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Full text of "Biographisch-bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts"

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Biographisch  -  Bibh'ographisches 

Quellen-Lexikon 

der 

Musiker  und  Musikgelehrten 

der 

chrisüiclien  Zeitrechnung 

bis  zur 

Mitte  des  neunzehnten  Jahrhunderts 


von 


Rob.  Eitner. 

9.  Band. 

Schein  —  Tzwiefel. 


--ti&"    gl     gjE:-— 


Leipzig, 

Breitkopf  &  Haertel 
1903. 


WAY  e     1938 


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Schein. 


Schein,     Johann     Hermann, 

auch  unter  den  Namen  Jonah 
Heischermann,  Jacchus  Heremias 
Silvauus  und  Menalca  Silvanus 
(1623)  schickt  er  seine  Werke  in 
den  ersten  Jahren  seiner  Kompo- 
sitionsthätigkeit  in  die  Welt,  geb. 
20.  Januar  1586  zu  Grünhain  in 
Sachsen,  gest.  19.  Nov.  1630  zu 
Leipzig.  Sein  Yater  war  Prediger, 
starb  aber  schon  1593  und  die 
Mutter  zog  nach  Dresden.  Hier 
wurde  Seh.  als  Knabensänger  in 
die  kurf.  Kapelle  aufgenommen  und 
hatte  Roger  Michael  zum  Lehrer. 
Am  18.  Mai  1603  wurde  er  nach 
Schulpforta  aufs  Gymnasium  ge- 
schickt, kehrte  am  26.  April  1607 
nach  Dresden  zurück  und  bezog 
1608  die  Universität  Leipzig,  um 
Jura  zu  studieren.  Nach  vier 
Jahren  Studium  nahm  er  mehrere 
Hauslehrerstellen  an,  wo  er  zu- 
gleich Hausmusikdirektor  war,  so 
in  Weifsenfeis  beim  Hauptmann 
Gottfried  von  Wolffersdorf.  Von 
hier  aus  erhielt  er  in  Weimar  die 
Kapellmeisterstelle,  die  er  am  21. 
Mai  1615  antrat.  Am  12.  Febr. 
1616  heiratete  er  die  Tochter  des 
Rentsekretärs  Hösel  in  Dresden 
und  zeugte  mit  ihr  5  Kinder.  In 
einer  2ten  1625  geschlossenen  Ehe 
wurden  ihm  noch  4  Kinder  ge- 
schenkt. Als  1615  Calvisius  starb, 
meldete  sich  Seh.  zu  dem  erledig- 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikoii.    Bd.  9. 


teu  Kantorposten  an  der  Thomas- 
schule in  Leipzig,  erhielt  ihn  und 
trat  ihn  im  September  1616  an 
(das  genaue  Datum  ist  nicht  mehr 
zu  ermitteln).  Bis  zum  Jahre  1617 
führte  er  nur  die  Titel  Musicus 
und  Cantor,  erst  1618  wurde  ihm 
der  Titel  Musikdirektor  verliehen. 
Das  Leumundszeugnis,  welches  ihm 
der  Weimarer  Hof  ausstellte,  als 
er  sich  in  Leipzig  meldete,  ist  im 
Leipziger  Tageblatt  und  in  Less- 
mann's  Musikzeitung  1889  p.  257 
abgedruckt.  Es  trägt  das  Datum: 
11.  Sept.  1616.  (Leichenpredigt  ab- 
gedruckt in  M.  f.  M.  3,  26.  Winter- 
feld 2,  231  über  seine  Bedeutung 
als  Komponist  von  Kirchenmelo- 
dien. Zahn  Bd.  5,  414.  In  Sch.'s 
Venus  Kran tzl ein  1609  sein  Por- 
trät in  schlechtem  Holzschnitt.  In 
Viertel]'.  5,  286  das  Abgangszeug- 
nis von  Roger  Michael.  Arthur 
Prüfer,  Biogr.  u.  Bibliogr.  Disser- 
tationsschrift. Lpz.  1895  Br.  &  H. 
gr.  8*^.  Der  Verfasser  besitzt  eine 
reichhaltige  Samlg.  seiner  Werke 
in  hds.  Part,  die  im  Druck  er- 
scheinen sollen.  Dr.  Riemann  in 
M.  f,  M.  26,  83  über  seine  Suiten- 
sätze im  Banchetto  musicale.  M. 
f.  M.  30,  141  über  die  Familie 
Schein  v.  Prüfer).  Eine  ausführ- 
liche Beschreibung  der  folgenden 
Druckwerke  giebt  A.  Prüfer  in 
ehr  onolog.  Ordnung. 


Schein. 


Schein. 


Geistliche  Kompositio'nen : 
1615.     Cymbalum   Sionium   sive   Can- 
tiones  sacvae,   5.  6.  8.  10.  et  12.  vocum, 
Auetore  . .  .     Lips.  1615  Abrah.  Laniberg. 

8  Stb.  40.  31  Gesge.  [B.  B.  B.  Brdbg. 
B.Hbg.  Musüfr.  Wien:  B.  6a.  7a.  br. 
Mus. 

1618  a.  Das  Te  Deum  Laudamus  mit 
24.  Stimmen,  in  4.  Chor  vnd  2.  Capellen 
ausgetheilet,  sampt  dem  Generalb.  . .  Dem 
. .  Herrn  Joh.  Chr.  Braun  . .  in  Lpz.  den 
2.  Nov.  1618  . .  in  die  Music  gesetzt  .  . . 
Gedr.  durch  Joh.  Glück.  25  Stirn,  a  2  S. 
in  fol.     [B.  Br. 

1618b.  Opella  nova,  geistlicher  Con- 
certen,  mit  3.  4.  vnd  5  Stim.  zusampt 
d.  Generalb.,  auff  Italiänische  Invention, 
comp.  . .  Dieser  Zeit  bestalten  Musico 
vnd  Cantore  zu  Leipzigk.  In  Verlegg. 
des  Autoris,  gedr.  bey  L.  Kober  1618. 
5  Stb.  40.  31  Nrn.  [B.  B.  B.  Br. 
B.  P.  Stb.  ?    Stockholm,     br.  Mus. 

—  1627.  1.  Tbl.  Lpz.,  Selbstverlag. 
2.  Aufl.  5  Stb.  30  Nrn.  [B.  B.  B.  D. 
Nr.  79,  40:  C  1.  2.  B.  K.  B.  Lpz.  Stb.  ? 
B.P.  Stb.?  B.  N.  Musikfr.Wien.  Kopen- 
hagen: Gl.  T.  B.     Hof  b.  Wien. 

—  Ander  Theil  mit  3.  4.  5.  vnd  6. 
Stim.  1626.  Freybergk,  Hoffmann.  5  Stb. 
32  Nrn.  [B.  Br.  B.  D:  C  1.  2.  B.  Kgsbg: 
C1.2.  T.  B.  B.N.  B.P.  B.  K.  B.  M. 
Musikfr.Wien.  Stockholm  Stb.?  Hofb. 
Wien  5  Stb.     br.  Mus. 

1620.  Musica  divina.  Der  150.  Psalm. 
Mit  8,  16  oder  24  Stimmen.  Nach  Ein- 
leitung des  Textes  auf  Drommeten  vnd 
Paucken  gerichtet,  sampt  dem  Geueral- 
Bass  ...    24.  Oct. . .     Lpz.    1620    Glück. 

9  Stbll.  4".  AlJeluja,  lobet  den  Herrn. 
[B.  B.  fehlt  C  2. 

1623.  Pontana  d'Israel,  Israels  Brün- 
lein  Auserlesener  Krafft  Sprüchlein  altes 
vnd  newen  Testaments  von  5.  vnd  6.  Stim. 
sambt  dem  Generalb.,  auf  eine  sonderbar 
anmutige  Italian  Maclrigalische  Manier  . . 
In  Vorlegung  des  Autoris.  Am  Ende: 
gedr.  bey  Joh.  Glück  1623.  6  Stb.  4». 
26  Nrn.  [B.  B:  C  1.  2.  T.  B.  Bc,  Alt 
fehlt.  B.Br.  B.  Hbg:A.  B.  Lpz.?  B. 
Brdbg:  C.  B.  M:  Gl.  2.  A.  Musikfr. 
Wien.     Stockholm?     Hofb.  Wien. 

—  Ausg.  in  Lpz.  bey  Schuster  1651/52. 
[B.  B.  Westeras  5  Stb.     br.  Mus.  fehlt  G  1. 

1626.  Lamentatio  ecclesiast.  et  con- 
solat.  mit  9  bis  14  Stim.  Ratswahl  Kan- 
tate. Lpz.  1626  Lanckisch.  fol.  11  Bll. 
[B.  Wagen  er. 

1627.  Gantional,  oder  Gesangbuch 
Augspurgischer  Confossion,  in  welchem 
des  Herrn  D.  Mart.  Lutheri,  vnd  anderer 


frommen  Christen,  auch  des  Autoris  eigene 
Lieder  vnd  Psalmen,  sampt  etlichen  Hyni- 
nis  vnd  Gebetlein,  etc.  so  in  Ghur-  vnd 
Fürsteuthümen  Sachsen,  insonderheit  . . 
allhier  zu  Leipzig  gebräuchlich  .  .  .  mit 
4.  5.  vnd  6.  Stim.  comp.  In  verlegg.  des 
Autoris  . . .  1627.  1  vol.  8°.  513  BU. 
268  Gesge.  [B.Br.  B.Hbg.  B.  Kgsbg.' 
B.  Lpz.  Strafsburg.  Werniger.  Brüssel 
1369. 

—  1645  Leipz.  bey  Jac.  Schuster,  gedr. 
bey  Thim.  Eitzsch.  8".  592  S.  mit  27 
fünfstim.  Chorälen  vermehx-t.  [B.  Hbg. 
Stuttgart.  B.  Wagener  in  Part,  im  Ms. 
br.  Mus. 

Von  Schein  selbst  befinden  sich  43 
eigene  Dichtungen  und  55  eigene  Melo- 
dien im  mehrstim.  Satze.  Becker  und 
BiUroth  gaben  sie  in  Part,  heraus,  Lpz. 
1831  Tauchuitz,  8"^.  8  u.  80  Seit.  (Eitner 
2,  5).  —  Zahn  6,  142.  163  teilt  sämtl. 
Schein'sche  Melodien  mit. 

Oelegenheitsgesänge : 

1617.  Threnus  ä  6.  voci  co'l  Bc.  Dem 
. . .  Herrn  Johan- Ernsten,  dem  Jüngern, 
Hertzog  zu  Sachsen  .  .  den  18.  Juhi  1617 
selighch  entschlaffen  . .  .  Jena  1617  Joh. 
Beithmann.     12  Bll.     4«.     [Wolfenb. 

1617.  Manes  piae  denatae  lUustr.  & 
Christianiss.  Dominae  . .  Doretheae  Mariae, 
Ducissae  Saxouiae  . . .  Jenae  1617  ib. 
12  ßU.     40.     [Wolfenb. 

1618  a.     Lucnim    verae    pietatis,    mit 

8  Stim.  zusampt  dem  Generalb.  Dem 
Herrn  Chr.  Piuckern,  als  er  seinen  Hoch- 
zeitl.  Ehrentag  gehalten,  den  23.  Nov. 
Gedr.  durch  Joh.  Glück.  1618.  9  Stbll: 
Sihe,  also  wird  gesegnet.     [B.  Br. 

1618  b.  Eesidenza  d'amore  6  v.  c.  Bc. 
Lpz.  1618  Kober.  [B.  B:  G  2.  T  2.  B. 
Bc.  fol. 

1618  c.  Echo  zu  Joh.  Webers  Hoch- 
zeit. Lpz.  1618  Glück.  10  Bll.  in  fol. 
[B.  Wag'ener.     Bibl.  Bohn  in  Breslau. 

1619.  Villanellischer  Holtzgang,  des 
Hirten  MirtiUi,  bey  dem  hochzeitlichen 
Ehren  Fest  des  . .  Joh.  Winters  .  .  14.  Juni 
1619.  Lpz.  1619  Kober.  1  Bl.  fol,  2  G. 
Bc.     Mirtillo  gut  in  einem  Wald.     [B.  B. 

1620  a.  Lyra  Davidica,  in  nuptiis  .  . . 
Höpneri.   8  v.  c.  Bg.     Lips.  1620   Glück. 

9  Stbll.,  1  Gesg.     [B.Br.     B.  B:  8  StbU. 

1620  b.  Musica  divina  8,  16,  24  v. 
Lpz.  1620  Glück.    [B.  B:  8  Stb.  (G2  fehlt). 

1620  c.  Ewige  Himelsfreud  5  voc.  Lpz. 
1620  Glück.     [B.  B.  5  Stb. 

1620  d.  Ballette  pastorale  3  v.  gez. 
Jonah  Heischermann.  Lpz.  1620  Glück. 
[B.  B:  CM.  B. 


Scheia. 


Schein. 


1621a.  Voüim  pro  pace,  Frieden- 
Wunsch  ii  9  overo  14  con  il  sno  Bc. .  . 
denen  Bürgei-meister  .  .  Friedr.  Mayer  in 
Lpz. . .  Lpz.  1621  Laüibergianis.  10  Stb. 
fol.  Verley  uns  Frieden.  [B.  Kgsbg. 
fehlen  3  Stb.,  die  Jahresz.  1611  ist  ein 
Di-uckfehler  im  Kat.  Müller's. 

1621b.  Stipendium  peccati,  Süuden- 
sold,  Ex.  Genes.  3  Cap.  vber  das  christ- 
selige  Ahleiben  der  Frauen  Euphrosynen 
Gramer  . .  20.  Nov.  Lpz.  1621  Glück. 
1  BI.  fol.  Eva  durch  ihi-  begangne  Schuld 
östini.     [B.  B. 

(1622  a.)  Sterhe-Liedleiu  auf  Agnes 
Beyer,  5  v.  Lpz.,  Mamitzsch.  [B.  B. 
ö  Stb.     B.  Wagener. 

1622  b.  Specchio  damore  Liehes  Spiegel 
.  . .  mit  5  musikal.  Farben  .  .  nachco})ii-t 
und  dem  Herrn  Wolfg.  Götzeidt  . . .  offe- 
rirt.  28.  Jan.  1622  (Lpz.)  Glück.  6  Stbll. 
fol.  In  Filii  schönen  Engelein.  [B.  B; 
C2.  B.  Bc. 

1622  c.  Letztes  Schwanen-  oder  A'alet- 
Liedlein  5  v.  Lpz.  1622  Glück.  [B.  B. 
5  Sth. 

1622  d.  Der  116.  Ps.  Dav.  5  v.  Lpz. 
1622  Glück.     [B.  B.  5  Stb. 

1622  e.    "Wasser-Fuhr  5  v.  c.  Bc.    Lpz. 

1622  Glück.     [B.  B:  C  2.  B.  Bc. 

16221  Der  90.  Ps.  5  v.  Lpz.  1622 
Glück.     [B.B:  5  Sth. 

1622  g.  Jocus  nupt.  1  v.  uff  1  Tiorb, 
Lpz.  1622  Lanck.     [B.  B.  1  vol. 

1623  a.  Kindliches  Valet-Külslein  (5  v.). 
(Lpz.)   1623  Glück.      [B.  B.  1  Bl.  in  fol. 

1623  b.  Eegulae  vitae  zu  Ehren  dem 
Herrn  Schmucken.  5  St.  Gedr.  bey 
Lanckisch.    6  Stbll.    fol.    1  Gesg.    [B.  Br. 

1623  c.     Angst-Seufftzer  (.5  v.).    (Lpz.) 

1623  Glück.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1623d.  Der  25.  Ps.  Dav.  (4  v.).  (Lpz.) 
1623  Glück.     [B.B:  1  BL  fol. 

1623  e.  Der  88.  Ps.  (3  v.  u.  Bc.)  Lpz. 
1623  Glück.     [B.B:  1  Bl.  in  fol. 

16231  Pastura  divina  Ps.  23.  (4  v.) 
Lpz.  1623  Glück.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1623g.  Vendetta  d'aniore  3  v.  (Lpz.) 
1623  Glück.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1623  h.  Gardinetto  d'amore  3  v.  (Lpz.) 
1623  Glück.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

16231.  Villanellische  Glückwündschung 
des  Hirten  Mirtilli .  . .  bey  hochzeitl.  Ehren- 
frewden  des  Herrn  Georg  Lochners,  11. 
Febr.  auff  einem  dreistim.  Hümmelchen 
gepfiffen  von  Menalca  Svlvano  . .  Anno 
1623.  Lpz.,  Glück.  1  Bl.  fol.  2  St.  u. 
Bc.     [B.  B. 

1623  k.  Madrigale  ä  5  con  il  suo  Basso 
cont.  auff  die  Hochzeit  des  Herrn  Gerh. 
Beckers.     26.  Maij   1623.     (Lpz.)   Glück. 


[B.B:  Gl.  B.  Bc.  0  Ama- 


Lpz.  1624 
Lpz.  1624 


6  Stbll.    fol. 
rilH  zart. 

1024a.  Cauzonetta  dolorosa  4  V.  Lpz. 
1624  Lanckisch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1624  b.    Eegula  vitae  (4  v.) 
Lanckisch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1624  c.    Ultimae  lachrimae 
Glück.     [B.  B.   1  Bl.  fol.  3  Stirn,  u.  Bc. 

1624d.  Der  13.  Ps.  Dav.  4  v.  Lpz. 
1624  SchedÜer.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1624e.  Applausus  musicus  per  con- 
certo  ä  3  voci  con  Bc.  in  honorem  . .  . 
Putschen.  Lips.  1624  Eitzsch.  4  Stb.  in 
fol.     1  Gesg.     [B.  Br. 

16241  Ana  ä  3  v.  Lpz.  1624  Glück. 
[B.  B:  1  Bl.  fol.  (1  Stim.  1  V.  Fag.  Bc.) 

1624g.  Der  30.  Ps.  vber  den  Chiist- 
seligen  Hintritt,  Herrn  Dav.  Wuilfpfeunigs 
mit  4  Stim.  11.  Aug.  1624.  Lpz.,  Glück. 
1  Bl.    fol.     [B.  B. 

1625  a.  Vilanella  a  3.  Auff  hochzeit- 
hche  Ehrenfrewde  des  Zach.  Schürers. 
1.  März  1625.  Lpz.,  Lanckisch.  1  Bl. 
fol.     2  Sopr.  Bc.     [B.  B. 

1625  b.  Questione  di  Coridone  contra 
filli,  gerichthcher  Liebes- Handel  ..  die 
Nupt.  6.  Sept.  1625.  (Lpz.)  Eitzsch. 
1  Bl.     fol.     [B.  B. 

1625  c.  Cui-a  d'Amore  Liebes -Cur  ä 
3  voci,  Seb.  Eothen.  26.  Sept.  1625. 
(Lpz.)  Eitzsch.     1  Bl.     fol.     [B.  B. 

1625  d.  23.  Psalm  zu  Mostel's  Hochzeit. 
Lpz.,  Eitzsch.    fol.    13  Bll.    [B.  Wagener. 

1625  e.  Letztes  Schwanen-Liedl.  5  v. 
(Lpz.)  1625  Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

16251  SchmertzHche  Liebes-Preis  5  v. 
(Lpz.)  1625  Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1625  g.      Gupressus    luctus    acerbioris 
gratiss.  virtutuni  odoris  . . .  Pro  capulo 
Annae  Mariae  pueUulae 
vini,   4.  Apr.  1625.     s.  ] 
4 st:    Herr    dein    Ohren 
[B.  Zw. 

1625  h.  Ana  3  v.  Lpz.  1625  Eitzsch. 
[B.  B.  1  Bl.  fol. 

1625  i.  Aria  3  v.  Lpz.  1625  Lanckisch. 
[B.  B.  1  Bl.  fol. 

1626a.  Schmertzl.  Trauer- Klage  5  v. 
Lpz.,  Lanckisch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1626  b.  Ghrist- Seliger  Abschied  4  v. 
Lpz.,  Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1626o.  Grab  -  Liedlein  4  v.  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1626  d.  Christi  seligen  Abschied  . . 
Joh.  Eothcäupts  .  .  23.  Mai  1626.  Lpz., 
Fr.  Lanckisch.  1  Bl.  gr.  fol.  P.  5  st. 
Ich  hah  mein  Lauft  vollendet,     [ß.  Zw. 

1626  e.  Der  112.  Psalm  auff  das  ade- 
hche  ..  Leichen -Begengnis  ..  Otto  von 
Dilskaw  .  .  .   und   Frau   Elisab.  Pflügin. 


Andreae  Cor- 

2  Bll.   m   P., 

zu    mir    neige. 


Schein. 


Sclieia. 


7.  Febr.  1626.  Lpz.,  Lancldsch.  1  Bl. 
gr.  fol.  P.  5stim.  0  wie  wol  ist  dem. 
[B.  Zw. 

(1626?)  f.  Christliches  Trostliedlein  bey 
des  selig  Verstorbenen  letzten  Ehren  Be- 
gangnüs  in  der  Kirchea  zu  St.  Johannis 
...  s.  1.  3  Bll.  40.  P.  5 Stirn:  Ciagen, 
trawern,  weynen.     [B.  Zw. 

1626g.  Commendatio  concordiae  . .  zu 
hochz.  Ehren  .  .  Herrn  Schwendörffern 
vnd  Jungfraw  Concordiae  Göluitz.  1626. 
Lips.,  Ritzsch.  1  Bl.  gr.  fol.  Concordia 
zu  jeder  Zeit,  3stim.     [B.  Zw. 

1627  a.  Patiens  impatieutia  (5  V.).  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  5  Stbll. 

1627  b.  Scherzo  niusicale  3  v.  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1627  c.  Villanella  ä  3  auff  die  hoch- 
zeitl.  Ehrenfr.  des  David  Morliai,  7.  Mai 
1627.    (Lpz.)  Eitzsch.    1  Bl.  gr.  f ol.   [B.  B. 

1628a.  Nozze  pastorali  (5  v.).  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B:  C  2.  B.  Bc. 

1628b.  Trauer  Klage  (5  v.).  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1628c.  Trost -Liedlein  (5  v.).  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1628  d.  Christliche  Trostl-Liedl.  5  v. 
Lpz.,  Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1628  e.  Letzte  Ehr  5  v.  Lpz.,  Eitzsch. 
[B.  B.  1  BL  fol. 

1628f.  Symbolum  oder  tägl.  Trost- 
spruch, Ps.  73  vers  28,  mit  5  Stirn,  vnd 
Bc.     [Musikfr.  Wien  nur  1.  Pars. 

1628  g.  Grabe  -  Liedlein  4  y.  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1629  a.  Consolatio  animae  Seelen  Trost 
an  . .  weyland  Zachar.  Schürer,  22.  Jan. 
1629.  [B.  Göttingen:  C  1.  2.  A.  T.  Bc. 
Zwing  dich,  0  liebe  Seele. 

1629  b.  Selige  Hinfarth  5  v.  Lpz., 
Lanckisch.     [B.  ß.  1  Bl.  fol. 

1629  c.  Himmlische  Ehren-Kron  5  v. 
Lpz.,  Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1629  d.  Christi.  Abschied.  Lpz.,  Eitzsch. 
[B.  B.  1  Bl.  fol. 

1630  a.  Precalio  ecclesiae  pro  pace 
mit  10  St.  u.  Gb.  zur  Eaths-Wahl.  Lpz., 
Eitzsch.  1  Mot.  in  fol.  [B.  Kgsbg.  B. 
"Wagener. 

1630b.  Creutz-Ruthe  (5  v.).  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

1630  c.  Confect  der  Liebe  3  v.  per 
conc.     Lpz.,  Eitzsch.     [B.  B:  Bc. 

1630d.  Coucerto  amoroso  3  v.  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B:  Bc. 

1630  e.  Concertinn  nuptialis  2  V.  Lpz., 
Eitzsch.     [B.  B.  1  Bl.  fol. 

s.  afi.  Palma  ecclesiae  Christianae.  Lpz., 
Lanckisch.  fol.  „Gott  der  du."  5 — 16  St. 
[B.  Kgsbg. 


s.  ab.  Votum  uuptiale  ä  14  overo 
20  voc.     Lips.     15  Stb.     [B.  Bohn  in  Br. 

Choralgesänge   im  Casp.  Cranier  1641. 

—  8  geistl.  Gesge.  im  Gothaer  Cant.  1646, 
nur  6  in  der  2.  Aufl.  11  Nrn.  im  2.  Thl. 
1655.  11  Nrn.  im  3.  Thl.  1657.  —  In 
Job.  Francken's  Geistl.  Sion  1674,  1  Gesg. 

—  Gesänge  in  Erhardi's  Gesgb.  1659.  — 
In   Vulpius    Gesangb.    1682:    98  Choräle. 

—  In  Peter  Sohr's  Musical.  Vorschmack 
1683.  —  In  Zelle's  H.  Ein  feste  bürg  ist 
uns.  got  (M.  f.  M.  27,  72). 

Weltliche  Lieder  und  Gesänge: 
1609.  Venus  Kräntzlein,  mit  allerley 
liebhchen  vnd  schönen  Blumen  gezieret 
vnd  gewunden.  Oder  newe  weltl.  Lieder 
mit  5.  Stim.  Neben  etzlichen  Inti'aden, 
Gagliarden  vnd  Canzoneu,  gemacht  vnd 
comp,  von  ...  In  Acad.  Lips.  pro  tem- 
pore. L.  L.  Studioso.  Wittemberg  1609 
Thom.  Schürers  Buchf.  gedr.  durch  Job. 
Gormau.  5  Stb.  4".  25  Lieder,  mit 
seinem  Porträt.  [B.  B.  Darmst.  B.  Hbg. 
Hannov.  Wolfenb.  B.  Zw:  B.  br.  Mus. 
1621.  Musica  boscareccia,  Wald  Lie- 
derlein, auff  italian-Villanellische  Inven- 
tion,  beydes  für  sich  allein  mit  lebendiger 
Stim.,  oder  in  ein  Clavicimbel,  Spinet, 
Tiorba,  Lauten  etc.  Wie  auch  auff  musi- 
calischen Instrumenten  anmuhtig  vnd  lieb- 
lich zu  spielen,  fingirt  vnd  comp,  von  . . . 
In  Verlegung  des  Autoris.  Ao.  1621. 
3  Stb.  4".  16  Gesge.  [B.  M:  C  1.  B. 
B.  L:  C2.  V.  Winterfeld  besafs  die  Ausg. 
kompl.  u.  Frz.  Commer  setzte  sie  in  Part., 
die  sich  in  seiner  verkauften  Bibl.  befand. 

—  Editio  sec.  correctior,  mit  der  Dedic. 
von  1621,  30.  Mai.  Ib.  1627.  3  Stb. 
40.     16  Gesge. 

—  Ander  Theil  der  Musica  boscareccia 
...  In  Verlegg.  des  Autoris  1626.  3  Stb. 
40.  16  Gesge,  Am  Ende:  gedr.  bey  Fr. 
Lanckisch. 

—  Dritter  TheU  der  ...  Ib.  1628. 
3  Stb.    40.     18  Lieder. 

[Alle  3  Theile  von  1626,  1627  u.  1628 
in  B.  B.  kompl.  B.  Liegnitz.  Helmstedt 
Stefanskirche:  C.  1. 

—  Eine  Ausg.  aller  3  Teile  Strafsburg 
1628  bei  Ledertz.  [B.  B:  C  2.  B.  Han- 
nover: Cl.  fehlt  der  3.  Teil. 

—  Eine  Ausg.  aller  3  Teile.  Selbst- 
verlag 1631.     4''.     3  Stb.     [B.  B:  C2. 

—  Der  1.  Teil  erschien  ferner:  1632 
in  Strafsburg  bey  Ledertz.  [B.  B:  C  1. 
B.  G.  3  Stb.]  1643  in  Leipzig  bei  Schuster. 
3  Stb.  4".  [B.  G:  B.  ß.  Dresd:  B. 
Darmst:  B.]  1644  in  Erfurt,  Spangen- 
berg.    [B.  ß:  C.  1. 


Schein. 


Scheinpflugk,  Peter. 


—  Der  2.  Teil  erschien  ferner:  1632 
in  Strafsburg  bey  Ledertz.  [B.  G.]  — 
1641  bei  Schuster  iu  Leipzig.  [B.  G:  B. 
B.  B:  Gl.  B.     B.  Dresd:  B.     Darmst:  B. 

—  Der  3.  Teil  erschien  ferner:  1632 
bei  Ledertz  in  Strafshg.  [B.  (}.]  —  1643 
Lpz.  Schuster.  [B.G:  B.  B.B:  Gl.  B. 
B.  Dresd:  B.     Darmst:  B. 

—  Alle  3  Teile  1651  in  Erfurt  bei 
Dedekind.     [B.  B.     Gotha. 

—  Eine  geistliche  Umdichtung  erschien 
unter  dem  Titel :  Erster  Theil  der  Musica- 
bosc.  Sacra:  Das  ist  . .  .  mit  geistl.  Texten 
gezieret .  .  Erffurdt  1644  Martha  Spangen- 
bergin,  Witben.     3Stb.     40.     [B.B:  Gl. 

1624.  Diletti  pastorali,  Hirten  Lust 
von  5  Stim.  zusampt  dem  Gb.  auf  Madri- 
gal-manier.  Lpz.  1624  Selbstverlag.  6  Stb. 
40.  15  Nrn.  [B.  B.  0.  Bc.  B.  Brdbg. 
C  1.  Stockholm  6  Stb.  Hannover  C  1. 
B.  Bohu  in  Breslau,  fehlt  B.  Ms. 

—  1650.  Lpz.,  Schuster-Könen.  [B.B: 
C  1.  2.  defekt. 

1626.  Stndenten-Schmaufs  ä  5.  Einer 
löbl.  Compagui  de  la  Vino-biera,  praesen- 
tirt  von  . . .  Lpz.  1626  Selbstverlg.  5  Sth. 
40.  5  Gesge.  [B.  B:  C2.  A.  T.  B. 
Brdbg:  Gl. 

—  Leipzig  1634  Schuster.    [B.B:  Gl. 

Instrumentahverke  : 

1617.  Banchetto  musicale,  newer  an- 
muhtiger  Padoaueu,  Gagliarden  ...  mit 
5  Instrum.  Lpz.  1617  Lamberg.  5  Stb. 
40.     [B.  K.  Doubl.     B.  B:  5  a. 

In  David  Oberndorffer's  Allegrezza  mus. 
1620,  Paduanen  u.  a.  Nr.  25—28  von 
Seh.     [B.B:  G. 

Manuscripte : 
In  B.  B.  Z  55  eine  moderne  Kopie  des 
Gantional  (siehe  1627)  Part.  149  S.  — 
Zahlreiche  Gesänge  in  Mss.  ZllO  u.  111 
von  Peitsch.  Ms.  Z  38  in  einem  Zwickauer 
Gesgb.  —  Z40  Nr.  22.  —  Z  42  Nr.  9 
und  18.  —  W53:  10  Ghoralgesge.  zu  4 
u.  5  St.  Nr.  1320.  21  geistl.  Gesge.  zu 
4  St.,  dito  in  ^^  96  Nr.  1318.  —  W  101 
Nr.  1614  vier  geistl.  Gesge.  u.  Nr.  1623: 
23  geistl.  Gesge.  —  T 107  Ghoralgesge. 
aus  Vopelius   1682.     T  50  andere  Gesge. 

—  Ms.  151  in  K.  Ghoräle  aus  1627  in  P. 

—  Ms.  152  in  K.  Hymnus,  1  Bl.  P. 

In  B.  Br.  3  lat.  u.  43  deutsche  Gesge. 

In  B.  Dresd.  B  1266,5:  Gott  ist  mein 
rechter  ernst  8  voc.  Stb. 

Lobe  den  Herrn  meine  Seele,  8  voc. 
9  Stbll.  2  Trombetta  im  Ritornell,  dat. 
29/10  1655.  Ms.  [B.  Kgsbg.  Ebendort 
noch   in   Mss:    Nu    lob   mein  Seel   den 


Heeren,  6  voc.  mit  2  Clareten  u.  4  Po- 
saunen, gez.  4.  Aug.  1651.  —  Nun  dancket 
aUe  Gott,  7  Stbll.  4». 

13  Motetten  und  6  figuiirte  Ghoräle 
zu  5  Stim,  P.  Ms.  288—89.  —  11  geistl. 
Goncerte  f.  2  u.  3  St.  P.  in  4».  Ms.  53. 
[B.  Lpz. 

Die  Gerechten  werden  ewig  leben, 
5  stim.  Ms.  51,  42  in  B.Zw. 

In  B.L:  12  geistl.  Lieder  und  2  Mo- 
tetten zu  4  u.  5  St.  in  Stb. 


In  alten  Samlwk.  7  Nrn.  (Eitner  1). 
In  neuen  Ausg.  119  Nrn.  (Eitner  2).  In 
Gottfr.  Wegener's  geistl.  Oden  von  1682, 
4.  Thl.  eine  Ode.  Eine  Gesamtausgabe 
in  8  Bden.  bereitet  1901  Dr.  Arthur 
Prüfer  bei  Br.  &  H.  vor. 

Scheines  Sohn,  Joh.  Samuel.,  der  am 
24.  Mai  1619  in  Halle  getauft  wurde,  er- 
hielt eine  Organistenstelle  in  Halle,  mel- 
dete sich  1657  zu  der  Organistenstelle  an 
St.  Nicolai  in  Leipzig,  erhielt  sie  aber 
nicht,  auch  1758  bewarb  er  sich  um  die 
Kantorei  an  der  Thomasschule  (Prüfer's 
Biogr.  Schein's  p.  113/114  und  Eatsakten). 

Scheinpflu^,  Christian  Oott- 
lielf,  geb.  1722  in  Sachsen,  gest. 
1770  zu  Rudolstadt,  im  48.  Lebens- 
jahre. Er  trat  als  Tenorist  in  die 
Fürstl.  Rudolstädter  Kapelle  ein  u. 
wurde  nach  Gebel's  Tode  Kapell- 
meister. Er  genoss  als  Komponist 
einen  guten  Ruf  (Marpurg  3,  77. 
6,  105  ein  Brief  an  Seh.  —  Ger- 
ber 1.  2.  Lpz.  Ztg.  13,  249.  251). 
Yon  seinen  Kompositionen  lassen 
sich  nachweisen  in 

B.  B.,  Ms.  11990  die  Kantate:  Heiligt 
euch,  der  Tag  ist  da,  4  stim.  mit  Instr.  P. 

In  Schwerin  F.  1.  Ana  f.  Tenor  aus 
der  Oper  Giuseppe  riconosciuto,  c.  istrom. 
Ms  Sth.  —  2.  11  pastore  alla  caccia,  Par- 
thia  in  D,  a  2  Gor.  2  Fl.  2  V.  Va.  Bc. 
Stb.  —  3.  Sinfonia  in  D  jj  a  2  V.  2  Ob. 
2  Fl.  nell'Andante,  2  Glarini,  2  Gor.  Va. 
e  B.  Stb. 

In  Brüssel  Gons:  Gantate  zu  4  Stim. 
u.  Instram.  Ms.  897  Stb:  Dein  Wort,  0 
Gott,  ist  unsers  Fufses  Leuchte.  Im  Kat. 
fälschl.  mit  G.  G.  gez. 

Scheinpflugk  (Scheunpflug),  Pe- 
ter, um  1573 ff.  Tenorist  u.  Kan- 
toreiknaben-Praeceptor  an  der  Hof- 
kapelle  in   Dresden   mit   94   Gld. 


Scheipflug. 


6 


Schelle,  Johann. 


9  gr.  51/2  Pf.  Gehalt  (sächs.  Staats- 
arch.  Fürstenau  3,  201). 
Schei pflüg,  R.  P. 

unter  diesem  Namen  verz.  der  Kat. 
der  Musikfr.  in  AVien  eine  Kaatate  für 
Chor  und  Orch.  mit  1787  gez:  Froh- 
lockung  des  Fiiedens  und  der  Einheit 
Ms.  in  Stb. 

Scheitfus,  Samuel,  s.  Scheiclt. 
Schejansky,  P  . . .  W  . . ., 

bekannt  durch  Sechs  Fugen  für  die 
Orgel  oder  Pfte.  op.  6.  Wien,  Kk.  che- 
mische Druckerei.     13  S.      [B.  "NV agener. 

Seheker,  Anton. 

•  Die  Bihl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 

von  ihm:   Variationen  für  Violoncell  und 
Guitarre. 

Scheich,  J  . . .  J  . . . 

In  Amsterdam  befinden  sich  ,,Deux 
Senates  pour  le  pfte.  av.  acc.  d'uu  V.  obl. 
oe.  8.  La  Haye,  Letter  &  Co.  qu4'*. 
2  Stb.  Muss  an  der  Wende  des  18.  Jhs. 
gelebt  haben. 

Schele,  Ernst.     Anno  1619. 

Einstiger  Besitzer  oder  Schreiber  (Ver- 
fasser) eines  Lautenbuches  (Ms.  3238  in 
B.  Hbg.)  betitelt:  Tabulatur  Buch.  Musica 
et  vinum  laetificant  cor  hominis  etc.  (ist 
der  Deukspruch  Johann  Ott's).  Eücks. 
des  Deckels:  Systeme  pour  accorder  le 
luth.  154  S.  Lauteupiecen,  als  Praeambl. 
Praelud.  Fautas.  Pavan.  Corant.  Sarab. 
Toccat.  etc.  Ein  Komponist  ist  nicht  ge- 
nannt. 

Schelhamer,  Christoph,  ge- 
krönter Poet,  Vorsänger  an  St. 
Jakob  in  Hamburg  u.  Schulkollege 
a/d.  Johannis-Schule,  aufserdem  ein 
guter  Musiker,  starb  den  23.  j^J"ov. 
1637,  63  Jahr  alt  (Mattheson  1, 
827.  328). 

Der  von  Gerber  1  erwähnte  Dr. 
Günther  Christoph  Schelhammer 
war  Arzt,  1649  zu  Jena  geb.,  und 
soll  über  die  menschliche  Stimme 
geschrieben  haben. 

Schelhorn,  Johann  (reorg,  ein 

Dichter  geistlicher  Lieder,  geb.  1694 
zu  Memmingen,  gest.  1773  ebd. 
Siehe  Rheineck^  Christoph. 

Schelius,  Jacobus,  Kantor  zu 
liiisfeld    in   Franken   im    Anfange 


des  17.  Jhs.     Gerber  2  führt  von 
ihm  an 

Christlicher  Wunsch  und  Segen  aus 
dem  121.  Ps.  genommen  und  mit  6.  Stim- 
men komp.     Eifsfeld  1618.     40. 

Schell,  Joseph  Ludwig, 

bekannt  durch  6  Lieder  mit  GuitaiTe, 
s.  1.    op.  1.    18  S.     [B.  M. 

Auserlesene  Lieder,  Romanzen,  Balla- 
den ernsten  und  heitern  Inhalts,  s,  1.  4 
Bände  in  9  Heften.     [B.  M. 

Schell,  Sebastian,  1608  Bas- 
sist an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart 
(Sittard  2,  39). 

Schelle,  G-eorg,  Cornettist,  trat 
am  9.  Mai  1665  in  herzogl.  braun- 
schweigsche  Dienste  (Chrysander  1, 
183). 

Schelle,  Johann,  geb.  6.  Sept. 
1648  zu  Geisingen  (Meifsen),  gest. 
10.  März  1701  zu  Leipzig.  Er 
war  2  Jahre  an  der  Wolfenbüttler 
Hofkapelie  Knabeusäuger,  auch  in 
Dresden  w-ar  er  vielleicht  nach 
dieser  Zeit  a/d.  Hofkapelle  Alum- 
nus, denn  er  studierte  nach  dem 
Besuche  eines  Gymnasiums  auf  der 
Leipziger  Universität,  avo  er  bei 
dem  damaligen  Organisten  Ger- 
hard Preis  Wohnung  und  Kost  u. 
wohl  auch  Belehrung  in  musikali- 
schen Sachen  fand.  Von  hier  kam 
er  als  Kantor  nach  Eilenburg  und 
1677  wurde  er  zum  Kantor  a/d. 
Thomasschuie  gewählt  und  am 
19.  März  1677  eingeführt  (M.  f.  M. 
27,  45.  34,  8).  Die  Nachrichten 
über  sein  Leben  sind  äufserst  spar- 
sam und  erhält  erst  durch  das 
Funeralprogramm  in  M.  f.  M.  34, 
8  einen  sicheren  Verlauf  (siehe 
Stallbaum,  Dörffel  1,  3.  121.  v. 
Winterfeld  2,  555.  3,  XHI.  Viertel]. 
6,  162.  Fritzsch'  Musik.  Wochen- 
blatt 1,  462  u.  494,  die  nur  Brocken 
mitteilen.  Am  redseligsten  ist  von 
Wiuterfeld). 

Gedruckt  sind  nur  einige  Lieder  in 
Liedersammlungen.  1.  in  Feller's  Andäch- 
tigen Student  von  1682.     1697  uud  1718 


Schelle,  Johann. 


Schelte. 


einige  30  Melod.  mit  B.  (nur  in  der 
1.  Ausg.  sind  die  Komponisten  Schelle  u. 
Petzhold  genannt).  2.  in  Vopelius  Gesgb. 
1682:  Mein  Lehen  war  ein  Streit  (eine 
Partit.  des  Gesgb.  in  Ms.  T  107  der  B.  B). 
—  Dagegen  besitzt  die  B.  B.  folgende 
Manuscripte  gröfserer  "Werke: 

19780.  Cantaten  f.  2—5  Singst,  und 
Instr.  in  P. 

1.  Also  hat  Gott  die  Welt  geliebet. 

2.  Aus  der  Tiefe  rafe  ich  zu  dir. 

3.  Christus  der  ist  mein  Leben. 

4.  Die  Liebe  Gottes. 

5.  Der  Segen  des  Herrn. 

6.  Der  Abgrund  thut  sich  auf. 

7.  Das  ist  mir  lieb. 

8.  Die  auf  den  Herrn  hoffen. 

9.  Es  ist  genug  mein  matter  Sinn. 

10.  Gesegnet  ist  der  Mann. 

11.  Gott  sey  mir  gnädig. 

12.  Gott  sandte  dein  Licht. 

13.  Gott  segTie  dies  vertraute  Paar. 

19  781  dito  für  1—10  St.  mit  Instr. 
in  P. 

1.  Herr  deine  Augen. 

2.  Hemmt  eure  Thränenflufh. 

3.  In  dich  hab  ich  gehoffet. 

4.  Ich  hielte  mich  nicht  dafür'. 

5.  Nun  giebst  du  Gott. 

6.  Nun  dantet  alle  Gott. 

7.  Uns  ist  ein  Kind  geboren. 

8.  Vom  Himmel  kam. 

9.  Wohl  dem  der  den  H.  fürchtet. 

10.  Lobe  den  Herrn  meine  Seele. 

11.  Schaffe  in  mir  Gott. 

12.  Wohl  dem  der  den  H.  fürchtet. 
Christus   ist  des  Gesetzes  Ende,   8  st. 

Trauermusik  mit  Bc.  1684  Ms.  690.     [B. 
Zw. 

Scheller,  Jakob,  geb.  12.  Mai 
1750  zu  Scbettal  bei  Rackonitz  in 
Böbmen,  nach  Pougin  starb  er  um 
1800  in  einem  Dorfe  in  Friesland. 
Schüler  von  Abt  Yogier  in  Mann- 
heim, wo  er  im  Orchester  angestellt 
war,  später  eine  Zeitlang  herzogl. 
Württembergischer  Konzertmeister 
zu  Mömpelgard.  Ein  virtuoser 
Geiger,  besonders  angestaunt  durch 
sein  Flageolett  und  Doppelgriffe, 
dabei  ein  durch  und  durch  lüder- 
liches  Subjekt.  Vortrefflich  ge- 
schildert im  Eochlitz  2,  356.  Auf 
S.  225  schreibt  er  „ein  verkom- 
menes heruntergekommenes  Genie 
ohne  Anleitung  und  Studien".    Er 


selbst  sagte  von  sich  ,,Ein  Gott  — 
ein  Scheller"!  Wo  er  sein  Ende 
fand,  ist  fi'aglich  (Lpz.  Ztg.  3,  705 
Urteil). 

Schelte,  Abraham  Wolf  gang, 

ein  Musikverleger  in  Amsterdam 
Ende  des  17.  Jhs.,  gab  12  Bände 
Opern  heraus,  im  Besitze  der  B. 
Wagener  in  Giefsen.  Der  Haupt- 
titel lautet: 

Eecueil  des  Opera,  reppresentes  par 
l'Academie  royale  de  musique. 

1.  Tom.  1712.  Les  fetes  de  Tamouret 
de  Bachus.  Psiche.  Cadmus  et  Hermione. 
Alceste.     Theseus.     Atys. 

2.  T.  1712.  Isis.  Bellerophon.  Pro- 
serpine.  Triomphe  de  l'amour.  Peisee. 
Phaeton. 

3.  T.  1701.  Amadis.  Roland.  Armide. 
Temple  de  la  paix.  Balet  des  Jeuuesse. 
Acis  et  Galates.     Achill. 

4.  T.  1693.  Zephire  et  Elore.  Palais 
de  Flore.  Thetis  et  Pelee.  Orphee. 
Eneas  et  Laviuie.     Coronin.     Astraea. 

5.  T.  1700.  Aleide.  Dido.  Medea. 
Circe.  Cephalus  et  Procris.  Theagenes 
et  Charidea.     Jason, 

6.  T.  1700.  Les  amours  de  Momus. 
4  Saisons.  Aricia.  L'Europe  galante. 
Balet  de  ViUe  neuve  St.  George.  La 
naissance  de  Venus. 

7.  T.  1700.  Meduse.  Venus  et  Adonis,- 
Isse.  Le  Triomphe  de  la  Raison  sur 
ramonr.  Apollo  et  Dafne.  MirtiU  et 
Mehcertes.  Cameval  Mascarade.  Amadis 
de  Greco.     Carneval  de  Venise. 

8.  T.  1700.  Marthe.sia.  Les  fetes  ga- 
lantes. Triomph  des  arts.  Hesione.  Are- 
thusa.     Scylla.     Omphale. 

9.  T.  1706.  Pomone.  Peines  et  plai- 
sirs  d'araours.  Idylle  sur  la  paix.  Canente. 
Medus.  Fragment  de  Lully.  Les  Muses. 
Le  Carneval  la  folie. 

10.  T.  1708.  Tancrede.  Ulysse.  Iphi- 
genie  en  Tauride.  Telemaque.  Alcine. 
Philomele.     Alcione.     Cassandra. 

11.  T.  1701.  Polixene  et  Pirchus. 
Bradamente.  Hippodamia.  Semele.  Mele- 
agre.  Diomede.  Fetes  venetiennes.  Manto 
tafee. 

12.  T.  1718.  Idomene.  Amours  de 
Venus.  Callitioe.  Medee  et  Jason.  The- 
lephe.     Theonor. 


Der  älteste  der  Verleger  obigen 
Samlwks.  ist  Abraham  "Wolfgang  Schelte 
1693.     T.  4. 


Scheits. 


8 


Schenk. 


Antoine  Schelte  Heritiers,  1700 :  T.  5. 
6.  7. 

Henri  Schelte  1700—1712.  T.  1.  2. 
8-11. 

Tome  12  ist  im  Haag  hei  Giiill.  de 
Voys  gedruckt. 

Sehelts ,    H  . . .    E  . . .    Zuyd- 

plein,  Maitre  de  musique  ä  Delft 
zeichnet  er  sich  und  ist  bekannt 
durch 

Marche  favorite  de  Madlle.  Gallo,  variee 
p.  le  pfte.  ä  4  ms.  Rotterdam,  L.  Platt- 
ner. 4P.  Plattner  verlegte  im  Anfange 
des  19.  Jhs.     [Amst. 

ScheMiis,    s.  Sceltttiis,    Joan. 

Scliemellus,  Georg  Christian, 

der  Yater,  geb.  in  Herzberg,  kam 
am  30/3  1695  auf  die  Thomas - 
schule  im  Alter  von  15  Jahren, 
war  also  c.  1678  geb.  Er  wurde 
Schlosskantor  zu  Zeitz,  nachdem 
er  vorher  wahrscheinlich  in  Treuen- 
britzen  angestellt  war.    Sein  Sohn: 

Christian  Friedrich  Seh.,  geb. 
30/10. 1713  inTreuenbritzen  (daher 
die  Mutmafsung,  dass  der  Vater 
dort  vor  Zeitz  angestellt  gewesen 
sein  muss)  kam  am  5/5  1731  auf 
die  Thomas -Schule  nach  Secunda 
und  nennt  seinen  Vater  „Cantor 
aulicus".  Der  Rektor  der  Schule 
bemerkt  bei  ihm  am  17/8  1734 
„üiscedere  maluit,  quam  aequa 
lege  parere".  Er  trat  später  in 
das  Amt  seines  Vaters  (Akten  der 
Thomas-Schule.  Spitta,  Bach  2, 
590). 

Vom  Vater  Oeorg  Christimi  besitzen 
wir  ein  Gesangbuch  mit  Melodien  und 
Bass,  betitelt: 

Musicalisches  Gesaug-ßuch ,  darinnen 
954  geistreiche,  sowohl  alte  als  neue 
Lieder  und  Arien,  mit  wohlgesetzten  Melo- 
dien, in  Discaut  \md  BaTs, .  .  .  heraus- 
gegeben von  . .  .  Schlofs-Cautore  (zu  Zeitz 
.  . .  Lpz.  1736  Bernh.  Chrstph.  Breitkopf. 
8».  22  Bll.  654  Seit.  69  und  21  Melodien). 
Das  Buch  hat  noch  einen  besonderen 
"W'ert,  indem  die  Bässe  teils  von  Seb. 
Bach  verbessert,  teils  neu  hinzugefügt, 
auch  ist  eine  Melodie  mit  seinem  Namen 
gez.,  während  bei  noch  21  Melodien  Bach 
als   Erfinder   gut.      Siehe    ausführlichen 


Bericht,  nebst  genauer  Inhaltsangabe  bei 
Zahn  6,  315  Nr.  913.  [B.  B.  B.  M.  B. 
W.  B.Lpz.  B.  Wagener.  Hofb.  Wien, 
br.  Mus. 

—  C.  F.  Becker  gab  1832  die  69  Me- 
lodien heraus:  Choräle  mit  bez.  B.  von 
Joh.  Seb.  Bach  .  .  .  Lpz.  Br.  &  H.  qu40. 
[B.  Lpz. 

Sclicmenaiier,  Franz,  in  Mün- 
chen geboren,  wird  1790  als  Vio- 
linist an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen angestellt.  1794  und  1799 
erhält  er  Gehaltszulage  (Kreisarch.). 

Sclienek,  . . .  aus  Strafsburg, 
wurde  am  28.  Juli  1685  zum  Or- 
ganisten an  St.  Thomas  zu  Strafs- 
burg i/Els.  ernannt  und  wegen 
Unfähigkeit  am  20.  Dez.  wieder 
entlassen,  worauf  er  die  Stadt  ver- 
liefs  (Lobstein  60). 

ScLencker,  . . .  nach  einer  An- 
nonce im  Avant-Coureur  vom  17/5 
1762  war  er  Mitglied  im  Orchester 
de  La  Poupliniere  zu  Paris.  An- 
gezeigt wird  sein  opus  1,  ä  Paris, 
chez  Moria.  Eine  spätere  Annonce 
vom  16.  Juni  1766  bez.  ihn  als 
Musiker  in  der  Kapelle  des  Prinzen 
von  Conti  (Brenet,  Les  concerts  en 
France  1900  p.  268).  Gerber  1 
zeigt  Sonaten  für  Harfe,  Violine 
u.  Bass  1775  an,  ebenso  im  gleichen 
Jahre  im  Breitkopf'schen  Ver- 
zeichnis. 

Sclienckh,  Augustin,  1608  u. 
1610  Altist  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart  (Sittard  2,  39). 

Sclienius,  Joachim  Franciscus 
Baren,  siehe  Bareneliein. 

Sclienk,  Johann  L,  ein  älterer 
Komponist  als  der  Singspielkom- 
ponist in  AVien,  wird  auf  den  12 
Sonaten  für  die  Gambe  „Kammer- 
rat des  Prinzen  Joseph. . .  du  Rhyn" 
genannt.  Walter  69  bezeichnet 
ihn  näher  als  Gambisten  an  der 
pfälzischen  Hofkapelle  in  Düssel- 
dorf, der  gegen  das  Ende  des 
17.  Jhs.  dort  diente  und  am  Aa- 


Schenk,  Johann  I. 


9 


Schenk,  Johann  II. 


fange  des  18.  Jhs.  unter  Herzog 
Job.  Wilhelm  Düsseldorf  verliefs 
und  nach  Amsterdam  ging.  Die 
BouATst.  1,  99  beschreiben  ein 
Porträt  von  Seh.,  worauf  man  als 
Unterschrift  liest  „apud  Amstelae- 
damenses  Musicus  famigeratissi- 
mus".  Ein  alter  Auktionskatalog 
verz.  op.  2 — 10  Gambenpiecen  u.  a., 
auch  die  unten  verz.  Scherzi  op.  6 
und  Les  Fantaisies  op.  10.  Bekannt 
sind  von  seinen  Kompositionen: 

Zangwyze  uitbreiding  over't  Hooglied 
van  Salomon.  Op  zaugniaat  gestelt  met  een 
Cantus  en  B.  door  Joan  Schenk.  Amst. 
1724.  4P.  Gedichte  von  Matth.  Gargou. 
[Amst. 

Koninklyke  Harpliederen,  versierd  met 
150  niemve  airen.  Nevens  een  kunstig 
prae-  en  posthidium.  Gecomp.  door  den 
mucicyn  Joaa  Schenk  op.  4  a.  Geschikt 
om  te  kunnen  zingen  of  speien,  met  een 
of  twee  stemmen,  als  ook  met  of  zonder 
Violen  en  Bc.  In  5  partyen.  Amsterd. 
qu4'^.  Die  Gedichte  von  C.  van  Ecke. 
[Amst. 

Les  Fantaisies  hisarres  de  la  goutte. 
Cont.  12  Senates  p.  1  Viele  de  Gambe  seul 
av.  la  Bc.  ou  av.  1  autre  Viole  de  Gambe 
ou  theorbe.  Amst.,  Roger  &  Le  Cene. 
[B.B:  Bc.  40. 

Scherzi  musicali  per  la  Viola  di  Gamba 
c.  Bc.  op.  6.  Amst.,  Eoger.  2  Stb.  im 
Stich.  [Sondershausen.  B.  Wagener. 
Rostock. 

Schenk,  Johann  II.,  geb. 
30.  Nov.  1761  zu  Wiener-Neustadt 
in  Unterösterreich,  gest.  am  29.  Dez. 
1836  in  Wien.  Von  armen  Eltern 
gebürtig,  nahm  sich  seiner  Antonio 
Tomaselli  an,  durch  die  schöne 
Stimme  des  Knaben  aufmerksam 
gemacht,  und  brachte  ihn  in  den 
Kurort  Baden  bei  Wien  als  Chor- 
knabe an,  wo  er  auch  Unterricht 
in  Wissenschaften  und  Musik  er- 
hielt und  fast  auf  allen  Instru- 
menten sich  üben  musste.  1773 
kam  er  nach  Wien  zu  dem  Dom- 
prediger Schneller,  der  ihn  1774 
dem  Hofkapellmeister  Wagenseil 
als  Schüler  übergab.      Hier  trieb 


er  sehr  ernste  Musikstudien  an 
Fux,  Palestrina  und  Seb.  Bach,  u. 
es  war  nicht  Schuld  seiner  Lehrer, 
dass  ein  in  der  klassischen  Rich- 
tung Erzogener  ein  Volkssänger 
wurde.  Seine  letzte  Arbeit  bei 
Wagenseil  war  eine  Messe,  die 
sein  väterlicher  Freund  Schneller 
1778  bei  einer  festlichen  Gelegen- 
heit in  der  Kirche  zur  Aufführung 
brachte.  Sie  fand  selbst  bei  Jos. 
Haydn  Anerkennung  und  es  folg- 
ten derselben  andere  Kirchenwerke. 
Aufgefordert  zu  dem  Trauerspiel 
„Erwina  von  Steinheim"  die 
Zwischenaktmusik  zu  schreiben, 
machte  er  seine  erste  Bekannt- 
schaft mit  dem  Theater  und  der 
rauschende  Beifall,  den  seine 
Musik  erzielte,  berauschte  ihn  in 
einem  solchen  Grade,  dass  er  der 
Kirchenmusik  entsagte  und  Sing- 
spielkomponist wurde.  Er  trat 
aber  zuerst  anonym  auf  u.  brachte 
1785  auf  dem  Leopoldstädter  The- 
ater „Die  Weinleise",  1786  ,,Die 
Weihnacht  auf  dem  Lande"  zur 
Aufführung.  Beide  Opern  waren 
so  echte  Volksstücke  und  erlebten 
noch  bis  ins  19.  Jh.  hinein  Auf- 
führung an  Aufführung.  1787 
schrieb  er  für  das  Hoftheater  die 
Operette  „Im  Finstern  ist  nicht  gut 
tappen"  und  gab  von  da  ab  seine 
Anonymität  auf.  1794  erhielt  er 
eine  Einladung  des  Fürsten  Karl 
von  Auersperg  auf  seine  Güter  u. 
wirkte  er  dort  teils  als  Musik- 
direktor, teils  als  Opernkomponist. 
Wann  er  wieder  nach  Wien  zurück- 
kehrte lässt  sich  nur  aus  der  Auf- 
führung der  Oper  „Achmet  und 
Almanzine  schliefsen,  die  am 
17.  Juli  1795  auf  dem  Hoftheater 
in  Wien  gegeben  wurde,  sowie  aus 
dem  am  7.  Nov.  1796  ebendort 
aufgeführten  Dorfbarbier,  beide  im 
Auftrage  der  Hofbühne  geschrieben. 


Schenk,  Johann  II. 


10 


Schenk,  Johann  11. 


Hier  sei  auch  erwähnt,  dass  er 
eine  Zeitlang  der  heimliche  Lehrer 
Beethoven 's  war,  dem  er  seine 
Aufgaben^  die  er  von  Haydn  er- 
hielt, korrigierte  und  ihn  in  den 
strengen  Kontrapunkt  einführte 
(Thayer  1,  262).  Seh.  selbst  be- 
kam zeitweise  Gewissenbisse  über 
sein  leichtsinniges  Musiktreiben  u. 
versuchte  mehrfach  wieder  im 
strengen  Stil  zu  schreiben,  doch 
die  Bestellungen  der  Theaterunter- 
nehmer und  die  leichte  glückliche 
Naturanlage  zum  Volkstümlichen 
war  stärker  als  sein  Wille.  Auch 
als  Gluck  mit  seinen  Opern  alle 
Welt  begeisterte,  versuchte  er 
etwas  Aehnliches  zu  schaffen  und 
da  es  ihm  nicht  glückte,  versank 
er  in  Schwermut  und  ein  Nerven- 
fieber warf  ihn  aufs  Krankenlager. 
1819  schuf  er  für  den  grofsen 
Musikverein  zwei  Kantaten:  „die 
Huldigung"  und  „der  Mai"  und 
schloss  damit  seine  Kompositions- 
thätigkeit.  Da  man  zu  seiner  Zeit 
die  segensreiche  Einrichtung  der 
Tantiemen  noch  nicht  kannte  und 
der  Komponist  vom  bestellenden 
Theater  eine  lumpige  Summe  er- 
hielt, so  musste  Seh.  sich  mit 
Unterrichten  kümmerlich  ernähren, 
während  die  Theater  sich  an  seinen 
Schöpfungen  mästeten  (Biogr.  von 
Seyfried  nach  sicheren  Quellen  in 
Schilling's  Lex.  Lpz.  Ztg.  39,  165 
Nekrol.  Biogr.  von  Ed.  von  Bauern- 
feld.  Wien   1837    [Musikfr.  Wien]. 

Verxeiehnis  seiner  Werke. 

(an  Singspielen  werden  viele  Theater- 
archive, besonders  die  in  "Wien,  noch 
Manches  besitzen,  was  hier  nicht  auf- 
geführt ist). 

Kyrie,  Gloria,  Credo  4  voc.  2  V.  2 
Clar.  Org.  Autogr.  in  B.  B.,  aus  Fuchs 
Saailg. 

Litania,  Ms.  P.     [Klosterneuburg. 

Achmet  und  Alraanziue,  in  2  Akten 
1795.    Ms.  P.     [Musikfr.  Wien. 


Der  Dorfbarbier,  komisches  Singspiel 
in  1  Akt.  Autogr.  1796.  P.  u.  Kl.-A. 
[Musikfr.  Wien.  Dresd.  Ms.  P.  Münch. 
Oper  in  2  Akten.  Darmst.  Dresdner 
Opernarchiv. 

—  Autogr.  aus  dem  Dorfbarbier.  [B. 
B.,  Grasn.     B.  B.  Ms.  19800  in  1  Akt.  P. 

—  Kl.-A.  in  2  Akten.  Lpz.  1856  Re- 
clam  jun.     4".     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

—  neue  Ausg.  mit  Dialog  im  Kl.-A. 
Lpz.,  Senff  1890.     [B.  B.  etc. 

Die  falsche  Catalani,  Siugsp.  in  2  Akt. 
Ms.  P.     [Münchener  Oper. 

Der  Fassbinder,  Singsp.  Ms.  P.  [Mu- 
sikfr. Wien.    Ms.  16 156,  P.     Hofb.  Wien. 

Im  Finstern  ist  nicht  gut  tappen.  Sing- 
spiel. Ms.  P.  [ib.  und  Ms.  16149.  P. 
Hofb.  Wien. 

Pantomime  f.  Ks.  Franz  componirt,  zur 
Feier  des  Namenfestes  der  Kaiserin  Maria 
Theresia,  aufgef.  zu  Laxemburg  am  15/8 
1798.  P.  Autogr.  vollendet  7/8  1798. 
[Musikfr.  Wien. 

Der  Schatzgräber,  Singsp.    Ms.  P.    [ib. 

Das  Singspiel  ohne  Titel,  Operette  in 
3  Akt.  P.  1790.  [ib.  und  Hofb.  Wien, 
Ms.  10480,  P.  im  Autogr. 

Das  unvermutete  Seefest,  Singsp.  Ms. 
P.  1789.     [Musikfr.  Wien. 

Die  Weihnacht  auf  dem  Lande,  Singsp. 
in  3  Aufz.  Ms.  P.  [Musikfr.  Wien,  sämt- 
liche Singsp.  in  der  genannten  Bibl.  sind 
aus  dem  Nachlasse  Sch.'s  erworben. 

Dieselbe  Bibliothek  besitzt  noch  fol- 
gende Lieder  und  Gesänge: 

Aufmunterung  zum  Trinken  f.  S.  T.  B. 
Autogr.  Juni  1805. 

Lyda,  Lied  von  Graf  zu  Stollberg  f. 
1  Sgst.  V.  Va.  Vcl.  u.  Pfte.  Autogr.  von 
183L 

Die  Erscheinung,  eine  Arie.  Autogr. 
von  1779. 

Glückwunsch  4  st.  mit  Orch.  Autogr. 
von  10/8  1798. 

Maigesang,  4  st.  Autogr.  Juni  1805, 
umgearb.  April  1818. 

Blumengesang  2  T.  B.  u.  Kl.  Autogr. 
in  2  Bearbtg.  von  1825  u.  1829. 

Cavatine :  Vergiss  mein  nicht.  Autogr. 
6/9  1826. 

13  Canons  nebst  Coda  für  3  St.  auf 
Burger's  Zechliod.     Autogr.  1812  P. 

Cidli,  oder  das  Rosenband  von  Klop- 
stock  f.  1  Singst,  und  Kl.  2  Bearbtgen. 
im  Autogr.  von  1805  u.  1831. 

Lied:  Des  Tages  Kufs  erglüht,  Autogr. 
vom  27/5  1833. 

Das  Veilchen  v.  Goethe  für  1  St.  2 
Clarinetten,  2  Hörn.  Fag.  u.  Kl.  P.  Autogr. 
Mai  1832. 


Schenk,  Johann  II. 


11 


Scherer. 


Denispnich,   Schweig,   meid,   leid,  zu 

2  S.    2  A.    2  Ob.    2  Clarin.     P.  Autogr. 
Juli  1819. 

AiiTserdem  TKotturui  f.  Gesg.  u.  Orch., 
1  Duett  mit  Bc,  Ein  Spinulied,  Wien, 
Torricella. 

Einzelgesge.  aus  seinen  Opei'n  in  P. 
oder  Kl.-A. 

Der  Mai.  Cantate  für  Soli,  Chor  u. 
Orch.  P. 

Huldigung.  Cant.  v.  Hölty  (tnaku- 
liert). 

Die  Schäferstunde,  Cant.  f.  3  Soli  und 
Instr.     P.     Autogr.  von  1779. 

Das  traute  Stündchen  der  Liehe.   Cant. 

3  Soli  u.  lustr.      P.      Autogr.  von  1779. 

2  Canoni  f.  3  S.  u.  Klav. 


Eondo  aus  Sultan  Amet,  in  Arien  und 
Duetten  K.-A.  u.  Orchesterstim.  In  13040 
Nr.  2.  [B.  B.  Dasselbe  verlegt  von  Joh. 
Andre.     8  Hefte,  ib. 

2  Vocalgesänge  (sie?)  Autogr.  in  B.  B., 
Grasn.     Terzetto  aus  der  Weinlese.    Lise,    i 
der  Graf  und  Kaspar.     Ms.  16157.     P. 
[Hofb.  Wien. 

11  Sinfonien  f.  Orch  in  P.  im  Autogr., 
einige  mit  den  Jahreszahlen  1786  u.  1791 
gez.  [Musikfr.  Wien,  wie  alle  folgenden, 
ebenfalls  aus  dem  Nachlasse  Sch.'s  er- 
worben -. 

Ouvertüre  und  Eutr'acts  zum  Trauer- 
spiel: Erwine  von  Steinheim  f.  Orch.  P. 
in  Autogr.  ao.  1780. 

Concertante  in  Es  f.  Clarin.  V.n;mit  2 
Violen,  2  Hörn.   Vcl.  u.  B.     P.  Autogr. 

4  Konzerte  für  die  Pedalharfe  im 
Autogr.  gez.  mit  den  Jahren  1784—1788. 

AUegro  und  Andante  zu  einem  Wald- 
hornkonz.  mit  Orch.     P.     Autogr. 

Andante  zu  einem  Clarinettenconc.  P. 
März  1784  Autogr. 

Quartette  in  F.  f.  Fl.  2  engl.  Hörner 
u.  Fag.     P.     Autogr. 

5  Quartetti  f.  2  V.  Va.  Vcl. 

6  Trios  f.  2  V.  u.  Vcl.  P.  Autogr.  1776. 
Pezzi  diversi  per  il  Cembalo,  27/3  1764 

dedic.  Joseph  IL  Ms.  16598.  [Hofb. 
Wien. 

Caprice  pro  cla\ichord.  21/5  1823. 
Autogr.     Ms.  18390.     [ib. 

Im  Samlwk.  Künstlerverein,  Var.  über 
ein  Thema  von  Diabelli  f.  Pfte.  1  v.  Seh. 

Grundsätze  des  Generalbasses  durch 
Beyspiele  erläutert.  Ms.  Autogr.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Schenk,  Jolianii  Cornelius, 

ist  in  der  Bibl.  der  Musikfr.  Wien  mit 
folgenden  Autographen  vertreten:    1.  Li- 


tania  de  B.  V.  4  voc.  c.  orch.  1778.  P. 
2.  Stabat  mater,  ebenso,  ao.  1779.  3. 
Benedictus,  ebenso,  ao.  1831.  Ueber  sein 
Leben  weifs  ich  nichts  zu  berichten. 

Schenliirz,  Fat.  Augiistin,  geb. 
1736  in  BöhDien,  st.  1797  im 
Kloster  Emaus  in  Prag,  in  welches 
er  1764  eintrat  und  Chorregent 
wurde.  Er  galt  für  einen  guten 
Komponisten  (Kornmüller  1,  232). 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von  ihm : 
Se  cousistant  adversum  me  castra,  4  voc. 
et  instrum.     P. 

Sehenncr, . . .  trat  1781  in  Lon- 
don als  Violinvirtuose  auf  (Pohl  2, 
370). 

Schepp,  H . . .  Gr . . .,  gab  heraus: 

Serenade  für  Klavier.  Breslau  1804. 
[Berlin  K.  H. 

Scheppers,  Oeleyn,  bekannt 
durch 

Vlaemsche  Vrede-feeste,  besonder- 
lick  ghehouden  ende  vertoont  door  die 
van  Brugghe  ...  in  de  trioraphelicke  Vie- 
ringhe  en  Vreughtslof  op  Mars  sterf-dach, 
mits  de  publicatie  van  den  pays  .  . . 
tusscheu  Spaignen  en  Vrankryck  .  .  .  ghe- 
componeert  by  . . .  Brugghe  1660  Lucas 
vanden  Kerchove.  4".  12  BU.  (mit 
Musik).  [Straeten  3,  22  nebst  Mitteilung 
einer  Ballade,  Istim. 

Sclierbaum,  Joseph,  ein  Böhme 
und  Servitermönch,  soll  sich  nach 
Gerber  2  als  kunstfertiger  Kompo- 
nist gezeigt  und  besonders  in  An- 
fertigung von  Kanons  eine  grofse 
Gewandtheit  besessen  haben. 

Scherer,  ohne  Yornamen,  wahr- 
scheinlich Flötist,  und  Kammer- 
musikus am  Kasseler  Hofe,  den 
Gerber  1  Scheerer  und  Gerber  2 
als  Verbesserung  Johann  Scherer 
nennt.  Er  war  eigentlich  Oboist, 
spielte  aber  auch  die  Flöte  u.  um 
1768  die  Bratsche  in  der  Kapelle. 
Da  Flötenpiecen  gesuchter  als  Oboe- 
piecen  waren,  so  kennt  man  nur 
Flötenkompositioneu  von  ihm,  und 

zwar 

3  Sonate  ä  3  Flauti  ö  3  V.  da  . . .  Amst. 
Joh.  Fr.  Gronemann.     3  Stb.     [B.Hbg. 


Scherer,  N . . . 


12 


Scherffer. 


Ms.  6652  in  B.  B:  5  Duette  zu  2  Fl. 
trav.  2  Stb.  Beide  Werke  ohne  Vor- 
namen. 

1  Sonata  per  Flauto  trav.  e  B.  Ms.  P. 
inkompl.,  nur  2  Seiten  in  fol.  vorh.  [Ber- 
lin Th. 

Seilerei*  (Scherrer,  Scheerer), 
N  . . .  Gerber  1  glaubt  fälschlich, 
dass  er  in  Genua  lebte,  doch  er- 
schienen seine  Werke  sämtlich  in 
Geneve,  das  ist  nicht  Genua,  son- 
dern Genf  in  der  Schweiz.  Die 
Fürstenbibl.  in  Schwerin  besitzt 
von  ihm  ein  Dedikations-Exemplar 
an  den  Prinzen  Friedrich  Franz 
von  Mecklenburg-Schwerin,  da  letz- 
terer erst  1785  zur  Eegierung  ge- 
langte und  damals  erst  Erbprinz 
war,  so  giebt  dies  zugleich  einen 
Anhaltepunkt  für  seine  Lebenszeit. 
Er  bezeichnet  dies  Werk  als  sein 
erstes,  was  er  in  den  Druck  giebt. 
Obige  Bibl.  besitzt  von  ihm  fol- 
gende Werke: 

Six  Senates  mises  en  Trio  pour  le 
Clavecin,  Violon  e  Vcil.  Dediees  ä  Son 
Altesse  . .  le  Prince  Frederic  Frau(,;ois  de 
Mecklenbourg- Schwerin.  Geneve,  chez 
l'auteur,  op.  1.  3  Stb.  fol.  (auch  in  Brüssel 
Cons.  und  in  Rostock). 

3  Senates  p.  le  Clav.  av.  acc.  de  V. 
obl.     op.  3.    Geneve,  l'auteur.    2  Stb.  fol. 

3  Sonates  (ebenso)  op.  4.  Ib.  2  Stb.  fol. 

6  Senat,  p.  le  Yioloncel  av.  acc.  de  B. 
op.  5.     Ib.     2  Stb.    fol. 

Six  Simphonies  k  huit  parties  obl.  op. 
6.     Ib.     8  Stb.     fol. 

3  Sonat.  p.  le  Clav,  et  V.  obl.    op.  8.  Ib. 

6  Sonat.   p.  le  Vcl.  et  B.     op.  9.     Ib. 

Symphonie  periodici^ue,  No.  1.  ä  8  par- 
ties obl.    Ib.     8  Stb.     fol. 

Sechs  Sonaten  f.  d.  Pfte. . .  Ms.  (gleich 
op.  1). 

Seherer,  ßegiiiald,  Frater  sacri 
ordinis  Praedicatorum  sacerdote, 
lebte  im  Kloster  in  der  Steiermark 
nach  der  Dedications-Unterschrift 
vom  21.  Dez.  1643.  Er  ist  be- 
kannt durch 

Vespertina  omnium  solemuitatum  Psal- 
modia  cum  8  Magnif .  sec.  8  eccles.  tonos 
ä  4  vocib.,  una  cum  B.  pro  org.  Auetore 
(wie  oben  mitgeteilt).     Lucernae  Helvet. 


1644  David  Hautt,  Bibliopolae  Viennensis, 
ac  typogr.  Lucernensis.  5  Stb.  4".  [B. 
Frkft. 

Sclierer,     Sebastian    Anton, 

aus  Ulm,  lebte  dort  in  der  2ten 
Hälfte  des  17.  Jhs.  als  Yiceorganist 
(Titel)  u.  wurde  nach  Lobstein  60  am 
4.  Nov.  1684  zum  Organisten  an 
St.  Thomas  in  Strafsburg  i/Els.  u. 
zum  Aufseher  über  die  Musikalien 
und  Instrumente  der  Kirche  er- 
nannt.    Man  kennt  von  ihm: 

Musica  Sacra,  h.  e.  Missae,  Psalmi  et 
Motetti,  ä  3.  4.  5.  vocibus  cum  iustrum., 
quarum  1.  Caut.  prim.  —  5.  BalTus.  2. 
Cant  secundus  —  6.  Violin.  1.  3.  Altus. 
—  7.  Violin.  2.  4.  Tenor.  —  8.  Violin. 
&  pars  pro  organo.      Opus  1.  editum.    S. 

A.  Seh.  Musico  Ulmensi.  Ulmae,  typis 
&  impensis  Balth.  Kühnen,  Reipubl.  Typogr. 
1657.  Dedic,  im  Bc.  gez.  24/4  1656. 
Nur  der  Bc.  hat  obigen  Titel,  während 
den  anderen  Stimmen  die  ersten  4  Worte 
fehlen  und  beginnen  mit  Missae,  Psalmi 
...  9  Stb.  2  Mess.  7  Ps.  u.  3  Mot.  [B. 
Kgsbg:  Gl.  2.  A.  T.  B.  2  V.  Violone  u. 
Organum.        Berlin  Kircheninstitut:    Cl. 

B.  2  V.  Violone,  Org.  Musikfr.  Wien. 
Paris  Nat.  Stockholm:  C 1.  Lübeck 
Stb.? 

Sebast.  Ant.  Schereri  vicae  organistae 
Ulmensis  Operum  musicorum  seeundum, 
distiuctum  in  libros  duos:  Tabulaturam 
in  cynibab  et  organo  iutonationum  bre- 
vium  per  octo  tonos,  et  partituram  toc- 
catarum  usui  aptam  cum  vel  sine  pedali, 
ad  modernam  suavitatem  concinnatum  . . . 
Ulmae  1664  typis  Balth.  Kühn,  im  Stich, 
vom  Komponisten  selbst  gestochen  (Ger- 
ber 2).     [Lüneburg.     Paris  Nat. 

Sonatae  a  3.  due  Violini  e  Viel  da 
Gamba  vel  Fagotto  e  Bc.  op.  3.  Ulmae 
1680  ib.?  3  Stb.  fol.  14  Sonat.  [Up- 
sala.    Paris  Nat. 

Mss.  in  Upsala:  Jubilate  Deo,  3  voc. 
3  V.  e  Va.  sive  Fag.  c.  Bc.  Stb.  4".  — 
0  quam  mirabilis,  3  voc.  4  Viole  et  Org. 
Stb.    40. 

Im  Ritter  2  Orgelsätze  Nr.  89/90. 

Scherffer,  Wenzeslaus(Wenzel), 

von  Scherfenstein,  ein  schlesischer 
Dichter  zur  Zeit  Opitz',  war  Orga- 
nist in  der  fürstl.  Schlosskirche  zu 
Brieg  um.  1636 ff.  und  wurde  am 
2.  Sept.  1674  beerdigt  (Titel  und 
M.   f.    M.   21,    107).      Man    kennt 


Scherle. 


13 


Schetky,  Cluistoph. 


von  ihm  eiuige  Gelegenheitsgesänge, 
die  sich  in  der  Stadtbibl.  Breslau's 
befinden: 

1.  Psalraus  133.  Siehe  wie  fein  und 
lieblich  ist:  &c  zue  Ehien  Herrn  Mart. 
Schmieden . .  mit  3  Stirn,  sambt  dem 
Generalb.  concertweise  gesetzet .  . .  Gedr. 
zum  Brieg  1636  Aug.  Gründer.  4  Stbll.  fol. 

2.  Braut  Lied  . .  zu  Ehren  . .  defs  Herrn 
Matth.  Apellis  von  Löwenstern  zu  Bern- 
stadt Äo.  1637,  mit  3  Stim.  u.  Gb.  Ibid. 
4  StbU.     fol.     Ich  bin  eine  Blume  Sarons. 

3.  Concertus  mit  8.  Stimmen,  dem  . . 
Herzog  Georg  zu  Liegnitz  vnd  Brieg . . 
28/2  1688.  Ibid.  9  Stbll.  fol.  Seelig 
ist  der  gepreiset. 

In  seinen  1652  erschienenen  Gedichten 
befindet  sich  im  11.  Buche  ein  Gedicht 
„Der  Musik  Lob". 

Scherle  (Scher]),  Ambrosius, 
um  1621  Karainermusikus,  Violinist 
an  der  Hofkapelle  in  Berlin  mit 
300  Thlr.  Gehalt,  wird  1651  vom 
Kurfürsten  nach  Cleve  befohlen 
(Schneider  35.  42).  Am  20.  April 
1666  trat  er  in  herzogl.  Braun- 
schweigsche  Dienste  mit  200  Thlr. 
Gehalt.  Schon  1661  wurde  er  zar 
Aushülfe  von  Celle  aus  verschrieben, 
muss  demnach  nach  1651  in  Celle 
gedient  haben  (Chrysander  1,  182. 
183). 

Scherley,  Joseph, 

ist  in  Thom.  Simpson's  Taffei  Cousort 
1621  mit  einem  Instrumentalsatze  ver- 
treten. 

Seherli,  Leopoldo  Maria,  Ka- 
pellmeister an  der  Oper  in  Brescia 
um  1770  (Burney  1,  82). 

Sclierlitz,    Johann   Talentin, 

geb.  zu  Gössel  im  Gothaischen, 
starb  1793  zu  Gotha,  61  Jahr  alt. 
Schüler  von  Peter  Kellner  zu 
Gräfenrode.  Mit  19  Jahren  wurde 
er  Organist  im  Hessischen,  dann 
Direktor  des  Oboistenchors  des 
Fürst  von  Hohenlohe,  wo  er  noch 
Unterricht  bei  Georg  Benda  nahm, 
der  in  Gotha  angestellt  war.  Hier 
erhielt  er  bald  darauf  eine  Stelle 
als  Yiolinist  und  später  die  Hof- 
organistenstelle. 


Nach  Schilling  war  er  auch  als  Kom- 
ponist beJiaunt,  doch  kann  ich  nur  Einiges 
im  Samlwk.  Canzonette  f.  Klavier  1781  an 
Variationen  nachweisen,  sowie  in  Ettiuger's 
Samlwk.  Variationen  von  1781.  —  In 
Dresd.  Mus.  im  Ms.  ein  Menuetto  con 
Variaz.  per  il  Cembalo. 

Schermer,  Anton,  geb.  um 
1760  zu  Beilengries  (Mittelfranken), 
studierte  zu  Amberg  Theologie,  trat 
zu  Eichstätt  in  den  Priesterstand 
und  wurde  im  Domstifte  Chor- 
direktor. Er  bekleidete  noch  1814 
die  Stellung.  Lipowsky  erwähnt 
ihn  als  Komponist  von  Operetten, 
Oratorien,  Messen  u.  a.  Werken, 
ohne  Näheres  mitzuteilen.  Loren% 
Sch.^  ein  Bruder,  war  Tenorist  u. 
später  Kapellmeister  am  Dome  ebd. 
Ein  zweiter  Bruder  Franx  Xaver 
Seh.  Violinist  an  der  fürstbischöfl. 
Kapelle  ebd.,  wurde  aber  später 
Brauverwalter  in  Hirschberg  (Li- 
powsky). 

Sehers, . . .  bekannt  durch 

Sei  Sonate  per  il  Fl.  trav.  solo  o  Vio- 
line e  Bc.  del  Signor  Sehers  Libro  primo 
.  . .  Paris,  chez  Boivin.  Stich  in  fol.  aus 
dem  1.  Drittel  des  18.  Jhs.  [Kaiisruhe. 
C.  F.  mit  1741  gez. 

Seherzer,  . . .  Organist  an  der 
Domkirche  zu  Merseburg,  „ver- 
fertigt auch  sehr  schöne  wohl- 
klingende Claviere''  (Magazin  1780). 

In  der  B.  B.  befindet  sich  eine  Motette 
mit  Scherxer  gez.,  Ms.  19230,  4.  Stück: 
Quidquid  vivitur  sub  sole,  4  voc.  2  Instr. 
et  Org.  Möglich,  dass  es  von  obigem  her- 
rührt. 

Ein  Q . . .  Seherzer  ist  in  B.  Darmst. 
mit  Instrumentalkomp.  vertreten: 

Concerto  pour  Clarinette  avec.  äcc.  de 
l'orch.     Ms.  P. 

Varie  con  Eondo  p.  Clarinette  princip. 
avec  acc.  de  2  V.  Fl.  etc.     Ms.  P. 

Schetky  (Schettky,  Schedtky), 
Christoph,  auch  mit  J.  Cr.  C.  als 

Vornamen  gez.,  um  1740  in  Darm- 
stadt geboren,  gest.  um  1773  in 
Edinburgh,  doch  ist  die  Jahreszahl 
nur  mutmafslich  aufgestellt.  Schüler 
seines  Vaters,  der  Kammersekretär 


Schetky,  Cliristoph. 


14 


Scheuenstuhl. 


und  Tenorist  au  der  Hofkirche  in 
Darmstadt  war.  Er  bildete  sich 
besonders  zum  Yioloucellisteu  aus 
und  wird  seine  enorme  Fertigkeit 
darauf  gerühmt  mit  der  er  öffent- 
lich gläuzte.  Sein  erster  Ausfkig 
in  Begleitung  der  ganzen  Familie 
ging  1761  nach  Hamburg,  wo  er 
nebst  seiner  Familie  konzertierte. 
Der  Aufenthalt  währte  ein  halbes 
Jahr.  Nach  der  Rückkehr  wurde 
er  au  der  Hofmusik  angestellt. 
Thoma  S.  5  sagt  zwar,  dass  er 
schon  1758  a/d.  Hofkapelle  Mit- 
glied war.  1 768  befand  er  sich 
wieder  in  Hamburg  und  trat  vom 
11.  Juni  ab  bis  Oktober  1769 
sechsmal  in  Konzerten  auf;  auch 
ein  Bruder  von  ihm  liefs  sich  am 
20/3  1769  als  Flötist  hören.  Von 
hier  ging  er  nach  London,  dann 
nach  Edinburgh,  wo  er  eine  reiche 
Partie  machte  (Gerber  2.  Lpz.  Ztg. 
2,  35.  81.  Sittard  1,  177).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Die  verschiuachtende  Verspottung  des 
zum  Tode  verurtheilten  Heylandes.  Üs.  P. 
[Darmst. 

Aria:  Conservati  fidele  pensa,  per  Sopr. 
c.  Ycllo.  solo  ed  arclii.    Ms.  Stb.    [Rostock. 

3  Sinfonie  in  Cd.  Dd.  Dd.  Ms.  Stb. 
[Darmst.  Ebendort  noch  ein  Trio  in  C. 
a  Fi.  trav.  V.  et  ß.  Ms.  Stb.  Die  Themen 
der  3  Sinfonien  die  nur  mit  Schetkv  gez. 
sind  befinden  sich  in  M.  f.  M.  32,  "87/88 
Anmkg. 

6  Senates  pour  Vcl.  av.  Bc.  op.  1. 
Paris,  Sieber,  2  Stb.     [Brüssel  Cons. 

6  Trios  for  2  V.  &  a  Vcl.  op.  1. 
London.     3  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

6  Trios  p.  harpe  ou  Clav.,  Y.  et  Vcl. 
op.  3.  London,  Bremner.  Stb.  [Biüss. 
Cons. 

6  Solos  for  the  Vcl.  op.  4.  London, 
fol.     [br.  Mus.,  ebd.  noch  eine  2.  Ausg. 

6  Duets  for  2  germ.  flutes.  op.  5. 
Lond.  c.  1770.     fol.     [ib. 

6  Quartettes  for  2  V.  T.  and  Vcl.  op. 
6.  London  0.  1777  (sie?),  fol.  [ib.  Mu- 
sikfr.  Wien,  in  einer  deutschen  Ausg. 

12  Duetts  for  2  Vcl.  op.  7.  London, 
fol.     [br.  Mus. 


6  Sonatas  for  the  harps.  "with  a  V. 
op.  8.     Lond.    fol.     [ib. 

6  Solo  for  a  Vcl.  and  B.  op.  13.  Lon- 
don,    fol.     [ib.     Musikfi-.  Wien. 

Practical  and  progressive  Lessons  for 
the  Vcl.  Lond.  fol.  [br.  Mus.  Dort 
noch   mehrere    Gesge.    in   Einzeldrucken. 

6  Solos  a  Vcl.  e  B.  Ms.  P.  [Schwe- 
rin F. 

Sonata  in  D  per  Vcl.  solo  e  B.  Ms. 
in  Mailand  Cons. 

Ms.  19810  Nr.  1—4:  4  Konzerte  fürs 
Vcl.  mit  Orch.  in  Stb.     [B.  B. 

Ms.  Berlin  K.  H:  Sonata  in  A.  a  Vcl. 
solo  e  B. 

Schetky  (Schetzky),  Ernst  (xott- 

lieb,  um  1745  Sekretär  und 
I  Kammermusiker  in  Darmstadt, 
dessen  Frau  a/d.  Hofkapelle  mit 
900  Gld.  als  Sängerin  angestellt 
war  und  um  1767  als  Verstorbener 
bezeichnet  wird  (M.  f.  M.  32,  65  ff.), 
dort  werden  noch  genannt:  Georg 
Carl  Jacob  Schctki/,  ein  Sohn  des 
obigen  1767  a/d.  Hofmusik  an- 
gestellt (ib.  87).  In  der  Hofb.  in 
Darmstadt  unter  Carl  Schetky  vom 
Jahre  1765  (Autogr.)  ein  Trio  für 
Flaute  trav.,  V.  e  Basso  (Mus.  3438). 

Scheuenstuhl,  Michael,  geb. 
den  3.  März  1705  zu  Guttenstetten 
im  Bayreuthischen  (Baiern),  wurde 
1722  Organist  in  Wilhelmsdorf 
(Hohenlohische  Kesideuz)  u.  1729 
Stadtorganist  in  Hof  (Baiern).  Mit 
letzterem  Amte  sind  auch  seine 
Drucke  gez.,  von  denen  ich  kenne 

Concerto  auf  das  Ciavier  comp,  von . .  . 
zu  finden  'bej  Barth.  Schmidt  in  Nrnbg. 
qufol.  7  S.  (nur  für  Klav.  allein,  meist 
im  2stim.  Satze  in  GmoLL:  AUegro,  Largo, 
Vivace,  Menuet.  Der  1.  Satz  zeigt  eine 
gewisse  Frische,  doch  sonst  unbedeutend. 
Spitta  2,  631  setzt  es  ins  Jahr  1738). 
[B.  B.     B.  M.  besitzt  2  Conc.  zu  6  u.  7  S. 

Gemüths  und  Ohr  ergötzende  Kavier 
Übung,  bestehend  in  VI  leichten  . . .  Par- 
thien.  Thl.  1.  verbesserte  Aufl.  Nrubg., 
Haifner.  18  S.  [ß.  Wagener.  Fürstl. 
Fürstenberg.  Bibl. 

Gerber  1  (Mattheson  1,  316)  verz.  von 
letzterem  Werke  3  Teile. 

Die  beschäftigte  Muse  Clio  oder  zum 
Vergnügen  der  Seele  u.  Ohr  eingerichtete 


Scheuerwegh. 


15 


Schiatti. 


III.  Galanterie-Suiten  auf  das  Ciavier .  . . 
Neuer  Theil.  In  Verlag  J.  Ulr.  Haffner. 
[Fürstl.  Fürstenberg.  Bibl. 

In  B.  Zw.  Ms.  3S0,  1  Parthie  f.  Klav. 

Scheuerwegh,  .  .  .  um  1772 
Organist  an  der  Abtei  St.  Bernard 
bei  Antwerpen   (Straeten  4,    366). 

Scheuiiiiaiiii,  Pat.  FlaTius,  geb. 
1744  zu  Luhe  im  Eegenkreise, 
trat  1762  in  den  Franzikanerorden 
und  zeichnete  sich  als  Organist  u. 
Komponist  von  geistlichen  Gesängen 
aus  (Lipowsky). 

Schew,  Greorg,  ein  Lautenstück 
im  Fuhrmann  1615. 

Scheycheiisperger,  Benedict, 
Tenorist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  8  GId.  monatl.  vom  15.  Okt. 
1582—1597  (Köchel  1). 

Scheyermaiiii,  Greorges,  geb. 
um  1767  zu  Verrerie  de  Montherme 
(Ardennes)  von  Eltern  aus  der 
Schweiz,  gest.  29.  Juni  1827  zu 
Nantes.  Mit  15  Jahren  wurde  er 
schon  Organist  in  der  Abtei  Fon- 
carmont  in  der  Normandie,  nach 
3  Jahren  ging  er  nach  Paris  und 
wurde  Schüler  MehuFs  und  Sejan's. 
1789  erhielt  er  die  Organistenstelle 
zu  Rochelle  und  dirigierte  auch 
die  Konzerte.  1801  kehrte  er  nach 
Paris  zurück,  fand  aber  keine  An- 
stellung und  ging  nach  Nantes. 

Fetis  verz.  von  ihm  eine  Oper  „Le 
couronnement  de  Numa  Pompilius''  für 
Nantes  gesckrieben,  Kantaten,  Sinfonien. 
Sonaten  u.  a.,  doch  fehlt  ein  Fundort. 
Nachweisen lässt  sich:  Deux  Senates  pour 
le  piano  dediees  a  Mehul.  [Mailand  Cons. 
wahrsch.  Ms. 

Scheyrer,    P.   F.    Bernardus, 

„des  Ordens  der  Mindern  Brüder 
S.  Francisci  der  reformierten  Pries- 
ter" heilst  es  auf  dem  Titel  Anno 
1663.  Fetis  fügt  dem  hinzu:  in 
der  Yorstadt  Au  iDei  München.  Er 
gab  heraus: 

Mvsica  choralis  Theoro-pratica,  Das  ist 
Ein  nutzliche  Underweisung,  ^vie  man 
das  Choral  Gesang  dui'ch  leichtes  specu- 
lieren  odei  Nachdencken   auch  würcklich 


in  kurtzer  Zeit  ergreiffen  möge.  Auss 
vnderschidlicheu,  sowol  lateinisch:  als 
teutschen  Authoribus  etc.  Durch .  .  .  Ge- 
druckt zu  München  1663  durch  Joh.  Jcäck- 
liu,  kurf.  Hoff-ßuchtrucker.  kl.  4«.  3 
Ell.  92  S.  1  Stirn.  Beisp.  [B.  B.  B.  A. 
Gotha.  B.  M.  Proske.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien.  br.  Mus.  Glasgow.  Briis- 
sel.     Freising.     B.  Lpz. 

Manche  Kataloge  schreiben  „Schi-eyer". 

Schiappacasse,  Francesco,  ein 

römischer  Priester, 

schrieb  um  1801  die  „Missaangelorum" 
8  voc.  für  die  päiistUche  Kapelle.  1  vol. 
fol.  40  BU.     [Cap.  sistina  im  Ms.  P. 

Schiassi,  Gaetaiio  Maria,  Bo- 

lognese,  bez.  sich  auf  den  Concerti 
op.  1  mit  „Sonatore  di  Yiolino  e 
filarmonico"  (zu  Bologna).  Man 
kennnt  von  ihm 

Pastorale  per  il  SSi^o  Natide  di  nostro 
Jesu,  k4:2  V.Va.Vcl,    Ms.   fol.    [üpsala. 

Demofoonte,  opera  in  3  atti,  Metas- 
tasio.  Yen.  1735.  Ms.  2355.  P.  [Brüs- 
sel Cons. 

Arie:  Sporosi,  che  la  speranza,  ä  Sopr. 
c.  orch.  u.  Mio  ben  ricordati,  ä  Sopr.  c.  orch. 
Ms.  1150  P.  auf  Ol.  [Dresd.  xMus.,  dort 
noch  in  Ms.  756  zwei  Arien  für  Alt  und 
Instr.  P.  quf ol.  und  3  Concerti  a  V.  con 
V.  Ya.  e  B.  Ms.  Cx.  855/58,  in  Stb. 

Concerti  a  1  Violine  principale,  2  V. 
Alto  0  Ya.  Ycl.  o  Cemb.  Üp.  1.  Lib.  1 
et  2.  Amsterd.,  Mich.  C.  Le  Cene.  In 
jedem  Buche  6  Konzerte.  [Paris  Nat. 
B.  Wagener. 

Fetis  verz.  5  Opern  von  ihm.  Von 
der  Oper  II  Demetrio,  Milano  1732  das 
Textb.  in  Rom  Cecilia. 

Schiatti,  Gliaciiito,  nach  op.  1 
war  er  im  18.  Jh.  Direktor  des 
Konzerts  des  Prinzen  von  Baden 
Durlach.  Nach  Gerber  1  ging  er 
von  hier  1717  nach  Petersburg  u. 
wurde  Mitglied  der  Ksl.  Kapelle 
als  Violinist.  Schubart  170  schreibt 
über  ihn,  dass  er  nur  ein  ganz 
mitte huäfsiger  Komponist  aber  guter 
Dirigent  war  und  seit  etwa  1780 
oder  85  ein  Verstorbener  sei.  Er 
schrieb: 

Sei  Sonate  ä  3.  2  V.  et  Bc.  op.  1. 
Amst.,  Hummel.  3  Stb.  fol.  [B.  Wagener. 

In  der  Hofb.  zu  Karlsruhe  in  Mss: 
870.  871.  887:  3  Concerti  ä  Fl.  trav.  con 


Schiava. 


16 


Schicht. 


2  V.  Va.  e  Vcl.  (Allegr.,  Adag.  Allgr.  in 
gleicher  und  auch  wechselnder  Tonart, 
das  3.  defekt),  Stb.  869.  873—889:  17 
Trii   ä  Fl.    trav.    Viol.    col  B.,    oder  für 

2  V.  u.  B.,  3  sätzig,  wie  oben,  Stb.  890 
ohne  Namen,   daher  fraglich:    Solo  c.  B. 

In  Schwerin  F.  ein  Trio  ä  Oboe,  V.  et 
B.  Ms.  Stb.  in  Gd. 

In  Darmst.  im  Ms:  Sonata  a  2  V.  e 
B.  Nr.  1—4  m  Gd.  Fd.  Dd.  Cd.  3  Stb. 
—  Trio,  2  V.  e  Vcl.  ex  B.  Ni.  2  ex  Ad. 

3  Stb. 

Schiava  di  Lucca, 

hekaunt  durch  eine  Sonata  da  organo 
im  Samlwk.  1700  s.  d.  Nr.  6  (Eituer  1). 
Die  B.  Zw.  besitzt  unter  Nr.  691  mit 
Schiava  gez.  eine  Arie:  Dove  vada 
sventurato  für  Sopr.  mit  Instr.  Ms.  9 
Stbll.     fol. 

Scliiavetto,  D.  M.  (xiiilio,  lebte 
1563  zu  Treuta  im  Dienste  des 
Monsignore  Girolamo  Savorguano 
Yesco  di  Sibenico  und  gab  dort 
sein  1.  Buch  Motetten  zu  5  Stirn, 
heraus.  Ob  es  überhaupt  sein 
erstes  Werk  war,  lässt  sich  aus 
dem  Wortlaute  der  Dedic.  nicht 
ersehen,  doch  es  war  das  1.  Werk, 
welches  er  im  Dienste  (sua  casa) 
obigen  Herrens  komponierte  (Druck- 
werk von  1563).  Er  wendet  in 
den  Motetten  vielfach  den  Canon 
in  2  St.  an.  Manche  der  Motetten 
ist  von  grofsem  Wohlklange.  Man 
kennt  von  ihm 

Motetti  a  5  voci  et  a  6  voci.  Lib. 
Vineggia  1563  Scotto,  5  Stb.  qu40. 
[Celle,  hds.  Part,  im  Besitze  des  Herrn 
Eeinbrecht  in  Verden  (Hannover). 

...  Li  Madrigali  a  4  et  5  voci.  Nuou- 
amente  composti.  Vinegia  1563  Scotto. 
Stb.?  qu40.  30  Madr.  [Verona  S.  f:  C. 
A.  T. 

In  alten  Samlwk.  2  Gesge.  (Eituer  1) 
und  in  Blessi's  1.  lib.  delle  Greghesche 
1564:  Giathi  tanda  fantiga  4  yoc.  u.  Deh 
non  far  5  voci. 

Fetis  schreibt  fälschlich  SchiaveUi. 

Schicht,    Johann    Gottfried, 

geb.  29.  Sept.  1753  zu  Reichenau 
bei  Zittau  (nach  Stallbaum),  gest. 
16.  Febr.  1823  zu  Leipzig  (nach 
Dorf  fei  1,  121).  Sein  Vater  war 
Leinweber  u.  nalim  ihn  ein  Onkel, 


Chrstph.  Apelt,  frühzeitig  zu  sich 
um  ihn  zu  erziehen,  was  er  bis 
zum  18.  Jahre  Sch.'s  redlich  er- 
füllte. Seine  musikalischen  Anlagen 
bildete  er  schon  auf  dem  Gym- 
nasium in  Zittau  beim  Organisten 
Joh.  Trier  aus  und  als  er  nach 
Leipzig  ging,  um  Jura  zu  studieren, 
fand  er  an  Hiller  einen  treuen 
Helfer,  dem  er  sich  ganz  anschloss 
und  ihm  stets  zur  Hand  war. 
Trat  in  sein  Orchester  als  Violinist 
und  spielte  öfter  Klavierkonzerte. 
1785  legte  Hiller  die  Direktion  der 
Gewandhauskonzerte  nieder  und 
übertrug  dieselbe  Seh.,  doch  be- 
schnitt ihm  der  Stadtrat  den  Ge- 
halt von  400  Thlr.  auf  300.  Er 
behielt  die  Direktion  bis  1810,  in 
welchem  Jahre  er  Kantor  an  der 
Thomasschule  wurde.  1798  hatte 
er  noch  den  Organistendienst  a/d. 
Neuen  Kirche  erhalten  u.  grlmdete 
zur  selben  Zeit  mit  dem  Baumeister 
Limburger  eine  Singakademie,  deren 
Direktion  er  1807  an  Wilh.  Eriedr. 
Riem  abgab.  1810  gab  er  alle 
Nebenämter  ab  und  widmete  sich 
ganz  den  Pflichten  eines  Kantors 
und  Musikdirektors  an  St.  Thomas 
(Dörffel  2,  24.  Gerber  2  eine 
Selbstbiogr.  Döi'ffel  1,  3.  6.  49. 
121.  Ein  Brief  in  La  Mara  1, 
311.  Urteile  in  Berliner  Ztg.  1, 
417.  3,  194.  Lpz.  Ztg.  14,  403. 
20,  601.  Nekrol.  25,  132.  Anderes 
40,  656.  Winterfeld  3,  483  über 
seine  Kirchen-Melodien.  Zahn  5, 
464  mit  Angabe  von  298  geistl. 
Melodien  und  6,  395).   Verzeichnis 

seiner  Werke: 

Grundregeln  der  Harmonie  nach  dem 
Verwechsluugs- System  entworfen  und  mit 
Beispielen  erläutert  von  J.  G.  Schicht. 
Leipzig,  1812  Breitkopf  u.  Härtel.  fol. 
[B.  B.  Dresd.  Dresd.  Mus.  B.  Lpz. 
Brüssel,  br.  Mus.  in  3  Ausg.  Musikfr.  Wien. 

Das  Ende  des  Gerechten.  Passions- 
Orat.  v.  Eochlitz.  Lpz.,  Fr.  Hofmeister. 
Pai't.      qufol.      255  S.       [B.  B.       Leipz. 


Schicht. 


17 


Schicht. 


Thom.  Berlin  Singak.  B.  Lpz.  Dresd. 
Mus.  Schwerin  F.  Amst.  Musikfr.Wieu 
im  Kl.-A.     Hofb.  Wien  P.     br.  Mus.  P. 

Die  Feier  der  Christen  auf  Golgatha. 
Orator.  von  Rost,  in  2  Abtlg.  f.  Soli, 
Chor  u.  Orch.  im  Kl.-A.  Lpz.  1785  F. 
Böhme.  [B.  B.  Darmst.  Dresd.  Mus. 
B.  Lpz.  Leipz.  Thom.  B.  Kgsbg.  Rostock. 
Wolfenb.     Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Oratorium ,  Die  letzten  Stunden  des 
Erlösers,  im  Autogr.     [B.  Lpz. 

Missae  in  Cd.  Em.  [Lpz.  Thom.  im 
Ms.  P. 

Missa  a  8  voc.     Ms.  P.     [B.  Lpz. 

Messa  a  4  voc.  c.  ström.  Lpz.  1819. 
P.  Ms.  345  Autogr.     [Dresd.  Mus. 

1  Messe,  siehe  Martin  v  Solar  1785. 

Missa  in  C.  8  voc.  P.  fol.  Ms.  2G2,  31. 
[Dresd. 

Te  Deum  laudamus.  Hymnus  Ambro- 
sianus in  usum  4  vocum  et  chori  comit. 
Omnibus  instram.  musicis.  Lips.,  Hof- 
meister. P.  Dd.  qufol.  [B.  B.  Lpz. 
Thom.  Darmst.  B.  Kgsbg.  Musikfr. 
AVieu. 

—  Im  Ms.  ein  Te  Deum  in  Ed.  (1818). 
P.  [Lpz.  Thom.  Dresd.  Mus.  Ms.  346, 
fraglich  welches,  2  Ex. 

Te  Deum  laudamus  composto  in  occa- 
sione  del  giubbileo  acaderaico  di  Lipsia. 
P.     [B.  M. 

De  Teum  f.  4  Männerst.  Ms.  225  f. 
[Dresd. 

Motetto  Veni  sancte  sp.  heiliger  Quell 
der  ewigen  Seligkeit,  f.  4  Singst,  ä  capella. 
Part.  HS.  Lpz.,  Kühnel.  [B.  B.  Darmst. 
Berl.  Singak.  Regensbg.  Dombibl.  Dresd. 
Musikfr.  Wien. 

—  Lpz. ,  Peters.  P.  [B.  Wagener. 
Dresd.  Mus. 

Motetten,  Heft  1—7,  für  Sopr.,  Alt, 
T.  u.  B.  Part.  Lpz.,  Br.  &  H.  12  Nrn. 
[Schwerin  F.  Lübeck,  br.  Mus:  Heft  9. 
10.  11. 

13  Mot.   zu  4  St.     Ms.  1232.     [Dresd. 

11  Motetten  f.  Solo  und  Chor,  eine  mit 
Posaunen.     P.     [Musikfr.  Wien. 

9  Motetten  im  Ms.  P.  290—292.  [B.Lpz. 

Hymne:  Ertöne  Jubelgesang  1817.  Ms. 
P.     [Lpz.  Thom. 

Friedenskautate  1794.  Autogr.  P. 
I  B.Lpz. 

Cantate,  Gelobet  sei  Gott.  Ms.  P. 
[Lpz.  Thom. 

Gott!  du  giebst  dem  Könige  langes 
Leben.  Ps.  61,  Vers  7—9.  Motette. 
Ms.  P.  347.     [Dresd.  Mus. 

Grofs  ist  der  Herr,  Motette.  P.  5.  Heft 
des  obigen  Druckes  bei  Br.  &  H.  fol. 
[B.  B.    Dresd.  im  Ms.  P. 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Ich  will  dich  erhöhen,  4stim.  Ms.  P. 
[Berl.  Singak. 

Psalm  100:  Jauchzet  dem  Herrn  alle 
Welt,  Motetto  in  zwey  Chören  .  . .  Part. 
Lpz.,  Br.  &  H.  fol.  Bd.  [Schwerin  F. 
Darmst.  Dresd.  Mus.  B.  Marienberg  in 
Sachs.  Elbing  Nr.  302.  B.  Lpz.  B.  B. 
im  Ms.  19820.  P.  Dresd.  Ms.  br.  Mus. 
Jesus  meine  Zuversicht,  Motette.  Lpz., 
Br.  (fc  H.  2.  Heft  obiger  Ausg.  von  Br. 
&  H.     [Dresd.  Mus.    B.  Lpz.    B.  M. 

Lied  von  Geliert,  Auf  Gott  und  nicht 
auf  meinen  Rath,  4stim.  Ms.  1234, 1.  P. 
[Dresd. 

Lied  von  Klopstock  f.  4  St.  Ms.  1234,  2. 
P.     [Dresd. 

Lobet  den  Herrn,  8stim.  P.  [Berlin 
Singak. 

Meine  Lebenszeit  verstreicht,  Motette. 
Nr.  3  in  Ausg.  Br.  &  H.  [B.  Lpz.  Dresd. 
Mus. 

Schwingt  euch,  frohlockende,  4  st.  mit 
Posaunen.     P.     [Berl.  Singak. 

Nach  einer  Prüfung  kurzer  Tage,  4 st. 
Nr.  1  der  Motetten  in  obiger  Ausg.  Br. 
&  H.  [Dresd.  Mus.  B.  Wagener  s.  1. 
Dresd.     B.  Lpz. 

Das  Vater   unser   und  die  Worte  des 
Abendmahles,  f.  1  Singst,  mit  Orgel.    Lpz. 
(1805)    Kühnel.     P.      [B.Lpz.     Musikfr. 
Wien.     Brüssel  Cant. 

Wie  lieblich,  Motette.  Ms.  P.  [Lpz.  Thom. 
Cantate  zur  Teschener  Friedensfeier. 
Ms.  888.  P.  qu40.  [Dresd.  Mus.  im  Autogr. 
Allgemeines  Choralbuch  für  Kirchen, 
Schulen,  Gesangvereine,  Orgel-  und  Pfte.- 
Spieler  vierstim.  gesetzt  von  ...  1.  Thl. 
Bey  Br.  &  H.  in  Lpz.  (1819).  qu4". 
Ausführliche  Angaben  nebst  Liederverz. 
im  Zahn  6,  395,  sowie  Abdruck  der  Melo- 
dien. —  2.  Thl.,  3.  Thl.  mit  1285  Lieder 
auf  547  S.,  dabei  306  Melodien  von  Schicht 
erfunden.  [B.  B.  Dresd.  B.Lpz.  B. 
Wagener.  Hofb.  W^ieu.  Musikfr.  Wien. 
B.  Zw. 

64  Choräle,  Ms.     [B.  Lpz. 
43  Choralmelodien  f.  2  Sopr.  u.  2  Alt, 
gesammelt  von  .  . .     Lpz.,  Peters,     qufol. 
[Dresd. 

Drey-  und  vierstim.  Choralmelodien  f. 
2  Sopr.  und  2  Contr'alte  zum  Gebrauch 
f.  Gymnasien  . .  .  Lpz.  (1808)  A.  Kühnel. 
qufol.  19  S.  32  Choräle.  [B.  Lpz.  B.  M. 
bei  Peters.      Musikfr.  Wien.      B.  Kgsbg. 

br.  Mus.  

Coro  nell'opera  L'Asilo  d'amore  di 
Metastasio.  1789.  P.  Autogr.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Coro  ä  4  V.  c.  ström.  Ho  composto 
nel'mese  d'Apiile.  Kl.-A.  Ms.  P.  —  Reci- 

2 


Schicht. 


18 


Schickhaxd. 


tativo  ä  Sopr.  e  Coro  c.  ström.  P.  1790. 
qufol.     [Dresd.  Mus. 

Amynts  Freuden  über  die  Wiederkehr 
der  Lalage,  ein  Singstück  für  den  Diskant 
od.  Tenorstimme.  Klav.-Ausz.  als  auch 
mit  Begl:  2  Waldhörner,  2  Oboen,  2  Flöten, 
2  Fagotts,  2  Violinen,  2  Bratschen  u.  Bafs. 
Leipzig  1778  Junius.  qufol.  Klav.  u.  Stb. 
Presd.  Mus.  Schwerin  F.  nur  Kl.  -  A. 
Musikfr.  Wien.  br.  Mus.  inkompl.  Brüs- 
sel Cons. 

Der  Preis  der  Poesie,  Cautate.     [C.  P. 

Dies  ist  der  Tag,  Lied.  Autogi'.  nebst 
seinem  Portr.     [B.  B.,  Grasn. 

Sechs  Gesänge  von  Matth.  Claudius, 
Matthison  und  von  Salis  für  4  u.  mehrere 
Stimmen.  Lpz.,  Hofmeister.  P.  fol. 
17  S.  [B.  Kgsbg.  Schwerin  F.  B.  Wa- 
gener.    Musikfi'.  Wien. 

Preis  der  Dichtkunst.  Gedicht  von 
Nostitz.  Lpz.  P.  [Darmst.    br.  Mus.  Kl.-A. 

Variationen  p.  le  Clavec.  Ms.  1106,  8m. 
[Dresd. 

Orgelstücke  in  C.  F.  Becker's  Caecilia. 
Lpz. 

Seh.  ist  als  Komponist  nicht  bedeutend 
und  erhebt  sich  nur  selten  über  die  da- 
mals gebräuchliche  Ausdnicksweise ;  seine 
Themen  sind  schwach  und  der  Kontra- 
punkt spielt  eine  sehr  untergeordnete 
Rolle.  Am  längsten  hat  sich  seine  Mo- 
tettensamlg.  erhalten,  die  besonders  für 
Schülerchöre,  durch  ihre  leichte  Ausführ- 
barkeit gepaart  mit  Wohlklang,  sich  ganz 
besonders  eignen.  Im  Eitner  2  nebst 
anderen  neuen  Ausg.  verz. 

Schick,  Ernst,  Ehemann  der 
Sängerin  Schick,  geb.  Hamel,  geb. 
im  Okt.  1756  im  Haag,  gest.  10. 
Dez.  1815  zu  Berlin  (Becker  3, 
139  schreibt  ISU).  Sein  Vater 
war  Tanzlehrer  in  Amsterdam  und 
bestimmte  den  Sohn  zu  demselben 
Fache.  Seine  glückliche  musika- 
lische Veranlagung  zeigte  sich 
schon  früh  bei  Erlernung  des  Vio- 
linspiels, so  dass  sich  der  Konzert- 
meister Kreusser  vom  Vater  aus- 
bat ihn  auszubilden.  1770  hörte 
er  die  Virtuosen  Esser  und  Lolli 
und  nahm  sich  besonders  letzteren 
zum  Vorbilde.  1774  kam  er  als 
Viohnist  an  die  kurf.  Kapelle  in 
Mainz  und  hatte  daselbst  später 
auch  die  Opern  zu  dirigieren,  wie 


Eeichard  1791,  221  mitteilt.  1779 
unternahm  er  Konzertreisen,  spielte 
am  .5/11  in  Frankfurt  a/M.;  1780 
am  9/4  dirigierte  er  das  Konzert 
der  Madame  Steffani  und  spielte 
selbst  im  Konzert.  1783  unter- 
nahm er  mit  dem  Violoncellisten 
Tricklir  eine  Kunstreise  und  rich- 
tete mit  demselben  nebst  Benda 
und  Hoffmann  in  Berlin  Quartett- 
Soireen  ein,  in  denen  er  ganz 
besonders  Joseph  Haydn  pflegte 
(Sittard  1,  130).  1793  wurde  er 
Kammermusikus  au  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  Berlin  und  rückte  1813 
zum  Konzertmeister  herauf,  er- 
richtete auch  1804  mit  Bohrer 
Abonnementskonzerte  (Gramer  1, 
749.  764.  Gerber  1.  2.  Ledebur. 
Israel  69.  72).  Ledebur  und  Ger- 
ber führen  6  Konzerte  von  ihm  an. 
Nachweisbar  sind  nur: 

Concerto  poui*  Violon  avec  acc.  de  2  V. 
A.  B.  2  Hautb.  et  2  Cors.  Ms.  Stb.  in  Fd. 
[Briissel  Cons.  Ledebur  fühi't  es  als  op.  1 
bei  Hummel  in  Berlin  erschienen  an. 

Concert  p.  le  V.  principale  av.  2  V. 
A.  B.  2  Hautb.  &  Corui.  Oe.  5.  Berhn 
(1783)  Hummel,     fol.     [br.  Mus. 

Li  G.  C.  Grosheim's  Melodien  m.  Klav. 
ist  er  auch  vertreten. 

In  Ambrosch  Freymaurer  Lied.  3.  Thl. 
1  Lied. 

Li  Böheim's  Maurerlieder  1798,  1.  Thl. 
Nr.  65.  Warum  sind  der  Thränen.  Nr.  73 
Fühlt,  Maurer,  des  Lebens  erhab'nen  Werth. 
Nr.  74,  Wenn  einst  vom  Staube  losge- 
rissen. 

Cramer  1,  755  führt  noch  einen  Jo- 
Immi  Andreas  Schick  an,  der  1783  Kon- 
zertmeister in  Gotha  war. 

Gerber  verz.  C . . .  G  . . .  Schick^  der 
1798  ein  Andantino  p.  le  Clav.  av.  8  Variat. 
in  Augsbg.  herausgab. 

vSchickliard  (Schickhart),  Jo- 
liaim  Christian,  aus  Braun- 
schweig, ist  am  18.  Nov.  1745 
als  Musicus  an  der  Universität  zu 
Levden  mit  Schickhart  eingeschrie- 
ben (Bouwst.  3,  7).  In  seinen 
Drucken  liest  man  Schickhard  und 
Schickhardt.  Er  ist  bekannt  durch: 


Schickliard. 


19 


Schiedermayr. 


Senates  a  une  flute  et  ime  basse  cont. 
. . .  opera  1.  Amst,  P.  Mortier.  [B. 
Wolfen  b. 

Senates  pour  uu  hautbois,  ou  V.  et 
Bc,  Oeuvre  2.  Amst.,  Roger.  [Paris  Nat. 
Wolfenb:  P.  Mortier. 

6  Senates  pour  1  flute  &  B.   oeuv.  3, 

ed.  2.  augment.  d'une  Sonate.    Ib.   2  Stb. 
40.     [B.  B.     Wolfenb:  P.  Mortier. 

Senates  p.  la  charabre  ä  2  flütes  et  Bc. 

ee.  4.    Ib.    Nr.  37.    3  Stb.    [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

6  Senates  ä  1  FI.  2  Hautb.  1  Ya.  de 
Gambe  &  B.    ee.  5.    Amst..  ib.     [br.  Mus. 

12  Sonatas  er  Solos  fer  a  Fl.  with  a 
Th.  B.  for  the  harps.  er  Bass  Viol.  op.  7. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

6  Concerts  ä  4  Flütes  &  B.  cont.  ded. 
de  Brandt.  Amst.  oeuv.  9.  [Linköping 
Fl.  1.  2.  4.  Bc. 

6  Cenceits  pour  ?  oeuv.  13.  Ib.  [Paris 
Nat. 

6  Senates  ä  une  flute  trav.,  uu  Hautb. 
ou  Vielen  &  Bc.  Liv.  1.  oeuv.  20.  Ib. 
Nr.  359.     19  S.     [B.  Wagener. 

6  Senates  ä  une  flute  trav.,  un  Hautb. 
eu  "Violen  &  Bc.  oeuv.  20,  liv.  2.  Amst., 
Le  Cene  Nr.  480.     22  S.      [B.  Wagener. 

—  Solos  for  a  germ.  flute  ...  op.  20. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

L' Alphabet  de  la  musif^ue  cont.  24  Se- 
nates-Solos  p.  la  flute  trav.  ou  p.  le  V. 
av.  Bc.  oeuv.  30.  London,  qufol.  [br. 
Mus. 

12  Senates  p.  2  flütes  et  Bc.  Amst., 
Roger.     3  Stb.     [Briissel  Cons. 

6  Sonatas  fer  1  Fl.  &  2  Hob.  er  2  V. 
with  a  Yiol  Bass  &  Th.  B.  London,  fol. 
[br.  Mus. 

Mss.  in  B.Rostock:  Sonate  f.  Y.  u.  B. 
Stb.  —  Sonate  f.  Fl.  u.  B.  Stb.  —  G  So- 
naten f.  Fl.  ä  bec  mit  B.    Stb. 

Mss.  in  Upsala:  Concerto  ä  9:  2  V. 
2  Ob.  Fl.  Va.  Vcl.  cencert.  Bc.  Basse  rip. 
fol.  —  Concerto  ä  9:  V.  coucert.,  2  V. 
2  Ob.  Fl.  Alte,  Ycl.  Bc.  B.  rip.  fol. 

Es  werden  auch  eine  Flötenschule 
op.  12  und  eine  für  die  Oboe,  Amst., 
Roger  angezeigt. 

In  Schwerin  F:  Trio  ä  2  flütes  et  B. 
Ms.  Stb. 

In   Wolfeub.   Ms.  298:    IG   Flötensoli. 

Sclückbardt,  siehe  Sclial)hart. 

SchidloiüUa  (Schidtloril,  Scbit- 
lovita,  Schiclloiiit),  Johann  Sdu- 
neck,  von  1571 — 1584  als  Bassist 
a/d.  Hofkapelle  in  Dresden  in  den 
Listen    mit    wechseLider    Namen- 


schreibung verzeichnet.  In  späterer 
Zeit,  1587  und  1595  tritt  er  in 
den  Listen  nur  unter  dem  Namen 
Sdimeck,  Sduneccius  und  Stuneck 
auf.  Im  Jahre  1587  empfängt  er 
eine  „Begnadung"  von  200  Gld. 
(s.  Staatsarchiv.  Fürstenau  3,  200 
nennt  ihn  Schidlouit). 

Schiebel,  Johann  Gfeorg,  geb. 
18.  Juni  1656  zu  Dresden,  gest. 
2.  Mai  1684  zu  Radeburg.  War 
Magister  der  Philosophie,  1679 
wurde  er  zum  ksl.  gekrönten  Poeten 
ernannt  und  erhielt  das  Schul- 
rektorat in  Radeburg  {Leichen- 
sermon in  M.  f.  M.  8,  3). 

In  Ahle's  Herbstgespräch  wird  eine 
Abhdlg.  erwähnt,  die  aber  mit  Musik 
nichts  gemein  hat,  von  Gerber  1  aber  au- 
geführt wird:  Curieuseste  Wunderwerke 
der  Natur,  so  sie  durch  den  einstimmen- 
den Klang  au  Menschen,  Yieh  und  aUen 
Creaturen  ausübet. 

Sehieck,  Johann  Andreas,  aus 

Goldbach  bei  Gotha,  Violinist  an 
der  Hof  kapeile  in  Gotha  um  1754 
(Marpurg  L  270).  Forkel  1,  140 
verz.  ihn  1781  als  Konzertmeister 
an  der  Coburg -Gothaischen  Hof- 
kapelie. 

Schiecke,  Johann,  geb.  zu 
Grimma  i/S.,  studierte  in  Leipzig 
auf  der  Universität  und  gab  am 
22.  Dez.    1693    die   Dissertationen 

heraus : 

Organum  musicum,  historice  extructum 
.  . .  placide  probaudum  offeii.  Lips.  1693 
Georg.     4P.     [B.  B.     Brüssel. 

Meo  Jesu  mitissime  succurrente.  Lips. 
1693  ib.     40.     [B.  B. 

Schiedermayr  (Schiedermaier), 
Johann  Baptist,  geb.  23.  Juni 
1779  zu  Pfaffenmünster  bei  Strau- 
bing in  Baiern,  gest.  6.  Jan.  1840 
zu  Linz.  War  Domorganist  in  Linz 
(im  Wurzbach  Bd.  29  ausführliche 
Biogr.).  Er  war  ein  sehr  frucht- 
barer Komponist  und  reichen  die 
Opuszahlen  seiner  Druckwerke 
über   100   und   zwar   beschränken 

2* 


Schiedermayr. 


20 


Schieferdecker,  Job.  Chrstn. 


sie    sich    fast    nur    auf    kirchliche 

Gesänge : 

Choral -Messe,  riebst  Tautuni  ergo  et 
genitori  zum  Gebrauch  für  ordinäre 
Aemter,  auch  wohl  für  Advent  . .  .  für  1 
und  mehrere  Männerstini.  in  unisono  mit 
. . .  Orgel.  Linz  (1830)  Cajetan  Haslinger. 
kl.  qufol.     P.     6  Bll.     [Hofb.  Wien. 

Die  Praefatiouen  f.  die  Sonn-  und  Fest- 
tage ...  mit  Orgel.  Ib.  (1830).  11  S. 
in  qufol.     [ib. 

In  Kremsmünster  einige  Messen. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
zahlreiche  'S^'erke,  bei  denen  eine  kurze 
Angabe  genügen  wird:  13  Messen  op.  18. 
31.  32.  33.  34.  36.  66.  72.  94.  101  und 
3  ohne  opus.  —  3  Requiem,    op.  29.  46. 

—  2  Te  Deuin  op.  40.  —  Vesper  op.  42. 

—  Litania  op.  41.  —  Asperges.  —  3  Tan- 
tum ergo.  —  Fange  lingua.  —  6  Offer- 
torien  op.  68.  74.  (op.  109  u.  110  f.  Solo 
n.  Instr.)  —  2  Gradualion  op.  67.  73.  — 
Evangelien  (Lauda  Sion).  Sämtliche  Ge- 
sänge für  Cbor,  Solo  u.  Orch.  meistens 
nur  in  Stb.  gedruckt, 

6  Orgel -Stücke  (Praeludien)  für  die 
hlge.  Weihnachtzeit,  op.  76.  Wien,  Has- 
linger. 15  S.  [B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien.     Brüssel. 

Der  Antiquar  Leo  Liepra.  besafs  einst: 
Litaney  f.  4  Singst.  2  V.  2  Clarin.  2  Tromp. 
Pauken,  Contrabass  u.  Orgel  op.  41.  Wien, 
Haslinger.  Stb.  —  Messa  nebst  Graduale 
u.  Offeicorium  ebenso.  Wien,  Steiner.  Stb. 

—  Requiem  in  Fmoll  4stim.  2  V.  Ya.  obl. 
2  Corni  c.  org.    Linz,  C.  Haslinger.    Stb. 


Seliiefertlecker 


Cliristiaii, 


Vater  des  Johann  Christian,  aus 
Zeitz  gebürtig,  ein  Bruder  des 
Weifsenf  eiser  Superintendenten, 
wurde  1676  Kantor  und  Organist 
in  Teuchern,  1678  Substitut  des 
alten  Rektors  Andreas  Crusius 
und  1679  dessen  Nachfolger  in 
Teuchern,  1684  Musikdirektor  und 
Prof.  am  Gymnasium  zu  Weifsen- 
fels,  1701  nebenbei  auch  Stadt- 
organist daselbst  und  starb  1711 
(Viertel].  6,  160). 

Seliiefertlecker,  Johann  Chri- 
stoph und  Wilhelm  Christian 
sein  Vater.  Letzterer  war  1720 
bereits  verstorben  und  Stadtorganist, 
sowie  Kantor  am  Gymnasium  zu 
Weifsenfeis  gewesen.    Sein  ältester 


Sohn,  Joh.  Chrstph.^  war  Hofkantor 
in  Weifsenfeis  und  heiratete  1720 
(J.  0.  Opel's  Liste  der  Weifsen- 
fels-Querfurter  Hofmusiker). 

Schieferdecker,  Johann  Chri- 
stian, geb.  zu  Zeitz,  denn  er  bez. 
sich  mit  „Cizensi",  die  Viertel].  6, 
160  sagt  zwar:  geb.  10.  Nov.  1679 
zu  Teuchern,  besuchte  1692 — 1697 
die  Leipziger  Thomasschule,  gest. 
1732  in  Lübeck,  war  vor  1707 
Cembalist  am  Hamburger  Opern- 
theater, wo  auch  die  Opern  Alarich 

1702,  Victor  Regnerus   1702    und 

1703,  Justinus  1706  von  ihm  auf- 
geführt wurden  (Lindner,  Hbg. 
Oper  S.  182  Nr.  96.  98.  99.  114 
Nr.  99  Berenice  ist  aber  von  Bron- 
ner. Siehe  Allg.  mus.  Ztg.  Lpz. 
1877,  219).  Am  23.  Juni  1707 
erwählte  ihn  der  Stadtrat  zu  Lü- 
beck zum  Organisten  an  St.  Marien 
(Stiehl,Lexikon,  Jimmerthal's  B  uxte- 
hude  p.  7.  Mattheson  u.  Walther 
erwähnen  ihn  auch).  In  Lübeck 
veranstaltete  er  die  gebräuchlichen 
Abendmusiken  und  schrieb  dazu 
von  1707—1729  geistliche  Kan- 
taten und  Oratorien,  doch  haben 
sich  auf  der  Stadtb.  zu  Lübeck 
nur  die  Textbücher  zu  22  Abend- 
musiken erhalten.  Nachweisbar  an 
Kompositionen  sind  folgende: 

Pbilureischer  Nacbklang,  dem  . .  Herrn 
Joh.  Severino  Weissen,  Cizensi,  alfs  ihm 
der  . .  Lorbeerkrantz  zu  Leipzig  den  26. 
Jan.  1660  überreichet  wurde  . .  Lpz.,  gedr. 
bey  Jahn.  1  Bl.  gr.  fol.  Part:  Sollen 
denn  die  Pierinnen,  5  Str.  2stii'n.    [B.  Zw. 

Hochzeitslied  vom  Jahre  1707.  Lübeck, 
Jäger  und  ein  2tes  vom  28.  Nov.  1707 
ib.  in  der  Stadtb.  Lübeck. 

In  Mss.  der  Kgl.  B.  B.  12261  (ohne 
Vornam.)  Stü(;k  13:  Heilig  ist  der  Herr, 
4stim.  4  Instr.  u.  Bc.  P.  —  Ms.  444, 
16.  Stück  mit  Vornamen  J.  C.  Kyrie  et 
(rloria  4  voc.  .5  Instr.  et  Bc.  P.  —  Ms. 
1100,  Stück  20:  In  te  Dne.  speravi,  f. 
Tenor,  V.  u.  Cent.  P. 

3  Kantaten:    1.    Auf,  auf,   mein  Herz. 

2.  Weicht  ihr  schwarzen  Trauer-Wolken. 

3.  Triumph!    Belial  ist  nun  erleget,  für 


Schieferdecker,  Job.  Dav. 


21 


Schiffelholz. 


Bass   und   Violinen.     Ms.  899—901.    P. 
[Biiissel  Cons. 

12  Musicalische  Coucerte  bestehend 
ans  etlichen  Ouvertüren  und  Suiten.  Ham- 
burg 1715  Phil.  Hertel.  3  Y.  3  Ob.  B. 
u.  Bc.     [B.  Wagener. 

Schiefcrdeeker,  D.  Johann 
David,  Dr.  u.  Prof.  der  Theologie; 
am  9.  Nov.  1672  zu  Weifsenfeis 
geb.,  gest.  11.  Juni  1721  ebd.,  gab 
ein   Gesaugbuch  mit  Melodie   und 

Bass  heraus: 

Hoch-fürsthches  Sachsen-"Weirsenfelsi- 
sches  Gesang-  und  Kirchenbuch  .  .  in 
2  Tbl.  verfasset.  Weifenfels  1714  Job. 
Chr.  Brühl.  4«.  816  S.  mit  150  Ps.  u. 
217  Lied.  Siehe  Zahn  6,  293.  [B.  Lpz. 
Stuttgart. 

ScliiefPerlein  (Schieferlein),  . . . 

Die  Bibl.  des  Consei'v.  zu  Briissel  be- 
sitzt von  ihm  3  Sonate  a  Viohno  e  Vio- 
loncello concertato  e  Bc.  Ms.  Stb.  18.  Jh. 

Schiefholz,  siebe  Schiffelholz. 

Schiele,  Ämbrose,  wird  am 
24.  Oktober  164-1  Violinist  und 
Kammermusikus  an  der  Hofkapelle 
zu  Berlin;  1646  erhöht  sich  sein 
Gehalt  auf  150  Thlr.  jährl.  (Schnei- 
der 41). 

Schiele,  Johann,  bekannt  durch 
drei  Hochzeitslieder: 

Als  . . .  Herr  Peter  von  der  Linde  1674 
sein  hochzeitlichen  Tag  .  .  feierte.  Lpz. 
1  Bog.     fol.     [Bibl.  Bohn  in  Bresl. 

Vetterliche  Schuldigkeit,  welche  an 
dem  . .  Ehe-Feste,  des  . .  Herrn  Job.  von 
Gutts-muths  .  .  den  18.  Nov.  1675  .  .  in 
geringen  Zeilen  und  Thönen  .  .  aufs  Leip- 
zig überschickt  Job.  Seh..  Lpz.  1675 
Chr.  Uhmann.  2  Bll.  fol.  2  Arien:  Ach 
mir  fehlet  gixter  Muth  mit  Eitornell  und 
Nun  eilt  mein  ganzer  Sinn,  beide  f.  1  St. 
mit  Ritornell  f.  2  V.  u.  Orgel.     [B.  Br. 

Schiere,  . . .  (Fürstenau  im  Kat. 
der  Dresd.  Musikaliensamlg.  ver- 
mutet darunter  Schüre,  er  meint 
aber  wohl  Schürer,  denn  ein 
Schuere  lebte  im  16.  Jh.) 

In  obiger  Bibl.  befindet  sich  im  Ms. 
769  eine  Cantata  per  Alto  con  ström,  von 
1753  in  P.  f[ufol. 

Schierrentinger,  Nikolas, 

bekannt  durch  einen  Psalm  in  2  Teil. 
zu  4  St.  im  Petrejus  1539  m   (Eitner  1). 


Schiesl,  Jonas, 

im  Samlwk.  1624b  eine  Motette  f.  2  C. 
u.  Bc.  (Eitner  1).  Ein  Jonas  Schiefst^ 
der  wohl  derselbe  ist,  steht  um  1635  und 
1640  in  baierschen  Diensten  mit  300  Gld. 
Später  wird  er  als  Sänger  mit  nur  140  Gld. 
Gehalt  bez.  (Kreisarchiv).  Siehe  auch 
Schüefsl^  Johann. 

Schieti  (Schietti),  Cesare,  Ka- 
nonikus zu  Urbino  am  Ende  des 
16.  Jh.     Er  gab  das  Sammelwerk 

heraus: 

Motetti  et  Salmi,  a  8  voci,  coraposti 
da  Otto  eccell.  autori,  con  la  parte  de  i 
Bassi  per  poter  sonarli  nell'organo.  Ven. 
1599  Vincenti.  8  Stb.?  (9  Stb.)  _  4». 
15  Gesge.,  darunter  5  von  Schietus,  siehe 
Eitner  1.    [B.  B.    B.  D.    Proske  nur  4  Stb. 

In  alten  Samlwken.  ist  er  von  1562 
bis  1599  mit  10  Gesgen.  vertreten  (Eit- 
ner 1).  Dazu  kommen  nach  Vogel  noch 
in  Bonagionta's  Corona  1568:  Virtü  che 
la  pocchi,  c.  2.  p.  5  voci.  Siehe  dort 
auch  die  verschiedenen  Ausg.  obiger 
Samlwke. 

Schiff,  Christian,  um  1694 
Musikdirektor  in  Lauben  in  Baiern. 
Mattheson  1,  317,   der  auch  seine 

Schrift  und  vernuuftmaefsiges  Lob  der 
in  Gottes  "Wort  wohlbegründeten  Vocal- 
und  Instrumental-Kirchenmusik  .  .  .  Lau- 
ben 1694.  S^.  21  Bll.  anzeigt  und  be- 
schreibt. Sie  befand  sich  einst  in  seinem 
Besitze.  Gerber  1  zeigt  auch  eine  Trauer- 
Ode  für  5  Stmi.,  Görlitz  1679,  1  Bg.  fol. 
an.  Die  Lexika  schreiben  alle  für  Lauben: 
Lauhan  in  Schlesien  und  da  die  Trauer- 
Ode  in  Görlitz  erschien,  so  könnte  wohl 
Lauhan  richtiger  als  Lauben  sein. 

Schiffelholz  (Schieflholz),  Jo- 
hann Paul,  war  nach  Gerber  1 
um  1727  Musikdirektor  an  der 
Pfarr-  und  üniversitätskirche  zur 
lieben  Frauen  in  Ingolstadt  und 
fügt  dem  noch  bei,  dass  ihn  Wal- 
ther Scheiffelholz  nennt  (im  ge- 
druckten Lexikon  fehlt  der  Name, 
doch  besafs  Gerber  sein  Hand- 
exempl.   mit  vielfachen   Zusätzen). 

Er  soll  1727  in  Augsburg  8  Violin- 
konzerte herausgegeben  haben,  betitelt: 
Thesaunim  reconditus,  quem,  qui  qua  erit, 
inveniet. 

In  der  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dres- 
den befinden  sich  eine  Anzahl  Komposi- 


Schiffl. 


22 


Schildt,  Anton. 


tionen    unter    demselben    Namen,    doch.   | 
scheint  es  mir  zweifelhaft,  ob  es  derselbe    j 
obige  Autor  ist.    Er  wendet  in  denselben    i 
ein'  Instrument  „Gallichoua"  an,   welches   | 
wohl    eigene   Erfindung  und   Benennung 
sein   muss,   da   es  sonst  nirgends  weiter 
genannt    wird.      Sämtliche    Tonsätze    im 
Ms.  i;nd  zwar 

Parthia  ä  2  Gallichone,  2  V.  c.  Vcl. 
qufol.  G  Trio  ä  2  Gallichone,  2  V.  e  Vcl. 
qufol.  —  5  Trio  k  3  instrum.  Gallichona 
e  V.  1.,  Gallich,  o  V.  2.  con  Vcl.  —  6  Trio 
a  V.  e  Vcl.  —  6  Duetti  a  Gallich,  e  Vcl. 
concertante.  2  Stb.  qufol. 

Schiffl,  Georg-,  Altist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  12  Gld. 
monatl.  vom  1.  Nov.  1583  —  84 
(Köchel  1). 

Schikaiieder,  Emaimel,  geb. 
1751  zu  Eegensburg,  gest.  21.  Sept. 
1812  in  Wien  in  der  Alservorstadt 
im  Irrsinn,  nach  dem  Verlust  seines 
ganzen  Vermögens.  Er  zog  in  der 
Jugend  in  den  Schulferien  mit 
Kollegen  als  Geiger  in  Baiern  um- 
her, kam  auf  seinen  Wanderungen 
nach  Augsburg,  wurde  Schauspieler, 
bald  darauf  des  Theaterdirektors 
Schwiegersohn,  dann  Direktor  der 
Truppe  selbst,  für  die  er  nun  Lust- 
spiele und  Singspiele  schrieb.  Nach 
mancherlei  Irrfahrten  kam  er  nach 
Wien.    Die  Zauberflöte  von  Mozart 

—  die  übrigens  nicht  von  Seh. 
herrührt  (der  eigentliche  Verfasser 
war  der  Schauspieler  Ludw.  Gie- 
seke ;  Schikaneder  änderte  nur  nach 
Belieben  und  setzte  Papageno  u. 
Papagena  hinzu,  doch  bildet  Gie- 
seke's  Buch  die  Grundlage.  Siehe 
Jahn's  Mozart,  3.  Aufl.  Bd.  2,  586) 

—  machte  ihn  zum  reichen  Manne. 
1800  erhielt  er  die  Konzession  zur 
Erbauung  des  Theaters  auf  der 
Wiedeu  und  eröffnete  es  1801, 
zog  sich  aber  schon  1802  zurück, 
doch  übernahm  er  noch  zweimal 
die  Direktion.  1807  erbaute  er 
in  Brunn  eine  grandiose  Arena, 
worin  er  glänzende  Vorstellungen 
gab.     Der   Krieg   von   1809   und 


seine  verschwenderische  Lebens- 
weise brachten  ihn  schliefslich  an 
den  Bettelstab  und  in  den  Irrsinn 
(Brummer).  Seine  theatralischen . 
Werke  erschienen  in  einer  Ge- 
samtausgabe in  Wien  und  Leipzig 
1792.  Brummer  giebt  das  Inhalts- 
verz.,  sowie  ein  Verz.  seiner  separat 
erschienenen  Lustspiele  und  Ope- 
retten. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  an  Kom- 
jjositionen  von  ihm: 

Die  lustigen  Bauern  vom  Land,  aus 
der  Oper  „Der  wohlthätige  Derwisch", 
ein  Duett  iu  Stb. 

Sieg  der  London  und  Coburg,   1  Lied. 

7  Terzette  f.  S.  T.  B.  oder  2  T.  u.  B. 

Scliilclia,  Anton,  gest.  1795 
als  Schulrektor  zu  Brzezno  in 
Böhmen.  Vordem  Organist  in 
Jungbunzlau.  Auf  dem  Kirchen- 
chore zu  Eaudnitz  befindet  sich 
nach  Dlabacz  eine  Litanei  von  ihm. 

Schild,  .  .  .  Gerber  2  verz. 
einen  Komponisten  des  18.  Jhs., 
der  um  1790  in  London  Instru- 
mentalpiecen  herausgab ,  glaubt 
aber,  dass  es  William  Shield  sei, 
siehe  diesen. 

Schild,  J . . .  T  . . .,  bezeichnet 
sich  auf  op.  2  mit  „of  Vienna". 
Er  muss  in  London  im  18.  Jh. 
gelebt  haben,  wie  seine  Druck- 
werke andeuten.  Bekannt  sind 
davon: 

Three  Sonatas  for  the  Pfte.  or  Harps. 
with  a  V.  op.  1.  Loud.,  John  Kerpen. 
2  Stb.     fol.     [B.B. 

Three  Sonatas  (wie  oben)  op.  2.  Ib. 
2  Stb.    fol.     [B.B. 

Schildt,  Anton,  aus  Hannover, 
wo  er  an  der  Marktkirche  (SS.  Ja- 
cobi  u.  Georgii)  von  1593  —  1621 
und  von  1626  —1629  Organist  war. 
Seinen  letzten  Gehalt  erhielt  er 
am  Osterquartal  mit  20  Gld.  aus- 
gezahlt. Sein  Nachfolger  war  Mel- 
chior Schildt.  1596  befand  er 
sich  in  der  Prüfungskommission 
der  neu  erbauten  Orgel  in  Grü- 


Schildt,  Gerdt. 


23 


Schildt,  Melchior. 


uingon  (Werckmeister's  Organ. 
Gruningense  redivivura  §  11).  Mau 
könnte  vermuten,  dass  er  der 
Vater  des  Melchior  sei  (Viertel].  7, 
221  ff.). 

Schildt,  (xerdt  (Kurt),  stammt 
wohl  aus  derselben  Hannover- 
schen Familie  und  bekleidete  bis 
zu  seinem  Tode  1569  den  Orga- 
nistenposten an  der  Aegidienkirche 
zu  Hannover  (Viertel].  7,  226). 

Schildt,  Ludolph,  ein  Bruder 
des  Melchior,  von  1621—1626  Or- 
ganist an  der  Marktkirche  (8S.  Ja- 
cob! und  Georgii)  in  Hannover, 
folgte  dann  1626  als  Organist  an 
der  Hauptkirche  ß.  M.  V.  in  Wol- 
fenbüttel seinem  Bruder;  1630  er- 
hielt Delphin  Strunck  das  Amt 
und  von  1632 — 1637  wurde  Lud. 
Schildt  zum  zweiten  Male  gewählt 
(M.  f.  M.  23,  127.    Viertel].  7,  221). 

Schildt  (Schild),  Melchior,  nach 
einer  Aeufserung  Strunck's  in 
einer  Urkunde  von.  1660  muss  er 
1592  geb.  sein,  gest.  22.  Mai  1667 
zu  Hannover.  Da  er  Hannover 
ein  Legat  vermachte,  nimmt  man 
Hannover  als  seine  Geburtsstadt 
an,  doch  bedachte  er  die  Stadt 
Lübeck  weit  reichlicher;  vielleicht 
war  aber  seine  erste  Frau  eine 
Lübeckerin  und  rührte  der  Haupt- 
bestandteil des  Vermögens  von  ihr 
her.  Uebrigens  giebt  er  1660  sein 
Vermögen  mit  6322  Thlr.  an,  für 
damalige  Zeiten  schon  eine  hohe 
Summe.  Er  war  ein  Schüler  Swee- 
linck's  und  wohl  der  begabteste, 
der  sich  die  guten  Seiten  seines 
Meisters  aneignete  und  die  ge- 
ringeren zu  vermeiden  suchte. 
Dies  zeigt  sich  besonders  in  der 
mafsvollen  Form  seiner  Tonsätze, 
die  Sweelinck  u.  Scheidt  so  selten 
zu  finden  verstanden.  Seine  Har- 
monie und  Figuration  ist  wohl- 
klingend und  geschmackvoll,  nur 


'  hin  und  wieder  erinnert  er  an  die 
Unbehilflichkeit  seiner  Zeit.    1623 

I  wurde  er  Nachfolger  Christph. 
Seile's  als  Organist  an  der  Haupt- 
kirche B.  M.V.  zu  Wolfenbüttel. 
Im  Sommer  1626  berief  ihn  König 
Christian  IV.  von  Dänemark  als 
Organist  nach  Kopenhagen  mit 
300  Thlr.  Gehalt  und  1629  folgte 
er  dem  Anton  Schildt  (seinem 
Vater?)  als  Organist  a/d.  Markt- 
kirche (SS.  Jacobi  u.  Georgii)  zu 
Hannover.     Da  Anton  seinen  letz- 

!  ten  Gehalt  am  Osterquartal  mit 
20  Gld.  ausgezahlt  erhielt,  so  muss 

I  er  vor  Johanni  schon  eingetreten 

I  sein,  denn  am  Johannisquartal  er- 
hielt Melchior  schon  den  Gehalt, 
der  auf  45  Gld.  erhöht  wurde. 
Ein  Beweis  für  den  Ruf,  den  er 
bereits  genoss.  Am  26.  Nov.  1646 
verheiratet  er  sich  mit  Margarete 
Cassel,  einer  Wittwe,  die  ihm  wohl 
reiche  Geldmittel  zubrachte,  denn 
beide,  da  sie  ohne  Kinder  waren, 
errichteten  reiche  Stiftungen.  Seine 
Frau  starb  1653.  Erst  am  12.  Juli 
1655  verheiratete  er  sich  mit  Mar- 
garete Scher  (Scheer)  und  zwar  aus 
dem  Grunde,  weil  ihm  bei  seinem 
podagraischen  Leiden  die  rechte 
Hilfe  fehlte  (!).  Er  zeugte  mit  ihr 
trotz  Podagra  von  1656 — 1664  vier 
Kinder  (M.  f.  M.  23,  127.  Viertel]*. 
7,  220  auf  Dokumente  begründet. 
Die  Eutlassungsurkunde  aus  dä- 
nischem Dienste  in  Viertelj.  9,  80). 
A^on  seinen  Kompositionen  sind  bis 
heute  erst  folgende  bekannt: 

Ms.  B.  Upsala,  Cantate:  Ach  mein 
hertzliehstes  Jesulein,  4  voc.  c.  Bc.  1657. 

Ms.  B.  Kopenhagen,  angebunden  an 
Voigtländer's  deutsche  Oden  und  Lieder 
von  1642  mehrere  Klavier-  und  Orgel- 
stücke in  Tabulatur,  dabei  2  Orgeisätze 
von  Seh.  abgedr.  in  M.  f.  M.  20  p.  35 : 
Variationen  über  „Gleich  wie  das  feuwr" 
und  „Paduana  Lagrima". 

Ms.  Stadtb.  Lüneburg,  Tabulaturbuch, 
2  Orgelstücke,   verz.  im  Junghans  p.  33, 


Schilling,  Christoph. 


24 


Schimpke. 


Nr.  41.  .58:  ,,Herzlich  lieb  hab  ich  dich. 
Allein  Gott  in  der  Höh  sey  Ehr.  Das 
erste re  abgedr.  in  Viertel].  7,  252. 

Ms.  aus  Gerber's  Bibl.  in  Musikfr.Wien, 
2  Choralbearbeitungeu  1.  Christ,  der  du 
bist  der  helle  Tag.  2.  0  Vater,  allmäch- 
tiger Gott  1.  2.  und  3.  Vers. 

Schilling,  Christoph,  aus  Fiei- 
berg  wird  1593  an  Trinitatis  Kan- 
tor in  Sonnenwalde  (Kr.  Luckau) 
bis  1598  (M.  f.  M.  6,  125). 

Ein  späterer  C . . .  Schilling  ist 
in  der  B.  Darinst.  mit  Choral-Melo- 
dien aJs  Waldborn-Duette,  Leipzig, 
2  Stb.,  vertreten. 

Schilling,  F  . . .  W  . . .,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  und  ist 

in  Eellstab's  Sanilwk.  Melodie  und 
Harmonie  1788  mit  einer  Gesangspiece 
vertreten. 

Schilling,     Johann     Baptist, 

diente  als  Flötist  in  der  Hofkapelle 
in  München  und  ist  1765  in  den 
Listen  mit  475  Gld.  Gehalt  verz., 
1770  mit  500  Gld.,  1777  wieder 
mit  475.  Am  6/8  1778  tritt  er 
in  Pension  und  am  8/2  1792  wird 
dem  Kurfürsten  sein  Tod  gemeldet. 

Schilling,  Johann  Ferdinand, 

Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
"Wien  mit  20  Gld.  monatl.  vum 
16.  Nov.  1675  bis  f  im  Februar 
1684  (Köchel  1). 

Schillingk,  Joachim,  Lautenist, 
Ratsmusikant  in  Hamburg  von  1524 
bis  31,  1533  pensioniert  (Sittard 
1,  16). 

Schilson,  . . .  der  Name  ist 
wohl  verstümmelt.  Craraer  1,  532 
zeigt  6  deutsche  Tänze  ä  5  p., 
AVien  1783,  an. 

Schlitz,  . . .  bekannt  durch  den 
Druck : 

Le  Decameron  des  jeunes  Cornetistes, 
20  petites  Fantaisies  pour  Cornet  ä  piston 
seul  (arranges)  par  Schütz.  Paris,  Alph. 
Leduc.     2  Hefte  ä  11  S.     [B.  M. 

Schim,  Hendrik,   gab   heraus: 

Gezangen  op  de  iuwijding  van  't  Maess- 
luische  orgel.    Delft   1782.     80.     [Amst. 


Schiman,     Christian    Franz, 

aus  dem  Brandeuburgischen  ge- 
bürtig; unter  Kaiser  Joseph  I.  als 
Sängerknabe  an  der  Hofkapelle  an- 
gestellt, wurde  1712  entlassen. 
Hält  sich  in  Wien  auf  und  bittet 
1723  um  eine  Unterstützung  (Köchel 
2,  398). 

Schiniert,  Peter,  Schüler  Seb. 
Bach's;  1750—1780  Organist  in 
Hermannstadt  (Lpz.  Ztg.  16,  784). 

Schimf,  Christoph,  s.  Schimpf. 

Schimmel  Pfennig,  Dorico. 

Bekannt  durch  ein  Ms.  in  B.  Kassel. 
Der  Autorname  ist  soweit  weggeschnitten, 
dass  man  ihn,  wie  Israel  S.  74  sagt,  nur 
erraten  kann.  Dort  befindet  sich  der  Ge- 
sang, betitelt:  La  buona  e  felice  mano 
Per  la  Serenissima  Piiucipessa  e  Signora 
Sig.  Elisabetha  Landgrauia  d'Hassia  Signora 
mia  graciosissima.  Tolte  (Volte '?)  dalle 
gentilissime  rime  di  sua  Altezza  e  per 
me  in  musica  humilis  simamente  com- 
posta  .  .  .  Seruitore  ...  kl.  fol.  in  Sanimet 
gebunden.  12  Gesänge  f.  Tenor  u.  Bc. 
Die  Kompositionen  scheinen  dem  17.  Jh. 
anzugehören. 

Schimmer,  Johann,  lebte  im 
17.-18.  Jh. 

In  der  B.  B.,  Ms.  19230.  Part.  5.  Stück: 
Unser  waudel  ist  im  Himmel  4  voc.  4  iu- 
strum.  et  Org. 

Schimperlin,  Christian,  nach 
Draudius  war  er  zu  Ochsenhausen 
geb.  und  gab  heraus: 

4  Missen  von  8  Stimmen.  Augsburg 
KjlG.     4". 

Schimpf,  Christoph;  Fetis  verz. 
ihn  mit  Schimf  und  nennt  ihn 
einen  Priester  und  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  zu  Eichstaett 
in  Baiern.  Folgender  Titel  be- 
stätigt das  Amt,  er  lautet: 

Augustissimae  Virginis  Mariae  Anti- 
phonae  et  Lytauiae  a  2.  3.  4.  5.  vocibus, 
e  2.  Violinis  decantatae  a  R.  D.  M.  . . . 
Oeniponti  16.58  Mich.  'Wagner.  5  Stb. 
40.     [B.  B:  Yox  1.  3.  4.  Bc. 

Schimpke,  Christoph,  in  Tet- 
schen  in  Böhmen  geb.,  war  zuerst 
Fagottist,  dann  Komponist  und 
Kapellmeister    beim    Grafen    von 


Schindelar. 


25 


Schinu. 


Thun,  später  zn  Jobannisberg  in 
Scblesien.  Er  wurde  als  Kom- 
ponist seiner  Zeit  (18.  Jh.)  ge- 
schätzt (Diabacz).  Gerber  2  führt 
nach  Traeg's  Hds.-Kat.  Sinfonien 
und  Konzerte  an.     Er  starb  1789. 

ScLindelar,  Wenzeslar,  ein 
Komponist  des  18.  Jhs., 

von  dem  die  B.  B.  im  Ms.  19830 
Nr.  1.  2.  zwei  Coneerte  f.  Violoncell  mit 
2  V.  Violetta  u.  B.  in  Stb.  besitzt. 

Schindele,  Joliann  Viktor, 

bekannt  durch  ,, Kleine  Liedersammlung 
in  Musik  gesetzt  von  .  .  .  Kempten  1789." 
13  Lieder.     [B.  M.     Einsiedeln. 

Schindler,  senior  und  junior, 
beide  um  1733  Hornisten  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  je 
300  Thlr.  Gehalt  (Fürstenau  1,  134). 
Eeichard  1776,  2-41  führt  einen 
Schindler  als  Musikdirektor  an  der 
Döbbelinschen  Truppe  in  Berlin  an. 

Schindler.  C  . . .  Gr . . .,  geb. 
3.  Sept.  1779  in  Dresden,  1810 
Organist  an  der  Sophienkirche  in 
Dresden  (Leipz.  Ztg.  37,  71). 

Schindler  (Schindeler),  Christian 
Paul,  s.  Paul  Christian  Schindler. 

Schindler,  Johann  Chr  . . . 
Oottlieb,  um  1783  Violoncellist 
und  Lautenist  an  der  Hofkapelle 
des  Kurfürsten  von  Mainz,  gab  im 
Jahre  1768  Kompositionen  für 
Violoncell  und  Klavier  heraus 
(Gerber  1). 

Schindler,  Johann  (r . . .,  Fa- 
gottist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  500  Gld.  jährl.  vom  1.  Mai 
1722  bis  t  15.  März  1725,  55  J. 
alt  (Köchel  1). 

Schindler,  Paul  Christian, 
geb.  16-18  zu  Kopenhagen,  gest. 
92  jährig  ebd.,  begraben  am  21.  Okt. 
1740.  Er  war  Mitglied  der  Kgl. 
Kapelle  in  Kopenhagen  seit  dem 
Regierungsantritte  Christian  V., 
wurde  im  Herbst  1670  nach  Dres- 
den geschickt  (Empfehlungsschrei- 
ben vom  6.  Sept.)  und  komponierte 


1689  die  Barchard'sche  Oper  „Der 
Götter  Streit'',  bei  deren  Auffüh- 
rung das  Schloss  Amalienborg  in 
Brand  geriet  und  viele  Personen, 
darunter  auch  Schindler's  Frau 
und  Tochter,  ums  Leben  kamen. 
Auf  einem  Stammbuchbl.  von  1674 
bez.  er  sich  als  Violdigambist 
(Viertelj.  8,  502). 

Schindlöcker  (Schindlecker), 
Philipp,  geb.  25.  Okt.  1753  zu 
Mons  im  Hennegau,  gest.  16.  April 
1827  zu  Wien;  bildete  sich  in 
Wien  unter  Himmelbauer  zum 
Violoncellisten  aus,  wurde  Mitglied 
an  mehreren  Wiener  Kapellen  und 
erhielt  endlich  am  1.  Juli  1806 
a/d.  Hofkapelle  Stellung  (Köchel  1. 
Fetis). 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  1  Rondo 
für  Vcl.  u.  B.  und  1  Solo  für  Tel.  u.  B. 
—  In  3  Sonates  p.  2  Vcl.  par  differents 
auteurs  clioisiees  par  Pleyel.  Offenb., 
Andre.  2  Stb.  sind  enthalten:  Boccherini, 
Schlich  und  Seh.  [Schwerin  F.  B.  Wa- 
gener. 

Sein  Neffe.  Wolf  gang  Seh.,  gehört  dem 
19.  Jh.  an;  er  war  ebenfalls  Violoncellist. 

Schinetti,  L  . . .  Gerber  2  verz. 
von  ihm: 

Concerto  pour  une  Clarinette  principale 
avec  acc.     Paris  1787  Bignon. 

Schinge  (Schönge),  . . ,  Violinist 
der  Mannheimer  Hofkapelle,  zu- 
gleich Kepetitor,  erhält  130  Gld. 
Gehalt  und  extra  125.  1778 
siedelt  er  mit  der  Kapelle  nach 
München  über,  erhält  am  29/7 
1779  eine  Zulage  und  ist  bis  1799 
zu  verfolgen  (Kreisarchiv). 

Schinn,  Georg-  (Johann  Georg), 
geb.  14.  Sept.  1768  in  Sinzig 
(Niederbaiern),  gest.  18.  Februar 
1833  zu  München.  Erhielt  seine 
Erziehung  im  Kloster  Priefling 
(Baiern),  dann  im  Seminar  zu 
Neuburg  a/d.  Donau,  besuchte  die 
Universität  zu  Dillingen  und  stu- 
dierte Philosophie  u.  Rechtskunde. 
Nebenbei  betrieb   er  mit  Vorliebe 


Schinn. 


26 


Schii-m,  Lieiihard. 


Musik,  übte  Yioline,  Flöte  und 
Fagott.  Auf  einer  Reise  wurde 
er  von  Studiengenossen  in  Eich- 
staett  festgehalten  und  bestimmten 
ihn,  mit  in  die  fürstbiscliöfl.  Ka- 
pelle daselbst  als  Flötist  einzutreten; 
studierte  unter  ßachschmidt,  dann 
auf  Kosten  des  Fürstbischofs  bei 
Mich.  Hajdn  Theorie.  1808  den 
2.  Sept.  wurde  er  an  der  Hof- 
kapelle  zu  München  als  Bratschist 
angestellt  und  blieb  daselbst  bis 
zu  seinem  Lebensende  (Lipowsky. 
Lpz.  Ztg.  35,  507.  Kornmüller  1, 
203).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

Rec[iüera   4  voc.    Ms.  P.     [Proste-M. 

2  Offertorien  und  1  Tenebrae  für  3 
Männerst.     Ms.  P.     [B.  M. 

Tenebrae  factae  sunt  3  voc.  c.  org. 
im  Autogr.  (wahrsch.  dasselbe  wie  B.  M.) 
in  Ms.  19083,  3.  Ed.  letztes  Stück.  [Hofb. 
"Wien. 

4  Graduale  u.  Offertor.  f.  Chor  u.  Instr. 
Ms.  P.     [München  alte  Hofkap. 

Gebet  um  Frieden  (Summe  Dens)  f. 
Chor  u.  Orchester.  P.  im  Autogr.  1796 
komp.     [B.  M. 

—  München,  Sidler.  P.  oe.  13.  [B.  B. 
B.  M. 

—  ib.  im  Kl.-A.     [B.  M. 

6  deutsche  Gesänge  mit  Ciavier.  Augs- 
burg, Gombart.  (Seh.  ist  mit  Kgl.  baiersch. 
Hofmusikus  gez.     [B.  B. 

2  Gesäuge  mit  Ciavier,  op.  10.  Mün- 
chen, Sidler.     qufol.     [Drescl. 

2  deutsche  Gesänge  mit  Klav.  und  0 
esca  viatorum  4  voc.  c.  instrum.  P.  1819, 
beide  im  Ms.  [B.  M.,  dort  auch  noch 
2  Lieder. 

Nationalhvmue  der  Bayern,  4stim. 
[Miisikfr.  Wien. 

Ein  Gesang  zu  4  Mst.  (Er  flieht,  und 
kömmt  nicht  mehr  zurück).  Dedic.  seinem 
Lehrer  Mich.  Haydn  am  21.  Juli  1802. 
P.  Autogr.     Ms.  18406.     [Hofb.  Wien. 

Das  Patrocinium  4  voc.  Ms.  18542 
P.     [ib. 

Der  Musikdirektor,  musikal.  Schwank 
für  Bass  u.  Instr.    Ms.  P.     [B.  M. 

Wiegenlied  in  Berlin  K.  H.  Ms.  ? 

In  den  Melodien  zu  den  Ehapsodien 
aus  den  Norischen  Alpen,  Landshut  1805, 
Lieder  von  ihm.  —  In  Musikalischer 
Jugendfi-eund,  1.  Heft  1814  Nr.  48  ein 
Lied,     [beide  Saralwke.  in  B.  Kgsbg. 


Schiörring,   Niels,    ein   Däne 

des  18.  Jhs.,  Schüler  von  Em. 
Bach  in  Hamburg,  wurde  Kgl. 
Kammermusikus  in  Kopenhagen 
und  war  eifriger  Büchersammler, 
gest.  zu  Kopenhagen  1800.  Seine 
Samlg.  verbrannte  leider.  Er  gab 
ein  dänisches  Gesangbuch  heraus, 
betitelt: 

Chorals  d'eglise  ä  4  voix.  Kiöbenh. 
1781  Hallager.  [Brüssel  Cons.  Der  Titel- 
wortlaut  wird  wohl  dänisch  sein.  Der 
Katalog  von  Wotquenne  verz.  das  Werk 
nicht,  auch  der  Kopenhagener  Katalog 
der  Kgl.  Bibl.  enthält  das  Werk  nicht. 
Er  gab  auch  Em.  Baeh's  2  Litaneyen  in 
Kopenhagen  1786  heraus  [Brässel  Cons.]. 
(Schilling  Biogr.  Siehe  auch  Cramer  2, 
121  sein  eigener  Bericht.     Gerber  2.) 

Scliipfl,  Anton,  von  1769  bis 
1780  Chorvikar  und  Praefekt  am 
Kapellinstitute  in  Salzburg  (Pere- 
grinus  167). 

Schippen,  TTilliam,  Theoretiker 
des  16.  Jhs.,  war  Professor  der 
Musik  in  London  (Gerbert  5,  324), 
Gerber  1  führt  noch  Eduard  und 
Robert  an;  der  letztere  war  der 
9.  Prof.  am  Gresham-Kollegium  zu 
London  und  der  erstere  der  10.  Prof. 
ebd.  für  Musik. 

Sehirer,  Joseph,  wird  von  Fetis 
als  Operukomponist  angeführt,  der 
in  Rom  bei  Jannaconi  Kontrapunkt 
studiert  hatte  und  dann  nach  Ne- 
apel ging,  wo  er  1776  die  Oper 
Didone,  Creso  in  Media  1779  und 
Amor  e  Psiche  1781  zur  Auf- 
führung braclite.  Die  Partituren 
sollen  sich  in  der  Bibl.  des  Kon- 
servatoriums zu  Neapel  befinden, 
sowie  ein  6stim.  Gloria  patri  im 
Palestrina- Stile.  —  Im  C.  P.  die 
Oper  „Galatea". 

Schirm  (Schirmer),  Lienhard, 
um  1509  Männeraltist  an  der  Hof- 
kapelle in  Stuttgart  unter  Herzog 
Ulrich,  mit  Schirmer  gez.^  1510 
wird  er  unter  Schirm  angeführt 
(Sittard  2,  6.  8). 


Schirm,  S  . . . 


27 


Schlegel,  Joseph. 


Schirm,  S . . .,  ein  Musiker  des 
18.  Jhs.,  ist  in  der  B.  Upsala  mit 
folgenden  Mss.  vertreten: 

Capriccio,  Gigue  et  Gavotta,  ex  E  [?.  — 
Ballette  per  camera.  —  Zoppa,  Gavotta 
ex  Gl?:  3  Y.  3  Yiole. 

Scilirmer,  siehe  Philipp  Stolle, 
1654. 

Scilirmer,  David,  fährte  1650 
zu  Dresden  das  Ballet  „von  dem 
Paris  und  der  Helena"  auf  und 
1670  ebendaselbst  „Der  triura- 
pliirende  Amor"  (die  Quelle  habe 
ich  versäumt  anzugeben). 

Schitlovita,  siehe  Scliidlouilla. 

Schitz,  siehe  Schüz. 

Schlacke.  Kaspar,  ein  Musiker 
des  17.  oder  18.  Jhs.,  ist  bekannt 
durch  die  Motette: 

Tribularer  si  nescirem,  5  voc.  c.  3  Viel, 
et  Bc.     Ms.     fol.     [B.  Upsala. 

Schläger,  C . . .  1) . . ..  nur  durch 
Anzeigen  erfährt  mau  von  seinen 
Kompositionen,  die  von  c.  1795 
bis  ins  19.  Jh.  hinein  erschienen, 
als  Yerlagsort  Hannover  u.  Braun- 
schweig nennen  und  aus  Liedern 
und  Klavierpiecen  bestehen. 

Schlaeger,  Slatthäiis,  Lebens- 
zeit unbekannt. 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  "\\^eu  besitzt : 
Der   unter  dem   Schutze   Christi  sich 

bekehrende    Siinder.      Ein    Oratorium    f. 

Chor,  Soli,  2  V.  Ya.  u.  Org.,  Ms.  in  Stb. 

Nach  der  einfachen  Instrumentalbesetzung 

könnte    man    auf    die    erste    Hälfte    des 

18.  Jhs.  schliefsen. 

Schlahinhaiiffen  (Schlachin- 
hauffen),  Wolfgaiig,  diente  schon 
1550  unter  dem  Herzoge  Ulrich 
in  Stuttgart  und  wird  von  1554 
bis  1561  als  Tenorist  u.  Pusauner 
an  der  Hofkapelle  mit  jährlich 
20  Gld.  Gehalt  angeführt.  Die 
freie  Wohnung  und  Kost  nebst 
ein  bis  zwei  Kleider  ergänzten  zu 
damaliger  Zeit  den  geringen  Ge- 
halt. Bezog  doch  selbst  der  Ka- 
pellmeister Sigm.  Hemel  zur  selben 
Zeit  nur  50  Gld.  baar   (Sittard  2, 


;  14.  M.  f.  M.  31,  2.  10).  Ein  Wolf 
Schlagenhanffcr  diente  um  1672 
als    Instrumentist    und    Trompeter 

:  an  der  Hofkapelle  in  München 
mit   450  Gld.   Gehalt   (Kreisarch.). 

j       Schlecht,    Franz,     um    1780 

I  Kapeilmeister  am  fürstbischöflichen 
Hofe  in  Eichstätt  in  Baiern  (Raim. 
Schlecht,  Gesch.  der  Kirchenmus. 
Regensbg.  1871  p.  141).    Gerber  1 

;  erwähnt  ihn  als  Komponisten,  ohne 
Näheres  anzugeben. 

In  der  B.  M.  befinden  sich  im  Ms. 
2  Trios  f.  2  Y.  u.  B.  in  Stb.  nur  mit 
Schlecht  gez.  Yielleicht  gehören  sie 
obigem  an.  1  Gesang  in  neuer  Ausg. 
(Eitner  2). 

Schlechta,  . . .  nach  Reichard's 
!  Gothaer  Kalender  1793  p.  151  war 
i  er  Klaviermeister  (d.  h.  ein  Pianist) 
!  und    Korrepetitor    am   Theater    in 
Linz  seit  1791.    Dlabacz  verz.  drei 
Böhmen    Schlechta:     1.    Andreas, 
Schulrektor  f  1742,  wird  als  her- 
:  vorragender  Orgelspieler  erwähnt. 
2.    Johann^    Bruder    des    Ludwig, 
ans  Böhmisch  Krummau  geb.,  lebte 
1796  zu  Linz,   das  wird  der  oben 
erwähnte  sein  und  3.  Ludwig,  ein 
Cisterzienser   im   Stifte  Wilhering 
in    Oberösterreich,    unweit    Linz, 
f  1785;  zeichnete  sich  als  Orgel- 
spieler   aus    und    soll    zahlreiche 
Orgelkompositionen       geschrieben 
haben. 

Schlegel,  Franz  Anton  (nicht 
Friedrich),  gab  heraus: 

Gründliche  Anleitung  die  Flöte  zu 
spielen  nach  Quanzen's  Anweisune:.  Graz 
1788  J.  G.  ^Yeingand  und  Fr.  Fefstl.  8". 
166  S.  mit  Tafehi.  [Freising.  Musikfr. 
Wien. 

Schlegel,  Johann  Ad . . ., 

bekannt  durch:  Sammlung  geistlicher 
Gesänge.  3.  Thl.  Leipz.  1766—72.  S". 
[Amst. 

Schlegel,  Joseph,  Kantor  in 
Freiburg  (Titel),  ein  Komponist  des 
16.  Jhs., 

von  dem  sich  in  der  B.  Löbaus  (jetzt 
in  Dresd.)  Nr.  7,   angebunden   an  Wan- 


ScUegel,  Peter. 


28 


Schlett,  Joseph. 


ningus  Seiitentiae  1584,  als  5.  Ms.  die 
Motette:  Doniine  dirige  gressus  meos, 
6  voc.  befindet.  Stb.  —  Ferner  im  Samlwk. 
1568  ein  4  st.  Te  Deum  mit  deutschem  Text 
(Eitner  1).  —  In  G.  Engelmann's  Quod- 
libetum  1620  ein  Satz.  —  In  Joh.  Rüh- 
ling's  Orgelbuch  von  1583  ein  Orgelsatz. 

Schlegel,  Peter,  von  Wilstroff, 
wird  am  8.  Juli  1588  mit  160  Gld. 
als  Musiker  und  Tenorist  an  der 
Dresdner  Hofkapelle  angestellt  (s. 
Staatsarchiv). 

Schlegel,  Valentin,  s.  Slegelius. 

Sehleger,  Franz,  Violinist  an 
der  Hof  kapeile  in  Wien  (Köchel 
verz.  ihn  nicht),  gab  1770  zu  Paris 
6  Violintrios,  oeuvre  1,  heraus 
(Gerber  1). 

Schlehiiher ,  3Iichael ,  seit 
Pfingsten  1602  als  Tenorist  mit 
100  Gld.  an  der  Hofkapelle  in 
München  angestellt.  1604  erhält 
er   125  Gld.   Gehalt   (Kreisarchiv). 

Schleicher,  PaL  Maiiriis,  geb. 
10.  Sept.  1753  in  Schwäbisch 
Gemünd,  gest.  30.  Mai  1822  in 
Eaufbeuern.  Trat  1772  ins  Kloster 
Irsee  in  Baiern  und  wurde  Chor- 
regent; nach  der  Säcularisation 
des  Klosters  zog  er  sich  nach 
Kaufbeuern  zurück.  Die  gesamte 
Bibliothek  wurde  als  Staatsei2:en- 
tum  erklärt,  doch  ging  ein  Teil 
der  Musikwerke  in  die  Hände  des 
nachmaligen  Stiftspropstes  Mich. 
Hauber  über  (Kornmüller  1,  233).  | 

Schleiler,  Wolfgaiig,  1525 
Kantor  an  der  Katharinenkirche 
in  Zwickau,  kam  1529  an  die  St. 
Marienkirche  und  starb  den  18. 
März  1557  als  Oberpfarrer  zu  [ 
Penig.  Martin  Agricola  widmet 
ihm  die  Motette:  Domine  non  est 
exaltatum  5  voc.  (Kat.  ]S!"r.  388 
der  B.  Zw.  Vollhardt,  die  Kantoren 
in  Sachsen  1899,  365). 

Schlemmer,  (xeorg  Michel, 
Sopranist  an  der  Hof  kapeile  in 
Wien  von  1772—1799  (Köchel  1). 


Schlemmer,  Peter,  seit  1572 
Bassist  an  der  kurf.  Kapelle  zu 
Berlin  (Friedländer). 

Unter  Schlemmer  befindet  sich  in 
B.  M.  im  Ms.,  10  Stb..  eine  Solenne  Messe 
f.  4  Stim.  u.  Orch.,  die  aber  einem  Kom- 
ponisten des  18.  Jhs.  angehört. 

Schlend,  Mag.  Johann,  Orga- 
nist in  Zabern  (Elsass),  wie  er  im 
Ms.  23  (F  X.  1.— 4)  der  B.  Basel 
bez.  wird. 

Dort  unter  Nr.  21  das  4 stim.  Lied: 
Ich  stond  an  einem  morgen. 

Schlesinger,  Martin,  geb.  um 
1751  zu  Wildenschwert  in  Böhmen, 
gest.  12.  Aug.  1818  in  Wien.  Lebte 
zuerst  in  Königgrätz,  wurde  um 
1771  Violinist  in  der  Kapelle  in 
Pressburg,  später  daselbst  Musik- 
direktor, ging  darauf  nach  Wien 
und  trat  um  1808  in  den  Dienst 
des  Grafen  Erdödv  (Becker  3. 
Pohl  4,  53.  Thayer  3,  47.  Fetis). 
Man  verz.  von  ihm  mehrere  Vio- 
linpiecen,  die  in  Leipzig  und  Wien 
erschienen  sind. 

Schlete,  Johann,  war  von  1640 
bis  Michaelis  1641  in  der  Vakanz 
nach  dem  Tode  Peter  Hasse's  und 
der  Anstellung  Tunder's  an  der 
Marienkirche  zu  Lübeck  Organist 
und  wurde  in  letzterem  Jahre  an 
der  St.  Aegidienkirche  daselbst 
mit  352  M.  12  sh.  augestellt  (M.  f. 
M.  18,  122).  Stiehl  im  Lex.  von 
Lübeck  führt  ihn  als  Organisten 
an  St.  Jakobi  um  1657  an. 

Schlett,  Joseph,  geb.  zu  Was- 
serburg a/Inn  um  1763,  gest.  26. 
Dez.  1836  in  München.  Er  verlor 
noch  in  jungen  Jahren  seine  Eltern 
und  wurde  Chorknabe,  vertrat  auch 
den  Organisten,  besuchte  dann  die 
Universität  zu  Ingolstadt  und  liefs 
sich  als  Musiklehrer  in  München 
nieder,  wurde  Organist  an  der 
Hofkirche  zum  hlg.  Michael  und 
Lehrer  am  Seminar,  später  am 
Kgl.  Edelknabenhause    (lipowsky. 


Schlett,  Joseph. 


29 


Schlick,  Amolt. 


Lpz.  Ztg.  39,  227  Nekrol.  Eben- 
dort  7,  673  u.  a.  Bde.  Urteile). 
Von  seinen  Arbeiten  sind  bekannt: 

J.  J.  Rousseau's  Brief  über  die  Musik. 
Ein  Wort  noch  gültig  für  unsere  Zeit. 
Neu  bearbeitet  und  mit  Anmerkg.  be- 
gleitet von  Professor  . .  .  Sulzbach  1822 
J.  E.  von  Seidel,  kl.  8«.  80  S.  [Frei- 
sing.    Musikfr.  AYien.     Brüssel. 

Kyrie,  Credo,  4  voc.  c.  instrura.  Ms. 
P.  —  Magnificat.  —  Eegina  coeli.  Mss. 
P.     [B.  M. 

Offertorium:  Scapulis  suis,  4  voc.  c. 
org.  Autogr.  P.  Ms.  18398.  [Hofb. 
Wien. 

2  Sonaten  f.  Pfte.,  die  in  Gismoll  ist 
mit  1788  gez.    Mss.     [B.  M. 

Deux  Senates  pour  i'Harmonica  com- 
pos.  par  .  . .  Leips.  chez  Br.  &  H.  Nr.  281. 
qufol.     10  S.     [B.  Kgsbg. 

In  der  Hofb.  AVien,  Ms.  16698.  P.  in 
gr.  fol.  285  BU.  aus  dem  19.  Jh.,  enthält 
als  vorletzte  Nr.  2  Gesge.  mit  G[iuseppe?] 
Schlett  gez.  1.  Scapulis  suis.  2.  Kyrie, 
beide  zu  4  Stim.  mit  Orgel  und  der  2te 
mit  Instr. 

Nach  Schafhäutl's  Biogr.  Abt  Yogler's 
war  er  1791  Organist  an  der  Michaelis- 
kirche und  zugleich  Lehrer  am  Kadetten- 
corps, hatte  sich  an  einer  Preisaufgabe, 
einem  Magnificat,  beteiligt  und  den  Preis 
gewonnen.  Abt  Vogler  war  der  Preis- 
richter und  verbesserte  eine  Stelle  in 
seinem  m  Frankfurt  a/M.  erschienenen 
„Erste  musik.  Preisaustheilung"  1791. 

Schlett,  W  . . . 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm:  Cautate  zu 
3  St.  u.  Orch.,  komp.  1819,  Ms.  P.  Missa 
(mit  deutschem  Text)  f.  4  Singst,  u.  Orch. 
1819.  Ms.  P.  und  ,,Stimmt  an  im  ächten 
Baversinn",  für  4  Stim.  u.  Orch.  1819. 
Ms'.  P. 

Schlettuer,  Matteo,  bekannt 
dnrch  das 

Oratorio  „Gedeone  da  Dio  scelto  per 
liberazione  del  popolo  Ebreo,  da  Madianiti, 
e  da  altre  infedeli  Nazioni.  Componi- 
mento  sagro.  Per  musica  di  .  . ."  In- 
troduzione  für  2  Corni,  2  Fl.  2  Ob.  2  V. 
Va.  e  B.  Ms.  A  348  in  Dresd.  Mus.  qufol. 
P.  starker  Bd.  Die  Komposition  lässt 
sich  an  die  Grenzscheide  des  18. — 19.  Jhs. 
ansetzen ;  der  Bass  ist  nicht  mehr  beziff. 

Schleusingk,  Joliaim  Yaleii- 
tin,  gab  heraus: 

Musices  choralis  practicae  meduUa. 
Colouiae  Agrip.  1657  Metternich.  8". 
[B.  B. 


Schleycl  (Schlevden),  Hans,  ge- 
nannt „der  blinde  Hans  von  Zabern", 
daselbst  von  1519 — 1552  Organist 
(Stadtarchiv  Zabern), 

Scliliclit,  Leviii  Johann,  geb. 
26.  Okt.  1681  zu  Calba  (Kalbe  in 
der  Mark),  gest.  7.  Jan.  1723  zu 
Berlin,  wo  er  Prediger  an  der  St. 
Georgenkirche  war. 

Winterfeld  3,  14  teilt  das  geistl.  Lied 
„Ach  mein  Jesu  sieh'  ich  trete'S  1710, 
1  voc.  c.  Bc,  mit. 

Schlicht,  Liulolf  Ernst,  geb. 
4.  Nov.  1714  zu  Brandenburg,  gest. 
4.  März  1769  in  Herrnhut.  Ein 
protestantischer  Prediger,  trat  unter 
die  Herrnhuter  und  zog  im  Lande 
umher. 

Er  ist  der  Komponist  der  Melodie  zu 
dem  geistl.  Liede:  Dem  heihgen  Blut  des 
Herrn  (Zahn  5,  449,  Abdruck  der  Melodie 
Nr.  2046). 

Schlick,  Arnolt,  ein  blinder 
Organist  an  der  Hofkapelle  des 
Pfalzgrafen  in  Heidelberg  um 
1511,  soll  nach  Dlabacz  ein  Böhme 
sein.  Ornitoparchus  widmet  ihm 
1517  das  4.  Buch  seines  Mirologus 
und  Yirdung  greift  ihn  in  seiner 
Musica  getutscht  1511  in  scharfer 
Weise  wegen  der  Anwendung  des 
Ausdruckes  ^,per  fictam  miisicam 
spilen"  au  (siehe  M.  f.  M.  1,  123). 
Schlick  hat  sowohl  im  Theoretischen 
als  Praktischen  zwei  Werke  her- 
ausgegeben, die  ihn  als  tüchtigen 
Musiker  kennzeichnen.  In  seinem 
Spiegel  der  Orgelmacher  giebt  er 
eine  genaue  Anleitung,  wie  eine 
Orgel  zu  bauen  und  einzurichten 
ist,  spricht  über  das  Material,  die 
Aufstellung,  über  die  Stimmung 
und  viele  andere  technische  und 
theoretische  Gegenstände.  In  seiner 
Tabulatur  auf  Orgeln  und  Lauten 
zeigt  er  sich,  besonders  in  den 
Orgelsätzen,  als  ein  gediegener, 
kenntnisreicher  und  künstlerisch 
gebildeter    Komponist.     Wenn    es 


Schlick,  Arnolt. 


30 


ScHick,  Joh.  Konr. 


auch  keine  frei  erfundenen  Orgel- 
kompositionen sind,  sondern  für 
Orgel  bearbeitete  geistliche  Ge- 
sangssätze, die  er  melodisch  aus- 
schmückt und  mit  Verzierungen 
versieht,  so  zeigt  sich  in  den 
Sätzen  ein  so  edles  Streben  nach 
einem  reinen  Stile,  verbunden  mit 
geschmackvoller  Kontrapunktik, 
dass  er  zu  den  Besten  seiner  Zeit 
gezählt  werden  kann.  Sehr  treffend 
und  eingehend  spricht  sich  A.  G. 
Elfter  in  seiner  Geschichte  des 
Orgelspiels  S.  97  aus.  Beide  oben 
erwähnten  alten  Drucke  befinden 
sich  im  Neudruck  in  den  M.  f.  M.  1. 
lieber  den  Spiegel  der  Orgelmacher 
finden  sich  umfangreiche  Kom- 
mentare u.  Yerbesserungen  eben- 
dort  Bd.  1,  205.  2,  165.  3,  117. 
8,  112.  Siehe  auch  Bd.  26,  26.  — 
Sein  Sohn,  mit  gleichem  Namen, 
den  wir  in  den  Tabulaturen  kennen 
lernen,  der  auch  Musiker  gewesen 
zu  sein  scheint  und  im  Vorworte 
einen  Brief  an  den  Vater  richtet, 
ist  bis  jetzt  nicht  weiter  bekannt. 
Das  theoretische  Werk,  welches 
sich  im  Ms.  (Mus.  theoret.  4^.  57) 
auf  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin  be- 
findet, wird  ihm  ohne  jeglichen 
triftigen  Beweis  zugeschrieben 
(siehe  M.  f.  M.  21,  192).  Titel  der 
beiden  alten  Drucke  des  Vaters 
Arnolt  Schlick: 

Spiegel  der  Orgelmacher  vfi  Organisten 
. . .  mit  Titelbild.  40.  Dem  einzig  be- 
kannten Exempl.  fehlt  am  Ende  das  Bl. 
mit  der  Yeilagsfirma.  Da  das  Privilegium 
auch  das  ^"erk  von  1512  jnit  inbegreift, 
so  muss  es  auch  von  P.  Schöffer  verlegt 
sein.  Da  Virdung  das  Buch  1511  schon 
nennt,  so  ist  1511  die  späteste  Erschei- 
nungszeit desselben.     [B.  Wagener. 

Tabulaturen  Etlicher  Lobgesang  vnd 
lidleia  vff  die  orgeln  vfi  lauten  . . .  Ge- 
truckt  zu  Mentz  durch  Peter  Schöffern. 
Uff  sant  Matheis  abent.  Ao.  1512.  qu.4P. 
(Firma  am  Ende.)  [B.  B.  B.  Leipz.  (In 
der  Neuausgabe  streiche  man  bei  Nennung 
des  Autors  die  Worte  „des  Jüngeren"). 


Im  Bitter  1  Orgelsatz  aus  den  Tabula- 
turen Nr.  59. 

Schlick,  Franz  Heinrich,  Graf 
Ton,  lebte  zur  Zeit  der  Kaiserin 
Elisabeth  Christine  (in  Wien?),  der 
er  folgende  Komposition  widmete: 

Dialogo  pastorale  h  5  voci,  da  cantarsi 
nel  giomo  del  .  . .  imperatrice  regnante. 
Ms.  17  628.  P.  [Hofb.Wien.  In  Ms. 
17  624  eine  Aria.  In  Dresd.  Mus.  2  Arien 
(Ms.  756)  f.  Sopr.  u.  Alt  mit  Instr.  P. 
qufol. 

Schlick,  Johann  Konrad,  geb. 
um  1759  in  Münster,  gest.  gegen 
1825  in  Gotha.  Beide  Daten  ohne 
Gewähr.  Ein  Violoncell -Virtuose, 
zuerst  an  der  bischöfl.  Kapelle  in 
Münster,  dann  an  der  herzogl.  in 
Gotha  um  1776  angestellt.  Er 
befand  sich  viel  auf  Konzertreisen 
und  genoss  einen  grofsen  Ruf. 
1785  verheiratete  er  sich  mit 
der  Violinvirtuosin  Regina  Strina 
Sacchi^  die  1764  in  Mantua  ge- 
boren, im  Conservatorio  della  Pietä 
in  Venedig  ausgebildet  war  und 
nun  mit  ihr  gemeinsame  Konzert- 
reisen unternahm.  Nur  über  die 
in  den  Jahren  1793—1800  ver- 
anstalteten Konzerte  in  Leipzig 
sind  wir  durch  Dörffel's  Geschichte 
der  Gewaudhauskonzerte  genauer 
unterrichtet  (s.  194  ff.).  Sie  geben 
auch  Kunde,  dass  Frau  Regina 
auch  eine  gute  Guitarrspielerin  war. 
Die  letzte  Nachricht,  welche  die 
Lpz.  Ztg.  bringt,  beti'ifft  ein  Kon- 
zert in  Rom  im  Jahre  1809  (Ger- 
ber 1.  2).  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Trois  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Ycl. 
oeuv.  2,  hv.  1.  2.  Gotha  et  St.  Peters- 
bourg,  Gerstenberg  et  Dittmar,  in  je 
4  Stb.'    [B.  Wagener. 

7  Sonaten  f.  Vcl.  u.  B.  in  Stb.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Sonata  f.  Mandoline  u.  B.  nur-  mit 
Schuck  gez.     [ib. 

1  Sonate  für  2  Violonc.  in  Pleye^s 
Saralwk.     Offenb.,  Andre. 

In  B.  B.  ein  Autogr.  in  P.  19  Bll: 
Concert  f.  Ycl.  u.  Orch. 


Schlick,  Rudolph. 


31 


Schlupper. 


Iq  Schwerin  F:  2  Sonate  in  G.  et  in 
F.  ä  Violoncello  c.  Basso.    Ms. 

Im  Conserv.  zu  Mailand  8  u.  4  Sonate 
a  YcUo.  solo  e  B.    Mss. 

Schlick,  Rudolph,  ein  Medi- 
ziner, geb.  in  MeiTsen,  Verfasser 
von: 

Exercitatio,  qua  musices  origo  prima, 
cultus  antiquissimus,  dignitas  maxima,  et 
emohmienta  . . .  Spirae  1588  typis  B. 
Albiui.  SO.  48  S.  [B.  B.  Dresd.  B. 
Wagener.  Brüssel.  Kopenhagen.  "NVol- 
fenb.     Oxford  Bodl. 

Schlimhacli  (Schlimmbach),  GrC- 
org  Christian  Friedrich,  geb.  um 
1760  zu  Ohrdruff,  Schüler  von  dem 
dortigen  Organisten  Job.  Bernhard 
Bach,  verliefs  aber  1782  seinen 
Geburtsort,  wurde  darauf  Kantor 
und  Organist  in  Prenzlau  (Ü./M.j 
und  ging  Anfang  des  1 9.  Jhs.  nach 
Berlin,  wo  er  1805  eine  Schule 
für  Gesang,  Klavier  u.  Harmonie- 
lehre errichtete  (Gerber  2.  Lede- 
bur).     Man  kennt  von  ihm 

Ueber  die  Structur,  Erhaltung  und 
Stimmung  der  Orgel,  nebst  einer  Dis- 
position derselben.  Lpz.  1801  Br.  &  H. 
8".  40  und  300  S.  5  Taf.  fB.  B.  Dresd. 
B.  Lpz.    B.  M.     Musikfr.  Wien.    Brüssel. 

—  2.  Aufl.  Ib.  1825.  80.  284  S. 
34  S.  Vorwort,  5  Taf.  1  Bl.  Noten.  [B. 
Dresd.    B.  Lpz. 

—  Neue  Aufl.  von  C.  E.  Becker.  Lpz. 
1843  ib.     [ß.  Lpz. 

Ueber  des  Abt  Vogler's  Umschaffung 
der  Mai'ienorgel  in  Berlin.  In  der  Ber- 
liner musikal.  Ztg.  1805  Nr.  97.  99.  102. 

Ideen  und  Vorschläge  zur  Verbesse- 
rung des  Kirchenmusikwesens.  In  ßei- 
chardfs  musikal.  Ztg.  1805  Nr.  59—103. 
—  Einige  Briefe  über  den  Unterricht  in 
der  Musik,  ebd.  1805  Nr.  13  —  17.  — 
Luthers  Denkmal,  ebd.  Nr.  67.  —  Be- 
merkungen über  musikal.  Kunstausdrücke, 
ebd.  Nr.  68.  —  Auch  im  Jahrg.  1806 
finden  sich  noch  mehrfach  Artikel,  die 
Ledebur  einzeln  aufzählt. 

Schlingiuann,  Greorg,  von  1693 
bis  f  1725  Organist  am  Dome  zu 
Hamburg  (Ratsakten). 

Schlobas  (Sclobas),  Arnold,  von 
1662 — 1681  Sangmeister  an  St. 
Walburge    zu    Audenarde;    vorher 


an  der  Kirche  St.  Julien  zu  Ath 
(Dokumente  im  Straeten  1,  215), 
In  der  Kirche  St.  Walburge  be- 
fanden sich  1734  noch  Komposi- 
tionen von  ihm. 

SchlÖ8-el[ius],  Joseph,  lebte  im 
16.  Jh.  und  befinden  sich  unter 
den  defekten  Mss.  des  Archivs  der 
Pfarrkirche  in  Glashütte  (Sachsen) 
einige   Passionsmusiken   von   ilim. 

Schlöger,3Iathaeus,  Hofklavier- 
meister am  Ksl.  Hofe  in  "Wien, 
t  1766  (Pohl  4,  111). 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  ein  Trio 
für  2  V.  u.  B.  —  In  B.  Darmst.  2  Sin- 
fonien in  Cd.  u.  Gd.    Ms.  Stb. 

Schlözer,  Karl  von,  geb.  28. 
Dez.  1780  zu  Göttingen,  gest.  13. 
Febr.  1859  zu  Lübeck  als  Ksl. 
russischer  Generalkonsul  daselbst. 
Er  trat  auch  als  Komponist  auf 
und  führt  Stiehl  in  seinem  Lexikon 
Lieder,  Gesänge  und  Klavierpiecen 
an.     Nachweisbar  sind: 

8  Oden  von  Klopstock  f.  1  Singstimme 
mit  Pfte.    op.  9.     Hbg.,  A.  Crauz.    [B.  B. 

Schlosser,  Xavier,  gab  1760 
sein  opus  1  heraus:  3  Klavier- 
partien. Xürnberg  (Gerber  1). 

Schlüiuhach,   Johann  Julius, 

Organist  an  der  Hauptkirche  zu 
Windsheim.  Er  gab  1756  zu 
Nürnberg  3  Klaviersonaten  und 
6  Mourki  heraus  und  lebte  noch 
1771  (Gerber  1). 

Schlüssing",  . . .  nach  einer  Sub- 
scriptiousiiste  von  1783  Organist 
in  Ebstorf  im  Lüneburgischen. 

Schlütter ,  F  . . .  (^  . . . ,  gab 
1792  heraus: 

Lieder  mit  Melodien  nebst  einigen 
Tänzen  fürs  Klavier  (Gerber  2). 

Schlupper,  Johann  Heinrich 
Friedrich,  geb.  3.  Sept.  1764  ver- 
mutlich in  "Wunsiedel,  gest.  25. 
März  1813  ebd.,  Avar  Stadtkantor 
und  Lehrer  am  Lyceum  in  Wun- 
siedel  (Zahn  5,  468). 

Derselbe  spricht  dort  auch  von  einem 


Schmaltzing. 


32 


Schmelz,  Simpertus. 


4stira.  Choralbuche  für  den  Chor  der 
Stadt  „Wonsiedel",  welches  er  im  März 
1805  schrieb.  In  demselben  befinden  sich 
lO'^vou  ihm  erfundene  Melodien.  Eine 
davon  teilt  Zahn  unter  6034  mit.  Bd.  6 
S.  560  teilt  er  den  Titel  des  Ms.,  in 
seinem  Besitze  befindlich,  mit:  213  Seiten 
in  qu-l"  mit  172  Gesängen.  Aulserdem 
kennt  man  von  ihm: 

20  Lieder  zum  Singen  bei  dem  Ciavier 
oder  Fortepiano.  Leipzig  c.  1793.  qufol. 
jbr.  Mus.     Berlin  K.  H. 

Schmaltzin!^,  Theophiliis,  Kit- 

thingensis  Fr.[ater],  ist  bekannt 
durch  den  Gelegenlieitsgesang: 

Proteleios  Euehe  . . .  Witbergae  1566. 
5  Stbll.  Text:  Ut  late  serpunt  5  voc. 
[B.  Bohn  in  Br. 

Schmalz,  Jobaiiii  Daniel,  geb. 
um  1734,  gest.  20.  Febr.  1822  zu 
Berlin.  Anfangs  Klavierspieler  in 
der  Kapelle  des  Markgrafen  Hein- 
rich in  Berlin,  wurde  1762  nach 
dessen  Tode  Organist  an  der  fran- 
zösischen Kirche  auf  dem  Gens- 
darmmarkte zu  Berlin  und  1772 
an  der  Garnisonkirche,  1818  pen- 
sioniert. Man  nannte  ihn  all- 
gemein „den  alten  Schmalz".  Er 
wurde  88  Jahr  alt  (Ledebur). 

Schmalz,  Leopold  Christian, 
gest.  um  1771  in  Berlin,  war  seit 
1748  Organist  an  der  Garnison- 
kirche zu  Berlin  und  auch  ein 
tüchtiger  Orgelbauer,  der  die  Orgel 
in  der  französischen  Kirche  auf 
dem  Gensdarmmarkte  in  Berlin 
vor  1757  gebaut  haben  soll  (Le- 
debur). 

Schmasdehurg,  Johann  Anton, 
wird  am  8.  Nov.  1748  zum  Kam- 
mermusikus an  der  kurf.  Kapelle 
in  Bonn  ernannt  (Thayer  1,  28). 

Schmeinberger,  Anton,  war 
um  1697  lustrumentist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  266  Thlr. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  111). 

Schmeltzel,  Wolfgang,  Samm- 
ler und  Herausgeber  der  Quodlibets 
von  1544,  geb.  in  Kemnat  in  der 
Oberpfalz  im  Anfange  des  16.  Jhs., 


war  dann  protestantischer  Kantor 
in  Amberg  und  verheiratet,  ging 
heimlich  von  dannen,  liefs  seine 
Familie  im  Stich,  verleugnete  Frau 
und  Kinder  und  wurde  „papistischer 
Pf  äff".  Um  1540  war  er  Schul- 
meister bei  den  Schotten  in  Wien 
und  führte  daselbst  Dramen,  wahr- 
scheinlich mit  Schlusschören,  auf 
(Leipz.  Ztg.  24,  236),  machte  dann 
den  Feldzug  gegen  die  Türken, 
wahrscheinlich  als  Kaplan,  mit  und 
war  um  1556  Pfarrherr  bei  St. 
Lorenz  auf  dem  Stein feld  in  Oester- 
reich  (M.  f.  M.  13,  164.  Metten- 
leiter 2,  155,  der  auch  seine  Werke 
verz.).  An  Kompositionen  ist  nichts 
von  ihm  bekannt,  doch  ist  sein 
Verdienst  die  alten  Quodlibets  und 
einige  alte  deutsche  Lieder  ge- 
sammelt zu  haben  für  uns  Nach- 
kommen von  grofsem  Werte.  Das 
Samlwk.  ist  in  Eitner  1  genau  be- 
schrieben und  führt  den  Titel: 

Guter  seltzamer  vnd  kunstreicher  teut- 
scher  Gesang,  sonderlich  etliche  künst- 
liche QuodHbet,  Schlacht  (bei  Pavia)  vnd 
dergleicheu  mit  4  oder  5  stimmen  . . . 
1544.  Am  Ende:  Nürnberg,  durch  Jo. 
Petreium.  1544.  4  Stb.  qu4".  25  Ge- 
sänge, dabei  12  Quodlibets.  [B.  B.  B.  M. 
B.  Jena  C.  def.  A.  B.  Proske:  C  br. 
Mus.     Basel  4  Stb. 

Das  Vorwort  abgedr.  in  M.  f.  M.  3,  201 
und  der  gröfste  Teil  der  Tonsätze  in  Part, 
in  Eitner:  Deutsches  Lied  B.  1.  Schmeltzel 
bez.  sich  dort  als  Bürger  in  AVien. 

Schmelz,  Philipp,  ein  am  Ende 
des  18.  Jhs.  lebender  Komponist, 
gab  nach  Gerber  2  heraus: 

Krämers  hundert  neue  Schulgesänge, 
nebst  einigen  Bemerkungen  über  den 
Schulgesang  und  einem  Anhange.  Mit 
Melodien  versehen  von  .  . .  Salzburg  1800. 
8''.  —  In  den  Melodien  zu  den  Rhapsodien 
aus  den  Norischen  Alpen,  Landshut  1805, 
ist  er  auch  vertreten.    [B.  Kgsbg.  Nr.  360. 

Schmelz,  E.  P.  Simpertus,  gab 

heraus : 

Fundamenta  musica  cantus  artificialis, 
das  ist,  musicalisch  Regulär  gestelltes, 
zwey   theilig-    figural-    und    choralkünst- 


Schmelzer,  Ant.  Andr. 


33 


Schmelzer.  Joh.  Heinr. 


liches  Sing-Fuadament:  für  alle  4  stimmen, 
Disc.  A.  T.  u.  B. . .  Herausgeg.  von  . .  . 
Yrrsee  1752  freves  Keichs-Stifft  und 
Gottes -Haitis.  qii40.  4  Bll.  u.  56  Seit, 
mit  zahlreichen  Istini.  Beisp.  Einige  Aus- 
züge in  M.  f.  M.  11,  85.  [B.  B.  Proske. 
MÜsikfr.  Wien.  Brüssel,  br.  Mus.  Ein- 
siedeln. 

Schmelzer(Schmeltzer)abEhren- 
rueff,  Anton  Andreas  (auch  um- 
gekehrt gestellt),  Sohn  des  Joh. 
Heinrich,  war  Violinist  an  der  Ksl. 
Hofkapelle  in  Wien  vom  1.  Jan. 
1671  bis  zu  seinem  Tode  im  Dez. 
1700  mit  45  Gld.  jährlich  (?)  Ge- 
halt. Er  schrieb  zu  den  Opern, 
die  auf  der  Hofbühne  gegeben 
wurden,  wie  sein  Vater  einstmals, 
zahlreiche  Balletmusik,  besonders 
zu  den  seit  1681  aufgeführten  Opern 
Draghi's  (Koch ei  1.  Köchel  2  giebt 
im  Opernverz.  nähere  Angaben). 

Vieles  davon  befindet  sich  im  Ms.  in 
der  Hofb.  Wien  und  zwar  in  den  Mss.  16588: 
Arien  zue  den  Baletten,  welche  a/d.  K.  K. 
Maj.  Leopoldi  des  1.  Hoff,  vom  15.  Nov. 
1680  bis  auf  den  Fasching  1685  gehalten 
worden.  1.  Buch.  —  Ms.  16028  die  Tänze 
zu  Draghi's  La  Eosaura.  —  Ms.  16036  zu 
dessen  La  patienza.  Ebenso  Ms.  16845. 
16849.  16853.  16862  u.  63.  18835  bis 
18944,  siehe  den  Kat. 

Schmelzer(Schmeltzer)  abEhren- 
ruelf,  Johann  Heinrich,  geb.  um 
1630,  gest.  im  Juni  1680  in  Wien. 
Instrumentist  a/d.  Ksl.  Hofkapelle 
in  Wien  vom  1.  Okt.  1649—1670 
mit  50  Gld.  Gehalt;  begleitete  den 
Kaiser  als  Hofmusikus  nach  Prag 
und  zur  Kröning  nach  Frankfurt 
a/M.  Am  1.  Jan.  1671  wurde  er 
Vice-Kapellmeister  mit  1080  Gld. 
und  den  1.  Okt.  1679  Kapellmeister. 
Er  schrieb  von  1672  ab  bis  zu 
seinem  Tode  die  Balletmusik  zu 
den  auf  der  Hofbühue  aufgeführ- 
ten Opern,  besonders  zu  denen 
von  Draghi  (siehe  im  Köchel  2  das 
Opernverz.  Im  Köchel  1  obige 
Daten).  An  Druckwerken  sind  fol- 
gende bekannt: 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Sacro - prof anus  concentus  musicus  fi- 
dium  aliorumquo  instrumentoram  .  .  . 
Noribg.  1662  Mich.  Endter.  9  Stb.  kl. 
fol.,  enthält  13  Sonaten.  [Hofb.  Wien 
fehlt  pars  IV.  Paris  Nat.  Upsala:  2  V. 
4  Viole,  2  Trombe,  Org. 

Sonatae  unarum  fidium,  seu  a  Violino 
solo;  (c.  Bc.  pro  Clavic.)  Norimbergae 
(1663/64)  Mich.  Endter.  qufol.  40  S. 
[B.  Wagener.     Hofb.  Wien. 

Duodena  selectarum  Sonatarum  appli- 
cata  ad  usum  tarn  honesti  fori  quam  de- 
voti  chori.  Ab  aufhöre  .  .  .  Norimbg. 
1669  ib.     4  Stb.     fol.     [B.  Kassel. 

Arie  per  il  Balletto  U  Cavallo  nella 
festa  .  . .  Leopoldo  I.  Vienna  1667  Matteo 
Cosmerovio.  P.  fol.  6  Bll.  (siehe  La 
Contesa  von  Sbarra).  Enth.  1  sechsstim. 
Corrente,  1  siebenstini.  Giga,  1  sechsst. 
Follia,  1  fünf  st.  Allem  ande  und  1  sechsst. 
Sarabanda  für  2  Clarini  e  Violini,  oder 
Trompeten  und  Paucken  in  P.  [B.  Br. 
B.  M.  Wolfeub.  B.  Zw.  Salzburg.  Hofb. 
Wien.  B.  Hbg.  Florenz  inlcoinpl.  br. 
Mus.     Bologna. 

Ifi  Manuscriptcn. 

In  der  Hofb.  Wien  in  Mss.  17329: 
Vesperae  bre\issimae  de  beatissima  Vir- 
gine  ...  4  V.  2  V.  2  Tromboni  in  conc. 
und  Eipieninstr.  Enth.  8  Psalmen,  1  Cau- 
ticum    und    1  Magnific.    1742—1744  gez. 

—  Ms.  17  328:  Compieta  a  4  voci,  2  V. 
2  Tromb.  u.  Eiepienstim.  7  Gesge.  — 
Ms.  16915:  Le  meniorie  dolorosa,  1678 
gez.  mit  2  Gesgen.  von  Kaiser  Leopold  I. 

—  Ms.  16913:  Serenata,  Le  veglie  osse- 
quiose,  1679.  —  Ms.  16583:  Arien  zu 
den  Balletten,  die  in  Wien  vom  16/2  1665 
bis  23/2  1667  gesungen  wurden.    2  voll. 

—  Ms.  16883:  Stärcke  der  Lieb.  Bey  dem 
big.  Grab  in  Ihrer  Mayestätt  Frauen 
Frauen  Maria  Antonia  .  . .  1677  und  Ms. 
18572,  2.  —  Ms.  18898:  Die  fsieben  Alter 
stimben  zu  fsamben  anwintschent  dem 
geburtlstag  Ihro  Durclüeicht  der  Ertz- 
herzogin  Maria  Antonia  in  einem  vorbilt 
der  fsonnen.  1680  18/1.  Opus  dramati- 
cum.  P.  Die  übrigen  im  Kat.  verz.  Nrn. 
sind  Balletmusik  zu  Opern  von  Draghi  u.  a. 

Sonata  a  5.    Ms.     [B.  K. 
In  B.  Upsala:   3  Motetten   f.  Singst,  u. 
Instr.  in  Tabulaturpart.  und  Stb.  und 

—  13  Souate  a  2  stroin.  Viol.  Viol.  di 
Gamba,  Bc.     8.  Juli  1672.     Fol. 

—  19  Sonate  ä  2,  ebenso.     1677. 

—  Sonate  ä  7.  —  ä  5.  —  ä  4.  —  ä  2, 
zusammen  14  Stück. 

—  Harmonia  a  5. 

—  4  Sonatine  ä  2  und  k  4,  Violini  e 
Bc.   40. 


Schmelzer,  Peter  Clemens. 


34 


Schmidli. 


—  Sonata  ä  7:  2  Cor.  2  Clariui,  3 
Tromboni.     Tabulatur-Part. 

—  Intrata  con  Trez  a  Yiennese  (Nr.  9) 
ä  4  Instr.     4«. 

—  Sarab.  vai'iata.  V.  solo  c.  B.  o 
Cemb.     40. 

—  Sonata,  Allem.  Cour,  a  V.solo  c. 
Bc.    40. 

—  Aria,  Gique,  La  Galline,  Gique,  Y. 
solo,  Bc.    40. 

—  Sonata  ä  4  Yiole  c.  Bc.  1667.     4". 

Schmelzer,    Peter    Clemens, 

Violinist  an  der  Hofkapelle  in 
AYien  vom  1.  Aug.  1692  bis  zuüi 
30.  Juni  1740,  wird  pensioniert 
und  St.  20.  Sept.  1746,  74  Jahr 
alt.  Von  1712  ab  betrug  sein  Ge- 
halt jührl.  540  Gld.  (Köchel  1). 

Sclimerl>aiicli,  Gottlob  Heiu- 
ricli,  geb.  12.  Febr.  1715  zu  Gom- 
mern  (Magdeburg),  gest.  22.  Juni 
1782  zu  Luckau,  wo  er  seit  1753 
Rektor  an  der  Schule  war. 

Gerber  2  verz.  von  ihm  die  Einladungs- 
schrift: Proiusio  I.  de  organis  und  Pro- 
lusio  U.  de  organis  hydraulicis,  gedr.  1770. 

Schmertzliaffter 

Lieb  und  Creutz-Weeg  |  Welchen  Auf! 
Erden  zum  Eud  seines  Lebens  |  .  . .  Nem- 
lich  I  der  Aufs  Lieb  der  Menschheit  ein- 
verleibte Gott  Christus  Jesus,  |  Als  Er 
durch  ein  liägliohen  Todt,  auff  dem  | 
Calvari-Berg  am  Creutz  erwöblet  |  zu- 
sterbeu.  |  Glatz,  druckts  Audreas  Pega 
1682.  kl.  8".  671  S.  mit  Melod.  u.  Bc. 
Die  Melodien  sind  recht  innig,  [besafs 
einst  Dr.  0.  Lindner  in  Berlin. 

Sclimetzer,  Georg,  geb.  zu 
Augsburg,  gest.  1701  oder  1702 
ebd.  Schüler  Kriegsdorf er's,  ging 
darauf  auf  Reisen  und  war  dann 
von  1676  oder  1677 — 1697  Kantor 
und  Praeceptor  an  der  Schule  St. 
Anna  in  Augsburg  (Ratsakten). 
Mattheson  1,  235  giebt  obiges 
Todesdatum  (Gerber  1).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

Motetae  seu  Cantiones  2,  3,  4,  5,  6, 
7,  8  et  9  voc.  c.  Bc.  Aug.  Yind.  1671 
Andreas  Erfurt.  20  Mot.  [B.B:  C  1.  2. 
A.  T.  Yiol.  1.  2.  Bc. 

Sacri  concent.  latin.-german.  5 — 17 
vocum.  op.  2.  Aug.  Yind.  1689  Kopp- 
maier.     18  Stb.     [B.  B. 


Fahr  hin  du  Schatten  dieser  Zeit,  4stira. 
Part.  2  Bll.  Ein  Trauergesang  auf  Frau 
Jacobina  Hentschlin.  Gedruckt  zu  Augs- 
purg  bei  Schöuigk.  (Zusammen  mit  Joh. 
Fischer.)     [B.  Zw. 

Ms.  2964  in  B.  B.  Bl.  15,  Part,  von 
Pölchau:  Magnus  est  Dominus. 

Ms.  in  Upsala:  5  Motetten,  1  Messe, 
1  Miserere  f.  Singst,  und  Instrum.,  teils 
in  Tabulaturpart.,  teils  in  Stb. 

Ms.  in  Paris  Nat.  16  Motetten  aus 
obigem  Diiicke  von  1671  in  P. 

Scliuiid,  Schmied^  Schmidt, 
Schmit  und  Schmitt  stehen  alle 
uutcr  Schmidt,  alphabetisch  nach 
den  A^oruaraen  geordnet. 

Schmidbauer,  Franz  Anton, 
Gambist  an  der  Hofkapelle  in  AVien 
mit  60  Gld.  monatl.  vom  1.  Jan. 
1707  bis  t  1.  Dez.  1737,  48  Jahr 
alt  (Köchel  1). 

Sclimidbaur,  Johann  Georg;, 
1715  Kautor  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart  mit  Summa  257  Gld.  Ge- 
halt. 1725  wird  er  Choralist  ge- 
nannt (Sittard  2,  91.  120). 

Im  Archiv  zu  Göttweih  befindet  sich 
ein  Ave  regina  im  Ms.  P.  Welchem  Seh. 
dies  angehört,  ist  zweifelhaft. 

Schmidbauer,  Karl,  Garabist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
45  Gld.  monatl.  von  1682  bis  1. 
Okt.  1711;  wird  pensioniert  und 
t  29.  März  1714,  53  Jahr  alt 
(Köchel  1). 

Schmideke,  siel.e  Schmidlein. 

Schmidg-eu,  ...  Violinist  in 
Diensten  des  Grafen  Amade  in 
Wien  um  1808  (Thajer  3,  47). 

Schmidlein  (Schmideke),  Cajus, 
wird  1585  an  der  neuen  grofsen 
Orgel  der  Marienkirche  in  Danzig 
als  Organist  angestellt  und  f  1611 
(Döring  200). 

Schmidli,  ...  um  1701  Pastor 
zu  Stallikon  (Schweiz),  gab  in 
diesem  Jahre  die  Psalmen  Lob- 
wasser's  in  der  Lesart  des  Pastor 
Hardmeyer's  mit  mehrstimmigen 
Tonsätzen  heraus  (G.  Becker  1, 
140). 


Schmidliu,  Joliacu  I. 


35 


Schmidliu,  Jobannes  IL 


Sclimidliii,    Joh.aiin    I.,     um 

1605  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapelle in  Stuttgart  (Sittard  2,  33). 
Das  Dienerbuch  verz.  p.  210  einen 
SchmidUn  als  Hof  Organisten  in 
Stuttgart,  der  eines  Predigers  Sohn 
war  und  Dr.  der  Medizin.  Er 
starb  1691. 

Schmidliu  (Schraidli),  Jolianiies 
II.,  geb.  22.  Mai  1722  zu  Zürich, 
gest.  5.  Nov.  1772  zu  Wetzikon. 
1736  wurde  er  Alumnus,  trat  1743 
ins  geistliche  Ministerium,  wurde 
1744  Tikar,  um  1752  Pfarr-Yikar 
in  Dietlikou  und  1754  Pfarrer  zu 
AYetzikon.  Er  war  geistlicher 
Liederdichter  und  Komponist,  der 
in  der  Schweiz  ein  grofses  An- 
sehen genoss  (Musikal.  Neujahrs- 
geschenke, Zürich  1857,  S.  14. 
Koch  6,  115  fügt  noch  hinzu,  dass 
er  auch  neben  Wetzikon  in  der  Ge- 
meinde Seegräben  amtierte.  Georg 
Becker  1,  136).  Seine  AYerke  sind 
sehr  zahlreich,  teils  gesammelte, 
teils  eigen  gedichtete  und  kom- 
ponierte. Nachweisbar  sind  fol- 
gende (in  Zürich  wird  sich  Vieles 
vorfinden,  doch  konnte  ich  kein 
Verz.  erlangen): 

Singendes  und  Spielendes  Vergnügen 
reiner  Andaclit,  oder  geistreiche  Gesänge, 
nach  der  "Walil  des  Besten  gesammelt . . . 
Zürich  1752  BürgkH.  8^.  608  S.  mit 
203  Nrn.,  meist  dreistimmig  gesetzt,  da- 
bei auch  einstim.  mit  Bc,  siehe  Näheres 
bei  Zahn  6,  338.  Diese  erste  Ausg.  be- 
sitzt Zahn  und  einst  der  Antifjuar  Rosen- 
thal in  München. 

—  2.  Aufl.  Ib.  1758.  SO,  vermehrt 
auf  259  Lieder.    [B.  Zahn.     Musil^fr.Wieu. 

—  Dazu  erschienen  „Geistliche  Lieder 
als  Anhang  zu  dem  Singenden  u.  Spiel. 
Vergnüg.'^  Zürich  1758.  8».  85  Melo- 
dien zu  3  u.  4  Stirn,  und  59  einstim. 
[ br.  Mus. 

—  3.  AufL  Ib.  1767.  8».  944  S. 
stimmt  mit  der  2ten  überein.  [B.  M. 
br.  Mus. 

—  4.  Aufl.  Ib.  1777.  80.  221  und 
259  Lied,  [besafs  einst  Dr.  0.  Lindner. 
EinsiedeLa, 


—  Eine  5.  von  1792  ib.  gr.  S".  3  Ell. 
941  S.     488  Lied.     [B.  Lpz. 

Hymni  oder  Lob -Gesänge  auf  Gott. 
Zu  3  u.  4  St.  . .  samt  einem  Gb.  Zürich 
1758  David  Gefsner.  5  Stb.  gr.  fol.  [B.  M. 
Hofb.  Wien.  br.  Mus.  (Siehe  auch  1761 
Hymnus,  viell.  dasselbe  Werk.) 

Musical.-Wöcheutl.  Vergnügungen,  be- 
stehend in  geistlichen  Gedichten  zu  2  Cant.- 
Stim.  u.  Generalb.  mit  untermengten  Soli. 

1.  Jahr-Theil    1758.      52    Stück    215  S. 

2.  Jahr-Theil    1759.      52   Stück    211   S. 

3.  u.  letzter  Jahr-Theil  1760.  52  Nrn. 
Zürich,  Bürgkli.  gr.  4".  [B.  B.  ß.  M. 
Hofb.  Wien  1.  u.  2.  Jahrg.  Einsiedeln 
1—3.     br.Mus.? 

—  2.  verbesserte  Aufl.  Ib.  1762. 
3  voll.  4*^.  Stimmen  gegen-  und  unter- 
einander.    [B.  B. 

Herrn  Prof.  Gellerts  geistliche  Oden 
und  Lieder  in  Music  gesetzt  von  .  .  . 
Zürich  1761  Bürgkh.  4".  162  S.  mit 
mehrstim.  Gesgeu.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Hofb.  Wien.     br.  Mus.     Bologna. 

Hymnus  od.  Lobgesg.  auf  die  Allmacht 
.  . .  Gottes.  Part.  Zürich  1761  Bürgkli. 
40.  [B.  B.  Einsiedehi.  br.  Mus.  (Vergl. 
Hymni  1750.) 

Die  Tages  -  Zeiten  in  4  Cantaten  v. 
Zachariae.  Part.  ib.  1762.  4«.  [B.  B. 
Einsiedeln,     br.  Mus. 

100  geistl.  Lieder  (f.  2  C.  u.  bez.  B.). 
Zürich  1764  Bürgkli.  8".  324  S.  [B.  M. 
br.  Mus.     Einsiedeln. 

Herrn  Hofprediger  Cramers  geistl.  Oden 
u.  Lieder  ...  ib.  1767.  4".  [B.  B. 
Schwerin  F.     br.  Mus. 

Schweizerlieder  mit  Melodieen.  Bern 
1769  Abr.  Wagner.  Veriegts  Lud.  Walt- 
hard.  4''.  Vorbericht  von  Schm.  datiert: 
Wezikon  2/3  1769.  79  S.  2  u.  3  st. 
Lied.,  die  Texte  von  Lavater.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  mit  1770  gez.  B.  M.  ebenfalls 
von  1770.  40,  ohne  Autornamen.  br. 
Mus.  s.  a. 

—  Zürich  1786  Bürkli,  3.  verra.  Aufl. 
[B.  B.]  4.  verm.  Aufl.   Ib.  1796.    [br.  Mus. 

Musikalisch- wöchentl.Ergetzungeu,  best, 
in  geistl.  Liedern  zu  2  Cantstim.  u.  einem 
Generalbass.  Zürich  1773  Bürgkli.  4". 
[B.  B.     br.  Mus. 

Die  B.  B.  besitzt  noch  einen  Druck 
von  1806,  betitelt:  Geistl.  Lieder  mit  Choral- 
melodieu  zum  allgemeinen  Gebraucb,  Zü- 
rich, Bürkli.  dp.  Obgleich  dasselbe  obigen 
Namen  trägt,  bedarf  es  doch  der  Unter- 
suchung, ob  Schm.  auch  der  Verfasser  ist. 

In  Christmann  und  Knecht's  Choral- 
melodien zum  Orgelspielen  1799,  1  Melod. 
von  Seh. 

3* 


Schmidt. 


36 


Scliniid,  Bernhard. 


Schmidt  (Schmicl,Schmit,Schmitt, 
Schraiedt)  sind  nach  den  Yornamen 
alphabetisch  geordnet. 

Schmidt,  Alexander,  Vokal- 
imd  Instrumental-Musikus,  trat  am 
26.  Jan.  1663  in  herzgl.  Braun- 
schweigsche  Dienste  mit  100  Thh\ 
Gehalt,  15  Thlr.  Miethe  und  freiem 
Tisch  (Chrysander  1,  183). 

Schmid,  Andre, 

bekannt  durch  6  Lieder  mit  Begleitung 
des  Pfte.  Augsbg.,  Andr.  Böhm.  15  S. 
[ß.  M. 

Schmid,  Andreas,  in  Nores- 
heim  Cav.  (?), 

bekannt  durch  Variationen  für  Kla\aer. 
[B.  M. 

Schmid,    Anton    I.,    war    im 

18.  Jh.  zu  Dillmgen  Stadtpfarr- 
Organist  u.  Musiklehrer  am  Gym- 
nasium wie  Seminar  und  gab 
heraus : 

Scala-Partitura.  Ein  kurzer  und  leicht- 
faislicher  Unterricht  die  Partitur  richtig 
zu  spielen,  von  .  .  .  Augsburg,  Andr. 
Böhm.  4".  51  S-,  Porträt,  Text  und 
Musik  im  Stich.     [B.  B. 

Schmid,  Anton  II.,  ein  ge- 
borener Baier,  wurde  1772  Chor- 
direktor an  der  Frauenkirche  in 
München.  Er  zeichnete  sich  auch 
als  Sänger  und  Gesanglehrer  aus. 

Fetis  verz.  von  ihm  3  Messen,  1  Offer- 
torium,  1  Dies  irae,  1  Requiem  und  1 
Trauergesang  für  Chor  und  Orch.,  die 
alle  in  Augsburg  bei  Böhm  erschienen 
sein  soUeu. 

Schmidt,  Balthasar,  Organist 
an  der  Hospitalkirche  in  Nürnberg, 
begann  um  1726  seine  eigenen 
Kompositionen  nebst  denen  ande- 
rer in  Kupfer  zu  stechen  und  im 
eigenen  Verlage  herauszugeben  nnd 
zu  vertreiben.  Da  seine  Wittwe 
schon  1750  das  Geschäft  leitete 
und  sich  als  Firma  zeichnet,  so 
ist  die  Angabe  Gerber  1,  dass  er 
noch  1773  lebte,  falsch.  Gerber  1 
verz.  eine  Anzahl  eigener  Kompo- 
sitionen.    Nachweisbar  sind 

Ein  Dutzend   auf  das  Ciavier  gesetzte 


Menuetten.  Nürnbg.  (1728  nach  Ger- 
ber 1)  B.  Schmidt.     [B.  Lpz. 

Menuet  et  Sarabande  p.  clavec.  Nurem- 
berg  chez  l'auteur.     [Brüssel  Cons. 

Ciavier  Uebung,  bestehend  in  einem 
Andante,  Allegro,  Siciliana,  Menuet,  Trio. 
Nürnbg.  qufol.  5  BlI.  [B.  Wagener. 
In  B.  Lpz.   eine  Ausg.  1.— 6.  Heft  1783. 

—  In  Schwerin  F.  ein  Exempl.  des 
2.  Heftes  mit  dem  Titel:  Clavier-Uebuug, 
best,  in  einer  Capriccio,  Saraband,  Me- 
nuett, herausgeg.  von  B.  Seh  ...  in  Nürn- 
berg Anno  1735  Nr.  2.  qufol. 

Nürnbergische  alte  und  neue  Kirchen- 
Lieder,  welche  für  das  Ciavier  nach  ihren 
gewöhnlichen  Melodien  mit  bezieforte  Bafs, 
zum  Gebrauch  . . .  von  Balth.  Seh  .  . .  Or- 
ganisten in  Nrnbg.  1748.  quS».  208  S. 
170  Choräle.  [Strafsbg.  i/Els.  B.  Wage- 
ner.    Bibl.  Zahn.     br.  Mus. 

—  2.  vermehrte  Aufl.  Nürnbg.  1773 
J.  Mich.  Schmidt.  qu40.  234  u.  16  S. 
[B.  M.     br.  Mus. 

Zwölff  Menuetten  mit  Abwechselungen, 
welche  nach  der  leichtesten  und  neuesten 
Art  in  Berlin  vors  Ciavier  gesezet  und  in 
Nürnberg  von  Balthasar  Schmidts  seelig. 
Wittib  gedruckt  xxxx.  [besafs  einst 
Schletterer. 

Sinfonie  in  Dd.  f.  2  V.  A.  B.  2  Fl. 
2  Ob.  2  Hörn.    Ms.  in  Stb.    [Brüssel  Cons. 

In  B.  Lübeck  im  Ms.  Samlbd.  von  Ge- 
sangs- und  Klavierstücken. 

Schmidt,  Bartholomaeiis,  um 

1756  Bassist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien,  mit  monatl.  12  Gld.  Gehalt 
(Köchel  1). 

Schmid,  Bernhard  (der  Aeltere), 
war  nach  Aufhebung  des  Interims 
in  Strafsburg  i/Els.  der  erste  Or- 
ganist an  der  Thomaskirche  von 
1560—1564  (Lobstein  59).  Fetis 
fügt  dem  bei,  dass  er  dann  an  den 
Strafsburger  Münster  als  Organist 
kam.  Auf  den  Titeln  seiner  bei- 
den Orgel  tabu!  aturen  von  1577 
nennt  er  sich  Bürger  und  Organist 
zu  Strafsburg.  Fotis  schreibt  das 
Orgelbuch  von  1607  ihm  fälsch- 
lich zu,  während  es  von  seinem 
Sohne  ist,  der  ebenso  hiefs  wie 
der  Yater.  Obige  Angabe  von 
Fetis,  dass  der  Vater  von  der 
Thomaskirche   nach    dem    Münster 


Schmid,  Bernhard. 


37 


Schmid,  Chrstff.  Nik. 


kam,    bestätigt    sein   Sohn    in   der 
Dedicat.     zu    seinem     Orgelbuche 
nebst   der  Angabe,   dass   er    1607 
ein   Verstorbener  ist.     Dies  muss 
in   der   Zeit   um    1592    geschehen 
sein,    da    Lobstein    den    Sohn    bis 
„c.  1592''  an  St.  Tiiomas  verz.  und 
von    da   ab    am   ilünster.     In   der 
Strafsburger   Chronik   von   Künast 
S.  377    (Bull.   Non.  bist.   T.  XVI) 
ist    die    Unterschrift    zu    Schmid 's 
Porträt    mitgeteilt,    weiche    lautet: 
„Bin  H.  Bernhard  Schmiden,   vor- 
maligen Organisten  und  E.  E.  Raths 
alten  beysitzers"  . . .    Unter  seinem 
Wappen    steht   geschrieben:    „Qui 
non  amat  musicara  |  Plag  S.  Veits- 
tanz    und    podagram.''       Adelung 
(Forts.    Jöcher's    Gelehrten    Lex.), 
Gerber  2  und  alle  späteren  führen 
ihn   unter  dem  Namen  Bernliard 
Fabricius   an   und  sein  Orgelbuch 
mit   lateinischem   Titel    1577    und 
1677.      Nach    Grandidier's    Alsat. 
litt.   p.  459   wird    sein    Tod    1592 
in  Strafsburg  angezeigt.    Der  Titel 
zu  seinen  Orgelbüchern  lautet: 

Zwey  Bücher  einer  neuen  künstlichen 
Tahulatur  auff  Orgeln  vnd  Instrumenten 
(d.  h.  Klavierinstrum.),  deren  das  Erste 
aufserlesene  Moteteu  vnd  Stuck  zu  sechs, 
fünft  vnd  vier  Stimmen,  aufs  den  kunst- 
reichsten vnd  weitberürabtesten  Musicis 
vnd  Componisten  diser  vnser  zeit  ab- 
gesetzt. Dan  ander  allerley  schöne 
teutsche,  italienische,  frantzösische,  geist- 
liche vnd  weltliche  Lieder  mit  füuff  vnd 
vier  Stimmen,  Passamezzo,  Galliardo  vnd 
Täntze  in  sich  begreifft  .  .  .  Gedr.  zu 
StraJsburg  1577  bei  Beruh.  Jobin.  fol. 
4  BU.  23^2  Bog.  mit  dem  Portr.;  das 
1.  Buch  besteht  aus  52  Bll.  und  das  2te 
aus  46  Bll.  Beide  Bücher  enthalten  13 
Autornamen,  die  im  Wolfenbüttler  Kata- 
loge S.  223  verz.  sind.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  M.  B.  Wagener.  Proske.  Wolfenb. 
Paris  ilazarin.  Stadtbibl.  Grenoble.  In 
der  Dombibl.  zu  Magdeburg  eine  hds. 
Part,  in  moderner  Notenschrift  von  A.  G. 
Bitter  hergestellt. 

lu  neuen  Ausg.  mehi'ere  Piecen  (Eit- 
ner  2)  und  im  Ritter  ein  Orgelsatz 
Nr.  65. 


Schmid,  Beriiliarcl  der  Jüngere, 
Sohn  des  Aelteren,  wie  er  selbst 
angiebt,  folgte  seinem  Vater  1564 
als  Organist  an  St.  Thomas  in 
Strafsburg  i/Els.  bis  1592  und  kam 
dann  als  Organist  an  den  Strafs- 
burger Münster.  Auch  er  nennt 
sich  Bürger  von  Strafsburg.  Lob- 
stein 59  bestätigt  nur  die  erstere 
Anstellung,  die  2te  das  folgende 
Druckwerk: 

Tabulatur  Buch  von  allerhand  auss- 
erlesenen, schönen,  liebliehen  Praeludijs, 
Toccaten,  Motteten,  Canzonetten,  Madri- 
galien  vnnd  Fugen  von  4.  5.  vnd  6.  Stim- 
men :  dessgleichen  künstlichen  Passomezen 
vnd  Gagliarden.  So  von  den  bertihmbte- 
sten  vnd  besten  Componisten  vnd  Orga- 
nisten, deutsch  vnd  welscher  Landen 
componirt  worden.  Auff  Orgeln  vnd  In- 
strumenten (Klavierinstrum.)  zugebrauchen 
. . .  Strafsburg  1607  in  Verlegg.  Lazari 
Zetzners.  fol.  6  Bll.  u.  114  Bll.  28  Kom- 
ponisten sind  genannt,  siehe  Kat.  TVolfen- 
büttel  p.  224.  [B.  B.  B.  M.  Heilbronn. 
Strafsburg  i/Els.  "Wolfenb.  B.  Wagener. 
Prag.     Paris  Nat. 

Eine  Gagliarde  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2) 

Sclimid,  Bernhard,  ein  Musiker 
des  18.  Jhs.,  von  dem  die  Kgl.  Musi- 
kalien-Samlg.  in  Dresden  besitzt: 

6  Senates  pour  le  Clavecin  avec  acc. 
d'un  V.  oeuv.  3.  A  la  Haye,  chez  B. 
Hummel,     fol. 

Schmidt,  Bernhard,   s.   Smith, 

genannt  Father  Smith. 

Schmid,  Christian  Ernst,  ein 

Magister  und  zuletzt  Superinten- 
dent, geb.  14.  Mai  1715  zu  Ra- 
ben au  bei  Dresden,  starb  Anfang 
1787  zu  Merseburg,  wo  er  seit 
1771  Superintendent  war  (Gerber 
2,  der  ihn  aber  Schmidt  schreibt). 
Er  gab  heraus: 

De  ritu  cantandi  per  noctes  dienim 
festorum  apud  Hebraeos,  ad  Jes.  XXX, 
29.     Lipsiae  1738.     40.     16  S.     [B.  Lpz. 

Schmidt,  Christian  Heinrich, 

Chronologie  des  deutschen  Theaters. 
1776.  S**.  Näheres  mir  unbekannt.  [Dresd. 
Mus. 

Schmid,    Christoff   Nikolaus, 

um    1671    Violdigambist   in   Eise- 


Schmitt,  E  . . .  J 


38 


Schmidt,  Jakob. 


nach,    nach    einem    Stammbuchbl. 
(Yiertelj.  8,  501). 

Schmitt,  E  . . .  J  . . .,  starb  um 
1819  zu  Frankfurt  a/M.,  wo  er 
seit  1811  Kapellmeister  am  Theater 
war   (Leipz.  Ztg.  13,  354.  21,  26). 

Schmidt,  Ferdinand,  gest.  11. 
Aug.  1756,  62  Jahr  alt  in  Wien. 
Er  war  anfänglich  Chordirektor 
(Eegens-Chori)  an  St.  Dorothee  und 
bei  den  Augustinern  in  Wien  rait 
24  Gld.  Gehalt  (monatlich?)  und 
wurde  später  Kapellmeister  am 
Dome  (Stephanskirche).  Auf  seinem 
Eequiem  liest  man:  Kapelhneister 
„della  Madonna  di  S.  Steffano". 
Er  war  ein  fruchtbarer  Kirchen- 
komponist und  sollen  sich  viele 
seiner  Kompositionen  in  geistl. 
Stiften  in  Oesterreich  erhalten 
haben  (Pohl  3,  49). 

Nachweisbar  sind  in  Mss.  in  der  Bibl. 
der  Musikfr.  in  Wien:  1  Eequiem,  3  Li- 
taniae  lauretanae  4  voc.  c.  instnini.    Stb. 

Im  Stifte  Göttweih  mehrere  Eequiem. 

Im  Stifte  Klosterneuburg:  2  Salve  re- 
giua,  2  Alma  und  5  Eegina  coeli. 

In  Hof b.  Wien,  Ms.  19278:  Litania 
lauretana  del  ...  4  voc.  c.  ström.  P. 

Schmidt,  F . . .  L . . .,  gab  heraus : 

Älmanach  fürs  Theater.  Hamburg 
1809.     [B.  B. 

Schmidt,  Franz,  geb.  20.  Dez. 
1766  zu  Dresden,  gest.  18.  Mai 
1842  ebd.,  Schüler  des  Fagottisten 
Braun,  seit  1785  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  angestellt.  1813  be- 
trug sein  Gehalt  600  Thlr.  (Für- 
stenau  1,  171.  178). 

Schmid,  Georg,  lebte  1641/43 
zu  Eedwitz  und  ist  der  Schreiber  des 

Ms.  Z97  der  B.  B.,  welches  allerlei 
geistliche  Lieder  von  verschiedeneu  Kom- 
ponisten enthält.  Der  Pai-titurband  in  4" 
von  718  Seit,  umfasst  200  mehrstim.  Ge- 
sänge. Einige  ohne  Autorbez.,  bei  man- 
chen ist  der  Dichter  genannt,  das  vor- 
handene Eegister  ist  sehr  sorgsam  an- 
gefertigt. Enthalten  sind  Melch.  Vulpius' 
Geistl.  Gesangbuch  von  Nr.  8—153.  Dar- 
auf folgt  Melch.  Franck's  Christi.  Gesäug, 


Nr.  154 — 164,  dann  dessen  Andächtige 
Betrachtung  des  bittern  Leydens  u.  Ster- 
bens .  .  .,  2  Nrn.,  hierauf  1  Satz  von 
Dilliger,  sowie  Nr.  168—179  von  Dil- 
liger und  1  von  Jacobi  Finetti.  Von 
Nr.  180 — 200  geistl.  Lieder,  einige  von 
Calvisius,  Dilliger  u.  Melch.  Franck,  die 
übrigen  anonym.  Georg  Schmid  war  ent- 
weder selbst  Musiker  oder  ein  musik- 
gebildeter Dilettant. 

Schmidt,  Oeorg, 

bekannt  durch  3  Fugen  für  das  Pfte., 
op.  3.  AYien,  Cappi.  qufol.  8  S.  [Hofb. 
Wien. 

Schmid,  Giovanni  (Roma),  liest 
man  im  Kat.  Otto  Kade's  der  Grofs- 
herzgl.  Schweriner  Fürstenbibl. 

Dort  ist  eine  Sinfonia  F  J{  (Fdur)  ä  2  V. 
2  Ob.  2  Cor.  Va.  e  B.  Ms.  Stb.  angezeigt. 

Schmidt,  Hans,  dient  von  1585 
an  der  kurf.  Kapelle  zu  Berlin  als 
Sänger  (Friedländer).  Schneider  21 
verz.  um  1603  einen  Sänger 
gleichen  Namens  in  Berlin  mit 
131  Thlr.  Gehalt.  Fürstenau  1,  39 
verz.  um  1606  einen  Instrumen- 
tisten  gleichen  Namens  mit  150 
Gld.  Gehalt.  Ob  dies  derselbe  ist, 
bedarf  noch  des  Beweises,  den 
Jahreszahlen  nach  würde  es  passen, 
und  dass  aus  einem  Sänger  ein 
Insti'umentist  wird  ist  nichts  Un- 
gewöhnliches. 

Schmidt,  Hendrik  Carel,  trat 
1781  als  Adjunkt  des  Organisten- 
postens an  der  Hofkapelle  im  Haag 
und  bekleidete  ihn  dann  von  1783 
bis  1796  in  fester  Anstellung 
(Bouwst.  2,  165). 

Sehmied,  Hermann,  von  1634 
bis  1640  Organist  an  St.  Blasius 
in  Miihlhausen  i/Th.  (Spitta  1,  331). 

Schmidt,  Jakob;  Döring  45  u. 
78  kennt  ein  Gelegenheitsgedicht, 
in  dem  er  „Musicus  aus  der  Waag" 
genannt  wird;  seine  Geburtsstadt 
bez.  er  mit  Elbing,  wo  er  auch 
nach  1642  starb,  dass  er  aber  in 
der  herzgl.  Kapelle  um  1622  in 
Königsberg  diente,  ist  aus  Winter- 
feid   2,    103    entnommen   und   bis 


Schmidt,  Jakob. 


39 


Schmidt,  Joh.  Chrstph. 


7     I 


jetzt  nicht  zu  beweisen.  Nach 
einer  Eingabe  an  den  Kurfürsten 
Ton  Brandenburg  vom  Jahre  1621, 
diente  er  demselben  schon  seit 
20  Jahren,  er  muss  demnach  1601 
in  Berlin  Hofmusikus  geworden 
sein.  Noch  1620  nennt  er  sich  auf 
Zaugius'  nachgelassenen  „Lustige 
deutsche  Lieder",  die  er  heraus- 
gab, „kurf.  brandenburg.  Musicus". 
Li  der  Zwischenzeit  nach  Zaugius' 
Tode  und  "Wilh.  Brade's  Anstellung 
als  Kapellmeister  war  er  inter- 
mistischer  Direktor  der  Kapelle 
und  als  Ende  1620  Brade  starb 
wurde  er  zum  Kapellmeister  er 
nannt,  doch  betrug  sein  Gehalt 
nur  200  Thlr.,  während  Brade  500 
erhalten  hatte.  Er  petitionierte 
beim  Kurfürsten  und  verlangte 
900  Thlr.,  da  ihm  die  nicht  ge- 
währt wurden,  ging  er  ab.  Fried- 
länder sagt:  1621  Kapellmeister, 
hat  die  Stadt  verlassen,  und  Döring 
schreibt,  bald  darauf  ging  er  in 
seine  Vaterstadt  Elbing.  Da  Win- 
terfeld und  Döring  das  Jahr  1622 
nennen,  in  dem  er  Kapellmeister 
in  Königsberg  gewesen  sein  soll, 
so  wäre  doch  diese  Angabe  nicht 
ganz  von  der  Hand  zu  weisen. 
Noch  sei  erwähnt,  dass  ihn  Schnei- 
der p.  29  im  Jahre  1612  u.  1618 
als  Falsetisten  mit  192  Thlr.  Ge- 
halt bez.  (Aufser  den  genannten 
Quellen  finden  sich  noch  Notizen 
im  Schneider  p.  30.  33.  37  und  M. 
f.  M.  11,  184,  die  aber  nach  obiger 
Darstellung  zu  verbessern  sind.) 

Schmidt,  Johauii  I.,  Mitglied 
der  "Warschauer  Hofkapelle  um 
1643.  Li  Scacchi's  Cribrum  1643 
S.  220  ein  Kanon. 

Schmidt,  Johann  II.,  bez.  sich 
1710  mit  „Org.  Lell.  S.  plasii  Anno 
1710",  das  kann  nur  heifsen,  1710 
Organist  an  St.  Blasii  zu  Lellen- 
feld  in  Baiern. 


Man  kennt  bis  heute  nur  ein  ITs.  der 
Bibl.  des  Instituts  f.  Xirehenmusik  in 
Berlin,  1  vol.  in  qufol.  von  11  Bll.  in 
goldbedrucktem  Einbände.  Enthalt  den 
CXXI  Psalm.  Dd:  Paul:  Gerhard:  fol. 
643.  Ich  erhebe  Herr  zu  dir,  meiner 
beyden  Augen  Liecht  etc.  de  Compose. . . . 
Darauf  folg-t  die  Melodie.  Rucks.  „Nota: 
Maniere"  (folgt  eine  Seite  Erklärungen  der 
Zeichen,  resp.  der  Verzierungen).    Darauf 

Prelude  ex  Gr^,  dann  17  Partita. 

Schmidt,  Johann  III. 

In  ßöheim's  Maurerliederu  ist  er  mit 
einem  Liede  vertreten.  Ob  er  derselbe 
ist,  den  Gerber  2  erwähnt,  ein  Sohn  eines 
Kommerzienrats  in  Königsberg  i/Pr.,  der 
1796  ein  Vorspiel  mit  Arien  und  Chören 
für  die  Schuch'sche  Truppe  schrieb,  bedai"f 
noch  des  Beweises. 

