüssel Nr. 1768 kompl. Krems-
münster? Stockholm C— B. chori 2. V 1.
1642. Missae concei-tatae a 10. et
Stadimayr.
246
Staes, Ferdinand.
12. voc. et instrum, cum 4 partib. pro
secundo choro. Oeniponti 1642 Mich.
Wagner. 4". 4 Mess. [Proske. B. M:
2 C. Paris Nat.? Kremsmünster? Ko-
penhagen: C — 5 a Tox.
1643. Missae IX voc. piimo choro
concert. ä 5 v., secundo pleno c. Sym-
phoniis. Antv., Phales. 1643. 3 Mess.
[Musikfr. Wien 11 Stb.
1645. Apparahis musicus sacranira
cantioDum 6—24 vocib. et instr. Oeuip.
1645 Wagner. Stb.? 4". 5 Xru. [B. B:
AI. Tl. C 2. B.M: Pars 1.2. Proske:
Pars 1. 2. pro Instj-um. Berlin Kirchen-
inst: Pars 1. u. 6 pro Instr.
s. a. Psalmi a 4 (Kopftitel) s. 1. et a.
[B. B: Bc.
hl Manuscripten.
Missa dominicalis a 4 voc, org. con
Contrabasso in Contrapuncto in cautum
fermum. Ao. 1641. Ms. in fol. [Proske.
In B.B. T40, Gesge. in P.
In B. Br. 8 Magnif. und Missa super
Ingredimini omnes, Missa super Jubilate
Deo (siehe gedr. Kat.).
In B. Joach. 2 Missae 8 voc. in P.
In Kremsraünster L. Bd. A Nr. 3,
Missa 8 voc. super Ingredimini. Nr. 6,
Magnif. 8 v. — L. Bd. E. Mehrere Magn.
5 — 8 v. — Ave Maria 6 v. c. org. in
L. Bd. 3 p. 168. — 1 Magnif. in Bd. A.
In B. M., Ms. 38, Missa 8 voc. sup.
Fuggi pur se sai (gedr. in 1610 Nr. 3).
— Ms. 85 Magnif. super 8 tonos 4 voc.
(gedr. in 1608). - Ms. 26, 1 Magnific.
in Orgeltabulatiu'. — Missa super Ingre-
dimini 8 voc. in P. (fehlt im gedr. Kat.).
Ms. alte Sign. I, 40. Hof b. Wien: Missa
sup. Hör che nel suo bei seno, 12 voc.
in 3 chori. Ms. 18587: Tantum ergo
4 voc. c. org., moderne Part. Aus der
Philomela 1624 1 Tonsatz in Part, ohne
Text.
In Musikfr. Wien : Tantum ergo, 4 voc.
in P.
In Tpsala: 3 Motetten f. Singst, u. V.
in Tabulaturpartitur.
14 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1)
und in Vinc. Scapitta's Vaghi fiori 1628
eine Antiphona 4 v. c. Bc.
Staeckel, . . .
kommt im Samlwk. Erato mit Lie-
dern vor.
Stählin, J... J...- Lebte Ende
des 18, bis ins 19. Jh. hinein und
gab heraus:
Kurzgefasste Guitarrschide nebst
üebungsstücken und Gesängen. Offen-
bach, Andre (C. F. Becker). Die B. B.
besitzt von ihm: Anleitung zum Guitarr-
spiel. Offenb., Andre.
Stälilin - Storcksbiirg , Jakob
YOll, geb. zu Memmingen, gest. zu
Petersburg den 6. Juli 1785. Er
war Ksl. russischer Staatsrat, Mit-
glied und Sekretär der Akademie
der Wissenschaften zu Petersburg.
Er schrieb:
Nachricht von dem Russischen Theater
in Haigold's Beylagen zu dem Unver-
änderten Russland, 1. Bd. Auch eine Ge-
schichte der Tanz- und Tonkunst in Russ-
land, ebd. 2. Bd. Letztere druckte Hiller
in seinen Wöchentlichen Nachrichten,
Jahrg. 4, S. 154 ff. ab (Gerber 1).
Staelt (Stael), Da. (?), von 1483
bis 1486 päpstl. Sänger (Viertel].
3, 242).
Stäps, . . . studierte 1767 zu
gleicher Zeit mit Gerber in Leipzig
und wurde darauf Kantor in einer
sächsischen Stadt.
Gerber 2 fühii von ihm allerlei geistl.
Kompositionen an. Breitkopf verz. im
hds. Verz. 1780 p. 22 eine Sinfonie von
ihm. — Gramer 2, 723 schreibt: Kautor
und Musikdirektor in Schleusingen um
1785; noch ein junger Mann, dabei ein
guter Theoretiker und Komponist.
Stärck, Peter, bekannt durch:
Freudenschall ... An S. K. Hoheit
den Erzherzog Joseph . . . von Ungarn.
23'8 1801. Wien, C G. Täubel. 13 Stb.
[b: m.
Staerek, Philipp TTllhelm,
Rektor und Organist zu Wrietzen
a/d. Oder. Gab heraus:
Organi Wrizensi Viadrini . . . descriptio.
D. i. Beschreibung der alten abgerissenen
und neu erbauten Orgel in Writzen a/0.
Berlin (1729) Müller. 4». 51 S. [B.B.
B. Lpz. B. Wagener. Brüssel.
Stärzer, siehe Starzer.
Staes, Ferdinand (Philipp -Jo-
seph), geb. 16. Dez. 1748 zu
Brüssel, gest. ebd. 23. März 1809.
Schüler von Vitzthumb, besafs um
1780 den Organisteuposten an der
Hofkapelle daselbst und war als
Musiker und Komponist sehr ge-
schätzt. Von letzterem verz. Strae-
ten 4, 347 nebst Beschreibung:
Staes, Godefroid.
247
Stahel.
Oenvre 1, 3 Sonatcs. Oeuvi'e 3, 3 Se-
nates, oe. 4. 5. je 8 Senates. 1 Concerto
p. le Clavecin av. orch. oe. 7 Idees de
campague p. le clav. 1 Sonate im Ms.
2 Ouvertüren im Arrangement. Obgleich,
ihm dieselben vorgelegen haben müssen,
giebt er keine Nachricht vom Fundorte.
Bekannt sind mir:
3 Senates pour Clavecin ou le Fortep.
av. acc. d'un V. et Vcl. oe. 1. BruxeUes,
A. Vanipen. fol. (Straeten schreibt van
Ypen. 21 S. in fol.) [Dresd. Musik.
Sonate p. le Clavec. ou Fortep. av. acc.
d'un V. 2 Stb. im Ms. [B. M.
Burney 1, 51 schreibt: Ferdinand Straze
(soll Staes sein), war um 1772 Organist
an de la Madelaine zu Brüssel.
Staes. Gfodefroid. Nach Strae-
ten 4, 356 gab er heraus:
2 grandes Walses pour le Fortep. av.
de flute, . . . Staes, cadet. Paris, Xader-
mauu. fol. 9 S. Auch soll er mit
1 Kla\'iersonate in den Werken Ferdi-
nand's vorkommen (Straeten 4, 355).
Staes, Gfuillaume I., 2. Orga-
nist an der Hofkapelle in Brüssel,
wurde am 17. April 1758 mit
300 livres Gehalt ernannt und
1777 zum ersten Organisten mit
600 Gld. Gehalt. 1785 bescheinigt
er die Güte der Klavierinstrumente
von Mathias Bremer (Straeten 2,
124. 4, 327. 335. 339 ff.). — Sein
Sohn Ferdinand verti'at seit 1768
öfter seinen Vater und wird um
1772 intermistisch an der Hof-
kapelle verwendet (Straeten 4, 335).
Gregoir, Panth. 6, 131 verz. einen
Staes ohne Vornamen, der an der Oper
um 1767 als Clavicenist angestellt -war.
In 3, 87 zeigt er von einem OuiUaume
Staes ein „Concerto p. le clavecin, av.
acc. de 2 V. A. Ycl. Contreb. 2 Fl. et
2 Cors, Oeuv. 6. Paris et Bi-uxelles,
chez Yan Ypen et Mechtler 1779" an.
Staes, (xiüllaume II., Bruder
des Ferdinand, geb. um 1751 zu
Brüssel, liefs sich gegen 1786 in
Paris nieder und gab bei Sieber
allerlei Klavierpiecen mit und ohne
Begleitung heraus (Fetis. Straeten
4, 346).
Staes, Joseph, bekannt durch
(3) Sonates poui" Clavecin avec acc.
ein englischer
d'un V. et Vcl. Oeuv. 1. 3. 4. Braxelles.
[Paris Nat.
Le plaisirs de la campague, Sonate p.
le Clavecin. Ms. [ib.
Staffelberger, Koiirad, Cou-
ventual im Kloster Admont in
Steiermark und um 1409 daselbst
Sangmeister (Kornmüller 1, 210).
Staifelius, Johann, lebte um
1645 in Regensburg (Mettenleiter
1, 232).
Stafford, ..
Musiker ist
im Samlwk. Aires 1678 a mit 3 Gesgen.
vertreten. Auch in Playford's Choice
Ayi-es 1675 steht 1 Gesg.
Stag'gins, Isaac, wurde am 12.
Dez. 1661 als Violinist an der Ke:l.
Kapelle in London angestellt. Er
wird noch 1668 verz. (Nagel 1,
51 ff.).
Staggins, Nieholas, ein eng-
lischer Musiker, der seit etwa 1675
Mitglied der Kgl. Kapelle in Lon-
don war, 1682 zum Direktor der
Privatkapelle des Königs gewählt
und in demselben Jahre den Doctor-
titel von Cambridge erhielt. Später
hielt er Vorlesungen über Musik
in Cambridge. 1697 gab er im
Saale York-buildings in London
ein Konzert von eigenen Kompo-
sitionen. 1698 wurde Eccles sein
Nachfolger als Direktor an der
Kgl. Kapelle und im Jahre 1705
starb er. Tudway wurde sein
Nachfolger an der Universität in
Cambridge (Hawkins 4, 373. 483.
5, 6. 91. Grove. Nagel 1, 63. 65).
An Kompositionen sind nachweisbar in
Playford's Choice Ayres 1675 oder 1679.
1 Duett „The princely goodness" in Ms.
118 [Cambridge]. 6 englische Songs in
Ms. 634 des br. Mus. unter Stagiitgs.
Ein Dialog „How unhappy", Melod. u. B.
in Smith's Musica antiqua S. 173.
Stahel (Stahl, Stoel), Johann,
ein Komponist aus der 1. Hälfte
des 16. Jhs., der
in alten Samlwken. mit 11 deutschen
und latein. Gesgeu. vertreten ist (Eitner 1).
StaUmann.
248
Stamegna.
Im "Winterfeld ein Sstim. Tonsatz in P.
(Eitner 2). Mss. in B. B., W. 94: Ich
will zu Land ausreiten 2 voc. "WGß:
Nun lasst uns den Leib begraben 5 v.
W 99 : Vater unser im Himmelreich. 4 v.
— 2 lat. Gesge. im Ms. 940 zu 4 und
5 Stirn, in B. Proske.
Stahlmann, F . . . J . . ., Lebens-
zeit imbekannt.
Das Conservat. zu Brüssel besitzt von
ihm im Ms. 2 Sonaten für Klavier.
Stainbacli, Ignaz, 1692 philos.
Kandidat in Amberg, Komponist
einiger geistlichen Dramen (Metten-
leiter 2, 97).
Staindl, Johann, Chorvikar zu
Passau (siehe Winterburger 1513).
Staingaden, R. P. Constanz,
Kapellmeister an Ord. Min. Prin-
cipis Francisci Joannis Episcopi
Constantiensis, nach deoi Drucke
von 1B66, betitelt:
Flores Hyemales prompti ex horto ä
3. et 4. voc. c. 2 Viol., Motettis, Missis,
Sonatis et Vesperis. Op. 4. Constantiae,
tipi Episcopal. ap. Jo. Jong. 1666. 19
Mot., 2 Sonaten, 3 Mess.
7 Stb. 4".
[Musikfr.Wien
Staininger, Christ. . ., Organist
an St. Martin in Amberg um 1671
(Mettenleiter 2, 96. 97).
Stalcler , J . . . Dominicus
Xaver, geb. 1725 zu Luzern, gest.
1765 ebd. Entwickelte schon früh-
zeitig bedeutende musikalische An-
lagen, so dass ihn seine Vaterstadt
zur weiteren Ausbildung nach
Italien sandte. Später ging er
nach London, von da nach Frank-
reich und trat in den Dienst des
Prinzen von Monaco und später
in den des Prinzen von Conde,
liefs sich auch mehrfach als Vir-
tuose in Paris hören.
Hier veröffentlichte er 24 Sinfonien
a 2 V. A. et B. und 6 Trios ä 2 V. et B.
Zurückgekehrt in seine Vaterstadt, wurde
er Chordirektor und 1762 Organist. Auch
als Kirchenkomponist leistete er Hervor-
ragendes und schrieb mehrere Psalmen
im Oratorienstile, der sieh der Ausdrucks-
weise Händel's nähern soll. Letztere be-
finden sich im Ms. im Stifte Engel borg
und Einsiedeln i/d. Schweiz (Schubiger 2,
49. G. Becker 1, 142).
Stalpert (Stalpardus) van der
Wiele, Johann. J. van Vloten
schrieb über ihn „Het leven en
de uitgelezen dichten van . . . met
inleiding en aant van" . . . Schie-
dam 1865. kl. S^. [Amsterd.] Das
Buch ist mir nicht bekannt, so
dass ich nichts über sein Leben
mitteilen kann. Er war ein geist-
licher Liederdichter und Komponist
und gab heraus:
Gulde-Jaers feest-dagen of den schat
der geestelycke Lof-Sangen gemaeckt op
elcken feest dagh van 't geheele jaer.
Door den eerw. Heer J. S. V. W. Tot
Antwerpen, Jan Cnobbaert. 1635. 8^. 3
u. 1292 Seit, mit Melodien für jeden Tag
des Jahres von Stalpert selbst komponiert,
wie er in der Vorrede sagt. Alberdingk
Thijin druckt in seineu Oude en niew
Kerstliederen 26 Lieder ab, nennt aber
das Jahr 1634. [ein Exemplar besals
Frz. Commer in Berlin; dem Exemplar
im br. Mus. fehlt ein Teil des Titelblattes.
Stameg-na (Stamigna), Nicold,
bez. seinen Geburtsort mit „Hyspel-
lensis", „Hyspellate" und „Spole-
tana", was ^,Spoleto" in der römi-
schen Provinz ist u. nicht „Spello",
wie Fotis schreibt. Seine Wirkungs-
zeit fällt in das 17. Jh. und seine
erste Anstellung ist nach dem
frühesten bekannten Drucke schon
1637 an der Kirche in Spoleto.
Am 31. Jan. 1659 wurde er zum
Kapellmeister an San Maria Mag-
giore in Rom ernannt, wie er auch
in den Drucken von 1664 — 1668
bez. wird, dann ging er als Kapell-
meister an die Kirche San Gia-
como de Spagnuoli zu Rom, wie
ihn Drucke von 1672 und 1683
bez. Felis lässt ihn schon 1667
ein Kanonikat in seiner Geburts-
stadt antreten. Im Jahre 1670
bezeichnet er sich selbst als Ka-
nonikus. Von seinen "Werken
kennt man;
Stamitz, Anton.
249
Stamitz, Johann.
Sacraram Modulationum binis, ternis,
quaternisqiie vocib. D . . . Lib. 1. Romae
1637 Paulus Masottus. 4 Stb. 4». [Bo-
logna.
Das nächste Druckwerk erschien erst
1665 und diesem schliefsen sich die übrigen
nahe an, so dass der grofse Zwischenraum
von 1637 his 1665 auffallend ist. Viel-
leicht ist die Jahreszahl 1637 im Kat.
von Bologna falsch, oder die zwischen-
liegeuden Drucke sind unbekannt.
Sacrorum Concentuum binis, 3, 4que
vocib. auctore Canonico N . . St . . Hyspel-
late . . . Lib. 1 . . . Romae 1670 Jac.
Fei Andreae filii. Expensis Fed. Fran-
zini. Stb.? 40. [br. Mus. Bologna: B.
Mailand Dom, Stb. ?
Directorium Chori von Guidetti, Ausg.
von 1665 in Rom herausgegeben von St.
(Bologna 1, 181.) [B. B.
Er schrieb auch das Oratorium: S. To-
niaso d'Aquino, Textbuch von 1678 in B. B.
In Paris Nat. im Ms. 3 Motetten, dar-
unter ein Ingredimini (nach Fetis).
In alten Samlwken. kommt er 1664 in
Florido's Istas alias sacras Cantiones mit
der Motette „Et cur non amo, voce sola,
vor. — In Caifabri's Scelta de'Motetti
1665 mit „0 charitas" 2 voc, und ,,Bo-
num mihi diligere'' 3 v. Ebenso in der
Ausg. 1667. — In Florido's Sacras Can-
tiones 2 voc. 1672: 0 quam suavis. —
In Caifabri's Salmi Vespertini 4 v. 1683 :
ein Magnificat.
Stamitz, Anton, Sohn des Jo-
hann (Karl), geb. 1758 zu Mann-
heim. Violinist und Schüler seines
Vaters, ging 1770 mit seinem Bru-
der nach Paris, liefs sich dort
nieder und ist von 1782—1789
als „ordinaire de la musique du
Koi" verzeichnet (Brenet, Les Con-
certs p. 228 Anmkg.). Fetis verz.
Instrumentalkompositionen bis op.
17, die in Paris bei Sieber er-
schienen. — Im Israel S. 54 wird
ein Stamitz aufgeführt, der aus
Paris nach Frankfurt a/M. kam
und am 12/4 1773 daselbst kon-
zertierte. An Kompositionen sind
nachweisbar:
6 Qaatuors p. 2 V. A. et B. (op. 14).
Paris, Sieber. 4 Stb. und im Ms. ein
Concerto p. V. con ström. 10 Stb. [B. M.
In Berlin Kgl. Hausbibl: 6 Quatuors
conc. liv. 5. Paris, Sieber. Stb. — 6 dito
liv. 6. Paris, Lemenu & Boyer. Stb. —
6 dito liv. 7. Paris, Boiuin. Stb. — 6 dito
oe. 23. Paris, Durieu. Stb., ferner 4 Quar-
tette im Ms. Stb.
In Brüssel Cons. ein Concerto p. V.
av. 2 V. A. et B. Paris, Sieber. Stb.
Leo Liepra. besafs von Antoine St. Six
Senates p. V. et B. Oeuv. 11. Paris,
Borelli. fol.
Stamitz, Franz, war um 1762
Waldhornist in der Kapelle zu
Esterhaz (Pohl 3, 261).
Stamitz, Johann (Karl). Ueber
die verschiedenen Stamitz herrscht
noch viel Unklarheit und sind alle
Nachrichten mit Vorsicht aufzu-
nehmen, da sie durch kein Doku-
ment unterstützt werden. In
Deutschbrod in Böhmen geboren,
wo sein Vater Schulrektor war,
bildete er sich zum Violinisten
und Komponisten aus. Der Kur-
fürst Karl Theodor hatte ihn in
Frankfurt a/M. kennen gelernt,
sein virtuoses Violinspiel bewun-
dert und ihn gleich für seine
Kapelle gewonnen. Israel führt
S. 32 einen „berühmten Virtuosen
Stamitz" an, der am 29. Juni 1742
in Frankfurt a/M. ein Konzert an-
kündigt, in dem er sich „auf der
Violine, der Viola d'amore, dem
Violoncello und dem Contre-Violon
wird hören lassen''. Dies kann
nur der obige sein. Fr. Walter
verzeichnet ihn von 1743 — 1757
als Konzertmeister in Mannheim.
Er war ein genialer Künstler, der
sowohl als Lehrer, Direktor^ wie
Komponist Bedeutendes leistete
und Einrichtungen traf, die von
wesentlichem Einflüsse auf die
ganze Musikausführung waren,
Mozart ist von dem Orchester
unter St.' Leitung ganz begeistert.
Er führte das Forte und Piano,
das Crescendo und Decrescendo
ein, damals noch fast unbekannte
Dinge. Man kannte nur ein Tutti
und Solo, d. h. beim Tutti spielte
Stamitz, Johann.
250
Stamitz, Karl.
das ganze Orchester, beim Solo
nur die Sologeiger, während die
anderen schwiegen. Da Cannabich
1759 sein Nachfolger wurde, so
kann man seinen Tod wohl um
diese Zeit ansetzen, dagegen verz.
ihn Fr. Walter nur bis zum Jahre
1757 (Marpurg 2, 567. Gerber 1.
Burney 2, 72. 73. Dlabacz).
Die Kompositionen richtig zu trennen
zwischen Johann Karl, Karl und den-
jenigen ohne Vornamen, ist fast unmög-
lich, da sie sich durchweg auf Instru-
mentalmusik beschrtänken. Ein einiger-
mafsen sicheres Merkmal beiden Orchester-
kompositionen bietet die Besetzung. Der
Vater verwendet nur das Streichquartett,
selten noch 2 Hörner, während der Sohn
auch die Blasinstrumente reichlich an-
wendet, sogar die Klarinette, für die er
sogar Konzerte schrieb. Mit vollem Na-
men und nur mit Johann St. sind ge-
zeichnet:
Missa in D. P. Ms. vielleicht Autogr.
[Berlin K. E.
6 Simphonies ä 4 parties obligees, com-
posees la 1. 2. 3. par Stamitz, la 4. 5. ü.
par Beck^ Wagenseil et Richter. Edit.
par Huberti, op. 5. Paris. [Upsala in Stb.
6 Simphonies ä 4 p. oe. 8. Paris.
[Upsala in Stb.
6 Simphonies, les meilleurs de la comp,
du Sr. Stamiz. Amst. [Upsala in Stb.
6 Sinfonies or Overtures in 8 parts
for Violins, French Horns etc. with a B.
for the Harpsich. or Vcl. London, Walsh.
8 Stb. [B. Hbg.
Im R. C. of Mus. Nr. 1586: Six Sym-
phonies in Stb. in einem Samlbd. ohne
Vornamen.
13 Sinfonien im Ms. Stb. [Berlin K. H.
Recueil des Symphonies de feu Mes-
sieurs Stamitz et Filtz. Paris, Chevar-
diere. Stb. [Berlin K. H.
Im Archiv der Kapelle Antoniana zu
Padua befinden sich 5 Trio f. 2 V. u. B.,
2 Sinfonien f. Streichinstr. Ob. u. Hörner
und 1 Sonate f. 2 V. u. B. im Ms.
Im Kataloge Schwerin F. sind unter
Karl Stamitz Nr. 7, 8 u. 9 Sinfonien nur
f. Streichquartett verz., die jedenfalls Joh.
angehören.
Ouvertüre in F. f. kl. Orch. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Die vorhandenen Konzerte schreibe
ich Karl zu, siehe dort.
2 Divertissements en 2 p. un Viol. av.
B. Vienne, Chr. Toricella. [B. B.
— Paris, l'editeur Huberty. [B. B.
2 Divertissements, en Duo pour un V.
seul sans Basse. Vienne, Chr. Toricella.
10 S. [B. Wageuer. Schwerin F.
— Divertissement ä 2 pour 1 V. solo.
Paris, Sieber. [Paris Nat.
Six Senates (Trios). Paris, Chevardiere.
Stb. [Beriiu K. H.
Six grand Orcliestra Trios proper for
small or great Concerts. Op. 1. Dedic.
to Lord Pittenweem. Lond., Bremner.
3 Stb. (zweifelhafte Kompos.) i[B. Hbg.
B. Wagener.
6 Sonate a 3: 2 V. B. foL, ohne Vor-
uamen. [Upsala im Ms.
Trio in C. f. V. Fl. u. B. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
2 Duos f. Bratsche u. V. 8 BU. Ms.
(zweifelhaft). [B. Wagener.
6 Sonate da camera a V. solo col B.
op. 6. Paris, MUe. Castagnerie. fol.
[Dresd. Mus.
3 Sonaten f. V. mit B. Ms. [Brüssel
Cons.
Sei Sonate da camera a V. solo col B.
oeuv. 4. Paris, Le Chevardiere. 25 S.
[B. Wagener.
Sonate f. Klav. zu 4 Hd. (zweifelhaft).
[Briissel Cons.
In neuen Ausg. 4 Instrumentalkompo-
sitionen (Eitner 2).
Stamitz, Josei)h, lebte in der
Zeit von 1719—1779, war in
Mannheim Konzertmeister und
zeichnete sich sowohl als Violinist
wie als Komponist aus (Allg. mus.
Ztg. Lpz. 1865 p. 669). Ich halte
obigen Stamitz für eine Verwechse-
lung mit Johann Karl. Auch Fr.
Walter kennt ihn nicht.
Stamitz, Karl, Sohn des Jo-
hann (Karl), geb. 7. Mai 1746 zu
Mannheim, gest. 1801 zu Jena.
Schüler seines Vaters und Canna-
bich's, war von 1762—1770 bei
der 2. Geige an der Hofkapelle in
Mannheim angestellt. 1770 ging
er auf Reisen und trat besonders
als Violaspieler auf. Schubart S. 140
lobt besonders letzteres. Darauf
kam er in die Kapelle des Herzogs
von Noailles, wo er bis 1785 blieb.
(Siehe den 3. Titel unter den Sin-
fonien.) Seinen Aufenthalt in Paris
Stamitz, Karl.
251
Stamitz, Karl.
bestätigt auch Gossec, doch ver-
wechselt er die Vornamen und
schreibt Johann statt Karl (M. f.
M. 32, 182). Während der Zeit
■war er 1778 auch in London als
Violinist und Violaspieler aufge-
treten (Pohl 2, 370). 1787 trat
er in die Kapelle des Prinzen
Hohenlohe- Schillingsfürst, machte
öfter Konzertreisen, dirigierte in
Kassel im Winter 1789—90 die
Liebhaber -Konzerte, ging dann
nach Jena als Direktor der Stu-
dentenkonzerte, erhielt von Peters-
burg 1800 eine Einladung, doch
der Tod verhinderte die Aus-
führung (zum Teil Gerber 1. 2.
und Fetis, ohne Gewähr einer
Sicherheit. Fr. Walter obige Daten
in Mannheim). Gerber 2 kannte
ihn persönlich und erzählt ein
wie eifriger Chemiker er nebenbei
war, der sich besonders auf das
damals beliebte Thema der Gold-
macherei legte und Gerber einen
langen Vortrag darüber hielt. Was
nun seine Kompositionen betrifft,
so ist deren Feststellung ebenso
unsicher als bei denen seines
Vaters. Verzeichnen kann ich,
jedoch ohne Gewähr:
Scena per un Sopr. „Dunque non v'e
piü speme" c. 2 V. Fl. Cor. Va. e B.
Nov. 1789. Ms. Stb. Kopie. Cmoll.
[Schwerin F.
2 Siniphonies concertantes ä V 1. 2.
principale, 2 V. Taille, Vcl. & B. 2 Ob.
ou Fl. & 2 Cors de chasse ... Oe. 3.
Chez J. J. Hummel ä Berlin . . . ä Amst.
10 Stb. [Wolfenb.
Six Simphonies ä 2 V., A. et B., cors
et hautbois . . . par C. Stamitz , fils du
fameux Stamitz, compositeur de M. le
duc de Noailles , . . . Oeuv. 6. Paris,
Sieber. [Paris Nat.
3 Simphonies a gr. Orch. op. 15. Ber-
lin, Hummel. Stb. [Upsala. Schwerin F.
3 dito op. 16, ib. [Schwerin F.
2 Simphonies concertantes per V. e
Vcl. obig. 2 V. 2 Ob. 2 Cor. A. e B.
Op. 19. Geneva, Senati. 10 Stb. [B. B.
3 Simphonies a 2 V. A. et B. 2 Ob.
ou Fl. 2 Cors et TymbaUes . . Oe. 24.
La Haye et h Amst., chez B. Hummel et
fils. 9 Stb. [Wolfenb.
13 Sinfonien f. Orch. in Stb. Ms. nur
1 in Part. [Darmst.
2 Sinfonien ex D. u. G. für Orch.
9 u. 8 Stb. im Ms. [Wolfenb.
1.— 11. und 13. Symphonies concer-
tantes. Paris chez Heyua. — chez Sieber
etc. [Paris Nat.
6 Simphonies. Amsterd. [B. Lpz.
6 Sinfonien f. 2 V. A. B. 2 Ob. (oder
Fl.) 2 Hörn. Mss. Stb. [Brüssel Cous.
In Beriin K. H. die Sinfonien Nr. 3—7.
9—13 im Verlage von Chevardiere. —
6 S. op. 9 bei Hummel. — 6 S. op. 13
in London. — 2 S. concert. op. 18. Paris,
Bailleux. — Dann noch 12 S. im Ms.,
alle in Stb. — Ferner 4 Konzerte f. Vcl.
— 24 Quatuors oe. 8. 10. 11. 12, Beriin
bei Hummel. Stb. — 6 Trios op. 14 ibid.
— 5 Trios im Ms. Stb. — God save the
Mug 1792 Ms. Stb. f. Orchester.
In B. Schwerin F. befinden sich im
Ms. Stb: Nr. 1—6 Sinfonien (7. 8. 9.
halte ich für Johann's Kompositionen, da
sie nur für Streichquartett geschrieben
sind) Nr. 10. 11. Ferner Nr. 12: Sirn-
phonie concertante. Simph. XVI. Paris,
Sieber. Dd. Stb. Ferner an Konzerten:
Nr. 15 f. Alto Viola, op. 1 mit Orch.
Nr. 16 Concerto in F. für 7 Instr. u.
Begltg. Nr. 17 für Fiigott u. Begltg.
Dann ein Sextet f. Gambe, V. Va. 2
Hörner; 1 Quartett f. Gambe, V. Va. u.
Vcl., alle im Ms. und in Stb.
Concerto p. Alto et orch. Paris, Heina.
Stb. [Brüss. Cons.
2 Conc. p. V. et orch. op. 12. Paris,
Bailleux. Stb. [Brüss. Cons.
3 Concerti in D. und E. f. V. c. 2 V.
2 Ob. 2 Hörn. Va. u. B. im Ms. in Stb.
[Mailand Cons.
Concerto per il Vcl. oblig. con 2 V.
2 Ob. 2 A. 2 Corni e B. Paris, Bureau.
Stb. [B. B.
Concerto (in D) p. Pfte. et Orch. La
Haye, Hummel. Stb. [Brüss. Cons.
6 Concertos for the organ, Harpsich.
or Pfte. with Instrumental parts. Lond.,
Longman & Luckey. 45 S. [B. Wagener,
Instrumentalst, fehlen.
Zweifelhaft ist der Autor folgenden
Werliies, welches nur mit Stamitz gez. ist:
Concert I. choisie p. le Clavecin av.
l'acc. des 2 V. T. et B., 2 Hautb. ou Fl.
et 2 Cors de chasse ad lib. Amsterd.,
Hummel. 9 Stb. fol. Dd. [Beriin Th.
Concertante p. V. 1. et 2. A. 1. 2.
Stamitz, Karl.
252
Stamitz, Karl.
et Basso. Mis au jour par Mr. Heina.
Paris, fol. 5 Stb. [B. B.
Concerto per Viola et orcli. Ms. Stb.
[Dresd. Mus.
2 Concerii p. Viola d'amour, c. 2 V.
Va 2 Fl. 2 Corni et B. Stb. [Musikfr.
Wien.
7 Violinkonzerte mit Orch. Ms. Stb.
[B. M.
Concerto f. Clarinette mit Orch. Ms. Stb.
Concerto p. Clarinetto solo in B. c. 2 V.
2 Cor. A. Viola et B. Ms. Stb. [Beide
in Darmst.
7 Parties ä 2 Ob. 2 Clarinett. 2 Fl.
trav. 2 Corni, 2 Fag. Stb. fol. Ms.
[Dresd. Mus.
Conceiüno in Dis a V. Ob. Cornu, Fag.
2 V. 2 Corni Va. e B. Ms. P. [Darmst.
Concerto ä Clarinette et V. principal
(ou Clarinette), 2 V. A. etc. Paris. Stb.
inkompl. [Darmst.
4 Divertissements pour 2 Clarinettes,
2 Cors et 2 Bassons. La Haye et Amst.,
B. Hummel et fils. 3 Stb. [B. B.
Divertimento a 2 Chori. Ms. P. [Darmst.
Variationen f. 2 V. 2 Viele, B. 2 Fl.
2 Cor. Ms. 21135 a in K. Stb. [B. B.
Sonata pour la Viele d'amour av. acc.
1 V. ou 1 Alto Viele. Ms. 21135 in K.
Stb. [B. B.
oe. 11. 3 Quintetti concert. Oboe o V.
e 2 A. Corno ö Vcl. e B. Paris, Heyna.
5 Stb. mit Charles Stamitz fils gez. [B. B.
Sei Quartetti per 2 V. Va. e B., i quali
potranno esse esequirli a grande orchestra,
... da Carlo Stamitz, figlio del famoso
Stamitz e Virtuose di musica di S. A. S.
Elettorale palatina. Op. 1. Paris, au
bureau d'abonnement musical. Stb. [Paris
Nat.
6 Quatuor ä 1 Clarinette. V. A. et Vcl.
Oeuv. 8. Beriin, Hummel. ' 4 Stb. [B. B.
6 Quartette f. 2 Viola, Violon e Vio-
loncelle obliges. op. 10. A la Haye, B.
Hummel et Füs. fol. [Dresd. Mus.
6 Quartetti pour 2 V. A. Vcl. oe. 11.
Berlin, Hummel 4 Stb. [B. B.
36 Quartette (für Streichinstr.) op. 7,
9, 11, 15, 30 (je 6 Quai'tette). [Musikfr.
Wien.
6 Quatuors ä 2 V. Va. et Vcl. Strasbg.
chez l'auteur. 4 Stb. |Hofb. Wien.
Quartette in Dis f. Ob. Hörn, Fag. V.
und 3 Quartetti concert. f. Clarinette V.
Va. et B. [Musikfr. Wien.
6 Quartette f. Streichinstr. Ms. 4 Stb.
[B. M.
8 Quartette f. Streichinstr. im Ms. Stb.
[Mailand Cons.
Unter Karl Stamitz der Aeltere ; 6 Se-
nates en Trio p. le Clavecin, V. et B.
Grave Mdme. Oger. Paris, de la Chevar-
diere. [B. M. fehlt B. (VieUeicht ist
damit Johann Karl gemeint.)
Trio pour 2 V. et B. [Musikfr. Wien.
3 Trios, ebenso, in Part. u. Stb. im
Ms. [Darmst.
Six Duettes ä un V. et A. Viola . . .
op. 1. Londres, J. Betz. 2 Stb. fol.
[br. Mus.
Duos p. 2 V. oe. 8. Paris, Boyer.
[Paris Nat.
3 Duos p. V. et Alto. Paris, Louis.
oe. 19. [Paris Nat.
Six Duos p. 2 Flütes ou V. et Alto.
oe. 27. La Haye et ä Amst., B. Hummel
et fils. 2 Stb. [B. Wagener.
Duo pour V. et Alto-Viola. Amst.,
J. H. Henning Nr. 44. 2 Stb. [B. Wa-
gener.
Grand Duo p. V. et A. Offenh., Andre.
2 Stb. [ib.
3 Sonate per V. e B. in Stb. [Musikfr.
Wien.
1 Duett f. V. u. Violetta, Ms. [B. M.
3 Duette f. V. u. Va. Ms. Stb. [Mai-
land Cons.
6 Sonate per il Cembalo con Violino
ad Hbit. Dem Kurfürsten v. Sachsen ge-
widmet, fol. [Dresd. Mus.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
av. acc. d'im V. La Sixieme est pour
2 Clavecins. oe. 20. A la Haye, B.
Himimel et fils. fol. [ib.
Sonata p. le Clavecin ou Pianof. avec
un Alto Viola oblige. A la Haye, B.
Hummel et fils. fol. [ib.
Sonata pour Viola d'amour et B. und
60 Capriccio für Violine. [Musikfr. Wien.
Sonata a 4 ms. Amst. , J. Schmitt.
[B. B.
Li Marzius' Samlwk. von 1784 ein
Menuet.
Reichard 1787, 142 führt das Singspiel
„Der verliebte Vormund'' an und sagt:
der Komponist befindet sich jetzt auf
Konzertreisen. — Sittard 1, 133 teilt ein
Programm eines Konzertes in Hamburg
von 1785 mit, welches sehr nach Markt-
schreier klingt, ähnlich denen von Abt
Vogler.
Stantltx. und Stamix ohne Vornamen.
Sinfonia in Dd. ä 2 V. 2 Ob. 2 Cor.
Va. et B. 4 Sätze mit Menuet. Mit
Staimez gez. Ms. 911. Stb. [Karisnihe.
3 Symphonien op. 1 im Druck (?). —
1 Svmph. op. 15 in Stb. und 5 Symph.
im Ms. Stb. [B. Liege.
1 Sinf. in Fd. f. 2 V. Va. u. B. in
Stb. [Musikfr. Wien.
Stamitz, Thaddaeus.
253
Stanhope.
3 Concerti ä Fl. trav. couc. c. 2 V.
Braccia e Cemb. c. Vcl. Ms. 912—914
(913 noch mit 2 Hörn.) Je 3 Sätze. Stb.
[Karlsruhe.
3 Concerti per il Clavic. 2 V. Ya. e B.
— oder f. V. Va. mit Orch. Mss. Stb.
[B. M.
Concerto Fl. trav. pr. c. 2 V. 2 Ob.
2 Cor. Va. e B. Ms. Stb. hfol. [B. Br.
Concerto per il Fl. prineip. c. 2 V. Va.
e B. Dd. Ms. Stb. hoch! [B. Br.
6 Trios f. 2 V. u. B. Ms. Stb. [B. M.
Trio ä 2 V. e B. nur 2. V. vorhanden,
mit Stamiz gez. Ms. 915. [Karlsruhe.
Stamitz, Thaddaeus, ein Bru-
der des Johann Karl, ebenfalls in
Deiitschbrod um 1721 geboren,
bildete sich zum Violoncellisten
in der Jugend aus, wurde in Prag
Priester und kam als Kaplan in
seine Vaterstadt; 1750 zum Dechant
erwählt, ging er dann nach Alt-
bunzlau und starb dort als Kanoni-
kus am 23. Aug. 1708. Von den
Lexika wird er besonders als Mu-
siker bez., man sieht aber, dass
Musik bei ihm ganz Nebensache
war (Dlabacz).
Stamm, Peter, Lehrer oder
Rektor am Gymnasium in Stettin
in der 2. Hälfte des 17. Jhs.,
schrieb eine Leichenrede auf Joh. Georg
Ebeling. Stettin 1676, siehe Ebeling.
Fundort nicht bekannt.
Staiidfurs, J... C..., war um
1752 Korrepetitor an der Koch-
schen Schauspielertruppe in Leipzig
und Balletgeiger, st. 1756 zu Ham-
burg im Hospitale. Er schrieb die
Singspiele ,,I)er lustige Schuster",
„Der Teufel ist los"' und „Die ver-
wandelten "Weiber". Das erste und
letzte gab J. A. Hiller verbessert
und mit Arien vermehrt im Kla-
vier-Auszuge heraus (siehe J. A.
Hiller. Gerber 1. Peth, Gesch.
des Theaters in Mainz, 1879, 19.
Jahn 1, 124).
Die Hof b. Wien besitzt im Ms. 15938
Nr. 1 die Motetten: Der Herr ist mein
Hirte 4 voc. und Nr. 6, Bleibe bei uns,
denn es will Abend werden, 5 voc. —
Gerber 2 zeigt noch die Motette an „Ich
bin eine Blume zu Saron'', die einst Eell-
stab in Berlin im Ms. bosafs.
Staiidish, Frederik, ein eng-
lischer Komponist des 16. oder
17. Jhs.
In der Kirche zu Ely ein Anthem im Ms.
Ein David Standish war von 1661 — 76
Organist zu Peterborough und William
S. von 1677—90. Ihm folgte Boger S.
von 1690-1713 (West).
Standley, ... ein Komponist
des 15. Jhs.,
der im Cod. 88 des Domkapitelarchivs
zu Trient (jetzt in Wien), Bl. 314b mit
einer 3stim. vollständigen Messe ver-
treten ist.
Standtliartuiig, Johannes To-
bias. Die Bibl. der Musikfr. in
Wien besitzt ein
,,Gesangbü.chlein Anno 1739." Be-
stehend aus Gesangsiibungen nebst theo-
retischen Regeln, ferner aus geistlichen
Gesgen. für 1 Stim. mit Bc. Eerner be-
sitzt sie ein ,, Schlagbuch auf unterschied-
liche Preambula eingerichtet''. Ms. von
1732. (Der Kat. schreibt zuerst ßandt-
hartinger, verbessei-t sich aber später in
obigen Namen.)
Stane, ... 15. Jh., wird als
Komponist im Florentiner Codex
des John Hothby erwähnt. Vergi.
auch Store.
Stanhope, Charles, Earl, Vis-
count von Mahon, Baron von El-
vasten, geb. 3. Aug. 1753 in Genf,
wo seine Eltern wohnten, gest.
1. Dez. 1816. Ein gelehrter und
vielseitig gebildeter Engländer, der
mathematische, mechanische, bota-
nische u. a. Abhandlungen schrieb,
Mitglied des Parlaments und später
des Oberhauses war. Auch mit
akustischen Studien beschäftigte er
sich und schrieb:
Frinciples of the science of tuning In-
struments with fixed tones. By . . . Lon-
don 1806 Millan. 8» (die Lpz. Ztg. 17,
37 bericlitet über das Buch). [B. B. br.
Mus. Glasgow. Brüssel. Einsiedeln.
Dr. Callcott schrieb darüber: Piain
Statement of Earl St.'s temperament. Lon-
don 1807 Millan. 8». [Bnissel 7148.
Biographisches in Pierer's Cons.-Lex.
Staniczewsb.
254
Stannard.
Staniezewski, Andreas, stand
um 1604 in der Kapelle König
Sigismund III. von Polen und
Schweden in Krakau und ist
im Samlwk. 1604 mit einer Sstim.
Motette vertreten (Eituer 1).
Stanley, John I., ein Theorbist
des 17. Jhs., steht 1628 im Dienste
des Kurfürsten von Brandenburg
zu Berlin und erhält am 18. Okt.
1631 seinen Abschied, da ihn der
Landgraf Wilhelm von Hessen zu
seinem Kammerdiener ernannt hat
(Schneider 38. 39).
Stanley, John IL, geb. 17. Jan.
1713 zu London, gest. 19. Mai 1786
ebd. Erblindete im Alter von
2 Jahren, bildete sich unter Kea-
ding und Dr. Greene zum Musiker,
besonders als Orgelvirtuose aus,
erhielt 1724 den Organistenposten
an All Hallo WS, Breadstreet in
London, 1726 an St. Andrew's
Holboru. Erhielt 1729 in Oxford
den Baccalaureustitel, wurde 1734
Organist an der Templekirche und
folgte 1779 Dr. Boyce als Dirigent
der Kgl. Kapelle. jSTach Händel's
Tode übernahm er bei den Ora-
torienaufführungen in der Fasten-
zeit unter Leitung Smith's die
Stelle Händel's an der Orgel und
spielte zwischen den Teilen des
Oratoriums Orgelkonzerte , sowie
es Händel seit 1735 gepflogen
hatte. Seine Kompositionen sollen
von geringem Wert sein (Fetis.
Grove. Brown. Pohl 1, 179. Bur-
ney 3, 232. 6, 621). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Zimri, an Oratorio. London. P. (Ouvert.
u. Gesänge.) [R. C. of Mus. 658.
The fall of Egypt, an Orat. by Dr.
Hawkesworth. 3 voll, im Ms. qufol. [R.
C. of Mus.
Jephtah, an Orat. by Dr. J. Free. Ms.
P. [ib.
Hercules, a Serenata, in P. Ms. 192
nennt sich am Ende Dr. John Stanley.
[br, Mus.
18 Cantatas for a voice and instru-
menta and 3 Songs (ebenso). London, for
the author. fol. in 1 Bde. [R. C. of
Mus. 1379.
Six Cantatas for a voice and instru-
ments. London, author. [Antiq. Jak.
Rosenthal.
3 Cantatas and 3 Songs for a voice
and instrum. London, fol. (wie vorher),
[br. Mus.
12 Cantatas for the voice, harps. and
V. London, Harrison & Co. 44 S. [B.
Wagener. br. Mus., dort noch ein 2. set, ib.
The Red Breast. A Cantata. Lond.
1782. fol. [br. Mus.
Im Einzeldrucke im br. Mus. 6 Songs
und R. C. of Mus. 1373.
6 Concertos in 7 parts for 4 V. T. Vcl.
with a Th. B. for the Harps. op. 2. Lond.,
Walsh. 7 Stb. [B. Hbg. fehlt Ycl. br.
Mus. kompl. Cambridge FW. B. ß. im
Ms. 21 140: 6 Conceili grossi in 7 parts.
in P. 94 S.
— 6 Concertos set for the harps. or
organ. London, Walsh. fol. [br. Mus.
Cambridge FW.
6 Solos for the germ. flute, V. or Harps.
taken from the 6 Concertos for V. Lond.
fol. [br. Mus.
8 Solos for a germ. flute, V. or harps.
op. 1. Lond. qufol. [br. Mus.
6 dito, op. 4. London, qufol. [ib.
Ten Yoluntarys for the organ or
harpsich. op. 5. London, Johnson, qufol.
[B. B. br. Mus. Cambridge FW.
10 dito, op. 6, ib. 10 dito, op. 7, ib.
[br. Mus. Cambridge FW.
In J. Simpson's Companion eine Piece
f. Fl. u. B. — Gesge. in K. ]^r. Abel's
The Summer's tale. — In Pittman's Pre-
ludes and Fugues.
Stanley, J . . . Gl- . . ., setzte 1668
Esaias Reufsner s Musicalische Taf-
fel-Erlustigung in 4 Stimmen für
1 V. 2 Bracci u. Bc. Brieg. (Siehe
Reufsner. Ob dies vielleicht der
John Stanley I. ist, bedarf noch
des Beweises). Exemplar in üpsala.
Stanley, Samuel, bekannt durch
Twenty-four tunes in four parts, adap-
ted for the Organ or Pfte. . Composed
chiefly to Dr. Watts' Psalms and Hymns.
Birmingham, for the Author. qufol. Ende
des 18. Jhs. [br. Mus.
Stannard, A . . ., bekannt durch
The Noi-n-ich March, adapted for the
V., Germ. Flute and Guittar. Lond., L.
L. & Co. c. 1770. fol. [br. Mus.
stanzen.
255
Stark, Friedr. Gottl.
Stanzen, Johann Ludwis, in
der 2ten Hälfte des 18. Jbs. Or-
ganist an St. Paul in Hildesheim,
ist bekannt durch
0 Todt, wo ist dein Stachel? Kantate
zu 4 Stirn., Soli und 3 Tromp. Pauk. 2 V.
Va. u. Bc. Ms. Autogr. P. fol. [Brüs-
sel Cons.
Sonate pour le Clavecin ou Pfte. av.
acc. d'ua A^. et Vcl. obl. Oeuv. 5 (ä 2
Cembali arrang.) Bruuswic, Magazin ä la
Höhe. fol. [Dresd. Mus.
Sonate pour le Clavecin av. V. et Ycl.
Oeuv. 10. Ib. 3 Stb. [B. B. (mrd 1805
angezeigt).
Sonate f. Klav. zu 4 Hd. [Brüss. Cons.
In ß. Schwerin F. befinden sich im Ms.
in Stb. 5 Sinfonien f. Streichinstr. 2 Fl.
trav. 2 Homer u. B.
StapeL . . . Organist an der
Marienkirche zu Rostock, um 1702
bis nach 1721 (Mattheson 1, 146).
Stappen, Crispinus, oft nur
mit Crispinus gez. (Felis schreibt
Corneille). Er war von 1493 bis
1507 päpstl. Sänger in Rom und
starb nach Houday S. 117 u. 244
im Jahre 1533 als Kanonikus in
Cambraj.
Capelli S. 13 glaubt, dass der Codex
Nr. 1221 in der Bibl. Estense in Modena
zum grofsen Teile von ihm herrühre und
in Padua gesch lieben ist. Er schliefst
dies aus den Schlussversen des Codex,
worin St. von dem teuren Padua und
seinen Schülern Abschied nimmt. Sie
lauten :
Vale qualunque grande e piccoUno,
Cnspin si parte, e pigliasi 'i cammino.
Nur einige Kompositionen dieses Codex
sind mit Crispinus gez.
In Petrucci's Samlwk. von 1503 u.
1505 ist er mit 6 Motetten vertreten
(Eitner 1).
Der Katalog der B. in Modena zeigt
unter Crispinus an: Canzonette madriga-
leschi a 3 e 4 voci. 15. Jh.?
Staray, Michel, Comte de (Graf
von), lebte am Ende des 18. Jhs.;
op. 7 erschien nach einer Anzeige
1798. Bekannt sind von ihm:
6 Polonaises ä 4 ms. p. le Clav, ou
Pfte., oe. 4. Ms. fol. [Stadtb. Breslau.
6 Polonaises per le Clavec. av. acc.
d'un V. et Vcl. Ms. fol. [Dresd. Mus.
3 Polonoises ä 4 ms. p. le Clav, ou
Pfte. Op. 2. Yienne, Magazin de mus.
Nr. 1152. qiifol. [Schwerin F.
Starck, . . .
In Darmst. befindet sich eine Sinfonie
in Dd. im Ms. in Stb. Näheres unbekannt.
Starek (Starckh) , Christian
(Crispin), wird von 1750 als Vio-
linist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 285 Gld. Gehalt in den
Akten verz. Sein Tod wird dem
Kurfürsten am 13/3 1760 gemeidet
(Kreisarchiv).
Starck, Laurentius, wird von
Scacchi 1646 als Musiker angeführt,
von dem er eine zustimmende Ant-
wort in betreff des Streites mit
Paul Siefert erhalten hatte (Vier-
tel]". 7, 421).
Staremberg, . . .
Im Ms. B6a P. Cantata: Pieta Lidio
pietk, a Sopr. col Bo. fo. 7. [Dresd. Mus.
Staricius, Johannes, aus Schkeu-
ditz (Merseburg), stand um 1609
als Organist an P. Lorenz zu Frank-
1 fürt a/M. (Titel). Er gab heraus:
Newer Teutscher Weltlicher Lieder,
nach Art der welschen Madrigalen, neben
etzlichen lieblichen Teutschen Tcäutzen . . .
mit 5 vnd 4 Stim. compon. u. gesetzet
durch . . . Frkft. a/M. 1609 gedr. bei W.
Eichter, in Verleg. Nie Steinii. 4 Stb.
40. 23 Gesge. (Nr. 10 u. 13 derselbe
Tonsatz. Nr. 2, 7—13 sind von Th. Mor-
ley nach der Üaufsmann'schen deutschen
Ausg. Siehe Näheres in Emil Bohn's
50 histor. Concerte, Bresl. 1893 S. 170.
Staricius sagt nicht, dass die obigen Nrn.
von Morley sind, sondern giebt sie als
eigene Kompositionen aus.) [B. G. B. B.
B. Hbg. 5 Stb. •?
Stark, Friedrich Grottlieb, geb.
29. Aug. 1742 (wo?), gest. 20. Mai
1807 in Waidenburg in Schlesien,
wo er Kantor war und sich als
Orgelspieler und Komponist aus-
zeichnete.
Schilling führt mehrere Oratorien an,
einen Jahi-gang Kirchen -Kantaten, Ge-
sänge am Klavier, eine Samlg. von 100
Praeludien und Fugen, von denen Einiges
auch im Drack erschien. Noch in den
40 er Jalu-en wurde in Waidenburg alle
stark, Konrad.
250
Starter.
14 Tage vor der Predigt eine Eirchen-
nuisik für Chor, Solo und Orcliester auf-
geführt, zu der die ganze Umgegend ihre
musikahschen Kräfte zur Verfügung stellte
(aus eigener Erfahrung). — In Müuchen's
alter Hofkapelle lieg-t eine Messe zu 8 Stirn.
im Ms., P. und Stim., sie ist zwar nur
mit Stark gez., könnte aber wohl von
Obigem sein.
Gedanken u. Empfindungen beim Kreuze
Jesu auf Golgatha f. Soli, Chor u. Orch.
Kl.-A. mit Friedr. Gottl. Stark gez. [Mu-
sikfr. "Wien.
Stark, Konrad, um 1765 als
Komponist an der kurf. Kapelle in
Trier angestellt (M. f. M. 24, 37)
und um 1781 Kapellmeister an
der Hofiiapeile in Koblenz (Forkel
1, 152).
Starke, Friedrich, geb. 1774
zu Elsterwerda in Sachsen, gest.
am 18. Dez. 1835 (sie?) zu Döbling
bei Wien. Bildete sich als Stadt-
musikant auf allen gebräuchlichen
Instrumenten aus, machte aber
nebenbei fleifsig theoretische Stu-
dien, zuletzt noch in Mannesjahren
bei Albrechtsberger in Wien; führte
in der Jugend ein unstetes Reise-
leben, bald als Kapellmeister bei
Kunstreitern, bald an stehenden
Theatern, dann wieder als öster-
reichischer Militärkapellmeister und
trat hin und wieder als Virtuose
auf dem Hörn und der Bassposaune
auf. Als er sich dann in Wien
niederliefs, gab ihm Beethoven
seinen Neffen in Unterricht, trat
dort als Hornist ins Hofopern-
theater ein und zog sich dann in
älteren Jahren nach Döbling zu-
rück, nur der Komposition sich
widmend. Im Ms. 10 678 der B. B.
wird er ein Freund Albrechts-
berger's genannt (Schilling aus-
führlich. Im Hamburger Cor-
respondenten von 1836 Nr. 5 be-
findet sich die Anzeige, dass
Friedrich Starke im Anfange des
Jahres 1836 zu Hamburg gestorben
ist. Da seine Aemter, die er be-
kleidet hatte, ebenfalls angezeigt
werden und mit denen bei Schilling
angeführten übereinstimmen, so ist
kein Zweifel, dass damit der obige
gemeint und Schilling's Angaben
falsch sind. Er soU sehr Yielerlei
geschrieben haben. Nachweisbar
sind:
2 Messen f. Chor u. Orch. in P. u. Stb.
— 2 Offertorien. — 1 Graduale f. Alt,
Hörn solo u. Orch. — Te Deum f. Chor,
Solo u. Orch. in Stb. — Tantum ergo und
1 Graduale 4 voc. c. orch. op. 127 in Stb.
[Musikfr. AVien.
Cantate zur Unterhaltung geselliger
Zirkel bei Familienfesten f. Sopr. Chor
u. Streichquart, oder Pfte. P. [ib.
2 Sinfonien in D. u. B. f. 2 V. A. u.
B. Mss. in Stb. [Brüssel Cons.
Adagio u. Rondo, Weihe des Friedens,
Gelegenheitssouate, Fürst Esterhazy gew.
f. Klav. u. V. op. 71. [Musikfr. Wien.
Die gr. Wachparade in Paris. Charakte-
ristisches Tongeraälde f. Pfte. u. Hörn,
op. 105. [ib.
4 Variations- Werke f. Pfte. u. Fl. oder
Clarinette. op. 26. 52. 58. 70. [ib.
Theme et Var. p. Pfte. et Fl. Vienne,
Hoffmeister. Stb. [Brüss. Cons. B. Kgsbg.
12 deutsche Tänze nebst Trios und
1 Coda... f. 2 Flöten. Wien, Trag.
2 Stb. [B.M.
Alina, 6 Walzer mit Coda f. Harmonie-
musik. Ms. Stb. [Mailand Cons.
Alexander-Favorit-Marsch.f.Pfte. Wien,
Artaria. [Mailand Cons.
Wiener Pf te.-Schule in 2 Abthlg. op. 108.
3. Abthlg. 2. Aufl. Wien 1819 u. sine
anno. [B. B.
Canon a 3 voci: Glück, Gesundheit...
Autogr. geschrieben in Oberdöbliug bei
Wien im Nov. 1829. [Hofb. Wien, Ms.
18346.
Starswolski, Simon, ein pol-
nischer Historiker im 17. Jh. Er
war Senior im Kollegium zu Tar-
now (Galizien).
Man schreibt ihm das Werk zu: Mu-
sices practicae Erotemata . . . Cracoviae
1650 ex officina Francisci Caesarei S. ß.
M. typogr. B** (Sowinski. Fetis).
Starter, Jan Jauszoon, ein
niederländischer Dichter des 17.
Jhs., der mehrere Liederbücher
Starter.
257
State!] a.
mit Molodien herausgab, die sich
grofser Beliebtheit erfreuten. Ob
er auch der Komponist der Melo-
dien ist bedarf noch des Beweises.
Bei dem 2ten Drucke wird Jaq.
Vredeman als Komponist genannt.
Betitelt sind sie
Starters Lnst-hoofken verciert niet vele
Liedekens, Bruylofts dichten ende coi)ere
platen. T'Utrecht by Jan Amelissoou in
het vergulde ABC. kl. quSO. 12 Bog.
Portr. des Verf. Melodien haben nur
BI. 11. 12. 19. 20. .36. 37. 70, sonst ist
nur auf bekannte Melod. verwiesen (nach
1619 erschienen). [B. Br.
Friesche Lust -Hof, beplant met ver-
scheyde slichtelyke Minne-Liedekeus, Ge-
dichten, ende Boertige Kluchteu. Door
. . . Met . . kopere figueren vergierd; ende
by alle onbekende AVyseu, de Noten, of te
Musycke gevoeght, door Mr. Jaqiies Vrede-
man . . . Amstelredam 1621 gedr. by
Paulus van Ravestevn, voor Dirk Pietersz.
Voscuyl. qu4'J. 178 Seit, und 12 Ell.
Scheint die erste Ausg. zu sein. [br. Mus.
Eine 2. Ausg. mit gleichem Titel ebd. von
201 Seit, und Anhang 16 Bll.
— Friesche lusthof| beplant met ver-
scheyden stichtelyke minue-liedekens . . .
3. druck. Amst. voor de weduwe van
Dirk P. Voscuyl. qu4". [Brüssel. B.
Hbg. Proske, Ausg. unbekannt. Bologna.
— In B. Leipz. 4. (?) Ausg. von 1624.
— In R. C. of Mus. 4. Ausg. von 1627.
— In B. Amst. 5. Au,sg. von 1634,
Amst. by Broer Jansz. (|u8".
— Bloemlezing uit den Friesche-L . . .
ediert von AV. Eekhoff. Leeuwarden 1862.
8«. [Amst.
Boertigheden, s. 1. et a. 4*'. [B. Hbg.,
ist der Anhang zum vorhergehenden
Werke.
Startzel, ... lebte um 1772 in
Wien (Burney 2, 213).
Starzer, Joseph, ein tüchtiger
Violinist und Komponist in Wien,
besonders bekannt als Balletkora-
ponist, was ihm viel Geld und
beim Publikum grofse Beliebtheit
einbrachte. Er starb den 22. April
1787 im 62. Lebensjahre; war also
1726 geb. (Schmid's Gluck p. 53).
Nach Gerber 1 soll er 1762 nach
Petersburg befohlen worden sein,
befand sich aber 1770 wieder in
4
Kob. Eitiier's Quellen-Lexikon. Bd. 0.
Wien. Hanslick 48 berichtet, dass
er bis an seinen Tod die Privat-
aufführungen bei Herrn van Swie-
ten leitete. Reichard 1776, 266
zählt seine Singspiele auf, nennt
ihn aber fälschlich Kapellmeister
der Ksl. Hofkapelle. Es sind dies
„Die Wildschützen. Adelheid von
Ponthieu und die Horazier". Als
Balletkompouist werden besonders
die Ballette von Noverre erwähnt.
Gerber 1 sagt, dass er am Wiene-
rischen Theater angestellt war.
An Kompositionen sind bekannt:
Le passione di Gesü Cristo. Orat. in
2 p. (Metast.) f. Soh, Chor u. Orch. 1778
in Wien aufgef. P. Ms. [B. B. Ms. 21 160.
2 voll. Hof b. Wien Ms. 17 296. Musikfr.
Wien.
An Balletmusik : Die Schnitter. P.
34 Bll. Ms. 21165. [B. B.
Les Horaces, Ballet tragiiiue en 5 act.
de Noverre, repres. ä Paris 21/1 1777.
Ms. Autogr. P. [Paris l'opcra.
Adele de Ponthieu, Ballett. Ms. Stb.
[Berhn K. H. Hofb. Wien Ms. 18654
betitelt: Adelheid, Ballo in 5 atti. Part.
L'amor medico, Ball, (aus Petersburg)
f. V. u. B. Ms. [ib.
Le cinque Soltane. Ballo. Ms.Stb. [Darmst.
Gliorazieglicuriazi. Ballet. Ms.Stb. [ib.
Das Strafsburger Fest. Ballet, unvollst.
Ms. Stb. [ib.
Teseo in Greta. — Ballo del'Amore. —
Donchischot. — Ballo Ülandose. — Adele
de Ponthieu. — Gli orazzi e Curiazzi.j —
Diana ed Endimione. — Roger e Brada-
mante. Ballets in P. oder im Kl. -A.
[Musikfr. Wien.
Concerto en F. a Viol. princip. c. Quar-
tette. Stb. 2 Trios für V. Va. und B.
[beide in Musikfr. Wien.
In Rellstab's Ciavier-Magazin 3. Viertel-
jahr 1 Tonsatz.
Ms. 18676 Hofb. Wien 2 Divertimenti
ä 2 V. Va. B. zu je 3 Sätzen: Allegro,
Menuette, Adagio. Part.
State, Franz.
Eine Sonate f. V. und Vcl. im Ms. der
B. Wagener.
Statella, GrioTaniü, bekannt
durch die Oper:
L'Achemo imperador della Cina. Pa-
lermo 1751. Textb. im Besitze des Herrn
Bouamici in Livorno.
17
Statius.
258
Stecher, Julius.
Statins, Peter P . . ., war im
17. Jh. am Dome und der Hof-
kapelle in Salzburg angestellt
(Peregrinus 81).
Statt, . . .
ist in der Bibl. der Musikfi'eunde in
Wien mit einer „Sonata ä 3" vertreten.
Statter, Georg Maxiiiiiliaii.
Im Anfange des 19. Jhs. erschie-
nen von ihm
Six Canzonets, a trio with a pfte.
accom. and a glee for three voices, com-
posed by . . . Lond., Lavenu. [Brüssel
Cons.
Stattler, U . . . A . . .,
bekannt durch 5 Sinfonien für Orch.
Ms. Stb. [Darrast. Lebenszeit unbekannt.
Stattmiller, Fat. Beda, lebte
in der 1. Hälfte des 18. Jhs. als
Mönch im Ivloster Weingarten in
Württemberg und schrieb Messen
u. a. Kirchengesänge (Kornmiiller
1, 222).
Stauber, Laureiitiiis, geb. 26.
Okt. 1483, bezeichnet als Organist
,,et eqnes auratus".
Staubiüger, siehe Stabinger.
Stauch, Christian, Lehrer an
der Solitude bei Stuttgart um 1781
(Forkel 1, 134).
Staudt, Johann Bernhard,
Kapellmeister am Jesuiten- Gym-
nasium zu Wien am Ende des 17.
und Anfange des 18. Jhs., ist be-
kannt durch
Virtus non postuIat annos, sive Scipio
Junior, Romanorum belli imperator. Drama
historico-morale . . . Aufgeführt am 1. Jan.
1703 in obigem Gymnasium. Ms. 18508.
P. [Hofb. Wien. Ebendort Ms. 18_871
das Drama: Der Blinde am Weg lv02.
Ms. 18873: Eueharistia, 1697. 18874:
Patientis Christi memoria, 1685. 18875:
Ferdinandus V. rex Hispaniae, 1684 u.
s. w. noch 18 Dramen, siehe Mantuani's
Hds. Kat.
Staudenheeht, Johann.
In B. M., Ms. 122, 2. Tbl., ein Chor-
buch, geschrieben 1714—16: 7 Anti-
phonae 4 — 5 voc.
Staudiuger, Johann (xeorg,
im letzten Drittel des 18. Jhs.
Kantor und Musikdirektor in
Weifsenburg am Nordgau, sagt
Reichard 1780, xxxvm.
Verfasser der Singspiele: Die Lyranten.
Der Jahrmarkt von Gotha. Die Wahl des
llerkules. Der Monodramen: Polyxena
und Leonardo und Blandine. Arien zu
Job. Faust. Eine Sinfonie zu Arno.
Staupin, Angela, Kammermusi-
kantin an der Hofkapelle in Wien
mit 20 Gld. monatl. Gehalt vom
1. Juli 1617 bis 15. Juli 1618
(Köchel 1).
Stazzi, . . . aus Florenz, Oboist,
befand sich 1744 in Petersburg
und liefs sich als Solist hören
(Gerber 1).
Stebert, Johann Crottlieb, wird
am 23/3 1672 als Hofkantor in
München mit 200 Gld. angestellt.
Sein Sohn Hans Kaspar tritt 1668
als Sängerknabe (,,Lernjunge") ein
und 1673 als Kammermusikus
(Kreisarchiv).
Stecchi, Gfiovanni Battista e
Antonio (xiusefto Pagani, Musik-
drucker und Yerleger in Florenz
in der Mitte des 18. Jhs., gaben
heraus :
Moduli Passionis Dominicae ad quadru-
plicem Evangehi, textum accomodati. fol.
[Florenz. Ist im Kat. unter den Musi-
kalien verz.
Stechel, Wilhelm, wird 1578
als Altist an der Hofkapelle in
München angestellt und 1579 wie-
der entlassen (Sandberger's Akten-
Mitteilungen S. 106. 109. HO).
Stecher, Bartholome, um 1510
„Singer" an der Hofkapelle in Stutt-
gart (Sittard 2, 8).
Stecher, Christoph, um 1617
Chordirektor in Stettin,
ist bekannt durch Ms. Z'28 der B. B.,
Part, von 1599 ff. S. 72: Auxilium meum
8 voc.
Stecher, Julius, starb 9. Mai
1666 zu Salzburg, 56 Jahr alt, wo
er seit c. 1648 Priester und Vice-
kapellmeister am Dome und der
Stecher, Marfan.
259
Steevens, John.
erzbischöfl. Hofkapelle war (Aicher's
Theatrum 1675, P. 3, p. 444—52.
Peregrinus 80).
Stecher, Mariaii, geb. gegen
1760 zu Mannheim, lebte in Mün-
chen (Gerber 2. Fetis). Er ist
bekannt durch zahlreiche Fugen
für Orgel oder Klavier, die in der
Lpz. Ztg. 1, 220 (1798) selir ge-
lobt Averden.
Gran Sonata a 4 maui i)er il Cembalo
0 Pfte. Lips., nel Magaz. di niusica di
Breitkopf. 33 S. [B. Wagener.
13 Variationi per il Clavic. o Pfte.
coniposte da . . . Op. 5. Monaco , M.
Falter (1799.) qufol. [B. Kgsbg.
6 rughe per l'organo, o Cemb. Lips.,
Br. & H. 12 S. fol. [B. B. B.Wagener.
8 Fugues p. l'org. ou Pfte. op. 7.
München, Falter. 20 S. [B. B. B. M.
— 2. edit. Mayence, Schott fils. 21 S.
[B. Wagen er.
6 Fugues p. l'org. ou Pfte. op. 13.
Munic, Falter & fils. Mayence et Paris,
Schott fils. 19 S. [B. Wagener. B. Lpz.
1 Fuge in neuer Ausg. (Eitner 2, lies
dort Marian, statt Marüu).
Stechwee, Oeorg W . . . August,
aus Hannover geb., ist am 10/2
1731 als Musikstudierender in der
Universität zu Leyden eingeschrie-
ben (Bouwst. 3, 5).
Stecliweij , Adolph (Burney
nennt ihn Stechwech), am 27. März
1766 a/d. Westerkirche in Amster-
dam angestellt (Burney lernte ihn
1772 kennen, siehe 3, 233. Tijd-
schrift 1, 46).
Stechwij, A . . . C . . ., lebte von
c. 1734—1760 zu Zwolle als Or-
ganist, Garabist und Komponist
und gab Sonaten für Fl. V. u. B.
heraus (Bouwst. 2, 60. Breitkopf's
Verz. 1761).
Steehwij, J..., war um 1771
Organist in Amsterdam (Bouwst.
2, 60).
Steckh, Adam, Instrumeutist
an der Hofkapelle in Wien mit
25 Gld. monatl. vom 1. April 1637
bis Juni 1645 (Köchel 1).
Steeland (Steenland, Stienland),
Sänger an der Kapelle Philipp des
Schönen in Spanien von 1504 bis
1514 (Straeten 7, 159. 162. 170).
Steelant, Philippe van, 1653
Organist bei der Gesellschaft Jesu
an St. Jacobus zu Antwerpen, ist
bekannt durch
Missae et Moteta 5. et 6. vocuin, cum
instrum. et ripien. auctore ... in ecclesia
Paroch. D. Jacobi . . . apud Soc. Jesu
Antuerpiae Organista. Op. L Antv. 1656
haered. P. Phalesius. Vorwort 1653 gez.
15 Stb. in 4>J. [Musikfr. Wien.
Straeten verz. aus alten Katalogen noch
andere Werke von ihm (1, 55. 213. 218.
220).
Steele, Joshua, ein englischer
Musikschriftsteller des 18. Jhs.,
gab heraus:
An Essay towards e.stablishing the
melody & measure of Speech, to be ex-
pressed and perpetuated by peculiar Sym-
bols. London 1775 Ahnon. 4«. [R. C.
of Mus. Brüssel.
Prosodia rationalis; or, an essay to-
M-ards establishing . . . Lond. 1779. 4P.
[Glasgow.
Leo Liepm. besafs: Account of a mus.
instrum. . . of Amsterdam. To London
1774. — London 1775.
Steetz, Wilhelm, geb. um 1770
zu Hamburg, liefs sich in England
nieder und gab heraus:
A Treatise on the elements of Music
in a series of letters to a Lady. Tiverton
1812 T. Smith. 4». [Glasgow. Brüssel.
(Fetis).
Steeve, John, gab heraus:
The Oxford Harniony, beiug an lutro-
daction to the art of Music. Printed from
plates, on one side of the leaf onlv. Lon-
don 1741. qu80. [R. C. of Mxis. Nr. 2279.
Steevens, s. Stevens, Abraham.
Steevens (Stephens, Stevens,
Stephines), John, schwor am 11/8
1590 als Gentleman an der Kgl.
Kapelle in London und st. 13. Mai
1636. 1636 bekleidet er das Amt
eines Clerke of the Cheque (Rim-
bault, der ihn im Laufe obiger
Jahre sehr oft anführt).
17*
Stefani, . .
260
Stefaniiii.
Stefani.
Hoftenorist und
Singemeister, st. 22. Dez. 1782 zu
"Würzburg, 42 Jahr alt (Magazin
1782, 712. Forkel 3, 213).
Stefani, Grioranni, nach Fotis
war er im Anfange des 17. Jhs.
Organist an der Kirche deHa
Grazia zu Wien. Seinen Druck-
werken nach muss er auch Guitar-
rist gewesen sein, denn seine bis-
her bekannt gewordenen Drucke
sind arrangierte Gesänge für eine
Stimme mit Guitarren -Begleitung.
Es sind Samlwk. von verschiedenen
Autoren komponiert, doch nennt
er keinen Autor. Die Titel lauten:
Affetti amorosi. Canzonette ad una
voce sola, poste in niusica da diuersi con
la parte del Basso, & le lottere dell'alfa-
betto per la Chittarra alla spagnola rac-
colte da G . . St . . con tre Arie Siciliane,
& due VillaneUe spagnole. Yen. 1618
Yincenä. 1 vol. 4"^. 53 S. Die Dedic.
in Venedig gez. 35 Gesge. [Bologna.
— in neuer Ausg. in Uebertraguug
von Dr. 0. Chilesotti: Earitä musicali,
vol. 3. MUano, Ricordi 1886 (siehe M. f.
M. 18, 99).
— Ausg. 1621 ib. [Bologna.
— Ausg. 1623 ib. [B. Hbg.
— Ausg. 1626 ib. [Bologna.
Scherzi amorosi. Canzonette ad una
voce sola poste in inusica da diuersi e
raccolte (wie oben). Lib. 2. Nouani.
Corretti e ristampati. Ven. 1620 Yin-
centi. 1 vol. in 4°. Gesge. mit Guitarren-
begltg. [Mailand Cons.
— in rjuesta 3. impressione ... Ib.
1622. A\ 31 S. 25 Gesge. [ß. Hbg.
Concerti amorosi terza parte della Can-
zonette in musica Eaccolte da . . . Nouam.
ristampate . . . Yen. 1623 Yincenti. 1 vol.
4°. 55 S. mit 37 Gesg.; ob dieselben
ebenso eingerichtet sind wie die obigen
ist aus dem Titel nicht zu ersehen, lässt
sich aber vermuten, da er es als den
3. Teil bez. [Bologna. Mailand Cons.
Stefani. Jean, siehe Steifani.
Stefanini (Steffanini), Grioranni
Battista, aus Modena, war nach
seinen Druckwerken 1608 Kapell-
meister an S. Maria della Scala
chiesa ducale zu Mailand, 1614
Kapellmeister an Madonna della
Consolatioue zu Rom. Zwischen
den Jahren 1608 und 1614 muss
er zufolge der Dedic. zu 1614
noch in Turin an der Hauptkirche
angestellt gewesen sein. 1618 war
er Kapellmeister am Dome zu Mo-
dena, ebenso 1626. Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
Motetti di . . . Lili. 1 . a 2 et 3 voci.
Milano 1606 Simon Tini et F. Loniazzo.
4 Stb. (2 C. B. Bc.) 40. [Turin B. Na-
zional.
... II 2. lib. de Motetti ä 5, 6, 7, &
8 voci. Et le Lettanie della B. Y. uell'
ultimo. Con il B. principale per l'org.
Nouam. posto in luce . . . Yen. 1608 AI.
Rauerij. 9 Stb. 4^. [Bologna. Turin
B. Nazional.
Concerti ecclesiastici a 8 voci, cioe
Motetti, Messa, Salmi, Maguificat, con le
Letanie B. Y. Et il B. per l'org. . . Lib. 3.
Romae 1614 B. Roblectus. 9 Stb. 4».
[Bologna fehlt C 1. Abdr. der Dedic. im
Kat. 2, 498.
Motetti concertati all'uso di Roma a 8
et 9 voci, con le Letanie della B. Y. . . .
con il Bc. Lib. 4, opera 6. Yen. 1618
Yincenti. 10 Stb. 4°. [B. FrJift. Kat.
mit Reg. über 15 Gesge.
Motetti concertati a 2. 3. 4. & 5. Yoci,
con il B. deH'org. Lib. 1. Op. 7 . . .
Roma 1626 Andrea Fei. Dedic. dem Kar-
dinale Mauritius in TurJuo. 6 Stb. 4*^.
[Bologna fehlt C 1. Kat. 2, 499 Abdr. der
Dedic, woraus sich abermals ergiebt, dass
er vordem an der Kathedrale in Turin
Kapellmeister war.
In alten Samhvk. 12 Gesge. (Eitner 1),
dazu kommen 1 Mot. in Eadesca's Armo-
niosa von 1607.
Nach Yaldrighi 12, 19. 61. komponierte
er in Modena gemeinsam mit Capilupi
eine Mascherata, die am 26. Jan. 1600
zur Aufführung gelangte.
6 Motetten zu 5, 6, 7, 8 Stirn, in Mss.
der B. L. — Eine Arie f. Sopr. mit Instr.
Ms. 882 in Dresd. Mus. P. — Eine östim.
Motette in Commers Musica sacra, 15, 19.
Fetis verz. einen Oior. Battista Stefa-
nini, der gegen 1660 (angenommenes Ge-
burtsjahr) in Modena geb. ist, an der
Kathedrale iu Turin Kapellmeister war
und herausgab
„Mottheta D. Job. Bapt. Stephanini
Mutin. in ecclesia inetropolitaua Tauriensi
Mag. musicae sex et octo vocibus. Lib. 1.
Yen. 1694. Idem lib. 2. ibid 1698.'^
Stefanis.
261
Steffan, Joseph.
AugeTischeinlich sind die Jahreszahlen
falsch und gehört das Werk dem obigen
Komponisten an.
Stefanis. Padre Gaetaiio, aus
Chieti, ein Minoritcroiöiicli und
Kapellmeister au der „Celebre
Metroi)o]itana di Spalato'' um 1700
(Titel). Ist bekannt durch.
Messe a 4 voci dedicate ... dal Padi-e
Gaetano . . . Opera 1. Yenez. 1700 Glos.
Sala. 5 Stb. mit Bc. [Bologna.
Salmi pieni per tutto l'anuo ä 8 voci
con Yioliui ad üb. breui e facili con
Litanie della B. V. Opera 3. posta in
musica. Bologna 1710 Mai\ Silvano. 13
Stb. 40. [Bologna. Kat. 2, 314 Yorwoit.
br. Mus: T2 fehlt S. 1—8,
Stetano l'Argentini, s. Fllippiui.
Stefano di Bari, ist Stefano
Felis.
Stefano da Pesaro, wird von
Besardus in 1617, 3. Teil, als ehe-
maliger Musiker des Herzogs von
Urbino bezeichnet.
Im 2. Teil 1 Eicercari für Laute.
Stel^mo, Francesco, bekannt
durch :
Eegole di sonare il Cembalo. [Neapel
Turchini.
Stefano, Joan. de, Kammer-
musiker am Hofe zu Neapel um
1481 (Straeten 4, 31).
Steffan (Steffani), Joliann Hein-
ricli, gest. am 4. Mai 1759, 56 Jahr
alt, zu Frankfurt a/M., bekleidete
daselbst den Kapellmeisterposten
an der Barfüfser und Katharinen-
kirche. Noch 1758 führte er da-
selbst eine Kantate auf (Israel
36. 41).
Steffan (Stephan), Joseph (An-
ton), bez. sich auf einigen seiner
"Werke als Ksl. Kgl. Hofklavier-
meister (1782). Er war am 14.
März 1726 in Kopidlno in Böhmen
geb., wurde Schüler von Wagen-
seil in Wien und liefs sich dann
als Klavierlehrer nieder. Karoline
Pichler, die seine Schülerin war,
schildert ihn als einen liumoristi-
schen und eigentümlichen Mann,
der die Schüler durch seine gute
Laune zu fesseln wusste (Denk-
würdigkeiten 1, 40). Als Lehrer
der Ksl. Prinzessinnen hatte er
grofsen Zulauf, zeichnete sich auch
als Komponist aus (Forkel 2, 12.
3, 124. Dlabacz). Seine nach-
weisbaren Kompositionen sind fol-
gende :
Missa soleunis 4 voc. 2 V. 2 Pos. 2
Tromp. et Tj'mp. Org. Ms. Stb. [Schwe-
rin F.
Laudate pueri f. Chor u. Orch. —
Beatus vir, ebenso. Ms. Stb. [Schwe-
rin F.
Stabat mater, nach "Wieland's Ueber-
setzung (f. 1 St. mit Pfte.). Prag und
Y»^ien 1782 von Schönfeld, qufol. [B.B.
Gesang bei dem Beschlüsse der am
3. Äug. 1780 gehaltenen öffeutl. Prilfi;ng
von 31 Unteroffizieren und Gemeinen (f.
1 Stirn.). [Musikfr. Wien.
Die Musikfr. Wien besitzen unter Stephan
das Singspiel: Der Doctor Daunderlaun,
in 2 Aufz. in Stb.
AmjTit (Sie fliehet fort) f. 1 St. u.
Klav. [ib.
Saralg. deutscher Lieder fiu- das Kla-
vier. Wien, von Kurzböck. 1 Abthlg.
1778. 2. Abthlg. 1779. 3. Abthlg. 1780.
4. Abthlg. 1782 (Traberth und Hofmanu
setzten die Samlg. später fort). [B. B. 1.
2.4. Musikfr. Wien 1. 2. 4. Proske 1.
Hofb. Wien 1. 2. 4. enthalten 24. 30 u.
24 Lieder; ebendort im Ms. 18757:
26 deutsche Lieder.
In Darmst. ohne Vornamen 1 Sinfonie
in Cd. Ms. Stb. — In Schwerin F. 7 Sinf.
f. kleines Orch. Ms. Stb.
3 Concerti in F. G. D. per il Clavi-
cembalo 2 V. e B. Ms. P. qufol. und
im Arrang. für 2 Klav. [Dresd. Mus.
unter Stephan.
2 Concerti p. Clavic. c. 2 V. e B.
[Musikfr. Wien.
5 Concerti e 1 Divertimento per il
Clavic. 2 V. Va. B. Ms. Stb. [Brüssel
Cons.
Concertino per Cembalo, Fl. V. 2 Corni
e B. Ms. Stb. Dd. [Schwerin F.
2 Harmoniepiecen f. Blasinstrum. Ms.
Stb. [ib.
BaUette mis en musique par Mr. TöUer
tratuit (?) au (?) Clavecin par Mr. . . 1 Bl.
im Autogr. B. B. Grasn. Ebendort unter
Jos. Ant. Stephan ein Andante f. Pfte. u.
sein Poiir.
Steffaii, Joseph.
262
Steffani, Agostino
Sei Divertimenti da Cimbalo. Vienna,
Bernardi. 29 S. [B. B. Brüssel Cons.
Dresd. Mus. im Ms. B. "Wagener im
Druck, br. Mus.
VI Divertimenti per il Clav. Ms. 137
p. 77 ff. [B. B.
6 Divei-timenti p. il Clav. [Musikfr.
Wien.
Sei Sonate da Cimbalo, op. 2. Yienna,
Ag. Bernardi. 33 S. [B. B. B. M. B.
Wagen er.
Sonata I. (II. III.) di Clavicemb. Yienna,
ib. [B. B. Hofb. Wien n. HI. je HS.
(Parte prima) coutiuente 3 Sonate da
Cembalo. Op. 3. Ib. (1770). [B. B.
Parte seeonda cont: 3 Son. da C. Ib.
34 S. [B. B. B. M. (Branet sculps.)
2 Sonaten f. Klav. im Ms. [Brüssel
Cons.
20 Sonaten f. Klav. [Musüfr. Wien.
In Einsiedeln ebenfalls.
Sonata per il Cembalo. Ms. [Rostock.
40 Preludi per diversi tuoni. Ib. 21 S.
[B. B. BiTiss. Cons. Hofb. Wien. br.Mus.
Parte seeonda continente 90 Cadeuze,
Permade e Capriccij per il Cembalo o
Fortep. Vienna 1783 Nobile de Kurz-
beck. 34 S. [B. B. Hofb. Wien.
Deutsche Galanterie-Stücke. Ms. 4 BU.
[Hofb. Wien.
12 Minuetti a Clane, solo. 4P. Ms.
[Dresd. Mus.
25 Yariationi per il Cemb. (Yienna),
Magazin. [B. B. Musikfr. Wien.
Marpurg 7, 143 nennt ihn Giuseppe
Steffani und bespricht seine 6 Diveiii-
menti und 6 Sonaten f. Klavier, die er
aber ungünstig beurteilt und ihm haupt-
sächlich vorwirft, dass er Wagenseil zu
sehr nachahmt.
Steffani (Stephan!) , Agostiuo,
in späterer Zeit tragen seine Kom-
positionen den Xamen seines Sekre-
tärs Gregorio Piva. Geb. 25. Juli
1653 zu Castelfranco bei Venedig
(er bez. sich auf seineui ersten
Druckwerke von 1674 mit „Anno
salutis 1674, aetatis suae 19". sie?),
gest. auf einer Reise nach Frank-
furt a/M. 12. Febr. 1728. In ärm-
lichen Verhältnissen geboren, kam
er als Sängerknabe an S. Marco in
Venedig. Seine schöne Stimme,
sein hübsches Gesicht und der
ihm angeborene Anstand bewog
den Grafen von Tatteubach aus
München bei einem Besuche in
Venedig den Knaben 1667 mit
nach München zu nehmen und eine
gute Erziehung zu geben. Eine
gleiche Anziehungskraft äufserte
der Knabe auf den Kurfürsten, so
dass derselbe selbst die Sorge um
denselben übernahm und ihn für
den geistlichen Stand bestimmte
nebst einer sorgsamen musikali-
schen Erziehung, so dass er die
ersten Künstler damaliger Zeit zu
Lehrern erhielt. 1668 war Joh.
Kaspar Kerle sein Lehrer, bei dem
er auch wohnte und der für sein
geistiges und leibliches Wohl zu
sorgen hatte. Am 1. Okt. 1671
kam er in Pflege des Kammer-
dieners Aug. Sayler, am 15/1 1672
wurde er als Kammermusikus in
die kurf. Kapelle aufgenommen und
erhielt als Gehalt 300 Gld. Er
bekleidete einen Organistenposten,
wie der Titel von 1674 zur Psal-
modia lehrt. Aufserdem wurden
ihm noch 300 Gld. augewiesen für
Naturalien und Kleidung. Im Okt.
1673 ging er auf Kosten des Kur-
fürsten nach Eom zur weiteren
Ausbildung. In Venedig erkrankte
er zwar, doch befand er sich bald
darauf in Rom und hatte Ercole
Bernabei zum Lehrer, wie uns die
Dedication vom 1. Jan. 1674 zu
seiner Psalmodia, die er dem Kur-
fürsten widmet, belehrt. Im Juli
1674 befindet er sich wieder in
München und trat seinen Dienst
an mit dem erhöhten Gehalte von
770 Gld. 20 Kr. Am 1. März 1675
ernennt ihn der Kurfürst zum Hof-
organisten. Am 3. Xov. 1680 em-
pfing er ein Gnadengeschenk von
1200 Gld., wahrscheinlich um seine
Schulden zu decken. 1681 schrieb
er für den Karneval seine erste
Oper: Marco Aurelio (Textbuch in
B. M.) und wurde darauf zum
Steffani, Agostino.
263
Steffani, Agostino.
kurf. Musikdirektor ernannt. 1685
und 1686 schrieb er die Opern:
Audacia ö Rispetto, prerogative
d'Amore und Servio Tullio (Textb.
in B. M.). ^^ann er den Titel
Ähhatc erhielt, lässt sich bis jetzt
nicht nachweisen, dass er aber
in den Priesterstand aufgenommen
war, ist bekannt, obgleich man
nicht weifs, ob er auch ein
Priesterarat bekleidete. 1686 wird
er zum Vicekapellmeister ernannt.
Schon im Jahre 1681 hatte ihn
der Herzog Ernst August von
Hannover bei einem Besuche in
München zu bewegen gesucht,
Kapellmeister in Hannover zu
werden, doch erst 1688 führte St.
dies aus. Offiziell ging er nach
Italien und erhielt vom Kurfürsten
auf 3 Jahre im voraus seinen Ge-
halt von 3382 Gld. ausgezahlt, von
denen aber eine Summe abgezogen
wurde, um seine Schulden zu be-
zahlen. Sein Gehalt betrug zu der
Zeit 1080 Gld. Statt nach Italien
zu gehen, blieb er in Hannover,
doch ist sein dortiger Aufenthalt
erst im Jahre 1689 nachweisbar,
durch die Aufführung seiner Oper
„Henrico Leone". Auch versah er
in Hannover zeitweise politische
Verhandlungen, die er mit Glück
zum Besten seines Herrn aus-
führte (siehe Chrysander's Händel
1, 311 ff. 227 ff.). St. blieb bis
1710 in Hannover. "Während der
Zeit hatte ilm der Papst zum Prä-
laten des Bisturas Spiga im spa-
nischen Westindien ernannt. Mehr
Ehre als Gewinn, denn das Bistum
war eines jener, welches der Papst
nie besessen hat. Händel kam
1710 nach Hannover und St. er-
kannte in ihm denjenigen, dem er
das Kapellmeisterarat anvertrauen
konnte (Chrysander 1, 311). St. ging
nun auf Wunsch des enthusiasti-
schen Musikliebhabers Kurfüst Jo-
hann Wilhelm von der Pfalz an
dessen Hof, der ihm sogleich den
geh. Ratstitel verlieh. 1724 wählte
ihn die Academy of ancicnt Music,
als auch in Deutschland sich Zweig-
vereine bildeten, zum Vorsitzen-
den, nachdem er schon früher zum
Ehrenmitgliede ernannt war. 1727
ging er mit Handel nach Italien.
Ostern waren sie in Rom. Von
hier kehrte er nach Hannover zu-
rück, erhielt den Auftrag einer
politischen Angelegenheit halber
nach Frankfurt a/M. zu reisen, er-
kältete sich daselbst und starb in
wenigen Tagen.
(Kreisarchiv in München. Chrysander
1. c. Allg. deutsche Biogr. Lipowsky.
Eudhart 72. Memoirs of the life of Ag. St.
sometimes Master of the Elector. Chapel
of Hannover and afteiw. Bishop of Spiga.
qu4*^. 8 S. [B.Wagenei-.] Arihur Neisscr,
Dissertation: Servio Tiillio von Steffani.
1902. F. W. Woher in den Yereins-
schrifteu der Görresgesellschaft 1885, 86.
Fischer in Opern und Concerte im Hof-
theater zu Hannover bis 1866 pag. 11 ff.
— Eine akteumäfsige Darstellung erhält
man erst aus Dr. Fischer's Musik in Han-
nover von Seite 28 ff. Ein Auszug in M.
f. M. 1903, 90. Viertel], siehe General-
Reg.)
Verzeichnis seiner nachioeisbaren Werke :
Psalmodia Yespei-tina volans octo ple-
nis vocibus conciuenda . . . Romae 1674
Joh. Ang. Mutius. 9 Stb. 4P. [ß. M.
nebst hds. P. Bologna, Kat. 2, 314 Abdr.
der Vorrede.
Martini nahm daraus ein Sicut erat in
seine Mustersamlg. „Esemplare" 2, 311.
Sacer Janus quadrifons 3 vocibus vel
duabus qualibet praetermissa modulandus
. . . Monachii 1685 Jaecklinus. 4 Stb.
(2 C. B. Org.) kl. fol. [Paris Nat. Bo-
logna, Kat. 2, 499 Abdr. des Vorwortes.
Mss. in B. B. Ms. AV 6 Nr. 40 Stabat
mater 6 v. c. V. in P. — W 19. 5 Psalm.
f. 8 Stirn, u. 1 Magnif. in P.
AV85
einige Gesänge. — 2755, Dixit dominus
8 voc. c. instr. Cd. P. , scheint Autogr.
zu sein. — 1100, Non plus me ligate,
Cantata per Sopr. c. 2 V. e Bc. P.
In B. M. Stabat mater 6 v. et instr.
[auch im br. Mus. Ms. 169. Darmst. mit
Steffani, Igoslino.
264
Steffani, Agostino.
2 V. 3 Tenors & Vcl. Es soll seine letzte
Koniposition sein (Chrys. S. 350).
In Berlin Singakad. 8 Psalmen 8 voc. P.
In B. Proske: Estote fortes in belle,
Mot. 4 V. c. Bc. 5. Bd. in P.
1 Motette 5 voc. Ms. 401. [br. Mus.
Im R. C. of Mus. Ms. 1941 eine Motette:
Gettano i re 5 voc. in P. — 9 andere
Motetten in Ms. 1745 in 3 Stb. — In
Ms. 1794 zwölf Mot. zu 3 Stirn, in P.
fol, andere Kopie 1795. — In 1796 2 Mot.
zu 3 Stirn, mit Instrum. P. — Ms. 1797:
Qui diligit Mariam 5 v. P., auch, im
Ms. 1939.
Pro Christo affligimus, in John Hindle's
Samiwk.
Opern :
In B. B. 3 vol. Ms. 21 204 in kl. qufol.
Part, ohne Instrumente und Instramental-
sätze, Soli und Ensemble nur mit bez.
Bass, enthalten:
1. Bd. 1. Enrico, 64 Arien, 1680.
2. Älcides, 32 Arien, 1689.
3. Alexander, 70 Arien, 1695.
2. Bd. 1. Orlando, 66 Arien, 1696.
2. Atlanta o i Rivali concordi, 65 Arien,
1698. [in B. M. eine Kopie betitelt: Gli
Rivali ... In B. B. Ms. 21201 eine
vollst. P.
5. Bd. 1. II trionfo de fatto o Didone,
61 Nrn., 1699.
2. Alcibiade o la libertä contenta, 1697,
63 Nrn.
3. Briseide, 59 Nrn. [auch in Hofb,
Wien.
In Dresd. Mus. Ms. B 824 : La Lotta
d'Alcide con Achelao. Dramma per iL
Teatro d'Hannover 1689 in 1 atto , 21
Scenen. P. fol. (Siehe B.B. 21204, 1. Bd.
Nr. 2: Aleides.) Besitzt auch B. M. und
B.B. Ms. 21200, dort heilst es aber La
Lotta d'Hercole con Achelao.
In Ms. 21206 in B. B. Samlbd. P.
10 Arien und Duette aus den Opern Ro-
lande und Atlanta (siehe oben 2. Bd.
Nr. 2). Darauf 2. Theil, Ouvertüren zu
Orlando (resp. Rolaudo), Rivali concordi,
1 Arie, 1 Sarabande und Gique, S. 20 u. f.
wieder Anen bis S. 25.
Ms. 21202 B. B. Oper: Tassilone in
5 Akten. Part. 192 S. [Kopie in B. M.
Aus obiger Oper Rolando (Ms. 21206)
ein Auszug:
Die auserlesenen Arien aus der Oper
Roland (ohne Namen). Lübeck 1699
Spiering. — Wiedemann. qufol. Part,
mit 2 V. Va. Yiolone. [B.B. br. Mus.
In B. B. das Textbuch: Hertzog Hein-
rich der Löwe. Ilambg. ohne Autor u.
Jahr. Pölchau ergänzt den Namen und
1696. — Ferner: Der hochmüthige Ale-
xander, Braunschweig 1699 ohne Autor,
nach Matthesou von Stef.
In Schwerin F. die vollst. Part. ,,IIen-
rico Leone, dramma da recitarsi per Tanne
1689 nel nuovo theatro d'Hannover."
Heinrich der Löwe . . . auch ein Textb.
vorh. 79 Bll. (siehe Kade's Kat. 2, 250).
Ein 2tes Exemplar zum Teil ergänzend.
Ferner Teile der Opern La Lotta d'Her-
cole con Achelao 1689, 16 Arien. — La
Superbia d' Alexandre 1690, 16 Arien. —
Orlando generöse 1691, 26 Arien. — De
Rivali concordi 1692, 22 Arien. — Ferner
im Ms. 22 Duette (Näheres im Kat. von
Kade).
In der Hofb. "Wien :
Alarico in Baltha, opera in 3 atti, 1687.
Text Orlandi. Ms. 17 708 P., enth. nur
1 Akt.
La Briseide. Drama musicum 3 actuum,
für Hannover geschrieben, Textb. von
Palraieri. Ms. 17161. P.
Servio Tulüo, opera in 3 atti, 1685.
Text Terzago. Ms. 17712 enth. nur 1 Akt.
Le rivali concordi. Drama per il theatro
d'Hannover 1692, op. in 3 atti. Text
Mauro. Ms. 17939. P.
Die Opern in alphabetischer Ordnung
nebst Fundorten nach A. Neisser:
Alarico il Balta. [Schwerin F. Hofb.
"Wien.
Alcibiade, siehe Liberia.
Aleide, siehe Lotta.
Alessaudro, siehe Superba.
Arminio. [London, Buckingham Palast.
Atalanta, siehe Rivale.
Audacia e rispetto (Torneo). [Verloren.
Baccanali. [London, Buckingh. Palast.
Briseide. [Ebendort. B. B. Hofb.
Wien.
Enea o Amor vien dal Destino. [Lond.
Buckingh. Pal.
Enrico, siehe Henrico.
Ercole, siehe Lotta.
Le Glorie, siehe Trionfo.
Henrico Leone. [Lond. Buckingh. Pal.
B. B. Schwerin F.
La liberta contenta (Alcibiade). [Ebend.
La Lotta d'Alcide (d'Ercole) con Ache-
lao. [Ebendort und in B. M. Dresden
Musikal.
Marco Aurelio. [Lond., Buckingh. Pal.
Niobe. [Hofb. Wien. Schwerin F.
Orlando generoso. [br. Mus. Buckingh.
Pal. B. B. Schwerin F.
Le rivali concordi (Atalanta). [B. B.
B. M. Schwerin F. Hofb. Wien.
Roland, siehe Ojlando.
Servio Tulüo. [Hofb. Wien.
Steffani, Agostino.
265
Steffani, Agostino.
Solone. [Part, verloren.
LaSuperbad'Alessandro. [B.B. Schwe-
rin F. Loud., Buckingh. Palast.
Tassiloue. [B.B. B. M. L., Buckingh.
Palast.
Torueo, siehe Audacia. [P. verloren.
U Trionfo del fato o Le Glorie d'Enea.
[B. B. L., Buckingh. Pal.
Turno, siehe Enea.
Kantaten, Duette u. a. Oesänge:
Ms. 1100 B. B., Samlhd. P. Nr. 21 mit
Stefani gez.. Cantata: Non plus me ligate,
Canto solo. 2 V. Bc. (J Bll.
Ms. B 101. Dresd. Mus. Cantata: Dolce
labro amabil, Sopr. e A. col Bc. S. 19.
Ms. B938, Largo: Mein Vergnügen
heilst mich sterben, f. A., Violino solo u.
Bc. 3 Seit. [Dresd. Mus.
In Berhn Singak. 12 Cantate ed Arie
6 doi Duetti. Ms. P.
Im br. Mus. Ms. 320: 22 Kantaten.
In Brüssel, Samlbd. italienische Kan-
taten von Verschiedenen, Nr. 2430 im Ms.
In Bologna, S. Petronio, im Ms., Samlbd.,
Cantate a piu voci deUo Stradella.
Die Duette mit Bc. sind sehr zahlreich
vorhanden und unter den verschiedensten
Bezeichnungen auf den Bibl. anzutreffen,
die Einen bez. sie als Kantaten, die An-
deren als Solfeggien oder als Canzonen.
Im Buckingham-Palast in London befinden
sich die Autogr. der Duetti und eine Kopie
danach im br. Mus., Ms. 5330. Chiy-
sander sagt: es sind über 100. Ein an-
nähernd ausführliches Register der Duetti
findet man im Kat. der Bibl. zu Cam-
bridge FW. im Index, 62 Duetti, 3 Madri-
gali und 6 Motetten im Ms. — Ebenso
zalih-eich besitzt sie Dresd. Mus. und
zwar im
Ms. B 821. P. von Zelenka. Duetti di
Camera. 1. Sol negli. 2. Che volete.
3. In qiüeto. 4. Crudo amor. 5. E la
spenie. 6. II tuo nizzo. 7. Porto Talma.
— B822, 18 Duetti, Hds. von ßistori.
— In Ms. 823 a Duetti, P. (C. A. col Bc).
1. Di tue luci. 2. Di fiamma. 3. Se ti
colgo. 4. Non ä di lontananza. .5. S'ap-
paga del core. 6. Quando un Iroe (?).
7. E cupido. 8. Falsa Dea. 9. lo sarö
sempre. 10. Cor mio so che. 11. 0
felice l'onda. 12. Va girando. 13. Perche
dimque. 14. Ama il cor. 15. Mie pupille.
16. Pria ch'io faccia. 17. La catena.
18. Cangia pensier (ein anderes als B 822,
18). 19. Lilla mia non vuoi. 20. Un bei
volto. — In Ms. B 101 ein Duett. — Ms.
B 823, qufol. Duetti ä C. A., 2 C, C. B.,
C. T. col Bc. 1. Quando ti stringo. 2.
Dolce labbro. 3. Crudo amor. 4. Che
sara di quel. 5. Placidissime catene.
6. Sol negli occhi. 7. Porto Talma.
8. lo mi rido. 9. Che volete. 10. In
quieto. 11. Fra le tenebre. 12. Toma
a dar vita. 13. Mia speranza. 14. Lilla
mia. 15. M'ingannasti. 16. Dirche giova,
17. Eibellatevi o pen.sieri. 18. Dolce e
per voi.
In B.B. Ms. 21210, 8 Duette und
21211, 12 Duette. In Kopie in B. Wa-
gener. — T 96 B. B. 12 Duette mit Kla-
vierbegleitg. von Hauser. T 178 andere
Duette. W85, 983—85, 3 Duette. —
L 264/1. 2. — Ms. 181.
In Bertin Singak. 16 Duetti. — In B.
Joach. 12 Duette. — In Sondershausen
1 Bd. Duette, B. M. besitzt mehrere Bde.
In B. Proske Duetti di Stephani, Du-
rante e Clari con 36 Solfeggi del Aprile.
In Musikfr.Wien. — In Modena 8 Duet.
In Dresd. 13 Duet. Ms. B 870.
In Bologna, Kat. 3, 199, Ms. Duetti
Nr. 19 u. 20. — Duetti da caraera col
Bc. qufol. (3, 257).
In Mailand Cons. 10 Duetti im Ms.
Im br. Mus. Ms. 319, 29 Duetti. Ms.
173, Duetti in Add. Ms. 5055. 5056. 5329.
5330. 5331. 5332. [br. Mus. siehe 175.
176. u. 193—196.] — Im R. C of Mus.
in 3 Bden. Duetti und 1 Bd. Madrigale.
In Brüssel Nr. 2425, 3 voll. Duetti.
In Neapel Turch. 1 Bd. Duetti.
In Hof b. Wien Ms. 16749: 26 Duetti
mit Bc. und 17 034 Nr. 4, 1 Duett.
Im Conserv. zu Bnlssel im Ms. 680;'82 :
28, 30 u. 6 Duetti. In Ms. 699 noch
5 Duetti. Ms. 211: 2 Motetten zu 3 u.
5 Stim.
Im Druck: Duetti (3). Lond., H. Wrtght.
P. [B. Wagener, defekt.
2 Duette unvollst, in M. f. M. 12, 159.
2 D. in Goodison's Collection of Music
im 2. Bde.
In BaiUeux' Solfegien 4 Duette. [B. M.
Sei Scherzi a voce sola con accomp.
di Piffen o di Violini . . . c. Bc. Ms. P.
[Modena.
AI rigor. La Spagnola p. 9 in Ms. 174
im br. Mus.
Durch eine gesellschaftliche LTnter-
haltiing in Hannover, die sich über den
Musiker in herabsetzender Weise äufserte,
angeregt, schrieb er eine Abhandlung, die
in dem Gedanken gipfelte: die Musik sei
den anderen Wissenschaften ebenbürtig
und verlange ein gleiches sorgsames Stu-
dium. Sie ist betitelt
Quanta certezza habbia da suoi prin-
cipii la Musica et in quäl pregio fosse
Steffani, Agostino.
266
Steffkins, Fred. u. Chrstn.
perciö presso gli anticbi. Amsterdam 1695.
2. Bl: Eisposta di D. A. Steffani ... In
difesa d'una proposizioue sostenuta da lui
in uua assemblea. Hanuovera Sett. 1694.
12". 72 S. [B. B. Dresd. B. Hbg.
Stuttgart. C. P. Brüssel. Florenz. Bo-
logna Kat. 1, 16.
— Deutsch von Werchneister (Audr.)
Sendschreiben darinnen enthalten, wie
grofse Gewissheit die Musik aus ihren
Grundsätzen habe . . . Quedlinbg. 1700.
kl. 8». 101 S. [B. B. Dresden von 1699.
Brüssel von 1699. Musikfr. Wien von
1700. B. Lpz. 1700.
— Aufs neue übersehen . . mit einer
Vorrede und etlichen Zusätzen vermehrt
. . von Joh. Lor. Albreclit. Mühlhausen
1760 Brückner. 4P. [Dresden. B. B.
B. Lpz. Brüssel. C. P. B. Wagener.
Musikfr. Wien.
Mattheson macht seine Witze über die
Abhandlung und nennt den Verfasser
einen Ballhorn. Chrysander im Händel
1, 342 führt ausführlich an, was Hawkin's,
Martini u. Burney für wunderliche Nach-
richten über die Uebersetzung in die Welt
geschickt haben.
An Instrumentahcerhen sind bekannt:
Sonate da camera ä 3, 2 V. A. e B.
Amst., Steph. Hummel. 4 Stb. kl. fol.
[B. B.
12 Sonaten f. Streichinstrum, mit Bc.
4 Stb. Ms. 3589 ß. Hbg., englische Hds.
In Hof b. Wien, Ms. 16798 Nr. 44 u.
51 zwei Ouvertüren zu Rivali u. Briseide
im Kl.-A.
13 Gesge. in neuer Ausg., dabei 7 mit
englisch. Text (Eitner 2).
Steifaiii, Hans Jürgen, aus
Berlin, um 1754 Bratschist an der
Hofkapelle in Berlin (Marpurg
1, 78).
Steifani (Steffano), Jean, l'aine,
im Dienste Sr. Maj. des Königs von
Polen (Titel). Sowinski schreibt:
geb. in Prag um 1736, ging nach
Warschau und wurde 1. Violinist
am Hoftheater, später Kapellmeister
an der Kathedrale. Er starb 1819
in Warschau, 83 Jahr alt. 1794
schrieb er die Opern Le Miracle,
Les Sujets reconnaissants u. a.
Sowinski führt noch 2 Söhne und
eine Tochter an, die sich in der
Musik auszeichneten, die aber alle
jung starben. Von seinen Kom-
positionen kenne ich nur
6 Parties pour 2 Clarinettes, 2 Cors
et Basson. oe. 1. Hummel ä Berlin.
[B. B.
Im Autogr. Grasn. in B. B. ist er mit
Giovanni Steffano gez. auf einer Sonata
per il Flauto trav. col Basso. AmoU.
Steffanini, Giov. Batt., siehe
Stofanini.
Steife, Jan, 1618 Tenorist an
der Kgl. Kapelle in Brüssel. Viel-
leicht derselbe, der auch als Ste-
phano daselbst verz. ist (Straeten
2, 10). Unter Johann Stephano
verz. Straeten 2, 9: 1611 einen
Kapellan und Säuger an der Kgl.
Kapelle in Brüssel. Mau könnte
vermuten, dass es derselbe wie der
obige ist.
Steifen Fidelbogens . . .
Sendschreiben an Bidermann (Prag).
[B. B.
Steifen (Stephan), Johannes
(Hans), Organist au St. Johannes
in Lüneburg, seit 1591 vertretungs-
weise und Oculi 1595 gewählt.
Starb ebd. 1616. Sein Vater war
in Itzehoe Kgl. Rat, mit Namen
Heinrich St.
Obiger Steffen gab „Neue deutsche
Gesänge mit 4, 5 und 8 menschlichen
und instrumentalen Stimmen heraus, zu
Nürnberg 1599, und 1618 erschien zu
Hamburg eine 2te Sammlung (Junghans
36. 37).
Steiflfins, Theodore, ein Lau-
tenist und Violaspieler der 2ten
Hälfte des 17. Jhs. in London.
Huygens (S. cclix) erwähnt ihn
als tüchtigen Gambisten.
— Dietrich., sein Bruder, war
um 1641 Musiker in der Kapelle
Königs Karl I. von England,
— Seine Söhne (Theodore's)
Frederik und Chrisiicüi., waren
Violaspieler und ebenfalls Mit-
glieder der Kgl. Kapelle in Lon-
don um 1694. Christian lebte
noch 1711 (Hawkins 5, 25. Grove.
steger.
267
Stegin ayer.
In Viertel]. 8, 515 wird er 1710
unter Christitm Stcffkin verz.).
Stog-er, Adolph, „di Bang-
cratia"' (?), ist bekannt durch
VI Senates ä Violon solo et Bc. Dedic.
Priuce de Lichtenstein. Leyde. chez
auteur. 18 S. im Kupferstich. [B. Hbg.
Stege way, wie die Lexika
schreiben, siehe SteehweiJ, A. C.
Stegmann, Karl Darid, p,eb.
um 1751 zu Dresden, gest. 27. Mai
1826 zu Bonn (Bocker 3, 65).
Schüler des Organisten Zillich in
Dresden, 1766 Alumnus an der
Kreuzschule, verliefs 1770 die
Schule und wurde Schüler H. F.
Weifse's und Homilius', ging 1772
zur Wäser 'sehen Gesellschaft in
Breslau, dann 1773 nach Königs-
berg i/Pr., 1775 nach Danzig, 1776
wieder nach Königsberg und bald
darauf nach Gotha (wahrscheinlich
als Sänger und Schauspieler). 1778
befindet er sich in Hamburg und
wechselte noch mehrfach. 1798
wurde er in Hamburg am Theater
Musikdirektor (soweit seine Selbst-
biogr. bis zum Jahre 1808, auf-
genommen im Gerber 2). Fetis
berichtet ferner, dass er bis 1811
die Stelle in Hamburg behielt und
sich dann nach Bonn zurückzog.
Im Gerber 1. 2. befindet sich ein
Verz. seiner zahlreichen Werke.
Im Sittard 1, 126 ff. über seinen
Hamburger Aufenthalt. Nachweis-
bar sind:
Singspiele :
Apollo unter den Hirten, ein Vorspiel
mit Gesang. Lpz. u. Königsbg. 1776
Selbstverlag. Kl.-A. qu4o. 18 BU. [B.B.
B. Wagener. Hofb. Wien.
Der Deserteur, eine Operette in 3 Acten,
in deutsche Musik aufs Ciavier gesetzt.
Leipzig u. Königsberg 1775 G. L. Härtung.
qu4". [Dresd. Mus. B. T43Z. B. Kgsbg.
Eiusiedeln.
Erwin u. Elmire, ein Schauspiel mit
Gesang. Klav.-Ausz. Leipzig u. Königs-
berg, gedr. auf Kosten des Autors 1776.
qu40. 3 Bll. 69 S. [Dresd. Mus. B.
Wagener.
Der Kaufmann von Smyrna, eine koni.
Operette in 1 Aufz. Klav.-Auszg. Berlin
u. Königsberg, Härtung u. Decker 1773.
qufol. [B. B. Dresd. Mus. B. Lpz.
Brüssel Cons. P. im Ms.
Moses, ein Schauspiel mit Chören und
Märschen. Bonn. Stb. u. Kl.-A.
Die Recruten auf dem Lande, kom.
Oper in 3 Aufzügen. 1775. Ms. 796 e.
r. in 2 voll. fol. [Dresd. Mus.
Das redende Gemähide, eine com. Oper
in 2 Act. Mitau uud Hasenboth 1775
Jac. Friedr. Hinz. Kl.-A. kl. qu40. 97 S.
[B. B. B. M. B. Lpz. B. Wagener.
Hofb. Wien. Musikfr.Wien. Brüss. Cons.
Die Roseninsel. Oper in 3 Act. 1806.
P. In dieser Gestalt in Hamburg den
24. Novbr. 1806 aufgeführt. Ms. 796 c.
3 Bd. qufol. [Dresd. Mus. Ms. 796d.
1 Rondo, als Einlage, f. 1 Singst, u. Orch.
Der Triumph der Liebe, oder das kühne
Abentheuer in 4 Aufz. von Jester. Ms.
21250 P. [B. B.
— Kl.-A. Eine Feenoper in 4 Aufz.
Kgsbg., Fr. Nicolovius. qufol. 244 S.
[B. B. B. Kgsbg. B. Lpz. Dresd. Mus.
Ms. 796 d ein Recitativ u. Arie mit Orch.,
gez: Hamburg 27. Febr. 1796. qufol. P.
Einige Lieder im Samlwk. Akadem.
Liederbuch 1783.
Concert in C. f. Pfte. Ob. u. Fag. mit
Orch. Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
Concert in C. f. 2 Klav. und V. mit
Streichquart. Ms. P. [Brüss. Cons.
2 Concerte in Es. u. G. f. 3 u. 2 Pfte.
mit Orch. Mss. in Stb. [Brüss. Cons.
Concerto Imo a n Strom. 2 V. 2 Ob.
2 Fag. 2 Corni, Va. e fondamento e Cemb.
coucertato. in Bd. Ms. Stb. [Schwerin F.
Concerto doppio per 2 Cembali obl. c.
2 V. 2 Fl. Corni, 2 Viole e B. in Gd.
Ms. Stb. [ib.
Stegmann, W . . . Gr . . .,
bekannt durch die Ouvertüre zu dem
Trauerspiel König Lear ä 2 V. 2 Fl. 2
Corni, Fag. obl. Va. e B. Stb. im Ms.
[Schwerin F.
Lebenszeit Ende des 18. und Anfang
des 19. Jhs.
Stegmayer (Stegmeyer), Mat-
thäus, der Yater des Ferdinand,
war in Wien K. Ksl. Hofschau-
spieler und der Komponist der
Singspiele :
Rochus Pumpernickel, ein mus. Quod-
libet in 3 Aufz. von ... K. K. Hofschau-
Steibelt.
268
Steibelt.
Spieler. Wien 1811. Ms. 21270 P. cebst
3 Textbüchern, das eine von 1810, dabei
ein vollständiges Buch mit dem Dialoge.
[B. B. in 3 voll. fol. ilüuchen Oper, 1.
u. 2. Teil. Dresden Oper. Darmst.
Brüssel Cons.
— Kl.-A. Lpz., Kühnel. 64 S. —
Bonn, Simrock. [beide in B. M. Darmst:
Lpz. Musikfr.Wien. Hofb.Wien. Schwe-
rin F. B. B: Wien, chemische Druck.
Die Familie Piimpernieke], ein musik.
Quodbbet. 2. Theü. Kl.-A. Bonn, Sim-
rock. 71 S. [B. M. Musikfr.Wien. B. B.
Darmst. Ms. P.
Pumpemickel's Hochzeitstag, ein mus.
Quodlibet in 3 Act. 3. Theü. El.-A.
ib. 70 S. [B. M. Musikfr.Wien. Dres-
den Oper. B. B. Darmst. Ms. P. Bräs-
sel Cons.
Arien und Gesänge aus dem lebendigen
Weinfass oder der Prozess in der HöUe.
Frankf. 1820. 8». [besafs Jos. Baer 1887,
doch nur als Textb.
1 Messe und 1 Motette im Ms. P.
[Klosterueuburg.
In B. Dresd. Ms. B 1573 s unter einer
Samlg. Mäunerchöre.
Steibelt, Daniel, Sohn eines
Berliner Pianofortefabrikanteu, geb.,
wie Felis nachweist, nicht vor 1764
oder 1765 zu Berlin, gest. 20. Sept.
1823 in St. Petersburg. Schon als
Knabe zeigte er bedeutende musi-
kalische Anlagen, so dass er durch
Verwendung vom Kronprinzen,
späteren Friedrich Wilhehn IL von
Preufsen, von Kirnberger ausgebil-
det wurde. 15 Jahr alt ging er
schon als Klaviervirtuose auf Kon-
zertreisen und besuchte alle gröfse-
ren Städte Europas. Man ist bis-
her wenig unterrichtet, wann und
wo er überall auftrat. Fetis be-
müht sich zwar, Licht in das
Dimkel zu bringen, doch gelingt
es ihm nur zum TeiL Am besten
ist er über den Aufenthalt in Paris
unterrichtet, doch auch hier kann
er keinen bestimmten Zeitpunkt
feststellen. 1793 brachte er die
Oper Remeo et Juliette aufs Fey-
deau-Theater, später auch andere
in der grofsen Oper (siehe das
folgende Yerz.). Um 1801 ist er
Teilnehmer am Musikaliengeschäft
der Mlle. Erard in Paris (Lpz. Ztg.
3, 839). 1805 gab er in Brüssel
zwei gut besuchte Konzerte (Gre-
goir, Panth. 6, 176 mit Programm).
1808 ging er nach Petersburg (Lpz.
Ztg. 11, 128) und wurde nach
Boieldieu's Abgange 1811 Musik-
direktor an der Ksl. Oper (ib. 13,
151). Bei der Komposition der
Oper Le jugement de Midas er-
eilte ihn der Tod. Besser als über
seinen Lebenslauf sind wir über
seinen Charakter und seine Lei-
stungen als Virtuose unterrichtet.
Seine Technik soll überraschend
gewesen sein, doch im Ausdruck
mangelte ihm das echt künst-
lerische Empfinden, so dass seine
Adagios die schwächste Seite seiner
Leistungen bildeten. Besonders
klagen alle Zeitgenossen über sein
unangenehmes, sogar freches und
marktschreierisches Benehmen. To-
maschek in seiner Selbstbiographie
und Thayer im Beethoven 2, 101
geben krasse Beweise davon, auch
die Lpz. Ztg. wirft ihm sein un-
gehöriges Betragen vor: Charlatan-
nerie und unwürdige Spekulation
waren seine steten Begleiter. Seine
Kompositionen fanden beim Publi-
kum, selbst beim Musiker, noch
weit bis in die 40 er Jahre unge-
teilten Beifall, trotz ihrer Ober-
flächlichkeit, und ich entsinne mich
noch sehr wohl, dass ich in den
40 er Jahren des 19. Jhs. von
meinem Lehrer sehr reichlich da-
mit gefüttert wurde, trotzdem der-
selbe ein eifriger A^'erehrer Mozart's
war (Biogr. Gerber 1. 2. Lpz. Ztg.
25, 725. Felis. Ed. Hanslick,
Concertwesen S. 128).
Verzeichnis seitier Werke:
Eomeo et Juliette, op. en 3 a. (Paris
7/9 1793.) Paris, Imbault. P. [B. B.
Steibelt.
269
Steibelt.
und im Ms. i\ 212'J0, Text von Segur.
Brüssel Cons. Darmst.
— Paris, Bover. P. fol. 361 S. [Brüssel.
Bologna. C. P. Hofb. Wien im Ms. P.
16960.
— Paris, Le Duo. P. 361 fol. u. Stb.
[Hofb. Wien.
— Paris, Beyer & Nadermann. P. fol.
[Dresd. Mus.
Le retour de Zephire, Divertissement
en 1 acte (Tänze von Gardel) repres. 3/3
1801 in Paris grolse Oper. Ms. P. [Paris
l'opera.
La fete du 4 Fevrier 1810. (Chor u.
Orch.) Ms. P. [Paris Topora.
Choix de jugement de Paris. — Ouver-
türe et airs choises du ballet Retour de
Zephir. 2 BaUets im Kl.-A. [Musikfr.
Wien.
Mitarbeiter an der komischen Oper Les
folies amoureuses. Paris, Castil-Blaze.
P. [Brüssel Cons.
Ouvertüre de Top. d' Albert et Adelaide.
(Kl.-A.) Paris, Erard. [B. B.
Ouvertüre zu Die Geisterhallen. Ms.
21291. P. [B. B.
Ouvertüre in Dm. Ms. Stb. [Lübeck.
Combat iSTaval, . . . arrange en Har-
monie p. Goepfert. Simrock. [B. B.
Nouveau Concerto p. le Fortep. av. les
acc. a gr. orch. (Esd.) op. 35. Paris,
Pleyel. in Stb. [B. Kgsbg. B. B. br.
Mus. Brüssel Cons : Paris, Imbault. B. M :
Breitk. & H. nur Pfte. vorh.
— Ist das 3. Concert. Das 5. steht
in E. [Briissel Cons. Das 1. 2. 3. 5. 6.
7. Concert mit Orch. besitzen die Musikfr.
in Wien. Das 2. 3. 4. u. 6. in Mailand
Cons. in Stb. im Druck.
2 Quintette f. Pfte. 2 V. Ya. u. B.
Ms. in Dresd. Mus. B. B: op. 28, 3 Quin-
tetti p. Pfte. 2 V. A. et B. Paris, Imbault.
Nr. 2. 5 Stb. Paris Nat. Musikfr. Wien.
3 Quatuors p. 2 V. A. B. [Musikfr.
Wien.
Quatuor p. Pfte. av. Y. A. Ycl. Lips.,
Peters, oe. 51. [B. Wagener. Musikfr.
AYien.
Sonata per Clavic. o Fortep. c. Y. e
Ycl. op. 3. Vienna, Artaria & Co. [Dresd.
Mus.
2 Sonates p. Pfte. av. Y. et Ycl. oe. 33.
Beriin, Hummel. 3 Stb. 2. livre. [B.
Wagener. Dresd. Mus: Offenb., Andre.
3 Sonates dito, oe. 37. Offenb., Andre.
3 Stb. [B. Wagener.
Sonaten f. Pfte. Y. u. Ycl. op. 48.
Lpz., Br. & H. [Musikfr. Wien. Scliwe-
rin F.
2 Sonates dito, oe. 61. Amst., Kuntze.
3 Stb. [B. B. B. Wageuer: Offenb.,
Andre.
Die Musikfr. AVien besitzen je 3 gr.
Sonates dito, oe. 6.
Trio p. le Clav. acc. 1 Fl. et Ycl.
Berlin, Hummel. [Dresd. Mus. Brüssel
Cons. ein Trio im Ms. Stb.
6 Sonates p. Pfte. av. Fl. ou Y. et
Ycl. Yienne, Mollo. Nr. 1. 3 Stb. [B.B.
Air varie (Enfant cheri des dames) p.
le Clav, ou Pfte. av. 1 Y. et Ycl. op. 8.
Yienne, Artaria & Co. [Dresd. Mus.
Yariat. f. Pfte. Y. u. Ycl. op. 8. [Mu-
sikfr. Wien.
Ouvertiire Turque, p. le Clav. av. Y.
et Ycl. oeuv. 17. Offenb., Andre. [Ber-
lin K. H.
Nouvelle Ouvertüre Turque av. uu air
cosaque p. le Pfte. av. Y. et Ycl, oe. 76.
Offenb., Andre. [Lübeck.
Sonaten f. Klav. mit Y. oder Flöte.
[Musikfr. Wien besitzen op. 1. 11. 26. 27.
29. 33. 37. 39. 40. 42. 45. 59. 67. 69.
70. 71. 73. 74. 75. 80. 81. 82. 84. Summa
67 Sonaten.
3 Sonate p. il Cemb. o Fortep. av.
1 Y. oe. 1. Vieune, Artaria & Co.
[Dresd. Mus. Brüssel Cons.
Sonata dito, op, 2, ib. [Dresd. Mus.
3 Sonates pour Pfte. ou Clav., dont la
premiere est av. acc. de Y. obl. op. 4.
London. P. fol. [ß. C. of Mus. Brässel
Cons. Mailand Cons: Paris, Sieber.
6 Sonates p, le Pfte. dont quatre av.
Y. obl. et 2 av. Flute obl., divisees en
2 part. Oeuv. 11. Paris, Boyer. [Mai-
land Cons. nur 2. Teil.
op. 27. Grande Sonate p. le Pfte. av.
acc. de Y. Bonn, Simrock. 2 Stb. [B.
Wagener.
oe. 30. Grand Sonate p. le Fortep.
acc. de Y. Paris, Le Duc et Co. [B. B.
Brüssel Cons.
oe. 33. 2 Sonates p. Fortep. av. Y.
Paris, Yiguerie. 2. livr. 3 Stb. [B. B.
Berlin K. H: Offenb., Andre und Augsbg.,
Gombart & Co. B. M. Brüssel Cons.
op. 35. 3 Sonates p. Fortep. avec V.
Paris, Pleyel. Part. [B. B. B. M.
— Lond., Clementi. [B. Hbg. E. C.
of Mus.
Op. 36 u. 39, Sonaten mit Fl. oder Y.
Paris, Imbault. [Paris Nat.
Oe. 37. 3 Sonates p. Pfte. et Y. ad lib.
Paris, Gaveaux. Stb. [Mailand Cons.
op. 38. 3 Son. p. Pfte. av. Flute ou
Y. Offenb., Andre. 2 Stb. [B.Wagener.
Brüssel Cons.
op. 39. 3 Sonatines p, Pfte. av. Y.
Paris, Le Duc. [Brüssel Cons.
Steibelt.
270
Steibelt,
op. 41. Trois Rondeaux p. Pfte. av.
Fl. ou Y. Offenb., Andre. 2 Stb. [B.
Wagener.
op. 56. 3 Senates dito. Breitk. & H.
[Brüssel Cons.
Sonate poui' le Pianof. av. acc. 1 Yiol.
ad Hbit. op. 59. Leipzig, Breitkopf u.
Härtel. fol. [Dresd. Mus.
6 Senates pour Pianof. avec accomp.
de Flute ou Violon. Xr. 1. Op. 67.
Offenbacb, J. Andre, fol. [Dresd. Mus.
08. 74. 3 Senates p. Pfte. av. V. Br.
& H. [B. B. Nr. 2. Bräss. Cons. 3 Son.
3 Sonate non difficile pour le Pianof.
av. acc. de Viel, ad Hbit. op. 75. Offen-
bacb. Andre, fol. [Dresd. Mus.
Gr. Sonate p. le Pfte. av. V. oe. 81.
Paris. [B. M.
Ouvertüre et airs cboisis du Ballet de
la Yalee de Tempe ou du Retour de Zephir,
p. Pfte. av. Y. Paris, Erard. [B. B.
3 Sonates p. Pfte. et Y. Paris 1797.
[B. Lpz.
La Cbasse pour Pianof. av. acc. de
Yiolon. Offenbacb a/M. , Andre. fol.
[Dresd. Mus. Musikfr.Wien. B.Wagener:
Hbg., Böhme.
3 Rondos favorites p. le Pfte. av. 1
Flute ad lib. Hbg., ßoehme. [Lübeck.
Grande Ouvertüre p. 2 Pfte. Ms.
[Berlin K. H.
Grand Duo p. Harpe et Pfte. ou 2 Pfte.
AYien, Mollo. [Berlin K. H. Musikfr.
Wien. B. B.
6 Bachanales p. le pfte. et Tambourin.
op. 74. [Musikfr. Wien.
Rondos f. Pfte. u. Flöte, op. 38. [Mu-
sikfr. Wien.
Air russe varie p. le pfte. Y. ad lib. [ib.
In Brässel Cons. 3 Sonates p. Pfte.
et V., Paris, Le Duc. — 3 dito, Paris,
Boyer. — 3 dito, Br. & Haertel. — 15
dito en hvres oe. 27, Paris, Imbault.
In Paris Nat. 3 Senates p. Pfte. et Y.
oe. 45. Paris, Sieber. — 2 dito, oe. 42.
Paris, Momigny.
Sonate av. Y. Nr. 3 u. 5. Mannh.,
Götz. [B. M.
Sonaten für Xla\"ier oder Pfte. allein:
Dieselben sind so zahlreich vorhanden,
dass ich sie nur summarisch anführe.
In B. B. sind vorhanden 49 Souateu:
op. 4. 9. 23. 24. 28. 37 im Ms., 41. 48.
60. 61. 62. 63. 64. 69. 76. 77. 81. 82.
85. 88. 91 und 8 ohne Opuszahl. Ferner
3 Divertissement op. 28. Air favori de
Leonce varie p. pfte. oe. 66. Yien. Mollo.
Etüde, 50 Exerc. oe. 78. Paris.
In Berlin K. H: La coquette, Sonate
06. 9. Offenb., Andi-e.
In Musikfr. Wien: op. 4. 12. 1 im Ms.
u. Yariat.
In Lübeck, op. 63.
In Kgsbg. oe. 64 und ohne op.
In B. M. 24 Sonaten, op. 7. 25. 37.
41. 62. 64. 85. 6 ohne op., eine davon
4hdg. In Felis Bibl. class. Tom. 11 op. 25.
56. 64. 82.
In Musikfr. Wien 53 Sonaten, 1 f.
2 Pfte., Divertissements, Fantasien, Pot-
pourri, Yariat., Walzer, Rondo, 6 Bacha-
nales, Märsche, Etüden.
In Paris Nat: op. 1. 6. 11. 15. 16. 26
(diese 3 Son. werden Cambini zugeschrie-
ben), op. 27. 33. 35. 37. 41. op. 49. 60
= 49. 61. 63. La defaite des espagnols,
Sonate, Paris, Boyer, Combat navai, La
grand marche de Buonaparte, Sonate dediee
ä Mme. Buonaparte.
In R. C. of Mus. op. 46 u. 60, Lon-
doner Dnicke.
In B. Wagener: Gr. Sonate p. Pfte.
ded. Md. Bonaparte. Lpz., Br. & H.
30 S. [auch C. P.
In Mailand Cons. Sonaten op. 41. 64.
85 und 9 Son. ohne Opuszahl.
Recueil de Sonates p. pfte. Paris,
Cochet. [Brüssel Cons.
Melange d'airs de divers caracteres,
en forme de scene, composes et arranges
p. le pfte. op. 10. Paris, Boyer. [Biüs-
sel Cons.
Air aiTange en Rondo p. le Pfte. Lps.,
Br. & H. 7 S. [B. Kgsbg.
La Chasse en Rondo. Yien., Artaria.
[B. B.
Depart de Paris pour St. Petersbourg.
Rondo favourite p. le Pfte. Nr. 3. Offen-
bach, Andre. [Lübeck.
Duo p. 2 Pfte. Lpz., Br. &H. [B. Egsbg.
1. Fant. av. 9 Yar. Pfte. Yien., MoUo
& Co. 21 S. [B. M.
2. Fant. av. 8 Yar. Pfte. Yien., Mollo
& Co. 17 S. [B. M.
3. dito av. 9 Yar. ib. (Mollo ohne
Co.) 21 S. [B. M.
Fantaisie sur l'air de Danse ... av.
9 Yar. Br. & H. [B. B.
oe. 80. Fantaisie militaire et Yar. sur
l'air . . . Offenb., Andre. [B. B.
Fantaisie en forme de Scene av. des
Yar. Br. &. H. [B. B.
Fantaisie militaire. Br. & H. [B. B.
Fantaisie avec 8 Yar. Yien., Cappi. [B.B.
Fantasie f. Klav. im Autogr. [B. B. Grasn.
Mamma mia, air arrange en Rondo,
Pfte. Yien., MoUo. 6 S. [B. M.
5 Märsche f. Ciavier. [Musikfr. Wien.
La gr. Marche de Buonap. en Italie . . .
avec positious de malus p. P. J. Milch-
Steibelt.
271
Steigleder, Hans Ulricli.
meyer a Dresden. Meissen, Klinkicht.
6 S. [B. M.
L'orage precede d"nu Roudeau pastoral
per le Pfte. Cliez Br. & H. a Lpz. 3707.
16 S. [B. Kgsbg. Dresd. B. B. B. M.
Les Papillons p. le Pfte. Ms. [Ber-
lin K. H.
2 Pots-ponrris p. le Clav. Offenb.,
Andre. [Berlin K. H. C. P. Im br.
Mus: lor Caprice ou Potpourri d'airs ...
oe. 5. Yienne et Mavence, Artaria & Co.
Rondeau. Vien., Weigl. [B. M.
Polonoise. Andre. [B. M.
3 Rondos. London. [B. M.
Die Zerstörung von Moskwa. Eine
grofse Fantaisie f. Pfte. Peters. [B. B.
In Musikfr.Wien noch 46 Klavierpiecen,
dabei die Opuszalilen 24. 41. 58. 77.
Im Conserv. zu Mailand 54 Klavier-
piecen als La chasse, gr. Bataille, Aii's
av. variat. Baecbanales, Fantaisies, Yaiiat.
Potpourris, Rondeaux, gr. Duett for the
barpe & pfte. Etudes, 50 Exercises. An
Opuszahlen 13. 36. 45. 49. 77. 78. 80,
die anderen ohne Opus.
Lied: Wie bin ich sonst so sorgenfrei
im Samhvk. von Job. Andre: Lieder, Arien
u. Duette. 2. Jahrg. 4. Heft 1782 p. 143.
In Fetis' Bibliotheque classique du pia-
niste (Samlwk). Paris, Schonenberger.
15 voll. 8".
Im Bossler, Samlwk. 11. Seine Kla-
vierschule erlebte mehrere Auflagen :
Methode pour le Pfte. Offenbach,
Andre, [ß. B. Musik-fr. "Wien: Leips., Br.
& H. und Paris.
Im br. Museum ist er sehr zalilreich
vertreten. Das Verz. umfasst im Kata-
loge in fol. 22 Seiten.
Stcil)Olt, ... ein Schauspieler
und Komponist des Sino;spiels: Im
Dunkeln ist gut munkeln, 1786
(ßeichard 1793, 117).
Steidel, . . . Fagottist an der
Mannheimer Hofkapelle seit etwa
1776 mit 90 Gld. Gehalt, 1778
beträgt sein Gehalt 220 Gld. 1789
ist er in der Münchener Hofkapelle
(Kreisarchiv).
Steidel, Haus, wurde 1523 als
Posaunist an der Hofkapelle in
München angestellt. Erhält 100 Gld.
rhein. per Jahr, für 1 Pferd Futter,
2 Hofkleider und 3 Scheffel Korn
(Kreisarchiv).
Steidl, Peter, dient in der
Münchener Hofkapelle um 1558
mit 100 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Steier, Sylyester, aus Lieben-
thal in Schlesien (Leovalla), gab
heraus:
Hymnorum oeconomicorum, in octonas
heptadum classes distributorma, libri duo
. . . Christliche HauTshyuini in 2 Bücher
Nürmbg. 1583 Kath. Gerlachin u.
Joh. V. Berg Erben. kl. 8°. 64 BU.
56 Hymnen zu 4 Stim. mit lat. u. deutsch.
Text. Die deutsche Uebersetziuig von
Steier, der auch der Komponist ist. [Heil-
bronn. B. Lpz.
— Das ander Buch . . . 1583 ib. kl. 8".
74 BU. 56 Hymnen zu 4 Stirn., wie
Buch 1. [Heilbronn.
Steigeiiberger, Pater Amaiid,
geb. 1741 zu Grafentraubach, gest.
31. Dez. 1808 in Deggendorf; trat
1761 ins Kloster Metten (Baiern),
wurde Seminariuspektor, Chor-
regent, 1785 Prior und dann
Pfarrer in Stephansposching.
Er hinterliefs Kompositionen im Ms.,
die wahrsch. in Metten liegen, sowie
mehrere lat. Singspiele (Kornmüller 1,
424).
Steigleder , Adam , Organist
zu Ulm,
ist in Woltz' Tabulaturbuch von 1617
mit 2 kolorierten Fugen fiir Klavier,
3. Tbl. Nr. 74/75 und einer Toccata primo
toni Nr. 77 vertreten.
Ein späterer A. . . Steigleder kommt
in Simler's Teutsche Getichte. 3. Aus-
fertigung, Zürich 1663 mit einigen Lie-
dern vor.
Steigleder, eine Stuttgarter Or-
ganistenfamilie, über die Sittard 2,
12 ff. 210. 297. berichtet:
Ein Utx. St. ist 1 534 Hoforganist
neben 10 „Singer". 1572 wird er
als alter Mann bez., dem der Dienst
beschwerlich wird (M. f. M. 31,
4 (45).
Ulrich St. war 1546 u. f. Jahre
Hoforganist (M. f. M. 31, 2 (49).
IIcuis Ulrich St. war um 1605
Stiftsorganist in Stuttgart. Um
Steigieder, Hans Ulrich.
272
Stein, Nannette.
1580 geboren, kam er als Organist
von Lindau am Bodeusee nach
Stuttgart (Sittard 2, 297 nennt
das Jahr 1697 seiner Anstellung,
während er ihn S. 14 schon 1605
als Mitglied der Kapelle anfuhrt).
Am 30. Mai 1627 wurde er auch
bei der Kapeil- und Hofmusik an-
gestellt. Sein Gehalt betrug seit
162-4: 122 Cxld. Geld, 2 Scheffel
Koggen, 24 Scheffel Dinkel, 3 Eimer
4 Imi Wein, 40 €i Lichte. Er
starb im Jahre 1635. Am 9. Okt.
1624 gab er folgendes Werk her-
aus, auf dem er sich mit „Organist
der Stifftskirchen zu Stuttgart" be-
zeichnet.
Ricercar Tabulatura. Organis et Oi-ga-
uoedis uuice inservien« et niaxirae con-
ducens adornata a J. U. S . . ., eiusdemque
Klitoris sumptibus et manibus proprijs
Aeri Cupreo insculpta et excusa. Anno
1624. (Dedic. vom 7. März 1625.) Im
Kupferstich, einseitig bedruckt und von
ihm selbst ausgeführt in wenig annehm-
barer Form. [Kgl. offen tl. Bibl. in Stutt-
gart.
Tabulatur-Buch, darinnen dafs Yatter
vnser auff 3 vnd 4 Stimmen Componirt,
ynd Viertzig mal Varirt würdt, auch bey
ieder Yai-iatiö ein sonderlicher bericht zu
finden. Auff Orgeln, vnd allen andern
MusicaUschen Instrumenten ordentlich zu
appliciren. || Getnickt vnd verlegt zu Strafs-
burg bey Marx von der Heide am Korn-
marck, 1627. Fol. Kupfertitel. 3 Ell.
Vorwort und GS BU. Musik. [Wolfenb.
br. Mus. Ritter druckt in seiner Orgel-
geschichte 2 Tonsätze daraus ab (Nr. 87.
88). Eine genaue Beschreibung des
Druckes in M. f. M. 19, 13.
Eine Orgelpiece im Ms. des grauen
Klosters in Berlin, angehängt an Swee-
linck. Erna Kopie in meinem Besitze:
Fantasie in Vi. 5 Seiten.
Ich finde noch den Titel bei Gerber 2
verzeichnet: MusikaHsch fig-urirte Melo-
dien der Kirchengesänge, Psalmen und
geistlichen Lieder 4stim., herausgeg. von
M. Daniel Hitzler. StraTsburg 1634. 12".
Enthält neben Steigleder noch R. Leo
Hassler und Joh. Bassieanus (nach Ad-
lung's mus. Gelehrt. § 331, Not. 5).
Steigleder, Philipp Jakob toii,
genannt von Spina., Grüfl. von Erz-
dorfischer Eat und Frei resig:
Pfarrer zu Eittersdorf. Gab her-
aus:
Patriotischer Aufmf 1 der | churpfälzi-
sehen Bürgerschaft | zu | Ergreifung der
Waffen, gegen | Die allgemeine Ruhe- und
Religions Stürmer, die | Franzosen, | ge-
widmet von
Stich, qufol. 1 Bog.
10 Stroph. mit Musik. [Karlsruhe. B. M.
AVahrsch. 17. Jh. Text: Zum Schwert,
ihr Pfälzer.
Steigleliner, P. Coelestin, geb.
17. Aug. 1738 zu Sündersblüh bei
Nürnberg, gest. 21. Febr. 1819 (wo?).
Ein Schüler Eiepefs. Trat 1759
ins Kloster St. Emmeran in Eegens-
burg, wurde später Professor der
Mathematik und 1791 Eeichsabt.
In Emmeran war er von 1751 bis
1781 Chorregent und Inspektor,
dabei ein tüchtiger Violinist und
Komponist (Mettenleiter 1, 142 ff.
Kornmüller 1. 225).
In der Douibibl. in ßegensburg: Impro-
peria 7 voc. c. Violone. Mettenleiter verz.
6 Offertorien, 1 Popule mens und ein
Stabat mater pro Process. in Parasc.
4 voc, die wahrscheinlich im Archiv des
Stiftes Emmeran sich befinden.
Steimetz, siehe unter Stein-
metz.
Stein, Grottlieb, 1711 Kammer-
musiker in Berlin mit 100 Thir.
Gehalt (Schneider H 35).
Stein, Naunette, verheiratete
Streicher :
Klage über den frühen Tod der Jungfer
Ursula Sabina Stage in Augsburg, von
Peter Neufs, der Rechte Candidat in Stutt-
gart. Augsbg. 1788 Cour. Heinr. Stage.
[B. Lpz.
In einer auf obigem Dracke angebrach-
ten SiUiouette liest man: geb. 20. März
1764, f 26. Mai 1788, nämlich obige
Ursula; pag. 2 Mest man: In Musik ge-
setzt von ihrer Freundiun Nanette Stein.
S. 4: In Musik gesetzt von Herrn Anton
Keller, Registrator in Salmansweiler. 1 Bl.
Text dabei, fol. Sie ist auch Komponistin
eines Marsches für Blasinstrum, und von
Var. f. Klavier. Beide erschienen im
Druck.
Nannette's Vater ist der bekannte lu-
strumentenmacher Stein in Augsburg, von
Steinacker.
273
Steiner, Heinrich.
dem Jahn im Mozart melirfach bericlitet
(in der 3. Aufl. 1.407 ff.). Johann An-
dreas Stein, geb. 1728 in Hildesheim, gest.
29. Febr. 1792 in Augsburg, Organist an
der evangel. Barfüfserkirche in Augsburg
(Näheres im Gerber 1. 2. M. f. M. 2,
IGO). Er gab auch heraus:
Beschreibung meiner Melodica, eines
neueriundenen Ciavierinstruments. Voti
Joh. Andr. Stein. Augsburg 1772 J. J.
Lotter. S'J. [Brüssel.
Steiiiaeker, ... ein älterer Mu-
siker als der spätere Karl Steiii-
aeker, ist in Dessau angestellt und
in Wilh. Gottlieb Becker's Muse von
1775/76 nebst Em. Bach, Hiller, Neefe
und Rust mit einigen Liedern vertreten.
Ebenso wird der in Joh. Andre's Liedern
befindliche St . . . derselbe sein (obige
Nachlicht aus Hosaeus S. .öO).
Steinbart, (xotthelf Samuel,
geb. 24. Sept. 1738 zu ZüUichau,
gest. 3. Febr. 1809 zu Frankfurt
a/0., Konsistorialrat und Professor
der Philosophie an der Universität
in Frankfurt a/0., gab herans:
Grundbegriff zur Philosophie über den
Geschmack. Züllichau 1785 Verlag der
Waysenhaus- und Frommaunischen Buch-
hdlg. in Halle, gedr. bey Gebauer. 8".
12 Bog. 1. Heft enthält die allgemeine
Theorie der schönen Künste und die be-
sondere Theorie der Tonkimst (nach Kirn-
berger). [B. B. Brüssel.
Steinbeck, . . .
bekannt durch ein Adagio pour THar-
monica corapose pai' . . . chez Breitkopf
& Haertel ä Leips. Nr. 144 (muss am Ende
des 18. Jhs. erschienen sein). [B. Kgsbg.
Steinbreclier, Jakob, Kantor
zu ßelgrana (Thüringen), gab nach
Fetis heraus:
De arte canendi pueritia quaedam ora-
tione, tyronibus, scholae Belgranae . .
Mulhusii Duringorum, G. Hantzsch. 1571.
kl. 80. 7 Bg.
Steinbrecher, Peter, geb. den
2. Febr. 1659 in Neustadt (Hol-
stein), sein Yater, gleichen Namens,
war dort Kantor. Nachdem er in
Kiel die Universität besucht hatte,
wurde er 1687 nach Husum als
Kantor berufen und st. im Sept.
1702 daselbst (Mattheson 1, 338).
Eob. Eitner's Qucllon-Lexikon. Bd. 9.
Steinbruckner (Steinbrugger),
Andreas, Posaunist an der Hof-
kapelle in Wien vom 8. Dez. 1721
bis t Aug. 1724, 39 Jahr alt. Sein
Gehalt betrug 440 Gld. (Köchel 1).
— Ignax^ Posaunist ebd. vom
30. Jan. 1725 bis 1762, st. 9. Sept.
1765, 64 J. alt. Sein Gehalt be-
trug 440 Gld. jährl. (ib.) Die
Yiertelj. 8, 184 schreibt Stein-
brugger.
Steindorff, Joliann Martin,
geb. 18. März 1663 zu Deutleben
(im "Weimarischen), gest. vor Ostern
1740 in Zwickau. Studierte 1677
auf der Klosterschule in Kossieben,
erhielt 1683 den Kantorposten da-
selbst, besuchte 1684 die Univer-
sität in Jena, bekleidete 1687 u.
f. Jahre mehrere Hauslehrerstellen,
wurde 1691—94 Kantor in Graitz
im Yogtlande und erhielt darauf
in Zwickau das Kantorat primarius
(Mattheson 1, 339).
Derselbe besafs ein Madrigal, zu wel-
chem Steindorff hds. Zusätze machte. Siehe
Ms. 51 der Samlg. Mattheson'scher Schrif-
ten in der Stadtbibl. Hamburg.
Steiuel, . . . Organist in Löbau
um 1740 (Mattheson 1, 420); er
soll ein Meister in der Komposi-
tion gewesen sein (Gerber 1).
Steiner, . . . Musiker in Winter-
thur, gab heraus:
Vei mischte Lieder mit Melodien aufs
Ciavier. Winterthur u. Lpz. qu40. 1775.
Gesänge mit Begleitung des Claviers.
ib. 1777. qudo (G. Becker 1, 145).
Steiner, Heinrich, & Comp.,
ein Yerlagsgeschäft in Winterthur
(Schweiz), welches 1778 auch in
Leipzig ein Zweiggeschäft hatte.
Ich fand die Firma von c. 1775
bis 1790. Sie gaben folgende
Liedersamlg. heraus:
C. F. Gelleris geisthche Oden und Lie-
der mit neuen Melodien fiir ein uud
mehrere Stimmen. i. Thl. Wiuterth.
1777, 61 S. — 2. Thl. 1785, 51 S. [Privat-
bibl. des HßiTn W. Tappert in ßerliia.
18
Steiner. Joli. Friedr.
274
Steinfeld.
Sigmund Anton Steiner & Co. in Wien
(1773—1838) kaufte 1803 in Wien eine
chemische Druckerei, in der er auch
Musikalien herstellte. 1810 trat Tobias
HasUngcr als Gesellschafter ein und über-
nahm das Geschäft 182G allein.
Steiner, Joliauu Friedrich,
aus Koburg, Yiolmist um 1757 am
Scliwarzburg-RudülstädtiscbeuHofe
(Marpurg 3, 77).
Steiner, Johann Ludwig, geb.
um 1688 zu Züricb, gest. ebd. um
1761, -war gegen 1705 Stadttrom-
peter, später Säuger. Er erwarb
sieb um die Verbesserung des Ge-
sanges in der Schweiz grofse Ver-
dienste und gab zahlreiche Werke
heraus, deren Melodien äufserst
ansprechend sein sollen und die
gröfste Verbreitung seiner Zeit
fanden. Er lieferte auch alljähr-
lich die Kompositionen für das
Musik. Neujahrgeschenk in Zürich
und zwar bis 1725. Die Tonsätze
bestehen aus geistlichen 4stim.
Liedern. Später lieferten die je-
weiligen Kapellmeister die Kom-
positionen, werden aber nicht ge-
nannt. Erst von 1750 ab ist der
Hauptmann Oeri genannt und von
1778 ab Egli.
Monatliche musicalische Miscellanea.
Züj-ich, Orell - Gessner , Fuessli u. Co.
1722—24 (zuletzt bei Heidegger u. Rahn).
Enthält Lieder.
Neues Gesangbuch auserlesner geist-
reicher Lieder, zum Lob u. Preis Gottes
. . . mit neuen und leichten den Regeln
der Composition gemäfsen, zu 3 u. 4 Stim.
gesetzten Melodeyen und Generalbass.
Zürich, Heidegger u. Rahn. 1723. 8«.
792 S. mit 265 Gesängen. [B. Lpz. B.
Wagener. B. Werniger.
— Nachtrag oder 2. Teil mit gleichem
Titel, erschien ebd. 1735 mit 300 3- u.
4 st. Liedern. [B. Lpz. B. Wagener. B.
Werniger.
Musicalisch-italiänischer Arien-Krantz.
Aus denen berühmten Authtaibus Aldro-
vandiui, Bassani, Besechi und Scarlatti.
In Cant. transponiert . . . Durchaus in
Holtz geschnitten von David Redinger in
Zürich. 40 Bll. in qufol. einseitig be-
druckt. 1724. [B. B. Gla.sgo\v.
Kurz leicht gründliches Notenbüchlein
oder Anleitung zur Edlen Sing- und Kling-
kunst vermittelst ' welcher ein Anfänger
in derselbigen richtigend geschwinde
Scliritt thun u. m kurtzer Zeit ein Sänger
und Musicus werden kann . . . Zürich
1728 bey Heidegger & Co. 8«. 2 Bll.
83 S. [B. Wagener.
Gottgeheiligte Fest- und Zeitgedanken
nach Ordnung der Festtage u. Jahres-
zeiten; durchaus mit zwei Cautstimmen
u. d. Generalb. in Partitura begleitet.
Zürich, Orell, Gessner etc. 1730. fol. —
Ausg: Zürich 1739 Heidegger. qufol.
[Brüssel Cons,
Generalbass zu den Psalmen Davids,
wie selbige von C. Goudimel in 4 st. Music
gebracht. Zürich 1734. 4*^.
Cautate spirituelle ä 2 v. av. Pfte. ou
orgue. Zürich 1739. [Brüssel Cons.
Musicalische Gemüthsergözung in 2
Konzertstimmen. Zürich, Grell, Gessner
etc. 1753. 4".
Sei Sonate da camera de quali si
espone presentamente 2 a Violoncello solo,
con Bc. Norimberga. 1731.
Andante in Fd. c. Var. p. Clav. Ms. 501
p. 36 in B. Kgsbg.
(Biogi-. nach G. Becker 1, 143, sowie
die ohne Fundort verz. Werke.)
Steiner, Michael Anton, Fagot-
tist an der Hofkapelle in Wien
von 1772—1785 (Köchel 1).
Steiner, Itiehard, kurf. Hof-
musikus in München, st. am 8/10
1706 (Totenregister der Frauen-
kirche).
Steinfeld(t), Albert Jakoh, geb.
um 1757, gest. zu Hamburg um
1824, war 1788 Organist in Berge-
dorf bei Hamburg. Gerber 1. 2.
und Fetis verz. von ihm allerlei
Gesang- und lustrumeutalkomposi-
tioueu. Sein Sohn Jakob, 14, Jan.
1788 in Bergedorf geb., Schüler
von Schwencke in Hamburg, lebte
in Hamburg als Klavier- und Ge-
sanglehrer und leitete gemeinsam
mit Grund bis 1833 die Sing-
akademie. Er starb 1869 in Ham-
burg (Sittard 1, 294).
Voll AJb. Jahob sind an Kom-
positionen nachweisbar:
Steingaden.
275
Steiuinüller, Joseph.
Zwölf Lieder vom Herrn Röding nebst
einem Andante für 4 Hände mit 6 Ver-
änderungen fürs Ciavier oder Fortep. . .
Hamburg, MejTi. qu4<^. [Brüssel Cons.
3 Sonaten fürs Ciavier. Lübeck 1788
Douatius. [Brüssel Cons. Lübeck.
Six Solos pour la Flute et Basse, oe. 1.
Berlin, Hummel. [Lübeck.
AUegro assai f. Klav. Esd. Ms. 501
p. 1(3. [B. Kgsbg.
Ivl.-A. zu Em. Bach's Passionscautate.
Hbg. 1789 bey Hermann, ciufol. [Stadtb.
»Augsburg, br. Mus. Brüssel Cons.
Steiu^adeii, E. Pater Konstan-
tin, ein Minoritermönch und fiirst-
biscböflicher Kapellmeister zu Eon-
stanz, ist bekannt durch:
Flores byemalis prompti ex horto ä 3.
4. vocib., c. 2 V. Motettis, Missis, Sona-
tis & Vesperis. Op. 4. Constantiae 16G6
Joan. Geng, sumpt. Chrstn. Lommer. 4
Singst. 2 V. u. Org. in 4». 19 Mot.
3 Messen u. 2 Sonat. [B. B: 4 Singst.
V 1. Org. Musikfr. Wien kompl. Paris
Nat. Stb. ?
Messe concertate, a 4 e 5 voci, con
i.stromenti e ripieni. Di . . . Isprugg 1666
Mich. Wagner. 11 Stb.? 4". 5 Messen.
[B. B: T. concert. B. conc. A. rip. T. rip.
2 Violinen. Paris Nat. Besitz unbek.
Mss. in B. Upsala in Tabulaturpartit.
u. Stb: Beatus vir 4 v. 2 V. c. Bc. —
Dixit dominus 4 v. 2 V. et rip. — Missa
4 V. 5 V. c. rip. — Missa 6 voc. — Do-
mine salviim 5 v. 5 str. Bc. 4".
SteingTiebler (Mettenleiter 1,
250 nennt ihn Steingrübler), Jo-
hann Oeorg-, war Priester und
Domkapellmeister zai Eichstaett in
Baiern um 1701 u. f. Jahre.
Franz Lang nahm in sein Theatrum
von 1717 eine Kantate auf.
Steinliarclt,
erster Flötist
an der Stuttgarter Hofkapelle. Sit-
tard 8 verz. ihn in den Jahren
1763—1773. Forkel 1, 134 um
1781. Is^uch Israel S. 50 und 57
konzertierte er in Frankfurt a/M.
am 24/9 1769 und 1/10 1775.
Schubart S. 119 bez. ihn als Kam-
mermusikus am AVeimarer Hofe
als einen der besten Flötisten.
Seine Frau Avar eine beliebte
Sängerin.
Steininger, Paul, lebte mut-
mafslich im 18. Jh. und besitzt
die B. B. im Autograph: Der für die
Sünde der "Welt gemarterte und sterbende
Jesus. P. 33 Bog. — Pf ingstcantate : Ihr
Christen auf, 4 Singst, u. lustr. P. 11 Bog.
Steinlecliner, Pater Edmund,
Mönch im Kloster Fiecht in Tirol,
als Komponist bekannt, st. 31. Mai
1743 (Kornmüller 1, 227).
Steinley, J . . ., ein englischer
Musiker, von dem sich
im Ms. 391 des br. Mus. eine Orgel-
komposition befindet.
Steinuiann, Christoph, Orga-
nist zu Voilsberg bei Erfurt und
dann in Grofsen I^ehhausen bei
Weimar im 17. Jh.
Gerber 2 verz. von ihm Motetten zu
8 Stim. Jena 1659 und Rosen-Kräntzlein.
Erfurt 1660. 4«.
Steinmetz (Steinmez), . . . lebte
im 18. Jh. und ist bekannt durch ein
Kyrie und Gloria 4 voc. 2 Clarini, 2
Corni, 2 V. Va. Bc. und Tympani. [B. B.
unter den Autogr. 2. Stück. P. mit Stein-
mex gez.
4 Smfonien f. 2 V. A. B. 2 Fl. (Nr. 1
noch mit 2 Hörner). Mss. in Stb. [Brüs-
sel Cons.
Ob von demselben wie das obige Kyrie,
bedarf der Untersuchung. Das Conser-
vatoire zu Brüssel verz. in dem selir
fehlerhaften älteren gedruckten Kataloge
einen Steimetx (soll Steinmetz heilsen)
mit einem Sextuor in D. pour 2 V. A. B.
et 2 cors. im Ms. Stb. Ich glaube, dass
dasselbe dem obigen angehört.
Ferner unter 3664 ebenfalls einen
Steimetx, mit einer Partia f. 2 Hörn er da
caccia, 2 V. Va. u. B. (es snid 3 Sym-
phonies im Ms. Stb.).
Ein Steinmez ist auch in der Stadtb. in
Augsbg. in dem hds. Lautenbuche zu finden.
Im Kataloge Schwerin F. wird ein
Nikolaifs Wilhehu Steimnetx. mit Violon-
cell- und einem Violinkonzerte verz., der
dem 19. Jh. angehört.
In Bannst, befinden sich von Steinmetz
19 Sinfonien mid 1 Trio f. 2 V. u. B. im
Ms. in Stb.
SteinmUlIer, Johann,
— Wilhelm,
— Joseph, Söhne des Esterhazy-
schen Waldhornisten TJmddaeus^
18*
Steinröck.
276
Stemmler, Joli. Chrstn.
liefsen sich um 17S0 in den
gröfseren Städten Deutschlands als
Virtuosen und Komponisten hören.
Sie waren alle 3 in Eisenstadt ge-
boren (Pohl 2, 266. Gerber 1. 2.
verzeichnet auch Kompositionen
von ihnen).
Steinröck, ... ist 1686 Kantor
an St. Marien in Elbing (Döring 50).
Steirer, Johann Ludwig-, gab
vor 1760 6 Kammersonaten für
Yioloncellsolo mit Bc. heraus
(Breitk. Verz.).
Stella, Fra Andrea, aus Ve-
nedis:, ein Minoritermönch nach
seinem Druckwerke, betitelt:
Ad Complectorium una ciim Antiphonis,
et Litaniis B. M. V. 8 vocib. concineudum
Unä cum B. pro org. a Fratre . . . Ven.
1618 Jac. Vincentius. 9 Stb. 4". [Bo-
logua.
Im Samlwk. 1625 a 2 Motetten a voce
sola c. Bo. (Eitner 1). Bologna besitzt
davon eine 2. Ausg. von 1636 (siehe
Simonetti).
Stella, Fra (jiuseppe 3Iaria,
della Mirandola, sein Geburtsort
im Modenaischen, gest. 23. Sept.
1678 (Lpz. Ztg. 35, 459). Er bez.
sich auf seinem Druckwerke mit
„Minor 'Osservante Lettore Teologo,
Predicatore Generale, e Yicario del
Choro d'Aracelr' zu Rom, vorher
in Mailand, wie er selbst mitteilt.
Er gab heraus:
ßreve instiuttione alli giovani per im-
parare con ogni facilitä il Canto fermo,
divisa in due parti . . . Roma 1665 Jacomo
Fei d'Andr. F. 4». 149 S., 5 Bll. imd
111 Seit. [Bologna, ausführl. Titel, Kat.
1, 184. Brüssel, br. Mus.
— 2. Ausg. Roma 1685 Jac. Fei.
[Florenz (Fetis schreibt 1675).
Stella, Scipione, Patrizier aus
Neapel. Im Kat. Bologna 2, 315
sind aus gleichzeitigen Werken
allerlei Nachrichten zu finden: Er
starb zu Teatino, war 1610 in den
priesteriichen Stand getreten, 1592
wird er als Orgelspieler gelobt,
Doni nennt ihn einen verdienste-
ten Komponisten, 1594 gab er
Gesualdo's Madrigale heraus, in
dessen Kapelle er auch angestellt
war (Rom. Micheli's Musica vaga
1615). Man kennt von ihm:
Motectorum 5 vocibus. Lib. 1. Fer-
rariae 1595 Vict. Baldinus. 5 Stb. 4P.
[br. Mus. felüt C.
Ilymnoruni ecclesiasticorum lib. 1. In
(|uo novo ordiue 5 vocib., artificiosis cou-
sonantis, simul canendi. atque sonaudi,
norma traditur. Neapoli 1610 J. J. Car-
lini & Coust. Vitaiis. 5 Stb. 4". Dedic.
von Francesco Stella, seinem Xeffen.
[Bologna, br. Mus.
In Ales. Costanzo's 1. lib. Madr. 4 v.
1616 p. 23: Sento una piaga crudel. —
In Carlino's Nuova scelta di Madrig. 1615
drei Madr. zu 5 Stirn. — Stella gab auch
des Fürsten Gesualdo's Lib. 1 et 2 Madri-
gali 1603 heraus. Der Kat. der B. K.
schreibt sie Stella zu.
Stellatello, triulio Cesare,
ist in Aless. di Costanzo's 1. lib. de'
Madrigal! ä 4 v. 1616 mit ..Sio mirand'
il pieno'' und in Kocco Rodio's 2. lib. di
Madrigali a 4 v. 1587 mit eben demselben
Madrigal vertreten.
Stelzer, . . . Liederkomponist um
1780 (Forkel 3, 125).
In IBossler's Samhvk. 7 finden sich
einige Lieder.
Steuimelius (Stemmele), Frater
Grregorius, ]\Iönch im Kloster
Irsee in Baiern, gest. 16. Mai 1619
(Kornmüller 1, 231).
In der Proske'schen Bibl. befinden sich
2 Codices von 1607 und 1614, die Falso-
bordoni octo tonorum 4 et 6 voc. ent-
halten. — In B. M., Ms. 260 Nr. 99 eine
Motette zu 8 Stirn, in Tabulatur. — Ms. 40
in B. A. Nr. 36: Si enim credimus, Quod
Jesus 5 voc. — Vergleiche auch Cod.
germ, 4956 p. 36 der B. M. und Proske's
Musica divina in 2. Ausg. von Haberl
Anus II. Tom. 3. Fase. 2, Vor^'ort.
Stemmler, Mag. Cliristopli
(xotthelf, gab heraus:
Von der Gurrende und den Curren-
danern. Lpz. 1765 Hilscher. 8". 69 S.
[Musikfr. "Wien, aus Gerbers Bibl; in
Gerljer 2 ein luhaltsverz.
Stemmler, Joliann Christian,
bekannt durch:
De vocum nervorumque cantibus in
conviviis solenuioribus sive von der Tafel-
Stempe.
277
Stephan, Johann.
Musiquen disserit . . . Sang'erhusae 1730.
4". [Dresden. B. Hbg.
Stempe, EUis, schwor als
Gentleman an der Ks;\. Kapelle zu
London am 9/11 1580 und ging
1588 wieder ab (Rimbault).
Steile, GioTaniii, diente um
1451 in der Hofkapelle in Neapel
(Valdrigbi, Mem. Acc. Modena 1884
p. 242. 420).
Steiiekeii, Koiirad; Gerber 2
nennt ihn einen jungen Literaten
und Musilvliebhaber des 17. Jbs.,
in Bremen geb., der herausgab:
Hortulus rausicus, 12 aus Allemanden,
Couranten u. Canzonen bestehende Piecen,
füi- 2 V. 1 Va. u. Gb. Bremen 16G2.
Stengel, Christian Ludwig,
geb. 7. Aug. 1765 za Nauen, stu-
dierte Jura und wurde 1795 preufs.
Hoffiskal und Justizkommissar zu
Berlin (Gerber 2). Neben juristi-
schen Arbeiten pflegte er auch
die Musik und schrieb für die
Berliner musik. Monatsschrift 1792
S. 126 u. 145:
Gedanken über den Ursprung und den
Gehrauch des Septimen -Quart- Secunden-
accordes. Gab auch einige Kompositionen
heraus. Bekannt ist:
Einige neue vierstün. Kirchengesänge.
1. Versuch, neue Aufl. Berlin. ([\\4P.
[B. B.
Stengel, F . . . Ton, ein Flötist
an der Kathedrale zu Freising;
gab um 1780 zu Mannheim ein Flöten-
konzert heraus (Gerber 2. Fetis).
Von einem Stengel besitzt die Hofb.
in Darmstadt eine Piece für 2 Clarinett.,
2 Homer (de chasse), 2 Tromp. und B.
im Ms. Stb.
Stengel, Oeorg, ein Baritonist
am deutschen Operntheater in Wien
um 1800, von 1805—1806 am
Hoftheater in Kassel. Er gab
heraus :
12 deutsche Lieder für 1 Singstim.
mit Klavier. [Musikfr. Wien.
Zwei deutsche Arien mit Begltg. des
Fortepiano. Wien. J. Eder. qufol. HS.
(Amynt und Das Ständchen.) [Hofb.Wien.
Sei Ariette coll'acc. di Pfte. o Guitarra.
Vienna, Th. AVeigl. op. 5. aofol. [B. B.
1 Arie mit Orch. .5 BlI. im Autogr.
[B. B. Grasn.
Stengelius, Johann, war um
1544 Kautor in Regensburg und
gab 1548 eine Messe heraus (Met-
tenleiter 1, 216. 217).
Stenger, Mag. Nikolaus, geb.
31. Aug. 1609, gest. 5. Apr. 1680,
zuerst Kantor und Organist zu
Erfurt, dann Prediger daselbst
(Becker 1, 316). Er gab heraus:
Maiiuductio ad musicam theoricam,
d. i. Kurtze Anleitung zur Singekunst,
darinnen . . . imd zur Uebung derselben
etliche schöne und liebliche Fugen aus
berähmten Musicis colligiret. 3. Aufl.
Hildesheim 1659 Störtz. 8«. [B. B.
B. Zw. fehlt das Titelbl., kann daher eine
andere Aufl. sein. Briissel: Erf fuhrt 1660
Dedekind. 8". Becker 1 führt Ausg. an:
Erfurt 1635. 1653 und 1666. 56 Bll. in
80 (Gerber 1).
Stennczl, Greorgiiis, Ende des
15. Jhs. Kantor am St. Stephan
in Wien (Pohl 8, 33).
Stennings (Sterings), vielleicht
derselbe wie Henry Stonings, ein
englischer Musiker des 16. Jhs., der
im Ms. 574 des br. Mus. mit 1 geistl.
4stim. Gesge. vertreten ist.
Stenzell, Johann, Edler von
Pflichten, Eittmeister, wird 1611
an der kurf. Kapelle in Berlin als
Violinist angestellt. Schneider 26
teilt die Bestallung mit.
Stenzl, C. . . F . . ., bekannt
durch das Singspiel:
Der Staatsdiener der neuen Zeit oder
das Geheimniss des Forsthauses. Ms,
21390 P. [B.B.
Gehört wahrscheinlich ins 19. Jh.
Stei)han, Giuseffo Antonio, siehe
Steif an, Joseph (Anton).
Stephan (Steffen, Stephanus),
Johann; Juughaus p. 36 teilt mit,
dass er noch in jugendlichem Alter
1589 provisorisch an der St. Jo-
hanuiskirche in Lüneburg angestellt
wurde und 1593 dieselbe definitiv
als Organist erhielt. Er zeichnete
sich als Orgelspieler so aus, dass
Stephan, Job. Karl.
278
Stepliani, Clemens.
er zu der Orgelabnahrae in Grrö-
ningen 1595 mit berufen wurde.
Bei Erneuerung seiner Anstellung
in Lüneburg wurde sein Gehalt
von 200 auf 290 M lübisch er-
höht. Im Jahre 1616 im August
trat sein Nachfolger Schaumkelle
das Amt an; zusammengehalten
mit den !N'achrichten, die sein Sohn
im Vorwort zu des Vaters deut-
schen Liedern giebt, ist demnach
1616 sein Todesjahr. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Newa teutsclie weltliche Madrigalia
vnd Balletten . . . mit 5 Stirn, comp. . . .
durch Johannem Stephanum . . . Hambg.
1619 (B. u. h& 1618) Mich. Hering. 5 Stb.
#. 17 Lieder. [B. K. B. Hbg. B.Wa-
gener. B. B: C. T. Wolfenb: C. B. 5 a.
In alten Samlwk. 1 deutsches Lied
und 10 Paduanen u. Galliardeu f. 5 Instr.
1609 c. d. (Eitner 1).
Dasselbe deutsche Lied im Ms. 999, 36
der B. Proske.
In B. B. Ms. Z 44, 8 Stb. 17. Jh. S. 36:
Audi dulcis amica 8 voc.
In Gastoldi's Italiaansche Balletten 1657
ein Kanon ä 3 : In gratitudo.
Stephan, Johann Karl, Pfarrer
zu Beerbach und Neuhof (Titel),
gab heraus:
Fleisches Krieg und Geistes Sieg: Zu
Ehren u. christlöbl. Gedächtniss der Edlen
. . Jungfr. Anna Philip. Kolerin, s. 1. et a.
1 Bl. gr. fol. P. 1 Lied f. C. u. Bc.
in P. [B. Zw.
Stephan!, Monsieur, so gez. im
Ms. 938 der B. Dresd. Mus. Eine
Kantate f. Alt mit Bc. „Mein Ver-
gnügen heilst mich sterben." fol.
Ein StcpJ/anl ist mit einem
„Fleuten-Buch" in Berlin Hochsch.
verti'eten. Es enthält italienische
Arien.
Stephan!, Augustinus, siehe
Steifani, Agost.
Stephani, Christian, bez. sich
1667 mit „Palaeo-sed Pom. Chori
Musici Scholae Palaeopol Directo-
rum" (der Altstädtischen Scluile)
zu Königsberg i/Pr. 1092 lebte
er noch ebd. Döring 153 erwähnt
ihn in obigem Amte von 1667 bis
1709. Er gab heraus:
Rudimentum musicae, d. i. Erste An-
weisung zur Singekmist, wie . . ein Knabe
ohne weitläufftige Mutationem . . . nach
dem Fundament Buchstaben fassen könne
. . . Königsberg 1667 Fr. Eeusner. kl. 8^.
8 Bll. Er benennt die Noten wie es
heute Gebrauch ist mit c, eis, d, dis etc.
b, h. [besafs 1869 der Antiq. Mai und
erwarb G. Becker in Lancy. B. Königs-
berg scheint nach Döring die kleine Schrift
auch zu besitzen.
In folgendem Hochzeitsgesange bez. er
sich nur mit C. S.
Hochzeit - Liedchen . . . des Samuel
Seile . . und Adelgninde geb. Mauteyin . .
17. Juni 1692 in Königsberg. Gedr. bey
Fr. Reusners Erben, fol. 2 Bll. 1 Gesg.
ä 2 voc. [B. Kgsbg. Nach Döring be-
finden sich 2 ähnliche Gesge. auf der-
selben Bibl. in anderer Abtlg.
Stephani, Christoph Creorg,
von 1670 — 1679 Kantor in Pirna
in Sachsen (M. f. M. 27, 150. 164).
Stephani, Clemens, aus Buchau
bei Karlsbad (Buchaviensis), bez.
sich auf seinen Drucken als Ein-
wohner von Eger von 1567 — 69,
1570 als Einwohner in Nürnberg
und 1572 als Bürger zu Schlacken
(vielleicht Schlackau). Ein Amt
fehlt, auch ist er nur Sammler von
Tonsätzen und nicht Komponist,
selbst die Passion ist nicht von
ihm, sondern von Johaun Walther,
wie Kade in seinem Buche über
Passionen nachweist. In der Dedi-
kation zu 1567 spricht er von dem
ausgezeichneten Chore und den
vortrefflichen Stimmen in Bndweis
in Böhmen, die er auf einer Reise
dort gehört habe und nennt Joh.
Frischous, Decanus, M. Quirinus
Muschensis , Christoph Schweher
u. a. Von seinen Sammelwerken
sind bekannt (siehe Näheres bei
Eitner 1):
1567. Svavissimae et jvcvndissimae
harmouiae : octo, quinque, quatuor vocum,
ex duabis vocibus A praestantifsimis ai-ti-
ficibus hujus artis compositae, & nunc
piimum in lucem aeditae . . . 1567.
Stephani, Clemens.
279
Stephenson, Joseph.
Cleineute ... & Egranoruin incola selec-
tore . . . Noribergae, apiul Theod. Gerlatz
in officina Joan. Moutaui ]iiae memoriae.
2 Stb. fiu4". [ß. M. B. Proske.
— 1568. Liber seciindus (Titel wie vor-
her). Noribg. in officina Ulrici Neuberi.
lößSg. Cantiones trigiuta selectissimae
quinque. sex. 7. 8. 12 et ))Iurinm vocuni,
sub quatuor tantiim, artificiose Musicis
. . . Noribg. 1568 impressum in officina
Ulr. Neuberi. 4 Stb. (nicht 5) in qu40.
[B. M. HeUbronu. Proske. Rostock.
Grimma. Kopenhag'. Upsala. Brieg: B.
1568h. Schöner aulserlefsner deut-
scher Psalm, vnd anderer kimstlicher
Moteten vnd Geistlichen liedern XX. Von
beriimpten dieser kurist componiert vnd
mit 4 Stirn, gesetzt . . . 1568. Nürnbg.
bei Ulr. Neuber, wohnhafft in der Tüden-
gasse. 4 Stb. qu40. [B. B. fehlt T.
B. G. B. K. fehlt T. B. M. felüt C.
Heilbr. Brieg: C. Ä. Domschule in
Güstrow: C (M. f. M. 15, 130 ein Artikel
über den Inhalt nebst Register).
1569 c. Beati omnes. Psabnus CXXVllI.
Davidis: 6, 5 et 4 vocum, a variis, iis-
demque praestantissimis musicae artifici-
bus harinonicis uumeris adornatus . . .
Anno 1568. Norimbergae 1569 typogi".
Ulric. Neuber. 4 Stb. qu40. 17 mal der
Psalm ,, Beati omnes" von 16 Kompon.
Siehe Eitner 1, 1569 c Zeile 7 ist 1569
in 1568 und Zeile 10 ist statt 5 Stb.
4 Stb. zu lesen. [B. Gr. Proske. B. L.
4 Stb. Upsala C. A. Rostock. Kopen-
hagen.
In der Hofb.Wien, Ms. 15591 eine Part.
1570. Passio secundum Matth§um.
D. i: Das Leyden vnd sterben vnsers
Herren vnd erlösers J. Chr. . . Gantz
lieblich zu singen . . . Nürnbg. 1570 Ulr.
Newber. 1 vol. in fol. 18 BU. Die
Chöre 4 stim. [B. Br. B. Lpz. B. Wol-
fenb. (Nach Kade ist die Passion von
Job. Walther.)
Stephani, Domenico, C ontraltist
an St. Peter in Rom um 1481/2
(Viertel]'. 3, 238).
Stepliani , Joliauu (vielleicht
Joh. Steffani), ist
in B. M., Ms. 262 mit einer Fantasie
für Orgel vertreten. Abdruck im Ritter
Nr. 73.
Stephanie der Jüngere, bekannt
durch das Singspiel
Der Apotheker imd der Doctor. Ein
komisches Singspiel in 3 Aufzügen, s. 1,
1792. [B. B.
Stephanis. Gfaetano de, be-
kannt durch:
Messe a 4 voci. Op. 1. Yenet. 1700
Glos. Sala. 5 Stl). mit Bc. 4». [R. C.
of Mus. br. Mus.
Stcphano, detto Spadina, lebte
im 18. Jh. und ist bekannt durch :
6 Sonate a V. e B. op. 3. Paris,
Bayard. 21 S. [B. Wagener.
Stephanus, ein Theoretiker und
Komponist, Bischof zu Ltittich, st.
020 (Forkel 2, 323. Eabricius 3,
504. Trithemius 1, 128).
Stephanus von der Insel Chios,
Schreiber eines griechischen Papier-
Codex von 75 Bll. in &> aus dem 17. Jh.
mit den neueren griechischen Musik-
zeichen. [Hofb. AVien, siehe Schott's Cä-
ciUa 22, 239.
Stephanus, Joannes, senior,
wird von Joh. Mich. Corvinus in
seinem Heptachordum als Prof. der
Logik, später Vorstand der Aka-
demie zu Sorö in Dänemark und
als musiktheoretischer Schriftsteller
erwähnt.
Stephens, Jolin, um 1625 Mit-
glied der Kapelle Karl I. von Eng-
land (Hawkins 4, 369).
Stephens, Dr. John, gest. 15.
Dez. 1780 zu Salisburv. Zuerst
Chorsänger an der Kathedrale zu
Gloucester, 1746—1780 Organist
in Salisburj, 1763 erwarb er den
Doctorgrad in Cambridge, 1766
dirigierte er das Musikfest in Grlou-
cester (Grove. West). Bekannt ist
eine Samlg. geistliche Gesänge, die
erst nach seinem Tode erschien,
betitelt:
Cathedra! musie, composed by . . .
Doctor in Music, corrected & . . published
bv fl. Theats. London 1805. fol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Im Samlwk. Minuets et Rigadoons von
1736 unter Nr. 1 ein Menuett ohne Vor-
namen.
Stephenson, Joseph, bekannt
durch :
Church harmony sacred to devotion
being a choice set of new anthems and
psalm tuues . . . Lond. fol. [br. Mus.
Stephenson, R . . . J .
280
Sterkel, Job. Fr. Xav.
The musical Companiou, coutaiuing
Te Deura Laiidamus & Jubilate Deo in
4 pts. with a Th. B. for the Bass Viol
or Bassoon, also 2 Antliems for a Club
Feast Day for voices and instrum. & se-
veral Peices (!) ou tbe Nativity . . . for
the use of Country Cboirs . . . Lond., for
the autbor. fol. [br. Mus.
Dort noch in Londoner Einzeldi'ucien
1 Ballade und 1 Song. Er lebte sicher-
lich im 18. Jh.
Stei)heiisoii, Jß . . . J . . ., gab
heraus :
Elenientaiy elucidation of the major
and minor of music, exemplyfying the
diatonic scales . . . London c. 1817. fol.
[br. Mus.
Steppa (Steppe), Jakob, Dis-
cantist au der Hofkapelle in Wien
mit 12 Gld. monatl vom 1. Dez.
1564 bis 1566 (Köchel 1).
Sterbensspiegel . . .
(Anhang des Todtendantzes in acht er-
bawlichen zu vieren stimmen auszgesetz-
ten : und nach den underschiedlichen acht
Musiktöhnen zugerichteten Sterbgesängen).
Züiich 1650. 8«. [br. Mus.
Sterings, siehe Steniiings.
Sterke, Pieter yan, aus Rotter-
dam, ist als Musicus an der Uni-
versität zu Leydeu am 23/11 1731
eingeschrieben (Bouwst. 3, 6).
Sterkel, Johann, ein im 17. Jh.
lebender Komponist, wenn die
Jahreszahl des mitgeteilten Druckes
richtig ist, sonst könnte das Werk
nur von dem bekannten Abte her-
rühren :
Saucta cinix musicae. Elementorum
musicae praxis. Napoli 1683. 40. 2 voll.
[Neapel Turchini.
Sterkel, Abt Johann Franz
Xarer, geb. 3. Dez. 1750 zu Würz-
burg, gest. 21. Okt. 1817 ebd. (nach
der Lpz. Ztg. 19, 786, dagegen
nach der Wiener Ztg. 1, 379 am
12. Oktober). Gerber 2 giebt eine
ziemlich ausführliche Biographie
nach Dr. von Siebold's jSI^achrich-
ten in der Fränkischen Chronik
von 1807. Neben seinen theo-
logischen Studien betrieb er mit
Vorliebe Musik und zeichnete sich
besonders durch seine Fertigkeit
als Klavierspieler und als Kom-
ponist aus, so dass er seine späte-
ren Anstellungen teils als Theologe,
teils als gewandter Musiker erhielt.
Seine erste Anstellung fand er
1778 beim Kurfürsten von Mainz
in Aschaffenburg, wo er Hofkaplan
und Klavierspieler war, auch ein
Vikariat erhielt. Der Kurfürst
sandte ihn 1779 nach Italien, um
seiner musikalischen Ausbildung
halber. 1780 schrieb er für Ne-
I apel die Oper ,,I1 Farnace". Nach
Hause zurückgekehrt, erhielt er ein
erledigtes Kanonikat. Als 1793 der
bis dahin dort angestellte Righini
nach Berlin berufen wurde, trat
St. in dessen Stelle ein, doch die
bald darauf einrückenden Fran-
zosen vertrieben den Hof und alle
Angestellten und St. ging in seine
Vaterstadt. Erst 1805, als der
Nachfolger des Kurfürsten von
Mainz nach Regensburg seine
Residenz verlegt hatte, berief er
St. wieder an seinen Hof, jedoch
politische Umwälzungen vertrieben
ihn auch hier in seine Vaterstadt,
wo er bis zu seinem Tode lebte
(Gerber 2 nur bis 1805, der Schluss
nach Schilling. Fotis). Sterkel ge-
noss bei seinen Lebzeiten einen
weitverbreiteten Ruf als Komponist
und zahlreich sind seine Komposi-
tionen, von denen heute noch
nachweisbar sind:
Missa solennis 4 pai'ti cantanti c. orch.
Ad. Autogr. 1800. P. 30 Bog. [ß. B.
3 Messen und 1 Te Deiun. Mss. P.
in München alte Hofkapelle.
Te Deum (bei Gelegenheit der Er-
oberung von Mainz durch die Preufsen
am 22/7 1793). Ms. P. [Berlin K. H.
Chor f. 4 Stim. mit Pfte. Lpz., Br.
& H. [Brüssel Cons.
3 Duos Italiens av. acc. de Pfte. Vienne,
Bureau. [B. M.
— Berlin, ünger. [B. M. B.B:5. livre.
Sterke], Joh. Fr. Xav.
281
Sterkel, Joh. Fr. Xav.
6 Duettiui. Mainz, B. Schott. [B. B.
Berlin K. H. B. Wagener.
— Vienna, Artaria & Co. [besafs
Schletterer.
3 Duettini per 2 voci c. pfte. op. 6.
Amst., Baldenecker. |B. B.
— Berlin, Wercknieister. [ß. B.
Aria e Coro per il Sopr. con 2 V. . .
P. u. Stb. Elfeld. [Darmst.
6 Chans, ital. av. Pfte. Simrock. [B. B.
Notturno a 4 voc. coiracc. del Pfte.
Vienna. [Darmst.
Scene und Rondo (Oh dio! Se inquesta
istante) f. Sopr. mit Orch. Kl.-A. Lpz.,
Br. & H. [Lübeck.
2 Scenen und Rondos f. Sopr. u. Orch.
im Kl.-A. [Musik-fr. Wien.
Six vocal italian Duets, with an acc.
for the pfte. London. [R. C. of Mus.
3 Duos Italiens av. acc. de Pfte. . . .
Liv. 2 de Duos it. Vienne. qufol. (f.
Sopr. u. A.) [Bologna.
Sei Cauzonetti per il Sopr. op. 1. Ms.
und ebenso op. 2. Ms. [Berlin K. H.
Arietta (M'hauno detto), 3 Terzetti,
1 Rondo und 1 Sonette di Petrarca f.
1 Singstim. u. Klav. [Musikfr. Wien.
Sei cauti italiani — tedeschi per il
Clavicembalo. Lps., Lehmann, [ß. B.
L'Astro di Venere. Notturno a 4 parti
cantanti col Pfte. Berl., Wei'ckmeister.
[B. B.
op. 11. 6 Gesge. m. Pfte. Berlin,
Werckmeister. 22 S. [B. M. Berlin K. H.
12. W. 6 Gesänge m. Pfte. Werck-
meister. [B. B. BerHn K. H. B. M:
Mainz, Schott.
14. W. 6 Gesge. mit Pfte. 1805.
Berl., Unger. [B. B. B. Egsbg. B. M.
Op. 34. 6 Canzonette coli'acc. del
Cemb. ded. Sign. Schlick. Magonza, Schott.
13 S. [B. B. B. Wagener.
op. 38. Gesänge beim Klav. Offenb.,
Andre. [Berlin K. H.
Der Graf und die Bäuerin oder die
Bedingung von W. Berta. Doppelgesang
mit Pfte. Lpz., Br. & H. [B. B. B. M.
Die Gräfin und der Hirt (Duett). Lpz.,
Br. & H. [B. M.
Cantatine für 1 Singst, mit Pfte. u.
Chor (Ueber des Lebens Schicksal) f. Sopr.
Chor u. Pfte. [Musikfr. Wien.
Juliens Feyer an einen ihrer schönen
Morgen in Musik gesetzet von Herrn
Sterkel. Wirzburg, bey Fr. Lehritter.
qu4". [Brüssel Cous.
Gesang und Gegengesang für das Cia-
vier oder Pfte. von . . . Leipz., ßreitkopf
& H. (1797). qufol. [ib. B. Egsbg.
Samlg. neuer Lieder zum Singen beym
Ciavier 1. Tbl. Wirzburg bei Fr. Leh-
ritter. Gestoch. von J. Mich. Probst.
[B. M. Musikfr. Wien.
— 2. Tbl. 12 Lieder. Mainz, Schott.
[Dresd. ß. M. Musikfr. Wien.
— 2. Thl. Mannheim, Götz. [B. B.
Berlin K. H.
— 3. Samlg. 12 Lied. Mainz, Schott,
[B. M. B. ß. B. Wagener.
— 4. Samlg. 12 Lied. Wien, Artaria
& Co. [B. B. B. M. In B. Lpz. 1. 2.
3. Thl: Mannheim, Götz.
— 6. Samlg. Lieder von Hölty. Mainz,
Schott. [Berlin K. H.
— 7. Samlg. 6 Lieder von Voss und
SaJis. [Musikfr. Wien.
-- 8. Samlg. 6 Lieder dito. Mainz,
Zulehner. [B. M. Musikfr. Wien.
— 9. Samlg. 6 Gesge. mit Pfte. Augs-
burg, Gombart. [B. B.
— 12. Samlg. 6 Gesge. Mainz, Schott.
[B. M.
— 14. Samlg. 6 Lieder von Voss und
Salis (Lebensgenuss etc.). [Musikfr. Wien.
— 16. Samlg. Gesänge (4) und ein
Doppelgesang (Anders nur nicht besser
etc.). Lpz., Peters. [B. M. Musikfr.
Wien. ß. B.
12 Lieder mit Melodien beim Clav.
Wien. Artaria & Co. [Dresd.
24 Lieder mit Melod. u. B. Ms. [B. M.
3 Lieder in Musik gesetzt ... 3. Heft
Nr. I. n. ni. Offenb., Andre. 11 S.
[ß. Kgsbg.
Die Blumen von W. Berta. Quai-tett
mit Pfte. Offenb., Andre. P. [B. B.
Erinnerang am 15. Mai 1793 von
Marcus. Mainz, B. Schott. 5 S. [B.
Wagener. Berlin K. H.
Auf Clairfaits Sieg, 29/10 1795 vor
Mainz. Kl.-A. Mainz, Schott. [Darmst.
Vergiss mein nicht mit Klav. Lpz.,
Hoffmeister & Kühnel. [B. B. B. Kgsbg.
h Beul sur le Rhin au Magasin.
12 Lieder vonMatthisson. Mainz, Schott.
[BerUn K. H.
In Hofb. AVien im Samlwk. 32 kleine
Gesänge zum Klav. einige Lieder.
Drang der Liebe, Lied im Ms. — Der
Bienenstich, Ms. — Klage der Schäfeiin.
1804. Ms. [Berhn K. H.
In Darmst. im Ms. Beruhigung und Das
Feeuland von Matthisson. — 3 Ariettes
Italien, av. acc. de Pfte.
Ein Brief vom 14/1 1786 und 1 Lied
im Autogr. [B. ß. Grasn.
B. Proske-Mettenl. besitzt im Autogr.
Lieder, Scenen, Arietten, Terzetti, Chan-
Sterkel, Joh. Fr. Xav.
282
Sterkel, Joh. Fi-. Xav.
sons, Duo italiauo, Quatiior und viele
Kammermusik, welche der Kat. nur sum-
mai'isch aufzählt.
Lied aus der Ferne im Autogr. [Mu-
sikfr. Wien.
Arietta in Lpz. Ztg. 12, Beilage 6.
Arietta: In questa tomba in Mollo's
Saralwk. [B. B. B. Xgsbg. Ausg. Kühnel.]
In Grosheim's Melodien mit Klav. — In
Böheim's Maurerliedern. — 32 kleine Ge-
sänge zum Klavier [Hofb. Wien]. — Im
Ambrosch, Freymaurer Lieder 1 Nr. —
In Filidors Gedichte 1788 einige Lieder
(siehe Jak. Schmeger 6). — Im Erato
1798 ein Gesg.
4 Symphonies p. 2 Y. A. B. 2 hautb.
et 2 cors. op. 7. Paris, Sieber. Stb.
[Brüss. Cons.
2 dito op. 9 und op. 11. Paris, Sieber.
Stb. [ib.
1 dito op. 3.Ö (mit Fag'. Tromp. u.
Pauken). Paris, Imbault. Stb. [ib.
Sinfonie ä gr. orch. Nr. 6. Lpz., Br.
& H. 27 Stb. [B. M.
Gr. Sinfonia in D. 1793. Ms. Stb.
[Berlin K. H. u. 1 S. in B. 1793.
2 Sinfonien in C. u. B. f. gr. Orch.
P. und eine in Stb. [MusLkfr. Wien.
1 Sinfonie in Fd. Ms. .5 Stb. [Wolfenb.
2 Sinfonien in C. u. F. Ms. Stb.
[Mailand Cons.
Ouvertüre k gr. orch. Br. & H. 20 Stb.
[B. M. Musikfr. Wien.
2 Ouvertüren f. Orch. im Ms. Stb.
[Darmst.
1. Concerto (in C) p. Pfte. et orch.
op. 20. Mayence, Schott. Stb. [Brüss.
Cons.
Concerto p. le Clav, ou Pfte. av. l'acc.
Libro 1. J. J. Hummel k Berlin, a Amsterd.
fol. Stb. [besaXs einst Dr. 0. Lindner
in Berlin.
Concerto p. Clav. av. orch. lib. 2.
Berl., Hummel. 7 Stb. [B. B.
oe. 26. liv. 1. Conc. p. le Clav. (av.
orch.). Mayence, Schott. 9 Stb. [B. M.
oe. 31. Concerto p. le Clav, ou Pfte.
av. acc. de 2 V., 2 Hautb., 2 Cors, Viele
et B. Vienne, Artaria & Co. Stb. [br.
Mus. die Orchesterstim. im Ms.
Concerto p. pfte. op. 40. [Darmst. Stb.
oe. 36. Concerto p. clav. et orch.
Mayence chez Schott, liv. 1. [B. B.
2 Conc. f. Klav. u. luistr. 5 u. 8 Stb.
Ms. [B. M. Dresd. Mus: accomodato per
2 Cembali, Ms. C.
Quintette p. 2 V. 2 Taille et Vcl.
Vienne, Hoffmeister. ö Stb. [Schwerin F.
Musikfr. Wien.
Quatuar p. Pfte. V. A. Vcl. Leips.,
Kühnel. 4 Stb. [B. Wagener. B. Kgsbg.
Musikfr. Wien.
3 Senates p. le Clavec. av. l'acc. 1 V.
et Vcl. oe. 1. Francf. a/M., Haueisen.
[Dresd. Mus.
3 Senates pour le Clav, et V. Vcl.
oe. 2. Francf., Haueisen. [B. M.
Three Souatas for the pfte. with an
accomp. for V. and Vcl. comp, by . . .
op. 3. London, Clementi, Banger etc.
3 Stb. [Brüssel Cons. Dresd. Mus:
Francf. a/M., Haueisen.
3 Sonates dito. oe. 5. Francof., Hau-
eisen. [Dresd. Mus.
3 dito, oe. 7, ib. 3 Stb. [B.W^agener.
3 Sonates p. le Clavecin ou Fortep.
av. Face. 1 Viol. et ßass. oe. 9. Mann-
heim, Götz. fol. [Dresd. Mus.
3 Sonatas for the Pfte. or Harps. with
acc. for a V. & Vcl. obl. op. 17. Lon-
don, bv S. Babb. 3 Stb. [Schwerin F.
3 dito. oe. 30 Nr. 1 u. 3. Wien,
Artaria & Co. [Dresd. Mus. Schwerin F.
3 dito. oe. 32. Ibid. [Dresd. Mus.
Brüssel Cons: London, Broderip & Wilkin-
son. 3 Stb.
Sonate p. le Pfte. av. V. et Vcl. oe. 4.5.
Orangebourg, Werckmeister. 3 Stb. [B.
Kgsbg. Musikfr. Wien.
Gr. Trio p. le Pfte. V. et Vcl. oe. 48.
Berlin, Schlesinger. Stb. [B. B.
Gr. Trio dito. oe. posth. Bonn, Sim-
rock. 3 Stb. [B. B. Musikfr. Wien:
2 gr. Trio. Dieselben besitzen noch an
Trios op. 17. 46. 47. 48, im Ganzen
19 Trio.
3 Sonaten dito. Ms. 639. [br. Mus.
6 Sonates p. le Clavecin ou Pianof.
accomp. 1 Viol. e B. Vienne, Artaria e
Co. qufol. [Dresd. Mus.
Divertimento p. le Clav. av. l'acc. d'un
V. et Vcl. (fehlt). Ms. Stb. [Schwerin F.
3 Sonates p. Pfte. et V. op. 1. Francf.,
Haueisen. Stb. [B. B. Brüss. Cons.
Six Sonates p. le Clav, ou Fortep. av.
acc. 1 V. op. 3. Paris, Sieber. 2 Stb.
[Schwerin F. br. Mus.
— London, Longman & Broderip. 2 Stb.
[Schwerin F.
3 Sonates pour le Clavecin av. l'acc.
1 Viol. oe. 4. Frankfurt a/M., Haueisen,
fol. [Dresd. Mus.
2 Duos p. 2 Pfte. op. 14. Paris,
Boyer. 2 Stb. [Brüss. Cons.
oe. 15. 3 Senates p. Pfte. av. V.
B. Schott. [B. B.
oe. 16. 3 Senates p. Pfte. av. V.
Mayence, B. Schott. [B. B. B. M.
6 Sonates p. le Pianof. av. acc. dl Viol.
Stertel, Joh. Fr. Xav.
283
Steucciüs,
oblige. oe. 18. Mainz, Schott, qufol.
[Dresd. Mus.
oe. 19. 6 Soaates p. le Clavecin av.
V. Mayence, B. Schott. [B. B.
3 Senates dito, oe. 22. [Mnsikfr.Wien.
oe. 25. Gr. Sonate p. Clav, et V.
Mayeuce, Schott. 2 Stb. [B. B. B. M.
oe. 33. 3 Souates p. Clavecin av. V.
B. Schott. [B. B.
— Offenb., Andi-e. [B. B. liv. 2.
oe. 34. 3 Senates p. Pfte. et V. Paris,
Inibault. Stb. [Brüss. Cons.
op. 41. Sonate p. Pfte. av. Y. ded.
Mdme. Streicher -Stein. Offenb., Andre.
2 Stb. [B. Wageuer.
oe. 44. Sonate p. Pfte. av. V. Werck-
meister a Berlin. [B. B. Musikfr.Wien.
Sonate pour le Pianof. ou Clavecin avec
acconip. d'un Violon. Vienne, Hoffmeister,
qirfol. [Dresd. Mus.
Une Sonate ä 4 ms. (en r6) p. le Clav,
oe. 21. Mayence, Schott. [B. B. Mu-
sikfr. Wien.
— Erschien auch in Paris chez Boyer.
17 S. ohne Opus. [Leo Liepm.
3 Senates p. le clav. oe. 34. Schott.
[Brüssel Cons. Musikfr. Wien. Letztere
besitzt noch op. 3(j in Cd. op. 15. 28 u.
ohne opus.
6 Senates p. Clavec. [C. P.
Air avec 12 Var. s. 1. [B. B.
Divertissement op. 48. — Variat. im
Besitze der Musikfr. Wien.
Fautaisie en Rondo, oe. 37. Offenb.,
Andre. [B. B. Musikfr. Wien.
12 Pieces p. le Clav, ou Pfte. oe. 10.
Vienne, Artaria & Co. [Dresd. Mus. Mu-
sikfr. Wien.
Recueil de pet. pieces ä 4 ms. Zu-
lehner. [B. M.
In Bosslefs Samlwk. 10. 11. 12. 15.
Sterkel, Joseph Ludwig, siehe
Lodi.
Sterleiii, Igiiace, zu Löwen:
Divertissements f. Klavier, im Besitze
van Leeraputte's, Organist zu Wezemael,
1862.
Sterliiigh, Joannes, Lugduni-
Batavus (aus Leyden), ist am 4/11
1697 als ein Musicam docens an
der Universit. zu Leyden einge-
schrieben (Bouwst 3, 3). Ebenso
ein Sieerlmg^ Joannes Ä . . ., eben-
daher, am 19/2 1700. Ob dies
derselbe oder ein anderer ist be-
darf der Untersuchung.
Stermayr, Johann Franz, Hof-
musicus in München f 15/6 1728
(Totenreg. der Frauenkirche).
Stern, August, lebte am Ende
des 18. Jhs. wahrscheinlich in
Kolzen bei Riga, nach dem Dedi-
kationsschreiben vom 1. Nov. 1797
an den Herzog von Mecklenburg-
Schwerin.
In der dortigen Fürstenbibl. eine Sym-
phonie nebst Täntzen zum Geburtstage
Sr. Durchlaucht.
Sternberg, . . . Stadtmusikus zu
Lüneburg 1754 (Junghans 24).
Sternkopf, Pater Johann Bap-
tist, geb. 1753 zu Reisbach, gest.
1. Sept. 1817 in Deggendorf. Trat
1774 ins Kloster Metten (Baiern),
wurde dort Musikdirektor u. Semi-
nar-Inspektor, 1799 Küchenmeister,
dann Prior, Novizenmeister u. zu-
letzt Pfarrer. Er hat viel kompo-
niert, gedr. ist nur eine Vesper,
Augsbg. 1783. Kornmüller 1, 425
sagt: Der Stil ist der geschmack-
lose seiner Zeit.
Obige Vespern in B. Ein siedeln : Kurze
Vespern, leicht und sängerisch aufgesetzt,
hauptsächlich zum Gebrauch auf dem
Lande. Augsbg. 1783 Letter. 4 Singst.
2 V. Vcl. Org. fei.
Steuccins, Heinrich, aus Wei-
fsenfels in Sachsen, nennt sich
1602/3 Studiosus a/d. Universität
Wittenberg's (Titel). In der Dedic.
an den Kurf. Christian IL von
Sachsen sagt er, dass er vordem
schon die Universität Leipzig be-
sucht habe und jetzt Philosophie
in Wittenberg studiere, die Musik
aber zum Vergnügen betreibe. Er
gab heraus:
Amerum ac Lepomm Pars I. Darinnen
Newe, schöne, lustige, deudsche, welt-
liche Lieder, mit artigen, hübschen, vnd
höfflichen Texten geziret, zubefinden,
welche nicht allein mit menschlicher stim
fast anmutig, sondern auch auff allerley
Instrumenten . . . zugebrauchen. Durch . . .
Am ende seind 2. Intraden, mit 5 stim-
men, Ein Galliai'd mit 6., vnd dann 3.
Steuerlin.
284
Steurlein.
Intraden Diit 6. stiiu. hinzu gesetzet.
Gedr. zu ^'ittemberg 1602 Zach. Leh-
mann, In verleg. Zach. Schürers Buchi.
daselbst. 5 Stb. kl. qu40. 35 Nrn. mit
den 6 Instrumentalpiecen. [B. Hbg.
B. B: T.
— Pars II. mit 4 Stimmen (Titel wie
vorher) Ib. 1602. 4 Stb. qu40. 32 Nrn.,
3 davon sind Intraden. [B. Hhg. B. B :
3 a vox.
— Amonim Pars III. Noch mehr
Newe deudsche weltliche Cautzonetten,
mit ... 4. vnd 5. Stimmen . . . Am ende
seind 3. Intraden vnd 1 Phautasia mit 5.,
eine Pavana mit 6., vnd dann eine Tisch-
Intrada mit 8 Stim. Ib. qu40. 4 Stb.
30 Nrn., davon 6 Instiiimentalpiecen.
[B. Hbg.
Ms. B. B. T 167 aus obigem 7 Nrn. zu
4 u. 5 Stim. 2 Motetten im Bodenschatz
(Eituer 1).
Steuerlin, siehe Steurlein.
Steup, H . . . C . . ., lebte zu
Amsterdam von c. 1772 — 1817
(Bouwst. 2, 60). Man kennt von
ihm :
Trois Sonates faciles p. le Clav, avec
V. obl. oe. 3. Berlin, Hummel. 2 Stb.
[B. Wagener.
2 Sonatiues p. le Pfte. av. V. ad lib.
oe. 9. Amsterd., l'auteur. [ib. und Mu-
siMr. Wien.
2 Sonatines p. le Pfte. av. V". ad lib.
oe. 10. Amsterd.. l'auteur. [ib.
Sonate p. le Clav. av. d'une Flute et
B. obl. Berlin, Hummel. [B. B.
In der Lpz. Ztg. 3, 256 wird eine
Sonate getadelt.
Yariations sur air ambulant [>. le Clav.
Amsterd., l'auteur. [Musikfr. Wien. C. P.
Divertissement sur le Themes favorits
varies en forme de Scene, p. Pfte. av.
Fl. V. A. et Ycl. oe. 3. s. 1. qufol.
[Amst.
Variations sur un Therae conuu p. le
Pfte. et Fl. oe. 8. de Var. Mavence. B.
Schott. [Amsterdam. In C. P. 1 Bd.
Yaiiationen.
Steurer, Johann, Hofinusikus
in München, macht am 16/4 1624
Hochzeit (Trauregister).
Steurlein (Steuerlin), Joliann,
geb. 5. Juli 1546 in Schraalkalden,
gest. 5. Mai 1613 zu Meiningen.
Er betrieb Musik nur als Dilet-
tant, doch mit Geschick und Er-
folg. Um 1575 zeichnet er sich
als Stadtschreiber zu Wasungen
(Henneberg), nach 1588 als Kanzlei-
Sekretär zu Meiningen, 1596 bez.
er sich mit „Senior'', 1604 wurde
er Schultheifs und Kais. Notarius
und gekrönter Poet (Titel, Gerb. 1.
2. TYinterfeld 1, 413. Koch 2,
267. Zahn 5, 405 sagt: seine
Satzweise ist der Joachim von
j Burck's verwandt). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
XXIIII. Y'eltliche Geseuge, mit vier,
auch zum theil mit 5 Stim. . . 1575. Am
Ende : Erffurdt, Georg Bawman. 4 Stb.
c[\x4P. 24 Nrn. [Brieg, am Tenor fehlt
letztes Bl. Nach der Dedic. muss er
vordem schon geistliche Gesänge komp.
haben.
XXI. Geistliche Lieder, den Gottseligen
Christen zugerichtet. Durch . . . Helm-
bold .. . mit 4 Stim. kompou. durch...
1575. Am Ende wie oben. 4 Stb. qu4''.
21 Lied. [Biieg: C. B. Em. Bohn in Br.
kompl.
Das Deutsche Benedicite vnd Gratias
. . . .mit 5 Stim. Ib. (1575). [B. N. Biieg
C. B. br.Mus: C.
Ein christlicher Gesangk. Zu Ehi-en,
vnd wüudschung eines glückseligen ge-
svmden Newen Jharfs. Den . . . Büi'g-
meistern vnd Rath zu Ilmenaw . . . mit
5 Stim... 1577. Ohne Ort imd Yerleg.
6 Teile. 5 Stb. qu4o. [Löbau, Samlbd.
XXIII. Cantiones sacrae c. 4. 5. et 6.
voc. 1578. s. 1. 5 Stb. qu4'' (Druck-firma
wahrsch. wie oben am Ende stehend).
[B.M.
Epithalamia: Deutsche vnd latein. geist-
liche Hochzeit - Gesenge .. . mit 4 vnd
mehrei-n Stim... 1587. s. 1. 4 Stb. qu4".
20 Gelegenheitsgesänge zu 4 — 6 St. zu
verschiedenen Zeiten kompon., die fiüheste
Jahreszahl ist 1578. [B. M. ohne C, der
sich in B. Göttingeu befindet.
Die Gedichte i-ühreu zum Teü von
Cyriac. Snegasius her.
Sieben vnd Zwentzigk newe geistliche
Gesenge mit 4 Stim . . . Am Ende : Erf-
furdt 1588 G. Bawman. Yorwort von
Schneegafs. Porträt St.'s von 1587, aeta-
tis suae 41 anno dni. [B. M. ohne C
der wieder in Göttingen liegt. B. Br.
kompl. br. Mus : D. T. B.
Hier bez. er sich noch als Stadt-
schreiber in Y''asungen. und seinen Ge-
buj-tstag mit dem 5. Juli,
Steuiiein.
285
Stevens, Rieh, John Sara.
Psalmus CL. Laudate Düininuni iu
Sanctis eius, etc. 4 vocib. harmoniacis
exornatus: Ac Ad ejusdein Caiitilenae inii-
tationem, Missa, ut vulgo vocaiit, cujus,
et ante et post Cantiones sacras usus est
in ecclesiis, comp, a . . . Erphord. 1588.
4 Stb. qu4". [B. Kassel, ß. M. ohne C.
der in Güttiugen liegt.
Octo cantiones sacrae aniplissimis ac
prudentiss. viris, pietate . . . Cousulib. &
Senate ribus . . . Quedliuburgensis . . . a Job.
St. . . Smallial. Musico. 1.589. AVieder das
obige Portr. auf dem Titelbl. Am Ende:
Erphord., Baumann. 5 Stb. qu40. 1 deut-
scher u. 7 lat. Gesge. [B. Br.
Der geistl. Gesangk : Erhalt uns Herr
bei deinem Wort . . . Item Da pacem . . .
5 Stirn, s. 1. 1593. [Proske C2.
Zwo christl. Muteten 6 voc. s. 1. 1596
(Nunc dimittis und Rogate.) [Proske C.
2T. 5 a.
Eteostichon Ehytmicum complectens
uunierum auui, quo . . . Dn. Humpertus ä
Laugen ... s. 1. 1597. Text: Auspice
Christo 6 voc. [Proske: C 2. T2.
Prospbonesis Consolatoiia ... 6 voc.
s. 1. 1598. [Proske 2 C. 2 T. Hier bez.
er sich als Sekretär in Meiniugen.
Der CXVIl. Psalm Davids. Auff dreier-
ley Weise, oder vnterschiedliche Tonos,
mit 4 Stim. comp. . . Erfurdt 1599 Baw-
man. 4 Stb. ä 4 BU. in qu4P (Lobet den
Herren alle Heyden). [B. Br.
ChristUche Dancksagung vnd Gebet f.
Christian II. von Sachsen (zu 4 Stim.)
Leipz. 1604. [besafs einst der Antiq.
Calvary in Berlin.
Declinatio vini. Ein lustiger Gesangk
wie man den Wein decleniren u. Geseg-
nen soUe ... s. 1. (Meinungen.) Vinum,
quae pars, 5 stim. [Proske. B. Br : fehlt
Dl.
Ms. B. B. W97, 1370: 14 geistüche
Lieder zu 4 St. in Part.
3 Gesge. in Mss. 945. 986 u. 998 der
B. Proske.
Im Gothaer Cantional 1646 ein Gesg.
In Cyr. Schneegafs' 22 vierst. Gesäug-
lein 1597 3 Gesänge.
In neueu Ausg. 4 Gesge. (Eituer 2).
Steven, James, ein schottischer
Musiker, der sich durch seine
Psalmen-Samlgen. verdient machte.
Er war zugleich Musikhändler in
Glasgow.
Brown verz. von 1801 bis 1833: A
selection of Psalm and Hymn tunes in
4 paris . . to which is added a Compen-
dious Introductiuu, voll. 1 — 6. Ferner
eine Harmonia Sacra, 2 voll. Piecen für
Flöte u. a.
Stevens (Steevens), Abraham,
aus Levden, ist am 26/10 1733
als Organist in den Registern der
üniversit. zu Ley den eingeschrieben.
Er war von 1733 bis 1763 f Or-
ganist an der Marienkirche ebd.
(Bouwst. 2, 169. 3, 6).
Stevens, Gieorge Alexander,
gab heraus:
Songs, Comic and Satvrical. Oxford
1772 printed for the Author. XYI u.
247 S. (fraglich ob mit Musiknoten. [Bibl.
des J. F. R. Stainer in London.
Stevens, ßieharcl John Sa-
muel, geb. 27/3 1757 zu London,
gest. 23. Sept. 1837 in Peckham,
London. 1786 war er Organist
an der Temple Kirche, 1796 am
Charter House und 1801 Prof. am
Gresham Kollegium. 1782 u. 1786
gewann er Preise im Catch Club
(Brown. Grove. West). Von seinen
Werken ist bekannt:
Dialogue and duetts. s. 1. fol. [br. Mus.
8 Glees for 4 & 5 voic. op. 3. JiOnd.
qufol. [ib.
8 Glees expressly compos. for ladies.
op. 4. Lond. qufol. [br. Mus. nebst
einer 2. Aufl.
10 Glees . . op. 5. Lond. qufol. [ib.
7 Glees, with a witches song and
chorus, and 2 glees, from Melodies from
Henry Lawes; the whole compos. and
harmonized bv . . . op. 6. Lond. qufol.
[br. Mus. R.C. ofMu.s.
10 Songs with an acc. for 2 V. op. 2.
Lond. fol. [br. Mus. Glasgow.
Te spotted snakes. Glee for 4 voices.
Lond., Longman, Clementi & Co. P. [ß.B.
It was a Lover & bis Lass . . . Glee
for 5 voic. Lond., K. ßirchall. fol. [br.
Mus.
Im br. Mus. noch Glees und Songs in
Einzeldrucken: 34 und 17 Tiios.
Im K. C. of Mus. 2 Glees iu Eiuzeldr.
1. Some of my beroes. 2. To be gazing.
In Samlwk. finden sich in Amüsement
1791. — In Bishop's Collect, of glee,
8 Glees. — In Th. Busby's Diviue har-
monist. — In John Bland's Samlwk. 4.
— In Horsley's Yocal Harmony.
SteveDS, William S . ,
286
Stevenson, Robert.
Three Sonatas for the harps. or pfte.
with a V. op. 1. Lond. fol. [br. Mus.
An Sammelwerken gab er heraus:
Sacred Music, cousisting of collections
from the great english & italian Masters:
Handel, Purcell, Green, Croft, Marcello,
Steffani. Pergolese, the whole selected
adapted & arranged for 1, 2, 3 or 4 voices
and the Pfte. or Org. Lond., Preston.
1C3 S. Enthält: Bassani, Ercole Berna-
bei, Blow, Carissimi, Clarke, Croft, Far-
rant, Orl. Gibbons, Greene 3, Handel 8,
Hayes, King, Marcello 4, Nares, Pergo-
lese, Purcell 2, Eeynolds, Rogers, Rosen-
grave, Sa vage, Steffani 2. [ß. Wageuer.
br. Mus. E. C. of Mus. Glasgow.
1 Brief an Novelle wegen Herausgabe
der Werke Purcell's. [br. Mus. 234.
In neuen Ausg. 3 Gesge. im Horsley
(Eitner 2).
Stevens, William S . . ., geb.
1778 in Westminster, Schüler von
R. J. S. Stevens, Dr. Cooke und
T. Smart. Er lebte zu London
als Musikiehrer, Theoretiker und
Komponist und gab neben Kla-
viermusik und Gesängen die Ab-
handlung heraus:
Treatise on Pfte. expression cont. the
principles of fine playing on that Instru-
ment, to which is added an exercise com-
posed for this work by S. Wesley, & a
Sonata by the author. Lond. 1811. fol.
[Kat. Reeves 1882 (Brown).
SteTcnson, . . . ein englischer
Komponist des 16. oder 17. Jhs., der
im Ms. des Dean and Chapter of
Durham imit Orgelpieceu vertreten ist.
Ms. des 17. Jhs., ein Samlwk.
Im br. Mus., Ms. 624, 4 Stb. def. enth.
Madrig., Messen und Motetten von Ver-
schiedenen, darunter auch einen Dr. Ste-
venson (der aus dem 18/19. Jh. kann es
nicht sein). Ebenso im Ms. 032, Samlwk.
von Vokalmusik.
Stevenson, Sir Jolin Andrew,
Ritter und Mus. Doct, Sohn des
John, eines Violinisten in der Kgl.
Kapelle zu Dublin, geb. um 1761
oder 62, gest. 14. Sept. 1833 zu
Dublin, 71 Jahr alt. Schüler Dr.
Murphy's, Chorist an der Christus-
kirche zu Dublin von 1771 — 1775,
dann an St. Patrick's Kathedrale
von 1775—1780, darauf von 1781
bis 1800 Stipendiary der Christ-
kirche, wurde 1783 ebd. Vikar-
Choralist an St. Patrick's, 1791
Doct. der Musik zu Dublin, 1800
Vikar-Choralist an der Christkirche
und Chorsänger am Trinity-College.
Er komponierte fürs Theater und
für die Kirche (Brown. Stephens.
Barcl. Squire. Grove). Bekannt
sind:
Morning and Evening Services & An-
thems, for the use of the church of Eng-
land, comp., with an acc. for the org. or
pfte. London (1825). 2 voll. P. mit
Portr. des Autors. [br. Mus. R. C. of
Mus. Glasgow.
A Series of sacred songs, duets and
trios, the words by Th. Moore, the music
. . . Lond. 1816. 1824. Nr. 1. 2. foL
[br. Mus. Glasgow. Berlin K. H.
The spanish Patriots, a thousand years
ago. A dramatic romance. Lond. fol.
(iSOO.) [br. Mus. R. C. of Mus.
12 Canzonets. Lond. (1796). fol.
12 Glees for 3, 4 & 5 v. Dublin, fol.
A 2. set of 12 Glees. op. 5. Lond. fol.
A selection of Irish jnelodies, with
symphonies and acc. Dublin (1813). fol.
Nr. 1. [auch in B. B.
A selection of oriental melodies, with
symph. & acc. Dublin, fol.
[Alle im br. Mus.]
Die obige Samlg. irische Melodien mit
Texten von Th. Moore. Nr. 1—3. Lond.,
J. Power, fol. zu 116 u. 60 S. aus den
Jahren 1807-10. [B. Kgsbg. B. M. Ber-
lin K. H. 8 Bde. B. B.
Canons, catches and glees. Lond. fol.
[Glasgow.
St. and Bishop: Selection of populär
national airs (Th. Moore). 4 Bde. Lon-
don. [Berlin K. H.
2 Gesge. aus Lalla Rookh. [Berlin K. H.
Im br. Mus. noch zahlreiche Einzel-
drucke von Songs, Canzonets, ßallads,
Glees, Hymus, Overtures u. a.
3 Songs, London. (Einzeldr., siehe
Kompcsitionen der Th. Moore'schen Ge-
sänge.) [B. M.
Stevenson, Kobert, wurde 1596
Doctor der Musik (Hawkins 3, 422).
Nach Davey p. 204 Avar er von
1569—99 Organist in Chester. Er
hatte 33 Jahre Musik studiert,
ehe er 1587 Baccalaureus in Ox-
ford wurde.
Stewart.
287
Stiava, Franc. Maria.
Ein Anthem in Peterhouse im Ms. und
ein 6stini. Coutrapunct im Ms. Add.
18936—39, des br. Mus. Auch im Ms.
Add. 30478—79 ein Anthem unter Ste-
phenson (Davpy). Nagel 3, 123 bez. ihn
als gediegenen Kontrapuuktiker.
Stewart, Neil, ein schottischer
Komponist und Herausgeber im
18. Jh. zu Edinburg.
Brown verz. von ihm 5 Sämigen, von
1760—1780 von englischen und schot-
tischen Songs, arrangiert für Guitarre;
Menuets, Air's und Märsche f. 2 Y. Fl.
Ob. u. Klav.; Samlg. Catches, Canons,
Glees, Duettes u. a. von verschiedenen
Komponisten. Nachweisbar sind:
A collection of Marches and Airs, for
Violins, German Flutes and Hautboys, all
of which have Basses for the Violoncello
or Harps. Edinburgh, N. Stewart. ([uS*^.
[br. Mus.
A second collection of Airs and Marches
(wie vorher). Ibidem. quS". [br. Mus.
Steyer, Fat. Michael, geb.
28. Sept. i757 zu Ottobeuren, gest.
8. Mai 1809 in Eavensberg, trat
1776 ins Kloster Weingarten
("Württemberg), welches 1790 auf-
gehoben wurde.
Im Ms. hinterUefs er gegen 10 Kirchen-
gesänge, die sich im dortigen Archive be-
finden (Kornmüller 1, 223).
Steyrer, Andreas, um 1619
Instrumentist a/d. Hofkapelle in
Wien mit 180 Gld. (Köchel 1).
Stlirucius, Thomas, s. Strutius.
Stiastuy (Stiasny), eine Prager
Musikerfamilie. Der Yater, Johann^
war Oboist im Prager Theater-
orchester, seine beiden Söhne Vio-
loncellisten.
— Beiiüiard Wenxel, auch nur
Bernhard gez., geb. gegen 1770 zu
Prag, trat 1796 ins Prager Orches-
ter; er hatte bei Seegr Theorie
studiert und lebte bis ins 19. Jh.
hinein. Sein Bruder Jolmiui Sti-
astny, geb. 1774 zu Prag, trat als
Violoncellist um 1800 ins Orchester.
Er ist bis 1820 zu verfolgen
(Schilling). An Kompositionen sind
bekannt von
Bernhard Wenzel :
11 Maestro ed il Scolare, otto imitazioni
e 6 pezzi con fughe per 2 Vcl. Bonu,
SimrocL 16 Bll. [Dread. B. Wagener.
— Paris, Frey. P. 31 S. [B. M.
Violoncell-Schule. 2 Abthlg. Mainz,
Schott. [B. B.
— Elt\ill (Rheingau) Zulehner. 57 S.
[B. "Wagener.
Eine Sonate für Vcl. solo und B. im
Autogr. [B. B. Grasn.
Johann:
6 Duos pour 2 Tel. liv. 1. Mayence,
Ziüehner. [Uresd. B. B.
6 Duos pour 2 Ycl. liv. 2. ib. [Dresd.
Divertimento p. le Vcl. principale av.
l'acc. de Alto et B. oe. 3. Eltvül, Zu-
lehner. 3 Stb. [Darmst.
12 Pieces faciles pour Vcl. oe. 4.
Bonu, Simrock. [B. B.
3 Duos p. 2 Vcl. oe. 6. Bonn, Sim-
rock. 2 Stb. [B. B. Dresd. Musikfr.
"Wien.
Concertino p. Vcl. princip av. l'acc. de
Fhite, 2 Altes, Vcl. et B. oe. 7. Sim-
rock. 6 Stb. [B. B. Darmst.
3 Duos p. 2 Vcl. oe. 8. Simrock. 2
Stb. [B. B.
6 Duos p. Vcl. et B. oe. 11. [Mu-
sikfr. "Wien.
Stiava, Domeuico, geb. um
1630 in Lucca, gest. 1708 ebd.,
wurde am 6. Sept. 1649 zum Or-
ganisten an S. Martine in Lucca
gewählt und am 7/1 1650 einge-
führt. Am 15. April 1689 nahm
er Urlaub zu einer gröfseren Eeise
nach Rom und andere Städte,
während dessen ihn Dom. Sami-
niati vertrat.
Als Komponist führt ihn Nerici 162
mit Motetten und besonderen festlichen
Gesängen an, über deren Vorhandensein
er aber nichts berichtet.
Stiava, Francesco Maria, Sohn
des Domenico, geb. in Lucca c.
1660, gest. ebd. 1717, studierte
einige Jahre in Rom, kehrte 1679
in die Heimat zurück, wurde
darauf Organist am Hofe des
Königs von Sicilien, kehrte 1700
abermals zurück und Avurde 1707
zum Organisten au S. Martino in
Lucca gewählt (Nerici 163). Mau
Stibellini.
288
Stiebner.
kennt bisher nur sein op. 1, be-
titelt:
Salmi concertati a 5 v. con V. obbli-
gati, e ripieni a beneplacito , consecrati
alla S. E. M. del Re de'ßomani Giuseppe
Re d'Ungheria da . . . primo organista della
Cappella reale nella cittä di Messina.
Op. 1. Bologna 1694 Piermaria llonti.
13 Stb. 4**. [Bologna. Seminario Arci-
vescoville in Lucca. Westminster-Abtei
in London 1.3 Stb. Stadtb. Lucca ein Lau-
date Dniuu. Ms. P.
Stibellini, Eliseo,
kommt in Scotto's Corona della moiie
1568 mit 1 Tonsatze vor.
Stich, Christian, Schüler von
TriboU, wurde 1576 als Instru-
mentist mit 39 Gld. a/d. Hofkapelle
in Dresden verwendet (Fürstenau 3,
201).
Stich, Johann (Wenzel), nannte
sich später Pimto (Ponta), geb.
1747 oder 1748 zu Zehuzicz in
Böhmen, denn er war 1803 56 Jahr
alt, wie die Lpz. Ztg. 5, 407 be-
richtet und starb am 16. Febr. 1803
in Prag. Graf Thun, der Besitzer
der böhmischen Herrschaft, liefs
ihn in Prag ausbilden, schickte
ihn dann noch nach München u.
Dresden, wo er sich zum Wald-
hornisten ausbildete, darauf diente
er seinem Herrn 3 Jahre, verliefs
ihn aber heimlich und zog in der
Welt als Virtuose herum. Seine
Technik soll bewundernswert ge-
wesen sein. 1778 kam er nach
Paris und trat 1782 in den Dienst
des Grafen Artois, ging aber all-
jährlich auf Konzertreisen; 1800
war er in Wien, wo ihn Beethoven
in einem Konzerte unterstützte,
zuletzt konzertierte er in Prag, wo
ihn der Tod ereilte (Dlabacz. Fe-
tis. Thayer 2, 100. Pohl 2, 373.
Lpz. Ztg. 2, 704. Israel 52. 60).
Seine Kompositionen bez. Thayer
als unter jeder Kritik. Weniges
ist heute nur bekannt:
Hymne a l'Etre supreme a grand or-
chestre. Paris. Stb. [Darmst.
5. 7. 10. 11. Konzert für Hörn mit
Orch. die in Paris bei Imbault, Pleyel u.
Nadermanu erschienen. [Paris Nat.
Six Quatuors concert p. Cor, V. A. et
B. oe. 2. Paris. 4 Stb. [B. B.
24 nouveaux Duos pour deux Cors.
Offenbach, Andre. [Musikfr. Wien.
3 Duos pour Cor et Basson. oev, A.
Paris, Cochet. 2 Stb. [B. B.
Etüde ou Exercice p. Cor. Paris, Le
Duc. [B. B.
Seule et vrai methode poui" apprendre
. . . les elements du premier et du second
cor, par Hampl et Punto . . . Paiis, Leduc
(1798). [Paris Nat.
Das Conserv. zu Mailand besitzt unter
Giov. Vencesl. Stich: Sei Sonate a Vcl.
e B. im Ms.
Stichel, Johann, ein Kompo-
nist des 16. Jh., der
im Ms. 11883 Nr. 25 in einem Chor-
buche des 16. Jhs. mit der Missa super
Se jauovs propoiu de Velor 4 voc. ver-
treten is^t. [B.B.
Stickl, Franz, geb. zu Diessen
am Ammersee, erhielt seine Er-
ziehung im Kloster daselbst, bezog
darauf die Universitäten zu Salz-
burg und Ingolstadt und bez. sich
1721 als ,,Superioris Paroctriae ad
speciosani Virginis Ingolstadii Aca-
dem. Organoedus" (Fetis. SchilHug).
Er ist bekannt durch
Psalmi vespertiui pro toto anno, a 4
voc. Violino unisono et Bc. et Yiolone . . .
Aug. Vmd. 1721 Lotter. 7 Stb. fol.
[B. B : 6 Stb. B. M. 7 Stb.
Angiipolitana veneratio, . . . constans 6
Missis cantatis k 4 vocib. . . op. 2. Aug.
Vind. 1727 J. J. Lotter. fol. [br. Mus:
Organum.
Fetis teilt den vollständigen Titel mit.
Stickl, Joseph, Sohn des Franz,
geb. um 1724 zu Ingolstadt, gest.
ebd. 1778. Er wurde Organist zu
AV eichering in Baiern und behielt
das Amt bis zu seinem Lebens-
ende. Fetis sagt: man kennt von
ihm Orgelpiecen im Ms.
Stiebner, Abraham, war um
1697 Altist an der Hofkapelle in
Dresden mit 250 Thlr. Gehalt
(Fürstenau 1, 110).
Stieglitz.
289
Stierlin.
Stieglitz, Joliaun, um 1602 ff
Kautor in Köthen unter Fürst
Ludwig (S. Lentz, Becmannus.
Cötlien 1757. 2, 976).
Stieler, Jolianii Dayid, geb.
7. Sept. 1707 zu Bernsbacli im
Meissensclieu,
gest.
17. Juni 1741
in Zwickau, studierte Theologie in
Jena, beschäftigte sich dabei viel
mit Musik, besonders als Kompo-
nist, wurde 1736 Kantor u. Schul-
kollege in Zwickau an der Katha-
rinenkirche und 1738 an der
Marienkirche (nach Walther's hds.
Aufzeichnungen, abgedruckt im
Gerber 1. Daten nach Yollhardt's
Cantoren in Sachsen 1899).
Stieler, Kaspar, Mitglied der
fruchtbringenden Gesellschaft unter
dem Namen der Spaten, gab heraus:
(Ui79) Der bufsfertige Sünder, oder
geistliches Haudbiichleiu. Nebst darzu
gehörigen Psalmen u. christlichen Liedern.
Nürnberg. 12". Enth. 108 Melod. [Antiq.
Rosenthal.
Stiemer, ... ein Violinvirtuose
der 1796 bei Hummel in Berlin
ein Violinkonzert herausgab und
1807 Organist in Danzig wurde
(Gerber 2).
Stienou, A . . ., um 1790 am
Theaterorchester in Antwerpen an-
gestellt (Gregoir, Panth. 6, 34).
— C...J.. ., ebendort 1790 an-
gestellt (ib.).
Stier, Andreas, war Kantor an
St. Blasian in Mühlhausen um
1695 (Ahle's Frühlingsgespräch).
Stierlin, Fat. Ambrosius, geb.
1767 zu Säkingen, gest. 1806 im
Kloster Mariastein (Schweiz). Trat
1788 in letzteres Kloster bei Basel,
wo er 1791 seine Frimitz feierte.
Er versah dort eine Zeitlang den
Oiganistendienst und war ein
flerfsiger Komponist.
Schubiger 2, 53 zählt von ihm 12
drei- und vierstini. Messen mit Oigel, 6
Vespern, Kesponsorien u. vieles andere
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
ohne Quellenangabe auf (Kornmüller 1,
421).
Stierlin, Fat. Ausustin. Bruder
des Ambrosius, geb. 1778 in Sä-
kingen, gest. 1832 im Kloster
Mariastein, trat 1797 ins Kloster
ein u. versah den Organistendienst.
Schubiger 2, 53 führt von ihiu ein
Ave maris Stella und eine Litania laure-
tana an, nebst einigen Gesängen, die sich
in einem neueren Sammelwerke befinden
sollen, betitelt: Eecueil de musique p.
l'eglise et l'ecole in Strasbourg (Korn-
müller 1, 422).
Stierlin (Stierlen, Stierlein), Jo-
hann Christoph, aus Nürnberg,
wird 1677 au der herzogl. Kapelle
zu Stuttgart Hof Organist und 1690
Vicekapellmeister (Sittard 2, 62.
65). Auf dem folgenden Druck-
werke nennt er sich „Fürstl Wür-
temberg. Hofmusicus-':
Musikalische geistliche Zeit- u. Ewig-
keit-Betrachtung in 25 Alien von einer
Smgstim. und Generalbass. Stuttg. 1688
Lorber. 2 Stb. qu40. 127 S. [B. B.
B. Lpz. B. Wagener. Stuttgart.
Trifolium musicale cousistens in musica
theoiica, practica et poetica . . . Stuttgart
1691. qu40. 48 S. Text, 22 Taf. mit
Musik. [Glasgow. Stuttgart.
Stierlin, Johann Philipp,
Sohn des Philipp Davids, wird am
18/1 1774 Stiftsmusikdirektor und
Stiftsorganist in Stuttgart, f 13/2
1793 (Sittard 2, 315).
Stierlin (Stierle, Stierlein), Phi-
lipp David, gest. am 31. März
1801 in Stuttgart, 90 Jahr alt.
In einer Eingabe an den Herzog
von Württemberg bez. er sich als
einen der sich von jung an zur
Musik bestimmt hat, die besten
Lehrer gehabt und in Italien ge-
wesen sei, um sich auszubilden.
Schon unter dem Herzoge Karl
Friedrich(Administratordes Herzog-
tums Württemberg, 1677 — 1733,
vor Eberhard Ludwig, der erst ein
Jahr alt war) habe er als Kammer-
musiker gedient . . . Am 19. Sept.
19
Stievenard.
290
Stiphelius.
1748 wird er als Stiftorganist an-
gestellt (Sittard 2, 314. 315. 3,
S. 148 ist er auch 1773 unter den
Violinisten verz. 3, S. 30 ist in
einer Liste von 1745 ein Organist
Stierün mit 400 Gld. Gehalt verz.).
In Eostock unter P. D. Stierlein ein
Ms. mit einem Arioso für 2 V. Cemb. n.
B. in Stb.
Stievenard, Alexandre, geb.
1767 in Cambray, wo sein Vater
einen Getreidehandel betrieb, der
in Folge der "Revolution vernichtet
wurde. St. ergriff die Flucht und
ernährte sich durch die Musik.
Er ging nach Holland, Bremen,
Hamburg und schliefslich nach
Schwerin -Mecklenburg, wo er im
Orchester als Violinist angestellt
und Lehrer der französischen
Sprache bei Hofe wurde. Er starb
85 Jahr alt 1852 zu Schwerin.
Die herzogl. RegierungsbiW. daselbst
besitzt seine französ. geschriebene Selbst-
biogr. in 5 Quartbänden und in der
Fürstenbibl. befindet sich
Eecueil d'airs aisez av. acc. de Gui-
tarre pour son Altesse Ser. Mons. le
Prince. . . Äccompagnement par Stievenard.
1 Heft im Ms.
Schon Gerber 2 erwähnt ihn u. verz.
eine Eomance av. acc. du Clavecin. Paris.
Stifel, mchael, geb. zu Ess-
lingen im 15. Jh., gest. za Jena,
89 Jahr alt (nach Quellen, die im
Kat. Bologna 1, 23 verz. sind).
In seiner Arithmetica integra, Aufhöre
Michael Stifelio. Cum praefatione Phil.
Melanchthonis. Norimbg. 1544 Joh. Pe-
treius. 4", im Kap. 7 des 1. Buches
spricht er von De proportionalitate Har-
monica contraharmonica, et aliis quibus-
dam simihbus p. 55 und im Kap. 9 des
1. Buch. De Musicis progressionibus, p. 70
bis 79. [Bologna.
Stigel, Johann, aus Heldburg,
ein Musicus studiosus, ist
im Darmstädter Archiv mit der 6stim.
Komposition: Wohl dem dem die Ueber-
tretung vergeben, vertreten.
Stiles, Sir Francis Haskins
Eyles, ein englischer Baron, Mit-
glied der Royal Society zu London
in der Mitte des 18. Jhs.; schrieb:
An Explanation of the modes or tones
in the aucient Greciau music, aufgenom-
men in die Philosophical Transactions
vol. .51, part 2, S. 695, auch im Jahrgange
1760 Bd. 11 p. 485. Im Glasgower Exem-
plare liest man „Eead Dez. 1759 and
Jany &c. 1760. 4°."
Still, ßoger. Im 2. Teile von
Playford's Catch that catch, siehe
Hilton 1667, eine Nr.
Stillingfleet, Benjamin, ein
englischer Schriftsteller, geb. um
1702, gest. 15. Dez. 1771 zu Lon-
don, studierte in Cambridge, wurde
Reisebegleiter eines reichen Eng-
länders, dessen Vater ihm nach
der Rückkehr im Jahre 1743 eine
lebenslängliche Pension aussetzte.
Er beschäftigte sich mit Botanik,
Agrikultur, Poesie und Musik und
schrieb einen Commentar zu Tar-
tini's Abhandlung:
Principles and power of harmony.
Lond. 1771 Hughs. [B. B. Glasgow. E.
C. of Mus. Im br. Mus. mit Bemerkungen
von John Hawkins, dem man das Buch
einst zuschrieb.
Stinimelf, Johann, um 1590
Bassist an der Hofkapelle in Dres-
den (Fürsten au 1, 35).
Stimpfel, Joachim, gewesener
Hofmusikus in Dresden, erhielt
1592 noch 48 Gld. ausgezahlt (s.
Staatsarchiv).
Stinfalieo, Eterio, ist AJes-
sandro Marcello.
Stipa, Mathias.
Die Musikfr. in Wien besitzen von
dem bisher unbekannten Komponisten:
Pater noster 4 voc. c. Clavic. — 6 neue
Arien. — 6 deutsche Arien. — Das
redende Klavier. — 3 Arien. — Sehn-
sucht nach Mitgefühl, alle f. 1 Singst, u.
Kl. Ferner 1 Quartett, 1 Sonate und
6 Sonaten f. Streichinstr. u. Pfte. und die
Hofb. Ms. 18544, P. den Trauergesg. für
den verstorbenen Kayser Joseph II. für
Sopr. Solo und Orchester.
Stiphelius, Laurentius, aus
Naumburg, woselbst er um 1612
stipper.
291
Stivori.
Kantor au der Stadtschule war
(Titel). Regnart uenut ihn schon
im 2. Tl. der Threni amoriim von
1595 Kantor in ^^faumburg. Man
kennt von ihm
Libellus scholasticiis pro Senatoriae
Nuruburgensis scholae pueris, in quo con-
tinetur: I. Odae spirituales, Eesponsoria,
nonnullae etiam Äntiplionae usitatiores.
U. Die Gesenge, welche man bey christl.
Begräbnissen allliier gebrauclit. III. Et-
liche Gesenge, die beydes in der Kirchen
vnd Schulen, . . . gesungen werden. IV.
Harniouiae ad omnes Odas, quibus Q.
Horatius Flaccus . . V. Manuale quoque
cantoris loci iUius accessist . . . Ctlntionum
atque Mutetarum . . . Jenae 1607 Joh.
Weidner. 1 vol. 4». 196 Bll. Die
Stimmen stehen teils untereinander, teils
gegenüber. 179 Nrn. [B. Liegnitz.
— Mit deutschem Titel: Ein Geistlich
Gesangbuch für christliche Kirchen und
recht Lutherische Schulen (folgen obige
5 Abteilungen: lat. Odas, Resp. u. Antiph.
Leichengesänge u. s. f.). Jenae 1612 ib.
1 vol. 4'^, jede Abtlg. fiir sich gez., ohne
Pagiüiei-ung. [B. Zw. B. W.
Zahn teilt 2 Melodien mit und sagt 6,
119 die Tonsätze sind nicht gut.
Stipper, D. Joannes, gab her-
aus:
Programma de musica instrumentali
tempore luctus publici prohibita, quo
lectiones hibernales incipieudas publice
intimat . . . Lipsiae 1727. 4«. 4 S.
[B. B. B. Lpz.
Stirpianus, Joannes, bekannt
durch eine theoretische Abhand-
lung, die dem Verleger nach m
der Mitte des 16. Jhs. erschien,
betitelt:
Musicae planae rudimenta Joan. St . . .
excudebat. Aug. Rheticae apud Philipp.
Ulhardum. kl. S». A— D 4 gez. TB. B.
B. M. Salzburg.
Stivori , Francesco , Schüler
von Claudio Meriilo, nach Kat.
Bologna 2, 499. Er Avar nach
den Titeln seiner Druckwerke von
c. 1579 bis 1601 oder 1602 städti-
scher Organist zu Montagnana (im
Mailcändischen) und ging dann als
Organist zum Erzherzoge Ferdi-
nand von Oesterreich, wo er bis
1605 verzeichnet ist. Man kennt
von ihm:
1579 . . . Cantionum quinque vocibus,
lib. 2. Venet. 1579 Ric. Amadinus. 5 Stb.
40. 23 Mot. [B. Kassel.
— Sacranmi cantionum 5 voc. lib. 2.
Ib. 1589. 5 Stb. 4". [Modena: B.
1593. Sacrarum cantionum 5, 6 et
7 voc. Lib. 3. Yen. 1593 Amadinus.
7 Stb. 40. 24 Nrn. [B. K. B. D.
Wolfeub: T.
1595 . . . Sacrae cautiones quaternis
paribus voce decantaudae. Eis accessit
in fine Missa, cum 2 Magnif. . . Veronae
1595 Franc, a Donnis. 4 Stb. 4". Unter
dem Register liest man die Jahreszahl
1585. [Bologna: T.
1596 . . . Sacrarum cantionum 6, 7 &
8 vocib. Lib. 4. Yen. 1596 Amadinus.
8 Stb. 4°. [Bibl. Em. Bohn in Breslau.
Modena: 6a.
1598. In sanctissimae Virginis Mariae
Canticum Modulationes super omnes tonos,
et ex canticis canticorum 4 diviuae laudes
quatuorque illa B. V. Antiphonae . . . Om-
nia octonis vocibus. Lib. V. Ven. 1598
Amadmus. Stb. ? kl. 4^*. 16 Nrn. [Hofb.
Wien C 1. B. Frkft: C 1. 2. T 2. B 2. im
Kat. das Reg. Danzig Marienbibl. 5 Stb.
B.B: C2.
1601. Sac]-arum cantionum 8 vocib.
Lib. VI. Yen. 1601 Amadinus. [B. B:
C2. B. Em. Bohn in Br. 8 Stb. 4".
1583 ... n 1. lib. de Madrigali a
4 voci con vn Dialogo a 8 . . . Ven.
1583 Viucenti & Amadino. 4 Stb. qu4<^.
20 Madr. [Venedig Marco fehlt Altus.
1585. II 1. lib. de Madr. a 5 voci di
Ven. 1585 Vincenti & Amadino.
5 Stb. 40. 21 Madr., dabei 3 von Dom.
Lauro. [Hofb. Wien: C. T. 5a.
1590. Madrigali a 3 voci Lib. 1. di
Domenico Lauro et Fr. St . . . Ven. 1590
Amadino. 3 Stb. 4P. 12 von Lauro, 9
von St. [Berlin: C. Verona S. f. 3 Stb.
1594. II 2. lib. de Ricercari a 4 voci
di ... Ven. 1594 Amadino. 4 Stb. 4».
20 Ricercari. [B. Kgsbg. fehlt Ten.
1598. Madrigali e l3ialoghi a 8 voci.
Per cantar & concertar con ogni sorte de
istrumenti. Di . . . Ven. 1598 Amadino.
8 Stb. 40. 21 Gesge. [B. Frkft: C 1. 2.
T 2. B 2. Verona S. f., fehlt B 1. br.
Mus: fehlen C 2. T2.
1599. Ricercari, Capricci et Canzoui
ä 4 voc. Lib. 3. Ven. 1599 Amadino.
[Hofb. Wien: C. A. in kl. 4P.
1601. Concenti musicali a 8, 12 et
19*
Stol^aeus.
292
Stobaeus.
16 voci. Di . . . Lib. 2. Yen. 1601
Amadino. 12 Stb. 4°. Dedid. in Mon-
tagnana am 28 9 1601 gez. 19 Gesge.
[B. A. fehlt C2: üpsala: A3. B 3.
1603. Madrigali et Canzoni a 8 voci
. . . Lib. 3 de suoi Concerti . . . Yen.
1603 ib. 8 Stb. 4^. 13 Gesge. u. 8 In-
strumentalpiecen. [B. A. felilt C 2. br.
Mus: C 1. AI. B. 1. 2.
1605. Musica Ausü-iaca nella quäle,
Fl".. St Spiegö in parte g-rincompara-
biH grandezze, et virtudi de Sereniss.
Princip. e Principesse d'Austiia suoi Prin-
cipi . . . Yen. 1605 ib. 19 Madrigale zu
8, 12 u. 16 Stirn. [B. A: C 1. 2. AI.
T. 1. 2, B. 2. br. Mus: C. A. T. B. vom
3. Chore.
In Hofb. Wien Ms. 16702, 4 Chorb. zu
je 4 Stirn: Missa sup. Ai;dite me 16 voc.
— Missa s. nom. 16 voc. Kr. 2 u. 3. —
In Ms. 16708, 3 Chorb. davon aber der
3. fehlt, enthalten unter Nr. 19. 26. 28
di'ei Magnificat a 12 et a 15 et ä 16 voc.
In B. M., Ms. 262 eine Canzone für
Orgel.
In alten Samlwk. 7 Gesge. (Eitner 1),
dabei sein eigenes Samhvk. von 1595: Di
12 autori . . . [Proske 4 Stb. kompl.] Nach
Em. Yogel kommen noch hinzu: In P. Bel-
lasio's 2. lib. Madr. 5 voci 1582 drei Madr.
— In Yincenti's Fiori musicali 1590: Dor-
niiva dolcemente 3 v. — In desselben
Fiori musicali Lib. 2, 1598: Se tu ml
lasci perfida 3 v.
Stobaens (Stoboeus), Johann,
geb. 6. Juli 1580 zu Graudenz,
gest. 11. Sept. 1646 zu Königs-
berg i/Pr. Seine Eltern schickten
ihn 1595 auf die Schule in Königs-
berg und wurde Hausgenosse des
Eektors Val. Rasch. 1600 bezieht
er daselbst die Universität und
betreibt schon seit 1599 bei Eccard
fleifsig Musikstudien. 1601 war
er Mitglied der herzgl. Kapelle als
Bass-Sänger und 1602 erhielt er
die Kantorstelle an der Domkirche
und Schule und bekleidete dies
Amt bis er 1626 kurf. Kapell-
meister in Königsberg wurde. Auf
dem Titel seines Druckes von 1627
bez. er sich zwar noch mit Kantor
und erst am 25. Febr. 1627 unterz.
er sich mit kurf. brandenbg. preufs.
Kapellmeister. St. war dreimal
verheiratet und in wie gutem An-
sehen er bei den Musikern stand,
beweisen die Hochzeitsgesänge, die
ihm 1607 Eccard und 1617 Swee-
linck schrieben u. drucken liefsen.
(Allg. deutsche Biogr. M. f. M 3,
130. 15, 67. 16, 89. Winterfeld
2, 103 sehr ausführlich. Döring 79.
Thilo, Valentin: Memoria Stobae-
ana. 4^. s. a. Yorw. Regiomonti
Borussorum 1646. XII. Dec, ge-
richtet an Marco Scacchio Romano,
Sacrae Regiae Majest. Poloniae et
Succiae capellae magistro. [B. B.
mit einem 4 st. Gesg. von Stob.
„Laudent Deum''.] Viertelj. siehe
Generalreg.) Stob. Verdienste be-
stehen hauptsächlich in Förderung
des Choralgesanges zu uiehreren
Stimmen und hat er darin sowohl
an Zahl wie an vortrefflichem
Satze Bedeutendes geleistet.
Verzeichnis seiner Kompositionen:
Johannes Stobaeus Grudentinus Borus-
sus, scholae Cniphovianae apud Eegiomon-
tanos in Borussia Cantor, & Chori Musici
ibidem Moderator CANTIONES sacrae
harmoniae quatuor, 5, 6, 7, 8 & 10 voci-
bus. Item aliquot Magnificat 5 & 6 voci-
bus adornatae. Per . . . Francofurti a/M.
1624 Daniel & David Aubrios & Clem.
Schleich. 6 Stb. 4P. 33 Gesge. nebst
den Magnificats, die mit Orl. Lassus 2,
Job. Eccard 1 u. Stob. 1 gez. sind, d. h.
der Tenor ist von den genannten Kom-
ponisten. [B. D. Elbing. B. B., T 115
hds. Partitur.
1634, 1642 und 1644 gab er die
^ccffrfZ'schen nebst eigenen Eomposi-
tionen der „Geistliche Lieder auff ge-
wöhnliche Preufsische Kirchen Melodeyen"
heraus, dann 2 Teile Preussische Festlieder
mit eigenen Kompositionen vermehrt (siehe
die Titel bei Job. Eccard). Im Kat. von
Königsbg. sind die von St. herrährenden
Lieder besonders verz.
In B. Kgsbg. befindet sich ein dicker
Samlbd. in mehreren kompletten Stb., der
von 1604—1658 (die letzten vier er-
schienen erst nach seinem Tode) 280 Ge-
legenheitsgesänge, teils auf weltliche, teils
auf geistliche Gedichte mehrstimmig ge-
setzt enthält. Jos. Müller verz. sie genau
und giebt dann ein Texti'egister. Emil
Stobaeus.
293
Stöberle.
Bohn verz. in seinen 50 historischen
Konzerten 1893 alle diejenigen mit weltl.
Texten, von denen er auch eine selbst
angefertigte Part, besitzt. An&erdem be-
sitzt die B. Kgsbg. noch hds. 6 geistl. Ge-
sänge zu 5 Stim., 1 Motette, 1 Cantio
Sacra und 2 Choräle zu 5 Stim.
Die B. B. besitzt die Gelegenheitsgesge.,
die im Kgsbger. Kat. unter Xr. 163. 165.
171. 189. 210. 217. 220. 223. 240. 242.
247. (auch im Ms. 5081) 251. verz. sind.
Aufserdem noch
Hochzeitliche . . . Behmen 6 voc. Kgsbg.
1640. 27. Aug. Segebad. 6 StbU. qu4'^.
Lobgesang der Liebe an Sim. Dachen,
hochzti. Ehren, 5 v. Ib. 1641. 29. Heu-
monat. 5 Stbll. fiu40.
Dancklied . . an . . Willndovii 8 v. Ib.
1642. 7. Jan. 8 StbU. ([\\A^.
Ehrengedächtniss auf . . Masio. 5 voc.
Kgsbg., Eeusner, s. a. 5 Stbll.
Hds. in Pai-t. Ms. W97 15 deutsche
Lieder zu 4—6 Stim. Kr. 1410. 1413.
1418—20. 1425. 1427. W 99 28 Lieder
Nr. 1537 und W 100 36 geistl. Gesge. zu
5—8 St. Nr. 1583.
Ms. Peitsch Z 110, B. B. fol. 176, Traurt
nicht ihr Eltern sehr, 5 voc. 8 Stroph.
In B. Br. der Gelegenheitsgesg. Nr. 220
nach Kat. Kgsbg.
In B. Thorn der Gelegenheitsgesang
Nr. 90 nach Kat. Kgsbg.
In B. Emil Bohn in Breslau Nr. 3. 27.
28 nach Kat. Kgsbg.
Zu AYinterfeld's Zeit befand sich in den
Kirchenbibl. zu Breslau noch das Werk:
Die Teutsche Litaney neben etlichen
Geistlichen Liedern, deren meiste bei
Christi. Leichenbegängnissen können ge-
braucht und gesungen werden, auff die
gemeine Kirchenmelodey allhie in Preus-
sen gerichtet u. m. 5 St. komp. d. J. St.
(wie oben). Königsbg. 1610 Job. Schmidt.
1644 gab er Gregor Aichinger's La-
crumae D. Virginis von 1604 in 3. Aufl.
in Königsbg. bei Eeusner heraus (siehe
Aichinger 1604).
Ein Lautenbuch mit Anweisung und
zahlreichen Piecen allerlei Art, gez. Regio-
monti, A. D. 1640 im br. Mus. 126 (Sloane
Mss. 1021).
In den preufs. Festliedern hat St. mehr-
fach die Komposition zu Gelegenheits-
gesängen benützt, so im 1. Thl. von 1613,
zu Nr. 6. Im 2. Thl. die Gelegenheits-
gesge. zu Nr. 6. 26 u. 29.
In Job. Crocker's Gratulationes har-
mouicae 5 voc. vom 12. Febr. 1610 der
Gesang von St.: Im heiigen Stand der
Ehe ist sehr viel Creutz und wehe 5 voc.
In Joh. Reinhard's 1. Thl. der preus-
sisch Kirch- und Fest-Lieder (Melod. u.
B.) 1653, 34 Lieder von St.
In Peter Sohren's Musical. Vorschmack
1683 sieben Choräle. — Im Ms. 75 u. 79
Samlwke. in B. Kgsbg. ist Stob, mehr-
fach vertreten, doch sind dieselben in-
kompl.
In Gottfr. Wegener's Geistl. Oden, 1. Tbl.
3 Oden für 1 Stim. u. B.
58 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
In Frz. AYüllner's Chonibungen (Mün-
chen bei Ackermann, Neue Folge, 3. Ab-
teilimg) 3 deutsche Chorgesänge.
Georg Colb schrieb 1646 einen Trauer-
gesang auf den Tot Stob.'s (siehe Colb).
Stocchius, Blasius, Tenorist
an der päpstl. KapeUe um 1630
(Haberl, Kat. 70).
Stochern, siehe Stokhem.
Stock, Elias Christoph, geb.
im August 1641 zu Soudershausen,
gest. 1706 ebd., studierte Theo-
logie, widmete sich aber später
ganz der Musik, wurde darauf an
der gräfl. Schwarzburger Kapelle
angestellt und 1692 zum Kapell-
meister ernannt (Gerber 2).
Stock, Michael, Kantor an der
Domkirche, früheren Bartholomäus-
kirche in Frankfurt a/M. von 1658
bis 1674 (M. f. M. 23, 185).
Stockfleth, Heinrich Arnold,
geb. zu Hannover, war im 17. Jh.
Prof. der Rechte in Altdorf und
gab heraus:
Exercitium academicum de campanaram
usu . . . Altdoi-ffi 1665 Schönnerstädt. 12°.
13 Bll. 334 S. [Dresden. B. Lpz.
Stocklin, Konrad, bekannt
durch ein
Lauda anima mea, 4 voc. cum orch.
P, Einsiedeln. [Musikfr. Wien.
Stockmann, Paul,
ist in Joh. Hildebrandt's Geistl. Zeit-
Vertreiber 1656 mit einer Passion ver-
treten. Nr. 27.
Stocki'ocki, Samuel, diente um
1643 a/d. Hofkapelle in Warschau.
In Scacchi's Cribrum 1643, S. 218 ein
Kanon.
Stöberle. Hans Kasi)ar, seit
dem 26/8 1681 Mitglied der Hof-
Stoeckel, Jakob.
294
Stoelzel, Gottfr. Heinr.
kapeile in Miincben, wird am 23/8
1687 entlassen.
Stoeckel, Jakol), Mitte des 18.
Jhs. Kantor a/d. Lorenzschiile zu
Xürnberg. Man stach sein Porträt
in Kupfer (Gerber 1).
Stoeckel , J
G^
E
Kantor zu Burg bei Magdeburg,
erfand einen Taitmesser (Chronometer)
und gab im Journale Deutschland 1796,
6. Stück eine Beschreibung und dann aus-
führlicher in der Lpz. Ztg. 2, 657 und 6,
49 heraus. Gerber 2 giebt eine kurze
Erkläning.
Stoeckel, Wilhelm, geb. zu
Nürnberg, Schüler Kindermann's,
wurde Organist zu Wejden und
1650 in Vohenstraufs, von wo er
aber 1652 wieder wegging (Matthe-
son 1, 259).
StoeckeD, Hemricli toh, geb.
zu Trittow in Holstein am 16. Nov.
1657, gest. im Juli 1690 zu Eends-
burg, wo er seit 1684 Pastor und
Präpositus war. Er schrieb:
Heilige Freud- und Friedens -Werke
über den Nordischen Frieden, mit einem
sonderlichen Singspiel ujid Vorrede von
den Kunst-"V\'erken, die mau sonst Opern
nennt. Floen 1680. 4P (Gerber 2).
Stöckl, Pater Boiiifaz, geb.
27. Nov. 1747 in Pilsting, gest.
27. Sept. 1784 im Kloster Mallers-
dorf (Niederbaiern). Schüler von
Leop. Mozart, trat 1771 in obiges
Kloster und war von 1781—84
Professor in Amberg. Er schrieb
Messen und andere Kirchenmusik
in einem würdevollen Stile, wie
Lipowsky sagt. Mettenleiter 2,
101 schreibt ihm ein Singspiel zu
(KorumüUer 1, 418).
Stöger, Pater Anton, geb. 1727
zu Grofsmehring bei Ingolstadt,
gest. 1798 zu Pfaffenhofen im
Isarki-eise, trat 1746 in den Franzis-
kanerorden ein und zeichnete sich
als Organist und Komponist aus.
Lipowsky verzeichnet mehrere Ke-
quiem von ihm.
Stölir, Johann Gottfried, um
1764 Bratschist a/d. Hofkapelle in
Dresden mit 300 Thh\ Gehalt
(Fürstenau 1, 156).
Stökl, siehe Söltl.
Stoel, Johann, siehe Stahel.
Stölzel, Christian Heinrich,
ein Bruder des Kapellmeisters Gott-
fried Heinrich, in Grünstädel
(Meifsen) geb. und um 1754 Violi-
nist an der Hofkapelle in Gotha
(Marpurg 1, 271. 561).
Stoelzel (Stöltzel), Gottfried
Heinrich, der Gothaer Kapell-
meister wie er oft nur bez. wird,
geb. den 13. Jan. 1690 in Grün-
städel (Sachsen), gest. 27. Nov. 1749
zu Gotha. Im Mattheson 1, 342
befindet sich seine Selbstbiographie,
die dann Gerber 1 wieder ab-
druckt, hiernach in Kürze war er
Schüler XJmlauft's in Schneeberg,
1707 bezog er die Universität
Leipzig's und trat dort in den
Telemann'schen Musikverein ein
(1707^ — 1^10), zog dann nach Bres-
lau, gab Klavierunterricht und
komponierte, ging dann auf Reisen,
schrieb mehrere Opern (Text und
Musik) für Naumburg und wan-
derte darauf nach Italien (1713),
auf der Rückreise blieb er in Prag
drei Jahre, schrieb mehrere Opern,
Oratorien u. a., ging dann nach
Baireuth und trat 1718 in den
Dienst des Grafen zu Gera, 1719
ernannte ihn der Herzog von Gotha
zum Kapellmeister. St. war ein
begabter Komponist, besafs eine
leicht fliefsende melodische Erfin-
dung und verstand es auch die
Stimmen kontrapunktisch zu führen.
Auch die begleitenden Instrumente
in seinen Gesangswerken führt er
selbständig und erzeugt Klangfülle
und Wohlklang. Seine Singstimmen
sind aber oft so instrumental be-
handelt, dass man über die Kehl-
Stoelzel, Gottfr. Heinr.
295
Stoelzel, Gottfr. Heinr.
fertigkeit der damaligen Sänger
staunt; so schreibt er in einer
Kantate zum 1. Advent -Sonntage
(Ms. 198 der B. B. Samlbd.):
^^^=P=^
■-W
;ii:gBiit?zp=cip=t=Eit:p=t=E::::5J:=;/
X
-+—•-•-
uud du Toch-ter Je - ni - sa - lern jauch
ze (Text fehlt,
-*j — u-^r-F m * ^ * r—^ ^-»-•-•-b — TB ^-»-•-•-tf—
ist aber von hier ab zu wiederholen).
etc.
Im Samlbd. Ms. 187 der B. B.
befindet sich ein Kyrie u. Gloria,
welches nicht bedeutend, aber
immerhin Interesse erweckend ist.
Der Kontrapunkt ist oft recht
billig und abgebraucht, fliefst aber
natürlich hin. Die selbständige
Behandlung des Streichorchesters
ist hervorstechend und gegen seine
Zeitgenossen beachtenswert, Bach
und Händel ausgeschlossen, denen
er nicht das Wasser reicht, denn
über eine gewisse Lieblichkeit des
Ausdrucks kommt er nie hinaus.
Man vergleiche z. B. die weltliche
Kantate in M. f. M. 16, BeUage
Kantaten S. 17.
Verzeichnis seiner nachiceisharen Werke :
Praktischer Beweis, wie aus einem
nach dem walireu Fundament solcher
Notenkünsteleien gesetzten Canone per-
petuo in hypodiapente 4 vocum viel und
mancherley . . . Canones a 4 zu machen
seyn. 1725. Ms. theor. in kl. fol. 19 S.
(Nr. 26 u. 29. 12 u. 44) [B. B., eben-
dort im Druck, s. 1. 1725, gez. mit G. H.
S. Musikfr. Wien. B. Lpz. In Hofb.
Wien Ms. 19219.
Anleitung zur musikalischen Setzkunst.
Ms. theor. 4». 65. 176 Seit. [B. B.
Musikfr. Wien.
Kurzer und gründlicher Unterricht des
Contrairancts simpliciter mit 4 Stirn. Ms.
theor. 80. 83. 65 Seit. [B. B.
In Karl Neuners Anweisung zum
Contrapunct auch eine Abhandlung von
St. Ms. 19106. 4». [Hofb. Wien.
Angehängt der Ent-
[B.B. B.
Missa canonica ä 5 voci Cd. Autogr.
P. nebst einer Messe von J. Jos. Fuchs.
[B.Kgsbg.
Missa canonica. Kyrie und Gloria für
dreyzehn reelle Stimmen, 8 Singst. 2 V.
2 Viele und B. Part. (ed. von Pölchau).
Wien (1820) Steiner & Co. 52 S. in Cd.
[B. B. B.Kgsbg. B. M. B. Wagener.
Amst. Brüssel. Hofb. Wien im Ms. P.
Musikfr. Wien. Berlin Singak. Schwerin
F. Darmst. Einsiedeln.
— Im Autograph, P. ohne Instrumente,
nur ein Bc. dabei
Wurf obiger Messe von 1725.
Joach. in Kopie, P. Dresd.
2 Messen und 2 Kirchen can taten (eine
von 1745) Autogr. in P. [B. B.
2 Messen a 10 voci im Autogr. in Dd.
und Bd., die letzte vom 26. Mai 1724.
[B.B.
Missa a 4 voc. c. instrum.
Gloria, Credo. P., viell. Autogr
Wien. Musikfr. Wien in Amoll
1 Messe zu 4 Stim. und Instrum. im
Ms. P. u. Stb. [B. Lpz. mit G. £[nrico]
Stöltzel gez.
5 Missae 4 voc. c. instrum. Ms. 21 406.
P. 68 EU. [B. B.
2 Messen in Em. u. Fd. zu 4 St. und
Orch. Ms. P. [B. M. u. 1 Credo.
Kvrie u. Gloria, 5 Stim. mit Instrum.
Bd. "Ms. 187. P. [B.B. Berlin Singak.
zu 4 St. in P.
Passion: Jesus, als der für das ver-
lorne Schäflein leidende und sterbende
guteHirte. Ms. 21 400 P. 150 S. [B.B.
Passion (die letzte des Kompon.) Jesu
deine Passion. Ms. 21401 P. 62 BU. [B.B.
Geisthche Cantate (Passion) a 10 voci.
Pars I und III im Autogr. P. (Mich vom
Staube meiner Sünden. Esd.) [B. Kgsbg.
Miserere 4 voc. c. instrum. Ms. 21 405,
2. P. [B.B.
Kyrie,
[Hofb.
Stoelzel, Gottfr. Heinr.
296
Störl.
Miserere für 8süm. Chor u. Orch. Ms.
373. P. 52 S. [B. Joach.
Te Deum, Dd. 4 voc. c. ström. Ms.
21410 P. 38 Ell. [B.B.
Cum saucto 4 voc. ed orch. P. [Mu-
sitfr. "^"ien.
96 Kirchencantaten in 6 Bden. Ms.
2] 412 P. [B. B.
Gott sey danck der uns, 4 voc. c.
instr. 8 Bli. im Autogr. [B. B. Grasn.
Gaudete omnes, ä piü voci c. sti'om.
P. Ms. 251. [B. Lpz.
6 Cantaten zum Geburtstage des Her-
zogs Friedrich von Gotha. Ms. 21413 P.
76 BU. [B. B.
16 kleine deutsche Cantaten, Ms. 176
P., dabei auch weltliche. [B. B.
4 Cantaten in Ms. 111. 198. 21414:
Nehmt das Wort an. — Die Tochter Zion.
— Erbarm dich mein. — Ich freue mich,
4st. mit Orch. P. [B. B.
64 Kirchenkantaten f. Chor und Orch.
Ms. P. in 8 Bänden, fol. [Berlin Singak.
3 Kantaten im Ms. P. u. Stb. [B. Lpz.
In B. M. im Ms. P. 1. Ach der
Himmel stehet offen. 2. Gieb uns heut
unser tägl. Brodt. 3. Ist Gott für mich.
4. Nicht Uebel ihr um Uebel gebt. 5. 0
grofse Lieb', o Lieb'. 6. Sprich mir ein
Wort. 7. 0 Herr hüf. 8. Der Herr
unser Gott ä 13 voc. 9. Herr erbarme
dich.
In Leipz. Thom. Mss. in P. und Stb.
Passionsoratorium: Ein Lämmleiu. —
Missa brevis, Amoll. — Ein Jahrg. Kirchen-
musik, 69 Cantaten auf alle Sonn- und
Festtage.
In B. Joachimsthal, Mss. P., siehe Kat.
403—405: 1. Herr Gott dich loben wir 12st.
2. 14 Cantaten mit Orch. 3. 3 Cantaten.
In Sondershausen, Mss. in Part: 1
Passion und 341 Kirchencantaten fürs
ganze Jahr, 11 woltl. Cantaten von 1732
bis 1738, darunter „Toback, du edle
Panacee.
In B. Wagener: Cantate festo Jubilaei,
Per. 1, mit Orch. P.
7 Kantaten zu 4 St. u. Instr. Ms. in
Stb. [Brüss. Cons. Nr. 926—932.
Serenata: Seyd willkommen schöne
Stunden, 4 St. u. Instr. Autogr. P. 12
Bog. [B. B.
Ftigetten und Fugen von ... 1. Heft
der Sionia. Ausg. im Kl.-A. u. in Stb.
Zürich, Nägeli. 19 Gesänge für 4 Stirn.
fB.Kgsbg. B.M. B. Wagener. Schwe-
rin F.
Instnmientalkompositionen in B. Joach.
Kat. 406-410: 3 Trios f. 2 V. oder Fl.
u. B. — 3 Sonaten f. 2 V. u. B. oder 2
Ob. u. B. — 2 Trios f. Fl. V. u. B. —
11 Trios (Sonaten) f. Orgel. — Canon per-
petuus. 1 Suite in Gm. f. Klav. in Bach's
Clavier-Büchlein. Spitta 1, 660. Gednickt
in Peters Bach-Ausg. 1, Cah. 9 Nr. 16.
Quartett in F. f. V. Ob. Hörn u. B.
Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Concerto ä 5. 1 Hautbois solo, 2 V.
A. et Bc. Ms. Stb. [Schwerin F.
In Beriin K. H: 3 Quartette für 3
Streichiustr. u. Klavier im Ms.
In Dresd. Mus. Mss. Cx. 844—46: 3
Concerti a Flaute, Oboe concert. con V.
Va. e B. 6-8 Stb. Ms. Cx. 836—43, 8
Trios a Violine, Oboe, Corno e Basso, 4
bis 13 Stb.
In Eostock befindet sich im Ms. eine
Sonata ä 4 per V. Ya. Ycl. e Fondamento
in Stb. mit Friedrich Heinrich Stölzel gez.,
was wohl auf einen Irrtum zuriickzuführen
ist, doch könnte die Sonate auch von
seinem Bruder sein.
In B. Upsala im Ms: 2 Concerti ä 4
et a 5: Fl. trav. concert. V. Ob. Va. Bc.
fol. — 4 Sonate ä 3 per Fl. trav. V.
Cemb. fol.
In BirnstieFs Samlwk. 1760 b eine
Sonate.
In neuen Ausg., aufser den bereits ge-
nannten 6 Nrn. (Eituer 2). Femer in J.
G. Hientzsch' Neue Samlg. leichter Chöre,
Bresl. 1828, 2 Nrn. [B. Kgsbg. 54].
Stoer, Oeorg, ein Thüringer,
gab heraus:
Symphonia syncharistica 5 voc. Argen-
torati 1609 excud. Ant. Bertram. Ein
Gelegenheitsgesg: Plaudite nunc. [Proske.
Störl, Johann (reorg Christian,
geb. 14. Aug. 1675 zu Kirchberg
a/d. Jaxt, gest. 1719 zu Stuttgart.
Chorknabe an der Stuttgarter Hof-
kapelle, wird dann vom Herzoge
Eberhard Ludwig 1697 zu Pachel-
bel in Xürnberg geschickt und
darauf Hoforgauist. 1701 geht er
nach Wien, um sich bei Ferd. Tob.
Fischer zu vervollkommnen, von
liier nach Italien. Nach der Rück-
kehr wird er nach Cousser's Ab-
gange am 19/3 1704 Kapellmeister
und am 19. Februar 1707 Stifts-
organist mit dem Prädikate eines
Stiftskapellmeister und einem G-e-
halt von 165 Gld. und Naturalien
Störl.
297
Stössiger.
nebst Wohnung. Schubart S. 148
spricht sich sehr anerkennend über
ihn als Komponisten aus (Sittard
2, 83. 90. 313. 314. Zahn 5, 441,
der aus seinem Gesangbuche zahl-
reiche wahrscheinlich eigen er-
fundene Melodien abdruckt. Win-
terfeld 3, 495 ff. Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
Die in Christo Jesu erschienene Freund-
lichieit und Leutseeligkeit Gottes durch
dessen Menschwerdung und Geburt in
einer Cantata vorgestellet. Auch in ge-
bundener Rede von M. Wolffgang Friedr.
Wallisern . . . abgefasset und in musica-
lische Composition ä 2 V., 2 Fl. e Sopr.
solo c. Cemb. gebracht . . . Stuttgart s. a.
Paul Treu. 4 Stb. fol. Dedic. von
Walliser au den Herzog Ludwig zu Würt-
temberg. [AVolfenb.
New bezogenes Davidisches Harpfen-
und Psalter-Spiel, Oder: Neu aufgesetztes
Würtembergisch- vollständiges, nach der
genauesten und reinesten Smg- und Schlag-
Kunst Eingeiichtetes Schlag- Gesang- Und
Noten-Buch ... mit guten Discant und
(bez.) Bass . . . Stuttgart 1710 Aug. Metz-
ler, druckts P. Treu. qu40. .3 Bll. 317 S.
270 Nrn. 281 Melod. [Stuttgart. Zahn,
Bd. 6, 288 genauer Titel nebst Angabe
der neu komponierten Lieder. B. Lpz.
Ausg. von 1711, siehe C. F. Becker 4,
107; Becker debt 283 Melod. an. Ausg.
von 1710: B.W. B. Hbg. B.Hannover.
Rostock von 1710. br. Mus. von 1711.
— Ausg. von 1721 gleich der obigen.
[B. Lpz. B. Wagener. Bibl. Zahn. B. M.
mit einem hds. Anhange von 56 Liedern.
Rostock.
— 3. Ausg. Ib. von 1744 in 2 Thl.
herausgeg. von Joh. Georg Stötxel. kl. qu40.
399 Lieder. Bei Zahn 6, 331 u. Becker
4, 116 genauer Titel. [B. B. B. Lpz.
B. Hbg. Hofb. Wien. Brüssel. R. C. of
Mus. Rostock. Stuttgart von 1744 und
1777.
Denck-Mahl der Erkenntniss, Liebe und
Lob Gottes, in neuen geistlichen Lidern,
auch Arien und Cantaten, nach Anleitung
defs Catechismi Lutheii . . . Mit musical.
Composition und Sinn-Bildern . . von
Fridr. Cunrad Hiller. Stuttgart 1711
Paul Treu. 8^. 172 Lieder, davon 20
von Störl, Arien mit B. Störl ist nur in
der Vorrede genannt. Zahn 0, 290 teilt
Näheres mit vmd 5 Melod. [Bibl. Zahn.
Ms. B. ß., ohne Sign., 6 Sonatinen a 4
(für Cornetto, Alto-Trombone, Tenor- imd
Basso-Trombone) in P.
Airs allemande transposes pour l'usage
de Son Altesse Serenissime Mr. le Prince
Hereditaire de Wirtemberg etc. et enriche
d'un accompagn. de 2 Fl. et d'une Basso
de Viola par J. von Blankenburg 1714.
[Rostock.
Cantate mit Recit. und Arie nebst Be-
gleitung von 2 V. u. Bc. Ms. die V.
fehlen. [Rostock.
In Darmst. im Ms. Praeludiura, Fuga,
Someille etc. für Klavier.
In Bayerdörffer's Choral -Buch 1768
einige Tonsätze.
Stornier (Stürmer, Sturmius),
Urban, aus Marienburg geb., wurde
1552 als Schulmann an St. Johann
in Thorn angenommen und später
zum Kantor und Kapellmeister an
die herz. Kapelle in Königsberg
berufen, wo er im Jahre 1562
noch thätig war (Döring 194. M.
f. M. 14, 148 Aktenst). Zwischen
Kugelmann und St. muss noch ein
dritter Kapellmeister angestellt ge-
wesen sein, der mir bis jetzt nicht
bekannt ist. Nach St. war Eiccio
Kapellmeister, da aber in der Zeit
eine andere Linie zur Re£:ierung
kam, kann Riccio kaum als Nach-
folger St.'s gelten, besonders weil
ersterer zu oft in Ausbach wohnte.
Von einem späteren Störmer, der
jedenfalls im 18. Jh. lebte, befindet sich
in Telemann's Musikmeister p. 67 ein
Violinsolo.
Stösch, Dietrich, 1642 Hof-
musikus zu Berlin, wurde auf
Kosten des Kurfürsten ausgebildet
(Schneider 40).
Stöfsel, Cliristoph und Johann
David, Verleger in Chemnitz,
gaben 1737 u. 1749 das Kurtzgefasste
musical. Lexicon heraus, siehe Lexikon.
Stössig-er (Stösiger), Johann
Cliristian, aus Eckardsberge in
Thüringen, erhielt am 30. Mai 1729
das Kantorat in Schwerin-Mecklbg.
und starb den 7. Aug. 1747 (Chry-
sander 3, 38).
8 Kantaten, weltlich und geistlich, die
Stösz.
298
StoUe, Gotth. Ant.
eine vom 5/2 1738 auf den Tod Dr. Faber's,
für 1 Singst, mit Instr. Autogr. [B. B.
12 Kantaten auf deutfiche, italienische
und latein. Texte. Mss. Pai-t. u. Stb. f.
1 — 4 Stim. mit Instr. mit den Jahren
1738—1751 gez. [Schwerin F.
4 Kantaten: Ihr Himmel hört. Man
singt mit Freuden. Ich irre auf dem
Weg zum Himmel. 0 Geist der in der
Gottheit für 1 Bassstim., 4 Chorstim. und
Orchester. Mss. 933—36. [Brässel Cons.
Stösz, Joseph, um 1638 Orga-
nist am Hofe zu Düsseldorf, wird
auch unter den „Maintz'schen"
Musikern aufgeführt (M. f. M. 28,
94). — Ein Johann Jakob Stösz
wird zur selben Zeit als Violinist
dort verzeichnet.
Stötzel (Stözel), Johann Oeorg,
bez. sich als Hofkantor. Nach
Sittard 3, 30 wurde er am 26. Jan.
1746 zum Nachfolger Seemann's
an der Hofkapelle in Stuttgart er-
nannt.
Er gab 1744 die 3. vermehrte Aufl.
von Störl's Gesangbuch heraus, 1777 eine
neue Auflage desselben, Stuttgart bey
Mezler, qu4". 245 Choräle [B. B. B. Lpz.
B. Wagenerj und 1792 einen Anhang zum
Gesangbuche in Stuttgart bei Metzler,
qu40. 37 S. heraus. [B. B. B. Kgsbg.
Nr. 164.
Stöwe, TTilhelm Heini'ich, ein
Violinist, der um 1755 in Diensten
des Prinzen Heinrich zu Berlin
stand und später bis c. 1780 in
der Markgräfl. Schwedtschen Ka-
pelle, wo er auch als Konzertist
auftrat. Im Berliner Exemplare
von Marpurg 1, 507 liest man hds.
„Jetzt ist er ein Herberger ge-
worden" (Marpurg 1, 507. Ger-
ber 1).
Stözel, siehe Stötzel.
Stohl, Johann, Lehrer an der
k. k. Ober-Real- und Direktor der
Musikvereins-Schule zu Agram, zur
Zeit Kaiser Joseph I,; ist bekannt
durch das
Ms. 19432 der Hofb. in Wien: Te
Deum laudamus, 8 Stim. und Orchester.
Part. Autogr.
Stöhn, siehe Storn.
Stohrius, Johannes 3Iaurltius,
aus Grimma gebürtig (Titel), gab
heraus :
De campanis templorum sub praesidio
Pauli Christ. Hilscheri disputabit publice
autor . . . Hps. 1692. 4P. [Dresd.
Organum musicimi historia exstructum
praeses ... et resp. Joh. Schiecke . . . Lips.
1693 Georg. 4». [B. Br. B. B. B. Hbg.
B. Hannover. Dresd. B. Lpz.
Stokes, Thomas, ein englischer
Musiker, bekannt durch den Druck:
The Stockiug, a cantata. P. London,
fol. s. a. [R. C. of Mus. 1371. In Ox-
ford Ch. Ch. ohne Vornamen, im Ms.
1 Dialogue.
Stokhem (Stoccken, Sthoken,
Stoken, Stochern), Joannes, ein
Flamländer des 15. Jhs, 1487 im
Februar trat er als Sänger in die
päpstl. Kapelle und verliefs die-
selbe 1488 oder 89 wieder. Nach
Tinctoris' De origine et usu Mu-
sicae erfährt man aus dem Vor-
worte, dass Stokhem am Ungari-
schen Hofe eine Anstellung fand
(siehe Haberl, Jahrb. 1899, 69.
Viertel]". 3, 244. Er ist dort
Stoccken geschrieben).
Petrucci veröffentHchte in seinen
Samlwken. 8 Gesge. (Eittier 1. Ambros
3, 194).
Im Archiv vom St. Peter in Rom,
1 vol. in 4** mit 107 Chansons, ist er
auch vertreten. In Bologna, Kat. 3, 196,
Samlwk. Canzone latine e provenzali, Ms.
des 15. Jhs. kl. quS». 1 Stochem.
Stolberg, Louise Gräfin Yon.
In B. B., Ms. 145 in Kaps, das Lied:
Dir klag ich meine Schmerzen, f. 1 Sing-
stim. mit Pfte. Lebenszeit mir unbekannt.
Stoll, Karl (xottloh, war um
1800 Hof- und Stadt-Kantor in
Schleitz.
Stolle, Gotthard Anton, einer
der bedeutendsten Posaunisten
seiner Zeit, am 27. Jan. 1739 zu
Kunnersdorf bei Juugbunzlau in
Böhmen geb., gest. 29. Mai 1814
in Prag, trat in den Cisterzienser-
orden ein und erreichte durch
Stolle, Philipp.
299
Siollius.
Unterricht und Uebung jene be-
wundernswerte Technik auf der
Posaune, die er in Kirchen und
an fürstlichen Höfen zum Besten
gab. Nach Aufhebung der Klöster
lebte er in Prag als Musiklehrer.
Dhibacz kennt 12 Konzerte, Soli
und Arien von ihm.
Stolle, Philipp, ein geb. Böhme,
Instrumentist, besonders Theorbist,
diente um 1641 in der kurprinz-
lichen Privatkapelle in Dresden,
Nach dem Musiketat des Prinzen
Christian von Dänemark, der eine
eigene Kapelle auf Schloss Nykjö-
bing sich 1634 nach seiner Hoch-
zeit anschaffte, wird auch St. als
Mitglied verz. Er soll bis 1647
daselbst verblieben sein. 1653
wird er nach Altenburg vom Kur-
fürsten von Sachsen empfohlen,
findet aber in Halle in der Kapelle
des Administrators Anstellung, man
glaubt sogar, dass er um 1670
Kapellmeister war und 1680 nach
Weifsenfels kaDi, wo dann 1712
Joh. Phil. Krieger sein Nachfolger
wurde (Fürstenau 1, 69. 2 a, 25. 27.
M. f. M. 3, 39. Auf dem Titel von
1658 wird die Anstellung in Halle
bestätigt. Es heilst dort „Fürstl.
Magdeb. Kammermusikus"). Von
seinen Kompositionen kennt man:
Da\id Schirmers singende Rosen oder
Liebes- und Tugend -Lieder. Drefsden
1654 Seyffert. fol. Enth. von St. Melodie
mit B. für- Theorbe oder Gambe. [B. B.
Dresd.
Xeu-anmuthiges Schau-Spiel, genahmt
Charimunda, oder Beneideter Liebes-Sieg,
Nebenst beygefügten Kunstgesetzten Melo-
deyen derer darinnen befindlichen Lieder-
gen, aufgesetzet Von ... In Verlegung
Joh. Geo. Schwändters Buchhdl. in Halle,
gedr. beyMelch. Oelschlegeln 1658. kl. 8^.
A— I und 5 Melod. m. ß. [B. "Wagener.
ß. B. br. Mus.
Im Schneider ein deutsches Lied
(Eitner 2).
Stollius (Stolle), Johann (zeich-
net sich in Ms. 11 Nr. 106 mit
J. S. C. Bibl. Zwickau), geb. in
"Wittenberg, denn er fügt seinem
Namen die Stadt „Calegiensis
Saxo." bei. Reinh. Vollhardt fand
aber in den Visitationsakten von
1598 des Kgi. sächs. Hauptstaats-
archiv m, 21 fol. 172, Bl. 208b
die Notiz: ,,Johannes Stolle, der
Geburt von Kalbe a/d. Saale, ist
erstlich 1 Jahr zu Reichenbach
und nun all hier zu Zwickau ins
achte Jahr Cantor gewesen, seines
Alters 31; dies ergiebt das Ge-
burtsjahr 1566. 1590 ist er Kan-
tor zu Reichenbach im Yoigtlande
und kommt 1591 bis 1604 an
die Kantorei zu St. Marien nach
Zwickau, wo er die 2 gTofsen hds.
Sammelwerke Nr. 10 u. 11 (siehe
Kat. Zwickau) eigenhändig schrieb.
1604 wurde er nach Johann He-
roldt's Tode Kapellmeister an der
Hofkapelle zu Weimar, wo er 1613
starb. Er ladet den Kurfürsten
von Sachsen am 1. Mai 1608 zu
seiner am 23. Mai zu Weimar
stattfindenden Hochzeit ein und
erhält zum Geschenk einen Becher
im Werte von 20 Gld. (Allg. d.
Biogr. Kat. Zwickau Nr. 10. M.
f. M. 21, 187. 29, 142).
In der B. Zw. befinden sich:
Epithalamij Cantüena in honorem nup-
tiai-um excell. utriusque juris . . . Chr.
Selingii . . et virg. Mariae Klausbrack . . .
Lips. 1596 Berwald. 8 Stbll. qu40. Surge
propera amica mea.
Epicedia oder Grablieder bey der Leich-
begengniis defs . . Hertzogen Johannsen zu
Sachsen . . . den 31. Oct. 1605 . . Jehna
1606 Lippold. 4 Stbll. 40. 3 Gesge. zu
4 und 8 Stim. [auch in B. Weimar u.
B. Wagener.
Epithalamium honori nuptiarum . . .
Rölleri . . Anno 1606. 6 vocib. . . Jenae,
Lippold. 6 Stbll. 4". Lux mea quaeso veni.
Dialogus nuptialis. Sponsus: . . Paulus
Wolf US . . harmonicis 8 voc. . . Jenae
1608 Lippold. 4 Stbll. 2 Gesge.
Grabhed bey Niedersetzung der Leiche,
des . . . Frewlin Johanne , Hertzogin zu
Sachsen . . den 3. Julii 1609 zu Weimar
Stollmann.
300
Stoltzer.
entschlafen . . mit 5 Stirn. . . Jena, "Weid-
ner. 5 Stbll. 40. In aller meiner Angst.
7 Stroph.
Epithalamium ex cantico canticorum
desuniptum et soiennitati nuptiarum . . .
Eusebius Bohemus ... 8. Juni 1614. Ib.
6 Stbll. 40. Ego dorraio, 6 voc.
Im Ms: Gott selber hat aus höchster
Noth 5 voc. inkompl. — Missa super
Vespere autem Sabbati 6 voc.
Hochzeits - Gesang mit 8 Stirn, zu . .
Johann Georg von Sachsen u. SibiUa
Elisab. Wirtemberg. Jehna 1604 Stein-
mann. 2 Chöre, 8 StbU. [B. Wagener.
K. S, Hauptstaatsarch. in Dresden, Loc.
12050.
Hochzeitsgesang zur zweiten Vermäh-
mählung des späteren Kurf. zu Sachsen
Joh. Georg I. mit Magdalene Sibylle zu
Brandenbg. 19. Juli 1607. ISstim. in
18 Stbll. qufol. Harmonia: Laetare eum
uxore. [Im s. Staatsarchiv Loc. 12050
Bl. 203. B. Weimar in Bearbeitung von
Oskar Wermann in Dresden.
Ms. Z38 in B. B., ein Zwickauer Ge-
sangbuch in Orgeltabulatur, Bl. 11 von
Stoll: Von einer Juugiraun aufserkorn
3 voc. Bl. 47 : Also heilig ist der tag 3 voc.
Mss. in B. Zw. in hds. Samlwk. 10. 11.
35. 36. 44. 46. 47. Summa 14 Gesänge,
siehe den Katalog.
In einem alten Verz. Musikalien zu
Pirna in Sachs, wird er imter Joh. Stolle
mit einem Sstim. Satze: Zion spricht,
angeführt.
Stollmann, Michael, um 1754
StadlkantorinHermannstadt(Sieben-
bürgen). Leipz. Ztg. 16, 784.
Stoltz, Johann Jakob Fried-
rich, Oboist, wurde am 1. Juli
1738 an der Hofkapelle in Darm-
stadt mit 400 Gld. angestellt (er
kam aus Erbach'schen Diensten)
und starb am 5. vSept. 1762 (M. f.
M. 32, 56 ff.).
Stoltzer (Stolzer, Stolcer, Stol-
lerus, auch T. S. gez.), Thomas,
in Scliweidnitz in Schlesien geb.
und nach Fotis Angabe am 29. Aug.
1526 in Ungarn gestorben als Ka-
pellmeister König Ludwig's von
Ungarn. Dass er in Ofen in Un-
garn am Hofe des Königs lebte,
beweist der Brief vom 23. Febr.
1526 an den Herzog Albrecht in
Preufsen. Nach Henelius' Silesia
togata lehrte er auch a/d. Schule
zu Ofen (M. f. M. 8, 67 und 133
mit der Part, des Psalmen JSToli
aemulari, Erzürn dich nicht über
die bösen, 2. pars 6 voc. S. 177,
und 25, 174 ff. über seine deutschen
Lieder mit Abdruck von 3 Melo-
dien. Publikation 4. Bd. 1876, 8»
p. 83. Die Aeufserung Stoltzer's
in Betreff des Zusammentreffens
mit dem Herzoge Albrecht kann
wohl besser so aufgefasst werden,
dass der Herzog ihn in Ofen bei
einem Besuche bei Hofe kennen
lernte und scheint dort die Ver-
abredung getroffen worden zu sein,
dass ihn der Herzog nach Königs-
berg haben wollte. Siehe den
Schlusssatz des Briefes).
Von seinen Kompositionen ist eine
selbständige Sammlung nicht bekannt, da-
gegen befinden sich in alten gediuckteu
Samlwken. 7 geistliche deutsche Gesänge,
10 weltliche deutsche Lieder, 69 latein.
Gesänge (Eitner 1).
Von seinen im Förster befindlichen
Liedern sind besonders hervorzuheben:
Es dringt daher. Ich klag den tag. Ent-
laubet ist der walde. Erst wird erfreut.
— In Neudrucken 1 Lied in Cäcilia, 3 in
Publikation u. 1 Psalm (Eitu. 2). AuTser-
dem in Ambros' 5. Teil der Psalm 12:
Hilf Herr, die Heyligen, 6 voc.
In Manuscripten.
B. B. W96 zwei deutsche weltl. L.
W97 zwei deutsche geistl. Lieder.
B. Br. Dens Judicium tuuni. Ecce
advenit dominator Dominus. Gloria laus
et honor. Missa 4 voc. (?). 0 admira-
bile commercium. Vidimus stellam ejus.
B. Dresd. Herr neige deine Ohren 6 v.
Herr wie lange 5 voc. Hilf Herr, die HeiU-
gen 6 voc. Beatus vir 4 voc. Benedicam
dnum. 5 voc. Gloria laus 5 v. Nisi tu
due. 5 voc. Omnes gentes 5 v. Pater
mauifestavi 4 voc. (die meisten zu 2—7
Teilen).
In B. Kassel, Ms. 4" 24 von 1550, 4
Stb. Nr. 77 u. 48: Laetatus sum.
B. Liegnitz: Dominum vobiscimi ?voc.
B. M. Entlaubet ist der walde (gleich
dem Drucke).
stolze.
301
Stonard.
B. Proste, Abtl. Butsch 5 Stb. von
1538 in ([vl4P. Erzürn dich nicht über,
in 7 Teil. 6 voc. Herr, wie lang wiltu
5 voc. in 3 Teil. — Ms. 842 Magnific.
und 3 Antiphonen 4 voc. Ms. 853, 32:
0 admirabile 5 voc. Ferner sind im Kat.
A IV noch 8 Gesge. in alten Mss. verz.
B. Zwickau: 32 Gesge. mit lat. Text,
2 mit deutschem u. mehrere ohne Text,
dabei iukompl. (siehe Kat. Reg.).
Hofb. Wien, Ms. 15591 Nr. 6: Beati
omnes, qui tiinent dnum., in 2 part. 5 v.
Der Samlbd. enth. 10 Bearbeitgen. über
denselben Ps. von Verschiedenen.
Stolze, . . . Direktor der aka-
demischen Konzerte zu Helmstädt
um 1772. In jüngeren Jahren war
er ein guter Fagotbläser u. Violi-
nist a/cl. Braunschweigschen Hof-
kapelle (Gerber 1 Näheres).
Stolze, Georg Christoph, geb.
17. März 1762 zu Erfurt, gest.
23. Aug. 1830 ebd., bildete sich
unter Georg Heinrich Reichardt
zum Orgelspieler aus, besuchte das
Gymnasium zu Erfurt und versah
dabei den Organistendienst an der
Thomaskirche.' Am 17. Sept. 1786
wurde er zum Kantor an St. Mi-
chael, 1794 a/d. Predigerkirche u.
folgte 1795 G. P. Weimar als
Musikdirektor. 1799 übernahm er
am Seminar die Musiklehrerstelle
und 1811 noch den Gesangimter-
richt a/d. höheren Töchterschule.
1828 trat er in den Ruhestand
(Zahn 5, 407. Fetis).
Seine Orgelpiecen soll sein Sohn nach
dem Tode des Vaters herausgegeben
haben, auch weist ihm Zahn 2 Choral-
melodien nach, die er mitteilt.
Stolzeiiberg, Christoph, geb.
21. Febr. 1690 in Wertheim, gest.
in Regensburg 11. Jan. 1764. Ver-
lor jung seine Eltern, besuchte in
Worms und Frankfurt a/M. das
Gymnasium und war Chorsänger
a/d. Kirche. 1708 ging er auf
Reisen, erhielt in Nürnberg vom
Kantor Deinl Kompositionsunter-
richt. 1711 wurde er Kantor in
Sulzbach, 1714 CoUaborator und
Kantor am Gymnasium zu Regens-
burg (Autobiogr. im Mattheson 1,
217. Biogr. u. Bibliogr. im Metten-
leiter 1, 217. 225. 251. 2, 100).
Die B. B. besitzt von ihm ein Auto-
graph: Die Gerechten werden weggerafft,
für 4 Stirn, u. Instr. und in Kopien, Ms.
20600, ein Samlbd. Part, von Kantaten,
Stück 5 : Gott widerstehet den Hoffartigen
4 voc. c. Org. Stück 6 — 11 noch 6 Kan-
taten f. Chor, Instr. und Orgel, alle mit
1728 gez., fraglich ob sich dieselbe auf
die Komposition oder die Kopie bezieht.
Sein Sohn Ehrenreich Karl, war eben-
falls Kantor in Eegensburg und starb da-
selbst am 20. Febr. 1785, üO Jahr alt
(Mettenleiter ], 226).
Stomariii, Matliieii, um 1586
Sängerknabe a/d. Hofkapelle Phi-
lipp IL von Spanien (Straeten 8,
117).
Stomius, Joannes, lebte um
1536 in Salzburg, wo er die Dedic.
zu folgender theoretischen Abhand-
lung unterzeichnet:
Prima ad musicen instructio, eaque
simplicissima, pro artis hujus tirunculis
congesta per . . . Augustae 1537 Ulhardus.
13 Bll. [Salzburg, Studienbibl. B. B.
In der Proskescheu Bibl. in Eegens-
burg, Abtlg. Butsch, 3 Stb. in 4° befinden
sich aus der 1. Hälfte des 16. Jhs. 6 la-
tein. und deutsche 3stira. Gesänge mit Jo-
hannes Stomius von Müling gez. Die Be-
zeichnung von Müling könnte sich auf
seinen Geburtsort beziehen, jedoch verz.
Eitter nur ein Mühlingen in Baden und
eins in Anhalt -Bernburg. Zweifelhaft
bleibt es immer, ob er der obige Theore-
tiker ist.
Stompianus, Nicolaus, ein
Komponist des 16. Jhs., der
in einem defekten Ms. des 16. Jhs. (A.
u. B. vorhanden) mit einer 4stim. Messe
vertreten ist (besafs 1900 der Antiquar
Ludwig Eosenthai).
Stonan, Griovanni, diente im
letzten Drittel des 15. Jhs. in der
Hofkapelle in Neapel (Straeten 4,
28. 29).
Stonard, William, Organist an
der Christuskirche in Oxford, er-
warb sich 1608 den Titel eines
Stone, John.
302
Storace.
Dr. der Musik daselbst und starb
um 1630 (Hawkins 4, 29. 349.
Grove). Von seinen Kompositionen
ist bekannt:
Im br. Mus. Ms. 98 Samlwk. von Tud-
wav, Bd. 1 ein Evening Service in C. —
Im" ß. C. of Mus. Ms. 1642, lids. Samlwk.
von Barnard: Sing uüto God, Verse An-
them. — In der Musikschule in Oxford
sollen einige Gesänge sich befinden. —
In Chfford's Samlwk. 1 Anthem. — Im
br. Mus. Ms. 569, ein Samlwk. von Mo-
tetten u. Madrigalen, 2 von Wm. Ston-
nard. — In Ely 1 Service im Ms.
Stone, John.
In der B. der Christkirche in Oxford
im Ms. Autogr. eio Landers March.
Stone (Stones), Robert, 1550
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London (Burney 6, 6). Rimbault
203 ff. verz. seinen Tod mit dem
2. Juli 1613, 97 Jahr alt. In
Day's Morning and Evening prayer
von 1560 ist er Eobert Stones ge-
schrieben nebst den Angaben: geb.
in Alphington (Devonshire); war
anfänglich in Exeter angestellt.
Er bearbeitete Cranmer's englische
Liturgie 5stim. (Kagel 3, 40). — Von
einem Stone in einem Chorb. der B. Mo-
dena ein Gesg., doch soll das Ms. von
1471 sein, so dass es einen älteren Stone
beträfe.
Stoner, . . .
ein 3stim. Gesang im Samlwk. Ä. B.
Synojjsis 1680. 1 Catch in Walsh' Catch
Club.
Stonings, Henry, lebte zur Zeit
der Königin Elisabeth in England
als Musiker (Hawkins 3, 422). Viel-
leicht derselbe wie Stennings.
In Add. Ms. 31390 des br. Mus. ein
Tonsatz. Auch in 1 Ms. der Music School
zu Oxford.
Stoofs, Rudolph, von Bern:
um 1736 Sänger a/d. Kathedrale
daselbst, 1739^ Vorsteher u. 1763
Pastor zu Amoenstein (Schweiz),
gab heraus:
Kurze anbey deutliche Beschi-eibung
der grofsen Orgel in St. Vinzenzen Mün-
ster, darinnen gezeiget wird, die wahre
Beschaffenheit dieses Werkes, seine Struc-
tur betreffend. Bern 1746. fol. (G.
Becker 1, 164).
Stopper, 3Ielehior,
ist in Donfrid's Samlwk. von 1627 und
1628 mit einer Messe und einer 8stim.
Motette vertreten (Eitner 1).
Storace, Stephen, geb. um 1763
in London, gest. 19. März 1796
ebd., erst 33 Jahr alt. Sein Vater
war ein Neapolitaner, der sich
Sorace schrieb, das t wurde erst
in England eingeschaltet. Er war
Contrabassist an der italienischen
Oper in London und wird sein
Name erst 1757 beim Musikfeste
in Gloucester genannt. 1759 diri-
gierte er im kleinen Haymarket-
Theater Pergolese's Serva padrona
(Pohl 1, 68). Der Sohn, Stefan,
erhielt seine musikalische Erziehung
im Conservatorio S. Onofrio zu
Neapel (seine Schwester ist die
berühmte Sängerin Anna Seiina
Storace, geb. 1766, mit der er
nach vollendeten Studien durch
Europa reiste und seine Opern zur
Aufführung brachte). 1785 waren
sie in Wien, wo er die Opern „Gli
sposi malcontenti" und „Gli equi-
voci" 1786 aufführte. 1787 kehrte
er nach England zurück (Grove).
Nach Pohl 2, 351 war er Vio-
linist und trat schon als Knabe
von 10 Jahren öffentlich auf. Nach
seiner Rückkehr aus Neapel lebte
er einige Zeit in Bath. 1784 er-
schienen seine ersten Werke: 2
Quintettes und 1 Sestetto, die an-
erkennend besprochen wurden. Von
hier aus ging er erst mit seiner
Schwester auf Reisen, ist 1785 in
Wien und bringt am 1. Juni die
Oper „Gli sposi malcontenti'' und
am 27. Dez. 1786 „Gli equivoci"
zur Aufführung. Sie erlebten
beide zahlreiche Wiederholungen.
Ueber sein in Wien gespieltes
Streichquartett berichtet Kelly (Ab-
druck des Berichtes im Pohl 1,
Btorace.
303
Storace.
240). Nach Bath 1787 zurück-
gekehrt gab er eine Saralg. Musi-
kalien für Klavier heraus, die er
auf seinen Reisen in Deutschland
gesammelt hatte, betitelt: Tlie Bath
Cronicle. Bald darauf wurde er
als Komponist und Dirigent ans
Drury-Jane-Theater in London be-
rufen, "WO er bis zu seinem Tode
thätig war (soweit Pohl). Grove
weicht davon ab imd schreibt:
1787 kehrte er nach England zu-
rück und wurde am Kgi. Theater
in London Superintendent, verliefs
aber wegen Intriguen die Stellung
und ging nach Bath. 1789 brachte
er seine Oper „The Haunted Tower"
zur Aufführung (doch jedenfalls in
London und nicht in Bath) und
folgten dieser noch zahlreiche an-
dere Opern bis 1796. Fetis verz.
14 Opern, verz. aber nicht die
beiden oben zuerst genannten. Ich
gebe der Darstellung Pohl's den
Vorzug, da Pohl nach sicheren
Quellen arbeitete.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Werke:
Opern,
La Cameriera Astuta. The Overture
(f. Pfte. u. Y.) London 1790. fol. und
4 Arien im Einzeldrack. [br. Mus.
The Cherokee, an opera (Kl.-A.). Lond.
1794. ciufol. [br.Mus. R.C. ofMus.
The Doctor and Apothecarv (Kl.-A.).
Lond. 1788. qufol. [R. C. of Mus.
Gli Eqiüvoci. Opera (in Wien und
Dresden aufgeführt). Ms. Stb. [Dresd.
Mus. Musikfr. Wien nur 4 Nm.
The glorious first of June. The airs,
duetts, glees and chorus in ... a music.
entertainment. Lond. 1794. qufol. [br.
Mus.
The haunted tower,
3 acts. Drury Lane.
Longman & Broderip.
[B.B. B.M. br.Mus.
The Iron Chest
a Comic opera in
London (1789)
qufol. F. 72 S.
. R. C. of Mus.
(Kl.-A.) Overture
and Songs, qufol. [R. C. of Mus. br.
Mus. im Einzeldruck.
Lodoiska, opera. Overture and Songs
(Kl.-A.). London. [R. C. of Mus. br.
Mus: Lodoiska, a musical Romance iu
3 acts . . . the music comp. & select. by
. . . Lond., Dale. qufol.
Mahmoud, opera. Kl.-A. Lond. [R.
C. of Mus.
My grand mother, a music. entertain-
ment. Lond. 1796. qufol, [br. Mus.
No song, no supper, a comic opera.
Lond. 1790. qufol. [br. Mus. R. C. of
Mus.
The Pirates, an opera. in 3 acts, as
performed at the theatre royal Dniiy
Lane. Lond. (1792) printed & sold by
J. Dale. Kl.-A. 93 S. kl. qufol. [Hofb.
Wien. Musikfr. Wien. R. C. of Mus.
br. Mus. im Einzeldr. und im Arrangem.
für Singst, u. Flöte.
The prize, or 2, .5, 3, 8, a music fai'ce.
Lond. 1793. Kl.-A. qufol. [br. Mus.
R. C. of Mus.
The siege of Beigrade. An opera (Kl.-A.,
teilweise ist die Musik aus der Oper Mar-
tin's Cosa rara). Lond. 1791. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Gli sposi malcontenti, opera comique
in 2 atti. Ms. 21430 iu P. [B.B. Dresd.
Mus. in Stb. B. M. im KI.-A. Musikfr.
Wien nur 3 Nrn.
The three & the deuce, a musical
entertainment. Lond. 1795. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Venus and Adonis, the favorite ballet,
(Kl.-A.) London 1794. qufol, [br. Mus.
Lamentation of Marie Antoinette on
the moming of her execution. Lond.
1793. fol. [br. Mus.