Schmit,  Johann  lY.,  ein  Tanz- 

kompouist   aus   dem   Anfange   des 
19.  Jhs.,   der   1805   op.  4—6  her- 
ausgab (Anzeige). 
Schmidt,  Johann  Adam,  um 

1764  Flötist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  300  Thlr.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  156). 

Unter  Oio.  A.  Sclimid  befinden  sich 
in  der  Egl.  Musikaliensamlg.  zu  Dresden 
6  Rondo  per  Cembalo  o  Pfte.  Venezia, 
A.  Zatta  e  figli.  qufol.  Zatta  di-uckte 
zur  selben  Zeit,  wie  oben  angegeben, 
doch  bleibt  es  immer  fraglich,  ob  es  ein 
und  derselbe  Autor  ist.  Dieselben  6  Ron- 
dos for  the  harps.  London,  fol.  mit  G.  A. 
Schmid  gez.  im  brit.  Museum. 

Schmidt,  J . . .  B  . . .,  Virtuose 
auf  dem  Klaviere  und  der  Harfe, 
aus  Wien,  gab  um  1768  zu  Paris 

6  Clavierquatuors  mit  2  V.  u.  B.  und. 
zu  Amsterdam  1  Sonate  periodique  Nr.  1 
heraus.  Er  soll  sich  um  diese  Zeit  im 
Haag  aufgehalten  haben  (Gerber  1). 

Schmidt,  Joh.  Christoph,  siehe 
Smith,  John  Christoph  er  I. ,  aus 
Ansbach,  HändeFs  Factotum.  Sein 
Sohn  ebendort  unter  Smith  IL 

Von  einem  Joh.  Christ.  Schmidt  be- 
sitzt die  Egl.  Musikalien -Samlg.  Ms.  Cx. 
849—851  drei  Ouvertm-e  a  V.  Va.  Ob. 
Fag.  e  B.  in  Fd.  14  Stb.  Em.  26  Stb. 
Fd.  14  Stb. 

Schmidt,  Johann  Christoph, 

geb.  um  1664  zu  Hohenstein,  gest. 
13.  April  1728  zu  Dresden.    Trat 


Schmidt,  Joli.  Chrstph. 


40 


Schaiidt,  Joli.  Mich.  11. 


1676  in  die  Dresdner  Hofkapelie 
als  Chorknabe  ein  und  wurde 
später  Instrumentist.  Da  er  gute 
Anlagen  zur  Musik  zeigte  und  ein 
fleissiger  und  gewissenhafter  Mann 
war,  stieg  er  von  Stufe  zu  Stufe. 
1687  wurde  er  Praeceptor  der 
Chorknaben,  erhielt  1692  noch  die 
zweite  Hoforganistenstelle  u.  1694 
die  Erlaubnis  nach  Italien  zu 
gehen,  wozu  ihm  der  Kurfürst 
100  Thlr.  Eeisegeld  aufser  seinem 
fortlaufenden  Gehalte  auszahlen 
liefs.  Wer  damals  nicht  einige 
Zeit  in  Italien  zugebracht  hatte 
und  das  Zeugnis  irgend  eines 
italienischen  Meisters  aufweisen 
konnte,  dem  waren  alle  höheren 
Aemter  im  Musikfache  verschlos- 
sen. Schon  kurze  Zeit  darauf  am 
31.  März  1696  erhielt  er  den  Vice- 
kapellmeisterposten  mit  einem  Ge- 
halt von  600  Gld.  u.  nach  Strungk's 
Pensionierung  am  19/7  1698  den 
Eapellmeisterposten;  zugleich  wurde 
ihm  die  ganze  Verwaltung  der  Ka- 
pelle übergeben  mit  einer  Summe 
von  12  000  Thlr.  1717  erhielt  er 
den  Titel  Oberkapellmeister  und 
hatte  somit  die  höchste  Stufe  er- 
reicht, die  einem  Musiker  offen 
stand.  1720  wurde  das  Amt  eines 
Komponisten  Louis  Andre  über- 
geben, da  die  Arbeitskraft  Sch.'s 
bereits  begann  zu  erlahmen  (Für- 
stenau  1,  109.  112.  129.  —  2  a, 
264.  —  2  b,  14.  33.  50).  J.  A. 
Hiller  spricht  sich  über  ihn  aus,: 
dass  er  zwar  etwas  gelernt  habe 
und  den  Kontrapunkt  wohl  ver- 
stehe, aber  ein  trockener  und  un- 
fruchtbarer Kopf  sei.  Da  Seb. 
Bach  seine  Motette:  Auf  Gott 
hoffe  ich,  kopierte,  so  scheint 
Hiller's  Urteil  unbegründet  zu 
sein,  da  sich  nicht  voraussetzen 
lässt,  dass  Bach  eine  schwächliche 
Komposition  kopiert  haben  sollte. 


1  Brief  vom  28/7  1715  an  Mat- 
theson  (Mattheson  3,  266). 

Die  B.  Dresd.  Mus.  besitzt,  wie  es 
scheint  im  Druck  das  Intermezzo:  Les 
quatres  saisons,  Divertissement  de  musique 
et  de  dance.  1719.  P.  fol.  und  im  Ms. 
Nr.  760:  Ans  de  Divertissement  de  mu- 
sique  1719  im  Ell.-A.  qufol.  Ferner  3 
Suiten  f.  2  V.  2  Ob.  Va.  u.  B. 

In  B.  Joach.  Nr.  398  Motetta:  Auf 
Gott  hoffe  ich  ä  4  Trombe,  Tvmp.  2  Fl. 
allem.  2  V.  2  Viole,  Vcl.  Fag.  u.  4  Singst, 
nebst  Organo.  P.  25  S.  im  Ms.  —  Im 
Ms.  26,  1:    Missa,    Kyr.    Glor.    a   2  Ob. 

2  V.  2  Viole  2  Sopr.  A.  T.  B.  et  Org. 
P.  16  S.  die  lustr.  fehlen. 

In  B.  B.  Ms.  19230.  Part.  Stück  6  bis 
11:  Bonum  est  confiteri,  A.  solo,  2  V. 
Fag.  et  Org.  Am  Ende  gez.  mit  20.  Dec. 
1696.  —  "\Vo  ist  solch  ein  Gott  wie  du 
bist,  10  voc.  4  Instr.  et  Cent.  Am  Ende : 
Anno  1701  nebst  Namen.  Beide  Mss. 
scheinen  Autogr.  zu  sein.  —  Sie  ist  fest 
gegründet  auf  den  hlg.  Bergen,  8  voc. 
2  Trombe,  2  V.  2  Viole,  2  Corn.  2  Trom- 
boni  et  Org.  14  Bll.  —  Mein  Herz  ist 
bereit,  Tenor  solo,  2  V.  2  Ob.  Fag.  et 
Org.  —  Labe  mich  durch  deines  Mundes 
kuss,  S.  solo,  2  V.  2  Viole,  Fag.  et  Org. 
—  Ms.  172  u.  23100:  Kyrie  et  Gloria 
5  voc.  Bc.  P.  —  Ms.  1620,  Missa  6  voc. 
P.  —  Ms.  187  Auf  Gott  hoffe  ich,  die- 
selbe Motette  wie  in  ß.  Joach.  Nr.  398 
hier  aber  in  einer  Kopie  von  Joh.  Seb. 
Bach.  —  Ms.  19920.  Latona  in  Delo, 
Opera  seria,  P.  79  Bll. 

Ms.  Strafsburg  in  St.  Thomas:  1.  Gott, 
du  bleibest  doch  mein  Gott.  2.  Schmng 
dich  auf  zu  deinem  Gott.  3.  Lobe  den 
Heirn  meine  Seele,  Cantaten  zu  4  u.  5  St. 
mit  Instr. 

ScUinidt,    Jolianu    Eusebius, 

seit  1692  Prediger  zu  Siebleben 
(Gotha),  wo  er  noch  1745  lebte. 

Winterfeld  3,  31  bringt  unter  Nr.  12 
ein  geistl.  Lied  für  1  Stim.  u.  Bc. 

Schmitt,  Johann  3Iichael  I., 

aus  Prag,  Kapellmeister  am  Dome 
zu  Augsburg,  wurde  1742  an  der 
kurf.  Mainzer  Hofkapelie  Kapell- 
meister und  starb  gegen  1780 
(Forkel  1,  127.  Gramer  1,  748. 
Gerber  1.  2). 

Schmidt,  Mag.  Johann  Michael 
II.,  geb.  1728  zu  Meiningen,  gest. 
1799   zu  Marktbreit  (Baiern),  stu- 


Schmidt,  Joh.  Mich.  HL 


41 


Schmidt,  Joh.  Phil.  Sam. 


dierte  seit  dem  12.  März  1749  auf 
der  Leipziger  Universität,  und 
wurde  darauf  Magister  und  Ad- 
junkt im  Ministerium  zu  Markt- 
breit (Adlung  2,  48.  Gerber  1.  2. 
Spitta  2,  740).     Er  schrieb: 

Musieo-theologia,  oder  erbauliche  An- 
wendung musicalischer  Wahrheiten,  ent- 
worfen von  . .  .  Bavreuth  u.  Hof  1754 
Vierling.  kl.  8'\  312  S.  U  S.  [Brüssel. 
B.  Lpz.  Musikfr.  Wien.  B.  B.  B.  Hhg. 
Glasgow.     Amsterd. 

—  ...  of  stigtelj^ke  toepassing  van 
niuzikaale  waarheden  . . .  A^ertaald  door 
Jac.  Wilh.  Lustig.  Amst.  (1756)  Olofsen. 
120.     [Brüssel. 

Schmidt.  Johann  Michael  III., 

Kupferstecher,   Musikverleger   und 

Buchhändler  in  Nürnberg  um  1780 

u.  f.  Jahre.     Er  gab  auch  2  Sam- 

mehverke  heraus,  betitelt: 

Sammlung  verschiedener  Lieder  von 
guten  Dichtern  und  Tonkünstlern.  1.  Thl. 
Ao.  1780.  fol.  20  Lieder  von  Joh.  Andre, 
G.  Benda,  E.  C.  Drefsler,  F.  G.  Fleischer, 
Disma  Hattasch,  Hiller,  König,  Eeichardt, 
J.  Phil.  Schönfeld  und  D.  Weis.  [B.  Lpz. 
Sammlung  vermischter  Ciavierstücke 
von  verschiedenen  Tonkünstlern  1.  Thl. 
1782.  —  2.  Thl.  1783,  herausgeg.  von 
J.  F.  M.  48  S.  kl.  qufol.  [B.  Wagener. 
Der  Inhalt  ist  mir  nicht  bekannt. 

Schmidt,  Johann  Philipp  Sa- 
muel, auf  seinen  Kompositionen 
meistens  nur  mit  J.  P.  Schmidt 
gez.,  geb.  8.  Sept.  1779  zu  Königs- 
berg i/Pr.,  gest.  9.  Mai  1853  in 
Berlin.  Studierte  Jura,  ging  1798 
auf  Eeisen  und  betrieb  mehr  Musik 
als  die  Juristerei,  nahm  bei  Nau- 
mann in  Dresden  und  mehreren 
anderen  Unterricht  und  schrieb 
Operetten,  Lieder  und  Instriimen- 
tahverke.  Auf  Zureden  seiner 
Eltern  versprach  er  die  Künstler- 
laufbahn zu  verlassen  und  trat  am 
17.  Mai  1801  als  Keferendar  in 
die  Domänenkammer  in  Berlin 
ein,  1804  machte  er  das  Assessor- 
Examen,  dabei  wurde  aber  der 
Musik  nicht  vergessen  und  ihr 
jede    freie    Zeit    gewidmet.      Der 


Krieg  von  1806  raubte  allen 
preufsischen  Beamten  den  Gehalt 
und  Seh.  sah  sich  genötigt  Klavier- 
unterricht zu  erteilen  und  lebte 
ganz  der  Kunst;  in  diese  Zeit 
werden  auch  seine  zahlreichen 
Arrangements  der  klassischen  Sin- 
fonien, Quartette  u.  Opern  fallen. 
Erst  1811  erhielt  er  an  der  Kgl. 
Seehandlung  eine  Anstellung  und 
1819  wurde  ihm  der  Hofratstitel 
verliehen.  1845  wurde  er  als  Be- 
amter pensioniert.  Für  die  Spe- 
ner'sche  Berliner  Ztg.  war  er  stän- 
diger Recensent  der  Musikauffüh- 
rungen und  wird  besonders  seine 
Milde  im  Urteil  gerühmt,  auch  in 
der  Leipziger  und  Berliner  Musik- 
ztg.,  sowie  in  Schott's  Caecilia  be- 
finden sich  zahlreiche  Artikel.  An 
Klavier-Auszügen  sind  allein  38 
"Werke  erschienen  (Schilling  sehr 
ausführlich.  Ledebur.  Berliner 
Echo  1853,  156  ein  Nachruf  von 
Ed.  Grell).  An  Kompositionen 
haben  sich  bis  heute  erhalten: 

1.    Gesangsmusik: 

Der,  den  alle  Himmel  4  voc.  Ms.  P. 
1814.  [Berlin  Singak.,  nebst  1  Briefe  an 
Zelter. 

Dich  preifst  Allmächtiger  4  voc.  Lpz., 
Peters.     P.     [ib. 

Der  Engel  auf  dem  Schlachtfelde.  Ber- 
lin, Schlesinger.     [B.  B. 

Heiliges  Lied  von  Matthisson  f.  4  Stirn, 
u.  Pfte.  Lpz.,  Peters.  [B. B.,  im  Ms. 
19940  die  Partitur  für  Chor  u.  Orch.  mit 
der  Bemerkung:  aufgeführt  1821  u.  1827. 

Der  Herr  ist  erhöhet  f.  4  Singst,  mit 
Orgel.  Berlin,  Trautwein.  P.  [B.  B. 
Berlin  Singak. 

Hinunter  in  der  Erde  Schofs,  4stim. 
Ms.  P.     [Berlin  Singak. 

Jesu  dulcis  memoria  4  voc.  c.  instnun. 
P.  Autogr.  nebst  mehreren  Motetten.  [B.  B. 

2  Messen,  Mss.  P.,  gez.  J.  P.  Schmid 
von  Berlin.     [Dresd.  liath.  Kirche. 

7  Passions  -  Motetten,  4stim.  Ms.  P. 
[Berlin  Singak. 

Motetten  in  Samlg.  91  Ms.    \ß.  Kgsbg. 

Gesangs-Quartett.    Ms.  B  908.    [Dresd. 

Lobgesang,  4stim.  P.  Ms.  B 1232. 
[Dresd. 


Schmidt,  Joh.  Phil.  Sam. 


42 


Schmitt,  Pet.  Jos.  I. 


Schalle,    klagender   Laut,   4stim.    mit 
Harmonika.     Ms.  P.     [Berlin  Siugak. 
Wenn  ich  rufe  zu  Dir,  4stim.  Ms.  P.  [ib. 

Fest -Gesang  dem  3.  Aug.  gewidmet. 
Berlin,  Kupfer.     [B.  B. 

Preulsens  Huldigungslied ,  4  Männer- 
stim.  Berlin,  Schlesinger.  P.  [B.  B. 
und  im  Ms,  19955  im  Kl.-A. 

Hoffnung  von  Schiller.  Berl.,  Gröben- 
schütz  &  Seiler.     [Berlin  K.  H. 

Hj^mne  bei  Gelegenheit  der  Huldigungs- 
Feierhchkeit  zu  Königsberg  i/Pr.  als  Sere- 
nade am  8.  Juni  1798  aufgeführt.  Kl.-A. 
vom  Komponisten.     Berlin,  Starke. 

Lied  au  die  Hoffnung,  1.  Heft.  Ber- 
lin.    [Berlin  Singak. 

Monolog  der  Jung-frau  von  Orleans  von 
Schiller  Act  4,  Sc.  1  in  Musik  gesetzt  von 
. .  .  (Berlin,  gestoch.  von  Günther,  qufol. 
20  S.  mit  Pfte.  1802  erschienen.)  [B.  B. 
B.  Kgsbg.     Berlin  K.  H. 

Preis  der  Liebe,  2  Hymnen  f.  4  Stirn. 
u.  Pfte.     Ms.  166.  P.     [B.  B. 

Rinaldo,  Cantate  von  Goethe  f.  Alt  u. 
Chor.     Ms.  P.     [Berlin  Singak. 

Trost  von  Mahlmann,  Lied  mit  Pfte. 
Ms.  unter  den  Autogr.,  Kopie.     [B.  B. 

Volkslied  am  Einzugstage  des  Königs 
in  Berlin  zu  singen,  1814.  Ms.  [Ber- 
Hn  K.  H. 

"Würde  der  Frauen  von  Schiller.  Ms.  [ib. 


Ein  Abend  in  Madrid  oder  das  ver- 
borgene Fenster,  Singspiel  in  3  Akten. 
Ms.  P.  [B.  B.,  Ms.' 19951.  Dresden 
Opernarchiv. 

Alfred  der  Grofse,  Oper  in  2  Abthlg. 
von  Körner.     Ms.  19952.  P.     [B.  B. 

Die  Alpenhütte,  Oper  in  1  Akt  von 
Kotzebue.  Ms.  19948.  P.  [B.  B.  Dresd. 
Oper. 

Der  blinde  Gärtner,  oder  die  blühende 
Aloe.  Liederspiel  in  1  Akt  von  Kotzebue. 
Berlin  14.  Jiüi  1813  aufgef.  Ms.  19947. 
P.     [B.  B. 

Feodore,  Singspiel  in  1  Akt  von  A.  von 
Kotzebue  in  Mus.  gesetzt  und  Herrn  B. 
A.  Weber  gewidmet  von  . . .  Vollst.  Kl.-A. 
Lpz.  u.  Berlin,  Kunst-  u.  ludustrie-Compt. 
qufol.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  Lpz.  Musikfr. 
Wien. 

—  Die  Partitiu-  in  Ms.  19946,  1813 
aufgef.     [B.  B. 

Das  Fischermädchen  oder  Hass  und 
Liebe,  lyrisches  Drama  in  1  Act.  Clav.- 
Ausz.  vom  Comp.  Berlin,  Christiani. 
[B.  B.     Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

—  Die  Partitur  in  Ms.  19950,  Text 
von  Körner.     [B.  B. 


Der  Kyfhäuser  Berg.  Singsp.  in  1  Akt. 
von  Kotzebue.     Ms.  19949.  P.     [B.  B. 

Das  verborgene  Fenster,  siehe  Ein 
Abend  in  Madrid. 

Instrumentalwerlce : 

Sinfonia:  2  V.  2  Fl.  2  Cor.  Va.  e  B. 
Gd.     3  Sätze.     8  Stb.     Ms.     [Wolfenb. 

Sonatine  f.  Pfte.  Im  Musik.  Wochenbl. 
f.  Pfte.     Berlin,  Kupfer.     [B.  B. 

Variationen  f.  d.  Pianof.  auf  die  Ro- 
manze: Mir  bot  mit  innigem  Verlangen 
etc.  a.  d.  Oper:  ,,Das  Waisenhaus'-.  Ber- 
lin, Schlesinger,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

In  Sammelwerken : 

Theomele.  Auswahl  classischer  Arien 
...   3.  Bd.   Gütersloh,  Bertelsmann,   1  Nr, 

In  Sander's  Cäcilia  1818,  3  geistl.  Ge- 
sänge. 

In  J.  G.  Hientzsch  Samlg.  3-  u.  4stim. 
Gesge.  Züllichau  1822.  [B.  Kgsbg.  Nr.  53, 
1  Gesg. 

In  Freimaurer  Lieder,  Berlin  s.  a. 
3  Gesge. 

In  der  Lpz.  Ztg.  8  Beiige.  zu  Nr.  48 
das  Lied:  Laue  Lüfte.  In  7,  180  ein 
Lied  aus  der  Oper:  Der  Onkel. 

Ledebur  führt  noch  zahlreiche  Werke 
an.  Dr.  0.  Lindner  besafs  im  Autogr. 
neben  Bekanntem: 

6  Motetten  oder  Besponsorien  f.  die 
Hedwigskirche  zu  Berlin,  komponiert  1832 
u.  33. 

Sclimidt,   Johann   Wolfgang, 

um  1711  Organist  und  Notist  an 
der  Hütkapelle  in  Dresden  mit 
200  Thlr.  Gehalt,  der  1733  auf 
300  erhöht  wurde  (Fürstenau  1, 
113.  134). 

Schmitt,  Pater  Joseph  I.,  ein 
Cisterciensermönch  in  der  Abtei 
Eberbach  im  Rheingau,  ein  tüch- 
tiger Violinist,  verliels  vor  1780 
das  Kloster  und  ging  nach  Amster- 
dam, wo  er  sich  verheiratete.  In 
beiden  Lexika  Gerber's  sind  zahl- 
reiche Instrumentahverke  verz.,  die 
alle  in  Amsterdam  erschienen  und 
die  er  durch  seine  Notenstecherei, 
die  er  angelegt  hatte,  selbst  stechen 
liefs  und  vertrieb.  Ich  fand  Drucke 
von  ihm,  w'elche  die  Jahreszahl 
1780—85  tragen.  Durch  die  Revo- 
lution vertrieben,  tauchte  er  1803 


Schmitt,  Jos.  I. 


43 


Schmidt,  Ludwig. 


in  Frankfurt  a/M.  wieder  auf  und 
wurde  Musikdirektor  am  Theater. 
Fotis  bez.  seinen  Tod  mit  der  Zeit 
um  1808.  Nachweisbar  sind  von 
seinen  "Werken: 

Symphonie  a  gr.  orch.  .  . .  lib.  1.  Ches 
J.  J.  Hummel  a  Berlin  .  .  .  Amsterd. 
11  Stb.    fol.     [Wolfenb. 

Six  Symphonies,  oe.  (5,  ib.  Stb.  [Ber- 
lin K.  H.  nur  1  Fl.  vorhanden. 

Sinfonie  periodique  ä  2  V.  Taille  et  B., 
Fl.  ou  Hautb.  et  Cornes  de  chasse.  Amst. 
chez  l'auteur.  Stb.  Dd.  [Schwerin  F., 
dort  noch  eine  2.  Sinf.  period.  in  Dd., 
besetzt  wie  oben,  ib.  Stb. 

6  Quatuors  ä  2  V.  A.  B.  (beziffert), 
oeuv.  ö.  Amsterd.,  Hummel.  4  Stb.  [B. 
Wagener.     br.  Mus.  in  2  Ausg. 

3  Quatuors  pour  le  Clavecin,  Fl.  trav. 
V.  et  Vcl.  oe.  9.  Amsterd.  chez  l'auteur. 
4  Stb.     fol.     [B.  B. 

6  Quatuors  ä  1  Fl.  V.  A.  et  Vcl.  oe.  10. 
Amst.    4  Stb.     fol.     Tbr.  Mus. 

6  Trios  per  2  V.  et  Vcl.  obl.  Paris, 
Madme.  Berault.     3  Stb.     fol.     [B.  M. 

6  Trios  ä  2  V.  ou  Fl.  et  Vcl.  oe.  7. 
Amst.     3  Stb.     [br.  Mus.     Paris  Nat. 

G  Trios,  oeuv.  11.  Amst.,  J.  J.  Hum- 
mel.    3  Stb.     fol.     [Berlin  K.  H. 

6  Trios  pour  la  Fl.  V.  et  Vcl.  oe.  13. 
Amst.     3  Stb.     [br.Mus. 

6  Senates  ä  3  pour  le  2  V.  et  Vcl. 
oe.  4.  Amst.  [üpsala.  3  Stb.  fol.  Paris 
Nat. 

2  Senates  pour  le  Clavecin.  Vienne, 
Eder.  23  S.,  mit  Joseph  Schmid  gez., 
daher  fraglich.     [B.  M. 

Siehe  AVendling(J.  B.):  6  Duos,  arrang. 
par  J.  Seh.     fol.     [br.  Mus. 

In  der  Stadtbibl.  Leipzig  befindet  sich 
unter  J.  Schmitt  ein  Te  Daum  4  voc.  c. 
Strom,  im  Ms.  296,  Part.  Fraglich,  ob 
es  dem  obigen  angehört. 

In  Musikfr.  Wien  unter  Joseph  Schmid 

I  Trio   per   Clav.    V.   e    Vcl.    op.  36.  — 

II  Sonatinen  f.  Klav.  —  2  Sonate  (in  B. 
u.  G.)  per  Clav,  e  V.  op.  3.  4.  —  8  Variat. 
sur  ime  Theme  de  Mozart,  per  Clav,  e  V. 
op.  5.  —  6  Eondos  p.  Clav,  e  V.  op.  57. 

—  3  Rondos  nach  Eossiui'schen  Themen 
(dies   kann   unmöglich  von  obigem  sein). 

—  13  Variationswerke  op.  5.  6.  19.  22. 
26.  28.  30.  37.  38.  44.  49.  51.  54.  (Einiges 
mag  von  obigem  sein,  doch  bedarf  es 
näherer  Untersuchung,  da  man  einst  die 
Autornamen  zu  ungenau  schrieb.) 

Sclimid,    Joseph  11.,    gab    in 

Wien   in   den  Jahren  1798   u.  99 


mehrere  Klavierpiecen  heraus  (Ger- 
ber 2).  Dlabacx  sagt:  geb.  zu 
Niemes  in  Böhmen,  wurde  1803 
Accessist  des  zweiten  Schulpreises. 
Ob  dies  derselbe  ist,  den  Gerber 
meint,  ist  sehr  fraglich,  da  letz- 
terer bedeutend  jünger  sein  muss. 
Fetis  steckt  sie  allerdings  in  einen 
Artikel  zusammen.  Richtiger  trennt 
die  beiden  Joseph  Schmid  Schilling 
in  seinem  Lexikon.  Von  dem 
Wiener  Musiker  führt  er  eine  Reihe 
Kompositionen  nach  den  Katalogen 
an  und  sagt  dann:  zu  gleicher  Zeit 
(sie?)  lebte  in  Prag  ein  Klavier- 
spieler, Schüler  Segert's,  Musik- 
direktor an  der  Stephans-  und 
Ignazkirche. 

Schmidt,  Josei)h  Adam,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  und  gab 

1788  sein  op.  1,  6  Duos  p.  2  Fl.  in 
Offenbach,  1  Concert  p.  le  Clav.  av.  acc. 
op.  2,  ib.  und  1798  6  Praeludien  in  Würz- 
burg bei  Eöl  heraus  (Gerber  2). 

Schmitt,  Lorenz,  geb.  27.  April 
1731  zu  Obertheres  (Würzburg), 
gest.  im  Juni  1796  zu  Würzburg. 
Einer  der  bedeutendsten  Violinisten 
seiner  Zeit,  Schüler  von  Enderle 
und  Tartini.  Der  Fürst  Adam 
Friedrich  von  Würzburg  nahm  ihn 
1755  in  seine  Dienste  und  blieb 
er  sein  Leben  lang  daselbst.  Ger- 
ber 2  ausführliche  Biogr. 

Schmidt,  Ludwig,  Tenorist, 
Violinist,  Komponist  und  Direktor 
der  Markgräfl.  Ansbach-Ba3^reuth- 
schen  Hofschauspieler-Gesellschaft; 
befand  sich  dann  um  1782  als 
Mitglied  des  gräfl.  Nostitz'schen 
Opern-Theaters  in  Prag  und  über- 
nahm 1784  die  Direktion  des 
Theaters,  die  von  Gerber  1  als 
vorzüglich  geschildert  wird.  Auch 
kamen  mehrere  Operetten  von  ihm 
zur  Aufführung,  wie  ,,Das  gräf- 
liche Fräulein". 

Im  Stifte  Klosterneuburg  befinden  sich 
im  Ms.  1  Salve  imd  4  Regina  coeli,  mit 


Schmidt,  Martin. 


44 


Sclimiedt,  Siegfried. 


L.  ScJunid  gez.;  es  ist  fraglich,  voq -n^em 
sie  herrühren. 

Schmidt,  Martin,  gab  1782  zu 
Paris  6  Violiuquatuors,  op.  1,  her- 
aus (Gerber  1). 

Xach  einer  Anzeige  kam  im  selben 
Jahre  op.  5,  3  Sonaten  f.  Klav.  u.  Y.  in 
Paris  heraus,  mit  Martin  Schmit  gez. 

Schmidt,  Mathias. 

Fetis  verz.  eine  Sonate  f.  Klavier,  op.  1, 
die  1796  in  Gotha  u.  Petersburg  bei  Ger- 
stenberg u.  Dittmar  erschien.  Näheres 
unbekannt. 

Sclimidt,  Melchior,  ein  be- 
rühmter Lautenist  und  Theorbist 
zu  Nürnberg,  geb.  daselbst  1608, 
von  dem  sich  aber  nur  sein  Por- 
trät erhalten  hat  (Gerber  1). 

Schmied,  Michael,  um  1651 
Bassist  und  Instrumentist  an  der 
kurprinzlichen  Privatkapelle  in 
Dresden,  trat  später  in  die  kurf. 
Hofkapelle  als  lustrumentist  ein 
und  empfing  1668  zu  seiner  Hoch- 
zeit vom  Kurfürsten  2  vergoldete 
Becher  (Fürsteuau  1,  70.  Sachs. 
Staatsarchiv). 

In  Dresden  Mus.  Ms.  649  eine  Cantata 
ä  Sopr.  c.  Strom.  Text  von  der  Eur- 
fürstin  Maria  Antonia.  P.  qufol.,  mit 
Michel  Selimid'  gez.  Da  obige  Kurfürstin 
erst  1724  geb.  ist,  so  ist  der  Komponist 
der  Kantate  ein  späterer  als  der  obige. 

Schmitt,  Nikolaus;  da  seine 
Kompositionen  zum  gröfsten  Teile 
fürs  Fagott  geschrieben  sind,  so 
wird  wohl  dies  sein  Instrument 
gewesen  sein,  worauf  er  konzer- 
tierte. 

Gerber  2  führt  in  den  Jahren  1788 
bis  1793  sechs  Drucke  an,  die  in  Paris 
erschienen.  Petis  berichtet  über  ihn,  dass 
er  seit  1779  in  Paris  lebte  und  Chef  des 
Garde-Musikchores  war.  Er  blies  die  Flöte, 
Klarinette  und  Fagott.  Fetis  lernte  ihn 
1802  kennen,  als  er  Fag'ottist  am  Theater 
Montansier  wai'.  Darauf  verz.  Fetis  11 
Pariser  Drucke  von  Kompositionen  für 
Blasinstrumente. 

Schmidt,  Philipp  Jakob,  1750 
bis  52  Organist  an  der  St.  Aure- 
Henkirche  in  Strafsburg  i/Els.  (Lob- 
stein 92). 


Schmid,  Samuel,  bekannt  durch 

die  Dissertation:  Samuel  Schmid  mo- 
deraus.  E.  A.  Gözze  &  David  Martin, 
Illustri  Quedleo  vale  dicturi.  Musicologia 
s.  oratt.  quibus  musica  collaudabitur. 
Quedliüburgae  1691.     40.     [B.  Hbg. 

Schmiedt,  Siegfried,  geb.  zu 
Suhl  um  1756,  gest.  1799  ebd., 
war  seit  1786  Korrektor  in  der 
Breitkopf'schen  Offizin  in  Leipzig 
und  zeichnete  sich  dabei  auch  als 
Komponist  und  Arrangeur  aus,  er- 
richtete darauf  1796  mit  Eau  in 
Leipzig  eine  Musikalienhandlung, 
gab  das  Geschäft  aber  nach  einigen 
Jahren  wieder  auf,  ging  nach  Suhl 
und  heiratete  die  Wittwe  eines 
Eisenhändlers,  starb  aber  bald  dar- 
auf (Gerber  2).  Yon  seinen  Kom- 
positionen sind  bekannt: 

Die  Feier  des  18.  Jhs.  Melodrama  von 
C.  F.  Schlenkert.  Lpz.  P.  [Darmst. 
br.  Mus. 

Pfingst-Cantate,  mit  S.  Schmidt  gez. 
[Gotha. 

Hvnine  an  die  Tonkunst  von  Schubart. 
Lpz.,-  Breitkopf.     fol.     [B.  B. 

Auswahl  aus  Langbeias  Gedichten.  In 
Musik  ges.  von  ...  (f.  1  St.  mit  Pfte.) 
Lpz.  (1790).  ciufol.  2  BU.  24  S.  [B. 
Kgsbg.     B.  B. 

Fröhliche  und  gefühlvolle  Lieder  am 
Klavier  zu  singen.  Lpz.  (1794)  Breitk. 
qufol.     [br.  Mus. 

Lied  der  Schwermuth  von  Matthisson, 
für  4  Stim.  u.  Instr.  Ms.  19970.  P. 
22  Bog.     [B.  B. 

Er  nennt  sich  hier  „Corrector  in  der 
Breitk.  Notenstecherei''. 

Trinklied  in  optima  forma:  Es  lebe 
Freund  Bachus,  für  Solo  und  Tutti  mit 
Ciavier.     Lpz.,  Breitk.     [Dresd. 

Ciavier-  und  Singstücke.  1.  Samlg. 
Lpz.  1786.     [B.Lpz. 

Drey  Sonaten  auf  das  Ciavier  oder 
Fortep.  Herrn  Capellm.  Hiller  gev;.  Leipz. 
1787  J.  G.  J.  Breitk.  qufol.  2  BU.  19  S. 
[B.  Wagener. 

6  kleine  und  leichte  Sonaten  fürs  Cla- 
\'ier  oder  Pfte.  Lpz.  1788  Breitkopf, 
qufol.     [Dresd.  Mus.    B.  B. 

Die  Klavierauszüge  von  HiUefs  Singsp. 
besitzt  die  B.  Kgsbg.,  auTserdem  machte 
er  noch  Kl.-A.  von  Dittersdorf's  Sing- 
spielen. 

Eine  Piece  im  Samlwk.  Breitkopf  6. 


Schmidt,  Siegmund. 


45 


Schmiedeknecht. 


Sclimidt,  Siegiimnd,  um  1606 
Sänger  an  der  Hof  kapeile  in  Dres- 
den mit  120  Gld.  Gehalt  (Fürste- 
nau  1,  38).  Nach  dem  s.  Staats- 
archiv ist  nachzutragen,  dass  er 
1612  ein  Geschenk  von  12  Gld. 
erhielt  und  in  demselben  Jahre 
ein  Tenorist  genannt  wird,  der 
nach  Trier  geht.  Einmal  ist  er 
mit  Siegmund  Schmid,  das  andere 
Mal  mit  Sigra.  Schmidt  gez. 

Sebmid.  Theodor.  Im  18.  Jh. 
in  Paris  geb.,  lebte  noch  1783. 
Er  war  Violinist  am  Theater  de 
Beaujolais  und  Komponist  (Fetis). 
Als  letzterer  ist  er  bekannt  durch: 

Six  Sonatas  for  the  Harps.  ^vith  ou 
acc.  for  a  V.  &  Ycl.  obl.  Dedic.  G.  Pitt. 
s.  1.     op.  1.     3  Stb.     [B.Wageuer. 

—  In  der  B.  Kgsbg.  unter  Tbeodor 
Schmith  scheint  sich  ein  Arrangement 
obiger  Sonaten  zu  befinden,  betitelt:  Trois 
Senates  en  Duo  f\\\i  peuvent  etre  executes 
par  deux  Pei'sonnes  sur  un  Clavecin  ou 
Pfte.  comp,  par  ...  oe.  1.  Ms.  fol.  8  BlI. 

In  der  Natioualbibl.  zu  Pai'is  befinden 
sich: 

op.  1.  6  Sinfonie  a  8.  Paris,  au  bureau 
musical. 

op.  2.    6  Duos  pour  V.  et  Vcl.    ib. 

op.  3.    6  Senates  ä  3.    ib. 

Schmid,  T  . . .  B  . . .,  bekannt 
durch : 

6  Sonates  de  Clavecin  avec  acc.  ad 
Hb.   de   2  Ycl.   et  Bc.      Gravee   pour  le 

Compte   de  l'Autheur.     fol.     [Dresd.  Mus. 

Schmid,  Viiiceiiz  Ton,  1741 
bis  April  1755  Stiftsorganist  in 
Kremsmünster,  ging  als  fürstl. 
Kapellmeister  ins  Hochstift  in 
Passau  (Hueraer  34). 

Die  Bibl.  in  Xremsmünster  besitzt  von 
ihm  G  Messen,  3  Offertorien,  1  lauret. 
Litanei,  2  Sub  tuum,  1  Regina  coeli  u. 
1  Salve  reg.  im  Ms. 

Schmidt  ohne  Vornamen. 

Schmidt^  um  1G66  Violinist  au  der 
Hüfkapelle  in  Dresden  mit  400  Thli-.  Ge- 
halt; wurde  löSO  verabschiedet  (Fürstenau 
1,  93). 

Schmidt^  Kapelldirektor  (in  Dresden ?j, 
lässt  sich  am  12/6  1698  mit  Ruck  in 
einem  Konzert  in  Warschau  hören  (s. 
Staatsarch.). 


Schmidt^  1719  Organist  in  Zella  am 
Thüringei'walde  (Spitta  2,  464). 

Schmidt,  tritt  am  18/4  und  14/9  1777 
als  Hornist  in  Frankfurt  a,  M.  auf  (Israel 
62.  63). 

Schmidt,  ein  Schreiben  an  Mattheson, 
abgedr.  in  seiner  Critica  musica  p.  7, 
S.  266. 

Schmidt,  3  Messen  und  1  Litanei  im 
Ms.  P.     [Klosterneuburg. 

Schmid,  17/18.  Jh.  Ms.  19230  in  B.  B. 
Part.  Stück  6,  Der  Herr  ist  mein  Hirte, 
4  voc.  2  Clarini,  2  V.  et  Oboi,  2  Violette 
et  ürg.  in  C  t|.  13  BU. 

Schmidt  (vielleicht  Joh.  Phil.  Samuel?): 
La  Laitiere  et  les  deux  chasseurs,  opera 
bouffon.  Canto  cou  fondam.  Ms.  Stb. 
[Darmst. 

Der  Schutzgeist.  Ballet.  Ms.  P.  [Darmst. 

Schmitt.  Lied  der  Schwermuth.  P. 
Ms.  25.     [B.  Lpz. 

Schyjiitt.  Siofonia  (Esdur  74)  ii  Stb. 
In  Ms.  1Ö300:  6  Simphonieu.     [B.  B. 

Schmidt.  Ms.  19855  in  K.  B.  B.  Sin- 
fonia  a  3.  Viola  d'amore,  Violine  e  B. 
3  Stb. 

Schmid.  Ms.  391  br.  Mus.  Samlwk. 
mit  Orgelkompos. 

Schmitt,  in  J.  J.  Hummel's  Samhvk.  7 
eine  Sinfonie. 

Schmidtbauer,  s.  Schmittbaur. 
Schmidtchen,    M.    Christoph 

Benjamin,  gab  heraus: 

Kurzgefasste  Anfangsgründe  auf  das 
Ciavier  .  .  .  von  einem  Liebhaber  der 
Musik  . . .  Lpz.  1781  Schwickert.  [B.  B. 
Dresd.     Musikfr.  Wien.     Brässel. 

Schmidthaimer,  Sigmund,  um 

1546  Kapellsäuger  ad.  Hofkapelle 
in  Wien  mit  10  Gld.  monatl.  Ge- 
hah  (Köchel  1). 

Schmiedeknecht,  Johann  Mat- 
thes.  geb.  in  Brume,  einem  Dorfe 
nahe  bei  Gotha,  gest.  1727  in 
Gotha,  wo  er  seit  16S6  Kantor  ge- 
wesen war.     Man  kennt  von  ihm: 

Tyrociniuui  musices,  d.  i.  erster  An- 
fang zur  Singe -Kunst  ...  Gotha,  zum 
Viertenmahl  gedruckt  durch  Reyhern  171Ü. 
8«.  11  Bog.  [Musikfr.  "Wien^  aus  Ger- 
bers Bibl..  der  in  seinem  Lexikon  2 
Näheres  mitteilt.  Ferner  sind  an  Kom- 
positionen nachweisbar: 

Leichen-Arie  mit  4  Stim.  Gotha  1688. 
[B.  Lpz. 

Da  pacem  Dne.  8  voc.  Bl.  47  in 
Ms.  28,  13  in  B.  Joach. 


Schmiedel. 


46 


Schmittbaur,  Joseph.  Alois. 


Sclimiedel,  A  . . ., 

bekannt  durch  2  Sinfonien  in  Gd.  u. 
Dd.  Ms.  n.  Part.  [Dresd.  Mus.  und  eben- 
dort  Ms.  U.   eine  Ouvertüre  in  P.   qufol. 

Vielleicht  ist  es  derselbe,  der  in  Viertel]. 
10,  366  als  Schüler  Christn.  Ehregott 
"Weinlig  genannt  wird. 

Schmieden,  Johann,  führt 
Mattheson  1,  339  als  Kantor  in 
Buttstädt  um  1675  an. 

Schmieder,  Dr.  Heinrich  Grott- 

lieh,  ein  Jurist,  lebte  zuerst  in 
Erfurt,  wurde  1786  Premierleut- 
nant und  Quartiermeister  im  Kü- 
rassierregiment zu  Düben,  ging 
1788  ab  und  wurde  Theaterdichter 
zu  Mainz,  dann  in  Mannheim;  1797 
befindet  er  sich  in  Hamburg  und 
1800  in  Altena,  wo  er  Direktor 
des  Nationaltheaters  war. 

Er  ist  der  Dichter  und  Uebersetzer 
zahlreicher  Operetten,  Herausgeber  von 
Theaterkaleudern ,  Theaterjournalen  u.  a. 
Genaueres  im  Geiber  2.  Auch  als  Kom- 
ponist versuchte  er  sich.  Die  Egl.  Musik.- 
Samlg.  in  Dresden  besitzt  von  ihm:  Auf 
dem  Borsberg  bei  PilUiitz,  f.  2  Singstim. 
mit  Pfte.-Begieitg.  Lpz.  1783  Breitkopf. 
4**.  —  Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  ein 
Taschenbuch  fürs  Theater  auf  das  Jahi' 
1798—99.  Mamz. 

Ein  L  . . .  Schmieder  "wird  als  Kasseler 
Hofmusikus  und  Komponist  des  Singspiels 
„Die  beiden  Savoyarden",  c.  1785,  an- 
geführt. In  B.Dresden,  Ms.  B712,  5v. 
u.  5  z  befinden  sich  die  beiden  Singspiele 

1.  Die  beiden  Savoyarden.  2.  Der  rei- 
sende Student.  Part. 

Schmiedichen,  Christian,  ein 

Violinvirtuose,  geb.  1775,  gest.  24. 
April  1812  zu  Wien  (Becker  3,  53). 
Er  ist  jedenfalls  derselbe,  den  die 
Leipz.  Ztg.  in  den  Jahrgängen  9 
bis  15  unter  H.  C.  Schmiedigen 
anzeigt  als  Violinisten  aus  Olden- 
burg, der  am  20.  Okt.  1807  im 
Gewandhause  zu  Leipzig  mit  einem 
eigenen   Konzerte   auftrat   (Dörffel 

2,  199  Nr.  163  zeigt  ihn  unter 
denselben  Namen  an);  in  dem- 
selben Jahre  trat  er  auch  in  Dres- 
den auf,    1812  in  Wien,   wo  ihn 


der  Tod  ereilte.     Im  Bd.  15  wer- 
den  Variationen   seiner   Komposi- 
tionen besprochen. 
Schmittbaur,    Joseph    Alois, 

da  er  am  24.  Okt.  1809  in  Karls- 
ruhe 91  Jahre  alt  starb,  so  muss 
er  um  1718  geb.  sein  (Oscar  Paul 
schreibt  in  seinem  Tonkünstier- 
Lex,  geb.  den  8.  Nov.  1718  in 
Bamberg,  giebt  aber  keine  Quelle 
an).  Bossler  nennt  ihn  Pater  Jo- 
seph und  auf  einem  Drucke,  der 
erst  1820  erschien,  wird  er  sogar 
Joseph  Seh  . . .  Pfarrer  genannt, 
doch  wie  Zahn  5,  464  nachweist, 
ist  dies  sein  Sohn,  der  Ludwig 
Joseph  Seh  . . .  hiefs.  Da  obiger 
auf  seinen  Kompositionen  sehr  oft 
nur  Joseph  Seh  . . .  genannt  wird, 
so  ist  bei  der  Feststellung  seiner 
Werke  Vorsicht  zu  gebrauchen. 
Gerber  1  berichtet  über  ihn,  dass 
er  ein  Schüler  Jommelli's  in  Stutt- 
gart gewesen  ist.  Da  JommeUi 
aber  erst  1754  nach  Stuttgart  kam 
und  Seh.  zur  Zeit  bereits  36  Jahr 
alt  war,  so  ist  die  Schülerschaft 
sehr  fraglich  und  kann  sich  nur 
auf  Katschläge  und  eigenes  Stu- 
dium der  AVerke  desselben  be- 
schränkt haben.  Von  Stuttgart  aus 
ging  er  nach  Rastatt  und  1772 
nach  Karlsruhe.  Forkel  in  seiner 
musik.  krit.  Bibl.  1,  316  bez.  ihn 
1777  als  Kapellmeister  in  Köln, 
während  Gerber  ihn  schon  1772 
Kapellmeister  in  Karlsruhe  nennt 
und  nur  1776  bei  einer  Festlich- 
keit als  Dirigenten  in  Köln  vor- 
übergehend wirken  lässt.  Später 
wurde  er  am  Kaiisruher  Hofe  Ober- 
kapellmeister des  Grofsherzogs  von 
Baden.  Auf  den  mir  bekannten 
Druckwerken  wird  er  mehrfach 
Markgräfl.  Badensischer  Kapell- 
meister genannt  oder  Kapeil  meister 
beim  Markgrafen  von  Baden-Baden. 
Auch  eine  Anzeige  von  1783  nennt 


Schmittbaur,  Joseph  Alois. 


47 


Schmittbaur,  Joseph. 


ihn  Kapellm.  in  Baden.  Schubart 
S.  170  sagt  über  ihn:  Er  gehört 
unter  die  vorzüglichsten  Kompo- 
nisten unseres  Vaterlandes  und 
erst  jetzt  sieht  man,  was  die  Welt 
schon  hängst  au  ihm  hatte.  Seine 
zu  Köln  aufgeführten  Kirchen- 
stücke sind  voll  Verstand  und 
Kunsteinsicht.  Er  bearbeitet  die 
Fuge  gründlich,  nur  künstelt  er 
zu  sehr  in  seinen  Modulationen. 
Seine  Kammermusik  ist  nicht  her- 
vorstechend, vielleicht  liegt  die  Ur- 
sache darin,  dass  er  auf  keinem 
Instrumente  Meister  war.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Die  Freunde  am  Grabe  des  Erlösers. 
Ms.  P.  u.  Stb.  Textb.  von  Tode,  Schwe- 
rin 1787.     [Schwerin  F. 

Missa  in  D.  Spirae.     Stb.     [Darmst. 

Missa  solemnis  4  voc.  c.  instnim.    Ms. 

16  Stb.    Er  wird  hier  Gius.  Luise  Seh 

Kapellm.  beim  Markgr.  von  Baden-Baden 
genannt.     [B.  M. 

4  Messen  f.  Chor  u.  Orgel.  [Musikfr. 
Wien. 

Missa  in  D.  für  Chor  u.  Orch.  Ms.  P. 
fol.  [Einsiedehi.  Hofb.  Wien  Ms.  19338 
eine  Missa. 

Cantata  Die  Ur-Eltern  im  ersten  Ge- 
witter (Schreckliche  Pracht,  wenn  der 
Donner  seinen  Gebieter  verherrlicht). 
Ms.  902.  P.     [Brüssel  Cons. 

Die  Selbstverläugnung,  Cantate  von 
Heinr.  Jul.  Tode,  Prediger  zu  Pritzier .  . . 

1783.  Ms.  P.  u.  Stb.    nebst  Textb.    von 

1784.  [Schwerin  F. 

1806.  Friedensfeier  in  der  kurf.  Schloss- 
kirche mit  einem  Yorgesang,  1  Chor,  1 
Duett  u.  Te  Deum  von  Joseph  Aloys  Seh. 
Ms.  Part.     [Karlsi-uhe. 

Cantate  f.  Sopr.  u.  Orch.  Ms.  P. 
[Briissel  Cons. 

Lindor  und  Ismene,  Operette.  (Karls- 
ruhe).   Ms.  P.     [Darmst. 

In  Bossler's  Bibl.  der  Grazien,  Juli, 
eine  Introduz.  ed  Arie  aas  dem  Grab  in 
Arcadien  im  Kl.-A.     [B.  B. 

Bossler  bringt  in  seinen  Samlwerken. 
6.  7.  8—11.  13.  14  zahlreiche  Komposi- 
tionen. Dass  er  ihn  manchmal  Pater 
Joseph  nennt,  ist  wohl  eine  Verwechse- 
lung. 

Symphonie     ä    plusieui-s    Instruments, 


oe.  2.  Berlin,  Hummel.  Stb.  fol.  [hr. 
Mus.  Schweiin  F:  Lib.  IL  op.  2.  (Dm.) 
Ib.  Stb.  fol. 

2  Sinfonien  in  Cd.  u.  Fd.  Ms.  Stb. 
und  1  Quadro  per  il  Fl.  V.  Ya.  e  B. 
Ms.  Stb.     [Darmst. 

Sinfonie  f.  Orch.  Cm.  Ms.  P.  [Brüssel 
Cons. 

Symphonie  ä  plusieuis  instruments. 
Lib.  I.  chez  Hummel  h  Berlin.  (BmoU.) 
[Schwerin  F. 

Divertimento  Cdur  ä  Clarino,  2  Clari- 
netti,  2  Ob.  2  Cor.  e  2  Fag.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Diveiümenti  per  usirsi  aUa  Tavola, 
Ms.  891  in  Stb:  2  Ob.  2  Fl.  2  Fl.  pic- 
coU,  2  Cor.  2  Fag.  8  Nrn.,  alle  Sätze  in 
Fd.     [Karlsruhe. 

Concerto  Fagotto  con  Comi,  2  V.  2  Fl. 
Alto  Viola,  B.  ^  Ms.  P.  EmoU.  [Schwe- 
rin F. 

Six  Quatuors  pour  une  Flute,  d'une 
Yiolon  e  Violoncello.  Ded.  Charles  Fre- 
deric de  Baden,  Composes  par  M.  Jos. . . . 
Maitre  de  Chapelle,  ou  Service  du  meme 
Souverain.  Oeuvre  I.  A  Mannheim  chez 
le  Sr.  Götz  .  . .,  Carlsruhe  chez  Fauteur, 
ä  Offenbach  chez  J.  Andrö.  Stich,  fol. 
4  Stb.     1  Fl.  2  V.  Vcl.     [Karisnihe. 

3  Quartetts  pour  le  Clavecin  avec  Y. 
Fl.  &  B.  op.  1.  Spire,  ches  la  societe. 
4  Stb.     [B.  M. 

4  Quatuors  p.  Clavec.  Fl.  Y.  et  Vcl. 
op.  1.  Berlin,  Hummel.  Stb.  [Brüssel 
Conserv. 

Wie  es  scheint,  sind  die  beiden  letzten 
Werke  nur  Nachdrucke  der  Six  Quatuors. 

3  Quatuors,  oe.  3.  Yienne.  4  Stb. 
fol.     [br.  Mus. 

24  Vor-  und  Nachspiele  für  Orgel,  ge- 
stochen von  Amon  in  Heilbronn,  qufol. 
30  S.,  1797  erschienen.  Der  Titel  zeigt 
ihn  als  Badensischen  Kapellm.  an.  [B.  B. 
B.  Kgsbg. 

Preludium  in  Dd.  Ms.  150  in  K.  p.  5, 
nur  mit  Schmittbauer  gez.     [B.  B. 

In  Ms.  B  1086, 1  der  B.  Dresden,  aller- 
lei Klavierstücke. 

Selimittbaur.  Ludwig  Joseph, 
Sohn  des  Jos.  Alois,  geb.  gegen 
1755  zu  Rastatt,  gest.  zu  Karls- 
ruhe 1829.  War  Geistlicher  im 
Kloster  zu  Gengenbach,  später 
Pfarrer  in  Dundenheim,  dann  in 
Daxlanden;  pensioniert  ging  er 
nach  Karlsruhe  (Zahn  5,  464.  Im 
Baden-  Durlachischen  Choralbuche 


Schmitte. 


48 


Schmuzer. 


1787  befindet  sich  eiue  Melodie, 
die  Zahn  Nr.  1990  mitteilt). 

In  der  Grofslierzgl.  Bibl.  iu  Kaiismhe 
befindet  sich  folgendes  Druckwerk  von  ihm : 

Neue  Kirchen -Melodieen  mit  unter- 
leg-tem  deutscheu  Text  für  den  kathol. 
Gottesdienst  von  Joseph  Seh.  Pfarrer. 
Caaisruhe  1820  bei  Müller.  Enth.  4  Messen, 
2  Seelenämter,  4  Antiph.  2  Ave  Maria. 

Schmitte,  Ulrich,  „ordinario  di 

capello  di  Mayence  JProfessore  del 

Cembalo"  heilst  es  auf  folgendem 

Werke : 

Concei-tino  I.  per  il  Cembalo  o  Pfte. 

a  piii  stromenti.     Paris,   Tarade.  7  Stb. 

fol.     [B.  B.     Gehört  dem  18.  Jh.  an. 

Schmoll,  Friedrich,  gestorben 
1792  zu Kirchheimbolanden  (Pfalz); 
war  zuerst  Organist  in  Grünstadt 
(Pfalz,  Baiern)  und  dann  in  Kirch- 
heimbolanden, wie  es  auch  auf 
folgendem  Ms.  196  der  B.  B.  heilst, 
ein  Samlbd.,  dessen  10.  Nr.  von  Seh. 

herrührt: 

6  Lieder- Vorspiele  auf  eine  Orgel  mit 
2  Ciavieren  und  Pedal.  —  Gerber  1  führt 
noch  opus  1—3  an ,  3  Werke  Klavier- 
sonaten mit  1  Violine,  gedr.  in  Offen- 
bach 1780  und  Speyer  1789.  Op.  1  be- 
sitzt Dresd.  Mus.,  betitelt: 

6  Sonate  per  il  Cembalo  obl.  coji  V.  e 
Vcl.  ad  lib.  Op.  1.  Offenbach,  Andre, 
fol.     3  Stb. 

In  der  Bibl.  Glasgow  ein  Werk  ohne 
Titelbl,  der  Katalog  zeigt  es  au:  Musical 
illustrationes  of  Fux  „Gradus  ad  parnas- 
sum".  qu4". 

Schmtigel,  Johann  Christoph, 

geb.  1726,  gest.  am  21.  Okt.  1798 
auf  der  Orgelbank  seiner  Kirche 
in  MöUen  (Lauenburg),  wo  er  seit 
lange  Organist  war.  Junghans 
S.  36  berichtet:  Schraügel  kam  als 
Mitbewerber  um  die  erledigte  Or- 
ganistenstelle in  Lüneburg  1754 
aus  Hamburg,  löste  die  gestellten 
Aufgaben  in  meisterhafter  Weise, 
Avurde  aber  nicht  gewählt.  Fetis' 
Angaben  sind  wertlos  und  falsch 
aus  Gerber  übersetzt  (Gerber  1.  2). 
Gegen  obige  Angabe  Junghans' 
spricht  übrigens   der  Titel  zu  den 


Sing-  und  Spieloden  von  1762, 
denn  hier  nennt  er  sich  „Haupt- 
Orgauist  zu  Lüneburg".  Auf  Ms. 
19990  der  B.  B.  wird  er  „Org.  zu 
Mölln"  genannt.  Von  seinen  Kom- 
positionen lassen  sich  nachweisen: 

Friedens -Cantate,  1763.  Poesie  von 
Ebeling  (Ihr  Könige  auf  Erden,  um  alle 
Leute).    Ms.  903.  P.     [Brässel  Cons. 

Segne  Gott  mit  frischem  Leben,  Chor 
zu  3  Stim.  mit  '2  Tromp.  2  V.  Va.  et  Bc. 
Ms.  autogr.  datiert:  Lüneburg  22/4  1760. 
P.     [Ibid. 

Du  schämst  dich  nicht,  o  Gottes  Sohn, 
Cantate  für  1  Stim.  mit  2  V.  Va.  Bc. 
Ms.  P.     [Ibid. 

Feyerlicher  Weihnachts- Gesang,  Can- 
tate f.  2  Stim.  mit  2  Hörn.  2  Tromp.  2  V. 
Va.  Bc.     1768.     Ms.  P.     [Ibid. 

Sing-  und  Spieloden  vor  musikalische 
Freunde.  Lpz.  1762  Breitkopf.  31  Lied. 
[B.  B.     Brüssel  Cons. 

4  Choräle  in  Joh.  Chrstph.  Kübnau's 
Choralgesänge  1786. 

6  Sinfonie  da  chiesa  e  4  stromenti. 
Ms.  P.     [B.  Lpz. 

Divertimento  in  B.  f.  Fl.  2  V.  A.  u. 
Vcl.    Ms.  iu  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Quatuor  (in  B.)  p.  2  V.  A.  et  Vcl. 
Paris,    Chevardiere.     Stb.      [Brüss.  Cons. 

Quatuor  in  C.  f.  Fl.  V.  Va.  u.  Vcl. 
Ms.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Trio  in  D.  f.  3  Flöt.  Ms.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

Preludes,  Fugues,  et  autres  pieces  pour 
l'orgue.  Oe.  1.  Chez  J.  J.  Hummel  ä 
Berlin  et  Amst.  19  S.  [Kloster  Gries 
bei  Botzen,  Tirol.  B.  B.,  auch  im  Ms. 
19990.  B.  Wageuer.  Briissel  Cons.  br. 
Mus. 

24  Orgel-Praelud.  1784.    Ms.    [B.  Lpz. 

Ein  Lied  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 

Schmutz,  Andreas,  Alumnus 
im  Wilhelmitanerstifte  in  Strafs- 
burg i/Els.,  war  vom  17.  Juli  1694 
bis  c.  1698  Organist  an  St.  Thomas 
ebd.  Erbat  sich  im  letzten  Jahre 
seine  Entlassung  (Lobstein  60). 

In  der  Bibl.  des  Konservat.  zu  Brüssel, 
nur  mit  Schmutz  gez:  Symphonie  (Fd.) 
pour  Claveciü  2  V.  A.  et  B.  Offenb., 
Andre.     4  Stb. 

Schmuzer,  Fritlerich,  wird 
1586  vor  Michaelis  Kantor  in 
Sonnenwalde,  Kreis  Luckau  (M.  f, 
M.  6,  125). 


Schnabel,  Jos.  Ign. 


49 


Schnabel,  Jos.  Ign. 


Schnabel,  Joseph  Igiiaz,  geb. 
24.  Mai  1767  zu  Naumburg  a/d. 
Queis,  wo  sein  Vater  Joseph  Scli. 
Kantor  an  der  katholischen  Kirche 
war  (st.  zu  Breslau  3.  Dez.  1809). 
Sein  Sohn  starb  den  16.  Juni  1831 
zu  Breslau.  Chorknabe  an  der 
Vincenzkirche  in  Breslau,  besuchte 
dann  das  Seminar  und  wurde  im 
Dorfe  Paritz  Sclnümeister.  Doch 
schon  hier  regte  sich  sein  musi- 
kalisches Organisationstalent,  in- 
dem er  seine  Schuljugend  so  weit 
gesauglich  bildete,  dass  ihre  Lei- 
stungen weit  uud  breit  bekannt 
wurden.  Der  Kautor  Scholz  in 
Hoheustein  gab  ihm  nun  Unter- 
richt in  der  Musiktheorie  und 
durch  weitere  Empfehlungen  kam 
er  am  5/3  1797  nach  Breslau  als 
Organist  an  St.  Klara  und  Yioli- 
linist  an  der  Vincenzkirche.  Förster 
übernahm  seine  Aveitere  Ausbil- 
dung uud  schon  1799  erschienen 
3  Messen  von  ihm  und  in  der 
Maria-Magdalenenkirche  wurde  ein 
Oratorium  von  ihm  aufgeführt.  Bei 
seinen  ersten  Kirchenkompositionen 
beging  er  den  Betrug,  sie  für  Mo- 
zart'sche  Kompositionen  auszugeben 
und  waren  sie  ihnen  in  betreff  der 
melodischen  leiciiteu  Erfindung  u. 
der  opernhaften  Ausputzung  nahe 
verwandt.  Bald  darauf  kam  er  ins 
Theaterorchester  als  1.  Geiger,  der 
auch  den  Kapellmeister  zu  ver- 
treten hatte.  Am  1.  April  1805 
wurde  er  zum  Domkapollmeistor 
gewählt,  worauf  er  alle  anderen 
Aemter  abgab.  Er  hatte  einen 
regen  und  unternehmenden  Geist 
und  was  er  in  seiner  Jugend  schon 
mit  der  Dorfjugend  unternahm, 
setzte  er  hier  im  Grofsen  fort. 
Ohne  Sch.'s  Mitwirkung  war  kein 
j\Iusikunternehmen  in  Breslau 
denkbar.  1800  führte  er  zum 
ersten  Male   am   grüueu   Donuers- 

Eob.  Eitnor's  Quellen-Leslkon.    Bd.  9. 


tage  Haydn's  Schöpfung  auf  und 
diese  Einrichtung  hat  sich  bis 
heute  erhalten.  Ueberhaupt  war 
es  stets  sein  Bemühen,  Haydn  und 
Mozart  den  Breslauern  bekannt  zu 
machen.  Auch  an  der  Gründung 
des  Instituts  für  Kirchenmusik  war 
er  lebhaft  beteiligt;  am  kathol. 
Seminar  wirkte  er  als  Musikiehrer 
und  übte  dadurch  auf  die  ganze 
Provinz  einen  wohlthätigen  Ein- 
fluss  aus.  Als  Kirchenkomponist 
wurde  er  von  den  Zeitgenossen 
und  noch  bis  in  die  60  er  Jahre 
sehr  geschätzt.  Seine  Musik  ist 
wohlklingend  und  f liefsend,  aber 
von  einer  entsetzlichen  Charakter- 
losigkeit. (Hoffmann.  Kosmaly  und 
Carlo's  Schlesisches  Tonk.-Lexikon. 
Allg.  deut.  Biogr.  Leipz.  Ztg.  1831 
Sp.  465  vom  Prof.  Aug.  Kahlert. 
Eine  Biogr.  von  Friedrich  Meh- 
wald,   Breslau  1831  Leuckart.    8». 

32  S.  [Brüssel.]) 

Mit  seinen  Kompositionen  miiss  die 
Dombibl.  in  Breslau  reichlich  versehen 
sein,  einen  Katalog  kenne  ich  aber  nicht. 
Ebenso  reich  war  sie  einst  mit  den  Wer- 
ken des  16.  Jahrhunderts  ausgestattet,  doch 
wurden  dieselben  um  1820  in  2  grofsen 
Fracht  wagen  als  Makulatur  fortgeschafft. 
Jetzt  wären  sie  viele  1000  M  wert.  Nach- 
weisbar  sind  von  seinen  Kompositionen: 

8  Messen  für  Chor,  Soli  u.  Orch.  im 
Drack.  Breslau,  Förster.  Breslau,  Leu- 
ckart. [B.  B.  B.  Kgsbg.  Proske-M.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

In  Mss.  7  Messen.  [B.  B.  Lpz.  Thor 
mas.  Dresd.  Mus.  Auch  in  Kremsmünster 
einige  Messen. 

Offertorien  f.  Chor  u.  Oi'cb.  l'.reslau, 
Leuckart.     [B.  B.     Di'esd.  Mus. 

10  Gradualien.  Br.,  Leuck.  Stb.  [D.  B. 
Klosterneuburg. 

Vesperae  solemnes.  Br.,  Förster.  Stl). 
[ß.  B.     Dresd.  Mus. 

Salve  regina  f.  4  St.  2  V.  Va.  2  Ob. 
2  Hörn.  u.  Orgel.  Br.,  Förster.  [Dresd. 
Mus. 

2  Vespern  bei  Leuckart.     [B.  B. 

3  Litaniae,  eine  deutsche  Litanei,  4 
Hvmnen,  Kegina  coeli,  i'salm.  Br.,  Leuck 
[B.  B. 

6  Hymni  facil.     Br.,    Förster.     [B.  B. 

4 


Schnabel,  Liidwig. 


50 


Schneegafs. 


Stationes.  Br.,  Weinhold.  P.  [B.  B. 
UDcl  andere  im  Ms.  20010. 

Canon  als  Graduale  u.  Offertorium. 
Augsbg.,  Böhm.     Stb.     [B.  B. 

Hvmnus:  Veni  creator.  Br.,  Leuck. 
[B.  B. 

Trauer-Ode  1811.  Br.,  Cranz.  P.   [B.  B. 

Eeligiöser  Gesang:  Mein  Gott.  Br., 
Cranz.     P.     [B.  B. 

Kachgelasseue  Kirchen  Compos.  P. 
Br.,  Gleis.     Nr.  1.  2.     [B.  B. 

Pange  üngua,  4  voe.  c.  orch.  P.  iui 
Autogr.     [B.  B.  Grasn. 


Hallelujah  von  Klopstock  (4  Mst). 
Leuckart. 

Morgengesang  4  Mst.  Förster.  Stb. 
2.  Aufl.     Leuckart.     P.     [B.  B. 

2  Lieder  zu  Ehren  Nepomuk.  Leuck. 
P.     [ib. 

Wann  der  Abend  kühl,  Mst.  Förster. 
—  3  Gesge.  f.  Mst.  Leuck.  —  Mäuner- 
chöre.    Leuck.   P.     [ib. 

Samlg.  mehrstimmiger  Gesänge  ohne 
Begleitung.  Br.,  Förster.  4  Stb.  [B.  B. 
B.  Xgsbg. 

3  Gesge.  f.  4  Stirn.  Br.,  Leuckart. 
4  Stb.     [ß.  B. 

Zum  Emdtefest  „Du  öffnest".  Chorst. 
u.  Orgel.     [Elbing  Nr.  92. 

Das  Veilchen,  Lied.  2.  Aufl.  Förster. 
[B.B. 

Ms.  T  40  in  B.  B.,  Gesge.  in  Pai-t. 

In  der  Abtlg.  Proske- Mettenleiter  in 
Regensburg  zahlreiche  Werke. 

Teschner  gab  6  Mäuuergesänge  1860 
bei  Leuckart  in  P.  u.  Stb.  neu  heraus. 

Männergesänge  in  Ms.  B225b,  1244, 
64k.     [Dresd. 

Scliiiabel,  Ludwig-,  ein  Augu- 
stiner-Mönch, wurde  am  1/1  1601 
als  Musikus  an  der  Hofkapelle  in 
München  mit  100  Gld.  Gehalt  an- 
gestellt (Kreisarchiv). 

Scliiiautz,  Anton,  Violoncellist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1710  bis  30.  Juni  1740  mit  40  Gld. 
mouatl.  Gehalt.  Von  1721  ab  ist 
er  unter  den  Contrabassisten  mit 
480  Gld.  und  von  1741  ab  mit 
700  Gld.  Gehalt  verz.  Er  starb 
2.  Febr.  1756,  67  J.  alt  (Köchel  1). 

Mit  gleichem  Zunamen  an  derselben 
Xapelle  sind  noch  angestellt: 

—  Fnmx.  Peter,  Violoncellist  vom  1. 
Jan.  1722  mit  45  Gld.  mouatl.  Gehalt, 
dann     als     Contrabassist     mit    540    Gld., 


t  18.  Juni  1755,  54  J.  alt  (Köchel  varürt 
mit  der  Altersangabe). 

—  Johann,  Contrabassist  von  1752  bis 
zu  seinem  Tode  am  24.  Apiü  1768,  44  J. 
alt  (Köchel  1). 

—  Anna  Rogenhofer,  geb.  Schnautz, 
Sängerin  ebd.  von  1726 — 1740,  wird  mit 
1000  Gld.  pensioniert  (Köchel  1). 

In  Viertel].  8,  184  steht  fälschlich 
Schmautz,  dagegen  S.  192  Schnauz. 

Schneegafs  (Snegasius),  M.  Cy- 
riakus,  geb.  5.  Okt.  1546  zu  Buf- 
leben  bei  Gotha,  gest.  23.  Okt.  1597 
in  Friedrichsroda  im  Gothaischen. 
Besuchte  die  Schule  in  Gotha  unter 
Lindemann,  studierte  Theologie  in 
Jena,  wirkte  eine  Zeitlang  als  Kan- 
tor und  Schulkollege,  der  Ort  ist 
nicht  bekannt,  und  wurde  1573 
Pfarrer  zu  Friedrichsroda,  wo  er 
sich  mit  einer  Grofsnichte  Luther's 
verheiratete  (Brummer.  Zahn).  Er 
muss  eine  gründliche  musikalische 
Bildung  besessen  imd  die  Musik 
sein  Leben  lang  eifrig  gepflegt 
haben,  so  dass  er  selbst  als  Kom- 
ponist auftreten  konnte.  Man 
kennt  von  ihm: 

Nova  et  exquisita  Monochordi  dimensio. 
Erphordiae  1590.  8".  32  S.  Seinem 
Schwager  dem  Kantor  Joh.  Liudemann 
in  Gotha  gewidm.     [ß.  B.     br.  Mus. 

Isagüges  musicae  .  .  .  inethodus,  libri  II. 
Erphordiae  1591  Baumann.  8*^.  O'/j  Bog. 
[B.B.     br.Mus. 

—  Isagoges  musicae  Mbro  duo.  Tarn 
theoricae  quam  practicae  studiosis  in  ser- 
vire  jussi  ...  Ib.  1596.  kl.  8«.  16  ßll. 
Vorrede,  11  Bogen  Text  mit  \-ielen  Bei- 
spielen, Fugen  u.  a.  vom  Autor.  Bog.  I  6 
ist  eine  Fiiga  mit  Joh.  Steuerlin  gez. 
[B.  Heilbroun.     B.  Wagener.     Brüssel. 

Deutsche  Musica  für  die  Kinder  vnd 
andere,  so  nicht  sonderlich  Latein  ver- 
stehen ...  In  Frag  vnd  Autwort  .  .  .  mit 
Exempelu.  1592.  Am  Ende:  Erffordt 
1592  Baumann.  kl.  8«.  22  ßll.  [B.  G. 
B.  D. 

Bei  den  folgenden  Gesangswerken  tritt 
er  nur  ausnahmsweise  als  Komponist  auf, 
während  die  Gedichte  von  ihm  sind.  Einige 
Melodien  zu  deaselben  sind  nach  Zahn 
5,  405  neu  und  entweder  eigene  Erfin- 
dung oder  von  seinem  Schwager  Linde- 
mann.    Zahn  teilt  3  Melodien  mit. 


Schneidei, 


51 


Schneider,  Georg  Abraham. 


XV  Psalmi  graduum,  das  ist:  die  XV 
Lieder  im  höhern  Chor.  Sainpt  andern 
zweien  l'salmeu  vnd  sonst  dreyeu  Lie- 
dern. Eheiin  vnd  Gesangweise  durch 
M.  Cyricum  Seh  . . .  Und  mit  4  Stimmen 
künst:  vnd  lieblicher  art,  in  mancherly 
Modis  abgesetzt,  Durch  Joachiiniün  ä 
Burck  ...  Am  Ende:  Eiifurdt  1595  G. 
Baumann.  4  Stb.  in  8".  20  Lieder. 
[Gotha:  Tenor,     br.  Mus:  B. 

Zwey  vnd  Zwanzig  christliche  vierstim. 
Bete  vnd  Trost- Gesänglei u.  In  jetziger 
fehrlichen  Zeit,  sonderlich  wider  den  Erb- 
feindt,  den  Türeken  . .  .  Zusanieu  getragen, 
durch  .  . .  L597.  Am  Ende  wie  oben. 
4  Stb.  8".  3  Bog.  22  Tousätze.  Texte 
von  Schueegafs,  Helmbold  u.  a.  Tonsätze 
von  Burck  7,  Gallu.s  Dressler,  A.  Onm- 
peltx heimer  2,  Joh.  Josejjh,  Dav.  Palla- 
dius,  (hi.  Lassiis.,  Sehneegafs  2,  Steiier- 
lin  3,  Dar.  Thusius  1.  [Gotha  leider 
auch  nur  der  Tenor. 

Leo  Liepm.  besafs  1894  einen  Brief 
an  Calvisius  von  1594  aus  Fridrichsroda 
im  Autogr. 


Schneider. 


Kantor   an   der 


Predigerkirche  in  Strafsburg  i/EIs. 
von  1688  bis  c.  1727  {Lobstein 
46). 

Schneider,   . . .   bekannt   durch 
ein  Concerto  ä  5.  Oboe  concertino,  2  V. 
Va.    col   Bc.     Ms.    Stb.    Ddur.      Gehört 
sicher  dem  18.  Jh.  an.     [Schwerin  F. 

Schneider,  Franz,  geb.  1737 
zu  Pulkau  in  ünterösterreich,  gest. 
5.  Febr.  1812  im  Stifte  Molk.    Ent- 


wickelte frühzeitig  seine  musika- 
lische Begabung,  so  dass  ihn  der 
Kantor  des  Ortes  im  Violin-,  Kla- 
vier- und  Orgelspiel  unterrichtete. 
Von  armen  Eltern,  verdiente  er 
früh  sein  Brot,  kam  1757  durch 
Albrechtsberger's  Fürsprache  als 
Supplent  und  Pfarrorganist  nach 
dem  Stifte  Molk  und  erhielt  zu- 
gleich Unterricht  vou  demselben, 
■wurde  dann  dessen  Nachfolger,  als 
Albreciitsb  erger  nach  Wien  ging 
und  1768  Schulrektor.  Als  die 
Schule  nach  St.  Pulten  verlogt 
wurde,  leitete  er  in  Mülk  auch 
den  Kirchenchor  (Biogr.  Lpz.  Ztg. 
31,   446.     Wiener  Zeitg.    2,    366. 


Schilling.      Kat.    der    Hofb.  Wien, 

Ms.  15  977). 

Von  seinen  Kompositionen  besitzt  die 
B.  B.,  Ms.  20020  ein  Miserere  4  voc.  c. 
orch.  in  P.  und  im  Autogr.  Grasn.  ein 
Graduale  4  voc.  c.  instrum. 

Schneider,     Franz     Joseph, 

Stadtmusikus  in  Liegnitz  um  1723 
(Mattheson  1,  415). 
Schneider,  F...  X..., 

bekannt  durch  ein  Salve  regiua  4  voc. 
Ms.  128  p.  57,  P.  in  B.  B. 

Schneider,    Creorg;   Abraham, 

geb.  9.  April  1770  zu  Darmstadt, 
gest.  19.  Jan.  1889  zu  Berlin.  Als 
Lehrling  eines  Stadtmusikanten  be- 
gann er  seine  musikalische  Lauf- 
bahn. Hier  zeichnete  er  sich  bald 
als  Virtuose  auf  dem  Waldhorn 
aus,  nahm  theoretischen  Musik- 
unterricht bei  dem  Kantor  Port- 
mann, seinem  späteren  Schwieger- 
vater, trat  darauf  als  Oboist  in 
ein  hessisches  Regiment  und  wurde 
dann  zum  Kammermusiker  an  der 
Hofkapelle  in  Darmstadt  ernannt, 
stets  in  Anerkennung  seiner  Vir- 
tuosität auf  dem  Waldhorne.  1790 
berief  ihn  der  Prinz  Heinrich  von 
Preufsen  nach  Rheinsberg  in  seine 
Kapelle.  Hier  hatte  er  Zeit  und 
Gelegenheit  sein  Talent  nnter 
Kuustgenossen  zu  entwickeln  und 
zeigte  nicht  nur  als  Komponist 
eine  grofse  Thätigkeit,  sondern  gab 
auch  in  Berlin  mit  seinen  Genossen 
sowohl  im  AVinter  wie  Sommer 
Abonnemeutskonzcrtc,  die  sich 
grofser  Beliebtheit  erfreuten.  Als 
1802,  nach  dem  Tode  des  Prinzen, 
die  Kapelle  aufgelöst  wurde,  fan- 
den die  Mitglieder  Aufnahme  in 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Berlin.  1812 
(oder  1814?)  erhielt  er  Urlaub,  um 
die  Musikdirektorstelle  am  Theater 
in  Reval  zu  übernehmen,  ging  dann 
mit  seinen  Kindern  auf  Kunst- 
reisen und  kehrte  1816  in  sein 
Dienstverhältnis  am  Opernorchester 

4* 


Schneider,  Georg  Abraham. 


52 


Schneider,  Georg  Abraham. 


in  Berlin  zurück,  wurde  hier  1820 
zum  Musikdirektor  und  1825  zum 
Kapellmeister  und  zum  Direktor 
sämtlicher  Garde -Musikchöre  er- 
nannt. Seh.  besafs  eine  umfassende 
Kenntnis  aller  Orchester-  und  Mili- 
tär-Instrumente und  die  Kunst, 
sie  Avirkungsvoll  zu  verwenden,  so 
dass  er  darin  als  Autorität  galt 
und  sowohl  von  Spontini  als  dem 
Fürsten  Eadziwil  bei  der  Instru- 
mentation ihrer  Werke  als  Berater 
und  Helfer  herangezogen  wurde. 
Yon  seinen  zahlreichen  Instrumen- 
talkompositionen ist  nur  ein  kleiner 
Teil  gedruckt  und  nur  Weniges 
davon  erhalten.  (Siehe  das  Yer- 
zeichnis  nach  den  alten  Verlags- 
katalogen im  Ledebur.  Nekrolog: 
Lpz.  Ztg.  41,  124  und  aufserdem 
zahlreiche  Urteile.)  Seine  nach- 
weisbaren Kompositionen  sind  fol- 
gende: 

Oratorium  Die  Pilgrime  auf  Golgatha 
von  Zachariä.     Autogr.  P.     [B.  B. 

Christi  Gehurt.  Orator.  1813.  Ms.  P. 
PDarmst. 

In  B.  B.  im  Autograph: 

1.  Messe  Nr.  2,  Cd.  Chor  u.  Orch.  P. 

2.  Messe  in  Bd.    3/5  1809.    P. 

3.  Magnificat  Cd.  4  v.  mit  Begl.  d.  Vio- 
line. P. 

4.  Magnific.  Cd.  4  St.  m.  Orch. 

5.  4  Chöre,  geistl,  ä  ca|)ella. 
Nachtfeier    nach    der    Einholung    der 

Leiche  der  Königin  (Louise).     Eine  Can- 
tate    V.    Arnim.      Berlin    (1810).      Kl.-A. 
qufol.    [B.  B.     Darmst.  in  P.    Drcsd.  Mus. 
In  B.  B.  im  Autograph: 

1.  Vermählungs-Cuntate,  Ged.  v.  För- 
ster, 4  St.  u.  Orch.  P. 

2.  Fest-Cantate,  Berl.  1830.  P. 

3.  Feier-Cantate,  1836. 

4.  Der  Stralauer  Festzug.  Ein  Volks- 
fest v.  Yoss.  P. 

Ms.  200G9.  Cantate  zu  Vermählung 
des  Prinzen  Friedrichs  der  Niederlande. 
Beriin  1825.  P.  (Scli.  bez.  sich  als 
Ka])ellmeister.)     [B.  B. 

Ms.  20070.  Cautate  zur  Vermählung 
des  Prinzen  Karl  von  Preulsen.  1827. 
P.     (B.B. 

.Jubel -Cantate  zum  Feste  der  öOjähr. 
Vermählung  des  Grofsherzogs  Ludwig  von 


Hessen  mit  Luise,  gedichtet  von  D.  G.  G. 
Mehring.     Ms.  P.     1836.     [Darrast. 


Die  Alpenhütte.  Oper.  Autogr.  P.  [B.  B. 

Aucassin  und  Nicolette,  oder  die  Liebe 
aus  den  guten  alten  Zeiten.  Oper  in 
4  Akt.  231  1820  im  Autogr.  und  Kopie. 
20075.  P.     [B.  B. 

Das  entschlossene  Mädchen,  in  2  Akt. 
Autogr.  P.     [B.B. 

Er  amüsirt  sich  doch.  Vaudeville  in 
1  Akt.    Ms.  20081.  P.     [B.B. 

Das  Heirathsgesuch ,  eine  Berliner 
Lokalposse  mit  Gesang  in  2  Akt.  Ms. 
20080.  P.     [B.B.     Dresd.  Opernarch. 

Hero,  ein  Ivrisches  Monodrama  von 
Herklots.  Autogr.  P.  [B.  B.  Darmst. 
Kopie. 

Die  Hottentottin  oder  Hass  Deutsch- 
lands Schönen.  Vaudeville  in  1  Akt. 
Ms.  20076.  P.     [B.B. 

Luzie,  Kriegs-Scene  mit  Gesg.  in  3  Ab- 
thlg.     Autogr.  P.     [B.B. 

Der  Onkel,  Singspiel  in  1  Akt  von 
Herklots.     Autogr.  P.     [B.B. 

Der  Orakelspiiich  von  Contessa.  Ber- 
lin 13/5  1813.     Autogr.  P.     [B.  B. 

Das  preufsische  Feldlager.  Ms.  o.  Sign. 
P.     [B.  B. 

Der  Traum,  romantische  Oper  in  3  Aufz. 
Autogr.  P.     [B.B. 

Die  ungebetenen  Gäste.  Singsp.  in 
1  Akte  von  Voss.    Ms.  20079,  2  P.    [B.  B. 

Verheirathet  und  Begraben.  Vaudev.- 
Burleske  in  1  Akt  von  L.  Schneider. 
Autogr.  P.  20078.     [B.  B. 

Die  Verschworenen.  Oper  in  1  Akt 
von  Castelli.  Ms.  20077.  P.  (Derselbe 
Te.xt  wie  ,.Der  häusliche  Krieg"  von 
Schubert  komp.)     [B.  B. 

Der  Währwolf.  0[ier  in  2  Akt.  Autogr. 
P.     [B.  B. 

4  Akte  aus  unbekannten  Opern  im 
Autogr.  P.     [B.  B. 

Grande  Symphonie  (Dd.)  ä  plusieurs 
iusti'um.  oe.  9.  Augsbg.,  Gombart  &  Co. 
13  Stb.  [B.M.  Darmst.  im  Ms.  P.  u. 
Stb. 

Sinfonie  pour  gr.  orch.  Esd.  Ms.  P. 
[Darmst. 

G  Entreacts  und  1  Sym]jhonie  in  Dd. 
Ms.  Stb.     [Darmst.,  ohne  Vornamen. 

G  Entre  Actes  ä  moyen  orch.  op.  77. 
Lpz.,  Fr.  Hofmeister.  Stb.  fol.  [Schwe- 
rin F. 

Ouvertüre  concertant  a  gr.  orch.  ä  14 
iustruni.  obliges;  oe.  60.  Leips.,  Breitk. 
&  H.     14  Stb.     [B.  M. 

Concert    concertant    pour    V.    et    Alto 


Sclineider,  Georg  Abraham. 


53 


Scliaeider,  Lorenz. 


principale  av.  acc.  de  2  Y.  etc.  Dd. 
Augsburg.    Stb.    [Darmst.,  auch  in  Kopie. 

Concert  j).  Fl.  priuc.  av.  2  V.  2  A. 
2  Fl.  2  Cors  et  B.  oe.  12.  Augsbg., 
Gombai-t  &  Co.     9  Stb.     [B.  M. 

Concerto  p.  2  Fl.  av.  acc.  Augsbg., 
Gombart  &  Co.     Stb.     [B.B. 

Coucerto  p.  la  FI.  av.  orch.  oe.  63. 
Lps.  et  Berlin,  Bureau.     [B.  B. 

Gr.  Conc.  p.  la  Clarinette  av.  orch. 
Lps.  et  Berl,  Bureau.      [B.  B.     Darmst. 

Concerto  p.  le  Hautbois  av.  acc.  d'orch. 
oe.  102.     Bonn,  Simrock.     Stb.     [Darrast. 

Gr.  Conc.  p.  le  basson  av.  orch.  Lps. 
et  Berl.,  Bureau.     [B.  B. 

Coucerto  ä  Cornu  principale  av.  acc. 
2  V.  2  Viele  e  B.  2  Cor.  2  Fl.  Ms.  P. 
[Dai-mst. 

5  Concerti  (oder  Concertant)  pour  2 
Cors  av.  instnim.  in  Ed.  u.  Fd.  Ms.  P. 
[Darrast. 

3  Conceiti  (oder  Concertant)  p.  3  Cors 
av.  instrum.,  in  Ed.     Ms.  P.     [Darmst. 

Concerto  pour  4  Cors  av.  instrum. 
Ms.  P.     [Darmst. 

In  B.  B.  im  Autoüraph:  1  Violinkonzert, 
1  Concert  f.  Horu,  TConc.  f.  Flöte.  1  Cou- 
certante.  12  Harmonien  f.  2  Fl.  2  Clan- 
netten,  2  Hörner  u.  2  Fag.  36  Zwischen- 
Akt-Musiken.  Mehrere  Ouvertüren  f.  Har- 
monie-Musik arrangiert.  Alle  in  Partit. 
Ferner  6  Sextetten,  7  Quintetten  f.  Blas- 
instrura.  1  Quintett  f.  2  V.  Ya.  Flöte  u. 
Bc.  —  9  Quartette  f.  Fl.  V.  Va.  Vcl.  — 
12  Quartette  f.  Fag.  V.  Va.  Vcl.  —  1 
Quai-t.  f.  Hörn,  V.  Vcl.  u.  Klav.  5  Quar- 
tette f.  2  V.  Va.  Vcl.     AUe  in  P. 

Trois  Quintuors  p.  2  V.  2  Viele  et  Vcl. 
oe.  3  (nennt  sich  Musiker  des  Prinzen 
Heinrich  von  PreuTsen,  dedic.  den  Manen 
Mozarts).  Augsbg.,  Gombart  &  Co.  5  Stb. 
FR    R 

Quintuor  p.  Fl.  V.  2  A.  Vcl.  oe.  37. 
Berün,  A.  Kuntze.  .5  Stb.  fol.  [Dresd. 
Mus. 

Quintette  per  Fi.  V.  2  Viole  e  Vcl. 
op.  54.    Offenb.,  Andre.    5  Stb.    fol.    [ib. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  op.  20. 
Bonn,  Simrock.     Stb.     [Darrast. 

3  Quatuors  (dito).  Augsbg.,  Gombart 
&  Co.     oe.  14.     4  Stb.     [B.  M. 

Quatuor  p.  Basson,  V.  A.  et  Vcl. 
oe.  43.     Offenb.,  Andre.     4  Stb.      [B.  B. 

6  Quatuors  p.  Fl.  V.  A.  Vcl.  oe.  62, 
liv.  1.  2.  Lps.  et  Berl.,  Bureau,  je  4  Stb. 
[B.B. 

3  Quatuors  p.  2  V.  Va.  Vcl.  oe.  65. 
ib.     [B.  B. 

3  gr.  Quatuors  p.  2  V.  Va.  Vcl.  oe.  68, 
ib.    [B.  B. 


3  Quatuors  p.  Fl.  V.  Va.  Vcl.  oe.  69, 
ib.     [B.  B. 

3  Quatuors  p.  Claiin.  V.  Va.  Vcl.  ib. 
[B.B. 

3  Quatuors  p.  4  Fl.  Hbg.',  Böhme. 
4  Stb.  [B.B.  B.  Kgsbg.  br.  Mus:  Lon- 
don. 4  Stb.  fol.  und  3  gr.  Quart,  concert. 
for  4  Fl.  London. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  Augsbg. 
Stb.     [Darmst. 

Gr.  Trios  concert.  for  3  Fl.  sets  1.  2. 
Lond.     3  Stb.     fol.     [br.Mus. 

18  Trios  p.  3  Cors,  compos. . .  par 
.J.  (?)  A.  Schneider.  Lpz.,  Br.  &  H.  Stb. 
[Schwerin  F. 

3  Duos  p.  2  Fl.  oe.  21.  Bonn,  Sim- 
rock.    2  Stb.     [br.  Mus. 

3  Duos  p.  2  Fl.  op.  23.  London,  fol. 
[br.  Mus.  Dort  noch  op.  24  u.  28,  Lon- 
don, 2  Stb. 

3  Duos  concert.  p.  V.  et  A.  oe.  25. 
Gombart  h  Augsbg.     2  Stb.     [B.B. 

3  Duos  p.  2  Fl.  oe.  36.  Ib.  [B.B. 
br.  Mus :  Berlin,  Bureau. 

3  Duos  pour  V.  et  Alto.  oe.  44.  Liv.  2. 
in  C.  F.  G.  Offenbach,  Andre.  Stb. 
[Lübeck. 

3  Duos  p.  2  Fl.  oe.  56.  Lps.  2  Stb. 
[br.  Mus. 

3  Duos  p.  2  FI.  oe.  Ol.  Gomb.  &  Co. 
ä  Augsbg.     [B.  B. 

Etüde  de  Flute  en  3  Duos  concert. 
oe.  28  und  oe.  55.     Lps.    fol.     [br.  Mus. 

Variations  avec  tous  les  coups  de  langue 
pour  la  Flute,  oe.  44.  Augsbg.,  Gombart 
&  Co.     [B.  M. 

8cliiiei(ler,  Oeorg  Friedricli, 

Musiker  in  Regensburg  um  1788. 
In  der  Autographen  -  Saralg.  Grasnick's 
Nr.  30  in  B.  B.  em  Brief  mit  Bestel- 
lungen von  Notenwerken  von  Kauer, 
Martin,  Pleyel,  WanhaU  u.  Zimmermann. 

Schneider,  Cleorg  Lorenz,  geb. 
1765  zu  Burgpreppach  (Baiern), 
kam  in  den  Knabenchor  zu  Regens- 
burg und  besuchte  darauf  in  Nürn- 
berg die  Schule,  1778  wurde  er 
bereits  bei  der  Fürstin  von  Hohen- 
lohe-IngelfingenMusikdirektor,1782 
in  Hildburghausen  u.  endlich  1792 
am  herzogl.  Hofe  in  Koburg.  Er 
schrieb  dort  mehrere  Opern  und 
Instrumentalmusik,  von  denen  Ger- 
ber die  Titel  mitteilt.  Die  Leipz. 
Ztg.  bringt  mehrfach  Nachrichten 
und   Besprechungen   seiner  Kern- 


Schneider,  Johann. 


54 


Schneider,  Martin. 


Positionen,  nach  ihr  lebte  er  in 
Koburg  noch  1841,  war  aber  seit 
1837  pensioniert  (39,  394.  43,  84). 
Bekannt  ist  von  ihm: 

Lieder  zum  Singen  am  Ciavier  und 
Eortepiano.  Mannheim,  Götz.  23  S.  [B.  M. 

Abschiedslied.  Yergiss  mein  nicht, 
Avenn  dir  die  Freude  -wiutet.  Braun- 
schweig, Magazin.  qufol.  6  S.  unter 
Mozart's  Namen  erschienen,  Seh.  erklärt 
aber  selbst  in  Schott's  Cäcilia  1829  p.  157, 
dass  er  der  Komponist  des  Liedes  sei. 

Sinfonie  ä  grande  orch. .  .  Hildburg- 
hause chez  Tauteur.  12  Stb.  fol.  ["S^'olfeub. 

3  Senates  pour  le  Pfte.  ä  differents 
accomp.  ad  lib.,  la  I.  Sonate  av.  1  Y.  et 
Ycl.,  la  n.  av.  A.  et  VcL,  la  IlL  av.  1  Y. 
et  2  Cors.  Oeuv.  5.  Augsbg.,  Gombart 
&  Co.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Zahn  teilt  eine  Kirchen-Melodie  aus  An- 
ding's  Choralbuch  von  1868  mit  (Nr.  8591). 

Schneider,  Johann,  geb.  17. 
Juli  1702  in  Lander  bei  Koburg, 
ein  Schüler  Seb.  Bach's  um  1717, 
erhielt  1721  zu  Saalfeid  die  Stelle 
eines  Hof  Organisten  und  ersten 
Geigers,  trat  1726  in  die  Weimar- 
sche  Hofkapelle  und  wurde  1729 
zum  Organisten  an  der  Nikolai- 
kirche in  Leipzig  gewählt;  in  den 
Jahren  1743  —  56  (mutmafslich, 
sicher  in  den  Jahren  1746 — 48), 
dirigierte  er  vom  Flügel  aus  das 
grofse  Konzert  in  Leipzig,  wurde 
1766  als  Organist  pensioniert  und 
starb  1788  in  Leipzig  (Gerber  2. 
Spitta  2,  92.  723.  Monatshefte  i. 
M.  26,  14).  Er  war  ein  tüchtiger 
Orgel-,  Klavier-  und  Violinspieler. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Fantasie  und  Fuge  f.  Orgel.  Lpz. 
[B.  Lpz. 

12  leichte  Orgelstücke.  Meifscn.  [B.Lpz. 

Thema  mit  Yariat.  f.  Orgel.  Ms.  149 
in  K.     [B.B. 

Eeligiöse  Chorgesänge  für  3  Sopran- 
stim. Ms.  Nr.  286.  [Elbing.  Fraglich,  ob 
dieselben  etwa  einem  späteren  angehören. 
Siehe  Joh.  Gottl.  Schneider. 

Schneider,   Johann   Oottloh, 

geb.  1.  Aug.  1753  zu  Alt- Walters- 
dorf b.  Zittau,   St.  3.  Mai   1840  in 


Gersdorf  in  der  Lausitz  als  Schul- 
lehrer und  Organist,  Schüler  vom 
Organisten  Trier  (Biogr.  Leipz.  Ztg. 
42,  495).     Bekannt  ist  von  ihm 

Eeligiöse   Chor -Gesaenge  f.  3  Sopran- 
stim, oder  2  T.  u.  B.  mit  obl.  Orgelbegltg., 
i   gedichtet  von  Hohlfeld   ...     2  tes  Werk. 
Lpz.,  Br.  &  H.     qufol.     81  S.     8  Gesge. 
[B.  Kgsbg. 

Schneider,  Karl  August  Ton, 

j  Kgl.  baierscher  Hof-  und  Kapell- 
sänger in  München,  f  23.  Nov. 
1833   (Kat.    der  B.  München),  gab 

■  heraus: 

1  Erinnerungen  an  Aigen,  Lied  mit  Gui- 
tarre.     s.  1.     2  BIl.     [B.  M. 

6  Gesänge.     München,  Falter  &■  Sohn. 

j   [B.  M. 

j  Samlg.  einstim.  Gesge.  mit  Guitarre. 
Ib.     7  Lfg.     [B.  M. 

Sachsens  Jubeltag  zum  13.  Juni  1829. 
Ein  Yolksgesang  (4stim.  mit  Pfte.).  qufol. 
s.  1.     [Dresd.  Mus. 

Schneider,   Konrad  ]IIichael. 

In  einem  Briefe  Bümler's  an  Mat- 
theson  (2,  11)  wird  er  1722  Musik- 
direktor in  Ulm  genannt;  auch 
Majer  erwähnt  ihn  1732.  Sein 
Y^ater  lebte  in  Onoltzbach  als  Stadt- 
organist.   Bekannt  ist  vom  Sohne: 

Cla^^e^-TJebuug.  Augsbg.,  J.  F.  Fride- 
rich.  [Brüssel  Cons.  Bannst:  Erste 
Parthie,  bestehend  in  Allemanden,  Cou- 
ranten,  Sarabanden  etc.  Ms. 

Du  Friedensfürst  zu  4  Stim.  2  Y.  Ya. 
B.  u.  Org.  Ms.  Strafsliurg  in  St.  Thomas. 
Wird  mit  Schneider  aus  Ulm  bez. 

Schneider,  Lorenz,  siehe  Oe- 
org  Lorenz  Sehn. 

Schneider,  Martin,  ein  Instru- 
mentist in  Hirschberg,  der  seine 
geistlichen  Lieder  dem  Magisti-at 
von  Hirschberg  widmete  und  als 
sein  erstes  "Werk  bez.,  betitelt: 

Erster  Theil:  Neuer  geistl.  Lieder. 
Ariaetten,  Canto  solo,  cum  Sonatella  ä  5. 
Yiolin.  2  Yiolini.  2  Yiola  di  braccio  e 
Yiolono  c.  Bc  Compou.  von  ...  In 
verleg,  des  Authoris,  druckts  zur  Lieguitz, 
Zach!  Schneider  16(37.  Stb.  4".  40  Lied. 
Zahn  druckt  10  Mal.  ab.  [B.  Br:  C.  Alto 
Yiola.  B.Grimma:  Bc.  Löbau  8  Stb. 
Upsala:  C.  2  Y.  Alto  Yiola,  Ten.  Yiola, 
Yioloue,  Organo. 


Schneider,  M , 


G...  A. 


55 


Schnittelbacii. 


Sclmeidor.   M...  0...  A..., 

bekannt  duixli  3  Duos  concert.  p.  V. 
et  A.  op.  23.  Liv.  1.  Mavence,  Ziüehuer 
Nr.  135.  2  Stb.  [B.  Hbg.]  —  3  Duos  (dito). 
Liv.  1.  op.  44.  Offenb.,  Andre,  2749. 
2  Stb.  [B.  Hbg.]  —  3  Duos  (dito).  Alten- 
burg. [B.  Lpz.]  Seine  Lebenszeit  scheint 
mehr  dem  19.  Jh.  anzugehören. 

Schiieidewin,  Johann,  nennt 
sich  „Juris  C."  In  Ms.  15,  50 
B.  L.  eine  Passion. 

Schnell,  . . . 

ist  in  der  Bibl.  Darmstadts  mit  2  Con- 
certi  ä  Violine  principalo  con  2  V.  Va. 
e  B.  Ad.  und  Dm.  Mss.  in  Stb.  vertreten. 
Ferner  mit  2  Trios  ä  Flute  trav.  c.  V.  e 
B.  Nr.  1  in  Dd.  Nr.  2  in  Ad.  Mss.  Stb. 
—  Sonata  (Dd.)  ä  2  V.  e  B.  Mss.  Stb. 
Möglich,  dass  sie  von  Johann  Jakob  her- 
luhren,  doch  gehört  der  obige  wohl  dem 
Ende  des  18.  Jhs.  an,  wälirend  der  fol- 
gende im  Anfange  des  18.  Jhs.  lebte. 

Schnell,  Johann  Jakoh,  lebte 
im  Anfange  des  18.  Jlis.  imd  ist 
nicht  der  Pariser  lustriimenten- 
macher,  den  Gerber  2  anführt, 
sondern  wie  uns  folgendes  Druck- 
werk belehrt,  um  1736  hochfürstl. 
Bamberg.  Kammer-  a.  Hofmusikus. 
Man  kennt  von  ihm: 

Vesperae  breves,  2  de  Dominica  ... 
4  voc.  2  V.  2  Cor.  vel  Clarini  .  . .  Bam- 
berg 1736  sumpt.  autoris.    10  Stb.    [B.  M. 

VI.  Neue  Ernst-  und  schertzhafte  Par- 
thien,  deren  Erste  mit  2  Viol.  und  B., 
dan  2  Clarinen  und  Paucken  ad  Hb.  Die 
anderen  5  aber  mit  2  V.  u.  B.,  dann  2 
Comibus  vel  Clarinis  non  obligatis.  Op.  9. 
(Firma  u.  Jahr  steht  wohl  nur  auf  dem 
Bc,  der  aber  fehlt.)  [B.  B:  Bassus,  2  V. 
2  Tromp.  oder  Hörner. 

Schnell,  Louis. 

Im  Ms.  20120  der  B.B:  Das  Schnee- 
glöckchen am  Grabe  der  hochseligen 
Königin  Louise  von  Preufsen,  für  Gesg. 
u.  Pfte.  (die  Königin  st.  1810). 

Schnell,  Thaddaeus. 

Im  Ms.  505  der  Bibl.  Proske's  ein 
Magnificat  4  voc.  In  B.  M.,  Ms.  256  ein 
6stim.  Magnif.  u.  ein  5stim.  Lied. 

Schnelllnser  (Snellinger),  Ya- 
lentin  (Veyt;  im  Schmeltzel:  N. 
Schnellinger),  ein  Liederkomponist 
aus  der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  der 

im  Schmeltzel  1544  e  2  Quodlibets  u. 


1  Nachtwächterlied  veröffentlichte.  Ein 
geistliches  4 st.  Lied  im   Kugelmann  und 

1  Motette  5  voc.  1545  im  Ulhard.  Mög- 
lich, dass  er  in  Nürnberg  lebte  (Eituer, 
Bibliogr.).  In  neuen  Ausg.  im  1.  Bd. 
deutsches  Lied  von  Eitner,  Beilage  zu 
M.  f.  M.  Jahrg.  8  u.  f.  S.  26.  38.  136, 
ein  Quodlibet  u.  2  vierst.  Lieder. 

Sehnei)f,     Joseph,     kam    als 

ScäDgerknabe  von  Freistadt  nach 
Kremsmünster,  besuchte  die  latei- 
nische Schule,  trat  aber  dann  zum 
Kanzleidienst  über.  Später  ging 
er  als  Sänger  zum  Theater  in  Prag, 
verliefs  es  aber  wieder  und  wid- 
mete sich  der  Musik  (Huemer  68 
giebt  keine  Daten,  doch  fällt  seine 
Lebenszeit  ans  Ende  des  18,  und 
Anfang  des  19.  Jhs.). 

In  Kremsmüuster  befinden  sich  im 
Archiv:  4  Messen,  3  Gradualien,  6  Off  er- 
tönen, 2  Vespern,  2  Veni  sancte  Spiritus, 

2  Kirchenalien,  3  Lieder  für  3  Singst., 
Pfte.  u.  Flöte  u.  1  Canon  zu  4  Stim.  — 
In  Dresd.  Mus:  Mailied  von  J.  Chr.  Haug 
für  S.  A.  T.  B.  u.  Pfte.  Prag,  Karl  Haas, 
qufol. 

Schnevogl,  Albert, 

im  Ms.  121  eine  Samlg.  lat.  u.  deutsche 
geistl.  Lieder  mit  Bc.  aus  dem  17.  und 
18.  Jh.,  enthcält  unter  Nr.  68  und  73  zwei 
Gesänge.     [B.  M. 

Schnips,  Moses,  ein  Pseudo- 
nym. Auf  folgendem  Druckwerke 
ist  auch  der  Yerlagsort  und  Ver- 
leger fingiert,  doch  scheint  Letz- 
terer ein  Hamburger  zu  sein.  Der 
Druck  ist  betitelt: 

Ebs  Rores,  Oder:  Samlg.  auserlesener 
Stücke  zum  Scherz  u.  Schäkern  auf  Harfe 
u.  Ciavier,  theils  gesammelt,  theils  in 
Musik  gesetzt  von  . . .,  Dilettant,  Cantor 
u.  Organist  in  Bethlehem.  1.  Heft.  Jem- 
salem  bei  Levi  Abram,  Buchhdler.  auf  der 
Hamburger  Strafse.  1789.  qu4''.  [Dresd. 
Mus.     B.  Wagener.     Brüssel  Cons. 

Schnittelbach  (Snittelbach),  Xa- 
tan,  geb.  16.  Juni  1633  zu  Dan- 
zig,  gest.  16.  Nov.  1667  zu  Lübeck, 
ein  bedeutender  Violinist  u.  Rats- 
musikus zu  Lübeck,  Schwiegersohn 
des  Ratsmusikus  Nikol.  Bleyer, 
Lehrer  Strunck's. 


Schnitz. 


56 


Schnüffis. 


Die  Bibl.  der  Michaelisscliiüe  in  Lüne- 
burg besafs  einst  von  ihm:  Magnificat 
a  7.  2  V.  &  5  voc.  in  G  jj  (Mattheson  1, 
353.     Fürstenau  2  a,  299.'    Stiehl,   Lex.). 

In  Upsala,  Mss:  Preludiuin,  Alleniande, 
Courante,  Sarabande  ä  4  ex  E.  4".  — 
Pavana,   Oalliarda,  Allem,  a  4  Yiolis.    40. 

Scliiiitz,  Anton  Wilhelm,  lebte 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.  Das 
br.  Mus.  besitzt  von  ihm 

6  Sinfonie  con  2  V.  A.  e  Vcl.  o  Bc. 
op.  3.     La  flaye.     5  Stb.     fol. 

6  Sonatas  for  2  V.  with  a  Th.  B. 
London,     fol. 

Selinitzer,  Pater  Franz,  geb. 
13.  Dez.  1740  zu  Wurzach,  gest. 
9.  Mai  1785  im  Kloster  Ottobeureu; 
trat  1760  in  dasselbe  ein,  Avar  ein 
fleifsiger  Komponist  und  guter  Or- 
ganist. 

Das  Stift  Ottobeuren  besitzt  Kirchen- 
liompositionen,  15  Theaterstücke,  3  Con- 
certmessen,  6  Sonaten  von  1784  u.  a. 
(Kornmiiller  1).  In  anderen  Bibl.  finden 
sich: 

Alma  redemptoris  4  voc,  2  V.  Cornu 
solo  et  org.  Ms.,  gez.  mit  „ordmis  S. 
Benedict,  a  monaster.  Ottobaraeno".  [B.  M. 

Octotonium  Ottob.  Titel  fehlt.  4  Stb. 
in  4P  in  Kapsel.  8  Magnificat  in  den 
8  Tönen  zu  4  Stirn.    1768/69.    [Freising. 

Missa  4  voc.  c.  org.  mit  Fr.  Schuizer 
gez.    Mss.  19082,  Nr.  1.  P.    [Hofb.Wien. 

2  Antiphonae:  Mandatum  novum  de 
vobis,  4  voc.  —  De  mandato  fratrum 
(Ubi  charitas)  4  voc.  Ms.  16  220.  P. 
[Hofb.  Wien. 

Sei  Sonate  per  il  Cembalo  ed  organo. 
s.  1.     op.  ].     32  S.     [B.Wagener. 

Sclinitzkius  (Schnitzky),  Crregor, 
ein  Danziger  und  um  1607  u.  f. 
Jahre  Schulkollege  an  St.  Maria 
zu  Danzig.     Ist  bekannt  durch: 

Sacrarum  cantionum.  Quatuor,  5.  6. 
7.  8.  10.  &  12  Vocum.  Quibus  addita 
est  Missa  super  perche  non  debbo,  8  voc. 
A  . . .  1607  Dantisci  ap.  Mart.  Rhodum. 
Stb.?  40.  18  Gesge.  5  Seit.  Dedic. 
[B.  Br:  C.  A.  T.  5a.  6a. 

Sacrorum  Modulorum  3  voc.  Pars  I. 
Dantisc.  1612  Ehode.  —  Pars  IL  Ib. 
1618  Andream  Hunefeld.  —  Pars  III. 
Eostock  1625  Sachse.     [B.  D.  kompl. 

Musices  praecepta  maxime  necessaria 
latino  germanica  pro  iucipientibus  Ulius 
artis  coUecta  h  . . .    Dantisci  1619  Andr. 


Hünefeld.  8",  in  6  Teile  geteilt  mit  Beisp. 
[B.  Zw. 

Ms.  Z  39,  12  Stb.  von  1628  in  B.  B. 
Unter  Nr.  35:  Beati  omnes  8  voc.  — 
In  B.  Br.  unter  Schuitzkius  und  Schnitzger 
(Gregor)  1  Missa  sup.  Tibi  laus,  tibi  gioria 
u.  4  Motetten. 

In  Ms.  B  1274,  3  Stb.  fiu40.  [B.  Dresd.] 
unter  Georg  (sie?)  Schmtxky  Nr.  9  u. 
10:  Jubilate  Deo  u.  Domine  Dmis.  noster. 
Die  Gesge.  sind  mutmafsHch  aus  obigem 
Drucke  von  1612  und  daher  der  Vorname 
Georg  falsch. 

Sclinizer,  P  . . .  F  . . . 

In  Traeg's '  hds.  Kat.  von  1799  sind 
6  Senates  pour  le  Clavecm  angezeigt. 

Sclmöckcr,     Anton,    bekannt 

durch 

3  Fugen  f.  die  Orgel  oder  das  Pfte. 
nach  Albrechtsberger's  kontrapunct.  Fugen- 
satz komponiert,  op.  1.  Wien,  Ascher, 
fol.    8  S.     [Hofb.  Wien. 

Selmoor,  H . . .  C . . .,  ein  Dilet- 
tant, Sekretär  beim  Prinzen  von 
Koburg,  ging  1796  nach  Hamburg, 
dann  nach  Altena  und  nahm  dar- 
auf eine  Stellung  beim  Kaufmann 
Bauermann  in  Gretsjl  in  Ostfries- 
land an.  Musik  betrieb  er  neben- 
bei, von  der  Gerber  2  sagt  „mit 
Wissenschaft  und  Kunst,  nicht 
ohne  Talent".  Er  führt  5  Werke 
an.     Nachweisbar  sind  nur  ein 

Erinnerungslied  für  Fortep.  u.  Guitarre. 
Hbg.,  Rudolphus.     1  Bog.     [B.  B. 

Lieder  von  Heidenreich,  Baron  v.  Schlip- 
penbach  und  Shakespear,  in  Musik  ge- 
setzt von  ...  1.  Heft.  Lpz.,  Voss  und 
Leo.     qi;4o.     [Brüssel  Cons. 

Forkel  4,  91  nennt  ihn  Schnoer  und 
zeigt  1788  ein  Heft  Lieder  in  Hamburg  an. 

SclinoiT,  Heinrich  Theodor 
Ludwig-, 

bekannt  durch  „Lieder  für  frohen 
Lebensgenuss  am  Ciavier  zu  singen". 
Braunschweig,  Magazin  auf  der  Höhe. 
[B.  B. 

Singstücke  f.  Klavier.  Braunschweig. 
[Stadtb.  Augsburg. 

Lieder  f.  2  Stimmen  und  Pfte.  Lpz., 
Voss.     [Brüssel  Cons. 

Fötis  und  Abschreiber  verwecheln  ihn 
mit  Schuoor. 

Schnüffis,  siehe  Laiu'entius. 


Sclinyder, 


57 


Schobert. 


Schnyder,  P.  Aegid,  geb.  zu 
Sursee,  gest.  1710  im  Kloster 
Muri  (Schweiz),  war  ein  berühm- 
ter Sänger  von  grolsem  Stimm- 
umfange (man  sagt,  er  hatte  den 
Umfang  von  allen  4  Stimmsorten) 
u.  hinterliefs  viele  Kompositionen, 
die  grofse  Verbreitung  fanden 
(Kornmüller  1,  434). 

Sclio.irsbacli, . . .  lebte  im  18.  Jh. 
und  ist  bekannt  durch 

Sei  Quaitetti  a  2  V.  A.  e  B.,  composte 
dal  Signor  . . .  Paris,  de  la  Clievardiere. 
4  Stb.     [Brüssel  Cons. 

6  Quatuors  ä  2  V.  A.  et  B.  Ms.  Stb.    [ib. 

Gerber  1  erwähnt  ihn  auch,  glaubt  aber, 
dass  sein  Name  verstümmelt  ist.  Das 
zweimalige  Vorkommen  desselben  beweist 
wohl,  dass  er  wirMich  so  hiefs. 

Schob aclier,  C . . .  P . . . 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
ein  Oratorium  von  ihm  „Der  Tod  Jesu'", 
op.  7,  für  Soli,  Cbor  und  Orch.  in  Stb. 
Ferner:  Deutsche  Vesper,  Sstim.  mit  In- 
stmm.  Stb. 

Schob as,  Arnold,  Sangmeister 
an  St.  Walburge  in  Audenarde  von 
1664—81  (Audenarde  15). 

Schober,  3Iatthias,  Sopranist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
30  Gld.  monatl.  vom  1.  Okt.  1677 
bis  1693  (Köchel  1). 

Schobert, ...  zu  Strafsburg  i/Els. 
geb.  und  erzogen,  bildete  sich  zum 
Klavierspieler  aus,  ging  um  1760 
nach  Paris,  wo  er  in  Dienste  des 
Prinzen  Conti  trat,  wie  ihn  auch 
Haffner  im  Oeuvre  melee  bez. 
1768  vergiftete  er  sich  an  selbst 
im  "Walde  gesammelten  Pilzen. 
Jahn  1,  50  berichtet:  Als  der 
Knabe  Mozart  1763  in  Paris  auf- 
trat, liefs  er  seiner  Eifersucht 
gegen  ihn  so  öffentlich  freien 
Lauf,  dass  er  sich  zum  Gespött 
machte.  (lieber  ihn  siehe  Hiller, 
wöchentl.  Nachricht  1,  135.  Junker, 
20  Kompon.  89.)  Die  kurze  Zeit 
seines  Lebens  hat  er  redUch  be- 
nützt und  noch  lange  nach  seinem 


Tode  waren  seine  Klavierpiecen 
allgemein  verbreitet  und  besonders 
gesucht.  Schubart  S.  230  äufsert 
sich  über  ihn  in  anerkennender 
Weise,  doch  sagt  er:  das  Adagio 
gelang  ihm  als  Klavierspieler  nicht. 
Da  er  sehr  darauf  bedacht  war, 
aus  seinem  Können  Geld  heraus- 
zuschlagen, so  schrieb  er  sehr  viel 
Modesachen,  die  wenig  Wert  haben. 
Sein  Bruder  lebte  noch  1784  als 
Fagottist  in  Paris.  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

3  Sinfonies  p.  le  Clavecin,  av.  acc. 
d'une  V.  et  2  Cors  de  chasse  ad  üb. 
oe.  5.  (;\  2  Cembali).  Amst. ,  Hummel. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

3  Sinfonies  (dito)  oe.  6.  (ä  2  Cembali). 
Ib.  fol.  [ib.,  beide  Hefte  Sinfonien  auch 
im  Ms.  III  in  Stb. 

Sinfonies  pour  le  Clavec.  avec  de  Y. 
ad  üb.     Paris.     Oe.  9.     [B.  B.     br.  Mus. 

Sinfonies  p.  le  Clav,  seul,  qui  peuvent 
de  jouer  av.  acc.  de  Y.  et  cors  de  chasse. 
oe.  10.  Paris,  l'auteur.  [B.  B.  nur  Pfte. 
Schweiin  F.  kompl.  br.  Mus:  London, 
Bremner. 

2  Sinfonien  in  Bd.  u.  Dd.  f.  Clav.,  V. 
u.  2  Hörner.     Ms.  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Concerto  pour  le  Clavecin  av.  Tacc. 
des  2  V.  A.  &  B.  2  Cors  ad  lib.  Liv.  1. 
2.  3.  4.  h.  6.  Amst.,  Hummel.  Stb.  fol. 
[Dresden  Mus.,  auch  im  Arrangem.  f.  2 
Klav.  B.  Wagener,  je  7  Stb.  B.B: 
hv.  IV.  7  Stb.  B.  M.  liv.  5.  6.  7  Stb. 
Stadtb.  Breslau  lib.  2.  7  Stb. 

Concertos  pour  le  clavecin,  oe.  11.  12. 
13.  15.  Paris,  Venier.  [Paris  Nat.  br. 
Mus.  und  op.  12  als  Concerto  H.  av.  orch. 
Paris,  l'auteur.  Viol.  Et. 

Concert  in  F.  p.  Clav.  av.  Face.  2  V. 
A.  et  B.    Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Quatuor  pour  le  Clav.  av.  Face,  des 
2  Y.  et  B.  oe.  2.  Amst.,  Hummel.  4  Stb. 
fol.     [Dresd.  Mus. 

Sonates  en  Quatuor  p.  le  Clav.  av.  2  Y. 
et  B.    oe.  7.    Paris,  l'auteur.    [B.B:  Pfte. 

—  3  Quatuors  p. .  .  London,  Bremner. 
4  Stb.     [Brüssel  Cons.     br.  Mus. 

Sonata  3.  per  il  Cembalo  c.  Y.  e  2 
Cornu.    Ms.    2  Stb.    fol.    [Stadtb.  Breslau. 

3  Sonates  pour  le  Clav.  av.  Y.  et  Ycl. 
oe.  1.  Amst.,  Hummel.  3  Stb.  fol. 
[B.  B.     Dresd.  Mus. 

4  Sonates  (dito),  oe.  3.  Amst,  Hum- 
mel.   3  Stb.    [Dresd.  Mus.     Schwerin  F. 


Schobert. 


58 


Schoeffer,  Peter. 


Sonates  en  Trio  p.  le  Clav.  av.  V.  et 
B.  oe.  6.  Paris,  l'auteur  (Claveciniste 
de  Prince  de  Conti).  1  vol.  [B.  B. 
Schwerin  F. 

Sonates  p.  le  clav.,  qui  peuvent  se 
jouer  av.  acc.  de  V.  oe.  1.  2.  3.  Paris, 
Venier.     [Paris  Nat. 

Six  Sonates  p.  le  clav.  av.  V.  par 
Sr. ...  oe.  4.  Amst. ,  Hummel.  2  Stb. 
[B.  B.     Dresd.  Mus. 

4  Sonates  p.  le  Clav.  av.  V.  oe.  7, 
ib.     [Dresd.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

4  Sonates  p.  le  clav.  av.  V.  oe.  8. 
ib.     [Dresd.  Mus. 

—  Journal  de  Sonates  p.  le  Clav.  av. 
V.     oe.  8.    Paris,  l'auteur.     [B.B:  Pfte. 

1  Sonate  in  Dd.  p.  le  clav.  av.  V. 
[Musildr.  Wien. 

2  Sonate  per  il  Cemb.  coH'acc.  di  V. 
qufol.     Ms.  Stb.     [Dresd.  Mus. 

Divertimento  per  il  Clavi  Cembalo  et 
V.     Ms.  Stb.     fol.     [Stadtb.  Bresl. 

Siehe  in  Leonzi  Honauer's  4.  Samlg. 
Sonaten  f.  Kl.  u.  V.,   1  S.  von  Schobert. 

Sonaten  f.  V.  u.  B.  op.  3.  Ms.  550. 
[br.  Mus. 

3  Sonaten  f.  Klav.     [Musikfr.  Wien. 

1  Sonate  im  Haffuer,  oe.  melee,  part. 
12.     [B.  B.,  um  1760  erschienen. 

Deux  Sonates  p.  le  pfte.  Lond.,  Har- 
rison  &  Co.     22  S.     [B.  Wagener. 

Two  Sonatas  for  the  pfte.  Lond.,  ib. 
24  S.     [B.  Wagener. 

Ein  sonderbares  Musical.  Stück,  wel- 
ches auf  dem  Ciavier,  der  Violin  u.  dem 
B.  u.  zwar  auf  verschiedene  Art  kann 
gespielt  werden.  1  Bl.  in  querfol.  o.  0. 
u.  Veri.  [B.  Wagener.  B.  ß.  im  Ms.  148 
in  K.  Er  nennt  sich  hier:  Musicus  der 
Princessiu  Conti. 

In  London  druckte  man  nach  seinem 
Tode  seine  Kompositionen  zahlreich  nach, 
wovon  das  br.  Mus.  in  Kürze  besitzt: 
2  Sonatas  op.  1.  —  2  Son.  op,  2.  — 
6  Son.  op.  2.  —  2  Son.  op.  3.  op.  4.  5. 
—  8  Son.  op.  6.-2  Son.  op.  8.  — 
2  Senat,  op.  19.  Amst.  chez  Hummel, 
qufol.  —   3  Senat,   op.  20,    London  u.  a. 

In  neuen  Ausg.  4  Piecen  (Eitner  2). 

Sehoeber ,    David    Grottfried, 

ein  zu  Gera  lebender  Bürgermeister 
(Gerber  2),  der  herausgab: 

Beytrag  zur  Liederhistorie  betreffend 
die  evangelischeu  Gesang-Bücher,  welche 
bey  Lebzeiten  Lutheri  zum  Druck  be- 
fördert worden;  aufgesetzt  von  D.  G.  S, 
Lpz.  1759,  1.  Tbl.  —  1760,  2.  Thl.  8». 
128  u.  160  S.  Unterm  Vorberichte  sein 
Name  ausgeschrieben.    [B.B, 


Schockier  (Schögkler),  Gleorg. 

Im  Ms.  4  von  1534,  6  Stb.  in  qu40. 
[B.  Zw.]  Nr.  61 :  Deus  venemnt  gentes 
(Adjuva  nos  deus)  5  voc.  Nr.  17  im 
Original  gez.  —  Derselbe  Satz  in  B.  Dres- 
den, Ms.  B  1270,  28. 

Seliöifer,  Johann,  junior,  um 
1617  Organist  in  Regensburg  (Mu- 
sica  Sacra  v.  Witt,  1880  p.  63). 

Schoeifer,  Peter,  ein  Musik- 
drucker, der  neben  Oeglin  am 
nächsten  den  Petrucci 'sehen  Noten- 
druck in  Deutschland  einführte. 
Er  war  in  Gernsheim  geb.,  ver- 
band sich  anfänglich  mit  Joh.  Faust 
in  Mainz,  trennte  sich  aber  von 
ihm  und  druckte  1512  Arnold 
Schlick's  Orgeltabu]  atur,  1513  das 
erste  vierstim.  Liederbuch.  Von 
Mainz  zog  er  nach  Worms,  das 
Jahr  ist  unbekannt.  1536  findet 
man  ihn  in  Strafsburg  sociiert  mit 
Mathias  Apiarius,  der  bald  darauf 
nach  Bern  in  der  Schweiz  über- 
siedelte. 1539  druckte  Schoeffer 
wieder  allein  in  Strafsburg  (Nähe- 
res in  der  Allg.  deutsch.  Biogr.). 
Man  kennt  von  ihm  selbst  ge- 
sammelte drei  Musiksammelwerke, 
die  in  meiner  Bibliographie  genau 
beschrieben  sind ,  es  sind  fol- 
gende: 

1513.    Liederbuch  in  Mainz  gedruckt. 

4  Stb.  in  kl.  qu80.  TitelbU.  nur  der 
Namen  der  Stimme  mit  Abbildungen  um- 
geben. 62  Lieder  von  verschiedenen 
Autoren.  [B.  M.  B.  B.  eine  moderne 
Part.  Dr.  Bohn  in  Breslau  ebenso.  Eit- 
ner eine  Stimmenkopie. 

(153Ü.)  65  teutscher  Lieder.  Argen- 
torati  ap.  P.  Schoeffer.  Et  Math.  Apiarium, 
s.  a.  Nach  dem  Berliner  Exemplare  vor 
dem  20.  Dez.  1536  erschienen.  5  Stb. 
kl.  qü8P.  65  Lieder  von  Verschiedenen. 
[B.  M.  B.  Zw.  B.B.  fehlt  5  a.  Partitur 
hds.  in  Bibl.  Bohn  in  Breslau. 

1539.  Cantiones  5  vocum  selectissimae, 
a  primarijs  .  . .  Mutetarum  lib.  I.  Argen- 
torati  ap.  P.  Seh.  Mense  Aug.  anno  1539. 

5  Stb.  qu4".  28  Gesge.  von  Verschie- 
denen. Dedic.  von  Schoeffer,  abgedr.  in 
M.  f.  M.  3,  206.  [B.  A.  Jena.  Heil- 
bronn :  T.  5  a.     B.  M.     B.  B :  5  a.    Bi-üssel: 


Schön, 


59 


Schöndorff. 


C.  T.  B-  Verona  S.  f.  5  Stb.  Bologna, 
Kat.  2,  358. 

Ein  4.  Sainlwk:  Viginti  Cantiunculae 
gallicae  4  voc.  excusae  Argeutorati  1530, 
ist  bis  jetzt  noch,  nicht  wieder  aufgefun- 
den und  wird  nur  in  älteren  Verz.  er- 
wähnt. 

Schön,  . . .     Gerber  1    erwähnt 

1.  einen  Hornisten  Schon,  der 
1782  in  Diensten  des  Erbprinzen 
von  Darmstadt  stand  und  vordem 
Kgl.  Kammermusikus  in  Paris  war, 
auch  vieles  komponiert  haben  soll. 

2.  einen  Kapellmeister  Schön  des 
Neugebauer 'sehen  Infanterie-Regi- 
ments in  Innsbruck,  der  dann  als 
Civilversorguug  1793  Landschafts- 
bote in  Innsbruck  wurde.  Eeichard 
im  Goth.  Kalend.  1788,  127  und 
1793,  116  bestätigt  es. 

Er  schrieb  die  Singspiele:  Der  Irrwisch 
1787  i;nd  Gesänge  zum  Mädchen  im 
Eichthal. 

In  St.  Einsiedeln  eine  Parthia  a  5: 
2  Oboi,  2  Corni,  1  Fag.  im  Ms.  qu4<'. 
Pait.  mit  Schön  gez. 

Schön,  LiidTvig-,  Oboist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  21  Gld. 
40  Kr.  mouatl.  Gehalt,  später  mit 
500  Gld.  jährl.  vom  1.  Aug.  1711 
bis  30.  Juni  1740;  wird  pensioniert 
und  t  13.  April  1763,  68  J.  alt 
(Köchel  1).  Dlabacz  schreibt  ihm 
zur  Krönung  Ks.  Karl  YI.  zu  Prag 
die  Oper  zu :  Constanza  et  Fortezza. 

Schön,  Salomon,  Lubenensis 
Lusatus,  d.  i.  Lübben  im  Spree- 
thal (Brandenburg),  geb.  1593, 
gest.  8.  Sept.  1633  zu  Breslau; 
seit  1631  Kantor  und  Schulkollege 
am  Maria-Magdalenen-Gvmuasium 
zu  Breslau  (Kat.  Breslau,  Hds. 
S.  364). 

In  B.  Br.  in  Mss:  1  latein.  Mot.  und 
21  deutsche  geistl.  Lieder.  Zwei  davon 
(Dies  ist  der  tag  und  Wie  heblich  sind 
deine  "Wohnungen  6stim.)   auch  in  B.  L. 

Schönbeek,   Karl   Siegmund, 

geb.  26.  Okt.  1758  zu  Lübben, 
bildete  sich  zum  Stadtmusikus  aus 
und  später  besonders  zum  Violon- 


cellisten; als  er  dann  an  verschie- 
denenPrivatkapellen  Mitglied  wurde, 
kam  er  auch  nach  Königsberg  i/Pr. 
und  erhielt  die  Organistenstelle  an 
der  Löbenichtschen  Kirche,  kaufte 
dann  bei  Lübben  eine  Landwirt- 
schaft und  zog  um  1800  nach 
Lübben  als  Musiklehrer.  Gerber  2 
teilt  die  Autobiogr.  mit  und  ein 
Verz.  seiner  Kompositionen.  Nach- 
weisbar sind  davon: 

3  Duos  pour  2  Volles,  oe.  5.  Hummel 
a  Berhn.  2  Stb.  [B.  B.]  —  3  Duos  con- 
cert.  p.  le  VcUes.  oe.  12.  Lpz.,  Hoff- 
meister und  Kühnel.  [B.  B.]  —  Concert 
in  G.  f.  Fl.  mit  Orch.  Ms.  Stb.  [Brüssel 
Cons.]  —  In  Mailand  Cons:  3  Duos  con- 
cert. pour  2  Volles,  a  l'usage  des  ama- 
teurs  et  des  commen(,-ants,  op.  12.  Lpz., 
Hoffmeister  &  Kühnel. 

Schönberger,  Johann  Ulrich, 

geb.  in  Weiden  (Oberpfalz),  war 
blind.  Ein  Theoretiker  und  Kom- 
ponist, st.  zu  Königsberg  i/Pr.  am 
1.  Mai  1649,  47  Jahr  u.  5  Monate 
alt  (Printz,  Kling-Kunst,  Abdruck 
im  Mettenleiter  2,  219). 

Schönenherger,  Philipp,  seit 
1572  (bis  c.  1580)  Kapellmeister 
an  der  Marienkirche  in  Danzig 
(Döring  23). 

Schoenche,  TV . . . 

6  deutsche  Tänze,  einen  Ecossaise  und 
einen  Monferiue.  München,  Sidler.  8  S. 
[B.M. 

Schöncy,  Salomon, 

bekannt  durch  eine  Missa  super  Wirff 
dein  anliegen  auff  den  Herren,  8  voc.  in 
Ms.  23  (600),  ein  Tabulaturbuch  von  1643 
in  B.  Joach.  Seite  408.  Der  Name  ist 
fraglich. 

Schöndorff  (Schöndorfer,  auch 
Schöndorff),  Philipp  Jakob,  letz- 
terer Vorname  nur  in  den  Listen 
der  Wiener  Hofkapelle.  Er  bez. 
sich  auf  seinem  Samiwk.  mit  „Leo- 
dius  (Lüttich),  S.  C.  M.  Musicus", 
d.  h.  Sr.  Ksl.  Majestät  Musicus. 
Letzteres  wird  bestätigt  durch 
Köchel  1,  wo  er  als  Instrumentist 
der  Ksl.  Hofkapelle  in  Wien  vom 


Schöner. 


60 


Schönfeld,  Tobias. 


1.  Juli  1655—1662  verz.  ist  mit 
monatl.   20  Gld.     Er  gab   heraus: 

Odae  suavissimae  in  gratiam  et  liouo- 
rem  admodum  Rev.  ac  Illustris  Dni.  D. 
Jacobi  Chimarrhaei  Euremuadani  .  . .  a 
diversis  excellent.  musicis  partim  5,  par- 
tim 6  voc.  s.  1.  et  a.,  im  Kupferstich, 
4P.  2  Bll.  Dedic.  von  Seh.  32  S.  und 
nochmals  6  Seit,  mit  38  Gesg.  von  Ver- 
schiedenen, darunter  auch  2  von  Seh. 
5  Stb.  40.  Eitner  1  unter  1610  a,  was 
aber  richtiger  in  c.  IGCO  zu  verbessern 
sein  wird,  da  Seh.  erst  1655  Kgl.  Musikus 
wm-de.  [Proske:  A.  B.  5"«.  Wolfenb: 
T.  mit  dem  Porträt  Chimarrhaeus. 

In  B.B.  Ms.  T186  ein  Magnificat  4  voc, 
wahrsch.  dasselbe,  welches  sich  in  Yinc. 
Neriti  da  Salo's  Magnific.  Yen.  1593  [B.  K.] 
befindet  und  sehr  fraglich  ist,  ob  dasselbe 
bei  der  friiheu  Jahreszahl  ihm  zuzuschrei- 
ben sein  wird.  Es  ist  allerdings  mit  Ph, 
Schöndoiif  gez. 

Noch  sind  in  Samlwk.  aus  dem  Jahre 
1600  drei  geistl.  Gesänge  zu  finden,  dar- 
unter auch  ein  Mag-nific.  VI.  toni  5  voc, 
welches  sich  auch  im  Ms.  in  B.  Br.  be- 
findet. Es  gut  hierbei  dieselbe  Frage  wie 
bei  dem  zuerst  genannten  Magnificat.  — 
Veni  sancte  Spiritus  5  voc  Nr.  38.  in  Ms. 
mus.  qSQa— f.  [B.  D.]  Missa  6  voc.  in 
B.  Lorenzkirche  in  Nürnberg,  Cod.  148. 

In  Frz.  Commer's  Musica  Sacra  Bd.  27 
eine  Motette  zu  5  Stim. 

Schöner,  . . .  wird  von  Burney 
im  4.  Bd. 's.  682  seiner  Musik- 
gesch.  als  Yioliuist  erwähnt,  der 
1788  bis  etwa  1802  in  London 
lebte  (Gerber  2,  Zusatz). 

Schönfeld,  Heinrich, 

bekannt  durch  ein  Salvum  fac  regem, 
Ms.  558  P.  in  Dresd.  Mus. 

Schönfeld,  Johann  Ferdinand, 
Edler  Ton,  Hofbuchdrucker  in 
Prag,  gab  heraus  (anonym): 

Jahrbuch  der  Tonkunst  von  "Wien  und 
Prag.  Prag  1796.  8".  [B.B.  B.  M. 
Musikf  r.  Wien. 

Es  enthält  besonders  kurz  gehaltene 
Biographien. 

Schoenfeld,  Johann  Philipp, 

geb.  1742  zu  Strafsburg  i/Els.,  gest. 
5.  Jan.  1790  ebd.  Studierte  Theo- 
logie, war  seit  1772  Hofmeister 
beim  Herrn  von  Münchhausen  in 
Braunschweig  (Em.  Bach  stand  in 


der  Zeit  mit  ihm  im  Verkehr,  doch 
muss  dies  nicht  erst  1772  gewesen 
sein,  denn  1770  erschien  Bach's 
Yielerle}^  in  dem  sich  ein  Gesaug 
von  Seh.  befindet  und  ihn  Bach 
„Schönfeld  in  Braunschweig"  nennt). 
1777  erhielt  er  den  Kapellmeister- 
posteu  an  der  Prediger-  oder  Neuen 
Kirche  in  Strafsburg.  1779  ging 
er  zur  weiteren  Ausbildung  nach 
Italien,  wozu  ihm  der  Stadtrat 
150  Gld.  bewilligte.  Nach  der 
Rückkehr  ernannte  ihn  der  Rat 
am  28/4  1781  auf  6  Jahre  zum 
städtischen  Konzertdirektor. 

Er  schrieb  Opern.  Kirchenmusik  u.  a. 
(Lobstein  48.  118).  Schubart  S.  232  bez. 
seinen  „Geschmack  als  hart  und  sein  Kolo- 
rit zu  glühend  (?);  der  Ausdnick  seiner 
Empfindmigen  oft  zu  erkünstelt"  (Wider- 
spiiiche!). 

An  Kompositionen  lassen  sich  nach- 
weisen : 

Das  Milchmädchen  und  die  zween 
Jäger,  komische  Operette.  Darin  eine 
Arie  von  Pacini  imd  Vieles  von  H.  Dimy. 
Ms.  20150  P.     [B.B. 

Recueil  de  quelques  pieces  pour  le 
chant  acc.  du  Clavecin  par  uu  Amateur. 
Grave  par  Winterschmidt  ä  Nüi'nberg. 
24  S.  Dies  muss  in  seine  Braunschweiger 
Zeit  fallen.     [B.  Wagener. 

Lieder  aus  der  Iris  und  1  Arie  mit 
Begleitung  einer  Violine  zum  Singen  beym 
Ciavier  verfasset  von  . . .  Berlin  1778 
Haude  &  Spener.  17  Lieder  in  4».  [B.  B. 
Dresd.  Mus.     B.  Lpz.    Brüssel  Cons. 

Neue  Lieder  auf  das  Ciavier,  in  die 
Music  gesetzt  von  . . .  Verfasser  des  Re- 
cueil compose  par  un  Amateur.  1.  Tbl. 
Am  Ende:  Braunschwg.  in  Commission 
der  fürstl.  Waisenhaus  -  Buchhdlg.  Ham- 
bui-g,  gedr.  bey  Mich.  Chr.  Bock.  4». 
26  S.  10  Lieder.  Fällt  noch  in  seine 
Braunschweiger  Zeit.  [B.  Lpz.  B.  Wa- 
gener.   Brüssel  Cons. 

Lieder  mit  2,  3  und  4  Stim.  mit  Begl. 
des  Clav.  Ms.  [Brüssel  Cons.  nach  dem 
alten  Kataloge. 

In  Samlwk.  ist  er  veiireten  bei  Bossler 
9.  10.  11.  —  In  Em.  Bacii's  Musikal. 
Vielerley  1770  eine  Nr.  —  In  Samlg. 
verschied.  Lieder,  1.  Tbl.  1780  bei  Joh. 
Mich.  Schmidt  m  Nürnberg. 

Schönfeld,  Tobias, 

Kopist   und  Sammler  des  Ms.  Nr.  18 


Schönfelder. 


61 


Schol. 


der  B.  Liegcitz.  6  Stb.  mit  deu  Jahres- 
zahlen 1(513—1635. 

Schönfelder,  Jörg  (Georg),  ein 
Komponist  aus  dem  Ende  des  15. 
und  Anfange  des  16.  Jhs., 

der  im  Samlwk.  Schoeffer's  von  1513 
mit  6  Liedern  vertreten  ist  (Eitner  1. 
M.  f.  M.  26,  1).  An  letzterem  Orte  Ab- 
druck von  3  Liedern:  Da  ich  mein  lieb 
von  erst  ansach.  —  Ich  "weifs  ein  hübschen 
pawren  kuecht.  —  0  wee  der  zeit,  die 
mir  an  leit,  4stimmig.  —  In  Ms.  W9t) 
Nr.  1241  der  B.  B.  in  P.  „Von  edler  art^' 
4stim.  —  In  B.  M..  Ms.  207,  19  „Von 
edler  art'-. 

Seböufeldt,  Jakob. 

In  Chr.  Schwartz's  Musae  teutonicae  1705 
[B.  Kgsbg.]  1  Lied  mit  bez.  Bass.  ^Slr.  134. 

Scilölilierr,  (xottlob  Friedrich, 

geb.  um  1763,  Avie  die  Lpz.  Ztg. 
2,  280  angiebt,  zu  Freiberg  i/S., 
gest.  5.  Febr.  1807  zu  Jever  (nicht 
Jauer  wie  Fetis  schreibt)  als  Opfer 
eines  kärglichen  Einkommens  (nach 
Gerber  2).  Nach  seinem  Tode 
wurde  ihm  auf  Subscriptiou  eine 
Trauermusikfeierlichkeit  veranstal- 
tet. Er  bekleidete  in  Jever  das 
Kantorat,  den  Organistenposten, 
war  Lehrer  der  3.  Klasse  und 
leitete  die  Kirchenmusik.  1799 
gab  er  auf  eigene  Kosten  in  Jever 


Gesänge 


heraus    (Ger- 


ein   Heft 
ber  2). 

Schönsleder,  Wolf,  auch  Wolf- 
gang. Sein  Name,  der  von  1568 
bis  1608  als  Tenorist  und  Musikus 
der  kurf.  Kapelle  in  München  in 
den  Listen  genannt  Avird,  variiert 
anfänglich  in  ganz  mannigfacher 
Weise,  bis  er  sich  endlich  in  obigen 
entpuppt.  Anfänglich  schreibt  ihn 
der  Sekretär  Schönswötter,  dann 
Schönswetter,  Schoensletter,  Schen- 
fletter,  erst  1575  kommt  der  rich- 
tige Name  zu  Tage.  Sein  Gehalt 
betrug  anfänglich  144  Gld.,  der 
später  bis  auf  335  Gld.  stieg.  Nach 
1008  verseil  windet  er  aus  den 
Listen  (Kreisarch.).  Der  als  Schrift- 
steller bekannte  Woifg.  Schönsleder 


ist   ein    anderer    und    lebte   etwas 
später  (s.  d.). 
Schöpperlin,  Oeorg  Wilhelm, 

Organist  in  Nördlingen  um  1671, 
bekannt  durch: 

Die  frey  gesinte  Schäffeiün  Fillis  inn 
einem  schoenen  Ballett  mit  artigen  und 
kunst-zierUchen  Eutreen  . . .  von  der  hoeli- 
gräfl.  Hohen  Balderischen  Hoffstatt  aus- 
gefiihret  ...  den  20/10  April  1671.  (4st.) 
Ms.  [B.  M.,  aber  nur  1  V.  u.  2  Viele 
vorhanden.  Enthält  allerlei  Tcänze  und 
7  Lieder. 

Schöps,  . . . 

machte  sich  um  1780  durch  Sinfonien, 
Klavierkonzerte,  Trios  u.  a.  seiner  Kom- 
position bekannt  (Gerber  1).  Im  hds. 
Verz.  von  Breitkopf  1780  p.  22  wird  er 
mit  einer  Sinfonie  f.  kleines  Orchester 
angeführt. 

Schoerö,  Jan,  aus  Leyden,  ist 
am  15.  Juni  1778  als  Musikus  an 
der  Universität  in  Leyden  ein- 
geschrieben (Bouwst.  3,  10). 

Schöttel,  Johann  Philipp,  war 
von  1738 — 41  Organist  an  der  St. 
Aurelienkirche  in  Strafsburg  i/Els. 
und  vom  17/6  1741  ab  an  der 
Thomaskirche.  Am  27.  Nov.  1756 
wurde  er  zum  Chordirektor  an 
St.  Thomas  gewählt  und  starb  am 
16.  Nov.  1774  zu  Strafsburg  (Lob- 
stein 60,  wo  er  aber  den  2.  Okt. 
1756  angiebt,  an  dem  er  Chor- 
direktor wurde.  Ferner  S.  71. 
84.  92). 

Schotter,  ChristianlmmanucI, 
geb.  6.  Dez.  1760  oder  1762  zu 
Gebesee  in  Thüringen,  studierte 
Theologie,  wurde  am  27.  Sept.  1804 
Kautor  in  Schwerin,  1829  pensio- 
niert und  st.  12.  März  1838  (Chry- 
sander  3,  39). 

Schol,  Cornelis,  war  um  1675 
Organist  an  der  Hofkapolle  im  Haag 
(Bouwst.  2,  165).  Ein  Hmibertiis 
Cornelis  Scholl  war  Organist  und 
Giockenist  au  der  Neuen  Kirche 
zu  Helft  von  1727  bis  zu  seinem 
Tode  am  12.  Juni  1741  (Gregoir, 
Pauth.  5,  21   das  Epitaph).     Nach 


Scholl,  C . . . 


62 


Schollenberger. 


den  ßouwst.  3,  22  war  er  der  Solm 
des  Dirk  und  der  Nachfolger  seines 
Vaters  im  Amte.  Gregoir  bez.  ihn 
fälschlich  als  Sohn  des  Cornelis 
Schol.  Die  Bouwst.  1,  99  rühmen 
ihn  auch  als  Alolaspieler  u.  geben 
die  französische  Kirche  zu  Delft 
an,  wo  er  zuerst  Organist  war. 

Ein  dritter  Schol,  Peter  mit  Vor- 
namen, war  im  17.  Jh.  Sangmeister 
zu  Amsterdam  (Bouwst.  1,  100). 

Seholl,  C  . . . 

Die  B.  B.  besitzt  von  ilim  ] .  Mechanica 
hidraulico  pneumatica.  Herbipoli  1G57. 
(De  organi  hydr.  aliisque  instruiu.  barm.). 
2.  Organum  matheniaticum.  Herbipoli 
1668. 

Sclioll,  Dirk,  geb.  um  1641, 
gest.  21.  März  1727  zu  Delft.  War 
anfänglich  zu  Arnhem  Organist  und 
Glockenist  und  seit  1665  zu  Delft 
an  der  Neuen  Kirche.  Nachrichten 
auf  seinem  Porträt  und  dem  Epi- 
taph (Bouwst.  3,  22.  1,  99.  Gre- 
goir, Panth.  5,  21.  Straeten  4, 
280  ff.  In  der  Tijdschrift  2,  220 
wird  ein  Dokument  mitgeteilt,  worin 
es  heilst:  Dirck  Scholl  van  den 
Briel,  organist  te  Delft,  met  sijn 
Taeler  Jan  Schol  am  3.  Juni  1665). 
Seh.  genoss  einst  eines  guten  Rufes 
als  Orgelspieler,  Glockenist  und 
Komponist.  Leider  kann  ich  nur 
ein  Spottgedicht  von  ihm  nach- 
weisen : 

Weergalm  op  het  onderste  gedeelte 
van  de  quint  essense  des  Nouvelles  van 
14  Maart  IGO").  No  21.  2  den  dr.  Delft. 
Piano,  mit  D.  Schol  gez.     [Amst. 

Straeten  verz.  und  beschreibt  nebst 
Auszügen  drei  Drucke,  deren  Fundort  er 
aber  verschweigi,  so  dass  er  seiner  Mit- 
teilung jeglichen  ^Yert  benimmt.  Man 
findet  sie  in  Bd.  4,  281  u.  282  verz.  und 
sind  in  Kürze  folgende: 

D'onuaspeurlyke  naspeuriug,  bestaande 
in  vraag,  antwoord  en  toesaug,  door  T. 
Van  der  WUt.  Op  muzvk  gebragt  . . . 
Delft  1717  Kloeting.  fol.  3  Sätze  in 
Sonatcuform. 

Troust  in  ouderdom,  door  d'Hr.  A. 
Alewyn.    En  Tegenzang  voor  de  jonkheyt, 


door  . . .  Wilt.  Op  muzyk  gebragt  vor 
1  stem  en  Grond-geluyd  ...     Ib.  1717. 

Rou'^-en  liefde-Trauen  mitgestort  over 
de  smartelyke  dood  van  de  .  .  .  Maria 
Stuart,  koniuginne  ...  ib.  1717.  Yierde 
druk.  Straeten  bringt  den  Tonsatz  im 
Abdrucke  4,  282  nebst  seinem  Porträt. 

Ein  alter  Auktionskatalog  verz.  Koning- 
lijke  airs  a  2,  een  Hand-Fiool  met  een 
Eiool  di  gamba  en  Bc.  op.  8. 

Kermiswerk,  bestaende  in  Gigen,  Pal- 
leten  en   Sarabanden   voor    en    Viool    en 

1  Bass,  op.  9. 

Scholl,  Karl,  geb.  8.  Jan.  1778 
zu  Quolkiew  in  Polen,  ein  seiner 
Zeit  berühmter  Flötist,  wurde  am 
1.  Mai  1797  ins  Orchester  des  Hof- 
theaters in  Wien  aufgenommen, 
schrieb  zahlreiche  Flötenpiecen  u.  a. 
n.  erzog  manchen  tüchtigen  Schüler 
(Schilling). 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  ein 
Quartett  f.  den  Czakan,  V.  Va.  u.  Vcl., 
6  A^ar.  f.  Fl.  u.  Guit.,  8  Werke  für-  Flöte 
mit  Begltg.  op.  20—29  und  Flöten-Scala. 
Wien,  Cappi  &  Diabelli. 

Scholl,  Petrus,  Singmeister  u. 
Vorsänger  der  hochdeutschen  refor- 
mierten Gemeinde  in  Amsterdam 
1646.  Gab  die  Psalmen  Lejeune's 
heraus  (s.  d.). 

Schollenberger,  Kaspar,  Ka- 
nonikus regularis  zu  Ulm,  lebte  im 
Anfange  des  18.  Jhs.  Abt  Gerbert 
in  seiner  Geschichte  der  Kirchen- 
musik Bd.  2,  341  behauptet,  dass 
er  der  erste  war,  der  Instrumente 
zur  Kirchenmusik  gebrauchte,  dass 
dies  ein  Irrtum  ist,  bedarf  kaum 
der  Widerlegung,  denn  schon  Prae- 
torius  wendet  sie  an  und  als  Er- 
satz für  fehlende  Singstimmen  ver- 
wandte man  sie  schon  im  16.  Jh. 
(Gerber  1).  Man  kennt  von  seinen 
Kompositionen,  auf  denen  er  sich 
mit   „Canonicus  et  Decanus"   bez: 

Psalmodia  ariosa  tripaiiita,  complectens 
integras    3    ariosas    Vesperas  ...    4  voc. 

2  V.  Violoue  et  organo  . . .  Aug.  Vind. 
1713  Schlüter  etHappach.    14  Stb.    [B.  M. 

Gaudia  et  luctus  in  uuum  concinnata; 
sive  Missae  6  ariosae,  solemuis  una  4  pri- 
vatae   lugubris   defunctorum   . .    ;i  4  voc. 


Sclioltz,  Gottfried. 


63 


Scliop,  Albei-t. 


2  Y.   2  Violone,    org.    ac   2   Clarini    ...   I 
Op.  3.     Ib.  1718.     ISStb.     [B.  M.  fehlen 
V.  1  rip.,  V.  2  concert.  et  rip.,  2  Clarini. 
B.  B.  nur  11  Stb.  in  4». 

Tliyiniama  arioso-eccles.  complectens 
Offeitoria  festiva  ...  4  voc.  2  V.  . . . 
Ulmae  171S  Job.  Chrph.  Bäurlein.  fol. 
12  Stb.     [B.  M. 

Scholtz,  Gottfried,  geb.  1667, 
wurde  1697  Organist  au  St.  Bem- 
harclin  in  Breslau  und  starb  ebd. 
29.  Nov.  1739  (Hoffraann). 

Unter  Ootfrid  Sci/olx  befinden  sich 
im  Samlwk.  1622  b  3  Paduanen,  1  Cou- 
rante  xmd  1  Galliarde  für  4  Instrnm. 
(Eituer  1). 

Von  einem  Johann  Scholx.  befindet 
sich  ebd.  eine  Intiade  für  4  Instr. 

Scholtz,    Joachim,    war    von 

1564  bis  zu  seinem  am  12.  Jan. 
1567  erfolgten  Tode  Organist  an 
St.  Bernhardin  in  Breslau  (Hoff- 
manu). 

Sclioltz,  Johann  Christian; 

in  der  Schweiiner  F.-Bibl.  befindet 
sich  ,,Une  Douzaine  de  Tierces  musicales 
a  la  flute  trav.  et  ä  la  Viole  av.  la  ß., 
composees  et  gravees  pai'  Jean  . . .  ä  Ham- 
burg, Anno  1736.    3  Stb. 

Scholz,  Leonhard,  Organist  an 
St.  Sebald  in  Nürnberg  um  1783 
(Gramer  1,  649). 

Gerber  2  zeigt  von  einem  Scholz  aus 
derselben  Zeit  6  Ideine  Klaviersouaten, 
Breslau  1788,  und  Lieder  am  Klavier, 
Berlin  1792,  an. 

Scliomhag,   siehe  Koesfelt,  L. 

Z.  van. 
Schomler,  Bartholomäus,   ist 

nur  durch  Draudius  Bibl.  german. 
bekannt,  der  dort  verz: 

Ethche  Psalmen  vnd  geistl.  Lieder,  aufs 
dem  geraeinen  Psalmenbuch  in  ihrer  ge- 
wöhnlichen Melodev  auff  4  Stim.  comp. 
Herbom  1608.     12". 

Schondorf,  siehe   Schöndorff. 

Schone,  Matz,  Lautenist  in 
Hamburg,  Ratsmusikant  von  1524 
bis  29,  pensioniert  1530  (Sittard 
1,  16). 

Schonsledcr,  Woltgau;^,  nennt 
sich  in  lateinischer  üebersetzung 
Volupi/is  Decorm,  ein  Jesuit  und 


Sänger  zu  München,  geb.  daselbst 
1750,  gest.  17.  Dez.  1651  za  Halle 
in  Schwaben,  gab  heraus: 

Architectouice  universalis,  ex  qua  Melo- 
poeara  per  universa  et  solida  fundamenta 
musicorum,  proprio  marte  condiscere  pos- 
sis.  Autore  ...  Ingolstadii  1631  W.Eder. 
4".  2  Teile,  der  2te  mit  Musikbeisp. 
235  S.  [B.  B.  B.  G.  B.  M.  Mainz. 
Proske.     Glasgow. 

—  andere  Ausg.  Ingoist.  1684  Mae- 
nardus  Zeller.     4".     235  S.     [B.  M.  . 

Schoockius,  Martin,  geb.  um 
1614  zu  Utrecht,  gest.  um  1669 
zu  Frankfurt  a/0. ;  zuerst  Professor 
zu  Deventer,  dann  zu  Groningen 
und  zuletzt  in  Frankfurt. 

Er  schrieb  Dissertationes  variae.  Utrecht 
1663.  Die  30.  handelt  von  der  Kirchen- 
musik (Fetis  "Weiteres,  auch  C.  F.  Becker 
1,  123.  227). 

SchoonhOTen  (Scoonhovio),  Cor- 
nelis,  war  um  1600  Organist  an 
der  alten  Kirche  in  Delft  (Doku- 
mente in  Bouwst.  1,  34/35). 

Ein  Gesaug  im  Samlwk.  1605  a  (Eit- 
ner  1);  ein  anderer  in  Phalese's  II  HeU- 
cone  1616:  Donna  ch'ornata. 

—  Sein  Sohn  Jati  wurde  sein  Nach- 
folger, das  Jahr  ist  unbekannt  (l.  c). 

Schoonwald,  Samnel, 

gab  1725  Neander's  Geistreiche  Glaub-, 
Liebes-  und  Bundes-Lieder  in  vermehrter 
Ausgabe  heraus  (siehe  Neander). 

Schop  (Schope),  Albert,  der 
Sohn  des  Johann,  ist  um  1654  bis 
1660  nach  Mattheson  1,  396  Or- 
ganist in  Güstrow.  1667  nennt  er 
sich  fürstl.  Mecklenburgischer  Hof- 
organist (Niederrh.  Ztg.  3,  364/65, 
ebenso  auf  dem  Drucke  von  1667): 

1666.  1.  Theil  musicalischer  Audachteu. 
Rostock  1666.  1  vol.  A— P.  1  st.  Gesge. 
mit  Bc.     [B.  Bohn  in  Breslau. 

1667.  Exercitia  Yocis,  oder  Theils 
Deutsche,  Theils  Lateinische  Concerteu 
mit  einer  Stimme  und  bej"gefugtem  Basso 
continuo  gesetzt  von  . .  .  Hbg.  1667  Job. 
Naumann.  1  Bd.  in  gr.  4".  6  S.  Vor- 
wort. 1.  Abtlg.  56  S.  2.  Abtlg.  50  S. 
Part,  mit  22  Nrn.  10  Psalmen  von  Seh. 
u.  12  von  Mali.  Cokrits.  [B.  B.  B.  Becker 
in  Lancy,  Beschrbg.  in  M.  f.  31.  10,  161. 
Klingenthal.     Paris  Nat.  von  1677? 


Schop,  Johann. 


64 


Schop,  Johann. 


Ms.  Bibl.  Upsala:  Cantemus  omnes  et 
jubilemus,  3  voc.  c.  Bc.  fol. 

In  Dr.  Schuppius  Passion  und  Bufs- 
Lieder,  Hbg.  165.5,  sieben  Gesge.  von  ilim. 

In  Jakola  Schwieger's  Liebes  Grillen 
21  Melodien  mit  Bc. 

Schop  (Scbopp,  Schoope),  Jo- 
liauu,  eiu  ,,kimdiger"  Instrumen- 
tist auf  der  Violine  (Discantgeige), 
Laute,  Posaune  und  dem  Zinken, 
trat  am  27.  Febr.  1615  in  die  Hof- 
kapelie  in  Wolfen büttel  und  erbielt 
in  allem  220  Tblr.  jäbrl.  Gebalt 
(Cbrysander  1,  155,  der  binzu- 
fügt,  dass  er  ein  sehr  bewegtes 
und  von  langer  Dauer  wahrendes 
Leben  geführt,  „über  welches  ich 
gelegentlich  Mitteilungen  machen 
werde";  ob  und  wo  dies  geschehen 
ist,  habe  ich  nicht  in  Erfahrung 
bringen  können).  Nach  einem 
Aktenstücke  im  sächs.  Staatsarchiv 
Gunter   Ambr.  Götze)    war    er    um 

1618  in  dänischen  Diensten  als 
Violinist  und  genoss  eines  weit- 
verbreiteten Rufes,  so  dass  Schüler 
aus  allen  Gegenden  seinen  Unter- 
richt suchten.  Li  Viertel].  9,  76 
wird  sein  Aufenthalt  in  Dänemark 
vom    1.   Nov.    1615    bis    17.  März 

1619  augegeben  und  wäre  dem- 
nach seine  Stellung  in  Wolfen- 
büttel  von  sehr  kurzer  Dauer  ge- 
wesen. Mattheson  nennt  ihn  in 
der  Ehrenpforte  einen  Künstler, 
dessen  Gleichen  so  leicht  nicht  in 
kgl.  und  fürstl.  Kapellen  gefunden 
wird.  Die  Niederrheinische  Musik- 
zoituug  berichtet  im  3.  Bde.  p.  365, 
dass  er  sich  auch  eine  Zeitlang 
in  Paris  aufgehalten  habe.  Gegen 
1621  ti'at  er  in  hamburgische 
Dienste  und  wurde  Direktor  der 
ßatsmusik  mit  800  M  Gehalt.  Job. 
Rist  bezeichnet  ihn  im  Parnass 
p.  76  um  1649  als  Organisten  an 
St.  Jakob  in  Hamburg  und  in  den 
,,Himlischer  Lieder''  von  1644  wird 
er     der     Stadt    Hamburg    Capell- 


meister  genannt.  In  Georg  Neu- 
mark's  fortgepflanzten  poetischem 
Lustwalde  wird  er  und  Scheide- 
mann, nachdem  sie  sich  in  einem 
Konzerte  haben  hören  lassen,  in 
überschwenglicher  Weise  gepriesen. 
Nach  Sittard  1,  19,  der  ihn  aber 
fälschlich  Paul  nennt,  empfängt  er 
1633  eine  Verehrung  von  100 
Rchsthl.  und  sein  Tod  wird  mit 
dem  Jahre  1664  oder  65  bezeich- 
net. Ueber  seine  Kompositionen 
siehe  das  Urteil  in  der  Allg.  deutsch. 
Biogr. 

Von  Yiolinkompositionen  sind  bisher 
nur  3  Piecen  aufgefunden,  desto  mehr 
aber  von  Gesangswerken.  Ich  führe  zu- 
erst diejenigen  "W^erke  an,  die  er  selb- 
ständig herausgab  und  diesen  folgen  dann 
diejenigen  in  Liederbüchern  von  Rist  u.  a. 

1630  a.  Ehren  Wunsch  vnd  Gesang 
bev  hochzeitlichen  Fremden  Fest.  Dess 
. .  \  Barth.  Müller  . . .  Hbg.  26.  April  1630 
Rebeulein.  7  Stbll.  „Steh  auf  meine 
Freundin."     [B.  Hbg. 

1630  b  (?).  Ehrn:  vnd  Frewden  Liedt 
auff  hochz.  Ehrenbg.  dess  Hen-n  Erasm. 
Sartorii.  Mit  6  Stim.  Hbg.  1630  L. 
Pfeiffer  (Jahreszahl  abgeschnitten).  4°. 
„Nun  kompt  der  winter."     [B.  Hbg. 

1635.  Ehren  "Wunsch  u.  Gesang  bei 
hochz.  Frewdenfest  dess  . . .  Job.  MüUer 
.  . .  mit  8  St.  u.  Bc.  Hbg.  17.  Aug.  1635 
Eebenlein.  (Mein  Freund  komme  in  seinen 
Garten.)     [B.  Hbg. 

1636  a.  Hochzeitl.  Frewden  Gesang 
dem  . .  .  Job.  Schlebusch  .  .  .  mit  8  Stim. 
u.  Bc.  15.  Febr.  1636  ib.  „Danket  dem 
Herren  denn  er  ist  freundlich."    [B.  Hbg. 

1636  b.  Hochzeitl.  Lobgesang  . .  .  dem 
Job.  Koel  ...  zu  8  St.  u.  Bc.  29.  Febr. 
1636.  ib.  „Wol  dem  der  den  Herrn 
fürchtet".     [B.  Hlig. 

1637.  Frölicher  Ehrenscheiiz  bey  hoch- 
zeitlichem Ehren  Tag,  defs  .  .  .  Erasmi 
Sartorii  beriihmbten  Cantoris  in  Hamburg 
. . .  mit  2  Stim.  nebens  einem  Bc.  ge- 
setzet. Hbg.  1637  Rebenlein.  [Lübeck:  Bc. 

1643.  Erster  Theil  Geistlicher  Con- 
certen.  Mit  1.  2.  3.  4.  und  8.  Stim. 
Sambt  bevgefügten  Bc.  vor  die  Orgel. 
Hbg.  1643  1644  Rebenlein.  5  Stb.  4». 
30  Nrn.  [Musikfr.  Wieu.  Stuckholm  1. 
u.  2.  Tbl.     AVulfenb.  1.  Tbl. 

1655.  Der  Flüchtigen  flüchtige  Feld- 
rosen; lu  unterschiedlichen  Lust-Gesängen 


Schop,  Jobann. 


65 


SchoiTinaier. 


vorgestellet.  Gezieret  mit  allerhand  köst- 
lichen, neuen,  noch  unbekannten  Melo- 
deyen,  deren  etzlicbe  von  dem  vortreff- 
lichen Componisteu  J.  S.,  die  andern  aber 
von  unterschiedlichen  guhten  Freunden 
in  der  Sing-  u.  Orgelkunst  wolerfahrnen 
verfertiget.  Hbg.  1655  J.  Carstens.  16" 
für  C.  u.  B.  [Strafsburg.  B.  Lpz.  B. 
Wagener. 

Lieder  in  den  Rist'schen  Gedicht- 
Santnilungen. 

1641.  Himmlische  Lieder  mit  sehr  an- 
muthigen,  niebrentheils  von  J.  S.  in  Hbg. 
gesetzten  Melodeyen.  Das  erste  bis  fiinfto 
Zehen.  Lüneburg  1641/42  bei  Stern.  8«. 
50  Lieder.     [B.  B.    B.  Hbg.     Lüneburg. 

—  1643  ib.     [B.B.     B.  Zw. 

—  1644  ib.  (das  2te  Zehen  mit  1647 
gez.)    [B.  M. 

—  1648  u.  1650  ib.  [B.  W.  im  3.  Zehn 
Nr.  7  von  Mich.  Jacobi.    B.  Kgsbg.  von  1 648. 

—  1651'.  ib.  Dedic.  von  1652.  13  u. 
351  S.  [B.  Br.  Hofb.  Wien.  B.  Hbg. 
B.B.     Karlsruhe.     B.  Lpz.     B.  Kgsbg. 

—  1658  ib.  kl.  80.  14  Bll.  u.  351  S. 
[B.  Lpz.  B.  Hbg.  (auch  von  1657).  Bx-üs- 
sel.     br.  Mus. 

1642.  Der  edlen  Dafnis  Galathea  einige 
Lieder  (s.  Rist). 

1654.  Frommer  und  gottseliger  Christen 
alltägliche  Hausmusik  oder  musicalische 
Andachten,  bestehend  in  neuen  geistlichen 
Liedern  mit  Job.  Schoopen  Melodej'en. 
ib.  1654.  80.  70  L.  mit  48  Mel.  von 
Schop  und  22  von  M.  Jacobi.  [B.  M. 
B.  Br.  B.  Lpz.  B.B.  B.Hbg.  B.W. 
B.  Wageuer. 

Die  B.  in  Kopenhagen  besitzt  im  Ms. 
unter  Eist  98  Lieder  zu  Eistschen  Texten 
von  1644—57. 

Ferner  finden  sich  Liedkompositionen 
in  folgenden  Liedersammlungen:  1642  in 
Grummer's  Daphnis.  In  Zesen's  Jugend- 
flammen 1651  pag.  99,  in  dessen  Liebes- 
flammen 1653,  in  Saloraonis  hohem  Liedo 
1657  und  4  Lieder  in  dessen  Kosen-  u. 
Lilienthal.  In  Öchupp's  Passions -Lieder 
1655  zwei  Gesge.    In  Erhard's  Gesgb.  1659. 

In  der  New-vermehrte  christl.  Seelen- 
harpf  .  . .  Onoltzbach  1664  65  bei  Job. 
Hornung.  38  Melod.  von  Schop.  (Heidel- 
berg Univers.,  siehe  Zahn  6,  224.) 

In  Joh.  Francken's  geistl.  Sion  1674. 
In  Saubert's  geistl.  Liedern  1676  sechs 
Nrn.  In  Vopelius'  Gesgb.  1682  drei  Lieder. 
In  F.  Sohren's  Music.  Vorscliinack  1683. 
In  Matthyl'z  Samlwk.  1646  IStücke  für 
3  Violen. 

Ms.  B.  W^agener  Orgeltaliulaturen  von 
1689  im  2.  Bde.  (siehe  Heiur.  Sclieidemanu). 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Ms.  B.  B.  T 1Ü7  Choralgesänge  aus 
Vopelius  in  Part. 

Isis,.  52  in  B.  Br.  Tabulaturpart.  u.  Stb. 
12  geistl.  Gesänge  zu  4 — 8  Stim. 

Zahn  teilt  eine  Anzahl  Melodien  mit, 
von  denen  auch  einige  in  den  Kirchen- 
gesang übergegangen  sind,  wie  3687.  5741. 
5813.  5817.  5819.     Siehe  Bd.  5,  416. 

In  Jak.  Schwieger's  Liebes  GriUen  von 
1656  ist  im  1.  Buche  Nr.  9  ein  Lied  mit 
/.  Schop  der  Junge  gez.  und  muss  dies 
neben  Albeii  Schop  ein  zweiter  Sohn  des 
Johann  sein. 

10  Gesge.  in   neuen  Ausg.   (Eitner  2). 

Schope,  J  . . .  A  . . . 

In  Chrstn.  Schwartzen's  Musae  teu- 
touicae,  Kgsbg.  1705  unter  Nr.  132.  136. 
138.  144:  4  Melodien  mit  bez.  B.  über 
geistl.  Lieder.     [B.  Kgsbg.   p.  30  u.  322. 

Scliormaiiii ,  Stephan ,  lebte 
1590  in  München,  wo  er  die 
Dedicat.  zu  folgendem  Samlwke. 
unterschrieb : 

Suavissimorum  modulorum  selectissimae 
Cantiones  sacrae,  ex  praestantissimis  qui- 
busdam  musicis  collectae,  4,  5,  6  et  8 
vocum  .  .  .  Monachii  1590  Ad.  Berg. 
6  Stb.  qu40.  30  Gesge.  ohne  Angabe 
eines  Autors,  siehe  Eitner  1,  216.  [B.  A. 
Proske. 

Sehorii,  Johann  Paul,   ein  in 

erzbischöfl.  Diensten  zu  Salzburg 
stellender  Musiker,  von  dem  Ger- 
ber 1  verz. 

Duodenarium  harnioniae  selectae  deü- 
cium,  vario  instnimentorum  genere  ordi- 
uatum.  Aug.  Vindel.  1724.  Schon  Wal- 
ther zeigt  dasselbe  Wei'k  an  und  Ger- 
ber 2  fügt  noch  die  Angabe  der  Instra- 
mente  hinzu:  2  V.  2  Ob.  u.  B.,  oder  für 
2  V.  2  Vcl.  u.  B.,  auch  für  2  V.  2  Hörn, 
u.  B.  Es  sind  Partien  für  Instrumente. 
Walther  zieht  dasselbe  aus  Lotter's  Ver- 
lagskataloge. 

Schornhurg,  Heinrieh,  bekannt 
durch  die  Schrift 

Elemeuta  musica  . .  .  qualia  nuuquam 
antehac  ordine,  brevitate,  perspicuitate  et 
firmitate  visa;  cum  vera  monocordi  de- 
scriptione,  hactenus  desiderata,  Instni- 
menta  musica  fabricare  volentibus  ante 
onmia  cognita  necessaria  .  .  .  Coloniae 
Agrip.  1582  Nicol.  Grapheus.  4".  20  Bll. 
(Edit.  I.)     [B.M. 

SchoiTinaier,  Pater  Wollgang-, 
geb.  1676  zu  Augsburg,  gest.  5.  Mai 

5 


Schott,  Bernhard. 


66 


Schott,  Kaspar. 


1720  im  Kloster  S.  Ulrich  u.  Afra 
in  Augsburg.  Trat  1694  in  das- 
selbe und  wurde  Chordirektor. 

Es  werden  zwei  geistliche  Schauspiele 
von  ihm  erwähnt,  die  1712  zur  Auffüh- 
rung gelangten  (Kornmüller  1,  217). 

Schott,  Bernhard,  der  Gründer 
des  heutigen  Musikverlagsgeschäfts 
B.  Schott's  Söhne  in  Mainz.  Be- 
gann als  l^otenstecher,  errichtete 
dann  eine  Verlagshandlung  und 
wurde  1780  kurfürstl.  Hofmusik- 
händler.  Der  älteste  Druck,  den 
ich  bis  jetzt  von  ihm  fand,  trägt 
das  Datum  1770,  auf  dem  er  sich 
nennt:  B.  Schott  in  Mainz,  Kupfer- 
stecher. 1817  starb  er  und  ging 
das  Geschäft  auf  seine  Söhne  An- 
dreas (geb.1781,  f  1840)  und  Joh. 
Joseph  (geb.  1782,  f  1855)  über 
(siehe  Näheres  in  Allg.  deutsche 
Biogr.).  Ein  vom  Gründer  in  der 
ersten  Zeit  seiner  Thätigkeit  her- 
ausgegebenes Samlwk.  trägt  den 
Titel: 

Eecueil  d'Ariettes  et  Romances  choisies 
des  operettes  les  plus  belle  p.  1  Fl.  Liv.  3. ' 
No.  273.     14  Nrn.   defekt.     [Schwerin  F. 

Seine  Nachfolger  gaben  die  Bibliotheque 
de  mus.  d'eglise  u.  a.  heraus  (siehe  Eit- 
ner  2). 

Schott,  Oeori»  Balthasar,  seit 
Juli  1719  Organist  an  der  Neuen 
Kirche  in  Leipzig,  meldet  sich 
1722  zum  erledigten  Kantorat  an 
der  Thomasschule,  erhält  es  aber 
nicht,  sondern  Seb.  Bach;  dagegen 
wird  er  am  Collegium  musicale, 
von  Tolemann  gegründet,  Direktor 
und  zugleich  Musikdirektor  am 
Theater  in  Leipzig.  1729  beruft 
man  ihn  als  Kantor  nach  Gotha 
(Dörffel  2,  3.     Spitta  2,  5.  50). 

Schott,  Johann  (icorg-,  widmete 
sich  der  Poesie  und  Musik,  lebte 
1590  zu  Erbach  im  Utlenwald, 
dann  beim  Grafen  von  Nassau  zu 
Ottweiler  und  bez.  sich  1603  als 
Ksl.  Notar   und   Stadtschreiber   zu 


Butzbach  in   Oberhessen.     Er  gab 
heraus : 

Psalmen  vnd  Gesangbuch.  Darinn  die 
Geistliche  Lieder  D.  Mart.  Luheri  ...  zu 
4  Stirn,  cootrapuncts  weifs  ordentlich  col- 
ligiort  vnd  zusammengesetzet  durch  .  . . 
Franckf.  a/M.  1603  Sigism.  Latomus.  12». 
Stirn,  gegenüber.  196  vierst.  Tonsätze. 
[B.  Stuttgart.     Darmst. 

Zahn  teilt  11  Melodieu  mit. 

Dies  ist  das  Gesangbuch,  welches  Ger- 
ber 2  und  Fetis  unter  dem  kuriosen  Titel 
mitteilen. 

lu  Darmstadt,  Hofbibl.,  Ms.  2901,  be- 
findet sich  ein  Gelegenheitsgesang,  auf 
dem  er  sich  Ksl.  Notar  und  Musikdirektor 
zu  Butzbach  nennt.  Es  trägt  den  Titel: 
Paraphrasis  brevis  ps.  45  In  solemnitatem 
nuptialem  dui.  Fhilippi  Laudgr.  Hassiae. 
Butisbach  29.  Juli  1610.  Wahrscheinlich 
Autograph. 

In  Zelle's  II.  Schulprogramm:  Ein  feste 
bürg  ist  unser  got  (M.  f.  M.  28,  72).  In 
neuen  Ausg.  11  Gesge.  (Eitner  2). 

Schott,  P.  Kaspar,  ein  Jesuit, 
geb.  um  1608  zu  Königshofen  bei 
Würzburg,  gest.  22.  Mai  1666  zu 
Würzburg,  lebte  lange  in  Italien 
und  ging  erst  am  Ende  seines 
Lebens  nach  Würzburg,  wo  er 
seine  Werke  redigierte  (Fetis). 
Unter  denselben  befindet  sich 
auch  eins,  welches  sich  vielfach 
mit  Musik  beschäftigt  und  selbst 
theoretische  Regeln  giebt  (siehe 
Gerber  1);  es  ist  betitelt: 

Organum  Mathematicum  hbris  IX.  ex- 
plicatum  ä  P.  G.  Schotte  e  societate  Jesu, 
quo  per  paucas  ac  facillime  parabiles  Ta- 
beilas,  intra  cistnlam  ad  modum  organi 
pneumatici  constructam  reconditas,  jjle- 
raequo  Mathematicae  discipliuae,  modo 
novo  ac  facili  traduntur.  Opus  posthumum. 
lIorbii»oli  1668  Jo.  Andr.  Eudtor  et  Wolfg. 
junior  haeiedum.  Excudebat  Jobus  Hertz 
tvpogr.  40.  2  Portr.  31,  858  u.  8  Seit. 
[B.  B.     C.  P.     Brüssel.     B.  Lpz. 

Magia  universalis  naturae  (.'t  artis  sive 
recondita.  Pars  I. — III.  llerbipoli  et 
Bamberg.  (Die  mir  vorliegenden  Titel- 
Iciipion  variiren  in  den  Jahreszahlen,  Leo 
Lie|ini.  besal's  eine  Ausg.  1657 — 59.  Rosen- 
thal eine  von  1672—74  und  die  Musdifr. 
in  AVien  eine  von  1677).  Im  2.  Bde. 
über  Musik. 

Die  B.  B.   besitzt  noch   einen  Druck: 


Schottelius. 


67 


Schramm,  Melchior. 


Mechanicahydraulica-pneuraatica.  Francof. 
1657  Schönwetter. 

Schottelius ,     Justiis     Georg, 

der  Dichter  des  Neu  erfundenen 
Freuden-Spiel  1648.  Musik  von 
der  Prinzessin  Sophie  Elisabeth, 
Herzogin  von  Braunschweig.  [B. 
Br.  (siehe  den  Artikel  Sophie 
Elisabeth). 

Schotteiiberger,  Kaspar,  aus 
Klein  Wenge  bei  Ulm  (Titel),  gab 

heraus : 

Psahnodia  curiosa  tripartita  ...  (3 
Vesperae),  op.  1.  August.  Viud.  1724 
Schlütter  et  Happach.  4P.  [Einsiedeln 
fehlt  C  1.  ripien. 

ScliOiiw,  (xeorg-,  aus  Kopen- 
hagen, ist  am  29/2  1780  an  der 
Universität  zu  Leyden  als  Musicus 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  10). 

Scliow,  Pt., 

bekannt  durch  eine  Dissertatio  de  usu 
et  ahusu  rausices.  Havniae  1737.  40. 
8  Seit.     [Kopenhagen. 

Sclu'aderiis,  Joannes,  bekannt 

durch 

New  verbessert  .  . .  Kirchen  Formular, 
allerhand  Chiistlicher  Wort  und  Cere- 
monien  . .  .  Franckft.  u.  Lpz.  1G70  Chrstn. 
Gerlach  u.  Simon  ßeckenstein,  gedruckt 
in  Helmstadt  bey  Henning  Müller.  4". 
[br.Mus:  3  pt.? 

Schräg,  ...  1G95-98  Organist 
.  an  der  St.  Aurelienkirche  in  Strafs- 
burg (Lobstein  92). 

Schrainb,  Melchior,  aus  Offen- 
burg, erhält  1607  vom  Kurf.  von 
Baiern  für  übersendete  Komposi- 
tionen ein  Geschenk  von  12  Gld. 
(Kreisarchiv). 

Schramh,  Joseph,  Violinist  an 
der  Hof  kapeile  in  Wien  vom  13. 
Juli  1796  bis  f  10.  Jan.  1816,  61  J. 
alt  (Köchel  1). 

Schraiueck,  J...  J..., 

bekannt  durch  das  historische  Singsjiiel: 
Die  Hütte  bei  Moskwa  oder  der  Czar  und 
der  Bauer.     Ms.  P.     Parmst. 

Schramm,  Christoph  Gottlob, 

Kantor  in  Hederslebuu,  dann  Kau- 
tor und  Organist  a/d.  St.  Georgen- 


kirche und  1.  Lehrer  a/d.  Bürger- 
schule der  Parochie  Glaucha  zu 
Halle  (Titel).     Ist   bekannt  durch: 

Alte  und  neuere  Choral-Melodieen  der 
evangelischen  Kirche  für  Bürger-  und 
Landschulen  2-  und  3stim.  bearbeitet  von 
. .  .  Lpz.  (1801)  Br.  &  Haertel.  quiP. 
130  Chorcäle.     [B.  Lpz.     B.  B. 

Vermischte  Tänze,  als  12  Ecossoisen. 
Halle  1804  in  Com.  bei  Schimmelpfenning. 
[B.B. 

Von  einem  J.  C.  Schräm  tn  besitzt  das 
Conserv.  zu  Brüssel,  Ms.  907 :  Herr,  mich 
verlaugt  nach  deinem  Heil,  Cantate  zu 
4  Stim.,  Solo  und  2  Hörn.  2  V.  Va.  Bc. 
fol.  P. 

Scliramm,  Melchior,  ein  Schle- 
sier,    nach  Walther    aus  Münster- 
berg gebürtig,  woraus  die  neueren 
Lexika  einen  Organisten  in  Mün- 
sterberg gemacht  haben.     Er  kam 
1574   als  Musikus   in   den  Dienst 
des  Grafen  Karl  von  Hohenzollern 
in    Sigmaringeu,    wie    er    in    der 
Dedication  zu  den  Sacrae^  cantiones 
von  1576  selbst  sagt  und  bezeich- 
net dieselben  als  sein  erstes  Werk. 
(Die   Sacrae  Cantiones   von    1572, 
die  in  allen  Lexika  angezeigt  sind 
und   auch  irrtümlich   im  Kasseler 
Kataloge  p.  61  stehen,   sind  daher 
die  von  1576).  In  den  Cantiones  von 
1606  nennt  er  sich  auf  dem  Titel- 
blatt: Bürger  zu  Olfenburg,  Orga- 
nist und  Musicus.     Fetis  sagt,   er 
trat  den  Posten  um  1595  an.    Dies 
ist  nur  eine  angenommene  Jahres- 
zahl.    Von   seinen   Kompositionen 
ist  noch  keine  in  neuerer  Partitur 
crschieuen,  dass  er  aber  ein  tüch- 
tiger   und    hochgeachteter    Meister 
war,   beweist   das  in  der  Hofbibl. 
in  Wien   befindliche  Ms.  mit  den 
3   Hochzeitsgesängen   von    Lassus, 
Kerle  und  Sehramm.    Wer  sich  in 
solcher  Gesollschaft  befindet,  muss 
ihrer  auch  wert  sein.     Erschienen 
sind  von  ihm: 

1.  Sacrae  cantiones  5  et  6  voc.  Noribg., 
Katharina  Gerlachius  et  haeredes  Job. 
Montanus.    157G.    5  Stb.  in  qu40.    25  Nrn. 

5* 


Schrammen. 


68 


Schreiber,  Friedr.  Gust. 


[B.A.  B.K.  B.B:  B.  B.  M.  6  Stb.  ? 
Kopenhagen.  Lüneburg.  Hofb.  Wien 
6  Stb.     br.Mus:  C.  A.  T.  B. 

—  Einzelne  Stb.  tragen  die  Jahreszahl 
1577. 

2.  Neuwe  aufzerlesene  Teutsche  Ge- 
sang, auff  ein  besondere  art  vnd  manier 
mit  4  St.  Comp.  Frkft.  a/M.,  in  verleg. 
Sig.  Feyerabends  1579.  4  Stb.  kl.  qu40. 
9  Nrn.  weltliche  Lieder.     [B.  B.     B.  M. 

3.  Cantiones  selectae  quas  vulgo  mo- 
tectas  appelant,  quinis,  6  et  8  v.  Francf., 
AVolfg.  Richter,  impensis  Nie.  Stein.  1(306. 
6  Stb.  29  Nrn.  [B.  B.  B.  K.  nur  4  Stb. 
Darmst.  fehlt  A.  T. 

4.  Ms.  Hofb.  Wien :  Officium  nuptiale 
Octavio  IL  Fuggero.  1  Gesang:  Deus 
patram  nostr.  2  andere  von  Lassus  u. 
Kerle.  Ferner  in  I,  51  (alte  Signatur): 
Domine  Deus  patrum  6  voc. 

5.  Mss.  B.Proske:  986, 38  Ein  edler  jäger 
wolgemuth,  in  4  Tl.  5  st.  —  26  Gesänge 
in  alten  Mss.  (s.  Kat.  A  IV.)  —  Motetten 
zu  5  u.  6  St.  in  807  (Ms.  von  1577). 
821—823.  862,  11.  887  aUerlei  Gesge. 

6.  In  B.  L.  Ms.  7  ein  Ave  Maria  6  voc. 
—  In  B.  Br.  Ms.  12,  94  Da  nobis  auxi- 
lium  6  voc.  in  Stb.  In  Brieg  ein  Laudate 
pueri,  6  v.  IVIs.  def. 

Im  Gothaer  Cant.  2.  Thl.  1655  ein 
geistl.  Gesg.  —  2  Gesänge  in  alten  Samlwk. 
(Eitner  1).  In  Kargel's  Lautenb.  1586 
eine  arrang.  Piece. 

Sclirammen,  Jakob,  ein  Lau- 
teüist  im  Dienste  der  Hofkapelle 
in  München,  wird  in  den  Akten 
nur  1554  erwähnt  (Kreisarchiv). 

Scliratteiibach,  J  . . ., 

gab  in  Wien  seit  1785  mehrere  Hefte 
Lieder  und  Divertissements  pour  l'harpe, 
2  V.  et  B.  bei  Artaria  heraus  (Gerber 
1.  2). 

Schraub,  Franz,  ein  Wiener 
Musiker,  der  um  179Ü  bei  Koze- 
luch  in  Wien  herausgab: 

3  Senates  pour  le  Clavecin,  op.  1 
(Gerber  2).  Die  Hofb.  in  Wien  besitzt 
Ms.  18701:  Missa  ex  B.  und  Missa  III. 
ex  Es  für  Chor  u.  kl.  Orch.  in  V. 

Schreiben  an  die  Tonkünstler 
in  Berlin,  siehe  Wenkel. 

Schreiber,  Andreas,  geb.  18. 
Mai  1593  zu  Friedrichroda,  gest. 
G.  Juli  1660  zu  Schmal kalden, 
Schüler  Vulpius'  in  Weimar,  ging 
1618  nach  Gotha,    1614  als  Orga- 


nist nach  Friedrichroda,  1616 
Schullehrer  u.  Organist  in  Kalten- 
Nordheim  (Henneberg),  1635  in 
gleichen  Aemtern  in  Schmalkal- 
den.  Er  wird  als  Liederdichter 
und  tüchtiger  Orgelspieler  gerühmt 
(Leicheusermon   in  M.  f.  M.  8,  3). 

Schreiber,  Christian,  Konsi- 
storialrat  und  Superintendent  zu 
Lengsfeld  bei  Gotha,  lebte  um 
1803  zu  Eisenach  und  zeichnete 
sich  als  Dichter  u.  Komponist  aus. 

In  der  Lpz.  Ztg.  8,  259  das  Lied: 
Meine  Ruh  ist  dahin.  Auch  Bd.  5,  Bei- 
lage 25  ein  Lied,  ebenso  in  Bd.  6.  Auch 
Artikel  lieferte  er  für  die  Zeitung  und 
anderes  wurde  dort  besprochen  (siehe  das 
Generalregister). 

In  der  13.  Kgsbg.  befinden  sich:  16  Lie- 
der von  Goethe,  Mahlmann,  Matthesius  .  . . 
mit  Begltg.  des  Bfte.  Lpz.  (1804)  Br.  & 
H.    qufol.    28  S. 

Folgende  Drucke  sind  wahrscheinlich 
auch  von  ihm: 

12  Balladen  und  Lieder  für  Gesang  mit 
Pfte.  op.  3.  Lpz.,  Br.  &  H.  qu4o.  [B.  B. 
mit  D.  Chri.stian  Schreiber  gez. 

Sehnsucht  von  ...  in  Musik  gesetzt 
von  . . .     Mainz,   B.  Schott,     fol.      [B.  B. 

Gesänge  mit  Pfte.  2.  Samlg.  Lpz., 
Br.  &  H.     qufol.     [B.  B. 

C.  Schreiber,  F.  W.  Carove,  Winkler, 
K.  Schmidt,  Anonymus.  (5  Lieder  f.  1  St. 
mit  Pfte.)     s.  1.     qufol.     [B.  B. 

Die  letzten  3  Drucke  sind  mit  Chr. 
Schreiber  gez.  Da  er  auch  zum  Teil  als 
Dichter  sich  nennt,  so  kann  nuxu  sicher 
seine  Autorschaft  derselben  annehmen. 

Sclireiber,  Christoph,  aus  Dres- 
den, w^ar  von  1622 — 1634  Organist 
an  St.  Petri  in  Freiberg  i/S.,  ging 
1634  kurz  vor  Weihnachten  nach 
Zittau  in  der  Lausitz  und  st.  dort 
1639  (Freiberger  Chronik  von  Andr. 
Moller  1653  p.  269). 

Ms.  Bibl.  Freiberg:  Königh  Davidts 
Seuffzerleiu  aus  dem  90.  Psalm  mit  6  Stim. 
e.  ](;22,  in  fol.  7   Dil. 

Schreiber,  F . . .  A  . . .,  Hofrat 
und  Advokat  zu  Leipzig,  gab  1792 
heraus:  Harfenstücke,  1.  Samlg. 
(Gerber  2). 

Schreiber,  Frietlricli  Oiistav. 

Die  B.  Kgsbg.  besitzt  im  Ms.  3  Lieder, 


Schreiber,  Georg  Heinr. 


69 


Schleyer,  Gregor. 


op.  1.  in  qufol.  8  S.  Suchst  du  den  Frie- 
den. —  Die  schlafende  Laura  v.  Lessing. 
—  Sehnsucht  des  Schweizers  v.  Jueh,  mit 
Pfte.  Er  scheint  noch  dem  18.  .Ih.  an- 
zugehören. 

Schreiber,    Grcorsi    IleinricL, 

bez.  sich  mit  „der  hoch -Edlen 
Teutsclien  Dicht-Kunst  Liebhaber" 

und  gab  heraus: 

Neu  aiifsgesclilagene  Liebes-  und  Fräh- 
lings  Knospen,  das  ist  keuscher  Ehren- 
uud  Liebes-Lieder  Erstlinge:  ]\Iit  schönen, 
anmutigen,  mehren  theils  neu  und  unbe- 
kandten  Melodeyen  angefeuchtet,  und  zu 
sondern  Ehren  ...  des  lieb-  und  lob- 
würdigsten Frauenzimmers  ans  Licht  ge- 
geben von  .  .  .  Franckft.  a/M.  1664  gedi'. 
bey  Joh.  Görlin,  in  Verleg.  Joost  Kölers 
jun.  Bremens,  kl.  8".  190  S.  26  Melod. 
mit  Bass.     [B.  Wagener. 

Der  Autiq.  Butsch  besafs  noch  ange- 
bunden: Nachschösslinge  mit  anmuthigen 
Melodien.    Ib.     kl.  8". 

Die  Melodien  sind  mit  C.  H.  gez. 

Schreiber,  Fat.  Joh.iiines  Evan- 
gelist, geb.  1716  zu  Arth  (Schweiz), 
st.  1800  im  Kloster  S.  Urban,  in 
welchem  er  1738  das  Ordensgelübde 
ablegte.  Er  war  ein  fleifsiger  Kom- 
ponist (Schubiger  2,  49.  G.  Becker 
1,  140).    Bekannt  sind  an  Werken: 

Fasciculus  Ariarum  24  gloriosae  vir- 
gini  ...  12  Duetti,  12  Soli  a  diversis 
vocibus,  2  V.  Va.  . .  .  op.  1.  Friburgi 
Nuithonum  (1747)  H.  J.  N.  Hautt.  7  Stb. 
s.  a.  18.  Jh.     [B.  M.     Einsiedeln. 

Missale  Cisterciense  musicum  complec- 
tum  6  Missas  . . .  cum  2  Eeriuiem  a  4 
vocibus  (c.  instrum.),  op.  2.  Friburgi 
Helvet  1749  Hautt.  11  Stb.  [B.  M.  Ein- 
siedeln. 

Adoratio  Dei  per  XV  Offertorio  (4  voc. 
c.  orch.).  op.  3.  St.  GaUi,  Monast.  1754. 
Stb.     fol.     [Einsiedeln,     br.  Mus.  8  Stb. 

Schreier,  Joseph,  Organist  an 
der  Kirche  zu  Indersdorf,  gab  heraus : 

Missae  YI  una  cum  6  Offertoriis  pro 
divini  cultus  ä  4  vocibus,  2  V.  et  Org., 
2  Corn.  et  Vcl.  Op.  3.  Aug.  Vind.  1798 
Lotter.  8  Stb,  fol.  [Antiquar  Eosenthai, 
Kat.  49. 

Schreiter,  . . .  Kantor  in  Alten- 
burg um  1739.  Nach  Mattheson 
1,  420  ein  tüchtiger  Kirchen- 
komponist. 


Schrem,  J...,  lebte  am  An- 
fange des  16.  Jhs.  und  befindet  sich 

im  Ms.  FX.  1—4  Nr.  61  in  B.Basel 
das  4 Stirn.  Lied:  Ich  seufftz  vnd  klag. 

Schreyber,  siehe  Orammateiis. 
Schreyer,  Christian  Heinrich, 

geb.  24.  Dez.  1751  zu  Dresden, 
ein  Kandidat  der  Theologie,  der 
sich  aber  mehr  mit  Musik  be- 
schäftigte und  zahlreiche  Werke 
veröffentlichte.  Gerber  2  widmet 
ihm  einen  langen  Artikel.  1771 
zog  er  nach  Wittenberg  auf  die 
Universitcät,  1776  nach  Dresden 
als  Hauslehrer.  Bis  1795  hatte  er 
es  noch  nicht  zu  einer  Pfarrstelle 
gebracht  und  lebte  daher  ganz  der 
Musik.  Nach  dem  Ms.  17  910  der 
Hofb.  Wien  war  er  um  1815  Pastor 
u.  Adjunct  zu  Ortrand  bei  Grofsen- 
hain.  Von  seinen  im  Gerber  an- 
geführten Kompositionen  sind  mir 
nur  eine  theoretische  Schrift  und 
einige  Kompositionen  bekannt: 

Neue  Generalbass- Schule  oder  Geist 
vereinfachter  Grundsätze  des  General- 
basses, mit  100  Beispielen  nebst  einem 
Anhange  über  das  Accompagn.  der  Gene- 
ralbassstimme bei  Kirchenmusiken  .  .  . 
Meifsen  (1821)  Gödsche.  4».  34  S.  [B. 
Lpz.     Musikfr.  Wien. 

Neue  Melodie  des  Herr  Gott  dich  loben 
wir.  Meifsen  (1820)  Goedsche.  4«.  [B.  Lpz. 

Vorspiele  für  Orgel.  Lpz.,  Hofmeister. 
[Dresd. 

Motetten  ohne  Text  in  Ms.  91  B.  Kgsbg. 
Samlwk. 

Empfindnngen  der  Freunde  des  ster- 
benden Jesu.  Passions-Kantate.  Gedichtet 
u.  komp.  von  . .  .  Pastor  und  Adjunct  . .  . 
1815.    Part.  Ms.  17  910.     [Hofb.  Wien. 

Schreyer,  F... 

In  der  Schweriner  Fürstenbibl.  befindet 
sich  im  Ms:  Ciavier -Buch,  bestehet  aus 
12  Concerten  und  ein  kleiner  Anhang  aus 
unter  Schiedlicher  Stücke  vohr  dass  Cia- 
vier nebst  7  Sonaten  auf  der  Violin  und 
Clavicembalo.  fol. 

Die  von  Gerber  1  unter  Schreier,  . . . 
angeführten  3  Sonaten  sind  nach  Ger- 
ber 2  von  Christian  Heinrich  Schreyer, 
dalier  die  Angabe  in  Kade's  Katalog  falsch. 

Schreyer,  Pat.  (jrregor,  geb.  zu 
Kirchenpingarten  (Oberpfalz),  gest. 


Schrej'fogel. 


70 


Schi'öder,  Job.  Adam. 


6.  Jimi  1767  im  Kloster  Andechs 
(Baiern).  Er  trat  in  das  Bene- 
diktinerkloster Andechs  1740  ein 
(Kornmüller  schreibt  1670  sie?) 
und  wurde  später  daselbst  Chor- 
direktor. Nach  Mettenleiter  1,  141 
befand  er  sich  1751  an  St.  Emme- 
ram  in  Regensburg,  jedenfalls  nur 
zeitweise  (Kornmiiller  2,  213).  Li- 
po wsky  giebt  ein  Verz.  seiner 
Werke.  Er  zeichnet  seine  Werke 
mit  „P.  0.  S.  B.  Andechs".  Be- 
kannt sind  mir: 

Sacrificiura  ...  8  Missae  (f.  Chor  u. 
lustr.).  Aug.  Vind.  1756  Eieger.  Stb. 
[Einsiedeln. 

Sacrifieium  matutiuum  seu  Missae  sex 
hreves,  a  4  voc.  2  V. . .  op.  2.  Anno 
1673.  Aug.  Vind.  10  Stb.  fol.  [Salz- 
burg.    Einsiedeln. 

Sacrifieium  vespertinum  seu  Vesperae 
4  .  .  .  a  4  voc.  (c.  iustr.).  op.  3.  Aug. 
Yind.  1766  Mattb.  Eieger  et  filii.  11  Stb. 
[B.  M:  Org.  fehlt. 

Schreyfogel,  Johann  Fr . . . 

Die  Kgi.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  von  ihm  im  Ms.  Cx.  871 — 878: 
3  Concerti  a  V.  concert.  c.  V.  Va.  e  B. 
in  Part.  Ms.  Cx.  875,  eine  Sonata  a  V. 
e  B.  EmoU.  Part.  Ms.  874,  ein  Solo  a 
V.  e  B.  Dmoll.  in  4". 

Sehreyrer,    P.   F.    Bernhard, 

Ordensbruder  der  Mindern  Brü- 
der S.  Francisci  der  reformierten 
Priester,  lebte  in  München  im 
Konvent  des  Hlg.  Antonius  von 
Padua  um  1662  (Titel).  Er  gab 
heraus: 

Musica  choralis  theoro- practica,  d.  i. 
Ein  nützliche  Vnderweisung,  wie  man 
das  Choral -Gesang  durch  leichtes  specu- 
Heren  oder  Nachdenken  ...  in  kurtzer 
Zeit  ergreiffen  möge  . . .  München  1663 
J.  Jäcklin.     4".     15  Kap.     92  S.      [B.  A. 

Schriwaneck,  Jean,  geb.  gegen 
1770  in  Yalschim  (Böhmen),  gest. 
zu  Paris  gegen  1830;  diente  eine 
Zeitlang  als  Oboist  an  der  Oper  in 
Antwerpen  (Gregoir  Pauth.  6,  49). 

Schröclel,  Friedrich  Ludwig, 
Violoncellist,  geb.  4.  Febr.  1754 
zu  Baruth,  gest.  16.  Jan.  1800  zu 


Ballenstedt,  wo  er  in  der  fürstl. 
Kapelle  seit  etwa  1770  als  Violon- 
cellist angestellt  w^ar  und  sich  öfter 
als  Solist  hören  liefs  (Gerber  2  aus- 
führlich). 1800  erschienen  Duos  f. 
Violoncell  und  Bass.  Dulon  er- 
wähnt ihn  schon  1784  als  Violon- 
cell-Virtuosen. 


Schröder. 


giebt  am  3/9  1780 


in  Frankfurt  a/M.  mit  seiner  Fa- 
milie ein  Konzert  und  bez.  sich 
mit  Kgl.  polnischen  kurfürstl.  sächs. 
u.  Hessen-Hanauischen  Hofmusiker 
(Israel  72). 

Schröder,  Daniel  I.,  Sohn  des 
Lorenz,  geb.  in  Kopenhagen,  war 
Organist  an  der  Marienkirche  zu 
Stralsund  und  st.  daselbst  am  9. 
Jan.  1682  (Mattheson  1,  319,  der 
seine  Kompositionen,  besonders 
seine  wohlfliefsenden  Melodien 
aufserordentlich  lobt).  An  Kom- 
positionen ist  auf  Bibliotheken 
nichts  mehr  zu  finden. 

Schröder,  Daniel  II.,  lebte  zur 
selben  Zeit  wie  Daniel  L,  jedoch 
bez.  er  sich  als  einen  Lünebiirger 
und  1669  als  „beyder  Rechte  Be- 
flissener". Er  war  also  noch  Stu- 
dent und  scheint  zur  Zeit  in  Jena 
studiert  zu  haben,  worauf  folgen- 
der Gelegenheitsgesang  deutet: 

Wunsch-  und  Ehren -Ode,  welche  . . 
Herrn  Phil.  Mullero  . .  ßector  .  .  wie  auch 
Herr  Adamus  Heinr.  Jollenhoff  aus  Lübeck, 
Magister  . . .  sätzte  Daniel  Schröder  . . . 
Jena  1669  Sam.  Müller.     [B.  Zw. 

Schröder,  Johann,  um  1665 
Kgl.  dänischer  Kammerorganist  u. 
Organist  an  der  St.  Peterkirche  in 
Kopenhagen  (Mattheson  1,  147). 

In  B.  Upsala,  im  Ms:  Adesto  virtutum 
choi-us,  4  Yoci  c.  2  V.  e  suoi  ripieni,  et 
Org.  in  Tabulaturpart. 

Schröder,  Johann  Adam,  geb. 
zu  Sondershausen  um  1712,  gest. 
zu  Schwerin  um  1770.  Flötist  und 
Fagottist  an  der  Schwerin-Mecklen- 
burger Hofkapelle  (Gerber  1). 


Schröder,  Joh.  Heinr. 


71 


Schröter,  Chi-stph.  Gottl. 


Schröder,   Johann   Heinrieh, 

aus  dem  Calenbergischen,  um  1696 
Pfarrer  zu  .Uersebert;'  (Magdeburg), 
bekannt  durch  das  geistl.  Lied: 

Eius  ist  uoth  (AYiiiterfeld  8,  30  und 
Beilage  Nr.  27  der  Toiisatz). 

Sehröder,  Laurenz,  der  Yater 
Daniel's  I.,  geb.  zu  Kopenhagen  und 
Organist  an  der  Hlg.  Geistkirche 
daselbst  (Mattlieson  1,  320.  Ger- 
ber 1). 

Mau  keunt  von  ihm  die  Abhandlung: 
Ein  nützüch  Tractatlein  vom  Lobe  Gottes, 
oder  der  hertzerfreuenden  Musica,  worin 
kürtzlich  und  einfältig  gezeiget  wird,  wie 
die  iJusica  samt  ihrer  Comodität  und  Nutz- 
barkeit, einig  und  allein  zur  Ehre  Gottes 
soll  gerichtet  seyn  .  .  .  Kopenhagen  1639 
Melch.  Mai-tzan.  8°.  226  S.  [Kopen- 
hagen.    B.  G. 

Mattheson  u.  Gerber  1  geben  Auszüge. 

In  Freimaurer  Lieder  s.  a.  kommt  ein 
F.  L.  Schröder  vor. 

Sehröter,  Cliristoph  Gottlieb, 

geb.  10.  Aug.  1699  zu  Hohenstein 
i/Sachs.,  gest.  im  Nov.  1782  zu 
Nordhausen.  Kam  als  Knaben- 
sänger an  die  Hofkapelle  in  Dres- 
den und  dann  1711,  20.  Nov.  als 
Alumnus  an  die  Kreuzschule  da- 
selbst (Viertel]'.  10,  319),  studierte 
1 7 1 7  in  Leipzig  Theologie,  schw  enkte 
dann  zur  Musik  um,  kam  nach 
Dresden  zurück  und  studierte  unter 
dem  Kapellmeister  Schmidt.  Wurde 
von  einem  vornehmen  Herrn  als 
Sekretär  und  musikalischer  Gesell- 
schafter angenommen  und  begleitete 
ihn  auf  seinen  Reisen.  1724  liefs 
er  sich  in  Jena  nieder  und  hielt 
an  der  Universität  öffentliche  Vor- 
lesungen, bis  er  1726  einen  Ruf 
als  Organist  nach  Minden  und  1732 
nach  Nordhausen  erhielt  (Selbst- 
biographie im  Gramer  2,  96;  Mar- 
purg  7,  456  eine  2te  Selbstbiogr., 
Gerber  1  abgedruckt;  Ferkel  3, 
203).  Gerber's  Bemerkung,  dass 
er  entgegen  Seb.  Bach's  Art  auf 
der  Orgel  stets  staccato  statt  legato 
spielte,    lässt   sich    wohl    auf    die 


ältere  Art  die  Orgel  zu  beliandeln 
durchweg  beziehen.  Sein  in  Mar- 
purg's  kritischen  Briefen,  Bd.  2, 
139.  Brief  abgedruckter  Schrei  der 
Entrüstung  über  die  ihm  gestoh- 
lene Erfindung  der  Hammermecha- 
nik am  Klavier,  dem  Pianoforte, 
hat  viel  Staub  aufgewirbelt  und 
ist  erst  durch  die  Beweise,  Ab- 
bildungen und  Dokumente  in  den 
M.  f.  M.  5,  Nr.  2/3  geklärt  worden. 
Ohne  Sch.'s  Aussage  in  Zweifel 
zu  ziehen,  kam  er  doch  nach 
eigener  Aussage  mit  seiner  Er- 
findung 6  Jahre  später  als  Cristo- 
fori  zu  Stande,  zeigte  sie  erst 
nach  27  Jahren  das  erste  Mal  in 
Mizler's  music.  Bibliothek  (3,  474) 
an  und  nach  42  Jahren  bean- 
sprucht er  als  der  alleinige  Er- 
finder anerkannt  zu  werden,  ob- 
gleich er  weiter  nichts  aufzuweisen 
hat  als  ein  ganz  kleines  Modell, 
welches  in  der  unentwickeltesten 
Weise  eine  Hammermechanik  dar- 
stellt (die  Abbildg.  in  M.  f.  M.  o, 
Nr.  2/3).  Von  seinen  Arbeiten 
sind  nachweisbar: 

Deutliche  Anweisung  zum  General- 
Bass,  in  beständiger  Veränderung  des  uns 
angebohrnen  harmonischen  Dreyklanges, 
mit  zulänglichen  Exempeln;  wobey  ein 
umständlicher  Vorbericht  der  vornehmsten 
vom  General -Basse  handelnden  Schriften 
dieses  Jahrhunderts;  von  . . .  Halberstadt 
1772  H.  Gross.  XXIV  u.  200  S.  [B.  B. 
Dresd.  B.  M.  Musikfr.  Wien.  Brüssel 
br.  Mus.     B.  Lpz.     Brüssel  Cons. 

Chr.  G  . . .  Sch.'s  letzte  Beschäftigung 
mit  musicaUscheu  Dingen ,  nebst  sechs 
Temperatur-Plänen  und  einer  Noten-Tafel. 
Nordhausen  1782  (o.  Verleg.).  4P.  52  S. 
[B.  B.  Dresd.  B.  M.  Brüssel,  br.  Mus. 
B.Lpz. 

Streitschriften  .1  Schriften  in  Zeit- 
schriften u.  a. : 

Sendschreiben  an  .  . .  Herrn  M.  Lor. 
Mizler.     Nordhausen  1738.     8».     [B.  B. 

Christliche  Beurtheilung  des  von  Herrn 
M.  Bidermann  .  .  .  im  Monat  Mai  des 
1749.  Jahres  edirten  Programmatis  de 
vita  musica.  1749.  4".  4  S,  ohne  Na- 
men, ist  von  Seb.  Bach  zum  Druck  be- 


Schröter,  Corona. 


72 


Schröter,  Joh.  Heinr. 


fördert.     Siehe  Näheres  Spitta  2,  738  ff. 
[B.  Lpz. 

UmstäDdliche  Beschreibung  seines  neu- 
erfundenen Clavierinstruraents,  auf  wel- 
chem man  in  verschiedenen  Graden  stai"k 
und  schwach,  so  leicht  als  auf  einem 
Clavichord  spielen  kann,  nebst  2  Rissen. 
Um  das  Jahr  1763.  In  Mizler's  mus. 
Bibl.  3,  461  und  S.  5  in  obiger  Schrift 
„letzte  Beschäftigung'-. 

Der  musikalischen  Intervallen  Anzahl 
und  Sitz.  Handelt  1.  von  der  Veranlas- 
sung und  Absiebt  dieser  Abhandlung, 
2.  3.  4.  ...  In  Mizler's  mus.  Bibl.  3, 
605—713. 

Vollständiger  Plan  der  pythagorischen 
gleichschwebenden  Temperatur,  welche 
durch  die  Verhältnisse  der  gröfsern  Quinte 
^/g  und  kleinern  Quarte  ^4  entdeckt  ist. 
In  Mizler's  1.  c.  3,  580. 

Ein  Sendschreiben  über  Temperatur- 
Berechnung,  im  Marpurg  7,  417.  S.  448 
über  den  Streit  zwischen  Marpui'g  und 
Sorge. 

Siehe  auch  G.  Andr.  Sorge's  Gründ- 
liche Untersuchung  von  1754. 

Choralbuch  nebst  Vorspiel  und  Fugen. 
Ms.  20190,  41  S.     [B.B. 

Schi'öter,  Corona  Elisabeth 
Wilhelmine,  geb.  um  1748  in 
Warschau,  gest.  1803  in  Ilmenau 
bei  Weimar.  Zog  mit  Vater  und 
Brüdern  in  den  Städten  umher 
und  gaben  Konzerte  (ich  halte 
den  Schröder^  . . .  der  sich  Kgl. 
polnischer  Hofmusikus  nennt,  für 
den  Vater).  Als  sie  nach  Leipzig 
Yor  1764  kamen,  lernte  sie  Adam 
Hiller  kennen  und  bewog  den 
Vater,  dass  er  dieselbe  ihm  als 
Schülerin  und  Zögling  überlasse. 
Er  gab  ihr  Wohnung,  Kost  und 
Unterricht  und  bewirkte,  dass  sie 
1764  am  grofsen  Konzert,  später 
am  Gewandhause  mit  400  Thlr. 
angestellt  Avurde.  Reichardt  in 
seiner  Selbstbiographie  lernte  sie 
1772  in  Leipzig  kennen  und  be- 
richtet über  sie,  dass  sie  nur  un- 
gern bei  den  Konzerten  mitwirkte 
und  nur  des  Gehaltes  halber  aus- 
hielt und  aushalten  musste.  Im 
Jahre    1778    trat    sie    in    herzogl. 


Weimarsche  Dienste  und  wurde 
von  Goethe  ganz  besonders  ge- 
schätzt (siehe  seine  Dichtung  und 
Wahrheit),  trotzdem  treffen  wir  sie 
von  1782 — 84  wieder  als  Konzert- 
sängerin in  Leipzig  am  Gewand- 
hause mit  nur  250  Thlr.  Gehalt, 
während  ihre  Nachfolgerin  Made- 
moiselle  Starke  400  Thlr.  erhielt 
(Dörffel  2,  23).  Auch  als  Schau- 
spielerin war  sie  bedeutend  und 
in  Goethe's  Iphigenia  soll  sie  un- 
übertrefflich gewesen  sein.  Auch 
als  Komponistin  trat  sie  auf  und 
zeigt  im  Gramer  2,  692,  1785  ein 
Heft  Lieder  in  hübscher  Weise 
an  (Koch,  Weimars  Glanzzeit  S.  33). 

Bekannt  sind: 

25  Lieder.  In  Musik  gesetzt  von  . . . 
Weimar  1786  Hoff  mann.  4°.  [B.  B. 
br.  Mus. 

Gesänge  mit  Begltg.  des  Pfte.  2.  Samig. 
Weimar  1794  Industiie-Comptoir.  qufol. 
[B.  B.     Dresd. 

Schröter,    Johann   Heinrich. 

Gerber  1  bez.  ihn  als  Bruder  der 
Corona  Schröter,  geb.  um  1762  zu 
Warschau,  bildete  sich  zum  Vio- 
linisten aus  und  trat  schon  mit 
7  Jahren  im  grofsen  Konzert  in 
Leipzig  mit  einem  Konzerte  von 
Dittersdorf  auf  (Dörffel  2  verz.  ihn 
aber  nicht).  1782  begab  er  sich 
auf  Reisen  und  soll  auch  London 
berührt  haben,  wo  er  6  Duette  f. 
V.  herausgab.  Die  Existenz  des- 
selben ist  so  wenig  geklärt,  dass 
man  überhaupt  Zweifel  an  der- 
selben haben  kann.  Geschwister, 
die  Musik  betrieben,  hatte  der 
ältere  Bruder  Joh.  Samuel  aller- 
dings und  zog  der  Vater  mit  ihnen 
in  Europa  herum,  doch  werden 
sie  nirgends  uiit  Namen  genannt 
(siehe  Schröder,  . . .). 

Fetis  führt  2  Hefte  Duos  f.  2  V.  u. 
V.  u.  Vcl.  an,  die  er  1782  in  London 
herausgegeben  haben  soU.  Später  lebte 
er  in  Paris  und  gab  dort  Duos  und  Trios 
heraus.    Belege  führt  Felis  nicht  an. 


Schröter,  Joh.  Sam. 


73 


Schröter,  Joh.  Sam. 


Sis  Trios  for  a  V.,  a  Tenor  and  a  "Vcl. 
ohlig.  Op.  3.  (Lond.)  W.  Forster.  3  Stb. 
fol.     [hr.  Mus. 

Schröter  (Schixkler),  Johann 
Samuel,  ein  Bruder  der  Corona 
Schröter,  geb.  um  1750  zu  "War- 
schau, gest.  1.  Nov.  1788  in  Lon- 
don (Pimlico)  nach  Pohl  2,  217. 
1765  war  er  Knabensänger  im 
Chore  des  gi'ofsen  Konzerts  in 
Leipzig,  neben  seinem  Vater  und 
Schwester.  Bildete  sich  zum  Kla- 
vierspieler aus  und  trat  1767  in 
Leipzig  öffentlich  auf.  ]S[achdem 
soll  er  mit  seinem  Vater  Holland 
bereist  haben.  1772  kam  er  nach 
London,  trat  im  Mai  als  Virtuose 
und  Komponist  auf,  in  dem  auch 
seine  beiden  jüngeren  Geschwister 
mitwirkten.  Er  nahm  darauf  eine 
Organistenstelle  an  der  deutschen 
Kirche  an,  um  sein  Leben  zu 
fi'isten,  und  erhielt  nach  Christ. 
Bach's  Tode  am  7.  Jan.  1782  die 
Musikmeisterstelle  bei  der  Königin 
von  England.  Nachdem  er  eine 
reiche  Heirat  gemacht  hatte,  zog 
er  sich  vom  öffentlichen  Leben 
zurück,  doch  wie  Gerber  2  be- 
richtet, wurde  ihm  das  Leben  von 
den  Anverwandten  seiner  Frau  in 
jeglicher  Hinsicht  verbittert  (Ger- 
ber 1.  2.  Pohl  1.  c.  u.  1,  162. 
Brown).  Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

6  Concertos  for  the  harps.  with  an 
acc.  for  2  V.  &  a  B.  op.  3.  London, 
Napier.  4  Stb.  fol.  [B.  B.  br.  Mus. 
Paris  Nat.  Ausg:  Paris,  Boyer. 

3  Concerts  pour  le  Clavecin  ou  le  Pfte. 
av.  acc.  2  Y.  Ya.  et  B.  op.  4.  Berlin, 
Hummel.     [Dresd.  Mus. 

3  Concerts  p.  le  Clav. . .  2  Y.  et  B. 
op.  5.  Ib.  [Dresd.  Mus.  B.  Wagener: 
Amst.,  Hummel. 

—  6  Concertos  for  the  harps. ...  op.  5. 
London,   Napier.     4  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

6  Conceitos  pour  le  Pfte.  av.  2  Y,  et 
B.     oe.  6.    Paris,  Bover.     [Paris  Nat. 

3  Concerts  p.  le  Clav.  av.  2  Y.  T.  et 
B.  op.  7.  Hummel  ä  Berlin.  5  Stb. 
fol.     [B.  B. 


3  Concerts  (wie  vorher)  op.  8.  Ib. 
5  Stb.  fol.  [B.B.  Dresd.  Mus.,  dort 
auch   12  Conc.  im   Arrangem.   f.  2  Klav. 

Concerto  in  Cdur  per  il  Clavic.  2  Y. 
2  Corni  e  B.  Ms.  in  Stb.  [B.  Br.,  mit 
Schröter  gez. 

4  Concerts  p.  le  Clav,  ou  le  Pfte.  av. 
l'acc.  des  2  Y.  et  B.,  in  Dd.  Gd.  Fd.  Cd., 
die  beiden  letzten  mit  Oeuv.  4  gez.  Ms. 
Stb.  [Wolfenb.  Ebd.  ein  5.  Konzert  mit 
ßegltg.  von  2  Y.  Ya.  B.  in  Cd. 

Ein  4e  Concerto  mit  Schröter  gez.  be- 
findet sich  in  Mereaux  Samlwk.  (siehe 
Eitner  2,  Nachü'cäge).  Da  es  um  1780  ge- 
schrieben ist,  kann  es  nur  von  obigem  sein. 

3  Qiüntetti  pour  le  Clavecin,  avec  Fl. 
Y.  Alto  et  Ycl.  in  op.  1  von  Gaet.  Pug- 
nani:  3  Quintetti.  Nr.  1  u.  3  von  Schrö- 
der, Nr.  2  von  Pugnani.   Offeubach,  Andre. 

5  Stb.     fol.      [B.  B.      B.  Wagener.       B. 
Dresd.  Mus.    und   auch  im   Arrangem.   f. 

2  Klaviere.     Musikfr.  AYien. 

6  Senates  p.  le  Clavecin  ou  le  Pianof. 
av.  acc.  1  Yiol.  et  YcUe.  Op.  2.  Amster- 
dam, Hummel.  3  Stb.  [Dresd.  Mus. 
Schwerin  F.     br.  Mus. 

6  Trios  concertans  ...  oe.  3.  Paris, 
Boyer.     [Paris  Nat. 

6  Senates  pour  Clav.,  Flute  ou  Y.  op.  4. 
[Musikfi-.Wien.    br.  Mus.  englischer  Druck. 

3  Sonatas  for  the  harps.  Y.  &  Ycl. 
op.  6.    London,    Birchall,    set   1.   and  2. 

3  Stb.     [br.Mus. 

3  Sonatas  (yrie  vorher)  oeuv.  8.  Schott, 
graveur  ä  Mainz.     3  Stb.     [B.  B. 

3  Senates  (wie  vorher),  oe.  9.  Schott, 
graveur  ä  Mainz.     3  Stb.     fol.     [B.  B. 

1  Sonate  f.  Cemb.  Y.  u.  Ycl.  Ms. 
[B.  M.  nur  mit  Schröter  gez. 

Sonate  I.  a  Clavi-Cembalo,  Y.  et  Ycl. 
Dd.  Ms.  128,  IS  in  B.  B.  nur  Klav.  vorh., 
Yomame  fehlt. 

6  Senates  p.  le  Clavecin  ou  le  Pianof. 
av.  racc.  1  Yiol.  ou  Flute,  oe.  6.  A  la 
Haye,  B.  Hummel,  fol.  2  Stb.  [Dresd. 
Mus.     B.  Wagener. 

3  Sonatas  for  the  hai-ps.  with  Y.  op.  7. 
Edinburgh.     2  Stb.     fol.     [br.Mus. 

2  Senates  p.  le  Clav.  av.  Y.  in  Dd.  u. 
Gd.     Ms.  Stb.     [Wolfenb. 

Ms.  1210.  B.  ß.  G  Senates  p.  le  clav. 
ou  le  pfte.  av.  Y.  ou  Fl.  (fehlt). 

Divei-timento  per  il  Clavic.  et  Y.  Bd. 
Ms.  Stb.     hochfol.     [Stadtb.Br. 

Petits  airs  d'une  execution  facile  ar- 
ranges  p.  le  Clav.  av.  Y.  ou  flute.  (Schot- 
tische Yolkslied.)     Paris,   Mms.  Le  Menü 

6  Boyer.     2  Stb.     fol.     [B.  B. 

6  Senates  p.  le  Clav.  op.  1.  Amst., 
Hummel,    fol.    [Dresd.  Mus. 


Schröter,  Kaspar. 


74 


Schi'öter,  Leonliart. 


—  London,  fol.  [br.  Mils.  Paris  Nat: 
Ausg.  Paris,  Boyer. 

6  Souate*  p.  le  Clav.  oe.  2,  oe.  4  und 
oe.  11.     Paris,  Boyer.     [Paris  Nat. 

2  Sonate  per  ü  Cembalo  und  Sonata 
per  ü  Cemb.  Mss.  LXV  u.  59  a  in  Dresd. 
Mus. 

The  field  of  battle  for  the  Pfte.  Lon- 
don, Harrison  &  Co.    14  S.    [B.  Wagener. 

The  Conquest  of  Beigrade,  a  Sonata 
for  the  harps.     London,     fol.     [br.  Mus. 

Letztere  Bibl.  besitzt  noch  1  Trauer- 
gesang und  Arrangements  im  Drack. 

Schröter,  Kaspar,  Organist  an 
der  Pfarrkirche  in  Brieg  um  1700 
(Mattheson  1,  189). 

Schröter,  Leonhart,  aus  Tor- 
gau gebürtig,  war  seit  etwa  1572 
an  der  altstädtischen  Lateinschule 
in  Magdeburg  Kantor  und  4.  Schul- 
kollege. Friedr.  Weifsensee  wurde 
1600  sein  Nachfolger  und  kann 
man  dies  oder  das  Jahr  vorher  als 
sein  Todesjahr  bez.  "Weifsensee 
giebt  ihm  im  Opus  melicum  von 
1602  grofses  Lob.  1587  widmet 
er  dem  Kurfürsten  Christian  I.  von 
Sachsen  ein  Symbolum  und  erhält 
10  Thlr.  zur  Verehrung  (s.  Staats- 
archiv). Seh. 's  Satz  ist  einfach 
und  kraftvoll  und  bildet  zum  ita- 
lienischen Tonsatze  seiner  Zeit  das 
volle  Gegenteil;  besonders  seine 
mehrstim.  Choralsätze  zeichnen  sich 
in  der  Weise  aus.  Von  seinen 
Werken  ist  bekannt: 

1562.  (55  geistüche  Lieder.)  "Witten- 
berg 1562  Georg  Rhau.  5  Stb.  qu40. 
Titelbl.  fehlt.     [B.  Bohn  in  Br. 

1576  a.  Cantiones  suavissimae  quatuor 
vocum  ante  hac  in  Germania  nunq;  editae. 
Tomus  I.  Tenor.  4  Stb.  in  kl.  qu40. 
Dedic.  den  Räten  von  Erfurt  von  Leon- 
hartus  Schroter  Torgensis.  1575.  28.  Oct. 
Am  Ende:  Erfurdiae,  Georg  Bawmann  ex- 
cudebat  Anno  76.  Nr.  1.  Pectoribus  re- 
cedat.  Nr.  25.  Dulcis  quies  brevisque. 
Die  Texte  sind  von  Lud.  Helmbold.  [B. 
Elbing.     B.  M. 

—  Cantiones  .  .  .  Tomus  secundus. 
Erpfordiae,  Georgius  Bavmann  excudebat 
1580.  4  Stb.  kl.  qu40.  Dedic.  an  die 
Senatoren  von  Vinariensis,  gez.  von  L. 
Schroterus  in  Magdeburg  1580.     Nr.  1. 


Quicquid  est  ubique  rerum.    Nr.  25.  Cre- 
didit  Abraham.     [B.  Elbing. 

1576b.  Der  schöne  Lobgesang  Te  Deum 
Laudamus  durch  D.  Mart.  Luth.  verdeutscht, 
jtzo  mit  8  Stirn,  vff  zween  Chor  compo- 
niret,  durch  .. .    Magdebg.  1576  Kirchner. 

4  Stb.     qu40.     [Heilbr.     Löbau:  C.  A.  T. 

5  a.     B.  Bohn  in  Br. 

1576  c.  Der  zwölfte  und  124.  Psalm 
Davids,  sarapt  dem  schönen  christUchen 
Kinderiied,  D.  Mart.  Lutheri,  Erhalt  uns 
Herr  bey  deinem  "Wort  .  .  .  Magdebg. 
1576  W.  Kirchner.  4  Stb.  qu40.  4  bis 
8stim.     [Heilbr.     B.  B.     br.  Mus:  Diso. 

1576  d.  Ein  Hochzeit-Gesang  zu  Ehren 
des  Herrn  Galli  Dressleri,  Predigers  zu 
Zerbst  mit  5  Stirn.  Magdeburg  1576 
Kirchner.     5  Stbll.     qu4''.     [Löbau. 

1577.  Ein  Hochzeitgesang.  Magde- 
burg 1577  ib.     5  Stbll.     qu4".     [Löbau. 

1584.  Canticum  sanctorum  Ambrosii 
et  Augustini  Te  Deum  . . .  Magdeburg. 
15S4.     [br.  Mus.  fehlt  T. 

1586.  Newe  "Weihnacht  Liedlein  mit 
4  und  8  Stirn. . .  Helmstadt  1586/87  Jac. 
Lucius.  4  Stb.  qu40.  16  Gesge.  [B.  B., 
auch  im  Ms.  T  64  in  P.  von  Teschuer. 
B.  D.    B.  Zvr.  fehlt  T. 

1587  a.  Hymni  sacri,  quorum  in  eccle- 
sia  per  festa  maxime  solennia  usus  est, 
ad  harmoniam  musicam  applicati  ä  . . . 
Erphordiae  1587  G.  Baumaun.  6  Stb. 
qu40.  28  Hymnen.  [B.  B.  B.  Br.  B.  Br. 
B.L.  fehlt  6  a.    B.  M. 

1587  b.  Epithalamü  cantilena,  de  sacro 
sancto  conjugii  foedere,  ex  XES.  capite 
Matthaei.  hi  honorem  nuptiarum  ,  .  . 
Melch.  Papae  . .  et  -sargiuis  Mariae  . . . 
10  vocum  harmonia  compos.  ä  . . .  Magde- 
burg! 1587  Andr.  Gena.  3  StbU.  qu40. 
Stim.  gegenüber,  inkompl.  „Accesserunt 
ad  Jesum  Pharisaei".     [B.  Zw. 

In  Mcmuscripten. 

In  B.B.,  "W34,  364—371:  8  Motetten 
in  P.  Ms.  "W97,  1363—1369:  7  Choral- 
gesänge 4—8  Stim.  Ms.  T60.  106.  141 
Deutsche  geistl.  Lieder  in  P.  —  Ohne 
Sign.  5  defekte  Stb.  4».  16.  Jh.  Nr.  3: 
0  lux  beata  6  voc.  ist  aus  1587  a. 

Passion  nach  dem  Ev.  Johannis,  deutsch, 
4  st.  [B.  K.  fol.  49,  so  weit  beschnitten, 
dass  man  nur  noch  Leonhart  liest. 

In  B.  Zw.  696,  6  Bll.  fol.  in  parätur- 
mäfsiger  Einrichtung,  vielleicht  Autogr.  „Te 
Deum  laudamus''  8  voc.  i^octo  auff  zwen). 
1571.  Ferner  1  Motette:  „Freue  dich  des 
"Weibes"  5  v.  inkompl.  und  „Wo  der  Herr 
nicht  das  Haus  bauet"  8  voc.  kompl. 

In  Löbau  (Dresd.)  „Homo  quidam  erat 
dives"  5  voc.  c  2.  p. 


Schröter,  Michael. 


75 


Schuback. 


In  B.  Dresd.  Ms.  B  1240  moderne  Part. 
Nr.  9:  Freut  euch  ihr  lieben  Christen  u. 
Nr.  44:  Ein  Kiudelein  so  löbelich,  4  voc. 
B  1244,  64  s  fälschl.  mit  C.  G.  als  Vor- 
namen: Weihnachtslied  von  1587,  6  voc. 
in  Stb.  tl.  40. 

Tu  Musikf  r.Wien :  Freut  euch  ihr  lieben 
Christen,  4stim.  Stb. 

19  Gesänge  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 
In  Rühling's  Orgelbuch  1583  ein  Tonsatz. 
In  Zelle's  U.  Ein  feste  bürg  ist  unser 
got  (M.  f.  M.  26,  72).  Im  Ambros  5.  Bd. 
S.  465  ein  Te  Deum  laudamus  von  1571, 
8  voc.  in  P.,  \ierieicht  dasselbe  wie  1576  b. 
Siehe  auch  B.  Zw. 

Sehröter,  Miehael,  Kantor  zu 
Liebenwalde,  f  1592  (Taubert  2, 
19). 

SeliroU,  Franz,  Organist  an 
unserer  lieben  Frauen  in  Breslau 
um  1740  (Mattheson  1,  414). 

Sehrotenbaeh,  Johann  Adam, 

um  1756  Primarius  Organist  an 
St.  Peter  in  Wien  (Marpurg  3,  68). 

Sehrj^er  (Schrijver),  Reniigius, 
Organist  zu  Middelburg,  wo  er  zu- 
gleich Musik-,  Kunsthändler  und 
Buchdrucker  war,  st.  den  11.  Febr. 
1681  (Bouwst.  1,  36.  2,  127.  3,  76 
ein  Schreiben  von  ihm).  Er  gab 
heraus : 

Utbreyding  over  het  boek  der  Psalmen, 
in  verscheyde  dichtmaat  (von  Joachim 
Oudaan).  Op  musijk  gebracht,  met  1  en 
2  stem.,  en  1  en  2  Violen ;  benevens  een 
bas  cont.  in  partituer.  Door  . . .  Rotter- 
dam 1680/81  P.  Terwout.  kl.  8°.  1  vol. 
[Amst. 

Schnhaek,  Jakob,  geb.  um  1726 
zu  Hamburg,  gest.  ebd.  15.  Mai 
1784,  studierte  Jura,  wurde  Licen- 
ciat  und  Syndicus  der  Stadt  Ham- 
burg. Musik  betrieb  er  nebenbei, 
doch  so  gründlich,  dass  Schubart 
S.  181  über  ihn  sagt:  er  ist  ein 
Universalkopf,  spielt  nicht  nur  das 
Klavier  als  Meister,  sondern  setzt 
auch  ganz  vortrefflich  (Forkel  4, 
105.  Gramer  2,  241.  Gerber  1 
nach  Gramer).  Seine  nachweis- 
baren Werke  sind  folgende: 


Im  Druck: 

Von  der  musicalischen  Declamation 
(anonym).  Göttingen  1775  Vandenhoecks 
AVittwe.  kl.  80.  48  S.  [B.  B.  B.M. 
Dresden.     Lübeck.     Brüssel. 

In  Forkel's  Musik.-krit.  Bibl.  3,  226 
ein  Auszug. 

Nachricht  von  dem  Siege  Institut  bey 
der  Rumbanmschen  Armen  Schiüe  in  Ham- 
burg.   Hambg.  1780.     [B.  Hbg. 

Dieses  Siuginstitut  soll  durch  seine  Be- 
mühungen ins  Leben  gerufen  sein. 

Die  Jünger  von  Emaus  (anonym,  doch 
erkennt  man  ihn  aus  dem  Vorbericht). 
1.  u.  2.  Tbl.  Hambg.  1778/79  Bock.  P. 
fol,  f.  Chor  u.  Orch.  [B.  B.  B.  G.  B. 
Wagener.  Schwerin  F.  Musikfr.  Wien. 
Rostock.     Berlin  Singakad.     R.  C.  of  Mus. 

—  In  B.  B.  das  Autogr.  von  1778. 
Text  anch  von  ihm.  Wurde  am  12.  April 
1778  unter  seiner  Direktion  in  Hamburg 
aufgeführt  (Sittavd  1,  113). 

Vierstimmig  gesetzte  Kirchenchoräle, 
biblische  Sprüche,  auch  geistliche  und 
moralische  Lieder  zur  Singe -Uebung  für 
die  Rumbaumsche  Armenschiüe.  Hbg. 
1779/1780/81  Mich.  Chrstn.  Bock.  1.  bis 
3.  Stück,  [ß.  B.  B.  Hbg.  1.  2.  St.  Schwe- 
rin F.  ebenso.  Anonym,  gez.  mit  Syndi- 
cus in  Hbg. 

In  Manuscripten : 

La  Betulia  liberata,  Orator.  P.  176 
u.  165  S.     Ms.  20210.     [B.  B. 

La  passione  di  G.  Cr.  Orator.  P.  152 
u.  109  S.  [B.  B.  Ms.  20212.  Darmst. 
Rostock. 

Passions-Oratorium.  Der  für  die  Sünde 
der  Welt  ...  P.  64  S.  Ms.  20213;  an- 
gehängt 1  Fuge  4  voc.  c.  instr.  Ferner: 
„Cantabo  Dno."  2  voc.  c.  Bc.  „Ich  will 
dem  Herrn  singen,"  Canon.     [B.  B. 

Oster-Cantate :  Auf,  heiliger  Jubel,  f. 
Solo,  Chor  u.  Orch.  Ms.  P.  u.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Herzlich  lieb  hab  ich  dich,  Lied  f.  T. 
u.  B.  mit  Oboe,  2  V.  Va.  Bc.  Ms.  P. 
[Schwerin  F. 

Ich  will  den  Namen  des  Herrn  preisen, 
Cantate  zur  Einführang  des  Predigers 
Schuhmacher  in  Hbg.  f.  Chor  u.  Orch. 
Ms.  P.  348.  Autogr.  1771  nebst  Em.  Bach. 
[B.  B. 

Lobet  den  Herrn  alle  Himmel.  —  0 
Haupt  voU  Blut  und  Wunden,  2  Cantaten 
f.  Chor  u.  Orch.  Ms.  20218.  P.  [B.  B. 
Schwerin  F.  die  2te  im  Ms.  P.  u.  Stb. 

Nach  einer  Prüfung  kurzer  Tage,  Choral 
f.  Chor  u.  Orch.     Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Der  14.  Ps.  mit  untermischten  Cho- 
rälen: Die  Thoren  sprechen,  f.  Chor  u. 


Schubaii,  Andreas, 


76  Schubart,  Chrstn.  Friedr.  Dan. 


Instr.  P.  77  S.  Autogr.  [B.  B.,  und 
Kopie  Ms.  20215.    Schwerin  F.  P.  u.  Stb. 

Psabnus  33  und  67  f.  Chor  u.  Orch. 
Mss.  P.     [Darmst. 

Salnio  42  di  Mattei:  Come  le  limpide, 
4  V.  c.  Strom.  P.  28  S.  Ms.  20216. 
[B.  B. 

Psalm  90.  HeiT  Gott,  der  du  bist, 
4stim.  mit  Instr.  P.  99  S.  Ms.  20217. 
[B.B.  Schwerin  F.  mit  1765  gez.  P.  u. 
Stb. 

"Wacht  auf,  ruft  uns  die  Stimme,  Chor 
u.  Orch.  P.  67  S.  Ms.  20219.  [B.  B. 
Schwerin  F.  Ms.  P.  (in  den  Stimmen 
heilst  es  „der  Wächter"). 

Canon  zu  3  Stirn,  im  Autogr.  und  Sey 
getreu  f.  4  Stirn,  u.  Instr.  —  Ein  Recitat. 
und  Arie  u.  a.  im  Autogr.     [B.  B. 

Die  Grofsmuth  des  Scipio,  Drama  von 
Schiebeier.    Ms.  20222  P.    190  S.    [B.  B. 

Gioas,  Oper.     Ms.  P.     [Darmst. 

Cantate:  Die  Schönheit  des  göttlichen 
Mannes,  f.  Chor  u.  Instr.  Ms.  20224.  P. 
40  BU.     [B.  B. 

Cantata  La  tempesta:  No  non  turbati. 
Ms.  20225.  P.     64  S.     [B.B. 

Cantata:  Nice  e  Tirsi  von  Metastasio. 
Ms.  20226.  P.  40B11.    [B.B.  'Schwerin  F. 

In  B.  Rostock  2  Arien  und  1  Duett 
in  Stb. 

3  Sinfonien  in  Ed.  Bd.  Dd.  1.  2  V. 
Va.  Ob.  2  Hörn.  Bass.  2.  2  V.  Ya.  B. 
3.  2  V.  Va.  obl.  2  Hörn.  Ob.  Tromp. 
Paucke  u.  B.  1.  2.  in  P.,  3.  in  Stb.  im 
Ms.     [B.  Upsala. 

Schubart,  Andreas,  1572/73 
Bassist  an  der  kurf.  Kapelle  zu 
Berlin  (Friedländer), 

Schiibart,  Christian  Friedrich 
Daniel,  Dichter,  Komponist  und 
Virtuose,  geb.  am  26.  März  1739 
zu  Obersontheim  (Limburg),  gest. 
10.  Okt.  1791  in  Stuttgart,  Seine 
Selbstbiographie  „Schubart's  Leben 
und  Gesinnungen.  Von  ihm  selbst 
im  Kerker  aufgesetzt.  2  Theile" 
erschien  in  Stuttgart  bei  Mäutler 
1791/93.  Der  2.  Thl.  ist  von  seinem 
Sohne  herausgegeben.  [B.  B.]  Sch.'s 
Vater  war  sehr  musikalisch  und 
in  seinem  Hause  spielte  die  Musik 
eine  grofse  Kolle.  Daniel,  der  Sohn, 
zeichnete  sich  schon  mit  8  Jahren 
als  musikbegabt  aus,  komponierte 
auch   schon  mit  9  Jahren  kleine 


Stücke.  In  JSTördlingen  besuchte  er 
die  Schule,  wo  er  wenig  Gelegen- 
heit fand  Musik  zu  treiben,  dennoch 
geriet  er  in  die  Gesellschaft  lieder- 
licher Fiedler,  die,  wie  er  selbst 
sagt,  ihm  seine  Sitten  verdarben. 
1756  kam  er  nach  Kürnberg,  dort 
erhielt  er  vom  Stadtkapellmeister 
Gruber  Unterricht  im  Generalbass 
und  Komposition,  lernte  die  Werke 
Sebastian  Bach's  kennen,  die  er 
zeitlebens  als  höchste  Leistungen 
in  der  Kunst  schätzte  und  in  Zeit- 
schriften darauf  aufmerksam  machte. 
Der  Unterricht  bei  Gruber  scheint 
die  einzige  Anweisung  gewesen  zu 
sein,  die  er  in  der  Musik  erhalten 
hat  und  es  ist  bei  seinem  Naturell 
sehr  fraglich,  wie  weit  derselbe 
anhaltend  war.  ISToch  Schüler,  er- 
hielt er  schon  eine  Stelle  als  Früh- 
messer, gab  Klavierunterricht  und 
spielte  oft  in  Familienkreisen, 
Einige  Lieder  auf  durchziehende 
preufsische  Husaren  gedichtet  und 
komponiert  fallen  in  diese  Zeit, 
sie  flogen  in  alle  Welt,  wurden 
in  Schwabach  gedruckt  und  vom 
Volke  gesungen,  ohne  den  Kom- 
ponisten zu  nennen  oder  zu  kennen. 
Das  gleiche  Treiben  setzte  er  in 
Erlangen  als  Student  fort.  Von 
hier  kam  er  mit  ziemlich  wüstem 
Kopfe  nach  Hause  und  führte  ein 
Bummelleben  in  Aalen,  wesentlich 
durch  Musik  ausgefüllt.  Er  organi- 
sierte eine  Stadtmusik,  eine  Art 
Orchesterverein,  worin  auch  der 
Handwerker  Aufnahme  fand,  kom- 
ponierte Kirchenstücke,  Sinfonien, 
Sonaten,  Arien  und  andere  Kleinig- 
keiten in  Menge,  die  später  unter 
seinem  und  fremden  Namen  in 
alle  Welt  ausflogen.  Nach  einer 
planlosen  Streiferei  im  Limpurgi- 
schen  trat  Seh.  die  Stelle  eines 
Präzeptors  und  Organisten  in  Geis- 
lingen  an.     Wo  er  —  um  wenig 


Schubart,  Cbrsfu.  Fiiedr.  Dan. 


77 


Schubart,  Chrstn.  Friedr.  Dan. 