Im br. Mus. viele Songs in Einzel-
drucken.
In Rimbaulfs Samlwk. von c. 1812:
3 duetts. [br. Mus.
Ana: Quel desir &c. nell'opera Gli sposi
mal contenti, 2 V. Va. Vcl. 2 Fl. Fag.
Cor. Ms. Stb. [Wolfenb: Singst, mit B.
2 V., Va.
Eight Canzouets with an acc. for a
Pfte. or Harp. London, Longman &
Broderip. fol. [br. Mus.
6 easy and progressive Sonatines. Lond.
fol. [br. Mus.
CoUection of original harpsichord music.
Lond. 1790. 220 S. in fol. 6 voU. in
2 Bden. [br. Mus.
— Enthält Klavierp. von Attwood, Cle-
menti, Haydn, Hulhnandel, Iloffmeister,
Kozeluch, Krumpholtz, Mozart, Schi'öter
u. Vanhall.
Ln br. Mus. noch die Arrangem, seiner
Ouvertüren.
In HeilStevvart's Samlwk: Thiiiy Scots
Storch.
304
Stradella, Alessandro.
songs adapted for a voice and harps., the
words by Allan Ranisey, Edinburgh. 3 voll.
in fol., ist er auch vertreten. [Bologna
3, 265.
1 vierstim. Gesg. im Novelle (Eitner 2).
Einige Songs in Hullah"s English Songs.
Storch, Oeorg-, ist um 1518
Organist im Kloster Admont und
empfängt 10 ^ ausgezahlt (Korn-
müller 1).
Storm, Edward, ein dänischer
Musiker des 18. Jhs., bekannt
durch
Hellige Sänge forfattede af de tydske
digiere Uz, Escheuburg, Kleist, Cronegk
Dg Schmid. med Capellm. Schulzes melo-
dier, i en frie oversettelse til sine Lands-
maends Brug paa Dansk udgione af . . .
Kiobenhavn. 1785. fol. [br. Mus.
Storme, Jean Martin, geb.
9. März 1769 zu Wervick,, gest.
1. Nov. 1857 ebd., Schüler von
Wallet, seinem Vorgänger im Amte,
als Organist an der Hauptkirche
zu Wervick seit 1812 angestellt.
Er schrieb gröfstenteils Orgelpiecen,
nur als letzte Arbeit führt Gregoir eine
Messe an. Der Abt Labbe in Brügge be-
sitzt einige Orgelstücke von ihm (Gregoir).
Storn (Stöhn 1585), Dietrich,
war um 1572 ff. a/d. karf. Kapelle
in Berlin angestellt (E'riedländer
Dokumente).
Storti, OioTaimi Battista. Caz-
zati widmet ihm 1647 ein Motett.
Storzenan, Bar . . .,
schrieb 1669 die Balletmusik zu Drag-
hi's (Ant.) Ozio pigro. [Ms. Part. Hofb.
Wien.
Stosius, Jeremias, Organist in
Wohlau bei Breslau, um 1667, gab
heraus:
Vergnügte Liebes -Lust, -welche bey
ehlicher Verbindung defs Herrn Daniel
Schweiners . . den 1. Nov. 1667 in Woh-
law . . . mit der anmutigen Melodi . . .
überreichet wird . . . Brefslaw, Erben ßaw-
mann's. 2 BU. fol. Segen aufs Zious f.
C. u. Bc. Ritorn. f. 2 V. Va. Tenor Va.
Violen u. Bc. [B. Br.
Stofs, N . . ., 18. Jh.
Ms. B. Upsala: Sonata a 2 ex B: 2 V.
c. Bc. 4".
Ein Stofs junior, wird im 17. Jh. als
,,Fiolist" a/d. Hofkapelle in Düsseldorf
aufgefi'dirt (M. f. M. 28, 105).
Stossen, Petrus, Theoretiker;
lebte als Abt des Klosters Bozza-
riensis um 1494 (Forkel 3, 221).
Stove (viel!. Stane) ... 15 Jh.
Im Cod. 568 in B. Estense in Modena
1 Gesg.
Stowes, William (auch Stonar,
Stoner, Stonerd geschrieben),
ist in Hilton's Catch that catch von
1652 u. 1667 vertreten, fehlt aber von den
Ausg. 1672/73 ab. Mau könnte glauben,
dass Willimn Stonard gemeint sei.
Stoy, Christoph, ist in ßibl.
Rostock mit folgendem Druckwerk
vertreten :
Cantata, welche die Freund- und Leut-
seligkeit Gottes in Jesu Christo durch
dessen heilsame Geburt und Mensch-
werdung betrachtet, darstellet . . . Augs-
burg, fol. (für Sopr. mit 2 El. 2 V. u.
Cemb. in 5 Stb.).
Straho, Walafrid, Theoretiker
des 9. Jhs., lebte als Benediktiner
zu Reichenau und st. 849 (Forkel
3, 118).
Strabridge, ... ein englischer
Musiker,
von dem sich in der Ch. Ch. zu Ox-
ford im Ms. 1 Motette zu 5 Stim. und
2 Motetten zu 2 u. 3 Stün. befinden.
Strada, Giov. Batt, s. Strata.
Strada, Hippolito, ein Schüler
G. Fr. Anerio's in Rom, gab 1608
dessen 2. Buch Madrigale ä 5 bis
6 voci in Venedig heraus.
Stradella, Alessandro. Sein
Lebenslauf ist in völliges Dunkel
gehüllt. Die Geburt setzt man um
1645 in Neapel an und seinen
Tod nach Catelani und Ambros 283
zwischen den 6. u. 16. Juni 1681
in Genua, ermordet von gedunge-
ner Mörderhand. Durch Boiirdelot
in seiner Geschichte der Musik
erfahren wir (Bourdelot war Zeit-
genosse Str. 's), dass Str. behufs in
Scene setzen einer seiner Opern
sich in Venedig befand, mit einer
verlobten Dame entfloh, der Ge-
Stradelln, Alessandro.
305
Stradella, Alessandro.
liebte derselben einen Mörder
dingte, der ihn nucli Turin ver-
folgte, dort aber durch eine Auf-
führung einer Stradella'schen Oper
so entzückt war, dass er Str. einen
Wink gab zu fliehen. Er ging
nach Genua. Der Venetianische
Geliebte ruhte aber nicht, dingte
einen zweiten Mörder, der seine
Aufgabe besser löste. Das ist alles,
was Büurdelot mitteilt, selbst die
Jahreszahl übergeht er.
Verzeichnis seiner nachweisbaren
Kompositionen:
In Mss. ModenaSy worüber schon Cate-
lani 1866 berichtet:
Oratorien: The Edita vergine e nionaco
Reo'ina dTnohilterra. 1684. P.
Ester liberatrice del popolo ebreo. P.
S. Giovanni Battista. 1688. P.
S. Giovanni Grisostonio, mir mit Bc.
begleitet. P.
S. Pelag-ia. 1688. P.
La Susanna 1681. P.
Cantate: 9 Cantate und Canzonetten
für 1—3 Stirn, mit lustr. Samlbd.
L'Accademia d'amore, Text von Moue-
sio, in 2 Teil. P.
56 Cant. f. 1—3 St. mit Instr.
La Circo. 2 verschiedene Komposit.
Text von ApoUoni. P.
n Damone. Accademia P.
Serenata: Lo schiavo liberato accademia,
in 2 parti. P.
II Barch eggio, in 2 parti 1681. P.
(soll seine letzte Komposition sein).
Dramma per musica (Oper):
II Biante. Azione dram. in 3 atti. P.
11 Corispero, in 2 at. P.
Floridoro, in 3 at. P.
Orazio, in 3 at. P. [auch in C. P.]
Trespolo tutore, in 3 at. Bologna 1679.
Modena 1686. P.
Prologhi, Intermezzi ed altro zu 1 und
mehreren Stirn, mit Instr. 23 Nrn. P.
Motetten: 4 Mot. zu 1 — 3 Stim. mit
Instr. P.
7 Mot. zu 1—2 Stim. mit Instr. P.
6 Mot. zu 2 — 5 Stim. mit Instr. P.
Madrigale: 8 Madr. zu 3 u. 5 Stim. P.
Amor che nel mio petto, Canzonetta
di Contralto c. Bc. (ohne Autor).
Sinfonien: 6 S. ä 2 — 3 St. P.
12 S. ä 2—3 St. P. (dabei auch Con-
certi grossi). P.
In Bibl. Bologna (Liceo mus.):
ßob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9,
S. Gio. Battista, Oratorio a 5. con istrom.
duplicati. Ms. P. 118 BIL, eine 2te P.
120 Bll. — Eine Arie daraus.
5 Cantate a voce sola col'Bc. Ms. des
17. Jhs. (s. Kat. 3, 192).
10 che lasciato fui, Cantata per Sopr.
(3, 198).
Seneca svenato und Seneca a Nerone,
2 Cantate per Basso, neuere Kopie.
Duetti: Chi dirä che nel veleno, C. B.
No, no, no, no, C. B.
Ms. V 196, 2 Canzoncine 1. Chi mi
disse che Amor, p. Alto solo. 2. Desta-
tevi 0 sensi, risvegliati onore, p. Sopr.
e Bc.
Libro de primi elementi del Sig. . -
1694 . . Ms. 120. 16 ßll. in 9 Kapit.
Ms. [Bologna.
Im Archiv Petronio in Bologna ein
Samlbd. mit Kantaten zu mehreren Stim.,
darunter einige von Str.
In Neapel real Conserv. eine Samlg.
Cantaten im Ms.
In B. Chiagiana in Rom, Ms. Q. IV.
13 eine Sainlg. Arien von Verschiedenen.
In Venedig, San Marco. Ms. 463, 1 vol.
kl. qu4". 21 Cantate per Sopr. e Bc. Die
1. 5. 8. 16. u. 20 in der Neuausgabe von
Halevy, Paris 1857. Lie 5. auch in B.
Modena. — Ms. 466 Nr. 4: Cosi amor mi
fai languir, per Sopr. e Bc.
In B. B. Oratorio di S. Giovanni Bat-
tista a 5. Ms. 21445. P. (mangelhaft, in
Modena kopiert). Buruey 7, 105 giebt
Stück für Stück eine ausführliche Be-
schreibung und Beurteilung.
Sistite sydera, Cantata per il Sopr. c.
2 V. e Bc. Ms. 1100. P.
Clori laugueudo, Madr. 5 v. Ms. 21 450 P.
Nel seren de'tuoi contenti, 2 v. Ms.
85987. P.
Fulmini quanto, Duetto. Ms. 138. P.
— T25. Solfeggi, Canoni e Fuga in
Part. - Andere in T 136.
In Dresden Mus. Ms. B 6a P. Cantate:
Ahi che posar non ])uo te, ä S. e B. col
Bc. fo. 37. — Pia nell'Indo emisfero, ä S.
col Bc. fo. 47.
Ms. B 74 qufol. Cantata a di 24. Marzo
1708: Chi dirä che nelFveleno, Sopr. e B.
c. Bc. 12 BU. 8. Nr.
In B. M: 9 Cantate da Camera a Cauto
con Cont. P. Ms.
11 Moro per amore. P. im Auszug. Ms.
Siehe auch Ms. 232 u. 233 je eine
Kantate.
In Hofb.Wien, Ms. 17 592, 8 Cantate
p. C. e elavich. In 17 758 zwei Arien
und in 17 761 eine Arie mit Klav.
In B. Brüssel fds. Fetis 2430 Cantate,
20
Stradella, Alessandro.
306
Stral.
In Brüssel Cons. Ms. 683 u. f. 3 Madri-
gale zu 2 u. 5 Stirn. 686: 5 Kantaten.
687/88: 19 Kantaten, davon 6 in Neu-
ausg. von F. Halevy. ils. 71: 12 Madrig.
ä 5 voc. In Ms. 697 noch 1 Kantate.
Im br. Museum. Ms. 49, fol. 253: Se
nel ten sempre incostantate. — 56. fol.
28b Se t'ama Filii (= Add. Ms. 11588).
Stelle non mi tiadite. La ragion m'assi-
cui'a. — 57, fol. 59: Chi dirä che nel
veleno, Duetto. Se nel ben. fol. 79 a. • —
In Ms. Tudway Ms. 98 vol. 2. Motetten
mit englischem Text von Dr. Aldrich. —
Ms. 176 p. 159, Duetto: Troppo grave.
— Ms. 199. p. 96, Duetti: Chi dirä. Troppo
grave. — Ms. 201 p. 80, Madrigal: Clori,
son fido amante, 5 voc. — Mss. Coli.
1265 u. 1272, 4 Arien. Aufeerdem zahl-
reiche Gesäuge in Londoner neueren
Einzeldrucken. Ms. 593 Samlwk. in P.
geistl. Musik, 1 Xr.
In Cambridge FW. 46 Duetti („Chi
dirä chel nel veleno" kann auch von Ag.
Steffani sein). 4 Madrigale, einige in
mehrfachen Kopien. Die Motette: Bene-
dictus Duus. Deus. Das Oratoriujn: San
Giovanni Battista, in Ms. 44 Nr. 8 eine
Scene und in Novello's FitzWill. Music.
Auszüge. 2 Serenate: Filii, Silvio, Amore
and Sdegno, 4 voc. with orch. P. Or che
la dea uotturna for 2 voc. with orch.,
beide in 1 vol. in P. 39 Gesge. f. 1 Stirn,
mit Begltg. 9 Trio für 3 Singst. (Die
Register im gedr. Kat.)
In Ch. Ch. Oxford, 1 Motette a 2 v. Ms.
Im R. C. of Mus. das Oratorium: San
Giov. Battista, die Mot. Benedictus Dnus.,
2 V. und das 5 st. Madrig. Piangete occhi
dolenti.
In C. P: 1 Serenata und 1 Bd. Italien.
Duette.
In neuen Ausg. 8 Gesge. (Eitner 2).
Die Aria „Pietä signore'' auch Berlin,
Schlesmger in Chants class. religieux. —
Aria „Se i miei sospiri" auch Berlin, Bote
& Bock. Ferner die Arie „0 del mio
dolce, ib.
Serenata a 3 con ström, ed. von Fr.
Chiysander. Suppl. zu HändeFs Werken.
Lpz. 1888. gr. 8». [B. B.
Canti a voce sola dell'insigne A. Str.
legati alla Bibl. di San Marco di Venezia
dalla nobile famiglia Contariui. Accomp.
di Piano di F. Halevy (4 Cantate, 1 Aria,
1 Arietta). Paris 1861 L. Escudier. fol.
33 S. [B. B. Bologna.
Ave vei-um, a voce sola c. acc. d'org.
Paris, Ve. Launer.
Aria di chiesa. P. av. acc. de Pfte.
Ib. fol.
In Vinc. Novello's The Fitzsvilliam
Music, P. einige Xrn. in Bd. 4: Dove
Battista 5 voc.
In Enrico Eung's Musica scelta. Copen-
hag., Olofsen, eine Canzonetta. [B. B.
In Pignani"s Samlwk. Cauzonette e piü
autori. London 1679: Amor'io ben l'in-
tendo 1 voce c. B. Care labbra 2 v.
Non sa mai 1 v. So ben che mi 1 voce
c. B.
1 Sonata a 2 V". e B. ia Marino Sil-
vani's Samlwk. Bologna 1680.
In Eicordi Antologia classica, anno IV,
1845 p. 53: Pietä, Signore. a voce sola
c. Pfte., ist eine moderne Komposition.
Delle opere di A. St. esistenti nell'
archivio musicale della R. bibl. palatina
di Modena. Elenco con prefazione e note
di Angelo Catelani. Modena 1866 C. Yin-
ceuzi. 4".
Stradella, Fiater Antonio 3Iaria,
da Nepi, sein Geburtsort bei Viterbo.
In Bologna befindet sich ein Autogr.
von ihm von 1669, enthaltend die Mo-
tette zu 3 Stim. mitBc: Eia angeli veloces,
per la festa dellAssunzione di M. V.
Straehle , Daniel P . . . , ein
schwedischer Schriftsteller, der im
5. Bde. der Abhandig. der Kgl.
schwedischen Akademie 'der Wis-
senschaft (18. Jh.) den Artikel ein-
rückte:
Versuch eine gieichschwebende Tem-
peratur mechanisch zu entwerfen (siehe
Marpurg's Versuch ü. die mus. Temp.
S. 167 § 192).
Strael, Franz, Violinist an der
Hofkapelle in Wien mit 40 Gld.
vom 1. Jan aar 1702 bis 1710
(Köchel 1).
Strael, Johann Bonifacius, In-
strumentist an der Hofkapelle in
Wien mit 45 Gld. Gehalt vom
1. April 1670 bis f im Dez. 1702
(Köchel 1).
Straels, Simon, Bassist an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
monatl. vom 1. Nov. 1567 — 1576
(Köchel 1).
Stral, . . .
Im Ms. 9065 in B. B. 18. Jh. Senza
te bell'alma mia, Cantata per il Sopr. c.
Chalumacan e Bc. P.
Stralsoldo.
307
Straton.
Stralsoldo, Ascaiiio, Kapell-
säng'er (Altist) an der Hofkapelle
iu Wien mit jährl. 216 Gld, um
1619 (Köchel 1).
Strambali, Bartolomeo. aus
Venedig, wo er um 1619 Kleriker
und Sänger am S. Marco war (Titel,
bei Caffi fehlt er). Er gab heraus:
Psalmi Davidici quinis expleti numeiis
cum iis qui ad orgauuin. Opus I . . .
Yen. 1619 Alex. Yincentius. 4". [Bo-
logna: C. 2. A. Bc. im Kat. 2, 315 Abdr.
der Dedic.
Stramniar, W..., ein eng-
lischer Komponist,
ist im Ms. ,,Iu Xomines" der Musik-
schule in Oxford mit einem Gesänge ver-
treten.
Stranensky, . . . Musikdirektor
des Herzogs von Ostgothland in
Schweden;
sandte ISOO dem Kaiser von Euss-
land eine Harmonie -Musilc und erliielt
dafür eine goldene emaillierte Tabatiere
zum Geschenk (Gerber 2).
Straiigel, siehe Struiigel.
Strasser, . . . seit etwa 1776
Fagottist in Mannheim mit 300 Gld.
und 100 Gld. extra; bei der üeber-
siedlung der Kapelle nach Mün-
chen bleibt er in Mannheim (Kreis-
archiv München).
Straf ser, Franz, 1778 Accessist
in Mannheim ohne Gehalt (Kreis-
archiv in München. Fr. Walter
p. 370).
Strasser, Greorg, ein Priester,
wurde am 10. Juli 1693 an der
kurf. kölnischen Hofkapelle in Bonn
angestellt (Thajer 1, 10).
Ein Augicst Strasser ist vom 1. Juli
1685 bis 1688 a.'d. Hoftapelle iu Darm-
stadt mit 150 Gld. Gehalt augestellt (M.
f. M. 32, 46. 47).
Strasser, Joliann Greorg-, ein
Mechanikus, geb. zu Baden bei
Wien, ging nach Petersburg und
erfand ein Spiel werk, welches
das Orchester nachahmen sollte,
worüber folgende Schrift erschien:
Besclu'eibung des von J. G. Str.
er-
fundenen und verfertigten mechanischen
Orchesters und des zur Verloosung dieses
T\'erkes erwählten Plaus. St. Petersburg
1801 Schnoor. 8». 14 S. u. 3 S. [Lübeck.
Strafser, Petrus,
ist im Samhvk. Peitsch, Ms. 112, 4 Stb.
von 1639 in B. B. Nr. 46 mit einem
Congratiüamini und Maria, die zarte, 5 voc.
vertreten. Das Erstere auch in B. Br.
Strata (Strada), GrioYaiiiii Bat-
tista, Priester, Benefiziat in Massa
und Organist am Dome zu Genua
(Titel), ist bekannt durch:
Arie di Musica del Rev. Prete . . .
Benefitiato . . . A una, Due, Tre, e 4 voci.
Sopra le Lodi spirituali: Cauate da un
libro intitolato vita, e Passione di Nostro
Sig. Giesü Christo, e della sua Santiss.
Madre V. M., con l'aggiunta della riforma
del peccatore . . . Aggiuntoiü nel fine Le
Letanie della Madonna, e quelle de'Santi,
con le sue preci seguenti, a due chori
separetti. A 4 voci. Et il Salmo Mise-
rere mei Dens in Falsobordone, per con-
certare con voci, e stromenti. A 4 et
8 voci. In Genova 1610 Glos. Pavoni.
1 vol. 40. 79 S. 51 Gesge. zu 2, 3, 4,
8 und mehr Stim. [B. B. Mailand B. B.
Letanie della Madonna, Che si cantano
nella S. Casa di Loreto, in Musica ariosa,
e breue. Con Le Letanie de'Santi, e sue
preci seguenti, k 2 chori separat!. A 4 voci.
E nel fine il Salmo Miserere in Falso-
bordone, per concertare con voci, e stro-
menti, a 4 & 8 voci. Nouara. composte
... Ib. 1610. 1 vol. 4". Stimmen
gegenüber 24 S. beginnt mit Kyrie eleison.
[Fundort?
In Schadaeus' Samhvk. von 1611 mit
1 Messe und 4 Motetten zu 5 Stim. ver-
treten (Eitner 1).
In Molinaro's 3. IIb. Motetti 1609 eine
Motette.
Strathmaiiii, H . . .,
kommt mit Hamburger Musikern in
Jak. Schwieger's Liebes - Grillen 1656,
1. Buch Nr. 3, 2. Buch Nr. 12 mit 2 Ge-
sängen vor.
Stratico, Micliele.
Im Archiv der Kapelle Antoniana zu
Padua befinden sich : 6 Trio per strumenti
d'arco und 2 Duetti per 2 Y. im Ms. —
In Berlin K. H: 2 Sonaten in D. u. A.
für Vcl. u. B. im Ms.
Straton, Thomas de, Drucker
und Verleger in Lyon, gab 1561
das Sammelwerk heraus:
20*
Stratonico.
308
Strebe! ow.
Le Premier Livre de CbaDSons spiri-
tuelles. Beschreibung und Inhalt M. f.
M. 11, 79. Exempl. in B. Merseburg u.
hds. Part. B. B., T. 44.
Stratoiüco, Ismeuia, nennt
sich W. C. Pmitz im Wunclerbar-
lichen Echo.
Strattner, Oeorg Christoph,
um 1650 in Ungarn geb., gest.
1704 oder 1705 zu Weimar; war
zuerst in Baclen-Durlach angestellt,
dann am 9. Juni 1682 Kapell-
meister in Frankfurt a/M. an der
Barfüfserkirche, 1692 wegen un-
moralischen Wandels seines Amtes
entsetzt und aus der Stadt Ter-
wdesen (nach dem Archiv der Stadt
Frankfurt) wurde er 1695 in Wei-
mar Vicekapellmeister mit 200 Gld.
Gehalt (Zahn 5, 438. Israel 10.
Spitta, Bach 1, 391).
Er schrieb zu Neander's Yerniebrte
Glaub- und Liebes-Uebung, 5. Aufl. Frank-
furt u. Leipzig 1691 bei J. Phil. Andrea,
kl. 8^, 64 Melodien mit B., von denen
Zahn 39 mitteilt. (Siehe Joachim Neander,
dort Auflagen bis 1740 verz., doch nur
noch die Ausg. von 1697 u. 1707 ent-
halten die Melodien \on Str.)
Im Ms. W 102 der B. B. 52 ge_istl. Ge-
sänge für 1 Stirn, und B. von 16(8 in P.
— In Teschner's Abteilung die Lieder aus
1707 obigen Liederbuches in P. — Ms.
1100, Samlbd. Part, (ohne Yornamen)
Stück 23: Levavi oculos, Sopr. solo c.
Org. — Stück 24: Herr, wie lange wilstu
mein so vergessen, Tenor, 4 Instrum. u.
Be. P.
In B.Kassel im Ms. fol. 61 i: Balletti
di Cavallo.
3 geistl. Gesge. im Winterfeld (Eituer 2).
Straub, Greorg:, Altist an der
Hofkapelle in Wien mit 15 Gld.
monatl. vom 1. März 1600 — 1619
(Köchel 1).
Straube, Rudolph, aus Treb-
nitz a/d. Elster, liefs sich am 27/2
1740 auf der Leipziger Universität
einschreiben und war Schüler von
Seb. Bach (Spitta 2, 725). In Lon-
don trat er 1759 als Lautenist auf
und starb dort in den 80 er Jahren
(Pohl 2, 374). Man kennt von
ihm:
3 Sonatas for the Guittar, ^vith acc.
for the harps. (2 Sonaten mit V. Begltg.)
London, cjufol. [br. Mus.
2 Sonate a Liuto solo. Lips. 1746.
qufol. [ib.
Ohne Vornamen, daher fraglich: 2 So-
naten für Klavier. Ms. [B. M.
Straus (man kann auch Strans
lesen), Abraham.
Im Ms. 191 der B. B., ein Orgelbuch
von c. 1624, Bl. 49 ein Orgelstück, über-
schi'ieben : Anch'or che col partire.
Straus, Melchior.
Ist im Ms. Peitsch, 110 s. a. P. in B. B.
fol. 215 mit der Motette vertreten: Ich
weiTs das mein verdinst 4 voc.
Straufs, . . . nach einer Sub-
scriptionsliste von 1783 Hof Organist
in Pirmasens (Baiern), doch lässt
i sich nicht feststellen, welcher der
verschiedenen Straufs dies sein soll.
Straufs, . . .
bekannt durch einen Tanz im Ms. 983
der B. Proske in Regensburg.
Strauss (Straus) , Christoph,
nach Köchel 1 war er vom 26. Jan.
1616 bis zum Mai 1617 Kapell-
meister-Amtsverwalter und darauf
bis 30. April 1619 Hofkapellmeister
an der Ksl. Kapelle in Wien, aufser-
dem Organist von 1612 bis zum
30. April 1619. Pohl 3, 33 be-
richtet, dass er auch Kantor am
St. Stephan in Wien war, doch
giebt er die Zeit nicht an. Von
seinen Kompositionen sind be-
kannt:
Nova ad diversi moda Sacrarum Can-
tionum . . . Motettae 5—10 voc. Lib. 1,
Yiennae 1613 Fidler. 8 Stb. 4". 40 Ge-
säuge mit Instnim. [B. B. Proske.
Er bez. sich hier mit Kammerorganist
des Kaisers Mathias.
Missae 8, 10, 11, 12, 13 et 20 voc.
quam varionim instrum. c. B. org. Yiennae
1631. [Kremsmünster.
In B. L. im Ms: 0 rex gloriae 10 voc.
In B. Br. im Ms. 3 geistl. Gesge.
Straze, ist Ferdinand Staes.
Strebelow, Mathias, 1656 be-
reits eine Zeitlang Instrumentist
Streber.
309
Streitwolf.
(Gambist) an der Hofkapelle zu
Berlin, wird aber erst am 19. Xov.
1663 als Kammermusikus fest an-
gestellt. 1701 beträgt sein Gehalt
300 Thir., 1710 wird er mit vollem
Gehalte pensioniert (Schneider 44
bis 56). Ledebur erwähnt noch,
dass er Virtuose auf der Gambe
war und auf Befehl des Kurfürsten
Walter Rowe und Peter Gertner
Unterricht auf derselben erteilte.
Im Berliner Adresskalender ist er
1710 als verabschiedet verz.
Streber, Joseph, Contrabassist
am Königsberger Theater in Preu-
fsen, t 1829 daselbst.
Street, Josiali, ein Engländer
des 18. Jhs., bekannt durch:
A hook containing great Variety of
Authems, in 2, 3 and 4 parts: likewise,
a sett of Psalm-tiines, in 4 parts ... All
entirely New. London, Wm. Pearson
c. 1730. 80. [br. Mus.
Anthems in 2, 3, 4, and 6 parts, with
a Hymn for Christnias-Day. And the
Cbaats at large, . . . likewise a set of
Psalm tunes, in 4 prts. London 1746. P.
in 80. [R. C. of Mus.
— 3. edition, -«itb additions: A col-
lection of Antberas . . . Lond. 1785 print.
for F. JoUie. 8". [br. Mus.
Streicher, ... ein Pfarr-Musikus
zu Innsbruck,
bracbte mn 1776 das Singspiel auf die
Bübne ,,Der geprügelte Teufel" (Reicbard
1777, 161).
Streicher, Andreas, der Freund
Schiller's, dessen Flucht er iinter-
stützte und ihn begleitete (s. sein
Buch, was er darüber geschrieben
hat), geb. 13. Dez. 1761 zu Stutt-
gart, gest. 25. Mai 1833 zu Wien.
Schüler der Karlsschule, bildete
sich zum Pianisten aus, ging später
als Musiklehrer nach München,
lernte bei einem Besuche in Augs-
burg die Stein'sche Familie kennen
und verheiratete sich 1793 mit
der Tochter jSIannette. Nach dem
Tode Stein's führte die Tochter die
Instrumentenfabrik weiter, siedelte
1794 nach Wien über, wo Streicher
bald ein viel gesuchter Klavier-
lehrer wurde, bis das Geschäft
einen solchen Aufschwung nahm,
dass er sich ihm ganz widmete.
Er soll die deutsche Mechanik bei
den Flügeln erfunden haben (An-
schlag der Hämmer von unten)
und standen die Streicher'schen
Flügel lange im besten Rufe, fan-
den auch eine weite Verbreitung
(Lpz. Ztg. 36, 101. 38, 129. Schil-
ling. Sittard 3, 170). Von seinen
Musikarbeiten sind bekannt:
Melodienbucb zum Gebrauche bei dem
öffentlichen Gottesdienste der evangeli-
schen Gemeinden. Wien 1824 Aut. Straufs.
8". 108 Melod. u. 14 Seiten Abhandlung
ü. den Choralgesang. [Hofb. Wien.
7 Variations pour le clavecin, oe. 2.
Vienne, Riedl. [Musikf r. Wien.
Var. f. Klav. (über Blühe liebes Veil-
chen) Ms. [B.M.
Streicher, Anton, ist bekannt
durch
Beytrag zur Aufnahme des Gesanges
aus den wercken der grösten Tonsezer
gezogen fürs Ciavier gesetzt. Mannheim
u. München, J. M. Götz. 2 Jahrg. in 12
Heften. [B. B. besitzt das 1. 3—5. rmd
8. Heft. B. M. das 1.— 3. u. 7. in 4".
Rondeau ou Caprice et 8 Variat. p.
Clavecin. oe. 1. Munic, Falter. [B. B.
B.M.
Streicher, Creorg-, kurfürstl.
Sänger in München, heiratet am
12/5 1625 (Trauregister).
Streicher,Nannette(Marie Anna),
siehe Stein.
Strein, Johannes, Baron von
SchivarxenaiL schrieb
„Si suonans le Arie", Text: Su stelle
gradite. In einem Ms.-Samlband 16872
Nr. 2, S. 45. Kl.-A. Scheint ins 17. Jh.
zu gehören. [Hofb. "Wien.
Streit zwischen der alten und
neuen Musik (herausgegeben von
Hientzsch). Enthält die Beurtei-
lung der Schrift : Die Reinheit der
Tonkunst von Nägeli 1826. [B. B.
Streitwolf, Johann Heinrich
Oottlieh, geb. 7. Nov. 1779 zu
Streoghtfeild.
310
Stricter.
Göttingen, gest. ebd. 14. Febr. 1837.
Wurde beim Stadtmusikus Jäger
in Göttingen ausgebildet, d. h. er
musste sich auf fast allen gang-
baren Instrumenten eine gewisse
Fertigkeit erwerben, blieb aber
nicht dabei, sondern trat als Musik-
lehrer in Göttingen auf, besonders
auf der Guitarre; zugleich wurde
er als Violoncellist am akademi-
schen Orchester angestellt, dabei
machte er sich als Komponist von
Liedern (1804, 1809 op. 11) und
Instruraentalsachen bekannt (1804
op. 5 ein Trio). Im Jahre 1809
begann er Instrumente zu ver-
fertigen und zeigte dafür eine be-
sondere Begabung, so dass seine
Flöten, Klarinetten, Basshörner u.
a. sich bald eines guten Kufes er-
freuten und seine ganze Zeit in
Anspruch nahm (Näheres im Schil-
ling). Nur einen einzigen Druck
kann ich von ihm nachweisen:
Tabelle nebst 14 üebungsstücken füi'
das Doppel - Flageol et. Hannover, Bach-
mann. [B. B.
Streiiahtfeild, Thomas, lebte
in der Mitte des 16. Jhs. in Eng-
land und ist
in Elizabeth Rogers Virginal book mit
3 Klavierpiecen vertreten (Urteil im Nagel
3, 214).
Strepponi, Feliciano, geb. zu
Mailand im 18. Jh., starb Anfang
1832 zu Triest. Ein Opernkompo-
nist und Kapellmeister zu Monza
(Felis). Seine Tochter Josefina
war eine berühmte Sängerin im
19. Jh. Man kennt von seinen
Kompositionen :
Artemisia al Mansoleo. Cantata a voce
sola con acc. di Pfte. Milane, Lnigi Ber-
tuzzi. qufol. 13 S. [Hofb. Wien. Mu-
sikfi". "Wien.
7 Einzelgesänge aus den Opern: Gl'
lUinesi? — L'ullä di Bassora. — H ma-
rito nubile. [Musikfr. Wien.
Scena ed Aria „Reggi, o mio cor", per
Sopr. nell'opera Gli Illinesi? Milano, Ri-
cordi. [Mailand Cons.
Duetto ,,Taci, olk, vil mascalzone", per
2 B. (ebendaher. Trieste 1828). Ms. P.
[ib.
Cavatina „Non lo trovo, qui non c'e,
per Sopr. nell'op. II maiito nubüe (Kl.-A.)
Milano, Bertuzzi. [ib.
Streudel,
soll an 34 Instru-
mente gespielt haben u. lebte um
1550 (Mattheson 1, 352).
Striecius, Wolfgang-, aus Wuns-
torf in Hannover, war um 1588
Kantor zu Laibach in Krain, 1600
Stadtschreiber zu Pattensen im
Hannoverschen, auch Notarius pu-
blicus. Den vollständigen Titel zu
1593 kenne ich nicht (Titelangaben).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Neue teutsche Lieder mit 4 Stim.,
mehrer thails ad pares voces componirt.
durch . . . Nürnbg. 1588 Kathar. Gerlachin.
4Stb. qu40. 21 Lieder. [B.B: A. T.
B. G: C. A. B. Bohn in Breslau. Stock-
holm.
Der Erste Theil newer teutscher Ge-
sänge zu 5 und 4 Stimmen. ITlssen 1593
Mich. Eröner. 5 Stb. [Stockholm.
Newe Teutsche Gesänge zu Dreyen
Stirn. . . Helmstadt 1600 Jac. Lucius. 3
Stb. qu40. 14 L. meist geistl., Nr. 4—6
mit lat. Text. [B.B: A. T.
In Musikfr. Wien, Ms. 8 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 96 Exulta satis filia 6 voc.
Stricker (Strycker, Strücker),
Aosustin Reinliard, wurde am
24.''Febr. 1702 als Tenorist und
Komponist a/d. Kgl. Hofkapelle zu
Berlin angestellt. Von hier ging
er nach Kötben als Kapellmeister.
Schneider führt ihn noch 1712 in
Berlin an, doch fehlt er von
diesem Jahre ab schon im Ber-
liner Adresskalender, so dass man
wohl dies Jahr als das Anstellungs-
jahr in Kötben annehmen kann.
Im Nov. 1717 trat Seb. Bach an
seine Stelle, doch weifs man nicht
ob Str. gestorben oder sich wo
andershin gewandt hat (Mattheson 1,
362. Schneider 52. 55. H. 35.
Ledebur. Spitta 1, 615 nur vorüber-
gehend).
Strige.
311
Stiiggio.
Von seinen Kompositionen sind be-
kannt {was er in Berlin komponierte und
zur Äuffühiung brachte und von Sclinei-
der beschrieben wird: 2 Opern u. 2 Ge-
legenheitsgesge. bei Vermälungeu 1706
und 1708 ist verschollen, auch in der
Kgl. Hausbibl. nicht vorhanden) :
Erster Theil bestehet in sechs italiäni-
schen Cantateu a voce sola, worzu Vio-
lino- oder Hautbois-Solo accompagniret,
all'Altezza Serenissima Leopolde Principe
d' Anhalt ... op. 1. Cöthen 1715 Ant.
Löffler. P. 28 Bll. [B. B. B. Wagener.
Samlbd. Part., Ms. 11500 in B. B. 49.
Stück: Cautata ,,Ancor non so compreu-
dere, Sopr. solo et Cent, (aus obigem
Drucke Nr. 2).
In B. Dresden Mus., Ms. B. 101a
S. 239 Cantata „Crudo ciele sin quando'' ä
Sopr. col B. P. qufol. — Ms. Cx. 863. Trio
a V. Fl. e B. Dd. 2 Exempl. zu je 3 Stb.
In B. Rostock im Ms: Sonata k Fl.
trav. col Cemb. 1720. 2 Stb. — Sonata
ä Fl. trav. V. e Basson. Ms. 3 Stb.
Strige, . . . findet man über einer
Clianson im Samlwk. 1572 a gez.
(Eitner 1).
Striggio, Alessandro, geb. um
1535, gest. am 22. Sept. 1587 zu
Mantua, seiner Geburtsstadt. Diente
von c. 1560 dem Herzoge Cosmo de
Medici von Florenz und von 1574
ab am Hofe zu Mautua. Auf
seinen Druckwerken nennt er nie
ein Amt, sondern bez. sich nur
mit „Servitore". Er soll ein aus-
gezeichneter Violaspieler gewesen
sein. Man bezeichnet ihn als einen
der Ersten, die für theatralische
Aufführungen Intermezzi schrieben
(Canal 73. Ambros 3, 552. Viertel],
siehe Kegister. Titel. Ein Brief
an den Herzog von Florenz vom
25/2 1560 der um Urlaub bittet,
um ein Werk zum Drucke in
Venedig zu bringen in La Mara 1,
25. Der im Bertolotti 86 erwähnte
Alessandro Str., der 1607 in Mau-
tua angestellt wird, kann nur sein
Sohn sein, der auch die nach-
gelassenen Werke seines Vaters
1596 herausgab). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
... II 1. lib. de Madrigali <\ 6 voci con
noua giunta. Ven. 1560 Gardano. 6 Stb.
qu40. 29 Madr. [Hofb. Wien: C. 6a.
Brüssel: 6a. Verona S. f: A.
— ristamp. 1565 ib. vermehrt um
1 Madr. von Perissone Cambio. [Proske
6 Stb. BologTia. Bologna Petronio.
— ristamp. 1566 Vineg., Scotto. [Mo-
dena: C. A. T. 5 a (L'alma mia fiamma ist
mit Merulo gez). br. Mus. fehlt 6 a.
— ristamp. 1566 Ven., Eampazetto.
6 Stb. qu4*' vermehrt um 1 Madr. wie in
1565 doch ohne Autorbenennung. [Rom
Cecilia. T. B. 5a 6a. Bologna: T. br.
Mus: C. Upsala: C A. B. 5a.
— ristamp. 1569, Gardano, fehlt Voglia
mi sprona und Quando vede'l pastor.
[Upsala 6 Stb. Brüssel ohne 6 a.
— rist. 1578. Vineg., l'herede di G.
Scotto, L'alma mia fiamma ist mit Merulo
gez. [B. K. Florenz B. n. Verona S. f.
B. B: 5 a. br.Mus: C. B.
— rist. 1579. Gardano. Es fehlen
die Madrig. aggiunti. [B. L. B. D. B. A.
Bologna: T. B. 5a 6a. Mantua Arch.
Gonzaga 5 a. Vicenza B. B: A. Venedig
Marco: C. A. br.Mus: C. B.
— 1585 Scotto, wie vorher. [Modena:
C. T. 5 a. Florenz B. L: 5 a.
— 1592 Gardano, wie vorher. [B. A:
fehlt 5a. Bologna: A.
II 2. libro de Madrigali a 6 voci di
M... Vinegia, 1571 G. Scotto. 6 Stb.
40. 31 Madi-. [Hofb. Wien. Bologna.
Verona S. f: fehlt 6 a. Modena ebenso.
br.Mus: A. T. Brüssel Cons: Basso.
— 1573 ib. [Bologna 5 a. Florenz
B. L: 5a. br.Mus: C. A. T. B.
— 1579 ib. [B. A. B. D. B. L. B.
K. B. B: 5a. Rom Cecilia, fehlt T. Vi-
cenza Bibl. Bertol: A. br.Mus: C.
— 1582 ib. [B. K. B. D. B. A. B.
Basel. B. M. Florenz B. n. Mantua
Arch. Gonzaga: 5a. Modena: A. B. B:
6a. Venedig Marco: C. A. Florenz B.
L. 5 a. br. Mus : B.
— 1592 Gardano. [Proske. Bologna.
B. A. fehlt 5 a. Rom B. Casan: B.
Madrigali a 5 voci d'Aless . . . ristamp.
Lib. 1. Vineg. 1560 Scotto. 5 Stb. qu40.
57 Madr. dabei 1 von Palestrina und 2
von Bore. [Verona S. f. fehlt T. Bo-
logna: B. Rom Cecüia kompl. Neapel
B. n: A.
— ... 11 1. lib. de Madregali . . . rist.
Ven. Gardano 1560. 5 Stb. qu4". 55
Madr. [B. M. Verona S. f: A.
— 1566 Scotto, fehlt Palestrina.
[B. M. Bologna: C A. Vened. Marco
fehlt A. br.Mus: T. B.
Striggio.
312
Striggio.
— 1569 Gardano. Palestrina ist auf-
genommen, dagegen fehlen die von Bore.
[Brässel. Bologna. Vened. Marco fehlt B.
— 1585 Scotto, mit Palestr. u. Rore.
[Lincoln Ch. L. Basel. B. B. fehlt T.
Köln: C. A. 5a. Florenz B. n: T.
— s. a (viell. 1566) Venetia (Rampa-
zetto). [Bologna def. Tenor.
11 2. iibro de Madrigal! a 5 voci di M.
. . . Vineg. 1570 Scotto. 5 Stb. 4". 32
Madr. [Hof b. Wien. Bologna: C. A. 5a.
Mantua Arch. Gonzaga: 5 a.
— 1571 ib. [Rom Cecilia: T. br.
Mus: T.
— 1573 ib. [Verona S. f. Bologna
fehlt 5 a.
— 1579 ib. [B. K. Venedig Marco
fehlt A. B.B: 5 a.
— 1583 ib. [B.A. B. D. Basel.
Modena. Bologna. Florenz B. n. Kola:
C. A. 5 a.
11 3. Iibro de Madrigali a 5 voci del
Sig. . . (ohne Amt). Venet. 1596 Ang.
Gardano. 5 Stb. # dem Herzoge von
Mantua vom Sohne gewidmet. 20 Madrig.
[Crespano: T.
n 4. Iibro de Madr. a 5 v. Ven. 1596
Gardano. 5 Stb. 4" dem Herzoge von
Ferrara vom Sohne gew. 20 Madr. [Cres-
pano: T. Modena kompl.
II 5. hbro de Madr. a 5 v. Ib. 1597.
5 Stb. 4", ohne Dedic, jedenfalls auch
vom Sohne ediert. 23 Madr., dabei 6
Canzouen. [Crespaao: T.
II Cicalamento delle Donne al Bucato.
Et la Caccia di A . . Str . . con un La-
mento di Didone ad Enea, per la sua par-
tenza, di Cipriaiio Bore, a 4, 5, 6 & 7
voci. Di nouo poste in luce per Giulio
Bonagionta da San Genesi (Musiker am S.
Marco in Venedig). Vinegia 1567 Gir.
Scotto. 7 Stb. 40. 13 Nrn. (von Rore 3).
[Brüssel: C A. T. B. 5a. br. Mus: B.
— 1569 ohne den Lamento, dafür
„con ü Gioco di primiera a 4 voci (von
Striggio). Ib. (ohne Rore) 12 Nrn.
[Florenz: A. T. 6a 7a. Bologna: B. br.
Mus: T.
— 1584 Ib. wie 1569. 7 Stb. 4«.
[br. Mus: T. B. 5a 6a 7a. Vened. Marco:
6 a 7 a. Rom Cecilia fehlt T. u. 7 a. ß.
M: 5a 7a. In Oxford Ch. Ch. im Ms.
in 5 Stb.
Str. komponierte um 1565 mehrere
Intermezzi zur Hochzeit des Francesco
von Medici mit der Johanna von Oester-
reich. 1579 u. 1585 schrieb er ähnliche
Zwischengesänge für theatralische Auf-
fühniugen (Canal 73). Schon in seinem
1. Buche Madrigale zu 6 Stirn, befinden
sich 2 Serenate (siehe Vogel) u. die Ge-
sänge in Cicalamento dienten ähnlichen
Aufführungen. Der Chor befand sich
hinter der Bühne.
In Mss., B. B., Z28 Part, von 1599,
fol. 37, Faciem tuara Deum 6 voc. ex
Gemma musicali lib. 1. fol. 13. — Der-
helbe Gesang mit Italien. Text: Nasce la
l)ena mia, in Ms. Z 32, Lautenbuch des
16. Jhs. S. 80.
In B. L. 8 Canzoni 6 voc.
In B. Proske, Ms. 774 u. 75: 13 Ma-
drigali.
In Mailand Cons. 2 Messen zu 4 und
5 Stirn, (der gedruckte Kat. verz. sie
nicht).
In B. Zw. Ecce beatum lucem . . . a
40 vocibus in 4 chori, Bassone canato
dalle parte piü basse del 40 persone. Stb.
in . . . Ms. Chor I. zu 8 St., IL zu 10,
III. zu 16 u. IV. zu 6 Stirn. 1587.
In B. Brüssel fds. Fetis 2289, Ms. P.
Madrigali.
In Bologna im Ms. 4 Gesge in P. Ms.
von 1613 von Amingonus in Rom ge-
schrieben (2, 4).
In Modena, in einem Ms. des 16. Jhs.
1 vol. in fol. 1 Canzone con liuto; auch
im Codex Cos. Bottegari's. — In R. C.
of Mus. Ms. 1881, 4 Stb. kompl. 17. Jh.
ein Madr: Love hath proclaimed (No din
of rolling) 6 voc. und in Ms. 1964 eine
Lautenpiece.
41 Gesge. in alten Samlwk. (Eitner 1)
die mit latein. Texte scheinen Ueber-
setzungen zu sein. Ferner in Lodov.
Agostini's L'Echo 1581 eine Canzone zu
6 Stirn, und in nuovo Echo 1583 p. 10
ein Gesang. — In Primavera's 1. lib. et
2. Madr. 1565: Movendo apparo, 5 voci.
— In Antonelli's I dolci frutti 1570:
Notte felice e care. Qual piu si trova.
— In Ant. Gardano's 5. lib. delle Muse
1575: 4 Madrig. — In Mosto's 111. fiore
della Ghiilanda 1577: Dolorosi martir. —
In Vincenti ed Amadino's Musica de di-
versi 1584: 9 Gesänge zu 7—12 Stirn. —
In Ang. Gardano's L'amorosa caccia 1588 :
Hör che le stelle. — In Vic. Sabbio's
L'amorosa Ero 1588, 1 Gesg. — In Ang.
Gardano's Dialoghi musicali 1590: 5 Ge-
sänge zu 7—12 Stim. — In AVatson's
The first sett of ital. Madrig. 1590: Non
rumor di tamburi 6 v. — In Julio Pel-
lini's Missae 5 voc. 1592 eine Messe. —
In Vinceuti's Nuova spoglia amorosa 1593:
3 Gesge. 5 v. — In Scotto's Spoglia amo-
rosa Madr. 1600: Al'hor che lieta 5 v.
— In Molinaro 's Fatiche lib. 2, Nr. 29
von 1610: Congratulamini (Non inimor,
Striglioni.
313
Strobel, Valentin.
der Originaltext). — In CavaJgieri's Madr.
de diversi 1616: Chi fara fede (Sponsa
eterni patris). — In Bonizzi's Alcune
opere di diversi 1626: Invidioso amor
5 V. für die Viola bastarda arrang. — Im
Virginalbook in Cambridge FW. S. 148
das Madrig. Chi fara von P. Philips be-
arbeitet.
Im Boi-ney 1 Madr. (Eitner 2). —
Madr. ä 6 v. No din of Eolling drum.
Lond., Vocal Society [Einsiedeln]. — In
den Tabiüaturbüchern von Jac. Paix,
Rudenius, B. Schmid u. Terzi ist er mit
arrang. Gesgen. vertreten.
Striglioni, Filippo, aus Lucca,
starb gegen 1750. 1678 kam zu
Livorno die Oper „Amor bisbetico''
zur Aufführung (Gerber 1. Pougin).
Strinasacchi , Antonio , um
1779 Violinist am Scalatheater in
Mailand (Cambiasi 115).
— Regina^ eine bedeutende
Violinspielerin, geb. um 1762 zu
Ostigiia bei Mantua, gest. 1839 zu
"Dresden, erzogen im Conservatorio
della Pietä in Venedig, ging gegen
1777 als Violinvirtuosin auf Reisen,
trat z. B. am 21/11 1777 mit ihrem
Bruder in Frankfurt am Main auf
(Israel 64), verheiratete sich 1785
mit dem Violoncellisten Joh. Kon-
rad Schlick, herzogl. Gothaischer
Konzertmeister und lebte nach
dem Tode ihres Mannes in Dres-
den. Mozart komponierte für sie
die Sonate in Bd. und urteilt über
ihr Spiel sehr günstig (Jahn 3, 291.
Wasielewski 1. Felis).
In Traeg's Kat. von 1799 werden im
Ms. ohne Vornamen 1 Konzert f. Vol.
mit Orch. angeführt.
Stringariiis , Antonius, aus
Padua, auch nur gez. mit ^^Ant.
PatcL, Ä?it. Siring. Patavinus^^ und
^.Antonius Pata^\
ist im Petrucci 1507 a mit .5 Frottole
a 4 vertreten (Eitner 1).
String-er, Peter, nach Chfford's
Collection von 1664: Organist an
der Kathedrale zu Chester. Nach
West war er zuerst Chorknabe,
dann von 1661 — 73 Organist in
Chester. Sein Sohn Jolin St . . .
von 1673—1686 sein Nachfolger.
Strobacli , eine ansehnliche
Musikerfamilie, von denen durch
Gerber 1. u. 2 angeführt werden:
— Ä?iton^ ein Weltpriester, zuletzt
Kapellan zu Lindenau in Böhmen im
18. Jh., ein Bassist und Fagottist.
— Christian, Bruder des Georg, geb.
zu Lindenau, war Virtuose auf der
Trompete.
— Franx. Dittersdorf in seiner Selbst-
biogr. 134 bez. ihn 1764 als 1. Violinisten
an der Prager Oper. Im Ms. 6141 der
B. B. wird er Kapellmeister der hochf.
Lobkowitz'schen Kapelle in Prag genannt.
Nach Eeichard 1786 p. 165 war er Musik-
direktor an der Bondini'schen Truppe in
Prag und auTserdeni nach Gerber und der
Lpz. Ztg. 12, 806 Regens chori an der
Loretakirche ebd. 1796—1810. 12 Lieder
von Sophie Albrecht, 1. Thl. für 1 Sing-
stim. mit Klavier, erschienen 1792 in
Prag. [Musikfr. Wien.
— Georg, Bassist an der Theiner-
Kirche, an St. Niklas und St. Jakob in
Prag, geb. zu Lindenau, gest. 1753 zu
Prag.
— Joseph, Musikdirektor an St. Niklas
in Prag, gest. im Dez. 1794.
— Niklas, ein Bruder des Anton,
Bassist und Musikdirektor an der Kapitel-
kirche in Fünfkirchen (Ungarn), starb iu
der Mitte des 18. Jhs.
— Wenxel, ein anderer Bruder des
Anton, Organist an St. Martin zu Prag,
später Weltpriester und Dechant zu
Böhniisch-Kamnitz.
In Berlin K. Hl ohue Vornamen ein
Strobach mit Ländlerischen Tänzen von
1790 f. Orch. im Ms.
Strobel, Anton, Bassist an der
Hofkapelle in München, empfängt
am 23/10 1793 eine Gratifikation
und stirbt 1794. Dem Kurfürsten
wird sein Tod am 17/9 gemeldet.
Die Witwe erhält noch 1803 eine
Pension.
Strobel, Valentin, aus Thü-
ringen. Nach Sam. Scheidt war
er an der Hofkapelle in Halle
„Cytharoede", d. h. Lautenist oder
Theorbist. In der Darmstädter
Hofkapelle wird 1629 der Laute-
Ströckher.
314
Strozzi, Barbera.
nist Valentin Strobel angezeigt
(S. 22 der M. f. M. 32) und S. 44 ff.
ebd. 1679 ein Johami VaJentin
Strobel, Laiitenist, der noch 1718
im Dienst ist. Letzterer Avird wohl
ein Sohn des obigen sein. — Ein
Walter Strobel, Lautenist, war 1594
an der Weimarer Hofkapelle an-
gestellt (M. f. M. 29, 140). Man
kennt von einem
Yalentin Strobel's Melodien. Erster
Theil. Yber Teutsche -n-ältliche Lieder,
so von . . . der Poesi Liebhabern gedichtet.
Sampt beygefügten Rittoraellen mit zweyen
Violinen vnd einem Bass. Stra£sburg 1652
Joh. Heinr. Mittel, fol. [Darmst. nur
2. V. br. Mus, ohne Instnim. M. f. M.
32, 44 das Register über 20 Lieder.
. . . Melodien Ander Theil. Bey dem
Authore in Strafsburg. Gedruckt bey
J. H. Mittel 1654. 20 Gesge. in fol. mit
vollständigen -weltUchen Testen, [ß. B : C.
In Puhrmann's Lautenbuch von 1615
fünf Lautenstücke.
Ströckher, Wolfgang, um 1750
Chordirektor in Oettingen (Metten-
leiter 1, 251).
Strölil, Johann Adam, ein
blinder Waldhornist, diente um
1740 in der Kapelle Heinrich XXV.
von Gera, auch ging er auf Kon-
zertreisen. Er war in Tüllstedt
bei Langensalza geb. und um 1703
gest. (Walther. Gerber 1).
Strogers , Xieholas , Organist
zur Zeit König Jakob I. von Eng-
land (17. Jh.) Er schrieb geist-
liche, weltliche und Instiumental-
piecen; bekannt sind davon:
2 Gesge. in Barnard's Samiwk. von
1641. Im br. Mus., Add. Ms. 31390,
Chorbuch von c. 1600, 1 Gesg. Oxford
Musikschule, Chorbuch „In Nomines",
1 geistl. Tonsatz. Auch in Peterhouse's
Mss. — 1 Khwerpiece im Virgiualbook
in Cambridge FW. 168 S. 167, welches
B. Squire neu herausgab, 1 Fantasia.
In Benjam. Cosyn's Virginal book von
c. 1600, 1 Klavierp. [Buckino-ham Palast.
In Oxford Ch. Ch. Part-books, 1 In-
strum entalsatz. 2 Services in A. u. D.
In Jane Pickering's Lautenbuch von 1616
1 Piece. [br. Mus. Egerton Ms. 2046.
In Ely 1 Service u. 1 Anthem im Ms.
Stroh, Heinrich, um 1651
Falsetist an der kurprinzlichen
Privatkapelle in Dresden (Fürste-
nau 1, 70).
Strohl, Daniel, von 1777 bis
1780 Organist am alten St. Peter
in Strafsburg i/Els. und dann wie-
der von 1810—1813 (Lobstein 76).
Strohmann, Grottfried, um
1757 Organist an St. Yincenz in
Breslau (Marpurg 3, 132).
Strolger, J . . ., ein englischer
Komponist des 18. Jhs., ist
in John Simpson's Pocket Companion
mit einer Piece vertreten.
Stromherg, Henrik.
Die Kgl. Bibl. im Haag besafs einst:
Entechma musica cantionum fugarum in
simplo. Franeker 1601.
Strong, Edward, diente als In-
sti'umentist an der Kgl. Kapelle in
London und wird 1663 als ge-
storben verz., doch ist 1669 aber-
I mals ein Instrumentist mit gleichen
Xamen in den Listen genannt.
— John, ebenfalls Instioimentist an der
Kgl. KapeUe, ist 1663 und 1669 verz.
— Robert, Instrumentist ebd. 1663 und
1694.
— Stephen, Instrumentist ebd., tritt
am 14. Dez. 1661 als Posaunist (double
sackbut) ein (Nagel 1, 52. 53. 55. 60. 65).
Stronge, Bohert, ist 1640 als
lustrumentist mit 46 £ Gehalt an
der Kgl Kapelle in London verz.
(Nagel 1, 45).
Stroombiu*g,HenderiliCoenrad
van, wurde am 4. Juli 1637 Or-
ganist an der alten Kirche in Delft
und starb 1687 (Bouwst. 2, 142).
Stroiid, Charles, geb. um 1705,
gest. 26. April 1726 in West-
minster (London), war Chorsänger
an der Kgl. Kapelle, später Orga-
nist und Lehrer an der Whitehall-
Kapelle.
In Page's Harmonia Sacra 1 Anthem:
Hear my prayer, o God (Grove).
Strozzi, ßarbei'a. Aus den
Titeln ihrer Druckwerke ist über
ihre Person nichts zu entnehmen.
Strozzi, Barbera.
315
Struck.
F6tis bez. sie als eine vornehme
Yenetianerin. Der Kat. von Mo-
dena sagt: Adoptivtochter des
Dichters Giulio Strozzi. Nicolo
Fontei nennt sie in seinen Biz-
zaiTie poetiche 1636 eine „virtuo-
sissima Cantatrice", für deren Ge-
brauch er die Gesänge schrieb.
Sie trat als Komponistin mit fol-
genden Drucken auf:
Sacri musicali affetti di B . . Str . .
Consecrati alla Sereniss. Anna Austria
Archidnchessa d'Inspruch. Lib. 1. Op. 5.
Veu. 1655 Magni. 2 Stb: Voce u. Part.
14 lat. Gesge. f. 1 St. mit Bc. [B. Br.
n 1. de'Madrigali di . . . a 2, 3, 4, e
5 voci (der Grofsherz. Yittoria von Tos-
cana gew.). Ven. 1644 Aless. Vincenti.
5 Stb. 4". 27 Madrig., die Teste von
üirem Adoptivvater Giulio Strozzi. [Bo-
logna. Florenz.
Cantate, Anette e Duetti, op. 2. Ven.
1651 Gaixlano. fol. [Florenz, br. Mus.
ohne Titelbl.
Cantate, Anette a una, due e tre voci.
Opera 3 . . . Nouamente stanipate. Ven.
1654 Gardano — Fr. Magni. fol. [br. Mus.
Ariette a voce sola . . . Op. 6. Ven.
1657 Magni. 1 vol. in qu4<'. 127 S. mit
18 Gesg. [Bologna.
Dipoiü di Euterpe overo Cantate &
Ariette a voce sola di . . . Op. 7 .
Ven. 1659 Magni. 1 vol. 4». 169 S
mit 15 Gesg. [Bologna. Glasgow.
Arie di . . . consecrata all'Altezza . .
Mad. Sofia duchessa di Bransvich (?) e
Lüneburg . . . Op. 8. Ven. 1664 Magni
detto Gardano. 1 vol. in qu4*' von 166 S
mit 12 Gesg. [Bologna Academ. filarm
In B. Modena im Ms. P. „Aure giacche
non posso", Cantata di Sopr. c. Bc.
In B. Kassel, Ms. fol. 34, Samlwk. von
Kantaten, darunter 2 von Str. 1. Havete
torto per Sopr. 2. Un amante dogiioso,
per Basso.
Im br. Mus., Ms. 59 von 1681 fol. 31 b
Eissolvetevi pensieri.
Strozzi, P. Berarclo, Prediger
des Franziskanerordens,
gab nach Parstorff s Katalog 5 geist-
liche Musik-Samlg. von Motetten, Messen,
Psalmen, Magnificat u. a. in den Jahren
1618—1629 heraus. Bekannt ist nichts
davon (Gerber 2).
Strozzi, Abbate Gre2:orio, lebte
in der 2. Hälfte des 17. Jhs. und
war zu Neapel geb. Fetis bez. ihn
als Dr. des kanonischen Eechts.
Man kennt von ihm die Drucke:
Elementorum musicae praxis. Utilis
non tantum incipientibus, sed proficienti-
bus, & perfectis . . . Auetore Rev. ac
Regio Abb. D. Gregorio U. I. D. Neapel,
ac Apostolico Proton. Pars I., & II.
Opus 3. Neapoli 1683 typis Nouelli de
Bonis typogr. C. et Tenor, 2 Stb. zu je
95 S. Vollständiger Titel nebst Beschrei-
bung im Kat. 1, 12 [Bologna.
Responsoria, Lamentationes, Improperia,
Psalmi, Hymni, Moteta, et Evangelia Pas-
sionis (quoad Turbani), quae ad musicara
in hebdomada Sancta spectant, 4 vocib.
Abb. D. . . Romae 1655 typ. M. Balmonti.
5 Stb. 40 mit Organ. [Brüssel.
Capricci da sonare sopra Cembali et
organi, op. 4. Nap. 1687 Novello de
Bonis. fol. [br. Museum.
Strozzi, Lodovico, aus Mantua,
bezeichnet Aarou im Lucidario
1545 als einen berühmten Sänger
(Cantore al libro). Bl. 31 v.
Strozzi, Pietro, ein Floren-
tiner des 16. Jhs. und Musik-
dilettant,
der 1595 die Musik zu einer Mascarda
degli accecati von Metastasio schrieb, die
am 25. Febr. zur Aufführung gelangte
(La Fage nach einem Ms. der B. Magüa-
becchiani zu Florenz, mitgeteilt in der
Gazzetta music. di Milano, anno 6 Nr. 22).
Luca Bati widmete ihm in seinem Lib. 2.
de Madrig. 1598 zwei Gesänge, auch Peri
erwähnt ihn 1600 in seiner Le musiche
. . sopra l'Euridice. — Auch im II Rapi-
mento di Cefalo, Firenze 1600, wird er
im Textbuche [Bologna] als Komponist
des 2. Chores angeführt.
In Marco Gagliauo's Lib. 2. Madrig.
5 V. 1604: Portate aure del ciel, Bl. 20.
Strncli, Paul, ein Wiener
Musiker und Schüler Joseph
Haydn's, dessen Kompositionen zu
den besseren Werken seiner Zeit
gehören sollen (Gerber 2). Er be-
gann 1797 .seine Kompositionen
herauszugeben, die bis ins 19. Jh.
hinein reichen. Als Schüler des
obigen bez. er sich mehrfach auf
seinen ersten Drucken. Bekannt
sind mir
Strübe.
316
Strunck, Nik. Adam.
Dreistimmige Gesänge (f. S. T. B.) ohne
Begleitung (Xr. 1, Herr des Lebens), op. 6.
Wien, Weigl. P. [Musikfr. Wien.
6 Gesänge für 4 Stim. und Klavier
(Xr. 1. Gott ist mein Lied), [ib.
In Darmst. ohne Yornamen eine Sin-
fonie in Es. im Ms. Stb.
3 Senates p. Clav. av. Y. et Yd, ded.
Jos.Havdn. Offenb., Andre. 3 Stb. [B. B.
Quatuor p. 2 Y. A. Ycl. oe. 2. Offenb.,
Andre. 4 Stb. [B. ß.
Quatuor p. Klav. Fl. 2 Hörner, op. 5.
Wien, MoUo. 4 Stb. [Musikfr. Wien.
Gr. Duo p. Clav, et Clarinette ou Y.
oe. 7. Yienne, Aitaria. — Bonn, Sim-
rock. [ib.
Quatuor p. Clav. Y. A. et Ycl. oe. 12.
Yienne, L. Maisch. 4 Stb. [B. B.
2 Sonaten f. Pfte. u. Clarinette, oder
f. Pfte. u. Y. op. 17. [Musikfr. Wien.
Urteile in Lpz. Ztg., siehe Hauptreg.
Strül)e, Nikolaus, von 1491
bis 1501 Kantor an der Bartholo-
mäuskirche (jetzigem Dome) zu
Frankfurt a/M. (M. f. M. 23, 184).
Strücker, siehe Stricker.
Strumpfwiirker, J . . . P . . .,
geb. 22. Juni 1773 in Dresden,
1810 Organist an der reformierten
Kirche in Dresden (Lpz. Ztg. 37, 71).
Strmick, C . . . F . . .
Gerber besafs von ihm eine Canzonetta
aus Gdur füi' Klav. im Ms. Die Musikfr.
in Wien verz. sie aber nicht in ihren
Musikkatalogen.
Strunek, Delphin, geb. gegen
1601, gest. 1694, begraben am
12. Okt. zu Braunschweig, 93 Jahr
alt. Von 1630—1632 Organist in
Wolfenbüttel (M. f. M. 23, 127),
scheint darauf nach Celle gekom-
men zu sein, wie Mattheson 1, 352
berichtet und 1639 bis zu seinem
Lebensende findet man ihn in
Braunschweig als Organisten an
St. Martini.
(Allg. d. Biogr. Dr. Max Seiffert in
Lessmann's Musikztg. 18^)4 Nr. 47 mit
dem Abdruck von 2 Choralvorspielen:
Herzlich thut mich verlangen und Ich
hab mein Sach Gott heimgestellt, beide
4 stim.)
Yon seinen Kompositionen sind bis
jetzt aufgefunden:
In Wolfenbüttel, Ms. 252 : Musicalischer
Glückvvüuschender Zuruff alss der . . .
Hertzog Rudolph August zu Braunschweig
. . . den Gottesdienst erstesmahl beige-
wohnet . . für 5 Yocal- u. 8 Instrum. -
Stim. (c. 1G71). Autogr. 1.5 Stb. Text:
Kommet u. sehet die wercke des Herrn.
In Lüneburg in einem Orgeltabulatur-
buche (siehe Junghans 32 : Ein 4tes Promp-
tuarium in Schweinsleder, mit Wedemann
gez.) enthält unter Nr. 13, Orl. Lassus
Surrexit pastor bonus, colorirt. Nr. 16,
Tibi laus, tibi gloria auff 2 Clav. D. S.
Nr. 20, Yerbum caro factum est, colorirt.
Nr. 22, Ich hab mein Sach Gott heim-
gestellet, siehe den Neudruck. Nr. 35,
Toccata ad man. duplex, zum Teil 8 stim.
14 Seiten in fol. und Magnificat noni toni.
Mein Sehl erhebet den Herrn, siehe den
Neudruck in Lessmann's Ztg.
In B. B. Ms. 20600, P. Zwei lat. und
3 deutsche Kirchenstücke für- 1, 3 und
4 Stim. mit Listrum. Ms. 135 p. 108 in
fol. Capriccio sopra Ich dank dir schon
durch deinen Sohn (für Orgel, Choral-
vorspiel). [Auch in Berlin, Hochschule.
In Ritter's Gesch. zum Orgelsp. Beisp.
Nr. 124 die ChoralbearbeiUmg „Lass mich
dein bleiben zu 4 Stim. Ms. in Sonders-
hausen in Privathand.
Strimck (Strungk), Nikolaus
Adam, nach dem Kirchenbuche
getauft am 15. Nov. 1640 in
Braunschweig, Sohn des Delphin,
gest. 23. Sept. 1700 zu Dresden
(Fürstenau 2 b, 14). In seinem
12. Jahre wurde er schon Organist
an der St. Magnikirche zu Braun-
schweig, besuchte zugleich die
Schule und bezog dann die Uni-
versität Helmstädt. In den Ferien
nahm er Violinunterricht bei
Schnittelbach in Lübeck und er-
reichte eine solch enorme Technik,
dass man von Arcangelo Corelli
erzählt, als er Str. spielen hörte:
Ich heifse Arcangelo, aber Euch
muss man Arcidiavolo (Erzteufel)
nennen. Um 1660 wurde er erster
j Violinist a/d. Hofkapelle in Wolfen-
; büttel, bald darauf trat er in die
HofkapeUe in Celle mit 200 Thlr.
Gehalt, besuchte Wien, kehrte 1665
zurück, fand die Kapelle durch
Stranck, Nik. Adam.
317
StruDck, Nik. Adam.
den eingetretenen Tod des Herzogs
aufgelöst und trat in Dienste des
Herzogs Friedrich von Hannover.
In Clamor Abel's 3. Teil Musik.
Blumen von 1677 wird er ,,Hoch-
fürstlich. Braunschweig.-Lüneburg.
woblverordneter Camnier- Musicus
und Canonicus zu Einbeck'' ge-
nannt. Dies lässt sich damit er-
klären, dass Hannover zeitweise
auchBraunschweig- Lüneburg besafs.
Nach der Liste der städt. Musik-
direktoren der Eatsmusik zu Ham-
burg (Sittard 1, 22) ist er von
1679—1682 daselbst angestellt, u.
von Ostern 1682—86 diente er
wieder in der Hannoverschen Hof-
kapelle als Hof- Kammer-Komponist,
wie die Akten aussagen und er-
hielt ein Kanonikat des Stiftes
Beata Virgine zu Einbeck. Sein
Gehalt betrug 460 Thlr. (Dr.
Fischer's Musik in Hannover 1902.
Auszg. in M. f. M. 1903). Nach
der Bestallungs- Urkunde in M. f.
M. 13, 4 wurde Str. am 26. Jan.
1688 a/d. Dresdner Hofkapelle als
Vicekapellmeister und Kammer-
organist mit 500 Thlr. neben Pal-
lavicini und Chr. Bernhard ange-
stellt. Nach Bernhard's Tode
wurde er 1692 mit 1000 Thlr.
Gehalt Kapellmeister, 1694 fehlt
er in den Listen und erst 1697
ist er wieder genannt. 1698 wird
er mit 300 Thlr. pensioniert. Im
Jahre 1691 erbat er sich vom
Kurfürsten ein Privileg zur Er-
richtung einer deutschen Oper in
Leipzig. Er baute im Brühl ein
hölzernes Theater, was ihm c.
10000 Thlr. kostete und eröffnete
es am 8. Mai 1693 mit seiner
Oper „AIceste" (M. f. M. 21, 89).
Da er nur an den Messtagen spielen
konnte, so behielt er die Stellung
in Dresden bei, ruinierte sich aber
finanziell (J. 0. Opel: Die ersten
Jahrzehnte der Oper zu Leipzig in
Ermisch' Neues Archiv, Bd. 5, 1884
Dresd. bei Baensch. Auch Bio-
graphie über Str. nach denselben
Quellen wie Zelle. Fiirstenau 2 a,
302 ff. sagt, dass Str. sehr ehrgeizig
und auf eine gehörige Würdigung
seiner Person sehr bedacht war,
daher lebte er mit seinen Fach-
genossen im Unfrieden, so dass
der Kurfürst öfters beschwichtigend
eintreten musste. Mattheson 1,
352 bringt die erste Nachricht ,,ex
Ms." Fürstenau zahlreiche Doku-
mente in 1, 101. 112. 2a, 299.
300. 302. 309. 315 ff. 2 b 13—18.
In La Mara 1, 120 ein Brief von
1697. Prof. Fr. Zelle im Oster-
programm 1891 bringt eine Biogr.
nebst Bibliogr. die alle Nachrichten
zusammenzieht, doch vielfach ver-
besserungsnötig ist. Otto Lindner
verz. die in Hamburg von ihm ge-
gebenen Opern auf S. 168 Nr. 3.
4. 10. 12. 22. 23. 24. Ebenso
Zelle im Osterprogramm mit nähe-
ren Angaben über den Text). An
Druckwerken sind bekannt:
Leucoleons Galamelite, oder allerhand
keusche Lust- u. Liebeslieder, mit neuen,
auff eine sonderliche Art gesetzten, Melo-
deyen. Franckfurt a/M. s. a. (1671?)
Hauenstein, druckts Joh. Görlin in Han-
nover und Hildesheim. Strunck ohne
Vornamen, daher zweifelhaft von welchem
Str. [B. Hbg.
— Prf. Zelle druckt im Piogramme
1891 ^^er Lieder ab, sie sind für Sopr.
und unbez. Bass.
Ein Hundert auserlesene Arien zweyer
Hamburgischen Operen, Semiramis und
Esther, J\Iit beygefügten Eitornellen. In
Verlegung Georg Rebenleius . . . Hamburg
1684. Titel zum Bc. [B. Xgsbg. Die
Singstimme in B. B. mit kürzerem Titel,
ohne Kennung der Opern.
— Im Programm von Zelle 1891 S. 21
Arien ohne ßitornelle, die Instrumente
fehlen, oder sind von Stranck nicht mit-
gegeben, wie es damals Sitte, oder eigent-
lich Unsitte war. Die beiden Krieger
veröffentlichten ebenso ihre Opern.
Ein Hundert auserlesene Arien mit
Struiict, Nili. Adam.
318
Strutius.
beygefügten Ritoraellen, darinnen erbau-
liche Moralia, für Hohe und Niedrige,
auff Lust- und Traurige Fälle, nachdenck-
lioh vorgestellet werden. Hbg. 16S5 G.
Rebenlein. kl. qu40. 17 Bogen. (A— R.)
nur Melodien aus Opern, manchmal Duette,
[B.B.
Nach Walther gab er auch heraus:
„Musicalische üebung avf der Violin und
Viola da ganiba in etüchen Sonaten über
die Text -Gesänge, imgl eichen etlichen
Ciaconeu mit 2 V. bestehend. Dresden
1691."
1)1 Manuscripten :
In B. B., Ms. 20600, Samlbd. P. Stück
12: Laudate pueri, Ten. e V. Bc. —
Stück 13: Christus resurgens 3 voc. 2 V.
Bc. — 14: Nun treten wir ins neue
Jahr, 4 voc. 2 V. 2 Viele Bc. — 15:
Hör mein Volck, lass mich reden, 3 voc.
2 V. 2 Viele Fag. Bc. — 16: Siehe, meine
Freundin du bist, 5 voc. 2 V. 2 Violette,
Fag. Bc.
In Z 37 Choralbearbeitungen f. Orgel
im 2. Buch S. 21. — Ms. 13.5 p. 108:
Capriccio sopra „Ich danck dir schon" f.
Orgel.
In Dresden Kgl. Musikalmi-Samlg.
Ms. 567, 2 latein. und 3 deutsche Motet-
ten oder Kantaten in P. — 19 Duetti da
Camera.
In B. Egsbg. Ms. 499, Choralvorspiele
von Verschiedeneu, obgleich Nicol. Ad.
Strungk gez. ist glaubt doch Jos. Müller,
dass sie von Delphin sind.
In B. Wolfenb: Les aires avec les
Flauts (?) douces pour Son Altesse Seren.
Mens, le Prince Ludwig Rudolf Duc le
Bruns. & Lunebg. 10 Nrn., meist Tänze
f. 2 Stim.
In Upsala: Sonata ä 3: 2 V. Viola
di Gambe, Bc. — Sonata k 6: 2 V. Va.
da braccio. 2 Violette, Violon, Bc. in 4*^.
Textbücher in B. B. zu Nero, Oper
1693 für Leipz. geschrieb., Text von
Mich. Conradi. — Agrippina, Oper 1699
für Lpz.
Strungel (Stiangel), Yalentin,
Lautenist und Ratsmiisikant in
Hamburg von 1523—31, 1532 — 54
(Sittard 1, 16. 18).
Strus M(agister), Franz, Orga-
nist in Köln, wie man im Ms.
Basel F. X. 1—4 Nr. 50 (c. 1520)
liest.
Dort das Lied: 0 werder muud. Ca-
non im Tenor in duplo.
Strutius (Sthrucius), Thomas,
aus Rathenow, Brandenburg, war
um 1603 Organist in Stargard,
nennt sich 1656 Organist a/d. hlg.
Dreifaltigkeitskirche za Danzig,
oder wie sie beute heilst: an der
Trinitatiskirche. Von hier kam
er 1668 an die Marienkirche und
starb daselbst 1678 (Titel. Winter-
feld 2, 152 stellt seine Kompo-
sitionen neben die Besten seiner
Zeit. In allen seinen Werken ist
er bestrebt den Choral zur Geltung
zu bringen und kunstvoll zu ver-
werten. Siehe auch Döring. Koch 3,
367). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Epithalamion in honorem nuptiarum
Chrstph. Müesii ... 6 voc. comp, et dedic.
a Thoma Sthrucio Eatheuouieusi . . .
16. Juni] 1603. Dantisci, Mart. Khodus.
6 Stbll. qu4o. Tota pulclu-a es. [B. Kgsbg.
fehlt C 1.
Lobsingeude Heiizens - Andacht über
die Evangelia, welche des Sonntages und
an den Hauptfesten . . . von Dr. Joh.
Maukischen ... in 4 Stim. übersetzet von
Th . . Strutio . . Dantzig (1656) G. Rheten
Wittwe und Dav. Friedr. Rheten. S»-
587 S. mit 76 Liedern zu 4 u. 5 Stim.
Zabn teilt 8 Melod. mit. [B. Lpz.
Koch 3, 367 zeigt noch an: 110 Lieder
mit Melodien, Geistliche Sing- und Bet-
stunden, Danzig 1657. Enthalten 34
Melod. mit Bc.
Sonata octo Instiniment. Danzig 1658.
9 Stb. fElbing.
... H. E. Psalmus C in laudem Dei
seculoi'um conditoris optimi maximi, anno
MDCLllX. Gymnasii daut; jubilaeo et
seculari, in actu pubhco . . . servato idio-
mate primigenio, h. e. Hebraeo, in con-
centu musico exhibitus . . . [Danzig 1658]
D. F. Ehetius. 4". [br. Mus. stellt ihn
unter Strutz (sie?).
Mss. in B. B. W 100 Nr. 1589, 11
geistl. Lieder aus 1056 in P. — Ms. 1100
Samlbd. P. Stück 25: Enge arima mea,
Sopr. solo, 2 V. et Org. 6 BU.
In B. Upsala in Stb; Gaudeamus om-
nes 3 V. e Ritornello c. Bc. 4''. — Nisi
dnus. 3 V. 2 V. Bc. 4^. — Resonet in
laudibus 3 v. 2 V. Bc. 4^. Liebesgespräch
aus dem hohen Liede Salomonis , .Siehe
mein Freund^' 2sti-A. 2 V. Bc. 40.
Struve.
319
Stuck, Job. Bapt.
In B. Elbing im Ms., betitelt: Drei
Ungleiche machen ein Gleiches. Besteht
aus 3 Choralmelodieu die so ineinander
verwohen sind, dass jede Stimme iliren
Choral singt und dabei alle drei sich har-
monisch decken.
In neuen Ausg. 2 Gesänge aus 1656
(Eitner 2).
Struve (Striiwe), J . . . B . . .,
lobte iu Stockholm und starb 1825.
1820 erschienen Yariationen (Leipz.
Ztg. 29, 242).
Strzebsky, Maiisoet, geb. 11.
Dez. 1753 zu Geiersberg in Böh-
men, gest. 8, Mai 1807 in Prag.
Chorknabe bei den Serviten in Kru-
lich, ging nach Prag, studierte
Humauioren und Philosophie, be-
trieb dabei fleifsig Musik, wurde
1779 zweiter Violinist a/d. Stra-
höwer Kirche, später an St. Veit,
dann Bratschist in der Opernkapelle,
gab vielfach Musikunterricht und
wurde auch als Kopist öfter be-
nützt. Dlabacz führt von ihm
Kirchen-Kompositionen u. Kammer-
musik an. Fetis verstümmelt den
Namen in Strzosky.
Stuart, John, Sänger in der
Kapelle Karl des Kühnen. Forkel
3, 220 nennt ihn James Stuart,
ein Theoretiker und schottischer
Prinz um 1400 (Nagel 3, 12).
Vielleicht sind dies zwei ver-
schiedene Männer. Auch Thoinan
66 führt den ersteren unter Jean
Stuart oder Stewart an.
Stuhbs, Simon, Engländer,
ist an dem 4st. Psalraeubuche von
Eavenscroft 1621 ediert beteiligt (Haw-
kins 3, 525). Auch im Samlwk. Ä. B.
Synopsis 1680 befindet sich ein 3 st. Ge-
sang. — In Thom. MyrieU's Ms., br. Mus.
29372—377 von 1616 ein Anthem. — In
Oxford Ch. Ch. ein Anthem a. 5.
Stuben, ... um 1700 Kammer-
musiker in München, erhält jährl.
450 Gld. Gehalt (Krbisarch).
Stubenroll, F . . ., ein Wiener
Musiker im 18. Jh., bekannt durch
Galathe, eine deutsche Arie ; besafs einst
Schletterer.
3 Senates pour Claveciu ou Fortep.
avec Face, d'un V. oe. 1. Mannheim,
Götz. Stb. [Dresd. Mus.
Stubenvoll, Johann, um 1635
Cornettist mit 250 Gld. an der
Hofkapelle in München augestellt
(Kreisarchiv). Heiratet am 28/8
1635 Kath. Stiperlin (Traureg.).
Stuber, Konrad; Gerber 2
nennt ihn einen Gelehrten und
Schüler des Freigius, um 1570
lebend, der den Tractat schrieb
,,de Musica" dessen sich Freigius
nach eigenem Geständnis bei der
Ausarbeitung seines Pädagogiums
bediente.
Die B. M. besitzt von ihm mehrere
geistliche Gesänge unter Conrad Stuber
und Stuberus, angehängt au Palestriua's
Hynmi 1589: Hymnus de S. ßenedicto
Abbate „Christi favente gratia" 6 voc.
und fol. 14: Hymn. de S. Chrysogouo
„Chiiste fons omnis boni" 6 voc. Ferner
eine Litania 6 voc. in P. — In alten
Samlwk. von 1596 u. 1604 eine Litania
6 V. und Rosetum Marianum 5 v. (Eit-
ner 1). In der Bibl. der Lorenzkirche
zu Nürnberg in Codex 148 eine Missa
super Maria Magdalena, 6 voc, er be-
zeichnet sich daselbst als einen Presbyter.
In Cod. 226 eine 5stim. Motette.
Stuck, Johann Bai)tist, auch
Batistin genannt (Fetis behauptet
fälschlich, dass er Struck hiefs),
von deutschen Eltern in Florenz
geboren, gest. zu Paris 9. Dez.
1755. Violoncellist an der Oper
in Paris. König Louis XIV. setzte
ihm am 15/12 1716 eine Pension
von 500 frcs. aus (Fetis, der ihn
unter Batistin stellt). Er schrieb
nach Fetis 18 Opern und Ballets
von 1709 — 1720 und eine Samlg.
Cantates und Aires. Bekannt sind
davon
Meleagre, tragedie Ivrique en 5 actes
et un prologue (24/5 1709). Paris 1709
Chrstph. Ballard. P. qa4P. 456 S. mit
Batistin gez. [Paris l'opera. Paris Nat.
C. P. Brüssel. B. Wagener.
Mauto la fee, opera en 5 act. et 1 pro-
Stuck, Joh. Bapt.
320
Stuffo.
logue (29/1 1711). Part, gestoch. s. 1.
qa4P. [Paris Fopera. Paris Nat. C. P.
br. Mus: Paris 1710 C. Ballard, quS« (?)•
Polydore, trag. Ijn:. en 5 act. et 1 pro-
log. (15/2 1720). Paris 1720 Chi-st. Bal-
lard. P. in fol. [Paris Nat. und Arsenal.
Paris l'opera. C. P.
jer (—lYe) Hvies Cantates fran^oises
ä voix seules, avec symphonies. Paris,
Ballard. qufol. 1. Buch 1706, 98 S. -
2. Buch 1708, 70 S. — 3. Buch 1711,
45 s. — 4. Buch 1713, 98 S. [Paris
Nat. XL. Arsenal. Bibl. der Stadt Besan9on.
C. P.
— Die B. in Darmstadt besitzt ein
Exemplar von 1708. 1711. 1713. 1714,
4 Bücher in P., welches den Vortitel
trägt: Cantates francoises et italieunes a
1. et 2. voix et Bc.
— Die B. Wagener besitzt : 1706 u.
1713, 1708, 1709, 1714. 4 Bücher, das
1. in 2 Ausgaben.
— Im br. Mus: Paris 1714—1722,
4 Bücher und Nouvelle ed. 4 livres 1719
bis 1722, das 4. Buch auch in 1. Ausg.
— In B. Eostock u. Amsterdam uui'
Buch 4 von 1714.
— In Musik-fr. Wien Buch 1 von 1706.
Im Ms. in B. B. 1190: Blandi Zephyri,
Cantate per il Sopr. 2 Y. Vcl. e Cont. in
P. mit Giov. Batt. Batistin gez. — Ms.
2057 unter Joh. Bapt. Stuck: N'attendes
Jamals le jour, Air fragm. de cantate.
In Pascal Colasse's Oper Thetis et
Peiee, Aufl. 1708 einige Airs mit Ba-
tistin gez.
Ein Air gai in Zellner's Anthologie
[Musikfr. Wien]. — Ein anderer im Del-
sarte (Eitner 2).
Stuck, Johann Wilhelm, geb.
21. Mai 1542 zu Zürich, gest.
3. Sept. 1607 ebd., ein Prof. der
Theologie, schrieb:
„Antiquitatum convivalium libri tres."
Zürich c. 1597, fol. Im 20. Kap. des
8. (oder 9. ?) Buches „De mu.sicae divi-
sione, vi, utilitate ac suavitate" (Fetis).
Forkel 1, 470 u. 3, 14 nennt ihn Stiichius,
geb. zu Fossensee bei Züricli.
Stuckey, Roberte, aus Exeter
(Exon.), schwor am 20/8 1596 als
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London und starb am letzten Febr.
1609 (Rimbault).
Stude, Härmen ran der, Eats-
musikant in Hamburg von 1600
bis 1612 (Sittard 1, 19).
Studien für Tonkünstler 1792
u. 1793, s. Reichardt, Joh. Friedr.
Stttbendorff, Greorg, Komponist
des 17. — 18. Jhs., bekannt durch
die Motette:
0 Jesu dulcissimo, C. solo, 2 Y. Bc.
pro org. Ms. Stb. [Upsala.
Stübner, Johann G^ottfried,
1733 Organist an St. Anna in
Halle, meldet sich zur Stelle an
der Liebfrauenkirche, die aber
Friedemann Bach erhält (Bitter
2, 159).
Von einam L. Stueboier eine Sinfouia
in F. in Stb. Ms. [Berlin K. H.
Stückelberger, . . .
1 Tonsatz in Bossler's Samlwk. 1784
Neue Bluraenlese und in den Sammel-
werken 10. 11.
Stürzl , Matthaeus , bekannt
durch eine Eingabe an den Kurf.
von Baiern am 17/9 1759 um
Anstellung an der Hofkapelle in
München (Kreisarchiv).
Stüx (Stüchs, Styx), Sebastian,
wird 1628 Praeceptor der 4. Klasse
und Kantor in Kothenburg ob der
Tauber. Da 1651 sein Nachfolger
J. Andr. Kohl das Amt antritt, so
ist dies Jahr vielleicht als sein
Todesjahr anzunehmen. Er gab
Erasm. Widmann's geistliche Lie-
der neu heraus:
Geistliche Psalmen, Hymni vnd andere
Kirchengsäng, von weiland Herrn Erasmo
Widmauno . . . Nun aber auffs new
wiederumb in Druck verfertiget, auch mit
anderen zu dieser Zeit gebräuchlichen
Kirchengesängen vermehrt durch Seb.
StiLxium . . . Gedr. vnd veriegt daselbst
durch Jakob MoUyn. 1639. 12". 783 S.
Part. Tousätze von Musculus, Widmann,
Hassler, Jepp, Jac. Oallus (Haudl), Vul-
pius u. Stüx. Zahn 6, 155 teilt 3 Melod.
von St. mit. [Stadt- u. Kirchenbibl. in
Nördlingen. Stadtarchiv in Rothenburg.
Wernigerode.
Auch in Georg Falck's A_ndacht er-
weckende Seelen -Cymbeln 16 < 2 ein 4 st.
Tonsatz. von dem Zahn die Melodie mitteilt.
Stuffo, Antonio, um 1586
Sänger a/d. Hofkapelle Philipp Tl.
von Spanien (Straeten 8, 116).
Stulichi.
321
Stimipfel[d]t.
Stulichi, Antonio, aus Neapel,
lebte im 18. Jh. und ist bekannt
durch
6 Sonate a V. solo, Flaute trav. ö
Oboe e Yiolone ö Cembalo, op. 1. Pai'is,
Md. Boivin. 23 S. [B. AVagener.
lu UpsaJa im Ms., mit Stulik. gez: 1
Concerto ä 6: 2 V. Ob. Alto, Violone e
Bc. fol. Ebenso in Dresd. Mus. Ms. Cx.
859: Concerto a V. concert. c. A"V. Ya.
e B. Gdur. 8 Stb. — Trio a 2 V. e B.
Adur. 3 Stb. fraglich, ob damit vielleicht
der folgende Autor gemeint ist.
Stulicke (Stuljck), Mattliaeiis
Nikolaus, ein Komponist des
18. Jhs., der in B. Rostock mit
folgenden Kompositionen im Ms.
vertreten ist — einmal kommt die
Jahreszahl 1723 vor:
Symphonia f. Fl. trav. V. Ycl. obl.
con Cemb. Stb. — Symphonia für 2 Ob.
u. Bc. Stb.
Pastorella f. Ob. Hörn, 2 Y. Ya. und
Ycl. Stb.
Concerto ä 6 pari: Fl. trav. 2 Y. Ya.
Ycl. u. Klav. Stb. — Concertino für Ob.
Chalumaux, Fag. u. Bc. Stb. — Conc. f.
2 Ob. Hörn. Y. princip. 2 Y. rip. Ya.
Ycl. u. Bc. Stb. — Conc. f. Fl. trav. 2 Y.
Ya. Ycl. u. Bc. Stb. — Conc. di galan-
teria ä 4 ström. (Fl. trav. 2 Y. B. und
Klav.) 40. — Conc. ä 4: Fl. trav. 2 Y.
u. Klav. — Conc. f. Fl. trav. 2 Y. e Bc.
Stb.
Trio-Concerto f. FI. trav. Y. et Ycl.
Stb. — Trio f. Y. Fl. ü-av. col Bc. Stb.
— Trio f. Ob. Y. Bc. Stb. — Sonata ä
Fl. trav. 2 Y. e Bc. Stb. — Sonata ebenso.
— Sonata ä 3: FI. trav. Y. con B. obl.
c. Ycl. e Cemb. 1723. 4 Stb. — Sonata
ä 3: 2 FI. trav. c. Cemb. Stb. — Solo f.
Fl. trav. mit B. 1 vol.
StumI)ToIl, Kaspar, Hornist u.
Komponist, gest. 1690 in St. Wolf-
gang am Wolfgangersee. Lebte
im Benediktinerstifte Mondsee u.
•wurde dann Kooperator in St.
Wolfgang (Hammerle).
Stuuip, wahrscheinlich Johann
Christian Stumpf., Fagotttist, kon-
zertierte in Frankfurt a/M. am 17/5
1778 (Israel 66).
Die Leipz. Ztg. zeigt von einem
J. Stumpf ein Konzert für Fagot 1803
an, 180Ö eins für Flöte, 1808 eins für
Eob. Eitner's Qaellen-Lesikon. Bd. 9.
Clarinette op. 6 (siehe 9, 128), vielleicht
ist es derselbe wie der obige.
Gerber 2 verz. einen J. . . Christ.
Stumpf., Fagottist, der am Natiomdtheater
in Frankfuit a,M. Korrepetitor war u. nach
Fetis um 1785 in Paris lebte. Er schrieb
Entr'actes und zahlreiche Operuai'range-
ments für Blasinstrumente, auch führt er
die oben verz. Konzerte an und wäre
demnach derselbe. Auch im Magazin
1781 ist er unter Christ. Stumpf mit
zahlreichen Kompositionen vertreten.
Nach Gerber starb er im Frühjalir 1801
zu Frankfurt a/M. Seine Eutr'acts für
Orchester fand ich in 4 Büchern in der
Grofsherzogl. B. zu Karlsruhe. — Der
Autiquai' Reeves besafs op. 18, 6 Duette
f. 2 Y. mit J. C. Stumpf gez. — In Ber-
lin K. H. unter Christian Stumpf eine
Sinfonia a 8 in Es., 1 Symphonie concert.
in D., 2 Quaiietti concert. in B. u. D. u.
eine Polonaise von 1814, alle hu Ms. in
Stb.
In B. Wolfenb. ein J. . . Stumpf der
nach dem Yerleger am Ende des IS. bis
19. Jhs, gelebt haben muss und kein
anderer als der oben eiT\-ähnte sein kann:
Pieces d'harmouie pour 2 Clarinettes, 2
Cors et 2 Bassons arrangees par . . .
7. Eecueil (8. Recueil), tire de l'opera:
La Molinara (Axur). Offenb., Andre. 6
u. 5 Stb. (vom 2teu fehlt Clarinette 2).
— Ferner gez. mit Christian Stumpff:
2. Simphonie concertante p. 2 Y. obl. 2
V. rip., A. et B., 2 Haatb. et 2 Cors. . .
A Paris, Michaud. 10 Stb.
In C. P. Airs, arrang. pour 2 Bassons.
In B. B. unter J. Sttimpf: Quatuor
pour le Basson. Bonn, Simrock.
In Darmst: Eutr'acts im Druck, Stb.
— Grande Serenade tiree des oeuvres de
Mozart arrang. pour 2 Claiin. 2 Cors et
2 Bassons. Hambg. Stb. — 1. Recueil
des pieces d'harmonie. Offenb., Andre.
Stb. — Unter. J. Stumpf ein Concert für
Fagott. Bonn, Simrock. Stb.
In B. Lübeck unter Johann Christian
Stumpf: 12 Duos concert. p. 2 Y. tires
del'opera La Clemenza di Tito. Mainz,
Schott. 2 Stb.
Stum2)f, Georg, um 1651 Ka-
pellmeister a/d. Hofkapelle in Dres-
den (Fürstenau 1, 70j.
Stumpf, Johann Christian, siehe
Stump.
Stumpfel[{l]t, Joacliim[b], um
1576 bis 1586 als Tenorist in der
Hofkapelle in Dresden verz. (Für-
21
Stuiiipff, Karl.
322
Sturm, Leonhard.
stenau 3, 201). Derselbe verz.
ihn in 1, 35 um 1590 als Bas-
sisten. In M. f. M. 21, 89 wird
er als Musikus 1584 ebd. angeführt.
In Viertel]. 5, 278. 281 befinden
sich Dokumente über ihn, die ihn
1593 wieder als Tenoristen bez.
Stumpft', Karl, lebte im 17.
bis 18. Jh., wahrscheinlich am
Baden'schen Hofe, daher die Grofs-
herzogl. Bibl. in Karlsruhe fol-
gende Werke von ihm im Ms. be-
sitzt:
920. Missa sancti Georgii. Dd. Stb.
4 voc. 2 V. 2 Cor. Viola, Org.
921. Missa Scti. Ludovici. Dd. Stb.
4 voc. 2 V. 2 Clarini, 2 Cor. Viola, Tymp.
Org.
922. Missa pastoritia. Dd. Stb. 4 v.
2 V. Cor. Org.
918.919. 2 Litaniae lauret. Stb. 4 v.
2 V. 2 Tromboni, 2 Clar. Tymp. Org.
917. Duo Alma, Dm. 4 voc. 1 V. 3
Tromboni, Org.
929.930. 2 Ave regina, gleiche Besetzg.
923. Opus musicum pro Sacro Sepul-
chro, Am. 4 voc. 2 V. 2 Clar. Viola, B.
et Org.
924. Quatuor Versiculi per Fugas de-
ducti pro festo Corp. Chr. ord. Besetzg.
wie vorher.
925.926. 2 Regina coeli, ähnliche
927.928. 2 Salve regina.
931. Te Deum, 4 voc. 2 V. Viola, 2
Clar. Tymp. Org. alle in Stb. Man hält
sämtl. Schriften für Autogr.
1026. Ein Schäferspiel in 5 Nrn.
Autogr. 4 Personen u. kl. Orchester in
Stirn.
Stuuipff senior, Max Heinrich
und junior: Andreas, dienten als
Instrumentisten in der Bonner
kurf. Hofkapelle. Als Clemens
August zur Regierung kam, baten
dieselben am 17. Juli 1725 um
Wiederanstellung als VioHnist und
Tailleist (Bratschist), was auch ge-
schah, aber vorläufig ohne Gehalt.
Der Vater beider St. hiefs auch
Andreas u. hatte dem Kurfürsten
Clemens viele Jahre gedient, auch
er bittet am 13. Aug. 1725 um
Wiederanstellung, was auch gewährt
wird, jedoch ebenfalls ohne Gehalt.
Ein Stumpft, mutmafslich der
Vater, stirbt 1729 (Thayer 1, 17.
23. 25).
Stumpfl, Joachim, von Frei-
berg, ist 1555 Altist (Männer-) a/d,
Hof kapeile in Dresden mit 29 Gld.
Gehalt (M. f. M. 9, 237. Fürste-
nau 1, 25 schreibt fälschlich
Kumpel jun.). Er wird in den
Akten noch 1590 mit 150 Gld.
unter Joachim Stumpfell verz. (s.
Staatsarchiv.).
Stunecli, siehe Schidlouilla,
Johann.
Stupan, Jalioh, aus Ehrenstein
(AVürttemberg?),
schrieb 17 li eiu Schuldrama für das
Jesuiten-Gymnasium, welches im Januar
im Beisein des Kaiser Joseph I. auf-
geführt wurde, betitelt: Gotter-Marck, die
alles vmb Arbeit verkauffen, in 2 Teilen
mit Prolog und Epilog, 92 S. Ms. 16903,
P. [Hofb. Wien.
Stnporius, Joannes, ist
im Samlwk. 1624 b mit 2 Motetten ver-
treten (Eitner 1). Dieselben in Part. Ms.
19423 in Hofb. Wien.
Stnrges, Edmund, s. Turges.
Sturion i, Oiuseppe, geb. 30/8
1774 in Cremona, gest. 27. Juli
1823 zu Mailand, wo er seit c.
1809 1. Violoncellist am Scala-
Theater und Lehrer am Conser-
vatorium war (Necrol. Leipz. Ztg.
25, 724. Cambiasi 115).
Sturm, Bathasar, um 1602 u.
f. Jahre Konzertmeister u. Organist
in Köthen unter Fürst Ludwig (S.
Lentz, Becmannus, Cöthen 1757.
2, 976).
Sturm, Leonhard, lebte wie
es scheint um 1670 in Nördlingen
und schrieb:
Christlicher Leich - Gesang
Defs
wcyland . . . Jon. Conrad Guudelfingers,
Burgermeister in Nördlingen, welcher am
7. Jan. 1670 eingeschlaffen . . . östim.
übersetzt von . . . Onoltzbach, Joh. Hör-
Sturm, Samuel.
323
Sudenti.
nung. 5 Stbll. 4** „Job, ein Manu von
vilen plagen", 8 Stroph. [B. Zw.
Stiiriu. Samuel, um 1704 Sub-
signator au St. Maria Magdalena
in Breslau und zugleich Kantor an
St. Cliristopborus mit einem Ge-
halte von jährlich 13 Thlr. 9 Sgr.
nebst freier Wohnung und am
Neujahrstage die Hälfte des Kirchen-
säckels (Klingelbeutel). Nach dem
schlesischen Tonkünstlerlex. von
Carlo und Kosraaly S. 315, Doku-
ment, dabei auch das Yerz. der
vorhandenen Musikalien. Matthe-
son 1, 291 verz. ihn 1715 als
Kantor a/d. Trivialschule ebd.
Sturm, Wilhelm.
In der Xgl. Musikalieusamlg. in Dres-
den im Ms. 59Ü ein Salvum fac populum
tuimi dne. Motette f. 4stim. Chor. P.
Zeit unbekannt.
Sturmb a) Franz Martin und
h) Johann Friedrich, Fagottisten
a/d. Hofkapelle in Wien mit monatl.
45 Gld. Gehalt, a) vom 1. Jan. 1708
bis t 30. Juni 1739, 50 Jahr alt,
b) von 1682 bis f 18. März 1722,
64 Jahr alt. Sein Gehalt betrug
später 900 Gld. (Köchel 1).
Sturmes, Hugh, ein englischer
Komponist des 15. — 16. Jhs.,
der nach Nagel u. Davey in Mss. der
Bibl. Peterhouse in Cambridge mit Mo-
tetten vertreten ist.
Sturton, Edmond, s. Turton.
Styles, siehe Stiles.
Suard, Jean-Baptiste-Antoiue,
geb. 15. Jan. 1734 zu Besannen,
gest. 20. Juli 1817 zu Paris, Mit-
glied der Akademie frangalse.
Schrieb nur gelegentlich über
Musik, meist unter angenommenem
Namen (siehe Fetis). Er war ein
Anhänger der Gluck'schen Musik
und schrieb
im Journal de Paris und im Mercure
de France unter dem Namen Vaugirard
einige pikante Artikel gegen die Gegen-
partei, die dann in den Memoires pour
servir ä l'histoire de la revolut. operee
dans la musique par M. le Chevalier Gluck
(Paris 1781) wieder Aufnahme fanden.
Fetis führt noch andere kleine Schriften
an. In seiner Bibl. (Kgl. B. Brüssel 3936)
befindet sich: Lettre ecrite de lautre
monde, par VA. D. F. (l'Abbe des Fon-
taines = Suard) ä M. F. (Freron). s. 1.
(1754.) 8^. Er ist auch der Verfasser
des Supplement zu Laborde's Essai, Bd. 4
p. 457—474.
Suaye, Pablo, Ordensbruder des
hlg. Pedro Celestino.
Cerone druckt in seinem theoretischen
"Werke einen Canon ab (Eitner 1).
Subiet, Antoine, dit Cmxlot,
Musiker der Kgl. Kapelle zu Paris
unter Franz I. u. Karl IX., wurde
1572 zum Bischof von Montpellier
ernannt (Castil-Blaze 65. Gerber 1).
Subissati, D. triulio, aus Fos-
sombrone, war wahrscheinlich nach
der Dedic. in G. B. Nanino's Salmi
von 1620 Lehrer (maestro) an S.
Cecilia in Trastevere (La Fage 3,
54). Er gab 1620 G. B. Nanino's
Motecta 2 — 4 voc. in Rom heraus.
Sueeari, . . . Breitkopfs Hds.-
Verz. von 1770 verzeichnet: 5 So-
naten f. V. u. B.
Suchanek, F... A..., bekannt
durch :
Grande Sonate pour le Pfte. Ms. 109
qufol. [Dresd. Mus. Zeit nicht bekannt.
Suche, . . . Kapellmeister am
Theater nächst dem Kärntnerthore
zu Wien um 1783 (Reichard 1784,
221).
Suck, Charles J..., Schüler
von J. Chrstn. Fischer in London,
trat 1781 als Oboespieler daselbst
auf (Pohl 2, 372). Man kennt
von ihm:
6 Trios, 2 for a Hautb. V. & Vcl.,
2 for a german flute, V. & Vcl. and 2
for 2 V. & a Vcl. London, fol. [br. Mus.
Sude, Christoffer, wird 1621
als Lautenist an der Hofkapelle
zu Berlin angestellt mit 200 Thlr.
(Schneider 34).
Sudenti, . . . Lautenist, Priester
zu Modena, lebte meist in Rom
und bezog mehrere Benefizien.
21*
Suhl.
324
SüTsmayr.
t 7. Nov. 1634 in Modena (Yal-
drighi 12, 13).
Sülil, . . . ein Klavierist mit
10 Thlr. monatl. Gehalt in der
Mecklenburg- Schwerin'scheu Hof-
kapelle angestellt. 1752 trat Müthel
an seine Stelle und dies ist wahr-
scheinlich sein Todesjahr (Geh.
Staatsarchiv in Schwerin).
Die dortige Fürstenbibl. (siehe Kade's
Kat.) besitzt im Ms. 1 Conceiio k 5. V.
princip. 2 V. Va. col Bc. in Stb. und
7 Violinsoli mit B. für Klavier, Nr. 3 mit
Menuet u. Variat.
Suis, J . . ., um 1725 Violinist
in Kassel^ sowie Oboist und Flötist.
Der Landgraf schickte ihn zur
weiteren Ausbildung nach Italien.
Er trat auch öfter Konzertreisen
an (Gerber 1). 1786 wurde er
pensioniert (Apell. Yiertelj. 5, 366
ein Stammbuchbl.).
Süf!^mayr (Süfsmaier, Siefsmayr),
Franz Xaver, geb. 1766 in Steyr
(Oberösterr.), nach Beda Plank aber
in Schwannenstadt (Oberösterr),
gest. 17. Sept. 1803 (nach Thayer
2, 217 am 16. Sept.). Kam 1780
als Sängerknabe nach Krems-
münster und wurde Schüler Max.
Pissinger's. Schon hier schrieb er
Arien fürs Theater, 1 Sinfonie,
1 Messe und Offertorien, die wahr-
scheinlich im Archive zu Krems-
münster sich befinden (Huemer 56
verz. sie und lässt sich dort ihr
Vorhandensein voraussetzen). Mit
dem Sänger Michael Yogi wan-
derte er nach Wien und erhielt
1792 die Kapellmeisterstelle am
Kärntnerthor-Theater. Er soll bei
Salieri noch Unterricht genommen
haben, was nicht recht wahrschein-
lich ist, da er in Mozart's Hause
verkehrte, zu dem er eine solche
Zuneigung fasste, dass er sich
nicht nur seine Handschrift an-
eignete, sondern auch in seinem
Stile zu komponieren sich be-
mühte, daher die langen Irrungen
in betreff des Requiems von Mozart.
Er soll sich übrigens auf dem Text-
buche zur Oper L'incanto superato,
Wien 8/7 1793, einen Schüler
Salieri's nennen. Jahn 4, 732
sagt: Sein Stil war leicht, natür-
lich und graziös, so dass man S.
nicht ohne Weiteres als unbedeu-
tend verwerfen darf. Sein Um-
gang mit Schikaneder, für den er
manches schrieb, zog ihn in ein
lustiges Leben hinein, wodurch er
sich seine ohnehin nur schwache
Gesundheit schädigte, so dass er
schon mit 37 Jahren ins Grab
sank. Seine Kompositionen fürs
Theater hielten sich noch längere
Zeit auf der Bühne, selbst in Mai-
land gab mau noch 1825 mit Bei-
fall sein Ballet: ,,I1 noce di ßene-
vento" (Lpz. Ztg. 27, 694). In
Leipzig gab man 1813 am 15. Jan.
die Oper: Die edle Rache (G. L.
P. Sievers: Mozart und Süfsmaier,
Mainz 1829 Schott, 8^' und die
oben angeführten Quellen. In der
Wiener, Berliner und Lpz. Ztg.
vielfache Urteile). Von seinen
Kompositionen lassen sich nach-
weisen:
Messe in Dd. 4 voc. c. orch. 2 Bll.
im Autogr., P. u. Stb. [Musikfr. Wien.
Missa brevis in Dd. und Missa in Bd.
Mss. P. Stb. [Leipz. Thom.
2 Messen, 3 Offertorien, Vespern u. a.
geistl. Gesge. im Ms. P. [Kremsmünster.
Mozart's Requiem in genauer Dar-
stellung von M.'s und Süisni.'s Arbeit
von J. F. von Mosel. Ms. 17 555. qufol.
[Hofb. Wien.
Opern und Singspiele :
Der Bilrgermeister, Siugsp. Ms. P.
[Kremsmüuster.
Die edle Pache, kom. Oper in 2 Aufz.
von Huber. Ms. 21531, P. [B. B.
Die Liebe für deu König oder Karl
Stuart, Oper. Ms. P. [Kremsmünster.
Der Marktschreier. Operette. Ms. P.
u. Stb. [Darmst.
Moses. Oper. Ms. P. [Darmst.
SüfsmavT.
325
Suevus.
Die neueu Arkadier, gr. heroische Oper
in 2 Aufz. Ms. 21 533 P. [B. B.
II üoce di benevento, Ballet. Ms. P.
[Mailand Cons.
Phasma. Auszug einiger Stücke aus
dem heroischen Singspiel . . . AVieu,
Theaten-erlag-. Kl.-A. qufol. [B. B.
Musiklr. "Wien. Textb. von 1801 in
Scheurleer's Besitz, in P. Ms. u. Stb. in
Darmst.
Solimaa der Zweite, ein Singsp. in
2 Aufzg. Ms. 1065. P. [Dresd. Mus.
B. B. Darmst. in P. u. Stb. Hofb.Wien,
das Haudexempl. des Komponisten mit
Korrekturen, nur der 1. Akt. München
Oper.
— Kl.-A. Wien, Hoftheater. [Musikfr.
Wien.
— Kl.-A. Bonn, Simrock. 35 S. [B. B.
B. M. br. Mus.
Der Spiegel von Arkadien, heioisch-
komische Operette von Schikaneder in
2 Akt. 1794. Ms. P. [München Oper.
Berlin K. H.
— Kl.-A. Mannh., Götz. 45 S. [B. M.
Musikfr. Wien.
— Kl.-A. Braunschwg., auf der Höhe.
[B. B.
— Wien 1795. Kl.-A. qufol. [br. Mus.
— 4 Arien aus der Oper, s. 1. und in
den Rheinischen. Musen 1795. [B. M.
— 1 Arie in Kenger u. Giesecke's
Arien , 4 Hefte. Halle und Magdeburg.
[B. Kgsbg. Smlg. 388.
— Terzett im Ms. Stb. [B. Zw.
Der Stein der Weisen, Ms. B. B., wurde
einst Mozart zugeschrieben.
Der Türke in Neapel. Ms. P. [Krems-
münster.
Einige Nrn. in F. A. Hoffmeister's Die
Liebe macht kurzen Process., siehe Hoffm. !
[B.B. B.M. I
Der Wildfang, kom. Oper in 2 Aufz. i
Ms. 21530 P. [B.B.
Die Zauberschwestern im Beneventer i
Walde. Singsp. Ms. [Musikfr. Wien.
Dresd. Mus. f. 2 V. Va. u. Vcl. arrang.
Gli Uccelatori, 2 Ballette f. Orch. im
K1.-A. [Musikfr. Wien.
Einzelnes aus Opern:
Cavatine, Man gewinnt nicht Mädchen-
herzen, aus Soliman H. Kl.-A. Wien,
Cappi & Diabelli. [Dresd. Mus.
2 Duette aus der Oper H Musulmano
in Napoli del Francesco Siessmeyer. Kl.-A.
Mss. [B. Kgsbg.
Arie: Ein Schreiber ist auf dieser Welt,
aus die Liebe macht kurzen Prozess. Kl.-A.
Ms. [Berlin K. H.
1 Arie und 1 Ländler 1795. Ms. [B. M.
In Grass & Barth's Samlwk. 1 Arie.
6 Gesge. aus Der Spiegel v. Arkad.
und aus Die schöne Schusterin, im Kl.-A.
[Musikfr. Wien.
Eine Cantate; Per la nascita della reale
Archiduchessa Carolina, Ms. P. [Krems-
münster.
Eine kleine Cantate auf die Ankunft
des Erzherzogs Carl, für 3 Soli u. 3 Chor-
stim, mit Pfte. [Musikfr. Wien.
Der Retter in Gefahr. Eine Cantate
von Rauten Strauch. 1796 in Wien aufgef.
Kl.-A. Wien, Siikowaly. 4«. [B.B.
Musikfr. Wien. Hofb. Wien in P. ib.
qufol. 31 S.
Lieb und Freimdschaft geben uns ein
grofses Gut f. 4 Männerst. P. Autogr.
soll aber das Datum tragen: Wien, 19.
Mav 1829 (sie?). [Hofb. Wien, Ms. 16571.
Lob des Ofner Weines f. B., 2 V. Va.
u. Vcl. Autogr. Wien 20. Okt. 1802.
[Kremsmünster.
2 Sinfonien in Es. u. C, letztere im
Autogr. f. gr. Orch. [Musikfr. Wien.
1 türkische Sinfonie. [Kremsmünster.
Ouvertüre zum Marktschreyer f. Orch.
Offenb., Andre. Stb. [Brüss. Cons.
2 Ouvertüren im Kl. - A. zu Soliman
und Der Spiegel. Bonn, Simrock und
Offenb., Andre. [Mailand Cons.
4 Divei-timenti. [Kremsmünster.
1 Quintett f. Fl. Ob. V. Va. Vcl. [Mu-
sikfr. Wien. Kremsmünster.
12 deutsche Tänze, zur Redoute . . .
1795. Ms. Stb. und 12 Menuetti, zur
Redoute 1795. Ms. Stb. [Hofb. Wien.
Autogr. in B. B., Grasn. 1 Marsch für
Militärrausik und 1 Arie.
Suett, Richard, ein englischer
Musiker aus dem Ende des 18. Jhs.,
von dem das br. Mus. 5 Einzel-
drucke von Songs und Canzonetts
besitzt.
Sueur, Le, siehe Lesueur,
18. Jh. und Le Sueur, 17. Jh.
Suevus (Suevis), Felicianus,
hiefs eigentlich Schicah, wie er
sich auch mehrfach auf seinen
Drucken zeichnet, geb. in Altdorf-
Weingarten in Württemberg (Feli-
cianus Schwab, Altdorfensis ad
Yineas schreibt er). 1639 war er
Mönch im Franziskanerkloster in
Suevus.
326
Sultzberger.
Weingarten und um 1656 Priester
und Musikdirektor im Kloster zu
Konstanz, später Guardian (Vor-
steher) seines Klosters (Titel und
Schubiger 2, 60). Er war ein
fleifsiger Komponist; bekannt sind:
GraDarum sacrum in aliquot formices.
Herbipol. 1634 Zinck. Entli. 12 geistl.
Gesge. zu 2 Stirn. [Bibl. des M. Rene
della Faille zu Antwerpen, mit Foelic.
Schwab gez.
Sacra eremus piarum eantionum . . .
2 et 3 voc. concert. lib. 2. Oenip. 1641
Wagner. 24 Nrn. 3 Stb. 40. [B. M.
Psaknodia Vespertina, Deo . . . reginae
... a 3 voc. Lib. 4. Lucernae 1642
Dav. Hautt. [B. M: 1. 2. vox.
Tuba Sacra modulationum sacranim . . .
ab 1—3 voc. Lib. 3. Oenip. 1642 Wag-
ner. 3 Stb. [B.M. Westeras.
Quadriga Mariana ex 4 Antiphonis . . .
ab 1—4 voc. Oenip. 1643 Wagner. [B.M:
1. 2. vox.
Lib. 1. Missarum concertat. 4 et 5 voc.
. . . c. instr. ib. 1645. [B. M: 1. 2. vox.
Odae lat.-germ. de Christi . . . resurr,
voc. et instr. Herbip., Pigrinus (1651).
[B. B : I. IL vox.
Maguif. seu Vaticinium Dei parentis
... et Falsi Bordoni 4 voc. adj. Chor 2
c. Viol Oenip. 1651 Wagner. [B.M:
T. B. B: C. A. T. B. ripieni. br. Mus:
fehlt B. und die Listrum.
Lib. 2. Missarum concert. 5 et 6 voc.
. . . c. instr. ib. 1654. 6 Mess. [B.M:
1. 3. vox.
Lib. 3. Missanira concert. 2 et 5 voc.
ib. 1655. 5 Messen. [B.M: 1. vox et org.
Fasciculus musicus sacrorum concen-
tuura 3 voc. p. 1. Oenip. 1656 Wagner.
4 Stb. 4". [B. M.
Siiffert, J . . . Gr . . ., ein Musiker
aus dem Ende des 18. Jhs., Yon
dem Gerber 2
Vermischte Klavierst., Lingen 1791 und
Sonate a 4 ms. p. le Clav. Brunswic 1796
anzeigt. Erstere besitzen die Musrkfr.Wien.
Suhl (Suhle), . . .
wird im Verz. von Breitkopf 1761 mit
Sinfonien, Oboe- imd Fagott -Konzerten
im Ms. angezeigt.
Siiidas, ein griechischer Ge-
lehrter, lebte um 1150 und schrieb
ein Lexicon graece et latine, worin
auch die Musik vorkommt (Forkel
3, 69).
Li Brüssel fds. Fetis 480 eine Ausg.
von Ludolph Xuster ,,ad Codices Ms.
recensuit Thom. Gaisford. Oxonii 1834
typogr. acad." 3 voll. fol.
Suidell, . . .
Latrobe veröffentlicht in seinem Sam-
melwerk, London 1806 — 25, ein 2stim.
Cracifixus.
Siüre, siehe Le Suire.
Siiisse, Jeaii-Baptiste, 1729
Tenorist an der Kgl. Kapelle in
Brüssel (Straeten 5, 153).
Sul, . . .
Im Ms. 6652 in B. B. eine Sonata
a 3 Strom. (3 Flöten). Stb.
Sulciiis, Greorg, Ratebergensi,
sein Geburtsort, lebte im 16/17. Jh.
und ist bekannt durch
Ms. Z 39, 12 Stb. von 1628 in B. B.,
Nr. 71: Junior fui et enim, 7 voc. — In
B. Grimma Ms. 49/50, 8 Stb. in 4P. Nr. 17 :
0 Herr wir rufen deinen Namen, 5 voc.
Nr. 56: In te salutis, 6 voc. Nr. 59:
Junior fui, 7 voc. Nr. 82: Initium sa-
pientiae, 8 voc. Nr. 83: Dominus mihi,
8 voc.
SuUemau, ... um 1643 er-
schienen in Amsterdam Lieder
von ihm.
SuUye, Huglie, war Gentleman
an der Kgl. Kapelle in London
und scheint 1569 abgegangen zu
sein (Rimbault 2).
Siilpicius, . . . Lehrer an der
kaiserl. Hofschule im 9. Jh. (Schu-
biger 1, 7).
Sultzberger, Johann Ulrich,
nennt sich Director Musicae und
Zinkenist der löbl. Stadt Bern
(Schweiz). 1736 wird er als ein
Yerstorbener bezeichnet (Titel und
G. Becker 1, 88). Letzterer zeigt
die älteste Ausg. seines Psalm en-
buches schon von 1675 an, betitelt:
Transponirtes vierstim. Psalmenbuch
(nach Lob Wasser) worin die hochclavier-
ten Psalmen transpouirt u. sammt den
gewöhnlichen Festgesängen in gleichen
Schlüssel gesetzt, also dass sie jetzuuder
ohne eine Verenderung leichtlich zu singen
u. auff Instrumenten zu spielen. Samt
einem kurtzen Gesang - Bericht von ...
Direct. Mus. . . . Bern, in hoch oberkeitl.
Sultzbei'ffer.
327
Sulzer, Joli. Ant.
Truckerey. 1675. 8". Die Notation ist
in der Lardenois'schen Zifferuinethode
hergestellt. Dasselbe Psalmenbacli gab er
auch fiir Klavier gesetzt heraus:
Transformirtes Psalmenbuch mit Melo-
dien auf das Klavier oder Bass-Geige zu
exerciren. Bern 1676. 3 voll.
G. Becker kennt noch Ausgaben von
1690 zu 4 Stimmen, 1705, 1736, 1741.
Ein 2. Teil soll 1739 erschienen sein.
Von keiner dieser Ausg. kann ich einen
Fundort nachweisen, doch lässt sich an-
nehmen, dass sie Becker in Schweizer
Bibl. fand. Folgende Ausgaben dagegen
sind nachweisbar:
Transponirtes Psalmeubuch . . . Durch
Joh. ... Bern 1708 Tschiffeli. 16».
499 S. (wie die folgende Ausg.) [B. Wer-
nigerode.
— Vierstimmiges Psalmenbuch . . . von
. . . Bern 1710 Dan. Tschiffel. Enthält
150 Ps. mit Lobwasserschen Texten, dar-
auf neuer Titel: Hymni oder Lobgesänge
. . . Samt andern geistl. Liedern. Trans-
poniert durch . . . 12". 31 Tousätze auf
ältere Melodien. [B. "Wernigerode.
— Vierst. Psalmenb. d. i. Ps. . . . Lob-
wasser , . worin die hoch-cla\äerten Ps.
transp. .. Bern 1727 Tschiffeh. 12«.
[Bmssel.
— Der Kat. Bologna 1, 10 führt das
Werk mit italienischem Titel (in Ueber-
setzung) von 1730 in 12° an.
— Vier-Stim. Ps. . . transponiert durch
. . . Worbey eine kurtze musical. Unter-
weisung . . enthalten. Bärn 1736 Wagner
u. Miüler. S». 11 Bll. Anweisung, 662 S.
Ps., 130 S. Hymni etc. mit 30 Gesgen.
[B. Lpz.
— ... transponieret durch J. U. Sulz-
berger. Mit Verbesserung der undeut-
lichen Redensarten, samt neuen Fest-
gesängen . . . Bern 1757 Hoch-Oberkeit-
liche Druckerey. 8^. [br. Mus.
Er gab nach G. Becker auch die Ge-
Gedichte von Zesen mit den Melodien
von Schop neu heraus:
Salomonis . . . geistliche Wohllust oder
Hohes Lied; In Psalmen oder Dattel-
reimen, mit beigefügten newen vom für-
trefflichen Johann Schopen gesetzten
Sang"«-eisen . . . Beides nach Art der Ge-
spräch Spiele, aiiff öffentlicher Schauburg
fürgestellet durch Filip von Zesen, jetz-
under aber auf vielfältiges anhalten . . .
noch mit einer Stimme vervollkommnet
und mit vielen Melodeyeu vermehret: von
Joh. Ulrich Sultzbergern, Mus. und Zinke-
nist in Bern. Bern, G. Sonnleitner. 1674.
8«. 35 Gesänge zu 3 St., 15 von S. u.
20 von Schop.
Angehäugt
Geistliche Seelenlust (siehe Zesen)
3 Gesänge zu 3 St. von S. und 4 von
Peter Meier.
Sultze, Georg, ans Radeberg
gebürtig, studierte um 1572 in
Pforta, war anfänglich Kantor in
seiner Vaterstadt, erhielt am 4.
März 1588 den Kantorposten an
der Fürsienschule in Meifsen,
wurde aber wegen seiner evan-
gelischen Gesinnung 1592 ent-
lassen und erhielt wieder in Rade-
berg den Posten, wo er auch starb
(M. f. M. 9, 196).
In B. Grimma, jetzt in Dresden, Ms.
49/50 in Stb: 0 Herr wir ruffn dein
Nahmen Nr. 17, 5 voc. In te salutis
spem Nr. 56, 6 voc. Initium sapientiae
Nr. 82, 8 voc. Junior fui Nr. 59, 7 voc.
Annus fiuit Nr. 65, 6 voc. Valere et
vivere exoptat, Nr. 4, 6 voc. Ein Teil
davon inkompl.
Sulz, Friedrieli, um 1651 In-
strumentist an der Hofkapelle in
Dresden mit 200 Gld. Gehalt. 1680
wdrd er als Trompeter und Vio-
linist mit 300 Thlr. Gehalt an-
geführt.
— Jakob und Ludwig dienten
ebendort um 1651 als lustrumen-
tisten mit je 100 Gld. Gehalt
(Fürstenau 1, 69. 98).
Sulzberger, siehe Snltzberger.
Siilzer, Johann Anton, aus
Konstanz, ein Dr. der Rechte, Rat
und Oberamtmann der Reichsabtei
Kreuzungen (Schweiz).
Er beschäftigte sich als Dilettant mit
Musik und Bossler nahm in seine Samlwke.
6. 8. 9. 10. 11., in letzteres bis 11 Ton-
sätze auf. G. Becker verz. von ihm in
1, 145 folgende Drucke:
25 geistliche Lieder von Lavater und
berühniten Dichtern. In Melodien zum
Ciavier. Zürich 1781 Burgkli. fol.
25 belustigende Lieder von verschie-
denen benihmten Dichtern, mit Melod. z.
Clav. Ib. 1782. fol.
30 Lieder mit Melod. z. Clav. Bregenz
1793.
Stilzer, Job. Georg.
328
Suadn\
Einen Fundort giebt er nicht an, doch,
muss er sie wohl in Schweizer Bibl. ge-
funden haben.
In Einsiedeln befindet sich: Samlg. von
Klaviersonaten nach stufenweiser Schwie-
rigkeit mit 1 Violine. Letztere fehlt.
Gerber 1 verz. Klaviersonaten mit Vio-
line op. 1.2. 3. und Klavierst. f. Anfänger.
Die Hofb. in Wien verz. im Kat. einen
J . . . Sulzer mit 4 Lieder f. 1 Singst, mit
Pfte. op. 21. s. 1. 4 Hefte in foL. fraglich
ob dies der obige ist.
In der Bibl. der Musikfr. in Wien be-
finden sich Variat. sur un theme du Baron
Cerini p. Clav, mit J. A. Sulzer gez. i
Sulzer, Johann Georg, Direk-
tor der philosophischen Klasse der
Kgl. Akademie der Wissenschaften ,
zu Berlin, geb. 1719 zu Winter-
thur (Schweiz), gest. 25. Febr. 1779 !
zu Berlin, lebte seit 1747 in ver-
schiedenen Lebensstellungen in [
Berlin, kehrte 1760 nach der
Schweiz zurück, befand sich aber
1765 wieder in Berlin. Bei Ab-
fassung seines lexikalischen Wer-
kes über die Künste musste er
bei den Artikeln über Musik
fremde Hilfe in Anspruch nehmen,
da ihm die Kenntnisse in der
Musik abgingen. Anfänglich war
Kirnberger sein Mitarbeiter, doch
war derselbe mit der Feder zu
ungeschickt, so dass sein Schtiler
J. A. P. Schulz für ihn eintrat.
Schulz' Anteil beginnt von „Prä-
ludiren" bis zum Schluss, anfäng-
lich mit Kirnberger gemeinsam,
vom Buchstaben S ab allein (Lpz.
Ztg. 2. Jahrg. S. 277 Anmkg.). Sein
hierher gehöriges Werk ist betitelt:
Die schönen Künste in ihrem Ursprünge,
ihrer wahren Natur und besten Anwen-
dung betrachtet. Leipzig 1772 — 1774
Weidmanns Erben u. Reich. 2 voll. 8".
— 2. verb. Aufl. Allgemeine Theorie
der schönen Künste nach aiphabet. Ord-
nung der Kunstwörter auf einanderfolgen-
den Artikel. Lpz. 1777—1779 Biel. 4 voU.
in 80.
— Neue vermehrte zweite (?) Auflage.
Mit Eeg. Lpz. 1792—1799 Weidmann.
4 voll. 80.
— Friedricks von Blankenburg litte-
rarische Zusätze zu Sulzers . . . Lpz.
1796-1798. 3 voll. 8».
— Nachträge zu Sulzers . . . Lpz. 1806.
[Exemplare besitzt jede gröfsere deutsche
Bibl., auch antiquar. kommen sie vielfach
in den Handel.
Ueber eine neu erfundene Noten-
schreibmaschine berichtet S. in den Schrif-
ten der Kgl. Akademie zu Berlin 1771,
mit 2 Tafeln (v. Ledebur ausführlich).
Sunil)urg, Justus Christoph,
um 1697 Organist in Wernigerode
i/H. an St. Silvester; wurde 1718
pensioniert wegen hohen Alters
(Viertel]. 9, 314. 326).
8umer is icumen in, ein 6stim.
Canon im ils. Hail. 978 des br. Mus.
Madden setzt ihn ums Jahr 1240, Ritson,
eine Autorität, ebenfalls in die Mitte des
13. Jhs. Hawkins und Burney veröffent-
lichten ihn. Smith in Musica antiqua
p. 79 zieht ihn auf 2 Notensysteme zu-
sammen, wodurch er ganz unübersicht-
lich wird. Grove Bd. 3 p. 269. 766 teilt
ihn im Facsimile und Uebersetzuug mit.
Andere Abdrucke in Auflösung siehe im
Eitner 2. Nagel 2, 76 zieht alle bisher
veröffentlichten Ansichten über den Canon
zusammen. Als Verfasser wird John of
Fornsete genannt, der am 19/1 1239 starb.
Summer, Oeorg, Organist an
der Hofkapelle in Wien vom
1. Dez. 1791 bis f '?• Juli 1809,
67 Jahr alt; bezog von 1793 ab
400 Gld. (Köchel 1). Seit 1781
Hofklaviermeister am Ksl. Hofe in
Wien (Pohl 4, 111).
Summer, Oswald, Altist an
der Hofkapelle in Wien mit 10 Gld.
monatl. von 1553 — 60 (Köchel 1).
Suna, GioTanni Tomaso, um
1625 Organist am Dome zu Lan-
ciano (Neapel), gab heraus:
Conceiü spirituali a 2, 3 & 4 voci con
il B. per Torg. di . . . Roma (162.5) Soldi.
Stb. ? 40. [Bologna: T. Der Druck von
Soldi ist ganz erbärmlich.
Sundry, X... Eimbault be-
zeichnet ihn in der neuen Aus-
gabe von Thomas Este's Psalm-
buche von 1594 als Mitarbeiter
— Tu B. Glasgow eine Ausg. der
Suppau.
329
Susan.
Solfeges d'Italio in 4 Teilen. Lon-
don s. a. qufol., von einem Sundnj
ediert, der selbstverständlich erst
in späterer Zeit gelebt hat.
Suppau, Abt Joseph Robert,
giebt 1799 Variationen f. Pfte. heraus.
Urteil in Lpz. Ztg. 1, 542.
SHpper[us], Johann Bartholo-
maeus, lebte am Ende des 17. Jhs.
in Eegensburg (Mettenleiter 1, 2.32,
der ihn Superus nennt). Bekannt
ist von ihm ein Grabgesang:
Als der . . . Herr Pürckl durch einen
allzufrühzeitigen Tod entzogen wurde . . .
Eegensburg s. a. Hof mann. Ein 4stim.
Gesang mit Bc. 4 BIl. in 4''. Stimmen
hintereinander gedruclit. [B. B.
Suppig-, Friedrich, Organist
um 1722 in einer Vorstadt Dres-
dens, ist bekannt durch die Hds:
Labyrinthus musieus. Bestehend in
einer Fantasia durch alle Tonos, neralich:
Durch 12 duros und 12 moUes . . . Anno
1722. 4 Bll. u. 67 S. Musik. Daran
schliefst sich: Calculus musieus. Vom
grossen C bifs ins kleine C, alle Inter-
valla gerechnet, durchs gantze Ciavier,
welches alle Subsemitonia hat . . . anno
1722. 31 Seit. Schon Mattheson 2, 152
erwähnt das Ms., welches sich heute im
Conservatoire zu Paris befindet. Der
vollständige Titel ist in M. f. M. Bd. 31,
126 mitgeteilt.
Supriano, Francesco,
kommt in einem Samlbde. der B. Bo-
logna (3, 200) S. 69 mit einem Gesge.
für 1 Stirn, mit Bc. vor (17. Jh.).
Suremain de Missery, Antoine,
geb. 25. Jan. 1767 zu Dijon, gest.
13. April 1852 zu Beaime. Ver-
abschiedeter Artillerie-Offizier, Mit-
glied der Sociote des sciences zu
Paris und der Akademie zu Dijon,
beschäftigte sich eifrig mit Akustik
und gab heraus:
Theorie acoustico-musicale, ou de la
doctrine des sons rapportee aux principes
de leur combinaison, Ouvrage analitj-que
et philosophique. Par . . . Paris 1793 F.
Didot. 80. 404 S. mit Fig. [B. B. B.
Hbg. Brüssel. Glasgow. Musikfr. Wien.
Meprises d'un geomStre de Tlnstitut
manifestees par un provincial; ou obser-
vations critiques sur le traite de physique
experimentale et mathematique de M.
Biot, en ce qui concerne certains points
d'acoustique et de musique. Par . . . Paris
1816 Deutu. 8°. 24 u. 74 S. [Brüssel.
Fetis berichtet über beide Bücher.
Im Dictionnaire de mus. de I'Encyclo-
pedie methodique sind die akustischen
Artikel von ihm.
Suremont, Pierre Jean, Be-
amter und kunstgeübter Dilettant,
geb. um 1762 zu Antwerpen, gest.
8. März 1831.
Bewarb sich 1816 um die Preisaufgabe
der Komposition einer Kantate u. wurde
gekrönt, nachdem er schon 1804 zur Toten-
feier seines Freundes J. E. Pauwels ein
Requiem geschrieben hatte, welches auf-
geführt wurde. Dieser folgten Messen,
eine 2te Preis -Kantate, Sinfonien u. a.
Auch eine Oper in 3 Akten ,,Les trois
cousines" brachte er am 27/2 1820 in
Antwerpen auf die Bühne. Ein musik-
' historisches Werk: Opuscule apologetique
; sur les merites des celebres musiciens
beiges . . . aux 14., 15 et 16. siecles . . .
Anvers., Schoesetters, 1828 [Brüssel. Am-
sterdam] zeigt ihn auch von der schrift-
stellerischen Seite (Gregoir, Galerie teilt
die Berichte der Preisrichter von 1817/18
mit, das Urteil des Instituts über obiges
musikhistorische Werk und die Lpz. Ztg.
25, 353 enthält eine Kritik über seine
Messen).
Suriano, siehe Soriano.
Surin, Pere, bekannt durch
Cantiques spirituels de Tamoui' divin.
Paris 1731 N. le Clerc. [Fundort nicht
notiert.
Surnion, ßoyer de, gab 1781
Arietten mit Guitarre in Paris
heraus (Magazin).
Surmont, Antoine.
Die Grofsherzogl. Bibl. in Karlsruhe
besitzt im Ms. 932—936: 5 Sinfonien ä
4: 2 V. Va. e B. Satzordnung und Ton-
arten in neuerer Form.
Susan, Thaddä, geb. 9. Febr.
1779 zu Salzburg. Der Hofpauker
Schweiger in Salzburg bildete ihn
zum Musiker aus und er wurde
ein fleifsiger Komponist, der Kan-
taten für Chor und Orchester, ein-
und mehrstimmige Gesänge, allerlei
Kirchenmusik u. a. durch den
Druck bekannt machte (Hammerle).
Susato.
330
Susato.
Im Melodienbuche zum kathol.
Gesangbuche, 3Ilinchen 1812, zu
dem er einige Melodien verfasste,
nennt er sich „Actuar des Land-
gerichts Teisendorf . Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Die "Wanderer, Eine Cantate mit Or-
chester. Salzburg 28/1 1811. 40. [Salz-
bui-g.
Das Opfer der Berge. Cantate von
Dr. Alois Weifsenbach, f. Chor und Orch.
(Musik von Th. Susan). Salzburg (1811).
40. In Weifsenbach's Werken. Dort
noch eine Cantate, gesungen zu Salzburg
(1819): ,,Die Worte der Weihe, ohne
Nennung eines Komponisten. [Salzburg.
10 und 12 Gesänge. Heft 1. 2, für
1 und mehrere Stimmen u. Chor. Kl.-Ä.
[Musikfr. Wien.
Das Kaiser Franzen-Bild u. das Maien-
Blümchen. Zwey vaterländische Gesänge
von Job. Ant. Susan. Mit Klavier. Salz-
burg 1816 Duyle u. Hacker, qufol. [Hofb.
Wien. Dresden Mus.
Susato, Tylman, ein berühm-
ter Musikdrucker zu Antwerpen,
aus Köln gebürtig, wie er sich
selbst mit Agrippinus bez. Im
Anfange des 16. Jbs. geb., bildete
er sich zum Musiker aus und ist
nach Burbure's archivarischen
Untersuchungen, die Fetis mitteilt,
im Jahre 1529 lustrumentist a/d.
Kapelle der Kathedrale La vierge
zu Antwerpen. 1543 gründete er
eine Musikdruckerei in Antwerpen
und nennt sich „Correcteur & Im-
primeur de musique demeurant
audict Anvers, auspres de la nou-
uelle bource en la rue de douze
Mois.'^ Fetis sagt (unter Tjlman)
er wohnte darauf in seinem eige-
nen Hause, was er „Cromorne"
nannte. 1549 nahm er seinen
Abschied aus obiger Kapelle. Sein
Tod muss im Jahre 1564 erfolgt
sein, denn in diesem Jahre gab
ein Jacob Susato^ Musikdrucker in
Antweq^en, wohnhaft ,,deTant le
nouveau poix, a l'enseigne du
crom Cornet", Lassus' I. Hv. de
' Chans, a 4 pari heraus (s. mein
Lassus-Yerz. S. 31). Susato war
auch Komponist und veröffentlichte
in seiner eigenen Druckerei:
Premier livre des Chanfons a trois par-
ties auipel Tont Contenves Trente Et Vne
Novvelles Chanions conuenables Taut a
la Voix comme aux Instnimentz. Com-
pofees eu Anuers. par Tylmä SuXato.
Correcteur . . . (wie oben mitgeteilt). Lan
i 1544. 3 Stb. kl. qu40. Der Titel des
i Tenors variirt: Chanfsons Deux vn a
j troix parties . . . Eine andere Ausg. im
I gleichen Jahre mit M.XLIIII. (sie?) gez.
I variirt im Titel in Wenigem. 16 BU. mit
31 Chans, [beide Ausg. in B. B. Hofb.
Wien nur eine Ausg. Upsala. br. Mus : T.
Tiers Liure contenant XXX. noimelles
Chansons i\ 2 ou ä, 3 parties, conveuables
tant aux Instrumentz comme ä la voix,
Composees & Imprimees par Tielraan Su-
sato ... s. a. 3 Stb. qulßo. Ist das 3.
Buch der Chansons-Samlg. La Eleur 1552.
[br.Mus: B.
38 Gesänge von niederländisch. Liedern,
Chansons, Canzonetten und geistl. Ge-
sängen, darunter 1 Messe, gab er in
seinen eigenen Samlwk. heraus. Einige
davon erschienen auch vor dem in Saml-
wken. anderer Verleger (Eitner 1).
Au Samlwken. gab er selbständig
heraus (vergi. die ausführlichen Titel
nebst Inhalt in meiner Bibliographie):
1543 f. 1. üv. des chans. a 4 part.
4 Stb. kl. qu4'' wie durchweg. [B.B.
B. M. Hofb. Wien. Brüssel. Upsala.
br. Mus.
1544 f. 2. livr. . . wie vorher. Besitzt
aulser obigen Bibl. noch B. Kgsbg., doch
nur den Altus mid vom 5. — 7. Buche
noch die 5 a u. 6 a vox.
1544 g, 4. liv. (das 3. enth. nur
Kompos. von Crecquillon). — 1544 h, 5.
Hv. ä 5 et 6 part., 5 Stb. — 1545 g, 6.
liv. a 5/6 p. [befindet sich auch noch in
Celle.] — 1545 h, 7. liv. 5/6 v. — 15451,
8. hv. ä 4 p. [in Paris Xat. der Superius.]
— 1545 k, 9. hv. ä 4 p. enth. nur Mau-
chicourt. — 15451, 10. hvre enth. nur
Jannequin. — Bis hierher besitzen das
Werk alle zuerst angezeigten Bibl. Die
B. Kgsbg. nur von hv. 2 ab im Contra-
tenor u. 5./6. vox. CeUe und Paris nur
das eine Buch, wo die Bibl. genannt ist.
1549 k. 11. livre Chans ä 4 p. 4 Stb.
[B.B. B.M. CeUe. B. Kgsbg: Contra-
ten. Hofb. Wien. Upsala. br. Mus.
155Üe. 12. liv. ä 5 p. 5 Stb. [B.B.
Susato.
331
Suter, Hieronymus.
ohne 5 a. B. M. Hofb. Wien. Upsala.
br. Mus. B. Kgsbg: A. 5 a.
1.Ö50 f. 13. liv. ü et 8 p. 6 Stb. [B. B.
ohne 5 a u. 6 a, sonst die vorhergehenden
Bibl.
1555. Le 14. Hure a 4 part. cont. 18
Chans, italiennes. 6 chans. frauc. & 6
Motetz faictz (a ia nouuelle comp, d'aul-
cuns d'Italie) par Rolando di Lassus. S.
meinen Lassus S. 23 unten, [ß. B. B. M.
Celle. Hofb. Wien. Upsala. br. Mus.
1555 q. [s. a.] 26 Chans, a 5 p. 4 Stb.,
die 5 a steht gegenüber. [B. B. in 2 Ausg.
Hofb. Wien. Brüssel 2310. B. Kgsbg: A.
1546 a. Lib. 1. Missanim 5 voc. 5
Stb. [B.B. B. D. Celle. Elbing. B. K.
Upsala f. Ten. br. Mus.
1546 b. Lib. 2. Missar. 4 voc. gez.
mit 1545. 4 Stb.
1546 c. Lib. 3. Missar. 4 voc. 1546.
4 Stb. [Bibl. wie bei Lib. 1., das Buch
im br. Mus. kompl.
1546 d. Lib. 1. Sacrar. Cantion. 5 v.
5 Stb. [B. B. B. D. Elbing. B. M.
Celle. B. Kgsbg. f. A. T. Upsala f. T.
Bologna f. C. T. br. Mus. Brüssel. Mu-
sikfr. Wien. br. Mus. 171 eine hds. Part.
1546 e. Lib. 2. . . 5 voc. 5 Stb. [Bibl.
wie Lib. 1.
1547 b. Lib. 3 ... 4 voc. 4 Stb. [Bibl.
wie Lib. 1.
1547 c. Lib. 4 ... 4 voc. 4 Stb. [Bibl.
wie Lib. 1, ohne Upsala.
Das br. Mus. soll noch ein 5. Buch
besitzen.
1551 c. Het ierste musyck boexken
mit vier partyen ... 28 nieuwe amoreuse
liedekens in onser neder duytscher talen
... 4 Stb. [B. B.
1551 d. Het tvueetste musyck boex-
ken... 27 liedekens ... 4 Stb. [B. B.
Die Gedichte aus beiden Büchern sind
abgedruckt in Tijdschrift 3, 2. Stuk und
über die Musik wird nur referiert.
Das 3. enthält Tänze zu 4 Stirn. 1551.
Ein Teil davon in P. gedr. in M. f. M.
6/7 Beilage S. 89 ff.
Das 4.-7. Buch enthält die Souter
liedekens zu 3 Stirn, von Clemens non
Papa. Ein Xeudnick in P. in Commer's
CoUectio operum musicoram Bd. 11. Sämtl.
7 Bücher in B. B.
Folgende Chanson - Samlg. fehlt in
meiner Bibliographie :
(1552) La Eleur de Chansons et pre-
mier lieure a 4 parties, coutenant XXXI.
nouuelles Chansons, propices a tous In-
strumentz musicaulx, composees — la plus
part — par Maistre 'ihomas Crecquillon &
aultres bons Maisti'es musiciens . . . An-
vers (s. a.) Tielman Susato. 4 Stb. r|ul6''.
Enth. aufser Crecquillon: Clemens non
papa, Joan. Castileti, Nie. Payen, Jacq.
le Eoy u. T. Susato. [br. Mus : Bassus.
— 2. Liures a 4 part. cont. 28 nouv.
Chans, (wie oben ohne Crecquillon). An-
vers, s. a. 4 Stb. qulö". Enth. Jo.
Baston, Jo. Buys. Joan. Castileti, Clemens
n. p., Th. Crecquülon, Jo. Crespel, Fri-
casse. Nie. Gombert, Petit Jan de Latere
u. T. Susato. [br. Mus: B.
— 3. liure ist oben unter Susato's
Kompositionen schon verz., ebenfalls s. a.
— 4. liure La Fleur . . . cont. 26 Chans.
a 4 part. Anvers, s. a. Enth. Benedictus,
Corn. Canis, Jo. Castileti, Clemens u. p.,
Crecquillou, Jo. Crespel, Nie. Gombert,
Jo. de Hollandre, Petrus Millet, Petit Jan
(Latre), Kogier, Jacq. le Rov, Philippe de
Wildre, Adr. Williart. [br.'Mus: B.
— 5. liure La Fleur . . . cont. 26 Chans,
ä 3 part. Anvers 1552. 3 Stb. qu40.
Enth. Josq. Baston, Tho. Crecquillon, Nie.
Gombert, Cl. Jannequin. [Hofb. Wien
kompl. br. Mus: B.
— 6. liure La Fleur . . . cont. 23 Chans,
ä 3 part. Anvers 1552. 3 Stb. qu40.
Enth. Benedictus, Cabülau, Corn. Canis,
Jo. Crespel, Nie. Gombert, Cl. Jannequin,
Goesse Jonckers. [br. Mus: B.
Sämthche Autoren sind unter ihren
Namen nicht nebst dem Samlwk. in Eit-
ner 1 eingetragen, da ich dasselbe zu spät
kennen lernte; da das Samlwk. aber bis
auf Buch 3 und 5 inkomplett ist, so ist
der Verlust nicht so bedeutend.
1553. Lib. 1. Ecclesiasticarum Can-
tionum 4 voc. 4 Stb. 21 Mot. [B. A.
B.B. B.K. Celle. B. M. Upsala. Lü-
beck: Sup. 5 a. br. Mus.
1553 b. c. d. e. f. g. Liber 2 bis 8.
5 voc. je 5 Stb. [Bibl. wie Buch 1. B.
M. nur Buch 1—7.
1554 d. Lib. 9. 5 voc. 5 Stb.
1555 und 1555 a. Lib. 10. 11. je 5
Stb. [Bibl. wie Buch 1 auTser B. M. B.
K. nur noch Buch 10.
1557 a. Lib. 12. 1557 b. Liber 14
(Lib. 13 fehlt) je 5 Stb. [B. A. Lib. 12.
Upsala: Lib. 12 u. 14: fehlt A. Lib. 15
von 1560 enth, nur Lassus.
Sussmauii, John, am 23. Nov.
1599 als Posaunist a/d. Kgl. Kapelle
zu London angestellt (Nagel 1).
Siist, Joh., siehe Soest.
Suter, Hieronymus, Pater und
Konventual im Stifte Pfäfers (Schwz.)
um 1750,
Suter, Job. Kasp.
332
Suttinger.
hinterliefs eine 4stim. Messe und ein
Offertoriuni mit konzertierendem Clarino
(Schubiger 2, 51 ohne Quelle).
Suter, Johann Kaspar, bez. sich
1663 als Kautor E. D. I. m Schaff-
hausen und gab heraus:
Johann Krüger, Dir. Mus. in Berlin,
Königl. Harff des bimliscben Sänger
Füisten Davids. Nach Lobwasseriscber
Eeimart, mit 4 Vocal und pro comple-
mento 3. Instrumenialstimmen nebenst
dem General-Bass auffgesetzet von Johann
Krüger in Berlin, denen auch viel auss-
erlesene schöne . . . Gesänge der welt-
berümtesten Teutsch, Italienischen und
französischen Sängermeistem beigefüget
(Schaffhausen ediert von Suter) 1663.
8". 4 Teile. [B. Wagen er. br. Mus.
Der 3. Teil bat den Titel: Geistliche
Seelenmusik . . . colligirt u. geziehret von
Balth. Musculo. Zum Dnxck befördert von
Sutern. 1662.
Der 4. Teil enth: Musikalisches Lust-
Gärtlein.
Der 1. Teil enth. die l.öO Ps. Der
2. Teil 51 Lieder. Der 3te 23 und der
4te 29 Lieder.
Schon im Jahre 1656 gab er Job. Frz.
Loredaus unglückselige Liebe heraus, an
deren Ende sich ein 2stim. Lied befindet.
Schaff hausen 1656 Suter. kl. 8". 103 S.
[B. Wagener.
Auch als Verleger erscheint er, siehe
z. B. bei DietboM.
Sutor (Suttor), Augustin, um
1753 Tenorist a/d. Hofkapelle in
München mit 152 Gld. Gehalt;
1765 wird er als Tenorist zum
Choral bez., hatte 200 Gld. Gehalt.
Starb vor April 1771 (Kreisarchiv).
Ein Siittor, ohne Vornamen ist eben-
falls Tenorist daselbst und wird 1777 mit
199 Gld. 30 Kreuzer pensioniert.
Sutter, Aitgustin Prosper, kuif. Cijlle-
giat Stifts-Kantor, Senior uud Jubilaeus,
auch Hofchoralist zu München, starb am
15. Sept. 1795, 81 Jahr alt (Totenreg. der
Frauenkirche).
Sutor, Johann Lorenz, Orga-
nist in Tittmoning (Oberbaiern)
nach folgendem Druckwerke:
flymni (35) . . . a Canto vel Ten. solo,
2 V. et Org. 1731. Ms., nur 2 V. vor-
handen in B. M.
Sutor, Wilhelm, geb. um 1774
zu Edelstetten in Baiern, gest.
7. Sept. 1829 zu Linden bei Han-
nover, 54 Jahr alt. Bildete sich
unter Yalesi zum Sänger aus, be-
trieb aber aufserdem die Musik in
allen Fächern, als Komponist, Violi-
nist, Pianist, trat als Sänger in die
Dienste des Fürstbischofs in Eich-
staett (Baiern), kam 1800 als
Chordirektor an die Oper in Stutt-
gart wurde 1801 Konzertmeister,
ging als Orchesterdirektor nach
Hannover und dirigierte am 7. Sept.
1815 zum ersten Male; am 2. Jan.
1818 wurde er mit 1000 Thlr. Ge-
halt und 400 Thlr. Pension zum
erstenKapellmeister ernannt. Aufser
den zwei unten verz. Opern kamen
in Hannover noch zur Aufführung
„Der Tod AbeFs", ein Oratorium,
die Musik zu ,,Macbeth" und zum
Drama „Die Waise aus Genf'\ eine
Scene zu „Theseus", die Kantate
„Die Zwillingskronen" u. die Oper
„Das Tagebuch" (Dr. Fischer's Mu-
sik in Hannover, Auszg. in M. f.
M. 35, 100). Nachweisbar sind:
Vierstimmige Gesänge (f. Männerst.).
Hannover, Bachmann. 4 Stb. [B. B.
Ohne Vornamen:
Pauline, Singspiel in 2 Aufz. Ms. P.
[München Oper. Darmst.
Ä.pollo's Wettgesang, komische Oper.
[Dresden Oper. Darmst.
6 Canzonette f. 1 Singstimme u. Klav.
(Nr. 1 Pur vi riveggo) Lpz., Kühnel.
[Musikfr. Wien.
Der Fremdling von Mathisson für 1
Singstim. mit Klav. Lpz., Kühnel. [ib.
Sittard verz. ihn nicht, dagegen einen
Johann Oottfried Sidor^ der 1610 als
Bassist ad. Hofkapelle in Stuttgart ange-
stellt war.
Suttermann, Mathias, Instru-
raentist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 30, sp. mit 40 Gld. monatl.
vom 1. Apr. 1637 — 1668 (Koch. 1).
Suttinger, M . . ., Rektor an der
Schule zu Lübben, schrieb
Ueber die in der Lausitz bey den ge-
lehrten Schulen gewöhnlichen Singechöre.
Aufgenommen in den 1. Bd. 1. Stück des
neuen Magazins f. Schullehrer von G. A,
Sutton.
333
Sweelinck, Dir!
Euperti und H. Schlichtiiorst, Göttingen
1792. Vergl. auch im Gerber 2 deu
Artikel Stemler.
Suttou, John, kommt
im Ms. der Bibl. des Eton College mit
einem Salve regiua, 7 voc. vor. Barcl.
Squire in seiuer Beschreibung des Ms.
p. 9 glaubt, dass daninter der Magister
artium des Magdaleu-Collegiums, der am
29. Juli 1477 zum Mitgiiede gewählt wurde,
gemeint sei.
Suze, de la, siehe La Suze.
Svagliere, siehe Coriielio . . .
Sveclbom , P . . . E . . . , ein
schwedischer Musiker, Lebenszeit
unbekannt, gab heraus:
Runesvärdet förslag tili svensk national-
säng ... af . . . Stockholm. 2 Bll. Lieder
mit Klav. od. Guit. [Karlsruhe.
Swaaii, Jasi)er, Organist vom
31. Jan. 1703 bis 29. Jan. 1717
an der F. Z. Kapel zu Amsterdam
(Tijdschrift 1, 46).
Swaeii, Griiillaume de, ein
Niederländer des 17. Jhs., dessen
Lebenslauf mir unbekannt ist. Er
zeichnet sich nur mit O. D. S.
Sein ,, singender Zwaan" erschien zu-
erst im Jahre 1654. kl. 8". Dem einzig
bekannten Exempl. in B. Amsterdam fehlt
das Titelbl. Eine Beschreibung in Bouwst.
2. 204. Tijdschrift 3, 179. 4, 135. Snel-
laert: Onde en nieuwe liedjes, Gent 1864,
bl. XXXIII, beschreibt die Ausg. von
1759. Es sind katholische geistl. Lieder
mit Melodien. Eine Ausgabe veu 1728
ist betitelt:
Den I singende ] zwaan, | dat is den lof-
zang der | Heyligen. | die als singende
zwaanen, de dood | blygeestig hebben out-
fangen. I Gemaekt door G. D. S. | Op nieuw
overgezien . . . Leyden 1728 Fraus de
Does. Dedic. von 1654. [Amst.
In der Bibl. zu Leyden, van Letter-
kunde, ein Ms., 2 Teile in 4": Cantiones
sub elevatione en Vooysen uyt den Smgen-
den Swaen en Paradijs, overgeset op den
Cantus sleutel door niijn, V. B. Sneeti.
1740. Der andere Teil: Vooysen uyt den
Singenden Swaan, Paradijs en Enige
Nieuwe Misse, gr. 4*^.
Der singende Schwan erschien dann :
De zingende Zwaan of Vervolg op de
Overtoomsche Markt -Schipper, vercierd
met de alderzoetste Voyzen, die keden-
daags gebruykelijk zijn. Noyt voor dezeu
zo gedrukt. Amst., Joan Kanoewet 1759.
kl. 80.
Ferner: Soet-stemende Zwaane van
"Waterland van H. Soeteboom. Saendam
1658. 120 (Bouwst. 2, 204—7).
Von einem Reg. . . de Swaen zeigt
schon Walter, sowie ein alter Auktions-
katalog an:
6 Sonate a 3: 2 V. e Vcl. col B. per
l'org. Amst., Roger.
Swaii, Timothy, ein amerika-
nischer Komponist, von dem das
brit. Museum besitzt:
New England Harmony. Cont. a variety
of Psalm tunes in 3 and 4 pts. Nort-
hampton, Massa. 1801. qu40.
8 wart, Willem, ein Nieder-
länder, von dem das brit. Museum
besitzt:
Den Lust-Hof der nieuwe musycke,
met aller welrieckende bloemen verciert
... in 4 en 5 part. Amst. 1603, qu40,
nui" Superius vorhanden.
Swarte, siehe Swcrt.
Swartz, Stefanus, s. Schwartz.
Swayiie, William, siehe Da-
man's The former booke of music
1591. [br. Mus.
Sweelinck, Dirk, ältester Sohn
des Jan Pieter 8w., ist am 26. Mai
1591 zu Amsterdam getauft, wurde
1621 der Nachfolger seines Vaters
als Organist an der alten Kirche
zu Amsterdam und starb 1652,
begraben am 20. Sept. Er unter-
zeichnet sich auch mit Dirck Jans-
sen Sweelinck (Biographie in der
VI. Ausg. der Vereenig. Noord-
Neederl. Musikgesch. p. 3L 33,
dort auch die Genealogie der Fa-
milie Sweelinck).
Er gab das vielfach aufgelegte „Li vre
septienie des Chansons vnlgaires. Dat
is, Het zevende Boek van de gemeene
Zang-stukken, met 4 Stemmen. Verbetert,
en vermeerdert met verscheyde stukken
. . . door D. J. Zweeling, ürgelist van
d'Oude Kork in Amsterdam . . Amst. s. a.
P. Matthysz^- heraus. [Brüssel 9770 ciu4"
nur B.
Darin von Dirk Nr. 52: Maek vreught
nu over al — und Soo droegh Ivleopatra
in sclioouheid, Nr. 22. Siehe das Reg.
in M. f. M. 23, 23 ff.
Sweelinck, Jan Piet.
334
Sweelinck, Jan Piet.
Sweelinck (Swelingh), Jan Pie-
terszoou, geb. im April 1562 zu
Amsterdam, gest. 16. Okt. 1621
ebd. Die früheren Annahmen des
Geburtsdatums und der Geburts-
stadt sind durch aufgefundene
Dokumente widerlegt. Seine Aus-
bildung genoss S. in Venedig, ob
bei Zarliuo, Gabrieli, oder gar
nach anderen bei Rore (der aber
schon 1565 gestorben war, also
gar nicht in Betraciit kommen
kann) ist unentschieden, selbst die
spätere Ausarbeitung der Zarlino-
schen Musiktheorie kann hierfür
nicht als entscheidend gelten. Er
kam als vortrefflicher Orgelspieler
und gut geschulter Komponist in
seine Heimatstadt zurück und er-
hielt wohl bald darauf eine Orga-
nistenstelle. Nachweislich wird er
in den Rechnungen erst im Jahre
1581 als Organist an der alten
Kirche aufgeführt, doch nicht als
Nachfolger seines Vaters, der schon
1573 gestorben war, sondern nach-
dem schon zwei bis drei andere
Organisten die Stelle bekleidet
hatten. Nach archivarischen Nach-
richten starb der letzte Organist
vor S., ein Mr. Baement, schon
1577 und ist es kaum anzunehmen,
dass man einem 15 jährigen Jüng-
linge die Stelle anvertraut haben
wird, trotzdem er wohl auf Kosten
der Stadt die Ausbildung in Ve-
nedig erhalten hat und man daher
auf sein ferneres Fortkommen ein
wachsames Auge richtete. Sein
Gehalt betrug 1581 nicht mehr
als 100 Gld. jährlich. 1586 stieg
er bis zu 200 Gld. 1590 schon
300 Gld. und freie Wohnung. Im
Mai desselben Jahres trat er in
den Stand der Ehe mit ,,Claesken
Dirksdochter van Medemblik" und
zeugte mit ihr 7 Kinder. S. ge-
noss als Orgelvirtuose einen "Welt-
ruf und Schüler aus allen Ländern
strömten ihm zu; seine Mitbürger
aber feierten ihn in seltener
Weise; doch nicht dies Verdienst
hat ihn der Nachwelt wert ge-
macht, sondern seine Leistungen
als Orgel- überhaupt als Instru-
mentalkomponist. Er ist der Be-
freier des Instrumentalsatzes vom
Gesangssatze, ihm gebürt das Ver-
dienst erkannt und ausgeführt zu
haben, dass der Instrumentalsatz
sich nur auf einem oder mehreren
Themata kontrapunktisch aufbauen
kann. Er ist der Erfinder des
doppelten und dreifachen Kontra-
punkts, auf dem sich die Fuge,
der Grundstein des Instrumental-
baues, entwickeln konnte. Doch
nicht nur darin war er der Weg-
bahner, sondern er pflegte auch
nach englischem Vorbilde die
Variation und gerade diese letz-
tere Form hat zur schnellen Ent-
wickelung des Instrumentalsatzes
wesentlich beigetragen, weil sie,
wie keine andere Form, das Be-
wufstsein eines gegebenen Themas
handgreiflich vor Augen führt.
Der Gesangssatz reiht Motiv an
Motiv, Melodie an Melodie, der
Instrumentalsatz dagegen muss sich
aus einem Motive heraus ent-
wickeln und dies erkannt und mit
Geschick durchgeführt und auf
seine Schüler übertragen zu haben,
das ist das unsterbliche Verdienst
Sweelinck's. Sweelinck schuf z. B.
eine Fantasia ä 4 mit drei Sub-
jekten,*) die er in der mannig-
fachsten Weise mit einander kontra-
punktieren lässt, sie in der Eng-
führung, in der Verkürzung, Ver-
längerung als Trippelfuge behandelt
und dabei keine trockene Ver-
standesarbeit erzeugt, sondern in
*) Neue Ausg. von Eitaer: Sw. Orgel-
stücke, Berl., Simrock, S. 20.
Sweelinck, Jan Piet.
335
Sweelinck, Jan Piet.
genialer Weise "wie spielend die
kunstvolle Arbeit seiner lebhaft
angeregten Fantasie als Grundlage
dienen lässt. Allerdings darf man
an sie nicht den j\lafsstab einer
Bach 'sehen Fuge anlegen, denn es
fehlt ihr hauptsächlich die Ab-
wechslung, die Bach durch die
Zwischensätze zu erzielen wusste.
Sw. reiht seine Themata so eng
aneinander, dass man trotz der
Verschiedenartigkeit in der Be-
handlung sich nach dem Abschlüsse
sehnt, den er aber schwer finden
kann, so vertieft ist er in das
kontrapuuktierende Spiel seiner
Stimmen. Seine Schüler haben
daher auch mehr zur Form der
Variation gegriffen und Scheidt ist
den anderen mit grofsem Geschick
vorangegangen. (Biogr. u. Bibl. in
Nr. 6 der Ausg. der 8 sechst. Ps.
von Tiedeman, Maatschappij tot
bevordg, der Toonk. Amstr. 1876.
— Bouwst. 1, 36. 2, 142 mit noch
manchen Irrtümern. — In Viertelj.
siehe Generalreg. — In M. f. M.
siehe die 2 zehnjährig. Keg. —
Nagel 3, 80. 149 über die Varia-
tion. — In Tijdschrift 1895, 5. Deel,
I S. 1—12. 40 ff. Ebendort 1, 265.
■ — Weitzmann's Gesch. der Kla-
viermusik, 3. Aufl. von Seiffert 1,
75). Von seinen Arbeiten sind
bisher bekannt:
1. Cantiones sacrae cum basso continuo
ad Organum 5 voc. Antv., PhaJesius.
1619. 6 Stb. in 4». 37 Nrn. Dedic.
vom Dracker. [B. B: C. A. T. ß. V.
Paris Nat. kompl. mit Bc. Amsterd. in
Partiturkopie.
2. Premier livre des Pseaumes de
David mis en musique a 4 — 7 p. . . cont.
50 Ps. 2. edit. Haerlem , Horenbeeck,
par Kranepoel 1624. Dedic. von Horen-
beeck. 7 Stb. A^. [Amst. : Tenor, br.
Mus. kompl. von 1604.
3. Livre second des Ps. 4—8 p., cont.
30 Ps. Amst, Barentsen 1613. 7 Stb.
4". [Amst. : Ten. br. Mus. kompl.
4. Liv. 3. des Ps. 4—8 p., cont. 30 Ps.
ib. 1614. [Amst: Ten. br. Mus. 8 Stb.
Paris Genev.
5. Liv. 4. et conclusionnal des Ps. 4
bis 8 p., cont. 43 Ps. Haerlem, Horen-
beeck, par Kranepoel. 1621. [Amst: T.
Davon eine deutsche Ausgabe in Aus-
wahl:
6. Jan Peter Sw . . . Sechsstimmige Psal-
men aufs dem 1. vnd anderen Theil seiner
aufsgegangenen Frantzösischen Psalmen . . .
Berlin, Runge. 1616. | Dedic. von Marti-
nus Martinius aa Marggrai von Branden-
burgk. I 6 Stb. in 4». 30 Nrn. [B.B.
Wolfenb. B. Gr: Alt B. K: B. und 5 a.
B. M. fehlt 5 a. Stuttgart.
7. J. P. Sw . . . Vier-Stimmige Psalmen,
Aufs den 1., Andern vnd 3. Theil.. . mit
Lobwasserischen Texten ... ib. In Ver-
legung Mart. Guthen. 1618. | Von dem-
selben herausgegeben. | 4 Stb. in 4P. 21
Nrn. [B.L. B.Hbg: Alt. B.E: B. B.
Kgsbg: T.
8. Rimes Frangoises et ItaUennes mises
en musifjue ä 2 et ä 3 p., auec une chan-
sou a 4 par . . . Leyden. Plantinienne de
Raphelengius. 1612. 3 Stb. in 4", 28 Nrn.
[B. Becker in Lancy, eine Kopie in Am&i.
Paris Genev.
9. Chansons ä eine parties. An versa.
[Kopenhagen: Ten.
Gelegenheitsgesänge :
10. Canticum uuptiale in honorem . . .
Jacobi Praetorü et Margar. a Campis . . .
5 V. Hbg., Ohr. 1608 (Sponse musarum).
[B. Hbg. nur Tenor. 2 BU. in 4«.
11. Canticum in honorem . . . Joh. Sto-
boei et Davidis Mölleri reücta vidua, 8 v,
1617, 10. Julii (s. 1. .,Diligam te Due".)
8 Stbll. in ciu40. [B. Kgsbg.
12. Joh. P. Sweeliugii musici Bata-
vorum longe clarissimi Melos, fauste quon-
dam thalamo lectissimi conjugum Paris
dicatum : Nunc vero . . . studio & cuia
Joh. Stobaei. Gedani, G. Rhetius. 1638.
5 Stb. in qu4'' (Felix auspiciis in 2 part.)
[B. Kgsbg.
Der Verein zur Beförderung der Ton-
kunst in Amsterdam besitzt die Werke
1. 6. 7. 8. 11. 12 in hds. Partitur, spar-
tiert von Eitner.
In alten Samlwk. 6 Gesge (Eitner 1).
Ferner in Phalese's Ghirlauda 1601 drei
6stim. Madrig.
Beati qui soli Deo in Liv. 7 seines
Sohnes Dirk, Amst. bei Matthysz.
InGastoldi'sItaliaansche Balletten, Amst.
1657 ein Canon „Vanitas vanitatum" ä 4.
In B. B. Ms. theor. i". 62 Composition
Regehl Herrn M . . . 129 BU. qu4''. Ge-
hörte 1651 einem Burchardus Gramman.
Sweelinck, Jan Piet.
136
Swieten.
Mss. B. B. 191 Orgelbuch c. 1624.
Bl. 10 Allemande. Bl. 26 b Da pacem.
Bl. 74 b Fantasia.
Graue Kloster zu Berlin, fol. 32 BlI.
Sainlg. von 3 Fantasien, 5 Toccaten, 6
6 Yar. u. 4 Var. halb von Swl. u. halb
V. Scheidt. Zum Teil im Neudruck herausg.
von Eitner in Berl. bei Sbnrock 1870.
gr. 8".
Dr. Müller in Freienwalde und Prof.
R. Wagener in Marburg besitzen: Toccata.
Fantasia Chromat. — Mein junges Leben,
Yar. — Galliard dolorosa für Orgel.
B. Hbg. Musicae artis praecepta:
1. Ter eeren des Henderick Scheyt-
mann.
2. Regulen der Composition.
3. Composition Regeln.
4. Lehren und Unterrichtung von der
Composition.
5. Erster und ander Theil sehr nöthiger
und nützlicher Lehren von der
Composition. Kopirt von Joh. A.
Reincken 1670.
Die B. in Ämst. besitzt eine Kopie aus
letzteren Mss. und in M. f. M. 3, 133
Auszüge aus den Beisp. der 8 resp.
12 Tom.
In der Universit.-Bibl. zu Padua im
Ms. 6 Orgelpiecen nebst einigen von H.
Leo, Jakob Hassler und Chrstn. Erbach
(Tijdschrift 6, 170).
Im Yirginal Book, Fitzwilliam Museum
zu Cambridge befinden sich 4 Kompo-
sitionen von S., Kopie in Amst. — In
London erscheint seit 1896 eine neue
Ausg. des ganzen Ms. von Squire und
Maitland.
In neuen Ausg. erschienenen, siehe
Eitner 2. Ferner in den Ausgaben des
Niederl. Yereins f. Musikgesch. Nr. 12:
6 vierst. Psalmen aus 1618. In Nr. 15
derselben Ausg. eine Hodie, hodie Chri-
stus natus est 5 v. 1618 ebendaher. —
In Tijdschrift 2, 202 der Kanon : Miserere
mei 4 voc. aufgelöst. In Tijdschrift 4,
3. Stuk ein 3stim. Satz in P. „Das Ge-
bet des Herren", S. 166. Eine Fantasie
ä 4 aus Ms. 191 B. B. fol. 74 in Yiertelj.
7, 241. — Der 150. Psalm zu 6 Stim.
Lpz., Br. & H. Die Amsterdamer Gesell-
schaft giebt seit 1896 eine Gesamtausg.
von S."s Werken in 12 Bd. heraus, unter
der Redaktion von Max Seiffert.
Sweelinck, Pieter, der Vater
Jan Pieters, Organist an der alten
Kirche in Amsterdam, wurde am
8. Juni 1573 begraben (s. Swee-
linck, J. P.).
Sweers, Jeronimns, um 1.582
Organist zu Aelburg in Dänemark
(Bouwst. 2, 175).
': Sweertius, Fraiiciscus, ein ge-
lehrter Kaufmann zu Antwerpen,
i geb. daselbst 1567, gest. 1629,
gab heraus:
Athenae belgicae , sive nomenclator
infer., germ., scriptorum, qui disciplinas
philologicas, phUosophicas, theologicas . . .
et musicas illustrajimt. Accessit ejusdem
Auctoris succinta XYII inferioris Ger-
maniae Provinc, nee non praecipuarum
orbis bibliothecar. ex Academiamm lucu-
lenta descriptio. Antwerp 1628 apud Gu-
lielmum a Tuugris. kl. fol. 708 S. [B. B.
Bologna und auf den meisten gröJ^eren
öffentl. Bibl. vorhanden.
Er gab auch 1664 Hieron. Magii de
tintinnabuUs in neuer Ausgabe heraus
(s. Magius).
Sweerts , CorneUs, siehe Nie.
Ferdin. Le Grrand.
Swert (S warte), Willem yan,
geb. zu Amheim, wohnte um
1602 ff. in Amsterdam und erwarb
ein Privileg um geistliche Lieder
zu drucken und sie gegen Nach-
druck zu schützen, 1607 ein
anderes auf 50 Psalmen und 1615
eins für Instrumeatalpiecen. 1604
erhielt er von der Regierung der
Generalstaateu Xiederlauds für ein
Musikbuch 25 Pfd. als Verehrung
(Bouwst. 1, 47. 2, 213. Tijd-
schrift 2, 351).
Swieten, (rotttried, Freiherr
Tan, geb. 1734 in Leyden, gest.
29. März 1803 zu Wien, der Sohn
des Leibarztes der Kaiserin Maria
Theresia (seit 1745 in Wien
lebend). Joseph II. ernannte den
Sohn zum Gesandten am Berliner
Hofe, von wo er 1778 als Prae-
fekt der Hofbibliothek und Präses
der StudienhofkommissioD nach
Wien berufen wurde. Er war ein
leidenschaftlicher Musikliebhaber,
der mit Ernst füi' die Kunst ein-
trat und auch selbst als Kompo-
nist öffentlich auftrat. In seinem
SwiUart.
337
Sylvius.
Hause wurde viel musiciert, doch
mussten die Musiker mit der
Ehre veilieb nehmen. Mozart hat
soviel für seine Musikabende ge-
than, doch ein Helfer in der Not
war Herr van Swieten nicht. Er
liefs Mozart unbeachtet von der
.\.rmenkommission begraben.
1781 wurde in den Augarten-Konzerten
eine Sinfonie von ihm aufgeführt (Hans-
lick 47. 71). Nur eine Ouvertüre zur
Oper Cararara f. kl. Orch. Ms. in Stb. ist
in der Bibi. der Musikfr. in Wien zu
finden und in Schwerin F. eine Sinfonie
iü Es ä 2 V. 2 Ob. 2 Corni, Va. e ß.
ils. Stb.
Swillart, Carolus, s. Souliaert.
Swinclells , James , bekannt
durch
A new set of original Psalm and Hymn
tuues, to which are addet a few set
pieoes. London c. 1805. qu4". [br. Mus.
Swoboda, Thomas, Organist
und Musikdirektor an der Stadt-
kirche zu Pilgi'am in Bölimen, wo
er am 17. Mai 1727 gest. ist.
Dlabacz führt ihn als Komponist von
Messen, Offertorien und Arien an; aufser-
dem verz. er noch 6 andere Swoboda als
Musiker, die wenig oder keine Bedeutung
irgend welcher Art erreicht haben.
Ein Oeorg Sivoboda war von 1723 bis
1734 Hornist an der Mannheimer Hof-
kapeUe (Fr. Walter 370).
Sycller, Mayster Hans.
Im Ms. 18810, 5 Stb. von c. 1530,
ein deutsches Liederbuch der Hofb. Wien,
enthält fol. 15 b „Wes ich mich leyd'-,
4 voc. Der Katalog von Mantuani schreibt
Sygler.
SyclOTT, ... ein Engländer (?),
wurde 1736 in Potsdam bei Berlin
an der Musikschule des Knaben-
Waisenhauses angestellt. 1742 be-
rief ihn König Friedrich H. an
die Hofkapelle in Potsdam mit
400 Thlr. Gehalt (Schneider H. 44.
Bitter 1, 26).
Sydow, Samuel Peter, wird
am 10. Juni 1679 zum kurf. Kam-
mermusikus und gleichzeitig als
Direktor der Hofkapelle zu Berlin
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
angestellt. 1689 bestätigt ihn
König Friedrich L, 1701 bezieht
er 400 Thlr. Gehalt (Schneider
47. 52).
Sj^ertiis, Paulus, siehe Siefert.
Sygler, siehe Sydler.
Sylva, Manoel, siehe Xunes.
Sylva, Andreas de, siehe Silva.
Sylya, Ayres Antonio da, siehe
Silva.
Sylvaiider, B . . . Gr . . ., bekannt
durch
Sylvanders Gebett und geistlich -ge-
meinte Feld- oder Hirten -lied, so theüs
über gantz neu notirte: theils gar alt be-
kante Melodien: Auff die vier Zeitten defs
Jahrs gesetzt: Und von ihm selbst com-
ponirt. Nebst Erzählung einer seiner
Lebens -Begebenheit (1670). 1 vol. 12»
von 6V2 ßg- 41 Lieder, 20 mit Melod.
Lebensbeschrbg. 58 S., datiert Milhlbergs-
Au den 26. Aug. 1670. [B. Br.
Sylyani (Clari). _
Auf der Dombibl. in Regensburg be-
finden sich 28 Hymni und Vesper. 4 voc.
c. org. Ms. P.
SylTaiii, Tan, Schüler Mozart's,
bekannt durch:
Six grands Duos p. 2 Y. Liv. 1. 2.
oe. 1. Lyon, Chan et. Paris, Magasin de
Cherubini, Mehul, Kreutzer etc. 2 Stb.
[B. Wagener. B. Lpz.
SylTanus, Andrea, s. SÜTaiins.
SylTanus, Earinus.
Die Stadtbibl. zu Hamburg besitzt von
ihm: Index operum musicalium, quae Bo-
noniae impressae, venduutur apud . . . s. a.
SylTanus, Melchior, Pastor zu
Sonuenburg (Brandenburg). Gab
heraus :
Hertzliches Valet- Gespräch .. der ..
Frawen . . des . . Herrn Matthiae Hoff-
mans . . Carmine »Sc threnodia musicä ex-
primiret Von . . . Berlin 1635 Runge.
6 Stb. ä 4 S. in 4«. Wie der Hü-sch
schi-eyet. [B. Br.
SylTanus, Menalca, siehe J. H.
Schein.
SylTestris, siehe Floriclo.
SylTius. Die Zwickauer Bibl.
besitzt unter diesem Namen:
Schäfergedicht und Schützengeschicht
in dem Begnesischem Erlenthal, behandelt
22
Sylvius, Michael.
338
Syringus.
und besungen von Sylvius in Gesellschafft
und Besprechung seiner Waidgünossen.
Nürnberg 1658 W. Endter der Aeltere.
12 Bll. 4", aus einem gröfseren Werke,
pag. 7—27. Enth. f. Sopr. u. B. 2 Lie-
der mit vollst. Gedichten.
SyMus, Michael. Die bischöfl.
Proske'sche BibJ. besitzt von ihm
Lib. .3 et 4. Modulationes 4 et 5 voc.
von 1600. Näheres mir unbekannt.
Tertius Liber Modulomm, 4 et 5 vocum
(quos vulgus Motteta vocant) ä quibusuis
celeberrimis authoribus excerptus. Typis
Michaelis Syluij. qul6'^ Enth. Clemens
n. p., Crequillon, Gose, Goudimel u. Phinot.
Die ersten 6 Mot. sind gleich dem Samlwk.
von Bosco: 4. lib. Modulorum 1555. [br.
Mus: B. Proske"?
Quartus Liber Modulorum (wie vorher)
s. a. Enth. Clemens n. p., Crequillon,
G. Domale (üoumale) u. MaiUard. [br.
Mus: B. Proske?
Symardus, siehe Simmardus.
Symmes, Tliomas, geb. 1678,
gest. 1725. Ein Engländer (Brown),
gab heraus:
Utile dulci; or a joco-serious dialogue
concerning regulär singing. Boston 1723.
120. [Glasgow.
Syinmes, William,
in Bibl. Oxford Ch. Ch. 2 Anthems ä
5 et 6 im Ms.
Symoii (Simon), Maitre, war
um 1303 Vertreter der Ministreis
zu Ypres und hatte daselbst eine
Musikschule (eine ähnliche Ein-
richtung wie in späterer Zeit in
Landstädten die Stadtmusici). Siehe
Archiv zu Ypres.
Symoii (Simond, Symond), An-
thony, Posaunist an der Kgl. Ka-
pelle in London, gez. 1538. 1540.
1547 (Nagel 1).
Symon (Simon), P . . ., ein fran-
zösischer Komponist aus der ersten
Hälfte des 16. Jhs.,
der in iSamlwken. Attaingnant's mit
25 Chansons vertreten ist. Im Neudruck,
Pubhkation Jahrg. 27, 1899 die Chanson:
Jay dung-coste, 4 voix. Siehe den fol-
genden Artikel.
Symon, Pelles^ryne, Posaunist
an der Kgl. Kapelle in London,
gez. 1526. 1538. 1547 (Nagel 1).
Ob dies der Komponist der 25
Chansons im Attaingnant 1546 h
bis 1549 s ist, lässt sich vorläufig
nicht entscheiden. Lassus und
Scandellus waren auch ursprüng-
lich Blechbläser.
Symonds, Henry, seit 1716
Mitglied der Kgl. Hofkapelle in
London, Organist an St. Martin's,
Ludgate und an der Kirche von
St. John; starb 1730. Er war ein
tüchtiger Klavierspieler und gab
heraus :
Six Sets of Lessons for the harpsich.
composed by . . . [Cambridge FW. iu 362.
Der Kat. S. 240 setzt noch in Klammer
(William Smith, at Corelli's Head).
(Biogr. nach Hawkins 5, 181 u. Brown.
Viertelj. 8, 516.)
Symphonie, siehe Sinfonie.
Sympson, siehe Simpson.
Synopsis, siehe A. B.
Syntz, Jakoh, nennt sich 1610
einen ,,Candidat juris".
In B. Darmstadt 2905: „Cantio Hiobis
quam a se numeris harraonicis 5 voc.
Ich weifs dass mein Erlöser lebt," in
5 Stb. „modulatam Philippe Lantgravio
Hassiae".
Syrena, Galeatius, siehe Sirena.
Syringns, Jacobns, aus Rotten-
burg (?), „Musicus et ducalis Judicii
Zellae Procurator" (Titel). Ist be-
kannt durch die Drucke:
Cantiones poeuitentiales. Clmstliche
newe teutsche Gesänge der schönen geistl.
vnd tröstl. sieben Buspsalmen . . . auff
Mutetische art . . . gesatzt . . . Ullsen
1582 Mich. Kröuer (nm- auf dem T.).
5 Stb. qu40. 7 Ps. zu 5 Stirn. Titel u.
Eeg. in M. f. M. 16, 126. [B. E. Lübeck:
A. T.
Te Deum laudaraus, Canticum Sanct.
Ambrosü et Augustini, singuiari studio
5 voc. compositum per ... Ib. 5 Stb.
qu4", angebunden an das erste Werk, wie
die folgenden. [B. K.
Te Deum laudamus. Der herrliche
vnd schöne Lobgesang das Te d. 1. Teutsch
gantz vnd alle Vers besonder mit oder
ohne Orgel oder sonsten auff ein oder
zwey Chor nach gefallen mit 5 Stim.
gantz lustig zu singen . . . Gedr. zu
Ulssen 1583 bey Mich. Kröner. 5 Stb.
SjTmen.
339
Szarth.
qu4<'. 7 BIl. Vorrede, 13 S. Noten.
[B. K. Lübeck: A. T.
Epitlicolamia in hon. sacri conjugü El.
et Gen. D. D. Fr. Comitis ab Hohenlohe
... 5 voc. compos. . . Ib. 5 Stb. qu-i".
[B. Kassel.
In Ms. 132 I Nr. 114 in B. il. eine
Missa 8 voc.
Syrmeii, siehe Sirmeii.
Szadek, Tomasz, Kaplan-Sänger
und Präbendar am Kollegium der
Eorautisten am Dome zu Krakau
um 1570.
Das Domarchiv ebd. besitzt in alten
Chorbüchern 2 Messen von ihm, mit den
Jahreszahlen 1578 und 1580 gezeichnet.
Eine derselben „in melodiam motetti,
Pisneme''. von 1578 zu 4 Stim., druckt
SurczynsM in seinen Monumenta mus.
Lfg. 1 ab. Sie gehört zu den besten
Kunsterzeugnissen der Zeit.
Szalay, . . .
im Samlwk. Künstlerverein, Yariat.
über ein Thema von Diabelli f. Pfte. mit
Variationen.
Szamotiilski(SamotuIiusus,Scha-
motulinus), Wazlaw (Wenzeslaus),
geb. 1530 in Samter (Szamotuly
auf polnisch) im Posenschen, gest.
1572 oder 73 zu Krakau. Be-
suchte das Lubranskische Stift in
Posen, studierte in Krakau Philo-
sophie und erwarb sich den Ma-
gister- und Doctortitel, widmete
sich der Kechtswissenschaft und
Mathematik, besonders aber der
Musik und war ein sehr frucht-
barer Komponist. König Sigismund
August von Polen ernannte ihn
zum Hofmusikdirektor.
Sowinski führt einige Melodien an, die
von ihm herrühren und in den polnischen
Cantiouale nur die Buchstaben V. S.
tragen. In Sammelwerken des 16. Jhs.
finden sich 2 Motetten zu 4 Stim. (Eitner.
Bibliogr.), davon „Ego sum pastor" in
Partitur neu herausgeg. von Surczynski
in Monumenta mus. Posen 1887 Lfg. 2,
p. 14. Im Warschauer Echo 1881 Nr. 19
eine Biogr. von Polinski mit Beifügung
von 3 Melodien. Aufserdem siehe So-
■winski u. Haberl, Jahrbuch 1890, 69. —
Man kennt von ihm unter Wenceslaiis
SamotulinKS :
. . . Quatuor parium vocum Lamen-
tationes Hieremiae Prophetae, tempore
Quadragesimali in templis cantari solitae,
namens musicis reddittae, quibus ad-
juüctae sunt exclamationes passionum.
Tristium Tora. 1. Craco\iae 1553 Laza-
rus Andrea. 4 Stb. qu4''. Dedic. obigem
Könige. [B. M: T.
2 Motetten im Samlwk. (Eitner 1 unter
Schamotulinus). — Im Ms : Ego sum pastor
bonus 4 voc. in B. Br. in Ms. 2. 5. 10
und in B. Proske Ms. 852, 7.
Szarth, . . . ein Komponist des
18. Jhs., von dem das Conserva-
toire zu Brüssel besitzt:
Trio in G. für Fl. V. u. B. Ms. Stb.
— Sonate f. Fl. u. Clav. Ms. Stb. Auch
in Schwerin F. ein Trio in G. in gleicher
Besetzung. Ms. Stb. In B. Darmst : 1 Trio
f. 2 Fl. trav. u. Klav. u. 2 Trios f. 2 V.
u. B. ün Ms. Stb.
Georg Cxarth scheint ein anderer zu
sein. Der obige war jedenfalls Flötist,
während Czarth Violinist war.
22^
T. B.
340
Tabourot.
T.
T. B.
Tlie compleat Musick- Master: being
piain , easie and familiär rules for sin-
ging and playing on the ... V. Flute,
Hautb., Bass-Viol, Treble-Viol, Tenor- Viol
etc. Lond. 1722. qufol. (Vorwort unter-
zeichnet mit T. B.) [br. Mus.
T. C. 16. Jh. = Thomas Crec-
quillon.
T. J. P.
Vier und zwanzig, theils ernsthafte,
theils scherzende Oden, mit leichten und
fast für alle Hälse bequehmen Melodien
versehen von T. .J. P. Hamburg 1741
Chrst. Herold, qufol. 2 BH. 24 S. [B.
Kgsbg.
T. K. = Tobias Kün.
T. M. = Thomas Maucinus.
T. M. R:
Vedi filli gentil, in Ms. 64 [br. Mus.
S. 191, P.
T. P.
ein Gesg. in Playford's Ausg. von Hil-
ton's Catch that Catch 1672/73, 1. Buch.
T. R. = Thom. Rayeiiscroft.
T. S. = Thom. Stoltzer, 16. Jh.
T. S. «= Thomas Seile, 17. Jh.
T. V. C. = Tobias Yolrad Cyg-
nensis.
T. W.
Psalm tun es in J. Leman's A new
method of Learuing Ps. tun. 1729. 4".
[br. Mus.
Taaiifing", Lorenz Yon, Harfe-
nist und Komponist, giebt 1784
Konzerte in Deutschland, Er ist
noch ein junger Mann u. Schüler
des Stadtmusikus Jenssen's in
Hadersleben^ wo er auch geb. zu
sein scheint (Gramer 2, 74).
Tabart (Tabaret), Pierre, geb.
im 17. Jh. zu Chinon, lebte noch
171] zu Meaux. Knabensänger
zu Tours, bekleidete darauf die
Kapellmeisterstelle a/d. Kathedrale
zu Orleans und darauf zu Senlis;
1683 — 1698 war er Kapellmeister
zu Meaux, wo ihm 1698 Brossard
folgte, er privatisierte in Meaux
und trug den Titel eines „grande
chapelle" (Brenet's Brossard p. 22),
Die Nationalbibl . zu Pai'is besitzt von
ihm im Autogr. ein Requiem zu 5 Stim.
Tabary, Signora M . . . A . . .
C . . . de, ist in der
B. M. im Ms. P. durch die Kompo-
sitionen vertreten:
1. Numa Pompilio alla grotta d'Egeria,
Intermezzo. P. 2. Sesostri, opera seria
in 2 atti. P. nur der 1. Akt, 208 Bll.
vorhanden.
Tabellini, Tineen zo, aus Bo-
logna, Lebenszeit unbekannt.
In Bologna im Autogr. Confitebor in
Es a 3 voci concertato c. gr. orch. P.
Tabi, H... J... Gerber 2
zeigt von ihm 6 Trios f. Clarinette,
V. u. B. 1796 gestochen an,
Tablature ou Gamme
facile pour apprendre a jour du Ser-
pent. Paris, Boyer. fol. [B. B.
Tablettes de renommöe des
musiciens, auteurs, compositeurs , vir-
tuoses, amateurs et maiitres de musique
vocale et instrumentale . . . Avec une
notice des ouvrages ou autres motifs qui
les ont rendus recommandables. Pour
servir ä lAlmanach-Dauphin. Paris 1785,
8'^. [Leo Liepm. 1901.
Taborot, Etienne,
In der Bibl. Dr. Em. Bohn's in Bres-
lau befinden sich:
Les Bigarrures da Seigneur des accords.
Roueu 1595 und Poitier 1609,
Tabourot, Jehan, schrieb unter
dem Namen Thomot Arbeau^ geb.
zu Dijon um 1519, gest, zu Langres
1595, War an letzterem Orte
Kanonikus u. gab folgendes Werk
heraus, welches eine grofse Samlg.
französ. Airs enthält, die einst
Tanzliedern dienten:
Orchesographie, et traicte en forme
de dialogue, par lequel toutes personnes
peuvent facilement apprendre et pratiquer
Tabulaturen.
341
Tadolini.
I'honneste exercice des danses. Lan^res
1589 Jeau de Freys. 40. 104 BIl. \hv.
Mus. B. Scheuiieer.
— Orch., Metode et Teoiie eu forme
de discouis et tablature pour apprendre
a dancer ... ib. 1596. kl. 4». [C. P.
Weckerlin giebt im Kai der Bibl. p. 26
Auszüge.
— Eine teilweise Uebersetzung des
"Werkes von Cxerwinsky in seinem ,,Die
Tänze des 16. Jhs." Danzig 1878. Auch
gab er 1888 in Paris einen Neudruck in
40 heraus, dem d'une Notize sur les Dau-
ses du XVI e siecle par Laiire Fonta an-
gehängt ist. Der Druck trägt den Titel:
Orchesographie. ßeimpression, ... [B.
Scheurleer.
Tabulaturen , siehe Lauten-
piecen, Klavierpiecen, Orgel, Man-
do7-apiecen. Angelicatabulatiiren.
Calichonp iecen .
In B. Hbg. Ms. ein Tabulaturbuch,
einst Ernst Schele 1619 gehörig.
A new booke of Tabliture, containiog
sundrie easie and famUiar Instructions,
shewing howe to attaine to the knowledge
to guide and dispose thy band to play on
sundiy Instruments, as the Lute, Orpha-
rion. and Bandora: Together with divers
new lessons to each of these Instruments
. . . London 1596. qu40. [R. C. of Mus.
2282 im Kat. ausfühilicher Titel.
Tabulaturen in mehreren Ms. 31781.
33748, 14 976 in B. Xüinberg.
Tabulaturbücher für Orgel, Choral-
vorspiele u. a. in B. Lüneburg (Jung-
hans 30 ff).
Taccelli, Asprilio,
bekannt durch den ostim. Gesang:
Lieve (nicht Liene) fianima von 1604
(Eitner 1).
Tacconi, D. Bartolomeo Bi-
anco (lei, wurde 1579 Organist
an S. Antoniana zu Padua (Tebal-
dini).
Taeet, Joseph, ein Flötist, der
1756 in London als Virtuose auf-
trat und durch seine Fertigkeit
viel Anerkennung fand; auch er-
fand er eine andere Art Flöten-
klappen, die ihren Dienst sicherer
leisteten; sie wurden Tacetklappen
genannt (Pohl 1, 56). Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
6 Solos for a German Flute or V. with
a Th. B. for the Harpsich. or Vcl. Lon-
don, Tacet (ob dies der obige oder ein
Verwandter ist weils ich nicht, da der
Vorname fehlt). [Dresd. Mus.
A collection of Italian, French & Engl.
. . . Airs . . . adapted for 2 germ. flutes or
2 V. London, fjufol. [br. Mus., dort
noch 6 ähnliche Drucke.
Im C. P. 6 Senates de flute.
Taddei, Alessandro,
in G. B. Bonometti's Parnassus Musi-
cus 1615 eine dreistim. Motette.
Taddeo, Pisano, Lautenist um
1536, erwähnt von Marcolini in
der Dedikation zu Francesco Mi-
lano's Lautenb. (Abdr. im Schmid
120).
Tadighen, Jakob, ein Kompo-
nist aus dem Anfange des 16. Jh.,
der
in Petrucci's Samlwk. von 1501 und
1503a mit zwei Gesängen vertreten ist.
Ambros 3, 187 urteilt sehr absprechend
über den ersteren Gesang.
Tadolini, (riovanni. Die Lexika
zeigen seine Geburt erst 1793 an,
geb. in Forli in der Romagna,
Fetis dagegen sagt: geb. in Bo-
logna; daT. aber 1799 schon allerlei
Tänze für Klavier herausgab, so
muss sein Geburtsjahr bedeutend
früher fallen. Er war ein Schüler
Mattei's und des Sängers Babini.
1811 — 13 war er Accompagneur
am italienischen Theater in Paris
und Chordirektor unter Spontini.
1813 kehrte er nach Italien zurück
und schrieb für Venedig, Bologna
und Triest Opern. Er hatte zur
Frau eine Sängerin und beide
wurden 1830 fürs italienische
Theater in Paris engagiert. 1839
kehrte er nach Bologna zurück
(Fetis, der auch einige Werke an-
zeigt). Bekannt sind:
Almansor, Duetto: Cara il suave.
Part.-Kopie. [B. Wagener.
Duetto aus Moctard: Si, a'voti tuoi
m'arrendo. Ms. P. [Bologna.
1 Ariette im Autogr. B. B. Grasn.
Tänze. 6 Anglaises, 2 Hopser, 3 "Wal-
zer, 1 Quadrille, 2 Menuet f. Claner im
Taegio.
342
Tag, Chrstn. Gotth.
Taschenbuch zum geselligen Vergnügen.
Lpz. 1799 Voss. Nur mit Tadolini gez.
[B. M.
Tiiegio, siehe Rognoni.
Tänze des 16. Jhs., siehe unter
Attaingnant, Phalese, Susato, Amoe-
nitatum, 1622. In den Beilagen
zu den M. f. M. 6/7. Jahrg. eine
Samlg. alte Tänze, 152 Seit.
Country Dancing- Master. The com-
plet being a collection of all the celebra-
ted C. . . D. . . for the V. Hob. or germ.
Fl. London, AValsh. 4 Bde mit über 900
Tänze. [B. M.
Country Dances. A choice collection
of 200 favourite ... for the V. & germ.
fl. London 1744 John Johnson. 100 Ell.
[ß.M.
In G. Neumark's Lustwäldlein von
1657 am Ende Tänze.
In Mss.
B. A. Ms. 18. 43. im Kat. S. 136
noch die Anzeige von Tänzen im Druck.
B. Karlsruhe, P. M. 83/84. P. M. 85,
.58 S. 1 Stirn., auf dem Titelbl: G. L. de
Schillmg, Lausanne 22/7 1745. — P. M.
86 Klavierbuch 160 S. von 1697 der
Herzogin "W'ilhelmine Magdaleue von
"S\^ürttemberg einst gehörend, enth. neben
Tänzen auch Choräle, Märsche u. a. Ms.
937—947 allerlei Tänze des 18. Jhs. für
kl. u. gr. Orchester in P. u. Stb.
B. Kassel, fol. 61, 4". 125, 4». 148.
Allerlei ältere Tänze.
B. M. sehr zahlreich in Mss. für ver-
schiedene Instrum. ohne Autoreu.
In B. Proske: Mss. 964 in 4 Stb. (iu40.
Ms. 972. 975. 979.
In B.' Schwerin F. siehe Kat. 2, 267 ff.
2 Sammlungen. In der 2ten sind 5 Gau-
tier's vertreten.
In B. Basel F LS 53, 64 BU. mit 50
Tänzen für Harfe ('?), 6 Autoren genannt,
siehe Kat.
Im br. Mos. Ms. 214. Elizabeth Eogers
Virginall book. — Ms. 216, 1 vol. für
Treble und Bass: Dance tunes, 138 Nrn.
In B. Dresd., Tänze f. Klav., Ms. B
1107, 22. 26.
In Berlin Hochsch. eine Hds. Tänze
für 2 Hörn. 2 Ob. 2 Fag. aus dem 17. Jh.,
aber inkompl.
Favorite Dances by Simonet, Zucchelli,
BacceUi, Vallouy etc. Lond., Wm. Napier
riu4«. 28 S. [br. Mus.
157 Menuetts f. V. u. B., desgl. Con-
tretänze, Polonaisen u. Dances allemands
in 2 Büchern. [Rostock.
Oud Nederlandsche Danswijsen (c. 1700)
bewerkt voor vierhändig Klavier door J.
C. M. van Riemsdijk. Amst. 1882. 23 S.
in gr. 8'^. Ausg. des Vereins für N. N,
Musikgesch.
Täuber, Anl. und Franz, siehe
Tayber.
Täuber, ILattliaeus, Yiolinist
an der Hofkapelle in Wien von
1767 bis zu seinem Tode am 6/9
1785, 74 J. alt (Köchel 1).
Tafel-Confect, 1733 etc., siehe
Ohren -vergnügendes.
lafel Consort, siehe Thom. Simpson
1621.
Tafelmusik mit new componirten
Stucken und Couranten 2 — 4 Stirn. Con-
stantz 1652 Geng. [B. B: C2. B.
Tag-, Christian Ootthilf, geb.
1735zußaierfeld (Erzgebirge), gest.
19. Juli 1811 zu KiederzTvönitz
(bei Zwickau). War in Dresden
Freischüler an der Kreuzschule
unter Homilius und bildete sich
zum Schullehrer resp. Kantor aus,
begab sich dann auf die Wander-
schaft und erhielt 1755 zufällig
den Kantorposten nebst Schuldienst
in Hohenstein in Sachsen, wo er
trotz besserer Angebote sein Leben-
lang aushielt, Rochlitz 3, 89 giebt
ein treffendes Bild seines Charak-
ters und seiner Persönlichkeit und
zeichnet damit den ganzen Stand
der damaligen kleinen deutschen
Kantoren. Tag komponierte Tag
für Tag u. seine Schränke strotz-
ten voll eigener Werke; trotzdem
fühlte er nie das Bedüi'fnis davon
der Welt etwas mitzuteilen, und
was bekannt geworden ist, geschah
ohne seine Absicht. Er schrieb
nur für sich und dem eigenen
Drange folgend und fühlte voll-
kommene Befriedigung in sich
selbst; dabei eingeengt in die
kleinsten dürftigsten Verhältnisse.
Er kannte keine Bedürfnisse und
strebte daher auch nicht nach
besseren Yerhältnissen. Seine An-
Tag, Chrstn. Gotth.
343
Tag, Chrstn. Gotth.
sichten über Kunst, die er Koch-
litz gegenüber ausspricht bewegen
sich daher auch in einem engen
doch kernigen Kreise. Er hängt
an dem, was er einst kennen ge-
lernt hat mit eiserner Festigkeit
und verachtet stoisch jede neuere
Leistung, die über seinen Begriff
geht. Weiter als bis zur mittleren
Entwickelungsperiode Haydn's ist
er nie gelangt. Er rühmte sich
zu B. 100 Yariationen über ein
Thema geschrieben zu haben. Sie
genügten ihm und darin fand er
seine Befriedigung. 1808 legte er
sein Amt nieder, nachdem er 1805
das 50jährige Jubiläum gefeiert
hatte. Durch den 1807 erfolgten
Tod seiner Frau hatte er allen
Lebensmut verloren. Er zog zu
der an einen Pfarrer zu Kieder-
zwönitz verheirateten Tochter und
beendete bei einer kleinen Unpäss-
lichkeit sein bescheidenes thätiges
Leben (Rochlitz 3, 89 Biographie.
Lpz. Ztg. 17, 681. Die Angabe,
dass er in Hirschberg Kantor
wurde, ist falsch, die Stelle wurde
ihm zwar angeboten, doch er lehnte
sie nach längerer Ueberlegung ab).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
3 ilissae 4 voc. c. instr. Ms. 21600.
P. [B. B. (Das Breitkopf' sehe Verz. 1764
zeigt ö Messen an).
6 Kvrie u. Gloria und 1 K. u. Gl. in
Mss. 185 und 23 100, P. [B. B.
6 Cantaten f. 4 Stirn, mit Orch. Ms.
21 600 P. [B. B.
Höret an von Christo Weissagung, 1
Sopr. mit Insti-. Ms. 21600 in 2 Bear-
beitungen. P. [B. B.
Es ist überwunden, 4stin:i, mit Instr.
Ms. P. [Berl. Singak., dort noch Erhebt
den Herrn, Hymne 4stim. P.
Gott der du unumschränkt, Cantate f.
2 V. Va. Vcl. 2 Ob. 2 Cor. 2 Tromp.
Pauck. Bc. u. 4 Singstim. Ms. P. und
Stb. [B. Kgsbg.
Meine Seele erhebt den Herrn ä 2
Comi, 2 Ob. 2 V. Va. 4 Singst, u. Fon-
dam. Ms. P. [B. Kgsbg.
Die Opfer die Gott gefallen f. Chor u.
Orch. 9 BU. Autogr. Grasn. B. B.
0 du durch den die Thäler blühen,
Mot. 4 voc. in Hientzsch' Neue Samlg.
Breslau 1828. [B. Kgsbg.
Vater unser 4 voc. in K. Geissler's
6 Melodien zum Vaterunser Heft 1. [B.
Kgsbg.
Vom Himmel hoch da komm ich her,
Choral, mit Insü-um. Ms. P. 36 Bll.
[B. Kgsbg.
Motette: Fürchtet euch nicht, 4stim.
Ms. P. Samlbd. [Lübeck.
5 Kantaten in B. Elbing im Ms. P.
u. Stb:
Meine Seele erhebet den Herrn.
Zion singe deine Freuden.
Mein Herze gehet dir entgegen.
Ihr Saiten, auf Trompeten, lasst.
Meine Seele erhebt den Herrn, in C.
In B. Brüssel Cons. 1 Cantate zu 4
Stim. u. Instr. Ms. P: ,, Des Herren Rath
ist wunderbarlich".
1 Motette in Hiller's Samlwk. (Eitn. 2).
Schirin und Ferhard (Die Trennungs-
stunde hat getönt) f. 1 Stim. mit Klav.
Ms. 18830. [Hofb. Wien.
Wörlitz, eine Ode. Welches hohe
Gefühl. Kl.-A. Berlin. P. qufol. [Ber-
lin Singak.
Lieder beym Ciavier zu singen, 1. und
2. Samlg. Lpz. 1783. 1785 Jacobäer &
Sohn. 40. [B. B.
Lieder in Ms. B 910 B. Dresden, Samlbd.
In Chrstn. Gottl. Hilscher's Auswahl
von Arien 1 Gesg.
Im Samlwk: 32 kleine Gesge. zum
Klavier. [Hofb. Wien.
In Samlg. 4 stim. Gesge. Bremen,
Stock, Lief. 2 1 Gesg. [Lübeck.
2 Lieder im Breitkopf 5. Lieder in
Freimaurer L. 1788 b. In Gesge. für
Maurer. Dresd. s. a. 8". [B. M. 275.
I Sonate f. Klav. Breitkopf 7.
Diverses pieces p. clavecin. Lpz. 1784.
[Brüssel Cons.
6 Choralvorspiele nebst 1 Trio u. AUa-
breve f. Orgel. Lpz. und Dessau 1783.
Selbstverlg. 4 Bll. 16 S. [B. Lpz. Dresd.
B. B. B. Wagener. Brüssel.
II Choralvorsp., 24 Klavierst. durch
alle Töne. Ms. [B. Lpz.
Choralvorsp. f. Orgel. Ms. 195 [B.B.
12 km"ze und leichte Orgel vorspiele
nebst einer Orgelsinfonie f. die Orgel mit
einem Klavier ... 1 Forts. Lpz. (1794)
Breitkopf. qu40. [Brüssel.
Im Kat. des Conserv. zu Brässel ist
ein Christian Friedrich Tag mit einem
Concert f. V., Trompete und Oboe mit
Tag, Chrstn. Traug.
344
Taglietti, Giorgio.
Begltg. von 2 V. Br. u. B. Ms. Stb. ver-
zeichnet. Bei der Fehlerhaftigkeit des
älteren Kataloges ist es unentschieden,
welcher Tag gemeint sein kann.
Tag, Christian Traugott, am
Ende des 18. Jhs. Kantor zu Glau-
chau im Schönburgischen. In-
wiefern er mit Christian Gotthilf
verwandt ist, bedarf noch der Be-
weise. Man kennt von ihm:
Worte der Beruhigung bey unver-
schuldeten Schicksalen fiir Glauchaus ab-
gebrannte Einwohner, gedichtet von F. L.
W. Haberland, komponiert von . . . Glau-
chau 1813. qufol. 6 S. [B. Kgsbg.
Litaney, Ewiger, erbarme dich, vierst.
für Gesg. und Orgel . . . Glauchau (1815)
Selbstverlg. fol. 3 S. [ib.
12 Veränderungen auf die Melodie des
Liedes Gaudeamus igitur mit der Parodie
,, Freundschaft du die Eosen streut". 2
hdg. u. 4 hdg. fürs Ciavier u. einer Flöte.
Selbstverlg. 11 S. [B. Wa'gener.
Tagiapiera (Tagliapietra, Taja-
petra), Joaimiiio, wurde am 12/3
1379 Organist am S. Marco in
Venedig. Am 10. Juli 1389 folgten
Frate Antonio u. Frate Filippino
(Caffi 1, 53. Winterfeld 4, 198).
Taglia, Pietro. Seine Druck-
werke entbehren jeglicher Nach-
richt seiner Person und Lebens-
stellung. Man kennt von ihm
1555. Di M . . . 11 1. libro de Madri-
gali a 4 voci. Nouamente da lui fatti,
corretti, & dati in luce: in belissima
Stampa . . . Milano 1555 Franc, et Simone
Moscheni fratelli. 4 Stb. qu40. 34Madr.
[Florenz und Istit. mus. B. B.
1557. Di . . . II 1. lib. de'Madrig. a 5
voci. Milano 1557 Franc. Moscheni. 5
Stb. qu4». 32 Madr. [Bologna: C T.
B. 5 a.
1564. Di ... II 2. lib. di Madr. a 5 v.,
Nouam. da lui composto & per Ant. Gar-
dauo stampato & dato in Luce . . . Ven.
1564 Gard. 5 Stb. qu40. 29 Madr.
[Verona S. f: C. T.
5 Madrigale in alten Samlwk. (Fitner),
dazu kommen noch in Arascione's Nuove
Laudi ariose 1600, 4 Gesge. p. 4. 17. 22.
29. — In ßlessi's Greghesche 1564: Donna
curtese 5 v. — In Bonizzoni's Canzoni
1569: Si da tue treccie d'or. Come farö
cor mio. Seguite amor, Donna 4 voci.
— In Galilei's Fronirao 1584 Bl. 120:
Se di penne giammai 5 voci.
Im Ms. W86 Nr. 461/62 in B. B:
Discolorato bai morte il piü. Ben torna
a consolar tanto 5 voc. in P. — Ms. 36,
6 Stb. in Brieg Nr. 6: Surge propera.
In 54 Nr. 22 nochmals, defekt.
Tagliaferro, Silvestro, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien mit
60 Gld. monatl. vom 1. Okt. 1640
bis 1645 (Köchel 1).
Tagliavacea, CavalierOiOTanni
Francesco, diente 1643 als Kam-
mermusikus beim Herzoge von
Mantua (nach der Dedic. zu Nr. 2
in Gasp. Casati's 1. lib. de Motetti
1643). Bertolotti 105 sagt, geb.
in Genua und nennt erst das Jahr
1650 obiger Anstellung. Ferner
teilt er Briefe im Autogr.-Facsim.
aus München vom 2/6 1651, aus
Paris vom 21/4 1656 und wieder
am 2/3 1658 mit, denen stets
Kompositionen an den Herzog von
Mantua beigeschlossen waren. Fer-
ner nennt er noch einen
Angelo Ma?'ia Tagliavacea der
1696 Sänger am Theater Tordinona
zu Eom war.
Ein Angelo Tagliavacea^ Priester,
war 1708 Sopranist am S. Marco
in Venedig mit 100 Duk. Gehalt
(Calfi 2, 45).
Tagliavacche, Francese, aus
Genua, führte 1624 zu Lucca eine
Festmusik auf (Nerici 387). Es
scheint fast, als wenn dies der-
selbe wie Giov. Francesco Taglia-
vacea sei.
TagliaTenti, Antonio, Maestro
in Camerino um 1780 oder 90,
Schüler B. Bittoni's, Komponist u.
geschätzter Orgelspieler (S. Bittoni
in Alfieri's Partiturkopie).
Tagliavia, siehe Palazzotto,
Gioseppe.
Taglietti, Giorgio.
In B. Bologna befinden sich Sonate a
3. Bol. 1695. Ueber sein Leben ist
nichts bekannt.
Taglietti, Giulio.
345
Tailler.
In Bologna soll sich noch von einem
C. Taglietti: Concerti a 4, op. 13. Brescia
1713 befinden.
Taglietti, Griulio, geb. zu Bres-
cia gegen 1660, bekleidete daselbst
den Posten eines Maestro am
Kollegium S. Antonio. Der Druck
in B. Wolfenb. bez. ihn mit ,,Dilet-
tante e Maestro nel CoUegio de
Nobili di S. Antonio diretto in
Brescia da i Padri della Compagnia
di Giesu" (Gerb. 2. Felis). Beide
verz. 12 Instrumentalwerke. Be-
kannt sind mir folgende:
Concei-ti e Sinfonie a 3, 2 V. Violone
e Cemb. London, fol. [br. Mus.
Concerti (10) ä 4. Op. 4. Amsterd.
fol. 2 V. Va. Vcl. e Org. fol. [Upsala.
Concerti a quattro e Sinfonie a tre,
op. 6. Anist., Roger. [Paris Nat.
Concerti a 4, op. 11. Amst, Roger, [ib.
Sonate da caniera a 3, 2 V. e Vcl. ö
Cemb. Bologna 1695. fol. [br. Mus.
— Sonate da camera ä tre, 2 V. Vio-
lone 0 Bc. . . Op. .5. Amst, P. Mortier.
3Stb. fol. 10 Sonate. [B. Wolfenb: Bc.
Brüssel Conservatoire.
Sonate (10) a V. solo per camera col
suo Bc. Bologna 1715 Fratelli Silvani.
P. 62 S. [B. M.
In B. Wolfenb.: Arie da suonare col
Violoncello e Spinetto o Violone . . .
Op. 3. Amst., P. Mortier. 1 vol. oufol.
30 Nrn.
Bologna besitzt: Sonate opera 6. Bol.
1707. — Sonate op. 13. Bol. 1714.
Taglietti, LodoTico, wird von
Gerber 2 u. Felis als italienischer
Instrumentalkomponist mit 7 Wer-
ken angeführt. Wie weit dies
seine Richtigkeit hat, bedarf des
Beweises.
Tago, Nicola, detto Jarentino,
unbekannter Autor:
Si mille bacie mille, C. c. V. e Bc
fol. 29, Ms. B 937. [Dresd. Mus.
Taiber, Anton und Franz, siehe
Tay b er.
Taillart I'aino, nach Fetis: Con-
stant Taillard i'aine; 1752 Flötist
am Concert spirituel zu Paris. Das
Magazin 1782, 235 zeigt seinen
Tod am 3. April 1782 zu Paris
an und nennt ihn den gröfsten
Traversisten Europas. Felis zeigt
13 Sämigen. Pieces fran9aises et
italiennes, petits airs, menuetts etc.
i avec des Variat. accommodees pour
; 2 flütes an. Die 13. erschien 1782
und eine Flötenschule von 1782
in Paris. Bekannt ist nur
! Six Sonates pour 2 Flute travers. sans
B. 1. Oeuvre. Paris chez l'auteur. Boivin.
! Le Clerc. [Karlsruhe Nr. 56, III. Paris
Nat.
i Sonates pour 1 flute et B., oeuv. 2.
Ibid. (1749). [Paris Nat.
6 voll, französ. u. Italien Airs. [C. P.
V.( — VIII.) Recueil des pieces fran-
(joises et italiennes, petits Airs, Brünettes,
Menuets &c., avec des Doubles et Varia-
\ tions, accomodes pour 2 Flütes traver-
sieres, Violons, pardessus de Viele, &c.
j par Mr. Taillart l'Aine. Le tout recueilli
j et mis en oitlre par M.*** Paris de
rimprimerie de Richomrae, Chez Mr. Tail-
lart. qu40. 4 Teile, [br. Mus.
Taillasson, Uaillard, genannt
Maihaliyi oder Mathelin^ geb. um
1580 zu Toulouse, ein tüchtiger
Violinist, dem gerichtlich das Recht
vom Geigerkönig Nyon zuerteilt
wurde in Toulouse sämtliche Mene-
strels unter seine Direktion zu
führen (Paris 21. Aug. 1608). Als
die Musici sich dem nicht fügen
wollten, kam die Angelegenheit
vors Parlament, welches 1609 die
Rechte T.'s bestätigte. Nach dem
Tode Gl. Guill. Nyon's wurde er
zum Geigerkönig ernannt und von
Louis XIII. bestätigt. Felis teilt
eine Stelle des Gerichtsaktes mit
und verzeichnet ferner an Kom-
positionen einen Dialog und Airs,
von denen einige noch heute im
Munde des Volkes sich erhalten
haben sollen.
Tailler (Taillerus), Simon, ein
Schotte, Dominikaner- Mönch des
13. Jhs., wird um 1240 als Ver-
fasser mehrerer Musiktractate ge-
nannt, von denen aber bisher
keiner aufgefunden ist. Näheres
Tailour.
346
TaJlis.
bei Fetis, Forkel 3, 126. Gramer
1, 82.
Tailour, ßobert, eiu englischer
Musiker des 16/17. Jbs., vielleicht
der gleichnamige Dramatiker, gab
heraus:
Sacred Hynms. Consisting of fifti select
Psalms of David and otheis, paraphrast
turned into English Verse, set to be sung
in five parts as also to the Viole and
Lute or Orpharion. London 1615. 4".
[br. Mus. E.G. of Mus. Lambeth. Clii-
chester Kathedrale.
Taiiiturier, Michel, 1415 Mu-
siker an der Kathedrale in Cam-
brai (Viertel] ahrsschrift 1, 446).
Taisnler, Jean (Jehan), um
1541 Lehrer des Knabenchors
der Hofkapelle Kaiser Karl V. in
Madrid. 1550 war er mit der
Kapelle in Palermo. Er soli in
Ath geboren sein, wurde Dr. der
Eechte, gekrönter Poet und Mathe-
matiker. Die Musik scheint er
später nicht mehr betrieben zu
haben (Sti'aeten 3, 227. 7, 236.
240 sein Porträt, 316. 356 ein
Dokument.
Tait, Andrew, ein englischer
Musiker des 18. Jhs., liekanut
durch :
A new and correct set of church tunes,
the 3. ed., collected by . . . Aberdeen 1753.
qul20. [br. Mus.
Taix, ... Anfang des 19. Jhs.
„Maitre de musique du Theätre
des jeunes Eleves" zu Paris, ist
bekannt durch
La Raison, rHymen et l'Amour, opeia-
pastorale en 1 acte et en vers libres,
paroles de Mr. Patrat fils. Paris, Cor-
beaux. P. fol. In obigem Theater am
1. Febr. 1804 aufgeführt. [BriLssel Cons.
Talanderius, siehe Talhandler.
Talarera, Francesco, päpst-
licher Säuger, wird 1565 pensio-
niert (Straeten 6, 376).
TalaTcra, Pedro de, Sänger
an der Kapelle Herzog Alba's
1558 in Neapel (Viertel]. 9, 394).
Talesio, Pedro, siehe Tlialesio.
Taletti, Joannes, 1514 Sänger
in der Capella Julia am St. Peter
in Rom (Viertel]'. 3, 258).
Talliandier(Talauderius),Pierre,
ein französischer Theoretiker, von
dem sich im Vaticau in Rom
unter Ms. 5129 mehrere Tractate
aus dem 15. Jh. befinden.
1. Qualiter debet cantari a duobus
planus cantus. — 2. Pro faciendo planum
cantum. — 3. Ad notandum planum can-
tum (Fetis).
In Bologna befindet sich unter Petrus
Talhanderius der Tractat: Incipit lectura
per P . . . ordinatum , tarn super cantu
raensurabili quam super immensurabili.
Kopie des Ms. im Vatican (Siehe den Kat.
1, 259 von Bologna).
Tallafangi, Andrea, aus Ca-
labrien,
ist im Codex 89 fol. 402 a mit einem
4stim. Tonsatze aus ;dem 15. Jh. ver-
treten. Cod. 92 fol. 210 b ein Tonsatz
mit Magister Aiidreas gez., der mutmafs-
lich der obige ist. Früher in B. Trient,
jetzt in AVien, 6 Codices.
Tallentier, Robert, schwor am
25/12 1581 als Gentieman an der
Kgl. Kapelle zu London und f
15/8 1598 (Rimbault).
Tallis, Thomas, üeber sein
Leben sind nur Bruchstücke be-
kannt und man könnte dabei noch
hinter manches ein Fragezeichen
setzen. Da er 1575 mit ,,senex"
bezeichnet ist, muss er vor 1510
geboren sein. Vor 1540 erhielt er
den Organistenposten zu Waltham.
Als 1540 das Kloster aufgehoben
wurde, erhielt er als letzten Gehalt
20 Schilling, hiermit wanderte er
nach London und wurde nach
einigen Jahren als Sänger a/d. Kgl.
Kapelle angestellt mit 7V2 pence
täglich. Seit 1575 besafs er in
Gemeinschaft mit Byrd ein Privi-
legium Musikbücher zu drucken
und zu verlegen. Da sie dabei
viel Geld verloren, reichten sie
1577 der Königin eine Eingabe
um Unterstützung ein. Nach dem
Taliis.
347
TaUis.
Checkbuche starb er als Gentleman
der Kgl. Kapelle am 23. Nov. 1585
zu Green wich, wo er auch beerdigt
liegt. Noch sei erwähnt, dass er
mit Bowver zusammen ein Ritter-
gut in Pacht hatte, wofür sie aufser
Vieh und Getreide noch J' 35 17 s
6 d jährlich zu zahlen hatten. Die
Pachtung vollzog sich am 27. Nov.
1557 (Davey). Eine Würdigung
als Komponist im Nagel 3, 92.
Verz. seiner Werke im Grove u.
Davey. Mir sind bekannt:
Cantiones quae ab argumento sacrae
vocantur, quiuque et sex partim, autori-
bus Thonia Taliisio et Guilielmo Birdo.
Excud. Th. Vautrolleriu:? typographus Lon-
dinensis 1575. 6 Stb. qu40. [Bi-iissel.
br. Mus. Buckingham Palast London. E.
C. of Mus. Universit. Dublin.
Hawkins 3, 259 teilt das Druckprivileg,
mit. Dies ist die einzige selbständige
Samlg., die zu seinen Lebzeiten erschien,
alles Uebrige erschien in Sanilwk. und
nach seinem Tode bis zur Neuzeit in
neuen Ausgaben.
Music for 4 voices in the 8 eccles.
tunes annexed to Archbishop Parker's
translation of the Avhole Psalter. London
1567 John Daye. 4°. [br. Mus.
— Erschien schon 1563, von „Master
Talys", wie es dort heilst, 2 Psalmen.
Tallis's Litany adapted to the Latin
words with additions by Dr. Aldrich. A
Collection of old Psalm tunes. London,
printed for the editor 1807. 4«. [Ein-
siedeln.
The Evening Hymn for 3 voic. ed. by
J. Paddon. London 1810. fol. [br. Mus.
The füll Cathedral Sei-vice, ed. bv T.
Oliphant. Lond. 1841. fol. fbr. Mus.
— ed. by Eimbault. London 1845.
fol. [br. Mus.
Choral EespoDses, ed. by J. Bishop.
Lond. 1859. 4". [br. Mus. Dasselbe be-
sitzt noch zahlreiche Neuausgaben und
Einzeldi-ucke einzelner Gesänge.
The Order of the daily Service of the
United ehurch of England and Ireland, as
arranged for use ,,in quires and places
■where they sing", by Th. T., newly
edited by John Bishop of Cheltenham.
London 1854 E. Cocks & Co. 1 vol. 8«.
Neudruck, dem alten nachgebildet. [Brüs-
sel. Glasgow von 1843? Einsiedeln.
The Order of chanting the daily prayer
and the Litany, as used in the College
of St. Columba, together with that by . . .
for the feasts of the ehurch . . . London
1845. 8". [Glasgow.
Vocal music; or the songster's Com-
panion. Lond. 1775. 2 voll. 8». [Glas-
gow.
In Spem alium, Motette zu 40 Stim.
in P. ed. von Tho. Oliphant. Lond. 1836.
gr. fol. 28 S.
— Neueste Ausgabe von A. H. Mami.
London, Weekes & Co. in 8 Chören zu
je 5 Stim.
In Samlwken. findet man in John Day's
The whole Psalmes in 4 p. 1563 zwei,
in dessen Morning and Evening prayer
1565 fünf Gesänge und einige in Certayne
Notes 1560. In Charles Sinith's Ancient
Psalmody 1843 ein Tonsatz.
In John Baldwin's hds. Samlwk. einige
Motetten. — In Barnard's Samlwk. 1641
mehrere Services u. Anthems. — 4 An-
thems u. Services in Boyce's und Sam.
Arnold's Cathedral Music 1760 u. 1790.
— In Crotch's Litany 1807 neue Ausg.
— In Smith's Musica antiqua S. 70 eine
Lesson of 2 voices. In Jos. Gwilfs Col-
lection 1815 ein Gesg. Siehe auch Eitner
2 Neuausgaben und M. f. M. 1902 Kla-
vier- u. Orgelstücke.
Mss. im br. Mus. Ms. 98 Tudway's
Samlwk. 1 Service u. 5 Anthems, Bd. 1. —
Ms. 140 Tu nimirum fol. 62 b. — Ms. 174
Miserere nostri S. 186. 0 sacrum con-
vivium S. 316. — Ms. 179 sechs Mot. zu 5
u. 6 Stim. — Ms. 226 in Burney's Partit.
— Ms. 403, Samlwk. Gesänge 1 vol. 1 Nr.
— Ms. 624 Samlwk. von Messen, Mot. u.
u. Madr. 3—8 St. 1 Nr. — Ms. 574, 4
Stb. 16. Jh. geistl. Gesge. 7 Nrn. — Ms.
578 ein Authem in P. — Ms. 568 Samlwk.
in 5 Stb. mit Gesg. und Instrumental-
piecen des 17. Jh. 2 Nrn. — Ms. 598, 1
vol. geistl. Mus., Samlwk. 3 Nrn. — Ms.
599, 1 vol. Anthems.
Ms. in R. C. of Mus. Ms. 1642 Bar-
nard's hds. Sammelwerk in 7 Stb. Te
Deum in 5 Teil. Preces, Psalms und Ees-
ponses. Services. Blessed be thy name.
I call and cry. 0 praise the Lord. Wipe
away my sins. With all our hearts. —
Ms. 1644 in P. "U'ipe away my sins. Bles-
sed be thy name. Ms. 1645 in P. I call
and cry. Ms. 1651, 4 Stb. I caU and cry.
Ms. 1737, 4 Stb. Motetten: Ave, Dei pa-
tris. Gaude gloriosa. Ave Domini filia.
Salve intemerata. Ave mulieris. Per hec
nos. Tu nimirum. Ave, Dei patris. Ave
plena gratia. Ave, Eosa. Per hec nos.
Dominus tecum. Maria steUa. Ms. 1940,
4 Stb. Like as the doleful dove. Hear
Talone.
348
Tanari.
the voice and prayer. Ms. 1964 f. Laute
gesetzte Motetten u. a., 3 Mot. von T.
Mss. in Cambridge FW. Ms. 117, P.
von Blow: Wee be thy people, 5 v. mut-
mafslich v. T., Wipe away my sins. Bles-
sed be (wie oben). With all our hearts
(wie oben). I call and ciy (auch in Ms.
88). Ms. 168 Virginalbook 2 Piecen (er-
scheint im Neudruck).
Mss. in Oxford Ch. Ch. 11 Anthems
zu 4 u. 5 Stirn. 22 Motet. zu 3, 5, 6, 7
Stirn. Preces & Psalmes. Litany Ser-
vice for meu ä 4 (die 5. Stim. von Al-
drich hinzugesetzt). Preces ä 4. Litany
ä 5. 1 latein. Litaney. 1 Service in
Dmoll ä 4. 1 Te Deum in F. ä 5. 1
Pancies for organ (?) in Gm., eine in Am.
In Benj. Cosyn's Virginalbook c. 1600,
Ms. fol. 284 S. 2 Klavierpiec. [Bucking-
ham Palast.
Mss. in Peterhouse, Cambridge 4 Mo-
tetten, c. 1540.
Ms. Berlin Singak. mehreie Chor-
gesänge mit engl. Text in P.
Ms. Upsala in fol. 1 Litania.
In der Kirche zu Ely: 5 Anthems u.
2 Services im Ms. in Chorb.
In Bibl. des Sir Ouseley in Tenbury
Einiges, ebenso in der Musikschule in
Oxford. Grove verz. die Texte von 80
geistl. Gesgen. und 52 anderen Kompo-
sitionen. Davey giebt ein ansehnUches
Verz.
Ueber die mehrfache Aufführung der
40 stim. Motette In spem alium, siehe M.
f. M. 30, 45.
Talone, Oirolamo, bez. sich
als einen Polen und Kapellmeister
an der Kathedrale zu Albano
(,,Polensi in eccles. Cathedr. Alba-
nensi musicae praefecto" 1629).
Man kennt von ihm
Motecta, Psalmi vespertiui, Completor.,
Salve reg., Eeg. coeli, Ave reg. coelor.,
& Litaniae gloriosiss. Virg. una c. B. ad
org. Binis, ternis, et quaternis vocib.
respective concinenda Auetore . . Op. 2.
Romae 1629 P. Masottus. 6 Stb. 4".
[Bologna.
Talp, ... um 1421 Organist
und Orgelbauer an der St. Peters-
kirche in Utrecht (Tijdschrift 2,
209).
Talya, Jean, aus Arras, Contral-
tist, wird 1569 an der Hof kapeile
in Madrid angestellt und noch
1584 in den Listen verz, (Straeten
8, 84. 111).
Tamagnis, Hieronymo, de S.
Geminiauo (Flecken S. Gimignano
in Toscana), trat im März 1528 in
das pcäpstl. Sängerkollegium und
St. im Okt. 1559 (Viertel]. 3, 262
u. Keg. p. 119).
Tambeau, ...
In B. Kassel im Ms. eine Courante ä 4.
Tamburelli, Nicolo,
bekannt durch ein Trio in D. f. 2 V.
u. B. Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Tambuihii, Pietro Antonio,
Männeraltist an der päpstl. Kapelle,
erwähnt in den Jahren 1630 bis
1637 (Haberl, Kat. 70).
In der Hofb.Wien, Ms. 16241 ein Te
Deum 8 voc. et Bc. P.
Mss. Cap. sistina. Cod. 56, enthält
6 Messen: 1. Missa Gloriose confessor
4 voc. 2. M. Glorificavit Deus 4 v.
3. M. In sanctitate 4 v. 4. M. II bianco
et dolce 4 v. 5. M. Qui magna fecit 5 v.
6. M. Veni creator 4 v.
— Cod. 150 enth. 4 vierst. u. 1 sechs-
stim. Messe.
— Cod. 90 enth. 1 Te Deum 8 voc.
— Omnes gentes plaudite 4 voc. —
Quam pulchra 4 voc. — Beati omnes
8 voc. — 2 Beatus vir 8 voc.
In Bologna eine Missa defunctorum
c. 5 vocib. Ms. Chorb. gr. fol.
Unter Pietro Tamburini in Magni-Gar-
dano's Motetti a voce sola 1645 ein Salve
ö care Jesu.
Tambuyser, ... um 1772 Priester
und Organist zu Mecheln, nach
einer Subscriptionsliste.
Tameni, Don Domenico, ein
am Ende des 18. Jhs. lebender
Abate und Komponist von Opern.
Gerber 2 zeigt das Intermezzo
„L'Amor pittore"^ 1790, für Salo
geschrieben, an.
Tanari, Marche Sebastiano,
aus Bologna, lebte am Ende des
18. Jhs. und befinden sich
im Liceo mus. zu Bologna 12 geistliche
Kompositionen für Chor und Orchester.
Einige davon mit 1797, 1798 und 1801
gez. Es sind Messenteile, Introitus, 2
Miserere, 1 Salutaris hostia, in P.
Tanatta.
349
Tansur.
Tanatta, Domenico,
bekannt durch Magnificat 8 voc. c. orch.
P. Zeit unbekannt. [Musikfr. Wien.
Tandler, Franz,
bekannt durch Variations pour la Gui-
tarre seule. oeuvre 1. Berlin, au Bureau,
fol. [ß. ß.
Taneeff, S . . ., die Kgl. Musi-
kaliensamlg. in Dresden besitzt
von ihm
3 Quatuors pour 2 Y. Va. et Vol.
Lipsia, ßreitk. & H. in P.
Breitkopf & H. zeichnet von c. 1797.
In B. B: Quatuor p. 2 V. A. et Ycl.
ib. P.
Taneur, siehe Le Teneur.
Tanloliner , Chiinradus , um
1.385 Kantor u. Senior im Kloster
Emmeram in Regensburg (Koru-
müller 1 Nachtrag).
Tannenberg (k), Hieronymus,
in den 80 er Jahren des 16. Jhs.
Organist an der Stadtkirche in
Torgau (Taubert 2, 17).
Tanner, Edmund, war um 1668
Yiolinist a/d. Hofkapelle in Lon-
don (Nagel 1, 60).
Tanner, Johann Friedrich,
geb. 27. Mai 1666 zu Heilbronn,
gest. 19. Jan. 1697 ebd. War
Jurist und Musiker und der Sohn
des Kantors und Lehrers Georg
Tanner ebd. Von 1689—1696 be-
fand er sich auf Reisen und hielt
sich in Berlin^ Hamburg, Kiel,
Homburg u. a. 0. auf (Leichen-
sermon in M. f. M. 8, 4).
Tanner, Pater Konrad, geb.
zu Arth (Schweiz), war von 1808
ab bis f 1825 Abt zu Einsiedeln,
bekannt durch seine aszetischen
Werke. In seiner Jugend war er
ein ansehnlicher Musiker, zuerst
Sänger, dann Oboist und Flötist.
Zwischen 1798 und 1801 schrieb
er mehrstim. Messgesänge (Schu-
biger 2, 52).
Tanner, William,
kommt in Thomas Moore's I Psakn
Singers, 2. ed. mit 1 Tonsatze vor.
Tansur (Tans'ur), William, ge-
tauft am 6. Nov. 1706 zu Dun-
church in Warwickshire (Stephen),
gest. zu St. Neots am 7. Okt. 1783.
Er bekleidete die Organistenposten
zu Barnes, dann zu Ewell, zu
Leicester und zuletzt zu St. Neots
und zeichnete sich als Theoretiker
und Komponist aus. Sein Sohn
war Chorsänger am Trinity College
zu Cambridge (Grove. Brown). Von
den Werken des Vaters sind nach-
weisbar:
A musical grammar and dictionary . . .
1. u. 2. Ausg. unbekannt. 3 ed. in 4 Bd.
London 1756 Hodges. [B. B.
— 7. ed. Lond. 1829. 8» mit Portr.
[Glasgow. E. C. of Mus.
A new musical grammar, or, the har-
monical spectator, containing all the use-
ful theoretical, practica!, and technical
parts of musick. London 1746 Robinson,
kl. 8^ 9 u. 156 S. [br. Mus. Glasgow.
E. C. ofMus. B. Wagener mit 1747 gez.
— 2. ed . . . Being a new, and correct
introduction to all the rudiments, terms,
and characters, and composition in all its
branches; with several scales . . . and
philosophical dissertations on the nature
of sound. London 1753 Eobinson. 12''.
[Brüssel.
— 3. ed. A new musical grammar and
dictionary, or a general introduction to
the whole art of musick. London 1756.
80. [Glasgow.
The elements of musick displayed; or,
its grammar or ground-work made easy.
London 1772. 8" mit Portr. [br. Mus.
E. C. of Mus. Glasgow.
A compleat melody, or the harmony
of Zion. 3 books. London 17.38. A. Pe-
arson, for Hodges. qul2". [Glasgow.
The melody of the heart. Lond. 1737.
ib. f[ur2''. [Glasgow.
Heaven and earth ; or, the beauty of
holiness, containing the book of the pro-
verbs composed in English verse & set to
musick; the song of sougs together with
various hymns, in 2 books. Lond. 1738.
8". [br. Mus. Glasgow. Süittg'art.
The Works of Mr. . . in 2 parts. Lon-
don 1737—1743. qu40. [br. Mus.
The American harmony, or royal melo-
dy complete ... 5. ed. Lond. 1743. qu40.
[br. Mus.
— 6. ed. Newbury-Port. 1771. q}i4P.
[ib.
Tantucci.
350
Tapray.
The royal melody compleat; or, the
new harmony of Siou, in 3 books. Lond.
1755. qul20. [Glasgow.
— 3. ed. Lond. 1764. fiu-l». [br. Mus.
Th.e royal psalmodist compleat. Lon-
don s. a. qul2''. Glasgow.
Sacred Mirth.: or the pious soul's daily
delight; being a... collection of psalms,
hymns, anthems and canons . . . London
1739. 80. [br. Mus.
The psalm - Singer s jewel, or useful
companion to the singiug of psalms; being
a new exposition on all the one huudred
& fifty. Lond. 1760. 8». [Glasgow.
Melodia sacra, or the Devout Psalmists
new musical Companion ... 2. ed. Lond.
1772. qul20. [br. Mus.
Tantucci, Mariano.
In Tora. Pecci's Madrigali von 1602:
Filii mirando il cielo, 5 voci und lo mi
distillo in pianto. 2. p. — In desselben
Cauzonette a 3, 1599 befinden sich 15 Nrn.
mit Dell'Affettuoso bez., die man geneigt
ist, ihm ebenfalls zuzuschreiben (Vogel 2,
59. 60 nebst den verschiedenen Ausg.).
Tantz (Tanz), L . . . Gramer 1,
82 und Forkel 3, 126 verz. einige
Werke um 1780.
Nachweisbar sind eine Symphonie pour
Clavecin 2 V. et B. Ms. in Stb. [Brüs-
sel Cons.
3 Senates p. Clav, ou Pfte. avec l'acc.
d'une V. obl. et Vcl. ad lib. oe. 3. Mann-
heim chez Götz, qufol. [Dresd. Mus.
In Schwerin F. im Ms. in Stb. mit der
Dedic. an Mademois. R. Cannabich (Toch-
ter des Hofmusikers in Mannheim mit
Namen Rosa, der Mozai-t, wegen ihrer
Begabung, Unterricht erteilte und die
Sonate in Bd. für sie schrieb (Köchers
Verz. Nr. 281, um 1777 komp.). Man
könnte aus der Dedic. schlielsen, dass T.
in Mannheim lebte.
Tapia, Juan de, ein spanischer
Priester und päpstlicher Protonator,
muss zu Rom gelebt haben. Er
hinterliefs ein Legat zur Gründung
eines Conservatoriums zu Neapel
(della Madonna di Loreto 1537).
Die Verhandlung über die Grün-
dung desselben teilt Florimo 2, 88
mit und wird darin S. 89 gesagt
„un sacerdote Spagnuolo per nome
D. Giovanni Tappia lasciö Roma
. . ." T. starb im Dez. 1543 zu
Neapel (Fetis).
Tapia, Blartin de, geb. zu Soria
in Castilien gegen 1540, war Bacca-
laureas an der Kirche zu Burgos.
Er schrieb:
Vergel de musica spiritual, speculativa
y activa, del quäl, muchas, diuersas y
suaves flores se puede coger. Tratate lo
primero con grande arteficio y profundi-
dad. las alabanyas, las gracias . . . Las
artes de Cauto llano, Organe y Contra-
punto, en suma y en Theorica. Am Ende :
En Burgos de Osma 1570 Diego Fernan-
dez de Cordoua. 4». IV u. 120 fol. [Leo
Liepm. besals 1901 ein kompl. Exempl.
Tapissier (Tapesier, Tapisier),
Johannes, wird um 1440 von
Martin le Franc als bedeutender
Komponist erwähnt.
Im Cod. 37 des Liceo Bologna, Ms.
des 15. Jhs. ein Patrem omnipotentem
3 voc. unter Tapisier. Im Ms. Codex
213 in B. Bodleian zu Oxford (siehe
Stainer's Dufay, M. f. M. 31, 63) Nr. 106
ein 4stim. Satz „Eya dulcis adque ver-
nans Rosa" (Vale placens peroratrix) unter
J. Tapissier. In obiger Ausg. S. 187
in Part.
Tappius, Jacobus, 16/17. Jh.
Ms. B. L. 16, 13: Das alte Jahr ver-
gangen ist 4stim.
Tapray, Jean-FrauQois, Sohn
des Organisten am Collegium zu
Gray Jean Tapray, daselbst um
1738 geb., lebte noch 1819 zu
Fontainebleau. Schon im Alter
von 14 Jahren wurde er Organist
und Musikmeister zu Dole, mit
25 Jahren Organist zu Besan^on.
1768 ging er nach Paris an die
Militärschule als Organist und
Klavierlehrer, 1802 zog er sich
nach Fontainebleau zurück. 1800
erschien sein op. 29, welches die
Lpz. Ztg. 2, 743 bespricht (Fetis).
Nachweisbar sind von seinen Kom-
positionen:
Simphonie concertat. pour le Clavecin
et le Piano avec orchestre. oe. 8. Paris,
qufol. [br. Mus.
2 Symphonies p. le Clav. av. 2 V. A.
et B. oe. 21. Paris, fol. [ib.
2 Quatuors p. le Clav, avec V. A. et
Vcl. oe. 17. Paris, qufol. [ib.
Tarade.
351
Tarchi.
3 Senates p. Fortep. oe. 28. Paiis.
fol. [ib.
In B. M. Mus. pr. 40. 1259 Nr. 40.
62. 64:
Minuetto p. Clav. Minuetto p. Clav, et
V. Eondeau p. Clav, et V.
In C. P. 1 Bd. Klavieii^iecen, Ouver-
türen u. a. 1 Bd. Senates de Pfte. tres
faciles.
Abregö de raccompagnement du clave-
cin, reuferme dans un seiü prelude, pour
les modes majeurs et mineurs, avec quel-
ques courtes explications, compose par . . .
Paris 175.5 Bayard, et Dole, chez l'auteur.
fol. [Brüssel.
Die Nationalb. in Paris besitzt:
Oeuvre 1. 2. 8. Senates pour le Pfte.
av. V. ad lib.
Oeuvre 23. 2 Senates en Trio.
Oeuvre 24. 3 Senates avec V. ad lib.
Oeuvre 25. Premiers elements de cla-
vecin.
Alle gedruckt in Paris, l'auteur, Sie-
ber etc.
Tarade, Theodore- Jean, geb.
in der Nähe von Chateau-Tliierrj,
bildete sich zum Violinisten aus
und war von 1751 bis 1776 am
Orchester der grolsen Oper zu
Paris angestellt; als Pensionäre be-
zog er 400 liv. (Compardon).
Am 15. Juli 1705 kam die komische
Oper „La reconciliatien villageoise" in
der Comedie itaUenne zur Aufführnng
(Fetisj. Im C. P: La reconnaissance,
Comedie en 1 acte. 1765. In der B.
der Musikfr. in Wien befinden sich: 6
Senate per il V. e B. op. 1. P. mit Tarcali
gez. Es ist fraglich ob damit der obige
gemeint ist. — Leo liepinannssohn besafs
einst unter T. Tarado: Traite du Violen.
Paris, Gerard (c. 1760).
Eine Madame Tarade, Verlag in Paris,
gab 1767 Devismes' Abrege des regles de
compositien heraus.
Tarantiiio, . . .
im Archiv der kath. Kirche in Dresden :
2 Messen f. 5 Stirn, und kleines Orches-
ter, 1 Te Deum ebenso im Ms. P. u. Stb.
Tarascon, (jilles de, st. 1705
in Toulouse, schrieb ein Requiem
(Lpz. Ztg. 14, 416).
Tarchi, Angelo, geb. 1760 zu
Neapel, gest. 19. Aug. 1814 zu
Paris. 1771 trat er ins Conser-
vatorium della Pietä dei Turchini
in Neapel unter der Direktion von
Tarantino. 1778 schrieb er seine
erste Oper: L'Archetiello", die im
Conservatorium aufgeführt wurde.
1783 war er noch Alumne des
Conservator. und schrieb für das
Teatro Nuovo zu Neapel die komische
Oper „La caccia di Enrico IV."
Bis zum Jahre 1802 folgten dann
44 Opern, die in ganz Europa ge-
geben wurden. Nach Burney 7,
525 kam er 1785 nach London
(Florimo schreibt im Jahre 1789).
1790 scheint er in Venedig gewesen
zu sein. Da die Aufträge der
Theater-Direktoren stets am Orte
nach den verfügbaren Mitteln aus-
geführt werden mussten, so befand
sich ein damaliger gesuchter Opern-
komponist stets unterwegs, und der
Ort, wo eine neue Oper von ihm
gegeben wurde, war auch stets
sein gegenwärtiger Wohnort. Fetis
und Florimo 3, 55 ff. geben eine
lange Liste seiner Opern mit An-
gabe des Aufführungsortes. Nach-
weisbar sind von seinen Kompo-
sitionen:
Isacco, oratorio sacro rappres. in Man-
tova la quaresima deH'anne 1796. Ms.
P. 2 voU. qufol. [Bologna.
Messa per 4 voci e piü strura. in Dm.
per la Demenica Laetare Ms. P. [Neapel.
Neapel Turch. Mailand Cons.
Credo per 4 veci e piü stram. in Cd.
Ms. P. [Neapel. Mailand Cons.
In Neapel im Ms. noch 1 Eendo für
Sepr. u. 2 Duette, das eine aus Demetrio.
Opern.
Im Censervat. zu Paris befinden sich
im Ms. P: Antioco, ep. in 3 atti 1788 in
Milane.
L' Ademira, Milano 1784 [auch im br.
Mus. Ms. 531.
L'Ariarate, ep. in 3 atti, Milano 1786.
L'Arminio, op. in 2 atti 1785 [nur in
B. M. im Ms. P.
L'Artaserse, op. in 2 atti 1788 (nach
Florimo in Manteva 1787) [auch in B. M.
II conte di Saldagna, ep. in 3 atti,
Milano 1787.
II Disertore, op, in 2 atti. Londra 1789
[auch in B. B. in 2 voll.
Tarchi.
352
Tarditi, Orazio.
Ezio, op. in 3 atti, Vicenza 1789.
Paris 1792.
LIfigenia in Tauride, op. seria in 3
atti. Venezia 1785. Paris 1786. [auch
in ßeriin K. H.
H Pimraaglione ä gi'ande orchestra di
. . . fatto a bella posta per il Sigr. Franc.
CeccareUi. Ms. B670, P. in 2 voll.
[Dresden.
Le trente et quarante, op.-com. en 1 acte
(Paris 19/5 1799) Ms. P. [Brüssel Cons.
Une Aveoture de Mr. de Sainte-Foix,
ou le Coup d'Epee, opera en un acte
(Duval). Ms. P. (Theater Feydeau 28/1
1802). [Briissel Cons.
II trionfo di Clelia, Torino 1787.
In B. B. und Musikfr. Wien die Oper:
D'Auberge en auberge, Paris 1800, im
Klav.-Auszg. mit deutschem Texte, betitelt:
Zwey Posten, ausgewählte Stücke aus dem
Singspiel . . . Wien, Weigl. Die Musikfr.
Wien besitzen auch die hds. Part. — In
Einsiedeln der Kl.-Auszg.
Einzelnes aus Opern:
Ms. 129. B. B. Ah se tu m'ami, ßec.
u. Arie. P. Ms. 123. Scene u. Eondo f.
Sopr. P.
In Dresd. Mus. Ms. 827, 2 Finale
aus den Opern Alessandro nell'Indie und
Giulio Sabino. P. — 1 Quartett aus letz-
terer Oper. — 1 Terzett und Duett aus
ersterer Oper, ferner aus derselben 4
Arien, 1 Rondo in P. — Aus letzterer
Oper noch 6 Arien. — 2 Rondi f. Sopr.
mit Instr. ohne Angabe, ebenso noch 1
Quartette ,,Jorse di tauto orgoglio" und 1
Duett f. S. u. T. mit Instr., alle in P.
— Eine Ouvertüre in P.
In Musikfr. Wien: Arien, Scenen,
Duette u. a. aus den Opern 1. L'arbore
de Diana. 2. Arminio. 3. Demofoonte.
4. Giulio Sabino. AuTserdem noch 11
andere Gesänge in P.
In Neapel 1 Arie u. Duette mit Pfte.
Im Conservat. zu Mailand : Duo Italien
„Vo'che tu veda e taccia" pour 2 Sopr.
acc. de Piano. Paris, Gaveaux. 19 Gesge.
im Ms. P., Arien, Rec. u. Rondos, Duette,
Terzette aus verschiedenen oben genannten
Opern. — 6 Sinfonien in D. f. Quartett,
2 Oboi und 2 Corni, Stb.
Im C. P. ein vol. Arien u. Scenen im Ms.
Im br. Mus. 10 Einzeldrucke: Ouver-
türen, Arien aus Opern u. a. in Lon-
doner und Pariser Ausg.
In B. Brüssel, Ms. 2623, ein Samlwk.
enthält auch Gesge. von T.
In B. S. Antoniana in Padua, Arien,
Scenen, 1 Duetto aus Opern, 1 Sinfonia
per orch.
In Bologna im Ms. P. 2 Duette aus
Opern, 1 Preghiera f. Sopr., 2 Arien, 1
Minuetto ,,Tu sei lieta, io vivo in pene"
f. Sopr. mit V., 1 Cavatine.
Im Neudruck 1 Duetto aus Demetrio
(Eitner 2).
Tardi, Francesco, war 1781
als 1. Violinist (Sapernumerario)
an der Hofkapelle in Turin ange-
stellt (Ricordi 1891, 457).
Tartliff, Andreas, de Britannia,
Sopranist am St. Peter in Rom von
1486-1492 (Viertel]'. 3, 238).
Tarditi, Orazio (Horatio), ein
geb. Römer, trat als Mönch in den
Camaldulenserorden nnd bez. sich
später als Abt desselben, dabei be-
kleidete er folgende Aerater: 1622
war er Organist am Dome zu
Arezzo, 1625 Organist zu Faenza,
1629 Organist an S. Michele zu
Murano, 1637 Organist am Dome
zu Volterra, 1639 Kapellmeister
am Dome zu Forli und beim dor-
tigen Erzbischofe, 1644 Kapell-
meister an der Kathedrale zu Jesi,
1647 bez. er sich zum ersten Male
als Abbate von Ravenna und als
Kapellmeister am Dome zu Faenza,
dort ist er scheinbar bis 1670
thätig, obgleich die Drucke nach
1655 kein Amt mehr nennen (Titel-
angaben). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Messen und Vericandtes :
1639. Messe a 4, e 5 voci. In Con-
certo. Con un Laudate in fine concertato
con 3 voci, 2 V., e un Chitarrone. Di
Horatio ... Op. 15. Yen. 1639 AI. Vin-
centi. 6 Stb. 4».
1640 a. Messa, e Salmi concertati a
4 voci di Horatio . . . Op. 16 . . . Yen.
1640 AI. Vincenti. ö Stb. 4P. Die Dedic.
ist in Ravenna 1639 20/12 gez. [Bologna.
1640 b. Missa et Psalmi in vespertinis
laudibus decantandi 3 vocib., ad org. con-
centum concertatim accomodati, cum Li-
taniis in fine ß. M. V. auctore . . . Op. 17.
Yen. 1640 AI. Vincenti. 4 Stb. 4«. 13
Gesänge. [Berlin gr. Kloster. Ferrara.
Bologna: Bc.
1648. Messe a 5 voci concertate parte
con istrumenti, e parte senza. Con alcuni
Tarditi, Orazio.
353
Tarditi, Orazio.
Salmi a 3, k 4 e ä 5 concertati, con
istnim., e senza. Di . . . Op. 27. Ib.
1648. 9 Stb. (5 Singst. 2 V. Tiorba oder
Violone u. Org.) 3 Mess. u. 5 andere
Ges2:e. [B. Br. Bologna, br. Mus : 5 Stirn.
1. V. Org.
1650. Messe ä 3 e ä quattro in con-
certo. Lib. 3. Op. 30. Di . . . Ib. 1650-
5 Stb. 4". 3 Messen. [B. Br. Bologna.
1668. Messa, e Salrai a 2 voci Op. 39
di . . . Bologna 1668 G. Monti. 3 Stb.
4". [Bologna.
Psalmen^ Litaneien u. a.
1640. Celesti fiori musicali di varii
Coucerti sacri a voce sola per cantare
nell'Org., Chitarr., Arpa, Leuto, Spinetta
6 altro ström. . . Lib. 2. Op. 8. Yen.
1640 AI. Vincenti. 1 vol. 97, Bog. 4^.
12 lat. Gesge. [B. Br.
1643. II 2. libro de Salmi concertati
a 3 voci con le Litanie della Madonna.
Op. 20 di . . . Ib. 1643. 4 Stb. 4«.
11 Gesge. [B. Br. Bologna, Kat. 2, 316
Abdr. der Dedic.
1644. Letanie della B. V. M. a 3. 4
e h voci in conceito con le 4 Antifone
deU'istessa Vergine sanctiss. ä 2 voci,
alcuni Motetti ä 3, & il Te Deum Lauda-
mus concertato ä 4 del Sig. . . raccolte
da AI. Vincenti . . . Yen. 1644 ib. [Bo-
logna, Kat, fehlen nähere Angaben.
— Litaniae concert. tribus, 4 et 5 vocib.
... Antverp. 16.. Phalese. [Gaesdonck:
Ten.
1647. Psalmi ad Completorium et
Litanie B. V. 4 vocib. c. 4 Antifouis eius-
dem Yirg. Sanct. 3 vocib. Adjuncto in
fine Psalmo In te Domine speravi, &
Himno Te lucis ante terminum ad voces,
& instrumenta omnia ad org. . . Op. 24.
Yen. 1647 Yincenti. 5 Stb. 4». 17 Nrn.
[B. Br. br. Mus: A. Bc.
1649. Salmi a 8 voci per cantare nell'
org. Di . . . Op. 28. Yen. 1649 ib.
9 Stb. 40. 17 Gesge., dabei 1 Magnif.
[B. Br. Bologna.
1654. II 3. lib. de Salmi a 3 Concer-
tati a diverse voci di . . . Op. 34. Ib.
1654. 4 Stb. 40. [Bologna.
Motetten, Coucerti u. a.
1622 . . . Sacri Concertus singuHs binis
ternis quat. quinisque vocib. concinendi
ad org. . . Cum Litaniis in fine B. Y. M.
5 vocib. . . Yen. 1622 Ales. Yincenti.
[Bologna: Ten. B. Bc.
1625. II 2. lib. de Motetti concertati
ä 1, 2, 3, 4, e' 5 voci con una Messa, e
Salmi a 5 voci in concerto. Di . . . Ib.
1625. 6 Stb. 40. 12 Nrn. [B. Frkft.
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
im Kat. das Reg. B. B: B. Bologna
6 Stb. Florenz 4 Stb.
— Ib. 1642. 6 Stb. 4". [B. Br. Bo-
logna.
1638. II 3. lib. de Motetti a 2, e 3 voci
in concerto di . . . Op. 7. Ib. 1638. 4 Stb.
4" ohne Dedic, sicherlich eine spätere
Auflage. [Bologna.
1637. II 4. lib. de Motetti a 2, 3, e
4 voci in concerto con le Letanie della
Madonna a 4 voci concert. . . . Op. 13.
Ib. 1637. 5 Stb. 40. [Bologna, br. Mus:
fehlt A.
— Lib. 4. Motectorum 2, 3 et 4 voc.
Antwerp., Phalesius 1643. [Brüssel: A.
T. B. Bc. Gaesdonck: T.
1641. Concerto il Decimo Ottavo
Musiche da chiesa Motetti a 2, 3, 4, e
5 voci doi de quali son concertati con
2 Y. Salmi a 5, doi concert. con 3 voci
sole. Lettanie della Madonna ä 5 voci
. . . Yincenti 1641. 6 Stb. 4". 19 Nrn.
[B. Br. B. Frkft. B. B. Bologna.
1645. Motetti e Salmi a 2 e 3 voci.
In Concerto di . . . Op. 22. Ib. 1645.
4 Stb. 40. [Bologna.
1646. Motetti a voce sola per cantare
neU'organo, Gravecimbalo, Tiorba, & altro
istrom. Lib. 3. Ib. 1646. 1 Singst, u.
Part, in 4« u. fol. 18 Mot. [B. Br.
B. B: Canto.
1647. Concerto il 25 Musiche da chiesa
diuerse, cioe Motetti, e Salmi ä 3, e 4 voci.
Con una Messa conceitata ä 4 di . . . Yen.
1647 alla Stampa del Gardano. 5 Stb. 4".
15 Gesge. [Bologna. Upsala. B. B: T.
1648. Motetti a voce sola. II 4. lib.
Per cantar nell' org., Cimbalo, Tiorba e altro
istrom. Di . . . Yen. 1648 alla stampa
del Gardano. 1 vol. P. und Cantus in
qu4''. 11 Gesge. [Proske. B. Bohn in
Br. Bologna.
1650. Concerto Musiche varie da chiesa
Moteti, Salmi, e Hinni, ä una voce sola,
ä 2 e 3, concertati parte c. Y. e Tiorba,
e parte senza istrum. Op. 30. Stampa
del Gardano. 6 Stb. 4« (die Messen von
1650 tragen auch op. 30). 23 Gesge.
[B. Br. Bologna.
1651. Motetti a 2, e 3 voci, lib. 10,
Op. 31. Di . . . Yen. 1651 Ales. Yin-
centi. 4 Stb. 40. [Bologna. Paris Nat.
in Kopie. Brüssel: 2 C. B.
1652. Concerto il trigesimo terzo
Motetti e Salmi a 3 e 4 voci parte c. Y.
e parte senza Con una Messa conceiiata
ä 4 voci, & un Laudate pueri ä voce sola
con 2 Y. Di . . . Yen. 1652 Ales. Yin-
centi. 5 Stb. 40. 1 Messe, 3 Psalm.
1 Magnific. [B. Br: Alt defekt. Bologna.
23
Tarditi, Orazio.
354
Tarenue.
1655 . . . Sacri conceitus duobus et
tribus vocibus. Op. 85. Ib. 1655. 4 Stb.
4P. 15 Gesge. [B. Br. Bologna.
1663. n trigesimo quinto di Motetti
a 2, e 3 voci, alcuni con V., et una Messa
concertata ä 3 voci di . . . Ib. 1663.
6 Stb. 40, am Ende: Beatus vir von
Betnig. Cesti. [Bologna, Kat. 2, 302 die
Dedic, von T. Upsala: C B. 3. parte.
1. V., feblen Bc. u. 2. Y.
1670 a. Motetti a 2 voci concertati
per cantar nell'org. di . . . Op. 40. Dedic.
Abbate Giov. Marinetti in Venedig (von
T.). Bologna 1670 G. Mouti. 3 Stb. 4".
[Bologna. Paris Nat.
1670 b . . Motetti a voce sola con 2 V.
Op. 41 . . . Bologna 1670 Monti. 4 Stb.
4'\ Dedic. von T. gez. [Bologna.
1670 c. Motetti a voce sola con 2 V.
Lib. 2. Op. 42 di . . . Ib. 1670. 4 Stb.
4*^. Dedic. von T. gez. [Bologna.
Weltliche Oesänge :
1628. Amorosa scbiera d'Arie a voce
sola per cantare sopra il Clauicembalo,
Chitarrone, Leuto, con ie Lettere, & In-
tauolatura per la Chitarra alla Spagnola
. . . Op. VI. Yen. 1628 Aless. Yincenti.
1 vol. 40. [br.Mus.
1633. Madrigali a 2, 3, e 4 voci in
concerto per cantar"e sonar'sopra ü Graue-
ciinbalo Chitarrone Spinetta 0 altro simile
istrum. Con una lettera Amorosa in Stile
Eecitatiuo k voce sola. Lib. 2. Op. 10.
Di . . . Yen. 1633 Ales. Yincenti. 5 Stb.
40. 18 Ge.sge. [B. Hbg. Yened. Marco:
C. A. Bc.
1639. Madrig. a 5 voci in Concerto,
con alcuni ä 3 in fine, Di . . . Op. 14.
de Madrig. il terzo. Ib. 1639. 6 Stb.
40. 15 Madr. [Bologna. Bologna Accad.
filarm.
1642. Canzonette amorose a 2. e 3
voci per cantarsopra il Glaiiicembalo (!),
ö Tiorba . . . Eaccolte d'Al. Yincenti . . .
Yen. 1642 ib. 4 Stb. 4». 19 Gesge.
[B. Kassel: C. B. Vogel 2, 238 giebt
einen Teil der Dedic. von Yincenti.
— Ausg. ib. 1647. wie vorher. [Bo-
logna. Bologna Acc. filarm. Florenz B.n.
br. Mus: Bc.
1647. Canzonette amoro.se lib. 2. a 2,
e 3 voci concertate per cantare nel Cim-
balo, Spinetta. Tiorba, ö altro sim. istram.
Di . . . Yen. 1647 ib. 4 Stb. 4". 25 Canz.,
dabei 1 von Maur. Battaglia^ seinem
Schüler. [B. Br. Bologna. Florenz.
br. Mus.
1652. II 3. lib. di Canzonette e Madri-
galetti a 2, 3 voci conceiiate per cantar
nel Gravecimbalo, Tiorba . . . Op. 32. Ib.
1652. 4 Stb. 40. 14 Gesge. [Bologna.
9 Gesäuge in alten Samlwk. (Eitner 1).
Dazu kommen noch: in Silvani's Sacri
concerti ov. Mot. 1668: Spargite flores
2 voc. — ■ In desselben Nuova raccolta di
Mot. 1670: Yelut palma, velut rosa 1 voc.
c. Bc.
In neuen Ausg. 1 Gesg. (fraglich ob
von Oraz.) [Eitner 2J.
In Mss. B. B. W49 Nr. 656 ein Magnif.
4 voc. c. org. P. — Ms. Z40, 9 Stb.
17. Jh. Nr. 109, Kyrie et Gloria 8 voc.
c. Bc. — Ms. L 122 Elevatione per l'org.
und 1 Toccata.
Ms. Upsala in 4°. 1. Dulce nomen Jesu
4 V. c. Bc. 2. Lauda Jeiiisalem 3 v. 2 V.
Bc. 3. Ego dormio ä 2 Sopr. in Tabulatur.
4. Laudabo nomen 2 C. T. in Tabulatur.
Tarditi, Paolo, aus Rom, war
nach den Titeln seiner Druck-
werke 1619 und 1620 Kapell-
meister an S. Jacopo e Alfonso
Ispania natione und 164:9 nennt
ihn Florido Kapellmeister an der
Kirche Madonna de'Monti in Rom.
Fetis schreibt: am 26. Jan. 1610
wurde ihm der Kapeilmeisterposten
an S. Maria Maggiore in Rom an-
geboten, doch lehnte er ihn ab.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
Motecta singulis, binis, temis quater-
nis, quinis, ac seuis vocibus concinenda.
Una cum B. ad org. Auetore . . . Lib. 1.
Romae 1619 Roblettus. Stb. ? 4«. [Bo-
logna: T.
Psalmi Magnif. cum quatuor Antiphonis
ad Yesp. 8 vocib. Una c. B. ad org.
decantandi Auetore . . . Lib. 2. Romae
1620 Soldus. 13 Stb. (8 Singst. 1 Y.
1 Laute, 1 Tiorba, 1 Cornetto, Bc.) 4".
[Bologna. Cap. Julia.
5 Gesänge in alten Samlwk. (Eitner 1) ;
aufserdem in Dom. Bianchi's Sacrannn
Modulationum 1642: De ore prudeutis
und Surgite elevate. — In Geertsom's
Scelta von 1656 ein Gesang. — In Flo-
lido's Has alias sacras 1650 ein Tonsatz.
Auch gab er 1623 Paolo Quagliati"s La
sfera armoniosa heraus.
Tarcime, (xeorg:es, ein franzö-
sischer Literaturhistoriker aus dem
Ende des 18. Jhs. und Anfange
des 19., gab unter anderem heraus:
Tarriera.
355
Tartiai.
Recherches sur les ranz des vaches,
ou Chansons pastorales des Bergers de la
Suisse, avec niusique. Paris 1813 Louis.
8°. 85 S. mit Melodien. [Brüssel. Glas-
gow. B. M. B. Dresden.
Tarriera, Franc, s. Terriera.
Tarroiii (Taroni), Antonio, ein
Kanonikus an der herzgl. Kirclie
S. Barbara zu Mantua im Anfange
des 17. Jhs., ist bekannt durch die
Kompositionen:
II 1. lib. di Messe a 5 voci di . . . Veu.
1614 Amadino. 5 Stb. 4". [Bologna: Bc.
Messe da capella a 5 voci c. il Bc.
per coüimoditä di chi se ne vorä servire
di . . . Nouam. ristamp. Ven. 1646 alla
stampa del Gardano. 6 Stb. 4". 4 Missae.
[Bologna.
11 1. lib. de Madiigali a .5 voci Con 2
ä 8 nel fine. Di Antonio Taroni Manto-
vano. Nouaiu. . . ristamp. Ven. 1612
Amadino. 5 Stb. 4^. 18 Madr. [Bo-
logna. Neapel Cons. fehlt C.
In B. Proske im Ms: Missa in Contra-
puncto a 5 voc. con org. 1614. fol. Eben-
so in Kremsmüuster 1 Messe.
In Gastoldi's Concenti musicali 8 voc.
1604 u. 1610 S. 21: Eran Ninfe e Pastori
mit Aut. Taroni gez.
Tarsia, Mrgilio, Minoriter in
Brescia, Vikar und Kapellmeister
an D. Joseph (nach Asola's Introi-
tus Missarum 1583, welche erneu
herausgab).
Tartaglino, Oiulio (Julito).
Im Ms. Z 32 der B. B. ein Lautenbuch
des 16. Jhs., darin Nr. 1 eine Canzone
francese.
Tartaglino, Ippolito, geb. zu
Modena um 1539, gest. um 1580
zu Neapel (Felis. Florimo 3, 523
schreibt fälschlich f 1550). Nach
Fetis war er anfänglich Organist
am St. Peter in Korn, wurde am
10. Okt. 1575 Kapellmeister an
S. Maria Maggiore ebd. und 1577
in Neapel an der Kathedrale Ka-
pellmeister. Er soll einer der aus-
gezeichnetsten Komponisten seiner
Zeit gewesen seiu^ der Messen und
Motetten bis zu 3 und 4 Chören
schrieb. Bekannt sind von ihm nur:
. . . Motettorum. Quinque, & sex vocum.
Lib. 1. Romae 1574 apud Joan. Osraari-
num. Stb. ? 4''. dabei eine Mot. von
Paolo Animuccia. [Bologna: B,
In Archadelt's 1. lib. Madr. 4 voc.
Ausg. 1625: Hör le tue forze. Ebenso
in 1628 u. 1654. — In Cam. Lambardi's
1. lib. Madr. 4 v. 1600: Hör le tue forze.
— In Rocco Rodio's 2. lib. Madr. 4 v.
1587: D'altro ciel io son. — Im Samiwk.
1582 1 Madr. (Eitner 1) nebst den bei
Vogel angezeigten Ausg.
Tartini, (xiuseppe, geb. 8/4
1692 zu Tirano in Istrien (nach
dem Kircheubuche), gest. 16. Febr.
1770 in Padua. Seine Schul-
studien machte er in geistlichen
Stiften und ging 1710 nach Padua
um Jura zu studieren. Violin-
studien hatte er bereits in den
Schuljahren begonnen, ohne auf-
fallende Leistungen zu zeigen.
Weit mehr zeichnete er sich in
seinen Studenten] ahren in der
Fechtkunst aus. Als er sich heim-
lich mit einer Verwandten des
Kardinals Cornaro verheiratet hatte,
musste er flüchten und fand im
Franziskanerkloster zu Assisi ein
Asyl, wo er sich zum Violin-
virtuosen und unter dem dortigen
Organisten Pater Boemo zum Kom-
ponisten ausbildete. Nach 2 Jahren
kehrte er nach Padua zurück, wo
unterdessen die Anklage gegen
ihn niedergeschlagen war. Als er
dann in Venedig den Virtuosen
Varacini hörte, trieb es ihn zu
ernsten Studien an, liefs seine
Fi'au bei Verwandten und zog
sich nach Ancona zurück. In
dieser Zeit (1714) entdeckte er die
Kombinationstöne, die er für die
Erzielung reinerer Intonation prak-
tisch verwertete. 1721 wurde er
zum Soloviolinisten und Orchester-
dirigenten a/d. Basilika S. Antonio
zu Padua ernannt, wo er mit
kurzen Unterbrechungen bis zu
seinem Tode blieb. 1723 — 25 war
er beim Grafen von Kinsky zu
23*
Tartini.
356
Tartini.
Prag, besuchte Rom, 1739 Bologna*
1728 gründete er in Padua eine
Violinschule aus der Nardini, Pas-
qualino u.a. Virtuosen hervorgingen.
T. vereinte mit einer brillanten
Technik die künstlerische Vertie-
fung, sowohl in der Erfindung der
Melodie als des Passagen werkes
(Fetis. Tebaldini mit zahlreichen
Briefen und Beispielen aus seinen
Werken, S. 69 ff., vor S. 61 eine
Tafel mit Autogr.-Facs. Meifsner,
Biogr. Naumann's 1814 p. 82 u.
156 ff. über seinen Hang zur
Mystik. Leipz. Ztg. 1865, 38. Wa-
sielevs^ski 1, 3. Aufl. an verschie-
denen Stellen. Burney 1, 86 ff.
Briefe in La Mara 1, 179 von
1731 u. 1751. In B. Bologna
Briefe von 1736 — 1769 an Martini.
Mariottini, Ant., siehe seine Storia
dei musici, Ms. B. B. Elogi di
G . . . T . . . e Fr. Valotti . . . (von
Fanzago) Padova 1792. [B. B.
Brüssel] Siehe Fanzago der noch
zwei Bücher über T. herausgab.
Notices sur Corelli, Tartini . . . par
FayoUe (m. Port.) Paris 1810. 8».
[Brüssel].
Verzeichnis seiner nachweisbaren
Werke :
Trattato di musica secondo la vera
soienza deU'Armonia. Padova 1754 Giov.
Manfre. 4". 4 u. 175 BlI. 1 Tat. [Bo-
logna, Kat. 1, 259 Näheres. B.B. B.
Wagener. Florenz. Brüssel. Dresden.
ß.M. Glasgow. Musikfr. Wien. br,
Mus. R. C. of Mus. Amst. B. Lpz.
— Paris s. a. (1767) Leduc. 8». [be-
safs Leo Liepni.
— Traite des agremens de la musique
. . . Traduit par Sig P. Denis. Paris
(1782) Chevardiere. 8". [Briissel 6220.
B. M. Glasgow.
Observations sur la principes de l'har-
monie, . . . (dabei auch T.'s Traite). Par
Serre, Geneve 1763 H. A. Gosse et J.
Gosse. 80. [Bi-üssel 6456.
Riposta di G . . . T . . . aUa Critica del
di lui Trattato di musica di Monsieur Le
Serre di Genevra. Ven. 1767 Ant. De-
castro. 80. Siehe auch DeUa Torre Tas-
sis: Rispostadi un anonimo. . . Ven. 1769.
8". [Bologna. Brüssel 5807. B. B.
Florenz. Musikfr. Wien.
De'Prinzipj deU'Armonia musicale con-
tenuta nel diatonico genere Dissertazione
di . . . Päd. 1767. Stamperia del Semi-
nario. 40. 6 Bll. 120 S. 6 Tat. [Bo-
logna. Brüssel 6458. B. ß. B. Wagener.
Florenz. Padua Seminario. Dresd. Mus.
Dresd. B. Lpz. Florenz. R. C of Mus.
Musikfr. Wien. br. Mus.
— Principles and power of harmony,
translat. by Stillingfleet. London 1771
S. Baker and G. Leigh. 4«. [Brüssel
5808. br. Mus.
Lettera del defonto Sig. G . . . T . . .
alla Signora Maddalena Lombardini inser-
viente ad una importante Lezione per i
Suonatori di Violine. Ven. 1770 Colom-
bani. 8». 4 Bll. [Bologna.
— Italienisch und english, translated
by Dr. Burney. London 1771. 8». [R.
C. of Mus. br. Mus.
— . . . A letter etc. translated by Dr.
Burney. London 1779 Bremner. 4",
[Brüssel 6218. Glasgow.
— Brief des . . . an . . . Herausgeg. v.
H. L. Rohrmann. Hannover 1786 Pock-
witz. 8". 12 S. [Brüssel. B. B. B.
Wagener.
Libro del contrapunto. Ms. von Ant.
Lehneis. Ms. tlieor. 4" 74 in B. B. 58 S.
CoUection der Principien nach T. zur
Erlernung der Composition bearbeitet vom
Oct. 1808— Oct. 1809 unter Anweisung
des Kgl. Sachs. Hof- Organisten Dreifsig
durch Morgenroth zu Dresden. Ms. fol.
[Dresd.
Sinfonia a 6, 2 Corni, 2 V. Va. con
fondam. Ms. fol. 6 Stb. 3 Sätze AUo.
And. Allo. Gd. [B. Kgsbg.
5 Symphonie in B. C. B. D. G. Ms.
Stb. [Darmst.
Sinfonia a 2 V. e B. Ms. Stb. [Padua
Anton. C, 78.
Sinfonia in D. a 5: 2 V. Va. Vcl. e
Violono. Ms. Stb. [Schwerin F._ ^
Concerti (12) a 5 e 6 stromenti ä 3 V.
A. Vcl. ed Org. Lib. 1. 2. Op. 1. Amst,
Le Cene Nr. 536 u. 548 je 6 Stb. [B.
Wagener. br. Mus. Hofb. Wien.
Six Concerti a 5 e 6 ström, op. 1.
Amst. [br. Mus. Musikfr. Wien.
Concerti a 5 . . . lib. 1. Paris, Boivin.
•[Paris Nat.
6 Concerti a 8 ström, op. 2. Amst.
[br. Mus.
Tartini e Visconti, Gasparo: Sei Con-
certi a 5 Strom, a V. 1., 2 V. A. Vcl. ed
Tartini.
357
Tartiui.
Org. Op. 1. Lib. 3. Amsi, Le Cene
Nr. 537. Stb. [B. Wagener.
Six Concertos in 4 parts, ded. O'Neill,
ä 2 V. Vcl. e B. rip. London for Tom-
maso Mazzinghi by Welcker. [B. Wage-
ner. br. Mus. Musikf r. Wien. Berl. K. H.
6 Concerti . . . accomodati per il Cemb.
Op. 4. da L. Frischmuth. Amst., Arn.
Olofsen. qufol. 42 S. (Siehe Frischmuth).
4 Concerti in E. G. F. Ad. ä Vioi.
princip., 2 V. Va. col Bc. Ms. Stb.
[Schwerin F.
6 Concerti a V. concertato c. VV. Va.
e B. Ms. 976—981 : Dd. Em. Bd. Ad. Fd.
Gm. in Part, und 10 Stb. [Dresd. Mus.
2 Concerti f. V. mit 2 V. Va. u. B.
in Cd. u. Gd. je 15 Stb. oi. P. Ms. in
B. M.
Concerto per V. concert. 2 V. rip. Va.
e B. Ms. P. (wird für ein Autogr. ge-
halten) und Stb. [Rostock.
Concerto in B. f. V. concert. 2 V. A.
B. (bd. es fff) Kopie in Stb. [B. Wa-
gener.
7 Concertos for strings. Ms. 23 G 2
in Cambridge FW., im Kat. die Themata
S. 33.
In Berlin Thulemeier: Concerto per V.
princ. tre V. rip. Violone e Cemb. Ms.
P. u. Stb. fol. Dd.
Das Archiv der Basilika S. Antoniaua
zu Padua besitzt 24 Concerti a 5 (V.
princip., 2 "V. Va. Vcl.) in Stb., 22 und
39 Concerti a 4 ed a 5, Ms. C79 in P.
Autogr. Im Kat. von Tebaldini S. 142/43
die Themen. In Ms. C 79 befinden sich
noch 3 Concerti, das 1 zu 5 Stirn, wie
oben, das 2. mit 2 Corni da caccia, das 3.
f. V. Violette, B. Org. Trombe e Tim-
pani in Stb. Them. ebd. verz. S. 144.
Ebeudort noch em Convolut von Autogr.
mit allerlei Piecen, siehe den Kat. 144.
Im C. P. eine Samlg. Concerti, Näheres
unbekannt.
6 Sonate a tre, 2 V. col B. op. 8.
Paris, Boivin. [Paris Nat. Leo Liepm.
besafs eine Ausg. Gravees par Bertin.
Paris chez Maupetit. 3 Stb. fol.
Sonate a tre. Ms. L 267 a P. in B. B.
Twelwe Sonatas in 3 parts, for a germ.
Flute and Violin, or 2 V. with a B. for
the Vcl. or Harps. Op. 3. London,
Walsh Nr. 24. 3 Stb. fol. [B. B. B.
Hbg. B. Wagener.
— Dieselben 12 Sonaten in 2 Büchern,
betitelt: Livre 1: VI Sonate a 2 V. e Bc.
— Liv. 2, dito (Nr. 7—12). Amst., Arn.
Olofsen. [B. Wagener.
— Nochmals gedruckt unter dem Titel:
Xn Sonatas for 2 V . . . NB. The most
parts of these Sonatas are proper for 2
germ. flutes . . . London, printed of the
Authors Expense. [B. Wagener.
(11) Trio a 2 V. e B. Ms. Stb. [Pa-
dua Ant.
6 Sonate a 4 ström. (2 V. Va. Vcl.)
Ms. Stb. [ib.
5 Sonate a 2 V. e B. Ms. Stb. [ib.
Sonate (12) ä Violino e Vcl. o Cemb.
Op. 1. Amst., Mich. Carlo le Cene. Nr.
575. 1 vol in fol. 3 u. 29 ßU. Giusti-
niani dedic. (1734). Dresd. Mus. B. B,
B. Wagener. br. Mus. Brüssel Cons.
— Paris, Le Clerc, fol. [besafs Leo
Liepm., sowie eine Ausg. in 2 liv: Paris,
ä rimprimerie du Conservatoire de musi-
que. 1 vol. fol. 55 S.
— 6 Sonate a V. e Violone o Cemb.
Op. 1. Amst., Witvogel. 1 vol. fol. (in
Bd. Am. Dd. Gm. Ad. Bd.). [B. B. R.
C. of Mus. 1587.
— XII Sonate et 1 Pastorale a V. e
Vcl. 0 Cemb. Op. 1. Amst., Hummel.
1 vol. kl. fol. 57 S. P. [Hofb. Wien.
— London, Walsh. [Cambridge FW.
2 Exempl.
— 12 Senates ... op. 1. nouv. ed.
Paris, [besafs Leo Liepm.
— 3 grandes Senates p. le Viel. op. 1
(Nr. 2, 4, 5) accomp. d'une partie de piano
par Henry Holmes. Lips., C. F. Peters.
3 vol. zu 2 Stb. in fol. [B. B. B. Wa-
gener.
— Die Musikfr. in Wien besitzen 2
Ausg., jedoch zeigt der Kat. keinen Ort
u. Verleger an.
— In B. B. Ms. 21632 eine Kopie nach
Le Cene.
— Einzeln aus op. 1: Sonate ou le
trille du diable pour le V. Leips., Breitk.
& H. [B. B. Mailand Cons. B. Wage-
ner, die noch eine Ausg. von Vieutemps,
Offenb., Andre besitzt.
— Musikfr. Wien eine Bearbeitung mit
Klavierbegltg. von VoLkmann, Leipz., Kist-
ner [B. Wagener]. In Cambridge FW.,
Ausg. von Hamilton. In Mailand Cons.
Ausg. bei Ricordi.
(XII) Sonate a Violino e B. op. 2.
Romae sculps. Ant. Cleton. Dedio. gez.
Padua 30. Juni 1745. 1vol. fol. 63 S.
[B. B. Dresd. Mus. ß. Hbg. Musikfr.
Wien. br. Mus. B. Wagener. B. Kgsbg.
Brüssel Cons.
— VI Sonate a V. e Vcl. o CimbaJo
op. 2. Amst. , Hummel. 1 vol. fol.
35 S. (in Gm. Ad. Dm. Em. Ed. Ed.). [B.
B. B. Wagener. B. Lpz.
— Sei Sonate ... op. 2. Paris, Leclerc.
fol. [besals einst Leo Liepm.
Tartini.
358
Tartini.
— London. Walsh, 6 Son. 35 S. [B.
Hbg.
— Sonate a V. et Vcl. o Comb. op. 2.
Faris, Boivin, [Paris Nat.
— Amst., Le Cene. [Brüssel Cons.
— Sonate Gm. aus op. 2 mit K!a\ier-
begltg. von Rob. Franz. Halle, Karmrodt.
[B. Wagener.
— In Kunst des YioHnspiels von C.
"Witting. Wolfenbüttel bei Holle, Sonate
Nr. 1 aus op. 2.
XII Sonate a V. e B. op. 3. Paris,
Leclerc. 1 vol. fol. [besafs Leo Liepm.
Sonate (6) a Violine solo col ß. op. 7.
2. ed. Grave Berlin. Paris et Lvon, Mau-
petit, Editeur. 2 BU. 27 S. fol. [B. B.
B. Wagener.
In der B. Wagener's eine komplette
Ausg. der 60 Sonaten f. V. u. Vcl. oder
B. oder Cembalo bei der Wittwe Buivin's
in Paris:
op. 1. 12 Sonaten. 57 S.
op. 2. 6 Senat. 25 S.
op. 3. 12 Sonat., dedic Fegeii. 55 S.
op. 4. 6 Sonat, ded. Pagin. 27 S.
op. 5. 6 Sonat., ded. Pagin. 29 S.
op. 6. 6 Sonat. 27 S.
op. 7. 6 Son. 2. Ed. 27 S.
op. 9. 6 Son. 25 S.
(6) Sonate a V. e Vcl. o Cimb. Ms.
16 BU. [B. Xgsbg.
3 Sonaten f. V. u. B. bearbeitet von
Nardini, Ms. 15860 in K. [B. B.
1 Sonate f. Flöte u. B. aus 1753. Ms.
55. [Karlsruhe.
In B. B. Ms. L 267 fünf Son. in P.
Ms. 21630 XV Son. 45 Bll.
Im Autograph:
Sonata per il V. e B. Solo per il Y.
e B. unter den Autogr. Friedrich IL —
Ms. Grasn. 1 Son. Fragm., 2 Portr. u. 1
Brief 31/10 1764.
In Bologna Petronio: Sonata a V. e B.
Ms.
In Upsala: 3 Sonate soll c. Pfte. und
Sonata solo c. Pfte. fol.
In Brüssel Cons: 4 Sonate per il Y.
e Bc. Ms. Stb. 5 Sonate a 2 Violini, Ms.
Stb. Noch 2 Son. in P.
In C. P. 96 Sonaten und Konzerte in
2 voll.
In Mailand Cons. 10 Sonaten ä V. e
B. Ms. Stb.
12 Solos for a V. vntk Tb. B. Lond.,
fol. [br. Mus.
2 Solos for the V. London, fol. [ib.
6 Sonaten f. Y. mit Pfte. von H. Leo-
nard herausgeg. Mainz u. Brüssel, Schott
& Söhne. 1890.
Solo di Violino in Ed. Ms. [Schwerin
F., dort noch eine Sonata per il Cembalo
in F. mit bez. B.
2 Quartette in Dd. u. Ad. für 2 V.
Ya. u. Vcl. nach den Autogr. herausgeg.
von EmiHo Ponte in P. u. St. Breslau
(1898) Leuckart. Ferner 6 Trio-Sonaten,
Hambg. bei Thiemer.
6 Soh a Violino e Basso. Mss. 982
bis 87, in Ad. Ed. Ad. Ed. Esd. Bdur 1
vol. in 4". [Dresd. Mus.
Adagio varie de plusieurs fa^ons differ.,
tres utiles aux personnes ... 2. ed. par
Cartier. 4 Bll. in fol. Paris, Decomlie.
[B. Wagener. Darmst.
— 1. Ausg. besals Leo Liepm: Grave
par MUe. Potel, femme Callaudaux, ä
Paris. 4 Bll. in fol. 17 Variat.
Caprices ou Etüde du Violen. Vienne,
Cappi. [B. B. Musikfr. Wien. Mailu.
Cons.
3 Mouvements pour le V. op, 1
accomp. d'une p. de Pfte., par H. Hol-
mes. Leips., Peters. 2 Stb. fol. [B. B.
B. Wagener.
L'arte dell'arco o siano 50 variazioni
per V., e sempre coUo stesso B. sopra
alla piü bella Gauotta del Corelli opera 5.
Napoli, Marescalchi. fol. [br. Mus.
— L'art de l'ai'chet, conten. 38 Variat,
sur une Gavotes du Arch. Corelli . . .
Paris, Le Clerc. 6 BU. V. u. B. [B. Hbg.
in Kopie. B. Kgsbg. im Druck. MusLkfr.
Wien.
— Paris, Leduc. quer40. [br. Mus.
— Derniere ed. Gravee p. Passeri.
Paris, Decombe. [B. B.
— ... ou 50 Variat. p. V. acc. d'une
B. Offenb., Andre. [B. B. B. M. B.
Wagener. br. Mus.
— Edit. von ZeUner. Wien, Spina.
[B. Wagener.
— T.'s celebrated art of bowing for the
Y. and Cent, of 50 Yar. London, ed.
von Hamilton, [br. Mus. Cambridge FW.
— arrange pour le ViolonceUe. fol.
[B. B. angebunden an CoreUi's 12 Sonate.
— In Mich. Corrette's L'art de Y. 1 Piece.
In J. Oswald's Apollo, CoUection 1 Nr.
Ein thematisches Verz. seiner Kompo-
sitionen von Aloys Fuchs 1839. Ms.
theoret. 4«. 105. [B. B.
Einiges noch in neuen Ausg. (Eitn. 2).
Nur wenige Gesangsachen sind bekannt:
Salve regina a 4 voci ripiena, ultima
Composizione del celebr. Maestro G . .
T.. Ms. datiert: 15. Marzo 1773. —
Ferner ein Convolut Autogr., darunter die
' Canzoni sacre ad una due e tre voci.
[Padua St. Anton.
Miserere ä 5 voci (ohne Instr.) [C. P.
Tartre.
359
Tastavin.
Tartre, siehe Dutartre und
Dutertre.
Tarrisio (Tarvisino), Joannes
Jaeobus, von 151H— 17 Sänger
am St. Peter in Eom, erhält monatl.
29 Duo. Gehalt. Der p. 257 ge-
nannte Jo. Jac. Trivisio kann nur
derselbe sein, er wurde 1519 Ein-
siedler (Viertel]. 3, 253 u. 257).
Tas, Oerard ran der, Delphis-
Batavus (Delft), ist am 6. Juli 1705
als „Musicam docens" an der Uni-
versität zu Leyden eingeschrieben
(Bouwst. 3. 4).
Taschenberg, Christian Wil-
helm, um 1733 Violinist an der
Hofkapelle in Dresden mit 200 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 133).
— Georg ^ um 1Ö80 Posaunist ebd. mit
200 Rthlr. Gehalt (ib. ], 99. In B. B.
Autogr. Grasn. eine Quittung vom 17/2
1695).
— Karl Qottlieb, 1813 Violinist ebd.
mit 150 Thlr. Gehalt (ib. 1, 177).
Taschenbuch
füi- Freunde des Gesangs bei frohen
Mahlen . . . Stuttg. 1796 J. Fr. Steinkopf.
8«^. 2 Bdchen. 132 u. 144 Seit. [B. M.
Taschinger, Michel, Kapelan
und Kapell- Tenorist zu Wien,
bittet um 1 Gulden wöchentl. Ge-
halt, dient dem Ksl. Hause schon
seit lange, war verheiratet und
nach dem Tode seiner Frau zum
Priester geweiht. Ein Jahr nicht
genannt. Schrift des 16. Jhs,,
wenn es nicht täuscht, aus dem
Anfange desselben. Eingabe im
Autograph, B. B. Grasnick.
Taser, Ludwig, siehe Daser.
Tasistro, Pietro, Lebenszeit
unbekannt.
Duetti per il V. e Viola. [Musikfr.
Wien.
Taskin, Joseph-Henri-Pascal,
Sohn des Klavierbauers Pascal, geb.
24. Aug. 1779 zu Versailles, gest.
am 4. Mai 1852 zu Paris. Er
bildete sich zum Musiker aus, war
aber auch Klavierstimmer und
wurde bei Hofe angestellt.
Fetis verz. an Kompositionen 1 Kon-
zert f. Pfte. u. Orch. 3 Trios f. Pfte.
V. u. Vcl. Capriccio f. V. u. Pfte. Fan-
tasie f. Pfte. und Variationen. Obige
biographische Notizen wurden als Ver-
besserung zu Fetis im Le Guide music,
Bruxelles 1886, 139 veröffentlicht. Dort
auch die genaueren Angaben über Pascal
r., den Klavierbauer: geb. 27. Juli 1723
zu Theux (Liegej, gest. 9. Febr. 1795 zu
Paris.
Tassaert,Greorges,Kapellmeister
an der Kirche St. Andre zu Ant-
werpen, st, 1768 am Anfange des
Jahres (Artikel Blavier in Biogr.
nat. beige).
Tassino, Gallo, stand um 1567
in der Kapelle zu Mantua mit
monatl. 3 Duc. Gehalt (Bertolotti
63).
Tassis, siehe Torre Tassis.
Tasso, GrioTanni Maria, ein
Komponist des 16. Jhs., der mit
Lupacchino
n 1. iibro a note negre a 2 voci 1559
bei Scotto herausgab, welches von 1559
bis 1701 in immer neuen Ausg. erschien,
siehe den Artikel Lupacchino, Bern. 1559.
15 zweistim. Solfeggien ohne Text sind
von Tasso. Ferner stehen zwei davon in
der Bicinia 1590 (Eitner 1, 1590a). Im
Ms. L 289 der B. B. 35 Solfeggien auf
36 Seiten. In Venier's 20 Sonate per
Cembalo op. 1 ist auch ein Tasso ver-
treten.
Tasso, LiTio, um 1708 Teno-
rist an S. Marco in Venedig mit
70 Duk. Gehalt (Caffi 2, 45).
Tassoni, Carlo.
In Costautini's Samlwk. 1618c eino
Motette (Eitner 1).
Tastayin, Greronimo (Hieroni-
mo). Der Katalog 3, 250 von Bo-
logna nennt ihn fälschlich Tassi.
Man kennt von ihm nur den
Druck, der über seine Person
nichts Näheres angiebt:
... II 1. lib. de Madrigali a 5 voc.
Nouam. da lui composti, & per Ant. Gar-
dano stampati & dati in luce. Ven. 1569
Gard. 5 Stb. qu40. 29 Madr. [Amst: C.
Tattersall.
360
Tausch, Franz.
In Policretto's 1. lib. delle Napolitane
ä 3 voci 1571 befindet sich der Gesang:
Se mai pianser, nur mit Hieronimo Tast.
gezeichnet.
Tattersall, William de Cliair
(Dechair), geb. 1752, gest. 1829.
Ein englischer Geistlicher, Kektor
zu "Westbourne, Sussex 1778 u. zu
Wotten-under-Edge 1779 (Brown).
Er gab heraus:
Improved Psalmody, with New Music.
Lond. 1794. qu40. [Glasgow.
Improved Psahnody, in 3 parts. Prin-
ted separately for each voice. Lond. 1795.
3 voll. 8". [Glasgow.
Improved Psalmody . . . Music of Han-
del. Lond. 1802. qu40. [br. Mus.
Taube, Christ . . . Friedrich,
gab nach Gerber 1 zu Dresden 173Ü
in 8° heraus: Untersuchung melodischer
Lehr-Sätze in 2 Teilen. Schubart nennt
ihn S. 232 einen der ersten musikalischen
Kritiker, der eine Zeitung und Schriften
über Musik herausgab. Obgleich er viel
Einsicht in die Theorie der Musik hatte,
so hängt ihm doch so \'iel Schulstaub
an, dass sein Wirken nur von geringem
Einflüsse war.
Tauber, . . . Hofmusikus an der
kurl Kapelle in Bonn, erhält 1753
am 4. Juni 300 Gld. Gehalt und
verabschiedet sich 1763 (Thayer
1, 28. 41).
Tauber (Taubert), J . . . F . . .,
ein Flötist, geb. um 1750 zu Naum-
burg a/d. S., gest. 1803 im Mai
zu Ballenstedt. Schüler von Götze
in Dresden, besuchte in Göttingen
die Universität, trat darauf als
Flötist in Bernburgische Dienste,
liefs sich als Virtuose hören und
zog sich 1801 wegen einem Brust-
leiden zurück. Gerber 2 ist voller
Lobes über sein Spiel, verz. auch
7 Werke für Flöte von ihm, die
bei Kühnel in Lpz. nach seinem
Tode erschienen (siehe auch Bei-
lage 20 zur Leipz. Ztg. 5).
Tauber von Tauberfurt, Karl,
Freiherr, schrieb
„Ueber meine Violine". "Wien 1781
Kurzböck. 8". 188 S. [Musikfr. Wien.
Dresd. Brüssel.] Gerber 2 giebt den
Inhalt an. Musik wird nur vorüber-
gehend berührt.
Taubert, . . . Bekannt durch
den Druck:
Rechtschaffener Tantzmeister, oder
gründliche Erklärung der französischen
Tantz- Kunst. Leipz. 1717. 4«, über
1200 Seit, mit zahlreichen Abbildungen,
[besafs einst Leo Liepni.
Tauront, siehe Touront.
Tausch. Die Akten im Kreis-
archiv zu München verz. folgende
Klarinettisten in kurf. Diensten.
Jakob Tausch^ trat 1765 als Klarinettist
in die Mannheimer Hofkapelle mit 680 Gld.
Gehalt nebst einer Extrabesoldung von
130 Gld., die er in Gemeinschaft mit
seinem Sohne Franz bezog. 1778 siedel-
ten beide nach München über. Jakob
starb nach dem Totenregister der Frauen-
kirche am 23/11 1803.
Joseph T. I. erhält 1789: 680 Gld. Ge-
halt und wird am 25/12 1803 dem Kur-
für.sten sein Tod gemeldet. Allem An-
scheine nach ist der Vorname falsch und
soll Jakob heifsen.
Joseph T. II. wird um 1788 als Klari-
nettist in München angestellt mit 265 Gld.
Gehalt.
Franx Xaver T. bezieht 1789 an 700 Gld.
Gehalt.
Franz T. geht am 1/4 1789 ab, sein
Gehalt betrug 700 Gld. (Wahrscheinlich
ist er mit dem Franz T. , geb. 1762,
identisch, siehe den folgenden Artikel.)
Fr. Walter verz. einen Klarinettisten
Franz Wilhelm von 1770 — 1778.
Wilhelm T. diente schon 1776 in
Mannheim mit 550 Gld. Gehalt und er-
hält 1785 und 1788 Zulagen.
Ein Tausch jr. wird am 29/7 1799 als
Klarinettist angestellt.
Tausch (Tusch), Franz, geb.
26. Dez. 1762 zu Heidelberg, gest.
9. Febr. 1817 zu Berlin, unter
der Anleitung seines Vaters Jakob,
der kurf. Klarinettist war, erlernte
er dasselbe Instrument und Vio-
line. Trat in die Mannheimer
Hof kapeile und siedelte 1778 mit
der Kapelle nach München über;
1780 ging er mit Winter nach
Wien, kehrte aber nach München
zurück, befand sich 1784 auf
Tauscher.
361
Tavelli, Luigi.
Konzertreisen und trat 1790 in
preufsische Dienste, demnach ist
der im vorhergehenden Artikel
verz, mit obigem identiscii, denn
am 1/4 1789 nahm er in München
seinen Abschied (Gerber 2. Lede-
biir. Lpz. Ztg. 19, 214 NeJjrolog.
26, 696 Urteil). Von seinen Kom-
positionen sind nachweisbar:
Concerto pour le Clarinette, 2 V. T. e
B. 2 Ob. et 2 Cors. Berlin, Hummel.
9 Stb. [B.B.
3 Duos p. V. et Va. Ib. oe. 3. 2 Stb.
[B. B. ß. Wagener.
2. Concertante p. 2 Clarin. av. orch.
oe. 26. Berlin, Schlesinger. Stb. [B.B.
12 Duos p. 2 Clarin. Lpz. et Berbn,
Bureau. Stb. [B. B.
5 Märsche u. 1 Choral f. die nissische
Garde. Berlin, Schlesinger. Stb. [B. B.
Darmst.
Andante e Polonaise p. Clarin. av. Orch.
Lpz., Peters. [Musikfr. "Wien.
(Ledebur und die Verlagskat. verz.
zahlreiche Werke für Klarinette.)
Tausclier, J... 0..., war
Gerichtsdirektor zu Waidenburg
und dann Amtmann zu Lössnitz,
wo er 1801 starb (Gerber 1. 2.
Leipz. Ztg. 4, Big. III). Er gab
unter J. G. T. heraus:
Versuch einer Anleitung zur Disposi-
tion der Orgelstimmen, nach richtigen
Grundsätzen und zur Verbesserung der
Orgeln überhaupt. Waidenburg 1778 Chi'.
G. Hofmann. 8«. 78 S. 1 Taf. An-
gehängt eine Nachricht einer neu er-
fundenen Windlade der Gebr. Wagner in
Schmiedefeld. [B.B. B. Lpz. Dresd.
Tauschmaiin, Ambrosius, Kam-
mermusikus an der Hofkapelle in
München, erhält am 12/10 1750
Zulage. Am 16/8 nennt er sich
in einer Eingabe: Accessist und
Graf Königsfelder Konzertgeiger.
1758. 1785: 190 Gld. Gehalt.
t 28/7 1764 mit dem Titel: kurf.
Kammer -Virtuose (Totenreg. der
Frauenkirche in München und
Akten des Kreisarchivs).
Tavares, Manoel, geb. um 1625
zu Portalegre in Portugal, starb
zu Murcia (Valencia). Schüler Ant.
Ferro's, Sänger an der Kapelle D.
Joäo III., später Kapellmeister an
der Kathedrale zu Cuenca und
Murcia.
Die vernichtete Lissaboner Bibl. besals
eine Anzahl geistl. Gesänge von ihm die
Vasconcellos einzeln anführt.
Tavares, Slanoel dos Reis,
starb am 25. Dez. 1696, 96 Jahr
alt zu Santarem in Portugal. Er
war Arzt und Komponist. Vas-
concellos führt einige Gesge. im
Ms. an.
Tavares, Nicolau, aus Porta-
legre in Portugal und Schüler von
Manoel Tavares. Er war Kapell-
meister zu Cadix und zu Cuenca
und starb mit 25 Jahren.
In der Bibl. d'El-Rei existierten vor
1755 Kompositionen von ihm (Vascon-
cellos).
Tarelli, Alvise, aus Venedig,
Schüler des Organisten Spada am
S. Marco, erhielt am 14. Aug. 1707
die 2te Organistenstelle ebd., die
1720 mit 200 Duk. Gehalt hono-
riert wurde. Am 16. Mai 1726
wurde sein Nachfolger Giamb. Pes-
cetti gewählt. Siehe auch Luigi
Tavelli und die dort angezeigte
Oper (Caffi 1, 361).
Tavelli, Francesco, bez. sich
als Virtuose di S. Marco. Caffi 2,
45 verz. ihn 1708 als Tenoristen
mit 100 Duk. Gehalt an S. Marco
in Venedig. An Kompositionen
sind nachweisbar
Ms. 21950 B. B. Samlbd. Part., letztes
Stück: Quaesivi die ac nocte, Motette ä
voce sola (C.) c. 2 V. e Cent. 4 BU.
Ms. A 186 P. in Dresd. Mus : Gloria
ä 4 c. Strom.
Tavelli, Luigi, ein um 1726
lebender Opernkomponist der in
Venedig die Oper:
Ottone amante overo Amore e sdegno,
Text von Boccardi auf die Bühne brachte.
Das Textbuch in Privathand, doch fehlt
darauf der Vorname, den Galvani giebt.
Nach Caffi 1, 362 ist Alvise Tavelü der
Komponist.
Tavema.
362
Tax, Augnsto.
Taverna, Santino de% 1449
Knabensänger am Dome zu Mai-
land und 1461 Prior der Biscan-
tori, sowie Direktor (Muoni 26).
Taverner, John I, war nach
A. Wood's hds. JS'achlasse und
Foxe's Martyrologie im Anfange
des 16. Jhs. Organist zu Boston
(Lincolnshire); gegen 1530 siedelte
er nach Oxford über und wurde
an der Christ Church, dem ehe-
maligen Cardinal College, Organist.
Nach Stephen wurde T. durch
Wolsey aus Boston um 1525 an
das neue Kollegium in Oxford als
Knabenlehrer berufen mit einem
Gehalt von ^ 10, 4 Ellen Tuch u.