Geld  —  neben  der  Schule  noch 
die  städtische  Musik  nebst  dem 
Organistenamte  zu  versehen  hatte. 
In  dieser  elenden  Stellung-  heiratete 
er  eine  jener  hausbackenen  deut- 
schen Frauen.  Ein  Besuch  in 
Ludwigsburg  reifte  den  Entschluss, 
Geislingen  mit  Ludwigsburg ^  der 
pächtigen  Eesidenzstadt,  zu  ver- 
tauschen. Hier  schwamm  er  mit 
Wonne  so  ganz  in  seinem  Element. 
Die  Hofkapelle  unter  Jomelli's 
Leitung  bestand  zur  Zeit  aus  aus- 
gezeichneten Musikern,  denen  er 
teils  vorspielte,  teils  von  ihnen 
lernte.  Bald  war  er  in  den  höchsten 
Kreisen  der  gesuchteste  Musik- 
lehrer. Eine  Liebesaffäre  brachte 
ihn  ins  Gefängnis  und  dann  wurde 
er  Landes  verwiesen.  Auf  dem 
nun  folgenden  Wanderleben  war 
die  Musik  allein  die  Ernährerin. 
In  Mannheim  hätte  er  fast  an  Kur- 
fürst Karl  Theodor's  Hofe  eine  An- 
stellung erhalten,  doch  sein  „loses 
Maul"  brachte  ihn  darum.  Er  ging 
nach  Augsburg  und  wurde  Zeitungs- 
schreiber. Hier  fand  er  eine  sess- 
hafte  bürgerliche  Existenz  und  ver- 
lebte die  glücklichste  Zeit  seines 
unruhigen  Lebens.  Er  gründete 
1774  die  „Deutsche  Chronik'',  ein 
politisches  Blatt  mit  zahlreichen 
Kritiken  von  Musikwerken,  Kon- 
zerten und  anderen  Kunstwerken, 
welches  sich  bald  einen  weiten 
Leserkreis  erwarb  und  Schubart 
gute  Geldeinnahmen  verschaffte, 
doch  die  freimütigen  religiösen 
Ansichten  schufen  ihm  viel  Feinde, 
die  den  Kurfürsten  zu  bestimmen 
wussten.  Seh.  das  Land  zu  ver- 
bieten. Er  ging  nach  Ulm,  setzte 
die  Herausgabe  der  Deutschen 
Chronik  fort,  liefs  seine  Familie 
nachkommen,  bis  ihn  auch  hier 
seine  Feinde  stürzten,  ihn  am 
22.  Januar  1777  nach  Blaubeuren 


lockten,  wo  der  Arglose  festge- 
nommen und  nach  der  Feste 
Hohenasperg  transportiert  wurde. 
Erst  in  einem  düsteren  Felsen- 
loche eingesperrt,  wo  er  377  Tage 
schmachtete,  dann  erst  in  ein 
freundliches  Zimmer  im  Komman- 
dantenbau gebracht;  doch  erst 
1782  wurde  ihm  eine  humanere 
Behandlung  zu  teil.  Für  die  Fa- 
milie sorgte  der  Herzog.  Am  11. 
März  1787  schlug  seine  Erlösungs- 
stunde und  der  Herzog  kündigte 
ihm  selbst  sein  Freilassung  an,  er- 
nannte ihn  zum  Direktor  der  Hof- 
musik und  zum  Theaterdichter  in 
Stuttgart,  damit  er  im  Lande  bleibe 
und  nicht  etwa  im  Auslande  seine 
gerechten  Anklagen  laut  werden 
lasse.  Ferner  erhielt  er  die  Er- 
laubnis, seine  Zeitung  unter  dem 
Titel  ,,Vaterlands- Chronik"  fort- 
führen zu  dürfen,  die  auch  von 
1787 — 1791,  seinem  Todesjahr,  er- 
schien. Geistig  und  körperlich  ge- 
brochen, lebte  er  nur  noch  vier 
Jahre. 

Verzeichnis  seiner  noch  nachweisbaren 
Werke: 

Chr.  Fr.  Dan.  Schubart's  Leben  und 
Gesinnungen.  2  Thle.  Stuttgard  1791 
bis  1793.  [B.B.  Salzburg.  Musikfr. 
Wien. 

Ideen  zu  einer  Ästhetik  der  Tonkunst. 
Herausgeg.  von  Ludwig  Schubart,  Kgl. 
preuss.  Legationsrath.  Wien,  J.  V.  Degen 
1806.  8".  X,  382  S.  [B.  B.  und  auf 
allen  gröfseren  Bibl. 

—  Neue  Aug.  1840  in  der  Gesamt- 
ausg.  seiner  Schriften,  ed.  von  Ludw. 
Schubart.  5.  Bd.  Stuttgart  bei  Scheible. 
160. 

Musicalische  Rhapsodien.  1. — 3.  Heft. 
Stuttgart  1786,  Xarlsschule,  herzgl.  Buchdr. 
4*^.  64  S.  mit  literarischen  und  Musik- 
beiträgen. 1.  Heft  3  Nrn.  2.  Heft  über 
Orgelspiel  u.  10  Nm.  3.  Heft  an  Beeke, 
ein  Katalog,  Klaviei-piecen,  Cautate  „Die 
Macht  der  Tonkunst"  und  „Die  Katzen". 
[B.  M.  B.  B.  nur  1.  Heft.  Karlsruhe 
1.  Heft. 

Das  Vonvort  ist  im  Jenner  auf  Hohen- 
asperg gez. 


Scliubart,  Chrstn.  Friedr.  Dan. 


78 


Schubaur. 


—  Die  Macht  der  Tonkunst  (1  Stirn, 
u.  Pfte).  Spira,  Bossler.  G  BU.  [B.  Wa- 
gener. 

Salve  regina,  Part,  mit  Portr.  [B.  B. 
Autogr.  Grasn.  Hofb.  Wien,  Ms.  16  842 
mit  deutschem  Text  f.  Solo  u.  Instr.  auf 
Hohenasperg  komp.  Autogr. 

Der  Bauer  im  Winter.  Ein  Ged.  v. 
Schubart  f.  Foitep.  Chez  B.  Schott  ä 
Maieuce.  qufol.  [B.  B.  Scheinbar  ist 
auch  Seh.  der  Komponist. 

Klaggesang  an  mein  Klavier  auf  die 
Nachricht  von  Minettens  Tod.  Herausg. 
von  Chr.  F.  W.  Nopitsch,  Musikdir.  in 
Nördliugen.  Augsbg.  1783  Conr.  H.  Stage. 
[Bv  M. 

Lied  einer  Mutter,  für  1  Stim.  mit 
Guit.  in  G.  Schinn's  beliebte  Lieder.    [B.  M. 

Treize  Yariations  p.  le  Clav,  ou  Pfte. 
(Bd.)    Spiro,  chez  Bossler  Conseiller.    fol. 

5  Bll.     [Dresd.Mus.     B.  Wagen  er. 

2  Piecen  in  Bossler's  ßlumenlese  1.  Tbl. 
1782,  nur  Seh  . .  rt  gez.  3  Piecen  im 
2.  Tlü.  1782.  2  P.  im  2.  Tbl.  1783.  3  P. 
im  1.  Tbl.  1783.  2  P.  im  1.  Tbl.  Neue 
Blumenlese  1784  (s.  Bossler  6.  7.  8.  9. 
10.  12). 

1  Lied  im  Samlwk.  Klavierstücke  2, 
1784.  —  In  Freimaurer  Lieder  s.  a. 

Ende  1899  erschien  im  Staatsanzeiger 
für  Württemberg  von  Ernst  Hoher  ein 
Artikel  „Schubartiana"  (auch  im  Separat- 
abzuge),  der  sich  ausführlich  über  Schu- 
bail's  Leistungen  und  sein  Leben  ver- 
breitet, auch  auf  der  Stadtbibliothek  in 
Zürich  einige  ümcke  fand,  die  in  Zürich 
erschienen  waren.  Es  sind  4  Sonaten  für 
Klavier  u.  a.  Die  genauen  Titel  teilt  der 
Verfasser  nicht  mit.  Im  Jahre  1902  er- 
.schien  eine  zweite  ., Schubartstudie"  von 
demselben,  mit  einem  Bilde  Sch.'s,  Verz. 
seiner  Werke,  Gedichte  und  Musikbeilageu 
in  Ulm,  Druck  von  Gebr.  Nübling  im 
Separatabzuge,  ursprünglich  in  der  Ulm  er 
Yereinspublikation  erschienen.  Dort  wer- 
den noch  folgende  Biographien  citiert: 
Stranff;,  Chr.  F.  D.  Schubart's  Leben  in 
seinen  Briefen,  2  Bde.  1849.  Pfarrer 
Hauff,  Biographie  1885,  400  Ö.  E.  Naegele, 
Aus  Sch.'s  Leben  und  Wirken,  Stuttgart 
1888  Kohlhammer.  R.  Krcmfs,  Seh.  als 
Stuttgarter  Tlieaterdirektor,  in  Württemb. 
Vierteljalirsbeft  f.  Landesgeschichte.  Neue 
Folge  X.  1901  S.  2.52—80. 

Schubaii's  Karakter  von  seinem  Sohne 
Ludwig  . . .  Erlangen  1798  der  Verfasser. 
8"^     [Bi-üssel. 

Die  von  Hölzer  veröffentliche  2.  Schu- 
bertstudie   von   1902    bringt   als   Beilage 

6  Lieder  und  3  Klavierpiecen,   die   aber 


keineswegs  geeignet  sind,  von  Schubart's 
Kompositionstalent  ein  günstiges  Urteil 
hervorzurufen. 

Schubart,  Johann  Martin,  geb. 
8.  Mär^  1690  iu  Gehra  bei  Ilme- 
nau, gest.  2.  April  1721  in  Wei- 
mar, ein  Schüler  Seb.  Bach's  in 
Weimar,  wurde  1717  sein  Nach- 
folger als  Organist  u.  Chordirektor 
daselbst  (Niederrh.  Ztg.  6,  324. 
Spitta  1,  839.  Gregoir,  Panth.  5, 
118  teilt  die  Grabschrift  mit,  ohne 
Daten). 

Schubarth,    Johann    Kaspar, 

geb.  1.  Aug.  1756  zu  Kodach 
(Koburg),  1781  Kantor  in  Regens- 
burg, 1802  Inspektor  der  Alumnen 
ebendort,  st.  daselbst  19.  (?)  April 
1810  (Biogr.  u.  Bibliogr.  Metten- 
leiter 1,  226.     Gerber  2). 

Er  gab  1786  Jos.  Eiepers  Bassschlüssel 
in  Regensburg  heraus  (siehe  Riepel). 

Von  einem  Schubarth  in  Ms.  B  910  in 
B.  Dresden :  Lieder.  A''ielleicht  ist  aber 
Chr.  Fr.  Daniel  Schubart  gemeint. 

Schubaur  (Schuhbauer),  Lukas, 
geb.  25.  Dez.  1753  zu  Lechfeld 
(Baiern),  studierte  Medizin,  wurde 
ein  vielgesuchter  Arzt,  1791  Medi- 
zinalrat und  Hofarzt  in  München. 
Schon  als  Knabe  betrieb  er  fleilsig 
Musik  und  setzte  dies  bis  zu  seinem 
Lebensende  fort  (Lipowsky  ausführ- 
lich). Man  kennt  von  ihm  mehrere 
Kompositionen : 

II  Sacrifizio,  Cantate  der  Kui-fürstin 
Maria  Anna,  Wittwe  von  Bavern  gew. 
Ms.  P.     [B.  M. 

In  monte  oliveti  (in  3  Sätzen)  4  voc. 
c.  org.    Ms.  P.    [B.  M.     ß.  B.  Ms.  20240. 

Die  Dorfdeinitierten  nach  Goldoni,  ein 
Singspiel  in  2  Aufzg.  c.  1784.  Ms.  P. 
[München  Oper.  B.  B.  Autogr.  Grasn. 
4  Bll.     Darmst. 

—  Im  Kl.-A.  München,  Selbstverlag. 
Mannheim  bei  Götz.  82  S.  [B.  B.  B.  M. 
Dresd.  Mus. 

—  Arie  aus  denselben.  Ms.  P.  [B.  M. 
Darmst. 

Die  treuen  Köhler,  ein  Singspiel.  Mauuh. 
u.  München,     K1.-A.     [Dresden. 

Tamaro.     Singsp.    Ms.  P.     [Proske-M. 


Schubert,  Anton. 


79 


Schubert,  Joseph. 


Arie.  Sollt  ich  mich  durcli  Undank. 
Ms.  P.     [B.M. 

Reichard  1783  und  1788  führt  noch 
einen  zweiten  Sehubav£r  an,  der  sich  aber 
vordem  Schubert  nannte  und  die  Sing- 
spiele schrieb:  Rosaha.  —  Der  Gasthof 
von  Genua.  —  Die  Landplagen  oder  das 
blaue  Ungeheuer.   (Siehe  Joseph  Schubert.) 

Schul)ert,  Anton,  Bruder  des 
Franz  Anton,  geb.  28.  Juni  176(3 
zu  Dresden,  wurde  1790  als  Contra- 
bassist an  der  Hofkapelle  angestellt 
und  1844  pensioniert  (Fürstenau 
1,  170). 

Ein  anderer  Anton  Seh . .  war 
1817  Hoforganist  ebd.  mit  460  Tlilr. 
Gehalt  (ib.  190). 

Schubert,  Balthasar,  um  1701 
Oboist  an  der  "Weifsenfeis  -  Quer- 
furter  Hofkapelle  (J.  0.  Opel). 

Schubert,  Franz  Anton,  geb. 
20.  Juli  1763  zu  Dresden,  gest. 
ebd.  5.  März  1824.  Violinvirtuose  (?) 
und  Komponist,  Avurde  1790  an  der 
kurfürstl.  Kapelle  angestellt.  Für- 
stenau 1, 170  sagt  als  Contrabassist, 
setzt  auch  das  Geburtsdatum  mit 
20.  Juli  1768 'an.  Auch  Gerber  2 
bez.  ihn  als  Contrabassisten  und 
zeigt  ein  Streichquartett  op.  4  an. 
1807  wurde  er  Musikmeister  mit 
500  Thlr.  Gehalt.  1817  bezog  er 
1200  Thlr.  Er  zeichnete  sich  be- 
sonders als  Komponist  aus  (C.  F. 
Becker  3,  31.  Fürstenau  1,  170. 
175.  187).     Bekannt  sind: 

RalvG  regina  4  voc.  concert.  c.  instnun. 
IVLs.  48.8.  P.  von  1821.  [Dresd.  Musik., 
Ms.  482  ein  anderes  Salve.  In  Ms.  384 
ein  Offertorium  in  P.  Ms.  92  a  von  181.5 
enthält  „Kleine  Dienst  Regeln  über  den 
Kirchendienst". 

Schubert,  Johann  Friedrich, 

geb.  17.  Dez.  1770  zu  Kudolstadt. 
gest.  im  Okt.  1811  zu  Mühlheim 
bei  Köln  a/Rh.  Erlernte  die  Musik 
handwerkmäfsig  beim  Stadtmusikus 
Hesse  zu  Frankenhausen,  dann  in 
Sondershausen,  zeichnete  sich  be- 
sonders als  VioKnist  aus,  ging  dann 


auf  die  Wanderschaft  und  wird 
1777  von  Reichard  als  2.  Violinist 
im  Orchester  der  Döbbelinschen 
Truppe  in  Berlin  verz.  und  1798 
als  Musikdirektor  bei  derselben 
Truppe,  die  auch  in  Stettin  und 
Frankfurt  a/0.  spielte.  1801  war 
er  Musikdirektor  in  Glogau  und 
seit  1804  in  Ballenstedt  am  Theater 
(Gerber  2,  der  auch  eine  Reihe 
Kompositionen  und  Schriften  an- 
zeigt).    Bekannt  ist  nur 

Neue  Singschule  oder  griindliche  und 
vollständige  Anweisung  zur  Singkuust  in 
3  Abtlg.  Lpz.  (1804)  Er.  &  H.  8  u. 
146  S.     [B.  ß.     Musikfr.  Wien. 

Concei-to  per  Clavic.  2  V.  2  Fl.  2  Clarin. 
2  Corni,  Fag.  Va.  e  B.  Stb.  [Musikfr. 
Wien. 

Schubert,  Johann  Josei)h,  be- 
kannt durch: 

Die  Zeitalter,  ein  pantomimischer  Tanz 
f.  Pfte.  qufol.  Ms.  19.  [Dresd.  Mus. 
Ohne  Zeitbestimmung. 

Schubert,  Joseph,  geb.  um 
1757  in  "Warnsdorf  in  Böhmen, 
gest.  28.  Juli  1833  zu  Dresden. 
Erlernte  bei  seinem  Vater,  einem 
Kantor,  die  Anfangsgründe,  be- 
suchte dann  die  lateinische  Schule 
in  Prag  und  erhielt  vom  Abt 
Fischer  Unterricht  in  der  Musik. 
1778  ging  er  nach  Berlin,  wo  er 
sich  beim  Kammermusikus  Kohn 
als  Violinist  ausbildete.  Von  hier 
kam  er  als  Hofmusikus  an  die  Ka- 
pelle des  Markgrafen  von  Schwedt, 
wo  in  den  Jahren  1780  —  81  vier 
komische  Opern  von  ihm  zur  Auf- 
führung gelangten  (Rosalia;  Der 
Gasthof  von  Genua;  Die  Landplage 
oder  das  blaue  Ungeheuer  und  1781 
Die  Entzauberung).  1788  wurde 
er  Kammerjuusikus  (Bratschist)  an 
der  Hofkapelle  in  Dresden.  Sein 
Gehalt  betrug  1813:  400  Thlr.  Er 
war  einer  der  fruchtbarsten  Kom- 
ponisten seiner  Zeit;  in  allen  For- 
men und  für  alle  Instrumente  hat 
er  massenhaft  produziert,    Gerber  2 


Schubert,  Joseph. 


80 


Schuck. 


äufsert  sich  sehr  günstig  über  seine 
Werke  und  liebt  den  Reichtum  an 
schönen  Melodien,  seine  harmo- 
nische, modulatorische  und  instru- 
mentale Gewandtheit  hervor.  Nach 
dem  heutigen  Urteile  war  er  ein 
Kind  seiner  Zeit  und  schrieb  in 
dem  damals  gebräuchlichen  und 
vom  Publikum  beliebten  Stile,  der 
durch  die  drei  Heroen  Wiens  der 
Vergessenheit  anheim  gefallen  ist. 
Nur  Weniges  hat  sich  im  Verhält- 
nis zu  seiner  Vielschreiberei  er- 
halten (Gerber  1.  2.  Fürstenau  1, 
168  und  in  Mendel -Eeifsmann's 
Lexik.).  Nachweisbar  sind  an  Kom- 
positionen : 

Missa  Sacra  ä  4  voci  c.  ström.  (Fd.) 
Ms.  353  im  Autogr.  P.     [Dresd.  Mus. 

—  Ebd.  noch  2  Missae  sacrae  a  4  v. 
c.  ström.  (Emoll  im  Autogr.  —  Cd.  iüi 
Autogr.) 

2  Missae  sacrae  in  Dm.  und  Hm.  im 
Ms.  P.     [B.Kgsbg. 

Missa  ä  4  v.  c.  ström.  (Gd.)  Dresdae 
1819.     Ms.  3.Ö5.  P.     [Dresd.  Mus. 

—  Ebd.  noch  2  Missae  in  obiger  Be- 
setzung in  Esd.  u.  Adur.     Ms.  356/57. 

Missa  cantata  ad  sanctum  —  Antonium 
de  Padua,  a  4  v.  c.  ström.  Dresd.  1758, 
Titel  vom  Komponisten.    Ms.  358  P.    [ib. 

In  Dresden  kathol.  Kirche:  13  Messen 
in  obiger  Besetzung. 

2  Arien  f.  Sopr.  mit  Klav.  Ms.  1036 
im  Autogr.     [Dresd.  Mus. 

Concerto  per  il  organo  ö  Pfte.  Ms.  22, 
P.  u.  Orgelst,     qufol.  im  Autogr.     [ib. 

2  Concei-ti  per  Viola  princip.,  2  V. 
Va.  2  Fl.  2  Ob.  2  Corni  e  B.  Ms.  IV. 
Stb.     [ib. 

12  deutsche  Tänze  f.  Orch.  Ms.  I. 
Stb.     [ib. 

Nach  Gerber  1.  2.  sind  von  ihm  die 
Singspiele,  die  am  Ende  des  Artikels 
Lukas  Schubaur  nach  Eeichard  angeführt 
und  bereits  erwähnt  sind. 

Schubert,  ohne  Vornamen,  sind 
noch  folgende  Kompositionen  zu 
verzeichnen : 

Pamela  Nubile,  eine  Oper  in  Stb. 
Ms.  LXV.     [Dresd.  Mus. 

Die  beiden  Galeei'ensklaven,  ein  Melo- 
drama in  3  Akten.  Ms.  20320.  P.  [B.  B.  I 
Schilling  schreibt  es  Franz  zu. 

Concert  pour  le  Vcl.  princip.  av.  acc. 


orch.  oeuv.  7.  Bronsvic,  ä  la  Höhe. 
9  Stb.     [B.  B. 

Sinfonia  I.  ä  11.  2  V.  2  Viola,  2  Ob. 
Fl.  2  Clarini,  Tymp.  e  B.  Stb.  im  Ms. 
[Schwei-in  F. 

Im  Samlwk.  Künstlerverein,  Variat. 
über  ein  Diabelli'sches  Thema. 

Scliuberth,  Grottlob,  geb.  11. 
Aug.  1778,  gest.  um  1846  zu  Ham- 
burg. Oboevirtuose,  lebte  zu  Magde- 
burg und  seit  1833  in  Hamburg. 
Er  befand  sich  oft  auf  Konzert- 
reisen (Schilling  und  Fetis),  letz- 
terer verz.  aus  Verlagskatalogen 
eine  Anzahl  erschienene  Kompo- 
sitionen für  Klavier. 

Schubhardus,  Christoph, 

ist  in  der  B.  Kassel  mit  Canzonetten 
zu  3  Stirn,  in  3  Stb.  im  Ms.  vertreten 
(40.  59). 

Schuchard,  Theodor,  Kantor 
zu  Eisenach  in  der  Mitte  des  17. 
Jhs.,    gab   nach   Gerber  2   heraus: 

Christlich  Gespräch  eines  betiübten 
Vaters  mit  seinem  abgelebten  Söhulein, 
in  dem  mit  4  Stiin.  komponirten  Liede: 
Ach  Gott  wie  ist  mein  Hertz  betrübt. 
Gotha  1656.  —  Im  Ms.  o.  Sign.  B.  B., 
8  Stb.  von  Gräffenhain  von  1643  Nr.  184: 
Nun  dancket  alle  Gott,  8  voc. 

Schuchart,  ...  war  um  1680 
zu  Leipzig  ein  beliebter  Lautenist 
(siehe  Walther,  Artikel  Kropff- 
ganfs). 

Schuchart,  M...  J...  Gr... 
n  . . . ,  nach  einer  Subscriptions- 
liste  von  1783  Organist  zu  Wiburg 
in  Finnland. 

Schuchbaiier,  . . .  Gerber  1 
nennt  ihn  einen  Mönch  in  Nieder- 
altap  (?),  der  1781  in  den  Abhand- 
lungen der  baierischeu  Akademie, 
Bd.  1,  über  die  Singspiele  schrieb. 
Ob  damit  der  Komponist  folgender 
Fiecen  gemeint  ist,  bleibt  fraglich. 

Die  Kgl.  Musikalieu-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  in  Ms.  Cx.  861  u.  62  zwei  Trios 
a  Viola  d'amore,  FI.  e  B.  in  Stb.  und  für 
2  Vidle  d'amore  e  B.  in  Stb. 

Schuck,   Johann   Daniel,   aus 

Würzburg,   ist  am  27.  Febr.  1744 
und  den  17.  Mai  1746  als  Musikus 


Schübe. 


81 


Schiirer. 


an  der  Universität  zu  Leyden  ein- 
geschrieben (Bouwst.  3,  7). 

Sehübe,  siehe  Freimaurer-Lieder 
1749. 
Sehübler,  Christian  Ludwig, 

gegen  1755  zu  Heilbrouu  geb., 
gest.  14.  April  1820  ebd.,  ein 
Mathematiker  und  Akustiker, 

veröffentlichte  in  Bossler's  nmsik.  Cor- 
respondenz  1791  Nr.  23.  24.  3(3.  37  und 
in  1792  Nr.  51  u.  52  eine  Abhandlung 
über  eine  Stelle  von  Leibniz  zur  Theorie 
der  Musik  und  Ueber  die  Verschiedenheit 
der  Tonleitern  bei  blasenden  und  bei 
Saiten-Instrumenten. 

Sehübler,  Johann  (xeorg-,  lebte 
in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
Im  Ms.  194  der  B.  B.  ein  Trio  f. 
Orgel  in  Dd. 

Sehiieehpaur,  Franz  Simon, 
seit  c.  1699  im  Dienste  der  kurf. 
Kapelle  in  München,  anfänglich 
mit  300  Gld.,  1726  mit  500  Gld. 
Gehalt.  Während  der  österreichi- 
schen Besetzung  Baiern's  erhielt 
er  nur  100  Gld.  1706  heilst  es 
in  der  Personalbeschreibung:  ist 
noch  nicht  lange  im  Dienst  (Kreis- 
archiv). 

Sehüler,  Anton,  Organist  an 
St.  Katharina  zu  Braunschweig  von 
1632 — 1640.  A^on  einem  J..  Schüler. 
der  aber  später  lebte,  sind  bekannt 

10  Variat.  für  das  Pfte.  Augsburg, 
Gombaii  &  Co.     (18.  Jh.)     [B.  M. 

Schüler,  Friedrich,  Oboist  an 
der  kurf,  Kapelle  zu  Berlin  um 
1711  mit  100  Thlr.  Gehalt  (Schnei- 
der H  35).  Dort  noch  ein  Haits 
Michael  mit  130  Thlr.  Gehalt,  incl. 
Kleidergeld.  In  der  Beilage  S.  55 
sind  im  Jahre  1712  ein  Senior, 
Fagottist  und  ein  Junior,  Oboist 
verz.,  beide  mit  150  Thlr.  Gehalt. 
Jedenfalls  sind  es  die  beiden  obigen, 
von  denen  Friedrich  der  junior  sein 
wird. 

Schüler,  U  . . .,  Klarinettist  und 
Komponist   an   der   Hofkapelle   zu 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Darmstadt,  seit  etwa  1780.  1782 
bezog  er  48  Gld.  jährl.  1804  aber 
580  Gld.  Gehalt.  Er  starb  1814 
(Thomas  22.  28.  37.  68.  84).  Dr. 
Xagel  verz.  ihn  in  M.  f.  M.  32  nicht, 
dagegen  einen  E...  Chr...  Schüler, 
der  1759  Hof-,  und  1760  Kammer- 
musiker in  Darmstadt  wurde.  1760 
wird  ein  Violinist  J.  P.  Schüler 
als  Hofmusikus  genannt,  1758  ein 
Accessist  ebendort,  dann  wieder 
ein  Senior  und  Junior,  ferner  ein 
Pauker  Johann  Schüler.  Ueber 
den  Ersteren  erfährt  man  S.  86, 
dass  er  kurz  vor  dem  21.  März 
1766  starb  (siehe  Seite  94  das 
Register). 

Schüller,  E . . .  E . . .,  ein  Flötist 
und  Klarinettist,  der  am  17/11  1769 
ein  Konzert  in  Frankfurt  a/M.  giebt 
(Israel  51). 

Schuere,  D'oude  (der  Alte),  ein 
Komponist  des  16.  Jhs.,  der  im 
Ms.  124  Nr.  27  zu  Cambrai  (1542) 
mit  der  Chanson: 

De  tous  Mens  plaine  4  part.  vertreten 
ist.  Im  Coussemaker  6  Beilage  S.  9  Ab- 
druck. 

Schür  er,  Johann  Greorg,   wie 

er  sich  selbst  schreibt  und  Ädani, 
wie  ihn  die  Lexika  nennen,  aulser 
Mendel -Eeifsmann.  Letzterer  Ar- 
tikel rührt  von  Fürstenau  her,  der 
ihn  aus  Raudnitz  in  Böhmen  als 
gebürtig  bezeichnet.  Dlabacz  sagt 
nämlich,  dass  er  ein  Böhme  sei 
und  in  der  Stadtkirche  in  Raud- 
nitz 1786  ein  Offertorium  von  ihm 
fand.  Das  ist  die  einzige  Nach- 
richt, die  Dlabacz  giebt  und  daraus 
schmiedet  Fürstenau  den  Geburts- 
ort. 1746  finden  wir  ihn  in  Dres- 
den als  Opernkomponist  bis  1748 
genannt.  In  letzterem  Jahre  Avurde 
er  zum  Kircheukomponisten  an  der- 
selben Hof  kapeile  mit  500  Thlr. 
Gehalt  ernannt,  der  gegen  1764 
auf  700  Thlr.  erhöht  wurde.    Man 

6 


Schürer. 


82 


ScMirmann. 


warf  ihm  stets  vor,  dass  er  nie 
Italien  besucht  habe  und  seinen 
Kompositionen  daher  auch  der 
wahre  Ausdruck  fehle.  Trotzdem, 
dass  allein  das  Kapellarchiv  der 
katholischen  lürche  in  Dresden  an 
615  Partit.  hds.  besitzt,  sind  seine 
Werke  heute  völlig  unbekannt  und 
es  bleibt  einer  künftigen  Zeit  über- 
lassen festzustellen,  worauf  sich 
obiges  Urteil  stützt.  Yielleicht 
schrieb  er  für  den  damaligen  Ge- 
schmack zu  ernst  und  gediegen, 
welches  ihm  dies  absprechende 
Urteil  zuzog.  1780  trat  er  in  den 
Ruhestand  und  starb  am  16.  Febr. 
1786  zu  Dresden  (Fürstenau  1, 155. 
165  ff.  2  b,  2-44). 

Mss.  im  Archiv  der  kath.  Kirche  in 
Dresden,  Schrank  IV,  P.  u.  Stb.  (die  Noten 
sind  dermafsen  verstaubt,  dass  eine  dicke 
schwarze  Lage  auf  ihnen  liegt).  Der  in 
der  B.  B.  Ms.  34  Eol.  befindliche  auto- 
graphische Katalog  trägt  genaue  Daten, 
die  von  1742—1770  reichen;  die  mittlere 
Zeit  ist  am  stärksten  vertreten.  Er  ent- 
hält: 

40  Messen  von  1748  ab.  21  Ad  Mis- 
sam  offertoria.  17  Hymni  zu  verschie- 
denen Festen,  alle  für  Chor,  Soli  u.  Orch. 
18  andere  Gesänge.  10  Motetten  f.  Soli 
u.  Orch.  3  Ad  Missam  Eerjuiem.  4  Mo- 
tetti  ad  Missam.  1  Te  Deum  laudamus. 
3  Litaniae  Lauretanae.  9  Alma  redemp- 
toiis.  9  Ave  regina.  10  Regina  coeli. 
23  Salve  regina.  2  Litaniae  Xaverianae. 
6  Miserere.  85  Psalmi  ad  Vesperas,  da- 
bei die  Magnificat.  54  andere  Psalmen 
und  Magnificat.  3  Magnificat.  7  Com- 
plectorium.  2  Oratorien:  II  figliuol  Pro- 
digo  1747.  —  Isacco  figura  del  Eedentore 
1748. 

Mss.  in  B.  B:  Gloria  4  v.  c.  orch.  Dd. 
P.  im  Autogr.  u.  Kopie,  Ms.  187. 

—  Christus  natus  est,  4  v.  c.  instr.  P. 
33  Bl.  Ms.  20340. 

—  Missa  4  V.  c.  instr.  Dd.  P.  Ms.  20341. 
Mss.  in  Dresd.  Mus.   Ope7-n: 

Astrea  placata,  Dramma  per  musica. 
Ms.  764.  P.     qufol. 

Calandro,  Comedia  p.  mus.  Der  Titel 
vom   Komponisten.     Ms.  765.    P.     qufol. 

L"Ercole  sul  Termodonte.  Ms.  767.  P. 
[auch  in  Neapel  Turch. 

La  Galatea,  opera  in  2  atti.     Ms.  768. 


P.  [auch  Brüssel  Cons.  und  in  Neapel 
Turch. 

Doiis.  Ein  Singspiel.  Ms.  766.  P. 
qufol.  [auch  in  Neapel  Turch.  mit  deut- 
schem Text. 

Kantaten  : 

Pastorali  di  Nice,  Dorisbe  e  Fitti,  a 
3  voci  Nel  felicissimo  giorno  del  gloriose. 
Ms.  768  a.  P. 

Disgrazia  accaduta  al  Nicolino  ä  Sedlitz, 
ä  Alto  solo  c.  Strom.  P. 

3  andere  Kantaten  f.  Alt  u.  Instr.  ohne 
Titel,  Ms.  769,  die  mittlere  mit  Dresda 
1753  gez. 

2  Arien  im  Autogr.  f.  Sopr.  u.  Instr, 
P.  1759.     Ms.  769  a. 

Litaniae  Xaverauniae,  Ms.  24.  P. 

In  Hofb.  ^4en,  Ms.  18344:  Regina 
coeli  laetare,  1759.  Autogr.  Part. 

Ein  Wolfgang  Schürer  ist  um  1575 
als  Musikus  und  Kopist  an  der  sächs. 
Hofkapelle  augestellt  (sächs.  Staatsarclüv, 
Cop.  407.  103  b). 

Scliürmaiiii,    Georg    Kaspar, 

das  von  Fotis  verzeichnete  Ge- 
burtsjahr 1665  ist  eine  willkür- 
liche Annahme,  ebensowenig  sind 
wir  über  das  Todesdatum  benach- 
richtigt. Nur  aus  Walther's  Lexi- 
kon wissen  wir,  dass  er  ein  Sohn 
eines  Pfarrers  aus  dem  Hannove- 
rischen war,  sich  früh  der  Musik 
widmete  und  zum  Sänger  aus- 
bildete. 1693  kam  er  nach  Ham- 
burg und  trat  an  Kirche  und 
Theater  als  Männer- Altist  (Falset- 
tist) auf.  1697  berief  ihn  der 
Herzog  von  Braunschwg.  an  seinen 
Hof.  Auf  der  Reise  dorthin,  die 
er  in  Gemeinschaft  von  Schau- 
spielern machte,  geriet  er  mit 
einem  Mitreisenden  in  Streit  und 
erstach  ihn  im  Zweikampf.  Seine 
Yerteidigungsschrift  in  M.  f.  M, 
22,  3.  Auf  Kosten  des  Herzogs 
besuchte  er  Italien,  stand  von  1702 
bis  1707  mit  Erlaubnis  des  Her- 
zogs in  Meiningschen  Diensten 
und  von  da  ab  lebte  er,  wie  es 
scheint,  bis  zu  seinem  Tode  am 
ßraunschweigscheu  Hofe,  denn  von 
1708  ab  folgt  Oper  auf  Oper,  die 


Schürinanii. 


83 


Schürmann. 


er  für  Braimsclivveig  komponierte, 
wo  er  anfänglich  auch  die  Kapell- 
meisterstelle  interimistisch  verwal- 
tete, dabei  aber  stets  seine  Rolle 
auf  der  Bühne  sang,  bis  er  dann 
thatsächlich  zum  Kapellmeister  er- 
nannt wurde.  Yon  1731 — 35  war 
ihm  und  dem  Kapeil  direkter  (In- 
tendanten) die  ganze  Verwaltung 
der  Oper  selbständig  übergeben, 
doch  von  1735  tritt  er  wieder  in 
das  alte  Dienstverhältnis,  wohl  aus 
dem  Grunde,  weil  die  Einnahmen 
die  Ausgaben  nicht  deckten  und 
der  Herzog  mit  seiner  Kasse  doch 
immer  wieder  anshelfen  musste. 
1731,  vielleicht  schon  1730,  erhielt 
er  K.  H.  Graun  zum  Vicekapell- 
meister,  möglich  dass  er  ihn  selbst 
anstellte,  da  es  in  die  Zeit  seiner 
Verwaltung  fällt.  Aus  dem  Jahre 
1735  erhalten  wir  Kunde  über 
seine  Gehaltsverhältnisse,  demnach 
empfing  er  500  Thlr.  festen  Ge- 
halt, 12  Thlr.  für  Papier  und  an 
jeder  (Markt-)  Messe  aus  der  Kasse 
des  Herzogs  noch  100  Thlr.  (Chrj- 
sander  1,  254.  260.  279.  284). 
Mizler  führt  ihn  im  Jahre  1741 
im  2.  Bd.  3.  Tbl.  p.  174  der  Mu- 
sikal.  Bibliothek  noch  als  Kapell- 
meister an.  Mattheson  2,  231  be- 
richtet, dass  er  von  einer  Messe 
(Markttag)  zur  anderen  3  Opern 
schreiben  und  dabei  noch  die 
Kirchen-  und  Kammermusik  be- 
sorgen musste.  1722  komponierte 
er  die  Oper  Rudolphus  I.  Habs- 
burgensis.  Seh.  kann  man  als 
Komponisten  ohne  Bedenken  sei- 
nen grofsen  Zeitgenossen  Bach  und 
Händel  als  Dritten  anreihen.  Er 
besitzt  alle  die  Eigenschaften,  die 
wir  an  den  beiden  obigen  Meistern 
so  hoch  schätzen.  Seine  Erfindungs- 
kraft ist  bedeutend  und  stets  dem 
Hohen  und  Erhabenen  zugewandt, 
seine    Gewandtheit   in    Form    und 


Kontrapunkt  ist  der  Händel's  völlig 
gleich.  Er  ist  in  der  Darstellung 
des  Tragisch -dramatischen  ebenso 
bedeutend  wie  im  Komischen  und 
seine  geistlichen  Kompositionen 
atmen  Tiefe  und  Innigkeit.  Die 
Instrumentation  ist  belebt  und  be- 
teiligt sich  mit  Geschick  an  den 
Ideen  der  Komposition.  Dass  er 
so  ganz  vergessen  werden  konnte, 
lag  an  seiner  Stellung  an  einem 
kleinen  Fürstenhofe  und  wohl  auch 
daran,  dass  er  selbst  zu  wenig 
darauf  achtete,  in  weiteren  Kreisen 
bekannt  zu  werden.  Nur  in  Ham- 
burg gab  man  einige  seiner  Opern; 
gedruckt  ist  nichts  von  ihm.  Was 
sich  aber  von  ihm  hds.  erhalten 
hat,  stammt  zum  gröfsten  Teile 
aus  dem  Nachlasse  des  Hamburger 
Theaters,  während  in  Braunschweig 
alles  vernichtet  ist  (M.  f.  M.  14, 
48  über  die  Oper  Ludwig  der 
Fromme  u.  26,  142). 

Verzeichnis  seiner  Opern  u.  a.,  teils 
nach  Textbüchern ,  teils  nach  den  vor- 
handenen Partituren: 

1700.  Endimione,  Favola  per  musica, 
in  3  atti.  Seh.  nennt  dies  ün  Vorworte 
zum  Textbuche  [Wolfenb.]  seine  Erstlings- 
oper.    1720  wieder  gegeben. 

1703.  Ixion,  in  einem  Singspiel  von 
Gottlieb  Fiedlern,  in  3  Aufz.  Textb.  in 
Wolfenb.  In  B.  B.  Ms.  23 101  S.  125  die 
Ouvertüre,  darauf  2  Akte  mit  Arien. 

1708.  Der  erfreuten  Ocker-Schäfer  an- 
gestelltes Fest  über  Ihrer  Majestät  der 
Kgin.  Elisabeth  Christiua  iu  Hispauieu  .  . . 
Textb.  in  Wolfenbüttel. 

1715.  Regnerus  und  Olaus,  mutmafs- 
lich.  Dedic.  des  Textbuches  vom  2.  Febr. 
Titel  des  Buches  fehlt.     (Chrys.  1,  265.) 

1716.  Die  Pleiades.  (1735  neu  aufgef.) 
Textb.     [Wolfenb. 

1717.  Atis,  oder  der  stumme  Ver- 
liebte, 3  Akte.  Dedic.  von  Seh.  6.  Febr. 
gez.,  mutmafslich  auch  von  ihm  komp. 
Textb.     [ib. 

1717.  Telemachus  und  Calypso,  3  Akte. 
Den  Komponisten  erfähi't  mau  erst  aus 
dem  Textbuche.  Hbg.  1721.  Textb.  iu 
Wolfenb.  u.  B.  Hbg.  In  Ms.  21206  der 
B.  B.,  Stück  17,  Arien  aus  der  Oper  Tele- 
machus  und  Calypso :   Verhasste  Liebes- 

6* 


Schürmanu. 


84 


Schütz,  Heinrich. 


lust.  'Wehrte  Hoffnung.  Es  schertzen 
die  Hertzen,  Duett  und  Deiue  Schönheit. 
8  Bll.  Part. 

1718.  Heinrich  der  Yogier  in  3  Akten. 
Textb.  in  Wolfenb.  Ein  Fragm.  der  P. 
in  demselben  obigen  Ms.,  Stück  18,  be- 
titelt: Henricus  Auceps.  Ao.  1718.  8  Arien 
in  P. 

1718.  Doppia  festa  d'Hiraeneo.  12.  Sept. 
Dedic.  von  Seh.,  der  wohl  auch  der  Komp. 
ist.     Textb.  Wolfenb. 

1719.  Die  getreue  Alceste.  3  A.  nach 
Mattheson  von  Schürniann.  Textbuch  in 
Wolfenb.  —  In  B.  B.,  Ms.  20360:  Alceste, 
eine  deutsche  Oper.  Hbg.  1719.  P.  1.54  BU. 

1720.  Tiridate  oder  die  tyrannische 
Liebe.    Dedic.  von  Seh.    [Wolfenb.  Textb. 

1721.  Heinrich  der  Yogier,  2.  Thl.  in 
3  Akten.     Textb.  Wolfenb. 

1722.  Orlando  furioso,  opera  in  3  atti. 
Textb.  Wolfenb.  u.  B.  B.  die  Pai-tit.,  von 
der  nur  ein  Teil  von  Seh.  ist,  das  übrige 
von  Italienern.   Die  Tänze  von  Mr.  Jahnen. 

1722.  Das  eroberte  Jerusalem,  oder 
Armida  und  Rinaldo.  Schürm.  sang  selbst 
den  Einaldo.  (1727  \\ieder  aufgeführt.) 
Textb.  \Yolfenb. 

1722.  Das  von  Jason  eroberte  giildene 
Flüfs,  3  A.     Textb.  AYolfenb. 

1723.  Eudolphus  Habspurgicus,  3  A. 
Textb.  Wolfenb. 

1726.  Ludovicus  Pius,  3  A.  Wieder- 
holt 1727  u.  1734,  ohne  Autor.  Part,  im 
Ms.  im  Besitze  Dr.  Hans  Sommers  in  Braun- 
schweig.    Ausgabe  in  Publikation  Bd.  17. 

1730.  Clelia,  eine  deutsche  Oper. 
Textb.  in  "Wolfenb.,  Part,  in  Berlin,  Ms. 
20361.     175  S. 

1734.  Procris  und  Cephalus,  Textb. 
ohne  Namen  in  Wolfenb.,  in  B.  B.  Ms. 
21206,  8.  Stück,  Alien  und  Tänze  aus 
der  Oper  . .  .  1734.     3  Seiten. 

Troja,  opera.  Ms.  23 101  in  B.  B.  S.  69. 
Arien  u.  Duette,  ohne  Instrumentalstücke 
120  S.     Auf  S.  157  noch  eine  Arie. 

Ms.  11500.  Stück  48:  Schönste  Wangen, 
eure  Pracht.  Sopr.  solo  et  Cont.  e.  Ritor- 
nellen  k  4  iustr.    P.     [B.  B. 

Ms.  20600,  Stück  17:  Es  wird  ein 
Stern  aus  Jacob  aufgehen,  4  voc.  c.  istrom. 
et  Org.  ex  G  ^,  Cantata.    P.     [B.  B. 

Ebd.  Stück  18:  Pflüget  ein  Neues  u. 
säet  nicht.  Motetto  4  voc.  c.  Instr.  et 
Org.  Abgedr.  in  M.  f.  M.  Beilage  zu  Bd.  17 
p.  89. 

Ferner:  Gott  ist  unsere  Zuversicht. 
Siehe  eine  Jungfrau.  Auf!  jauchzet,  lob- 
singet. Komm,  0  Tröster.  Aber  über  das 
Haus  Davids.  Gnädig  und  barmherzig  ist 
der  Herr.     Siehe,   siehe,   ich  wil  meiner 


heerde  mich  selbst  annehmen.  Diese  Ge- 
sänge sind  zwar  nicht  mit  seinem  Namen 
gez.,  aber  von  derselben  Hand  kopiert 
und  schliefsen  sich  an  die  obigen  an.  Der 
Kopist  zeichnet:  Meiningen  27.  Mai  1705. 

Aus  der  Oper  Henricus  auceps  die  Arie 
,, Deine  Krone  samt  dem  Throne",  f.  Sopr. 
u.  Instr.,  abgedr.  M.  f.  M.  17  p.  148. 

Franz  Commer  besafs  im  Autogr.  kl.  qu4°, 
3  Seiten,  eine  Cantate  a  2  voc.  „Andacht 
und  Gebeth". 

Schüefsl,  Joliami,  wird  am 
21/8  1607  als  Musicus  und  Instrii- 
mentist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  100  Gld.  ane:enommen, 
die  1608  auf  127  Gld.  54  Kr.  5  Pf. 
erhöht  wurden  (Kreisarch.) 

Schütz,  Georg  Grabriel,  geb. 
1.  Febr.  1633  zu  Lübeck,  gest. 
1711  in  Nürnberg.  Schüler  des 
Ratsmusikus  Mk.  Bleyer,  ging  dann 
nach  Hamburg,  1655  nach  Nürn- 
berg, erhielt  von  der  Stadt  1659 
ein  Stipendium  und  wird  1666 
Eatsmusikus.  Als  Virtuose  auf  der 
Gambe  und  Cornet  begiebt  er  sich 
öfter  auf  Konzertreisen  (Mattheson 
1,  321). 

In  Heinr.  Müüer's  Erquickstunden  1691 
ist  er  mit  2  Liedern  mit  Bass  unter  den 
Buchstaben  G.  G.  S.  und  G.  S.  vertreten. 

Schütz  (Sagittarius),  Heinrich, 
geb.  8.  Okt.  1585  in  Koesteritz  im 
Vogthmde  (ei  selbst  schreibt  zwar 
am  Tage  Burkhardi,  d.  i.  der  11., 
da  er  aber  nach  dem  Kirchen- 
buche am  9.  getauft  ist,  so  ist  der 
8.,  wie  ihn  die  Grabrede  bez., 
allein  richtig),  gest.  6.  Nov.  1672 
in  Dresden.  Sängerkuabe  in  der 
Hofkapelle  zu  Kassel,  nach  Lyncker 
p.  245  im  Jahre  1599.  Nachdem 
er  mutierte,  besuchte  er  um  1607 
die  Universität  Marbarg's,  um  die 
Rechte  zu  studiereu,  wurde  aber 
1609  gegen  den  "Willen  der  Eltern 
voDi  Landgrafen  von  Kassel  nach 
Italien  zu  Giov.  Gabriel!  geschickt, 
um  sich  als  Komponist  auszubilden. 
1613  kehrte  er  nach  Deutschland 
zurück    und   wurde  in   Kassel  als 


Schütz,  Heiurich. 


85 


Schütz,  Heinrich. 


Organist  angestellt.    Am  25.  April 
1615    findet    sich    ein    Schreiben 
des  Kurfürsten   Joliann  Georg   an 
den  Landgrafen  Moritz  vor,  in  dem 
er    demselben    seinen    Dank    aus- 
spricht,  dass  er  ihm  seinen  Orga- 
nisten auf  einige  Jahre  abgetreten 
habe.    161G  verlaugt  der  Landgraf 
aber   Schütz    wieder    zurück    und 
entspinnt   sich   eine   längere   Kor- 
respondenz zwischen  den  Fürsten, 
die  Fürstenau  1,  54   auszugsweise 
mitteilt.      Schliefslich    willigt    der 
Landgraf  am  16.  Jan.  1617  in  die 
gänzliche     Uebersiedlung     Schütz" 
nach    Dresden.      Seine    erste    Be- 
rufung    nach     Dresden     geschah 
wegen  der  Festlichkeit  einer  Kind- 
taufe  am  kurf.  Hofe   (La  Mara  1, 
77.     Fürstenau    1,   49  ff.).      1619 
verheiratet  er  sich  mit  Magdalene 
Wildecke.     Text  zur  Hochzeitsode 
in  B.  Dresd.  im  Druck.    Die  Kriegs- 
zeiten, in   denen  Sachsen  sehr  zu 
leiden  hatte,  trieben  Schütz  mehr- 
fach ins   Ausland,   so    1628   nach 
Italien,  dann  nach  Kopenhagen,  wo 
ihn   der  König  sehr  hoch  schätzte 
und    alles    daran    setzte,    ihn    zu 
fesseln.      Die    Yiertelj.  9,   82    be- 
richtet  darüber  nach   den    Akten: 
Schütz    war    dreimal    in    Kopen- 
hagen  als    Kapellmeister  besuchs- 
weise zu  besonderen  Festlichkeiten 
vom    König    von    Dänemark    ein- 
geladen.   Das  erste  Mal  vom  10/12 
1633    ab    mit    einem    Gehalt   von 
800  Thlrn.     Im  Mai  1635  geht  er 
wieder  nach   Dresden.     Der   Pass 
datiert   vom    25.  Mai    1635.     Das 
2te  Mal  muss  1637  gewesen  sein, 
da  er  am  1.  Febr.  beim  Kurfürsten 
um   Urlaub   eiukommt.      1638   ist 
er  in  Wolfeubüttel  u.  um  Pfingsten 
1639    wieder    in    Dresden.      Das 
3.  Mal  ist  er  den  3.  Mai  1642  in 
Kopenhagen  wieder  mit  800  Thlr. 
Gehalt.     Am  30.  April  1644  wird 


ihm    der   letzte   Gehalt  ausgezahlt, 
doch    erst    1645    trifft    er    wieder 
in  Dresden   ein.     Siehe   auch   das 
Generah'eg.     Sein  Gehalt  in  Dres- 
den   betrug    1666    auch    nur   800 
Rthh\,  während  Bontempi,   Albrici 
und    die    übrigen    Italiener    1200 
Rthlr.  erhielten.    Schon  1645  ver- 
langte er  seinen  Abschied,  da  ihn 
die    Verpflichtungen    gegen     den 
König  von  Dänemark  seine  Dres- 
dener   Stellung    sehr    erschwerte, 
doch    erhielt    er    ihn    nicht.      Bis 
1655  war  er  oft  im  Auslande,  von 
da    ab    unterliefs    er    die    Reisen. 
Amtliche    Schreiben     und    Briefe 
sind     abgedruckt    im    Chrysander 
1,   159—172.     Auch    mit   Braun- 
schweig   stand    er  in   dienstlichen 
Verhältnissen,  so  1655.     Chrys.  1, 
164.     Winterfeld  2,   207.    5,   168. 
M.  f.  M.  10,   148   ein   Bericht,    1, 
171  der  Leichensermon.    Fürstenau 
2  a,  23.  36  ff.    amtliche  Schreiben, 
La  Mara  1,   68   Briefe   von   1624. 
1632.    1641.    1651,    letzterer    mit 
seiner  Selbstbiogr.    Spitta,  Gesamt- 
ausgabe  seiner   Werke.     Bibliogr. 
M.  f.  M.    18,   48  ff.      Beurteilung 
ib.  20,  53.  ib.  15,  91  ein  Gedicht 
an   Schütz   v.   Kaldeubach.     Zahn 
5,  414  teilt  Näheres  über  die  Psal- 
men Ton  1628  nebst  einigen  Melo- 
dien von  Seh.  mit.     Da  bei  Breit- 
kopf &Haertel  seit  1885  die  Werke 
Sch.'s  in   einer  Gesamtausg.  in  P. 
in  15  Bd.  erschienen  sind,  kann  ich 
mich  mit  dem  Verz.  seiner  Werke 
kurz    fassen,    welches    aufserdem 
schon    in   M.  f.  M.    1886    erschie- 
nen ist. 

1611.  II  1.  lib.  de  Madr.  Yen.,  Ang. 
Gai-dano  e  frat.  6  Stb.  19  Nrn.  [ß.  K. 
Wolfenb.  T.  B.  5a. 

1618a.  Conceii;  mit  11  Stirn.  Drefsd., 
G.  Bergen.     12  Stb.     [B.  Kgsbg. 

1618  b.  Die  Worie  Jesus  Sj'rach:  Wol 
dem  der  ein  tugends.  Weib.  Dresd.  1  vol. 
[B.  K. 


Schütz,  Heinrich. 


86 


Schütz,  Heinrich. 


1618  c.  Concei^t  mit  2  St.  Dresd. 
1  vol.     [B.  K. 

1619  a.  Psalmen  Davids  sauipt  etlichen 
Muteten  u.  Concerten  mit  8  u.  mehr  St. 
Dresd.,  Bergen.  13  Stb.  26  Nrn.  [B.  B. 
B.  Br.  Brandenburg.  B.  K.  Brüssel. 
Musitfr.  AYien.  Proske.  B.  Kgsbg.  hds. 
Kamenz.     Pirna.     Güstrow. 

1619  b.  Der  183.  Psalm  Siehe  wie 
fein  n.  lieblich  ists.  8stim.  Lpz.,  L.  Kober. 
9  Stb.     [B.  Kgsbg. 

1621.  Syncharnia  niusicum  tribus 
choris  adornatmn  . .  .  Vratislav. ,  Bau- 
mann. 13  Stb.  „En  novus  Elysiis." 
[B.  Br.     B.  K. 

1623  a.  Historia  der  frolichen  n.  sieg- 
reichen Aufferstehung  .  .  .  Dresd.,  Bergen. 
7  Stb.  [B.  B.  Grimma.  Kamenz  ohne 
I.  IL     B.  Kgsbg.  hds. 

1623  b.  Kläglicher  Abschied  . . .  Freibg., 
Hoff  mann.  1  Bl.  in  fol.  [Kat.  Mai  in  Berlin. 

1625  a.  Cantiones  sacrae  4  voc.  c.  B. 
ad  org.  Fribg.,  Hoffmann.  5  Stb.  41  Nrn. 
[B.  B.  B.  Br.  0.  Bg.  B.  K.  dito.  C.  P. 
dito.  "\S"olfenbütt.  B.  Hbg:  A.  Löbau. 
B.  L:  C.  A.     Stockholm  5  Stb. 

1625  b.  De  vitae  fugacitate  Aria  5  voc. 
Ich  hab  mein  Sach  Gott  heiragestellt.  Ib. 
6  Stb.  ediert  von  Kr-üger.     [B.  B. 

1628.  Psalmen  Davids,  . . .  durch  Corn. 
Becker  mit  103  eigenen  Melodeyen,  dar- 
unter 92  neue  u.  11  alte  nach  gemeiner 
Contrapuncts  art  in  4  Stim.  Ib.  1  vol. 
in  kl.  8".  609  S.  u.  Reg.  [B.  B.  B.  Br. 
B.  Lpz.  B.  Kgsbg.  B.Hbg.  Wolfenb. 
"Wernigerode.     Amst. 

—  1640.  Güstrow,  Jägers  Erben.  1  vol. 
in  40.     708  S.  u.  Eeg.     [B.  B. 

—  1661  verraehii.  Dresd.,  Seyffert. 
1  vol.  in  fol.  171  (172)  S.  u.  Reg.  [B. 
Lpz.  B.  Gotha.  Lüneburg.  B.  G.  B. 
Kgsbg.  Wolfenb.  B.  B.  Dresd.  B.  Zw. 
br.  Mus. 

—  1676.  Geistreiches  Gesangbuch. 
Dresd.,  Hamann.  1  vol.  in  4'*,  ed.  von 
Bernhardi,  nur  für  Diso.  u.  G.  B.  371  S. 
[ß.  'V.  B.  L.  Gotha.  Biüssel.  Commer 
in  Berlin. 

—  1712.  Hoch -fürstl.- Sachsen -"U^eis- 
senfelsisches  vollst.  Gesang-  u.  Kirchen- 
Buch  .  . .  Weissenf.,  Brühl.  1  vol.  in 
gr.  40.    816  S.     [B.  Lpz. 

1629.  Symphoniae  sacrae  a  3 — 6  voc. 
Opus  eccles.  2.  Ven.,  Bai-t.  Magni.  6  Stb. 
20  Xrn.  [B.  B.  B.  Br.  Wolfenb.  Ber- 
lin Kircheninst. 

1631.  Verba  D.  Paiüi:  Das  ist  je 
gewisslich  war,  6  voc.  Manibus  Dn.  Jo. 
Herm.  Scheinii.  Dresd.,  Sevfferl.  7  Stb. 
[B.  Kgsbg.      B.  Br.      B.  Joach.  hds.  Part. 


1636  a.  Erster  Theil  kl.  geistl.  Ck)n- 
certen  mit  1 — 5  St.  u.  Bc.  Lpz.,  Grofe. 
Gedr.  bei  Ritzsch.  4  Stb.  17  Nrn.  [B.B. 
B.  Frkft.  Musikfr.  Wien.  B.  K.  2  Stb. 
B.  N.  3  Stb.  1.  2.  3.    Wolfenb.     Stockholm. 

1636  b.  Musical.  Exequien  bey  Leichen- 
bestattung des  Herrn  Heinrichen  .  .  , 
Eeiifeen  mit  6,  8  und  mehr  St.  Dresd., 
Seyffei-t.     8  Stb.     3  Nrn.     [B.  Kgsbg. 

1639.  Anderer  Theil  kl.  geistl.  Con- 
certen mit  1 — 5  St.  sambt  G.  B.  Dresd., 
Bergen.  5  Stb.  31  Nrn.  [B.B.  B.  Br. 
Brandenbg.  Grimma.  Biäissel.  Musikfr. 
Wien  4  Stb.  B.  Kgsbg.  II.  Elbing. 
Wolfenb.     B.  M. 

1647  a.  Symphonianim  sacrar.  2.  pars 
. . .  deutsche  Concerten  mit  3 — 5  St.  u. 
Bc.  op.  10.  ib. ,  in  Verlegung  Joh. 
Klemmeus  u.  Alex.  Hering.  7  Stb.  27 
Nrn.  [B.  B.  BerMn  Kircheninst.  B.  Br. 
Grimma.  B.  K.  br.  Mus.  Elbing.  B. 
Dresd.  Wolfenb.  Löbau  mit  Seh. 's  hds. 
Widmung.  Pirna  und  B.  M.  ohne  Bc. 
Proske  fehlt  1  Stb. 

1647b.  Danck-Lied  für  die  hoch- 
erwiesene fürstl.  Gnade  in  Wevmar.  Vom 
7.  lih  zum  13.  Hornungs-Tag  1647.  2  BU. 
fol.  Part.  Am  Ende:  Gotha,  J.  M.  SchaU. 
für  T.  Bc.  u.  Ritorn.     [B.  Zw. 

1648.  Musicalia  ad  Chonim.  sacrum, 
d.  i.  geistl.  Chormusik  mit  5 — 7  St.  ib. 
7  Stb.  29  Nrn.  [B.  B.  Grimma.  B.  K. 
Elbing.  Pirna.  B.  Dresd.  Wolfenb.  u. 
B.  M.  ohne  Bc.  B.  Kgsbg.  ohne  VI.  et 
VII.  vox. 

1650.  Symphoniarum  sacrarum  3.  pars 
.  . .  deutsche  Concei-ten  mit  5 — 8  St.  u. 
Bc.  op.  12.  Dresd.,  Bergen.  12  Stb. 
21  Nm.  [B.B.  B.  Br.  B.  Dresd.  Mu- 
sik-fr. Wien.  B.  M.  Hofb.Wien.  B.  Lpz, 
Pirna.  Wolfenbüttel  iukompl.  B.  K.  nur 
9  Stb.  Proske:  3a.  Lübeck  inkompl. 
br.  Mus.  6  Stb. 

1657  a.  Canticum  B.  Simeonis:  Herr, 
nun  lassest  du  deinen  Diener  in  Friede 
fahren,  mit  6  St.  Dresd.,  Seyffert.  7  Stb. 
in  fol.     2  Nrn.     [B.  Lpz.  ohne  C  I. 

1657  b.  12  geistl.  Gesänge  mit  4  St. 
m.  Bc.  ed.  von  Christoph  Kittel,  op.  13. 
Dresd.,  Seyffert.  5  Stb.  12  Nm.  [B.B. 
Wolfenb.  Pirna  ohne  T.  br.  Mus:C.  A. 
T.  Bc. 

1664.  Historia,  der  Freuden  u.  Gnaden- 
reichen Geburth  Gottes  u.  Marien  Sohnes 
. . .  mit  10  Concerten.  Dresd.,  Seyffert. 
1  vol.  in  4".     2  Bog.     [B.  B. 

Die  Ms.  sind  in  M.  f.  M.  18  nach  den 
Textanfängen  aiphabet,  geordnet,  doch 
fehlen  die  aus  Breslau  und  Dresd.  Hier 
lühi-e  ich  nur  kurz  die  Bibl.  mit  Ms.  an. 


Schütz,  Heinrich. 


87 


Schuhbauer,  Thoni.  Joach. 


In  B.  B.  Ms.  W  39.  52.  95.  96   in  P. 

mit  zahlreichen  geistl.  Liedern  zu  2  bis 
13  Stirn,  lateiu.  Psalmen  u.  a.  —  Ms.  T  CO. 
141.  153,  Gesge.  in  P. 

—  Ms.  110  Peitsch,  Part.  Ms.  Gräffen- 
hain  8  Stb.  oline  Signatur  Nr.  143. 

Das  ist  je  ge\Yisslich  wahr,  ü  voc.  c. 
Bc.     Ms.  P.  u.  Stb.     [Berlin  Kircheninst. 

"Wer  will  uns  scheiden,  4  v.  Bc.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Berhn  Kircheninst. 

In  B.  Br.  Mss.  1  Messe  HaUeluja,  lobet 
den  Herrn.  En  novus  Elysiis  u.  34  deutsche 
Gesge.  (siehe  Bohu's  Kat.  S.  364). 

In  Berlin  Kircheniustitid,  siehe  M.  f. 
M.  18,  65,  Nr.  15  u.  79. 

In  B.  Dresd.  8  deutsche  Gesge.  (s.  Kat.). 

•  B.Kassel.  B.Kgsbg.  ß. Liegnitz.  Dresd. 

Mus.  B.Lpx.  B.  Löbau:  Auferstehung,  Ms., 

in    Löbau    angehängt    an    "Wolfg.  Figulus 

Cantionura  sacrae  1575.  6  Stb. 

0  Jesu  süfs,  wer  Dein  gedencket.  2  C. 
2  T.  c.  2  V.  fol.  59,  q.  [B.  K.  im  Kata- 
loge Seit.  29  unter  OrancU  gestellt. 

In  B.  Joach.  399.  Reinschrift,  P.  Mo- 
tette auf  J.  H.  Schein's  Absterben  1631: 
Das  ist  je  gewisslich  wahr,  6  voc.  et  org. 

B.  Upsala  unter  Sagittaiius :  Erbarme 
dich  mein,  C.  solo  c.  5  Viele  et  Bc.  — 
Magnif.  4  v.  5  instr.  ad  plac.  2  capeUae, 
Bc.  und  4  Motetten. 

B.  Proske.  Ms.  968  u.  1014,  3  Gesge. 

In  Job.  Hildebrandt's  Geistl.  Zeit-Ver- 
ti-eiber  1656  Nr.  25.  Mehrstim.  Gesge. 
in  Casp.  Cramer's  Animae  1641.  Geistl. 
Lieder  in  Vopelius  Gesgb.  1682.  2  geistl. 
Gesge.  im  Gothaer  Cant.  1646,  3  in  der 
2.  Aufl.  1651,  6  im  2.  Tbl.  1655. 

In  alten  Samlwk.  7  Gesge.  (Eitner  1). 

In  neuen  Ausg.  aufser  der  Gesamt- 
ausg.  noch  zahlreich  vertreten  (Eitner  2). 
In  Zelle's  Ein  feste  bui'g  ist  unser  got 
im  n.  Bde.  (M.  f.  M.  28,  72).  Frz.  Wüll- 
ner  gab  bei  Rieter-Biedermann  1882  drei 
Psalmen  mit  Vortragszeichen  heraus. 

Schütz,  Jakol)  Balthasar,  geb. 
5.  Jan.  1661  iu  Nürnberg,  Sohn 
des  Gabriel,  gest.  22.  Jan.  1700 
ebd.  Anfänglich  Diskantist,  trat 
als  solcher  mehrfach  in  Opern  auf, 
unter  anderen  auch  iu  Ansbach, 
bildete  sich  dann  zum  Violinisten 
und  Gambisten  aus  und  wurde 
1686  in  Nürnberg  Ratsmusikus 
(Mattheson  1,  323). 

Von  ihm  befindet  sich  ein  Lied  mit  B. 
unter  den  Buchstaben  J.  B.  S.  in  Müller's 
Erquickst  unden  1691. 


Schütz  (Sagittarius) ,  Johann, 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange 
des  17.  Jhs.,  der 

im  Samlwk.  von  1624  b  mit  3  Motetten 
f.  2  C.  B.  u.  Bc.  vertreten  ist.  In  der 
Hofb.  Wien  Ms.  16218  und  16240  die- 
selben Mot.  in  P. 

Schütz,  3Iatthias,  wird  am 
23.  Nov.  1623  zum  Organisten  an 
der  Barfüfserkirche  (jetzigen  Pauls- 
kirche) in  Frankfurt  a/M.  gewählt, 
unter  Matthias  Sagittarius  geschrie- 
ben (Chronik  von  Frkft.  a/M.). 

Ein  Schüfjc  kommt  auch  im 
Liederbuche  Erato  und  Euterpe; 
Hbg.  1789,  vor. 

Schütze ,  Christiernus ,  aus 
Bamberg,  war  von  1570 — 1575 
Organist  an  der  Stadtkirche  in 
Torgau  (Taubert  2,  17). 

Schütze,  Dr.  Stephan,  geb.  1. 
Nov.  1770  zu  Olvenstädt  (Magde- 
burg), gest.  19.  März  1839  zu  Wei- 
mar, wo  er  als  Schriftsteller  lebte 
und  den  Titel  Hofrat  führte.  Er 
war     ein    grofser    Musikliebhaber 

und  veröffentlichte 

in  Schott's  Cäcilia  Bd.  9,  137:  Ueber 
Bestimmtheit  in  der  Musik.  Bd.  12,  237: 
lieber  Gefühl  und  Ausdruck.  Bd.  16,  197 : 
Ueber  das  Verhältnis  der  Komik  zur  Musik. 
Käferstein  brachte  S.  245  eine  Erwiede- 
nmg  (Lpz.  Ztg.   41,  490  und  Becker  1). 

Schütze  von  Wientzig,  siehe 
Teucher. 

Schüz  (Schitz),  Hans  (Johann) 
Christoph,  um  1608  bis  1625 
Männer-Altist  an  der  HofkapeJle 
in  Stuttgart  (Sittard  2,  34.  46). 

Schuhbauer,  Lukas,  siehe  Schu- 
baur,  wie  er  auf  allen  Drucken 
und  Mss.  heilst. 

Schuhbauer,  Thomas  Joachim, 

ein  Benediktiner  im  Kloster  Nieder- 
Altach  in  Baiern,  gest.  17.  Dez. 
1812.  Gerber  2  verwechselt  ihn 
mit  Lukas  Schubaur. 

Er  veröffentlichte  in  den  Schriften  der 
Akademie  in  München  eine  Abhandlung 
über   Opern    und    in   den   akademischen 


Schnijt. 


88 


Schulthesius,  Joli.  Paul. 


Schriften  in  Passau,  betitelt:  Entwurf  zu 
der  öffentl.  Vorlesung  über  die  Aesthetik, 
Passau  1786.  Wieland  gab  in  seinem 
Merkur  1801,  April  Nr.  3  Auszüge  (Fetis 
und  Gerber  2). 

Schuijt,  siehe  Scliiiyt. 
Scliukueclit,  JohaunChristian, 

geb.  in  Tbüriiigeu  um  1745,  gest. 
17.  Febr.  1803^  ein  Mathematiker 
im  Kloster  Rossleben  in  Sachsen, 
wird  auch  citiert  als  Komponist 
von  „Min netto,  Pollacca  e  Rondo 
per  il  Cembalo".  Lips.  c.  1781 
(Fotis.     Gerber  1.  2). 

Sclmlflng,  Johann  Adam,  um 
1781  Lehrer  an  der  Solitude  bei 
Stuttgart  (Forkel  1,  134).  Nach 
Sittard  3,  148  hiefs  er  Schulfinck 
und  war  1773  Bratschist  an  der 
Stuttgarter  Hofkapelle. 

Schul grafft, ...  war  1773  Contra- 
bassist a/d.  Stuttgarter  Hofkapelle 
(Sittard  3,  148). 

Schuliz,  . . . 

Wohl  dem  den  keine  Thräne.  Nürn- 
berg 1798.     qufol.     2  Ell.     [B.  Wagener. 

Schulte,  Jakol),  lebte  in  der 
Mitte  des  16.  Jhs.  als  Schreiber 
und  Organist  an  S.  Jacobi  zu  Ham- 
burg, so  liest  man  auf  einer  Kom- 
position   in    der    B.  Kopenhagens, 

betitelt: 

Cantilena  sacra  a  1554  scripta  per 
Jacob  Schulte,  Scribam  et  Orgauistam  in 
templo  S.  Jacobi  (Hamburgi)  est  eanim 
usus  foret  in  organis.  Ms.  Wenn  nicht 
alles  täuscht,  ist  dies  der  Vater  des  Hie- 
ronymus  Praetorius.  Siehe  Jakob  Prae- 
torius  U. 

Schulten,  ...  ein  Vikar  an  der 
Andreaskirche  in  Köln,  hat  nach 
Gerber  1  daselbst  1749  heraus- 
gegeben : 

Cantus  choralis  gregoriauus,  d.  i.  Der 
Chor-Singekunst  leicht  und  kurtzgefasster 
Unterricht  ...     2  Bog.  in  8". 

Schultes,  Jakob,  ein  Dr.  beider 
Rechte,  wie  er  sich  auf  folgenden 
Drucken  bez. 

Ein  Hochzeitgespräch  des  Herrn  Gottfr. 
Grofsen,  Buchh.  zu  Leipzig  mit  seiner 
Braut  .  .  .   gesangweise   in   4  Stim.    mit 


einem  Bc.  gestellet  . . .  Lpz.  1618  Lor. 
Kober.  Stbll.  in  fol.  „Gott  hat  durch 
seine  Güte."     [B.  Kgsbg:  2.  B.  u.  Bc. 

Frewden  Gesang  damit  bey  den  hoch- 
zeitl.  Ehren  des  Herrn  Michael  Thomae 
und  Jungfr.  Annen  Schiütessen.  In  7  Stim. 
gesetzt  durch  den  Braut  Vater.  Lpz.  1618 
Lor.  Kober.     Stbll.     Fol.     [B.  Kgsbg:  Bc. 

Schultesius,  J.  C,  ist  Johann 
Christoph  Schultze  in  Berlin. 
Schultezius,  Hilarius, 

ein  Lied,  Serenata  überschrieben,  in 
Rellstab's  Clav.-Mag.  2.  Viertel].  S.  94. 

Schulthes,  Benedict,  in  Lieder- 
büchern und  den  Lexika  wird  er 
SchuUheifs  genannt,  Organist  an 
St.  Egidien  zu  Nürnberg,  gest.  am 
1.  März    1693    (Gerber    2).      Man 

kennt  von  ihm 

Muth  und  Geist  ermunternder  Clavier- 
Lust  Erster  Theil.  Nrnbg.  1679  Endter. 
([ui^.  Enthält  Praearabel,  Allemanden 
u.  a.  [B.  B.  In  der  B.  Wagener  der 
erste  und  ander  Theil  ohne  Titelbll.  39 
und  46  Seit.  Pranckfurt  (1680j  Job.  Phil. 
Gerhardt. 

2  Lieder  in  Sigm.  von  Birken's  Sonn- 
tags-Wandel  1712  mit  Ben.  Schultheife 
gez.  —  13  Lieder  in  Heinr.  MüUer's  Er- 
quickstundeu  1673  u.  1691  mit  B.  S.  gez. 
—  11  geistl.  Arien  in  Defsler's  Liederbuch 
von  1692  mit  B.  S.  gez. 

Schulthesius,    Johann    Paul, 

geb.  14.  Sept.  1748  zu  Fechheim 
(Coburg),  gest.  18.  April  1816  zu 
Livorno  (Italien),  studierte  Theo- 
logie und  nebenbei  sehr  eifrig 
Musik,  so  dass  er  sich  Zeit  seines 
Lebens  neben  seinem  Prediger- 
amte als  Klavierspieler  und  Kom- 
ponist auszeichnete.  Um  1773 
wurde  er  in  Livorno  an  der  prote- 
stantischen deutschen  und  hollän- 
dischen Gemeinde  Prediger  und 
wirkte  dort  sein  Leben  lang.  In 
seiner  „Sulla  musica'"  bez.  er  sich 
mit  ,,Segretario  della  IV  classe 
neH'accademia  di  scienze,  lettere 
ed  arti  di  Livorno".  Von  seinen 
Kompositionen  lassen  sich  folgende 
nachweisen  (Urteile  finden  sich 
zahlreich    in    der    Lpz.   Ztg.    von 


Schultseu. 


89 


Schulz,  Christian. 


Bd.  3  ab.  Biogr.  im  Fetis,  Ger- 
ber 1,  Gervasoni  68). 

Sulla  niiisica  da  chiesa.  Memoria. 
Livorno   1810  Masi  e  Co.     #.     [Florenz. 

3  Sonate  per  il  Cembalo  o  Tfte.  c. 
l'acc.  d'un  V.  obl.  op.  1.  Livorno  1780. 
qufol.  [B.  B.  B.  AVagener  in  2.  Ausg: 
Livorno,  R.  Corboncini.  26  S. 

Sonata  a  solo  per  il  Cemb.  o  Pfte. 
op.  2.  Livorno,  R.  Carboncini.  qufol. 
5  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

Otto  Yariazioui  facili.  Sopra  un  Andan- 
tino  per  Cimbalo,  o  Pfte.  con  acc.  di  Y. 
Va.  e  Vcl.  obblig.  composte,  e  dedicate 
. . .  Giacomina  Maddelena  de  Schwarz  da 
. . .  op.  4.  Livorno  presse  Rauieri  Car- 
boncini Librajo  (auch  zu  findeo  in  Lon- 
don). Stich  von  Gius.  Poggiali  in  Firenze. 
qufol.     4  Stb.     [B.  B. 

Allegretto  avec  12  Yar.  p.  le  Clavec. 
ou  Pfte.  op.  6.  Augsbg. ,  Gombart. 
[Stadtb.  Augsbg. 

Andante  graziöse  de  Pleyel  varie  p.  le 
Clavecin  ou  Pfte. ,  Y.  et  Ycl.  op.  6. 
Basel,  Gombaii;.     [Stadtb.  Augsbg. 

—  Ausg.  in  Augsburg  bei  Gombart 
mit  op.  7  gez.  [Dresd.  Mus.,  der  Kat. 
zeigt  noch  an:  a  2  Cembali  (im  Arrange- 
ment). 

7  Vaiiat.  p.  le  Fortep.  ded.  Ferkel. 
06.  9.  Augsbg.  (1797)  Gombart  &  Co. 
[B.B.     B.  Kgsbg. 

Sonata  pour  le  Clav,  d'un  Y.  2  Stb. 
im  Ms.     [B.  M. 

Schultseu,  A...,  lebte  um  1720 
und  gab 

nach  Gerber  2  bei  Roger  in  Amster- 
dam 2  Hefte  mit  je  6  Sonaten  für  Flöte 
oder  Oboe  mit  Bc.  heraus. 

Schultz,  Scliultxe  und  Schulz^ 
Schuhe  sind  nicht  getrennt,  son- 
dern alphabetisch  nach  den  Yor- 
namen  geordnet.  Siehe  auch  den 
Namen  Praetorius. 

Schultz,  . . . 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  im  Ms.  Cx.  852.  853.  865  drei 
Concerti  a  Y.  concert.  c.  YV.  Ya.  e  B. 
Dd.  in  Stb.  4". 

Schulze,  A . . . 

bekannt  durch  eine  Hymne  im  Ms, 
[B.  Gotha.  Dort  noch  unter  Schulze  ein 
Choral  im  Ms. 

Schulz,  Andreas  I.,  aus  Riesen- 
burg, wurde  um  1550  auf  Kosten 
des  Herzogs  Albrecht  von  Preufsen 


vom  brandenburgischen  Hoforga- 
nisten Job.  Hornburg  aasgebildet, 
wozu  er  5  Jahre  bedurfte  (M.  f.  M. 
8,  66). 

Schulz,  Andreas  II.,  ist  jeden- 
falls ein  anderer  als  der  vorher- 
gehende, da  Traeg  im  letzten  Vier- 
tel des  18.  Jhs.  verlegte. 

Die  B.  M.  besitzt:  6  Yariaz.  con  finale 
. . .  per  la  Chitarra.     Yienna,  Traeg. 

Schulze,  A  . . .  B  . . . 

kommt  in  Böheim's  Maurerliedern  vor. 
Gerber  2  führt  noch  an:  Die  Stationen 
des  Lebens  fürs  Klavier,  1796.  In  J.  A. 
Boehme's  An  die  Freude  von  Schiller  ist 
er  auch  vertreten. 

Schultz,    Andreas    Heinrich, 

geb.  4.  Febr.  1681  zu  Braun- 
schweig, gest.  12.  Okt.  1742  zu 
Hildesheim,  wo  er  seit  1706  Or- 
ganist an  der  Lambertuskirche 
war  und  sich  als  Kirchenkompo- 
nist auszeichnete.  Er  war  mit 
Stephan  Bach  verschwägert,  der 
auch  sein  Gesanglehrer  gewesen 
war  (Spitta  1,  13.  Gerber  1.  2. 
der  auch  6  Konzerte  für  Klavier 
allein  im  Ms.  von  ihm  besafs). 

Bekannt  ist  in  der  B.  B.,  Ms.  198  eine 
Kantate:  Lobet  den  Herren  ihr  Berge, 
f.  Chor,  2  Y.  2  Ob.  2  Hörn.  Bc.  P. 

Schulz,  Anton,  Hofmusikus  in 
Dresden,  macht  1574  im  Nov. 
Hochzeit  (s.  Staatsarch.). 

Schultz,  Barthold,  aus  Marien- 
burg, war  1617  kurfstl.  Branden- 
burgischer Musicus  und  Instrumen- 
tist und  lebte  wahrscheinlich  zu 
Königsberg,  wo  folgender  Gelegen- 
heitsgesang erschien: 

Hochzeitliedlein  zu  Ehren  . .  dem  Peter 
MicheLu  dem  Jüngern  . . .  mit  4  Stim. 
compon.  von  . . .  Königsbg.  6.  Nov.  1617 
durch  Joh.  Schmidt.  Kein  gröfser  Frewd 
alss  wo  zwey  gleiche  Hertzeu.  4  voc. 
qu4''.     4  Stbll.     [B.  Kgsbg. 

(Siehe  auch  M.  f.  M.  4,  230.) 

Schulz,  Christian,  ist  1570 
Hofmusicus  in  Dresden  (s.  Staats- 
archiv). 


Schulze,  Chrstn.  Andr. 


90 


Schultz,  Friedr.  WOh. 


Seliiilze,   Christian  Andreas, 

um    1680  Domkantor   in   Meifsen. 

Gerber  besafs  von  ihm  die  Motette  im 
Ms :  Habe  deine  Lust  an  dem  Herrn,  für 
Bass  solo,  2  V.  3  Yiole  und  Bc.  In  der 
B.  B.  befinden  sich  folgende  Kantaten: 

Ms.  19230,  Samlbd.  Part. 

Stück  12.  Das  ist  meine  Freude,  3  v. 
6  Instr.  et  Org. 

St.  13.  Das  Blut  Jesu  Christi,  C.  A. 
c.  3  Instr.  et  Org. 

St.  14.    Bessre  dich  Jerusalem,  5  voc. 

4  Instr.  et  Org. 

St.  15.  Wie  der  Hirsch  schi-eit,  Basso 
solo,  c.  4  Instr.  et  Org. 

unter  demselben  Namen,  jedoch 
Schultz  geschrieben,  Kantor  in 
Meifsen,  besitzt  die  St  Thomas- 
kirche in  Strafsburg: 

1.  Missa  a  la  breve,  5  voc.  2  Y.  2 
Zinken,  2  Violen,  Fag.,  B.  u.  Org. 

2.  Te  Deum  laud.  5  voc.  2  V.  2  Tromp. 
3  Posaun.  Fag.  Pauk.  u.  Org. 

3.  Cantata:  Veni  sancte  spiiitus,  6  voc. 

2  V.  etc. 

4.  Herr  Jesu  Christ,  du  höchstes  Gut, 
10  voc.  mit  Instr. 

5.  Ich  schreye  mit  meiner  Stimme  zu 
Gott,  5  st.  u.  Instr. 

6.  Der  Gott  Abraham,  Hochzeitsgesang 
zu  5  St.  2  V.  2  Violen,  2  Quai-t-Zinken, 

3  Posaun.  B.  u.  0. 

7.  Ach  Gott  und  Herr  wie  grofs  und 
schwer,  7  Solo-  u.  6  Chorst.  mit  2  V. 
2  Violen  4  Posaun.  Fag.  u.  B. 

8.  Wanmi  sollt  ich  mich  dann  grämen, 

5  st.  u.  Instr. 

Schnitze ,    Christian   Angnst, 

geb.  1.  Apr.  1759  zu  Klingen thal 
im  Sachs.  Voigtlande.  In  Nürnberg 
besuchte  er  die  Schule  und  war 
stets  bemüht  sich  musikalisch  aus- 
zubilden. 1779  studierte  er  in 
Altdorf  Theologie,  1783  erhielt  er 
in  Nürnberg  eine  Hauslehrerstelle. 
Gerber  2  bringt  seine  Selbstbio- 
graphie, die  hiermit  abschliefst. 
Weiteres  ist  über  ihn  nicht  be- 
kannt, als  dass  Gerber  bis  zum 
Jahre  1803 

vier  Kantaten  seiner  Komposition  auf- 
führt; 12  Tänze  erschienen  in  Speyer  bei 
Bossler  1792  und  in  Bossler's  musikal. 
Ztg.  einige  Abhandlungen  über  die  Hai'- 
monika.    Nachweisbar  ist  nur  ein  Trio  in 


Cm.   f.   2  Fl.   u.    B.     Ms.  Stb.     [Bmssel 
Cons. 

Schultz,  Christoif,  geb.  zu 
Sorau,  war  um  1647  Kantor  in 
Sorau  und  um  1659  zu  Dölitzsch 
(Delitzsch).  Er  komponierte  einen 
Teil  der  Lieder  von  Benjamin 
Praetorius: 

Jauchtzendes  Libanon,  darauff  die  an- 
dächtige Seele  dem  Allerhöchsten  für  seine 
Wöhlthaten  ihr  demütiges  Danck-Opffer 
überreichet  . .  an  80  geisti.  Liedern  . . 
mit  so  wol  sonst  bekanten,  als  gantz 
neuen  Herrn  Christoff  Schultzens  . . .  wol- 
gefügten  Melodeyen  vermehret . . .  Leipz. 
1659  Chr.  Kirchner,  gedr.  Joh.  Erich  Hahn. 
8".  197  S.  80  Lieder.  11  Lieder  von 
Schultz,  7  mit  J.  A.  (Inceiii  auct.),  3  ohne 
Chiffer.  Zahn  6,  212  teUt  8  Mel.  mit. 
[B.  B.  Dresd.  B.  W.  B.  Stuttgart. 
Kai'lsnihe. 

In  Benjamin  Praetorius  Spielende  Myr- 
ten Aue  von  Gott,  Engel  u.  Menschen, 
als  Gedritter  Heiligen  .  .  .  vermittelst 
150  Stück  geisti.  Gedichte  . . .  in  .  .  neuen, 
Herrn  Chi'istoff  Schultzens  aumuthigen 
Melodeyen,  eröffnet  dui'ch  M  . . .  Lpz. 
1664  Joh.  Wittigauu.  8".  20  Melod.  von 
Öch.  181  S.  [B.  G.  Merseburg  Regie- 
rungsbibl.     Im  Zahn  6,  222  Beschrbg. 

CoUegium  musicura  delitii  Charitativum 
Das  ist  Zehen  geistliche  Leibspräclilein, 
dem  ohn  längst  neuauffgerichteteu  Collegio 
Musico  in  Delitzsch  zu  Eiiren,  auff  itzige 
Madrigalen  art  mit  5  Stini.,  sammt  einem 
General  Bals  comp,  von  ...  In  Verlegg. 
des  Autoris.  Gedr.  zu  Lpz.  1647  Friedr. 
Lanckisch  seel.  Erben.  6  Stb.  4».  10 
geisti.  Gesge.     [B.  B:  C  1. 

Das  bittere  Leiden  und  Sterben  unsers 
Herrn  nach  Lucas  ä  4  voc.  Lpz.  1653 
Lanckisch  Erben.  1  vol.  P.  20  S.  [B. 
Wagener.  Hochschule  f.  Mus.  in  Berlin, 
Abtlg.  Spitta. 

Ms.  Samlwk.  73  c.  1656  in  einer  Mo- 
tetten-Samlg.  der  B.  Kgsbg.  nur  C.  vor- 
handen, ist  er  aach  genannt. 

Schulz,  C  . . .  F  . . .,  ist  einer 
der  Komponisten  in  J.  A.  Boehme's 
14  Kompositionen  zu  Schiller's  Ode 
An  die  Freude. 

Schultz,  Friedrich  Wilhelm, 
geb.  um  1766,  gest.  10.  Mai  1799 
zu  Berlin.  Er  war  Hofmusikus 
der  Königin -Mutter  von  Preufsen 
und  gab  Lieder  am  Ciavier  heraus. 


Schulze,  Georg. 


91 


Schulz,  Joh.  Abr.  Peter. 


Ledebur  glaubt,  dass  es  derselbe 
sei,  den  Gerber  2  unter  Gottfried 
Schultze  anführt. 

In  Böheim's  Maurerlieder  2  Nrn.  gez. 
W.  F.  Schulz  und  W.  T.  (sie?)  Schulz. 
Gerber  2  fiUui  ihn  auch  unter  W.  F. 
Schulz  an  und  sagt,  dass  sich  auch  iu 
Rellstab's  AVinterbluineu  ein  Lied  befindet. 
—  In  G.  C.  Grosheim's  Melodien  mit 
Klavier  ist  er  mit  W.  F.  Schulz  gez., 
ebenso  in  Ambrosch  Freymäurer  Liedern. 

Schulze,  Greorg-,'  erhält  1588 
das  Kantorat  an  der  Fürstenschule 
in  Meifsen  (M.  f.  M.  9,  127). 

Schnitz,  Jakob  L,  Musicns  um 
1572  am  brandeuburg.  Hofe  zu 
Berlin  mit  6  Thlr.  1  Sgr.  1  Pf. 
Gehalt  und  6  Thlr.  8  Sgr.  Kost- 
geld (Schneider  6).  Ebendort  ist 
1572  ein  Hans  SchulU,  Trompeter, 
verz.,  der  noch  1585  genannt  wird 
(ib.  6.  20). 

Schulze,  Jakob  II.,  um  1663 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  (Fürstenan  2  a,  136). 

Schultze,  Jakob,  s.  Praetorius. 

Schultz  (Scultetus) ,  Johann, 
aus  Lüneburg  gebürtig  und  fürstl. 
Braunschweig-  Lüneburgischer  Or- 
ganist zu  Dannenberg  (jetzt  im 
Hannoverschen).  Man  kennt  von 
ihm : 

40  neuwe  ausserlesene  schöne  liebliche 
Paduanen,    Intraden,    vnd    Galliard    mit 

4  Stirn. ..      Hamburg   1617   H.  Carstens. 
40.     4  Stb.     40  Nrn.,  dabei  Variat.   über 
1    Passamezzo    zu    8    Stirn.       fWolfenb 
B.B:  C.     B.K:  B.  u.  6a. 

Thesauras  musicus  continens  cantiones 
sacras  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9.  12.  16.  vocum 
. . .  Lunebg.  1621  excudeb.  Andr.  Michae- 
lis, sumpt.  H.  Meieri.  8  Stb.  4».  62  Ge- 
sänge. [Wolfenb.  Lüneburg.  B.  Hbg. 
Musikfr.  "Wien. 

Mu>sicalischer  Lüstgarte  darinnen  neun 
vnnd  funfftzig  schone  newe  Moteten, 
Madrigalien,  Fugen,  Phantasien.  Cantzonen, 
Paduanen,  Intraden  ...  Mit  latein.  vnd 
teutsch.  geist-  vnd  weltl.  Texten  ..  mit 
2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  Stirn.  Lüneburg  1622 
gedr.  Michaelsen,  in  Verleg,  des  Auctoris. 

5  Stb.     40.     f\\'olfenb. 
Epithalamium     musicum     in    honorem 

nuptiarum   ...    Dn.   Joh.   u   Dassel   .  .  . 


8  vocib.     Lunebg.   1028    typis  Michaelis. 
8  Stbll.     40.     [Wolfenb. 

Glückselig  Fried  vnd  Freudenreich 
rausicahsch  New  Jahres  Wunsch  dem 
Hertzog  August  zu  Braunschweig  .  .  . 
Hamburg  1645  Rebenlein.  8  Stb.  4°. 
7  Gesänge  zu  4,  5  u.  8  Stirn.    ["Wolfenb. 

Schnitze,  Johannes,  der  Keffe 
des  Lorentz  und  Stadtschul-Eektor 
in  Gardelegeu  (Titel),  ist  bekannt 
durch  den  Gelegenheitsgesang: 

Als  der  Wohl  Ehrenfeste  .  .  Lorentz 
Schultze  in  Hamburg  .  .  bei  einem  Gast- 
mahl .  .  hat  absingen  lassen  . .  Hainbg. 
1680  G.  Rebenlein.  1  Bog.  in  fol.  Gesg. 
f.  2  Alt  mit  Bc.     [Wolfenb. 

Sehulz,JohannAbrahaniPeter, 

geb.  30.  März  1747  in  Lüneburg 
(nach  Keichardt's  Biogr.  in  der 
Lpz.  Ztg.  3,  153  ff.),  gest.  10.  Juni 
1800  zu  Schwedt.  Schüler  von 
Kirnberger  und  später  dessen  hilf- 
reicher Sekretär  bei  Abfassung  der 
theoretischen  Werke,  da  Kirnberger 
einen  ungeschickten  Stil  schrieb. 
Seit  1770  war  er  Reisebegleiter 
der  Fürstin  Sapieha.  Bei  einem 
Besuche  in  Esterhaz  lernte  er 
Haydn  kennen  (Pohl  4,  27).  1774 
war  er  wieder  in  Berlin  uud  wurde 
von  Sulzer  beauftragt  für  sein  Lexi- 
kon die  Buchstaben  S — Z  im  Fache 
der  Musik  auszuarbeiten.  1776  bis 
78  war  er  Musikdirektor  am  fran- 
zösischen Theater,  1780  trat  er 
beim  Prinzen  Heinrich  von  Preu- 
fsen  in  Rheinsberg  die  Konzert- 
meisterstelle resp.  das  Dirigentenamt 
an  SteUe  Salomon's  an  und  be- 
vorzugte geradeso  wie  sein  Yor- 
gänger  die  süddeutschen  Kompo- 
nisten (Haydn  und  Gluck)  zum 
grofsen  Missvergnügen  seines  Leh- 
rers Kirnberger.  1787  w^urde  er 
Kapellmeister  in  Kopenhagen,  nahm 
wegen  Kränklichkeit  1795  den  Ab- 
schied und  lebte  zeitweise  in  Ber- 
lin, Rheinsberg  und  zuletzt  in 
Schwedt,  wo  er  Heilung  für  seine 
Blutungen     erhoffte     (Gerber    2). 


Schulz,  Joli.  Abr.  Peter. 


92 


Schulz,  Joh.  Ahr.  Peter. 


Eeicbardt  1.  c.  und  Gerber  geben 
recht  ausführliche  stückweise  Le- 
benssclülderuugen,  doch  eine  voll- 
ständig umfassende  Biographie 
fehlt  noch.  Am  besten  |ist  die 
von  Ledebur  in  seinem  Lexikon. 
Seh  alz  schickte  seine  Athalia  der 
Prinzessin  Amalia  von  Preufsen, 
Schwester  Friedrich  des  Grofsen, 
die  ihm  am  31/1  1785  einen  sehr 
charakteristisch  ablehnenden  Brief 
schrieb  (siehe  Echo,  Musikzeitung, 
Berlin,  Schlesinger  1857  p.  74  und 
wieder  abgedruckt  im  Jahn  3,  367. 
Ein  Brief  von  Seh.  aus  Kheinsberg 
1797  in  La  Mara  1,  276.  Lpz. 
Ztg.  1  [1798]  berichtet,  dass  Seh. 
sich  in  Stettin  befindet  und  sehr 
leidend  ist.  Ein  Brief  an  Wevse 
vom  22/4  1800  abgedr.  in  Bock's 
Berliner  Musikztg.  1884,  50.  S.  58 
ein  zweiter  au  seinen  Pflegesohn. 
In  Weyse's  Biographie  von  Möller, 
ebd.  im  Auszge.  mitgeteilt,  findet 
sich  auch  Einiges  über  Seh.  Im 
Hosäus  p.  73  ein  Brief  au  Rust 
vom  28/10  1785).  Durch  seine 
Lieder  im  Yolkston  hat  er  sich 
ganz  besonders  ausgezeichnet  und 
dadurch  der  Liedkomposition  eine 
ganz  neue  Richtung  gegeben.  Er 
selbst  spricht  sich  im  Vorwort  zu 
den  Liedern  darüber  aus  und  auch 
Reichardt  in  seinem  Kunstmagazin 
1,  3.  Siehe  auch  Viertel]".  Gene- 
ralregister. 

VerTieichnis  seiner  ncichweisbaren  Werke  : 
Entwurf  einer  neuen  und  leichtver- 
stÜEdHchen  Musiktabulatur,  ...  nebst  einem 
Probeexempel  von  . .  .  Berlin  (1786)  EeU- 
f  Stab.  8".  58  S.  [B.  B.  Dresd.  Musikfr. 
Wien.    B.  Wagener.    Briissel. 

Gedanken  über  den  Eiufluss  der  Musik 
auf  die   Bildung   eines  Volks,   und  über 
deren    Einführung    in    den    Schulen    der 
Kgl.  dänischen  Staaten  . . .     Kopenhagen    j 
1790Proft.  80.    [B.  B.    B.  Hbg.    Musikfr.    ' 
Wien.     B.  Lpz. 

Ueber  den  Choral  und  die  ältere  Lite- 
ratur desselben.  Neuer  Abdrack.  Eii., 
Weingart  1872.    [B.B, 


Geistliche  Qemngsiverke : 

Christi  Tod,  Passion  von  Baggesen. 
Ms.  20402.  P.     161  S.     [B.B. 

Denk  ich  Gott  an  deine  Güte.  Cantate 
f.  4  Stirn,  mit  Orch.  Musik  von  Haydn, 
arrang.  f.  Yocalmusik  von  ...  P.  Lpz., 
Br.  &  H.     fol.     [B.  B. 

Des  Erlösers  letzte  Stunden,  Oratorium 
nach  dem  Dänischen.  Ms.  20400.  P. 
72  S.     [B.  B. 

Maria  und  Johannes,  Passion  von 
Ewald.  2  Theile.  Ms.  20401.  P.  40  BU. 
u.  84  Seit.  [B.  B.  im  Autogi-.  u.  Kopie. 
Lübeck.  Brüssel  Cons.  Berlin  Singak. 
Hofb.  AVien  17  533. 

—  Part,  in  Chiffern  von  Maria  u.  Jo- 
hannes. Mit  einem  Yorbericht.  Kopen- 
hagen 1791  S.  Sönnichsen.  60  S.  [B.  M. 
br.  Mus.     Amst.     B.  Lpz. 

—  Dasselbe  in  dänischer  Sprache.  Ib. 
P.     [B.B. 

—  Kl.-A.  von  Craraer.  Ib.  1789.  30  S. 
[B.B.  B.  M.  Brüssel  Cons.  B.Wagener. 
Dresd.  Mus.    Lübeck,     br.  Mus. 

—  Im  Autogr.  Kl.-A.    11  Bog.     [B.  B. 
Das  Lob  Gotttes,  Oratorium.  Ms.  17  534. 

P.     [Hofb.  Wien. 

Hymne.  Gott  Jehova  sey  hoch  ge- 
preiset! Text  von  Thaarup,  übersetzt  von 
Voss.  Ms.  20404.  P.  f.  Chor  u.  Orch. 
25  Bog.  [B.  B.  Schwerin  F..  auch  das 
Textb.  von  1794.    ßeriiu  Singak. 

—  Kl.-A.  Kopenhagen,  Sönnichsen. 
aufol.     [B.B.     B.  G.     Amst.    B.  Lpz. 

Hymne  af  Edvard  Storni  og  Lovsang 
af  Prof.  Baggesen  (Vi  love  dig  God). 
Ms.  20406.  P.     71  BU.     [B.B. 

—  Kl.-A.  Kopenhagen,  Sönnichsen. 
qufol.     [B.  B.     B.  M. 

Guid!  du  es  stör.  Hymne  f.  4  St.  u. 
lustr.     Ms.  20403.  P.     96  S.     [B.  B. 

Lvsenes  Vader.  Hymnus  v.  Frimann. 
Ms.  20405.  P.     74  S.     [B.B. 

Hymnus:  Te  splendor  et  virtus  patris; 
in  vespere  S.  Michaelis.  Cl.  2.  3.  A.  c. 
instr.    Ms.  15925.  P.     [Hofb.  Wien. 

Psahnus :  Laudate  Dnum.  omnes  gentes, 
4  V.  c.  mstr.    Ms.  15  021.  P.    [Hofb.  Wien. 

Hymne:  Unendlicher  Geist,  der  die 
Welt  erschuf.     Ms.  P.   u.  Stb.     [Lübeck. 

Vater,  bester  Vater,  lebe.  Cantate. 
Autogr.  P.    8  Bog.     [B.  B. 

Der  Versöhnungstod,  Cantate,  bearbeitet 
nach  6  Adagios  von  Jos.  Haydn.  P.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Vor  dir,  o  Ewiger,  Motette  4  voc. 
Ms.  B  1232  u.  B  1278.  [Dresd.,  dort  noch 
eine  4 st.  Mot.  u.  ein  Tischlied  im  Ms. 
Elbing  Nr.  83  die  1.  Motette  sowie  in 
B.  Lpz.  und  Berlin  Singak. 


Schulz,  Joh.  Äbr.  Peter. 


93 


Schulz,  Joh.  Abr.  Peter. 


Zu  Zions  Höhen,  4st.  P.  [Berlin 
Singak. 

2  Chöre  zu  4  Stiiu.  Ms.  652.  P. 
[B.B.    Berlin  Singakad. 

Eeligiöse  Oden  u.  Lieder  aus  den 
besten  deutscheu  Dichtern  mit  Melodien 
bey  dem  Clav.  Hbg.  1786  Herold.  50  S. 
qufol.  [^Yolfeub.  B.B.  B.  M.  B.  Kgsbg. 
B.  D.  62.  B.  Hbg.  Musikfr.  Wien.  Brüs- 
sel Cons.     Proske-M.     Hofb.  Wien. 

—  2.  Aufl.  Berlin,  Rellstab.  58  S. 
[B.  Wagener. 

Weltliche  Gesangsicerke  : 
Aliue,    Reine    de    Golcoude,    opera    in 
3  actes.   Ms.  20410  P.  in  3  voll.     [B.B. 

—  Kl.-A.  von  Cramer.  Kopenhag. 
1790  J.  Sönnichsen.  fol.  [B.  B.  ß.  M. 
Musikfr.  AVieu.     br.  Mus. 

Athalia.  Trauerspiel  mit  Melodien  und 
Chören  in  5  Akt.  P.,  das  Orchester  von 
Aigner  vermehrt.     [Musikfr.  Wien. 

—  Polyhymnia.  Chöre  u.  Gesänge  zur 
Athalie  von  Racine.  Herausgegeben  mit 
beygefügter  Uebersetzung  von  C.  F.  Cra- 
mer. Hbg.  u.  Kiel  1786  Hof  mann.  P. 
120  S.  [Hofb.  Wien.  B.  Lpz.  B.  M. 
Brüssel  Cons.  B.  Wageuer.  br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus. 

—  Kl.-A.  im  Ms.  22407.  [B.  B. 
Lübeck. 

—  Kl.-A.  Hbg.  u.  Kiel  1786  Hof- 
manu.  43  S.  [B.  M.  B.  B.  in  3  Ex., 
das  eine  mit  hds.  Zusätzen.  Wolfenb.  in 
2  voll,  zu  38  u,  43  S.  qufol.  Lübeck. 
Dresd.  Mus.    B.  Kgsbg. 

—  Kl.-A.  von  Klage.  Lpz.,  Br.  &  H. 
[Berlin  K.  H. 

La  Fee  Urgele  oder  was  den  Damen 
gefällt.  Operette  in  4  Aufz.  Kl.-A. 
Ms.  20411c.     [B.  B. 

Hoest-Gildet.  Et  Syngespil  i  een  Act 
Ted  Thaarup.  Kop.,  Sönnichsen.  Kl.-A. 
qufol.     [B.  B.     br.  Mus. 

Musique  de  Flmpromptu.  Commedie 
an  1  act  eu  vers  melee  d'Ariettes.  Ms. 
116  Bll.  zmn  Teil  Autogr.  1779.  [B. 
Wagener.     Berlin  K.  H.  Kopie. 

Peters  Bnilup.  Et  SyngespU.  Kl.-A. 
Kiobeuhavn  1791.     [B.  Lpz. 

Das  Lob  der  Harmouie,  Cantate.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Lübeck. 

Aria  a  S.  e  Cemb.  2  V.  2  Ob.  2  Cor. 
Va.  e  B.  ,,Moi  seule  au  temple  de  me- 
moire."    Ms.  15955.  P.     [Hofb.  Wien. 

—  Im  Druck:  Rellstab  h  Berlin:  Aria 
di  bravura.     [B.  B. 

4  Arien  im  Ms.  15630, 14.     [B.  B. 
Ah,  que  l'amour  est  chose  johe!    Sopr. 
e.  istrom.    Ms.  18561.  P.      [Hofb.  Wien. 


Eundgesaug  „Freund,  ich  achte  nicht 
des  Mahles"  .  .  .  Hbg.,  J.  A.  Bölime. 
[B.  M. 

21  mehrstim.  Gesge.  Ms.  19059.  P. 
[Hofb.  Wien. 

Gesänge  am  Ciavier  (Italien.,  französ. 
u.  deutsche  Texte).  Berlin  u.  Lpz.  1779 
G.  J.  Decker.  4".  56  S.  25  Lied.  [B.  B. 
B.  Lpz.,  auch  im  Ms.  B.  M.  Dresd.  Mus. 
B.  Wagener. 

Joh.  Peter  Uzens  lyrische  Gedichte 
religiösen  Innhalts.  nebst  einigen  andern 
Gedichten  gleichen  Gegenstandes  von 
pp.  Kleist,  Cronegk,  Schmid  u.  Escheu- 
burg,  mit  Melodien  zum  Singen  bey  dem 
Claviere,  von  . . .  Kapellm.  des  Pr.  Hein- 
rich von  Preufsen  .  .  .  Hbg.  1784  Herold, 
qufol.  5  Bll.  Yora^ort  in  Hambg.  gez. 
46  S.  Musik  in  qufol.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Hbg.  B.  Wagener.  B.  Lpz.  Musikfr. 
Wien.  Dresd.  Wolfenb.  Hofb.  Wien. 
B.  B.  auch  im  Ms.  546. 

—  2.  Aufl.  Berlin,  Rellstab.  58  S. 
kl.  qufol.     [Stadtb.  Breslau.     B.  Wagener. 

Au  die  Freude  von  Schiller,  f.  4  Stim. 
Ms.  18449,3.     [Hofb.  Wien. 

Lieder  im  Volkston  bey  dem  Klav.  zu 
singen.  Berlin  1782  Decker.  Vorrede 
über  Voss'  Lieder.  [Lübeck.  B.  M.  ß. 
Wagener.     Musikfr.  Wien. 

—  1.  Thl.  2.  Aufl.  Ib.  1785.  [Dresd. 
B.  G.     B.  M.     B.  B.     B.  Kgsbg.    B.  Lpz. 

—  2.  Thl.  Ib.  1785.  [B.  B.  B.  M. 
B.  Kgsbg.  B.  G.  Hannover.  Berlin 
Kircheninstit.     Musikfr.  Wien.     B.  Lpz. 

—  3.  Thl.  Beriin  1790  Heinr.  Aug. 
Rottmann.  27  Lied.  [B.B.  B.  M.  Han- 
nover. B.  G.  Lübeck.  Schwerin  F.  mit 
Reg.  im  Kat.  ohne  Titel.  Berlin  Kirchen- 
instit. Musikfr.  Wien.  B.  Lpz.  Stadtb. 
Augsbg. 

. . .  Ode  an  die  Freude  von  Schiller. 
Berlin,  Rellstab.  qu40,  wird  ihm  fälsch- 
lich zugeschrieben,  wie  er  selbst  am  13, 
April  1791  in  der  Musical.  Korresp.  der 
teutsch.  Füarm.  Gesellschaft  erklärt. 

In  iSammeliccrkoi : 

Musikal.  Blumenstraufs.  Berliner  Musik- 
hdlg.  Freimaurer-Lieder  1788  und  s.  a. 
In  Marzius  Samlwk.  1784.  51  L.  in  Voss' 
Musenalmanach  1781—96.  [B.  M.]  5  L. 
im  Götting.  Musenalmanach  1802.  [B.  M.] 
In  Theomele  1.  Bd.  Gütersloh  qu40.  In 
Böheim's  Maurerlieder.  In  Ambrosch  Frey- 
mäurer  L.  1  L. 

In  Samlg.  vierstim.  Gesänge  von  ver- 
schied. Comp.  Lief.  2.  Bremen,  Stock, 
auch  Seh.  vertreten  [Lübeck].  Im  Samlbd. 
vom    Jahi-e    1776    auch    Seh.    vertreten 


Schulz,  Joh.  Abr.  Peter. 


94 


Schnitze,  Joh.  Nik.  Wilh. 


[Lübeck,  Kat.  S.  18].  In  Rellstab's  Ciavier- 
Magazin  2.  Viertel],  kl.  fol.  „In  deinen 
Thälern"  S.  72.  S.  75  ein  anderes.  In 
The  german  Erato  und  The  german  Song- 
ster  mehrere  L.  Verleger  Nauck.  In  Erato 
u.  Euterpe,  Hbg.  1789. 

In  Chr.  Gottlieb  Hilscher's  Auswahl 
von  Arien. 

In  Auswahl  maui'erischer  Gesge.,  s.  1. 
(1802). 

In  Joh.  Fr.  Eeichardt's  Lieder  geselliger 
Freude  1796,  1.  Thl.,  und  Neue  Lieder 
geselliger  Freude  1.  Heft,  1799. 

Lied  zum  Andenken  der  Bauernfreiheit 
in  Dänemark  (Umkränzt  mit  Eichenlaube) 
in  V.  Schmidt's  Gedichte.  Brnschwg.  1794 
p.  47.     [B.  M. 

32  Lieder  m.  Klav.  im  Ms.  Davon 
einige  gedr.  im  Götting.  Musenalmanach 
1802  u.  in  Voss'  Mus.  1781—96.     [B.  M. 

In  Kellstab's  Frohe  und  gesellige  Lie- 
der, 4stim.  op.  320.  [B.  Kgsbg.  Nr.  389. 
B.  B. 

Cherubin's  Lied  aus  Figaro's  Hochzt. 
in  Lieder  u.  Gesge.  beym  Ciavier.  Kop., 
Sönniclisen.     [B.  B. 

Mss.  in  B.  Kgsbg:  Laut  durch  die 
Welten  tönt,  f.  Chor  u.  Instr.  28  Stb. 
(auch  in  Berüu  Singak.)  —  Samlg.  402 
zwei  Lied.  —  Samlg.  83  religiöser  L.  1787. 

Instrumcntalwerke  : 

Entr'actes  p.  2  V.  A.  B.  et  2  Fag. 
Ms.  P.     [ßrüss.  Cons. 

Sonate  fürs  Ciavier  mit  einer  Violine. 
Dd.    Ms.  194.     [B.  B. 

Sonata  per  il  Clavic.  solo,  op.  2.  (Esd.) 
Berlin.  Hummel,    fol.     [B.  B.    B.  M. 

—  Berhn,  Trautwein.  16  S.  [B.  Wa- 
gener. 

6  diverses  pieces  pour  le  Clavecin  ou 
le  Pfte.  oe.  1.  Beriin,  Amst.,  Hummel, 
fol.  17  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Dresd. 
Mus.     B.  M. 

In  neuen  Ausg.  39  Gesge.  (Eitner  2). 

In  Rellstab's  Ciavier  -  Magazin  1.  Vier- 
tel]'. S.  19  Naiver  Scherz  und  1  Lied  im 
2.  Viertel]. 

3  Allegri  f.  Pfte.  siehe  Weisse.  In 
Theomele  im  1.  Bd.  10  Lieder,  im  4.  Bd. 
2  Lieder. 

Schnitze,   Johann   Christ . . ., 

bez.  sich  1729  mit  Kammermusikus 
des  Herzogs  von  Württemberg  und 
Oels  und  gab  heraus: 

0  Sonate  ;i  2  fl.  trav.  senza  basso,  cou 
una  Ciacconna  tramischiata  di  2  Canoni 
nella  medesima  nascosti.  Hamburg  Ao. 
1729.    2  Stb.  in  qufol.     [B.  B. 


Sehnlze  (Schultze) ,  Johann 
Christian,  von  1708—1712  zwei- 
ter Violinist  an  der  Hof  kapeile  in 
Berlin  mit  100  Tlilr.  Gehalt.  1713 
wurde  er  entlassen  (Schneider  H  35 
u.  Beilage  55.     Ledebur). 

Schultze,  Johann  Christoph, 

geb.  um  1733,  gest.  22.  Aug.  1813 
zu  Berlin,  war  seit  1768  Musik- 
direktor u.  Yorgeiger  am  Orchester 
des  Döbbeliu 'sehen  Theaters  in 
Berlin  (Ledebur.  Lpz.  Ztg.  15, 
757).     Man  kennt  von  ihm: 

Drama  per  musica.  Unterschiedene 
gründliche  Nachrichten,  od:  Einleitung, 
was  eigentlich  zur  Musik  gehöret  und  ver- 
langet wird,  aus  einigen  Schriften  ent- 
lehnt, theils  selbst  verfertigt  und  in  Kürze 
verfasst  und  mit  einigen  Compositionen 
als  Beispiele.  Ms.  4'^.  45.  1768  gez.  als 
Musikdir.  beim  teutschen  Theater  in  Ber- 
lin.    52  Bll.     [B.  B. 

Musikalische  Magie  pour  Clavecin  (dar- 
unter ein  4stim.  Chor,  der  auch  räck- 
wärts  gesungen  und  gelesen  werden  kann) 
comp,  di  J.  C.  Schidtesius.  [B.  B.  im  Ms. 
Zelter  hat  darauf  geschrieben:  „Die  gute 
Seele  hiels  Schultz.  Er  hat  mich  eine 
Zeitlang  auf  der  Violine  unterrichtet  und 
ist  bis  an  seinen  Tod  mein  Freund  ge- 
blieben." 

Wer  wollte  sich  mit  Grillen  plagen, 
von  Hölty,  Ariette,  kann  auch  vor-  und 
rückwärts  gesungen  werden.     [B.  B. 

Ledebur  zeigt  noch  die  Drucke  an: 
Musikalische  Belustigung  oder  Badinage 
(enth.  Tänze).  Berlin  1788  Hummel.  — 
Musikalischer  Luftballon  für  Ciavier,  ib. 
1791. 

In  Schwerin  F.  Mss.  in  Stb.  1  Concerto 
a  5  ä  Fl.  a  bec  concert.,  6  Ouvertüren 
für  2  Fl.  u.  B.  und  ein  Drackbl.  mit 
Musikalische  Badinage  f.  Klav.  qufol. 

Schulze,  Johann  Gfeorg,  wird 
am  4/7  1(501  zum  Hof  Organisten 
in  Dresden  ernannt  (s.  Staatsarch.). 

Schultze ,  Johann  Nikolaus 
Wilhelm,  geb.  zu  ßostock,  stu- 
dierte Philosophie  und  Theologie 
zu  Rostock  und  gab  die  Disser- 
tation heraus: 

De  usu  musices  in  ecclesia  christiana, 
sub  auspiciis  divinis  et  consensu  summe 
Eev.  Theol.  facultatis  . . .    Rostock  1729 


Schulz,  Christian. 


95 


Schulz,  Karl. 


Schwiegerow.  8^.  124  S.  Gerber  2  zeigt 
den  Inhalt  au.  [B.  B.  B.  T41Z.  Musikfr. 
Wien.     br.  Mus. 

Schulz,  Johann  Philipp  Cliri- 
stiaii  (in  Drucken  nur  C.  oder 
Chr.  gez.),  geb.  24.  Sept.  1773  zu 
Langensalza,  gest.  30.  Jan.  1827 
in  Leipzig.  Besuchte  1783  die 
Thomasschule  in  Leipzig  und  stu- 
dierte darauf  Theologie,  entsagte 
aber  letzterer  und  bildete  sich 
unter  Engel  und  Schicht  zum 
Musiker  aus.  1787  trat  er  bereits 
als  „Discantist"  in  Konzerten  auf 
und  zeichnete  sich  durch  seine 
schöne  Stimme  und  seelenvollen 
Vortrag  auj.  1795  wurde  er  als 
Musikdirektor  au  der  Sekonda'schen 
Theatergesellsciiaft  angestellt.  Als 
Schicht  das  Kantorat  an  der  Tho- 
masschule übernahm,  trat  er  einen 
Teil  der  Direktion  der  Gewaud- 
hauskouzerte  ab  und  Schulz  wurde 
am  31.  Juli  1810  zum  Direktor 
gewählt.  Er  leitete  die  weltlichen 
Konzerte  der  Gesellschaft.  In 
einer  Eingabe  an  den  Magistrat 
beklagt  er  sich,  dass  Sorgen  um 
das  tägliche  Brot  und  das  Unter- 
richterteilen ihn  bisher  verhindert 
hätten,  sich  durch  gröfsere  Kom- 
positionen bekannt  zu  machen. 
Sein  Gehalt  betrug  200  Thlr.  und 
90  Thlr.  für  Stellung  der  Chor- 
sänger. Als  er  dann  1817  die 
Direktion  allein  übernahm,  erhielt 
er  300  Thlr.  ohne  für  den  Chor 
sorgen  zu  müssen.  Schulz  grün- 
dete etwa  um  1810  eine  zweite 
Singakademie,  die  erste  und  ältere 
war  durch  Limburger  und  unter 
Direktion  Schicht's,  Riem's  und 
Schneider's  begründet  und  als 
Schulz  gegen  1820  zum  Direktor 
der  älteren  gewählt  Avurde,  ging 
seine  eigene  ein.  Auch  muss  er 
Dirigent  der  Liedertafel  für  Männer- 
gesang gewesen  sein,  denn  dieselbe 


errichtete  ihm  auf  seinem  Grabe 
ein  Denkmal.  Nach  Schicht's  Tode 
meldete  er  sich  zum  Kantorat  an 
der  Thomasschule^  wurde  aber 
nicht  gewählt  (sächs.  Staatsarchiv). 
Gerber  2  rühmt  seinen  Komposi- 
tionen nach,  „dass  sie  vorzüglich 
durch  eine  ganz  eigene  Lieblich- 
keit sich  auszeichnen,  die  unmittel- 
bar zum  Herzen  spreche;  sein  Satz 
sei  rein  und  verständig,  seine  Me- 
lodie schlicht  und  empfunden,  seine 
Instrumentierung  erfahren,  einfach, 
auch  wo  sie  prächtig  werde,  wie 
dies  in  seinen  Chören  und  Ouver- 
türen oft  der  Fall  sei"  (Dörffel  2, 
45.  Gerber).  Von  seinen  Kom- 
positionen ist  nur  Einiges  be- 
kannt: 

Salvura  fac  regem  (4stim.  mit  Blas- 
instrumenten, zur  25  jährigen  Eegierungs- 
Feier  des  Königs  von  Sachsen  Friedrich 
August).  Lpz.,  Peters.  P.  qufol.  [ß.  B. 
Dresd.  Mus.  Lpz.  Thomas.  Schwerin  F. 
im  Druck  u.  Ms. 

Monolog  aus  Schiller's  Jungfrau  von 
Orleans  im  Kl.-A.     Lpz.,  Eichter.     [B.  B. 

12  vierstim.  Lieder  mit  Begltg.  des 
Pfte.  14.  Werk.  Lpz.,  Hofmeister.  [B. 
Kgsbg.  inkompl. 

8  vierstim.  Lieder  mit  willkührlicher 
Begltg.  des  Pfte.  Bey  Br.  &  H.  in  Lpz. 
qu40.     5  Stb.     [B.  Kgsbg. 

6  Volkslieder  mit  Begltg.  des  Pfte. 
rCarl  Schulz  gew.)  op.  5.  Lpz.,  Br.  & 
H.     [B.  Kgsbg. 

6  deutsche  Lieder  von  Schiller  .  . .  für 
1  Singst,  mit  Pfte.    Lpz.    qufol.    [br.  Mus. 

Ouvertüre  k  gr.  orch.  h  la  Tragödie 
Faust  par  M.  Klmgeraann,  ded.  Eochlitz. 
Oeuv.  8.  Lips.,  Hofmeister.  16  Stb.  fol. 
[B.  B. 

Er  gab  auch  von  Mozart  heimis:  Opern- 
gesänge, welche  zu  seinen  bekannten  Opern 
nicht  gehören,  sondei'n  von  ihm  einzeln 
geschrieben  worden  sind.  Im  Kl.-A.  2 
Hefte.  Lpz.,  Br.  &  H.  qufol.  12  Arien, 
[ß.  Kgsbg.  im  Kat.  der  Inhalt  verz. 

Siehe  J.  H.  C.  Bornhardt's  Canzonetten 
und  Eomanzen. 

Schulz,  Karl,  Tenorist  und  Ge- 
sanglehrer am  Dome  zu  Salzburg 
von  1769—1779  und  1783—1787 
(Peregrinus  168). 


Schultz,  Lebrecht. 


96 


Schumann,  Friedr.  Theod. 


Schnitz,  Lebreclit,  ein  Musiker 
des  18.  Jhs.  ist  in  der  Grofsherzgl. 
Hofbibl.  in  Karlsruhe  mit  folgen- 
den Mss.  vertreten: 

Ms.  893.  Concerto  ä  Fl.  trav.,  2  V. 
Viola,  Contrahasso  e  Violoncello.  Stb. 
Allg.  Adag.  Tempo  giusto,  Gd.  Cd.  Gd. 

Ms.  894-896.  3  Soli  a  Fl.  trav.  e  Vcl. 
in  Part.  Satzordnung  in  älterer  u.  neuerer 
Form  in  gleicher  Tonart. 

Ms.  897.  898.  2  Sonate  ä  2  Fl.  trav. 
(ö  Fl.  Viol.)  Vcl.  e  Fag.  zu  4  Sätzen: 
Alig.  And.  Menuet,  Presto  in  wechselnder 
Tonart. 

Mit  L.  Schulz  gez:  7  Sinfonien  im 
Ms.  Stb.     [Darmst. 

Schulz,    L  . . .    J  . . .,    bekannt 

durch 

6  Quatuor  ä  Cembalo  obl.  Flute,  V. 
et  B.  ad  lib.  Amst.,  Hummel.  Stb. 
[Dresden  Mus.  In  B.  Br.  im  Ms.  Stb. 
1  Quart,  in  Dd. 

Auch  in  Bossler's  Samlwk.  6  eine  Nr. 

Schulz,  Ludwig,  Oboist  an  der 
Hofkapelle  in  "Wien  mit  600  Gld. 
jährl.  von  1721  bis  f  28.  Febr. 
1740,  55  J.  alt  (Köchel  1). 

Schulz ,    Sebastian    Ludwig, 

1663  Instrumentist  an  der  Hof- 
kapelle in  Dresden  (Fürstenau  2  a, 
136). 

Schulze  (Schulciades),  Yalentin, 
aus  Kadan  in  Böhmen  gebürtig, 
war  anfänglich  Kantor  in  Lom- 
matzsch,  dann  8  Jahre  lang  Lehrer 
in  Oschaz,  am  27.  Aug.  1596  Kan- 
tor ebendort  und  den  21.  Aug. 
1602  Kantor  an  der  Fürstenschule 
in  Meifsen.  Starb  dort  im  Dez. 
1615  pL  f.  M.  9,  196). 

Schultz,  Wilhelm,  ist  bekannt 
durch 

Canzonette  italiane  composte  e  dedic. 
. . .  Doornii.  Hummel  ä  Amst.,  f.  1  Stim. 
mit  Bc.     [Schwerin  F.     Dresd.  Mus. 

Au  die  Freude  von  Schiller  in  J.  A. 
ßoehme's  Samlwk.  mit  W.  Schulz  gez. 

Schulz,  W.  F.,  siebe  Schultz, 
Friedrich  Wilhelm. 

Schulz,  ohne  Vornamen.  Einige 
liefsen  sich  als  dem  Job.  Abraham 


Peter    angehörig    feststellen.      Die 
übrigen  sind: 

Schuh.  Ms.  10803.  B.  B.  Auf,  alle 
mit  Danken,  Cantate  f.  B.  mit  2  V.  u. 
Bc,  datiert  1738. 

Schulze.    In  Bossler's  Samlwk.  6.  10. 

Schulz.  Neujahrshed :  Des  Jahi'es  letzte 
Stunde.  In  Hilschers  Auswahl  der  neue- 
sten Singestucke.  Heft  1,  Nr.  5.  Schwe- 
rin F. 

Schulz.  Tout  Tunivers  est  plein.  Chor 
mit  Orchester.  Ms.  P.  u.  Stb.  Dd. 
[Schwerin  F. 

Schulz.  Der  politische  Zinugiefser. 
Musik -QuodUbet.     Ms.  P.   Stb.     [Darmst. 

Schuh.  Freude,  schöner  Götterfunken, 
von  Schiller,  f.  Chor  u.  Orch.  15  Stb. 
Ms.     [B.  Zw.  702. 

In  Freimaurer  Lieder  1788  a  ein  Schuh. 

In  Freimaurer  Lieder  s.^a.  Berhn  ein 
Sehultze. 

Schulz.  In  K.  W.  Justi's  Gedichte  mit 
musikal.  Beilagen,  2.  Aufl.  Siegen  1810. 
8".     [besafs  Antiq.  Butsch. 

Schultxe.  Siiifouia  in  G.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

Schuhe.    Smfonia  in  G.    Ms.  Stb.    [ib. 

SekuUz.  3  Concerte  ä  Fl.  trav.  2  V. 
Va.  e  B.  in  je  3  Sätzen.  Ms.  900—902. 
Stb.     [Karlsmhe. 

Schulz.  1  Concerto  ä  Fl.  2  V.  e  B. 
in  3  Sätzen.     Ms.  899.     [ib. 

Schulz.  Trio  es  Ad.  Fl.  trav.  Vcl,  et 
B.     Ms.  Stb.     [Dai-mst. 

Schulz.     In  Klavierstücke  1.  1794. 

Schultz.  Sonata  ä  5.  2  Fl.  2  Ob.  c. 
Bassono.     Ms.    fol.     18.  Jh.      [B.  Upsala, 

Schuh.  2  Märsche  f.  die  Flöte.  Ms. 
fol.     [Schwerin  F. 

Schumacher,  A . . .  Gl . . .,  lebte 
an  der  Grenze  des  18.  Jhs.  bis 
ins  19.  hinein  und  ist  bekannt 
durch 

Sechs  deutsche  Lieder  mit  Begltg.  des 
Klaviers  von  ...  Berhn  1801  G.  Fr. 
Starke.     qu4o.     [B.  Kgsbg. 

Tischlied  von  Härtung  und  Schumacher 
..Ergreifet  die  Gläser-,  4 st.  P.  3  S. 
s.  I.     [ib. 

Schuman,  Arnold,  aus  Braun- 
schweia:,  ist  am  29.  Mai  1726  als 
„Musices  Magister"  an  der  Univer- 
sität    zu    Leyden     eingeschrieben 

(BoLiwst.  3,  5). 

Schumanu,  FriedrichTheodor, 

lebte  im  18.  Jh.  u.  ist  bekannt  durch 


Schumann,  Georg  Heinr. 


97 


Schunte. 


3  Sonatas  for  the  harpsichord  "n-itli 
acc.  for  a  V.  or  germ.  fl.  &  Vcl.  op.  3. 
2.  ed.  London .  Lougman ,  Luckev  . . . 
3  Stb.     fol.     [B.  B. 

Six  Sonatas,  tliree  for  a  Y.  and  2  Ycl. 
Three  for  a  germ.  fl.  and  V.,  or  2  V. 
and  Vcl.  op.  8.  London,  Wm.  Napier. 
3  Stb.     [ß.  Wagener. 

6  Sonates  pour  le  Clavecin  ou  Fortep. 
av.  1  V.  oe.  9.  Amst.,  Marckordt.  2  Stb. 
[B.  B. 

Gerber  1.  2.  führt  noch  Hehreres  an, 
dass  er  aber  in  London  gelebt  haben  soll, 
weil  einige  Drucke  dort  erschienen,  ist 
kein  Beweis.  In  England  druckte  man, 
wie  in  Amsterdam,  sehr  fieifsig  auf  Eaub. 

Scliumanii,   Oeorg  Heiuricli, 

eia  Musiker  des  16/17.  Jh.,  von 
dem  sich  im 

Ms.  732  der  B.  Proske  Nr.  86  der  fünf- 
stim.  Satz:  Allein  Gott  in  der  Höh  be- 
findet. 

Scliumanu,  Jobaiiii,  Kantor  in 

Halle  a/S.,   wie  Fetis  angiebt,   der 

ans  dem  Yerlagsorte  des  folgenden 

Druckes  obigen  Schkiss  zieht: 

Musicae  compendium  latino-gennanicum 
M.  Henrici  Fabri  per  Melchior  Vulpium, 
Vinareusium  Cantorem.  Adjecta  est  in 
fine  Compendium  musices,  gerraanice  Jo. 
Schiunanni.  Halae  1620.  8'^.  Die  Ausg. 
ist  mir  unbekannt  und  eine  Quelle  giebt 
Fetis  nicht  an.    Siehe  Vulpius. 

Schumann,    Johann    Greorg, 

geb.  12.  Okt.  1698  zu  Meifsen, 
gest.  4.  Nov.  1777  zu  Lüneburg. 
Besuchte  1717  das  Gymnasium  in 
Gera,  geht  1721  nach  Lüneburg, 
beendigt  dort  seine  .Studien  und 
erwirbt  sich  den  Lebensunterhalt 
durch  Unterrichten,  wird  dann 
1727  Kantor  am  Johanneum  und 
der  Johanniskirche  daselbst  und 
wirkt  dort  bis  an  sein  Lebensende. 
Zu  seinem  Amtsjubiläum  hielt 
Chrstn.  Friedr.  Oldecop  eine  Rede, 
die  im  Druck  erschien  (Forkel  4, 
374  nebst  der  Rede  des  Jubel- 
festes.    Junghans  8.  9.  23.  24). 

Ein  Johann  Gottlob  Schumann  richtete 
Kospoth's  Serenate  „Um  Mitternacht"  für 
Gesang  und  Klavier  ein,  Ms.  gez.  Lübeck 
2.  April  1798.     [Lübeck. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Schumann,  JustusAntonPeter, 

geb.  20.  Mai  1740  zu  Hildburg- 
hausen, Schüler  von  Meisch,  wurde 
herzgl.  Kammermusikus  und  Stadt- 
organist zu  Hildburghausen.  Ger- 
ber 2  verz.  von  ihm  eine  Passion 
und  Das  Lamm  Gottes  in  sieben 
Fasten-Stücken. 

Cantate  auf  das  Dankfest  wegen  der 
Vermählung  Friedrichs  Herzogs  von  Sach- 
sen. Ms.  P.  mit  J.  P.  A.  Seh . . .  gez. 
[Darmst.  (man  könnte  versucht  sein  dar- 
unter an  J.  P.  A.  Schulz  zu  denken). 

Schumarius,  DanieL    „Sunthe- 

mio  M.  P.  J.  G."  (?), 
I        gab  ein  Hochzeitslied  in  nuptüs  claris- 
I    simi   . .    viri   Jos.  Hettleri  . .    et   Annam 

Eüsabeth  .  .  Böringeri,  celebratis  23.  Apr. 

1594  . .     Tubingae    ap.    G.  Gruppenbach. 
j   6  Ell.  40  heraus.    „Im  Paradeiis  hat  Gott 

mit  fleifs.^'  4  voc.     fB.  Zw. 

Schumier,  Barthol omaeus,  ein 

Komponist  aus  dem  Anfange  des 
17.  Jhs.,  gab  nach  Draudius  und 
Fetis  heraus: 

Etliche  Psalmen  und  geistliche  Lieder 
aus  dem  gemeinen  Psalmenbuche  mit  ihrer 
gewöhnlichen  Melodev  auff  vier  Stimmen. 
Herborn  1603.     12».^ 

Nachweisbar  sind: 

Geistliche  ßeuterheder.  Gestellet  durch 
Pliilipsen  Freiherrn  zu  Winuenberg  und 
ReUielstein.  Itzuud  mit  4  Stirn,  zu  singen 
zugerichtet  durch  B  . .  .  Seh  . . .  Gedr.  zu 
Herborn  1619.  [Halle,  Waisenhaus  54  I. 
28.  80. 

Schummcl,  Johann  G ottlieb, 

Dr.  phii.,  Prorektor  am  Elisabeth- 
Gymnasium  zu  Breslau,  geb.  8.  Mai 
1748,  gest.  23.  Dez.  1813  in  Bres- 
lau. Hoffmann  in  seinem  schlesi- 
schen  Lexikon  verz: 

Reise  durch  Schlesien  und  Breslauer 
Abnanach.  Br.  1801  Grafs  &  Bai'th,  in 
denen  sich  Notizen  über  schlesische  Mu- 
siker befinden. 

Schummer,  Johann,  Obeikantor 
in  Rostock  an  St.  Marien,  starb  um 
1682  (Mattheson  1,  144). 

Schunke,  Eine  weitverzweigte 
Hornisten- Familie,  deren  Stamm- 
vater in  der  Mitte  des  18.  Jhs. 
Bäckermeister  in  Schkortleben  bei 


Schunke,  Gottfried. 


98 


Schuppanzigli. 


Weilsenfels  au  der  Saale  war  und 
neben  seinem  Handwerke  durch 
musicieren  manchen  Nebenver- 
dienst erwarb.  Obgleich  er  seine 
sieben  Söhne  fleifsig  zur  Musik 
anhielt,  so  wünschte  er  doch,  dass 
sie  das  Bäckerhand  werk  als  Haupt- 
erwerb wählen  sollten,  doch  keiner 
derselben  blieb  ihm  treu,  obgleich 
sie  alle  es  erlernen  mussten. 

Grottfried  S.,  der  älteste  Sohn, 
geb.  3.  Jan.  1777,  lebte  noch  1837, 
wurde  in  Halle,  wo  er  bei  dem 
Stadtmusikus  in  die  Lehre  ge- 
gangen war,  durch  Türk  zu  einer 
höhereu  Auffassung  der  Musik 
herangezogen,  kam  dann  1798  als 
Waldhornist  an  das  Stadttheater 
in  Magdeburg,  1800  nach  Berlin, 
wo  er  durch  Lebrun's  Vorbild  die 
letzte  Feile  an  seine  Virtuosität 
anlegte.  1806  ging  er  in  Ko- 
burgische  Dienste,  trat  1807  eine 
Kunstreise  bis  Paris  an  und  be- 
gründete seinen  Ruf  als  Virtuose. 
1809  wurde  er  Mitglied  der  Ka- 
pelle in  Kassel  unter  Jerome's 
Regiment.  Als  die  Herrlichkeit  zu 
Ende  war,  begab  er  sich  mit  seinem 
Bruder  Michael  nach  London  und 
konzertierte,  durchzog  bis  ins  Jahr 
1815  Europa  kreuz  und  quer  und 
liefs  sich  endlich  in  Stuttgart  häus- 
lich nieder,  wo  er  Kammermusiker 
an  der  Hofkapelle  wurde. 

Michael  S.,  der  zweite  Sohn, 
trat  in  des  Bruders  Fufstapfen  und 
lebte  von  1809  ab  mit  ihm  zu- 
sammen, sowohl  als  angestellter 
Musiker  in  Kassel,  dann  in  Stutt- 
gart, wie  auch  als  Reisegefährte 
auf  den  Kunstzügen  durch  Europa. 
Ihr  Duett  auf  2  Waldhörnern  war 
seiner  Zeit  w^eltberühmt.  Er  st. 
in  Stuttgart  1821.  Man  stellte 
Michael  noch  höher  als  Gottfried, 
sowohl  im  Tone  als  in  der  Vir- 
tuosität, 


Andreas  S.,  der  dritte  Sohn, 
1778  geb.,  machte  dieselben  Wand- 
j  lungen  vom  Bäckergesellen  zum 
Virtuosen  auf  dem  Waldhorue 
durch.  Er  kam  nach  Berlin  uud 
wurde  1812  Kgl.  Kammermusikus 
und  der  Stammvater  der  Berliner 
Waldhornistenfamilie  Seh.  1834 
trat  er  in  den  Ruhestand  und  st. 
26.  Aug.  1849. 

Christopli  S.,  1796  geb.,  wairde 
Waldhornist  an  der  Hofkapeile  in 
Karlsruhe. 

Oottliilf  S.,  1799  geb.,  Wald- 
hornist an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Stockholm  (Schilling,  v.  Ledebur. 
Lpz.  Ztg.  23,  822).' 

Au  Ivompositioneu  der  älteren  Brüder 
fand  ich  nur  in  der  B.  des  Conserv.  zu 
Brüssel  eine  Sinfonie  in  G.  für  2  V.  2  Fi. 
u.  B.  im  Ms.  Stb.  (nach  dem  Kataloge 
von  Lamperen.  AYotquenne  verz.  nur  ein 
Autograph  von  Charles  Schunke  6205: 
Divertissement  brillant  sur  TEclair  op.  52, 
für  Klavier). 

Sclmpliens,  Rev.  P...,  Kapell- 
meister an  der  Kirciie  in  Lierre; 
nahm  am  l.'5/r2  1741  seinen  Ab- 
schied (Grregoir,  Galerie  p.  113). 

Scliupp  (oder  Schuppe?  nennt 
sich  stets  Sc]mppms\  Dr.  Joliaiiii 
Baltliasar,  Dr.  der  Theologie,  Uni- 
versitätslehrer und  Prediger,  geb. 
1.  März  1610  zu  Giefsen,  gest.  26. 
Okt.  1661  in  Hamburg,  gab  Lieder- 
bücher mit  Melodie  u.  Bass  heraus: 

1.  Morgen-  und  Abendlieder  mit  neuen 
Melodien  geziert  von  Peter  Mcijcr.  Hbg. 
1655  Mich.  Pfeiffer.  12».  66  1511.  [Hofb. 
Wien. 

2.  Doctoris  Schuppii  Passion  und  Bues, 
auch  Trost-  Bitt-  und  Dank-Lieder.  Mit 
neuen  Melodeyen  geziert  von  unter- 
schiedenen vornehmen  Musicis  in  Ham- 
burg. Hbg.  1655  M.  Pfeiffer.  8«^.  sig. 
A— D.  12  Mel.  mit  B.  von  Peter  Meier 
B,  Ä.  Schop  7,  Joh.  Schop  2.  [B.  W. 
Hofb.  Wien. 

Zahn  teilt  2  Mel.  mit.  Die  Biogr. 
Seh. 's  im  Brummer. 

Scliuppauzigli,  Ignaz,  geb.  1776 
in  Wien,  Sohn  eines  Professors  an 


Schuppauzigh. 


99 


Schuster,  Tguaz. 


der  Eealsclmle  daselbst,  starb  1830 
ebd.,  betrieb  anfangs  die  Musik 
nur  als  Dilettant  und  spielte  vor- 
trefflicii  Bratsche,  Gegen  1792 
vertauschte  er  dieselbe  mit  der 
Violine  und  machte  die  Musik  zu 
seinem  Lebensberufe,  leitete  auch 
mit  Geschick  Orchesteraufführungen 
nnd  genoss,  noch  ehe  er  das  21.  Jahr 
erreicht  hatte,  in  dieser  Thätigkeit 
einen  gewissen  Ruf,  obgleich  Hans- 
lick  an  anderer  Stelle  sagt:  er  war 
wieder  ein  grofser  Virtuose,  noch 
guter  Dirigent.  Seine  Stärke  lag 
im  Quartettspiel.  Beethoven  fand 
an  ihm  einen  vortrefflichen  1.  Geiger 
seiner  Streichquartette  und  wusste 
dies  auch  zu  schätzen,  obgleich  er 
oft  seinen  Spott  über  seine  Falstaff- 
Figur  mit  ihm  trieb.  Schon  im 
Ms.  brachte  Beethoven  ihm  die- 
selben und  wurden  so  lange  pro- 
biert bis  sie  gingen.  Dass  Seh. 
die  damals  so  schwer  verständ- 
lichen und  von  jedermann  ver- 
achteten Quartette  stets  und  über- 
all wo  er  spielte  vortrug,  giebt  ein 
treffliches  Zeugnis  seines  künst- 
lerischen Begriffsvermögens  und 
seiner  Urteilskraft.  1795  diri- 
gierte er  die  Augartenkonzerte  bis 
1813,  in  welchem  Jahre  er  auf 
einige  Zeit  Wien  verliefs.  Im 
Herbst  1808  trat  er  als  Quartett- 
spieler in  den  Dienst  des  russi- 
schen Gesandten  in  Wien,  Fürsten 
Rasoumowsky  auf  Lebenszeit  und 
konnte  [sich  den  Bratschisten  und 
Violoncellisten  selbst  aussuchen. 
Der  erstere  war  anfänglich  Weifs 
und  der  andere  Linke.  Von  1827 
bis  1830  war  er  Violinist  an  der 
Hof  kapeile  in  Wien  (Hanslick  71. 
Thayer  3.  48.  Köchel  1.  Lpz.  Ztg. 
18,  423.  32,  618). 

Von  seinen  Kompositionen  lässt  sicla  nur 
nachweisen:  Solo  pourle  V.  con  acc.  Quart. 
Wien,  Diabelli  &  Co.     [Musikfr.  Wien. 


Im  Hofmeister  bind  uocli  Variationen 
für  Quart,  angez. 

Sehiirer,  Wolfgaiig-,  aus  Anna- 
berg, anfänglich  Schreiber  beim 
Grafen  Albrecht  von  Hohenlohe, 
wird  1575  vom  Herzog  August 
von  Sachsen  an  Joachim  Ernst 
von  Anhalt  als  Musiker  empfohlen 
(s.  Staatsarchiv). 


Seliassi, 


ein    Musiker    des 


17.  oder  18.  Jhs.,  der  in  der  ^ 

B.  Upsala  mit  einer  Cantate:  „Ahra 
vare  gud  i  hojden,'^  4  voc.  c.  4  Instr.  Ms. 
P.  u.  Stb.  vertreten  ist. 

Schuster,  August;  des  Leip- 
ziger Konzertsängers  Wirksamkeit 
fällt  in  die  Jahre  1827—1832,  er 
kann  daher  nicht  der  Autor  des 
folgenden  Druckes  sein: 

Lob  der  Musik,  Cantate  von  Meisner. 
Leipz.  1784  gedr.  bei  Breitkopf  im  Ki.-A. 
72  S.     [ß.M. 

Schuster,    Christian    Detlev, 

lebte  im  18.  Jh.  als  Musiklehrer 
in  Hamburg  und  gab  heraus: 

Ciavierstunden  für  Kinder.  2  Bde. 
Hbg.  1799/1800  Günther  &  Böhme.  [B.  B. 
B.Lpz.  Ausg.  Oldenbg.  1804.  8°. 

3  Lieder,  2.  Lfg.  Braunschwg.,  Musi- 
kaüeuverlag.     [Dresd. 

8  Variationen  fürs  Klavier.  Lpz.,  Hof- 
meister, nur  mit  C.  Schuster  gez.,  daher 
fraglich.     [Musikfr.  Wien. 

Schuster,  Iguaz,  geb.  1777  in 
Wien,  Bassist  an  der  Hofkapelle 
in  Wien,  trat  am  1.  April  1812 
ein  und  muss  dann  Hofkapellmeister 
geworden  sein,  wie  er  sich  auf 
den  6  Gesängen  bez.  Er  starb 
am  6.  Nov.  1835,  58  J.  alt  (Köchel 
1,  der  ihn  aber  nur  als  Bassist 
verz.).  Schilling  schreibt:  geb.  20. 
Juli  1770  in  Wien,  Sängerknabe 
bei  den  Schotten,  später  Choralist, 
ging  dann  zur  Bühne  und  glänzte 
besonders  in  humoristischen  Rollen. 
Als  Sänger  an  der  Hofkapelle  nahm 
er  am  14.  Okt.  1835  seinen  Ab- 
schied.    Man  kennt  von  ihm: 

Die  falsche  Primadonna,  eine  Posse  mit 
Gesang  in  3  Aufz.  von  Ad.  Bäuerle.   Musik 


Schustei',  Joseph. 


100 


Scliuster,  Joseph. 


von  Ign.  Schuster  und  Sclineider.  Ms. 
20450.  P.     [B.B. 

6  Gesänge  komischen  und  ernsten  In- 
halts (für  Männerst.  u.  Klav.).  AVien, 
Ascher.     Stb.     [B.  B. 

Ms.  T94.  110.  153  in  B.B.  Gesänge 
in  P.  Autogr.  Grasn.  1  Lied  mit  Orch. 
u.  sein  Porträt. 

2  Arien  in  B.  Dresd.  Ms.  B  712,  6.  7. 

Schuster,  Joseph,  geb.  11.  Aug. 
1748  zu  Dresden,  gest.  24.  Juli 
1812  ebd.  Sohn  eines  Bassisten 
an  der  Hofkapelle  in  Dresden, 
empfing  Scbürer's  ünterricbt  und 
war  wahrscheinlich  Knabensänger 
an  der  Hofkapelle,  in  die  er  nach 
der  Mutation  1664  (mit  16  Jahren!) 
als  Bassist  eintrat  (Fürstenau  1, 
155).  1765  begleitete  er  und  sein 
Altersgenosse  und  Freund  Fr.  Ign. 
Seydelmann  Naumann  nach  Italien, 
zurückgekehrt,  wetteiferten  sie  beide 
im  Komponieren  und  wurden  vom 
Kurfürst  reichlich  dafür  belohnt. 
25.  April  1772  erhielten  sie  beide 
die  Anstellung  als  Kirchenkompo- 
nisten und  am  17.  Febr.  1787 
wurden  sie  wieder  gemeinsam  zum 
Kapellmeisterposten  befördert.  In 
den  Jahren  1774—76  und  1778 
bis  82  hielt  sich  Seh.  in  Italien 
auf,  teils  um  beim  Pater  Martini 
in  Bologna  zu  studieren,  teils  für 
italienische  Bülmen  bei  ihm  be- 
stellte Opern  aufzuführen.  In  ISTe- 
apel  genoss  er  ein  solches  An- 
sehen, dass  ihn  der  König  von 
Neapel  zum  Titular- Kapellmeister 
ernannte.  Trotz  seiner  scheinbar 
fleilsigen  kontrapuuktischen  Studien 
war  seine  Natur  nichts  weniger  als 
dazu  veranlagt.  Eine  leichte  Er- 
findungsgabe mit  einem  geschick- 
ten Gestaltungstalent  verschaffte 
ihm  beim  damaligen  Publikum 
einen  stets  sicheren  Erfolg,  mochte 
es  eine  Oper  oder  eine  Messe  sein. 
Wie  bei  allen  seinen  Zeitgenossen 
gehörte  Notenschreiben  zum  täg- 
lichen Bedürfnis   und  so  schuf  er 


massenhaft  in  seiner  Kunst,  sowohl 
für  die  Bühne,  die  Kirche,  als  für 
Haus-  oder  Kammermusik.  Ge- 
druckt ist  nur  sehr  Weniges  von 
ihm.  Es  ist  gerade,  als  wenn  sie 
sich  gar  nicht  Zeit  liefsen,  das 
schnell  Geschaffene  länger  als  für 
das  nächste  Bedürfnis  aufzubewah- 
ren und  zu  schätzen.  Er  teilt 
diese  Eigenschaft  mit  den  meisten 
seiner  Zeitgenossen.  Scb.  war  auch 
Lehrer  der  kurf.  Kinder  (Fürstenau 
1,  164.  176.  Biogr.  Lpz.  Ztg.  1812 
Sp.  685  u.  Bd.  15  Beilage  7  sein 
Porträt.     Yiertelj.  Generalreg.). 

Verzeichnis  seifier  Kompositionen: 

La  Betulia  liherata,  Oratorium  1796. 
Ms.  Autogi.P.    [B.B.     Dresd.  Mus.  Kopie. 

Gioas.  Ee  di  Guida.  Orator.  1803. 
Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 

Mose  ricouosciuto.  Orator.  Ms.  P. 
[Dresd.  Mus. 

La  Passione  di  Gesü  Cristo.  1778. 
Autogr.  P.  100  Bg.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
in  Kopie.  B.  Proske  Bd.  12  Hauser. 
Musikfr.  Wien. 

2  Messe  piena  in  Gd.  u.  Dm.  4  st.  Chor 
u.  Orch.  Autogr.  P.  [B.  B.,  dort  noch 
ein  Credo  u.  2  Sauctus  im  Autogr. 

2  Misse  piena  in  Am.  u.  Bd.  4stim. 
Chor  u.  Orch.  Ms.  20460/61  zu  96  Bll. 
u.  134  Seit.     [B.  B. 

5  Messen  in  Dresd.  Mus.,  zwei  in  Em. 
u.  Bd.  f.  Chor  u.  Orch.  Ms.  369  von 
1768  u.  370  von  1777. 

Missae  für  Chor  u.  Orch.  Mss.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Missa  in  Fd.  zu  8  Stim.  mit  Orch. 
Ms.  Stb.     [Mailand  Cons. 

19  Messen,  2  Oratorien  im  Ms.  P.  u. 
Stb.  in  Dresd.  kath.  Kirche. 

Messenteile  in  Ms.  1451  und  20462 
B.  B.  Ms.  372  in  Dresd.  Mus.  B.  Lpz. 
Hofb.  Wien,  Ms.  15758.      Musikfr.  Wien. 

Laudate  pueri  4  voc.  c.  instr.  Ms. 
Autogr.  P.  nebst  s.  Porträt.    [B.  B.  Grasn. 

Litania  u.  3  Offertorien  in  Musikfr. 
Wien.  In  Hofb.  Wien  Ms.  18348  Litauiae 
4  voc.  c.  Strom.  P.  Autogr.  1773. 

Magnificat  f.  Chor  u.  kleines  Orch. 
[B.  Kgsbg.     Lpz.  Thomas.     Dresd.  Mus. 

2  Miserere  in  C.  u.  Dm.  im  Kl.-A. 
xUs.  [B.  Lpz.    1  in  P.  Dresd.  Mus.  Ms.  375. 

Salve  regina  4  v.  c.  instr.  Autogr. 
1793.  P.     [ß.  B.      Dresd.  Mus.  Ms.  376  a. 

Stabat  mater  in  Cm.  f.  Chor  u.  Orch. 


Schuster,  Joseph. 


101 


Schuster,  Joseph. 


Ms.P.  66  S.  [Bologna.  B.B.  Ms.20 463/64. 
16  u.  22  Ell. 

Stabat  mater  a  4  v.  c.  instr.  1782. 
Ms.  376.  P.    [Dresd.  Mus.     Musikfr.Wien. 

Te  Deura,  f.  Chor  u.  Ürch.  P.  Stb. 
im  Ms.     [Schwerin  F. 

Veni  sancte  Spiritus  a  4  v.  concertati 
c.  Strom.     Ms.  72.  P.     [Dresd.  Mus. 

In  B.  Dresd.  Mss.  B  262  Et  iucai-natus 
est.  Kyrie  a  4.  im  Autogr.  2  Messen  in 
A  u.  Es.  Miserere  im  Autogr.  Offer- 
torium.  Pange  lingua  2  Sopr.  c.  instr. 
2  Salve  reg.    1  Tauti;m  ergo  f.  Alt  u.  Instr. 

Die  kathol.  Kirche  in  Dresden  besitzt 
aufser  obigen  19  Messen,  noch  21  Offer- 
torien,  2  Vespern,  4  Ijtaneien,  59  Psal- 
men, 1  Hymnus,  2  Miserere,  2  Versetti, 
1  Complettorium ,  13  Magnif. ,  1  Stabat 
mater,  4  Alma  redempt.,  8  Salve  reg., 
4  Regina  coeli,  3  Ave  reg.,  1  Te  Deum. 
alle  für  Chor,  Solo  und  Orchester  in  Part, 
u.  Stb. 

Musikalisehe  Todtenfeyer  den  Manen 
Leopold's  des  "Weisen  geheiligt.  Kl-A. 
Lpz.,  Baumgärtner  (1792j.  qufol.  [Dresd. 
Mus.    B.  Lpz. 

Weltheke  Gesanyswerke : 

Der  Alchymist,  eine  komische  Oper 
von  Meifsner  in  1  Act.  Ms.  P.  [Hofb. 
Wien  16161.  Dai'mst.  Dresd.  Mus. 
B.  B.  Part.  113  S.  B.  Proske  Bd.  12, 
Hauser  im  Autogr. 

—  Im  Kl.-A.  im  Ms.     [B.  M. 

L'amore  artigiano,  opera  in  2  atti. 
(Yen.    c.  1776.)     Ms.   P.      [Brüssel  Cons. 

Amor  e  Psiche,  Dramraa  per  musica. 
Ms.  772.  P.  Napoü  1780.  [Dresd.  Mus. 
Neapel  Turch. 

Gli  avari  in  Trappola.  Dramnia  gio- 
cosa.     Ms.  773.    2  voll.    P.     [Dresd.  Mus. 

Creso  in  Media.  Dram.  p.  mus.  Na- 
poli  1779.  P.  im  Autogr.  [Dresd.  Mus. 
Neapel  Turch. 

Demofoonte,  Dram.  p.  mus.  1776.  3  voll. 
P.     [Dresd.  Mus.     C.  P. 

La  Didone  abbandonata.  Dram.  ]).  mus. 
Napoli  1776.  P.  3  voll.  [Dresd.  Mus. 
Neapel  Turch. 

Doctor  Muraer  oder  die  Einwilligung  aus 
Trotz,  kom.  Singsp.     Ms.  P.     [Darmst. 

Die  falsche  Catalani.  Posse  mit  Ge- 
sang.    Ms.  P.     [Darmst. 

La  fedelta  in  amore.  Azzione  comica 
per  mus.  Dresda  1773.  2  voll.  P.  [Dres- 
den Mus. 

11  giorno  natalizio.  Dram.  per  mus. 
Ms.  P.    2  voll.     [Dresd.  Mus. 

Der  gleichgültige  Ehemann.  Singsp. 
Ms.  20471.    2  voll.     P.     [B.  B, 


L'Idolo  cinese.  Dram.  giocoso.  Ms.  P. 
3  voll.     [Dresd.  Mus. 

U  marito  indolente.  Dram.  giocoso  p. 
mus.  Ms.  P.  2  voll,  (siehe  der  gleich- 
gültige Ehemann).  [Dresd.  Mus.  2.  Akt 
Finale  in  B.  Kgsbg. 

Osmano,  Dey  d'Algeii.  Dram.  gioc. 
Ms.  P.     2  voll,     presd.  Mus. 

H  pazzo  per  forza.  Opera.  Ms.  B  646. 
2  voll.     [Dresd.     Dresd.  Mus. 

II  ritorno  del  sole.  Allegoria.  Ms.  P. 
[B.  Lpz. 

Rübenzahl  osia  il  vero  amore.  Dram. 
giocoso.  Ms.  P.  2  voU.  [Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien  im  Kl.-A. 

Der  Schauspieldirector.  Singsp.  Ms. 
P.     [Darmst. 

La  schiava  liberata.  Dram.  serio  comico. 
1777.    P.    3  voll.  u.  Kl.-A.     [Dresd.  Mus. 

II  servo  padroue  ossia  l'amor  perfetto. 
Dram.  gioc.    Ms.  P.    2  voll.    [Dresd.  Mus. 

Li  spirito  di  contradizione,  Dr.  giocoso. 
Ms.  P.    2  voll.     [ib. 

La  sorpi'esa,  einmal  als  Cantata  und  in 
den  Stb.  mit  Dramma  bez.  Ms.  788  und 
83.  P.     [ib. 

Die  wüste  Insel,  Singsp.  in  1  Akt. 
Ms.  16158.  P.     [Hofb.  AVien. 

Amor  prigioniero.  Cautata  a  2  voci 
c.  Strom.  1769.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus.  Im 
Ms.  790  eine  Kantate  von  1807  ohne  Titel. 

n  nome  . . .  Cantata  im  Autogr.,  Schluss 
fehlt.     Ms.  791.  P.     [ib. 

Per  il  felice  ritorno  di  Carlsbad.  Cau- 
tata.    Ms.  793  a.  P.     [ib. 

II  ritorno  del  solo  nell'orizzonte.  Ms. 
793.  P.     1808.     [ib. 

La  tempesta.  Cant.  a  voce  sola  c. 
ström.     Autogr.  792.     [ib. 

Gesang  zur  Feyer  des  Friedens  und 
der  sächsisch.  Königswürde  (f.  T.  u.  B.). 
Kl.-A.  Lpz..  Br.  &  H.  [Dresd.  Musikfr. 
Wien. 

Lob  der  Musik.  Cantate  von  Meisner 
(f.  Solo,  Chor  u.  Orch.  P.  im  Ms.  [Dresd. 
Mus.     Berlin  K.  H.     Schweriu  F. 

—  Im  Kl.-A.  Lpz.,  Breitk.  1784.  [Dresd. 
Mus.  B.  B.  Dresd.  B.  Lpz.  Darmst. 
Berlin  Singak.  Musikfr.  Wien.  Arast., 
Utrecht  1806,  hoUänd.  Text. 


Operngesänge  mit  Pfte.  herausgeg.  von 
Rup.  Becker.  Dresd.  u.  Lpz.,  Richter. 
[B.  B. 

Arie  mit  Pfte:  Pria  che  in  lang.  s.  1. 
rpifol.     [B.  B. 

Rondo:  Ecci  nii  (Arie  in  Recueil  d'airs. 
Nr.  13).     [B.  B. 

Ms.  121  u.  134,  B.  B.,  3  Sopranarien, 
eine  1779  f.  Venedig  kom.     [B.  B. 


Schuster,  Joseph. 


102 


Schuyt,  Cornelis. 


Arie,  Wonne  meines  Lebens.  Ms.  P. 
[Darmst. 

10  Arien  u.  Recitative,  Ms.  648.  650. 
[Dresd. 

Arie  aus  der  wüsten  Insel.  [B.  Kgsbg. 
und  noch  3  andere  im  Ms. 

In  Lübeck  Samlbd.  von  Gesang-  u. 
Klavierst.  von  1.776. 

3  italien.  Arien  im  Ms.  Samlbd.  807 
in  P.,  308  im  Kl.-A.     [Wolfenb. 

In  Mnsikfr.  Wien:  Ariette  aus  der  Oper 
Othello  in  Wien.  —  Quodlibet  (Um  Mitter- 
nacht) ;f.  ]  St.  u.  Klav.  —  Tyrolerlied  aus 
Die  Stimme  der  Natur.  —  Polonese  (Le 
donne  han  tanti  inganni)  f.  Sopr.  u.  Bc. 
—  Aria  (Ah,  non  lasciarmi)  f.  A.  u.  Orch. 
in  Stb. 

3  Arien  mit  Orch.     Ms.  P.     [Anist. 

Arie  e  Duetti,  Samlbd.  Ms.  2624  in 
B.  Brüssel. 

Aria:  Son  regina  e  sono  amante,  per 
S.  c.  orch.  Venez.  1779.  Ms.  P.  [Bo- 
logna. 

3  Rec.  u.  Arien  u.  1  Duett  aus  Opern. 
Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Lieder  am  Ciavier,  siehe  Kriegel. 

Lieder  im  Samlwk.  Freimaurer  Lieder 
von  1782.  —  Andere  im  Böheim. 

2  Arien  in  Joh.  Andre's  Samlwk.  1. 
Arien  in  C.  A.  Wagner's  Thalia  1790. 
In  Reichardfs  Lieder  geselliger  Freude 

1796,  2.  Tbl. 

In  Joh.  Ad.  Hiller's  2.  Samlg.  Arien 
u.  Duette  1776;  dito  3.  Samlg.  4.  Samlg. 
5.  Samlg.  6.  Samlg.  2  Lieder.  In  Theo- 
mele  1.  Bd.  1  Lied. 

Es  währt  der  Liebe  Glück.  —  Fern 
von  dir,  du  Auserwählte,  2  Lieder  in 
Florian's  Novellen,  deutsch  von  Meilsner. 
Lpz.  1786  Göschen.     8«.     [Hof b.  Wien. 

3  Sinfonien  von  1788.    Ms.  P.    [Darmst. 
10  Sinfonien  (zum  Teil  Ouvertüren  zu 

Opern)  f.  Orch.  in  P.  u.  Stb.    [Dresd.  Mus. 

1  Sinfonie  ä  11  in  Cd.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 

2  Sinfonien  in  Dd.  f.  2  Y.  Ya.  B.  Fl. 
trav.  2  Ob.  2  Cor.  2  Fag.  2  Tromp.  Pauk. 
Ms.  Stb.     [B.  Wolfenb. 

2  Sinfonien  in  Dd.  f.  Orchester.  Stb. 
Ms.     [B.  Zw. 

1  Sinfonie  in  Dd.  f.  Orch.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

4  Sinfonien,  resp.  Ouvertüren  in  Stb., 
eine  in  P.  Mss.     [Mailand  Cons. 

3  Concerti  per  il  Cembalo  c.  ström. 
Ms.  P.  und  1  Conc.  ä  2  Cembali  c.  ström, 
in  Stb.     [Dresd.  Mus. 

Concerto  per  2  Cembali  et  Orch.  Ms. 
Stb.     [Schwerin  F. 


Ouartetto  in  Cd.  per  istrum.  d'arco 
(1780).     [Padua. 

Trio  a  V.  e  B.     Ms.   P.     [Dresd.  Mus. 

Sonata  per  il  Clavic.  et  Y.  Ms.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Sonata  in  sol  per  cembalo  c.  acc.  di 
Y.     Ms.     [Mailand  Cons. 

Sonate  di  Comb,  col  Y.  Ms.  [Neapel 
Turch. 

8  Divertimenti  per  il  Cemb.  e  Y.  Ms. 
[Dresd.  Mus. 

Duetto  per  il  Clavic.  e  Y.  2  Stb.  Ms. 
[B.  M. 

6  Sonate  per  il  Cerab.  dell'opera  „Rüben- 
zahl". 1791.  Ms.  101.  aufol.  [Dresd. 
Mus-,  dort  noch  Ms.  102.  103.  LXY. 
4  Divertimenti  per  il  Cemb.  Andante 
sosten.  per  il  Cemb. 

Recueil  des  petites  pieces  pour  le  Clav, 
ou  Fortep.  ä  4  ms.  I.  partie.  Dresden, 
Hilscher.     qufol.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

lü  Dresd.  Mus.  noch  7  Piecen  im  Ar- 
rangem.  f.  2  Klaviere  und  6  Pieces  ä 
2  Clavecins  im  Ms. 

In  neuer  Ausg.  ein  Lied  (Eituer  2). 

Schuster,  Vincenz,  bekannt 
durch 

Anleitung  zur  Erlernung  des  Stauffer- 
schen  Guitarre-Yioloncells.  Wien.  —  Pot- 
pourri p.  Clav,  et  Guit.  oe.  14.  Yienne. 
[Beide  in  Musikfr.  Wien.    Zeit  unbekannt. 

Schutte,  Rutger,  ein  Holländer, 
W.  L.  Krieger  schrieb  ihm  vor 
1785  einen  Nachruf,  betitelt: 

Gedachten  by  't  verneemen  van  den 
dood  van  R  .  .  S  . .  2  de  druk.  Amst. 
1785.  8«.  [Amst.]  Die  B.  zu  Amst. 
besitzt: 

Zwangwyzen  voor  stichtelyke  gezangen, 
by  verseheidene  gelegenheden  gedieht. 
Naar  den  besten  Ital.  smaak  in  musiek 
gebragi,  voor  de  sang,  clavecimbaal  en 
Bc.  3  dln.  Amst.  8".  [Amst.  Dort 
noch  3  Werke  mit  ähnlichen  Titeln  in 
mehreren  Ausg.  von  1762 — 1787.  Bei 
den  zuletzt  angezeigten  Zangwysen,  Amst. 
s.  a.,  sind  als  Komponisten  genannt:  L. 
Frisckmuth  und  J.  Colixzi. 

Schutteubach,  Leonhard,  Rats- 
musikant in  Hamburg  von  1600 
bis  1012  (Sittard  1,  19). 

Schuyt  (Scutius),  Cornelis,  geb. 
um  1557  zu  Leyden,  Sohn  des  Or- 
ganisten Floris  Cornelisz.  Schuyt, 
begraben  am  12.  Juni  1616.  Auf 
Kosten  der  Stadt  wird  er  zu  seiner 


Scluiyt,  Cornelis. 


103 


Schwaiger. 


weiteren  Ausbildims:  nach  Italien 
geschickt.  Zurückgekehrt  verheira- 
tet er  sich  am  18.  Juli  1593  mit 
Cecilia  Pietersdr.  van  Uytgeest, 
nachdem  er  am  2.  April  dieses 
Jahres  Organist  im  Bagynhof  in 
Leyden  mit  300  Gld.  Gehalt  und 
freier  \Yohnung  geworden  war. 
Am  9.  Jan.  1599  Avurde  der  Ge- 
halt auf  400  Gld.  erhöht  und  am 
25.  Aug.  1611  auf  450  Gld.  (Biogr. 
mit  zahlreichen  Aktenstücken  und 
Auszügen  aus  Kirchenbüchern  in 
Bouwst.  2,  128  ff.  und  Tijdschrift 
5,  244).  Von  seinen  Werken  sind 
nachweisbar 

II  priino  libro  de  Madrigali  a  5  voci 
di  . .  .  Hollandese  Orgauista  delle  fomosa 
citta  di  Leyda.  In  Leyda,  del  Plautino, 
appr.  Cliristph.  Rafalengio.  cio.  lo.  c. 
(1600.)  5  Stb.  in  4P.  21  Nrn.,  dem 
Senat  v.  Leyden  am  1.  Jan.  1600  dedic. 
[B.  Hbg.  B.  D.  Kassel.  Oxford  Bodl. 
Libr. 

2.  Hymeneo,  overo  Madrigali  nuptiali, 
et  altri  amorosi  a  6  voci  i  Con  un  echo 
doppio  a  12.  ib.  1611.  [Paris  Nat.  einst 
auch  in  B.  Becker  in  Lancy:  Ä.  T.  5  a. 
iu  4". 

3.  Dodeci  Padoane  altre  tante  Gagliarde 
composte  nelli  dodeci  modi.  Con  2  Cau- 
zone  fatte  alla  Francese  yer  souare  k  sei: 
Di  . . .  ib.  1611.  [Paris  Nat.  eiust  auch 
in  B.Becker:  A.  T.  5a  iu  40.  Befand 
sich  auch  in  der  Dandelen'schen  Bibl. 

Die  Bouwst.  führen  noch  Gelegenheits- 
gesänge nebst  der  dafür  empfangenen  Be- 
lohnung aus  den  Akten  an,  die  aber  nicht 
bekannt  sind. 

Draudius  verz.  noch:  Hollandsche Madri- 
galen, met  5,  6  ende  8  stemmen.  Leyden 
1603  by  Com.  Nicolay. 

Ein  Gesang  im  Samlwk.  1605  a  (Eit- 
ner  1).  Ein  arrangierter  Gesg.  f.  Laute 
in  Hove's  Florida  1601. 

Ms.  B.  B.,  T  168  ein  Madrig.  in  P.  — 
Domine,  fiant  anima  mea,  6  voc.  von 
einem  Einzelbl.  mit  Abbildungen,  Kopie 
in  P.  in  B.  Amsterdam. 

3  Madrigale  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2). 
Ein  Canon  „Bewaert  Heer  Hollandt'S 
4stim.  P.  in  zweifacher  Lesung,  in  Tijd- 
schrift 5,  258. 

Schuyt,  Floris  Coriielisz.,Vater 

des  Cornelis,  geb.  1526,  gest.  1601 


zu  Leyden;  verheiratete  sich  1550 
und  das  zweitemal  1585  und  war 
von  1559 — 1585  Organist  an  der 
Waalschen  Kirche  und  von  1585 
bis  1601  an  der  Hanptkirche  zu 
Leyden.  Am  30.  Okt.  1560  wird 
er  auch  nnter  den  städtischen 
Spielleuten  angeführt  (Bouwst.  2, 
133.  134.  168."  169.  208). 

Scliwab,  Frater  Felicianus,  siehe 
SueTus. 

8chwal)(e),  Jakob,  Kantor  an 
der  Liebfrauenkirche  in  Liegnitz 
um  1737  (Mattheson  1,  417). 

Die  Liebfrauenkirche  besafs  noch  1694 
von  einem  Schwab  13  Offertorien  cum 
Sonata. 

Schwaelihofeii,  vier  Brüder  um 
1727  in  Diensten  des  Kurf.  von 
Mainz.  Der  älteste  war  Konzert- 
meister, der  zweite  Violoncellist 
(Mattheson  1,  115).  In  Mizler's 
Mus.  Bibl.  2.  Bd.  4.  T.  p.  123 
werden  sie  Schwachhofer  genannt, 
Ignax  der  Konzertmeister,  Joseph 
der  Violoncellist,  die  anderen  zwei: 
Andreas  und  Anton  waren  Violi- 
nisten. Gerber  1  zeigt  vom  Violon- 
cellisten an:  15  Duo  ä  2  Volles, 
pour  les  commen^ans  oe.  1.  Paris. 

Scliwachhofer,  Fr. . .,  Kammer- 
musikus u.  Violinist  an  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Berlin,  geb.  um  1780 
in  Mainz,  wurde   1804   angestellt, 

1845  pensioniert   und  st.  3.  März 

1846  in  Berlin  (v.  Ledebur,  gehört 
wahrscheinlich  zur  FamilieSch  wach- 
hofen. 

Schwaiberger,  Franz,  ein  in 
Zürich  in  der  2ten  Hälfte  des 
18.  Jhs.  lebender  Musiker,  der 
herausgab : 

Lieder  zum  Gesänge  mit  Begleitung 
des  Fortepiano.  Zürich  1785.  qu4"  (G. 
Becker  1,  141). 

Schwaiger,  Oeorg,  Aquibur- 
gensi  Tibicine  Monacensi  (Wasser- 
burg?). Nach  der  Dedic.  zu  1588 
scheint  er  in  einem  Benediktiner- 


Schwallen. 


104 


Schwanenberger. 


kloster   Baierns   gelebt    zu  haben. 
Man  verzeichnet  von  ihm 

Cantiones  sacrarum  5  voc.  1.  Pars. 
Monach.  1570  Ad.  Berg.  5  Stb.  Ciu40. 
[Bis  heute  unbekannt. 

Fasciculus  selectiorum  aliquot  cantionum 
sacraram  5  voc:  II.  pars.  Monach.  1579 
Ad.  Berg.     5  Stb.  qui».     21  Nrn.     [B.  B. 

Eegii  Prophetae  Davidis  Septem  Psalmi 
poenitentiales  sacratissimi,  5  vocibus  . . . 
Monachii  158S  (Adam  Berg,  der  auch  die 
Dedic.  schrieb).  5  Stb.  qui».  [B.  A.  B. 
M.    Proske. 

Mss.  in  B.  Prosl-e:  Coeuantibus  Ulis 
c.  2.  p.  4  voc.  Ms.  833  von  1572.  2  andere 
Motetten  in  Ms.  837  u.  867  Nr.  11.  Im 
Samlwk.  1587  im  hds.  Anhange  ein  fünf- 
stim.  geistl.  Lied.  —  In  Mss.  der  B.  M.  132 
defekt.  159  in  Tabulaturpart.  —  In  Ber- 
lin Singak.  ein  Miserere  5  voc.  aus  1588. 
Ms.  P.  u.  Stb.  —  Mss.  in  B.  Br.  7  lat. 
Gesge.  in  Stb.  —  Chorbuch  Cod.  96  der 
B.  Lorenzkirche  in  Nürnberg  2  Mot.  5  voc. 

Scliwalleii,  Dcrck  toii,  Bürger 
und  Organist  an  St.  Peter  und 
Pauli  iu  Danzig,  wurde  nach 
12 jährigem  Dienste  an  St.  Elisa- 
beth versetzt  und  diente  dort  1633 
seit  19  Jahren.  Demnach  erhielt 
er  1602  seine  erste  Anstellung  u. 
1614  die  zweite  (Viertel].  7,  417). 

Schwanenberg,  Joseph  Franz. 
Gerber  2  sagt,  wahrscheinlich  ein 
Harfenist  in  Wien,  was  Fetis  als 
sicher  hinstellt.  Nach  seinen  be- 
kannten Kompositionen  aber  schrieb 
er  für  Gesang,  Klavier  und  nur 
einmal  ist  die  Harfe  begleitend 
benützt.  Er  lebte  am  Ende  des 
18.  Jhs.     Die  Schrift: 

Gründliche  Abhandlung  über  die  Un- 
nütz- und  ünschickUchkeit  des  H  im  musi- 
kalischen Alphabete,  nebst  einer  Anmer- 
kung die  künstlichen  Töne  betreffend. 
Mit  1  Taf.  Wien  bei  Wappler  u.  Hocben- 
leitter  und  Leipzig  1797  bei  Br.  &  H.  kl. 
8°.  140  S.  ist  nicht  von  Seh.,  sondern  vou 
seinem  Schüler  Anton  Wolf  von  Wolfenau, 
doch  von  Seh.  herausgegeben  und  mit 
einem  Nachtrage  versehen.  Siehe  Wolf 
von  Wolfenau. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  an 
Kompositionen:  Krönungsfeyer  zu  Pres- 
burg.  Fantasie  f.  Klav.  —  Wiens  Dank- 
barkeit bey  Eröffnung  dos  Volksgartens- 


Amphionada  f.  Klav.  —  Yariat.  op.  10.  11  f. 
Klav.  —  Portefeuille  f.  Gesang,  Pfte.  u. 
Harfe,  op.  53.  —  1  Arie  op.  25  —  Oester- 
reichs  Frohlocken  op.  56  f.  Gesang.  —  6 
Chansons  f.  1  Stim.  op.  9.  Dass  Seh. 
ein  Wiener  ist,  ersieht  man  aus  den 
obigen  Titeln. 

Im  Conserv.  zu  Brüssel  ,, Sonate  pour 
clavecin".    Ms. 

2  Menuts  iu  Farrenc's  Tresor,  2.  liv. 
Die  Musikfr.  iu  Wien  besitzen  einen 
Druck,  gez.  m\t  Jos. Franz  Ignax.  Schioanen- 
berg.,  betitelt:  Die  versprochenen  rothen 
und  blauen  Krebsen,  eine  Belohnung  durch 
Verwandlung,  dem  Taleute  selcher  Zög- 
linge zum  Andenken.  (Ein  Klavierstück  zu 
4  Ed.,  rot  und  blau  gedruckt.)  Kann  nur 
vou  obigem  sein. 

Sehwaiieiiberger  (Schwanen- 
berg,  Schwanberger,  Schwanberg), 
Johann  Grottlried,  geb.  in  AVolfen- 
büttel,  gest.  5.  April  1804  ebd. 
oder  in  Braunschweig;  diente  schon 
1735  als  Violinist  in  der  Hof- 
kapelle in  Wolfenbüttel  mit  200 
Thlr.  Gehalt,  ging  später  einige 
Jahre  nach  Italien,  um  sich  im 
Opernfache  zu  vervollkommnen  und 
wurde  nach  seiner  Rückkehr  Hof- 
kapellmeister. Das  Jahr  ist  nicht 
bekannt.  Auf  seinen  Drucken 
nennt  er  sich  schon  1762  Kapell- 
meister. Reichardt  erwähnt  ihn 
in  seiner  Selbstbiogr.  1775  als 
Hofkapellmeister,  Burney  3,  256 
lernt  ihn  1772  in  Braunschweig 
kennen.  Gramer  1,  350  erwähnt 
ihn  1783.  Schubart  159  tadelt  das 
Unmelodische  in  seinen  Opern. 
„Bei  dem  Grübeln  verduftet  zu 
viel  Geist.''  Auch  seine  Kammer- 
musik bedeutet  nicht  viel.  Als 
Refrain  kommt  dann:  Er  stammt 
aus  der  Berliner  Schule  (Gerb.  1. 
2.  Chrysander  1,  285.  Necrol.  Lpz. 
Ztg.  6,  529.  Spitta,  Bach  2,  717 
nennt  ihn  fälschlich  Georg  Heinr. 
Ludw.).  Auf  seinen  Drucken  bez. 
er  sich  stets  als  Hofkapellmeister 
des  Herzog  von  Braunschweig, 
Lüneburg.      Von   seinen   Kompo- 


Schwanenberger. 


105 


Schwartbauk. 


sitionen  sind  nachweisbar  und 
zwar  unter  den  oben  genannten 
4  Lesarten: 

Vesper  imminis,  Mot.  ä  Sopr.  solo  c. 
2  V.  Va.  Ob.  Ürg.  Ms.  T.  u.  Stb.  [Dres- 
den katli.  Kirche. 

Erliebets  ihr  Andachts  vollen  Chöre, 
Kircheukautate  für  Chor,  Solo  und  2  Ob. 
2  V.  Va.  Bc.  Ms.  P.     [Brüssel  Cons.  908. 

Trauercantate  zur  Beerdigung  der  Her- 
zogin Antouia  Amalia  von  Braunschweig 
(Des  Lebens  Gewinn  ist  der  Tod.  4stim. 
mit  Instr.)  2  Teile  zu  53  u.  101  S.  Ms. 
20490.  P.     [ß.B.     Brüssel  Cons. 


Adriane,  opera.    Ms.  P.     [B.  Lpz. 
Autigono,  Oper.    Ms.  Stb.    [Berlin  K.  H'. 
Didone  abbandonata,  Oper.    Ms.  P.    [ib. 
Ezio,  Oper.     Ms.  P.     [ib. 
Le  isole   fortunate,   festa   teatrale   per 
musica.     Ms.  P.  u.  Stb.     [ib. 
Issipile,  opera.    Ms.  P.     [ib. 

Romeo  e  Giuüa.  Dramma  per  musica 
in  2  atti  di  Sanseverino.  Autogr.  P.  1776 
in  2  voU.  [B.  B.  22  a.  b.  hier  ist  der 
Name  Johann  Schwaubeig  geschrieben. 
In  Ms.  20496  in  Kopie.  Darmst.  Brüs- 
sel Cons.  in  Kopie.  Berlin  K.  H.  von  1782. 
2  voll.  P. 

Solimanno,  opera,  atto  I.  Ms.  20495. 
P.  [B.  B.  nebst  Textbuch  von  1762.  Hier 
ist  er  Schwanenberg  geschrieben.  Ber- 
Uu  K.  H. 

Talestri,  regina  delle  Amazoni,  opera. 
Ms.  Stb.     [Berlin  K.  H. 

Zenobia,  opera.    Ms.  P.     [ib. 

2  Cantate  4  voci  c.  ström.  Mss.  P. 
[Brüssel  Cons. 

7  Arien  m  Ms.  112.  124.  134,  in  P. 
Ms.  ohne  Sign,  aus  Sehicht's  Bibl.  „Cara 
pace"  per  Sopr.  c.  ström.     [B.  B. 

Ana:  Luci  amorose,  aus  Issipili.  Kl.-A. 
Druck  s.  1.  au40.     [ß.  jj. 

2  Arien  aus  Solimanno.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Aria:  Dal  cor  dell'Idol  mio.  Ms.  654. 
[B.  Dresd. 

Mss.  in  Schwerin  F  (im  Kat.  sind  die 
Daten  falsch):  3  Duetti,  4  Arien  und  ] 
Canon  zu  3  Stim.  teils  in  P.,  teils  in  Stb. 

In  B.  Rostock  im  Ms.  6  Arien  aus 
Opern  in  P.  u.  4  Sinfonien  f.  Orch.  2  V. 
Va.  B.  2  Ob.  2  Cor.  in  Stb. 

In  Cramer's  Flora  1.  Samlg.  1787 
einige  Nrn.  —  In  24.  Samlg.  kl.  Clavier- 
u.  Singstücke  p.  179 :  Wohlthat  des  Lebens, 
mächtige  Liebe.     [B.  Kgsbg.]. 

6  Sinfonie    ä    piü    stromenti,     op.  1. 


Paris,  Venier.  8  Stb.  fol.  Job.  Schwan- 
berger,  Kapellm.  b.  Herzg.  von  Braun- 
schweig gez.     [B.  B. 

2  Sinfonien  zu  Adriano  und  Zenobia 
(Opern)     Ms.  20497.  P.     [B.  B. 

2  Sinfonien  in  G.  und  D.  für  2  V. 
Va.  B.  2  Ob.  und  2  Hörn.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Die  B.  Wolfenbüttel  besitzt  in  Mss: 
Siufonia:  2  V.  2  Ob.  2  Cor.  Va.  et  B. 
Cd.   in  2  Sätzen,    8  Stb.   auch  im  Kl.-A. 

—  2  Sinfonien  f.  Orch.  zu  den  Opern 
Adriano  u.  L'Olimpiade  in  8  Stb.  —  20 
Sinfonien  zu  den  Opern  Adriano,  Ezio, 
Solimano,  Talestris,  Didone,  Zenobia,  Issi- 
pile, Antigono,  die  übrigen  gez.  mit  Sin- 
fonie per  Camera.     Alle  im  Kl.-A. 

—  AUegro  vivace  u.  Coro  aus  II  trionfo 
della  Costanza  f.  Kl.  u.  V. 

—  Balli  deU'opera  Solimano.     Kl.-A. 

—  Balli  dell'opera  Zenobia.     Kl.-A. 

—  BaUo  e  Marcia  Dd.  f.  Klav. 

—  Concerto  per  il  Cemb.  2  V.  2  Cor. 
2  Clarinetti,  V.  e  B.  Cd.  2  Sätze.    9  Stb. 

—  Arien  aus  der  Oper  Talestri. 

—  Marche  dell'opera  Ezio  für  Klav. 
Ms.  310,  11. 

—  Sonata  Cd.  f.  Klav.      Ms.  310,  20. 

—  4  Sinfonien,  1  Marsch  und  7  Siof. 
f.  Klav.   Ms.  311,  1—4.  8.  11—18.   Noch 

2  Sinf.  in  312,  5  und  313,  14. 

Sonate  (3)  a  2  V.  e  Vcl.  Brunsvic 
1767   libreria  della   oase    degli  Orfanelli. 

3  Stb.  fol.    [Stadtb.  Augsbg.    B.  Wagener. 

8  Sonate  per  il  Cembalo.  Ms.  20498. 
[B.B. 

2  Sonate  und  6  Sonate  per  il  Cemb. 
in  7  Heften.  Mss.  [Dresd.  Mus.  B.  Wage- 
ner die  6  Sonaten  in  Kopie. 

1  Marsch  im  C.  F.  Cramer.  qufol. 
[B.  B.  Nr.  1840. 

In  Mss.  der  B.  Schwerin  F:  4  Sinfonien 
ä  10  u.  ä  8.  3  Sonaten  f.  Klav.  in  Cd. 
Bd.  Gd. 

In  Berlin  K.  H.  die  Sinfonien  (resp. 
Ouvertur.)  zu  den  dort  vorhandenen  Opern 
in  Stb.  auch  einige  im  Arrangement  von 
Hesse. 

In  Darmst.  Sinfonia  in  Dd.  Ms.  P.  — 
Sonata  Nr.  4  per  Clavi-Cemb.     Ms. 

Sonaten  f.  Klavier,  Ms.  B  1107,  18. 
[B.  Dresd. 

Schwaner, . . . 

Giocondo,  Operette.  Ms.  Stb.  Zeit  un- 
bekannt. [Darmst.  Ebendort  eine  Ouver- 
türe f.  gr.  Orch.    Ms.  Stb. 

Schwartback, . . . 

ist  in  der  Kgl.  Musikalien-Samlg.,  jetzt 
Kgl.  Bibl.   in  Dresden,   mit  4  Suites  des 


Schwartz,  Andreas  Francus. 


106 


Schwartzkopff. 


petits  airs  pour  2  Y.  Ä.  et  B.  oe.  2. 
Paris  chez  Borelly  in  r[u4°  veiireten. 

Schwartz,   Audreas  Francus, 

Fetis  sagt:  Jebte  in  Würzburg, 
doch  giebt  er  keinen  Beweis  an, 
weit  eher  könnte  man  Nürnberg 
annehmen,  da  er  einen  Hochzeits- 
gesang für  den  Patrizier  Christoph 
Hagen  in  jSTümberg  schrieb.  Aller- 
dings -wissen  wir  von  seinen  beiden 
Mitarbeitern  Jakob  Mailand  und 
Schwartz  Scotas  nicht,  dass  sie  in 
Nürnberg  zur  Zeit  lebten.  Seine 
Lebenszeit  fällt  in  die  Mitte  des 
16.  Jhs. 

Seioe  Kompositionen  befinden  sich  nur 
in  Sarnlwk.  (siehe  Eitner  1,  17  Gesänge), 
dazu  kommen  nocli  2  Gesänge  nur  mit 
Andreas  Schwartz  gez.  in  der  Bassstimme, 
die  in  M.  f.  M.  8,  12  beschrieben  ist  und 
auf  den  Tod  Kaspar  Othmayer's  kompo- 
niert sind,  siehe  Nr.  5  u.  7.  Ferner  in 
Luthers  Kinderlied  von  1565 :  Erhalt  uns 
Herr  bei  deinem  wort  6  voc.  (s.  Artikel 
Serranus). 

In  Mss.  der  B.  B:  W  94,  1109/10: 
Wolauf  mit  reinem  Schalle.  Dein  soll 
sein  das  Herze  mein,  2  voc.  P.  —  In  B. 
Proske,  Ms.  794.  840.  881:  7  Gesge.  — 
In  B.  Br.  2  lat.  Gesge.  in  mehrfachen 
Exempl. 

Schwartz,  Andreas,  Scotus,  ein 
Komponist  des  16.  Jhs.,  der  im 
Samlwk.  um  1550  (s.  a.)  mit  dem 
Gesänge  „Dulcia  conjugii  paradisi'' 
4  voc.  im  Berg  und  Neuber  fo.  4 
vertreten  ist  (Eitner  1,  die  dortigen 
Angaben  sind  nach  obigen  zu  ver- 
bessern). Das  Wort  Scotus  könnte 
man  vielleicht  mit  Schotte  über- 
setzen, sein  Geburtsland,  sowie  der 
andere  Andreas  Schwartz  sich  mit 
Francus  bez. 

Schwartz,  Christian,  Dichter 
geistlicher  Lieder,  geb.  1652  zu 
Neuhausen  i/Pr.,  gest.  als  Hausvogt 
in  Memel  den  25.  April  1709.  Er 
gab  heraus: 

. . .  Musae  teutonicae,  oder  der  geist- 
lichen Lieder  als  des  ersten  Theils  seiner 
poetischen  Wercke  erstes  Buch :  Von  ge- 
wissen   preüswüi'digen   Musicis  in  Melo- 


deyen  gebracht.  Königsberg  1705  Reus- 
ners Erben.  qa4<'.  4  BU.  147  Bll.  An 
Komponisten  sind  genannt:  A.  M.  ISLieder, 
Job.  Fraucken  2,  C.  Haagk  6,  Rubach, 
Jacob  Schönfeldt,  J.  A.  Schope  4.  (M.  f. 
il.  2,  53.  Zahn  6,  286  sagt  „wertlose 
Gedichte  mit  arienhaften  Melodien"). 
[B.  Kgsbg. 

Schwartz,  Esaia,  Bregensis 
(Brieg),  diente  als  Musiker  beim 
Herzog  Karl  von  Münsterberg, 
Oels  etc.  und  ist  bekannt  durch 
eine 

Missa  8  vocum  sup.  percussit  Said 
miUe.    Ms.    [ß.  Brieg  nur  C  1.  vorhanden. 

1  sechstim.  Gesang  im  Autogr.  Grasn. 
B.B. 

Schwartz  (Swartz,  Niger),  Ste- 
X)hau,  aus  Sitten  in  Wallis  (Schweiz), 
wird  von  Schubiger  2,  33  als  Kom- 
ponist des  15.  Jhs.  genannt. 

Tschudi's  Ms.  Nr.  403  qu40,  inkoraflet 
in  der  Stiftsbibl.  St.  Gallen,  enthält  2  Ge- 
sänge: Puer  natus  est  4  voc.  u.  Viderunt 
omnes  fines  4  voc,  hier  mit  Stefanus 
niger  Sedunensis  Yalesianus  bez. 

Schwartzbach  und  Schwarz- 
bach 

werden  im  Magazin  1780  mit  op.  4, 
Arien  und  Sonate  f.  Fortep.  oder  Clader 
und  op.  5  6  Duos  k  2  V.  in  Paris  1792 
angezeigt. 

Schwartzbaiier,  Nicola,  Musi- 
cus  an  St.  Stephan  zu  Wien.  Eine 
Quittung  vom  29/7  1697  in  B.  B., 
Autogr.  Grasn. 

Schwartzkopff,  Theodor,  kam 
1678  als  Musiker  in  die  Stuttgarter 
Hof  kapeile,  wurde  1686  Yice- 
kapellmeister  und  am  24.  März  1690 
nach  Magg's  Abgang  Kapellmeister. 
1700  wurde  Cousser  als  Ober- 
kapellmeister angestellt.  Sch.'s  Be- 
streben ging  von  nun  an  darauf 
hin,  Cousser  zu  Falle  zu  bringen, 
was  ihm  auch  gelang  und  Cousser 
im  Jahre  1704  seinen  Abschied 
nahm ;  doch  sah  sich  Seh.  getäuscht, 
denn  nun  setzte  der  Herzog  Störl 
an  den  Posten  und  Seh.  musste 
ihm  sogar  seine  Wohnung  ein- 
räumen.    Von  nun  an  ging  Schw. 


Schwartzkopff. 


10< 


Schwarz,  Dominicus. 


nur  darauf  aus,  Störl  beim  Her- 
zoge anzuschwärzen.  Auch  1706 
wurde  er  übergangen  als  Joh.  Chr. 
Pez  an  Störl's  Stelle  rückte.  Näh. 
im  Sittard  2  von  S.  81  ab,  sonst 
noch  S.  68.  119. 

S.  241  ff.  führt  er  aus  dem  Jahre  1684 
das  Ballet  ,,Le  rendez-vous  de  plaisirs", 
l(i86  das  Schauspiel  mit  Entreen  von 
Balletten  „Paridis  Urthel"  und  1688  das 
Singspiel  .,Endymion"  seiner  Komposition 
an.  Die  Oper  ^.Amalthea''  von  1697  kann 
ihm  nur  mutmafslich  zugeschrieben  werden. 
Die  Musik  ist  verloren,  nur  Textbücher 
finden  sich  in  der  Stuttgarter  Hofbibl. 
Von  seinen  Druckwerken  ist  bekannt: 

Fuga  melancholiae  harmouica,  id  est, 
Concentus  sacn,  missas,  psalmos  et  hym- 
nos  continentes,  a  4  vocibus  necessariis 
et  5  instrumentis  ad  libitum.  Stuttgart 
1684  T\^eyrich.     11  Stb.  40.     [B.  B. 

2  Motetten  1.  Herr,  wenn  ich  dich  nur 
habe,  ä  9.  4  voci  et  2  V.  Va.  Vcl.  B. 
Ms.  P.  2.  Jesu  du  mein  liebstes  Leben. 
4  voci  e  2  V.  2  Yiole  et  Org.  Ms.  P. 
[Schwerin  F. 

Magnificat  7  voci  2  Ob.  und  5  andere 
Instr.     Ms.  Stb.     [Darmst. 

In  Strafsburg,  St.  Thomas :  Siehe  meine 
Freundin  du  bist  schön,  4stim.  mit  2  Y. 
2  Violen,  Fag.  B.  u.  Org.    Ms. 

In  B.  Eostock  im  Ms,  2  Ouvertüren  f. 
Orch.  4  Konzerte  f.  Ob.  mit  kl.  Orch. 
1  Sonate  und  Pieces  ä  ti'e  f.  Gambe,  V. 
u.  Cemb.  2  Parthien  f.  1  u.  2  Gamb.  u. 
Klav.  1  Sonate  f.  V.  Vcl.  u.  Klav.  1 
Konzert  f.  4  Fl.  trav.  2  V.  B.  u.  Klav. 
1  Sonate  f.  2  Fl.  allem,  u.  Klav.  1  Par- 
tie f.  Gambe  vel  V.  solo  e  Cemb.  2  So- 
naten ä  3:  2  V.  Violen  u.  Cemb.  Sonata 
alla  imitatione  del  ßossignuolo  e  del  Cucco 
ä  5  per  il  2  V.  2  Va.  Violon  e  Cemb. 

Gerber  2  führt  noch  ein  2  tes  aber  un- 
bekanntes Druckwerk  an:  Harmonia  sacra 
hoc  est  Psalmi  a  1 — 6  voc.  et  instmm. 
Stuttg.  1697.     Seh.  lebte  noch  1725. 

Schwarz,  ...  wurde  am  29/7 
1779  als  Yioloncellist  an  der  Hof- 
kapelle in  München  angestellt  und 
diente  bis  dahin  in  der  Mann- 
heimer Kapelle  mit  370  Gld.,  1789 
betrug  sein  Gehalt  in  München 
800  Gld.  (Kreisarchiv).  Fetis  nennt 
ihn  Anton  ScJurarx,  geb.  10.  Juni 
1753  zu  Mannheim,  Schüler  von 
Innocenz    Danzi,    trat    schon    mit 


13  Jahren  als  Violoncellist  Tor 
dem  Herzoge  der  Pfalz  auf.  1776 
spielte  er  in  Paris  im  Concert 
spirituel.  1817  lebte  er  noch  in 
München.  Fctis  erwähnt  ein  Vio- 
loncell-Konzert  im  Ms. 
Schwarz,  Amhrosius. 

Die  Löbauer  Ratsbibl. ,  jetzt  in  Kgl. 
B.  Dresd.,  besitzt  ein  Chorbuch  im  Ms. 
fol.  mit  Lamentationes  von  1578. 

Schwarz,    Andreas    Gottlob, 

trat  1782  in  London  als  Fagottist 
auf  (Pohl  2,  373).  Er  ist  wahr- 
scheinlich derselbe,  der  als  Fagot- 
tist in  Brandenburg  -  Onolzbach- 
schen  Diensten  stand  und  am  24/9 
und  1/10  1775  sowie  10/4  1777 
in  Frankfurt  a/M.  konzertierte 
(Israel  57.  61).  Gerber  1.  2.  be- 
richtet: geb.  1743  zu  Leipzig,  gest. 
26.  Dez.  1804  in  Ansbach  (Becker 
3),  Schüler  von  Müller  in  Karls- 
ruhe, machte  als  Oboist  die  Feld- 
züge des  siebenjährigen  Krieges 
mit,  kam  1770  in  die  Hofkapelle 
in  Stuttgart  (Sittard  3,  73  verz.  ihn 
schon  1763),  seit  1772  Mitglied 
der  Ansbachschen  Kapelle. 

—  Christoph  Oottlob,  sein  Sohn, 
trat  1784  nebst  dem  Yater  als 
Fagottist  in  London  auf  (Pohl  2, 
373).  ^'ach  Gerber  2:  geb.  12. 
Sept.  1768  zu  Ludwigsburg  bei 
Stuttgart.  Bei  seinem  Aufenthalte 
in  London  engagierte  ihn  der 
Prinz  von  Wales  und  als  die  Ka- 
pelle 1787  aufgelöst  wurde,  kam 
er  nach  Deutschland  zurück  und 
trat  in  die  Berliner  Hofkapelle  ein, 
wurde  1826  pensioniert  und  starb 
1829  zu  Berlin  (Ledebur). 

In  der  Schweriner  Fürsten -Bibl.  be- 
findet sich  unter  Gottlob  Sclttcarx  ein 
Fagott-Konzert  im  Ms.  P.  in  Fd.,  welches 
der  Hofmusikus  Brandt  am  31.  Okt.  1804 
in  Ludwigslust  vortnig.  Es  ist  zweifel- 
haft, ob  es  vom  Vater  oder  Sohn  herrührt. 

Schwarz,  Dominicus,  um  1510 
.,Singer''  an  der  HofkapeLle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  8). 


Schwarz,  Eberh.  Friedr. 


108 


Schweinberger. 


SehTvarz,  Eberhard  Friedrich, 

jüngerer  Sohn  des  Andreas  Gott- 
Job,  geb.  1775  zu  Ansbach,  wurde 
Violinist,  ging  1795  auf  Konzert- 
reisen, liefs  sich  in  Berlin  vor  dem 
Könige  hören  und  wurde  Mitglied 
der  Hofkapelle.  1835  pensioniert, 
muss  bald  darauf  gestorben  sein. 
Er  zeichnete  sich  auch  als  Klavier- 
spieler aus  und  wirkte  viel  zur 
Verbreitung  von  Mozart  nnd  Beet- 
hoven (Ledebur). 

Schwarz,  Fr . . .,  wird  von  Ger- 
ber 2  als  dänischer  Komponist  des 
18.  Jhs.  angeführt,  der  herausgab: 

Lommebog  for  Skuespelyndere  1785 
und  1786,  2  Hefte  in  80. 

Schwarz,  Johann,  um  1546 
Kapellmeister  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart,  empfängt  für  Unter- 
weisung der  Sänserknaben  10  Gld. 
(Sittard  2,  12). 

Schwarz,  Johann  Georg  Abra- 
ham, geb.  1778,  gest.  25.  Nov. 
1825,  47  Jahr  alt,  war  Organist 
an  der  Hauptkirche  in  Wolfen- 
büttel (M.  f.  M.  23,  127). 

Schwarz,  Karl  (rottfried  Wil- 
helm, nach  Türkei  1,  135,  der 
zwar  J.  Gottfried  W.  schreibt,  war 
um  1781  Musiker  in  der  Hessen- 
Darm.städter  Hofkapelle. 

Die  Bibl.  Berlin  Ms.  20520  besitzt  von 
ihm  die  komische  O^Derette  in  1  Akt:  Der 
Käficht  oder  AVer  Andern  eine  Grube 
gräbt  . . .  P. 

An  die  Geliebte,  Gedicht  von  C  A. 
WoLEf.  in  Musik  gesetzt  von  ...  op.  12 
Nr.  2.'  Berün,  Wolff.  3  S.  qufol.  [B. 
Egsbg. 

Zwei  Lieder  von  Carl  Lindow.  in  Mus. 
ges.  Berlin,  C.  A.  AN^olff  &  Co.  3  S. 
qufol.     [ib. 

Schwarz,  Polykarp,  um  1716 
Kantor  an  der  Kirche  und  Schule 
zu   Pirna  i.  S.   (M.  f.  M.  28,  150). 

Schwarzmann ,     Fr ... ,     ein 

Oesterreicher,  von  dessen  Kompo- 
sitionen Gerber  2  5  Violintrios  in 
Traeg's  Katalog  anzeigt. 


Schwedler,  Johann  Christian, 

geb.  1710  zu  Zielenzig,  um  1754 
Violinist  in  Diensten  des  Prinzen 
Karl  in  Berlin   (Marpurg  1,  159). 

Schwegler,    P.    Johann,    von 

Altdorf,  St.  1612  als  Klosterbruder 
zu  Weingarten  in  Württemberg, 
ein  als  Bassist  ausgezeichneter 
Sänger  (M.  f.  M.  3,  102). 

Schwegler,  Johann  Darid,  geb. 
7.  Jan.  1759  zu  Endersbach  (Würt- 
temberg), Schüler  der  Karlsschule, 
ti-at  als  Oboist  und  Komponist  in 
die  Hofkapelle  und  zeichnete  sich 
besonders  in  Kompositionen  für 
Blasinstrumente  aus,  von  denen 
Gerber  1  eine  Anzahl  verz.  Auch 
seinen  jüngeren  Bruder  Friedrich 
erwähnt  Gerber  2  als  talentvollen 
Künstler. 

Seh  weher,  Christoph;  da  der 
Name  auf  dem  einzigen  bekannten 
Drucke  fehlt,  so  ist  man  gezwungen, 
dem  Bibliotheks-Kataloge  allein  zu 
vertrauen.     Der  Titel  lautet: 

Bassus  VeteiTim  ac  piamm  cantionum 
de  praecipuis  Anni  festis.  Noribergae 
1561  (wahrsch.  bei  Berg  u.  Neuber  er- 
schienen).   qu40.    63  1at.  Gesge.    [B.  B:B. 

Schweigl,  Ignaz,  lebte  um 
1783  in  Wien  als  Violinist  und 
gab  1786  eine  VioHnschule  heraus 
(Hanslick  114.  Gerber  2).  Die 
B.  M.  besitzt  die  1.  Ausg.,  betitelt: 

Verbesserte  Grundlehre  der  Violin  zur 
Erleichterung  der  Lehrer  ...  2  Thle. 
Wien  1786  beim  Verfasser.  4«.  48  S. 
—  2.  ThI.  mit  dem  Titel:  Grundlehre  der 
Violine  ...  50  S.  [besitzt  auch  Dresd. 
und  B.  Lpz. 

Die  Musikfr.  Wiens  besitzen  aus  Ger- 
ber's  Bibl.  die  2.  Auü.  derselben,  die 
Gerber  ausführlich  beschreibt,  betitelt: 

Grundlehre  der  Violin,  zur  Erleichte- 
rung der  Lehrer  und  zum  Vortheil  der 
Schüler  .  .  .  Wien  1794  Selbstverlag. 
7  Bogen  in  qu4",  davon  6  Bg.  Noten- 
beispiele. 

Schweinherffer,  Oottfried,  Bal- 
letgeiger  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit    360  Gld.    jährl.    Gehalt,    vom 


Schweiuitz. 


109 


Schweitzer,  Anton. 


1.  Jan.  1727  bis  1740;  wird  pens. 
und  t  14.  Okt.  1763,  82  J.  alt 
(Köcliel  1). 

Sehweinitz,  wahrscheinlich  An- 
dreas, von  dem  Marpurg  1,  432 
berichtet,  dass  er  um  1720  Orga- 
nist in  Treuenbrietzen  war. 

Im  Conserv.  zu  Brüssel  befinden  sich 
iu  j\Iss.  Part: 

1.  Jauchzet  Dn-  Völker,  der  Eeiland  ist 
kommen. 

2.  Ich  bin  der  Erste  und  der  Letzte. 

3.  V>'^er  ist  der,  der  so  von  Edom 
kömmt. 

4.  Auf  Christi  Himmelfahrt  allein. 

0.  Das  Keich  Gottes  ist  nicht  Essen 
und  Trinken. 

6.  Schaffe  io  mir  Gott  ein  reines  Herz. 

7.  Gott  der  Vater  wohn  uns  hey. 

8.  Er  hat  seinen  Engeln  befohlen. 
Kirchen -Kantaten  für  4stim.  Chor,  Soli 
und  kleines  Orchester. 

9.  Kantate  ,.auf  die  Raths  Predigi: 
Auf,  redliche  Bürger,  ermuntert  die  Her- 
zen," 4stim.  Chor,  Solo  und  2  Tromp., 
Pauck.,  2  V.  Va.  Bc. 

In  B.  Darmst.  unter  SchweiniX'  ein 
Trio  ex  F  ä  Cembalo  obl.  et  V.  Ms.  Stb. 

Seliweltzelsi)erger ,     Kaspar, 

lebte  um  1720  und  gab  nach  Ger- 
ber 2  heraus: 

6  Ouvertures  ä  2  V.  A.  et  B.  Augsbg. 
bey  Lotter.  fol.  Die  Antiquariatshand- 
lung von  Rosenthal  besals :  Opera,  genannt 
die  romantische  Lucretia.  In  einem  Sing- 
spiel 1715  aufgeführt  auf  dem  Durch- 
lachischen  Schauplatz.  Gedruckt  im  Jahre 
1715.  Ms.  P.  in  qufol.  5  voll.,  schreibt 
aber  im  Kat.  2G  Sclnceixelsterg^  Cas.^ 
jedenfalls  ein  Druckfehler. 

Schweitzer  (Schweizer),  Anton, 
geb.  1737  zu  Koburg,  gest.  23.  Nov. 
1787  zu  Ootha  (Forkel  4,  105 
schreibt  den  21.  Nov.).  Nach  Dit- 
tersdorf  Selbstbiogr.  war  er  beim 
Prinzen  von  Hildburghausen  Sänger- 
knabe  u.  dann  Bratschist,  da  aber 
Dittersdorf  die  Jahreszahl  1758 
angiebt,  so  war  er  aus  den  Kna- 
benjahren  heraus.  Nach  Gerber  1 
wurde  er  auf  Kosten  des  Herzogs 
von  Koburg  erzogen,  der  ihn  za 
Kleinknecht  nach  Bayreuth  schickte, 
darauf  kam  er  nach  Hildburghausen 


und  wurde  zum  Musikdirektor  bei 
der  Seiler'schen  Trappe  und  Ka- 
pellmeister bei  der  Hofmusik  er- 
nannt, auch  sandte  ihn  der  Prinz 
auf  seine  Kosten  31/2  Jahr  nach 
Italien.  Von  Hildburghausen  ging 
er  dann  1772  als  Musikdirektor 
des  herzgl.  Theaterorchester  nach 
"Weimar.  Nachdem  ein  Feuer  1774 
das  Theater  vernichtet  hatte,  ging 
er  nach  Gotha  und  wurde  herzogl. 
Kapellmeister  als  Nachfolger  Ben- 
da's,  der  im  Frühjahr  1780  seinen 
Abschied  nahm  (Hosaeus  60/61). 
Der  Kurfürst  der  Pfalz  beauftragte 
im  Sommer  1776  Wieland  eine 
Oper  für  Schw.  zu  schreiben.  1777 
machte  er  sich  an  die  Arbeit  und 
am  4.  April  beendigte  er  sie  (Brief 
an  Merck),  am  24.  Mai  1777  hatte 
Schw.  schon  3  Akte  komponiert. 
Auf  das  absprechende  Urteil  Merck's 
und  Goethe's  entschloss  sich  Wie- 
land, der  sie  anfänglich  ganz  zu- 
rückziehen wollte,  sie  umzuarbeiten 
und  tröstete  sich  mit  der  Ausrede, 
dass  es  bei  einer  Oper  auf  den 
Text  weniger  ankomme  (sie?). 
Durch  den  Tod  des  Kurfürsten 
wurde  die  Aufführung  der  Oper 
Eosamutide,  die  am  11/1  1778 
stattfinden  sollte,  bis  zum  Jahre 
1780  verschoben.  Die  Zeitgenossen 
Schw. 's  waren  so  wenig  im  Stande, 
in  die  Tiefen  des  musikalischen 
Ausdrucks  zu  dringen,  dass  sie 
Schw.  für  einen  gröfseren  Kom- 
ponisten als  Gluck  hielten.  Wie- 
land z.  B.  spricht  sich  über  Schw. 
ebenso  entzückt  aus,  wie  Schubart 
110,  der  nur  bedauert,  dass  Schw. 
aus  Bequemlichkeit  so  selten  ein 
Werk  liefert.  Mozart  dagegen  lässt 
seinen  ganzen  Spott  über  Schw.'s 
Schreiberei  los.  Er  nennt  z.  B. 
seine  Alceste  „die  traurige  Alceste" 
und  ein  anderes  Mal  sagt  er  von 
ihm:   er  ist  trocken  und  glatt  wie 


Schweitzer,  Aoton. 


110 


Schweizer,  Hans. 


unser  Haydn  (Michael),  nur  class 
die  Sprache  feiner  ist.  Ueber  die 
Rosamunde  schrieb  ein  Anonymus 
die  Recension:  Schweizer's  Musik 
zu  Wielaud's  Rosamunde,  in  Mann- 
heim aufgeführt.  Frankf.  u.  Lpz. 
1781.  80.  48  S.  [B.  B.]  Jaim 
giebt  sehr  ausführliche  Berichte 
in  1,  432.  2,  135.  139.  142.  143. 
3,  42.     Fr.  Walter  295. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren  Kom- 
positionen : 

Missa  Cd.  4  voc.  c.  instr.  Als.  20540. 
P.    44  BIl.     [B.  B. 

Oster-Cantate  nach  der  Poesie  Sr.  herzgl. 
Durchl.  Herrn  Ernst  Friedrich  Karl  von 
Hildburghausen.  Halleluja!  Heil  und  Ki'aft. 
Ms.  P.  40  Ell.  [B.  B.  Ms.  20542.  B. 
Kgsbg.  mit  dem  Anhange  des  Chorals 
„Herr  Jesu  du  allein",  8  Bll. 

Musick  aufs  Osterfest.  Auch  auf 
Himmelffihrt,  f.  Chor  und  Orch.  Ms.  P. 
u.  18  Stb.     [B.  Kgsbg. 

Grabgesang  (Text  von  H.  A.  0.  Eei- 
chard),  Gotha  1783.  4».  In  Keichard's 
Gedichtsamlg.     [B.  B.     br.  Mus. 

Cantata  A  sua  Altezza  Sereniss.  il  Prin- 
cipe Giuseppe  Federico,  duca  di  Sassonia, 
Hildburghausen  10.  Aprile  1769.  Ms. 
qufol.  Autogr.  „Furibonde  tempeste,  irati 
venti.  MineiTa  und  Marte."  P.  105  S. 
[B.  Kgsbg. 

Alceste.  grofse  Oper  von  Wieland  in 
ö  Akten.  Mannheim  1773.  Ms.  20549. 
P.  u.  Stb.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  Ms.  797  c. 
Darmst.  Musikfr.  Wien.  Dresd.  Brachst, 
im  Ms.  B656.  P.  Hofb.  Wien  16152  P. 
260  Bll.     B.  Lpz.     C.  P. 

—  In  E.  Clirstph.  Dressler's  Theater- 
schule 1777.  S.  169  besprochen. 

—  H.-A.  Leipzig  1774  Schwickert. 
4  Akte  teils  Kl.-A.,  teils  Part.  154  S. 
[B.  Kgsbg.  Lübeck.  Hofb.Wien.  Dresd. 
Mus,  Brüssel  Cons.  B.  B.  B.  M. 
Darmst.     Musikfr.  Wien.     Eiusiedeln. 

—  Kl.-A.  Berlin  u.  Libau  1786  Selbst- 
verlag in  Commission  bey  Logardt  u.  Fried- 
rich,   qufol.    123  S.     [B.  B.     Hofb.Wien. 

Apollo  unter  den  Hirten,  ein  Vorspiel 
mit  Arien.     Ms.   P.     39  Bll.     [B.  Kgsbg. 

Aurora,  Oper.   Ms.  P.    1772.    [ß.  Lpz. 

Die  DorfgaUa,  eine  komische  Operette 
von  Herrn  Gotter  in  2  Akt.  P.  im  Ms. 
20548.    [B.B.     Dresd.  Mus.    Dresd.  Oper. 

—  Kl.-A.  Lpz.  1777  Schwickert.  qufol. 
08  S.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien.     Dresd.    B.  M.     B.  Lpz. 


EHsium,  ein  musikalisches  Drama.  Ms. 
P.  1773.    [Darmst.    B.  Lpz.    R.  C.  of  Mus. 

—  Kl.-A.  Königsberg  1774  Haltung. 
36  S,  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  Bbg.  Dresd. 
Mus.  B.  Lpz.  B.  M.  Dresd.,  auch  Ms. 
B  1488,  14  m.     Brüssel  Cons. 

Polyxena,  ein  lyrisches  Monodrama  von 
F.  J.  Bertuch  und  Schw.  Weimar.  Indu- 
strie Compt.  (1793).  P.  56  S.  fol'.  Vor- 
wort von  Bertuch.  fB.  Kgsbg.  B.  B. 
B.  M.     Einsiedeln  1.  Akt  im  Kl.-Auszg. 

Rosamunde,  Oper  von  Wieland  in  5 
Akten.  1780  in  Mannheim  aufgefühii. 
Ms.  P.  [Darmst.  B.  B.  Ms.  20547  in 
4  voll.  resp.  4  Akten.  B.  Kgsbg.  einige 
Scenen  und  Arien  im  Ms.  P. 

Die  Wahl  des  Hercules.  Singspiel. 
Ms.  20545.  P.     212  S.     [B.  B. 

In  Schwerin  F.  3  Arien  aus  der  Al- 
ceste in  Stb. 

Lieder  im  Ms.  B  910.     [Dresd. 

Sinfonia  in  Esd.    Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

Im  Saralwk.  Rondo,  Lpz.  1784  ein  Satz. 

In  Ettingers  Canzonetten  f.  Klavier 
1781,  Variationen  von  Schw. 

Als  Schw.  bei  der  SeUer'schen  Truppe 
Musikdirektor  wai',  schrieb  er  für  dieselbe 
eine  Anzahl  Singspiele,  dieselben  verz. 
Reichard  1776,  191.  Riemann  in  seinem 
Opernhaudbuch  verz.  sie  bis  auf  die  Musik 
zur  Komödie  „Philemon  und  Baucis". 

Schweitzer,  Clemens,  um  1577 

Schüler   des  Organisten  Christoph 
Walter  (s.  Staatsarchiv). 

Schweitzer,  Friedrich,  be- 
kannt durch 

Christliches  Danck-  und  Denck-Mahl 
zu  schuldigsten  Ehren  dem  Gecreutzigten 
und  Aufferstandenen  Jesu  von  Nazareth, 
aus  derpffenbarung  Johannis  auffgerichtet. 
In  Reymen  abgefasset  von  Simon  Dach, 
vnd  zu  singen  gesetzet  von ...  a  6. 
Königsberg  1658  gedr.  durch  J.  Reusner. 
7  Stb.  qu40.  Bc.  in  fol.  „Ich  hörte, 
spricht  Johannes,  ein  Geschrey",  6stim. 
mit  Bc.     [B.  Kgsbg. 

Schweitzer,  We.  (Wenceslaus?) 
gab  heraus: 

Tre  Trios  per  2  V.  e  Vcl.  op.  2. 
Vienna,  G.  Eder.  8  Stb.  fol.  [B.  B.  B. 
Wagener.]  18.  Jh.  Die  Musikfr.  in  Wien 
besitzen  unter  W.  Schweitzer  op.  4.  5. 
8 — 10:  7  Sonaten  f.  Klav.  u.  V.,  oder 
Klav.  u.  FL,  oder  Pfte.  u.  Vcl. 

Schweizer,  Ant.,  s.  Schweitzer. 

Schweizer,    Hans,    seit    etwa 

1554  Posaunist  an  der  HofkapeUe 


Schweizer,  Leopold. 


111 


Scliwemmer. 


iu  Miinchen  mit  100  Gld.  Gehalt 
(Kreisarcb.).  1554  heifst  es  in  den 
Akten:  dem  Hannseu  Posauner  20 
Gld.  Erst  1557  liest  man  Hann- 
sen  Schweitzer  Pusauner  ist  be- 
zahlt 100  Gld. 

Schweizer,  Leopold,  geb.  zu 
Nenarad  im  Bannat,  lebte  in  Wien 
und  war  Violinist  im  Orchester 
der   St.   Stephanskirche   um   1799. 

Gerber  2  verz.  Variat.  f.  Klav.  Die 
Musikfr.  in  Wien  besitzen  Differents 
pieces  p.  clavecin,  oe.  1,  Vienne,  Eder. 
—  Variat.  f.  Pfte.  im  Autogr.  [B.  B., 
Grasü. 

Sehwelingv  siehe  Sweeliiick. 

Sehwemmer,  Heinrieli,  geb. 
28.  März  1621  zu  Gubertshausen 
bei  Hallburg  in  Unterfranken,  gest. 
26.  Mai  1696  in  Nürnberg.  Krieg 
oder  Pest  vertrieb  ihn  aus  der 
Heimat  und  kam  er  auf  seinen 
Wanderungen  nach  Weimar,  Ko- 
burg  und  um  1641  nach  iSTürnberg; 
wird  dort  Schüler  Kindermann \s, 
1650  Adjunkt  an  der  Lorenz- 
Schule,  1656  Kantor  an  St.  Sebald, 
gemeinsam  mit  Paul  Heinlein, 
nach  dessen  Tode  allein,  später 
Kapellmeister  an  St.  Marien,  1693 
Schul  kollege  an  der  Sebalder 
Schule  und  Organist  an  St.  Sebald 
(Gerber  1.  Drucktitel.  Winter- 
feld 2,  456.  Zahn  5,  428).  Er 
war  der  Lehrer  Joh.  Krieger's,  Jak. 
Balth.  Schütz',  Pachelbel's  und 
anderer.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  bekannt: 

Ms.  2964  in  B.  B.  BI.  51:  Surgite 
populi,  in  Orgeltabulatur.  In  Stimmen 
Ms.  75,  1.  Abtlg. 

Trauergesang  f.  4  Stim.  Nürnbg.  1655. 
[B.  Lpz.  Wahrsch.  derselbe  Gesaug  den 
Dr.  Bohn  in  Breslau  ohne  Titelbl.  in  1  vol. 
besitzt. 

Mss.  in  Upsala:  Santella  vel  pusilla? 
ä  5  voc.  et  5  instr.  —  Dominus  in  nomine 
tuo,  a  5  voci  2  Yiole,  2  Corni,  3  Trom- 
boni  et  Org.  (et  accomodata  a  piii  instrum. 
d.  Gustav  Duben)  1664  e  Tabulatura.  2 
Ex,  in   40.  —  Halleluja.     Christus  natus 


est,  ä  5  voci  et  8  Instr.  c.  Bc.  fol.  — 
Der  Gerechten  Seelen  ä  5  voci  e  4  Yiole 
c.  Bc.     40. 

In  B.  Zw.  Drucke  ohne  Ort  und  Ver- 
leger in  einzelnen  Bll,  teils  P.,  teils  in 
Stb.  (siehe  Katalog  Ö.  248) : 

1.  Trauer- Lied,  über  den  fnihzeitigen 
Todt  des  seeligen  Kindleius  Thom.  Ant. 
Besserers  . .  14.  März  1661.  1  Bl.  in 
4«.  P. 

2.  Siehe  der  Gerechte  kommt,  Begräb- 
nislied f.  2  St.  u.  Instr. 

3.  Müh  u.  Arbeit  ist  das  Leben. 

4.  Meine  Stunde  ist  kommen.  2  Be- 
gräbnislieder f.  1  St.  u.  Instr. 

5.  "Was  ist  das  Leben  doch,  4  st.  Part. 

6.  Erkenne  dich,  betrübte  Seele,  f.  Disk. 
u.  bez.  B. 

7.  Nun  ists  gethan.  —  So  soll  es  sein. 

—  Fleug  meine  Seele  f.  Cant.  u.  Bc. 

8.  Trauergesaug  f.  4  st.  Chor.     Part. 

9.  Die  hohe  Ceder  ist  gefällt,  4  st.    P. 

10.  Erkenne  dich,  Ist.  mit  Bc. 

11.  Nun  ists  gethan.  —  So  soll  es  denn 
sein,  Ist.  mit  Bc. 

12.  So  ist  es  nun  einmal  gethan,  Ist. 
mit  Bc. 

13.  Herr,  du  lassest  mich  erfahren.  — 
Edler  Herr,  gute  Nacht,  Ist.  mit  Instr. 

14.  So  fahr  ich  hin.  —  Nun  ist  alles 
überstanden,  1  st.  mit  Bc. 

15.  Nunmehr  ist  mir  gar  wohl  ge- 
schehen. —  Was  müht  ihr  die  Aerzte 
viel.  —  Nun  ich  scheide  aus  dem  Leide, 
4  St. 

16.  Ein  gefangenes  Kerkerleben,  Grab- 
gesang f.  1  A.  mit  Instr. 

17.  Die  erste  Trauzeit  in  der  "Welt, 
Hochzeitsgesg.  f.  2  St.  mit  Instr.     P. 

18.  Unter  Nr.  359  Trauer  Gesänger  ä 
4  voc.  So  dem  Seelig  Verstorbenen  zu 
Ehren  componiert  ;ind  musiciert  werden. 
1 :  Nun  es  kann  nicht  anders  sein.  3  Bll. 
iu  4^*.  Stim.  gegenüber  gedruckt,  s.  1. 
Nr.  1  mit  H.  S.  gez.  Nr.  2  mit  C.  O. 
W(ecker). 

In  geistUchen  Liedeibüchern  mit  Ge- 
sängen für  1  Stim.  u.  Bc:  15  Lieder  im 
Aruschwanger  1659.  —  Im  Nürnberger 
Gesgb.  1676,  8  Melodien,  siehe  Saubert. 

—  In  Arnschwanger's  heiligen  Psalmen 
1680,  28  Melod.  -  In  Müllers  (Heinr.) 
Erquickstunden  1675  und  1691,  nur  mit 
H.  S.  gez.,  2  Arien.  —  Im  Zahn  Abdrack 
einiger  Melodien,  die  mutmafslich  seine 
Erfindung  sind. 

In  B.  Joachimsthal  unter  H.  S.  ein 
Orgelstück:  Fautasia,  im  Ms. 

Ein  geistl.  Lied  im  Winterfeld  (Eit- 
ner  2). 


Scliwemmter. 


112       Schwenke,  Chrstn.  Friedr.  Gottl. 


Scliwemmtiicr,   Johann,   war 

Kantor  in  Oldenburgischen  Diensten, 
wahrscheinlich  im  17.  Jh: 

Das  Haus-  und  Centralarchiv  zu  Olden- 
burg besitzt  vou  ihm  „Gott  der  Vater 
steh'  uns  bei''  7  Stirn. 

Schwencke,     C.   F.    G.,    siehe 
Schwenke. 
Schwenckcnhecher,  Oünther, 

geb.  26.  Nov.  1651  zu  Mulda  bei 
Jena,  gest.  9.  März  1714  zu  Königs- 
berg i/Pr.  Betrieb  Musik  unter 
dem  Kantor  Job.  Hofmann  und 
David  Funck  in  Eudolstadt,  bezog 
dann  1672  die  Universität  Jena, 
um  Jura  zu  studieren,  ging  darauf 
auf  Eeisen  und  kam  nach  Königs- 
berg i/Pr.,  wo  er  im  Hause  des 
Stadtsekretär  Stellung  fand ;  erhielt 
1676  das  Sackheimische  Kantorat 
und  1682  die  Musikdirektorstelle 
am  Kneiphofe  nach  Ludw.  Ditt- 
mar's  Tode.  1702  wurde  ihm  vom 
Rat  noch  das  Amt  eines  Haus- 
halters am  Armenhause  übergeben 
(Mattheson  1,  334  aus  der  Leichen- 
predigt. Gerber  1).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  nachweisbar 

Braut-Tantz-Liedchen  auff  .  .  Herren 
Balth.  Fischers  . .  u.  Annen  ßegineu  Bred- 
loen  . .  7.  May  1686  .  .  Hochzeit  Fest . . 
Egsbg.,  Eeusners  Erben.  Auf  zum  Tantze, 
was  bey  Küssen,  ä  3,  2  V.  &  Violone. 
fol.     2  ßU.     [B.  Kgsbg. 

Braut -Tantz  bey..  Hochzeit..  Herr 
E.  0.  Böse  und  Frau  Justine  Dorothea 
Feyerabends  Wittib  den  16.  April  1693. 
Ib.  Auserlesn'  hochwerthe  Gäste  ä  2  Ob. 
et  Fag.     fol.    2  Bll.     [ib. 

Ermunterung  der  Jugend  . .  bey  Hoch- 
zeit-Feyer  Herrn  Bartschen  und  Anna 
Maria  von  Derschauea  . .  .  Königsbg.  (1603) 
Reusners  Erben.  2  Bll.  fol.  Auff  zum 
Tantz  ihr  jungen  Leut  4  voc.     [ib. 

Andere  Gelegenheitsgesänge  erwähnt 
Döring  inM.  f.  M.  1  p.  149  ff.,  sie  werden 
in  obiger  Bibl.  in  Abtlg.  Wallrodt's  oder 
im  geh.  Archiv  sich  befinden.  Es  sind 
folgende : 

Letzter  Ehrendienst  beim  Leichen- 
begängniss  Christ.  Drejer's  1688.  Aria 
a  5:  Was  kann  ich  dir  Herr  Zebaoth.  — 
ßrauttanz   f.   Joh.   Melhorn.      Auff    ihr 


freien  Freudengeister.  —  Aufmunterung 
zur  Freude  und  zum  Tantze  zur  Vermäh- 
lung des  Dr.  Krügers,  1700.  —  Brauttanz 
f.  d.  Pfarrer  im  Löbenicht  Mat.  Bohns: 
Wo  bei  keuschen  Liebesflammen.  Am 
Schlüsse  2  Serra's,  —  Psalm  22.  V.  1.^, 
16,  welcher  bei  des  sei.  Chr.  Löfflers 
Loichenbegängniss  ist  musiciert  worden 
(Chor  und  Solo.     1713). 

In  B.  B.  Ms.  19230  P.  letzte  Nr.  ein 
Maguificat  5  voc.  2  V.  2  Ob.  2  Viele, 
Fag.  et  Org.  10  Bll.  um  1680. 

Schwendt  (Schvendt) ; 

in  B.  Upsala  im  Ms.  12  Sonate  ä  2: 
2  Violini.  fol.  Gerber  1  verz.  einen 
Herrn  von  Sehivend,  Ksl.  Kgl.  Hof  Sekretär 
in  Wien,  der  1790  das  Melodrama  in 
Musik  setzte:  Iramis,  das  Opfer  aus  Liebe. 
Fraglich  ob  es  der  obige  ist.  Eeichard 
erwähnt  ihn  schon  1789  p.  124. 

Schwenke,  Anton,  Aroltzio- 
Waldekkius  (Arolsen  in  Waldeck), 
ist  am  4.  Juni  1751  als  Magister 
Musices  an  der  Universität  zu 
Leydeneingeschrieben(Bouwst.3,8). 

Schwenke  (Schwencke),  Chri- 
stian Friedrich  Grottlieh,  geb.  30. 
Aug.  1767  zu  Wachenhausen  i/H., 
gest.  28.  Okt.  1822  zu  Hamburg. 
Zeigte  schon  als  Knabe  bedeutende 
musikalische  Aulagen  u.  trat  am  18/3 
1779  in  Hamburg  in  einem  Kon- 
zerte seines  Vaters  (Johann  Gott- 
lieb) als  Klavierspieler  auf.  Em. 
Bach  wurde  hier  auf  ihn  aufmerk- 
sam und  nahm  ihn  unter  seine 
Fürsorge.  Er  wurde  Diskantist  im 
Kirchenchore  und  1781  Clavi- 
cembalist  bei  der  Kirchenmusik. 
Er  zeichnete  sich  besonders  durch 
den  Yortrag  Seb.  Bach'scher  Fugen 
aus.  1782  sandte  ihn  der  Vater 
nach  Berlin  und  er  fand  an  der 
Prinzessin  Amalia,  der  strengen 
Kunstrichterin,  und  an  Kirnberger 
freundlich  gesinnte  Helfer.  Von 
hier  aus  ging  er  auf  Kunstreisen, 
meldete  sich  1783  zu  der  Orga- 
nistenstelle in  Hamburg,  wurde 
aber  übergangen,  trotzdem  Bach 
der  Examinator  war.     Er  wandte 


Schwenke,  Chrstu.  Friedr.  Gottl.        113       Schwenke,  Clirstn.  Friedr.  Gottl. 


daher  Hamburg  wieder  den  Rücken, 
trat  als  Virtuose  auf  und  besuchte 

1787  und  1788   die  Universitäten 
zu  Leipzig;  und  Halle.     Als  Bach 

1788  in  Hamburg  gestorben  war, 
stritten  sich  Stadt-  und  Kirchen- 
räte lange  um  die  Frage,  ob  über- 
haupt noch  die  Kirchenmusik  zu 
erhalten  sei,  bis  man  sich  endlich 
dahin  einigte,  ihr  durch  eine  ge- 
ringe Bezahlung  nach  und  nach 
das  Leben  zu  unterbinden.  Man 
wählte  am  1.  Okt.  1789  Schwenke 
zum  Kantor  u.  Musikdirektor  mit 
dem  Gehalte  wie  ihn  Telemann 
erhalten  hatte,  nämlich  600  M  u. 
versprach  ihm  ein  jährliches  Ge- 
schenk von  300  M.  Die  Stellung 
sollte  ihm  nur  Enttäuschung  und 
Ärger  bringen,  denn  bei  den  mehr 
als  um  die  Hälfte  verringerten 
Geldmitteln  war  an  eine  Anstellung 
von  tüchtigen  Kräften  nicht  zu 
denken.  Alle  Eingaben  Sch.'s 
waren  vergeblich  und  die  Musik 
wurde  ihm  so  gleichgültig,  dass  er 
sich  eine  Zeitlang  mit  Lösung 
mathematischer  Fragen  beschäftigte 
und  einen  starken  Quartband  mit 
Logarithmen  ausarbeitete.  Erst  als 
die  Franzosen  Hamburg  besetzten, 
sein  Schwager  Paris  das  franzö- 
sische Theaterorchester  dirigierte 
u.  der  Fremdenzufluss  ein  starker 
wurde,  nahm  Seh.  wieder  teil  an 
denöffentlichenMusikbestrebungen. 
Auch  mit  Klopstock  verkehrte  er 
viel,  der  ihn  zu  bestimmen  wusste 
seine  Dichtungen  nach  seinen  Vor- 
schriften zu  komponieren,  die  darauf 
hinaus  liefen,  den  Text  in  seinem 
Zusammenhange  und  seiner  Rhyth- 
mik nicht  zu  stören,  sondern  im 
Gegenteil  das  Versmafs  musikalisch 
wiederzugeben.  Ähnliche  Versuche 
hatte  er  bereits  mit  Gluck,  Em. 
Bach  und  später  mit  Reichardt 
gemacht.   Sie  hatten  das  Gute,  dass 

Rob.  Etoer's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


der  unsinnigen  Behandlung  des 
Textes  von  selten  der  Komponisten 
ein  Ende  gemacht  wurde  und  sie 
sinngemäfser  den  Text  zur  Geltung 
zu  bringen  suchten.  Schw.  kom- 
ponierte von  Klopstock  „das  Vater 
unser"  und  „Der  Frohsinn".  Seh. 
war  übrigens  mehr  Theoretiker  und 
Kritiker  als  hervorragender  Kom- 
ponist, da  ihm  eine  ursprüngliche 
Erfindungskraft  abging.  Sein  Wis- 
sen stand  höher  als  sein  Können. 
Die  Lpz.  Ztg.  bringt  treffliche  Ar- 
tikel über  Musik  von  ihm  (siehe 
die  Register).  (Quellen:  Sittard  1, 
51.  118.  —  Lpz.  Ztg.  Necrolog  24, 
756.  Aufserdem  vielfache  Recen- 
sionen.  —  Koller,  Klopstockstudien 
48.  —  AUg.  d.  Biogr.j. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren  Kom- 
positionen : 

Autogr.  in  B.  B;  Lobgesang  auf  die 
Harmonie  v.  Ebeling  f.  5  St.  m.  Instr. 
P.  1789,  auch  in  Kopie  Ms.  20564,  62 
Ell.     P. 

Passions  -  Cantate :  Der  Du  in  bangen 
Nächten.     P.     17  Bog. 

Ostercautate :  Dich  sahen  wir. 

Cantate  4  Stirn,  init  Bc.  Autogr. 
Grasnick  in  B.  B. 

Das  Vater  unser  von  Klopstock  zu  4 
Stirn,  u.  Instr.  Ms.  20562.  P.  27  BU. 
[B.  B.  Strafsburg  Wilhehuitanerstift. 
B.  Lpz.     Schwerin  F. 

—  KI.-A.  Lpz.,  Er.  &  H.  14  S.  aufol. 
[B.  B.     E.  Wagener. 

Des  Wahns  u.  Irrthums  Nacht.  Weih- 
nachtscantate  f.  Choru.  Orch.  Ms.  20560. 
P.     56  Ell.     [B.  B. 

Wechselgesang  und  Terzett  (Sey  ge- 
trost, zage  nicht).  Ki.-A.  Hamburg  1792. 
qufol.     [B.  B. 

March  and  War  Song  of  the  German 
Patriots  composed  &  dedicated  to  the  Hans- 
catie  Legion.     London,  Ciementi  &  Co. 

4  Lieder  in  Voss'Musenahnanach  1792/93. 
[B.M. 

Lied:  Voller  Gefühl  des  Jünglings,  in 
Lpz.  Ztg.  1,  Big.  16. 

Hoboe-Concert  Cd.  Ms.  3680,  Autogr. 
mit  1803  gez.     P.     [E.  Hbg. 

VI  Fugen  für  die  Orgel  zum  Studium 
canonischer  Sätze.  Lpz.,  Er.  &  H.  24  S. 
[B.  B.     E.  Wagener. 

3    Senates   pour    le    clavec.    avec   V. 

8 


Schwenke,  H . . 


114 


Schwieger. 


oe.  3.  Berlin  et  Hamburg.  2  Stb.  fol. 
[besals  1894  Leo  Liepra. 

Drey  Sonaten  für  das  Klavier,  dem 
CoUeg  der  Scholarchen  in  Hamburg  ge- 
widmet. Halle  1789  Selbstverlag  (Hendel). 
4  EU.  23  S.  [B.  B.  B.  Wagener.  Brüs- 
sel Cons. 

Die  jMusikfr.  in  Wien  besitzen  von 
ihm:  6  Fugen  zur  Erlernung  des  Contra- 
punctes  für  Orgel.  —  2  Sonaten  op.  10. 
—  1  Sonatine  op.  11,  beide  für  Klav.  — 
12  Divertissements  in  2  Heften  op.  12. 
3  Amusemens  a  4  ras.  op.  14.  —  3  Pieces, 
op.  15,  Hummel  dedic.  —  3  petits  Eon- 
deaux  ä  4  ms.  op.  56.  —  Var.  über 
Gestern  Abend  war  Vetter  Michel. 

In  Eeichardt's  Lieder  geseUiger  Freude 
1.  Bd.  1796. 

In  B.  Biüssel  5176  befindet  sich  der 
gedr.  Kat.  seiner  Bibl.,  die  am  25.  Aug. 
1823  in  Hbg.  verkauft  wurde,  fälschlich 
mit  C.  F.  T.  gez. 

Die  Lpz.  Ztg.  3,  250  beuiieüt  auch  eine 
1800  erscliienene  Oper. 

Sein  Sohn  Johann  Friedrich  wird  von 
Gerber  1  mit  dem  Tater  verwechselt.  Er 
gehört  dem  19.  Jh.  an  imd  wurde  1792 
in  Hamburg  geb. 

Schwenke,  H . . . 

15630,  23  in  B.  B.  die  Cantate:  Un- 
nennbar glücklich.  P.  (im  Druckwerk 
Arien,  angehäng-t).  In  Dresd.  Kgl.  Ka- 
pelle  von  einem  Schivenk  eine  Serenade. 

Schwenke,  Johann  Grottliel), 

geb.  11.  Aug.  1744  zu  Breitenau 
im  Sachs.  Erzgebirge^  gest.  7.  Dez. 
1823  iD  Hamburg,  stand  anfäng- 
lich in  kurf.  sächs.  Diensten,  1767 
war  er  Oboist  bei  den  Dragonern 
in  Hannover.  Hier  fand  sein  Fa- 
gottspiel  viel  Anerkennung.  1776 
liefs  er  sich  in  Hamburg  nieder 
und  wurde  zum  Ratsmusikus  ge- 
wählt, wirkte  dabei  als  Klavier- 
lehrer, Komponist,  im  Orchester  ' 
bei  allen  öffentlichen  Aufführungen 
und  als  Virtuose  auf  dem  Fagott 
in  eigenen  Konzerten.  Später 
wurde  er  Musikdirektor.  Sein  Sohn 
ist  der  bekannte  Christian  Fried- 
rich Gottlieb  (Sittard  1,  2.3.  128). 
Schwenninger,  Heinrich,  seit 
1554  Altist  an  der  Hofkapelle  in 
München  und  Knaben -Praeceptor 


mit  100  Gld.  Gehalt.  1560  fehlt 
er  in  den  Listen.  Die  Akten  von 
1559  sind  verloren  gegangen 
(Kreisarchiv). 

Schwertner,  Joseph, 

bekannt  durch  ein  Salve  regina  4  voc. 
et  orch.  Ms.  Stb.  und  ein  Vos  fideHs, 
Aria  per  B.  solo  et  orch.  Ms.  Stb.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Schweser,  Johann  Friedrich, 

Studiosus  politicus  zu  Hamburg, 
trat  auch  als  Komponist  auf.  Be- 
kannt sind 

1.  Der  Venus  Poppen  Krahn  oder 
Hochzeitlich  Schertz  Gedicht  (an  Cornel 
de  Hertoges  und  Ehsabeth  de  Greve) 
4.  Jan.  1636.  Hamburg,  Jac.  Eebenlein. 
kl.  4".  Am  Ende:  Lied  für  Diso,  und 
Bass :  Unmuth,  Melancholey.     [B.  Hbg. 

Angebunden  ein  2tes  Hochzeitshed  füi- 
Job.  Koel  und  Anna  Catharina  von  Eitzen 
füi-  Disc.  und  Ba.ss,  1636:  „Nechst  als 
meine  Laute  mir'". 

Schwickhardt,  Johann  Chr . . ., 

gab  1758  zu  Amsterdam  12  Trios  füi- 
2  Ob.  oder  V.  mit  B.  op.  8  heraus  (Ger- 
ber 1). 

Schwieger,  Jakob,  in  seinen 
Werken  Filidor  der  borferer  ge- 
nannt, geb.  1624  zu  Altona,  sein 
Todesjahr  unbekannt,  1667  er- 
schien seine  letzte  Schrift  in  Ko- 
penhagen. Studierte  um  1650  in 
Wittenberg  wahrscheinlich  Theo- 
logie, da  er  später  in  Stade  als 
Prediger  auftrat.  1654  ging  er 
nach  Hamburg  und  liefs  sich  in 
die  von  Eist  und  Zesen  gestifte- 
ten literarischen  Gesellschaften  auf- 
nehmen, in  denen  er  obigen  an- 
genommenen Namen  führte.  1657 
nahm  er  Dienste  im  Heere  des 
Königs  von  Dänemark,  1658  kehrte 
er  nach  Hamburg  zurück.  Seine 
späteren  Schicksale  sind  unbekannt. 
Er  zeichnete  sich  als  Dichter  und 
Komponist  seiner  Gedichte  aus. 
Seine  Lieder  sind  recht  melodisch, 
gut  deklamiert  und  zeigen  oft 
einen  guten  Periodenbau  (Biogr. 
im    Brummer),     Im   Vorworte  zur 


Scliwieger. 


115 


Schwilge. 


geharnischten  Yenus  sagt  er  über 
seine  Kompositionen  zu  den  Lie- 
dern ,,wems  nicht  gefällt  der  lasse 
sie  weg,  die  andern  sind  von  be- 
rühmten Tonkünsticrn".  Er  zeigt 
sie,  so  wie  seinen  eigenen  Namen 
mit  J.  S.,  nur  mit  den  Anfangs- 
buchstaben an,  die  sich  zum  Teil 
auflösen  lassen.  Folgende  Samm- 
lungen enthalten  Melodien  mit  B: 

1.  Des  Flüchtigen  flüchtige  Feldrosen 
in  unterschiedlichen  Lustgängen  vorge- 
stellet.  Geziert  mit  Melodien  von  Joh. 
Schopen  u.  a.  Hambg.  I(j55  Rebenlein. 
120.     ey^  Bog.     [B.  Wagener. 

2.  Liebesgrillen  das  ist  Lust-  unnd 
Liebes  Schertz-  Ehr-  und  Sitten  -  Lieder. 
Wiederum  von  neuem  durch  gesehen  von 
Autore  selbsten  und  an  vielen  Orten  merk- 
lichen verbessert:  zugleich  auch  mit  dem 
andern  Theil  vermehret;  unnd  bestehet 
also  das  gautze  Werklein  in  vier  Büchern. 
Auf  Begehren  hervorgehoben  von  Jacobo 
Schwiegeru  A.  H.  Hambg.  1656  Chrstu. 
Guht.  120.  1.  Buch  30  L.  2.  Buch  30  L. 
3.  Buch  (2.  Teil)  20  L.  4.  Buch  20  L. 
f.  Cantus  u.  B.  sig.  A— F.  u.  A.-M  12. 
[B.  Lpz.    Strafsburg.    B.Zw.    Hofb.Wien. 

An  Komponisten  sind  genannt:  Hans 
Hake,  J.  K?  P.  H.  (Paul  Heinlein  der 
Junge),  H.  Pape  der  Alte,  Albert  Schop, 
Joh.  Sehop  der  Junge,  H.  Strathmann 
u.  M.  z:i 

1654   erschien  der  1.  Teil  in  1.  Ausg. 

3.  Waudlungslust,  welche  in  allerhand 
Anbindungs-  Hochzeit  .  . .  Schäfereien  be- 
steht .  . .  Mit  gantz  neuen  und  wohl- 
klingenden Weisen  (von  Hans  Haken). 
Hbg.  16.56  Pfeiffer  (Carsten).  12«.  81  BU. 
27  Melod.  mit  B.  [B.  B.  StraTsburg. 
Hofb.  Wien.  B.  Lpz.  B.  Wagener.  B. 
Wernigerode.     Wolfenb. 

4.  Verlachte  Yenus,  aus  Liebe  der 
Tugend  und  teutsch  gesinnten  Geraüthem 
zur  ergetzung.  Glückstad  1659  M.  Koch. 
120.  2>/,  Bg.  Am  Ende  5  L.  f.  Cant.  u. 
bez.  B.,  jedenfalls  von  Schwieger  selbst, 
da  er  keinen  Komponisten  nennt.     [B.  B. 

5.  Die  geharnischte  Yenus  oder  Liebes- 
Lieder  im  Kriege  gedichtet  mit  neuen  ; 
Gesang- Weisen  zu  singen  .  .  .  von  Filidor 
dem  Dorfferer.  Hbg.  1660  Mich.  Pfeiffer. 
(Guht)  Vorwort  in  Hambg.  gez.  12°. 
288  S.  mit  Anhang.  7  mal  10  Lieder 
für  C.  u.  B.  Die  Komponisten  nur  mit 
den  Anfangsbuchstaben  gez.  J.  S.  ist 
Schwieger.  —  C.  B.  wahi-sch.  Crato  Büt- 


ner.  —  M.  C.  =  M.  Campanus.  —  J.  M. 
R.  vielleicht  Joh.  Martin  Rubert.  —  C.  S. 
viell.  Chi'istian  Stephani.  —  J.  K.  ist  nicht 
zu  deuten,  derselbe  ist  schon  in  Nr.  2 
tjenannt.  [B.  B.  B.  Lpz.  B.  Wagener. 
Hofb.  Wien. 

Die  B.  Leipzig  besitzt  noch  den  Druck: 
6.  Gedichte  von  FiHdor  (H.  C.  L.  Senf). 
Lpz.  1788  Georg  Joachim  Göschen.  Am 
Ende  Lieder  mit  Melodien  und  Klavier 
von  A.  T.  Orahl.,  J.  G.  Wifthaiier  und 
Sterkel. 

Ich  glaube  nicht,  dass  der  obige  Fili- 
dor gemeint  ist,  sondern  der  eingeklam- 
merte Name  H.  C.  L.  Senf.,  über  den  ich 
allerdings  nichts  zu  sagen  weifs,  doch 
schon  die  Komponisten-Namen  deuten  auf 
ein  Werk  des  18.  Jhs. 

Scliwietzer,  Johann  Wolf,  um 

1727  Organist  am  Dome  zu  Ham- 
burg (Ratsakten). 

Scliwiger  (Schwieger),  Gleorg, 
lebte  im  Anfange  des  17.  Jhs.  und 
ist  im 

Ms.  26  Nr.  202  der  B.  Liegnitz  mit 
dem  Gesänge  Dens  qui  Susauua,  4  voc. 
in  Tabulaturpaiütur  vertreten. 

Scliwilge,  Andreas,  etwa  um 
1608/9  in  Thann  i/EIs.  geb.,  be- 
erdigt am  19.  Aug.  1688  zu  Ulm. 
In  Colmar  besuchte  er  die  Schule, 
studierte  dann  in  "Würzburg  Philo- 
sophie und  trat  in  den  Barfüfser- 
Orden  als  Novize  in  Luzern  ein, 
etwa  20  J.  alt.  Bald  darauf  stu- 
diert er  aber  weiter  in  Freiburg, 
dann  4  Jahre  lang  in  Wien  Theo- 
logie. Gegen  1636  verliefs  er 
Wien,  ging  nach  Rom  und  Mai- 
land, 1639  war  er  in  Zürich  und 
trat  zur  evangelischen  Kirche  über, 
wurde  einige  Zeit  später  als  Vor- 
schreiber und  Sänger  an  der  Schule 
angestellt.  1640  verheiratete  er 
sich.  Sein  Gehalt  betrug  84  Gld. 
nebst  Naturalien.  1652  wurde  er 
PfaiTer  an  der  Spanweid  in  Zürich, 
gab  aber  die  Stelle  sehr  bald  wie- 
der auf  und  ging  nach  Ulm.  Hier 
trat  er  zur  lutherischen  Kirche 
über  und  wurde  Praeceptor  der 
3.  Klasse  u.  Kantor  an  der  Latein- 


Scliwind. 


116 


Schwindl. 


schule.  1681  trat  er  in  Pension. 
Neben  seinen  Schulpflichten  leitete 
er  auch  die  öffentlichen  Konzerte 
(M.  f.  M.  24,  121  ff.). 

Von  seinen  Kompositionen  sind  nur 
die  mehrstimmigen  geistlichen  Lieder  in 
Simler's  Gedieh tsamlg.,  Zürich  1648  be- 
kannt. Siehe  Simler,  Job.  AVilh.  und  M. 
f.  M.  1.  c.  Zahn  teilt  2  Melod.  mit  Nr.  3326 
u.  7015.  Siehe  16G3  im  6.  Bde.  Im 
Vorworte  von  Simler  wird  Schw.  ein 
Sänger,  Kirchen-  und  Schiüdiener  in 
Zürich  genannt. 

Ein  Sohn  von  ihm,  Johann  Kaspar^ 
trat  in  die  Fulstapfen  des  Täters,  geb. 
1642,  gest.  1722,  studierte  in  Tübingen 
imd  wurde  1676  Organist  an  der  Drei- 
faltigkeitskirche zu  Ulm.  —  Ein  zweiter 
Sohn,  Oeorg  Andreas,  folgte  dem  Vater 
im  Amte  von  1699 — 1713.  —  Ein  Sc/itcügi, 
Theodor  Sigmund,  geb.  1680  in  Ulm, 
studierte  in  Strafsburg  und  wurde  1718 
Praeceptor  und  Organist  in  Kaufbeuren 
(M.  f.  M.  24,  126). 

Scliwind,  . . . 

Imbault  in  Paris  druckte  6  Duos  f. 
2  V.  (Anzeige). 

Schwinde  et  Lamot, 

bekannt  durch  Six  Senates  ä  V.  et  B. 
Paris,  Sieber  (c.  1780).  fol.  [besafs  Leo 
Liepm. 

Schwindl  (Schwindel  in  den 
Lexika),  Friedrich,  gest.  10.  Aug. 
1786  zu  Karlsruhe,  ein  Virtuose 
auf  der  Violine,  Flöte  und  Klavier, 
führte  ein  unstetes  Leben  und 
wechselte  sehr  oft  den  Aufenthalt 
und  die  Stellung,  so  dass  er  ein- 
mal in  Deutschland,  dann  in  Hol- 
land, der  Schweiz  und  anderen 
Ländern  anzutreffen  ist.  Dabei 
ein  vielbegabter  Künstler,  über 
dessen  Leistungen  jedoch  selbst 
Gerber  nicht  unterrichtet  war.  Auf 
op.  1  nennt  er  sich  Konzertdirek- 
tor des  Grafen  von  Wiedt  Kun- 
quell  und  auf  op.  10:  Maitre  de 
Concert  de  S.  A.  S.  Mj.  le  Margr^'' 
de  Bade  Durlach.  Eeichard  bez. 
ihn  1779  als  Stifter  und  Direktor 
eines  Liebhaberkonzerts  zu  Mühl- 
hausen in  der  Schweiz,  der  ferner 
die    Singspiele:     Das    Liebesgrab, 


Die  drei  Pachter  und  4  französ. 
Operetten  komponiert  hat.  Bur- 
nej  2,  102  und  3,  248  lernte  ihn 
im  Haag  kennen  u.  berichtet  über 
ihn.  Schubart  schreibt  S.  231:  ein 
beliebter  und  durch  ganz  Deutsch- 
land berühmter  Violinkomponist. 
Er  setzt  nicht  schwer  und  daher 
desto  anziehender  für  Dilettanten. 
Sein  Vortrag  ist  fliefsend  und  sein 
Geist  zur  süfsen  Schwermuth  ge- 
neigt, daher  wurde  er  ein  Lieb- 
lingskomponist für  die  Sekte  der 
Empfindsamen  (Gerber  1.  2).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt : 

Im  "Wilhelmitanerstift  in  Strafsburg 
i/Els.  ein  Chor  aus  einer  Messe:  Gehör 
den  Bittenden.  Ferner  mehrere  Opern 
und  Operetten  (nach  Lobstein  53). 

Im  Cons.  zu  Mailand:  Messe  en  Mi 
bem.  a  4  voix  av.  orch.    Ms.  Stb. 

Six  Simphonies  Ouvertures  ä  2  V., 
TaiUe  et  B.  Clavecin  et  Violons,  2  Hautb. 
et  2  Cornes  de  chasse  ad  lib.  Oeuv.  1. 
Amsterd.,  Hummel.  11  Stb.  fol.  Alle 
6  mit  Ouvert.  bez.  [Berlin  Th.  B.  AVa- 
gener  8  Stb.  Upsala  8  Stb.  br.  Mus.  in 
englischer  Ausg.,  fehlt  Oboe  1. 

6  Simphouien,  ebenso,  op.  2,  ib.  [Up- 
sala in  8  Stb. 

3  Simphonies  pour  2  V.  Va.  2  Fl. 
2  Cor.  et  B.  oe.  9.  La  Have,  Hummel. 
Stb.    fol.     [Kat.  Eeeves  1882. 

3  Syjnphonies  ä  gr.  orch:  2  V.  Va.  et 
B.  2  Hautb.  ou  Fl.  et  2  Cors  de  chasse, 
ad  lib.  La  I.  avec  Trompettes  et  Tymp. 
ad  libit.  oe.  10.  A  la  Haye  et  ä  Amst., 
Hummel  et  fils.  16  Stb.  [Karlsruhe. 
Wolfenb.  Schwerin  F.,  dort  noch  im  Ms. 
in  Stb.  3  Sinfonien  in  Dd.  und  Ed.,  Be- 
setzung wie  oben. 

6  Sinfonien  wie  oben  besetzt  in  Bd. 
Esd.  Gd.  Dd.  Fd.  Dd.  zu  je  3  Sätzen.  In 
je  8  Stb.  im  Ms.     [B.  Zw. 

Sinfonie  iu  Dd.  wie  oben.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

The  periodical  Overture  in  8  parts. 
London,  Bremuer.  9  Stb.  fol.  [B.  B., 
ebendort  iu  Ms.  14995  in  K.  eine  „Over- 
ture". Auch  in  B.  Lpz.  eine  Ouvertüre 
in  8  Stb.  in  London  gediiickt,  vielleicht 
eine  der  vorhergehenden. 

6  Quatuor  a  2  V.  T.  et  B.  oe.  7. 
La  Haye,  B.  Hummel.     4  Stb.     [B.  M. 

12  Duos  pour  2  V.  a  l'usage  des  com- 


Schwinghammer. 


117 


Scolari. 


men(;'an.s,  oe.  4.  "Worms.  G.  Kreitner. 
2  Stb.  [B.  M.  B.  Wagener  in  Ausg. 
Mayence  chez  Schott  fils.  Biüssel  Cous. 
6  Senates  ä  2  Fl.  et  Bc.  oe.  3.  Amst., 
Hummel.  3  Stb.  fol.  [Stadtb.  Breslau 
fehlt  der  Bc. 

Schwiiighaiiiiuer,  Joh.  Franz, 

lebte  um  1743. 

Die  B.  Rostock  besitzt  „Pioces  des 
galanteries  p.  de  lute"  (Tabulatur).     Ms. 

Schwiiik,  Fat.  iinselm,  geb.  zu 
Aisliugen  b.  DiJiingen  1.  Okt.  1725, 
gest.  4.  April  1793  im  Kloster  Ir- 
see  in  Baiern.  17-43  trat  er  in 
dasselbe  ein,  war  25  Jahre  daselbst 
Chorregeut,  dann  12  Jahre  Pfarrer 
u.  zuletzt  Subprior.  Ein  guter  Or- 
ganist, der  auch  mehrere  Kirchen- 
kompositionen herausgab  (Korn- 
müller 1,  233). 

Scialla,  Alessandro,  bez.  sich 
mit  Gentilhuomo  ed  Academico  di 
Tropea.     Er  gab  heraus: 

Primo  libro  de'MadrigaU  a  5  voci;  del 
Signor  . . .  Napoli  1610  0.  G.  Carlino  e 
Costantino  Vitale.  Scipione  Barone  gab 
das  Werk  heraus  imd  nennt  es  des  Au- 
tors erste  Arbeit.  5  Stb.  4".  24  Gesge. 
[Kassel. 

Scilders,  Mathys,  war  1385 
Kantor  an  der  Liebfraueu-Bruder- 
schaft  zu  Herzogenbusch  (Bouwst. 
2,  211).    , 

Scio,  Etienne,  geb.  um  1766 
zu  Bourdeaux,  gest.  21,  Febr.  1796 
zu  Paris.  Violinist  und  Komponist, 
zuerst  am  Theater  zu  Toulouse  an- 
gestellt, dann  1788  erster  Violinist 
am  Theaterorchester  zu  Marseille, 
wo  er  mehrere  Ballets  und  Diver- 
tissements schrieb.  Heiratete  die 
berühmte  Sängerin    Crocy,    wurde 

1791  in  Paris  als  Orchesterdirektor 
am  Theater  Moliere  angestellt  und 
schrieb  für  dasselbe  mehrere  Opern. 

1792  ging  er  ans  Theater  Feydeau. 
Fetis  verz.  seine  Opern.  Nach- 
weisbar ist  keine. 

Scipione  Calabrese, 

ist  in  Aucina's  Tempio  amionico  1599 
mit  den  3stim.  Canzonen:  Hor'eccoti  pre- 


sente  anima  mia  und  Ben  scorgi  di  lou- 
tano  vertreten.  —  In  Arascione's  Nuove 
Laudi  ariose  1600,  1  Gesg.  pag.  33.  Cala- 
brese ist  sein  Geburtsland,  nicht  sein 
Eigenname. 

Sciroli,  Oregorio,  geb.  gegen 
1725,  machte  seine  Musikstudien 

j  im  Conservatorio  della  Pietä  de' 
Turchini  in  Neapel  (von  Florirao 
nicht   verz.),    wurde   dann    Lehrer 

,  der  Harmonie  u.  des  Accompagne- 
ments  am  Conservatorio  de'figliuoli 

j  dispersi  zu  Palermo.  Der  Breit- 
kopfsche  Katalog  von  1770  nennt 
ihn  Kapellmeister  zu  Neapel,   Ex 

:  Maestro   de  real  Conservatorio  zu 

'  Palermo. 

1749  gab  man  seine  Oper  ,,TJlisse 
errante",  1751  „Achille  in  Sciro"  in  3 
Akten  und  später  „Merope"  in  Neapel. 
1770  erschienen  zu  Paris  6  Trios  f.  2  V. 
u.  B.  (Fetis).  In  der  Stiftsbibl.  zu  Ein- 
siedeln befindet  sich  im  Ms.  der  Psalm: 
DLxit  a  4  e  5  voci,  2  Trombe,  2  Ob.  2  V. 
Vcl.  c.  org.  Part.  64  S.  —  Im  br.  Mus. 
ist  er  im  Ms.  329  u.  357  mit  geistl.  Ge- 
sängen, Kantaten  und  Arien  vertreten. 
In  der  Bibl.  des  Conserv.  Turchini  in 
Neapel  die  Oper  ., Merope",  Milano  1761. 
Ms.  P. 

Im  Conserv.  zu  Mailand  in  Mss.  1. 
Cantata  per  il  S.  Natale  „Oh!  come  in 
te"  per  Sopr.  c.  Bc.  P.  —  2.  Arien  mit 
kl.  Orch.  P.  3.  Ouvertüre  in  Dd.  für 
kl.  Orch.     Stb. 

In  Bologna   ein  Credo  in  Cd.  ä  4  voci 

breve  con  istrom.     Ms.  P.     14  Bll.     Der 

Katalog  2,    138  druckt  fälschlich  Scivoli. 

Florinio    verz.    im    4.   Bde.    6   Opern, 

siehe  Reg. 

Im  Cons.  Paris  1  vol.  mit  Scenen  und 
Arien. 

Sciictre,  Pierre,  Sänger  in 
Valladolid  an  der  Kapelle  Philipp 
des  Schönen  1506  (Straeten  VII, 
165). 

Sclobas,  siehe  Schlobas. 

Seobedo,  Bart.,  s.  Escobedo. 

Scola, . . .  trat  1776  als  Viola- 
spieler in  London  auf  und  1784 
als  Violoncellist  (Pohl  2,  371). 

Scolari,  Oiiiseppe,  geb.  gegen 
1720  zu  Vicenza,  gest.  1770  (sie?), 
zeichnete  sich  als  Opernkomponist 


Scolari. 


118 


Scot. 


aus  (Gasparella  34.  Florimo  1,  138). 
Bekannt  sind  von  ihm 

Cajo  Mario,  Milano  1765.  Ms.  P. 
[Neapel  Turcli. 

La  Cassina,  opera  in  3  atti.  1756. 
Ms.  P.     [C.  P.    Hofb.^len  17852. 

La  Famigiia  in  scompiglia,  Dramma 
giocoso.  Ms.  799  P.  3  voll.  [Dresd. 
Mus. 

La  conversazione,  opera  giocosa  in  3 
atti.     Ms.  18042.     P.     [Hofb.  Wien. 

Giullia  Manmiea,  op.  in  3  atti.  Ms.  P. 
[C.P. 

II  Tamerlano,  Milano  1764.  Ms.  P. 
[Neapel  Turch. 

Chi  tutto  abbraccia  uulla  striuge,  Dram. 
gioc.  per  musica.  Ms.  798  P.  (Dresden 
1766),  3  voll,     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Viaggiatore  ridiculo,  opera.  Ms.  P. 
[C.P. 

Canzonetta  nuova  e  geniale  (Sopr.  col 
B.).  Ms.  756.  P.  1785  aufol.  [Dresd. 
Mus. 

2  Arie  ä  Sopr.  c.  ström.  Ms.  375  P. 
[Dresd.  Mus.,  obige  Opern  auch  in  Stb. 

Aria:  Si  mora  Faudace  per  Ten.  c.  orch. 
Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Aria  ,,Se  al  labbro  mio  non  credi"  per 
Contralto  1758.    Ms.     jPadua  Aut. 

Aria:  Giil  la  moi-te,  Ms.  B  660,  1. 
[Dresd. 

Petis  zeigt  16  Opern  an. 

Ouvertüre  (in  D)  f.  2  V.  Ya.  B.  2  Ob. 
2  Hörn.     Ms.    Stb.     [Brüssel  Cons. 

Im  Breitkopf'scheu  Verz.   befand    sich 

1  Sinfonie  und   1  Konzeii  f.  Violine  mit 
Orch. 

In  Berlin  K.  H.  1  Sinfonia,  Ms.  Stb. 

Scolly,  Vestira  y,  ein  spani- 
scher Lautenist  des  16  Jhs.,  der 

im  Ms.  Z  32  der  B.  B.  in  einem 
Lautenbuche  mit  2  Lautenpiecen  S.  12  u. 
14  vertreten  ist. 

Scomparin, . . . 

Die  Bibl.  Dresd.  Mus.  besitzt  im  Ms. 
A  470,  P.  25  Bll.  Eesponsorj  a  4  voci 
con  Concerti  ed  Assoluzioni  per  Pontefici 
Vescovi  Cardinali .  .  ao.  1670.  (Sub  venite 
sancti,  5  Sätze). 

-  Ms.  A  471.  P.  13  Bll:  Messa  di 
Refpüem  a  3  voci. 

In  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin  sind  be- 
findlich Ms.  20580  obige  Missa  3  voci  ä 

2  T.  1  B..  noch  einmal   in  Ms.  T  92  und 
ein  Te  Deum  3  voc.  (2  T.  1  B.),  alle  in  P. 

Seoiicertato,  Lo.  Der  Kat.  3, 
24  von  Bologna  führt  den  Namen 


als  Autor  in  einem  Ms.  des  17.  Jhs. 
an,  betitelt: 

Eaccolta  di  arie  a  voce  sola,  e  madri- 
gali  a  piü  voci.  Obiger  Name  steht 
über  einem  2stim.  Gesänge, 

Seorpione,  Fra  Domenico,  di 

Rossano,  sein  Geburtsort  (Calabrien). 
Nach  den  Titeln  seiner  Werke  war 
er  um  1672  Kapellmeister  im 
Minoriterkloster  S.  Francesco  zu 
Bologna,  1675  an  der  Basilika  der 
12  Apostel  in  Rom  und  1701 
wieder  in  seinem  Kloster  zu  Bo- 
logna, 1702  fügt  er  aufserdem 
noch  hinzu  „e  del  Canto  nel  Sagro 
Seminario  di  Benevento."  Yon 
seinen  Werken  sind  nachweisbar: 

Eiflessioni  armoniche  divise  in  due 
Hbri,  Nel  primo  de'quali  si  tratta  dello 
stato  della  musica  in  tutte  l'etä  del  mondo, 
e  di  materie  spettanti  al  musico  speco- 
lativo . . .  (Titel  im  Kat.  Bologna  2,  256 
nebst  Vorwort  u.  Auszüge).  Napoli  1701 
De  Bonis.  fol.  8  Bll.  219  S.  [B.  B. 
Bologna.  Musikf r.  Wien.  Neapel  Tui'ch. 
Brässel.     br.  Mus. 

Istruzioni  corali  non  meno  utili  che 
necessarie  ä  chiunque  desidera  essere 
vero  Professore  del  Canto  Piano  . . .  Op.  7. 
Benevento  1702  stamp.  Arcivescovo.  4°. 
162  S.  [B.  B.  Bologna,  siehe  S.  257. 
Neapel  Turch.    Brässel.     Mailand  Cons. 

Sacra  Modulamina  binis,  ternisque 
vocib.  concinenda,  una  c.  Litanijs  B.  M. 
V  . . .  Op.  1.  Bononiae  1672  Jac.  Mouti. 
4".  12  Mot.  1  Lit.  [Bologna.  Angabe 
der  Stb.  fehlt  im  Kat.  2,  496. 

Compieta  da  Capeila  con  le  quattro 
Antifone,  e  Litanie  .  .  ä  5  voci,  col  Bc. . . 
Op.  2.  Bologna  1672  Monti.  6  Stb.  40. 
[Bologna.     Paris  Nat. 

Mottetti  a  2,  3,  e  4  con  una  Messa 
concertata  a  5  voci . . .  Op.  3.  Roma  1675 
G.  A.  Mutij.  6  Stb.  mit  Bc.  4».  8  Nrn. 
[Bologna.      Capella   Julia  in  Eom   6  Stb. 

Scorziito,     Griorauni    Maria, 

städtischer  Kapellmeister  u.  Orga- 
nist zu  Asolo  Trevigiana,  wie  er 
im  Samlwk.  1625  a  u.  der  2.  Ausg. 
von  1636,  siehe  Simonetti,  bez. 
wird.  Dort  2  Gesänge  f.  1  Stim. 
u.  Bc.  (Eitner  1,  1625  a). 

Scot,  Joliiisoii,  gab  heraus: 

Musical  Museimi   4  voll,    enthält   400 


Scotch  sons;s. 


119 


Scotto,  Ottavio. 


Gesge.  mit  Bass.  Edinburgh  1787—92. 
80.     [Kat.  Eeeves  1882. 

Scotch  songs 

(A  collection  of  original),  vrith  a  Tho- 
rough  bass  to  each  song  for  the  barpsicli. 
Loud.,  Walsh.     fol.-    [K.  C.  ofMus. 

Scots  songs,  A  Collection  of,  adapted 
for  a  voice  &  harps.  Edinburgh  (1782) 
Neil  Stewart,     fol.     [br.  Mus. 

Thirty  Scots  songs,  adapted  (wie  vor- 
her).    The  words   by  A.  Ramsey.     Book 

1.  2.     Ib.     fol.     [br.  Mus. 

Scotlaiid. 

Select  Melodies  of  Scotland  united  to 
the  songs  of  Rob.  Burns,  Allan  Ramsay 
etc.  with  symphonies  and  an  accomp.  for 
the  Pfte.  by  Haydn,  Pleyel,  Kotzeluch  etc. 
London,  Jones.     [Lübeck  u.  a.  Bibl. 

—  T.  Preston  gab  1803  zwei  Bde.  mit 
100  Schott.  Liedern  heraus. 

—  R.  Martin  in  Edinburgh  gab  1810 
2  Bde.  Schott.,  engl.  u.  irische  Melodien 
heraus.  Beide  Samlg.  besafs  Sir  John 
Stainer  in  London. 

Bei  Beethoven,  Haydn,  Pleyel  u.  a. 
sind  auch  Ausg.  verz. 

Scotland,  Jolui. 

Im  Catch -Club  3  (Sibbald  in  Edinb.) 
befindet  sich  im  3.  Bd.  ein  Gesang.  In 
John  Bland's  Samlwk.  4  ebenfalls  mit 
J.  Scotland  gez. 

Scoto,  Jolianiies,  ein  Gallier 
und  Theoretiker  des  9.  Jhs.,  wurde 
von  König  Alfred  nach  Oxford  be- 
rufen  (Gerbert  4,  282.     Fabricius 

2,  419). 

Scott,  Joliii,  geb.  um  1776  in 
England^  gest.  1815  in  Jaraaica. 
Chorknabe  an  der  St.  George -Ka- 
pelle in  Windsor  und  am  Eton- 
College,  studierte  dann  unter  "Will. 
Sexton  und  wurde  Vertreter  Dr. 
Arnold's  an  der  Westminsterabtei, 
später  Chordirektor  und  Cembalist 
an  Sadler's  Wells.  Ging  nach 
Jamaica,  errichtete  dort  das  erste 
Orgelwerk  und  wurde  auch  Orga- 
nist an  der  Kirche. 

Man  kennt  von  ihm  das  Anthem: 
„Praise  the  Lord,  o  Jerusalem"  (Grove). 

Scott  (Scotus),  Paulus  mit  dem 
Zusätze  Ccaifus  et  Verha,  d.  h.  er 
ist  der  Dichter  und  Komponist  der 
Gesänge.   Petrucci  verzeichnet  üin 


in  seinen  Samlwken.   nur    mit  P. 

S.  Cant  et  Yerba,  oder  Paul  Scot. 

Cant.  etc. 

5  weltliche  4stim.  Gesänge  im  Petrucci 
(Eitner  1).  Im  5.  Bd.  Ambros'  Gesch.  d. 
Mus.  p.  535:  Fallace  speranza  4  v.  in  P. 

Scotto.  Eine  Drucker-  und 
Musikverleger-Familie  in  Venedig, 
von  denen  der  Jüngste  Girolaino 
auch  als  Komponist  sich  auszeich- 
nete. Die  älteren  Brüder  waren 
Brandino  u.  Oitavio.  Von  Otta- 
tIo  berichtet  Ant.  Schmid  im  Pe- 
trucci 122,  dass  er  aus  Monza  in 
der  Lombardei  geb.  war  und  sich 
in  Venedig  niederliefs.  Er  druckte 
und  verlegte  zahlreiche  wissen- 
schaftliche Werke,  während  die 
Musikdrucke  erst  in  die  30  er  Jahre 
des  16.  Jhs.  fallen.  Siehe  Verde- 
lotto,  Adrian  Willaert,  Giov.  de 
Lage.  Dennoch  ist  er  einer  der 
ersten,  der  Choralnoten  mit  Metall- 
typen druckte  und  zwar  in  kleinem 
zierlichen  Format.  Der  erste  dieser 
Drucke  erschien  am  29.  Dez.  1481 
zu  Venedig.  Siehe  M.  f.  M.  28, 
167.  Umdruck  einer  Seite  in  C. 
G.  Röder's  Jubelschrift  1896.  1587 
war  er  mit  Andrea  Antiyo  da  Mon- 
tona  vereint,  der  sich  als  Noten- 
drucker bez.  und  Ottavio  als  Ver- 
leger. Sie  gaben  das  Samlwk. 
heraus : 

Belli  Madrigali  a  3  voci,  Am  Ende  die 
Firma.  Nur  der  Bassus  in  Bologna  be- 
kannt (siehe  Vogel  2,  380:  15373). 

In  demselben  Jahre  verlegte  er  mit 
Autigo  das  2te  und  3te  Buch  Madrigali 
von  Yerdelotto,  worin  sich  auch  andere 
Ivomponisten  befinden.  Exemplar  kompl. 
in  4  Stb.  in  B.  M.  (siehe  Eitner  1,  38. 
39:  1537  a.  b.). 

1539  lautet  die  Firma:  Brandino  et 
Ottavio  Scotto  ad  instautium  Andreas 
Autiqui  (Willaert). 

1540  bei  Giov.  del  Lago  heilst  sie:  Ex 
praelo  Brandini  &  Octa\dani  Scoti  fratrum 
habentur  excussae  Yenetiis. 

Nur  mutmafslich  kann  ihui  das  Samlwk. 
1535  zugeschrieben  werden  (Vogel  2,  379). 


Scotto,  Girolamo. 


120 


Scotto,  Girolamo. 


Ottavio's  Bruder  Oirolamo  (nicht 
sein  Sohn,  wie  man  bisher  an- 
nahm, siehe  M.  f.  M.  19,  139,  Werk 
von  Archadelt  1539  c)  war  einer 
der  fleifsigsteu  Musikdrucker  des 
16.  Jhs.  Die  Zeit  seiner  Thätig- 
keit  umfasst  die  Jahre  1539  bis 
1573.  Im  Sept.  des  letzteren 
Jahres  zeichnen  die  Erben  und 
lassen  sich  dieselben  bis  c.  1607 
verfolgen.  Wie  bereits  gesagt, 
hatte  Girolamo  Musik  studiert  und 
trat  als  Komponist  und  Heraus- 
geber zahlreicher  Samlwke.  auf, 
die  er  mit  Geschmack  und  Um- 
sicht zusammenstellte.  Sein  Nach- 
folger unterz.  die  Dedic.  mehrfach 
mit  Melchior  Scotto,  doch  stellte 
er  die  Samlwke.  nicht  mehr  selbst 
zusammen,  sondern  beauftragte  da- 
mit Musiker.  Von  Girolamo's  eige- 
nen Kompositionen  sind   bekannt: 

Madrigali  a  4  voci  di  . .  .  con  alcime 
a  la  uiisura  breve,  et  altri  a  voce  pari. 
Ven.  1542  apud  ipsum  Authoreüi.  4  Stb. 
qu40.  37  Nrn.,  davon  4  von  WiJlaert. 
[B.  Jena.  Hofb.  Wien.  Brüssel.  Bo- 
logna: C. 

...  I  Madrigali  a  3  voci  con  alcuni 
alla  misura  breve  . . .  Ven.  1541.  3  Stb. 
qu4'^.     57  Gesge.     [Jena.     Celle. 

I  Madrigali  a  3  voci  . . .  Ven.  1549. 
3  Stb.     qu40.     [br.  Mus. 

n  2.  lib.  delle  Muse,  a  3  voci  ... 
ristampati.  Ven.  1562.  3  Stb.  qu40. 
23  Madr.,  1  von  La  Martoretta.  [Celle. 
B.  B:  B. 

Madrigali  a  3  voci  di . . .  Vinegia  1570. 
3  Stb.    40.    21  Nra.     [AVolfenb. 

Corona,  il  2.  lib.  delle  Canzoni  alla 
Napolitana  ä  3  voci  . . .  Vineg.  1571. 
3  Stb.  8".  21  Nru.  [B.  M.  Hofb. Wien. 
B.  Zw:  T.     Bologna:  B.     Florenz  B.  L:  C. 

Corona,  il  3.  lib.  delle  Canz.  alla  Nap. 
a  3  voci.  Vineg.  1571.  3  Stb.  8".  23 
Nrn.,  2  von  Oiov.  Bassano.  [B.  M.  Hofb. 
Wien.  B.  Zw:C.  T.  Bologna:  B.  Flo- 
renz: C.  Vened.  Marco:  B.  Saaz,  Kapu- 
ziner-Konvent: C.  B. 

...  II  1.  lib.  de  i  Madrigali  a  2  voci 
.  .  .  Venet.  1541.  2  Stb.  qu40.  40  Madr. 
und  4  Motetten.     [Jena.     Celle,  T.  defekt. 

—   Et  da  lui  proprio  con  nuoua  giunta 


amplati  .  .     Ven.    1551.     2  Stb.     4».     37 
Madr.  und  einige  Mot.     [Bologna. 

—  ristamp.  Ven.  1558  wie  1551.  [Bo- 
logna. 

—  Ven.  1562,  nur  31  Madr.  von  S.  1 
bis  31  der  Ausg.  von  1551.     [Celle. 

—  rist.  Vineg.  1572,  nur  die  Madr. 
1 — 23  aus  1551.     [Bologna. 

...  II  2.  lib.  delli  Madrigali  a  2  voci . . . 
Vinegia  1559.  2  Stb.  qu40.  33  Nrn.  [Celle. 

II  3.  lib.  dein  Madrigali  a  2  voci  .  . . 
ristamp.  Vinegia  1562.  2  Stb.  qu4<'. 
9  Madr. ,  6  Mot. ,  6  Instrumentalstücke. 
[Celle. 

Sämtliche  Drucke  von  Scotto  selb.st 
verlegt. 

In  Gombert's  Musica  4  voc.  lib.  1. 
1541  zwei  Motetten.  —  In  der  Bicinia 
1545  e  n.  4  Motetten,  2  voc. 

An  Smnmehverken  gab  er  heraus  (siehe 
Eitner  1;  1.  Abteilung;  bei  den  italieni- 
schen weltlichen  Gesängen  tritt  noch 
Vogels  Bibliothek  hinzu): 

Fraglich  ist  1538  k:  De  i  Madr.  di  Ver- 
delotto  et  de  altri  eccelL  autori  a  5  voci, 
ohne  Ort  und  Verleger,  entweder  von 
Ottavio  oder  Girolamo  Scotto  verlegt.  [B.  M. 

1539  p.  Del  3.  lib.  de  i  Madrigah  di 
Archadelt,  et  di  altri  eccell.  authori  .  . 
4  voc.  Ven.  1539.  4  Stb.  qu40.  48 
Nrn.  von  Archadelt  u.  Festa.     [B.  M. 

1540.  Quiuque  Missae  Moralis  ac 
Jacheti  . . .  Venet.  1540.  5  Stb.  qu40. 
2  von  Morales  u.  Jachet,  1  von  Berchem. 
[Jena.    B.  M.    München  ünivers:  C.  A.  6  a. 

1540  a.  Excellentissimi  musici  Mora- 
lis, Gomberti,  ac  Jacheti  c.  4  vocib.  Lib.  1. 
Ven.  1540.  4  Stb.  qu4<*,  enthält  5  Messen. 
[Jena.     br.  Mus:  C.  A.  B. 

15401.  Di  Verdelotto  tutti  li  Madrigali 
del  I.  et  IL  lib.  a  4  voci  . . .  1540.  In- 
halt in  Eitner  1,  65.      [B.  M.      Wolfenb. 

1540  k.  Le  dotte  et  ecceUente  compo- 
sitioni  de  i  Madrigali  a  5  voci  da  diuersi 
musici  .  .  .  1540.  5  Stb.  qu40.  Inhalt 
Eitner  1  u.  Vogel  unter  Verdelotto  6  a. 
[B.  B.     B.  M.     Wolfenb.    Bologna.     C.P. 

15401.  Madrigali  a  4  voci  di  Messer 
Claudio  Veggio  . . .  Ven.  1540.  4  Stb. 
qu4".  Inhalt  Eitner  1.  Vogel  unter  Veggio 
2,287.  [B.M.  Hofb.  Wien.  B.B:B. 
Bologna:  C. 

1541.  Gomberti  .  . .  Musica  4  vocum 
(vulgo  Motecta  uuncupatur)  additis  etiam 
nonnuUis  excell.  Morales  . . .  Lib.  1.  Ven. 
1541.  4  Stb.  qu40.  24  Mot.  Siehe  M. 
f.  M.  1878  S.  65.  [Dr.  Mettenheim  in 
Schwerin  i/M.     Celle.     Jena.     B.  M. 

1541a.  Nie.  Gomberti  ...  Pentaph- 
thongos  harmonia,  que  5  vocum  Motetta 


Scotto,  Girolamo. 


121 


Scotto,  Girolamo. 


...  Lib.  1.  Yen.  1541.  5  Stb.  qu40. 
26  Mot.  von  Verschiedenen.  [Berlin  gr. 
Kloster.  Jena.  Proske.  Hofb.  Wien. 
München  Universit.     br.  Mus :  2  Stb. 

—  Ausg.  1550.     [B.  B. 

1542.  Missarum  sex  Gombert  et  Jacheti. 
Yen.  1542.  5  Stb.  qu40.  [B.  M.  Jena. 
Verona  S.  f :  C.  A.  T. 

1542  a.     Missae  cum  4  vocib.  paribus. 
decantandae.   Moralis  .  .   ac   aliomm  .  . 
Ven.  1542.     4  Stb.    quA^.    6  Messen  von 
Versch.     [Jena. 

(1542  b.)  Missae  cum  4  vocibus.  Ven. 
s.  a.  4  Stb.  qu40.  Nach  dem  mir  vor- 
liegenden Register  ist  es  ein  anderes 
Sainhvk.  als  das  vorhergehende  und  enth. 
von  Morales  1,  Jachet  3  und  Gombert 
1  Messe.     Verona  S.  f :  A.  T.  B. 

1542  c.  Magnificat  Moralis  Hispani 
alioramque  authoiaim.  Lib.  1.  Ven.  1542. 
Derselbe  Inhalt  wie  1544  b  bis  fol.  23 
(Eitner  1).  4  Stb.  qu4".  [Jena.  Verona 
S.  f :  A.  T.  B. 

1543.  Quinque  Missarum  harmonia 
diapente  id  est  5  voces  referens  .  . .  Ven. 
1543.     5  Stb.     qu40.     [B.  B.     Proske. 

—  Antiquar  Rosenthal  besafs  den  Altus 
einer  Ausg.  von  1563. 

1543  d.  Musica  5  vocum:  Motteta  ma- 
terna  lingua  vocata,  ab  optimis  &  varijs 
authoribus  .  . .     paribus     vocib. . .       Ven. 

1543.  5  Stb.  qu4"^,  ohne  Autoruamen. 
[B.  Kgsbg.  fehlt  5  a.  Jena.  Verona  S.  f. 
ohne  Altus,  der  Kat.  schreibt  es  Gom- 
bert zu. 

1544.  Liber  1.  Missarum  quinque,  cum 
4  vocibus,  ex  diversis  authoiibus  . .  .    Ven. 

1544.  4  Stb.  qu4'\  [B.  B.  Musikfr. 
Wien.  Bologna.  B.  reale  zu  Neapel, 
br.  Mus:  T. 

154<Sc.  Madrigal!  de  la  fama  a  4  voci 
. . .     Ven.    1548.     4  Stb.     qu4".      [B.  M. 

Gardano  und  Scotto  wetteiferten  in 
gegenseitigem  Nachdruck. 

1548  d.  Madrigal!  a  5  e  3  voci,  Can- 
zoni  francese,  Motetti  etc.  Accommodati 
per  sonare  di  Liuto.  Vinegia  1548.  Enth. 
einige  Pieceu  von  Nie.  Vincentino.  [Hofb. 
"Wien  (mir  nicht  genauer  bekannt). 

1549  e.  Excellentis.  autorum  diverse 
modulationes  qua  sub  titulo  fructus  .  . . 
Lib.  1.  c.  5  vocib.  Ven.  1549.  5  Stb. 
qu4'',  gab  Gardano  schon  1538  d  heraus. 
[B.  Kgsbg.  ohne  C. 

1549  f.  II  1.  lib.  de  Motetti  a  6  voci, 
da  diversi  eocell.  musici  .  .  .  Ven.  1549. 
6  Stb.    qu40.    [B.  Upsala.     B.  B.  fehlt  6  a. 

1549  g.  Musica  4  vocum,  que  materna 
lingua  Moteta  vocantur  . . .  Ven.  1549. 
4  Stb.     qu4".     [B.  M:  T.  fehlt.    Bologna. 


1549.  Primo  libro  de'Motetti  a  5  voci 
da  diversi  eccell.  musici  composti  &  non 
piu  stampati  ...  1549.  4".  [Bologna:  B. 
Enth.  Andrea  de  Silva,  Carchillion,  Clau- 
din.  Bald.  Donato,  Jacquet  3,  Jehan  du 
Billon,  Josquin  Baston,  Morales,  Pierrisson, 
Cipr.  Rore  4,  Francesco  (della)  Viola,  Zer- 
linus  2. 

1549.  Lib.  3.  de  D.  Autori  eccell.  Li 
Madrigal!  a  4  voce  a  notte  negre  .  .  . 
Vineggia  1549.  4  Stb.  qu40.  33  Madr. 
siehe  Vogel  2,  390.  [Vened.  Marco:  C 
T.  B.     Verona  S.  f:  C.  A.  B. 

1550.  II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  4  voci 
de  diuersi  autori  a  notte  negre,  con  la 
sua  giunta  .  .  ristamp.  Ven.  1550.  4  Stb. 
qu4°.  Nachdruck  von  Gardauo's  1548  mit 
kleinen  Varianten  in  den  Autoren.  Siehe 
Vogel  2,  391.     [Musikfr.  Wien. 

—  Ausg.  1552^  siehe  Vogel  2,  392. 
[Bologna:  C.  T.  B. 

1554n.  Motetti  del  Laberinto,  a  4  voci. 
Lib.  2.  Sacrarum  cantionum  siue  Motet- 
toi-um  Thomae  Ciidiuillon  .  . .  Ven.  1554. 
4  Stb.  qu40.  [Hofb.  Wien.  Musikfr. 
Wien. 

1554  0  wie  vorher,  Lib.  3.  Ven.  1554. 
4  Stb.     qu4ü.     [ib. 

1554p  wie  vorher,  Lib.  4.  Ven.  1554. 
4  Stb.     qu4o.     [ib.   und  Proske,   fehlt  A. 

1556.  Villancicos  de  diuersos  Autores, 
a  dos,  y  a  tres,  y  a  quatro,  y  a  cinco 
Bozes,  agora  nuevameute  corregidos.  A 
y  mas  ocho  tonos  de  Canto  Uano  . . . 
Ven.  1656  Scotto.  Disc,  64  BU.  in  4^ 
zu  2—5  Stirn.  Teste  oft  vollständig  in 
spanischer  Sprache.  Autoreu  nur  Bl.  45  v. 
N.  Gombei-t  genannt:  „Dezilde  al  Caual- 
lero  que  non  se  quexe",  5  voc.  Cant.  2 
steht  rechts.     [Upsala:  C.  Org. 

1559.  Madrigal!  a  3  voci  di  diversi 
eccell.  auttori  ...  Lib.  1.  Vinegia  1559. 
Siehe  Vogel  2,  397  unten.     [Bologna:  B. 

1560.  De  divers!  auttori  il  1.  lib.  de 
Madrigal!  a  4  voci:  a  notte  negre  .  .  . 
Vinegia  1560.  4  Stb.  qu40.  Nachdruck. 
Siehe  Vogel  2,  398.     [Oxford  Ch.  Ch. 

1560  e.  II  1.  lib.  de  Villotte  alla  Pa- 
doana.  Con  alcune  Napolitane  a  4  voci, 
intitolate  Villotte  del  fiore  . .  ristamp. 
A^euegia  1560.  4  Stb.  qu40.  Siehe  Az- 
zaiolo  1557,  sowie  das  2.  Buch  von  1564. 
[B.  M. 

1561\  11  1.  lib.  de  le  Muse  a  5  voci, 
composto  da  diuersi  eccell.  musici  . . . 
ristamp.  .  .  Veneg.  1561.  5  Stb.  qu4'', 
siehe  Vogel  2,  399.  [Oxford  Ch.  Ch. 
fehlt  5  a. 

156P.  H  2.  lib.  de  le  Muse  a  5  voci 
...     Veneg.    1561.     5  Stb.     qu40,   siehe 


Scotto,  Girolamo. 


122 


Scotto,  Girolamo. 


Vogel  ib.   [Oxford  Ch.  Ch.  fehlt  5  a.     Flo- 
renz B.  Rice:  C.  öa. 

1562.  II  3.  lib.  delle  Muse  a  3  voci. 
Di  Canzon  francese  di  Adrian  Willaert. 
Novamente  con  alcune  d'altii  autore  in- 
sienie  ristampati.  Yen.  1562.  3  Stb. 
qu4".  Enthält:  Claudin,  Josijuin,  Jo.  Mou- 
ton,  N.  Renez  u.  Willaert  19.     [CeUe. 

1562.  I  dolci  et  hai'moniosi  concenti 
fatti  da  diversi  eccell.  musici  sopra  varii 
soggetti,  a  5  voci,  Lib.  1.  Yineg.  1562. 
5  Stb.     qu40.     [B.  A.     ß.  M. 

1562  a.  I  dolci  et  harmoniosi .  . .  Lib.  2. 
Yineg.  1562.    5  Stb.    ciu4».    [B.  A.    B.  M. 

1562  b.  n  1.  lib.  delle  Muse  a  3  voci. 
Madrigali  de  div.  autori  . . .  Yineg.  1562. 
3  Stb.  kl.  hoch  S«.  [Celle.  B.  B:  B. 
Florenz:  C. 

1562  (siehe  1539 f,  Nachdruck):  Motetti 
del  frutto  a  4  voci  lib.  1  ...  Yinegia 
1562.  4  Stb.  fiu4'>.  21  Mot.  ohne  die 
pai-s  2.     [B.  M. 

1563.  Musica  spirituale  lib.  1.  di  Can- 
zon et  Madrigali  a  5  voci  . .  raccolta  dal 
Eeverendo  messer  Giovanni  dal  beue  nobil 
veronese  .  .  .  Yineg.  1563.  5  Stb.  qu40, 
siehe  Yogel  2,  403.  [Bologna:  B.  Ye- 
rona  S.  f:  C.  A.  T. 

1564  Nachtrag-,  2.  lib.  siehe  1560  e  von 
Azzaiolo. 

1565.  Li  4  libri  delle  Yillotte  alla 
Napolitana  a  3  voci.  De  diuersi  eccell. 
auttori,  con  2  Moresche  .  .  ristamp.  .  . 
Yineg.  1565.  3  Stb.  8»  ohne  Autoren, 
siehe  Yogel  2,  406.  [ Hof b.  Wien.  Bo- 
logna: T.     Florenz  B.  L:  C. 

1566 e.  Musica  lib.  1  a3  voci  di  Adrian 
Wigliar,  Cipriano  di  Rore  ...  Et  altri 
Madrigali  a  3  voci  de  div.  auttori  . .  Yen. 
1566.  3  Stb.  40.  Ein  teilweiser  Nach- 
druck von  1561a  Gardano's.  [B.  M.  "NYol- 
fenb. 

1566*.  ^.  2  Bücher  Canzon  napolitane 
a  3  voci  von  Nicolo  Roiccerandet  Borgog- 
none  gesammelt.  Yogel  2,  407/8.  [Bo- 
logna. Hofb.  AYien.  Yenedig  Mai'co:  B. 
br.Mus:  B.     B.Zw:  C.  T. 

ISöö'^.  Yillotte  alla  Napoletana  a  3  voci, 
. .  Yineg.  1566.  3  Stb.  8«.  Nachdrack. 
Vogel  2,  409.  [Bologna.  br.  Mus:  B. 
Florenz  B.  L:  C. 

1567.  H  1.  lib.  de  Madrigali  de  div. 
autori  a  notte  negre  a  4  voci .  .  ristamp. 
Yineg.  1567.  4  Stb.  4«.  Nachdruck 
von  1542  Gardane.  Siehe  Yogel  2,  410. 
[Wolfeub. 

1567.  II  2.  lib.  de  Madrigali  (wie  vor- 
her).    Yogel  ib.     4  Stb.     4".     [Wolfenb. 

1569.  Musica  de'virtuosi,  siehe  Trojano, 
Massimo. 


1570b.  H  2.  lib.  deUe  flamme  Madri- 
gali a  5  et  6  voci  de  diversi  eccell.  musici 
.  .  .  rist.  Yineg.  1570.  5  Stb.  4«.  Bona- 
gionta  gab  das  Samlwk.  1567  heraus,  siehe 
diesen.     [B.  A.     B.  B.     B.  M.     B.  K. 

1570.  Prima  SteDa  de  Madrigali  a 
5  voci.  Di  Orlando  Lasso,  di  G.  Nascho 
. . .  Yineg.  1570.  5  Stb.  4''  siehe  Yogel 
2,  416.  [br.Mus:  A.  Leo  Liepm.  1893 
den  Bassus. 

1570c.  II  1.  hb.  de  Canzone  Napolit. 
a  3  voci.  Di  Jo.  Leon.  Primavera  con 
alcune  Napolit.  di  Jo.  Leon,  di  L'arpa . . . 
Yineg.  1570.    3  Stb.    8«.    30  Canz.    [B.  M. 

Yogel  verz.  unter  Primavera  Ausgaben 
von  1565.  1566  u.  1570,  siehe  Primavera. 

1570^.  Corona  delle  Napolit.  a  3  et  a 
4  voci.  Di  diversi  eccell.  musici.  Yineg. 
1570.  3  Stb.  8».  [Hofb.  Wien.  Yenedig 
Marco:  B.  br.Mus:  C  (Yogel  2,  417 
u.  597.) 

—  Ausg.  1572  ib.  3  Stb.  8».  [B.  M. 
B.Zw:  CT.  Hofb.  Wien.  Bologna. 
Yened.  Marco:  B.  Saaz  Kapuzinercon- 
vent:  C.  B. 

1570^.  II  1.  Hb.  delle  Justiniane  a  3 
voci  di  div.  eccell.  musici  . . .  Yineg. 
1570.  3  Stb.  80.  Yogel  2,  418.  [Bo- 
logna: B.     Florenz  B.  L:  C.  (?). 

—  Ausg.  1572.  Fehlt  1  Gesg.,  dafür 
1  von  B.  Donato.  Siehe  Yogel  S.  597. 
[Saaz  Kapuzinerconvent:  C.  B. 

—  Ausg.  1578^  Yen.  l'herede  di  G. 
Scotto.  Dedic.  gez.  von  Melchior  Scotto. 
[Bologna:  C.  T.     Yenedig  Marco:  B. 

—  Ausg.  1586^.  Yen.  ib.  Dedic.  von 
Melchior  Scotto.  [George  Becker  besals 
einst  den  Cantiis. 

1570'.  II  1.  lib.  della  raccolta  di  Na- 
poHt.  a  3  voci  . . .  Yineg.  1570.  3  Stb. 
8".  Yogel  2,  418.  [Bologna.  Florenz 
B.  L:  C.     br.Mus:  C. 

Vom  Tode  Girolamo's  ab  sind  es  nur 
noch  einige  Samlwke.,  die  vom  Nachfolger 
Melchior  Scotto  herausgegeben  weiden, 
alle  übrigen  sind  von  beauftragten  Mu- 
sikern gesammelt  und  die  Dedic.  von 
ihnen  unterschrieben,  wie  Massaini,  Botte- 
gari,  Mosto  u.  a.,  siehe  Eitner  1  u.  Yogel 
Bd.  2. 

1582.  Dolci  affetti.  Madrigali  a  5  voci 
. . .  Yineg.  1582  l'herede  . .  Dedic.  in 
Rom  mit  l'Accademico  Anomato  unterz. 
5  Stb.  40.  [B.  A.  ß.  M.  Modena. 
Padua  B.  d.  S:  C  T.  B. 

—  Ausg.  von  1585  ib.  [B.  D.  fehlt  5a. 
br.  Mus:  5a.  Bologna.  Rom  Ceciiia. 
London  Westm  inster  Abtei. 

—  Ausg.  1590  ib.  [Briissel.  Bo- 
logna: A. 


Scotto,  Melchior. 


123 


Scutius. 


1585".  Spoglia  amoroso  Madrig.  a  5 
voci  di  diversi  . . .  Ven.  1585  l'lierede  . . 
5  Stb.  40.  Dedic.  von  Franc.  Landono 
unterz.  Vogel  2,  439.  [Rom  Cecilia. 
br.  Mus.  fehlt  C.  von  1584.  Vened.  Marco : 
5  a.     Padua  B.  d.  S:  C.  T.  B. 

—  Ausg.  1588  e  ib.  [B.  A.  Proske. 
B.  D.  fehlt  5  a.  London  Westminster. 
br.  Mus :  B.     Bologna.     Ferrara  B.  c. 

—  Ausg.  1590«  ib.    [Bologna:  T.  B.  5a. 

—  Ausg.  16021  ib.  [Neapel  B.  n:  A. 
br.  Mus:  T.  B.  5a. 

—  Ausg.  1607 1  ib.  [Florenz  B.  n.  Ne- 
apel Cons:  C.  T.  B. 

Gardano  druckte  dieselbe  mit  Varianten 
1592  in  3  Aufl.  bis  1600  nach,  siehe 
Vogel  2,  439. 

1586  b.  Armoniadi  scelti  authoria  6  voci 
sopra  altra  perfettissima  armonia  di  Bel- 
lezze  d'una  gentil  donna  Senese  . . .  Ven. 
1586  l'herede  ...  6  Stb.  qu40.  [B.  D. 
und  Proste  fehlt  die  5  a.  Florenz  B. 
L:  5a. 

1586  c.  II  Gaudio  piimo  libro  de  Madrig. 
de  diversi  eccell.  musici  a  3  voci  . . . 
ristamp.  Ven.  1586  l'herede  ...  3  Stb. 
40  ohne  Dedic.     [B.  B.     Bologna:  B. 

Der  späteste  Druck  ist  demnach  1607, 
siehe  1585,  9. 

Scotto,  Melchior,  der  N^ach- 
folger  von  Girolamo,  zeichnet  seit 
Ende  1573  mit  „l'herede  di  G. 
Scotto".  In  den  Saralwk.  Scotto's 
zeichnet  er  1578  und  1586  die 
Dedication.  Im  Jahre  1590  zeich- 
net die  Dedic.  zudi  Samlwk.  1590 
(Ausg.  von  1585:  Spoglia  amorosa) 
ein  Ottavio  Scotto. 
Scotiis,  Paulus,  siehe  Scott. 
Scouler,  Alexander,  gab  her- 
aus: 

6  Sonatas  for  the  harps.  mth  a  V. 
op.  2.  London,  c.  1788.  fol.  [br.  Mus. 
Scozzese,  Agostino,  aus  Leccio, 
wie  es  auf  dem  Titel  heifst.  Ob 
dies  Lecce  im  Neapolitanischen, 
oder  Lecco  in  der  Lombardei  sein 
soll,  bedarf  noch  der  Untersuchung. 
Ein  Amt  geben  die  Titel  nicht  an 
und  die  Dedic.  sind  einmal  in 
Leccio  das  andere  Mal  in  Bitonte 
unterz.  Bekannt  sind  die  Drucke: 
II  1.  Hb  di  Canzoni   alla  Napolitana  a 

3  a  4  &  5  voci . .    Ven.   1579  Gardano. 

4  Stb.    qu80.    28  Gesge.     [B.  M. 


II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci,  di 
Don. . .  Ven.  1584  Viucenzi  &  Amadino. 
5  Stb.    40.     29  Gesge.     [Upsala. 

Screvere  (Sclirever),  Fraiicois, 
Sänger  in  der  Kapelle  Karl  Y.  von 
1525—1531  gez.  (Straeten  7,  309). 

Scribano  (Scrivano),  Joannes, 
war  von  1507 — 1539  päpstlicher 
Sänger  in  Eom  und  starb  nach 
dem  Diarium  1558.  Am  7.  Okt. 
wurden  in  der  spanischen  National- 
kirche S.  Giacomo  zu  Rom  die 
Exsequien  gehalten.  1535  wird 
er  mit  Decanus  bez.  (Viertel]'.  3, 
248.  265). 

Die  Cap.  sistina  besitzt  im  Cod.  44  ein 
Magnificat  4  voc.  und  Cod.  46:  Paradisi 
porta  5  (6)  voc.  In  dem  10.  Buche  Frot- 
tole,  ein  Exemplar  ist  bis  heute  noch  un- 
bekannt, befindet  sich  nach  Bottrigaii's 
Angabe  1  Gesg.  (Canal  23). 

Im  Samlwk.  1510  unter  Jo.  Scriuano 
2  Canzonen  (Eitner  1  u.  Vogel). 

Scrieck,  Mag.  ßumoldus,   ein 

Tenorist,  am  1.  Jan.  1571  an  der 
Kirche  St.  Rombaud  in  Mecheln 
mit  64  liv.  10  s.  Gehalt  angestellt 
(Straeten  1,  3). 

Scuderus,  Martin,  Kleriker  aus 
Augsburg  (Caesar  augustanum),  ist 
1499  päpstl.  Sänger  (Yiertelj.  3, 
247.  Haberl  giebt  ihm  den  Namen 
Sehender). 

Scnfi.  Cornelio, 

ist  im  Ms.  L  200,  3.  Stück,  in  B.  B. 
mit  der  Antiphona  S.  Ceciliae  Virginis  et 
mart.  Auetore  . . . :  Domine  fiat  anima  6 
voc.  P.  mit  Org.  vertreten. 

Scultetns,  Jakob,  aus  Elbing, 
wie  er  sich  selbst  bez.,  studierte 
auf  der  Universität  zu  Wittenberg 
und  gab  heraus: 

Newe  vnd  lustige  weltliche  deutsche 
Liedlein  mit  4  vnd  5  stimmen,  so  gantz 
lieblich  . .  .  Wittembergk  1590  Welack. 
5  Stb.  qu4ü.  14  Lieder.  [Brieg.  E.  Bohu 
in  Breslau. 

Scnitetus,  s.  Schultz,  Johann. 

Scutiferus,  Petrus,  päpstlicher 
Sänger  vom  April  1425 — 1427 
(Viertel].  1,  454). 

Scutius,  s.  Scliuyt,  Cornel 


Scyndel. 


124 


Sebastian,  Johann. 


ScjTidel,  Arnoldus   yan,  war 

1850  Organist  an  der  Liebfrauen 
Brudersciiaft  zu  Herzogenbusch 
(Bouwst.  2,  211). 

Sdiineck  (Sduneccius,  Stuneck), 
Johann,  siehe  Scliicllouilla. 

Seagar,  Francis,  gab  1553 
neunzehn  Psalms  heraus,  dabei  2 
zu  4  Stimmen  (Grove  IV,  753). 
Exemplar  im  Emanuelkollege  in 
Cambridge. 

Seam,  siehe  Walther. 

Searle,  H...,  gab  heraus: 

A  set  of  psalm  and  hymn  tunes,  coni- 
posed  and  figured  for  the  organ,  pfte. . . 
by  . . .  London,  J.  Hart.  4".  James  Hart 
verlegte  im  18.  Jh.,  doch  die  Bez.  „pfte." 
gehört  erst  dem  Ende  des  18.  an. 

Sebastian,  Pater  a  S.  Yin- 
centio,  ist  bekannt  durch  den 
Druck: 

Melodeyen  des  "Weynächtlichen  Seelen- 
Jubel.  Im  Jabr  1657.  Gedr.  zu  Wien 
bei  Mattbäo  Cosraerovio,  K.  M.  Hofbuch- 
druckerei. In  Kopie  4".  58  Mel.  mit 
Orgel.  [Proske.  B.  M.  Hofb.  Wien  im 
Druck  und  in  Freising. 

Sebastiani,  Claudius,  aus  Metz, 
wo  er  auch  einen  Organistenposten 
bekleidete,  gab  heraus: 

Bellum  musicale,  inter  plani  et  uien- 
suraUs  cantus  reges,  de  principatu  in 
musicae  Pro\incia  obtinendo,  contendentes 
...  1  vol.  in  4".  5  S.  Dedic,  dann  Bog. 
A— E  1,  darauf  36  Kap.,  siehe  Forkel  8  p. 
470.  AufX3  die  Firma:  Argent.  in  offi- 
cina  Pauli  Machaeropei  Anno  1563  (1553 
ist  durch  einen  Druckfehler  bei  Forkel  8 
entstanden,  dessen  Exemplar  auf  der  B.  B. 
obige  Jahreszahl  1563  trägt).  —  Deutsch 
von  Schlecht  in  Hermes'dorffs  Caeciha 
1875 — 77.  Auch  im  Einzelabzug  Trier 
1876.  kl.  8".  [ß.  B.  B.  Br.  B.  G.  B. 
M.  Dresd.  Hannover.  B.  N.  br.  Mus. 
C.  P.  B.  Donai.  Stadtb.  Eouen.  Glasgow. 
Kopenhagen. 

Sebastiani,  Johann,  geb.  30. 
Sept.  1622  zu  Weimar,  sein  letztes 
bekanntes  Werk  trägt  das  Jahr 
1682,  doch  scheint  er  schon  1679 
pensioniert  oder  gestorben  zu  sein 
(siehe  unten).  Er  studierte  in 
Italien  Musik  und  kam  1650  nach 


Königsberg  i/Pr.,  wo  er  1663  als 
Nachfolger  Kaspar  Case's  den  Ka- 
pellmeisterposten erhielt.  Er  bez. 
sich  als  churf.  Brandenb.  Pr.  Ca- 
pelimeister,  Druck  von  1663  ab. 
Vordem  erscheint  sein  Name  ohne 
den  Titel.  Zahn  5,  429  sagt:  1661 
wurde  er  Kantor  im  Kneiphofe  u. 
1663  Kapellm.  1672  verheiratet 
er  sich.  Das  Aktenstück,  was 
Schneider  p.  47  mitteilt  und  eine 
Restzahlung  für  die  Wittwe  des 
verstorbenen  Kapellmeisters  am 
2.  Mai  1664  befiehlt,  kann  sich 
nur  auf  die  Wittwe  Case's  be- 
ziehen. 1672  erhält  Seb.  die 
restierende  Besoldung  ausgezahlt. 
1679  wird  Samuel  Sydoiv  Direktor 
der  Hofmusik  und  damit  ist  wohl 
der  Zeitpunkt  Seb. 's  Ablebens  be- 
stimmt. Döring  widmet  seinen 
Kompositionen  von  S.  119  ab  einen 
breiten  Raum,  weifs  aber  Bio- 
graphisches nur  dürftig  mitzuteilen. 
S.  schrieb  zahlreiche  Gelegenheits- 
gesänge, aus  denen  Zahn  2  Melodien 
mitteilt,  ferner  aus  der  Passion  von 
1672  und  10  aus  dem  Preufs.  Ge- 
sangbuche von  1675.  Aufser  Ge- 
legenheitsgesgn.  sind  bekannt: 

Das  Leyden  und  Sterben  unsers  Herrn 
und  Heylandes  J.  Chr.,  nach  dem  heiligen 
Mattbaeo.  In  eine  recitirende  Harmoni 
von  5  singenden  und  6  spielenden  Stim- 
men, nebst  dem  Bc.  gesetzt  (mit  Ein- 
fügung von  Kirchenliedern).  Kgsbg.  1672 
Reusner.  12  Stb.  4".  Winterfeld  2  pag. 
XVin  u.  Döring  1.  c.  [B.  Kgsbg.  Strais- 
burg  i/Els. 

Kurtze  Nachricht,  wie  die  Passion 
am  Char- Freytage  zu  Schlots,  wie  auch 
in  denen  dreien  Städten,  und  auff  Chur- 
fürstl.  Freyheiten,  in  einer  recitirenden 
Harmonie  abgehandelt,  Und  nebst  denen 
darin  befindlichen  Liedern  gesungen  wird 
. .  .  woraus  sie  selbsten  mit  lesen  und 
singen  kan.  Wobey  mit  angefüget  ein 
Dancksagungs  -  Liedchen  (Was  soll  ich 
liebster  Jesu  mein,  für  Disc.  u.  Bass). 
Königsberg  1686  Reusner's  Erben,  8°. 
2  Bog.  hds.  Handl's  Ecce  riuomodo  ein- 
gelegt.    [B.  Kgsbg. 


Sebastiaui,  Johann. 


125 


Secanilla. 


Erster  Theil  der  Parnafs- Blumen,  oder 
Geist-  und  ^'eltl.  Lieder,  welche  bey 
müssiger  Abend  Weile  abgebrochen  Ger- 
traudt  Mülleiin,  geb.  Eiffleiin,  und  in 
Melodeyen  übersetzet  von.  .  .  llanibg.  1672 
Job.  Naumann  u.  G.  AVolff.  fol.  2  Ell. 
u.  Bogen  A— T  2.     (jO  Lied. 

—  Ander  Theil...  Ib.  1675.  fol.  2  Bll. 
u.  A-U  2.  67  Lieder.  [B.  Kgsbg.  Up- 
sala.     Hofb.  "^"ien. 

Tanzen  ist  der  Liebe  Schul,  Braut-Tanz 
auff  das  erfreuliche  Myrten -Fest  Herrn 
M.  K.  V. . .  den  29.  Aug.  1678.  Königs- 
berg, gedr.  bei  den  Eeussnerschen  Erben. 
80.     [br.  Mus. 

In  Mss.  B.  B.  20600  Samlbd.  Nr.  1, 
Promite  laetifico,  8  voc.  c.  8  instr.  12  Bll. 
Nr.  2,  Nun  danket  alle  Gott,  Cantate  zu 
12  Stirn,  u.  kl.  Orch.     10  Bll.     P. 

In  B.  Egsbg.  1.  Hymnus  ä  9  voci  de 
extremo  judicis  ,,Dies  irae,  dies  illa". 
Scriptum  die  10  Nov.  1668.  2.  Motette 
dominica  14  p.  Trinit.  10  et  15  voc. 
„Und  es  begab  sich".  1671.  3.  Motetto 
dominica  Septuagesima  a  5,  10  o  15  voci 
„Dafs  Himmelreich  ist  gleich  einem  Haus- 
halter" 1680.  4.  Im  hds.  Samhvk.  72  von 
Joh.  Crone  geschrieben,  eine  Samlg.  Mo- 
tetten, defekt. 

Mss.  in  Upsala:  Omnes  sumus  debi- 
tores,  Concerto  a  5  voci  e  6  ström,  con 
la  capella  a  5  ed  Org.  4''.  —  Ad  sacram 
mensem  properate.  5  voc.  2  V.  con  rip. 
e  Bc.  4P.  —  Christliches  Sterblied,  5  voc. 
4  Viole  et  Bc.  4». 

40  Gelegenheitsgesänge  zu  Hochzeiten 
und  Begräbnissen  von  1653 — 1673  siehe 
Miüler's  Kat.  von  Kgsbg.  S.  336  dazu  ein 
Textregister.  Davon  befinden  sich  in 
Elbing  Nr.  2  im  Ms.  Nr.  11  im  Druck, 
sowie  Nr.  39  mit  der  Jahresz.  1666,  Kat. 
353.  Nr.  40  mit  der  Jahresz.  1602,  Kat. 
353.  Derselbe  Samlbd.  enthält  noch  6 
Gelegenheits-Eompositionen:  1.  Brauttanz 
1663,  5 Stirn,  von  Eöling  u.  Sebastiaui  2. 
Nachklang.  3.  Hochzeitlicher  Ehrentanz 
1666  mit  Nach  Tantz.  4.  Psalm  16.  5. 
Brauttanz  5stim.  1662.  6.  Nachklang  zu 
2  Stirn. 

In  Stadtb.  Breslau  noch :  Geringes  . . 
Schertz-Liedchen  über  die  .  .  Eh  Verbin- 
dung des  . .  Dan.  Sommerfelds . .  31.  Maji 
1668.  Königsbg.,  Reusner.  2  ßU.  fol. 
2  Täntze  für  C     3  Violen  u.  Violoue. 

Sebastiano  de  Kavetta  1499  u. 
1500  Sänger  am  St.  Peter  in  Kom 
(Viertel]'.  3,  240). 


Sebastiano. 


Agostino . 


ein 


italieni .scher  Musiker,  der  im  Kreis- 
archiv in  München  1668  erwähnt 
wird. 

Sebastiauo,  Fabriano,  Mönch 
des  Camaldulenser  Ordens  von  dem 

Fetis  verz. 

Librum  Missaram  quinis  et  seuis  voci- 
bus.     Ven.  1593. 

Sebastiaiius,  Tenorist,  1545  am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  277). 

Sebastiaiius,  Frater  k  S.  Vin- 
centio,  ein  Barfüfser  Augustiner 
(Titel),  siehe  Sebastian. 

Sebastieii,  Felstiuensis,  siehe 
Felsztyn. 

Sebeiiico,  OiOTaniii,  ein  Teno- 
rist, geb.  zu  Venedig,  Schüler  Le- 
grenzi's,  war  am  San  Marco  an- 
gestellt, saug  eine  Zeitlaug  in  Lon- 
don und  erhielt  dann  die  Kapell- 
meisterstelle in  Cividale  (Friuli). 
1692  wurde  seine  Oper  L'opresso 
sollevato  in  Venedig  gegeben. 
Textbuch  in  Privathand  (Caffi. 
Fetis).  Nach  Nagel  1,  59  ist  er 
1668  schon  2  Jahre  in  London  u. 
petitioniert  um  Anstellung  als 
Meister  der  italienischen  Musik  für 
Kammer  und  Kabinet  an  der  Ka- 
pelle der  Königin  von  England 
(Petition  vom  29.  April),  was  ihm 
auch  endlich  gewährt  wurde,  allein 
mit  der  Bezahlung  stand  es  damals 
schlecht.  Jahre  lang  erhielten  die 
Kapellmitglieder  keinen  Gehalt. 

Secanilla  D.  P'rancisco,  geb. 
4.  Juni  1775  zu  Corollera  (Sara- 
gossa), gest.  26.  Dez.  1832.  Säuger- 
knabe an  der  Hauptkirche  Pilar 
in  Saragossa,  Schüler  von  Jose 
Gil  de  Palomas  u.  Xavier  Garcia, 
erhielt  1797  den  Kapellmeister- 
posten a/d.  Kathedrale  zu  Alfano, 
1800  zu  Calahorra,  1823  erhielt 
er  ein  Kanonikat. 

Er  schrieb  geistliche  und  ■weltliche 
Gesangsmusik.  Fetis  sagt,  dass  sich  eine 
Messe  in  Eslava's  Lii'a-sacro-Hispana  im 


Secchi,  Anacleto. 


126 


Seebach. 


2.  Bde  befindet.  Meines  Wissens  nach 
ist  dies  ein  Irrtum.  Ferner  verz.  er  10 
theoretische  Abhandlungen,  die  sich  im 
Ms.  befinden  sollen,  ohne  Fundort,  daher 
•svertlos. 

Secchi  (Fetis  unter  Sicci,  Kat. 
Bologna  unter  Secchi,  wie  auch 
auf  dem  2.  Titel;  Gerber  2  u.  in 
des  Autors  1.  Buche:  Siccus), 
Anacleto,  aus  Cremona,  regulierter 
Kleriker  an  S.  Paul  (Titel),  dazu 
fügt  Fetis  noch  hinzu  „in  Bologna"; 
er  gab  heraus: 

1.  De  ecclesiastica  Hynmodia,  libri  tres, 
in  quibus  de  praestantia,  effectibus  et 
modo  rite  psallendi  in  choro  copiose  agi- 
tur.  Auetore  A.  Sicco  .  .  .  Bononiae  1629 
Clem.  Ferronus.     kl.  #.    381  S.    [Bologna. 

—  Edit.  altera  auctior.  Antv.  1634 
Plautin.     ßalth.  Moreti.     8".     [Brüssel. 

2.  Della  Hinnodia  ecclesiastica,  libri 
tre,  nei  quali  della  nobUita,  de  gli  effetti, 
6  del  modo  di  bene  e  regolatamente  can- 
tare  i  Salmi  in  choro,  copiosamente  si 
tratta:  composti  giä  da  R.  P.  D.  Anacleto 
Secchi  della  Congregat.  de'Chierioi  rego- 
lari  di  S.  Paolo,  et  hora  recasi  fedelmente 
di  Latino  iu  volgare  dal  P.  D.  Donato 
Benzoni  sacerdote  . .  Milano  1643  G.  P. 
Cardi.     8».     [Bologna. 

Secchi,  Antonio,  geb.  1761  zu 
Concorezzo  (Mailand),  studierte  in 
Neapel,  gab  in  Mailand  Gesang- 
unterricht und  wurde  1808  Prof. 
am  Conservatoriiim,  1831  pensio- 
niert, St.  1833  (Leipz.  Ztg.  40,  227). 

In  Musikfr.  "Wien  ein  Duett:  Mia  spe- 
ranza  ä  2  Sopr.  c.  B, 

Secchi,  Grioseffo,  Oboist  a/d. 
Hofkapelle  in  München,  um  1770 
mit  1000  Gld.  Gehalt,  ging  1776 
ab  und  wurde  a/d.  Hofkapelle  in 
Turin  mit  1100  Lire  Gehalt  ange- 
stellt (Münchner  Kreisarchiv  und 
Ricordi,  Gazzetta  1891,  457.  Ger- 
ber 2). 

Seckendorf  [f],  Karl  Siegmimd, 
Freiherr  Ton,  Kgl.  preufsischer 
Gesandter  an  den  fürstl.  Höfen  des 
fränkischen  Kreises  in  Ansbach, 
geb.  26.  Nov.  1744  zu  Erlangen, 
gest.  6.  Mai  1809;  studierte  Jura, 


trat  in  österreichische  Dienste, 
1 764  als  Hauptmann  in  sardinische, 
avancierte  bis  zum  Oberstleutnant, 
ging  1775  als  Kammerherr  nach 
Weimar  und  erhielt  1784  obigen 
Posten  (Brummer).  Er  zeichnete 
sich  als  Dichter  und  Komponist 
aus,  von  dem  man  folgende  Kom- 
positionen kennt: 

La  foire  de  village.  Ballet  comique 
1776.     Ms.  Stb.     [Darmst. 

Proserpina.     Monodrama.     Ms.  B.     [ib. 

Darthufa's  Grabgesang.  Ms.  [Berlin 
K.  H. 

Volks-  und  andere  Lieder,  mit  Beglei- 
tung des  Fortep.  In  Musik  gesetzt  von 
. .  Weimar  1779  K.  L.  Hoff  mann.  Dedic. 
Reichardt.     29  S. 

—  2.  Samlg.  ib.  1779.     25  S. 

—  3.  Samlg.  Dessau  1782.  31 S.  [B.  B. 
B.  "Wagner  1.  2.  Samlg.  B.  Kgsbg.  1.  u. 
2.  S.  in  Kopie.     Darrast.     br.  Mus. 

Nachtmusik  (f.  1  Stirn,  mit  Instr.) 
Part.  s.  1.     ]  Bl.  in  4».     [B.  B. 

3  Divertimenti  per  il  Clavic.  &  Y.  (u. 
Va.  Vcl.)  s.  1.  in  Stb.     [B.  M. 

6  Quartetti  op.  3.  Ms.  Stb.,  ebenso 
op.  .5.     [Berlin  K.  H. 

Seclin,  siehe  ßichehe,  Jacques. 
Second,  J.,  bekannt  durch 

New  Bath  Dances,  twelve  Country 
Dances  &  two  Minuets,  with  proper  Fi- 
gures  adapted  for  the  Harp,  harps.  & 
Violin.  London,  Fentum.  qu4".  (18.  Jh.) 
[br.  Mus. 

Sedelmaier, . . .  lebte  im  17/18. 
Jh.  und  befindet  sich 

in  der  B.  ß.,  Ms.  444,  18.  Stück,  ein 
Magnificat  4  voc.  c.  2  instr.  et  Org.  in  P. 

Sedler,  Joseph  Georg,  Violinist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
8.  Mai  1793  bis  f  27.  Juli  1829, 
79  J.  alt  (Köchel  1). 

Sedlmayr,  Mathias,  war  um 
1730  Stadtmusikus  in  München 
(Kreisarch.). 

Seebacli,  Andreas,  geb.  14. 
Jan.  1777  zu  Tiefenthal  bei  Erfurt, 
gest.  28.  Juli  1823  zu  Magdeburg. 
Orgelschüler  von  Kittel,  dann  beim 
Stadtmusikus  Kose  in  Rouneburg. 
1796  trat  er  als  Hornist  ins  Theater- 
orchester   zu    Magdeburg,    wurde 


Seeber. 


127 


Seel. 


1799  Organist  und  Seminarlelirer 
am  Gymnasium  des  Klosters  Berge 
bei  Magdeburg  und  1813  Organist 
an  der  ülrichskirche  in  Magde- 
burg. Er  gründete  dort  einen  Ge- 
sangverein und  übte  grofsen  Ein- 
fluss  auf  die  Orchesterkonzerte  aus 
(Lpz.  Ztg.  26,  109).  Von  seinen 
Werken  ist  nur  bekannt: 

Der  leidende  und  sterbende  Jesus  . . 
in  einem  Oratorio  und  in  geistlichen  Lie- 
dern zur  Erweckung  heiliger  Andacht  ans 
Licht  gesteUet.  Gotha  1714.  S«.  Text- 
buch, Musik  nicht  bekannt.  [B.  Wer- 
nigerode. 

Spitta  2,  325  sagt,  dass  er  der  Schwieger- 
sohn Erlebach's  war. 

Seeber,  Nikolaus,  geb.  um 
1680  zn  Hajna  bei  Landau,  gest. 
im  April  1739  zu  Römbild;  bildete 
sich  zum  Orgelspieler  und  Orgel- 
bauer aus,  wurde  1705  Organist  ! 
zu  Themar,  dann  Hofmusikus  und 

'  I 

Stadtorganist    zu    Römhild.      Ger-  | 
ber    1    schreibt    ihm    56    erbaute  ! 


Orgelwerke 


zu,     aufserdem     132 


Musikschüler    und    als    Komponist 
zwei  Jahrgänge  Kirchenmusik. 

SeegT  (Seeger,  Seegert,  Segert, 
Säger,  Zegert,  Zekert),  Joseph, 
geb.  um  1716  zu  Bzewju  in  Böh- 
men, gest.  22.  April  1782  zu  Prag, 
66  Jahr  alt.  Schüler  von  Czerno- 
horsky  in  Prag,  erhielt  um  1750 
an  mehreren  Kirchen  Prags  den  Or- 
ganistenposten, erlangte  als  Orgel- 
spieler einen  bedeutenden  Euf, 
selbst  Seb.  Bach  empfahl  ihn  als 
Musiklehrer,  und  bildete  zahh-eiche 
Schüler.  Dagegen  sind  Brixi, 
Dussek  und  Wittassek  nie  seine 
Schüler  gewesen,  die  öfter  als 
solche  angeführt  werden.  Lauren- 
cin  hat  in  der  Neuen  Zeitschrift 
für  Mus.  1864  Nr.  U  eine  Bio- 
graphie veröffentlicht,  in  der  er 
auch  S.  als  Orgelkomponist  feiert, 
doch  geht  er  zu  weit,  wenn  er 
ihn  Seb.  Bach  gleichstellt.     S.  bat 


weder  die  Erfindungskraft  Bach's 
noch  seine  kontrapunktische  Kunst- 
fertigkeit, ganz  abgesehen  von 
Bach's  tiefernster  Auffassung  der 
Kunst.  Burney  3,  7  lernte  ihn 
1772  als  Organisten  bei  den  Kreuz- 
herrn in  Prag  kennen.  Siehe  auch 
Dlabacz  und  Prochazka's  Arpeg- 
gien  1897,  48.  Zu  S.'s  Lebzeiten 
ist  nur  Weniges  von  ihm  gedruckt, 
erst  spätere  Verehrer  haben  seine 
zerstreuten  Orgelkompositionen  ge- 
sammelt und  in  neuerer  Zeit  her- 
ausgegeben. C.  F.  Pitsch  gab  her- 
aus: 

Bezifferte  Bässe  in  zwei  Noten-Syste- 
men vierst.  u.  mit  Beziehung  auf  hanuo- 
nische  Zergliedemng  durch  Angabe  der 
Hauptklänge  bearbeitet  von  C.  F.  Pitsch. 
Prag-,  Berra.  kl.  fol.  Heft  1—6,  95  S. 
mit  51  Nrn.  (1834.)  [Hofb.  Wien.  Mu- 
sikfr.  "Wien. 

Museum  f.  Orgelspieler.  Prag  bei 
Marco  Berra  3  Bde:  40  Praeludieu  imd 
Fugen.  7  stehen  auch  in  Führer's  Fugen 
u.  Praeludien.  Prag-  1832.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  Wagener. 

Ferner  erschienen  schon  früher: 

8  Toccaten  und  Fugen  für  die  Orgel, 
mit  einer  Vorrede  von  Türk  in  Halle. 
Lpz.  1793  Breitkopf.  2  Bll.  28  S.  in 
fol.  Er  wird  hier  Organist  der  Haupt- 
kirche in  Prag  genannt,  [ß.  B.  B.  Wa- 
gener. Dresd.  Brüssel.  B.  Lpz.  Mu- 
sikfr.  Wien.     Amst. 

Ms.  125  p.  1.  90.  112  in  B.  B.  enthält 
Praeludien  u.  Fugen.  Ebd.  Ms.  23  520  u. 
Ms.  190  Prael.  u.  Fug.  —  In  B.  Wagener 
48,  104  u.  73  Bll.  Mss.  von  allerlei  Orgel- 
piecen.  —  In  Hofb.  Wien  18425  eine  be- 
zifferte Orgelstimme  ün  Autogr. 

In  Körner's  Neues  Orgeljournal  1  Fuge 
(Eitner  2).  E.  von  AVei'ra  gab  1887  und 
1894  2  Orgelbücher  heraus,  in  denen  sich 
einige  Orgelst.  Seeger's,  aus  obigem  Mu- 
seum entnommen,  befinden.  Siehe  die 
Monatshefte  f.  M.  26,  22.  _ 

Unter  Christian  Bach  ist  ein  Samlwk. 
Fugen,  Toccaten,  Sonaten  etc.  vej'z,,  worin 
sich  auch  S.  befindet.     [Musikfr.  Wien. 

In  B.  Lpz.  im  Ms.  148  Fugen,  Praelud. 
u.  Fantasien  f.  Orgel. 

In  Breitkopfs  Samlwk.  14:  2  Orgel- 
piecen. 

Seel,  Jakob,  Pfarrer  zu  Unter- 
neubrunn im  Grunde, 


Seelen. 


128 


Segni. 


gab  auf  die  Hochzeit  des  Superinten- 
denten Kessler  zu  Eisfeld  den  4.  Psalm 
mit  8  Stirn.  Coburg  1631.  4P  heraus  (Ger- 
ber 2).     Bekannt  ist  von  ihm: 

Ein  andächtiger  Seufftzer  um  ein  gliick- 
Mches  Jahr  5  voc.  Coburg  1625  Forckel. 
[B.  B:  T. 

Seelen,  Johann  Heinrich  Ton, 

geb.  8.  Aug.  1688  zu  Asel  in  Ost- 
friesland, gest.  21.  Okt.  17G2  zu 
Lübeck.  Er  war  1713  Konrektor 
in  Flensburg,  1716  in  Stade,  24. 
Febr.  1718  wurde  er  Kektor  am 
Katharineum  zu  Lübeck.  Seine 
Schriften  über  Musik  sind  folgende: 

Q.  D.  B.  V.  Principem  musicum  ex 
Sacra  et  profana  historia  exhibet  et  exi- 
mios  juveues  Olaum  Mollerum,  Flensburg, 
de  eniditis  musicis,  ac  Petrmn  Cramerum, 
Flensburg,  de  historia  . .  .  deceuter  rogat 
. . .  conrector.  Flensburg!  1715  Vogelianis. 
4".     [B.  B.     B.  Hbg.     Brüssel. 

De  patribus  edoctis  musicum  eccles. 
XLIV.  5.  collaudatis  exercitatio  philologico- 
historica,  praemissa  a  . . .  Lubecae  1737 
Greenius.     4^.     [ib. 

Musarum  ac  musicae  felix  conjunctio 
illustri  exemplo  Augustini,  antistitis  Hip- 
pouensis,  declarata.  Promulsis  actus  publici, 
quo  D.  XXI.  Mai  A.  1756.  Cantor  divi- 
nis  auspiciis  iuaugurabitur.  Auetore  .  . . 
Lubecae  typ.  Greenii.   4P.   [B.  B.    Brüssel. 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  ist 
noch  ein  Werk  mit  „Miscellanea"  Lübeck 
1734  verz.  Der  Inhalt  ist  mir  nicht  be- 
kannt. 

Seelen-3Iusic,   Geistliche    1712 

etc.  siehe  Hochreiitiner,   Lorenz. 

Seeley,  L  . . .  B . . .,  gab  heraus: 

Devotional  harmonj-,  cont.  Psalms  and 
Hymns,  selected  from  various  authors. 
2  voll.  London  1806.  qu4".  Näheres 
mir  unbekannt,     [br.  Mus. 

Seemann,  Friedrieh,  war  um 

1745  Hofkantor  in  Stuttgart  und 
wurde  dann  gegen  1772  Hof  Orga- 
nist, wie  er  noch  von  ßurney  und 
Forkel  1,  133  bis  1781  verz.  wird. 
Schubart  widmet  ihm,  als  seinem 
Lehrer,  S.  155  einen  dankbaren 
Nachruf.  Er  war  ein  Schüler 
Jommelli's,  hat  nur  wenig  kompo- 
niert, da  er  zu  sagen  pflegte:  Eine 
Kerze  figurirt  nicht  bei  der  Sonne, 


zeichnete  sich  aber  als  Begleiter, 
Greneralbassspieler  in  hohem  Mafse 
aus.  Er  starb  schon  im  30.  Jahre 
seines  Lebens.  Seine  Frau  war 
die  Sängerin  Cemri  (Urteil  ib.  156). 

Seerieder  (Seherieder,  Seeried 
sogar Seetriber  geschrieben),  Jakoh, 
Bassist  a/d.  kurf.  Kapelle  in  Mün- 
chen, wurde  1697  vom  Kurf.  nach 
Brüssel  befohlen,  wo  sein  Gehalt 
1699  sich  auf  800  Gld.  belief. 
Noch  1726  ist  er  als  Mitglied  verz. 
(Kreisarchiv). 

Sega,  Horatio.  Musicus,  In- 
strumentist  an  der  Hofkapelle  in 
München,  diente  seit  dem  20/11 
1590  und  wurde  am  12/2  1591 
mit  199  Gld.  46  Kr.  fest  angestellt. 
1592  auf  300  Gld.  und  1596  auf 
450  Gld.  erhöht.  Nach  1597  fehlt 
er  in  den  Listen  (Kreisarchiv). 
Um  1619  ist  er  in  den  Listen  der 
Ksl.  Hof  kapeile  in  Wien  mit  216 
Gld.  Gehalt  verz.  (Köchel  1). 

Segert,  siehe  Seegr. 

Seg-hi,  Francesco,  ein  Kompo- 
nist,  der  um    1699   lebte   und  im 

Ms.  L  297  der  Bibl.  Berlin,  1  vol.  in 
8",  mit  Orgelstücken  vertreten  ist,  betitelt : 
Questo  libro  e  di  Fr.  Seghi  1699.  Es 
enthält  Versetten,  Toccaten,  Fugen  etc. 

Segmüller, . . . 

ein  Tunsatz  im  Bossler  10  von  1784 
Neue  Blumenlese. 

Segni  (oder  dal  Segnal),  Griulio, 
auch  OiuUo  da  Modeiia  genannt, 
nach  seinem  Geburtsorte.  Schüler 
von  Lusitauo.  Am  10.  Nov.  1530 
wurde  er  zweiter  Organist  am  S. 
Marco  in  Venedig.  1533  im  Febr. 
ging  er  nach  Rom  in  den  Dienst 
des  Kardinals  Santa  Flora.  1550 
war  er  wieder  in  Venedig,  um 
sein  Buch  Ricercari  für  Orgel 
drucken  zu  lassen,  kehrte  aber 
nach  Rom  in  seine  Stellung  zu- 
rück und  starb  dort  im  Juli  1561, 
63  J.  alt.  Der  Kardinal  liefs  ihm 
in    der    Kirche    San    Biasio    deUa 


Segovia. 


129 


Seidel,  Friedr.  Ludw. 


Strada  Giulia  ein  Denkmal  setzen. 
Obige  Ricercari  citiert  auch  Doni 
in  den  Libreria  p.  66  (Caffi  1,  54. 
104.    Valdnghi  12,  Suppl.  8.   Fctis). 

Seg'ovia,  Diego  de,  um  1490 
Kapellan  und  Sänger  am  Hofe  der 
Köniciu  Isabella  zu  Sevilla  (Strae- 
ten  Vn,  104). 

Sehliiig,  Joseph  Auton,  aus 
Teisiug  in  Böhmen  geb.,  gest.  19. 
Sept.  1756  zu  Prag  in  sehr  hohem 
Alter.  Er  studierte  Musik  in  Prag, 
war  1739  beim  Grafen  Wenzel  von 
Morzin  Hofmusikus  u.  Chordirektor 
an  der  Kirche  der  Barnabiten,  später 
Vertreter  des  Kapellmeisters  an  der 
Kirche  St.  Veit  zu  Prag.  Er  schrieb 
zahlreiche  Kirchenmusik,  auch  2 
Opern  führt  Dlabacz  an. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
findet sich  eine  Motette:  Ecce  nos  4  voc. 
c.  instr.  Ms.  P.  mit  Sehling  aus  Dresden 
t  gez.,  ob  dies  ein  anderer  oder  der  obige 
ist,  lässt  sich,  nicht  entscheiden. 

Seibert  (Seybert),  ...  um  1770 
Kapellmeister  in  Frankfurt  a/M., 
führte  mit  dem  Organisten  Hau- 
eisen am  17/4  1772  Graun's  Pas- 
sionsmusik auf  (Israel  52 — 54). 

Seibold,  . . . 

gab  nach  Gerber  1  im  Jahre  1780  in 
Pai'is  6  Harfensonaten  mit  Violine  als 
op.  2  heraus. 

Seiboldt,  Wolfgaiig-,  Stadtpfeifer 
in  Augsburg,  1599  und  1615  ge- 
nannt, in  letzterem  Jahre  wird  er 
mit  50  Jahr  alt  bez.  (M.  f.  M.  30, 
81.  83). 

Seiche  (Seichert),  Lorenz,  gest. 
28.  Juni  1765  zu  Prag.  AVar  um 
1712  Sänger  an  St.  Niklas  in  Prag, 
bildete  sich  zum  VioUnisten  aus 
und  trat  als  Konzertist  auf.  Dla- 
bacz sagt,  dass  er  viele  Konzerte 
für  Violine  schrieb  und  zahlreiche 
Schüler  bildete. 

Seidel,  . . . 

im  Ms.  90  i  der  Karlsruher  Hofb:  Con- 
certo  ä  Fl.  trav.  2  V.  e  B.  in  Stb.  besteht 
aus  Allgr.  And.  Alleg.  in  Dd.  Gd.  Dd.  — 

Bob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Ms.  903  Sonata  ä  Fl.  trav.  6  V.  con  V. 
e  B.  4  Sätze  mit  Menuet.  2  Expl.  in 
Stb.     18.  Jh. 

Seidel,  Ferdinand,  geb.  in 
Falkenberg  i/Schl. ,  bildete  sich 
unter  Rosetti  in  Wien  zum  Vio- 
linisten aus  und  diente  nebst 
seinem  Bruder  Karl  1732  beim 
Grafen  Zierotin,  der  auch  für  ihre 


Ausbildung     Sorge 


trug. 


1757 


wurde  Ferd.  Hofkomponist  beim 
Erzbischof  zu  Salzburg,  wo  er  auch 
abwechselnd  mit  Eberlin,  Cristelli 
und  Leopold  Mozart  die  Direktion 
der  Aufführungen  zu  leiten  hatte 
(Walther.     Gerber  1). 

Er  soll  Sinfonien  u.  Konzerte  geschrie- 
ben haben,  bekannt  ist  aber  nur:  12  Me- 
nuetten f.  die  Laute  von  . . .  samt  einer 
Fantasie  von  Herrn  Baron,  Kgl.  preufs. 
Lautenisten.  Als  eine  Probe  eines  neuen 
Drucks  von  musikaUschen  Caractereu  für 
die  Laute.  Leipz.  1757  Breitkopf.  11  S. 
Vorrede,     qufol.     [B.  B. 

Seidel,  F  . . .  C . . . 

Im  Samlbd.  Ms.  B 1232  [Dresd.]  be- 
findet sich  unter  Werken  des  18.  Jhs. 
auch  „Der  8.  Psalm'-'  von  obigem,  der 
daher  wohl  auch  demselben  Jh.  augehöii;. 

Seidel,  Friedrich  Ludwig,  geb. 
1.  Juni  1765  zu  Treuenbriezen,  wo 
sein  Vater  Schuhmacher  war,  gest. 
5.  Mai  1831  zu  Charlottenburg  bei 
Berlin  (die  Lpz.  Ztg.  schreibt  den 
7.  Mai.  Bd.  33,  411.  Ledebur  ver- 
bessert dies  in  5.  Mai).  Auf  Ver- 
wendung seines  Bruders  bei  Rei- 
chardt  nahm  sich  dieser  1776 
dessen  an  und  gab  ihm  Wohnung 
und  Unterhalt,  doch  den  Unter- 
richt erhielt  er  von  Benda.  Als 
Reichardt  1785  nach  Frankreich 
reiste,  nahm  er  S.  mit.  Nach  der 
Rückkehr  erhielt  er  noch  bei  Possin 
und  Kirnberger  Unterricht.  Er  zog 
nun  von  Reichardt  fort  zu  seinem 
Bruder  und  erwarb  sich  durch 
Unterrichten  den  Lebensunterhalt. 
1792  erhielt  er  die  Organisten- 
stelle an  der  Marienkirche  zu  Ber- 
lin,  schrieb   für   ein  Privattheater 

9 


Seidel,  Friedr.  Ludw. 


130 


Seide],  Friedr.  Ludw. 


das  Singspiel  Claudine  von  Villa- 
bella, die  B.  A.  Weber  auf  ihn 
aufmerksam  machte  und  ihn  zu 
seinem  Gehülfen  in  der  Direktion 
der  Oper  am  Nationaltheater  (jetzige 
Schauspielhaus)  machte.  1808  ward 
er  Musikdirektor  der  Kgl.  Kapelle 
und  1822  zum  Kapellmeister  er- 
nannt, 1830  pensioniert  und  zog 
nach  dem  damaligen  idyllischen 
Dorfe  Charlottenburg  (Ledebur,  der 
auch  Oratorien,  Messen  u.  a.,  Opern, 
Musik  zu  Schauspielen,  ßallets,  Ge- 
sänge, Lieder  und  Instrumental- 
werke in  grofser  Anzahl  verz.). 
Nachweisbar  sind  auf  der  Kgl.  Bibl. 
Berlin : 

Alhnächtiger,  wer  ist  dir  gleich,  Can- 
tate  im  Autogr.  P.     19  Bg. 

Auf!  preiset  den  Herrn,  4  voc.  P. 
[nur  in  Berlin  Singak. 

In  tiefer  heiliger  Stille,  4  voc.  P.  [nur 
in  Berlin  Singak. 

Lob  Gottes  für  Chor  und  Orch.  Ms. 
20640.  P.     [auch  Dresd.  Mus. 

Hymnus  auf  Gott  von  Friedr.  von 
Kopien.  Ms.  P.  nebst  Textb.  von  1798. 
[nur  in  Schwerin  F.  und  Berlin  K.  H. 

Lob  der  Gottheit,  Hymne  von  Ewald 
von  Kleist.  Ms.  P.  [nur  in  Schweiin  F. 
u.  Darmst. 

Salve  redemptor  4  v.  P.  [nur  in  Ber- 
lin Singak. 

Missa  de  profunctis  4  v.  col  org.  Ms. 
381.  P.  [nur  in  Dresd.  Mus.  und  Berlin 
Singak. 

Requiem,  Ms.  P.     [nur  in  Lpz.  Thom. 

Requiescet  a  labore  (Gesang  der  He- 
loise  und  ihrer  Nonnen  am  Grabe  Abelards). 
Autogr.  P.     [nur  Berlin  Singak. 

3  Motetten  in  Sander's  Cäcilia  1.  Abtlg. 
Nr.  .57.  2.  Abtlg.  Xr.  15.  19.  Nr.  15 
auch  in  Hientzsch's  Neue  Samig.  leichter 
Chöre  Heft  1.     [ß.  Kgsbg.  Samlg.  52.  54. 

Lila.  Schauspiel  mit  Gesg.  u.  Tanz  von 
Goethe.     1818.     Ms.  20643.  P. 

Chor  zum  Ti-auerspiel ;  Die  Almfrau. 
Ms.  P.  u.  Stb.,  nur  mit  Seidel  gez.,  daher 
fraglich.     [Darmst. 

Hexensceneii  aus  Macbeth.  Ms.  20  642. 
Part. 

Die  Sehnsucht  von  Schiller  f.  Sopr.  u. 
Instr.  Ms.  20645.  P.  8  BU.  (1805.) 
[auch  in  Berlin  K.  H. 

Kirchgang  aus  Götz  von  ßerlichingen 
f.  4  Stirn.     [Lpz.  Ztg.   Beilage  zu  Bd.  8 


Nr.  1,  dort  auch  der  Chor:  Introibunt  in 
domura.  Ebd.  Nr.  16  Abdruck  einer  Scene. 
Urteil  über  eine  Oper  16,  275. 

4  Gesänge  mit  Pfte.  und  ein  Recitativ. 
[nur  in  Berlin  Singak. 

1  Aria  im  Autogr.  Grasn.  in  B.  B. 

Gesellschaftslied  von  Gubitz.  Berlin, 
Gubitz.  [auch  im  Ms.  B.  Kgsbg.  unter 
Gumpelzhaimer  2. 

Chor  zum  Trauerspiel  die  Parias.  Ber- 
lin, Schlesinger. 

Mein  Genius,  Lied  f.  1  St.  u.  Kl.  in 
Karl  Müchler  s  Gedichte,  2.  Aufl.  Berl. 
1802,  2.  Bd.  (fraglich).     [Hofb.  Wien. 

Sängers  Lied  am  10.  März  f.  1  Singst. 
mit  Pfte.     Berl.,  Comptoir. 

Aura,  Lied  von  Kuhn.     Berl.,  Compt. 

Todtenopfer,  Lied  mit  Pfte.  Ms.  [Ber- 
lin K.  H. 

8  Lieder  f.  Guitarre,  arrang.  von  A. 
Härder.     Berlin,  Compt. 

Lied  aus  Baiboa,  1805.     [Berlin  K.  H. 

Lieder,  1.  Heft  (der  Jüngling  am  Bach 
etc.).  Lied  aus  dem  Lustspiel:  die  Post- 
kutsche.    [Beide  in  Musikfr.  "Wien. 

Erinnerung  und  "Weihe,  Jubilaeum  der 
Quelle  in  Freienwalde  12/7  1809.  Ms. 
[Berlin  K.  H. 

4  Gesge.  mit  Begl.  von  Oswald.  Ber- 
lin, Bureau. 

Empfindungen  am  schönsten  Tage. 
Berl.,  Duncker  &  Humblot.  23.  Dez.  1809. 

Hero  u.  Leander  von  Schiller.  Ms. 
[Darmst. 

Arietta:  In  questa  tomba  (Ist.  mit  Pfte. 
in  dem  Samlwk.  von  Mollo  in  "Wien). 

Sehnsucht  von  SchiUer  f.  1  St.  m. 
Pfte.     Berl.,  Concha. 

Drittes  Blättchen  des  48  er  und  Elfer 
Kleeblattes  m.  Pfte.     Ib. 

Sehnsucht  von  Mablmann.  Berlin, 
Comptoir. 

Lieder  mit  Begl.  des  Pfte.  1.-8.  Heft.  Ib. 

Gesänge  am  Claviere.  "V^ou  . .  .  Organist 
an  der  Marienkirche  zu  Berlin.  Berlin, 
in  der  Franke'schen  Buchhaudlg. ,  dedic. 
seinem  Lehrer  dem  Kgl.  Capellm.  Rei- 
chardt.  qu4".  4  BU.  59  S.  [besals  einst 
Dr.  0.  Lindner  in  Berlin. 

24  Lieder  verschiedener  Ari  zum 
Singen  beim  Pfte.  in  Musik  gesetzt  von 
...  Berlin,  Rellstab.  4".  38  S.  [nur 
in  B.  Kgsbg. 

Worte  an  die  Wohlthätigkeit  (24/10 
181.S)  von  Oswald.     Berl.,  Schlesinger. 

An  den  König  am  Tage  des  grofsen 
Siegesfestes  den  24/10  1813.  Berlin, 
Sohlesinger. 

Kriegs-Gesang  des  Hochlöbl,  von  York- 
schen  Corps.     Ib. 


Seidel,  Isaac. 


131 


Seidler,  Karl  August. 


Abendlied  eines  Mädchens.  Mit  der 
Sonne  letztem  Funken  f.  Pfte.  mit  Ver- 
änderungen f.  die  Siugstimme  von  Am- 
brosch.    Ber].,  Couclia  &  Co.    rjufol.    [B.  B. 

In  Samlwken.  teihveis  niu'  mit  Seidel 
gez.,  die  ihm  aber  sicher  zuzuschreiben 
sind : 

Im  MusikaJ.  Blumenstrauls  zum  Neu- 
jahr. 8°.  —  In  Böheim's  Maurerlieder.  — 
In  Keichardt's  Lieder  geselliger  Freude, 
1.  Abtlg.  1796  Nr.  6.  21.  2.  Abtlg.  Nr.  53. 
80.  —  In  Boehme's  14  Composit.  zu 
Schiller's  an  die  Freude.  —  In  Reichardt's 
Blumenkranz  1803.  —  In  L.  W.  Wer- 
ner's  Euphrosyne.  —  In  Eellstab's  ^Yiu- 
terblumen.  —  In  Theomele  ohne  Vor- 
namen. 


Ouvertüren  u.  a.  von  1823.  Ms. 
20646.  P. 

Ouvertüre  im  Kl.-A.  vom  Kompou.  Ms. 
[Berlin  X.  H. 

Thema  mit  Variat.  f.  Orch.  Ms.  20648.  P. 

Sestetto  per  le  Glavic.  Fl.  Ob.  Fag.  et 
2  Comi.  Berol.,  Hummel.  Stb.  [auch 
in  Brüssel  Cons. 

Drey  Siegesmärsche  der  Schlesischen 
Armee.     Kl.-A.     Berl.,  Schlesinger. 

Drey  Trauermärsche  auf  den  Tod 
Moräus.     Ib. 

3  Variations- Werke.     Berl.,  Bureau. 

Blücher's  Heimkehr.  Gr.  Fantasie  f. 
Pfte.     Berl.,  Schlesinger. 

In  Klavierstücke  1.  1794. 

Alle  nicht  gez.  Pieceu  in  der  B.  B. 

Seidel  (Sevdel,  Seidien),  Isaac, 
war  seit  etwa  1715  als  Organist 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart  resp. 
Liidwigsborg  mit  300  Gld.  Gehalt 
angestellt  und  ist  in  den  Rech- 
nungen bis  1731  genannt  (Sittard 
3,  91.  120.  123). 

Seidel,  Samuel,  Kantor  in  Glas- 
hütte i/Sachs.,  ist  bekannt  durch: 

Suspira  musicalia  cordis  ardentissima 
ex  Septem  PsaJmis  poenitentialibus  ex- 
cerpta.  Una,  et  duabus  vocibus  cum  2 
Instrum.  &  gemino  B.  gen.  pro  Orgauo 
composita  ä  . . .  Freibergae  1650  typis 
G.  Beutheri.  5  Stb.  40.  7  Gesge.  [B.  B. 
Augustenburg.  B.  Kgsbg.  B.  Zw.  besitzt : 
In  Str.  2.  u.  Bc. 

Corona  gloriae,  geistliche  Ehrenkränz- 
lein  von  12  schönen  Eöslein  zu  5  und 
6  Stirn.  Freiberg  1657  Beuther.  6  Stb. 
40.  [B.  B.  Augusteuburg.  B.  Lpz:  2  C. 
A.  B.  Org. 

Geistliches  Seelen-Paradies-  und  Lust- 


Gärtlein,  voll  himmlischer  und  hertz- 
erquickender Lebens  -  Früchte ,  aus  hlg. 
göttl.  Schrifft  erleseneu  Krafft-Sprüchlein, 
so  auff  den  hlg.  Lauff  uusers  . .  Erlösers 
. . .  gepflanzet  .  .  Mit  5.  u.  6.  Stim.  voU 
Chörig,  sambt  dem  B.  pro  org.  Frey- 
bergk  in  Meifsen  1658  ib.  4».  Stb!? 
[B.  Kgsbg:  C.  A.  T.  B. 

Seideliuaiiii,  Franz,  s.  Seydel- 
mniiii. 
Seidenschwanz,    Leonliardus, 

um  1555  Tenorist  an  der  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  29  Gld. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  25). 

Seidl,  Pater  Alherieus,  geb. 
1759  zu  Hainfeld,  gest.  17.  Juli 
1828  in  Josephberg.  1783  trat  er 
ins  Kloster  Lilienfeld  in  Nieder- 
österreich und  wurde  Seelsorger 
in  Türnitz,  dann  1816/17  Chor- 
direktor  in  seinem  Kloster  und 
darauf  Pfarrer  in  Josephberg. 

Er  komponierte  Messen  und  andere 
Kirchenmusik,  die  sich  im  Ms.  teils  in 
Türnitz,  teils  in  Lilienfeld  befinden  (Korn- 
müller). 

Seidl  (Seydl,  Seydel,  Sedelius 
etc.),  Wolfg-ang,  geb.  1491  zu 
Maurkirchen  (Niederbaiern),  gest. 
11.  Juni  1562  im  Kloster  zu  Tegern- 
see,  trat  ins  Benediktinerkloster  zu 
Tegernsee  und  legte  am  29/6  1517 
das  Gelübde  ab.  Er  machte  sich 
als  Dichter  bekannt,  schrieb  auch 
eine  Abhandlung  über  den  Choral 
und  eine  Anleitung,  wie  man 
Musikinstrumente  auf  akustischen 
Gesetzen  beruhend  anfertigen  soll. 
Besonders  wird  er  uns  wert  durch 
die  Hochschätzung  Senf  1 's,  die  ihm 
derselbe  entgegenbrachte  und  ihm 
für  sein  Kloster  eine  Messe  über- 
sandte (Musica  Sacra  von  Haberl 
189-4,  134  auf  Dokumente  gestützt). 

Seidien,  Isaac,  siehe  Seidel. 

Seidler,  ...  ein  Guitarrist, 

bearbeitete  die  6  Canoni  11  3  von  G.  G. 
Ferrari  (s.  d.). 

Seidler,  Karl  August  (Gerber  2 
nennt  ihn  Ferdin.  Aug.),   geb.  13. 

9* 


Seidler. 


132 


Seivert. 


Sept.  1778  zu  Berlin,  gest.  ebd. 
27.  Febr.  1840,  bildete  sich  zum 
Violinvirtuosen  aus  und  trat  schon 
im  Alter  von  6  Jahren  öffentlich 
auf.  1793  wurde  er  an  der  Kgl. 
Kapelle  angestellt.  1806  ging  er 
auf  Konzertreisen,  besonders  nach 
Eussland  und  Wien,  wo  er  sich 
1812  mit  der  Sängerin  Karoline 
Wranitzki  verheiratete.  1816 
wurde  er  als  Konzertmeister  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Berlin  au- 
gestellt; ein  Schlaganfall  setzte 
allen  weiteren  Unternehmungen 
ein  Ziel  (Ledebur).  Von  seinen 
Kompositionen  ist  nur  bekannt: 

Thecla's  Geisterstimme  „Wo  ich  sitz 
und  ^Yo  mich"  .  . .  von  Schiller,  mit  Pfte. 
oder  Guit.  (Berlin,  Lischke.)  1  Bl.  qufol. 
ohne  Yornamen.     [B.  "Wagener. 

Seidler,  siehe  Sicller,  Jos.  Bern- 
hard. 

Seifartli,  Job.  Gabriel,  siehe 
Seyffarth. 

Seifert  (auch  Seyfert,  wie  ihn 
Haffner  und  Gerber  1  schreiben. 
Er  selbst  schreibt  sich  Seifert), 
Joliaim  Crottfried,  soll  der  Sohn 
Job.  Kaspar  Seyferfs  sein,  wie 
Gerber  sagt,  geb.  11.  Mai  1731  in 
Augsburg,  gest.  12.  Dez.  1772  ebd. 
Schüler  seines  Vaters,  ging  1747 
nach  Bayreuth  zu  Leitdorf,  be- 
suchte nach  dreijährigem  Kursus 
Leipzig,  Dresden  und  Berhn.  Hier 
genoss  er  noch  Em.  Bach's  Unter- 
richt, fand  aber  an  Graun's  Musik 
so  grofsen  Gefallen,  dass  er  ihn 
nur  allzusehr  nachahmte.  1753 
kehrte  er  nach  Augsburg  zurück 
und  wurde  1766  Kantor  u.  Schul- 
kollege an  St.  Anna  (Akten).  Haff- 
ner nennt  ihn  in  den  oeuv.  melees: 
Vicedirektor  der  Musik  an  den 
Prostanti  in  Augsburg  (Gramer  3, 
letztes  Stück  S.  96.  Schubart 
S.  212  stellt  ihn  unter  die  treff- 
lichsten Musiker  seines  Jahrhun- 
derts. Er  schrieb  Opern,  Oratorien, 


Messen,  Sinfonien,  Klavierstücke 
u.  a.  die  von  Schubart  besprochen 
werden.  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Cantate:  Der  Herr  hat  die  Erde.  Ms. 
P.     [ß.  Lpz.  unter  J.  G.  Seyfert. 

Ballets  delFopera  Artaserse  „del  Graun. 
Ms.  Stb.  [Rostock.  Angehängt  „BaUets 
de  la  Comedie''. 

6  Sonate  a  3,  per  il  Cembalo  obl.  V. 
ÖFI.  trav.  e  Ycl.  Augusta,  Lotter.  ,3  Stb. 
[B.  B.  Er  nennt  sich  hier  Job.  Gottfr. 
Seifert  in  Augsburg. 

Haffner  teilt  im  5.  Teile  Nr.  5  eine 
Klaviersonate  mit  (Eitner  2). 

In  B.  B.,  Ms.  .023  unter  Seifert  1 
Concerto  per  il  Cembalo.     Dd.    2  Stb. 

Im  Breitkopf 'sehen  Verz.  von  1763 
sind  6  Sonaten  f.  3  Flöten  oder  2  Y.  u. 
Bass  angezeigt. 

Seifert,  J. . .  S. . .  (?)• 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt 
1  Sonata  a  3  für  2  Y.  u.  B.  Yielleicht  ist 
Joh.  Gottfr.  S.  der  Yerfasser. 

Seiff,  J. ..  (G.?) 

Die  B.  M.  besitzt  unter  beiden  Vor- 
namen Hof-Ball-Tänze  f.  Pfte.  München 
1816  Falter  &  S.  nebst  anderen  Tänzen. 
In  Berlin  K.  H.  36  Tänze  für  Orch.  und 
f.  Pfte.  im  Ms.  aus  den  Jahren  1821—23. 

SeifiPartli,  siehe  Seyffarth. 
Seiiitomer,Pliilii)i),l  598  Sänger 

a/d.    Hofkapelle    Philipp  HI.    von 
Spanien  (Straeteu  8,  400). 
Seip,  J. . .  H. . ., 

schrieb  zu  Ernst  Müller's  hohem  Liede 
Salomouis  (Lpz.  1662  Yulpius)  8  Melo- 
dien. In  B.  Darnist.  unter  Johann  Hein- 
rich Seifp:  Trauergesang  auf  den  Tod 
der  Frau  Grolsherzogin  Louise  von  Hessen. 
Darmst.  s.  a.     [Darmst. 

Er  muss  demnach  in  Darm,st.  angestellt 
gewesen  sein. 

Seits,  Jaeol)  Franz,  um  1727 
Ratsmusikus  in  Hamburg  (Sittard 
1,  23). 

Seitz,  Johannes,  Bürger  und 
Lautenist  um  1625/1626  zu  Augs- 
burg, wird  als  Stadtmusikus  ange- 
stellt (Aktenstück  in  M.  f.  M.  25, 
29.  30,  84.  [1625J). 

Seivert,  Oeorg-,  stand  1638  in 
Diensten  des  Fürsten  von  Jülich 
und  Cleve  (M.  1  M.  28,  94). 


Seixas. 


133 


Selich. 


Seixas,  Jos6  Antonio  Carlos 

de,  geb.  11.  Juni  170-4  zu  Coim- 

bra,    gest.   25.  August    1742    als 

Chevalier  des  Christusordens  und 

Contador  des  Militärordens  von  S. 

Thingo. 

Komponist  von  Messen,  Motetten,  Orgel- 
stücken u.  a.  Siehe  Näheres  bei  Vas- 
concelios.  Nachweisbar  ist  keine  Kora- 
posilion. 

Sejan,  Nicolas,  geb.  19.  März 
1745  zu  Paris,  gest.  ebd.  16.  März 
1819.  Schüler  von  Bordier,  bildete 
sich  besonders  zum  Orgelvirtuosen 
aus  und  erreichte  darin  eine  ge- 
wisse Berühmtheit.  Schon  1760 
erhielt  er  den  Organistenposten  an 
St. -Andre- des -arts  und  1772  am 
ISTotre-Dame  neben  Daquiu,  Cou- 
perin  und  Balbästre.  1789  w^urde 
er  zum  Kgl.  Kapellorganisten  und 
Lehrer  a/d.  Ecole  royale  de  chant 
et  de  declamation  ernannt.  Die 
Revolution  vernichtete  alle  Stel- 
lungen und  erst  1807  wurde  er 
Organist  am  Invalidendome  und 
1814  wieder  Egl.  Kapellorganist. 
Guil.  Lasceux  bez.  ihn  in  der  Dedic. 
zu  seinen  Suiten  als  Organisten  am 
Invalidendome;  eine  Jahreszahl 
fehlt.  Felis  verz.  von  ihm  4  In- 
strumentalwerke, darunter  auch 
Fugen  f.  Orgel.    Nachweisbar  sind 

6  Senates  pour  Fortep.  av.  acc.  de  V. 
Paris,  Bailleux.     [Paris  Arsenal. 

Senates  pour  Fortep.     [C  P. 

In  Gregoir's  Panth.  5,  107  ein  Lob- 
gedicht von  Delille  auf  ihn. 

Selby,  .  .  .  Organist  um  1767 
an  der  Kirche  St.  Sepulchre  in 
London  (Pohl  2,  212). 

In  Roberts'  Clio  and  Euterpe  1758  eine 
Nr.,  auch  in  J.  Alcock's  The  harmony  of 
Jen;salem  1801. 

Morley  in  seiner  Introductiou  1597  er- 
wähnt einen  Selby,  der  vor  ihm  gelebt 
hat.  Davey  hält  den  Namen  Selby  und 
William  Sl/clbye  für  denselben,  giebt  aber 
nirgends  eine  Lebenszeit  des  Letzteren 
an.  Von  "Wm.  Shelbye  führt  er  im  Ms. 
Mulliner   [br.  Mus.]    ein   „Felix  namque" 


und  ein  „Miserere"  au.     (Siehe  M.  f.  M, 
1902,  64  u.  65,  37  u.  47.) 

Seldert  (Seiders),  Nikolaus, 
vom  1.  Juni  1567  bis  Aug.  1596 
Diskantist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  6  Gld.  später  10  Gld.  monatl. 
Gehalt  (Köchel  1). 

Seleet  musicall  ayres  &  dialo- 
gues,  siehe  Airs   1652  a.  1659. 

Seleneccer,  siehe  Selneceer. 

Selenio  de  Croci  negri. 

Die  B.  M.  besitzt  im  Ms.  56  einen 
Caiitus  aus  dem  17.  oder  18.  Jh.  mit  44 
Introitus   und  56  Gradualien   zu   4  Stim. 

Selesses,  Jacopinus,  Ein  Kom- 
ponist des  14./15.  Jhs., 

von  dem  sich  in  der  Bibl.  palatiua  zu 
Modena  Nr.  568,  kl.  Pergamentcodex,  be- 
schrieben von  Cappelli  p.  6.  Kompositionen 
befinden. 

Seletti, . . . 

Bekannt  durch  eine  Sinfonia  für  Or- 
chester in  Fdur.  Ms.  Cx.  865,  18  Stb. 
in  fol.  [Dresd.  Mus.]  Ob  er  vielleicht 
derselbe  wie  Sellitti  ist  bedarf  der  Prüfung. 

Selicli  (Selichius),  Daniel,  unterz. 
sich  in  einem  Briefe  mit  Selichius 
Witteb.  (La  Mara  100),  er  muss 
daher  in  Wittenberg  geboren  sein. 
Da  er  seinen  Vorgänger  als  Ka- 
pellmeister in  Wolfenbüttel  mit 
Michael  Praetorius  bez.,  so  muss 
er  das  Amt  um  1621  angetreten 
haben.  Gewissheit  giebt  die  Dedic, 
zu  1625  „Opus  novum",  worin  er 
sagt,  dass  er  „bereits  bei  des  Her- 
zogs (von  Braunschwg.)  Vater, 
Philipp  Sigissmund,  in  die  fünff 
Jahr  vor  einen  Capellm.  unter- 
thänig  auffgewartet".  1624  über- 
sendet er  dem  Kurf.  von  Sachsen 
einige  Kompositionen  und  bez. 
sich  in  dem  Begleitschreiben  eben- 
falls mit  obigem  Amte.  Chrj- 
sander  1,  8  fand  ihn  in  den  Akten 
zu  Wolfenbüttel  erst  1625  genannt. 
Auch  auf  dem  Gelegenheitsgesange 
von  1623  fügt  er  seinem  Namen 
dasselbe  Amt  bei.  Man  kennt 
von  ihm; 


Seiich. 


134 


Seile,  Thomas. 


Christlicher  Wundsch  aus  dem  85. 
Psalm  . .  .  Friedrich  Ulrichen  Hertzogen 
zu  Braunschwg.  vnd  Lünebg.  . .  offeriret 
..  Wolffenb.  1623  El.  Holwein.  9  Stb: 
4  Gesangs-  u.  .5  lustrumental-Stim.  fol. 
fWolfenb.    B.  Kgsbg. 

Opus  novuni,  geistlicher  lateinisch  vnd 
teutscher  Concerten  vnd  Psalmen  Davids, 
mit  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9.  11.  12.  &c.  Stirn, 
nebenst  dem  Bc.   vor  die  Orgel,  Lauten, 

Chitaron ,    etc Hambg.    1625    Mich. 

Hering.  9  Stb.  4".  24  Gesge.  Teil- 
weises Register  im  Frkft.  Kat.  Einige 
Exerapl.  mit  1624  gez.  [B.  B.  B.  Br. 
B.Brdbg.  B.  Gr.  B.  Frkft.  B.  Elbing. 
B.  Wagener.  B.  P.  Proske  2  Ex.  Ber- 
lin Nikolaikirche.  Musikfr.  Wien.  Lund 
fehlt  6  a  u.  Bc.     br.  Mus.     Paris  Mazarin. 

Im  Ms.  Gräften hain  in  B.  B.,  8  Stb.  o. 
Sign,  von  1643  Nr.  192:  Der  Herr  er- 
höre dich,  9  voc.  Nr.  195:  Ich  freu  mich 
dess  8  voc. 

In  B.  Kfjsbg.  Motetto  ä  2  voc.  Herr 
wie  lang  wiltu  mein  so  gar  vergessen. 
3  Stb.  40.  Im  Ms.  G8  neun  Gesänge, 
einige  mit  D.  S.  W.  gez.  Schon  bei  der 
obigen  Motette  wird  seinem  Namen 
Wolf enb.  hinzugefügt,  doch  kann  obiges  W. 
sich  auch  aiif  seinen  Geburtsort  Witten- 
berg beziehen.  —  In  B.  Br.  Ms.  24  zwei 
geistl.  Gesge.  zu  8  u.  12  Stim. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  19242  Nr.  131: 
Wer  unter  dem  Schirm  des  Höchsten 
sitzt,  2  voc.  c.  org.  P. 

Seliprandi,  Dou  Carlo,  1669 
Musiker  a/d.  Kapelle  der  Kaiserin 
Eleonora,  einer  Prinzessin  von 
Mantua.  1671  schreibt  der  Kaiser 
Leopold  selbst:  „Selibrandi"  dient 
an  meinem  Hofe  länger  als  20  Jahre 
in  der  Musik  (nella  musica).  Er 
war  ein  Priester.  Bertolotti  S.  111 
teilt  aulser  obigem  noch  einen 
Brief  der  Kaiserin  von  1683  mit, 
worin  sie  S.  erwähnt. 

Selins, . . . 

bekannt  durch  ein  Concerto  ä  5 :  Flauto 
traversiere  solo,  2  Y.  Va.  e  Cemb.  Ms. 
Stb.      4  ö     [Schwerin  F. 

Sellbel, . . . 

Im  Ms.  der  B.  Upsala  eine  Ouvertüre 
in  D  U   ä  4.  2  V.  Viola  e  B.  fol.   18.  Jh. 

Seile,  Christoph,  von  1603  bis 
1623  Organist  a/d.  Hauptk.  B.  M. 
V.  in  Wolfenbüttel.   Melch.  Schildt 


wird   sein  Nachfolger  (Viertel]'.  7, 
221.  M.  f.  M.  23,  127). 

Seile,  Thomas,  geb.  23.  März 
1599  in  Zörbig  (Sachsen).  Auf 
dem  Drucke  von  1624  liest  man 
„Cervicca-Saxone,  auch  Zervicca, 
gest.  2.  JuU  1663  zu  Hamburg. 
Er  war  zuerst  zu  Weslingsbüren 
(Wesselburen)  im  Dithmarschen 
und  seit  1624  zu  Heide  Schul- 
Kollege  (1624  heifst  es:  Scholae 
Heidanae  p.  t.  CoUega);  1632  heifst 
es  auf  dem  Titel:  „Cervica-Saxone 
Scholae  Wesseliboreae  p.  te  Rectore.''' 
1636  wurde  er  Kantor  in  Itzhoe 
in  Holstein,  1637  Kantor  am 
Johanneum  zu  Hamburg  und  1641 
Stadtkantor,  Canouicus  minor  und 
Musikdirektor  am  Dome.  1649 
nennt  ihn  Rist  im  Parnass  S.  76 
Organist  a/d.  St.  Katharinenkirche, 
ob  mit  Recht  ist  unerwiesen 
(Mattheson  1,  336.  398.  Sittard  1, 
30.  —  Winterfeld  2,  387  ff.  Allg. 
d.  Biogr.).  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

1624  a.  Concertatio  Castalidum,  h.  e. 
Musicalischer  streit,  welchen  die  neun 
Göttinnen  bey  dem  Parnasso  concertations 
weise  vntereinauder  eingesteUet . .  .ä  3  voc. 
nach  jetziger  newen  Manier  comp.  Hbg. 
1624  M.  Hering.  3  Stb.  in  4»,  10  Lieder. 
[B.  Br.  B.  Hbg.  B.  Wagener.  Hannov: 
C.    br.  Mus. 

1624b.  DeUciae  pastorum  Arcadiae, 
h.  e.  Arcadische  Hirten-Frewd,  darinnen 
10  newe  weltliche  mit  lustigen  Amo- 
reusischen  Textlein  gezierte  Pastorellen 
begriffen  a  3  voc.  ib.  1624.  3  Stb.  40. 
[B.  Br.  B.  Hbg.  Doubl.  B.  Wagener. 
Hannov:  C.     br.  Mus. 

1627.  Hagio-Deca-Melydrion  h.  e.  10 
geistl.  Concertlein  mit  1.  2.  3.  u.  4  Stim. 
zusampt  dem  Bc.  auff  jetzo  hin  u.  wieder 
gebraeuchliche  italiänische  Invention.  Hbg. 
1627  Lor.  Pfeiffer,  Verl,  des  Aut.  4  Stb. 
[B.  M:  2.  u.  4.  vox  fehlt.     B.  Hbg.  4  Stb. 

1630  a.  Monomachia  h.  e.  concerti 
ecclesiastici  binis  vocibus  c.  Bc.  Hbg.  1630. 
3  Stb.     [B.  Hbg.,  auch  im  Ms.    B.  D. 

1630  b.  Ritornelloram  quinis  et  senis 
vocibus.     Hbg.  1630.     5  Stb.     [B.  Hbg. 

1631.     Geistliches  Brautlied  zu  Ehren 


Seile,  Thomas. 


135 


Sellitfi. 


Vincent  Nannen  über  den  45.  Ps.  mit  2 
bis  12  St.     Hbg.  1G31.     [B.  Hbg.  G  Stb. 

1632.  Einstim.  Hochzeit -Concertlein 
ad  Bc. . .  dem  Du.  H.  Rosenbomio,  Buch- 
händler . . .  compou.  Hbg.  1632  Jac. 
Rebenlein.     2  Stb.     40.     [Upsala:  Bc. 

1634a.  Coucertus  binis  voc.  Hbg,  1634. 
[B.  Hbg.  kompl. 

1634  b.  Deliciae  juveniles  bivocales. 
Hbg.  1634.     [B.  Hbg.  kompl. 

1634  c.  Monophouia  harmonico  . . .  lat. 
una  tantum    voce  human,  ad  Bc.      Hbg. 

1634.  [B.  Hbg.  kompl. 

1635  a.  Amores  musicalcs,  zu  3  St. 
1.  Tbl.     Hbg.  1635.      [B.  Hbg.      Hanuov. 

1635  b.  Concentus  musicus  honori 
nupt. .  . .  Herrn  Pincieri.  Hbg.  1635. 
[B.  Hbg. 

1635  c.      Concertuum    latino  -  sacroram 

2  et  4  voc.  ad  Bc.  Hbg.  1635.  [B.  Hbg. 
kompl. 

1635d.     Conceitus  3  vocales  . . .   Hbg. 

1635.  [B.  Hbg.  kompl. 

1636.  ilouophonetica  . . .  Hbg.  1636. 
[B.  Hbg.  kompJ. 

1637.  3  Hochzeitsgesänge  1.  dem 
Herrn  Hardens.  2.  Herrn  Jürgens.  3. 
Melch.  Schumacher.    Hbg.  1637.    [B.  Hbg. 

1639.  Trostlied  dem  Herrn  Crasio 
Pastori  Exuli.     Wittebg.  1639.     [B.  Hbg. 

1640.  2  Hochzeitslieder  1.  des  Herrn 
Langii.  2.  Herrn  Sal.  Walter.  Hbg.  1640. 
[B.  Hbg. 

1641.  Naenia  manibus  . .  .  J.  Fabricius. 
5  voc.  Hbg.  1641  Eebenlein.  6  Stb. 
[B.  B.     B.  Hbg. 

1646.  Concertuum  lat.-sacrar.  2,  4  et 
5  voc.  ad  Bc.  Lib.  1.  Eostoch.  1646 
J.  Eichel.  6  Stb.  9  Psalmen  u.  1  Messe. 
[B.:Frkft.  B.  Hbg.  Musikfr.  Wieu.  Kopen- 
hagen inkompl.     Paris  Nat. 

1649.  Der  130.  Psalm  zu  5  Stim. 
Hbg.  1649  Eebenlein.     [B.  B.  6  Stb. 

1651a.  Sabbathische  Seelenlust,  das 
ist:  Lehr -Trost -Vermahnung-  und  War- 
nungsreiche Lieder .  .  .  von  Joh.  Bist, 
Lünebg.  Joh.  u.  Heiniich  Stern.  8",  mit 
Eist's  Portr.,  356  pag.,  58  Lieder  mit 
Melod.  u.  B.  [Hofb.  Wien.  B.  W.  B. 
Kgsbg.     B.  Lpz.     br.  Mus.     B.  Br. 

1651b.     Der  LXV.  Psalm  Davids.    Mit 

3  Vocal-  und  2  Instrumental  -  Stimmen 
sampt  zugehörigen!  Bc.  vor  die  Orgel  . . . 
Hbg.  1651  Mich.  Pfeiffer.  6  Stb.  fol. 
[B.  B.     br.  Mus. 

1652  a.  4  stim.  Concertlein  c.  Bc.  Hbg. 
1652  Eebenlein.     5  Stb.     [B.  B. 

1652b.  Trauer  -  Gesang  a.  d.  57.  Ps. 
mit  5  Stim.     ib.     6  Stb.     [B.  ß. 


1653.  Herrlicher  göttlicher  Trost  mit 
8  St.     ib.  1653.     9  Stb.     [B.  B. 

1655a.  Neue  musikalische  Fest- An- 
dachten, bestehend  m  Lehr -Trost- Ver- 
mahnungs-  und  Warnungsreichen  Liedern, 
über  alle  Evangelien  und  sonderbahre 
Texte  .  . .  mit  wohlgesetzten  Melodyon 
können  gespielet  und  gesmigen  werden 
. . .  von  Joh.  Bist.  Lüneburg  1655  Joh. 
u.  Heinr.  Stern.  8''.  347  S.  mit  52  Liedern 
mit  B.  [B.  Kgsbg.  B.  Lpz.  B.  \V.  br. 
Mus. 

1655  b.  Motetta  6  voc.  Hbg.  1655 
Pfeiffer.     7  Stb.     [B.  B. 

Mss.  B.  B.  18885.  Part.  Stück  2:  Jube 
Domine  k  2  cori  c.  foudam.  6  Bll.  —  Ms. 
W96:  5  geistl.  Lieder  f.  1  St.  und  B. 
W  102.  20  geistl.  Lieder  ebenso. 

Ms.  100  a.  B.  Hbg.  3  voll,  in  Tabulatur- 
Partit.  1.  Concertuum  latino  sacrorum 
Lib.  1—4.  —  2.  1.  Tbl.  teutscher  geist- 
licher Coucei-ten;  dito  2.  u.  3.  Tbl. 

Ms.  B.  Hbg.  Tabulatur  teutsch.  geistl. 
Coucerten.  Vol.  1 — 3.  —  Dieselben  in 
Stimmen  zu  2,  4  und  5  Stim.  mit  Bc. 
betitelt:  Opera  musica,  auch:  Concertuum 
latino-sacrorum. 

Ms.  B.  Hbg.  1  vol.  enth.  1.  Decla- 
ratio  monochordi.  —  2.  Kui'ze  Anleitg. 
zur  Singekunst. 

Ms.  B.  Hbg.  26  Gelegenheitsgesänge 
von  1623 — 1655.     Jede  einzeln  mit  Titel. 

Ms.  B.  Hbg.  Geistliche  Gesänge  mit 
4/5  St. 

Ms.  B.  Hbg.  Pro  capella  fidicinia  ad 
Musicophilum. 

Ms.  B.  Hbg.  Chorus  fidicinius  etlichen 
Kirchen-Psalm,  mit  3,  4,  5,  6  u.  7  St. 
u.  Bc. 

Ms.  B.  Hbg.  Contrapimctus  simplex 
componirt  in  Hbg. 

In  B.  Kgsbg.  eine  Violinstim.  zu  einer 
Passio  sec.  Matthaeum. 

5  geistl.  Lieder  mit  B.  in  P.  Sohr's 
Musical.  Vorschmack  16S0. 

4  geistl.  L.  im  Winterfeld  2  '^Eitn.  2). 

Zahn  dnxckt  aus  Eist's  Liedern  22  Me- 
lodien ab,  siebe  5,  417. 

Sellitti  (Selitti,  SelUte,  Seletti 
u.  a.  Varianten),  (xioseffo;  Ger- 
ber 1  sagt,  dass  er  in  Eom  geb. 
ist  und  1733  seine  erste  Oper  Ni- 
tocri  daselbst  zur  Aufführung  ge- 
langte. In  der  Hofb.  Wien  Ms. 
17  566  wird  er  Maestro  di  capella, 
Napolitano  genannt.  Da  seine 
Werke  in  Deutscliland  und  Eng- 


Sellitti. 


136 


Selneccer. 


land  mehrfach  verbreitet  sind, 
muss  er  sich  wohl  später  in  diesen 
beiden  Ländern  hauptsächlich  auf- 
gehalten haben.  Man  kennt  von 
ihm: 

Sesostri,  re  d'Egitto,  Opera  1742.  Ms. 
P.     [Kremsmüüster. 

L'Orazio,  an  opera,  composed,  ,,nel 
Carnevale  1746".  3  voll,  im  Ms.  P.  qu4P. 
[R.  C.  of  Mus. 

11  Cinese  rimpatriato ,  Intermezzo  in 
un'atto,  repres.  ä  Paris  19/6  1753.  Ms. 
P.     [Paris  Topera. 

Nitocri,  Dramma  per  musica,  3  atti  del 
Zeno.  3  voll.  Ms.  20720.  P.  [B.  B. 
Dresd.  Mus.  3  voll.  Ms.  800. 

Cantata  „lo  che  terror  del  mondo"  per 
Sopr.  ed  orch.  In  occasione  delli  Spon- 
sali  tra  L'ltlmi.  Sig.  Marchesi  Gius.  Mac- 
carani,  e  Maddalena  Gabrielli.  Ms.  134. 
P.     [Cambridge  FAV. 

Aria:  Dammi  sol  l'estremo.  Ms.  123. 
P.     [B.  B. 

1  Duetto  ä  2  Sopr.  und  1  Aria  ä  Sopr. 
Ms.  108  u.  756  c.  ström.     P.     [Dresd.  Mus. 

In  Karlsruhe  im  Ms.  905:  Aria:  Se 
per  me  sentite  amore  ä  Alto,  2  V.  Vio- 
letta  e  Cemb.  Stb.  —  Ms.  908  mit  Silliti 
gez.  Concerto  a  Fl.  trav.  2  V.  e  B.  in 
Stb.  Gd.  3  Sätze:  AUg.,  Aud.  Em.,  Presto. 

In  Schwerin  F.  befinden  sich  im  Ms. 
4  Arien  in  P.  u.  Stb.  von  denen  drei  den 
Ort  Capränica  1742  (röm.  Pro\dnz)  tragen, 
ferner  1  Siufonia  a  2  V.  Va.  e  B.  u.  im 
Druck:  Sinfonie  h  4  parties  en  2  cors  ad 
lib.     Paris,  Mr.  Bayard.     Stb. 

In  Musikfr.  Wien:  Cantata  a  voce  sola 
(Sopr.  c.  B.)  Ms.  P. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  346,  Samlwk.  von 
Arien  u.  Duette. 

In  Mailand  Cons.  3  Arie  per  Sopr.  c. 
Strom.,  die  3.  von  1740. 

In  Padua,  Cap.  Antouiana  2  Arien  mit 
Instr. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  17  566  P.  qufol. 
8  Arie  con  ström.  Nel  Carnevale  1733 
(wahrscheinlich   aus  obiger  Oper  Nitocri). 

Sclmer,  Heinrich  Christoph, 

geb.  1725  zu  Güstrow,  gest.  1770 
zu  Ludwigslust.  Bildete  sich  zum 
Oboevirtuosen  aus,  trat  in  die  Stre- 
litzer  Hofkapello,  dann  17-48  in 
die  Berliner,  darauf  in  die  Schwe- 
riner, musste  aber  wegen  Über- 
anstrengung die  Musik  aufgeben, 
wurde   als  Sekretär  bei  der  Her- 


zogin von  Mecklenbg.-Schwerin  an- 
gestellt und  erhielt  den  Titel  Hof- 
rat (Gramer  1,  980.     Gerber  1). 

Selneccer  (Seleneccer),  Niko- 
laus, geb.  6.  Dez.  1528  zu  Hers- 
bruck  bei  Nürnberg,  gest.  24.  Mai 
1592  zu  Leipzig.  Sohn  eines 
Protouators,  versah  schon  als  zwölf- 
jähriger Knabe  den  Orgauisten- 
dienst  in  der  Burgkapeile  in  Nürn- 
berg, kam  1549  nach  Wittenberg, 
studierte  Theologie  und  übernahm 
den  seit  Jahren  unbesetzten  Orga- 
nistenposten. In  der  1581  er- 
schienenen Verteidigung  gegen  die 
Schmähschrift  von  Josua  Lagus 
sagt  er,  dass  er  sich  stets  in  wohl- 
habenden Verhältnissen  befunden 
und  sich  als  junger  Mann  nie  um 
einen  Dienst  beworben  habe  (sie?). 
Als  aber  das  Organistenamt  in 
Wittenberg  seit  vielen  Jahren  un- 
besetzt gewesen  sei,  habe  er  sich 
auf  Bitten  seiner  Freunde  bewegen 
lassen  dasselbe  1557  (sie?)  zu 
übernehmen.  Man  habe  aber  einen 
Monat  später  Hennami  Finck  „von 
Hof  aus"  verschrieben.  Dies 
scheiüt  S.  sehr  gekränkt  zu  haben, 
so  dass  er  auf  Finck  seinen  ganzen 
Hass  warf.  Da  Finck  aber  schon 
1554  dahin  berufen  wurde,  so  ist 
obige  Jahreszahl  falsch  (siehe  M, 
f.  M.  11,  63/64  und  Koch  2,  191). 
1554  wurde  S.  Magister,  1557 
Hofprediger  und  Prinzenerzieher 
in  Dresden,  muss  aber  1561  als 
Philippist  sein  Amt  verlassen  und 
geht  als  Professor  nach  Jena,  1568 
von  den  Flacianern  vertrieben, 
geht  er  als  Professor  und  Supe- 
rintendent nach  Leipzig,  wird  dann 
1570  Hofprediger,  Konsistorialrat 
und  Generalsuperintendent  in 
Wolfenbüttel,  legt  den  Grund  zur 
Universität  Helmstadt,  geht  1574 
nach  Lei]Dzig  zurück,  wird  1588 
durch  die  Kryptocalvinisten  seiner 


Selneccer. 


137 


Selvaggi. 


Ämter  entsetzt  und  des  Landes 
verwiesen,  darauf  wird  er  Super- 
intendent in  Hildesheira,  nach 
dem  Tode  des  Kurf.  Christian  von 
Sachsen  aber  in  seine  Ämter  in 
Leipzig  wieder  eingesetzt.  Man 
sieht  aus  obiger  Biographie  wie 
unsicher  durch  die  Religions- 
streitigkeiten im  16.  Jh.  jede  Lebens- 
stellung war  und  das  gepriesene 
Jh.  gar  Manchem  grofses  Leid  ge- 
bracht hat.  S.  war  ein  fruchtbarer 
Schriftsteller,  Dichter  geistlicher 
Lieder  und  Komponist  derselben. 
Sein  Tonsatz  lässt  den  wohlgebil- 
deten Musiker  erkennen.  Er  legt 
in  den  Choralscätzen  die  Melodie 
in  die  Oberstimme.  Urteil  im 
Winterfeld  1,  404.  Zahn  5,  403. 
Yen  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar: 

Christliche  Psalmen,  Lieder,  vnd 
Kirchengesenge,  in  welchen  die  christ- 
liche Lehre  zusam  gefasset  vnd  erkleret 
wird  .  . .  Lpz.  1587  Joh.  Beyer.  4". 
598  S.  mit  4stim.  Liedern.  Selneccer's 
Tonsätze  sind  mit  N.  S.  gez.  Siehe 
Näheres  bei  Zahn  6,  74,  der  auch  Ton- 
sätze und  Melodien  mitteilt.  [Gotha. 
B.M.  B.  G.  B.K.  B.  Zw.  B.  Frkft. 
B.  B.    br.  Mus. 

Aufgenommen  sind  von  seinen  Ton- 
sätzen in  den  Hymnen  von  Clauderus,  in 
Vopelius  Gesgb.  1682,  in  Joh.  Chr.  Küh- 
nau's  Choralgesge.  2.  Tbl.  In  Joh.  Geo. 
Ebeling's  geistl.  Andachten  von  Ger- 
hard 1667. 

In  Praetorius  (Mich.)  8.  Teil  der  Musae 
Sioniae  1610  Nr.  273  mit  Selneccer  gez., 
im  Text  aber  ist  Joachimus  Magdeburgus 
genannt.  —  In  "Wolfg.  Ammonius'  Libri 
tres  Odarura  1579  folgen  am  Ende  des 
3.  Buches  Odeu  von  S.  (siehe  Bohn's 
Kat.  S.  196,  1579). 

Im  Winterfeld  1,  Nr.  106,  ein  Tonsatz. 
3  in  neuen  Ausgaben  (Eitner  2). 

Seiner.  Drei  Musiker  dieses 
Namens  standen  in  Braunschwei- 
gischen Diensten.  Christoph  ist 
1606  auf  Urlaub,  Daniel  war  um 
1614  auf  Urlaub  in  dänischen 
Diensten  u.  wird  in  Braunschweig 
erwartet.      Gabriel  wird  1606  er- 


wähnt und  beträgt  sein  Geh.  270 
Gld.  (Chrysander  1,  150).  Letzterer 
wird  bereits  1584  vom  Kurf.  von 
Sachsen  dem  Kurf.  von  Brandenbg. 
empfohlen,  bis  dahin  stand  er  in 
Sachs.  Diensten  (s.  Staatsarchiv). 

Seiner  (Sülner),  Johannes,  geb. 
um  1525  zu  Neuburg  i/d.  Pfalz, 
gest.  Ende  Nov.  1583  zu  Leubnitz 
b.  Dresden;  studierte  zu  Witten- 
berg Theologie  (eingeschrieben  den 
16.  Juni  1550),  versah  die  Kantor- 
stelle in  Wittenberg  und  wurde 
1553  zum  Kreuzkantorat  in  Dres- 
den berufen,  führte  aber  das  Amt 
nicht  zur  Zufriedenheit.  Endlich 
sah  er  seinen  Hauptwunsch  einer 
geistlichen  Stelle  erfüllt,  die  er 
am  Anfange  1560  als  Pfarrer  in 
Leubnitz  b.  Dresden  erhielt.  1577 
uuterz.  er  die  Coucordienformel. 

In  einem  alten  Verzeichnis  von  Noten- 
bestäuden  (Archiv  des  Landeskonsistoriums 
in  Dresden  und  im  Ratsarchiv)  werden 
5  Bände  Kompos.  von  S.  angeführt  (Vier- 
tel]. 10,  255). 

Selva,  Griovanni  Elia,  Abbate; 

in  der  B.  M.  befinden  sich  6  Trios  für 
2  V.  u.  Vcl.  im  Ms. 

Selvaggi,  Gaspare,  geb.  13.  Jan. 
1763  zu  Neapel,  gest.  ebd.  um 
1847.  Florimo  nennt  ihn  mehr- 
fach einen  Dilettanten,  ohne  Nähe- 
res mitzuteilen.  Fetis  schreibt:  Er 
genoss  seine  Erziehung  im  Priester- 
Seminar,  machte  unter  Zingarelli 
Kompositions-Studien,  dann  unter 
Aless.  Speranza.  1794  ging  er 
nach  Paris  und  gab  Gesangs-  und 
theoretischen  Unterricht,  publizierte 
auch  2  Sammlungen  Romanzen  bei 
Nadermann.  Von  hier  ging  er 
gegen  1811  nach  London,  kehrte 
aber  nach  6  Monaten  nach  Neapel 
zurück,  von  der  Königin  Murat 
zum  Vorleser  ernannt,  dabei  er- 
füllte er  auch  wieder  seine  Pflich- 
ten als  Priester  und  wurde  Mit- 
glied  der   Akademie  in   der   Ab- 


Selvaggio. 


138 


Senaille. 


teilung  für  Arclieologie.  Seine 
literarischen  Arbeiten  bestehen 
aus  einem  philosophischen  Werke, 
einer  üebersetzung  der  Tragödien 
Eiiripides  und  einer  theoretischen 
Musik-Abhandlung,  betitelt : 

Trattato  di  armouia  ordiuato  con  miovo 
metodo,  e  corredato  di  tavole  a  dicliiara- 
zione  delle  cose  in  esso  esposte.  Napoli 
1823  Eaff.  Miianda.  Auf  dem  Titel  fehlt 
der  Autorname.  8".  169  S.  33  Tafeln 
mit  Musikbeisp.  [Bologna.  Brüssel.  B.  B. 
Mailand  Cons. 

6  ßomances  Italiens  avec  acc.  de  Pfte. 
Oll  Harpe  et  V.  oe.  4.  Paris,  Mlles. 
Erard.     Part.     [B.  AVagener. 

Cavatina  „Che  fa  il  mio  bene"  per 
Sopr.  c.  Quartette.    Ms.  P.    [Mailand  Cons. 

Selvaggio,  siehe  Eusliii,  Simon. 
Sembucci,  Micliaele, 

ist  in  Beruh.  Schmid's  IL  Orgelbucho 
von  1607  mit  1  Tonsatze  vertreten. 

Semilli,  Richard  de,  ein  Trou- 
badour des  13.  Jhs.,  von  dem  die 
Nationalb.  zu  Paris  14  Chansons 
besitzt. 

Seiniiiiati,  Santino,  bez.  sich 
1619  u.  1620  als  Organist  an  der 
Kathedrale  zu  Ceneda  (bei  Treviso). 
Er  gab  heraus: 

Compieta  a  8  voci  con  il  Bc.  di  . . . 
Yen.  1619  Vincenti.  9  Stb.  4«.  [Bo- 
logna: A  1.  B.  1.  T.  2  Bc. 

Salmi  in  Coneerto  facili  et  commodi 
da  cautarsi  a  6  voci  con  la  parte  grave 
contiuuata  per  l'organo  di  . . .  Op.  3. 
Ven.  1620  ib.  7  Stb.  4^.  [Bologna  nur 
1  Stb.  mit  C  bez.,  Abdr.  der  Dedic.  Kat. 
2,  310. 

Seniler,    Franz    Xaver,    geb 

8.  März  1772  (zu  Berlin?),  gest. 
27.  Febr.  1857  zu  Berlin.  Ein 
Bratschist,  der  zuerst  in  der  Ka- 
pelle des  Markgrafen  von  Schwedt 
diente,  1790  in  die  Kgl.  Kapelle 
zu  Berlin  eintrat  u.  die  Bratschen- 
stimme im  Quartett  König  Friedr. 
Wilh.  IL  spielte.  Seit  1802  trat 
er  sogar  in  Konzerten  als  Bratschist 
auf.  1841  wurde  er  pensioniert 
und  erreichte  das  hohe  Alter  von 
84  Jahren  (Ledebur). 


Semmler,  Christoph,  geb.  2. 
Okt.  1669  zu  Halle,  starb  ebd.  um 
1740.  Er  gilt  als  der  Erfinder 
eines  Metronoms,  der  jedoch  nicht 
praktisch  verwertet  wurde.  In 
seiner  Schrift: 

Jüdische  Antiquitäten  der  hlg.  Schrift, 
Halle  1708  in  12«,  handelt  das  15.  und 
16.  Ka|)itel  über  die  Musik  der  Le\'iten, 
die  Mizler  in  seiner  Bibl.  Bd.  2  p.  71  ab- 
druckte. —  Im  Conserv.  zu  Brüssel  be- 
finden sich  Cantaten  zu  4  Stim.  mit  2  V. 
Va.  u.  B.  Ms.  Stb.  nur  mit  Semmler  gez. 
1.  Ein  Kindelein  so  löbelich,  mit  1729 
gez.,  nebst  einem  2.  variirenden  Exem- 
plare.    2.  Erstaunet  ihr  Himmel,  s.  a. 

Seiiaill6  (Senallio),  Jean-Bap- 
tiste,  gewöhnlich  ohne  Vornamen 
mit  le  ßs  bez.,  geb.  23.  Nov.  1687 
zu  Paris,  gest.  ebd.  29.  April  1730. 
Violinschüler  von  Queversin,  einer 
der  24  Geiger  der  Kgl.  Kapelle 
Louis  XIV.  Castil-Blaze  S.  146 
bez.  ihn  als  Haute-Contre  de  Vio- 
lon.  Wurde  darauf  Vorsteher 
(prevOt)  beim  Tauzmeister  Bonne- 
fons.  ging  dann  zu  seiner  Vervoll- 
kommnung nach  Italien  und  hielt 
sich  längere  Zeit  in  Modena  auf. 
Valdrighi  12,  79  verz.  ihn  bis 
1719  als  Violinisten  in  Modena. 
1719  kehrte  er  zurück  und  trat 
in  den  Dienst  des  Herzogs  von 
Orleans  (Fotis).  Er  bez.  sich  auf 
seinen  Drucken  mit  „ordinaire  de 
la  musique  du  Roi".  Man  kennt 
von  ihm: 

Senates  ä  V.  seul  avec  la  Bc.  Paris 
chez  l'auteur,  Boivin,  Foucault.     fol. 

Liv.  1.     1710.     10  Sonaten  44  S. 
„    2.     1712.     10       „        51  S. 


3. 

1716. 

10   , 

47  S 

4. 

1721. 

10   , 

59  S 

5. 

1727. 

10   , 

53  S 

[B.  B.  Liv.  1—4.  B.  Wagener  Liv.  1—5. 
Paris  Nat.  liv.  1.  2.  Paris  Arsenal  1.  2. 
Stadtb.  Besauvon  liv.  1.  Hofb.Wien  1—4. 
Die  Musikfr.  Wien  besitzen  auch  den 
Druck,  doch  sagt  der  Kat.  nicht  welcher 
liv.,  ebenso  der  Kat.  des  Cons.  zu  Paris. 
In  B.  Rostock  liv.  1.— 4.  Dresd.  Mus.  liv.2. 
In  Maupetit's  Menuets  einige  Nrn.  mit 
Senalier  gez.    In  Deldevez'   neuer  Ausg. 


Senal. 


139 


Senfl. 


(Eitner  2)  1  Sonate.    In  Moffat's  Meister- 
schule  (Simrock)  1  Fiece. 

Senal  (Senel),  ...  ein  Böhme, 
Virtuose  auf  der  Nagel-  oder  Stift- 
liarmonika,  lebte  in  Wien,  begab 
sich  um  1783  mit  seinen  beiden 
Nichten  auf  Konzertreisen  und 
liefs  sich  in  Ludwigsburg  mit  Trios 
hören  (Gerber  1). 

Seiidel,  .  . .  lebte  an  der  Grenze 
des  18.  Jhs.  und  zeigt  Gerber  2 
eine   Kantate:    die   Harmonie,   im 

Ms.  an. 

Ein  Scndelius  wird  im  Verz.  der  Musi- 
kalien der  Kantoreigesellschaft  zu  Pirna 
vom  Jahre  165-4  mit  dem  Werke  Suspiria 
musicalia  genannt. 

Seiieca,  . . . 

Die  B.  K.  Ms.  fol.  61  besitzt  in  einer 
Sanilg.  Tänze  ein  Bransle  a  4,  gez.  mit 
le  20.  Oct.  1668.  Wahrscheinlich  ist  da- 
mit Aut.  Senece  gemeint. 

Senece  (Sene(;'ai),  Antoine  Bau- 
derou  Sieur  de,  geb.  13.  Okt.  1643 
zu  Ma^on,  gest.  1.  Jan.  1737.  1673 
wurde  er  Kammerdiener  der  Kö- 
nigin Marie -Therese,  Frau  Louis 
XIV.,  dann  bei  der  Herzogin  von 
Angouleme.  Nach  deren  Tode  zog 
er  sich  zurück.  Fetis  sagt  nicht 
wohin.  Er  war  als  Dichter  und 
Schriftsteller  bekannt  und  hatte 
für  Lully  mehrere  Texte  geschrie- 
ben. Nach  LuUy's  Tode  gab  er 
anonym  eine  kleine  Schrift  heraus: 

Lettre  de  Clement  Marot  ä  M.  de  ***, 
touchant  ce  qui  s'est  passe  a  Tarrivee  de 
Jean-Baptiste  de  Lully  aux  Champs-Ely- 
sees. A  Cologne  1688  P.  Marteau.  12^ 
119  S.  Beschreibung  in  Wockerlin's  Kata- 
log.    [C.  P.    Biüssel. 

—  Neue  Ausg.  Lyon  1825.  8".  59  S. 
[B.  B.    Brüssel. 

Eine  deutsche  Uebersetzung  in  Mar- 
purg's  bist.  Beiträgen  Bd.  3,  S.  387  und 
im  Auszuge  in  HiUer's  wöchentl.  Nach- 
richten 1767  S.  234,  der  auch  den  Namen 
des  Verfassers  bekannt  giebt. 

Senel,  . . .  trat  1756  als  Lauten- 
spieler in  London  auf  (Pohl  2,  374). 
S6neschal,  siehe  Le  Senesclial, 

Giles. 


Senf,  H . . .  C . . .  L . . .,  Pfarrer 
in  Chursachseu  Ende  des  18.  Jhs., 
schrieb  für  das  Göttinger  Musen- 
almanach Gedichte  mit  Melodien 
und  gab  dieselben  dann  gesammelt 
unter  dem  Titel  heraus:  Gedichte 
von  Filidor  mit  Musik.  Lpz.  1788. 
[B.  Lpz. 

Senif,  Johann,  um  1621  Altist 
an  der  Hofkapelle  in  Halle.  Scheidt 
widmet  ihm  u.  a.  seine  Sammlung 
Paduanen. 

Senfl   (Sennffl,   Senfel,  Senffei), 
Ludwig,    der   Schweizer,   wie    er 
sich    unterschreibt,    ist    am    Ende 
des    15.  Jhs.    in    Zürich    geboren 
und  da  ihn  David  Köler  in  seinen 
Psalmen    am    1.    Juni    1554     als 
einen  noch  Lebenden  und  Forster 
am  31.  Jan.  1556  als  Verstorbenen 
bez.,   so    wird   das  Jahr    1555    als 
das  Zutretfenste  seines  Heimganges 
sein.     Er  soll   ein  Schüler  Isaac's 
gewesen    sein,    dessen    Posten    er 
nach  Isaac's  Abreise  nach  Florenz 
am   Ksl.  Hofe  in  Innsbruck   1515 
erhalten   haben    soll,    er  wird   im 
Wiener    Status    des    Hofgesindes 
1519  unter  den  Altisten  verz.  (La 
Mara  5).    Als  Ks.  Karl  V.  1520  auf 
den  Thron  kam,  wurde  S.  mit  einer 
Provision   von   50  Gld.  rhein.   auf 
Engelhartszell  angewiesen  u.   ent- 
lassen,    gez.     19.  Febr.    1520    in 
Augsburg.     S.  muss  eine  Zeitlang 
in   Augsburg   gelebt  haben,    denn 
er   hatte   das   im  Jahre    1520    er- 
schienene Samlwk.  Liber  selectarum 
cantionum    (Eitner    1,     1520)    auf 
Konrad    Peutinger's    Wunsch    zu- 
sammengestellt und  redigiert,  wohl 
auch  die  Korrektur  überwacht  oder 
selbst  gemacht.     1526   berief   ihn 
der  Herzog  Wilhelm   von   Baiern 
an  seinen  Hof   (wie   die  Quinque 
salutationes  uns  belehren).     Seine 
Briefe    unterz.     er    mit    „Ludwig 
Sennffl    fürstlicher    Componist   zu 


Senfl. 


140 


Senfl. 


München"  (4.  Bd.  der  Publikation, 
8°.  S.  67.  Die  dort  mitgeteilte 
Biogr.  bedarf  mannigfacher  Yer- 
besserungen,  doch  die  Briefe  und 
Bibliographie  sind  beachtenswert. 
Nachschrift.  Obige  Biographie  ist 
zum  Teil  überholt  durch  die  in  den 
bayerischen  Denkmälern  3.  Jahrg. 
von  den  Herren  Dr.  lliürUngs  und 
Dr.  Kroijer  umfangreichen  biogra- 
phischen Untersuchungen,  die  mir 
zu  spät  bekannt  wurden,  aber  im 
Auszuge  sich  in  den  M.  f.  M.  1 903 
befinden.  Der  Biographie  schliefst 
sich  die  Partitur  der  Magnificat 
octo  tonorum  1537  an,  denen 
sämtliche  "Werke  folgen  sollen, 
Senffs  geistliche  Kompositionen 
sind  noch  ganz  in  der  damals 
niederländischen  strengen  Satz- 
weise geschrieben  und  zeigen  ihn 
als  einen  tüchtigen  Kontrapunktiker 
von  grofser  Tiefe  bei  oft  herber 
Ausdrucksweise,  während  er  im 
deutschen  mehrstimmigen  Liede 
den  Kontrapunktiker  nicht  ver- 
leugnet, doch  aber  sanftere  Töne 
anschlägt.  Mit  ihm  stirbt  das  alte 
deutsche  Lied  ans  und  wird  von 
Ausländern  verdrängt,  erhebt  sich 
aber  durch  Hassler  in  moderner 
Verjüngung.  Senfl 's  bekannte 
Druckwerke  sind  folgende: 

Varia  carminum  genera,  quibus  tum 
Horatius  tum  alii .  .  .  Norimbg.  1534  Form- 
schneider. 4  Stb.  qu40.  31  Nrn.  Das 
Vor-wort  an  B.  Schrenck  übersetzt  im 
Winterfeld  1.  169 ff.  Abdruck  der  4stim. 
Oden  in  P.   in  Viertelj.  3,    50  ff.      fB.  M. 

B.  B:  Media  vox.  Jena:  Disc.  Glasgow 
4  Stb. 

In  den  Hoffhaimer'schen  Horaz.  Oden 
von  1539  befinden  sich  am  Ende  auch  9 
von  Senfl,  in  Viertelj.  ib.  S.  26  abgedruckt. 

Quinque  salutationes  D.  N.  Jesu  Christi 
ex  illustrissimi  Priucipis  et  Domiui  Wil- 
helm! . . .  Noribg.  1526.     fol.     Wird   von 

C.  F.  Becker  p.  119  und  Proske  Musica 
divina  IV.  Vorwort  erwähnt.  Im  Ms. 
ohne  Jahr  mit  obigem  Titel  s.  1.  et  a  be- 
sitzt  es   die   B.  M.,   Ms.  89  und   die   B. 


Brüssel  im  Ms.  1808,  fds.  Fetis,  in  einer 
Kopie  in  P.  von  Ferne,  letztes  Stück.  Es 
enthält  5  Gesänge,  siehe  Maief  s  Hds.  Kat. 
Im  Kat.  des  C.  P.  ist  es  auch  verz.  ohne 
Angabe  ob  Druck  oder  Ms. 

Magnificat  8  toni  (4/5  voc.)  Noribg. 
1537  Formschneider.  4  Stb.  qu40.  [B.B. 
B.  M.  B.  K.  4  Stb.  defekt.  Dresd.  Drei- 
königskirche :  C  A.  T.     Hofb.  Wien. 

Canon  4  voc.  Einzeldruck,  Bl.  in  fol. 
[B.M. 

In  M.  f.  M.  24,  157  wird  ein  geduick- 
tes  Chorbuch  der  Kgl.  Landesb.  in  Wies- 
baden beschiieben  auf  dessen  2.  Bl.  Lu- 
douicus  Senffl  1558  steht  und  darauf  1 
Messe  folgt,  nach  dieser  kommen  noch 
6  andere  Messen.     Eine  Druckfirma  fehlt. 

Mss.  in  B.  B.  20  740.  Part,  von  neuerer 
Hd.  Die  sieben  letzten  Worte  des  Er- 
lösers am  Kreutz,  9  Sätze  zu  4  St. 

—  Ms.  Z  24.  Chorb.  von  Soph.  Pa- 
minger  1599  geschrieben  enth.  neben 
Isaac's  Choralbuch:  Addita  quaedam  von 
L.  S. 

—  Ms.  Z  13.  Chorb.  des  16.  Jh.  fol. 
134:  Missa  sup.  Psalm:  Nisi  dominus  4 
voc.  —  fol.  182:  De  profundis  clamavi, 
c.  2.  p.  5  voc.  —  fol.  196 :  Nisi  dominus, 
c.  2.  p.  4  voc. 

—  Ms.  147  in  K.  Magnific.  8  tonorum. 
Stb.  Kopie.  —  Ms.  232  in  K.  1.  Discu- 
buit.  2.  Beati  omnes.  3.  Usquequo,  in 
Stb.  —  Ms.  233  in  K:  Canon,  0  ciux 
ave.  —  Ms.  Z  26,  Orgelb.  von  Kleber  1520, 
fol.  149:  Ich  stund  an  einem  morgen,  f. 
Orgel  bearbeitet. 

—  Ms.  W34  in  P.  1.  Veni  sancte 
Spiritus  4  v.  2.  Genuit  puerpera  regem 
5  V.  3.  Ecce  Maria  genuit  4  v.  4.  Na- 
tivitas  tua  Dei  fili  4  v.  —  W  94  in  P. 
3  deutsche  weltliche  Lieder  4  v.  —  AV  96 
in  P.  4  deutsche  weltl.  u.  2  geistl.  Lie- 
der 4—6  Stim.  W  99  in  P.  Christ  ist 
erstanden  6  voc. 

In  Joh.  Walther's  Gesangbüchlein  von 
1525,  5  Stb.  am  Ende  augehängte  hds. 
Gesänge  von  S.     [B.  B. 

Mss.  in  B.  M.  Ms.  9  Chorb.  Missa 
domiuicalis  4  voc.  Ms.  10  Chorb.  Missa 
paschalis  5  voc,  und  in  Part.  Missa  Sig- 
num crucis  4  voc.  1573  kopiei-t.  Ms.  60 
Chorb.  4  Messen  4  voc.  Aufserdem  zahl- 
reiche Hymnen  und  Sequenzen,  Messen- 
officien  (Introit.  Gradual.  etc.),  Motetten, 
Psalmodie.  In  Ms.  43  fol.  107  ein  Salve 
regina  4  voc.  in  8  part.  wird  als  Auto- 
graph bezeichnet.  Siehe  Maier's  Kat.  der 
Hds.  Einiges  auch  in  moderner  P.,  die 
im  Kat.  fehleu. 


Senfl. 


141 


Senger,  . 


Mss.  in  B.  Br.  5  lat.  Gesänge.  ,,Vita 
in  ligno''  in  5  Teilen,  bisher  nur  in  3 
Teilen  bekannt  in  4  Mss.  vorhanden.  1. 
Da  Jacob  das  Kleid  ansach  5  voc.  im 
Druck  nur  zu  4  Stirn.  Ms.  10. 

Mss.  in  B.  Proske.  Missa  paschalis, 
Part.  Also  heilig  ist  der  tag  6  voc.  Christ 
der  ist  erstanden  u.  a.  t)er  Kat.  A IV. 
verz.  33  lat.  u.  deutsche  Gesänge  in  alten 
Mss.  —  Im  Cod.  Pernner  befinden  sich: 
In  Gotes  namen  faren  wir  5  v.  Maria 
zai't  4  V.  Discubuit  Jesus.  Ecce  Maria. 
0  boue  Jesu.  Pauge  liugua  und  noch 
14  Gesänge. 

—  In  der  Abtlg.  Butsch,  5  Stb.  qu40. 
von  1538  (Kat.  211)  mit  L.  Senfel  u.  L. 
S.  gez: 

Pater  peccavi,  in  3  Teile  zu  4  u.  .5  St. 
Da  pacem  4  voc.  Onines  gentes  c.  2.  p. 
5  voc.  Tota  pulchra  es  in  3  Teil.  5  voc. 
Grates  nunc,  c.  2.  p.  5  voc.  Christe  qui 
lux  4  voc.  Sum  tuus  in  vita  4  v.  Sau- 
lus  autem,  c.  2.  p.  5  voc.  lllurainare 
Hierusalem  4  voc.  Nescens  mater  4  v. 
Media  vita  c.  2.  p.  5  v. 

—  Im  Ms.  940  zwei  Gesge. 

In  B.  Kassel,  Ms.  4»  24,  4  Stb.  von 
1535-1550,  mit  L.  S.  gez.  Nr.  12  (De 
profundis),  Nr.  G3  (Omues  gentes),  Nr.  74 
(Ecce  quam  bonum),  Nr.  94  (Usque  quo). 

Mss.  in  B.  Dresd.  4  lat.  Mot.  und  1 
Canon  im  Druck. 

Mss.  in  B.  Zw.^  der  gedr.  Kat.  verz. 
S.  296  43  lat.  und  deutsche  Gesge. 

Mss.  in  Basel  F.  X.  1—4  enthält  38 
deutsche  Lieder  u.  lat.  Ge.sge.  meist  unter 
den  Buchstaben  L.  S.  In  F.  X.  5 — 9 
Nr.  27  De  profundis  clamavi  c.  2.  p.  5  voc. 

Hofb.  Wien,  Ms.  18810,  5  Stb.  von  c. 
1530:  Alles  regetz,  4  voc.  fo.  3  a.  —  3 
Carmen  4  voc.  ohne  Text,  fo.  4.  5.  6.  — 
Die  priinleiu  die  da  fliefsen  6  voc.  fo.  45. 
—  Es  taget  vor  dem  walde,  5  voc.  — 
Im  Tenor  die  Melodie  zu:  M.  dein  bin 
ich.  —  Helena  desiderio  plena,  5  voc. 
fo.  44  mit  der  Ueberschiift  28.  Sept.  1533, 
im  Tenor:  Fortuna.  —  Jetzt  schayden 
pringt  mir  schwer,  4  voc.  fol.  10  =  Ott 
1544,  74.  —  Ich  stund  an  einem  morgen 
5  voc.  fo.  44,  Tenor:  Fortuna.  —  Ich  sag 
und  clag  4  voc.  3  Str.  fo.  49.  —  Kain 
sach  mir  nye  auff  erden,  5  voc.  3  Str. 
fo.  40.  —  K.  dein  bin  ich  5  voc.  3  Str. 
fo.  48  b  4  mal  die  Melodie  mit  anderen 
Texten  bearbeitet.  —  Lust  hab  ich  gehabt 
zur  Musica,  4  voc.  12  Str.  fo.  36,  das 
Gedicht  soll  auch  von  S.  sein,  abgedr.  in 
Cäcilia  von  Schott  Bd.  25,  120.  —  M. 
dein  bin  ich,   5  voc.  fo.  50  b  u.  fol.  51b. 


—  Lamentatio  4  voc.  fo.  4  b.  —  Nasci 
pati  mori,  5  voc.  Ten:  Fortuna,  im  Disc. 
21.  Sept.  33.  Text  vollst.  —  Ob  glück 
hat  ueyd,  4  voc.  fo.  11.  —  Unseglich 
schmertz  entfindt  mein  hertz,  4  v.  3  Str. 

—  Virgo  prudentissima,  5  voc.  Ten:  For- 
tuna, 5  voc.  fo.  45  überschrieb.  1.  Oct. 
1533.  —  Warhafftig  mag  ich  sprechen 
wol,  4  v.  3  Str.  fo.  47  =  Ott  1.534  Nr.  83. 

—  On  allen  schertz  4  voc.  3  Str.  fo.  52. 

—  Dem  ewigen  got,  4  voc.  fo.  53  b.  — 
AI  brecht  mii-s  schwer  und  gros  leid,  4 
voc.  fo.  51b.  —  In  lieb  und  freid,  hab 
ich  mein  bescheid,  4  voc.  fo.  55  b.  —  Ich 
armer  man,  5  voc.  fo.  56  a,  in  der  5  a. 
Ach  Gott  wem  soll  ichs  klagen  und  Con- 
tratenor: Mein  herz  ist  alles  traurens  vol. 

In  der  Universit.-ßibl.  in  München,  4 
Stb.  im  Ms.,  beschrieben  in  M.  f.  M.  32, 
Nr.  6,  befinden  sich  24  Lieder,  siehe  das 
Eegister  in  den  Monatsheften. 

B.  Brüssel  fds.  Felis  Ms.  1810  Nr.  15. 
Ps.  50,  5  voc.  Miserere.     P. 

Ein  Eätzelkauon  mit  Auflösung  in  M. 
f.  M.  14,  94  und  Verbesserung  S.  190. 

Im  Gothaer  Cantionum  ecclesiasticus 
lib.  Ms.  in  gr.  fol.  eine  Missa  fol.  302. 

1  Tousatz  in  Gallus  Dressler's  Practica 
modoium  1561. 

Laudate  Dominum  6stim.  sechsfacher 
Kanon  in  Nicol.  ßoggius'  Musicae  practi- 
cae  1566.  —  In' Dilliger  1622  c  Non 
moriar  3stim.  bearbeitet. 

In  alten  Samlwk.  189  deutsche  Lieder 
und  76  lateinische  Messen,  Motetten  u.  a. 
(Eitner  1). 

In  neuen  Ausg.  94  Gesge.  (Eitner  2). 
In  Ambros'  5.  Bd.  Musikgesch.  S.  385  bis 
403:    Ave  rosa  sine  spinis  5  v.  c.  2.  p. 

—  Wol  kumpt  der  Mai  4  voc.  —  Im 
Maien,  im  Maien  (1534).  —  Ueber  den 
GesaDg  „Non  moriar"  M.  f.  M.  22,  64. 

Seiift,  Luigi,  1795  Klarinettist 

am  Kgl.  Tiieater  zu  Florenz  (Text- 

bucli    zu    Portoga llo 's    Lo    stratt- 

gemma.  B.  B.).      Ob    das    folgende 

Werk  von  iliin  ist,  bleibt  fraglich: 

Concerto  in  D  f.  Ciavier  zu  4  Hd.  mit 
2  V.  Va.  u.  B.  Ms.  Stb.  [Brüssel  Cons., 
ohne  Yoi'uameu.  Ebenso  in  B.  Schwe- 
rin F.  unter  Senfft,  ohne  Viola.  Ms.  Stb. 

—  Gerber  1  verz.  ihn  1780;  im  Breit- 
kopfschen  Verz.  ist  er  schon  1770  mit 
obigem  Konz.  angezeigt. 

Seliger,  ...  um  1779  Organist 
an  St.  Jakob  in  Prag,  gab  öfter 
Orgelkonzerte    (Gjrowetz,    Selbst- 


Senger,  Job.  Friedr. 


142 


Serafini. 


biogr.     Ich   vermute^    dass   er  da- 
mit Seegr  meint). 

Senger  (nicht  Serger  wie  Forkel 
1,  133  schreibt),  Joliaim  Fried- 
rich, war  um  1773  neben  Fried- 
rich Seemann  Hoforganist  an  der 
Hofkapelle  in  Stuttgart  (Sittard  3, 
149). 


Senolier, 


ein  französischer 


Komponist  des  18.  Jhs.,  der 

im  Ms.  6208,  einem  Samlwk.  der  Kgl. 
Hausbibl.  zu  Berlin,  mit  einer  Sonate 
„ä  basse  de  Yiole  avec  accomp."  vertreten 
ist  (Basse  de  Viole  ist  die  Gambe). 

Sens,  Iml)ert,  ein  Virtuose  auf 
dem  Serpent  in  Paris  um  1780, 
gab  eine 

Nouvelle  meÜiode,  ou  principes  raison- 
nes  du  plain-chant,  dans  sa  perfection, 
tires  des  Elemens  de  la  musique,  cont. 
aussi  une  Methode  de  Serpent  . .  .  Paris 
1780  la  veuve  Ballard.  l2o.  268  S.  her- 
aus (Gerber  2). 

Seiiserre,  siehe  Sanserre. 
SensiHo,  . . . 

In  B.  M.,  Ms.  P.  ein  Ave  regina  4  voc. 

Senter,  . . . 

gab  um  1783  zu  Paris  6  Violinduos 
op.  1  heraus  (Gerber  1).  1796  erschien 
op.  2,  6  Duette  (Gerber  2). 

Seiiterre,  Pierre,  siehe  Sanserre. 

Senus,  Adrian,  Praeceptor  der 
Chorknaben  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  um  1543  (Köchel  1). 

Sepp,  Pater  lldephons(Alphons), 
geb.  6.  Okt.  1653,  gest.  13.  März 
1713  im  Kloster  Mariaberg  in  Tirol, 
in  welches  er  1672  eintrat.  Er 
wird  als  Komponist  gerühmt  (Kom- 
müller  1,  419). 

Sepp,  Karl,  diente  in  der  kurf. 
Kapelle  zuerst  in  Manniieira,  dann 
von  1778  ab  in  München;  einmal 
verz.  ihn  die  Akten  als  Violinisten, 
dann  wieder  als  Bratschisten.  Auch 
als  Sepp  junior  wird  er  schon 
1776  in  Mannheim  mit  220  Gld. 
Gehalt  als  2.  Violinist  angeführt. 
1780  petitioniert  er  immer  noch 
um    Ersatz    der    Reisekosten    von 


Mannheim  nach  München.  Seinen 
Tod  fand  ich  im  Totenregister  der 
Frauenkirche  verz.,  doch  wird  das 
Datum  den  Begräbnistag  bezeich- 
nen: 9.  März  1798,  44  J.  alt.  Am 
26.  wird  er  erst  dem  Kurf.  ge- 
meldet. 

Williehn  Sepp  war  auch  kurf.  Hof- 
mubilvus  und  starb  nach  dem  Totenregister 
am  20.  April  1791,  76  Jahr  alt.  Dem- 
nach wäre  dies  der  Senior. 

Fr.  Walter  verz.  Karl  als  Violinsten 
in  Mannheim  von  1771 — 78  und  Wilhelm 
von  1747  ab  als  Violinisten  und  von  1759 
ab  als  Bratschisten  bis  1778,  womit  Wal- 
ter's  Darstellung  abbricht.  Demnach  ist 
der  Bratschist  nicht  Karl. 

Sepp  (Seppi),  Paul,  Altist  an 
der  HofkapeLle  in  Dresden,  Jässt 
1675  seine  Familie  aus  Regens- 
burg nachkommen  (s.  Staatsarch.), 
nach  Fürstenau  1,  93  —  98,  der  ihn 
Seppi  nennt,  diente  er  von  1666 
bis  c.  1680  mit  600  Thlr.  Gehalt. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  20600,  P. 
Stück  3,  ein  Kyrie  et  Gloria  4  voc.  c.  3 
instrum.  et  Bc.  8  Bll.  aus  dem  17.  Jh. 
mit  R.  P.  Sepp  gez.  Fraglich  ob  es  von 
obigem  ist.  —  In  der  Bibl.  der  kathol. 
Kirche  in  Dresden  unter  Paolo  Seppi  ein 
Beatus  vir  a  4  voc.  a  capella. 

Septiesme  livre  des  chansons 
ä  4  parties,  siehe  Phalese  1560 d. 

Sepulveda,  . . . 

ist  durch  Lautenpiecen  in  Valderavauo's 
Musis  dicatum  1547  bekannt. 

Seracini,  Claudio,  zu  Siena 
geb.,  gab  1624  heraus: 

Seste  musiche,  aus  dem  Burney  3,  528 
eine  Passage  für  Gesang  wegen  ihrer  Ge- 
schmacklosigkeit mitteilt.  Wo  das  Werk 
selbst  sich  befindet  ist  mir  nicht  bekannt. 

Serafleo,  siehe  Nardö  Benedetto 
Serafico  di. 

Serafin,     Antonio,     war     um 

1765  Priester  und  Bassist  am  S. 
Marco  in  Venedig  (Caffi  2,  48). 

Serafini,  Seraflno,  da  Salu- 
deccio,  Kapellmeister  am  Dome  zu 
Sinigaglia  (Titel),  gab  heraus: 

Tl  1.  IIb.  delle  Canzoni  capricciose  a 
4  voci  .  .  .  Ven.  1584  Ang.  Gardan  o. 
4  Stb.     qu40.     21  Ganz.     [B.  D. 


Serafino. 


I 


143 


Serini,  Giov.  Batt. 


Seratino,  siebe  Cantone. 
Seraglio.  irercole,  aus  Ferrara, 

ist  im  Samhvk.  Viiiceuti's  Giartlino  de 
musici  1591  mit  dem  Gesänge  Occlii  vaghi 
5  voci  vertreten. 

Serapliino,  Francisco,  Heraus- 
geber folgenden  Samlwkes: 

Fior  de  Motetti  e  Canzone  noui  com- 
posti  da  diversi  eccell.  musici.  S.  1.  et  a. 
(1526.)  Stb.?  40.  [Hofb.  ^'ien:  Sup. 
A.  T.  Fii'ma  wahrscheinlich  im  fehlen- 
den Bass. 

Die  14  Nin.  sind  von  Claude^  L'Heri- 
tier,  Jo.  Lebrung.  Lanrus  Patavus,  Fr. 
Seraphin  2  und  Verde! ot  (siehe  Eitner  1, 
1526c  sine  dato). 

Im  Vatican,  Ms.  Cod.  5318  von  einem 
Fra  Serafino  eine  „Epistola  musicae'^ 
Anfang  des  16.  Jhs. 

Florenz  verz.  im  Kat:  Serafino  del 
Monte  Beate:  Candido  .  .  .  Tenore  deUe 
Mascherate  musicale. 

Im  Domkapitel  in  Verona,  Codex  cart. 
16.  Jh.  Titel:  Motetti,  ein  Veni  sponsa, 
gez.  mit  Franc.  Seraphin. 

Serassi,  Griuseppe,  geb.  im  Nov. 
1750  zu  Bergamo,  gest.  um  1817 
ebd.  Ein  seiner  Zeit  berühmter 
Orgelbauer,  über  den  Fetis  genauer 
berichtet.  Er  gab  folgende  Schrif- 
ten heraus: 

Descrizioue  ed  osservazioni  pel  nuovo 
organo  nella  chiesa  posto  del  SS.  Croci- 
fisso  dell'Anuunziata  di  Como.  Como 
1808  Pasquale  Ostinelü  vicino  al  Liceo. 
12".  3  Bll.  XI  u.  33  S.  [B.  B.  B.  M. 
Bologna,  Kat.  1. 147  Auszüge.     Eiusiedeln. 

Sugli  Organi,  lettere  a  Gio.  Simone 
Mayr,  P.  Bonfichi  e  C.  Bigatti.  Bergamo 
1816  nella  stamp.  Natali.  8".  75  S.  [Bo- 
logna. Angebunden:  Catalogo  degli  orgtuii 
fabbricati  da  'Serassi  di  Bergamo,  20  S. 
Mailand  Cons. 

Pougin  berichtet  über  einen  älteren 
Gitis.  Serassi,  il  vecchio  genannt,  der 
1694  geb.  und  1760  starb  und  sich  als 
Orgelbauer  auszeichnete ,  wahi-scheinlich 
ist  es  der  Vater  des  obigen,  da  er  in 
Bergamo  lebte,  wo  obiger  geb.  ist. 

Ferner  über  einen  Oiovanni  Battista 
Serassi,  Sohn  des  S.  vecchio,  geb.  9.  Mai 
1727  zu  Bergamo,  gest.  13.  Mai  1808  ebd. 
Ein  Geistlicher  imd  Ordensbruder,  der 
sich  nicht  nur  als  Orgelvirtuose  auszeich- 
nete, sondern  auch  als  Komponist  von 
einer  Anzahl  Sonaten  und  Vokalwerken. 
Auch  eine  Schwester  erwähnt  er,  Maria 


Catarina^  die  eine  ausgezeichnete  Sänge- 
rin war,  doch  schon  mit  33  Jahren  1756 
starb. 

Seratelli,  ...  vor  1771  Kapell- 
meister beim  Herzoge  in  Venedig 
(das  ist  der  Doge). 

Serces,  James,  Vikar  zu  Applebj, 
schwor  am  25/7  1737  als  Sänger 
an  der  Kgl.  französischen  Kapelle 
im  St.  James  Palast  zu  London, 
als  Naclif olger  des  verstorbenen 
Philipp  Menard  (Rimbault  52  u. 
232). 

Sere,  siehe  Serr6,  Jean. 

Sergeant,  Pierre,  1563  Bassist 
an  der  Kirche  St.  Martin  zu  Ypres 
(Straeten  2,  25-4). 

Serger,  s.  Senger,  Job.  Friedr. 

Sergiers,  Paul. 

Der  Katalog  der  Kirchenbibl.  von  St. 
Walburge  zu  Audenarde  verz.  von  „Ser- 
giers" 1  Mot.  f.  1  St.  u.  3  Insu-.  Er  war 
nach  Straeten  1,  223  um  1716  Sänger- 
meister au  der  Kathedrale  zu  Antwerpen. 
Im  3.  Bde.  S.  6  verz.  er  ihn  von  1715 
bis  c.  1718. 

Sergius,  Martin,  Tauch[a  bei 
Leipzig?  als  Geburtsort]. 

Ist  bekannt  durch  einen  Gelegenheits- 
gesang der  21  Leipziger  Männern  gewid- 
met ist,  betitelt:  Harmonia  ex  Syr.  6.  In 
honorem  humaniss.  nee  non  doctiss.  viro- 
rum-juvenum  (folgen  die  21  Namen)  cum 
iis  in  celeberr.  Academia  Lipsiensi  Magi- 
steiii  dignitas  30.  Jan.  ab  inclytä  facult. 
philosoph.  ritu  solenni  decerneretur  . . . 
Lips.  1617  haered.  Valentini.  16  Bll.  4". 
A  juventute  tua  elige  doctriuam  8  voc. 
[B.  Zw. 

Serigsclie  Buchhandlung  in  Leip- 
zig, gab  die  Samlg.  heraus: 

Auswahl  deutscher  Lieder  mit  ein-  und 
mehrstimmigen  Weisen.  9.  verbesserte 
Auflage.  Lpz.  s.  a.  12«.  608  S.  [B. 
Wageuer. 

Serini,  triovanni  Battista,  aus 

Cremona,  wie  ihn  Haffner  bez. 
Wahrscheinlich  ist  er  derselbe, 
den  Bitter  2,  132  als  Komponisten 
am  Schaumburg- Lippe'schen  Hofe 
verz.  mit  480  Thlr.  Gehalt,  der  am 
14.  April  1756  entlassen  wurde. 
Auf  dem  Ms.  137   der  B.  B.  wird 


Seiini,  Giuseffo. 


144 


Sermisy. 


er  mit  ,.Music.  di  Camera  a  Bücke- 
burgo"  bez.  Man  kennt  von  ihm 
nur  einige  Sonaten  für  Klavier, 
die  in  Haffner's  Raccolta  Bd.  2 
u.  4  sich  befinden.  In  obigem 
Ms.  137  der  B.  B.  stehen  p.  12  u. 
16  eine  Sonata  4  a  et  Sonata  5  a 
per  il  Cembalo. 

Serini,  Oiuseffo,  lebte  ein  Jahr- 
hundert früher  als  der  obige  und 
soll  nach  Gerber  2  und  Fetis  auch 
in  Cremona  geb.  sein.  In  Wien 
wurde  1680  das  Oratorium  „II 
genio  deluso,  Oratorio  per  St.  Omo- 
bono",  Text  von  Eumaschi  auf- 
geführt, P.  im  Ms.  in  Hofb.  Wien. 
Fetis  erwähnt  das  zu  Venedig  ge- 
druckte Textbuch  von  1680. 

Der  Kat.  der  Hofb.  Wien  verz.  aber 
unter  Ms.  17  908  nur  eine  Serenate:  Jl 
concerto  de  dei  e  delle  Muse,  8.  Settemb. 
1685.  —  Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  W  56 
Nr.  795,  Motette:  Sum  in  medio,  ä  Sopr. 
c.  2  V.  Va.  e  B.  P.  —  Im  Samlwk.  C  J. 
Latrobe's,  London  1806,  6  voll.,  befindet 
sich  dieselbe  Motette  und  die  Arie:  0 
fallaces. 

Sermer,  siehe  Ceruier. 

Sennes,  Franyois,  le  Sieure  de, 
Mersenne's  Beiname. 

Sermisy,  Claude  (Claudin, 
Claudio),  nur  selten  mit  dem  Zu- 
namen versehen,  doch  ist  unter 
Claude,  Claudin  in  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jh.  nie  ein  anderer 
als  der  obige  gemeint.  Die  älteste 
Nachricht  über  ihn  erfahren  wir 
durch  das  Begräbnis  König 
Louis  XII.  von  Frankreich,  wo  er 
1514/1515  unter  den  Sängern  der 
Kgl.  Kapelle  genannt  wird  und 
zwar  auch  nur  mit  Claudin  (Thoi- 
nan  91).  Fetis  berichtet  über  fol- 
gende Aktenstücke,  die  er  schon 
früher  in  der  Revue  musicale  XII, 
1832  veröffentlichte:  1532  wird  er 
als  ünterkapellmeister  genannt  — 
auch  auf  dem  Drucke  von  1542 
heilst  es  noch:    „regii  sacelli  sub- 


magister".  Er  hatte  auch  die  6 
Knabensänger  in  Verpflegung  und 
Unterricht  und  bezog  einen  Geh. 
von  1080  livres.  Unter  König 
Heinrich  II,  1547,  wurde  er  erster 
Kapellmeister.  Die  verschiedenen 
Titel  auf  Drucken  seiner  Werke 
lauten:  1549  Regis  Galliarum  Sa- 
celli Magister.  1556,  regii  Sym- 
phoniacorum  ordinis  praefectus  et 
in  regali  parisiensis  palatij  Sacel- 
lus  Canonicus.  Herr  Michel  Brenet 
fand  in  den  Akten  der  Ste.  Cha- 
pelle  zu  Paris  folgende  Eintra- 
gungen: 1508  Kleriker  u.  Sänger 
a/d.  Ste.  Chapelle.  Vor  1515  an 
der  Kgl.  Kapelle.  Am  20.  Sept. 
1533  wurde  er  Kanonikus  an  der- 
selben St.  Kapelle  und  Unterkapell- 
meister an  der  Kgl.  Kapelle.  Er 
starb  zu  Paris  1562.  Seine  nach- 
weisbaren   Werke    sind    folgende: 

Nova  et  piima  niotettorum  editio  6. 
5.  4.  et  3  voc.  Cum  iudice  XXVIII 
Motectorum.  lib.  1.  2.  3.  Paris  1542 
Attaignant  et  Juillet.  4  Stb.  qu4''.  [Cap. 
Sistina  in  Rom.     Hofb.  Wien. 

Missa  cum  4  vocibus,  ad  imitationem 
moduli  „Ab  initio",  condita  .  . .  Parisiis 
25.  Apr.  1556  Nie.  du  Chemin.  Chorb. 
gr.  fol.     [B.  Kgsbg.    Bologna.    Eiusiedeln. 

Missa  0.  4  voc.  . . .  „Voulant  honneur", 
condita.  Paris  1556,  9.  Maji.  Ib.  Chorb. 
gr.  fol.     [ib.  u.  Hofb.  Wien. 

Missa  c.  4  voc. . .  „Tota  pulchra  es", 
condita.  Pails  1556,  22.  Maij.  Ib.  Chorb. 
gr.  fol.     [ib.  und  Wien. 

Missa  0.  5  voc.  .  .  „Quare  fremerunt 
gentes",  condita.  Paris  1556.  Ib.  Chorb. 
gr.  fol.     [ib.  ohne  Hofb.  Wien. 

Missae  tres  Claudio  de  Sermisy  Regij 
Sacelli  Magistro,  praestantissimo  Musico 
Auetore  .  .  .  cum  4  vocibus  ...  IX  Lectio- 
num  fol.  2.  Philomeua  praevia  fol.  13. 
Domini  est  terra  fol.  23.  Lutetiae  1558 
apud  Adrianum  le  Roy  et  Rob.  Ballard. 
Chorb.  gr.  fol.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  Kra- 
kau.  San  Pietro  in  Rom.  Modena.  Ein- 
siedeln von  1568? 

—  Ibidem  1583.    Chorb.  gr.  fol.    [B.  B. 

Missa  4  voc. . . .  Plurimoium  modulo- 
i-um.  Lutetiae  1558  Le  Roy  et  R.  Bal- 
lard. Chorb.  gr.  fol.  [besafs  1825  der 
Hofprediger  Hauber  in  München. 


Sermisy. 


145 


Serra,  Paolo. 


Die  Samlwke.,  auf  deren  Titel  er  ge- 
nannt ist,  siehe  Eitner  1:  1532,  1534a, 
1540  b,  1557  c  und  1558. 

In  Sauilwk.  ist  er  überhaupt  mit  208 
Gesg.  vert]-eten  (Eitner  1).  Aufserdem 
noch  in  Granjon's  Trophee  liv.  2.,  1559 
jnit  1  Chanson.  In  Scotto's  3.  lib.  delle 
Muse  ä  3  V.  1562:  On  en  dire  ce  qu'on. 
—  Eine  Motette  in  Scotto's  1.  lib.  de' 
Motetti  5  voci  1549.  In  Gardane's  1549  a 
2  Motetten. 

In  Mss.  in  B.  M.  Ms.  69  Chorb.  fol.  1 : 
Inclina  Dne.  aurera  8  voc.  —  Ms.  92 
Chorb.  f.  28:  Cougratulamini  mihi  oranes 
4  V.  u.  eine  defekte  in  Ms.  132.  Chan- 
sons sind  in  Ms.  202  drei  Ch.  Ms.  204 
sieben  Ch.  Ms.  205  zwei  fragliche.  Ms. 
207  elf  Chans.  —  Magnific.  8  toni  4  voc. 
in  P. 

In  B.  Proske,  5  Stb.  von  1538  mehrere 
Gesänge. 

In  Cap.  sistina  Cod.  155:  Missa  sup. 
Domiüi  est  terra  4  v.  —  Cod.  17:  Missa 
Philomene  praevia  4  v.  —  Cod.  76:  Do- 
mini  est  terra  4  v. 

In  B.  Cambrai  von  1542  Ms.  124 
Nr.  21  :  Viens  tost  despiteux  4  voix. 
Amour  passion  increable.  Jamais  un 
coeur  qui  d'amour.  Les  yeulx  bandes  de 
trite  cognoisauce  4  voix  und  ein  Motette 
Nisi  Dnus.  aedificavit. 

In  B.  Kassel  Ms.  4".  24  von  1550  in 
4  Stb.  Nr.  41 :  Dens  in  adjutorium  nieum. 
In  B.  B.  in  neuerer  P.  W  87  u.  97 
drei  Chans.  Langiür  me  fais.  Dont  vient 
cela  belle.  11  me  souffit  4  voix.  Alle 
in  neuer  Ausg.  von  Commer. 

In  B.  Dresden,  Ms.  B  1270,  5:  Laudate 
dnum.  6  voc. 

Im  Domkajntel  in  Verona,  Cod.  cart. 
16.  Jh.  betitelt:  Motetti.  Unter  Claudius 
ein  Aspice  dnus.  und  Si  bona  suscepimus. 
In  B.  Modena,  Chorb.  des  16.  Jhs.  zu 
4_5  Stirn.  1  Missa.  In  Bologna,  Kat.  2, 
342,  Samlwk.  im  Ms.  Nr.  15:  Impetum 
iuimicorum  4  voc. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  (Eitner  2). 
In  Expert's  Maitres  musiciens,  Paris, 
Leduc,  Samlwk.  1529  mit  11  Chansons 
(M.  f.  M.  30,  9).  In  PnbUkation  Bd.  23 : 
3  vierstim.  Chans,  auf  Seite  54—56  in  P. 

Serpeiit, 

Tablature  ou  gamme  fac.  p.  apprendre 
ä  jouer  du  Serpent.  Paris,  Boyer.  18.  Jh. 
[B.  B.]     Vielleicht  die  Schule  von  Imbert 

Sens. 

Serperio  (Serpieri),  Fraucesco, 

gab  heraus: 

Fr. .  Serperii  Romani  Missa  et  Vesper- 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


tinum  officium  dominicale  4  vocib.  concin. 
c.    B.    ad    org.     Romae    1631    Roblettus. 
5  Stb.     4".     [Bologna  fehl.  C  T.     Abdr. 
der  Dedic.  Kat.  2,  139. 
Serpilla  e  Baiocco, 

overo  il  marito  giocatore  e  lu  moglie 
Bacchettona,  Intermezzi  coraici  musicali, 
da  rappres.  in  Brusselle  nell'opera  di 
Lucio  Papirio  il  1728.  Ms.  in  fol.  ohne 
Autor.  [Brüssel  Cons.  Kat.  2372  mit  aus- 
führlicher Beschreibung. 

Serra,  Antonio;  der  Kapell- 
meister Ignazio  Donalo  zu  Ferrara 
widmete  ihm  1618  seine  Concerti 
ecclesiastici.  Er  war  ein  Schüler 
desselben  und  nahm  1625  in  eine 
spcätere  Auflage  obigen  Werkes 
die  Motette:  0  maguum  misterium 
a  voce  sola  von  ihm  auf. 

Serra,  Michel  Angelo,  aus 
Mantua,  ein  Priester.  Fctis  bez. 
ihn  als  Kapellmeister  a/d.  Kirche 
del  Yado  zu  Ferrara.  In  seinen 
Drucken  wird  er  1618  mit  „Ca- 
nonicus  regulari  D.  Salvatoris  beim 
Erzbischofe  Petrus  Aldobrandini  in 
Ravenna"  als  Kapellmeister  bez. 
Auch  1628  bez.  er  sich  ebenso. 
Er  gab  heraus: 

Missae  4  voc.  item  Missa  pro  defunct. 
Clenientis  non  Papae.  Antverp.  1608 
Phalesius.  4  Messen.  [B.  Habeii  inkompl., 
Titel  fehlt. 

Missae  quattuor  vocibus  decantandae 
una  cum  B.  pro  org.  Auetore  D . . . 
Lib.  2.  Ven.  1615  A'incentius.  5  Stb. 
4^^.  4  Messen,  1  Te  Deum.  [Bologna 
fehlt  Bc. 

Gli  Alleluja  in  contrapunto  ä  4  voc. 
co'Bc.  Ven.  1628  '^incentius.  [B.  Habeii 
inkompl. 

In  Phalese's  Corona  sacra  1626  ein 
Gesg.  unter  Michaelis  Serra. 

In  Bologna,  Ms.  Samlbd.  in  8».  4  Psal- 
men zu  8  Stim.,  mit  Sarra  gez. 

Serra,  Don  Paolo,  da  Novi, 
sein  Geburtsort,  deren  es  aber 
fünf  Orte  giebt.  Er  war  1753 
überzähliger  Sänger  an  der  päpstl. 
Kapelle  (Kat.  1,  258  von  Bologna) 
und  ist  bekannt  durch: 

Introduzione  armonica  sopra  la  nuova 
Serie  de'suoni  modulati  oggidi  e  modo  di 

10 


Serranus. 


146 


Serta,  Johann. 


rettamente,  e  piü  facilnieute  intuonaria 
di  .  . .  Roma  1768  nella  stainp.  di  S. 
Michele  a  Ripa,  per  il  Giunchi  erede  del 
Bizzarrini.  4".  230  S.  Kapitelanzeige  1.  c. 
[ßoloo-na.    Brässel. 

Serranus.  Johann  Baptist,  aus 

Onoltzbach  in  Franken  (Ansbach), 
lebte  um  1565  und  ist  bekannt 
durch 

Das  chiistlich.  Kinderlied  D.  Maii.  Lu- 
theri:  Erhalt  vns  Herr  etc.  Itziger  zeit 
nütz  vnd  nötig  zu  singen.  In  6  Stim.  ge- 
setzt, vnd  gedr.  zu  Witteberg.  1565. 
6  Stb.  r|u4°.  2  Gesge.  von  Serranus  und 
1  von  Andr.  Schwartz  Francus.  [B.  B. 
B.  Br.  fehlt  T  2.  Brieg,  zum  Teil  auch 
im  Ms.  10  Nr.  18,  2—5.     Proske. 

In  ß.  Rostock  eine  Ausg.  von  1568  (?). 
Siehe  Joh.  Walther. 

Cautio  Epithalamii,  in  nuptiis  .  . .  Joan. 
Leopoldi  Cygoaei  et  virg.  Helenae  Eberi 
. .  .  Witeberg.  1566.  5  Stb.  ä  4  BU.  mit 
1  Gesg.  in  2  Teü.  von  Serran.  u.  1  von 
Hertfelder.     [Biieg. 

In  B.  Bohn  in  Breslau  ein  Epithalaraion 
(Dextera  jam  dextera).  Witebg.  1567. 
4  StbU.     riu4o. 

In  B.  Br.  im  Ms.  2  deutsche  geistl. 
Lieder:  Erhalt  uns  Herr  b.  d.  Wort.  Herr 
Gott,  himml.  Vater.  Beide  aus  Das  christl. 
Kinderlied. 

1  Bl.  in  gr.  fol.  Das  Gebet  Josaphat: 
II.  Paral.  XX.  Wenn  wir  in  höchsten 
nöten  sein,  7  Stroph.  f.  5  Stim.  Paulus 
Eberus  fac.  1566  . .  .  Witebergae  1567 
Joh.  Schwertel.  [B.  B.  in  6  StbU.  B.  Br. 
in  gr.  fol. 

Serrati,  . . .  aus  Castiglione,  war 
um  1627  Kanonikus  und  ist 

in  Marco  Ghirlandi's  Madrigaletti  mit 
einem  Gesauge  vei"treten  (siehe  Vogel  1, 
290). 

Serre,  Jacques  la,  s.  Laserre. 

Serre,  Jean,  de  Rieux,  sein 
Geburtsort  in  der  Haute -Garonne, 
gegen  Ende  des  17.  Jhs.  Er 
schrieb  das  Gedicht: 

Les  Dons  des  enfans  de  Latone.  La 
masique,  et  la  chasse  du  cerf  Poemes 
dedios  au  Roy.  Paris  17.34  P.  Prault.  8». 
330  S.  u.  32  S.  mit  einem  Verz.  von 
Opern  von  1645  bis  1733.  [Brüssel.  Bo- 
logna. Bibl.  des  Herrn  Scheurleer  eine 
Ausg.  von  La  Haye  1737.  12^*.  Näheres 
bei  Fetis. 

Serre,  Jean-Adam,  Maler  und 
Musiker  zu   Genf,   geb.    um    1704 


daselbst,  lebte  um  1751  zu  Paris 
und  kehrte  später  wieder  nach 
Genf  zurück.  Er  beteiligte  sich 
lebhaft  an  den  damals  musik-theo- 
retischen  und  akustischen  Fragen 
und  schrieb  aufser  einigen  Artikeln 
in  Zeitschriften: 

1.  Essais  sur  les  principes  de  l'har- 
monie,  oü  l'on  traite  de  la  theorie  de 
rharmonie  en  general,  des  droits  respectifs 
de  i'harmonie  et  de  la  melodie,  de  la 
hasse  fondaraentale,  et  de  Torigine  du 
mode  mineur.  Par  Mr.  Serre.  Paris, 
Prault  fils  1753.  S".  159  S.  [Brüssel. 
Bologna.  B.  B.  B.  Dresden.  Musikfr. 
Wien.     br.  Mus.     Glasgow. 

Einige  Exemplare  tragen  nach  Fetis 
den  Druckort  „Geneve".  (Ist  wohl  eine 
Verwechselung  mit  dem  nächsten  Drucke.) 

2.  Observations  sur  les  principes  de 
I'harmonie,  occasionnees  par  quelques 
ecrits  modernes  sur  ce  sujet,  et  paili- 
culierement  par  larticle  fondamental  de 
M.  d'Alembert  dans  TEncyclopedie ,  le 
traite  de  theorie  musicale  de  M.  Tartini, 
et  le  Guide  harmonique  de  M.  Oeminiani. 
Par  J.  A.  Serre.  Geneve,  H.  A.  Gosse 
et  J.  Gosse  1763.  8".  206  S.  [Brüssel. 
Stadtbibl.  Genf.  B.  B.  B.Dresden,  br. 
Mus.     Bologna.     Glasgow. 

Eine  Beurteilung  nebst  Auszügen  in 
Hiiler's  wöchentl.  Nachricht  1767  S.  49  ff. 

Fetis  weist  noch  auf  verschiedene 
bibliogr.  Irrtümer  hin,  die  in  früheren 
Biogr.  begangen  sind. 

Im  Mercure  de  France  1742  p.  160 
befindet  sich  noch  der  Artikel :  Reflexions 
sur  la  supposition  d'un  troisieme  mode 
en  musique. 

Ein  il/.  Serre  ist  in  Stef.  Bernardi  IL 
Missae  quinque  1619  mit  einer  Messe 
vertreten. 

Serta,  (xiovanni  Oitro, 

bekannt  durch  Coucerto  ä  5.  Violino 
princip.,  2  V.  Va.  et  Cembahle  dy  (!)  Mons.  . 
per  scbripficirt  (?)  P.  F.  E.  Fick.  Ms. 
Stb.     [Schwerin  F. 

Serta,  Johann,  von  1710  bis 
1729  Violinist  und  Lehrer  am 
Domstift  zu  Salzburg,  später  wird 
er  Konzertmeister  betitelt  (Pere- 
grinus  93.  169). 

Von  einem  Serta  befindet  sich  in 
einem  Ms.  der  Studienbibl.  zu  Salburg 
ein  Samlwk.,  betitelt:  „Musica.  Partieen 
pro  liutho,  Violino,  Basso  ...    45  Piecen 


Sertorij. 


147 


Sessi. 


auf  53  Ell.  in  fol.    Wahrscheinlich  rührt 
dasselbe  von  obigem  her. 

Sertorij,   siehe  Sartorio,  Ant. 
SerTÜlas  (Servillias),  s.  Hörault. 

Seryilliers,  de,  nennt  sich 
einen  Liebhaber  und  gab  1780  zu 
Paris  6  Arien  mit  Guitarre  heraus 
(Magazin). 

Serviu  (Servinus),  Jeau,  geb. 
zu  Orleans  gegen  1530,  lebte  um 
1572  in  Lyon,  wie  Fetis  sagt.  Er 
schliefst  dies  aus  dem  Verlagsorte 
seiner  Werke.    Man  kennt  von  ihm 

Les  Cent  ciur^uante  Pseauuies  de  David, 
composez  ä  3  pai-ties,  dont  l'une  est  le 
chant  conimnn,  separez  par  cinquantaines, 
ä  la  fin  desquelles,  y  a  prieres  devant  et 
apres  le  repas,  imprimes  en  3  volumes  et 
mis  en  musique  par  J.  Seiiiyu,  pour  ser- 
vir  ä  la  gloire  de  Dieu.  Orleans  1565 
Loys  Eabier.  3  Hefte  zu  je  50  Psalmen, 
doch  nur  1  Stb.  vorhanden,  "welches  ist 
nicht  gesagt,  besafs  1871  Herr  Lutteroth 
(siehe  M.  f.  M.  3,  195). 

Psalini  Davidis  ä  G.  Buchanauo  versi- 
bus  expressi  nunc  primum  modulis  4.  5. 
6.  7  et  8  voc.  .  .  Lugduni  1579  Carolus 
Pesnot.     5  Stb.     qui^.     [B.  M. 

Premier  (Second)  livre  de  Chansons 
a  4,  5,  ö,  7  et  8  parties,  par  Jean  Ser- 
vin.  Lyon  1578  Pesnot.  4  Stb.  qu4<'. 
[B.  K.     B.  M. 

Meslange  de  Chansons  nouvelles  ii  4  part. 
par  . . .  Lyon  1578  Pesnot.  4  Stb.  qu4''. 
[B.  E.     B.  M. 

In  B.  M,  Ms.  132,  5  Stb.  defekt,  4  Mo- 
tetten zu  6 — 8  Stim. 

Seryj,  siehe  Antonio  und  Oia- 

como  de  Servj. 

Sese  y  Beitran,  D.  BLasio,  geb. 
um  1636  zu  Saragossa,  wurde  Or- 
ganist bei  den  Karmelitern  in 
Madrid.  Er  soll  Orgelkomposi- 
tionen hinterlassen  haben.  Ueber 
die  spanischen  Bibliotheken,  die 
aufserordentlich  reichhaltig  sein 
sollen,  ist  man  aber  noch  gar  nicht 
unterrichtet.  Bisher  scheiterten 
alle  Versuche,  dieselben  zu  kata- 
logisieren, an  dem  AViderstande 
der  Bibliotheksvorstände,  die  durch- 
aus  keinen  Einblick  in  die  Bibl. 


gestatteten.  Sie  mögen  wohl  ihren 
Grund  haben. 

Sese,  Don  Juan,  Organist  an 
der  Kgl.  Kapelle  zu  Madrid  im 
18.  Jh.     Fetis  zeigt  von  ihm  an: 

Verses  de  organo  para  el  cantico  del 
Magnificat  y  demos  Psalmos  de  la  Iglesia. 
Madrid  1774  Miguel  Copin.  —  Six  fugues 
pour  l'orgue  ou  le  pfte.     Ib.  1774. 

Sess,  .  . .  war  um  1789  Vio- 
linist an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen (Kreisarch.). 

Sessa  d'Aranda,  ein  italienischer 
Mönch,  wie  Fetis  sagt,  dem  Prae- 
torius  in  Syntagma  3,  243  grofses 
Lob  spendet.  Mau  kennt  von  ihm 
nur  eine  einzige  Samlg.  Madrigale 
in  4  Auflagen: 

Canto  I  Del  Sessa  d'Aranda.  II  1.  libro 
de  Madr.  a  4  v.  Nouam.  composti  &  dati 
in  luce.  Lib.  1.  Yen.  appr.  li  figliuoli 
di  Ant.  Gardauo  1571.  4  Stb.  in  4». 
24  Nrn.  Dedic.  an  Don  Pompeo  della 
Noia,  gez.  v.  Komp.  o.  Dat.  p.  22,23  zwei 
Madr.  von  Cedraro^  der  sich  nennt:  „Dis- 
cipolo  del  Sessa."      [B.  M.      E.  C.  of  Mus. 

—  ib.  1583.  4  Stb.  [B.  D.  Kathedr. 
in  Pistoja.  Register  in  der  Bibliogr.  der 
Samlwk.  1583  g. 

—  Elmstadt  1605.  4  Stb.  26  Nrn. 
mit  1  Weelkes.     [Proske. 

—  Elmstadt  1619  Luzius.  Ebenso. 
[B.  L:  C. 

2  Madrig.  4  voc.  in  Samlwken.  15901 
imd  1641. 

Sessa,  Donna  Claudia. 

Im  Samlwk.  Patto's:  Canoro  piauto 
1613  befinden  sich  die  Gesge:  Occhi  io 
vissi  di  voi  und  Vattene  pur  lasciva, 
1  voc.  c.  B. 

Sessa,  Giovanni  Battista,  ein 

Buchdrucker  um  1495  zu  Venedig, 
gab  heraus: 

Tractatus  musices.  Am  Ende:  Explicit 
musices  non  inutile  compendium:  ad 
Saluatoris  honorem  piimorumq.  Impres- 
sum Yenetiis  per  ...  4",  8  Bll.  [br. 
Mus.     Bologna  (Kat.  1,  262  Beschreibg.). 

Sessi,  Marianne,  verehelichte 
Freiin  ron  Xaforp^  geb.  um  1771 
zu  Bom,  gest.  10.  März  1847  zu 
Wien,  76  Jahr  alt. 

Eine  berühmte  Sängerin,  die  auch 
Einiges  komponierte.  Fetis  fülnt  3  Drucke 

10* 


Sesth  alier. 


148 


Severi. 


an,    bekannt  ist  mir  ni;r  ein  Gesang  für 

1  Singstimnie   mit   Klavierbegitg.    in   der 
B.  der  Musitfr.  Wien. 

Sestlialier,  . . .  wurde  um  1526 
am  Dome  zu  Salzburg  als  Organist 
angestellt  (Peregrinus  37). 

Sesti,  Viiieenzo. 

Die  Kgl.  Musikal.-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  von  iJim:  Robert  u.  Klaerchen. 
Ballade  von  Tiedge,  mit  Pfte.  Braun- 
sch-n-eig,  Mus.  Comptoir.     riufol. 

Scstiiii,  Francesco,  aus  Bib- 
biena  (Toscana),  diente  um  1608 
als  Musiker  am  Hofe  zu  Florenz. 
Brief  von  Gagliano  vom  12.  Aug. 
160S  (Viertelj.  5,  554). 

Setia,  Marco  de,  Contraltist 
um  1468  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  237). 

Settiaiii,  Carlo,  aus  Neapel. 

In  Padua,  Cap.  Antoniana,  eine  Motette 
religioso  per  B.  con  orcli.  im  Ms. 

Settimia,  Signor. 

In  einer  Samlg.  Arie  e  Madrigali  in 
Bologna  im  Ms.  (Kat.  3,  24)  befindet  sich 
ein  Gesang. 

Setzkorn,  . . .  Virtuose  auf  der 
Laute,  giebt  mit  Enderle,  einem 
Violin -Virtuosen,  in  Frankf.  a/M. 
am  16.  und  23.  Mai  1749  Kon- 
zerte (Israel  36.  42). 

Seiiberlich,  Daniel,  pseudonjm 
für  Fr.  ISHcolai^  der  den  feinen 
Almanach  1777  herausgab. 

Seiibert,  Johann  Friedrich, 
ein  A'iolinist  um  1773  an  der  Hof- 
kapelle in  Stuttgart.  Forkel  1,  134 
verz.  ihn  nocii  1781  (Sittard  3,  148). 

Seuche,  . . .    ein    süddeutscher 

unbekannter  Komponist,  von   dem 

sich 

im  Ms.  P.  in  Göttweih  viele  Messen 
und    in    Klosterneuburg    3   Messen    und 

2  Litaneien  befinden. 

Senfs,  Zacharias,  um  1594 
Violist  am  VTeimarer  Hofe  (M.  f. 
M.  29,  140). 

Sentier,  Simon, 

ein  Lautenist,  der  in  Phaleso's  Hortus 
Musarum  1552  mit  5  Fantasien  ver- 
treten ist. 


Sevelinges,  Charles-Louis  de, 

Chevalier  de  St.-Louis,  geb.  um 
1768  zu  Amiens,  widmete  sich 
der  Militärkarriere,  floh  beim  Aus- 
bruch der  Revolution  und  kehrte 
erst  1802  zurück. 

AVähreud  der  Zeit  hatte  er  sich  der 
Literatur  zugewendet,  schrieb  Zeitungs- 
artikel, auch  Brochüren  das  Theater  be- 
treffend und  eine  kleine  Biographie  über 
Mozart.  Auch  an  Michaud's  Biogr.  uni- 
verselle war  er  beteiligt  (Näheres  bei 
Fetis).  In  Fetis'  Bibl.,  B.  Brüssel,  Nr. 
3839  die  Schiift:  Le  rideau  leve,  ou  petite 
revue  des  grands  theatres  (anonym).  Paris 
1818  Maradan.  B«. 

Severdonck ,     Henricus ,     ein 

Niederländer  aus  deui  16.  Jh.,   ist 

im  Ms.  11883,  Samibd.  Nr.  11,  Chorb., 
mit  der  Missa  super  Waer  ist  die  aller- 
liefste  mein,  4  voc.  vei-treteu.     [B.  B. 

Severi,  Francesco,  aus  Perugia, 
vs^urde  am  31.  Dez.  1613  Sänger 
(Sopranist)  an  der  päpstl.  Kapelle 
zu  Rom  (Titel).  In  der  Dedio.  zu 
den  Psahuen  nennt  er  Ottavio 
Catalani  seinen  Lehrer.  Er  starb 
am  25.  Dez.  1630  zu  Rom  und 
ward  beerdigt  in  der  Kirche  Santa 
Maria  dltria  (Fetis  nach  Baini. 
Haberl  im  röm.  Kat.  S.  70  verz. 
ilm  unter  Sererus  als  Sopranisten 
bis  1630).  Von  seinen  Kompo- 
sitionen kennt  man: 

Sahni  passaggiati  per  tutte  le  voci 
nelhi  mauiera  cire  si  cantano  in  Borna 
sopra  i  Falsi  Bordoni  di  tutti  i  tuoni  eo- 
cles.  da  cantarsi  ne  i  Vespri  della  Do- 
menica  e  delli  giorni  festivi  di  tutto  Tanno 
Con  alcuni  Versi  di  Miserere  sopra  il 
Falso  Bordone  del  Dentice  composti  da  . . . 
Paolo  V.  Libro  1.  Roma  1G15  Nie.  Bor- 
boui.  1  vol.  in  qu8*  im  Kupferstich. 
[B.  B.  B.  M.  Bologna,  br.  Mus.  R.  C. 
ofMus.  Brüssel.  Paris  Nat.  Mailand  Cons. 
Rom  CeciHa.     Florenz  Istituto  mus. 

Arie  di . . .  a  una,  2,  et  3  voci  da 
cantarsi,  nel  Chitarrone  Clauicemb. . .  Con 
alcune  Arie  con  FAlfabeto  per  la  Chitarra 
alla  spagnola.  Lib.  1.  Op.  2.  Roma 
1(326  P.  Masotti.  1  vol.  in  fol.  97  S. 
71  Gesge.  [besitzt  Dr.  0.  Chilesott's  in 
Bassano-Yeueto. 

Im  Sanilwk.  1  Mot.  (Eitner  1)  und  in 
Robletti's    Vezzosetti    fiori    1622:     0    di 


Severino. 


149 


Seydelmanu,  Franz. 


raggi  1  voc.  c.  B.  —  Im  La  Fage  1  Faux 
Bordon  (Eitner  2). 

Severino,  (xinlio. 

In  Vinci's  Madrig.  5  voci  lib.  1,  15GG 
p.  16/'17  ein  Madrigal.  —  Im  Sanilwk. 
1568  i  ein  Madr.  (Eitner  1).  In  Molina- 
ro's  Intavolatura  1599  eine  Fantasie.  Im 
Ms.    Z  32.    B.  B.    Lautenb.    des    16.  Jhs. 

5.  3  eine  Canzone  fraucese  und  S.  117 
Da  poi  che  nidr(?). 

Sevcriiake  (Scuernake?),  John, 
Ministrel,  spielte  die  Rebecke  und 
ist  seit  Okt.  1518  bis  1558  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  angestellt. 
Sein  Gehalt  betrug  ^  24.  6.  8. 
(Nagel  1,  14  ff.   bis   24).     Burney 

6,  5  nennt  ihn  John  Severniche. 
ScA'ero,    Antonio,    da    Lucca, 

von  dem  das  Oratorium  II  raartirio 
di  S.  Erasmo  1700  zu  Rom  auf- 
geführt Tvird  (Gerber  2). 

Ferner  besitzt  die  B.  B.  im  Ms.  181 
die  Kantate  Lidia  e  Fileno,  per  2  Sopr. 
c.  istrom.  P.  —  \i\  B  M:  i  Cantate  per 
voce  sola  c.  Bc.  Ms.  P.  —  In  Drescl.  Mus. 
unter  Severo  de  Luca,  Ms.  B  7.13 :  Scene 
buffe  del  Creoute.  Tiranno  di  Teba  (Ten. 
e  B.  c.  istrom).  P.  4".  —  In  Paris  Nat  : 
Serenata  a  5  v.  1701.  Ms.  mit  spanischem 
Texte.  Severo  di  Luca  gez.  —  In  B. 
Wagencr  2  Cantate  in  Kopie.  —  In  Ox- 
ford Ch.  Ch.  5  Cantate  a  voce  sola.  — 
In  Bologna  (Kat.  3,  198  unter  De  Luca) 
Cantata  per  Sopr.:  Stravaganza  d'amore 
aroade,  Ms.  DD  50.  —  In  Modena,  2  Can- 
tate im  Ms.  —  In  B.  Brüssel  Cons.  im  Ms. 
702  von  1700,  Samlwk.  Nr.  4:  lo  sfido 
Cupido.  Cautata  con  3  V.,  mit  Severo 
da  Luca  gez.,  qnA^. 

Severo,  Giovanni,  aus  Venedig, 
wird  um  1651  a/d.  kurprinzl. 
Privatkapelle  in  Dresden  als  In- 
struraentist  mit  600  Thlr.  angestellt 
und  ist  noch  1663  verz.  (Fürste- 
nau  1,  69). 

Sewe,  Ignaz,  nach  Reichard 
1780,  252  war  er  Orchesterdirigent 
u.  Korrepetitor  am  Theater  in 
Pressburg  1779. 

Sewslii,  Anton,  bekannt  durch: 

Traite  elementaire  d'harmonie  pratique 

ä  l'usage  des  enfans.  Paris,  fol.    [Glasgow. 

Sexton,    Thomas,    diente    von 


1716—1745  als  Sänger  in  der  Kgl. 
Kapelle  in  London  (Viertel].  8,  516). 

Sextula,  Oirolamo,  Lautenist 
in  Mantua  um  1491  bis  1517 
(Davari  15). 

Seyhold,  J  . . .,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs. 

Man  kennt  von  ihm  eine  Sammlung 
neuer  Orgelstücke  2  Hefte  ä  19  S.  Worms, 
Kreituer.     [B.  B.     B.  Wagner. 

Seydel, . . .  (vielleicht  Fr.  Ludw. 
Seidel?): 

Der  alte  Robert  Gray.  Lied  f.  1  Singst, 
mit  Klav.  in  K.  Müchler's  Gedichte.  2. 
Aufl.  Berlin  1802.     Bd.  2.     [Hof b.  Wien. 

Seydel,  Isaac,  siehe  Seidel  u. 
Seidl,  Wolf  gang. 

Seydelniann(Seidelmaun),Frauz, 
geb.  8.  Okt.  1748  in  Dresden,  gest. 
ebd.  27.  Okt.  1806.  Schüler  vom 
polnischen  Kapellmeister  Weber 
und  Naumann.  1765  begleitete  er 
und  Schuster  Naumann  auf  Kosten 
des  Kurfürsten  durch  Italien,  wo 
er  sich  als  Komponist  u.  Tenorist 
vervollkommnete.  Nach  der  Rück- 
kehr wurde  er  am  25.  April  1772 
als  Kirchenkomponist  angestellt  u. 
hatte  neben  Naumann  u.  Schuster 
wöchentlich  abwechselnd  die  Kir- 
chen- und  Opernmusik  zu  leiten 
und  für  neue  Kompositionen  zu 
sorgen.  Am  17.  April  1787  wurde 
er  zum  Kapellmeister  ernannt  mit 
800  Thlr.,  die  später  auf  1000  er- 
höht wurden.  Gemeinsam  mit 
Joseph  Schuster  machte  er  sämt- 
liche Stellungen  durch  u.  blieben 
unzertrennliche  Freunde  (Gerb.  1. 
Fürstenau  1,  164.  175.  Lpz.  Ztg.  9, 
94  Biogr.  Ein  themat.  Verz.  seiner 
Kompos.  im  Ms.  in  B.  B.).  Bekannt 
sind  davon: 

Mss. inB. B.,  im  Autogr:  Gloriau. Credo 
4  voc.  et  orch.  1802.  P.  —  Kyrie,  Gloria, 
Credo  4  voc.  et  orch.  1806.  P. 

—  Ms.  20760  in  Kopie-Part.,  Oratorio: 
La  Betiüia  liberata.  102  Bg.  [auch  in 
Berlin  K.  H.  Ms.  5173. 

—  Ms.  20762.  Missa  Dm.  4  v.  c. 
instr.    P.     57  BU. 


Seydeluiann,  Fracz. 


150 


Seydelmann,  Franz. 


—  Ms.  20764.  Stabat  mater  Cm.  4  v. 
c.  instr.     P.     40  Ell. 

Mss.  Leipz.  Thom.  P.  1.  Missa  Dd. 
2.  2  Missae  trevis  Cm.  u.  Bd.  3.  Magnific. 
4.  Salve  redemptor  f.  Chor  u.  Oroli. 

Mss.  iü  Dresd.  Mus.  La  Morte  d'Äbel. 
Oratorio.     P.     Dresd.  1801. 

—  La  Betidia  liberata,  Orat.  P.  Dresd. 
1774. 

—  Gioas,  Ee  di  Guida,  Orat.  P. 
Dresd.  1776  (auch  in  Stb.). 

—  2  Missae  in  Bd.  und  Gm.  4  v.  c. 
instr. 

—  2  Agnus  Dei  1.  della  Litania  de 
Santi,  per  1  voce  c.  Clavic.  2.  ä  4  con- 
cert.  coll'orch.     P. 

—  Salve  regina  ä  4  coneert.  coirorch.  P. 

—  An  den  Schöpfer,  Gesg.  f.  Sopr. 
mit  B.     qufol. 

Mss.  in  der  tathol.  Kirche  Dresden's 
nach  dem  Kat:  36  Messen,  1  Eequiem, 
37  Offerier.,  15  Vesp.,  12  Litaneien,  32 
Antiplion.,  40  Psalm.,  2  Hymn.,  4  Mise- 
rere, 4  Yersetti,  1  Completorium  und  1 
Motette.  AUe  für  Chor,  Soli  und  kleines 
Orch.  in  P.  u.  Stb. 

In  B.  Lpz.  Ms.  300,  Magnificat  a  4  v. 
c.  Strom.     Ms.  P. 

In  B.  Kgsbg.  3  Magnificat  in  C.  Es. 
B.  f.  Chor  u.  Orch.     Ms.  P. 

Hofb.  Wien,  Autogr.  eines  Fragments 
1  Missa  4  v.  c.  strom.^1798  im  Ms.  18342. 


Amor  per  oro.  Dramma  giocoso. 
Dresda  1790  Ms.  P.    2  voll.     [Dresd.  Mus. 

Arsene.  Singspiel  nach  Favart  von  A. 
G.  Meilsner.  Dresden  1779.  Ms.  P.  4 
voll.     [Dresd.  Mus. 

—  Klavier- Auszug  in  1  Aufz.  Leipz. 
1779  Breitk.  qufol.  84  S.  [B.  B.  Dresd. 
Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien.  Brüssel 
Cons.     B.  Kgsbg.     br.  Mus. 

II  Capriccio  corretto.  Dram.  giocoso 
permusica.  Dresda  1783.  Ms.  P.  2  voll. 
[Dresd.  Mus.     Brüssel  Cons:  Dresd.  1774. 

—  Kl.-A.  im  Ms.    2  voll.     [Dresd.  Mus. 

—  ßondo  e  Cavatine  per  il  Cembalo. 
Dresda,  Hilscher.  qufol.  12  S.  [Dresd. 
Mus.  B.  M.  Brüssel  Cons.  Schwerin  F., 
dort  noch  ein  2tes  Rondo  e  Cavatina.   Ib. 

—  1  Chor  aus  der  Oper  . . .  Ms.  P. 
[Darmst. 

La  Pinta  filosofa,  opera,  Ms.  Stb. 
[Dresd.  Mus. 

II  mostro  ossa  da  gratitudiue  amore. 
Dram.  giocoso.  Dresda  1786.  Ms.  P. 
2  voll.     [Dresd.  Mus. 

La  serva  scaltra,  Dram.  gioc.  Dresda 
1792.     Ms.  P.     3  voll.     [ib. 


II  Turco  in  Italia.  Dram.  gioc.  Dresda 
1788.     Ms.  P.     2  voll.     [ib. 

La  Villanella  di  Misnia.  Dram.  gioc. 
Dresda  1784.     Ms.  P.     2  voll.     [ib. 

—  Eondo,  Coro,  Duetto  e  Cavatina 
neU'opera  .  . .  Das  Landmädchen  zu  Mei- 
fsen.  Dresda,  Hilscher.  Kl.-A.  [Schwerin P. 

Cantate:  Sie  kömmt,  die  vielgeliebte 
Mutter;  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.  von  Seydel- 
mann und  Lang  (der  Dichter?)  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

II  primo  amore,  Cantata  a  voce  sola 
c.  Strom.     Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 

Circe,  Cantata.  Ms.  P.  ib.  ■ —  Licenza. 
P.     [ib. 

2  Eondo  mit  Klav.  und  Instr.  —  12 
Duetti  per  2  Sopr.  c.  ström.  P.  —  Duetti 
ä  2  Sopr.  col  B.  P.     [ib. 

Lob  des  dritten  August's.  Ein  Gesang 
S.  C.  D.  zu  Sachsen  an  Höchst  dero 
Namensfest  ge'^'idmet  (Sopr.  mit  Bc.) 
qufol.     [ib. 

Ms.  in  Wolfenbüttel  308  und  313  ein 
ital.  Duett  ixnd  eine  Arie  im  Kl.-A. 

Lieder  und  Gesänge  in  Saml/cken. 

6  Lieder  aus  Almauachen.  Ausschnitt 
[B.M. 

Im  Joh.  Andre  1.  Samlwk.  Arien. 

Im  Bossler  Nr.  14.  Arie  aus  dem 
Türk  in  Italien  (Märzheft). 

Freimaurer  Lieder  1782.  1788b. 

Gesänge  f.  Maurer.      Dresden.     [B.  M. 

In  Hiller's  5.  u.  6.  Saralg.  Alien  und 
Duette,  von  S.  4. 

In  Hilscher's  Auswahl  von  Arien. 

In  Kriegel's  Lieder  am  Ciavier  1790/'91. 

In  Böheim's  Maurerliedern. 

In  Reichardt's  Lieder  geselliger  Freude 
1796,  I.  IL       

2  Sinfonien  in  D.    Ms.  P.    [Berlin  K.  H. 

3  Senates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte. 
avec  acc.  d'un  V.  oe.  3.  Dresd.  Hilscher. 
[Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

3  Senates  p.  le  Clavecin  av.  l'acc. 
d'une  Fl.  trav.  Dresde,  Hilscher  (1787). 
[Schwerin  F. 

6  Sonate  a  Cemb.  e  Flauto.  Ms. 
Dresd.  Mus.  Ebeudort  noch  2  Sonate  per 
il  Cemb.  c.  V.  im  Ms.  6  Sonate  per  il 
Cemb.  solo.    2  Sonate,  Ms. 

6  Sonaten  für  2  Personen  auf  Einem 
Ciavier .  . .  Lpz.  1781  Breitk.  qufol. 
69  S.  [B.  Kgsbg.  Dresd.  Mus.  B.  Wa- 
gener. 

Sonate  ä  4  ms.  per  Cemb.  Ms.  [Dresd. 
Mus. 

Sonata  a  2  Cembali.     Ms.     [Dresd.  Mus. 

Allegretto  del  Capriccio  Coretto  cosa 
serve  avec  uu  coi'e  &  con  Yariazioni  per 


Seydelraann,  Franz  Ignaz. 


151 


Seyffert,  Martin. 


il  Cembalo.  Dresda,  TTilsclior.  r|ufol. 
(1700).     [Dresd.  Mus.     B.  Lpz. 

Im  Sainlwk.  Kundo,  Lpz.  1784  ein  Satz. 

Seydelmauii ,    Franz    Tgiiaz, 

lim  1764  Männer- Aitist  a/d.  Hof- 
kapclle  in  Dresden  mit  292  Thlr. 
Gebalt  (Fürstenau  1,  155). 

Seydeuek,  IJaltliasar,  seit  etwa 
1663  Violinist  a/d.  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  400  Rthlr.  Gehalt; 
wird  16S0  verabschiedet  (Fürste- 
nau 1,  93). 

Seydl,  Ferdinand,  aus  Faiken- 
berg  in  Schlesien,  von  1745 — 1774 
Violinist  und  Konzertmeister  a/d. 
Hofkapelle  in  Salzburg  (Peregri- 
nus  93).  Marpurg  3,  186  nennt 
ihn  Hofkomponist. 

Seyebade,  Hermann,  Sohn  des 
Hofpredigers  in  Eraunschweig, 
wurde  1589  zum  Organisten  an  St. 
Lamberti  in  Lüneburg  gewcählt  u. 
St.  24.  Dez.  1591  (Junghans  19.  36). 

Seyer,  Johann  Heinrich,  1664 
Kantor  au  der  Sackheimer  Kirche 
in  Königsberg, 

gab  zwei  Traiiergesänge  zu  1  St.  mit 
3  Gainbeu  und  zu  5  Stirn,  mit  einer  5  st. 
Sinfonia  in  Königsberg  1664  bei  Reusner 
heraus.     [B.  Kgsbg. 

Seyfahrt,  ...  In  einer  Sub- 
scriptionsliste  von  1783  nennt  er 
sich  Organist  in  Bremen. 

Seyfart,  Johann,  1646  Orga- 
nist an  St.  Bernhardin  zu  Breslau, 
wurde  1649  Stadtpfeifer  daselbst 
(M.  f.  M.  32,  199). 

Sevfarth,  Joh.  Gabr.,  s.  Seyf- 
farth. 

Seyfert,  Joh.  Gottfr.,  s.  Seifert. 

Scyfert,  Joliann  Kaspar,  geb. 
1697  zu  Augsburg,  gest.  ebd.  26.  Mai 
1767  im  71.  Lebensjahre.  Schüler 
von  Kräuter  in  Augsburg,  erhielt 
darauf  vom  evangel.  Scholarchat 
von  Augsburg  ein  Stipendium  um 
zu  reisen  und  sich  in  der  Musik 
zu  vervollkommnen,  wurde  Schüler 
Pisendel's  in  Dresden  und  erhielt 


1743  nach  Kräuter's  Tode  die 
Kantor-  u.  Musikdirektorstelle  des 
evangel.  Musikchors  in  Augsburg. 
Er  soll  auch  ein  tüchtiger  Laiite- 
nist  gewesen  sein. 

Gerber  1  erwähnt  noch  seine  zahl- 
reichen Kircheukompositionen  ,,u.  andere 
Musiken",  ohne  genauere  Angaben  (Gra- 
mer 3,  letztes  Stück  S.  101  bez.  ihn  als 
einen  wenig  veranlagten  Komponisten. 
Siehe  auch  Marpurg  1,  78). 

Seyffart,  Friedrich,  Oboist  von 
1710—11  a/d.  Weifsenfols-Quer- 
furter  Hofkapelle  (J.  0.  Opel). 

Seyffarth,     Johann     trahriel, 

geb.  um  1711  zu  Reisdorf  im  Wei- 
marschen,  gest.  9.  April  1796  zu 
Berlin.  Schüler  Joh.  Gottfr.  Wal- 
ther's  in  Weimar,  ging  dann  nach 
Zerbst  zu  Höckh  und  Fasch  und 
bildete  sich  zum  Violinisten  und 
Komponisten  aus,  kam  dann  an 
die  Kapelle  des  Markgrafen  Hein- 
rich zu  Berlin  und  1740  an  die 
Kgl.  Kapelle,  wo  er  auch  die  Ballet- 
musik  zu  schreiben  hatte.  Er 
schrieb  aufserdem  Sinfonien,  Kon- 
zerte für  Violine,  Trios  u.  a.  (Ger- 
ber 1.  Ledebur.  Bitter  1,  26 
nennt  ihn  Seifarth  u.  giebt  seinen 
Gehalt  mit  300  Thlr.  an). 

In  Upsala  befindet  sich  im  Ms.  eine 
Sinfonia  ä  4  in  Fj{  für  2  V.  Va.  u.  B., 
gez.  mit  Seiffarth.  In  Brüssel  Cons.  die- 
selbe in  Stb.  —  In  den  geistl.  Oden  in 
Melodien  gesetzt  von  einigen  Tonkünstleru 
in  Berhn,  1758  bei  Voss  erschienen  [B. 
Lpz.],  befindet  sich  auch  eine  Ode  mit 
J.  G.  Seyfarth  gez.  In  Breitkopf's  Sainlwk. 
2  von  1759  ein  Lied,  ebenso  in  Birnstiel 
1760b.  In  Ms.  P  295  in  B.  B.  eine  Ga- 
votte und  2  Menuette  f.  Klav.  mit  Sey- 
fart gez. 

Seyffert  (Seifert),  Martin,  um 
1717  bis  etwa  1733  Oboist  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  220 
Rthlr.  Gehalt  (Fürstenau  1,  124). 

In  der  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dres- 
den befinden  sich  unter  Seyffert  ohne 
Vornamen  3  Concerti  a  Oboi  e  Fagotti  con- 
certato  c.  V.  Va.  e  B.  Ms.  Cx.  868,  6  Stb. 
und  ä  2  Violini  concertat.   c.   V.  Fl.  Ob. 


Seyffert,  "Wolfgang. 


152 


Seyfried,  Ignaz  von. 


e  B.  Ms.  866  in  Part.  Ferner  Concerto 
a  V.  coucert.  c.  V.  Va.  Ob.  e  B.  in  7  Stb. 
Ms.  867.  Walu-scheiulich  sind  dieselben 
von  obigem. 

Seyffert,  Wolfgang,  zeichnet 
auch  nur  „sumptibus  Seyffertinis", 
ein  Musik-,  Buchdrucker  und  Ver- 
leger, der  von  c.  1625 — 1666  in 
Dresden  verlegte.  Er  gab  das 
Samlwk.  heraus: 

Varii  varioruni  tarn  in  Italia  quam 
Germania  excellentiss.  Musicorum  concer- 
tus,  ab  1 — 4  vocib.  .  .  Dresdae  1643.  4 
Stb.  40.  25  Nr.  Siebe  Eitner  1  S.  283. 
[B.  B.  B.  Brdbg.  Löbau  nebst  einem  Bc. 
Paris  Nat.  B.  Kgsbg :  ßc.  Kopenhagen, 
inkompl. 

Seyfried,  Ignaz  Xaver  Ritter 
YOn,  geb.  15.  A.ug.  1776  zu  Wien, 
gest.  ebd.  26.  Aug.  1841  (Lpz.  Ztg. 
43,  717).  Sein  Yater,  Hofrat  beim 
Fürsten  von  Hohenlohe-Schilliugs- 
fürst,  bestimmte  ihn  zum  Juristen- 
fache, trotz  seiner  Vorliebe  zur 
Musik,  die  er  nebenbei  fleifsig  be- 
trieb und  unter  Mozart's  u.  Koze- 
luch's,  später  unter  Haydn's  u.  Al- 
brech tsb  erger 's  Leitung  in  allen 
Fächern  der  Kunst  wohl  bewandert 
war.  1792  bezog  er  die  Frager 
Universität  und  setzte  dann  in 
Wien  die  juristischen  Studien  fort. 
Als  Winter  in  Wien  seine  Opern 
aufführte,  wurde  er  dessen  steter 
Begleiter  und  derselbe  erlangte 
auch  das  Zugeständnis  des  Vaters, 
dass  S.  sich  der  Musik  widmen 
dürfe.  Am  1.  März  1797  wurde 
er  Kapellmeister  am  Schickaneder- 
schen  Theater.  Es  folgte  nun  Oper 
auf  Oper,  die  er  für  das  Theater 
schrieb,  doch  fanden  sie  wenig 
Beifall,  wie  die  Lpz.  Ztg.  3,  346 
berichtet.  1827  zog  er  sich  vom 
Theater  zurück  u.  lebte  als  wohl- 
liabender  Mann  ganz  sich  und  der 
Kunst,  schrieb  zahlreiche  Zeitungs- 
Artikel,  gab  Albrechtsberger's  theo- 
retische Werke  in  einer  Gesamt- 
ausgabe   heraus,    sowie    Preindl's 


Wiener  Tonschule  und  Beethoven's 
Studien.  Ueber  letztere  schreibt 
Thayer  3,  80,  dass  sie  ein  Betrug 
sind.  Beethoven  hatte  1808  aus 
Em.  Bach,  Türk,  Kirnberger,  Fux 
und  Albrechtsberger  Auszüge  ge- 
macht, um  sie  bei  dem  Unterrichte 
des  Erzherzogs  Eudolph  zu  ver- 
wenden, während  Seyfried  sie  für 
Studien  ausgiebt,  die  er  selbst  bei 
Haydn  und  Albrechtsberger  ge- 
macht habe  (Schilling's  Lex.  Zahl- 
reiche Urteile  in  der  Wiener 
Musikztg.,  der  Berliner  Musikztg. 
und  der  Lpz.  Ztg.).  Von  seinen 
zahlreichen  Werken  sind  folgende 
nachweisbar: 

Ludwig  van  Beethoven's  Studien  im 
Generalbasse,  Contrapuncte  und  in  der 
Compositions-Lehre  . .  .  Wien  (1832)  Tob. 
Haslinger.  8°.  22  und  352  S.  2  Taf. 
144  S.  biogr.  Notizen. 

—  2te  revidierte  im  Text  vervollstän- 
digte Ausg.  von  Henry  Hugh  Pierson. 
Prof.  der  Tonkunst  zu  Edinburgh.  Lpz. 
1853  Schuberth  &  Co.  8».  14,  328, 
118  S.  u.  7  Taf.  [Proske.  (Davon  er- 
schien auch  ebd.  eine  Ausg.  in  engUscb. 
Sprache). 

—  2  te  (?)  rev.  und  im  Texte  . .  .  von 
Edgar  Mansfeldt  Pierson.  Lpz.  1856  ib. 
8".     446  S. 

—  1876  erschien  ebd.  eine  billge  Ausg. 
zu  2  M  von  450  S. 

[Alle  gröfseren  Bibl.  besitzen  die  eine 
u.  a.  Ausgabe. 

In  der  Cäcilia  von  Schott,  Heft  8  S.  70: 
Mozart  der  Opernkomponist.  —  Im  10. 
Bde.  der  Ztschrft.  befindet  sich  S.  278 
ein  Register,  worin  16  Artikel  S.'s  verz. 
sind.  Auch  in  dem  folgenden  Bd.  finden 
sich  noch  Artikel,  z.  B.  in  Bd.  13  Selbst- 
erfahiiingen. 