Naturalien, Summa 15 Pfimd jähr-
lich. Er soll später wieder nach
Boston gegangen und dort gestor-
ben sein. T. beteiligte sich an den
reformatorisch religiösen Fragen,
wurde anfänglich eingezogen, da
er aber nur ein Musiker war,
wieder freigegeben (siehe auch
Nagel 3, 46). Nagel rechnet ihn
zu den bedeutendsten englischen
Komponisten und bespricht von
S. 45 ab eine Anzahl Kompositio-
nen. Nachweisbar sind folgende
Oxford Clii-ist Church: 17 Mot. zu 3
bis 6 Stirn. — Oxford Musik Schule, 6
Stb. in der Forrest-Heyther's collection,
die Messen super: Gloria tibi Trinitas. —
Corona spinea. — 0 Michael enthält. —
Peterhouse Mss. in Cambridge 4 Stb. enth.
72 Messen u. Motetten, davon 11 von T.
— Im br. Mus. Add. Ms. 11587 eine
Messe u. a. Ms. 140 (4900) : AUeluja und
In nomine Dne. Bl. 55 u. 57 b. Ms. 179
(5059): 0 splendor gloriae, Mot. Ms. .^0513
In Nomines. Ms. 34191 eine Motette.
Ms. 17802 — 5, Stb. 1 Missa super "Western
Wind, why dost thou blow? — Ms. 624
Samlwk. von allerlei geistl. Gesg. zu 8
bis 8 St. 1 Nr. — Ms. 574, 4 Stb. 16. Jh.
geistl. Gesge. 9 Nrn.
Im Buckingham Palast, im Ms. Bald-
■mn's 12 Gesänge.
Im R. C. of Mus. in Ms. 1737 in 4 Stb.
aus dem Anfange des 16. Jh. 20 Motett.
Texte im Kat.
3 Gesge. in neuereu Ausg. (Eitner 2).
Im Archiv der Musikfr. in Wien 1 Mot.
zu 3 Stirn, in P.
In Wynk-yn's Saralwk. von 1530: 3
Gesge. unter Tauernar.
Tayerner, John II., geb. 1584,
gest. im August 1638, wurde am
17. Nov. 1610 Prof. der Musik am
Gresham College (Grove).
Das Ms. 130 (2329 Sloane) des br. Mus.
enthält seine A'orlesungen über Musik im
Autogr. aus dem Jahre 1610 „Praelectio-
nes Musicae in aedibus Gresham'-. Teils
lat., teils englisch. 4".
Tayerner, William, ein Musi-
ker des 16. Jh., der
im Ms. 574 im br. Mus., Samlwk. in
4 Stb. des 16 Jhs., mit 2 geistl. Gesgen.
vertreten ist.
Tayola, Antonio dalla, aus
Padua, war um 1634 Kapellmeister
der Stadtgemeinde Montagnana
(Magnifica Communitä di . . .). Der
Kat. 2, 143 von Bologna berichtet
noch, dass er ein Minoritermönch
war und 1640 in Padua an der
Capeila Santa als Kapellmeister
wirkte. Er ist bekannt durch den
Druck:
Messa ä capella ä 4 con org. se place.
Messa concertata ä 3 & a 7 c. org. s. p.
Messa conc. ä 5 & ä 8 con org. s. p.
Messa conc. ä 6 & ä 8 con org. s. p.
Messa piena ä 8 non concertata Con
il Bc . . . Op. 1 . . . Ven. 1634 Aless. Vin-
centi. 9 Stb. 4". [Bologna 2, 142.
In der B. B., Ms. 730, ein Laudate
pueri Dominum f. 4 Stim. 2 V. und 2
Cornetti, von Rosenmüller in Italien
kopiert.
TayoUaeio, Stefano, Organist
an San Maria del Popolo zu Rom
im Anfange des 17. Jh. u. Lehrer
des Pietro della Yalle (Viertel]. 8,
356).
Tax (Dax, Tachs), Augusto, um
1612 Instrumentist a/d. Hofkapelle
in Dresden mit 150 Gld. Gehalt.
Ist noch 1632 in Diensten und
wird 1641 noch a/d. kurprinzlich.
Kapelle Direktor der Instrumental-
musik mit 50 Thlr. Zuschlag (Für-
Tax, Thomas.
363
Tayber, Anton.
stenau 1, 48. 2 a. 25). Nach dem
Stichs. Staatsarchiv unter Baumann,
bildete er sich 1610 auf Kosten
des Kurfürsten bei Jak. Baumann
in Auo'sburs: aus.
Tax, Thomas, wird im Jahre
1586 als Instrumentist ebd. mit
146 Gld. 10 gr. 4 pf. Gehalt er-
wähnt. Am 23/6 1588 empfängt
er 300 Gld. zur Bezahlung- seines
Häuschens. Den 27/3 1599 erhält
er nach Erasmus de Glein's Tode
die Aufsicht über die Instrumente
mit einem Gehaltszuschlage von 30
Gulden. 1612 erhält er 2 Knaben
zur Ausbildung und beträgt sein
Gehalt jetzt 150 Gld. u. 150 Gld.
für den Unterricht und Kost der
Knaben. Ist noch 1632 im Dienst
(Fürstenau 1, 35. 48 und s. Staats-
archiv).
Taxilis, Antonius, 1526 Sänger
am St. Peter in Rom (Yiertelj. 3,
263).
Tayber (Teyber, Taiber, Tajber,
Täuber), Anton, geb. 8. Sept. 1756
zu Wien, gest. am 18. Nov. 1822
ebd. Er soll Sängerknabe an der
Hofkapelle in Dresden gewesen
sein und wurde am 1. März 1793
Hofkomponist a/d. ksl. Kapelle in
"Wien, sowie später auch Musik-
meister der ksl. Erzherzöge. Die
Stellungen behielt er bis zu seinem
Tode bei (Köchel 1 und S. 116.
C. F. Pohl's Denkschrift der Ton-
künstler-Societät, Wien 1871 p.
106 Nr. 135. Er trat am 15. Mai
1784 in dieselbe ein und hinter-
liefs eine Wittwe die 1841 starb.
Biogr. in der Wiener Musikztg. 7,
111. Lpz. Ztg. verschiedene Ur-
teile über seine Werke). Von
seinen Kompositionen sind folgende
bekannt:
Gioas, re di Giuda, Oratorio sacro in
2 part. Text von Metastasio, 1786 in
"Wien aufgeführt. Ms. P. [Musikfr. "Wien,
die den ganzen Nachlass erkielten.
La Passion e di Gesü Cristo. Oratorio
in 2 part. P. Autogr. defekt, [ib., beide
unter A. Taiber].
Graduale de sancto (Festiva vox psal-
lentium) 4 voc. c. instr. P. Autogr.
[Hofb. Wien, mit Ant. Teyber gez. Ms.
18645 im Autogr. eine Fuga a 3 voc.
für Gesg.
2 Motetten und 1 Graduale f. Chor u.
Orch. P. [Musikfr. Wien.
4 Missae in A. B. C. Dd. ä 4 voc. c.
Strom in P. Ms. 397—400, [Dresd. Mus.
7 Missae 4 voc. c. instrum. Ms. P.
mit Tayber gez. [Musikfr. Wien, die noch
folgende geistl. Gesge. besitzen : 1 Requiem
4 V. et instr. P. u. Stb. 1 Offertorium.
1 Dixit. In nomine Dni. 4 voc. c. instr.
P. Autogr. 1 Salve regina, per Alto solo
ed istrom. P. 1 Cantate (zu einem 50.
Geburtetage) f. 2 Sopr. Chor u. Orch. P.
Eine Anzahl Arien in P. [ib. u. ein
Heft Lieder mit Klav. (1. Die wahre Zu-
friedenheit).
Gesang am Ciavier (Liebe traf mich).
Wien, Jos. Eder. [ß. M.
1 Sinfonie in F. für 2 V. u. B. P.
nur mit Tayber gez. [Musikfr. Wien.
15 Sinfonien f. Orch., eine mit 1777
gez. [ib.
Symphonie (in C) pour 2 V. A. B. Fl.
2 Hautb. 2 Bassong, 2 Cors, 2 Tromp. et
Timbales. Oeuvre 1. Offenb., Andre.
Stb. [Brässel Cous. Darmst. im Ms. Stb.
5 Concerti per il V. et orch. Ms. P.
[Musikfr. Wien, dort noch 4 Concerti für
Klav. u. Orch. Stb., 1 Concerto per il
Corno di caccia c. orch. P. 2 Sestetti
per 2 V. 2 Ob. Ya. e B. 3 Otetti p. 2
V. Ya. B. 2 Ob. 2 Cor. 8 Quartetti
p. Pfte. Y. Ya. Ycl. 3 Sonate (ebenso
als Quart.). 3 Terzetti p. Pfte. Fl. u.
Fag., oder Pfte. Y. u. Ycl. 20 Quartette
f . 2 Y. Ya. u. B. 1 Cassatio f. 2 Y. Ya.
u. B., alle im Ms. u. P. 6 Notturni per
2 pfte. 2 Märsche f. Klav. [Musikfr.
Wien.
3 Quatuors p. 2 Y. A. et Ycl, oe. 1.
Yienne, Artaria & Co. 4 Stb. [B. B.
6 Quatuor. Ms. Stb. [Berlin K. H.
3 Terzetti per il Fortep., Y. et Ycl.
Ms. P. [Dresd. Mus.
Sonate pour le Fortep. ou Clavec. av.
un Y. Yienne 1786 Hoffmeister. Stb.
[Schwerin F.
Menuettes de la Redoute en Yienne p.
le Fortep. Yienne, Mollo e Co. [B. B.
AUemands (dito) ib. [B. B.
13 AUemands (dito) Yienne, Trag.
[B.B.
Tayber, Franz.
364
Taylor, John III.
In der Hofb. Wien in Mss. 15 664 u.
66: 12Menuetti, 1799, 24.Nov.„imgrorsen
Saal". — 12 Menuetti von 1796 in Stb.
— Fughe ä 4 voci, ohne Text u. ä 3 v.
P. Autogr. — 12 Menuetti f. Orch. 25/11
1798.
In Haslinger's Der vollkommene Orga-
nist, siehe Chr. Bach. [Musikfr. Wien.
Die B. der Musikfr. besitzt folgende
Lehrbücher im Ms:
Fondamento per la partitura. Fonda-
mento per il Clavicembalo. Regole diffe-
renti per ben suonare il Clavicembalo.
Fondamento per raccompagnaraento. Kat.
seiner Musikalien.
Tayber (Teyber), Franz, nach
Schilling geb. am 15. Nov. 1756
zu Wien, gest. nach Köchel 1 : den
22. Okt. 1810, 54 Jahr alt. Er
trieb sich lange Zeit in der Welt
herum, teils als Konzertist, teils
als Musikdirektor an herumziehen-
den Theatern, Genaueres ist nicht
bekannt. Schliefslich besuchte er
seinen Bruder (sie?) Anton in
Wien und wurde 1789 am Schi-
kanederschen Theater in Wien
Musikdirektor (Pohl 4, 117) u. am
13. August 1810 'Hof Organist a/d.
ksl. Kapelle, deren Stelle er aber
nur ein Vierteljahr bekleidete
(Köchel 1. Schilling, der auch
seine Kompositionen anzeigt unter
denen sich eine Anzahl Singspiele
befinden). Nachweisbar sind nur
Missa 4 voc. a capella. P. [Berlin
Singak.
Laura Rosetti, opera in 3 atti. Ms. P.
[Musikfr. Wien.
12 teutsche Tänze von 1802—1823
(sie?) für grofses Orchester, Ms. 15 665
in 34 Stb. [Hofb. Wien, u. in Ms. 16318
nochmals 12 deutsche Tänze f. Orch. in
42 Stb.
In Kriegel's Lieder am Ciavier, wo er
ohne Vornamen mit Liedern vertreten
ist, wird er mit Hoforganist in Dresden
(sie?) bez.
3 Senates p. le Clavec. et V. [Mu-
sikfr. Wien.
Die Musikfr. in Wien besitzen noch
einen Marsch u. l Lied f. 1 Singst, und
Pfte., gez. mit Hz. Fr. Tayber.
Taylor, Charles,
ist in Henry Playford's The Theatre
1685 mit 4 Tonsätzen vertreten. Die
Musikfr. in Wien besitzen eine Arie.
Taylor, Daniel I., kommt
im Ms. Peterhouse in Cambridge in
Cosin's Hds. mit einem Anthem vor (Da-
vey 308) und im br. Mus. Ms. 30478.
Die Bibl. Oxford Ch. Ch. besitzt im
Ms. 1 Anthem ä 6 imd ein Madrigal ä
5 voc.
Taylor, Daniel II., lebte in der
2. Hälfte des 18. Jhs. u. ist durch
folgende Schriften bekannt, die
sich im R. C. of Mus. in London
befinden:
A Dissertation on Singing ... By . . .
London, s. a. c. 1785, ist eine Entgegnung
auf Gilbert Boyce's Schrift von 1785 über
denselben Gegenstand.
A second Dissertation on Singing (gegen
GUb. Boyce). London 1787. 8».
Taylor, James, geb. gegen 1770
zu Norwich, wo er als Musiklehrer
noch 1827 wirkte. Er schrieb:
A Course of Preceptive Lessons for
the spanish Guitar, London 1827 (nach
Brown). Fetis verz. noch mehreie Weike
in der Zeitschrift Quarterly musical Re-
\'iev: ,.Remarks on the minor key", Bd. 1,
141 und „On Modulation-', Bd. 1
304. Eine dritte Abhandlung Bd. 2, 271
handelt über das Oktaven- und Quinten-
verbot. Im br. Mus. befinden sich 12
easy prehides for the harps. Lond. fol.
Aufserdem in Einzeldrucken: 1 Ballade,
2 Songs u. 2 Märsc!:e und im Einzeldruck
1 Gesg. in Nr. 1373 des R. C. of Mus.
In Playford's Choice Ayres 1676 der
Gesg: The ad vice von J. Taylor, welcher
aber ein älterer sein muss. Siehe John II.
Taylor John I., war von 1562
bis 69 Organist a/d. Westminster-
abtei in London (Pohl 2, 336).
Taylor Jolin II., trat 1640 als
Mitglied in die Kgl. Kapelle zu
London mit 40 ^ Gehalt (Nag. 1,
45).
Vielleicht ist er der Komponist der
Catches, die sich in John Playford's Ausg.
von Hilton's Catch that Cath von 1667,
1. Teil, dann in Ausg. 1673/72 unter
Companion im 2. T. befinden.
Taylor, John III., um 1694 bei
Lancaster geb., st. um 1761 zu
Warrington, studierte auf der Uni-
versität zu Cambrigde und erwarb
Taylor, Richard.
365
Taylor, ohne Vornamen.
als Theologe den Doktortitel, wurde
Pastor in Norwich, dann Rektor
zu Warrington. Den G. Juli 1730
trug er seine Doktor -Dissertation
vor, die auch im Druck erschien,
betitelt
The Music speech. London 1730. 8".
[Glasgow]. Ferner verz. Fetis: A coUec-
tion of tunes in various airs, with a scheme
for supportiug the spirit and practice of
psalmody in congregations. Lond. 1750.
8*^. — Siehe Rogier Long.
Taylor, Richard, geb. 1758 zu
ehester, gest. ebd. im Febr. 1813,
war an der Kapelle der Kalvinisten
in London angestellt. Das br.
Mus. besitzt von ihm:
A collection of favorite songs and an
Overture, adapted for the harps. Lon-
don, fol.
The favorite Symphony to the . . . In-
terlude of the Gates of Calais (Kl.-A. mit
V.J. Lond. fol.
Aufserdem noch Lieder u. Klavierst.
in Einzeldrucken.
Ferner ist noch bekannt:
Taylors beauties of sacred Verse, selec-
ted principally from the works of the
Rev. Dr. Watts, Wesley, Dodridge and
others eminent divine authors, with entire
new Music, suited to the voice, organ,
pfte . . . book 1. 2. Lond. 1788. J. Blanck.
fol. 55 S. mit 31 Gesgen zu 4 Stirn., zum
Teil choralailig, zum Teil figurirt. Dedic.
in ehester 1788 gez. [B. Lpz.
Im R. C. of Mus. der Einzeldruck:
Summer, ein Gesg.
Fetis verz. noch einige geistl. Gesge.
Taylor, Robert, wird im Jahre
1625 als Mitglied der Kgl. Kapelle
in London als Sänger und Laute-
nist verz. mit 40 £ Gehalt. Noch
im Jahre 1635 wird er genannt
(Hawkins 4, 37. 370. Nagel 1,
40 -43).
Davey erwähnt ihn S. 199 u. 233 um
1615, der 50 Psalm, zu 5 Stirn., die sich
im br. Mus., Lambeth u. Chichester be-
finden, herausgab. Ob damit der obige
gemeint ist, bedarf noch der Untersuchung.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. von Robert
Taylor: 2 Songs u- 2 Aimaines.
Taylor, Silas, Capitain ; in seiner
Samlg. theoretischer Werke (br.
Mus. 4910j nennt er sich „5^7as
Domvül alias Taylor^'', geb. um
1624 zu Harley (Shropshire), gest.
um 1678 zu Harwich, älterer Bru-
der des Sylvanus, studierte zu Ox-
ford, wurde Puritaner, trat unter
Cromwell in die Armee, in der er
bis zum Kapitän stieg, widmete
sich dann in Oxford antiquarischen
Studien und beteiligte sich nebst
seinem Bruder eifrig an den Musik-
aufführungen. Nach der Resto-
ration erhielt er im Costom house
zu Dunkirk eine Anstellung und
später in Harwich (Davey 299).
Gedruckt sind von seinen Kompositionen
in John Playford's Ausgabe Hilton's Catch
that catch von 1667 1 Catch, fehlt in
1672/73, dann wieder aufgenommen in
Young's Ausg. 1720. — Ferner in Play-
ford's Court Ayres, eine Fantasie. — In
Mss. Cambridge FW. Ms. 163, 54 Psalm.
11. a. geistl. Gesge. zu 2 Stim. u. B. Im
gedr. Kat. das Reg. — In der Kirche zu
Ely 2 Anthems. — In Ouseley's Mss. 1
Anth: „I will give thanks". — Im br. Mus.
142 (4910) eine Samlg. theoretische Ab-
handlungen, Autogr. von 1669, darunter
eine Kopie von Birchensha's Tractat. S.
den gedr. Kat.
Taylor, Silvanus.
In der Musikschule zu Oxford befinden
sich Piecen für die Viola.
Taylor oder Taillerus, Simon,
siehe Tailler.
Taylor, Thomas, Sohn des
Richard, geb. 1787 in Chester, Or-
ganist zu Liverpool, gab
A book of original chants u. a. heraus.
Im br. Mus. Klavier- und Harfenpiecen
mit Variat. Pohl 2, 234 u. 370 berichtet
von einem Thomas, dass er ein Schiller
Giornovichi's war und 1794 als Violin-
virtuose in London auftrat.
Taylor, ohne Vornamen, kom-
men mit den Drucken vor:
A concise statemeut of transactions
and circumstances respecting the King's
Theatre in the Haymarket. Lond. 1791.
80. [Glasgow.
1 Ayr, in Airs 1676 b.
1 Gesg. in Clio and Euterpe 1758. 8".
1 Gesg. in einem Sanilwk. ohne Titelbl.,
geistl. Gesge. enthaltend, zu 2—4 Stim.
mit Bc, darunter 1 Taylor.
Teatro.
366
Teghi.
Novello gab in neuer Ausg. je 1 Ton-
satz von R. B. Taylor und R. W. Taylor
heraus, fraglich wer damit gemeint ist
(Eitner 2).
Teatro, H, alla moda, viele
Marcello, B. und unter Theairo.
Tebaldi, ...
ist in der Kgl. Musikalien -Samlg. in
Dresden mit einem Concerto a Violino
concertato con VV. Va. e B. Fdur. Ms.
Cx. 1008. 6 Stb. in 40 vertreten.
Tebaldo cli Sciampagiia
ist im Samlwk. von 1859: Echos du
temps passe von "Wekerlin, Paris, Flax-
land, 2 Bde. als erster mit einem Ton-
satze vertreten.
Tebrolis, B . . ., ein Komponist
des 15. Jhs., der
im Ms. Cod. 213 der B. Bodleian zu
Oxford (siehe Stainer's Dufay, M. f. M.
31, 63) mit dem 2stim. Gesge: „Pulcra,
speciosa et decora" vertreten ist.
Techelmaiiii, Franz Jlatthaens
(Mathias), Organist an der Hof-
kapelle in Wien mit 30 Gld.
monatl. vom 1. Mai 1685 bis zu
seiner Pensionierung am 1. Okt.
1711 (Köchel 1).
Die Hofb. in Wien besitzt in Ms.
18593 ein Ricercare für Orgel oder
Klavier, 30 Variationen über 1 Arie und
Toccate, Canzoni, Ricercati et altre Ga-
lanterie per suonare l'organo e cembalo,
dedic. Ks. Leopold I., gez. vom Kompo-
nisten mit Organista di S. Michele. Nach
einer Bemerkung im Kataloge ist nur das
1. Ricercare vorhanden. Dagegen befin-
den sich in Ms. 19167 dieselben Kompo-
sitionen vollständig mit gleicher Betitelung
und m Ms. 19242 Nr. 135 nochmal.'i
,,Toccate e Ricercari".
Tedalducci, Loreiizo Griacomo.
Im Ms. Nr. 1612, 97 S. der Bibl. Ric-
cardiana zu Florenz befindet sich aus dem
17. Jh. die Abhandlungen: Epistole di
riatone et di Dione, tradotte dal greco in
Toscane . . ., versione di alcuni problemi
d'Aristotele concern. la musica. Die Ein-
leitung ist von 0. Bartoli (La Fage,
Diphth. 492).
Tedesclii, Arrigo, wurde Hein-
rich Isaac in Italien genannt.
Tedeschi, s. Todeschi, Sim-
plicio.
TedescLi, s. Amadori, Giov.
Tedeschini, ... ein Schweizer,
Kapellmeister in Mailand um 1726
(Marpurg 1, 235).
Tedeway (vielleicht Tudway?),
ein englischer Komponist, der
im Ms. 634 des br. Mus. in einem
Samlwk. von Songs mit einer Nr. vor-
kommt.
Tegenderus, Paulus, gab den
Hochzeitsgesang heraus:
Ein hochzeithcher Gesang: Dem . . .
Job. Wernicken . . und Anna Paschen . .
mit 7. Stirn. Beriin 1619 Runge. 7 StbU.
40. „Ein freundlich Weib'". [B. Hbg.].
In der Stadtb. in Breslau im Ms., Sammel-
band 20 Nr. 151 ist ein Tonsatz von
Paulus Tegnerus ,,Und es ward eine
Stille'' 7 voc. in TabuJatur-Part. vorhanden,
ohne Zeitbestimmung, der vielleicht mit
obigem identisch ist.
Tegetmeyer, Greorg, geb. 20/1
1687 zu Badersleben (Halberstadt),
1708 Organist in Hornburg, 1711
Hof Organist in Quedlinburg, 1715
daselbst an der Marktkirche, 1715
am 12. ,Tuni in Magdeburg als Or-
ganist und Yicarius am Dome an-
gestellt (Marpurg 3, 342 Selbstbiogr).
Im Ms. 23100 der B. B. unter G. Tegt-
meyer 1 Kyrie und Gloria zu 4 Stim.
mit Instrum. in P.
Teghetti, . . .
In der B. B., Ms. 179 Litanie Salva-
toris 4 voc. c. 2 V. Vcl. e Bc. P.
Teghi, Pietro, aus Padua, ein
Lautenist aus der 1. Hälfte des
16. Jhs., von dem Phalese im
3. Buch seiner Lautensammlung
Piecen von ihm aufnahm, betitelt:
Carminum ad testudinis vsum composi-
torum Liber tertius. Ab excell. artifice
Petro Teghio Patauino . . . Lovanii 1547
Phalese. kl. fiu40. 24 Nrn. [Hofb. Wien.
Das 1. u. 2. Buch ebd. ohne Autor,
das 4. von Francesco Milanese u. P. Paulo
Milan, von 1546.
Theghio"s Buch erschien auch ebd. mit
französischem Titel (nur das 3. Buch ist
bekannt) :
Des Chansons et Motetz reduictz en
tabulature de Luc (?) a 4, 5 et 6 parties,
Liv. troixiesme. Composees par lexcellent
maistre Pierre di Teghi Paduan. [Hofb.
Wien.
Tegla.
367
Telemann, G. Mich.
Siehe Ä. Schmid's Petrucci p. 286 ff.
Fetis hält letzteren Titel für ein neues
Tegla, Proposito de Santa,
Sänger an der Mailänder Hofkapelle
um 1475 (Straeten 6, 18/19).
Teg'urini, Padre di Baviera, wie
er auf folgendem Drucke genannt
wird. Da der Titel mehrfach ita-
lienische statt lateinische Worte
gebraucht, glaubt der Verfasser
des Kataloges der Bibl. in Bologna,
dass er ein Italiener war trotz der
Landesbezeichnung „Baviera", was
doch nur Baiern heifsen kann.
Das "Werk gab Martin Gerbert
heraus und wird wohl auch der
Titelwortlaut von ihm herrühren:
Unum in Trinitate, seu Opus com-
plectens tres T esperas: quarutn I. et 11.
de Dominica, III. de B. V. Maria, una
cum Psalmis de Apostolis. A 4. Voci,
2. Violiui obligati, 2. Clarini e Tympani
a libito, con doppio Basso continuo. Opera
composta dal tSignore P. Tegurini di Ba-
viera. Opus 1. Stampato nel Principale
Monasterio di St. Gallo 1768. 11 Stb.
fol. [Bologna. B. M. fehlen 2 V. Yio-
lone u. Org. ; Bologna besitzt: 4 Singst.
2 V. 2 Clarini, Vcl. Timpano, Org. Das
Münchener Ex. zeigt als Verleger: Seb.
Möfsner in Freysing an, ebenso das in Ein-
siedeln, br. Mus. mit obiger Firma, Stb. ?
Im Stifte Göttweih befindet sich ein
„Asperges" für Chor und Instrum. im
Ms. P. mit Ben. Tegurini gez.
Teielimann, A . . ., Lebenszeit
unbekannt.
Im Archiv der Musikfr. in Wien:
2 Duette, La passeggiata, 4 Romances
italiennes, L'addio f. 1 u. 2 Sing.stim. mit
Klavier.
Teidel, . . . Fagottist seit dem
12/1 1787 an der Hofkapelle in
München (Kreisarchiv).
Teixeira, Antonio, geb. 14. Mai
1707 zu Lissabon, wurde in Rom
erzogen, kehrte am 11. Juni 1728
nach Lissabon zurück und wurde
erster Sänger und Examinator der
Patriarchats-Kirche.
Vasconcellos führt 8 geistliche Saralgen.
und 7 Opern ohne nähere Angaben an.
Teixidor, Don Jos6, geb. zu
Geros in Catalonien, gest. 1814
oder 15 zu Madrid, Organist an
der Kgl. Kapelle zu Madrid, wurde
am 4. Aug. 1778 au Stelle Nebra's
zum Vicekapellmeister ernannt.
Das Archiv der Kgl. Kapelle in Madrid
soll eine Messe zu 8 Stim. von 1779,
eine andere zu 8 Stim. von 1780 und
Vespern zu 8 Stim. von 1781 besitzen
(Fetis).
Telemann, Oeorg Michael,
Enkel des G. Philipp, geb. 20. April
1748 zu Plön in Holstein, gest.
4. März 1831 zu Riga. Als junger
Mann war er Accorapaguist am
Hamburger Kirchenchore, studierte
darauf Theologie (1773), sattelte
aber um, studierte Musik und
wurde um 1775 Kantor und
Musikdirektor in Riga. (Kurz ge-
fasster Lebenslauf, von ihm selbst
entworfen, in der Stadtb. zu Riga
1831, jetzt in B. Berlin, Ms. theor.
40. Nr. 56. 6 Bll. Eine Biogr. auch
in der Lpz. Ztg. 33, 438).
Verz. seiner nachweisbai'en Werke:
Unterricht im Generalbass-Spielen auf
der Orgel oder sonst einem Ciavier- In-
strumente. Hbg. 1773 Mich. Chrst. Bock.
40. 112 S. Er bez. sich mit „ehemals
Accompagnist am Hamburg, musikal.
Kirchen - Chore und jetzigen Canditaten
der H. Gottesgelehrtheit". [B. B. Dresd.
B. M. B. Wagener. Musikfr. Wien.
Brüssel. B. Lpz.
Beurteilung der im 23. Bande der Allg.
deutsch. Bibliothek befindlichen ßeceasion
(von Agricola) seines Unterrichts im
Geueral-Bass spielen. Riga 1775. [B. B.
Ueber die Wahl der Melodie eines
Kirchenliedes. Riga 1821. [B. B. mit
eigenhändigen Zusätzen.
Beytrag zur Kirchenmusik, bestehend
in einer Anzahl geistl. Chöre, wie auch
für die Orgel eingerichteten Choräle u.
Fugen . . . Kgsbg. u. Lpz. 1785 Haitimg.
P. in fol. 4 Bll. 146 S. [Dresd. Dresd.
Mus. B. Lpz. B. B. ß. Kgsbg. B. M.
B. Wagener. Brüssel Cons. 968.
Auferstehn, ja auferstehn. von Klop-
stock, Choral 4 voo. Riga 1809. P. [Ber-
lin Singak. B. B., angebunden eine Be-
arbeitung mit Orch. in P.
Telemann, G. Phil.
368
Telemann, G. Pliil.
Ruhe sanft. Chor. 1805 korap. Ms.
21710a. [B. B.
Eigaisches Choi-albuch 1800. 207^ Bog.
in qufol. im Autogr. [B. B.
— Sammlung alter und neuer Choral-
Melodien für das seit dem Jahr 1810 in
die evangelisch . . . Kirchen zu Riga und
Livland eingeführte Neue Gesangbuch;
mit Harmonien verbunden . . . Riga 1812
J. C. D. Müller, fol. (siehe Zahn 6, 390).
[B. B.
Solos for a Violin with a Th. B. for
the Harpsich. (6 Sonaten). Lond., Walsh.
25 S. [B. Wagener.
Trio f. 2 V. u. B. — Sonate f. 2 V. u.
Bc. — Sonate Polonaise f. V. Va. et B.
Mss. Stb. [Rostock.
6 Vorspiele vor den Liedern für die
Orgel (Nr. 1 u. 6 fehlen). Autogr. von
1766. [B. B.
Telemann , Oeorg Philii)p,
nennt sich auch Melanie^ Um-
stellung der Buchstaben seines
Namens. Nach seiner Selbstbio-
graphie: geb. 14. März 1681 in
Magdeburg (gest. 25. Juni 1767
in Hamburg). Schüler Ben. Chri-
stiani's, komponierte schon als
Knabe, sogar eine Oper Sigis-
raundus. Um 1694 kam er nach
Zellerfeld im Harz, um die Schule
zu besuchen. Musik wurde selbst-
thätig betrieben und aus Büchern
studiert, auch fleifsig komponiert,
trotz Abmahnung der Mutter (der
"Vater, ein Prediger, war schon
1685 gestorben), auch besuchte er
Hannover und Braunschweig, um
Musik zu hören und schreibt: in
Hannover lernte ich die franzö-
sische Musik kennen (d. h. die
Instrumentalmusik) und in Braun-
schweig (Wolfenbüttel) die theatra-
lische, in beiden aber die italie-
nische und lernte sie unterscheiden.
1701 ging er nach Leipzig auf die
Universität, um Jura zu studieren.
Durch Vermittlung wurde er be-
auftragt für die Thomaskirche alle
14 Tage eine Kirchenkantate zu
setzen, wofür er „ein erkleckliches
Legat erhielt". Bald darauf ge- j
wann er die Direktion über die
Oper (wie er sagt), dichtete und
komponierte für den weifsenfelsi-
schen Hof gegen 4 Opern und er-
richtete 1704 das „stehende Musik-
kollegium" in Leipzig. Bald dar-
auf ernannte man ihn zum Orga-
nisten und Musikdirektor an der
Neuen Kirche. Händel hatte er
in Halle kennen gelernt und sie
besuchten sich öfter, wie sie auch
im brieflichen Verkehr standen.
Kulmau's Fugen und Contrapunkte
ersetzten ihm den Lehrer, ,,in
melodischen Sätzen aber und deren
Untersuchung hatten Händel und
ich eine stete Beschäftigung"
(schreibt er). Im Jahre 1704
wurde er in Sorau beim Grafen
von Erdmann Kapellmeister und
komponierte in der Manier von
Lully und Campra an 200 Ouver-
türen. Schon Händel sagt von T.,
dass er eine Komposition so schnell
hinwirft wie andere einen Brief
schreiben. Von hier begab er sich
nach Pless und wurde 1708 als
Konzertmeister und Sekretär nach
Eisenach berufen, wo Hebenstreit
beauftragt war eine Kapelle ein-
zurichten. Hier komponierte er
Konzerte für Violine (die er aber
später verwarf) und viele Sonaten
zu 2, 3, 8 bis 9 Partien. Ferner
erwähnt er die bis 1718 kompo-
nierten Kirchenmusiken und Sere-
naten für Geburts- und Namens-
feste fürstlicher und hochgestellter
P^ersonen. 1712 kam er als Ka-
pellmeister an die Barfüfserkirche
nach Frankfurt a/M.; der Dienst-
brief ist mit dem 9. Febr. datiert.
Sein Gehalt betrug 350 Gld. und
12 Achtel Korn. Er hatte aufser-
dera 6 — 8 Knaben aus der latei-
nischen Schule in der Musik zu
unterrichten und den Gesangunter-
richt in der Quarta und Tertia des
Telemann. G. PhU.
369
Telemann, G. PMl.
Gymnasiums zu beaufsichtigen.
Ferner wurde er von der hoch-
adeligen Gesellschaft Frauenstein
in Dienste genommen, erhielt freie
Wohnung und verwaltete das Amt
eines Zinshebers. Er war nicht
Kapellmeister der Gesellschaft, wie
von Winterfeld glaubt, sondern
„Keller', d. h. Hausverwalter, Rech-
nungsführer. Von Eisenach erhielt
er den Titel eines „Kapellmeisters
von Haus aus" und hatte die Musik
zu allen Festlichkeiten zu liefern.
(Ueber die Frankfurter Periode
giebt Israel p. 9 die Dokumente.)
Den 28. Aug. 1714 verheiratete
er sich zum 2ten Male mit der
Tochter des Ratskornschreibers An-
dreas Textor und wurde dadurch
mit Goethe verwandt. T. über-
nahm dort auch noch den Musik-
direktorposten an der zweiten luthe-
rischen Kirche St. Katharina. Für
das wöchentliche grofse Konzert
im Frauenstein schrieb er 1718
(im Febr. aufgef.) die 5 Davidi-
schen Oratorien, Text von J. Ulrich
König (Textb. mit Vorwort B. Frkft.
Vorwort im Israel 12). Nach der
Autobiographie im Mattheson 1,
354 muss er 1716 vorübergehend
auch in Gotha Kapellmeister ge-
wesen sein und kehrte dann wie-
der nach Frankfurt zurück. Am
10. Juli 1721 wurde er nach Ham-
burg als städtischer Musikdirektor
und Kantor am Johanneum be-
rufen, nahm aber nur unter der
Bedingung die Bestallung an, dass
man ihn von dem Schuldienste
befreite. Der Kantor war bis da-
hin zugleich 4. Schulkollege und
hatte Latein u. a. zu lehren. 1722
übernahm er zu seinem eigenen
Schaden auch die Aufsicht über
die Oper und die Verpflichtung
Opern zu liefern. Er erhielt da-
für jährl. 300 Thlr. Chrysander
ßob. Eitner's Quellen- Lexikon. Bd. 9.
schreibt hierüber im Hbg. Cor-
respond. 22/12 1889: T. beging
die Thorheit, sich auf die Oper
einzulassen, dadurch zerrüttete sich
sein Hauswesen (seine Fi'au lief
zeitweilig mit einem schwedischen
Offizier davon) und seine amtliche
musikalische Wirksamkeit wurde
mit in den Verfall der Oper hinein-
gezogen, üeberdies war er gerade
auf der Bühne am wenigsten zu
Hause und trotz der vielen Sing-
spiele (er erklärt selbst, dass er
an 20 Opern gedichtet und kom-
poniert habe) war er doch niemals
ein richtiger „Operiste" geworden.
Die Hamburger Bürger waren
ebenfalls unzufrieden, dass ihr
Kirchenmusikdirektor sich mit der
Oper abgäbe und bildete sich
schon, nachdem T. kaum ein Jahr
im Dienst war, eine Gegenpartei,
die ihn sogar beim Senat verklagte
(17. Juli 1722), worin sie sich
auch beschwert, dass T. in einem
„öffentlichen Wirtshause" Konzerte
gebe (Sittard 1, 61 teilt die Klage-
schrift mit). Es kann daher nicht
verwundern, dass T. den Tod
Kuhnau's in Leipzig (25/6 1722)
benützte und sich zu dem Kantorat
an der Thomaskirche meldete, um
aus diesen Verhältnissen heraus-
zukommen. Als der Senat den
damals berühmten Mann nicht so
leichten Herzens scheiden lassen
wollte, wird T. wohl durch Ver-
mittelung des Herrn von Ahlefeld
sich für seine musikalische Thätig-
keit jene ausnahmsweisen Frei-
heiten zu sichern gewusst haben,
die aber im Grunde weder ihm
noch der Kunst Nutzen gebracht
haben (T.'s Schreiben an den Senat
vom 3. Sept. 1722 siehe Sittard
1, 37). Mit Mattheson lebte T.
seit etwa 1728 (siehe Mattheson's
Patrioten) in guter Freundschaft,
24
I 1--
Telemann, G. Phil.
370
Telemann, G. Phil.
siehe Chiysander's obigen Artikel.
Wie grofs der Eiif T.'s war, ersieht
man auch ans Schubart's Aeufse-
rungen (S. 175), der ihn als den
gröfsten Meister feiert : Im Kirchen-
stile besonders, sagt er, hatte er
seines Gleichen nicht: Tief sinn,
Psalmenflug, Höhe, Würde und
Majestät waren bei ihm mit einem
Herzen vereinbart, das ganz von
der Religion durchdrungen war.
In ähnlichen exaltierten Ausrufen
geht es so weiter (Mattheson 1, 354
Autobiogr. M. f. M. 16, 46. Win-
terfeld 3, 69. 185. 508. La Mara
1, 148 Briefe. Israel p. 3 ff. Das
Verz. seiner Opern in Hamburg
aufgeführt siehe Lindner 1, 191 ff.
Viertel]. 6 an verschiedenen Stellen,
s. Reg. und die oben verz. Werke.
Gurt Ottzenn's Telemann als Opern-
komponist. Berlin 1902 Ehering).
Passionen :
Autogr. B. B. Passion auf das 1762 ste
Jahr aus dem Mattheo. Text: Allerliebster
Menschenfreund. Dazu noch „Geänderte
Arien'-. 4 u. 27 Bog. P.
Autogr. B. B. ... aufs Jahr 1765. „Ach
Gott und Herr." -SO Bog. P. fol.
Ms. 21710. . . . ,, Schmücke dich o liebe
Seele" (oder Das selige Erwägen). P.
— Ein 2tes Exempl. 21710a mit letz-
terem Titel uüd einem Schlusschore von
G. Mich. Telemann, 1805 komp. P.
Ms. 21 712. B. B. Die Gecreuzigte Liebe,
oder Thränen über das Leyden . . . Text:
„Nicht das Band, das dich bestricket." P.
94 S.
Ms. 21714. B. B. Betrachtungen der
9ten Stunde au dem Todestage Jesu.
Text von Zimmermann: ,,Erhole dich, o
Sonne." P. 70 S.
Autogr. B. B. in einer Kapsel ohne Nr.
1. Musik zur Leidens- und Sterbens-
gescbichte ... aufs Jahr 1741. ,,0! hilf
Chiiste, Gottes Sohn." P. 30 BIl.
2. Passion nach Johannes. 1749. ,,Jesu,
meines Lebens Leben." (SoU mit der
Passion von 1741 übereinstimmen mit
anderem Text.)
3. Passion nach Luc. 1728. Mit gedr.
Textbuch. ,, Allgegenwärtiger Hort der
Deinen." P,
4. Passion zum 1764. Jahr „Hier lass
uns ruhu". 28 Bog. P.
5. Passious-Music auf 1748. ,, Wisset,
dass ihr nicht mit vej'gängüchem Silber."
Part. 24 Bog.
G. J. J. N. Passion aufs 1750. Jahr:
Gegrüfset seyst du. Part. 26 Bog.
— Music vom Leiden u. Sterben des
Welt Erlösers (Orat. von Zimmermann).
Nrnbg., B. Schmid. Singst, u. Fundam.
ful. nebst 11 Stb. [B. B. Schwerin F.
Elbing: Chor u. Orchesterstimmen.
— Passionsmusik nach Matthäus : ,, Wenn
meine Sund mich kräncken." Choral. 71 S.
P. Ms. 21714. [B. B.
— Autogr. Telemann's Passion zum
Jahr 1755 aus dem Iilg. Evangel. Marco.
Part. 22 Bog.
— Ms. 21713. Passion aus dem Ev.
Matthäus 1758. Text: Herr stärke mich.
Choral. Part. 31 BU.
Autogr. in B. B:
1. Passionsmusik nach dem Evang.
Lucas. 1728. „Israel, ach!" P.
2. dito. 1764. „Hier lass uns." P.
3. dito. 1748. „Wisset, dass ihr." P.
4. dito nach Matthaeus 1750. P.
5. Passionsmusik nach dem Evang. Jo-
hannes 1741. P.
6. dito parodirt 1749. P.
7. Passionsoratorium: Das ist ein köst-
lich Ding. 1755. P. 22 Bog.
8. Passionsoratorimn : Allerliebster Men-
schenfreund. 1762. Nur zum Teil Autogr.
9. Geänderte Alien der Passion von
1762. P. 31 Bog.
10. Passionsoratorium 1765: Ach Gott
und Herr. P. 30 Bg.
Passionscantate von Brockes ,,Der für
die Sünde der Weit gemarterte und ster-
bende Jesu". Aus den 4 Evangelisten.
Das Textb. von 1723. 2. Druck. Chiy-
sander, Händel 1, 438 weist nach, dass
er Handels und Keiser's Brockes-Passion
vielfach benützt hat. Ms. P. [Schwe-
rin F. Darmst. B. B. Ms. 21711.
Passion s-Music „Seliges Erwägen des
Leidens imd Sterbens Jesu Christi" in
neun Betrachtungen f. Chor, Soli u. Orch.
Ms. P. [Schwerin F. B. Joach. B. Göt-
ting. B. Kgsbg. B. B : mit einem Schluss-
chore von Georg Michael Telemann im
Autogr. Eostock.
Der Tod Jesu (von Banaler) „Du dessen
Augen flössen". Chor, SoU, Orch. Ms.
P. [Schwerin F. B. G. B. Joach. Lü-
beck. Brüssel Cons. B. M. B. B., Ms.
21722. 1757. 34 Bog.
Betrachtung der 9. Stunde an dem
Telemann, G. Phil.
371
Telemann, G. Phil.
Todes-Tage Jesu. Ms. P. 24 Ell. [B.
Joach. 411. Kopenhagen, Ms. Samlbd.
Marcus Passion von 1729. Ms. P.
[Hochschule f. Mus. in Berlin, Abtlg. Spitta.
Noch 3 Passionsmusiken oder Oratorien
genannt in P. Ms. [B. Lpz. Lpz. Thom.
Lübeck.
In Spitta's Bach 2, Blge. 12 eine Arie
aus der Marcus-Passion.
In Latrobe's Samhvk. von 1806—25
eine Arie aus einer Passion.
Oratorien :
Autographe in B. B.
1. Oratorium zur Einweihung der Bill-
werder Nicolaikirche : Siehe da, eine Hütte
Gottes. 1739.
2. Oratorium zum Gastmahl des Herrn
Bürger - Capitains 1755: Dancket dem
Herrn. P.
3. Oratorium zur Einweihung der grofsen
Michaelis Kirche (in Hbg. 1762): „Komm
wieder, Herr, zu der Menge"'. Ms. P.
15 u. 17 Bog.
In dem Sanilbde. obiger Autographe
1—6 folgt als 8. Stück:
4. Oratorio und Serenata zum 100.
(31. Aug. 1730) Ehren- . . . Mahl des ...
Collegium derer H. Bürgermeister in Ham-
burg, a) Jauchze, jubiüret. b) Zu "Walle!
zu "WaUe! Part. 8 u. 15 Bog.
5. 21 u. 27 Bog. Part: Oratorio zum
Gastmahl der H. Bürger-Capitaines, 1755.
a) Danket dem Herrn, b) Ihr lustigen
Wächter.
6. Oratorio zum Gastmahle der H.
Bürger Capitaines, 1760. a) „Herr der
du bist gerecht." b) Wir wahren, wir
zieren." 13 u. 16 Bog.
Oratorium zum Reformationsfeste für
Soli, Chor u. Orch. Text: Holder Friede,
dich zu küssen. Ms. P. fol. [Brüssel
Cons. 1111.
Kirchen-Kantaten und Verwandtes:
Harmonischer Gottesdienst oder geistl.
Cantaten ... f. 1 Singst, mit V. oder Ob.
. . . nebst Generalb. Leipz. (1725) Kissner.
P. 1. Thl. 4 BU. 324 S. — 2. Theil
326 S. Anhang 166 Ö. [B. Joach. B.
"Wagener. Kopenhagen. Darmst. Brüs-
sel 1990. B.B. Briissel Cons. Kat. 938
mit Reg. über 72 Kantaten. br. Mus.
2 Teüe.
— Fortsetzung des Harmon. Gottes-
Dienstes: oder geistl. Cantaten . . . nach
der Poesie Tobias Henrich Schubarts . . .
Hambg., Selbstverlg. 29. Dez. 1731 (gedr.
bei Stromer). P. fol. 3 BU. 196 S.
[B. Kgsbg. Kopenhag. B. B. Briissel
Cons. Kat. das Reg. über 72 Kantaten
mit Anhang.
Auszug derjenigen musikalischen und
auf die gewöhnlichen Evangelien gerich-
teten Alien, welche in den Hauptkirchen
durch's 1727. Jahr vor der Predigt auf-
geführet werden. Hamburg (7. Jan. 1727)
Kissner, gedr. bey Frz. Ludw. Greflinger.
72 Nrn. P. fol. [Schwerin F. Bmssel
Cons. mit Reg. Berlin Kircheniust. B. B.
Musicalisches Lob Gottes in der Ge-
meine des Herrn, bestehend aus einem
Jahrgänge über die Evangelien: für 2.
oder 3. Singstim. 2 V., auch Trompeten
u. Pauck. bey hohen Festen . . . Nrnbg.
(1744) B. Schraid. Gestochen von Chr.
Heinr. Lau, Organist in Hermsdorff am
Kynast. 4 Facs. mit 72 Nrn. P., Stb.
geschrieb. [Elbing. Schwerin F. B. Joach.
Dresd. Mus. B.B: 17 Stb. im Drack.
Darmst. B. Lpz. Brüssel Cons. Kat. mit
Reg. über 72 Kantaten.
Sechs Cantaten, welche aus einer Sing-
Stimme mit dabey befindlichem bezieferten
Basse, zwo "\''iollnen, Viola und Ycl. be-
stehen, zu denen an dreyen Orten eine
Traversiere, Hautbois, und Flute ä bec
gefüget ist. Die Poesie . . . von Lersner
. . Praetorius etc. Druck, s. 1. Pai't. in
fol. [Brüssel Cons. 958.
"VI moralische Cantaten , verfertiget
und Herrn Johann Chrstn. Pichel gewid-
met. Druck, s. 1. Part. fol. [ib. defekt,
6 felilt ganz. Auch in B. B. Schwerin F.
im Ms. P.
— Ein 2. Exempl. in B.B: 1 vol. in
kl. fol. Singst, u. Bass.
In B. Lpz. Ein Jahrg. Kirchenmusik
im Autogr. P. — 84 Cantaten in P. u. Stb.
24 Cantaten dito.
In B. Lpz. Thoraasschule, 1 Jahrg. Kir-
chenmusiken u. 70 Cantaten f. Chor u.
Orch. in P. u. Stb.
Jahrg. Arien für aUe Sonn- und Fest-
tage mit Orchesterbegltg. Part. u. Stb. ge-
druckt, fol. [Schwerin F.
Kirchen-Musiken auf die Sonn- und Fest-
tage, gedr. u. geschrieb. Stb. [Schwerin F.
36 Kirchen-Kantaten. Part. u. Stim.
in Ms. [Soudershausen.
150 Kantaten für 1 und mehr Stim.
mit Instn;m. Mss. 4 voll, in P. fol.
[Brüssel Cons. 941, Kat. das Reg. In
942: 51 Kant. Von 944—957 alleriei
Kant., im Kat. S. 185 ein Facsim. einer
Partitur.
Geistliches Singen imd Spielen, D. i.
Ein Jahrgang von Texten . . . bey öffent-
licher Kirchen- Versammlung in Eisenach
musicalisch aufgeführet worden von . . .
Gotha 1711 Reyher. Textbuch. [Berün,
Hochschule Abtlg. Spitta.
24*
Telemann, G. Phil.
372
Telemann, G. PMI.
Die Auferstehung und Himmelfahrt
Jesu. Cant. von Rammler f. Soli, Chor
XL. Orch. P. 1760. [Berlin Singak. Mu-
sikfr. "Wien. B. B. im Autogr. 247, Bog.
u. 21723 in Kopie.
Ostermusik (Jauchzet dem Höchsten)
mit neuem Text; wird T. zugeschrieben.
Ms. Stb. [Elbing 66.
6 deutsche geistl. Motetten zu 4 Stirn.
u. Bc. Ms. P. [B.Joach.
In B. B. im Ms. 21729: 34 Cantaten
in P. mit deutschen Texten. — 21728:
20 Cantaten ebenso. — 21748: Kirchen
Musica: Yon Ostern bis Trinitatis 1726.
15 Cantaten, Part. 112 S. — Im Autoyr:
3 Cantaten von 1748. 1742 u. 1751. P.
— Hymne von Kramer „Wie ist dein
Name so grofs". — Eine Einführungs-
cantate von 1768. — Die Hirten bey der
Krippe, Weihnachtscantate von Ramler.
P. 36 Ell.
Cantate aus der Messiade von Klop-
stock (umfasst die ersten 41 Verse) f.
4 Solost. mit Bc, Streichinstr. Flöt. u.
Ob. c. 1760—1767. [Prof. Oswald Koller
in Wien, Beschrbg. in seinen Klopstock-
studien 1889, 50.
Cantate f. 4 Stim. mit 1 V. 2 Violen,
2 Ob. u. ß. Pait von Seb. Bach ge-
schrieben. Ms. P. 47. [B. B.
Ms. 1981 der B. Brüssel, Saralbd., Geistl.
Gesge.
Christus der ist mein Leben, mit Instr.
Ms. P. [Schwerin E..
Psalm 71, Dens Judicium 4 voc. c. in-
stnim. Ms. P. u. Stb. [Schwerin F. C. P.
Ein feste bürg ist unser Gott 4 v.
Halt, was du hast 8 v. Der Gott unsers
Herrn 4 v. Bc. Es seegne uns Gott 4 v.
Bc. Amen, lob u. Ehre 3 v. Bc. Und das
Wort ward Fleisch 4 v. Ms. 326 (28)
Samlwk. [B. .Joach.
Gott sey mir gnädig, 4 stim. mit 2 V.
Va. und B. nebst Portr. [B. B. Autogr.
Grasn.
Aria: Grofze Gottheit deine Starke, mit
Melanie gez. f. 1 St. V. u. Org. Ms.
3 Stb. [B. Kgsbg.
Ms. 199. B. B. Hier ist mein Herz. —
Ich komm, o höchster Gott, 2 Cant. f.
Gesg. u. Instr. P.
Lied auf Maria Reinigung . . . „Ich bin
ja, Herr, in deiner Macht,'' 4 stim. Ms.
P. [Schwerin F.
Jauchzet dem Herrn, 8 stim. P. Ms.
[Berlin. Singak.
Jesu meine Freude, Lied. Ms. P. u.
Stb. [Schwerin F.
Jesus meine Zuversicht, 4 voc. Ms. P.
[Schwerin F.
0 du schönes Weltgebäude 4 v. c. in-
strum. Ms. P. [Schwerin F.
Veni sancte Spiritus, 4 voc. c. orch.
P. [Musikfr. Wien.
Wer bringt dir nicht Ehi'e, Arie. Ms,
P. u. Stb. [Elbing.
Wir müssen alle offenbahret werden
f. Chor u. Instr. Ms. P. [B. Kgsbg.
Werfet Panier auf im Lande, Motetto
a 4 voc. Ms. 81 Nr. 93. [B. Kgsbg.
Wer sich selbst erhöhet f. Chor u. Instr.
Ms. P. [B. Kgsbg.
Trauer-Music auf der Ksl. Maj. Carbi
den VII. Die Poesie von Zimmermann
1745. Kopie von Georg Mich. Telemann.
P. Ms. 18483. [Hofb. Wien.
Trauer Musica des Seelig. Magnif. Hn.
Gerh. Schröder. Ms. 21735 P. 99 S.
[B. B.
Trauer Music des weiland . . . Stock-
fleths. Ms. 2] 736 P. 131 S. [B. B.
— In B. Hbg. heilst der Titel: Mich.
Richey: Welt u. Himmel bey der 1739,
6. Febr. geschehenen Beerdigung des
Bürgermeisters Dan. Stockfleth. Ms. P.
240 S. fol.
Trauermusik des seeligen Magnif. Herrn
Henrici Dieterici Wiesen. P. fol. Kopie.
[Scheurleer.
Kirchen-Musiquen bey dem Freuden-
feste wegen der Geburth eines Kaiserl.
Printzens. Ms. P. [Darmst.
In B. B. noch folgende Mss:
— 21718. Cant. auf Ostern 1762. 1.
Freuet euch mit Jerusalem. 2. Ihr werdet
weinen. 3. Gelobet sey Gott. 1769.
— 21719. Dieser Jesus, welcher von
euch ist aufgenommen gen Himmel, Cant.
— 21720. Die Hirten bey der Klippe
zu Bethlehem. Cantate von Ramler. —
Auch im Autogr. vorh.
— 21721. Pfingstfest-Music: Schmücket
das Fest mit Mayen.
— 21725. Zur Einweihung der St.
Georgen Kirche in Hbg. „Heilig, heilig",
4 voc. orch. 21725 a der 1. Chor.
— 21726. 4 Cantaten. P.
— 21727. Donner Ode: Wie ist dein
Name so grofs. Dieselbe auch im Autogr.
1756, Text von Kronen.
— Die Douuerode in 3 Theileu auch
in B. Schwerin F. in P. und Brüssel
Cons. 967.
— 21740. Motetto Ps. 71. Dens Judi-
cium tuuni, 5 V. c. 9 ström, e Bc. In
Paris 1739 komp. u. aufgef.
— 21700. Das befreyte Jei-usalem.
Text von Zachariä, zu 4 Stim. u. Orch.
— 21701. Der Tag des Gerichts. Text
von Ahlers, in 4 Abtlg.
Telemann, G. Phil.
373
Telemann, G. Phil.
— 21705. 1 Magnii, 3 Messen und
1 Sanctus.
— Autogr. 18 Bog. Part. Bey der Ein-
weihung der Bilhvärder Nicolai Kirche
1739. Siehe da! eine Hütte Gottes.
— Ms. 112. B. B. 2 Cantaten: Domi-
nica 21 post Trinit. und 23 p. Trinit. P.
— Ms. 172 Kvrie und Gloria, super:
Komm hlger. Geist, 4 v. c. Bc. P. [auch
in Brüssel Cons. und noch 4 andere, s.
Nr. 42. Nr. 212 im Autogr.
— Ms. 188. Magnificat deutscli, 4 voc.
0. iustr. Gd. — Lobe den Herrn. — Do-
mine ad adjuvand. — Wie ist dein Name
so grols, 4 voc. 0. instrum. P.
— Ms. 13545: Soll die Marter meiner
Seelen. Cantate Nr. 4. P.
— Ms. 21730. Samlbd. Part. Nr. 1—10
Cantaten auf deutsche Texte und eine
auf latein., 2 davon mit Melanie gez.
— Ms. 21745. Kom heiliger Geist.
Cantate. P. „,.;,,,
Im br. Mus. 1 Cantate ohne Titelbl.
5^20. — Du Tochter Zion freue dich
(Cantata), Am 1. Sonntage des Advents.
2 Tromp. Pauk. 2 V. 4 Stim. u. Orgel.
Hermsdorff bei C. H. Lau. [br.Mus., P.
Ms., Stb. im Druck.
Im Stifte Eiusiedeln: Dom. 22 post
Trinitatis. Offertor. a 4 voci ed orch.
,Gott hat Geduld". — Dom. 24 p. Trimt.
„Selig ist der u. heilig". Mss. fol. P.
12 Canons zu 2—4 Stim. über geistl.
Texte. Drack, s. 1. 2 Bll. in 40. [Brüs-
sel Cons. sehr def. Am Schluss der welt-
lichen Gesänge sind noch mehr Canons
verzeichnet.
Fast allgemeines evangelisch musica-
lisches Liederbuch, welches 1. alte Cho-
räle, 2. jetzt übliche Abweichungen an-
zeiget . . 3. den Bass ... mit 4 Stim. . .
beziffert . . . über 2000. Gesänge in 500.
und etlichen Melodien darstellet . . nebst
einem Unterrichte, .. zur 4 stim. Com-
position . . . Hambg. 1730 Stromer. qu4i^.
180 S. 475 Melod. mit B. ohne Text
(Titel und Inhalt genauer bei Zahn 6, 310,
der auch 15 Melod. abdr.). [B. Kgsbg. 32.
B.Lpz. B.M. B.Hbg. B. Wagener.
Hofb. Wien. Biüssel Nr. 1601.
— Ausg. Hbg. 1751 Piscator. 1 vol.
gr. 40. [B. B. . ^ ^
Choral: Christus der ist mein Leben,
4 voc. c. instr. Ms. Samlbd. [Kopenhag.
Weltliche Oesangsiverke. Opern und
Singspiele: .
(0. Autor) Lustige Arien aus der Opera
Adelheid, welche Ao. 1727 auf dem Ham-
burgschen Schau-Platze zum ersten male
aufgef. ward. s. 1. Part. 25 S. 4P. [B. B.
— von Melanie. 2. Aufl. Ao. 1733.
s. 1. Pait 23 S. 40. [B. B.
Dämon, Oper in 3 Akten. Hambg.
1724. Ms. 21775. [B. B.
Flavius Bertaridus, König der Longo-
barden. Hamburg 23/11 1729. P. [B. B.
Autogr.
Genserich, Opera zu Braunschweig
1732 representiret. Ms. 21777 P. [B. B.
Ebd. dasTextb: Genserich, Sieg der Schön-
heit. Hbg. 1724.
Miriways, Singsp. in 3 Aufz. Hbg.
1726 Text von Müller. Neuere P. im
Ms. [B.M. B.B. Ms. 21778. P.
Pimpinone, oder die ungleiche Heirath,
in 3 lustigen Zwischen -Spielen auf dem
Hbgschen. Schau-Platze aufgeführt, s. 1.
2 Stim. u. 4 Instr. 6 Stb. in 4P. [B. B.
— Part, im Ms. Nr. 7379 und 21779.
[B. B., auch das Textbuch, Uebersetzung
ins Deutsche von Praetorius, soll 1726
gegeben worden sein. B. Kgsbg. Ms. nur
Singst, u. Bc. Darmst. Ms. in Stb.
Don Quixot auf der Hochzeit des Co-
macho. Siuggedicht von Schiebler. „Ein
wahrer Held eilt schon ins Feld." Part.
18V, Bog. Autogr. in obigem Samlbd.
Nr. '9. [B. B.
— Ms. 21776 noch einmal, betitelt:
Don Quichott der Löwen -Ritter, eine
Serenata.
Don Quichotte, der Löwenntter eine
Serenate von Schiebler f. Soli, Chor und
Orch. P. neuere Kopie. (In den Schieb-
lefschen Gedichten, Hbg. 1773, heifst
der Titel: Basilio & Quiteiia. [B. M.
Sokrates. Ein komisches Singspiel von
König. Hamburg 1721. P. 2 Akte in
2 Bd. [B. B. Autogr.] Textb: Der ge-
duldige Sokrates. [B. B.
Die ungleiche Heyrath, oder das herrsch-
süchtige Cammermägden. Intermezzo.
Siehe Pimpinone.
An Textbüchern besitzt noch die B.
Berlin :
Tamerlan, in einem Sing-Spiele 1725.
Die Musik von Hendel, das Intermezzo
von Telemann, die Poesie von Haym, die
Uebersetzg. von Praetorius. In Hamburg
aufgeführt.
Die verkehrte Welt, in einer Opera
comique, im Jahr 1728. Text von J. P.
Praetorius (nach le Sage, Vorbericht).
Der Weiseste in Sion. Hbg. 1733.
Sancio oder die siegende Grofsmuth,
Hbg. s. a.
Arien, iceÜliche Kantaten, Lieder etc.
Ms. 21 780. Die Wolken zeugen Blitz,
Arie zur Oper Masaniello von Keiser.
Telemaun, G. Phil.
374
Telemann, G. Phil.
1729. [B. B., auch im Autogr. Hofb.
Wien im Autogr. (sie?).
12 deutsche Opernarien mit Instr. Ms.
Stb. [Schwerin F.
Neue auserlesene Arien, Menueten &
Märsche . . . (für Eisenach) comp. Enth.
168 Sätze in Melod. u. bez. B. Ms.
[B.M.
Cantaten: Ha, ha! wo will mi hüt
noch danzen, a 3 : Viol. Voce et ß. 2 voU.
— PastoreUa: Vaga belli rindi. fol. —
Du angenehmer Weiberorden, a Canto
solo mit V. u. B. — Der Schulmeister,
bearbeitet und Instrument, von C. E. F.
Weyse. 1 vol. [Kopenhag. im Ms.
Ms. 11498 in B. B. Samlbd. Part,
nach Keiser, am Schluss, S. 30 Cantata:
Ich hass und fliehe zwar, Sopr. solo et
Bc. (Die Arie S. 33 halte ich als dazu
gehörig), auch in Ms. 3418. 11483. S. 34
Von geliebten Augen brennen, Sopr. c.
V. et Bc. S. 38 Bist du denn gar von
Stahl und Eisen, Sopr. c. Oboe et Bc.
10 weit]. Cant. Part, oder St. in Mss.
[Sondershausen.
Cantate ä 3 in G t? mit 1 Ob. 1 V. 1
Cemb. Ms. Stb. [Schwerin F.
Cantate: Ach grausamer, doch schöner
Mund, Sopr. c. Bc. Ms. B 938. P. [Dresd.
Mus.
Bin ich denn so gar verlassen, Can-
tate ä Sopr. V. e Cemb. Ms. [Darmst.
De Danske, Norske og Tydske under-
saatters Gloede (Cantate zur Geburistagsf.
Kg. Friedrich V. zu Odensee. Kl.-A.)
Hbg. 17Ö7 Schönemann. fol. [B. B.
Brüssel Cons. 966 Kat. der vollständige
Titel.
Cantata : Geht ihr unvergnügten Sorgen,
mit Melanie gez. Ms. Part. [Sonders-
hausen.
Ms. 11500 unter Nr. 50, 1 Cantate:
Ich hass u. fliehe zwar die Liebe. [B. B.
Ms. 21757. Ino, Cantate von Ramler.
P. [B. B.
Ms. 21759.
tat. [B. B.
Ms. 21756. Der May, von Eamler.
Noch einmal als Autograph, als „musica-
lische Idylle" bez. [B. B.
Ms. 21758. Lied Miijams und Debo-
rens aus dem 10. Gesänge des Messias.
|T3. B.
Pastorella venga bella. Cantate. Ms.
[Darmst.
Autogr. in einer Kapsel, B. B., mit
G. Ph. Tel. gezeich. Nr. 7: Cantate zur
Einführung des Herrn C. Ph. Em. Bach
zum Director des Hbg. Musikchores. 1768,
den 19. Apr. Pari. 117, Bog.
Jubel Music der Admirali-
Ms. 15630, 22. Quodlibet: Bartholo-
raaeus, m. Thelemann gez., f. 4 St. in P.
[B. B.
Ms. 6652. Reicher Herbst, ihr küh-
len Liiffte, Cant. f. Ten. 2 V. u. Bc. Stb.
[B. B.
Ms. 176. Ruht itzt sanft ihr zarten
Glieder, f. Sopr. u. Bc. Cantate. P. [B. B.
Der Schulmeister, eine Cantate, ge-
dichtet u. komp. V. Telemann, bearbeitet
u. instrumentieii; von . . . P. 33 S. Auto-
graph in B. B.
Ms. 176. So erhält getreue Liebe. —
Che volete uon l'intendo, a 2 Sopr., Instr.
u. Bc. P. [B.B.
Ms. 21755. Die vier Tageszeiten von
Zachariä, in 4 Abtlg. [B. B.
Ms. 9065. Voglio amarti, o cai'e, Cant,
per il Sopr. e Bc P. [B. B.
Ms. 21770. Cantate: Der Weiber-
Orden di Melante (= Telemann). [B. B.
Der getreue Music Meister, welcher
sowohl für Sänger als Instrumentisten
alle Gattungen musikalischer Stücke . . .
enthalten. Hambg. 1728. fol. 4 Bll.
100 S. [B. Wagener. B. Lpz.
G. P. T. 24 theils ernsthafte, theils
scherzende Oden mit leichten und fast
für alle Hälse bequehmen Melodien ver-
sehen. Hbg., Herold 1741. 4». [B. B.
B. Wagen er.
Marpurg 6, 163 beuiieilt.
2 Oden in Birnstiel's Samlwk. 1753.
Mercy, judgment: In Latrobe's Samlwk,
1806—25.
12 Canones ä 2, 3, 4 voc. gedruckt in
(Hamburg & Lpz. 1740) 40. Stb. [Schwe-
rin F. B. Kgsbg. enthält 48 Canons, mit
dem Titel: Telemanns Canones ä 2. 3. 4.
Singe-Spiel- und General-Bass - Uebungen.
s. 1. 48 Bll. 2 BU. Reg.
In B. B. 2 Ausg., eine ohne Autor,
betitelt: Singe-Spiel- und Generalbass-
Uebungen s. 1. 4". 48 Nrn. für 1 Stim.
u. bez. B., der zum Teil zur Piobe aus-
gesetzt ist, nebst Bemerkungen darüber.
Andere Ausg. (1735).
Instrumentahcerke.
Symphonie zur Serenate auf die erste
100 jährige Jubelf eyer der Hbger. löbhch.
Handlungs-Deputation (f. 1 oder 2 Stim.
mit Gbass.) Hbg. 1765 Bock. Am Ende:
Telemann im 85. Jahre. [B. B. Stadtb.
Augsbg.
3 Sinfonie a VV. Ob. Fl. Fag. Va. e
B. Mss. 973—975 in 19 Stb. [Dresd,
Mus.
24 Ouvertüren für 2 V. Ob. FI. Va.
Corni, Fag. u. B. in Part. u. Stb. Mss.
909—932. [Dresd. Mus.
Teleinann, G. Phil.
375
Telemann, G. Phil.
27 Concerti a VV. Ob. Va. e B. 15
Stb., oder Violino, Ob. Fl. Corno concer-
tato c. VV. Va. e B. in Stb., oder a V.
concertato c. VV., Va. e B. in Part, und
Stb. Mss. Cx. 934. 879-889. 890-901.
905. 907. 908. [Dresd. Mus.
39 Trii a V. e B., oder f. Flöte, Oboe
u. B., oder V. Ob. B., oder 2 V. u. B.
in P. und Stb. Mss. Cx. 935—972 [ibid.
Ebendort noch ein Solo a V. e B. in Gm.
1 vol. Ms. Cx. 933.
Divertimento di V. A. B. Fl. e Ob. Hbg.
Stb. [Brüssel Cons.
Serenade ou Pieces ... ä 3 Clarini et
Timb., 2 Cor. 2 Hautb. 2 Fl. ä bec, 2 V.
Va. Fag. et Bc. Ms. P. [Darmst.
Musique heroique. ou XII. Marches.
Helden-Music, bestehend aus 12 Märchen
von Melanie. Hambourg. qu4". 13 S.
(Kat. giebt nicht an ob dies die Part, ist,
denn die Komposition ist für 2 Ob. oder
V. mit Bc, oder noch 1 Tromp. od. noch
2 Waldhörner). [B. Kgsbg.
2 Sonate, ä V. Ob. d'amore Bc. u. 2
Fl. con Cemb. Ms. Stb. [Schwerin F.
Musique de Table, partagee an 3 pro-
ductions, dont chacune cont. 1 Ouvert.
avec la suite, ti 7 instr. 1 Quatuor, 1
Concert ä 7, 1 Trio, 1 Solo, 1 Conclusion
ä 7 ... s. 1. 7 Stb. kl. fol. (Telem. nennt
sich Kapellm. des Herzg. von Sachsen-
Eisenach und Musitd. in Hbg. [B. B.
Dresd. Mus. Brüssel Cons.
Kleine Kammer -Music, best, aus 6
Partien, vor die V. Fl. Clav. Ob. (Frkft.
a/M.) J. P. Andreae. fol. 47 S. In der
Herbstmesse 1716 ausgegeben. (Telem.
nennt sich Kapellm. in Frkft. a/M.) [B. B.
Schwerin F. im Ms.
— 2. Ausg. [B. B.
95 Ouvertüren, teils in P., teils in Stb.
Ms. [Darmst.
11 Ouvertüren für kleines Orch. (Nr. 1,
Hamburger Ebb und Fluht, 1725 11/3)
Ms. Stb. [Schwerin F.
8 Ouvertüren, Ms. Stb. unter Melanie.
[Darmst.
VI Ouvertures ä 4 ou 6, Dessus, Haut-
contre, Taille, Basse, 2 Cors ad lib. s. 1.
(Hbg.) 6 Stb. gr. 40. [B. B. B. Hbg.
6 Ouvertüren nebst zween Folgesätzen
f. Clav. Nrnbg., B. Schmid. [B. M. Dresd.
Mus.
3 Ouvertüren für kleines u. gröfseres
Orch. Mss. Stb. [Rostock.
2 Ouvert. f. Orch. im Ms. in Stb.
ßrüss. Cons.
Ouvertüre ä 2 Viol., 2 Hautbois, Viole
e Basso. Nr. 5. Ms. P. [Dresd. Mus.
Autogr. von 37 Bog. mit allerlei In-
stioimentalwerken in Part., wie Ouver-
tüi'en, Sinfonien, Divertimenti, Passa-
caille u. a., welche er im 86. Jahre seines
Alters für den Landgrafen Ludwig VUI,
von Darmstadt verfertigt hat. [B. B.
Ms. 188. 3 characteristische Ouver-
türen f. Streichinstr. Flöten oder Ob. Jede
Ouv. trägt eine Ueberschrift z. B. „Wasser-
ouvertüre" etc. P. [B. B.
90 Concerte f. verschiedene Instrum.,
teils in P. u. Stb., teils nur in P., oder
nur in Stb. Ms. [Darmst.
12 Concerte f. verschiedene Instrum.
nnter Mela7tie. Ms. Stb. [Dai'mst, noch-
mals 8 Konzerte ebenso.
12 Concerte f. Orchester. Ms. Stb.
[Schwerin F.
11 Concerte f. verschiedene Instr. mit
Orch. Mss. Stb. [Rostock.
Concerto con 4 Violini. Ms. P. [Darmst.
Ms. 36 Autogr. Concerto k Violino
solo con Viol. Viola, 2 Flauti, 2 Oboi, 2
Trombe di Caccia e Basso. P. fol. Nr. 1.
[Dresd. Mus. Ferner unter Melanie, Mss.
Cx 644—655 zwölf Conceiü a V. conc.
c. V. Ob. Fl. Cor. Va. e B. in Stb. Cx
661—665 fünf Trii a 2 V. e B. je 3 Stb.
Cx 659 -660 zwei Trii für 2 Ob. u. B.
in Stb. Cx 657/58 Soli (2) a V. e B. 1
vol. Cx 656, Solo a Oboe e B. Gm. 1
vol. fol.
1 Concert für 9 Instr.: Chalumeau,
Hautb. Travers. 2 V. Violle. 2 Basse-
contre, Bc. 30 Bl. P. [B. B., Autogr.
Autogr. 1 vol. in hoch fol. von 12 u.
9 Bog. als 2. Nr: Concert ä 9 parties.
[B. B.
Concerto a cinque p. 3 V. Va. et B.
[Musikfr. Wien.
Concerto a 4. Ms. P. [Darmst.
Concerto ä V. princip. 2 V. A. et B.
Gd. Stb. Ms. [Schwerin F.
Ms. 36. Dresd. Mus. Autogr: Concert
ä 2 Fl. traverse ou 2 Violons cencert.
avec 2 VioL Viola, Calchedon ou Basson
e Clavecin. P. fol. Nr. 2.
Ms. 36. Concert ä 2 Flutes travers.
avec 2 VioL Viole, Calchedon et Basse.
P. fol. Nr. 3. [Dresd. Mus.
Ms. 36 Dresd. Mus: Concerto grosso
per il Sign. Pisendel 14. Septbr. 1819,
Viol. concert. 2 Viol. Viola e Basso. P.
fol. Nr. 4.
2 Concerte f. Fl. mit Streichquart, u.
eins mit Orch. Ms. in Stb. [Brüss. Cons.
Suiten f. 2 Ob. 2 Waldhörn. u. Fag.
Ms. Stb. [Rostock.
6 Quatuors a V. Fl. Viole ou Vcl. et
Bc. Nouv. edit. Gravee par De Gland.
Teleraann, G. Phil.
376
Telemaan, G. Phil.
Paris, Le Clerc et la V® Boivin. 5 Stb.
in gr. 40. [Hofb. Wien.
Nouv. Quatuors en 6 suites a 1 flute
trav., 1 V. 1 B. de Viole, ou Vcl. et Bc.
Paris, auteur. Grav. Den. Vincent. Paris,
Ledere. 5 Stb. kl. fol. [B. B. B. Hbg.
Hofb. Wien. Darmst. Ms. P.
Six Quatuors ou Trios ä 2 Fl. ou 2 V.,
et ä 2 Vcles. ou 2 Bassons, dont le second
peut etre retranche on se jouer sur le
Clavecin. Paris, Le Clerc. Boivin. [Karls-
ruhe: 2 FL, Ya. 2 Vcl. Bc. Hofb. Wien
4 Stb. gr. 40.
4. livre de Quatuors ä Fl. V. A.-V.
et B. Graves par Labassee. Paris, Le
Clerc. 4 Stb. in gr. 4". [Karlsruhe.
Hofb. Wien.
Quadri a Yiolino, Fl. trav. Viola di
Gamba 0 Vcl. e Fondam., tripartiti in 2
Concerti, 2 Balletti, 2 Sonate, s. 1. 5 Stb.
[B. Hbg. Darmst.
— Nouvelle ed. Paris, le Clerc. 5 Stb.
[B. Hbg. Karlsruhe.
11 Sonaten f. 2 V. Va. u. B., oder 2
V. u. Klav., Klav. Gambe und ein 2tes
Klav., \. Gambe u. Klav.. Fl. 2 Gamben
u. Cemb., Clarino, 2 V. Va. u. s. f. Ms.
P. u. Stb. [Darmst.
Sonata a 4. Ms. P. [Darmst.
Sonata discortato ä 4 (2 V. Fl. trav.
B.) Ms. Stb. [Rostock.
Sonate per Cemb. obl., Fl. trav. e B.
3 Stb. (nur Klav. vorh.) Ms. [B. M.
0. Autor. Sonata 1 (—VI). (Viol. 1. 2.
Vcl. Fundam.) s. 1. 4 Stb. gr. 4«. [B. B.
6 Trio f. V. Ob. oder Fl. oder Fag. u.
B. oder Vcl. Frankf. Selbstverlg. Stb.
[Briiss. Cons. B. Lpz.
Trio in D. p. flute ä bec, V. et Cim-
balo. Ms. Stb. [Bmss. Cons.
Trio f. Hoboe, V. u. B. P. Ms. 4».
[B. Lpz.
3 Trios f. Flute ä bec. Hautb. B.. od.
2 Fl. trav. u. B. — oder Fl. V. u. Klav.,
Mss. Stb. [Rostock.
Tre Scherzi ed uno Tritto a 2 V. 6 2
Fl. trav. col Bc. [Berlin Th. fehlt Bc.
Essercizii Musici, overo 12 Soli e 12
Trii ä diversi stromenti (Hbg.) PingeJing
sc. Ham. 3 Stb. fol. [B. B., auch im
Ms. 21785, 3 Stb.
Sonata a Cembalo ed Oboe. Ms. fol.
[Kopenhag.
6 Sonatas or Duets for 2 germ. flut.
op. 2. London, Walsh. fol. [br. Mus.
B. Wagener. BriLss. Cons.
— (6) Sonate a 2 flauti travers. 0
flauti dolci 0 2 Viol. Amst., Le Cene
Nr. 558. 45 S. [B. Wag-ener.
— Senates (6)ä 2 Fl. Ms. [B, Joach.
Sei Duetti per ü Flaute trav. L e 11.
Ms. 26 Bll. [B. Wagener.
11 Duetti a 2 Fl. trav. 2 Stb. Ms.
6652. [B. B.
6 Sonatas or Canons for 2 germ. flute
or 2 V. op. 5. Lond., J. Simpson. 13
ßU. [B. Wagener.
6 Canons or Sonatas for 2 germ. flut.
op. 5. London, fol. [br. Mus.
18 Canons melodieux ou VI Senates
en Duo pour le Clavecin (Abschrift aus
der Pariser Ausg.) Ms. 188. [B. B.
83 Sonaten für verschiedene Instnim.
Ms. P. u. Stb. [Darmst.
12 fugues p. clav. Hambg., l'auteur.
6 Senates p. clav. (gestoch.). Suites p.
clav. (gestoch.). [Briissel Cons.
2 Partiten f. Klav. Ms. [Darmst.
Ouvertüre avec les Svites pour le
Clavecin par ... Gd. (Hand des 18. Jhs.)
1 vol. fol. 6 Bll. [Beriin Kircheninst
Fantaisies p. le Clavess. 3 Douzaines.
s. 1. kl. fol. [B. B.
— Fant. II— XII der 2. Douzainen
auf 11 einzelnen Bll. s. 1. kl. fol. [B. B.
Cembalo largo, Solo 1 e 2. Ms. [Darmst.
Menuet, Altematio. 1 Bl. Ms. [Hofb.
Wien.
Sept fois sept et un Menuet. Sieben
mal Sieben und ein Menuet. Hbg. 1728.
3 Hefte. 59 S. für- Klavier. [B. B. B.
Kgsbg.
— Zweites Sieben mal Sieben und Ein
Menuet von Melanie. Ciavier. Hambg.
1730. qu40. 29 S. [B. Kgsbg.
(6) Sonate metodiche a V. solo a Fl.
trav. (c. Bc.) op. 13. Hambg. P. [B.
Joach. Darmst. Brüssel Cons.
Continuation des Sonates methodiques
ä flute trav. ou ä V. avec Bc. (Hambg.
1732). s. 1. fol. [B. B.
Six Sonates a V. seul, acc. par le
Clavec. Francfort 1715. Stb. [Darmst.
6 Sonaten f. V. u. Cembalo, 1 vol. im
Druck. [Briiss. Cons.
1 Son. für V. und B. im Ms. 2 Stb.
[Biiiss. Cons.
3 Sonaten f. Gambe u. B. — V. u. B.
— Fagott u. B. Mss. [Rostock.
6 Sonatine per V. e Cemb. Ms. 4°.
[B. Lpz.
Fantasie f. eine V. 1 vol. im Druck.
[Brüss. Cons.
Solo f. V. u. Bc. 2 Stb. Ms. [Schwe-
rin F.
12 Solos ä Violon ou Traversiere avec
B. chiffree faits par T. 0. 0. u. Verl., im
Stich (1. März 1734). 55 S. [B. Wage-
ner. B. B. und im Ms. 21 786 mit obi-
gem Datum. Brüssel Cons.
Telemann, G. Pliil.
377
Telonius, Michael.
— London, "Walsh, als op. 1 gedr. 28
u. 25 S. [B. T\'agener. br. Mus.
12 Fantasie per il Yiolono (?) senza
B. Ao. 1735. Ms. 21786 angehängt.
[B. B.
Die kleine Cammer-Musio. Hautb., ou
T. ou Fl. trav., ou Clavec. avec la B.
chiffree. P. gestoeh. [Darmst. ^
In John Simpson's The deligthful Po-
cket Companion 1 Flötenpiece.
In der vollkoraniene Organist, siehe
Chr. Bach, 1 Orgelpiece.
Fuge in AmoU f. Klav. in Auswahl
vorzügl. Musikwerke. 6 Lfg. Berlin, Traut-
wein, Nr. 18. [B. Kgsbg.
20 kleine Fugen auf der Orgel als auf
dem Ciavier, Marcello gew. Hbg., Ph. L.
Stromer. 20 S. (zum Clioralbuch gehörig
1731). [B. Wagen er. B. Kgsbg.
Ms. 144 in K. Bog. 24. 2 Moderati, 1
Pastorale, 1 Andantino und 8 andere
Piecen für Orgel. [B. B.
Fughetta in Clementi's Pract. härm.
T.'s fugirte und veränderte Choräle,
s. 1. et a. 1 vol. qu40. [Brüssel 2030.
In Ms. 21765 der B. B., 49 Nrn., die
letzte eine Fantasie von T.
24 Choralvorspiele. Stich, kl. qufol.
Titelbl. fehlt, [ß. Wagener.
24 fugierte Choräle. Ms. 24 Bll. [ib.
Fugen f. Orgel. Ms. [Brtiss. Cons.
Orgelstücke in Joh. Andre Bach's Ms.
[B. Lpz.] Ritter Nr. 126 ein Orgelsatz.
Beschreibung der Augen-Orgel. . . so . . .
P. Castel in Paris erfunden. Hamburg,
Piscator. 1739. [B. B. Musikfr. Wien.
T. gab K. J. Fr. Haltmeiers Anleitung
1737 in Hbg. heraus.
Brief an Joh. Gottfr. Walther in Wei-
mar mit bioe:r. Daten für dessen Lexikon,
Hbg. 1729 [Musikfr. Wien.] Einige Briefe
in Lpz. Ztg 1869 Nr. 24.
In Mizler's musikal. Bibl. 1752, Bd. 3,
S. 713 „Neues musikalisches System."
Eine spätere Umarbeitung, betitelt: Letzte
Beschäftigung G. Ph. Telemann's im 86.
Lebensjahre, bestehend in einer musikal.
Klang- und Intervallentafel, in den Ham-
burger Unterhaltungen 1767, Bd. 3, April
Stiick 4; auch in J. A. Scheiben's musik.
Compositon nebst Bemerkg. S. 44.
Hambui'gisches Denkmal der Poesie zur
Musik . . . (enthält einige 100 Namen von
Musikern), abgedruckt in J. A. Fabricius'
Pietas Hamburgensis . . . Hbg. 1730, 8^.
Nr. 5.
Catalogue des oeuvres en musique de
Mr. Teleman, qui se vendent ä Hambourg
chez lui. Amsterd. 1733. [B. Hbg.
Teller, siehe Deller, Florian.
Teller, Marcus, Priester und
Musiker a/d. Kirche St.-Servais zu
Mastricht im Anfange des 18 Jhs.
Man kennt von ihm:
Musica Sacra, stylo plane italico et
cromatico pro compositionis amatoribus,
complectens 9 Motetta brevia de tempore,
et 2 Missas solemnes 4 voc. (cum instr.)
Augustae 1726 J. J. Lotter. 14Stb. fol.
[B. M.
Teller, Pierre, siehe Le Teller.
Telliugen, A . . . toii, ist be-
kannt durch
6 Senates pour le Clavecin ou Pfte,
av. acc. d'un V. oe. 1. Berlin, Hummel.
[Dresd. Mus.] Cramer 1, 489 riihmt dem
Komponisten einen guten Geschmack nach.
Telonius , C . . . Gr . . ., ein
Musikliebhaber in Hamburg, der
sich auch als Komponist hervor-
that und herausgab:
Oden und Lieder mit Melodien. Hbg.
1782 Hoff mann. Neue Aufl. fol. [B. B.
Die erste Ausg. erschien 1777.
Kleine muntere und ernsthafte Sing-
stücke bey dem Claviere comp. u. heraus-
gegeben von einem Liebhaber der Musik.
Hbg. 1788 Schneider. [Lübeck.
Geistliche und weltliche Oden und
Lieder, vermischt mit einigen Menuetten,
Märsehen u. 6 englischen Tänzen. Hbg.
1785. [Stadtb. Augsbg.
Im Akademischen Liederbuche von
1783 befindet sich ein Lied mit Fr. M,
Mel. Telonius gez. (siehe unter Lieder-
bücher).
In den Freimaurer Lieder s. a. ist er
auch zu finden. In J. D. Schultze's Co-
pien für meine Freunde. Hbg. 1785, 2
Lieder, [br. Mus.
Telonius, Michael, geb. 1652
in Zeitz, gest. 1714 in Eisenberg,
erlernte in Strafsburg und Leipzig
exprofesso das Orgelschlagen, wurde
1674 oder 75 Organist in Teuchern,
als Nachfolger Gottfried Keiser's
des Yaters von Keinhard, 1676
Stadtorganist in Eisenberg u. 1687
fürstl. Kapellmeister. Er soll ein
sehr berühmter Mann und Kom-
ponist gewesen sein (Gschwend,
Eisenberg. Chronik S. 284. Back,
Chron. von Eisenberg I, 337).
Temanza.
378
Tenducci.
Temanza, Andrea. Gerber 1
bez. ihn als römischen Musiker,
von dem in Amsterdam um 1736:
12 Sinfonien a 4. und 12 Idee harmo-
niose a tre, 2 V. e Vcl. o Bc. erschienen.
Temeoni, Floriclo, geb. zu
Lucca im 18. Jh., war Musiklehrer
zu Paris. C. F. Becker zeigt von
ihm an:
Methode qui appr. la connaiüsance de
l'harmonie et la pratique de l'accomp.,
Selon las principes de l'ecole de Naples.
Paris 1798.
Theorie de la musique vocale, ou reg-
les qu'il faut connoitre et observer pour
bien chanter, ou pour apprendre ä bien
juger par soi-meme du degre de perfec-
tion de ceux que l'on entend; avec des
remarques sur la prononciation des lau-
g-ues franQoise et italienne. Paris 1799
Pougens. 8». 150 S.
Einen Fundort kann ich nicht nach-
weisen.
Temmerman , Charles , geb.
um 1772 zu Eecloo, gest. 27. Apr.
1829 ebd. Studierte zu Brügge
und wurde dann Organist in seiner
Vaterstadt. 1802 gründete er eine
Musikgesellschaft, St. Caecilia, in
der gröfsere Orchester- und Ge-
sangswerke zur Aufführung ge-
langten (Gregoir, Galerie).
Temnitz, Bertle, am 11. Apr.
1579 als Bassist für die Hofkapelle
in München angenommen, fehlt
1580 (Kreisarchiv).
Temi)elliof, Greorg Friedrieh,
preufsisch. General-Leutnant, gab
heraus :
Gedanken über die Temperatur des
Herrn Kirnberger, nebst einer Anweisung,
Orgeln, Claviere, Flügel jc. jc. auf eine
leichte Art zu stimmen, von G. F. T.
einem Liebhaber der Music. Berlin und
Lpz. 177.5 Decker, kl. 8». 37 S. [B. B.
B. Joach. Dresd. B. Wagener. Brüssel.
B. Lpz
Fetis teilt den mihtärischen Lebenslauf
mit.
Tempest, The . . .
The Ariel's songs in the play caU'd
the Tempest (komponiert von J. Banister^
J. Hart und P. Humphreys. London c.
1670). fol. [br. Mus.
In Playford's Ausg. von Hilton's Catch
that Catch 1667, 2. Teil, befindet sich
auch ein Gesang: The Tempest.
Temple, John, um 1553 bis
1558 Sänger an der Hofkapelle in
London (Nagel 1, 24).
Templin, Petrus, um 1594
Altist a/d. Hofkapelle in Weimar
(M. f. M. 29, 140).
Tenaglia, Antonio Francesco,
geb. zu Florenz, lebte lange Zeit
in Rom und trat als Opernkompo-
nist auf. Allacci verz. 1661 die
Oper Cleano, in Rom aufgeführt.
Nachweisbar sind
21 Cantate p. Sopr. col B. Ms. 192
BU. [B. Wagener.
2 Cantate (ebenso) 1. Costanza in
amore. 2. Amante pentito. Ms. [Modena.
I Arie und 1 Duett in Olsen's Musica
scelta. [B. B. Dieselben neu herausgeg.
von Teschner (Eitner 2).
Se fosse cosi couforme voi dite Bl. 25
und Misero chi si fida Bl. 167. Ms. des
17. Jh. [Bologna, Kat. 3, 197.
II uocchier che torna und Oh, che
bizzarro humor, per Sopr. c. Clavic. Ms.
17 763 Nr. 9 u. 11. [Hofb. Wien.
E cosi pur lang-uendo und Madonna
udite ä 3 voci in Florido's Samlwk. Con-
cento, parte 2. 1653.
Unter Giovanni (Schreibfehler?) Franc.
T . . . im Ms. 49 des br. Mus. ein Duetto :
Son disperato. Dasselbe auch im Ms. 64
S. 201.
Tendresses bachique, ou Duos
et Trios-Airs-rec. par Chr. Ballard. Paris
1712—18. 2 voll, [besafs Leo Liepm.
In B. M. nur der Jahrg. 1712.
Tendncci, Griustino Fernando,
er führte auch den Beinamen Se-
7iesino; geb. gegen 1736 zu Siena,
ein Kastrat, der als Opernsänger
einen grofsen Ruf hatte. Pohl 1,
179 berichtet: Am 11. Nov. 1758
trat er in London im Kingstheater
in dem Pasticcio „Attale" auf.
1769 sang er im Covent Garden-
theater. Virtuose als Sänger, war
er auch Virtuose im Schulden-
machen und machte daher 1761
Bekanntschaft mit dem Londoner
Schuldgefängnis. Später sang er
Tenducci.
379
Tepper von Ferguson.
auch in Irland und Schottland.
1770 ist er wieder am Kings-
theater angestellt, sang auch auf
den Musikfesten. 1778 traf ihn
Bach in Paris und Mozart schrieb
daselbst eine Sceue für ihn. 1785
sang er wieder in London, nach
1786 verliefs er England und liefs
sich in Italien nieder, wo er auch
nach und nach verscholl. Er ver-
öffentlichte auch einige Komposi-
tionen, bekannt sind:
A collection of lessons for the harpsi-
chord. s. 1. et a. [CR Kat. S. 492.
B. Wagener besitzt eine Ausg: London
bei Welcker. 18 S.
A collection of favourite airs in score,
sung at Haberdashers Hall (ed. by . . .)
Lond. fol. [br. Mus. C. P.
A collections of new french songs . . .
London, qufol. [br. Mus.
3 engl, songs. Lond. [ib.
6 favourite songs perform, at Mr. Bacb's
Concert . . . (Lond. 1778.) P. fol. [ib.
A fav. Minuet and Country dance.
Lond. [ib.
Six new english songs, coniposed by,
and to be sung by Mm at Ranelagh. Lond.
P. qufol. [R. C. of Mus.
Ferner befinden sich im br. Mus:
Instruction of Mr. T. to his scholars.
Lond. qufol. mit Portr. — 6 new engl,
songs. Lond. 1763. qufol. — Einige Songs
in Londoner Einzeldracken.
Teneur, Le, siehe Le Tenenr.
Tengiiagel, 31. tfaiisiieb (gez.
M. G. T.), bekannt durch:
Het leven van Konstance; waer of
Voigt het tooneelspel, De Spaensche heidiu.
Aemsterdam 1643 gedr. by N. van Rave-
steyn voor J. Jacott. kl. 4P mit Musik-
tafeln. [Amst.
Mutmalslich ist T. nur der Dichter.
Teniers, (xiiillaume Alberf,
geb. um 1748 zu Löwen, gest. 12.
Febr. 1820 zu Amsterdam. Vio-
linist, anfänglich bei einer Theater-
truppe, 1792 am grofsen Theater
in Brüssel, später liefs er sich in
Amsterdam nieder und wurde
1. Violinist am Theater fran9ais.
Gregoir, Galerie, verzeichnet Sonaten f.
Viola, Concerte f. Violine u. Variationen
f. Vioi. ediert von Böhme in Hbg. In
seinem Panth. 3, 60 schreibt er: 1780
war er im Haag „maitre des symphonies"
im üpernorchester und S. 154 nennt er
das Jahr 1790, in dem er in Biüssel
1. Violinist wurde.
Aus folgendem Drucke ersieht man,
dass er eine Zeitlang auch in Hamburg
gelebt haben niuss. Er ist betitelt :
III Senates pour Alto av. acc. d'Alto
dediees ä Mr. C. F. H. Duquenoy Maitre
de Mus. du Spectacle fran^ais ä Hamburg.
Op. VI. s. 1. Stb. [Schwerin F.
Tenler, Gleorg, von 1532 — 1554
Organist in Pirna (Sachsen). M. f.
M. 28, 150.
Tenoe, ... ein englischer Mu-
siker der 1. Hälfte des 18. Jhs., der
in "Watts Samiwk. the musical Miscel-
lany 1729 ff. im 1. Bd. mit 6 Gesängen
auf S. 12. 65. 72. 84. 110 u. 166 ver-
treten ist. Ferner in P. Moilier's Duos
anglois 2 Piecen f. 2 Flöten.
Teobaldi, siehe GlattL
Teoflle.
Le forza della fortuna e della Aartu.
Dramma. Vienna 1671. P. fol. [Wer-
nigerode.] In der Privatbibl. des Fürsten
Moritz Lobkowitz zu Raudnitz unter
Teofilo : II Giro vendicatore di se stesso.
Vienna 1668 Cosmerovius (scheint nur
das Textbuch zu sein, dem Drucker nach
zu schlielsen und der Verfasser der
Dichter).
Teofilo Romano,
ist in Ancina's Samiwk. Tempio armonico
1599 mit „S'in me potesse" 3 voci ver-
treten.
Tepper von Ferguson, seit
1801 russisch Kaisl. Hofkapell-
meister in Petersburg; geb. in
Warschau, Sohn eines Banquiers,
bildet sich in Wien zum Musiker
aus, zeichnet sich schon 1795 als
Klaviervirtuose aus, geht dann
nach Hamburg und von da nach
Petersburg, wo er als Klavier-
meister bei der Grofsfürstin mit
2000 Eubel angestellt wurde.
Schrieb für die dortige Bühne
mehrere Operetten, die mit Beifall
aufgenommen wurden, so dass ihn
der Kaiser zum Kapellmeister er-
nannte (Gerber 2, der auch eine
Tepser, Leopold.
380
Terradeglias.
Liste seiner bis dahin gedruckten
Kompositionen giebt). Nachweis-
bar sind:
Schiller's Ode an die Freude in Musik j
gesetzt (f. Chor u. Pfte.). Hamburg 1797 j
Günther und Böhme. [B. B. B. Lpz. j
9 Variations sur l'air de la Pastorale I
de Nina p. le Clavec. ou Pfte. oe. 10.
Nr. 1. Hbg. ib. qufol. [Dresd. Mus.
Tepser, Leopold, um 1743 !
Chorknabe an St. Stephan in Wien
(Pohl 3, 36).
— Stephan, Posaunist an der
Hofkapelle in Wien mit 400 Gld.
Gehalt vom 1. Dez. 1730 an, wurde
1767 pensioniert und starb 9. Nov.
1769, 80 Jahr alt (Köchel 1).
Terache, Loyset de, siehe Tlie-
rache.
Teracina, siehe Zaear Nr. 10.
Teraldo, Tiiuate, bez. sich mit
„Accademico Augusto deile buone
arte, e Socio letterario Umbro".
Er gab heraus:
Gli elementi generali della musica,
esposti e spiegati con metodo sistematico
per uso de'Giovanetti principianti , con
diverse figure in rame da . . . Roma 1792
Are. Casaletti. 8». 103 u. 1 Taf. [Bo-
logna.
Teramo, Zacharias de, ein
Komponist des 15. Jhs., ist in den
Trienter Codices (jetzt in Wien)
mit einem 4stim. Patrem vertreten.
Terby , Fr ... , genannt der
Yater, war Kapellmeister an St.
Pierre zu Löwen am Ende des
18. Jhs. (Elewyck 49).
Terpager, P..., gab heraus:
Wolf Sengverds skrivt ora de Apuliska
Edderkoppe Kiobenhav. 1702. [Musikfr.
Wien.
Terradeglias, gewöhnlich Terra-
dellas geschrieben, Doininico, geb.
in Barcelona in Spanien, getauft
in der Kathedrale am 13. Febr.
1711, gest. 1751 zu Rom. Ein
Verwandter in Neapel brachte ihn
als Alumne auf das Conservatorio
di San Onofrio in Neapel, wo er
sich unter Franc. Durante zum
Opernkomponisten ausbildete. 1739
ti-at er mit der Oper ,,l' Astarte" vor
die Oeffentlichkeit, schrieb 1740 für
Rom einen Teil der Oper „Romolo"
von Latilla u. andere. Er muss
den Kapellmeisterposten an San
Giacomo in Rom erhalten haben,
da Florimo berichtet, dass er nach
seiner Rückkehr aus England den-
selben wieder antrat. Burney 7,
456 berichtet, dass er 1746 nach
London kam und die Oper „Mitri-
date" am 2. Dez. und am 24. März
1747 die Oper „Bellerophon" zur
Aufführung brachte. Ueber Paris
kehrte er 1747 nach Rom zurück
und trat seine Stellung als Kapell-
meister an S. Giacomo wieder an.
1751 wurde sein „Sesostri" ge-
geben (Fetis. Florimo 2, 456, der
1 Oratorium, 1 Messe u. 7 Opern
verz.). Nachweisbar sind:
Merope, Dramma per mus. in 3 atti,
rappres. in Eoma 1743. Ms. P. 3 voU.
[Bologna. Cambridge FW. und 4 Arien
in Ms. 145.
Epitide. Dram. d'Apostolo Zeuo . . .
in 3 utti. Ms. P. 3 voll. [Bologna.
In B. B. Ms. L268: 1 Arie, 1 Duo
und 1 Terzett_ f. Gesg. u. Instr. P. —
— Ms. 139, Se perde l'usignolo, Sopran-
Arie.
In B. Wagener: The favourite songs
in the opera called Mitridate. London,
Waish Nr. 2. 17 S. [im br, Mus. 2
Bücher, 1. 2.
— Dodici Arie e 2 Duetti. Lond.,
Walsh. 55 S.
In Neaxiel: 7 Ajien mit 2 V. Ya. u. B.
Solfeggio con acc. di pfte. und 1 Cantata
Un bei gentil sembiante, c. 2 V. Va. e ß.
In Dresd. Mus: 27 Alien mit Instrum.
im Ms. 2. 3. 13. 154. 739. 756. 830.
Im br.Mus: Bellerofonte, The favou-
rite songs in the opera . . . London (1747)
Walsh. fol. — Annibale in Capua, eine
Mischoper, siehe Hasse. — Im Ms. ^357,
Samlbd. von Arien u. Kantaten, 1 Nr.
Im R. C. of Mus. die beiden oben ge-
nannten Opern ini Druck: Bellerofonte
und Mitridate.
In Hofb. Wien, Ms, 17033, Sanübd.
Nr. 3 wird er genannt Dominico Michele
Barnabas Terradellas. Eine Ana: lo
Terrasson.
381
Terzi, Serafino.
soa quel pellegrino, Sopr. c. ström. P.
qufol.
In Schicerin F. Ms. P. u. Stb. Italie-
nische Arien f. Sopr. 2 V. Va. u. Cemb.
In Wolfenh. Ms. 302, 7 eine Ana mit
Orcli: Douo d'amica sorte.
Im Conserv. xu Mailand 7 Arien im
Ms. mit Streichinstr. P.
In Darmst. eine Cantata „Oh dei quel
mi sorprendo für Sopr. u. B. mit 2 V. u.
Va. Ms.
Terrasson, Aiitoine, geb. 1. Nov.
1705 zu Paris, gest. ebd. 30. Okt.
1782, ein Advokat, der sich später
von der Schriftstellerei ernährte,
gab unter anderera heraus:
Dissertation historique sur la Yielle.
Paris 1741 La Mesle. 12". [Paris Xat.
Pai'is Mazarin. Stadtb. Besangon.] "Wie-
der abgedr. in seinen Melanges d'histoire,
de litteratnre, de jurisprud. Paris 1768.
12". Ausg. von 1741 noch in B. Brüssel
4082.
Terre (Tertre), Du, siehe Dii-
tertre, . . .
Terreui, B . . .,
bekannt durch eine Sinfonia concertata
(Gd.). Ms. Stb. [Dai-mst.
Terrettj, GrioTaimi,
In Lindemaun's Decades duae 1598
Nr. 5 ein Madrigal 5 voc.
Terriera, Francesco, aus Co-
negliano (Venedig), ist bekannt
durch
Messa, Salmi per ä Vesperi, et Motetti
ä 8 voci, con il B. per sonar nel'Org.
Lib. 1. Yen. 1601 Vincenti. 9 Stb. kl. 4".
11 Gesge. [ Hof b. "Wien : C. Rom Caecilia:
A. Tl. A2. B2.
Madrigal! a 5 voci di . . . Nuouam.
comp. . . Lib. 1. Ven. 1596 Yincenti.
5 Stb. 4«. 18 Madr. [B. Hbg. Proske
fehlt 5 a. B. M. fehlt 5 a.
1 Magnificat unter Tarreria im Samlwk.
1600 a (Eitner 1).
Terro (Terron), Gruillaiinie,
Tiolaspieler im Dienste Philipp
des Schönen von c. 1501 — 1504
(Straeten 7, 149. 152).
Terry, J . . . T . . ., ein eng-
lischer Komponist, dessen Lebens-
zeit nicht bekannt ist.
Er kommt in dem Samlbd. 476 des E.
C. of Mus. mit einem Service, 2. Bd., vor.
Terza, Josei)li, geb. um 1751
zu Neapel, wurde Advokat und
dabei Physiker, der über Akustik
schrieb :
Xuovo systema del suono (Napoli 8'^.
64 S.). Später erschien das grölsere Werk
über denselben Gegenstand u. mit gleichem
Titel in Paris 1805. 8" (Fetis).
Terzachi (Terzaghi) , Angelo,
R. P., nur bekannt durch
Psalmi Vesperarum et Magnificat 4 voc.
0. Bc. ad org., et in fine aUquot Ealsi
Bordoni cum Vereu venerabilis Sacramenti.
Antverp. 1615 P. Phalese. 5 Stb. 4P.
[br. Mus; A. T. Bc.
Terzi, (xiovauni Antonio, ein
Lautenist. Man vermutet (ür. E.
Bohn, nach Printz' Singkunst),
dass der im Fuhrmann 1615 mit
2 Lautenpiecen genannte Antonio
del Pergainosco derselbe sei. Jos.
Müller glaubt sogar, dass damit
Antonio del Mazzaro gemeint sei.
Beide Vermutungen sind sehr frag-
lich, da Terzi's Geburtsort nicht
bekannt ist. Fetis sagt zwar: wahr-
scheinlich Bergamo, doch ist dies
ebensowenig erwiesen. Man kennt
von ihm nur folgende Druckwerke,
welche unter Giov. Ant. Terzi er-
schienen:
Intavolatura di Uutto, accomodata con
diversi passaggi, per suouar in Concerti
a duoi hutti, & solo. Lib. 1... Ven.
1593 Amadino. fol. 133 S. [Nationalb.
in Florenz. Bologna. Wolfenb.
— Alessandri und Fetis zeigen ebd.
eine Ausg. von 1613 an.
Das Buch enthält arrangierte Motetten,
Contrapuncte, Canzonen, italienische und
französische von verschiedenen Autoren,
siehe den Kat. Wolfenbüttels.
II 2. lib. de Intavolatura di Liuto . . .
nella quäle si contengono Fantasie, Mo-
tetti, Canzoni, Madrig., Pass'e mezi & BaUi
. . . Yen. 1599 G. Yincenti. 123 S. in
fol. [Wolfenb., im Kat. die Autoren.
In Chilesotti's Lautenspieler p. 98:
15 Piecen. Er rechnet ihn zu den besten
Komponisten fiü- Laute, siehe die Be-
urteilung in M. f. M. 24, 29.
Terzi, Serafino, detto della
Vittoria, Sänger, Bassist zu Bres-
cia 1627 (Bertolotti 103).
Terziani.
382
Tesei, Valerio.
Terziani, Pietro, aus Rom,
gegen 1768 geb., Fetis sagt: in der
römischen Proviaz. Er bildete
sich in Eom und ]S^eapei zum
Opernkomponisten aus, schrieb aber
auch zahh'eicbe Kirchenmusik, da
er 1816 den Kapellmeisterposten
an S. Giovanni di Laterano in
Rom erhielt. Er lebte noch im
Jahre 1836 (Fetis). Im Druck
scheint nur die Arie: In questa
tomba, in Mollo's bekanntem Samlwk.
erschienen zu sein, alles Uebrige
mir bekannte ist nur im Ms. vor-
handen :
In B. ß., Ms. 535, Bd. 3, Alfieri's
Hds: Messa 3 voc. c. Bc. — Missa de-
funct. 4 V. c. Bc. — Panem de coelo 2
V. Bc. — Libera me 4 v. P. — Ms. 535,
Bd. 2 : 2 Missae 3 v. c. org. P. — Bd. 7 :
3 Missae a 2 e 3 v. c. org. P. — Bd. 1 1
S. 329: Beatus vir 2 v. con coro ed org.
— Dominus firmamentum, 3 v. c. org.
— Tantum ergo 5 v. c. org. P. — Ms.
3100 Nr. 14: Cum sancto spiritu 4 v. c.
Bc. — Ohne Sign. Sacerdotes Dni. 2 v.
c. org. — Mss. T 48. 75. 146. 166 aUerlei
Gesge. in P.
In Hofb. Wien, Ms. 15628 Bl. 39:
Caro mea vere est cibus, 2 v. c. org. —
Ms. 15938, Samlbd. des 18. Jhs. 1 Motette.
Ms. 18340 Omnes de Saba in 7 Teilen
mit Org.
In Musikfr. Wien, 2 Gesge. aus La
distruzione di Gerusalemme und 1 Canzo-
nette f. 1 St. mit Klav. — Variatioas sur
l'hymne God save the kiag p. le clav. u.
Yai". sur l'air favori de Tancrede.
In Bologna: Messa di requiem in Gm.
a 4 voci con l'org. Ms. P. — Qui sedes
und Quoniam tu solus, Sopr. c. org. P.
— Dne. probasti me, Salmo 4 v. concert.
c. org. Autogr. 1/2 1825.
In Biüssel Cons: Messa a 4 v. conc.
del Sigr . . . Ms. qu40. Part.
2 Romanzen in Antoni's Samlwk.
Arietta: In questa tomba, c. Variat. in
Kühnel's Ausgabe in Lpz. [B. Kgsbg.
S. 483.
1 Canon und sein Portr. [B. B. Au-
togr. Grasn.
Terzio (Tertio), Hercules, seit
1569 Instrumentist (Geiger und
Posaunist) a/d. Hofkapelle in ]\[ün-
chen. Sein Gehalt betrug anfäng-
lich 75 Gld. 1572: 103 Gld., 1582:
180 Gld. 1586 wird er noch
Schatzmeister mit 80 Gld. Zulage,
1587 u. f. beträgt sein Geh. 300 Gld.
1607 verz. ihn die Akten zum
letzten Male. Anfänglich ist er
nur mit Hercules gez. (Kreisarch.).
Teschiier, Autoii Peter Andreas,
Kantor und Organist zu Croppen-
stadt bei Halberstadt, starb 6. Febr.
1761. Notiz auf folgendem Werke:
Ms. B. B., 0. Sign., Choralbuch.
Tescliner, Melchior, Kantor
a/d. Kirche zum Kripplein Christi
in Fraustadt, später Pfarrer (Pastor)
in Oberprietschen bei Fraastadt
(Koch 2, 378. Winterfeld 2, 564.
3, XVIII. Zahn 5, 411 der 2 Melo-
dien seiner Erfindung mitteilt).
Man kennt folgende Gelegenheits-
gesänge:
Freudengesang zui' Hochzeitlichen Feyer
. . des . . Herrn . . Veihner, Lignitz 1614
Schneider. [B. B: T.
Ein andechtiges Gebet von Valer. Her-
berger (Yalet ■will ich dir geben. 2 Gesge.)
Leipz. 1614. [B. Dr. E. Bohn. In Bohn's
Bresl.Kat. S.444: Yalet ValerüHerbergeri,
das er der Welt gegeben, Anno 1613 . . .
Am Ende: Gedr. zu Leipzig, durch Lo-
rentz Kober. In Yerlegg. Thom. Schurers
1615. 40.
Hochzeitl. Ehi-enlied . . . mit 5 Stirn.
Lpz. 1619 Lanckisch. [B. B: A. B.
Im Winterfeld u. Schöberlein: Valet
wiU ich dir geben (Eitner 2).
Tesei, Don Aiigelo, aus Bo-
logna, lebte am Ende des 18. Jhs.
bis ins 19. hinein.
Er ist bekannt durch 22 geistl. Gesge.
im Liceo zu Bologna, davon 16 im Autogr,
Wahrscheinlich war er ein Schüler Mar-
tini's und zum Teil obige Kompositionen
unterdessen Aufsicht geschrieben. Manche
Autogr. tragen die Jahreszahl 1785, 1794,
1808, 1812. Die Gesge. bestehen aus
Messenteüen, Psalmen u. a., alle in P.
Tesei, Padre, wahrscheinlich
Yalerio. Die Leipziger Ztg. 10,
533 nennt ihn ohne Vornamen u.
bezeichnet ihn 1803 als Kirchen-
komponisten in Bologna.
Tessaglia.
383
Tessarini.
Die Bibl. der Musikfreunde besitzt
unter Valerie Tesei ein Te Deum 4 voc.
c. Orch. — lu Bologna befinden sich 15
geistliche Gesänge zu 1 — 4 Singstiua. und
einige mit Instnim., davon sind 9 im
Autograph und alle in Part. Sie bestehen
aus Psalmen, Magnificat, Te Deum u. a.
Ein Sacrificium im Autogr. ist mit 1798
gez. Der Eatalog bez. ihn als in Bologna
geboren, er kann deshalb wohl derselbe
sein, den die Leipz. Ztg. erwälmt.
Tessaglia, Autouio Francesco,
In Olsen's Musica scelta dei antichi
maestri italiani [ßrässel 2440] ein Duett.
Tessan, Casimir Dortel de,
bekannt durch die Romanze:
Adieu, av. accomp. de Pfte. Paris,
Momigny, Choizeau scrips. fB. M., dort
noch 3 andere Romanzen ebendort er-
schienen.
Tessarini, Carlo, aus Rimini
(Rom). Die Nachrichten über sein
Leben sind sehr unsicher u. seine
gedruckten Werke geben nur ver-
einzelt seine jeweihge Stelhmg an.
Gerber 1 setzt sein Geburtsjahr
mit 1690 an und lässt ihn noch
1762 geistig frisch in Amsterdam
konzertieren. Fetis wiederholt
Gerber, ^Yasielewski 1, 102 giebt
ein urteil über die Kompo-
sitionen. Die Titel seiner Werke
bestätigen, dass er aus Rimini
stammt, 1729 (op. 1) ,,Musico di
Violino della capella di San Marco
in Yenezia" war, wie er sich auch
noch in den 12 Concerti s, a. nennt
und dann 1741 (op. 4. 5. 7. 13)
„Professore di Y. in ürbino". Am
6/9 1752 konzertierte er in Frank-
furt a/M. (Israel 38). Wasielewski
hält ihn für einen Nachahmer,
vielleicht sogar Schüler Corelli's,
sowohl in der Technik, als in
seinen Kompositionen, die er als
sich wenig auszeichnend bezeich-
net. Ich bezweifle, dass W. eine
Uebersicht über dessen Komposi-
tionen besafs, denn seine biblio-
graphischen Kenntnisse Avaren nur
dürftig.
Verzeichnis seiner Xompositionen nach
den Opuszahlen, soweit dies möglich ist,
da die verschiedenen Nachdrucke die Ord-
nung stören.
Sonate a Violine, Violoncello o Cemb.
Op. 1. Parte 1. 2. Venezia 1729. 1 vol.
qufol. 47 S. [ß. B. C. P.
Concerti (12) a 5 ström., 3 V. Vio-
letta, Vcl. ö Bc. Op. 1. Lib. 1. 2.
Amsterd. Le Gene, Nr. 513/14, je 6 Stb.
[B. Hbg. br. Mus : London, fol. R. C. of
AIus: Concerti a V, con V. obl. Urbino.
4 Stb. fol.
— Concerti a cinque, libro I. [Paiis
Nat.
Grammatica di Musica Insegna il modo
facile, e breue per bene imparare di so-
nare il Violino su la parte diuiso in due
libri con le sue figure Lezioni, Toccate
per tutti li tuoni della musica . . . Op. 1.
Lib. 1. Ohne Ort u. Verleger im Stich,
qufol. Dedic. gez. Roma li 20/2 1741.
Anfänghch theoretische Erklänmgen mit
Beispielen, dann 15 Piecen für Viel, und
B., die letzten ohne B. Die Piecen
gehen nicht über die 1. Lage. [B. B.
Paris Nat.
— Nouvelle Methode pour apprendre
par theorie, dans un mois des temps, a
jouer du Vielen, divisee en 3 classes, avec
des le^ons a 2 V. par gradition. 1 vol.
in fol. Liege. [R. C. of Mus. Paris Nat.,
fraglich, welche Ausgabe.
— Fetis zeigt eine Amsterdamer Ausg.
von 1762 an. Leo Liepm. ohne Jahr:
Paris et Amst. mit Portr.
— A musical grammar, which teaches
an easy & short method of learning to
play to perfection the violin in parts. In
2 book. Edinbg. qufol. [Glasgow.
— An accurate method to attain the
art of playing ye Violin with graces.
Lond., Peter "NVelcker (enth. Uebungen u.
Duette), fol. 14 S. [B. Wagener.
11 maestro e discepolo da camera, a 2
V. consecrati al' . . . Paustina Mattei . . .
Op. 2. Urbino, Girol. Mainardi (1734).
P. 22 S. qu40. [Hofb. Wien. B. Wa-
gen er. br. Mus.
12 Solos for a german flute or Hoboe
or V. with Th. B., op. 2. London, fol.
[br. Mus. C. P.
Concerti a piü istrumenti con V. obl.
e 2 V. A. Vcl. e Cemb. Op. 3. Amst,
Carlo Le Ceue. 6 Stb. [B. B. br. Mus.
12 Sonate a V. e Violone o Cembalo
Op. 3. Amst., Gerh. Fred. Witvogel.
öl S. [B. Wagener. br. Mus.
Trattenimenti a Violino e Basso, op. 4,
Tessarini.
384
Tessier, Charles.
s. 1. Ant. Cleton sculps. CRom). (die Dedic.
in Urbino 10. Okt. 1742 gez.) 1 vol.
qufol. [B. B. E. C. of Mus.
La stravaganza, divisa in 4 parti, e
composta d" Ouvertüre, di Coucerti . . . a
5, cioe 3 V. A. e B. op. 4. üb. 1. Amst.
fol. [br. Mus.
n piacer del aniator di musica facile
Sonatine da camera a 2 V. e B. con
Canone al fine, ristamp. e ricorrette.
Op. 5. Parigi. 3 Stb. [B. Wagener. br.
Mus.
II piacere del dame, Ariette, instrumen-
tale. [Paris Nat.
Sonate allettameuti da camera per V.
e Ycl. op. 5. [Musrkfi-. ^yien (siehe
op. 13).
Sei Trii a due V. e B. Op. 6. Parigi,
dedic. Blancheton. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus.
Sinfonie (6) a 2 V. e B. ö Cembalo.
Op. 7. Paris (1744) Mdme. Boivin. 3
Stb. [B. Hbg. B. Wagener. br. Mus.
Sonate ä V. solo e B. Op. 8. Paris,
Mad. Boi\in. fol. [üresd. Mus. br. Mus.
Sonate (6) da Camera e Chiesa a 2 V.
8 B. op. 9. Paris, Md. Boivin. 3 Stb.,
wird als Prof. di Violine in Urbino bez.
Dedic. an Yidam de Vasse. [B. B. B.
Wagener.
Introdutioni ä 4, cioe 2 V. Ya. Yc. e
B. per il Cembalo. Op. 11. Paris. Lib.
1 — 4, jedes Buch mit 3 Introduct. 4 Stb.
[B. Hbg. Paris Nat. lib. 1. 2.
Sonate (6) k 2 Fl. trav., ö sia 2 Y. e
B. Op. 12. Paris, Md. Boivin. 3 Stb.
fol. [B. B. B. Hbg. B. AYagener. br.
Miis. Paris Xat.
Sonate a 2 Y. con G Canoni . . . lib. I.
n. [Paris Nat.
AUetameuti (6) armonici ä 4, cioe 2
V. A. B. e Cemb. Op. 13. Paris, gravee
Yandome. 4". Stb. [B. Hambg. Paris
Xat.] Siehe auch op. 5.
— Alletamenti armonici a piü istru-
menti (2 V. e B.) Op. 13. Lond., Walsh.
[B. Wagener.
YI. Sonate per Y. ö Fl. trav. e Cemb.
Op. 14. fol. s. 1. [R. C. of Mus. Leo
Liepm. gleicher Titel: graves par Mlle.
Yandome. Pai'is, Boivin. Paris Nat.
Duetti ä 2 Y: libro IE. op. 15. [Paris
Nat.
Sonate a Y. solo, Vel. e Cimb. Op. 16.
Lib. 2. Paris, adresses ordinaires. kl. fol.
[Leo Liepm.
Contrasto armonico, ossia Coucerti
grossi a Yiolino principale. [Paris Nat.
L'Arte di nuova modiüazione, ossia
Concerti grossi a Yiolino piincipale, due
I Y. di concerto, 2 Y. di ripieno, Violetta,
Yioloncello e Bc. per organo. Amst. et
Paris 1762. [Paris Nat.
Mss. in Upsala: Sinfonia ex AÖ ä 4:
2 Y. Yiole & B. fol. — Concerto ä 6:
Yiol. princip., 2 Y. Yiole, Ycl. Cemb.
fol.
Mss. in Darrast: 2 Concerti a Y. conc,
c. 2 Y. rip., Ya. e Cemb., das 1. in P.,
das 2te in Stb.
In B. Schwerin F. im Ms. Stb: 2 Con-
certi a 5, Flaute trav. (Y. princip.) 2 Y.
Ya. Bc. in Dd. u. Cd.
In B. Karisrahe, Mss. 948—952, ohne
Yomamen: 5 Sonate a Fl. trav. c. B. in
4 Sätzen, wie Largo, Yivace, Andante,
Allg.. der 3. Satz stets in anderer Tonart.
Mss. in Dresd. Mus. Cx. 1Ö03— 7 : (5)
Concerti a Y. concertato e. YY. Ya. e B.
in Dm. Gd. Ad. Em. u. Gd. in 5 Stb. 4».
In J. Simpson's Companion 1 Piece f.
Fl. u. B. — In Mich. Corette's L'art de
Y. 1 Piece. — In Moffat's Meister-Schule
(Simrock) 1 Tonsatz.
NB. die in der Nationalbibl. zu Paris
angezeig-ten Werke wurden mir ohne
Dmckfirma mitgeteilt, werden aber dui'ch-
weg in Paris bei Boivin erschienen sein.
Tessaro, Agostino, um 1594
Violinist im Orchester an S. An-
toniana zu Padua (Tebaldini 17).
Tesseir, wahrscheinlich ist Char-
les Tessier gemeint, s. d.
Tessel, Franz,
bekannt durch Yariationen füi' das
Foi-te-piano, dem Herrn Joseph Haydn
an seinem Namenstage gewidmet. 1800.
Autogr. im Besitze des Fürst Esterhäzy
in Eisenstadt.
Tesselius, . . . wurde im ersten
Viertel des 17. Jhs. von dem
Fürsten Gabriel Bethlen in Sie-
benbürgen, zum Kapellmeister aus
Wien berufen. 1625 kaufte der-
selbe im Auftrage des Fürsten in
Wien einige Instrumente und warb
Musiker für die Kapelle (M. f. M.
30, 24 ff.).
Tessier, Charles (auch St. Char-
les Tessier gez.), geb. zu Pezeuas
(Dep. Heraul t) im 16. Jh., diente
nach Fetis am Hofe Henri IV. von
Frankreich, besuchte England und
muss auch eine Zeit in Kassel ge-
Tessier, Guillaiime.
385
Testori, Carlo Giovanni.
lebt haben, worauf die dort vor-
handenen Werke mit der Dedic.
an den Landgrafen Moritz von
Hessen hinweisen, leider ohne Da-
tum und Ort. Man kennt von ihm
Airs et Villanelles franc. ital. Espag.
Suice et Turcq. mises en musique ä 3. 4.
& 5. parties Par le St . . . Ä Paris 1604
par la vcufue R. Ballard & Pierre Bal-
laid sou fils. 5 Stb. qu8'\ 42 Nrn.
[B. K: Dessus (Cant.) und Taille (Tenor).
(Si le printemps — Tallissiman he ra bis,
Chans. Turquesque, Texte vollst.) Hofb.
Wien 5 Stb. von 1610.
Le 1. liv. des chansons et airs de cour,
tant en frau^-ois qu'eu Italien et gascon,
a 4 et 5 p. Londres 1597 Th. Este. 4*^.
[Paris Nat. Paris Genev.
In Rob. Dowland"s A mus. banquet
1610 ein Gesg. mit Laute mit Tesseir gez.
Ai joli bois je m'en vais 4 v. 1603.
Neuausg. von L. Benson, London, Laudv
& Co.
Tessier, (jiiillaume, aus der
Bretagne gebürtig, ist durch Airs
bekannt, die etwas früher als die
von Charles erschienen. Das br.
Mus. besitzt:
1. liv. d'airs tant frangois, italienne,
qu'espaignol, reduitz en musique ä 4 et
5 parties, pai- ... Paris 1582 Roy et
Ballard. quS^. Tenor vorh.
— 11 1. lib. dell arie, etc. wie oben,
Parigi 1582. qul60, Cantus vorh.
Es scheint, als wenn beide Drucke ein
und dasselbe Werk sind, das eine mit
französischem, das andere mit italienischem
Titel. E. Vogel teilt nur letzteren mit.
Testadracoiii, Matteo, ein
Schriftsteller des 15. Jhs., von dem
die Bibl. Riccardiana zu Florenz
Nr. 134 ein Ms. besitzt:
Ars cantus mensurahilis, mensurata
per modos juris et cum allegationibus ad
hoc suff icientur inclusis (Yl. F. 109. Siehe
Lafage 2, 384). Lafage sagt, dass er den
2. Teil dieses Tractates „Quum notum sit
divisio primi" wieder gefunden habe in den
Bibl. des Philipius zu Rom und Mediceo
Laurenziana zu Florenz.
TestagTOssa, Padre (riovaniü
Aiigelo, ein Lautenist zu Mantua,
veriiels dasselbe aber um 1495
und ging nach Brescia, dann wie-
der zurück nach Mantua, verliefs
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
es 1500 abermals, um nach Parma
zu gehen und so wechselte er bis
etwa 1525 mehrfach den TTohnort
1518 erhielt er in Mantua das
Bürgerrecht. Davari 15 ff. glaubt,
dass er in Urbino seine Tage be-
schloss.
In Marcoliui's Intabulatura di lauto,
Ven. 1536 ■wird in der Dedic. seiner er-
wähnt (Schmid 1, 120. Sonst siehe Da-
vari 15 ff. Motta 135. Bertolotti 17. 23).
Testament.
The songs of the old . . . translated by
J. Wither. To eveiy song is added a new
and easy tune. London 1621. [br. Mus.
Testa Xegra, Teodore,
bekannt durch eiu Concerto per Fl.
trav. 2 V. e B. (dabei eine bez. Cembalo-
stimine). Ms. Stb. [Rostock.
Testart, Etieime, Chorknaben-
lehrer an der St.-Chapelle im Palais
zu Paris in der 2ten Hälfte des
16. Jhs., gewann 1578 zu Evreux
den ersten Preis der silbernen
Orgel für die Motette: Caeciliam
intra cubiculum.
Testori, Carlo (xiovaniii, geb.
um 1714 zu Yercelli in Piemont,
gest. um 1782 ebd. (Fetis). Er
nennt sich „Maestro di Musica e
Professore di Violine in Vercelli'^
Fetis glaubt, dass er Kapellmeister
an der Kirche San Eusebio war,
doch davon sagt kein Titel von
1767 — 1782 etwas, muss daher
auch dahingestellt sein. Man kennt
von ihm nur theoretische Schriften
mit technischen Uebungen und zwar
La musica ragionata espressa famigliar-
mente in dodici passeggiate a Dialogo
I Opera di . . . Ornata di cento quattordici
esempj musicaU in rame, per cui si
giungerä piii presto, e con sodisfazione
dagü Studiosi Giovani all'acquisto del vero
Contrappuuto. Vercelli 1767 G. Panialis.
40. 4 Ell. 151 S. 22 Taf. [B. B. Bo-
i logna. Glasgow. R. C. ofMus. Brüssel.
' Mailand Cons.
Primi rudimenti della musica e Supple-
mente alla musica ragionata, opera di . . .
Lib. 2. Vercelli 1771 ib. 4». 2 BU.
70 BU. 2 Taf. [Bologna. R. C. of Mus.
25
Testori, GuglieLmo.
386
Teufel.
Supplemente alla musica ragionata opera
di . . . Lib. 3. Ib. 1773. 4P. 3 u. 42 BU.
8 Tai. Beisp. [Bologna.
L'arte di scrivere a otto reali e Supple-
mente alla musica ragionata opera di . . .
lib. 4. Ib. 1782. 4". 56 Bll. 26 Taf.
Beisp. [ib. imd MaUd. Cons.
Testori (Textoiis), Guglielmo,
Francese, stand um 1567 sowie
noch den 12. Dez. 1571 in der
Hof kapeile zu Mantua als Sänger
mit 3 Duk. monatl. Gehalt (Berto-
lotti 63. Canal 75). Man kennt
von ihm unter Textoris:
II 1. lib. de Madrigali di Guglielmo . . .
Musico eccellentissimo, a 5 voc. . . Ven.
1566 apresso Claudio da Coreggio, & Fausto
Bethanio Compagni. 5 Stb. qu4". 20
Madr. [B. M. Modena: A. T. 5 a. Bo-
logna: T. Neapel B. n: febit A. br. Mus.
In Arascione's Nuove Laudi ariose 1600
S. 62 ein Gesang, hier wird er neben
seinem Namen mit „Francese" bez.
Im Conservat. zu Mailand, alter Be-
stand, 2 Messen im Ms. zu 5 Stim.
Testwood, Robert, von Wind-
sor, ein englischer Musiker des
16. Jhs., Sänger in der Kapelle zu
Windsor, war als Musiker sehr
geschätzt. Er bekannte sich zur
evangelischen Lehre und wurde
c. 1544 zum Feuertode verurteilt
(Hawkins 3, 241. 243).
Tetart, siehe Dutertre, . . .
Tetis, Carlo.
1 Canzone: Viver amando in Prima-
vera's 1. lib. de Canzoni 3 v. Ven. 1565
(1566 u. 70).
Tettamaiizi, Fra Fabricio, geh-
zu Mailand, nach Fetis um 1650.
Er bezeichnet sich 1686 mit „Predi-
catore de'Minori Osseruanti" und
lebte der Dedikationsunterschrift
nach in Rom. Man kennt von ilim
ein Lehrbuch des Choralgesanges,
betitelt:
Breve metodo per fondatamente, e con
facilitii apprendere ü Canto fermo. Diuiso
in tre libri. Nel primo . . . Milauo 1636
(soll nach der Dedic. 1686 heifsen) per
Federico AgneUi, scultore e stampatore.
40. 148 Bll. 1. Buch Theorie, 2. und
3. Buch die gregor. Gesge. [Bologna.
br. Mus. B. "Wagener. Mailand Braid.
Glasgow.
— Ib. 1706. [Ferrara, B. B. Glas-
gow. Mailand Cons.
— Ib. 1726. [B. B. Einsiedeln.
— Milano 1756 Beniamino Sistori. 4".
155 S. [B. M. Musikfr. Wien. br. Mus.
Uffizio de'morti, tutto in canto fermo
. . . Milano 1715 Agnelli. 4». 80 S.
[br. Mus. Bologna Kat. 2, 17.
Teubener, Wolfgaug, aus Prag,
Harfenist, 1646 in herzgl. Braun-
schweig. Diensten (Chrysander 1,
161). Vor 1646 steht er in kurf.
Brandenbg. Diensten (Schneider 41).
Teiiber, Daniel und Heinrich,
sind beide
in Gottfr. Wegener's Geistliche Oden
3. Theil 1676 mit 2 und 1 Gesge. für
1 Stim. mit ßc. vertreten.
Teuber (Teubner, Teiber), Jo-
hann Kaspar, um 1672 Mitglied
der Hofkapelle in München, wird
am 12/2 1697 dem Kurfürsten als
Verstorbener gemeldet.
Sein Sohn Felix ist seit 1696
als Mitglied genannt, der mehrfach
mit Gehaltszulagen bedacht wird
(Kreisarchiv).
Teuelier,David, genanntÄcM^^te
von Wientzig (Winzig, Kreis Woh-
lan in Mittelschlesien), war 1594
Schulmeister in Breslau bei unser
lieben Frauen auf dem Sande
(Titel). Er ist bekannt durch:
Ein Beth gesang "Wider den schreck-
lichen, Tyrannischen, grausam -wütteuden,
vnd blutdürstigen, der gantzen Christen-
heit erbfeind, den Türeken, in jetzt schwe-
benden Kriegsläufften zu gebrauchen, vnd
zu singen in dem Thon: vnd Melodey des
wolbekandten Liedes, Kompt her zu mir
spricht Gottes Sohn, Wie die Noten in
dem hernach gesetzten Tenor aufweisen
Im Jahr 1595. 1 Bog. in qu4''.
4 Stim. gegenüber, 16 Stroph. [B. Brieg
Nr. 34. B. Bohn in Bresl.
Ein Buls Lied, 4 stim. s. 1. 1 Bog.
in 40. [B. Bohn in Br.
Teufel, Hans, seit 1557 Mit-
glied der Hofkapelle in München
mit 100 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Teuglin.
387
Thabor.
Teuglin, Hans, ein deutscher
Komponist aus der 1. Hälfte des
16. Jhs., der
im Forster 2. Teil mit dem Liede:
Nuo ist es doch kein reuter, 4stim. ver-
treten ist. Partitur in M. f. M. 26, 102.
Fetis schreibt Tenglin.
Teuthorn, C . . . B . . .,
bekannt durch ürey Klavier -Sonaten.
Mit Begleitung einer Violine. Kopenhagen
1788. Zu haben bey dem Veiiasser in
Rendsburg. [B. Lübeck. Brüssel Cons.
Teutsclien-Holdt, M . . .,
Das germanische National-Museum be-
sitzt: Wehklag des alten Teutschen Michels
über die Sprachverderbuiss, mit 5 Stirn.
Nürnberg, Sartorius. (17. Jh.)
TeTO, Zaccaria, di Piere di
Sacco, Minor. Convent., auch Padre
BaccelUere Zaccaria Tevo genannt,
geb. zu Sacco (Roveredo) am 16.
März 1651, getauft den 25. März
(nach G. B. Candotti's Angaben aus
dem Kirchenbuchej. T. lebte als
Mönch in Venedig und ist bekannt
durch das theoretische Werk:
11 Musico Testore del P: Bac. . . Venez,
1706 Aut. Bortoli. 4'J mit Portr. 7 Bll.
366 S. [B. B. B. M. B. Wagener.
Musikfr. "Wien. Brüssel. C. P. Neapel
Tm-ch. Maild. Cons. Einsiedeln. Bo-
logna. Glasgow. R. C. of Mus.
Fetis und Kat. Bologna 1, 260 teilen
den Lihalt mit, Hawkins 5, 27 die Kapitel-
überschriften.
In B. B. Ms. theor. 4". 2 eine deutsche
Uebersetzung von J. G. Walther im Autogr.
Tewkesbury, Thomas de (Fetis
schreibt: Jean dej, wahrscheinlich
aus Tewkesbury gebürtig (Graf-
schaft Glocester), lebte um 1388
zu Bristol als Franziskanermönch.
Er schenkte den Tractat Twisted's
De quatuor Principalium der Bibl. Bod-
Jeian zu Oxford (Digby 90). Man nahm
bisher an, dass Tewkesbury der Ver-
fasser sei.
Texiere, Denis, 1563 an der
Kirche St. Martin zu Ypres mit
„Cantor ex Britaniä'' bezeichnet
(Straeten 2, 254).
Textor[ius], Casi)arus, aus Gu-
densberg (Hessen, Kreis Fritzlar),
wird 1629 gräfl. Schaumburgischer
alter Musikus genannt und rauss
um 1605 in Hessen -Kasseischen
Diensten gestanden haben. Man
kennt von ihm:
Psalmen vnndt geistliche Lieder Herrn
D. M. Lutheri, D. Philippi Nicolai u. a.
. . . ietzo mit 2 St. zum Bc. sowohl in-
strumentaliter, also vocaliter . . . gesetzett.
Anuo 1629. fol. [Fundort fehlt.
Opusculum Neuer des K. Propheten
David Bet- Lob- und Dankpsalmen (mit
Instrumentalbegleitiing), dem Landgrafen
Moritz gewidmet. 8 Stb. im Ms. [B. K.
In B. K. befindet sich noch Michaele
Varotti's Liber novus continens Magni-
ficat „descripta et Mauritio Hassiae Land-
grav. dedicata a Casparo Textore Gudens-
burgensi. 1605.'' Ms. 1 vol. fol. 7.
Der Psalm 100 zu 8 Stirn, in P. [B. B.
Autogr. Grasn.
Die Bibl. des Landgrafen Philipp von
Butzbach besafs einst 4stim. Intraden,
Galliarden u. a.
Textor, Heinrich, lebte 1554
in Zürich als Organist und schrieb
zu Jöh. Frisius Tenorstimme der
Oden Horaz' die übrigen 3 Stim.
Siehe Frisius.
Textoris, siehe Testori, Gugl.
Teyber, siehe Tajber.
Teyber, Matthäus, geb. 1711,
gest. 6. Sept. 1785 zu Wien, Vio-
Hnist und Hofkapellmeister an der
Ksl. Kapelle in Wien (C. F. Pohl's
Denkschrift der Toukünstler-Socie-
tät, Wien 1871, 125 Nr. 80).
Teybler, Jacob, Alamanus de
Planuaro (heifst es in einem Doku-
mente). Er war um 1473 Orga-
nist am Hofe zu Mailand (Straeten
6, 16, der aber 1403 druckt, unten
dagegen 1473 angiebt).
Teytmeyer, . . . bekannt durch
Festo Trinitatis. Befördre dein Er-
kentniss a 2 V. Va. C. A. T. B. concer-
tato con Continuo di . . . 174,5 Güstrow.
Ms. Stb. [Brüssel Cons.
Der ältere gedruckte Katalog von van
Lamperen schreibt: Tergtmeye (!).
Thabor, Elias, Bassist an der
Hofkapelle in München, wird am
1/7 1602 mit 192 Gld. Gehalt an-
25*
Thadei.
388
Theater.
genommen und bleibt bis 1G04
(Kreisarchiv).
Thadei, Alexander, ein Musiker
des IG. Jhs., von dem sicli
im Ms. 16702, 4 Chorb. der Hofb.
Wien Nr. 6 eine Missa sine nomine
16 voc. befindet; jedes Chorb. enthält
4 Stirn.
Tlialesio, Pedro, bekleidete
seit 1593 verschiedene Kapell-
meisterämter in Coimbra in Portu-
gal. Vasconcellos teilt Dokumente
von 1593, 1594, 1596 und 1613
mit und widmet ihm einen längeren
Artikel, teilt auch den Titel seines
theoretischen "Werkes nebst Aus-
zügen mit, jedoch ohne einen
Fundort anzugeben:
Arte de Canto Chäo com huma breve
instruc^äo para os Sacerdotes, Diaconos
... & moQOS do Coro, conforme ao uso
Romano. Coimbra ]617 und 2. Ausg. von
1628. 40. XU u. 136 S. [br. Mus.
Thalia;
a collection of 6 favourite sougs, occa-
sionally introduced into several dramatic
pieces, the words by Dav. Garrick, & the
music composed by Dr. Boyce^ Dr. Arne,
Mr. Sinith, Mr. M. Ärne^ Mr. Battishtll
& Mr. Barthdemon. Lond. fol. (1767)
P. [R. C. of Mus. br. Mas.
Thalia, Erinelinda, ist die Kur-
fürstin von Sachsen Maria Antonia
Walpurgis, siehe Maria. Marpurg
zeigt sie unter dem Namen Erme-
lina de Thalia an.
Thalman, Matthias, Musiker
a/d. Kathedrale zu Antwerpen. In
den Rechnungen derselben wird
er am 11. Okt. 1589 genannt.
Man kennt von ihm:
Missa 6 voc. super diligite justitiam
Pataviae ]603. 6 Stb. fB. Bohn in Bresl.
Fetis verz. Missae IV 6 voc. Anversa
1593 Phalese, ^^4" ohne Fundort.
In Upsala befindet sich im Ms. ein
Thalmann aus dem 18. Jh. mit einer
Partia ä 6: 2 Ob. 2 V. 2 Bassons, 2 Vio-
len, fol.
Thalmanii, Franz David, ein
Priester und Komponist von unter-
geordneter Leistung, wurde 1696
zum Kammerkomponist an der Ksl.
Hofkapelle in Wien ernannt und
1711 mit 600 Gld. pensioniert. Er
erhielt eine Pfarrstelle zu Göllers-
dorf, kam aber am 4. Dez. 1723
wieder um Anstellung bei der Hof-
kapelle ein, wurde aber durch
Fux' Gutachten als nicht geeignet
abgewiesen (Koch 1 Nr. 635.
Köchel 2, 50. 75. 400 mit Doku-
menten).
Thalmaiiims , Wollgang, um
1575 Kantor a/d. Nikolaikirche zu
Berlin (Titel); ist bekannt darch
Carmen musicum nuptiis . . . Job. Sle-
zeri, 5 voc. Francof. 1575 Joh. Eichorn.
5 Stbll. 4^^. [Löbau, jetzt in Dresd.
In Rühling's Orgeltabulat. 1583 ein
Tons.
Thainaut, Joannes,
ist im Samlwk. 1549 a, einer Bicinia,
mit 7 latein. Gesgen. vertreten (Eitner 1).
Thanner, Ignaz, lebte an der
Grenze des 18. bis ins 19. Jh.
hinein.
In Hagen's Melodien zu den Rhapsodien
aus den Norischen Alpen 1805 ist er als
Mitarbeiter genannt. [B. Kgsbg. Samlg.
360.
Thatcher, William, geboren in
Dublin, ging nach London und
wirkte dort als Klavierlehrer. Er
starb um 1678 zu London (Haw-
kins 5, 25). Arrangements be-
finden sich in Melothesia.
Thaiier, . . . ein Tenorist am
Zeitzer Hofe um 1706 (s. Staatsarch.),
von dem die B. B. im Ms. 21730,
Samlbd., P., letzte Nr., eine Cantata: Me
miserum miserarum, Basso solo c. 2 str.
e Cont. 3 BU. besitzt.
Theatro coraico portuguez ou
Coliec^äo das operas portuguezas, que se
representaräo na Casa do Theatro publico
do Bairro Alto de Lisboa . . . 1744. 28 u.
532 S. in 8'1, angebunden die Fortsetzg.
von 1759 zu 558 S., 1760 zu 452 S.,
1761 zu 391 S., 1762 zu 439 S. Eine
Nova ediyäo, alias quinta do Tomo II.
[Antiquar, von Leo Liepm. 1900.
Theater.
Thcatrum musicum 1571 siehe Phalese.
Theati-um musicum 1580, 2 Bücher
Theater.
389
Theile, Johann.
ohne Ort u. Verleg., siehe Orl. de Lassus
mein cbronolog. Verz. S. 58 mit Register.
Theater of music, or a choice coUection
of the newest and best songs sung at the
court etc. The words compos. by the
most ingenious wits. & set to music by the
greatest masters, with theorbo bass. Lon-
don 1685—87 Henry Playford. 4 books
in kl. fol. [Glasgow. E. C. of Mus. 1383.
Theater Comes amoris, or the Coin-
paniou of Love, being a choice coUection
of the newest songs now in use. The
1. book. Lond. 1687. kl. fol. [R. C. of
Mus. 1388.
Le Thedtre itaUen di Gherardi, ou le
recueil general de toutes les Comedies et
Scenes Fran(;oises jouees par les Come-
diens Italiens du Roy, pendant tont le
lemps quils ont ete au Service de sa
Majeste. Premier edition sur la nouvelle
de Paris, divisee en six tomes, revue,
corrigee, augmentee et eurichie d'Estampes
en taiUe-douce ä la reste de chaque co-
medie. Avec tous les Air's qu'on y a
chantez, gravez, notez, avec leur Basse
continue chiffree ä la fin de chaque
volume. Tom V. et VI. A Amsterdam,
chez Adrian Braakmann. 1701. 8*^.
[Dresd. Musik.
Thedtre^ Nouveau T. de la foire, ou
recueil de pieces, parodies & opera-comi-
ques; representes sur le th. de Top. com.,
depuis son retabliss. jusqu'a ä present.
Annee 1761. Avec les airs, rondes &
vaudevilles notes. Nouv. ed. 5 tom.
Paris 1763. S«. [br. Mus.
— Nouv. ed. Paris 1765 Duchesne.
5 voU. 80. [Brüssel 4502.
Theatre (A Companion to the), or, a
View of our most celebrated dramatic
pieces; in which the plans, characters and
incidents of each are particulary explained
etc. Lond. 1747. kl. S». 2 voU. [R. C
of Mus. 2828.
Teatro di Bologna. Planta e spaccato,
del nuovo T. di B., fatta in occasione dell'
apei-tura di Esso li 14 Maggio 1763. Colla
descrizione di detto Teatro. Aggiuntovi
la spiegazione dei Vasi Teatrali di Vitru-
vio, per rendere i Teatri sonori . . . Belog.
1763 del Longhi. fol. [Bologna.
Nachx-icht von der Eröffnung des neuen
Theaters in Leipzig. 1766. 4". Eath.
noch das Trauerspiel: Herrmann von Joh.
E. Schlegel. [Dresd. Mus.
De l'art du theutre 1769, siehe Nou-
garet.
Theater-Kalender vom Jahre 1775 bis
1783. Gotha (Verfasser H. A. 0. Rei-
chard). 8 Jahrgänge, kl. 8». [B. B.
Theatrum, Musikalisches, auf welche
alle . . . Insti-umente . . . gezeiget u. vor-
gestellet werden. Nrnbg., AVeigel. 1. u.
2. Thl. Fol. [B. B.
Theatre, s. Etat actuel, resp. P Simon.
Thebaldo, . . . um 1474 Säuger
a/d. Hofkapelle in Mailand (Motta
114).
Theibiier, Hans Kasp., siehe
Theybner.
Theile, Beiiedictas Friedrich,
Sohn des Johann aus Naumburg
und Verfasser der Biographie in
Mattheson's Critica musica 2, 57,
wurde nach 1717 Organist in
Naumburg (Mattheson 1, 369).
Theile, Johann, geb. 29. Juli
1646 zu Naumburg, wo sein Vater
das Schneiderhandwerk betrieb,
gest. 24. Juni 1724 in Naumburg
(Mattheson 3, 57 sagt am Johannis-
tage). Besuchte in Magdeburg die
Schule und erhielt den ersten
Unterricht vom Kantor Scheffler,
ging dann nach Halle und dann
auf die Universität in Leipzig.
Hier beteiligte er sich vielfach an
den Musikaufführungen, teils als
Sänger, teils als Gambist, besuchte
auch den in Weifsenfeis sich auf-
haltenden H. Schütz und nahm
bei ihm Eompositions- Unterricht
(wann das geschah, lässt sich vor-
läufig nicht nachweisen, da ein
Aufenthalt Schütz' in Weifsenfeis
unbekannt ist). Hierauf ging er
nach Stettin als Musiklehrer, dann
nach Lübeck. Mattheson sagt (1. c.)
dass er dort den bekannten Buxte-
hude, den Organisten Hasse und
i den Ratsmusikus Zachau zu Schü-
lern hatte. Unbedingt glaubwürdig
i sind die Angaben nicht. 1673 be-
I rief ihn der Herzog Chrstn. Al-
; brecht von Holstein nach Gottorp
als Kapellmeister. Als der Herzog
1675 nach Hamburg floh, ging er
ebenfalls dorthin und hielt sich
Theile, Johann.
390
Theile, Johann.
einige Jahre dort auf, bis er an
Roseumüller's Stelle nach Wolfen-
büttel als Kapellmeister berufen
wurde (Rosenmüller f Ende 1681
oder Anfang 1682). Um 1689
berief man ihn als Kapellmeister
nach Merseburg. Die letzten Jahre
seines Lebens verlebte er bei
seinem Sohne, einem Organisten in
Naumburg. Mattheson schliefst
die Biogr. mit den Worten: „Er
war ein besonders frommer red-
licher Mann und verstund die har-
monischen Künste aus dem Grunde.'*
1708 liefs Th. einen Katalog seiner
„auserlesensten Kirchen-Sachen" zu
Merseburg drucken, worin (nach
Mattheson) 23 ganze Messen, 8
Magnif., 12 Psalm, verzeichnet,
die für 4 bis 11 Vokalreal-Stimmen,
ohne \md mit Instrumenten, in
lauter doppelten Contrapuncten
ausgearbeitet sind (Mattheson 1. c.
Biographie von seinem Sohne. —
Walther. — Gerber 2. — Zelle:
Programm des Humboldt's Gymnas.
Ostern 1891, mit Verz. seiner
Werke und 3 Sätzen aus einer
Passion). Im Vorworte zur Passion
(1673) erzcählt er, dass er vor dem
Drucke derselben sich in Lübeck
aufgehalten habe, aber so schleunig
dem Rufe nach Gottorf folgen
musste, dass er weder das Ms. zur
Passion nochmals durchsehen, noch
den Druck selbst beaufsichtigen
konnte. An Opern, resp. Sing-
spiele führt Lindner 1, 168 an:
Der erschaffene gefallene und auf-
gerichtete Mensch, Hamburg 1678.
Gerber 2 führt noch „Orontos'' in
Hamburg, an. Noch ist zu er-
wähnen, dass sich T. 1676 zum
erledigten Kantorat a/d. Leipziger
Thomasschule meldete und am
31. Dez. das Examen mit anderen
ablegte, jedoch wurde Joh. Schelle
gewählt (M. f. M. 27, 45).
Verzeichnis seiner nachweisbaren
Werke :
Contrapuncts-Praecepta, 1690. Ms. 4P.
77 in B. B. Er nennt sich Kapellm. in
Merseburg.
Musicalisches Kunstbuch, worinnen 15
gantz sonderbare Kunst- Stücke and Ge-
heimnisse, welche aus denen doppelten
Contrapuncten entspringen (vollst. Titel
Kat. Joach.). Ms. 451, 452 u. 511 drei
Kopien in B. Joach. — Ms. B. B. gez.
mit Naumburg 1691. 68 S. in qu40.
Nr. 76.
— Unterricht von einigen gedoppelten
Contrapuncten und deren Gebrauch. Hds.
von J. G. Walther. 4». 40 S. in B. B.
— In Darmst. Ms. 3007 qu40. 4 u. 44 S.
Hds. von "Wunderlich. Jedenfalls dasselbe
wie die vorhergehende Abhdlg. In Mu-
sikfr. Wien heilst der Titel der Hds:
Regeln von dem doppelten Contrapuncte.
Von den dreyfachen Contrapuncten.
Ms. fol. 7 in B. B.
Passio Domini nostri Jesu Christi seo.
Matthaei (zu 5 Singst, und 5 Instrum.)
Lübeck 1673 Mich. Volcken, gedr. seel.
Gottfr. Jägers Erben. 12 Stb. (7 Gesangst.
5 Instr. Stb.) [Upsala. In ZeUe's Pro-
gramm 3 Nrn.
In Upsala befindet sich noch ein
gröfseres Werk ohne Autor, welches viel-
leicht das von Gerber 2 vom Jahre 1681
erwähnte ist. Der Titel lautet:
Die Geburt unsers Herrn J. Chi-. In-
troductiou mit Chor u. Orch. Actus 1 — 3.
Intermedium 1 — 8 und Beschluss. Text
zum 1. Act: Macht euch zum Streit ge-
fasst. Chor und Arie ä 10 (Mittig. des
Herrn Musikd. Prof. Stiehl).
Opus musicalis compositionis noviter
daboratum, 4. 5. 6. 8. 10. ac 11. pro
pleno Choro vocum cum et absque instru-
mentis super textus ecclesiasticos diver-
ses, nimirum Kyrie, Credo, Sanctus . . .
Agnus Dei, Magnif. atque Psalmos &c.
secundum harmoniam styli antiqui & mo-
derni . . Merseburgi 170? Chrstn. Gott-
schickii. kl. fol. [Wolfenb. nur Titelb.
u. Reg. vorhanden. Das von Gerber 2
Nr. 5 angezeigte Werk scheint dasselbe
zu sein. Die letzte Jahreszahl ist radiert.
3Iessen in B. B., Ms. 21820 ä 5 v. c.
Bc. P. 1680. 32 S. Mss. 172 und 179
zwei Kyrie et Gloria zu 4 u. 5 St., letz-
tere mit Instr. P. — Ms. 21822: 1 Missa
5 voc. P.
In B. Joach. Missa mit 3 Themen zu
4 Stim. augehängt als Beisp. an Ms. 451
452. 511.
Theile, Johann.
391
Theobaldus.
In ß. Lpz. der Tenor einer gedruckten
Messe: Pai's I. Missarum 4 et ö voc.
Fraueof.
Kantaten in B. B., Ms. 21823: 13
Kantaten mit deutschem Text u. 1 Lita-
ney f. 1-5 St. u. Instr. Ms. 21822, 7
lat. Motetten zu 4 St. u. Instr. In dem-
selben Ms. noch 6 lat. Psalmen zu 4 St.
u. Instr.
Cum invocarem, Ms. P. [Darmst.
Mss. in Bibl. Upsala in Tabulatur-Pai-t.
u. in Stinib:
Ach dass ich hören sollte, C. solo, 5
Viol. Bc.
Die Seele Christi heilige mich, C. solo,
3 V. Bc.
Jesu mein Herr, C. 2 V. da Gamba, Bc.
Gott hilf mir 5 v. 6 Strom. Bc. in
Stim. ful.
Daran ist erschienen die Liebe Gottes.
Concerto a 6 Tel 10.
Das letzte Ms. ebd. ist ein -weltlicher
Gesang: Unser Matz hat einen gro&en
langen Barth, Madrigal 3 voc. c. Bc.
Leo Liepm. besafs 1893 im Autograph:
Andächtige Kirchen -Music mit Einer,
Zwo, Drey und Vier Yocal-Stimmen, u.
unterschied!. Instrumenten als VioL,
Hautb., Tromp. u. Pauck. Capelmeister
in Merseburg. 10 BU. kl. fol. mit 16
Notenzeilen auf der Seite, Friedrich I.
von Preulsen gewidm. (1701 — 1713).
"Weltliche Arien und Canzonetten 1. 2.
3. Zehen, mit 1. 2. biis 4. Vocal Stim . . .
Leipz. 1667. 4". [B. Upsala besitzt:
Canto & Instr. 1. 2. Alt & Instr. 3. Ten.
& Instr. 4. Basso & Instr. 5. Bc.
Sonata mit drey doppelt verkehi-ten
Subjectis, 4 voc. (2 V. Ycl. Cemb. in 3
Sätzen) angehängt an die Mss. 451 ff. in
B. Joachimsthal.
Sonata ä 4: 1 V. 2 Viele, Yiolone,
Bc. 4». — Sonata ä 4: 2 V. Trombone,
Fag. Bc. 40. [B. Upsala.
1 ChoraLbearbeitung in KÖrner's Orgel-
virtuose Nr. 45.
Theinred, ... ein englischer
Benediktiner u. Sänger im Kloster
za Dover im 14. Jb.
In einem Ms. der Bodleianbibl. zu Ox-
ford (B 140 m) befindet sich als erster
Tractat: Musica Theinredi in tribus libris.
46 Bll. in fol. (Fetis Näheres.) Der
Tractat bezeichnet den Verfasser mit
„Alueredo Cantuariensi Theinredus Dove-
rensis de legitimis ordinibus pentachordo-
rum et tetrachordorum", 1371 geschrie-
ben : Die Beispiele in Buchstabennotation.
Diesem schhelsen sich an: 1 Tract. von
Outell de Londonia, 1 von Franco in
ü Kap., 1 Breviarium (ejusdem) de Dis-
cantu in 3 Kap. 1 Breviarium reguläre
musice cum aliis parvis. 14. Jh. (Nagel
2, 138 bez. obiges Ms. mit Nr. 842 fol. 48.
Siehe auch S. 64).
Thelainoiiiüs, Hungariis.
Wir glauben all an einen Gott, 3 voc.
im Samlwk. 1542 g (Eitner 1). Die
Kantoreigesellschaft zu Pirna besafs im
17. Jh. 6 Stb. mit hds. Motetten von
Henricus Thele7nonms, der aber wohl mit
dem obigen nicht identisch sein kann.
Thclemoiiius, Henricus, siehe
Thelamoiiius.
Theloiiius, Johann Friedrich,
wurde 1725 Organist am Dome zu
Hamburg und 1727 an St. Jacobi,
t 1759 (Ratsakten).
Them6, ... gab 1800 op. 11,
Sonaten für 2 Yioünen heraus
(Anzeige).
Thenn, Johann Georg, von
1707—1709 Organist an St. IS'ik-
laus zu Strafsburg i/Els. (Lob-
stein 84).
Theobald, König von Navarra,
um 1235. Zeichnete sich als Trou-
badour, Dichter und Komponist
aus. Hawkins 2, 47 teilt den Ge-
sang „J'au me qui doie partir
d'amours" mit. Näheres im Bayle,
Artikel Navarre und Du Gange,
Artikel Troubadour.
Theohald, Friedrich, von Kon-
stanz, ein Kapuziner, gab heraus:
Marianischer Baumgarten, alwo Polyni-
nia Mariam in unterschiedlichen Baum-
Gewächsen gesangweis betrachtet. Mit
Arien und Eitornellen ä 2 Violinis ge-
ziehret. Constantz 1740. [besafs der
Antiq. Eosenthai im Kat. 26.
Petra deserti d. i. Felsen der schmerz-
haften Marianischen Einöde . . von Theo-
baldus von Constanz, Capucin. Augsbg.
1708. kl. 8« mit Emblemen geziert. 24
Gesänge f. 1 Stim. mit 2 V. u. B. [be-
safs Leo Liepm.
Theobalde, siehe Gratti.
Theobaldus, Crallicus, ein sonst
unbekannter Musiker aus der zwei-
ten Hälfte des 12. Jhs. (Cousse-
maker, Scriptor. 1, 344).
Theodatus.
392
Therache, Pieriin de.
Theodatus, Salomo, bekannt
durch
Ilet Paradys der geestelycke en kercke-
lycke Lof-sangen, geplant door . . . Amst.
1679 J. von Metelen. 7. Aufl. 12".
[Amst.
8. Aufl. Amst., s. a. J. Stichter. 12o.
[Amst.
Die 1. Ausg. erschien 1621. die 6.
1634. Willems besafs eine von 1627.
Alberdingk Thijm druckte in den Oude en
nieuw Kerslieder 27 Lieder ab.
Theodericus, um 1379 Organist
am St. Peter zu Utrecht (Tijdschrift
2, 209).
Theodor, Heinrich, aus Haina
bei Meifsen, war um 1619 Kantor
a/d, Löbnichtschen Kirche und
Schule zu Königsberg i/Pr. Man
kennt von ihm einen
Hochzeit Gesang zu Ehren dem Joh.
Pöpping . . . mit 5 Stirn . . . Königsberg
1619 Joh. Schmid. .5 Stbll. (iu40. „Was
Gott bescheret". [B. Kgsbg.
In B. Br., Ms. 20, 24Ü, Tabulaturi)artit.,
mit Ileinricus Theodoricus LL. Studiosus
gez: Gott ist mein heil u. meines Lebens
Schild, 6 voc.
Theodoricus, 1497 Sänger am
St. Peter in Rom (Viertel]. 3, 239).
Theodoricus, de Campo, Fra-
ter, Theoretiker, lebte nach Cousse-
raaker 3, XXV. in der Mitte des
14. Jahrhs. und druckt derselbe 3,
177 den Tractat ab:
De musica meusui-abili. Im Liceo zu
Bologna eine Hds. (Kat. 1, 259): Tracta-
tus Musicae auctore Fi. Theodorico de
Campo (ut habetur in principio Codicis
Barberiuii ex quo transcriptus fuit prae-
terito saeculo). Ms. fol. In einem
Nachworte bringt der Kat. den Inhalt u.
Beweise, dass Th. in Neapel lebte.
Theodoricus de Oruter, war
Mönch des 15. Jhs.
Er ist auch Dichter des Liedes „Och
beer der hemelen stichter". Das einstim.
Lied „Nu is doch heen der heiligen stryt"
mitgeteilt in Viertel j. 4, 296. Biiumker
sagt dazu: die Melodie ist dem Liede
entnommen: „Nu is doch heen des win-
ters stryf.
Theodoricus (Theodrichy), Sire
Alard ,
Sänger
in der Hof-
kapelle Karl V. von 1509 bis c.
1517 in Spanien (Toledo) und von
1521 — 25 in den Niederlanden
(Straeten 7, 27411).
Theodoricus, siehe Dietrich,
Georg und Sixt.
Tlieodulf, Verfasser geistl. Ge-
säuge, lebte im 9. Jahrh. als
Bischof von Orleans (Trithemius 1,
115. Fabricius 3, 526).
Theogerus, Theoretiker des 11.
Jahrhs., lebte anfänglich im Beae-
dictinerkloster zu Hirschau, dann
1090 als Abt des Klosters S. Ge-
orgi im Schwarzwalde und später
als Bischof in Metz.
Seine Musica bei Gerl)ert 2, 182, Fa-
bricius 3, 528. Haberl 1887, 18. Bo-
logna in Kopie nach einem Codex des
S. Biagio in Selva Nera. Ueber sein
Tonsystem siehe Viertelj. 6, 303.
Theon von Smyrna, ein plato-
nischer Philosoph um 117 nach
Christi geb., lebte unter den Kaisern
Trajanus und Adrianus.
Sein akustisches Werk hat sich nur
zum Teil erhalten und wurde 1644 von
Isra. Bullialdus herausgegeben, betitelt:
Theonis Smyrnaei Platonici, Eorum,
quae in mathematicis ad Piatonis lectiu-
uem utilia sunt, exposito. E bibliotheca
Thuana. Opus nunc primum editum,
Graece cum Latiua interpret. et notis
Bullialdi. Lutetiae Paris. 1644 Henque-
ville. 40. 308 S. [B. B. Brüssel im
Druck u. Ms. Bologoa.
Theophili, August, aus Hitz-
acker im Lüneburgischen, von 1647
bis 1657 Kantor in Schwerin, dann
Pastor zu Grabbin (Chrysander 3,
37).
Therache (Terache), Loyset de,
Sänger am Hofe Philipp des Schö-
nen, der 1496 u. 1501 zu Middel-
burg in Zeeland verzeichnet wird
(Straeten 7, 108. 178).
Tlieraclie, Pierliiu de (Pierre
de), französischer Musiker in der
Kapelle Louis XII. von Frankreich
(Nationalb. Paris Ms. F 540 c Sup-
plement),
Thesaurus musicum.
393
Thibaut IV.
ist in 3 Samlwk. von 1514—21 mit 2
Motetten zu 4 Stimmen vertreten (Eit-
ner 1); aulserdem in Mss. eine Missa
super: 0 vos omnes qui transitis, 4 voc.
Ms. Chorb. Eude des 15. Jhs. mit Minia-
turbildern. 12 BU. gez. mit Pierkeu
Theras. [Hofb. Wien, Ms.-Nr. mir unbe-
kannt.
Ebendort, Ms. 15941. 4 Stb. (C. fehlt)
Nr. 26: Gaude Maria virgo, defekt. —
Vergl. auch Pierquiu.
Thesaurus musicnni.
Sammelwerke. Siehe Berg u. Neuber
1564. — Joauellus, Veuezia 1568. —
Simpson, John, s. a (1744). — Victorinus
1596.
— bibliothecarius, sive cornu copiae
librariae bellerianae, cum duabus supple-
mentis. Douai 1603 — 1605. [Bibl. zu
Douai. Auszüge in Coussemaker 6, 121.
— musicus. Being a collection of the
newest songs performed at their Majesties
theatres . . . Londou 1693 — 95 Heptiu-
stall. 5 Bücher. [C. P. Kat. 492. R.
C. of Mus. Buch 1693—96. Glasgow 3
Bücher: 1693—95.
Thesselius, Johann. Gerber 2
verz. nach Draudius
1. Newe liebliche Paduanen, Intraden
vnd Galliarden, mit 5 Stirn. Nürnberg
1609, 4° und 2. Tricinia Sacra, Vienua
1615. Bekannt ist nichts.
Therenard , Grabriel -Tineent,
geb. 10. Aug. 1669 zu Orleans,
gest. 24. Aug. 1741 zu Paris, bil-
dete sich zum Sänger aus und
trat 1690 als Opernsänger mit
grofsem Erfolge auf. 1730 zog er
sich mit einer Pension von 1500
livres zurück.
Im Samlwk. Airs 1710b ist er mit
einigen Airs vertreten (Fetis). — In der
Nationalbibl. zu Paris befindet sich ein
Ms. „La gloire du Seigneur, cantique avec
orchestre", der Katalog fügt in Klammer
die Jahreszahl 1768 hinzu, vielleicht das
Jahr der Kopie, denn sonst könnte es
Zweifel ei^wecken. ob es dem obigen
Autor angehöre, da der Vorname fehlt
und 1768 eine zu späte Jahreszahl ist.
Von einem Thevenanl besitzt die
Nationalbibl. zu Paris im Ms. eine Ode, die
1769 im Concert spintuel gesungen wurde.
Er war zur Zeit Organist beim Herzoge
de Biron zu Moissac en Quercy (Brenet,
les concerts en France 1900, p. 286).
Theyhuer (Theibner) , llans
Kaspar, Hofmusikus an der kurf.
Kapelle in München von 1668
bis 1674 mit 300 und 350 Gld.
Gehalt (Kreisarchiv).
Thiard (Thyard, de Tjard),
Pontus de, Seigneur de Bissy,
geb. um 1521 oder 1524 im
Schlosse Bissy, Diöcese Mäcon,
gest. 23. Sept. 1605 ebd., studierte
Theologie, wurde Priester und
Archidiakonus an der Kirche zu
Chälon-sur-Saone und um 1578
Bischof daselbst, zog sich aber
später auf sein Schloss zurück
(Fetis Näheres). Er schrieb
Solitaire second ou prose de la musique.
A Lion 1555 Jan de Tournes. 4**. 160 S.
1 Taf. Eine theoretische Musikabhaud-
lung ohne Autor, aber mit seinem Porträt,
umschrieben „Solitudo mihi provincia est
— P. D. T. en son an 31." [Dresd.
B. Hbg. B. M. Brüssel 3273. Rom,
Cecilia. Paris Nat.
Siehe auch Fr. L. Claude Marin : Notice
sur la vie et les ouvrages de P. de Th.
Neufchatel 1784. 8«.
Thibault, Francois, Sänger
und Organist an der Kathedrale
zu Metz, gab heraus:
Missa 5 vocib. super 0 beata Caecilia;
Paris 1640 Rob. Ballard. Chorb. fol.
(Fetis.)
Thihaut lY. Graf von Cham-
pagne und König vo'n Navarre,
auch TJiiebault geschrieben, geb.
1201 zu Trojes, sein Tod wird
verschieden angegeben: 8. Juli
1253 zu Pampelune und 13. Juli
1254 zu Trojes.
Die Nationalbibl. zu Pai'is besitzt 63
Chansons uüt Melodieen von ihm. — In
der Hofb. Wien, Ms. 19279 und 19289
eine Uebersetzung einiger Chansons. —
Der Bischof de la Ravailiere gab die Texte
heraus: Poesies du roi de Navarre, avec
des notes et un glossaire franyais. Paris
1742. 2 voll. kl. 8°. Neue Ausg. von
Francisque Michel. Siehe auch La Borde,
Essais 2, 222 ff.
6 Melodien in neuen Ausg. (Eitner 2),
auch im Burney 2, 296 u. 300 zwei Gesge.
und der letztere auch in Kiese wetter's
Thibaut, Anton Karl Justus.
394
Thiele.
Schicksale Nr. 5. In M. f. M. 22, 36. 37.
86 das Lied „Costume est Men".
Thibaut, Anton Karl Justns, i
Jurist, Dr. und Prof. in Heidelberg
an der Universität, ein eifriger 1
Verehrer und Kenner alter Musik,
der in seinem Hause allwöchent- [
lieh einen kleinen Chor versam-
melte, der unter seiner Leitung
die Gesänge des 16. Jhs. ein-
studierte (geb. 4. Jan. 1772 in
Hameln, gest. 28. März 1840 in
Heidelberg). |
Seine sehr wertvolle Bibliothek, die
besonders aus zahlreichen Part, alter
Werke bestand, kaufte 1857 die Staats-
bibl. in München (Biogr. in Niederrh. Ztg.
5, 352 und Leipz. Ztg. 42, 623. 44, 409.
E. Baumstark über . . . Thibaut. Lpz. 1841.
Eine Charakteristik iu Georg Weber's
Heidelberger Erinnerungen, Stuttgart 1886
Seite 138 ff.) Seine Schiift: Ueber Rein-
heit der Tonk-unst, 1. Aufl. Heidelbg. 1825
Mohr, kl. 80. 125 S. — 2. Aufl. ib. 1826.
3. Aufl. herausgeg. von K. Bahr, ib. 1851 ,
hat viel zur Verbreitung der alten Musik
beigetragen und erscheint noch bis heute
in immer neuen Auflagen. Auch in an-
dere Sprachen ist sie übersetzt, so ins
Englische von Gladstone. London 1877.
kl. 80. [R. C of Mus.
1 Brief vom 16/11 1837 in B. B.,
Antogr. Grasn.
Thide, Andreas, Hoforganist
am dänischen Hofe um 1597
(Yiertelj. 9, 69).
TMebault, Adrien, dit Pickart,
geb. um 1496 zu Ath, gest. 10. März
1546, 49 Jahr alt. Er studierte
Musik unter seinem Vater, einem
Kleriker an der Kirche St. Julien
zu Ath und wurde darauf an der
Hofkapelle Kaiser Karl V. von 1520
bis 1531 Sänger, dann Phonascus,
d. h. Gesanglehrer des Knaben-
chores.*) Ein Aktenstück vom
14. Mai 1537 bezeichnet ihn mit
*) Phonascus wird so verschiedenartig
gebraucht, dass man nie klar darüber ist,
welches Amt der Betreffende bekleidete.
Einmal bedeutet es Gesanglehrer, dann
Chordirektor, dann Kapellmeister <M. f. M.
19, 111).
Phonascus. In den Jahren 1538
bis 39 befand er sich auf Reisen,
um für die Kapelle Sänger für
Madrid zu werben. Ein Dokument
im Straeten 7, 312 giebt den Be-
weis, dass er unter Nicolas Gom-
bert stand, der 1538 Direktor der
Kapelle war (Fourdin, Annales du
cercle archeolog. de Mons, t. X,
1871, 8<^ mit dem Abschnitte:
Esquisse biograph. sur Adrien
Thieb. . . Straeten 7, 309 ff. Auch
Gregoir, Panth. 3, 132. 5, 49).
Tliiebault, le baron Paul-Cliar-
les-Fran(?ois-Adrien-Henri-Dieu-
donn^, ein General-Leutnant, Dr.
an der Universität zu Salamanca,
geb. 14. Dez. 1769 zu Berlin, gest.
14. Okt. 1846 zu Paris. Er be-
schäftigte sich viel mit Literatur
und gab u. a. heraus:
Du chant, et particulierement de la
romance. Paiis 1813 Arthus Bertrand.
8°. 130 S. [Briissel 6112 (Fetis).
Romance de Moncrif mise en musique
av. acc. de Pfte. ou Harpe. Paris, Le
Miere de Corvey. [Mailand Cons.
Les regrets, Romance av. acc. de Pfte.
ou Harpe. Ib. [ib.
Tliiebaut de Blason:
Au majn pai' en ajouruant, Chans, in
Smith's Musica antiqua, S. 18.
Tliiebaut, Jean, Organist und
Glockenspieler an St. Peter zu
Gent um 1760 bis 1788, doch
kommt auf seinen Kompositionen
die hds. verzeichneten Jahre 1794
und 1800 vor, die sich aber nur
auf die Kopie beziehen können.
Straeten 4, 377 zählt an 34 Allegro,
Andante u. a. Kompositionen auf,
die er in verschiedenen hds. Samlg.
gefunden hat. Einen Fundort giebt
er nicht an, dagegen Themen und
einen ganzen Satz. S. 381 fügt
er noch 5 kleine Piecen für Kla-
vier hinzu.
Thiel, siehe Tielil.
Thiele, Esaias, um 1606 herzgl.
Braunschweig. Musikus in Wolfen-
Tbielo.
395
Thieme.
büttel mit 100 Thlr. Gehalt (Chry-
sander 1, 150).
Ein Thiele war am Ende des 17.
u. Anfang des 18. Jhs. Bassist a/d.
Dresdner Hofkapelle mit 200 Thlr.
Gehalt. Er bewarb sich 1697 oder
Anfang 1 698 um die erledigte Kan-
torstelle in Torgau, die das 4. Lehr-
amt an der Stadtschule einschloss.
Seine „staunenerregende" Stimme
soll den Torgauern äufserst impo-
niert haben, doch wurde J. Chr.
Urban gewählt (Fürstenau 1, 110).
Tliielo, Karl August, ein Ton-
künstler zu Kopenhagen in der
Mitte des 18. Jhs., errichtete da-
selbst ein Theater mit Königl.
Privilegium, dessen Direktion er
1748 abgab. Im Vorworte zu
seinem theoretischen Werke, mit
dem 24. Aug. 1746 gez., sagt er,
dass er mit diesem Tage vor
20 Jahren nach Kopenhagen ge-
kommen sei und sich als Musik-
lehrer niedergelassen habe (Ger-
ber 1 unter Thilo). Er gab heraus :
Tanker og regier fra gründen af oui
musiken, for dem som vil lare musiken
tel sindets fornij. sä og for dem som vil
gjore fait af Claveer, General -Ba,ssen og
iSynge- Künsten. Kiöbenhav. 1746. fol.
[Kopenhag. B. B. Musikfr. Wien.
— Deutsch : Grundregeln wie man . . .
selbst die Fundamenta lernen kann. 1. Tbl.
s. 1. et a. (Kopenhag. 1753.) [B. B.
Brüssel 6247. B. Lpz.
Mit C. A. T. gez., siebe aucb Grundregeln.
Oden mit Melodien. Kopenhag., LUlie.
Vorwort gez. 1. Okt. 1754. qu4«. [B. B.
In B. Upsala im Ms. fol. ein Concerto
ä 5: Oboe, 2 V. Vcl. Bc. mit Thiele gez.,
wahrscheinlich ist es von Tbielo.
Thiemann, Karl Wilhelm,
wurde 1806 an Job. Chrstph. Küh-
nau's Stelle Kantor an der Drei-
faltigkeitskirche zu Berlin und Ge-
sanglehrer an der Kgl. Realschule.
Er st. im Sept. 1813 ebd. 1806
führte er zum Gedächtnisse Küh-
nau's eine Komposition von sich
auf (Lpz. Ztg. 15, 758. Ledebur).
Thieme (Tieme, Time, Thime),
Clemens, geb. 7. Sept. 1631 zu
Grofs-Dietmansdorf bei Dresden,
gest. 27. März 1668 in Zeitz. Be-
suchte die Schule in Rodeburg
und ging dann nach Dresden zu
Ph. Stolle, um Musik zu studieren.
1642 wurde er als Kapellknabe in
Kopenhagen an der Hotkapelle an-
gestellt. 1646 kam er wieder
nach Dresden und erhielt auf
Kosten des Kurfürsten Unterricht
auf verschiedenen Instrumenten.
1651 fand er in der Kapelle als
Instrumentist Anstellung. In der
Komposition war Chrstph. Bern-
hard sein Lehrer. 1657, als die
Kapelle während der Trauerzeit
keinen Dienst hatte, ging er zu
seiner Vervollkommnung auf Rei-
sen. 1659 verheiratete er sich
mit der Apothekerstochter Emilie
Jockaworts. 1663 nahm er seinen
Abschied und ging nach Hamburg,
fand aber dort keine Anstellung
und kam nun auf Empfehlung
H. Schütz' an die Hofkapelle in
Zeitz, zuerst als Oberinstrumen-
tist, dann als Konzertmeister und
endlich wurde er Kapelldirektor
(Leichensermon in M. f. M. 3, 38).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Sonata ä 6. — 2 Sonate a 5 Viole.
— Sonata ä 6 (2 V. 4 Viole Bc.) Mss.
in B. Kassel fol. 60 e. h. p.
Senates pour 2 Violons oe. 10\ p„ •„
Louis. [Paris Nat.
Mss. in B. B. 21730, Samlbd. Part:
Stück 11. Befiehl dem Herrn deine
wage, 3 v. 3 Instr. Bc.
St. 12. Danck saget dem Vater, 3 v.
3 Instr. Bc.
St. 13. Lobe den Herren, ebenso.
St. 14. Laetatus sum in bis, 5 v.
5 Instr. Bc.
St. 15. Meine Seele erhebt den Herren,
6 V. 2 Clarini, Tamburini, 2 V. 4 Viole, Bc.
Ms. 2964. Bl. 41 Lobe den Herren (wie
oben St. 11} in Tabulatur.
Thieme.
396
Thireur.
Ms. in B. Upsala, Tabulatur-Part. u. Stb.
Missa ex A t[, 4 voc. 3 V. Bc.
Missa ä 5 V. 5 ström. Bc.
Missa ä 10: 5 V. 5 str. Bc.
Laudate pueri, 6 v. 6 V. Bc,
Nunc dimittis, 4 v. 4 V. 1 Fag. Bc.
Beatus vir, 5 v. 5 ström. Bc.
Skapa i migh Gudh, .8 v. 2 V.
Sonata ä 5: 2 V. 2 Braccie, Fag. ö
Violone, Bc. Fol.
Sonata k 8: 2 V. 2 Trombetti, 4 Viele
di br. Bc. 4».
Thi6m6, Frederic, ein Deut-
scher, liefs sich in Paris als Musik-
lehrer nieder und zog sich 1792
nach Ronen zurück, wo er im Juni
1802 im Alter von c. 50 Jahren
starb. Fetis verz. 4 theoretische
"Werke, Sonaten und Duos f. V.
Nachweisbar sind:
Nouvelle theorie sur les differens
mouvemens des airs, fondee sur la pra-
tique de la musique moderne; avec projet
d'un nouv. chronometre . . . par le citoyen
Thieme. Paris an IX (= 1800) Laurens
jeune. 4^ mit Taf. [B. B. Brüssel.
Serie de questions sur la musique-
pratique-elementaire, faites pour etre reso-
lues par les eleves qui ont suivi ou qui
se proposent de suivre uu ouvrage qui a
pour titre: Principes elementaires de
musique (ohne Namen). Paris, Jeannet,
an X (= 1801/2). 8". [Brüssel.
Thienpont, ... um 1772 Orga-
nist au der Kathedrale zu Gent,
nach einer Subscriptionsliste.
Tliieret, Jan, Sangmeister an
St. Walburg in Audenarde von
1637 bis zu seinem 1660 erfolgten
Weggänge (Audenarde 15). Strae-
ten la, 35 fügt dem bei, dass er
aus Thüringen stammen soll.
Thieriot, Paul, geb. um 1775
zu Leipzig, gest. 20. Jan. 1831 in
Wiesbaden. Violinist, Schüler von
Baillot in Paris, reiste viel als
Virtuose, doch seine Nervosität,
sein Künstlerstolz, verbunden mit
der Unkenntnis der Umgangs-
formen, seine idealistischen Lebens-
anschauungen, verkümmerten ihm
sein Leben und drückten seine
geistigen grofsen Anlagen herab.
Wissenschaftlich gebildet, musste
er zeitweise zu Sprachunterricht
greifen. Er hatte verschiedene
feste Anstellungen als Violinist,
z. B. bis 1805 in Offenbach in
der Kapelle des Herrn Peter Ber-
nard, dann Musikdirektor in Neu-
chätel in der Schweiz, wo er sich
1812 mit Eva Hofmann vermählte,
eine ihm verwandte Natur; zuletzt
bekleidete er im Kuabeninstitut
von Delaspoe in Wiesbaden die
Stelle eines Musiklehrers (Schnyder
V. Wartensee. Lebenserinnerungen
1888 p. 220 ff.).
Thierry, maister Jehan, um
1514 Mitglied der Hofkapelle
unter Louis XII. von Frankreich
(Fetis unter Divitis nach den
Akten).
Thiefs, Friedrieh Wilhelm,
geb. 1711 in Zeitz, 1757 Violinist
an der Hofkapelle in Zeitz (Mar-
purg 3, 130).
Thilesius, Benedictiis, Yaris-
cus, war im 17. Jh. in der Biblio-
thek der Kantoreigesellschaft zu
Pirna mit 4 Stb. „Christlicher
deutzschen Gesänge" vertreten.
Thill, Johann Grottlieh, ein
evangelischer Prediger und Kom-
ponist um 1684 in Regensburg
(Mettenleiter 1, 231).
Thilo, Valentin, Professor der
Rhetorik in Königsberg i/Pr., geb.
19. April 1607 ebd., wurde 1634
Magister und st. am 27. Juli 1662.
Er schrieb u. a:
Memoria Stobaeana sive Joh. Stobaei
Gerundeutini Borussi, Sereuiss. Electoris
lirandeub. in Borussia capellae Magistr.
celeberr. musici excell. Laudatio publica
pareutatione . . . Regiomonti (1646). 4^,
angehängt 1 Gesg. von Stob, zu 4 Stim.
37, Bog. [B. B. Miscellanbd. B. Hbg.
Thime, Clemens, siehe Thieme.
Thireur, Florentz, Hofkaplan
am kurf. Hofe in Bonn, wird am
17. Aug. 1726 an der Kapelle mit
Thisio.
397
Thomas von Aquino.
200 Gld. jährl. angestellt (Thayer
1, 24).
Thisio, siehe Thysius, Johann.
Tho., Jacobo de, siehe Jacobo
de Toscana.
Tliodiiio, Cesare, siehe Tiulino.
Thol, Gerard, 1559 Kapellan
und Sänger an der spanisch. Hof-
kapelle (Straeteu 8, 2o).
Thola (Tola, Tholen), Gebrüder
Benedict, Gabriel und Quiriiio
aus Brescia gebürtig, wurden 1550
vom Kurfürsten Moritz von Sachsen
nach Dresden als Maler u. Instru-
mentisten berufen, um sowohl in
der Hofkapelle als bei dem Neu-
bau des Schlosses in Dresden be-
schäftigt zu werden. 1555 stellte
sie der Kurf. auf Lebenszeit an
mit dem für damalige Zeit bedeu-
tenden Gehalte von je 194 Gld.
16 gr. 9 pf., nur Quirino erhielt
nur 130 Gld. 16 gr. 9 pf. incl.
Kost und Kleidung. Benedict war
auch Holzschneider und wurde
später noch Instrumenten-Inspektor.
Bis zum Jahre 1566 lassen sich
ihre Namen in den Akten verfol-
gen. 1575 trat ein
Horatio Thola als Instrumentist
ein, wahrscheinlich ein Sohn Bene-
dict's, von dem wir wissen, dass
er verheiratet war und dessen 3
Töchter sich in Dresden verhei-
rateten. Horatio lässt sich bis
1590 verfolgen. 1576 betrug sein
Gehalt 95 Gld. 5 gr. 2 pf. (Fürste-
nau 1, 35. 3, 167. 201).
Tlioll^, Tliomas, geb. gegen
1762 zu Lüttich, gest. 1829 zu
Paris. Knabensänger an St. Paul
zu Lüttich um 1770 unter Henri
Moreau, dann zu Antwerpen am
Notre Dame, ging gegen 1774
nach Neapel und wurde Schüler
im Conservatorio de la Pietä de'
Turchini, bildete sich zum Teno-
risten aus und trat auf der Bühne
auf; gegen 1785 wurde er Kapoll-
meister a/d. Kirche St.-ßadegonde
zu Poitiers; als die Stelle während
der Kevolution einging, wandte er
sich nach Paris und gab Gesang-
Unterricht (Gregoir, Artistes).
Die von den Lexika um 1802 ange-
fiihrte Oper „Ataia" in 2 Akten, lässt
sich nirgends nachweisen, auch soll 1811
ein Heft Lieder erschienen sein (Straet. 6,
535). Fetis führt zahlreiche Romanzen
an. Nur in Dalmas' Choix de Komances
[B. Kgsbg. Samlg. 385] ist die Eomanze
„L'inconstance de Philidor" Nr. 10 zu
finden.
Tlioiiias, . . . nennt sich um
1760 auf einer Subscriptionsliste
Priester, Kapelan u. Musikmeister
an der Metropole zu Mechelen.
Tliomas, Magister und Organist
um 1572 in Utrecht (Tijdschr. 2,
211).
Thomas, eine zu München a/d.
Hofkapelle angestellte Musiker-
familie, über deren Verwandt-
schaft allerdings sich nichts fest-
stellen lässt:
— Benno ^ ein Violinist von c. 1753 his
0. 1778 angestellt, bezog einen Gehalt
von anfängüch 285 Gld. bis 500 Gld.
— Ferdinand, wird schon vor 1702
als Instrunientist genannt mit 400 Gld.
Gehalt. Während der Besetzung Baiern's
durch die Oesterreicher erhielt er nur
100 Gld. jährlich. 1726 wird er zum
letzten Male genannt.
— Ferdinand Mathias, seit c. 1753
Violinist a/d. Hofkapelle mit 380 Gld.
Gehalt.
— Joseph^ um 1726 Instrumentist mit
400 Gld. Gehalt.
— Joseph Nielas ^ seit c. 1750 Violinist
mit 380 Gld. Gehalt.
— Josejjh Thomas wird 1765 pension.;
sein Gehalt betrug 380 Gld.
(Kreisai'chiv.j
Thomas, Aquanus, ein Belgier,
nach Tschudi's Ms. 463 quer 4^,
Stiftsb. in St. Gallen, in dem sich
ein „Sine nomine'' 4 voc. befindet.
Thomas von Aquino (Neapel),
geb. um 1227 zu Aquino, gest.
6. März 1274 in der Cisterncienser-
Thomas de Celano.
398
Thomas. Chrstn. Gottfr.
Abtei bei Terracina, ein berühm-
ter Geistlicher den Papst Johann
XXII. 1323 heilig sprach.
Er schrieb geistliche Gesänge und eine
theoretische Abhandlung: De arte musica
(nunc primum ex Codice Bibl. Univers.
Ticiuensis. edidit et illustravit Sac. Gua-
rinus Amelli. Mediolani 1880 S. Josephi.
gr. 8". 2 Ell. u. 29 S.) [B. B.
In der Bibl. des Vaticans, greiser fonds,
Nr. 4337, Pergament Ms. auf Bl. .57 b
„Incipit ars musica" (nach Lafage 2, 483).
In B. Brüssel 1259 Kopie aus dem
13. Jh. enthält das Officium Sanct. Sa-
crament., komp. 1263, Papst Urban VI.
gew.
2 vierst. Gesänge im Delsarte (Eitn. 2).
Thomas (Tomaso) de Celano,
ein Minoritermönch des 13. Jhs.,
dem das Gedicht und Melodie:
Dies irae, dies üla zugeschrieben wird,
was aber vielfach bestritten und andere
als Verfasser aufgestellt werden (siehe
Fetis).
Thomas a Kemi)is, ein Kirchen-
gelehrter, geb. um 1380 zu Kem-
pen im Erzbistum Köln, starb als
Sabprior im Kloster St. Agnes bei
Zwüli am 24. Juli 1471.
Er hat hier nur Interesse durch seine
liturgischen Gesänge, die E. de Cousse-
maker mit Facsinile im „Messager des
.sciences histor.", Annee 1856 p. 66 mit-
teilt (Eitner 2).
Thomas de Sancto Juliaiio,
aus Paris, ein Komponist der
älteren Schule aus der Mitte des
12. Jhs., bevorzugte in seinen Kom-
positionen die ältere Notations-
weise (Coussemaker, Script. 1, 344).
Thomas de Santa Maria, siehe
Santa Maria.
Thomas de Walsyiigham, um
1440 Mönch und Vorsänger im
Kloster St. Alban. Hawkins 2, 142
berichtet, dass er einen Tractat
hinterliefs, in dem er fünf Noten-
arten anführt (Fabricius 3, 557.
Ambros 2, 378. Nagel 2, 66. 135.
138 nennt das Jahr 1396, in dem
er Prior von Wymundham wurde.
Sein Tractat „Regulae Magistri Thomae
Walsingham de figiu'is compositis , . . be-
findet sich im Ms. des br. Mus: "Waltham.
Holy Gross Ms. (Lands. Mss. 763).
Thomas, Charles, ein eng-
lischer Musiker des 18. Jhs., ist
in Walsh' Catch that Catch (Catch
Club) mit einer Catch vertreten.
Thomas, Christian Grottfried,
geb. 2. Febr. 1748 zu Wehrsdorf
bei Bautzen, gest. 12. Sept. 1806
zu Leipzig (C. F. Becker 3), stu-
dierte in Leipzig die Rechte, be-
trieb dabei Musik, fasste grofse
Pläne, die in Gründung eines Kon-
servatoriums und einer Musik-
handlung bestanden, von denen
nur der letztere in Wirklichkeit
trat, siehe den Lagerkatalog 1779,
doch scheint er kein Glück damit
gehabt zu haben, denn um 1789
befand er sich in Hamburg und
veranstaltete gröfsere Gesangs-
aufführungen, ging darauf 1790
nach Berlin und veranstaltete dort
in der Garnisonkirche 3- und 4-
chörige Gesangsaufführungen (Spitta
2, 116), fand aber nirgends eine
feste Anstellung, so dass er 1793
wieder nach Leipzig kam. 1797
am 7. April bewarb er sich um
die Konzertmeisterstelle am Ge-
wandhauskonzerte in Lpz. (Dörf-
fel 2, 26). Gerber 2 sagt, dass er
die letzten Jahre seines Lebens in
traurigen Umständen verlebte (Ger-
ber 1. 2. 1802 nennt er sich in
seiner Erwiederung gegen eine
Recension „Academicus und Con-
certdirektor in Lpz." Lpz. Ztg. 4,
Big. 17). Von seinen Werken
sind nachweisbar:
Praktische Beyträge zur Geschichte der
Musik, der musikalischen Literatur . . .
1. Samlg. Lpz. 1778 Selbstverlag. 4^.
64 S. Er bez. sich als Caudit. juris.
[B. B. Dresd. B. M. Brüssel. Musikfr.
Wien. B. Lpz.
Unpai-theiische Kritik der vorzüglich-
sten zu Leipzig aufgeführten und ferner-
hin aufzuführenden grofsen Kirchen-
musiken, Concerte und Opern, wie auch
anderer die Musik betreffender Gegen-
Thomas, J
399
Thompson, Ann and Henry.
stände. Lpz. 1798. 40. 11 Bog. [B.B.
Bnissel. Lpz. Bibl. des Vereins für die
Geschichte Leipzigs.
Kurzgefasster Entwurf des Plan's des
zuerrichtenden öffentl. Musik - Conser-
vatoriums und Musikalienhandlung zu N.
N. (ohne Autor). Lpz. 1781. 8". [Bi'üssel.
Des musikalischen summarischen Ver-
zeichnisses erster Nachtrag von Sinfonien,
Paiüen, Concerten, Diveitimenten, Quin-
tetten etc. die zu bekommen sind bey . . .
Lpz. 1779. 80. [Brüssel.
Melide, Oper in 2 Akten. Ms. P.
[Brüssel Cons.
Schlachtgesang von Klopstock, für 36
Instnamental- und 8 Vokalstimmen in 2
Singchören. Ms. P. [Darmst.
2 Gedichte als a) Ein Lobgedicht auf
Klopstock und b) Ein Gedicht von Klop-
stock selbst, mit welchem er sein erhal-
tenes Bürger-Diplom aus Frankreich an
den französischen Nationalconvent zurück-
schickt, mit Orchester. Ms. 881 fol.
[Dresd. Mus. Berlin K. H. Darmst.
Volksgesang. Kl.-A. Leipz. 1797. [B.
Leipzig.
Im Gewandhausorchester stand von
1781—85 ein Waldhornist Tho^nas, der
wahrscheinlich ein anderer war, doch ist
nicht ausgeschlossen, dass es doch Christian
Gottfried war (Dörffel 2, 242 Nr. 208).
Thomas, J . . .
Im brit. Museum: The Worcester col-
lection of sacred harmony, in 3 pts. 2. ed.
Worcester, Massach. 1788, qu4".
Thomas, Jacques, trat am 15.
Juni 1572 in die Hofkapelle zu
Madrid als Säuger ein (Straeten 8,
93. 99).
Thomas, Jo., siehe Freigius.
Thomas, Le R. P. van Sam-
berghe, um 1749 Organist zu Eng-
hien (Straeten 4, 321).
Thomas, Wenzel, Posaunist an
der Hofkapelle in Wien von 1767
bis t 20. Dez. 1775, 67 Jahr alt
(Köchel 1). Im C. P. unter TJw-
mas 6 Sonates pour 2 Violoncelles,
1731.
Thomasi, Martin, um 1706
Kantor und Organi.st a/d. evangel.
Kirche zu Eperies (Ober- Ungarn)
(Mattheson 1, 77).
Thomasius, Blasius (Biasio), s.
Tomasi.
Thomasius, P. Josephus Maria,
siehe Tommasi.
Thomaso, Don Giov., s. Lam-
bertini.
Thomassinus, 1459 Sänger am
St. Peter in Rom (Viertel. 3, 236).
Thomelin, Jacques, Organist
an der Hof kapeile des Königs von
Frankreich zu Versailles u. Paris,
st. 1693. Er wird als der Lehrer
Couperin's (Fran9ois II.) bezeichnet.
Dokument im Pougin (Supplement).
Thomelin, Louis-Antoine, war
um 1746 Organist an St.-Aspais zu
Melun und ein zweiter Thomelin:
Louis- Jacques, war um 1764 ebd.
am Notre-Dame Organist (Lhullier,
music. d. la Brie).
Thommen, Johann, von 1738
bis zu seinem Tode im Jahre 1783
Kantor an St. Peter in Basel. Er
gab heraus:
Erbaulicher musicalischer Christen-
Schatz, bestehend aus 500 geistl. Liedern,
mit 257 Melodien, welche man Teils mit
1, 2, 3 und theils mit 4 Stmi., dui'ch-
gehends aber mit dem General-B. ver-
sehen; Wozu mehrerer Pünctlichkeit
willen die Music in Holz gestochen wor-
den. Gesammelt und herausgeg. von . . .
Basel 1745 Daniel Eckenstein. 8«. 2 Bll.
654 S. [br. Mus. Zahn, der in Bd. 6
23 Melodien mitteilt, die unbekannt sind.
Thomkins und Thompklns,
siehe Tomkins.
Thompson, . . . lebte am Ende
des 18. Jhs. und gab heraus:
New instructions for the Violoncello,
containing the best directious for fingering
... in the present improved method, to
which is added a collection of Airs and
Duets properly adapted for that Instru-
ment. London c, 1799 (nach Gerber 2).
Thompson, Ann and Henry,
Musikverleger in London um 1797,
gaben heraus:
Twelve favorite Minuets for the year
1797. London . . . qu80. [br. Mus., dito
for the year 1798.
Twenty-four Country Dances (for the
y. 1799). "With figures . . . [br. Mus.
Thompson, Charl. and Sam.
400
Thomson, George.
Thompson, Charles and Sa-
muel, Musikdrucker und Verleger
in London im 18. Jh. Da sie
keine Jabreszalil auf ilire Drucke
setzten, so ist die Zeit nicht genau
zu bestimmen, doch nach den in
den Sami\Yken. aufgenommenen
Autoren gehören die Drucke ins
letzte Viertel des 18. Jhs. Von
ihren Sammelwerken sind bekannt:
1. Six Souatas for 2 V. and a Vcl.
with Th. B. for the harps. 4 Sth. [ß.
Wagener fehlt Vcl. Enthält Aragoni,
Anetti, Rovetti, Zanni, Zimmermann.
2. Th.'s compleat collection of 100 fa-
vourite Minuets for the harps., V., Germ.
Flute or English Harp. 1 vol. qu8".
von 100 einseitig bedruckten BU. [B. Hbg.
br. Mus. 3 volL
3. A collection of Lessons for the bai-ps.
Corapos'd bv Agrell 2, Hoppe, Kellery 2,
Kunzen (Sonaten) 33 S. [B. Hbg.
4. Thompson's compleat collection of
200 favourite Country Dances . . . with
proper figures or Directious to each tune.
Set for the V., German flute and Haut-
boy. 4 voll. Lond., printed for C. and
S. Thompson. qu8". [br. Mus. B. B.
vol. I. 100 S.
5. Th . . .'s first collection of Guard
Marches . . . for the organ, harps. or Pfte.
London. qu4''. [ib.
6. Th . . .'s compleat collection of 120
favourite Hornpipes . . . Lond. qu80. [ib.
Im br. Mus. befinden sich 5 Samlwk.,
die über 700 Piecen enthalten: Tänze,
Märsche u. a. Der Kunstweit ist bei
den meisten sehr gering.
Thompson, Joshua, Genüeman
an der Kgl. Kapeile in London,
angenommen 1748 (Viertel]. 8,
519).
Thompson (Thom son), Peter,
Violinist und Oboist im Orchester
der Paulskirche in London in der
2ten Hälfte des 18. Jhs., besafs
auch eine Xotend ruckerei und Ver-
lag. Man kennt die Sam lg:
Thompson's compleat collection of 200
favourite Country dances perform'd for
the V., germ. Fl. & Hautb. vol. I. 100 S.
in qu80. [B. B. br. Mus. Siehe auch
Samuel und Charles Thompson.
Thompson, Samuel, gab am
Ende des 18. Jhs. mit Än7i und
Peter die Samlwke. heraus:
Thompson's Pocket Collection of favou-
rite Marches for 2 German-Flutes, Vio-
lins, or Fifes . . . Composed by the most
eminent Masters. London, printed for
S. A. & P. Thompson. qu40. 1 vol. [br.
Mus.
Th . . .'s Pocket Companion for the
German - Flute , containing a choice col-
lection of . . . Airs, Minuets, Marches,
Duets & Songs . . . Composed by the
most em. Mast. London, printed for S.
& A. Th . . . 3 voll. qu40. [br. Mus.
Th . . .'s Compleat collection of 200
favour. Countiy Dances . . . with proper
figures or directions to each tune, set for
the V., Germ.-Fl. & Hautb. Vol. 4. Lon-
don, piinted for S. A. & P. Th . . . quS».
[br. Mus.
Thompson, Thomas, lebte an
der Grenze des 18. zum 19. Jh.
in London, wo er
Songs, Duetts, Balladen u. a. in Einzel-
drucken herausgab, wovon das br. Mus.
11 DiTicke besitzt.
Thomson, G-eorge, geb. 4. März
1757 oder 59 zu Limekilns, gest.
18. Febr. 1851 zu Leith (Schott-
land). Er war 50 Jahre Sekretär
an der „Board of Trustees" für
Aufmunterung (Encouragement),
für Kunst und Industrie (Manu-
facture) in Schottland (Grove).
Seine Verdienste um die Musik
bestehen in Sämigen, von schot-
tischen, wälischen und irischen
Melodien, auch gab er Sonaten
mit schottischen Melodien heraus,
mit deren Komposition er Pleyel
in Paris und Kozeluch in Wien
beauftragte. Auch zu den schot-
tischen Liedern liefs er sympho-
nische Vorspiele und Instrumental-
begleitung schreiben und verband
' sich zu dem Zwecke mit Pleyel,
; der aber bald die Arbeit aufgab,
; dann mit Kozeluch, sogar mit
Haydn und Beethoven (1806), der
I die irischen Melodien in gleicher
Weise bearbeitete. Einen Brief
I von 1803 an Beethoven teilt
Thomson, George.
401
Thonus.
Thayer 2, 239 mit, sowie die
weiteren Yerbandluugen mit dem-
selben. Danach erschienen die
beiden ersten Teile der Melodien-
Samlg. 1790 und 1800 und in
neuer Ausgabe 1803. Die ersten
Ausgaben sind mir nicht bekannt,
nachweisbar sind:
A select Collection of original Welsh
Airs, Accompagu. by Jos. Haydn & Beet-
hoven. London 1809—17 Preston. 3 voll.
fol. [br. Mus. Glasgow. B. B. (A^orwort
mit 1809 gez.) E. C. of Mus.
— im br. Mus. eine Ausg. in 4 voll,
(setts). London 1793—1797.
A select collect, of original Scottish
Airs, for the voices, witk introduction
and concluding Svmphonies and Accomp.
for the Plte. V. & Vol. by Pleyel, Eoxe-
hich & Haydn. London, Preston. 4 voll,
fol. [B. ß.
— B. M. London 1822 Preston, von
ohigen Autoren und Beethoven bearbeitet.
4 voU.
A select CoUection of original Irish
Airs . . . with Symphonies and Accomp.
hy Beethoven. London 1814 Preston.
2 voll. fol. 144 S. [Glasgow. B. B.
(Vorwort gez. Edinburgh 1814.)
A select of original Scottish Airs, with
acc. by Pleyel. London, Preston. fol.
41 Airs, [besafs Antiq. Reeves.
— br. Mus. 3. u. 4. Bd. von Haydn
bearbeitet. Lond. 1817—1841. ö voU.
— Der 3. Bd. trägt den Titel: 50 Scott.
Songs with svmphon. & acc. . . . whellv
by Haydn. Edinbgh. 1802. fol. [br. Mus\
The Melodies of Scotland, with Sym-
phonies and Acc. for the Pfte. V. & Vcl.
by Pleyel, Haydn, Beethoven, Weber,
Hummel etc. In 5 voll. New ed. Lond.
1831 Preston. [B. B. E. C. of Mus : 5 voU.,
Lond. 1817—18. br. Mus: Lond. 1838.
Thomson's Collection of the songs of
Burns, Sir Walter Scott Bart, and other
eminent lyi'ic poets ancient & modern
united to the select melodies of Scotland,
and of Ireland & Wales with Symphonies
& acc. for the Pfte. by Pleyel, Haydn,
Beethoven etc. the whole composed for &
collected by G. Th. Edinburgh in 6 voll.
London (1822—25) Preston & G. Th.
Edinburgh. 4o. 50, 50, 69 Lieder. [B.
Kgsbg. br. Mus. B. M. Glasgow (mit
1838 gez).
20 Scottish Melodies, added in 1838
and 39 to G. Th.'s new edit. of the melo-
dies. Edinbgh. 1839. fol. [br. Mus.
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Tliouison, James, ein schot-
tischer Musiker, bekannt durch den
Druck:
The laidiments of music, to which is
added a collection of the best church
tunes. Edinburgh 1778. 12». [br. Mus.
Thomson, William, lebte im
Anfange des 18. Jhs. in London
und ist bekannt durch die Drucke
Symphonia angelica; or a collection
of anthems for 1, 2, 3, 4 & 5 voices by
Bird, Bull, Greene, Kent, Mundy, Tallis,
Travers. The whole selected from Mss.
by . . . London, fol. [Glasgow. E. C. of
Mus. schreibt es im Kat. 495 George zu.
Orpheus Caledonius, or, a coUection of
the best Scotch Songs set to musick by
. . . London for the author (im Stich,
einseitig bedruckt, 1722). fol. 58 Bll.
50 Nrn. Thomson ist der Komponist, nur
7 Nrn. sind mit David Rexxio gez. [ß. B.
E. C. of Mus. Glasgow.
— Orpheus Caledon . . . London 1733
priuted for the Author at bis house in
Leicester Fields. 2 voll. 8°, zu je 50
Songs, [br. Mus. Glasgow. E. C. of Mus.
Thomyris.
Songs in the new opera call'd Th . . .
collected out of the works of . . . Scar-
latti, Bononeini & other great Masters.
London (1707) Printed for .T. Walsh &
P. Eandall. fol. [br. Mus.
— a. Ausg. Lond. (1708) Printed for
Johu Cullen. [br. Mus.
Tlion, Christian Friedrich
(jottlieb, geb. um 1780 in Sachsen,
wie Fetis schreibt. Gab heraus:
Ueber Klavierinstrumente, deren An-
kauf, Behandlung und Stimmung, ein
Handbuch von . . . Schwarza u. Sonders-
hausen 1817 Vogt. 80. [Dresd. ß. B.
Brüssel.
Abhandlung über Klavier-Saiten-Instra-
mente, insonderheit der Forte-Pianos u.
Flügel, ein Hdbuch. von ... 2. Aufl.
AVeimar 1836. 8». [Dresd.
Thougräber, Hans, aus Grätz,
Organist, kommt am 17/5 1563
nach Stuttgart, kann aber keine
Anstellung finden (M. f. M. 31, 24).
Thonus, P . . . J . . . Tou, ein
Leutnant in kursächsischen und
preufsischen Diensten, wie er selbst
auf den Liederdrucken sich bez.
Da er 1792 sich als kursächs.
26
Thepul.
402
Thrandorf,
Leutnant bez. und die 2. Samlg.
als preufsischer, so muss der
preufsiscbe Dienst der spätere ge-
wesen sein. Er benützte seine
Mufsestiinden zur Komposition von
Liedern, die er zum Teil beraus-
gabj
XXV leichte Lieder beim Ciavier, vor-
züglich für das schöne Geschlecht heraus-
gegeben von ... 1. Theil. Lpz. (1792)
F. G. Baumgärtner, qufol. 34 S. [Hofb.
Wien. Brüssel Cons: Lpz. in Commission
bey Hilscher.
12 deutsche Lieder am Pfte. zu singen
von ... 2. Samlg. Lpz. in Commiss. bey
Breitkopf & Haertel. qu40. [B. B. B.
Lpz. Brüssel Cons.
Das Berliner Exempl. bez. ihn als
„Churf. Sachs, pension. Lieut.".
Vaterländische XriegsUeder mit Melo-
dien f. das Pfte. von . . . Lpz. (1800)
Bureau. 8'^. [B. B. Brüssel Cons., der
Xat. schreibt: s. 1. 8".
Tlioi)iil, Timoli)lius. Davej
glaubt, dass ein Lupo gemeint sei.
In Leighton's The Teares or Lamenta-
cions 1614 ein Satz von ihm. Auch in
Ms. 28, einer Cantusstimme des 17. Jhs.,
des br. Mus.
Thorette, Pierre, Beneficiat
und Musiker a/d. Kathedrale zu
Lütticb, st. daselbst um 1684.
Fetis erwähnt ihn als Komponist einer
Sinfonie für Orchester, betitelt: Chasse
de St. Hubert, die sich eines gewissen
Rufes erfreute und mehrfach zur Auf-
führaiig in Lüttich gelaugte.
Thori, Hermogene da, di Sa-
lerno, bekannt durch
Canzone di . . . a 3 voci. Da lui nouam.
composte . . . Napoli 1582 Eredi di Mattio
Cancer. 3 Stb. &>. 14 Gesge. Dedic.
in Neapel 1582 gez. [Rom Cecilia.
Tliori, Pierre, von 1693 -1706
Kapellmeister a/d. Kgl. Kapeile in
Brüssel. Er trug noch die Titel
„Conseiller et Surintendant de la
musique de S. A. S." 1706 Avurde
sein Oratorium „La Vanite du
monde" in Brüssel aufgeführt, wel-
ches in kurzer Zeit dreimal wieder-
holt wurde (Straeten 2, 129. 134).
Thorley, Thomas, ein eng-
lischer Musiker des 18.— 19. Jhs.,
von dem sich im british Museum
befinden:
10 Voluntarys for the organ or harps.
London c. 1775, qufol. [besitzt auch B.
Wagener olme Titelbl.
Epitaph hymn on the death of the
Princess Charlotte of Wales. London
1817. fol.
' The sacred cabinet or diviue repository,
cont. original hymns ... for 1, 2 or 3
. voice.s, with acc. London (1818), fol.
AuTserdem in Einzeldrucken 1 Song,
2 Elegien und 1 Klavierstück.
Tliormoleu, Hinricli, wurde
' 1580 Organist an St. Petri zu
Hamburg und starb 1603 (Rats-
akten).
I Tliorndale (Thorndell), Gregory,
j wird 1663 in den Listen der Gentle-
( raen an der Kgl. Kapelle in Lon-
I don aufgeführt und f 17/1 1670
(Rimbault. Nagel 1, 54).
Thorne, John, von York, gest.
7. Dez. 1573 in York nach dem
Grabsteine. Das Epitaph teilt Haw-
kins 3, 348 mit, auf dem man
auch liest, dass er ein verdienter
Logiker war.
Hawkius 2, 527 teilt die Motette: Stella
coeli extirpavit, 3 voc. mit, die auch Grove
abdruckt. In der hds. Samlg. Motetten
von John Baldwin befinden sich auch
Mot. von ihm. Ein In Nomine in der
Musikschule zu Oxford und Exaltabunt
sancti im br. Mus. Ms. 29996.
Ein Richard Thorne diente 1603 bis
c. 1607 als Musiker an der Kgl. Kapelle
in London (Nagel 1, 35—37).
Thoro, Stephaiiiis de, Xeapoli-
tanus, vom 1. Aug. 1535 ab päpsti.
Sänger, st. im März 1555 (Viertel].
3, 266 und Haberl's Bausteine 3
im Reg.).
Thoroiite, alias Brujaut, siehe
Torote.
Thoseana, Jacob de, s. Jacoho
de Toscana.
Thoiirot, siehe Toiiront.
Thrandorf, ... um 1796 Kon-
zertmeister am herzglich. Braun-
schweigscheu Hoftheater, Violinist
{Reichard, Gothaer Kai. 1796).
Thrandorf, J
403
Thürschmidt, Karl.
Thraiidorf (Trandoif), J . . .
Kaspar, Coutrabassist a/d. Hof-
kaoelle in Berlin von c. 1777 bis
1785 (ßeicbard 1778 ff).
Thuano, . . . Tbeoretiker des
16. Jhs. (Gerbert 5, 322).
■ Thub^, ... gab 1782 zu Paris
op. 1: 3 Sonaten f. Klav. u. 1 V.
heraus (Magazin u. Gramer 1, 105).
Timme, Clemens, um 1663
lustrumentist an der Hofkapeüe in
Dresden (Fürsteuau 2 a, 136).
Thümliiig. August Zaeharias,
aus BarbT, 1633—1656 Kantor an
St. Marien zu Zwickau, vordem
Kektor in Waidenburg, starb am
6. Dez. 1656 zu Zwickau.
Ms. 53 Nr. 21, 1. Abtlg.: Herzliebster
Jesu was hast du, 8stim. inkompl. [B. Zw.
Thüring (Thuringus), Joachim,
Kandidat der Theologie und ge-
krönter Poet, geb. in Fürstenberg
(Mecklenburg) im 17. Jh. (Titel),
gab heraus:
Nucleus musicus de modis seu tonis.
Berolini 1622. [Gotha.
Opusculum bipartitum de primordiis
musicis, quippe I. de tonis sive modis.
IL de componendi regulis, utrumque ex
optimis täni veterum quam recentiorum
musicorum abstrusioribus scriptis erutum,
et praeparatum ä . . . Berolini 1624 typ.
Eungii. 2 Teile in 4P. [Brüssel. Gotha.
B. Lpz. C. P. Fetis giebt Nachricht über
den Inhalt.
Thüring, Johann, Trebinus
(Treben bei Torgau?), war im
17. Jh. Schulmeister in Willer-
siadt (Weimar).
Gerber 2 führt Cantiones, Erfurt 1617,
2 Christi. Erndte - Gescänge , Jena 1620,
15 geistl. Mot., Erfurt 1621, Sertum Spiri-
tuals musicale, oder geistl. Music-Cräntz-
If in von 3 Stirn., Erf. 1637, an. Nach-
weisbar sind:
Fuufftzehen Geistliche Gesänge vnd
Moteten, beneben der Litania vnd Te
Teum laudamus ... Mit 4. 5. 6. 7. vnd
8. iStim. gesetzt durch . . . Erffurdt 1621
Joh. ßöhbock und Verleg. Sigism. Hopf-
fens. 8 Stb. 4". [Wolfenb. B. Lpz:
C2. T. 7 a vox.
Sertum spirituale musicale, Geistliches
musicalisches Kräntzlein mit 3 Stimmen.
Erffurdt 1634 Hopffen. 3 Stb. [B. Lpz.
In B. B., Ms. ohne Sign, von Gräffen-
hain 1634 geschrieben, 8 Stb. Nr. 116:
Lobt Gott mit schall 8 voc. — 117, Mein
hertz ist so frölich 7 v. — 131, Ich hab
einen guten Kampf, 8 voc. — 132, Bas
ist der tag der freuden, 6 voc.
In B. Zw. Ms. 51, 41 und 53, IL 60:
Ach Gott, wie lange soll der widerwärtigen
Schmähen 8 voc. in Stb.
In B. Br. im Ms. 3 deutsche geistl
Gesänge.
Choralgesänge in Casp. Cramer's Animae
1641.
Im Gothaer Cantional, 2. Tl. 1655 zwei
Gesge. Zahn teilt 2 Melodien seiner Er-
findung mit (5, 415).
2 Gesge. im Schöberlein (Eitner 2).
ThiJi-schmi dt (Türrschmidt), eine
musikalische Familie, die sich als
Waldhornisten auszeichnete.
— Johann, der Vater, geb. zu
Leschau in Böhmen am 24. Juni
1725, stand als Waldhornist in
Diensten des Fürsten von Oet-
tingen-Wallerstein, wo er um 1780
starb (Schilling). Pohl 2, 3/3
schreibt Johann und Karl jun.
traten in London 1781 als Wald-
hornisten mit silbernen Instru-
menten auf. Obige Angabe Schil-
ling's kann daher nicht richtig
sein, oder der Johann müsste ein
bisher unbekannter Sohn des alten
Johann's sein.
— Karl, geb. 24. Febr. 1753 zu
Wallerstein, gest. 1. Nov. 1797 zu
Berlin, Schüler seines Yaters, ging
dann nach Paris und schloss sich
dem Hornvirtuosen Falsa an, mit
dem er Konzertreisen unternahm.
Beide traten dann in die Dienste
des Landgrafen von Hessen-Kassel;
1781 konzertierte er in London,
siehe oben Johann; 1y85 wurde
er Kammermusikus an der Hof-
kapelle in Berlin. Er brachte
I mehrfache Verbesserungen am In-
I ventionshorne an (Ledebur, der
26*
Thulmeier.
404
Thyard.
auch Duos für 2 Hörner in Pariser
Drucken anführt).
Letztere Duos scheinen dieselben zu
sein, die in der Bibl. der Miisikfr. in
Wien unter dem Titel: 50 Duos pour
2 Cors op. 3, par Turrschmidt et Falsa
sich befinden.
— Karl Nikolaus^ Sohn des
Karl, geb. 20. Okt. 1776 zu Paris,
gest. 18. Sept. 1862 zu Berlin,
Schüler seines Vaters, ging mit
ihm nach Berlin, wurde Kammer-
musikus u. Musiklehrer (Ledebur).
Tliulmeier, Andreas, war um
1569 Kantor inThorn (Döring 195).
Thimia, Franz, siehe Tuina.
Tliumaisiiil, Josse, wurde den
20. April 1641 zum Saugmeister
an St. Martin zu Ypres erwählt
und mehrfach in den Akten als
Komponist bez. 1652 dankte er
ab und starb den 20. Juni 1666
(Straeten 2, 274. 277. 279).
Thimiariii, . . .
Das Magazin 1780 zeigt 6 Duos f. 2 V.,
Paris chez le Marchand, an.
Thiimoth,Burke, ein irischer Mu-
siker des 18. Jhs., ist bekannt durch
48 English, Irish and Scotish Airs with
Variat. for Germ. Flute, V. or harps.
Lond., S. A. F. Thompson. 4». [br. Mus.
6 Solo for Germ. FL, V. or harps.
Lond. fol. [ib.
12 Scotch, and 12 Lish Airs Avith
Variations. Set for the German Flute,
Violin or Harps. Book 1. 2. London,
printed for John Simpson. 8°. [br. Mus.
Thim, Marliu, Tenorist beim
Grafen Mas. von Collowrath, singt
1685 am Hofe zu Dresden und
Kurfürst Johann Georg beabsichtigt
1687 ihn fest anzustellen (sächs.
Staatsarchiv).
Tliurii, Karl toii der, Kapell-
sänger an der Hofkapelle in Wien
von 1559 — 1564 (Köchel 1). Im
sächs. Staatsarchiv findet sich die
Notiz: 1574 Ksl. Hofsänger, geht
nach Oesterreich. Er muss sich
daher eine Zeitlang in Dresden
aufgehalten haben.
In Darmst. im Ms. eine Missa solem-
uis. Part, mit Carl Thurn gez. Ebenso
ein Festgesang zum Geburtstage Lud-
wig I. zu 4 Stirn. Ms. P. Da Ludwig I.
von Hessen-Darmst. 1577 geb. ist. so kann
wohl der obige der Komponist beider
Werke in Darmst. sein. Der Kat. S. 145
zeigt aber unter C. Thura Militärmusik
an, im Ms. in F., dadurch ändert sich
die Annahme des regierenden Fürsten
und kann nur der Grofsherzog Ludwig L,
geb. 1753, gemeint sein.
Im Kat. S. 166 ist noch ein O. Thurn
verz. (kann nur der spätere Th. sein),
der mit 2 Variationsheften, 1 Sonate,
1 Rondo und 1 Marsch für Klav. im Ms.
vertreten ist.
Thiirii und Taxis, Alexander
Ferdinand, Fürst von, geb. 1735
in Kegensburg, studierte Musik
unter Riepel, ging nach Italien,
befreundete sich mit Tartini, der
ihm seine Werke vermacht haben
soll. Er war ein tüchtiger Kla-
vier- und Violinspieler, der auch
manches komponierte. Als Rous-
seau in seinem Dictionnaire das
System Tartini's angriff, verteidigte
er dasselbe in dem Schriftchen:
Risposta di un anonimo al celebre
Siguor Rousseau circa al suo sentimento
in proposito d'alcune proposizione del Sig.
G. Tartini. Venez. 1769. 8«. (Fetis unter
Tour et Taxis.)
Thusig, Daniel,
wird im Ms. ohne Sign., 3 Stb. von
1619, der Bibl. Berlin über einem Ton-
satze als Komponist genannt.
Tliusius, Dayid, ex Comitata
Mansteld schreibt er 1609. Er ist
bekannt durch ein
Epithalamiou 6 voc. in honorem nup-
tiarum . . Berckmanni. Metrop. Tyringor.
1609 Spangenberg. 4". [B. B. 6 Stb.
In Konrad Hagius Samlwk. von 1617
das 5stim. Lied: Nuu ist es kommen zum
End (M. f. M. 13, 16 Nr. 30). — In Cyr.
Schneegafs 22 vierstim. Gesglein. 1597
eine Nr.
Jn der B. Proske, Ms. 732 Nr. 97:
Salvos nos 8 voc.
In B. Br. Ms. 22, 29 : Quam pulchra
es et quam decora, 6 voc. — Ms. 100, 36:
Missa super Intuemini, quantus sit iste,
6 voc.
Tliyard, siehe Thiard.
Thyselius.
405
Tiberghem.
Thyselius , Benedikt (nicht
Thyssetius) aus dem Vogtlande
(Variscum), gab heraus:
Tractationes niusicae : Newe Au lustigem
text, vnd lieblichen Coucordanten, cliristl.
anmutige Gesänge: Zu lob vnd ehre Gottes,
... In der Dedicationschrifft werden von
der Musica; warumb dieselbe, in Kirchen
vnd ... zu vben . . . erörtei-t. Wittenberg
1604 gedr. durch L. Seuberlich, verlegt
V. P. Helwigs. 4 Stb. ciu4". 12 deutsche
Gesge. [ß. ßr. u. ß. Gr., in beiden fehlen
C. u. A.
Tliysius (Thijs), Johann, Stifter
der nach ihm in Leyden benann-
ten Bibliothek, in der sich ein
Lautenbuch befindet, welches J. P.
N. Land in der Tijdschrift 1, 129
als „Luitboek van Thysius'' be-
schreibt und im Auszuge voll-
ständig mitteilt. Der einstige Be-
sitzer und wahrscheinlich auch
Schreiber u. Sammler des Lauten-
buches wird von Adriaan Joriszoon
Smout als geb. 1578 oder 79 bez.,
1601 wurde er Lektor und später
Prediger zu Rotterdam (siehe S. 132).
Das Lautenbuch enthält viele weltl.
u. geistl. Lieder, Psalmen, Motetten
und Tänze in Lautenbearbeitung.
Land giebt aber von ersteren nur
die ihm scheiubare Melodie (M. f.
M. 18, 39 u. folgende Jahrgänge).
— In einem defekten Ms. o. Sign,
in der B. B. von 1619, 3 Stb. be-
finden sich am Ende Tänze mit
Thysius gez. — In Joh. Rude's
Lautenbuch von 1600 ist ein Tanz
f. Laute mit Thisio gez., was wohl
der obige sein kann.
Tiani, Padre . . .
Im br. Mus., Ms. 59, geschrieben 1681,
fol. 57 b: II tempio piii non e. Der Ver-
fasser des Kataloges glaubt, dass Ziani
gemeint sei, doch ist Ziani kein geist-
licher Padre.
Tibaldi, (xiovanni Battista, ein
Violinist zu Modena und am dor-
tigen Hofe angestellt, wie F6tis
sagt. Er ist bekannt durch:
Serenata a 3 voci. Amore Lidia e Tirsi
c. Sinfonia di Viohni e Tromba, Poesia di
Bandini. 1701. Kopie von 36 Bll. [B.
"Wagener.
Sonate a 3, 2 V. e Violone ö organo.
(Roma) presse G. G. Komarek Boemo.
Dedic. in Rom am 1. Apr. 1704 gez.
3 Stb. 12 Senat. [B. B. B. Wag-ener.
— Sonates (12) in 3 parts for 2 V.
and a Th. Bass, op. 1. London, Walsh
& Jos. Hare. 3 Stb. [ß. Wagener.
1 Sonate f. V. u. ß. in Tora. Albinoni's
6 Sonates, Amst., Roger.
Tibaldi, Giuseppe Luigi, geb.
zu Bologna gegen 1719, ein Schüler
Pater Martini's in den Jahren 1742
bis 1750. In letzterem Jahre legte
er am 24. März die Prüfung zum
Kapellmeisterposten an San Gio-
vanni in Monte (in Bologna) ab
und erhielt auch den Posten. Als
Mitglied der Accademia filarmo-
nica bekleidete er im Jahre 1759
die Stellung eines Prinzen (Vor-
sitzenden). In den Jahren 1760
bis 1772 trat ein Opernsänger in
Italien, Spanien und Wien unter
dem Namen Giuseppe Tibaldi auf
und glaubt man, dass dies der
obige sei, der seinen Posten ver-
liefs und Opernsänger wurde (Man-
cini, Riflessioni 1777 p. 42 u. Fetis).
Der Katalog von Bologna besitzt zahl-
reiche Kompositionen von ihm, die zum
Teil Studien-Arbeiten sind und zwar Kat.
2, 28 und 318: 20 geistl. lat. Gesänge zu
1— 4 Stim. mit Instrum. von 1742— 1748,
dabei 3 Messen zu 8 Stim., zwei in Par-
titur-Autograph. — S. 503 ein 12 stim.
Adoramus te Christe und 0 vos omnes
qui transitis 12 voci. — ö. 527 ein Do-
mine ad adjuv. 4 v. o. V. 1747 und seine
Prüfungsarbeit vom 24. März 1750, eine
Antifona 4 voc. Part. -Kopie von Busi,
20 S. — Im Kat. 3, 258 sind noch 18
Duetti f. 2 Sopr. und ßc. im Ms. verz.,
mit den Daten „Napoli 1773—1790" gez.
Das 7. Duett ,,Lasciato il patrio nido" ist
von seiner Frau Rosa TartagUni T. kom-
poniert. — Auch die B. B. besitzt im
Ms. 133 Duette für 2 Sopr. u. Bc. nur
mit Tibaldi gez.
Tiberghem, Johann, Bassist
an der Hofkapelle in Wien von
1553 — 1564 (Köchel 1).
Tiberio.
406
Tidsfordrif.
Tiberio Fabrianese (Fabriano
in der römischen Provinz, sein
Geburtsort),
ist in Bald. Donato's il 1. lib. di Can-
zon ä 4 V. 1550-1556 (5 Ausg. siehe
Vogel) mit der Canzon della gallina: E
quand'ha fato und in Ant. Gardano's „11
vero terzo lib. di Madr. 4 v. mit „Miser
Chi male" und „Zerbin la debil" vertreten.
Tiberti, (xiacomo, lebte im
17. Jh.
In Modena, Ms. von 28 Bden. befinden
sich 2 Kantaten für 1 Stirn, mit Bc.
Tiburce, P.FraiiQois, ein Kapu-
ziner im Kloster zu Brüssel, ebd.
geb. gegen 1580, gab heraus:
Litaniae seraphicae B. M. V. 3, 4, 5,
6 et 8 voc. c. Bo. ad Organum. Antv.
s. a. haeredes Plialesii. 4". Am Ende
ein Tantum ergo zu 8 Stim. (Fetis).
Tiburtino, Oiiiliano, aus Ti-
voli, wird in folgendem Drucke
vom Herausgeber Buonaugurio mit
,,lo eccell. musico messer . . ." ge-
nannt. Sylvestro di Ganassi in
Lettione seconda 1543 Bog. F. er-
v^ähnt ihn als vortrefflichen Spieler
des Violone. Der Titel lautet:
Musica diversa a 3 voci, Novam. comp,
per . . . cioe Motetti, Messe, Madrigali a
notte negre opera diletteuole, & non piü
stampata. Ven. 1549 Scottus. 3 Stb.
qu40. 21 Motetten, Messen u. 12 Madr.
[R. C. of Mus. br. Mus.
Er gab auch das Samlwk. heraus:
Fantasie et Recerchari (?) a 3 voci,
accomodate da cantare et sonare per ogni
instrumento, composte da M. G . . . T . . .
da Tieuoli, . . . con la gionta di alcuni
altri Recerchari, & Madrigali a 3 voce (?)
composti . . . Ädr. Vmghart, et Cipr. Eore
suo discepolo . . . Ven. 1549 IScottus.
3 Stb. qu4". 13 Ricercari von Ttb., 8
von Wtllacrt und 10 Madrig. von Bald.
Donato, Na dal, Rore u. Willaert (siehe
Reg. in M. f. M. 19, 114). [br. Mus.
1 Madrigal im Samlwk. 1537b (Eit-
ner 1).
Tiby, Jean-Francois, geb. um
1772 zu Feluy (Henegau), gest.
12. Dez. 1844 zu Löwen. Stu-
dierte Philosophie und wurde Prof.
am Kollegium zu Löwen, dann
bekleidete er das Kapellmeister-
amt an St. Quetin und St. Michd
ebd. (Gregoir, Galerie).
Tichoii, Jean, 1648 Kapell-
meister a/d. Kirche St. Michel zu
Brüssel, dann bis 1660 Organist
und Sängermeister an St. Gudule
und von da ab Kapellmeister a/d.
Kgl. Kapelle zu Brüssel ; er starb
1666 (Straeten 2, 74. 85. 4, 288.
5, 144).
Tichtler (Tüchtier), . . . nach
Gerber 2 ein Kirchenkomponist
am Ende des 18. Jhs., von dem
er mehrere Psalmen im Ms. an-
führt.
Tidemanii, Albert, nennt sich
1631 Organist an der Pfarrkirche
der Altstadt Königsberg i/Pr. und
macht am 25. Febr. Hochzeit mit
der Wittwe seines Vorgängers,
Dorothea Läder (nach einem Hoch-
zeitsgesange von Stobaeus).
Tidsfordrif.^
Musicahsk-for Ar 1789—1808. Stock-
holm och Kongl. privil. No t-Tryckeries.
20 Bde. (Jahrg.) qu80. [B. B. Nr. 15440.
Enth. Sonaten zu 2 und 4 Hd., Sym-
phonien, Ouvert., Nationaltänze, Choräle,
Choralvorspiele u. Psalmen (mitten drin
Kirnberger's griech. Tonarten), dann 1 u.
raehrstim. Gesge. Volks- u. andere Lieder,
aus Opern mit Pfte. oder Guit. auch
Violinpiecen. Genannt sind Ahlström,
Ahlefeldt, Aprile, Askegren, Beethoven,
C. M. Bellman, Berton, Bruni, Byström,
Julie Candelle, Chernbini, Christman, Ci-
raarosa, Clementi, G. Collin, Dalayrac,
Devienne, Dezedes, Della Maria, Demar,
Dupuy, Dussek, J. L. P. L. Fieubel, C.
G. Frisch, Gaveaux, N. Gelles, Gernandt,
Gleismann, Gluck, Gossec, Grenser, Gretry,
Grevensniöhlen, Haessler, Haeffner, flaydn,
Himmel, Karsten, J. C. Kellner, Kirmair,
A. König, Kraus, Kreutzer, Kuhlau. Christ.
KuU, Kunzen, Baron Lagerfeldt, Lebrun,
C. L. Lithander, Lesueur, Lorenzen, J. G.
Lundberg, Marchesi, Vinc. Martin, J. A.
Mecklin, Mehul, Metzger, G. Mislivezeck,
Mousigni, Mozart, A. E. Müller, Naumann,
J. C. Oley, Paer, Paisiello, Palm, Piccini,
Pleyel, Reicbardt, Rode, Sacchiui, Salieri,
Sarti, Schulz, Seterholm, Sjoberg, Steibelt,
C. Stenborg, Dr. Struve, J. Sweusou, Van-
Tiebout.
407
Tietz.
hal, Vogel, Abt. Vogler, Walter, J. E. "Wafs,
"Weigl, Witzoffski, Zander.
Als Supplement dieser Samlg. erschie-
nen Skalde Stijckcn 1. — 4. Delen. Stock-
holm 1795. [B. B. 15325.
Tiebout, Cornelius, gab um
1780 mit J. Burgher eine Samlg.
Psalmen, Hymnen und Anthem's
in New-Yürk heraus, s. Anipläon
1780.
Tiede, Johann Gottfried (Gott-
lob schreibt Kade im Schweriner
Kat), lebte im letzten Viertel des
18. Jhs. Man kennt von ihm:
Trauer-Choral dem höchstsei. Hintritte
Sr. Kgl. Maj. von Preufsen Friedrich II.
allerunterth. wehmütigst gewidmet von
Jos. (?) Gottlob Tiede, Musikus. Ms. P.
„Wann der Tod", Sstim. [Schwerin F.
25 "Walzer. An Ihre Durchlaucht der
regierenden Churfürstin von Sachsen in
tiefster Ehrfurcht gew. von Johann Gott-
fried Tiede. [Ms. 10 in Dresd. Mus.
Tiedemann, Dietrich, geb. 3/4
1748 zu Bremervörde (Hannover),
gest. 23. Sept. 1803 zu Marburg.
Hofrat und Prof. der alten Sprachen
am Carolinum zu Kassel.
Er schrieb über die Pythagoraeische
Musik in seinem AVerke: Griechenlands
erste Philosophen, Lpz. 1780. Wieder
abgedruckt in Forkel's musikal. Biblioth.
3. Bd. S. 107 ff.
Tiederle, Joseph, bez. sich
in einer Eingabe von 1769 an
den Kurf. von Sachsen als früherer
Organist in Leipzig, dann in der
Schlosskapelle zu Dresden, u. auch
Kapeil- Violinist, welche Aemter er
aber wegen einem Augenübel auf-
geben musste und bittet den Kurf.
ihn als Instrumenten-Inspektor an-
zustellen, welche Stelle er auch
nach ühlich's Weggange erhielt u.
1786 durch Simon Uhlig ersetzt
wurde. Zugleich berichtet er in
der Eingabe, dass er bei den
Streichinstrumenten eine Erfindung
gem.acht habe, durch die man die
erhöhten und erniedrigten Töne
reiner und heller hervorbringen
könne. Worin die Erfindung be-
steht ist nicht angegeben. Herr
Dr. Theodor Distel veröffentlichte
das Schreiben im Dresdner Jour-
nale 1891 Nr. 53. Fürstenau 1,
134 nennt ihn fälschlich Titerle
und führt ihn seit 1733 als Violi-
nisten an.
Tiege, Cornelius le, siehe Le
Tie*''e.
Tieiil (Thiel), 18. Jh., bekannt
durch
22 Senates pour Basson solo et Bc.
Ms. P. [Schwerin F.] 8 Konzerte unter
Thiel: 1. für Flöte solo c. 2 V. e B. Stb.
2. für Violine, mit 1 V. Va. u. B. Stb.
3. für Oboe, Violino concert. 2 V. rip.
Va. B. Stb. [Rostock.
Unter Thiel besitzt die Musikalien-
Samlg. in Dresden ein ,,Concerto a Vio-
lini, Trombe, Va. e B." Ddur. Part. Ms.
Cx. 1009.
Tielke, . . . Gambist an der Hof-
kapelle in Kassel von 1700 — 20
(Apell).
Tieme, siehe Thieme.
Tienier, Joseph, bekannt durch
Sonate per il V. e B. in Stb. — Con-
cert f. die V. mit Quartettbegl. in Stb.
[Musikfr. Wien.
Tierres, Messieur, Roi de Na-
varre.
Eine Chanson: ,,Sir de vei-tu" in
Smith's Musica antiqua, S. 18.
Tietz (Titz), August Ferdinand,
Violinist, geb. um 1762 in Nieder-
oesterreich, wurde im Kloster er-
zogen, ging dann nach Wien und
trat in ein Orchester ein; um 1786
liefs er sich in Petersburg nieder
(Spohr in seiner Selbstbiogr. 1, 45
giebt ein Urteil über ihn), gegen
1799 befand er sich in Dresden,
Leipzig, Berlin, Prag, überall kon-
zertierend bis zum Jahre 1810,
dann verschwindet er aus den Be-
richten der Allg. Lpz. Ztg., siehe
auch Fetis, der aber auch ün-
erwiesenes anführt, wie seine An-
stellungen in Wien und Dresden.
Er gab viel Kammermusik heraus.
Nachweisbar sind:
Tietze.
408
Tilisch.
1 Aria a Sopr. solo c. ström. Ms. 832
P. qufol. [Dresd. Mus.
Concerto per il V. con Y. 2 Corni,
Oboi e B. Stb. [Musiifr. Wien.
3 Quintett! per 2 V. 2 Viole e B.
Stb. [ib.
6 Quatuors ä 2 V. Va. e B. Yienne,
Artaria et Co. Stb. [Dresd. Mus., auch.
6 Quartette für 2 Kiav. arrang., wahr-
scheinlich dieselben.
3 Quatuors per le 2 V. A. e Ycl. ded.
Alexandre I. Empereur. Bonn, Simrock
(mit Anton Titz gez. ?) [B. Wagener.
2 Sonate p. V. e B. in Bd. u. FmoU.
Ms. [Musikfr. Wien.
Tietze, Joseph, um 1764 Yioli-
nist a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 120 Thlr. Gehalt (Fürsten. 1,
156). Schüler von Weinlig( Viertel].
10, 366).
Tigrini, Orazio, aus Arezzo,
wo er auch um 1588 Kanonikus
war und um 1591 den Kapell-
meisterposten am Dome bekleidete
(Titel). Er gab das theoretische
Werk heraus:
II compendio della musica nel quale
brevemente si tratta dell'arte del contra-
punto, di^•iso in 4 libri. Del R. M. 0 . . .
T . . . Canonico Aretino. Nouam. composto
. . . Yen. 1588 Amadino. kl. 4». 135 S.
u. 6 Tat. [B. B. B. Hbg. Bmssel. br.
Mus. Bologna. C. P. Florenz. Neapel
Turch. Glasgow.
— Ausg. ib. 1602. [Dresden. Han-
nover, br. Mus. In Berlin, Ms. theor.
fol. 18 eine Kopie.
Ferner an Kompositionen:
... U 1. lib. de Madrigali a 4 voci di
Or . . Tig . . . Aretino. Yen. 1578 figliuoli
di Ant. Üardano. 4 Stb. fiu40. 30 Madr.
[Yenedig Marco fehlt Altus.
... 11 1. lib. de Madrigali a 6 voci,
novam. composti . . Yen. 1582 Ang. Gar-
dano. 6 Stb. qu40. 22 Madr. [Bologna.
. . . n. 2. lib. de Madrigali a 6 voci,
Nouam. composti... Yen. 1. 191 Amadino.
ü Stb. 40. 24 Madr. [Hofb. T\'ien fehlt
T. B. B: Bassus.
Enth. neben T. noch je 1 Madr. von
0. Äpolloni, Or. Peccatori u. Tib. Rivolti.
In Zacconi's 2. parte pratica di musica
1622 p. 163 einige Beisp. und in Pha-
lese's Ghirlanda 1601 ein 2 teilig. Madr:
Mentre chel mio bei sole, 6 voc.
Til, Salomon van, ein Gottes-
gelehrter a/d. Universität zu Ley-
den, geb. 26/12 1614 zu Weesp
(Nordholland), gest. 31/12 1713 zu
Leyden. Unter anderem gab er
heraus :
Digt-, zang-en Speel-konst, soo der
ouden, als byzonder der Hebreen, door
een nauwkeurig onderzoek der oudheyd
uyt zyn vooiige duysterheyd wederom
opgeheldert . . . door Salom . . . üordregt
1692 Goris. 40. [C. P. Amsterdam.
— deutsche Ausg. Frankfurt u. Leip-
zig 1706 Groot. 4". 3 u. 478 S. [B. B.
Lübeck. B. M. B. Wagener. C. P.
Brüssel. Basel. Amst. Musikfr. Wien.
— andere deutsche Ausg., ib. 1719.
[C. P.
— andere holländ. Ausg. Eotterdam
1728 Losel. 4^. [Brüssel. Antiq. Jos.
Baer 1887 Ausg. Amsterdam 1727. In
B. Amst. Ausg. Amsterdam 1725. 4".
(Bouwst. 1, 101. Fetis berichtet noch
von einer Ausg. in lateinischer Sprache,
übersetzt von Joh. Albert Fabricius, ge-
druckt in seinem Thesaurus antiquitatum
hebraicarum, Bd. 6 Nr. 50. Ugoüni teilt
einen Auszug mit in den Thesauras antiq.
sacrarum, Bd. 32 p. 231 — 350).
Tile, Antonio, um 1750 erster
Violinist a/d. Hof kapeile zu Turin,
erhält am 29/12 1750 einen Ge-
halt von 500 Lire, der am 22/12
1775 um 150 L. erhöht wird (Ei-
cordi's Gazzetta 1891, 456).
Tilesius, Gottfried, Organist
am Dome des Kneiphofes zu
Königsberg i/Pr. um 1672, ist be-
kannt durch den
Braut -Tantz, auf des Herrn Christ.
Teichers . . und Elisabeth Schönen Hoch-
zeit-Fest, den 3. Okt. 1672.. Kgsbg.,
Reusner. 5 Stbll. fol. Schönsten! gebt
Euch gefangen, 5stim. [B. Kgsbg.
Ein Nathanael Tilesius war 1599 Pre-
diger und hielt eine Hochzeitsrede über
das Thema: die Musica vnd Singekunst
sei Gott wolgefellig. s. 1. 10 Bll. 4«.
[Leo Liepm.
Ein Hieronymus Tilesius gründete vor
1566 eine Schule zu Eger in der Clemens
Stephani Gesangsunterricht gab (s. Yor-
wort zu Joach. von Burck's Harmoniae
sacrae von 1566).
Tilisch (Thilisch), Hermann;
in B. Brieg Nr. 28, 20, hds. der Ton-
satz: Jetzt scheiden bringt mir schwer,
3 Strophen, 4 voc.
Tilke.
409
Timer, Jos. Ferd.
Tilke, . . . um 1725 Gambist in
Kassel (Lynker 268).
Till, Johann Hermann, um
1719 Organist zu Potsdam, gegen
1730 zu Spandau. Fotis u. Lede-
bur verz. die Werke:
Aufrichtig und Vernunft-gründlich be-
antwortete Frage: Ob ein Musicus practi-
cus, so sich annechst der Composition u.
teutschen Poesie aeufsert, auch bereits
seine Proben darinnen bewiesen etc. etc.
Jüterbog 1719 von Bauden. 8". 4 Bog.
— Catechismus musicus oder kurzer Aus-
zug der hlg. Schrift . . . Ms. — Das erstere
"Werk in B. Brüssel fds. Fetis.
Till[e], Tobias. Altist an der
Altenburgischen Hofkapeile, geiit
166-1 nach Zeitz und wird Lehrer
der Chorknaben. 1682 wird die
Kapelle zum Teil entlassen u. T.
wird dem Kurfürsten von Sachsen
empfohlen. 1686 trifft man ihn
als Kamraermusikus in Eisenberg,
von da wird er dem Herzoge von
Merseburg empfohlen (s.Staatsarch.).
Tillet, siehe Titon.
Tilletb, Jolin, ein englischer
Komponist des 17. Jhs., der
im Virginalbuch der Elisabeth Rogers
von 1656 (br. Mus. Add. Ms. 10337) mit
einigen Klavierpiecen vertreten ist (Nagel
3, 214).
Tilliere, Joseph-Bonarenture,
ein Violoncellist, Schüler Bertaut's,
angestellt beim Prinzen von Conti
in Paris gegen 1760. Er gab
heraus :
4 Senates pour Violoncelle, oe. 5. Paris.
[Paris Nat.
Methode pour le VcL, ded. Mr. Eigaut,
comp, par . . . Paris Chez Mr. Bailleux
(Firma überklebt mit der Londoner Firma:
Longnian & Broderip). fol. 201 S. Die
letzten 35 S. enthalten 6 Son. [br. Mus.
Der Antiq. Reeves besafs 1882: New
and compleat Instructions with a variety
of easy & progressive lessons. Lond., fol.
Im C. P. : Airs et 6 Senates p. le Ycl.
1760.
Tilloy, Jean (Bapstiste) Praclie
de, ein Violoncellist an der Hof-
kapelle in Dresden, der von 1709
bis 1733 in den Listen verz. ist
mit einem Gehalte der zwischen
250—300 Thlr. schwankt (Fürste-
nau 1, 114. 134).
Tilly, Fran^ois de, seit Ende
1697 Organist an der Hofkapelle
in Dresden (Fürstenau 2 b, 19).
Timäte, Teralbo, Accademico
Augusto delle buone Arti, e socio
letterario Umbro. Fctis hält den
Namen für pseudonim, doch sagt
er nicht worauf er dies stützt.
Nach obiger eigener Angabe scheint
dies ausgeschlossen. Man kennt
von ihm:
GrEleraenti generali della Musica es-
posti, e spiegati con metodo sistematico
per uso de'Giovanetti principianti , con
diverse figure in Eame da . . . Roma 1792
Arcang. Casaletti nel Palazzo Massimi. 8".
Vorwort u. Index 12 Seiten. Text 103 S.,
unterz. mit Teralbo, Maggio 1790; fol-
gen 6 Bll. im Stich mit Musikbeisp. und
Tabellen. [B. B.
Timbrell, Francis, ein eng-
lischer Musiker aus dem Anfange
des 18. Jhs., bekannt durch:
The divine musiek scholar's guide,
with . . . T. Eavenscroft's Psalm tunes
in 4 parts. (Lond. c. 1715.) C[u4f>. [br.
Mus.
Time, Clemens, siehe Tbieme.
Timer (Timmer), Josepb Ferdi-
nand, nennt sich 1762 Kammer-
musik-Adjuvant in Wien. Marpurg
kritisiert sehr absprechend die 12
Violinsolos seiner Komposition.
Haffner nennt ihn Kammerdiener
des Kaisers in Wien, ebenso ein
Ms. der B. B. Man kennt von
ihm:
12 Senates de clavecin. Yenez. sculps.
J. Wagener. qufol. 2 Bll. 81 S. De-
dic. dem Kaiser Franz I. u. Maria Theresia
[besafs Leo Liepm.
Sonate (12) ä Violine e Basso. Venez,,
J. Wagener. P. qufol. [Dresd. Mus.
3 Sonaten für Klavier in Haffner's
Oeuv. melees (Eitner 2).
In B. B., Ms. 131 Bl. 34 ein Presto
f. Klav.
In Hofb. Wien, Ms. 17332—34, 3
Missae 4 vocib. e ripieni, con organo
(Nr. 2 noch mit Vcl, u. Yiolone. Nr. 1
Timer, Matthias.
410
Tinctoris.
mit 11. Mai] 1755 datiert. Nr. 3: mit
8. Juni] 1756, Timmer gez.).
Tiuier, Matthias, Regens chori
bei St. Dorothea in Wien 1697
(AutogT. einer Cousignation in B. B.
Urasn. 20).
Timler,... Musiker a/d. Hof-
kapelle in Berlin seit etwa 1740
mit 120 Thlr. Gehalt (Bitter, Bach
1, 26. Marpurg 1, 548).
Timme, Peter, 1594 Tenorist
a/d. Weimarer Hofkapelle (M. f.
M. 29, 140).
Timmer, Franz. Die Listen
der Ksl. Hofkapelle verz. obigen
als Hofscholar im Gesänge von
1709—1728 (Köchel 2, 230).
— Franz Joseph, war Violinist an der
Hoftapelle ebendort von 1721 bis zu sei-
nem Tode am 8. Dez. 1731. Sein Gehalt
betrag 540 Gld.
— Joseph, von 1719 bis f 27. Aug.
17.50, 54 Jahr alt. Anfänglich Hofscholar
als Viohnist, wurde dann als Tenorist an-
gestellt mit 540 Gld. Gehalt und von 1741
ab mit 8Ö0 Gld.
— Joseph junior, Tenorist ebd. vom
27. Dez. 1728 bis 10. Nov. 1729 mit
200 Gld. Gehalt, worauf er abgeht
(Köchel 1).
Timmermans, Franciseiis, von
1660—1666 Kantor an St. Sauveur
in Brügge (Straeten la, 56).
Timore, J . . . de, alias De
Vreeze, geb. in Gent, wo er in
der 2. Hälfte des 18. Jhs. Organist
a/d. Abtei Tronchiennes war. Ein
Allegro von ihm trägt die Bezeich-
nung J. de Vreeze.
Straeten 4, 382 kennt und beschreibt
mit Themen eine Anzahl Sonaten für
ELIavier, die er im Ms. kennt, aber zum
Teil auch nach Drucken hergestellt sind.
Eine Abschrift trägt die Jahreszahl 1791.
Timoteo, Don; Aaron bezeich-
net ihn im Lucidario 1545 Bl. 31
als einen Sänger, Cantore al libro,
sagt er.
Im Petrucci 1508 a befindet sich eine
Frottole von ihm (Eitner 1, fälschlich
Timoveo gedruckt).
Tinarroli, . . .
In der B. Wagener befinden sich 2 Kan-
taten in Kopie.
Tiiiazoli, Agostino, muss in
Kom eine Zeitlang im Gefängnis
gesessen haben, denn Föichau teilt
einen Tonsatz mit, der in einem
römischen Gefängnisse mit Kohle
an die Wand gesclirieben war.
Der Satz hat den Text: In carcere
penoso privo, 2 voci c. Bc. (Ms. 16766
Nr. 6 in B. B. und B. M. in P.). Ferner
kennt man von ihm ein Dixit Dominus
4 voc. 0. 2 V. Va. ed org. Ms. P. [B. M.]
und eine Cantata a Sopr. col B. Ms. 649
P. [Dresd. Mus., Agost. Tinaxxoli ge-
schrieben]. — Im br. Mus. Ms. 346, Samibd.
von Arien u. Duetts 1 Nr. {Tinnaxxoli).
— In Hofb. Wien, Ms. 19086,4, eine
Messa a 4 voci c. 2 Y. e B. pro org. —
In Neapel Turch: Madrigali a 2 voci. —
In Bologna: Madrigale a 2 voci, C. e B.,
col Bc. Poesia e musica del Tinazzoli.
Ms. P. qufol. 10 Bll. Ferner in einem
Samibd. Arie e Cantate S. 27 eine Nr.
im Ms. Eine Sonata da camera in Dm.
für Orgel oder Klav. in einem Samlbde.
Tinctoris, Jean (Joannes), ein
Niederländer, nach allgemeiner An-
nahme geb. zu Poperinghe (in Bel-
gien), dagegen fand Straeten 4, 1 ff.
in den Registern der Universität
zu Löwen vom Jahre 1471 einen
„M[agister] Johannes Tinctoris Mo-
rinensis dyocesis, XVta maij'' verz.,
der wohl der obige sein kann. Man
könnte Zweifel darein setzen, da
T. bereits 25 Jahr alt war, da er
sich aber einen Magister nennt, so
machte er nur einen Cursus mit,
der ihm fremd war. Morini ist die
Landschaft Boulonnais in Frank-
reich. Er starb vor dem 12. Okt.
1511 zu Nivelles (Süd-Brabant),
65 Jahr alt, war demnach 1446
geb. Im Jahre 1476 stand er in
Diensten des Königs Ferdinand in
Neapel als Kaplan und Sänger.
Nach einer Liste vom 27/10 1480
wird er als 4. Säuger aufgeführt.
Am 15/10 1487 beauftragte ihn
der König in Deutschland und
Tinctoris.
411
Tinti.
Frankreich Sänger für die Kapelle
anzuwerben. Zwischen 1484 bis
1500 muss er Mitglied der päpstl.
Kapelle unter Papst Innocenz VIII.
oder Alexander VI. gewesen sein,
wie Haberl in Viertel]. 3, 254 nach-
weist. Er war damals Kanonikus
von Evreux. Die letzten Jahre
seines Lebens muss er in Nivelles
zugebracht haben, wo er eine Prae-
bende besafs. Am 12. Okt. 1511
wurde sein Nachfolger Peter von
Coninck gewählt, em sicheres
Zeichen, dass er vor diesem Datum
gestorben sein muss (Straeten 4,
1 ff. Coussemaker 4, IV. Haberl,
Jahrb. 1899, 69. M. f. M. 1899
p. Gl über sein 0 rosa bella und
L'homme arme). T. war einer der
gelehrtesten und anerkanntesten
Musiker seiner Zeit und der Ver-
fasser des ältesten Musiklexikons
über die Theorie der Musik, betitelt:
Terminorum miisicae diffiDitorium. s. 1.
(Tarvisii c. 1475 erschienen.) [B.M. Gotha,
hr. Mus. Musikfr. Wien.
Im Neudruck: Coussemaker, Scriptor.
Bd. 4, 177. Forkel, Literatur p. 204.
Chrysander Jahrb. 1, 55 mit deutscher
TJebersotzung und Kommentar von Bel-
lermann. — In Hamilton's Dictionary of
mus. Lond. 1849. 12«.
Coussemaker druckt in Bd. 4 S. 1 — 19.^
zwölf Tractate ab (Eitner 2, M. f. M. 9,
66). Ferner in besonderem Abdrucke:
Tractatus de musica juxta Bruxellensem
Codicem necnon Bonouiensem ac Ganda-
vensem edidit . . . Nova editio (2. Ausg.)
Lille 1875 Lefebvre-Ducrocq. gr. 8". 36
u. 536 S.
Sämtliche Tractate in Kopie von Fayolle
in Kgl. B. Brüssel. — Im C P. eine Kopie
von Ferne nach FavoUe (Beschreibung in
Weckerlin's Kat. 270). — In Musikfr.
Wien eine Kopie, gez. Paris 1811.
In B. Proske: Tractatus de inventione
et usu rausicae ... Ex Parthenope: quinto
Kalendas Febniarii _ ; fol. 6 BU. in
4P. Beschreibung in Haberl's Jahrb. 1. c.
In B. Brüssel fds. Fetis 5274 Ms. mit
einer Kopie aller Tractate aus dem 15. Jh.
Ms. 5275 eine Kopie von Ferne. Ms. 5276
Kopie der Proportionale u. der Diffinito-
rium musicae aus dem 16. Jh.
Im Liceo mus. zu Bologna im Ms:
Diffinitiorum mus. 15. Jh. Porportionale,
Kopie des 18. Jhs. und 10 Tractate nach
einem Codex des 15. Jhs.
Stadtb. Gent Ms. Nr. 421 fol. Complexus
vigiuti effectuum nobilis artis musices.
Ib. Tractatus de natura et proprietatibus
tonoram. — Tractatus de notis et pausis.
— Tract. de alterationib. notar. — De
imperfectionibus notarum musical. — Pro-
portionale musices, libri 2.
ßurney 5, 449 berichtet über ein Ms.
auf der I3ibl. des Domstiftes zu St. Sa-
viour: Proportionale mus.
Kompositionen :
In Samlwken. von 1501—1506 drei
Gesänge (Eitner 1).
Ms. in St. Gallen 463 qu40. 3 Stb.
Virgo Bei trono 4 voc. inkompl.
Ms. im Domkapitel zu Verona, Codex
des 16. Jhs. enth. von T. Missae, Anti-
phonae und Psalmi.
In Mailand im Domarchiv eine Messe
in einem Codex des 16. Jhs.
In Capeila .sistina zu Rom, Cod. 35,
Missa super Cunctorum plasmator sum-
mus elevson, 4 voc. (Themen im Kat.
p. 15 u."'l70).
1 Chanson zu Dijon, Ms. 295 „Yostre
regart si tres fort m'a fera", 3 voc. im
Morelot abgedruckt.
Tiiulal, William, ein englischer
Musiker des 18. Jhs., bekannt durch:
8 aucient English, Spanish aud Scotch
Ballads, with 2 Glees for 4 voices with
an acc. London c. 1780. fol.
Six Vocal pieces for 2, 3 & 4 voic. the
words . . . from Shakespeare, Gray &
Guarini. Op. 1. London, fol. [beide
im br. Mus.
Tini, Francesco und Simone
Erben, Musik Verleger in Mailand
im 16. Jh., gaben heraus:
Psalmodia Vespertina integra omnium
solemnitat. 5 voc. Mediolani 1596. [Antiq.
Eoseuthal besafs davon 4 Stb. in 4".
Tinker, Philip, siehe Tyncliare.
Tinker, Kandall, of Poules,
schwor am 27/4 1606 als Gentle-
man an der Kgl. Kapelle in Lon-
don und t an der Pest am 20/9
1606 (Rimbault).
Tinti, Sahadore, ein Violinist,
geb. zu Florenz, gest. zu Venedig
um 1800 (Fetis). Nach einem
Operntextbuche war er um 1795
Tintzmannus.
412
Tischer.
erster Tiolinist am Theaterorchester
in Florenz. Man kennt von ihm
6 Quartetti, 3 per 2 V. Va. e Vcl. e
3 per Fl. e V. Va. e Vcl. Firenze. [B.
Wagener. br. Mus. 4 Stb.
Im Kat. Traeg werden auch 3 Quin-
tett! f. 2 V. 2 Viole e Vcl. augezeigt.
Tintzmannus, Petrus,
bekannt durch: Ein freundlich Weib
erfreuet, 2. Teil: Es ist nichts Lieberes
6 voc, Ms. 40, 6 Stb. aus dem Anfange
des 17. Jhs. [B. Br.
Tiranni, Fabrizio, Durantinus
(ist wahrscheinlich ürbania bei
Urbino), diente als Musiker in der
Kapelle Sigismund 111. von Polen
zu "Warschau und nahm 1614 am
10. April seinen Abschied wie ein
Schreiben im Sowinsky kund thut.
Tiretti, D. Oioseppe, di Ar-
gento di Sicilio, Kapellmeister an
S. Min. di Trastevere zu Rom nach
dem Ms. L315 der B. B:
Volo pater ut ubi, 8 v. c. Bc. P. Zeit
unbekannt, vielleicht erste Hälfte des
18. Jhs., wie die vorhergehende Piece in
demselben Ms.
Tirinanzi, Naniiette, lebte an
der "Wende des 18. Jhs. und ist
bekannt durch:
8 Variations sur l'air ,,Quand l'amour".
Eatisbon., Keyser. 23 S. [B. Wagener.
Tirocinium musicum, siehe
Demelius.
Tirry, Anton, geb. um 1757 in
Ungarn, Klarinettist, hielt sich von
1778—1780 in Italien auf, ging
von da nach Wien und wurde in
der Kapelle des Fürsten Graschal-
kowitsch angestellt. Er trat auch
als Komponist auf (Gerber 1).
Tisalcli, William, ein Klavier-
kompouist des 16. Jhs., der
im Virginal book (B. Cambridge FW.
168) mit einer Allemande, Galliarde und
3 Pavanen vertreten ist. Die Sauilg. er-
schien in einer Neuausgabe in Leipzig bei
Breitk. & Haertel.
Tisclier, Johann Nikolaus, geb.
zu Bohlen (Schwarzburg-Rudolstadt)
um 1707, sein Tod ist nicht be-
kannt, doch rauss er bald nach 1784
erfolgt sein. Er musste sich sehr
durchs Leben schlagen und nur
stückweise genoss er hin und Avie-
der einen regelrechten Musikunter-
richt; zuerst an seinem Geburts-
orte, dann diente er als Schreiber
in Halberstadt, kam dann nach
Arnstadt und erwarb sich durch
Unterrichten den Lebensunterhalt,
darauf ging er nach Rudolstadt,
kam zurück nach Arnstadt und
nach mannigfachen Irrfahrten trat
er in Braunschweig 1728 als Oboist
ins Leibregiment ein. Endlich
1731 wurde er zu Schmalkalden
als Stadtorganist und hochfürstl.
Sachs. Meiningisch. Konzertmeister
beim regierenden Fürsten angestellt
(Gerber 1 nach Walther's hds. No-
tizen). Gerber teilt, wie er meint,
das vollständige Yerz. seiner Kom-
positionen mit, welches aus 33
Werken bis 1784 besteht. Nach-
weisbar sind:
Das vergnügte Ohr und der erquickte
Geist, in sechs Galanten -Parthien, zur
Ciavier Uebuug für das Frauenzimmer,
in einer leichten und applicabeln Coni-
position (3 Teile). Nürnberg bey Haffner
(Verlags -Nr. 20. 34. 34 zu 22. 29 und
33 Seit.). [B. B. B. Wagener. B. M.
nur 2. Thl. Proske-M.
Divertimenti musicali contenant III
Suites pour le Clavecin, op. 1. 2. 3. Nürn-
berg, Haffuer. 3 Hefte. [B. M.
Musicalische Zwillinge in zwey Con-
certen eines Thons namhens Cdur und
CmoU vor das Ciavier, oder Harmonischer
Freude auf klingender Saite. Erstere
Fracht. Nürnberg (1754) B. Schmid
Nr. 22. 36 S. qufol.
— Zwe^•te Fracht, nahmens Ddur und
DmoU. Ib. 21 S.
— Dritte Frucht in Ed. u. Em. Ib.
qufol. 36 S.
— Vieiie Fracht in Fd. u. Fm. Ib.
17 S.
— Fünfte Frucht in Gd. u. Gm. Ib.
19 S.
— Sechste Fracht in Ad. u. Am. Ib.
19 S.
— Siebente Frucht und Pars VII:
Letztes und leichtes Clavier-Concert zum
beschluss der musicalischen Zwillinge,
Tischer, Kaspar.
413
Titius.
■welches noch ■während der Maladie ver-
fertiget. Ib. 1784. qufol. 12 S.
[B. B. 1.— 7. Teil. B.Wagener 1.— 7. T.
B. M. 7. T. Brüssel Cons. 1.— 7. Wol-
fenb. 1. T. br. Mus. 1. 2. 4—6. T.
Sechs leichte i;ud dabey angenehme
Ciavier Parthien, jungen Anfängern zur
Übung aufsesetzt 1. (bis 6.) Teil. Nürn-
berg bey Haffner Nr. 25. 28. 35. 40. 63
zu 21—24 S. [B.B: 1. 2. 6. Tbl. B.
Wagener 1.— 5. Tbl.
1 Sonate im Haffaer oeuv. mel. P. 8
S. 6.
3 Suites p. le Clavec. oe. 1. — 3 dito,
oe. 2. — 6 dito, oe. 3. Mss. [Darmst.
Tischer, Kaspar, um 1712 in
Meilenbach angestellt, kommt bald
darauf als Hoforganist nach Schnej
in Franken (Mattheson 1, 337).
Tisdal, William, lebte im
16. Jh. und ist
im Yirginal book zu Cambridge FW",
mit 1 Allemande, 1 Galliarde und 3 Pa-
vanen vertreten. Das Samhvk. ist in
Leipzig bei Breitkopf & Haertel in neuer
Ausgabe erschienen, ediert von Maitland
und Squire.
Tissier, . . . um 1779 als Yiolon-
celKst am Orchester der Oper in
Paris angestellt, gab heraus:
Chacone de Tünion ou de l'amour et
des arts, air pour Violoncelle p . . . de
l'Academie de musique. Paris, chez
Borrely 1779 (Gjegoir, Panth. 3, 98). Ein
Tissier zeigt 1;82 in Pariser Journalen
für Harfe arrangierte Piecen an.
Titelouze, Jean, nennt sich
1623 Kanonikus und Organist an
der Kirche zu Ronen. Fetis fügt
dem hinzu, dass er diesen Posten
schon seit 1588 bekleidete u. 1633
starb, da er aber sagt 45 Jahre
lang, so ist 1588 ein Irrtum, da
er dann -während 55 Jahren dort
angestellt gewesen wäre. T's.
Orgelkompositionen sind aufser-
ordentlich flüssig, wohllautend und
zeigen eine ganz vortreffliche Stim-
menführung. Wenn sie dennoch
unser Interesse nicht vollständig
fesseln können, so beruht dies im
alten Instrumentalsatze selbst, in
dem man damals noch nicht ver-
stand aus einem Motive heraus
einen Tonsatz zu entwickeln, son-
dern den Cantus firmus, der in
langen iSToten sich dahinzieht, um-
spielen die anderen Stimmen in
freier Weise, ohne sich kontra-
punktisch an der Durchführung
eines Motives zu beteiligen. Nur
in einem Magnificat zeichnet sich
der 11. Satz durch seine kontra-
punktische Arbeit über ein Thema
vorteilhaft aus u. steht fast einzig
in seiner Art da. Von seinen
Kompositionen sind mir bekannt:
Hymnes de l'eglise pour toucher sur
l'orgue, avec les fugues et recherches sur
leixr plain-chant. Paris 1623 P. Ballard.
qu4^. 48 Bll. mit 12 fugierten Sätzen.
[C. P. Kat. von Weckerün p. 493. Paris
Nat. Paris Genev.
La Magnificat ou le Cantique de la
Yierge de tous les tons, avec des versets
pour Torgue. Paris (s. a.) P. Ballard.
1vol. 60 Bll. [C. P., vielfach beschädigt.
Pai'is Nat.
Von beiden Büchern besitzt Herr von
Werra in Konstanz (Baden) eine Kopie
und gab daraus 1894 in seinem 2. Orgel-
buche (Verlag des Allgem. Cäcüien- Ver-
eins) 19 Nrn. heraus.
Ueber T. siehe die Etüde von M. An-
dre Pirro in Tribüne de St.-Geivais, annee
1898 und t. 1. der Archives des maitres
de l'orgue von M. Alexandre Guilmant.
Titi (Titus), D. PI aciclo, aus
Perugia, ein Olivetaner-Mönch, gab
heraus :
Modulatoris Missarum quinis vocibus
concinendarum Lib. 1. una cum Basso ad
Organum, et Missa defunctorum in fine
. . . Ven. 1626 Alex. Vincentius. 6 Stb.
4C. [Bologna fehlt T.
Titij, Tomaso, im Ms. 49 des
br. Mus., fol. 175: Stanco di pianger.
Titius, Erhard, geb. 14. April
1653 in Xeustadt bei Stolpen, be-
graben am 19. Mai 1681 in Zittau;
war um 1675 Praefekt a/d. Kreuz-
schnle in Dresden und wurde am
10. September 1680 als Kantor
nach Zittau berufen (Mattheson 1,
154. 155. Gerber 1. Rieh. Mün-
nich's Dissertation 1902 S. 18).
Titon du Tillet.
414
Todd.
Im br. Mus. eine Ode zu 5 Stirn.
für Johann Georg 11. Kurfürst von
Sachsen. Verlegts J. C. Mieth in
Dresden und Zittau 1681. 4«. In
C. Weise's Zittauische Andacht
vertreten. Auch die Stadtbibl. in
Zittau (29 A und E) besitzt einige
kleine Kompositionen von ihm.
Titon (hl Tillet, Evrard, geb.
10. Jan. 1677 in Paris, gest. 26/11
1762 ebd. Machte die Offizier-
karriere bis zum Kapitain durch,
trat dann in Civildienste der Her-
zogin von Bourgogne, besuchte
darauf Italien, widmete sich der
Literatur und gab historische und
bio-bibliographische Werke heraus
(Fetis Näheres); darunter auch
einige über französische Musiker
und französische Musik des 18. Jhs.
Bemerkenswert ist folgendes:
Descriptiou du paruasse franyois exe-
cute en brouze suivie d'une liste alpha-
betique des poetes et des musiciens ras-
sembles sur ce monument. Paris 17"27.
120. [besafs Leo Liepm. 1897. Das
Hauptwerk Le Parnasse frangois 1732 bis
1760 besitzt die B. Brüssel u. (jlasgow.
Tittel, Joliaiiii Ernst, um 1764
Bassist a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 120 Thlr. Gehalt (Fürstenau
1, 155).
Titz, A. F., siebe Tietz.
Tobanello, Feliciano, Kapell-
meisterin Pavia (Fetis), gab heraus:
Salmi spezzati a quattro. Cou Basso
per l'organo. D . . . Nouamente stauipati
. . . Yen. 1619 Magni. 5 Stb. 4P. [Bo-
logna.
Tobi, Florenz Joseph, soll
nach Fetis ein Deutscher sein, der
sich um 1780 in Paris niederliefs
und dann in Amsterdam lebte.
Erverz. von ibni: 3 Trios f. Klarinette,
V. u. B. op. 1, Paris und Methode de
guitare, Amst.
Tobi, Henry A . . . J . . ., geb.
um 1770 zu Antwerpen, gest. 26/2
1847 zu Paris. Ein Fagottist, der
um 1790 an der Oper in Ant-
werpen angestellt war unter dem
Namen H. J. Tobi.
Er gab Tänze heraus (Gregoir, Panth.
6, 34. 49). Gerber 1 verz. unter H. J.
Tobi: 6 Trios op. 1 f. Klav. V. B. Paris.
Dieselben die Eetis unter Florenz Joseph
verz.
— Lambert Hornist, verheiratet mit
der Sängerin Rosa Lamand, geb. um 1774
zu Antwerpen, gest. ebd. um 1850 (Gre-
goir, Panth. 6, 49).
Tobia, Grioranni, ein Musiker
um 1614 in Florenz nach einem
Schreiben an den Kurfürsten von
Sachsen (s. Staatsarchiv).
Tobia, Michael.
Bekannt durch den Tonsatz : Ihr Hei-
ligen lobsinget dem Herrn, 6 voc. Ms. in
B. Kassel.
Tobias, . . .
schrieb nach Gerb. 1 zu Hamburg um
1782 mehrere Trios und Quartetts für
Streichinstr., die derselbe im Ms. kannte.
Toecaten,Canzonen, Sarabanden,
Gigue, Allem anden, Couranten u. a.
für Orgel oder Klavier, 17/18. Jh.,
eine sehr wertvolle Samlg. Ms. K
N 147, 1 vol. von 81 Bll. in qu4'^
in Leder geb., auf 6 Linien notiert,
31 Nrn. [ß. Lüneburg.
Tocchi, Archangelo,
gab 1614 in Rom Giov. Franc. Anerio's
Lib. 1 Missarum 4 — 6 voc. heraus.
Tocchio, Don OioTanni, detto
E-ubbi, lebte wahrscheinlich Ende
des 17. Jhs. nach folgender Kom-
position zu urteilen:
Magtiificat 4 voc. cum 4 Instrum. et
Organi. Ms. 21920, P. 24 Bli. [B. B.
Toekler, Konrad, aus Nürn-
berg, daher Noricus genannt. Stu-
dierte zu Leipzig 1495 Medicin,
wurde 1500 Magister, 1511 Doctor
und 1512 Prof. in Leipzig; er st.
10. Juni 1530 und vermachte sein
Vermögen der Universität in Lpz.
Er bearbeitete mit Zusätzen und Er-
klärungen Jean de Miiris' Musica specu-
lativa. die Gerbert 8, 2.56 abdruckte.
Todd, Anthoine, schwor am
26/2 1581 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London (Rimbault).
Toderini.
415
Todt.
Toderini, GioTaimi Battista,
geb. um 1728 zu Yeuodig, studierte
Philosophie in Verona und Forli,
trat in den Jesuitenorden ein,
wurde nach Konstantinopel ver-
setzt und studierte türkische Sitten,
Gebräuche und die Künste.
In seiner „Letteratura turchesca".
Venez. 1787 Giac. Storti. 3 Bde. 8°.
2 Taf. Musik [Bologna. Brüssel], bespricht
er Bd. 1 pag. 222 die türkische Musik-
ausübung. Fetis erwähnt noch eine fran-
zösische Uebersetzung von Cournand,
Paris 1789, 3 voll. 8'^ und eine deutsche
von Hauslentner, Königsberg 1790 in 2
voU. 8°.
Todesclii (Tedeschi), Simplicio,
ein Verouenser. 1618 ^Yar er
Alumne der Akoljtbiner zu Verona
und bez. sich 1637 mit Kapell-
meister an S. Giorgio ebd. Man
kennt von ihm:
Sacri concerti a 2 voci di D . . .
Nuouam. ristampati. Op. 4 . . . Ven. 1637
Aless. Vincenti. 3 Stb. 4P. 25 Gesge.
[B. Br.
Amorose vaghezze a tre voci concer-
tate di . . . Yen. 1627 Ales. Vincenti 4
Stb. mit Bc. 19 Gesge. [Bologna, fehlt T.
In der Stadtb. in Lüneburg in einem
hds. Tabulahu'buche von 1646 ein Tonsatz.
Im Samlwk. 1618b drei Motetten (Eit-
ner 1).
Todeschini, Francesco, Violi-
nist und Violonist beim Herzoge
Carlo IL von Mantua, Mouterato etc.,
ist bekannt durch :
Delle Correnli. Gagliarde, Balletti, et
Arie, ä 4 da sonare con 4 Viole cioe 2
Violini, Viola, e Basso, e si possono so-
nare ä 3, ä 2, lasciando fuori le parti di
mezzo. Op. I. di . . . Musico, & Sonatore
di Violino & di Violone del Sereniss. . .
Ven. 16.50 Aless. Vincenti. 4 Stb. 4P. 43
Nrn. [B. Br.
Todey, Alexander, Organist an
der Hofkapelle in Wien mit 264
Gld. jährl. um 1619 (Köchel 1).
Ist nur im Hofstaate Ks. Ferdi-
nand IL verzeichnet.
Todi, (xioYanni da,
kommt mit 4 Tonsätzen in einem hds.
Samlwk. der Egl. B. B. vor. Siehe den
Ai'tikel Gontrapunto 2 und im Samlwk.
Arascione's Nuove Laudi ariose 1600 pag.
53 ein Gesg.
Todi, Griuseppe,
ist in MoUo's Arietta: In questa tomba,
mit einer Komposition vertreten.
Todiiii, GrioTanni Antonio, ein
Römer, ist bekannt durch
2 Gesänge in ßobletti's Vezzosetti fiori
1622: 1. Vedi l'Alba 1 voc. c. Bc. 2. Se
perch'io viva, ebenso.
Todini, Micliele, bez. sich als
Piemontese aus Saluzzo und setzt
dem 1676 hinzu: in seiner Be-
hausung (Wohnung) beim Bogen
della Ciambella in Rom. Fetis sagt
(nach La Borde), dass er lange in
Rom lebte (um 1673) und dann in
Frankreich, wo er starb, doch fehlt
die Zeitbestimmung. T. war ein
geübter Müsettspieler und erfand
auch mehrere mechanische Instru-
mente, von denen Kirch er in der
Phonurgia nova 1673 p. 167 ff.
Beschreibungen giebt. Er muss zu
der Zeit in Rom gelebt haben und
gab dann selbst in einer Schrift
eine Beschreibung derselben, be-
titelt:
Dichiaratione della Galleria Annonica
eretta in Roma da . . . Roma 1676 Franc.
Tizzioni. 12". 6 und 92 Bll. [Bologna.
B. B. Dai-mst. Dresd. C. P. Rom Ce-
cilia.
Fetis giebt den Inhalt an.
Todino, siehe Tudino, Cesare.
Todt, Joliaiin Cliristopli, Kam-
mermusikus beim Grafen Loewen-
stein -Wertheim in der 2. Hälfte
des 18. Jhs. Eine Hdschr. seiner
Konzerte ist mit 1783 gez. Die
Schweriner Fürstenbibl. besitzt von
ihm :
Concerto in G. per Clavicembalo accomp.
due V. 2 Corni, 2 FL, Va. e B. Lipsia
da Chr. God. Thomasio. Nur das Titelbl.
gedruckt, Stb. geschrieben. 2 andere Kon-
zeiie ebenso in D. u. C.
3 Konzerte in D. und Bis (resp. Es)
in gleicher Besetzung, das 2te in D. mit
„10. Dez. 1783 comp.'' gez. Stb. im Ms.
Concertino in E |4 2 Corni, 2 V. Va. e
ß. Ms. Stb.
Toller.
416
Toeschi, Carlo Gius.
Sei Sonate per il Cemb. e Y. obl. ßac-
colta I. Lipsia, Thomasio. Ms. Stb. Titelbl.
gedr.
Töller, ...
Im Ms. 81 der B. B: Ballett: L^amour
en Cache mis en musique p. . . (Kl.-A. von
Jos. Steffan). Fragment.
Töpfer, Christian,
ist iu Tho. Simpson's Taffei Consort
1. Thl. 1621 mit 5 Instrumeutalpiecen ver-
treten.
Töpfer, Darid, nm 1666 Hof-
kantor a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 300 Thlr. Gehalt, die 1680 auf
500 Rthlr. stiegen. Nach mehr als
50 jähriger Dienstzeit starb er am
21. Mära 1717 in Dresden, 79 Jahr
alt (Fürstenau 1, 92. 98. 110. 2 b,
16).
Töi)fer, Johann Christian Karl,
geb. zu Apolda, studierte Theologie
und war um 1773 Predigtamts-Kan-
didat, übernahm aber am Herzogl.
Gymnasium zu Eisenach eine Leh-
rerstelle (Gerber 1). Er gab heraus:
Anfangsgründe zur Erlernung der Mu-
sik, und insonderheit des Klaviers, durch
eigenen Fleifs und Erfahrang aufgesetzt
und mit einer kritischen Vorrede begleitet.
Breslau 1773 Korn. 4". 8 ßll. [B. B.
Bmssel 5539.
Törnitz, . . ., Organist und Bür-
germeister in Leisnig (Sachsen) um
1710 (Mattheson 1, 159).
Toesca, . . .
Die Kgl. Musikalien-Samlg. iu Dresden
besitzt unter diesem Namen, den ich für
eine Verstümmelung von Toeschi halte,
im Ms. Cx 1011 ein „Concerto a Violino
concertato a VV. Va. e B." Adur. 5 Stb.
40. Es fragt sich nur, weicher T. ge-
meint ist.
Toeschi, eine Musikerfamilie
deren Vater Älessandro aus Rom
stammt, nach Deutschland kam und
um 1731 Konzertmeister a/d. Hof-
kapelle in Ludwigsburg (Stuttgart)
mit 750 Gld. Gehalt wurde (Sittard
2, 123); von da kam er um 1742
bis 58 an die Hofkapelle in Mann-
heim als Konzertmeister und Di-
rektor der Instrumental -Kirchen-
musik (Marpurg 2, 567. Fr. Walter).
Seine Söhne und Enkel traten in
seine Fufstapfen und dienten in
Mannheim und München. Dieselben
von einander richtig zu unterschei-
den ist nicht ganz leicht, da die
Akten über sie, soweit ich sie kenne,
nicht ausreichende Notizen bringen
und daher Lipowsky's Lexikon oft
aushelfen muss.
Von Alexanders Kompositionen kenne
ich nur 6 Flötensolos mit Bc. C Hefte in
qufol. [Rostock] und ein Concerto a V.
concert. c. VV. Va. e B. Esdur. Part.
Ms. in 4P. Vielleicht ist der vorher ver-
zeichnete Toesca derselbe. [Dresden Miis.
— Cm^lo Oiuseppe., Sohn des
Älessandro, soll nach Schilling 1724
im früheren Kirchenstaate geboren
sein und führte den Namen Toe-
scha della Castella Monte, ßudhart
167 dagegen schreibt: geb. 1722
in Padua. Uebereinstimmend wird
1756 seine Anstellung als Violinist
a/d. Mannheimer Hofkapelle ange-
zeigt und 1766 wurde er Konzert-
meister, beide Angaben werden
durch Fr. Walter's Dokumente ver-
bessert in 1752 erste Anstellung
und 1759 Konzertmeister in Mann-
heim. 1778 siedelte er mit der
Kapelle nach München über, wird
1780 Musikdirektor und starb da-
selbst vor dem 3. April 1788 und
nicht am 12., denn am 3. April
wird der Tod dem Kurfürsten ge-
meldet und schon die Gehaltsver-
teilung an jüngere Mitglieder be-
schlossen (Kreisarchiv). Er kom-
ponierte mehrere Ballette, Sympho-
nien u. a. Schubart S. 138 findet
„Manches sehr schön, doch kennt
man ein Stück von ihm, so kennt
man sie alle, auch fehlt ihm der
Kontrapunkt." Auf seinen Drucken
u. Mss. ist er meist nur mit Carlo
Toeschi, oder Joseph (Gioseffo) T.,
selten mit beiden Vornamen ge-
nannt. Es sind folgende:
Toeschi, Carlo Gius.
417
Toeschi, Giov, ßatt.
Feste del Serraglio. Ballet, 1763. Ms.
P. u. Stb. [Berlin K. H.
Procris et Cephale, Ballet heroique.
1768. Ms. [Darinst. in Part. Berlin K.
H. in Stb., dort noch in Mss:
Mars et Ycuus, Ballet, Stb. — Endy-
mion, Bdlet, kleine Part. — Ferner 1
Sinfonia in C. Stb. 1 Divertimento in D.
ä 5. Stb. 3 Quintett! in F. u. G. Stb. 1
Quartette in F. Stb.
Enee et Lavinie, Bauet heroique, 1770.
Ms. P. [Darmst.
Six Quatuors a Y. Flute, Alto et Basse
obl. oeuv. 1. Berlin & Amsterd., J. J.
Hummel. 4 Stb. [B. B. B. Wagener.
Brüssel Cons.
Sinfonia a piü ström, obl. Prima. Paris,
fol. — Seconda ... Ib. fol. [br. Mus.
Symphonie concertante per ii V. princip.
et Fl. I. princip. c. 2 V. A. Fl. 2. 2 Corni,
2 Clarini, Timp., A'cl. con Contrabasso.
Dem Herzog von Leuchtenberg gew. 12
Stb. [B. M.
Sinfonia a 2 Y. Ya. 2 Ob. 2 Cor. e B.
8 Stb. [B. M.
1 Sinfonie im Samlwt. Symphonies 2.
[B. B.
Six Symphonies dont les 4 premieres
peuvent se jouer ä 8 et en quattuor et les
deux autres ä grand orchestre oblige, op.
3. Paris, la Chevardiere. Stb. fol. [Schwe-
rin F. br. Mus.
Six Sinfonies ä 2 V. Taille e B., 2
Flütes trav. ou Hautb. et 2 Cornes de
chasse, op. 4. Amst., J. J. Hummel. Stb.
fol. [Schwerin F. Darmst: Paris (im Kai
Toschi gedr.). Paris Nat. chez Hummel.
.5 Sinfonien für 8 Instnim. (2 Y. Ya.
2 Fl. 2 Ob. u. ß.) im Ms. Stb. [Schwe-
rin F.
Sinfonia a piü stromenti obl. Nr. 15.
Paris, Huberti. [Paris Nat.
6 Symphonies . . . Paris, La Chevar-
diere. [Ib.
6 Quatuors p. Y. Fl. A. et B., oeuv. 3.
Berlin & Amsterd., J. J. Hummel. 4 Stb.
[Brüssel Cons.
Trietti a 2 Yiolini e Basso, op. 7. Paris,
BaiJleux. [Paris Nat.
Senates en Trio pour le Clavecin, Y.
ou Fl. et B. Paris, la Chevardiere. Stb.
[Schwerin F.
Sonata in F. per il Cemb. con 2 Y. e
Ycl. Stb. im Ms. [Schwerin F.
Duetto per il Cemb. e Y. 2 Stb. Ms.
[B. M. Musikfr. Wien.
Li einem Lautenbuche der Stadtb. Augs-
burg ist er auch vertreten.
Mss. in B. Karlsruhe, nur einmal mit
Giuseppe T. gez., sonst ohne Yornamen:
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
956—958. 3 Concerti h Fl. trav. c. 2
Y. Yiola e B. 3 Sätze in neuerer Form. Stb.
960. Partia ä Fl. obl. V. Yiola, Ycl.
B. Stb. ebenso.
961. Parthia ebenso in 2 Sätzen.
968. Serenata k 2 Y. 2 Fl. trav. e Ycl.
4 Sätze mit Menuet.
962-^967. 6 Quatn ä Fl. trav. Y. Yio-
letta e Ycl. zu 2 u. 3 Sätzen.
959. 6 Minuetti a 2 Y. 2 Fl. 2 Ob.
Oboe d'amoure, 2 Cor. 2 Viole, 2 Fag.
Contrab. (von Giuseppe T.) alle in Stb.
In HummeFs 6.u. 7. Samlwk. Sinfonien.
Toeschi, (jiovauni Battista,
Sohn des Carlo Giuseppe, geb. in
Mannheim (1745 wie man bisher
annahm Ist zu spät, da er schon 1755
Violinist a/d. Mannheim. Hofkapelle
war), Schüler von Stamitz, wurde als
Violinist a/d. dortigen Hofkapelle
angestellt. 1774 bez. ihn die Akten
mit dem Titel eines Konzertmeisters,
der zugleich Kapelldirektor war,
mit 700 Gld., die noch in demselben
Jahre auf 800 Gkl. erhöht wurden.
1778 siedelt die Kapelle zum gröfs-
ten Teile nach München über und
führt er hier den Titel eines Hof-
musikdirektors. 1799 beträgtseinGe-
halt 1200 Gld. Schilling setzt seinen
Tod den 1. Mai 1800" an, in den
Akten wird er.st am 13. Mai 1800
der Tod dem Kurfürsten gemeldet,
doch ist dies nicht mafsgebend, da
die Meldungen nachweislich oft
recht spät erfolgten. Mit seinem
vollen Namen sind gez:
3 Sinfonien f. 2 Y. A. B. 2 Ob. (oder
2 Klarinett). 2 Fag. 2 Corni. Ms. Stb.
[Brüssel Cons. Ebendort noch ein Trio in
C. für 2 Fl. u. B. Ms. Stb.
In B. B. Autogr. Grasn. mit Giovanni
T. gez: Quartett f. Fl. Y. Ya. d'amour u. B.
6 Conservation Sonatas for 2 V. and
a B. London, fol. [br. Mus.
6 Duetti for 2 Y. London, fol. [br.Mus.
6 Senates ä 2 Y. oeuv. 2. Amsterd.
fol. [br. Mus.
6 Senates en Trio pour 2 V. et B. Paris,
fol. [br. Mus.
Sonata per la Yiola d'amore con basso.
Pai-t. u. 3 Stb. Ms. 19 345/49. [Hofb. Wien.
Die Kgl. Hausbibl. in Berlin besitzt
von ihm 24 Sinfonien im Ms. in Stb.,
27
Toesclii, Carlo Teodoro.
418
Toliius, Jan.
doch bemerkt der Kat., dass möglicher-
"R-eise auch einige von Karl Jos. sich
darunter befinden.
Toesclii, Carlo Teodoro, Sohu
des Giov. Battista., geb. in Mann-
heim. Fetis giebt das Jahr 1770
an, doch schreibt T. 1792 in. einer
Eingabe wegen Erhöhung seines
Gehaltes, dass er seit 12 Jahren
in der Münchener Hufkapelle diene,
das ergiebt das Jahr 1780, da-
her ist 1770 zu spät. Im Jahre
1788 wird er als jüngst an-
gestellter Yiolinist bezeichnet, je-
doch erhielt er schon 1785 und
1787 Gehaltszulagen. Er lebte noch
im Jahre 1835, denn die B. M. be-
sitzt aus diesem Jahre ein Heft
Hofballwalzer unter dem Namen
Toesca di Castellamonte , Kitter.
Eetis verz. das Ballet die Amazonen.
Tognetti, Francesco, um 1765
zu Bologna geb., wurde Prof. der
Literatur am Liceo filarmonico zu
Bologna und schrieb einen
Discorso sui progressi della musica in
Bologna, letto nella grande aula del Liceo
filarmonico di essa citta in occasione di
solenne distiibuzione de'premi. del giä pro-
fessore . . . Con note. Bologna 1818 per
le stampe di Annesio Nobüi. gr. 4*^. 32 S.
[Bologna. Glasgow.
Antonio degli Antonii kiitisierte die
Schrift im Diario di Bologna, Juli 1818
p. 75, worauf T. in einer neuen Schrift
sich verteidigte:
Lettere di Fr . . . Tognetti bolognese,
che servono di appendice al suo discorso
sui progressi della musica in Bologna.
Bol. 1819 Ann. Nobili. gr. 4«. 16 S.
[Bologna. B. B. (Siehe Fetis).
La Toilette, des Yenus dressee
par l'aniour. Paris 1746/47 Boivin,
Le Clerc, Buchene, Castagnerie,
Partie 1 — 10. 8». Enth. Eondes,
Airs, Vaudevilles, Parodies in
Melodie ohne Bass. [B. M.
Toja, GioTanni, gehört dem
18. und 19. Jh. an und ist be-
kannt durch
1 Divertimento. 2 Serenate und 3
Notturni für Klav. und Fl. — Fl. Va.
Guit. — Fl. 2 Y. Va. Vcl. — Harfe und
Fl. Einige mit den Opuszahlen 8 — 10
gez. [Musikfr. Wien.
Tola, siehe Thola.
Toleiitino, Cesare de, 1520
Musicus secretus in der Kapelle
Papst Leo X. (Viertelj. 3, 255).
Tolero, M . . .
in Ms. W 102. 1677, B. B. 13 geistl.
Gesge. für 1 Ötim. mit B.
Toleron, siehe Peiiet.
Tolliurst, flenry, ein englisch.
Musiker des 18. Jhs. (2. Hälfte),
aus Kent stammend, wie er seinem
Namen beisetzt, ist bekannt durch
Magnificat and Nunc dimittis composed
by . . . London, Bland & Wellers. 4".
10 S. [B. Kgsbg.
Tolleiiaere, Joachim de, siehe
Cabilliau.
Tollet, Charles, wurde 1716
als Sänger a/d. Kgl. Kapelle in
London angestellt (Viertelj. 8, 516).
Tollet, Thomas, gab eine
Schule fürs Flageolet heraus und
1694 gemeinsam mit Lenton: A
consort of Musick in three parts.
Hawkius 5, 26 und S. 470 druckt
er eine Piece fürs Flageolet ab:
Tollet's Grouiid genannt, Melodie
mit Bass.
Ein O. Tollet ist in John Play-
ford's Division Violin 1685 ver-
treten.
Tollins, Jan, aus Amersfort,
gegen 1550 geboren, wurde noch
in jungen Jahren als Musikmeister
a/d. Kirche Unserer lieben Prauen
daselbst angestellt. Da er Katholik
war, fand er in seinem Vaterlande
wenig Anerkennung, er ging daher
nach Italien und wurde in Assisi
Kapellmeister. Die Tijdschrift 1,
45 teilt aus einem Aktenstücke
vom 8. Juli 1587 mit: Gio. Tollio
del q. Giovanni fiammingo, musico,
giä maestro di capella in Assisi.
Um 1587 ist er dann in Kom u.
aus der Briefsamlg. van der Putten
Tollius, Jan.
419
Tomadini, Jacopo,
(typis 1601) geht hervor, dass er
um 1591 in Padua lebte und an
dem dortigen Bischöfe einen Be-
schützer fand; auch die Dedikation
zu den Motetten ist in Padua 1591
unterzeichnet. Von hier ging er
nach Dänemark und wurde an der
Hofkapelle als Sänger mit 300 Thlr.
vom 10. Okt. 1601 bis 18. Jan.
1 603 angestellt. Dann verschwindet
er unseren Augen, wahrscheinlich
ist 1603 sein Todesjahr (24. Aus-
gabe der Vereinigung Nord-Nieder-
ländischer Musikgeschichte, Aus-
gabe Madrigale von Tollius). Von
seinen Kompositionen kennt man:
Motecta de diguitate et nioribus sacer-
dotura Joannes Tollij Amersfordiensis
Belga ternis vocibus. Lib. 1. Veu. 1590
Ang. Gardanus. 3 Stb. 4". 21 Mot.
[B. Kgsbg: B.
Lib. 1. et 2. Motectormn 5 vocum.
Yen. 1591 Gardanus. 5 Stb. #. [B.
Kassel. In hds. Part, in Amst.
Moduli trium vocum, et saci'is bibleis
plerique omnes desumpti . . . 1597 apud
Hieron. Commelinum (in Heidelberg). 3
Stb. (iu4". 28 Xrn. [Brüssel. Wolfenb.
Köln.
Madrigali a 6 voei. 1597 appresso
Girol. Commelino (druckte in Heidelberg,
später in Löwen). 6 Stb. qu4". 21 iladr.
[Wolfenb. fehlt A. Proske fehlt T.
Darmst: T. Amst. 5a. Neuausgabe in
Part, in 24. Ausgabe der Vereinigung
Nordniederl. Musikgeschichte 1901.
2 Madrigale in alten Samlwk. (Eitn. 2).
Tollius, Jaeobus, geb. gegen
1630 in Utrecht, gest. 22. Juni
1696 ebd., studierte in Deventer
und Utrecht, trat als Lehrling in
eine Buchhandlung ein, wurde
darauf Sekretär bei Heinsius,
Rektor zu Duisburg, reiste durch
Italien und Deutschland und starb
im Elend zu Utrecht. Er gab das
Werk Bacchius' in latein. Ueber-
setzung heraus, betitelt:
D. Benedict! Bacchini de sistris, eorum-
que figuris. ac differentia dissertatio. Jac.
Tollius dissertatiunculam et notulas adjecit.
Trajecti ad Rheuum lö96 Halma. 4". 36
S. 1 Taf. Dieser Uebersctzung fügte er
noch auf 7 Seiten eine Abhandlung bei:
De sistorum varia figura. [Brüssel.
Dresd. in einer Kopie in 4^.
Graevius druckte beide Abhdlg. in dem
Thesaurus antiquit. roman. Bd. 6, 407 ab,
ebenso Ugolini in Thesaur. antiq. sacr.
Bd. 32 (Fetis Näheres).
ToloDias, le P. Charles-Pierre-
Xavier, geb. 1705 zu Avignon,
gest. um 1763 zu Lyon. Trat in
den Jesuitenorden, wurde Professor
der schönen Literatur am Kolle-
gium Trinite zu Lyon, dann ]\Iit-
glied der dortigen Akademie der
Künste und Wissenschaften. 1755
nahm er seinen Abschied nach einer
Diskussion mit den Freunden d'
Alembert's und den Encyklopae-
disten. In den Schriften der Aka-
demie Nr. 965 fol. befindet sich
der Aufsatz:
Melographie ou Declamation notee des
anciens. In der Bibl. zu Lyon im Ms:
Reflexions sur la musique et sur la pein-
ture des anciens (1748) (Fetis).
Tomadini, D. GrioYanni Bat-
tista, aus Udine, wo er am Dome
Kapellmeister war.
Bekannt durch ein Magnificat ä 4 v.
con istrom. Ms. P. qufol. 12 Bll. [Bo-
logna]. Lebenszeit nicht bekannt; obige
Notiz aus dem Kat. 2, 319 obiger Bibl.
— Dort noch ein Kyrie per 2 T. e B.
concertato c. ström. Ms. P. 16 Bll.
Tomadini, Abate Jacopo, di
Cividal del Friuli, 18/19. Jh., be-
kannt durch die Drucke:
Messa a 3 voci uguali con accomp. d'
organo del sacerdote Jacopo Tomadini,
Maestro di capella nella insigne Collegiata
di Cividale. Milano, Calcografia musica
Sacra, fol. [Bologna.
Cautica e Salmo del beato San Fran-
cesco d'Assisi (testo di lingua, dal 1710
al 1724) posti in Musica per Tab. . . Mi-
lano, Tito di G. Ricordi. fol. 5 Bll. [Bo-
logna.
Motectula XX potissimum in Benedic-
tione agenda cum Augustissimo Eucha-
ristiae Sacramento tribus hominum voci-
bus Harpa simul et Harmonie vel uno
organo comitantibus concinnavit ... in
insigni Collegiata Eccl. Ferojuliensi Ca-
nonicus et Musices Magister. Mediolani,
27*
Tomanik.
420
Tomaschet.
apud Calchographiam Musica sacia, Via
S. Sofia 1. P. 80. 95 S. [ib.
Die Erben ia Cividale besitzen den
Katalog seiner Werke (Wiener Musikaus-
stellung).
Eiuige Tousätze in Ernst Ranke's Chor-
gesänge zum Preise der big. Elisabeth. Lpz.
1883,8-i Br. & Haertel.
Tomanik, Joseph,
bekannt durch ein Tantum ergo 4 voc.
c. orch. in Stb. [Musikfr. Wien.
Tomas, s. Thomas, Jacques.
Tomas, Fahri, Scolaris Tapisier,
wie es im Ms. Cod. 37 zu Bologna
heifst, ist dort unter Nr. 49 mit
einem „Et in terra pax" vertreten.
Tomaschek, Wenzel Johann,
geb. 17. April 1774 zu Skutsch in
Böhmen, gest. 3. April 1850 zu
Prag. 1787 wurde er Chorknabe
zu Iglau im Miuoritenkloster, zu-
gleich Schüler der Lateinschule;
1790 ging er nach Frag und be-
suchte später die Universität, um
Jura zu studieren, dabei pflegte er
eifrig die Musik und ernährte sich
durch Unterrichten. 1799 wurde
er vom Grafen Georg von Bouquoy
als Komponist und Direktor in sein
Haus aufgenommen, wo er nun
seinem Lieblingsstudium ungestört
nachgehen konnte. Auch in späte-
rer Zeit, als er längst das Haus
des Grafen verlassen hatte und in
Prag ein viel gesuchter Klavier-
lehrer war, nennt er sich mit Vor-
liebe noch „Compositeur des Grafen
Bouquoy". Ales. Dreyschock, Jul.
Schulhoff u. a. bedeutende Pia-
nisten sind seine Schüler (Selbst-
biogr. im 4. Jhrg. 1845 des böh-
mischen Jahrb. Libussa von P. Klar.
— Rud. Freih. Prochäzka's Arpeg-
gien 1897 p. 65 ff., siehe auch das
Reg. Ed. Hanslick's in „Aus mei-
nem Leben"; S.25 giebt er eine treff-
liche Beschreibung seines Aeufse-
ren, seiner Unterrichts-Methode u.
Leistung als Komponist; siehe auch
weiterhin). Er wurde einst als
Komponist sehr gefeiert. Die Lpz.
Ztg. bringt zahlreiche Kritiken,
auch in Bd. 11, 367 einen In-
strumentalsatz. Nachweisbar sind
heute noch:
Messa con Graduale et Offertorio ä 4 v.
c. Strom. Op. 46. Ms. P. [Dresd. Mus.
Musikfr. Wien.
Missa solemnis sacris Ferdinand! Im-
peratori. Op. 81. Ms. P. [Amst.
Missa in Es. Ms. P. [Leipz. Thom.
2 Messen mit Orch. Ms. P. [Kloster-
neuburg.
Messa ä 4 voci coll'acc. d'oreh. Ms. P.
— Hymni in sacro pro defunctis cautari
soliti 4 vocum. Ms. P. und im Drack,
P. [Darmst.
Krötiungs- Messe, Chor, Soli u. Orch.
im Druck. [Berlin Singak.
In Kremsmiinster einige Messen und
1 Requiem.
2 Requiem in Cm. und Hm., ersteres
mit Orch., letzteres nur mit obl. "Vcl.
Mss. P. [Berlin Singak.
Missa de Requiem 4 voc. c. B. et Vcl.
Ms. P. [Regensburg Domb.
Requiem, op. 70. P. [Amst. Musikfr.
Wien, dort noch ein 2tes Requiem.
Te Deuui 4 voc. c. orch. Ms. P. [Ber-
lin Singak. B. ß: op. 79 im Kl.-A. Mainz,
Schott.
Hymni in sacro pro defunctis, Cm.
op. 70. (Prag, Haas.) Part. 99 S. [B. ß.
B. M: (Schott in Mainz). P. Hof b. Wien
(Prag. 1828).
Hymni in sacro pro defuncti, 4 voc.
c. Pfte. V. Vcl. op. 72. Moguntiae,
Schott. P. fol. [B. B. Musikfr. Wien.
Amst.
Veni creator, Hymnus c. orch. P. ge-
druckt. [Berlin Singak.
Das Gebet des Herrn für Chor und
Pfte. op. 7Ö. Mainz, Schott. [B. B.
6 Lieder, op. 2. Prag, Widtmann.
[B. B.
6 Lieder m. Clav.-Begltg. op. 6. qufol.
[Dresd. Mus. Salzburg.
Leonore. Ballade von Bürger ... f.
1 Singst, mit Clav. op. 12. Prag, Haas,
qufol. [B. B. Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
Leichenphantasie auf Schiller's Tod,
op. 25. Prag, Eoders. [Musikfr. Wien.
Geliert's Bufslied, op. 27. Lpz., Pe-
ters, [ib.
Sestero Pisnj, 6 böhm. Lieder, op. 48.
Prag, Enders. [ib.
Op. 53. 54. 57. 60. 61. Heft 1. 2. 5.
8. 9. Gedichte von Göthe für Gesg. u.
Pfte. s. 1. [B. B. Musikfr. Wien.
Tomaschek.
421
Tomasi, Biasio.
Die Eatstehung der Abtei Holienfurtli,
Ballade von Carol. Picbler, f. 1 Singst,
mit Klav., op. 6"2. Prag, Berra. [Musikfr.