Messe  für  4  Singst,  u.  Orch.  Wien, 
Haslinger.  16  Stb.  [B.  M.  Schwerin  F. 
Darmst.  mi  Ms.  P. 

Missa  Nr.  3  f.  4  Singst,  u.  Orch.  Roch- 
litz  gew.  Lpz.,  Hofmeister.  P.  [B.  B. 
Leipz.  Thom.     Schwerin  F. 

Messe  Nr.  1.  u.  2.  in  20.  u.  27.  Lifg. 
von  S.  A.  Steiner's  Kirchen -Musikalien. 
[Schwerin  F. 

4.  Messe,  Cm.  Wien,  Haslinger.  P. 
[Darmst.     B.  B. 


Seyfried,  Ignaz  vou. 


153 


Sej'fried,  Ignaz  von. 


2  Messen  f.  Chor  u.  Oreh.  P.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

In  Kremsmünster  einige  Messen,  2 
Eequiem. 

Rei|uiem  f.  4  Chorst.  u.  Orch.  Münch. 
Falter.     Stb.     [ß.  B.     Amst. 

Requiem  f.  4  Männersolostimmen  und 
Chor  mit  Begltg.  von  3  Vol.  u.  Central)., 
2  Tromp.  mit  Sordinen,  Pauken  u.  Orgel, 
den  Manen  L.  vou  (?)  Beethovens  ge- 
weiht. Wien,  Haslinger.  Part.  u.  Stb. 
im  Ms.     [Schwerin  F. 

—  Trauergesang  beyBeethovens  Leichen- 
begängnis in  Wien  den  29.  März  1827, 
4  Stirn.  Männerchor,  mit  willkührl.  Begltg. 
von  4  Posaunen  oder  Pfte.  Aus  Beetho- 
vens Ms. .  .  .  mit  Text  eingerichtet  von 
...  Ib.  P.  Miserere  mei.  [Schwerin  F. 
MusLkfr.  Wien,  mit  dem  Texte :  Im  Lenz 
in  heitrer  Abendstunde,  4  Männerst.  u. 
Klav.     Bannst. 

Chor  alla  capella  zur  priesterlichen 
Benediction.  Tantum  ergo.  s.  1.  P.     [B.  B. 

Domiue  Dominus  noster,  4  voc.  Ms. 
P.     [B.  M.  nur  mit  Seifried  gez. 

Fest -Chor  (Hymnus)  f.  4  Singst,  mit 
Orch.  Salvmn  fac  Imperatorem  nostium 
(Wien  26  11  1829).  Autogr.  P.  Ms. 
16808.      [Hofb.  Wien.     Schwerin  F.  Stb. 

Fest-Chor,  Domine  Judicium  tuum  Im- 
peratori  da.  4  voc.  c.  orch.  Wien,  Has- 
linger.    P.  n.  Stb.  im  Ms.     [Schwerin  F. 

2  geiätl.  Gesge.  f.  Chor  u.  Orch.  in 
Hashnger's  Musica  sacia. 

Graduale  Nr.  2.  Wien,  Haslinger. 
[B.  B. 

Graduale  4  voc.  2  V.  Ya.  . .  Wien, 
Nr.  2.     [Darmst.  Stb. 

Graduale.  149.  Psalm:  Cantate  Dno. 
cantic.  f.  Tenor  Chor  und  Orch.  in  S.  A. 
Steiner's28.  Lfg.  Kirchenmus.  [Schwerin  F. 

4  Graduale :  Hora  dies  vita  fugit,  für 
Solo,  Chor  u.  Orch.  Wien,  Haslinger.  P. 
[Schwerin  F.     Musikf r.  Wien :  3  Graduale. 

In  Kremsmüuster  Gradualien  und 
Offei'tor. 

Halleluja,  4  st.  Chor  mit  Orch.  Bres- 
lau, AVeinhold.  P.  [Schwerin  F.  B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Hymnus:  Ueber  den  Sternen,  f.  4  St. 
u.  Orch.  Ms.  P.  [B.  B.  Musikfr.  Wien: 
2  Hymnen  f.  Soli,  Chor  u.  Orch.     P. 

Libera  me  4  voc.  c.  instr.  Autogr.  P. 
Ms.  16810.     [Hofb.  Wien. 

Libera,  zu  Mozart's  Requiem,  c.  Corni 
di  Bassetto,  Fag.  3  Pos.  Tron^.p.  Pauken, 
Violine  ed  org.  Wien,  Haslinger.  P. 
[Schwerin  F.  B.  B.  Kremsmünster  und 
ein  2tes  zu  Beethovens  Begräbn.  Musikfr. 
Wien,   ebenso  für  Mänuerstim.      Darmst. 


Motette  nach  David's  46.  Ps.  „Tönet 
ihr  Lobgesänge".  In  Mus.  ges.  f.  Tenor- 
Solo,  4  st.  Chor  und  Orch.  Wien,  Has- 
linger (1838).  P.  19  S.  kl.  fol.  [B.  B. 
Hofb.  Wien. 

Drev  Motetten  für  Singchöre  mit  Orch. 
Lpz.  Br.  &  H.  Samlg.  1.  2.  P.  [Darmst. 
B.  B.  Lpz.  Thomas.  Musikfr.  Wien. 
Schwerin  F. 

—  Im  Autogr.  Ms.  386a.    [Dresd.  Mus. 

Motette.  Ps.  23.  Der  Herr  ist  mein 
Hirte,  f.  Chor  u.  Blasinstrum.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Offertorium:  64.  Ps.  Te  decet  Hym- 
nus, f.  B.,  Chor  u.  Orch.  Steiners  29. 
liefg.     [Schwerin  F. 

Offertorium  4  voc.  2  V.  Va.  .  .  Wien, 
Steiner.     Nr.  2.     [Darmst.  Stb. 

4.  Offertorium.  Wien,  Haslinger.  P. 
[B.  B.  Musikfr.  Wien :  2  Offertor.  f.  Chor, 
Soli  u.  Orch. 

Salve  regiua  4  voc.  c.  instr.,  Fink  ge- 
widm.     Lpz.,  Br.  &  H.    P.     [B.  B. 

Salvum  fac,  4  voc.  c.  orch.  P.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Te  Deum  zu  dem  in  Berlin  gefeierten 
Reformatiousfeste.    Ms.  20820.  P.    [B.  B. 

In  Lpz.  Thomas,  Mss.  in  P.  u.  Stb. 
1.  Psalm  149:  Cantate  Dno.  2.  Ps.  65: 
Te  decet  für  Chor  u.  Orch. 

In  Amsterdam  noch  ein  Magnificat. 
Motette  nach  Ps.  46.  5.  Graduale.  5.  Offer- 
torium.    Hallelujah. 


Alamor  der  Maure,  Oper.  Ms.  P. 
[Darmst. 

Cyrus.  Heroische  Oper.  Ms.  P.  [Darmst. 

—  Cyrus.  Ouveri.  u.  ausgewählte  Stücke 
aus  der  Oper  ...  im  Kl.-A.  Wien,  Compt. 
[Musikfr.  Wien.     B.  B.  nur  die  Ouvert. 

Drei  Treppen  hoch,  Posse  mit  Gesg.  in 

1  Akt.     Ms.  P.     [München  Oper. 

Er  hält  wahrhaftig  Wort.     Singsp.   in 

2  Akt.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Faust.  Dramatische  Legende.  Ms.  P. 
[Darmst.  nebst  besonderer  Ouvertüre. 

Feodore.  Singspiel  1812.  Ms.  P. 
[Darmst. 

Das  Haus  Barcelona.   Ms.  P.    [Darmst. 

Holga,  die  Königin  der  Krystallen- 
gebirge.  Zauberposse  in  3  Aufz.  Ms. 
20831.  P.     [B.  B. 

Der  Hund  des  Aubri  de  Montdidier 
oder  der  Wald  bey  Bondy,  in  3  Akt. 
Ms.  20832.  P.     [B.  B. 

Julius  Caesar.  Trauerspiel.  Ms.  P. 
[Darmst. 

Das  lebendige  Weinfass.  Liederspiel 
in  3  Aufz.     Kl.-A.     [Musikfr.  Wien. 


Seyfried,  Ignaz  von. 


154 


Seytz. 


Moses,  Oper  in  5  Akt.  Ms.  P.  [Mün- 
chen Opernarchiv.     Darmst. 

Noah.    Ouvertüre.    Ms.  Stb.    [Darmst. 

Oberen,  Roi  des  Elfes.  Ballet  im  Kl.-A. 
[Mnsikfr.  Wien. 

Die  Ochseumeuiiette.  Singsp.  in  1  Akt 
aus  Havdn'schen  Werken  gezogen.  Ms. 
9928.  "2  Part.  [B.  B.  Dresd.  Oper. 
B.  M.    Darmst. 

—  K1.-A.  Berhn,  Trautwein.  [B.  B. 
Dresd.  Mus.     Musiklr.  Wien. 

Eichard  Löwenherz,  Oper.  Ms.  P. 
[Dresd.  Oper. 

Rochus  Pumpernickel.  Wien.  Kl.-A. 
41  S.     [Hofb.  Wien. 

Roderich  und  Kunigunde,    Parodie   in 

2  Akt.    Ms.  P.    [München  Oper.     Darmst. 

Die  rothe  und  weilse  Rose.  Oper. 
Ms.  P.     [Darmst. 

Saul,    König  in   Israel.     Melodrama  in 

3  Akt.  (Wien  18/4  1823.)  Ms.  P.  [Mün- 
chen Oper.  Musikfr.  Wien  im  Kl.-A. 
Darmst.  P. 

Ugolino  oder  der  Hmigerthurm,  Melo- 
drama in  5  Akten,  (Wien  26/9  1821.) 
Ms.  P.     [Biiissei  Cons. 

Die  Waise  imd  der  Mörder.  Jtelodrama 
in  3  Akt.  Ms.  20833.  P.  [B.  B.  Mün- 
chen Oper.    Dresd.  Oper.     Darmst. 

Zum  goldnen  Löwen,  komisch.  Sing- 
spiel in  1  Akte  von  Sonuleithner.  Ms. 
20823.  P.  [B.  B.  Dresd.  Oper.  Musikfr. 
Wien. 

Die  Harmonie.  Ein  Gedicht  für  (12  st.) 
Männerchor.  op.  104.  Berlin,  Schle- 
singer. Stb.  [B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Darmst. 

Mänuerchöre  in  Ms.  B  1573s.     [Dresd. 

Ahasverus.  Räuberlied  f.  4  Männerst. 
u.  2  Höm.  Abendfeyer  von  Matthison. 
Tagesfeyer  des  AViener  Aufgebotes  am 
17/4  1800.  4  Notturni  a  4  voc.  (Männerst. 
2  Hefte  ä  4  Nrn.).  Oesterreichs  Ehren- 
tag f.  4  Mänuerstim.  Der  Löwenbrunn. 
Der  arme  Toms.  Alpenlied,  Kuhreihen 
und  Bauerntanz.  Der  Ruf  ins  Thal  f. 
1  St.  u.  Klav.  Cavatine  f.  Demoiselle 
Milder.  Lebewohl  für  1  Stirn,  u.  Klav. 
Arietten,  Terzetten  und  Einzelnes  aus 
Opern.     [Musikfr.  Wien. 

Im  3.  Hefte  der  Siona  von  Weiuhold 
in  Breslau  Einiges. 


Ouvertüre  zu  Faust  zu  4  Hd.  Wien, 
Haslinger.     [B.  B. 

Ouvertüre     zu     Alemar     der  Maure. 

Kl.-A.     Wien,    chejnische  Druck.  [B.  B. 

6  beliebte  Märsche  aus  Saul,  Kg.  in 
Israel  f.  Pfte.     Wien.     [B.  B. 


12  Menuetten  . . .  aufgeführt  den  23/11 
1800  u.  21/11  1819.  P.  Ms.  15650. 
[Hofb.  Wien. 

Seyfried,   Johann  Christoph, 

Gräfl.  Schwartzburg'.  Hoforganist  zu 
ßudolstadt: 

Erster  Theil  Neuer  BaUetten,  Alle- 
manten,  Arien,  Couranten  u.  Sai'abauden, 
Mit  2  V.  und  einem  geduppelten  General- 
Bafs.  Joh.  Birckner  in  Erfurt,  druckts 
S.  Krebs  in  Jehna  1656.  4*^.  50  Nrn. 
[B.  B:  Bc.     br.  Mus:  V  2.  Bc. 

Zweyter  Theil  neuer  Paduanen  . . .  mit 
2  V.  und  einem  General-Bafs.  Ib.  1659. 
40.     60  Nrn.     [Upsala:  V 1. 

In  einem  Ms.  der  B.  B.  unter  Z  ohne 
Signal.  10  Tänze  in  2  Stb.  Disc.  u.  B., 
ein  Samlbd.,  siehe  die  Nrn.  153 — 159. 
162.  163.  169,  mit  J.  C  Seyfrid  gez. 

Seyler,  Joseph  Anton,  geb. 
um  1778  zu  Lauterbacli  in  Böh- 
men, wurde  anfänglich  Musikdirek- 
tor eines  Militär -Musikchores  in 
Oesterreich  und  1808  Chordirektor 
an  einer  der  Kirchen  Ofen's  in 
Ungarn.  1841  zog  er  sich  zurück 
und  lebte  noch  anfangs  1860  (Fetis). 

Im  Klosterueuburg  1  Messe  u.  1  Gra- 
duale  im  Ms.  P.,  nur-  mit  Seyler  gez..  es 
ist  daher  unsicher,  ob  von  ihm  oder  seinem 
Sohne  Karl,  der  dem  19.  Jh.  angehört. 

Bologna  besitzt  von  einem  Giuseppe 
Seyler  eine  Messa  solenne  a  4  voci  con- 
certata  con  orch.  Vienne,  Cappi  e  Dia- 
beUi.    Stb. 

Seylinus,  Philipp  Jakoh;  in 

dem  unten  verz.  Drama  ist  der  Dich- 
ter mit  J.  J.  P.  gez.  Die  Studien- 
bibl.  in  Salzburg  besitzt  von  ihm: 
Amor  admirabilis  quo  Deus  horainem 
complectitur.  Ein  geistl.  Drama  von  J.  J. 
P.  Auno  1649.  Autograph.  109  mehr- 
stim.  Gesänge  mit  Insti-umeutal-Begltg. 

Seytz,  Johann,,  aus  Irrsee  in 
Baiern,  um  1615  Frater  im  Kloster 

zu  Irrsee. 

In  der  Stadtbibl.  zu  Augsburg  befindet 
sich  eine  Psalmodia  Vespertina  im  Ms. 
von  1615,  deren  Verfasser  er  ist  und  sich 
dort  nennt:  F.  Joh.  Seytzius  ürsinensis 
Monasterij  Coenobitam.  (Kat.  Augsburg 
Nr.  15).  In  Ms.  Nr.  40  ebd.  befindet  sich 
ein  ,,Contubernii  seu  Concentus  Benedictini 
in  Monasterio  Chiistiferae  \'irginis  ürsi- 
neusi  ad  R.  P.  Joannem  Seytz  Viceprio- 


Seyve. 


155 


Shedlock. 


rem  honi.  oper.  scriptorem  acclamatio". 
Er  starb  15.  Aug.  1619  (siehe  Aiigs- 
burger  Kat.). 

SejTe,  Erasmus  de,  s.  SajTe. 

Sfondriiio,  Griovaniii  Battista, 

ein  Guitarrist  des  17.  Jus.,  von 
dem  man  anzeigt: 

Tratteuimeuto  virtuoso,  disposto  iü 
leggiadrissime  Sonate  per  la  chitarra. 
Milano  1637  (Pouginj. 

Sgabazzi,  Domen.  Maria,   siehe 
Seabazzi. 
Sgargi,    Francesco    Antonio, 

aus  Miuerbio  (in  der  Nähe  Bo- 
logna's),  gab  heraus: 

Sopra  la  Viola  da  sei,  o  sette  corde. 
Bologna  1747  Tom.  Colli.  4«.  27  S. 
[Bologna. 

Sgnri,  Greorgius,  von  1-451  bis 
1455  päpstlicher  Sänger  (Haberl 
1,  226). 

Sguropulus ,     (jfeorgius ,     ein 

griechischer  Musiker  des  15.  (?) 
Jhs.,  der 

im  Ms.  118  (Aruud.  Mss.  5-7)  des  br. 
Mus.  mit  einigen  Hymnen   vertreten  ist. 

Sharole  (Sharold),  Jolin,  wird 
1685  in  der  Liste  der  Miuistrels 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
verzeichnet  u.  f  5/8  1687  (Rim- 
bault). 

Sharp,  Abraham,  eiu  Geist- 
licher, gest.  1736.  Er  scheint 
derselbe  zu  sein,  der  unter  dem 
Namen  Sharp  1726  als  Sänger  in 
die  Kgl.  Kapelle  in  London  ein- 
trat (Viertel].  8,  523). 

Sharp,  C  . . . 

Im  Samhvk.  Catch  Cluh  2,  18.  Jh., 
befinden  sich  Catches  von  ihm. 

Sharp,  Francis,  bekannt  durch 

Six  Sonatas  for  the  harps.  or  Pfte., 
three  with  an  acc.  for  the  Violin  etc. 
London.  Belcker.    qufol.    18.  Jh.    [br.  Mus. 

Six  Sonatas  for  the  Pfte.  or  haii)S., 
with  acc.  for  the  V.  (or  Fl.)  &  Vcl.  opera 
the  fifth.  London,  printed  for  the  author. 
[br.  Mus.  fehlt  V.  u.  Vcl. 

Sharp,  Richard,  geb.  im  18.  Jh. 
in  England,  ist  der  Autor  von 

New  guida  di  niusica,  being  a  complete 
bock  of  instructions  for  beginners  of  the 


Pfte.  London  1794.  4*'.  Brown  erwähnt 
noch  Sonaten  etc.  Fetis  bez.  ihn  als 
Contrabassisten  und  Klavierlehrer  in  Lon- 
don, der  1784  Sonaten  herausgab. 

Ein  Sharp  trat  1779  als  Oboevirtuose 
in  London  auf  (Pohl  2,  372). 

Sharpe,  Crue  (Crew),  schwor 
am  9/11  1580  als  (ientleman  an 
der  Kgl.  Kapolle  in  London,  f  21/12 
1626  '(Rimbault). 

Sharpe,  Thomas,  war  bis  1602 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  (Rimbault). 

In  Phocion  Henley's  Divine  harmony, 
London  1798,  befinden  sich  von  einem 
T.  Sliarp  4  Psalmenbearheitungen. 

Shaw,  Oliver,  ein  amerikanischer 
Komponist,  geb.  1778,  gest.  im  Dez. 
1 848  in  Providence  R.  I.  Er  schrieb : 

Instruction  book  for  the  pfte.,  auch 
Songs  imd  Hymnen  sind  bekannt  (Brown). 

Shaw,  Thomas,  ein  Violin- 
virtuose in  London,  der  1781 
öffentlich  auftrat  (Pohl  2,  370). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar : 

An  Anthem  on  the  death  of  the  Prin- 
cess  Chaiiotte.  London  1817.  fol.  [br. 
Mus. 

An  Singspielen  u.  Operetten  schi'ieb  er: 

Cvmon.  Overture,  Songs  and  March. 
1798'.    [R.  C.  of  Mus. 

Island  of  St.  Marguerita.  The  oveiiure, 
songs  ...  in  the  comic  opera  called  the 
...  (Kl.-A.)  Lond.  (1789).  qufol.  [br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus. 

The  Merchaut  of  Venice  (Duett).  Lond. 
[R.  C.  of  Mus. 

The  Strangers.  Music  in  the  opera  . . . 
Lond.  1798.     [R.  C.  ofMus. 

A  Concerto  for  the  V.  with  orch. 
Lond.     Stb.     [R.  C.  of  Mus. 

A  Trio  for  2  V.  and  Vcl.  Lond.  [br. 
Mus. 

3  Sonatas  for  the  pfte.  Lond.  [br. 
Mus. 

A  Solo  for  the  flute,   op.  12.   Lond.    [ib. 

3  Sonatas  for  the  pfte.,  op.  13.  Lond. 
[ib.  Ebendort  dort  noch  1  Song,  1  Duett, 
1  Glee. 

Shedlock,  E . . .  L . . .,  ein  Eng- 
länder, Lebenszeit  unbekannt,  von 
dem  der  Antiq.  Reeves  1882  den 
Druck  besafs: 

A   trip   to    Music-Land:    a   fairy    tale 


Sheeles. 


156 


Sheppai'd. 


forming  au  expositiou  of  the  elements  of 
masic.  London,  4*^.  1 11  S.  (nach  Davey 
gehört  er  dem  19.  Jh.  an. 

Sheeles,  John,  ein  tüchtiger 
Klavierspieler  au.s  der  ersten  Hälfte 
des  18.  Jhs.,  von  dem  bekannt 
sind: 

The  Skylark.  A  collectiou  of  all  the 
Divine  Ödes  and  Hymns.  Taken  oiit  of 
the  Speetators  .  .  .  (Words  hy  A.  Pope, 
J.  Addison,  and  R.  Tickell).  London, 
printed  for  the  authors  by  TVm.  Smith. 
8".     [br.  Mus. 

Suites  of  Lessous  for  the  harps.  or 
Spiunett.  London,  printed  for  Wm.  Smith 
. . .  M.  Rawlins  .  .  .  and  J.  Barret.  rßifol. 
[br.  Mus. 

Im  Samlwk.  von  Watts  1731  (Mus. 
Misoell.)  ist  er  mit  35  Gesgen.  vei  treten. 

Ein  Sheeles  kommt  auch  in  Thomas 
Moore  I.  The  Psalm  Singers,  2.  edit.  vor. 

Sheffield,  Edmund,  ein  Kom- 
ponist in  England  aus  dem  15. 
bis  16.  Jh.,  erwähnt  von  Morley 
(Hawkins  2,  533). 

Sheffield,  Greorg-e,  von  Diirham, 
schwor  am  6/2  1G09  als  Gentleman 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London  und 
lebte  noch  1641  (Eimbault). 

Shelhye,  Wm.,  siehe  Selby. 

Shell,  Thomas,  Lebenszeit  nicht 
bekannt.  Im  R.  C.  of  Mus.  befin- 
den sich: 

Twenty  Psalms,  composed  by  . .  .  Lon- 
don. P.  iu  fol.  Im  br.  Mus.  befindet 
sich  ein  Thomas  Shoel  (s.  d.),  von  dem 
mau  glauben  könnte,  dass  es  derselbe  wie 
der  obige  sei,  besonders  noch  durch  das 
Verz.  seiner  Werke  bestärkt,  siehe  Shoel. 


Shenal, 


Imbault   in  Paris 


verlegte  Klavierstücke  von  ihm. 


Shenstone, 


lebte  am  Ende 


des  18.  Jhs.  iu  England  und  gab 
bei  Preston  1795  Songs  heraus 
(Gerber  2). 

Er  wird  wohl  derselbe  sein,  den 
Brown  unter 

Shenton,  Rev.  Robert,  verz., 
gest.  1798  zu  Dublin.  1750  wurde 
er  }zu  Oxford  Baccalaureus,  1757 
zu  Cambridge  Mag.  artium,  dann 
Vicar-Choralist  zu  Hereford,  Deau's 


Vicar  an  der  Christ-Kirche,  Vicar 
an  St.  Patrick's  Kathedrale  zu 
Dublin,  zuletzt  üean's  Vicar  ebd. 
1783.  Er  komponierte  Anthems, 
Service  u.  a.  Kirchenmusik. 

Shepherd,  William,  ein  schot- 
tischer Violinist,  st.  19.  Jan.  1812 
zu  Edinburgh.  Er  war  daselbst 
Musiklehrer  und  gab  heraus: 

A  collection  of  Strathspey  Peels  .  .  . 
with  a  Bass  for  the  Vol.  or  Harpsich. 
Edinburgh,     fol.     [br.  Mus.     Berlin  K.  H. 

Brown  führt  noch  eine  ,,S6Cond  col- 
lection" for  the  pfte.  Violin  and  Vcl.  ib.  an. 

Im  Einzeldruck  im  br.  Mus.  noch  1  Song. 

Sheppard  (Shephard,  Shepheard, 
Shepherd),  John,  geb.  in  der  1. 
Hälfte  des  16.  Jhs.,  war  Chorknabe 
an  St.  Paul  in  London  unter  Tho- 
mas Mulliner.  1542  wurde  er 
Lehrer  und  Organist  am  Magdalen 
College  zu  Oxford,  trat  1543  zurück, 
wurde  aber  1545  wieder  gewählt 
und  bekleidete  die  Posten  bis  1547. 
Von  1549 — 1551  war  er  Mitglied 
des  College.  Er  erwarb  sich  auch 
in  Oxford  den  Grad  eines  Bacca- 
laureus.  Nach  Burney  6,  6  und 
Hawkins  war  er  auch  von  1551 
ab  Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle 
und  zwar  ist  er  als  27.  verz.  1554 
supplicierte  er  um  den  Doctor- 
Titei,  ob  er  ihn  erhielt  ist  nicht 
bekannt.  1555  erhielt  er  wegen 
roher  Behandlung  eines  Chor- 
knabens  einen  öffentlichen  Ver- 
weis (Grove.  Stephen).  An  Kom- 
positionen sind  nachweisbar  in  Mss. 

In  Fore.st-IIeyther's  Collection  1  Messe 
super  Cantate.  6  Stb.  1530  geschrieben. 
[Oxford  Bodl. 

In  Mulliner's  Ms.  (br.Mus.  Addit.  30513) 
befinden  sich  Instrumentalpieceu.  (M.  f. 
M.  1902,  64/65.) 

—  Ms.  624,  4  Stb.,  fehlen  einige  Stb., 
Messen,  Mot.  u.  Madr.  zu  3—8  Stirn., 
Samlbd.  —  Ms.  574,  4  Stb.  16.  Jh.  mit 
Messen  und  Motetten,  davon  18  von  Sh. 
—  Ms.  140  Samlwk.  von  Songs  u.  Lauten- 
piecen.  —  Ms.  226  in  ßurney's  Samlbd. 
fol.  1 1  b  Esurientes  implevit  Mot.  5  voc. 
(aus  Oxford  Ch.  Ch.)  iu  P. 


Öherard. 


157 


Shield. 


Nach  Grove's  Angaben  befinden  sich 
in  den  Mss.  Add.  lälGG.  29289.  30480: 
2  Moniiug  und  Eveniug  Sernces,  2  Te 
Daum  und  Magnificat,  2  Credo  u.  7  An- 
thems.  Mss.  4900.  29246  euth.  4  Piecen 
mit  Lauteubegitg.  Add.  17  802—17  805 
4  Missae  super  1.  The  western  wyude. 
2.  The  french  Masse.  3.  Be  not  afraide. 
4.  Playn  song,  Mass  for  a  Meue.  Ferner 
4  Alleluja  u.  10  lat.  Mot.  alle  zu  4  Stirn. 

—  In  Tudway's  Sauilwk.  in  P.  Bd.  4 
das  Anthem :  Haste  thee,  o  God.  Ms.  98 
des  br.  Mus.  (Harl.  Mss.  7337—7342). 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1642  in  7  Stb. 
in  Barnard's  Sainiwk.  1  Service.  Ms.  1737 
4  Stb.  16.  Jh:  Siugularis  privilegii,  2  mal. 
Esto  pater.    IlJustrissüua. 

Oxford  Ch.  Cb.  2  Samlwke.  von  1581 
mit  geistlichen  Tousätzen.  Im  Ganzen  be- 
sitzt die  Bibl.  nach  Davey  S.  149:  39  Mo- 
tetten, aufserdem  eine  Antiphone  und 
1  Pavane. 

In  Baldwin's  Ms.  im  Buckingham-Palast 
zahlreich  vertreten. 

In  gednickten  Samlwken: 

In  "johu  Day's  Morning  and  Evening 
prayer  1560.  1565  einige  Gesänge.  In 
Day's  Whole  Psalms  in  4  p.  1563,  2  Ge- 
sänge. In  Barnard's  SamlM-k.  1641,  2  Ge- 
sänge. In  John  Baldwin's  hds.  Samlg. 
einige  Motetten. 

In  neueren  Ausg.  3  Gesge.  (Eituer  2), 
der  letzte  Gesang  in  P.  in  der  B.  der 
Musikfr.  in  Wien.  Der  2.  ist  aus  Mul- 
liner's  Ms.,  Hawkius  bez.  ihn  mit  ,,A 
Poyute". 

Sherard,  James,  nennt  sich  auf 
seinen  Drucken  mit  italieuisclien 
Titeln:  „rnacomo  Sherard  Filar- 
monico''.  Er  war  ein  Apotheker 
in  London  am  Ende  des  17.  Jhs. 
und  soll  ein  ausgezeichneter  Vio- 
linist gewesen  sein,  der  sich  auch 
als  Komponist  hervorthat.    Er  gab 

heraus : 

Sonate  (12)  a  tre,  2  V.  e  Violone  col 
B.  per  Torg.  op.  1.  Amsterdam,  Roger. 
4  Stb.  4^.  [B.  Wagener.  br.  Mus. 
Wolfenb. 

Sonate  a  3,  doi  V.  Vcl.  e  Bc.  op.  2. 
Amst.,  Roger.  4  Stb.  4**.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

Shei'by,  . . . 

In   Oxford  Ch.  Ch.   im   Ms.   1  Pavane 

und  1  Galliarde  für  Laute. 

Shergold,  Edmund,  schwor  am 
1/1    1603    als    Gentleman    an    der 


Kgl.  Kapelle  in  London,  f  19/1 
1607  (Rimbault). 

Shelley,  Joseph,  s.  Scherley. 

Slieryiig'liam,  ...  ein  englischer 

Komponist    aus    dem    Endo     des 

15.  Jhs., 

von  dem  sich  in  dem  sogenannten 
Fayrfax'schen  Ms.,  1  vol.  vor  1504  ge- 
schrieben, Ms.  203  (Add.  5465)  des  br. 
Mus.  fol.  9  b :  My  wof ull  hail  in  paynf ule 
weryness,  2  voc.  (im  Burney  5,  544  in  P. 
mitgeteilt)  und  foL  80  b:  A!  gentill  Jhesu 
4  voc.  befinden.  Schon  Morley  erwähnt 
ihn  als  bedeutenden  Komponisten.  In 
Smith's  Musica  antiq.  1  vierstim.  Gesg. 

Shield,  William,  der  Sohn 
eines  Singmeisters,  geb.  uui  1748 
zu  Swaliwell,  Durham,  gest.  25. 
Jan.  1829  zu  London.  1772  war 
er  2.  V^iolinist  am  Opernorchester, 
1773  Bratschist.  1778  trat  er  mit 
seiner  ersten  dramatischen  Arbeit 
auf,  der  zahlreiche  andere  folgten. 
Seine  Musik  war  beim  Publikum 
sehr  beliebt.  1791  besuchte  er 
Frankreich  und  Italien.  1792  als 
Komponist  am  Covent  Garden 
Theater  angestellt  (bis  1797).  Fetis, 
Brown  und  Grove  ausführlicher. 
Grove  giebt  ein  langes  Yerz.  seiner 
Theaterstücke,  ebenso  Stephen. 
Opern  kann  man  die  englischen 
Erzeugnisse  dieser  Zeit  kaum 
nennen,  da  sie  nur  aus  Ouvertüre, 
einigen  Arien,  Duetten  u.  Chören 
bestehen.  Das  deutsche  Singspiel 
dagegen  ist  reicher  an  Piecen, 
wenn  es  auch  durch  den  ge- 
sprocheneu Dialog  ebenso  zerrissen 
wurde  wie  das  englische.  Von 
seinen  Werken   sind  nachweisbar: 

An  Introduction  to  harmony.  London 
(1799)  Robinson.  40.  125  S.  [R.  C.  of 
Mus.    Cambridge  FW.    Brüssel.    Glasgow. 

Rudiments  of  thorough  bass,  .  .  .  being 
an  appeudix  to  an  Introduction  to  har- 
mouv.  Lond.  (c.  1814)  Robinson.  2  voll. 
gr.  40.  [br.  Mus.  Cambridge  FW.  Briis- 
sel.     Glasgow. 

—  2.  ed.     Ib.     s.  a.     4°.     [br.  Mus. 

Operetten  und  Verwandtes. 

Abroad   &   at  home.     A  comic   opera 


Shield. 


158 


Shield. 


comp,  by  Grettry,  Giornovichi  . .  .  Lond. 
1796.     qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  Choleric  Fathers.  A  coniic  opera. 
London  1785.     qufol.     [ib. 

The  Crusade.  The  songs,  dialogues, 
duetts,  trio  &  marches  in  the  historical 
romance.    ib.  fol.    [br.  Mus.    E.  C.  of  Mus. 

The  deaf  lover,  opera  1793.  Lond. 
qufol.     [E.  C.  of  Mus. 

The  Enchanted  Castle.  The  pantom. 
of  .  . .     London  1787.     fol.     [br.  Mus. 

Two  faces  under  a  hood,  op.  com.  in 
3  acts.  Lond.  1807.  [R.  C.  ofMus.  br. 
Mus.     Glasgow. 

The  Farmer,  a  comic  op.  Kl.-A.  Lon- 
don 1787.    qufol.    [br.Mus.     E.  C.  ofMus. 

The  flitcJi  of  Bacon,  1778.  Lond.  [R. 
C.  of  Mus. 

Fontainbleau,  or  Our  way  in  France. 
A  comic  op.  written  by  O'Keefe.  (Kl.-A.) 
Lond.  (1784)  Lougman  &  Broderip.  [ß.  ß. 
br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Friar  ßacon,  or  Harlequiu  Rambler, 
pantom.     (Kl.-A.)     ib.     fol.     [br.  Mus. 

Harlequiu's  Museum.  The  overt.,  songs, 
dances  ...  in  the  pantom.  comp,  by  ... 
the  rest  compiled  by  T.  Goodwin.  Lond. 
1792.     qufol.     [br.Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Hartford  Bridge  or  The  Skirts  of  a 
Camp,  au  operatic  farce  selected  .  .  . 
Kl.-A.  Lond.  1792.  qufol.  —  neue  Ausg. 
1856.     fol.     [ib. 

The  Higbland  Reel.  A  musical  ro- 
mance, select.  &  com]). . .  Lond.  1788. 
qufol.     [ib. 

—  The  Highland  reel.  Bound  along 
witli  the  songs  &c.  in  the  historical  ro- 
mance of  the  „Crusade"  &  the  „Sprigs  of 
laurel",  ä  comic  opera.  Lond.  qufol. 
[Glasgow. 

The  Lock  &  Key,  a  mus.  farce.  ib. 
1796.     qufol.     [br.Mus.     E.C.  ofMus. 

Lord  Mayor's  Day.  The  Overt.,  songs, 
duett,  glees  ...  in  the  pantom.  ib.  1782. 
fol.     [br.  Mus. 

Love  in  a  Camp,  or  Patrick  iu  Russia, 
a  Comic  opera.  (Kl.-A.)  ib.  1785.  qufol. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  magic  Caveru.  An  entertainement. 
(L.  1784.)     fol.     [br.Mus.      R.C  ofMus. 

The  Maid  of  Lodi.     L.    fol.     [br.Mus. 

Marian,  an  opera.  (Kl.-A.)  L.  1788. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  miduight  Wanderers,  a  com.  opera. 
KL-A.     L.  1793.     qufol.     [ib. 

The  Mysteriös  of  the  Castle.  A  drama- 
tic  Tale.     L.  1795.     qufol.     [ib. 

Netley  Abbey;  a  com.  opera,  comp, 
by  Baumgarten,  Parke,  Paisiello,  Howar- 
dand  &  Sh.     L.  1794.     qufol.     [ib. 


The  Noble  peasant.  A  com.  op.  (Kl.-A.) 
L.  1784.     qufol.     [ib. 

The  Nuuuery,  a  com.  op.  L.  1785. 
qufol.     [ib. 

Omai;  or,  a  Trip  round  the  world, 
a  pantom.  set  to  music  ...  L.  1785. 
qufol.     [ib. 

The  picture  of  Paris.  The  songs,  duetts 
...  in  the  . .  .  (zum  Teil  aus  Naumann's 
Amphiou  entlehnt).    L.  1790.    qufol.    [ib. 

The  poor  Soldier,  a  comic  opera  .  .  . 
Lond.  (1783)  Bland,  qufol.  [B.  B.  br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

The  prophet,  an  op.,  comp,  by  Sacchini, 
Purcell,  Giordani,  Inwich,  Cimarosa,  Salieri 
u.  W.  Sh.  (Kl.-A.)  L.  1788.  qufol. 
[br.  Mus.    R.  C.  of  Mus. 

Richard  Coeur  de  Liou,  op.  1786. 
Lond.     [R.  C.  of  Mus. 

Robin  Hood  or  Sherwood  Forest,  a 
com.  op.  (Kl.-A.)  L.  1784.  qufol.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Rosina,  a  com.  op.  (Kl.-A.)  L.  1784. 
qufol.     [br.  Mus, 

Shakspear's  Duel  &  Loadstars,  set  to 
music.     L.     fol.     [br.Mus.     R.C.  ofMus. 

ShaJvSpeare's  Poor  Barbara,  set  to  mus. 
L.     fol.     [br.  Mus. 

The  Siege  of  Gibraltar.  An  entertain. 
L.  1780.     qufol.     [br.  xMus. 

Sprigs  of  Laurel,  a  com.  op.,  consistg. 
of  German,  Scotch,  Irish  &  Engl,  airs, 
one  by  a  Nobleman  &  others  by  Handel^ 
Anfossi  &  Sit.    (Kl.-A.)    Lond.  1793.    [ib. 

—  Erhielt  später  den  Titel  ,,The  Rival 
Soldiers". 

The  Travellers  in  Switzerlaud,  a  com. 
opera.     L.  1794.     qufol.     (Kl.-A.)     [ib. 

The  Wicklow  mountains.  Com.  op. 
L.  1798.  qufol.  (Hiefs  früher  „The  Lady 
of  the  hills.''  oder  „AVicklow  Gold  Mines".) 
[br.  Mus. 

The  woodman.  A  com.  opera.  L.  1791. 
qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

A  collection  of  songs,  sung  at  A'"aux- 
hall  . . .  to  which  is  added  „Johnny  and 
Mary',  a  Ballad  .  .  and  ,,Oxfordshire 
Nancy',  written  by  .  .  D.  Garrick  .  .  . 
Lond.,  W.  Napier.     fol.     [br.  Mus. 

A  cento,  cousistiug  of  ballads,  rounds, 
glees  &  aroundelay;  cavatinas,  canzouet- 
tas,  duettinos,  terzettos  &  a  quartettino. 
Lond.  1809.  P.  fol.  [Glasgow,  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

A  collection  of  Canzouetts  &  an  Elegy. 
London.    P.    foL     [br.Mus.     R.C.  ofMus. 

A  collection  of  favourite  songs.  To 
which  is  added  a  Duet  for  2  V.  book  1  st. 
P.     London,     fol.     [R.  C.  of  Mus.     C.  P. 


Shiveiiein. 


159 


Sibelli. 


Six  trios  for  V.  T.  &  Vcl.  Lond.  1796. 
3  Stb.     fol.     [Glasgow,     br.  Mus. 

6  Duettos,  five  for  2  V.  &  1  for  2 
gerni.  fl.    op.  1.    Loudou.    fol.     [br.  Mus. 

6  Duets  for  2  V.    op.  2.    ib.    [br.  Mus. 

3  Duets  dito.     [ib. 

Six  Minuets  in  Ms.  9GS.    [R.  C.  of  Mus. 

(The  Relief  of  Wiliiainstadt.)  Great 
Britain  still  her  charter  boasts.  L.  1793. 
fol.     [br.  xMus. 

8  Einzelgesänge  im  Druck,  Lond.  fol. 
[R.  C.  of  Mus.  Nr.  1357.  In  1922  I.  Whilst 
witli  village  raaids,  Air,  Rosina. 

Im  br.  Mus.  ia  Einzeldrucken:  42  Songs, 
9  Balladen,  4  Duette,  2  Glees,  1  Cauzone. 

5  Arien  im  Hyde  I.  [B.  B.j  1  Glee 
in  Bishop's  Collect,  of  Glee.  In  Stewart's 
30  Scots  sougs,  Edinbgh.  [Bologna].  In 
Corri's  Select  collection  Bd.  2,  3  Gesge. 
p.  9.  11.  12.  —  Ein  Gesg.  in  neuer  Ausg. 
(Eitner  2). 

SliiYerleiii,  . . . 

In  der  B.  Schwerin  F.  ein  Concerto 
ä  5.  Violoncello  obl.  2  V.  Va.  de  braccio, 
Cemb.  Ms.  Stb. 

Shmett,  C  . . .  vaii, 

kommt  in  Playford's  Division  Violin 
1685  mit  einer  Piece  vor. 

Sliocl,  Thomas,  bekannt  durch 

24  Psalm  tunes,  2  hymns  etc.  Lond. 
0.  1801.     qu40. 

3.  book  of  Psalm  tunes  hymns  &  an- 
thems.     London  1802.     qufol. 

S.'s  6.  book.  Thirty  tunes  comp,  by  .  . . 
Lond.  '[\ii^.  u.  1  Gesangsduett  im  Einzel- 
druck. Sämtlich  im  br.  Mus.  Siehe  auch 
Thomas  Shell. 

Shorc  (Showers),  John,  der  Sohn 
des  Matthias  Shore,  Serjant-Trom- 
peter  1692  in  London,  berühmt  als 
Bläser.  John  wird  schon  1708  als 
Lautenist  an  der  Kgl.  Kapelle  verz., 
während  Rimbault  erst  den  8/8 
1715  nennt.  Er  soll  der  Erfinder 
der  Stimmgabel  sein  und  starb  am 
20/11  1752,  nahe  an  90  Jahre  alt. 
In  den  Listen  von  1700  wird  auch 
ein  JoJm  Shore  unter  den  Musikern 
genannt,  ob  Säuger  oder  Instru- 
mentist ist  fraglich.  Aufserdem 
kommt  noch  in  den  Jahren  1691  ff. 
ein  Trompeter  Williaiu  Sliore  vor, 
für  den  Purcell  die  Trompeten- 
piecen  schrieb  (Nagel  1,  63 — 67. 
Viertel] .  8,  515  ff.). 


Short,  . .  .  Burney  7,  664  bez. 
ihn  als  den  ,,alten  Short'',  der  1744 
Organist  an  St.  Sepulchre's  church 
u.  Klavierspieler  am  Covent  Gar- 
den war. 

Short,  Daniel,  ist  in  den  Jahren 
1694  u.  f.  Musiker  a/d.  Kgl.  Kapelle 
in  London  (Nagel  1,  65.  67). 

Shram,  Christopher,  trat  1792 
in  London  als  Violoncellist  auf 
(Pohl  2,  371). 

Shuttleworth,  Obadiah,  Orga- 
nist an  St.  Michael,  Combi  11  in 
London,  dann  an  der  Tempelkirche. 
Er  war  ein  guter  Violinspieler  und 
wirkte  als  erster  Geiger  im  Kon- 
zert zum  Swan  in  Cornhill  mit. 
Er  starb  1735  (Grove  aus  Hawkins 
5,  181,  der  noch  Mehreres  über 
ihn  und  den  Vater  sagt.  Letzterer 
lebte  in  Spitalfields,  dem  ärmsten 
Stadtteile  Londons,meistvon\Vebern 
bewohnt.  Er  beschäftigte  sich  gern 
mit  Musik  und  hatte  seine  Kinder 
so  weit  gebracht,  dass  er  ein  Trio 
für  Klavier,  Violine  und  Gambe, 
die  er  selbst  spielte,  mit  ihnen  aus- 
führen konnte).  Der  Sohn  spielte 
im  Swan  von  Gründung  derselben 
an  bis  zu  seinem  Tode. 

Er  soll  im  Ms.  12  Konzerte  hinter- 
lassen haben  und  2  im  Druck,  die  sich 
den  Corelli'schen  in  der  Form  genau  an- 
schliefsen. 

Sianesi,  bekannt  durch 

Metode  per  Clarinetto-Coruo  a  machino- 
Corno  segnale-Tromba  etc.  Milano.  Mög- 
lich, dass  er  dem  19.  Jh.  angehört.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Sibe,  Andre,  um  1635  lustru- 
mentist  an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  300  Gld.  Gehalt  (Kreis- 
arch.). 

Sibelli  (Sivelli),  (riovanni  An- 
tonio, ein  Opernkomponist  des 
17.  Jhs. 

In  Bologna  gab  man  die  Opern  „I  di- 
porti  d'amore"  1(J81  und  ,,Elimaura  fuggi- 
tiva"  1684  (Gerber  1). 


Siber,  Georg. 


160 


Sicher. 


Siber,  Greorj?,  bekannt  durch 

Die  sieben  Buss- Psalmen  Davids  in 
teutsche  Reimen  gerichtet .  .  .  Item  Eine 
Tischzucht  im  Haushalten  .  .  mit  etlichen 
Gesänglein.      Nürnbg.    1591,    mit  4stim. 

Gesg.     [besafs  einst  der  Antiq.  Eosenthai. 

Siber  Michael. 

Ich  will  dem  HeiTn  singen,  in  2  Teil., 
5stim.     In  B.  Zw.  nur  der  B.  vorhanden. 

Siberer,  Andreas,  Regens  chori 
im  Kloster  Admout  (Steiermark) 
von  1744— t  1778.  Ein  guter 
Komponist,  von  dem  einEequiem  ge- 
nannt wird  (Kornmüller  1,  211). 

Sibin,  Andre, 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  in  Dresd. 
besitzt  3  Senates  p.  la  Harpe  av.  ou  saus 
pedule  ou  le  pfte.  av.  l'acc.  d'une  Fliite 
et  Taille  tous  deux  tres  obligees.  Ms.  P. 
qufol.  —  Gerb.  1  nennt  ihn  einen  Bruder 
des  Gregor,  der  1784  in  Frankfurt  3  Quar- 
tette f.  Klav.  V.  Fl.  u.  Vcl.  herausgab. 

Sibiu,  Oregor,  ein  Geistlicher 
im  Kloster  Amorbach  in  Baiern 
um  1784,  gab  in  Frankfurt 

3  Sonaten  f.  Harfe  oder  Klav.  mit  Fl. 
und  Bratsche  als  op.  1  heraus  und  La 
chasse  für  Klav.  mit  1  Y.  Flöte  u.  Vcl. 
(Gerber  1). 

Sibire,  L'abbe  Antoine,  geb. 
zu  Paris  um  1757,  machte  seine 
Studien  im  Seminar  St.  Sulpice, 
trat  dann  ins  Missionshaus  und 
wurde  Missionär  in  Loango  (Gui- 
nea). Gegen  1787  kehrte  er  nach 
Paris  zurück  und  lebte  als  Eccle- 
siastiker  in  der  Parochie  St.  Louis 
du  Marais  (Fetis). 

Er  schrieb:  La  chelonomie,  ou  le  par- 
fait  luthier.  Paris  18Ö6  Millet.  S».  X 
u.  288  S.     [B.  Wagener.     Brüssel. 

Er  bez.  sich  auf  dem  Titelbl.  mit  .,Conc. 
Cure  de  traue.  d'Assisi'-. 

—  Leo  Liepmau  besafs  eine  Ausg.: 
Brüssel  1820  in  120. 

—  Ausg.  von  J.  Gallay.  Les  luthiers 
Italiens  au  XVIIe  et  XVIIle  siecles.  Nouv. 
ed.  du  Parfait  luthier  de  l'Abbe  Sibire, 
suine  de  notes  sur  les  maitres  des  diver- 
ses ecoles.  Paris  18(39  Academie  des 
bibliophiles.  12o.  260  S.  [Brüssel.  Bo- 
logna.    E.  C.  of  Mus. 

Sicard,  Laurent  (der  Kat.  des 
br.  Mus.  schreibt  J. . .)?  ii^c'i  Fetis 


war  er  an  der  Sainte-Chapelle  zu 
Paris  im  17.  Jh.  angestellt. 

Er  gab  17  Bücher  ,,Airs  serieux  et  ä 
boire"  ä  2,  et  ä  3  parties  avec  la  Bc. 
Paris,  Rob.  (Chr.)  Ballard.  3  Stb.  fiul20 
heraus.  Fetis  verz.  nur  8  livres  von  1662 
bis  1668.  Im  br.  Mus.  befinden  sich  zum 
Teil  inkomplett  folgende  Bücher: 

1.  livre  Paris  1666  Rob.  Ballard. 


1667 


und 


sus 

1666. 

3. 

1668 

91 

11 

4. 

1669 

M 

11 

5. 

1670 

»> 

T 

6. 

1671 

Chr. 

Ballard. 

7. 

1673 

ji 

11 

8. 

1674 

it 

11 

9. 

1675 

11 

,} 

10. 

1676 

11 

i' 

11. 

1677 

11 

>, 

12. 

1678 

11 

11 

13.     .,        „      1679      „ 

In  der  Pariser  Kationalbibl.  befindet 
sich  1  Exemplar:  livres  1 — 8,  1666 — 1674. 
Ein  2tes:  livres  1—16,  von  1666—1683, 
in  der  Stadtb.  Besannen,  ein  Vorname 
fehlt.  —  In  Bmssel  2329  Hv.  1—4.  6 
bis  17  von  1666—1683  nur  das  Stb.  Des- 
sus.      Wolfenb.  nur  vom  5.  B.  der  Bass. 

Sicca,  Fr...,  um  1706  Musicus 
an  St.  Martin  in  Amberg  (Metten- 
leiter 2,  98). 

Siccus,  Anacletus,  siehe  Secclii. 

Sicliardt,  ...  um  1703  Musicus 
an  St.  Martin  in  Amberg  (Metten- 
leiter 2,  98). 

Sichart,  Lorenz,  war  Organist 
an  der  Marienkirche  in  Nürnberg 
um  1720  und  gab  heraus: 

Sonata  e  Fuga  per  il  Cembalo.  2  Bg. 
in  fol.  (Gerber  2).     Bekannt  ist  dagegen: 

Sonata  per  l'organo  composta  da  Lo- 
renzo  Sichart,  Organista  del  Coro  dei 
Musici  nella  Chiesa  di  Sta.  Maria  a 
Norimberga  (Adur).     [Schwerin  F. 

Siclier,  Fridolin,  geb.  5.  März 
1490  zu  Bischofszell,  wurde  mit 
13  Jahren  dem  Organisten  Meister 
Martin  Vogclmeier  in  Konstanz  in 
die  Lehre  gegeben;  als  letzterer 
1504  in  Baden  im  Aargau  während 
eines  Besuches  starb  und  Hcnis 
Bnclmer  den  Posten  in  Konstanz 
erhielt,   ging   Sicher   1512/13    zur 


Sicher. 


161 


Sidler. 


weiteren  Ausbildimg-  zu  ihm,  nach- 
dem er  bereits  von  tlcn  Chorherren 
zn  St.  Pehigins  in  Bischofszeli  mit 
der  Kaplans-Pfründe  zu  St.  Agnes 
belelmt  worden  war  und  am  Sonn- 
tage nach  Ostern  seine  erste  Xesse 
gesungen  hatte.  Mit  der  Pfründe 
war  das  Organistenamt  verbunden. 
Als  in  St.  Gallen  im  Münster  1515 
ein  neues  Orgelwerk  aufgestellt 
worden  war,  verdross  Sicher  das 
schlechte  Orgelwerk  in  Bischofs- 
zeil und  ging  als  Organist  nach 
St.  Galleu,  überliefs  aber  den  Chor- 
herren an  St.  Pelagius  den  Ertrag 
seiner  Pfründe,  um  davon  ein  neues 
Orgelwerk  hei^zustellen.  Gegen 
1520  war  dasselbe  fertig  u.  Sicher 
versah  abwechselnd  beide  Aemter 
in  St.  Gallen  und  in  Bischofszeil. 
1531  hatte  er  sich  in  Eusisheim 
i/Els.  auf  ein  Beneficiura  investie- 
ren lassen.  Nach  der  Restauration 
des  Stiftes  Pelagius  gab  ihm  der 
Abt  von  St.  Gallen  noch  die  Kap- 
lanei  zu  St.  Jakob  vor  der  Stadt, 
eine  Belohnung  nicht  nur  für  seine 
langjährigen  Organistendienste,  son- 
dern auch  für  seine  durch  alle  Stürme 
der  Zeit  imerschütterte  Treue  zur 
römisch-katholischen  Religion  (Dr. 
Ad.  Thürlings  schweizerische  Ton- 
meister 1903,  siehe  M.  f.  M.  1903 
Nr.  8).  Als  Komponist  ist  er  nur 
in  der  Bibl.  Basel's,  Ms.  Fx  21 
Nr.  52,  einer  Tenorstimme,  mit 
dem  Liede:  „Mich  hatt  das  gluck 
ein  zyt,"  3  Strophen,  vertreten. 
Schubiger  2,  24  führt  zwar  eine 
Sammlung  vierstimmiger  Gesänge 
älterer  und  gleichzeitiger  Komposi- 
tionen in  der  Stiftsbibl.  zu  St.  Gallen, 
Codex  161 — 164  an,  doch  ist  die- 
selbe nach  Thürlings  nicht  von 
Sicher,  sondern  vom  Magister  Jo- 
hmines  Heer  angelegt  u.  geschrieben. 
Sichizzelli,  Grins eppe,  aus  Mo- 
dena,  bekannt  durch 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


2  Sonate  per  V.  e  B.    [Musikfr.Wien. 
Eine  Siufouia  in  D.     Ms.  Stb.     [Ber- 
lin K.  H. 

Sichtbare  und  unsichtbare  Son- 
nen- und  Mondfinsternisse,  die  sich  zwar 
im  musikalischen  Handbuch  oder  Musik- 
almanach  fürs  Jahr  1782  befinden,  aber 
nicht  augezeigt  sind  (Vign.).  Ebenfalls 
zu  Alethinopel.     B».     16  S.     [B.  B. 

Beschrieben  mit  Auszügen  in  M.  f.  M. 
12,  148,  wurde  Junker  zugeschrieben,  ob 
mit  Recht,  ist  sehr  zweifelhaft,  da  er 
selbst  sehr  schlecht  wegkommt  und  Forkel 
gelobt  wird. 

Sieiliaui,  Filippo,  päpstlicher 
Sänger  um  1788  (Haberl,  Kat.  70). 

In  der  Münchener  alten  Hofkapelle 
eine  Missa  8  voc.  Ms.  P.  nur  mit  Sici- 
Uani  gez.  —  In  B.  B.  L  261  Messa  super 
Omnium  sanctorum  8  voc.  P.  —  T  75 
Missa  a  3  voc.  P.  —  Cap.  sistina  Cod.  259 
Missa  Omnium  sanctorum  8  voc.  1788. 
Siehe  Haberl's  Kat.  S.  60  Anmkg. 

8iculiis,  Petrus. 

In  der  B.  L.  Ms.  7,  1  ein  Salve  regina 
5  vücuni. 

Sitlel,  M.  Ambrosius,  Pfarrer 
zu  Aroldisshausen ,  Wertrischer 
Herrschaft  (Titel),  gab  heraus: 

Geistlicher  Lieder,  so  in  den  Lutheri- 
schen Kirchen  zu  singen  gebreuchlich, 
mit  vier,  auch  ethche  mit  füuff  vnnd 
sechs  Stimmen,  also,  dass  der  Choral 
durch  kurtze  liebliche  Fugen,  so  viel 
mügUch,  in  allen  Stimmen  hindurch  ge- 
fiihret  wird.  Gesetzt  vnd  in  druck  ver- 
fertiget durch ...  1.  Thl.  Erffurdt  1619 
Phil.  Wittel,  Drucker.  Stb.V  4P.  20  Lie- 
der.    [B.  B:  T. 

Sidel,  Johann,  Kollab orator  an 
der  Schule  zu  Kölleda  (Merse- 
burg), 

komponierte  zur  Hochzeit  seines  Schwie- 
gervaters die  Motette :  Ein  freundlich  Weib 
.  . .  für  8  Stirn.  Erfurt  1614  (Gerber  2). 
Derselbe  besals  von  einem  späteren  Joh. 
Skid  eine  Kantate  im  Ms.  „Komm  mein 
Freund"  a  2  voci  e  ström,  (die  Musikfr. 
Wien  verz.  dieselbe  ni(;ht  im  Kat.). 

Sidler  (Seidler),  Joseph  Bern- 
liard,  von  Zug,  war  um  1789 
Organist  in  dieser  Stadt  und  gab 
heraus: 

Ouvertüre  p.  le  clav.,  nommee  prince 
de  Cobourg.     1789.     qirfol. 

Quatre  pieces.de  preludes  ou  caprices 

11 


Sidney. 


162 


Siebenhaar. 


in  D,  B,  A,  und  EmoU,  pour  les  commen- 
9ants  de  clav.  un  peu  avances.     qufol. 

Serenade  pour  le  clav.  devant  l'Jiotel 
du  baron  de  Loudon,  gencial  feldmarechal 
de  l'empereur,  ä  Beigrade.    1789.    qufol. 

(G.  Becker  1,  135.) 

Nachweisbar  sind: 

Phantasia  per  il  Cembalo.  Tugio,  dell' 
autore.  (Jos.  Clausner  sculpsit.)  10  S. 
[B.  M.     B.  Wagener.     Briissel  Cons. 

Er  bez.  auf  dem  Titel  seine  Gebuiis- 
stadt  mit  di  Tugio  Scizzero. 

12  Münchener  Redout- Ländler  1813. 
München,  Falter  &  Sohn.  [B.  M.  Dort 
noch  Walzer  ib.  1825.  Nur  mit  Joseph 
Sidler  gez. 

In  der  B.  B.  befindet  sich  ein  Druck 
für  Klavier  oder  Orgel,  der  mit  Capitaine 
Sidler  gez.  ist  und  fast  denselben  Wort- 
laut hat  wie  das  zweite  oben  verz.  Werk. 
Der  Titel  lautet: 

4  Piece  de  Preludes  ou  Caprices  pour 
le  Clavecin  ou  Orgue.  Munich,  Goetz. 
kl.  qufol. 

Gerber  2  schreibt  über  letzteren  „-ffff- 
jnfain  Siedler  des  Kantons  Zug  in  der 
Schweiz"-,  ein  Dilettant,  gab  heraus,  und 
nun  verz.  er  obige  Ouvertüre  u.  Serenate 
und  nennt  sie  „Dilettanten -Geklimper".  I 
Auch  Bossler  in  seinem  Samlwke.  15  teilt 
einen  Tonsatz  von  Siedler  mit. 

Sidney,  Sir  ßol)ert, 

setzte  Galliarden  von  J.  Dowlaud  für 
Laute  und  gab  sie  zum  Druck  in  Eob. 
Dowland's  A  musicaU.  Banquet  1610. 

Sidon,  Samuel  Peter,  s.  Sidow. 

Sidow,  . . .  wurde  1736  vom 
König-  Friedrich  Wilhelm  I.  von 
Preufsen  auf  Vorschlag  des  Ge- 
sandten in  London  nach  Berlin, 
resp.  Potsdam  berufen,  um  die 
Musikschule  für  das  Militär -Wai- 
senhaus einzurichten.  In  London 
zeichnete  er  sich  als  Opern-  und 
Pantomimen -Komponist  aus.  Er 
soll  auch  der  Erfinder  des  Murky 
sein.     Er  f  um  1754  (Ledebur). 

Sidow,  Samuel  Peter,  wurde 
am  10.  Juni  1679  an  der  kurf. 
Kapelle  in  Berlin  als  Kapellmeister 
angestellt,  ging  dann,  als  Kurfürst 
Friedrich  IE.  den  Thron  bestieg, 
nach  London  und  soll  sich  als 
Komponist  bekannt  geniacht  haben. 


Gerber  1  verz.  einen  Samuel  Peter 
von  Siclon^  der  von  Rist  und  Mat- 
theson  (1,  75)  erwähnt  wird  und 
sich  als  Violinist  von  1661 — 1666 
in  Hamburg  aufhielt.  Eist  stellt 
ihn  noch  über  Joh.  Schop.  Sittard 
1,  20  u.  22  schreibt:  wurde  1665 
der  Nachfolger  Joh.  Schopp's  als 
Direktor  der  Ratsmusiker.  Es  ist 
immerhin  möglich,  dass  dies  ein 
und  dieselbe  Person  ist. 

Von  Samuel  Peter  Sidon  befindet  sich 
in  Upsala  eine  Sonata  con  Allemande, 
Courante,  Sarabande  ä  Viollno  solo  con 
Basse.    Ms.  fol. 

Siel),  Johannes,  um  1510 
„Singer"  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart  (Sittard  2,  8). 

Siebeek,    Joliann    Heinrieh, 

Violinist  am  Gewandhauskonzerte 
in  Leipzig  1781  (Döiffel  2,  22.  37). 
Siebenhaar  der  Siebenfältige, 
Malachias,  so  gez.  im  Zesen,  zu 
dessen  Liebesflammen  er  1651  die 
Musik  zu  11  Liedern  schrieb,  zu 
dem  Rosen-  und  Lilienthal  1670 
25  Melodien  mit  Bass  und  zu 
dessen  Andächtige  Lehr -Gesänge 
1675  alle  Sangweisen.  3  Lieder 
noch  in  Zesen's  Reinw^eisse  Hertzo- 
gin  1668  und  dessen  Schöne  Ham- 
burgerin [Wolfenb.  br.  Mus.]  Ger- 
ber 1  berichtet  über  ihn,  dass  er 
1 644  von  Tangermünde  nach  Magde- 
burg als  Kantor,  Musikdirektor  und 
Schulkollege  berufen  wurde  und 
später  das  Diakonat  an  St.  Ulrich 

erhielt. 

Im  brit.  Museum  in  London  befinden 
sich  unter  Malachias  Sieben  haar  folgende 
Drucke : 

HiniDilische  . .  Liebesflammen  . .  8  st. 
Concert.     Magdeburg  1659.     fol. 

Gängel- Wagen  der  Jugend  u.  Stab  des 
Alters.  Genommen  aus  dem  17.  u.  18. 
Versiculn  des  71.  Ps.  und  .  .  in  ein  6  st. 
Epithal.  mit  u.  ohne  lustr.  . . .  übersetzt. 
Magdebg.  (1661)  J.  Müller,     fol. 

Der  Kii'chen  Jesu  köstl.  Seelen-Schmuck 
. .  ein  8  st.  Concert  mit  Tromp.  u.  Paucken 
...     ib.  1661.     fol. 


Siebenkäs,  Jeremias  Paulus 


163 


Siebert. 


Schiüdige  Pflicht  und  treu -meinender 
Unterricht  .  .  .   unt  8  St.     ib.  16(32.     fol. 

Himmlisch-lechtzendes  Hirschen-Hortz, 
welches  sich  .  .  nach  dorn  theüren  An- 
schauen Christi  Jesu  sehnet  . .  in  eine 
8  st.  Motect  übers,     ib.  (166.3).     fol. 

Himmelsteigendes  Danckopfer  der  Uhr- 
Alten  Stadt  Magdeburg  ...  10  st.  Coucert 
. . .  mit  Bc.     ib.  1065.     fol. 

Svaaviloquium  Dei  . .  9  st.  Concert  mit 
Tromp.  u.  Pauck.     ib.  1667.     fol. 

Siebeiikäs,  Jeremias  Paulus, 

nach  1735  in  Kürnbero-  e;eb.,  Sohn 
des  Johann,  war  Organist  an  der 
Marienkapelle  in  Nürnberg  (BiogT. 
31).  Gramer  1,  649  erwähnt  ihn 
noch  im  Jahre  1783. 

Siebenkäs,  Johann,  geb.  23. 
Dez.  171-4  zu  Nürnberg,  gest.  22. 
Jan.  1781  ebd.,  bildete  sich  unter 
Förtsch  zum  Klaviervirtuosen  aus, 
ging  darauf  nach  Dresden  und 
wurde  Schüler  Heinichen's,  kehrte 
vor  1735  nach  Nürnberg  zurück 
und  war  gezwungen,  die  Bäckeroi 
seines  Vaters  zu  übernehmen, 
wurde  aber  später  Organist  an 
der  "Walburgiskirche,  dann  an  der 
Marienkapelle,  1764  Organist  an 
St.  Lorenz  und  dann  an  St.  Sebald 
(Gerber  1.     Biogr.  27). 

In  der  B.  B.  im  Ms.  208.50  befindet 
sich  die  Kantate  Kommt  herzu,  f.  4  Stim. 
mit  Instrum.  P.  73  S. 

Siebens,  Pierre,  geb.  um  1774 
zu  Mechehi,  begraben  am  3.  April 
1846  ebd.  Dirigierte  an  40  Jahre 
die  Musikvereine  seiner  Vaterstadt 
und  erwarb  sich  durch  Hebung 
des  Geschmacks  grofse  Verdienste. 
Von  seinen  Kompositionen  werden 
nur  einige  Klavierwerke  genannt 
(Gregoir,  Galerie). 

Sieber,  Oeor^es  -  Jean  (oder 
umgekehrt),  der  spätere  Musik- 
verleger, geb.  um  1734  in  Franken, 
gest.  zu  Paris  um  1815,  81  Jahr 
alt.  Er  bildete  sich  zum  Hornisten 
aus,  trat  in  den  Musikchor  der  Garde 
und  darauf  1765  ins  Orchester  der 


grofseu  Oper  als  erster  Hornist 
Auf  den  Rat  Christian  Bach's,  den 
er  auf  einer  Reise  nach  London 
kennen  lernte,  legte  er  eine  Musi- 
kalien- und  Verlagshandluug  in 
Paris  an  und  begann  1770  seine 
Thätigkeit  uiit  Haydn's  Sinfonien, 
denen  Mozart'sche  u.  a.  folgten. 

Brenet  in  les  Conceils  en  France  1900 
p.  369  zeigt  1772  die  Oper  von  ihm  an: 
Deucalion  et  Pyrrha. 

Sieber,  treorges- Jules,  Sohn 
des  Georges- Jean,  geb.  um  1775  zu 
Paris,  gest.  ebd.  1834.  Schüler 
von  Nicodami,  trat  darauf  ins  Con- 
servatoire  unter  Bertou's  Direktion 
(Fetis).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar  (möglich,  dass 
Einiges  auch  von  seinem  Vater 
herrührt,  da  die  Vornamen  fehlen 
oder  nur  G.  J.  zu  lesen  ist): 

Air  de  vive  Henry  lY  varie  pour  le 
Fortep.  par  G.  J.  Siber.  3.  liv.  variat. 
Paris,  Tauteur.     [ß.  B. 

Hymne  des  H  .  • .  Grades  avec  choeur, 
pai'oles  du  Ch  .  • .  Martin  av.  aoc.  de  2  V. 
A.  B.  et  Cors  ou  Fortep.,  ded.  au  . .  J. 
Koechlin  . .  par  le  F  .  • .  Sieber.  Paris, 
Tauteur.     8°.     P.     [Brüssel  Cons. 

La  rose  et  la  croix,  chant  Ma^onique 
mis  en  mus.  av.  acc.  de  2  V.  A.  B.  et 
2  Cors  ad  lib.  ou  Fortep.,  precede  d'une 
Invocation  ded.  .  du  Point  Parfait,  vallee 
de  Paris,  par  le  F .  • .  Sieber.  Ib.  8'^. 
P.     lib. 

Sieber,  Joliann,  wird  von  Joh. 
Rist  unter  dessen  Porti-ät,  ge- 
stochen von  Haeckner,  in  Versen 
gefeiert.  Gregoir,  Fanth.  5,  103 
fügt  hinzu:  f  um  1667.  Walther 
führt  einen  sich  zu  seiner  Zeit  in 
Rom  aufhaltenden  Komponisten 
Sieber  an,  der  6  Sonaten  f.  Flöte 
u.  Bass   in  Amsterdam  herausgab. 

Siebert.  Die  berliner  kurf.  Hof- 
kapelle besafs  3  Säuger  resp.  Kam- 
mermusici  dieses  Namens:  Gregor^ 
Hans  u.  Peter,  die  in  den  Jahren 
1585  und  Peter  1572  verz.  wer- 
den (Schneider  6.  20.  Friedländer 
Dokumente). 

11* 


Siebigk. 


164 


Siefert. 


Siebigk.  Man  führt  zwei  Au- 
toren dieses  Namens  an  1.  Chri- 
stian. Albrecht,  2.  Ludwig  Anton 
Leopold  und  giebt  beiden  die- 
selben Daten  u.  dieselben  Aemter. 
Nach  meinen  bibliographischen 
Untersuchuugen  sind  es  zwei  ver- 
schiedene Autoren,  der  Erste  ist 
der  Verfasser  des  biographischen 
Werkes:  Museum  berühmter  Ton- 
künstler und  der  Zweite  ist  der 
Komponist  der  Klavierpiecen.  Zwei- 
felhaft wird  man  dagegen  wieder 
durch  Hoffmann's  Anzeigen  von 
Aufsätzen  in  den  schlesischen  Pro- 
vinzialblL,  die  er  dem  Zweiten  zu- 
schreibt, während  er  das  Museum 
nicht  erwähnt.  Hoffmann  schreibt 
über  den  Ljudwig  Anton  Leopold 
Siebiqk:  geb.  26.  März  1775  in 
Dessau,  gest.  ebd.  12.  April  1807 
im  väterlichen  Hause,  1797  wurde 
er  Inspektor  u.  Lehrer  a/d.  evangel. 
Friedrichschule  in  Breslau,  erhielt 
1802  den  Titel  eines  Professors, 
wurde  1803  adjungierter  Prediger 
an  der  Breslauer  reformierten 
Kirche  und  kam  1806  als  Dom- 
prediger nach  Halle. 

Er  gab  heraus:  Douze  Variations  .sur 
Uli  thenie  couuu  pour  le  Claveciu,  oe.  1. 
Breslau  1797.  qufol.  Op.  2  mit  gleichem 
Titel  1799.  Ohne  op:  25  Var.  uud  1 
Marsch  (Hoffmann). 

An  praktischen  "Werken  lassen  sich 
noch  nachweisen:  12  Variations  pour  le 
Pfte.  par  L.  A.  L.  Stchigk.  Op.  5.  Lps., 
Br.  &  H.  (72).  qufol.  8  S.  [ß.  Kgsbg.] 
und  12  Variations  pour  le  Clavessiu,  oe. 
6  par  L.  A.  L.  S. . .  Breslau  1798.  [B. 
Lpz.     Berlin  K.  H. 

Aulserdem  ist  aber  noch  das  literarische 
Werk  bekannt,  welches  den  Titel  trägt: 

Museum  berülimter  Tonkünstler  in 
Kupfern  und  schriftlichen  Abrissen  vom 
Professor  C.  A.  Siebigk.  (Mit  dem  2. 
Titelblatt:  Oder  Museum  deutscher  Ge- 
lehrten und  Künstler  2ter  Band).  Bres- 
lau 1801  Schall,  kl.  8».  Enthält  die  Bio- 
graphien nebst  Porträt  von  Seh.  BacJi  20 
Seit,  Jos.  Haydn  32  S.,  Mozart  70  S., 
Zumsteeg  29  S.,  Clementi  19  S.,  Fr.   W. 


Rust  29  Seit.  [11  B.  B.  Lpz.  B.  Wage- 
ner.    Musikfr.  Wien.     Brüssel. 

In  den  schlesischen  Proviuzialbll.  fin- 
den sich  Artikel  in  Bd.  26.  28.  29.  .31. 
36.  Die  Leipz.  Ztg.  in  Bd.  6  enthält 
Briefe  über  Breslau,  gez.  mit  L.  A.  L. 
Siebigk  und  die  Variationen  op.  5  u.  6 
bespricht  sie  in  Bd.  4  u.  5,  unter  den 
Buchstaben  L.  A.  C.  S.  .  .  Vielleicht 
glückt  einem  Anderen  eine  bessere  Lösung. 

Siebolcl,  Johann  Barthel  Ton, 

ein  Arzt,  Prof.  der  Chirurgie  zu 
Würzburg,  ein  geborener  Würz- 
burger am  Ende  des  18.  Jhs.,  über- 
nahm 1807  die  Redaktion  der 
Fränkischen  Chronik  und  brachte 
darin  über  30  Biographien  von 
Musikern,  ebenso  in  den  Neuen 
artistisch  literarischen  Blättern  von 
und  für  Frauken  1808.  Gerber 
hat  die  Biographien  für  sein  Lexi- 
kon benützt,  wie  er  selbst  sagt. 

Siefert(latinisiertSyfertus),Paul, 
nach  seinem  Porträt  1586  in  Danzig 
geboren,  gest.  6.  Mai  1666  ebd., 
begraben  10.  Mai.  Nach  eige- 
ner Aussage  war  er  ein  Schü- 
ler SweeHnck's,  kam  dann  in  die 
Dienste  der  Hofkapelle  in  War- 
schau und  wie  er  selbst  sagt  unter 
König  Sigismund  III.  (regierte  von 
1587—1632}  wahrscheinlich  als  Or- 
ganist. Schon  hier  lag  er  stets  im 
Hader  mit  dem  Kapellmeister,  der 
seiner  Meinung  nach  die  Aufführung 
seiner  Kompositionen  verpfuschte. 
Im  Jahre  1620  kurz  vor  Ostern 
trat  er  in  Danzig  auf,  doch  waren 
alle  Aemter  besetzt  u.  erst  1623, 
als  Mich.  Weyda  starb,  Avurde  er 
Organist  an  St.  Marien.  Als  Kom- 
ponist war  er  sehr  thätig  und 
seine  Kompositionen  wurden  fleifsig 
aufgeführt,  doch  ihm  nie  zu  Dank, 
so  dass  er  mit  dem  jeweiligen  Ka- 
pellmeister stets  in  Zank  und 
Streit  lag.  Die  verschiedenen 
Klageschriften,  in  der  Yiertelj.  7 
abgedruckt,  lassen  einen  heftigen 
und    leidenschaftlichen    Charakter 


Siofert. 


165 


Siegel,  Michael. 


durchblicken,  der  sich  durch  Zu- 
rücksetzung zum  Aeufsersteu  ge- 
reizt fühlt  (ricrtelj.  7,  897  mit 
Portr.).  Der  Angriff  Marco  Scacchi's, 
der  jedenfalls  durch  den  Kapell- 
meister Kasp.  Förster  veranlasst 
wurde  und  die  Schrift  Cribrum 
musicum  ad  triticum  Svferticum 
. . .  Yen.  1643  erzeugte,  worin 
Scacchi  Siefert's  16-40  erschienene 
Psalmen  kritisiert  u.  scharf  tadelt, 
veranlasste  Siefert  zu  der  Gegen- 
schrift: 

Auticribratio  rausica,  ad  avenam  Schachi- 
anam  (?),  li.  e.  ocularis  demoustratio  cras- 
sissimoruiu  errorum,  quos  Marcus  Scha- 
chius,  Author  libri,  an.  1643.  Venetijs 
editi  quem  Cribrum  musicum  ad  triticum 
Svferticum  baptizavit,  jmssim  in  eo  coui- 
misit,  cum  aunexa  Siferti  justii  defensioue 
honoris  ac  bonae  famae,  adversus  am- 
l^ullas  et  falsitates  Schachianas.  In  usum 
studiosorum  Musices  et  defensionem  iuno- 
centiae  Authoris  Publicae  luci  commissa. 
Impressa  Gedaui  impensis  Authoris.  Dan- 
tisci  1645  Georg  ßhetius.  foi.  16  Bll. 
[br.  Mus.  2  Exempl.  Bologna,  im  Druck 
u.  Kopie.     Cap.  Julia  in  Eom. 

Näheres  in  Viertel].  7,  421. 

Die  1640  u.  16.51  erschienenen  Psal- 
menbftarbeitongen  sind  betitelt: 

Psalmen  Davids,  nach  francösischer 
Melodey  oder  AVeise  in  Music  componirt, 
Vüterschiedliche  Theil  mit  4.  vnd  5.  Stim- 
men zu  singen,  vnd  mit  allerhand  Instiu- 
menten  zu  gebrauchen,  nebenst  einem 
General  -  Bals  Von  P  .  .  S  . .  Dantiscano, 
Vor  Zeiten  iu  Kgl.  Capelle  Königs  in  Polen 
Sigismundi  III.  Sei.  Hoch!.  Gedächtuüls. 
itziger  zeit  der  Pfarrkirchen  zu  Dautzigk 
bestalten  Organisten.  1.  Thl.  Gedruckt 
zu  Dautzigk  1640  Georg  Rheten,  in  Ver- 
legung des  Authoris.  6  Stb.  qu4''.  Nr.  1 
bis  12  Psalm,  dann  2  Concerti  mit  deut- 
schem u.  latein.  Text.  [Stadtb.  Danzig 
Nr.  41. 

—  Psalmorimi  Davidicorum,  ad  Galli- 
cam  melodiam  arte  compositorum  musi- 
cah,  quid  diversis  sistuntur  partibus,  ä  4. 
5.  6.  7.  8.  Vocibus  decantaudi,  cum  prae- 
viis  Symphoniis  sonandis,  ut  &  Germanicis 
Latinisqj  Textibus  metrice  luppofitis  cum 
Baffo  Generali.  Pars  Secunda  .  .  .  (wie 
oben,  nur  lateinisch).  Dantisci  1651  Rhe- 
tianus,  sumptib.  Authoris.  9  Stb.  qu40. 
In  der  I.  vox  die  Dedic.  an  Joan.  Casi- 


miro  regi  Poloniae  ac  Sueciae.  28  Gesge. 
deutscher  u.  lat.  Text.  Den  Schluss  bildet 
eine  Canzone  für  8  Instruni.,  darauf  sein 
Porträt  mit  einem  Kanon  in  der  Hand 
und  ein  danmter  stehendes  Gedicht  bez. 
ihn  als  Schüler  Sweeliuck's.  [B.  D.  Brieg 
(fehlt  im  gedr.  Kat.,  wie  übei'haupt  die 
Verwaltung  in  Brieg  das  Seltenste  nicht 
nach  Breslau  gesendet  hat).  Upsala  soU 
eine  Ausg.  von  1659  besitzen,  wie  der 
Kat.  aussagt,  fehlt  der  Altus.  Eine  mo- 
derne Part,  besitzt  zum  Teil  aus  beiden 
Teilen  die  B.  Elbing  Nr.  347—349. 

Canticmn  seu  Synibolum  divi  Ambrosii 
et  Augustini  Te  Deum  laudamus,  compos. 
a  1.  2.  3.  4.  5.  voc,  vivis  et  iustrum.  c. 
Bg.  Dantisci  1642  Rhetius.  Stb.  kompl. 
qu4".     [br.  Mus. 

Orgelstücke  in  einem  starken  hds.  Folio- 
bande im  Minoriten-Convent  in  Wien  mit 
Paiü  Sivert  gez. 

Der  Herr  herrscheu  thut  5  voc.  Ms.  20 
iu  B.  Br. 

Siegel,  Daniel  Siegmiiiid,  geb. 
17.  Sept.  1774  zu  Satzung  i/Sachs. 
(Zwickau),  wurde  1798  Organist 
in  Annaberg  und  feierte  1848  das 
50  jährige  Amtsjubiläum.  Er  schrieb 
an  46  "Werke  Variationen  und  4 
Samlg.  Lieder  (Fotis.  Yollhardt  in 
seinen  Cantoren  und  Organisten 
Sachsens  schreibt  S.  7  gebürtig  aus 
Bärenstein). 

Siegel,     Gregor    und    Ludwig, 
siehe  Sigell. 
Siegel  (Sigillus),  3Iieliael,  aus 

Thum  im  Meifsenschen,  bez.  sich 
1622  als  Studiosus  Musicae,  war 
seit  1623  Kantor  in  Hayn  und 
von  1626  bis  16B2  Lehrer  und 
Kantor  an  der  Pfarrkirche  und 
Lateinschule  zu  Torgau.  Wurde 
in  letzterem  Jahre  wegen  an- 
stöfsigem  Lebenswandel  entlassen 
(Taubert  1,  17). 

Im  Gothaer  Cantional  3.  Thl.  1648  der 
fünfstim.  Gesang:  Sag,  was  hilft  alle 
Welt.  Derselbe  in  P.  in  Ms.  W 101 
Nr.  1619  der  B.  B.  Ein  5stim.  Tonsatz 
unter  Sigillus  in  neuer  Aiisg.  (Eitner  2). 
—  Die  B.  B.  besitzt  mehrere  Gelegen- 
heitsgesänge von  je  1  Bog.  in  fol.,  Stim. 
unter  einander,  doch  nicht  in  Part.  Sie 
sind  betitelt; 


Siegfried,  Cornelius. 


166 


Sieve. 


1.  Jubilum  natalitium,  5  voc.  Lips. 
(1621)  Job.  Glück. 

2.  Angeloruüi  fimctio,  5  voc.    Ib.  1622. 

3.  Benedictio  et  valet  dictio,  5  voc. 
Ib.  1623. 

In  B.  Proske  Ms.  372  Nr.  121  ein 
deutscbes  Lied  zu  5  Stirn. 

Siegfried,  Cornelius,  um  1600 
Prediger  zu  Ebertzheim  (Leiningen). 

Ein  4stizn.  Gloria  in  excelsis  mit  dem 
Laudamus  und  ein  Kyrie  in  neuen  Ausg. 
(Eitner  2). 

Siegfried,  Joliaiiu,  Superinten- 
dent zu  Schleitz  im  Voigtlande 
um  1620,  geb.  zu  Borna,  gab  nach 
"Waltlier  heraus:  Es  erhub  sich 
ein  Streit  für  6  Stirn.,  Motette  aufs 
Michaelis-Fest. 

Siegl, . . .  AYaldhornist  aus  "Wien, 
kam  1772  an  die  Hofkapelle  in 
Kassel,  ging  aber  1773  wieder 
zurück  nach  Wien  (Apell). 

Siegm.iier  (Siegmever,  Sieg- 
majer),  Joliaim  G^ottlieb,  geb. 
12/13.  Nov.  1778  zu  Peritzsch  bei 
Eilenburg  i/Sachs.,  war  General- 
postaratsekretär  zu  Berlin  und  be- 
trieb als  Dilettant  Musik.  Er  gab 
heraus : 

Fundament  des  General -Basses  von 
AVolfg.  Amad.  Mozai-t  . . .  Beriin  1822 
Wilb.  Logier.  kl.  40.  50  S.  [B.  B. 
Musikfr.  "Wien.     Brüssel.     Freisiug. 

Theorie  der  Tousetzkunst  mit  Bezug- 
nahme auf  die  Theorie  von  W.  A.  Mozart. 
Berün  1822  ^Y.  Logier,  kl.  4».  8  u. 
2.02  S.     [B.B.     Bi-üssel. 

—  2.  verbess.  u.  vermehrte  Aufl.  Ib. 
1834.  40.  10  u.  252  S.  [B.  B.  Musikfr. 
Wien. 

Ueber  den  Ritter  Gluck  und  seine 
Werke.  Briefe  von  ihm  und  anderen 
benihmten  Männern  seiner  Zeit.  Eine 
historisch -kritische  ßeui-theilung  seiner 
Opern -Musik.  Aus  dem  Französischen. 
Beriin  1823  Voss.  8".  384  S.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien.     B.  Lpz.     Hofb.  Wien. 

—  2.  Ausg.  Ib.  1837.  (Nur  neue 
Titelausg.)     [B.  B.     B.  Wagener. 

Becker  2  schreibt:  Der  Verfasser  des 
Originalwerkes  ist  Abbe  Gaspard  Michel 
(Lehlond.)  Gluck's  Freund  und  Bibliothe- 
kar am  College  Mazarin  und  lautet  der 
Originaltitel:    Memoires    pour    servir    ä 


l'histoire  de  la  revolution  . . .    Paris  1781. 
8°  (siehe  Becker  1,  158). 

üeber  das  1.  Werk  von  Mozart  siehe 
Jahn's  Biogr.  3.  Aufl.  1.  Teil  812. 

Sieg-mimd,  ...  um  1585  Mit- 
glied der  kurf.  Kapelle  in  Berlin 
(Friedländer). 

Siegmimd,  Grottfried,  um  1680 
Altist  an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den mit  100  Thlr.  Gehalt  (Fürste- 
nau  1,  98). 

Sieraliowski,  AbbeTVenceslans, 
Kanonikus  und  Propst  a/d.  Kathe- 
drale zu  Krakau,  geb.  um  1741, 
trat  als  Musikschriftsteller  u.  Kom- 
ponist auf.    Näheres  bei  Sowinski. 

Siersleben,  Nikolaus,  um  1618 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Berlin  mit  300  Thlr.  Gehalt  (Schnei- 
der 28). 

Siefs  (Sies),  Jolianiies,  aus 
Oesterreich.  1512  erhält  er  vom 
Herzoge  von  Württemberg,  in  des- 
sen Diensten  er  als  Sänger  stand, 
den  Auftrag,  in  Strafsburg  Sänger 
für  die  Kapelle  anzuwerben  und 
erhielt  als  Beisegeld  49  Gld.  1519 
wird  er  als  Kapellmeister  bez. 
Während  der  Verbannung  seines 
Herrn,  des  Herzogs  Ulrich,  durch 
die  Oesterreicher  (1519 — 1534) 
mag  er  eine  nicht  allzugute  Zeit 
verlebt  haben,  obgleich  dem  Propst 
Martin  von  Denkendorf  anbefohlen 
wird,  dem  Kapellmeister  Johann 
Si eisen  seinen  (behalt  und  was  ihm 
zum  Unterhalt  nötig  ist,  zu  reichen 
(Sittard  2,  9—11). 

Im  Peter  Schoeffer,  Liederbuch  von 
1513,  befinden  sich  4  deutsche  vierstim. 
Lieder,  von  denen  zwei  in  Monatsb.  f.  M. 
25,  201.  203  in  P.  mitgeteilt  sind  (Eit- 
ner 1). 

Ein  im  17.  Jh.  lebender  Icjnax  Sies 
war  Alunmus  an  S,  Gregorius.  Er  ist 
der  Schreiber  der  Mss.  in  B.  M.  Nr.  111 
bis  113. 

Sieve,  Gilles  de,  um  1615 
Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Brüssel  (Straeten  5,  155). 


Sievers,  Georg  Ludwig  Peter. 


167 


Sigefridus. 


Sicrers,  Dr.  Oeorg  Ludwig 
Peter,  Sohn  des  Job.  Friedr.  Lud- 
wig, geb.  um  1775  in  Magdeburg, 
lebte  seit  182-4  in  Rum,  wo  er 
aucb  starb,  das  Datum  ist  uicbt 
bekannt.  Der  Vater  uuterricbtete 
ibn  in  der  Musik,  docb  betrat  er 
die  Literaten -Karriere  und  zwar 
als  Journalist  über  Kunst,  zumeist 
über  Musik  und  Musiker.  Seinen 
Aufenthaltsort  wechselte  er  sehr 
oft.  Zuerst  lebte  er  1807  in 
Braunschweig,  um  1808  in  Kassel, 
wo  er  eine  Zeitschrift  redigierte 
und  Romane  schrieb,  dann  in 
Altenburg,  wo  er  Mitarbeiter  des 
Brockhaus'schen  Konversationslexi- 
kons war,  dann  in  Wien,  gegen 
1810  in  Paris  als  Korrespondent 
deutscher  Zeitungen  und  endlich 
seit  c.  1824  in  Rom. 

Artikel  über  Musik  findet  man  in  den 
Eegistern  der  Allg.  mus.  Lpz.  Ztg.  von 
Bd.  9  ab  und  in  Scliott's  Cäcilia,  verz.  in 
Bd.  10,  S.  279.  Er  schrieb  über  Alles 
und  Jedes.  In  der  Lpz.  Ztg.  32,  551 
findet  mau  Urteile  über  seine  Sclirift- 
stellerei.     In  Buchform  erschienen: 

Ueber  Madame  Catalani-Valabregue  als 
Sängerin,  Schauspielerin  . .  .  Lpz.  u.  Alten- 
biu'g  1816  Brockhaus.  8''.  Einzeldruck 
aus  der  Zeitschrift:  Zeitgenossen.  [Mu- 
sikfr.  Wien.     Dresden.     Brüssel. 

Mozart  und  Süfsmaver,  ein  neues  Pla- 
giat. Mainz  1829  Schott.  [B.  B.  B.  M. 
Musikfr.  Wien.     Brüssel. 

Einen  kleinen  Teil  seiner  Zeitungs- 
artikel zeigt  Becker  1.  2.  an. 

Sieyers,  Johann  Friedricli 
Ludwig,  geb.  26.  Jan.  1742  zu 
Oegle  im  Hannoverschen,  gest. 
28.  Juni  1806  zu  Magdeburg  (nach 
Hoffmanu  von  Fallersleben).  War 
anfänglich  Organist  an  der  An- 
dreaskirche  zu  Braunschweig  und 
erhielt  darauf  1770  die  Organisten- 
stelle nebst  einem  Yicariat  an  der 
hohen  Stiftskirche  zu  Magdeburg,  er- 
richtete daselbst  auch  ein  wöchent- 
liches Konzert,  welches  noch  im 
Jahre  1784  seinen  guten  Fortgang 


hatte,  wie  Gerber  1  sagt.  Die 
Titel  seines  letzten  Amtes  liest 
man  auf  seinen : 

Oden  und  Lieder  aus  der  Geschichte 
des  Siegwart  (für  1  Stimme  mit  Klav.). 
Magdebg.  1779.  qufol.  Hier  findet  man 
auch  die  einsbnals  beliebte  Romanze:  Es 
war  einmal  ein  Gärtner.  12  Lieder. 
[Stadtb.  Breslau.  B.  B.  B.  G.  Musik-fr. 
Wien. 

Gramer  1,  479  lobt  die  Lieder. 

3  Senates  pour  le  Claveciu  . . .  oeuv.  1. 
Beriin  (1782)  Hummel,  fol.  [Dresd.  Mus. 
Schwerin  E. 

Miserere  4  voci  2  V.  1  Va.  Fag-.  Tel. 
et  Contra- Violon  di  Sievers  ,,Thomorganist 
in  Magdeburg".     Ms.  Stb.      [Schwerin  F. 

Sifaee  (Sif  accio),  GrioTanni  Fran- 
cesco Gri'ossi,  detto,  ein  bedeuten- 
der Sopranist  (Kastrat)  des  17.  Jhs., 
geb.  um  1666  zu  Pescia  in  Tos- 
cana,  ermordet  in  Italien  um  1699. 
Schüler  von  Redi,  soll  zuerst  um 
1675    in    der    päpstl.  Kapelle    an- 


gestellt  gewesen 


sein 


sang 


dann 


in   der  Oper,   lebte   um  1686 — 87 

in  England  und  stand  im  Dienste 

des  Königs  James  IL,   ging  dann 

wieder  nach  Italien  zurück  (Brown 

u.  Fetis). 

Die  Bibl.  in  Cambridge  FW.  besitzt 
von  ihm  im  Ms.  44  fol.  82  eine  Motette 
„Tantum  ergo"  f.  Sopr.  mit  Bc.  und 
Ms.  120  Nr.  IGS  ,,Why  are  my  eyes". 

Sigebertus  Gemblacensis,  starb 
1112  und  lebte  im  Kloster  zu 
Gemblours  in  Brabant  (Fabricius 
1,  221). 

Sein  Tractat  ,,Sententia  cuiusdam  de 
ratione  tonorum"  mit  dem  Aufauge  „Qiün- 
que  sunt  consonantiae  musicae"  besitzen 
die  Hofb.  in  München,  Cod.  14663.  Die 
Hofb.  in  Wien,  Cod.  55  aus  dem  10.  (?)  Jh. 
und  Kgl.  B.  Brüssel  Codex  10078—95. 
Die  Abhandlung  ist  dieselbe  wie  der 
Anonymus  in  Gerbert's  Scriptores  1,  338 
(Viertel] .  1,  173). 

Sigefridus,  Cornelius,  Prediger 
zu  Ebertsheim  (Baiern,  Pfalz)  und 
Martesheim,  gab  heraus: 

Kirchen  -  Gesang,  Psalmen  vnd  Geyst- 
liche  Lieder,  welche  .  .  .  mit  4  Stimmen 
.  .  .    componirt    vnd    gestellt    durch   . , . 


Sigelius. 


168 


Sigismondo  d'India. 


Strafsbm-g  1605  Aiit.  Bertram.    120.    122 
Gesge.     [B.  Göttingen. 

Sigelius,  P.  Riifinus  (keinen- 
falls  derselbe  v.-ie  Sigillus),  gab 
1630  zu  Ingolstadt,  gedr.  von  Greg. 

Haenlinus,  heraus: 

Alveus  sacer  in  cellas  varias  distinctus, 
melle  et  nectare  sononis.  Quam  in  cel- 
lula  sua  ut  coelo  affinior  esset,  finxit 
Eeligiosa  apis  . . .  Monachus  Benedictinus 
monasterii  Seonensis  (in  Oberbaiern)  ad 
S.  Lambertum  Professus.  Die  Dedic.  ist 
an  dem  Abt  Franeiscum  zu  Weingarten 
gerichtet  (Kornmüller  1,  209).  Der  In- 
halt besteht  aus  21  Gesängen  zu  1  bis 
4  Stirn.;  ein  Exempl.  in  B.  Proske. 

Siffell  (Siegel),  Grregor  und 
Ludwig,  beide  Instrumentisten  an 
der  Hofkapelle  in  Stuttgart  von 
1605  bis  c.  1634.  In  letzterem 
Jahre  werden  sie  als  Posaunisten 
und  Yiolisten  bez.  (Sittard  2,  33.  49). 

Siger,  Paul,  aus  Herleben  (Fetis 
schreibt:  Herrenthal).  Er  lebte  in 
Köln   im    17.  Jh.     Draudius   verz. 

Pauli  Sigeri  Herelberani  Flandri,  Bür- 
gers zu  Colin,  Psalmodia  Davidica,  Davids 
teutsche  Psalmen  mit  5  vnd  weniger  Stim. 
zugericht.  Colin  1590.  #.  Ritter  und 
Grässe  verz.  keinen  Ort   obigen  Namens. 

Sigfrid,  Johauii,  städtischer 
Kantor  in  Zwickau  (Cantor  Cicen- 
sis?),  ist  bekannt  durch 

Ms.  Z  60,  B.  B.,  8  Stb.  des  17.  Jhs. 
Nr.  12:  Ascendo  ad  patrem  5  voc.  —  In 
B.  Proske,  Ms.  732  Nr.  15  ein  4  st.  lat. 
Gesg.  —  In  B.  Zwickau  710  eine  12  stim. 
Motette  „Wem  ein  ti;gendsam  Weib  be- 
scheret ist^S  fehlen  C  3,  T  1,  B2.  Ms.  in 
fol.  —  In  Lübeck,  Ms.  Cantional  4  Stb. 
inkompl.  Nr.  74:  Es  erhub  sich  ein  Streit 
0.  2.  p.  h  6  V.  eine  spätere  Eintragung, 
mit  der  Bemerkung:  aus  Borne  bei  Magde- 
burg gebürtig.  Dieselbe  Motette  zu  7  Stirn, 
(sie?),  in  B.  Löbau,  Ms.  an  Weissensee 
Nr.  107,  fehlt  T.,  A.  u.  B.  defekt.  Auch 
hier  \^'ird  er  gebürtig  aus  Borna  bez. 

Sigliicelli,  eine  Musikerfamilie 
in  Modena,  die  sich  als  Violinisten 
auszeichneten  und  an  der  Hof- 
kapelle in  Modena  augestellt  waren. 
Der  Stammvater  ist 

FiUppo^  geb.  um  1686  zu  San 
Cesario  im  Modenaschen,  gest.  14. 


April  1773.  Seit  1760  erster  Vio- 
linist a/d.  Hofkapelle.     Sein  Sohn 

Oioseffo^  geb.  um  1737  zu  Mo- 
dena, gest.  ebd.  8.  Nov.  1826,  seit 
1777  erster  Violinist.  Ein  Sohn 
des  Gioseffo 

Carolo,  geb.  um  1772  zu  Mo- 
dena, gest.  ebd.  7.  April  1806. 
Seit  etwa  1796  erster  Violinist. 
Antonio  und  Viticenxo  gehören 
dem  19.  Jh.  au  (Fetis  nach  Doku- 
menten). 

Von  dem  2.,  Gioseffo  oder  Giuseppe, 
befinden   sich  im  Konservat.  zu  Mailand: 

Sonata  in  F.  per  V.  e  B.,  Ms. 

Divertimento  in  G.  per  V.  e  Vcl.  (o 
2  V.).  Ms. 

Duetto  in  C.  per  2  V.,  Ms. 

Sigillus,  siehe  Siegel,  Michael. 

Sigismondo  da  Jeime,  Padre, 
bekannt  durch: 

Magnificat  in  Si  bem.  a  tre  voci,  due 
tenori  e  basso,  con  organo.  Ms.  P.  [Mai- 
land Cons. 

Sigismondo  d'India  aus  Pa- 
lermo geb.,  er  bez.  sich  mit  Cava- 
liero  und  diente  als  Musikdirektor 
der  Kammermusik  beim  Herzoge 
von  Savoyen ;  später  war  er  Kapell- 
meister beim  Kardinale  Moritz  von 
Savoyen  und  Piemont.  Obige  Stel- 
lungen bekleidete  er  nach  den 
Titeln  seiner  Druckwerke  seit  1612. 
1627  wird  der  Kardinal  Sabandia 
von  Savoyen  genannt.  Sein  Wohn- 
ort war  Turin,  wie  auch  Fil.  Al- 
bini in  der  Vorrede  zu  seinen 
Musicali  concenti  1623  bezeugt. 
Fetis  nimmt  die  Städte  der  Dedi- 
kations- Unterschriften  für  seinen 
jeweiligen  Wohnort  an,  doch  wis- 
sen wir  heute,  dass  der  Komponist 
damaliger  Zeit,  sobald  er  nur  ab- 
kommen konnte,  stets  die  Ueber- 
wachung  des  Druckes  am  Druck- 
orte selbst  besorgte  und  dort  auch 
die  Dedic.  schrieb.  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Novi  Concentus  ecclesiastici  binis,  ter- 
uis    vocibus   concinendi  . . .     Yen.    1610 


Sigismondo  d'India. 


109 


Sigismand. 


Ang.  Gardainis.  4  Stb.  mit  Bc.  4". 
23  Mot.  Hier  führt  er  noch  keinen  Titel. 
Die  Dedic.  ist  an  den  Kardinal  Sabandia 
gerichtet  und  unterz.  Piacenza  12  1610. 
Dies  kann  man  als  seinen  AVohnort  bez. 
[Bologna,     br.  Mus :  B.  Bc. 

Lib.  2.  sacrorum  Concentuum  . . .  Nobi- 
lis  Panormitani,  ternis,  quateruis,  5,  6que 
Tocib.  concin.  Ven.  1610  Gard.  &  fratres. 
6  Stb.  40.  20  Mot.  [B.  ai.  Bologna 
fehlt  Bc. 

Lib.  1.  Motectoram  4  vocibus  auctore 
.  . .  Divi  Itarci  Aequitu  . . .  Yen.  1627 
Alex.  Vincentius.  5  Stb.  40.  22  Mot. 
[B.  Br.  Bologna:  B.  Bc.  in  beiden  Ivat. 
Abdr.  der  Dedic. 


Lib.  1.  de  iladiigali  a  5  voci,  di  .  .  . 
MUano  1606  Ag.  Ti-adate.  5  Stb.  4^. 
21  Madr.     [br.  Mus:  B.  5a. 

—  Ven.  1607  Aug.  Gardano.  5  Stb. 
40.     21  Madr.     [Bologna. 

—  ristamp.  Yen.  1610  Gardano  &  fra- 
telli.  [Rom  B.  C:  C.  B.  5a.  Oxford  Ch. 
Ch.     br.Mus:  B. 

Lib.  2.  de  Madr.  a  5  v. . .  Yen.  1611 
Gard.  &  fratelli.  5  Stb.  4».  21  Madr. 
[Rom  B.  C:  C.  B.  5  a.  Oxford  Ch.  Ch. 
br.Mus:  B. 

...  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  con  il 
suo  Bc.  da  sonar  coa  diversi  instromenti 
da  corpo  ä  beneplacito;  ma  necessaria- 
mente  per  gli  otto  ultimi.  Yen.  1615 
B.  Magni.  6  Stb.  40.  21  Madr.  [Bibl. 
•wie  vorher,  im  br.  Mus.  noch  der  Bc. 

II  4.  lib.  de  Madr.  a  5  v. . .  Capo  della 
musica  di  Camera  del  Sereniss.  &  Invitiss. 
Duca  di  Savoia  .  . .  Yen.  1616  Amadino. 
5  Stb.  4".  20  Madr.  [Oxford  Ch.  Ch. 
Rom  B.  C:  C  B.  5  a. 

II  5.  lib.  de  Madr.  a  5  v. .  .  Yen. 
1616  Amadino.    5  Stb.    [Bibl.  wie  vorher. 

IJ  7.  lib.  de  Madr.  a  5  v.  . .  Roma 
1624  G.  B.  Robletti.  5  Stb.  4P.  21  Madr. 
[Rom  wie  oben.     Bologna  C.  T.  B. 

8.  Libro  de  Madr.  con  il  Bc.  del  Cava- 
lier  ...  Roma  1624  Robletti.  6  Stb.  4«. 
12  Madr.     [Bologna.     Rom  wie  oben. 

La  Musiche  e  Balli  a  4  voci  con  il  Bc. 
del  .  . .  composte  nelle  reggie  nozze  del 
Sereniss.  Prencipe  di  Savoia  Yittorio  Ama- 
deo,  Madamma  Chi'istiana,  Kuovamente 
comp. . .  Yen.  1621  Ale&s.  Yincenti.  5  Stb. 
40.     33  Gesge.     [Oxford  Ch.  Ch. 

Yillanelle  alla  Xapolitana  a  3  voci  di 
. . .  Lib.  1 .  Yen.  1610  Ang.  Gardano  & 
fratelli.  3  Stb.  4«.  19  Gesge.  [Bo- 
logna. Oxford  Ch.  Ch.  B.  B:C1.  br. 
Mus.  3  Stb. 

Lib.  2.  delle  YiUaneUe  alla  XapoUt.  a 


3.  4.  &  5.  Yoci.  Di  .  .  .  Yen.  1612 
berede  Ang.  Gardano.  3  Stb.  4».  23  Ge- 
.sänge.     [Bologna:  Cl.  2.     br.Mus:  B. 

Le  Musiche  di  . .  .  da  cantar  solo  uel 
Clavicordo  Chitarone  Arpa  doppia  et  altri 
istromenti  simili.  Milano  1609  l'herede 
di  Simon  Tini  &  Eil.  Loraazzo  compagni. 
1  vol.  67  S.  53  Gesge.  [Brässel.  Paris 
Nat.     Genua  U.  B.     Yenedig  B.  M. 

Le  Musiche  a  2  voci  di  .  . .  Yen.  1615 
Amadino.  1  vol.  fol.  41  S.  Dedic.  in 
Turin  gez.  28  Gesge.  [Oxford  Ch.  Ch. 
C.  P.     Turin  B.  n.     Bibl.  Bohn  in  Breslau. 

Le  Musiche  del  ...  Lib.  3.  a  una  e 
due  voci.  Milano  1618  Fil.  Lomazzo. 
1  vol.  fol.  31  S.  19  Gesge.  Yogel  1, 
327  einen  Teil  der  Dedic.  [Bologna. 
Paris  Xat. 

Le  Musiche  del  . .  .  a  1  et  2  voci  da 
cantarsi  nel  Chitarrone  . .  .  con  alcuue 
Arie,  con  l'Alfabetto  per  la  Chitara  aUa 
spagnola.  Lib.  4.  Yen.  1621  Aless.  Ym- 
centi.  1  vol.  fol.  33  S.  16  Gesge.  mit 
Angabe  der  Dichter.     [Oxford  Ch.  Ch. 

Le  Mu.siche  del  ...  da  cantarsi  (wie 
vorher).  Lib.  5.  Yen.  1623  ib.  1  vol. 
fol.  25  S.  14  Gesge.  Die  Gedichte  zum 
Teil  vom  Autor.     [Oxford  Ch.  Ch. 

In  alten  Samlwk.  2  Motetten  (Eitner  1). 

Sigismondo,  Griuseppe,  geb. 
13.  Xov.  1739  zu  Neapel,  gest. 
10.  Mai  1826  ebd.  Studierte  Jura 
und  betrieb  Musik  nur  nebenbei, 
widmete  sich  aber  später  ganz  der 
Kunst  und  trat  als  Komponist  auf; 
auch  als  Gesanglehrer  hatte  er 
einen  guten  Ruf  und  nannte  aus 
den  höchsten  Kreisen  seine  Schüler. 
Als  unter  der  Regierung  Murat's 
das  Konservatorium  reorganisiert 
wurde,  wählte  man  ihn  zum  Biblio- 
thekar an  der  sehr  reichhaltigen 
Bibl.,  dort  findet  man  auch  Einiges 
von  seinen  Kompositionen  im  Ms. 
(siehe  Fetis.  Florimo  nennt  ihn 
nur  beiläufig). 

In  der  B.  B.  unter  den  Mss.  theoret. 
befinden  sich  4  Bde.,  fol.  30—33.  mit 
Materialien  zu  einer  Geschichte  der  Musik 
!  der  neapolitanischen  Schule.  —  Das  Con- 
seiv.  zu  Mailand  besitzt:  Scuola  di  can- 
tare  e  Solfeggi  per  Sopr.  c.  B.  d'accomp., 
im  Autograph. 

Sigismimd,  Polonos,  siehe  Po- 
loiios. 


Sigl,  Franc.  A  . . .  M  . 


170 


Signorini,  Carlo. 


Sigl,  Franciscus  A . . .  M  . . ., 

ist  in  der  Hofb.  in  Karlsruhe  mit 
folgenden  Werken  im  Ms.  ver- 
treten : 

90Ü.  Missa  triumphalis ,  ünomastica 
pro  festo  St.  Ludovici  Confessoris  4  v., 
V..  Clarinis,  Com.  Alto  Viola,  Tymp.  et 
Organo.     Autogr.  in  Stb. 

907.  Musikalische  Serenata  die  in 
Lieb  und  Treue  Bestehende  Dankbarkeit 
als  das  . . .  Nahmens-Fest  des  . . .  Herren 
Ludo\ici  Georgii  Simperti,  Regierenden 
Herren  Marggrafen  zu  Baaden  Baaden. 
Unwürdigster  Client  und  Schutzunterthan 
.  .  .     Autogr.  in  Stirn. 

Sigi,  Griovaiini  (xiorgio, 

8  Sonate  per  il  Cembalo,  in  qufol. 
Ms.  106  der  Bibl.  Dresd.  Musikalien-Samlg. 

Signac,  Sieur,  ein  Komponist 
aus  dem  Anfange  des  17.  Jhs., 
der  durch  folgende  Drucke  be- 
kannt ist: 

50  pseaumes  de  Da^-id,  mis  en  vers 
fran^ais  par  Th.  Desportes  et  mis  en 
musique  ä  4  et  5  parties  par  le  sieur 
Signac.  Pai'is  1630  BaUard.  [Stadtb. 
Amiens. 

Airs  a  quatre  Paiües  Du  Sieur  . . . 
A  Paris  1622  Pierre  Ballard.  4  Stb. 
kl.  8°.  ä  40  Bll.  [besals  G.  Becker  in 
Lancy  den  Dessus. 

10  Airs  im  Samlwk.  Airs  1618. 

Signorelli,  Pietro,  Kapoli,  geb. 
28.  Sept.  1731  zu  Neapel,  gest. 
1.  April  1815  ebd.  Ein  Schrift- 
steller, der  auch  Einiges  übers 
Theater  schrieb.  Er  führte  ein 
vielbewegtes  Leben,  war  zweimal 
in  Spanien  und  bekleidete  amt- 
liche Stellen,  kehrte  aber  immer 
wieder  nach  Neapel  zurück,  be- 
teiligte sich  1798  an  der  Kevolu- 
tion,  zog  sich  dann  nach  Mailand 
zurück,  wurde  dort  Lehrer  am 
Lyceum,  ging  dann  nach  Pavia 
und  Bologna  und  lebte  seit  1806 
wieder  in  Neapel  (Fetis).  Seine 
hierher  gehörigen  Werke  sind: 

Storia  critica  de'Teatri  antichi  e  mo- 
derni  libri  3.  Napoli  1777  stamp.  Simo- 
niana.    8".     [B.  B. 

—  Ausg.  Napoli  1787,  6  voll,  in  8» 
und  Napoli  1813  in  10  voU.  [Glasgow. 
Bologna  u.  Bibl.  Scheurleer. 


—  Addizioni  alla  storia  critica  de'teatri. 
Napoü  1798.     [B.  B. 

Fetis  verz.  noch:  Lettera  sullo  spetta- 
colo  musicale  del  1803.    Nap.  1804.     8». 

Signoretti,  Rev.  D.  Aurelio, 
aus  Reggio,  wo  er  auch  um  1615 
an  der  Kathedrale  Kapellmeister 
war  (Titel).  Fetis  bez.  seinen  Tod 
mit    1635.     Man   kennt   von  ihm: 

II  1.  üb.  de  Motetti  a  2,  3,  4,  5,  6,  & 
8  voci.  Con  il  B.  per  sonar  nell'org. . . 
Yen.  1615  G.  Yincenti.  5  Stb.  l".  [Bo- 
logna.    B.B:  C.  B.  Bc. 

Yespertinae  omnium  solemnitatum  Psal- 
modiae  quinis,  seu  novenis  vocibus  concin. 
una  c.  B.  ad  org. . .  Yen.  1629  Aless. 
Yincentius.  10  Stb.  40.  23  Gesge.  [B. 
Frkft.  im  Kat.  das  ßeg.     Bologna. 

In  Z.  Zanetti's  Sacrae  et  divinae  can- 
tiones  1619:  Ducite  fideles  Christi  3  voci. 
In  Seraphin  Patta"s  Sacra  cantica  1611 
eine  Motette. 

Fetis  schreibt,  dass  sich  im  Archiv  der 
Kathedrale  zu  Reggio  Magnificat  und 
Messen  bis  zu  16  Stirn,  befinden.  Letz- 
tere tragen  das  Datum  1626. 

Signoretti,  Joseph,  ein  Vio- 
linist, Schüler  von  Tartini,  liefs 
sich  gegen  1770  in  Paris  nieder 
und  gab  dort  Streichquartette  her- 
aus (Fetis). 

Im  Kat.  Leo  Liepm.  ist  ein  P.  Signo- 
retti mit  dem  Dmcke :  Methode  contenant 
les  principes  de  la  musique  et  du  Yiolon. 
La  Haye  1777  Williams.  3  Teile  in  1  Bde. 
in  4P  vertreten.  Allen  Anzeichen  nach 
ist  es  derselbe  Autor  und  das  P.  ein 
Di-uckfehler. 

Sigiiorile,  Nicolo,  Sopranist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien,  wird  von 
1721  ab  als  Altist  verz.,  diente- 
mit  1000  Gld.  (von  1740  ab  nur 
mit  500)  vom  1.  Mcärz  1721  bis 
1.  Aug.  1719,  wird  dann  pensio- 
niert und  stirbt  am  2.  April  1759, 
76  J.  alt  (Köchel  1). 

In  der  B  B.,  Ms.  17 108  eine  Messa 
a  4  voci  alla  Palestrina.  P.  —  In  Musikfr. 
Wien:  3  Missae  a  4  voc.  P.  —  Duetto: 
Come  lasciar  per  2  Sopr.  col  Bc.  —  In 
Hofb.  Wien,  Ms.  15  756/57 :  2  Missae  alla 
breve,  4  voc.  P. 

Signorini,  Carlo,  stand  um 
1639"  als   Musiker    in   städtischen 


Signorini,  Giov.  Batt. 


171 


Silbermaain. 


Diensten  zu  Bologna,  nach  dem 
Ms.  B  300  des  Liceo  daselbst. 

Sis;uoriiii,  (xiOYaniii  Battista, 

beteiligte  sich  1615  an  der  Kom- 
position der  Oper  „Guerra  d'Amore'', 
zu  Florenz  aufgeführt  (Viertel]".  5, 
515). 

Signorini,    Pier    3Iaria,    um 

1683  Kapellmeister  zu  Siena, 

ist  in  Caifabri's  Salmi  1683  mit  Beati 
omnes  4  voc.  c.  Bc.  vertreten.  In  B.  B., 
L303,  Ms:  Solfeggi  ä  2  voci. 

Signorucci,  Ponipeo,  aus  Borge 
San  SepoJcro  (Toscana,  Arezzo),  wo 
er  Kapellmeister  und  Organist  um 
1594  war.  Um  1608  ist  er  Ka- 
pellmeister am  Dome  zu  Pisa  und 
bez.  sich  aufserdem  mit  Accade- 
mico  Unisono  di  Perugia.  Nach 
Banchieri's  Lettera  armen.  Bl.  142 
"wird  er  Kapellmeister  zu  Siena 
genannt  (Titel).  Man  kennt  von 
ihm: 

Concerti  ecclesiastici  ä  8  voci.  Con  ü 
ßc.  Lib.  1.  Yen.  1602  Vinceuti.  8  Stb. 
40.     13  Nrn.     [Hofb.Wien:  Cl. 

Salmi,  Falsibordoni,  e  Motetti  a  3  voci 
commodiss.  per  cantare  &  concertare  nell' 
organo,  con  ogni  sorte  di  strumento:  con 

2  Magnif -.  uno  intiero  l'altro  a  versi  spez- 
zati,  di  . . .  E  con  il  Bc.  Op.  6.  Yen. 
1603  Viücenti.  4  Stb.  4«.  [Bologna, 
Kat.  2,  311  Abdr.  der  Dedic.  u.  a. 

Messe  a  8  voci  di  . .  .  con  un  Magni- 
ficat  nel  fine  del  8.  tuono.  Lib.  1.  Con 
il  Bc.  per  commoditä  de  gl'Organisti. 
Op.  7.     Yen.  1603  Yincenti.     9  Stb.     4^. 

3  Mess.  1  Magn.     [B.  Br. 

II  2.  lib.  de'Concerti  ecclesiastici  a  8 
voci  di  . . .  Cioe'Salmi,  Magnif.,  Motetti, 
&  una  Messa  deU'S.  tono  ...  Et  con  il 
Bc.  .  .  Op.  11.  Yen.  1608  Yincenti. 
9  Stb.    40.     13  Gesge.     [B.  Br. 

In  B.  L.  im  Ms.  10  Mot.  2  Magn. 
1  Messe  zu  2—8  Stirn,  (s.  Kat.).  —  In 
B.  Br.  im  Ms.  1  Missa  octavi  toni  und 
Yidi  conjunctos. 

Madrigal!  a  5  voci  con  nn  Ecco  a  8. 
Di  . .  .  Lib.  1  . . .  Yen.  1602  Yincenti. 
5  Stb.     40.     17  Madr.     [Yerona  S.  f. 

In  alten  Samlwk.  2  Motett.  (Eitner  1). 
Ferner  in  G.  Torelli's  2.  lib.  Canzon.  1594 
S.  6:  Cnidel  s"el  mio  3  voci.  Hier  ist  er 
nur  als  Organist  bezeichnet. 


Sigo,  Musiker  des  11.  Jhs.,  lebte 
nach  Mabillon  als  Abt  des  Klosters 
S.  Florentii  Salmurensis,  nach  Ger- 
bert als  Magister  Scholae  und  Kan- 
tor der  Kirche  Carnutensis  (Ger- 
bert 4,  285  u.  5,  36).  Gregoir, 
Panth.   5,    114   teilt   aus   Mabillon 

folgende  Verse  mit: 
Karitate  Sigo  noster  plenus  atque  gratia, 
Multa  praebens  ore,  manu,  advenis  solatia 
Singularis  organali  regnabat  in  musica. 

Sigonio,  Cfandolfo, 

schrieb  eine  Abhandlung  über  das 
Madrigal,  die  in  Hercole  Bottrigaro's  II 
Melone  1602  abgedruckt  ist. 

Sigora,  siehe  Eulenstein. 

Sikkel,  Lanrens,  wird  am  22. 
Juni  1744  als  Organist  in  Zalt- 
Bommel  angestellt  (Bouwst.  2, 172). 

Silao  da  Lucca,  siehe  Caseu- 
tini,  Silao. 

Silber,  Magister  Euchariiis, 
I  alias  Franck,  Buchdrucker  in  Rom 
1493,  gab  ein  Drama  heraus: 

,,Historia  Boetica"  in  fol.  ohne  Autor, 
an  dessen  Ende  sich  2  Lieder  und  2  Chöre 
befinden,  die  nach  Rimbault's  Angabe  mit 
beweglichen  Typen  gedruckt  sind.  Exem- 
plar in  Oxford  Ch.  Ch.  Obiges  Y^erk  ist 
in  Riemann's  Abhdig.  nicht  angeführt 
(M.  f.  M.  28,  166). 

Silbermann,  eine  Orgel-  und 
Instrumentenbau  -  Familie ,  deren 
Stammvater  Andreas  1678  in 
Strafsburg  lebte.  Siehe  Näheres 
im  Lobstein  106  ff.,  der  sie  bis 
Johann  Heinrich  einzeln  anführt 
und  ihre  Orgelwerke  verzeichnet. 
Siehe  auch  Fetis  und  über  Gott- 
fried in  M.  f.  M.  2,  129.  149.  4, 
149.  5,  17.  37.  165. 

Einige  Mitglieder  der  Familie 
bekleideten  auch  Organistenstellen 
und   traten   als  Komponisten  auf: 

—  Friedrich  Theodor^  ein  Sohn  Job. 
Andreas',  gest.  5.  Juni  1816  zu  Paris  (?), 
war  Yioloncellist  und  auf  dem  Konser- 
vatorium zu  Paris  ausgebildet  (Lobstein 
107). 

—  Johann  Daniel,  ein  anderer  als  der 
um  1764  ernanute  sächsische  Hof-Orgel- 
bauer (Fürstenau  1,  157),  war  auch  Orgel- 


Silesius. 


172 


Silva,  Andreas  de. 


bauer,  wurde  aber  am  20.  April  1746 
Adjunctus  des  Organisten  an  der  Prediger- 
oder Neuen  Kirche  zu  Strafsburg  i/Els. 
Im  Ms.  131  fol.  12  der  B.  B.  der  Tonsatz 
„Le  Moulinet"  f.  Klaxier  von  1757.  Der- 
selbe Satz  auch  im  Ms.  4221  ib.  von 
Marpurg's  Hd.,  der  ihn  auch  in  seine 
Eaccolta  von  1756/57  aufnahm  (Lob- 
stein 45). 

—  Johann  Friedrich^  Sohn  des  Joh. 
Heinrich,  starb  im  Alter  von  42  Jahren 
am  9.  März  1805  an  den  Folgen  einer 
Geisteszerrüttung.  Er  war  von  1782  bis 
Anfang  1804  Organist  an  St.  Thomas  in 
Strafsburg,  Komponist  und  Klaviermaeher. 
Lobstein  61  führt  von  ihm  Kla%'ier-  und 
Gesangstücke  an,  darunter  eine  4 st.  Hj'mne 
„ä  la  paix". 

Silesius,  J.  A.,  siehe  Seheffler. 

Silietri,  ...  Lebenszeit  unbe- 
kannt. 

Im  Conservat.  zu  Mailand  befinden  sich 
Sei  Trii  per  flaute,  violino  e  basso.   Ms. 
in  Stb. 

Silleari,  Armondo,  Sammler 
und  Herausgeber  des  Samhvkes: 

Sacri  Concerti  a  2,  a  3  voci  raccolti 
da  diuersi  eccellenti  compositori,  e  dati 
in  luce  ä  publico  comodo  da  persona,  che 
H  costodina.  Dedicati  . .  Card.  Cerri  Ves- 
covo  di  Ferrara.  Bologna  1675  G.  Monti. 
4  Stb.  40.  Enthält  an  Autoren:  Franc. 
Alessi,  Oraz.  Benevoli,  Yinc.  de  Grandis, 
Giov.  Batt.  Giansetti,  Girol.  Guiducci  3, 
Paolo  Lorenzani,  Gio.  Mantomoli  4,  Aless. 
Melani  2,  Pere  Vaunarelli  2.  [Bologna, 
Eeg.  im  Kat.  2,  360. 

Sillobod,    A.   R.  D.    Michael, 

parochi  in  Martinszka  Vesz.  (?), 
bekannt  durch  die  Abhandlung: 

Fundamentum  cantus  gregoriani,  seu 
choralis  pro  captu  tyronis  discipuli,  ex 
probatis  authoribus  coUectum,  et  brevi, 
ac  facili  dialogica  methodo  in  lucem  ex- 
positum  opera,  ac  studio  A.  E.  D  . . . 
Zagrabiae  1760  typis  Cajetani  Francisci 
Häri.     40.     72  S.     [Bologna. 

SilTa,  Alberto  Giuseppe  de, 

zeichnet  sich  mit  „Comes  da  Lis- 
bona  M.  d.  Mus."  Die  Abkürzungen 
bedeuten  wohl  Musikdirektor  oder 
Maestro  di  musica.  Er  ist  be- 
kannt durch 

Sei  Sonate  per  Cembalo.  Kupferstich 
ohne  Ort  und  Verleger.  26  S.  [B.  Wa- 
gener. 


Gerber  1  und  nach  üim  VasconceUos 
verz.  einen  Games  Silva,  von  dem  auch 
0  Sonaten  für  Klavier  angezeigt  werden, 
aber  bis  heute  nicht  bekannt  sind. 

Unter  GomeX'  de  Silva  erschien  das 
schon  im  Buchstaben  G.  angezeigte  theo- 
retische Werk  (Bd.  4  p.  304),  welches  nach 
dem  Kataloge  des  br.  Mus.  dem  obigen 
angehört  und  nach  Felis  eingeordnet 
wurde.  VasconceUos  dagegen  schreibt  es 
einem  anderen  ohne  Vornamen  zu,  wie 
es  unter  G.  verzeichnet  ist.  Leo  Liepm. 
besafs  den  Dnick  im  Jahre  1900  und 
verz.  ihn  unter  Silva  (Alberto  Joseph 
Gomex,  da) :  Eegras  da  acompanhar  . . . 
1758.     40.     48  Seit. 

Silva  (Sylva),  Andreas  de,  von 

1519/20  ab  Sänger  in  der  päpstl. 
Privatkapelle  Papst  Leo  X.,  erhielt 
vom  Januar  ab  monatl.  8  Duk. 
Die  Akten  bez.  ihn  als  „Cappelle 
nostre  cantori  et  compositori  no- 
stero"  (Yiertelj.  3,  255.  257).  In 
den  Akten  der  Kapelle  in  Mantua 
ist  er  am  17/12  1522  gez.  und 
empfängt  vom  Marchese  21  Duc. 
21  braccia   di    daraasco    (?  Berto- 

lotti  34). 

In  alten  Samlwk.  finden  sich  14  Ge- 
sänge (Eitner  1).  Aulserdem  in  Verde- 
lot's  1.  lib.  Madr.  1537:  Madonnio  sol 
vorrei  4  v.  und  in  einer  Tenorst.  s.  a. 
(M.  f.  M.  23,  141)  eine  Missa,  Thema  dort 
verz.  —  In  Scotto's  1.  üb.  de'Motetti 
5  voci  1549  eine  Motette.     In  Mss: 

Cap.  sLstma,    Cod.  45    Missa   0.    Titel 

4  voc.  mit  Andreas  gez. 

—  Cod.  55  Missa  Tu  es  pastor  7  voc. 
—  fol.  135:  lilumina  c.  2.  et  3.  p.  6  voc. 

—  Cod.  46:  Ave  Maria,  2.  p.  Gaude 
gloriosa,  5  voc.  —  foL  69:  Laetatus  sum, 
2.  p.    Fiat  pax  3  voc. 

—  Cod.  38:  Crux  clavis  5  (6)  voc.  — 
fol.  92:  In  te  Dne.,  2.  p.  Quoniam  for- 
titudo  5  voc. 

—  Cod.  24:  Omnis  pulchritudo,  c.  2.  p. 

5  voc.  —  fol.  34  Surrexit  pastor  c.  2.  p. 
5  voc. 

B.  B.  Ms.  Z91.  Chorbuch,  Anfg.  des 
16.  Jh.s.  fo.  57:  Missa  4  voc.  (Diso:  d  d 
d  d  d  e.  d  c  h  d  c). 

Ms.  B.  B.  Landsbg.  321:  Virtute  magna 
reddebant,  4  v.  —  0  regem  coeli  4  v.  — 
Natus  est,  4  voc.  P.  Letzteres  im  Ms. 
21  590  noch  einmal. 

In  Bologna  im  Ms.  in  4  Stb.  Te  Deum 
laudamus.    In  einer  Altstimme  ohne  Titel 


Silva,  Giovanni. 


178 


Silvani,  Gius.  Ant. 


(Kat.  2,  344)  2  Gesge.  Kat.  3,  4,  Ms.  in 
kl.  fol.  von  1518:  Tors  seulenient  4  v.  In 
ülo  tempore  4  v.    Judica  me  Deus  4  voc. 

In  B.  M.,  Ms.  252  Nr.  23  eine  f.  Laute 
arrang.  Motette. 

In  neuer  Ausg.  1  Gesg.  (Eitner  2). 

SilTa,  (xiovanni,  ein  Neapoli- 
taner des  18.  Jhs.,  der  herausgab; 

Elogio  di  Pasquale  Caffaro,  detto  Caf- 
farelli.     Napoli  1788  (Fetis). 

SÜTa,  Herciiiia,  ein  Benedik- 
tiner-Mönch, bekannt  durch 

Alauda  coelestis  seu  coucentus  sacri, 
singulis,  binis,  3,  öque  vocib.,  unä  cum 
duobus  Violinis  necessarijs,  &  aliis  Instru- 
mentis  passim  ad  üb.  addeudis,  adornati 
a  Camoenis  Monasterij  S.  Georgij  . . . 
Opus  1  . . .  Ulmae  1Ö82  suaipt.  Dan 
Goerlini,  literis  Mat.  Wagneri.  5  Singst. 
2  Y.  2  Viole  Yiolone  et  Bg.  in  4o.  32 
Gesge.     [B.  B. 

Alauda  coelestis  . . .  Op.  2.  Ib.  1695. 
6  Gesangstim.  2  V.  2  Violen  u.  Bg.  30 
Gesge.     [B.  B.  fehlen  2  V.  u.  Bg. 

Silya,  Prospero,  geb.  den  5. 
Dez.  1762  zu  Regeio  aus  edlem 
Geschlechte,  gest.  ^ebd.  29.  Okt. 
1834.  Er  war  Violinist,  städti- 
scher Musikdirektor  zu  Reggio, 
Direktor  der  Musikschule  und  Vio- 
linist beim  Herzoge  Francesco  IV. 
Er  erzog  viele  Schüler,  unter  ihnen 
auch  seine  spätere  Frau  Rosalindc 
Grossi  (Valdrighi  14,  27). 

Silva,  TristSo  da,  Kapellmeister 
König  Alfonso  V.  von  Portugal  im 
15.  Jh.,  schrieb  den  Tractat: 

Amables  de  musica,  der  sich  einst  in 
der  vernichteten  Lissaboner  Bibl.  befand. 
Vasconcellos  citiert  noch  einen  2.  Tractat, 
betitelt:  De  la  realidad  y  expeiiencia  de 
la  musica. 

SilTa  Leite,  Antonio  da  (nach 
dem  Kataloge  des  br.  Mus.),  ist  be- 
kannt durch 

Estudo  de  Guitarra  .  .  .  dividido  em 
duas  partes.  A  primeira  contem  a.s  prin- 
cipas  regra.s  da  musica,  e  do  accompanha- 
mento,  a  segunda  as  da  Guitarra;  a  que 
se  ajunta  hmua  Collec9ao  de  Minuetes, 
Marchas,  Allegros,  Contradamjas  e  outras 
Pe9as  . . .  com  acc.  de  segunda  Guitarra 
. . .  Porto  1795  A.  A.  Ribeiro.  2  Teile, 
fol.     [br.  Mus. 


Silva.  In  Portugal  lebten  eine 
Reihe  Musiker  dieses  Namens,  die 
Vasconcellos  einzeln  anführt: 

—  Alberto  Jose  Ooines  du,  lebte  im 
18.  Jh.  und  gab  1758  heraus:  Regras  de 
acompanhar  para  Cravo  ou  Orgao  .  .  . 
Lisbao.  4°.  8  u.  39  S.  Fundort  wie  ge- 
wöhnlich fehlt  (s.  S.  172,  1.  Spalte  unten). 

—  Antonio  da,  Organist  und  Kompo- 
nist an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Ajuda,  schrieb 
1778  ein  Oratorium:  Gioas,  Re  di  Guidäu. a. 

—  Ayres  Antonio  da,  geb.  15.  April 
1700  zu  Lissabon,  trat  in  den  Orden 
Christo  und  komponierte  Messen  u.  a. 
geistl.  Musik. 

—  Francisco  da  Costa  e,  gest.  11.  Mai 
1727  zu  Lissabon,  war  Kapellmeister  an 
der  Kathedrale  daselbst  und  komponierte 
viele  geistliche  Musik. 

—  Joäo  Cordeiro  da,  geb.  zu  Lissa- 
bon, komponierte  in  den  Jahren  1778  bis 
1789  zahlreiche  Opern. 

—  Fr.  Jose  Marques  de  Santa  Rita  e, 
geb.  zu  Alemtejo,  gest.  um  1837,  war 
Kapellmeister  zu  Bemposta  und  hinterhefs 
zahlreiche  geistl.  Gesänge. 

—  P.  Mannet  Nunes  da,  ein  Jesuit, 
geb.  um  1678,  lebte  zu  Lissabon  als 
Kapellmeister  an  S.  Catharina  und  gab 
1685  ('?  1678  geb.?)  das  theoretische  Werk 
heraus:  Arte  minima  que  com  Semibreve 
prolaram  tratta  ein  tempo  breve  . . .  Lis- 
bao 16S5  Joam  Galram.  4°.  44, 52  u.  136  S. 

—  Policarpo  Jose  Antonio  da,  ein  be- 
rühmter Tenorist  um  1788,  trat  auch  als 
Komponist  auf  mit:  A  Primavera,  em 
novo  nocturuos  musicaes  sobre  versos  de 
Metastasio.     1787.     [Kgl.  B.  zu  Ajuda. 

Silvani,  Gioseffo  Antonio,  aus 

Bologna,  Ende  des  17.  Jhs.  geb., 
war  um  1702  Kapellmeister  an  S. 
Stefano  zu  Bologna  und  lässt  sich 
bis  1725  verfolgen.  Aus  dem  Ver- 
lage seiner  Druckwerke  von  1720 
ab  ersieht  man,  dass  er  der  Erbe 
des  Verlagsgeschäft  von  Marino 
Silvani  war  und  wahrscheinlich 
ein  Bruder  desselben,  denn  schon 
17 13  zeichneu  die  Brüder  des 
Marino  (fratelli  Silvani).  1727  oder 
kurz  vorher  rauss  er  gestorben 
sein,  denn  es  erschien  in  diesem 
Jahre  „Indice  delPopere  in  musica 
sin'ora  stampate  in  Bologna,  e  si 
fanno  vendere  dalli  eredi  di  Giu- 


Silvani,  Gios.  Ant. 


174 


Silvani,  Mariuo. 


Seppe  Antonio  Silvani  in  capo  al 
Pavaglione.  Bologna  1727  CJ.  M. 
Sassi".  1  Bog.  in  kl.  4«.  [Brüs- 
sel 5168.].  Man  kennt  von  seinen 
Kompositionen: 

1702  a.  Litanie  concertate  ä  4.  voci 
con  Violini.  e  senza,  e  suoi  ripieni  ä  be- 
neplacito  consecrate  . .  Fil.  Xeri  .  .  .  Op.  1. 
Bologna  1702  per  Mariuo  Siluaui.  12  Stb. 
(8  f.  Gesaug.  2  V.  Violone  od.  Tiorbe  u. 
Org.).    4P.     [Bologna. 

1702  b.  Inni  sacri  per  tutto  l'anuo  a 
voce  sola,  con  Yiolini  ä  beneplacito,  cou- 
secrati  al . .  B.  Calvi . . .  Op.  2.  Bo- 
logna 1702  Mariuo  Silvaui.  1  Singst.  2 
V.  Bc.  -u.  Org.  6  Stb.  4«.  [Bologna. 
br.  Mus :  Org. 

1704.  Sacri  Eespousorii  per  li  tre 
giorni  della  settimaua  santa,  cioe  Mercordi, 
Giovedi.  e  Yenerdi,  ä  4  voci  pieni,  da 
cantarsi  con  Torgano,  e  senza . .  .  Op.  3. 
Bologna  1704  ib.  5  Stb.  4».  [B.  M.  im 
Druck  u.  Kopie.  Bologna.  C.  P.  Dresd. 
Mus.  im  Druck  u.  hds.  Part. 

1705.  Inni  sacri  per  tutto  Tanno  ä  4 
voci  pieni,  da  cantarsi  con  l'org.  e  senza 
. . .  Op.  4.  Bologna  1 705  ib.  5  Stb.  [Bo- 
logna. Dresd.  im  Ms.  in  5  Stb.  Ms.  1224. 
br.  Mus:  C.  A.  T.  Org. 

1707.  Cautate  moraü,  e  spirituali  a 
1.  2.  e  3.  voci  con  V.  e  senza . . .  Op.  5. 
Bol.  1707  ib.  7  Stb.  (3  Singst.  2  V.  Vio- 
lone, Bc.)  4».  [Bologna,  br.  Mus:  V  2. 
Violone. 

1708.  Stabat  mater,  Benedictus,  Mise- 
rere, li  3.  Alleluia,  con  il  Tratte  del  Sa- 
bato  Santo  ä  8  voci  pieni .  . .  Op.  6.  Bol. 
1708  ib.    10  Stb.    4».    [Bologna  fehlt  B  1. 

1711a.  Messe  brevi  concertate  a  4 
voci  con  V.  e  ripieni . . .  Op.  7.  Bol.  1711 
ib.  8  Singst.  2  V.  Violone  u.  Org.  12  Stb. 
4P.  [im  Besitze  des  Padre  Corista  della 
SS.  Nuuziata  in  Boiog. 

1711b.  Motetti  a  8  voci  pieni  con  il 
Eesponsorio  di  S.  Antonio  di  Padoua.  Da 
cantarsi  con  l'org.  e  senza  . . .  Op.  8.  Bo- 
logna 1711  per  gli  Eredi  del  Silvaui.  9 
Stb.     40.     [Bologna,     br.  Mus:  9  Stb. 

1713.  Motetti  con  le  quatro  Antifone 
della  B.  Vergine  a  voce  sola .  .  .  Op.  9. 
Bologna  1713  per  li  fratelli  Silvani.  2  Stb. 
qu4".     [Bologna. 

1716.  Motetti  a  2.  e  3.  voci  c.  Vio- 
lini, e  senza  ...  Op.  10.  Bol.  1716  ib. 
7  Stb.     4«.     [Bologna.     Dresd.  Mus. 

1720.  Messe  brevi  a  4  voci  piene  di 
...  Op.  11.  Bologna  1720  per  Giuseppe 
Antonio  Silvani  sotto  le  scuole  all'Insegna 
del  Violino.     6  Stb.  (4  Singst.  Violone  ed 


org.)  40.     4  Messen.     [Bologna.   Dresden: 
Bassus.     Padua  Ant. 

1724.  Versi  della  turba  per  li  pasij 
della  domenica  delle  palme,  e  venerdi 
Santo,  con  il  pueri  hebraeorum  &c.  per  la 
Processione  deirUlivo;  il  Vexilla  regis 
prodeunt  &c.  per  quella  del  venerabile 
nel  Venerdi  Santo,  con  il  versetto  Ado- 
ramus  te  Christe  &c.  A  4  voci  da  cantarsi 
con  l'org.  e  senza...  Op.  12.  Bol.  1724 
ib.  6  Stb.  (mit  Violone  u.  Org.)  4".  [B. 
M.  Privatbibl.  des  Padre  Corista,  siebe 
1711a.     C.  P. 

1725.  Sacre  Lamentazioni  della  setti- 
maua Santa  ä  voce  sola . . ,  Op.  13.  Bol. 
1725  ib.  1  vol.  qu4P.  [Dresd.  Mus. 
Bologna. 

1725.  U  2.  lib.  delle  Litanie  della  B. 
V.  a  4  voci  concertate  c.  V.,  e  ripieni . .  . 
Op.  14.  Bolog.  1725  Gius.  Ant.  Silvani. 
12  Stb.  (8  Singst.  2  V.  Violone  0  Tiorba 
e  Org.  4".  [Bologna,  auch  in  hds.  Parti- 
tur von  G.  Busi. 

Im  Ms.  187,  B.  B.  Missa  brevis  4 
voc.  c.  Bc.  Part.,  in  F.  —  Ms.  20870 
dieselbe  Messe  in  P.  —  Ms.  167  Missa 
brevis  4  voc.  c.  sü'om.  in  Em.  und  eine 
2te  in  Gm.  ohue  lustr.  in  P. 

In  Modena,  Ms.  2  Cantate  a  voce  sola 
c.  Bc. 

Silyaiü,  Marino,   ein  Verleger 

in  Bologna  seit  c.  1665,  Sammler 

und    Herausgeber    von    folgenden 

Samlwken: 

1668.  Sacri  Concerto  overo  Motetti  a 
2,  e  tre  voci  di  diuersi  eccellentiss.  autori; 
raccolti,  e  dati  in  luce  da  Marino  Siluani, 
e  coüsacrati  al  Molt'IUustre  Signor  Giac. 
Maria  Mai-chesini.  Bologna  1668  G.  Monti. 
4  Stb.  40.  Enthält  au  Autoren:  Mauriz. 
Cazzati,  Franc.  CavaUi  2,  Giov.  Paolo  Co- 
lonua,  Carlo  Donato  Cossonio,  Agost.  Fi- 
lippucci,  Xatale  Monferrato,  Giov.  fiovetta. 
Oraz.  Tarditi,  Egidio  Trabatone,  Gio.  Batt. 
Volpe  detto  Rovetto,  Pietro  Andr.  Ziani. 
[Bologna,  Kat.  2,  360  das  Reg. 

1670a.  Nuova  raccolta  di  Motetti  sacri 
a  voce  sola  di  diuersi  eccell.  autori  mo- 
dern!. Dati  in  luce  da  Mar.  Siluani,  e 
dal  medesirao  dedicati . .  G.  Batt.  Parisi . . 
di  Bologna.  Bologna  1670  G.  Monti.  1 
vol.  fiu40.  90  Bll.  Enthält  au  Autoren: 
Mario  Agatea  Agostiuiauo,  demente  Cel- 
lini, Seb.  Cherici,  G.  Paolo  Colonna,  Agost. 
Filippucci,  Nat.  Monferrato,  Carlo  Palavi- 
cino,  Franc.  Petrobelli,  G.  Batt.  Quaglia, 
Oraz.  Tarditi.  [Bologna,  Reg.  im  Kat.  2, 
360. 

1670  b.    Canzonette  per  camera  a  voce 


Silvanus,  Andreas. 


175 


Simler. 


sola  di  div.  aiit.,  dati  in  luce  da  M.  S., 
e  dal  medesiino  dod. ...  G.  P.  Culomia . . . 
Bologna  1670  Mouti.  1  vol.  iu  qu4". 
74  S.  15  Gesänge  von  Mario  Agateo, 
Genari  2,  Vinc.  Grandis  2,  G.  Legrenzi, 
Atto  Melani,  Carlo  Pallaviciuo  3,  Gio.  Batt. 
Pellicani  2,  Carlo  Saioni  u.  2  Anon.  [Bo- 
logna. 

1685.  Mclpomene  coronata  da  felsina 
Cantate  musicali  ä.  voce  sola,  date  ia  luce 
da  Signori  Compositori  Bolognesi .  . .  Bo- 
logna 1685  Giac.  Monti ...  Si  vendono  da 
Marino  Silvani.  1  vol.  in  qu4''.  171  S. 
die  Dedic.  von  Silvani  gez.  Enthält  an 
Komponisten  P.  Albergato,  G.  Ces.  Arresti, 
G.  P.  Colonna,  An.  Frabetti,  Dom.  Gabrieli, 
Ein.  Gherardini,  Nie.  Giovanardi,  Bart. 
Monari,  Franc.  Passarini,  Dr.  G.  B.  Sa- 
nuti  Pellicani,  Giac.  Parti,  Gius.  Tosi  je 
1  Gesg.  [Hofb.  AVien.  Bologna.  R.  C 
of  Mus.     Ferrara.    B.  Wagener.     Brüssel. 

Ergab  auch  1673  G.  G.  Gastoldi's  Salmi 
heraus  nebst  anderen  Autoren,  siehe  das 
Eeg.  im  Kat.  2  von  Bologna. 

Silyamis  (Sjlvanus).  Andreas, 
jedeufalls  ein  anderer  als  Andreas 
Silva,  war  1511  mit  Seb.  Virdimg 
befreundet  und 

kommt  mit  Kompositionen  im  Glai'ean 
und  Egeuolf's  Liederbuch  von  1535  vor, 
doch  ist  letztere  Komposition  im  Forster 
unter  Joh.  Wenck's  Namen  gedruckt  (Eit- 
ner  1.  Siehe  auch  M.  f.  M.  26,  47).  — 
In  B.  Proske,  Ms.  940  Nr.  258  unter 
Audr.  Sylvanus  das  Lied:  Mein  gmuet 
und  bluet,  4  voc. 

Silvanus,  Jacehus  Heremias, 

nennt  sich  J.  Herrn.  Schein  auf 
dem  Druck  von  1619. 

Silvanus,  Meualca,  ist  eben- 
falls Schein. 

Silvestari,  Florimondo,  aus 
Cremona,  wird  von  Fetis  ange- 
führt mit: 

Cantiones  sacrae  2,  3  et  4  vocum. 
Yen.  1649  Aless.  Yincentius.     4°. 

Silvester,  John,  wurde  1521 
Baccalaureus  der  Musik  und  als 
Musiker  sehr  geschätzt  (Hawkins 
3,  422). 

Silvostri,  Henrieus,  Kleriker 
und  11.31  päpstl.  Sänger  (Viertel]. 
1,  498.  514). 

Silvestrino,  Francesco,  ge- 
nannt Chechin. 


Iu  "Willaert's  Canzone  Villancsche  4  voc. 
von  1545  befinden  sich  3  Nrn.  von  ihm, 
Ausgabe  1548  u.  1553  nur  1  Nr.  (Eitnei'  1 
u.  JI.  f.  M.  19  p.  100). 

Silvestris,  siehe  Florido. 

Silvcstro,  siehe  Andrea. 

Silvestro  dal  Fontego,  siehe 
Cranassi. 

Silvestro  de'Ferrari,  aus  Mai- 
land, lebte  1490  als  Lautenist  in 
Genua  (Motta  44). 

Ein  Silvestro  ist  in  Bologna,  Kat.  2, 
313  mit  einem  Magnificat  ä  9  concertato 
del  Sigr. . .  iu  Ms.  P.  qufol.  vertreten. 
Möglich,  dass  damit  Silvestro  Durante  ge- 
meint ist. 

Silvestrueci ,    Latantio,     um 

1668  Organist  am  Dome  zu  Or- 
vieto.  Vannarelli  widmet  ihm 
1668  ein  Ave  regina  coelorum. 

Silvius,  Camillus,  aus  Kessel, 
ist  am  24/4  1719  als  Musicus  in 
der  Universit.  zu  Levden  einge- 
schrieben (ßouwst.  3,  5). 

Sime,  D...,  aus  Edinburgh, 
gab  heraus: 

The  Edinburgh  musical  miscellany;  a 
coUection  of  the  tnost  approved  Scotch, 
Euglish  &  Insh  Songs,  set  to  music  . . . 
Edinburgh  1792  W.  Gordon.  8».  XU  u. 
360  S.  mit  147  Lied.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
B.  M.  Musikfr.Wien.  br.  Mus.  in  2  voll., 
der  2te  von  1793. 

Siniili,  Vincenzo,  aus  Faenza, 
gab  heraus: 

Canzonette  a  3  voci  . . .  Lib.  1.  Fer- 
rara 1610  Vitt.  Baldini.  Vom  Verleger 
die  Dedic.  an  Giac.  Spinola  gerichtet. 
[Bologna:  A.     br.  Mus:  C.  B. 

Simler,  Joliann  Wilhelm,  Sohn 
des  Eudolphi,  geb.  um  1605  in 
Zürich,  war  Dichter  und  Musiker, 
1629  Prediger  zu  Uticken  und 
1631  zu  Herliberg  (Schweiz),  später 
Inspektor  am  Collegium  Alunmo- 
rum  zu  Zürich,  starb  am  14.  März 
1672  daselbst  (Jöcher.     G.  Becker 

1,  87).     Er  gab  heraus: 

Teutsche  Getichte  darinnen:  1.  Haupt 
begriffliche  Inhalte  der  Psalmen  Davids; 

2.  Unterschiedliche  auf  Zeiten  und  An- 
lässe gerichtete  Gesänge;  3.  Allerhand  er- 
bauliche   Ueberschilften    .  .  .    enthaltend 


Simler. 


176 


Simon,  .  . 


sein.  Zürich  1648  Job.  Jac.  Bodmer.  8". 
216  S.  mit  50  Lieder,  davon  36  im  4stim. 
Toüsatze  von  Andreas  Schwilge.  [B.  B. 
B.  M.     Einsiedeln. 

—  2.  Ausg.  Zürich  1653.  Hier  ist  ein 
Komponist  mit  H.  H.  gez.  (siehe  Nälieres 
bei  Schwilge).     [br.  Mus.     Einsiedehi. 

—  Teutscber  Getichte  die  3.  von  Ibme 
Selbsten  um  ein  Drittheil  verjnehrte  und 
verbesserte  Aussfertigung:  1.  Aller  Psal- 
men Haubtbegriff  in  150  V^ergedichten. 
2.  Fest-  und  Unterweisungs-Gesänge.  3. 
Unterschiedene  auf  Zeiten  und  Anlässe  ge- 
richtete Gesänge  und  Loblieder.  4.  Neu- 
aufgesetzte  mit  geistl.  neuen  Texten  unter- 
legte Musikstücke.  5.  .  .  Zürich  1663 
Joh.  Wilh.  Simler.  104  Gesg.  zu  4  Stirn. 
von  D.  F.  =  Daniel  Friderici.  C.  D.  = 
Kaspar  Dietbold.  A.  S.  =  A.  Steigleder. 
(Die  Auflösung  der  Monogramme  in  der 
4.  Aufl.  Dr.  Nagel  sagt  aber  in  M.  f.  M. 
24,  121  statt  A.  S:  Ä.  T.  und  setzt  noch 
ein  A.  B.  hinzu.  Zahn  jedoch  liest  aucli 
A.  S.,  also  ist  wohl  A.  T.  ein  Irrtum, 
[br.  Mus. 

—  Eine  4.  Aufl.  erschien  in  Züricli 
1688  ebendaselbst.  Ein  A.  B.  wird  als 
Musik-Refei-ent  genannt,  der  die  Diebold- 
schen  Beiträge  durch  eigene  ersetzt,  [ß. 
Wagener.     B.  Lpz.     Einsiedeln,    br.  Mus. 

Ich  glaube  nicht  zu  irren,  wenn  ich 
die  romanische  Ausgabe  für  eine  Ueber- 
setzung  der  Teutschen  Getichte  halte.  Die 
älteste  mir  vorgekommene  Ausgabe  ist 
von  1684: 

Philomela  quai  ais  canzuns  spirituales 
drizadas  a  plü  part  a  4  vuschs  in  la  me- 
lodias  dal  cudesch  musical  dal'revd  Sgr. 
Joh.  Vilhelm  Simler.  Stampii  a  Tschliu 
in  Engadina  bassa.     1684.    12.     [br.  Mus. 

—  Eine  Ausg.  von  1702  besafs  1873 
der  Antiq.  Mai,  betitelt:  Philomela  quai 
es  Canzuns  spirituales  sun  divers  temps 
&  occasiuns  in  part  dauoev  componidas 
in  part  our  da  autras  linguas  vertidas, 
drizadas  quasi  totas  ä  4.  vuschs  in  las 
melodias  darcudesch  musical  dal'Rev.  .  . . 
Tras  Joh.  Martinum  ex  Martinis  Minister 
de  la  Baselgia  da  Remuosch.  La  2.  edi- 
tium.  Revisa  dal  Authur  cun  auctium 
da  anno  47.  novas  Canzuns  &  60.  novas 
Melodias  la  plü  part  our  dal'Geistlich 
Seelen-Music  dal'Sigr.  Jacob  Hochreiäiner 
da  Sant-Gallen.  Stampa  in  Turi  tras  John 
Rodolph  Simler  . . .  1702.  kl.  8».  432  S. 
[br.  Mus. 

—  1747  mit  gleichem  Titel  besafs  der- 
selbe Antiquar.  Ebenso  eine  3.  Ausg. 
mit  wenig  verändertem  Titel,  1751  eben- 
falls  von   Martinus  herausgegeben   nebst 


Hochreutiner's  Seelen-Music.  [Letztere 
von  1751  auch  in  B.  Brüssel.  br.  Mus., 
dort  noch  eine  Ausg.  „Coira  1797".  kl.  8".] 
Ferner  erschien:  Tras  Johannem  Jaco- 
bum  Yitalium,  Minister  dala  Baslegia  da 
Sent  et  stampa  in  Schuol  tras  Jac.  N.  Ga- 
diua.  M.  80.  472  S.  4stim.  Tonsätze, 
Psalmen  u.  geistl.  Lieder. 

Simmardus  (Symardus),  Mar- 
cus, wurde  1529  päpstl.  Sänger 
in  Rom  und  st.  daselbst  im  Jan. 
1535  (Viertel].  3,  262  u.  p.  122 
im  Keg.  der  Bausteine  3  von 
Haberl). 

Simmeren,  Joannes  Tan,  Ha- 
giensis,  ist  am  8/3  1695  als  Musi- 
cus  an  der  Univers,  zu  Leyden 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  3). 

Siuims,  . . . 

In  J.  Alcock's  The  harmony  of  Jeru- 
salejn  1801  ein  Gesang. 

Simon,  siehe  Synion. 

Simon,  . . .  Organist  um  1496 
au  der  Liebfrauen-Bruderschaft  zu 
Herzogenbusch  (Bouwst.  2,  211). 

Simon,  Magister. 

In  der  B.  zu  Cambrai  (Coussemaker  6) 
befindet  sich  im  Ms.  458  das  Frag-ment 
einer  theoretischen  Abhandlung:  Dicta 
Magistri  Simonis  de  semitonio  I^latonico. 
Nach  Coussemaker  aus  dem  12.  Jh.  S.  151 
ein  Abdmck  derselben.  Der  Wortaus- 
druck leidet  oft  an  Unklarheit. 

Simon  (Symon),  Maitre  von 
Ypres  um  1313,  Chef  der  Mini- 
strels  der  Stadt,  errichtete  dort 
eine  Musikschule  nach  den  Re- 
gistern des  Archivs  zu  Tpres  (Fotis). 

Simon,  ...  ein  Jude,  wie  ihn 
seine  Frau  bez.  und  auch  G-er- 
ber  1  (Kade,  Kat.  2,  235  ver- 
wechselt ihn  mit  Joh.  Gottfr.),  lebte 
in  der  2ten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
und  stand  als  Violinist  vor  dem 
30.  Okt.  1776  in  herzgl.  Mecklen- 
burg. Dieusten  in  Ludwigslust;  er 
muss  diese  Stellung  vor  dem  20. 
Sept.  1785  verlassen  haben,  denn 
seine  Frau,  Friederica  Simon,  geb. 
Behrensen  aus  Schwerin,  richtet 
aus    Harburg    ein    Bittgesuch    an 


Simon, 


177 


Simon,  M. 


den  Herzoff  um  eine  Unterstützuns; 


&5 


da  „ihr  Mann,  der  Jude,  sie  ver- 
lassen habe''  (geh.  Staatsarchiv  in 
Schwerin).  Die  Schweriner  F.  Bibl. 
besitzt  von  ihm 

Sonate  a  Clavicemb.  et  Violino  obl. 
dedic.  an  .  .  Prinz  Friedrich  Franz  (I.)  zu 
Mecklenburg.     Ms.  Stb. 

Zehn  Menuet  altemat.  für  2  V.,  Ob. 
Clarino,  Flaute,    Basson.     Ms.  kop.  1770. 

Simon,  ...  ein  Violoncellist  in 
Mannheim  a/d.  Hofkapelle.  1776 
beträgt  sein  Gehalt  250  Gld.,  177S 
aber  400  Gid.  —  Ein  Simon  junior 
ist  1778  als  2ter  Violinist  mit 
50  Gld.  verz.  (Kreisarch.  in  Mün- 
chen). 

Simon  Ferrariensis. 

In  Schoeffer's  Samlwk.  15.39  e  eine 
5  Stirn.  Motette  (Eituer  1).  Im  Ms.  kl.  fol. 
von  1518  [Bologna,  Kat.  3,  4)  unter  Sy- 
mon  Ferrariensis:  Maria  ergo  unxit  pedes 
a  4.  Bl.  39.  —  Nisi  quia  Duus.  erat  in 
nobis  a  4.  Bl.  129. 

Simon  de  Oandavo,  war  1350 
Sänger  in  Herzogenbusch  an  der 
Liebfrauen  -  Bruderschaft  (Bouwst. 
2,  211). 

Simon  de  lusiila,  15.  Jh. 

Im  Cod.  88  des  Domkapitelarchivs  zu 
Trient  (jetzt  in  Wien)  Bl.  304b:  Et  in 
terra.  —  Patrem.  —  Sauctus  mit  dem 
Tenor  „0  admirabile". 

Simo.  Pa.,  vielleicht  Simone 
Patavino^  ist  im  Samlwk.  1515  a 
mit   2  Gesg.   vertreten   (Eituer  1). 

Simon  Perusinus,  päpstlicher 
Sänger,  wird  1565  pensioniert 
(Straeten  6,  376). 

Von  einem  Simon  in  B.  Br.  Ms.  2 
u.  5  die  Motette:  Surrexit  pastor  bonus 
5  voc,  2te  Hälfte  des  16.  Jhs.  in  Kopie. 

Simon  yon  ßliom  (Eom  ?),  war 
von  1568  bis  1572  Tenorist  an 
der  kurf.  Kapelle  in  München  und 
hatte  2  Knaben  in  Kost,  wofür 
er  Summa  252  Gld.  jährl.  erhielt 
(Kreisarch.). 

Simon  de  Sacalia,  ein  sonst 
unbekannter  Komponist  aus  der 
zweiten  Hallte  des  12.  Jhs.,   Zeit- 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


genösse  des  Johannes  de  Garlandia 
(Coussemaker  Script.  I,  311). 

Oswald  Koller. 

Simon ,     Johann     Grottfried, 

gest.  1790  in  Dresden,  wo  er  an- 
fänglich Oboist  der  Leibgarde  des 
Kurfürsten  war  und  1764  Brat- 
schist a/d.  Hofkapelle  wurde. 

Er  komponierte  zahlreiche  Militärmusik 
(Fürstenau  1,  169).  18  Duos  für  2  V. 
verlegte  1780  Breitkopf  in  Lpz.  ohne 
Yornamen,  können  daher  auch  einem 
anderen  Simon  angehören, 

Simon,   Johann   Kaspar,    um 

1750  Organist,  Musikdirektor  und 
Lehrer  der  4ten  Klasse  an  der 
lateinischen  Schule  zu  Nördlingen, 
verstand  den  Satz  gründlich,  wie 
Schubart  S.  232  sagt,  machte  aber 
eine  grofse  Erbschaft  u.  liefs  Amt 
und  Musik  im  Stich  (auch  Gerb.  1). 
Von  seinen  Kompositionen  ist  be- 
kannt: 

Gemüthsvergnügende  musicalische  Ne- 
benstunden, bestehend  in  aiiserlesenen 
Galanterie-Stücken  aufs  Ciavier  nach  heu- 
tigem Gusto  gesetzt.  Augsburg  (1750) 
Lotters  sei.  Erben,  qufol.  23  S.  [B.  B. 
B.  "Wagener. 

—  Anderer  Theil.  Ib.  (1752).  aufol. 
[B.B.    B.Lpz. 

Musicalisches  A.  B.  C.  in  kleinen  und 
leichten  Fugetten  auf  der  Orgel.  Augs- 
burg 1749  Lotter's  sei.  Erben.  24  S.  in 
4".  Hier  bez.  er  sieh  als  Organist  und 
Praeceptor  der  IV.  classis  in  Nördliugen. 
[B.B.     B.  Wagener  (mit  1754  gez.?). 

Leichte  Praeludien  und  Fugen  durch 
die  Töne  CD...  Bdur,  für  . . .  Orgel  oder 
Clavicordio.  1.  2.  Thl.  Augsburg  (1700,51) 
Lotters  sei.  Erben,  fol.  je  14  S.  [B.  Lpz. 
B.  M.  B.  Wagener.  Im  Ritter  S.  167  ein 
Tonsatz. 

Yanirte  und  fugirie  Choräle  auf  der 
Orgel.     Nürnberg  (1754).     [B.Lpz. 

Die  in  B.  Zw.  (712.  CX,  1.)  in  5  Stbll. 
in  fol.  (2  V.  2  Fl.  u.  B.)  im  Ms.  befind- 
liche Partia  in  Cdur  in  4  Sätzen  nur 
mit  Simon  gez.,  scheint  von  einem  älteren 
Komponisten  oder  überhaupt  von  einem 
anderen  S.  zu  sein. 

Simon,    31.     18.  Jh.      Im    Ar- 

naud   (Baculard    d')    2    Romanzen 

12 


Simon,  Martin. 


178 


Simouelli,  Matteo. 


mit  Melodien:  1.  Araour,  laisse-moi. 
2.  Lasse-moi  goiiter. 

Simon,  Martin,  Stadt-  n.  XJni- 
versitäts-Musikus  in  Frankfurt  a/0. 
um  1715;  lebte  noch  1740  (Mat- 
theson  1,  415). 

Simon,  P. . .,  s.  Symon,  16.  Jh. 

Simon,  P. . .,  bekannt  durch 

Etat  actuel  de  la  musique  de  la  chara- 
bre  du  roi,  et  des  trois  spectacles  de 
Paris.  Contenaut  les  Noras  et  Deraeures 
. . .  Le  Catalogue  des  Pieces.  Paris  1760, 
s.  nom.  kl.  8".  144  S.  [B.  Rhg.  Dresd. 
1768.  B.  B:  1774.  1777.  R.  C.  of  Mus. 
1772.  Brüssel  4567:  1760.1767—78,  13 
voll.  Der  Verleger  ist  in  letzteren  Jahrg. 
„Vente".     Glasgow  1768. 

Der  Almanacli  wird  in  den  BibUotheks- 
Katalogen  als  von  geringem  AVerte  be- 
zeichnet: Ich  habe  den  von  1760  genauer 
durchgegangen  und  finde  ihn  in  betreff 
der  zur  Zeit  Angestellten  an  der  Oper  u. 
anderen  Pariser  Theatern  als  ein  sehr 
brauchbares  Hilfsbuch.  Er  teilt  sogar 
die  jeweilige  Wohnung  der  Personen  mit, 
muss  also  doch  auf  authentischen  Quellen 
beruhen.  Ebenso  werden  die  Stücke  an- 
geführt, die  gegeben  worden  sind.  Es 
lässt  sich  durch  die  Almanache  manches 
Datum  verbessern,  auch  sind  die  Gehälter 
öfters  verz. 

Simon,  Pierre,  bekannt  durch 
die  Kantate  „Gia'l  sonno  per  Sopr. 
0.  B."  Ms.  fol.  84  in  B.  Kassel. 

Simon,  Ilaphael, 

in  der  B.  M.  eine  Missa  6  voc.  c.  Org. 
1646.  Ms.  P.  und  ein  Magnificat  6  voc. 
c.  Bc.  1686.     Ms.  P. 

Simon,  Simon,  geb.  gegen 
1720  zu  Vaux-de-Cernay,  bei 
Rambouillet,  Schüler  von  Dau- 
vergne  zu  Paris.  3  Bücher  für 
Klavier  machten  ihn  bekannt  und 
erwarben  ihm  den  Titel  Maitre  de 
Clavecin  des  enfants  de  France. 
Louis  XY.  engagierte  ihn  als  Lehrer 
der  Königin  und  der  Comtesse 
von  Artois  (Gerber  1.     Fetis). 

Simon,  Victor, 

gab  1780  zu  Paris  eine  Samlg.  Anet- 
ten heraus  und  1782  ein  Konzert  für 
Violine  (Magazin). 

Simone, . . .  wurde  am  18.  Ok- 
tober   1434  nach  Mantua  als  Pif- 


fero  berufen  und  findet  sich  noch 
1446  dort  (Bertolotti  7). 

Simone,  Griovanni,  um  1599 
Kapellmeister  am  Florentiner  Hofe 
(Nerici  387). 

Simone,  P. . .,  ein  Piarist  zu 
Nikolsburg  in  Mähren  ist  durch 

ein  Motette  pro  festo  S.  Caeciliae,  f. 
Chor  u.  lustrura.  in  P.  bekannt.  [Mu- 
sikfr.  "Wien. 

Simone,  Pietro. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms.  1  Cantate 
a  voce  sola. 

Simonelli,  Angelo, 

durch  ein  Patrem  omnipotentem  8  voc. 
ex  Missa:  Egressae  sunt  1612  bekannt 
(Eitner  1). 

Simonelli,  Carlo  Ferdinando, 

Organist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  50  Gld.  monatl.  vom  1.  Jan. 
1640—1653  (Köchel  1). 

Simonelli,  Matteo,  geb.  zu 
Rom,  Schüler  von  Greg.  AUegri  u. 
Or.  Benevoli,  bildete  sich  nach 
Palestrina's  \Yerken,  die  er  in 
einer  Weise  nachzuahmen  suchte, 
dass  man  ihn  den  Palestrina  des 
17.  Jhs.  nannte.  Er  ist  in  den 
Jahren  um  1684  pcäpstl.  Sänger. 
Nach  Baini  schon  seit  dem  15.  Dez. 
1662.  1688  ist  er  noch  im  Amte 
(Fetis.  Haberl  Kat.  31.  33.  70. 
Im  Hawkin's  sein  Porträt,  Bd.  4, 
285).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar  in  gedruckten 
Samlwken : 

1655  in  Florido's  Alias  Cantiones  sa- 
cras  und  Aufl.  1668:  Haec  est  quae  nes- 
civit  (1668  als  päpstl.  Sänger  bez.).  — 
In  Caifahri's  Samlwk.  1683:  Laudate 
pueri  4  voc.  c.  Bo. 

In  Mss.  B.  B.,  L262,  Sequenza:  Vic- 
time paschali  4  v.  —  Cautemus  Duo.  6  v. 
—  Ecce  sacei'dos  magnus  6  v.  in  P.  — 
Victime  auch  in  W  1,  15a  u.  163,  1.  — 
In  T  58  Gesänge  in  P.  -  535  Bd.  2  Al- 
fieri's  Hds:  Ecce  sacerdos  6  v.  S.  83, 
Ms.  164:  Loquebautur.  —  Pulchra  es.  — 
Agnus  redemit.  —  Sederunt.  Motetten 
zu  4  u.  5  Stim.  in  P. 

Mss.  Cap.  sistina,  Cod.  87 :  Missa  „Buda 
ex  puguata''  fusis  ad  Deum  precibus  Id- 
noceutii  XL     1686  geschrieben  (5  voc). 


Simonelli,  Michel  Angelo. 


179 


Simons-Cancleille. 


—  Cod.  98:  Cantemus  Dno.  c.  2.  p.  Dnus. 
quasi  6  voc.  —  fol.  16:  Fundamenta  ejus, 
8  voc.  —  Cod.  111 :  Missa  s.  noni.  6  voci- 
bus.  —  Cod.  191  u.  199:  Miserere  8  v. 
(Gmoli). 

Ms.  Berlin  Siugakad.  Yictimae  paschali 
4  voc.  P.,  auch  Hofb.  Wien,  Ms.  15755. 

Ms.  Bologna,  Kat.  2,  313:  Pulchra  es 
und  eine  Antifone  zu  2  u.  4  St.  mit  Bc. 
P.  kl.  40.     6  Bll. 

Simonelli,  Michel  Angelo, 

in  Dresden  Mus.,  Ms.  815  eine  Cautata 
ä  3  voci  con  stromenti.     qufol. 

Simones,  William. 

In  Oxford  im  Ms.  1  Fantasies  a  4  for 
Organ. 

Simonet,  Fran^ois,  Sohn  eines 
Choristen  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris,  diente  als  Oboist  in  der 
französischen  Garde  nnd  wurde 
um  1793  als  Hornist  am  Theater 
fran(,'ais  angestellt.  Fetis  verz.  von 
ihm  5  Werke  für  Hörn  u.  a.  In-  | 
Strumen  te. 

Simonetti,  ...  um  1717  Kon- 
zertmeister in  Darmstadt  (Marpurg 
3,  50). 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  Cx.  857  ein  Con- 
certo  a  Violine  concertato  con  V.  Va.  e 
B.  GmolL  5  Stb.  fol.  Vielleicht  ist  es 
von  obigem. 

Simonetti,  Leonardo  (Lunardo), 
nennt  sich  auf  1619  und  später 
Cantore  nella  capella  di  S.  Marco 
in  Venetia.  Er  gab  aufser  Aless. 
Grandi's  Concerte,  5.  Buch  1619 
nebst  anderen  Werken  (siehe  den 
Kat.  Bologna's  2  im  Reg.)  noch 
einige  Samlwke.  heraus: 

1625  a.  Gliirlanda  sacra  scielta  da 
diuersi  eccellent.  compositori  de  varij 
Motetti  ä  voce  sola.  Lib.  1.  Op.  2.  per 
Leonardo  S.  . .  Musico  (wie  oben  gesagt). 
Ven.  1625.  Stampa  Gardano.  P.  und 
Singst.  2  Stb.  ([u4ö.  [Bologna,  Reg. 
Kat.  2,  365  u.  366. 

—  Ausg.  Ven.  1636  B.  Magni.  2  Stb. 
kl.  f[u4".     [B.  Br.     Bologna,     br.  Mus. 

Von  den  45  Motetten  sind  12,  hds. 
P.,  in  meinem  Besitze. 

Ich  finde  noch  die  Notiz  ohne  Angabe 
des  Fundortes,  dass  Bertis  Giov.  Pietro, 
,,Dodici  Motetti  estratto  delle  ,,GhirIanda 
Sacra.     Ven.  1625   Gardano",   herausgab. 


Einst  besafs  auch  eine  Bibl.  in  Breslau 
zu  von  Winterfeld's  Zeit  eine  „Raccolta 
di  Messe  e  Salmi  16.32". 

Simonitlis,  Oeorg,  diente  um 
1643  in  der  Hofkapelle  zu  War- 
schau. 

In  Scacchi's  Cribrum  1643  S.  218  ein 
Kanon. 

Simonis,  Ferdinando,  geb.  um 
1773  zu  Parma,  gest.  ebd.  um 
1837,  bildete  sich  unter  Rolla, 
Lanfranchi,  Ghirelli  und  Fortunati 
zum  Musiker  aus,  wurde  dann 
Accompagneur  beim  Theater  zu 
Parma  und  später  Musikdirektor. 
Er  sch]ieb  Ballets,  Messen  u.  a. 
Gesangsmusik  sowie  Instrumental- 
werke (Fetis). 

Siniono,  D. . . 

De  GL  Psalmen  Davids,  benev.  veele 
andere  stigtelyke  lof-gedigten  voor  de 
Viool,  flutoos  en  hobo'is-instrumenten  ge- 
transportert .  . .  Amst.,  A.  Olofseu.  4". 
18.  Jh.     [Amst. 

Simons  -  Candeille ,  Amelie- 
Julie,  heiratete  zum  zweiten  Male 
einen  Peri^,  geb.  31.  Juli  1767  zu 
Paris,  gest.  4.  Febr.  1834  ebd.,  bil- 
dete sich  unter  ihrem  Vater,  Pierre- 
Joseph  Candeille,  zur  Sängerin, 
Harfenistin,  Pianistin  und  Kompo- 
nistin aus.  Schon  in  ihrem  13. 
Jahre  trat  sie  im  Concert  spirituel 
auf,  ging  1782  zur  Oper  über  u. 
trat  in  der  Rolle  der  Iphigenie  von 
Aulis  auf,  wurde  darauf  am  Thea- 
ter fran9ais  Schauspielerin,  heiratete 
1798  den  Wagenbauer  Simons  in 
Brüssel,  der  aber  1802  bankerott 
wurde,  lebte  dann  als  geschiedene 
Frau  in  Paris  als  Musiklehrerin  u. 
heiratete  1821  den  Maler  Perie. 
1792  brachte  sie  ein  Singspiel 
„La  belle  fermiere"  im  Theater 
fran(,*ais  zur  Aufführung,  das  sie 
gedichtet  und  komponiert  hatte; 
sie  spielte  darin  die  Titelrolle,  sang 
und  begleitete  sich  am  Klavier  u. 
mit  der  Harfe.  1807  brachte  sie 
die  komische  Oper  „Ida,  l'orpheliue 

12* 


Simons,  Henry. 


180 


Simpson,  Christoplier. 


de  Berlin"  auf  die  Bühne,  fiel 
aber  damit  durch  (Fetis  ausführ- 
lich). Von  ihren  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

3  Senates  poiu'  clavecin  av.  acc.  de  V. 
et  Volle,    oe.  1.     Paris,  Leduc. 

Concerto  pour  le  forte  piano  ou  cla- 
vecin, a  grand  orchestre,  oe.  2.  Paris, 
I'auteur. 

Deux  grands  sonates  p.  clav.  oe.  8. 
Paris,  i^adermann. 

[Sämtlicli  in  Paris  Nat. 

Duo  (in  A)  p.  2  pfte.  Paris,  Boyer. 
Stb.     [Brüssel  Cons. 

1  Romanze  u.  1  Chansonett  im  Einzel- 
drack  in  Paris,     [br.  Mus. 

Simons,  Henry,  lebte  am  An- 
fange des  18.  Jhs.  und  ist 

im  R.  C.  of  Mus.  Xr.  1591  durch  Zwei 
sets  of  Ayres,  London,  qufol.  4  Stb.  ver- 
treten. 

Simper,  Andreas,  um  1621 
Organist  a/d.  Hofkapelle  in  Halle. 
Scheidt  widmet  ihm  u.  a.  seine 
Paduanen. 

Simpson,  . . .  trat  1750  als 
Oboevirtuose  in  London  auf  (Pohl 
2,  372). 

Simpson    (Sympson),    Cliristo- 

l)her,  ein  englischer  Violaspieler, 
geb.  in  Yorkshire.  gest.  zwischen 
dem  5.  Mai  und'  29.  Juli  1669 
(nach  dem  Testament).  Er  war 
Katholik,  diente  als  Soldat  unter 
Kg.  Charles  I. ;  während  der  Eevo- 
lutionszeit  war  er  ein  Schützling 
Sir  Robert  BolJes  auf  Leicester- 
shire,  darauf  lebte  er  einige  Jahre 
in  Turnstille  (Holborn)  und  be- 
endigte dort  sein  Leben.  Das 
biograph.  Material  beruht  auf  der 
Darstellung  "Wood's,  die  Hawkins 
Bd.  4,  381  mitteilt  und  Seite  398 
sein  Porträt  bringt.  Siehe  auch 
Stephen.  Von  seinen  AVerken  ist 
nachweisbar : 

1658.  A  brief  of  introduction  (in  John 
Playford's  An  introduction)  Londou  1658 
u.  spätere  Ausg.  [br.  Mus.  Brüssel  5352 
in  8.  Ausg.  1679. 

—  A  Compendium,  or  Introduction  to 
practica!   Music  . .  .     The   Ninth    Edition 


with    .  .     Additions.      Lond.,     Longman, 
Luckey  and  Co.     r[u8'\     fbr.  Mus. 

1659.  The  Division-Violist:  or,  an  in- 
troduction to  the  playing  upon  a  ground: 
Divided  into  bxo  parts.  The  first,  Di- 
recting  the  band,  ^^^th  other  preparative 
instructions.  The  2.,  laying  open  the 
Männer  and  Method  of  playing  Es -tem- 
pore, or  composing  dinsious  to  a  ground. 
To  which  is  added  some  divisions  made 
upon  grounds  for  the  practice  of  Learners. 
London  1659  W.  Godbid.  fol.  [R.  C.  of 
Mus.  Brüssel  6211.  br.  Mus.  Oxford 
Bodl. 

• —  2.  Ausg.  mit  verändertem  Titel: 
Chelys,  minuritionum  artificio  exomata: 
sive,  Minuritioues  ad  Basin,  etiam  extem- 
pore  modulandi  ratio.  The  division  Viol, 
or  the  art  of  playing  . . .  upon  a  ground. 
(Lat.  u.  engl.)  ed.  2.  Lond.  1665,  mit 
Portr.  fol.  67  S.  [br.  Mus.  B.  B.  von 
1667  by  "^".  Godbid,  for  Henry  Brome.  — 
Ebenso  in  C.  P.,  siehe  Weclcerlin's  Kai 
490.  Ebenso  in  Paris  Nat.,  Glasgow  und 
Bologna. 

—  ed.  3.  London  1712  Pearson.  fol. 
61  S.  Text  u.  14  S.  mit  2  Sonaten  f.  Viola, 
[br.  Mus.  R.  C.  of  Mus.  B.  "Wagener. 
Glasgow. 

1665.  The  principles  of  practica!  mu- 
sic ...  either  in  singing  or  playing  upon 
instram.     Lond.  1665.     8^.     [br.  Mus. 

1667.  A  compendium  of  practica!  mu- 
sick,  in  five  parts :  Teaching,  by  a  new 
and  easie  Method,  1.  The  mdimeuts  of 
song;  2.  The  principles  of  composition; 
3.  The  use  of  discords;  4.  The  form  of 
figurata  descant;  5.  The  contrivance  of 
Canon  (2.  ed.,  die  erste  soU  das  vorher- 
gehende "Werk  von  1665  sein;  bedai'f  der 
Untersuchung).  Lundou  1667  W.  Godbid 
for  H.  Brome.  8».  [br.  Mus.  R.  C  of 
Mus.  Briissel.  Glasgow.  Cambridge 
Universit. 

—  3.  ed.  London  1678  Brome.  8''. 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus.     Bologna. 

—  4.  ed.     Lond.    1706   J.  Cullen   for 
W.  Pearson.     8".     [B.  B. 
Mus.     Bologna. 

—  5.  ed.     Lond.  1714. 

—  6.  ed.     Lond.  1722 
Mus.     Glasgow. 

—  7.   ed.      L.    1727. 
R.  C.  of  Mus. 

—  8.  ed.  L.  1732  W.  Pearson.  kl.  8°. 
6  Bll.  144  S.  mit  Portr.  [B.  Vagener. 
Brässel.     br.  Mus,    R.  C.  of  Mus. 

—  9.  ed.  L.  s.  a.  qu8".  mit  Portr. 
[R.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

Hawkins    4,    399   giebt   Auszüge    aus 


Biüssel.      br. 

80.     [br.  Mus. 
8».     [R.  C.  of 

8°.      [br.  Mus. 


Simpson,  Henry  Purver. 


181 


Simpson,  Thojnas. 


Chelys  minuritionimi,  auch  einen  Satz  f. 

1  Viola,  überschrieben:  Division  on  a 
Ground.,  aus  1G65.  Die  Schlüssel  wechseln 
zwischen  Discant,  Alt  u.  Bass  (4,  404). 

ürove  teilt  noch  mit,  dass  sich  in  Th. 
Campion's  Art  of  setting  or  composing  of 
Mus.  2.  Ausg.  1664  einige  Piecen  f.  Viola 
befinden. 

Ms.  3193   B.  Hbg.   Consorts   of   parts 

2  B.  2  Trebles  with  a  Bc.  Hds.  von  1ÜS3, 
153  Piecen,  davon  Nr.  1  —  20  von  S., 
4  Stb.  das  ö.  fehlt. 

la  Playford's  Catch  that  catch,  siehe 
Hilton,  Ausg.  1672/73  einige  Nrn.  In 
desselben  Division  Violin  1685  eine  Piece. 

Im  br.Mus.,  Ms.  142  Pegeln  zur  Theorie. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms.  Fancies  u.  a. 

Viele  Fancies  und  Divisions  im  br.  Mus. 
Ms.  31436  und  Oxford  Bodl. 

Simpson,  Henry  PurYer,   ein 

englischer  Komponist ,  bekannt 
durcli 

An  Anthem  . . .  dedic.  to  all  the  socie- 
ties.     London  1792.     fol.     [br.  Mus. 

Simpson,  Jolin,  war  Organist 
in  Newcastel  upon  Tyne  und  Musik- 
verleger im  18.  Jh.  in  London. 
Er  tritt  bei  folgenden  Drucken  als 
Sammler  und  Verleger  auf. 

Thesaurus  musicus  a  coUection  of  2, 
3,  &  4  part  songs  several  of  them  never 
before  printed,  to  which  are  added  some 
choice  Dialogues  set  to  musick  by  the 
most  eminent  masters  Viz.  Aldr.  Bedford, 
John  Blow,  Carey,  Cook,  Corelli,  John 
Eccles  5.  Gillier,  Dr.  Green  2,  Handel 
(Händel)  2,  Haydn  (Jos.),  Henly,  Leve- 
ridge  3,  Marshall,  Morgan,  Dan.  Purcell, 
Henry  Purcell  16,  John  Weldon  u.  Mich. 
Wise.  London  ...  77  S.  in  fol.  P.  [R. 
C.  of  Mus.  Nr.  1385.  Bibl.  Chrysander  in 
Bergedorf  (Chrys.  1,  381  ff.  mit  Abdr. 
von  ,,God  save  our  Lord".  Er  setzt  den 
Druck  ins  Jahr  1744).  B.^agener.  B.  M. 
fehlen  am  Schluss  3  Seit.     br.  Mus. 

—  Vol.  n.  Ib.  gleicher  Titel,  fol.  80  S., 
wahrscheinlich  1746  erschienen,  enthält 
Dr.  Blow,  Corte,  Dr.  Croft,  Eccles,  Gra- 
ves,  Hicks,  Lock  (Locke),  Morly  (Morley), 
H.  Purcell  und  Travers.  [B.  Wagener.  br. 
Mus.  und  beide  Teile  in  anderer  Ausgabe 
mit  Aenderungen.  R.  C.  of  Mus.  1385  u. 
Glasgow  beide  Teile. 

6  Solos  for  2  Vcl.  compos'd  by  ...  & 
other  emin.  authors.  Loud.,  print.  J. 
Simpson,  fol.  P.  6  Sonaten  noch  in 
alter  Form.  24  S.  An  Autoren  sind  ge- 
nannt:  1  Yon  Bononcini,  Pasqualini,  St. 


Martini,    Caporale,   Spourni,   Porta,      [br. 
Mus.    B.  AVagener. 

12  Voluntaries  7  of  them  composed, 
the  others  selected  and  adapted  for  the 
organ  or  pfte.  Printed  by  Goiüding  Phipps 
d'Almaine.  29  S.  Enthält  nur  eigene 
Kompositionen.     [B.  Wagener. 

The  Delightful  Pocket  Companion  for 
the  German  flute,  cont.  a  choice  coUection 
of  . . .  Italiim,  English  &  Scotch  tunes, 
curiously  adapted  to  that  instniment. 
(c.  1740.)  8».  6  Teile  ä  36  Nm.  für  1 
und  2  Flöten  mit  Generalbass  von  Ariosti 
(Attüio),  Arne,  Auretti,  Baston,  Bau- 
stetter,  Bononcini,  Boromeo,  Boyce,  ßri- 
vio,  Burges,  Carey,  Caporale,  Castracci, 
Chilcot,  Corelli,  Corfe,  Count,  Crookenden, 
Cuuee,  Cutteuham,  Gius.  Dalmiadoro, 
Defesch,  Dubourg,  Dünn,  Dupar,  F.  E.  S., 
Fausan,  Festing,  GalMard,  Geminiani,  Giz- 
zielo,  Gladwin,  Grano  und  Grauem,  Green, 
Gronemann,  Handel,  Hasse,  Hodson  und 
Hudson,  Holcombe,  Hornik,  Howard, 
Lampe,  Lully,  San  Martini,  Messing,  Os- 
wald, Pescetti,  Petsold,  Pepusch,  Powell, 
Prelleur,  ßavenscroft,  Russell,  Saint-Ger- 
main,  Snow,  Spourni,  Stanley,  J.  Strolger, 
Telemann,  Tessarini,  Travers,  Vinci,  C. 
Wisemann  und  Worgan.  [br.  ilus.  in 
2  Ausg.     Bibl.  W.  Tappert  in  Berlin. 

Simpson,  Thomas,  ein  Eng- 
länder, Yiolaspieler,  ging  nach 
Deutschland  und  ist  nach  seinen 
Druckwerken  1610  Churf.  Pfaltz- 
gräfl.  Yiolist  und  Musicus  und 
1617  bis  1621  fürstl.  Holstein- 
Schaumburgischer  A^iolist.  Yon 
hier  scheint  er  bald  darauf  nach 
Kopenhagen  in  die  Kgl.  Kapelle 
gekommen  zu  sein,  doch  fehlt  eine 
Jahresangabe  (Yiertelj.  9,  78).  Er 
gab  heraus: 

Opusculum  Neuwer  Pauanen,  Galliarden, 
Couranten  vnd  Volten  . . .  Auff  aller- 
hand musical.  Insti-umenten ,  souderhch 
auff  Violen  zu  gebrauchen.  Frankfurt 
a,  M.  1610  Nie.  Stein.  5  Stb.  50  Nrn., 
davon  24  von  S  . . .,  3  von  J.  Dowland, 
2  von  Joh.  Fai-mer,  1  von  Th.  Tomkins. 
[B.B:  B.    B.  Hbg.  6  Stb.?    B.  N. 

Opus  Newer  Paduanen,  GaUiarden, 
Intraden,  Canzoneu,  Ricercaren,  Fantasien, 
Ballettea,  Ahmanden,  Couranten,  Volten 
vnnd  Passamezen,  auff  allerhand  Instru- 
menten . . .  mit  5  Stim.  Hambg.  1617 
H.  Carstens,   Verlag   v.  Hering.      5  Stb. 


Simrock,  Heinrich. 


182 


Singer,  Johann. 


22  Nrn.     [B.  B:  A.  B.      B.Kassel  5  Sth. 
B.  Hbg.  6  Stb.     Wolfenb.  5  Stb. 

Taffei  Consort,  Erster  Theil,  von  aller- 
hand Xewen  lustigen  musicalischen  Sachen, 
mit  4  Stimmen,  neben  einem  General- 
Bass,  mit  sonderlichem  fleiTs  zusammen 
getragen,  verfertiget  vnd  publicirt  durch  ; 
. . .  Engelländer  . . .  Hambg.  1621  P. 
Lange,  Verlag  Mich.  Hering.  5  Stb.  4". 
Dedic.  in  Buckenburg  den  1/11  1620  gez. 
50  Instrumentalpiecen,  von  Simps.  7,  Nie. 
Bleyer  6,  Rob.  Bateman,  Alex.  Chezani, 
Joh.  Douland  5,  Chrstn.  Engelmann  2, 
Alionso  Ferabosco,  Joh.  Grabbe  3,  Edw. 
•und  Rob.  Johnson,  Joh.  Erosch  3,  P.  Phi- 
lippi,  Jos.  Scherley,  Chrstn.  Töpffer  5, 
Moritz  Webster  4  u.  8  Inceiü.  [Wolfen- 
büttel felilt  Bc.     br.Mus:  Bc. 

1  Paduane  4  voc.  in  Hagius'  Samlwk. 
von  1617.  —  In  Dav.  Oberndorier's  Alle- 
grezza  1620  ein  Tonsatz  Nr.  38. 

Folgendes  Werk  ist  zwar  mit  T.  Simp- 
son gez.,  gehört  aber  einer  späteren 
Zeit  an: 

The  Norma  virium  or  musical  accen- 
tuator.  A  disrpisitory  essav  on  the  ob- 
structions  students  meet  with  in  becomiug 
good  timeists  . . .    London,  4^.    [Glasgow, 

Simrock,  Heiurieli,  Bruder  des 
Nikolaus,  geb.  um  1760  in  Bonn, 
bildete  sich  zum  Violinisten  aus, 
trat  in  die  kurf.  Kapelle  in  Bonn, 
ging  dann  nach  Paris,  wo  er  am 
Theaterorchester  Montansier  ange- 
stellt war,  hielt  ein  Lager  Musika- 
lien, die  bei  seinem  Bruder  in 
Bonn  erschienen  waren  und  kehrte 
später  wieder  nach  Bonn  zurück. 
Fotis  kannte  ihn  in  Paris  noch 
1807.  Er  gab  Mehreres  heraus, 
bekannt  ist  nur 

Trois  Duos  ponr  V.  et  Yiola,  oe.  5. 
Bonn,  N.  Simrock.    2  Stb.     [B.  Wagener. 

Variationen  f.  Ciavier  oder  Harfe.  Ib. 
[Musikfr.  Wien. 

Simrock,  Nikolaus,  geb.  1752 
in  Mainz,  gest.  1834  in  Bonn, 
bildete  sich  zum  Hornisten  aus, 
diente  an  9  Jahre  in  einer  fran- 
zösischen Militärkapelle,  wurde 
1774  zweiter  AValdhornist  an  der 
kurf.  Kapelle  in  Bonn  mit  jährl. 
400  Gld.  und  1789  erster  Wald- 
homist,  handelte  seit  1790  neben- 


bei mit  geschriebenen  Musikalien, 
gab  dann  nach  1794  die  Kapell- 
stelle auf,  vergröfserte  sein  Ge- 
schäft, legte  auch  in  Köln  ein 
Zweiggeschäft  an  und  wurde  ein 
angesehener  Musik  Verleger,  der 
auch  mit  musikalischem  Verständ- 
nis seinen  Verlag  vermehrte.  1834 
wurde  Peter  Joseph  S.  sein  Nach- 
folger, der  1868  starb  und  Fried- 
rich ihm  folgte,  der  in  den  70er 
Jahren  das  Geschäft  nach  Berlin 
verlegte  (Thayer  1, 104.  150).  Niko- 
laus war  selbst  Komponist  fürs 
Waldhorn  und  verlegte  eine  An- 
zahl Werke  in  eigenem  Geschäfte. 
Siehe  Handbuch  von  Whistling 
1828/29. 

Siiiapius,  Wilhelm,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1553_58  mit  10  Gld.  monatl. 
(Köchel  1). 

Siutle,  X . . . 

Im  Ms.  402  der  B.  Kgsbg.,  Samlg.  von 
Arien  u.  Liedern,  befinden  sich  S.  12  u. 
16  zwei  Arien:  Mein  Mädchen  ist  für 
mich.     Schön  ist  es  auf  Gottes  Welt. 

Sinfonien  (Symphonien). 

Siehe  die  Samlwk.  des  18.  Jhs.  nnter 
Breitkopf  5  ff.,  J.  J.  Hummel  Samlwk.  6 
u.  8.  —  Im  Schweriner  F.  Kataloge  von 
Kade  1,  159  ein  Yerz.  anonymer  Sin- 
fonien. Sämtl.  gröfsere  Bibl.  sind  im  Be- 
sitze anonymer  Sinfonien.  Aeltere  Sym- 
phoniae  sind  Motetten. 

Im  br.  Mus :  A  coUection  of  several 
Simphonies  and  Airs  in  three  parts;  com- 
posed  for  Vs.  Flutes  and  Hoe-boys,  piin- 
ted  for  all  Lovers  of  Musick.  s.  1.  Wm. 
Nott  (in  London)  1688.  3  Stb. :  2  Dessus 
u.  B.  in  40. 

Singer,    Bartliolomaeus ,    ein 

Komponist   aus    der   ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  der 

im  Ms.  18810,  5  Stb.  von  c.  1530  der 
Hofb.  Wien  mit  dem  Liede  „Ain  dierleia 
zart/-  3  voc.  fol.  2  a  vertreten  ist.  [Hofb, 
Wien,  in  Ms.  19183  in  Part. 

Singer.  Johann,  ein  Magister 
zu  Nürnberg  in  der  ersten  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  gab  heraus: 

Ein  kurtzer  Ausszug  der  Music,   den 


Singer,  Mathias. 


183 


Sipurtini. 


jungen  die  singen  und  auff  den  lustrii- 
lueiiten  lernen  wollen  gantz  nützlich  . . . 
Nürmberg  1531  Friedr.  Pryssens.  8". 
[Glasgow.^    (Titel  nach  Fetis.) 

Singer,  Jlathias,  von  Cilla, 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
vom  1.  Sept.  1567  —  1580,  mit 
12  Girl,  monatl.,  wurde  dann  Rggs. 
(Regier imgs-)  Thürliüter  (Köchel  1, 
127.  2]0\md  S.  123). 

Singe-  I  Spiel-  | 

und  I  General -Bass.-  ]  Übungen.  |  Ge- 
stochen in  Versalien.  4°.  49  Bll.  ein- 
seitig bedruckt  mit  48  Musikuunimern. 
Die  Dichter  sind  genannt,  doch  kein  Kom- 
ponist. 18.  Jh.  [besafs  1871  der  Autiq. 
Mai  in  Berlin. 

Singspiele  siehe  Kat.  Augsburg  Nr.  174 
bis  178.  Auch  im  Ms.  im  National-Mu- 
seum  in  Nürnberg. 

Sinibaldi,  Anna  de,  Tochter 
des  Kapellmeisters  Giovanni  S., 
diente  als  Sängerin  und  Instru- 
mentistin  der  Kaiserin  Maria, 
Frau  des  Kaisers  Maximilian  ET. 
und  Schwester  Philipp  IL  von  Spa- 
nien (Lucchini  11). 

Sinibaldi,  Manrizio,  aus  Cre- 
mona,  Geiger  an  der  Hofkapelle 
in  Wien  vom  1.  Nov.  1566  bis 
t  16.  Juli  1591,  mit  12  Gld. 
monatl.  (Köchel  1). 

Sinn,  Cliristopli  Albert,  Sohn 
eines  Lohgerbers  in  Wernigerode, 
gegen  1680  oder  1682  geb.,  be- 
sachte 1691  die  Oberschule  und 
trat  1698  in  das  HandAverk  seines 
Täters  ein.  Die  Liebe  zur  Wis- 
senschaft trieb  ihn  1702  abermals 
in  die  Schule.  1703  ging  er  nach 
Clausthal,  um  sich  als  Mathema- 
tiker und  Feldmesser  auszubilden, 
siedelt  sich  d^mn  um  1706  in 
Wernigerode  an  und  heiratete. 
1717  bez.  er  sich  als  hochfürstl. 
Braunschweig -Lüneburgischer  . . . 
Geometer.  Sein  Todesjahr  ist  nicht 
bekannt  (Viertel].  5,  570  nebst  Be- 
schreibung und  Auszügen  aus  fol- 
gendem Werke): 


Die  aus  mathematischen  Gründen  rich- 
tig gestellte  musicalische  Temperatura 
practica,  d.  i.  gnmdrichtige  Vergleichung 
der  12  Semitoniorum  in  der  Octave,  wie 
dieselbe  nach  Anweisung  der  Arithmetik 
und   Geometrie   ad  praxin  fürnenilich  in 

'    die  Orgelwerke  können  gebraucht  werden, 

I   nebst   den    dazu    gehörigen    Figuren  .  .  . 

!   Mit  einer  Vorrede  Hrn.  Caspar.  Calvoers. 

'  Wernigerode  (1717)  StiTick.  kl.  40.  22  BU. 
136  S.  2  Taf.  110  imd  132  Seit.  [B.  B. 
B.  Wernigerode.  B.  Wagener.  Musikfr. 
Wien. 

Sintram,  . . .  Kopist  im  Kloster 
St.  Galleu  im  9.  Jh.  (Schubiger 
1,  78). 

Sinzig,    Oeorg   Ludwig,    ein 

Cistercienser-Mönch,  Kapellmeister 
im  Frei-Reichskloster  Kaisersheira 
(Neuburg  a/d.  Donau),  gab  heraus: 
Melpomene  hymnisona,  producens  hym- 
nos  de  Dominicis  ...  a  1 — 4  voc.  2  Y. 
2  Viohs,  Fag.  et  Bc.  op.  1.  Aug.  Vindel. 
1702  (nach  Gerber  1). 

Sion,  . . .    gab    bei    Imbault   in 
Paris   Konzerte   für  Klav.    heraus. 
Sipintini,  . . . 

ein  Trio  in  C.  von  1779.  Ms.  in  Stb. 
[Berlin  E.  H. 

Yergl.  auch  Sipurtini. 

Sipontius ,  Albertus ,  Contra- 
bassist (Sänger)  am  St.  Peter  in 
Rom  um  1492  (Yiertelj.  3,  289). 

Sippel,  C . . .  H . . .,  gab  heraus : 

Zwölf   Lieder   mit   einer  leichten  Be- 

gleitujig  der  Guitarre  von  .  . .    Brnschwg., 

Musikal.    Magazin    auf    der   Höhe   (489). 

ciufol.     13  S.     [B.  Kgsbg. 

Sipurtini,  Emmanuel,  der  Sohn 
jüdischer  Eltern  aus  Holland,  ein 
bedeutender  Virtuose  auf  dem 
Violoncell,  liefs  sich  in  London 
nieder.  Jahn  1,  6  berichtet,  dass 
sich  Leopold  Mozart  bei  seiner 
Anwesenheit  in  London  1764  viel 
Mühe  gab,  ihn  zum  Katholicismus 
zu  bekehren.  Sowohl  Gerber  1 
wie  Jahn  schreiben  seinen  Namen 
falsch,  Gerber  schreibt  Sipratini 
und  Jahn  Siprimtini.,  den  Vor- 
namen kennen  beide  nicht.  Pohl 
1,  55  schreibt:   Siprutini  gab  am 


Sirede. 


184 


Sirmen,  Maddalena  Laura. 


3.  Mai  1764  ein  Konzert  im  Hick- 
ford's  room  in  London,  trat  auch 
in  den  70er  Jahren  noch  öfter 
auf.  S.  109:  er  hatte  Italien  und 
Spanien  durchreist  und  befand  sich 
seit  1758  in  London,  wo  er  am 
27.  Febr.  zum  erstenmale  auftrat. 
Man  kennt  von  ihm: 

6  Solos  for  a  Vcl.  or  a  V.  with  a  Th. 
B.     op.  1.     London,     fol.     [br.  Mus. 

6  Duets  for  a  Violin  and  a  Violoncelle, 
or  2  V.  op.  2.  London  c.  1775.  fol. 
25  S.    [br.  Mus.     B.  Wagener. 

Six  Solos  for  a  Vcl.  with  a  Tli.  B.  for 
the  harpsichord.  Op.  3.  London,  Wor- 
man.     [B.  Wagener.     C.  P. 

6  Solo  dito  op.  5,  dito  op.  7,  dito  ohne 
opus.     London,  fol.     [br.  Mus. 

Six  Solos  for  a  Tel.  with  a  Th.  B.  for 
the  hai'ps.  Op.  6.  London,  Worman. 
25  S.     [B.  Wagener. 

Vielleicht  soll  der  Name  Sipintini  (s.  d.) 
auch  Sijmrtini  heifsen. 

Sirede,  siehe  Direde. 

Sireua  (Syrena),  Gfaleazzo,  aus 

Cremona,  wo  er  um  1626  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  war 
(Titel).     Man  kennt  von  ihm 

.  . .  Misse  duae  quateruis  vocibus,  cum 
omniuiu  partium  diuisioue  duae  octonis, 
cum  grauiorum  partitione  organo  accomo- 
date  .  .  .  Lib.  1.  Sub  signo  Gardani 
Venetiis  1626  apud  B.  Magni.  fol.  [Bo- 
logna nur  die  Partitura.  Upsala  8  Stb. 
in  2  Chören  in  #. 

In  Bonometti's  Parnassus  musicus  1615 
1  Motette  zu  2  Stim. 

Sirenes  Partheniae, 

sive  Hj'mni,  filio  Virginis,  Christo  Jesu 
...  Herbipoli  1649  Elias  Mich.  Zinck. 
8^.  Melod.  mit  Bass.  12".  136  S.  [B.  M. 
Einsiedeln.     B.  Kgsbg.  S.  133. 

Sirenes  (Sacrae)  . . .  Missae  1671,  siehe 
Rudolph  Dreher,  ein  Samlwk. 

Siret,  . . .  bekannt  durch 

Pieces  de  claveciu,  dediees  a  M.  Cou- 
perin  . . .  Paris,  Chrstph.  Ballard.  [Paris 
Nat.     Stadtbibl.  Troyes. 

SM,  (xiacomo,  gegen  1770  in 
Genua  geb.,  lebte  noch  1841.  In 
Turin  machte  er  seine  Musikstudien 
und  legte  sich  dann  aufs  Opernfach. 

1791  kam  auf  dem  Theater  San  Carlo 
in  Neapel  die  Oper:  Naples  Recimero  in 
2  Aiteu  zur  Aufführung,  dann  schrieb  er 


für  das  Theater  Del  Fondo  die  Opera 
buffa:  La  Caccia  interrotta  u.  s.  f.  Siehe 
Fetis  u.  Clement.  Nachweisen  kann  ich 
keine. 

Sirini,  GriOTanni,  aus  Cremona, 
war  um  1680  Kapellmeister  am 
Hofe  zu  Florenz  (Lucchini  19). 

Sirmen,  Ludovico,  ein  Violi- 
nist und  Kapellmeister  an  S.  Maria- 
Maddalena  zu  Bergamo  im  18.  Jh. 
Er  ist  der  Gemahl  der  Maddalena 
Lombardini  mit  der  er  gemein- 
schaftlich herausgab: 

6  Quartetti  ä  2  V.  A.  e  B.  oe.  3. 
Paris  (1769)  Berault.  4  Stb.  fol.  [br.  Mus. 
B.  Wagener. 

Das  Conservatorium  in  Mailand  besitzt 
im  Ms.  eine  Ouvertüre  in  Em.  für  Oboe, 
2  Hörner  und  Streichquart,  in  Stb, 

Sirmen  (Syrmen),  Maddalena 
Laura,    Lombardini    (den   Vor- 
namen   Laura    fand    ich    nur    im 
Kat.   des  br.  Museums  u.  B.  Wa- 
gener,   sonst   fehlt    er),    Frau    des 
Ludovico,  geb.  zu  Venedig  gegen 
1735,  erzogen  im  Conservatorio  di 
Mendicanti  und  wie  man  auf  den 
6    Sonaten    für    2   Violinen   liest: 
Schülerin  Tartini's  zu  Padua;  trat 
als  Violinistin  öffentlich  auf,  z.  B. 
in  Paris  im  Concert  spirituel,  1768 
ebenfalls    in    einem    Konzert    mit 
ihrem     Manne.        Pohl    1,      161 
schreibt:  sie  war  nicht  nur  Violi- 
nistin, sondern  auch  Sängerin  und 
Klavierspielerin.     1771  trat  sie  in 
London  in  den  Oratorien  im  Con- 
vent    Garden    mit    einem    Violin- 
konzert  eigener   Komposition   auf. 
Im  April  desselben  Jahres  gab  sie 
ein  Benefizkonzert  in  dem  sie  auch 
ein  Klavierkonzert  vortrug.     1772 
spielte  sie  im  Concert  spirituel  ein 
Violinkonzert    von   Cirri    und   am 
1.  Juni    trat  sie    im   Kingstheater 
als  Sängerin  in  Piccinni's  Buona 
figliuola   auf.     Ihr  Lehrer  Tartini 
hmterliefs  ihr  bekanntlich  die  Ab- 
handlung über  das  Violinspiel  in 
Briefform  (soweit  im  Pohl).     Von 


Siroli. 


185 


Sivol. 


ihren  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Obige  6  Quartetti . . .  op.  3,  die  sie  in 
Paris  1769  mit  ihrem  Manne  Ludovico 
gemeinschaftlich,  herausgab,  [br.  Mus.  B. 
Wagener. 

Ferner 

6  Concertos  for  the  harpsicliord  (ein- 
gerichtet von  Giordani).  London,  fol. 
[br.  Mus. 

6  Concertos  pour  Violine  av.  2  V.  A. 
B.  2  Hautb.  et  2  Cors.  oe.  2.  Amsterd., 
Hummel.  Stb.  [Brüssel  Cons.  Upsala 
nur  3  Concertos,  ebenso  in  B.  Wagener, 
6  Stb.? 

3  Concertos  (dito),  oe.  3.  Amst.,  Hum- 
mel.    Stb.     [Brüssel  Cons. 

Six  Trios  k  2  V.  et  Vcl.  oe.  1.  Lon- 
don, Welcker.  3  Stb.  [B.  Wagener.  br. 
Mus.  Berlin  K.  H.  im  Ms.  Stb.,  fraglich 
ob  dieselben. 

6  Senates  ä  2  V.  (ohne  Opus)  Amst., 
Hummel,  [besafs  einst  Th.  Böttcher  in 
Cannstadt.  Im  br.  Mus:  6  Duetts  for  2 
Viol.  London,  fol.  2  Bücher  (wahrschein- 
lich dieselben). 

6  Senates  ä  2  V.  oe.  4.  La  flaye, 
Hummel.  2  Stb.  fol.  [B.B.,  mit  dem 
Porträt  der  Verfasserin. 

Siroli, . . . 

Latrobe  veröffentlicht  in  seinem  Samlwlr. 
in  Pai't.,  1806—2.5  erschienen,  ein  „Praise 
the  Lord",  Duetto. 

Sirotti,  Francesco,  aus  Reggio, 
ein  Opernkomponist,  der  1783  bis 
1811  mit  Opern  auf  italienischen 
Bühnen  zu  verfolgen  ist  (Fetis. 
Clement). 

Sirvela,  Pedro  de,  Sänger  am 
Hofe  der  Königin  Isabella  zu  Se- 
villa um  1490  (Straeten  VU,  104). 

Sismut, . . . 

In  Ms.  535,  HL  in  B.  B.  ein  Quis  as- 
cendet,  5  voc.  c.  Bc.  P.  8  BU.  mit 
obigem  Namen  überschrieben. 

Sistiiius,  Teodorus,  aus  Monza 
(Lombardei),  war  um  1608  Orga- 
nist a/d.  Kirche  „D.  Virginis''  zu 
Kopenhagen  (nach  dem  Titel  des 
folgenden  Werkes).  Er  gab  heraus: 

Cantiones  3  voc.  Hamburg!  1608 
typis  Ohr,  impensis  Samuel  Jauch.  Dedic. 
dem  Xönige  von  Dänemark.  3  Stb.  4P. 
22  italienische  Gesänge.  [B.  Proske.  B. 
D.    br.  Mus. 

AYie  mir  Herr  Hagen  in  Kopenhagen 


mitteilt,  war  sein  dänischer  Name  2rioid 
Aagesen. 

Sisto,  Graetano, 

bekannt  durch  ein  Divertimento  per 
Giütarre.     [Musikfr.  Wien. 

Sitter,  Andreas  Paul,  gegen 
1750  geb.  ging  mit  dem  Baron 
von  Bagge  nach  Paris  als  dessen 
Sekretär,  trat  1792  als  Bratschist 
ins  Opernorchester  und  verblieb 
daselbst  bis  1817.  Er  starb  wenige 
Jahre  darauf  zu   Passy   bei  Paris. 

Man  verz.  mehrere  Hefte  Duos,  von 
denen  nur  bekannt  ist: 

3  Duos  pour  2  Violons,  oe.  4,  liv.  1. 
Offenbach  bei  Andre.     2  Stb.     [B.  B. 

Sitter,  Daniel  Henrich  Kitt, 

ist  in  Joh.  Val.  Meder's  Stamm- 
buch am  14.  Juni  1698  als  Musik- 
direktor an  St.  Maria  in  Königs- 
berg gez.  (Viertel].  8,  504). 

Sivers,  Hinrich,  geb.  23.  Juni 
1674  zu  Lübeck,  gest.  6.  Novbr. 
1736  ebd.,  Avurde  am  10.  März 
1706  zum  Kantor  am  Katharineum 
gewählt  und  am  22.  April  einge- 
führt. Ein  Ehreugedächtnis  liefs 
Heinrich  von  Seelen  in  Lübeck 
1736  in  Fol.  drucken  (Stiehl,  Lex.). 

Sivers,  Heinrich  Jakoh,  des 
vorigen  Sohn,  in  Lübeck  geboren, 
wurde  Magister  u.  in  Wismar  an- 
gestellt.    Er  schrieb: 

Dissertatio  ex  historia  litteraria  sistens 
cantorum  eruditorum  decades  duas,  quam 
praeses  . . .  Rostoch.  1729.  4".  Ist  seine 
Doctor-Dissertation  in  Rostock.  [Dresd. 
B.  Hbg. 

—  ...  Gelehrter  Kantor  in  zwanzig 
aus  den  Geschichten  der  Gelehrsamkeit 
ausgesuchten  Exempeln,  aus  dem  Latei- 
nischen übersetzt  und  mit  Anmerkungen 

Hambg.  1730 


[B.  B.     Dresd. 


versehen  von   Matthcson. 
Wiering.      40.      33  Seit. 
B.  Hbg.     Brüssel. 

Gerber  2  zeigt  noch  eine  zweite  Sclu'ift 
an,  die  sich  im  Besitze  des  Herrn  Schiör- 
riug  befand,  betitelt:  Specimen  primum  sis- 
tens Lapidis  musicalis . . .  Lubecae  1732.  8''. 

Sivol, . . . 

bekannt  durch  Airs  avec  Fortepiano 
im  Samlwk.  Choix  de  musique  1784  Nr. 
32.    [B.  M. 


Sixt,  Giovanni. 


186 


Skeats. 


Sixt,  Griovanni, 

bekannt  durch  2  Sonate  per  il  Cem- 
balo e  Violino.  Una  Sonata  per  2  Cem- 
bali concertati,  op.  1.  Lyon,  chez  Guera. 
[Dresd.  Mus. 

Sixt,  Johannes,  aus  Lerchen- 
fels (a  Lerchenfelsensis),  in  Prag 
geb.,  gest.  3.  Nov.  1629  zu  Leit- 
meritz  (nach  dem  Denkmale,  dessen 
Inschrift  Dlabacz  mitteilt).  Er 
diente  um  1584  ff.  in  der  Hof- 
kapelle Kaiser  Eudolph  11.  als 
Sänger,  dann  als  Chorregens  a/d. 
Jesuitenkirche  zu  Olmütz,  wo  er 
1597  die  Magister  würde  erlangte 
und  erhielt  vom  Kaiser  mehrere 
Eanonikate  zu  Bautzen,  AI tb unzlau 
etc.,  zuletzt  war  er  Probst  zu  Leit- 
meritz.  Die  Musik  pflegte  er  auch 
ferner  und  gab  heraus: 

Ciiorus  musicus  Caesareus  XII  vocum. 
In  praestautem  ac  eniditum  iuveuem  D. 
Joannen!  Sixtum  Boemum  Pragensem, 
Sac;  Caes:  Maies:  chori  musici  olim  pue- 
rum  musicum:  nunc  vero  cliori  musici 
in  teiuplo  Societatis  Olom:  praefectum, 
et  philosophiae  licentiatum,  cum  anno  M. 
D.  XCVII . . .  (siehe  Kat.  Brässel  2210). 
Pragae  1597  V.  M.  ä  Genczicz.  1  vol. 
4P.     [Biiissel. 

Im  Kat.  der  B.  Hbg.  wii-d  ein  schein- 
bar ähnliches  Werk,  o.  Jahr,  verzeichnet 
mit:  „Pragensis  Chori  Musici  in  templo 
societatis  Jesu  ß.  Olomutii  Rector." 

Leo  Liepmaunssohu  besafs  einst:  Meli- 
cum  poema  D.  Joanni  Sixto  . . .  munici- 
palis  musicae  ergo  decantatum  ä  Fr.  Möl- 
lere Vienuensi  (Musicus  musico  congra- 
tulatur  et  musicum  melos  modulatur). 
Olomutii  1597.  kl.  4°.  6  Bll.  mit  Holz- 
schnitt. 

Deo  Opt:  Max:  trino  et  uni  laus... 
Triumphus  et  Victoria  .  . .  Am  Ende :  Lito- 
mericii,  typis  Domesticis,  D.  Praepositi 
coUegiatae  ecclesiae  S.  Stephani . . .  1G26. 
8.  Sept.  1  vol.  gr.  fol.  47  Bll.  Bl.  5 
der  Titel:  Cantate  Domino  et  Benedicite 
nomini  ejus ...  5  Gesäuge,  Stim.  gegen- 
über, geistlich  und  weltlich.  Siehe  Ge- 
naueres im  Kat.  Zwickau.     [B.  Zw.     C.  P. 

Sixt,  Johann  A[ugust,  nach 
Fetis],  geb.  zu  Geifslingen,  war  im 
18.  Jh.  Organist  in  Strafsburg  i/Els. 
Gerber  2  tadelt  in  seinen  Kompo- 


sitionen die  chromatischen  Gänge 
und  „geschärften  Vorschläge",  im 
Uebrigen  hält  er  ihn  für  einen 
Nachahmer  Mozart's.  Er  führt 
von  ihm  Sonaten  f.  Klav.  V.  u.  B., 
Duette  für  2  Fl.  u.  a.  an.  Bekannt 
sind: 

12  Lieder  beim  Ciavier  zu  singen. 
Augsburg,  Gombart.     [Stadtb.  Augsburg. 

Unter  G.  A.  Sixt:  Sonate,  pour  le 
Clavecin  ou  Pfte.  Offenbach,  Andre. 
[Berlin  E.  H. 

Sixt,  Wilhelm,  bekannt  durch 

Symphoniae  nuptiales  zu  .  .  Ehren  . . 
Johauni  Allbrechten  . .  unnd  . .  Margare- 
thae  .  .  Bruuuers  . .  mit  G  Stim.  Coburgk 
1614  Just.  Hauck.  6  Stbll.  4«.  [br.  Mus : 
Tenor. 

Skal,  Gr. . .  B. . .,  gab  1794  in 
Wien  bei  Artaria  Variazioni  per 
il  Cembalo  heraus. 

Skalde -Stycken  satte  i  Musik. 
Stockholm,  Kgl.  Not  Tryck.  1795. 
4  voll.  80.     [B.  B. 

Skarratt,  ß.  T.,  s.  Cyclopedia. 

Skegg'S,  ...  trat  1751  in  Lond. 
als  Waldhornist  auf  fPohl  2,  373). 

Skeats,  Highmore.  Es  giebt 
zwei  Musiker  dieses  Namens,  Vater 
und  Sohn,  und  ist  daher  eine  Ver- 
wechslung sehr  leicht  möglich, 
wenn  nicht  die  Jahreszahl  den 
älteren  von  dem  jüngeren  unter- 
scheidet. Nach  West  war  der 
Vater  1760  geboren,  Chorknabe 
in  Exeter,  1778—1803  Organist 
zu  Ely,  von  1803  —  31  zu  Canter- 
bury.  Der  Sohn  war  von  1804 
bis  1830  Organist  zu  Ely  als  Nach- 
folger seines  Vaters  und  wurde 
dann  Organist  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Windsor.  Er  war  1786  ge- 
boren und  st.  den  24.  Febr.  1835, 
Vom  Vater  ist  bekannt: 

A  coUection  of  songs.  London  1784. 
fol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

Im  br.  Mus.  in  Einzeldrucken  1  Glee, 
2  Songs  und  das  Anthem  „The  righteons 
Söuls". 

Sicher  ist  er  auch  der  Herausgeber  von 
J.  Stephens  Cathedral  Music  1805. 


Skillern. 


187 


SluTster. 


Skillern,  Isaae,  of  Abingdon, 
bekannt  durch 

Six  Anthems  and  twelve  Psalm  tunes 
for  4  voic.  coniposed  .  . .  London,  Long- 
man  &  Broderip.     fol.     [Sch-sverin  F. 

Skiiiiier,  Benjamin,  bekannt 
durch 

Six  Solos  for  a  German  Flute  Yiolin 
or  Harpsichord,  to  which  are  added  some 
pieces  designed  as  Lessons  for  the  Harps. 
Lond.,  printed  for  Richard  Bride,  qufol. 
18.  Jh.     [br.  Mus. 

Skolioff,  Peter,  ein  russischer 
Opernkoraponist,  der  zu  Neapel 
1788  die  Oper  Rinaido  auf  die 
Bühne  brachte  (Gerber  2). 

Skydänek,  Joseph,  aus  Melnik 
in  Böhmen,  Schüler  von  Seegr, 
wurde  in  Melnik,  dann  in  Laun 
Chorregent  u.  zeichnete  sich  auch 
als  Orgel-  und  Klavierspieler  vor- 
teilhaft aus.  Dlabacz  nennt  nur 
das  Jahr  177.^  in  dem  er  bereits 
als  Komponist  auftrat  und  kennt 
6  Sonaten  und  eine  Serenade. 
Fetis  schreibt  den  Namen  falsch. 
Gerber  2  giebt  ein  zu  frühes  Todes- 
jahr an. 

Slapp,  William,  ein  englischer 
Musiker  um  1800. 

Das  br.  Mus.  besitzt  von  ihm  7  Dnick- 
werke:  Songs,  Balladen  und  Variationen 
für  Ffte. 

Slatkonia  oder  Slakony,  Oeorg, 

nach  Cuspinian  Kapellmeister  am 
kaiserl.  Hofe  und  Bischof  an  der 
Stephanskirche  in  "Wien,  geb.  1456 
zu  Crain,  st.  26.  April  1522  (Ger- 
ber 1,  526). 

Auf  der  Abbildung  von  Albr.  Dürer 
und  Hans  Burgkmair:  Triumphzug  Kaiser 
Maximilian  I.  wird  er  Jörg  Slakany 
(Bischof  Slatkonia)  genannt.  Im  Besitze 
des  Herrn  Ad.  Holzhausen  in  "Wien  1891, 
Ausstellungs-Kat.  S.  3.  Siehe  auch  M.  f. 
M.  29  Beilage,  Waldner's  Nachrichten 
S.  43,  Anmkg.  46,  13  vom  Jahre  1509. 

Slatter,    Georg    Maximilian, 

gab  heraus: 

6  Chansons  et  Trio  av.  Ffte.  Lond., 
Lavenu.    [Brüssel  Cons. 


Slatyer,  William,  in  folgendem 
Drucke  nur  mit  TF.  S.  gez.,  be- 
titelt: 

The  Fsalmes  of  David  in  4  languages 
[i.  e.  Greek,  Hebrew,  English  and  Latin] 
and  in  4  parts.  Set  to  ye  Tunes  of  our 
Church  by  W.  S.  London  1643  printed 
by  Tho.  Harper,  for  George  Tho.  Mason 
&  Octauian  Füllen.  12».  Enthält  Kom- 
positionen von  R.  Allison,  J.  Bennet,  E. 
Blancks,  T.  Carapion,  W.  Cobbold,  AVm. 
Cranford,  J.  Dowlaud,  D.  Kirbye,  J.  Mu- 
ten, T.  Ravenscroft  u.  S.  Stubbs.    [br.  Mus. 

Slaiiter  (Slater),  Edmund,  Bas- 
sist aus  Windsor,  kam  13/10  1669 
auf  Wartezeit  an  die  Kgl.  Kapelle 
in  London  und  schwor  kurze  Zeit 
darauf,  f  10/9  1670  (Rimbault). 

Sl^, . . . 

bekannt  durch  Sonate  a  V.  e  B.  Dedic. 
dem  Herzoge  von  Modena  Ms.  F.  [Mo- 
dena. 

81eclitenliort(Slichtenhorst,Sleg- 
tenhorst),  lebte  zu  Utrecht  1668 
als  Glockenist,  wird  dann  1677 
als  Bassuscontinuus-Spieler  im  Col- 
legium  musicum  verzeichnet  und 
erhält  1678  einen  Organistenposten 
zu  Leyden;  f  1688  (Bouwst.  2, 
168.  171). 

Slegclius,  Valentin,  aus  Wal- 
hausen, Kr.  Heiligenstadt,  ist  be- 
kannt durch: 

Duodecim  cantilenae  ex  sacrosancta 
Scriptura  desumptae  ac  musices  numeris, 
quam  jucundissime,  per  . . .  verbi  divini 
Miuistrum  redditae.  Mulhusii  1578  G. 
Hautzsch.  Die  Dedic.  ist  mit  Forwoldae 
4.  Nonas  Septemb.  1578  Valent.  Slege- 
lius  Walhusanus  unterz.  Näheres  über 
den  Druck  ist  mir  unbekannt.     [B.  M. 

Slegtenliorst,  s.  Sleclitenliort. 
Siellein,  Melchior. 

Die  Liebfrauenkirche  in  Würzburg  be- 
safs  1694  noch  21  Fsalmen  von  ihm. 

Slöpke,  Mauritius,  17.  Jh. 

Die  B.  üpsala  besitzt  im  Ms:  Ich 
preise  dich  a  3  voci  e  4  ström,  c.  Bc. 
fol.  —  Nun  kom  der  Heyden  Heyland  a 
5  voci  e  Bc. 

Slufsler,  Kaspar,  Ende  des 
15.  Jhs.  Kantor  an  St.  Stephan  in 
Wien  (Pohl  3,  33). 


Smalle. 


188 


Smegergill. 


Smalle,  Aegiduis,  18.  Jh. 

Six  Senates  a  2  fl.  trav.  ou  2  V.  par 
...  oe.  2.  Paris,  Le  Clerc.  Boivin. 
[Karlsruhe  Nr.  56,  IT. 

Smart,  Oeorge,  lebte  an  der 
"Wende  des  18.  Jhs.  und  ist  be- 
kannt durch 

The  Vocal  Pocket  Companion,  being  a 
collection  of . . .  Catches,  Glees  &  Duetts 
for  2  and  3  voices.  London,  c.  1800. 
[br.  Mus. 

Smart,    Sir   Greorge   Thomas, 

Sohn  des  Musikhändlers,  geb.  10.  Mai 
1776  zu  London,  gest.  23.  Febr. 
1867  ebd.  Sängerknabe  a/d.  Kgl. 
Kapelle  St.  James,  studierte  Musik 
unter  Dr.  Ayrton,  dann  bei  Dr. 
Arnold;  bei  Dr.  Dupuis  im  Orgel- 
spiel, der  ihn  zu  seinem  Substitut 
ernannte  u.  bei  Gramer  in  Klavier- 
spiel. 1791  wurde  er  Organist  an 
der  St.  James-Kapelle,  Harapstead 
Road  und  trat  als  Violinist  ins 
Orchester  der  Salomon- Konzerte. 
1811  dirigierte  er  in  Dublin  eine 
Anzahl  Konzerte  und  dort  erhielt 
er  durch  Verwendung  des  Herzogs 
von  Richraond  die  Ritterwürde. 
Schon  im  Jahre  1794  trat  er  als 
Klaviervirtuose  auf.  Am  1.  April 
1822  erhielt  er  che  Organistenstelle 
a/d.  Kgl.  Kapelle.  K.  Maria  von 
Weber  wohnte  bei  ihm  und  starb 
auch  in  seiner  Wohnung.  1823 
bis  1840  leitete  er  die  Musikfeste 
in  Liverpool,  Norwich,  Bath  u.  a. 
Städten.  Grove  schreibt:  Er  war 
lange  Zeit  durch  die  Erlebnisse 
seines  Vaters  die  lebendige  Ver- 
mittelung  zwischen  der  Tradition 
von  Händel's  Musikaufführimgen 
mit  denen  der  Gegenwart  u.  übte 
dadurch  einen  grofsen  Einfluss  auf 
Sänger  und  Orchester  aus  (Grove. 
Pohl  2,  266.  368).  Er  schrieb 
zahlreiche  geistliche  und  weltliche 
Gesänge.     Nachweisbar  sind: 

Music  for  the  Service  at  the  Chapel 
loyal,  Whitehall,  on  Maundy  Thursday. .. 
s.  1.  fol.     [br.  Mus. 


A  collection  of  sacred  music.  London 
1863.     vol.  1.     [br.  Mus. 

A  collection  of  Glees  and  Canons.  P. 
Lond.     fol.     [R.  C.  of  Mus. 

An  Einzeldrucken  im  br.  Mus:  1  An- 
them,  1  Hymne,  2  Songs,  1  Canzonette, 
5  Glees,  1  Tanz  und  Klavierstücke. 

Zu  J.  Calkin's  Catalogue  of  the  library 
belonging  to  the  Philharmonie  Society 
schrieb  er  Noten  und  Zusätze  (1823).  8". 
[br.  Mus. 

AuTserdem  verz.  der  Kat.  des  br.  Mus. 
unter  TJiomas  Stnart  mit  der  Notiz:  um 
1780:  Songs,  ]  Glee,  1  Trio,  6  Variations- 
werke f.  Pfte.  in  Londoner  Einzeldiiicken. 
Damit  ist  ein  älterer  Smart  gemeint. 

Smart,  Henry,  Bruder  des  Sir 
George  Thomas,  geb.  um  1778  in 
London,  gest.  23.  Nov.  1823  zu 
Dublin.  Schüler  von  Wilh.  Gramer 
als  Violinist,  wurde  Orchester- 
dirigent der  Philii armenischen  Ge- 
sellschaft, des  englischen  Opern- 
hauses und  anderer  Theater.  1820 
errichtete  er  eine  Pianoforte-Fabrik. 
Um  das  Aufti'eten  einer  Schülerin 
in  Dublin  zu  unterstützen  reiste 
er  mit  ihr  nach  Dublin,  erlag  aber 
dort  dem  Typhus.  Alle  Kompo- 
sitionen unter  obigem  Namen  ge- 
hören seinem  Sohne  an,  der  1813 
geb.  ist. 

Im  br.  Mus.  unter  Smart,  ohne  Vor- 
namen, befinden  sich  1  Song  c.  1765  im 
Einzeldruck,  London  bei  R.  Falkener.  fol. 

Countiy  Dances  von  1795  u.  1798, 
Balladen  u.  a. 

Smeaton,  Mark,  Musiker  der 
Königin  Anna  Boleyn  und  Diener 
in  ihren  Zimmern,  wurde  den 
12.  Mai  1536  hingerichtet  (Bur- 
n.QY  5,  575). 

Smedecke,  Andreas,  Meister; 
zwischen  1500  und  1521  Organist 
am  Dome  in  Hamburg  (Ratsakten). 

Smeducci,  siehe  Bartolommei, 
Girolamo. 

Smeekirs,  3Iiclia. 

Li  der  B.  Leiden  im  Ms..  6  Chor- 
büther,  E  68  ein  luviolata  iutegra  4  voc. 

Smegergill  alias  Caesar,  Wil- 
liam, ein  Engländer  des  17.  Jhs., 
der 


Smert. 


189 


Smith,  Am  and  Wilhelm. 


in  Hilton's  Catch  that  catch  can  1652, 
auch  in  Ausg.  1667,  2.  Teil  von  Playford 
und  in  1720  und  1726,  10.  Aufl.  von 
Johnson  vertreten  ist.  Vielleicht  sind 
auch  einige  Catches  von  ihm  die  unter 
Dr.  Julius  Caesar  verz.  sind  (s.  d.). 

Smert,  Richard,  ein  englischer 
Musiker,  Lebenszeit  unbestimmt. 

Im  Ms.  204,  einem  Samlwk.  von  Hym- 
nen und  Gesängen  aus  dem  15.  und  16. 
Jh.,  ist  obiger  Autor  bei  11  Gesgen  gez. 
[br.  Mus. 

Smet,  Tan,  mit  der  Bezeichnung 
„Procureur",  so  zu  lesen  in  einem 
Kataloge  von  1734  der  Bibliothek 
in  der  Kirche  St.  Walburge  in 
Audenarde,  wo  er  mehrfach  als 
Komponist  verz.  ist.  Noch  klarer 
tritt  Name  und  Amt  in  einer  Liste 
von  1752  hervor,  wo  es  heifst 
,,een  werk  van  Smet,  procureur'' 
(Straeten  1,  226,  auch  216—224). 

Ein  de  Smet  ist  in  einer  Sub- 
scriptionsliste  von  1749  als  Orga- 
nist in  Tirlemont  verz. 

Smet,  Artus,  um  1610  Orga- 
nist an  der  Kgl.  Kapelle  in  Brüs- 
sel (Straeten  5,  155). 

Smet,  Fraiicois- Joseph  de, 
aus  Brüssel,  ist  als  Musicus  am 
23/10  1722  in  der  Universit.  zu 
Leydeneingeschriebeu(Bouwst.3,5). 

Smetaiia,  . . . 

gab  im  Jahre  1786  zu  Amsterdani  sein 
opus  1  heraus:  2  Quatuors  pour  Clavecin 
av.  2  V.  et  Vcl.  (Gerber  1).  Im  Ger- 
ber 2  wird  ein  Concert  p.  le  Clav.  oe.  2. 
Amsterd.,  chez  Schmitt  1793  angezeig-t. 

Smethergell,  William  (Fetis 
fälschlich  J.  . .),  ein  Musiker  der 
2teu  Hälfte  des  18.  Jhs.,  war  Or- 
ganist an  St.  Margaret  on  the  Hill, 
Southwark  &  AUhallows,  Barking 
in  London  (Grove),  von  dem  man 
kennt: 

6  Overtm-es  in  8  parts.  London. 
[B.  Lpz. 

6  Overtui'es  in  8  pts.  2.  sett,  op.  5. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

6  Concertos  for  the  harjDsichord,  with 
2  V.  and  Vcl.  London  c.  1785.  fol. 
[br.  Mus. 


Eules  for  Thorough  Bass  . . .   annexed 

3  Sonatas  for  the  harps.  with  V.  op.  7. 
London,     fol.     [br.  Mus. 

6  Duettos  for  2  Yiolins,  op.  12.  Lon- 
don, fol.     [ib. 

6  lessons  for  the  harps.  op.  1.  Lon- 
don,    qufol.     [ib. 

6  easy  lessons  for  a  Y.  with  a  figured 
Bass  for  a  harpsich.     Lond.     fol.     [ib. 

Im  br.  Mus.  im  Einzeldruck  1  Song. 

Die  theoretische  Abhandlung:  A  trea- 
tise  on  thorough  Bass,  Lond.  1794  habe 
ich  auf  keiner  mir  bekannten  Bibl.  ge- 
funden. 

Mr.  "William  Smegergill,  alias  Caesar 
lebte  im  17.  Jh.  u.  darf  jnit  obigem  nicht 
verwechselt  werden. 

Smezer,  Georg. 

Das  Musikkollegium  in  Groningen  be- 
sals  einst: 

,,Motettae  sive  cant.  sacrae  2—9  voc. 
Aug.  Vindel.  1671.    8  Stb." 

„Sacri  concentus  tam  vocib.  quam  instr. 
op.  alterum.    Aug.  Yiud.  1G89.    19  Stb.'^ 

Smidh,  Loiiis  Edmoml,  be- 
kannt durch  ein 

Quatuor  pour  2  Y.  A.  et  Ycl.  Oe.  1. 
(Dm.)    Yienne,  Thade  Weigl  (Nr.  1154). 

4  Stb.     fol.     [B.  B. 

Ein  zweites  op.  7  ebd.     [B.  ß. 

Smidts,  Jacob,  siehe  Le  Feyre, 
Jacques,  im  17.  Jh.  Der  Faber 
Stapulensis,  der  auch  Jacques  Le 
Febrre  genannt  wird,  siehe  Bd.  5 
im  Nachtrage  unter  Faber. 

Smitli,  ...  trat  1784  in  Lon- 
don als  Violoncellist  auf  (Pohl  2, 
371). 

Smith,  Adam; 

im  br.  Mus.  2  Songs  im  Einzeldruck 
bei  Longman  u.  Lukey   (nur  L.  L.  gez.). 

Smith,  Alexander,  lebte  in  der 
2ten  Hälfte  des  18.  Jh.  und  gab 
herans : 

The  musical  Miscellany;  a  select  col- 
lection  of .  ,  .  Scots,  English  and  Irish 
Song.  Perth  1786  J.  Brown.  8°.  [br. 
Mus. 

Smith,  Amaiid  Wilhelm,  ein 

Arzt  zu  Berlin  gegen  1780,  lebte 
später  in  "Wien,  dann  in  Ungarn 
und  gab  heraus: 

.  . .  Philosophische  Fragmente  über  die 
praktische  Musik.  ~\Yien  1787  Taub- 
stummen-Institus-Buchdrackerei.    8°,  164 


Smith.  B  . . . 


190 


Smith,  John  Christopher  I. 


Seit.,  sine  nomine.    [B.  B.    B.  Lpz.    Brüs- 
sel.    Musikfr.  Wien. 

Smith,  B. . .,  gab  mit  Peter 
Prellew  heraus: 

The  Harmouious  Companion,  or  the 
Psalm  Singer's  Magazine;  being  a  diffe- 
rent  tune  to  each  Psalm  in  four  parts. 
Collected  from  Mr.  Thomas  Ravcnscroft, 
and  others.  With  several  Tunes  never 
before  puUish'd.  Also  several  Hymns 
and  Anthems.  London  1732.  8°.  Part. 
[R.  C.  of  Mus. 

Smith,  Bernhard,  eigentlich 
Schmidt^  war  nach  London  nm 
1680  gekommen  und  bekleidete 
bis  zum  Jahre  1708  den  Orga- 
nistenposten an  St.  Margaret  in 
Westminster  zu  London.  Man 
nannte  ihn  kurzweg  Father  SmWi. 
Besonders  war  er  als  Orgelbauer 
berühmt  (Hawkins  5,  101.  Bur- 
ney  6,  436/37.  Gerber  2  aus 
Hawkins). 

Smith,  Charles,  diente  um  1710 
in  der  Kgl.  Kapelle  in  London  als 
Sänger  u.  ging  1726  ab  (Viertel].  5, 
515/16). 

Smith,  Clement,  lebte  am 
Ende  des  18.  Jhs.  u.  schrieb  aller- 
lei kleinere  Kompositionen  für  den 
Tagesgebranch. 

Das  br.  Mus.  besitzt  7  Drucke  von 
ihm,  eine  Sonata  cappriciosa,  Songs, 
Variat.  u.  a.  in  Londoner  Ausgaben.  Ln 
Kat.  von  Cambridge  FW.  wird  er  Mus. 
Dr.  genannt  und   befinden  sich  daselbst 

2  Gesge.  von  ihm:  London  by  Lavenu. 

Smith,     Edward     Woodley, 

geb.  23.  Mai  1775,  gest.  17.  Juni 
1849.  Anfänglich  Chorsänger  an 
St.  Paul,  sp.  Laienvikar  an  der  St. 
George  Kapelle  zu  Windsor  von 
1795  bis  zu  seinem  Tode.     Seine 

3  Söhne:  George  Toivnsliend,  Mon- 
tem  und  Samuel  zeichneten  sich 
im  19.  Jh.  als  Musiker  aus  (Grove). 

Im  br.  Mus.  befindet  sich  unter  E.  W. 
Smith,  Ms.  419  in  P.  eine  Oper:  „Dido 
and  Eneas",  fraglich  ob  von  obigem. 

Smith,  Henry,  wurde  Anfang 
1666   als   Gentleman  an   der   Kgl. 


Kapelle  in  London  angestellt  und 
starb  am  23.  Mai  1688  (Rimbault). 
In  Hilton's  Catch  that   catch  can  von 
1658,  2.  Ausg.,  ein  Gesang. 

Smith,  Isaac,  lebte  um  1770 
und  ist  bekannt  durch: 

A  collection  of  Psalm  tunes  in  3  pts.  .  . 
London ,  sold  by  Mrs.  Davenhill  &  Mr. 
Buckland.  quS».  Enth.  18  Tunes,  2  An- 
thems und  1  Sanctus  von  Orl.  Oibbons. 
Dem  Exemplare  sind  hds.  angehängt 
Psalmen  von  C  Burney,  M.  P.  King, 
J.  Lucas^  J.  Stanley^  Wainivright  und 
Winter.  Das  br.  Mus.  besitzt  noch  die 
5.  Ausg.  mit  Additions  by  S.  Major.  Lon- 
don, S.  Major,     ({w^^.     [br.  Mus. 

In.  Charles  Sraith's  Ancient  Psalmody 
1843  einige  Gesge.  in  P.  mit  Orgel.  In 
S.  Major's  Sacred  Melody  befinden  sich 
Kompositionen  von  I.  S. 

Smith,  John,  ein  Komponist 
des  17.  Jhs.,  der  in 

Hilton's  Catch  that  catch  can  1652  und 
Ausg.  1G67  von  Playford,  sowie  in  A.  B. 
Synopsis  KJSO  mit  Gesängen  vertreten  ist. 

Im  br.  Mus.  ein  John  Smith.,  Opern- 
komponist im  Anfange  des  18.  Jh.,  ist 
dort  vertreten  mit  der  Oper:  Musick  in 
the  opera  call'd  Tho  Kingdom  of  the 
Birds.  s.  1.  1705.  An  Stb.  vorhanden: 
1.  2.  Treble,  Ten.  Bass. 

Ein  dritter  John  Smith  aus  der  2.  Hälfte 
des  18.  Jhs.  mit  der  Bezeichnung  „of 
Market  Lavington"  ist  ebd.  vertreten  mit; 
A  Set  of  Services,  Anthems  &  Psalm 
Tunes  .  .  all  intirely  new  (Book  the  Second, 
cont.  12  Anth.  u.  12  Psalm).  London  c. 
1760  Selbstverlag-,  fol.  —  A3.  Set  of  Ser- 
vices, Anthems  and  Psalm  Tunes . . .  Lond., 
printed  for  John  Johnson,     fol. 

Smith,  John  Christopher  I., 

hiefs  eigentlich  Joh.  Christoph 
Schmidt  und  war  in  Ansbach  geb., 
begleitete  Händel  aus  Zuneigung 
1716  nach  London  u.  wurde  bald 
dessen  Factotum.  Auch  auf  der 
letzten  Reise  nach  Italien  beglei- 
tete er  Händel.  Wenige  Jahre 
vor  H.'s  Tode  entzweiten  sie  sich, 
trotzdem  vermachte  ihm  H.  testa- 
mentarisch 2400  £.  Sein  Sohn 
ist  der  bekannte  John  Christopher  IL 
Smith,  der  das  Buch  über  H. 
schrieb:  Anecdotes  of . . .  (Pohl  1, 
178). 


Smith,  Johann  Christ ophei  U.  191  Smith,  Johann  Christopher  II. 


Smith,  Johann  Christoi)hei'II., 

hiefs     eigentlich     Schmidt.      Sein 
Vater  war  das  Factotum  Hiindel's. 
Ob  er  noch  in  Ansbach  oder  Lon- 
don geboren,  ist  nicht  sicher  an- 
zugeben.     Wenn    der   Vater   erst 
1716  nach  England  ging  und  der 
Sohn,  wie  die  Lexika  angeben,  1712 
geb.,    dann    ist    er    allerdings    in 
Deutschland  geboren,   doch  fehlen 
die  Beweise,  gest.  3.  Okt.  1795  zu 
Bath.     In  London  wurde  er  Hän- 
deFs  Schüler,   dann  Pepusch'   und 
Roseingrave's.    1732  (1731)  schrieb 
er  die  Oper  Teraminta,  1733  Ulysses, 
1738  das  Oratorium  David's  lamen- 
tation    over    Saul    and    Jonathan. 
1745   bereiste    er    den   Coutinent. 
1750  Organist  am  Findlings -Hos- 
pital.    Als  Händel  erblindete  dik- 
tierte er  demselben  seine  Kompo- 
sitionen.      1752     war    Smith     in 
Fi'ankreich.      Händel,    der    immer 
leidender  wurde,  liefs  ihn  auffor- 
dern statt  seiner  die  Oratorien  in 
London  zu  dirigieren.  1754  brachte 
er  wieder  mehrere  Opern  auf  die 
Bühne.      1774    zog    er   sich  nach 
Bath   zurück.     Händel   hatte  ihm 
testamentarisch   alle   seine   Werke 
im    Ms.    vermacht,     sein    Klavier, 
sein    von   Denner    1736    gemaltes 
Porträt  und  seine  Büste  von  ßou- 
billiac.     Smith  befand  sich  bis  zum 
Tode    der   Prinzessin    von  Wales, 
Wittwe,    Mutter    Georg    IIL,    im 
Dienste  derselben,  von  der  er  eine 
Pension  von  200  ^  erhielt.    Nach 
deren   Tode    liefs    der  König    aus 
seiner  Privatschatulle  die  Pension 
fortbezahlen.  Aus  Dankbarkeit  ver- 
ehrte er  dem  Könige  alle  Häudel'- 
schen  Partitur-Autographe,  dessen 
Klavier  und  Büste  und  behielt  nur 
das  Ölbild,   was  sich  dann  in  der 
Sacr.  härm.  Society  und  jetzt  im 
Royal  College  of  Music  in  London 
befindet.    Die  Partituren  befinden 


sich  heute  im  Buckingham  Palast 
und  bilden  eine  Samlg.  von  87 
Bänden.  S.  kopierte  vieles  von 
Händel  und  befinden  sich  die 
Kopien  heute  in  der  Stadtb.  Ham- 
burgs. Von  1753  ab  dirigierte 
er  die  Oratorien  -  Aufführungen 
(Grove.  Pohl  1,  178).  Von  seinen 
Werken  sind  nachweisbar: 

Anecdotes  of  G.  Fr.  Handel  and  John 
Chr.  Smith.  With  select  pieces  of  inusic 
composed  by  J.  C.  Smith.  Never  before 
pubUshed.  London  1799  Bulmer  &  Co. 
8».  64  S.  Text,  34  S.  Musili  mit  den 
Porträts  von  Händel  und  Smith.  [B.  B. 
auch  im  Ms.  Mus.  theoret.  51.  B.  Wage- 
ner. R.  C.  of  Mus.  Biüssel.  br.  Mus. 
Cambridge  FW.     Glasgow. 

Von  den  Oratorien  kenne  ich: 

Paradise  Lost,  an  oratorio  (the  overture 
and  songs).  London  1758.  P.  fol.  [br. 
Mus.    ß.  C.  of  Mus.     Glasgow  im  Ms. 

Rebecca,  an  oratorio  (the  overture  & 
songs).  London  (1761).  P.  [R.  C.  ofMus. 
Glasgow  im  Ms. 

Burney  führt  noch  7,  666  an: 

Davids  Lamentation  over  Saul  and 
Jonathan  1740.     Nabal,  1764. 

Von  seinen  englischen  Opem  sind 
nachweisbar: 

The  Enchanter,  a  musical  entertainnient 
(written  by  David  Garrick)  London  (1760) 
P.  fol.  [br.Mus.  R.  C.ofMus.  Glas- 
gow. 

The  fairies,  au  opera.  London  (1755). 
P.     fol.     [ib.  und  Musikfr.  Wien. 

The  Tempest,  an  opera.  London  1756. 
P.     fol.     [br.Mus.     R.  C.ofMus. 

Teraminta,  an  opera,  by  Heniy  Carey. 
Ms.  P.    40  (um  1732).     [R.  C.  of  Mus. 

In  Thalia.  A  collection  of  songs,  comp, 
by  Dr.  Boyce  . . .  1767.  fol.  Einige  Songs 
von  S.     [br.  Mus.     R.  C.  of.  Mus.  982. 

Suites  de  pieces  pour  le  clavecin,  comp, 
par  J.  C.  Smith.  Premier  vol.  London, 
by  the  author.  qu40.  59  S.  im  Stich. 
Dedic.  Lady  Walpole. 

—  Second.  vol.  qu40.  82  S.  Lond., 
Walsh.  [C.  P.  B.  Wagener.  br.  Mus. 
B.B:    2.  vol. 

6  Suites  of  lessons  for  the  harpsichord, 
op.  3.  Lond.,  Walsh.  qufol.  41  S.  [br. 
Mus.     B.  Wagener.     Cambridge  FW. 

—  A  collection  of  Lessons  (6)  for  the 
harps.  Op.  3.  Composed  by  Mr.  Smith, 
author  of  the  opera  call'd  „The  Fairies". 
Lond.,  Walsh.     [Cambridge  FW. 


Smith,  John  Spencer. 


192 


Smith,  John  Stafford. 


Select  pieces  of  music  . . .  never  before 
published.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

12  Sonata«  for  the  Harps.  op.  5.  Lond., 
Walsh.     fol.     75  S.     [B.  Wagener. 

9  Suites  de  pieces  de  Clav,  in  Farrenc's 
Tresor,  Bd.  11.     [B.  M.  etc. 

Der  Antiquar  Eeeves  besaTs  noch  op.  4: 
Six  lessons  for  the  Harps.  Lond.,  Walsh. 
qufol. 

In  Karl  Fr.  Äbel's  6  fav.  Overtures 
1760  mit  2  Ouvert.  vertreten. 

Otto  Kade  schreibt  ihm  eine  Anzahl 
"Werke  in  der  Bibl.  der  Schweriner  F.  zu, 
die  nur  mit  John  Smith  gez.  sind,  der 
bekanntlich  weit  später  als  der  obige  lebte. 

Smith,  John  Spencer,  geb. 
11.  Sept.  1769  in  London,  gest. 
5.  Juni  1845  zu  Caen  (Xormandie). 
Dr.  der  Eechte  a/d.  Universität  zu 
Oxford,  ging  später  nach  Frank- 
reich u.  liefs  sich  in  Caen  nieder. 

In  den  Schriften  der  dortigen  Aka- 
demie befindet  sich  im  Bande  1825 — 1828 
eine  Abhandlung,  die  er  am  10.  Nov.  1826 
daselbst  las,  betitelt:  Memoire  siu'  la  cul- 
ture  de  la  musique  dans  la  ville  de  Caen 
et  dans  rancienneBasse-Normandie  (Fetis). 
Die  B.  B.  besitzt  obige  Schilft  in  einer 
Separatausgabe  von  1827. 

Smith,  John  StaflPord,  Sohn 
des  Martin,  eines  Organisten  a/d. 
Kathedrale  in  Gloucester  von  1743 
bis  1782,  geb.  um  1750  zu  Glou- 
cester, gest.  20.  (21.)  Sept.  1836  in 
London.  Schüler  seines  Yaters  u. 
James  ^"ares  als  Chorsänger  a./d. 
Kgl.  Kapelle  in  London.  1784 
wurde  er  Gentleman  an  der  Kgl. 
Kapelle,  1794  Laien- Yicar  an  der 
"\Yestminster-Abtei,  1802  Organist 
a/d.  Kgl.  Kapelle  und  1805—1817 
Direktor  und  Lehrer  der  Chor- 
knaben a/d.  Kgl.  Kapelle.  Gewann  ' 
mehrfach  Preise  auf  Glees.  Für 
Hawkins  besorgte  er  die  Partituren 
alter  Gesänge  für  dessen  Geschichte 
der  Musik  (Stephens.  Brown).  S. 
besafs  eine  bedeutende  Bibliothek, 
die  nach  seinem  Tode  versteigert 
wurde.  Von  seinen  Werken  sind 
nachweisbar: 

An  Introduction   to  the  art  of  compo- 


sing  Music.  Im  Autograph.  q}i4P.  [R. 
C.  of  Mus. 

A  musical  common-place  book,  contai- 
ning  a  few  compositions  and  many  memo- 
randa  in  bis  handwritiug,  together  with 
several  on  detached  slips  of  paper,  amongst 
the  latter  is  a  rough  draft  of  the  notes 
on  the  compositions  in  his  published 
work,  ..Musica  Antiqua".  Ms.  kl.  fol. 
[R.  C.  of.'  Mus. 

Anthems,  composed  for  the  Choir  Ser- 
vice of  the  Church  of  England.  London 
1793.  P.  mit  Notizen  vom  Komponisten. 
[R.  C.  of  Mus.    br.  Mus.     Glasgow. 

2  Anthems  in  Londoner  Einzeldmcken. 
[br.  Mus. 

Ode  on  the  first  of  Apiil,  commencing, 
„While  rumour  from  his  brazen  lungs" 
. .  .  Ms.  Stb.,  die  Gesangstim.  fehlen. 
[R.  C.  of  Mus. 

A  coilection  of  Glees,  for  3,  4,  5  & 
6  V.  Lond.  qufol.  [br.  Mus.  Glasgow. 
R.  C.  of  Mus. 

A  select  coUection  of  Catches,  Canons 
&  Glees ...  for  3  &  4  v.  Lond.  qufol, 
[br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

A  MisceUaneous  coUection  of  new 
Songs,  Catches  &  Glees.  Lond.  (1780) 
qufol.    [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

A  5.  book  of  Canzonets,  Catches,  Ca- 
nons &  Glees  sprightly  &  plaintive.  Lond. 
qufol.     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

12  Chants  . . .  Lond.,  Preston.  qn4P. 
[br.  Mus. 

A  coUection  of  songs  of  various  kinds  and 
for  different  voices.  Lond.  qufol.  [R. 
C.  of  Mus. 

Series  of  progr.  studies,  Bd.  11,  1882. 
80.     [br.  Mus.]. 

Im  br.  Mus  im  Einzeldruck:  5  mehrst. 
Glees,  6  Songs  und  1  BaUad. 

In  Samlwk.  1  Round  in  Hullah's 
Singer  iibrary  Xr.  65.  1859.  —  In  Wm. 
Horsley's  Vocal  Harmony  5  Gesge.  —  3 
Glees  in  Bishop's  Collect,  of  Glees.  —  1 
Praelud.  u.  Fuge  im  Pittman.  —  Catches 
und  Glees  in  Amüsement  1791.  —  In 
Longman's  CoUection  of  Catches  8  Catches 
u.  Glees  zu  3  u.  4  Stim.  —  Im  Catch 
Club  3  (Sibbald  in  Edinbg.)  2  Catches. 

6  Gesge.  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

Samlwke.   von  älteren  Kompcsitionen : 

A  coUection  of  English  songs  in  score, 
for  3  and  4  voic,  compos.  about  the  year 
1500,  taken  from  Mss.  of  the  same  age. 
Revised  and  digested  . . .  London  (1779). 
fol.  (Die  Samlg.  ist  aus  dem  Fairfax-Ms. 
spartiert  mit  Ausnahme  des  Agincourt- 
liedes.  [B.  B.  br.  Mus.  Glasgow.  R.  C. 
of  Mus.,  nebst  dem  Ms.     Cambridge  FW. 


Smith,  John  Stafford. 


193 


Smith,  Eobert  Archibald. 


Musica  antif[ua.  Selection  of  music 
of  this  and  other  Countries,  froin  the 
Commencement  of  the  12.  to  the  begin- 
ning  of  the  18.  Century;  Comprising 
some  of  the  earliest  &  most  curious  Mo- 
tetts,  Madiigals,  Hymns,  Anthems,  Songs, 
Lessons  &  Dances  tunes  some  of  them 
now  first  puhlished  from  Ms.  and  printed 
.  . .  Selected  and  Arranged  by  . .  .  London 
(1812)  printed  &  sold  bv  Preston.  2  voll. 
gr.  fol.  9  Yorbll.  2i2  S.  Musik,  [br. 
Mus.     E.  C.  of  Mus.     Eoyal  Academy. 

Enth.  bis  S.  13  anonyme  Gesge.  und 
Tänze  aus  den  frühesten  Jh.,  dann  folgen 
Troubadour -Gesge.  des  13.  Jhs.,  darauf 
geistl.  Gesge.  des  15.  Jhs.  zu  2  u.  3  St., 
genannt  ist  Joh?i  Cole,  dann  Gesge.  des 
16.  Jhs.  von  Heath,  S.  38—43  "allerlei 
Tänze  bis  ins  17.  Jh.,  dann  Gesge.  und 
Instrumentalp.  von  Byrd,  Obrecht^  Fran- 
cJiitms,  Jolinson^  Fr.Pilkingfon,  Coprario^ 
Math.  Locke,  Talus,  Od.  Gibbons,  Dr. 
BitU.  Hiighe  Aston.,  Josquin  Desprcs, 
Wülaert,  Okec/hem.,  Jac.  Wert,  Clemens 
n.  p.,  Clir.  Murales,  Jeh.  de  Latre,  Richa- 
fort,  P.  Certon,  Zarlino,  Or.  Vecchi, 
Jhan  Gero,  Dr.  W.  Child,  Bob.  Jones, 
Tib.  Massaino,  John  Douiand,  George 
j\[aso7i  and  John  Earsden.,  Sim.  Iccs, 
J.  Jenkins,  Pelh.  Humplireij .,  Dr.  Stag- 
gins,  Benj.  Rogers,  Math.  Locke,  Handel, 
Bloiv,  Dan.  Pnrcell,  Henry  Pureell,  Rob. 
Jones,  Weelkes,  W.  Laices  und  Gemi- 
niani.  129  Nrn.  NB.  Obige  unsinnige 
Aufeinanderfolge  der  Autoren  stellt  die 
Ordnung  in  der  Saralg.  dar. 

Smith,  Robert,  geb.  um  1689 
zu  Cambridge,  gest.  um  1768.  Ein 
Physiker  und  Astronom,  zeichnete 
sich  mit  „D.  D.,  F.  K.  S.  and  Master 
of  Trinity  College  in  the  Univer- 
sity  of  Cambridge"  und  gab  her- 
aus: 

Haimonics,  or  the  phüosophy  of  musi- 
cal  Sounds,  by  . . .  Cambridice  1749  J. 
Bentham  for  W.  Thurlbourn  &  T.  Merrill. 
8».  292  S.  [B.B.  Brü.ssel.  br.  Mus. 
Glasgow.     E.  C.  of  Mus.     Musikfr.  Wien. 

—  The  second  edition,  much  improved 
and  augraented.  London  1759  T.  and 
T.  MerriU.  8«.  280  S.  28  Taf.  [B.  B. 
Brüssel.     Glasgow. 

A  PostScript  to  Dr.  Smith's  upon  the 
changeable  harpsichord,  a  perfect  Instru- 
ment. London  1762.  8".  [Glasgow,  br. 
Mus.     B.  B. 

Eine  deutsche  Uebersetzung  der  Har- 
monik oder  die  Philosophie  harmonischer 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Klänge.  Nach  der  Ausgabe  von  1769 
(sie?)  ins  Deutsche  übersetzt  von  Fr.  W. 
Riedt.  Berlin  1771.  337  u.  11  S.  Ms. 
theor.  4».  118.     [B.  B. 

Er  gab  auch  1722  Eoger  Cotesius'  Har- 
monia  heraus.  Selbst  als  Komponist  hat 
mau  Proben:  Im  Ms.  118  der  B.  Cam- 
bridge FW.  Nr.  63:  From  friends  all  in- 
spired  und  Songs  und  Duets  in  Henry 
Playford's  Harmonia  sacra  und  in  dessen 
The  Pleasant  Companion,  s.  Hilton's  Cat- 
ches, 1.  T.  1686. 

Smith,  Rohort  Arcliihald,  geb. 
16.  Nov.  1780  zu  Reading,  Berks, 
gest.  3.  Jan.  1829  zu  Edinburgh,  be- 
erdigt in  St.  Cuthbert's  churchyard. 
Sein  Tat  er,  ein  Seiden  wirker,  be- 
stimmte ihn  zu  seinem  Nachfolger. 
Er  wurde  Lehrling  und  kam  dann 
1800  nach  Paisley,  wo  er  Gelegen- 
heit fand  seine  musikalischen  An- 
lagen auszubiklen.  1802  verheira- 
tete er  sich  mit  Mary  MacNicol, 
wurde  Musiklohrer  und  1807  Di- 
rektor an  der  Abteikirche  zu  Pais- 
ley, 1823  Musikdirektor  an  St. 
George's  zu  Edinburgh.  Er  hat 
sich  dort  besonders  verdient  ge- 
macht um  den  Kirchengesang  und 
zum  behufe  dessen  zahlreiche  Werke 
herausgegeben  (Brown,  der  auch 
seine  Druckwerke  verz.,  spendet 
ihm  grolses  Lob  und  sagt  unter 
anderem,  dass  S.  einer  der  ver- 
diensteten Musiker  Schottlands  ge- 
wesen ist).  Auf  öffentl.  Bib].  fand 
ich  folgende  Werke: 

The  Scotish  minstrel,  a  selection  from 
the  vocal  melodies  of  Scotland  ancient 
and  modern  arranged  for  the  pfte.,  by 
E.  A.  Smith.  Edinburgh  1824  Pardie. 
6  Bde.  in  3  voll.  gr.  8».  [Bi-üssel.  E. 
C.  of  Mus.     Glasgow. 

The  Irish  minstrel,  a  selection  (wie 
vorher).  Edinburgh  (1825).  gr.  8».  [Glas- 
gow.    Privatb.  Sir  John  Stainer. 

A  volume  of  Songs,     fol.     [Glasgow. 

Flowers  of  Scottish  song.  Glasgow, 
fol.     [ib. 

Devotional  music.  Edit.  bv  John  Tum- 
buU.    4.  ed.     Glasgow.     8°.  "[ib. 

An  introduction  to  singing,  comprising 
various  examples,  with  scales,  exercises, 

13 


Smith,  Theodore. 


194 


Snedorf. 


&  songs,  in  all  the  major  &  minor  keys 
in  general  use.     Edinburgh,     fol.     [ib. 

Yen  einem  älteren  Bohert  Smith  be- 
finden sich  in  Locke's  Samlwk.  1673  drei 
Couranten  für  Ela\'ier  (Eitner  1).  Viel- 
leicht ist  auch  die  Violinpiece  in  John 
Playfoid"s  Division  Yiolin  von  1685  mit 
E.  Smith  gez.  von  demselben. 

Smith,  Theodore,  über  ihn 
fehlen  alle  ISTachrichten.  Gerber  1 
erwähnt  ihn  als  einen  gefälligen 
Komponisten,  der  um  1780  in 
Berlin  Mehreres  herausgab.  Es 
scheint,  dass  er  sich  eine  Zeitlang 
in  Deutschland  aufgehalten  hat, 
denn  Bossler  und  Hummel  ver- 
legten Kompositionen  von  ihm, 
doch  ebenso  erschienen  sie  in 
London.     Bekannt   sind   folgende: 

8  Tunes,  selected,  composed  for  and 
adapted  to  the  selection  of  Psalms,  Hymns, 
and  Anthems  of  Ebury  Chapel.  London, 
E.  Goulding.     qufol.     [br.  Mus. 

Alfred,  Opera.  Ms.  P.  1796.  [R.  C. 
of  Mus. 

6  Concerts  pour  le  Clavecin  ou  le  Pfte. 
l'acc.  de  2  V.  et  B.  Op.  4.  Berlin, 
Hummel.  4  Stb.  [Dresd.  Mus.  Dieselben 
auch  für-  2  Klav.  gesetzt,     br.  Mus.  defekt. 

3  Sonates  ä  4  ms.  op.  1.  Liv.  1.  In 
Liv.  2  abermals  3  Sonaten.  Ms.  [Dresd.  Mus. 

3  Sonates  a  4  ms.     op.  3.     [ib. 

3  Sonates  en  Duo,  qui  peuvent  etre 
executes  par  2  personnes  sur  un  Clavecin 
ou  Pfte...  Oeuv.  4.  Berl.,  Hummel, 
fol.     [br.  Mus.     Dresd.  Mus.  im  Ms. 

3  Duos  p.  harpe  ou  Pfte.  Lond.,  Long- 
man.     [Biüssel  Cons. 

Im  br.  Mus.  26  englische  Drucke  von 
allerlei  Klavierstücken,  Arrangements  mit 
u.  ohne  Begltg.,  auch  Sonaten  f.  Klavier 
op.  5,  6  u.  36.  ö  Songs  und  1  Ballade 
in  Einzeldiiicken. 

Der  Antiquar  Reeves  in  London  besafs 
6  Sonaten  f.  Fi.  V.  u.  Ycl.,  The  celebrated 
music  which  is  on  the  organ  at  Mr.  Coxe's 
Museum  Spring  Garden,  adapted  for  the 
harpsich.  Lond. 

Im  Bossler,  Samlwk.  11,  einige  Xrn. 
—  In  John  Corri"s  Collection  of  the  Songs 
1788,  Bd.  3  p.  27. 

Smith,  Thomas,  diente  von  c. 
1710—1726  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  mit  40  ^  Gehalt  und 
16  ^  Kleidung  (Viertelj.  5,  515/16). 

Smith,  William.    Brown  führt 


zwar  einen  Musiker  obigen  Namens 
an:  geb.  1754  in  Schottland,  ging 
i   1783   nach   Amerika   und   st.   den 
6.  April  1821  in  New  York,  doch 
findet    sich     das    folgende    Werk 
nicht    unter    den    bei   Brown    au- 
i  geführten,    so   dass   dasselbe   wohl 
:  von  einem  anderen  sein  kann: 
'        Sacred  harmony,    containing  an  Essay 
introduction  to  the   art  of  siuging  ...  in 
the    Methodist    General    Hymn    book   .  .  . 
Dublin  1810.     [br.  Mus. 
j       Smith,     ohne     Vornamen     in 
Samlwken: 

Che  and   Euterpe,    London   1758.    8". 

:   4  Gesge.    —  In   Oxford  Ch.  Ch.   im   Ms. 

1  Dialogue  ä  3,  2  chants,  Airs,  Fancies  etc. 

Smits,  Eduard,  bekannt  durch 
eine    Elegie   pour    Sopr.    av.  Pfte. 
Ms.      [Brüssel  Cons.]      Lebenszeit 
j  nicht  bekannt. 

Smits,    Wilhelm,     Lebenszeit 

unbekannt. 

I        In    Bologna    findet    man    eine    Missa 

j    3   vocibus     humanis     comitante     organo, 

auctore     "Wmo    Smits.      Amstelod.     apud 

Thuone  et  Socios.    P.    fol.     43  S. 

Smolz,  M°  (Maestro),  bekannt 
durch 

3  Duetti  per  Clavieimbalo  e  Yiolino. 
[Musikfr.  Wien.]  In  Einsiedeln  von  Smolz 
ein  Lauda  Jerusalem  a  4  voci  c.  org.  Ms. 

Smorto,  Bernardo,  ein  Theor- 
bist  an  der  grolsen  Oper  zu  Paris 
um  1707  (Campardon). 

Smout,  Adriaan  Joriszon,  siehe 
unter  Thysiiis. 

Smyth,  Charles  John,  ein  Eng- 
länder des  18.  Jhs.,  von  dem  das 
br.  Mus.  besitzt: 

Chants,  Single  and  Double,  with  a 
Sanctus  for  the  use  of  choirs,  arranged 
also  for  the  orgau  .  .  .  London,  Preston. 
qu40. 

—  William  S.  war  Organist  an  der 
Kathedrale  zu  Durham  von  1.594^99  und 
dessen  Sohn  Edicard  S.  von  1609 — 11. 
Das  Archiv  obiger  Kirche  besitzt  von  beiden 
einige  Kircheukorapositionen  (West). 

Snedorf,  Frederik,  ein  däni- 
scher Gelehrter,  st.  um  1792  zu 
Kopenhagen  und  gab  heraus: 


Sneeu. 


195 


Sobinger. 


De  hymnis  vetemm  Graecomm  scripsit 
Fridericus  Snedorf.  Accedunt  tres  hymni 
Dionysio  adscripti.  Hafniae  et  Lipsiae 
1786  Proftius.     8».     72  S.     [Brüssel. 

Sneeii,  Y.  B.,  18.  JIi.,  siehe 
Swaeii,  G.  de. 

Siiegasius,    siehe   SeLueegafs. 

Siieiliiiger,  siehe  Schnelliiiger. 

Siiep,  Jan,  aus  Zierikzee  in 
Holland,  lebte  im  Anfange  des 
18.  Jhs.,  gab  Lieder  und  Sonaten 
für  Gambe  heraus,  "wie  sich  aus 
alten  Katalogen  ergiebt. 

Snittelbaeli,  Nataniel,  siehe 
Sclmittelbaeh. 

Siiodham,  siehe  Este,  Thomas. 

Siiocck,  F...  J...  J...,  geb. 
um  1773  zu  Brüssel,  gest.  15.  Juli 
1845  ebd.,  war  gegen  40  Jahre 
Lehrer  des  Gesanges  in  Brüssel 
und  gab  heraus: 

Je  n'en  sais  plus;  j'en  sais  toujours 
Melodie  p. . . .  Bnixelles,  Terry  et  l'auteur 
(Gregoir,  Pauth.  3,  87.  Die  dort  einge- 
fügte Jalii-eszahl  1810  ist  falsch,  siehe 
Eoucourt,  denn  letzterer  wird  bez.  mit 
„ancien  directeur  de  lecole  royale  de 
musique".  Er  konnte  aber  erst  nach 
1830  das  Amt  bekleiden). 

Siioeck,  Henri,  um  1783  zwei- 
ter Violinist  an  der  Kgl.  Kapelle 
zu  Brüssel  mit  250  Gld.  Gehalt 
(Straeten  5,  172). 

—  J/ö;-c[k],  ein  Lautenist  und 
Instrumentenmacher  seit  etwa  1742, 
gest.  zwischen  dem  27.  u.  31.  März 
1762.  Seit  1722  war  er  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel  angestellt  (Strae- 
ten 5,  181  ff.). 

—  Sein  Sohn :  Henri  Äugustin, 
wurde  als  Lautenist  ebd.  am  19. 
April  1762  fest  angestellt.  .Seit 
dem  7/4  1760  diente  er  schon  als 
Supernumerarius.  4  Jahre  später 
wurde  er  1.  Violinist  (ib.  5,  186). 

SnOTT,  J  . . .,  bekannt  durch: 
Fickle  Chloe.     Sung  by  Master  Heny- 

man  at  Sadlers  "Wells. . .     s.  1.     fol.     [br. 

Mus.  Einzeldi-uck.]     In   Henry  Playford's 

The  Theatre  1685  ein  Tonsatz. 

Snow,  Moses,  schwor  am  17/12 


I  1689   als  Gentleman   an   der  Kgl. 

{  Kapelle    in    London,    wurde    aber 

I  erst  am  8/4  1692  fest  angestellt. 
Am  24/2  1693  wurde  er  Epistier 
und  t  20/12  1702. 

Eimbault   sagt  noch,    dass   er   in  den 

;  Jahren  1685 — 93  in  Samlwken.  als  Kom- 
ponist anzutreffen  ist,  giebt  aber  nichts 
Näheres  an.  Nachweisbar  sind  in  Play- 
ford's Banquet  of  Musick  1688  sieben 
Songs,  im  2.  Buche  3  Songs,  im  4.  Buche 
des  Samlwkes.  The  Theatre  1687  stehen 
4  Gesge. 

Snow,  Valentine,  wahrsch.  der 
i  Sohn  des  Moses.  Einer  der  besten 
Trompeter  seiner  Zeit,  für  den 
Händel  die  obligaten  Trompeter- 
stellen zu  seinem  Messias,  Samson, 
Dettinger  Te  Deura,  Judas  Macca- 
baeus  u,  a.  schrieb.  Im  Jan.  1753 
wurde  er  Nachfolger  des  John 
Shore  als  Sergeant -Trompeter  des 
Königs,  nachdem  er  schon  1748 
in  die  Kgl.  Kapelle  eingetreten 
war  und  behielt  die  Stelle  bis  zu 
seinem  im  Dez.  1770  erfolgten 
Tode  (Grove.  Viertel].  8,  519). 
Unter  Snow  in  John  Simpson 's 
Pocket  Companion  1  Piece. 

Soaper,  »Jolin,  geb.  1743,  gest. 
5.  Juni  1794  zu  London.  Chor- 
sänger an  St.  Paul  unter  W.  Sa- 
vage,  wurde  1764  Gentleman  an 
der  Kgl.  Kapelle  und  Vicar  Cho- 
ralist an  St.  Paul,  starb  in  Sion 
Garden,  Aldermanbury  (Stephens). 
In  der  Kirche  Ely  eine  Litaney;  der 
dortige  Katalog  bez.  ihn  um  1779  als 
Chorsäuger  an  der  "Westminster-Abtei. 

Soares  (nicht  Soaves),  P.  Manoel, 
geb.  zu  Lissabon  im  17.  Jh.  Er 
war  ein  Presbyter  an  S.  Pedro 
und  starb  am  4.  Juli  1756  zu 
Lissabon.  Vasconcellos  führt  von 
ihm  5  geistl.  Kompositionen  an. 

Sobinger  (Soubinger),  Augustin, 
Lautenspieler  und  Cornettist  um 
1504 — 6  im  Dienste  Philipp  des 
Schönen  (Straeten  7,  149.  Doku- 
mente S.  170  ff.  172). 

13* 


Soderino,  Agostino. 


196 


Soerensen. 


Soderino,  Agostino,  um  1608 
Organist  an  der  Kirche  di  N.  S. 
della  Rosa   zu  Mailand  (Titel),   ist 

bekannt  durch: 

Sacrarura  cautionum  8  et  9  voc.  Lib.  1. 
cum  3  aliis  canticis  voc.  et  instrum.  alter- 
natim  Mediolani  1598  Aug.  Tradatus. 
SSth.     40.     [B.  M.     B.  B:  C2.  Part.  def. 

Canzoni  ä  4.  &  8.  voci,  di  .  . .  Lib.  1, 
Op.  2.  Milano  1608  per  l'herede  di  Simon 
Tiüi  &  Fü.  Lomazzo.  4  Stb.  4P.  Ohue 
Text,  daher  für  Instrum.     [Bologna. 

In  B.  M.,  Ms.  264,  5  flu.-  Orgel  be- 
arbeitete Motetten. 

Soderino,  (xioYanni,  auch  Joan. 
Soder  geschrieben,  ist 

in  Ms.  q78,  6  Stb.,  fehlen  6  a  und  7  a, 
mit  2  Motetten  vertreten.     [B.  Dauzig. 

Sodi  (Sodj),  Carlo  und  Pietro, 

zwei  Brüder  zu  Eom,  im  Anfange 
des  18.  Jhs.  geb.,  liefsen  sich  in 
Paris  nieder.  Carlo  war  Mando- 
linenspieler und  trat  gegen  1749 
ins  Orchester  der  Comodie  italienue. 
Er  starb  im  Sept.  1788.  Fetis 
führt  einige  Operetten  und  Diver- 
tissement an,  die  in  den  Jahren 
1753_1760  in  obigem  Theater  ge- 
geben wurden. 

In  der  Kgl.  Musikaliensamlg.  in  Dres- 
den befindet  sich  im  Ms.  313  eine  Missa 
zu  4  Stim.  u.  Instrum.  P.  qufol,  die  mit 
Carlo  Lodi  (?)  gez.  ist.  Ob  damit  obiger 
gemeint  ist,  bedarf  noch  des  Beweises.  — 
Sein  Bruder  Pietro  war  Harfenist  und 
Komponist.  Er  lebte  seit  1743  zu  Paris, 
trat  ins  Opernorchester  und  starb  1764. 
Er  schrieb  Pantomimen  und  gab  1760 
Chansons  heraus  (Fetis). 

Im  Cons.  zu  Paris  eine  Operette  von 
Sodij:  Bajocco  et  Serpilla  1753.  Auch  in 
Schwerin  F.  vorhanden  in  P.  mit  dem 
Titel:  Parodie  fran^oise  du  Joueur.  Dediee 
ä  Mad.  la  Marquise  de  Champcenetz  par 
Mr.  Sody.     Amst.,  J.  J.  Hummel,     qufol. 

Soel,  . . . 

bekannt  durch  12  Senates  per  il  Cem- 
balo.    [Dresd.  Mus.  ohne  Signat. 

Sölder  (Sölderer),  Franz  Xaver, 

diente  im  Jahre  1706  seit  14  Jahren 
am  kurf.  Hofe  zu  München  als 
Kammermusikus.  Sein  Gehalt  be- 
trug 300  Gld.,  doch  schon  seit  dem 
30/3  1700  erhält  er  nur  150  Gld. 


und  während  der  österreichischen 
Besetzung  Baierns  (1702-1713) 
nur  100  Gld.  (Kreisarchiv). 

Sölker,  . .  •  war  um  1796  Musik- 
direktor am  Theater  zu  Keval  (Rei- 
chard 1797,  325). 

Sölner,  Joh.,  siehe  Seiner. 

Söltl,  Michael,  Präfekt  und 
Chorregent  zu  Neuburg  und  seit 
1738  Domkapellmeister  in  Regens- 
burg (Mettenleiter  1,  121). 

—   Wolfgamj,   war   1730   eben- 
dort  Vikar  imd  Kapellmeister  (ib.  ■ 
121).    S.  134  zeigt  er  seine  Kom- 
positionen   an,    die    vielleicht    in 
Regensburg  liegen. 

Die  doi-tigen  Seminare  besitzen  fast 
durchweg  reiche  BibL,  aber  ungeordnet, 
die  ßüclier  und  Noten  haufenweis  auf- 
geschichtet (1890). 

Soenius,  Glottfried,  aus  Amster- 
dam, gab  in  Harlem  heraus: 

Mengelzangeu.  .  . .  Arietteu,  Alieman- 
des,  Sarabandes,  Gavottes  en  Gigues  voor 
het  Clavecimbaal  en  de  Stern,  Violoncello, 
Violino,  Flauto  &c.  Gedr.  voor  den 
Autheur.  Te  Haarlem  1724  Hulkenroi. 
1  vol.  40.  Klaviersatz  2  st.  47  S.  Text 
rechts  stehend.  Nur  Lieder  vorhanden. 
Der  Name  Soenius  findet  sich  nur  auf 
dem  Vorblatte  unter  einer  Abbildung. 
[Amsterd.  Bibl.  des  Herrn  Prof.  Fr.  Zelle 
in  Berün  1889. 

Melodie  per  camera  c'io  e  XII  Concer- 
tini  mescolati  d'Ariette  novelle  a  due:  3, 
4,  5,  6,  7  strumenti  ad  libit.  Possono 
aucora  toccarsi  a  voce  sola:  col  Vcl.  0 
Cimbalo.  Gedr.  voor  den  Autheur.  Haar- 
lem 1725.     4".     [Amsterd. 

Ein  alter  Auktiouskat.  zeigt  noch  au: 
Concerti  seriosi,  of  ernstige  gezangen  met 
een,  2,  3  en  4  stem. 

Sönniclisen,  J  . . .,  ein  Musik- 
verleger in  Kopenhagen  um  1789 
und  folgende  Jahre,  gab  eine 
Samig.    Gesänge    unter    dem  Titel 

heraus: 

Apollo.  Et  musikalste  Maanedskrivt  for 
Sang  or  Klaveer  af  forskieUige  Compo- 
nister.  Forste  Aargang.  qufoL.  [Brüssel 
Cons.  besitzt  den  1.  und  3.  Jahrg.  unter 
Nr.  474/75. 

Soerensen,  Joliann,  geb.  18. 
Mai  1767  zu  Glückstadt  (Holstein), 


Soerensen. 


197 


Sohier,  Mathias. 


gest.  um  1824  zu  Ebersdorf.  Stu- 
dierte Medicin  und  liefs  sich  als 
Arzt  1802  in  Ebersdorf  bei  Loben- 
stein nieder.  In  der  Jugend  hatte 
er  guten  Musik  -  Unterricht  em- 
pfangen, zuletzt  noch  von  J.  A.  P. 
Schulz  und  betrieb  zeitlebens  die 
Musik  als  Nebenbeschäftigung,  trat 
auch  als  Komponist  mit  Glück  auf. 
Gerber  2  beurteilt  zwei  Fugen  für 
Chor  sehr  günstig.  Bekannt  sind 
von  seinen  Kompositionen,  die  Ger- 
ber ausführlich  verz. 

19  Lieder  in  Musik  gesetzt  von  Job. 
Sörensen,  Dr.  Med.  Leipzig  (1803  P.  G. 
Kummer),  qufol.  2  Ell.  27  S.  [B. 
Egsbg. 

?.  Gesänge  von  Matthisson  ...  op.  9. 
Lpz.,  Ivülinel.     [B.  B. 

Geistl.  Gesänge,  Oden  und  Lieder. 
2.  verm.  Aufl.  Eudolstadt,  Hofbuchdr. 
3  Abtlgen.  in  gr.  4"  zu  32,  30  u.  28  S. 
[Hofb.  Wien.  B.  Kgsbg.  nur  2  Abtlg. 
(Samlg.  50).  Ein  Samlwk.,  genannt  sind 
Klose  Q  Nrn.,  1  von  iV. . .,  1  von  St...? 

Neue  Samlg.  geistlicher  Lieder  mit 
Melodien .  lierausgegeben  von  . .  2  Ab- 
tlgen. Eudolstadt,  Hofbuchdr.  40.  1805 
die  Vorrede.  Die  Lieder  sind  meistens 
von  seinem  Freunde  St.  . .  Es  sollen 
7  Abtlg.  erschienen  sein.  [B.  Kgsbg.  1. 
2.  Abtlg.  (Samlg.  51). 

Neue  Samlg.  geistlicher  Gesänge,  Mo- 
tetten, Oden  und  Lieder.  Herausgeg. 
von  . .  .  2.  Tbl.  Oschatz  1812  Oldecop. 
[Wernigerode,  ist  die  6.  Abtlg.  der  geistl. 
Oden  und  Lieder. 

Soest   (Sust),    Johannes    von, 

war   um    1483   Sängermeister  des 

Pfalzgrafen    Philipp    (M.  f.  M.    14, 

108,  dort  auch  die  Singeordnung). 

Die  Heidelberger  Universitäts-Bibl.  be- 
sitzt von  ihm  die  Handschrift  einer  1470 
vollendeten  Reimchronik,  welche  die  Schick- 
sale der  Markgräfin  Margaretha  von  Lim- 
burg und  ihres  Bruders  Heinrich  behan- 
delt. Auf  dem  Buche  ist  Sust  selbst  ab- 
gebildet, wie  er  dieselbe  dem  Pfalzgrafen 
überreicht. 

Soeterijk,  Pieter,  ist  am  23. 
April  1770  als  Musicus  an  der 
Universität  zu  Leyden  eingeschrie- 
ben (Bouwst.  8,  9). 


Soffi,  Abate  Pasquale,  geb. 
um  1732  zu  Lucca,  f  c.  1810 
ebd.  Er  war  Kapellmeister  am 
Seminar  de'Ss.  Giovanni  e  Eepa- 
rata  und  Direktor  des  Theaters. 

Er  schrieb  viel  Kirchenmusik  u.  a., 
auch  das  Oratorium  S.  Tommaso  Apostolo, 
1766  aufgefülirt.  Die  Archive  von  Puc- 
ciui  und  Quilici  in  Lucca,  ebenso  das 
Seminar  S.  Michele  bewahren  Messen, 
Vespern,  Motetten,  Responsorien,  1  Bene- 
dictus,  Miserere,  Fugen  und  eine  Regole 
per  imparare  ad  accompagnare  im  Ms. 
auf.  Auch  als  Lehrer  geuoss  er  einen 
ausgebreiteten  Ruf.  1777  wurde  in  Lucca 
die  Oper  Marco  Manlio  aufgef.  (Nerici 
313.  334). 

Sogabria,  Francesco,  um  1590 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  228  Gld.  12  gr.  Ge- 
halt; ist  noch  1606  im  Dienst 
(Fürstenau  1,  3G). 

Sog'ner,  Tomaso,  geb.  zu  Ne- 
apel in  der  Mitte  des  18.  Jhs., 
besuchte  das  Conservatorio  della 
Pietä  de'Turchini  in  Neapel,  liefs 
sich  dann  in  Livorno  nieder,  schrieb 
für  Rom  u.  a.  Städte  Opern,  gab 
Musikunterricht  und  starb  um 
1821. 

In  Bologna  Filarmonia,  Autogr.  von 
Masseangeli,  ein  Brief:  Livorno  9.  Juli 
1821.  Er  gab  Sonaten  für  Klavier  her- 
aus, schrieb  Kirchenkompositionen,  ein 
Oratorium,  Streichquartette  u.  a.  (Fetis. 
Masseangeli's  Kat.). 

Sohier,  Oerard,  1448/49  Kopist 
von  Notenbüchern  an  der  Kathe- 
drale in  Cambrai. 

Sohier,  siehe  Jehan  Fede. 

Sohier,  Mathias  (Mathieu),  ein 
französischer  Musiker  aus  dem 
Anfange  des  16.  Jhs.,  war  unter 
König  Franz  I.  Lehrer  der  Chor- 
knaben an  der  Kathedrale  zu  Paris 
und  seit  1549  Kapellmeister  (Fetis). 
1556  nennt  ihn  aber  der  Druck- 
titel: Puerorum  Symphon.  eccles. 
Parisiensis  praefectus.  Danach  ist 
Fetis'  letzte  obige  Angabe  zu  ver- 
bessern,   da    S.    noch    1556    dem 


Sohier,  M 


198 


Sohr. 


Knabenchore  vorstand.   Von  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar : 

Missa  cum  5  vocibus.  Ad  iraitationeai 
moduli:  Vidi  speciosam,  condita.  Xuuc 
primum  in  lucem  edita.  Die  24.  mensis 
Jullij  1556.  Parisiis,  du  Chemin.  Cliorb. 
in  gr.  fol.  16  Ell.  [B.  Kgsbg.  Ein- 
siedeln.    Bologna.     Hofb.  Wien. 

In  alten  Samlwk.  14  Gesge  ,  darunter 
eine  Messe  von  1534  (Eitner  1).  Man 
füge  dort  zu  Regina  eoeli  noch,  ein  zwei- 
tes auf  fol.  3/4  hinzu.  —  In  Expert's 
Neuausgaben  in  Paris  tei  Leduc  erschien 
1898  das  Samlwk.  Chansons  von  Artaing- 
nant  1529,  welches  1  Chans,  von  ihm 
enthält. 

Soliier,  M. . .  l'aino,  lebte  im 
18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch 

6  Senates  a  2  Y.  oe.  4.  Paris,  Le 
Clerc.     fol.     [br.  Mus. 

Sohier  (Sohyer),  Valentin,  ein 

Franzose  aus  der  1.  Hälfte  des  16. 

Jhs.,  der 

in  alten  Samlwk.  mit  4  Chansons  zu 
4  Stim.  vertreten  ist  (Eitner  1).  Femer 
in  Michel  Eezandat's  1.  et  2.  liv.  de  Psal- 
mes  et  Cantiques  1553/56:  Eesiouy  toy 
Vierge  Marie,  1.  liv.  fol.  3.  —  Salut  en 
toy,  1.  liv.  fol.  12.  —  0  grand  bonte, 
1.  liv.  fol.  23.  Helas  mon  Dieu  tu  me 
fais,  2.  üv.    fol.  5. 

In  B.  M.,  Ms.  205  Nr.  58  mit  Sohier 
gez :  Un  meuager  viellart  recreu  d'enhan, 
4  part.  (der  Autor  ist  unsicher). 

Soliinn,  . . .  gab  1800  Lieder 
heraus  (Anzeige). 

Sohl-  (Sohren?),  Peter.  Zahn  5, 
427  stellt  die  Vermutung  auf, 
dass  er  der  Sohn  des  Daniel  Sohren 
sei,  der  1655/56  Prediger  in  Len- 
zen bei  Elbing  war.  P.  ist  in  El- 
bing  geb.  und  nach  Döring  1692 
oder  93  in  Elbing  gest.  Bis  1674 
Kantor  der  Kirche  zum  hlg.  Leich- 
nam in  Elbing,  dann  Lehrer  der 
deutschen  Klasse,  1675  Kantor  in 
Dirschau,  später  wieder  in  seiner 
ersten  Stellung  in  Elbing.  In 
seinen  Druckwerken  bez.  er  sich 
von  1668—1676  als  „bestalter 
Schul-  und  Rechenmeister  der 
christl.  Gemeine  zum  H.  Leich- 
nam"  in   Elbing.     In    dem    von 


1683  als  Kantor  u.  Organist  der 
H.  Leichnamskirche.  Hiemach 
wären  Zahn's  Nachrichten  zu  ver- 
bessern. Er  hat  sich  besonders 
durch  Erfindung  von  Kirchen- 
melüdien  verdient  gemacht,  die  in 
Elbing  u.  a.  0.  eine  Zeitlang  im 
kirchlichen  Gebrauche  sich  hielten. 
1738  wurden  noch  12  Melodien 
in  Elbing  gesungen  (Döring  46. 
Zahn  5,  427  nach  Privatnachrichten. 
Winterfeld  2,  535). 

Von  1668  ab  gab  er  Joh.  Crüger's 
Praxis  pietatis  melica  in  vermehrter  imd 
teilweise  umgearbeiteten  Ausgaben  heraus, 
betitelt  . . .  Das  ist:  Übung  der  Gottselig- 
keit . . .  mit  etlichen  hundert  schönen 
trostreichen  Gesängen  vermehret  u.  ver- 
bessert von  Peter  Sohren  . . .  Drucks  und 
Verlags  Balth.  Chrstph.  Wust's,  in 
Franckf.  a/M.  80.  1280  S.  mit  888  Liedern 
f.  Melod.  und  B.  191  davon  sind  von 
Sohr,  46  von  Crüger,  22  von  Schop,  8 
von  Scheidemann,  6  von  Weichviann,  5 
V.  Stobäus,  4  V.  Eccard,  4  v.  Selle^  5  v. 
H.  Albert,  3  v.  Hammersckmid,  andere 
ohne  Autor  (siehe  Näheres  bei  Zahn  6, 
196/97,  dort  auch  ein  Verz.  der  Lieder 
von  Sohr).  [B.  Elbing  126  a.  B.  B. 
Darmst. 

—  Ausg.  ebd.  1674.  Bei  Zahn  1.  c. 
die  Aenderungen.     [In  Zahu"s  Bibl. 

—  Ausg.  ebd.  1676  mit  bedeutenden 
Aenderungen.  S.  Zahn  S.  199.  [Darmst. 
Univ.  Bibl.  Erlangen.  Hofb.  Wien.  El- 
bing Nr.  126b  von  1675? 

—  Ausg.  ebd.  1679  nur  im  Auszuge, 
488  Lied.     [Stadtb.  Nördlingen. 

—  Ausg.  ebd.  1680,  wie  die  von  1674. 
[B.B. 

—  Ausg.  ebd.  1683  im  Auszuge.  208 
Lieder.     [B.  Hbg. 

—  Ausg.  ebd.  1693  in  vielfacher  Ver- 
änderung, Zahn  1.  c.  200.  In  seinem 
Besitze. 

—  Ausg.  ebd.  1700  mit  Vermehi'ung, 
1225  Lied.,  siehe  ZaJin.     [B.  Lpz. 

—  Zahn  kennt  noch  ein  Titelbl,  mit 
der  Jahreszahl  1713  (Zahn  6,  201). 

Sohr  gab  auch  ein  eigenes  Gesangbuch 
heraus:  Musicalischer  Vorschmack  der 
Jauchtzenden  Seelen  im  ewigen  Leben... 
Gesang-Buch .  . .  über  1100  Texte  f.  Dis- 
cant  und  Bafs.  Hamburg  1683  Heiur. 
Völcker.  Eatzeburg,  gedr.  bev  Nie.  Nis- 
sen. 8".  1444  S.  mit  1117  Ued.,  folgt 
das  Gebetbuch.    Zahn  6,  253  Angabe  der 


Soika. 


199 


Solchup. 


Autoren,  242  Lied,  sind  von  Sohr.  Zahn 
teilt  die  Melodien  mit,  [Dresden.  B.  Br. 
B.  Ilbg.  B.Kgsbg.  Wernigerode.  B. 
Wagen  er. 

Soika  und  Sogka,  s.  Sojka. 
Soir  Valeiitiims. 

In  Proske's  Bibl,  Ms.  840  Nr.  7,  Clior- 
buch  von  c.  1570  in  fol.  Nr.  7  die  Mo- 
tette: In  principio  4  voc.  Dieselbe  auch 
im  Ms.  855,  7.  Ebendort  noch  5  andere 
Motetten.  Obige  Motette  auch  im  Samlwk. 
1554  e  (Eitner  1)  u.  im  Ms.  3  der  B.  Br. 

Sojka  (Soyka),  Mattliaeiis,  geb. 
1733   zu   Willimow   im   Czaslauer 
Kreise,  gest.  gegen  1820  ebd.  1743 
bis  1748  besuchte  er  die  Thomas- 
schule in  Leipzig   und   genoss  als 
Chorknabe  die  Unterweisung  Seb. 
Bach's.     Bach  schickte  ihn  später 
mit    einem    sehr   günstigen   Zeug- 
nisse an  Seegert  in  Prag.     Dieses 
Empfehlungsschreiben  besafs  noch 
1832  der   letzte  Schüler  Seegert's, 
der  Organist  Kucharz.  Sojka  ging 
auf    den    Wunsch    seines    Wohl- 
thäters    des    Grafen  Millesimo    als 
Küchenmeister  in   dessen  Dienste 
(in  seinen  Geburtsort)   u.   verlebte 
in  angenehmer  nur  der  Kunst  ge- 
widmeten Thätigkeit  seine  Tage. 

Er     hiuterliefs     gegen     300    Kircheu- 
kompositionen.  daninter  40  Messen,  meist 
a  capella,    8  Lilaueien,    2  Seelenmessen, 
2  Te  Deum,   über   100  kleiue   lürchen- 
gesänge,  aufserdem  Orgelpräludien,  Fugen, 
Toccata  u.  a.      Nichts  ist   gedruckt.      In 
"Willimow  liegen  nur  5  Messen.    Lanrcn- 
cin  in  seiner  Biogr.  S.'s  (N.  Z.  f.  M.  GO, 
137)  fand  in  böhmischen  Dörfern  auf  den 
Kirchenchören  noch   ein   und  die  andere 
Komposition    von  ihm,    die    er  sammelte. 
Laurencin  stellt  ihn  gleich  neben  Bach  u. 
sag-t:  die  geistige  Verwandtschaft  tritt  be- 
sonders in  seineu  Fugen  oft  täuschend  zu 
Tage.  —  Im  Stifte  Einsiedeln  eine  Messe 
zu  4  Stim.  mit  Orch.  im  Ms.  P.    —    In 
B  B    Autogr.  Grasn.   eine  Litania  4  voc. 
c.  Bc.  —  In  Hofb.  Wien,  Ms.  19 144  Part.- 
Äutogr:  Missa  in  C  ä  4  voc.  2  V.  Ya.  2 
Clarin.    2  Com.    2  Tromp.  Tymp.  c.  Org. 

Sola,  Jakob,  aus  Ostende,  wird 
am  2.  Okt.  1730  zum  Phonascus 
an  St.  Sauveur  in  Brügge  gewählt 


und    nimmt    am    29.  April    1737 
seinen  Abschied  (Straeten  la,  57). 
Sola,  Josquino  de  la. 

In  MeUe's  Lib.  3.  Motettorum  158o 
eine  Motette. 

Solamliio, . .     17/18.  Jh. 

Eine  Salve  regina  zu  2  St.  u.  4  Instr. 
besafs  einst  die  Bibl.  v.  St.  Walburge  zu 
Audenarde  (Straeten  1,  224). 

Solaiido,  Sigiior,  bekannt  durch 

3  Concerti  da  camera  a  4  Decacorte 
(ist  eine  10  saitige  Harfe)  humauo  e  Corno 
di  caccia  e  Violone.    Ms.     [Rostock. 

Solano,    Francisco    Ignacio, 

um  1727  in  Lissabon  geb.,  lebte 
noch  1793.  Besser  kennt  man  seine 
theoretischen  Werke  als  seine 
Lebensumstände,  betitelt: 

Nova  instruc(,'äo  musical,  ou  theoria 
pratica  da  musica  lythmica,  com  a  quel 
se  forma,  e  ordena  sobre  os  mais  solides 
fundamentos  hum  novo  methodo,  e  ver- 
dadeiro  svstema  . . .  Lisboa  1764  Mig.  Man. 
da  Costa,"  impressor.  4».  30  Bll.  340  S. 
lind  Anhang  47  S.  [Bologna.  Brüssel. 
B.  B.    B.  Wagener. 

Exame  instructivo  sobre  a  musica 
multiforme,  metrica,  e  rythmica,  no  qual 
se  pergunta,  e  da  resposta  de  muitas  cou- 
sas  interessantes  para  o  solfejo,  contra- 
ponto  e  composi^äo  . .  .  Lisboa  1790  na 
regia  officina  typografica.   kl.  8«.   [Brassel. 

Yasconcellos  teilt  ein  Schreiben  Sola- 
no's  und  eins  von  David  Perez  mit,  aufser- 
dem noch  die  Titel  von 

Nova  arte  e  breve  compendio  de  mu- 
sica para  ligäo  dos  priucipiantes,  extra- 
hida  do  livro  que  se  intitula:  Nova  in- 
straccäo  musical . . .  Lisboa  1768  da  Costa 
[besafs  1900  Leo  Liepm.  und  eine  2te 
Ausg:  Lisboa  1794  Simäo  Thad.  Ferreira. 

40.     16  S. 

Novo  tratado  de  musica  metrica,  e 
rythmica,  0  quäl  ensina  a  acompauhar  no 
Cravo,  Orgäo,  ou  outro  qualquer  Instru- 
mento  .  . .  Lisboa  17  <  9  regia  officina  ty- 
pogr.    40.  XVI,  301  S.    [Leo  Liepm.  1900. 

'üissertaväo  sobre  a  caracter,  qualida- 
des  e  antiguidades  da  musica  . . .  Lisboa 
1780  ib.  '4'^.  27  S.  [Rom  Cecilia  im 
Ms.     Leo  Liepm.  1900  im  Druck. 

Vindicio  do  tono.  Exame  das^  regras 
do  canto  ecclesiastico.  Lisboa  1793  ib. 
4".  50  S.  Einen  Fundort  giebt  er 
nicht  an. 

Solchup,  Graf  A.. .,  unbekannter 
Komponist,  von  dem  die  Musikfr. 


SoMo. 


200 


SoHe. 


in  Wien  besitzen:    6  Divertimenti 
p.  2  V.  e  B. 
Soldo,  Antonio, 

gab  1611  Stef.  Bernardi's  1.  üb.  di 
Madrigali  k  3  voci  heraus  uud  bez.  sich 
in  der  Dedic.  als  Sänger  an  der  Kirche 
della  Madonna  de'i  Monti. 

Sole,  Francesco,  siehe  Säle. 
Solör,  El  Padre  Fray  Antonio, 

Mönch  des  Ordens  St.  Hieronymus, 
Organist  und  Kapelhneister  im 
Kloster  S.  Lorenzo  des  Escurials 
bei  Madrid  (Titel).    Er  gab  heraus: 

Llave  de  la  Modulacion,  y  Autigue- 
dades  de  la  musica,  en  que  se  trata  del 
fundamento  necessario  para  saber  Modu- 
lax:  Theorica,  y  Practica  para  el  mas 
claro  conocimiento  de  qualquier  especie 
de  Figuras,  desde  el  tiempo  de  Juan  de 
Muris,  hasta  hoy,  con  algiinos  Canones 
enigmaticos,  y  sus  Resoluciones  . . .  Madrid 
1762  Joachim  Ibarra.  4°.  272  S.  nebst 
Taf.     [C.  P.     Bologna.    Glasgow,    br.  Mus. 

Satisfaccion  a  los  Reparos  precisos 
hechos  por  D.  Antonio  Roel  del  Rio,  a 
la  Llave  de  la  modulacion  . . .  Madrid  1765 
Ant.  Marin.  4».  67  S.  Siehe  Roel. 
[Bologna,     br.  Mus. 

L'Eventail  Sonata  (Pfte).  Lond.  fol. 
[br.  Mus. 

27  Sonatas  para  Clave.  London,  Rob. 
BirchaU.  91  S.  [B.  Hbg.  B.  Wagener. 
br.Mus.     Cambridge  FW. 

1  Canon  zu  4  Stim  im  Ms.     [B.  M. 

Eslava  veröffentlichte  von  einem  An- 
tonio Fargas  y  Soler  einen  lutroitus  u. 
1  Offeriorium  zu  8  Stim.  (Eitner  2). 

Soler,  Francisco,  ein  Spanier 
aus  dem  Anfange  des  18.  Jhs. 

2  Gesänge,  1  Motette  und  eine  Messe 
zu  10  Stim.  mit  Bc.  im  Ms.  Ripolles.  [B. 
"Wagener. 

Soler,  GrioTanni,  diente  um 
1451  in  der  Hofkapelle  zu  Neapel 
(Valdrighi,  Mera.  Acc.  Modena  1884 
p.  242.  420). 

Solare,  Etienne,  geb.  4.  April 
1753  zu  Mont-Louis,  gest.  um  1817 
zu  Paris,  ein  berühmter  Klarinet- 
tist, der  anfänglich  Militärmusiker 
war,  dann  im  Dienste  des  Her- 
zogs von  Orleans  stand,  darauf  an 
die  Kgl.  Kapelle  kam,  Lehrer  am 
Konservatorium  wurde  und  endlich 


ans  Orchester  der  grofsen  Oper 
kam.  Fetis  verz.  von  ihm  Sinfo- 
nien, Konzerte  f.  Klarinette,  Duos 
u.  a. 

Solfeges 

—  d'ltalie  avec  la  basse  chiffree,  com- 
poses  par  Leo,  Durante,  Searlatti,  Hasse, 
Porpo?-a,  Maxxoni,  Caffaro^  David  Perex . . . 
Paris  chez  Porro.  4.  edition  in  4  voU. 
[B.  M.,  ebendort  noch  die  5.  ed.  Heraus- 
geber sind  P.  Levesque  et  L.  Beelie. 
B.  B.     Bologna. 

Nouveaux  Solfeges  d'ltalie,  siehe  Bail- 
leux. 

Solfeges  pour  servir  ä  l'etude  dans  le 
Conservatoire  de  Musique  par  les  Cytoiens 
Agus,  Catel^  Cheruhini^  Oossec,  Langte, 
Lesueur^  MartinJ,  Mehul  et  Bey.  II.  Par- 
tie. Graves  par  M^e  le  Roy.  A  Paris  etc. 
An  X.  (1801)  fol.     [Dresd.  Mus.     br.  Mus. 

Methode  de  Chant  du  Conservatoire 
de  Musique  contenant.  Les  Piincipes  du 
Chant,  des  Exercices  pour  la  Voix,  des 
Solfeges  tirees  des  meilleurs  Ouvxages 
Auciens  et  Modernes,  et  des  Airs  dans 
tous  les  mouvemens  et  les  Differenz 
Caracteres.  Gravee  par  M^e  Le  Rov.  A 
Paris.    An  XII  (1803j  fol.     [Dresd.  Mus. 

Pezzi  di  Musica  vocale  Obhgati  al  So- 
prano.  Concertanti  con  altre  voci  et  Ac- 
compagnati  dal  Pianof.  tutti  Scelti  dalle 
migliori  Opere  de  Maestri  Italiani.  Ent- 
hält Gesänge  von  Rossini^  Generali, 
Waigl^  Portogallo,  Recita,  Pacini.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

Gesanglehrc  des  Conservatoriums  der 
Musik  in  Paris.  Enthaltend  die  Grund- 
regeln des  Gesanges,  Uebungen  für  die 
Stimme,  Solfeggien  aus  den  besten  älteren 
u.  neueren  Werken  u.  Arien  in  jeder  Art 
von  Bewegung  uud  Character.  Verfafst 
von  Bernardo  J\Iengozxi,  Cherubini,  Ga- 
rat,  Gossec^  Mehul,  Richter,  Gingitene, 
LüJiglc^  Plantade  u.  Guichard.  Leipzig, 
Ambrosius  Kühuel.  fol.  [Dresd.  Mus: 
br.  Mus.  in  2  voll. 

Solfleiscli,  Kaspar, 

in   Andreas   Berger's   Harmoniae    von 
,   1606  ein  8 stim.  Gesang. 

Solle,  Jean -Pierre,  geb.  um 
1755  zu  Nimes,  gest.  6.  Aug.  1812 
zu  Paris.  Sohn  eines  Violon- 
cellisten, wurde  Chorknabe,  bildete 
sich  zum  Violoncellisten  aus,  ging 
aber  1778  als  Tenorist  auf  die 
I  Bühne  in  Avignon,  dann  in  Nancy, 


Solie. 


201 


Solniz. 


auch  in  Paris  an  die  Comedie 
italienne,  doch  mit  wenig  Glück, 
so  dass  er  wieder  nacli  Kancy 
zurücklvchrte,  dann  uacli  Lyon 
ging.  Seine  Stimme  bildete  sich 
während  dessen  zum  Bariton  aus, 
ein  in  der  komischeu  Oper  bis 
dahin  ganz  imbekannte  Stimmart. 
Nun  schrieben  die  Komponisten 
ausdrücklich  Rollen  für  ihn  u.  er 
war  der  Held  des  Tages.  1787 
wurde  er  an  der  Opera -comique 
in  Paris  angestellt.  1790  trat  er 
auch  als  Opernkomponist  auf  und 
schrieb  bis  1811  gegen  25  komische 
Opern  (Fetis,  der  auch  ein  Yerz. 
der  Operetten  giebt). 

Nacli-u-eisbar  sind  von  seinen  Kompo- 
sitionen : 

Anna,  ou  ies  deux  Cliaumieres,  come- 
die en  1  acte.  Paris  (1808).  P.  fol. 
[br.  Mus.     C.  P. 

Le  chapitre  second,  opera  comique  en 
1  acte  (Paris  29.  Prairial  Tan  7e:  17/6 
1799).  Grave.  Paris,  Imbault.  P.  109  S. 
[Darmst.  Briissel  Cons.  B.  B.  Ms.  P. 
mit  deutschem  Test.  C.  P.  br.  Mus. 
Schwerin  F:  Hbg.,  chez  Mees.  P.  Musitfr. 
Wien,  Ms.  in  Stb. 

—  Deutsch  im  Kl.-A.  Wien,  Hof- 
theater Musikverlag.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

Le  diable  ä  quatre,  ou  la  Femme  acca- 
riatre  (sie?)  op.-com.  en  3  a.  (Paris 
1806)  Paris,  Md.  Massen.  P.  [Brüssel 
Cons. 

L'epoux  genereux,  op.-com.  eu  1  a. 
(Paris  7/2  1804)  Paris,  Md.  Massen.  P. 
[Briissel  Cons.     C.  P. 

L'incertitude  maternelle,  ou  le  Chois 
impossible,  op.-com.  en  1  a.  (Paris  6, 8  1803) 
Paris,  l'auteur.     [Brüss.  Cons.     C.  P. 

Jean  et  Genevieve,  op.-com.  en  i  a. 
(Paris  c.  1792)  Paiis,  l'imprim.  du  Con- 
seiT.    P.     [Briiss.  Cons.     C.  P. 

Le  Jockey,  op.-com.  en  1  a.  (Paris  6/1 
1795)  Paris,  Imbault.  P.  [Brüssel  Cons. 
br.  Mus.     C.  P. 

Louise,  ou  la  malade  par  amoui-,  op.- 
com.  en  1  a.  (16/4  1804)  Paris,  l'auteur. 
P.     [Brüss.  Cons.     C.  P. 

Mademoiselle  de  Guise,  op.-com.  eu 
3  a.  (17/3  1808)  Paris,  l'auteur  (Masson). 
P.  [B.B.  Brüss.  Cons.  br.Mus.  C.  P. 
Dai'mst. 

L'Opera  au  ViUage,  Piece  de  circon- 
stauce  a  roccasion  de  la  Paix  et  du  retour 


de  l'Empereur,  paroles  de  Sewrin. . . 
(30/7  1807).  Ms.  P.  fol.  [Brüss.  Cons. 
Nr.  1973. 

Le  secret,  op.-com.  en  1  a.  (Paris  20/4 
1796)  Ms.  in  Stb.     [Bmssel  Cons.     C.  P. 

—  Hamburg  chez  J.  Mees.  P.  [Schwe- 
rin F. 

—  Paris,  Imbault.  P.  [B.  M.  Brüss. 
Cons.    br.  Mus. 

—  Paris,  Leblanc.     P.     [B.  B. 

—  Kl.-A.  Bonn,  Simrock.  [B.  Kgsbg. 
B.  B.  nur  Ouvertiu'e. 

—  Deutsch.  Ms.  P.  Das  Geheimniss. 
[Dresd.  Oper.    München  Oper.     Dai'mst. 

1  Arie  im  Archiv  de  musique,  Chan- 
son patriotique  p.  Gueroult.  (Solo  u.  Chor) 
(Paris)  Magasin.     [B.  B. 

Air  du  petit  Jockev  „II  faut  quitter". 
Paris,  le  Blanc.     [B.B. 

2  Gesge.  f.  1  St.  u.  Pfte.  Bari.,  Compt. 
[B.B. 

1  Chanson  in  Chansons  Nr.  10, 

Im  br.  Mus.    einige  Arien   im  Einzel- 

dn;ck. 

Solieri,  Jofiiines,  1514  Sänger 

in  der  Capella  Julia   an  St.  Peter 

in  Rom  (Viertel].  3,  258). 

Soli^ny,  . .  .  verz.  Gerber  2  als 
seinen  Zeitgenossen,  der  herausgab : 

Le  passe -temps  de  societe.  Liv.  1. 
Berlin  1788  Hummel.  Gesänge  mit  Kla- 
vier. —  Eoniances  p.  le  chant  et  clavecin. 
Liv.  2.  Ib.  1797.  —  In  der  B.  Schwe- 
rin F.  befinden  sich  obige  „Les  Passe- 
Tems  de  Societe  ou  Recueil  de  Romances 
et  Petits  Rondeaux.  Mis  en  musique  et 
arrange  pour  le  Clavecin  ou  Pfte.,  par 
Mr.  Soligny,  Acteur  du  College  Drama- 
tique,  Berlin,  J.  J.  Hummel,     fol. 

Soliiü ,  (^uiiitio ,  Kachfolger 
Tavolaccio's  an  San  Maria  del 
Popolo  in  Rom  als  Organist  und 
Lehrer  Pietro  della  Yalle's  (Yier- 
telj.  8,  356). 

Solitaire  second,  Lyon  1555, 
siehe  Tliiard,  Pontus  de. 

Soller,  . . . 

bekannt  durch  ein  Coucerto  pour  une 
Ciarinette  principale.  Paris.  Stb.,  ge- 
stochen und  im  Ms.     [Darmst. 

Solniz  (Solnitz,  Sollnitz),  Anton 
"Wilhelm,  ein  Komponist  zu 
Amsterdam,  der  um  1758  im 
36.  Lebensjahre  starb,  am  12.  Juni 
1743    die   Universität  zu   Leyden 


Solnstri. 


202 


Sommer,  Chiistoph. 


besuchte  (Bouwst.  1,  100)  und  von 
dem  Gerber  1  sagt:  ein  starker 
Meister  in  der  Komposition,  der 
aber  nie  eher  setzte,  bis  er  be- 
trunken war,  oder  ihn  die  Not 
dazu  zwang.  Darauf  führt  er 
12  Sinfonien,  Partien  und  6  Trios 
an.     Bekannt  sind 

Sbc  Souatas  for  2  V.  witli  a  Tb.  B. 
for  tlie  harpsich.  or  Vcl.  London,  "Walsli. 
3  Stb.     [ß.  Wagener. 

Sonata  a  4:  2  V.  Va.  B.  fol.  —  3  So- 
natas  ä  4  ebenso.  Mss.  in  Upsala  (Sol- 
nitz  eingeklammert,  also  fraglicb). 

Im  Ms.  in  Darmstadt:  3  Sinfonien, 
12  Senates  a  2  Y.  e  Cembalo  und  1  Trio 
a  2  V.  et  B.  in  Gd.  in  Stb.  —  In  Schwe- 
rin F:  2  Sinf.  Ms.  Stb. 

Ein  alter  Auktionskatalog  enthält:  op.  2 
u.  3  je  6  Sonatas  for  2  germ.  fl.  or  Y. 
with  a  B.  —  Divertimento  per  il  Cem- 
balo. —  2  Sonate  a  3,  2  fl.  e  B.  —  3 
Sinfonie  a  4,  2  Y.  A.  e  B.  —  Concerto 
a  5,  Yd.  ob].  2  Y.  A.  e  B. 

Solnstri,  Carlo,  Lebenszeit  un- 
bestimmt, ist  bekannt  durch: 

Messe  a  3  voci,  2  Ten.  e  B.  con  Org. 
obig.     Ms.  P.     19  Bll.     [Bologna. 

Letanie  delle  B.  Y.  a  3  c.  Pfte.  Ms. 
T  76  in  B.  B.  fol.  1. 

Someiizi,  Corona,  Tochter  des 
Senators  Agostino  in  Cremona,  trat 
ins  Kloster  Maggiore  zu  Mailand 
und  st.  12.  April  1609.  Sie  zeich- 
nete sich  als  Komponistin  aus 
(Lucchini  7). 

Somis,  GrioTaniü  Battista  (nicht 
Lorenzo),  geb.  1676  im  Piemonte- 
sischen,  gest.  14.  Aug.  1763  zu 
Turin,  Schüler  der  Violinisten  Vi- 
valdi  und  Corelli,  gründete  die 
Piemontesische  Schule,  liefs  sich 
in  Turin  nieder,  wurde  an  der 
Hofkapelle  Solo-Violinist  und  Or- 
chesterdirektor. Nach  Wasielewski 
1,  48  (91)  sind  seine  Komposi- 
tionen unbedeutend  (Regli,  Storio 
del  Violino,  Turino  1863).  Von 
seinen  Werken   sind  nachweisbar: 

Concerto  a  Yiolino  concertato  con  Y. 
Ya.  e  B.  Ddur.  Ms.  Cx.  869,  5  Stb. 
[Dresd,  Mus. 


Senates  pour  Yiolon  et  Ycl.  ou  Clav. 
Oeuvre  4.  grave  Paris  1726.     [Paris  Nat. 

Sonate  (12)  da  camera  a  Y.  e  Ycl.  o 
Cembalo,  op.  6.  Paris  1734  ä  veuve 
Boiviu.  71  S.  [B.  "Wagener.  Paris  Nat. 
Dresd.  Mus.  im  Ms.  Cx.  870,  1  Sonata  in 
DmoU  gez.  mit  Turin  1723. 

—  Eeeves  besafe  eine  Ausg:  Amst,  Le 
Cene.  Leo  Liepm.  eine  Ausg:  Amst, 
Roger. 

In  B.  Karisruhe.  Ms.  909  Sonata  ä  Y. 
eB.  inP.  (Gd.  Cd.  Gd.:  Allg.,  Largo,  Allgr.). 

Eine  Sonate  für  Gambe  mit  Begltg.  im 
Ms.  6208  der  Kgl.  Hausbibl.  Beriin. 

In  Musikfr.  Wien:  8  Sonate  per  Y.  e  B. 

In  Händel's  Solo  Sonaten  f.  Fl.  u.  B. 
von  1725  b.  —  In  Mich.  Corrette's  L'art 
de  Y.  1  Piece. 

Eine  Sonate  op.  1  in  neuer  Ausg., 
fälschlich  mit  Lorenzo,  wie  Fetis,  gez. 
(Eitner  2). 

Einige  Menuets  in  Maupetit's  Samlwk. 
Menuets.  —  In  Alfr.  Moffat's  Meister 
Schule  (Berl.,  Simrock)  1  Piece. 

Sein  Bruder  Lorenxo  Somis  war  eben- 
falls Violinist,  doch  ist  über  sein  Leben 
nichts  bekannt.  Das  Liceo  musicale  in 
Bologna  besitzt  die  Porträts  beider  Brü- 
der, 1765  von  einem  3.  Bruder  Igiiazio 
gemalt. 

Somma,  Francesco,  lebte  im 
17/18.  Jh. 

Im  Ms.  910,  B.  Karlsruhe,  Concerto  ä 
Fl.  trav.  solo  c.  2  Y.  Yioletta  e  Fonda- 
mento,  Stb.  Cd.    3  Sätze :  Allg.  And.  Allg. 

Sommain,  Jelian  de,  um  1576 
Tenorist  an  der  Kgl.  niederlän- 
dischen Kapelle  (Straeten  3,  820). 
Nach  einer  Zahlungsliste  von  1573 
bezog  er  nach  einer  Dienstzeit  von 
408  Tagen,  den  Tag  zu  9  Placas 
gerechnet:  4432  PI.  als  Musiker  zu 
Brüssel  unter  Herzog  Alba  (Vier- 
tel]. 9,  398). 

Sommer,  Christoph,  aus  Bres- 
lau, ein  Theologe  (SS.  Theol.  Cult), 

schrieb : 

Glückwünschende  Freude  bey  Hoch- 
zeitlichen Ehren  des  ...  Job.  Schmidt, 
.1.  U.  D.  19/29  Sept.  1665  ...  Mit  2.  Yio- 
lineu  u.  1  Singst,  neben  dem  Gb.  zum 
Fundament.  Gesendet . .  aus  Jena  von  . . . 
Jena,  gedr.  bey  Joh.  Jac.  Bauhof  fern. 
2  Bll.  fol.  Was,  hilff  Himmel!  seh  ich 
hier?  f.  C.  B.  u.  2  Y.,  eine  Sinfonie  ä  3 
I   als  Einleitung.     [B.  Br. 


Sommer,  Fiiedr.  Ant. 


203 


Songs. 


Sommer ,    Friedrich    Anton, 

lebte    am    Anfange    des    19.  Jhs. 
und  ist  bekannt  durch: 

Greise  Sonate  f.  das  Pfte.  auf  4  Hd. 
Erzherzog  Rudolph  v.  Oesterreich  gew. 
Wien,  Cappi  u.  Diabelli.  fol.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Sommer,  Fat.  Jacob,  ordinis 
St.  Bernardi  in  Salem,  ist  bekannt 
durch  das  Ms.  in  der  B.  M: 

Missa  solen.  in  B.,  4  voc.  2  V.  Va. 
2  Fl.  2  Clarinetti,  2  Comi,  2  Clarini  et 
Org.     17  Stb.     18.  Jh. 

Sommer,  Johann,  ein  Instru- 
mentist, nach  Fetis  in  Holstein 
geb.  imd  gegen  1623  Direktor  der 
Kapelle  des  Herzogs  von  Holstein, 

gab  heraus: 

Der  fröhlichen  Sommerzeit  erster  Theil 
aus  neuen  Concerten  zu  singen  und  zu 
spielen  bestehend.  Oldenburg  1623.  4". 
(Fetis).  In  den  Samlwk.  1607  u.  1609 
ist  er  mit  Instrumentalkompositionen  ver- 
treten (Eitner  1).  In  der  B.  Danzig  be- 
findet sich  im  Ms.  der  8.  Psalm  zu 
12  Stirn,  von  1611.  In  B.  B.  Ms.  ohne 
Sig.  3  Stb.  in  4«:  2  C.  u.  B.  Hds.  um 
1619,  befinden  sich  am  Ende  Tänze  zu 
5  Stim.,  daiTinter  ist  auch  S.  genannt. 

Sommario  della 

dottrina  Christiaua  per  la  citta  et  dio- 
cese  di  Genova  (mit  4 st.  Gesg.).  Genova 
1589.     120.     j^br.  i]:^g. 

Sommereys,  Nicolas,  Hofmusi- 
kus an  der  kui'f.  Kapelle  in  Bonn, 
am  20.  Juli  1725  angestellt  (Thayer 
1,  23). 

Sonate  da  organo  di  varii  autori 
Dedic.  Ant.  Vidraan,  ohne  Ort  u.  Jahr, 
c.  1700.  Enth.  18  Sonaten  im  Stich  in 
gr.  qufol.  von  Aresti  di  Bolorjmi  3,  Bas- 
sani di  Ferrara,  Che>ii,  Colomifi  di  Bo- 
logna 2,  Mich.  OnistiniaHi,  Monari  3, 
N.  N.  di  Eoma  3,  -ZV.  N.  di  Piacenza, 
Pollaroli,  Schiava  u.  Ziani.  [B,  B.  B. 
Wagener.     B.  M.    Bologna. 

Eine  engl.  Ausg: 

—  Yoluntarj'  &  fugiies  made  on  par- 
pose  for  the  organ  or  harps.  by  Ziani  .  .  . 
Lond.,  Walsh  &  Eandall  &  Hare.  12  Son. 
28  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

Eine  dritte  Ausgabe,  betitelt: 

—  XYII  Sonate  da  organo  o  Cimbalo 
del  Sig.  Ziani,  Pollaroli,  Bassani  e  altri 
amosi  autorij.    2.  edit.    A  Amst.,  Eoger. 


[Paris  Nat.      Cambridge  FW.      br.  Mus. 
unter  Ziani. 

Sonate  per  camera  a  Yiolino  e  Violon- 
cello di  vari  avtori  (in  Arabesken),  24  ein- 
zelne Bll.  in  qufol.,  die  Noten  stehen  in 
Abbildmigen,  die  mehr  Raum  als  die 
Noten  selbst  einnehmen,  geheftet  Violine 
u.  Vcl.  hmtereinander,  enth.  12  Sonaten 
aus  2 — 3  Sätzen  bestehend.  Siehe  Nähe- 
res im  Eitner  1,  1700a,  S.  294.  [B.  B. 
B.  Wagener  nur  2—10  u.  12.  Sonate  vor- 
handen. 

Sonatas  (6)  on  Duets  for  2  germ.  flutes 
or  V. . .  by  G.  Aggrell,  F.  Aurelli,  L.  Vinci. 
London,    fol.     [br.  Mus. 

Ms.  fol.  60  in  B.  Kassel,  allerlei  So- 
naten aus  dem  17.  Jh. 

Im  Augsburger  Kat.  siehe  Nr.  234. 
244.  379. 

Sonate  ä  3,  siehe  Chinzer. 

Sonatas  for  a  V.  and  B.,  siehe  Elisab. 
Hare. 

SoJiatas  for  2  V.  &  B.,  siehe  Har- 
tnonia  mundi. 

Sonaten  und  Fugen,  siehe  Wever. 

Senates  (3)  p.  le  Clavecin,  siehe  Win- 
terschmidt. 

Sonate  ä  3  di  vari  autori  (Aldrovan- 
dini,  Torelli,  Stradella,  Gabrieli,  Jachini). 
Bol.  s.  a.     [Bologna. 

Soucino,  F.  F.  Vinceuzo,  dell' 
ordine  di  Predicatori  cantore  del 
Convento  di  D.  Domenico  in  Bo- 
logna (Titel),  gab  heraus: 

12  Credo  in  Canto  fermo.  Ven.  1624 
Magni.     fol.     [Rom  Cecilia. 

Songs. 

(1523)  Tyme  to  pas  with  goodly  sport. 
(Lond.)     [br.  M. 

Songs  1530.  Das  brit.  Mus.  besitzt  den 
Bassus  mit  dem  Titel  „In  this  boke  ar 
cöteynyd.  XX.  söges.  IX.  of  IUI.  ptes., 
and  \  XL  of  thre  ptes."  |  Darunter  das 
Register  u.  unten  „Anno  dni.  M.  ccccc. 
XXX.  Decimo  die  mensio  Octobris."  1  vol. 
in  qu40.     Enthält  an  Autoren 

AshweU,  Cornysh  4,  Cowper  3,  Fayr- 
fax  2,  Gwynneth,  Jones,  Pygot,  Tauernar 
3  u.  Anonym. 

1672.  Thrice  illustrious  famous  city 
London,     s.  sh.     Lond.     [br.  Mus. 

1680.    Three  new  songs.  Lond.    [br.  M. 

1683.  The  newest  . . .  of  the  choicest 
Songs.     Lond.     [br.  Mus. 

1684.  Several  New  Songs.  By  Tho. 
D'Urfey,  Gent.  Set  to  as  many  New 
Tunes  by  the  best  Masters  in  Music  (ohne 
Autoren).  Lond.  1684.  kl.  fol.  [R.  C 
of  Mus.  1366. 


Songs. 


204 


Sonnenkalb. 


1684.  Choice  of  new  songs.  Siehe 
D'  Urfeij. 

1685  a.  A  third  collection  of  new 
songs.     Siehe  D'ürfey. 

1685  b.  A  choice  collection  of  180 
loyal  songs.    Lond.  1685.    120.    [Glasgow. 

1687.  Comes  Amoris;  or  the  Com- 
panion  of  Love.  Being  a  choice  collection 
of  the  newest  Songs  now  in  use.  Books 
1.  2.  4.  Lond.  1687—94.  kl.  fol.  [R.  C. 
of  Mus.  1368.     br.  Mus.  book? 

1687.  Vinculum  societatis;  or  the  Tie 
of  Good  Company.  Being  a  choice  collect. 
of  the  newest  Songs  now  in  use.  books  1. 2. 
Lond.   1687—88.     kl.  fol.     [R.  C.  ofMus. 

1693.  Thesaurus  musicus.  Beiug  a 
collection  of  the  newest  songs  periorm'd 
at  their  Maj.  Theatres;  and  at  the  Con- 
sorts  in  Viller -Street,  in  York  buildings 
and  in  Charles -Street,  Covent  Garden. 
5  books.  Lond.  1693-96.  [R.  C.  of  Mus. 
1384. 

1694.  A  collect,  of  loyal  songs.  vide 
Thompson,     [br.  M. 

1697.  Songs  in  the  new  opera  called 
The  World  in  the  Moon.     Lond.     [br.  M. 

1698.  The  first  song  in  the  Imposture 
defeated.     (Lond.  1698.)     |br.  M. 

1699.  Songs  (12  new)  with  a  Thorow- 
Bass  to  each  song,  figur'd  for  the  org., 
harps.  or  theorbo.  Chiefly  to  encoui'age 
Will.  Pcarson's  new  London  cliaracter. 
Coraposed  by  Dr.  Blow,  Dr.  Turner,  Mr. 
Nicola  (Matteis),  Balph  Courtwill,  Sam. 
Akeroyde,  John  Eccles,  Dan.  Purcell,  John 
Barrett,  Mr.  Williams,  John  Church,  & 
Will.  Orofts,  with  2  new  dialogues,  sett 
by  Jer.  Clark,  sung  in  the  last  revived 
play  . . .  Lond.  1699.  kl.  fol.  [R.  C.  of 
Mus.  1370. 

1719.    Songs  compleat,  siehe  Dr.  Blow. 

1729.  The  music.  miscellany,  collect, 
of  songs.  1729-31.  Watts.    [B.  Kgbg.  55. 

c.  1744.  Thesaurus  musices,  siehe  John 
Simpson. 

1788.  The  London  Songster,  containing 
544  Songs,  Catches  &  most  favorits.  Lond. 
1788.     [Musikfr.  Wien. 

1794.  Seotish  Songs  in  2  voll.  Lond., 
J.  Johnson  &  J.  Egerton  1794.     [B.  M. 

1797.  The  german  Erato  1797.  Ber- 
lin, Nauck.     [B.  Kgbg.  357. 

1798.  The  german  Songster  1798. 
Berlin,  Nauck.     [B.  Kgsbg.  358. 

Siehe  beide  Samlwke.  unter  Erato. 

150  Scotch  Songs,  music  &  words. 
Lond.,  Davidson.     [B.  M. 

Songs  in  the  new  opera,  call'd  Clotilda; 
the  songs  done  in  italian  and  english  as 
they  are  perform'd  at  the  Queens  theatre, 


the  whole  carefully  corrected.  Lond., 
Walsh.     fol.     [Brüssel  2857. 

Thii-ty  Scots  songs  for  a  voice  and 
harps.  The  music  taken  from  the  most 
genuine  sets  extant;  the  words  from 
Allan  Ranisay.  Edinburgh.  R.  Bremner. 
40.     [Brüssel  2478. 

Eine  reichhaltige  Samlg.  Songs  in  der 
Bibl.  des  verstorbenen  Sir  John  Stainer, 
Kat.  S.  77  ff.  Ebenso  im  br.  Mus.  im 
Ms.  u.  Druck. 

The  Songster  Companion,  con- 

tain.  an  collection  of  Songs,  Cantatas  . . . 
Lond.  1760.     8».     [B.  Lpz. 

Soimabeiit,  Martin,  um  1621 
Instrumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Halle.  Sclieidt  widmet  ihm  u.  a. 
seine  Paduana. 

Sonnema,  Tjaert: 

Basuin-klauk  vervat.  eemge  uitgelesen 
Psalmen  Davids,  lof-  en  feest-gezangen 
. . .  Amst.  1662  P.  Matthyz.  12"  mit 
2stim.  Liedern.     [Amst. 

—  2.  Ausg.  Amst.  1705  Weduwe  G. 
de  Groot.     12*'.     [Amst. 

Sonnen-  und  Mondfinsternisse, 
Almanach  für  1782,  s.  M.  f.  M.  12, 
148.     [B.  B. 

Sonnenfels,  Joseph,  geb.  um 
1733  zu  Nickelsburg  in  Mähren, 
gest.  26.  April  1817  zu  Wien. 
Sekretär  der  Maler-Akademie,  Rat 
für  Niederösterreich,  schrieb 

Brief  über  die  Wienerische  Schau- 
bühnen. Wien  1768,  4  voll.  8».  Darin 
eine  Abhandig.  über  Gluck's  Alceste,  die 
wieder  abgedrnckt  ist  in  Hiller's  Wöchentl. 
Nachrichten  (nach  Fetis). 

Sonnenlialb,  Johann  Friedrich 
Willielm,  wird  von  Marpurg  2, 
287.  574  u.  3,  465  und  C.  K 
Becker  1  als  Organist  in  Herzberg 
um  1756  und  1760  und  dann  als 
Kantor  u.  Musikdirektor  zu  Dahme 
bez.  mit  der  Bemerkung:  „kann 
nicht  mehr  so  jung  sein".  Er  gab 
heraus : 

Kurze  Entscheidung  der  Frage:  Wie 
sollen  die  Praeludia  eines  Organisten  beym 
Gottesdienst  beschaffen  sein.  Torgau  1756 
J.  G.  Petersell.     4".     28  S.     [B.  B. 

In  Marpurg's  kritischen  Beytr.  3,  465 
bis  486:  Unpartbeyische  Gedanken  über 
. . .  den  Generalbass  des  Herrn  Daube. 


Sonnet. 


205 


Sophie  Elisabeth. 


Sonnet  auf  das  von  Ihrer  Kgl. 
Hoheit  der  Churpriuzessin  zu  Sachsen 
selbst  yerfertigte  ...  H  Trionfo  della 
fedelta  . .  .  Leipzig  1755  Magazin  von 
. . .     Breitkopf.     [C  P.  Kat.  p.  478. 

Sonnotte ,    Giovanni    Giacomo. 
Pseudonym  für  Ange  (xOiidar. 
Sonnevelt,  Jan  Janszoon,  von 

1615—1624  t  Organist  zu  Leyden 
(Bomvst.  2,  168). 

Sonnleithner,  Christoph,  geb. 
28.  Mai  1734  zu  Szegediu  (Ungarn), 
gest.  25.  Dez.  1786  zu  Wien.  Dr. 
der  Rechte,  Hof-  und  Gerichts- 
advokat, auch  Dekan  der  juristi- 
schen Fakultät  zu  Wien,  betrieb 
nebenbei  Musik  wie  ein  ausüben- 
der Künstler  und  zeichnete  sich 
besonders  als  Kirchenkompouist 
aus,  dessen  Werke  vielfach  zur 
Aufführung  gelaugten  (Gerber  2. 
Fütis.  Biogr.  in  der  Wiener  Musik- 
ztg.  1,  277  u.  Lpz.  Ztg.  30,  70). 
Yon    seinen    Kompositionen    sind 

nachweisbar: 

6  Messen,  1  Te  Deum,  Ms.  P.  [Gött- 
weih. 

2  Messen,  Ms.  P.     [Klosterneuburg. 

5  Messen  f.  Chor  u.  Orch.  Ms.  P.  u. 
Stb.  —  5  Motetten  f.  Chor,  Solo  u.  Orch., 
auch  für  1  Stirn,  u.  Orch.  —  Coelites! 
gaudete,  Motetta  —  und  3  Messen  in  Stb. 
[Musikf  r.  Wien. 

16  Symphonien  in  P.  zum  Teil  im 
Autogr.  —  3  Quai-tette  f.  2  V.  Ya.  u.  B. 
op.  posth.  —  9  Quartette,  ebenso,  im 
Autogr.  —  3  Trios  f.  2  V.  u.  B.  - 
2  Divertissement  f.  2  V.  u.  B.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  oe. 
posth.  1.    Vienne,  Bureau.    4  Stb.    [ß.  B. 

Sonate  f.  Streichquartett,  mit  Porträt, 
Autogr.  Grasn.  B.  B. 

Sonnleithner,  Joseph  Ferdi- 
nand, Sohn  des  Christoph,  geb. 
um  1765  zu  Wien,  gest.  ebd.  in 
der  Christnacht  1835.  Er  war 
zuerst  Kreiskommissar,  dann  Con- 
cipist,  Hoftheater- Sekretär,  K.  K. 
Hofagent,  Regierungsrat,  dabei  ein 
tüchtiger  Musikkenner  u.  eifiiger 
Sammler;  gab  in  den  Jahren  1794 


bis  96   drei  Theater  Almanache  f. 
Wien    heraus    über    deren   luhalt 
Gerber  2  genau  berichtet  und  die 
zahlreiche "  Biographien    von    Zeit- 
genossen enthalten.     Nachweisbar 
ist  mir  keins  derselben,  es  müssten 
gerade    im    Artikel    „Almanache" 
sich  ein  und  das  andere  darunter 
befinden.     S.   ist   auch   einer    der 
Hauptbegründer       des       adeligen 
Frauenvereins,  der  Gesellschaft  der 
Musikfreunde    und     des     Konser- 
vatoriums,  an  denen  er  ständiger 
Sekretär  war.     Ferner  sammelte  er 
alte  und  neuere  Tonsätze  und  be- 
absichtigte   eine    viel  teilige    Neu- 
ausgabe alter  Werke  zu  veranstal- 
ten.     Der    1.  Bd.    war   bereits   in 
Leipzig  fertig  gestochen  u.  Probe- 
abzüge gemacht,  als  die  Franzosen 
nach   der  Schlacht  bei  Jena   auch 
in  Leipzig  eindrangen  und  die  fer- 
tigen Platten  mit  Beschlag  belegten 
und  einschmolzen.     Nur  ein   ein- 
ziges Druckexemplar,    was  Forkel 
besafs,  befindet  sich  heute  im  Be- 
sitze der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin.     S. 
den  Artikel  Forkel. 

Er  schrieb  auch  und  übersetzte  Opern- 
texte, wovon  die  Hofb.  in  Wien  im  Ms. 
Einiges  besitzt. 

Ferner  besitzen  die  Musikfr.  in  Wien 
im  Autograph:  Collectaneen  zum  Behufe 
des  Studiums  der  Musik  und  ihrer  Ge- 
schichte. Ms.  von  1815—35.  —  Ebendort 
befindet  sich  auch  eine  Biographie  über 
Walther.     Wien  1835. 

Sonnoys,  Andr^,  geb.  gegen 
1540  zu  Mussy-l'Eveque  in  der 
Champagne,  gewann  im  Concourse 
Evreux  1577  den  Preis  der  sil- 
bernen Flöte  für  die  Chanson: 
J'ai  un  joli  courtant  (verger). 
(Fetis.) 

Sophie  Elisabeth,  Gemahün 
des  Herzogs  August  von  Braun- 
schweig-Wolfenbüttel,  Tochter  Jo- 
hann Albrechts  von  Mecklenburg- 
Güstrow  (Chrysander  1,  159-173 
Briefe    von    H.  Schütz     an     die 


Sophie  Elisabeth. 


206 


Sorge. 


Fürstin.  —  Wiuterfeld  2,  446. 
484).  Sie  war  eine  eifrige  Musik- 
freundin und  besafs  die  nötige 
Vorbildung  um  selbst  schaffend 
aufzutreten.  Ihre  geistlichen  Lied- 
kompositionen erschienen  anonym: 

Yinetum  evaugelicum.  Evangelischer 
"Weinberg.  Gott  zu  Ehren,  u.  der  Musik 
Liebhabern  zu  Wolgefallen  von  der 
Durchlauchtigen  Befreyenden  mit  schönen 
anmuhtigen  JMelodeyen  kunstreich  aus- 
gezieret  .  . .  Joach.  h  Glasenapp  (Siehe 
Näheres  im  Artikel  Qlasenapp). 

Neu  erfundenes  Freuden  Spiel  genandt 
Friedens  Sieg.  In  gegenwart  vieler 
Chur-  und  Fürstlicher .  . .  Personen,  in 
dem  Fiirstl:  Burg  Saal  zu  Braunsweig, 
im  Jahr  1642  von  lauter  kleinen  Knaben 
vorgestellet. . .  Verlegt  durch  Conrad  Buno 
in  Wolffenbüttel  1648.  12  Bg.  in  quS». 
Dedic.  von  Justus  Georgius  Schottelius 
in  Wolfenbüttel  20/7  1648  unterz.  10  S. 
Musik,  Gesge.  u.  Instrumentalsätze  in  P. 
[ß.  Br. 

Glückwünschende  Freude  ndarstellimg 
Dem  . . .  Herrn  Augusten,  Hertzogen  zu 
Brunschwig . . .  dargestellet,  den  10.  Apri- 
lis  An.  1652.  Lüneburg,  gedr.  durch  Job. 
u.  Heinr.  Gebrädere  die  Sterne.  1  vol. 
fol.  16  S.  Part.,  besteht  aus  einer 
östim.  Sinfonie,  5  einstim.  Gesgen.  mit 
Bc.  und  einem  4stim.  Schlusschore. 
[Wolfenb.,  nebst  einer  Ausg.  von  1655 
mit  Hinweglassung  von  Nr.  2. 

Cbj-istfürstliches  Davids-Harpfen  Spiel: 
zum  Spiegel  u.  Fürbild  himmel-flammen- 
der  Andacht  mit  ihren  Arien  oder  Sing- 
weisen, hervorgegeben,  Nürnberg  1667 
Chr.  Gerhard,  kl.  8«.  14  Bll.  265  S.  u. 
2  Bll.  63  Lied.  [B.  Lpz.  Winterfeld  2, 
482  kannte  eine  2.  Ausg.  von  1670, 
Wolfenbüttel.  Die  Texte  sind  vom  Her- 
zoge Anton  Ulrich  von  Braunschweig.  Lii 
Winterfeld  2,  Nr.  175—179:  5  Lieder  aus 
obigen  Drucken  (Eitner  2). 

Sophie,  Gr. 

Die  B.  B.  besitzt  im  Ms.  6850  die 
Operette:  Die  beiden  Eifersüchtigen,  in 
1  Akt.     P. 

Sor,  Ferdinand,  geb.  14.  Febr. 
1778  zu  Madrid.  Becker  1  Terz, 
von  ihm  eine  Methode  pour  la 
Guitarre.  Bonn,  Simrock.  Auch 
schrieb  er  die  Oper  Telemacho,  auf- 
geführt den  19.  Mai  1798  zu  Bar- 
celona (Pougin).   Nachweisbar  sind 


Cendrillon,  Ballet -feerie  en  3  actes, 
repres.  Paris  3/3  1823.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera. 

Le  Souvenir,  Nocturne  ä  2  vois.  av. 
acc.  de  Pfte.  Paris,  Pacini.  [Mailand 
Cons. 

Ariette  italiane  f.  1  Stirn,  mit  Klav.  u. 
3  Duetti  c.  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

12  Etudes  pour  Guitarre,  oe.  6.  Bonn 
et  Cologne,  Simrock.     fol.     [B.  B. 

Sorag'Ona,  Ottario,  um  1608 
Bassist  am  Dome  zu  Pavia,  bittet 
um  ein  Benefiz  (Bertolotti  87). 

Soranzo,  Griovanni, 

ist  in  der  Bibl.  der  Kapelle  Antoniana 
in  Padua  mit  hds.  Kompositionen  ver- 
treten: 3  Messen  3  voci  c.  strum.,  oder 
f.  Chor  u.  Solo.  1  Requiem  3  v.  o.  str. 
Messenteüe,  Psalmen,  Magnificat,  Lita- 
neien, Offertorien,  noch  eine  Messa  VII., 
alle  zu  3  Stirn,  mit  Orch.  und  eines  reli- 
giösen Marsches  f.  Orchester,  Summa  30 
Kompositionen.     Lebenszeit  unbekannt. 

Sordella,  ...  ein  italienischer 
Opernkomponist  des  18.  Jh.,  von 
dem 

das  Opernarchiv  zu  Turin  eine  1745 
aufgefühiie  Oper  „La  conquista  del  VeUo 
d'oro"  im  Textbuche  besitzt. 

Sore,  Martin,  siehe  Agricola. 

Soret, . . . 

Einige  Menutte  in  Maupetit's  Samlwk. 
Menuets,  siehe  Menuet. 

Sorge,  Greorge  Andreas,  geb. 
30.  März  1703  in  Mellenbach  im 
Schwarzburgischen,  gest.  4.  April 
1778  zu  Lobenstein.  Erhielt  nur 
mangelhaften  Musikunterricht,  zu- 
letzt bei  Kasp.  Fischer  in  Schney 
(Frauken),  ebenso  machte  er  seine 
wissenschaftlichen  Studien  nur  bei 
einem  Kandidaten  der  Theologie 
ab.  In  seinem  19.  Jahre  erhielt 
er  schon  den  Ruf  als  Hoforganist  in 
Lobenstein  und  behielt  denselben 
bis  zu  seinem  Tode  56  Jahre  hin- 
durch. Als  Komponist  war  er 
nicht  hervorragend,  doch  als  Theo- 
retiker zeigt  er  sich  als  ein  scharfer 
und  glücklicher  Beobachter,  nur 
litt  er  an  dem  Fehler,  dass  er 
allein  alles  wissen  wollte  und  ge- 


Soi-gc. 


207 


Sorge. 


riet  dadurch  mit  seinen  Zeitgenossen 
in  heftigen  Streit.  Quantz  charak- 
terisiert ihn  einmal  sehr  treffend, 
er  schreibt  in  Briefform  an  Em. 
Bach  (Marpurg's  krit.  Briefe  ISTr.  4 
S.  25):  „Sie  müssen  bedenken, 
dass  der  Herr  Sorge  der  einzige 
Mann  in  der  Welt  zu  sein  glaubt, 
der  weifs,  dass  2X2  nicht  5,  und 
eine  Terz  keine  Quarte  ist.  Er 
hält  sich  aus  diesem  Grunde  alleine 
berechtigt  von  der  Musik  zu 
schreiben,  und  wehe  dem,  der  ihm 
auf  dem  Wege  begegnet."  Aehn- 
lich  äufsert  er  sich  im  8.  Briefe 
an  Joh.  Georg  Hoffmann.  S.  stand 
anfänglich  im  Verkehr  mit  Mar- 
purg  und  hatte  ihm  zum  4.  Bde. 
S.  1  (zu  den  histor.-kri tisch.  Bey- 
trägen)  einen  Artikel  über  „Herrn 
Quanzens  H  D  und  \>  E  Klappe  der 
Querflöte"  eingesandt,  der  auch 
zum  Abdruck  gelangte.  1745  bis 
1747  gab  S.  auf  eigene  Kosten  u. 
eigenen  Yertrieb  sein  „Yorgemach 
der  musicalischen  Composition" 
heraus.  Als  nun  Marpurg  1757 
seine  Anfangsgründe  der  theoreti- 
schen Musik  herausgab  und  S.  da- 
durch Abbruch  am  Vertrieb  seines 
Vorgemaches  zu  erleiden  glaubte, 
begann  er  Marpurg  in  grober  und 
verletzender  Weise  anzugreifen 
(Marpurg  selbst  erklärt  dies  im 
18.  Briefe,  wo  er  S.  in  gleicher 
Weise  angreift).  Der  Streit  zieht 
sich  Jahrzehnte  hin  u.  dreht  sich 
stets  um  theoretische  Meinungs- 
verschiedenheiten. Es  war  die 
Zeit  der  Entwickelung  des  Har- 
moniesystems, welches  von  Rameau 
angeregt  und  von  den  Deutschen 
in  bekannter  Gründlichkeit  weiter 
geführt  wird.  S.  baute  sein  System 
auf  Terzen  auf  und  leitete  alle 
Akkorde  davon  ab.  Marpurg  nahm 
Rameau's  System  an  und  baute  es 
auf  die  sogenannte  Sympathie  auf, 


es  beruht  auf  dem  Mitklingen  der 
8ve^  5t,  grofsen  3  u.  s.  f.  Also 
eigentlich  auch  auf  dem  Terzen- 
System.  Es  würde  zu  weit  führen 
den  verschiedenen  Lehren  dama- 
liger Zeit  nachzugehen;  die  ein- 
schlägigen AVerke  S.'s  und  Mar- 
purg's liefern  das  nötige  Material 
für  Spezialforschung.  Als  darauf 
Sorge  1760  sein  Compendium  har- 
monicum  oder  kurzer  Begriff  der 
Lehre  von  der  Harmonie  heraus- 
gab, liefs  Marpurg  das  ganze  AVerk 
nochmals  abdrucken  mit  seinen 
Bemerkungan  u.  52  beistimmenden 
Urteilen  von  damals  lebenden 
Theoretikern,  wie  Mattheson,  Quantz, 
Riedt,  Albrecht,  Em.  Bach,  Schrö- 
ter, Gramer  u.  a.,  die  er  in  den 
hist.  krit.  Beytr.  Bd.  5,  100  ab- 
druckt (siehe  Marpurg:  Herrn  G. 
A.  Sorgens  Anleitung  zum  General- 
bass  und  zur  Composition,  Berlin 
1760).  Sorge  ist  im  Ausdrucke 
sehr  umständlich  und  ungenau,  so 
dass  man  nur  mit  Mühe  seine 
Meinung  erkennt.  Dies  giebt 
natürlich  den  Gegnern  eine  Hand- 
habe zum  Angriff,  den  sie  auch 
redlich  benützen.  Das  Stärkste 
leistet  er  in  seiner  Genealogia  alle- 
gorica  1741,  worin  er  durch  An- 
merkungen sich  gezwungen  sieht 
die  Schwabelei  im  Texte  zu  er- 
klären. Es  ist  ganz  unglaublich  in 
wie  wegwerfender  Weise  sich  die 
beiden  gegenseitig  befeinden  und 
dabei  doch  an  einem  Strange  ziehen 
(Biogr.  nach  hds.  Mitteilungen  in 
Mattheson's  Ehrenpforte.  Gerb.  1 
danach).  Von  seinen  Werken  sind 
nachweisbar  (die  meist  sehr  langen 
umständlichen  Titel  gebe  ich  nur 
nach  dem  Anfangs- Wortlaute  wieder 
und  verweise  auf  C.  F.  Becker  1. 
2.,  der  sie  ausführlich  mitteilt): 

Schriften  (alphabetisch  nach  dem  Stich- 
worte) : 


Sorge. 


208 


Sorge. 


Anleitung  zur  Fantasie  oder  zu  der 
schönen  Kunst  das  Ciavier ...  zu  spielen. 
Lobenstein  17ü7  Selbstverlag.  4°.  SOS. 
17  Taf.  (Becker  1,  471).  [B.  B.  Dresd. 
B.  M.     B.  Wagener.     B.  Lpz.     Briissel. 

Herrn  G.  A.  Sorgens  Anleitung  zum 
Generalbass  imd  zur  Composition  mit  An- 
merkungen herausgegeben  von  Marpurg. 
Berlin  1760  Lange.  40.  152  S.  4  Taf. 
(siehe  Sorgens  Compendium.  Becker  1, 
404).  [B.  B.  Dresd.  B.  M.  B.  Wagener. 
B.  Lpz.     Brässel. 

. . .  Zuvei'lässige  Amceistmg  Claviere 
und  Orgeln  zu  temperireu  und  zu  stim- 
men . .  .  Leipzig  und  Lobenstein  1758  G-. 
Fr.  Authenrieth.  4°.  28  Seit.  [B.  B. 
Dresd.     B.  Lpz.     B.  M.     Musikfr.  Wien. 

Ausführliche  und  deutliche  Amceisung 
zur  Eationalrechnung.  und  der  damit  ver- 
knüpften Ausmessung  und  Abtheilung  des 
Monochords  . . .  Lobeusteiu  1749.  8°. 
308  Seit.  (Becker  1,  236).  [B.  B.  B.  M. 
Brüssel.     Kopenh.     Musikfr.  Wien. 

Amceisung  zur  Stimmung  und  Tempe- 
ratur sowohl  der  Orgelwerke,  als  auch 
anderer  Instrumente,  sonderlich  aber  des 
Claviers.  In  einem  Gespräche  zwischen 
einem  Musico  theoretico  u.  seinem  Scho- 
laren. Mit  nöthigen  mathematischen  Be- 
weisthümern  . .  .  Hambg.  1744  gedr.  mit 
Piscators  Schriften,  kl.  8».  56  S.  [B.  B. 
B.  Lpz.     B.  M.     Kopenhag. 

Ausführliche,  siehe  Anweisung. 

Ausiveichungs -IdheWen;  in  welchen 
auf  vierfache  Art  gezeiget  wird  wie  eine 
iede  Tonart  in  ihre  Nebeu-Tonarten  aus- 
weichen könne,  entworfen  von  . .  .  Verlag 
Haffners  in  Nmbg.  fol,  Xupferstich 
11  S.  [B.B.,  auch  im  Ms.  theor.  fol.  79. 
Brüssel. 

Cornpeiidiuin  harmonicum  oder  kurzer 
Begriff  der  Lehre  von  der  Harmonie, 
vor  diejenigen,  welche  den  Generalbass 
und  die  Composition  studieren . . .  Loben- 
stein 1760  b.  Verfasser.  4°.  8  Bll.  121  S. 
24  Taf.  (Becker  404.)  Liefs  Marpurg 
mit  Bemerkungen  nochmals  abdrucken, 
siehe  Anleitung  zum  Generalbass.  [B.  B. 
Dresd.  B.  M.  B.  Wagener.  Brüssel. 
Lübeck.     Musikfr.  AVien. 

Kurze  Erklärung  des  canonis  harmo- 
nici.  s.  1.  et  a.  (Lobenst.  1763).  fol.  4S. 
Handelt  von  der  gleichschwebenden  Tem- 
peratur.    [B.  B.     B.  Lpz. 

Qetiealogia  allegorica  intervallorum 
octavae  diatono  -  chromaticae,  d.  i.  Ge- 
schlechtsregister der  Intervallen  nach  An- 
leitung der  Klänge  des  greisen  Waldhorn. 
Franckfurt  (1741).  Hof,  gedr.  bey  Joh. 
Ernst   Schnitzen.     Selbstverlag,      kl.    8''. 


4  BU.  44  S.  u.  2  Bll.  Ist  im  symboli- 
schen Stile  abgefasst,  indem  er  die  Töne 
als  Prinzen  u.  Prinzessinnen  aufführt  u. 
ihre  Verwandtschaft  mit  den  Tönen  ver- 
gleicht. In  Anmerkungen  sieht  er  sich 
gezwungen,  was  er  oben  in  allegorischer 
Weise  gesagt  hat  in  einfache  Worte  zu 
kleiden.     [B.  B.     B.  Hbg.     B.  B. 

Gespräch  zwischen  einem  Musico  theo- 
retico und  einem  Studioso  Musices  von 
der  Praetorianischen,  Printzischen,  Werck- 
meisterischen,  Neidthardtischen  und  Sil- 
bermannischen Temperatur  .  . .  Loben- 
stein 1748.  80.  86  S.  (Becker  238.) 
[B.  B.  B.Hbg.  B.  M.  B.  Wagener. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Der  in  der  Rechen-  und  Messkunst 
wohlerfahrene  Orgelbaumeister  .  . .  (Lo- 
benstein) 1773  Selbstverlag.  40.  68  S. 
(Becker  248.)  [B.  B.  Dresd.  B.  Wa- 
gener.    Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Giündliche  Untersuchung,  ob  die  im 
3.  Theile  des  3.  Bdes.  der  Mizlerischen 
musikal.  Bibl.  Seite  457  und  580  befind- 
liche Scbröterische  Ciavier -Temperaturen 
für  gleichschwebend  passiren  können  oder 
nicht.  Aus  Liebe  zur  Wahrheit  ange- 
stellet  von  .  .  .  Gräfl.  Keufs-Plauischen 
Hof-  u.  Stadt -Organisten  zu  Lobenstein. 
Im  Jahre  1754.  kl.  8".  38  S.  ohne 
Drucker.     [B.  B.    B.  M.    B.  Wagen  er. 

Vorgemach  der  musicalischen  Compo- 
sition ...  1.  2.  3.  Thl.  Lobenst.  1745 
bis  1747  Selbstveriag.  4«.  432  S.  u.  Reg. 
nebst  22  u.  40  S.  Notenbeispiele.  (Becker 
415.)  [B.  B.  Dresd.  B.  Lpz.  B.  Wa- 
gener. Brüssel.  Musikfr.  Wien.  Kloster 
Beuron  in  HohenzoUern. 

Zuverlässige  Anweisung,  siehe  An- 
tveisung. 

Becker  251  schreibt  ihm  noch  zu: 

Bei  der  Einweihung  des  durch  den  .  . 
Orgelbaumeister  .  .  Fr.  Heidenreich,  zu 
Gerolsgrün  .  .  .  erbauten  neuen  Orgel- 
werks ...  Hof  (1771)  Hetschel.  4P. 
4  S.     [B.  Lpz. 

Alitophilos  Schreiben  an  den  Herrn 
Johann  Georg  Hofmann  (enthaltend  eine 
Verteidigung  von  Sorgen's  Comjjendium 
1760,  unterz.  Alitophilos).  Lobeustein 
1759.  4P.  Ist  jedenfalls  von  Sorge  selbst 
abgefasst.     [Dresden. 

J.  A.  J.  Ludwig  sehrieb:  Eine  helle 
Brille  ...  s.  1.  et  a.,  worin  er  den  Streit 
zwischen  Sorge  und  Marpurg  bespricht. 

Die  Melodie  aus  der  Harmonie  her- 
geleitet.    Ms.     [Musikfr.  Wien. 

S.'s  Anmerkungen  zu  Quanzens  Dis 
und  Es  Klappe  auf  der  Querflöte  (im 
Marpuig  4,  1). 


Sorge. 


209 


Soriano. 


Ueber  S.'s  Lehre  vou  der  Entstehung 
der  dissonierenden  Töne  (Marpurg  5,  131, 
der  ihm  sehr  scharf  in  breiter,  damals 
beliebter,  öfter  in  recht  unlogischer  "Weise 
zu  Leibe  rückt). 

Instrumentalwerice. 

Ciavier  Übung  in  sich  haltend  das  I. 
und  II.  halbe  Dutzend  Von  24.  melo- 
dieusen  vollstimmigen  u.  nach  modernem 
Gustu  durch  den  gantzen  Circulum  Mo- 
dorum  musiconim  gesetzten  Praeludiis 
welche  sich  so  wohl  auf  der  Orgel  als 
. . .  Clavicymbel  u.  Clavicordio  . . .  Ver- 
legts  Balth.  Schmidt,  Org.  u.  Kupfer- 
stecher in  Nrnbg.  Nr.  7.  nufol.  24  S. 
[B.M.     B.B. 

—  Das  III.  und  IV.  halbe  Dutzend 
(wie  vorher).  Ib.  Nr.  13.  24  S.  in  fol. 
[B.  B.     B.  M.     B.  Wagener. 


Im    2.   Praeludium     kommt    folgende 
Bassfigur  vor: 


und  80  noch  6  Takte. 

Ciavier  Übung,  bestehend  in  6  nach 
italienischem  Gusto  gesetzten  Sonatinen. 
1.  Thl.  Nrnbg.,  B.  Schmid  Nr.  6.  —  2tes 
halbes  Dutzend  Sonatinen.  Ib.  Nr.  12.  — 
3tes  halbes  Dutzend  vors  Ciavier  .  .  . 
Dem  . , .  Herrn  Joh.  Seb.  Bach  dediciit. 
Ib.  Nr.  22.  fol.  je  12  Seiten.  Sonaten 
sind  nur  einsätzig.  Die  Dedic.  an  Seb. 
Bach  abgedr.  in  K.  f.  M.  11,  65.  [B.  B. 
B.  M.  Dresd.  Mus.  im  Ms.  A493,  Samlbd. 
von  1711  in  qu40.  9  BU.  nur  1.  Teil. 

Dass  Sorge  ein  tüchtiger  Harmoniker 
war,  beweist  folgende  Stelle: 


Pi| 


SEL=i3Et3=^H 


con  8va. 


Dagegen  ist  ihm  eine  kontrapunktische 
Fühmng  der  Stimmen  eine  scheinbar  un- 
bekannte Fertigkeit,  obgleich  er  in  seinen 
11  Trios  und  den  Kanons  beweist,  dass 
er  in  der  Kontrapunktik  kein  Fremd- 
ling ist. 

24  kurtze  Prcäludia  . . .  kleiner  Clavier- 
schüler.  Nürubg..  Schmid,  Nr.  16.  12  Bll. 
[B.  B.     B.  Hbg.     B.  M.     B.  Wagener. 

1.  Liefg.  von  XII.  Sonaten  vor  die 
Orgel  und  das  Ciavier  im  neuern  Stvl 
gesetzet.  Ib.  Nr.  29.  10  Bll.  mit  3  So- 
naten.    [B.  M.     Berlin  Th. 

Sonatinen,  Fantasien,  Toccatinen  und 
Sinfonien  vors  Ciavier  im  neuern  Style 
gesetzet.  1.  Herausgabe.  Nürnbg.,  B. 
Schmids  Erben,  fol.  [B.  M.  B.  Lpz.  im 
Druck  u.  Ms. 

_  Im  Ms.  110  (17858)  hochfol.  6  Sonaten, 
einsätzig  in  dreiteiliger  Form.  Nur  1  So- 
nate komplet,  die  2te  defekt.  Folgen 
noch  1  Toccata  u.  eine  def.,  die  wahrsch. 
auch  von  S.  sind.  [B.  B.  Ebendort  Ms. 
199  c.  Nr.  9:   Toccata  per  omnes  modos. 

Zweyter  Theil  der  Vorspiele  vor  be- 
kannten Choral  -  Gesang  in  3stim.  .  .  . 
Selbstverlag  1754.     qufol.     [B.  B. 

Wohlgewürtzte  Klangspeisen  vor  musi- 
calische Gemüther,  6  Clavierparthien. 
Nrnbg.,  Haffner  Nr.  8.  18  S.  [B.  Wa- 
gener. 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lesikon.    Bd.  9. 


^--J 


Preludes  p.  l'org.  Nürembg.,  Schmitt. 
[Bräss.  Cons. 

Orgel-Sonate.     Ms.     [Musikfr.  Wien. 

Herr  Ernst  von  Werra  in  Constanz 
besitzt  (1887)  eine  Anzahl  Kompositionen 
in  Kopie. 

In  B.  Brüssel,  Ms.  2013,  Samlwk.  mit 
Orgelpiecen,  darunter  auch  S. 

Toccata  per  omnem  circulum.  Ms. 
[B.  Lpz. 

11  Trios  (im  3 st.  Klaviersatze,  nicht 
unbedeutend  und  kontrapunktisch  öfter 
recht  geschickt  und  wohlklingend  gearbei- 
tet, wenn  auch  ohne  tiefere  Empfindung^. 
Ms.  2013.     [Brüssel  fds.  Fetis. 

In  neuen  Ausg.  3  Fiigen  (Eitner  2). 

Soriano  (Surianus),  Francesco, 
in  Soriano  um  1549  geb.,  sein 
Tod  ist  um  1621  anzusetzen,  be- 
erdigt in  der  Kirche  S.  Maria  Mag- 
giore  in  Koni.  Knabensänger  an 
S.  Giovanni  di  Laterano  unter  An- 
nibale  Zoilo  und  dann  unter  Bartol. 
Koy;  nach  der  Mutation  Schüler 
G.  B.  Montanari's,  G.  Maria  Na- 
nini's  und  zuletzt  Palestrina's,  was 
in  einem  Briefe  bestätigt  wird. 
1581   ist  er   Kapellmeister   an   S. 

14 


Soriano. 


210 


Soriano. 


Luigi  in  Rom  (auf  dem  Titel  der 
1581  erschienenen  Madrigale  nennt 
er  sich  einen  Eömer).  Gegen  1583 
scheint  er  am  Hofe  zu  Mantua 
gelebt  zu  haben,  Haberl,  Jahrb. 
1886,  45  sagt,  man  kann  anneh- 
men, dass  er  dort  von  c.  1581  bis 
1585  Direktor  der  Kapelle  wai'. 
Im  Jan.  1586  knüpfte  der  Herzog 
mit  Oiacomeiti  Verhandlungen  zur 
Uebernahme  der  Stelle  an.  Soriano 
bezog  einen  Gehalt  von  100  Du- 
katen nebst  Naturalien.  Auch  Emil 
Vogel  bestätigt  obiges  in  Yiertelj. 
3,  320.  1587  wurde  er  Kapell- 
meister an  S.  Maria  Maggiore  zu 
Rom  mit  monatl.  20  Scudi  Gehalt, 
1599  Kapellmeister  an  S.  Giov.  di 
Laterano,  ging  aber  bald  darauf 
wieder  zurück  an  die  Kirche  S. 
Maria  Maggiore  und  von  hier  1603 
an  St.  Peter  in  Rom,  wo  er  am 
23.  Juni  1620  als  TOjähriger  Mann 
in  den  Ruhestand  trat.  S.  war 
auch  Priester  und  an  S.  Maria 
Maggiore  Benefiziant  imd  später 
Dekan  (Biogr.  Haberl,  Jahrb.  1895, 
95.     Canal  35.     Titel). 

Geistliche  Kompositionen : 

. .  .  Motectoruin  quae  octo  vocibus  con- 
cinuntur  (Lib.  1).  Eomae  1597  Nie.  Mu- 
tius.  8  Stb.  40.  9  Motetten,  1  Litau. 
[B.  B.  Bologna  AI.  B  1.  Bora  Barbe- 
rina.     Proske  in  hds.  Part. 

. . .  Missarum  lib.  1.  Romae  1609  J. 
B.  Robblettus.  Chorb.  in  gr.  fol.  Enthält 
2  Messen  zu  4  Stirn.,  3  zu  5,  2  zu  6, 
1  zu  8  Stirn.  [B.  B.  Cap.  Laterano  Nr. 
22 — 24,  3  Exempl.  Cap.  sistina.  B.  zu 
Assissi.  Rom  S.  Pietro.  Bologna,  br. 
Mus.    Proske  hds.  Paii. 

Psalmi  et  Motecta  quae  octo,  duodecim 
et  sexdecim  voc.  Lib.  2.  Yen.  1616 
J.  Yincentius.  13  Stb.  4".  20  Xrn. 
[C.  P.  13  Stb.  Cap.  JuHa  (S.  Pietro) 
10  Stb.     Rom  Chiesa  nuova. 

. .  .  Passio  D.  N.  Jesu  Christi  secun- 
dum  quatuor  Euangelistas.  Maguificat  sex- 
decim. Sequentia  fideUuni  defunctorum, 
Tina  cum  Responsoria.  aliaq;  non  nulla 
ecclesiastica  4  vocib.  . . .  Romae  1619 
Soldus.     Chorb.  gr.  fol.     Dedic.    im  Kat. 


Bologna  2,  140.  Auf  dem  dabei  befind- 
lichen Porträt  nennt  er  sich  einen  sieben- 
zigjährigen.  [Bologna.  Rom  S.  Pietro. 
Rom  Cecilia.     Cap.  Laterano. 

Haberl,  Jahrb.  1895  teilt  sie  in  Part.  mit. 

Canoni,  et  Oblighi  di  cento,  et  dieci 
Sorte,  sopra  l'Ave  Maris  Stella,  Di  . . . 
a  3,  4,  5,  6,  7,  et  8  voci.  Roma  1610 
Robletti.  fol.  1  vol.  76  BU.  Abdr.  der 
Dedic.  im  Kat.  Bologna  1,  325,  siehe  auch 
Haberl,  Jahrb.  1895,  99  u.  103.  [B.  B. 
B.  Wagener.  Cap.  Julia.  Florenz.  Bo- 
logna, auch  im  Ms.  in  Partitur  in  Auf- 
lösung der  Canons.    Rom  Cecilia  im  Druck. 

In  Mss.  in  B.  B.  Ms.  535  Bd.  1  S.  155: 
Alma  redemptor  4  voc.  in  P.  —  Ms.  37 : 
Maguificat  12  v.  (dasselbe  auch  im  Ms.  5). 
—  In  dedicatioue  12  v.  —  Nunc  dimittis 
8  voc.  in  P.  —  Ms.  20910:  Benedictus 
8  voc.  1610,  in  2  Kopien,  P.  —  Ms.  32: 
Ecce  sacerdos  8  v.  P. 

In  B.  L.  Adorna  thalamum  8  voc. 
Ms.  16. 

In  B.  M.  2  Messen  im  Ms.  P.  zu  6  u. 
4  Stim.  in  Samlwken. 

In  Bologna,  Kat.  2,  313:  Magnificat 
4.  toni,  2  voc.     Magnif.  7.  toni  4  voc.  P. 

In  Dresd.  Ms.  262,  44:  Missa  super 
voces  musicales  6  voc.  in  P. 

In  Eofb.  Wien,  Ms.  16221  in  P.  „Cre- 
didi  propter  quod  locutus  sum",  8  v.  c.  org. 

Weltliche  Gesänge : 

...  II  1.  lib.  de  MadrigaU  ä  5  voci  . . . 
Ven.  1581  Ang.  Gardano.  5  Stb.  4°. 
21  Gesge.,  bez.  er  als  .seine  ersten  im 
Druck  erschienenen  Kompositionen.  [Bo- 
logna.    Modena. 

II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voc,  ristamp. 
Ven.  1588  G.  Vincenti.  5  Stb.  40.  21  Nrn. 
[Bologna.     Köln:  C.  A.  5a. 

...  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  . . . 
Roma  1592  ad  instanza  di  Ascanio  &  Gii'ol. 
Douangeli.  Per  Franc.  Coattini.  5  Stb. 
40.  21  Gesge.  [Bologna,  A.  def.  br. 
Mus:  CT. 

...  H  1.  lib.  de  Madr.  a  4  voci,  con 
dui  ä  5  in  Prosa  &  dui  ä  6  nel  fine  . . . 
Roma  1601  heredi  di  Nie.  Mutij.  Stb.? 
40.     21  Gesge.     [Bologna:  B. 

Nunc  dimittis  serv.  tuum  4  v.  c.  org. 
Ms.  P.  Bd.  116.  [K.  Br.  und  Bd.  117: 
In  dedicatione  tempü  12  voc.  (lib.  2. 
1626).  Ms.  P. 

Im  Ms.  Oxford  Ch.  Ch.  1  Canzone  ä  3  v. 

In  alten  Samlwk.  17  Gesge.  (Eitner  1), 
dazu  kommen  noch  in  T.  L.  de  Yictoria's 
Motecta   festorum    1585  a   eine   Mot.,    in 


Sorlisi. 


211 


Soto,  Andrea  de. 


Palestrina's  Missa  Papae  MarccUi  am 
Ende  1  Messe,  auch  bei  Schott's  Söhnen 
1850  in  P.  erschienen  und  nach  Vogel: 
Caddi  al  primo  apparir  5  voci  in  Gar- 
dauo's  4.  lib.  delle  Muse  1574,  —  Ohirae 
Tantica  fiauiraa  5  v.  in  Fei.  Anerio's  Le 
gioie  Madr.  1589.  —  Vedo  ogni  selva  und 
Ameni  coUi  vaghi  3  v.  in  G.  Vincenti's 
Canzonette  1591.  —  Lasso  non  e  il  morir 
5  V.  in  G.  Vincenti's  Nuova  spogha  1593. 

—  Alta  armonia  gentile  3  v.  in  Ancina's 
Tempio  armonico  1599.  —  Vedo  ogni 
selva  3  v.   in  Phalese's  Canzonette  1607. 

—  Ninfa,  la  falsa  und  Mestissimi  con- 
centi  5  v.  in  desselben  II  Helicone  1616. 
Im  Samlwk.  Contrapunto  2  stehen  3  Ton- 
sätze und  emer  von  einem  Vecchio  So- 
riano  (?). 

29  Gesge.  in  neuen  Ausg.   (Eitner  2). 

Ferner  in  Commefs  25.  Bd.  Musica 
Sacra:  Ecce  sacerdos  niagnus  8  voc.  Nr.  3. 

Sorlisi,  Bartolomeo,  ein  Kastrat, 
gest.  3.  März  1672  in  Dresden, 
diente  um  1651  in  der  baierschen 
Hofkapelle  nnd  wurde  um  1666 
durch  Bandini  für  die  Dresdner 
Hofkapelle  gewonnen.  Sein  Ge- 
halt betrug  in  Baiern  um  1657: 
432  Gld.,  in  Dresden  dagegen 
800  Rthlr.  Er  wurde  ein  Günst- 
ling des  Kurfürsten,  der  neben  der 
vSingerei  noch  allerlei  einträgliche 
Aemter  erhielt.  Trotz  der  Kastri- 
rung  verheiratete  er  sich  mit  einer 
geb.  Lichtwer  in  Dresden  (Kreis- 
archiv in  München.  Fürstenau  1, 
92.  95.     M.  f.  M.  28,  87). 

Sorosiiia,  Pietro  Nicolö,  nach 
dem  Ms.  19163  der  Hofb.  A¥ien 
war  er  im  17.  Jh.  Organist  der 
Kaiserin  Eleonore  von  Oesterreich 
zu  Wien  und  ist  bekannt  durch 

Madrigale  zu  2  und  4  Stirn,  mit  Bc. 
und  1  Serenata  f.  2  Öopr.  und  Tenor  mit 
Instrumenten.  Ms.  P.  u.  Stb.  Ferner 
7  Sonate  e  Sinfonie  a  2  V.  c.  B.  org., 
oder  V.  Va.  e  Bc.  —  Arie  e  Canzonetta 
etc.  [Modena  im  Ms.]  In  der  Hofb. 
Wien,  Ms.  19163  das  Oratorium:  Adamo 
et  Eva,  in  2  pari  P.  Ms.  19242:  La 
caduta  del  primo  uomo  (Orator.)  P. 

Sorte,  Bartolomeo,  aus  Padua, 
wo  er  auch  in  den  70  er  bis  90  er 
Jahren    des    16.  Jhs.    lebte     und 


Sänger  an  der  Kathedrale  war 
(Dedic.  und  Katalog  Bologna  2, 
140).     Er  gab  heraus: 

Vespertina  omnium  solemnitatum  Psal- 
modia,  duoque  cantica  B.  V.  et  Hymnus 
Diui  Ambrosij  &  Augustini.  8  vocib.  Ven. 
1593  Gardanus.  21  Gesge.  8  Stb.  4". 
[Proske  fehlen  T2.  B2.  AVestminster  Abt. 
in  London  8  Stb, 

. . .  Missarum  hber  1  cum  4,  5,  «fe  8 
vocibus  nunc  primuin  in  lucem  aeditus. 
Additisq;  Psaimis  ad  tertiam  spectantibus 
octonis  voc.  . . .  Ven.  1596  Ang.  Gar- 
danus.    6  Stb.     40.     [Bologna. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  4,  5  et 
6  voci,  con  doi  Dialoghi  a  sette  . . .  Ven. 
1573  figliuoli  di  Ant.  Gardano.  5  Stb. 
qu40.  29  Madr.  [Bologna,  Kat.  3,  171 
Abdr.  der  Dedic. 

...  II  2.  lib.  de  Madrig.  a  5  voci  . . . 
Ven.  1579  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qu40. 
21  Madr.     [B.  L. 

Im  Samlwk.  1598  ein  zweiteiliges  Madri- 
gal (Eitner  1). 

Sosieperdecker,  .  .  .  verz.  der 
ältere  allerdings  sehr  fehlerhafte 
Katalog  des  Conservatoir  zu  Brüs- 
sel: Serenade  f.  4  St.  u.  Orch.  Ms. 
in  Stb.    Wotquenne  hat  ihn  nicht. 

Sosson,  ...  ein  Priester,  wurde 
1775  oder  1780  Musikdirektor 
(Sangmeister)  an  der  Kirche  St- 
Pierre  zu  Caeu;  1793  am  9.  Okt. 
wählte  man  ihn  zum  Maire  der 
Stadt  und  streifte  er  den  Priester 
und  den  Musikdirektor  ab. 

Man  erwähnt  von  seiner  Komposition 
eine  Messe,  ein  Maguificat,  ein  Dominus 
und  ein  Te  Deum  (Pougin). 

Sotelo,    Juan  Gonzales    de, 

1614  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  5,  155). 

—  Jehan,  um  1620  Instrumen- 
tist ebd.  (ib.  156). 

Sotliin,  Joannes,  diente  im 
letzten  Drittel  des  15.  Jhs.  in  der 
Hofkapelle  in  Neapel  (Straeten  4, 
28.  29). 

Soto  (Sotos),  Andrea  de,  geb. 
in  Estramadura,  ein  Guitarrist  im 
18.  Jh.,  bekannt  durch  die  Schule: 

Arte  para  aprender  com  facilidad  y  sin 
maestro    a   templar   y   tarier   rasgado   la 

14* 


Soto,  Francisco. 


212 


Soutlibrook. 


guitarra  di  cinco  ordenes,  o  chordas,  y 
tambien  la  de  quatro,  o  seis  ordenes, 
Uamadas  guitarra  espaüola,  banduria  y 
vandola;  y  tambien  el  tiple  . . .  Madrid 
1764.     12".     63  S.     [B.  B. 

Soto  (Sotto),  Francisco,  geb. 
um  1534  zu  Lauga,  Diöcese  Osma 
in  Spanien,  gest.  25.  Sept.  1619 
zu  Rom,  85  Jahr  alt.  Er  ging 
schon  in  seiner  Jugend  nach  Rom 
und  wurde  Priester,  trat  am  8.  Juni 
1562  als  Sänger  (Sopranist)  in  die 
päpstl.  Kapelle  und  diente  dort 
noch  im  Jahre  1617  (!).  1590/91 
versah  er  den  Kapellmeisterdienst. 
Er  dirigierte  auch  die  Aufführungen 
im  Oratorio  und  gründete  in  Rom 
das  erste  Karmeliterkloster.  Er 
gab  1588  u.  89  das  3.  u.  4.  Buch 
der  Laudi  spirituali  a  3  e  4  voci 
heraus,  die  im  Oratorienvereine 
gesungen  wurden  (siehe  Titel  bei 
Aless.  Gardano  und  füge  den  Bibl. 
noch    hinzu:     Brüssel     Cons.     das 

4.  Buch).    Adami  da  Bolsena  bringt 

5.  176  in  seinen  Osservazioni  sein 
Porträt  (Fotis.  Haberl  Kat.  Cod. 
25  u.  29.  Straeten  6,  455  mit 
Dokum.). 

In  Ancina's  Tempio  armonico  1599 
13  dreist.  Gesänge.  —  lu  Arascione's 
Nuove  Laudi  1600  10  vierstim.  Qesge. 

In  B.  Brüssel,  fds.  Fetis  1826  ein 
neuerer  Druck  in  Part,  des  Sauilwkes. 
Diletto  spirituali,  Verovio  1586  li  u.  1590, 
1892  veranstaltet  von  E.  Frober,  gedr.  in 
Paris  bei  N.  Legouix.  #,  enthält  auch 
einen  Gesang  von  Soto,  der  aber  im  Ve- 
rovio nicht  stellt. 

Soto,  Jose,  Priester  und  Orga- 
nist an  der  Kathedrale  zu  Barce- 
lona, wo  er  auch  gegen  Mitte  des 
15.  Jhs.  geboren  ist.  Er  ist  der  Ver- 
fasser eines  Tratado  de  Canto  llano. 
Barcelona  1512.  4»  (Fetis). 

Sotteau,  Antoiiie- Joseph,  um 
1780  Organist  an  St.  Germain  zu 
Mons,  bescheinigt  die  Güte  der 
Fortepiano  des  Sr.  Ermel  pere  et 
fils  (Straeten  2,  125). 

Sougueiiet,  Louys,  1559  Sänger 


a/d.  spanischen  Hofkapelle,  wurde 
Kapellan  und  stand  noch  1584 
im  Dienst  (Straeten  8,  31.  52.  79. 
111). 

Souliaitty,  P.  Jean -Jacques, 
ein  Priester  und  Mönch  im  Kloster 
St.  Fran9ois  zu  Paris  in  der  Mitte 
des  17.  Jhs.     Er  gab  heraus: 

Nouveaux  elements  du  chant  ou  l'essai 
d'une  nouvelle  decouverte  qu'on  a  faite 
dans  l'art  de  chanter  (Titel  im  Fetis). 
Paris  1677  Pierre  le  Petit.  4".  56  S. 
[Bibl.  zu  Paris  Geneve. 

Fetis  bez.  die  1.  Ausg.  mit  1665  und 
ein  2.  Werk  mit:  Essai  du  chant  de 
l'eglise  par  la  nouvelle  methode  des  nom- 
bres  .  .  .  Paris  1679  Thom.  Jolly.  8». 
50  S.  Text  und  40  S.  chifferierte  Choräle. 
Näheres  bei  Fetis. 

Soule,  V. . . 

Im  Conservat.  zu  Paris  befinden  sich 
angebunden  au  .1.  B.  de  Boismortier's  Les 
Titans:  6  Motetten. 

Souliaert  (Souliart,  Swillart), 
Carolus,  ein  Niederländer  der 
1.  Hälfte  des  16.  Jhs., 

der  in  alten  Samlwk.  mit  7  vierstim. 
meist  niederdeutschen  Liedern  vertreten 
ist.  In  der  B.  Proske's  Ms.  848  Nr.  6 
die  Motette  Panis  quem  ego  c.  2.  p.  4  voc. 
und   in  Ms.  867    vier  andere  (Eitner  1). 

Souman,  Antonie,  1529  päpstl. 
Sänger  mit  8  Duk.  monatl.  Gehalt 
(Viertel j.  3,  261). 

Sousa  Yillalobos,  Mathias  de, 

Baccalaureus  juris  an  der  Univer- 
sität zu  Coimbra,  Kapellmeister  zu 
Elvas  in  Portugal.     Gab  heraus: 

Arte  de  Cantochäo,  offerecida  ao  lUu- 
striss.  .  .  Joam  de  Mello.  Coimbra  1688 
officiua  Kodrigues  de  Almeyda.  4^.  16 
u.  214  S.     [br.  Mus. 

Inchiridion  des  Missas  solemnes  . .  . 
Ib.  1691.  gr.  fol.  241  S.  (Fetis  und 
Vasconcellos  unter  Yillalobos). 

Souter-liedekens,  siehe  Susato. 
Soutlibrook,  W  . . .  E  . . .,  ein 

englischer  Komponist  vom  Ende 
des  18.  Jhs.,  ist  bekannt  durch: 

6  Sonnets  and  6  Sonatines,  with  a 
froutispiece  by  Zoffany.     Lond.  1797. 

Second  set  of  dito.  Lond.  fol.  [br. 
Mus.  Ebendort  im  Einzeldruck  1  Glee 
für  3  Stim.  und  1  Gesang  von  1802. 


Soutliertoa. 


213 


Spadi,  Giov.  Batt. 


Southertoii,  . . . 

In  John  Day's  Psalmenbuch  von  1563 
befinden  sich  5  vierstim.  Psalmen. 

South  well,   F...  W...,   ein 

englischer  Musiker  am  Ende  des 
18.  Jlis.,  bekannt  durch 

A  Concerto  for  the  pfte.  with  2  V. 
2  FI.  2  Hoi-n.  T.  &  Vcl.  op.  4.  Dublin 
c.  1790.  fol.  [br.  Mus.  Dort  noch  im 
Einzeldnick  3  Songs  und  2  Klavierst. 
niederen  Ranges. 

Souue  (Souve),  Oerard,  ein 
französischer  Instruraentist,  wurde 
am  28/10  1685  an  der  Hofkapelle 
in  München  angestellt,  nachdem 
er  schon  auf  Probe  einige  Zeit 
gedient  hatte.  1701  diente  er  beim 
vertriebenen  Kurfürsten  in  Brüssel 
mit  300  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Souvrin,  üeiidrik,  lebte  um 
1750  zu  Middelburg  und  ist  be- 
kannt durch  die  Hds: 

Alle  de  150  Psalmen  Davids  in  de 
gewoone  zangwysen  niet  musikaale  tus- 
schenloopen  verrykt  door  verschyde  lief- 
hebbers,  waar  agter  en  Aeuhangsel  van 
eeniege  (sie)  Psalmen  gecomponeerdt  door 
. . .     qu40.     [Amst. 

Sowerby,  . . .  trat  1781  in  Lon- 
don als  Flötist  auf  (Pohl  2,  372). 
Soyez,  Fraiicois  Hubert  de, 

wird  am  15/4  1737  zum  Phonas- 
cus  an  St.  Donatien  zu  Brügge 
gewählt  (Straeten  la,  37). 

vSoyka,  Matth.,  siehe  Sojka. 

Sozzi,  Francesco,  geb.  gegen 
1765  zu  Florenz,  Schüler  Nardini's 
als  Violinist,  trat  in  die  Kapelle 
des  Herzogs  von  Toscana,  ging 
dann  nach  Deutschland  und  lebte 
um  1801  in  Augsburg,  machte 
Konzertreisen  und  traf  1811  wie- 
der in  Augsburg  ein.  Sein  weite- 
res Leben  ist  unbekannt. 

Fetis  verz.  3  Werke :  Variationen,  Quar- 
tette und  Trios  für  Streichinstrumente. 
Die  Leipz.  Ztg.  4,  701  beurteilt  Einiges. 
—  Im  Cons.  zu  Mailand:  Quaranta  Ca- 
pricci  ossiano  Studi  in  tutti  i  toni  a  tre 
Cadenze  per  Violine  (composti  in  Fuligno 
1817).    Op.  post.    Milauo,  Kicordi. 


Sozzi,  movanni  Micliele,  1795 
Oboist  am  Scalatheater  in  Mailand 
(Textbuch  zur  Oper  Fra  i  due  li 
tiganti  von  Sarti.  B.  B.). 

Spaarbach,  Nicolaus,  bekannt 

durch : 

Salz  zur  Brunnenkur  . . .  Denksprüche, 
Fabeln  und  Erzählungen.  Nebst  einigen 
Ciavierstücken.  s.  1.  1769.  IV  BU. 
143  S.  in  8».     [B.  Wagener. 

Spada,  Prete  (xiacoino  Filippo, 

trat  am  6.  Sept.  1673  als  Bassist 
in  die  herzgl.  Kapelle  am  S.  Marco 
in  Venedig  mit  100  Dukaten  Ge- 
halt ein,  wurde  am  16.  Jan.  1678 
zweiter  Organist  ebd.,  am  6.  Aug. 
1690  erster  und  starb  1704.  Er 
war  ein  Schüler  Volpe's  (Caffi  1, 
56.  57.  310). 

Spada,  Vinceuzo,  aus  Faeuza, 
nach  Artusi's  Discorso  1608,  be- 
kannt durch 

II  1.  lib.  delle  Villanelle  di  . . .  a  3  voci. 
Ven.  1589.     12o.     [br.  Mus:  B. 

II  1.  lib.  delle  Canzoni  a  6  voci,  di 
M .  . .  Ven.  1592  Amadino.  6  Stb.  4P. 
22  Nrn.  Ediert  von  Paolo  Vasto,  der 
den  Verfasser  einen  jungen  Mann  nennt. 
[Kas.sel.     Bologna:  B. 

Im  Samlwk.  1604c  2  Gesge.  zu  6  Stirn, 
aus  obiger  Samlg.  von  1592  (Eitner  1). 

Spadario,  (xiovanni,  aus  Bo- 
logna, Schüler  Pareia's,  welcher 
1482  zu  Bologna  lehrte,  schrieb 
gegen  Burzio's  Angriffe  seines 
Lehrers  wegen  dessen  musika- 
lischen Tractats  (Gerber  2). 

Im  br.  Mus.,  Ms.  152  (Add.  4920): 
Utile  et  breve  regule  di  canto,  composite 
per  Maestro  Zoanue  (=  Giovanni)  di 
Spadari.  da  Bologna.  Anfang:  Nel  canto 
figurato  overo  mensurato.  1510  gez.  kl.  4". 

Spadi,  Uiovaimi  Battista,  aus 

Faenza,  Schüler  von  Giulio  Belli, 

bekannt  durch 

Passaggi  ascendenti  &  descendenti  di 
grado  per  grado  ed  ancor  di  terza.  Con 
altie  Cadenze  &  Madrigali  diminuiti  per 
sonare  . .  .  ä  1  voci.  Eistampati.  Ven. 
1609  G.  Vincenti.  23  Nrn.  am  Schluss 
2  Gesge.  von  C.  di  Pore.    [Proske.   B.  B :  C 

Im  Kat.  2,  37  letzter  Satz  der  ß.  Bo- 
logna liest  man,  dass  sich  im  liceo  eine 


Spadina. 


214 


Spahn,  Job.  Ernst. 


Ausgabe  von  1624  befindet,  docb  feblt 
das  Werk  im  Kataloge;  auch  Busi  1,  289 
verz.  die  Ausg.  Yon  1624  in  derselben  Bibl. 

Spadina,  Stefano  N.,  detto, 
bez.  sich  mit  Edelmann  in  Dal- 
matien.     Man  kennt  von  ihm 

Sei  Sonate  a  due  V.,  composte  da 
Stefano  N.  detto  Spadina,  Gentiluomo 
Dalmatiuo.  Op.  6.  Amsteld.,  Hummel. 
2  Stb.    fol.     [br.  Mus. 

Leo  Liepm.  besafs:  6  Sonate  a  V.  e 
B.  e  in  fiue  un  capricio,  op.  3.  Paris, 
Bayard.  fol.  —  Im  Kat  des  Cons.  zu 
Mailand  wird  er  Spadino  geschrieben  luit: 
Twelwe  italian  Menuets  for  two  Yiolins 
and  a  Bass.  London,  Thorowgood  & 
Hörne.     P. 

Spaeth,  Joliann  Adam,  geb. 
9.  Dez.  1742  zu  Ausbach,  gest. 
29.  Sept.  1794  ebd.,  war  Stadt- 
kantor u.  Mitglied  der  Hofkapelle 
in  Ansbach  und  als  Liederkompo- 
nist allgemein  behebt.  Einige 
davon  drangen  bis  in  die  niederen 
Volkskreise.  Gerber  1.  u.  2  halten 
ihn  für  denselben,  der  sich  als 
Orgel-  und  Klavierbauer  auszeich- 
nete. Letzterer  hiefs  aber  Franx 
Joseph  Späth  und  lebte  in  Regens- 
burg um  1770.  Seine  Elaviere 
hatten  einen  guten  Ruf  u.  waren 
weit  verbreitet.  Felis  nennt  ihn  auch 
Job.  Adam,  giebt  aber  fälschlich 
Regensburg  an.  Schubart  S.  231 
erwähnt  einen  Späth,  der  Lolli's 
Lehrer  gewesen  sein  soU  und  um 
1784  ein  bereits  bejahrter  Mann 
war.  Er  wirft  ihm  vor,  dass  er 
sich  zu  sehr  einem  cynischen 
Leben  hingegeben  habe  und  von 
Ort  zu  Ort  gewandert  sei.  Seine 
Kompositionen  haben  für  unsere 
Zeit  eine  etwas  altväterliche  Miene 
und  werden  mithin  nicht  sonder- 
lich gesucht.  Wen  Schubart  damit 
meint,  ist  heute  wohl  nicht  mehr 
festzustellen. 

Die  Musikfr.  in  "^^ien  besitzen  von 
einem  Franx,  Karl  Späth  eine  Fantaisie 
avec  Variations  pour  Clavecin,  der  sonst 
nicht  weiter  bekannt  ist. 


Von  A.  Spaeth  besitzt  die  Kgl.  Haas- 
bibl.  zu  Berlin  eine  "W^'eihnachts-Cantate 
im  Ms.  P.     Man  hält  sie  für  ein  Autogr. 

Ln  Kataloge  des  Conserv.  zu  Brüssel 
ist  ein  Andreas  Spaeth  mit  französischen 
Titehi  angeführt,  trotzdem  sie  Autographe 
sind;  ohne  eigene  Prüfung  sind  alle  Mut- 
mafsungeu  vergeblich.     Der  Kat.  verz. 

1.  Messe  a  quatre  voix  mixtes,  avec 
orchestre  par  Aiidre  Spaeth,  op.  55.  Ms. 
Autogr.     qufol. 

2.  Agnus  Dei  ä  4  voix  d'hommes,  av. 
orch.  par  .4.  Spaeth.     Ms.  Autogr.    qufol. 

3.  Introit  de  la  messe  des  defunts  (Re- 
quiem aeternum),  ä  4  voix  d'hommes, 
av.  orch.  Ms.  Autogr.  qufol.  ebenfalls  nur 
mit  A.  Spaeth  gez. 

4.  Das  Lutschiff  (!  Luftschiff?),  melo- 
dramatisches Tongemälde  mit  Deklamation, 
Sologesang  und  Chören,  Dichtung  von 
F.  W.  KawaczynsM,  Musik  von  Andre 
Spaeth.    Ms.  Autogr.     qufol. 

Späth,  Joliann  Friedrieh,  gest. 
am  27.  April  1759  in  Strafsburg 
i/Els.,  wo  er  seit  dem  6.  Nov.  1754 
Kantor  an  der  Predigerkirche  und 
Gesanglehrer  am  Gymnasium  war. 
Er  diente  schon  vorher  als  Adjunkt 
in  diesen  Stellungen  (Lobstein  46). 

Spagnoletti,  P. . .,  aus  Cre- 
mona,  wurde  1761  als  Viohnist 
am  Theater  in  Bologna  angestellt 
(Dittersdorf  Selbstbiogr.  108  nennt ' 
ihn  ohne  Vornamen  Spagnolette 
und  fügt  obige  Nachricht  bei). 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  unter  obi- 
gem Namen  10  Londoner  Drucke  von 
Canzonen  f.  Gesg.  u.  Klav.,  Variat.  für 
Violine  mit  Klav.,  Tänze  und  Gesänge. 

Spahn,  Christian,  aus  Stettin, 
von  1693 — 1702  Organist  an  der 
Marienkirche  in  Danzig  (Döring  200). 

Spahn  (Span),   Johann  Ernst 

(Gerber  2 :  Joaehim  statt  Johann). 
Ln  Ms.  Z40  der  B.  B.,  9  Stb.  des 
17.  Jh.,  befindet  sich  luiter  Nr.  110  ein 
Kyrie  et  Gloria  8  voc  c  Bc.  Dieselbe 
Messe  in  Ms.  20600,  4.  Stück  in  P.  in 
Z  40  ■närd  er  mit  Musikdirektor  u.  Kantor 
in  Freiberg  (Sachsen?)  bez.  Auch  Ger- 
ber 1  bez.  ihn  so.  In  Gerber's  Bibl.  be- 
fand sich  im  Ms.  der  Choral:  Was  mein 
Gott  ^vill,  in  Contrap.  alla  breve  f.  4  St. 
u.  Bc.  In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in 
"Wien  müsste  er  noch  vorhanden  sein. 


Spalenza,  Hortensie. 


215 


Spangenberg,  Johann. 


Spalenza,  Hortensio, 

ist  in  Aucina's  Tempio  armouico  1599 
mit  3  italienischen  dreistim.  geistlichen 
Canzonen  vertreten. 

Spalenza,  Pietr'Autonio,  aus 

Brescia,  um  1574  Domkapcllmeister 
in  Treviso,  bekannt  durch  den 
Druck: 

11  1.  lib.  di  Madrigali  a  quattro  voci, 
di . . .  Ven.  1574  figliuoli  di  Ant.  Gardano. 
4  Stb.  qu-l".  25  Madi'.,  dananter  2  von 
Ä.  Barhet  und  2  von  Fr.  Maffon  (Kat. 
Bologna  schreibt  Massen,'  Vogel  Maffon). 
[Bologna. 

Spalletti,  ßatfaele,  ein  Neapoli- 
taner, Schüler  von  Sala.  Florimo 
erwähnt  ihn  nur  in  3,  84  beiläufig 
als  Schüler  des  Conservatorio  della 
Pietä  dei  Turchini  in  Neapel  im 
Jahre  1798,  als  er  seine  Probe- 
arbeit machte. 

Fetis  schreibt,  im  Konservatorium  be- 
findet sich  ein  Oratorium:  Caino  ed 
Abele  und  die  Lamentazioni  del  giovedi 
Santo  per  Soprano,  Viele,  Vcl.  e  B. 

Span,...  Kantor  in  Liegnitz; 
Ende  des  Jahres  1676  legte  er  diePrü- 
fung  in  Leipzig  zum  Kantorat  a/d. 
Thomasschule  ab,  erhielt  es  aber 
nicht,  sondern  Schelle  (M.  f.  M. 
27,  45). 

Span,  H. . .,  um  1781  Violinist 
beim  Fürst  von  Taxis  in  Regens- 
burg (Mettenleiter  1,  144). 

Spandan, . . .  trat  1773  in  Lon- 
don als  Waldhomist  mit  einem 
Konzertstücke  für  3  Hörner  auf 
(Pohl  2,  373).  Gerber  1  berichtet, 
dass  er  beim  Erbstatthalter  im 
Haag  angestellt  war.  Im  Mss.- 
Kat.  von  Traeg  sind  Concerti  1788 
und  Terzetti  a  Corno,  Oboe  e  B. 
angezeigt.  Schubart  S.  231  rühmt 
die  Zartheit  seines  Tones. 

Spangenberg,  Cyriakns,  sein 
Geburtsdatum  wird  ganz  verschie- 
den angegeben:  den  7.  Juni,  den 
14.  Juni,  17.  Juni,  17.  Jan.  1528 
zu  Nordhausen,  gest.  10.  (18.)  Febr. 
1604    zu    Strafsburg.      Sohn    des 


Johannes,  ist  am  2.  Jan.  1542  ins 
Matrikelbuch  der  Universität  zu 
Wittenberg  eingeschrieben  und  ist 
Luther's  Hausgenosse;  1546  Rektor 
der  Schule  zu  Eisleben,  1550  Pre- 
diger daselbst,  wird  arg  angefeindet 
und  wecliselt  deshalb  sehr  oft  die 
Stellungen,  1595  nimmt  sich  seiner 
der  Graf  Ernst  von  Mansfeld  in 
Strafsburg  an  und  giebt  ihm  Woh- 
nung und  Kost  (Zahn  5,  403. 
Koch  2,  258).     Er  gab  heraus: 

Von  der  edlen  hochbeiaihmten  Kunst 
der  Musica,  und  deren  Ankunft,  Lob, 
Nutzen  und  Wirkung,  -nie  auch  vom  Auf- 
kommen der  Meistersänger,  zu  Ehi-en  der 
löblichen . . .  Gesellschaft  der  Meistersänger 
in  der  freyen  Eeichsstadt  Strafsburg  im 
Jahr  1Ö98  verfertiget.  Ms.  in  der  1870 
verbrannten  StraTsburger  Bibliothek.  1861 
von  Ad.  von  Keller  in  der  Bibl.  des  lit- 
terar. Vereins  in  Stuttgart  aus  obigem 
Ms.  abgediiickt  in  Bd.  62. 

Aufserdem  gab  er  1568  das  Eislebener 
Gesangbüchlein  mit  118  Melodien,  sowie 
1582  den  Psalter  lieraus.  Aus  ersterem 
druckt  Zahn  7  Melodien  ab.     Zahn  1.  c. 

Ueber  seine  Schuldramen  in  Viertel]'.  6, 
312.  338.  343. 

Spangenberg,   G. . .  C. . .,  ein 

Musiker  des  18.  Jh.  von  dem  nach- 
weisbar sind: 

1  Sinfonie  in  J.  J.  Hummel's  Samlwk.  9. 
(Forkel  4,  99.  Gerber  1  und  Breitkopf's 
Verz.  zeigen  1761  Kompositionen  von  ihm 
au). 

Die  Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  besitzt 
von  einem  F.  (?) . .  C. . .  Spangenberg  eine 
Sinfonie  in  F.  Ms.  Stb. 

Spangenberg,  Johann,  geb. 
30.  März  1484  zu  Hardegsen  (Han- 
nover), gest.  13.  Juni  1550  zu  Eis- 
leben, studierte  1501  in  Einbeck 
Philosophie,  Theologie  und  Musik, 
wird  Rektor  der  Stiftsschule  zu 
Gandersheim,  bezieht  die  Universi- 
tät Erfurt,  wird  Magister,  Rektor 
und  Pfarrer  in  Stolberg,  1521 
erster  evangel.  Pastor  in  Hardeg- 
sen, 1524  Prediger  an  St.  Blasien 
in  Nordhausen,  1546  Superintendent 
zu  Eisleben  (Zahn.     Winterfeld  1, 


Spangenberg,  Johann. 


216 


Spaiiheim. 


306).      Yon   seinen    Werken    ge- 
hören hierher: 

Questiones  musicae  in  usum  scholae 
Northusianae  per  Joh.  Spang.  collectae. 
Am  Ende:  Impressum  Vitebergae  apud 
Georg.  Ehau.  Dedic.  an  Rhau,  gez.  1536 
in  Nordhausen.  5  Bog.  in  kl.  S''.  [B.  Br. 
B.  M. 

—  Ausg.  Lipsiae  1.540  Mich.  Blum,  am 
Ende  1541.     [Darmst.     B.  Lpz.      Upsala. 

—  Au,sg.   1542  ibid.     40  Bll.      [B.  G. 

B.  Br.     Mainz.     B.  M.  mit  154.3  gez.? 

—  Ausg.  sine  anno:  Noribergae,  Joh. 
Petreius.     Vorwort  wie  in  1536.      [B.  B. 

C.  P.     Paris  Nat. 

—  Ausg.  sine  anno:  Yitebg.,  Rhau. 
kl.  8".     40  ßU.     [B.  Wagener. 

—  Ausg.  recogu.  Lips.  1547  Blum. 
[B.B. 

—  Ausg.  Lips.  1554  Hantzsch.     [B.B. 

—  Ausg.  Lipsiae  1560.     8".     [ITpsala. 

1544  gab  er  das  Gesangbuch  „Alte  u. 
Newe  Geistliche  Lieder  vnd  Lobgesenge 
.  .  .  Eiifurdt  1544  Melcher  Sachsseu", 
heraus.  16  Bll.  mit  7  Melodien  (siehe 
Zahn  6,  24).     [B.W. 

Zwöitf  christliche  Lobgesenge  vnd 
Leifsen  . . .  Wittern  berg  1545  Khau.  8°. 
[Hofb.  Wien.     br.  Mus. 

1545  das  gröfsere  Liederbuch:  Cantiones 
ecclesiasticae  latinae  simul  acsynceriores 
quaedam  praeculae  . . .  Kirchengesenge 
deutsch,  auff  die  Sontage  vnnd  fürnem- 
liche  Feste  .  .  .  Magdeburg  1545  Mich. 
Lotther.  fol.  165  Bll.  Siehe  Becker  4, 
76  mit  Reg.  der  deutschen  Lieder.  [B.  B. 
B.  Kgsbg.  B.  Lpz.  Kassel.  B.  Hbg.  B. 
Zw.  Strafsburg  i; Eis.  Hermesdorf.  Pirna. 
W^ernigerode.  Brilssel.  Paris  Nat.  br. 
Mus.  (Zahn  dnickt  3  Melod.  ab:    6,  26). 

Da  er  sich  in  seinen  Drucken  öfter 
nur  in  der  Abkürzung  ,,Spci>ig.'-'-  zeichnet, 
so  ist  auch  folgender  Dnick  von  ihm: 

Prosodia  in  usum  juventutis  Nort- 
husianae, congesta  per  Joan.  Spang.  1538. 
Am  Ende:  Excusum  Vitebg.  1533  (sie?) 
G.  Ehau.  kl.  8".  28  Bll.  Regeln  über 
die  Prosodie  mit  4  vierst.  Gesängen. 
[B.  Zw. 

Auch  in  folgenden  Druken  befinden 
sich  4  lat.  Oden  zu  4  Stim.,  betitelt: 

Grammaticae  latinae  partes  . .  .  denuo 
per  authorem  recoguitae  &  auctae. 
Norimbg.  1546  Joh.  Petreius.  kl.  8". 
15  Bog.     [B.  Br. 

Im  Ms.  5273  in  B.  Briissel  fds.  Fetis 
in  einem  Samlbde.  eine  theoretische 
Abhdlg. 

Spangler,  Greorg,  2.  Sohn  des 


Joh.  Michael,  geb.  22.  März  1752 
in  Wien,  gest.  2.  Nov.  1802  ebd. 
Tenorist  an  der  St.  Michaelkirche. 
Nach  des  Vaters  Tode  wurde  er 
daselbst  Chorregent.  Am  3.  Dez. 
1798  titulierter  Kapellmeister-Sub- 
stitut  a/d.  Hofkapelle,  1799  pensio- 
niert. Nach  Umlaufs  Tode  über- 
gab man  ihm  auch  das  Hofmusik- 
Archiv  und  die  acht  Hofsänger- 
knaben in  Kost  und  Unterricht 
(Pohl  3,  119.  Köchel  1).  Auf 
einem  Autogr.  der  B.  B.  nennt  er 
sich  Kaplan. 

In  der  Hofb.  Wien,  16484  Autogr. 
Part.  Motetto  S.  Aloysii:  Expectate  rosas 
Candida  lilia  4  voc.  c.  instrum.    Ao.  1780. 

In  B.  B.  Autogr.  um  1780:  Salve 
regina  4  voc.  c.  2  V.  Va.  et  Org.    P. 

In  Musikfr.  Wien:  1.  Cantata,  Salve 
numinis  amator,  a  4  voci  soü  et  2  Y.  Va. 
B.  Part. 

2.  Cantate  f.  Clior  u.  Orch.     P. 

3.  Graduale:  Alleluja,  ebenso,  im 
Autogr.     P. 

4.  Dixit  Dominus  4  voc.  c.  org.  und 
1  Motette  für  Sopr.  und  Instr.  in  P. 
Autogr.  Grasn.  B.  B. 

Spaiigler.  Ignaz,  3.  Sohn  des 
Joh.  Michael,  geb.  31.  Okt.  1757 
zu  Wien,  diente  als  Tenorist  an 
der  Hofkapelle  vom  21.  Dez.  1800 
bis  t  5.  Dez.  1811.  Zugleich  war 
er  Magistratsbeamter  (Köchel  1). 

Spaiigler,    Joliaim    Michael, 

geb.  um  1721,  gest.  4.  Juni  1794 

in  Wien.    Tenorist,  Chorist  an  der 

Hofkirche    St.  Michael,    seit   1775 

\  ebd.  Chorregent;    als  Kirchenkom- 

;  ponist  geschätzt.     Er  hat  für  uns 

noch  die  besondere  Beachtung,  da 

i  er   derjenige   war,    der  Haydn  zu 

j  sich  aufnahm,   als  er  von  Keutter 

!  als     Chorknabe     1749     entlassen 

}  wurde  und  hilflos  die  November- 

!  nacht    auf    der    Strafse    zubrachte 

I  (Pohl  3,  118). 

I  Spanlieim,  Ezecliiel,  geb.  7. 
:  Dez.  1629  zu  Genf,  gest.  7.  Nov. 
I  1710   zu  London.     Ein  Philologe 


Spano,  Donat' Antonio. 


217 


Spataro. 


und  Diplomat  abwechselnd  im 
Dienste  von  Holland,  England, 
Frankreich  u.  Preufsen.  In  seinen 
Schriften,  die  1697  zu  Utrecht  ge- 
sammelt erschienen,  befindet  sich 
auch  eine  Abhandlung  über  die 
Musikinstrumente  der  Alten  (Wal- 
ther.    Fetis). 

Spano,  Doiiat' Antonio,  Schüler 
des  Griov.  de  Macque  zu  Neapel, 
woselbst  er  im  Anfange  des  17.  Jhs. 
lebte.  Sein  erstes  Werk  enthält 
nach  eigener  Erklärung  die  unter 
Macque's  Anleitung  komponierten 
Gesänge,  betitelt: 

...  II  1.  üb.  de  Madrigaletti  ariosi,  & 
Villaiielle  ä  4  voci,  Napoli  1607  stampa 
di  Q.  B.  Sottile,  per  Scipione  Bonino. 
4  Stb.     40.     21  Nrn.      [Neapel  B.  n:  A. 

...  II  1.  üb.  de  Madrigaü  ä  5  voci. 
Napoü  1608  Ib.  5  Stb.  4P.  21  Nrn. 
Ein  Amt  bekleidet  der  Autor  nicht.  [Bo- 
logna. 

Im  Samlwk.  von  1609  ein  5stim.  Ma- 
drigal (Eituer  1). 

Spano,  Grasparo,  lebte  im  18.  Jh. 

In  Upsala  befindet  sich  im  Ms.  in  Stb. 
fol.  ein  Trio  con  accompagnamento:  Per 
esser  mi  infide  (La  Face  1738). 

Im  br.  Mus.,  Ms.  345,  Samlwk.  von 
Kantaten,  Arien  u,  Duette,  dabei  ein  Sp. 

Sparacciari  (Fetis  fälschlich 
Sparaccioni),  Grioranni  (xiorgio, 
da  Monte  Cosaro,  Flecken  in  der 
römischen  Provinz,  sein  Geburts- 
ort. Nach  den  folgenden  Druck- 
werken war  er  1625  Organist  an 
St.  Nicolai  zu  Ravenna,  1628  Or- 
ganist an  St.  Euphemia  zu  Verona, 
ebenso  1630.   Er  ist  bekannt  durch: 

Da^-idici  Concentus,  per  ...  5  vocum 
modulatione  cum  fundamentali  parte  dis- 
positi  . .  .  Ven.  1625  Alex.  Vincentius. 
6  Stb.  40.  8  Psalmen  u.  2  Magnif.  [B. 
Frkft.     Bologna. 

Lyra  sacrorum  Davidis  concentuum, 
per  . . .  tribus  cum  B.  ad  org. . .  Ven. 
1628  ib.  2  C.  B.  Bc.  4  Stb.  4«.  11 
Psaün.,  1  Magnif.  [B.  Br.  B.  Frkft.  Bo- 
logna fehlt  B.     Upsala:  C2. 

Breve  corso  di  concerti  musicaü  a  1, 
2,  3,  et  4  voci.  Con  la  parte  per  l'organo. 
Di  . . .  Opera  3  nouain.  comp. . .  Ven. 
1680  ib.    4  Stb.    4*^  wie  vorher.    [Bologna. 


Sparano  (Fetis  fälschlich  Spa- 
rouo),  Francesco,  aus  Palermo, 
lebte  in  der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs. 
und  schrieb  fürs  Theater  Fenice 
in  Neapel  die  Färsen:  Una  notte 
in  carnevale  in  1  Akt,  1830,  Lo 
stipo  maggico  in  2  Akt,  L'amma- 
lata  per  apprensione  in  1  Akt 
(Masseangeli).  Florimo  4  verz.  ihn 
als  Opernsänger  1813  am  Theater 
Fiorentini  in  Neapel  und  1837  am 

Theater  Nuovo. 

Unter  den  Autographen  Masseangeli's 
in  Bologna  Philharmonia  ein  Offertorium 
ad  Virginia  per  2  Sopr.  Ten.  e  B.  con 
orch.  Part. 

Sparrow,  Stephen,  ein  eng- 
lischer Musiker  an  der  Wende  des 
18.  Jhs.,  bekannt  durch: 

A  coUection  of  sacred  music  for  the 
use  of  Cathoüc  chapels.  London  c,  1800. 
fol.     [br.  Mus. 

Sparry,  Franz,  geb.  28.  April 
1715  zu  Graz  in  Steyermark,  gest. 
5.  April  1767  im  Kloster  Krems- 
münster in  0 esterreich,  in  welches 
er  1736  eintrat,  1740  auf  Kosten 
des  Klosters  nach  Italien  zur  Aus- 
bildung in  der  Musik  gesendet, 
und  nach  der  Rückkehr  Chorregent 
wurde  (1747—1767).  Ueber  seine 
Rückreise  fasste  er  einen  Bericht 
ab,  den  Huemer  S.  45  abdruckt. 
In  Italien  nahm  er  Unterricht  bei 
Leo  u.  Chiti  in  Rom  und  Philo- 
sophie hatte  er  in  Salzburg  studiert 
(Lpz.  Ztg.  31,  459.    Huemer  S.  44). 

In  Kremsmünster  befinden  sich  hds. 
zahlreiche  meist  kirchüche  Kompositionen. 

Spataro  (Spadaro,  Spadarius), 
Griovanni,  ein  Theoretiker  des  15. 
bis  16.  Jhs.,  geb.  gegen  1460  zu 
Bologna;  Fetis  sagt,  dass  er  an- 
fänglich Degenfutterale  fabrizierte 
und  durch  den  Umgang  mit  Gafor 
auf  musiktheoretische  Fragen  auf- 
merksam wurde  und  sich  ganz 
dieser  Wissenschaft  hingab.  1482 
soll  er  Schüler  des  Ramis  de  Pa- 
reja  gewesen  sein.    1491  erwähnt 


Spataro. 


218 


Spazier. 


ihn  schon  IS'ic.  Burzio  (Burtius). 
1512  war  er  an  S.  Petronio  in 
Bologna  Kapelhneister  (Gaspari  2, 
6—8).  Fetis  geht  auf  seine  Schrif- 
ten näher  ein).  Bekannt  sind  von 
denselben: 

Ad  Reverendissimum  in  Xpo  patrem 
et  D.  d.  Antonium  Galeax.  de  Bentiuolis 
Sedis  apostolicae  protlionotarium  B.  M. 
Johannis  spadaiii  in  rausica  liumüimi  pro- 
fessoris  eiusdem  musices  ac  Bartolomei 
Rami  parcie  eins  preceptoris  honesta 
defensio  In  Xicolai  Burtii  parmensis 
opusculum.  Am  Ende:  Bologna  1491 
per  nii  Plato  de  Benedicti  Eegnate  . .  et 
illustre.  Signor.  S.  Zohäne  di  Betiuogli . . . 
16.  März.  kl.  4».  Bog.  A— F.  [Bologna 
Kat.  1,  95  mit  Auszug,  und  einer  Kopie 
zur  Zeit  Pat.  Maiüni's. 

Errori  de  Franchino  GafuHo  da.  Lodi: 
Da  Maestro  Joäne  Spatario  Musico  Bo- 
lognese:  i  sua  deffensione:  et  del  suo 
preceptore  Maestro  Bart.  Ramis  Hispauo. 
Subtilemente  demonstrati.  Am  Ende: 
Impressum  Bononiae  per  Benedict.  Hec- 
toris  anno  dem.  1521.  die.  12.  Jan.  4°. 
52  BU.  [Bologna,  Kat.  1,  96  Auszüge. 
Florenz,     br.  Mus. 

Tractato  di  niusica  di  . . .  nel  quäle  si 
tracta  de  la  perfectione  da  la  sesqualtera 
producta  in  la  musica  mensurata  exerci- 
tate.  Am  Ende :  Impressa  in  Vinegia 
per  maestro  Bernardino  de  Yitali  . . . 
8.  Oct.  1531.  fol.  Bog.  A— i.  [B.  B. 
B.  "Wagener.  B.  M.  Brüssel.  Bologna. 
Florenz.  Rom  Cecilia.  br.  Mus,  Ox- 
ford Bodl. 

Ms.  152  (Add.  4920)  ütüe  et  breve 
regule  di  canto,  composite  per  Maestro 
Zoanne  di  Spadari,  da  Bologna.  Anfang: 
Nel  canto  figurato  overo  mensurato. 
kl.  40.     [br.Mus. 

Missa  super  In  ülo  tempore  niissus 
est,  Codex  cart.     16.  Jh.     [Mailand  Dom. 

Ms.  Cod.  5318  im  Yatican  zu  Rom: 
Eine  Epistola. 

Ein  Brief  vom  25/1  1529  in  Ricordi's 
Gazzetta  MUano  1853,  81. 

Siehe  auch  Glafor's  Apologia,  die  gegen 
Sp.  sich  richtet  (1520).  Siehe  Viertel].  1, 
407.  4,  276.  6,  45  ff.  Reg. 

Späth,  siehe  Spaeth,  J.  Ad. 
Spatz,  Albert, 

2  inkomplete  Lieder  in  B.  Brieg  Nr.  52 
(D.  T.  B.  beschädigt)  unter  Nr.  31:  Wir 
wollen  trawren  lassen  5  voc.  Nr.  32:  Das 
thuen  die  Studenten  5  v.  (nur  5  a  vorh.). 


Spaul, 


von  1787—1794  Yio- 


loncellist    an    der    Egl.   Oper    zu 
Brüssel    (Gregoir,   Panth.   6,    154). 

Sparenta,  Seipione,  de  Sermo- 
neta Canonici  Veliterni  (Velletri); 
bekannt  durch: 

Musica,  qua  canticum  B.  M.  V.  4,  5 
et  6  vocib.  canitur  . .  .  Yen.  1608  J.  Yin- 
centius.     4  Stb.    4".     [Rom  Ceciha. 

I  sogni  pastorali  primo  libro  a  4  voci 
di  (wie  oben  mitgeteilt),  du  lui  posti  in 
rausica,  &  nuouain. . .  Yen.  1608  G.  Yin- 
centi.  4  Stb.  40.  21  Gesge.  [Bologna, 
Kat.  3,  171  Abdr.  der  Dedic. 

Im  Samlwk.  1613  zwei  Madrigale  6  v. 
(Eitner  1). 

Spaziano,  Francesco.  Gerber 
1  berichtet  über  eine  Samlg.  von 
Volksgesängen  zur  Karnevalszeit  in 
Florenz  im  Anfange  des  16.  Jhs. 
auf  der  Strafse  mehrstimmig  ge- 
sungen, die  Sp.  1559  zu  Florenz 
unter  dem  Titel  herausgab: 

Canti  camascialeschi.  Ein  Exemplar 
ist  unbekannt.  Fetis  schreibt  fälschlich 
1529  statt  1559. 

Spazier,  Karl  (Johann  Karl 
Gottlieb),  geb.  20.  Aprü  1761  zu 
Berlin,  gest.  19.  Jan.  1805  zu 
Leipzig.  Als  Knabe  war  er  ein 
tüchtiger  Diskantist  und  trat  selbst 
beim  Prinzen  Heinrich  in  Rheins- 
berg in  Opern  auf,  studierte  dann 
in  Halle,  wurde  Lehrer  und  Auf- 
seher im  Phylanthropin  zu  Halle, 
ging  darauf  als  Begleiter  des  Vio- 
linvirtuosen Baron  von  Mengden 
auf  Konzertreisen,  liefs  sich  dann 
in  Halle  als  Privatgelehrter  nieder 
und  trat  als  Schriftsteller  über 
mancherlei  philosophische  Themen 
auf;  erhielt  darauf  einen  Ruf  an 
die  Universität  in  Giefsen,  wurde 
aber  in  einer  Weise  angefeindet, 
die  ihn  bewog  die  Stellung  auf- 
zugeben, unternahm  Reisen  durch 
Deutschland,  Holland,  Dänemark, 
1  Schweiz  und  Italien  und  wurde 
I  darauf  nach  ^"euwied  am  Rh.  als 
'  Professor  und  Hofrat  berufen, 
I  gründete  daselbst  eine  Handlungs- 


Spazier. 


219 


Spech. 


akademie,  gab  aber  die  Leitimg 
nach  2  Jahren  ab,  ging  nach  Ber- 
lin, dann  nach  Dessau,  wurde  dort 
Mitdirektor  der  Olivier'schen  Er- 
ziehungsanstalt, übernahm  darauf 
die  Redaktion  der  Zeitung  für  die 
elegante  Welt  und  zog  zum  Behufe 
dessen  1800  nach  Leipzig.  Musik 
betrieb  er  nur  als  Dilettant  und 
bedauert  in  seiner  Selbstbiographie, 
die  leider  arm  an  Jahreszahlen  ist, 
dass  er  nie  einen  regelmäfsigen 
gründlichen  Unterricht  genossen 
habe  und  sein  Wissen  nur  aus 
eigenen  Studien  hervorgegangen  sei 
(Gerber  2.  Lpz.  Ztg.  7,  306.  Ferkel 
4,  33  ein  Urteil.  Ledebur).  Seine 
hierher  gehörigen  AVerke  sind  fol- 
gende: 

Freymüthige  Gedanken  über  die  Gottes- 
verehrung der  Protestanten.  Gotha  1788 
Ettinger.  S».  Handelt  S.  274  über  Kir- 
chengesang und  Kirchenmusik.  [B.  B. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

BerUnische  musicalische  Zeitung  .  .  . 
mit  50  Musikstücken  von  verschiedenen 
Meistern.  BerHn  1794  (1793—94  nur 
1  Jahrg.,  ist  eine  Fortsetzg.  von  Reichardt's 
Studien  für  Tonkünstler).  4".  210  Seit. 
[B.  B.  B.  Lpz.  B.  M.  B.  W.  Brüssel. 
Musikfr.  "Wien. 

Etwas  über  Gluckische  Musik  und  die 
Oper  Iphigenia  in  Tauris  auf  dem  Ber- 
linischen Nationaltheater.  Berlin  (1795) 
Hummel  (sine  nom.).     8".     [B.  B. 

UeberdenYolksgesang.  Lpz.  Ztg.  3, 78  ff. 

Rechtfertigxmg  Marpurg's  und  Erinne- 
ning  an  seine  Verdienste.  Auf  Veranlas- 
sung eines  Aufsatzes  des  Herrn  Schulz. 
Lpz.  Ztg.  2,  553  ff. 

Karl  Pilgers  Eöman  seines  Lebens, 
von  ihm  selbst  geschrieben.  Berlin  1792 
bis  1796.  3  voll.  8^,  ist  seine  eigene 
Biographie  mit  teilweiser  Dichtung.  [B.  B. 
Hauptbibl. 

Gretiy's  Versuche  über  die  Musik.  Im 
Auszuge  imd  mit  kritischen  und  histo- 
rischen Zusätzen  herausgegeben  von  Dr. 
Karl  Spazier.  Lpz.  1800  Br.  &  H.  8». 
XVI  u.  446  S.  [B.  Wagener.  Brüssel. 
Musikfr.  Wien.     Brüssel  Cons. 

Er  gab  auch  1801  ebd.  Karl  von  Dit- 
tersdorf's  Lebensbeschi-eibung,  seinem 
Sohne  in  die  Feder  diktiei-t  heraus;  siehe 
Ditters. 


Zwanzig  vierstimmige  Cliöre,  im 
philantropinischen  Betsale  gesungen.  In 
Musik  gesetzt  und  in  Partitur  mit  unter- 
legtem Klavierauszuge  herausgeg.  von 
K  . . .  Sp  . . .  Lpz.  1785  S.  L.  Crusius. 
fol.  3  BU.  62  S.  Letzter  Chor  ist  von 
Gluck.  [B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  Wagener. 
EinsiedeLn. 

Rosaliens  Klagen,  eine  Kantate.  Hbg. 
&  Lpz.  1785  B.  G.  Hoff  manu.  [Stadtb. 
Augsburg.     Brüssel  Cons. 

Lieder  und  andere  Gesaenge  für  Freunde 
einfacher  Natur  . .  .  Lpz.  1792  Breitkopf 
&  Haertel.     [Musikfr.  Wien. 

Einfache  Ciavierlieder,  der  Herzogin 
von  York  zugeeignet.  Berlin  (1790  u. 
1794)  Neue  Berliner  Musikhdlg.  2  Hefte. 
[besaTs  einst  Schletterer. 

Melodien  zu  Hartung's  Lieder.  Berlin 
1794.  [Stadtb.  Augsburg.  (Siehe  auch 
Viertel].  10,  77.  236.) 

Lieder  am  Klavier.  Lpz.,  Br.  &  H. 
s.  a.     [B.  M. 

Zwei  Lieder  in  Nehrlich's  Gesang- 
Schule  1844. 

Lieder  einsamer  und  gesellschaftlicher 
Freude.     Wien,  Artaria.     20  S.     [B.  M. 

Lieder  und  Oden  und  Lieder  von  Voss. 
Düsseldorf  1851.     [B.  M. 

Im  Samlwk.  Blumenstrauis  (Musikal.) 
z.  Neujahr.  Berlin.  S''.  1  Lied  von  Sp. 
—  Im  Samlwk.  Klavierstücke  1.  1794 
eins  von  Sp.  —  1  Lied  in  Reichardt's 
Lieder  geselliger  Freude  1796.  —  In 
Theomele  1.  Bd.  1  Lied. 

Spech,  Joliann,  geb.  6.  Juli 
1768  zu  Pressburg,  lebte  noch 
1834  zu  Wien.  In  Wien  empfing 
er  seine  Ausbildung,  liefs  sich 
dann  in  Pest  nieder  (1804)  und 
trat  darauf  in  den  Dienst  des 
Baron  von  Podmaniczky  in  Pest. 
1816  besuchte  er  Paris,  gab  dort 
mehrere  Kompositionen  heraus  u. 
siedelte  sich  dann  in  Wien  als 
Musiklehrer  an  (Schilling).  Ton 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Cantate  f.  Sopr.  u.  Orch.  Hbg.  1785 
Hoffmann.     P.     [Brüssel  Cons. 

Die  Ideale  von  Schiller  in  Musik  ges. 
f.  1  Singst,  mit  Pfte.  Wien,  Pennauer. 
qufol.     [Antiq.  Rosenthal. 

Trois  Quatuor  p.  2  V.  A.  Vcl.  oe.  2. 
Vienue,  Bureau  des  arts.  4  Stb.  [B.  B. 
B.  Wagener. 


Spechtshart. 


220 


Speelbaeh. 


Quatuor  (Bd.)  p.  2  V.  Va.  et  Vcl.  oe.  22. 
Vienne,  Mechetti.     4  Stb.     [B.  "Wagener. 

3  Fugues  p.  2  V.  A.  et  Vcl.  oe.  3. 
Vienne,  Bureau  des  arts.  4  Stb.  [B.  B. 
B.  Kgsbg.     B.  Wagener. 

Sonata  per  Pfte.  e  V.  op.  17.  Vienna 
nel  Contojo  d'Industria.  2  Stb.  [B.  "Wa- 
gener. 

Drey  Fugen  f.  Pfte.  zu  4  Hd.  op.  39. 
"Wien,  Diabelli  &  Co.  16  S.  [B.  B.  B. 
"\\''agener. 

2  rhapsodische  AUegri  zu  4  Hd.  op.  43. 
Ib.     [B.  B. 

Die  Gesellschaft  der  Musikfr.  in  Wien 
ist  mit  seinen  Kompositionen  imgemein 
reich  vertreten.  Ich  zähle  36  Werke  bis 
op.  43,  darunter  die  oben  angezeigten, 
ferner  3  Missae  op.  17,  1807  erschienen, 
3  Quartetts  op.  11,  1  Hymne,  3  Trauer- 
Kantaten  (1812),  1  Einweihungsmusik  f. 
Chor  u.  Orch.  P.  (Geschenk  des  Autors), 
viele  Liederhefte  op.  21.  23.  30.  33.  34. 
35.  37.  42.  u.  ohne  Opus,  6  Canoui  ä  3 
voci,  Romanzen,  4  Ouvertüren,  eine  zur 
Oper  Felizia  f.  gr.  Orch.,  die  3te  im 
Autogr.  Sonaten  f.  Klav.  op.  4.  5.  6.  16. 
17.  20.  Variat.  u.  a.  Der  Kat.  ist  so 
dürftig  abgefasst,  dass  sich  nicht  ersehen 
lässt  ob  im  Druck  oder  Ms. 

Speehtzliart,  siehe  Hugo  von 
Reutlingen. 

Speci,   siehe   Speuy,   Hendrik. 

Speck,  Johann  Wilhelm  Gün- 
ther, geb.  6.  Juli  1751  zu  Son- 
dershausen, gest.  ebd.  8.  Dez.  1797. 
Kammerregistrator,  Regierungs-Ad- 
vokat und  Mitglied  der  fürstl.  Hof- 
musik zu  Sondershausen,  ein  fleifsi- 
ger  Büchersammler  und  Helfer 
Gerber's  bei  Abfassung  seiner  bei- 
den Lexika.  Gerber  1.  2.  widmet 
ihm  einen  dankbaren  und  aner- 
kennenden Nachruf. 

Speckhun,  Christian, 

gab  nach  Gerber  2  1678  zu  Jena  her- 
aus: Concentuuni  sacrorum  1,  2,  3,  4  et 
5  Toc.  c.  iustiTiment. 

Spectacle  de  Brüssel,  ou  calen- 
drier  historique  et  chronologique  du  theätre, 
pour  l'annees  1767  et  1768.  Bruxelles, 
Boucherie.     12».     [Brüssel  4563. 

*S)j.,  Les,  de  Paris,  ou  suite  du  calen- 
drier  historique  et  chronologique  des 
theätres.  Paris,  Duchesne  1754—1791. 
12».    [Briissel  4566. 


Sp.^  Les,  de  Paris  et  de  toute  la  France, 
ou  calendrier  (wie  vorher).  Paris,  Veuve 
Duchesne  1792—1794.  120.  [Brüssel 
4566.  B.  B.  von  1777.  Leo  Liepm.  be- 
safs  sie  von  1774—1794. 

Spee,  Friedrich  (von),  aus  dem 
adligen  Geschlechte  von  Langen- 
feld, geb.  1591  zu  Kaiserswert 
am  Rh.,  gest.  7.  Aug.  1635  zu 
Trier,  Jesuit  u.  geistlicher  Lieder- 
dichter (Biogr.  im  Brummer.  Koch 
4,  185).  Da  ein  Komponist  in 
seinen  Liederbüchern  nicht  ge- 
nannt ist  (so  weit  ich  dieselben 
kenne),  so  kann  man  ihn  wohl  als 
den  Tonsetzer  betrachten.  Er  gab 
heraus : 

Güldenes  Tugendbuch  d.  i.  Werck  und 
üebuDg  der  göttlichen  Tugenden  des 
Glaubens  . . .  CöUen,  1649.  12o.  28  Ge- 
sänge, [besafs  der  Antiq.  Eosenthai,  so- 
wie eine  Ausg.  von  1656  ib. 

Trutz  Nachtigal,  oder  geistlichs-poetisch 
Lustwäldlein,  defsgleichen  noch  nie  zuvor 
in  Teutscher  Sprach  gesehen.  Durch  den 
Ehrw.  P. . . .  Priestern  der  Gesellschaft 
Jesu.  Jetzo,  nach  vieler  wünsch  vnd 
langem  anhalten,  zum  erstenmahl  in  Truck 
verfertiget  .  . .  Collen  1 649  W.  Friessem. 
12».     6  Bll.     341  S.     51  Lied.  f.  Mel.  u. 

B.  [B.  Lpz.     B.  Wagener. 

—  Ausg.  ib.  1654.  12».  258  S.  24  Bll. 
mit  Musik.     [Glasgow.    Hofb.  Wien. 

—  Ausg.  ib.  1660.     [B.  Br.    Proske. 

—  eine  böhmische  Ausg:  Zdoro-Slawj- 
cek.    Prag  1665.    157,  Bog-    !-"•     [ß-  Br. 

—  deutsche  Ausg.  ib.  1672.  [Antiq. 
Eosenthai. 

—  Ausg.  ib.  1683.     [B.  Br. 

—  neue  Ausg.  von  P.  L.  WiUmes. 
Köln  1812.     [Antiq.  Eosenthai. 

—  Ausg.   Berlin    1817.      120.      [zeigt 

C.  F.  Becker  4,  13  an. 

—  Ausg.  von  C.  Föliner,  nach  der 
1.  Ausg.  ed.  von  B.  Hüppe  und  W.  Junk- 
mann.  Coesfeld  1841.  12".  311  S. 
29  S.  Melod.     [Antiq.  Eosenthai. 

—  Ausg.  herausg.  von  Fr.  X.  Weninger. 
Innsbi-uck  1844  Wagner.  8».  440  S.  mit 
3  Musikbig.     [zeigt  Becker  4,  13  an. 

Speelbaeh,  Philii)pe,  wird  am 

11/9  1508  Organist  an  St.  Sauveur 
in    Brügge    und    noch    am    19/12 

1558  erwähnt.    Er  st.  am  14.  Sept. 

1559  (Straeten  la,  58). 


Speer,  Daniel. 


221 


Speidel. 


Speer,  Daniel,  geb.  zwischen 
1620—1625  zu  Breslau,  wird  1675 
Stadtpfeifer  in  Göppingen,  1680 
Kautor  und  Kollaborator  au  der 
Lateinschule  in  Göppingen,  1688 
und  1689  wegen  einer  politischen 
Schrift  gefangen  gesetzt  und  1692 
nach  Waibliugen  als  Kantor  und 
Kollaborator  versetzt.  Gestorben 
daselbst  1693  oder  94.  Er  fügt 
seinem  Namen  das  Wort  „Uratis." 
bei  =  Vratislavia  (Zahn  u.  Titel). 
Von  seinen  Werken  sind  bekannt: 

Grand -richtiger,  kurtz,  leicht  und 
nöthiger  Unterricht  der  musicalischen 
Kunst,  wie  man  füglich  und  in  kurtzer 
Zeit  Choral  und  Figural  singen,  den 
Generalbass  tractiren  und  componiren 
lernen  soll  . .  .  Ulm  1687  Eühne.  S». 
144  S.  [B.  B.  B.  M.  B. Wagener.  Brüs- 
sel.    Stuttgart. 

—  Grund-richtiger,  kurtz-,  leicht-  und 
nöthiger,  jetzt  wohl -vermehrter  Unter- 
richt . . .  (Titel  bei  Becker  1,  289).  Ulm 
1697  Kühne.  4».  289  S.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  M.     B.W.     Brüssel.     Paris  Nat. 

Evangelische  Seeleu-Gedancken,  in  lieb- 
lichen Arien  bestehend  Zur  Ehre  Gottes, 
auff  alle  Fest-,  Sonn-  vnd  Feyertägliche 
Evangelia  . .  .  mit  2  Discänten  vnd  einem 
doppelten  General-Bass  .  .  .  (nebst)  2  Vio- 
linen .  .  wie  auch  Alt ,  Ten.  vnd  B. .  . 
Stuttgart  1Ü81  Paul  Trew.  9  Stb.  4". 
41  Gesge.     [B.  Frkft.     B.  B.  1.  Viol. 

—  Ander  vnd  letzter  Theil  .  . .  von 
Trinitatis  bifs  Advent.  Ulm  1682  Matth. 
Wagner.     9  Stb.     4».     55  Gesge.     [ib. 

Philomela  angelica  cantionum  sacra- 
rum,  quas  Romae  virgo  quaedam  deo  di- 
cata  ordinis  S.  Clarae,  Voce  sola  c.  Bc. 
. . .  cum  Violae  quataor  additae  ...  A 
tribus  vocibus  A.  T.  B.  cum  2  V.  et  Bc. 
Authore  ^^vayQa^^ax'iyiw?  denominato:  Res 
plena  dei.  Ven.  1688.  4«.  6  Stb.  24 
Gesge.  Im  Altus  der  Autorname  auf- 
gelöst. [B.  Frkft.  Im  Kat.  ausführlicher 
Titel,  Dedic.  u.  Register.    Paris  Nat. 

Jubilum  coelest.  Himlischer  Jubelschall 
. . .  mit  2  Stirn.  5  Violinen  u.  Bc.  Stutt- 
gart 1692  Lorber.  8  Stb.  4».  [B.  B: 
C  1.  2.  Viol.  1.  2.  Va.  1.  2.  2  Bc.  Strafs- 
burg i/Els.  Wilhelmitauerstift. 

Choral  Gesang -Buch,  Auff  das  Clavir 
oder  Orgel,  Worinnen  aller  brauchbaren 
Kirchen-  und  Haufs-Gesängen  eigene  Melo- 
dien, in  Koten-Satz  mit  2  Stim.,  als:  Disc. 


und  B.  untereinander:  Neben  einem  An- 
hang vieler  auserlesener  Arien,  und  Neu 
eingefülu'ter  schöner  geistreichen  Lieder 
. . .    heraufs  gegeben    von    D .  .   Speeren, 

Uratis zu  Waiblingen.    Stuttgart  1692 

Lorber.  ciu40.  3  S.  119  S.  mit  315  Cho- 
rälen u.  Arien.  Siehe  Zahn  6,  264,  der 
auch  32  Melod.  mitteilt.  [B.  Stuttgart. 
Darmst.     B.  M.     B.  Wernigerode. 

In  Paris  Nat.  noch  das  Werk  (Titel 
nach  Fetis) :  Recens  fabricatus  labor,  oder 
die  lustige  Tafel-Musik,  mit  3  Vocal-  und 
4  Instrumental-Stimmen.  Franckfurt  1685 
(nicht  1686).    fol. 

Speer,  Johann  Geor^,  geb.  in 
Zerbst,  wurde  1741  als  Kammer- 
musikus in  die  Berliner  Hofkapelle 
mit  300  Thlr.  Gehalt  aufgenommen 
(Bitter  1,  26.  Ledebur).  Marpurg 
1,  78  verz.  ihn  1754  als  Violon- 
cellisten ebd. 

Spehi',  Johann  Peter,  der  Ver- 
leger und  Besitzer  der  Musikalien- 
handlung auf  der  Höhe  in  Braun- 
schweig, seit  etwa  1794.  Er  war 
mit  der  Erste,  der  Mozart's  Werke 
verbreitete.  In  einer  Anzeige  wer- 
den im  Jahre  1800  Harfenpiecen 
von  Sp.  angekündigt,  er  war  also 
auch  ausübender  Musiker.  Das 
Geschäft  bestand  noch  1854.  Auch 
in  Hamburg  befand  sich  1800  eine 
Musikalien-Verlagshdlg.  Spehrdb  Co. 
Ob  dies  derselbe  ist,  bedarf  des 
Beweises. 

Sp.  gab  auch  die  Samlg.  heraus:  Eo- 
jnanzen  und  Oden  mit  Begltg.  der  Gui- 
tarre.  Braunschwg.,  Auf  der  Höhe.  Euth. 
Ambrosch,  Fleischmann  und  Walter,  fol. 
[Dresd. 

Speidel ,    Johann    Christoph, 

Pastor  u.  Superintendent  zu  Waib- 
lingen (Württemberg),  gab  ein 
Werk  heraus,  welches  Gerber  1 
näher  beschreibt,  betitelt: 

Unvenverfiiche  Spuren  von  der  alten 
Davidischen  Sing -Kunst  ...  Stuttgart 
1740  Metzger  &  Erhardt.  40.  III  u.  48  S. 
[B.  B.  B.  Wagener.  Musikfr.  Wien. 
Basel. 

Von  einem  Kaspar  Speier  besitzt  die 
B.  Grimma  im  Ms.  49/50,  8  Stb.  in  4». 
Nr.  95:  Veni  in  hortum  meum,  6  voc. 


Speilier. 


222 


Speranza. 


Speilier,  Petrus. 

Die  Kgi.  Musikalien-Samlg.  in  Dresden 
besitzt  im  Ms.  Da  48  S.  118  in  P:  Chri- 
stus natus  est  4  voc.  c.  2.  p.  Derselbe 
Satz  im  Ms.  B.  Br.  und  in  Joanellus' 
Samlwk.  1568b.  Dort  noch  ein  2ter  Satz: 
Spiritus  sanctus  c.  2.  p.  4  voc.  Es  scheint, 
als  wenn  der  latinisierte  Name  ,,Speula- 
nus'-\  von  dem  Waelrant  1556  b  den  Ton- 
satz :  Sanctus  Wilhehnus  bringt,  denselben 
Autor  bezeichnet  (Eitner  1). 

Speiser  (Speisser),  Kaspar,  Thu- 
ringus,  Musicus,  war  im  Anfange 
des  17.  Jhs.  Kantor  in  Halber- 
stadt.    Man  kennt  von  ihm: 

Harraonia  lugubris  8.  vocum  ad  modum 
Hypophrygium  in  obitura  Repentinum  tarn 
piae  quam  honestae  Matronae  Annae,  cla- 
lissimi  viri . . .  Christiani  Eggerstorphii .  . . 
composita  ä  . . .  Magdeburg.  1616  typis 
Andr.  Bezelij.  4  BU.  in  4".  Text:  Nu 
praeter  lachrymas.     [B.  B. 

In  B.  Br.  und  Brieg,  Kat.  S.  23  Nr.  27 
die  Motette:  Veni  in  hortum  meum,  6  voc. 
In  B.  Zw.  Nr.  714  die  Motette:  Faciat 
Dominus  haue  muliei'um,  8  voc.  Ms. 
fehlen  T  1.  B  1.  2.  In  Stockholm  an  Viü- 
pius  Pars  I.  cant.  sacr.  1602  im  Ms.  in 
Stb.  obige  Motette  in  B.  Br. 

Spencer,  Joliii  L,  geb.  um 
1630  zu  Bocton  (Kent),  gest.  27. 
Mai  1695  zu  Cambridge.  Studierte 
zu  Cambridge  Theologie,  wurde 
Rektor  zu  Lundbeach,  dann  Archi- 
diakonus  zu  Sudbury  und  endlich 
Diakonus  zu  Ely  (Fetis).  Von 
seinen  Werken,  die  hierher  ge- 
hören, kennt  man: 

De  legibus  Hebraeorum  ritualibus  et 
earum  rationibus  libri  tres  . . .  Cambridge 
1685.     2  voll.    4". 

—  Ausg.  La  Haye  1686. 

—  Ausg.  Lipsiae  1705. 

—  Ausg.  Tubingae  1732.  fol.  [Antiq. 
Eosenthai. 

Das  3.  Kap.  des  4.  Buches  (?)  handelt 
von  dem:  „Usus  musicae  in  sacris  cele- 
brandis"  und  wurde  auch  in  Ugolinus' 
Thesaurus  antiq.  T.  32  p.  556  aufge- 
nommen. 

Spencer,  John  II.,  ein  eng- 
lischer Musiker  aus  dem  Ende 
des  18.  und  Anfange  des  19.  Jhs., 
von  dem  das  br.  Mus.  besitzt: 

Urania,   or  the  ülumine  . . .    Musical 


entertainment  in  2  acts.     London  (1802) 
fol.  (von  Sp.  und  Mich.  Kelly). 

A  Christmas  Carol.  Lond.  c.  1800.  fol. 
—  In  Dupuis  Cathedral  Music  . . .  Lond. 
fol.  _  2  Glees  für  3  u.  4  Stirn,  und 
2  Songs  im  Eiuzeldruck. 

Spengler,  Lazarus,  geb.  13. 
März  1479  zu  Nürnberg,  gest.  ebd. 
7.  Sept.  1534.  Studierte  in  Leip- 
zig 1494  die  Rechte,  wurde  1507 
Ratsschreiber  in  Nürnberg,  dabei 
ein  eifriger  Beförderer  des  Refor- 
mationswesens. 1520  mit  dem 
Banne  belegt,  nahm  die  Stadt  nur 
wenig  Notiz  davon  und  sandte  ihn 
sogar  1521  auf  den  Reichstag  in 
Worms.  Er  schrieb  geistliche 
Streitschriften  und  zeichnete  sich 
auch  als  geistlicher  Liederdichter 
aus  (Haufsdorf's  Lebensbeschrbg. 
Sp.'s.  Spengleriana,  gesammelt  von 
M.  M.  Mayer.  Nürnbg.  1830).  Auch 
als  Komponist  ist  er  bekannt. 

Peter  Schoeffer  nahm  1536  a  das 
deutsche  4stim.  Lied:  ,,üieweil  umbsonst 
jetzt  alle  kunst"  auf  (Eitner  1).  Dasselbe 
Lied  im  Ms.  940,  262  der  B.  Proske.  Im 
Neudruck:  M.  f.  M.  26,  72. 

Ein  L.  Spengler  gab  auf  eigene  Kosten 
die  auf  der  Löwenburg  bei  Kassel  in 
einen  Tisch  eingedruckten  (!)  Musiknoten, 
angebüch  vom  Landgraf  Moritz  von  Hessen 
komponiert,  in  Partitur  heraus.  Kassel, 
L.  Spengler  (19.  Jh.?).  Die  2  Gescänge 
beginnen  mit  1.  Musica  cum  Musis  com- 
mercia  mutua  tractant.  2.  Die  Music 
gönnt  uns  Gott  zur  Freud,  für  6  Stimmen. 
[Schwerin  F.,  in  Kade's  Kat.  2,  240  die 
Notenanfänge  aller  Stimmen  mitgeteilt. 
ß.  Kassel. 

Speraindio ,  siehe  Bertoldo 
Sper'inDio. 

Speranza,  Sacerdote  D.  Ales- 
sandro,  geb.  1728  in  Palma  bei 
Nola,  gest.  17.  Nov.  1797  zu  Ne- 
apel, besuchte  das  Konservatorium 
Sant'Onofrio  zu  Neapel,  wurde  dar- 
auf Priester  und  liefs  sich  in  Ne- 
apel als  Gesang-  und  theoretischer 
Lehrer  nieder.  Unter  seinen  Schü- 
lern befinden  sich  Zingarelli  und 
Gasp.  Selvaggi,  auch  leitete  er  die 


Speranza. 


223 


Sporger,  Johann. 


Mnsikauffübruugen  in  religiösen 
Häusern.  Im  Archive  des  PP.  del 
Oratorio  zu  Neapel  sollen  sich 
Kompositionen  befinden  (Fetis. 
Florimo  2,  349). 

Das  Archiv  des  Real  Colleg.  zu  Neapel 
(Conservatorio)  besitzt  von  ihm: 

Christus  e  Miserere  a  voce  sola  dl 
Sopr.  e  2  cori  col  Bc.  —  Ein  anderes  zu 

3  Stirn,  u.  Bc. 

Turba  del  Passio  di   San   Matteo   per 

4  voci  c.  Bc.  —  Passio  di  S.  Giovanni, 
ebenso. 

3  Lezioni  pel  Sabato  Santo  per  Sopr, 
c.  Bc. 

Lamentazione  seconda  pel  Sabato  Santo, 
ebenso. 

Solfeggio  per  Sopr.  col  B. 

Alle  im  Ms. 

1  Messe  für  2  Ten.  u.  Bc.  (für  Orgel) 
in  Nie.  Corsari's  Istituzioni  1806. 

Im  Conservatorio  di  Milano  ist  er  reich- 
lich mit  Mss.  vertreten:  3  Messen  zu  2 
und  3  Stirn,  mit  Bc.  —  Christo  eleison 
4  V.  c.  V.  e  Bc.  —  Christus  in  Gm.  per 
Sopr.  e  Coro  a  3  voci  di  Sopr.  Contralto 
e  T.  c.  V.  Va.  e  Bc.  im  Autogr.  —  3 
Christus  e  Miserere  a  2,  a  3  v.  c.  org. 
—  Miserere  in  Dm.  ä  2  cori  c.  org.  — 
3  Lamentazioni  et  oratio  Jeremiae  Pro- 
phetae,  die  3.  mit  den  Lezioni  1.  2.  3. 
Notturno,  per  Sopr.  c.  org.  —  Litanie  a 
3  V.  c.  ripieno  ed  org.  —  Punti  della 
Turba  per  la  Domenica  delle  Palme  e  per 
il  Venerdi  Santo  a  3  v.,  2  Sopr.  e  B.  c. 
org.  —  Eecordare  Domine  in  Pm.  a  4  v. 
c.  V.  ed  org.  —  Regina  coelo  in  Cd.  a 
3  v:  2  Sopr.  e  B.  (auch  in  Stb.).  —  Fuga 
in  Cm.  per  Cembalo.    Alle  in  Part.  u.  Ms. 

In  der  Hofb.  Wien,  Ms.  19 109  moderne 
Part. -Kopie:  Litaniae  lauret.  ä  6  voci 
concei-t.  c.  ström,  del  Sig.  Sperandio  Na- 
poletano,  c.  1750. 

Sperati,  ...  trat  1787  in  Lon- 
don als  Violoncellist  auf  (Pohl  2, 
371). 

Speratus,  Paulus,  aus  dem  Ge- 
schlechte der  von  Spretten,  geb. 
13.  Dez.  1484  wahrscheinlich  zu 
Rottweil,  gest.  12.  Aug.  1551  in 
Königsberg  i/Pr.,  studierte  Theo- 
logie, neigte  sich  der  Reformation 
zu,  wurde  evangelischer  Prediger 
und  musste  sehr  oft  Amt  u.  Wohn- 
sitz  wegen   Yerfolgung   wechseln, 


bis  er  beim  Herzog  Albrecht  in 
Preufsen  ein  sicheres  Asyl  fand 
(Biogr.  von  Wigand,  Kgsbg.  1823, 
von  Cosack  nebst  seinen  geist- 
lichen Liederdichtungen,  Braun- 
schweig 1861).  Von  seinen  Druck- 
werken gehören  hierher: 

Der  xxxvij  psalm  czu  trost  allen  die 
gewalth  vnd  vnrecht  leyden.  Item  eyn 
dancksagung  nach  der  predig.  Pau.  Spera. 
(Königsbg.  1527).  Die  Melodien  sind  hds. 
eingeschrieben  (Wackernagel  1  Nr.  30). 
[B.  Kgsbg. 

Etüch  gesang  dadurch  Got  ynn  der 
gebenedeiten  muter  Christi  vnd  opfferng. 
der  weysen  Heyden,  Auch  ym  Symeone, 
allen  heyigen  vn.  Engeln  gelobt  wirt, 
AUes  auTs  gnindt  götli(;her  schritt  etc.  Am 
Ende:  Gedr.  czu  Königfsberg  ynn  Preuflen 
(1527  mutmafslich).  18  Bll.  in  8»  (siehe 
AVackernagel  1,  Nr.  28.  Doeriug  S.  68 
schreibt  es  Sp.  zu,  "VVackernagel  bestreitet 
es.     2  hds.  eingetragene  Melod.     [ib. 

Etliche  newe  verdeutschte  vnnd  ge- 
raachte ynn  göttlicher  schrifft  gegründte 
Christliche  Hymnus  vn.  geseng  . . .  Am 
Ende  wie  vorher  1527.  8^.  12  Melodien 
in  gedr.  Notenlinien  hds.  eingetragen,  die 
letzte  Melodie  soll  von  Sp.  sein  (siehe 
Wackernagel  u.  Doering  1.  c).     [ib. 

Sperger,  Johann,  Contrabassist, 
bildete  sich  in  Wien  aus,  ging 
dann  in  die  Kapelle  des  Kardinals 
Batthyanyi,  1780  in  die  des  Fürsten 
Esterhazy  unter  Haydn's  Direktion 
und  1787  in  die  herzgl.  Mecklen- 
burgsche  Hofkapelle  in  Ludwigs- 
lust, wo  er  am  13.  Mai  1812  starb 
(Nekrol.  Lpz.  Ztg.  13,  432,  welche 
den  14.  Mai  nennt.  Kade  im 
Schweriner  Kat.  2,  240  nach  dem 
Diarium.  Dort  auch  sein  Namens- 
zug von  1766,  wo  er  sich  Johannes 
Mathias  Sperger  schreibt).  Georg 
Thouret  schreibt  im  Kataloge  der 
Kgl.  Hausbibl.  zu  Berlin  S.  220 
über  die  dort  zahlreich  vorhande- 
nen Sinfonien,  dass  sie  sich  durch 
Klarheit  auszeichnen,  einzelne  sind 
gehaltreich,  keine  ganz  wertlos. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 


Sperger,  Johann. 


224 


Sperling,  Johann  Peter. 


Jesus  in  Banden,  Cantate  von  Tode 
1782.     Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Chor  zur  Naraensfeyer  1784  mit  Orch. 
Ms.  P.     [ib. 

Cantate.     P.  u.  Stb.  im  Ms.     [ib. 

Chor  mit  Orchesterbgltg.     P.     [ib. 

Ms.  16222,  Hofb.Wien,  in  Part:  Christus 
et  Miserere  3  v.  c.  org:  Christus  f actus 
est.  Miserere  mei  Deus. 

8  Arien  mit  Orch.  Ms.  P.  u.  Stb. 
[Schwerin  F. 

2  Duette  mit  Orch.,  dito.     [ib. 

Tantum  ergo  in  C.  ä  4  voci,  dito.    [ib. 

Offertoriura  a  Canto  solo,  V.  unisono 
et  org.    Ms.  Stb.     [ib. 

Erhöre  guter  Himmel  unser  heilses 
Flehn,  Eec.  u.  Arie  im  Kl.-A.     [ib. 

Sinfonie  in  Esd.  f.  2  V.  A.  B.  2  Clai'. 
2  Hörner.     Ms.  Stb.     [Brüssel  Cons. 

28  Sinfonien  in  Mss.,  Part.  u.  Stb., 
die  letzten  tragen  die  Jahreszahl  1797. 
[Berün  K.  H. 

Concerto  per  Corno  ed  orch.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

Concerto  per  il  Vcl.     Autogr.     [ib. 

6  Quartett!  per  il  Clavicemb.,  V.  Va. 
e  Vcl.     Ms.  Stb.     [Dresd.  Mus. 

Trois  Quatuors,  oe.  1.  Berlin,  J.  J. 
Hummel.     4  Stb.     [Berlm  K.  H. 

Trio  in  G.  f.  Fl.  V.  u.  Vcl.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Sonata  per  il  Clavic.  Ms.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

12  Menuetti  per  il  Clavic.  17  v  8.  qufol. 
Ms.     [ib. 

Die  Fürstenbibl.  in  Schweiin-Mecklenbg. 
besitzt  noch  im  Ms: 

30  Concerti  für  Orch.  meist  im  Autogr. 
P.,  zu  manchem  auch  die  Stb.  —  18  Kon- 
zerte fiir  den  Contrabass,  Nr.  3  von  1778, 
einige  in  P.,  andere  in  Stb.  —  Concerto 
ä  2  Corni,  2  Ob.  2  V.  Va.  Fl.  trav.  con- 
cert,  Viola  concert.,  Contrabasso  concert. 
e  B.    Mense  JuUj-  pro  anno  1778.  Ms.  P. 

—  47  Sinfonien  f.  Orch.  zum  Teü  in  P., 
zum  T.  in  Stb.,  oder  in  P.  u.  Stb.  im  Ms. 

—  10  Cassationen  f.  Orch.  P.  u.  Stb.  — 
Marche  ä  2  Corni  ex  D.  f.  2  V.  e  B. 
1782.  P.  —  21  Divertimenti  f.  Orch.  — 
Notturno  f.  2  Hörn.  2  Viole  und  Fag.  P. 

—  Drei  Terzetti  f.  Orch.  (?)  Stb.  —  12 
Menuetti  a  2  V.  2  Ob.  2  Fag.  2  Cor.  Fl. 
trav.  2  Clarini,  Timp.  e  B.  Stb.  —  Diverse 
Paiihien  f.  Orch.  P.  u.  Stb.  —  22  Quai-- 
tetti  für  Orchest.  (?)  Stb.  —  Quartette, 
17/6  1784.   P.  —  Duette  f.  2  Flöten,   P. 

—  6  Sonaten  f.  Xlav.  —  Sonata  per  il 
Pfte.  —  Divertimento  per  il  Clavic.  — 
6  Piecen  aus  3  Parthien  ausgezogen  f. 
Pfte.  —   Fuga  ex  Fis   in   G  transposita. 


Stb.  (?)  —  "Wegweiser  auf  die  Orgel  vor 
mich  .  .  .  1766.  Autogr.  —  2  Hefte  Prae- 
ludieu  u.  2  Hefte  Praeambulas.  —  Gradus 
ad  Parnassum,  oder  Anfühnang  zur  regel- 
mäfsigen  Composition.     AUe  im  Ms. 

1  Adagio  für  2  Viole.  Autogr.  Grasn. 
B.  B. 

Spergher,  Ignaz,  bekannt  durch 

6  Senates  pour  organo,  op.  1.  Venise, 
Antoiue  Zatta  et  fils.    qufol.    [Dresd.  Mus. 

Zatta  e  figlio  druckte  und  verlegte  am 
Ende  des  18.  Jhs. 

In  der  Hofb.Wien,  Ms.  16556,  be- 
finden sich  2  Gesänge  nebst  Nachrichten 
über  sein  Leben.  Der  1.  ist  eine  Anti- 
fona  von  Franc,  di  Sales,  wozu  er  einen 
Bc.  setzte.  Der  2te  ein  Laudate  pueri 
3  V.  concertato,  e  con  Corni  da  caccia 
obl.  vom  28/9  1792  im  Autogr. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasn.  Sonata  per 
l'organo.  —  6  Sonate  per  Cembalo.  17  BU. 

SperliiDio,  siehe  Bertoldo. 

Sperling,  Andreas,  aus  Laucha 
in  Thüringen,  wie  er  selbst  an- 
giebt;  ist  bekannt  durch 

Carmina  in  Lauream  Magistralem  Viri 
. .  Polycarpi  Oderensis  Misnici  .  .  Viro  . . 
Weckero  . .  et  . .  Eeicharto  Witteberg. . . 
composita  ä  fautoribus  amicis  &  commen- 
sahbus.  Wittebg.  1626  Gorman.  4  BU. 
4°.  Wolan  jetzt  thut  es  kom'n  heran, 
3  Stroph.  3  Stirn.  Die  vorangehenden 
Epigramme  zeigen  noch  einen  Johann 
und  Paul  Sperling  an.     [B.  Zw. 

Freundliche  Einhadung  in  den  wunder- 
schönen, vberaus  frewd-  vnd  lustreichen 
christlichen  Liebsgarten . . .  Auff  das  hoch- 
zeitliche . .  Frewdenfest  des  Balth.  Bal- 
duini  . .  mit  5  Stirn,  componiret  . .  Wit- 
tenbg.  1629  Job  Wilh.  Fincelius.  5  Stbll. 
40.  Mein  freund  komme  in  seinen  garten. 
[B.  Kgsbg. 

Sperling,  Johann  Peter  (Ga- 
briel), ein  Magistrats -Sekretär  zu 
Bautzen  und  Chordirektor  an  der 

Peterskirche,  gab  heraus: 

Principia  musicae,  d.  i.  Gründüche  An- 
weisung zur  Music,  wie  ein  Music-Scholar 
vom  Anfang  instruiret  und  nach  der  Ord- 
nung . .  soll  geführet  und  gewiesen  wer- 
den. Vorgestellet  von  ...  Budissin  1705 
Eichter.  qu40.  148  S.  [ß.  B.  Dresd. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Porta  musica,  d.  i:  Eingang  zur  Music, 
oder  nothwendigste  Gründe,  welche  einem 
rausicHebenden  Discipul.  . .  beigebracht . . . 
werden  müssen,  durch  Frag  und  Antwort. 


Spermalogi. 


225 


Speth,  Johann. 


Görlitz    u.   Lpz.    1708   J.  G.  Laurentius. 
80.     2  Bog.     [B.B.    Dresden. 

Concentus  vespertinus  seu  Psalmi  mi- 
nores per  annum  4  voc.  c.  2  V.,  3  Violis 
seu  Trombouis  et  Bg.  Budissin  1700 
Richter,     fol.     Stb.?     [Paris  Nat. 

Spermalogi,  Gf...,  bekannt 
durch  eine 

Pastoral  -  Messe  für  4  Singstim.  2  V. 
Ya.  2  Ob.  2  Hörn.  Tromp.  u.  Paiikeu  ad 
lib.  Contrab.  u.  Orgel  (mehr  ist  mir  nicht 
bekannt,  daher  fraglich  ob  Drack  oder 
Ms.,  P.  oder  Stb.     [Prag. 

Speroiii  Milanese,  sein  Geburts- 
ort, bekannt  durch  eine  Galliarde 
in  B.  Dresden,  Ms.  1030,  9. 

Sperontes  singende  Muse  an 
der  Pleisse  in  2.  malil  50  Oden  der 
neuesten  und  besten  musicalischen  Stücke 
mit  den  darzu  gehörigen  Melodien  zu  be- 
liebter Clavier-Uebung  und  Gemüths- Er- 
götzung nebst  einem  Anhange  aus  /.  C. 
Oünthers  Gedichten.  Leipzig  1736  auf 
Kosten  der  lustigen  Gesellschaft,  gr.  8'^ 
wie  40.     55  BU. 

—  Sperontes  ...  1.  Fortsetzung  iu 
2.  mahl  25  Oden  . . .  Lpz.  1742.  28  Bll. 
in  gr.  8°  wie  4*^. 

—  2.  Fortsetzung,   ib.    1743.     32  Bll. 

—  3.  Fortsetzung,    ib.    1745.     28  Bll. 

—  1740  erschien  eine  Aufl.  der  ersten 
50  Oden  in  Breslau  bei  Korn. 

—  1741  ebendort,  gednickt  von  Breit- 
kopf. 

—  1747  erschien  der  1.  Teil  in  4.  Axd\. 
Ib.  Näheres  in  Viertel]'.  1,  36  von  Spitta 
u.  Lindner's  deutsches  Lied  S.  15;  ein 
Verfasser  ist  bis  jetzt  nicht  zu  ermitteln. 

Reifsmann,  deutsch.  Lied  1861  Ö.  82 
ein  Lied. 

Exempl.  besitzen  B.B.  1736. 1741. 1742. 
1743.  1745.  1747.  B.  G.  1747.  B.  Hbg. 
1736.  1742.  1743.  1745.  1747.  B.  Kgsbg. 
1742.  1743.  1745.  1747.  Joseph  Müller 
in  Berhn  besafs  die  Ausg.  von  1741  (siehe 
Kat.  Kgsbg.  S.  56  Nr.  339).  Universit. 
Lpz.  1742.  B.  Wagener  1736  u.  1747. 
1742.  1743.  1745.  Strafsburg  i/Els.  1741. 
1742.  1743.  1745.  Kopenhagen  1741. 
1742.  1743.  B.  München:  1747.  1742. 
1743.1745.  Dresd.  Mus:  1736.  B.  Lpz. 
1741.  1747.  1742.  1743.  1745  (1743  u. 
45  in  einer  späteren  Aufl.  ohne  Jahres- 
zahl). Amst.  1736.  Brüssel  Cons.  1741 
bis  1747. 

Unter  dem  Pseudonym.  Sperontes  er- 
schienen noch  vier  Dichtungen  (M.  f.  M. 
22,  225). 

Kob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Spetli,  Andreas,  aus  Stollberg, 
nennt  sich  einen  Satrapen  =  Prae- 
fectus,  Chordirektor  in  Westerburg 
(im  Nassauischen  oder  Oldenburgi- 
schen? dem  folgenden  Drucke  nach 
wohl  im  Xassauischen).  Er  gab 
heraus : 

Psalmonim  Davidis,  Prophetae,  regii, 
Paraphrasis  metrorhythmica,  ad  Melodias 
gallicas,  et  Rhythmos  germanicos  D.  Doct. 
Ambrosü  Lobvrasseri . . .  exercitium  scho- 
lasticae  juventuti  . . .  Cum  ...  4  vocum 
symphoniis  .  . .  Apud  Mareschallum  biblio- 
polam  Heidelberg.  Anno  1596.  120.  8  Bll. 
36  Bog.  [B.  Br.  B.  Hbg.  Karlsruhe. 
B.  W.     Amst. 

—  Apud  Palthenium  in  Francofurto 
Venales  1612.  12",  wie  oben.  [B.  Br. 
B.  Zw. 

Speth,  Johann,  bez.  seinen  Ge- 
burtsort mit  Spainshardeusi  Pala- 
tinatus  Superioris,  Gerber  2  über- 
setzt dies  in  Sprinshardt  in  der 
Oberpfalz,  und  sein  Amt  ist  Orga- 
nist im  „Hohen  Dohmstifft  zu  Augs- 
burg". Er  gab  folgendes  Samlwk. 
heraus,  welches  aber  keinen  Kom- 
ponisten nennt.  Frz.  Commer  gab 
10  Toccaten  und  8  Magnificat  da- 
von heraus  und  schreibt  sie  Speth 
selbst  zu,  w-as  aber  gegen  den 
Wortlaut  des  Titels  verstöfst,  in 
dem  er  sich  nur  als  Sammler  bez. 

Ars  Magna  Consoni  et  Dissoni  in  vireto 
hoc  Organico- Instrumentali  Musico,  vere 
&  practice  ab  Oculos  posita.  Das  ist: 
Organisch-Instrumentahscher  Kunst-  Zier- 
und  Lust -Garten:  in  welchem  Erstens, 
Zehen  Lehrenreiche,  auTserlesene  Toccaten, 
oder  Musical.  Blumen -Felder:  Ziveytens^ 
8  Magnific,  samt  denen  darzu  gehörigen 
Praeambulis,  Versen,  Clausulen  etc.  auf 
die  8  Chor-  oder  Choral-Thon  eingerichtet: 
und  so  dann  Drittens^  unterschiedUche 
Arien,  mit  vielen  schönen  Variationen, 
und  andern  Galanterien,  vorgestellt  wer- 
den etc.  Von  so  wol  Welschen  als  Teut- 
schen  dieser  unserer  Zeit  hochberühmten 
Meistern  verfertigt,  etc.  zum  Erstenmal 
aus  denen  verborgenen  Musaeis,  in  Kupffer 
an  das  Tag-Liecht  geben  von  Joantie 
Spethen,  Spainshardensi  Palatinatus  Supe- 
rioris, in  dem  Hohen -Lohm-Stifft  zu 
Augsburg   Organisten.      AUdort    in    dem 

15 


Speulanus. 


226 


Spiefs,  Johann  Martin. 


Capell-HauTs,  nächst  dem  Hohen -Dohm- 
Stifft  hey  der  finstem  Krepten  zu  haben 
1693.  (Augsburg  bey  Kroniuger  u.  Göbels 
Erben).  qu40.  3  Ell.  96  S.  Noten  auf 
2  Notensystemen.  Enth.  10  Toccaten,  8 
Magnific.  3  Partite  (Thema  mit  Var.). 
[B.  B.     B.  Wagener.     C.  P. 

Kömer  nahm  4  Nrn.  auf  (Eitner  2). 
Im  Eitter  Nr.  94. 

Speulanus,  siehe  Speilier. 

Speuy,  Heiiderik,  war  1610  Or- 
ganist in  Dordrecht  (Titel).  Die 
Bouwst.  1,  64  halten  Henrick 
Sprmjt  für  denselben,  der  1573 
Organist  an  der  St.  Joriskirche  in 
Amersfoort  mit  20  Gld.  Gehalt  war. 
Es  bedarf  jedenfalls  besserer  Be- 
weise, um  diese  Annahme  zu  be- 
stätigen. 

Man  kennt  von  Speuy  aus  einem  Auk- 
tionskataloge sein  op.  1:  4  Sonate  per  11 
Cembalo,  apropriate  al  Fl.  e  V.  Nach- 
weisbar sind:  De  Psalmen  Davidis,  ge- 
stelt  op  het  tabulatuer  van  het  Orghel 
ende  Clavercymmel  met  2  partyen  .  .  . 
Dordrecht  1610.    fol.    [br.Mus.     Glasgow. 

In  Bouwst.  2,  213  ist  ein  Hendrik 
Spuy  (Speci,  Speuy)  angezeigt,  der  jeden- 
falls der  obige  ist.  Er  war  1621  Organist 
in  Dordrecht,  gab  die  Pseaumes  de  Da^-id 
heraus,  von  denen  sich  einst  im  Haag 
ein  Exemplar  befand  und  erhielt  1610 
eine  Verehi-ung  von  60  Pond  von  den 
Generalstaaten  für  überreichte  Komposi- 
tionen. 

Spiegier,  Matthias,  aus  Mark- 
dorf in  Baden,  war  um  1624  ff. 
Organist  und  Musikdirektor  an  der 
Kathedrale  zu  Konstanz  (Baden). 
Titelangaben.     Bekannt  durch 

Sancta  Maria  ora  pro  nobis  (hinter 
jedem  Buchstaben  ein  Punkt)  Cantionum 
totidem,  f[uot  litteras  vides,  fasciculus 
trium  vocum  Auetore  Matthia  . . .  Eavens- 
purgi  1624  Joan.  Schroterus.  4  Stb.  4^. 
22  Gesge.  [B.  ßr.  üpsala:  Bc.  Hofb. 
Wien:  C2.  Bc. 

Olor  solymnaeus  nascenti  Jesv,  mori- 
turus  ipse,  praecinens:  sexaginta  Modu- 
lationum  selectarum  choro  accinente  I. 
II.  III.  IV.  voc:  Phonasco  R:  Dno.  Mat- 
thia .  .  .  (hier  wird  er  nicht  mehr  als  Org. 
bez.)  Ib.  1631.  6  Stb.  gr.  4".  60  Ge- 
sänge (den  Schluss  bilden  Instrumental- 
werke, 4  Nrn.).  Die  Dedic.  in  Mai'is- 
burgi  2/2  1631  gez.     [B.  Br.     Proske. 


In  B.  B.,  Ms.  18885,  Part.  5.  Stück: 
Teuebrae  factae  smit  5  voc.  c.  Fondam. 
6  Bll. 

Spielmaim,  Johann,  jur.  lic, 
von  1595  —  97  Organist  an  St. 
Nikiaus  in  Strafsburg  i/Els.,  dann 
provisorisch  an  der  Thomaskirche 
bis  zum  2  10  1599  (Lobstein  60.  84). 

Spierinck,  Miguel,  um  1586 
Knabensänger  an  der  Hofkapelle 
Philipp  n.   von  Spanien   (Straeten 

8,  117). 

Im  Trieuter  Codex  87  lesen  die  Her- 
ausgeber desselben  unter  Nr.  25  (Denk- 
mäler der  Touk.  Jahrg.  7  S.  31)  Spierinck^ 
ein  Komponist  aus  dem  Anfange  des 
15.  Jhs.  Haberl  in  Jahrb.  1897  p.  27 
liest  dagegen  Piernick,  ein  Kyrie  pas- 
cale  3  voc.  Johannes  Wolf  in  I.  M.  G.  1 
pag.  685  glaubt,  dass  letztere  Lesart  die 
richtigere  ist,  da  im  Ms.  Cod.  684  der 
Universit.  zu  Padua  ein  Autor  Peniech 
verz.  ist. 

Spiefs,  Christoph  Paul,  Studio- 
sus der  Theologie,  schrieb: 

Der  Lehr-  und  weisheitsbegierige  Jüng- 
ling, aus  der  alten  sinnreichen  Tafel  .  . . 
In  einer  Comoedy  von  jungen  Knaben 
praesentirt.  Nrnbg.  1659  Mich.  Endter. 
kl.  8^*.  127  S.  5  Gesänge  am  Ende  des 
1.  u.  2.  Aktes  von  Paul  Reinlein,  ein- 
stimmig mit  Bass  und  die  5te  dreistim. 
[Hofb.  Wien. 

Spiefs,  Johann  Martin,  nach 
G.  Becker  1,  141  war  er  in  Bern 

(Schweiz)  gelD.  und  1745  am  Gym- 
nasium zu  Heidelberg  Musikdirek- 
tor und  Organist  am  St.  Peter  (Titel), 
später  kam  er  an  die  Kathedrale 
zu  Bern.     Er  gab  heraus: 

Davids  Harpffen-Spiel,  in  hundert  und 
funffzig  Psalmen  auch  342  Lieder- Melo- 
dien (wovon  viel  zwei-  und  dreyfach  ge- 
setzt) mit  sehr  vielen  aus  hohen-  und 
niedern-  leicht-  und  schweren  Accorden 
gesetzten  Transpositionen,  über  die  ... 
Kirchen -Gesänge  in  Chur-Pfaltz  und  an- 
deren Orten,  mit  denen  bekannten  Ab- 
weichungen, einem  aus  1895  Liedern  ver- 
fassten  Register  (siehe  den  vollständigen 
Titel  bei  C.  F.  Becker  4,  187/88).  Erster 
Theil.  Heydelberg  1745  J.  J.  Häners. 
gr.  4«.  2  BU.  1  Bl.  mit  Manieren  zu 
Zwischenspielen,  128  S.  Melodien  mit  bez. 
B.     [B.  Lpz.     Dresd. 


Spiels,  Joseph. 


227 


Spilner. 


—  Geistliche  Liebes  -  Posaune,  in  342 
Lieder -Melodien  (Titel  ilhnhch  wie  oben, 
siehe  1.  c.  S.  188).  2.  Theil.  Ileydelberg, 
gedruckt  im  Jalir  1745.  4*^.  256  S. 
342  Choralm elod.  mit  bez.  B.  Am  Ende 
wieder  Manieren  zu  allen  vorfallenden 
Accordeu.     [B.  Lpz. 

Musicalische  Bibel-Andachten  zu  1  bis 

3  Stim.  mit  Geueralbass  und  mit  unter- 
mengten Flöten-  und  Violin-Stücken  und 
concertirenden  Cantaten.  Herausgegeben 
von  einer  Privat -Music- Gesellschaft  zu 
Bern  1762.  4».  [B.  B.  Eiusiedeln.  br. 
Mus. 

Spiefs  (Spies),  Joseph,  seit 
etwa  1711  erster  Violinist  an  der 
Hofkapelle  zu  Berlin  mit  150  Thlr. 
Gehalt,  die  1712  auf  300  erhöht 
werden  (Schneider  55,  H.  35). 
1718  findet  man  ihn  als  Premier- 
Kammermusikus  an  der  Hofkapelle 
in  Köthen  unter  Bach's  Direktion 
(Spitta  2,  985.     Hosaeus  7). 

Spiefs,  R.  P.  Meinardus  (Mein- 
rad), geb.  24.  Aug.  1683  zu  Hon- 
solgen bei  Kaufbeuren,  gest.  12. 
Juni  1761  im  Kloster  Irsee  in 
Baiern,  trat  in  letzteres  1702  ein, 
wurde  von  der  Klosterverwaltung 
1710  nach  München  zur  Ausbil- 
dung in  der  Musik  gesandt,  war 
dann  25  Jahre  lang  Chorregens  in 
seinem  Kloster,  stieg  dann  zum 
Kapitular  und  Sub-Piior  (Titel  von 
1745.  Kornmüller  1,  232.  Verz. 
seiner  Werke  in  Mizler's  musik. 
Bibl.  3.  Bd.  S.  168  und  sein  Portr. 
ebd.  4.  Teil).  Bekannt  sind  von 
seinen  AVerken: 

Tractatus  musicus  compositorio-practi- 
cus.  D.  i.,  Musicalischer  Tractat,  in  wel- 
chem alle  gute  und  sichere  Fundamenta 
zur  Musicalischen  Composition  aus  denen 
alt-  und  neuesten  besten  Autoribus  her- 
ausgezogen (folgen  noch  12  Zeilen  .  .  .) 
von  .  . .  Opus  VIII.  Augsbg.  1745  J.  J. 
Lotters  seel.  Erben,     fol.     8  BU.     220  S. 

4  Bll.  Anhang,  11  S.  Kunstwörter.  [B.  B. 
br.  Mus.  Brüssel.  Es  giebt  auch  Drucke 
mit  1746  gez.  in  Dresden.  B.  Joach. 
B.  Lpz.  Proske.  Hier  auch  ein  Verz. 
seiner  "Werke.  Freising.  Musikfr.  Wien. 
B.  M.  beide  Ausg.     Einsiedeln. 


Cithara  Davidis  noviter  animata,  h.  est: 
Psalmi  vespert.  4  voc.  2  V.  2  Viele.  Vio- 


lone  ,   Org. . .      op. 


Constantiae    1717 


Leon.  Parcus.     11  Stb.     [B.  M. 

Cultus  latreutico  -  musicus ,  hoc  est: 
Missae  6  breves  una  cum  2  de  Requiem 
(4  voc.  c.  instr.).  Ib.  1719.  14  Stb. 
[B.  M. 

Ms.  in  B.  M:  27  Responsorien  zu  4  St. 
mit  Orgel  in  Stb. 

Mss.  in  Ottbeuren  1.  Missa  quadra- 
gesima  ex  Emoll  in  Cpto.  et  C.  A.  T.  B. 
e  Cemb.  Viel.  2.  Missa  ex  Cmoll  quadra- 
ges.  sexta,  ebenso  besetzt. 

•  Ms.  in  Upsala,  Spiefs  ohne  Vornamen, 
Coucerto  ä  5:  V.  coucert.,  Viol.  ripien. 
V.  2.,  Violetta,  Violone  et  Bc.  fol. 

Offertorium  4  voc.  P.    [Musikfr.Wien. 

Spiglii,  Bartolomeo,  da  Prato 
(liegt  bei  Florenz),  war  um  1641 
Kapeilmeister  beim  Grofsherzog 
von  Toscana  in  Livorno  (Titel).  Er 
ist  nur  bekannt  durch: 

Musical  Concerto  d'Arie,  e  Canzonette 
a  1,  2,  8  3  voci,  per  cantare  nel  Gravi- 
cimbalo,  ö  Chitarrone.  Di  .  .  .  Fiorenza 
1641  Zaoobi  Pignoni.  3  Stb.  fol.  19  Ge- 
sänge.    [Crespano  B.  C. 

Spiller,  . . .  lebte  im  18.  Jh. 

Die  Bibl.  der  Thomasschule  in  Lpz. 
besitzt  2  Messen  in  Cd.  u.  Fd.  in  Stb., 
kopiert  1785.  —  Die  B.  Zw.  besitzt  im 
Ms.  716  unter  Joseph  Spüler,  vielleicht 
derselbe,  eine  Sinfonie  in  Dd.  in  4  Sätzen 
(3.  ein  Menuet  mit  Trio)  für  2  V.  Va. 
B.  2  Ob.  2  Hörn.  Ferner  eine  2te  Sin- 
fonie in  Bd.  4  Sätze,  statt  2  Ob.  2  Clari- 
netten  und  eine  Partia  in  Bd.  in  4  Sätzen 
f.  2  Ob.  2  Clarinett.  2  Fag.  2  Hörn.  2 
Tromp.,  alle  in  Stb.  Ms. 

Spilner    (Spillner) ,    Heinricli, 

aus  Magdeburg,  diente  als  Kantor 
zu  Geithain  (Sachsen)  und  meldet 
sich  1604  zu  dem  erledigten  Kan- 
torat  in  Freiberg  in  Sachsen,  doch 
wird  üemantius  gewählt  (Viertelj. 
6,  492,  wo  aber  fälschlich  Geithan 
statt  Geithain  steht),  wurde  darauf 
von  1608—1611  Kantor  an  St. 
Katharinen  in  Zwickau  und  dann 
in  Schneeberg,  wo  er  1636  starb 
(Kat.  Zwickau  Nr.  717). 

In  B.  Zw.  2  Motetten:  Quisquis  legi- 
time thalami  sacra  8  voc.  —  Christus 
der  ist  mein  Leben,   4  voc,   beide  aus 

15* 


Spina,  von. 


228 


Spinoit. 


einem  gröfseren  gedruckten  Werke  in  8 
n.  4  Stbll.  in  4". 

Vollhardt  in  seinen  Cantoren  Sacbsen's 
1899  führt  Seite  171  noch  einen  Kantor 
Christian  Spillner  an,  der  von  1638  bis 
t  1679,  5.  April  in  Kehren  (Ephorie  Borna) 
angestellt  war. 

Spina,   von,   siehe   Steiglecler? 

P.  J.  von. 

Spina,  Anton  und  Frieclricli, 

wahrscheinlich,  nach  ihren  Werken 
zu  urteilen,  Wiener  Guitarristen 
des  18.  bis  19.  Jhs.,  von  denen 
die  Musikfr.  in  Wien  besitzen: 

Anfangsgiünde  für  die  Giütarre  von 
Anton  Sp  . . .  Wien,  Artaria.  —  5  Varia- 
tionen-Werke für  Guitarre  op.  17.  27.  28. 
30.  31  von  Friedrich  Sp  . .  .  Wien.  Dia- 
belli  &  Co. 

Spinacciati,  Francesco,  päpstl 
Sänger  und  1717  Kapellmeister 
(Haberl,  Kat.  70). 

Spinaccino,  Francesco,  Laute- 
nist aus  Fossombrone,  gab  1507 
bei  Petrucci  in  Venedig  2  Bücher 
in  Lauteutabulatar  heraus.  Es 
sind  arrangierte  Gesänge,  Kicer- 
cari  und  Tänze  darin.  Das  1.  und 
2.  Buch  besitzt  die  Kgl.  Bibl.  zu 
Berlin,  das  4.  die  Hofb.  in  Wien, 
das  3.  ist  unbekannt  (Schmid  85). 
Im  Vorwort  ein  Lobgedicht  auf 
Sp.  von  Christophorus  Pierius 
Gigas  in  Forosemprone.  Der  Titel 
lautet  nur 

Intabulatura  de  Lauto.  Libro  primo 
(resp.  Lib.  secondo)  in  gothischer  Letter, 
am  Ende  die  Druckfirma.  Das  1.  Buch 
enthält  21  arrangierte  Sätze  und  17  Ricer- 
cari,  nur  Josquin  ist  einigemal  genannt. 
Das  2.  Buch  hat  33  Tonsätze  und  10  Eicer- 
cari.  Hier  sind  sämtliche  Sätze  mit  Fr. 
Spinaccino  gez.  Das  4.  Buch  zählt  auf 
dem  Titel  nach  Libro  quarto  den  Inhalt 
auf,  ■nie  Padoane,  Calate  (la  spagnola  und 
la  taliana?),  Tastar  de  corde  con  li  soi 
recercar  drietro.  Frottole.  Als  letzte  Zeile 
liest  man  den  Namen  des  Komponisten 
Joanamhrosio,  ist  Dalxa  in  Mailand,  wie 
auf  der  Rückseite  des  Titelbl.  steht.  Die 
Dnickanzeige  am  Schlüsse  zeigt  den  letz- 
ten Dez.  1508  an.  —  Im  Ms.  18  688 
einem  Lautenbuche  des  16.  Jhs.  in  der 
Hofb.  Wien  ein  Bassa-Tautz. 


Spindler,  Stanislaus  Franz 
Xaver,  geb.  zu  Steingaden  in 
Baiern,  wo  sein  Vater  Wundarzt 
war,  gest.  8.  Sept.  1819  zu  Strafs- 
burg, wurde  1808  Kapellmeister 
am  Dome  in  Strafsburg  i/Els.  und 
Gesanglehrer  an  der  Normalschule. 
Er  schrieb  zahlreiche  Kirchen- 
gesänge (Lobstein  37.  102.  Lpz, 
Ztg.  21,  698.  Urteil  in  Spohr's 
Selbstbiogr.  1,  243,  auch  Lpz.  Ztg. 
41,  892.  Siehe  auch  das  General- 
reg. 2.  Bd.).  Reichard  im  Gothai- 
schen Kalender  1788,  128  führt 
ihn  als  Schauspieler  in  Innsbruck 
an,  der  folgende  Singspiele  auf  die 
dortige  Bühne  brachte: 

Kaiu  und  Abel;  Balders  Tod;  Die  Liebe 
in  der  Ukraine;  Pyramus  u.  Thisbe.  Ger- 
ber 2,  Schilling  und  Fetis  geben  einen 
falschen  Geburtsort  an  und  kennen  nur 
seine  frühere  Thätigkeit  als  Sänger  und 
Schauspieler:  1787  war  er  in  Innsbruck 
am  Theater,  dann  in  Brunn,  1795  in 
Breslau  bei  der  Wäserschen  Trappe,  1797 
in  Wien.  Aufser  obigen  Singspielen 
führen  sie  noch  an:  Amor  und  graue 
Haare;  Die  vier  Vormünder;  Der  Wun- 
dermann; Reue  vor  der  That;  Freitag's 
Reisen.  Zum  Wundermann  schrieb  er 
auch  den  Text.  Nachweisbar  ist  nichts 
von  seinen  Kompositionen. 

Spinelli,  Angelo. 

In  der  Stadtbibl.  zu  Lucca  im  Ms.  P. 
eine  Fuga  a  Quartette  a  corda.  —  Ro- 
manza  per  Tenor  con  orchestra. 

Spinelli,  Fratre  Feiice,  diente 
im  Jahre  1594  schon  längere  Zeit 
in  der  Kapelle  Antoniana  zu  Padua 

(Tebaldini  17). 

Spinelli,  (jioTanni  Nicolo, 

bekannt  durch  12  Cantiones,  die  sich 
im  Donfrid  1622—1627  befinden  (Eit- 
ner  1). 

Spinkli,  Joseph,  um  1705  Or- 
ganist in  Köln  (Mettenleiter  2,  98). 

Spinoit,  Jean,  Sänger  an  der 
Hof  kapeile  in  Brüssel  um  1573 
unter  Herzog  Alba's  Regierung, 
erhielt  in  obigem  Jahre  den  Ge- 
halt  von   6291  Placas   ausgezahlt. 


Spinola. 


229 


Spoelbergh. 


1576  wird  er  als  Kapellan  ge- 
nannt (Viertel].  9,  396.  402). 

Spinola,  Grirolamo,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  12  Gld. 
monatl.  vom  1.  Dez.  1564 — 1567 
(Köchel  1). 

Spinosa,  Francisco,  Spanier, 
1594  päpstl.  Sänger  (Straeten  6, 
455). 

—  Juan  de,  Praebendär  an  der 
Kathedrale  zu  Toledo  und  Arci- 
preste  (Erzpriester)   an  Sta.  Olalla, 

gab  heraus: 

Tratado  de  principios  de  musica  pra- 
tica  y  tlieorica.  Toledo,  Arnold  Guill.  de 
Brocar  1520.  fol.  goth.  Lettern  (Strae- 
ten 6,  226). 