Wien. Salzburg.
3 Gesänge f. 1 Singst, mit Pfte. op. 67.
Prag, Haas. [B. B. Musikfr. Wien.
3 dito 2. Heft op. 68, ib. [B. B.
Musikfr. Wien.
5 Gedicbte von Ebert f. 1 Singst, mit
Pfte. op. 69. Prag, Kronberger u. Weber.
20 S. qufol. [B. B. Hofb. Wien. Mu-
sikfr. "^^'ieu.
6 böbmische Lieder von Hauka, op. 71.
Prag, Enders. [B. B. Musikfr. Wien.
6 Gesänge aus Ebert's Epos: Wlasta,
theils f. 1 Singst., tb. f. 2 Sopr. u. Alt,
op. 74. Prag, Berra. [Musikfr. Wien.
3 Gesge. f. 1 Singst, mit Pfte. op. 92.
Hbg., Cranz. [ß. B.
Tiscblied von Göthe für Chor u. Orch.
op. 93. P. [B. B.
Arietta, In questa tomba. Wien, MoUo
(Samlwk.). [B. B.
Schillers Ivrische Gedichte f. 1 Singst,
mit Pfte. Hbg., Cranz. Heft 1 (4 Hefte
erschienen). [Musikfr. Wien.
2 Gesänge f. 3- und 1 Gesg. f. 4 Singst,
mit Pfte. Prag, Enders. [Salzburg.
Maria Stuart's Abschied von Frank-
reich, Klage an den Kerker . . . Prag,
Enders. [Musik-fr. Wien.
Die Enkelin am Namenstage ihres
Grofsvaters, von J. A. Hanslick. Prag,
Berra Nr. 2. [B. B. Musikfr. Wien.
AVorte des Dankes bei Eröffnung der
Beschäftig augsanstalt f. eiwachseue Blinde
in Prag am 9. Juü 1833 f. 2 T. u. 2 B.
[Musikfr. Wien.
Lied eines Alpenmädchens, in Album 11.
[B. M.
Sinfonie in Es f. grofses Orch. Stb.
[Musikfr. AYien.
Ouvertüre in Es zu 4 Hd. op. 38.
Prag, Berra. [B. B.
Ouvertüre zu Bürgers Leonore f. gr.
Orch. Stb. [Musikfr. Wien.
1. Conceit pour le Clavecin avec orch.
08. 18. [Musikfr. Wien.
Quatuors p. le Pfte. V. Va. B. oe. 22.
Lps., Br. & H. [B. B.
Sonaten für Klavier op. 11. 14. 15.
[Musikfr. Wien.
Grande Sonate p. le Pfte. oe. 21.
Vienne, Magasiu. [B. B.
Sonate p. le Pfte. oe. 48. Vienne,
Hofmeister. [B. B. Musik-fr. Wien.
6 ßapsodies p. le Pfte. oe. 40. Prag,
Haas. [B. B. Musikfr. Wien, noch oe. 63
u. 66.
Sonate et Rondeau p. le Pfte. Zuric,
Nägeli. [B. B. B. M. B. Wagener.
3 Eclogues p. le Pfte. oe. 63, 5. liv.
Lps., Hofmeister. [B. Wagen er. Musikfr.
Wien: oeuv. 3.5. 39. 47. 51.
In Musikfr. Wien noch Allegri oe. 40.
41. — Ditirambi op. 52. — Rondo op. 65
und Var. aus dem AValdmädchen.
3 Ditirambe per il Pfte. op. 65. Praga,
Berra. 31 S. kl. qufol. [Hofb. Wien.
12 Ländler samt Coda, 1805. Prag,
Gerzabeck. [B. B.
Var. über ein Thema von Diabelli f.
Pfte., siehe Künstierverein,
In Marco Berra's Museum, 2. Bd. ein
Orgelstück.
Im Autogr. Grasnick, B. B., 2 Lieder
und 1 Brief. — In Hofb. Wien im Autogr,
(18405) Polonaise für Klavier.
Tomaselli, Grioseifo, von 1788
bis 1796 Tenorist und Figural-Ge-
sanglehrer am Dome zu Salzburg
(Peregrinus 168). Reichard 1798,
241 verz. ihn 1797 als hochfürstl.
Salzburgischen Kammer- Virtuosen.
Tomasi, Antonio Francesco,
Bruder des Biasio, war 1615 Or-
ganist an S. Francesco in Ferrara.
In Biasio's Quaranta Concerti 1615 be-
finden sich 7 Gesänge von ihm (Eitner 1
das Register).
Tomasi, Biasio (Biasio), aus
Comachio in der römischen Pro-
vinz (Comachilensis), war in den
Jahren 1611 und 1615 Stadt-Or-
ganist in Comachio; 1635 bez. er
sich mit Archipresbyter und Vikar
zu Massa Fiscaglia (Ferrara). Man
kennt von ihm:
Di Biasio Tomasi, organista ... il 1.
Hb. de Sacri Fiori ad una, 2, 3, & 4 voci
Con la parte grave. Ven. 1611 l'herede
di Ang. Gardano. 5 Stb. 4". 26 Gesge.
[B. Frkft., im Kat. der Index.
Quaranta Concerti di . . . 2. lib. de
Sacii fiori <\ 1. 2. 3. 4. 5. 6. 8. voci. Con
il Bc. Compressi in essi alcuni di Än-
tonio Francesco suo fratello, Organista
nella chiesa di San Francesco in Ferrara.
Op. 4. Ven. 1615 stampa del Gardano
(Magni). 6 Stb. 4P. 33 Mot. von Biasio
und 7 von Ant. Francesco. [B. Frkft.,
Kat. das Reg. B.Pirna (jetzt Dresd.).
Mütecta binis, teruis, quaternisque vocib.
concinenda una cum Litanijs ß. M. V.
Tomasi, Giov. Batt.
422
Tomtolino.
4 vocibus ... Op. 6. Ven. 1635 Magni.
5 Stb. 40. 17 Gesge. [B. Br. B. Kassel
3 Stb.
... 1\ 1 . lib. de Madrigali a 5 voci.
Con la parte graue accomodata per il
Clavicembalo, Spinetta & altre . . . Veu.
1611 rherede di Aüg. Gardano. 5 Stb.
4". 17 Gesge. [Bologna: C. A. 5a.
... n 2. lib. de Madrigali a 5, & a 6
voci, con il Bc. ... Ven. 1613 Magni.
6 Stb. 40. 20 Gesge. [Bologna.
5 lat. Gesge. in alten Samlwk. (Eit-
ner 1). In Ms. L217 B. B., siehe Desid.
Pecci. — 4 Tonsätze im Samlwk. Contra-
punto 2.
Toinasi, OioTanui Battista,
diente seit c. 1656 dem Hause
Gonzaga als Organist und wurde
am 2/10 1679 nach dem Tode
Andrea Mattioli's Direktor der
herzogl. Kammermusik in Mantua.
Am 23/9 1685 erhält er als Pension
60 Scudi (Bertolotti 112).
Von seiner Oper ,,Sesto Tarquinio",
Text von Eadovero, in Venezia 1679 auf-
geführt, hat sich das Textbuch in Privat-
hand erhalten, dagegen besitzt die Hofb.
in AVien 2 Oratorien in Part: 1. La Ro-
sinda in 2 Teil. 2. Saut' Agata zu 6 Stirn.
u. Orch. in 2 Teil. Mss. 19162/63. Auf
dem 2ten bez. er sich als Kapellmeister
des Herzogs von Mantua.
Tomasiiii, Antonio, 2ter Sohn
des Lodovico L, geb. 17/2 1775,
trat ebenfalls 1796 als Violinist
in die fürstlich Esterhazysche Ka-
pelle in Eisenstadt, wurde 1811
Dirigent bei der 2. A^ioline, und
1820 bei der ersten. Er starb
12. Juni 1824 ebd. (Pohl 3, 263.
4, 382. Pohl 5, 108 verz. sein
Geburtsjahr und bez. ihn als Mit-
glied der Wiener Tonkünstler-
Societät).
Tomasini,Lo(lOTico{Aloysius)I.,
geb. 1741 za Pesaro, gest. 25/4
1808 zu Eisenstadt, 66 Jahr alt.
1757 kam er von Italien mit dem
Fürsten Esterhäzy nach Eisenstadt
als Kammerdiener, nach 1761
wurde er als Violinist a/d. fürstl.
Kapelle angestellt. Sein Gehalt
stieg von 200 bis auf 1100 Gld.
1775 liefs er sich in "Wien als
Violinvirtuose hören, 1802 wurde
er Direktor der Kammermusik bei
seinem Fürsten. Im Archiv zu
Eisenstadt befinden sich Kompo-
sitionen von ihm (Pohl 3, 263. 4,
17). Nachweisbar von seinen Ar-
beiten sind aufserdem folgende:
Concerto in A. für V. u. Begleitung.
— 6 und 3 Quartetti f. 2 V. Va. u. B.
— 1 Quartett in Gd. ebenso.
24 Diveitimenti per V. Bariton e Vcl.,
Kopie nach dem Eisenstädt'schen Autogr.
— 2 Sonaten f. V. u. B. — Variat. für
V. u. B., sämtlich in Stb. [Musikfr. Wien.
6 Divertimenti a 4, Ms. iu Stb. [Ber-
Hn K. H.
Pohl sagt, dass Traeg und MoUo iu
"Wien Mehreres von ihm verlegten. Mey-
sel's Handbuch von 1817 zeigen Duos f.
2 V. von obigen Verlegern herausgegeben
an, sowie folgendes Werk:
3 Duos concertanto per 2 V., ded.
Jean Tost. Vienua, Weigl. 2 Stb. [B. B.
Tomasini, Luigi (Aloysius) IL,
Sohn des vorhergehenden, trat
1796 als Violinist in die Kapelle
des Fürsten Esterhäzy ein, heiratete
ohne Erlaubnis des Fürsten die
Sängerin Sophie Groll (CroU),
w^urde entlassen u. ging in herzgl.
Mecklenburg - Strelitzsche Dienste
als Konzertmeister. Seine Frau
wurde als Sängerin angestellt.
Beide gaben 1812 in Berlin ein
Konzert, m dem T. das Beetho-
vensche Violinkonzert spielte, sowie
1814 in Wien. Von da ab ver-
scholl er. An Kompositionen ist
nichts bekannt.
Tomaso, Aquino,
Tomaso de Celano, siehe beide
unter Tliomas.
Tomaso da Sant' Agata u. Santa
Maria, siehe Santa.
Tomaso, Don Giov., Bolognese,
siehe Lambertini.
Tombolino, ß . . .,
bekannt durch die Oper „Taraerlano"
1799. Ms, P. 2 voll. [Berlin K. H.
Tomei, Clierubini.
423
Toraeoni, Pellegrino.
Tomei, Chonibini, Mon. Sil-
vestrino da Recanati.
Im Samlwk. 1646 a ein Tonsatz mit
lat. Text (Eitner 1). Der Antiq. Eosen-
thal besafs eine Cantusstimme eines
Samlwkes. aus derselben Zeit, in dem
sich 2 Tonsätze von ihm befanden, Titelbl.
fehlt.
Tomei, Nicoiao, Musiker a/d.
Stadtkapelle in Lucca vom 14/3
1561—1578, in welchem Jahre er
den Abschied nahm und ins Aus-
land ging (Nerici 188 ff.). Er fand
in Savoyen Stellung und wird in
Pietro Yecoli's Madrigali 1. lib. 5
voc. 1581 ,,Capo della musica dei
Sereniss. Duca di Savoia" genannt
und die Madrigale mitgeteilt: Alma
che fai; Svegiiati dunque, 2. parte.
Tomelin, J . , ., Organist a/d.
Hofkapelle in Paris unter Louis XIY.
(Castil-Blaze 113).
Tomelli, . . . kommt
im Ms. Cs. 1014 in Dresd. Mus. mit
einer Sinfonia Nr. 1 con VV. Cor. Ya. e
B. Part. 2 Ell. vor, doch glaubt man, dass
Jomelli gemeint ist.
Tomeoiii, Florido, Sohn des
Pellegrino, geb. 3. Febr. 1755 zu
Camajore, gest. im Aug. 1820 zu
Paris. Er studierte Musik unter
der Anleitung seines Vaters, be-
suchte dann ein Konversatorium
in Neapel und ging 1783 nach
Paris, wo er festen Fufs fasste.
Hier gründete er eine Musikalien-
handlung, welche später an Md.
Duhan überging u. jetzt die Firma
Schonenberger trägt (Xerici 106).
Er war Theoretiker u. Komponist.
Nachweisen lassen sich von seinen
Werken :
1. Methode qui apprend in connoissance
de l'harmonie et la pratique de l'accomp.,
Selon les principes de l'ecole de Naples,
par . . . Paris chez l'auteur. qufol. [Bo-
logna.
2. Theorie de la musique vocale, ou
ses dix regles qu'il faut connaitre et ob-
server pour bien chanter ou pour appren-
dre ä juger soi-meme du degre de per-
fection de ceux que l'on entend ; par , . .
Avec des remarques sur la pronouciation
des langues fran^. et ital., rediges par un
homme de lettres. Paris (1798) chez
l'aut. et Ch. Pougens, an VIl. 8^ 150 S.
[Brüssel. Bologna. B. M. eiue Ausgabe :
Paris 1799 L'auteur et Chailes Pougens
(Buchdrucker und Verleger). S*'. 8 und
138 S., 2 Taf. Tomeoni nennt sich einen
Professor der Musik.
Leo Liepm. besafs einst von ihm:
3. II Solitario-Armonico: La Tomba
d'Irene, Madrigali a due voci, o siano
studi d'armonia e di Canto, per Soprane
e Basso, Violoncello ed accomp. di Piano.
Parigi, Tomeoni. qufol.
Fetis erwähnt nochSonaten, Kantaten u. a.
Tomeoni, PeHegrino, Vater
des Florido, geb. um 1729 zu
Lucca, gest. um 1816 zu Paris.
Studierte in Neapel, muss darauf
um 1755 eine Anstellung in Cama-
jore bekleidet haben und kehrte
dann in seine Heimat zurück, wo
er eine Lehrerstelle am Seminar
von S. Michele in foro erhielt, die
er 1785 mit dem Kapellmeister- u.
Organistenposten am Collegium
Pietrasanta ebd. vertauschte (Titel.
Nerici 106. S. 278 bringt er noch
folgende Nachrichten: 1769—70
sang er Sopran (?) an S. Croce.
1771—74 Tenor. 1775 wirkte er
als Sänger bei theatralischen Vor-
stellungen mit. 1783 liefs er sich
als Gesanglehrer in Paris nieder.
Er soll auch um 1750 für die
Oper geschrieben haben). Bekannt
sind von seinen Arbeiten:
Regole pratiche per accompagnare il
Basso continuo, esposte in dialoglii per
facilitare il possesso alla principiante gio-
ventü da . . . maestro di capp. ed organ.
della insigne collegiata di Pietrasanta.
Firenze 1795 Ant. G. Pagani e Co. 8''.
42 S. 1 Taf. [B. B. Bologna.
Die Bibl. der Seminarien Arcivescoville
und Decanale zu Lucca besitzen im Origi-
nal und Kopie eine Anzahl geistl. Kom-
positionen zu 4 u. 8 Stim. mit Orchester
(Nerici 106. 278).
Ms. 321 br. Mus. Samlbd. von Mot.
Kant. u. Arien f. 1 Stim. in P. 1 Nr.
1 Brief unter den Autogr. des Masse-
angeli in Bologna Filarmonica.
Tomich.
424
Tomkins, John II.
Tomich, F . . . Gerb. 2 schreibt:
ein Klavierkomponist,
der 1794 drei Sonaten als op. 1 bei
Andre herausgab, sie Jos. Haydn dedi-
cierte und dieselben Sonaten Gonibart in
Augsburg unter Haydn's Namen anbot,
der sie als opus 9-4 dnickte, seinen Irr-
tum aber bald darauf öffentlich erklärte.
Ferner erschienen in London op. 1, 3
Sonat. f. Klav. u. V.; op. 2, 3 Sonaten f.
KI. V. u. Vcl. 1792; 3 Trios, 1 Ouver-
türe u. a. Ob er derselbe wie Flosc.
Tomisch ist bedarf der Untersuchung.
Tomisch, Flosculiis, ein Bölime
aus Eippel, 1756 geb., trat in den
Orden der barmherzigen Brüder
und zeichnete sich als Musiker
aus. In Wien studierte er Philo-
sophie und erlangte die Magister-
würde in der Chirurgie und Apo-
thekerkunde.
In Steiner's Verlagskatalog werden 3
Hefte mit je 3 Sonaten f. Pfte., V. und
Vcl. angezeigt (DIabacz).
Tom kins (Tompkins, Thompkins),
eine englische Musikerfamilie, über
die Thomas junior die sicherste
Nachricht giebt (siehe die Songs
von 1622). Der Vater war
— Thomas in Gloucester. Er
lebte am Ende des 16. Jhs. bis
in den Anfang des 17. Jhs., war
Sänger und Minor Canonicus a/d.
Kirche zu Gloucester und zeich-
nete sich als Schriftsteller aus.
Von seinen Kompositionen ist nur das
Madrigal: The faunes and satirs tripping
im Samlwk. Triumphs of Oriana von 1601
zu nennen. Hawes gab das Samlwk. 1814
neu in P. heraus.
— Giles, Sohn des Thomas
senior, folgte seinem Bruder John
als Organist am Kgl. Kollegium
zu Cambridge um 1622. Später
war er Knabenlehrer an der
Kathedrale zu Salisbury, und nach
1660 Organist, wo er bis zu seinem
Tode 1668 blieb (Grove). Rim-
bault 206 schreibt: war Organist
um 1630 a/d. Kathedrale zu Salis-
bury .. . Nagel 3, 289 schreibt:
folgte 1608 seinem Bruder John
am Kings College, wurde 1630
nach Deering Hofmusikus, später
Chorknabenlehrer zu Salisbury . . .
Im Nagel 1 S. 43 ff. liest man
unter Giles und Egid T., dass er
seit 1635 Musiker a/d. Londoner
Hofkapelle mit 40 £ Gehalt ange-
stellt war und sich bis 1663 ver-
folgen lässt. Dazu bemerkt Dr.
Nagel in 3, 289 fälschlich, dass
der Letztere um 1663 mutmafslich
ein anderer T. ist. Davey S. 308
erwähnt ein Antliem in Clifford's
Collection, auch im Ms. des St.
John's College zu Oxford ist er
vertreten.
— John I., um 1590 Organist
an der Kirche zu Worcester. Rim-
bault 206 ist über seine Verwandt-
schaft im Zweifel und glaubt, dass
er vielleicht ein Bruder des Tho-
mas senior sei.
• — John II., Sohn des Thomas
sen., Chorsänger a/d. Kathedrale
zu Gloucester und Schüler des
King's College zu Cambridge, wo
er 1606 Organist wurde; 1622
ging er nach London und erhielt
die Organistenstelle an St. Paul,
1625 wurde er als Überzähliger
a/d. Kgl. Kapelle angestellt und
erhielt Anspruch auf eine Orga-
nistenstelle, doch noch in demsel-
ben Jahre wurde er als Geistlicher
angestellt. Er starb den 27. Sept.
1638 zu London (Rimbault 209.
Grove). In der Paulskirche be-
fand sich einst eine Marmortafel
mit der Inschrift: Baccalaureus der
Musik, berühmter Organist, dann
Mitglied a/d. Kgl. Kapelle durch
12 Jahre, diente darauf der Kirche
19 Jahre, worauf er zum himm-
lischen Chore hinaufzog den 27/9
1638 im Alter von 52 Jahren.
Zum Gedächtnis von seiner Gattin
gestiftet (Hawkins 3, 379). Diese
Darstellung giebt andere Daten wie
Tomkins, Nathaniel.
425
Tomiins, Thomas.
die obigen, denn wenn er 19 Jahre
an St. Paul gedient hat, musste er
schon 1619 angestellt worden sein,
ferner 12 Jahre der Kgl. Kapelle
als Organist, ergäbe das Jahr 1607.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
In Barnard's hds. Sanilwt. von 1625
[R. C. of Mus.] die Anthems: Holy und
The king shall rejoice. Im br. Mus. Add.
Mss. 29 372— 77, Thomas MyrieH's Tri-
stitiae ßemedium von 1616 ein Gesg. —
In ßavenscroft's Psalter von 1621 eine
Nr. — In Clifford's Collection (nach Da-
vey 308). — In Charles Sniith's Ancieut
Psalmody ist ein J. Tomkins vertreten.
Ein Yirginalsatz im Ms. 29996 im br.
Mus. (M. f. M. 1902).
Tomkins, Nathaniel. Sohn des
Thomas jr., Prebendär zu Worcester
um 16H0, st. 1677 (ßimbault 206).
— Nicholas, Bruder des Thomas
jr., Gentleman a/d. Privatkapelle
Kg. Karl I. von England um 1630
(ßimbault 206).
— Pere^'rine, Bruderdes Thomas
jr. (Kimbault 206).
— Robert, seine Verwandtschaft
ist unsicher, doch glaubt man, dass
er ein Sohn John's war und seit
1635 als Violinist a/d. Kgl. Ka-
pelle in London mit 46 S ange-
stellt. 1662 trat Henry Lawes an
seine Stelle (Nagel 1, 43. 45. 52.
3, 289).
Tomkins (Tompkins), Tliomas
jr. (Worcester), Sohn des Thomas
sen., in der Grafschaft Pembroke
geb., wurde im Magdalen College
in Oxford erzogen, studierte 1604
bis 1606, war Unterlehrer 1606
bis 1610, am 11/7 1607 Baccal.
der Musik, hatte Wm. Byrd zum
Lehrer in der Musik, wurde darauf
Organist a/d. Kathedrale in Wor-
cester; den 2/8 1621 schwor er
als Gentleman a/d. Kgl. Kapelle in
London (das Cheque-book, Kim-
bault 47, nennt ihn aber schon
am 20/6 1620 als Mitglied der
Kapelle, wahrscheinlich als extra-
ordinarius). Seine Stellung als
Organist in Worcester behielt er
aber bei und st. auch dort 1656,
beerdigt daselbst am 9/6 (Kimb.
206 etc. Nagel 3, 186).
Von seinen Kompositionen sind nach-
weisbar :
Songs of 3, 4, 5 and 6 parts. Lond.
(c. 1622—1630) Mat. Lownes. 4". in Stb.
Dediciert an Earl of Pembroke, ferner hat
jede Nr. ihre besondere Dedikation und
zwar an seinen Vater Thomas^ seine Brü-
der Nicholas^ Peregrhie^ Oües, John,
seinem Sohne Nathaniel Tomkins^ seinen
Lehrer Byrd u. a. [R. C. of Mus. Vin-
cent Novelle gab 1844 eine neue Ausg.
heraus.
In der Kirche zu Ely 7 Anthems und
1 Service. In Tudway's Ms. br. Mus.
Nr. 98 fünf Anthems (siehe Kat.). In
Burney's Kopien, ebd. Nr. 227 ,,Our hasty
life, 3 voc. — Die Ch. Ch. in Oxford
besitzt auch Einiges. — In St. John's
College zu Oxford, von ihm geschrieben,
einige Nrn., sowie in Este's Samlwk.
(nach Grove). Im Magdalen - College zu
Oxford. — In Cambridge EW: Ms. 88
u. 117, 0 Lord, I have loved the habi-
tation, 5 parts., 5 Klavierstücke im Vir-
ginal book in Cambridge EW., Kat. S. 113.
Ms. 567 br. Mus. Samlbd. von Gesg. und
Instrumentalpiecen in 6 Stb. — Ms. 568
ein ähnlicher Samlbd. in 5 Stb. 17. Jh.
mit 5 Nrn. Ms. 624 br. Mus. Samlwk.
von Messen, Mot. u. Madr. zu 3—8 St.,
1 Nr.
Im E. C. of Mus., Ms. 1642 die An-
thems: Almighty and everlasting God. —
0 pray for the peace. — Fraise the Lord.
0 Lord, let me kuow. — ■ Thou art my
king (Bass solo) und noch einmal für 2
Bässe. — Te people all. — In Ms. 1643:
Te Deum und 1 Evening Service.
Davey führt noch au Kompositionen
an: Im Ms. Tho. Mvriells. br. Mus. 29372
bis 29377. — In Clifford's Collection (Da-
vey 308). — Im Archiv der Kathedrale
zu Worcester. — Ms. 29996 des br. Mus.
gehörte ihm einst und finden sich darin
viele eigenhändige Zusätze (M. f. M. 1902).
Ein Tanzstück f. Violen in Th. Simp-
son's Opusculum 1610 mit Th. Tom-
kins gez.
Mit Thomas Tomkins ist noch ein
Druck von 1668 gez. mit der Titelangabe
„zum Gebrauche der Kathedralen und
anderer Kirchen Englands, besonders aber
Tomkins, Abraham.
426
Tonelli, Antonio.
füi- die Kgl. Kapelle König Karl I." Der 1
Kat. des E. C. of Mus. Nr. 496 verzeich-
net es mit: _ |
Musica Deo sacra & ecclesiae angeli- [
canae; or Musick dedicated to the honor |
aud Service of God, and to the use . . .
(wie oben mitgeteilt). London 1668 Wm.
Godbid. 5 Stb. vorhanden, fehlt C. und
Tenor am Ende defekt, kl. fol. Davey
237 schreibt es dem obigen zu. Oxford
Ch. Ch. soll auch ein Exenipl. besitzen,
auch das br. Mus. ohne Orgelstimme und
die Schlosskapelle zu Windsor, sowie Dr.
Cummings.
Aus anderen Familien sind noch
bekannt: Tomkins, Abraham,
Chorsänger am Magdalen-Kollegium
zu Oxford von 1611 — 1617.
— Nathaniel, geb. 1584, Sohn
eines Gentleman zu Northampton, !
von 1596—1604 Chorsänger am
Magdalen-Kollegium zu Oxford,
dann bis 1606 Kleriker und bis
1610 Mitglied des Schul-Kollegiums
(Grove).
— Ein William T. findet sich
in Playford 's Treasury of Musick
mit einem Tonsatze.
Tommas i, Ferclinando.
Die Musikfr. in Wien besitzen im
Kl.-A. „Erico di Svezia", tragedia lirica in
un prologo e 3 atti (18. Jh. ?).
Tommasi (Thomasius) , Pater
aioseffo 3Iaria, geb. 14/9 1649
im Schlosse Alicate in Sicilien,
gest. 1. Jan. 1713 zu Rom, ältester
Sohn des Fürsten von Parma,
vrurde Geistlicher und rückte bis
zum Kardinal herauf. Er gab
mehrere römische Choralbücher
heraus, die im Fetis verz. sind u.
das Werk:
Codices sacramentomm nongentis annis
vetustiores, niniiram iibri 3. sacrament.
romanae ecclesiae. Missale gothicum, sive
gallicanum vetus. Missale Erancorum.
Missale gallicanum vetus. Primum pro-
deunt, cura et studio, . . . Romae 1680
Angeli Bernabö. 4". [Brüssel 3457.
Tommasini, Gaetauo,
ist in der B. M. mit 6 Quai-tetti per
2 V. Va. VcL, dedic. dem Vicere von
Italien Eugene Napoleon; Ms. 4 Stb.
Der Verfasser gehört vielleicht voll dem
19. Jh. an.
Tommasino, . . . lebte im 15.
bis 16. Jh.
Ein teilweises Autogr., welches die 110
Canoni von Franc. Soriano in Bologna
(2, 144) enthält, von ihm geschrieben,
weist auch Bl. 74—84 die Komposition
auf ,.Brano d'una Messa a 8 consistente
nel Kirie, Crucifixus e restante del Cre-
do" in fol.
Tondi (Tondy), Romulo, von
c. 1641 bis etwa 1673 Sänger an
der Hofkapelle in Brüssel mit 490
Gld. Gehalt (Straeten 5, 135. 146).
Tondorff, Konrad Cliristopli,
um 1677 Hofmusikus des Kurf.
von Brandenburg (sächs. Staats-
archiv).
Tondreau, . . . Yioloncellist a/d.
Kapelle des Prinzen von Chimay
(Gregoir, Panth. 3, 98 ohne Zeit-
angabe).
Tonebaldinus, Dominicas, So-
pranist an der päpstl. Kapelle um
1630 (Haberl, Kat. 70).
Tonelli, Antonio, geb. 19/8.
1687 zu Carpi, gest. 25. Dez. 1765
ebd., diente in der Kapelle des
Herzogs von Modena als Violon-
cellist. Siehe Valdrighi, II Violon-
cellista Tonelli e suor' Maria lUu-
minata, Modena 1880 Yincenzi. 8«.
Seite 38 führt er seine Werke im
Druck und Ms. an, die aus einem Ora-
torio (II trionfo dell'umilta di S. Filippo
Neri 1724), einer Cantate, Intermezzi
musicali di Canoppo e Lisetta 1731, Lucio
Vero, Oper 1741, Van Sonetti ed Inter-
mezzi bestehen. Diese Werke liegen ihm
im Druck vor, doch giebt der Verfasser
keine Bibl. an, mutmafslich liegen sie in
der Bibl. Esteuse m Modena, wo der Ver-
fasser Bibliothekar war. In Mss. führt er
noch ein Oratorium, Cantaten, Dialogo,
Messenteile u. a. an, die sich zum Teil
in der Kathedrale zu Carpi, zum Teil im
Besitze eines Advokaten Cabassi befinden.
Derselbe besitzt auch einen Trattato di
musica, über den V. ausführlich berichtet.
Die B. in Bologna besitzt im Ms.
folgende Schrift: Correzione de'precedenti
Madrigali cavata dalla critica di Benedetto
Marcello . . . corapendiata da Ant. Tonelli,
Tonelli, Liiigi.
427
Tonsor.
e donata al merito del M. R. Pre. Mar-
tini dal suddetto Ant. Tonelli da Carpi.
Ms. Autogr. Näheres im Eat. 1, 99.
Tonelli, Luigi.
In Traeg's Kat. von 1799 ist 1 Kon-
zert für V. und Sonaten f. V. u. B. au-
gezeigt (Vorname fehlt). Die Musikfr. in
Wien besitzen von ihm: 3 Duetti con-
certanti per V. e Vcl. opus posth. — Eine
Metodo completo per il Violino, Milauo,
Ricordi. [Mailand Cons.
Toiiello, Antonio, lebte 1598
als Kapellmeister am Dome zu
Feltre im Venecli^schen (Titel). Er
ist bekannt durch den Druck
Madrigali a .5 voci di . . . Xuouamente
composti . . . Lib. 1. Yen. 1598 Gar-
dano. 5 Stb. 4°. 22 Madr. [Crespano:T.
Ein 4stim. Madr. im Samlwk. 1598
(Eitner 1).
Tonini, . . .
Die B. M. besitzt das Textbuch zur
Oper: „11 Lamano", Text von Lalli, wel-
ches T. als Kapellmeister des Kurf. von
Köln bezeichnet. Die Oper wurde 1726
in München aufgeführt (Rudhart 111).
Bernardo T. kann es nicht sein, da der-
selbe eine Generation früher lebte.
Tonini, Bernardo, in Verona,
wie Fetis sagt, gegen 1668 geb.,
gab von 1693 — 97 Instrumental-
piecen heraus. Bekannt sind davon
Suonate da chiesa a 3: 2 Violini ed
Org. con Vcl. ad lib. op. 2. Ven. 1(397.
4**. [br. Mus. In Bologna: Amsterdam
1697.
Sonate da camera a tre ... col Bc. . .
op. 4. Amst., Roger. [Paris Nat.
In B. Upsala im Ms. fol. die Cantata
a voce sola: Agitata del dudo nel vedersi.
Tonioli, Vineenzo, ein Instru-
mentalkomponist aus dem Ende
des 18. Jhs. bis ins 19. hinein,
ist bekannt durch 6 Duetti a 2 Y.
London, fol. [br. Mus.
Tonuani, Alessandro, in Mo-
dena im 17. Jh. geb., bekleidete
1666 den Kapellmeisterposten an
San Annunciata zu Sulmona im
Neapolitanischen, später (1683) bez.
ihn Caifabri als Kapellmeister zu
Narni im Römischen (Titel). Man
kennt von ihm:
II 1. üb. de'Mottetti ä tre, e cinque
voci con Letanie della Beatissima Vergine
a 5 concert. Assieme con le 4 Antifone
sollte cantarsi tutto l'anno depo il divino
Officio, con una Messa k 3 voci pari . . .
Roma 1666 Amadeo Belmonte. 4 Stb.
40. (C. T. B. Org.) [Modena. Bologna.
Litanie della B. V. ä 5 voci con Bc.
Ms. P., auch im Druck. [Modena.
In Caifabri's Samlwk. von 1667 u. 1683
eine Motette und der Psalm: Confitebor
angeloram 4 voc. c. Bc.
Tonnelier, Le, eine komische
Oper von Audhwt.
Tonnequinns (Tonnequiu, Ton-
neken), Natalis (Noel), 1547/48
Altist an der kleinen Hofkapelle
Kaiser Karl V.; nach Mameranus
1550. Ist nach Straeten 1, 233.
3, 147. 8, 25 noch 1559 im Dienst.
Tonnolini, Fra Griovanni Bat-
tista, ein Karmelitermönch, 1617
Organist an der Chiesa maggiore
zu Salö (Lombardei). Er gab
heraus:
Messe, et Compieta a 4 voci. Intito-
lati Gaudent brevitate moderni. Con una
lode a S. Theodore Martire, & il Bc. di
. . . Orgauista , . . di Salö . . . Ven. 1617
Amadino. 5 Stb. 4". [Bologna: C. A..
B. Bc, fehlt T.
Salmi ä 8 voci con una lode al S. Carlo.
Ven. 1616 Gardano. Partitura fol. [B. D.
bi. Mus: Tl.
In Zacc. Zanetti's Samlwk. von 1619:
In puritate cordis 3 voc.
ToniTOiitt, Jo.;
bekannt durch einen 3stim. Orgelsatz
im Buxheimer Orgelbuche, B. M. Ms. mus.
3725 fo. 88 b, abgedr. in Beilage zu M. f.
M. 1888 p. 92. Vielleicht derselbe Autor
wie Touront (siehe dort).
Tonsor, Michael, geb. in Dün-
kelsbühl bei Ingolstadt, wie Fetis
sagt. Im Druck von 1590 bezeich-
net er sich aber als Ingolstädter.
1566 nennt er sich Kantor an der
Jungfrauenkirche zu Ingolstadt und
1570, 1573 Organist an St. Georg
in Dünkelsbühel bei Oettingen
(Titel). Von seinen Werken sind
nachweisbar:
Cantiones aliquot sacrae. Monachii
1566 A. Berg. [Bautzen: T. B. 5a. 6a.
Arast: B.
Tonsor.
428
Torelli, Guasparo.
Selectae qvaedam cantiones sacrae,
niodis musicis 5 vocvra, recens compo-
sitae. Per . . . Noribergae 1570 Theod.
Gerlatzenus ... 5 Stb. qu4P. 16 Mo-
tetten und 3 mit einem 2. Teüe. Die
Dedic. unterz. er mit „Organista ad D.
Georgij aedem sacram in Dinckelspübel''.
[B. B. B. Br. B. Brieg: C. T. B. Elbing.
B.Hbg. B.L. B.M. B. Lpz:C. A. T.
Lüneburg Stb. ? Brüssel. Eostock Stb. ?
Wolfenb. Lübeck: T.
Sacrae cantiones plane novae 4, 5 et
plurium vocura ... Noribg. 1573 Th.
Gerlach. 5 Stb. qu40. 23 Mot. Die
Dedic. zeichnet er in „Zeapoli (Dünkels-
bühel) die 3. Juni] 1573'". |B. Br. Wol-
fenb. Freiberg. B.M. B. K:4Stb.
B. Liegnitz ein Exempl. mit 1574 gez.,
Dedic. von 1573. Ebenso B. A. B. B.
Elbing. Lüneburg.
Cantiones ecclesiastic. 4 et 5 voc. ex
sacris Literis . . . Monach. 1590 Berg.
4 Stb. 4*^. 26 Mot. [B.M. B.B:C.
Upsala fehlt B. Köln: A.
In alten Samlwk. 2 lat. Gesge. (Eit-
ner 1). In Eühling's Orgeltabulatur 1583
einige arrang. Sätze.
In neuer Ausg. 2 Motetten (Eitner 2).
In B. Br. im Ms. 15 lat. Gesge. — In
B. L., Ms., 16: Dies est laetitiae 5 voc.
— In B. B. Ms. T 7 ein Gesg. in P. —
In Hofb. Wien, Ms. 19189, Chorb. 4 bis
5 Stirn: Cantate Dno. — Tribularer. —
Descendi in hortum meum. • — 0 admira-
bile. Nr. 39—41. 46. — In B. Wolfenb.
an Lassus Nr. 591 hds. Lieder und Mo-
tetten.
Missa solemnis 4 voc. 1580. Ms. 22,
Chorb. [B. A.
Ave suprema Trinitas 7 v. und Ecce
ego mitto vos 5 v. in Ms. 11. [B. Zw.
Top, . . . Lehrer und Komponist
von geistlichen Liedern, die sich im Geist-
lichen Blumengärtlein , 3. Büchlein 1728
bis 1768 von Joach. Neander befinden
(Koch 6, 113).
Topf, Johann, lebte im 17. bis
18. Jh.
In der B. B., Ms. 21730, Samlbd. Part.
Nr. 16: Cantate, Mit Fried und Freud ich
fahr dahin, 4 voc. 2 Ob. 1 V. 2 Violette
et Org. 8 BU. — In B. Kgsbg. Samlbd. 81
drei Motetten Nr. 1 : Fürchtet euch nicht,
ich verkündige euch, 5 voc. Nr. 45: Nun
danket alle Gott 6 v. Nr. 46: Jauchzet
dem Herru alle Welt 6 v.
Topham, William, ein englisch.
Musiker aus dem Anfange des 18,
Jhs., von dem das brit. Mus. be-
sitzt :
6 Sonatas or Solos for the Flute with
Th. B. London, c. 1716. fol. — andere
Ausg. in qufol. — 6 Sonatas (dito) op. 2.
Lond. qufol.
Topiarius, Kaspar,
bekannt durch 5 lateinische Gesge. zu
2 Stirn, mit Bc. im Samlwk. 1624b (Eit-
ner 1). Dieselben in P. im Ms. 19423
der Hofb. Wien.
Toppe, Michael, siehe Touppe.
Torelli, Federico, ein italie-
nischer Komponist aus dem letzten
Drittel des 18. Jhs., bez. sich 1786
als Kapellmeister der Kaiserin Ka-
therina IL von Kussland, die zur
Zeit in Bologna lebte (Titel). Man
kennt von ihm:
La Passion e di G. C. Oratorio a 4 voci
con istromenti, composto in musica da . . .
2 voll. P. im Ms. qufol. nebst Stb. [Bologna.
Sinfonie concertati per Clarino e Corno,
con 2 V. Va. 2 Clarinetti, 2 Corni e B.
iü P. [Musikfr. Wien.
Torelli, Guasparo (Gasparo),
bez. sich 1593, 1598 und 1607
mit „della citta da Borge ä San
Sepolcro"'. Borge hegt in der Pro-
vinz Lucca. Das Amt, was er
dort bekleidete, ist nicht verz. In
den Jahren 1593 u. f. muss er
in Padua gelebt haben, denn er
unterz. die Dedic. in dieser Stadt.
Tebaldini erwähnt ihn nicht. Fetis
führt einen Gasparo T. aus dem
Ende des 17. Jhs. an. ISTach dem
Drucke von 1598 war er auch
Dichter. Yon seinen Werken sind
bekannt:
Capitolo in lode della Musica, di . . .
doue dimostra buona parte delle grandezze
di quella ad alcuni, che in certi ragiona-
menti in biasimauano. Padova 1607 Pietro
Mariuelli 16». 24 S. [Bologna.
I fidi amanti, Favola pastorale del Sig.
Ascanio ordei Milanese. posta in musica
di . . . Con varij, e piaceuoli intermedij.
A 4 voci. Yen. 1600 G. Vincenti. 4 Stb.
4°. Enthält 3 Intermezzi mit Anzeige
von 7 Personen, darauf 1 Prologo und
3 Akte mit 14 Gesängen (siehe Vogel 2,
246). [B. D. Bologna.
Torelli, Giuseppe.
429
Torelli, Giuseppe.
Canzonette a 3 voci di . . . Ven. 1593
G. Vincenti, ad instautia di Pietro Paolo
Tozzi (der auch die Dedic. iu Padua unter-
schreibt). 3 Stb. 8". 21 Nrn. [Hofb.
Wien. Bologna: B.
... 11 2. lib. delle Canzonette a tre,
et a 4 voci. Nouam. poste in luce . . .
Ven. 1594 Rice. Amadino, ad instautia
di P. P. Tozzi (der auch die Dedic. unterz.).
Stb. ? 8*'. 21 Nrn. dabei 1 von Frane.
Säle und 1 von Luigi Face, beide aus
Padua. [Bologna: C.
Brevi Concerti d'amore. II 1. lib. de
MadrigoU ä 5 voci, di G. Torrelli . . .
Nouam. composti . . Ven. 1598 G. Vin-
centi. Dedic. in Padua vom Autor gez.
5 Stb. 4". 20 Gesge., die Texte gröfsten-
teils von ihm. [Crespano: T.
Amorose faville. II 4. lib. delle Can-
zonette a 3 voci. Di . . . Op. 7. . . .
Ven. 1608 Rice. Amadino. Dedic. vom
Komp. in Padua gez. 3 Stb. 4". 22 Nrn.
[B. Kassel.
Torelli, Griuseppe, geb. in Ve-
rona gegen die Mitte des 17. Jhs.,
gest. um 1708 zu Bologna. Bil-
dete sich zum Violinisten aus und
genoss eines grofsen Rufes, be-
sonders als Komponist für sein
Instrument. Er führte das Violin-
konzert und Concerto grosso ein.
Im Sept. 1686 trat er als Violist
(Violetta) in die Kapelle an S. Pe-
tronio in Bologna ein. Im Druck
von 1687 nennt er sich ,,Musico
sonatore nella perinsigne collegiata
di S. Petronio di Bologna". Von
1689 ab wirkte er bei der Tenor-
Viola mit und zugleich auch als
Violinist. 1696 (nach anderen erst
1703) wurde er an der Markgräfl.
Ansbach'schen Hofkapelle als Kon-
zertmeister angestellt (Fetis. Wa-
sieiewski 1, 73. 2, 68. Fürstenau
2 b, 84. Wasielewski beurteilt ihn
als Violinisten und Komponisten).
Dr. Sand berger teilt in der Aus-
gabe Abaco's S. XII Anmkg. mit,
ciass T. Bologna im Dez. 1695 ver-
liefs, wo er an S. Petronio die
Tenorviola spielte und ging nach
Ansbach. Am 30/11 1695 verz.
ihn noch die Akten in Bologna, am
31. Dez. aber nicht mehr. Kehrte
aber am 31. März 1701 wieder nach
Bologna zurück, spielte aber nur an
Festtagen in St. Petronio und bei
besonderen Gelegenheiten im Or-
chester. Hier blieb er bis an sein
Lebensende und wird in den Zahl-
listen von Petronio am 30. Nov.
1707 das letzte Mal vor seinem
Tode verz., bald darauf starb er.
Von seinen Werken sind nach-
weisbar:
In Ms. BlOla S. 22: Come potesti
mai lasciarmi, per Sopr. col B. Fraglich
ob von Giuseppe, da der Vorname fehlt.
[Dresd. Mus.
In Sassi's La ricreazione 1730 eine
Canzone mit voUem Namen gez.
In Ms. 21950 Nr. 11: Domine ad ad-
juvandum me, 4 voc. c. Tromba, 2 V.
Violetta et Cont. 10 Bll. Vorname fehlt,
daher fraglich. [B. B.
In Modena, Ms. Bd. 28: 1 Cantata.
Sinfonie a 2. 3. e 4 istromenti (Streich-
quartett u. Bc). op. 3. Bologna 1687
Glos. Micheletti. 5 Stb. 4^. (2 V. Va.
Vcl. Org.) [Modena. Bologna, br. Mus.
fehlt B.
Sinfonie ä 3 e Concerti a 4. Op. 5.
Ib. 1692. [Bologna. br. Mus: Amst,
Roger, nur Organo.
Concerto da camera a 2 V. e B. . . .
op. 2. Bologna 1686 ib. 4 Stb. fol.
(2 V. Violone u. Clavicemb. Enth. Balli.)
[Bologna. Modena.
Concertino per camera a Viuliuo e Vcl.
op. 4. Si vendono da Marino Silvauo (in
Bologna). [Bologna.
Concerti musicali a quattro (f. Streich-
quart, u. Organo). Op. 6. Augusta, Lo-
renzo Kroniger & Eredi del Teofilo Goe-
beüo per Giov. Christof. Wagner. 1698.
[Bologna. Paris Nat. eine Ausg. in Amst.
In Bologna noch eine 2te Ausg. in
Venedig 1701.
Concerti grossi c3n uua Pastorale per
il sanctissimo Natale, op. 8. Bologna 1709
Mar. Silvcini. 12 Konzerte von seinem
BiTider dem Maler Feiice T. herausgeg.
Wasielevvbki 2, Nr. 36 druckt ein Konz.
ab. [Bologna, br. Mus: V 1. 2. V 2. del
Concertino. Violone o Arcileuto.
1 Concerto ä 5 ström, in Le Cene's
Concerti.
In M. Bitti's Concerti ä 5, 6 & 7 instr.
c. 1715 ein Konz.
Torein, L..
430
Tornaus.
Sonate a 3 stromenti (2 V. u. Vcl.)
con il Bc. op. 1. Bologna lö95 Glos.
Micheletti. [B. Wagener. br. Mus. Bo-
logna von 1(386. Brüssel.
Bologna besitzt noch: Sonate a 3, op. 2.
Bol. 1686. — Sonate a 3, ib. 1687. —
Sonate a 3, op. 5. Bol. 1692. — Sonate
a 3, op. 6. Angusta 1698.
In Bartolom. Beruardi's 6 Senates ou
Concerti c. 1710 eine Sonate.
In Harmonia mundi, coUection out of
the works . . 6 Sonatas, 1 von T. f. 2 V.
u. B.
2 Sonaten f. V. u. Vcl. im Samlwk.
1700a (Eitner 1).
In Dresd. Mus. Ms. Cx. 1002: Sinfonia
a VV. Trombe. Va. e B. Dd. 8 Stb. 4".
— Ms. Cx. 988-994: Concerti a Violine
concertato c. VV. (Trombe), Va. e B. in
Dd. 7 Stb. Dm. 6 Stb. Dd. 5 Stb. Dd.
9 Stb. Dm. 6 Stb. Gm. 5 Stb. Adur 11 Stb.
— Cx. 997-1001: Trii (4) a V. e B. je
3 Stb. — Cx. 995—96: Soli a V. e B. (2).
1 vol. in 4**.
Wasielewski 2 Nr. 35 druckt eine So-
nate ab.
In Modena im Ms. vorhanden:
Ballo 0 Sonate da camera a 2 V. Vio-
lone e Cemb. (ad üb.), op. 2.
Sonate a 2, 3 e 4 ström, ad arco con
org., op. 3. 12 Nrn.
Balli diversi a V. e B., op. 4.
3 Briefe an Giac. Aut. Berti in B. Bo-
logna (1, 149).
Torelli, L . . . Gerber 2 nennt
den Vornamen Luigi u. führt die
Oper
Die musikalische Akademie, 1793 in
Wien aufgeführt, an. Clement verz. sie
auch, aber ohne obigen Vornamen. Die
B. B. besitzt im Ms. 11500, Samlbd.
Part, letztes Stück von L. Torelli eine
Cantata, la poesia del Sig. Pistocchi:
,,Bella rosa che vezzosa", per Sopr. solo
et Cont.
Torelli, Micliele, war von 1580
ab bis in den Anfang des 17. Jb.
an der Hofkapelie in Kassel an-
gestellt (Apell).
Torelli, Paolo, Sopranist 1485
an St. Peter in Eom (Viertel]. 3,
238).
Tori, Pietro, siebe Torri.
Torino, s. Illuminato da T.
Torkesey, Magister Joliaiiues.
Ein Ms.^ zu Burney's Zeit im Be-
sitze des Earl of Sbelburne (siebe
History 5, 413. 418), enthält als
5. Tractat: „Regulae", die nach
Burney in den Anfang des 15. Jbs.
gehören. Dort Aaszüge. Der
Tractat ist wahrscheinlich von dem
PraecentoY John Wylde geschrieben
(siehe auch Gerber 2). Heute im
Besitze des br. Mus. Ms. 105 (Lans-
donne 763).
Torlee, Jolianii Friedrieh,
1718 Kammermusikus an der Hof-
kapelie in Köthen unter Seb.
Bacb's Direktion (Hosaeus 7. Spitta
2, 985).
Torley, Christoph, Bassist,
1711 u. 1712 als Kammermusiker
in Berlin mit 150 Thlr. verzeicli-
net (Schneider 55 u. H 35).
Torlez, ... 1767 Maitre de Mu-
sique der Akademien zu Clermont,
Grenoble und Moulins.
Nach Gerber 1 gab er 5 Motetten für
1 Stim. mit Instr. in Paris in P. heraus.
Pougin erwähnt ein Pastorale: Le depart
du guerrier amant, en 1 acte, repres.
1742 im Febr.
— Ein anderer T. gab 1783 sechs
Duos für Flöte und V. als op. 1 in Paris
heraus. Er war um 1788 Violinist im
Orchester des italienischen Theaters in
Paris (Gerber 1).
Toriiahocca , Pasquale, geb.
gegen 1560 zu AquiJa (Abruzzen),
trat in den Orden der Coelestiner.
Fetis verz. den Druck:
Misse a 5 voci. Ven. 1590 Vincenti.
4^. Dedic. dem Kardinal von Aragona.
Toniario, Frater Johannes,
lebte um 1579 in Augsburg an
St. Ulrich und Affra und ist als
Kopist des Klosters bekannt.
Die Hofb. Wien (alte Sign. I. 51) be-
sitzt ein Officium Missae nuptiale ülustri
... Dno. Octavio sec. Fuggeri 15(9 ge-
widmet. Ein Samlwk. im Ms.
Tornaus, . . . zwei Brüder, beide
in der Trierschen Hofkapelle um
1790 als Waldhornisten angestellt,
waren berühmte Virtuosen (Ger-
ber 2).
Toruer.
431
Torrentinus.
Toriier, Joseph Nikolaus,
gegen 1740 Domorganist zu Trier
(Titel), ist bekannt durch:
ABC per teiiiam minorem, continens
8 Cautileuas pro Offertorio lat., pro Ele-
vatione, et 8 pro Commnnione ... 12 Toc-
catae, Currentes atque Ariae cantabo . . .
op. 4. Aug. Vindel., Cb. Leopold. 48
uud 23 Seit, in fol. mit 8 Partien, jede
zu 3 Sätzen, dann Offertorien, Elevat.,
Commun. uud 3 Partien im Anhg. für
Orgel oder Klavier. (Dies ist die Fort-
setzung eines vorher in Mainz erschiene-
nen Werkes: ABC per tertiam majorem
— nach dem Vorworte). [B. Hbg. Stadtb.
Augsbg. B. M. B. Lpz. Brüssel.
— 12 Toccatae, Currentes et Ariae,
Ibid. fol. 49 und 23 S. [B. M. Nähe-
res mir unbekannt, scheint aber das obige
"Werk zu sein.
Toriiioli, Marc' Antonio, aus
Siena, wo er auch um 1607 als
Kapellmeister angestellt war. im
Drucke von 1617 fehlt die An-
zeige obigen Amtes, doch ist die
Dedic. auch in Siena unterz. Man
kennt von ihm:
. . - Sacrarum Cantionum quae binis,
ternis, & quaternis vocibus concinuntur
unä cum Basso ad Organmn Lib. 2 , . .
Yen. 1617 Vincentius. 4 Stb. 4». 1
Motette von Franc. Bianciardi dabei.
Nach der Dedic. ist dies sein 3tes Werk.
[Bologna.
Canzonette spirituali a 3 voci di . . .
Lib. 1. Yen. 1607 Ang. Gardano. 3 Stb.
4°. 21 Nrn. die letzte von 0. B. Cenui.
[br. Mus. fehlt B.
Im Samlwk. 1616 a 2 Motetten zu 3
Stim. (Eitner 1).
Torone (Torrone), Cesare, wirkte
1628 bei den Eesthchkeiten in
Parma mit und erhielt 100 Duk.
In Robletti's Eisonanti sfere da velo-
cissimi ingegni . . . Roma 1629 eine Kom-
position (Viertelj. 3, 438).
Toront, siehe Toiiront.
Torote (Thoronte , Thorote),
Mattliaeus, alias Bruyaut (Briant,
Bryandus, Bruiando), Ptector paro-
chialis ecclesie de Binchio, Camer-
acensis dioc, erhält am 21. Okt.
1419 das Zeugnis, dass er seit dem
23. Dez. 1417 Tenorist a/d. päpstl.
Kapelle ist. "Wird in den Akten
bis 1426 mit 6 Gld. Gehalt ange-
führt (Viertel]. 1, 453 ff n. 3 im
Reg. der Bausteine von Haberl).
Torquet, Daniel.
Im Samlwk. 1564 eine 8 stim. latein.
Gesg. (Eitner 1). Eine inkompl. 8 stim.
Motette in Ms. 132. [B. M.
Torre, Andres de la, Bassist
um 1556 in der Kapelle Kaiser
Karl V. (Straeten 1, 362).
Torre, Girolamo della.
In den Samlwken. 1620 u. 1624 zwei
latein. geistl. Gesge. (Eitner 1).
Torre, Pietro Paolo, aus Mai-
land, Mönch des Hieronymiten-
ordens und Organist a/d. Kirche
Castellaccio fuori zu Mailand (Titel),
gab heraus:
II 1. libro delle Canzonette Madrigali
et Arie a una et due voci per cantar nel
Clavicordo, e Chitarrone. Di . . . Nuouam.
composte . . . Ven. 1622 Aless. Vincenti.
1 vol. fol. 45 S. 21 Gesge. [Bologna.
Torre Tassis, Conte Carlo della,
lebte im 18. Jh.
Unter den Autographen Heinichen's in
B. B., Stück 5, befinden sich die „Madre-
gale ovvero Duetto Vlll a Sopr. e Con-
tralto Di S. E . . . 1. AI fatale cradele.
2. Ahi che in sentirlo, etc. bis 8. Alle
mit Bc. — In der kathol. Kirche zu
Dresden 1 Kyrie 4 voc. c. 2 V. Ob. Ya.
Org. im Ms. P. u. Stb.
Taitini widmet ihm 1769 seine Risposta
di un'anonimo.
Torrej, Greronimo La.
Em Miserere zu 12 Stim. mit Bc. Ms.
P. in B. M.
Torrelli, Guaspari, s. Torelli.
Torrentes, Don Andres de.
Im Archiv der Kathedrale zu To-
ledo (Spanien) befinden sich eine
grofse Anzahl Kompositionen. 1
Magnificat 4 voc. im Eslava (Eit-
ner 2).
Torrentinns, Hermannus, gab
1562 ein Hymnenwerk heraus. Ob
er der Grammatiker aus Zwoll ist,
der im 15. — 16. Jh. lebte, bedarf
noch der Untersuchung. Das Werk
trägt den Titel:
Torres, Ant. Franc.
432
Torri.
Hymni et Prosae eccles. vulgo Sequea-
tiae dictae, breviuscula quidem, sed maxime
commoda . . . Antverp. 1562. 8^. [Proske.
Die Stadtb. in Danzig, Kat. Nr. 40
verz. von ihm ein Werk: 11 primam
partem doctrinalis xAlexandri. Der Inhalt
ist mir unbekannt.
Torres, Antonelli Francesco,
aus Neapel, 18. Jh.,
bekannt durch die Oper: Catone in
Utica. Ms. P. [Neapel Turch.
In Hofb. Wien, Ms. 15628. Samlbd.
P. Nr. 17: Pange lingua, 4 voc. c. org.
Torres Martinez Bravo, Don
Joseplio de, ein Spanier, geb.
1665, gest. 1738, war 1702 erster
Organist an der Kgl. Kapelle zu
Madrid (Titel und nach dem Kat.
der B. M. von J. J. Maier). Er
ist der Verfasser von dem theo-
retischen Werke:
Regias generales de accompanar en
Organe, Clavicordio y Harpa con solo sa-
ber cantar la parte . . . Madrid 1702. 4".
163 S. [B. B. br. Mus. Liepm. besafs
1900 eine Ausgabe von 1736. 4».
Er gab auch die Fragmentes musicos
von Nassarre 1700 heraus; dort nennt
er sich nur D. Joseph de Torres u. bez.
oben genanntes Amt. Ebenso gab er
Franc. Montanes' Arte de canto llano
1728 in Madrid heraus.
In B. M. im Ms. 181 zwei Villancicos
zu 4 und 8 Stim. im Chorb. und Stb.
Torres, Jlelcliior de, spanisch.
Musiker, geb. zu Alcala de Hena-
res (Toledo), gab den Tractat heraus:
Arte ingeuiosa de mu.sica con nueva
manera de auizos breues y compendiosos
sobre toda la facultad della . . . Assi para
canto llano y canto de organo como para
contrapunto: donde se hallaran reglas en
breue comprehendidas y declaradas: por
Melchior de torres maestro de Alcala.
Intitulada al muy illustre y ßeuerendissimo
senor Don Gutierre de Carauajal, Obispo
de Plazencia &c. (Alcala J544). 4». 46
Ell. gothisch. [besafs 1900 Leo Liepm.
Torresani, Bartolomeo, ge-
nannt L'Ostc, ein Priester, der
1563 den KapcUmeisterposten am
Dome zu Mailand bekleidete, aber
schon am 23. August desselben
Jahres vom Amte suspendiert
wurde (Muoni 29).
Torri (Tori), Pietro, wie es
scheint ein Italiener, der seit dem
10/12 1689 an der Münchener Hof-
kapelle Kammerorganist ist. Er
soll ein Schüler Ag. Steffani's sein,
doch zweifele ich, dass sich Letz-
terer je mit unterrichten befasst
hat. 1691 wurde der Kurfürst
zum Generalkapitän der Spanischen
Niederlande von Karl TL von Spa-
nien ernannt, mit dem Sitze in
Brüssel; dahin wurde Torri am
19/2 1695 vom Kurfürsten mit
dem Titel eines Kammerdieners
berufen mit 700 Gld. Gehalt und
400 Gld. als Kammerdiener. Am
24/9 1698 erhält er den Titel eines
Kapellmeisters. Sein Gehalt be-
trug 1100 Gld. Am 10/1 1703
wird er als Kammerdiener und
Kammermusikdirektor in den Akten
bez. und erhält noch den Ratstitel.
Den 25/2 1715 erwähnen ihn die
Akten als Rat und Kapellmeister.
Nach Bernabei's Tode wird er am
31/3 1732 zum wirklichen Kapell-
meister mit 2500 Gld. ernannt.
Er starb den 6. Juli 1737 (Kreis-
archiv. Haberl, Jahrb. 1891, 76.
Rudhart 85 mit Vorsicht zu ge-
brauchen; so sind z. B. die ange-
führten Opern S. 99 nicht Kom-
positionen von T., trotzdem sie
seine Handschrift zeigen, sondern
anonyme Kompositionen. Dagegen
besitzt die B. M. folgende Opern
im Autogr:
L'homme endormio, Prologue, datiert
Namur le 13 mars 1712. P.
Griselda, opera 1723, P.
Nicomede, opera 1728. P.
Catone in Utica, opera. Ms. 157/158,
Direktionstimme (Ober.st. u. B.) u. 8 Akte
der Oper in P. im Autogr.
Gli amori di Titone e d' Aurora, Opera.
Ms. P. 17 643 in Hofb. Wien. Ms. 17 742:
1 preggi della primavera. Serenata 1691.
P. und Ms. 19242 Nr. 136 nochmals in
Abschrift.
Nachweisbar sind aufserdem von seinen
Kompositionen :
Torriani.
433
Tortora.
Ms. 21950, B. B. iu P., enthält G geisü.
Motetten oder Kantaten u. a. für Chor
und Instrumentü. Der erste Satz ist ein
Magnificat a 15 e piü: 2 Clarini, 2 V.
2 Violette, Fag. 8 voc. et Bc. in Ci{-
Nr. 2 ein Coufitebor 4 voc. et Soli, 2 V.
et Bc. Nr. 3 ein Dominus illuminatio
per Ten. 2 V. Bc. u. s. f.
Xach Lobstein 70 besitzt die Thomas-
kirche in Strafsburg i/Els. ein Confitebor
tibi Due., 5 voc. 3 Violen, Fag. B. u. Org.
im Ms.
Ms. 181 der B. B. 2 Duette f. 2 Sopr.
oder Sopr. u. A. mit 2 V. 2 Violette u.
Bc. P. — Ms. 21210 Samlbd. P. Bl. 43:
Se potessi al seno stringere, per Sopr.
e Cont.
In B. Wagener eine Kopie des Duettes :
Langue, f. Sopr. Alto u. Bc. (im Bde.
von Steffaui).
In Dresden Mus. Ms. 832, 2 Duetti
ä Sopr. ed Alto col B. Part, qufol.
In Cambridge FW. Ms. 55: 12 Duetti
und in Ms. 19 zwei. — Im br. Mus.
Ms. 176: Piagge fiorite. In Ms. 199 noch
einmal nebst 7 audei-en italieu. Duetti.
In Biüssel Cons. 14 Duetti c. Bc.
In B. Brüssel 2430 eine Kantate im Ms.
Concerto per camera per 2 Oboi, 2 V.
Va. Bassono e Bc. Ms. Stb. [Fundort?
In AVari'en's Samlwk. Catclies 1 Nr.
Torriani, Gfiovanni Antonio,
geb. zu Cremona im 17. Jh., wird
von Gerber 2 als Komponist des
Oratoriums „La Conversione di San
Romualdo", 1688 zu Fabriano auf-
geführt, erwähnt.
Torricella (Toriceila), Chri-
stoph, Kunst-Kupferstecher, Musi-
kalien-Händler und Verleger in
Wien im letzten Drittel des 18. Jhs.,
gab ohne Nennung eines Autors
heraus:
Ein halb Dutzend Lieder aus dem
Rosen Farben Buch fürs Frauenzimmer
in Wienn bey . . . qufol. 4 Bll. [B. Wa-
gener. Schletteier besafs auch ein Ex.
Journal der Musik, Kupferstiche etc.
Wien 1785. Febr. Mrz. Apr. 3 Hefte
Musik. [B. M.
Torricoli, Marcantonio, be-
kannt durch
Canzonette spirituali a 3 voci . . . Lib. 1.
Venetia 1607 Ang. Gardano & fratelli.
3 Stb. 40. [br. Mus.
Eob. Eitner's Qaellen-Lexikon. Bd. 9.
Torroni (Torrone, Torone), Ce-
sare, Sänger in Rom, wird 1628
in Parma engagiert (Viertelj. 3,
438). Im Robletti, Samlwk. von
1629: Si dolce ö, 1 voce c. Bc.
Tors, Michele da, um 1475
Säuger an der herzgl. Kapelle in
Mailand. Fehlt in der Liste vom
3. Dez. (Straeten 6, 18).
Torscianello, Henrico.
In Robletti's Samlwk. Vezzosetti fiori
1622 die Madrigale zu 1 Stim. mit Bc:
Deh raira egli canto, c. 2. 3. 4. parte
(Vogel 2, 510).
Torti, Lodovico, aus Pavia, im
16. Jh. geb., 1584 noch ohne Amt.
1607 liest man auf dem Titel:
Kapellmeister (Moderator) an der
Metropolitankirche zu Chiti (Teata).
Fetis hat den Wortlaut falsch ver-
standen. Torti unterz. die Dedic.
in Teata. Man kennt von ihm:
Ludovico Torto Ticinensi (?) auctore,
ac Metrop. Eccl. Teatinae Musicae Mode-
ratore, Missa una, Septem divinae laudes,
aliquot & Hymni, unä cum Psalmis
Vespertinis, ac B. V. Cantico ternis voci-
bus decantanda. Op. 6. Infima organi
. . . Ven. 1607 Amadinus. 4 Stb. 4'-'.
Dedic. im Kat. Bologna 2, 144. [Bologna
fehlt Bc.
II 2. lib. delle Canzoni a 3 voci. Di
. . . nouam. composte . . . Ven. 1584 Vin-
centi & Amadino. 3 Stb. 8^. 19 Ganz.,
dabei 2 von Matth. Ferabosco, 1 von N.
Parma, 1 von 0. Fovigo, 1 von Or.
Vecchi u. 1 Incertus. [Hofb.Wien. Bo-
logna: B.
In Denss' Lautenbuch 1599 drei arrang.
Gesänge.
In der B. Karlsruhe unter Torti ohne
Vornamen Instrumentalpiecen, die einer
späteren Zeit angehören und zwar im
Ms. 953. Concerto di Fl. trav. c. 2 V. Va.
e B. 3 Sätze in Gd. Cd. Gd. in Stb.
Ms. 954. 955. 2 Trü per 2 Fl. trav.
e B. Stb.
Tortona, Isidoro, um 1662
Schüler des Gius. Allevi, in dessen
Compositioni sacre von 1662 sich
ein Dialogo a C. ed Alto befindet.
Tortora, Marcello.
Im Samlwk. Contrapunto befinden sich
2 Tonsätze von ihm.
28
Tortoriti, .
434
Tosi, Gius. Fei.
Tortoriti, ... gab heraus:
Six Sonatas for two GermaQ Flutes or
Violins and a Bass. London, J. Walsh.
fol. [br. Mus.
Tortoriti, Oabriele, lebte im
Anfange des 18. Jhs., den Ver-
legern nach zu urteilen, die seine
Kompositionen herausgaben. Be-
kannt sind davon
Six Sonatas for 2 V. & Th. B. Lon-
don, Simpson. 8 Stb.
Six Sonatas for 2 Germ. Flutes or V.
& a B. London, Walsh. 3 Stb. [beide
in B. Wagener.
Tosarini, Domenico, Lebens-
zeit unbekannt.
In Musikfr. Wien ein Eyrie ä 2 T.
1 B. con orch. Ms. P.
Toscaii, Cr. -L.- Georges, geb.
um 1756 zu Grenoble, Bibliothekar
im naturhistorischen Museum zu
Paris, Mitglied der Akademie zu
Grenoble. Unter seinen Schriften
befindet sich eine Abhandlung:
De la musique et de Nephte (opera de
Lemoyne) aus mänes de l'abbe Arnaud.
Paris 1790 Timprim. de Monsieur. 8**.
28 S. — Wieder abgedruckt in L'Esprit
des Journaux (Mai 1790, 250 ff.). — In
deutscher Uebersetzung in Bossler's Musi-
kalischer KoiTespondenz, Speyer 1792,
250 ff. (Fetis. Gerber 2).
Toseaiia, Jacob de, siehe Ja-
cobo de T.
Toscani, D. Antonio, geb. um
1744 zu Parma, gest. um 180.^,
Kapellmeister in seiner Geburts-
stadt (Pougin).
Er ist bekannt durch einige hds. Ton-
sätze in Bologna: Nisi Dominus, Salmo
a 3 voci c. istrom. P. 34 Bll. qufol. —
Magnificat a 4 voci concertato c. istrom.
P. qufol. 14 BU. — In Basevi's Bibl. im
Ms. „Responsoij per la settimana santa"
und einige Arbeiten, die er als Schüler
Pat. Martini's schiieb.
Toscani, Oiulio, da Roma, Vio-
linist an der Stadtkapelle in Lucca
vom 13/6 1733 bis zu seinem Tode
am 17/5 1736, mit 19,10 Lire
monatl. Gehalt (Nerici 210).
Toscano, Nicolo, aus Trapani
(Sicilien, Palermo), war um 1584
Kapellmeister am Dome zu Capo-
distria (Triest) nach dem Drucktitel :
Canzonette di . . . Lib. 1. ä 4 voci.
Yen. 1584 Ang. Gardano. 4 Stb. qa4P.
21 Ganz. [B. D.
Gerber 2 teilt nach. Mongitor. Bibl.
Sicul. T. 2 p. 102 noch mit, dass er ein
Predigermöuch war, der eine prachtvolle
Stimme besafs, sich in älteren Jahren in
sein Kloster zu Eryr zurückzog und dort
1605 starb.
Tosclii, Antonio, da Ferrara.
In Poffa's Ms. Orgelsonaten von 1743
mit 1 Satze vertreten. [B. Wagener.
Toselli, Griuseppe,
I Gesg. in Clem. Maria Sassi's Ricrea-
zione 1730.
Tosi, Griuseppe Feiice, geb.
gegen 1630 zu Bologna, war an-
fänglich Organist an S. Petronio
in Bologna, später Kapellmeister
an S. Gioann' in Monte und Mit-
glied der Akademie Philharmonie,
deren Vorsitzender er 1679 war.
Nach dem Drucke von 1683 war
er zur Zeit Kapellmeister am Dome
„in Morte di Ferrara". Sein erstes
Werk ist betitelt:
Salmi concertati a 3. e 4 voci, con V.
e ripieni di . . . Op. 1, dem Kardinal zu
Ferrara gewidmet. Bologna 1683 G. Monti.
12 Stb. 40. Abdr. der Dedic. im Kat.
2, 319 von Bologna. [Bologna.
— Eine von Busi angefertigte Part. ebd.
Auf dem Titel seines 2ten Werkes
von 1688 giebt er kein Amt an:
Amulio e Numitore. Drama recitato
nel teatro Grimano ä S. Giov. Crisostomo,
1689. Opera in 3 atti, parole di A. Mer-
selli. Ms. 17 689 P. [Hofb. Wien, Ms.
19242 in neuerer Part.
II 1. libro delle Cantate da camera a
voce sola di . . . dedic. Cardinale Panfiü.
Op. 2. Belog. 1688 Gios. Micheletti. 1 vol.
fiu40. 208 S. 20 Nrn. [Bologna. Mo-
dena.
In Silvani's Melpomene coronata da
Felsina 1685: Yiver lungi dal bei, 1 voc.
c. Bc.
6 Ariette, Ms. in qufol. in B. Modena,
siehe G. B. Bassani.
Galvani, Fetis. Clement u. a. führen
bis 10 Opern an, die in Venedig, in Wien
u. a. 0. in den Jahren 1684—1691 ge-
geben wurden. An Textbüchern fand ich
Tosi, Pietro Franc.
435
Tost, Johann I.
aufser obiger Oper Ainulio noch das zur
L'iucoronazioue di Serse von 1691.
Tosi, Pietro Francesco, Sohn
des Gius. Feiice, geb. gegen 1647
zu Bologna (der Vater kann dann
unmöglich erst 1630 geb. sein, wie
Fotis sagt), gest. 1727 zu London,
80 Jahr alt. Er war ein kastrier-
ter Sopransänger und erreichte in
der Oper grofse Erfolge; in höhe-
rem Alter Avidmete er sich nur
noch der Schulung von Sängern.
Seit dem Jahre 1693 sang und
lebte er meistens in London mit
Unterbrechungen von Anstellungen
auf dem FestUmde. So vom 1.
Juli 1705 — 1711 als Komponist
am Ksl. Hofe in Wien (Köchel 1
u. 2, 70), danu 1719 in Dresden
(s. Staatsarchiv), auch Italien be-
suchte er öfter. Er ist der Ver-
fasser der ersten wirklichen Ge-
sangschule, denn alle frülieren
waren musiktheoretische Lehr-
bücher, trotz des Titels „wie man
Singen lernt". Sie ist betitelt:
Opinioni de'Cantori antichi, e moderni
0 sieno Üsservazioni sopra il Canto iign-
rato.di . . . Accademico füariuonico. Dedic.
a sua Eccell. Mylord Peterborough (in
London). Bologna 1723 Lelio dalla Volpe.
80. 3 BU. 1 18 S. Text. [Dresd. B. M.
B. B. Kopenhagen, br. Mus. R. C. of
Mus. Bmssel. Musikfr. Wien. Mailand
Cons. Hofb. Wien.
— in englischer Uebersetzg. von Gal-
liard mit einem biogr. Vorworte: Obser-
vations on the florid song . . . London
1742 Wilcox. 12", mit 6 Taf. u. Musik-
beisp. [Brüssel. Kopenhag. br. Mus.
R. C. of Mus. Glasgow.
— In B. Brüssel noch eine 2. Aufl.
von 1743 ib.
— Eine französische Uebersetzg. von
Theoph. Lemaire: L'art du chant. Opi-
nions... Paris 1774Rothschild. [Scheurleer.
— deutsch von Joh. Friedi-. Agricola:
Anleitung zur Singkuast . . . mit Erläute-
rungen und Zusätzen . . . Berlin 17ö7
Winter. 4". [B. B. B. M. Dresd. B.
Wagener. Musikfr. Wien. Glasgow.
An Kompositionen sind nachweisbar:
II Martirio di Santa Cateiina, Oratorio
di Vinc. Parisi 1701. Ms. 18843. P.
[Hofb. Wien.
Peno, e pur fora lieve, Cantata per
Sopr. e Cont. Ms. P. [B. M.
Lasso ben io prevedo, Cantata per A.
0. Bc. Ms. B 938. [Dresd. Mus.
Io che per colpa, Cantata per A. c. Bc.
Ms. P. [Berlin Singakad. Cambridge FW.
Ms. 52.
In Cambridge FW. noch die Cantaten:
Per consolar mie pene und 0 sapessi
del core.
Im br. Mus., Ms. 56, Bl. 44b Lasciami
in pace, Cantata.
In Bologna im Ms. Samlbd. Cantate a
voce sola c. Bc. (Kat. 3, 199): Vibrö
ma'igna Stella, p. 37.
Tosi, Xicolo, war im Jan. 1595
an S. Petronio in Bologna Instru-
mentist (Posaunist) mit L. 3 Ge-
halt (Gaspari 1, 8).
Toso, Carlo, von 1781—83
Supernumerario an der Turiner
Hofkapelle bei der 1. Violine (Ri-
cordi 1891, 457).
— Francesco^ erster Violinist
an obiger Kapelle, am 29/2 1750
mit 300 Lire angestellt und am
6/8 1763 auf 400 L. erhöht (ib.
457).
— Giovanni (Zuanne), um 1708
Violinist an der herzogl. Kapelle
in Venedig mit 25 Duk. Gehalt
angestellt (Caffi 2. 61).
Tosone (Tosoni), Marcello. Fetis
glaubt, dass er in Genua lebte, da
folgender Druck in Genua erschien
und die Dedic. ebendort unterz.
ist. Der Titel lautet:
... II 1. üb. de Madrigal! a 4 voci . . .
Genova 1590 G. Bartoli. 4 Stb. 4". 22
Madr. [Bologna. Neapel Cons: A. T. B.
1 Madr. 5 voci im Samlwk. 1.586 e
(Eitner 1, fälschlich mit Tonsoni verz.).
Tossarelli, Pietro, geb. zu
Benevento (Neapel), war Kanoni-
kus zu Aqui (nach Fetis) und gab
heraus: Madrigali a 6 voci. Mi-
lane 1570. 40 (Fetis).
Tost, Joliaiiii I., Violinist an
der fürstl. Esterhazy 'sehen Kapelle
von 1787—1790. Er hinterliefs
28*
Tost, Johann IL
436
Touchemoulin.
den übelen Nachruf eines Spitz-
buben, der Jos. Haydn seine Kom-
positionen stahl und sie an den
Pariser Verleger Schlesinger ver-
kaufte, ja er scheute sich sogar
nicht Gyrowetz' Kompositionen
für Haydn'sche auszugeben. Er
ist mit dem folgenden Joh. Tost
nicht zu verwechseln (Pohl 4, 171).
— Eeichard 1789, 125 nennt einen
Tost: Musikus in Pressburg, der
für die Seipp'sche Truppe die Sing-
spiele komponierte: Mann und
Frau, Wittwer und Wittwe, Ge-
sänge zum Figaro, der Sonderling,
der Lügner u. a. Vielleicht ist er
derselbe wie der obige.
Tost, Joliaiin II., ein reicher
Tuchkauf mann (Grofshaudlung-Gre-
mialist) in Wien, in der letzten
Hälfte des 18. Jhs. lebend, ein
vortrefflicher Violinist u. Dirigent,
Unterstützer der Kunst und selbst
Künstler. Sein Einfluss auf die
Wiener Musik Verhältnisse war ein
ganz bedeutender. Auch bei der
Gründung der Gesellschaft der
Musikfreunde beteiligte er sich
lebhaft. Er ist auch durch Spohr's
Selbstbiographie 1, 182 bekannt,
indem sich Spohr verpflichtete die
nächsten 3 Jahre Tost alles an
Kompositionen gegen ein hohes
Honorar zu überlassen, was er in
der Zeit komponiere. T. war in
Ungarisch-Hradisch in Mähren geb.
und liefs sich in Wien nieder.
Seit 1813 geriet er in Verlust in
seinem Geschäfte, wird 1827 ge-
fänglich eingezogen u. stirbt 1829
im Gefängnisse (Pohl 4, 229 ff.).
Toste, Alexander, seit etwa
1770 Kammermusikus (Bratschist)
a/d. Hofkapelle zu München mit
253 Gld. Gehalt, der am 14/4 1789
erhöht wird (Kreisarch.).
Tostolo, Griuliano, ein Kom-
ponist aus der Mitte des 16. Jhs.,
der im Samlwk. 15551 mit einem 4 st.
Madrigal vertreten ist (Eitn. 1). Vogel 2,
250 weist 8 Ausgaben des Samlwkes!
nach von 1557—1584.
Tota, CrioYaniii Antonio.
in G. Ant. Cirullo's 5. lib. Madrigali
5 V. 1607 drei Madrigale: Tu ch'in lugubre
manto. — Spiega Pali. — Antro felice che.
Toiieliemoiilin (Touchmolin,
Dousmolin), Joseph, geb. um 1727
zu Chalons, gest. 25. Okt. 1801 zu
ßegensburg, bildete sich zum Vio-
linisten aus, wurde Hofmusikus in
Köln und Bonn, trat 1754 im
Concert spirituel in Paris auf,
wurde darauf Kapellmeister in
Köln, ging nach Italien um sich
bei Tartini zu vervollkommnen u.
wurde darauf (nach 1761) am Taxi-
sclien Hofe in Regensburg ange-
stellt (Mettenleiter 1, 282. Fetis
Darstellung variiert. Thayer 1, 28
giebt über seine Stellung in Bonn
aus den Akten einige sicherere
Nachrichten: Am 11/3 1753 be-
trug sein Gehalt als Hofmusikus
1000 Gld. 1761 wurde er Kapell-
meister (ib. 32). Nach dem Re-
gierungswechsel (Max Friedrich)
wurde sein Gehalt auf 400 Thlr.
herabgesetzt. Er dankte sofort ab).
Schubart p. 189 giebt eine beifsend
satirische Schilderung der Musik
am Taxischen Hofe. lieber obigen
T. sagt er: „sein Geschmack "ist
ganz französisch, weich u. molligt.
Er spielt die Violine zwar mit
Kraft, doch in einer Manier, die
nicht Jedermann gefallen kann.
Sein Sohn zeichnete sich schon als
12 jähriger Knabe als Violinist aus,
jedoch die weichliche Erziehung
seines Vaters war ihm nicht
günstig." Fetis erwähnt ihn noch
als Komponist von Messen, Ves-
pern u. a., auch Opern, Sinfonien
und Konzerte. Nachweisbar sind:
A Mass for 4 voices with instruments.
(Nach dem Autogr. in P. von Vinc. No-
vello kopiert. [E. C. of Mus.
Toulon, . . .
437
Tours.
4 Sonaten für V. u. Bc. im Ms. 2 Stb.
[Brüssel Cons.
2 Siufonien in D. und B. Ms. Stb.
[Berlin K. H.
3 Klavierkonzerte mit kleinem Oreh.
Mss. Stb. [Darmst.
Toulon, . . . Lebenszeit nicht
bekannt.
In der B. der Musikfr. in Wien be-
finden sich 16 Piecen für Flöte und für
Fagott; Fantasien, Variationen und Soli
unter den Opuszahlen 23. 29. 42. 46. 68.
70. 73. 87—93.
Marpurg 1, 473 verz. um 1754 einen
Komponisten Totdon in Paris. 1818 wird
ein Konzert für Flöte mit Orcb. angezeigt.
In Meysel's Handbuch 1817 wird ein
Tonion als Flötist mit zahlreichen Kom-
positionen verz.
Toulon le pere, ist im Samlwk-
Cancioues mit 1 Gesge. vertreten.
Toulouse, . . . Musiklehrer in
Jena um 1800, giebt Guitarre-
stücke heraus (Anzeige).
Touppe (Toppe), Michael, von
1507—9 päpstl. Sänger (Viertel-
jahrsschrift 3, 248).
Touppe, Maistre Pierre, diente
von 1496—1498 in der Kapelle
der Anna von Bretagne, Gemahlin
Charles Yin. von Frkr. Die Ka-
pelle bestand aus 5 Sängern und
Jnstrumentisten (Prost 436).
Tour, siehe La Tour.
Tournatoris.
ein Instru-
raentenmacher und Klavierstimmer
in Paris, st. daselbst im April
1813. Fetis bez. ihn als ein Ori-
ginal, der begeistert für seine Be-
schäftigung vf ar. Er gab ein kleines
Schriftchen um 1810 heraus, be-
titelt:
L'art musical relatif ä raccord de pi-
ano, suivi de deux Sonnets, de trois
stances, et de l'art de faire la conquete
des belies. Paris s. a. l'auteur. 8". 16 S.
[B. B.
Die Nationalbibl. zu Paris besitzt im
Ms. nouv. acq. 334: „Memoire sur la
veritable cause des sons".
Tournay, . . . Coussemaker ver-
öffentlichte 1861 bei Didron in
Paris eine Messe von Tournay
aus dem Ende des 13. Jhs., von
der Haberl (Viertelj. 1, 435) sagt,
dass die Notation unrichtig und
willkürlich aufgelöst ist.
Tournhout, siehe Turnliout.
Tournon.
Kardinal u. Erz-
bischof von Büurges, war unter
Franz I. von Frankreich Kgl. Bat
und Kapellmeister a/d. Hof kapeile
mit 1200 liv. Gehalt (Castii-Blaze
nach einem Aktenstücke der Natio-
nalbibl. zu Paris Nr. 1506). •
Tournoult, Philibert Tan, war
um 1563 Sopranist an der Kgl.
Hofkapelle in Holland und kam,
nach Straeten 1, 239, um ein
Benefiz ein (siehe dort das Doku-
ment).
Touront (Tauront, Thourot, To-
ront,Tournout, Tonrroult), Joannes,
kommt in den 6 Codices zu Trient,
jetzt in Wien unter verschiedener Schreib-
weise vor. Codex 88 fol. 301 die Ge-
sänge: 0 florens rosa 3 v., fol. 351a
Fange lingua 4 voc. 0 gloriosa regma
3 voc. fol. 178 b. Cod. 89 fol. 47 eine
Messe mit Tournotä gez., fol. 258 a eine
andere Messe mit dem Motto „Monyel"
im Tenor, mit Toront gez. — Ms. in B.
M. 810, 80. fol. 68 ein Satz. — Ms. 3725
in B. M., Buxheimer Orgelbuch, ein Orgel-
satz gez. mit Jo. Tonrroutt, Neudruck in M.
f. M. 20, Beiige. p. 92. — In B. M.
Ms. 208 ein Gesg. ohne Text 3stim. und
eine Hymne zu 4 Stim. — Ms. Ov. 208
in B. Casanat. in Rom, Samlwk. Chan-
sons von Verschiedenen, gez. Jo. toiirant.
Tours, Jakol), ein Niederländer,
geb. zu Eotterdam um 1759, gest.
11. März 1811 ebd. Erhielt zuerst
eine Organistenstelle zu Maasluis,
dann zu Botterdam (Pougin). Man
kennt von ihm in der
B. der Musikfr. in "Wien eine Anette :
Je suis Ten dor de Paesiello, variee pour
le clavecin. — Im br. Mus. befinden sich
3 grand Sonatas for the harps. with a
Violine, op. 6. London, fol. — 3 Sona-
tas for the harps. op. 3. London, fol.
— In Amst: Sonate p. le Clavecin ou
Pfte. av. 1 V. oeuv. 10. Amst., Veuve
Toussain.
438
Tozzi, Antonio.
Markordt. 4*^. Er bez. sich, hier als Or-
ganist a/d. grofsen Kirche zu Rotterdam.
Toussain, . . . um 1562 Sang-
meister an der Peterskirche in
Leydeu (Bouwst. 2, 209).
Toussaint, siehe Savary.
Toussano, siehe ßuella.
Touteau, . . .
Im Samlwk. 1569 n und 1569 r zwei
Chansons zu 4 Stirn. (Eitner 1).
Touzar, Philipp, seit dem 2/9
1695 Kapellmeister am Münster
zu Strafsburg i/Eis., dirigierte am
6. Febr. 1697 das Te Deum zur
Feier des Kysswicker Friedens
(Lobstein 30).
ToYar, Francisco, ein spani-
scher Musiker, geb. im 15. Jh,
,,de la Villa de Pareja'' (Cuenza).
Er gab heraus:
Libro de niusica pratica Cempuesto
por mosz Francisco touar: dirigido al
illustriss . . . Am Ende : . . . Barcelona por
maestre Johan Rosenbach aleman a. V.
de Janero anyo de mil y quinientos y
diez (1510). fol. 3 Bücher zu 36, 30 u. 8
Kap. [Bologna.] Felis führt noch Ausg.
von 1519 u. 1550 an ohne nähere An-
gaben. Liepm. besals 1900 die Ausgabe
von 1510.
ToTrerson, Rev. Grabriel, eng-
lischer Geistlicher, geb. 1635, gest.
1697, war Rektor an S. Andrew
Undershaft (Brown). Schrieb:
A sermon concerning vocal and instru-
mental musick in the church. London
1696. 80. [Glasgow.
Tox, Thomas, 1590 Kammer-
musikus a/d. Hofkapelle in Dresden
mit 150 Gld. Gehalt (s. Staatsarch.).
Tozar (Tozer), Solomon.
Davey S. 308 führt ihn als Kompo-
nisten von Anthems an, die sich im br.
Mus. Addit. Ms. 30478 u. 79 befinden.
— Im R. C. of Mus. 1642, hds. Samlwk.
von Barnard, 1625 geschrieben, das An-
theni: 0 Lord, let me kuow.
Tozzi, Antonio, um 1736 zu
Bologna geb., wo er noch 1812
lebte. Schüler Fat. Martini's, ge-
noss als Komponist von Opern und
geistlichen (besängen einen ge-
wissen Ruf, trat in die Dienste
des Herzogs von Braunschweig u.
nach dessen Tode kam er gegen
1775 nach München als Direktor
der Opera buffa (Titel zur Oper
Orfeo et Euridice. Siehe den Ar-
tikel in M. f. M. 4, 218 ff). Lange
kann seines Bleibens in München
nicht gewesen sein, denn er hatte
sich in demselben Jahre mit einer
Hofdame in unerlaubter Weise ein-
gelassen und musste schleunigst
München verlassen. Näheres konnte
ich nicht ermitteln. Er tauchte
als Opernkomponist in Spanien,
dann in Italien auf, doch ist Ge-
naueres nicht bekannt, oder un-
verbürgt. Er bez. sich auch als
Philarmoniker in Bologna u. soll
1769 Vorsitzender der Akademie
gewesen sein (Schilling, Fetis, Rud-
hart 156. 162. 163, der auch das
Urteil Schubart's über T. mitteilt).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
Im Liceo zu Bologna in Mss. 1 Gloria
in excelsis interne 4 voci c. strum. P.
38 BU. — 1 Credo ebenso im Autogr.
— 1 Laudate pueri a 3 voci c. ström.
Autogr. 24 Bll. — 1 Magnificat a 4 c.
Violini. Autogr. 11 BU. — 1 Kyrie a 4
V. c. ström, in moderner Part.
Andromaca, opera in 3 atti. P. 3 voll.
Ms. 21970. [B. B.
Orfeo ed Euridice, op. in 3 atti. P.
3 voU. Ms. 21971. [B. B. Ms. 8.34 in
2 voll. Dresd. Mus. nebst gedrucktem
Textbuche: München 1775. C P. in P.
Brüssel Cons.
II Rinaldo, opera seria in 2 atti. Ve-
nezia 1775 (im Druck) P. [B. B. Mu-
sikfr. Wien. Bologna.
Tigrane. Dramma per musica rappres.
in Venezia 1762 in 3 atti. Ms. P. [Bo-
logna.
Zenobia, opera. Ms. P. 3 voU. [B.
M. C. P,
1 Cantata ä Sopr. c. ström. Ms. 835
in Dresd. Mus. — In Ms. 832 eine Arie
und 1 Eondo f. Sopr. mit Instr. in P.
2 Sopranarien in P. Ms. 134. 179.
[B. B.
8 Senates et 1 Ouvert. pour le Clave-
cin. fol. [Dresd. Mus.
Tozzi, Vincenzo.
489
Trabattone, Giov. Batt.
1 Terzetto : E vicino ormai, Ms. P. [Bo-
logna.
I Arie mit Instnimentalbegltg. Ms. P.
[Mailand Cons.
In Padua : Duetti p. T. e S. con pfte.
Tozzi, Vincenzo, ein Römer,
war um 1649 (nach Florido's
Samlwk.) städtischer Kapeihneister
zu Messina und soll dort um 1675
gestorben sein. Pitoni in seinen
hds. Notizia de'contrapuntisti sagt,
dass Tozzi im Alter von 28 Jahren
1640 von Rom nach Messina ging.
La Fage besafs einst von ihm:
II 1. lib. de'concenti ecclesiastici a 2,
3, 4 e 5 voci di . . . Eoma 1662 Jacomo
Fei d'Andrea figlio. 4». T. bez. sich
auch hier mit obigem Amte. Die Anzahl
der Stb. giebt La Fage 3, 88 nicht an,
sagt aber, dass die Samlg. aus 8 Motetten
zu 2 Stim., 10 zu 3 St., 5 zu 4 und 2
zu 5 Stim. besteht. Neuerdings erwarb
das br. Mus. ein kompl. Exemplar in
6 Stb.
In Upsala: Cantate Domino, ä 2 C. et
B. Ms. P.
Im Sauüwk. 1649 a 1 Motette (Eitn. 1).
Trabaci (Trabacci) , GrioTanni
Maria, ein Neapolitaner, der um
1606 Organist im Kgl. Palast zu
Neapel war und sich 1616 Kapell-
meister der Kgl. Kapelle nennt
(Titel, soweit sie mir genau bekannt
sind).
Von seinen Kompositionen lassen sich
nachweisen :
Motecta 5, 6 et 8 vocib. Lib. 1. Na-
poU 1602 G. G. Carüno. [Haberl in
Regenslmrg inkompl.
Missarum et Motectorum quatuor voc.
. . . Lib. 1. Neapoli 1605 Const. Vitalis.
[ib. inkompl.
— Noviter impressa, et purgata ab
eodem Authore multa in fine adiuncta.
Neapoli 1616 J. J. Carliuus. 4". [Bo-
logna: Bc.
Psalmorum pro Vesperis et Comple-
torio totius anni, cum Antiphonis ... et
4. Missae, 4 voc. Lib. 1, c. partimento
per organo. Ven. 1608 Ang. Gardano et
fratres. [Haberl inkompl. K. C. of Mus.
4 Stb., Bc. fehlt.
Sylvae armonicae variarum voc. Lib. 1.
Neapoli 1609 J. J. Carlinus et Const.
Vitalis [ib. iakompl.
. . . Passionem Domini nostri. . . secundo
Mattheo, Marco, Lucas & Joannes. Nea-
poli 1034. [Neapel Turch. Der Kat.
schreibt fälschlich Trabancius statt Tra-
baccius.
... II 1. lib. de Madrigal! a 5 voci.
Nuouam. da lui composti . . . Napoli 1606
G. B. Sottile. Ad instantia di Scip. Riccio
libraro. 6 Stb. 40. 21 Madr. [Proske:
C. T. ß. 5 a. Haberl inkompl. Spithöver
in Rom besafs 1864 ein kompl. Exemplar.
II 2. lib. de Madrigal! ä 5 voci Ven.
1611 Ang. Gardano et fratelli. [Stadtb,
in Münster, Stb.?
Villanelle, et Arie alla Napolitana, ä 3,
& ä 4 voci. Con un Dialogo nel fine
Di . . . Lib. 1. Napoli 1606 Carlino. Stb. ?
40. 19 Nrn. [br. Mus : T. Neapel B.
n: A.
Ricercate, Canzone francese, Capricci,
Cauti fermi, Gagliardi, Partite diverse,
Toccate, Durezze, Ligature Consonanze
stravagante opere tutte da sonare a 4 v.
Lib. 1. Napoli 1603 Const. Vitale. 1 vol.
iQ fol. 2 Bll. 122 S. [B. Wagener.
II 2. libro de Ricercate, & altri vaiij
Capricci, con 100 vers! sopra h Otto finali
ecclesiast. Napoli 1615 Carlino. 1 vol.
in fol. [B. B. br. Mus.
In der Bibl. des Stiftes Monte Cassino
soUen sich befinden: Ricercari per l'or-
gano, lib. 2. Napoli 1616.
Ms. L 309/2 in B. B. 3 stim. kontrap.
Sätze.
Im Samlwk. 1609 b ein Gesg. (Eitn. 1)
und in Arascione's Nuove Laudi ariose
1600 S. 62 ein Gesg.
Tral)attone,BartoIomeo,sicher-
lich mit Egidio nahe ver-
wandt, denn letzterer nahm in
sein 4. Buch Concerti von 1642
einen Gesang auf. Er war aus
Varese gebürtig und bekleidete
1642 und 1654 den Organisten-
posten am Kollegiatstifte daselbst
(Titel). Man kennt von ihm
Theatro musicale opere posthume di
B . . . Fr . . . date in luce da Carlo Am-
brogio Rotondi, Musico dell'lnsigne Metro-
politana di Milano. Op. 3 Motetti, Messa,
Salm! per Vesper!, Litanie della B, V.
con breuitä ä 4 voci . . . Milano 1683 Fr.
Vigone. 5 Stb. 4°. [Bologna. Paris
Nat. von 1693?
In Egidio T.'s 4. lib. de Concerti von
1642 Bl. 38 ein Te virgo lilium 4 voc.
Tral)attone,GrioTanni Battista,
bekannt durch
Trabattoni.
440
Traditi.
3 Motetten zu 4 Stirn, in Carisio's
(Giov.) Sacri concerti 1664. — In B. IJp-
sala im Ms. mit Trabbatone gez: 0 dul-
cedo amoiis, A. T. B.
Trabattoni (Trabatone), Fra
Egidio, war nach den Titelbll.
seiner Druckwerke 1628 Kapell-
meister a/d. Kirche Maggiore di
S. Yittore nel Borge zu Varese
(bei Corao in der Lombardei), 1632
Organist am Kollegium di S. Vit-
toie nel Borgo ebd. und 1638 Or-
ganist zu Seregno an der Kirche
Maggiore di S. Vittore nel Borgo.
Er gab heraus:
Messe, Motetti, Magnificat, e Falsibor-
doni ä 4. 5. e 6. Et nel fine le Letanie
della B. V. ä 4. con l'aggionta della
Quinta, & Sesta parte si placet. Di . . .
con la paite per l'organo. Milano 1625
Giorg. RoUa. 7 Stb. 4«. [Bologna.
Lib. 2. Missarum Motect. una cum
Canticis Magnificat 4, ac 5 vocibus.
Quibus etiam adduntur Litaniae B. M. V.
necnon Sanctorum ritu Ambrosiano quinis
vocibus concinendae. Auetore . . . Op. 3.
Medioiani 1628 Georg. RoUa. 6 Stb. 4".
[Bolog. fehlt C.
Messa, e Salmi con le Letanie della
Madonna a 5 voci, di . . . Op. 6 . . . co"l
Bc. Milano 1638 Rolla. 6 Stb. 4«.
[Bologna.
H 3. Üb. de Concerti a 1, 2, 3, e 4
voci di . . . Op. 5 . . . con la Partitura per
l'org . . . Milano 1632 RoUa. 5 Stb. 4".
[Bolog. fehlt Bc.
II 4. lib. de Concerti a 2, 3, 4, e 5
voci. con due Messe, & Magnificat ä 4. e
5. di . . . Op. 7 (ohne Bez. eines Amtes).
Milano 1642 Rolla. 5 Stb. 4P. 1 Gesg.
von Bartolomeo Trabattone. [Bolog: T.
4 latein. geistl. Gesge. in alten Samlwk.
(Eitner 1) und aufserdem Currite Virgines
8 voc. in Reina's Novelli fiori 1648.
— 0 anima fidelis 3 voc. in Silvani's
Sacri concerti 1668.
2 Mot: Deus, Dens, meus, A. B. und
Sancti tui Dne. S. B. c. Bc. in Ms. 179
in Cambridge FW.
Trabocchi, Aldobrandino, Bas-
sist an der päpstl. Kapelle um
1630 u. 1632 Kapellmeister (Haberl,
Kat. 70.
Trace, Michele, Komponist des
18. Jhs. In der Kgl. Bibl. Berlin,
Ms. L 306 : Cantate spirituale sopra
la morte Gesu Cristo. P. (1 voc.
c. B.).
Tractate, anonyme im Ms., u.
einige im Druck (siehe auch Traite
und Treatise).
B. Basel enthält 1. FIX. 54, einen
Pergamenbd. des 13. Jhs. 8 BU. in 8».
— 2. A IX. 2. Samibd. in 4» des 14. Jhs.
fol. 288, 4 Seiten, über die liturgischen
Lesetöne — 3. Ib. fol. 289 b kurzer
theoretischer Musikunterricht. — 4. Ib.
fol. 291b. Ueber die Claves ... — 5. Ib.
fol. 296, Solmisationslehre. 6. A VI. 11, in
40 ein deutscher Tract. des 15. Jhs., 7 Bll.
In B. M:
Fratres charissimi Non scientia. 6 Kap.
15 Jh. Ms. 1571.
Primo cell scribsit Arestoteies princeps.
Ms. 1572. 15. Jh.
In niusicam praefatio. 10 Kap. 15/16 Jh.
Ms. 1574.
Pro themate operis assuma. 15. Jh.
Ms. 1573.
Musica mensuralis 16. Jh. Ms. 1575.
De Musica. 15/16 Jh. Ms. 1576.
Tractatus de canti ecclesiastici, 2272
Bll. 15. Jh. Perg. Ms. 22931 fol. [B.
Nürnberg.
Lateinische und englische Tractate im
british Museum, siehe den gedruckten
Hds.-Katalog von Madden Nr. 7. 8. 10.
11 etc., im Register, 48 Tractate.
Im Lieeo mus. zti Bologna., Kat. 1,
347, 21 Tractate im Ms. kl. 8°. Dann
Kat. 1, 99 ein Trattato di Musica von
1675. Auch S. 160 ff. unter Giamb. Mar-
tini befinden sich Kopien alter Tractate.
— S. 166 u. 167 einige anonyme Tract.
S. 184 unter Regole. S. 262 ein ano-
nymer gedruckter Tract. S. 287 unter
Regole. S. 291 ein französ. Tract. S. 292
unter Anonymus, 2 Tract. S. 303/4 unter
Regole und dann unter Trattato. S. 310
unter Regole. S. 339/40 unter Regole.
Ebenso S. 345.
Trattato di musica, seconda la vera
scienza dell'armonia. Padova 1754. [B.
Traite de musique, conteuant, une som-
maire Instruction pour mcthodiquement
pratiquer la composition. Paris 1617
Pierre Ballard. 4». [Brüssel 5344.
Soweit sind sie mir nachweisbar, was
im Uebrigeu Italien, Frankreich u. Eng-
land besitzt, bedarf noch der Untersuchung.
Traditi, Paolo, Fetis und
andere biogr. Lexika verz. ihn,
Traeg.
441
Traetta.
doch ist es kein anderer als Paolo
Tarditi.
Trae?:, Andreas, ein Wiener
Musiker, Guitarrist, der am Ende
des 18. Jhs. bis ins 19. Jh. hinein
lebte.
Er gab zahlreiche Piecen heraus; be-
kannt sind davon in der B. der Musikfr.
Wien: Fantasie und Variationen op. 1. u.
2 für Fiöte. Wien. Die Fantasie op. 2
auch im br. Mus. Ferner 2 Werke für
Guitarre, das eine mit op. 6 gez. Die
Lpz. Ztg. 1803 und ]807 bespricht
mehrere Guitarren werke.
In B. B: Samlg. verschiedener Lieder
und Arien für die Guitarre eingerichtet.
Wien bey Job. Traeg.
In Schwerin F. eine Sinfonia a 2 Cor.
2 Ob. 2 Y. Ya. e B. Ms. Stb.
Johann Traeg giündete vor 1799 eine
Musikalienhandlung in Wien, und gab
1799 u. 1804 Kataloge für gedruckte u.
geschriebene Musikalien heraus, die sich
in der B. der Musikfr. in Wien befinden.
Traetta (Trajetta), Tominaso,
geb. 30. März 1727 zu Bitonto
(Neapel), gest. 6. April 1779 zu
Venedig. 1738 wurde er aufs
Conservatorio di Santa Maria di
Loreto in Neapel gebracht, wo er
erzogen und Musik studierte. Einer
seiner Mitschüler war Fr. Durante.
1751 den 4. Nov. kam in S. Carlo
zu Neapel seine erste Oper ,,Far-
nace" auf die Bühne, dieser kamen
in schneller Folge andere nach, so
dass Florimo bis 1779 dreiund-
dreifsig Opern verz. 1758 erhielt
er vom Regenten von Parma (dem
Infanten von Spanien, Filippo) den
Titel eines Kapellmeisters und
schrieb für das dortige Theater
einige Opern. 1759 u. 60 schrieb
er für Wien die Ifigenia in Aulide,
die auch in Italien 1763 grofse
Erfolge erzielte. Bis zum Jahre
1765, dem Todesjahre des Herzogs
von Parma, hatte er seinen Wohn-
sitz in Parma, darauf berief ihn
das Conservatorio delFOspedaletto
in Venedig zum Direktor (Caffi 2,
21), doch schon nach 2 Jahren
lud ihn der Kaiser von Russland
nach Petersburg ein, doch unter-
wegs erreichte ihn 1767 der Auf-
trag, für München zum Karneval
eine Oper zu schreiben, dem er
nachkam und „Siroe" schrieb (Ms.
P. 168 in B. M.). Im Jahre 1775
(Burney 7, 505 sagt 1776) ging er
nach London u. schrieb die Opern
Germondo und La serva rivale.
Nach Italien zurückgekehrt, liefs
er sich in Neapel, dann in Venedig
nieder, wo ihn der Tod im besten
Mannesalter ereilte (Florimo 2, 344.
Biogr. mit Portr. in Ricordi's Gaz-
zetta, Milano 1886, 375 ff.). Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Kyrie 4 voc. 2 V. Va. B. Ms. P.
[B. M.
Salomone, Oratorio. Autogr. P. 1 vol.
(iu40. [Brüssel 2174.
Miserere per 2 Sopr. A. ed orch. Ms.
P. [Musikfr. Wien.
Stabat mater a 4 voci c. 2 Y. Ya. e
B. Ms. P. [B. M. Neapel. Musikfr.
Wien in P. u. Kl.-A. Mailand Cons. Ein-
siedeln.
— Im Kl.-Ausz. von Camillo de Nar-
dis. Napoli 1878. [Bologna.
Dei, quäl nii sorprende. Cantata per
ü Sopr. c. Strom. Ms. 128. P. [B. B.
Who gave the sun his light; a Hymn
to the Creator (KI.-A.). London, fol.
[br. Mus.
Antigona, opera, 1764. Ms. P. [Darmst.
C. P. Dresd. Mus. nur Atto 2,_ Scene 1.
Armida, opera seria in 3 atti. Yienna
1761. Napoli 1763. Ms. P. [Dresd. Mus.
B. B. Ms. 22000, P. 123 BU. C P. Ne-
apel. Neapel Turch. Hofb. Wien.
Astarto. The favourite songs in the
opera . . . London, Bremner. P. 25 S.
[B.B.
11 Buovo d'Antona, opera giocosa in
3 atti. 1750. Ms. P. in 3 voU. [Dresd.
Mus. Hofb. Wien Ms. 17858.
II Cavaliere erraute, opera giocosa in
2 atti. Napoli 1777. Dresda 1778. Ms.
P. 2 voll. [Dresd. Mus. Paris l'opera,
repres. 5/8 1779.
Didone abandonata, opera, 1757. Ms.
22002. P. [B. B. nui- Atto I. 74 BU.
Traetta.
442
Trahcier.
La disfatta di Dario, Opera in 3 atti.
1778. Ms. P. 3 voll. [Berlin K. H.
Enea nel Lazio, opera, 1760. Ms. Stb.
[Berlin K. H.
Germondo. The favourite songs in the
opera . . . London (1776) Breinner. P.
22 S. [B. B.
Ifigenia in Aulide, op. in 2 atti. Ms.
21996. P. 2 voll. [B. B. C. P. br.
Mus. Ms. 532. Brüssel Cons. in 3 Akt.
Ifigenia in Tauride, op. seria in 3 atti,
17.58. Ms. 22004 P. 3 voU. [B. B.
Darmst. Brüssel 2548. Neapel. Neapel
Turch. Musikfr. Wien. Berlin Hochsch.
Hofb. Wien Ms. 17853.
Ippolito ed Aricia, opera. Parma 1759.
Ms. 21995 P. [B. B.
Lucio vero, opera in 3 atti. Ms. P.
[Darmst. C. P.
Olimpiade, opera in 3 atti, 1758. Ms.
P. 3 voll. [Dresd. Mus. C. P. Brüssel
Cons.
Eitornale da Londra, op. [C. P.
La pace di Mercuiio, Cantata in Bol-
zano 1765. Ms. 17866. P. [Hotb.Wien.
Le serve rivali, opera giocosa. Dresd.
1768. Ms. P. 3 voll. [Dresd. Mus.
Darmst. C. P. Hofb. Wien Ms. 17865.
La serva scaltra, op. buffa in 3 atti.
Ms. P. letzter Akt inkompl. [B. B., viel-
leicht die vorhergehende Oper.
Siroe, op. seria in 3 atti. Ms. P.
3 voll. [B.B. Dresd. Mus. C.P. B. M.
2 Ex. Musikfr. Wien.
Sofonisba, opera in 3 atti. Ms. 22001.
P. [B. B. Darmst.
I Tintaridi, opera in 3 atti. 1760.
Ms. 22003. P. 3 voU. [B. B. Hofb.
Wien Ms. 17859.
In Hofb. Wien Ms. 17863 eine Oper
ohne Titel in 3 Akten.
Einxelnes aus Opern u. a.
Im SamJwk. Echo 1758—1760 ein Ge-
sang, gez. T. in Parma 1759.
In C. Klage's Orion Nr. 10 eine Arie
aus der Ifigenia.
In Aless. Parisotti's Arie antichi, Mil.,
Ricordi, Bd. 3 eine Arie.
In Rob. Bremner's Samlwk. 9 Arien
aus der Olimpiade.
In Clouet's Samlwk., Arien.
In Warren's CoUection of Catches,
London: 1 Glee.
6 italienische Duets with a B. for the
harps. London, qufol. [br. Mus.
Im br. Mus: Einzeldrucke von Ouver-
türen, Scenen, Arien in neuen und alten
Ausg.
Aria o sia Cavattina seria „Ombra cara
che t'aggiri" c. V. Viele, B. e Corni.
Venez., Marescalchi. 5 Stb. kl. fol. [B. B.
Padua.
Mss. in B. B: W 23 Nr. 110—112:
Scene und 2 Chöre aus der Ifigenia in
Tauride. — T 237, 4 Arien mit Instr. P. —
Ms. 120. 121. 137. 138. 169 Arien und
Scenen in P.
Mss. in Dresd. Mus. 70. 243. 832. 843
elf Arien mit Instr. in P. gez. mit 1765.
1766. Duetti aus der Oper Nitetti. Lucca
1759. P.
B. M. 1 Arie im Ms.
Preudi infelice aniico, Duetto aus der
Olimpiade. P. Ms. 307, 13. [Wolfenb.
42 Arien f. 1 St. u. Orch. u. 1 Duetto
in P. [Musikfr. Wien.
In Bologna in Mss. Part. 1 Terzette,
3 Duetti, 10 Arie. In einer Pariser ge-
druckten CoUection de chant classique
S. 15: Ombra cara. In einem Samlbd.
(3, 285) sechs Arien in P. Ms.
Mss. in Neapel: 43 Arien, 7 Duetti.
Sogno, ma te non miro, 3 voci. Lezione
3, per Sopr. Solfeggi.
Mss. in C. P: 1 vol. Airs italienne.
Mss. in Schwerin F. 3 Duette mit
Instr. und 4 Arien ebenso in Stb.
Mss. in Mailand Cons : 10 Arien, 1 Duett
mit Instr. in P.
Mss. in B. Kgsbg. 3 Arien aus Opern
(s. Kat.).
Ms. in Rostock, Aria: Hedersi oh Dio
rapire per Sopr. c. 2 V. Ya. 2 Cor. e Bc.
Stb. fol.
Tragedies, Sainctes,
David combattant ... par L. des Ma-
zures. Anvers 1582, anonym. (3 Gesge.
zu 4 Stirn.) [br. Mus.
Tragiense, Laurisio, lebte im
18. Jh. und gab heraus:
Dei vizi e dei difetti del moderno
teatro, e del modo di correggergli e d'emen-
derli. EagioDamenti VI. Roma 1753.
[Glasgow.
Pougin sagt: sein wahrer Name war
Qiov. Ant. Bianchi da Lucca.
Tragner, Joliaim, um 1633
Kantor an St. Marien in Eibin g,
kam um 1634 an die Altstadt in
Königsberg i/Pr. als Kantor (Döring
44. 98).
Trahcier, . . .
Im Samlwk. Klavierstücke 1 von 1794
ein Tonsatz. Auch im musicalischen
Wochenblatte von Reichardt und in der
Berliner musikal Zeitschrift kommt er
Traicte.
443
Transchel.
mit Romanzen vor. Gerber 2 erkläi-t,
dass dies der Kapellmeister Reicliardt ist.
Traictö de rausique, cont. ime
sommaire iustructiou pour methodiriuem.
pratiquer la composition. Paris 1616 P.
Ballard. 40. [br. Mus., nebst einer Aus-
gabe von 1617. 4*^.
Tratte de la Musette avec une nou-
velle methode. Lyon 1G72, mit Tänzen,
fol. [Hannover.
Traue contre les dances et les mauvais
Chansons. Paiis 1769. 12". [Glasgow.
Traue du Melodram e ou reflex. sur
la musique dramatique. Paris 1772.
[B. Hbg.
Tratte sur la musique. Projet conc.
de nouvelles signes 742. Geneve 1781.
[Lübeck.
Traite anonyme d'harmonie en hol-
landais. 4^1 [Brüssel 6484.
Traite du Eecitatif, siehe Grimarest.
Traite theorique. Paris 1750, siehe
Poisson.
Train itiii s , Josephus Maria.
Gerber 2 führt ihn nach Mongitor.
Bibl. Sicul. als einen beliebten
Kirchenkomponisten an. Geb. 13.
März 1660 zu Messina, studierte
Theologie , wurde Franziskaner-
mönch und schliefslich Erzbischof
zu Messina.
Trajaims (Trojan), Johann, ein
Pfarrer zu Networz in Böhmen um
1581.
Nach Ambros 3, 418 kommt ein mehr-
stimmiges böhmisches Kirchenlied in einem
böhmischen Cantionale von 1573, gesam-
melt von Wenzel Eotarius, Bürger in
Beneschau, vor. Dasselbe enthält 3 bis
5stim. Gesänge. Genaueres fehlt, wie so
oft bei Ambros.
Trajetta, Tom., siehe Traetta.
Tramasure, Adrien de, um
1688 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 5, 154).
Tramassure, Pierre de, um
1673 ebendort Kapellan-Sänger (ib.
146).
Tramezzani, Diomiro, geb.
gegen 1676 zu Mailand, bildete
sich zum Tenoristen aus und ging
zur Bühne, trat in Mailand seit
1800 auf, 1806 in Lissabon, dann
1809 in London, kehrte 1814 nach
Italien zurück und hielt sich in
Turin und Mailand auf. Von 1818
verschwindet sein Name (Felis).
Das brit. Museum besitzt von ihm:
Amor timido, cantate c. acc. di Pfte.
London, fol.
10 Arietts c. Pfte. Lond. 1810. fol.
3 ital. Arietts c. Pfte. London, fol.
3 pezzi vocali c. Pfte. London, qufol.
Tramonti, Luigi,
bekannt durch 1 Kyrie a 4 voci c.
strum. und 1 Miserere a voce sola c.
strum. Lebenszeit unbekannt. Mss. P. in
der Stadtbibl. Lucca's.
Tranettina, . . .
Im br. Mus., Ms. 365 eine Cantata per
Sopr. col B.
Trani, Joseph, Violinist an der
Hofkapelle in Wien von 1767 bis
1788, starb im Juli 1797, 90 Jahr
alt (Köchel 1).
In der Selbstbiogr. Dittersdorf
erwähnt er einen Trani um 1750,
der als Violinist in Diensten des
Prinzen von Hildburghausen stand
und Lehrer Ditters war. Da er
schon in älteren Jahren stand, ver-
sah er seinen Dienst im Orchester
nicht mehr, sondern fand nur als
Lehrer noch Verwendung.
Tranoscus, Oeor
•g, Teschinen-
sis (Teschen in Schlesien), gab
heraus :
Odarum sacrarum sive Hymnorum
variis carminum . . . concinatorum Zebri-
tres accessitijusdem dissertatio bre\is et
perspicua . . . Bregae 1629 typis Grun-
derianis. 12°. A— Y und 23 BU. mit
Musik. [B. "Wagener.
Tranquilini, ... ein Violin-
virtuose zu Verona um 1748, bei
dem Hupfeld Unterricht nahm
(Gerber 1).
Tranquillo, Bernabeo, ein Mu-
siker des 16. Jhs., der
in Girol. Yespa's Sacrae cantiones 1594
mit 1 Mot. vertreten ist (nur die Bass-
Stim. bekannt).
Transchel ,
1721 zu Braunsdorf bei Kosbach,
gest. in der Mitte des Jahres 1800
Christoph, geb.
Tranti.
444
Travenol.
ZU Dresden, 79 Jahr alt (Gerber 2).
Am 21/6 1742 liefs er sich auf
der Leipziger Universität einschrei-
ben, um Theologie zu studieren,
wurde Schüler Seb. Bach's in der
Musik und erwarb sich seinen
Unterhalt durch Musikunterricht.
1755 siedelte er nach Dresden
über und wurde ein gesuchter
Klavierlehrer (Gerber 1. Spitta 2,
726). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Sonata per il Cembalo. Ms. qufol.
[Dresden Mus., dort noch im Ms. 7 Polo-
noisen und G Menuetts, Partie I. 7 Polo-
nesen u. 7 Minuetti per 11 Cembalo. Par-
tie IL fol.
In B. B. Ms. 131: Trantschel Dresden:
6 Polonoises f. Clav. Ms. 194 Polonaise
f. Clav. Desdur.
Tranti, Griovanni.
Gerber 1 verz. von ihm 6 Sonaten
• fürs Ciavier, op. 1. Amsterd. 1762.
Trappeiüers , . . . Tanzmeister
des Herzogs von Lorraine im
18. Jh., gab heraus:
Recueil de contredanses avec 1. Violen
e Bo. Bruxelles, van Tpen (nach dem
Yerlagskataloge van Ypen's).
Traubese (auch Frobese in den
Akten geschrieben), Christian, war
1711 und 12 als Bassist an der
Berliner Hofkapelle angestellt und
wird auch mit „Reise-Cantor" be-
zeichnet. Sein Gehalt betrug an-
fänglich 100 Thlr., dann 150 Thlr.
(Schneider 55 und H 35).
Trauermotetten und Arien.
Halle 1788. [B. A.
Trauernar, siehe Taverner, im
Samlwk. Songs 1530 so genannt.
Trautmann, Heinrich, aus Ulm
geb., war 1618 Kantor zu Lindau
und gab heraus:
Musicae compendium latino-germani-
cum in usum scholae Lindaviensis maxime
accommodatum . . . Musikbüchlin, lateinisch
und teutsch . . . Campidoni i618 Chr.
Kraus. S». 72 Bll. [B. M.
Trautner, Johann Albreclit,
Organist zu Hofmarktvorra (Felis
bez. es als einen Ort in Baiern
mit einer Benediktinerabtei), der
1796 eine Sammlung Arien und
Choräle, ein Klaviertrio und Kla-
vierstücke ankündigte (Gerber 2.
Fetis).
Trautsch, Fat. Leonhard, geb.
8. Sept. 1693 in München, gest.
13. Jan. 1762 im Kloster zu Tegern-
see. Er war ein vortrefflicher
Orgel- und Violinspieler u. schrieb
zahlreiche Kirchenmusik (Korn-
müller 1, 212).
Bekannt ist von ihm nur Cythara
clangens seu Concentus Vespeitinus ...
2 Hymnos 4 voc. (c. instrum.). Augustae
1737 Lotter. 15 Stb. [B. M. fehlen: C
rip. u. Org.
Travanet, Madame B . . . de,
Dichterin und Komponistin in
Paris, gab nach Gerber 2 1797
heraus :
Preinier Recueil de romances et chan-
sons av. acc. de fortep. ou de harpe.
Paroles et musique de la citoy. B. Tra-
vanet. 1798 erschien eine 2te Samlg.
Romanzen.
Travenol, Louis, geb. gegen
1698 zu Paris, gest. um 1783 ebd.,
trat 1739 als Violinist ins Orchester
der grofsen Oper und wurde 1759
mit 350 liv. pensioniert. Er ist
bekannt durch seine Angriffe gegen
Voltaire und Rousseau (Fetis giebt
ausführliche Nachricht über sein
Leben und seine Pamphlets. Com-
pardon 2, 322). Er schrieb ano-
nym :
Ari'est du conseil d'etat d'Apollon,
reudu en faveur de Torchestre de l'opera,
contre le nomme J.-J. Rousseau . . . Sur
le Mont Parnasse, de rimprimerie divine
(Paiis) 1753. 80. [Brüssel 3946. Brüs-
sel Cons. br. Mus.
La galerie de l'academie royale de
musique, contenant les poitraits, en vers
des principaux sujets, qui la composeut
en la preseute annee 1754. Dediee ä
J.-J. Rousseau, par un zele partisan de
son Systeme sur la musique fran^oise.
s. 1. (Paris) 1754. 8". [Brüssel 3947.
Brüssel Cons.
Die Gegenschriften siehe bei Fetis.
Travel ia.
445
Travisini.
Auch eine Komposition ist von ihm
bekannt:
La fiei-te vaiueue par ramour canta-
tille, gravee. Paris, Tauteiir. [Paris Nat.
Leo Liepm. besafs einst von einem
Travenol le fils: Premier livre de Se-
nates a Y. seul avec la Bc. Paris 1739
Boivin. fol.
Trayeria, Daniele, ein Spanier,
gab heraus:
Ensayo gregoriano, o estudio pratico
del canto llano y figurado ilustrado con
algunas cosas curiosas para el aprovecha-
miento, y ensenanza de los qua signen
los concurüos en las Santas Iglesias Cate-
dralas de Espafia . . . Madrid 1794. Im-
printa de Ia Viuda de Don Joachim Ibarra.
kl. 40. 270 S. [Glasgow, br. Mus.
Travers, John, geb. um 1703,
gest. im Juni 1758 in London.
Chorknabe an der St. Georg-Ka-
pelle zu Windsor, Schüler Dr.
Greene's und Pepusch', wurde am
24/11 1726 Organist an St. Paul
in London als Nachfolger von Jos.
Kelwaj, zugleich Organist an der
Pulham-Kirche, dann 1737 am
10. Mai Organist a/d. Kgl. Kapelle
in London als Nachfolger von
Jonathan Martin und trat von Ful-
ham zurück. In späterer Zeit
wurde er Komponist a/d. Kgl. Ka-
pelle (Stephens. Grove. Hawkins 5,
407. Rimbault 232).
Anthem: Keep, we beseech Thee, im
Samibd. 476 des R. C. of Mus. — Ebd.
Ms. 1652 das Anthem: Ascribe unto the
Lord.
The whole book of ])salms, for one,
two, three, four, and five voices, with a
thorough-bass for the harps. London (c.
1750). P. 2 voll, in fol. br. Mus. Glas-
gow. R. C. of Mus.
The morniug & eveniug Service set to
mus. in the key of F. Ed. by G. C. Mar-
tin. London 1882. Neuausgabe. 8".
[br. Mus.
18 Canzonets, for 2 and 3 voices, the
words chiefly by Matthew Prior. Lond.,
fol. P. [R. Cef Mus. Glasgow, br. Mus.
I like a bee, Canzonet, Einzeldruck im
R. C. of Mus. 1375.
Soft Cupid, wanton amorous boy, a
celebrated Glee (for 3 v.) P. London,
AValker. fol. [B. B.
Haste mv Nanette f. 2 St. mit Klav.
im Samlwk.-ffide I. [B. B. 4990.
XII voluntaries for the organ or harp-
sich. compos'd by the late Joannis Tra-
vers. London, Thompson, qufol. [Brüssel,
br. Mus.
5 Anthems in Sam. Arnold's Cathedr.
mus. 1790. — In John Bland's 4. Samlwk.
— In Eob. Bremner's 3. Samlwk. — In
Simpson's The delightful Pocket Compauion.
— In Warren's Samlwk. einige Catches
und Canons. — In Th. Busby's Didne
harmonist. — In Henry Robert's Clio and
Euterpe, 2 Nrn. — In Simpson's Thesau-
rus 1 Gesg. — In Greene's Book select
voluntaries einige Nrn. — 1 Anthem in
John Page's Harmonia Sacra. — 4 Songs
in Watts The musical Miscellauy vol. 5.
6. (s. Kat. Kgsbg.). — In J. Corfo's Nine
Vocal Trios.
In neuen Ausg. 3 Gesge. (Eitner 2).
Im br. Mus. Einzeldrucke von mehr-
stim. Canzonen, Songs, Duetten u. Glees,
Grove erwähnt noch Kompositionen in
den Büchern der Kgl. Kapelle in London.
Traversa, Grioachino, ein Pie-
montese, Schüler Pugnani's, trat
in den Dienst als erster Violinist
des Prinzen von Carignan und
spielte 1770 im Concert spirituel
in Paris. Er soll ein vortrefflicher
Yirtuose gewesen sein, der auch
im lebendigen Vortrage alle Zeit-
genossen übertraf (Fetis). Der-
selbe führt 4 Werke seiner Kom-
position an, die sämtlich in Paris
erschienen. Bekannt sind mir:
6 Senates ä V. seul avec Ia Basse,
oe. 2. Paris, aux adresses ordinaire de
musique. 1 vol. fol. 29 S. [B. Wa-
gener.
6 Quatuors concert. pour 2 V. A. et
B. Paris, Sieber. 4 Stb. fol. [br. Mus.
Berlin K. H.
6 Quatuors dialogues p. 2 V. A. et B.
Paris, 4 Stb. fol. [br. Mus.
Traversani, . . .
bekannt durch Ms. 136 der B. B:
Plora, stride, si duole, Cantata per 2 Sopr.
col Bc. P.
Travesianus, Joannes, 1539
Sänger am St. Peter in Rom
(Viertelj. 3, 277).
Trayisini, . . .
Im Conservat. zu Pai'is: Stabat mater
dedie ä Mr, Koze.
Trazegüies, Clireüen de.
446
Treffer.
Trazegnies (Treseniers, Tresig-
nier), Chretien de, wurde am
4. Jan. 1727 Organist a/d. Kathe-
drale zu Antwerpen (Straeten 4,
296). Gregoir in Galerie fügt aus
den Akten noch hinzu: starb am
21. Sept. 1757. Er war zweimal
verheiratet, am 17/2 1717 mit
Anne Conelie Muller und am 7/2
1719 mit Elisabeth van Eyck.
— Francots-Joseph, geb. um den 5. Nov.
1744zuAnt\verpeu, nennt sich auf oeuv. 2:
Organist der Kirche St. Walburge zu
Antwerpen (Straeten 2, 108. 4, 406. 407)
und st. am 20. Jan. 1820, 76 Jahr und
IIV, Monat alt. Am 30. Juli 1767 hei-
ratete er Marie Helene Sophie (Gregoir,
Galerie nach den Akten). Straeten und
Gregoir verz. das "Werk:
Six divertissements pour le clavecin,
oe. 2. Grave p. Gerardin. Lieges chez
Mlle. Andrez. Gregoir aufserdem noch:
6 divertissements p. le clav . . . oe. 1.
Gravee ä Liege p. Mlle. J. Andrez. Nur
in op. 2 ist obiges Amt genannt.
— Fr . . .-P . . . Straeten 4, 406
schreibt: er sah in Flandern (!) ein Presto
im Ms. von ihm, bez. mit oeuvre 3 und
teilt davon das Thema mit.
— Gommaire- Franko is de, geb. zu
Grammont (Geeraertsbergen) , wurde um
1743 Organist a/d. grofsen Orgel in der
Kathedrale zu Antwerpen und am 24/9
1757 der Nachfolger seines Vaters Chre-
tien (Straeten 2, 108). Im belgischen
Lexikon heifst es, dass er den Posten be-
hielt bis zur Schliefsung der Kirchen.
Er und der Sangmeister E. P. L. Ood-
dart verloren dadurch ihre Posten.
Treasury, siehe Airs 1669 und
Pkiuford.
Treatisc written at Oxford by
a Fj'iar Minor in the year 1351. Metro-
logus über de plana musica. [Bodleian
libr. Oxford, Nr. 515.
Treatise on harmony (A), con-
ten. the chief rules for composing in 2,
3 and 4 parts. London 1731. quB".
[Glasgow.
Treatise on the art of music, s.
Jones.
Trel)eek, Andrew, Priester u.
Bassist in Worcester, schwor am
5/10 1671 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London und starb
den 19/11 1715 (Rimb. 229 etc.).
Trebin, Joachim, um 1577
Kantor im Kneiphof in Königs-
berg und später Kantor an St.
Marien in Elbing (Döring 195).
Treblin, Daniel Friedrich,
Steuerrat zu Ratibor in Schlesien,
geb. um 1751, gest. 12/12 1805.
Ein musikalisch gebildeter Musik-
liebhaber der Klavierpiecen und
Gesänge in Wien bei Arlaria und
im Selbst Verlage herausgab (Hoff-
manu und nach Felis das Todes-
jahr).
Trebonsliy, Kaspar, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien, mit
15 Gld. monatl. Gehalt vom 1. Jan.
1607—1612 (Köchel 1).
Trechoven, siehe Trehou.
Trechsel, s. Drechsl, H. Jak.
Trechsell(Drechsel),Hans, Vater
und Sohn, zwei Instrumentisten
a/d. Stadtkapelle in Augsburg zur
Zeit Melchior Neusiedler's (Akten-
stück in M. f. M. 25, 5). Im
Musterbuche zu Augsburg werden
sie im Jahre 1552 und 1556 bis
1573 als Stadtpfeiffer verz. (M. f.
M. 80, 83).
Ein David Drechselist ebd. 1579
Stadtpfeifer.
Ein Melchior Drechsel oder
Drexel ist ebd. in den Jahren 1585
bis 1607 Stadtpfeifer.
Ein Wolfgang Drechsele ist ebd.
um 1613 Stadtpleifer (ib. S. 83, 84).
Treels, Pere, Organist im Kloster
Recollets zu Audenarde (Straet. 1,
206).
Treffer, Philipp Jakob, um
1629 Kapellmeister a/d. Hofkapelle
in Darmstadt, 1634 hatte er die
Stellung verlassen (die Rechnungen
führen ihn in diesem Jahre nicht
mehr an) und soll nach Pasquo
1635 in Giefsen a/d. Pest gestorben
sein (M. f. M. 32, 22-25).
Tregiau.
447
Ireitschke.
Treg'iaii, Francis, ein englisch.
Musikfreund, der 1619 im Ge-
fängnis in London starb, wird
für den Schreiber eines Teils des
Yirginalbuches des Fitz William
Museums zu Cambridge, Ms. 168,
gehalten, doch soll auch eine von
seinen Schwestern (Katherine) ge-
holfen haben. Er ist in demselben
mit 3 Piecen vertreten. Das Vor-
wort zu der Beschreibung des Ms.
im Kat. Cambridge S. 104 ff. er-
wähnt noch einen Francis Tr. jr.
und die Schwester Katherine (S.
105. 106. 116). Obiges Klavier-
buch erschien in neuer Ausgabe,
Lpz., Br. & H.
Trehou {Trechoven, Trechow,
Treschauit, Trechoffuet), Oregor,
ein Niederländer, der im 16. Jh.
Kapellmeister a/d. Kirche St. Sau-
veur zu Brügge war (Straeten teilt
la, 55 das Aktenstück mit, worin
es 1573 heifst, dass er zum Ma-
gister Cautus et choralium gewählt
wurde. 1577 fehlt sein Name).
1588 ist er Kapellmeister am däni-
schen Hofe. Sein Gehalt betrug
416 Thir. nebst 2 Hofkleidern im
Jahr, ferner 32 Thlr. monatl. für
den Unterhalt von 8 Sängerknaben,
deren Ausbildung ihm aufserdem
oblag. Man schreibt ihm die Ein-
führung des Heptachordsystems in
Dänemark zu. Seit 1606 besafs
er ein Kanonikat zu Roskild. 1611
wurde er pensioniert. 1618 kam
erst sein Nachfolger Melchior
BorcJigrevink an seine Stelle. T.
starb am 14. Febr. 1621 in Kopen-
hagen (Straet. 7, 210. Yiertelj. 9,
65. 76).
Die Kgl. Musikalien-Samlg. zu Dresden
besitzt im Ms. Da 48, P: In dedicatione
templi, 6 voc. Derselbe Tonsatz in Joa-
nellus Thesaurus 1568 e (Eitner 1). — In
B. M., J\Is. 132 eine Motette 6 voc.
Treiber, Joliann Friedricli,
geb. um 1641/42, gest. 1719, war
Rektor der Schule zu Arnstadt u.
gab heraus:
Preces et hymni lycei Schwartsburgi
Arnstadiensis, cum melodiis et numeris
musicis . . . Typis Arnstadiae 1694 Nie.
Bachmann. 8". 78 S.
De Musica Davidica, itemque discursi-
bus per urbem musica nocturnis. Arn-
stadt 1701. 40. 8 Seit.
(Walther. Gerber 1. Fetis.)
Treiber, Joliann Philipp, Sohn
des Joh. Friedr., geb. zu Arnstadt
am 2. Febr. 1675, gest. 9. Aug.
1727 zu Erfurt, studierte in Jena
Philosophie, Theologie u. Medizin,
dann Jura und hielt Vorlesungen.
Freisinnige Religionsansichten trie-
ben ihn von Ort zu Ort; später
wurde er katholisch und gelangte
als Professor der Jurisprudenz in
Erfurt zu hohen Ehren.
Spitta 1, 223 schreibt ihm oder seinem
Vater die Komposition: Die Elugheit der
Obrigkeit, Cantate von 1705, die man bis-
her für eine Seb. Bach"sche Komposition
hielt, zu. Sein Lehrer in der Kompo-
sition war Adam Drese (Gerber 1. 2). An
Kompositionen sind bekannt:
Sonderbare Invention, eine eintzige
Arie aus allen Tonen und Accorden, auch
jeglichen Tacten oder Mensuren zu com-
poniren. Jena 1702 Casp. Junghans,
fol. 4 BU. Text, 12 Bll. Musik. [B. B.
B. Kgsbg. B. Wagener.
Der accurate Organist im Generalbasse,
d. i. eine neue, deuthche u. vollständige
Anweisung zum General-Bass (zu 2 Cho-
rälen, Titel im Gerber 1). Jena 1704 in
Verlegung C. Junghans, dnickts N. Bach-
mann in Arnstadt. 16 S. Text, 8 Seit.
Musik. [B. B. B. Wagener. br. Mus.
— 2. Aufl. ib. 1716. [B. B.
Treimer, Sewalt,
bekannt durch 1 Sonate f. V. und B.
im Samlwk. Elis. Hare's.
Treitschke, Georg Friedricli,
geb. 29. Aug. 1776 zu Leipzig,
gest. 4. Juni 1842 zu Wien. In
Wien wurde er am Hoftheater
Regisseur und Dichter, 1809 Vice-
direktor, 1811 Direktor am Theater
a/d. Wien. 1814 wieder am Hof-
theater. Er schrieb zahlreiche
Opern- und Singspieltexte, gab
Tremain.
448
Trento, Vittorio.
auch 1817 Gedichte heraus (Brum-
mer 2, 130 Nachtrag).
In der B. B., Ms. 22020 trägt das
Singspiel: Der Ziaügiefser, Vaudevilie in
2 Aufz. nach Holberger's Idee, Wien 1802,
seinen Namen als Komponist. Part. 2
Exeinpl. — Die Musikfr. in Wien be-
sitzen von Treitsclike, ohne Vornamen:
Bemerkungen über Medea von Cherubini,
aus dem Französ. Wien 1802. — ^n Hofb.
Wien, Ms. 16182 u. 84 zwei Operntexte.
— In B. B., Autogr. Grasn. 1 Brief vom
7/9 1835.
Tremaiii, T . . ., lebte nach
Gerber 2 in der 2. Hälfte des
18. Jhs. Er gab heraus:
Tvventy Psalms, set to Music for two,
three and four voices. Lond., T. Skillern.
qufol. [br. Mus.
Im R. C. of Mus. 1376, Samlg. von
Londoner Einzeldrucken, am Schluss der
Gesg: Past twelve o'clock.
Six Sonatas spirituale, or Voluntarys
for the organ or Harpsichord. Op. 7.
London, Preston & Son. fol. [br. Mus.
Tremais, . . . de,
Leo Liepm. besafs einst von ihm: Se-
nates pour le V. et pour la Fl., avec la
Bc. oe. 1. Paris 1736 Boivin. fol.
81 Seit.
Treinbley, Jean, geb. um 1749
zu Genf, liefs sich als Advokat
daselbst nieder. Schüler von Ch.
Bonnet. Er schrieb für die Ber-
liner Akademie der Wissenschaften
mehrere philosophische u. mathe-
matische Artikel unter anderem
auch:
Observations sur la theorie du son, et
sur les priucipes du mouvemeat des flui-
des (1801 p. 33) (Fetisj.
Tremier, . . . Gerber 2 führt von
ihm bei Preston in London Ende
des 18. Jhs. gedruckte Werke an:
Solos for a V. and B,
Treinoille, Duc de la, lebte
am Hofe Louis XV., gest. 1741,
35 Jahr alt.
Laborde veröffentlichte 2 Lieder (Eit-
ner 2, Nachtrag). Pougin führt die Oper
an: Les qiiatre parties du monde.
Trentes, . . . ein Engländer, der
im Ms. 667 in Gonville-aud-Caius
College mit einem Magnificat vor-
kommt (nach Davey 93).
Trento, Pietro, Kapellmeister
zu Neapel, schrieb 1803 fürs San
Carlo-Theater die Oper Ifigenia in
Aulide. Von einer anderen Oper
„Quanti casi mi un gioruo" wurde
1810 die Ouvertüre im Klavier-
Arraugem. in Dresden gestochen
(Gerber 2).
Trento, Santo, 1786 Violinist
an der Marcus-Kapelle zu Venedig
mit 30 Duk. (Caffi 2, 65. 69).
Trento, Vittorio, aus Venedig,
wo er fürs Theater zahlreiche
Opern schrieb. In dem Textbuche:
Florenzio e Carlesia, Ballo eroico
in 5 atti, Berlin 1802, wird er
Kapellmeister am grau Coilegio di
musica in Venezia genannt. [B. B.J
Fetis berichtet, dass er um 1761
geb., Schüler Bertoni's, dann Ac-
compagnateur am Theaterorchester
San Samuel, später an la Fenice
war und mit 19 Jahren seine erste
Oper schrieb: Mastino della Scala,
1783 in Venedig gegeben, der
zahlreiche andere folgten, die Fetis
bis zum Jahre 1824 aufzählt. Eine
Zeitlang befand er sich in London,
worüber Grove berichtet: 1797
komponierte er fürs Drury Lane
Theater „Triumph of Love'", 1804
wurde Ifigenia in Aulide gegeben.
1806 war er in Amsterdam Im-
presario und führte sein Oratorium
,,The Deluge" 1808 auf, worüber
auch die Lpz. Ztg. 10, 405 be-
richtet. In 7, 763 ein Urteil über
seine Opern. Nach der Zeit wurde
er Impresario in Lissabon. 1824
kehrte er nach Venedig zurück.
An Opern kann ich nachweisen:
II capo d'anuo. Ms. P. [C. P.
Climene, Ms. 533 im br. Mus., zum
gröfsten Teile Autogr. mit „53. Oper" gez.
Er schrieb sie für London und wurde die-
selbe am 25/4 1811 zum Benefiz der
Catalani aufgeführt.
Trescliault.
449
Treu, Abdia.
La finta ammalata, Drauinia ... in
2 atti. Firenze 17!»3. Ms. F. 2 voU.
qufol. [Bologna.
Teresa vedova, Farsa, Ms. P. [C ?.
1 ßecit. e Pollacca. — 2 Duetti. —
Alma superba e fiera f. 1 u. 2 Stirn, mit
Instr. Mss. P. [Musikfr. Wien.
In Ricordi's Eaccolta di Canzonette
popolari veneziaiii c. pfte. (1840) Nr. 10
ein Gesg. [ß. B. Bologna.
Im Conservat. zu Mailand:
Quanti casi in un gioruo, farsa. Ms. P.
3 Recit. u. Arien und 1 Rec. u. Polo-
nese im Ms. P.
In den Autogr. Masseangeli zu Bologna
(Filarra.) 1 Ave regina coelonira 4 voci
e pfte.
Im Liceo mus. zu Bologna im Druck:
Kanons zu 2, 3 u. 4 Stirn, über drollige
Texte, betitelt:
Combinazioni armoniche: Opera cursiosa
ed istruttiva di V. Tr . . . Bologna, lito-
graf. Cipriani e Co. fol. 14 S.
Im Stifte Eiusiedeln, Rec. ed Aria:
Baillar misento. Ms. P.
Im Autogr. Grasn. in B. B. ein Amen
a 2 T. e 2 B.
Duetto: lo t'amo e t'adoro. Ms. P.
[Darmst.
The favorite Dance of the Triumph
of Love . . . (La forza dell'Amore) for Pfte.
London, Longman & Broderip. fol. [br.
Mus.
Tresehault, Gregoir, s. Trehou.
Tresling, Samuel, 1742 Orga-
nist zu Leeuwarden (Bouwsteenen
2, 165).
Tressorier, ein Komponist des
15. Jhs., der iu den Trienter Co-
dices mit dem Gesänge: Gaude
Maria virgo vorkommt. [Ministe-
rium in Wien.
Tresti, Flaminio, geb. um die
Mitte des 16. Jhs. in Lodi, war
vor 1613 Organist an der Kirche
S. Pietro di Bergolio zu Alessan-
dria (Bologna Kat. 2, 146). Man
kennt von ihm
Messe a 4 voci. Di . . . Lib. 1. Con
11 Bc. . . Milauo 1613 Fil. Lomazzo. 5 Stb.
40. [Bologna: T.
Messe a 5 voci. Di . . . Con il Bc.
Lib. 1. Venet. 1613 Aere B. Magni.
6 Stb. 40. [Bologna. B. M. Rom Ce-
cilia: A. B.
ßob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Im Samlwk. 1628 von Donfried eine
4 st. Messe c. Bc (Eitner 1).
Cantus vespertiui concentus senis vocib.
concinendi. Mediolan. 1589 heredi Sim.
Tini. 4P. [Ferrara.
Sacrae cautiones, seu Motectae 4 vocib.
Francof. 1610 Richter. Stein der Ver-
leger. 4 Stb. 4". [B. B. B. Hbg. B. K.
11 1. lib. de Madrigali a 5 voci di . . .
A"en. 1585 Ang. Gardano. 5 Stb. qu4^'.
21 Madr. [B. D. br. Mus: 5a.
II 2. lib. de Madrigali a 5 voci di . . .
Yen. 1587 ib. 5 Stb. qul". 21 Madr.
[B. D. Hofb. Wien : T. B. 5 a. br. Mus : 5 a.
II 3. lib. (wie vorher). 1590. 5 Stb.
qu40. 21 Madr. [Hof b. Wien: T. B. 5a.
br. Mus: 5a.
II 4. lib. (wie vorher). 1596. 5 Stb.
qu40. 20 Madr. [br. Mus. kompl.
II 1. lib. delle Canzonette a 3 voci di
. . . Yen. 1594 Ang. Gardano. Ein Amt
ist nirgends verz. 8 Stb. 4". 21 Nrn.
JB. K: A. B. br. Mus: B.
In Bernh. Schmidts und Woltz Orgel-
tabulaturen, 3. Thl. Nr. 40/41 zwei Can-
zoni alla fraucese (in Letzterem).
In G. P. Gallo's 1, lib. Madr. 5 v.
1597 S. 22: 0 com' e gran martire. —
In Cl. Monteverdi's 2. lib. della musica
5 v: Se de la mia vita (Nemora deusa).
Treu (Trew), Abdia, geb. 29.
Juli 1597 zu Ansbach, gest. 1669
zu Altdorf, nennt sich 1662 einen
Mathematiker und Physiker zu
Altdorf. Gerber 1 berichtet, dass
er anfänglich Theologe war und
mehrere Predigerstellen bekleidete,
1625 das Rektorat zu Ansbach er-
hielt, der Kriegsunruhen halber
aber die Stelle aufgab und 1635
in Altdorf Professor wurde und
Rektorat und Dekanat bekleidete.
Er führt darauf 6 Schriften an,
die von 1635 — 1657 erschienen.
Bekannt sind:
Lycei niusici epitorae d. i. Musiea-
lisches Kunstbüchlein in welchem aus Er-
kläiimg und Abtheilung des Mouochordi
die Musicam zu verstehen und im Com-
poniren u. Musicirn zu üben . . . Roten-
burg a/d. Tauber 1635 Jac. MoUyu. 4".
92 S. [besals 1890 Rosenthal in München.
Directoi'ium mathematicuin ad cujus
ductum . . . Typis Hagen 1657. Ein
Kapitel: Compendiuni harmonic. über
Musik. [C. P.
29
Treu, Dau. Gottl.
450
Treviso.
Disputatio musica de divisione Mono-
chordi . . . (Titel im Kat. Zwickau 242.)
Altdorf 1662 Georg Hagen, kl. 4P. 17 Ell.
[B. Zw. B. ß. B. Hbg.
Tota Mathesis et omnes ejusdem . . .
Noribg. 1683. [besafs List & Franke in
Leipzig.
Treu, Daniel Grottlieb, in Ita-
lien nannte er sich Daniele Teofäo
Fedele^ geb. 1695 zu Stuttgart, ging
1716 nach Italien und wurde
Schüler Vivaldi's in Yenedig, bil-
dete sich zum Opernkomponisten
aus und wurde 1725 Kapellmeister
in Breslau. Ein Verz. der dort
von ihm komponierten und auf-
geführten Opern von 1725 — 1734
im Matthesou 1, 374. Nach der
Zeit bekleidete er bei schlesischen
Grafen abwechselnd die Kapell-
meisterstelle. 1740 stand er beim
Grafen Schafgotsch in Hirschberg.
Selbstbiogr. im Mattheson 1, 371
und im Abdruck Gerber 1. Von
seinen zahlreichen Kompositionen
lässt sich nur Weniges heute nach-
weisen (Gerber verz. 2 Tractate,
die im Ms. einst existierten):
Ms. Autogr. (Samlbd. Agricola) iu B. B.,
Nr. 10, unter D. T. Fädele: Amor schau,
dich zu verwunden, Aria aus der Oper
Endiniione, Part, Sopr. u. 3 Instr. Bc. —
Nr. 11, aus derselben Oper, Aria: Was
soll ich thun, bekennen oder schweigen?
Im fürstl. Musikarchive zu Sonders-
hausen befindet sich (nach Gerber 2 unter
Fedele) eine Cantata a voce sola con Cemb.
„Lasoiatemi al mio duolo".
In ß. Rostock im Ms. 1. Serenata a
Sopr. col 2 V. 2 Viele, 2 Corni di caccia
e Cemb. (Sopr. fehlt). — 2. Serenata:
Aparia te lascio dorato per Contralto c.
2 Fl. 2 Ob. 2 Cor. 2 V. Va. Vcl. e Cemb.
Stb.
Treukorii, M. Martin, aus Neu-
stadt a/d. Orla, gest. 3. Jan. 1633
in Meifsen. War anfänglich Land-
wirt und entschloss sich erst später
zum Avissenschaftlichen Studium,
welches er in Naumburg beendete,
worauf er in Leipzig an die Nico-
laikirche als Kantor und den 30.
Juli 1624 nach Meifsen an die
Fürstenschule berufen wurde (M.
f. M. 9, 197).
Treutlie, Johann, um 1590
dritter Organist, Instrumentist und
Harfenist an der Hofkapelle in
Dresden mit 228 Gld. 12 gr. Ge-
halt (Fürstenau 1, 36).
Trevanni, Francesco, und Tre-
yiani, Francesco, halte ich für
ein und denselben Autor, der
in der B. der Musikfr. in Wien mit
6 Ariette, dedic. alla Duchessa Visconti,
per voce sola e Cemb. von Franc. Tre-
viani — und 9 Sonate per Cembalo e
Viola, in Stb, von Franc. Trevanni., ver-
treten ist.
Trevisani, Oioseffo, Theorbist
an der kurf. Kapelle in München,
begleitete am 15/1 1696 den Kur-
fürsten nach Brüssel und erhielt
696 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Ein Trevisani., ohne Vornamen,
der in der Lebenszeit sehr wohl
sich dem obigen anschliefst, ist
um 1724 Kapellmeister am kurf.
köln. Hofe zu Bonn. Im Jahre
1729 erhält er eine Gehaltszulage
von 2741/2 Gld. und stirbt Anfang
1732 (Thayer 1, 22. 25).
Straeten 1, 220 fand in einem
alten Kataloge der Kirche S. Wal-
burge in Audenarde einen Trevi-
sani mit einer Messe zu 5 Stim.
und 9 Instrum. verz. Er gehörte
dem 17.— 18. Jh. an.
Gerber 2 verz. einen Trevisani
um 1800, der in Verona Musik-
direktor ist und Unterricht auf der
Harfe erteilt, dabei ein tüchtiger
Violinist ist.
Treviso (Triviso), Griovanni
Battista, war um 1654 Kapell-
meister an Santissimo Kosario in
San Tomaso in Pavia (Titel).
3 Gesänge in alten Samlwk. 1624 u.
1654 (Eitner 1 unter Trivisio), ferner in
Gardano's Motetti a voce sola 1645: Do-
minus possedit nie. — Laetentur coeli.
Gaudete omnes. — Venite ad me omnes.
Trevor.
451
Trihiolo.
— Cupio disRolvi. — Quam dolce est. —
Pili 0 care fili. — Pati pro Cristo. — In
Gasp. Casti's Raccolta di Motetti 1651
drei Motetten. — In Saniniaruco's Sacri
affetti 1625: Coufitemini Domino, ad Alto
et Tenore.
Trevor, . . • wurde 1741 Orga-
nist a/d. Kgl. Kirchenkapelle in
London (Viertelj. 8, 527).
Trewer (Treves,Drewers), Ferdi-
nand, in Bonn geb., wird am 1.
März 1756 Violinist an der kurf.
Kapelle in Bonn (Thayer 1, 28).
Derselbe giebt S. 44, 47, 85 u.