Spiridion  a  Monte  Carmelo, 

so  unterz.  er  die  Dedic.  zu  1665 
nebst  dem  Kloster:  In  nostro  Car- 
melo Bambergensi  ad  S.  Theodo- 
rum.  Mehr  ist  von  seinem  äufseren 
Lebensgange  nicht  bekannt.  Da- 
gegen sind  folgende  Werke  nach- 
weisbar: 

Miisica  Theo-Litnrgica  mira  sua%'itate 
repleta,  styloque  Eomano  elaborata,  com- 
plectens  quator  Missas,  5  vocibus,  con- 
certantibus,  duobus  scilicet  Sopr.,  A.  T.  ac 
B.  decantandas,  adjunctis  insuper  2  V.  ad 
üb.  Auetore  E.  P.  F.  Spiridione  de  Monte 
Carmelo,  ejusdem  ordinis  gtrict.  obser. 
Provin.  AUeman.  super,  professo  Sacer- 
dote  . . .  Herbipoli  1668  tj-pis  Eliae  Mich. 
Zinek.  8  Stb.  fol.  4  Messen.  Näheres 
im  Kat.  Bohn  in  Breslau  S.  400.  [B.  Br. 
Paris  iSfat. 

R.  P.  F.  Spiridionis  a  Monte  . . .  nova 
instructio  pro  pulsandis  organis,  spinettis, 
manuchordiis  . . .  hactenus  in  scientiarum 
abscondita  (folgt  ein  langer  Titelwortlaut, 
siehe  Kat.  Dresd.  u.  Brüssel  fds.  Fetis 
Nr.  2940)  Opus  in  quatuor  partes  di Vi- 
sum . . .  Neue  und  bis  dato  unbekannte 
CnteiTveisung,  wie  man  in  kurtzer  Zeit . . 
Orgel  und  Instnmient  schlagen  lernen 
kann  .  .  .  Bamberg  1670  (1669—1671) 
Joh.  Jac.  Immel.  1  vol.  fol.  im  Stich. 
3  BU.  Text,  48,  44  und  92  S.  Musik  für 
Klavier,  Tänze  u.  a.  auch  Beispiele  von 
VerzieiTingsmanieren.  [Dresd.  Minoriten- 
konvent  in  Wien.  B.  Wagener  nur  den 
2.  Teil  mit  der  Druckfirma:  Bambergae 
1671  J.  G.  Seuffeit 


1  Missa  5  voc.  et  2  V.  in  Tabulatur- 
partitur  im  Ms.  in  Upsala. 

Er  gab  auch  folgendes  bisher  unbe- 
kannte Samlwk.  heraus: 

Musica  I  romana  |  D.  D.  Foggiae,  Cha- 
rissimi  Gratiani,  |  aliorumque  excellentiss. 
Authorum,  hactenus  |  tribus  duntaxat  voci- 
bus decantata,  nunc  verö  .  . .  duobus  in- 
strumentis,  vulgo  Yiolinis  ad  lib.  exornata 
&  aucta  per  R.  P.  . . .  Bambergae  1665 
Joan.  Eliae  Hoffling.  6  Stb.  fol.  (vox  1. 
2.  3.  Viol.  1.  2.  Org.)  Enthält  Boemus, 
Chai'issimi  (seil.  Carissimi),  Foggia  5, 
Gratiani  4,  Spiridion  uud  1  Anonymus, 
Summa  13  Gesge.  [Paris  Nat,  Pirna 
1.  2.  voci. 

—  Vom  Herausgeber  ein  Salve  regina 
3  voc.  Nr.  13. 

Si)irli, . . .  gest.  1666;  war  Musik- 
direktor an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Paris  neben  Gobert,  Robert  und 
Du  Mont  (Biogr.  Nat.  beige  unter 
Dumont.     M.  f.  M.  21,  126). 

Spirto  da  Reggio,  siehe  Prato- 
neri,  Gasparo. 

Spitz,  Ei-icli  Felix,  18.  Jh.    In 

Haffner's  Oeuvre  melees  pars  8 
Nr.  6  wird  er  ein  „Dilettante  di 
Cembalo"  genannt  und  eine  Sonate 
für  Klavier  mitgeteilt.  Ob  er  der- 
selbe ist,  den  Gerber  2  als  jungen 
Violinisten  im  Orchester  zu  Ham- 
burg um  1795  anführt,  möchte  ich 
bezweifeln.  1797  verliefs  letzterer 
Hamburg.  Obiger  Spitz  muss 
früher  gelebt  haben. 

Spitzeder,  Franz  Anton,  Te- 
norist am  erzbischöfl.  Hofe  zu  Salz- 
burg und  Lehrer  am  Kapellhause 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.,  starb 
1796  (M.  f.  M.  5,  43.  Peregrinus 
122). 

Spoelbergh,  Vicomte  Jean- 
Henri  de,  geb.  zu  Löwen  um 
1767,  starb  ebd.  25.  Febr.  1838, 
71  Jahr  alt.  Ein  kunstverständiger 
Musikliebhaber,  der  zeitweise  die 
Konzerte  in  Löwen  dirigierte  und 
Vieles  komponierte ;  angeführt  wer- 
den 1  Missa  solemnis  u.  Motetten 
mit  Orchester  (Gregoir,  Galerie). 


Spörl. 


230 


Spontini. 


SpörPs  Liederbuch,  Ms.  2856 
in  Hofb.  Wien,  auch  Mondseer  Hds. 
genannt.  Siehe  den  Artikel  unter 
Heinrich  von  Müglin. 

Spofforth,  Reginald,  geb.  1768 
zu  Southwell  (Nottingham),  gest. 
8.  Sept.  1827  zu  Kensington,  Lon- 
don, Schüler  seines  Onkels  Thomas, 
der  Organist  an  der  Collegiate 
Kirche  zu  Southwell  war,  später 
von  Dr.  Cooke.  Er  gewann  im 
Catch  Club  zweimal  den  Preis 
(Grove.  Brown).  Man  kennt  von 
ihm: 

6  favorite  Canzonets.  Lond.  c.  1790. 
fol.     [br.  Mus. 

6  Glees.  Book  Ist.  Part.  London, 
qufol.  [br.  Mus.  E.  C.  of  Mus.  Im  br. 
Mus.  noch,  eine  andere  Aufl. 

6  Glees  for  3  and  4  voices,  ed.  by 
Wm.  Hawes.  P.  Lond.  r^ufol.  [R.  C 
of  Mus. 

6  Scotch  Airs,  harmonized  as  Glees  by 
"\V.  Hawes.     P.     Lond.     qirfol.     [ib. 

Fill  high  the  grape's  exiüting  stream, 
Glee  by  E.  Sp  . .     P.    Lond.    qufol.     [ib. 

Mar'k'd  you  her  eye  of  heavenly  blue, 
Glee.     Lond.     P.     [ib. 

A  Collection  of  Glees,  compiled  from 
the  unpublished  Ms.  of  the  late  E.  Sp . . 
carefully  collated  with  the  Originals  by 
W.  Hawes.     P.     Lond.   1830.     fol.     [ib. 

5  Glee's  im  Einzeldruck.  London, 
[br.  Mus. 

The  newest  Christmas  Box,  cont.  a 
variety  of  Bagatelles  for  1,  2  and  3  voic. 
op.  2.  Lond.  fol.  —  Book  2,  ib.    [br.  Mus. 

Valentines  dav.  Serenade  for  2  voic. 
London  (c.  1800).     fol.     [ib. 

Im  br.  Mus.  noch  in  Londoner  Einzel- 
dnicken  4  Balladen,  3  Cauzonetten,  4 
Duetts  und  9  Songs. 

In  Lancelott^s  Standard  editions  ein 
Gesg.  mit  Spofforth  gez.  —  3  Glees  in 
Bishop's  coUect.  of  Glees. 

—  Samuel^  sein  Bruder,  geb.  1780, 
gest.  6.  Juni  1864  zu  Lichfield.  Schüler 
seines  Onkels,  wurde  1798  Organist  an 
der  Kathedrale  zu  Peterborough  imd  1807 
zu  Lichfield. 

Spoletiiio,  Giaiidomenieo,  Scän- 
ger  (Sopran)  im  Dienste  des  Kar- 
dinals von  Augsburg  in  Kom  bis 
1565  (Canal  41). 

Spolverato,     Fratre     Andrea, 


diente  1553  in  der  Kapelle  An- 
toniana  zu  Padua  als  Sänger  (Te- 
baldini  3). 

Spoiigia  und  Spoiiza,  Fran- 
cesco, ist  Usper. 

Spouheiiner,  H  . . .  C  . . .,  gab 
1803  ein  Konzert  für  Klarinette 
unter  op.  8  heraus  (Gerber  2). 

Sponsel,  Joliann  Ulrich,  um 
1771  Superintendent  und  Pastor 
zu  Burgbernheim  (Baiern),  auch 
der  lateinischen  Gesellschaft  zu 
Jena  Ehrenmitglied  (Anzeige);  gab 

heraus: 

. . .  Orgelhistorie.  Nürnberg  1771  Mo- 
nath.  8^  167  S.  [Stadtb.  Augsbg.  B.  B. 
B.  Hbg.  Dresd.  Lübeck.  B.  M.  B.  Lpz. 
Brüssel.     Musikfr.  "Wien. 

Spontini,  Oasparo  Luigi  Paci- 
fico,  geb.  14.  Xov.  1774  zu  Majo- 
lati  (Italien),  gest.  14.  Jan.  1851 
ebd.  Sohn  eines  armen  Schusters, 
sollte  Geistlicher  werden  u.  wurde 
zu  seinem  Onkel  dem  Propste 
Spontini  zu  Jesi  geschickt,  um 
sich  für  sein  Fach  vorzubereiten. 
Die  Liebe  und  Begabung  für 
Musik  brach  sich  aber  trotz  allem 
Verbot  Bahn  und  er  erhielt  den 
Kapellmeister  Quintiliaui  zum  Lehr- 
meister, besuchte  1791  das  Con- 
servatorio  della  Pietä  de'Turchini 
in  Neapel,  wo  er  unter  Paisiello, 
Cimarosa  u.  Fioravanti  zum  Opern- 
komponisten herangebildet  wurde. 
1796  kam  seine  erste  Oper  L'erois- 
mo  ridicolo  zur  Aufführung  und 
gefiel,  so  dass  sich  die  Aiifträge 
bald  mehrten.  1799  hatte  er  schon 
8  Opern  auf  die  Bühne  gebracht. 
In  letzterem  Jahre  wurde  er  Hof- 
komponist Königs  Ferdinand  von 
Neapel,  der  vor  den  Franzosen  sich 
nach  Palermo  geflüchtet  hatte. 
Doch  schon  1800  musste  Sp.  heim- 
lich wegen  einer  Liebe  zu  einer 
Prinzessin  des  Hofes  fliehen  und 
kam  nach  Rom,  schrieb  Opern  für 
Rom  und  Venedig,  ging  dann  1803 


Spontini. 


231 


Spontini. 


nach  Paris,  liefs  sich  als  Gesang- 
lehrer nieder,  hatte  jedoch  mit 
seinen  italienischen  Opern  daselbst 
kein  Glück,  trotzdem  er  es  immer 
wieder  versuchte,  bis  er  seine 
italienische  Kompositionsart  auf- 
gab und  die  Franzosen  mit  der 
VestaJin  überraschte.  Er  gab  das 
italienische  Parlando  auf  und  setzte 
dafür  das  begleitete  Recitativ,  ver- 
stärkte das  Orchester,  fügte  grofse 
Chöre  ein  und  arbeitete  äufserlich 
und  musikalisch  auf  den  Effekt 
hin.  Seine  Erfindungskraft  war 
zwar  den  grofsen  Aufgaben  in 
keiner  Weise  gewachsen,  doch 
verstand  er  die  Unbedeutendheit 
in  der  Erfindung  durch  Orchester- 
lärm und  Chormassen  zu  ver- 
decken. Am  15.  Dez.  1807  wurde 
sie  zum  ersten  Male  gegeben  und 
wurde  ausschlaggebend  für  die 
künftige  französische  Oper,  deren 
Macht  erst  Eichard  Wagner  gelang 
zu  brechen.  N'apoleon  war  ein 
grofser  Verehrer  von  Spoutiui's 
Musik  und  vergafs  auch  nicht  Sp. 
zu  belohnen.     Der  Yestalin  folgte 

1809  die  Oper  Ferdinand  Cortc^-.. 

1810  wurde  er  zum  Direktor  der 
italienischen  Oper  ernannt  und 
unter  seiner  vorzüglichen  Direktion 
leistete  dasselbe  Aufserordentliches. 
Nach  Absetzung  Napoleons  schrieb 
er  einige  kleinere  Opern  im  fi'ühe- 
ren  Stile  und  1819  die  Olympia. 
Paris  hatte  seit  Napoleon's  Sturze 
jegliche  Anziehungkraft  für  ihn 
verloren  und  er  ging  daher  sehr 
bereitwillig  darauf  ein,  in  Berlin 
die  SteUe  eines  Generalmusik- 
direktors mit  4000  Thlr.  Gehalt  zu 
übernehmen.  Hier  schrieb  er  1822 
Nurmahal,  1825  Alcidor  und  ]827 
Agnes  von  Hohenstaufen,  die  er 
aber  1837  umarbeitete.  Keine 
dieser  Opern  erreichte  nur  im 
Entferntesten    den    Erfolg    seiner 


früheren,  trotz  aller  äufseren  Pracht 
und  Abwechselung.  Nicht  nur 
nahm  die  wenige  Erfindungskraft 
S.'s  merklich  ab  und  das  Haschen 
nach  äufseren  Effekten  trat  immer 
mehr  in  den  Vordergrund,  sondern 
seine  mafslose  Herrschsucht  und 
Eitelkeit,  die  Unterdrückung  We- 
ber's,  erregte  im  Publikum  einen 
Sturm  der  Entrüstung.  Ein  in  der 
eleganten  AVeit  1840  Nr.  253/54 
erschienener  anonymer  Artikel 
stellte  die  Behauptung  auf,  dass 
sich  Sp.  von  nun  ab  den  Befehlen 
der  General -Intendanz  der  Kgl, 
Schauspiele  zu  fügen  habe;  dar- 
auf antwortete  Sp.  in  französischer 
Sprache  in  beleidigender  Weise, 
die  vielleicht  durch  die  deutsche 
Uebersetzung  noch  verschärft 
Avarde,  so  dass  die  Behörde  An- 
klage wegen  Majestätsbeleidigung 
erhob  und  ihn  zu  9  Monaten 
Festungsarrest  bestrafte.  Friedrich 
Wilhelm  IV.  schlug  zwar  die  Strafe 
nieder,  doch  als  Sp.  sich  am  2.  April 
1841  am  Dirigentenpult  bei  Auf- 
führung des  Don  Juan  sehen  liefs, 
wurde  er  mit  Pfeifen  und  Lärmen 
empfangen  und  als  er  dennoch 
das  Zeichen  zum  Aufziehen  des 
Vorhanges  gab,  wurde  dem  nicht 
Folge  geleistet,  so  dass  er  den 
Platz  räumen  musste.  Am  25.  Aug. 
1841  entliefs  ihn  der  König  mit 
vollem  Gehalt.  Sp.  ging  nach  Paris, 
doch  als  gebrochener  Mann.  1848 
wurde  er  taub  und  ging  nach  Italien 
in  seine  Vaterstadt,  wo  er  sich 
eine  Gruft  ausmauern  Hefs  und 
dem  Tode  entgegensah. 

C  Robert,  Sp.,  eine  biogr.  Skizze, 
Berl.  1S33  W.  Latte.  S^.  —  ReUstab, 
Ueber  mein  Yerhältniss  als  Eaitiker  zu 
Herrn  Sp.  als  Componisten  iind  General- 
musikdir. ..  Lpz.  1827  Whistling.  8«».  7 
u.  149  S.  —  Sp.  in  Dei;tschland  . . .  Lpz. 
1830  Steinacker  u.  Hartknoch.  8°.  — 
Oettinger,  E.  M:    Spontini   von  . . .   Lpz. 


Spontini. 


232 


Spontini. 


1843  Eeclam.  18".  -  Frz.  Poland:  Die 
Musik  eine  Sprache  .  . .  Sp.'s  Yestalin. 
Dresd.  1870.  —  Klagen  über  den  Verfall 
der  dramatischen  Musik,  aus  dem  Französ. 
Lpz.  1837.  [B.  B.]  —  G.  Ignaz.  Montanari: 
Elogio  del  . . .  letto  26/2  1851  di  Majo- 
lati,  Ancona  1851  Aurelj  e  Comp.  8**.  — 
Eaoul-Rochette:  Notice  historique  sur  la 
vie  et  les  ouvrages  de  . . .  Lue  2/10  1852 
Institut  national.  Paris,  Didot.  4°.  — 
(Louis  de  Lomenie):  M.  Sp.,  par  un 
homme  rien.  Paris  1841.  120.  —  Alcib. 
Moretti:  Tita  di  . . .  Imola  1875  Galeati 
&,  F.  —  Ferri,  Aless:  Eicordo  della  festa 
Centenario  di  G.  Sp.  Jesi  1876  Fiori.  40. 
[B.  B.]  —  Opinion  de  M.  Sp.  les  change- 
ments  .  . .  angebunden  an  Projet  de  regle- 
ment,  Paris  1809,  Exemplar  in  B.  B.  — 
C.  F.  Müller:  Sp.  u.  Rellstab.   Beri.  1833. 

—  Berüoz  über  Sp.  von  A.  Gathy.  Bock- 
sche    Berliner  Musikztg.   1851    Xr.  12  ff. 

—  ErinneiTingen  an  Sp.  in  der  Bock'schen 
Musikztg.  Berlin  1869,  45  ff.  —  Sp.  nach 
Mitteilungen  von  Karoline  Bauer  und 
Marschner  in  Allg.  mus.  Ztg.  Lpz.  1879 
Nr.  17—19.  [Li  B.  Berlin,  Dresden  und 
Brüssel  findet  man  die  meisten  obiger 
Biogr. 

Verzeichnis  seiner  "Werke: 

Agnes  von  Hohenstauf  en,  Op.  in  3  Akten. 
(Neu  umgearbeitet.)  P.  5  voll.  Ms.  21066. 
[B.B. 

Alcidor,  opera  in  3  atti.  Ms.  P.  [Mu- 
sikfr.  Wien.  Darmst.  ein  Chor,  ein  Krie- 
gerchor u.  Marsch.  P.  u.  Stk  B.  B. 
Ms.  21063,  P. 

L'Eroismo  ridicolo,  Farsa.  Eoma  1797. 
Ms.  P.     [Neapel. 

Fernand  Cortez  ou  la  conquete  du 
Mexique.  Trag,  lyric  en  3  actes  de  Jouy 
et  Esmenard.  Paris,  Imbault.  P.  1809. 
[B.  B.  Dresd.  Mus.  Musikfr.  Wien. 
Brässel  u.  Cons.     Bologna.     C.  P. 

—  1/2  1809.  Paris,  MUe.  Erard.  P. 
[B.  M.  Brüssel,  dort  noch  Ausg.  von 
Didot  und  von  Richault  1818.  Ebenso  in 
Darmst. 

—  Ms.  P.  NapoU  1820.  [Neapel. 
München  Oper,  deutsch  in  P.  u.  St. 
Dresd.  Oper  dito.     Paris  l'opera. 

—  Kl.-A.  Wien,  Weigl.  qufol.  61  Bll. 
[Hofb.  Wien.     B.  B.     Darmst. 

—  Kl.-A.  Lpz.,  Hofmeister.  [B.  M, 
Dresd.  Musik.  Musikfr.  Wien  nach  der 
2.  Bearbeitung  von  1817.     Bologna. 

La  finta  filosofo.  Dramma  giocoso  per 
musica.  Ms.  818.  2  voU.  P.  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

Julie  ou  le  pot  de  fleurs.  Op.  en 
1  acte  de  Jars.    Paris   1805   Erard.    P. 


148  S.  [B.  B.  B.  M.  München  Oper. 
Musikfr.  Wien.  Deutsch:  Julie  oder  der 
Blumentopf.  Ms.  21050  in  B.  B.  Mai- 
land Cons.     C.  P.     Brüssel  Cons. 

Lalla  Eückh.  Festspiel  mit  Tänzen  und 
Märschen.  Kl.-A.  Berün,  Schlesinger. 
[B.B.    B.  Joach.    Musikfr.  Wien.    Darmst. 

Müton.  opera  en  1  acte  (27/11  1804 
in  Paris).  Paris,  Erard.  P.  209  S.  [B.B. 
B.  M.  Dresd.  Mus.  B.  Lpz.  Musikfr. 
Wien.  C.  P.  Biüssel.  Brüssel  Cons. 
München  Oper  im  Ms.  Darmst.  deutsch, 
Ms.  21055  in  B.  B. 

Nurmahal  oder  das  Eosenfest  con  Casch- 
mir.  L^'risches  Drama  in  2  Abthlgen. 
K1.-A.  Berlin  (1824)  Schlesinger.  [B.B. 
Dresd.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

—  Ms.  P.  [München  Opernarchiv. 
Darmst. 

Olimpie.  Tragedie  Iviic  en  3  act.  de 
Dieulaföc  et  Brifant.  Eepres.  27/2  1826. 
Paris,  Erard.  P.  3  voU.  fol.  [B.  B. 
B.  M.  Brässel  Cons:  12/12  1819.  Pai'is, 
Delahaute.     Darmst. 

—  Ms.  P.  [Dresd.  Oper.  Neapel. 
München  Oper.     Paris  l'opera.     Darmst. 

—  Kl.-A.  von  Leidesdorf.  Wien, 
Steiner  &  Co.  [Dresd.  Mus.  Musikfr. 
Wien. 

—  Kl.-A.  Beri.,  Schlesing.  [B.B. 
B.  M.     Dresd.  Mus.  u.  Einzelnes.    Darmst. 

—  Kl.-A.  Paris,  Brandus  et  Dufour. 
[Paris  l'opera. 

—  Autogr.  des  Finale  in  der  ursprüng- 
lichen Fassung.     [B.  M. 

Belage  ou  le  roi  de  la  paix,  op.  en 
2  act.  de  Jouy.  [Autogr.  in  Neapel; 
Pelagio,  1814.    Paris  l'opera.  P.  Ms. 

—  Im  Kl.-A.  Paris,  Erard,  gez.  1814 
als  Kapellmeister  des  Conservat.  zu  Ne- 
apel.    [B.  B.     Darmst. 

I  Puntigli  delle  donne,  Farsa.  Eoma 
1796.     [Autogr.  in  Neapel. 

La  Vestale,  Tragedie  en  3  act.  (Paris 
15/12  1807.)  Paris,  Erard.  P.  2  voll. 
[B.B.  B.M.  Musikfr. Wien.  Dresd.  Mus. 
Brüssel  u.  Cons.  Bologna.  Darmst.  Mai- 
land Cons.     E.  C.  of  Mus.     C.  P. 

—  Bologna  Part,  bei  Imbault  und  bei 
Richault.  Brüssel  Cons.  bei  Eichault  und 
bei  Guidi  in  Florenz  1876,  2  voU. 

—  Ms.  P.  3  voll.  [Bologna.  Mün- 
chen Oper.  Neapel  (1809  aufgef.).  Pai-is 
l'opera.  Hofb.  Wien  16165.  Deutsch, 
Ms.  21058,  P.  in  B.  B. 

—  Kl.-A.  von  Zulehner.  Eltville,  Georg 
Zulehner.     [B.B.     B.M.     Darmst. 

—  Kl.-A.  von  Leidesdorf.  Wien,  Steiner 
&  Co.     [Dresd.  Mus. 

—  K1.-A.  Berlin,  Comptoir.  [Dresd.  Mus. 


Spoutini. 


233 


Spontoni,  Alessandro. 


—  Kl.-A.  Lpz.,  Hofmeister.  [Bologna. 
Schwerin  F. 

—  Kl.-A.  C.  F.  Peters.  [B.  B.  B. 
Kgsbg.  Mailand  Cons.  Dresd.  Mus.  zu 
4  Hd.  von  Ebers. 

—  Kl.-A.  Braunsckweig,  Meyer  jr. 
[B.  Kgsbg.     Einsiedeln. 

Les  Dieux  rivaux  ou  les  fetes  de 
Cythere,  op.-ballet  en  1  acte  21  6  1816 
Paris,  ist  Sp.  mit  Persuis,  Berten  und 
Kreutzer  beteiligt.  [Paris  Fopera.  Darmst. 
ein  Teil  davon.      Musikfr.  Wien  ein  Trio. 

—  Arrang.  pour  harmonie  par  E.  Ge- 
bauer.    Paris,  Erard.  in  Stb.     [B.  B. 

Aria  buffa  in  Negri's  (M.  A.)  Raccolta. 

Arietta  u.  Romanze.  Berlin,  Sclüe- 
singer.     [B.  B. 

Borussia.  Preuls.  Volksgesang  f.  Orch. 
Part.  Schlesinger.  [B.  B.  Schwerin  F. 
Musikfr.  Wien. 

—  Kl.-A.  ib.     [B.  B.     B.  Kgsbg. 

—  4hdg.     ib.     [B.  B. 

—  Ricordi.     [B.  B.     Neapel  im  Ms. 

Cavatina  „Oh  ciel!  piü  non  e",  nell 
opera  Fernando  Coitez.  Kl.-A.  Müano, 
Ricordi.     [Dresd.  Mus. 

Cavatina:  Se  le  donne  mi,  u.  2  Arien. 
[Berlin  Singak. 

Die  Cimbern.  Kriegsgesg.  f.  3  Mst. 
mit  Pfte.     Schlesinger.     [B.  B. 

Concorso  pel  posto  di  quarto  maestrino 
nel  Consei-vat.  della  Pietä  de'Turchini. 
[Ms.  B.  Neapel.  1795. 

3  Duos  Italiens.  Klav. -Ausz.  Paris, 
Auguste  le  Duc  et  Co.    fol.    [Dresd.  Mus. 

Hymne,  Milton  f.  Tenor,  in  P.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Duetto  ,.Lo  sposo  che  vo'scegliere", 
per  Sopr.  e  B.  nell'opera  L'Eroismo  ridi- 
colo.     Ms.  P.     [Maüaud  Cons. 

Scena  ed  Aria  „Sentimi,  o  padre  amato", 
per  Sopr.  nell'opera  Sofronia  ed  Olindo. 
Ms.  P.     [Mailand  Cons. 

Spontiui's  Lebewohl  an  seine  Freunde 
in  Berlin,  Gedicht  u.  Musik  von  .  . .  Berl., 
Trautwein  &  Co.     [B.  B. 

Motette  pleno.  Ms.  Stb.  [Neapel  Tur- 
chini. 

La  peche  de  l'ambre,  chant  de  Prasse 
Orientale.  Duett  1832.  Autogr.  [Ber- 
Hn  K.  H. 

Preufsisoher  Kriegergesang,  f.  T.  mit 
Chor  u.  Pfte.     Beri.,  Crantz.     [Dresd. 

Le  Pleurs  da  Bearnais.  Romance  sur 
la  Mort  par  Delagarde.  Paris,  Erard.  foL 
[Dresd.  Mus.     Musikfr.  Wien.     Darmst. 

A  quinze  ans,  de  Gayrai'd.  Berl.,  Stern 
&  Co.     [B.  B. 

4  Romances,   3   a   1  voix   et   1  noct. 


a  2  voix  av.  Pfte.  Berl.,  Schlesinger. 
[B.  B.  1—3.     B.  M.  1—4. 

Tout  Deuil.  Romance  sur  la  Mort  de 
S.  A.  R.  Mons^  le  Duc  de  Berry.  Paris, 
Erard.  fol.  [Dresd.  Mus.  Musikfr. Wien. 
Darmst. 

Stances  sur  la  Mort  de  S.  A.  R.  Mon- 
seigner  le  Duo  de  Berry  par  Desaugiers. 
Paiis,  Erard.   fol.    [Dresd.  Mus.     Darmst. 

Sensations  douces,  melancolique  et  . . . 
Paris,  auteur.  fol.  (nennt  sich  KapeUm. 
des  Conserv.  zu  Neapel).     [B.  B. 

La  Nouvelle  Valentine.  Stances  ele- 
giaques  sur  la  Mort  par  Mad.  P.  Paris, 
Erard.     fol.     [Dresd.  Mus.     Darmst. 

Voici  le  roi,  fran9.  fidele.  Paris,  Erard. 
[B.  B. 

Zephir  und  die  Träume,  Gesg.  m.  Pfte. 
Schlesinger.     [B.  B. 

Bacchanale  ä  gr,  orch.  Ms.  23  Stb. 
[Liege. 

Gr.  Bacchanale  en  harmonie  milit. 
Paris,  Boieldieu.     [B.  B. 

4  Fackeltänze  von  1822.  23.  25.  29  f. 
Pfte.  ges.  Schlesinger.  [B.  B.  Dresd. 
Musik  1  Takelt.     B.  M.  der  von  1823. 

Mai'cia  dell'Opera:  La  Vestale  ä  2 
Trombe,  2  Cors,  2  Ob.  2  Clar.  2  Fl.  2  Fag. 
e  Basso,  etc.    Ms.    fol.    P.     [Dresd.  Mus. 

Grofser  Sieges-  u.  Festmarsch  f.  Orch. 
Schlesinger.  Part.  [B.  B.  Musikfr.Wien. 
Einsiedeln. 

—  f.  Pfte.    ib.    [B.  B.     Musikfr.Wien. 

—  ä  4  ms.    ib.     [B.  B. 
Siegesmarsch   f.   Orchester  u.    1  Brief 

von  1843  im  Autogr.      [B.  B:  Landsberg. 

Allegretto  marziale,  Autogr.  B.B.,Grasn. 

Ballo  marziale,  evoluzioni  militari  e 
Preludio  ai  combattimenti  ed  alla  Vittoria 
sul  campo  di  Marte.  Ms.  P.  [Mailand 
Cons. 

Les  Charmes  d'une  fete,  divertissement 
pour  le  Pfte.  Vienne,  Pennauer.  Mai- 
land Cons. 

Ein  Brief  im  Autogr.  12  4  1845  aus 
Paris.  [R.  C.  of  Mus.]  In  Ernst  Rudorffs 
Briefe  von  Weber  (M.  f.  M.  32,  210) 
1  Brief. 

Spontoiie,  II,  ist  Bartolomeo 
Si)Oiitoni. 

Si>ontoiii  (Spontone),  Alessan- 
dro, Br Lider  des  Bartolomeo,  geb. 
zu  Bologna,  um  1585  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Forli  (Titel.  Vogel 
2,  218  Anmkg.). 

...  n  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci, 
insieme  doi  ä  sei  . . .  Ven.  1585  Gar- 
dano.      5  Stb.     4«.     23  Madr.     [B.  D. 


Spontoni,  Bartolomeo. 


234 


Sporer. 


Hofb.  "Wien:  C  T.  5a.      Bologna.      Rom 
Cecilia.     Bologna  Petronio. 

In  Piocioni's  3.  lib.  Canzoni  1582 :  Di 
mille  fiori  und  Orsa  gentil,  5  voci  und 
in  dessen  4°  libro  1582:  Vaghi  fioretti 
5  voci.  —  In  Franc.  Lucino's  Gemme 
Madrig.  1590  ein  Madrigal.  —  Aus  obigen  i 
Madrigalen  von  1585  drei  Nrn.  in  Paii., 
Ms.  T  167  in  B.  B. 

Spontoni  (Spontone),  Bartolo- 
meo, aus  Bologna  gebürtig,  starb 
nach  1588.  Schüler  des  Nicolo 
Mantovano;  war  Kapellmeister  an 
der  Kathedrale  zu  Verona  (Titel. 
Vogel  2,  218  Anmkg.  3.  Näheres 
in  Gaspari's  Memorie  risguardanti 
la  storia  dell'arte  musicale  in  Bo- 
logna al  16  secolo;  Pougin  im 
Auszuge).  Von  seinen  Komposi- 
tionen kennt  man: 

. . .  Missarum  quinis,  senis  et  octoais 
vocibus,  üb.  1 . . .  Ven.  1588  Amadinus. 
8  Stb.  40.  4  Messen.  [Hofb.Wien:  A.  B. 
Bologna  kompl..  auch  in  hds.  P. 

In  Ms.  15942  Chorb.  in  Hofb.Wien: 
Pueri  hebraeoi-um  5  voc.  —  Lumen  ad 
revelationem  5  v.  —  Ms.  16703,6:  Bene- 
dicite  omnia  opera,  8  v.  —  16708  Chor- 
bücher in  fol.  zu  4 — 33  Stim.,  das  3. 
Chorb.  fehlt,  die  Motetten  bis  8  Stim. 
sind  komplett,  enth.  von  Sp.  8  Psalmen 
und  3  andere  Gesge.  zum  Teil  kompl. 

...  H  1.  Hb.  di  Madrigali  a  4  voci . . . 
Vineg.  1558  Scotto.  4  Stb.  qu40.  33 
Madr.     [R.  C.  of  Mus.     Bologna:  A.  T. 

...  II  1.  lib.  de  Madr.  et  Canzoni  a 
5  voci,  con  uno  Dialogo  ä  8  .  .  .  per  Ant. 
Gardano  stampato  &  dato  in  luce  .  . . 
Yen.  1561  Gard.  5  Stb.  qu40.  32  Ge- 
sänge.    [Verona  S,  f :  A.  T.  B. 

...  II  2.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  con 
una  Canzone  (wie  vorher).  Ib.  1567. 
5  Stb.     qu40.     37  Nrn.     [Bologna:  T. 

Lib.  3.  de  Madr.  a  5  voci  di  . .  .  Yen. 
1583  Ang.  Gardano.  Ediert  von  seinem 
Sohne  Ciro  Spontone.  5  Stb.  4P.  27 
Madr.  [B.  M.  B.  D.  Hof b.  Wien:  C. 
T.  5a.     Bologna:  5a. 

In  alten  Samlwken.  14  Gesge.  (Eitner  1). 
Dazu  kommen  noch  2  Gesg.  in  Blessi's 
Samlwk.  1564.  —  In  Galilei's  Fronimo 
1584:  Ben  sapero  io  5  v.  —  In  Franc. 
Lucino's  Gemme  Madrig.  1590  zwei  Ge- 
sänge. —  In  Azzaiolo's  1.  lib.  Yillotte 
1557:  La  verginella  e  simile,  4  v.  —  In 
Com.  Antonelü's  I  dolci  frutti  1570:  Ove 
che  posi  c.  2.  p.  5  v.  —  In  G.  B.  Mosto's 


H  1.  fiore  della  Ghirlanda,  1577:  B  vago 
e  lieto  aspetto  5  v.  —  In  Yincenti  ed 
Amadino's  Musica  de  diversi  1584:  Deh 
morte  vien  8  v.  —  In  Ang.  Gardano's 
Dialoghi  musicaü  1590:  Alma  se  stata  7  v. 
Ch'io  scriva  di  costei  7  v.  —  In  Ama- 
dino's Florindo  1593:  Beata  morte,  5  v. 
Im  Ms.  19426  ein  Chorb.  des  17.  Jhs. 
der  Hofb.  Wien  unter  Nr.  3  ein  Pueri 
Hebraeorum  5  voc.  und  in  Chorb.  19428 
Nr.  19:  Lumen  ad  revelationem  gentium, 
5  voc. 

Spontoni,  Carlo,  aus  Bologna, 
lebte  in  der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs. 
Die  B.  in  Bologna  besitzt  von  ihm 

im  Ms. 

Chirie  4  voc.  concertato  c.  strum.  e 
ripieni,   composto  nel  1776.    P-     15  Bll. 

Te,  crudele,  invan  chiamando,  Ana  per 
B.  c.  Orch.     P.     12  Bll. 

Belle  luci  vezzosette,  Cavatina  p.  Ten. 
c.  orch.     P.  von  1790. 

Im  Archiv  der  Kapelle  Antoniana  zu 
Padua  befinden  sich  auch  Kompositionen 
von  ihm. 

Spontoni,  LodoTico,  aus  Forli. 
Ein  Amt  ist  nicht  bekannt,  da- 
gegen folgende  Druckwerke: 

Mottetti  a  8  voci  di  L  . .  S  . .  Libro  2. 
Nouamente  dati  in  luce.  Yen.  1609  Ang. 
Gardano  &  FrateUi.  9  Stb.  4».  21  Mot. 
Die  Dedic.  ist  vom  Neffen  Francesco 
Spontoni  gez.  [Bologna  fehlen  C 1.  2. 
B.  A:  5  Stb.  u.  Bc.  B.Br:  8  Stb.  ohne 
Bc.    TJpsala,  ohne  Bc. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  ä  5  voci 
nouameute  .  . .  Yen.  1586  Yincenzi.  5  Stb. 
40.  21  Gesge.  [B.  Hbg.  Bologna:  C. 
Venedig  Mai-co:  5  a. 

—  In  Bologna  eine  moderne  Partitur. 

Im  Ms.,  B.  L.,  Emendemus  8  voc. 
Respexit  Elias  8  voc.  —  In  Paolo  Botac- 
cio's  1.  lib.  delle  Canzoni  a  4  et  8  v. 
1609  eine  von  Sp.  —  Die  beiden  obigen 
Motetten  in  B.  L.  im  Samlwk.  Schadaeus' 
1611  (Eitner  1). 

Im  Ms.  B.  Br.  8  latein.  Motetten. 

Sporek,  Franz  Anton  Graf  Ton, 
ein  guter  Orgelspieler  um  1696 
and  Beförderer  der  Kunst  und 
ihrer  Jünger  (Mattheson  1,  413. 
Gerber  1  ausführlich  und  Forts, 
im  Gerber  2). 

Sporer,  Thomas,  ein  berühmter 
Komponist,  der  um  1534  gestorben 
sein  muss.    Sixt  Dietrich  veröffent- 


Spork. 


235 


Springer,  Mailin. 


lichte  in  Strafsburg  in  diesem 
Jahre  einen  Epicedion,  in  dem  er 
ihn  „musicorum  principis''  nennt 
(s.  d.).  Im  Briefe  vom  2S/9  1534 
an  Amerbach  nennt  er  ihn  seinen 
lieben  Bruder,  dem  er  das  Epice- 
dion gemacht  habe.  Er  scheint  in 
Strafsburg  gelebt  zu  haben,  da  es 
durch  einen  Hans  von  Strafsburg 
in  den  Druck  gegeben  wurde,  wie 
Dietrich  sagt  (M.  f.  M.  7,  125). 

8  deutsche  Lieder  in  Samhvk.  von 
1535 e  und  1536 a  (Eituer  1).  Das  Lied: 
Lassa  laufen,  4stim.  in  P.  M.  f.  M.  26,  48. 

Spork,  Johann  Wenzel  Graf 
TOn,  wurde  1764  Hof-  u.  Kammer- 
musik-Direktor an  Graf  Durazzo's 
Stelle  (in  Wien),  blieb  hier  bis 
1775,  ging  später  nach  Prag  und 
starb  dort  1803  (Jahn  1,  92). 

Spotorno,  Agostino,  von  1740 
bis  1775  Bratschist  an  der  Hof- 
kapelle in  Turin  mit  950  Lire 
(Ricordi,  Gazzetta  1891,  457). 

—  Camino,  von  1778—1785 
Vcllist.  mit  250  L.  (ib.) 

—  Carlo,  von  1775—1782  Oboist 
mit  400  L.  Gehalt  (ib). 

Spourny  (Spourni,  vergleiche 
Spurni),  Wenceslaus  Joseph.  Es 
scheint  fast,  als  wenn  Spurni  und 
Spourny  ein  und  dieselbe  Person 
wäre,  trotz  der  verschiedenen  Yor- 
namen.  Ueber  obigen  berichtet 
Pougin,  dass  er  im  Dienste  des 
Prinzen  von  Carignan  stand  und 
bei  Leclerc  in  Paris  Sonaten  für 
2  Violoncells  als  opus  4,  12,  13 
u.  14  herausgab.  Auch  Spurni's 
Werke  erschienen  in  Paris  und 
London.  Mit  obigem  Namen  sind 
folgende  Kompositionen  gez: 

Divertissement  nouvelle  conipose  de 
6  Symphonies  ä  4  parties,  oe.  10.  Paris, 
[üpsala  in  Stb. 

3.  Concerto  pour  3  V.  et  B.  et  3  Sim- 
plionies  ä  2  V.  et  2  B.  Paiis.  [ib. 
in  Stb. 

Six  Sonatas  for  a  german  flute  a  V. 
and  Tli.  B.    Composed  in  a  familiär  Stile. 


London,  Jolin  Simpson.  3  Stb.  [B.  Wa- 
gener. 

Das  letztere  "Werk  ist  entschieden  das- 
selbe, was  unter  Spurni  im  br.  Mus.  an- 
gezeigt ist. 

Der  Kat.  der  Uuiv.-Bibl.  in  Eostock 
schi-eibt :  Wenzel  Spurni  lebte  1770  in  Paris 
und  besitzt  die  dortige  Bibl.  1.  Parthie  a 
Liuto  obl.  e  duoi  V.  e  B.  Ms.  in  Tabu- 
latur  und  Stb.  —  2.  Parthien  für  2  V. 
col  Cor  de  chasse  e  Vcl.     M.  Stb. 

In  Darmst.  unter  Spoiu'ni  ohue  Vor- 
namen: Trios  ä  2  V.  et  B.  Ms.  Stb. 
5  Nrn. 

In  Bononcini's  Six  Solos  for  2  Vcl. 
1  Spourni.  In  J.  Simpson's  Pocket  Com- 
panion  1  Nr.  für  Flöte. 

Spremherger,  David, 

kommt  im  Ms.  18828  Nr.  20,  eine 
Cantus- Stimme  des  17.  Jbs.  mit  „Can- 
torum  coctus"  5  voc.  vor.      [Hofb.  Wien. 

Spreng,  Johann  Jakoh,  der 

Dichtkunst  u.  griechischen  Sprache 
öffentlicher  Lehrer  zu  Basel  (Titel). 

Er  gab  heraus: 

Neu  verbesserte  Uebersetzung  der  Psal- 
men Davids  nach  den  üblichen  Singweisen 
mit  4  Stirn,  herausg.  von  . .  .  Basel  1(71 
Joh.  Jak.  Fück.    12«.    468  S.    [Hofb.  Wien. 

Auserlesene,  theils  alte,  theils  neue 
Fest-  Nachtmahls-  und  andere  Gesänge 
zum  Gebrauch  der  Kirche  zu  Mühlhausen. 
Nach  den  üblichen  Singweisen  mit  4  Stim. 
. . .    Basel  1777  Flick.    120.    168  S.    [ib. 

Biographisches  teilt  Brummer  und  die 
Konversations-Lexika  mit. 

Sprewitz,  F  . . .  H . . .  D  . . ., 

gab  1797  op.  1  heraus,  ein  Andante 
mit  8  Variationen  für  Klavier  (Gerber  2). 
Im  Konservat.  zu  Brüssel  befinden  sich 
von  ihm  in  Petersburger  Di-ucken  (wo  er 
wohl  gelebt  haben  wird)  obiges  Andante, 
Petersburg,  Gebrüder  Sprewitz  und  2  Quin- 
tettes pour  Pfte.  2  V.  2  A.  et  Vcl.  Ibid., 
Bearbeitungen  nach  Haydn'schen  Sin- 
fonien. 

Springer,  . . .  trat  1791  in  Lon- 
don als  Waldhornist  auf  (Pohl  2, 
373). 

Springer,  Martin,  muss  kurz 
vor  1702  in  die  Hofkapelle  in 
München  mit  400  Gld.  aufgenom- 
men sein,  erhielt  aber  während  der 
österreichischen  Besetzung  Baierns 
(1702—1713)  nur  200  Gld.  (Kreis- 
archiv). 


Spruyt. 


236 


Stabile,  Annibale. 


Spruyt,  Henrik,  1573  Organist 
an  der  St.  JoriskircJie  zu  Amers- 
foort  (Bouwst,  1,  64). 

Spuiitoiii,  Carlo,  aus  Rom,  ein 
Opernkomponist,  der  von  c.  1784 
bis  1791  mehrere  Opern  in  Italien 
auf  die  Bühne  brachte  (Gerber  2 
und  Fetis  führen  sie  an). 

Spurni,  Christian  (die  Lexika 
verz.  ihn  auch  unter  Spourni). 
Gerber  1  kennt  nur  seinen  Aufent- 
halt in  London  und  Paris,  während 
Fetis  schreibt:  geb.  in  Mannheim, 
trat  als  Kontrabassist  1763  ins 
Orchester  der  italienischen  Oper 
in  Paris,  ging  gegen  1770  nach 
London  u.  wurde  am  Kgl.  Theater 
angestellt.  Auf  seinen  Drucken 
nennt  er  sich  Spurni,  aber  auf 
denjenigen  in  Samlwken.  wird  er 
Spourni  geschrieben  (siehe  auch 
Wenzel  Joseph  Spourny). 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  unter  Chri- 
stian Spurni:  6  Sonatas  for  a  gerra. 
flute,  a  V.  aud  a  Th.  B.  for  the  barps. 
or  Vcl.     London,  c.  1775.     fol. 

In  folgenden  Samlwk.  ist  er  nur  mit 
Spourni  gez.  1.  Ein  Solo  für  2  Vcl.  in 
G.  B.  Bononcini's  Six  Solos,  Nr.  5.  2.  In 
J.  Simpson's  6  Solos  ein  Solo  f.  2  Vcl. 

Sittard  2,  124  fand  einen  Kontra- 
bassisten (Violinisten)  Spurni  1731  an 
der  Hofkapelle  in  Ludwigsburg  (Stuttgart) 
mit  500  Gld.  Gelialt. 

Spuy,  siehe  Speuy,  Hendrik. 
Squarcialupi,  Antonio  di,  aus 

Florenz,  wird  auch  Antonio  degli 
organi  genannt.  Ein  berühmter 
Orgelvirtuose  des  15.  Jhs.,  von 
dem  sich  aber  bisher  keine  Kom- 
positionen gefunden  haben.  Er 
lebte  1450  zu  Siena  und  1467  in 
Florenz  am  Hofe  der  Medici  und 
war  Organist  an  der  Kathedrale 
Santa  Maria.  Er  starb  daselbst 
1475. 

2  Briefe  sind  abgednickt  in  M,  f.  M. 
17,  5,  doch  irrt  der  Herausgeber  Otto 
Kade,  indem  er  den  100  Jahre  älteren 
Eainero  auch  für  den  obigen  hält.  Einer 
der  obigen  Briefe  deutsch  in  La  Mara  1,  1. 


Ambros  2,  487  und  Ritter  p.  6  schi-eiben 
seinen  Namen  Sguarcialupi.  Sein  Bildnis 
in  Marmor  befindet  sich  am  Eingange 
zum  Dome  in  Florenz.  Eine  Hds.  in 
der  Bibl.  Laurenziana  zu  Florenz,  sign. 
C.  LXXXVII,  die  sich  einst  im  Besitze 
Sq.'s  befand,  enthält  Kompositionen  des 
15.  Jhs.  Pougin  verz.  die  Namen  der 
Komponisten. 

Squire,  Pliillip,  um  1625  Mit- 
glied der  Kapelle  Karl  L  von  Eng- 
land (Hawkins  4,  370). 

Sreeve,  John,  ein  englischer 
Musiker  des  18.  Jhs.,  von  dem 
das  br.  Mus.  besitzt: 

The  divine  musick  scholar's  guide, 
belüg  a  .  . .  coUection  of  Psalm  Tunes, 
Hymns  and  Anthems.    London  1740.    4". 

The  Oxfordshire  Harmony:  contaming 
a  selected  number  of  Hjmins,  Anthems 
aud  Chants,  Canons  etc.  in  3  and  4  pts. 
for  voices  &  org.  vol.  3.  London  1741. 
qu40. 

The  Oxford  Harmony,  being  an  Intro- 
duction  to  the  art  of  Music.  Printed 
from  plates,  on  one  side  of  the  leaf  only. 
London  1741.     quS".     [R.  C.  ofMus. 

Staab,  Pater  Odo,  geb.  23.  Juli 
1745  zu  Frauenstein  im  Rheingau, 
wurde  Mönch  und  Professor  der 
Tonkunst  an  der  Universität  in 
Fulda. 

Er  schrieb  eine  „Anweisung  zum  ein- 
stimmigen Choralgesange"  (Kornmüller  1, 
Fulda).  Gerber  2  fügt  dem  bei,  dass  die 
Anweisung  in  Fulda  1779  bey  J.  Jac. 
Stachel  in  8*^  erschienen  ist,  ferner  führt 
er  die  Kantate  „Der  Tod  Jesu"  an. 

Stabile,   Annibale,   aus  Padua 

geb.,  Schüler  Palestrina's,  bekleidete 
seit  Sept.  1575  den  Kapellmeister- 
posten an  S.  Giovanni  di  Laterano 
zu  Rom  und  kam  von  da  im  Mai 
1576  an  das  deutsche  Kollegium 
(„in  alma  vrbe  coUegii  germanici 
musicae  magistri"  heilst  es  auf 
den  Titeln  von  1585  bis  1590). 
Steinhuber  in  seiner  Gesch.  des 
Collegium  germanicum,  Bd.  1,  119, 
verz.  ihn  als  Kapellmeister  von 
1578  bis  1590;  von  da  ging  er 
an  die  Kirche  San  Maria  Maggiore 
in  Rom.    Die  Annahme,   dass  er 


Stabile,  Annibale. 


237 


Stabinger. 


1595  gestorben  ist,  stellt  sich  als 
Irrtum  heraus,  denn  nach  Yin- 
cenzi's  Samlwk.  Lilio  von  Musikern 
an  der  polnischen  Hofkapelle  zu 
Krakau  unter  König  Sigisnumd  III. 
von  1604,  wird  er  als  Mitglied  der 
Kapelle  genannt  (Eitner  1,  238: 
1604).  Nachweisbar  sind  von 
seinen  Kompositionen: 

. . .  Saciarvm  Modvlationvm  Quae  qui- 
nis,  6,  &  8  vocibus  coucinuntiir.  Lib.  2. 
Veo.  1585  ADg.  Gardauus.  6  Stb.  kl.  40. 
20  Nru.  Dedic.  in  Rom  im  Jiüi  gez. 
[B.  D.     B.  B.  fehlt  6  a. 

.  . .  Sacrarvm  Modvlationvm  (wie  oben). 
Lib.  3.  Ib.  1589.  6  Stb.  4".  21  Mot. 
[B.  D.  rsiehe  M.  f.  M.  2,  91). 

Hymnus  4  vocum,  de  gloria  paradisi: 
Petri  Damiani  Cardiualis  Üstiensis,  ex 
dictis  D.  Angustino.  Dilingae  1590  Joan. 
Mayer.  4  sU.  4P.  1  Gesg.  in  4  Teilen. 
[ß.  B. 

...  II  1,  lib.  de  Madrigal!  a  5  voci. 
Ven.   1572   le  figliuoü  di  Ant.  Gardano. 

5  Stb.     qu40.     29  Madr.     [B.B:  T. 

—  II  1.  üb.  ristampati.  Vinegia  1586 
riierede  di  G.  Scotto.  5  Stb.  40.  Der 
Inhalt  variiert  bedeutend,  22  Madr.  Vogel 
giebt  von  beiden  Ausg.  das  Reg.  2,  221. 
[ß.  D.    Vened.  Marco:  5a. 

...  II  3.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  . . . 
Vineg.  1585  Therede  di  G.  Scotto.  5  Stb. 
4".     22  Madr.     [B.  D.     B.  M. 

Siehe  Nauino,  Giov.  Maria,  Madrigali 
a  3  voci  1581  u.  1587. 

Mss.  in  Bibl.  Berlin:  W25,  7  Mot.  zu 
5—8  St.   in   P.    —   T167,    2  Madr.    zu 

6  St.  in  P.  —  21000,  18  Madr.  aus  1585, 
5  voc.  in  P. 

In  B.  Br.  im  Ms.  4  lat.  geistl.  Gesge. 

Hymnus  4  voc.  De  gloria  Paradisi, 
aus  1590.  5  Gesge.  Ms.  P.  [Berlin 
Kircheninst. 

In  B.  L.  7  Gesge.  zu  4—8  Stim., 
siehe  Kat. 

In  B.  M.  3  Litaniae  5  et  8  voc,  2  Mo- 
tetta  5  voc.  in  P. 

In  B.  Zw :  Hodie  Christus  natus  est, 
8  voc.  in  Stbll.  fol. 

In  ß.  Brieg,  Nr.  34,  8  und  53,  8  der 
Tonsatz:  Kyrie  eleison,  Chiiste  exaudi, 
8  voc,  die  sich  gegenseitig  ergänzen. 

In  B.  Basel,  in  Tabulaturjjart:  Ili  sunt 
qui  venerunt  8  voc.    Ms.  FIX  43  Nr.  22. 

In  B.  M.  Ms.  257,  39  eine  Mot.  in 
Orgeltabulatur. 

38  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1), 
dazu  kommen  nach  Vogel:  In  Moscaglia's 


2.  lib.  Madr.  4  v.  1585:  La  bella  bianca 
mano.  —  In  Pompeo  Stabile's  1.  üb. 
Madr.  6  v.  1585:  Vincono  a  mezzo  di 
secure,  c.  2.  p.  —  In  Eel.  Anerio's  Le 
gioie  Madr.  5  v.  1589:  A  questo  tuo  fa- 
moso.  —  In  Vincenti's  Cauzonette  1591: 
Ohime  partito.  Donna  tue  chiome.  —  In 
Amadino's  Plorindo  1593:  Va  inculta  par- 
goletta  5  v.  —  In  Vincenti's  Nuova  spoglia 
1593:  La  bella  bianca  mano  4  v.  —  In 
Phalese's  Paradiso  1596:  Chiari  cristalli. 
II  ciel  fermossi.  A  questo  tuo  famoso  5  v. 
—  4  Tonsätze  in  Contrapunto  2. 

lu  neuer  Ausg.  1  Mot.  8  voc.  (Eitner  2). 

Stabile,  Pompeo;  über  sein 
Leben  ist  nichts  bekannt.  Die 
Dedic.  zu  folgendem  Druckwerke 
unterzeichnet  er  in  Genua  am 
27/8  1585.  Da  er  von  Annibal 
Stabile  zwei  Madrigale  aufnimmt, 
könnte  man  schliefsen,  dass  er  mit 
ihm  verwandt  oder  der  Bruder 
desselben  sei.  Der  Druck  ist  be- 
titelt: 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci 
Nouam.  composti  ...  In  Ven.  1585  Gar- 
dano. 6  Stb.  qu40.  21  Madr.,  2  von 
Annibale  St.  [B.  D.  Basel.  Rom  Cecilia. 
br.  Mus:  C. 

Im  Samlwk.  1591  ein  Madr.  (Eitner  1) 
und  in  G.  L.  Primavero's  7.  lib.  Madr. 
1585:  La  ver  Aurora,  c  2.  p.  5  voci. 

Stabinger,  Mathias  (Stabingber. 
Gerber  2  nennt  ihn  Staubingerj, 
gegen  1750  geb.,  gest.  zu  Yenedig 
gegen  1815.  Er  lebte  um  1775 
zu  Paris  als  Flötist  und  gab  dort 
1776  zwei  Bücher  Flöteukomposi- 
tionen  heraus.  Yen  da  ging  er 
nach  Mailand  und  schrieb  für  das 
Scalatheater  die  Oper  „Calipso 
abbundonata''  und  1779  fürs  The- 
ater la  Canobbiana  das  Ballet  „La 
Sconfitta  delle  Amazone"  und 
„Avventure  dlrcana".  Dann  für 
Florenz  um  1784  „L'Astuzzia  di 
Bettina",  eine  opera  buffa,  die  auch 
in  Genua  und  Dresden  zur  Auf- 
führung gelangte.  Von  hier  ging 
er  nach  Neapel  und  gab  ein  Jour- 
nal für  Musikpiecen  heraus,  end- 
lich  siedelte   er  sich   in  Yenedig 


Stackeiberg. 


238 


Staden,  Johann. 


an.  "Weiteres  ist  unbekannt.  Fetis 
und  Gerber  2  verz.  nocli  eine  An- 
zahl Instrumental  werke,  die  in 
Venedig  erschienen.    Bekannt  sind 

mir: 

Astuzie  di  Bettina,  opera  com.  in  2  atti, 
Fiorenza  1784.  Ms.  P.  [C.  P.  Das  Text- 
buch im  Opernarchiv  zu  Turin. 

Quartette  per  il  Flaute,  V.  Va.  e  Vcl. 
in  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Sei  Trii  per  2  V.  e  B.  Ms.  Stb.  und 
2  Duetti  per  2  Fl.  im  Ms.     [Maild.  Cons. 

Trio  f.  Streichinstr.  Duetti  f.  2  Flöten 
im  Ms.  in  Padua. 

Stackelberg-,  Ch . . .  (x . . .,  lebte 
am  Ende  des  18.  Jhs.  bis  ins  19. 
hinein  und  ist  bekannt  durch: 

12  Variation  pour  le  Pfte.  Vienne, 
Hoffraeister  et  Co.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Der  Kat.  der  Kgl.  Hausbibl.  in  Berlin 
verz.  ein  Fräulein  von  Stackelberg  mit 
einer  Ecossaise  von  Himmel  4hdg.  ge- 
setzt. Lpz.,  Kiihnel.  Auch  für  2  Pfte. 
gesetzt,  als  oeuvre  posthume,  bei  Schle- 
singer gedruckt. 

Stad  (Stady),  Franz,  kam  im 
April  1760  als  Violinist  nach 
Kassel,  verliefs  1761  die  Stellung, 
kehrte  aber  im  Sept.  1763  wieder 
zurück  und  wurde  2.  Konzert- 
meister mit  666%  Thlr.  Gehalt; 
1764  ging  er  abermals  fort.  Er 
soll  schliefslich  ganz  herunter  ge- 
kommen sein  und  in  Kneipen  auf- 
gespielt haben  (Apell).  Fetis  be- 
richtet noch,  dass  er  1765  sich  in 
Paris  aufhielt  und  dort  ein  Opus  1, 
6  Sonaten  f.  V.  u.  B.  herausgab, 
dann  in  Strafsburg  ins  Theater- 
orchester eintrat.  1782  machte  er 
eine  Keise  nach  Wien,  wo  er 
37  Variationen  f.  V.  herausgab. 
Beide  Drucke  haben  sich  erhalten: 

Six  Senates  pour  Y.  et  B.  Paris, 
Sieber.     fol.     [br.  Mus. 

37  Variations  pour  le  V.  et  B.  Yienne, 
Toriceila.    2  Stb.     [B.  B.     br.  Mus. 

1  Sonate  aus  obigen  6  Sou.  im  Alard, 
5.  Serie  (Eitner  2). 

In  Whistling's  Handbuch  sind  noch 
Exercis  p.  V.  Paris,  Sieber  angezeigt. 

.     Stadelmayer  (wie  er  sich  nie 
schreibt,   aber  in    den   Lexika   so 


genannt  wird),  siehe  Stadlmayr, 
Johann. 

Stadelmayer,  Mathias,  tritt  im 
Jahre  1769  als  Violinist  in  die 
Hofkapelle  in  Bamberg  mit  40  Gld. 
Gehalt  ein  und  st.  3.  Okt.  1790 
(Marschalk  26). 

Staden,  Adam,  ein  Sohn  des 
Johann,  geb.  zu  Nürnberg,  studierte 
in  Altdorf  Jura  und  wurde  Registra- 
tor  in  seiner  Geburtsstadt,  zeich- 
nete sich  dabei  als  Dichter  und 
Musiker  aus.  Als  Dissertation  beim 
Abgange  von  der  Universität  hielt 
er  am  25.  Jan.  1632  eine  Rede 
zum  Lobe  der  Musik,  die  auch 
gedruckt  ist,  aber  nicht  mehr  nach- 
weisbar. 

You  seinen  Kompositionen  ist  nur 
„Trauer-  und  Trost-Gedanken",  Nürnberg 
1650  [B.  Lpz.]  nachzuweisen  (Gerber  1.  2. 
und  Fetis). 

Staden  (wie  er  sich  selbst  unter- 
schreibt), Johann,  geb.  um  1579 
zu  Nürnberg,  nach  seinem  Porträt, 
gest.  14.  Nov.  1634,  begraben  am 
15.  Nov.  zu  Nürnberg,  war  um 
1609  beim  Markgrafen  Christian 
von  Baireuth  Hoforganist  und 
wohnte  1610  in  Kulmbach,  dann 
in  Baireuth.  Um  1616  finden  wir 
ihn  in  Nürnberg,  anfänglich  pri- 
vatisierend, bis  er  die  Organisten- 
steile  au  St.  Lorenz  und  nach  1618 
die  an  St.  Sebald  erhielt  (Biogr.  u. 
Bibliogr.  in  M.  f.  M.  15,  101  ff. 
Ebenso  in  der  Allg.  d.  Biogr.  nebst 
Urteilen).  Nach  den  Aktenstücken, 
die  in  M.  f.  M.  29,  55  mitgeteilt 
sind,  muss  seine  Anstellung  an 
St.  Lorenz  1618  erfolgt  sein,  da 
ihm  die  Amtswohnung  in  dem 
Jahre  zugesprochen  wird.  Joh.  Klaj 
u.  St.  führten  in  der  Hauptkirche 
in  Nürnberg  öfter  geistliche  Dramen 
auf,  deren  Textbücher  sich  zum 
Teil  erhalten  haben  (siehe  Titt- 
mann, Zur   deutschen  Litter.  und 


Staden,  Johann. 


239 


Staden,  Johann. 


Culturgescb.  Götting.  1847  und 
V.  Winterfeld,  Zur  Gesch.  lilg.  Ton- 
kunst Bd.  1  S.  86).  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Verzeichnis  seiner  Werke  in  chrono- 
logischer Ordnung  (die  ausführlichen  Titel 
in  M.  f.  M.  1.  c): 

1606.  Xeue  teutsche  Lieder  nach  aii 
der  Villauellen,  beyneben  etlicher  Balletti 
oder  Täntz,  Couranten,  Galliaiden  vnd 
Pavanen,  mit  drey,  4  vnd  5  Stim.  ... 
Isürraberg  1606  Kauf f mann.  4  Stb.  4». 
24  Strophenlieder,  Nr.  25 — 42  Tänze  ohne 
Test.     [B.B:  C.  A.     Wolfenb:  A. 

1609  a.  Neue  teutsche  geistl.  Lieder 
mit  3.  4.  5.  6.  vnd  8.  Stim.  Nürmberg 
1609  ib.  Stb.?  40.  20  Nrn.  [B.B:C. 
B.  N:  A.  B. 

1609  b.  Neue  teutsche  Lieder  mit  poe- 
tischen Texten,  samt  etlichen  Galliarden 
...  mit  4  St.  ib.  4  Stb.  4°.  23  Lieder, 
bis  Nr.  32  Tänze.  [B.  B:  C.  B.  Hbg. 
4  Stb. 

1610.  Venus  Kräntzlein.  Newer  musi- 
cal.  Gesang  u.  Lieder  . . .  auch  Galliai'den 
...  mit  4  u.  5  St.  ib.  5  Stb.  4«.  18 
Lieder,  bis  Nr.  32  Tänze.  [B.  Hbg.  B.  Br. 
B.  L.     B.  B:  C. 

1615.  Nobilissimis  viris  Dnis.  Lucae 
Fr.  Boheim  etc.  Nrmbg. ,  Wagenmann. 
Nur  Altus  vorh.    [B.  B.J    Text:  Gloria  6  v. 

1616.  Harmoniae  sacrae  pro  festis 
4 — 8  voc.  cum  partitura  ad  Organum. 
Nrbg.,  Kauffmann.  8  Stb.  40.  27  Nrn. 
einige  mit  Insti-.,  die  Paiiitur  ohne  Text. 
[B.  B.  Proske.  B.  Hbg:  C.  A.  T.  B.  VI. 
Basel  8  Stb. 

1618.  Neue  Pavanen,  Galliarden,  Cu- 
ranten  . . .  mit  4  u.  5  St.  ib.  5  Stb. 
30  Tänze.     [B.  B.     B.  L:  Ten. 

1620.  ilagnificat  oder  Lobgesang  mit 
8  St.  von  Staden  u.  Dretxl.  Gedr.  bei 
Scherffen,  in  verl.  der  Authorum.  8  Stb. 
40.  2  Magnif.  deutsch.  [Proske.  B.  B. 
nur  Chor  1.     br.  Mus:  C  1. 

1621.  Harmoniarum  sacrarum  conti- 
nuatio,  1 — 12  voc.  Noribg.,  Scherff,  apud 
Autor.  8  Stb.  4"  u.  1  Partit.  25  Nrn. 
[B.B.  B.A.  fehlt  VL  B.  Hbg:  T.  V-VH. 
vox.    Proske. 

1622  a.  Plausus  Noricus,  Gustave 
Adolphe,  Svec.  Goth.  Vand.  Kegi,  Noribg. 
d.  Mart.  31.  ingnesso  ...  9  voc.  Noiib. 
1622.  2  Chöre  u.  B.  ad  org.  teils  Sing- 
stim.,  teils  Listr.     [Upsala. 

1622  b.  Drey  christliche  Betgesäng 
mit  4  St.  Nrnbg.,  Sariorio.  [Bibl.  Ber- 
lin: T.  u.  B. 

1622  c.    Harmonicae  meditationes  ani- 


mae  ...  4  voc.  ib.  4  Stb,  40.  20  Nrn. 
[Proske.     B.  B:  C.    B.  Hbg:  A. 

1623.  Hauls  Music  geistl.  Gesang  . . . 
mit  4  St.  ib.  4  Stb.  4".  21  Nrn. 
[B.  B.    B.  Wagener. 

—  1634  ib.    4  Stb.    22  Nrn.    [B.  B:  C. 

—  1628.  Haufe  Music,  Ander  Theil,  ib. 
4  Stb.    40.    27  Nrn.    [B.B.     B.Kgsbg:B. 

—  1628.  HauTs  Music,  Dritter  Theil, 
ib.     3  Stb.     40.     31  Nrn.     [B.B. 

—  1628.  H.  M.  4.  und  letzter  Theil, 
ib.  4  Stb.  40.  30  Gesänge  u.  10  Fugen. 
[Berlin  gr.  Kl.     B.  B.    br.  Mus:  C. 

—  Gesamtausg.  aller  Teile:  1646  H.  M. 
geistl.  Gesg.  Nrnbg.,  KüUsner,  Sartorio. 
4  Stb.  Im  Vorwoi-t  -wird  diese  Ausgabe 
bereits  als  eine  2.  Ausg.  der  Gesamtaus- 
gabe bezeichnet.  Enth:  19,  27,  30  u. 
42  L.  [B.  Frkft.  B.  B:  C.  u.  B.  B.  Hbg. 
C.  u.  A. 

—  Als  1.  Ausgabe  wird  wahrsch.  der 
1643  von  den  Erben  herausgegebene  Aus- 
zug gemeint  sein:  Davids  Earpffe,  nach 
welcher  etliche  desselben  Psalmen  . . . 
mit  1  St.  und  Bc.  Nrnbg.,  Sartorio,  in 
Verlegung   der    Erben,     fol.     8  Bll.    mit 

14  Nrn.     [Kat.  Mai. 

1625  a.  Kirchen  Music  1.  Theil  mit 
2—14  St.     Nrnbg.,   Halbmaver.     13  Stb. 

15  Nrn.  [B.  Frkft.  B.  Hbg.  5  Stb.  B.  B. 
3  Stb.  B.  Nrbg.  8  Stb.  B.  Proske  fehlt 
C.    B.  P.? 

—  1626.  Ander  Theil,  zu  1—7  St.  mit 
Violen  und  anderen  Instr.  und  einem  Be- 
richt für  diejenigen  so  im  Basso  ad  org. 
unerfahren.  Nnibg. ,  ib.  7  Stb.  4". 
25  Nrn.  [B.  Frkft.  B.  Hbg.  4  Stb.  B.  B: 
C.     B.  N.  5  Stb.     Proske  f.  1  a.     Halle  2. 

1625  b.  Opusculum  novum,  von  Pa- 
vanen, Galliai-den  . . .  mit  4  St.  ib.  4  Stb. 
40.     50  Nrn.     [B.B:  C.     B.L:  T. 

1628.  Harmoniae  novae  sacr.  cantio- 
num  3—12  v.  c.  B.  ad  org.  Ib.  9  Stb. 
4".  29  Nrn.  [B.  B.  B.  Frkft.  B.  Hbg. 
fehlt  UI.  vox. 

1630  a.  Musicalischer  Freuden-  u.  An- 
dachtswecker, oder  geistl.  Gesänglein  zu 
4—6  St.  Ib.  4  Stb.  4°.  24  Nrn. 
[B.  Frkft.     Wolfenb.    B.B:  C. 

1630  b.  Hertzen-trosts-Musica,  geistl. 
Meditationen  mit  1  St.  neben  d.  Bc.  Ib. 
1  vol.     fol.     12  Nrn.     [B.  B. 

—  Hertzen-trosts-Musica,  geistl.  Medi- 
tationen mit  1  St.  neben  d.  Bc.  Nürnb. 
1636  Sim.  Halbraayer.    fol.    12  L.    [B.  M. 

1631.  Hertzens  Andachten,  geistl.  Ge- 
sänglein mit  4  St.  auch  die  7  Bulspsalm, 
mit  1  St.  u.  Bc.  Gedr.  bey  W.  Endter, 
in  verl.  des  Autoris.  Stb.?  fol.  12  Lied, 
u.  7  Ps.     [ß.  B;  C.  u.  B.  in  fol.    Proske. 


Staden,  Johann. 


240 


Staden,  Sigm.  Gottl. 


1632.  Harmoniae  variatae  sacr.  can- 
tionum  1 — 12  v.  c  Bc.  Noribg.,  Wolfg. 
Endler.  9  Stb.  4».  29  Nrn.  [B.  B. 
la  vox.  B.  Hbg.  3a  5a  8a.  Bc.  Musikfr. 
Wien  4a  6a  7a  u.  Bc. 

1633.  Geibtl.  Music- klang,  darinnen 
zu  dem  Bc.  die  meisten  mit  1  St.  mit 
2  oder  3  Violen,  die  übrigen  mit  3  St. 
Gedr.  bev  W.  Endter.  2  Stb.  fol.  12  Nrn. 
[B.  B.     Proske. 

1643.  Operum  musicorum  postkumo- 
rum  pars  I.  quae  cont.  Sonat.  Pav.  Ganz. 
Symph.  etc.  ä  3 — 8  voc.  Noribg.,  W. 
Endteri.  Sartorio.  6  Stb.  70  Nrn.  [B.  B: 
fehlt  0  2. 

Einzeldrucke,  B.  B:  Cantus:  1.  Wach 
auf  Teutschland,  4  St.  2.  Ach  bleib  bey 
uns,  8  St. 

Ferner  11  Choräle  4  st.  in  Hassler's 
Kirchengesänge  1637.  Ln  Gesangb.  von 
Dretzel  1731  Choralmelod.  mit  bez.  B. 

Ms.  B.  B.  0.  Sign.  3  Stb.  in  4»,  2  C. 
u.  B.  Hds.  um  1619  am  Ende  Tänze. 

Ms.  B.  B.  T45,  40  deutsche  u.  lat. 
Gesge.  zu  4  u.  5  St.  in  P.  —  Andere 
in  T91. 

Mss.  in  B.  Brieg,  siehe  Kat.,  5  def. 
deutsche  Gesge.  u.  4  Galliard. 

In  Konrad  Hagius  von  Ilagen  Newe 
kunstl.  musical.  Intraden  1617  Nr.  37 
eine  4  st.  Coui'ante. 

7  Gesge.  in  alten  Sanilwken.  (Eitner  1). 

ChiTsander  veröffentlichte  in  der  AUg. 
miLsik.  Ztg.  Lpz.  1877  in  Nr.  7  u.  8  eine 
Anleitung  den  Bc.  zu  behandeln  aus  dem 
Di-ucke  von  1626. 

Staden,  Johann,  Sohn  das 
alten  Johann  und  Bruder  des 
Sigmund,  war  zwischen  1624  und 
1628  auf  AYartegeld  vom  Nürn- 
berger Stadtrat  gesetzt  und  erst 
nach  der  Zeit  wurde  er  als  Stadt- 
musikus angestellt  (M.  f.  M.  29. 
58  ff.). 

Staden,    Sigmund    Grottliel). 

Sohn  des  Johann;  nach  dem  nach 
seinem  Tode  gestochenen  Porträt 
ist  er  1607  geboren  (in  Nürnberg? 
Sein  Vater  trat  nachweislich  um 
1609  den  Posten  in  Kuhnbach  anj. 
gest.  30.  Juli  1655  in  Nürnberg. 
Auf  Kosten  der  Stadt  Nürnberg 
wurde  er  1620  auf  die  Petition 
des  Vaters  nach  Augsburg  zu 
JaJcob  Bamnami  in  die  Lehre  auf 


ein  Jahr  gesandt.  1623  stand  er 
in  Diensten  der  Stadt  Nürnberg 
als  Stadtmusikus,  ging  aber  1627 
nochmals  nach  Berlin,  um  sich 
bei  Walter  Roice  in  der  Viol 
bastarda  auszubilden.  Nach  dem 
Tode  seines  Vaters  erhielt  1634 
Dretxel  den  Organisteuposten  an 
St.  Sebald  und  den  dadurch  frei 
gewordenen  Posten  an  St.  Lorenz 
Sigmund,  den  er  noch  1648  be- 
kleidete. Mehr  ist  bis  jetzt  nicht 
bekannt  (Wiuterfeld  2,  377  ff.  M. 
f.  M.  8,  47.  13,  53.  146,  29,  56 
bis  61.  Allg.  d.  Biogr.  Koch  4, 
116).  Von  seinen  Werken  kennt 
man: 

. . .  Organist  bey  S.  Lorentzen.  Rudi- 
mentum  musicum;  Das  ist:  Kurtze  Unter- 
weisung defs  Singens,  für  die  liebe  Jugend 
.  . .  zum  drittenmal  in  Druck  verfertigt. 
Nrnbg.  1648  Bey  Mich.  KüKsner.  kl.  8". 
2  Bog.  am  Ende  9  zweist.  Gesge.  [B.  B. 
mit  dem  Autogr.  des  Yerf.     B.  Wagener. 

Man  kann  aus  dieser  theoretischen  Ab- 
handlung wohl  darauf  schliefsen,  dass  er 
auTserdem  an  einer  Lateinschule  in  Nürn- 
berg  angestellt   war.    —    Fetis   verz.    die 

I.  Ausg.  von  1636,  die  2te  von  1648 
(sie?)  und  eine  3te  von  1663  (?). 

Betrachtung  der  künfftigen  Ewigkeit, 
auss  sehnlichem  Hertzen,  vff  dem  Siech- 
betth  angestellt  durch  M.  Joh.  Saubertum. 
(4  voc.)  Nürmbg.  1639  Sartorius.  1  vol. 
4".     [br.  Mus. 

Seelen-Music  Erster  TheU,  Geist-  vnd 
Trostreicher  Lieder,  in  allerley  Anligen, 
zu  Trost  vnd  Errjuickung  der  Seelen  .  . . 
Aufs  Herrn  Joh.  Mich.  Dilherrns  Andach- 
ten genommen  vnd  mit  4  Stim.  .  .  neben 
dem  Bc.  . .  gesetzt,  von  ...  In  Ver- 
legung Wolfg.  Endters,  durch  J.  Fr.  Sar- 
torium  (in  Nürnberg).  1644.  4  Stb.  4*^. 
20  Gesänge.  [B.  B.  B.  Br.  B.  Frkft. 
Elbing.     B.  W. 

—  Seelen-Music  Ander  Theü  ...  s.  1. 
1648.     [B.  Hbg:  C.  Bc.     B.W.  (?). 

Himmels-  vnd  Trostgedanken  vnter  der 
Person  der . . .  Frauen  Barbara  von  Wolff- 
stein    . . .    bey    der   Leichbestattung    den 

II.  Juni  (1644)  mit  4  Stim.  2  Bll.  4". 
P.  „Etwas  ist's  von  hohem  Blut."  Der 
Komponist  nur  mit  S.  T.  S.  gez.  [B.  Zw. 
365.  Ebendort  unter  367,  2  der  Trauer- 
Gesang:  Wer  nach  meinem  Leben  fragt, 
für  C.  u.  B.  gez.  S.  T.  S. 


Staden,  Sigm.  Gottl. 


241 


Stadler,  Georg. 


Lobgesang  aiif  Wrangel,  f.  1  Singst, 
mit  bez.  Bass  u.  Eitornellen  ä  3.  Nrnbg. 
1648  Pilleuhofer.  1  Bl.  fol.  Part.  [B. 
Zw.  720. 

Das  geistliche  Waldgedioht  oder  Freu- 
denspiel, genant  Seeleicig.  Gesangweis  auf 
Italianisehe  Art  gesetzt.  Im  4.  Teile  von 
Harsdörffer's  Frauenzimmer  -  Gesprechs- 
spiele.  Nürnberg  1644.  —  Neue  Ausg. 
mit  ausgesetztem  Gb.  in  M.  f.  M.  13, 
53  ff. 

In  demselben  Werke  Barsdöi-ffer's  be- 
finden sicli  im  5.  Teile  1645  S.  599:  Der 
VII  Tugenden,  Planeten,  Töne  oder  Stim- 
men. Aufzug.  In  kunstzierliche  Melo- 
deien gesetzet  von  . .  .  (M.  f.  M.  13,  147). 
Im  2.  Teile  6  Lieder  f.  1  Singst,  u.  bez. 
B.  Im  3.  Teile  8  Lieder  ebenso,  im 
4.  Teile  3  Lieder.    Näheres  1.  c.  Seite  146. 

Musikalische  Friedens-Gesänge.  Erste 
Stimme.  Nürnberg  1651  Mich.  Endter. 
[B.  N:  la. 

In  Saubert's  Nrnbg.  Gesangb.  1676 
befinden  sich  auch  einige  geistl.  Lieder 
mit  Bc.  Ebenso  in  Erhardi's  Gesgb.  von 
1659. 

In  Eist's  Neuer  himlischer  Lieder  1651 
zehn  Lieder,  Melod.  u.  B.  im  1.  Teile.  — 
Auch  zu  den  geistlichen  Dramen  von  Joh. 
Klaj  komponierte  er  die  Musik  (nach  Koch 
4,  116). 

Ms.  B.  B.,  W  96  Nr.  1342  u.  W  102 
Nr.  1673  vier  geistl.  Lieder  f.  1  St.  mit  Bc. 

In  neuen  Ausg.  5  Gesge.  (Eitner  2. 
Der  Joh.  Gottlieb  muss  stets  in  Sigmund 
Gottlieb  geändert  werden.  Der  Eat.  des 
br.  Mus.  1899  nennt  aber  den  Vater  fälsch- 
lich Johann  Gottlieb. 

Stacler,  Johann,  um  1612 
zweiter  Organist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  300  Gld.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  47). 

Stacllbaiir,  Anton  (?), 

bekannt  durch  ein  Tantum  ergo  4  voc. 
c.  Bc.  in  Musikfr.  Wien. 

Stadler.  In  München  waren 
an  der  Hofkapelle  angestellt: 

Anton  St...  1726  Hofmusikus 
mit  200  Gld.  Gehalt. 

CajetanSt , .  war  1791  Accessist- 
Tenorist. 

Franz  Anton  St. . .  1765  Orga- 
nist mit  380  Gld.  Gehalt.  Wahr- 
scheinlich ist  der  Organist  Stattler, 
der   auch    Stadler  geschrieben  ist 

Rob.  Eitner's  Quellon-Lexiton.    Bd.  9. 


und  im  Jahre  1777  nur  100  Gld. 
Gehalt  hatte,  derselbe  (Kreisarch.). 
Haffner,  in  Oeuvres  melees,  Bd.  9 
bringt  von  Franz  Anton  Stadler  eine 
Klaviersonate  und  bez.  ihn  als  Hof-  und 
Kamnierorganist  in  München. 

Stadler,  a)  Anton,  b)  Johann, 

beide  Klarinettisten  an  der  Hof- 
kapelle in  ^Y\en  von  1787  ab  bis 
zu  ihrem  Tode  mit  je  400  Gld. 
Gelialt.  1799  wird  a)  pensioniert 
und  starb  15.  Juni  1812,  59  Jahr 
alt,  b)  st.  am  2.  Mai  1804,  48  Jahr 
alt  (Köchel  1).  Anton  steht  in 
schlechtem  Andenken.  Jahn  3, 
248  schreibt:  ein  ausgezeichneter 
Klarinettist,  dabei  voller  Possen 
und  Späfsen,  der  sich  mit  Ge- 
wandtheit in  die  Gunst  anderer 
einzuschmeicheln  wusste,  dabei 
ehrlos  und  frech.  Er  hatte  sich 
bei  Mozart  so  eingeschmeichelt, 
dass  letzterer  ihn  häufig  zu  Tisch 
einlud  und  für  ihn  komponierte, 
ihm  Geld  und  AYertsachen  borgte, 
aber  nie  etwas  wieder  erhielt. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
ihm:  3  Caprices  pour  Clarinette.  Ter- 
zetten für  3  Bassethörner,  in  Stb.  —  In 
B.  B:  6  Duettinos  p.  2  Csäkans  ou  Czäkan 
et  Violon.  Vienne,  Magasin.  2  Stb.  — • 
3  Caprices  p.  Csäkan  ou  Flute  double. 
Vienne,  ehem.  Druck. 

Dittersdorf  in  seiner  Selbstbiogr.  S.  127 
erwähnt  einen  Stadler,  der  um  1764 
Oboist  an  der  bischöfl.  Kapelle  in  Press- 
burg gewesen  ist. 

Stadler,  C  . . .,  von  Luzern. 

Im  Stifte  Einsiedeln  befinden  sich  von 
c.  1780  im  Ms.  „Ciavier -Sonaten"  in 
qufoL,   zusammengebunden   mit  Houauer. 

Stadler,  Oeorg-,  wird  am  6/8 
1778  als  Hoforganist  in  München 
mit  100  Grld.  Gehalt  erwähnt,  der 
in  Pension  tritt  und  6  Kinder  hat. 
1803  erhält  seine  "Witwe  Pension 
(Kreisarchiv).  Die  Lpz.  Ztg.  8,  313 
erwähnt  einen  Hoforganisten  in 
München  im  Jahre  1806  unter 
obigem  Namen. 

Sein  Sohn  Xaver  erreichte  im 

16 


Stadler,  Joh.  Wilh. 


242 


Stadler,  Maximilian. 


3.  Quartal  1780  sein  18.  Jahr  und 
wird  als  Mitglied  angestellt.  Ein 
anderer  Sohn  Thomas  wird  1786 
18  Jahr.  1789  wird  ein  Hof- 
organist Georg  mit  285  Gld.  verz. 
(Kreisarchiv), 

Stadler,  Johann  Wilhelm,  war 
1786  Stadtkantor  in  Baireuth,  kom- 
ponierte viele  Singstücke,  wie  Ger- 
ber 1  sagt,  und  besafs  eine  reich- 
haltige Musikbibliothek.  In  einer 
Subscriptionsliste  ist  er  Stadtler 
geschrieben. 

Stadler,  Josei)h,  Bassist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1772 
bis  t  6-  Jan-  1777,  52  Jahr  alt 
(Köchel  1),     Man  kennt  von  ihm 

eine  Fantasie  f.  Streichquartett  im 
Äutogr.  B.  B.  Grasn.  und  eine  Violin- 
schule, Fragment.  In  Hofb.  Wien,  Ms. 
18458  im  Autogr.  das  4stim.  Lied  „Vom 
Weinberg"  (Ist  ein  Weinberg  dir  ge- 
geben) in  Part. 

Stadler,  3Iathlas,  Violinist  in 
Salzburg,  ist  von  1787  bis  1803 
Lehrer  am  Kapellinstitute  und 
wird  noch  1807  als  Violinist  an 
der  Domkapelle  erwähnt  (Pere- 
grinus  117). 

Stadler,  Abt  31aximilian,  geb, 

4.  Aug.  1748  zu  Melk  (Oesterreich), 
gest.  8.  Nov.  1833  in  Wien.  Kam 
als  Sängerknabe  nach  Lilienfeld, 
trat  1767  ins  Kloster  Melk  ein, 
nachdem  er  bei  den  Jesuiten  seine 
theologischen  Studien  gemacht 
hatte.  Als  Kaiser  Joseph  H.  1786 
die  Klöster  aufhob,  wurde  er  zum 
Comandatar-Abt  in  Lilienfeld  er- 
nannt. Vom  28,  Mai  1789  bis 
zum  22.  Nov.  1790  lebte  er  im 
Stifte  Kremsmünster,  teils  als  Seel- 
sorger, teils  als  Lehrer,  Von  1791 
bis  1803  als  Privatmann  in  Wien, 
Seine  aufserordentiiche  Technik 
als  Orgelspieler  und  auch  als  Kom- 
ponist öffneten  ihm  alle  Musik- 
kreise. 1803 — 16  war  er  Pfarrer 
in    der    Vorstadt    Alt-Lerchenfeld 


und  dann  in  Böhmisch  Krug.  Die 
letzten  Jahre  seines  Lebens  ver- 
lebte er  wieder  in  Wien.  Ein 
Verehrer  Haydn's  und  Mozart's 
konnte  er  sich  mit  Beethoven's 
Kompositionen  nicht  befreunden 
und  blieb  ihnen  stets  fern.  St, 
stand  bei  der  Mitwelt  in  hoher 
Achtung,  sowohl  seines  Wissens 
und  Könnens,  besonders  in  der 
Musik,  als  auch  seines  ehrenwerten 
Charakters  halber  (Kornmüller  1, 
430.  Nekrolog  u.  Bibliogr.  in  Lpz. 
Ztg.  36,  133.  In  früheren  Bden, 
zahlreiche  Urteile,  wie  in  der 
Wiener  Musikztg.  1  u.  f.,  beson- 
ders in  Bd.  7.  Schilling  ausführ- 
liche Biogr.,  Fetis  in  der  Ueber- 
setzung.  Ignaz  Mosel  schrieb  einen 
Nekrolog,  erschien  erst  1864,  siehe 
Mosel.  In  Genee's  Mitteilg.  f.  d. 
Mozart-Gemeinde  in  Berlin,  9,  Heft). 

Verzeichnis  seiner  Werke. 

Vertheidigiiug  der  Echtheit  des  Mo- 
zartischen Requiem.  Allen  Verehrern 
Mozart's  gewidmet  von  .  .  .  Wien  1825 
Tendier.  8".  30  S.  —  2.  Ausg.  ib.  1826. 
30  S.  —  Erster  und  Zweiter  Nachtrag. 
Wien  1827  Mansberger.  51  S.  [B.  B, 
B.  Lpz.  von  1826  und  1827.  ß.  M. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Gottfried  Weber  hatte  in  Schott's  Cae- 
cilia,  Bd.  3  Seite  205  gerade  diejenigen 
Sätze  des  Requiems  als  unecht  bezeichnet, 
die  von  Mozart  selbst  herrührten.  Es 
entspann  sich  darüber  ein  jahrelanger 
Streit,  an  dem  sich  auch  Sievers  1829  und 
von  Mosel  1839  beteihgten,  bis  man  das 
Autograph  fand  und  der  Streit  endlich 
geschlichtet  wurde.  Siehe  Bagge's  Deutsche 
Musikztg.  Wien  2,  380.  In  obiger  Cae- 
cilia  sind  auch  in  den  folgenden  Bden. 
noch  Artikel  über  das  Requiem  zu  finden. 

Die  Befreyuug  von  Jerusalem.  Grofses 
Oratorium  in  2  Abthlg.  Wien,  S.  A.  Steiner 
&  Co.  P.  353  S.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
Darmst.  auch  im  Ms.  B.  M.  Proske. 
Kremsmünster.  Musikfr.  Wien.  R.  C.  of 
Mus.  Hofb.  Wien.  ß.  Kgsbg.  3  Nrn.  im 
Ms.     Einsiedeln  in  P.  u.  Kl.-A. 

—  El.-A.  Ib.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien. 

Missa  (in  G.  Nr.  1)  f.  4  Singst.  2  V. 
2  Hörn.   Contrab.  u.  Orgel.     Wiea,  Has- 


Stadler,  Maximilian. 


243 


Stadler,  Maximilian. 


linger.  0  Stb.  [B.  M.  Kremsmünster. 
besitzt  mehrere  Messen  nebst  vielen  an- 
deren Werken  von  ihm.  Hofb.  "Wien 
1  Messe  im  Ms.  15  911. 

3  Missae  c.  orch.  Ms.  P.  [Kloster- 
neiiburg. 

Requiem  f.  4  Singst,  u.  Orch.  Wien, 
Steiner  &  Co.  10  Stb.  [ß.  B.  Leipz. 
Thom.  im  Ms.  (Fd.)  B.  Egsbg.  in  10  Stb. 
B.  B.,  Ms.  21 100  in  P.    Hofb.  Wien  Ms. 

Ecce  sacerdos,  4  voc.  Ms.  262,  40. 
P.  in  Dresden.  Auch  in  Regensburg, 
Dombibl. 

—  Wien  bei  Steiner  &  Co.  4  Stirn. 
u.  Orgel.     P.     [Hofb.  Wien. 

Libera  me  Dne.  f.  4  S.  u.  Orgel.  Wien, 
Steiner  &  Co.  5  Stb.  [B.  Egsbg.  B.  M. 
Eegensburg  Dom.     Hofb.  Wien. 

3  geistliche  Gesänge:  Asperges.  Tan- 
tum ergo.     Libera  me.    Ib.     [B.  B. 

Gott.  Eine  Hymne  (von  Gersternberg) 
f.  Chor  u.  Orch.  Ms.  17097.  P.  [Hofb. 
Wien.     Musikfr.  Wien. 

Offertorium:  Magna  et  mirabilia  4  v. 
0.  orch.     P.  Autogr.     [Hofb.Wieu  16436. 

Deutsches  Salve  regina  f.  1  Singst,  mit 
Elav.     [Musikfr.  Wien. 

Zwölf  Psalmen  David's  nach  Mendels- 
sohn's  Uebersetzung,  für  eine  und  mehr 
Singst,  mit  Begltg.  des  Pfte. . .  Wien, 
P.  Mechetti  qm.  Carlo,  qufol.  8  Hefte 
je  12  S.  zusammen  24  Ps.  [B.  B.  Darmst. 
B.  M.  Schwerin  F.  Hofb. Wien  in  6  Hef- 
ten 18  Ps.     Musikfr,  Wien  12  Ps. 

10  Psalmi  vesp.  4  voc.  c.  org.  [Regens- 
burg Dom. 

Der  23.  Psalm  Davides:  Dominus  regit 
me,  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  Ms.  [Schwe- 
rin F. 

Der  24.  Psalm  f.  Chor,  Solo  u.  Orch. 
in  P.  gedruckt.     [Musikfr.  Wien. 

29.  Ps.  Herr,  du  Messest  mich  genesen, 
f.  Sopr.  u.  Chor.  P.  Autogr.  30/12  1832. 
[Musikfr.  AVien. 

Psalmi  vesper.  4  voc.  c.  org.  Ms.  19081. 
P.     [Hofb.  AVien. 

Psalm  24.  63.  94  und  5  andere  Ps.  in 
gleicher  Besetzung,  im  Autogr.  P.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Der  50.  Ps.  Miserere  f.  4  Singst.  Wien, 
Steiner  &  Co.  P.  5  S.  [B.  M.  Hofb. 
AVien.     Berlin  Singak. 

Der  50.  u.  148.  Ps.  nach  Mendelss.'s 
Uebersetzg.    f.  4  Stirn.     Autogr.  in  B.  B. 

2  Pange  lingua  4  voc.    [Regensbg.  Dom. 

Graduale :  Salvum  fac. . .  Part.  Wien, 
Diabelli  &  Co.     P.     [Proske. 

Tantum  ergo  4  v.  c.  org.  Ms.  P. 
[B.  M. 


4stim.  Trauergesänge  mit  Orgel.  Wien 
u.  Triest  1805  Geistinger.  40.  P.  16  S. 
[B.  B.     Hofb.  Wien.     Musikfr.  Wien. 

\^di  aquam  4  voc.  c.  org.  [Regensbg. 
Dom. 

An  die  Versöhnung  (v.  Kuffnerj  f.  4  St. 
Wien,  Steiner  &  Co.     P.     [B.  B. 

12  Lieder  von  Geliert  f.  1  Singst,  mit 
Klav.     [Musikfr.  Wien. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  für 
Chor,  Solo  und  Orch:  2  Messen.  2  Re- 
quiem. 80  Psalmen.  Magnific.  und  11 
andere  geistl.  Gesge.,  alle  in  Stb. 

Im  Samlwk.  Ecclesiasticon,  Wien,  Stei- 
ner, sind  die  Nrn.  22.  23.  35.  36  von  ihm. 

Urania.  —  An  die  Versöhnung,  für 
Chor  und  Orch.     P.     [Musikfr.  Wien. 

Hoch  du  mein  Vaterland,  4stim.  mit 
Harmouiemusik.     Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Die  Frählingfeyer  von  Klopstock.  Can- 
tate  in  P.  1798.  [Musikfr.  AVien.  Hofb. 
AA'ien,  Ms.  19136  in  Kopie. 

Kassandra,  2.  u.  3.  Auftritt  der  2.  Ab- 
theilung der  Polixena  von  CoUiu.  [Musikfr. 
Wien. 

Glaube,  Hoffnung  und  Liebe  von  Ch. 
Kuffner,  f.  4  St.  Wien,  Steiner  &  Co. 
Part.  [B.  B.  Hofb.  Wien.  Stadtb.  Bres- 
lau.    Musikfr.  Wien.     Berlin  Singak. 

5  Chöre  zu  dem  Trauerspiel  Polyxem 
von  Heinr.  von  Colliu,  mit  Orch.  Ms. 
15978.  P.     [Hofb.  AA^ien.     Musikfr.  Wien. 

Der  stumme  Peter,  Singspiel  in  1  Aufz. 
von  Stadler,  ohne  Vornamen.  [München 
Opernarch. 

Recit.  ed  Aria:  Non  fernere,  amato  per 
Sopr.  c.  orch.  Ms.  16524,5.  P.  [Hofb. 
Wien. 

Lied,  die  Liebe  von  Stoliberg.  [Musikfr. 
Wien. 

In  J.  G.  Hientzsch'  Neue  Samlg.  leich- 
ter Chöre  . . .  Breslau  1828.  Nr.  10  u. 
22  von  St.     [B.  Kgsbg.  Samlwk.  54. 

1  Lied  in  Voss'  Musenalmanach  1782 
p.  159.  [B.  M.]  In  Theomele  2.  Bd. 
1  Lied,  im  4.  Bde.  2  Nrn. 

2  Senates  suivies  d'une  fugue  pour  le 
Pfte.  Composees  par  l'Abbe  ...  A  Zuric 
chez  J.  G.  Naigueii.  qufol.  34  S.  [B.  B. 
B.  M.     B.  AVagener.     Musikfr.  Wien. 

Tre  Fughe  per  Forgano  o  Pfte.  A^ienna, 
Sauer  &  Leidesdorf.  9  S.  [B.  B.  B. 
AVagener.     Schwerin  F.     EinsiedeLn. 

Fuga  in  F.  Thema  sopra  A.  B.  C.  D. 
E.  F.  G.  H.     s.  1.     [B.  B. 

Fuge  (mit  einem  Vorspiele)  f.  d.  Pfte. 
Wien,  Steiner  &  Co.  qufol.  16  S.  [B.  B. 
B.  AVagener.     Hofb.  Wien. 

Canon  (Hin  ist  alle  meine  Kraft)  zu 
Haydn's  letztem  Quartett  für  2  V.  Va.  u. 

16* 


Stadler,  Michael. 


244 


Stadlmayr. 


Ycl.  bearbeitet.  Wien,  F.  Glöggl.  4  Stb. 
[B.  Wagener. 

Sonate  in  F.  —  1  Sonate  und  6  Sona- 
tinen.     [Musikfr.  Wien. 

3  Fugen  op.  1.  —  Fnge  über  den 
Namen  Frz.  Schubert  f.  Klav.  oder  Orgel. 
[Musikfr.  Wien. 

Tabelle,  aus  welcher  man  Menueten 
und  Trio  herauswürfeln  kann.  Wien  1781. 
[Musikfr.  Wien. 

Stadler's  Ana  c.  36  Var.  In  Steiuer's 
Musee  musical  des  Claveciu.     [B.  B. 

Im  Samlwk.  Künsll erverein  mit  Varia- 
tionen vertreten  f.  Pfte. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  (Eitner  1). 

Autographe  in  B.  B.,  Grasu. : 

1  Trio  f.  Clav.  Y.  Ycl.  von  Mozart, 
ergänzt  von  Stadler.  —  8  Praeambulen 
f.  Orgel.  —  Beschreibung  der  Fragmente 
aus  Mozart's  Xachlass.  —  Dei  130.  Psalm 
f.  1  Singst,  mit  Xlav.  —  Allegro  f.  Klav. 
1772.  —  Fragm.,  Fugen  u.  a.  ohne  Yor- 
namen. 

Die  Hofb.  Wien  besitzt  in  Mss.  18621 
den  Schluss  vom  Credo  ab  einer  Messe 
von  G.  Benda.  18985  den  94  Psalm 
nach  Mendelsohn's  üeberstzg.  6,8  1831 
im  Antogr.  P.  4  voc.  18993  obige  Messe 
im  Autogr.  vom  Credo  ab.  19057  Mo- 
zart's Requiem  so  weit  es  Mozart  ge- 
schrieben hat  in  Kopie  von  St.  19081, 
9  Psalmen  in  Part. 

Stadler,  3Iicliael,  1678  Kapell- 
meister am  Dome  zu  Wien  (Pohl 
3,  33). 

Stadliii,    Greorg   Joseph,    von 

Zug  (Schweiz),  war  Vikar  zu  Ober- 
wyl  und  starb  um  1756  in  Zug. 
Er  war  als  Komponist  von  Ge- 
sangs- und  Instrumentalsachen  be- 
kannt (Schubiger  2,  51.  G.  Becker 
1,  142). 

Stadlmaim,  Ignaz,  war  von 
1734—1741  Hofscholar  im  Yiolin- 
spiel  an  der  Ksl.  Kapelle  in  Wien 
(Köchel  2,  230.  446.  448  wechselt 
mit  dem  Xamen  zwischen  obigem 
und  Stadimai)-,  so  dass  es  zweifel- 
haft ist,  wie  er  eigentlich  hiefs. 
In  1  Nr.  939  u.  1081  verz.  er 
einen  Ignaz  Stadimann,  der  vom 
1.  Jan.  1736  bis  f  24.  Febr.  1753, 
39  Jahr  alt,  als  Violinist  an  der 
Hofkapelle   angestellt  war;   ob  das 


der  obige  ist,  bedarf  noch  der 
Untersuchung).  Sein  Gehalt  be- 
trug 400  Gld. 

Stadlmauii,  ^lichael,  Contra- 
bassist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
von  1799-1813  (Köchel  1). 

Stadlmayr,  Johann,  in  Frei- 
sing geb.  Fetis  (unter  Stadelmayer, 
wie  er  sich  aber  nirgends  schreibt, 
aufser  in  1610  Stadelmayr),  setzt 
sein  Geburtsjahr  c.  1560,  was  wohl 
zu  früh  ist,  da  er  erst  1603  be- 
gmnt  seine  Werke  herauszugeben, 
die  bis  1645  reichen.  Er  starb 
nach  dem  Sterbebuche  der  Pfarre 
Innsbruck  am  12.  Juli  1648  da- 
selbst und  wird  Eofkapellmeister 
genannt.  Er  soll  zuerst  in  Diensten 
des  Erzherzogs  Maximilian  von 
Oesterreich  in  Graetz  gestanden 
haben,  wurde  dann  Kapellmeister 
des  Kaisers  Kudolph  in  Prag, 
welchen  Platz  er  noch  1612  be- 
safs  (Köchel  1  verz.  ihn  nicht)  und 
trat  dann  in  den  Dienst  der  Erz- 
herzogin Claudia  von  Toscana,  die 
in  Innsbruck  residierte,  wo  er  noch 
1642  lebte  (Fetis).  Leider  stehen 
mir  nur  wenige  Titel  Wortlaute 
seiner  Werke  in  genauer  Kopie 
zu  Gebote,  die  obige  Angaben  be- 
stätigen oder  widerlegen,  doch 
werden  folgende  Titelangaben  ge- 
nügen: Im  Jahre  1603  bez.  er  sich 
als  Musicus  des  Erzbischofs  von 
Salzburg  und  fügt  seinem  Xamen 
den  Geburtsort  bei.  Die  Stellung 
beim  Kaiser  Eudolph  ist  sehr  fi'ag- 
lich  und  kann  nur  auf  einer  Ver- 
wechselung mit  dem  Erzherzoge 
Leopold  beruhen.  1608  erschienen 
die  Magnificat  in  Passau  und  ist 
er  noch  in  gleicher  Stellung  in 
Salzburg,  1610  ist  er  Kapellmeister 
beim  Erzherzog  Maximilian  von 
Oesterreich,  ebenso  noch  1614  und 
1618;  die  Dedic.  sind  ohne  Ort 
gez.,    die   Werke   erschienen    aber 


Stadlmayr. 


245 


Stadlmayr. 


zum  Teil  in  Innsbruck.  1625  aber 
dient  er  als  Kapellmeister  beim 
Erzherzoge  Leopold  von  Oester- 
reicü  in  Innsbruck.  Erst  von  1636 
ab  zeichnet  er  sich  als  Musik- 
direktor der  Erzherzogin  Claudia 
in  Innsbruck,  wo  er  bis  1615 
zu  verfolgen  ist.  Hupfauf,  J.  P., 
schrieb  in  der  Scilzburger  Zeitg. 
einen  Artikel  über  St.,  der  aber 
biogr.  nur  wenig  Sicherheit  bietet. 

Chronologisches  Yerzeiclinis  seiner 
nachweisbaren  "W'erke: 

1603.  Sacnmi  beatiss.  Yirginis  Mariae 
canticiim  quod  quinis,  6,  7  et  8  voc. 
concinatui'.  Monach.  1603  excud.  A.  Berg 
et  Nicol.  Heinricus.  10  Magnif.  Dedic. 
gez.  vom  Autor:  Musicus  des  Erzbisch. 
v.  Salzbm-g.  1603.  8  Stb.  40.  [B.  B. 
Proske.    Brüssel. 

1608.  Magnificat  4  voc.  super  8  tono- 
rum.  Patarä  1608  Neuningerus.  13  Ge- 
sänge zu  4 — 8  Stim.     [Proske. 

1610.  Missae  8  vocum.  Cum  duplici 
Basso  ad  org. . .  August.  Vind.  1610  Jo. 
Praetorius.  9  Stb.  4«.  5  Mess.  [B.  B. 
B.  Br.  fehlt  C  1.  B.  M.  fehlt  B  2.  Dan- 
zig  Kathar:  A  2.  B.  A:  fehlen  AI.  Bc. 
Kremsmünster,  deren  Besitztum  mir  nur 
zum  Teil  bekannt  ist  und  gerade  von  St. 
sehr  zahlreich  sein  soll,  doch  teilweise 
inkompl. 

1614.  Super  magnae  matris  divino 
carmiue.  Magnificat.  Symphoniae  vaiiae, 
secundum  varios  modos  musicos,  aliae 
octonis,  una  12  vocib.  . . .  c.  Bc. .  .  Oeni- 
ponti  1614  Dan.  Agricola.  9  Stb.  4». 
9  Magn.     [B.  B.     B.  Br. 

1616.  Missae  12  voc.  cum  triplici  Bc. 
üb.  2.  Vien.  1616  Tvpogr.  Fonnicana. 
13  Stb.    40.    [B.M.    Kremsmünster  kompl. 

1618.  Cantici  Mariani  septies  variati 
lib.  4.  cum  12  vocib.  c.  triplici  Bass.  org. 
Op.  6.  Oenip.  1618  Agricola.  13  Stb. 
4".  7  Magnific.  [B.  M.  Kremsmünster. 
Proske  fehlt  AI.  T  2. 

1625.  Musica  super  cantura  gregoria- 
nura  in  duas  partes  divisa.  Quanim 
pars  I.  Missarum  dominicalium  Introitus 
complectitur.  Pars  11.  Festomm  &  tarn 
de  proprio,  quam  comrauni  sanctorum, 
toti  anno  ...  5  vocib.  etiam  c.  Bc.  ad 
lib. . .  Ravenspurgi  1625  Jo.  Schroterus. 
Dedic.  am  21/9  1625  in  Innsbruck  gez. 
6  Stb.  ?  40.  1.  Teü  52  Introitus.  2.  TeU 
50  Introitus.    [Paris  Nat,  Stb.  ?    Krems- 


münster soll   mit   1626  gez.   sem,   Stb.  ? 
Upsala:  C.  T.  5a.  Bc.      B.  Br:  A.  defeki:. 

—  Musicae  super  Cantum  gregorianura 
pars  II.  Ravenspui'gi  1626  Joa.  Schröter. 
[Göttweih  Bc. 

1628.  Hymni  totius  anni  4  voc.  Oeni- 
ponti,  Gachius.  4  Stb.  4*^.  [Krems- 
münster. Neue  Part.-Ausg.  in  Denkmäler 
der  Tonk.  in  Oesterreich  3.  Bd.  fol. 

1629.  Moduli  Symphoniaci,  in  Augustiss. 
Christi  nati  ...  5,  6,  7  &  pluribus  vocib. 
(siehe  Titel  bei  Eitner  1  S.  278).  Oenip. 
1629  Jo.  Gächius.  Stb.?  4«.  Enth. 
aufser  St.  noch  Luythou,  Regnart  u.  Via- 
dana. Vom  Verleger  zusammengestellt. 
[B.  M:  A.  2  B.  6a  Bc.  Proske:  Bc. 
Kremsmünster:  A.  T.  B. 

1631.  Missae  concertatae  a  6  adjuncto 
choro  secundo  sive  ripieni  .  .  .  Oenip. 
1631  Gächius.  13  Stb.  4°.  [B.M.  B.  B: 
C  2.  A.    Kremsmünster. 

1636.  Antiphonae  vespeitinae :  Alma 
redemptor  2 — 8  vocib.  et  Bc.  Oenip. 
1636  ib.  Stb.?  4».  35  Nrn.  [B.  B.  6  a. 
B.  M:  T.     Kremsmünster. 

1038.  Odae  sacrae  Jesu  Christo  Sal- 
vatori  hominum  nato  et  resurgenti  can- 
tatae  a  5  v.  et  totidem  instr.  üenip. 
1638  Gächius.  11  Stb.  4»,  5  Singst.  2  V. 
Va. Altus,  Va.Tenor,  Va. Bassus,  Org. 
Enth.  einige  Gesge.  von  Anibr.  Reiner. 
[B.M:  2  C.  Org.  Proske  kompl.  hds.  an- 
gebunden anonyme  deutsche  Gesänge. 
B.  B:  Org.     Brüssel  kompl. 

1640  a.  PsaJmi  vespertini  omnes  c. 
2  Magnif.  conc.  ...  6  voc.  et  Bc  Oenip. 
1640  Wagner.  Stb.  ?  4°.  [B.  M:  2  C 
Bc.     B.  B:  Bc. 

1640  b.  Salmi  a  2  et  3  v.  c.  2  V.  0 
Cornetti . . .  Inspruch.  1640  Mich.  "Wagner. 
7  Stb:  2  C.  B.  2  V.  1  Teorba,  Bc.  [B.  M: 
2  C.  V2.  B.  B:  Viola  0  Teorba,  Bc. 
Brüssel  kompl. 

1641a.  Missae  brevis  a  4  v.  c.  una 
pro  defunctis  et  alia  5  v.  Oenip.  1641 
Wagner.  6  Stb.  4«.  [B.  M.  fehl.  A.  C  2. 
Brüssel  6  Stb. 

—  Die  Nat.-Bibl.  zu  Paris  besitzt  eine 
Ausgabe:  Mi.ssa  (?)  breves  (?)  3  cum  una 
pro  defunctis.  3.  edit.  1660  ib.  Auch 
Fetis  erwähnt  sie. 

1641b.  Psalmi  integri,  a  4  vocib. 
concertantibus ,  quatuor  alüs  accessoriis 
ad  lib.  accinendis  cum  2.  Cornet.  sive 
Viohn.  comp.  . . .  Oenip.  1641  Mich. 
AVagner.  12  Stb.  (8  Singst.  2  V.  oder 
Cor.,  Violon  u.  Bc.)  4".  18  Nrn.  [B.M: 
2  C.  Bc.  Brüssel  Nr.  1768  kompl.  Krems- 
münster?   Stockholm  C— B.  chori  2.  V  1. 

1642.     Missae    concei-tatae    a   10.   et 


Stadimayr. 


246 


Staes,  Ferdinand. 


12.  voc.  et  instrum,  cum  4  partib.  pro 
secundo  choro.  Oeniponti  1642  Mich. 
Wagner.  4".  4  Mess.  [Proske.  B.  M: 
2  C.  Paris  Nat.?  Kremsmünster?  Ko- 
penhagen: C — 5  a  Tox. 

1643.  Missae  IX  voc.  piimo  choro 
concert.  ä  5  v.,  secundo  pleno  c.  Sym- 
phoniis.  Antv.,  Phales.  1643.  3  Mess. 
[Musikfr.  Wien  11  Stb. 

1645.  Apparahis  musicus  sacranira 
cantioDum  6—24  vocib.  et  instr.  Oeuip. 
1645  Wagner.  Stb.?  4".  5  Xru.  [B.  B: 
AI.  Tl.  C  2.  B.M:  Pars  1.2.  Proske: 
Pars  1.  2.  pro  Instj-um.  Berlin  Kirchen- 
inst:  Pars  1.  u.  6  pro  Instr. 

s.  a.  Psalmi  a  4  (Kopftitel)  s.  1.  et  a. 
[B.  B:  Bc. 

hl  Manuscripten. 

Missa  dominicalis  a  4  voc,  org.  con 
Contrabasso  in  Contrapuncto  in  cautum 
fermum.  Ao.  1641.  Ms.  in  fol.  [Proske. 
In  B.B.  T40,  Gesge.  in  P. 
In  B.  Br.  8  Magnif.  und  Missa  super 
Ingredimini  omnes,  Missa  super  Jubilate 
Deo  (siehe  gedr.  Kat.). 

In  B.  Joach.  2  Missae  8  voc.  in  P. 
In  Kremsraünster  L.  Bd.  A  Nr.  3, 
Missa  8  voc.  super  Ingredimini.  Nr.  6, 
Magnif.  8  v.  —  L.  Bd.  E.  Mehrere  Magn. 
5 — 8  v.  —  Ave  Maria  6  v.  c.  org.  in 
L.  Bd.  3  p.  168.  —  1  Magnif.  in  Bd.  A. 
In  B.  M.,  Ms.  38,  Missa  8  voc.  sup. 
Fuggi  pur  se  sai  (gedr.  in  1610  Nr.  3). 
—  Ms.  85  Magnif.  super  8  tonos  4  voc. 
(gedr.  in  1608).  -  Ms.  26,  1  Magnific. 
in  Orgeltabulatiu'.  —  Missa  super  Ingre- 
dimini  8  voc.  in  P.  (fehlt  im  gedr.  Kat.). 
Ms.  alte  Sign.  I,  40.  Hof b. Wien:  Missa 
sup.  Hör  che  nel  suo  bei  seno,  12  voc. 
in  3  chori.  Ms.  18587:  Tantum  ergo 
4  voc.  c.  org.,  moderne  Part.  Aus  der 
Philomela  1624  1  Tonsatz  in  Part,  ohne 
Text. 

In  Musikfr.  Wien :  Tantum  ergo,  4  voc. 
in  P. 

In  Tpsala:  3  Motetten  f.  Singst,  u.  V. 
in  Tabulaturpartitur. 

14  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1) 
und  in  Vinc.  Scapitta's  Vaghi  fiori  1628 
eine  Antiphona  4  v.  c.  Bc. 

Staeckel,  . . . 

kommt  im  Samlwk.  Erato  mit  Lie- 
dern vor. 

Stählin,  J...  J...-  Lebte  Ende 
des  18,  bis  ins  19.  Jh.  hinein  und 
gab  heraus: 

Kurzgefasste  Guitarrschide  nebst 
üebungsstücken  und  Gesängen.  Offen- 
bach,  Andre   (C.  F.  Becker).     Die   B.  B. 


besitzt  von  ihm:  Anleitung  zum  Guitarr- 
spiel.     Offenb.,  Andre. 

Stälilin  -  Storcksbiirg ,  Jakob 
YOll,  geb.  zu  Memmingen,  gest.  zu 
Petersburg  den  6.  Juli  1785.  Er 
war  Ksl.  russischer  Staatsrat,  Mit- 
glied und  Sekretär  der  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  Petersburg. 
Er  schrieb: 

Nachricht  von  dem  Russischen  Theater 
in  Haigold's  Beylagen  zu  dem  Unver- 
änderten Russland,  1.  Bd.  Auch  eine  Ge- 
schichte der  Tanz-  und  Tonkunst  in  Russ- 
land, ebd.  2.  Bd.  Letztere  druckte  Hiller 
in  seinen  Wöchentlichen  Nachrichten, 
Jahrg.  4,  S.  154  ff.  ab  (Gerber  1). 

Staelt  (Stael),  Da.  (?),  von  1483 
bis  1486  päpstl.  Sänger  (Viertel]. 
3,  242). 

Stäps,  .  .  .  studierte  1767  zu 
gleicher  Zeit  mit  Gerber  in  Leipzig 
und  wurde  darauf  Kantor  in  einer 
sächsischen  Stadt. 

Gerber  2  fühii  von  ihm  allerlei  geistl. 
Kompositionen  an.  Breitkopf  verz.  im 
hds.  Verz.  1780  p.  22  eine  Sinfonie  von 
ihm.  —  Gramer  2,  723  schreibt:  Kautor 
und  Musikdirektor  in  Schleusingen  um 
1785;  noch  ein  junger  Mann,  dabei  ein 
guter  Theoretiker  und  Komponist. 

Stärck,  Peter,  bekannt  durch: 

Freudenschall  ...  An  S.  K.  Hoheit 
den  Erzherzog  Joseph  .  .  .  von  Ungarn. 
23'8  1801.    Wien,  C  G.  Täubel.    13  Stb. 

[b:  m. 

Staerek,     Philipp    TTllhelm, 

Rektor  und  Organist  zu  Wrietzen 
a/d.  Oder.     Gab  heraus: 

Organi  Wrizensi  Viadrini . . .  descriptio. 
D.  i.  Beschreibung  der  alten  abgerissenen 
und  neu  erbauten  Orgel  in  Writzen  a/0. 
Berlin  (1729)  Müller.  4».  51  S.  [B.B. 
B.  Lpz.     B.  Wagener.     Brüssel. 

Stärzer,  siehe  Starzer. 

Staes,  Ferdinand  (Philipp -Jo- 
seph), geb.  16.  Dez.  1748  zu 
Brüssel,  gest.  ebd.  23.  März  1809. 
Schüler  von  Vitzthumb,  besafs  um 
1780  den  Organisteuposten  an  der 
Hofkapelle  daselbst  und  war  als 
Musiker  und  Komponist  sehr  ge- 
schätzt. Von  letzterem  verz.  Strae- 
ten  4,  347  nebst  Beschreibung: 


Staes,  Godefroid. 


247 


Stahel. 


Oenvre  1,  3  Sonatcs.  Oeuvi'e  3,  3  Se- 
nates, oe.  4.  5.  je  8  Senates.  1  Concerto 
p.  le  Clavecin  av.  orch.  oe.  7  Idees  de 
campague  p.  le  clav.  1  Sonate  im  Ms. 
2  Ouvertüren  im  Arrangement.  Obgleich, 
ihm  dieselben  vorgelegen  haben  müssen, 
giebt  er  keine  Nachricht  vom  Fundorte. 
Bekannt  sind  mir: 

3  Senates  pour  Clavecin  ou  le  Fortep. 
av.  acc.  d'un  V.  et  Vcl.  oe.  1.  BruxeUes, 
A.  Vanipen.  fol.  (Straeten  schreibt  van 
Ypen.     21  S.  in  fol.)     [Dresd.  Musik. 

Sonate  p.  le  Clavec.  ou  Fortep.  av.  acc. 
d'un  V.     2  Stb.  im  Ms.     [B.  M. 

Burney  1,  51  schreibt:  Ferdinand  Straze 
(soll  Staes  sein),  war  um  1772  Organist 
an  de  la  Madelaine  zu  Brüssel. 

Staes.  Gfodefroid.  Nach  Strae- 
ten 4,  356  gab  er  heraus: 

2  grandes  Walses  pour  le  Fortep.  av. 
de  flute,  . . .  Staes,  cadet.  Paris,  Xader- 
mauu.  fol.  9  S.  Auch  soll  er  mit 
1  Kla\'iersonate  in  den  Werken  Ferdi- 
nand's  vorkommen  (Straeten  4,  355). 

Staes,  Gfuillaume  I.,  2.  Orga- 
nist an  der  Hofkapelle  in  Brüssel, 
wurde  am  17.  April  1758  mit 
300  livres  Gehalt  ernannt  und 
1777  zum  ersten  Organisten  mit 
600  Gld.  Gehalt.  1785  bescheinigt 
er  die  Güte  der  Klavierinstrumente 
von  Mathias  Bremer  (Straeten  2, 
124.  4,  327.  335.  339  ff.).  —  Sein 
Sohn  Ferdinand  verti'at  seit  1768 
öfter  seinen  Vater  und  wird  um 
1772  intermistisch  an  der  Hof- 
kapelle verwendet  (Straeten  4,  335). 

Gregoir,  Panth.  6,  131  verz.  einen 
Staes  ohne  Vornamen,  der  an  der  Oper 
um  1767  als  Clavicenist  angestellt  -war. 
In  3,  87  zeigt  er  von  einem  OuiUaume 
Staes  ein  „Concerto  p.  le  clavecin,  av. 
acc.  de  2  V.  A.  Ycl.  Contreb.  2  Fl.  et 
2  Cors,  Oeuv.  6.  Paris  et  Bi-uxelles, 
chez  Yan  Ypen  et  Mechtler  1779"  an. 

Staes,  (xiüllaume  II.,  Bruder 
des  Ferdinand,  geb.  um  1751  zu 
Brüssel,  liefs  sich  gegen  1786  in 
Paris  nieder  und  gab  bei  Sieber 
allerlei  Klavierpiecen  mit  und  ohne 
Begleitung  heraus  (Fetis.  Straeten 
4,  346). 

Staes,  Joseph,   bekannt  durch 
(3)  Sonates   poui"   Clavecin   avec   acc. 


ein     englischer 


d'un  V.  et  Vcl.   Oeuv.  1.  3.  4.    Braxelles. 
[Paris  Nat. 

Le  plaisirs  de  la  campague,  Sonate  p. 
le  Clavecin.     Ms.     [ib. 

Staffelberger,  Koiirad,  Cou- 
ventual  im  Kloster  Admont  in 
Steiermark  und  um  1409  daselbst 
Sangmeister   (Kornmüller   1,  210). 

Staifelius,  Johann,  lebte  um 
1645  in  Regensburg  (Mettenleiter 
1,  232). 

Stafford,    .. 
Musiker  ist 

im  Samlwk.  Aires  1678  a  mit  3  Gesgen. 
vertreten.  Auch  in  Playford's  Choice 
Ayi-es  1675  steht  1  Gesg. 

Stag'gins,  Isaac,  wurde  am  12. 
Dez.  1661  als  Violinist  an  der  Ke:l. 
Kapelle  in  London  angestellt.  Er 
wird  noch  1668  verz.  (Nagel  1, 
51  ff.). 

Staggins,  Nieholas,  ein  eng- 
lischer Musiker,  der  seit  etwa  1675 
Mitglied  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don war,  1682  zum  Direktor  der 
Privatkapelle  des  Königs  gewählt 
und  in  demselben  Jahre  den  Doctor- 
titel  von  Cambridge  erhielt.  Später 
hielt  er  Vorlesungen  über  Musik 
in  Cambridge.  1697  gab  er  im 
Saale  York-buildings  in  London 
ein  Konzert  von  eigenen  Kompo- 
sitionen. 1698  wurde  Eccles  sein 
Nachfolger  als  Direktor  an  der 
Kgl.  Kapelle  und  im  Jahre  1705 
starb  er.  Tudway  wurde  sein 
Nachfolger  an  der  Universität  in 
Cambridge  (Hawkins  4,  373.  483. 
5,  6.  91.    Grove.    Nagel  1,  63.  65). 

An  Kompositionen  sind  nachweisbar  in 
Playford's  Choice  Ayres  1675  oder  1679. 
1  Duett  „The  princely  goodness"  in  Ms. 
118  [Cambridge].  6  englische  Songs  in 
Ms.  634  des  br.  Mus.  unter  Stagiitgs. 
Ein  Dialog  „How  unhappy",  Melod.  u.  B. 
in  Smith's  Musica  antiqua  S.  173. 

Stahel  (Stahl,  Stoel),  Johann, 
ein  Komponist  aus  der  1.  Hälfte 
des  16.  Jhs.,  der 

in  alten  Samlwken.  mit  11  deutschen 
und  latein.  Gesgeu.  vertreten  ist  (Eitner  1). 


StaUmann. 


248 


Stamegna. 


Im  "Winterfeld  ein  Sstim.  Tonsatz  in  P. 
(Eitner  2).  Mss.  in  B.  B.,  W.  94:  Ich 
will  zu  Land  ausreiten  2  voc.  "WGß: 
Nun  lasst  uns  den  Leib  begraben  5  v. 
W  99 :  Vater  unser  im  Himmelreich.  4  v. 
—  2  lat.  Gesge.  im  Ms.  940  zu  4  und 
5  Stirn,  in  B.  Proske. 

Stahlmann,  F . . .  J . . .,  Lebens- 
zeit imbekannt. 

Das  Conservat.  zu  Brüssel  besitzt  von 
ihm  im  Ms.  2  Sonaten  für  Klavier. 

Stainbacli,  Ignaz,  1692  philos. 
Kandidat  in  Amberg,  Komponist 
einiger  geistlichen  Dramen  (Metten- 
leiter 2,  97). 

Staindl,  Johann,  Chorvikar  zu 
Passau  (siehe  Winterburger  1513). 

Staingaden,  R.  P.  Constanz, 
Kapellmeister  an  Ord.  Min.  Prin- 
cipis  Francisci  Joannis  Episcopi 
Constantiensis,  nach  deoi  Drucke 
von  1B66,  betitelt: 

Flores  Hyemales  prompti  ex  horto  ä 
3.  et  4.  voc.  c.  2  Viol.,  Motettis,  Missis, 
Sonatis  et  Vesperis.  Op.  4.  Constantiae, 
tipi  Episcopal.  ap.  Jo.  Jong.  1666.  19 
Mot.,  2  Sonaten,  3  Mess. 
7  Stb.  4". 


[Musikfr.Wien 


Staininger,  Christ. . .,  Organist 
an  St.  Martin  in  Amberg  um  1671 
(Mettenleiter  2,  96.  97). 

Stalcler ,  J  . . .  Dominicus 
Xaver,  geb.  1725  zu  Luzern,  gest. 
1765  ebd.  Entwickelte  schon  früh- 
zeitig bedeutende  musikalische  An- 
lagen, so  dass  ihn  seine  Vaterstadt 
zur  weiteren  Ausbildung  nach 
Italien  sandte.  Später  ging  er 
nach  London,  von  da  nach  Frank- 
reich und  trat  in  den  Dienst  des 
Prinzen  von  Monaco  und  später 
in  den  des  Prinzen  von  Conde, 
liefs  sich  auch  mehrfach  als  Vir- 
tuose in  Paris  hören. 

Hier  veröffentlichte  er  24  Sinfonien 
a  2  V.  A.  et  B.  und  6  Trios  ä  2  V.  et  B. 
Zurückgekehrt  in  seine  Vaterstadt,  wurde 
er  Chordirektor  und  1762  Organist.  Auch 
als  Kirchenkomponist  leistete  er  Hervor- 
ragendes und  schrieb  mehrere  Psalmen 
im  Oratorienstile,  der  sieh  der  Ausdrucks- 
weise Händel's  nähern  soll.   Letztere  be- 


finden sich  im  Ms.  im  Stifte  Engel  borg 
und  Einsiedeln  i/d.  Schweiz  (Schubiger  2, 
49.     G.  Becker  1,  142). 

Stalpert  (Stalpardus)  van  der 
Wiele,  Johann.  J.  van  Vloten 
schrieb  über  ihn  „Het  leven  en 
de  uitgelezen  dichten  van  . . .  met 
inleiding  en  aant  van"  . . .  Schie- 
dam  1865.  kl.  S^.  [Amsterd.]  Das 
Buch  ist  mir  nicht  bekannt,  so 
dass  ich  nichts  über  sein  Leben 
mitteilen  kann.  Er  war  ein  geist- 
licher Liederdichter  und  Komponist 
und  gab  heraus: 

Gulde-Jaers  feest-dagen  of  den  schat 
der  geestelycke  Lof-Sangen  gemaeckt  op 
elcken  feest  dagh  van  't  geheele  jaer. 
Door  den  eerw.  Heer  J.  S.  V.  W.  Tot 
Antwerpen,  Jan  Cnobbaert.  1635.  8^.  3 
u.  1292  Seit,  mit  Melodien  für  jeden  Tag 
des  Jahres  von  Stalpert  selbst  komponiert, 
wie  er  in  der  Vorrede  sagt.  Alberdingk 
Thijin  druckt  in  seineu  Oude  en  niew 
Kerstliederen  26  Lieder  ab,  nennt  aber 
das  Jahr  1634.  [ein  Exemplar  besals 
Frz.  Commer  in  Berlin;  dem  Exemplar 
im  br.  Mus.  fehlt  ein  Teil  des  Titelblattes. 

Stameg-na  (Stamigna),  Nicold, 
bez.  seinen  Geburtsort  mit  „Hyspel- 
lensis",  „Hyspellate"  und  „Spole- 
tana",  was  ^,Spoleto"  in  der  römi- 
schen Provinz  ist  u.  nicht  „Spello", 
wie  Fotis  schreibt.  Seine  Wirkungs- 
zeit fällt  in  das  17.  Jh.  und  seine 
erste  Anstellung  ist  nach  dem 
frühesten  bekannten  Drucke  schon 
1637  an  der  Kirche  in  Spoleto. 
Am  31.  Jan.  1659  wurde  er  zum 
Kapellmeister  an  San  Maria  Mag- 
giore  in  Rom  ernannt,  wie  er  auch 
in  den  Drucken  von  1664 — 1668 
bez.  wird,  dann  ging  er  als  Kapell- 
meister an  die  Kirche  San  Gia- 
como  de  Spagnuoli  zu  Rom,  wie 
ihn  Drucke  von  1672  und  1683 
bez.  Felis  lässt  ihn  schon  1667 
ein  Kanonikat  in  seiner  Geburts- 
stadt antreten.  Im  Jahre  1670 
bezeichnet  er  sich  selbst  als  Ka- 
nonikus. Von  seinen  "Werken 
kennt  man; 


Stamitz,  Anton. 


249 


Stamitz,  Johann. 


Sacraram  Modulationum  binis,  ternis, 
quaternisqiie  vocib.  D  .  . .  Lib.  1.  Romae 
1637  Paulus  Masottus.  4  Stb.  4».  [Bo- 
logna. 

Das  nächste  Druckwerk  erschien  erst 
1665  und  diesem  schliefsen  sich  die  übrigen 
nahe  an,  so  dass  der  grofse  Zwischenraum 
von  1637  his  1665  auffallend  ist.  Viel- 
leicht ist  die  Jahreszahl  1637  im  Kat. 
von  Bologna  falsch,  oder  die  zwischen- 
liegeuden  Drucke  sind  unbekannt. 

Sacrorum  Concentuum  binis,  3,  4que 
vocib.  auctore  Canonico  N .  .  St . .  Hyspel- 
late  . . .  Lib.  1  . . .  Romae  1670  Jac. 
Fei  Andreae  filii.  Expensis  Fed.  Fran- 
zini. Stb.?  40.  [br.  Mus.  Bologna:  B. 
Mailand  Dom,  Stb.  ? 

Directorium  Chori  von  Guidetti,  Ausg. 
von  1665  in  Rom  herausgegeben  von  St. 
(Bologna  1,  181.)     [B.  B. 

Er  schrieb  auch  das  Oratorium:  S.  To- 
niaso  d'Aquino,  Textbuch  von  1678  in  B.  B. 

In  Paris  Nat.  im  Ms.  3  Motetten,  dar- 
unter ein  Ingredimini  (nach  Fetis). 

In  alten  Samlwken.  kommt  er  1664  in 
Florido's  Istas  alias  sacras  Cantiones  mit 
der  Motette  „Et  cur  non  amo,  voce  sola, 
vor.  —  In  Caifabri's  Scelta  de'Motetti 
1665  mit  „0  charitas"  2  voc,  und  ,,Bo- 
num  mihi  diligere''  3  v.  Ebenso  in  der 
Ausg.  1667.  —  In  Florido's  Sacras  Can- 
tiones 2  voc.  1672:  0  quam  suavis.  — 
In  Caifabri's  Salmi  Vespertini  4  v.  1683 : 
ein  Magnificat. 

Stamitz,  Anton,  Sohn  des  Jo- 
hann (Karl),  geb.  1758  zu  Mann- 
heim. Violinist  und  Schüler  seines 
Vaters,  ging  1770  mit  seinem  Bru- 
der nach  Paris,  liefs  sich  dort 
nieder  und  ist  von  1782—1789 
als  „ordinaire  de  la  musique  du 
Koi"  verzeichnet  (Brenet,  Les  Con- 
certs  p.  228  Anmkg.).  Fetis  verz. 
Instrumentalkompositionen  bis  op. 
17,  die  in  Paris  bei  Sieber  er- 
schienen. —  Im  Israel  S.  54  wird 
ein  Stamitz  aufgeführt,  der  aus 
Paris  nach  Frankfurt  a/M.  kam 
und  am  12/4  1773  daselbst  kon- 
zertierte. An  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

6  Qaatuors  p.  2  V.  A.  et  B.  (op.  14). 
Paris,  Sieber.  4  Stb.  und  im  Ms.  ein 
Concerto  p.  V.  con  ström.    10  Stb.    [B.  M. 

In  Berlin  Kgl.  Hausbibl:  6  Quatuors 
conc.  liv.  5.  Paris,  Sieber.  Stb.  —  6  dito 


liv.  6.  Paris,  Lemenu  &  Boyer.  Stb.  — 
6  dito  liv.  7.  Paris,  Boiuin.  Stb.  —  6  dito 
oe.  23.  Paris,  Durieu.  Stb.,  ferner  4  Quar- 
tette im  Ms.  Stb. 

In  Brüssel  Cons.  ein  Concerto  p.  V. 
av.  2  V.  A.  et  B.     Paris,  Sieber.     Stb. 

Leo  Liepra.  besafs  von  Antoine  St.  Six 
Senates  p.  V.  et  B.  Oeuv.  11.  Paris, 
Borelli.     fol. 

Stamitz,  Franz,  war  um  1762 
Waldhornist  in  der  Kapelle  zu 
Esterhaz  (Pohl  3,  261). 

Stamitz,  Johann  (Karl).  Ueber 
die  verschiedenen  Stamitz  herrscht 
noch  viel  Unklarheit  und  sind  alle 
Nachrichten  mit  Vorsicht  aufzu- 
nehmen, da  sie  durch  kein  Doku- 
ment unterstützt  werden.  In 
Deutschbrod  in  Böhmen  geboren, 
wo  sein  Vater  Schulrektor  war, 
bildete  er  sich  zum  Violinisten 
und  Komponisten  aus.  Der  Kur- 
fürst Karl  Theodor  hatte  ihn  in 
Frankfurt  a/M.  kennen  gelernt, 
sein  virtuoses  Violinspiel  bewun- 
dert und  ihn  gleich  für  seine 
Kapelle  gewonnen.  Israel  führt 
S.  32  einen  „berühmten  Virtuosen 
Stamitz"  an,  der  am  29.  Juni  1742 
in  Frankfurt  a/M.  ein  Konzert  an- 
kündigt, in  dem  er  sich  „auf  der 
Violine,  der  Viola  d'amore,  dem 
Violoncello  und  dem  Contre-Violon 
wird  hören  lassen''.  Dies  kann 
nur  der  obige  sein.  Fr.  Walter 
verzeichnet  ihn  von  1743  — 1757 
als  Konzertmeister  in  Mannheim. 
Er  war  ein  genialer  Künstler,  der 
sowohl  als  Lehrer,  Direktor^  wie 
Komponist  Bedeutendes  leistete 
und  Einrichtungen  traf,  die  von 
wesentlichem  Einflüsse  auf  die 
ganze  Musikausführung  waren, 
Mozart  ist  von  dem  Orchester 
unter  St.'  Leitung  ganz  begeistert. 
Er  führte  das  Forte  und  Piano, 
das  Crescendo  und  Decrescendo 
ein,  damals  noch  fast  unbekannte 
Dinge.  Man  kannte  nur  ein  Tutti 
und  Solo,  d.  h.  beim  Tutti  spielte 


Stamitz,  Johann. 


250 


Stamitz,  Karl. 


das  ganze  Orchester,  beim  Solo 
nur  die  Sologeiger,  während  die 
anderen  schwiegen.  Da  Cannabich 
1759  sein  Nachfolger  wurde,  so 
kann  man  seinen  Tod  wohl  um 
diese  Zeit  ansetzen,  dagegen  verz. 
ihn  Fr.  Walter  nur  bis  zum  Jahre 
1757  (Marpurg  2,  567.  Gerber  1. 
Burney  2,  72.  73.     Dlabacz). 

Die  Kompositionen  richtig  zu  trennen 
zwischen  Johann  Karl,  Karl  und  den- 
jenigen ohne  Vornamen,  ist  fast  unmög- 
lich, da  sie  sich  durchweg  auf  Instru- 
mentalmusik beschrtänken.  Ein  einiger- 
mafsen  sicheres  Merkmal  beiden  Orchester- 
kompositionen bietet  die  Besetzung.  Der 
Vater  verwendet  nur  das  Streichquartett, 
selten  noch  2  Hörner,  während  der  Sohn 
auch  die  Blasinstrumente  reichlich  an- 
wendet, sogar  die  Klarinette,  für  die  er 
sogar  Konzerte  schrieb.  Mit  vollem  Na- 
men und  nur  mit  Johann  St.  sind  ge- 
zeichnet: 

Missa  in  D.  P.  Ms.  vielleicht  Autogr. 
[Berlin  K.  E. 

6  Simphonies  ä  4  parties  obligees,  com- 
posees  la  1.  2.  3.  par  Stamitz,  la  4.  5.  ü. 
par  Beck^  Wagenseil  et  Richter.  Edit. 
par  Huberti,  op.  5.    Paris.    [Upsala  in  Stb. 

6  Simphonies  ä  4  p.  oe.  8.  Paris. 
[Upsala  in  Stb. 

6  Simphonies,  les  meilleurs  de  la  comp, 
du  Sr.  Stamiz.     Amst.     [Upsala  in  Stb. 

6  Sinfonies  or  Overtures  in  8  parts 
for  Violins,  French  Horns  etc.  with  a  B. 
for  the  Harpsich.  or  Vcl.  London,  Walsh. 
8  Stb.     [B.  Hbg. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Nr.  1586:  Six  Sym- 
phonies  in  Stb.  in  einem  Samlbd.  ohne 
Vornamen. 

13  Sinfonien  im  Ms.  Stb.    [Berlin  K.  H. 

Recueil  des  Symphonies  de  feu  Mes- 
sieurs Stamitz  et  Filtz.  Paris,  Chevar- 
diere.     Stb.     [Berlin  K.  H. 

Im  Archiv  der  Kapelle  Antoniana  zu 
Padua  befinden  sich  5  Trio  f.  2  V.  u.  B., 
2  Sinfonien  f.  Streichinstr.  Ob.  u.  Hörner 
und  1  Sonate  f.  2  V.  u.  B.  im  Ms. 

Im  Kataloge  Schwerin  F.  sind  unter 
Karl  Stamitz  Nr.  7,  8  u.  9  Sinfonien  nur 
f.  Streichquartett  verz.,  die  jedenfalls  Joh. 
angehören. 

Ouvertüre  in  F.  f.  kl.  Orch.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Die  vorhandenen  Konzerte  schreibe 
ich  Karl  zu,  siehe  dort. 

2  Divertissements  en  2  p.  un  Viol.  av. 
B.     Vienne,  Chr.  Toricella.     [B.  B. 


—  Paris,  l'editeur  Huberty.     [B.  B. 

2  Divertissements,  en  Duo  pour  un  V. 
seul  sans  Basse.  Vienne,  Chr.  Toricella. 
10  S.     [B.  Wageuer.     Schwerin  F. 

—  Divertissement  ä  2  pour  1  V.  solo. 
Paris,  Sieber.     [Paris  Nat. 

Six  Senates  (Trios).  Paris,  Chevardiere. 
Stb.     [Beriiu  K.  H. 

Six  grand  Orcliestra  Trios  proper  for 
small  or  great  Concerts.  Op.  1.  Dedic. 
to  Lord  Pittenweem.  Lond.,  Bremner. 
3  Stb.  (zweifelhafte  Kompos.)  i[B.  Hbg. 
B.  Wagener. 

6  Sonate  a  3:  2  V.  B.  foL,  ohne  Vor- 
uamen.     [Upsala  im  Ms. 

Trio  in  C.  f.  V.  Fl.  u.  B.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

2  Duos  f.  Bratsche  u.  V.  8  BU.  Ms. 
(zweifelhaft).     [B.  Wagener. 

6  Sonate  da  camera  a  V.  solo  col  B. 
op.  6.  Paris,  MUe.  Castagnerie.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

3  Sonaten  f.  V.  mit  B.  Ms.  [Brüssel 
Cons. 

Sei  Sonate  da  camera  a  V.  solo  col  B. 
oeuv.  4.  Paris,  Le  Chevardiere.  25  S. 
[B.  Wagener. 

Sonate  f.  Klav.  zu  4  Hd.  (zweifelhaft). 
[Briissel  Cons. 

In  neuen  Ausg.  4  Instrumentalkompo- 
sitionen (Eitner  2). 

Stamitz,  Josei)h,  lebte  in  der 
Zeit  von  1719—1779,  war  in 
Mannheim  Konzertmeister  und 
zeichnete  sich  sowohl  als  Violinist 
wie  als  Komponist  aus  (Allg.  mus. 
Ztg.  Lpz.  1865  p.  669).  Ich  halte 
obigen  Stamitz  für  eine  Verwechse- 
lung mit  Johann  Karl.  Auch  Fr. 
Walter  kennt  ihn  nicht. 

Stamitz,  Karl,  Sohn  des  Jo- 
hann (Karl),  geb.  7.  Mai  1746  zu 
Mannheim,  gest.  1801  zu  Jena. 
Schüler  seines  Vaters  und  Canna- 
bich's,  war  von  1762—1770  bei 
der  2.  Geige  an  der  Hofkapelle  in 
Mannheim  angestellt.  1770  ging 
er  auf  Reisen  und  trat  besonders 
als  Violaspieler  auf.  Schubart  S.  140 
lobt  besonders  letzteres.  Darauf 
kam  er  in  die  Kapelle  des  Herzogs 
von  Noailles,  wo  er  bis  1785  blieb. 
(Siehe  den  3.  Titel  unter  den  Sin- 
fonien.)  Seinen  Aufenthalt  in  Paris 


Stamitz,  Karl. 


251 


Stamitz,  Karl. 


bestätigt  auch  Gossec,  doch  ver- 
wechselt er  die  Vornamen  und 
schreibt  Johann  statt  Karl  (M.  f. 
M.  32,  182).  Während  der  Zeit 
■war  er  1778  auch  in  London  als 
Violinist  und  Violaspieler  aufge- 
treten (Pohl  2,  370).  1787  trat 
er  in  die  Kapelle  des  Prinzen 
Hohenlohe- Schillingsfürst,  machte 
öfter  Konzertreisen,  dirigierte  in 
Kassel  im  Winter  1789—90  die 
Liebhaber -Konzerte,  ging  dann 
nach  Jena  als  Direktor  der  Stu- 
dentenkonzerte, erhielt  von  Peters- 
burg 1800  eine  Einladung,  doch 
der  Tod  verhinderte  die  Aus- 
führung (zum  Teil  Gerber  1.  2. 
und  Fetis,  ohne  Gewähr  einer 
Sicherheit.  Fr.  Walter  obige  Daten 
in  Mannheim).  Gerber  2  kannte 
ihn  persönlich  und  erzählt  ein 
wie  eifriger  Chemiker  er  nebenbei 
war,  der  sich  besonders  auf  das 
damals  beliebte  Thema  der  Gold- 
macherei  legte  und  Gerber  einen 
langen  Vortrag  darüber  hielt.  Was 
nun  seine  Kompositionen  betrifft, 
so  ist  deren  Feststellung  ebenso 
unsicher  als  bei  denen  seines 
Vaters.  Verzeichnen  kann  ich, 
jedoch  ohne  Gewähr: 

Scena  per  un  Sopr.  „Dunque  non  v'e 
piü  speme"  c.  2  V.  Fl.  Cor.  Va.  e  B. 
Nov.  1789.  Ms.  Stb.  Kopie.  Cmoll. 
[Schwerin  F. 

2  Siniphonies  concertantes  ä  V 1.  2. 
principale,  2  V.  Taille,  Vcl.  &  B.  2  Ob. 
ou  Fl.  &  2  Cors  de  chasse  ...  Oe.  3. 
Chez  J.  J.  Hummel  ä  Berlin  . . .  ä  Amst. 
10  Stb.     [Wolfenb. 

Six  Simphonies  ä  2  V.,  A.  et  B.,  cors 
et  hautbois  .  . .  par  C.  Stamitz ,  fils  du 
fameux  Stamitz,  compositeur  de  M.  le 
duc  de  Noailles ,  . . .  Oeuv.  6.  Paris, 
Sieber.     [Paris  Nat. 

3  Simphonies  a  gr.  Orch.  op.  15.  Ber- 
lin, Hummel.    Stb.    [Upsala.    Schwerin  F. 

3  dito  op.  16,  ib.     [Schwerin  F. 

2  Simphonies  concertantes  per  V.  e 
Vcl.  obig.  2  V.  2  Ob.  2  Cor.  A.  e  B. 
Op.  19.    Geneva,  Senati.    10  Stb.    [B.  B. 


3  Simphonies  a  2  V.  A.  et  B.  2  Ob. 
ou  Fl.  2  Cors  et  TymbaUes  . .  Oe.  24. 
La  Haye  et  h  Amst.,  chez  B.  Hummel  et 
fils.     9  Stb.     [Wolfenb. 

13  Sinfonien  f.  Orch.  in  Stb.    Ms.  nur 

1  in  Part.     [Darmst. 

2  Sinfonien  ex  D.  u.  G.  für  Orch. 
9  u.  8  Stb.  im  Ms.     [Wolfenb. 

1.— 11.  und  13.  Symphonies  concer- 
tantes. Paris  chez  Heyua.  —  chez  Sieber 
etc.     [Paris  Nat. 

6  Simphonies.     Amsterd.     [B.  Lpz. 

6  Sinfonien  f.  2  V.  A.  B.  2  Ob.  (oder 
Fl.)  2  Hörn.     Mss.    Stb.      [Brüssel  Cous. 

In  Beriin  K.  H.  die  Sinfonien  Nr.  3—7. 
9—13  im  Verlage  von  Chevardiere.  — 
6  S.  op.  9  bei  Hummel.  —  6  S.  op.  13 
in  London.  —  2  S.  concert.  op.  18.  Paris, 
Bailleux.  —  Dann  noch  12  S.  im  Ms., 
alle  in  Stb.  —  Ferner  4  Konzerte  f.  Vcl. 

—  24  Quatuors  oe.  8.  10.  11.  12,  Beriin 
bei  Hummel.  Stb.  —  6  Trios  op.  14  ibid. 

—  5  Trios  im  Ms.  Stb.  —  God  save  the 
Mug  1792  Ms.  Stb.  f.  Orchester. 

In  B.  Schwerin  F.  befinden  sich  im 
Ms.  Stb:  Nr.  1—6  Sinfonien  (7.  8.  9. 
halte  ich  für  Johann's  Kompositionen,  da 
sie  nur  für  Streichquartett  geschrieben 
sind)  Nr.  10.  11.  Ferner  Nr.  12:  Sirn- 
phonie  concertante.  Simph.  XVI.  Paris, 
Sieber.  Dd.  Stb.  Ferner  an  Konzerten: 
Nr.  15  f.  Alto  Viola,  op.  1  mit  Orch. 
Nr.  16  Concerto  in  F.  für  7  Instr.  u. 
Begltg.  Nr.  17  für  Fiigott  u.  Begltg. 
Dann  ein  Sextet  f.  Gambe,  V.  Va.  2 
Hörner;  1  Quartett  f.  Gambe,  V.  Va.  u. 
Vcl.,  alle  im  Ms.  und  in  Stb. 

Concerto  p.  Alto  et  orch.  Paris,  Heina. 
Stb.     [Brüss.  Cons. 

2  Conc.  p.  V.  et  orch.  op.  12.  Paris, 
Bailleux.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

3  Concerti  in  D.  und  E.  f.  V.  c.  2  V. 

2  Ob.  2  Hörn.  Va.  u.  B.   im  Ms.  in  Stb. 
[Mailand  Cons. 

Concerto  per  il  Vcl.  oblig.  con  2  V. 
2  Ob.  2  A.  2  Corni  e  B.  Paris,  Bureau. 
Stb.     [B.  B. 

Concerto  (in  D)  p.  Pfte.  et  Orch.  La 
Haye,  Hummel.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

6  Concertos  for  the  organ,  Harpsich. 
or  Pfte.  with  Instrumental  parts.  Lond., 
Longman  &  Luckey.  45  S.  [B.  Wagener, 
Instrumentalst,  fehlen. 

Zweifelhaft  ist  der  Autor  folgenden 
Werliies,  welches  nur  mit  Stamitz  gez.  ist: 

Concert  I.  choisie  p.  le  Clavecin  av. 
l'acc.  des  2  V.  T.  et  B.,  2  Hautb.  ou  Fl. 
et  2  Cors  de  chasse  ad  lib.  Amsterd., 
Hummel.     9  Stb.     fol.     Dd.     [Beriin  Th. 

Concertante  p.  V.    1.  et  2.  A.   1.  2. 


Stamitz,  Karl. 


252 


Stamitz,  Karl. 


et  Basso.  Mis  au  jour  par  Mr.  Heina. 
Paris,     fol.     5  Stb.     [B.  B. 

Concerto  per  Viola  et  orcli.  Ms.  Stb. 
[Dresd.  Mus. 

2  Concerii  p.  Viola  d'amour,  c.  2  V. 
Va  2  Fl.  2  Corni  et  B.  Stb.  [Musikfr. 
Wien. 

7  Violinkonzerte  mit  Orch.  Ms.  Stb. 
[B.  M. 

Concerto  f.  Clarinette  mit  Orch.  Ms.  Stb. 

Concerto  p.  Clarinetto  solo  in  B.  c.  2  V. 
2  Cor.  A.  Viola  et  B.  Ms.  Stb.  [Beide 
in  Darmst. 

7  Parties  ä  2  Ob.  2  Clarinett.  2  Fl. 
trav.  2  Corni,  2  Fag.  Stb.  fol.  Ms. 
[Dresd.  Mus. 

Conceiüno  in  Dis  a  V.  Ob.  Cornu,  Fag. 
2  V.  2  Corni  Va.  e  B.    Ms.  P.    [Darmst. 

Concerto  ä  Clarinette  et  V.  principal 
(ou  Clarinette),  2  V.  A.  etc.  Paris.  Stb. 
inkompl.     [Darmst. 

4  Divertissements  pour  2  Clarinettes, 
2  Cors  et  2  Bassons.  La  Haye  et  Amst., 
B.  Hummel  et  fils.     3  Stb.     [B.  B. 

Divertimento  a  2  Chori.  Ms.  P.  [Darmst. 

Variationen  f.  2  V.  2  Viele,  B.  2  Fl. 
2  Cor.    Ms.  21135  a  in  K.     Stb.     [B.  B. 

Sonata  pour  la  Viele  d'amour  av.  acc. 
1  V.  ou  1  Alto  Viele.  Ms.  21135  in  K. 
Stb.     [B.  B. 

oe.  11.  3  Quintetti  concert.  Oboe  o  V. 
e  2  A.  Corno  ö  Vcl.  e  B.  Paris,  Heyna. 
5  Stb.  mit  Charles  Stamitz  fils  gez.    [B.  B. 

Sei  Quartetti  per  2  V.  Va.  e  B.,  i  quali 
potranno  esse  esequirli  a  grande  orchestra, 
...  da  Carlo  Stamitz,  figlio  del  famoso 
Stamitz  e  Virtuose  di  musica  di  S.  A.  S. 
Elettorale  palatina.  Op.  1.  Paris,  au 
bureau  d'abonnement  musical.  Stb.  [Paris 
Nat. 

6  Quatuor  ä  1  Clarinette.  V.  A.  et  Vcl. 
Oeuv.  8.    Beriin,  Hummel. '  4  Stb.    [B.  B. 

6  Quartette  f.  2  Viola,  Violon  e  Vio- 
loncelle  obliges.  op.  10.  A  la  Haye,  B. 
Hummel  et  Füs.    fol.     [Dresd.  Mus. 

6  Quartetti  pour  2  V.  A.  Vcl.  oe.  11. 
Berlin,  Hummel     4  Stb.     [B.  B. 

36  Quartette  (für  Streichinstr.)  op.  7, 
9,  11,  15,  30  (je  6  Quai'tette).  [Musikfr. 
Wien. 

6  Quatuors  ä  2  V.  Va.  et  Vcl.  Strasbg. 
chez  l'auteur.     4  Stb.     |Hofb.  Wien. 

Quartette  in  Dis  f.  Ob.  Hörn,  Fag.  V. 
und  3  Quartetti  concert.  f.  Clarinette  V. 
Va.  et  B.     [Musikfr.  Wien. 

6  Quartette  f.  Streichinstr.  Ms.  4  Stb. 
[B.  M. 

8  Quartette  f.  Streichinstr.  im  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

Unter  Karl  Stamitz  der  Aeltere ;  6  Se- 


nates en  Trio  p.  le  Clavecin,  V.  et  B. 
Grave  Mdme.  Oger.  Paris,  de  la  Chevar- 
diere.  [B.  M.  fehlt  B.  (VieUeicht  ist 
damit  Johann  Karl  gemeint.) 

Trio  pour  2  V.  et  B.     [Musikfr.  Wien. 

3  Trios,  ebenso,  in  Part.  u.  Stb.  im 
Ms.     [Darmst. 

Six  Duettes  ä  un  V.  et  A.  Viola  . . . 
op.  1.  Londres,  J.  Betz.  2  Stb.  fol. 
[br.  Mus. 

Duos  p.  2  V.  oe.  8.  Paris,  Boyer. 
[Paris  Nat. 

3  Duos  p.  V.  et  Alto.  Paris,  Louis. 
oe.  19.     [Paris  Nat. 

Six  Duos  p.  2  Flütes  ou  V.  et  Alto. 
oe.  27.  La  Haye  et  ä  Amst.,  B.  Hummel 
et  fils.     2  Stb.     [B.  Wagener. 

Duo  pour  V.  et  Alto-Viola.  Amst., 
J.  H.  Henning  Nr.  44.  2  Stb.  [B.  Wa- 
gener. 

Grand  Duo  p.  V.  et  A.  Offenh.,  Andre. 
2  Stb.     [ib. 

3  Sonate  per  V.  e  B.  in  Stb.  [Musikfr. 
Wien. 

1  Duett  f.  V.  u.  Violetta,  Ms.     [B.  M. 

3  Duette  f.  V.  u.  Va.  Ms.  Stb.  [Mai- 
land Cons. 

6  Sonate  per  il  Cembalo  con  Violino 
ad  Hbit.  Dem  Kurfürsten  v.  Sachsen  ge- 
widmet,    fol.     [Dresd.  Mus. 

6  Senates  p.  le  Clavecin  ou  le  Pianof. 
av.  acc.  d'im  V.  La  Sixieme  est  pour 
2  Clavecins.  oe.  20.  A  la  Haye,  B. 
Himimel  et  fils.    fol.     [ib. 

Sonata  p.  le  Clavecin  ou  Pianof.  avec 
un  Alto  Viola  oblige.  A  la  Haye,  B. 
Hummel  et  fils.     fol.     [ib. 

Sonata  pour  Viola  d'amour  et  B.  und 
60  Capriccio  für  Violine.    [Musikfr.  Wien. 

Sonata  a  4  ms.  Amst. ,  J.  Schmitt. 
[B.  B. 

Li  Marzius'  Samlwk.  von  1784  ein 
Menuet. 

Reichard  1787,  142  führt  das  Singspiel 
„Der  verliebte  Vormund''  an  und  sagt: 
der  Komponist  befindet  sich  jetzt  auf 
Konzertreisen.  —  Sittard  1,  133  teilt  ein 
Programm  eines  Konzertes  in  Hamburg 
von  1785  mit,  welches  sehr  nach  Markt- 
schreier klingt,  ähnlich  denen  von  Abt 
Vogler. 

Stantltx.  und  Stamix  ohne  Vornamen. 

Sinfonia  in  Dd.  ä  2  V.  2  Ob.  2  Cor. 
Va.  et  B.  4  Sätze  mit  Menuet.  Mit 
Staimez  gez.     Ms.  911.  Stb.     [Karisnihe. 

3  Symphonien  op.  1  im  Druck  (?).  — 
1  Svmph.  op.  15  in  Stb.  und  5  Symph. 
im  Ms.  Stb.     [B.  Liege. 

1  Sinf.  in  Fd.  f.  2  V.  Va.  u.  B.  in 
Stb.     [Musikfr.  Wien. 


Stamitz,  Thaddaeus. 


253 


Stanhope. 


3  Concerti  ä  Fl.  trav.  couc.  c.  2  V. 
Braccia  e  Cemb.  c.  Vcl.  Ms.  912—914 
(913  noch  mit  2  Hörn.)  Je  3  Sätze.  Stb. 
[Karlsruhe. 

3  Concerti  per  il  Clavic.  2  V.  Ya.  e  B. 
—  oder  f.  V.  Va.  mit  Orch.  Mss.  Stb. 
[B.  M. 

Concerto  Fl.  trav.  pr.  c.  2  V.  2  Ob. 
2  Cor.  Va.  e  B.    Ms.  Stb.    hfol.     [B.  Br. 

Concerto  per  il  Fl.  prineip.  c.  2  V.  Va. 
e  B.     Dd.    Ms.  Stb.     hoch!     [B.  Br. 

6  Trios  f.  2  V.  u.  B.    Ms.  Stb.    [B.  M. 

Trio  ä  2  V.  e  B.  nur  2.  V.  vorhanden, 
mit  Stamiz  gez.     Ms.  915.     [Karlsruhe. 

Stamitz,  Thaddaeus,  ein  Bru- 
der des  Johann  Karl,  ebenfalls  in 
Deiitschbrod  um  1721  geboren, 
bildete  sich  zum  Violoncellisten 
in  der  Jugend  aus,  wurde  in  Prag 
Priester  und  kam  als  Kaplan  in 
seine  Vaterstadt;  1750  zum  Dechant 
erwählt,  ging  er  dann  nach  Alt- 
bunzlau  und  starb  dort  als  Kanoni- 
kus am  23.  Aug.  1708.  Von  den 
Lexika  wird  er  besonders  als  Mu- 
siker bez.,  man  sieht  aber,  dass 
Musik  bei  ihm  ganz  Nebensache 
war  (Dlabacz). 

Stamm,  Peter,  Lehrer  oder 
Rektor  am  Gymnasium  in  Stettin 
in  der  2.  Hälfte  des  17.  Jhs., 

schrieb  eine  Leichenrede  auf  Joh.  Georg 
Ebeling.  Stettin  1676,  siehe  Ebeling. 
Fundort  nicht  bekannt. 

Staiidfurs,  J...  C...,  war  um 

1752  Korrepetitor  an  der  Koch- 
schen  Schauspielertruppe  in  Leipzig 
und  Balletgeiger,  st.  1756  zu  Ham- 
burg im  Hospitale.  Er  schrieb  die 
Singspiele  ,,I)er  lustige  Schuster", 
„Der  Teufel  ist  los"'  und  „Die  ver- 
wandelten "Weiber".  Das  erste  und 
letzte  gab  J.  A.  Hiller  verbessert 
und  mit  Arien  vermehrt  im  Kla- 
vier-Auszuge heraus  (siehe  J.  A. 
Hiller.  Gerber  1.  Peth,  Gesch. 
des  Theaters  in  Mainz,  1879,  19. 
Jahn  1,  124). 

Die  Hof  b.  Wien  besitzt  im  Ms.  15938 
Nr.  1  die  Motetten:  Der  Herr  ist  mein 
Hirte  4  voc.  und  Nr.  6,  Bleibe  bei  uns, 
denn   es   will   Abend   werden,    5  voc.  — 


Gerber  2  zeigt  noch  die  Motette  an  „Ich 
bin  eine  Blume  zu  Saron'',  die  einst  Eell- 
stab  in  Berlin  im  Ms.  bosafs. 

Staiidish,  Frederik,  ein  eng- 
lischer Komponist  des  16.  oder 
17.  Jhs. 

In  der  Kirche  zu  Ely  ein  Anthem  im  Ms. 

Ein  David  Standish  war  von  1661 — 76 
Organist  zu  Peterborough  und  William 
S.  von  1677—90.  Ihm  folgte  Boger  S. 
von  1690-1713  (West). 

Standley,  ...  ein  Komponist 
des  15.  Jhs., 

der  im  Cod.  88  des  Domkapitelarchivs 
zu  Trient  (jetzt  in  Wien),  Bl.  314b  mit 
einer  3stim.  vollständigen  Messe  ver- 
treten ist. 

Standtliartuiig,  Johannes  To- 
bias. Die  Bibl.  der  Musikfr.  in 
Wien  besitzt  ein 

,,Gesangbü.chlein  Anno  1739."  Be- 
stehend aus  Gesangsiibungen  nebst  theo- 
retischen Regeln,  ferner  aus  geistlichen 
Gesgen.  für  1  Stim.  mit  Bc.  Eerner  be- 
sitzt sie  ein  ,, Schlagbuch  auf  unterschied- 
liche Preambula  eingerichtet''.  Ms.  von 
1732.  (Der  Kat.  schreibt  zuerst  ßandt- 
hartinger,  verbessei-t  sich  aber  später  in 
obigen  Namen.) 

Stane,   ...    15.  Jh.,    wird    als 

Komponist  im  Florentiner  Codex 
des  John  Hothby  erwähnt.  Vergi. 
auch  Store. 

Stanhope,  Charles,  Earl,  Vis- 
count  von  Mahon,  Baron  von  El- 
vasten,  geb.  3.  Aug.  1753  in  Genf, 
wo  seine  Eltern  wohnten,  gest. 
1.  Dez.  1816.  Ein  gelehrter  und 
vielseitig  gebildeter  Engländer,  der 
mathematische,  mechanische,  bota- 
nische u.  a.  Abhandlungen  schrieb, 
Mitglied  des  Parlaments  und  später 
des  Oberhauses  war.  Auch  mit 
akustischen  Studien  beschäftigte  er 
sich  und  schrieb: 

Frinciples  of  the  science  of  tuning  In- 
struments with  fixed  tones.  By  . . .  Lon- 
don 1806  Millan.  8»  (die  Lpz.  Ztg.  17, 
37  bericlitet  über  das  Buch).  [B.  B.  br. 
Mus.     Glasgow.     Brüssel.     Einsiedeln. 

Dr.  Callcott  schrieb  darüber:  Piain 
Statement  of  Earl  St.'s  temperament.  Lon- 
don 1807  Millan.     8».     [Bnissel  7148. 

Biographisches  in  Pierer's   Cons.-Lex. 


Staniczewsb. 


254 


Stannard. 


Staniezewski,  Andreas,  stand 
um  1604  in  der  Kapelle  König 
Sigismund  III.  von  Polen  und 
Schweden  in  Krakau  und  ist 

im  Samlwk.  1604  mit  einer  Sstim. 
Motette  vertreten  (Eituer  1). 

Stanley,  John  I.,  ein  Theorbist 
des  17.  Jhs.,  steht  1628  im  Dienste 
des  Kurfürsten  von  Brandenburg 
zu  Berlin  und  erhält  am  18.  Okt. 
1631  seinen  Abschied,  da  ihn  der 
Landgraf  Wilhelm  von  Hessen  zu 
seinem  Kammerdiener  ernannt  hat 
(Schneider  38.  39). 

Stanley,  John  IL,  geb.  17.  Jan. 
1713  zu  London,  gest.  19.  Mai  1786 
ebd.  Erblindete  im  Alter  von 
2  Jahren,  bildete  sich  unter  Kea- 
ding  und  Dr.  Greene  zum  Musiker, 
besonders  als  Orgelvirtuose  aus, 
erhielt  1724  den  Organistenposten 
an  All  Hallo  WS,  Breadstreet  in 
London,  1726  an  St.  Andrew's 
Holboru.  Erhielt  1729  in  Oxford 
den  Baccalaureustitel,  wurde  1734 
Organist  an  der  Templekirche  und 
folgte  1779  Dr.  Boyce  als  Dirigent 
der  Kgl.  Kapelle.  jSTach  Händel's 
Tode  übernahm  er  bei  den  Ora- 
torienaufführungen in  der  Fasten- 
zeit unter  Leitung  Smith's  die 
Stelle  Händel's  an  der  Orgel  und 
spielte  zwischen  den  Teilen  des 
Oratoriums  Orgelkonzerte ,  sowie 
es  Händel  seit  1735  gepflogen 
hatte.  Seine  Kompositionen  sollen 
von  geringem  Wert  sein  (Fetis. 
Grove.  Brown.  Pohl  1,  179.  Bur- 
ney  3,  232.  6,  621).  Von  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar: 

Zimri,  an  Oratorio.  London.  P.  (Ouvert. 
u.  Gesänge.)    [R.  C.  of  Mus.  658. 

The  fall  of  Egypt,  an  Orat.  by  Dr. 
Hawkesworth.  3  voll,  im  Ms.  qufol.  [R. 
C.  of  Mus. 

Jephtah,  an  Orat.  by  Dr.  J.  Free.  Ms. 
P.    [ib. 

Hercules,  a  Serenata,  in  P.  Ms.  192 
nennt  sich  am  Ende  Dr.  John  Stanley. 
[br,  Mus. 


18  Cantatas  for  a  voice  and  instru- 
menta and  3  Songs  (ebenso).  London,  for 
the  author.  fol.  in  1  Bde.  [R.  C.  of 
Mus.  1379. 

Six  Cantatas  for  a  voice  and  instru- 
ments.  London,  author.  [Antiq.  Jak. 
Rosenthal. 

3  Cantatas  and  3  Songs  for  a  voice 
and  instrum.  London,  fol.  (wie  vorher), 
[br.  Mus. 

12  Cantatas  for  the  voice,  harps.  and 
V.  London,  Harrison  &  Co.  44  S.  [B. 
Wagener.    br.  Mus.,  dort  noch  ein  2.  set,  ib. 

The  Red  Breast.  A  Cantata.  Lond. 
1782.    fol.     [br.  Mus. 

Im  Einzeldrucke  im  br.  Mus.  6  Songs 
und  R.  C.  of  Mus.  1373. 

6  Concertos  in  7  parts  for  4  V.  T.  Vcl. 
with  a  Th.  B.  for  the  Harps.  op.  2.  Lond., 
Walsh.  7  Stb.  [B.  Hbg.  fehlt  Ycl.  br. 
Mus.  kompl.  Cambridge  FW.  B.  ß.  im 
Ms.  21 140:  6  Conceili  grossi  in  7  parts. 
in  P.  94  S. 

—  6  Concertos  set  for  the  harps.  or 
organ.  London,  Walsh.  fol.  [br.  Mus. 
Cambridge  FW. 

6  Solos  for  the  germ.  flute,  V.  or  Harps. 
taken  from  the  6  Concertos  for  V.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

8  Solos  for  a  germ.  flute,  V.  or  harps. 
op.  1.     Lond.     qufol.     [br.  Mus. 

6  dito,  op.  4.     London,     qufol.     [ib. 

Ten  Yoluntarys  for  the  organ  or 
harpsich.  op.  5.  London,  Johnson,  qufol. 
[B.  B.     br.  Mus.     Cambridge  FW. 

10  dito,  op.  6,  ib.  10  dito,  op.  7,  ib. 
[br.  Mus.     Cambridge  FW. 

In  J.  Simpson's  Companion  eine  Piece 
f.  Fl.  u.  B.  —  Gesge.  in  K.  ]^r.  Abel's 
The  Summer's  tale.  —  In  Pittman's  Pre- 
ludes  and  Fugues. 

Stanley,  J . . .  Gl- . . .,  setzte  1668 
Esaias  Reufsner  s  Musicalische  Taf- 
fel-Erlustigung  in  4  Stimmen  für 
1  V.  2  Bracci  u.  Bc.  Brieg.  (Siehe 
Reufsner.  Ob  dies  vielleicht  der 
John  Stanley  I.  ist,  bedarf  noch 
des  Beweises).    Exemplar  in  üpsala. 

Stanley,  Samuel,  bekannt  durch 

Twenty-four  tunes  in  four  parts,  adap- 
ted  for  the  Organ  or  Pfte.  .  Composed 
chiefly  to  Dr.  Watts'  Psalms  and  Hymns. 
Birmingham,  for  the  Author.  qufol.  Ende 
des  18.  Jhs.     [br.  Mus. 

Stannard,  A . . .,  bekannt  durch 

The  Noi-n-ich  March,  adapted  for  the 
V.,  Germ.  Flute  and  Guittar.  Lond.,  L. 
L.  &  Co.  c.  1770.    fol.     [br.  Mus. 


stanzen. 


255 


Stark,  Friedr.  Gottl. 


Stanzen,  Johann  Ludwis,  in 

der  2ten  Hälfte  des  18.  Jbs.  Or- 
ganist an  St.  Paul  in  Hildesheim, 
ist  bekannt  durch 

0  Todt,  wo  ist  dein  Stachel?  Kantate 
zu  4  Stirn.,  Soli  und  3  Tromp.  Pauk.  2  V. 
Va.  u.  Bc.  Ms.  Autogr.  P.  fol.  [Brüs- 
sel Cons. 

Sonate  pour  le  Clavecin  ou  Pfte.  av. 
acc.  d'ua  A^.  et  Vcl.  obl.  Oeuv.  5  (ä  2 
Cembali  arrang.)  Bruuswic,  Magazin  ä  la 
Höhe.     fol.     [Dresd.  Mus. 

Sonate  pour  le  Clavecin  av.  V.  et  Ycl. 
Oeuv.  10.  Ib.  3  Stb.  [B.  B.  (mrd  1805 
angezeigt). 

Sonate  f.  Klav.  zu  4  Hd.    [Brüss.  Cons. 

In  ß.  Schwerin  F.  befinden  sich  im  Ms. 
in  Stb.  5  Sinfonien  f.  Streichinstr.  2  Fl. 
trav.  2  Homer  u.  B. 

StapeL  .  .  .  Organist  an  der 
Marienkirche  zu  Rostock,  um  1702 
bis  nach  1721  (Mattheson  1,  146). 

Stappen,    Crispinus,    oft   nur 

mit  Crispinus  gez.  (Felis  schreibt 
Corneille).  Er  war  von  1493  bis 
1507  päpstl.  Sänger  in  Rom  und 
starb  nach  Houday  S.  117  u.  244 
im  Jahre  1533  als  Kanonikus  in 
Cambraj. 

Capelli  S.  13  glaubt,  dass  der  Codex 
Nr.  1221  in  der  Bibl.  Estense  in  Modena 
zum  grofsen  Teile  von  ihm  herrühre  und 
in  Padua  gesch  lieben  ist.  Er  schliefst 
dies  aus  den  Schlussversen  des  Codex, 
worin  St.  von  dem  teuren  Padua  und 
seinen  Schülern  Abschied  nimmt.  Sie 
lauten : 

Vale  qualunque  grande  e  piccoUno, 

Cnspin  si  parte,  e  pigliasi  'i  cammino. 
Nur  einige  Kompositionen  dieses  Codex 
sind  mit  Crispinus  gez. 

In  Petrucci's  Samlwk.  von  1503  u. 
1505  ist  er  mit  6  Motetten  vertreten 
(Eitner  1). 

Der  Katalog  der  B.  in  Modena  zeigt 
unter  Crispinus  an:  Canzonette  madriga- 
leschi  a  3  e  4  voci.    15.  Jh.? 

Staray,  Michel,  Comte  de  (Graf 
von),  lebte  am  Ende  des  18.  Jhs.; 
op.  7  erschien  nach  einer  Anzeige 
1798.     Bekannt  sind  von  ihm: 

6  Polonaises  ä  4  ms.  p.  le  Clav,  ou 
Pfte.,  oe.  4.    Ms.     fol.     [Stadtb.  Breslau. 

6  Polonaises  per  le  Clavec.  av.  acc. 
d'un  V.  et  Vcl.    Ms.     fol.     [Dresd.  Mus. 


3  Polonoises  ä  4  ms.  p.  le  Clav,  ou 
Pfte.  Op.  2.  Yienne,  Magazin  de  mus. 
Nr.  1152.     qiifol.     [Schwerin  F. 

Starck,  . . . 

In  Darmst.  befindet  sich  eine  Sinfonie 
in  Dd.  im  Ms.  in  Stb.    Näheres  unbekannt. 

Starek  (Starckh) ,  Christian 
(Crispin),  wird  von  1750  als  Vio- 
linist an  der  Hofkapelle  in  Mün- 
chen mit  285  Gld.  Gehalt  in  den 
Akten  verz.  Sein  Tod  wird  dem 
Kurfürsten  am  13/3  1760  gemeidet 
(Kreisarchiv). 

Starck,  Laurentius,  wird  von 
Scacchi  1646  als  Musiker  angeführt, 
von  dem  er  eine  zustimmende  Ant- 
wort in  betreff  des  Streites  mit 
Paul  Siefert  erhalten  hatte  (Vier- 
tel]". 7,  421). 

Staremberg,  . . . 

Im  Ms.  B6a  P.  Cantata:  Pieta  Lidio 
pietk,  a  Sopr.  col  Bo.    fo.  7.    [Dresd.  Mus. 

Staricius,  Johannes,  aus  Schkeu- 

ditz   (Merseburg),   stand   um    1609 

als  Organist  an  P.  Lorenz  zu  Frank- 

1  fürt  a/M.   (Titel).     Er  gab  heraus: 

Newer  Teutscher  Weltlicher  Lieder, 
nach  Art  der  welschen  Madrigalen,  neben 
etzlichen  lieblichen  Teutschen  Tcäutzen  . .  . 
mit  5  vnd  4  Stim.  compon.  u.  gesetzet 
durch  . . .  Frkft.  a/M.  1609  gedr.  bei  W. 
Eichter,  in  Verleg.  Nie  Steinii.  4  Stb. 
40.  23  Gesge.  (Nr.  10  u.  13  derselbe 
Tonsatz.  Nr.  2,  7—13  sind  von  Th.  Mor- 
ley  nach  der  Üaufsmann'schen  deutschen 
Ausg.  Siehe  Näheres  in  Emil  Bohn's 
50  histor.  Concerte,  Bresl.  1893  S.  170. 
Staricius  sagt  nicht,  dass  die  obigen  Nrn. 
von  Morley  sind,  sondern  giebt  sie  als 
eigene  Kompositionen  aus.)  [B.  G.  B.  B. 
B.  Hbg.  5  Stb.  •? 

Stark,  Friedrich  Grottlieb,  geb. 
29.  Aug.  1742  (wo?),  gest.  20.  Mai 
1807  in  Waidenburg  in  Schlesien, 
wo  er  Kantor  war  und  sich  als 
Orgelspieler  und  Komponist  aus- 
zeichnete. 

Schilling  führt  mehrere  Oratorien  an, 
einen  Jahi-gang  Kirchen -Kantaten,  Ge- 
sänge am  Klavier,  eine  Samlg.  von  100 
Praeludien  und  Fugen,  von  denen  Einiges 
auch  im  Drack  erschien.  Noch  in  den 
40  er  Jalu-en   wurde   in  Waidenburg   alle 


stark,  Konrad. 


250 


Starter. 


14  Tage  vor  der  Predigt  eine  Eirchen- 
nuisik  für  Chor,  Solo  und  Orcliester  auf- 
geführt, zu  der  die  ganze  Umgegend  ihre 
musikahschen  Kräfte  zur  Verfügung  stellte 
(aus  eigener  Erfahrung).  —  In  Müuchen's 
alter  Hofkapelle  lieg-t  eine  Messe  zu  8  Stirn. 
im  Ms.,  P.  und  Stim.,  sie  ist  zwar  nur 
mit  Stark  gez.,  könnte  aber  wohl  von 
Obigem  sein. 

Gedanken  u.  Empfindungen  beim  Kreuze 
Jesu  auf  Golgatha  f.  Soli,  Chor  u.  Orch. 
Kl.-A.  mit  Friedr.  Gottl.  Stark  gez.  [Mu- 
sikfr.  "Wien. 

Stark,  Konrad,  um  1765  als 
Komponist  an  der  kurf.  Kapelle  in 
Trier  angestellt  (M.  f.  M.  24,  37) 
und  um  1781  Kapellmeister  an 
der  Hofiiapeile  in  Koblenz  (Forkel 
1,  152). 

Starke,  Friedrich,  geb.  1774 
zu  Elsterwerda  in  Sachsen,  gest. 
am  18.  Dez.  1835  (sie?)  zu  Döbling 
bei  Wien.  Bildete  sich  als  Stadt- 
musikant auf  allen  gebräuchlichen 
Instrumenten  aus,  machte  aber 
nebenbei  fleifsig  theoretische  Stu- 
dien, zuletzt  noch  in  Mannesjahren 
bei  Albrechtsberger  in  Wien;  führte 
in  der  Jugend  ein  unstetes  Reise- 
leben, bald  als  Kapellmeister  bei 
Kunstreitern,  bald  an  stehenden 
Theatern,  dann  wieder  als  öster- 
reichischer Militärkapellmeister  und 
trat  hin  und  wieder  als  Virtuose 
auf  dem  Hörn  und  der  Bassposaune 
auf.  Als  er  sich  dann  in  Wien 
niederliefs,  gab  ihm  Beethoven 
seinen  Neffen  in  Unterricht,  trat 
dort  als  Hornist  ins  Hofopern- 
theater ein  und  zog  sich  dann  in 
älteren  Jahren  nach  Döbling  zu- 
rück, nur  der  Komposition  sich 
widmend.  Im  Ms.  10  678  der  B.  B. 
wird  er  ein  Freund  Albrechts- 
berger's  genannt  (Schilling  aus- 
führlich. Im  Hamburger  Cor- 
respondenten  von  1836  Nr.  5  be- 
findet sich  die  Anzeige,  dass 
Friedrich  Starke  im  Anfange  des 
Jahres  1836  zu  Hamburg  gestorben 


ist.  Da  seine  Aemter,  die  er  be- 
kleidet hatte,  ebenfalls  angezeigt 
werden  und  mit  denen  bei  Schilling 
angeführten  übereinstimmen,  so  ist 
kein  Zweifel,  dass  damit  der  obige 
gemeint  und  Schilling's  Angaben 
falsch  sind.  Er  soU  sehr  Yielerlei 
geschrieben  haben.  Nachweisbar 
sind: 

2  Messen  f.  Chor  u.  Orch.  in  P.  u.  Stb. 
—  2  Offertorien.  —  1  Graduale  f.  Alt, 
Hörn  solo  u.  Orch.  —  Te  Deum  f.  Chor, 
Solo  u.  Orch.  in  Stb.  —  Tantum  ergo  und 
1  Graduale  4  voc.  c.  orch.  op.  127  in  Stb. 
[Musikfr.  AVien. 

Cantate  zur  Unterhaltung  geselliger 
Zirkel  bei  Familienfesten  f.  Sopr.  Chor 
u.  Streichquart,  oder  Pfte.     P.     [ib. 

2  Sinfonien  in  D.  u.  B.  f.  2  V.  A.  u. 
B.     Mss.  in  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Adagio  u.  Rondo,  Weihe  des  Friedens, 
Gelegenheitssouate,  Fürst  Esterhazy  gew. 
f.  Klav.  u.  V.     op.  71.      [Musikfr.  Wien. 

Die  gr.  Wachparade  in  Paris.  Charakte- 
ristisches Tongeraälde  f.  Pfte.  u.  Hörn, 
op.  105.     [ib. 

4  Variations- Werke  f.  Pfte.  u.  Fl.  oder 
Clarinette.     op.  26.  52.  58.  70.     [ib. 

Theme  et  Var.  p.  Pfte.  et  Fl.  Vienne, 
Hoffmeister.  Stb.  [Brüss.  Cons.    B.  Kgsbg. 

12    deutsche    Tänze    nebst   Trios    und 

1  Coda...    f.    2   Flöten.      Wien,    Trag. 

2  Stb.     [B.M. 

Alina,  6  Walzer  mit  Coda  f.  Harmonie- 
musik.    Ms.  Stb.     [Mailand  Cons. 

Alexander-Favorit-Marsch.f.Pfte.  Wien, 
Artaria.     [Mailand  Cons. 

Wiener  Pf  te.-Schule  in  2  Abthlg.  op.  108. 
3.  Abthlg.  2.  Aufl.  Wien  1819  u.  sine 
anno.     [B.  B. 

Canon  a  3  voci:  Glück,  Gesundheit... 
Autogr.  geschrieben  in  Oberdöbliug  bei 
Wien  im  Nov.  1829.  [Hofb.  Wien,  Ms. 
18346. 

Starswolski,  Simon,  ein  pol- 
nischer Historiker  im  17.  Jh.  Er 
war  Senior  im  Kollegium  zu  Tar- 
now  (Galizien). 

Man  schreibt  ihm  das  Werk  zu:  Mu- 
sices  practicae  Erotemata  . . .  Cracoviae 
1650  ex  officina  Francisci  Caesarei  S.  ß. 
M.  typogr.     B**  (Sowinski.     Fetis). 

Starter,    Jan    Jauszoon,    ein 

niederländischer  Dichter  des  17. 
Jhs.,    der    mehrere    Liederbücher 


Starter. 


257 


State!]  a. 


mit  Molodien  herausgab,  die  sich 
grofser  Beliebtheit  erfreuten.  Ob 
er  auch  der  Komponist  der  Melo- 
dien ist  bedarf  noch  des  Beweises. 
Bei  dem  2ten  Drucke  wird  Jaq. 
Vredeman  als  Komponist  genannt. 
Betitelt  sind  sie 

Starters  Lnst-hoofken  verciert  niet  vele 
Liedekens,  Bruylofts  dichten  ende  coi)ere 
platen.  T'Utrecht  by  Jan  Amelissoou  in 
het  vergulde  ABC.  kl.  quSO.  12  Bog. 
Portr.  des  Verf.  Melodien  haben  nur 
BI.  11.  12.  19.  20.  .36.  37.  70,  sonst  ist 
nur  auf  bekannte  Melod.  verwiesen  (nach 
1619  erschienen).     [B.  Br. 

Friesche  Lust -Hof,  beplant  met  ver- 
scheyde  slichtelyke  Minne-Liedekeus,  Ge- 
dichten, ende  Boertige  Kluchteu.  Door 
. .  .  Met  .  .  kopere  figueren  vergierd;  ende 
by  alle  onbekende  AVyseu,  de  Noten,  of  te 
Musycke  gevoeght,  door  Mr.  Jaqiies  Vrede- 
man .  .  .  Amstelredam  1621  gedr.  by 
Paulus  van  Ravestevn,  voor  Dirk  Pietersz. 
Voscuyl.  qu4'J.  178  Seit,  und  12  Ell. 
Scheint  die  erste  Ausg.  zu  sein.  [br.  Mus. 
Eine  2.  Ausg.  mit  gleichem  Titel  ebd.  von 
201  Seit,  und  Anhang  16  Bll. 

—  Friesche  lusthof|  beplant  met  ver- 
scheyden  stichtelyke  minue-liedekens  .  .  . 
3.  druck.  Amst.  voor  de  weduwe  van 
Dirk  P.  Voscuyl.  qu4".  [Brüssel.  B. 
Hbg.     Proske,  Ausg.  unbekannt.    Bologna. 

—  In  B.  Leipz.  4.  (?)  Ausg.  von  1624. 

—  In  R.  C.  of  Mus.  4.  Ausg.  von  1627. 

—  In  B.  Amst.  5.  Au,sg.  von  1634, 
Amst.  by  Broer  Jansz.  (|u8". 

—  Bloemlezing  uit  den  Friesche-L  .  .  . 
ediert  von  AV.  Eekhoff.  Leeuwarden  1862. 
8«.     [Amst. 

Boertigheden,  s.  1.  et  a.  4*'.  [B.  Hbg., 
ist  der  Anhang  zum  vorhergehenden 
Werke. 

Startzel,  ...  lebte  um  1772  in 
Wien  (Burney  2,  213). 

Starzer,  Joseph,  ein  tüchtiger 
Violinist  und  Komponist  in  Wien, 
besonders  bekannt  als  Balletkora- 
ponist,  was  ihm  viel  Geld  und 
beim  Publikum  grofse  Beliebtheit 
einbrachte.  Er  starb  den  22.  April 
1787  im  62.  Lebensjahre;  war  also 
1726  geb.  (Schmid's  Gluck  p.  53). 
Nach  Gerber  1  soll  er  1762  nach 
Petersburg  befohlen  worden  sein, 
befand   sich   aber   1770  wieder  in 

4 

Kob.  Eitiier's  Quellen-Lexikon.     Bd.  0. 


Wien.  Hanslick  48  berichtet,  dass 
er  bis  an  seinen  Tod  die  Privat- 
aufführungen  bei  Herrn  van  Swie- 
ten  leitete.  Reichard  1776,  266 
zählt  seine  Singspiele  auf,  nennt 
ihn  aber  fälschlich  Kapellmeister 
der  Ksl.  Hofkapelle.  Es  sind  dies 
„Die  Wildschützen.  Adelheid  von 
Ponthieu  und  die  Horazier".  Als 
Balletkompouist  werden  besonders 
die  Ballette  von  Noverre  erwähnt. 
Gerber  1  sagt,  dass  er  am  Wiene- 
rischen Theater  angestellt  war. 
An   Kompositionen   sind  bekannt: 

Le  passione  di  Gesü  Cristo.  Orat.  in 
2  p.  (Metast.)  f.  Soh,  Chor  u.  Orch.  1778 
in  Wien  aufgef.  P.  Ms.  [B.  B.  Ms.  21 160. 
2  voll.  Hof b.  Wien  Ms.  17  296.  Musikfr. 
Wien. 

An  Balletmusik :  Die  Schnitter.  P. 
34  Bll.     Ms.  21165.     [B.  B. 

Les  Horaces,  Ballet  tragiiiue  en  5  act. 
de  Noverre,  repres.  ä  Paris  21/1  1777. 
Ms.  Autogr.  P.     [Paris  l'opcra. 

Adele  de  Ponthieu,  Ballett.  Ms.  Stb. 
[Berhn  K.  H.  Hofb.  Wien  Ms.  18654 
betitelt:  Adelheid,  Ballo  in  5  atti.  Part. 

L'amor  medico,  Ball,  (aus  Petersburg) 
f.  V.  u.  B.    Ms.     [ib. 

Le  cinque  Soltane.  Ballo.  Ms.Stb.  [Darmst. 

Gliorazieglicuriazi.  Ballet.  Ms.Stb.  [ib. 

Das  Strafsburger  Fest.  Ballet,  unvollst. 
Ms.  Stb.     [ib. 

Teseo  in  Greta.  —  Ballo  del'Amore.  — 
Donchischot.  —  Ballo  Ülandose.  —  Adele 
de  Ponthieu.  —  Gli  orazzi  e  Curiazzi.j — 
Diana  ed  Endimione.  —  Roger  e  Brada- 
mante.  Ballets  in  P.  oder  im  Kl. -A. 
[Musikfr.  Wien. 

Concerto  en  F.  a  Viol.  princip.  c.  Quar- 
tette. Stb.  2  Trios  für  V.  Va.  und  B. 
[beide  in  Musikfr.  Wien. 

In  Rellstab's  Ciavier-Magazin  3.  Viertel- 
jahr 1  Tonsatz. 

Ms.  18676  Hofb.  Wien  2  Divertimenti 
ä  2  V.  Va.  B.  zu  je  3  Sätzen:  Allegro, 
Menuette,  Adagio.  Part. 

State,  Franz. 

Eine  Sonate  f.  V.  und  Vcl.  im  Ms.  der 
B.  Wagener. 

Statella,  GrioTaniü,  bekannt 
durch  die  Oper: 

L'Achemo  imperador  della  Cina.  Pa- 
lermo 1751.  Textb.  im  Besitze  des  Herrn 
Bouamici  in  Livorno. 

17 


Statius. 


258 


Stecher,  Julius. 


Statins,  Peter  P  . . .,  war  im 

17.  Jh.    am   Dome   und   der   Hof- 
kapelle    in     Salzburg     angestellt 
(Peregrinus  81). 
Statt,  . . . 

ist  in  der  Bibl.  der  Musikfi'eunde  in 
Wien  mit  einer  „Sonata  ä  3"  vertreten. 

Statter,     Georg    Maxiiiiiliaii. 

Im  Anfange   des   19.  Jhs.  erschie- 
nen von  ihm 

Six  Canzonets,  a  trio  with  a  pfte. 
accom.  and  a  glee  for  three  voices,  com- 
posed  by  . . .  Lond.,  Lavenu.  [Brüssel 
Cons. 

Stattler,  U  . . .  A . . ., 

bekannt  durch  5  Sinfonien  für  Orch. 
Ms.  Stb.    [Darrast.    Lebenszeit  unbekannt. 

Stattmiller,  Fat.  Beda,  lebte 
in  der  1.  Hälfte  des  18.  Jhs.  als 
Mönch  im  Ivloster  Weingarten  in 
Württemberg  und  schrieb  Messen 
u.  a.  Kirchengesänge  (Kornmiiller 
1,  222). 

Stauber,  Laureiitiiis,  geb.  26. 
Okt.  1483,  bezeichnet  als  Organist 
,,et  eqnes  auratus". 

Staubiüger,  siehe  Stabinger. 

Stauch,  Christian,  Lehrer  an 
der  Solitude  bei  Stuttgart  um  1781 
(Forkel  1,  134). 

Staudt,  Johann  Bernhard, 
Kapellmeister  am  Jesuiten- Gym- 
nasium zu  Wien  am  Ende  des  17. 
und  Anfange  des  18.  Jhs.,  ist  be- 
kannt durch 

Virtus  non  postuIat  annos,  sive  Scipio 
Junior,  Romanorum  belli  imperator.  Drama 
historico-morale  .  . .  Aufgeführt  am  1.  Jan. 
1703  in  obigem  Gymnasium.  Ms.  18508. 
P.  [Hofb.  Wien.  Ebendort  Ms.  18_871 
das  Drama:  Der  Blinde  am  Weg  lv02. 
Ms.  18873:  Eueharistia,  1697.  18874: 
Patientis  Christi  memoria,  1685.  18875: 
Ferdinandus  V.  rex  Hispaniae,  1684  u. 
s.  w.  noch  18  Dramen,  siehe  Mantuani's 
Hds.  Kat. 

Staudenheeht,  Johann. 

In  B.  M.,  Ms.  122,  2.  Tbl.,  ein  Chor- 
buch, geschrieben  1714—16:  7  Anti- 
phonae  4 — 5  voc. 

Staudiuger,    Johann    (xeorg, 

im    letzten    Drittel    des    18.    Jhs. 


Kantor  und  Musikdirektor  in 
Weifsenburg  am  Nordgau,  sagt 
Reichard  1780,  xxxvm. 

Verfasser  der  Singspiele:  Die  Lyranten. 
Der  Jahrmarkt  von  Gotha.  Die  Wahl  des 
llerkules.  Der  Monodramen:  Polyxena 
und  Leonardo  und  Blandine.  Arien  zu 
Job.  Faust.     Eine  Sinfonie  zu  Arno. 

Staupin,  Angela,  Kammermusi- 
kantin  an  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  20  Gld.  monatl.  Gehalt  vom 
1.  Juli  1617  bis  15.  Juli  1618 
(Köchel  1). 

Stazzi,  . . .  aus  Florenz,  Oboist, 
befand  sich  1744  in  Petersburg 
und  liefs  sich  als  Solist  hören 
(Gerber  1). 

Stebert,  Johann  Crottlieb,  wird 
am  23/3  1672  als  Hofkantor  in 
München  mit  200  Gld.  angestellt. 
Sein  Sohn  Hans  Kaspar  tritt  1668 
als  Sängerknabe  (,,Lernjunge")  ein 
und  1673  als  Kammermusikus 
(Kreisarchiv). 

Stecchi,  Gfiovanni  Battista  e 
Antonio  (xiusefto  Pagani,  Musik- 
drucker und  Yerleger  in  Florenz 
in  der  Mitte   des   18.  Jhs.,   gaben 

heraus : 

Moduli  Passionis  Dominicae  ad  quadru- 
plicem  Evangehi,  textum  accomodati.  fol. 
[Florenz.  Ist  im  Kat.  unter  den  Musi- 
kalien verz. 

Stechel,  Wilhelm,  wird  1578 
als  Altist  an  der  Hofkapelle  in 
München  angestellt  und  1579  wie- 
der entlassen  (Sandberger's  Akten- 
Mitteilungen  S.  106.  109.  HO). 

Stecher,  Bartholome,  um  1510 
„Singer"  an  der  Hofkapelle  in  Stutt- 
gart (Sittard  2,  8). 

Stecher,  Christoph,  um  1617 
Chordirektor  in  Stettin, 

ist  bekannt  durch  Ms.  Z'28  der  B.  B., 
Part,  von  1599  ff.  S.  72:  Auxilium  meum 
8  voc. 

Stecher,  Julius,  starb  9.  Mai 
1666  zu  Salzburg,  56  Jahr  alt,  wo 
er  seit  c.  1648  Priester  und  Vice- 
kapellmeister   am   Dome    und   der 


Stecher,  Marfan. 


259 


Steevens,  John. 


erzbischöfl.  Hofkapelle  war  (Aicher's 
Theatrum  1675,  P.  3,  p.  444—52. 
Peregrinus  80). 

Stecher,  Mariaii,  geb.  gegen 
1760  zu  Mannheim,  lebte  in  Mün- 
chen (Gerber  2.  Fetis).  Er  ist 
bekannt  durch  zahlreiche  Fugen 
für  Orgel  oder  Klavier,  die  in  der 
Lpz.  Ztg.  1,  220  (1798)  selir  ge- 
lobt Averden. 

Gran  Sonata  a  4  maui  i)er  il  Cembalo 
0  Pfte.  Lips.,  nel  Magaz.  di  niusica  di 
Breitkopf.     33  S.     [B.  Wagener. 

13  Variationi  per  il  Clavic.  o  Pfte. 
coniposte  da  . . .  Op.  5.  Monaco ,  M. 
Falter  (1799.)    qufol.     [B.  Kgsbg. 

6  rughe  per  l'organo,  o  Cemb.  Lips., 
Br.  &  H.    12  S.    fol.    [B.  B.     B.Wagener. 

8  Fugues  p.  l'org.  ou  Pfte.  op.  7. 
München,  Falter.     20  S.     [B.  B.     B.  M. 

—  2.  edit.  Mayence,  Schott  fils.  21  S. 
[B.  Wagen  er. 

6  Fugues  p.  l'org.  ou  Pfte.  op.  13. 
Munic,  Falter  &  fils.  Mayence  et  Paris, 
Schott  fils.    19  S.    [B.  Wagener.     B.  Lpz. 

1  Fuge  in  neuer  Ausg.  (Eitner  2,  lies 
dort  Marian,  statt  Marüu). 

Stechwee,  Oeorg  W . . .  August, 

aus  Hannover  geb.,  ist  am  10/2 
1731  als  Musikstudierender  in  der 
Universität  zu  Leyden  eingeschrie- 
ben (Bouwst.  3,  5). 

Stecliweij ,  Adolph  (Burney 
nennt  ihn  Stechwech),  am  27.  März 
1766  a/d.  Westerkirche  in  Amster- 
dam angestellt  (Burney  lernte  ihn 
1772  kennen,  siehe  3,  233.  Tijd- 
schrift  1,  46). 

Stechwij,  A . . .  C . . .,  lebte  von 
c.  1734—1760  zu  Zwolle  als  Or- 
ganist, Garabist  und  Komponist 
und  gab  Sonaten  für  Fl.  V.  u.  B. 
heraus  (Bouwst.  2,  60.  Breitkopf's 
Verz.  1761). 

Steehwij,  J...,  war  um  1771 
Organist  in  Amsterdam  (Bouwst. 
2,  60). 

Steckh,  Adam,  Instrumeutist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
25  Gld.  monatl.  vom  1.  April  1637 
bis  Juni  1645  (Köchel  1). 


Steeland  (Steenland,  Stienland), 
Sänger  an  der  Kapelle  Philipp  des 
Schönen  in  Spanien  von  1504  bis 
1514   (Straeten   7,  159.  162.  170). 

Steelant,  Philippe  van,  1653 
Organist  bei  der  Gesellschaft  Jesu 
an  St.  Jacobus  zu  Antwerpen,  ist 
bekannt  durch 

Missae  et  Moteta  5.  et  6.  vocuin,  cum 
instrum.  et  ripien.  auctore  ...  in  ecclesia 
Paroch.  D.  Jacobi  .  .  .  apud  Soc.  Jesu 
Antuerpiae  Organista.  Op.  L  Antv.  1656 
haered.  P.  Phalesius.  Vorwort  1653  gez. 
15  Stb.  in  4>J.     [Musikfr.  Wien. 

Straeten  verz.  aus  alten  Katalogen  noch 
andere  Werke  von  ihm  (1,  55.  213.  218. 
220). 

Steele,  Joshua,  ein  englischer 
Musikschriftsteller  des  18.  Jhs., 
gab  heraus: 

An  Essay  towards  e.stablishing  the 
melody  &  measure  of  Speech,  to  be  ex- 
pressed and  perpetuated  by  peculiar  Sym- 
bols. London  1775  Ahnon.  4«.  [R.  C. 
of  Mus.     Brüssel. 

Prosodia  rationalis;  or,  an  essay  to- 
M-ards  establishing  . . .  Lond.  1779.  4P. 
[Glasgow. 

Leo  Liepm.  besafs:  Account  of  a  mus. 
instrum. . .  of  Amsterdam.  To  London 
1774.  —  London  1775. 

Steetz,  Wilhelm,  geb.  um  1770 

zu  Hamburg,  liefs  sich  in  England 

nieder  und  gab  heraus: 

A  Treatise    on  the   elements  of  Music 

in  a  series  of  letters  to  a  Lady.  Tiverton 

1812  T.  Smith.     4».     [Glasgow.  Brüssel. 
(Fetis). 

Steeve,  John,  gab  heraus: 

The  Oxford  Harniony,  beiug  an  lutro- 
daction  to  the  art  of  Music.  Printed  from 
plates,  on  one  side  of  the  leaf  onlv.  Lon- 
don 1741.    qu80.    [R.  C.  of  Mxis.  Nr.  2279. 

Steevens,  s.  Stevens,  Abraham. 

Steevens  (Stephens,  Stevens, 
Stephines),  John,  schwor  am  11/8 
1590  als  Gentleman  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  London  und  st.  13.  Mai 
1636.  1636  bekleidet  er  das  Amt 
eines  Clerke  of  the  Cheque  (Rim- 
bault,  der  ihn  im  Laufe  obiger 
Jahre  sehr  oft  anführt). 

17* 


Stefani,  . . 


260 


Stefaniiii. 


Stefani. 


Hoftenorist     und 


Singemeister,  st.  22.  Dez.  1782  zu 
"Würzburg,  42  Jahr  alt  (Magazin 
1782,  712.     Forkel  3,  213). 

Stefani,  Grioranni,  nach  Fotis 
war  er  im  Anfange  des  17.  Jhs. 
Organist  an  der  Kirche  deHa 
Grazia  zu  Wien.  Seinen  Druck- 
werken nach  muss  er  auch  Guitar- 
rist gewesen  sein,  denn  seine  bis- 
her bekannt  gewordenen  Drucke 
sind  arrangierte  Gesänge  für  eine 
Stimme  mit  Guitarren -Begleitung. 
Es  sind  Samlwk.  von  verschiedenen 
Autoren  komponiert,  doch  nennt 
er  keinen  Autor.    Die  Titel  lauten: 

Affetti  amorosi.  Canzonette  ad  una 
voce  sola,  poste  in  niusica  da  diuersi  con 
la  parte  del  Basso,  &  le  lottere  dell'alfa- 
betto  per  la  Chittarra  alla  spagnola  rac- 
colte  da  G  .  .  St  . .  con  tre  Arie  Siciliane, 
&  due  VillaneUe  spagnole.  Yen.  1618 
Yincenä.  1  vol.  4"^.  53  S.  Die  Dedic. 
in  Venedig  gez.     35  Gesge.     [Bologna. 

—  in  neuer  Ausg.  in  Uebertraguug 
von  Dr.  0.  Chilesotti:  Earitä  musicali, 
vol.  3.  MUano,  Ricordi  1886  (siehe  M.  f. 
M.  18,  99). 

—  Ausg.  1621  ib.     [Bologna. 

—  Ausg.  1623  ib.     [B.  Hbg. 

—  Ausg.  1626  ib.     [Bologna. 
Scherzi   amorosi.     Canzonette    ad   una 

voce  sola  poste  in  inusica  da  diuersi  e 
raccolte  (wie  oben).  Lib.  2.  Nouani. 
Corretti  e  ristampati.  Ven.  1620  Yin- 
centi.  1  vol.  in  4°.  Gesge.  mit  Guitarren- 
begltg.     [Mailand  Cons. 

—  in  rjuesta  3.  impressione  ...  Ib. 
1622.     A\    31  S.     25  Gesge.      [ß.  Hbg. 

Concerti  amorosi  terza  parte  della  Can- 
zonette in  musica  Eaccolte  da  .  . .  Nouam. 
ristampate .  . .  Yen.  1623  Yincenti.  1  vol. 
4°.  55  S.  mit  37  Gesg.;  ob  dieselben 
ebenso  eingerichtet  sind  wie  die  obigen 
ist  aus  dem  Titel  nicht  zu  ersehen,  lässt 
sich  aber  vermuten,  da  er  es  als  den 
3.  Teil  bez.     [Bologna.     Mailand  Cons. 

Stefani.  Jean,  siehe  Steifani. 

Stefanini  (Steffanini),  Grioranni 
Battista,  aus  Modena,  war  nach 
seinen  Druckwerken  1608  Kapell- 
meister an  S.  Maria  della  Scala 
chiesa  ducale  zu  Mailand,  1614 
Kapellmeister    an    Madonna    della 


Consolatioue  zu  Rom.  Zwischen 
den  Jahren  1608  und  1614  muss 
er  zufolge  der  Dedic.  zu  1614 
noch  in  Turin  an  der  Hauptkirche 
angestellt  gewesen  sein.  1618  war 
er  Kapellmeister  am  Dome  zu  Mo- 
dena, ebenso  1626.  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

Motetti  di  . . .  Lili.  1 .  a  2  et  3  voci. 
Milano  1606  Simon  Tini  et  F.  Loniazzo. 
4  Stb.  (2  C.  B.  Bc.)  40.  [Turin  B.  Na- 
zional. 

...  II  2.  lib.  de  Motetti  ä  5,  6,  7,  & 
8  voci.  Et  le  Lettanie  della  B.  Y.  uell' 
ultimo.  Con  il  B.  principale  per  l'org. 
Nouam.  posto  in  luce  .  . .  Yen.  1608  AI. 
Rauerij.  9  Stb.  4^.  [Bologna.  Turin 
B.  Nazional. 

Concerti  ecclesiastici  a  8  voci,  cioe 
Motetti,  Messa,  Salmi,  Maguificat,  con  le 
Letanie  B.  Y.  Et  il  B.  per  l'org. . .  Lib.  3. 
Romae  1614  B.  Roblectus.  9  Stb.  4». 
[Bologna  fehlt  C  1.  Abdr.  der  Dedic.  im 
Kat.  2,  498. 

Motetti  concertati  all'uso  di  Roma  a  8 
et  9  voci,  con  le  Letanie  della  B.  Y.  . . . 
con  il  Bc.  Lib.  4,  opera  6.  Yen.  1618 
Yincenti.  10  Stb.  4°.  [B.  FrJift.  Kat. 
mit  Reg.  über  15  Gesge. 

Motetti  concertati  a  2.  3.  4.  &  5.  Yoci, 
con  il  B.  deH'org.  Lib.  1.  Op.  7  . . . 
Roma  1626  Andrea  Fei.  Dedic.  dem  Kar- 
dinale Mauritius  in  TurJuo.  6  Stb.  4*^. 
[Bologna  fehlt  C  1.  Kat.  2,  499  Abdr.  der 
Dedic,  woraus  sich  abermals  ergiebt,  dass 
er  vordem  an  der  Kathedrale  in  Turin 
Kapellmeister  war. 

In  alten  Samhvk.  12  Gesge.  (Eitner  1), 
dazu  kommen  1  Mot.  in  Eadesca's  Armo- 
niosa  von  1607. 

Nach  Yaldrighi  12,  19.  61.  komponierte 
er  in  Modena  gemeinsam  mit  Capilupi 
eine  Mascherata,  die  am  26.  Jan.  1600 
zur  Aufführung  gelangte. 

6  Motetten  zu  5,  6,  7,  8  Stirn,  in  Mss. 
der  B.  L.  —  Eine  Arie  f.  Sopr.  mit  Instr. 
Ms.  882  in  Dresd.  Mus.  P.  —  Eine  östim. 
Motette  in  Commers  Musica  sacra,  15,  19. 

Fetis  verz.  einen  Oior.  Battista  Stefa- 
nini, der  gegen  1660  (angenommenes  Ge- 
burtsjahr) in  Modena  geb.  ist,  an  der 
Kathedrale  iu  Turin  Kapellmeister  war 
und  herausgab 

„Mottheta  D.  Job.  Bapt.  Stephanini 
Mutin.  in  ecclesia  inetropolitaua  Tauriensi 
Mag.  musicae  sex  et  octo  vocibus.  Lib.  1. 
Yen.  1694.     Idem  lib.  2.  ibid  1698.'^ 


Stefanis. 


261 


Steffan,  Joseph. 


AugeTischeinlich  sind  die  Jahreszahlen 
falsch  und  gehört  das  Werk  dem  obigen 
Komponisten  an. 

Stefanis.  Padre  Gaetaiio,  aus 

Chieti,  ein  Minoritcroiöiicli  und 
Kapellmeister  au  der  „Celebre 
Metroi)o]itana  di  Spalato''  um  1700 
(Titel).     Ist  bekannt  durch. 

Messe  a  4  voci  dedicate  ...  dal  Padi-e 
Gaetano  . . .  Opera  1.  Yenez.  1700  Glos. 
Sala.     5  Stb.  mit  Bc.     [Bologna. 

Salmi  pieni  per  tutto  l'anuo  ä  8  voci 
con  Yioliui  ad  üb.  breui  e  facili  con 
Litanie  della  B.  V.  Opera  3.  posta  in 
musica.  Bologna  1710  Mai\  Silvano.  13 
Stb.  40.  [Bologna.  Kat.  2,  314  Yorwoit. 
br.  Mus:  T2  fehlt  S.  1—8, 

Stetano  l'Argentini,  s.  Fllippiui. 

Stefano  di  Bari,  ist  Stefano 
Felis. 

Stefano  da  Pesaro,  wird  von 
Besardus  in  1617,  3.  Teil,  als  ehe- 
maliger Musiker  des  Herzogs  von 
Urbino  bezeichnet. 

Im  2.  Teil  1  Eicercari  für  Laute. 

Stel^mo,    Francesco,    bekannt 

durch : 

Eegole  di  sonare  il  Cembalo.  [Neapel 
Turchini. 

Stefano,  Joan.  de,  Kammer- 
musiker am  Hofe  zu  Neapel  um 
1481  (Straeten  4,  31). 

Steffan  (Steffani),  Joliann  Hein- 

ricli,  gest.  am  4.  Mai  1759,  56  Jahr 
alt,  zu  Frankfurt  a/M.,  bekleidete 
daselbst  den  Kapellmeisterposten 
an  der  Barfüfser  und  Katharinen- 
kirche.  Noch  1758  führte  er  da- 
selbst eine  Kantate  auf  (Israel 
36.  41). 

Steffan  (Stephan),  Joseph  (An- 
ton), bez.  sich  auf  einigen  seiner 
"Werke  als  Ksl.  Kgl.  Hofklavier- 
meister (1782).  Er  war  am  14. 
März  1726  in  Kopidlno  in  Böhmen 
geb.,  wurde  Schüler  von  Wagen- 
seil  in  Wien  und  liefs  sich  dann 
als  Klavierlehrer  nieder.  Karoline 
Pichler,  die  seine  Schülerin  war, 
schildert  ihn  als  einen  liumoristi- 
schen   und    eigentümlichen   Mann, 


der  die  Schüler  durch  seine  gute 
Laune  zu  fesseln  wusste  (Denk- 
würdigkeiten 1,  40).  Als  Lehrer 
der  Ksl.  Prinzessinnen  hatte  er 
grofsen  Zulauf,  zeichnete  sich  auch 
als  Komponist  aus  (Forkel  2,  12. 
3,  124.  Dlabacz).  Seine  nach- 
weisbaren Kompositionen  sind  fol- 
gende : 

Missa  soleunis  4  voc.  2  V.  2  Pos.  2 
Tromp.  et  Tj'mp.  Org.  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

Laudate  pueri  f.  Chor  u.  Orch.  — 
Beatus  vir,  ebenso.  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

Stabat  mater,  nach  "Wieland's  Ueber- 
setzung  (f.  1  St.  mit  Pfte.).  Prag  und 
Y»^ien  1782  von  Schönfeld,    qufol.    [B.B. 

Gesang   bei   dem   Beschlüsse   der   am 

3.  Äug.  1780  gehaltenen  öffeutl.  Prilfi;ng 
von  31  Unteroffizieren  und  Gemeinen  (f. 
1  Stirn.).     [Musikfr.  Wien. 

Die  Musikfr.  Wien  besitzen  unter  Stephan 
das  Singspiel:  Der  Doctor  Daunderlaun, 
in  2  Aufz.  in  Stb. 

AmjTit  (Sie  fliehet  fort)  f.  1  St.  u. 
Klav.     [ib. 

Saralg.  deutscher  Lieder  fiu-  das  Kla- 
vier. Wien,  von  Kurzböck.  1  Abthlg. 
1778.    2.  Abthlg.  1779.    3.  Abthlg.  1780. 

4.  Abthlg.  1782  (Traberth  und  Hofmanu 
setzten  die  Samlg.  später  fort).  [B.  B.  1. 
2.4.  Musikfr.  Wien  1.  2.  4.  Proske  1. 
Hofb.  Wien  1.  2.  4.  enthalten  24.  30  u. 
24  Lieder;  ebendort  im  Ms.  18757: 
26  deutsche  Lieder. 

In  Darmst.  ohne  Vornamen  1  Sinfonie 
in  Cd.  Ms.  Stb.  —  In  Schwerin  F.  7  Sinf. 
f.  kleines  Orch.    Ms.  Stb. 

3  Concerti  in  F.  G.  D.  per  il  Clavi- 
cembalo  2  V.  e  B.  Ms.  P.  qufol.  und 
im  Arrang.  für  2  Klav.  [Dresd.  Mus. 
unter  Stephan. 

2  Concerti  p.  Clavic.  c.  2  V.  e  B. 
[Musikfr.  Wien. 

5  Concerti  e  1  Divertimento  per  il 
Clavic.  2  V.  Va.  B.  Ms.  Stb.  [Brüssel 
Cons. 

Concertino  per  Cembalo,  Fl.  V.  2  Corni 
e  B.     Ms.  Stb.    Dd.     [Schwerin  F. 

2  Harmoniepiecen  f.  Blasinstrum.  Ms. 
Stb.     [ib. 

BaUette  mis  en  musique  par  Mr.  TöUer 
tratuit  (?)  au  (?)  Clavecin  par  Mr.  .  .  1  Bl. 
im  Autogr.  B.  B.  Grasn.  Ebendort  unter 
Jos.  Ant.  Stephan  ein  Andante  f.  Pfte.  u. 
sein  Poiir. 


Steffaii,  Joseph. 


262 


Steffani,  Agostino 


Sei  Divertimenti  da  Cimbalo.  Vienna, 
Bernardi.  29  S.  [B.  B.  Brüssel  Cons. 
Dresd.  Mus.  im  Ms.  B.  "Wagener  im 
Druck,     br.  Mus. 

VI  Divertimenti  per  il  Clav.  Ms.  137 
p.  77  ff.     [B.  B. 

6  Divei-timenti  p.  il  Clav.  [Musikfr. 
Wien. 

Sei  Sonate  da  Cimbalo,  op.  2.  Yienna, 
Ag.  Bernardi.  33  S.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Wagen  er. 

Sonata  I.  (II.  III.)  di  Clavicemb.  Yienna, 
ib.     [B.  B.     Hofb.  Wien  n.  HI.  je  HS. 

(Parte  prima)  coutiuente  3  Sonate  da 
Cembalo.     Op.  3.     Ib.  (1770).     [B.  B. 

Parte  seeonda  cont:  3  Son.  da  C.  Ib. 
34  S.     [B.  B.     B.  M.  (Branet  sculps.) 

2  Sonaten  f.  Klav.  im  Ms.  [Brüssel 
Cons. 

20  Sonaten  f.  Klav.  [Musüfr.  Wien. 
In  Einsiedeln  ebenfalls. 

Sonata  per  il  Cembalo.    Ms.    [Rostock. 

40  Preludi  per  diversi  tuoni.  Ib.  21  S. 
[B.  B.    BiTiss.  Cons.    Hofb. Wien.    br.Mus. 

Parte  seeonda  continente  90  Cadeuze, 
Permade  e  Capriccij  per  il  Cembalo  o 
Fortep.  Vienna  1783  Nobile  de  Kurz- 
beck.    34  S.     [B.  B.     Hofb.  Wien. 

Deutsche  Galanterie-Stücke.  Ms.  4  BU. 
[Hofb.  Wien. 

12  Minuetti  a  Clane,  solo.  4P.  Ms. 
[Dresd.  Mus. 

25  Yariationi  per  il  Cemb.  (Yienna), 
Magazin.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

Marpurg  7,  143  nennt  ihn  Giuseppe 
Steffani  und  bespricht  seine  6  Diveiii- 
menti  und  6  Sonaten  f.  Klavier,  die  er 
aber  ungünstig  beurteilt  und  ihm  haupt- 
sächlich vorwirft,  dass  er  Wagenseil  zu 
sehr  nachahmt. 

Steffani  (Stephan!) ,  Agostiuo, 
in  späterer  Zeit  tragen  seine  Kom- 
positionen den  Xamen  seines  Sekre- 
tärs Gregorio  Piva.  Geb.  25.  Juli 
1653  zu  Castelfranco  bei  Venedig 
(er  bez.  sich  auf  seineui  ersten 
Druckwerke  von  1674  mit  „Anno 
salutis  1674,  aetatis  suae  19".  sie?), 
gest.  auf  einer  Reise  nach  Frank- 
furt a/M.  12.  Febr.  1728.  In  ärm- 
lichen Verhältnissen  geboren,  kam 
er  als  Sängerknabe  an  S.  Marco  in 
Venedig.  Seine  schöne  Stimme, 
sein  hübsches  Gesicht  und  der 
ihm  angeborene  Anstand  bewog 
den    Grafen    von    Tatteubach    aus 


München  bei  einem  Besuche  in 
Venedig  den  Knaben  1667  mit 
nach  München  zu  nehmen  und  eine 
gute  Erziehung  zu  geben.  Eine 
gleiche  Anziehungskraft  äufserte 
der  Knabe  auf  den  Kurfürsten,  so 
dass  derselbe  selbst  die  Sorge  um 
denselben  übernahm  und  ihn  für 
den  geistlichen  Stand  bestimmte 
nebst  einer  sorgsamen  musikali- 
schen Erziehung,  so  dass  er  die 
ersten  Künstler  damaliger  Zeit  zu 
Lehrern  erhielt.  1668  war  Joh. 
Kaspar  Kerle  sein  Lehrer,  bei  dem 
er  auch  wohnte  und  der  für  sein 
geistiges  und  leibliches  Wohl  zu 
sorgen  hatte.  Am  1.  Okt.  1671 
kam  er  in  Pflege  des  Kammer- 
dieners Aug.  Sayler,  am  15/1  1672 
wurde  er  als  Kammermusikus  in 
die  kurf.  Kapelle  aufgenommen  und 
erhielt  als  Gehalt  300  Gld.  Er 
bekleidete  einen  Organistenposten, 
wie  der  Titel  von  1674  zur  Psal- 
modia  lehrt.  Aufserdem  wurden 
ihm  noch  300  Gld.  augewiesen  für 
Naturalien  und  Kleidung.    Im  Okt. 

1673  ging  er  auf  Kosten  des  Kur- 
fürsten nach  Eom  zur  weiteren 
Ausbildung.  In  Venedig  erkrankte 
er  zwar,  doch  befand  er  sich  bald 
darauf  in  Rom  und  hatte  Ercole 
Bernabei  zum  Lehrer,  wie  uns  die 
Dedication  vom  1.  Jan.  1674  zu 
seiner  Psalmodia,  die  er  dem  Kur- 
fürsten widmet,  belehrt.     Im  Juli 

1674  befindet  er  sich  wieder  in 
München  und  trat  seinen  Dienst 
an  mit  dem  erhöhten  Gehalte  von 
770  Gld.  20  Kr.  Am  1.  März  1675 
ernennt  ihn  der  Kurfürst  zum  Hof- 
organisten.  Am  3.  Xov.  1680  em- 
pfing er  ein  Gnadengeschenk  von 
1200  Gld.,  wahrscheinlich  um  seine 
Schulden  zu  decken.  1681  schrieb 
er  für  den  Karneval  seine  erste 
Oper:  Marco  Aurelio  (Textbuch  in 
B.  M.)     und    wurde    darauf    zum 


Steffani,  Agostino. 


263 


Steffani,  Agostino. 


kurf.  Musikdirektor  ernannt.  1685 
und  1686  schrieb  er  die  Opern: 
Audacia  ö  Rispetto,  prerogative 
d'Amore  und  Servio  Tullio  (Textb. 
in  B.  M.).  ^^ann  er  den  Titel 
Ähhatc  erhielt,  lässt  sich  bis  jetzt 
nicht  nachweisen,  dass  er  aber 
in  den  Priesterstand  aufgenommen 
war,  ist  bekannt,  obgleich  man 
nicht  weifs,  ob  er  auch  ein 
Priesterarat  bekleidete.  1686  wird 
er  zum  Vicekapellmeister  ernannt. 
Schon  im  Jahre  1681  hatte  ihn 
der  Herzog  Ernst  August  von 
Hannover  bei  einem  Besuche  in 
München  zu  bewegen  gesucht, 
Kapellmeister  in  Hannover  zu 
werden,  doch  erst  1688  führte  St. 
dies  aus.  Offiziell  ging  er  nach 
Italien  und  erhielt  vom  Kurfürsten 
auf  3  Jahre  im  voraus  seinen  Ge- 
halt von  3382  Gld.  ausgezahlt,  von 
denen  aber  eine  Summe  abgezogen 
wurde,  um  seine  Schulden  zu  be- 
zahlen. Sein  Gehalt  betrug  zu  der 
Zeit  1080  Gld.  Statt  nach  Italien 
zu  gehen,  blieb  er  in  Hannover, 
doch  ist  sein  dortiger  Aufenthalt 
erst  im  Jahre  1689  nachweisbar, 
durch  die  Aufführung  seiner  Oper 
„Henrico  Leone".  Auch  versah  er 
in  Hannover  zeitweise  politische 
Verhandlungen,  die  er  mit  Glück 
zum  Besten  seines  Herrn  aus- 
führte (siehe  Chrysander's  Händel 
1,  311  ff.  227  ff.).  St.  blieb  bis 
1710  in  Hannover.  "Während  der 
Zeit  hatte  ilm  der  Papst  zum  Prä- 
laten des  Bisturas  Spiga  im  spa- 
nischen Westindien  ernannt.  Mehr 
Ehre  als  Gewinn,  denn  das  Bistum 
war  eines  jener,  welches  der  Papst 
nie  besessen  hat.  Händel  kam 
1710  nach  Hannover  und  St.  er- 
kannte in  ihm  denjenigen,  dem  er 
das  Kapellmeisterarat  anvertrauen 
konnte  (Chrysander  1,  311).  St.  ging 
nun  auf  Wunsch   des  enthusiasti- 


schen Musikliebhabers  Kurfüst  Jo- 
hann Wilhelm  von  der  Pfalz  an 
dessen  Hof,  der  ihm  sogleich  den 
geh.  Ratstitel  verlieh.  1724  wählte 
ihn  die  Academy  of  ancicnt  Music, 
als  auch  in  Deutschland  sich  Zweig- 
vereine bildeten,  zum  Vorsitzen- 
den, nachdem  er  schon  früher  zum 
Ehrenmitgliede  ernannt  war.  1727 
ging  er  mit  Handel  nach  Italien. 
Ostern  waren  sie  in  Rom.  Von 
hier  kehrte  er  nach  Hannover  zu- 
rück, erhielt  den  Auftrag  einer 
politischen  Angelegenheit  halber 
nach  Frankfurt  a/M.  zu  reisen,  er- 
kältete sich  daselbst  und  starb  in 
wenigen  Tagen. 

(Kreisarchiv  in  München.  Chrysander 
1.  c.  Allg.  deutsche  Biogr.  Lipowsky. 
Eudhart  72.  Memoirs  of  the  life  of  Ag.  St. 
sometimes  Master  of  the  Elector.  Chapel 
of  Hannover  and  afteiw.  Bishop  of  Spiga. 
qu4*^.  8  S.  [B.Wagenei-.]  Arihur  Neisscr, 
Dissertation:  Servio  Tiillio  von  Steffani. 
1902.  F.  W.  Woher  in  den  Yereins- 
schrifteu  der  Görresgesellschaft  1885,  86. 
Fischer  in  Opern  und  Concerte  im  Hof- 
theater zu  Hannover  bis  1866  pag.  11  ff. 
—  Eine  akteumäfsige  Darstellung  erhält 
man  erst  aus  Dr.  Fischer's  Musik  in  Han- 
nover von  Seite  28  ff.  Ein  Auszug  in  M. 
f.  M.  1903,  90.  Viertel],  siehe  General- 
Reg.) 

Verzeichnis  seiner  nachioeisbaren  Werke : 

Psalmodia  Yespei-tina  volans  octo  ple- 
nis  vocibus  conciuenda  .  . .  Romae  1674 
Joh.  Ang.  Mutius.  9  Stb.  4P.  [ß.  M. 
nebst  hds.  P.  Bologna,  Kat.  2,  314  Abdr. 
der  Vorrede. 

Martini  nahm  daraus  ein  Sicut  erat  in 
seine  Mustersamlg.  „Esemplare"  2,   311. 

Sacer  Janus  quadrifons  3  vocibus  vel 
duabus  qualibet  praetermissa  modulandus 
.  . .  Monachii  1685  Jaecklinus.  4  Stb. 
(2  C.  B.  Org.)  kl.  fol.  [Paris  Nat.  Bo- 
logna, Kat.  2,  499  Abdr.  des  Vorwortes. 

Mss.  in  B.  B.  Ms.  AV  6  Nr.  40  Stabat 
mater  6  v.  c.  V.  in  P.  —  W  19.  5  Psalm. 


f.   8  Stirn,   u.    1  Magnif.  in  P. 


AV85 


einige  Gesänge.  —  2755,  Dixit  dominus 
8  voc.  c.  instr.  Cd.  P. ,  scheint  Autogr. 
zu  sein.  —  1100,  Non  plus  me  ligate, 
Cantata  per  Sopr.  c.  2  V.  e  Bc.  P. 

In  B.  M.   Stabat  mater   6  v.   et  instr. 
[auch  im  br.  Mus.  Ms.  169.    Darmst.  mit 


Steffani,  Igoslino. 


264 


Steffani,  Agostino. 


2  V.  3  Tenors  &  Vcl.  Es  soll  seine  letzte 
Koniposition  sein  (Chrys.  S.  350). 

In  Berlin  Singakad.  8  Psalmen  8  voc.  P. 

In  B.  Proske:  Estote  fortes  in  belle, 
Mot.  4  V.  c.  Bc.  5.  Bd.  in  P. 

1  Motette  5  voc.    Ms.  401.     [br.  Mus. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1941  eine  Motette: 
Gettano  i  re  5  voc.  in  P.  —  9  andere 
Motetten  in  Ms.  1745  in  3  Stb.  —  In 
Ms.  1794  zwölf  Mot.  zu  3  Stirn,  in  P. 
fol,  andere  Kopie  1795.  —  In  1796  2  Mot. 
zu  3  Stirn,  mit  Instrum.  P.  —  Ms.  1797: 
Qui  diligit  Mariam  5  v.  P.,  auch,  im 
Ms.  1939. 

Pro  Christo  affligimus,  in  John  Hindle's 
Samiwk. 

Opern : 

In  B.  B.  3  vol.  Ms.  21  204  in  kl.  qufol. 
Part,  ohne  Instrumente  und  Instramental- 
sätze,  Soli  und  Ensemble  nur  mit  bez. 
Bass,  enthalten: 

1.  Bd.  1.  Enrico,  64  Arien,  1680. 

2.  Älcides,  32  Arien,  1689. 

3.  Alexander,  70  Arien,  1695. 

2.  Bd.  1.  Orlando,  66  Arien,  1696. 

2.  Atlanta  o  i  Rivali  concordi,  65  Arien, 
1698.  [in  B.  M.  eine  Kopie  betitelt:  Gli 
Rivali  ...  In  B.  B.  Ms.  21201  eine 
vollst.  P. 

5.  Bd.  1.  II  trionfo  de  fatto  o  Didone, 
61  Nrn.,  1699. 

2.  Alcibiade  o  la  libertä  contenta,  1697, 
63  Nrn. 

3.  Briseide,  59  Nrn.  [auch  in  Hofb, 
Wien. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  B  824 :  La  Lotta 
d'Alcide  con  Achelao.  Dramma  per  iL 
Teatro  d'Hannover  1689  in  1  atto ,  21 
Scenen.  P.  fol.  (Siehe  B.B.  21204, 1.  Bd. 
Nr.  2:  Aleides.)  Besitzt  auch  B.  M.  und 
B.B.  Ms.  21200,  dort  heilst  es  aber  La 
Lotta  d'Hercole  con  Achelao. 

In  Ms.  21206  in  B.  B.  Samlbd.  P. 
10  Arien  und  Duette  aus  den  Opern  Ro- 
lande und  Atlanta  (siehe  oben  2.  Bd. 
Nr.  2).  Darauf  2.  Theil,  Ouvertüren  zu 
Orlando  (resp.  Rolaudo),  Rivali  concordi, 
1  Arie,  1  Sarabande  und  Gique,  S.  20  u.  f. 
wieder  Anen  bis  S.  25. 

Ms.  21202  B.  B.  Oper:  Tassilone  in 
5  Akten.    Part.    192  S.     [Kopie  in  B.  M. 

Aus  obiger  Oper  Rolando  (Ms.  21206) 
ein  Auszug: 

Die  auserlesenen  Arien  aus  der  Oper 
Roland  (ohne  Namen).  Lübeck  1699 
Spiering.  —  Wiedemann.  qufol.  Part, 
mit  2  V.  Va.  Yiolone.     [B.B.      br.  Mus. 

In  B.  B.  das  Textbuch:  Hertzog  Hein- 
rich der  Löwe.  Ilambg.  ohne  Autor  u. 
Jahr.     Pölchau   ergänzt  den  Namen   und 


1696.  —  Ferner:  Der  hochmüthige  Ale- 
xander, Braunschweig  1699  ohne  Autor, 
nach  Matthesou  von  Stef. 

In  Schwerin  F.  die  vollst.  Part.  ,,IIen- 
rico  Leone,  dramma  da  recitarsi  per  Tanne 
1689  nel  nuovo  theatro  d'Hannover." 
Heinrich  der  Löwe  .  . .  auch  ein  Textb. 
vorh.  79  Bll.  (siehe  Kade's  Kat.  2,  250). 
Ein  2tes  Exemplar  zum  Teil  ergänzend. 
Ferner  Teile  der  Opern  La  Lotta  d'Her- 
cole con  Achelao  1689,  16  Arien.  —  La 
Superbia  d' Alexandre  1690,  16  Arien.  — 
Orlando  generöse  1691,  26  Arien.  —  De 
Rivali  concordi  1692,  22  Arien.  —  Ferner 
im  Ms.  22  Duette  (Näheres  im  Kat.  von 
Kade). 

In  der  Hofb.  "Wien : 

Alarico  in  Baltha,  opera  in  3  atti,  1687. 
Text  Orlandi.  Ms.  17  708  P.,  enth.  nur 
1  Akt. 

La  Briseide.  Drama  musicum  3  actuum, 
für  Hannover  geschrieben,  Textb.  von 
Palraieri.     Ms.  17161.  P. 

Servio  Tulüo,  opera  in  3  atti,  1685. 
Text  Terzago.    Ms.  17712  enth.  nur  1  Akt. 

Le  rivali  concordi.  Drama  per  il  theatro 
d'Hannover  1692,  op.  in  3  atti.  Text 
Mauro.     Ms.  17939.  P. 

Die  Opern  in  alphabetischer  Ordnung 
nebst  Fundorten  nach  A.  Neisser: 

Alarico  il  Balta.  [Schwerin  F.  Hofb. 
"Wien. 

Alcibiade,  siehe  Liberia. 

Aleide,  siehe  Lotta. 

Alessaudro,  siehe  Superba. 

Arminio.    [London,  Buckingham  Palast. 

Atalanta,  siehe  Rivale. 

Audacia  e  rispetto  (Torneo).    [Verloren. 

Baccanali.     [London,  Buckingh.  Palast. 

Briseide.  [Ebendort.  B.  B.  Hofb. 
Wien. 

Enea  o  Amor  vien  dal  Destino.  [Lond. 
Buckingh.  Pal. 

Enrico,  siehe  Henrico. 

Ercole,  siehe  Lotta. 

Le  Glorie,  siehe  Trionfo. 

Henrico  Leone.  [Lond.  Buckingh.  Pal. 
B.  B.     Schwerin  F. 

La  liberta  contenta  (Alcibiade).    [Ebend. 

La  Lotta  d'Alcide  (d'Ercole)  con  Ache- 
lao. [Ebendort  und  in  B.  M.  Dresden 
Musikal. 

Marco  Aurelio.    [Lond.,  Buckingh.  Pal. 

Niobe.     [Hofb.  Wien.     Schwerin  F. 

Orlando  generoso.  [br.  Mus.  Buckingh. 
Pal.    B.  B.     Schwerin  F. 

Le  rivali  concordi  (Atalanta).  [B.  B. 
B.  M.     Schwerin  F.     Hofb.  Wien. 

Roland,  siehe  Ojlando. 

Servio  Tulüo.    [Hofb.  Wien. 


Steffani,  Agostino. 


265 


Steffani,  Agostino. 


Solone.     [Part,  verloren. 

LaSuperbad'Alessandro.  [B.B.  Schwe- 
rin F.    Loud.,  Buckingh.  Palast. 

Tassiloue.  [B.B.  B.  M.  L.,  Buckingh. 
Palast. 

Torueo,   siehe  Audacia.     [P.  verloren. 

U  Trionfo  del  fato  o  Le  Glorie  d'Enea. 
[B.  B.     L.,  Buckingh.  Pal. 

Turno,  siehe  Enea. 

Kantaten,  Duette  u.  a.  Oesänge: 

Ms.  1100  B.  B.,  Samlhd.  P.  Nr.  21  mit 
Stefani  gez..  Cantata:  Non  plus  me  ligate, 
Canto  solo.  2  V.  Bc.  (J  Bll. 

Ms.  B  101.  Dresd.  Mus.  Cantata:  Dolce 
labro  amabil,  Sopr.  e  A.  col  Bc.  S.  19. 

Ms.  B938,  Largo:  Mein  Vergnügen 
heilst  mich  sterben,  f.  A.,  Violino  solo  u. 
Bc.    3  Seit.     [Dresd.  Mus. 

In  Berhn  Singak.  12  Cantate  ed  Arie 
6  doi  Duetti.    Ms.  P. 

Im  br.  Mus.  Ms.  320:  22  Kantaten. 

In  Brüssel,  Samlbd.  italienische  Kan- 
taten von  Verschiedenen,  Nr.  2430  im  Ms. 

In  Bologna,  S.  Petronio,  im  Ms.,  Samlbd., 
Cantate  a  piu  voci  deUo  Stradella. 

Die  Duette  mit  Bc.  sind  sehr  zahlreich 
vorhanden  und  unter  den  verschiedensten 
Bezeichnungen  auf  den  Bibl.  anzutreffen, 
die  Einen  bez.  sie  als  Kantaten,  die  An- 
deren als  Solfeggien  oder  als  Canzonen. 
Im  Buckingham-Palast  in  London  befinden 
sich  die  Autogr.  der  Duetti  und  eine  Kopie 
danach  im  br.  Mus.,  Ms.  5330.  Chiy- 
sander  sagt:  es  sind  über  100.  Ein  an- 
nähernd ausführliches  Register  der  Duetti 
findet  man  im  Kat.  der  Bibl.  zu  Cam- 
bridge FW.  im  Index,  62  Duetti,  3  Madri- 
gali  und  6  Motetten  im  Ms.  —  Ebenso 
zalih-eich  besitzt  sie  Dresd.  Mus.  und 
zwar  im 

Ms.  B  821.  P.  von  Zelenka.  Duetti  di 
Camera.  1.  Sol  negli.  2.  Che  volete. 
3.  In  qiüeto.  4.  Crudo  amor.  5.  E  la 
spenie.     6.  II  tuo  nizzo.     7.  Porto  Talma. 

—  B822,    18  Duetti,   Hds.   von   ßistori. 

—  In  Ms.  823  a  Duetti,  P.  (C.  A.  col  Bc). 
1.  Di  tue  luci.  2.  Di  fiamma.  3.  Se  ti 
colgo.  4.  Non  ä  di  lontananza.  .5.  S'ap- 
paga  del  core.  6.  Quando  un  Iroe  (?). 
7.  E  cupido.  8.  Falsa  Dea.  9.  lo  sarö 
sempre.  10.  Cor  mio  so  che.  11.  0 
felice  l'onda.  12.  Va  girando.  13.  Perche 
dimque.  14.  Ama  il  cor.  15.  Mie  pupille. 
16.  Pria  ch'io  faccia.  17.  La  catena. 
18.  Cangia  pensier  (ein  anderes  als  B  822, 
18).  19.  Lilla  mia  non  vuoi.  20.  Un  bei 
volto.  —  In  Ms.  B  101  ein  Duett.  —  Ms. 
B  823,  qufol.  Duetti  ä  C.  A.,  2  C,  C.  B., 
C.  T.  col  Bc.  1.  Quando  ti  stringo.  2. 
Dolce  labbro.     3.   Crudo   amor.     4.   Che 


sara  di  quel.  5.  Placidissime  catene. 
6.  Sol  negli  occhi.  7.  Porto  Talma. 
8.  lo  mi  rido.  9.  Che  volete.  10.  In 
quieto.  11.  Fra  le  tenebre.  12.  Toma 
a  dar  vita.  13.  Mia  speranza.  14.  Lilla 
mia.  15.  M'ingannasti.  16.  Dirche  giova, 
17.  Eibellatevi  o  pen.sieri.  18.  Dolce  e 
per  voi. 

In  B.B.  Ms.  21210,  8  Duette  und 
21211,  12  Duette.  In  Kopie  in  B.  Wa- 
gener. —  T  96  B.  B.  12  Duette  mit  Kla- 
vierbegleitg.  von  Hauser.  T 178  andere 
Duette.  W85,  983—85,  3  Duette.  — 
L  264/1.  2.  —  Ms.  181. 

In  Bertin  Singak.  16  Duetti.  —  In  B. 
Joach.  12  Duette.  —  In  Sondershausen 
1  Bd.  Duette,  B.  M.  besitzt  mehrere  Bde. 

In  B.  Proske  Duetti  di  Stephani,  Du- 
rante  e  Clari  con  36  Solfeggi  del  Aprile. 

In  Musikfr.Wien.  —  In  Modena  8  Duet. 

In  Dresd.  13  Duet.  Ms.  B  870. 

In  Bologna,  Kat.  3,  199,  Ms.  Duetti 
Nr.  19  u.  20.  —  Duetti  da  caraera  col 
Bc.  qufol.  (3,  257). 

In  Mailand  Cons.  10  Duetti  im  Ms. 

Im  br.  Mus.  Ms.  319,  29  Duetti.  Ms. 
173,  Duetti  in  Add.  Ms.  5055.  5056.  5329. 
5330.  5331.  5332.  [br.  Mus.  siehe  175. 
176.  u.  193—196.]  —  Im  R.  C  of  Mus. 
in  3  Bden.  Duetti  und   1  Bd.   Madrigale. 

In  Brüssel  Nr.  2425,  3  voll.  Duetti. 

In  Neapel  Turch.  1  Bd.  Duetti. 

In  Hof b.  Wien  Ms.  16749:  26  Duetti 
mit  Bc.  und  17  034  Nr.  4,  1  Duett. 

Im  Conserv.  zu  Bnlssel  im  Ms.  680;'82 : 
28,  30  u.  6  Duetti.  In  Ms.  699  noch 
5  Duetti.  Ms.  211:  2  Motetten  zu  3  u. 
5  Stim. 

Im  Druck:  Duetti  (3).  Lond.,  H.  Wrtght. 
P.     [B.  Wagener,  defekt. 

2  Duette  unvollst,  in  M.  f.  M.  12,  159. 

2  D.  in  Goodison's  Collection  of  Music 
im  2.  Bde. 

In  BaiUeux'  Solfegien  4  Duette.    [B.  M. 

Sei  Scherzi  a  voce  sola  con  accomp. 
di  Piffen  o  di  Violini  . . .  c.  Bc.  Ms.  P. 
[Modena. 

AI  rigor.  La  Spagnola  p.  9  in  Ms.  174 
im  br.  Mus. 

Durch  eine  gesellschaftliche  LTnter- 
haltiing  in  Hannover,  die  sich  über  den 
Musiker  in  herabsetzender  Weise  äufserte, 
angeregt,  schrieb  er  eine  Abhandlung,  die 
in  dem  Gedanken  gipfelte:  die  Musik  sei 
den  anderen  Wissenschaften  ebenbürtig 
und  verlange  ein  gleiches  sorgsames  Stu- 
dium.    Sie  ist  betitelt 

Quanta  certezza  habbia  da  suoi  prin- 
cipii  la  Musica  et  in  quäl  pregio  fosse 


Steffani,  Agostino. 


266 


Steffkins,  Fred.  u.  Chrstn. 


perciö  presso  gli  anticbi.  Amsterdam  1695. 
2.  Bl:  Eisposta  di  D.  A.  Steffani  ...  In 
difesa  d'una  proposizioue  sostenuta  da  lui 
in  uua  assemblea.  Hanuovera  Sett.  1694. 
12".  72  S.  [B.  B.  Dresd.  B.  Hbg. 
Stuttgart.  C.  P.  Brüssel.  Florenz.  Bo- 
logna Kat.  1,  16. 

—  Deutsch  von  Werchneister  (Audr.) 
Sendschreiben  darinnen  enthalten,  wie 
grofse  Gewissheit  die  Musik  aus  ihren 
Grundsätzen  habe  . .  .  Quedlinbg.  1700. 
kl.  8».  101  S.  [B.  B.  Dresden  von  1699. 
Brüssel  von  1699.  Musikfr.  Wien  von 
1700.    B.  Lpz.  1700. 

—  Aufs  neue  übersehen  .  .  mit  einer 
Vorrede  und  etlichen  Zusätzen  vermehrt 
. .  von  Joh.  Lor.  Albreclit.  Mühlhausen 
1760  Brückner.  4P.  [Dresden.  B.  B. 
B.  Lpz.  Brüssel.  C.  P.  B.  Wagener. 
Musikfr.  Wien. 

Mattheson  macht  seine  Witze  über  die 
Abhandlung  und  nennt  den  Verfasser 
einen  Ballhorn.  Chrysander  im  Händel 
1,  342  führt  ausführlich  an,  was  Hawkin's, 
Martini  u.  Burney  für  wunderliche  Nach- 
richten über  die  Uebersetzung  in  die  Welt 
geschickt  haben. 

An  Instrumentahcerhen  sind  bekannt: 
Sonate  da  camera  ä  3,  2  V.  A.  e  B. 

Amst.,   Steph.  Hummel.     4  Stb.     kl.  fol. 

[B.  B. 