148 etwas abweichende Nach-
richten: Sohn der Sängerin The-
resa Trewer, die am kurf. Hofe in
Bonn angestellt war, erblickte 1741
das Licht der Welt und wurde
am 3/10 1765 als Hofniusikus
mit I37V3 Thlr. Gehalt angestellt.
Gramer 1, 384 u. Reich ard 1791,
197 verz. ihn auch als Bonner
Hofmusikus. Letzterer verz. noch
einen Franx. Treicer^ der 1789 als
Accessist an derselben Kapelle
wirkte.
Treyches, Bonnet -de-, siehe
Bonnet.
Treyse,
ein Bratschist und
Harfenist zu Berlin im 18. Jh.,
tötete sich 1795 in einem Auf alle
von Melancholie. Rellstab verlegte
vor 1796 zwei Sonaten für Harfe
von ihm (Gerber 2).
Tria, Bernard,
ist bekannt durch ein De profundis,
6 voo. c. org. Ms. P. [B. M.
Trial, Antoine, Bruder des
Jean-Claude, geb. 1736 zu Avignon,
gest. 5. Febr. 1795, Schauspieler
und Sänger an der Comedie ita-
lienne zu Paris (Näheres im Fetis).
Trial.Aruiand-Enimanuel.Sohn
der Sängerin Marie-Jeanne Milon
Trial, geb. 1. März 1771 zu Paris,
gest. 9. Sept. 1803 ebd. Er schrieb
seit 1788 für das Theater Favart
gegen 5 komische Operetten. 1797
erhielt er die Stellen eines Ac-
compagneurs und Repetitors am
Klavier am Theater lyrique zu
Paris.
Fetis verzeichnet die Opern im Theater
Favart gegeben: Julien et Colette, ou la
Milice, 1788. Adelaide et Mirval, 1791.
Deux petits aveugles, 1792. Cecile et
Julien, ou le Siege de Lille, 1793 und Les
Causes et les Effets. Im br. Mus. 3 Arien
und 2 Arrangements im Druck in Einzel-
ausgaben.
Trial, Jean -Claude, geb. 13.
Dez. 1732 zu Avignon, gest. 23.
Juni 1771 zu Paris. Knaben-
sänger a/d. Kathedrale zu Avignon,
trat später als Violinist ins Kon-
zert-Orchester, ging dann nach
Montpellier, wo er sich bei Gar-
nier als Violinist vervollkommnete.
Von hier ging er nach Paris und
trat in die Kapelle des Prinzen
Conti, rückte bis zum Direktor
herauf und erhielt durch Empfeh-
lung Conti's 1767 die Musikdirek-
torstelle an der grofsen Oper.
Noch nicht 39 Jahr alt ereilte
ihn der Tod (Fetis).
Er schrieb mit Bertoii zusammen an
den Opern „Öylvie^' 1765 und „Theonis"
1767, beide im Archiv der grofsen Oper
und C. P. befindlich. Sylvie auch in Cam-
bridge FW., im R. C. of Mus. , in Ber-
lin K. H. und Brüssel Cons., siehe Berton,
Pierre, Montan. In der Comedie italienue
wurde 1766 die Oper „Esope k Cythere"
gegeben. Bekannt ist noch
La fete de flor. Pastorale heroique
en un acte, repres. 18/6 1771 ä Paris.
Ms. P. [Paris l'opera.
— Paris 1770 chez la Chevardiere. P.
fol. [Dresd. Mus. C P. Berlin K. H.
Le Portrait dlsmeue, Arietts. [C P.
1 Ariette im Einzeldnick, Paris, [br. Mus.
24 Ariettes u. a. im C. P.
Ariette ä voix seule et Symphonie.
Paris. P. (ohne Vornamen). [Darmst.
TriMolo, Griovanni Toniaso,
um 1576 Instrumentist a/d. Hof-
kapelle in Dresden mit 190 Gld.
10 gr. 4V2 pf- Gehalt (Fürstenau
3, 201). Nach dem s. Staatsarchiv
muss er schon 1570 in Dresden
29*
Tribolet.
452
Tricklir.
angestellt sein, denn er macht in
dem Jahre dort Hochzeit. 1579
erhält er seinen Abschied.
Im Samlwk. Scliadaeus 1611 zwei Mo-
tetten (Eitner 1). In B. Zw., Ms. 11:
Factiim est praelium, 6 voc.
Tribolet, P... Ton, bekannt
durch:
An die Musik. Ein Gesang mit Begltg.
des Claviers. Ms. in der einstigen B.
Schletterer's.
Tribut
de la Toilette. Paris c. 1750, 8». Eine
Samlg. Chansons in 2 Bd. Auf S. 530 des
2. Bd. eine Dedic. an J. Monnet. [br. Mus.
Tricarico, Giuseifo,wahrschein-
lich zu Gallipoli geb., siehe sein
Concentus eccles. 1649, wo er sich
auch Mitglied der Akademie in Kom
nennt. Nach alten Druckwerken
war er 1654 zu Gallipoli (im Neapo-
litan.) Kapellmeister. 1663 u. 1664
bez. er sich als Kapellmeister Ihrer
Maj. der Kaiserin (von Deutschland).
Nach Gerber 1 brachte er 1655 die
Oper „Eudimione" in Ferrara auf die
Bühne (das Textbuch zur Endimione im
Theater- Archiv zu Turin trägt die Jahres-
zahl 1699), 1661 das Oratorium „La
Gara della misericordia", Text von Se-
arano, in "Wien zur Aufführung [die P.
im Ms. 18716 in Hofb. Wien], ebenso
die Oper ,,La generosita di Alessandro",
Text von Sbarra, Vienna 1662. Ms. P.
Hofb. Wien. Ms. 19067, 1 vol. 4P im
Autogr., enthält: 1. Missa, 5 voc. c. org.
2. Crux fidelis, 8 voc. 3. Ecce sacerdos
mag'nus, 8 voc. 4. Pange Hngua, 4 voc.
— Man kennt aufserdem von ihm
Concentus ecclesiastici duarum, 3 et
4 vocum. Auetore . . . a civitate Callipo-
lis (dies lässt darauf schjielsen, da&s Galli-
poli sein Geburtsort war) . . . Lib. 4. Eo-
mae 1649 Griguaui. 5 Stb. 4". [Bologna:
C 1. T. B. Bc, fehlt C 2. B. Br. kompl.
In alten Samlwk. 2 Madrigali von 1652
(Eitner 1), ferner in Florido's Madrigali
a 3 von 1653: Altro frutto non cobsi imd
Chi vuol haver felice. — In Florido"s Has
alias Cantiones 1654: 0 admirabile nonien
2 voci. — Repleatur os nieum 3 voci. —
In desselben Has alteras sacr. cant. 1663:
Quis dabit mihi pennas und in Istas alias
sacr. cant. 1664: Deus, quis similis. —
In Geertsom's Caozonette 1656 ein Gesg.
(Vogel nennt ihn fälschlich Tricaiio).
Tricklir (Triklir), Jean-Baltha-
sar, geb. um 1745 zu Dijon, gest.
29. Nov. 1813 zu Dresden (Becker
3, 133. Fürstenau 1, 169 nennt
das Todesjahr 1816). Nach des
Vaters Bestimmung sollte er Geist-
licher werden und besuchte zum
behüte dessen das Seminar zu
Dijon, dabei betrieb er eifrig das
Violoncellspiel und verliefs endlich
das theologische Studium um sich
ganz der Musik zu widmen. Er
ging nach Mannheim und von da
nach Italien; zurückgekehrt nach
Deutschland wurde er 1783 a/d.
kurf. Kapelle in Dresden als Vio-
loncellist angestellt. Einige Jahre
vor seinem Tode wurde er pensio-
niert. Vor der Dresdner Anstel-
lung reiste er mit Schick, Benda
und Hofmann als Quartettisten und
traten öffentlich auf. Sittard 1, 130
berichtet über den Aufenthalt in
Hamburg im Jahre 1782 und teilt
aus Zeitungen den Bericht und
die Recensionen über die Auffüh-
rungen mit. Am 12. Mai 1782
konzertiert er mit Schick in Leipzig
und bez. sich auf dem Programm
als churmainzische Kammervirtuo-
sen (Dörffel 2, 1923). Fürstenau
1, 169 benützt nur Fetis und Fetis
Schilling. Auf seinen Drucken
heilst es „Professor des Violon-
cells" oder einmal „Erster Violon-
cellist am Hoftheater in Dresden"
ohne Jahreszahl. Nachweisbar sind
von seinen Kompositionen :
3 Concerts pour le Vcl. av. V. A. B.
Cors et Ob. oe. 1. Berlin et Amst., Hum-
mel. 9 Stb. [B. B.
Cramer 1, 67 bespricht den Druck.
Concerto No. 3. Ms. des Solo-Violon-
cells. qufol. [Dresd. Mus. lu Schwerin
F. 2 Concerti a Vcl. in 9 Stb.
Concerto: Vol. princ. av. 2 V. A. et B.
Cor & Hautb. Paris, Imbault. 9 Stb. [B. B.
Six Solos for a Vcl. & a B. op. 3. Lon-
don, W. Forster. 29 S. [B. Wagener.
6 Sonates p. Vcl. av. Bc. oe. 1. Paris,
Triebel.
453
Trier.
Sieber. Stb. [Biüssel Cons., dort noch ein
2. Werk mit gleichem Titel. ^
6 Sonates p. Vcl. et B. Stb. [Musiiifr.
Wien. Berlin K. H. Sonate I. Ms.
Discours analj-tique sur la coherence
impeiturbable de l'unite du principe des
trois premieres parties integrantes de la
theorie niusicale . . . (ein endloser Titel)
par le baron de Wiese. Dresde 1795.
[C. P. Dem Baron von Wiese gewidmet
Le Microscome Musical Ouvrage. Phy-
losogeometri miisical fonde sur lindiscor-
dabilite , inventiou concourant avec le
present Systeme ä la perfection de la
niusique. Ms. 96 d. in 4°. [Dresd. Mus.
Triebel, J . . X . ., Musiklehrer
zu Schnepfenthal.
Ende des 18. Jhs. bot er im Reichsan-
zeiger allerlei Kirchen musikstücke für
Chor und Orchester, sowie auch ein Kon-
zert für die Viole, bei Eellstab in Berlin
zu haben, an (Gerber 2).
Triebeiisee (Trübensee). Joseph,
geb. in Wien, Sohn eines Oboisten
am Nationaltheater zu Wien, Schü-
ler Albrechtsberger's, diente längere
Zeit als Musikdirektor beim Fürsten
von Lichtenstein und wurde dann
Kgl. ständischer Kapellmeister in
Prag. Die Lpz. Ztg. 12, 476 und
26, 405 giebt die Jahreszahlen für
beide Stellungen mit 1810 u. 1824
an. Letzteres Amt ist auch auf
seiner Oper Telemach verz. Gerber
2 unter Trübensee setzt seine erste
Anstellung schon ins Jahr 1796.
Er soll auch ein vorzüglicher Oboe-
bläser gewesen sein. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Ode auf den Tod Ihrer Majest. der
Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1807.
P. [Musikfr. Wien.
Telemach auf der Insel Ogygia, Oper
in 2 Aufzügen von Schikaneder. Ms. 22040.
P. 4 vüU. [B. B.
Die Höhle auf dem Lorenzberge bey
Prag, für 1 Singst, und Klav. [Musikfr.
Wien.
Concerto per il clavic. c. orch. P. [ib.
Gr. Quintuor p. le Pfte. av. V. 2 A. et
Vcl. Vienne, Magasin. 5 Stb. [B. B.
Terzette per 2 V. e B. [Musikfr. Wien.
1 Duett aus dem Singspiel der rothe
Geist. [Proske-M.
Sonate f. Klav. — 24 Variat. f. Fl. —
6 Yar. f. 2 Fl. und engUsch Hörn. — 12
Exercices en Yar. p. Fag. et Ycl. [Musikfr.
Wien.
In Masseangeli's Autogr. in Bologna 2
Amen a 4 voci c. organo.
ßecitativ mit Orch. im Autogr. Grasn.
[B. B.
D netto: 1. AUes Erdenleiden ist der
Liebe klein, für Cantus u. T. mit Instr.
2. Maria ebenso mit Instrum. Ms. 19272
Autugr. P. [Hof b. Wien.
Tricbeiiser, Gfeorg, Oboist an
der Hofkapelle in Wien von 1787
ab, wurde 1807 pensioniert und f
14. Juni 1813, 60 J. alt. Er be-
zog von 1793 ab 300 Gld. jährl.
(Köchel 1).
Triemer, Johann Sewald (Ze-
walt), geb. zu Weimar im Anfange
des 18. Jhs., gest. zu Amsterdam
um 1762. Bildete sich bei Evlen-
stein zum Musiker und Violoncel-
listen aus und empfing dann noch
von Erbach Unterricht, ging darauf
nach Hamburg und wurde 1725
im Theaterorchester angestellt. 2
Jahre später reiste er nach Paris
um bei Boismortier sich zu ver-
vollkommnen, verliefs 1729 Paris
und ging nach Holland, liefs sich
erst in Alkmaar, dann in Amster-
dam nieder (Gerber 1).
Yon seinen Kompositionen sind nach-
weisbar: Sonate a Y. solo col B. op. 2.
Paris, Maupetit, 1745. fol. [besals einst
Leo Liepm.
A new Version of the psalms of David,
set to musik by J. Z. . . . Amst. 1772. 4».
[Glasgow. Amst.
Trier, Johann, 1716 zu Themar
geb., gest. um 1790 in Zittau. Stu-
dierte Theologie in Leipzig und
dirigierte von 1747 ab den Tele-
mann'schen Musikverein. Ein Schü-
ler Seb. Bach's war er nicht. 1753
wurde er Organist in Zittau. Schicht
in seiner Selbstbiographie zählt ihn
zu seinen Schülern und bez. ihn
als einen nicht uuberühmten Orga-
nisten und Musikdirektor, der aber
im Unterrichten seiner Schüler sehr
Triest.
454
Tritheniius.
saumselig ist (Dörffel 2, 3. Spitta
2, 729. Gerber 1. 2).
Die B. Kgsbg. besitzt im Ms. P. 45
deutsche Kirchenkautaten f. Chor, Soli und
einige Instr. Siehe Verz. im gedr. Kat.
In der B. Brüssel Cons. 4 geistl. Kan-
taten f. Chor u. Instr. Ms. Stb: 1, Auf
Geister zeigt die frohen Triebe 1786. 2,
0 Freudenfest, o Tag voller Wonne. 3, Jesus
ward aufgehoben (Himmelfart). 4, Drey
sind die da zeugen.
Ms. 131. fol. 28 in B. B. eine Polonoise
für Jilavier.
Triest, . . . um 1800 Prediger
zu Stettin, schrieb für die Lpz. Ztg.
in den ersten Jahrgängen mehrere
Abhandlungen über den Takt, Aus-
bildung der Tonkunst, über reisende
Tonkünstler u. a. (siehe die Haupt-
reg.). Näheres im Gerber 2.
Triffler, . . .
Im Conservat. zu Paris : 6 Souates pour
le Violoncelle.
Triklir, siehe Tricklir.
Trille la Barre, ein am Ende
des 18. Jhs. lebender Guitarrist
und Komponist für sein Instrument,
gab von c. 1787 allerlei Guitarr-
piecen in Paris heraus (Gerber 2).
Triller, Valentin, aus Guhrau
in Schlesien, ein Pfarrer zu Pan-
thenaii bei Nimptsch in Schlesien,
gab heraus:
Ein Schlesisch singebüchlein aus Göttl.
Schrift ... Brelslaw 1555 Crisp. Scharffen-
berg. qu4". 37\'2 Bog. mit 143 dreistim.
Gesängen, aus vierstim. Gesgen. zum Teil
gezogen mit nur geringen Abweichungen,
so dass der Alt durchweg fortbleibt.
"W'interfeld 1, 77 giebt über die Lieder
Näheres an. Koch 2, 160. [B.Br. B.B.
Dresd.
Eine neue Titelausgabe deren 1. Bogen
nur neu gedr. ist, trägt den Titel: Ein
Christlich Singebuch, für Laven vnd Ge-
lerten . . . mit einer, zweien vnd dreien
stimmen ... Ib. 1559. [B. Rr. mit vielen
hds. Zusätzen u. Aenderungen.
Im Ms., B. L. 15, Nr. 245, AVir woUen
singen heut, 3stim.
Im Ms. B. Br. 51 deutsche geistl. Lieder.
Trillo, Camillo, pseudon. für Le
Suire.
Trinciayelli, Jaeopo, dal Borge
ä Buggiano di Yaldimievole in
Toscana liest man auf folgendem
Drucke :
Musiche spirituali di . . . a 3 voci. Con
il Bc. per sonare . . . Nouam. composte.
Roma 1620 L. A. Soldi. 4 Stb. 4".
[Bologna.
Trinisarj, Augustino di, Kap-
lan und Sänger, tritt 1595 mit
281 Gld. Gehalt in die Hofkapelie
in München (Kreisarchiv).
Trippenbacli, Pat. Martin, ein
Franziskaner u. Organist in seinem
Orden, gab um 1740 heraus:
Musicalisches Vergnügen nach dem
Geschmack jetziger Zeiten, bestehend in
3 Ciavierpartien, deren jede ein AJlegro,
Adagio, Menuet, Trio und einige Täntze
der Husaren, Panduren, Tolpatschen,
Hauaken und Bergschotten enthalten . . .
Nürnbg., Joh. Wilh. Winter & Co. 1 Tbl.
fol. [B. M.
Trirade, . . . 1451 Sänger in
der Hof kapeile zu Neapel (Val-
drighi, Mem. Acc. Modena 1884
p. 242. 420).
TrisoMo, Philippe, bekannt
durch
La scuola del canto . . . according to
the most modern italian style, to which
are added 6 airs, 4 duets . . . London c.
1795, fjufol. [br. Mus. Glasgow.
Tristabocea (Tristabuchia), Pas-
quale, aus Aquila (im Neapolitan.),
ist bekannt durch
II 2. lib. di Madrigal! a 5 voci . . .
Vineg. 1586 G. Scotto. 5 Stb. 40. 22
Nrn., S. 15 ist dem Sig. Gio. Bardi ge-
widm. [Lincoln Ch. L. kompl., T. defekt.
Missarum 5 voc. lib. Ven. 1590.
[Marienbibl. in Danzig 4 Stb., Ten. fehlt.
Missae 4 voc. juxta formam sacri con-
cilii Tridentini comp. Ven. 1591 Hier.
Scotus. 6 Messen. [Lübeck: T. br.Mus: T.
Tritliemius, Joannes, geb. 1/2
1462 zu Tritteuheim oder Treit-
heim im Trierschen, er hiefs eigent-
lich Heidenberg, gest. 16/12 1516
zu Würzburg. Studierte in Heidel-
berg Theologie und Humaniora,
trat 1482 in den Benediktiner-
orden, wurde 1483 Abt des Klo-
Tritonius.
455
Tritto. Giacomo.
sters Sponheim bei Kreuznach und
1506 Abt des Klosters St. Jakob
zu Würzburg; ein gelehrter und
sitteureiner Mann, der sich als Be-
förderer wissenscliaftlicher Kultur
grofse A^erdienste erwarb.
In seinen gesamuielten ^'erken, ediert
von Marcus Freher, Fraucof. 1600, fol.
befindet sich auch eine Abhandhing mit
histor. Nachrichten über Musik, betitelt:
De scriptoribus ecclesiasticis collectanea.
Fabricius nahm dieselbe in seine Bibl.
ecclesiast. wieder auf.
Tritonius (eigentlich Trayben-
raiff), Petrus, geb. in Tirol im
15. Jh., lebte bis in die Mitte des
16. Jhs., studierte unter Konrad
Celtes in Ingolstadt und liefs sich
als Lehrer in Brixen nieder, wurde
darauf nach Wien berufen, ging
1508 wieder nach Tirol zurück,
erhielt in Bozen eine Lehrerstelle
und 1521 in Schwaz am Inn.
(Eine ausführlichere Biographie in
M. f. M. 27, 13. Auch Ferdin.
Cohrs gab 1899 eine Biogr. heraus,
siehe ebd. 31, 62). Er komponierte
auf Anregung Celtes die Oden
Horaz' im einfachen Contrapunct
jS^ota contra Notam zu 4 Stimmen
für die Schüler seiner Klassen u.
schuf damit eine Kunstform, die
vielfach nachgeahmt wurde u. im
deutschen Chorale seine Yollen-
dung fand. Diese Oden erschienen
1507 in zwei Ausgaben, in fol. u.
in 4*^. Die erstere mit Holztypen,
die letztere mit Metalltypen von
Oeglin in Augsburg gedruckt, doch
trifft Note und Linie nicht immer
aufeinander. Peter Schöffer's Noten-
druck ist dagegen besser (Publi-
kation 4. Bd. 80. S. 68. Winter-
feld 1, 169. Viertel]. 3, 26).
Melopoiae sive harmonia (voUst. Titel
in Ant. Schraid"s Petrucci 158) Augast.
1.507 Oeglin. 1 vol. in fol. [B. B. B. A.
B. M. B. Wagener. Hofb. Wien. Basel,
auch im Ms. br. Mus. Brüssel.
— Ausg. in i". Harmonie . . super
odis Horatii Flacci. 4«. Ib. 1507. [B.
B. B. M. B. Strafsbg. i Eis. Hofb. Wien.
Kopenhagen. Proske autographiert. B. L.
— Egenolf in Frankfurt a M. gab sie
1532 in Duodezformat abermals heraus,
ohne Nennung eines Namens (Eitner 1,
1532 d), ebenso 1551 mit Nennung der
Autoren (1. c. 1551a).
— In neuer Ausg. in P. von Lilien-
cron, Yiertelj. 1887, 26 und im Separat-
druck, Lpz., Br. & H., mit den Oden von
Senfl und Hofhaimer.
Melodiae sex generum carminum usi-
tatorum. Noribg. 1563 Montag. Chor-
buch. SoU Melodien von Tr. enthalten.
[Dominikaner-Konvent in Wien.
Tritto, Domeiiico, Sohn des
Giacomo, geb. 1. Juni 1776 zu
Neapel, gest. im Dez. 1851 zu
Loreto, Schüler des Cons. Turchini
zu Neapel. Im Febr. 1798 legte
er sein Examen im Conservat. ab
und wurde seine Arbeit als die
beste bez. Er wurde später Mae-
stro di capella a S. Giuseppe dei
Nudi, e a S. Chiara, komponierte
geistliche Gesänge und Opern;
davon besitzt Neapel (nach Flo-
rimo 3, 84):
Adelaide e Comingio, Cantata im Autogr.
Agnese, Cantata, Autogr.
Artemisia, Monologo, Autogr.
La Campagna, Cantata, Autogr.
La Fedeltä in cimento. Cant., Autogr.
La Reggia del destino, Cant., Autogr.
Lo specchio de'gelosi, Cant., Autogr.
Zelinda e Rodiigo, ossia La parola di
onore, opera semiseria in 2 atti, 1815,
Autogr.
Concorso al posto di maestiino, 1798.
Viele Kirchenmusik im Autogr. (schreibt
Florimo).
Im Conserv. zu Mailand: Amore, Can-
tata a 2 voci c. pfte. Napoli, Girard.
Sinfonia in D. per orch. Ms. Stb.
Tritto, Francesco Sayerio,
Lebenszeit unbekannt.
In Masseangeli's Autogr. zu Bologna
ein Stabat mater a 4 v. reali, con strum.
ad arco ed org. in P.
Tritto, Griacoino,
lieber Name soll Turitto
sein, geb. 1735 oder 36 zu Alta-
mura delle Puglie (im Neapolit),
gest. 26. Sept. 1824 zu Neapel
sein eigent-
gewesen
Tritto, Giacomo.
456
Tritto, Giacomo.
(nach La Fage, nach anderen am
17. Sept.) 89 Jahr alt. Trat 1746
als Ahimne ins Conservatorio della
pietäde'Tarchini in ^Sleapel, geleitet
von Cafaro und Nie. Sala. 1764
wurde seine erste Oper ,,La fedeltä
in amore'' in Neapel gegeben —
bis dahin hatte er sich mit geist-
lichen Gesängen bekannt gemacht.
Von da ab schrieb er bis 1815 an
50 Opern, von denen aber nur
wenige über Italiens Grenzen
kamen. 1780 wurde er Lehrer an
obigem Konservatorium, dirigierte
auch die Hofkonzerte, wurde aber
1787 von Paisiello verdrängt und
pensioniert, doch 1798 neben Pai-
siello zum Mitdirektor des Konser-
vatoriums berufen. 1800 war er
Direktor des Kgl. Musikkollegiums
zu Neapel, gab aber die Stellungen
wegen fortwährender Ärgernisse
auf und behielt nur die Lehre des
Kontrapunkts am Konservatorium
(La Fage 1, 173 eine ausführl.
Biogr., worin er ihm die Einfüh-
rung des Finales bei Opern zu-
schreibt, die bis dahin für Piccin-
nis' Erfindung galt. Florimo 3, 49).
Florimo giebt ein reiches Verz.
seiner Werke, die sich im Real
CoUegio zu Neapel durchweg im
Autogr. befinden.
An geistlichen Kompositionen sind
nachweisbar :
In B. B., Autogr. Grasn : Nobis sum-
ma 2 V. c. V. e B. nebst Portr. — Fuga
a f) V. comp. Nov. 1821.
In Neapel im Ms. Autogr. P. Messa
in pastorale per 4 voci c. stnim. in D.
1804 komp. — 6 Eequiem f. Chor und
Instr. aus den Jahren 1810 ff. — 6 Dixit
zu 4—5 Stirn, mit Orch. von 1768. 1792.
1807. — Te Deum 4 et 5 voc. 1799. —
3 Credo. — 10 Motetti. — 1 Beatus vir
5 V. c. Strom. 1786. — Chiistus et Mi-
serere. — Miserere 5 v. c. str. — 5 Salve
reg. 3, 4, .ö v. — 1 Passio. — Graduale.
— luni. — Magoificat. — Tmproperii. —
Litanie (etc. 26 Gesangswerke m. u. ohne
Orch.).
In Mailand Cons. im Autogr. ein Credo
in C a 4 V. c. ström. P., 2 Christus in
Kopie, 1 Dixit, Kyrie, Lezioni e Respon-
sori. All'Offertorio, AU'Elevazione füi-
Orgel. Schizzi autografi.
Messa a 4 voci con piü ström. Ms.
16663. P. Kvrie et Gloria. [Hofb.
Wien.
Kvrie et Gloria 4 voc. c. ström. Ms.
P. [R. C. of Mas.
Litanie 4 voc. c. Y. e B. Ms. Stb.
[Neapel Turch.] — Inno al Patriarca S.
Giuseppe, 2 Sopr. c. ström. Autogr. iu
Bologna filarmouico, Masseangeli.
Opern (die in Neapel's Collegio befind-
lichen, hier ohne Fundort gezeichneten,
sind mit wenigen Ausnahmen Autographe):
Gli Amanti in puntiglio, com. in 2 at.
Napoli 1794.
Gli Americani, op. ser.r^ at. Napoli
(nicht Autogr.) 1802.
Andromaca e Pirro, dramma, 2a.
Apelle e Campasque. op. ser., 2 at.
Nap., 1796 [auch in Neapel Turch.
Arminio, op. ser., 3 at. Roma 1786.
Artenice, op. ser., 3 ät. Napoli 1784.
[auch in Neapel Turch. mit 1794 gez.
La Astuzie amorose (o in amore) com-
media in 2 atti. 1790.
11 Barone di Terragialla in angustie,
op. buf., 2 at. Nap. 1797.
II Bai'one in angustie, op. [Neapel
Turch.
La Bella selvaggia. op. semiseria.
Roma 1788.
La BeUmda, ossia L'Ortolana fedele,
commedia, 3 atti. Napoli 1781.
La Canterina, com. in 2 at. Roma 1790.
11 Cartesiano fanatico, op. buf. in 2 at.
Napoli 1790.
Cesare in Egitto, op. ser., 2 at. Roma
1805 (1810 in Neapel).
11 Convitato di Pietra, op. semiseria.
Napoli 1783.
Li Disprezzatori delle Donne osia le
vicende Amorose. P. Dramma giocosa
per musica. 2 Bde. qufol. Ms. 845 P.
[Dresd. Mus.
La Donna sensibile, op. seria in 2 at.
Nap. 1798.
Elpinice e Vologeso, dram. 2 atti.
L'Equivoco, com. in 2 at. Nap. 1791.
La Fedelta in amore, opera semiseria,
3 atti. 1764.
La Fedeltä tra selve, op. buf., 2 atti.
Nap. 1796. — La fedeltä nelle selve
[Neapel Turch.
I Finti padroni, op. semiseria, 2 at.
Roma 1789.
Tiitto, Giacomo.
457
Trnka.
Li Furbi. Intermezzo, 2 p. 1765.
Le Gelöste, op. in 2 at. Roma 1786.
Ginevra ed Ariodante, op. ser., 2 at.
Nap. 1801.
Lluipostore smasoherato, com. in 2 at.
Nap. 1794.
Marco Albino in Siria, op. ser., 2 at.
Nap. 1810.
Marinella, op. buffa. Napoli 1780. [C. P.
I Matrimonii coutrastati, op. seraiseria,
3 at. Roma 1800.
II Matrimonio negli Elisi, ov. La Sposa
bizzarra. Roma 1784.
Nicaboro in Jucatan, op. ser., 2 atti.
Napoli 1799.
Le Nozze in garbuglio, op. semiseria
in 2 at. Napoü 1793.
Don Papirio, com. 3 atti.
II Principe riconosciuto, commedia in
1 atto. Napoli 1780.
Don Procopio in corte del Pretejanni,
com. 3 at. Napoli 1782.
La Pruova reciproca, com., 2 at. Na-
poü 1789.
Li Raggiri scoverti, com., 2 at. Roma
1786.
La Scaltra avventuriera, op. buf., 3 at.
Florenz 1788.
Lo Scaltro avventuriere, op. buf., 2 at.
Florenz 1788.
La Scuffiara, com., 1 at. Nap. (bildet
den 2. Akt zur Oper „I due Gemelli'^,
1784.
La Scuola degli amanti, op. buffa, 2
atti. Nap. 1783. [auch in Neapel Turch.
Lo Specchio de'gelosi, op. semiseria,
2 atti.
La Sposa stramba, com., 2 at. 1783.
Le Tranie spiritose, com. in 2 at. Na-
poU 1787.
La Vergine del Sole, op. ser., 2 atti.
Napoli 1786.
La Viaggiatrice di spirito, op. semiser.,
2 at. Roma 1781.
Zelinda e Rodrigo, ossia La parola di
onore, op. semiseria, 2 atti. 1815.
Ccmtate (die ohne Fimdort in Neapel
im Autogr.).
Agnese. Cantata.
Adelaide e Comingio. Cantata.
Artemisia, Monologe.
La Campagna, Cantata.
II Disinganuo, cantata per 2 voci c.
cori e orchestra, 1799.
La Fedeltä in cimento, Cantat.
La Reggia del destino, Cantata.
11 Tempio deH'Eternitä, Cantata c. cori
e strum. 1801.
n Tempio della gloria, die obige Can-
tate umgearbeitet, 1802.
Ms. 345 br. Ms. Samlwk. von Kantat.
Duette u. Arien, 1 Nr.
Einxelnes aus Opern:
In Mailand Cons. Mss. aus Opern: 1
Quartette, 1 Terzette, 7 Duetti, 4 Arie
mit Recit.
In B. Zw. Nr. 736, P. eines Terzetts
mit Orch. im Ms.
In Dresd. Mus., Ms. 1180 Quartette c.
Recitativo obl. P. qufol.
,,Da te mio ben diponde" (Hallt mir
von deiner Flöte) Duett mit Begleitg. d.
Pianof. Leipzig, Breitkopf & Härtel.
qiifol. [Dresd. Mus.
Ms. 108. B. B. Duette serio: Dun
barbaro, per 2 Sopr. c. ström. Aus „La
vergine". P.
I Raggiri scoperti, 1 Arie. 1791. P.
Ms. [B. M.
Se dal tue cor Lesbina, Duette c. orch.
— Perche si mio tu sei, Terzette c. orch.
Ms. P. [Einsiedeln.
Stelle! che fo! Reo. u. Arie aus I
vaggiri, 1792. Ms. 137. [B. B.
8 Gesänge aus Opern in P. [Musikfr.
Wien.
In Brüssel, Samlbd. im Ms. 2632 aller-
lei Duette, Scenen, Chöre u. a. aus Opein
von Verschiedenen.
In Bologna im Ms. P. 1 Scene und
Arie, 2 Duette u. 2 Terzette aus Opern
mit Instrum.
Im C. P. 1 vol. Scenes et Duos.
Tema pel concorso di Maestrino nel
Conservat. della Pietä. Napoli 1798.
[Neapel.
Concorso al posto di maestrino. Nap.
1798. [Neapel.
Partimenti e regele generali conoscere
quäl numerica dar si deve a vari mo\'i-
menti del Basse. Milano, Artaria. fol.
64 S. mit Portr. [Mail. Cons. Neapel.
Musikfr. Wien.
Regole di cantofermo. Napoli 1759.
[Neapel.
Scuola di Contrappunto ossia teorica
musicale. Milano 1823 Artaria, fol. 52 S.
mit Port. [Mail. Cons. Neapel. Musikfr.
Wien.
Im Samlwk. Journal 2 ein Air franc.
f. 1 Stim. mit Bc.
Triumi)hs of Oriana 1601, s.
Morley, Thomas.
Triviso, G. B., siehe Treviso.
Trnka, Wenzel Jolianu, ein
Böhme des 18.— 19 Jhs., war Se-
kretär des Grafen von Hayos zu
Wien (Schilling).
Trobe.
458
Troja.
Die Musikfr. in Wien besitzen von ihm
die Aria: Clieutes agite, per Sopr. ed coro
c. orch. in Stb., 4 Arien in P., 1 Terzette
in P., 10 Notturni zu 4 Stirn, und an
Kanons zu 3—4 Stirn, in Heften zu 52,
38, 20, 12, 25, 1 und 12 Nrn., Summa
160 Kanons. — Autogr. Orasn. in B. B:
Klaggesang ä 4 v. und Canoni ä 3 voci.
In Hofb. Wien, Ms. 18796: 55 Kanons
auf Texte.
Trobe, siehe Latrobe.
Troben, Simon, wird 1568
vom Herzoge von Ferrara nach
Mantua empfohlen, aber dort nicht
angenommen (Bertolotti 56). Canal
77 schreibt, ein Säuger, der um
1568 Anstelhmg am Hofe in Man-
tua sucht, aber bald darauf in
Ferrara angestellt wird.
Troches (Trosshes, Trochius),
G-illam, um 1540 bis c. 1559
Flötist a/d. Kgl. Kapelle in Londoii
(Nagel 1, 21. 27).
— Henry, 1581 ebendort Posau-
nist, erhält 1605 ein Neujahrs-
geschenk und ist noch bis 1607
verz. (ib. 30—37).
— Jacob, um 1625 Posaunist
ebd. (ib. 40).
Trofeo, ßuggero, aus Mantua,
wo er 1589 an der herzogl. Kirche
Organist war und dann um 1600
Organist an S. Marco in Mailand
wurde (Titel und Kat. Bologna 3,
259). Mau kennt von ihm:
Primo libro delle Canzonette a 6 voci.
Di . . . Yen. 1589 Amadino. 6 Stb. 40.
21 Nrn. [Bologna.
Canzonette leggiadre a 3 voci di . . .,
e Oio. Dom. Rognoni, Organisti in Mi-
lane. Nuouam. raccolte (von P. Fr. Cin-
cardi). Milano 1600 l'herede di S. Tini
& Fr. Besozzi. 3 Stb. 4«. 13 von Tr.
und 13 von E. [Oxford Ch. Ch.
Im Samlwk. von 1604 c sechs Gesge.
(Eitner 1), feiner nach Vogel in Ang.
Gardano's L'amorosa caccia 1588: Folgora
Cintia 5 v.
Troia (Troja, de T.), Alfonso, von
1501 —1507 päpstl. Sänger, dann
päpstl. Kaplan (Viertelj. 3, 247).
Troidtlein, Johann, 1598 Har-
fenist an der Hofkapelle in Darm-
stadt, zog in demselben Jahre wie-
der fort (M. f. M. 32, 5).
Troili (Trolli, beide Lesarten in
seinen Drucken), Grioseffo, detto
il Paradosso., aus Bologna gebürtig,
siehe auch Paradossi^ gab heraus:
Balleti capricciosi, e diversi sul Tim-
pano musicale accorapaguati col Basso dati
alle stampe per Gioseffo Troili Bolognese,
detto il Paradosso. Bologna 1705 per li
Peri. kl. fol. 12 BU. [Bologna, im Kat.
1, 113 Näheres mit Abdruck eines Bei-
spiel-Fragmentes.
Balletti diversi su'l Timpano musicale
accompagnati col Basso ... s. 1. et a.
(nur in dem Privilegium liest man „Bo-
logna nel 1706). qu4". 3 BU. u. 8 Bll.
[Bologna, im Kat. die Dedic. nebst Ab-
bildung des Instrum. Timpano, ein Schlag-
instrum, von 3 Oktaven und 1 Ton in Cd.
Ein Gregor van Troili aus den Nie-
derlanden suchte am 27/10 1569 eine An-
stellung in Stuttgart, wurde aber abge-
wiesen (M. f. M. 31, 24 Nr. 196).
Troilo, Antonio, Stadtmusiker
in Vicenza, ist bekannt durch
II 1. üb. deUe Canzoni da sonare, con
ogni Sorte de stromenti, con suo Basso
generale, per coraodita degli Organisti.
A 4 et 5 voci, di , . . Ven. 1606 Ama-
dino. 5 Stb. 4°. 21 Nrn. [B. A. fehlt
C. Tiu-in B. n: C. B.
Sinfonie, Scherzi, Ricercari, Caprici, et
Fantasie, a 2 voci. Per cantar et sonar
con ogni sorte di stromenti. Ven. 1608
Amadino. 2 Stb: CT. kl. 4". 21 Piecen.
[Hofb. Wien. Berlin gr. Kloster.
In G. B. Biondi's (Cesena's) Sabni in-
tieri von 1607 ist er als Mitkomponist ge-
nannt und befinden sich 10 fünfstim.
Psalmen und 1 Magnificat darin.
Troitlin (Troitling), . . . aus Brüs-
sel, ein Harfenist und Organist,
kam 1559 nach Stuttgart, wahr-
scheinlich von Heidelberg, und
wurde mit 60 Gld. angestellt, er-
hielt mehrere Schüler zur Aus-
bildung und verliefs schon am
14. Sept. 1563 Stuttgart (M. f. M.
31, 10 Nr. 96).
Troja, Griovanni di, ein Sänger
in der Hofkapelle in Modena um
1481 (Valdrighi 12, Dokum. 44).
Trojan.
459
Trojano, Massimo.
Trojan, Johann, siehe Trajaiins.
Einen Martin F)xmx Trojan führt
Dlabacz um 1691 als Kantor und
Organist an der Bethlehemkirche
in Prag an.
Trojano, Antonio, Musiker in
der ersten Hälfte des 16. Jhs., ist
im Samhvk. 1547 b mit einer 4st.
Motette vertreten.
Trojano, (xiOTanni, geb. in
Todi (im Eömischen), folgte 1596
Annibale Stabile als Chordirektor
an San Maria Maggiore zu Rom;
1600 wurde er der Nachfolger
Franc. Soriano's am S. Giovanni
di Laterano (Fotis).
Nur einige Gesänge in Saralwk. kennt
man von ihm (Eitner 1), ferner eine
Litania zu 8 Stirn, in Robletti's Litaniae
von 1622. — In Ant. Gardano's 4. Hb.
delle Muse 5 voci 1574: La stanca nave
niia und 0 degli huomin speranze. — In
Kircher's Musurgia 316, 601 und 613
einige Fragmente zu 6 Stirn.
In B. Br. im Ms: In exitu Israel do-
rn as Jacob, 8 voc.
Trojano, Massimo, di Corduba
da Napoli, ein Männeraltist und
wie der Steckbrief in M. f. M. 23, 4
sagt: mit hoher, etwas gequetsch-
ter Stimme; dort ist noch Mehre-
res über ihn zu lesen, üeber sein
Vorleben weifs man nur aus einem
Briefe aus Venedig vom 6/11 1568,
dass er Altist an der Kapelle Joh.
Jakob Fugger's war, den er um
60 Scudi zur Drucklegung eines
Werkes bittet (Kgl. geh. Hausarch.
in München); er tritt erst in den
Kreis der Geschichte, als er 1567
seine Canzonen herausgiebt und
die Dedic. in Treviso unterz. und
darauf 1568, als er dem Herzoge
Wilhelm von Baiern seine Dialoghi
widmet, für die er 100 Gld. zum
Geschenk erhielt; noch in dem-
selben Jahre empfängt er 20 Gld.
als Verehrung für eine ,, abgehal-
tene Comedj" in München. Seit
1568 ist er angestellter Sänger in
München und beträgt sein Gehalt
144 Gld. An Reminiscere 1570
erhielt er noch 36 Gld. Gehalt;
im April erschoss er oder sein
Begleiter Camillo aus Parma vor
dem Thore von Landsberg in Baiern
aus Rache den Geiger Battista Ro-
mano; beide flohen und am 27.
April 1570 wird der Steckbrief
ausgefertigt. T. war Dichter, Ko-
mödiant und Musiker (Jahrb. f.
Müuchen's Geschichte. München
1887. 1. Bd. S. 241. 299. Rud-
hart S. 4. Haberl, Jahrb. 1895,
31 ff. La Mara S. 28 ein Brief).
Von seinen Werken sind be-
kannt:
Dialoghi di M . . T . . .: Ne'quali si nar-
rano le cose piü notabili fatte nelle Nozze
delle Iliustr. & Eccell. Prencipe Gughelmo
VI. Conte Palatino del Reno, e Duca di
ßauiera . . . (Titel im Kat. Bologna 1, 346).
Yen. 1569 Bologn. Zaltieri. 4«. 4 Bll.
u. 200 Bll. Italien, u. spanisch. [Bologna,
im Kat. 1, 346 Näheres. Hofb. Wien.
Eine frühere Ausgabe scheint folgendes
Werk zu sein:
Discorsi delli triomphi, giostre, appa-
rati, e delle cose pivi notabile fatte nelle
sontuose nozze, deU'Hlustr. e EcceU. Signor
Duca Guglielmo . . . neU'anno 1568, a 22.
di Febraro, compartiti in tre libri, con
uno dialogo, delle antichita del felice ceppo
di Baviera. (Da M . . . Tr . . .) Monaco
1568 Ad. Montane. 4». [Brüssel.
— Eine deutsche Uebersetzung von
F. Wirthmaun ist betitelt: Die Vermäh-
lungsfeier des Herzogs Wilhelm V. von
Bayern mit Renata von LoAringen . . .
Münch. 1842. 8". [Rom CeciHa. In M.
f. M. 6, 109 Auszge.
In Bologna unter Miscellanea, Ms. in
fol. (Kat. 1, 163) Notizie musicali detratte
da un'opera di M . . Tr . . di Napoli.
... Di Corduba da Napoli 11 1. et 2. lib.
delle Canzoni alla Napolitana, a 3 voci.
Vinegia 1568 Scotto. 3 Stb. 8°. 30 Nm.
[Hofb. Wien. Bologna: B. C. P.
... II 3. lib. delle sue Rime e Canzoni
alla Napolitana a 3 voci Colla battaglia
della gatta e la Cornachia con una Ama-
scherata alla turchesca a 5 voci Et una
Moresca nouam. fatte . . . Vinegia 1567
Scotto. 3 Stb. 8». 34 Nrn. [Bologna
T. C. P. kompl. mit der Jahresz. 1568.
Trojanus, Joannes.
460
Trombetti, Girolamo.
Ebenso in Hofb. Wien. Bologna: B. B.
Zw: ß. br. Mus: C.
... II 4" libro delle sue Rime, & Can-
zoni alla Napolitaua a 3 voci. Con un'
aria alla spagnola a 4 voci ... Ib. 1569.
3 Stb. 8». 29 Nrn. [Hofb. Wien. C. P.
B. Kgsbg: C. T. Florenz: C. B. Bologna:
B. br. Mus: T.
Aufserdem gab er das Samlwt. heraus :
Musica de'virtuosi della florida capella
deU'illustr. et eccell. S. duca di Baviera
a 5 voci, con le rime del S. Antonio Min-
turno. Lib. 1. Vinegia 1569 Scotto. 5
Stb. 40. 28 Gesge. von Ant. Cosswino
(Gosswin) 2, Fil. Cornazzano, Sim. Gatto,
Giü. Battista Romano, Gio. Batt. da Cre-
mona 2, Francesco da Lucca 2, Gioseppe
da Lucca (beide Guami) 4, Orl. Lasso 7,
Leonard! Meldaert, Mass. Trojane 5, Ivo
de Vento 2. [B. B: A. 5 a. Hofb.Wien:
C. A. B. 5a. Bologna: C Turin B. n;
B. 5a. br. Mus: A. B.
Das Reg. bei Vogel 2, 413.
2 Gesänge im Mazzoni und Primavera
(Eitaer 1).
Trojanus, Joannes, 1526 Sänger
ara St. Peter in Rom (Viertel]. 3,
263).
Troll, Francesco, Romano,
bekannt durch 1 Aria ä Basso con
Strom. Ms. 832 P. qufol. [Dresd. Mus.
1 Sonata per Cembalo, 1768. Ms.
qufol. [ib.
Troll, Hanns Georg, 1625
Tenorist an der Hofkapelle in
Stuttgart (Sittard 2, 46).
Troniba, Gruglietto. Gerber 1
schreibt nach Burney 1, 92, dass
er ein Schüler Tartini's war und
1770 nach desselben Tode als 1.
Yiolinist an dessen Stelle gelangte.
Yergieiche damit Giulio Meneghini,
bei dem Gerber ganz dasselbe sagt.
Trombetti, Agostino, ein Gui-
tarrist des 17. Jhs., gab nach Fetis
heraus :
Intavolatura di Sonate novamente iu-
ventate sopra la chitarra spagnuola, Ubri
due. Bologna 1639. 4».
Trombetti, Ascanio, aus Bo-
logna, Musiker an der städtischen
Kapelle in Bologna, wird auch
Ascanio Bolognese genannt. Erst
im Drucke von 1583 bez. er sich
mit obigem Amte. Man kennt
von ihm
Napolitane a 3 voci di . . . Ven. 1573
Scotto. 3 Stb. 8». 28 Nrn. [Bologna,
nebst einer Part, von Busi. B. M.
... II 1. lib. de Madrigal! a 5 voci
nouam. composto . . Ven. 1583 Aug. Gar-
dano. 5 Stb. qu40. 22 Madr. Bl. 11 u.
12 zwei Sätze von Oirolamo Trombetti.
[Bologna fehlt C, Kat. 3, 177 Abdr. der
Dedic. Modena: T. 5a. A.
... II 1. lib. de Madrigalia 4 voci.
Nouam. composto . . . Ven. 1586 Gar-
dano. 4 Stb. 4". 21 Madr., 2 Madr.
von Oirolamo Trombetti. [Bologna. Mo-
dena. B. D. Wolfenb. Bologna Petro-
uio: A. T. B.
Musica . . ., fatta sopra le Conclusioni
di Legge, difese dalL'Illustre Sig. Alessandro
Viustini Piacentino. Bologna 1587 Gio.
Rossi. 40. 4 Bll. je 2 Stirn, gegenüber,
enth. Musica und 1 Madrig. zu 4 Stirn.
[Bologna. Rom Cecilia.
... II 1. lib. de Motetti accomodati per
cantari & far Concerti a 5. 6. 7. 8. 10.
& 12 Nouam. composti . . . Ven. 1589
Gardano. 6 Stb. 4». Bl. 8 u. 30 eine
fünf- und eine achtstim. Motette von Giro-
lamo Trombetti. [Bologna, auch ein hds.
Part, von Busi.
9 Gesge. in alten Samlwken. (Eitner 1),
aufserdem in Lucino's Le Gemme, Madrig.
1590 zwei Gesge. — In Gios. Policretto's
1. lib. Napolitane 3 v. 1571: De perche.
— In desselben 2. lib. Giustiniane 1575:
Se fosse carta 3 v. — In Girol. Trom-
betti's 1. lib. Madr. 5 v. 1590: Pose ogn'
industria e cura und 0 voi che donna
amate S. 14 u. 16. — In Scotto's 1. lib.
della raccolta di Napolitane a 3 v. 1570j
Ethna non e si ardente. - Temo piii
donna. — Temo sol [di morire. — Si vi
potessi. — Sola mi "fai lauguire. — In
Hove's Delitiae 1612 ein Tons.
Ms. Z 39, 12 Stb. von 1628 in B. B.
Nr. 87 Jubilate Deo 8 voc. — Ms. 110
Peitsch, Part. fol. 442 : Paratum cor meum
5 voc. [B. B.] In B. L. im Ms. 2 Mo-
tetten zu 5 und 8 Stirn. Jubilate Deo und
Paratum cor meum. — In Bologna Ms.
Psalmodia, in 8°. Bl. 43 ein Magnificat
(Kat. 2, 169). — In B. Br. in Mss. 5 lat.
Gesänge.
Bei Vogel steht er unter Bolognese
und Trombetti.
Trombetti, Oirolamo, aus Bo-
logna, wahrscheinlich der Bruder
oder ein naher Verwandter des
Troiiiboncino, Bai-tol.
461
Trombone, Bartol.
Ascanio, da sie gegenseitig in ihre
Drucke Gesänge von einander auf-
nahmen, auch dieselbe Stellung
als Musico a/d. städtischen Kapelle
zu Bologna einnahmen. Pougin
teilt die Nachricht ohne Quellen-
angabe mit, dass Girolamo der
Bruder Ascanio's war und dass
sowohl Ascanio, wie Girolamo, der
erstere von 1588—1589, der letz-
tere von 1589 — 1624 Kapellmeister
a/d. Kirche San Giovanni in Monte
zu Bologna waren. Auf den Titeln
ihrer Werke ist davon nichts zu
finden, sondern bez. sich stets nur
mit städtischer Musiker. Man
kennt von ihm die Samlg:
... II 1. lib. de Itadrigali a 5 voci.
Nouam, composti . . . Ven. 1590 Gardaao.
5 Stb. 40. 23 Nm. dabei 2 von Ascanio.
[Bologna: A. T.
In Ascanio Trombetti's 1. lib. Madrig
5 voc. 1583: Dopo ben mille e niille baci
und Godi bei Idol, S. 11. 12. — In des-
selben 1. üb. lEadr. 4 voci 1586: Sorgi
mia bella Clori S. 12 imd Piugea con
l'ago un fiore S. 19. In desselben Mo-
tetti 1 Nr. — In Lucino's Le Gemme,
Madr. 1590 ein Gesg.
Tromboneino, Bartolomeo.
Petrucci kürzt seinen Namen mit
B. T. und BfArth. T. Veron. ab.
Geb. in Verona im 15. Jh. Nach
Davari's Dokumenten stand er um
1494 in Diensten des Hauses
Gonzaga in Mantua. mit dem Titel
„Maestro di musica", doch schon
im nächsten Jahre verliefs er
Mantua und ging nach Venedig
(Bertolotti S. 12 verz. ihn in
Mantua schon im Jahre 1487 bis
1499). 1499 lebte er kurze Zeit
am Hofe zu Viceuza und Casale.
1501 ist er wieder in Mantua u.
lebt noch 1512 dort (Bertolotti 20).
1513 ist er in Perrara. Noch ei-
wähut Davari seine Frau, die An-
tonia hiefs. Aaron im Lucidario
1545 Bl. 31 V. (aber früher ge-
schrieben, da derselbe erst nach
seinem Tode herauskam) bez. ihn
als berühmten Cantore .al Liuto.
Er ist keinenfalls mit dem Barto-
lomeo Orgauista de Florentia zu
verwechseln, der im Codex Basevi
mit 6 Tonsätzen vertreten ist (Am-
bros 3, 474).
Von seinen Kompositionen lassen sich
nachweisen:
In alten Samlwken. von 1504—1531
ist er mit llOGesgen. vertreten (Eitn. 1),
dazu führt noch Vogel die Samlwke. an:
1516' Frottole lib. 2. ohne Titelbl. 11
Gesge. von Tr. — 1517' Frottole lib. 3.
7 Gesge. — 1517' und 1520-' Frottole
lib. 4. 14 Gesge. — 1518' und 1519'
Frottole lib. 3. und Fioretti di Frottole
8 Gesge. — 1531' Canzoni Frottole ein
Gesg. Zum gröfsten Teil sind es Nach-
drucke von Fetrucci's Ausgaben.
Im Ms. Bologna, Kat. 2, 342 ein hds.
Samlwk. von Madrig. u. Canzoni zu 3 St.
darunter auch von Tr., nur Tenor vor-
handen.
Gessner verz. noch den Druck: Frot-
tole de misser B . . . Tr . . . con Tenoii et
Bassi tabulati, et con Soprani in canto
figTirato, per canlar et sonar col canto,
Venetiis impressae. Sind jedenfalls Kom-
positionen für 1 Stimme mit Lautenbegltg.,
wie auch Petrucci 1509 ein ähnliches
Werk herausgab.
Ueber die Frottole siehe Eud. Schwaiiz
in Yiertelj. 2, 433 ff. und das Hauptreg.
In neuen Ausg. 3 Gesge. (Eitner 2).
Tromboneino, Ippolito, ein
Sänger am S. Marco zu Venedig
in der Mitte des 16. Jhs. (Caffil,
113. 2, 49).
In B. Modena (n. 8 classe speciale)
ein Codex von Cosimo Bottegari, 1572 bis
1602 geschrieben, enthält auf ßl. 26 den
Gesang: lo moro amaudo, e seguo chi m'
uccide, mit Ippolito Tr. gez. Ms. 1 vol.
fol. von 1574 in Modena: 1 Canzone a
voce sola con liuto.
Von einem II Tromhoncino befindet
sich im Vatican zu Rom, Ms. Cod. 5318,
eine Ejnstola iiiusicae.
Trombone, 11, s. Negri, Cesare.
Trombone, Bartolomeo. Nach
Canal 1, 8 und 2, 14 war er ein
Posaunist im Dienste Herzogs Co-
simo von Florenz in der Mitte des
16. Jhs. und soll seinen Namen
Trombone. Girolamo.
462
Trossarello.
Trombone von seinem Instrumente,
welches er in grofser Virtuosität
blies, erhalten haben. Canal fährt
dann fort: er war in der Mitte
des 16. Jhs. schon ein bejahrter
Mann^ hatte 2 Söhne und einen
Vetter Namens Girolamo^ der ein
berühmter Instrumentist in Yenedig
war.
Trombone, Girolamo, Instru-
mentist zu Venedig im 16. Jh.,
Vetter des Bartolomeo Trombone
(Canal 1, 8. 2, 14).
Tromlitz, Joliaiiii Georg, geb.
9. Febr. 1 726 zu Schloss Heldrimgen,
gest. 4. Febr. 1805 zu Leipzig
(Becker 3, 17). Er war ein tüch-
tiger Flötist, liefs sicli in Leipzig
nieder und verfertigte in höherem
Alter nur noch Flöten, da ihm das
Blasen wegen Luftmaugels versagt
war (Gramer 1, 1013. Gerber 1.
2. Lpz. Ztg. 2. u. 7. Bd. widmen
ihm längere Artikel nebst Verz.
seiner Werke). Von seinen Wer-
ken haben sich erhalten:
Kurze Abhandlung vom Flötenspielen.
Lpz. 1786 Breitkopf. 4^ 30 S. [B. B.
Dresd. llusikfr. Wien. Brüssel. Dresd.
Mus. eine Ausg. ohne Jahr bei Br. &
Haertel. 4».
— 2. verm. u. verb. Aufl.: Ausführ-
licher und gründlicher Unterricht die Fl.
zu spielen. Lpz. 1791 A. F. Böhme. 4^.
24 und 376 S. [B. B. Dresd. B. M.
Brüssel.
Leber die Flöten mit mehreren Klap-
pen, deren Anwendung und ]^utzen, nebst
noch einigen andern dahin gehörigen Auf-
sätzen, von ... 2. Theil zu Ausführlicher
u. gründl. ünterr. Lpz. 1800 Böhme.
4". [Dresd. Brässel 636C.
In der Lpz. Ztg. 2, 301 und 316 eine
Abhdlg. über die Flöte. Auch in Boss-
ler's musik. Corresp. 1791 befinden sich
S. 252. 260. 268 Aufsätze.
Fingerordnung für meine Flöten, zeigt
der Kat. der Musikfr. in Wien an.
3 Trios p. Pfte. V. et B. Lpz. l'au-
teur. 3 Stb. [Brüssel Cons.
Erste Fortsetzung, bestehend aus 3
Sonaten f. Ciavier u. Flöte oder V. fol.
[Dresd. Mus.
Trommelsehlagen, Ueber das,
nebst einigen Märschen (Berlin)
1801 Matzdorf. [B. B.
Tromp, . . . wird am 7/2 1698
als Karamermusikus in Berlin an-
gestellt. 1711 rückt er mit 450
Thlr. Gehalt an Karges Stelle
(Schneider 50 und H. 34).
Tromsdorift, Andreas, bez.
sich als einen Gastmeister (?) zu
Stetterbiirg (?) auf folgendem
Drucke :
Der CXXXIII. Psalm. Zu hochzeitl.
Ehren . . des . . . Andr. Wackern, Not.
publ. zu Stetterburg und der . . Frawen
Catharinen, weilandt Greg. Sibitz . . Wit-
tiben zu Wolffeubüttel, mit 6 Stim. comp,
durch . . . Wolffenb. 1613. 4». 2 Bll.
Siehe wie fein und lieblich ists. [B. Hbg.
Troncatti, Giovanni ßattlsta.
Im Samlwk. 1627 a befindet sich ein
3 stim. latein. Gesang mit Bc. (Eitner 1).
Troncet, Bonarenture du, aus
Ma^on, hinterliefs im Ms.
Les nuits amoureuses de la Thalie,
cont. grand nombre de Sonnets, Ödes et
Chansons (Gerber 1).
Tropea, Giacomo, aus der Stadt
Squillaci (Neapoiit.), lebte um 1620
wahrscheinlich zu Neapel, wo er
die Dedic. zu folgenden Sämigen,
unterz.
Madrigali a 5 voci di . . . Lib. 1. Na-
poli 1621 Cost. Vitale. 5 Stb. 4". 20
Madr., die er als seine erste Arbeit bez.,
die im Druck erscheint. [Bologna : C. T. B.
Madrigali a 4 voci di . . . con dui Madr.
ä 5 voci nel fine. Ib. 1622. 4 Stb. 4".
21 Madr. [Bologna.
Troi)liee de musique, s. Gran-
jon 1559, ein Samlwk. Chansons.
Troselike und ßosenwelirt,
Fräulein Willielmine, Freiin von,
eine Dilettantin in Schlesien, die
bei Günther in Glogau 1801 heraus-
gab:
Var. über Tyroler sind lustig nebst
zwei anderen Yariation-Samlgeu. (Gerb. 2).
Trossarello, Prete Pietro, di
Bene, Canonico d'Acque (Acqui
in Piemont) wie es auf folgendem
Drucke heilst:
Trost.
463
Trottis.
Canto. A. 6. Prirao libro de Madrig.
a sei voei, Di . . . Milano 1570 Paolo Got-
tardü Pontio. 6 Stb. c^iiVK Dedic. in
Acqui 1570 gez. 25 Madr. [üpsala.
Trost, Johann Kasi)ar. Drei
Komponisten dieses Namens giebt
es, die Gerber. 2 in folgender
"Weise von einander trennt:
Kaspar Tr., auch Johann Kas-
IKU\ aus Jena, wo er auch in der
ersten Hälfte des 17. Jhs. Organist
"war; siehe weiter hin die auf
seinen einstigen Büchern befind-
lichen Autographe.
Jollann Kaspar Tr. senior, Or-
ganist zu Halberstadt. „Im Leichen-
sermon bei Andr. Werckraeister's
Begräbnis 1645 wird er der Lehrer
Werckmeister's genannt und bez.
mit „wejland Advocato ordinario
und berühmter Organist au St.
Martini" (zu Halberstadt. M. f. M.
3, 43). Er war demnach 1645
nicht mehr am Leben, muss daher
älter als der vorhergehende sein,
der sich bis 1649 verfolgen lässt.
Johann Kaspar Tr. junior, der
Sohn des vorigen, der in der 2ten
Hälfte des 17. Jhs. wirkte und
Organist zu Weifsenfeis gewesen
sein soll. — Gerber verzeichnet
von Jedem eine Anzahl Werke,
die heute aber sehr zusammen-
schrumpfen. Mir sind nur fol-
gende bekannt, die jedenfalls ver-
schiedenen Trost's angehören:
Kaspar Trost : Der 20. Psalm des
König Davids zu 6 8tim. Jena 1621
Beithmann. [B. B: Tl. Dies ist nach
Gerber der Organist in Jena, von dem er
2 Gelegenheitsgesänge zu 4 und 8 Stirn,
anführt, der erstere zu Jena 1621 er-
schienen, der letztere ebd. 1623. Zwei Ge-
legenheitsgesänge betiuduu sich im br.
Mus., betitelt: Davidicum Deum laudandi
Ps. 117. 7 vocib. c. Bc. Jehna 1621. 4».
Trauer-Gesang auff das Abscheiden des
Herrn D. HopffeiTis. 5 st. Jehna 1623.
120.
Compositio musicalis ä 6 voc. cum
Bc . . . Herrn M. Fab. Nato (u. 2 anderen
gewidmet) als dieselbigen bey der. . Uni-
versität Jehna den Gradum Doctoris den
7. Oct 1628 . . erlanget. Jehna, Joh.
"Weidners Witbe. Hier nennt sich Tr.
Organist in Jena. [Wolfenb: T. 1. 2. Bc.
4*^. 1 Gesang.
In den Samlwken. 1623 und 1637 drei
geistl. Gesänge (Eitner 1). In Hofb.
AVien Ms. 19242 Nr. 139: Ich glaube,
darum rede ich, 3 voc. mit Orgel.
Er lebte noch 1637, denn auf Lusci-
nius' Musurgia befindet sich sein Auto-
graph: .,Ex libr. Joh. Caspar Trost. Jenen-
sis Thür. ao. 1637" (AVolfeub. Bibl.).
Ebenso noch 1649 auf dem Drucke Tho.
Morley's A plaine and easie introduction . . .
JoJuinn Trost: Pars specialis Musica.
HaUae Sax. 1635. [B. Hbg. Genaueres
ist mir unbekannt.
Johann Kaspar Trost (jedenfalls der
Jüngere, da der Ältere schon 1645 tot
war): Ausführliche Beschreibung des
Orgelwerkes auf der Augustus - Burg
Weifsenfels (siehe Gerber 2 der volle
Titel) Nürnberg 1677. 8". 72 S. [B. M.
Musikfr. Wien.
Von einem Joh. Kasp. Trost befindet
sich noch in B. Zw. im Ms. (Kat. Nr. 738)
eine Partia Nr. IV, Allegro, Grave, Me-
nuette, Finale, zu 8 Stirn. 2 Fag., 2 Fag.-
quarto, 2 Fag.-octavo, 2 Corni. 8 Stbll.
in 40.
Von dem Tr. senior verz. Gerber 2
fünfzehn hds. Werke, teils selbständige
theoretische Abhdgen., teils Uebersetzungen
theoret. Werke älterer Meister, wie
DiiTita, Zarlino, Sabbatini, de Gaus u. a.
Hawkins 3, 348 erwähnt auch eine Ueber-
setzung von Morley's Introductio, die er
unter dem Titel Musica practica in fol.
drucken liefs.
Trotebas, . . .
kommt im Journal 2 mit einem fran-
zösischen Air für 1 Stim. mit Bc. vor.
Trotlinn, Petrns, von Orleans,
ein Theoretiker des 12. Jhs. (Cousse-
maker 1, 344). Nach Fabricius 3,
237 u. 258 starb im Jahre 1197
ein ausgezeichneter Sänger als
Kanonikus von St. Victor in Paris
mit Xamen Petrus Pictaviensis,
d. h. aus Poitou (damals zu Orleo-
nais gehörend). Mutmafslich ist
dies der obige Theoretiker.
Trottis (Trottus), Panl de, von
1501 — 22 päpstl. Sänger (Yiertelj.
3, 247).
Trouffaut.
464
Truska.
Trouffaut, M . . ., Kanonikus zu
Nevers und Organist daselbst,
schrieb 1773 im Journal de musi-
que:
Sur les Clavecins eu peaii de büffle,
inventes par M. Paschal, den La Borde
im 1. Bde. seiner Essais wieder aufnahm.
Trouluffe, John, ein Engländer
aus dem Ende 15. und Anfange
des 16. Jhs.
Das Ms. Add. 5665 des br. Mus., 1510
und 1511 geschrieben, enthält die Ton-
sätze: 0 David, thow nobelle Mng Nes-
ciens mater, Alleluja. Nesciens mater
Virgo in 2 JBearbeitungen.
Trottsselin, Charles, Sänger
an der Kapelle Louis XL von
Frankreich. Rechnung vom 1/10
1480—31/9 1483 (Thoinan 69).
Trouree, . . .
Le Pouvoir de la Beaute. Cantatillo
ä voix seule et Symphonie. Paris. P.
[Darmst. Ein unbekannter Komponist.
Trowell, Robert, Theoretiker
des 15. Jahrb., wird von Johannes
Hanboys bei Coussemaker 1, 427
angeführt.
Troyeii, Cosines van, aus Ter-
monde, ein Tenorist, der am 27.
Jan. 1543 zu Termonde an der
Kollegiatkirche Saugmeister wurde
und 1576 durch Beghyn ersetzt
wird (Straeten 8, 85. S. 84 er-
wähnt er, dass man sich im Jahre
1569 bemühte, ihn für die Madrider
Kapelle zu gewinnen. Siehe auch
S. 99).
Trübensee, Jos., s. Triebensee.
Trübner, Johann Kaspar, Kara-
mernuisikus an der Hofkapelle in
München, quittiert 1672 über er-
haltene 24 Gld. und 30 Gld. für
Papier (Kreisarchiv). Machte am
12/11 1663 Hochzeit (Traureg.).
Trümper (Trumperus), 3Iichael,
zu Eschenbach geb., war um 1657
Pastor zu Döllstadt (vielleicht das
in Sachs.-Gotha). Winterfeld 2, 562.
Er lieferte die 4stim. Tonsätze zu:
Geistlicher Kirchen -Weirauch das ist
Andächtige, christliche Gebetlein aus den
Hertzen-Funckeu von Joh. Mylii p. m.
gewesenen Pfarrers zu Thüngen auff die
Sonn- und Festtags Evangelia . . gerichtet
und mit 4 Stim. comp, durch Mich. Trum-
perum, Escheub. Past. Döllstatt. Gotha
1656 Schall. 8«. 90 Lied. [ß. Hbg. B. W.
Zahn teilt 2 Melodien mit 6, 194.
Schöberlein einen Tonsatz (Eituer 2).
Jubilus S. Bernhardi, d. i. Geistl. Seelen-
Lust des Hlg. Bernhardi mit 4 Stim. Gotha
1657 Reyher. [Leo Liepm. besafe es 1887
inkompl.
5 vierst. Tonsätze im Gothaer Cantional
2. Theil. Zahn teilt die Melodien mit
(5, 415).
In Ms. W 101 Nr. 1603 der B. B:
3 geistl. Lieder zu 4 St. in P.
Truie N . . .,
im Ms. 22 (Royal Ms. 49—54) des br.
Mus. fol. 2 b. Hodie nobis celorum rex
(Gloria in excelsis).
Trumann, . . .
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt:
Vesperae 4 voc. c. instrum. in Stb. Lebens-
zeit mir unbekannt.
Trump, Joachim, Küster und
Organist zu Irenak, Mecklenburg-
Schwerin, geb. 1687. Hinterliefs
9 Quartanten über Astronomie und
Gedichte mit Melodien eigener Er-
findung (Gerber 1).
Trunti, Griovanni,
gab 1762 in Amsterdam op. 1 heraus:
6 Son. f. Klav. (Breitkopfs Yerz.).
Triiska, Simon Josepli, geb.
5. April 1734 zu Raudnitz in Böh-
men, gest. 14. Jan. 1809 im Stifte
Strahow, in welches er am 8/12
1758 als Laienbruder eintrat und
am 1. Jan. 1801 das Ordensgelübde
ablegte. Viele Jahre hindurch be-
I kleidete er das Amt eines Stifts-
j pförtners, zeichnete sich dabei als
trefflicher Violin- und Gamben-
i Spieler aus und verstand auch die
Orgelbaukunst, sowie Anfertigung
von Blasinstrumenten. Er baute
z. B. für die Pfarrkirche St. Rocchus
auf dem Strahow ein neues Orgel-
I werk, welches 1779 aufgestellt
wurde. 1783 erschien zu Prag bei
Wolfg. Gerle auf eigene Kosten
Tmtz-Nachtigall.
465
Tubal.
sein „Lukässe Yocha Spräwa k
wyrey sowänj" . . . (Dlabacz).
Trutz -Nachtigall, sieiie Andr.
Pressen und Friedr. Spce.
Truye, Xatale de, wird am
29/3 1557 als Magister choralium
und Cantus clioris an St. Sauveur
in Brügge augestellt. Ob der am
1/4 1549 neu angestellte Natale
als Magister cantus derselbe ist,
bedarf der Untersuchung. Am
24. Juli 1559 wird der obige als
Kapellsänger an St. Donatien zu
Brügge angestellt. Straeten la, 29
erwähnt dabei den obigen Natale
als Sängermeister an St. Sauveur.
Er hält ihn für den obigen Truye
(Straeten la, 48. 49).
Ein van Truyen war Direktor
der Musik an der Notredamekirche
zu Thermonde und ging 1571 als
Tenorist zur Kgl. Kapelle Philipp II.
über (Straeten 8, 6).
Truyts, Leonard, geb. um 1751
zu Lierre, gest. 5. Febr. 1827 zu
Antwerpen. 1. Violoncellist an der
Oper ebd. (Gregoir, Panth. 6, 48).
In Gregoir's Artistes fügt er noch
hinzu: gest. 15. Febr. 1827 zu Ant-
werpen, 76 Jahr alt. War Direk-
tor des Knabenchores a/d. Kathe-
drale und im „Concert"' erster Vio-
loncellist.
Try, Louis de, 1731 Fagottist
und Lehrer der Chorknaben an
der Hofkapelle in Ludwigsburg
(Stuttgart) mit 840 Gld. Gehalt
(Sittard 2, 124).
Tryber, . . .
bekannt durch die Oper: Adelheid von
Yeltheim, Ms. in Stb. Zeit unbekannt.
[Darmst.
Trydell, Rev. John, ein irlän-
discher Theoretiker des 18. Jhs.,
ist bekannt durch
Two essays on the theoi-y and practice
of music; the principles and rules of har-
mony, composition . . . Dublin 1766. 4'^. |
Rob. Eitner's Qaellen-Lexiton. Bd. 9.
140 S. [B. Brüssel. Brüssel Cons. br.
Mus. Glasgow, ß. C. of Mus. Amst.
Thoughts on the use ... of Music c.
1765. [br. Mus.
Tsclierning, Andreas, siehe
Löwenstern.
Tsehortscli, Johann Greorg, ein
Priester und Fuggerscher Bene-
fiziat zu Schweiz in Tirol (?), lebte
in der ersten Hälfte des 18. Jhs.
Gerber 1 und 2 führen mehrere
geistliche Kompositionen von 1725
bis 1731 an. Bekannt ist nur
Sacerdos musicus cont. Litanias X
Lauretano Mariauas concertat. 4 vocibus
obl. 2 Y. c. Basso Viola ac du])l. Bc. Aug.
Vindel. 1724. 8 Stb. fol. [besals 1868
Butsch in Augsbg.
Incensuni niysticum ad arara raagnae
coeloruni reginae . . . Offertoria 14 . . .
4 vocib. (c. instr.). op. 3. Aug. Vind.
1733 Lotter. 11 Stb. fol. [B. M. fehlen
A. 2 Clar. Timp. et org.
Tschupp, Fat. Felix, geb. 1711,
gest. 1762 im Kloster Mariastein
bei Basel, trat 1731 in obiges
Kloster und zeichnete sich als
Orgelspieler und trefflicher Lehrer
der Tonkunst aus (Schubiger 2, 49).
Tsum, John, ein Engländer,
der in Heniy Playford's Ausg. von
Hilton's Catches, betitelt ,,Pleasant inusic.
1707"' mit 1 Gesge. vertreten ist, der
auch in der 10. Ausg. von Johnson und
in der von Walsh wieder vorkommt.
Tubal, A . . ., ein Komponist aus
der Mitte des 16. Jhs. Fetis hält
ihn für einen Belgier, wohl des-
halb, weil Phalese und besonders
Waelrant seine Kompositionen in
Samlwken. aufnahmen, die von
1553 — 59 erschienen (Eitner 1
verz. 15 Gesge.).
Aufserdem finden sich einige derselben
noch in alten Mss., wie Jubilate Deo 5 voc.
0. 2. p. Ms. 15 613 Nr. 30 in P. in Hofb.
Wien; ebd. in Ms. 19189 Nr. 26 und in
B.Kassel, Ms. 4». 91 Nr. 19: Spiritus
sanctus c. 2. p. 5 voc. — Auch im br.
Mus.., Ms. 403 in einem Samlwk. 1 fiinf-
stim. Gesg. — In B. M. 2 Mot. zu 5 Stim.
im Ms. P. — In B. Br. im Ms. 3 lat.
Gesge. — In B. Zw., Nr. 309 die Motette:
Spiritus ignis sanctus 5 v. c. 2. p. Ms. Stbll.
30
Txihel de la Heysche.
466
Tuch, Heinr. Agat. Gottl.
Tiibel de la Heysche, ein
Niederländer, erhielt am 7. Okt.
1560 vom Herzo2:e Christoph von
Württemberg für eingesandte Kom-
positionen 4 Gld. als Honorar (M.
f. M. 31, 21 Nr. 130).
Tubel (Tübel), Christian G^ott-
lieb. Die Lexika halten ihn für
einen Deutschen, der um 1766
„Agent Ihrer hochf. Durchl. des
regierenden Herzogs zu Brauu-
schvsreig, Lüneburg etc." zu Blanken-
burg war, wie der Titel zu seinem
theoretischen Werke aussagt. Ich
glaube vielmehr, dass er seinen
Werken nach ein Holländer war.
Forkel 4, 107 verz. seinen Tod zu
Hamburg (sie?) im Jahre 1776.
Er gab heraus:
Eorte Ondemchting van de musiek
met daar by gevoegde 77 Handstukkies
voor hat Ciavier . . . Kurzer Unterricht
von der Music, nebst den dazu gehörigen
LXXVII Piecen, für die ienigen welche
das Clavecin Spielen, Nebst eine kurze (?)
Nachricht von Contrapunct von der Her
. . . Amsterd. bey Job. Covens. qu40.
123 S. Vorbericht vom Autor in Blanken-
burg 20/3 1766 gez. (eine Klavierschule
in der er sich aber des Holländischen mit
Vorliebe bedient, daher ist seine deutsche
Herkunft zweifelhaft, auch die Feliler im
deutschen Titel zeugen gegen sein Deutsch-
tum). [B. B. ß. A. Amst. Brüssel.
Psalmen Davids met der selver Lof-
gesangen voor drie partijen, als primo,
secondo en Bc. ... Amst. qu#. [Amst.
De zang-wysen van de CL Psalmen
Davids, beneffens die van alle de geestelyke
liederen, aangenomen in die christelyke
gemeente van de ouveranderde Augsburgse
Geloofsbelydenisse in deese Neederlanden
. . . Met 2 Bc. op. 8. Amst., A. Olofsen.
qu40. [Amst. Scheurleer.
Ino, eine Cantate von Rammler für
1 Singst, u. Begltg. (Pfte.). Hannover
u. Braunschweig 1768. [Musikfr. Wien.
Darmst. Schwerin F.
2 Sinfonien, 1: Caccia di Lepori, a
Corni, Oboi, V. Va. Fag. Cemb. B. et
Violone. 2: 2 V. 2 Fl. 2 Ob. 2 C. Va.
Vol. Fag. Bc. Ms. Stb. [Schwerin F.
Dort noch 3 Sonaten, 1: ä 3 Corni; 2 u.
3: ä Cemb. et V.
Tuch, Heinrich Agatius Cfott-
loh, geb. 1768 zu Gera, erhielt
zu Musiklehrern den N. G. Grüner,
später den Organisten Kolle, stu-
dierte darauf um 1786 in Leipzig
Theologie und erhielt hier von
Doles noch Unterweisung. Die
Theologie wurde schliefslich bei-
seite geschoben, ging als Bassist
von 1790—1800 zum Theater, ver-
trat zeitweise den Musikdirektor
und komponierte Singspiele. Rei-
chard führt ihn 1792 als Musik-
direktor a/d. Hubert'schen Schau-
spieltruppe an und 1793 S. 117
erwähnt er ein Vorspiel zu Der
glückliche Tag von Vulpius und
Chöre zu Lanassa. 1796 wurde
er am Hoftheater in Dessau an-
gestellt, verliefs aber 1800 die
Bühne und errichtete ein Musik-
Comptoir in Leipzig und Dessau,
verbunden mit Buch- und Kupfer-
stich-Lager, nebst Leihbibliothek,
komponierte dabei fleifsig weiter
und verlegte es in seinem eigenen
Geschäfte, goss selbst die Platten
zum Stich und stach die Noten.
Sein gewöhnlicher Aufenthalt war
Leipzig (Gerber 2). Schon vor
1829 kaufte das Geschäft C. E.
Kollmaun in Leipzig. Gerber 2
giebt ein langes Verz. seiner im
Druck erschienenen Kompositionen.
Nachweisen lassen sich:
Melodie zum Vater unser, 4stim. in
J. F. Wollgast's Kirchen Agende 1811,
Beilage u. in K. Geissler's 6 Melod. z.
Vater unser, [beide in B. Kgsbg.] In
Geissler's Samlwk. Heft 2 noch: Der
Segen 4 st.
Sonate Bd. für das Ciavier, op. 5.
Dessau, Selbstverlag. 8 S. [B. Wagener.
Kleine und leichte Klavierstücke. 2.
Samlg. Berlin, Schöne. 39 S. [besafs
1888 Leo Liepm.
Zufriedenheit und Lebenshist in 4 Polo-
naisen f. d. Pfte. Dessau u. Lpz., Musik-
Compt. 7 S. [B. Wagener.
Trauer-Marsch auf den Helden-Tod des
Herzogs Wilhelm von Braunschweig. Ib.
[B. B.
Tnch, Lodadio.
467
luczek, Vincenz.
3 Geschwindmärsche f. Blasinstr. Ih.
Stb. [Dariiist.
Grofser Trauer- Marsch f. Blasinstr.
op. 40. Ib. Stb. [Darmst.
Die Lpz. Ztg. bespricht Mehreres in
Bd. 2—19.
Tuch, Lodadio,
zeigt die Lpz. Ztg. 1799 und 1800 mit
Sonaten im leichten Stile an, die eine ist
mit op. 10 gez. Es ist fraglich ob dies
ein anderer oder der Vorhergehende sein
soll.
Tiicker, Edmund,
ist in John Barnai-d's hds. Samlwk. von
1625 mit einem vollständigen Anthem in
Stb. vertreten, [ß. C. of Mus.
Tiicker, Isaac, geb. 1761, gest.
1825, lebte nach Brown's Angabe
iu Westbiiiy, Leigh, Wilts in Eng-
land und soll Psalmen u. Hymnen
komponiert haben.
Tucker, Pliilip, Gentleman
an der Kgl. Kapelle in London u.
Beichtvater vSr. Majestät des Königs.
Die Akten nennen ihn 1661 (Rim-
bault).
Tucker, TTilliam, Gentleman
a/d. Kgl. Kapelle in London und
Junior Priest (Priester) zur Zeit
der Krönung Karl IL (1660);
wurde dann Minor Canoniciis
(Domherr) an der Westminsterabtei
und Precentor. Starb 28. Febr.
1678/79 in London (Hawkins 4,
411. Stephens. Grove. Rimbault
220).
In der Kirche Ely 6 Anthems und 1
Service.
Im br. Mus. Ms. 98 Bd. 3 in P. 2 An-
thems: 0 give thanks unto the Lord. I
will magnify thee, 0 God. — Ms. 578
ein Anthem in P.
Im R. C. of Mus. Ms. 1643 ein Bene-
dicite.
In Cambridge FW. Ms. 116 p. 62: 0
give thanks, auch in Ms. 152 p. 130. p.
196: I will love thee. p. 197 und 229
My heart is fixed.
In Page's Harmonia Sacra, 1 Anthem.
Tackfield, Einery, um 1550
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London mit c. IIV2 '£ Gehalt
(ßurnej 6, 6).
Tuezek, Franz, der Yater, Te-
norist und Chordirektor an der
Pfarrkirche St. Peter zu Prag um
1771; vertrat auch mehrere Jahre
hindurch den Kapellmeister bei
der Neustädter Civilgarde und
starb daselbst 1780. Er schrieb
Operetten und Instrumental werke
(Dlabacz).
Tuezek (Tutzek), Franz (fälsch-
lich Vincenx, Ferrarius in den
Lexika und Katalogen genannt),
der Sohn des vorigen, geb. um
1755 zu Prag, gest. 1820 in Pest;
Schüler seines Vaters, trat als Te-
norist auf dem Privattheater des
Grafen von Schwerts in Prag auf,
später übernahm er das Amt eines
Accompagneurs. 1797 trat er in
den Dienst des Herzogs von Kur-
land in Sagan, wurde 1799 Musik-
direktor am Theater in Breslau
(Hoffmann), 1801 am Leopold-
städtischen in Wien, zuletzt am
Theater in Pest (E'etis). Er war
ein fleifsiger Komponist, sowohl
in Singspielen als Kammermusik.
Nachweisbar sind:
Le charme du baiser, opera en 2 actes.
Wien 1803. Ms. P. [Brüssel Cons.
Daemona, das kleine Hökerweibchen,
iu 3 Aufzügen. Wien 1802. Ms. P. [ib.
— deutsch: das Bergweibchen, Zauber-
oper. 1 Heft im Kl.-A. [Musikfr. Wien.
München Oper: Dämona das Höckerweib.
Ms. P.
Samson, opera en 3 actes. (Wien
18(13.) Ms. P. [Brüssel Cons. mit Vin-
cenz Tucxek gez.
Der Zauberkuss oder die Stunde der
Erlösung. Heroisch-komische Zauberoper
in 2 Aufzügen. Ms. P. [Darmst. Bxüs-
sel Cons. mit Vincenz Ferrerius T. gez.
Eine Oper mit böhmischem Text für
2 Sopr. u. B. mit 2 V. u. B. in Stb.
[Musikfr. Wien.
Bolero varie p. le clav. oeuv. 35.
[Musikfr. Wien.
8 Variat. pour la Guitarre. oe. 8.
Vienne, Mollo. [B. M.
Tuezek, Vincenz Ferrarius ist
Franz Sohn.
30*
Tudela.
468
Tudway.
Tudela, ... 18. Jh.,
im Ms. 22070 der B. B. sind 3 Bücher
Segiüdillas con Yiolini y Trompas (1 Sopran)
in qufol. in Stb. vorhanden.
Tiuler (Tutor), John.
Im Pepysian Ms. des Magdalenen-Col-
lege zu Cambridge eine Piece aus dem
15. Jh. — Im Fayrfax bocke 203 des
br. Mus. (Add. 5465), unter Tutor^ den
man wohl für den obigen Tuder annehmen
kann, befindet sich aus dem 15. Jh.: 0
rote of trouth, 3 voc. fol. 51b. Im Ms.
223 die Part, von Burney.
Tudertiiio, Trojauo,
ist im Samlwk. 1607 mit 1 achtstim.
Motette vertreten (Eitner 1).
Tudiiio (Todino), Cesare, aus
Adria (Lombardei), wie er in den
Drucken mit lateinischem Wort-
laute „Adriensis" schreibt, dagegen
in denjenigen mit italienischem
Wortlaute „Atri'' (im Neapolitani-
schen). Er lebte auch dort u. ist
seit c. 1588 Kanonikus und Musi-
cus a/d. Kathedrale (Titel). Man
kennt von ihm:
. . . Motettorum 5 vocibus lib. 1. nunc
denuo in lucem aeditae. Ven. 1588 Vin-
centius. 5 Stb. 4". [B. K.
. . . Missae 5 vocum. Lib. 1 . . . Ven.
1589 ib. 5 Stb. 4». 2 Hess. u. 1 Ee-
quiem. [Bologna.
. . . Magnificat omnitonum partim 4,
partim 8 vocum, una cum Benedictus 8
voc. Ven. 1590. 5 Stb. 4«. [B. K:
4. 44 e.
... Li Madrigali a note bianche, et
negre cromaticho, et Napolitane a 4, con
la gionta de dui Madrigali a 8 voci, Da
lui novam. composti, et da li suoi propra
Exemplari corretti . . . Ven. 1554 Scotus.
4 Stb. qu40. 28 Gesge. Musikfr. Wien.
11 1. lib. delli suoi Madrigali a 5 voci
nuovamente da lui composte . . . con 6
Madrig. spirituali et un dialogo a 6 voci.
Roma 1564 Val. Dorico. 5 Stb. qu4°.
[Rom Cecilia.
In alten Samlwken. 7 Gesge. (Eitn. 1)
und 2 im 2. Buche desselben Samlwkes.
von 1566 (Vogel 2, 409). In Franc.
Mazzoni's 1. lib. delle Canzoni 3 v. 1569
5. 10 unter Cesare Thodino : Laura gentil.
— In Bern. Scaramella's 1. lib. Madrig.
1591 : L'anima mia Signor 5 v.
Ms. 24, Chorb., B. Ä : Exultavit 2. toni,
4 voci. Ms. 35, Chorb. Nr. 7 ein Offi-
cium 5 voc.
Tiidual (Tugdual), ein Nieder-
länder der 1. Hälfte des 16. Jhs., ist
in Samlwken. von 1538 — 1544 mit 5
Gesgen. vertreten (Eitner 1, lies dort beim
3. Gesge : Madonna diro'il ver . . .). — Im
Ms. in Bologna (Kat. 2, 169) ein Samlwk.
Lamentationes, vorhanden C. A. T. ist
auch ein T. dabei. — Das Magnificat in
Khau's Samlwk. kommt auch in Morales'
Magnificat, Scotto 1542 fol. 15 vor. —
0 vos omues 5 voc. in Ms. 123 Nr. 9.
[B. M.J. — Ms. in Modena, Chorb. des
16. Jhs: Missa et Mot. 4/5 v. 1 Nr. von
„Tagdualo'^
Tiulway, Thomas, Mus. Doct,
1660 Chorsänger an der Kgl. Ka-
pelle in London, wurde am 22. April
1664 zum Laien-Yicar (Tenor) an
der St. Georgen-Kapelle zu Wind-
sor gewählt. 1670 Organist am
Kgl. Kollegium zu Cambridge, auch
Organist am Pembroke-Kolleg. 1681
erlangte er in Cambridge den Gr^d
eines Baccal aureus. 1704/5 war
er Professor der Musik an der
Universität an Stelle Dr. Staggins
und erhielt aufserdem verschiedene
Ehrentitel (siehe Grove). 1706
wegen Majestätsbeleidigung der
Königin ausgewiesen, wurde er
1707 begnadigt. Er starb den
23. Nov. 1726 (Stephen).
Der Nachwelt machte er sich nützlich
durch die Kopie von alten englischen
Kompositionen in 6 starken Bänden, die
heute im br. Mus. sich befinden (Harl.
Mss. 7337 — 42). Sie entstanden in den
Jahren 1715 — 1720 auf Anregung Ed-
ward's, Lord Harley (im Kat. Madden's
Nr. 98 das Register). Tudway selbst ist
mit 13 Anthems und 1 Eveniug Service
vertreten. — Die Musikschule zu Oxford
besitzt sein Portr. (Grove). An Kom-
positionen kennt man aufserdem ein An-
them in Sam. Arnold's Cathedr. mus.
1790. — Ein Magnificat in Will. East's
Psalmenbuch 1750. — In Playford's The
Pleasant Companiou 1686 1. Thl. ein Ge-
sang und in Jolin Playford's Ausg. von
1701, auch in der Ausg. von Walsh (siehe
Hilton's Catches).
Im br. Mus. Ms. 593 eine Ode zum
Geburtstage der Königin in P. und in
Ms. 598, Samlwk. geistl. Gesge., 2 Nrn.
Tiibcl.
469
Türk.
In der Kirche zu Ely: 14 Anthems
und 4 Services.
Im R. C. of Mus : Autogr. des Authera :
Thou, 0 Lord, hast heard, lG/4 1705. —
Im Samlwk. Mei'curius Musicus 1702 ein
Gesaug.
Tübel, siehe Tubel. Der Hol-
länder spricht u wie ü aus.
Türk, Daniel Gottlob, geb.
10. Aug. 1756 zu Claufsnitz bei
Chemnitz, gest. 26. Aug. 1813 zu
Halle. Alumnus der Kreuzschule
in Dresden unter Horailius. 1772
bezog er die Universität in Leip-
zig. An Hiller empfohlen, nahm
ihn dieser als Violinisten in sein
Orchester auf; auch am Theater-
orchester erhielt er eine Stelle.
1776 wurde er Kantor an der
Ulrichskirche zu Halle a/S. und
Lehrer am lutherischen Gymnasium.
1779 erhielt er a/d. Universität
die Musikdirektorstelle und 1787
den Organistenposten a/d. Lieb-
frauenkirche, während er den
Gymnasialunterricht aufgab (Lpz.
Ztg. 15, 600. 16, 609. 697 ff. Verz.
seiner Werke ib. 11, 174. Forkel
6, 301. Gerber 1. Schilling). T.
leitete in Halle das ganze Musik-
treiben und unterrichtete viele
Schüler, die von auswärts bei ihm
Belehrung suchten. Trotz seines
pedantischen Wesens kann man
ihm ein tüchtiges Wissen nicht
absprechen und als Orgelspieler
soll er eine bedeutende Fertigkeit
besessen haben.
Schriften:
Ajileitimg zu Temperaturberechnungen
für diejenigen, welche in dem arithmeti-
schen Theile der Musik keinen mündlichen
Unterricht haben können, insbesondere
aber für die Besitzer des Kirnberger'schen
Werkes: die Kunst des reinen Satzes.
Halle u. Lpz. beim Verfasser 1806. [B.
B. Dresd. B. Lpz.
Die Kriegszeit verhindert die Versen-
dung und erst 1808 wurde dasselbe mit
einem neuen Titelbl. versendet: Halle
1808 (1809) bei Schimmelpfennig. 8".
572 S. [B. B. B. M. Brüssel. Musikfr.
Wien. B. Lpz: 1809. Dresd.
Anweisimg, Kurze, zum Generalbass-
spielen. Halle und Lpz. 1791. 8». 307
S. [B. Lpz. Dresd. Brüssel.
— 2. Aufl. verb. u. verm. um 100 S.
Halle u Lpz., Selbstverlag, Schwickert iu
Lpz. Hemmerde u. Schwetschke in Halle
1800. [B. B. B. M. Dresd. Brüssel.
B. Lpz. Brüssel Cons. R. C. of Mus.
Einsiedeln.
— 3. Aufl. Halle 1816 ib. 8". [B. B.
Musikfr. Wien.
— 4. Aufl. Ib. 1824. [Proske.
— 5. Aufl. herausg. von Dr. Fr. Naue.
HaUe 1841 Schwetschke u. Sohn. [B. B.
B. Wagener. i
— ohne Bez. Wien bei Steiner & Co.
s. a. 8". 335 S. [B. B. Dresd. Mus.
— engl. Überstzg. von Naumburger:
Treatise on the art . . . Lond. fol. [R.
C. of Mus.
Beleuchtung einer Recension des
Buches: Kurze Anweisung z. General-
basssp. Halle 1792. 8«. 32 S. [B. B.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Die wahren Grundsätze zum Gebrauch
der Harmonie. Halle 1800, 4". [Ein-
siedeln.
Von den wichtigsten Pflichten eines
Organisten. Ein Beytrag zur Verbesse-
rung der musicalischen Liturgie. Halle
1787 Selbstverig. 8». 240 S. [Lübeck.
B. Lpz. B. B. B. Hbg. Dresd. B. Wa-
gener. Brüssel. Musikfr. Wien. Amst.
— Neu bearbeitet u. mit zeitgemäXsen
Zusätzen herausgeg. von Dr. J. Fr. Naue.
Halle (1849) Schwetschke & Sohn. 8».
6 BU. u. 369 S. [Proske. B. B.
Kompositionen :
Die Hirten bey der Krippe zu Bethle-
hem. Lpz. und Halle 1782 Selbstverig.,
gedr. bey Breitk. P. fol. [B. B. Lpz.
Thom. Brüssel Cons. und im Ms. in Stb.
Elbing Ms. in P. Nr. 64. B. Kgsbg. Ms.
P. B. Lpz.
— Kl.-A. Lpz. u. Halle 1782 J. G.
1. Breitk. 3 BU. 26 S. [Bert. Sing. B.
M. B. Wagener. Musikfr. Wien. Wol-
feubüttel.
Der Sieg der Maurerei. Cantate mit
Chören und Ciavier. Lpz. u. Halle 1780
Selbstverig. P. 2 und 12 BU. qufol.
[B. B. B. Lpz. B. Wagener. Brüssel
Cons.
Te Deum laudamus 4 voc. c. orch. Ms.
Stb. [B. Kgsbg.
Ein feste Burg f. Chor u. Instr., auf
den Text: Wenn Christus seine Kirche
schützt. Ms. P. u. Stb. [B. Kgsbg.
Türk.
470
Türk.
Eine feste Burg f. Chor und Instr., in
Ddur. Ms. P. [ib.
Der 150. Ps. (3/8 1814) f. Clior und
Instr. Ms. P. [ib.
8 Choräle zu 4 Stirn. Ms. P. [ib.
Aus T.'s Nachlass, Concepte und Ab-
schriften, mehrstim. Gesge. im Autogr.
u. Kopie. Ms. fol. [ib.
Lieder und Gedichte aus dem Siegwart
für 1 Stirn, mit Klav. Lpz. und Halle
1780 Selbstverlg. qu40. 4 BU. 31 S.
[B. B. Dresd. B. Kgsbg. Brüssel Cons.
Volkslied auf Kaiser Leopolds Tod.
Lpz. 1792 Baumgärtner, qufol. [Dresd.
Mus.
Still auf dem Blatt ruht das Lied, 4 st.
Autogr. nebst Portr. [B. B., Grasn.
Choralbuch. Melodie und bez. B. Ms.
Z 96, 116 S. von 1828. [B. B. Ms. Z 72 :
Samlg. der vorzügl. Choralmelod. (101).
53 Seit.
6 Sonaten f. das Ciavier. Lpz. und
Halle 1776 gedr. bey Breitk. & Sohn.
[B. B. B. Hbg. Dresd. Mus. B. Kgsbg.
— 1777. 1. Samlg. 2. Aufl. Ib. 42 S.
[B. B. B. Wageuer.
— In Lübeck: 6 Sonaten f. das Klav.
Lpz. 1786 Breitkopf. Fraglich ob die obigen.
6 Sonaten f. d. Clav. 2. Samlg. Graf
Heinr. 17. von Eeufs gew. Lpz. 1777 in
Commission bey Beruh. Christ. Breitk. &
Sohn. 2 Bll. 48 S. [B. B. Dresd. Mus.
B. Wageuer. Brüssel Cons.
6 leichte Klaviersonaten, 1. Thl. Lpz.
in Commiss. bev Breitkopf & Sohn 1783.
32 S. — 2. Thl. "ib. 1783. [B. B. B. Lpz.
B. Wagener. Brüssel Cons. B. Kgsbg.
LTl. B. D. fol. 29, 1. Tl. B. M: l.Tl.
Dresd. Mus. 1. Tl. Schwerin F. Lübeck.
— 2. Aufl. des 1. Thls. Ib. 1785.
[B. B. B. "Wagener. B. Lpz. Brüssel
Cons. Lübeck.
— 1. 2. 3. Theil je kleine Ciavier-
sonaten. Lpz. u. Halle 1787. 1. Thl.
Schwickert u. Hemmerde. 2. Thl. 1786
beym Autor. 3. Thl. ib. 1793, je 26 S.
[B. B. B. Hbg. B. Wagener. B. Lpz.
2. Thl. Brüssel Cons. 2. u. 3. Thl. Dresd.
Mus: 3 Thle.
~ Die 2. Samlg. erschien noch in ver-
bessei-ter Aufl. 1789 bei Schwickert.
[Brässel Cons.
6 Klaviersonaten gröLstentheils für
Kenner. 1. Thl. Lpz. u. Halle 1789 bei
Schwickert. 2 Bll. 38 S. [B. B. B. M.
B. Wagener.
Ms. 22080 in B. B: 12 Sonaten für
Clav. Die Musikfr. in Wien besitzen
auch Sonaten die im Kat. jeder näheren
Bez. entbehren.
In Dresd. Mss. B 882, 69 m. 1099, 17.
1107, 18 sieben Sonaten f. Klav. und 1
AUegretto.
In Lübeck, Samlbd. von 1776 mitGesg.
u. Klavierstück, enthält auch Einiges
von T.
Sechzig Handstücke für angehende
Klavierspieler. 1. Thl. 1792. 32 S.
2. Thl. 1795. 34 S. Halle und Leipzig
Selbstveriag (Schwickert). [B. B. B. Wa-
gener. Hofb. Wien.
— 1. Thl. in 2. Aufl. Ib. 1797. qufol.
32 S. [B. Kgsbg.
12 kleine Toustücke für das Klavier
mit Fingersatz. Auf Kosten des Verfas-
sers. [B. B.
30 Tonstücke für 4 Hände. Lpz. und
Halle (1807—1808). Selbstverlg. 4 Hefte
zu je 36 S. in qufol. [B. B. B. M. nur
2 Hefte. Hofb. Wien kompl.
150 zwei- und vierhdge. Ciavierstücke.
Regensburg, Eeitmayr. 4 Hefte. [B. M.
1. Heft.
Ciavierschule, oder Anweisung zum
Claviersp. für Lehrer und Lernende, mit
kritischen Anmerkungen. Lpz. u. Halle
1789 Selbstverlg. 4«. 408 S. nebst 12
Handstücken, 15 S. [B. B. B. M. B.
Wagener. Dresd. Brüssel. Brüssel
Cons. B. Lpz. Musikfr. Wien.
— 2. Aufl. Grofse Claviersch. verbess.
u. verm. Lpz. u. Halle 1802 Hemmerd3
u. Schwetschke in Halle. 460 S. [B. B.
Dresd. B. Wagener. Brässel Cons. Brüs-
sel 6271 in 2 voU.
— Proske, Musikfr. Wien und Brüssel
besitzen einen Auszug von 1792. Kurze
Anweisung . . . Lpz. u. Halle.
— Auszug aus der Klavierschule. 2.
verm. u. verb. Aufl. Halle und Leipzig,
Selbstverlg. 259 S. [B. Wagener.
— Ausg. in Wien 1798 Täubel. [B. B.
— Essai d'une methode de pfte. Lpz.
et Halle 1805. 8« (?) [Brüssel Cons.
In Fetis' und Ign. Moscheies' Methode,
Paris (1840) Schlesinger, ist auch Türk
vertreten. [Brässel 6290. Erschien auch
in Mailand bei Ricordi 1841 in Italien.
Uebersetzung. [ib. 6291.
Kleines Lehrbuch für Anfänger im
Klavierspielen, soll nach Becker 1, 373
im Jahre 1792 erschienen sein.
— 2. Aufl. Halle u. Lpz. 1806 beym
Verfasser. [B. B. Dresd. Musikfr. Wien.
Becker 1. c. sagt, dass es ein Auszug
aus der Klavierschule ist.
Anweisung das Klavier zu spielen (o.
Autor). Halle s. a. Di-eyssig. 8*^. [Bräs-
sel 6273.
Gab 1793 von Seegr 8 Toccaten heraus.
Türrschmidt.
471
Tuma. Franz.
Im Samlwk. Arien, Neue Samlg.
Wien 1806 1 Türk. — In Latrobe's
Samlwk. in 6 voll. 1806, ein Duett aus
1 Orator. — In Klavierstücke 1. 1794,
1 Türk.
Verzeichnis seines musikalischen Nach-
lasses. Halle 182 . . [B. B.
Türrschmidt, s. Thiirsclimitlt.
Tugdual, siebe Tudiial.
Tiig:eiid, Johann, ein blinder
Harfenvirtuo.se und Komponist, geb.
17. Juni 1770 zu Pressburg. Be-
reiste Europa als Virtuose (Ger-
ber 1).
T'iiitement Cabinet, siebe Mat-
tbyfz, Paul 1646.
Tuleman, Pedro (Pierre), aus
Lieja, 15G9 als Contraltist an der
spaniscben Hofkapelle angestellt,
starb 30. Juli 1585 in Madrid
(Straeten 8, 84. 111. 115).
Tulou, Jean-Pierre, Sohn eines
Choristen an der Oper in Paris,
geb. um 1749 zu Paris, gest. im
Dez. 1799 ebd. Schüler des Fagot-
tisten Cugnier, trat um 1786 ins
Opernorchester und wurde nach
Gründung des Konservatoriums zu
Paris Lehrer an demselben. Sein
Sohn Louis ist der berühmte
Flötist, der im 19. Jh. lebte (Fetis).
Vom Vater führt Fetis Duos für 2 Fa-
gott u. a. an. Die in der B. Darmst. be-
findlichen Konzerte für Flöte gehören
■wahrscheinlich dem Sohne an.
Tiilpijn, Henricus, Kanonikus
an B. Maria zu Tongren und an
St. Gorgoni zu Hugarden, wurde
am 15. Mai 1390 päpstl. Sänger
in Rom (Viertel]. 1, 452 Dokum.).
Tuly, Francesco, um 1795
erster Klarinettist am Theater zu
Florenz (nach einem Textbuche
der B. B.).
Tuma, A . . .
Die Musikfr. in "Wien besitzen eine
Missa Nr. 1 in Fd. f. S. A. u. B. in P.
u. Stb. und das Stift Göttweih 1 Choral
a 3 voc. Lebenszeit unbekannt. Eine
Gesangschule f. Sopran und Alt, erschien
in Wien. [Musikfr. Wien.
Tuma (Thuma), Franz, geb.
2. Okt. 1701 zu Kostelecz (König-
grätz), gest. 4. Februar 1774 im
Kloster der barmherzigen Brüder
zu Wien. Diente als Theorbist
an der Minoritenkirche St. Jakob
zu Prag, studierte Philosophie,
ging nach Wien, wurde vom
Grafen von Kinsky unterstützt, um
bei Fux Musik zu studieren, er-
hielt bei der Kaiserin Elisabeth
1741 den Kapellmeisterposten und
nach ihrem Tode 1750 einen an-
sehnlichen Gnadengehalt. Seine
letzten Jahre seit 1768 brachte er
im Prämonstratenser Stifte Gera,
dann bei den barmherzigen Brü-
dern zu Wien zu (Dlabacz. Lpz.
Ztg. 29, 821. Köchel 2, 261.
Laurencin in K Z. f. Musik 1864
Nr. 16 eine Würdigung seiner
Kompositionen. Ambros, Conser-
vatorium in Prag S. 9 sagt, dass
er auch die Gambe meisterhaft
spielte). Er zeichnete sich beson-
ders als Kirchenkomponist aus.
Laurencin kennt 30 Messen, Mise-
rere, Lamentationen und Advent-
gesänge, giebt aber keinen Fund-
ort an. In der Schottenkirche und
anderen Stiften Wiens und Prags
sollen sich zahlreiche Werke von
ihm befinden. Nachweisbar sind:
Ms. 22 100 in B. B: Stabat mater 4 voc.
da capella, Gmoll. 13 Bll. 2 Part. — Ms.
22102, Miserere 4 voc. 2 V. Va. Vcl.
2 Posaunen u. B. Emoll. P. 41 BU. —
Ms. 22104 Miserere in Cm. 4 voc. da
capella. 44 Bll. 2 Part. — Autogr. Grasn.
1 Bl. Sonata ä 3 ström. 1 Hymnus.
Berliner Singak: Stabat mater 4 voc. P.
Hofb. in Wien. Ms. 15 667—15728:
Alma redemptoris ä 2 (Sopr. et A.) c. V.
unisono 1743, hinzugefügt 1 Vcl. Violone
u. Org. P. — Alma redempt. ä 2 (Ten.
et B.) c. V. unis. 1743 (wie oben). P.
— Alma redempt. ä 3 (A. T. B.) 1743
(■wie oben). P. — Alma redempt. 4 voc.
1743 mit tiinzugef. Instr. — 6 Ave regina
ä 1, 2, 3, 4 voc. c. instr. 1743—48. —
2 Confitebor tibi domine 4 v. c. insti*.
Tuma, Franz.
472
Tuüder.
— 2 Dixit dnus. 4 v. c. instr. — 5 Hymni
zu besonderen Festen f. 1 — 3 Stim. u.
Instr. — 1 Fange Lingua. — 1 Lauda
Jerusalem 4 v. c. instr. — 2 Laudate pueri
4 et 5 V. c. instr. — 1 Lectiones. — 6
Litaniae. — 2 Magnificat. — 2 Memento
Due. David. — 1 Miserere. — 19 Mo-
tetten f. Chor, Solo u. Orch. — 1 Offer-
torium, — 1 Nisi Dnus. — 2 De pro-
fundis. — 1 Stabat mat. — 3 Vesperae
1753, sämtl. in P. — Ms. 15772: Te lucis
ante terminum in B., Sopr. e B. 2 V.
Ürg. P. — Ms. 15774: Ave regina 4 v.
P. — Ms. 16934 Messa della morte, 4 v.
c. instr. 1742. P. — Ms. 18992: Mi.ssa
S. Stephan i a 4 voc. 2 V. 2 Tromboni et
org. P. — Ms. 19009: Missa ä 4 voc. c.
V. e Tromb. in concerto 1746. — Ms.
19194: Psalmi vesperales tres: Cum in-
vocarem. In te Dne. speravi. Ecce nunc
benedicte et cauticum Simeonis 4 voc. c.
2 V. et org. P. Autogr.
Mss. in Musikfr. Wien : 3 Missae 4 voc.
c. instr. P. — Missa St. Steffani 4 voc.
concert. c. instr. P. — Hymnus in nativi-
tate, in Stb. — Respons. c. Psalmis. —
Lamentationes. — Miserere. — Stabat
raater. — Graduale und Responsor. 4 v.
c. instr., teils in P., teils in Stb. — Com-
pieta 4 v. c. V. et Tromboni. P.
In Krefnsmünster : 1 Requiem.
Im Klosterneuburg : 1 Requiem, 1 Offer-
torium, 1 Veni sancte. Mss. P. — 15
Messen, 1 Litania, Responsoria c. Psalmis
Miserere 1759. P.
In Oöttiveih: Mehrere Requiem f. Chor
und Orch. P. u. Stb. — 1 Litanei, ebenso.
In Bologna: Miserere a 4 v. (2 T. 2 B.)
V, Vcl. e 2 Ti'omboni in concerto, del
Sign. . . Mro. di cappella di S. C. M. Tlni-
peratrice Elisabetta vedova, l'anno 1750.
Ms. P. nicht f. 2 T. u. 2 B., sondern f.
S. A. T. B. und nur Streichinstr.
Instrumentalwerke :
In Karlsruhe, Ms. 969, Trio ä 2 V. e
B. in Stb. (Intrata, Meuuet, PastoreUa,
aUe in Ad.).
In Dresd. 31us. Cx. 1013, Trio a V. e
B. CmoU. Partit. u. 16 Stb. 4«.
In Musikfr. Wien: 4 Sinfonien f. 2 V.
Va. u. Vcl. — 7 Sinfonien f. 2 V. u. B.
— 18 Partite f. V. obl. 2 V. u. Vcl.,
oder 2 V. Va. obl. u. Vcl. — 1 Sonata
a 3. 1 Sonata k 2 V. Va. Vcl. et Org.
in P. u. Stb.
In B.Darmst: Trio a 2 V. e B. Ms.
Stb. — Sonata a Fl. trav. e V. c. Bc.
Ms. P.
In ßreitkopf & Haerters Mitteilungen
Nr. 59 sein Porträt nebst der Anzeige
einer vorbereiteten Neuausgabe seiner
Instrumentalwerke.
Tuma, Jakol), Yiolinist an der
Hofkapelle in Wien von 1767 bis
zu seinem Tode am 7. Mai 1784,
57 J. alt (Köchel 1).
Tnm^o, Francesco.
In Flaccomio's Le risa avicenda 1598:
Son le risa, 2. p. Non son risa 5 voci.
Tun (1er, Franz, geb. 1614,
gest. 5. Nov. 1667 in Lübeck
(Jimmerthal's Buxtehude p. 4).
Ging nach Italien und wurde 1641
Frescobaldi's Schüler. Wahrschein-
lich zu Michaelis trat er den Or-
ganistendienst an der Marienkirche
in Lübeck mit 500 M u. 20 Thlr.
Accise an. Sein Yorgänger Petrus
Hasse war schon Anfangs Juni
1640 gestorben und die lange Ver-
zögerung der Neubesetzung muss
wohl an dem Umstände gelegen
haben, dass sich T. noch in Eom
befand. Nach den Akten erhielt
er den ersten Gehalt an Neujahr
1642 ausgezahlt. In wie hohem
Ansehen er in Lübeck stand, be-
weisen die zweimaligen Gehalts-
erhöhungen 1643 u. 1644 um je
50 M. 1646 betrug derselbe 800 M.
1647 Übertrag man ihm noch den
Werkmeisterdienst (Rechnungs-
führer) mit einem Gehalt von
220 M, freier Wohnung und Ac-
cidentien. K. Stiehl vermutet, dass
schon auf T.'s Anregung die Abend-
rausiken an den 5 letzten Sonn-
tagen des Jahres stattfanden, doch
lässt es sich aktenmäfsig nicht
nachweisen, nur die Anschaffung
von Blasinstrumenten in den Jahren
1642 u. 43 lässt darauf schliefsen.
Buxtehude heiratete eine seiner
Töchter (M. f. M. 18, 121. 21, 4.
Mattheson 1, 227). Von seinen
Kompositionen haben sich erhalten:
Mss. B. Upsala, in Tabiüatur - Partitur
(Orgeltabulat.): 8 Motetten und Cantaten'
eine mit 1664 gez. 10 andere in aus-
Tunstede.
473
Turco, Giov. del.
geschriebenen Stimmen f. Singst, u. lustr.,
verz. in M. f. M. 21, 8. 9.
In ß. Lüneburg im Ms., Clioralbearbei-
tuugen über: Komm heiliger Geist, für
Orgel (Neudruck in M. f. M. 18, 113). In
dich hab ich gehoffet. Jesus Christus
wahr'r Gottes Sohn. Auf meinen lieben
Gott (2 Klaviere). Jesus Chr. unser Hei-
land. Was kann uns kommen an für Not
(2 Kl. u. Ped.). Herr G. dich loben wir
(2 Klav.). Junghans 33.
In B. Lübeck, Ms. Autogr. in Stb. Aria,
Ein kleines Kindelein, Sopr. 5 Instr. (2 V.
2 Viele u. Org. (3 mal), auch in moderner
Part, vorhanden.
Ausgewählte Werke für Klavier, be-
arbeitet und herausgegeben von Otto
Schmidt. Lpz. 1900 Br. & H. Enthält
10 Tonsätze.
Timstede, Simon. Er gilt ohne
wahren Grund für den Autor des
Quatuor principalibus musice. Zu
Norwich um 1300 geb., wurde
er Minoriter zu Oxford, Dr. der
Theologie und den sieben freien
Künsten, hinterliefs zwei Tractate
über Musik, von denen der eine
mit 1351 gezeichnet ist. Nagel
2, 61 ff. geht auf dieselben ge-
nauer ein und weist nach, dass T.
aus Anonymus I. (Coussemaker),
Eoetius, Franco und Guido sein
Wissen entnahm. Nach Burney
5, 395 soll er 1369 zu Bruzard
in Suffolk gestorben sein.
Die B. Bodleian Nr. 515 und Digby 90
besitzt „De Musica continua et discreta
cum Diagranimatibus per Simonem Tun-
stede, A. D. 1351" (Burney 5, 395).
Im br. Mus. Add. 8866 : Quatuor prin-
cipalia musieae in 4 libri. — Quarti prin-
cip. sec. distinctio. Abgedr. im Cousse-
maker Script. T. 4, 200 u. 274. — Ms.
Add. 10336: Secundum Principale, Kopie
aus dem 16. Jh.
Tuotilo, Musiker des 9.-10. Jhs.,
lebte in St. Gallen (Ambros 2, 98 ff.
102. 107 neue Ausg.).
Tnrati, Antonio Maria,
aus
Mailand. Knabensänger , wurde
Priester, ging an den Hof des
Herzogs von Savoyen, wurde Or-
ganist und Kapellmeister an S.
Maria presse S. Celso in Mailand
und erhielt 1642 den Kapellmeister-
posten am Dome ebd. Er starb
1650 daselbst, 42 Jahr alt (Muoni
30. In Bologna unter Biogr. von
Martini, Kat. 1, 122). Man kennt
von ihm:
Primi fiori del Giardino musicali del
Sigr. . . Mro. di Cap. del Duomo di Mi-
lano, Colti da Agostino Guerieri, e dedic.
. . . Milano 1651 heredi di G. EoUa &
Carlo Camagno. 5 Stb. 4". Dedic. von
Guerrieri den 15. Die. 1651 A Signori
Musici, Abdr. Kat. 2, 505. [Bologna.
In Agost. Guerrieri's Sonate a 1 — 4 V.
op. 1. Ven. 1673 befinden sich 2 Sona-
ten von ihm. — In Gasp. Casati's Eac-
colta di Motetti 1651, eine Mot. unter
Turato.
Turcliant, Herman de,
im Samlwk. 1545 von Ulhard eine
2 teilige Motette zu 4 Stirn. (Eitner 1).
Tnrco, Grioranni del, ein vor-
nehmer Florentiner, Ritter des
Stephansorden, Schüler Gagliano's,
wurde im Winter 1614 — 15 Inten-
dant der grofsherzogl. Hofmusik
in Florenz und ist bis c. 1625
zu verfolgen (Viertel]". 5, 414. 515).
Als Komponist ist er bekannt durch:
II 1. üb. de Madrigali a cinque del
Cavalier . . . Firenze 1 602 G. Marescotti.
5 Stb. 4°. 21 Madr., davon 1 von Lo-
renzo del Turco und 1 von Litca Bati.
[B. B: B. ohne Titel. Bologna: 5a.
H 2. lib. de Madr. 2 cinque voci Di . . .
Firenze 1614 Zau. Pignoni. 5 Stb. 4".
21 Madr., davon 1 von Marco da Gagli-
ano. [br. Mus. Verona S. fil: B. 5 a.
Florenz B. L: 5 Stb.
In Vinc. Calestani's Madrigali 1617:
Occhi belli e fia ver ch'in 1 v. c. Bc. —
In Marco da Gagliano's 1. lib. Madr. 5 v.
1602: Scherzo con l'aure. Cosi d'Arno
su'l lido. — In desselben 2. lib. 1604:
Corso hai di questa (auf den Tod Jac.
Corsi's). — In desselben 3. lib. 1605 :
Altro non e'l mio. — In desselben 4. lib.
1606: Fugge dal tuo bei viso 5 v. — In
Dom. Visconti's 1. lib. Madr. 5 v. 1615
p. 20: Non sa quäl dogha. — In Fil. Vi-
tah's 1. lib. Madr. 5 v. 1616 p 5: Questa
vostra pietate. — In desselben Musiche
1617 p. 2: Duro mio cor che pensi 3 v.
hier wird er „Soprantendente (!) delle
Musiche del Sereniss. G. D. di Toscana"
Turco, Loreuzo del.
474
Tiirini, Francesco.
genannt. Nach E. Vogel sollen die unter
Marco da Oagliano's Namen stehenden
Madrigali im Samlwk. 1604 c bei Kauf-
mann, nicht von G., sondern von T. sein:
Scherzo con l'aure, c. 2. p. Cosi d'Arno
su'l lido, siehe bei GagUano 1. lib. Madr.
1602 pag. 18. 19.
Turco, S. Lorenzo del, jeden-
falls ein Bruder oder naher Ver-
wandter des Giovanni, da letzterer
in seine Madrigali von 1602 von
ihm S. 17 aufnahm: Potess' io
pur mio 5 voci. — In Marco da
Gagliano's 3. lib. Madr. 1605: Giä
mi parevi ö donna 5 voci. — In
desselben 4. lib. 1606: Per far
nova rapina 5 voci.
Tiirge, . . . aus Dan zig, vs^urde
1784 zweiter Organist a/d. Johan-
niskirche daselbst, zeichnete sich
auch als Violinist und Bratschist
aus (Gerber 1).
T arges, Edmund, of Petworth,
ein englischer Musiker des 16. Jhs.,
der 1522 das King's College be-
suchte, wie B. Squire in seiner
Schrift über das Eton-Ms. Seite 11
mitteilt, ist
im Ms. Fayrfax (Ms. Add. 5465 des
br. Mus.) mit Tousätzen vertreten, von
denen ßurney 5, 548 den 3 st. Satz „Alas!
it is I that" abdruckt, die übrigen sind:
I am he that hath you dayly servyd (in-
kompl.); From stormy wyndis 3 voc. ;
Enforce yourselfe as Goddis 3 voc. Im
Ms. des Eton College (1490—1504 ge-
schrieben) befindet sich der 4stim. Ton-
satz: Gaude flore virginali, ohne Vor-
namen, den Squire dem Edmond zuschreibt
und aufserdem noch einen William T. of
Petworth um 1513 und einen John T.,
Harfenist am Hofe der Königin Margaret,
anführt. Davey 94 und Squire halten
den Edmund Sturges für denselben wie
Edm.Turges; unter ersterem Namen kommt
er mit einem Kyrie eleyson. Et in terra
pax. Qui tollis. fol. 106 b im Ms. 5665
des br. Mus. vor. In J. Stafford Smith's
Collection of engl. Songs (London, Bland)
befinden sich einige Gesänge aus Ms.
Fayrfax.
Turini, Ferdiiiando Oasparo,
detto Bertoni, aucii nur Ferdi-
nando Turini detto Bertoni genannt.
Nach Gerber 1 war Ferdinando
Giuseppe Bertoni sein Onkel und
sein Lehrer, von dem er den
Namen Bertoni annahm. Er war
gebürtig aus Salö (Brescia). 1772
im Alter von 23 Jahren soll er
blind geworden sein, dennoch er-
hielt er zu Padua im Kloster di
Santa Giustina den Organistenposten.
1800 musste er kriegshalber nach
Brescia flüchten und lebte dort
noch 1812 (Fetis und Titel). Von
den bekannt gewordenen Werken
sind ihm sicher zuzuschreiben:
6 Sonate da Cembalo col'acc. d' 1 V.,
e 1 Fuga in fine a Cembalo solo. Ven. 1784
Inuoc. Alessandri & P. Scattaglia. Gez.
mit Ferdinando Turrini, detto Bertoni,
Org. . . zu Padua. [B. B.
12 Sonate per il Cembalo . . . dedic.
Muz. Clementi . . Milano 1807 G. M. e
fratello Ubicini. [B. M. 3 Senat. Gez.
mit Ferdin. Gasparo Turini di Salö, detto
Bertoni.
Nur mit Ferdinando Turrini gez : 6
Sonate per Cembalo. Padova. qufol.
fDresd. Mus. Mailand Cons. im Ms. Im
Köhler 1 Sonate im Neudruck (Eitner 2
Nachtrg.).
Unsicher sind: II Roveto di Mose, Can-
tata a 3. Ms. P. mit Ferdinando Turini
gez. [B. M.
Ebenso nur mit Turini gez: Kyrie 4
voc. 2 V. Ob. Va. Org. Ms. P. u. Stb.
[Dresd. Kath. Kirche (ist wahrsch. von
Francesco Turini).
Turini, Francesco, aus Brescia,
wo er um 1595 geb. und ebd. um
1656 als Organist am Dome ge-
storben ist. Seit 1624 zeichnet er
sich mit obigem Amte (Titel und
Kat. 2, 146 von Bologna nach
Martini). Man kennt von ihm
Messe da capella a 4, e 5 voci, con
il Bc. Lib. 1 . . . Ven. 1643 B. Magni.
6 Stb. 40. 4 Messen. [B. Br. Bologna
Kat. 2, 146 Abdr. der Dedic. u. Vorworts.
Motetti a voce sola da potersi cantare
in Soprano, in Cont' Alto, in Tenore, &
in Basso. Lib. 1 . . . Brescia 1629 Boz-
zöla. 1 vol. P. in fol. [Bologna 2,
505 Dedic. B. Frkf.
Motetti a voce sola di . . . Lib. 2. Ven.
1640 Aless. Vincenti. 1 vol. P. 28 Bog.
40. 18 Gesge. [B. Br.
Turini, Francesco.
475
Turner, "William.
Madrigali a uaa, 2, 3, voci con alcune
Sonate k 2, & ä 3. Lib. 1. Di. . . Ven.
1621 Magni. 4 Stb. 40. 17 Gesge. (2
mit liistrum.) und 6 Instrumentalstücke
als 1 Sinfonia, Sonaten, 1 Gagliarde.
[Ferrara B. c. 2 T. 1 B.
— ristampati, ib. 1624. Inhalt der-
selbe. 4 Stb. [B. Br. B. K: T 2. B.
Bc. Hofb. Wien. Oxford Ch. Cli. Bo-
logna.
— In der B. "Wagener ein Nachdruck
von Aless. Vinceuti 1623. 2 T. IB. Bc.
Madrigali a due, 3, e 4 voci, con al-
cuni concertati con 2 V., & una Cantata
ä voce sola in stile recitativo. Lib. 2.
Di . . . Ven. 1624 Aless. Vincenti. 5 Stb.
40. 18 Gesge. [Hofb. Wien. Modena.
Bologna. Verona S. f: Bc.
Madrigali a 5 cioe 3 voci e 2 V. con
una Bc. duplicato per un Chitarrone ö
simil istrumeuto. Lib. 3. Di . . . Ven.
1629 ib. 7 Stb. 40. 12 Gesge. [Ber-
lin gr. Kloster: C. T. B. 2 V. Bc. B. per
il Chitarrone. B. Br. Bologna. Paris
Genev.
In alten Samlwk. 12 Gesge. (Eitn. 1).
In Bonometti's Parnassus 1615 eine Mot.
und in neueren Ausg. 2 Gesge. (Eitn. 2).
Ms. 23500 in B. B., Stück 5: Agnus
Dei, in Canone ö Fuga legata a 4 voci.
In B. M: Messa a 4 voc. in canone.
Ms. P.
In B. K. Ms. fol. 51: Anima mea 3 v.
2 V. e Violone.
In Clementi's Selection of practical
harmony 1 Canone a 4, ridotto per Cem-
balo ed organo.
Agnus dei, Canone e fuga legata a 4
voci. Ms. P. [Darmst.
Turini, Griovaiini,
in Ms. Z 110, Peitsch' Partiturbd. 17.
Jh., fol. 256: Ich hab einen guten Kampf
gekämpfet, 8 voc. [B. B.
Turini, Grreg-orio, aus Brescia,
soll nach Fetis Sänger u. Cornet-
tist gewesen sein, bekannt ist nur,
dass er nach Köchel 1 als Instru-
mentist an der Hofkapelle Kaiser
Rudolph IL in Prag von 1582 bis
1584 mit 15 Gld. monatl. Gehalt
diente, da er sich aber auf seinen
Druckwerken noch 1589 und 1597
Musicus Ks. Rudolph IL nennt, so
ist die Angabe Köchel's wohl zu
bezweifehi. Auch die 1590 er-
schienenen deutschen Lieder deuten
auf seinen Aufenthalt in Deutsch-
land. Man kennt von ihm:
Cantiones admodum devotae, cum ali-
quot Psalmis ... ad 4 aequales voc. Ven.
1589 Ang. Gardano. 4 Stb. 4P. [B. D.
Proske fehlt C. Zittau fehlt A. oder C 2.
Köln: C2.
Neue liebliche teutsche Lieder mit vier
stimmen, nach art der Welschen Villa-
nellen. Durch . . . Bressanam, Roni. Kei.
Maie. Musicum. Nürmberg 1590 Kath.
Geriaohin. 4 Stb. qu40. 15 Lied. [B.
B: A. T. B. G: Diso. A. Fugger dediciert.
II 1. lib. de Cauzonette a quattro voci.
Di . . . Novam. composte . . . Noribergae
1597 P. Kaufmann. 20 Nrn. [B. B. B. L.
B. Grimma: T. B. Darmst: A.
Proske vei'öffentl. aus 1589 vierzehn
Cautiones u. Psalmi zu 4 St. (Eituer 2).
In B. Dresden, Ms. 1264, 30: Cautate
Dno. 4 voc. Hodie Christus natus 4 voc.
Nr. 25.
Turlini, . . .
In der Bibl. Upsala befindet sich eine
Sinfonia ä 4, GH, 2 V. Alto, Bc. fol.
18. Jh.
Turlorone, Ilario, ging 1510
aus dem Dienste des Herzogs von
Ferrara in den des Herzogs von
Mantua über (Canal 24).
Turlur, Inglebert, von c. 1586
bis c. 1598 Säuger a/d. Hofkapelle
Philipp n. von Spanien (Straet. 8,
116. 161. 168. 400). Die vernich-
tete Lissaboner Bibl. besafs einige
Kompositionen von ihm,
Turner, Henry. Nach den
Registern der Kirche St. Margaret
in Westminster- London wurde er
am 6. April 1708 zum Organisten
gewählt (Burney 5, 101).
Turner, Dr. William, geb. um
1651 zu Oxford, gest. 23. Jan. 1740,
90 Jahr alt (nach Mattheson 1, 100;
nach Hawkins, Grove u. Stephens
am 13. Jan. 1740, im 88. Lebens-
jahre, was nach Davey's Angabe
S. 345 jedenfalls richtiger ist, da
er den 16. begraben wurde) zu
London, Sohn eines Kochs in Ox-
ford, wurde Knabensänger an der
Christuskirche in Oxford, dann an
Turner, "William.
476
Turnhout, Gerard de.
der Kgl. Kapelle in London. Trat
dann als Tenorist in die Kapelle
der Kathedrale zu Lincoln und
am IL Okt. 1669 als Gentleman
in die Kgl. Kapelle (Rimbault bez.
ihn nach den Akten als Contra-
tenorist), wurde darauf nebenbei
Choral-Vicar an St. Paul u. Laien-
Vicar an der Westminsterabtei.
1691 erwarb er sich in Cambridge
den Doctortitel. Die Stelle an der
Kgl. Kapelle behielt er bei, denn
er ist nach Nagel 1, 65 noch 1694
und nach Viertel]. 8, 520 auch
noch 1710 in den Listen als Mit-
glied verz. (Hawkins, Biogr. 5, 100.
Grove. Stephens. Nagel 3, 238.
Rimbault 214). Hawkins 5, 7 er-
wähnt nach einer Anzeige vom
2. Mai 1698, dass T. ein Yokal-
und Instrumental -Konzert gegen
Entree in London veranstaltete.
Das von Gerber 2 erwähnte theo-
retisch-philosophische Werk ist in
der That von obigem:
Sound anatomized in a philosophical
essay on musick, wberein is explained
the nature of sound, both in its essence
and regulatiou (to which is added a Dis-
course concerning the Abuse of Musick.
London 1724 W. Pearson. 4P. [br. Mus.
Glasgow. R. C. of Mus. Brüssel.
— 2. edit. London s. a. 4^. [Glasgow.
— 3. edit. Lond., Walsh. 4«. [B. B.
br. Mus. Glasgow.
An Kompositionen sind nachweisbar:
20 new Songs of humour. Lond. fol.
[br. Mus., ebd. zahlreiche Londoner Einzel-
drucke von Songs.
Mss. in Cambridge FW. Anthem : I will
magnifie thee, Ps. 30. 4 parts and verse.
Ms. 117 p. 374. — Lord, thou hast been
cur refuge, Ps. 90 in 4 parts and verse,
ib. p. 229 (steht auch in Boyce Cathedral
Music). — Lord, what is man, Ps. 8 in
4 pai'ts and verse, ib. p. 156. — Ms. 118:
When I heard Clarissa sing, a Catch. —
Once I did see, a Catch, ib. — A whig
Toast, a Catch, Ms. 120. — A pox on
repining, ib. — To Chichester Choir, ib.
— In Warren's Collection of Catches.
Im E. C. of Mus. im Ms. 1649 das
Anthem Lord, thou hast been. — Ms.
1651: Lord, what is man.
Mss. im british Mus: 98Tudway: 6 An-
them, 1 Service, 1 Morning & Evening
Service (gedr. Kat.). Ms. 578 ein Anthem
in P. — Ms. 634 ünf Songs.
Mss. in der Kirche zuEly: 11 Anthems.
Nach Grove befinden sich noch in den
Chorbücheru der Kgl. Kapelle und in der
Westminsterabtei zu London Anthems.
In gedruckten Samlwk. sind noch neben
den bereits oben genannten von Boyce
und Warren, Gesänge zu finden. Ferner
in Plaj-ford's The Theater 3. Buch 1685:
4 Tonsätze, 4. Buch 1687: 1 Tonsatz.
In Hilton's Catch that Catch, Ausg. von
Henry Playford in Pleasant Companion
1686 und 1707 ein Gesang. Derselbe Ge-
sang in den Ausg. von Young, Johnson
und Walsh. In H. Playford's Harmonia
Sacra 1688 ein Gesang. Im Samlwk. Aires
1678 a, 4 Tons.
1 Song im Samlwk: 12 new Songs.
Einzeldrucke besitzt noch das R. C. of
Mus. in Nr. 1373, 1367 u. 1370.
Im Neudrack 1 dreist. Gesg. (Eitner 2)
und in Parish Choir Anthems und Chants.
Turnermeister, . . . nach Rei-
chard 1778, 201 Musikdirektor der
böhmischen Truppe in Brunn.
Turnhout (Tornout), Oerard
de, zu Turnhout in Belgien um
1520 od. 21 geb., gest. 15/9 1580
zu Madrid. Nach Burbure's archi-
valischen Untersuchungen war er
Priester und wurde 1562 Kapell-
meister an der Confrerie de la
Vierge der Kathedrale zu Ant-
werpen; 1563 nach Antoine Bar-
be's Abgange Kapellmeister an der
Kathedrale. 1572 berief ihn der
König Philipp IL von Spanien als
Kapellmeister und langte er mit
einigen Sängern aus den Nieder-
landen am 15. Juni in Madrid an.
Er besafs Praebenden (Beneficien)
zu Tournai, Aire in Artois und
And erlecht (Fetis. Straeten 8, 84.
93. 98. 105). An Kompositionen
sind nachweisbar:
Sacrarum ac aliarum cantionum trium
vocum, tam viva . . . Lib. imus. Lovanii
1569 Phalese. 3 Stb. kl. qu40. 39 Ge-
sänge. T. nennt sich: Phonascus an der
Kathedrale B. Virg. zu Antwerpen. [Hofb.
Wien.
Tiirnhout, Jeau de.
477
Fetis verz. noch Cautiones 4 et 5 voc
1568.
In alten Samlwk. ist er mit 32 Gesgen.
vertreten, darunter 1 Messe, Motetten u.
a. von 1570—77 (Eitner 1).
Im br. Mus., Ms. 174, P. Seite 224:
Mon coeur se recommand.
Turnliout (Turhout, Tournhout),
Jean de (van), aus Turnhoiit ge-
bürtig, wird lim 1586 Kapellmeister
Philipp II. und des Herzogs von
Parma, Gouverneur der Nieder-
lande zu Brüssel. Straeten ver-
öffentlicht 1, 238 ein Dokument,
worin T. um Gehaltsaufbesserung
einkommt. In 2, 9 bez. er ihn
1611 als zweiten Kapellmeister u.
1618 ebendort als ersten (Fetis u.
Titel). Burbure teilt in den Bulle-
tins der Akademie zu Brüssel,
2. Serie, T. 46 Nr. 12, 1878, ein
Aktenstück mit, welches beweist,
dass sein Familienname Jacques
und der Sohn Gerard's war, es
lautet: „Meester Jan Jacques,
Gheerts'sone, sangmeester von Zyne
Hoocheyt. Anvers 19. mars 1589."
Man kennt von ihm:
Sacrarum cantionum 5, 6 et 8 voc.
Lib 1. Duaci 1594 Bogard. 7 Stb? qu40.
[Köln kompl. Paris Nat. (?) B. D_: B. 5a.
11 1 lib. de Madrigal! a 6 voci, di . . .
Maestro di Capeila del Seren. Duca di
Parma e di Piacenza. Anversa 1089
Phalesio & Bellero. 6 Stb. 4» 21 Madr.
[BD B M. Oxford Cb. Cb. Köln:
C.B.' Hof b. Wien fehlt T.
In alten Samlwk. 3 Gesge. (Eitner 1).
— In B. M., Ms. 218 ein Madr. 6 voci.
Turpiu, Jacques, um 1532
Sänger und Kapellan der Hof-
kapelle in Paris mit 240 liv. Ge-
halt (Castil-Blaze 293).
Turplin, ... .,
ein Stabat mater 4 voc. in Petnicci s
Samlwk. von 1505 b (Eitner 1).^ ^
Turrentini, Paolino di Cristo-
foro, ein blinder Organist an S.
Martino in Lucca, der seit dem
10. Jan. 1472 zur Beihülfe dem
alternden Lorenzo delli organi ge-
geben und nach desselben Tode
Tusco.
am 9. Febr. 1481 zum Nachfolger
gewählt wurde. Auch der Orga-
nistendienst bei Hofe wurde ihm
1486 übertragen, wofür er jährl.
24 Gld. erhielt. Sein Name lässt
sich bis zum Jahre 1493 in den
Akten verfolgen (Nerici 152).
TuiTi, Nicolö üomenico, Prie-
ster, am 25. Sept. 1707 zum Ge-
sanglehrer am herzogl. Seminario
in Venedig gewählt. Er war
Schüler des Organisten Yinaccesi
(Caffi 2, 50).
Turriaiii, Fra Micliel Angelo,
gab 1645 Gasp. Casati's „Scelta
d'ariosi'' heraus und nennt sich
dort „del terzo ordine di S. Fran-
cesco Organista et Maestro di Ca-
pella nella Collegiata di Terra
Forti."
Tiirtoii, Thomas, geb. 2o. Febr.
1780 in Yorkshire, gest. 7. Jan.
1864 im Ely House, Dover Street,
Piccadilly zu London. Pensionär
am Queens College in Cambridge
1801, dann 1803 am St. Catherine
College, 1 808 Baccalaureus U.Senior.
Nach mannigfachem Wechsel der
Stellungen als Lehrer, Rektor, Di-
rigent, Professor der Mathematik,
Kanonikus und Dekan zu Peter-
borough und Westminster in Lon-
don, wurde er schliefslich 1845
Bischof zu Ely.
Er komponierte Kirchengesänge, von
denen einige noch heute in der angli-
kanischen Kirche gesungen werden (Ste-
phens, Biogr. u. Abdr. eimger Gesge.).
Tuscaii, Arnold, um 1549 Ka-
pellsänger an der Hofkapelle m
Wien mit 10 Gld. monatl. Gehalt
(Köchel 1).
Tusch, s. Tausch, sen. und ]r.
Tusche, H . . ., ^ . .
im Ms. 22120 der B. B. eine Kantate
für Solo, Chor und Orchester in P.
Tusco
Im Ms.' 970 der Bibl. Karlsruhe aus
dem 18. Jh. eine Sonata a 2 Fl. e B. m
Tusignano.
478
Tye.
Stb. ; besteht aus Allgro., Cantabile und
Presto in Gd.
Tusignano, Arcangelico Corre-
lida.
Der Antiquar Asher in Berlin besafs
einst: Concerti grossi con duoi Violini e
Violoncello di Concertini obligati e duoi
altri Violini, Viola e Basso di Concerto
Grosso ad arbitris, che si potranno radop-
piare. Parte I. Op. VI. Amsterdam
(o. Verleger u. Jahr). 1 vol. in fol.,
4stim. Piecen.
Tussy, . . . Hofmusikus au der
kurf. Kapelle in Bonn, starb um
1780 (Thajer 1, 55).
Tutilo, Mönch in St. Gallen, f
915, Schüler Marcell's und Iso's,
glänzte als kunsterfahrener Redner
und Dichter, als Architekt und
Maler, als Tonkünstler und Sculp-
turarbeiter. Als Lehrmeister der
adeligen Knaben leistete er im
praktischen Musikfache um so
gröfseres, da er in allen damals
bekannten Saiten- und Blasinstru-
menten wohlerfahren war (Schu-
biger 1, 59 ff. 2, 2. In 1, 39. 40
ein 1 Stirn. Gesang).
Tiitius, siehe Tuzzi, Vincenzo.
Tutor, siehe Tuder.
Tutt, Mathias, Anfg. d. 16. Jhs.
Kantor an St. Stephan in Wien
(Pohl 3, 33).
Tutzeck (Tutczek), s. Tuczek.
Tuzzi, D. Vincenzo, bez. sich
als Prior de Gravina in terra di
Bari, und ist bekannt durch
Missa cum Psalmis tribus vocibus,
aliaeque sacrae cantiones una cum Bc. ad
org. Auetore P. D. . . de Tutiis a Gravina
Congregationis Cassinensis Decano, Sacrae
TheoJogiae Doctore, & in Monasterio S.
Paoli de Argon Organi pulsatore. Op. 2
nouiter impressum ... Ven. 1628 Alex.
Vincentius. 4 Stb. 4P (2 Ten. B. Bc).
[Bologna.
Twining;, Tliomas, M. A., ein
englischer Schriftsteller, geb. um
1734 zu London, gest. 6. Aug.
1804 zu Colchester; 1770 Rektor
an S. Mary's zu Colchester. Er
gab heraus:
Aristotle's treatise on poetry, traus-
lated with Notes, and two Dissertations
on poetical and musical Imitation. Ox-
ford 1789. 40. London 1812, 2 voll. Die
erste Ausg. besitzt die B. Glasgow.
Twist, ... ein englischer Mu-
siker, der
in Playford's Choice Ayres, Songs . . .
167.5 und 1679 mit einem Tonsatze ver-
treten ist.
TwvTel (Tzwiefel) de Monte-
gaudio, Tlieodoricus (Fetis nennt
ihn Tzwejoel und bez. ihn als
Mönch in einem Kloster in Oester-
reich oder Baiern [!]). Er gab
heraus:
Introductorium musiee practice ex pro-
batis scriptoribus excerjitum. . . Coloniae
1513 Quentel. [B. B. Hofb.Wien. Bibl.
in Luxemburg.
Der Antiq. Rosenthal besafs 1890 eine
andere Ausgabe, an deren Ende man liest:
Hoc opusculum ab Georgio Eicholff im-
pensis Laurentii Bornman aeneis typis
excusum est in urbe Monasteriensi West-
pahlie. (s. a.) 12 Bll. in 40.
Tyard, Pontus de,
1555. Solitaire second, ou prose de
la musique. Lyon, par J. de Tournes.
[Mailand Braid.
Tycliian, Joliannes Antonius,
bekannt durch die beiden Ora-
torien :
Santa Catarina. 1662. Ms. P.
Santa Agata, Text von Ficiani. 1678.
Ms. P. [beide in Hofb. AVien, doch ist
zu bemerken, dass das erste Oratorium
nur Köchel im Fux verz. und das 2te
von Mantuani (Ms. 18949) Änt. Draghi
zugeschrieben wird.
Ferner durch die Oper, ebendort:
Drama rausicum, betitelt „Festa di
Camera". Anfang: Nume del'alte sfere.
Ms. IG 582. P.
Tye, Dr. Cliristoplier. Die
bisher in den Lexika bis Grove
mitgeteilten Biographien beruhen
zum Teil auf Irrtümern. Sein Ge-
burtsort und Jahr sind unbekannt,
doch um 1497 — 1512 war er Chor-
knabe am Kings College in Cam-
bridge. Nach einem Dokument im
Kataloge der Kirchenbibl. in Ely
(S. 41 Aumkg.), wo er seit etwa
Tye.
479
Tye.
1541 Organist war und später das
Rektorat zu Donyngton (Dodding-
ton) bekleidete, ergiebt sich, dass
am 15. März 1572 an Stelle des
Verstorbenen Tye ein Kleriker Na-
mens Hugh Bellet gewählt wurde
(contulit rectoriara de Donyng-
ton). Grove, Nachtrag 4, 405,
schreibt: Er war Pfarrer in Little
Wilbraham, Newton und Dodding-
ton-cum-March. Nach einem Briefe
von 1564 lebte er zur Zeit in
Wilbraham und resignierte am 12.
Sept. 1567. Den 15. März 1570
wurde das Rektorat zu Newton an
Georg Bacon vergeben und am
15/3 1572 zu Doddington-cum-
March an H. Bellet. Noch ist zu
erwähnen, dass er sich 1536 den
Grad eines Baccalaureus und 1545
den eines Dr. der Musik zu Cam-
bridge erwarb. Obgleich er selbst
auf dem Titel seines Tiie Actes of
the Apostles von 1553 sich Gentle-
man der Kgl. Kapelle nennt, so
ist im Chequebuch sein Name
nicht verz.; dass er der Lehrer
des jungen Königs Edward war,
ist durch obigeu Druck erwiesen.
(Siehe Nagel 3^ 59 ff. Grove. Kat.
Ely. Davey 142 ff. Biographie
in Arkwright's Neuausgabe seiner
Messe und im Stephen). An Kom-
positionen sind nachweisbar:
The actes of tlie Apostles, translated
into englyshe Metre and dedicated (King
Edward) wyth notes to eche chapter, to
synge and also to play upon the Lute,
very necessarye for studentes after theyr
studies, to fj^le theyr wyttes and set to
niusic by Dr. . . . 1553 printed by Wyl-
lyain Seres. 16". [br. Mus. Lambeth ini
Autogr. Wesley's, in Stb: R. C. of Mus.
Dedic. in Versen, abgedr. im Hawkins
3, 253 nebst einem Tonsatze. — Neue
Ausg. von Oliphant bearbeitet. London.
14 iS'rn. [Einsiedeln.]
In der Kirche Ely's 1 Service und
2 Anthems.
In Tudway's Samlwk., br. Mus. 98 ein
Evening Service und 2 Anthems: 0 God,
be mercifui unto us. 0 Lord, deliver me
from mine enemies. — Ms. 179: Miserere
mei Deus, P. p. 71. — Ms. 226 u. 27 in
Burney's hds. Samlwk. — Ms. 574. 4 Stb.
16. Jh. 6 geistl. Gesge. — Ms. 80513:
1 lift my heart. — Ms. 30480—84 eine
Passion, ohne Autor, wird ihm zugeschrie-
ben (siehe Nagel 1. c.) und 1 Service. —
Ms. 17 802—05 eine Messe super Western
AVind. — Ms. 31226 und 31390 einige
Piecen.
In Thomas MyrieH's Tristitiae Reme-
dium 1 Tons. Ms. 29372—77 des br.
Mus.
In Barnard's hds. Samlwk. das Anthem :
Sing unto the Lord. Ms. 1642. — I will
exalt Thee u. Sing unto the Lord, Ms.
1644. — From the depth, Anthem, Ms.
1649. — I will exalt Thee, auch in Ms.
1933 vol. 9. — How still and peaceful.
It chanced in Iconium. Laudate Nomen
Dni., 3 Mot. Ms. 1940. [R. C. of Mus.
Im Ms. Forrest-Heyther in der Musik-
schule zu Oxford: Missa super: Euge
bone. Arkwright gab sie neu heraus. —
Im Ms: In Nomine, ein Tonsatz.
Ms. in Peterhouse (Davey 99) eine
Messe, fehlt Tenor, 4 Stb. vorh.
In Barnard's gedrucktem Samlwk. 1641
6 Anthems. — Baldwin's hds. Samig. einige
Motetten. — In Boyce's Cathedral Music
2 Anthems. — In Gwilt's (Jos.) Collection
1815 ein Gesg. — In Page's Harmonia
Sacra 1 Anthem. — In Rirabault's Cathe-
dral Mus. Lond. 1847 ein Service. — Im
Kat. des br. Mus. wird noch das Samlwk.
angezeigt: Sacred music selected from . .
Psalms. 1842. — Hawkins 3, 250 teilt
aus einer Comedie von 1613 Stellen aus
einem Gespräche zwischen dem Prinzen
Edward u. Tye mit.
In neuen Ausg. 4 Gesge. (Eitner 2),
die Missa 6 voc. super Euge bone, ed.
von G. E. P. Arkwright, Nr. 10 der Old
engl. edit. von Jos. Williams in London
u. J. Parker & Co. in Oxford, ist oben
schon verz. — Oliphant gab heraus: Mo-
tets for 4 voices, by . . . Adapted to
modern paraphrases of scripture, with a
pfte. acc. by . . . London 1837. fol. [br.
Mus. Glasgow.] E. D. Cree: Tye's Mo-
tets, adapted for church or home unto
select portions of the metrical psalms, by
Dr. . . London, fol. [Glasgow.] In R.
Webb's Collection of Madrigal ein Ton-
satz.
Rimbault gab ein Evening Service her-
aus. Die zahlreichen Ausgaben von Tye's
„Actes of the Apostles" hat Davey im
Stephen verzeichnet.
Tyet.
480
Tzwiefel.
Tyet, Jacques, um 1615 Sänger
an der Kgl. Kapelle zu Brüssel
(Straeten 5, 155).
Tyliiig, ein Komponist des
15. Jlis., der
im Codex zu Trient (jetzt in Wien)
mit einem Gesänge ohne Text vorkommt.
Tynchare (Tinker), Philip, ist
am 2/11 1621 zu Oxford als Stu-
dent eingeschrieben, wurde am
11/2 1661 Sänger an der West-
minsterabtei in London, 1662
Beichtvater des Königs u. Gentle-
man an der Kgl. Kapelle. Er st.
9/5 1673 (Rimbault 216 ff.).
Tytler, William, of Wood-
houselle, geb. 12. Okt. 1711 zu
Edinburgh, gest. 12. Sept. 1792
zu Woodhouselle.
Musical Society of Edinburgh
Im 1. Bde. p. 460 ff. der Memoiren
obiger Societe befindet sich eine Disser-
tation on the Scottish Music, wieder ab-
gedruckt in Amot's History of Edinburgh.
In Glasgow befindet sich dieselbe im
Einzeldrucke: A dissertation . . . (Prefixed
Mitglied der
to a selection of the most favourite Scots
songs. printed for Wm. Napier. London
1790.' fol.
Fetis und Brown verz. noch Einiges,
welches mit Musik nur lose zusammen-
hängt.
Tzamen, Thomas, aus Aachen,
wie Glarean berichtet und
im Dodecachord 1547 eine Motette
p. 298 mitteilt (Eitner 1 und neue Ausg.
in Publikation Bd. 16, 250 in Part).
Tzsei)peii, Balthasar, wird am
11. Oct. 1591 (novo styio) Kantor
in Sounenwalde (Kr. Luckau). M.
f. M. 6, 125. Nach M. f. M. 33, 71
heilst er Txsclieppel.
Tzseliaudermaiiii, Mag. Martin,
aus Lommazsch gebürtig, studierte
von 1615 ab auf der Fürstenschule
in Meifsen und wurde 1622 Kan-
tor in Lommazsch, 1635 Kantor
an der Fürstenschule. Er starb
am 27. Sept. 1671, 73 Jahr alt, in
Meifsen (M. f. M. 9, 197).
Tzwiefel, siehe Twyyel, Fetis
nennt ihn ^^Ixive/joel-'.
Druck von Hermann Beyer & Söhne (Beyer & Mann) in Langensalza.
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