12  Sonaten  f.  Streichinstrum,  mit  Bc. 
4  Stb.    Ms.  3589  ß.  Hbg.,  englische  Hds. 

In  Hof b.  Wien,  Ms.  16798  Nr.  44  u. 
51  zwei  Ouvertüren  zu  Rivali  u.  Briseide 
im  Kl.-A. 

13  Gesge.  in  neuer  Ausg.,  dabei  7  mit 
englisch.  Text  (Eitner  2). 

Steifaiii,    Hans   Jürgen,    aus 

Berlin,  um  1754  Bratschist  an  der 
Hofkapelle     in     Berlin     (Marpurg 

1,  78). 

Steifani  (Steffano),  Jean,  l'aine, 
im  Dienste  Sr.  Maj.  des  Königs  von 
Polen  (Titel).  Sowinski  schreibt: 
geb.  in  Prag  um  1736,  ging  nach 
Warschau  und  wurde  1.  Violinist 
am  Hoftheater,  später  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale.  Er  starb  1819 
in  Warschau,  83  Jahr  alt.  1794 
schrieb  er  die  Opern  Le  Miracle, 
Les  Sujets  reconnaissants  u.  a. 
Sowinski  führt  noch  2  Söhne  und 
eine  Tochter  an,  die  sich  in  der 
Musik  auszeichneten,  die  aber  alle 


jung  starben.  Von  seinen  Kom- 
positionen kenne  ich  nur 

6  Parties  pour  2  Clarinettes,  2  Cors 
et  Basson.  oe.  1.  Hummel  ä  Berlin. 
[B.  B. 

Im  Autogr.  Grasn.  in  B.  B.  ist  er  mit 
Giovanni  Steffano  gez.  auf  einer  Sonata 
per  il  Flauto  trav.  col  Basso.  AmoU. 

Steffanini,  Giov.  Batt.,  siehe 
Stofanini. 

Steife,  Jan,  1618  Tenorist  an 
der  Kgl.  Kapelle  in  Brüssel.  Viel- 
leicht derselbe,  der  auch  als  Ste- 
phano  daselbst  verz.  ist  (Straeten 
2,  10).  Unter  Johann  Stephano 
verz.  Straeten  2,  9:  1611  einen 
Kapellan  und  Säuger  an  der  Kgl. 
Kapelle  in  Brüssel.  Mau  könnte 
vermuten,  dass  es  derselbe  wie  der 
obige  ist. 

Steifen  Fidelbogens  . . . 

Sendschreiben  an  Bidermann  (Prag). 
[B.  B. 

Steifen  (Stephan),  Johannes 
(Hans),  Organist  au  St.  Johannes 
in  Lüneburg,  seit  1591  vertretungs- 
weise und  Oculi  1595  gewählt. 
Starb  ebd.  1616.  Sein  Vater  war 
in  Itzehoe  Kgl.  Rat,  mit  Namen 
Heinrich  St. 

Obiger  Steffen  gab  „Neue  deutsche 
Gesänge  mit  4,  5  und  8  menschlichen 
und  instrumentalen  Stimmen  heraus,  zu 
Nürnberg  1599,  und  1618  erschien  zu 
Hamburg  eine  2te  Sammlung  (Junghans 
36.  37). 

Steiflfins,  Theodore,  ein  Lau- 
tenist und  Violaspieler  der  2ten 
Hälfte  des  17.  Jhs.  in  London. 
Huygens  (S.  cclix)  erwähnt  ihn 
als  tüchtigen  Gambisten. 

—  Dietrich.,  sein  Bruder,  war 
um  1641  Musiker  in  der  Kapelle 
Königs  Karl  I.  von  England, 

—  Seine  Söhne  (Theodore's) 
Frederik  und  Chrisiicüi.,  waren 
Violaspieler  und  ebenfalls  Mit- 
glieder der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don um  1694.  Christian  lebte 
noch  1711  (Hawkins  5,  25.    Grove. 


steger. 


267 


Stegin  ayer. 


In  Viertel].  8,  515   wird   er   1710 
unter  Christitm  Stcffkin  verz.). 

Stog-er,     Adolph,     „di    Bang- 

cratia"'  (?),  ist  bekannt  durch 

VI  Senates  ä  Violon  solo  et  Bc.  Dedic. 
Priuce  de  Lichtenstein.  Leyde.  chez 
auteur.     18  S.   im  Kupferstich.     [B.  Hbg. 

Stege  way,  wie  die  Lexika 
schreiben,  siehe  SteehweiJ,  A.  C. 

Stegmann,  Karl  Darid,  p,eb. 
um  1751  zu  Dresden,  gest.  27.  Mai 
1826  zu  Bonn  (Bocker  3,  65). 
Schüler  des  Organisten  Zillich  in 
Dresden,  1766  Alumnus  an  der 
Kreuzschule,  verliefs  1770  die 
Schule  und  wurde  Schüler  H.  F. 
Weifse's  und  Homilius',  ging  1772 
zur  Wäser 'sehen  Gesellschaft  in 
Breslau,  dann  1773  nach  Königs- 
berg i/Pr.,  1775  nach  Danzig,  1776 
wieder  nach  Königsberg  und  bald 
darauf  nach  Gotha  (wahrscheinlich 
als  Sänger  und  Schauspieler).  1778 
befindet  er  sich  in  Hamburg  und 
wechselte  noch  mehrfach.  1798 
wurde  er  in  Hamburg  am  Theater 
Musikdirektor  (soweit  seine  Selbst- 
biogr.  bis  zum  Jahre  1808,  auf- 
genommen im  Gerber  2).  Fetis 
berichtet  ferner,  dass  er  bis  1811 
die  Stelle  in  Hamburg  behielt  und 
sich  dann  nach  Bonn  zurückzog. 
Im  Gerber  1.  2.  befindet  sich  ein 
Verz.  seiner  zahlreichen  Werke. 
Im  Sittard  1,  126  ff.  über  seinen 
Hamburger  Aufenthalt.  Nachweis- 
bar sind: 

Singspiele  : 

Apollo  unter  den  Hirten,  ein  Vorspiel 
mit  Gesang.  Lpz.  u.  Königsbg.  1776 
Selbstverlag.  Kl.-A.  qu4o.  18  BU.  [B.B. 
B.  Wagener.     Hofb.  Wien. 

Der  Deserteur,  eine  Operette  in  3  Acten, 
in  deutsche  Musik  aufs  Ciavier  gesetzt. 
Leipzig  u.  Königsberg  1775  G.  L.  Härtung. 
qu4".  [Dresd.  Mus.  B.  T43Z.  B.  Kgsbg. 
Eiusiedeln. 

Erwin  u.  Elmire,  ein  Schauspiel  mit 
Gesang.  Klav.-Ausz.  Leipzig  u.  Königs- 
berg, gedr.  auf  Kosten  des  Autors  1776. 


qu40.  3  Bll.  69  S.  [Dresd.  Mus.  B. 
Wagener. 

Der  Kaufmann  von  Smyrna,  eine  koni. 
Operette  in  1  Aufz.  Klav.-Auszg.  Berlin 
u.  Königsberg,  Härtung  u.  Decker  1773. 
qufol.  [B.  B.  Dresd.  Mus.  B.  Lpz. 
Brüssel  Cons.  P.  im  Ms. 

Moses,  ein  Schauspiel  mit  Chören  und 
Märschen.     Bonn.     Stb.  u.  Kl.-A. 

Die  Recruten  auf  dem  Lande,  kom. 
Oper  in  3  Aufzügen.  1775.  Ms.  796  e. 
r.  in  2  voll.     fol.     [Dresd.  Mus. 

Das  redende  Gemähide,  eine  com.  Oper 
in  2  Act.  Mitau  uud  Hasenboth  1775 
Jac.  Friedr.  Hinz.  Kl.-A.  kl.  qu40.  97  S. 
[B.  B.  B.  M.  B.  Lpz.  B.  Wagener. 
Hofb. Wien.     Musikfr.Wien.     Brüss.  Cons. 

Die  Roseninsel.  Oper  in  3  Act.  1806. 
P.  In  dieser  Gestalt  in  Hamburg  den 
24.  Novbr.  1806  aufgeführt.  Ms.  796  c. 
3   Bd.      qufol.       [Dresd.  Mus.  Ms.  796d. 

1  Rondo,  als  Einlage,  f.  1  Singst,  u.  Orch. 

Der  Triumph  der  Liebe,  oder  das  kühne 
Abentheuer  in  4  Aufz.  von  Jester.  Ms. 
21250  P.     [B.  B. 

—  Kl.-A.  Eine  Feenoper  in  4  Aufz. 
Kgsbg.,  Fr.  Nicolovius.  qufol.  244  S. 
[B.  B.  B.  Kgsbg.  B.  Lpz.  Dresd.  Mus. 
Ms.  796 d  ein  Recitativ  u.  Arie  mit  Orch., 
gez:   Hamburg  27.  Febr.  1796.   qufol.  P. 

Einige  Lieder  im  Samlwk.  Akadem. 
Liederbuch  1783. 

Concert  in  C.  f.  Pfte.  Ob.  u.  Fag.  mit 
Orch.     Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Concert  in  C.  f.  2  Klav.  und  V.  mit 
Streichquart.     Ms.  P.     [Brüss.  Cons. 

2  Concerte  in  Es.  u.  G.  f.  3  u.  2  Pfte. 
mit  Orch.    Mss.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Concerto  Imo  a  n  Strom.  2  V.  2  Ob. 

2  Fag.  2  Corni,  Va.  e  fondamento  e  Cemb. 
coucertato.  in  Bd.   Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

Concerto  doppio  per  2  Cembali  obl.  c. 
2  V.  2  Fl.  Corni,  2  Viole  e  B.  in  Gd. 
Ms.  Stb.     [ib. 

Stegmann,  W . . .  Gr . . ., 

bekannt  durch  die  Ouvertüre  zu  dem 
Trauerspiel  König  Lear  ä  2  V.  2  Fl.  2 
Corni,  Fag.  obl.  Va.  e  B.  Stb.  im  Ms. 
[Schwerin  F. 

Lebenszeit  Ende  des  18.  und  Anfang 
des  19.  Jhs. 

Stegmayer  (Stegmeyer),  Mat- 
thäus, der  Yater  des  Ferdinand, 
war  in  Wien  K.  Ksl.  Hofschau- 
spieler   und    der    Komponist    der 

Singspiele : 

Rochus  Pumpernickel,  ein  mus.  Quod- 
libet in  3  Aufz.  von  ...  K.  K.  Hofschau- 


Steibelt. 


268 


Steibelt. 


Spieler.  Wien  1811.  Ms.  21270  P.  cebst 
3  Textbüchern,  das  eine  von  1810,  dabei 
ein  vollständiges  Buch  mit  dem  Dialoge. 
[B.  B.  in  3  voll.  fol.  ilüuchen  Oper,  1. 
u.  2.  Teil.  Dresden  Oper.  Darmst. 
Brüssel  Cons. 

—  Kl.-A.  Lpz.,  Kühnel.  64  S.  — 
Bonn,  Simrock.  [beide  in  B.  M.  Darmst: 
Lpz.  Musikfr.Wien.  Hofb.Wien.  Schwe- 
rin F.     B.  B:  Wien,  chemische  Druck. 

Die  Familie  Piimpernieke],  ein  musik. 
Quodbbet.  2.  Theü.  Kl.-A.  Bonn,  Sim- 
rock. 71  S.  [B.  M.  Musikfr.Wien.  B.  B. 
Darmst.  Ms.  P. 

Pumpemickel's  Hochzeitstag,  ein  mus. 
Quodlibet  in  3  Act.  3.  Theü.  El.-A. 
ib.  70  S.  [B.  M.  Musikfr.Wien.  Dres- 
den Oper.  B.  B.  Darmst.  Ms.  P.  Bräs- 
sel  Cons. 

Arien  und  Gesänge  aus  dem  lebendigen 
Weinfass  oder  der  Prozess  in  der  HöUe. 
Frankf.  1820.  8».  [besafs  Jos.  Baer  1887, 
doch  nur  als  Textb. 

1  Messe  und  1  Motette  im  Ms.  P. 
[Klosterueuburg. 

In  B.  Dresd.  Ms.  B  1573  s  unter  einer 
Samlg.  Mäunerchöre. 

Steibelt,  Daniel,  Sohn  eines 
Berliner  Pianofortefabrikanteu,  geb., 
wie  Felis  nachweist,  nicht  vor  1764 
oder  1765  zu  Berlin,  gest.  20.  Sept. 
1823  in  St.  Petersburg.  Schon  als 
Knabe  zeigte  er  bedeutende  musi- 
kalische Anlagen,  so  dass  er  durch 
Verwendung  vom  Kronprinzen, 
späteren  Friedrich  Wilhehn  IL  von 
Preufsen,  von  Kirnberger  ausgebil- 
det wurde.  15  Jahr  alt  ging  er 
schon  als  Klaviervirtuose  auf  Kon- 
zertreisen und  besuchte  alle  gröfse- 
ren  Städte  Europas.  Man  ist  bis- 
her wenig  unterrichtet,  wann  und 
wo  er  überall  auftrat.  Fetis  be- 
müht sich  zwar,  Licht  in  das 
Dimkel  zu  bringen,  doch  gelingt 
es  ihm  nur  zum  TeiL  Am  besten 
ist  er  über  den  Aufenthalt  in  Paris 
unterrichtet,  doch  auch  hier  kann 
er  keinen  bestimmten  Zeitpunkt 
feststellen.  1793  brachte  er  die 
Oper  Remeo  et  Juliette  aufs  Fey- 
deau-Theater,  später  auch  andere 
in    der    grofsen    Oper    (siehe    das 


folgende  Yerz.).  Um  1801  ist  er 
Teilnehmer  am  Musikaliengeschäft 
der  Mlle.  Erard  in  Paris  (Lpz.  Ztg. 
3,  839).  1805  gab  er  in  Brüssel 
zwei  gut  besuchte  Konzerte  (Gre- 
goir,  Panth.  6,  176  mit  Programm). 
1808  ging  er  nach  Petersburg  (Lpz. 
Ztg.  11,  128)  und  wurde  nach 
Boieldieu's  Abgange  1811  Musik- 
direktor an  der  Ksl.  Oper  (ib.  13, 
151).  Bei  der  Komposition  der 
Oper  Le  jugement  de  Midas  er- 
eilte ihn  der  Tod.  Besser  als  über 
seinen  Lebenslauf  sind  wir  über 
seinen  Charakter  und  seine  Lei- 
stungen als  Virtuose  unterrichtet. 
Seine  Technik  soll  überraschend 
gewesen  sein,  doch  im  Ausdruck 
mangelte  ihm  das  echt  künst- 
lerische Empfinden,  so  dass  seine 
Adagios  die  schwächste  Seite  seiner 
Leistungen  bildeten.  Besonders 
klagen  alle  Zeitgenossen  über  sein 
unangenehmes,  sogar  freches  und 
marktschreierisches  Benehmen.  To- 
maschek  in  seiner  Selbstbiographie 
und  Thayer  im  Beethoven  2,  101 
geben  krasse  Beweise  davon,  auch 
die  Lpz.  Ztg.  wirft  ihm  sein  un- 
gehöriges Betragen  vor:  Charlatan- 
nerie  und  unwürdige  Spekulation 
waren  seine  steten  Begleiter.  Seine 
Kompositionen  fanden  beim  Publi- 
kum, selbst  beim  Musiker,  noch 
weit  bis  in  die  40  er  Jahre  unge- 
teilten Beifall,  trotz  ihrer  Ober- 
flächlichkeit, und  ich  entsinne  mich 
noch  sehr  wohl,  dass  ich  in  den 
40  er  Jahren  des  19.  Jhs.  von 
meinem  Lehrer  sehr  reichlich  da- 
mit gefüttert  wurde,  trotzdem  der- 
selbe ein  eifriger  A^'erehrer  Mozart's 
war  (Biogr.  Gerber  1.  2.  Lpz.  Ztg. 
25,  725.  Felis.  Ed.  Hanslick, 
Concertwesen  S.  128). 

Verzeichnis  seitier   Werke: 

Eomeo  et  Juliette,  op.  en  3  a.    (Paris 
7/9  1793.)     Paris,   Imbault.    P.      [B.  B. 


Steibelt. 


269 


Steibelt. 


und   im   Ms.  i\  212'J0,   Text  von  Segur. 
Brüssel  Cons.     Darmst. 

—  Paris,  Bover.  P.  fol.  361  S.  [Brüssel. 
Bologna.  C.  P.  Hofb.  Wien  im  Ms.  P. 
16960. 

—  Paris,  Le  Duo.  P.  361  fol.  u.  Stb. 
[Hofb.  Wien. 

—  Paris,  Beyer  &  Nadermann.  P.  fol. 
[Dresd.  Mus. 

Le  retour  de  Zephire,  Divertissement 
en  1  acte  (Tänze  von  Gardel)  repres.  3/3 
1801  in  Paris  grolse  Oper.  Ms.  P.  [Paris 
l'opera. 

La  fete  du  4  Fevrier  1810.  (Chor  u. 
Orch.)     Ms.  P.     [Paris  Topora. 

Choix  de  jugement  de  Paris.  —  Ouver- 
türe et  airs  choises  du  ballet  Retour  de 
Zephir.  2  BaUets  im  Kl.-A.  [Musikfr. 
Wien. 

Mitarbeiter  an  der  komischen  Oper  Les 
folies  amoureuses.  Paris,  Castil-Blaze. 
P.     [Brüssel  Cons. 

Ouvertüre  de  Top.  d' Albert  et  Adelaide. 
(Kl.-A.)    Paris,  Erard.     [B.  B. 

Ouvertüre  zu  Die  Geisterhallen.  Ms. 
21291.  P.     [B.  B. 

Ouvertüre  in  Dm.    Ms.  Stb.     [Lübeck. 

Combat  iSTaval,  .  . .  arrange  en  Har- 
monie p.  Goepfert.    Simrock.     [B.  B. 

Nouveau  Concerto  p.  le  Fortep.  av.  les 
acc.  a  gr.  orch.  (Esd.)  op.  35.  Paris, 
Pleyel.  in  Stb.  [B.  Kgsbg.  B.  B.  br. 
Mus.  Brüssel  Cons :  Paris,  Imbault.  B.  M : 
Breitk.  &  H.  nur  Pfte.  vorh. 

—  Ist  das  3.  Concert.  Das  5.  steht 
in  E.  [Briissel  Cons.  Das  1.  2.  3.  5.  6. 
7.  Concert  mit  Orch.  besitzen  die  Musikfr. 
in  Wien.  Das  2.  3.  4.  u.  6.  in  Mailand 
Cons.  in  Stb.  im  Druck. 

2  Quintette  f.  Pfte.  2  V.  Ya.  u.  B. 
Ms.  in  Dresd.  Mus.  B.  B:  op.  28,  3  Quin- 
tetti  p.  Pfte.  2  V.  A.  et  B.  Paris,  Imbault. 
Nr.  2.  5  Stb.    Paris  Nat.     Musikfr. Wien. 

3  Quatuors  p.  2  V.  A.  B.  [Musikfr. 
Wien. 

Quatuor  p.  Pfte.  av.  Y.  A.  Ycl.  Lips., 
Peters,  oe.  51.  [B.  Wagener.  Musikfr. 
AYien. 

Sonata  per  Clavic.  o  Fortep.  c.  Y.  e 
Ycl.  op.  3.  Vienna,  Artaria  &  Co.  [Dresd. 
Mus. 

2  Sonates  p.  Pfte.  av.  Y.  et  Ycl.  oe.  33. 
Beriin,  Hummel.  3  Stb.  2.  livre.  [B. 
Wagener.      Dresd.  Mus:   Offenb.,  Andre. 

3  Sonates  dito,  oe.  37.  Offenb.,  Andre. 
3  Stb.     [B.  Wagener. 

Sonaten  f.  Pfte.  Y.  u.  Ycl.  op.  48. 
Lpz.,  Br.  &  H.  [Musikfr.  Wien.  Scliwe- 
rin  F. 

2  Sonates  dito,  oe.  61.    Amst.,  Kuntze. 


3  Stb.  [B.  B.  B.  Wageuer:  Offenb., 
Andre. 

Die  Musikfr.  AVien  besitzen  je  3  gr. 
Sonates  dito,  oe.  6. 

Trio  p.  le  Clav.  acc.  1  Fl.  et  Ycl. 
Berlin,  Hummel.  [Dresd.  Mus.  Brüssel 
Cons.  ein  Trio  im  Ms.  Stb. 

6  Sonates  p.  Pfte.  av.  Fl.  ou  Y.  et 
Ycl.    Yienne,  Mollo.    Nr.  1.    3  Stb.    [B.B. 

Air  varie  (Enfant  cheri  des  dames)  p. 
le  Clav,  ou  Pfte.  av.  1  Y.  et  Ycl.  op.  8. 
Yienne,  Artaria  &  Co.     [Dresd.  Mus. 

Yariat.  f.  Pfte.  Y.  u.  Ycl.  op.  8.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Ouvertiire  Turque,  p.  le  Clav.  av.  Y. 
et  Ycl.  oeuv.  17.  Offenb.,  Andre.  [Ber- 
lin K.  H. 

Nouvelle  Ouvertüre  Turque  av.  uu  air 
cosaque  p.  le  Pfte.  av.  Y.  et  Ycl,  oe.  76. 
Offenb.,  Andre.     [Lübeck. 

Sonaten  f.  Klav.  mit  Y.  oder  Flöte. 
[Musikfr.  Wien  besitzen  op.  1.  11.  26.  27. 
29.  33.  37.  39.  40.  42.  45.  59.  67.  69. 
70.  71.  73.  74.  75.  80.  81.  82.  84.  Summa 
67  Sonaten. 

3  Sonate    p.    il   Cemb.    o    Fortep.    av. 

1  Y.  oe.  1.  Vieune,  Artaria  &  Co. 
[Dresd.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Sonata  dito,     op,  2,  ib.     [Dresd.  Mus. 

3  Sonates  pour  Pfte.  ou  Clav.,  dont  la 
premiere  est  av.  acc.  de  Y.  obl.  op.  4. 
London.  P.  fol.  [ß.  C.  of  Mus.  Brässel 
Cons.     Mailand  Cons:  Paris,  Sieber. 

6  Sonates  p,  le  Pfte.  dont  quatre  av. 
Y.  obl.   et  2  av.   Flute   obl.,   divisees   en 

2  part.  Oeuv.  11.  Paris,  Boyer.  [Mai- 
land Cons.  nur  2.  Teil. 

op.  27.  Grande  Sonate  p.  le  Pfte.  av. 
acc.  de  Y.  Bonn,  Simrock.  2  Stb.  [B. 
Wagener. 

oe.  30.  Grand  Sonate  p.  le  Fortep. 
acc.  de  Y.  Paris,  Le  Duc  et  Co.  [B.  B. 
Brüssel  Cons. 

oe.  33.  2  Sonates  p.  Fortep.  av.  Y. 
Paris,  Yiguerie.  2.  livr.  3  Stb.  [B.  B. 
Berlin  K.  H:  Offenb.,  Andre  und  Augsbg., 
Gombart  &  Co.     B.  M.     Brüssel  Cons. 

op.  35.  3  Sonates  p.  Fortep.  avec  V. 
Paris,  Pleyel.     Part.     [B.  B.     B.  M. 

—  Lond.,  Clementi.  [B.  Hbg.  E.  C. 
of  Mus. 

Op.  36  u.  39,  Sonaten  mit  Fl.  oder  Y. 
Paris,  Imbault.     [Paris  Nat. 

Oe.  37.  3  Sonates  p.  Pfte.  et  Y.  ad  lib. 
Paris,  Gaveaux.     Stb.     [Mailand  Cons. 

op.  38.  3  Son.  p.  Pfte.  av.  Flute  ou 
Y.  Offenb.,  Andre.  2  Stb.  [B.Wagener. 
Brüssel  Cons. 

op.  39.  3  Sonatines  p,  Pfte.  av.  Y. 
Paris,  Le  Duc.     [Brüssel  Cons. 


Steibelt. 


270 


Steibelt, 


op.  41.  Trois  Rondeaux  p.  Pfte.  av. 
Fl.  ou  Y.  Offenb.,  Andre.  2  Stb.  [B. 
Wagener. 

op.  56.  3  Senates  dito.  Breitk.  &  H. 
[Brüssel  Cons. 

Sonate  poui'  le  Pianof.  av.  acc.  1  Yiol. 
ad  Hbit.  op.  59.  Leipzig,  Breitkopf  u. 
Härtel.    fol.     [Dresd.  Mus. 

6  Senates  pour  Pianof.  avec  accomp. 
de  Flute  ou  Violon.  Xr.  1.  Op.  67. 
Offenbacb,  J.  Andre,     fol.      [Dresd.  Mus. 

08.  74.  3  Senates  p.  Pfte.  av.  V.  Br. 
&  H.    [B.  B.  Nr.  2.     Bräss.  Cons.  3  Son. 

3  Sonate  non  difficile  pour  le  Pianof. 
av.  acc.  de  Viel,  ad  Hbit.  op.  75.  Offen- 
bacb. Andre,     fol.     [Dresd.  Mus. 

Gr.  Sonate  p.  le  Pfte.  av.  V.  oe.  81. 
Paris.     [B.  M. 

Ouvertüre  et  airs  cboisis  du  Ballet  de 
la  Yalee  de  Tempe  ou  du  Retour  de  Zephir, 
p.  Pfte.  av.  Y.     Paris,  Erard.     [B.  B. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  Y.  Paris  1797. 
[B.  Lpz. 

La  Cbasse  pour  Pianof.  av.  acc.  de 
Yiolon.  Offenbacb  a/M. ,  Andre.  fol. 
[Dresd.  Mus.  Musikfr.Wien.  B.Wagener: 
Hbg.,  Böhme. 

3  Rondos  favorites  p.  le  Pfte.  av.  1 
Flute   ad  lib.     Hbg.,    ßoehme.     [Lübeck. 

Grande  Ouvertüre  p.  2  Pfte.  Ms. 
[Berlin  K.  H. 

Grand  Duo  p.  Harpe  et  Pfte.  ou  2  Pfte. 
AYien,  Mollo.  [Berlin  K.  H.  Musikfr. 
Wien.     B.  B. 

6  Bachanales  p.  le  pfte.  et  Tambourin. 
op.  74.     [Musikfr.  Wien. 

Rondos  f.  Pfte.  u.  Flöte,  op.  38.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Air  russe  varie  p.  le  pfte.  Y.  ad  lib.  [ib. 

In  Brässel  Cons.  3  Sonates  p.  Pfte. 
et  V.,  Paris,  Le  Duc.  —  3  dito,  Paris, 
Boyer.  —  3  dito,  Br.  &  Haertel.  —  15 
dito  en  hvres  oe.  27,  Paris,  Imbault. 

In  Paris  Nat.  3  Senates  p.  Pfte.  et  Y. 
oe.  45.  Paris,  Sieber.  —  2  dito,  oe.  42. 
Paris,  Momigny. 

Sonate  av.  Y.  Nr.  3  u.  5.  Mannh., 
Götz.     [B.  M. 

Sonaten  für  Xla\"ier  oder  Pfte.  allein: 
Dieselben  sind  so  zahlreich  vorhanden, 
dass  ich  sie  nur  summarisch  anführe. 

In  B.  B.  sind  vorhanden  49  Souateu: 
op.  4.  9.  23.  24.  28.  37  im  Ms.,  41.  48. 
60.  61.  62.  63.  64.  69.  76.  77.  81.  82. 
85.  88.  91  und  8  ohne  Opuszahl.  Ferner 
3  Divertissement  op.  28.  Air  favori  de 
Leonce  varie  p.  pfte.  oe.  66.  Yien.  Mollo. 
Etüde,  50  Exerc.  oe.  78.  Paris. 

In  Berlin  K.  H:  La  coquette,  Sonate 
06.  9.     Offenb.,  Andi-e. 


In  Musikfr.  Wien:  op.  4.  12.  1  im  Ms. 
u.  Yariat. 

In  Lübeck,  op.  63. 

In  Kgsbg.  oe.  64  und  ohne  op. 

In  B.  M.  24  Sonaten,  op.  7.  25.  37. 
41.  62.  64.  85.  6  ohne  op.,  eine  davon 
4hdg.  In  Felis  Bibl.  class.  Tom.  11  op.  25. 
56.  64.  82. 

In  Musikfr.  Wien  53  Sonaten,  1  f. 
2  Pfte.,  Divertissements,  Fantasien,  Pot- 
pourri, Yariat.,  Walzer,  Rondo,  6  Bacha- 
nales, Märsche,  Etüden. 

In  Paris  Nat:  op.  1.  6.  11.  15.  16.  26 
(diese  3  Son.  werden  Cambini  zugeschrie- 
ben), op.  27.  33.  35.  37.  41.  op.  49.  60 
=  49.  61.  63.  La  defaite  des  espagnols, 
Sonate,  Paris,  Boyer,  Combat  navai,  La 
grand  marche  de  Buonaparte,  Sonate  dediee 
ä  Mme.  Buonaparte. 

In  R.  C.  of  Mus.  op.  46  u.  60,  Lon- 
doner Dnicke. 

In  B.  Wagener:  Gr.  Sonate  p.  Pfte. 
ded.  Md.  Bonaparte.  Lpz.,  Br.  &  H. 
30  S.     [auch  C.  P. 

In  Mailand  Cons.  Sonaten  op.  41.  64. 
85  und  9  Son.  ohne  Opuszahl. 

Recueil  de  Sonates  p.  pfte.  Paris, 
Cochet.     [Brüssel  Cons. 

Melange  d'airs  de  divers  caracteres, 
en  forme  de  scene,  composes  et  arranges 
p.  le  pfte.  op.  10.  Paris,  Boyer.  [Biüs- 
sel  Cons. 

Air  aiTange  en  Rondo  p.  le  Pfte.  Lps., 
Br.  &  H.     7  S.     [B.  Kgsbg. 

La  Chasse  en  Rondo.  Yien.,  Artaria. 
[B.  B. 

Depart  de  Paris  pour  St.  Petersbourg. 
Rondo  favourite  p.  le  Pfte.  Nr.  3.  Offen- 
bach, Andre.     [Lübeck. 

Duo  p.  2  Pfte.  Lpz.,  Br.  &H.  [B.  Egsbg. 

1.  Fant.  av.  9  Yar.  Pfte.  Yien.,  MoUo 
&  Co.    21  S.     [B.  M. 

2.  Fant.  av.  8  Yar.  Pfte.  Yien.,  Mollo 
&  Co.     17  S.     [B.  M. 

3.  dito  av.  9  Yar.  ib.  (Mollo  ohne 
Co.)    21  S.     [B.  M. 

Fantaisie  sur  l'air  de  Danse  ...  av. 
9  Yar.    Br.  &  H.     [B.  B. 

oe.  80.  Fantaisie  militaire  et  Yar.  sur 
l'air  .  . .     Offenb.,  Andre.     [B.  B. 

Fantaisie  en  forme  de  Scene  av.  des 
Yar.     Br.  &.  H.     [B.  B. 

Fantaisie   militaire.     Br.  &  H.      [B.  B. 

Fantaisie  avec  8  Yar.  Yien.,  Cappi.  [B.B. 

Fantasie  f.  Klav.  im  Autogr.  [B.  B.  Grasn. 

Mamma  mia,  air  arrange  en  Rondo, 
Pfte.     Yien.,  MoUo.    6  S.     [B.  M. 

5  Märsche  f.  Ciavier.     [Musikfr. Wien. 

La  gr.  Marche  de  Buonap.  en  Italie  .  .  . 
avec  positious  de  malus  p.  P.  J.  Milch- 


Steibelt. 


271 


Steigleder,  Hans  Ulricli. 


meyer  a  Dresden.  Meissen,  Klinkicht. 
6  S.     [B.  M. 

L'orage  precede  d"nu  Roudeau  pastoral 
per  le  Pfte.  Cliez  Br.  &  H.  a  Lpz.  3707. 
16  S.     [B.  Kgsbg.     Dresd.     B.  B.     B.  M. 

Les  Papillons  p.  le  Pfte.  Ms.  [Ber- 
lin K.  H. 

2  Pots-ponrris  p.  le  Clav.  Offenb., 
Andre.  [Berlin  K.  H.  C.  P.  Im  br. 
Mus:  lor  Caprice  ou  Potpourri  d'airs  ... 
oe.  5.  Yienne  et  Mavence,  Artaria  &  Co. 

Rondeau.     Vien.,  Weigl.     [B.  M. 
Polonoise.     Andre.     [B.  M. 

3  Rondos.    London.     [B.  M. 

Die  Zerstörung  von  Moskwa.  Eine 
grofse  Fantaisie   f.  Pfte.     Peters.     [B.  B. 

In  Musikfr.Wien  noch  46  Klavierpiecen, 
dabei  die  Opuszalilen  24.  41.  58.  77. 

Im  Conserv.  zu  Mailand  54  Klavier- 
piecen als  La  chasse,  gr.  Bataille,  Aii's 
av.  variat.  Baecbanales,  Fantaisies,  Yaiiat. 
Potpourris,  Rondeaux,  gr.  Duett  for  the 
barpe  &  pfte.  Etudes,  50  Exercises.  An 
Opuszahlen  13.  36.  45.  49.  77.  78.  80, 
die  anderen  ohne  Opus. 

Lied:  Wie  bin  ich  sonst  so  sorgenfrei 
im  Samhvk.  von  Job.  Andre:  Lieder,  Arien 
u.  Duette.    2.  Jahrg.    4.  Heft  1782  p.  143. 

In  Fetis'  Bibliotheque  classique  du  pia- 
niste (Samlwk).  Paris,  Schonenberger. 
15  voll.     8". 

Im  Bossler,  Samlwk.  11.  Seine  Kla- 
vierschule erlebte  mehrere  Auflagen : 

Methode  pour  le  Pfte.  Offenbach, 
Andre,  [ß.  B.  Musik-fr.  "Wien:  Leips.,  Br. 
&  H.  und  Paris. 

Im  br.  Museum  ist  er  sehr  zalilreich 
vertreten.  Das  Verz.  umfasst  im  Kata- 
loge in  fol.  22  Seiten. 

Stcil)Olt,  ...  ein  Schauspieler 
und  Komponist  des  Sino;spiels:  Im 
Dunkeln  ist  gut  munkeln,  1786 
(ßeichard  1793,  117). 

Steidel,  . .  .  Fagottist  an  der 
Mannheimer  Hofkapelle  seit  etwa 
1776  mit  90  Gld.  Gehalt,  1778 
beträgt  sein  Gehalt  220  Gld.  1789 
ist  er  in  der  Münchener  Hofkapelle 
(Kreisarchiv). 

Steidel,  Haus,  wurde  1523  als 
Posaunist  an  der  Hofkapelle  in 
München  angestellt.  Erhält  100  Gld. 
rhein.  per  Jahr,  für  1  Pferd  Futter, 
2  Hofkleider  und  3  Scheffel  Korn 
(Kreisarchiv). 


Steidl,  Peter,  dient  in  der 
Münchener  Hofkapelle  um  1558 
mit  100  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Steier,  Sylyester,  aus  Lieben- 
thal in  Schlesien  (Leovalla),  gab 
heraus: 

Hymnorum  oeconomicorum,  in  octonas 
heptadum  classes  distributorma,  libri  duo 
. .  .  Christliche  HauTshyuini  in  2  Bücher 
Nürmbg.  1583  Kath.  Gerlachin  u. 
Joh.  V.  Berg  Erben.  kl.  8°.  64  BU. 
56  Hymnen  zu  4  Stim.  mit  lat.  u.  deutsch. 
Text.  Die  deutsche  Uebersetziuig  von 
Steier,  der  auch  der  Komponist  ist.  [Heil- 
bronn.     B.  Lpz. 

—  Das  ander  Buch . .  .  1583  ib.  kl.  8". 
74  BU.  56  Hymnen  zu  4  Stirn.,  wie 
Buch  1.     [Heilbronn. 

Steigeiiberger,  Pater  Amaiid, 
geb.  1741  zu  Grafentraubach,  gest. 
31.  Dez.  1808  in  Deggendorf;  trat 
1761  ins  Kloster  Metten  (Baiern), 
wurde  Seminariuspektor,  Chor- 
regent, 1785  Prior  und  dann 
Pfarrer  in  Stephansposching. 

Er  hinterliefs  Kompositionen  im  Ms., 
die  wahrsch.  in  Metten  liegen,  sowie 
mehrere  lat.  Singspiele  (Kornmüller  1, 
424). 

Steigleder ,  Adam ,  Organist 
zu  Ulm, 

ist  in  Woltz'  Tabulaturbuch  von  1617 
mit  2  kolorierten  Fugen  fiir  Klavier, 
3.  Tbl.  Nr.  74/75  und  einer  Toccata  primo 
toni  Nr.  77  vertreten. 

Ein  späterer  A.  . .  Steigleder  kommt 
in  Simler's  Teutsche  Getichte.  3.  Aus- 
fertigung, Zürich  1663  mit  einigen  Lie- 
dern vor. 

Steigleder,  eine  Stuttgarter  Or- 
ganistenfamilie, über  die  Sittard  2, 
12  ff.  210.  297.  berichtet: 

Ein  Utx.  St.  ist  1 534  Hoforganist 
neben  10  „Singer".  1572  wird  er 
als  alter  Mann  bez.,  dem  der  Dienst 
beschwerlich  wird  (M.  f.  M.  31, 
4  (45). 

Ulrich  St.  war  1546  u.  f.  Jahre 
Hoforganist  (M.  f.  M.  31,  2  (49). 

IIcuis  Ulrich  St.  war  um  1605 
Stiftsorganist    in    Stuttgart.      Um 


Steigieder,  Hans  Ulrich. 


272 


Stein,  Nannette. 


1580  geboren,  kam  er  als  Organist 
von  Lindau  am  Bodeusee  nach 
Stuttgart  (Sittard  2,  297  nennt 
das  Jahr  1697  seiner  Anstellung, 
während  er  ihn  S.  14  schon  1605 
als  Mitglied  der  Kapelle  anfuhrt). 
Am  30.  Mai  1627  wurde  er  auch 
bei  der  Kapeil-  und  Hofmusik  an- 
gestellt. Sein  Gehalt  betrug  seit 
162-4:  122  Cxld.  Geld,  2  Scheffel 
Koggen,  24  Scheffel  Dinkel,  3  Eimer 
4  Imi  Wein,  40  €i  Lichte.  Er 
starb  im  Jahre  1635.  Am  9.  Okt. 
1624  gab  er  folgendes  Werk  her- 
aus, auf  dem  er  sich  mit  „Organist 
der  Stifftskirchen  zu  Stuttgart"  be- 
zeichnet. 

Ricercar  Tabulatura.  Organis  et  Oi-ga- 
uoedis  uuice  inservien«  et  niaxirae  con- 
ducens  adornata  a  J.  U.  S  . . .,  eiusdemque 
Klitoris  sumptibus  et  manibus  proprijs 
Aeri  Cupreo  insculpta  et  excusa.  Anno 
1624.  (Dedic.  vom  7.  März  1625.)  Im 
Kupferstich,  einseitig  bedruckt  und  von 
ihm  selbst  ausgeführt  in  wenig  annehm- 
barer Form.  [Kgl.  offen tl.  Bibl.  in  Stutt- 
gart. 

Tabulatur-Buch,  darinnen  dafs  Yatter 
vnser  auff  3  vnd  4  Stimmen  Componirt, 
ynd  Viertzig  mal  Varirt  würdt,  auch  bey 
ieder  Yai-iatiö  ein  sonderlicher  bericht  zu 
finden.  Auff  Orgeln,  vnd  allen  andern 
MusicaUschen  Instrumenten  ordentlich  zu 
appliciren.  ||  Getnickt  vnd  verlegt  zu  Strafs- 
burg  bey  Marx  von  der  Heide  am  Korn- 
marck,  1627.  Fol.  Kupfertitel.  3  Ell. 
Vorwort  und  GS  BU.  Musik.  [Wolfenb. 
br.  Mus.  Ritter  druckt  in  seiner  Orgel- 
geschichte 2  Tonsätze  daraus  ab  (Nr.  87. 
88).  Eine  genaue  Beschreibung  des 
Druckes  in  M.  f.  M.  19,  13. 

Eine  Orgelpiece  im  Ms.  des  grauen 
Klosters  in  Berlin,  angehängt  an  Swee- 
linck.  Erna  Kopie  in  meinem  Besitze: 
Fantasie  in  Vi.  5  Seiten. 

Ich  finde  noch  den  Titel  bei  Gerber  2 
verzeichnet:  MusikaHsch  fig-urirte  Melo- 
dien der  Kirchengesänge,  Psalmen  und 
geistlichen  Lieder  4stim.,  herausgeg.  von 
M.  Daniel  Hitzler.  StraTsburg  1634.  12". 
Enthält  neben  Steigleder  noch  R.  Leo 
Hassler  und  Joh.  Bassieanus  (nach  Ad- 
lung's  mus.  Gelehrt.  §  331,  Not.  5). 

Steigleder,  Philipp  Jakob  toii, 

genannt  von  Spina.,  Grüfl.  von  Erz- 


dorfischer  Eat  und  Frei  resig: 
Pfarrer  zu  Eittersdorf.  Gab  her- 
aus: 

Patriotischer  Aufmf  1  der  |  churpfälzi- 
sehen  Bürgerschaft  |  zu  |  Ergreifung  der 
Waffen,  gegen  |  Die  allgemeine  Ruhe-  und 
Religions   Stürmer,    die  |  Franzosen,  |  ge- 


widmet   von 


Stich,    qufol.     1  Bog. 


10  Stroph.  mit  Musik.  [Karlsruhe.  B.  M. 
AVahrsch.  17.  Jh.  Text:  Zum  Schwert, 
ihr  Pfälzer. 

Steigleliner,  P.  Coelestin,  geb. 
17.  Aug.  1738  zu  Sündersblüh  bei 
Nürnberg,  gest.  21. Febr.  1819  (wo?). 
Ein  Schüler  Eiepefs.  Trat  1759 
ins  Kloster  St.  Emmeran  in  Eegens- 
burg,  wurde  später  Professor  der 
Mathematik  und  1791  Eeichsabt. 
In  Emmeran  war  er  von  1751  bis 
1781  Chorregent  und  Inspektor, 
dabei  ein  tüchtiger  Violinist  und 
Komponist  (Mettenleiter  1,  142  ff. 
Kornmüller  1.  225). 

In  der  Douibibl.  in  ßegensburg:  Impro- 
peria  7  voc.  c.  Violone.  Mettenleiter  verz. 
6  Offertorien,  1  Popule  mens  und  ein 
Stabat  mater  pro  Process.  in  Parasc. 
4  voc,  die  wahrscheinlich  im  Archiv  des 
Stiftes  Emmeran  sich  befinden. 

Steimetz,  siehe  unter  Stein- 
metz. 

Stein,  Grottlieb,  1711  Kammer- 
musiker in  Berlin  mit  100  Thir. 
Gehalt  (Schneider  H  35). 

Stein,  Naunette,  verheiratete 
Streicher : 

Klage  über  den  frühen  Tod  der  Jungfer 
Ursula  Sabina  Stage  in  Augsburg,  von 
Peter  Neufs,  der  Rechte  Candidat  in  Stutt- 
gart. Augsbg.  1788  Cour.  Heinr.  Stage. 
[B.  Lpz. 

In  einer  auf  obigem  Dracke  angebrach- 
ten SiUiouette  liest  man:  geb.  20.  März 
1764,  f  26.  Mai  1788,  nämlich  obige 
Ursula;  pag.  2  Mest  man:  In  Musik  ge- 
setzt von  ihrer  Freundiun  Nanette  Stein. 
S.  4:  In  Musik  gesetzt  von  Herrn  Anton 
Keller,  Registrator  in  Salmansweiler.  1  Bl. 
Text  dabei,  fol.  Sie  ist  auch  Komponistin 
eines  Marsches  für  Blasinstrum,  und  von 
Var.  f.  Klavier.  Beide  erschienen  im 
Druck. 

Nannette's  Vater  ist  der  bekannte  lu- 
strumentenmacher  Stein  in  Augsburg,  von 


Steinacker. 


273 


Steiner,  Heinrich. 


dem  Jahn  im  Mozart  melirfach  bericlitet 
(in  der  3.  Aufl.  1.407  ff.).  Johann  An- 
dreas Stein,  geb.  1728  in  Hildesheim,  gest. 
29.  Febr.  1792  in  Augsburg,  Organist  an 
der  evangel.  Barfüfserkirche  in  Augsburg 
(Näheres  im  Gerber  1.  2.  M.  f.  M.  2, 
IGO).     Er  gab  auch  heraus: 

Beschreibung  meiner  Melodica,  eines 
neueriundenen  Ciavierinstruments.  Voti 
Joh.  Andr.  Stein.  Augsburg  1772  J.  J. 
Lotter.     S'J.     [Brüssel. 

Steiiiaeker,  ...  ein  älterer  Mu- 
siker als  der  spätere  Karl  Steiii- 
aeker, ist  in  Dessau  angestellt  und 

in  Wilh.  Gottlieb  Becker's  Muse  von 
1775/76  nebst  Em.  Bach,  Hiller,  Neefe 
und  Rust  mit  einigen  Liedern  vertreten. 
Ebenso  wird  der  in  Joh.  Andre's  Liedern 
befindliche  St .  .  .  derselbe  sein  (obige 
Nachlicht  aus  Hosaeus  S.  .öO). 

Steinbart,   (xotthelf   Samuel, 

geb.  24.  Sept.  1738  zu  ZüUichau, 
gest.  3.  Febr.  1809  zu  Frankfurt 
a/0.,  Konsistorialrat  und  Professor 
der  Philosophie  an  der  Universität 
in  Frankfurt  a/0.,  gab  herans: 

Grundbegriff  zur  Philosophie  über  den 
Geschmack.  Züllichau  1785  Verlag  der 
Waysenhaus-  und  Frommaunischen  Buch- 
hdlg.  in  Halle,  gedr.  bey  Gebauer.  8". 
12  Bog.  1.  Heft  enthält  die  allgemeine 
Theorie  der  schönen  Künste  und  die  be- 
sondere Theorie  der  Tonkimst  (nach  Kirn- 
berger).     [B.  B.     Brüssel. 

Steinbeck,  . . . 

bekannt  durch  ein  Adagio  pour  THar- 
monica  corapose  pai'  .  .  .  chez  Breitkopf 
&  Haertel  ä  Leips.  Nr.  144  (muss  am  Ende 
des  18.  Jhs.  erschienen  sein).    [B.  Kgsbg. 

Steinbreclier,  Jakob,  Kantor 
zu  ßelgrana  (Thüringen),  gab  nach 
Fetis  heraus: 

De  arte  canendi  pueritia  quaedam  ora- 
tione,  tyronibus,  scholae  Belgranae  .  . 
Mulhusii  Duringorum,  G.  Hantzsch.  1571. 
kl.  80.     7  Bg. 

Steinbrecher,  Peter,  geb.  den 
2.  Febr.  1659  in  Neustadt  (Hol- 
stein), sein  Yater,  gleichen  Namens, 
war  dort  Kantor.  Nachdem  er  in 
Kiel  die  Universität  besucht  hatte, 
wurde  er  1687  nach  Husum  als 
Kantor  berufen  und  st.  im  Sept. 
1702   daselbst  (Mattheson  1,  338). 

Eob.  Eitner's  Qucllon-Lexikon.    Bd.  9. 


Steinbruckner  (Steinbrugger), 
Andreas,  Posaunist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  vom  8.  Dez.  1721 
bis  t  Aug.  1724,  39  Jahr  alt.  Sein 
Gehalt  betrug  440  Gld.  (Köchel  1). 

—  Ignax^  Posaunist  ebd.  vom 
30.  Jan.  1725  bis  1762,  st.  9.  Sept. 
1765,  64  J.  alt.  Sein  Gehalt  be- 
trug 440  Gld.  jährl.  (ib.)  Die 
Yiertelj.  8,  184  schreibt  Stein- 
brugger. 

Steindorff,  Joliann  Martin, 
geb.  18.  März  1663  zu  Deutleben 
(im  "Weimarischen),  gest.  vor  Ostern 
1740  in  Zwickau.  Studierte  1677 
auf  der  Klosterschule  in  Kossieben, 
erhielt  1683  den  Kantorposten  da- 
selbst, besuchte  1684  die  Univer- 
sität in  Jena,  bekleidete  1687  u. 
f.  Jahre  mehrere  Hauslehrerstellen, 
wurde  1691—94  Kantor  in  Graitz 
im  Yogtlande  und  erhielt  darauf 
in  Zwickau  das  Kantorat  primarius 
(Mattheson  1,  339). 

Derselbe  besafs  ein  Madrigal,  zu  wel- 
chem Steindorff  hds.  Zusätze  machte.  Siehe 
Ms.  51  der  Samlg.  Mattheson'scher  Schrif- 
ten in  der  Stadtbibl.  Hamburg. 

Steiuel,  . . .  Organist  in  Löbau 
um  1740  (Mattheson  1,  420);  er 
soll  ein  Meister  in  der  Komposi- 
tion gewesen  sein  (Gerber  1). 

Steiner,  . . .  Musiker  in  Winter- 

thur,  gab  heraus: 

Vei mischte  Lieder  mit  Melodien  aufs 
Ciavier.  Winterthur  u.  Lpz.  qu40.  1775. 
Gesänge  mit  Begleitung  des  Claviers. 
ib.  1777.     qudo  (G.  Becker  1,  145). 

Steiner,  Heinrich,  &  Comp., 

ein  Yerlagsgeschäft  in  Winterthur 
(Schweiz),  welches  1778  auch  in 
Leipzig  ein  Zweiggeschäft  hatte. 
Ich  fand  die  Firma  von  c.  1775 
bis  1790.  Sie  gaben  folgende 
Liedersamlg.  heraus: 

C.  F.  Gelleris  geisthche  Oden  und  Lie- 
der mit  neuen  Melodien  fiir  ein  uud 
mehrere  Stimmen.  i.  Thl.  Wiuterth. 
1777,  61  S.  —  2.  Thl.  1785,  51  S.  [Privat- 
bibl.  des  HßiTn  W.  Tappert  in  ßerliia. 

18 


Steiner.  Joli.  Friedr. 


274 


Steinfeld. 


Sigmund  Anton  Steiner  &  Co.  in  Wien 
(1773—1838)  kaufte  1803  in  Wien  eine 
chemische  Druckerei,  in  der  er  auch 
Musikalien  herstellte.  1810  trat  Tobias 
HasUngcr  als  Gesellschafter  ein  und  über- 
nahm das  Geschäft  182G  allein. 

Steiner,    Joliauu    Friedrich, 

aus  Koburg,  Yiolmist  um  1757  am 
Scliwarzburg-RudülstädtiscbeuHofe 
(Marpurg  3,  77). 

Steiner,  Johann  Ludwig,  geb. 
um  1688  zu  Züricb,  gest.  ebd.  um 
1761,  -war  gegen  1705  Stadttrom- 
peter, später  Säuger.  Er  erwarb 
sieb  um  die  Verbesserung  des  Ge- 
sanges in  der  Schweiz  grofse  Ver- 
dienste und  gab  zahlreiche  Werke 
heraus,  deren  Melodien  äufserst 
ansprechend  sein  sollen  und  die 
gröfste  Verbreitung  seiner  Zeit 
fanden.  Er  lieferte  auch  alljähr- 
lich die  Kompositionen  für  das 
Musik.  Neujahrgeschenk  in  Zürich 
und  zwar  bis  1725.  Die  Tonsätze 
bestehen  aus  geistlichen  4stim. 
Liedern.  Später  lieferten  die  je- 
weiligen Kapellmeister  die  Kom- 
positionen, werden  aber  nicht  ge- 
nannt. Erst  von  1750  ab  ist  der 
Hauptmann  Oeri  genannt  und  von 
1778  ab  Egli. 

Monatliche  musicalische  Miscellanea. 
Züj-ich,  Orell  -  Gessner ,  Fuessli  u.  Co. 
1722—24  (zuletzt  bei  Heidegger  u.  Rahn). 
Enthält  Lieder. 

Neues  Gesangbuch  auserlesner  geist- 
reicher Lieder,  zum  Lob  u.  Preis  Gottes 
.  . .  mit  neuen  und  leichten  den  Regeln 
der  Composition  gemäfsen,  zu  3  u.  4  Stim. 
gesetzten  Melodeyen  und  Generalbass. 
Zürich,  Heidegger  u.  Rahn.  1723.  8«. 
792  S.  mit  265  Gesängen.  [B.  Lpz.  B. 
Wagener.     B.  Werniger. 

—  Nachtrag  oder  2.  Teil  mit  gleichem 
Titel,  erschien  ebd.  1735  mit  300  3-  u. 
4  st.  Liedern.  [B.  Lpz.  B.  Wagener.  B. 
Werniger. 

Musicalisch-italiänischer  Arien-Krantz. 
Aus  denen  berühmten  Authtaibus  Aldro- 
vandiui,  Bassani,  Besechi  und  Scarlatti. 
In  Cant.  transponiert  .  . .  Durchaus  in 
Holtz  geschnitten  von  David  Redinger  in 
Zürich.  40  Bll.  in  qufol.  einseitig  be- 
druckt.    1724.     [B.  B.     Gla.sgo\v. 


Kurz  leicht  gründliches  Notenbüchlein 
oder  Anleitung  zur  Edlen  Sing-  und  Kling- 
kunst vermittelst '  welcher  ein  Anfänger 
in  derselbigen  richtigend  geschwinde 
Scliritt  thun  u.  m  kurtzer  Zeit  ein  Sänger 
und  Musicus  werden  kann  . . .  Zürich 
1728  bey  Heidegger  &  Co.  8«.  2  Bll. 
83  S.     [B.  Wagener. 

Gottgeheiligte  Fest-  und  Zeitgedanken 
nach  Ordnung  der  Festtage  u.  Jahres- 
zeiten; durchaus  mit  zwei  Cautstimmen 
u.  d.  Generalb.  in  Partitura  begleitet. 
Zürich,  Orell,  Gessner  etc.  1730.  fol.  — 
Ausg:  Zürich  1739  Heidegger.  qufol. 
[Brüssel  Cons, 

Generalbass  zu  den  Psalmen  Davids, 
wie  selbige  von  C.  Goudimel  in  4  st.  Music 
gebracht.     Zürich  1734.     4*^. 

Cautate  spirituelle  ä  2  v.  av.  Pfte.  ou 
orgue.     Zürich  1739.     [Brüssel  Cons. 

Musicalische  Gemüthsergözung  in  2 
Konzertstimmen.  Zürich,  Grell,  Gessner 
etc.  1753.     4". 

Sei  Sonate  da  camera  de  quali  si 
espone  presentamente  2  a  Violoncello  solo, 
con  Bc.     Norimberga.  1731. 

Andante  in  Fd.  c.  Var.  p.  Clav.  Ms.  501 
p.  36  in  B.  Kgsbg. 

(Biogi-.  nach  G.  Becker  1,  143,  sowie 
die  ohne  Fundort  verz.  Werke.) 

Steiner,  Michael  Anton,  Fagot- 
tist an  der  Hofkapelle  in  Wien 
von  1772—1785  (Köchel  1). 

Steiner,  Itiehard,  kurf.  Hof- 
musikus in  München,  st.  am  8/10 
1706  (Totenregister  der  Frauen- 
kirche). 

Steinfeld(t),  Albert  Jakoh,  geb. 
um  1757,  gest.  zu  Hamburg  um 
1824,  war  1788  Organist  in  Berge- 
dorf bei  Hamburg.  Gerber  1.  2. 
und  Fetis  verz.  von  ihm  allerlei 
Gesang-  und  lustrumeutalkomposi- 
tioueu.  Sein  Sohn  Jakob,  14,  Jan. 
1788  in  Bergedorf  geb.,  Schüler 
von  Schwencke  in  Hamburg,  lebte 
in  Hamburg  als  Klavier-  und  Ge- 
sanglehrer und  leitete  gemeinsam 
mit  Grund  bis  1833  die  Sing- 
akademie. Er  starb  1869  in  Ham- 
burg (Sittard  1,  294). 

Voll  AJb.  Jahob  sind  an  Kom- 
positionen nachweisbar: 


Steingaden. 


275 


Steiuinüller,  Joseph. 


Zwölf  Lieder  vom  Herrn  Röding  nebst 
einem  Andante  für  4  Hände  mit  6  Ver- 
änderungen fürs  Ciavier  oder  Fortep.  . . 
Hamburg,    MejTi.     qu4<^.      [Brüssel  Cons. 

3  Sonaten  fürs  Ciavier.  Lübeck  1788 
Douatius.     [Brüssel  Cons.     Lübeck. 

Six  Solos  pour  la  Flute  et  Basse,  oe.  1. 
Berlin,  Hummel.     [Lübeck. 

AUegro  assai  f.  Klav.  Esd.  Ms.  501 
p.  1(3.     [B.  Kgsbg. 

Ivl.-A.  zu  Em.  Bach's  Passionscautate. 
Hbg.  1789  bey  Hermann,  ciufol.  [Stadtb. 
»Augsburg,     br.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Steiu^adeii,  E.  Pater  Konstan- 
tin, ein  Minoritermönch  und  fiirst- 
biscböflicher  Kapellmeister  zu  Eon- 
stanz, ist  bekannt  durch: 

Flores  byemalis  prompti  ex  horto  ä  3. 
4.  vocib.,  c.  2  V.  Motettis,  Missis,  Sona- 
tis  &  Vesperis.  Op.  4.  Constantiae  16G6 
Joan.  Geng,  sumpt.  Chrstn.  Lommer.  4 
Singst.    2   V.    u.    Org.    in    4».      19  Mot. 

3  Messen  u.  2  Sonat.  [B.  B:  4  Singst. 
V  1.  Org.  Musikfr.  Wien  kompl.  Paris 
Nat.  Stb.  ? 

Messe  concertate,  a  4  e  5  voci,  con 
i.stromenti  e  ripieni.  Di  .  . .  Isprugg  1666 
Mich.  Wagner.  11  Stb.?  4".  5  Messen. 
[B.  B:  T.  concert.  B.  conc.  A.  rip.  T.  rip. 
2  Violinen.     Paris  Nat.  Besitz  unbek. 

Mss.  in  B.  Upsala  in  Tabulaturpartit. 
u.  Stb:  Beatus  vir  4  v.  2  V.  c.  Bc.  — 
Dixit  dominus  4  v.  2  V.  et  rip.  —  Missa 

4  V.  5  V.  c.  rip.  —  Missa  6  voc.  —  Do- 
mine salviim  5  v.  5  str.  Bc.  4". 

SteingTiebler  (Mettenleiter  1, 
250  nennt  ihn  Steingrübler),  Jo- 
hann Oeorg-,  war  Priester  und 
Domkapellmeister  zai  Eichstaett  in 
Baiern  um  1701  u.  f.  Jahre. 

Franz  Lang  nahm  in  sein  Theatrum 
von  1717  eine  Kantate  auf. 


Steinliarclt, 


erster    Flötist 


an  der  Stuttgarter  Hofkapelle.  Sit- 
tard 8  verz.  ihn  in  den  Jahren 
1763—1773.  Forkel  1,  134  um 
1781.  Is^uch  Israel  S.  50  und  57 
konzertierte  er  in  Frankfurt  a/M. 
am  24/9  1769  und  1/10  1775. 
Schubart  S.  119  bez.  ihn  als  Kam- 
mermusikus am  AVeimarer  Hofe 
als  einen  der  besten  Flötisten. 
Seine  Frau  Avar  eine  beliebte 
Sängerin. 


Steininger,  Paul,  lebte  mut- 
mafslich  im  18.  Jh.  und  besitzt 

die  B.  B.  im  Autograph:  Der  für  die 
Sünde  der  "Welt  gemarterte  und  sterbende 
Jesus.  P.  33  Bog.  —  Pf ingstcantate :  Ihr 
Christen  auf,  4  Singst,  u.  lustr.  P.  11  Bog. 

Steinlecliner,  Pater  Edmund, 
Mönch  im  Kloster  Fiecht  in  Tirol, 
als  Komponist  bekannt,  st.  31.  Mai 
1743  (Kornmüller  1,  227). 

Steinley,  J  . . .,  ein  englischer 
Musiker,  von  dem  sich 

im  Ms.  391  des  br.  Mus.  eine  Orgel- 
komposition befindet. 

Steinuiann,  Christoph,  Orga- 
nist zu  Voilsberg  bei  Erfurt  und 
dann  in  Grofsen  I^ehhausen  bei 
Weimar  im  17.  Jh. 

Gerber  2  verz.  von  ihm  Motetten  zu 
8  Stim.  Jena  1659  und  Rosen-Kräntzlein. 
Erfurt  1660.     4«. 

Steinmetz  (Steinmez),  . . .  lebte 
im  18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch  ein 

Kyrie  und  Gloria  4  voc.  2  Clarini,  2 
Corni,  2  V.  Va.  Bc.  und  Tympani.  [B.  B. 
unter  den  Autogr.  2.  Stück.  P.  mit  Stein- 
mex  gez. 

4  Smfonien  f.  2  V.  A.  B.  2  Fl.  (Nr.  1 
noch  mit  2  Hörner).  Mss.  in  Stb.  [Brüs- 
sel Cons. 

Ob  von  demselben  wie  das  obige  Kyrie, 
bedarf  der  Untersuchung.  Das  Conser- 
vatoire  zu  Brüssel  verz.  in  dem  selir 
fehlerhaften  älteren  gedruckten  Kataloge 
einen  Steimetx  (soll  Steinmetz  heilsen) 
mit  einem  Sextuor  in  D.  pour  2  V.  A.  B. 
et  2  cors.  im  Ms.  Stb.  Ich  glaube,  dass 
dasselbe  dem  obigen  angehört. 

Ferner  unter  3664  ebenfalls  einen 
Steimetx,  mit  einer  Partia  f.  2  Hörn  er  da 
caccia,  2  V.  Va.  u.  B.  (es  snid  3  Sym- 
phonies  im  Ms.  Stb.). 

Ein  Steinmez  ist  auch  in  der  Stadtb.  in 
Augsbg.  in  dem  hds.  Lautenbuche  zu  finden. 

Im  Kataloge  Schwerin  F.  wird  ein 
Nikolaifs  Wilhehu  Steimnetx.  mit  Violon- 
cell-  und  einem  Violinkonzerte  verz.,  der 
dem  19.  Jh.  angehört. 

In  Bannst,  befinden  sich  von  Steinmetz 
19  Sinfonien  mid  1  Trio  f.  2  V.  u.  B.  im 
Ms.  in  Stb. 

SteinmUlIer,  Johann, 

—  Wilhelm, 

—  Joseph,  Söhne  des  Esterhazy- 
schen    Waldhornisten    TJmddaeus^ 

18* 


Steinröck. 


276 


Stemmler,  Joli.  Chrstn. 


liefsen  sich  um  17S0  in  den 
gröfseren  Städten  Deutschlands  als 
Virtuosen  und  Komponisten  hören. 
Sie  waren  alle  3  in  Eisenstadt  ge- 
boren (Pohl  2,  266.  Gerber  1.  2. 
verzeichnet  auch  Kompositionen 
von  ihnen). 

Steinröck,  ...  ist  1686  Kantor 
an  St.  Marien  in  Elbing  (Döring  50). 

Steirer,  Johann  Ludwig-,  gab 
vor  1760  6  Kammersonaten  für 
Yioloncellsolo  mit  Bc.  heraus 
(Breitk.  Verz.). 

Stella,  Fra  Andrea,  aus  Ve- 
nedis:,  ein  Minoritermönch  nach 
seinem  Druckwerke,  betitelt: 

Ad  Complectorium  una  ciim  Antiphonis, 
et  Litaniis  B.  M.  V.  8  vocib.  concineudum 
Unä  cum  B.  pro  org.  a  Fratre  .  .  .  Ven. 
1618  Jac.  Vincentius.  9  Stb.  4".  [Bo- 
logua. 

Im  Samlwk.  1625  a  2  Motetten  a  voce 
sola  c.  Bo.  (Eitner  1).  Bologna  besitzt 
davon  eine  2.  Ausg.  von  1636  (siehe 
Simonetti). 

Stella,   Fra    (jiuseppe   3Iaria, 

della  Mirandola,  sein  Geburtsort 
im  Modenaischen,  gest.  23.  Sept. 
1678  (Lpz.  Ztg.  35,  459).  Er  bez. 
sich  auf  seinem  Druckwerke  mit 
„Minor 'Osservante  Lettore  Teologo, 
Predicatore  Generale,  e  Yicario  del 
Choro  d'Aracelr'  zu  Rom,  vorher 
in  Mailand,   wie  er  selbst  mitteilt. 

Er  gab  heraus: 

ßreve  instiuttione  alli  giovani  per  im- 
parare  con  ogni  facilitä  il  Canto  fermo, 
divisa  in  due  parti . . .  Roma  1665  Jacomo 
Fei  d'Andr.  F.  4».  149  S.,  5  Bll.  imd 
111  Seit.  [Bologna,  ausführl.  Titel,  Kat. 
1,  184.     Brüssel,     br.  Mus. 

—  2.  Ausg.  Roma  1685  Jac.  Fei. 
[Florenz  (Fetis  schreibt  1675). 

Stella,  Scipione,  Patrizier  aus 
Neapel.  Im  Kat.  Bologna  2,  315 
sind  aus  gleichzeitigen  Werken 
allerlei  Nachrichten  zu  finden:  Er 
starb  zu  Teatino,  war  1610  in  den 
priesteriichen  Stand  getreten,  1592 
wird  er  als  Orgelspieler  gelobt, 
Doni  nennt   ihn  einen  verdienste- 


ten Komponisten,  1594  gab  er 
Gesualdo's  Madrigale  heraus,  in 
dessen  Kapelle  er  auch  angestellt 
war  (Rom.  Micheli's  Musica  vaga 
1615).     Man  kennt  von  ihm: 

Motectorum  5  vocibus.  Lib.  1.  Fer- 
rariae  1595  Vict.  Baldinus.  5  Stb.  4P. 
[br.  Mus.  felüt  C. 

Ilymnoruni  ecclesiasticorum  lib.  1.  In 
(|uo  novo  ordiue  5  vocib.,  artificiosis  cou- 
sonantis,  simul  canendi.  atque  sonaudi, 
norma  traditur.  Neapoli  1610  J.  J.  Car- 
lini &  Coust.  Vitaiis.  5  Stb.  4".  Dedic. 
von  Francesco  Stella,  seinem  Xeffen. 
[Bologna,     br.  Mus. 

In  Ales.  Costanzo's  1.  lib.  Madr.  4  v. 
1616  p.  23:  Sento  una  piaga  crudel.  — 
In  Carlino's  Nuova  scelta  di  Madrig.  1615 
drei  Madr.  zu  5  Stirn.  —  Stella  gab  auch 
des  Fürsten  Gesualdo's  Lib.  1  et  2  Madri- 
gali  1603  heraus.  Der  Kat.  der  B.  K. 
schreibt  sie  Stella  zu. 

Stellatello,  triulio  Cesare, 

ist  in  Aless.  di  Costanzo's  1.  lib.  de' 
Madrigal!  ä  4  v.  1616  mit  ..Sio  mirand' 
il  pieno''  und  in  Kocco  Rodio's  2.  lib.  di 
Madrigali  a  4  v.  1587  mit  eben  demselben 
Madrigal  vertreten. 

Stelzer,  . . .  Liederkomponist  um 
1780  (Forkel  3,  125). 

In  IBossler's  Samhvk.  7  finden  sich 
einige  Lieder. 

Steuimelius  (Stemmele),  Frater 
Grregorius,  ]\Iönch  im  Kloster 
Irsee  in  Baiern,  gest.  16.  Mai  1619 
(Kornmüller  1,  231). 

In  der  Proske'schen  Bibl.  befinden  sich 
2  Codices  von  1607  und  1614,  die  Falso- 
bordoni  octo  tonorum  4  et  6  voc.  ent- 
halten. —  In  B.  M.,  Ms.  260  Nr.  99  eine 
Motette  zu  8  Stirn,  in  Tabulatur.  —  Ms.  40 
in  B.  A.  Nr.  36:  Si  enim  credimus,  Quod 
Jesus  5  voc.  —  Vergleiche  auch  Cod. 
germ,  4956  p.  36  der  B.  M.  und  Proske's 
Musica  divina  in  2.  Ausg.  von  Haberl 
Anus  II.  Tom.  3.  Fase.  2,  Vor^'ort. 

Stemmler,  Mag.  Cliristopli 
(xotthelf,  gab  heraus: 

Von  der  Gurrende  und  den  Curren- 
danern.  Lpz.  1765  Hilscher.  8".  69  S. 
[Musikfr.  "Wien,  aus  Gerbers  Bibl;  in 
Gerljer  2  ein  luhaltsverz. 

Stemmler,  Joliann  Christian, 

bekannt  durch: 

De  vocum  nervorumque  cantibus  in 
conviviis  solenuioribus  sive  von  der  Tafel- 


Stempe. 


277 


Stephan,  Johann. 


Musiquen  disserit  . . .  Sang'erhusae  1730. 
4".     [Dresden.     B.  Hbg. 

Stempe,  EUis,  schwor  als 
Gentleman  an  der  Ks;\.  Kapelle  zu 
London  am  9/11  1580  und  ging 
1588  wieder  ab  (Rimbault). 

Steile,  GioTaniii,  diente  um 
1451  in  der  Hofkapelle  in  Neapel 
(Valdrigbi,  Mem.  Acc.  Modena  1884 
p.  242.  420). 

Steiiekeii,  Koiirad;  Gerber  2 
nennt  ihn  einen  jungen  Literaten 
und  Musilvliebhaber  des  17.  Jbs., 
in  Bremen  geb.,  der  herausgab: 

Hortulus  rausicus,  12  aus  Allemanden, 
Couranten  u.  Canzonen  bestehende  Piecen, 
füi-  2  V.  1  Va.  u.  Gb.     Bremen  16G2. 

Stengel,    Christian    Ludwig, 

geb.  7.  Aug.  1765  za  Nauen,  stu- 
dierte Jura  und  wurde  1795  preufs. 
Hoffiskal  und  Justizkommissar  zu 
Berlin  (Gerber  2).  Neben  juristi- 
schen Arbeiten  pflegte  er  auch 
die  Musik  und  schrieb  für  die 
Berliner  musik.  Monatsschrift  1792 

S.  126  u.  145: 

Gedanken  über  den  Ursprung  und  den 
Gehrauch  des  Septimen -Quart- Secunden- 
accordes.  Gab  auch  einige  Kompositionen 
heraus.     Bekannt  ist: 

Einige  neue  vierstün.  Kirchengesänge. 
1.  Versuch,  neue  Aufl.  Berlin.  ([\\4P. 
[B.  B. 

Stengel,  F . . .  Ton,  ein  Flötist 
an  der  Kathedrale  zu  Freising; 

gab  um  1780  zu  Mannheim  ein  Flöten- 
konzert heraus  (Gerber  2.     Fetis). 

Von  einem  Stengel  besitzt  die  Hofb. 
in  Darmstadt  eine  Piece  für  2  Clarinett., 
2  Homer  (de  chasse),  2  Tromp.  und  B. 
im  Ms.  Stb. 

Stengel,  Oeorg,  ein  Baritonist 
am  deutschen  Operntheater  in  Wien 
um  1800,  von  1805—1806  am 
Hoftheater     in    Kassel.      Er    gab 

heraus : 

12  deutsche  Lieder  für  1  Singstim. 
mit  Klavier.     [Musikfr.  Wien. 

Zwei  deutsche  Arien  mit  Begltg.  des 
Fortepiano.  Wien.  J.  Eder.  qufol.  HS. 
(Amynt  und  Das  Ständchen.)    [Hofb.Wien. 

Sei  Ariette  coll'acc.  di  Pfte.  o  Guitarra. 
Vienna,  Th.  AVeigl.    op.  5.    aofol.     [B.  B. 


1  Arie  mit  Orch.  .5  BlI.  im  Autogr. 
[B.  B.  Grasn. 

Stengelius,   Johann,   war   um 

1544  Kautor  in  Regensburg  und 
gab  1548  eine  Messe  heraus  (Met- 
tenleiter 1,  216.  217). 

Stenger,  Mag.  Nikolaus,  geb. 
31.  Aug.  1609,  gest.  5.  Apr.  1680, 
zuerst  Kantor  und  Organist  zu 
Erfurt,  dann  Prediger  daselbst 
(Becker   1,  316).     Er  gab  heraus: 

Maiiuductio  ad  musicam  theoricam, 
d.  i.  Kurtze  Anleitung  zur  Singekunst, 
darinnen  . . .  imd  zur  Uebung  derselben 
etliche  schöne  und  liebliche  Fugen  aus 
berähmten  Musicis  colligiret.  3.  Aufl. 
Hildesheim  1659  Störtz.  8«.  [B.  B. 
B.  Zw.  fehlt  das  Titelbl.,  kann  daher  eine 
andere  Aufl.  sein.  Briissel:  Erf fuhrt  1660 
Dedekind.  8".  Becker  1  führt  Ausg.  an: 
Erfurt  1635.  1653  und  1666.  56  Bll.  in 
80  (Gerber  1). 

Stennczl,  Greorgiiis,  Ende  des 
15.  Jhs.  Kantor  am  St.  Stephan 
in  Wien  (Pohl  8,  33). 

Stennings  (Sterings),  vielleicht 
derselbe  wie  Henry  Stonings,  ein 
englischer  Musiker  des  16.  Jhs.,  der 

im  Ms.  574  des  br.  Mus.  mit  1  geistl. 
4stim.  Gesge.  vertreten  ist. 

Stenzell,  Johann,  Edler  von 
Pflichten,  Eittmeister,  wird  1611 
an  der  kurf.  Kapelle  in  Berlin  als 
Violinist  angestellt.  Schneider  26 
teilt  die  Bestallung  mit. 

Stenzl,  C. . .  F  . . .,  bekannt 
durch  das  Singspiel: 

Der  Staatsdiener  der  neuen  Zeit  oder 
das  Geheimniss  des  Forsthauses.  Ms, 
21390  P.     [B.B. 

Gehört  wahrscheinlich  ins  19.  Jh. 

Stei)han,  Giuseffo  Antonio,  siehe 
Steif  an,  Joseph  (Anton). 

Stephan  (Steffen,  Stephanus), 
Johann;  Juughaus  p.  36  teilt  mit, 
dass  er  noch  in  jugendlichem  Alter 
1589  provisorisch  an  der  St.  Jo- 
hanuiskirche  in  Lüneburg  angestellt 
wurde  und  1593  dieselbe  definitiv 
als  Organist  erhielt.  Er  zeichnete 
sich  als  Orgelspieler  so  aus,  dass 


Stephan,  Job.  Karl. 


278 


Stepliani,  Clemens. 


er  zu  der  Orgelabnahrae  in  Grrö- 
ningen  1595  mit  berufen  wurde. 
Bei  Erneuerung  seiner  Anstellung 
in  Lüneburg  wurde  sein  Gehalt 
von  200  auf  290  M  lübisch  er- 
höht. Im  Jahre  1616  im  August 
trat  sein  Nachfolger  Schaumkelle 
das  Amt  an;  zusammengehalten 
mit  den  !N'achrichten,  die  sein  Sohn 
im  Vorwort  zu  des  Vaters  deut- 
schen Liedern  giebt,  ist  demnach 
1616  sein  Todesjahr.  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Newa  teutsclie  weltliche  Madrigalia 
vnd  Balletten  .  . .  mit  5  Stirn,  comp.  .  .  . 
durch  Johannem  Stephanum  . .  .  Hambg. 
1619  (B.  u.  h&  1618)  Mich.  Hering.  5  Stb. 
#.  17  Lieder.  [B.  K.  B.  Hbg.  B.Wa- 
gener.     B.  B:  C.  T.     Wolfenb:  C.  B.  5  a. 

In  alten  Samlwk.  1  deutsches  Lied 
und  10  Paduanen  u.  Galliardeu  f.  5  Instr. 
1609  c.  d.  (Eitner  1). 

Dasselbe  deutsche  Lied  im  Ms.  999,  36 
der  B.  Proske. 

In  B.  B.  Ms.  Z  44,  8  Stb.  17.  Jh.  S.  36: 
Audi  dulcis  amica  8  voc. 

In  Gastoldi's  Italiaansche  Balletten  1657 
ein  Kanon  ä  3 :  In  gratitudo. 

Stephan,  Johann  Karl,  Pfarrer 
zu  Beerbach  und  Neuhof  (Titel), 
gab  heraus: 

Fleisches  Krieg  und  Geistes  Sieg:  Zu 
Ehren  u.  christlöbl.  Gedächtniss  der  Edlen 
. .  Jungfr.  Anna  Philip.  Kolerin,  s.  1.  et  a. 
1  Bl.  gr.  fol.  P.  1  Lied  f.  C.  u.  Bc. 
in  P.     [B.  Zw. 

Stephan!,  Monsieur,  so  gez.  im 
Ms.  938  der  B.  Dresd.  Mus.  Eine 
Kantate  f.  Alt  mit  Bc.  „Mein  Ver- 
gnügen heilst  mich  sterben."     fol. 

Ein  StcpJ/anl  ist  mit  einem 
„Fleuten-Buch"  in  Berlin  Hochsch. 
verti'eten.  Es  enthält  italienische 
Arien. 

Stephan!,  Augustinus,  siehe 
Steifani,  Agost. 

Stephani,  Christian,  bez.  sich 
1667  mit  „Palaeo-sed  Pom.  Chori 
Musici  Scholae  Palaeopol  Directo- 
rum"  (der  Altstädtischen  Scluile) 
zu  Königsberg  i/Pr.  1092  lebte 
er  noch  ebd.    Döring  153  erwähnt 


ihn  in  obigem  Amte  von  1667  bis 
1709.     Er  gab  heraus: 

Rudimentum  musicae,  d.  i.  Erste  An- 
weisung zur  Singekmist,  wie  . .  ein  Knabe 
ohne  weitläufftige  Mutationem  .  .  .  nach 
dem  Fundament  Buchstaben  fassen  könne 
. .  .  Königsberg  1667  Fr.  Eeusner.  kl.  8^. 
8  Bll.  Er  benennt  die  Noten  wie  es 
heute  Gebrauch  ist  mit  c,  eis,  d,  dis  etc. 
b,  h.  [besafs  1869  der  Antiq.  Mai  und 
erwarb  G.  Becker  in  Lancy.  B.  Königs- 
berg scheint  nach  Döring  die  kleine  Schrift 
auch  zu  besitzen. 

In  folgendem  Hochzeitsgesange  bez.  er 
sich  nur  mit  C.  S. 

Hochzeit  -  Liedchen  .  .  .  des  Samuel 
Seile  .  .  und  Adelgninde  geb.  Mauteyin  .  . 
17.  Juni  1692  in  Königsberg.  Gedr.  bey 
Fr.  Reusners  Erben,  fol.  2  Bll.  1  Gesg. 
ä  2  voc.  [B.  Kgsbg.  Nach  Döring  be- 
finden sich  2  ähnliche  Gesge.  auf  der- 
selben Bibl.  in  anderer  Abtlg. 

Stephani,    Christoph    Creorg, 

von  1670  —  1679  Kantor  in  Pirna 
in  Sachsen  (M.  f.  M.  27,  150.  164). 

Stephani,  Clemens,  aus  Buchau 
bei  Karlsbad  (Buchaviensis),  bez. 
sich  auf  seinen  Drucken  als  Ein- 
wohner von  Eger  von  1567 — 69, 
1570  als  Einwohner  in  Nürnberg 
und  1572  als  Bürger  zu  Schlacken 
(vielleicht  Schlackau).  Ein  Amt 
fehlt,  auch  ist  er  nur  Sammler  von 
Tonsätzen  und  nicht  Komponist, 
selbst  die  Passion  ist  nicht  von 
ihm,  sondern  von  Johaun  Walther, 
wie  Kade  in  seinem  Buche  über 
Passionen  nachweist.  In  der  Dedi- 
kation  zu  1567  spricht  er  von  dem 
ausgezeichneten  Chore  und  den 
vortrefflichen  Stimmen  in  Bndweis 
in  Böhmen,  die  er  auf  einer  Reise 
dort  gehört  habe  und  nennt  Joh. 
Frischous,  Decanus,  M.  Quirinus 
Muschensis ,  Christoph  Schweher 
u.  a.  Von  seinen  Sammelwerken 
sind  bekannt  (siehe  Näheres  bei 
Eitner  1): 

1567.  Svavissimae  et  jvcvndissimae 
harmouiae :  octo,  quinque,  quatuor  vocum, 
ex  duabis  vocibus  A  praestantifsimis  ai-ti- 
ficibus  hujus  artis  compositae,  &  nunc 
piimum    in    lucem     aeditae    .  .  .     1567. 


Stephani,  Clemens. 


279 


Stephenson,  Joseph. 


Cleineute  ...  &  Egranoruin  incola  selec- 
tore  .  . .  Noribergae,  apiul  Theod.  Gerlatz 
in  officina  Joan.  Moutaui  ]iiae  memoriae. 
2  Stb.     fiu4".     [ß.  M.    B.  Proske. 

—  1568.  Liber  seciindus  (Titel  wie  vor- 
her).    Noribg.  in  officina  Ulrici  Neuberi. 

lößSg.  Cantiones  trigiuta  selectissimae 
quinque.  sex.  7.  8.  12  et  ))Iurinm  vocuni, 
sub  quatuor  tantiim,  artificiose  Musicis 
. .  .  Noribg.  1568  impressum  in  officina 
Ulr.  Neuberi.  4  Stb.  (nicht  5)  in  qu40. 
[B.  M.  HeUbronu.  Proske.  Rostock. 
Grimma.     Kopenhag'.     Upsala.     Brieg:  B. 

1568h.  Schöner  aulserlefsner  deut- 
scher Psalm,  vnd  anderer  kimstlicher 
Moteten  vnd  Geistlichen  liedern  XX.  Von 
beriimpten  dieser  kurist  componiert  vnd 
mit  4  Stirn,  gesetzt  . .  .  1568.  Nürnbg. 
bei  Ulr.  Neuber,  wohnhafft  in  der  Tüden- 
gasse.  4  Stb.  qu40.  [B.  B.  fehlt  T. 
B.  G.  B.  K.  fehlt  T.  B.  M.  felüt  C. 
Heilbr.  Brieg:  C.  Ä.  Domschule  in 
Güstrow:  C  (M.  f.  M.  15,  130  ein  Artikel 
über  den  Inhalt  nebst  Register). 

1569  c.  Beati  omnes.  Psabnus  CXXVllI. 
Davidis:  6,  5  et  4  vocum,  a  variis,  iis- 
demque  praestantissimis  musicae  artifici- 
bus  harinonicis  uumeris  adornatus  .  .  . 
Anno  1568.  Norimbergae  1569  typogi". 
Ulric.  Neuber.  4  Stb.  qu40.  17  mal  der 
Psalm  ,, Beati  omnes"  von  16  Kompon. 
Siehe  Eitner  1,  1569  c  Zeile  7  ist  1569 
in  1568  und  Zeile  10  ist  statt  5  Stb. 
4  Stb.  zu  lesen.  [B.  Gr.  Proske.  B.  L. 
4  Stb.  Upsala  C.  A.  Rostock.  Kopen- 
hagen. 

In  der  Hofb.Wien,  Ms.  15591  eine  Part. 
1570.  Passio  secundum  Matth§um. 
D.  i:  Das  Leyden  vnd  sterben  vnsers 
Herren  vnd  erlösers  J.  Chr.  . .  Gantz 
lieblich  zu  singen  . . .  Nürnbg.  1570  Ulr. 
Newber.  1  vol.  in  fol.  18  BU.  Die 
Chöre  4  stim.  [B.  Br.  B.  Lpz.  B.  Wol- 
fenb.  (Nach  Kade  ist  die  Passion  von 
Job.  Walther.) 

Stephani,  Domenico,  C  ontraltist 
an  St.  Peter  in  Rom  um  1481/2 
(Viertel]'.  3,  238). 

Stepliani ,  Joliauu  (vielleicht 
Joh.  Steffani),  ist 

in  B.  M.,  Ms.  262  mit  einer  Fantasie 
für  Orgel  vertreten.  Abdruck  im  Ritter 
Nr.  73. 

Stephanie  der  Jüngere,  bekannt 
durch  das  Singspiel 

Der  Apotheker  imd  der  Doctor.  Ein 
komisches  Singspiel  in  3  Aufzügen,  s.  1, 
1792.     [B.  B. 


Stephanis.  Gfaetano  de,  be- 
kannt durch: 

Messe  a  4  voci.  Op.  1.  Yenet.  1700 
Glos.  Sala.  5  Stl).  mit  Bc.  4».  [R.  C. 
of  Mus.     br.  Mus. 

Stcphano,  detto  Spadina,  lebte 
im  18.  Jh.  und  ist  bekannt  durch : 

6  Sonate  a  V.  e  B.  op.  3.  Paris, 
Bayard.     21  S.     [B.  Wagener. 

Stephanus,  ein  Theoretiker  und 
Komponist,  Bischof  zu  Ltittich,  st. 
020  (Forkel  2,  323.  Eabricius  3, 
504.     Trithemius  1,  128). 

Stephanus  von  der  Insel  Chios, 

Schreiber  eines  griechischen  Papier- 
Codex  von  75  Bll.  in  &>  aus  dem  17.  Jh. 
mit  den  neueren  griechischen  Musik- 
zeichen. [Hofb.  AVien,  siehe  Schott's  Cä- 
ciUa  22,  239. 

Stephanus,  Joannes,  senior, 
wird  von  Joh.  Mich.  Corvinus  in 
seinem  Heptachordum  als  Prof.  der 
Logik,  später  Vorstand  der  Aka- 
demie zu  Sorö  in  Dänemark  und 
als  musiktheoretischer  Schriftsteller 
erwähnt. 

Stephens,  Jolin,  um  1625  Mit- 
glied der  Kapelle  Karl  I.  von  Eng- 
land (Hawkins  4,  369). 

Stephens,  Dr.  John,  gest.  15. 
Dez.  1780  zu  Salisburv.  Zuerst 
Chorsänger  an  der  Kathedrale  zu 
Gloucester,  1746—1780  Organist 
in  Salisburj,  1763  erwarb  er  den 
Doctorgrad  in  Cambridge,  1766 
dirigierte  er  das  Musikfest  in  Grlou- 
cester  (Grove.  West).  Bekannt  ist 
eine  Samlg.  geistliche  Gesänge,  die 
erst  nach  seinem  Tode  erschien, 
betitelt: 

Cathedra!  musie,  composed  by  .  .  . 
Doctor  in  Music,  corrected  &  .  .  published 
bv  fl.  Theats.  London  1805.  fol.  [br. 
Mus.    R.  C.  of  Mus. 

Im  Samlwk.  Minuets  et  Rigadoons  von 
1736  unter  Nr.  1  ein  Menuett  ohne  Vor- 
namen. 

Stephenson,  Joseph,  bekannt 
durch : 

Church  harmony  sacred  to  devotion 
being  a  choice  set  of  new  anthems  and 
psalm  tuues  . . .    Lond.    fol.    [br.  Mus. 


Stephenson,  R  .  . .  J . 


280 


Sterkel,  Job.  Fr.  Xav. 


The  musical  Companiou,  coutaiuing 
Te  Deura  Laiidamus  &  Jubilate  Deo  in 
4  pts.  with  a  Th.  B.  for  the  Bass  Viol 
or  Bassoon,  also  2  Antliems  for  a  Club 
Feast  Day  for  voices  and  instrum.  &  se- 
veral  Peices  (!)  ou  tbe  Nativity  .  .  .  for 
the  use  of  Country  Cboirs  .  . .  Lond.,  for 
the  autbor.     fol.     [br.  Mus. 

Dort  noch  in  Londoner  Einzeldi'ucien 
1  Ballade  und  1  Song.  Er  lebte  sicher- 
lich im  18.  Jh. 

Stei)heiisoii,   Jß  . . .  J  . . .,   gab 

heraus : 

Elenientaiy  elucidation  of  the  major 
and  minor  of  music,  exemplyfying  the 
diatonic  scales  . . .  London  c.  1817.  fol. 
[br.  Mus. 

Steppa  (Steppe),  Jakob,  Dis- 
cantist  au  der  Hofkapelle  in  Wien 
mit  12  Gld.  monatl  vom  1.  Dez. 
1564  bis  1566  (Köchel  1). 

Sterbensspiegel  . . . 

(Anhang  des  Todtendantzes  in  acht  er- 
bawlichen  zu  vieren  stimmen  auszgesetz- 
ten :  und  nach  den  underschiedlichen  acht 
Musiktöhnen  zugerichteten  Sterbgesängen). 
Züiich  1650.     8«.     [br.  Mus. 

Sterings,  siehe  Steniiings. 

Sterke,  Pieter  yan,  aus  Rotter- 
dam, ist  als  Musicus  an  der  Uni- 
versität zu  Leydeu  am  23/11  1731 
eingeschrieben  (Bouwst.  3,  6). 

Sterkel,  Johann,  ein  im  17.  Jh. 
lebender  Komponist,  wenn  die 
Jahreszahl  des  mitgeteilten  Druckes 
richtig  ist,  sonst  könnte  das  Werk 
nur  von  dem  bekannten  Abte  her- 
rühren : 

Saucta  cinix  musicae.  Elementorum 
musicae  praxis.  Napoli  1683.  40.  2  voll. 
[Neapel  Turchini. 

Sterkel,    Abt    Johann   Franz 

Xarer,  geb.  3.  Dez.  1750  zu  Würz- 
burg, gest.  21.  Okt.  1817  ebd.  (nach 
der  Lpz.  Ztg.  19,  786,  dagegen 
nach  der  Wiener  Ztg.  1,  379  am 
12.  Oktober).  Gerber  2  giebt  eine 
ziemlich  ausführliche  Biographie 
nach  Dr.  von  Siebold's  jSI^achrich- 
ten  in  der  Fränkischen  Chronik 
von  1807.  Neben  seinen  theo- 
logischen  Studien  betrieb   er  mit 


Vorliebe  Musik  und  zeichnete  sich 
besonders  durch  seine  Fertigkeit 
als  Klavierspieler  und  als  Kom- 
ponist aus,  so  dass  er  seine  späte- 
ren Anstellungen  teils  als  Theologe, 
teils  als  gewandter  Musiker  erhielt. 
Seine  erste  Anstellung  fand  er 
1778  beim  Kurfürsten  von  Mainz 
in  Aschaffenburg,  wo  er  Hofkaplan 
und  Klavierspieler  war,  auch  ein 
Vikariat  erhielt.  Der  Kurfürst 
sandte  ihn  1779  nach  Italien,  um 
seiner  musikalischen  Ausbildung 
halber.  1780  schrieb  er  für  Ne- 
I  apel  die  Oper  ,,I1  Farnace".  Nach 
Hause  zurückgekehrt,  erhielt  er  ein 
erledigtes  Kanonikat.  Als  1793  der 
bis  dahin  dort  angestellte  Righini 
nach  Berlin  berufen  wurde,  trat 
St.  in  dessen  Stelle  ein,  doch  die 
bald  darauf  einrückenden  Fran- 
zosen vertrieben  den  Hof  und  alle 
Angestellten  und  St.  ging  in  seine 
Vaterstadt.  Erst  1805,  als  der 
Nachfolger  des  Kurfürsten  von 
Mainz  nach  Regensburg  seine 
Residenz  verlegt  hatte,  berief  er 
St.  wieder  an  seinen  Hof,  jedoch 
politische  Umwälzungen  vertrieben 
ihn  auch  hier  in  seine  Vaterstadt, 
wo  er  bis  zu  seinem  Tode  lebte 
(Gerber  2  nur  bis  1805,  der  Schluss 
nach  Schilling.  Fotis).  Sterkel  ge- 
noss  bei  seinen  Lebzeiten  einen 
weitverbreiteten  Ruf  als  Komponist 
und  zahlreich  sind  seine  Komposi- 
tionen, von  denen  heute  noch 
nachweisbar  sind: 

Missa  solennis  4  pai'ti  cantanti  c.  orch. 
Ad.     Autogr.  1800.  P.     30  Bog.      [ß.  B. 

3  Messen  und  1  Te  Deiun.  Mss.  P. 
in  München  alte  Hofkapelle. 

Te  Deum  (bei  Gelegenheit  der  Er- 
oberung von  Mainz  durch  die  Preufsen 
am    22/7  1793).     Ms.  P.      [Berlin  K.  H. 

Chor  f.  4  Stim.  mit  Pfte.  Lpz.,  Br. 
&  H.     [Brüssel  Cons. 

3  Duos  Italiens  av.  acc.  de  Pfte.  Vienne, 
Bureau.     [B.  M. 

—  Berlin,  ünger.   [B.  M.    B.B:5.  livre. 


Sterke],  Joh.  Fr.  Xav. 


281 


Sterkel,  Joh.  Fr.  Xav. 


6  Duettiui.  Mainz,  B.  Schott.  [B.  B. 
Berlin  K.  H.     B.  Wagener. 

—  Vienna,  Artaria  &  Co.  [besafs 
Schletterer. 

3  Duettini  per  2  voci  c.  pfte.  op.  6. 
Amst.,  Baldenecker.     |B.  B. 

—  Berlin,  Wercknieister.     [ß.  B. 
Aria   e  Coro   per  il  Sopr.   con  2  V. . . 

P.  u.  Stb.     Elfeld.     [Darmst. 

6  Chans,  ital.  av.  Pfte.   Simrock.   [B.  B. 

Notturno  a  4  voc.  coiracc.  del  Pfte. 
Vienna.     [Darmst. 

Scene  und  Rondo  (Oh  dio!  Se  inquesta 
istante)  f.  Sopr.  mit  Orch.  Kl.-A.  Lpz., 
Br.  &  H.     [Lübeck. 

2  Scenen  und  Rondos  f.  Sopr.  u.  Orch. 
im  Kl.-A.     [Musik-fr.  Wien. 

Six  vocal  italian  Duets,  with  an  acc. 
for  the  pfte.     London.     [R.  C.  of  Mus. 

3  Duos  Italiens  av.  acc.  de  Pfte.  . . . 
Liv.  2  de  Duos  it.  Vienne.  qufol.  (f. 
Sopr.  u.  A.)     [Bologna. 

Sei  Cauzonetti  per  il  Sopr.  op.  1.  Ms. 
und  ebenso  op.  2.  Ms.     [Berlin  K.  H. 

Arietta  (M'hauno  detto),  3  Terzetti, 
1  Rondo  und  1  Sonette  di  Petrarca  f. 
1  Singstim.  u.  Klav.     [Musikfr.  Wien. 

Sei  cauti  italiani  —  tedeschi  per  il 
Clavicembalo.     Lps.,  Lehmann,     [ß.  B. 

L'Astro  di  Venere.  Notturno  a  4  parti 
cantanti  col  Pfte.  Berl.,  Wei'ckmeister. 
[B.  B. 

op.  11.  6  Gesge.  m.  Pfte.  Berlin, 
Werckmeister.  22  S.   [B.  M.    Berlin  K.  H. 

12.  W.  6  Gesänge  m.  Pfte.  Werck- 
meister. [B.  B.  BerHn  K.  H.  B.  M: 
Mainz,  Schott. 

14.  W.  6  Gesge.  mit  Pfte.  1805. 
Berl.,  Unger.     [B.  B.     B.  Egsbg.     B.  M. 

Op.  34.  6  Canzonette  coli'acc.  del 
Cemb.  ded.  Sign.  Schlick.  Magonza,  Schott. 
13  S.     [B.  B.     B.  Wagener. 

op.  38.  Gesänge  beim  Klav.  Offenb., 
Andre.     [Berlin  K.  H. 

Der  Graf  und  die  Bäuerin  oder  die 
Bedingung  von  W.  Berta.  Doppelgesang 
mit  Pfte.     Lpz.,  Br.  &  H.     [B.  B.     B.  M. 

Die  Gräfin  und  der  Hirt  (Duett).  Lpz., 
Br.  &  H.     [B.  M. 

Cantatine  für  1  Singst,  mit  Pfte.  u. 
Chor  (Ueber  des  Lebens  Schicksal)  f.  Sopr. 
Chor  u.  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Juliens  Feyer  an  einen  ihrer  schönen 
Morgen  in  Musik  gesetzet  von  Herrn 
Sterkel.  Wirzburg,  bey  Fr.  Lehritter. 
qu4".     [Brüssel  Cous. 

Gesang  und  Gegengesang  für  das  Cia- 
vier oder  Pfte.  von  . . .  Leipz.,  ßreitkopf 
&  H.  (1797).     qufol.     [ib.    B.  Egsbg. 


Samlg.  neuer  Lieder  zum  Singen  beym 
Ciavier  1.  Tbl.  Wirzburg  bei  Fr.  Leh- 
ritter. Gestoch.  von  J.  Mich.  Probst. 
[B.  M.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Tbl.  12  Lieder.  Mainz,  Schott. 
[Dresd.     ß.  M.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Thl.  Mannheim,  Götz.  [B.  B. 
Berlin  K.  H. 

—  3.  Samlg.  12  Lied.  Mainz,  Schott, 
[B.  M.     B.  ß.     B.  Wagener. 

—  4.  Samlg.  12  Lied.  Wien,  Artaria 
&  Co.  [B.  B.  B.  M.  In  B.  Lpz.  1.  2. 
3.  Thl:  Mannheim,  Götz. 

—  6.  Samlg.  Lieder  von  Hölty.  Mainz, 
Schott.     [Berlin  K.  H. 

—  7.  Samlg.  6  Lieder  von  Voss  und 
SaJis.     [Musikfr.  Wien. 

--  8.  Samlg.  6  Lieder  dito.  Mainz, 
Zulehner.     [B.  M.     Musikfr.  Wien. 

—  9.  Samlg.  6  Gesge.  mit  Pfte.  Augs- 
burg, Gombart.     [B.  B. 

—  12.  Samlg.  6  Gesge.  Mainz,  Schott. 
[B.  M. 

—  14.  Samlg.  6  Lieder  von  Voss  und 
Salis  (Lebensgenuss  etc.).    [Musikfr. Wien. 

—  16.  Samlg.  Gesänge  (4)  und  ein 
Doppelgesang  (Anders  nur  nicht  besser 
etc.).  Lpz.,  Peters.  [B.  M.  Musikfr. 
Wien.     ß.  B. 

12  Lieder  mit  Melodien  beim  Clav. 
Wien.  Artaria  &  Co.     [Dresd. 

24  Lieder  mit  Melod.  u.  B.   Ms.    [B.  M. 

3  Lieder  in  Musik  gesetzt  ...  3.  Heft 
Nr.  I.  n.  ni.  Offenb.,  Andre.  11  S. 
[ß.  Kgsbg. 

Die  Blumen  von  W.  Berta.  Quai-tett 
mit  Pfte.     Offenb.,  Andre.     P.     [B.  B. 

Erinnerang  am  15.  Mai  1793  von 
Marcus.  Mainz,  B.  Schott.  5  S.  [B. 
Wagener.     Berlin  K.  H. 

Auf  Clairfaits  Sieg,  29/10  1795  vor 
Mainz.     Kl.-A.    Mainz,  Schott.     [Darmst. 

Vergiss  mein  nicht  mit  Klav.  Lpz., 
Hoffmeister  &  Kühnel.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
h  Beul  sur  le  Rhin  au  Magasin. 

12  Lieder  vonMatthisson.  Mainz,  Schott. 
[BerUn  K.  H. 

In  Hofb.  AVien  im  Samlwk.  32  kleine 
Gesänge  zum  Klav.  einige  Lieder. 

Drang  der  Liebe,  Lied  im  Ms.  —  Der 
Bienenstich,  Ms.  —  Klage  der  Schäfeiin. 
1804.     Ms.     [Berhn  K.  H. 

In  Darmst.  im  Ms.  Beruhigung  und  Das 
Feeuland  von  Matthisson.  —  3  Ariettes 
Italien,  av.  acc.  de  Pfte. 

Ein  Brief  vom  14/1  1786  und  1  Lied 
im  Autogr.     [B.  ß.  Grasn. 

B.  Proske-Mettenl.  besitzt  im  Autogr. 
Lieder,  Scenen,  Arietten,  Terzetti,  Chan- 


Sterkel,  Joh.  Fr.  Xav. 


282 


Sterkel,  Joh.  Fi-.  Xav. 


sons,  Duo  italiauo,  Quatiior  und  viele 
Kammermusik,  welche  der  Kat.  nur  sum- 
mai'isch  aufzählt. 

Lied  aus  der  Ferne  im  Autogr.  [Mu- 
sikfr.  Wien. 

Arietta  in  Lpz.  Ztg.  12,  Beilage  6. 

Arietta:  In  questa  tomba  in  Mollo's 
Saralwk.  [B.  B.  B.  Xgsbg.  Ausg.  Kühnel.] 
In  Grosheim's  Melodien  mit  Klav.  —  In 
Böheim's  Maurerliedern.  —  32  kleine  Ge- 
sänge zum  Klavier  [Hofb.  Wien].  —  Im 
Ambrosch,  Freymaurer  Lieder  1  Nr.  — 
In  Filidors  Gedichte  1788  einige  Lieder 
(siehe  Jak.  Schmeger  6).  —  Im  Erato 
1798  ein  Gesg. 

4  Symphonies  p.  2  Y.  A.  B.  2  hautb. 
et  2  cors.  op.  7.  Paris,  Sieber.  Stb. 
[Brüss.  Cons. 

2  dito  op.  9  und  op.  11.  Paris,  Sieber. 
Stb.     [ib. 

1  dito  op.  3.Ö  (mit  Fag'.  Tromp.  u. 
Pauken).     Paris,  Imbault.     Stb.     [ib. 

Sinfonie  ä  gr.  orch.  Nr.  6.  Lpz.,  Br. 
&  H.     27  Stb.     [B.  M. 

Gr.  Sinfonia  in  D.  1793.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H.  u.  1  S.  in  B.  1793. 

2  Sinfonien  in  C.  u.  B.  f.  gr.  Orch. 
P.  und  eine  in  Stb.     [MusLkfr.  Wien. 

1  Sinfonie  in  Fd.   Ms.  .5  Stb.    [Wolfenb. 

2  Sinfonien  in  C.  u.  F.  Ms.  Stb. 
[Mailand  Cons. 

Ouvertüre  k  gr.  orch.  Br.  &  H.  20  Stb. 
[B.  M.     Musikfr.  Wien. 

2  Ouvertüren  f.  Orch.  im  Ms.  Stb. 
[Darmst. 

1.  Concerto  (in  C)  p.  Pfte.  et  orch. 
op.  20.  Mayence,  Schott.  Stb.  [Brüss. 
Cons. 

Concerto  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  av.  l'acc. 
Libro  1.  J.  J.  Hummel  k  Berlin,  a  Amsterd. 
fol.  Stb.  [besaXs  einst  Dr.  0.  Lindner 
in  Berlin. 

Concerto  p.  Clav.  av.  orch.  lib.  2. 
Berl.,  Hummel.     7  Stb.     [B.  B. 

oe.  26.  liv.  1.  Conc.  p.  le  Clav.  (av. 
orch.).    Mayence,  Schott.    9  Stb.     [B.  M. 

oe.  31.  Concerto  p.  le  Clav,  ou  Pfte. 
av.  acc.  de  2  V.,  2  Hautb.,  2  Cors,  Viele 
et  B.  Vienne,  Artaria  &  Co.  Stb.  [br. 
Mus.  die  Orchesterstim.  im  Ms. 

Concerto  p.  pfte.  op.  40.    [Darmst.  Stb. 

oe.  36.  Concerto  p.  clav.  et  orch. 
Mayence  chez  Schott,  liv.  1.     [B.  B. 

2  Conc.  f.  Klav.  u.  luistr.  5  u.  8  Stb. 
Ms.  [B.  M.  Dresd.  Mus:  accomodato  per 
2  Cembali,  Ms.  C. 

Quintette  p.  2  V.  2  Taille  et  Vcl. 
Vienne,  Hoffmeister.  ö  Stb.  [Schwerin  F. 
Musikfr.  Wien. 


Quatuar  p.  Pfte.  V.  A.  Vcl.  Leips., 
Kühnel.  4  Stb.  [B.  Wagener.  B.  Kgsbg. 
Musikfr.  Wien. 

3  Senates  p.  le  Clavec.  av.  l'acc.  1  V. 
et  Vcl.  oe.  1.  Francf.  a/M.,  Haueisen. 
[Dresd.  Mus. 

3  Senates  pour  le  Clav,  et  V.  Vcl. 
oe.  2.     Francf.,  Haueisen.     [B.  M. 

Three  Souatas  for  the  pfte.  with  an 
accomp.  for  V.  and  Vcl.  comp,  by  . . . 
op.  3.  London,  Clementi,  Banger  etc. 
3  Stb.  [Brüssel  Cons.  Dresd.  Mus: 
Francf.  a/M.,  Haueisen. 

3  Sonates  dito.  oe.  5.  Francof.,  Hau- 
eisen.    [Dresd.  Mus. 

3  dito,  oe.  7,  ib.    3  Stb.    [B.W^agener. 

3  Sonates  p.  le  Clavecin  ou  Fortep. 
av.  Face.  1  Viol.  et  ßass.  oe.  9.  Mann- 
heim, Götz.     fol.     [Dresd.  Mus. 

3  Sonatas  for  the  Pfte.  or  Harps.  with 
acc.  for  a  V.  &  Vcl.  obl.  op.  17.  Lon- 
don, bv  S.  Babb.     3  Stb.      [Schwerin  F. 

3  dito.  oe.  30  Nr.  1  u.  3.  Wien, 
Artaria  &  Co.    [Dresd.  Mus.     Schwerin  F. 

3  dito.  oe.  32.  Ibid.  [Dresd.  Mus. 
Brüssel  Cons:  London,  Broderip  &  Wilkin- 
son.  3  Stb. 

Sonate  p.  le  Pfte.  av.  V.  et  Vcl.  oe.  4.5. 
Orangebourg,  Werckmeister.  3  Stb.  [B. 
Kgsbg.     Musikfr.  Wien. 

Gr.  Trio  p.  le  Pfte.  V.  et  Vcl.  oe.  48. 
Berlin,  Schlesinger.     Stb.     [B.  B. 

Gr.  Trio  dito.  oe.  posth.  Bonn,  Sim- 
rock.  3  Stb.  [B.  B.  Musikfr.  Wien: 
2  gr.  Trio.  Dieselben  besitzen  noch  an 
Trios  op.  17.  46.  47.  48,  im  Ganzen 
19  Trio. 

3  Sonaten   dito.     Ms.  639.     [br.  Mus. 

6  Sonates  p.  le  Clavecin  ou  Pianof. 
accomp.  1  Viol.  e  B.  Vienne,  Artaria  e 
Co.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Divertimento  p.  le  Clav.  av.  l'acc.  d'un 
V.  et  Vcl.  (fehlt).    Ms.  Stb.    [Schwerin  F. 

3  Sonates  p.  Pfte.  et  V.  op.  1.  Francf., 
Haueisen.     Stb.     [B.  B.     Brüss.  Cons. 

Six  Sonates  p.  le  Clav,  ou  Fortep.  av. 
acc.  1  V.  op.  3.  Paris,  Sieber.  2  Stb. 
[Schwerin  F.     br.  Mus. 

—  London,  Longman  &  Broderip.  2  Stb. 
[Schwerin  F. 

3  Sonates  pour  le  Clavecin  av.  l'acc. 
1  Viol.  oe.  4.  Frankfurt  a/M.,  Haueisen, 
fol.     [Dresd.  Mus. 

2  Duos  p.  2  Pfte.  op.  14.  Paris, 
Boyer.     2  Stb.     [Brüss.  Cons. 

oe.  15.  3  Senates  p.  Pfte.  av.  V. 
B.  Schott.     [B.  B. 

oe.  16.  3  Senates  p.  Pfte.  av.  V. 
Mayence,  B.  Schott.     [B.  B.     B.  M. 

6  Sonates  p.  le  Pianof.  av.  acc.  dl  Viol. 


Stertel,  Joh.  Fr.  Xav. 


283 


Steucciüs, 


oblige.  oe.  18.  Mainz,  Schott,  qufol. 
[Dresd.  Mus. 

oe.  19.  6  Soaates  p.  le  Clavecin  av. 
V.     Mayence,  B.  Schott.     [B.  B. 

3  Senates  dito,  oe.  22.    [Mnsikfr.Wien. 

oe.  25.  Gr.  Sonate  p.  Clav,  et  V. 
Mayeuce,  Schott.     2  Stb.     [B.  B.     B.  M. 

oe.  33.  3  Souates  p.  Clavecin  av.  V. 
B.  Schott.     [B.  B. 

—  Offenb.,  Andi-e.     [B.  B.  liv.  2. 

oe.  34.  3  Senates  p.  Pfte.  et  V.  Paris, 
Inibault.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

op.  41.  Sonate  p.  Pfte.  av.  Y.  ded. 
Mdme.  Streicher -Stein.  Offenb.,  Andre. 
2  Stb.     [B.  Wageuer. 

oe.  44.  Sonate  p.  Pfte.  av.  V.  Werck- 
meister  a  Berlin.     [B.  B.     Musikfr.Wien. 

Sonate  pour  le  Pianof.  ou  Clavecin  avec 
acconip.  d'un  Violon.  Vienne,  Hoffmeister, 
qirfol.     [Dresd.  Mus. 

Une  Sonate  ä  4  ms.  (en  r6)  p.  le  Clav, 
oe.  21.  Mayence,  Schott.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  Wien. 

—  Erschien  auch  in  Paris  chez  Boyer. 
17  S.  ohne  Opus.     [Leo  Liepm. 

3  Senates  p.  le  clav.  oe.  34.  Schott. 
[Brüssel  Cons.  Musikfr.  Wien.  Letztere 
besitzt  noch  op.  3(j  in  Cd.  op.  15.  28  u. 
ohne  opus. 

6  Senates  p.  Clavec.     [C.  P. 

Air  avec  12  Var.     s.  1.     [B.  B. 

Divertissement  op.  48.  —  Variat.  im 
Besitze  der  Musikfr.  Wien. 

Fautaisie  en  Rondo,  oe.  37.  Offenb., 
Andre.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

12  Pieces  p.  le  Clav,  ou  Pfte.  oe.  10. 
Vienne,  Artaria  &  Co.  [Dresd.  Mus.  Mu- 
sikfr. Wien. 

Recueil  de  pet.  pieces  ä  4  ms.  Zu- 
lehner.     [B.  M. 

In   Bosslefs   Samlwk.   10.   11.  12.  15. 

Sterkel,  Joseph  Ludwig,  siehe 
Lodi. 

Sterleiii,  Igiiace,  zu  Löwen: 

Divertissements  f.  Klavier,  im  Besitze 
van  Leeraputte's,  Organist  zu  Wezemael, 
1862. 

Sterliiigh,  Joannes,  Lugduni- 
Batavus  (aus  Leyden),  ist  am  4/11 
1697  als  ein  Musicam  docens  an 
der  Universit.  zu  Leyden  einge- 
schrieben (Bouwst  3,  3).  Ebenso 
ein  Sieerlmg^  Joannes  Ä  . .  .,  eben- 
daher, am  19/2  1700.  Ob  dies 
derselbe  oder  ein  anderer  ist  be- 
darf der  Untersuchung. 


Stermayr,  Johann  Franz,  Hof- 
musicus  in  München  f  15/6  1728 
(Totenreg.  der  Frauenkirche). 

Stern,  August,  lebte  am  Ende 
des  18.  Jhs.  wahrscheinlich  in 
Kolzen  bei  Riga,  nach  dem  Dedi- 
kationsschreiben  vom  1.  Nov.  1797 
an  den  Herzog  von  Mecklenburg- 
Schwerin. 

In  der  dortigen  Fürstenbibl.  eine  Sym- 
phonie nebst  Täntzen  zum  Geburtstage 
Sr.  Durchlaucht. 

Sternberg, . . .  Stadtmusikus  zu 
Lüneburg  1754  (Junghans  24). 

Sternkopf,  Pater  Johann  Bap- 
tist, geb.  1753  zu  Reisbach,  gest. 
1.  Sept.  1817  in  Deggendorf.  Trat 
1774  ins  Kloster  Metten  (Baiern), 
wurde  dort  Musikdirektor  u.  Semi- 
nar-Inspektor, 1799  Küchenmeister, 
dann  Prior,  Novizenmeister  u.  zu- 
letzt Pfarrer.  Er  hat  viel  kompo- 
niert, gedr.  ist  nur  eine  Vesper, 
Augsbg.  1783.  Kornmüller  1,  425 
sagt:  Der  Stil  ist  der  geschmack- 
lose seiner  Zeit. 

Obige  Vespern  in  B.  Ein  siedeln :  Kurze 
Vespern,  leicht  und  sängerisch  aufgesetzt, 
hauptsächlich  zum  Gebrauch  auf  dem 
Lande.  Augsbg.  1783  Letter.  4  Singst. 
2  V.  Vcl.  Org.  fei. 

Steuccins,  Heinrich,  aus  Wei- 

fsenfels  in  Sachsen,  nennt  sich 
1602/3  Studiosus  a/d.  Universität 
Wittenberg's  (Titel).  In  der  Dedic. 
an  den  Kurf.  Christian  IL  von 
Sachsen  sagt  er,  dass  er  vordem 
schon  die  Universität  Leipzig  be- 
sucht habe  und  jetzt  Philosophie 
in  Wittenberg  studiere,  die  Musik 
aber  zum  Vergnügen  betreibe.    Er 

gab  heraus: 

Amerum  ac  Lepomm  Pars  I.  Darinnen 
Newe,  schöne,  lustige,  deudsche,  welt- 
liche Lieder,  mit  artigen,  hübschen,  vnd 
höfflichen  Texten  geziret,  zubefinden, 
welche  nicht  allein  mit  menschlicher  stim 
fast  anmutig,  sondern  auch  auff  allerley 
Instrumenten  . . .  zugebrauchen.  Durch  .  . . 
Am  ende  seind  2.  Intraden,  mit  5  stim- 
men, Ein  Galliai'd   mit  6.,    vnd   dann  3. 


Steuerlin. 


284 


Steurlein. 


Intraden  Diit  6.  stiiu.  hinzu  gesetzet. 
Gedr.  zu  ^'ittemberg  1602  Zach.  Leh- 
mann, In  verleg.  Zach.  Schürers  Buchi. 
daselbst.  5  Stb.  kl.  qu40.  35  Nrn.  mit 
den  6  Instrumentalpiecen.  [B.  Hbg. 
B.  B:  T. 

—  Pars  II.  mit  4  Stimmen  (Titel  wie 
vorher)  Ib.  1602.  4  Stb.  qu40.  32  Nrn., 
3  davon  sind  Intraden.      [B.  Hhg.     B.  B : 

3  a  vox. 

—  Amonim  Pars  III.  Noch  mehr 
Newe  deudsche  weltliche  Cautzonetten, 
mit ...  4.  vnd  5.  Stimmen  .  .  .  Am  ende 
seind  3.  Intraden  vnd  1  Phautasia  mit  5., 
eine  Pavana  mit  6.,  vnd  dann  eine  Tisch- 
Intrada  mit  8  Stim.  Ib.  qu40.  4  Stb. 
30  Nrn.,  davon  6  Instiiimentalpiecen. 
[B.  Hbg. 

Ms.  B.  B.  T  167  aus  obigem  7  Nrn.  zu 

4  u.  5  Stim.  2  Motetten  im  Bodenschatz 
(Eituer  1). 

Steuerlin,  siehe  Steurlein. 

Steup,  H  . . .  C  . . .,  lebte  zu 
Amsterdam  von  c.  1772 — 1817 
(Bouwst.  2,  60).  Man  kennt  von 
ihm : 

Trois  Sonates  faciles  p.  le  Clav,  avec 
V.  obl.  oe.  3.  Berlin,  Hummel.  2  Stb. 
[B.  Wagener. 

2  Sonatiues  p.  le  Pfte.  av.  V.  ad  lib. 
oe.  9.  Amsterd.,  l'auteur.  [ib.  und  Mu- 
siMr.  Wien. 

2  Sonatines  p.  le  Pfte.  av.  V".  ad  lib. 
oe.  10.     Amsterd..  l'auteur.     [ib. 

Sonate  p.  le  Clav.  av.  d'une  Flute  et 
B.  obl.     Berlin,  Hummel.     [B.  B. 

In  der  Lpz.  Ztg.  3,  256  wird  eine 
Sonate  getadelt. 

Yariations  sur  air  ambulant  [>.  le  Clav. 
Amsterd.,  l'auteur.     [Musikfr.  Wien.  C.  P. 

Divertissement  sur  le  Themes  favorits 
varies  en  forme  de  Scene,  p.  Pfte.  av. 
Fl.  V.  A.  et  Ycl.  oe.  3.  s.  1.  qufol. 
[Amst. 

Variations  sur  un  Therae  conuu  p.  le 
Pfte.  et  Fl.  oe.  8.  de  Var.  Mavence.  B. 
Schott.  [Amsterdam.  In  C.  P.  1  Bd. 
Yaiiationen. 

Steurer,  Johann,  Hofinusikus 
in  München,  macht  am  16/4  1624 
Hochzeit  (Trauregister). 

Steurlein  (Steuerlin),  Joliann, 
geb.  5.  Juli  1546  in  Schraalkalden, 
gest.  5.  Mai  1613  zu  Meiningen. 
Er  betrieb  Musik  nur  als  Dilet- 
tant, doch  mit  Geschick  und  Er- 


folg. Um  1575  zeichnet  er  sich 
als  Stadtschreiber  zu  Wasungen 
(Henneberg),  nach  1588  als  Kanzlei- 
Sekretär  zu  Meiningen,  1596  bez. 
er  sich  mit  „Senior'',  1604  wurde 
er  Schultheifs  und  Kais.  Notarius 
und  gekrönter  Poet  (Titel,  Gerb.  1. 
2.  TYinterfeld  1,  413.  Koch  2, 
267.  Zahn  5,  405  sagt:  seine 
Satzweise  ist  der  Joachim  von 
j  Burck's  verwandt).  Von  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar: 

XXIIII.  Y'eltliche  Geseuge,  mit  vier, 
auch  zum  theil  mit  5  Stim.  . .  1575.  Am 
Ende :  Erffurdt,  Georg  Bawman.  4  Stb. 
c[\x4P.  24  Nrn.  [Brieg,  am  Tenor  fehlt 
letztes  Bl.  Nach  der  Dedic.  muss  er 
vordem  schon  geistliche  Gesänge  komp. 
haben. 

XXI.  Geistliche  Lieder,  den  Gottseligen 
Christen  zugerichtet.  Durch  .  . .  Helm- 
bold ..  .  mit  4  Stim.  kompou.  durch... 
1575.  Am  Ende  wie  oben.  4  Stb.  qu4''. 
21  Lied.  [Biieg:  C.  B.  Em.  Bohn  in  Br. 
kompl. 

Das  Deutsche  Benedicite  vnd  Gratias 
.  . .  .mit  5  Stim.  Ib.  (1575).  [B.  N.  Biieg 
C.  B.     br.Mus:  C. 

Ein  christlicher  Gesangk.  Zu  Ehi-en, 
vnd  wüudschung  eines  glückseligen  ge- 
svmden  Newen  Jharfs.  Den  .  .  .  Büi'g- 
meistern   vnd  Rath   zu    Ilmenaw  . . .    mit 

5  Stim...  1577.     Ohne  Ort  imd  Yerleg. 

6  Teile.     5  Stb.     qu4o.      [Löbau,  Samlbd. 
XXIII.  Cantiones  sacrae  c.  4.  5.  et  6. 

voc.  1578.  s.  1.  5  Stb.  qu4''  (Druck-firma 
wahrsch.  wie  oben  am  Ende  stehend). 
[B.M. 

Epithalamia:  Deutsche  vnd  latein.  geist- 
liche Hochzeit  -  Gesenge  .. .  mit  4  vnd 
mehrei-n  Stim...  1587.  s.  1.  4  Stb.  qu4". 
20  Gelegenheitsgesänge  zu  4 — 6  St.  zu 
verschiedenen  Zeiten  kompon.,  die  fiüheste 
Jahreszahl  ist  1578.  [B.  M.  ohne  C,  der 
sich  in  B.  Göttingeu  befindet. 

Die  Gedichte  i-ühreu  zum  Teü  von 
Cyriac.  Snegasius  her. 

Sieben  vnd  Zwentzigk  newe  geistliche 
Gesenge  mit  4  Stim  .  .  .  Am  Ende :  Erf- 
furdt 1588  G.  Bawman.  Yorwort  von 
Schneegafs.  Porträt  St.'s  von  1587,  aeta- 
tis  suae  41  anno  dni.  [B.  M.  ohne  C 
der  wieder  in  Göttingen  liegt.  B.  Br. 
kompl.     br.  Mus :  D.  T.  B. 

Hier  bez.  er  sich  noch  als  Stadt- 
schreiber in  Y''asungen.  und  seinen  Ge- 
buj-tstag  mit  dem  5.  Juli, 


Steuiiein. 


285 


Stevens,  Rieh,  John  Sara. 


Psalmus  CL.  Laudate  Düininuni  iu 
Sanctis  eius,  etc.  4  vocib.  harmoniacis 
exornatus:  Ac  Ad  ejusdein  Caiitilenae  inii- 
tationem,  Missa,  ut  vulgo  vocaiit,  cujus, 
et  ante  et  post  Cantiones  sacras  usus  est 
in   ecclesiis,   comp,  a .  . .    Erphord.  1588. 

4  Stb.     qu4".     [B.  Kassel,     ß.  M.  ohne  C. 
der  in  Güttiugen  liegt. 

Octo  cantiones  sacrae  aniplissimis  ac 
prudentiss.  viris,  pietate  . .  .  Cousulib.  & 
Senate ribus .  . .  Quedliuburgensis  .  .  .  a  Job. 
St.  .  .  Smallial.  Musico.  1.589.  AVieder  das 
obige  Portr.  auf  dem  Titelbl.  Am  Ende: 
Erphord.,  Baumann.  5  Stb.  qu40.  1  deut- 
scher u.  7  lat.  Gesge.     [B.  Br. 

Der  geistl.  Gesangk :  Erhalt  uns  Herr 
bei  deinem  Wort . .  .  Item  Da  pacem  .  . . 

5  Stirn,  s.  1.  1593.     [Proske  C2. 

Zwo  christl.  Muteten  6  voc.  s.  1.  1596 
(Nunc  dimittis  und  Rogate.)  [Proske  C. 
2T.  5  a. 

Eteostichon  Ehytmicum  complectens 
uunierum  auui,  quo  .  .  .  Dn.  Humpertus  ä 
Laugen  ...  s.  1.  1597.  Text:  Auspice 
Christo  6  voc.     [Proske:  C  2.  T2. 

Prospbonesis  Consolatoiia  ...  6  voc. 
s.  1.  1598.  [Proske  2  C.  2  T.  Hier  bez. 
er  sich  als  Sekretär  in  Meiniugen. 

Der  CXVIl.  Psalm  Davids.  Auff  dreier- 
ley  Weise,  oder  vnterschiedliche  Tonos, 
mit  4  Stim.  comp. .  .  Erfurdt  1599  Baw- 
man.  4  Stb.  ä  4  BU.  in  qu4P  (Lobet  den 
Herren  alle  Heyden).     [B.  Br. 

ChristUche  Dancksagung  vnd  Gebet  f. 
Christian  II.  von  Sachsen  (zu  4  Stim.) 
Leipz.  1604.  [besafs  einst  der  Antiq. 
Calvary  in  Berlin. 

Declinatio  vini.  Ein  lustiger  Gesangk 
wie  man  den  Wein  decleniren  u.  Geseg- 
nen  soUe  ...  s.  1.  (Meinungen.)  Vinum, 
quae  pars,  5  stim.  [Proske.  B.  Br :  fehlt 
Dl. 

Ms.  B.  B.  W97,  1370:  14  geistüche 
Lieder  zu  4  St.  in  Part. 

3  Gesge.  in  Mss.  945.  986  u.  998  der 
B.  Proske. 

Im    Gothaer  Cantional  1646   ein  Gesg. 

In  Cyr.  Schneegafs'  22  vierst.  Gesäug- 
lein 1597  3  Gesänge. 

In  neueu  Ausg.  4  Gesge.  (Eituer  2). 

Steven,  James,  ein  schottischer 

Musiker,     der    sich     durch     seine 

Psalmen-Samlgen.  verdient  machte. 

Er   war  zugleich  Musikhändler  in 

Glasgow. 

Brown  verz.  von  1801  bis  1833:  A 
selection  of  Psalm  and  Hymn  tunes  in 
4  paris  . .   to  which  is  added  a  Compen- 


dious  Introductiuu,  voll.  1 — 6.  Ferner 
eine  Harmonia  Sacra,  2  voll.  Piecen  für 
Flöte  u.  a. 

Stevens  (Steevens),  Abraham, 
aus  Levden,  ist  am  26/10  1733 
als  Organist  in  den  Registern  der 
üniversit.  zu  Ley den  eingeschrieben. 
Er  war  von  1733  bis  1763  f  Or- 
ganist an  der  Marienkirche  ebd. 
(Bouwst.  2,  169.  3,  6). 

Stevens,    Gieorge    Alexander, 

gab  heraus: 

Songs,  Comic  and  Satvrical.  Oxford 
1772  printed  for  the  Author.  XYI  u. 
247  S.  (fraglich  ob  mit  Musiknoten.  [Bibl. 
des  J.  F.  R.  Stainer  in  London. 

Stevens,  ßieharcl  John  Sa- 
muel, geb.  27/3  1757  zu  London, 
gest.  23.  Sept.  1837  in  Peckham, 
London.  1786  war  er  Organist 
an  der  Temple  Kirche,  1796  am 
Charter  House  und  1801  Prof.  am 
Gresham  Kollegium.  1782  u.  1786 
gewann  er  Preise  im  Catch  Club 
(Brown.  Grove.  West).  Von  seinen 
Werken  ist  bekannt: 

Dialogue  and  duetts.   s.  1.  fol.    [br.  Mus. 

8  Glees  for  4  &  5  voic.  op.  3.  JiOnd. 
qufol.     [ib. 

8  Glees  expressly  compos.  for  ladies. 
op.  4.  Lond.  qufol.  [br.  Mus.  nebst 
einer  2.  Aufl. 

10  Glees  . .    op.  5.     Lond.    qufol.    [ib. 

7  Glees,  with  a  witches  song  and 
chorus,  and  2  glees,  from  Melodies  from 
Henry  Lawes;  the  whole  compos.  and 
harmonized  bv  . . .  op.  6.  Lond.  qufol. 
[br.  Mus.     R.C.  ofMu.s. 

10  Songs  with  an  acc.  for  2  V.  op.  2. 
Lond.     fol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

Te  spotted  snakes.  Glee  for  4  voices. 
Lond.,  Longman,  Clementi  &  Co.  P.    [ß.B. 

It  was  a  Lover  &  bis  Lass  . . .  Glee 
for  5  voic.  Lond.,  K.  ßirchall.  fol.  [br. 
Mus. 

Im  br.  Mus.  noch  Glees  und  Songs  in 
Einzeldrucken:  34  und  17  Tiios. 

Im  K.  C.  of  Mus.  2  Glees  iu  Eiuzeldr. 
1.  Some  of  my  beroes.     2.  To  be  gazing. 

In  Samlwk.  finden  sich  in  Amüsement 
1791.  —  In  Bishop's  Collect,  of  glee, 
8  Glees.  —  In  Th.  Busby's  Diviue  har- 
monist.  —  In  John  Bland's  Samlwk.  4. 
—  In  Horsley's  Yocal  Harmony. 


SteveDS,  William  S  . , 


286 


Stevenson,  Robert. 


Three  Sonatas  for  the  harps.  or  pfte. 
with  a  V.     op.  1.     Lond.     fol.     [br.  Mus. 

An  Sammelwerken  gab  er  heraus: 

Sacred  Music,  cousisting  of  collections 
from  the  great  english  &  italian  Masters: 
Handel,  Purcell,  Green,  Croft,  Marcello, 
Steffani.  Pergolese,  the  whole  selected 
adapted  &  arranged  for  1,  2,  3  or  4  voices 
and  the  Pfte.  or  Org.  Lond.,  Preston. 
1C3  S.  Enthält:  Bassani,  Ercole  Berna- 
bei,  Blow,  Carissimi,  Clarke,  Croft,  Far- 
rant,  Orl.  Gibbons,  Greene  3,  Handel  8, 
Hayes,  King,  Marcello  4,  Nares,  Pergo- 
lese, Purcell  2,  Eeynolds,  Rogers,  Rosen- 
grave,  Sa  vage,  Steffani  2.  [ß.  Wageuer. 
br.  Mus.    E.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

1  Brief  an  Novelle  wegen  Herausgabe 
der  Werke  Purcell's.     [br.  Mus.  234. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  im  Horsley 
(Eitner  2). 

Stevens,  William  S  . . .,  geb. 
1778  in  Westminster,  Schüler  von 
R.  J.  S.  Stevens,  Dr.  Cooke  und 
T.  Smart.  Er  lebte  zu  London 
als  Musikiehrer,  Theoretiker  und 
Komponist  und  gab  neben  Kla- 
viermusik und  Gesängen  die  Ab- 
handlung heraus: 

Treatise  on  Pfte.  expression  cont.  the 
principles  of  fine  playing  on  that  Instru- 
ment, to  which  is  added  an  exercise  com- 
posed  for  this  work  by  S.  Wesley,  &  a 
Sonata  by  the  author.  Lond.  1811.  fol. 
[Kat.  Reeves  1882  (Brown). 

SteTcnson,  . . .  ein  englischer 
Komponist  des  16.  oder  17.  Jhs.,  der 

im  Ms.  des  Dean  and  Chapter  of 
Durham  imit  Orgelpieceu  vertreten  ist. 
Ms.  des  17.  Jhs.,  ein  Samlwk. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  624,  4  Stb.  def.  enth. 
Madrig.,  Messen  und  Motetten  von  Ver- 
schiedenen, darunter  auch  einen  Dr.  Ste- 
venson (der  aus  dem  18/19.  Jh.  kann  es 
nicht  sein).  Ebenso  im  Ms.  032,  Samlwk. 
von  Vokalmusik. 

Stevenson,  Sir  Jolin  Andrew, 

Ritter  und  Mus.  Doct,  Sohn  des 
John,  eines  Violinisten  in  der  Kgl. 
Kapelle  zu  Dublin,  geb.  um  1761 
oder  62,  gest.  14.  Sept.  1833  zu 
Dublin,  71  Jahr  alt.  Schüler  Dr. 
Murphy's,  Chorist  an  der  Christus- 
kirche zu  Dublin  von  1771  —  1775, 
dann  an  St.  Patrick's  Kathedrale 
von  1775—1780,  darauf  von  1781 


bis  1800  Stipendiary  der  Christ- 
kirche, wurde  1783  ebd.  Vikar- 
Choralist  an  St.  Patrick's,  1791 
Doct.  der  Musik  zu  Dublin,  1800 
Vikar-Choralist  an  der  Christkirche 
und  Chorsänger  am  Trinity-College. 
Er  komponierte  fürs  Theater  und 
für  die  Kirche  (Brown.  Stephens. 
Barcl.  Squire.  Grove).  Bekannt 
sind: 

Morning  and  Evening  Services  &  An- 
thems,  for  the  use  of  the  church  of  Eng- 
land, comp.,  with  an  acc.  for  the  org.  or 
pfte.  London  (1825).  2  voll.  P.  mit 
Portr.  des  Autors.  [br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus.     Glasgow. 

A  Series  of  sacred  songs,  duets  and 
trios,  the  words  by  Th.  Moore,  the  music 
. . .  Lond.  1816.  1824.  Nr.  1.  2.  foL 
[br.  Mus.     Glasgow.     Berlin  K.  H. 

The  spanish  Patriots,  a  thousand  years 
ago.  A  dramatic  romance.  Lond.  fol. 
(iSOO.)     [br.  Mus.     R.  C.  of  Mus. 

12  Canzonets.     Lond.  (1796).     fol. 

12  Glees  for  3,  4  &  5  v.    Dublin,    fol. 

A  2.  set  of  12  Glees.  op.  5.   Lond.   fol. 

A  selection  of  Irish  jnelodies,  with 
symphonies  and  acc.  Dublin  (1813).  fol. 
Nr.  1.     [auch  in  B.  B. 

A  selection  of  oriental  melodies,  with 
symph.  &  acc.     Dublin,     fol. 

[Alle  im  br.  Mus.] 

Die  obige  Samlg.  irische  Melodien  mit 
Texten  von  Th.  Moore.  Nr.  1—3.  Lond., 
J.  Power,  fol.  zu  116  u.  60  S.  aus  den 
Jahren  1807-10.  [B.  Kgsbg.  B.  M.  Ber- 
lin K.  H.  8  Bde.     B.  B. 

Canons,  catches  and  glees.  Lond.  fol. 
[Glasgow. 

St.  and  Bishop:  Selection  of  populär 
national  airs  (Th.  Moore).  4  Bde.  Lon- 
don.    [Berlin  K.  H. 

2  Gesge.  aus  Lalla  Rookh.   [Berlin  K.  H. 

Im  br.  Mus.  noch  zahlreiche  Einzel- 
drucke von  Songs,  Canzonets,  ßallads, 
Glees,  Hymus,  Overtures  u.  a. 

3  Songs,  London.  (Einzeldr.,  siehe 
Kompcsitionen  der  Th.  Moore'schen  Ge- 
sänge.)    [B.  M. 

Stevenson,  Kobert,  wurde  1596 
Doctor  der  Musik  (Hawkins  3,  422). 
Nach  Davey  p.  204  Avar  er  von 
1569—99  Organist  in  Chester.  Er 
hatte  33  Jahre  Musik  studiert, 
ehe  er  1587  Baccalaureus  in  Ox- 
ford wurde. 


Stewart. 


287 


Stiava,  Franc.  Maria. 


Ein  Anthem  in  Peterhouse  im  Ms.  und 
ein  6stini.  Coutrapunct  im  Ms.  Add. 
18936—39,  des  br.  Mus.  Auch  im  Ms. 
Add.  30478—79  ein  Anthem  unter  Ste- 
phenson  (Davpy).  Nagel  3,  123  bez.  ihn 
als  gediegenen  Kontrapuuktiker. 

Stewart,  Neil,  ein  schottischer 
Komponist  und  Herausgeber  im 
18.  Jh.  zu  Edinburg. 

Brown  verz.  von  ihm  5  Sämigen,  von 
1760—1780  von  englischen  und  schot- 
tischen Songs,  arrangiert  für  Guitarre; 
Menuets,  Air's  und  Märsche  f.  2  Y.  Fl. 
Ob.  u.  Klav.;  Samlg.  Catches,  Canons, 
Glees,  Duettes  u.  a.  von  verschiedenen 
Komponisten.     Nachweisbar  sind: 

A  collection  of  Marches  and  Airs,  for 
Violins,  German  Flutes  and  Hautboys,  all 
of  which  have  Basses  for  the  Violoncello 
or  Harps.  Edinburgh,  N.  Stewart.  ([uS*^. 
[br.  Mus. 

A  second  collection  of  Airs  and  Marches 
(wie   vorher).     Ibidem.     quS".     [br.  Mus. 

Steyer,  Fat.  Michael,  geb. 
28.  Sept.  i757  zu  Ottobeuren,  gest. 
8.  Mai  1809  in  Eavensberg,  trat 
1776  ins  Kloster  Weingarten 
("Württemberg),  welches  1790  auf- 
gehoben wurde. 

Im  Ms.  hinterUefs  er  gegen  10  Kirchen- 
gesänge, die  sich  im  dortigen  Archive  be- 
finden (Kornmüller  1,  223). 

Steyrer,  Andreas,  um  1619 
Instrumentist  a/d.  Hofkapelle  in 
Wien  mit  180  Gld.  (Köchel  1). 

Stlirucius,  Thomas,  s.  Strutius. 

Stiastuy  (Stiasny),  eine  Prager 
Musikerfamilie.  Der  Yater,  Johann^ 
war  Oboist  im  Prager  Theater- 
orchester, seine  beiden  Söhne  Vio- 
loncellisten. 

—  Beiiüiard  Wenxel,  auch  nur 
Bernhard  gez.,  geb.  gegen  1770  zu 
Prag,  trat  1796  ins  Prager  Orches- 
ter; er  hatte  bei  Seegr  Theorie 
studiert  und  lebte  bis  ins  19.  Jh. 
hinein.  Sein  Bruder  Jolmiui  Sti- 
astny,  geb.  1774  zu  Prag,  trat  als 
Violoncellist  um  1800  ins  Orchester. 
Er  ist  bis  1820  zu  verfolgen 
(Schilling).  An  Kompositionen  sind 
bekannt  von 


Bernhard  Wenzel  : 

11  Maestro  ed  il  Scolare,  otto  imitazioni 
e  6  pezzi  con  fughe  per  2  Vcl.  Bonu, 
SimrocL     16  Bll.      [Dread.     B.  Wagener. 

—  Paris,  Frey.     P.     31  S.     [B.  M. 
Violoncell-Schule.      2  Abthlg.     Mainz, 

Schott.     [B.  B. 

—  Elt\ill  (Rheingau)  Zulehner.  57  S. 
[B.  "Wagener. 

Eine  Sonate  für  Vcl.  solo  und  B.  im 
Autogr.     [B.  B.  Grasn. 

Johann: 

6  Duos  pour  2  Tel.  liv.  1.  Mayence, 
Ziüehner.     [Uresd.     B.  B. 

6  Duos  pour  2  Ycl.  liv.  2.  ib.     [Dresd. 

Divertimento  p.  le  Vcl.  principale  av. 
l'acc.  de  Alto  et  B.  oe.  3.  Eltvül,  Zu- 
lehner.    3  Stb.     [Darmst. 

12  Pieces  faciles  pour  Vcl.  oe.  4. 
Bonu,  Simrock.     [B.  B. 

3  Duos  p.  2  Vcl.  oe.  6.  Bonn,  Sim- 
rock. 2  Stb.  [B.  B.  Dresd.  Musikfr. 
"Wien. 

Concertino  p.  Vcl.  princip  av.  l'acc.  de 
Fhite,  2  Altes,  Vcl.  et  B.  oe.  7.  Sim- 
rock.    6  Stb.     [B.  B.     Darmst. 

3  Duos  p.  2  Vcl.  oe.  8.  Simrock.  2 
Stb.     [B.  B. 

6  Duos  p.  Vcl.  et  B.  oe.  11.  [Mu- 
sikfr. "Wien. 

Stiava,  Domeuico,  geb.  um 
1630  in  Lucca,  gest.  1708  ebd., 
wurde  am  6.  Sept.  1649  zum  Or- 
ganisten an  S.  Martine  in  Lucca 
gewählt  und  am  7/1  1650  einge- 
führt. Am  15.  April  1689  nahm 
er  Urlaub  zu  einer  gröfseren  Eeise 
nach  Rom  und  andere  Städte, 
während  dessen  ihn  Dom.  Sami- 
niati  vertrat. 

Als  Komponist  führt  ihn  Nerici  162 
mit  Motetten  und  besonderen  festlichen 
Gesängen  an,  über  deren  Vorhandensein 
er  aber  nichts  berichtet. 

Stiava,  Francesco  Maria,  Sohn 
des  Domenico,  geb.  in  Lucca  c. 
1660,  gest.  ebd.  1717,  studierte 
einige  Jahre  in  Rom,  kehrte  1679 
in  die  Heimat  zurück,  wurde 
darauf  Organist  am  Hofe  des 
Königs  von  Sicilien,  kehrte  1700 
abermals  zurück  und  Avurde  1707 
zum  Organisten  au  S.  Martino  in 
Lucca  gewählt  (Nerici  163).     Mau 


Stibellini. 


288 


Stiebner. 


kennt   bisher   nur    sein  op.  1,  be- 
titelt: 

Salmi  concertati  a  5  v.  con  V.  obbli- 
gati,  e  ripieni  a  beneplacito ,  consecrati 
alla  S.  E.  M.  del  Re  de'ßomani  Giuseppe 
Re  d'Ungheria  da  .  .  .  primo  organista  della 
Cappella  reale  nella  cittä  di  Messina. 
Op.  1.  Bologna  1694  Piermaria  llonti. 
13  Stb.  4**.  [Bologna.  Seminario  Arci- 
vescoville  in  Lucca.  Westminster-Abtei 
in  London  1.3  Stb.  Stadtb.  Lucca  ein  Lau- 
date  Dniuu.    Ms.  P. 

Stibellini,  Eliseo, 

kommt  in  Scotto's  Corona  della  moiie 
1568  mit  1  Tonsatze  vor. 

Stich,  Christian,  Schüler  von 
TriboU,  wurde  1576  als  Instru- 
mentist mit  39  Gld.  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  verwendet  (Fürstenau  3, 
201). 

Stich,  Johann  (Wenzel),  nannte 
sich  später  Pimto  (Ponta),  geb. 
1747  oder  1748  zu  Zehuzicz  in 
Böhmen,  denn  er  war  1803  56  Jahr 
alt,  wie  die  Lpz.  Ztg.  5,  407  be- 
richtet und  starb  am  16.  Febr.  1803 
in  Prag.  Graf  Thun,  der  Besitzer 
der  böhmischen  Herrschaft,  liefs 
ihn  in  Prag  ausbilden,  schickte 
ihn  dann  noch  nach  München  u. 
Dresden,  wo  er  sich  zum  Wald- 
hornisten ausbildete,  darauf  diente 
er  seinem  Herrn  3  Jahre,  verliefs 
ihn  aber  heimlich  und  zog  in  der 
Welt  als  Virtuose  herum.  Seine 
Technik  soll  bewundernswert  ge- 
wesen sein.  1778  kam  er  nach 
Paris  und  trat  1782  in  den  Dienst 
des  Grafen  Artois,  ging  aber  all- 
jährlich auf  Konzertreisen;  1800 
war  er  in  Wien,  wo  ihn  Beethoven 
in  einem  Konzerte  unterstützte, 
zuletzt  konzertierte  er  in  Prag,  wo 
ihn  der  Tod  ereilte  (Dlabacz.  Fe- 
tis.  Thayer  2,  100.  Pohl  2,  373. 
Lpz.  Ztg.  2,  704.  Israel  52.  60). 
Seine  Kompositionen  bez.  Thayer 
als  unter  jeder  Kritik.  Weniges 
ist  heute  nur  bekannt: 

Hymne  a  l'Etre  supreme  a  grand  or- 
chestre.    Paris.     Stb.     [Darmst. 


5.  7.  10.  11.  Konzert  für  Hörn  mit 
Orch.  die  in  Paris  bei  Imbault,  Pleyel  u. 
Nadermanu  erschienen.     [Paris  Nat. 

Six  Quatuors  concert  p.  Cor,  V.  A.  et 
B.     oe.  2.     Paris.     4  Stb.     [B.  B. 

24  nouveaux  Duos  pour  deux  Cors. 
Offenbach,  Andre.     [Musikfr.  Wien. 

3  Duos  pour  Cor  et  Basson.  oev,  A. 
Paris,  Cochet.     2  Stb.     [B.  B. 

Etüde  ou  Exercice  p.  Cor.  Paris,  Le 
Duc.     [B.  B. 

Seule  et  vrai  methode  poui"  apprendre 
.  .  .  les  elements  du  premier  et  du  second 
cor,  par  Hampl  et  Punto  . . .  Paiis,  Leduc 
(1798).     [Paris  Nat. 

Das  Conserv.  zu  Mailand  besitzt  unter 
Giov.  Vencesl.  Stich:  Sei  Sonate  a  Vcl. 
e  B.  im  Ms. 

Stichel,  Johann,  ein  Kompo- 
nist des  16.  Jh.,  der 

im  Ms.  11883  Nr.  25  in  einem  Chor- 
buche des  16.  Jhs.  mit  der  Missa  super 
Se  jauovs  propoiu  de  Velor  4  voc.  ver- 
treten is^t.  [B.B. 

Stickl,  Franz,  geb.  zu  Diessen 
am  Ammersee,  erhielt  seine  Er- 
ziehung im  Kloster  daselbst,  bezog 
darauf  die  Universitäten  zu  Salz- 
burg und  Ingolstadt  und  bez.  sich 
1721  als  ,,Superioris  Paroctriae  ad 
speciosani  Virginis  Ingolstadii  Aca- 
dem.  Organoedus"  (Fetis.  SchilHug). 
Er  ist  bekannt  durch 

Psalmi  vespertiui  pro  toto  anno,  a  4 
voc.  Violino  unisono  et  Bc.  et  Yiolone  . . . 
Aug.  Vmd.  1721  Lotter.  7  Stb.  fol. 
[B.  B :  6  Stb.     B.  M.  7  Stb. 

Angiipolitana  veneratio, . . .  constans  6 
Missis  cantatis  k  4  vocib. .  .  op.  2.  Aug. 
Vind.  1727  J.  J.  Lotter.  fol.  [br.  Mus: 
Organum. 

Fetis  teilt  den  vollständigen  Titel  mit. 

Stickl,  Joseph,  Sohn  des  Franz, 
geb.  um  1724  zu  Ingolstadt,  gest. 
ebd.  1778.  Er  wurde  Organist  zu 
AV eichering  in  Baiern  und  behielt 
das  Amt  bis  zu  seinem  Lebens- 
ende. Fetis  sagt:  man  kennt  von 
ihm  Orgelpiecen  im  Ms. 

Stiebner,   Abraham,   war  um 

1697  Altist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  250  Thlr.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  110). 


Stieglitz. 


289 


Stierlin. 


Stieglitz,  Joliaun,  um  1602  ff 
Kautor  in  Köthen  unter  Fürst 
Ludwig  (S.  Lentz,  Becmannus. 
Cötlien  1757.  2,  976). 

Stieler,  Jolianii  Dayid,  geb. 
7.  Sept.     1707    zu    Bernsbacli    im 


Meissensclieu, 


gest. 


17.  Juni  1741 


in  Zwickau,  studierte  Theologie  in 
Jena,  beschäftigte  sich  dabei  viel 
mit  Musik,  besonders  als  Kompo- 
nist, wurde  1736  Kantor  u.  Schul- 
kollege in  Zwickau  an  der  Katha- 
rinenkirche  und  1738  an  der 
Marienkirche  (nach  Walther's  hds. 
Aufzeichnungen,  abgedruckt  im 
Gerber  1.  Daten  nach  Yollhardt's 
Cantoren  in  Sachsen  1899). 

Stieler,  Kaspar,  Mitglied  der 
fruchtbringenden  Gesellschaft  unter 
dem  Namen  der  Spaten,  gab  heraus: 

(Ui79)  Der  bufsfertige  Sünder,  oder 
geistliches  Haudbiichleiu.  Nebst  darzu 
gehörigen  Psalmen  u.  christlichen  Liedern. 
Nürnberg.  12".  Enth.  108  Melod.  [Antiq. 
Rosenthal. 

Stiemer,  ...  ein  Violinvirtuose 
der  1796  bei  Hummel  in  Berlin 
ein  Violinkonzert  herausgab  und 
1807  Organist  in  Danzig  wurde 
(Gerber  2). 

Stienou,  A  . . .,  um  1790  am 
Theaterorchester  in  Antwerpen  an- 
gestellt (Gregoir,  Panth.  6,  34). 

—  C...J.. .,  ebendort  1790  an- 
gestellt (ib.). 

Stier,  Andreas,  war  Kantor  an 
St.  Blasian  in  Mühlhausen  um 
1695  (Ahle's  Frühlingsgespräch). 

Stierlin,  Fat.  Ambrosius,  geb. 
1767  zu  Säkingen,  gest.  1806  im 
Kloster  Mariastein  (Schweiz).  Trat 
1788  in  letzteres  Kloster  bei  Basel, 
wo  er  1791  seine  Frimitz  feierte. 
Er  versah  dort  eine  Zeitlang  den 
Oiganistendienst  und  war  ein 
flerfsiger  Komponist. 

Schubiger  2,  53  zählt  von  ihm  12 
drei-  und  vierstini.  Messen  mit  Oigel,  6 
Vespern,   Kesponsorien  u.    vieles  andere 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


ohne   Quellenangabe    auf   (Kornmüller  1, 
421). 

Stierlin,  Fat.  Ausustin.  Bruder 
des  Ambrosius,  geb.  1778  in  Sä- 
kingen, gest.  1832  im  Kloster 
Mariastein,  trat  1797  ins  Kloster 
ein  u.  versah  den  Organistendienst. 

Schubiger  2,  53  führt  von  ihiu  ein 
Ave  maris  Stella  und  eine  Litania  laure- 
tana  an,  nebst  einigen  Gesängen,  die  sich 
in  einem  neueren  Sammelwerke  befinden 
sollen,  betitelt:  Eecueil  de  musique  p. 
l'eglise  et  l'ecole  in  Strasbourg  (Korn- 
müller 1,  422). 

Stierlin  (Stierlen,  Stierlein),  Jo- 
hann Christoph,  aus  Nürnberg, 
wird  1677  au  der  herzogl.  Kapelle 
zu  Stuttgart  Hof  Organist  und  1690 
Vicekapellmeister  (Sittard  2,  62. 
65).  Auf  dem  folgenden  Druck- 
werke nennt  er  sich  „Fürstl  Wür- 
temberg.  Hofmusicus-': 

Musikalische  geistliche  Zeit-  u.  Ewig- 
keit-Betrachtung in  25  Alien  von  einer 
Smgstim.  und  Generalbass.  Stuttg.  1688 
Lorber.  2  Stb.  qu40.  127  S.  [B.  B. 
B.  Lpz.     B.  Wagener.     Stuttgart. 

Trifolium  musicale  cousistens  in  musica 
theoiica,  practica  et  poetica . .  .  Stuttgart 
1691.  qu40.  48  S.  Text,  22  Taf.  mit 
Musik.     [Glasgow.     Stuttgart. 

Stierlin,      Johann     Philipp, 

Sohn  des  Philipp  Davids,  wird  am 
18/1  1774  Stiftsmusikdirektor  und 
Stiftsorganist  in  Stuttgart,  f  13/2 
1793  (Sittard  2,  315). 

Stierlin  (Stierle,  Stierlein),  Phi- 
lipp David,  gest.  am  31.  März 
1801  in  Stuttgart,  90  Jahr  alt. 
In  einer  Eingabe  an  den  Herzog 
von  Württemberg  bez.  er  sich  als 
einen  der  sich  von  jung  an  zur 
Musik  bestimmt  hat,  die  besten 
Lehrer  gehabt  und  in  Italien  ge- 
wesen sei,  um  sich  auszubilden. 
Schon  unter  dem  Herzoge  Karl 
Friedrich(Administratordes  Herzog- 
tums Württemberg,  1677 — 1733, 
vor  Eberhard  Ludwig,  der  erst  ein 
Jahr  alt  war)  habe  er  als  Kammer- 
musiker gedient . . .  Am  19.  Sept. 

19 


Stievenard. 


290 


Stiphelius. 


1748  wird  er  als  Stiftorganist  an- 
gestellt (Sittard  2,  314.  315.  3, 
S.  148  ist  er  auch  1773  unter  den 
Violinisten  verz.  3,  S.  30  ist  in 
einer  Liste  von  1745  ein  Organist 
Stierün  mit  400  Gld.  Gehalt  verz.). 
In  Eostock  unter  P.  D.  Stierlein  ein 
Ms.  mit  einem  Arioso  für  2  V.  Cemb.  n. 
B.  in  Stb. 

Stievenard,  Alexandre,  geb. 
1767  in  Cambray,  wo  sein  Vater 
einen  Getreidehandel  betrieb,  der 
in  Folge  der  "Revolution  vernichtet 
wurde.  St.  ergriff  die  Flucht  und 
ernährte  sich  durch  die  Musik. 
Er  ging  nach  Holland,  Bremen, 
Hamburg  und  schliefslich  nach 
Schwerin -Mecklenburg,  wo  er  im 
Orchester  als  Violinist  angestellt 
und  Lehrer  der  französischen 
Sprache  bei  Hofe  wurde.  Er  starb 
85  Jahr  alt  1852  zu  Schwerin. 

Die  herzogl.  RegierungsbiW.  daselbst 
besitzt  seine  französ.  geschriebene  Selbst- 
biogr.  in  5  Quartbänden  und  in  der 
Fürstenbibl.  befindet  sich 

Eecueil  d'airs  aisez  av.  acc.  de  Gui- 
tarre  pour  son  Altesse  Ser.  Mons.  le 
Prince. . .  Äccompagnement  par  Stievenard. 
1  Heft  im  Ms. 

Schon  Gerber  2  erwähnt  ihn  u.  verz. 
eine  Eomance  av.  acc.  du  Clavecin.   Paris. 

Stifel,  mchael,  geb.  zu  Ess- 
lingen im  15.  Jh.,  gest.  za  Jena, 
89  Jahr  alt  (nach  Quellen,  die  im 
Kat.  Bologna  1,  23  verz.  sind). 

In  seiner  Arithmetica  integra,  Aufhöre 
Michael  Stifelio.  Cum  praefatione  Phil. 
Melanchthonis.  Norimbg.  1544  Joh.  Pe- 
treius.  4",  im  Kap.  7  des  1.  Buches 
spricht  er  von  De  proportionalitate  Har- 
monica  contraharmonica,  et  aliis  quibus- 
dam  simihbus  p.  55  und  im  Kap.  9  des 
1.  Buch.  De  Musicis  progressionibus,  p.  70 
bis  79.     [Bologna. 

Stigel,  Johann,  aus  Heldburg, 
ein  Musicus  studiosus,  ist 

im  Darmstädter  Archiv  mit  der  6stim. 
Komposition:  Wohl  dem  dem  die  Ueber- 
tretung  vergeben,  vertreten. 

Stiles,    Sir    Francis   Haskins 

Eyles,  ein  englischer  Baron,  Mit- 


glied der  Royal  Society  zu  London 
in  der  Mitte  des  18.  Jhs.;  schrieb: 
An  Explanation  of  the  modes  or  tones 
in  the  aucient  Greciau  music,  aufgenom- 
men in  die  Philosophical  Transactions 
vol.  .51,  part  2,  S.  695,  auch  im  Jahrgange 
1760  Bd.  11  p.  485.  Im  Glasgower  Exem- 
plare liest  man  „Eead  Dez.  1759  and 
Jany  &c.  1760.  4°." 

Still,  ßoger.  Im  2.  Teile  von 
Playford's  Catch  that  catch,  siehe 
Hilton  1667,  eine  Nr. 

Stillingfleet,    Benjamin,    ein 

englischer  Schriftsteller,  geb.  um 
1702,  gest.  15.  Dez.  1771  zu  Lon- 
don, studierte  in  Cambridge,  wurde 
Reisebegleiter  eines  reichen  Eng- 
länders, dessen  Vater  ihm  nach 
der  Rückkehr  im  Jahre  1743  eine 
lebenslängliche  Pension  aussetzte. 
Er  beschäftigte  sich  mit  Botanik, 
Agrikultur,  Poesie  und  Musik  und 
schrieb  einen  Commentar  zu  Tar- 
tini's  Abhandlung: 

Principles  and  power  of  harmony. 
Lond.  1771  Hughs.  [B.  B.  Glasgow.  E. 
C.  of  Mus.  Im  br.  Mus.  mit  Bemerkungen 
von  John  Hawkins,  dem  man  das  Buch 
einst  zuschrieb. 

Stinimelf,  Johann,  um  1590 
Bassist  an  der  Hofkapelle  in  Dres- 
den (Fürsten  au  1,  35). 

Stimpfel,  Joachim,  gewesener 
Hofmusikus  in  Dresden,  erhielt 
1592  noch  48  Gld.  ausgezahlt  (s. 
Staatsarchiv). 

Stinfalieo,  Eterio,  ist  AJes- 
sandro  Marcello. 

Stipa,  Mathias. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von 
dem  bisher  unbekannten  Komponisten: 
Pater  noster  4  voc.  c.  Clavic.  —  6  neue 
Arien.  —  6  deutsche  Arien.  —  Das 
redende  Klavier.  —  3  Arien.  —  Sehn- 
sucht nach  Mitgefühl,  alle  f.  1  Singst,  u. 
Kl.  Ferner  1  Quartett,  1  Sonate  und 
6  Sonaten  f.  Streichinstr.  u.  Pfte.  und  die 
Hofb.  Ms.  18544,  P.  den  Trauergesg.  für 
den  verstorbenen  Kayser  Joseph  II.  für 
Sopr.  Solo  und  Orchester. 

Stiphelius,    Laurentius,    aus 

Naumburg,  woselbst  er  um   1612 


stipper. 


291 


Stivori. 


Kantor  au  der  Stadtschule  war 
(Titel).  Regnart  uenut  ihn  schon 
im  2.  Tl.  der  Threni  amoriim  von 
1595  Kantor  in  ^^faumburg.  Man 
kennt  von  ihm 

Libellus  scholasticiis  pro  Senatoriae 
Nuruburgensis  scholae  pueris,  in  quo  con- 
tinetur:  I.  Odae  spirituales,  Eesponsoria, 
nonnullae  etiam  Äntiplionae  usitatiores. 
U.  Die  Gesenge,  welche  man  bey  christl. 
Begräbnissen  allliier  gebrauclit.  III.  Et- 
liche Gesenge,  die  beydes  in  der  Kirchen 
vnd  Schulen,  .  .  .  gesungen  werden.  IV. 
Harniouiae  ad  omnes  Odas,  quibus  Q. 
Horatius  Flaccus  . .  V.  Manuale  quoque 
cantoris  loci  iUius  accessist  .  . .  Ctlntionum 
atque  Mutetarum  . . .  Jenae  1607  Joh. 
Weidner.  1  vol.  4».  196  Bll.  Die 
Stimmen  stehen  teils  untereinander,  teils 
gegenüber.     179  Nrn.     [B.  Liegnitz. 

—  Mit  deutschem  Titel:  Ein  Geistlich 
Gesangbuch  für  christliche  Kirchen  und 
recht  Lutherische  Schulen  (folgen  obige 
5  Abteilungen:  lat.  Odas,  Resp.  u.  Antiph. 
Leichengesänge  u.  s.  f.).  Jenae  1612  ib. 
1  vol.  4'^,  jede  Abtlg.  fiir  sich  gez.,  ohne 
Pagiüiei-ung.     [B.  Zw.     B.  W. 

Zahn  teilt  2  Melodien  mit  und  sagt  6, 
119  die  Tonsätze  sind  nicht  gut. 

Stipper,  D.  Joannes,  gab  her- 
aus: 

Programma  de  musica  instrumentali 
tempore  luctus  publici  prohibita,  quo 
lectiones  hibernales  incipieudas  publice 
intimat  .  . .  Lipsiae  1727.  4«.  4  S. 
[B.  B.     B.  Lpz. 

Stirpianus,  Joannes,  bekannt 
durch  eine  theoretische  Abhand- 
lung, die  dem  Verleger  nach  m 
der  Mitte  des  16.  Jhs.  erschien, 
betitelt: 

Musicae  planae  rudimenta  Joan.  St . . . 
excudebat.  Aug.  Rheticae  apud  Philipp. 
Ulhardum.  kl.  S».  A— D  4  gez.  TB.  B. 
B.  M.     Salzburg. 

Stivori ,  Francesco ,  Schüler 
von  Claudio  Meriilo,  nach  Kat. 
Bologna  2,  499.  Er  Avar  nach 
den  Titeln  seiner  Druckwerke  von 
c.  1579  bis  1601  oder  1602  städti- 
scher Organist  zu  Montagnana  (im 
Mailcändischen)  und  ging  dann  als 
Organist  zum  Erzherzoge  Ferdi- 
nand von  Oesterreich,   wo  er  bis 


1605  verzeichnet  ist.  Man  kennt 
von  ihm: 

1579  . . .  Cantionum  quinque  vocibus, 
lib.  2.  Venet.  1579  Ric.  Amadinus.  5  Stb. 
40.     23  Mot.     [B.  Kassel. 

—  Sacranmi  cantionum  5  voc.  lib.  2. 
Ib.  1589.     5  Stb.     4".     [Modena:  B. 

1593.  Sacrarum  cantionum  5,  6  et 
7  voc.     Lib.  3.      Yen.    1593    Amadinus. 

7  Stb.  40.  24  Nrn.  [B.  K.  B.  D. 
Wolfeub:  T. 

1595  . . .  Sacrae  cautiones  quaternis 
paribus  voce  decantaudae.  Eis  accessit 
in  fine  Missa,  cum  2  Magnif.  . .  Veronae 
1595  Franc,  a  Donnis.  4  Stb.  4".  Unter 
dem  Register  liest  man  die  Jahreszahl 
1585.     [Bologna:  T. 

1596  . . .     Sacrarum  cantionum  6,  7  & 

8  vocib.  Lib.  4.  Yen.  1596  Amadinus. 
8  Stb.  4°.  [Bibl.  Em.  Bohn  in  Breslau. 
Modena:  6a. 

1598.  In  sanctissimae  Virginis  Mariae 
Canticum  Modulationes  super  omnes  tonos, 
et  ex  canticis  canticorum  4  diviuae  laudes 
quatuorque  illa  B.  V.  Antiphonae  .  .  .  Om- 
nia  octonis  vocibus.  Lib.  V.  Ven.  1598 
Amadmus.  Stb.  ?  kl.  4^*.  16  Nrn.  [Hofb. 
Wien  C  1.  B.  Frkft:  C  1.  2.  T  2.  B  2.  im 
Kat.  das  Reg.  Danzig  Marienbibl.  5  Stb. 
B.B:  C2. 

1601.  Sac]-arum  cantionum  8  vocib. 
Lib.  VI.  Yen.  1601  Amadinus.  [B.  B: 
C2.    B.  Em.  Bohn  in  Br.  8  Stb.  4". 


1583  ...     n    1.  lib.    de   Madrigali    a 

4  voci  con  vn  Dialogo  a  8  . . .  Ven. 
1583  Viucenti  &  Amadino.  4  Stb.  qu4<^. 
20  Madr.     [Venedig  Marco  fehlt  Altus. 

1585.    II  1.  lib.  de  Madr.  a  5  voci  di 
Ven.     1585    Vincenti    &    Amadino. 

5  Stb.  40.  21  Madr.,  dabei  3  von  Dom. 
Lauro.     [Hofb.  Wien:  C.  T.  5a. 

1590.  Madrigali  a  3  voci  Lib.  1.  di 
Domenico  Lauro  et  Fr.  St .  . .  Ven.  1590 
Amadino.  3  Stb.  4P.  12  von  Lauro,  9 
von  St.     [Berlin:  C.     Verona  S.  f.  3  Stb. 

1594.  II  2.  lib.  de  Ricercari  a  4  voci 
di  ...  Ven.  1594  Amadino.  4  Stb.  4». 
20  Ricercari.     [B.  Kgsbg.  fehlt  Ten. 

1598.  Madrigali  e  l3ialoghi  a  8  voci. 
Per  cantar  &  concertar  con  ogni  sorte  de 
istrumenti.  Di  . .  .  Ven.  1598  Amadino. 
8  Stb.  40.  21  Gesge.  [B.  Frkft:  C  1.  2. 
T  2.  B  2.  Verona  S.  f.,  fehlt  B  1.  br. 
Mus:  fehlen  C  2.  T2. 

1599.  Ricercari,  Capricci  et  Canzoui 
ä  4  voc.  Lib.  3.  Ven.  1599  Amadino. 
[Hofb.  Wien:  C.  A.  in  kl.  4P. 

1601.     Concenti  musicali    a  8,    12   et 

19* 


Stol^aeus. 


292 


Stobaeus. 


16  voci.  Di  .  .  .  Lib.  2.  Yen.  1601 
Amadino.  12  Stb.  4°.  Dedid.  in  Mon- 
tagnana  am  28  9  1601  gez.  19  Gesge. 
[B.  A.  fehlt  C2:     üpsala:  A3.  B  3. 

1603.  Madrigali  et  Canzoni  a  8  voci 
. .  .  Lib.  3  de  suoi  Concerti  .  .  .  Yen. 
1603  ib.  8  Stb.  4^.  13  Gesge.  u.  8  In- 
strumentalpiecen.  [B.  A.  felilt  C  2.  br. 
Mus:  C  1.  AI.  B.  1.  2. 

1605.    Musica   Ausü-iaca   nella   quäle, 

Fl"..  St Spiegö  in  parte  g-rincompara- 

biH  grandezze,  et  virtudi  de  Sereniss. 
Princip.  e  Principesse  d'Austiia  suoi  Prin- 
cipi  .  . .  Yen.  1605  ib.  19  Madrigale  zu 
8,  12  u.  16  Stirn.  [B.  A:  C  1.  2.  AI. 
T.  1.  2,  B.  2.  br.  Mus:  C.  A.  T.  B.  vom 
3.  Chore. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  16702,  4  Chorb.  zu 
je  4  Stirn:  Missa  sup.  Ai;dite  me  16  voc. 

—  Missa  s.  nom.  16  voc.  Kr.  2  u.  3.  — 
In  Ms.  16708,  3  Chorb.  davon  aber  der 
3.  fehlt,  enthalten  unter  Nr.  19.  26.  28 
di'ei  Magnificat  a  12  et  a  15  et  ä  16  voc. 

In  B.  M.,  Ms.  262  eine  Canzone  für 
Orgel. 

In  alten  Samlwk.  7  Gesge.  (Eitner  1), 
dabei  sein  eigenes  Samhvk.  von  1595:  Di 
12  autori . . .  [Proske  4  Stb.  kompl.]  Nach 
Em.  Yogel  kommen  noch  hinzu:  In  P.  Bel- 
lasio's  2.  lib.  Madr.  5  voci  1582  drei  Madr. 

—  In  Yincenti's  Fiori  musicali  1590:  Dor- 
niiva  dolcemente  3  v.  —  In  desselben 
Fiori  musicali  Lib.  2,  1598:  Se  tu  ml 
lasci  perfida  3  v. 

Stobaens  (Stoboeus),  Johann, 
geb.  6.  Juli  1580  zu  Graudenz, 
gest.  11.  Sept.  1646  zu  Königs- 
berg i/Pr.  Seine  Eltern  schickten 
ihn  1595  auf  die  Schule  in  Königs- 
berg und  wurde  Hausgenosse  des 
Eektors  Val.  Rasch.  1600  bezieht 
er  daselbst  die  Universität  und 
betreibt  schon  seit  1599  bei  Eccard 
fleifsig  Musikstudien.  1601  war 
er  Mitglied  der  herzgl.  Kapelle  als 
Bass-Sänger  und  1602  erhielt  er 
die  Kantorstelle  an  der  Domkirche 
und  Schule  und  bekleidete  dies 
Amt  bis  er  1626  kurf.  Kapell- 
meister in  Königsberg  wurde.  Auf 
dem  Titel  seines  Druckes  von  1627 
bez.  er  sich  zwar  noch  mit  Kantor 
und  erst  am  25.  Febr.  1627  unterz. 
er  sich  mit  kurf.  brandenbg.  preufs. 
Kapellmeister.      St.    war    dreimal 


verheiratet  und  in  wie  gutem  An- 
sehen er  bei  den  Musikern  stand, 
beweisen  die  Hochzeitsgesänge,  die 
ihm  1607  Eccard  und  1617  Swee- 
linck  schrieben  u.  drucken  liefsen. 
(Allg.  deutsche  Biogr.  M.  f.  M  3, 
130.  15,  67.  16,  89.  Winterfeld 
2,  103  sehr  ausführlich.  Döring  79. 
Thilo,  Valentin:  Memoria  Stobae- 
ana.  4^.  s.  a.  Yorw.  Regiomonti 
Borussorum  1646.  XII.  Dec,  ge- 
richtet an  Marco  Scacchio  Romano, 
Sacrae  Regiae  Majest.  Poloniae  et 
Succiae  capellae  magistro.  [B.  B. 
mit  einem  4  st.  Gesg.  von  Stob. 
„Laudent  Deum''.]  Viertelj.  siehe 
Generalreg.)  Stob.  Verdienste  be- 
stehen hauptsächlich  in  Förderung 
des  Choralgesanges  zu  uiehreren 
Stimmen  und  hat  er  darin  sowohl 
an  Zahl  wie  an  vortrefflichem 
Satze  Bedeutendes  geleistet. 

Verzeichnis  seiner  Kompositionen: 

Johannes  Stobaeus  Grudentinus  Borus- 
sus,  scholae  Cniphovianae  apud  Eegiomon- 
tanos  in  Borussia  Cantor,  &  Chori  Musici 
ibidem  Moderator  CANTIONES  sacrae 
harmoniae  quatuor,  5,  6,  7,  8  &  10  voci- 
bus.  Item  aliquot  Magnificat  5  &  6  voci- 
bus  adornatae.  Per  .  . .  Francofurti  a/M. 
1624  Daniel  &  David  Aubrios  &  Clem. 
Schleich.  6  Stb.  4P.  33  Gesge.  nebst 
den  Magnificats,  die  mit  Orl.  Lassus  2, 
Job.  Eccard  1  u.  Stob.  1  gez.  sind,  d.  h. 
der  Tenor  ist  von  den  genannten  Kom- 
ponisten. [B.  D.  Elbing.  B.  B.,  T  115 
hds.  Partitur. 

1634,  1642  und  1644  gab  er  die 
^ccffrfZ'schen  nebst  eigenen  Eomposi- 
tionen  der  „Geistliche  Lieder  auff  ge- 
wöhnliche Preufsische  Kirchen  Melodeyen" 
heraus,  dann  2  Teile  Preussische  Festlieder 
mit  eigenen  Kompositionen  vermehrt  (siehe 
die  Titel  bei  Job.  Eccard).  Im  Kat.  von 
Königsbg.  sind  die  von  St.  herrährenden 
Lieder  besonders  verz. 

In  B.  Kgsbg.  befindet  sich  ein  dicker 
Samlbd.  in  mehreren  kompletten  Stb.,  der 
von  1604—1658  (die  letzten  vier  er- 
schienen erst  nach  seinem  Tode)  280  Ge- 
legenheitsgesänge, teils  auf  weltliche,  teils 
auf  geistliche  Gedichte  mehrstimmig  ge- 
setzt enthält.  Jos.  Müller  verz.  sie  genau 
und  giebt  dann   ein   Texti'egister.     Emil 


Stobaeus. 


293 


Stöberle. 


Bohn  verz.  in  seinen  50  historischen 
Konzerten  1893  alle  diejenigen  mit  weltl. 
Texten,  von  denen  er  auch  eine  selbst 
angefertigte  Part,  besitzt.  An&erdem  be- 
sitzt die  B.  Kgsbg.  noch  hds.  6  geistl.  Ge- 
sänge zu  5  Stim.,  1  Motette,  1  Cantio 
Sacra  und  2  Choräle  zu  5  Stim. 

Die  B.  B.  besitzt  die  Gelegenheitsgesge., 
die  im  Kgsbger.  Kat.  unter  Xr.  163.  165. 
171.  189.  210.  217.  220.  223.  240.  242. 
247.  (auch  im  Ms.  5081)  251.  verz.  sind. 
Aufserdem  noch 

Hochzeitliche  . . .  Behmen  6  voc.  Kgsbg. 
1640.  27.  Aug.   Segebad.     6  StbU.     qu4'^. 

Lobgesang  der  Liebe  an  Sim.  Dachen, 
hochzti.  Ehren,  5  v.  Ib.  1641.  29.  Heu- 
monat.    5  Stbll.     fiu40. 

Dancklied  . .  an  .  .  Willndovii  8  v.  Ib. 
1642.  7.  Jan.     8  StbU.     ([\\A^. 

Ehrengedächtniss  auf  . .  Masio.  5  voc. 
Kgsbg.,  Eeusner,  s.  a.     5  Stbll. 

Hds.  in  Pai-t.  Ms.  W97  15  deutsche 
Lieder  zu  4—6  Stim.  Kr.  1410.  1413. 
1418—20.  1425.  1427.  W  99  28  Lieder 
Nr.  1537  und  W  100  36  geistl.  Gesge.  zu 
5—8  St.  Nr.  1583. 

Ms.  Peitsch  Z  110,  B.  B.  fol.  176,  Traurt 
nicht  ihr  Eltern  sehr,  5  voc.  8  Stroph. 

In  B.  Br.  der  Gelegenheitsgesg.  Nr.  220 
nach  Kat.  Kgsbg. 

In  B.  Thorn  der  Gelegenheitsgesang 
Nr.  90  nach  Kat.  Kgsbg. 

In  B.  Emil  Bohn  in  Breslau  Nr.  3.  27. 
28  nach  Kat.  Kgsbg. 

Zu  AYinterfeld's  Zeit  befand  sich  in  den 
Kirchenbibl.  zu  Breslau   noch  das  Werk: 

Die  Teutsche  Litaney  neben  etlichen 
Geistlichen  Liedern,  deren  meiste  bei 
Christi.  Leichenbegängnissen  können  ge- 
braucht und  gesungen  werden,  auff  die 
gemeine  Kirchenmelodey  allhie  in  Preus- 
sen  gerichtet  u.  m.  5  St.  komp.  d.  J.  St. 
(wie  oben).    Königsbg.  1610  Job.  Schmidt. 

1644  gab  er  Gregor  Aichinger's  La- 
crumae  D.  Virginis  von  1604  in  3.  Aufl. 
in  Königsbg.  bei  Eeusner  heraus  (siehe 
Aichinger  1604). 

Ein  Lautenbuch  mit  Anweisung  und 
zahlreichen  Piecen  allerlei  Art,  gez.  Regio- 
monti,  A.  D.  1640  im  br.  Mus.  126  (Sloane 
Mss.  1021). 

In  den  preufs.  Festliedern  hat  St.  mehr- 
fach die  Komposition  zu  Gelegenheits- 
gesängen benützt,  so  im  1.  Thl.  von  1613, 
zu  Nr.  6.  Im  2.  Thl.  die  Gelegenheits- 
gesge. zu  Nr.  6.  26  u.  29. 

In  Job.  Crocker's  Gratulationes  har- 
mouicae  5  voc.  vom  12.  Febr.  1610  der 
Gesang  von  St.:  Im  heiigen  Stand  der 
Ehe  ist  sehr  viel  Creutz  und  wehe  5  voc. 


In  Joh.  Reinhard's  1.  Thl.  der  preus- 
sisch  Kirch-  und  Fest-Lieder  (Melod.  u. 
B.)  1653,  34  Lieder  von  St. 

In  Peter  Sohren's  Musical.  Vorschmack 
1683  sieben  Choräle.  —  Im  Ms.  75  u.  79 
Samlwke.  in  B.  Kgsbg.  ist  Stob,  mehr- 
fach vertreten,  doch  sind  dieselben  in- 
kompl. 

In  Gottfr.  Wegener's  Geistl.  Oden,  1.  Tbl. 
3  Oden  für  1  Stim.  u.  B. 

58  Gesänge  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2). 

In  Frz.  AYüllner's  Chonibungen  (Mün- 
chen bei  Ackermann,  Neue  Folge,  3.  Ab- 
teilimg)  3  deutsche  Chorgesänge. 

Georg  Colb  schrieb  1646  einen  Trauer- 
gesang auf  den  Tot  Stob.'s  (siehe  Colb). 

Stocchius,  Blasius,  Tenorist 
an  der  päpstl.  KapeUe  um  1630 
(Haberl,  Kat.  70). 

Stochern,  siehe  Stokhem. 

Stock,  Elias  Christoph,  geb. 
im  August  1641  zu  Soudershausen, 
gest.  1706  ebd.,  studierte  Theo- 
logie, widmete  sich  aber  später 
ganz  der  Musik,  wurde  darauf  an 
der  gräfl.  Schwarzburger  Kapelle 
angestellt  und  1692  zum  Kapell- 
meister ernannt  (Gerber  2). 

Stock,  Michael,  Kantor  an  der 
Domkirche,  früheren  Bartholomäus- 
kirche in  Frankfurt  a/M.  von  1658 
bis  1674  (M.  f.  M.  23,  185). 

Stockfleth,  Heinrich  Arnold, 
geb.  zu  Hannover,  war  im  17.  Jh. 
Prof.  der  Rechte  in  Altdorf  und 
gab  heraus: 

Exercitium  academicum  de  campanaram 
usu  . . .  Altdoi-ffi  1665  Schönnerstädt.  12°. 
13  Bll.     334  S.     [Dresden.    B.  Lpz. 

Stocklin,  Konrad,  bekannt 
durch  ein 

Lauda  anima  mea,  4  voc.  cum  orch. 
P,     Einsiedeln.     [Musikfr.  Wien. 

Stockmann,  Paul, 

ist  in  Joh.  Hildebrandt's  Geistl.  Zeit- 
Vertreiber  1656  mit  einer  Passion  ver- 
treten.    Nr.  27. 

Stocki'ocki,  Samuel,  diente  um 
1643  a/d.  Hofkapelle  in  Warschau. 

In  Scacchi's  Cribrum  1643,  S.  218  ein 
Kanon. 

Stöberle.  Hans  Kasi)ar,  seit 
dem  26/8  1681  Mitglied  der  Hof- 


Stoeckel,  Jakob. 


294 


Stoelzel,  Gottfr.  Heinr. 


kapeile  in  Miincben,  wird  am  23/8 
1687  entlassen. 

Stoeckel,  Jakol),  Mitte  des  18. 
Jhs.  Kantor  a/d.  Lorenzschiile  zu 
Xürnberg.  Man  stach  sein  Porträt 
in  Kupfer  (Gerber  1). 


Stoeckel ,   J 


G^ 


E 


Kantor  zu  Burg  bei  Magdeburg, 

erfand  einen  Taitmesser  (Chronometer) 
und  gab  im  Journale  Deutschland  1796, 
6.  Stück  eine  Beschreibung  und  dann  aus- 
führlicher in  der  Lpz.  Ztg.  2,  657  und  6, 
49  heraus.  Gerber  2  giebt  eine  kurze 
Erkläning. 

Stoeckel,  Wilhelm,  geb.  zu 
Nürnberg,  Schüler  Kindermann's, 
wurde  Organist  zu  Wejden  und 
1650  in  Vohenstraufs,  von  wo  er 
aber  1652  wieder  wegging  (Matthe- 
son  1,  259). 

StoeckeD,  Hemricli  toh,  geb. 
zu  Trittow  in  Holstein  am  16.  Nov. 
1657,  gest.  im  Juli  1690  zu  Eends- 
burg,  wo  er  seit  1684  Pastor  und 
Präpositus  war.     Er  schrieb: 

Heilige  Freud-  und  Friedens -Werke 
über  den  Nordischen  Frieden,  mit  einem 
sonderlichen  Singspiel  ujid  Vorrede  von 
den  Kunst-"V\'erken,  die  mau  sonst  Opern 
nennt.     Floen  1680.     4P  (Gerber  2). 

Stöckl,  Pater  Boiiifaz,  geb. 
27.  Nov.  1747  in  Pilsting,  gest. 
27.  Sept.  1784  im  Kloster  Mallers- 
dorf (Niederbaiern).  Schüler  von 
Leop.  Mozart,  trat  1771  in  obiges 
Kloster  und  war  von  1781—84 
Professor  in  Amberg.  Er  schrieb 
Messen  und  andere  Kirchenmusik 
in  einem  würdevollen  Stile,  wie 
Lipowsky  sagt.  Mettenleiter  2, 
101  schreibt  ihm  ein  Singspiel  zu 
(KorumüUer  1,  418). 

Stöger,  Pater  Anton,  geb.  1727 
zu  Grofsmehring  bei  Ingolstadt, 
gest.  1798  zu  Pfaffenhofen  im 
Isarki-eise,  trat  1746  in  den  Franzis- 
kanerorden ein  und  zeichnete  sich 
als  Organist  und  Komponist  aus. 
Lipowsky  verzeichnet  mehrere  Ke- 
quiem  von  ihm. 


Stölir,  Johann  Gottfried,   um 

1764  Bratschist  a/d.  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  300  Thh\  Gehalt 
(Fürstenau  1,  156). 

Stökl,  siehe  Söltl. 

Stoel,  Johann,  siehe  Stahel. 

Stölzel,  Christian  Heinrich, 
ein  Bruder  des  Kapellmeisters  Gott- 
fried Heinrich,  in  Grünstädel 
(Meifsen)  geb.  und  um  1754  Violi- 
nist an  der  Hofkapelle  in  Gotha 
(Marpurg  1,  271.  561). 

Stoelzel  (Stöltzel),  Gottfried 
Heinrich,  der  Gothaer  Kapell- 
meister wie  er  oft  nur  bez.  wird, 
geb.  den  13.  Jan.  1690  in  Grün- 
städel (Sachsen),  gest.  27.  Nov.  1749 
zu  Gotha.  Im  Mattheson  1,  342 
befindet  sich  seine  Selbstbiographie, 
die  dann  Gerber  1  wieder  ab- 
druckt, hiernach  in  Kürze  war  er 
Schüler  XJmlauft's  in  Schneeberg, 
1707  bezog  er  die  Universität 
Leipzig's  und  trat  dort  in  den 
Telemann'schen  Musikverein  ein 
(1707^ — 1^10),  zog  dann  nach  Bres- 
lau, gab  Klavierunterricht  und 
komponierte,  ging  dann  auf  Reisen, 
schrieb  mehrere  Opern  (Text  und 
Musik)  für  Naumburg  und  wan- 
derte darauf  nach  Italien  (1713), 
auf  der  Rückreise  blieb  er  in  Prag 
drei  Jahre,  schrieb  mehrere  Opern, 
Oratorien  u.  a.,  ging  dann  nach 
Baireuth  und  trat  1718  in  den 
Dienst  des  Grafen  zu  Gera,  1719 
ernannte  ihn  der  Herzog  von  Gotha 
zum  Kapellmeister.  St.  war  ein 
begabter  Komponist,  besafs  eine 
leicht  fliefsende  melodische  Erfin- 
dung und  verstand  es  auch  die 
Stimmen  kontrapunktisch  zu  führen. 
Auch  die  begleitenden  Instrumente 
in  seinen  Gesangswerken  führt  er 
selbständig  und  erzeugt  Klangfülle 
und  Wohlklang.  Seine  Singstimmen 
sind  aber  oft  so  instrumental  be- 
handelt, dass  man  über  die  Kehl- 


Stoelzel,  Gottfr.  Heinr. 


295 


Stoelzel,  Gottfr.  Heinr. 


fertigkeit    der    damaligen    Sänger 
staunt;    so    schreibt    er    in    einer 


Kantate   zum    1.  Advent -Sonntage 
(Ms.  198  der  B.  B.  Samlbd.): 


^^^=P=^ 


■-W 


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X 


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uud  du  Toch-ter   Je  -  ni  -  sa  -  lern   jauch 


ze      (Text    fehlt, 


-*j — u-^r-F   m   *    ^   *    r—^ ^-»-•-•-b — TB ^-»-•-•-tf— 


ist  aber  von  hier  ab  zu  wiederholen). 


etc. 


Im  Samlbd.  Ms.  187  der  B.  B. 
befindet  sich  ein  Kyrie  u.  Gloria, 
welches  nicht  bedeutend,  aber 
immerhin  Interesse  erweckend  ist. 
Der  Kontrapunkt  ist  oft  recht 
billig  und  abgebraucht,  fliefst  aber 
natürlich  hin.  Die  selbständige 
Behandlung  des  Streichorchesters 
ist  hervorstechend  und  gegen  seine 
Zeitgenossen  beachtenswert,  Bach 
und  Händel  ausgeschlossen,  denen 
er  nicht  das  Wasser  reicht,  denn 
über  eine  gewisse  Lieblichkeit  des 
Ausdrucks  kommt  er  nie  hinaus. 
Man  vergleiche  z.  B.  die  weltliche 
Kantate  in  M.  f.  M.  16,  BeUage 
Kantaten  S.  17. 

Verzeichnis  seiner  nachiceisharen  Werke  : 

Praktischer  Beweis,  wie  aus  einem 
nach  dem  walireu  Fundament  solcher 
Notenkünsteleien  gesetzten  Canone  per- 
petuo  in  hypodiapente  4  vocum  viel  und 
mancherley  . . .  Canones  a  4  zu  machen 
seyn.  1725.  Ms.  theor.  in  kl.  fol.  19  S. 
(Nr.  26  u.  29.  12  u.  44)  [B.  B.,  eben- 
dort  im  Druck,  s.  1.  1725,  gez.  mit  G.  H. 
S.  Musikfr.  Wien.  B.  Lpz.  In  Hofb. 
Wien  Ms.  19219. 

Anleitung  zur  musikalischen  Setzkunst. 
Ms.  theor.  4».  65.  176  Seit.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

Kurzer  und  gründlicher  Unterricht  des 
Contrairancts  simpliciter  mit  4  Stirn.  Ms. 
theor.     80.    83.     65  Seit.     [B.  B. 

In  Karl  Neuners  Anweisung  zum 
Contrapunct  auch  eine  Abhandlung  von 
St.  Ms.  19106.    4».    [Hofb.  Wien. 


Angehängt  der  Ent- 


[B.B.     B. 


Missa  canonica  ä  5  voci  Cd.  Autogr. 
P.  nebst  einer  Messe  von  J.  Jos.  Fuchs. 
[B.Kgsbg. 

Missa  canonica.  Kyrie  und  Gloria  für 
dreyzehn  reelle  Stimmen,  8  Singst.  2  V. 
2  Viele  und  B.  Part.  (ed.  von  Pölchau). 
Wien  (1820)  Steiner  &  Co.  52  S.  in  Cd. 
[B.  B.  B.Kgsbg.  B.  M.  B.  Wagener. 
Amst.  Brüssel.  Hofb.  Wien  im  Ms.  P. 
Musikfr.  Wien.  Berlin  Singak.  Schwerin 
F.     Darmst.     Einsiedeln. 

—  Im  Autograph,  P.  ohne  Instrumente, 
nur   ein  Bc.  dabei 
Wurf  obiger  Messe  von  1725. 
Joach.  in  Kopie,  P.     Dresd. 

2  Messen  und  2  Kirchen  can taten  (eine 
von  1745)  Autogr.  in  P.     [B.  B. 

2  Messen  a  10  voci  im  Autogr.  in  Dd. 
und  Bd.,  die  letzte  vom  26.  Mai  1724. 
[B.B. 

Missa   a   4  voc.    c.    instrum. 
Gloria,  Credo.    P.,  viell.   Autogr 
Wien.     Musikfr.  Wien  in  Amoll 

1  Messe  zu  4  Stim.  und  Instrum.  im 
Ms.  P.  u.  Stb.  [B.  Lpz.  mit  G.  £[nrico] 
Stöltzel  gez. 

5  Missae  4  voc.  c.  instrum.  Ms.  21 406. 
P.     68  EU.     [B.  B. 

2  Messen  in  Em.  u.  Fd.  zu  4  St.  und 
Orch.    Ms.  P.     [B.  M.  u.  1  Credo. 

Kvrie  u.  Gloria,  5  Stim.  mit  Instrum. 
Bd.  "Ms.  187.  P.  [B.B.  Berlin  Singak. 
zu  4  St.  in  P. 

Passion:  Jesus,  als  der  für  das  ver- 
lorne Schäflein  leidende  und  sterbende 
guteHirte.    Ms.  21 400  P.     150  S.     [B.B. 

Passion  (die  letzte  des  Kompon.)  Jesu 
deine  Passion.  Ms.  21401  P.  62  BU.   [B.B. 

Geisthche  Cantate  (Passion)  a  10  voci. 
Pars  I  und  III  im  Autogr.  P.  (Mich  vom 
Staube  meiner  Sünden.    Esd.)     [B.  Kgsbg. 

Miserere  4  voc.  c.  instrum.  Ms.  21 405, 
2.  P.    [B.B. 


Kyrie, 
[Hofb. 


Stoelzel,  Gottfr.  Heinr. 


296 


Störl. 


Miserere  für  8süm.  Chor  u.  Orch.  Ms. 
373.    P.     52  S.     [B.  Joach. 

Te  Deum,  Dd.  4  voc.  c.  ström.  Ms. 
21410  P.     38  Ell.     [B.B. 

Cum  saucto  4  voc.  ed  orch.  P.  [Mu- 
sitfr.  "^"ien. 

96  Kirchencantaten  in  6  Bden.  Ms. 
2]  412  P.     [B.  B. 

Gott  sey  danck  der  uns,  4  voc.  c. 
instr.     8  Bli.  im  Autogr.     [B.  B.  Grasn. 

Gaudete  omnes,  ä  piü  voci  c.  sti'om. 
P.     Ms.  251.     [B.  Lpz. 

6  Cantaten  zum  Geburtstage  des  Her- 
zogs Friedrich  von  Gotha.  Ms.  21413  P. 
76  BU.     [B.  B. 

16  kleine  deutsche  Cantaten,  Ms.  176 
P.,  dabei  auch  weltliche.     [B.  B. 

4  Cantaten  in  Ms.  111.  198.  21414: 
Nehmt  das  Wort  an.  —  Die  Tochter  Zion. 
—  Erbarm  dich  mein.  —  Ich  freue  mich, 
4st.  mit  Orch.     P.     [B.  B. 

64  Kirchenkantaten  f.  Chor  und  Orch. 
Ms.  P.  in  8  Bänden,  fol.     [Berlin  Singak. 

3  Kantaten  im  Ms.  P.  u.  Stb.     [B.  Lpz. 

In  B.  M.  im  Ms.  P.  1.  Ach  der 
Himmel  stehet  offen.  2.  Gieb  uns  heut 
unser  tägl.  Brodt.  3.  Ist  Gott  für  mich. 
4.  Nicht  Uebel  ihr  um  Uebel  gebt.  5.  0 
grofse  Lieb',  o  Lieb'.  6.  Sprich  mir  ein 
Wort.  7.  0  Herr  hüf.  8.  Der  Herr 
unser  Gott  ä  13  voc.  9.  Herr  erbarme 
dich. 

In  Leipz.  Thom.  Mss.  in  P.  und  Stb. 
Passionsoratorium:  Ein  Lämmleiu.  — 
Missa  brevis,  Amoll.  —  Ein  Jahrg.  Kirchen- 
musik, 69  Cantaten  auf  alle  Sonn-  und 
Festtage. 

In  B.  Joachimsthal,  Mss.  P.,  siehe  Kat. 
403—405:  1.  Herr  Gott  dich  loben  wir  12st. 
2.  14  Cantaten  mit  Orch.     3.  3  Cantaten. 

In  Sondershausen,  Mss.  in  Part:  1 
Passion  und  341  Kirchencantaten  fürs 
ganze  Jahr,  11  woltl.  Cantaten  von  1732 
bis  1738,  darunter  „Toback,  du  edle 
Panacee. 

In  B.  Wagener:  Cantate  festo  Jubilaei, 
Per.  1,  mit  Orch.     P. 

7  Kantaten  zu  4  St.  u.  Instr.  Ms.  in 
Stb.     [Brüss.  Cons.  Nr.  926—932. 

Serenata:  Seyd  willkommen  schöne 
Stunden,  4  St.  u.  Instr.  Autogr.  P.  12 
Bog.     [B.  B. 

Ftigetten  und  Fugen  von ...  1.  Heft 
der  Sionia.  Ausg.  im  Kl.-A.  u.  in  Stb. 
Zürich,  Nägeli.  19  Gesänge  für  4  Stirn. 
fB.Kgsbg.  B.M.  B.  Wagener.  Schwe- 
rin F. 

Instnmientalkompositionen  in  B.  Joach. 
Kat.  406-410:   3  Trios  f.  2  V.  oder  Fl. 


u.  B.  —  3  Sonaten  f.  2  V.  u.  B.  oder  2 
Ob.  u.  B.  —  2  Trios  f.  Fl.  V.  u.  B.  — 
11  Trios  (Sonaten)  f.  Orgel.  —  Canon  per- 
petuus.  1  Suite  in  Gm.  f.  Klav.  in  Bach's 
Clavier-Büchlein.  Spitta  1,  660.  Gednickt 
in   Peters  Bach-Ausg.  1,   Cah.  9  Nr.  16. 

Quartett  in  F.  f.  V.  Ob.  Hörn  u.  B. 
Ms.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Concerto  ä  5.  1  Hautbois  solo,  2  V. 
A.  et  Bc.  Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

In  Beriin  K.  H:  3  Quartette  für  3 
Streichiustr.  u.  Klavier  im  Ms. 

In  Dresd.  Mus.  Mss.  Cx.  844—46:  3 
Concerti  a  Flaute,  Oboe  concert.  con  V. 
Va.  e  B.  6-8  Stb.  Ms.  Cx.  836—43,  8 
Trios  a  Violine,  Oboe,  Corno  e  Basso,  4 
bis  13  Stb. 

In  Eostock  befindet  sich  im  Ms.  eine 
Sonata  ä  4  per  V.  Ya.  Ycl.  e  Fondamento 
in  Stb.  mit  Friedrich  Heinrich  Stölzel  gez., 
was  wohl  auf  einen  Irrtum  zuriickzuführen 
ist,  doch  könnte  die  Sonate  auch  von 
seinem  Bruder  sein. 

In  B.  Upsala  im  Ms:  2  Concerti  ä  4 
et  a  5:  Fl.  trav.  concert.  V.  Ob.  Va.  Bc. 
fol.  —  4  Sonate  ä  3  per  Fl.  trav.  V. 
Cemb.  fol. 

In  BirnstieFs  Samlwk.  1760  b  eine 
Sonate. 

In  neuen  Ausg.,  aufser  den  bereits  ge- 
nannten 6  Nrn.  (Eituer  2).  Femer  in  J. 
G.  Hientzsch'  Neue  Samlg.  leichter  Chöre, 
Bresl.  1828,  2  Nrn.  [B.  Kgsbg.  54]. 

Stoer,  Oeorg,  ein  Thüringer, 
gab  heraus: 

Symphonia  syncharistica  5  voc.  Argen- 
torati  1609  excud.  Ant.  Bertram.  Ein 
Gelegenheitsgesg:  Plaudite  nunc.    [Proske. 

Störl,  Johann  (reorg  Christian, 

geb.  14.  Aug.  1675  zu  Kirchberg 
a/d.  Jaxt,  gest.  1719  zu  Stuttgart. 
Chorknabe  an  der  Stuttgarter  Hof- 
kapelle, wird  dann  vom  Herzoge 
Eberhard  Ludwig  1697  zu  Pachel- 
bel  in  Xürnberg  geschickt  und 
darauf  Hoforgauist.  1701  geht  er 
nach  Wien,  um  sich  bei  Ferd.  Tob. 
Fischer  zu  vervollkommnen,  von 
liier  nach  Italien.  Nach  der  Rück- 
kehr wird  er  nach  Cousser's  Ab- 
gange am  19/3  1704  Kapellmeister 
und  am  19.  Februar  1707  Stifts- 
organist mit  dem  Prädikate  eines 
Stiftskapellmeister  und  einem  G-e- 
halt  von  165  Gld.  und  Naturalien 


Störl. 


297 


Stössiger. 


nebst  Wohnung.  Schubart  S.  148 
spricht  sich  sehr  anerkennend  über 
ihn  als  Komponisten  aus  (Sittard 
2,  83.  90.  313.  314.  Zahn  5,  441, 
der  aus  seinem  Gesangbuche  zahl- 
reiche wahrscheinlich  eigen  er- 
fundene Melodien  abdruckt.  Win- 
terfeld 3,  495  ff.  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

Die  in  Christo  Jesu  erschienene  Freund- 
lichieit  und  Leutseeligkeit  Gottes  durch 
dessen  Menschwerdung  und  Geburt  in 
einer  Cantata  vorgestellet.  Auch  in  ge- 
bundener Rede  von  M.  Wolffgang  Friedr. 
Wallisern  . . .  abgefasset  und  in  musica- 
lische Composition  ä  2  V.,  2  Fl.  e  Sopr. 
solo  c.  Cemb.  gebracht  . .  .  Stuttgart  s.  a. 
Paul  Treu.  4  Stb.  fol.  Dedic.  von 
Walliser  au  den  Herzog  Ludwig  zu  Würt- 
temberg.    [AVolfenb. 

New  bezogenes  Davidisches  Harpfen- 
und  Psalter-Spiel,  Oder:  Neu  aufgesetztes 
Würtembergisch- vollständiges,  nach  der 
genauesten  und  reinesten  Smg-  und  Schlag- 
Kunst  Eingeiichtetes  Schlag-  Gesang-  Und 
Noten-Buch  ...  mit  guten  Discant  und 
(bez.)  Bass  . . .  Stuttgart  1710  Aug.  Metz- 
ler, druckts  P.  Treu.  qu40.  .3  Bll.  317  S. 
270  Nrn.  281  Melod.  [Stuttgart.  Zahn, 
Bd.  6,  288  genauer  Titel  nebst  Angabe 
der  neu  komponierten  Lieder.  B.  Lpz. 
Ausg.  von  1711,  siehe  C.  F.  Becker  4, 
107;  Becker  debt  283  Melod.  an.  Ausg. 
von  1710:  B.W.  B.  Hbg.  B.Hannover. 
Rostock  von  1710.     br.  Mus.  von  1711. 

—  Ausg.  von  1721  gleich  der  obigen. 
[B.  Lpz.  B.  Wagener.  Bibl.  Zahn.  B.  M. 
mit  einem  hds.  Anhange  von  56  Liedern. 
Rostock. 

—  3.  Ausg.  Ib.  von  1744  in  2  Thl. 
herausgeg.  von  Joh.  Georg  Stötxel.  kl.  qu40. 
399  Lieder.  Bei  Zahn  6,  331  u.  Becker 
4,  116  genauer  Titel.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  Hbg.  Hofb.  Wien.  Brüssel.  R.  C.  of 
Mus.  Rostock.  Stuttgart  von  1744  und 
1777. 

Denck-Mahl  der  Erkenntniss,  Liebe  und 
Lob  Gottes,  in  neuen  geistlichen  Lidern, 
auch  Arien  und  Cantaten,  nach  Anleitung 
defs  Catechismi  Lutheii  . . .  Mit  musical. 
Composition  und  Sinn-Bildern  .  .  von 
Fridr.  Cunrad  Hiller.  Stuttgart  1711 
Paul  Treu.  8^.  172  Lieder,  davon  20 
von  Störl,  Arien  mit  B.  Störl  ist  nur  in 
der  Vorrede  genannt.  Zahn  0,  290  teilt 
Näheres  mit  vmd   5  Melod.     [Bibl.  Zahn. 

Ms.  B.  ß.,  ohne  Sign.,  6  Sonatinen  a  4 


(für  Cornetto,  Alto-Trombone,  Tenor-  imd 
Basso-Trombone)  in  P. 

Airs  allemande  transposes  pour  l'usage 
de  Son  Altesse  Serenissime  Mr.  le  Prince 
Hereditaire  de  Wirtemberg  etc.  et  enriche 
d'un  accompagn.  de  2  Fl.  et  d'une  Basso 
de  Viola  par  J.  von  Blankenburg  1714. 
[Rostock. 

Cantate  mit  Recit.  und  Arie  nebst  Be- 
gleitung von  2  V.  u.  Bc.  Ms.  die  V. 
fehlen.     [Rostock. 

In  Darmst.  im  Ms.  Praeludiura,  Fuga, 
Someille  etc.  für  Klavier. 

In  Bayerdörffer's  Choral -Buch  1768 
einige  Tonsätze. 

Stornier  (Stürmer,  Sturmius), 
Urban,  aus  Marienburg  geb.,  wurde 
1552  als  Schulmann  an  St.  Johann 
in  Thorn  angenommen  und  später 
zum  Kantor  und  Kapellmeister  an 
die  herz.  Kapelle  in  Königsberg 
berufen,  wo  er  im  Jahre  1562 
noch  thätig  war  (Döring  194.  M. 
f.  M.  14,  148  Aktenst).  Zwischen 
Kugelmann  und  St.  muss  noch  ein 
dritter  Kapellmeister  angestellt  ge- 
wesen sein,  der  mir  bis  jetzt  nicht 
bekannt  ist.  Nach  St.  war  Eiccio 
Kapellmeister,  da  aber  in  der  Zeit 
eine  andere  Linie  zur  Re£:ierung 
kam,  kann  Riccio  kaum  als  Nach- 
folger St.'s  gelten,  besonders  weil 
ersterer  zu  oft  in  Ausbach  wohnte. 

Von  einem  späteren  Störmer,  der 
jedenfalls  im  18.  Jh.  lebte,  befindet  sich 
in  Telemann's  Musikmeister  p.  67  ein 
Violinsolo. 

Stösch,  Dietrich,  1642  Hof- 
musikus zu  Berlin,  wurde  auf 
Kosten  des  Kurfürsten  ausgebildet 
(Schneider  40). 

Stöfsel,  Cliristoph  und  Johann 
David,  Verleger  in  Chemnitz, 

gaben  1737  u.  1749  das  Kurtzgefasste 
musical.   Lexicon  heraus,  siehe  Lexikon. 

Stössig-er  (Stösiger),  Johann 
Cliristian,  aus  Eckardsberge  in 
Thüringen,  erhielt  am  30.  Mai  1729 
das  Kantorat  in  Schwerin-Mecklbg. 
und  starb  den  7.  Aug.  1747  (Chry- 
sander  3,  38). 

8  Kantaten,  weltlich  und  geistlich,  die 


Stösz. 


298 


StoUe,  Gotth.  Ant. 


eine  vom  5/2  1738  auf  den  Tod  Dr.  Faber's, 
für  1  Singst,  mit  Instr.     Autogr.     [B.  B. 

12  Kantaten  auf  deutfiche,  italienische 
und  latein.  Texte.  Mss.  Pai-t.  u.  Stb.  f. 
1 — 4  Stim.  mit  Instr.  mit  den  Jahren 
1738—1751  gez.     [Schwerin  F. 

4  Kantaten:  Ihr  Himmel  hört.  Man 
singt  mit  Freuden.  Ich  irre  auf  dem 
Weg  zum  Himmel.  0  Geist  der  in  der 
Gottheit  für  1  Bassstim.,  4  Chorstim.  und 
Orchester.    Mss.  933—36.    [Brässel  Cons. 

Stösz,  Joseph,  um  1638  Orga- 
nist am  Hofe  zu  Düsseldorf,  wird 
auch  unter  den  „Maintz'schen" 
Musikern  aufgeführt  (M.  f.  M.  28, 
94).  —  Ein  Johann  Jakob  Stösz 
wird  zur  selben  Zeit  als  Violinist 
dort  verzeichnet. 

Stötzel  (Stözel),  Johann  Oeorg, 
bez.  sich  als  Hofkantor.  Nach 
Sittard  3,  30  wurde  er  am  26.  Jan. 
1746  zum  Nachfolger  Seemann's 
an  der  Hofkapelle  in  Stuttgart  er- 
nannt. 

Er  gab  1744  die  3.  vermehrte  Aufl. 
von  Störl's  Gesangbuch  heraus,  1777  eine 
neue  Auflage  desselben,  Stuttgart  bey 
Mezler,  qu4".  245  Choräle  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  Wagenerj  und  1792  einen  Anhang  zum 
Gesangbuche  in  Stuttgart  bei  Metzler, 
qu40.  37  S.  heraus.  [B.  B.  B.  Kgsbg. 
Nr.  164. 

Stöwe,  TTilhelm  Heini'ich,  ein 

Violinist,  der  um  1755  in  Diensten 
des  Prinzen  Heinrich  zu  Berlin 
stand  und  später  bis  c.  1780  in 
der  Markgräfl.  Schwedtschen  Ka- 
pelle, wo  er  auch  als  Konzertist 
auftrat.  Im  Berliner  Exemplare 
von  Marpurg  1,  507  liest  man  hds. 
„Jetzt  ist  er  ein  Herberger  ge- 
worden" (Marpurg  1,  507.  Ger- 
ber 1). 

Stözel,  siehe  Stötzel. 

Stohl,  Johann,  Lehrer  an  der 
k.  k.  Ober-Real-  und  Direktor  der 
Musikvereins-Schule  zu  Agram,  zur 
Zeit  Kaiser  Joseph  I,;  ist  bekannt 
durch  das 

Ms.  19432  der  Hofb.  in  Wien:  Te 
Deum  laudamus,  8  Stim.  und  Orchester. 
Part.  Autogr. 


Stöhn,  siehe  Storn. 
Stohrius,  Johannes  3Iaurltius, 

aus  Grimma  gebürtig  (Titel),  gab 
heraus : 

De  campanis  templorum  sub  praesidio 
Pauli  Christ.  Hilscheri  disputabit  publice 
autor  . . .     Hps.  1692.    4P.     [Dresd. 

Organum  musicimi  historia  exstructum 
praeses  ...  et  resp.  Joh.  Schiecke  . . .  Lips. 
1693  Georg.  4».  [B.  Br.  B.  B.  B.  Hbg. 
B.  Hannover.     Dresd.    B.  Lpz. 

Stokes,  Thomas,  ein  englischer 
Musiker,  bekannt  durch  den  Druck: 

The  Stockiug,  a  cantata.  P.  London, 
fol.  s.  a.  [R.  C.  of  Mus.  1371.  In  Ox- 
ford Ch.  Ch.  ohne  Vornamen,  im  Ms. 
1  Dialogue. 

Stokhem  (Stoccken,  Sthoken, 
Stoken,  Stochern),  Joannes,  ein 
Flamländer  des  15.  Jhs,  1487  im 
Februar  trat  er  als  Sänger  in  die 
päpstl.  Kapelle  und  verliefs  die- 
selbe 1488  oder  89  wieder.  Nach 
Tinctoris'  De  origine  et  usu  Mu- 
sicae  erfährt  man  aus  dem  Vor- 
worte, dass  Stokhem  am  Ungari- 
schen Hofe  eine  Anstellung  fand 
(siehe  Haberl,  Jahrb.  1899,  69. 
Viertel]".  3,  244.  Er  ist  dort 
Stoccken  geschrieben). 

Petrucci  veröffentHchte  in  seinen 
Samlwken.  8  Gesge.  (Eittier  1.  Ambros 
3,  194). 

Im  Archiv  vom  St.  Peter  in  Rom, 
1  vol.  in  4**  mit  107  Chansons,  ist  er 
auch  vertreten.  In  Bologna,  Kat.  3,  196, 
Samlwk.  Canzone  latine  e  provenzali,  Ms. 
des  15.  Jhs.  kl.  quS».  1  Stochem. 

Stolberg,  Louise  Gräfin  Yon. 

In  B.  B.,  Ms.  145  in  Kaps,  das  Lied: 
Dir  klag  ich  meine  Schmerzen,  f.  1  Sing- 
stim.  mit  Pfte.    Lebenszeit  mir  unbekannt. 

Stoll,  Karl  (xottloh,   war  um 

1800  Hof-  und  Stadt-Kantor  in 
Schleitz. 

Stolle,  Gotthard  Anton,  einer 
der  bedeutendsten  Posaunisten 
seiner  Zeit,  am  27.  Jan.  1739  zu 
Kunnersdorf  bei  Juugbunzlau  in 
Böhmen  geb.,  gest.  29.  Mai  1814 
in  Prag,  trat  in  den  Cisterzienser- 
orden    ein    und    erreichte    durch 


Stolle,  Philipp. 


299 


Siollius. 


Unterricht  und  Uebung  jene  be- 
wundernswerte Technik  auf  der 
Posaune,  die  er  in  Kirchen  und 
an  fürstlichen  Höfen  zum  Besten 
gab.  Nach  Aufhebung  der  Klöster 
lebte  er  in  Prag  als  Musiklehrer. 
Dhibacz  kennt  12  Konzerte,  Soli 
und  Arien  von  ihm. 

Stolle,  Philipp,  ein  geb.  Böhme, 
Instrumentist,  besonders  Theorbist, 
diente  um  1641  in  der  kurprinz- 
lichen Privatkapelle  in  Dresden, 
Nach  dem  Musiketat  des  Prinzen 
Christian  von  Dänemark,  der  eine 
eigene  Kapelle  auf  Schloss  Nykjö- 
bing  sich  1634  nach  seiner  Hoch- 
zeit anschaffte,  wird  auch  St.  als 
Mitglied  verz.  Er  soll  bis  1647 
daselbst  verblieben  sein.  1653 
wird  er  nach  Altenburg  vom  Kur- 
fürsten von  Sachsen  empfohlen, 
findet  aber  in  Halle  in  der  Kapelle 
des  Administrators  Anstellung,  man 
glaubt  sogar,  dass  er  um  1670 
Kapellmeister  war  und  1680  nach 
Weifsenfels  kaDi,  wo  dann  1712 
Joh.  Phil.  Krieger  sein  Nachfolger 
wurde  (Fürstenau  1,  69.  2  a,  25.  27. 
M.  f.  M.  3,  39.  Auf  dem  Titel  von 
1658  wird  die  Anstellung  in  Halle 
bestätigt.  Es  heilst  dort  „Fürstl. 
Magdeb.  Kammermusikus").  Von 
seinen  Kompositionen  kennt  man: 

Da\id  Schirmers  singende  Rosen  oder 
Liebes-  und  Tugend -Lieder.  Drefsden 
1654  Seyffert.  fol.  Enth.  von  St.  Melodie 
mit  B.  für-  Theorbe  oder  Gambe.  [B.  B. 
Dresd. 

Xeu-anmuthiges  Schau-Spiel,  genahmt 
Charimunda,  oder  Beneideter  Liebes-Sieg, 
Nebenst  beygefügten  Kunstgesetzten  Melo- 
deyen  derer  darinnen  befindlichen  Lieder- 
gen, aufgesetzet  Von  ...  In  Verlegung 
Joh.  Geo.  Schwändters  Buchhdl.  in  Halle, 
gedr.  beyMelch.  Oelschlegeln  1658.  kl.  8^. 
A— I  und  5  Melod.  m.  ß.  [B.  "Wagener. 
ß.  B.     br.  Mus. 

Im  Schneider  ein  deutsches  Lied 
(Eitner  2). 

Stollius  (Stolle),  Johann  (zeich- 
net  sich  in  Ms.  11   Nr.  106   mit 


J.  S.  C.  Bibl.  Zwickau),  geb.  in 
"Wittenberg,  denn  er  fügt  seinem 
Namen  die  Stadt  „Calegiensis 
Saxo."  bei.  Reinh.  Vollhardt  fand 
aber  in  den  Visitationsakten  von 
1598  des  Kgi.  sächs.  Hauptstaats- 
archiv m,  21  fol.  172,  Bl.  208b 
die  Notiz:  ,,Johannes  Stolle,  der 
Geburt  von  Kalbe  a/d.  Saale,  ist 
erstlich  1  Jahr  zu  Reichenbach 
und  nun  all  hier  zu  Zwickau  ins 
achte  Jahr  Cantor  gewesen,  seines 
Alters  31;  dies  ergiebt  das  Ge- 
burtsjahr 1566.  1590  ist  er  Kan- 
tor zu  Reichenbach  im  Yoigtlande 
und  kommt  1591  bis  1604  an 
die  Kantorei  zu  St.  Marien  nach 
Zwickau,  wo  er  die  2  gTofsen  hds. 
Sammelwerke  Nr.  10  u.  11  (siehe 
Kat.  Zwickau)  eigenhändig  schrieb. 
1604  wurde  er  nach  Johann  He- 
roldt's  Tode  Kapellmeister  an  der 
Hofkapelle  zu  Weimar,  wo  er  1613 
starb.  Er  ladet  den  Kurfürsten 
von  Sachsen  am  1.  Mai  1608  zu 
seiner  am  23.  Mai  zu  Weimar 
stattfindenden  Hochzeit  ein  und 
erhält  zum  Geschenk  einen  Becher 
im  Werte  von  20  Gld.  (Allg.  d. 
Biogr.  Kat.  Zwickau  Nr.  10.  M. 
f.  M.  21,  187.  29,  142). 

In  der  B.  Zw.  befinden  sich: 

Epithalamij  Cantüena  in  honorem  nup- 
tiai-um  excell.  utriusque  juris  . . .  Chr. 
Selingii  . .  et  virg.  Mariae  Klausbrack . . . 
Lips.  1596  Berwald.  8  Stbll.  qu40.  Surge 
propera  amica  mea. 

Epicedia  oder  Grablieder  bey  der  Leich- 
begengniis  defs  . .  Hertzogen  Johannsen  zu 
Sachsen  . . .  den  31.  Oct.  1605  . .  Jehna 
1606  Lippold.  4  Stbll.  40.  3  Gesge.  zu 
4  und  8  Stim.  [auch  in  B.  Weimar  u. 
B.  Wagener. 

Epithalamium  honori  nuptiarum  . . . 
Rölleri  .  .  Anno  1606.  6  vocib. . .  Jenae, 
Lippold.   6  Stbll.  4".  Lux  mea  quaeso  veni. 

Dialogus  nuptialis.  Sponsus:  . .  Paulus 
Wolf  US  .  .  harmonicis  8  voc.  .  .  Jenae 
1608  Lippold.     4  Stbll.     2  Gesge. 

Grabhed  bey  Niedersetzung  der  Leiche, 
des  . . .  Frewlin  Johanne ,  Hertzogin  zu 
Sachsen  . .  den  3.  Julii  1609  zu  Weimar 


Stollmann. 


300 


Stoltzer. 


entschlafen  . .  mit  5  Stirn. . .  Jena,  "Weid- 
ner. 5  Stbll.  40.  In  aller  meiner  Angst. 
7  Stroph. 

Epithalamium  ex  cantico  canticorum 
desuniptum  et  soiennitati  nuptiarum  .  .  . 
Eusebius  Bohemus  ...  8.  Juni  1614.  Ib. 
6  Stbll.    40.     Ego  dorraio,  6  voc. 

Im  Ms:  Gott  selber  hat  aus  höchster 
Noth  5  voc.  inkompl.  —  Missa  super 
Vespere  autem  Sabbati  6  voc. 

Hochzeits  -  Gesang  mit  8  Stirn,  zu  . . 
Johann  Georg  von  Sachsen  u.  SibiUa 
Elisab.  Wirtemberg.  Jehna  1604  Stein- 
mann. 2  Chöre,  8  StbU.  [B.  Wagener. 
K.  S,  Hauptstaatsarch.  in  Dresden,  Loc. 
12050. 

Hochzeitsgesang  zur  zweiten  Vermäh- 
mählung  des  späteren  Kurf.  zu  Sachsen 
Joh.  Georg  I.  mit  Magdalene  Sibylle  zu 
Brandenbg.  19.  Juli  1607.  ISstim.  in 
18  Stbll.  qufol.  Harmonia:  Laetare  eum 
uxore.  [Im  s.  Staatsarchiv  Loc.  12050 
Bl.  203.  B.  Weimar  in  Bearbeitung  von 
Oskar  Wermann  in  Dresden. 

Ms.  Z38  in  B.  B.,  ein  Zwickauer  Ge- 
sangbuch in  Orgeltabulatur,  Bl.  11  von 
Stoll:  Von  einer  Juugiraun  aufserkorn 
3  voc.    Bl.  47 :  Also  heilig  ist  der  tag  3  voc. 

Mss.  in  B.  Zw.  in  hds.  Samlwk.  10.  11. 
35.  36.  44.  46.  47.  Summa  14  Gesänge, 
siehe  den  Katalog. 

In  einem  alten  Verz.  Musikalien  zu 
Pirna  in  Sachs,  wird  er  imter  Joh.  Stolle 
mit  einem  Sstim.  Satze:  Zion  spricht, 
angeführt. 

Stollmann,  Michael,  um  1754 
StadlkantorinHermannstadt(Sieben- 
bürgen).     Leipz.  Ztg.  16,  784. 

Stoltz,  Johann  Jakob  Fried- 
rich, Oboist,  wurde  am  1.  Juli 
1738  an  der  Hofkapelle  in  Darm- 
stadt mit  400  Gld.  angestellt  (er 
kam  aus  Erbach'schen  Diensten) 
und  starb  am  5.  vSept.  1762  (M.  f. 
M.  32,  56  ff.). 

Stoltzer  (Stolzer,  Stolcer,  Stol- 
lerus,  auch  T.  S.  gez.),  Thomas, 
in  Scliweidnitz  in  Schlesien  geb. 
und  nach  Fotis  Angabe  am  29.  Aug. 
1526  in  Ungarn  gestorben  als  Ka- 
pellmeister König  Ludwig's  von 
Ungarn.  Dass  er  in  Ofen  in  Un- 
garn am  Hofe  des  Königs  lebte, 
beweist  der   Brief   vom   23.  Febr. 


1526  an  den  Herzog  Albrecht  in 
Preufsen.  Nach  Henelius'  Silesia 
togata  lehrte  er  auch  a/d.  Schule 
zu  Ofen  (M.  f.  M.  8,  67  und  133 
mit  der  Part,  des  Psalmen  JSToli 
aemulari,  Erzürn  dich  nicht  über 
die  bösen,  2.  pars  6  voc.  S.  177, 
und  25, 174  ff.  über  seine  deutschen 
Lieder  mit  Abdruck  von  3  Melo- 
dien. Publikation  4.  Bd.  1876,  8» 
p.  83.  Die  Aeufserung  Stoltzer's 
in  Betreff  des  Zusammentreffens 
mit  dem  Herzoge  Albrecht  kann 
wohl  besser  so  aufgefasst  werden, 
dass  der  Herzog  ihn  in  Ofen  bei 
einem  Besuche  bei  Hofe  kennen 
lernte  und  scheint  dort  die  Ver- 
abredung getroffen  worden  zu  sein, 
dass  ihn  der  Herzog  nach  Königs- 
berg haben  wollte.  Siehe  den 
Schlusssatz  des  Briefes). 

Von  seinen  Kompositionen  ist  eine 
selbständige  Sammlung  nicht  bekannt,  da- 
gegen befinden  sich  in  alten  gediuckteu 
Samlwken.  7  geistliche  deutsche  Gesänge, 
10  weltliche  deutsche  Lieder,  69  latein. 
Gesänge  (Eitner  1). 

Von  seinen  im  Förster  befindlichen 
Liedern  sind  besonders  hervorzuheben: 
Es  dringt  daher.  Ich  klag  den  tag.  Ent- 
laubet ist  der  walde.  Erst  wird  erfreut. 
—  In  Neudrucken  1  Lied  in  Cäcilia,  3  in 
Publikation  u.  1  Psalm  (Eitu.  2).  AuTser- 
dem  in  Ambros'  5.  Teil  der  Psalm  12: 
Hilf  Herr,  die  Heyligen,  6  voc. 

In  Manuscripten. 

B.  B.  W96  zwei  deutsche  weltl.  L. 
W97  zwei  deutsche  geistl.  Lieder. 

B.  Br.  Dens  Judicium  tuuni.  Ecce 
advenit  dominator  Dominus.  Gloria  laus 
et  honor.  Missa  4  voc.  (?).  0  admira- 
bile  commercium.     Vidimus  stellam  ejus. 

B.  Dresd.  Herr  neige  deine  Ohren  6  v. 
Herr  wie  lange  5  voc.  Hilf  Herr,  die  HeiU- 
gen  6  voc.  Beatus  vir  4  voc.  Benedicam 
dnum.  5  voc.  Gloria  laus  5  v.  Nisi  tu 
due.  5  voc.  Omnes  gentes  5  v.  Pater 
mauifestavi  4  voc.  (die  meisten  zu  2—7 
Teilen). 

In  B.  Kassel,  Ms.  4"  24  von  1550,  4 
Stb.  Nr.  77  u.  48:  Laetatus  sum. 

B.  Liegnitz:  Dominum  vobiscimi  ?voc. 

B.  M.  Entlaubet  ist  der  walde  (gleich 
dem  Drucke). 


stolze. 


301 


Stonard. 


B.  Proste,  Abtl.  Butsch  5  Stb.  von 
1538  in  ([vl4P.  Erzürn  dich  nicht  über, 
in  7  Teil.  6  voc.  Herr,  wie  lang  wiltu 
5  voc.  in  3  Teil.  —  Ms.  842  Magnific. 
und  3  Antiphonen  4  voc.  Ms.  853,  32: 
0  admirabile  5  voc.  Ferner  sind  im  Kat. 
A  IV   noch  8  Gesge.  in  alten  Mss.  verz. 

B.  Zwickau:  32  Gesge.  mit  lat.  Text, 
2  mit  deutschem  u.  mehrere  ohne  Text, 
dabei  iukompl.  (siehe  Kat.  Reg.). 

Hofb.  Wien,  Ms.  15591  Nr.  6:  Beati 
omnes,  qui  tiinent  dnum.,  in  2  part.  5  v. 
Der  Samlbd.  enth.  10  Bearbeitgen.  über 
denselben  Ps.  von  Verschiedenen. 

Stolze,  .  . .  Direktor  der  aka- 
demischen Konzerte  zu  Helmstädt 
um  1772.  In  jüngeren  Jahren  war 
er  ein  guter  Fagotbläser  u.  Violi- 
nist a/cl.  Braunschweigschen  Hof- 
kapelle (Gerber  1  Näheres). 

Stolze,  Georg  Christoph,  geb. 
17.  März  1762  zu  Erfurt,  gest. 
23.  Aug.  1830  ebd.,  bildete  sich 
unter  Georg  Heinrich  Reichardt 
zum  Orgelspieler  aus,  besuchte  das 
Gymnasium  zu  Erfurt  und  versah 
dabei  den  Organistendienst  an  der 
Thomaskirche.'  Am  17.  Sept.  1786 
wurde  er  zum  Kantor  an  St.  Mi- 
chael, 1794  a/d.  Predigerkirche  u. 
folgte  1795  G.  P.  Weimar  als 
Musikdirektor.  1799  übernahm  er 
am  Seminar  die  Musiklehrerstelle 
und  1811  noch  den  Gesangimter- 
richt  a/d.  höheren  Töchterschule. 
1828    trat    er    in    den   Ruhestand 

(Zahn  5,  407.     Fetis). 

Seine  Orgelpiecen  soll  sein  Sohn  nach 
dem  Tode  des  Vaters  herausgegeben 
haben,  auch  weist  ihm  Zahn  2  Choral- 
melodien  nach,  die  er  mitteilt. 

Stolzeiiberg,  Christoph,  geb. 
21.  Febr.  1690  in  Wertheim,  gest. 
in  Regensburg  11.  Jan.  1764.  Ver- 
lor jung  seine  Eltern,  besuchte  in 
Worms  und  Frankfurt  a/M.  das 
Gymnasium  und  war  Chorsänger 
a/d.  Kirche.  1708  ging  er  auf 
Reisen,  erhielt  in  Nürnberg  vom 
Kantor  Deinl  Kompositionsunter- 
richt.    1711   wurde  er  Kantor  in 


Sulzbach,  1714  CoUaborator  und 
Kantor  am  Gymnasium  zu  Regens- 
burg (Autobiogr.  im  Mattheson  1, 
217.  Biogr.  u.  Bibliogr.  im  Metten- 
leiter 1,  217.  225.  251.  2,  100). 

Die  B.  B.  besitzt  von  ihm  ein  Auto- 
graph: Die  Gerechten  werden  weggerafft, 
für  4  Stirn,  u.  Instr.  und  in  Kopien,  Ms. 
20600,  ein  Samlbd.  Part,  von  Kantaten, 
Stück  5 :  Gott  widerstehet  den  Hoffartigen 
4  voc.  c.  Org.  Stück  6 — 11  noch  6  Kan- 
taten f.  Chor,  Instr.  und  Orgel,  alle  mit 
1728  gez.,  fraglich  ob  sich  dieselbe  auf 
die  Komposition   oder  die  Kopie  bezieht. 

Sein  Sohn  Ehrenreich  Karl,  war  eben- 
falls Kantor  in  Eegensburg  und  starb  da- 
selbst am  20.  Febr.  1785,  üO  Jahr  alt 
(Mettenleiter  ],  226). 

Stomariii,  Matliieii,  um  1586 
Sängerknabe  a/d.  Hofkapelle  Phi- 
lipp IL  von  Spanien  (Straeten  8, 
117). 

Stomius,  Joannes,  lebte  um 
1536  in  Salzburg,  wo  er  die  Dedic. 
zu  folgender  theoretischen  Abhand- 
lung unterzeichnet: 

Prima  ad  musicen  instructio,  eaque 
simplicissima,  pro  artis  hujus  tirunculis 
congesta  per  . . .  Augustae  1537  Ulhardus. 
13  Bll.     [Salzburg,  Studienbibl.    B.  B. 

In  der  Proskescheu  Bibl.  in  Eegens- 
burg, Abtlg.  Butsch,  3  Stb.  in  4°  befinden 
sich  aus  der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.  6  la- 
tein.  und  deutsche  3stira.  Gesänge  mit  Jo- 
hannes Stomius  von  Müling  gez.  Die  Be- 
zeichnung von  Müling  könnte  sich  auf 
seinen  Geburtsort  beziehen,  jedoch  verz. 
Eitter  nur  ein  Mühlingen  in  Baden  und 
eins  in  Anhalt -Bernburg.  Zweifelhaft 
bleibt  es  immer,  ob  er  der  obige  Theore- 
tiker ist. 

Stompianus,     Nicolaus,    ein 

Komponist  des  16.  Jhs.,  der 

in  einem  defekten  Ms.  des  16.  Jhs.  (A. 
u.  B.  vorhanden)  mit  einer  4stim.  Messe 
vertreten  ist  (besafs  1900  der  Antiquar 
Ludwig  Eosenthai). 

Stonan,  Griovanni,  diente  im 
letzten  Drittel  des  15.  Jhs.  in  der 
Hofkapelle  in  Neapel  (Straeten  4, 
28.  29). 

Stonard,  William,  Organist  an 
der  Christuskirche  in  Oxford,  er- 
warb   sich    1608   den  Titel   eines 


Stone,  John. 


302 


Storace. 


Dr.  der  Musik  daselbst  und  starb 
um  1630  (Hawkins  4,  29.  349. 
Grove).  Von  seinen  Kompositionen 
ist  bekannt: 

Im  br.  Mus.  Ms.  98  Samlwk.  von  Tud- 
wav,  Bd.  1  ein  Evening  Service  in  C.  — 
Im"  ß.  C.  of  Mus.  Ms.  1642,  lids.  Samlwk. 
von  Barnard:  Sing  uüto  God,  Verse  An- 
them.  —  In  der  Musikschule  in  Oxford 
sollen  einige  Gesänge  sich  befinden.  — 
In  Chfford's  Samlwk.  1  Anthem.  —  Im 
br.  Mus.  Ms.  569,  ein  Samlwk.  von  Mo- 
tetten u.  Madrigalen,  2  von  Wm.  Ston- 
nard.  —  In  Ely  1  Service  im  Ms. 

Stone,  John. 

In  der  B.  der  Christkirche  in  Oxford 
im  Ms.  Autogr.  eio  Landers  March. 

Stone  (Stones),  Robert,  1550 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  (Burney  6,  6).  Rimbault 
203  ff.  verz.  seinen  Tod  mit  dem 
2.  Juli  1613,  97  Jahr  alt.  In 
Day's  Morning  and  Evening  prayer 
von  1560  ist  er  Eobert  Stones  ge- 
schrieben nebst  den  Angaben:  geb. 
in  Alphington  (Devonshire);  war 
anfänglich  in  Exeter  angestellt. 

Er  bearbeitete  Cranmer's  englische 
Liturgie  5stim.  (Kagel  3,  40).  —  Von 
einem  Stone  in  einem  Chorb.  der  B.  Mo- 
dena  ein  Gesg.,  doch  soll  das  Ms.  von 
1471  sein,  so  dass  es  einen  älteren  Stone 
beträfe. 

Stoner,  . . . 

ein  3stim.  Gesang  im  Samlwk.  Ä.  B. 
Synojjsis  1680.  1  Catch  in  Walsh'  Catch 
Club. 

Stonings,  Henry,  lebte  zur  Zeit 
der  Königin  Elisabeth  in  England 
als  Musiker  (Hawkins  3,  422).  Viel- 
leicht derselbe  wie  Stennings. 

In  Add.  Ms.  31390  des  br.  Mus.  ein 
Tonsatz.  Auch  in  1  Ms.  der  Music  School 
zu  Oxford. 

Stoofs,    Rudolph,    von    Bern: 

um   1736   Sänger   a/d.   Kathedrale 

daselbst,   1739^  Vorsteher  u.  1763 

Pastor    zu    Amoenstein    (Schweiz), 

gab  heraus: 

Kurze  anbey  deutliche  Beschi-eibung 
der  grofsen  Orgel  in  St.  Vinzenzen  Mün- 
ster, darinnen  gezeiget  wird,  die  wahre 
Beschaffenheit  dieses  Werkes,  seine  Struc- 


tur    betreffend.      Bern    1746.      fol.    (G. 
Becker  1,  164). 

Stopper,  3Ielehior, 

ist  in  Donfrid's  Samlwk.  von  1627  und 
1628  mit  einer  Messe  und  einer  8stim. 
Motette  vertreten  (Eitner  1). 

Storace,  Stephen,  geb.  um  1763 
in  London,  gest.  19.  März  1796 
ebd.,  erst  33  Jahr  alt.  Sein  Vater 
war  ein  Neapolitaner,  der  sich 
Sorace  schrieb,  das  t  wurde  erst 
in  England  eingeschaltet.  Er  war 
Contrabassist  an  der  italienischen 
Oper  in  London  und  wird  sein 
Name  erst  1757  beim  Musikfeste 
in  Gloucester  genannt.  1759  diri- 
gierte er  im  kleinen  Haymarket- 
Theater  Pergolese's  Serva  padrona 
(Pohl  1,  68).  Der  Sohn,  Stefan, 
erhielt  seine  musikalische  Erziehung 
im  Conservatorio  S.  Onofrio  zu 
Neapel  (seine  Schwester  ist  die 
berühmte  Sängerin  Anna  Seiina 
Storace,  geb.  1766,  mit  der  er 
nach  vollendeten  Studien  durch 
Europa  reiste  und  seine  Opern  zur 
Aufführung  brachte).  1785  waren 
sie  in  Wien,  wo  er  die  Opern  „Gli 
sposi  malcontenti"  und  „Gli  equi- 
voci"  1786  aufführte.  1787  kehrte 
er  nach  England  zurück  (Grove). 
Nach  Pohl  2,  351  war  er  Vio- 
linist und  trat  schon  als  Knabe 
von  10  Jahren  öffentlich  auf.  Nach 
seiner  Rückkehr  aus  Neapel  lebte 
er  einige  Zeit  in  Bath.  1784  er- 
schienen seine  ersten  Werke:  2 
Quintettes  und  1  Sestetto,  die  an- 
erkennend besprochen  wurden.  Von 
hier  aus  ging  er  erst  mit  seiner 
Schwester  auf  Reisen,  ist  1785  in 
Wien  und  bringt  am  1.  Juni  die 
Oper  „Gli  sposi  malcontenti''  und 
am  27.  Dez.  1786  „Gli  equivoci" 
zur  Aufführung.  Sie  erlebten 
beide  zahlreiche  Wiederholungen. 
Ueber  sein  in  Wien  gespieltes 
Streichquartett  berichtet  Kelly  (Ab- 
druck  des   Berichtes   im   Pohl   1, 


Btorace. 


303 


Storace. 


240).  Nach  Bath  1787  zurück- 
gekehrt gab  er  eine  Saralg.  Musi- 
kalien für  Klavier  heraus,  die  er 
auf  seinen  Reisen  in  Deutschland 
gesammelt  hatte,  betitelt:  Tlie  Bath 
Cronicle.  Bald  darauf  wurde  er 
als  Komponist  und  Dirigent  ans 
Drury-Jane-Theater  in  London  be- 
rufen, "WO  er  bis  zu  seinem  Tode 
thätig  war  (soweit  Pohl).  Grove 
weicht  davon  ab  imd  schreibt: 
1787  kehrte  er  nach  England  zu- 
rück und  wurde  am  Kgi.  Theater 
in  London  Superintendent,  verliefs 
aber  wegen  Intriguen  die  Stellung 
und  ging  nach  Bath.  1789  brachte 
er  seine  Oper  „The  Haunted  Tower" 
zur  Aufführung  (doch  jedenfalls  in 
London  und  nicht  in  Bath)  und 
folgten  dieser  noch  zahlreiche  an- 
dere Opern  bis  1796.  Fetis  verz. 
14  Opern,  verz.  aber  nicht  die 
beiden  oben  zuerst  genannten.  Ich 
gebe  der  Darstellung  Pohl's  den 
Vorzug,  da  Pohl  nach  sicheren 
Quellen  arbeitete. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren  Werke: 
Opern, 

La  Cameriera  Astuta.  The  Overture 
(f.  Pfte.  u.  Y.)  London  1790.  fol.  und 
4  Arien  im  Einzeldrack.     [br.  Mus. 

The  Cherokee,  an  opera  (Kl.-A.).  Lond. 
1794.     ciufol.     [br.Mus.     R.C.  ofMus. 

The  Doctor  and  Apothecarv  (Kl.-A.). 
Lond.  1788.     qufol.     [R.  C.  of  Mus. 

Gli  Eqiüvoci.  Opera  (in  Wien  und 
Dresden  aufgeführt).  Ms.  Stb.  [Dresd. 
Mus.     Musikfr.  Wien  nur  4  Nm. 

The  glorious  first  of  June.  The  airs, 
duetts,  glees  and  chorus  in  ...  a  music. 
entertainment.  Lond.  1794.  qufol.  [br. 
Mus. 

The  haunted  tower, 
3  acts.      Drury    Lane. 
Longman   &  Broderip. 
[B.B.    B.M.     br.Mus. 

The    Iron    Chest 


a  Comic  opera  in 
London    (1789) 

qufol.     F.     72  S. 
.     R.  C.  of  Mus. 
(Kl.-A.)     Overture 


and    Songs,      qufol.      [R.  C.  of  Mus.      br. 
Mus.  im  Einzeldruck. 

Lodoiska,  opera.  Overture  and  Songs 
(Kl.-A.).  London.  [R.  C.  of  Mus.  br. 
Mus:   Lodoiska,    a   musical   Romance  iu 


3  acts  . . .  the  music  comp.  &  select.  by 
. . .  Lond.,  Dale.  qufol. 

Mahmoud,  opera.  Kl.-A.  Lond.  [R. 
C.  of  Mus. 

My  grand  mother,  a  music.  entertain- 
ment.    Lond.  1796.     qufol,     [br.  Mus. 

No  song,  no  supper,  a  comic  opera. 
Lond.  1790.  qufol.  [br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus. 

The  Pirates,  an  opera.  in  3  acts,  as 
performed  at  the  theatre  royal  Dniiy 
Lane.  Lond.  (1792)  printed  &  sold  by 
J.  Dale.  Kl.-A.  93  S.  kl.  qufol.  [Hofb. 
Wien.  Musikfr.  Wien.  R.  C.  of  Mus. 
br.  Mus.  im  Einzeldr.  und  im  Arrangem. 
für  Singst,  u.  Flöte. 

The  prize,  or  2,  .5,  3,  8,  a  music  fai'ce. 
Lond.  1793.  Kl.-A.  qufol.  [br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus. 

The  siege  of  Beigrade.  An  opera  (Kl.-A., 
teilweise  ist  die  Musik  aus  der  Oper  Mar- 
tin's  Cosa  rara).  Lond.  1791.  qufol.  [br. 
Mus.     R.  C.  of  Mus. 

Gli  sposi  malcontenti,  opera  comique 
in  2  atti.  Ms.  21430  iu  P.  [B.B.  Dresd. 
Mus.  in  Stb.  B.  M.  im  KI.-A.  Musikfr. 
Wien  nur  3  Nrn. 

The  three  &  the  deuce,  a  musical 
entertainment.  Lond.  1795.  qufol.  [br. 
Mus.    R.  C.  of  Mus. 

Venus  and  Adonis,  the  favorite  ballet, 
(Kl.-A.)    London  1794.     qufol,     [br.  Mus. 

Lamentation  of  Marie  Antoinette  on 
the  moming  of  her  execution.  Lond. 
1793.     fol.     [br.  Mus. 

Im  br.  Mus.  viele  Songs  in  Einzel- 
drucken. 

In  Rimbaulfs  Samlwk.  von  c.  1812: 
3  duetts.     [br.  Mus. 

Ana:  Quel  desir  &c.  nell'opera  Gli  sposi 
mal  contenti,  2  V.  Va.  Vcl.  2  Fl.  Fag. 
Cor.  Ms.  Stb.  [Wolfenb:  Singst,  mit  B. 
2  V.,  Va. 

Eight  Canzouets  with  an  acc.  for  a 
Pfte.  or  Harp.  London,  Longman  & 
Broderip.    fol.     [br.  Mus. 

6  easy  and  progressive  Sonatines.  Lond. 
fol.     [br.  Mus. 

CoUection  of  original  harpsichord  music. 
Lond.  1790.  220  S.  in  fol.  6  voU.  in 
2  Bden.     [br.  Mus. 

—  Enthält  Klavierp.  von  Attwood,  Cle- 
menti,  Haydn,  Hulhnandel,  Iloffmeister, 
Kozeluch,  Krumpholtz,  Mozart,  Schi'öter 
u.  Vanhall. 

Ln  br.  Mus.  noch  die  Arrangem,  seiner 
Ouvertüren. 

In  HeilStevvart's  Samlwk:  Thiiiy  Scots 


Storch. 


304 


Stradella,  Alessandro. 


songs  adapted  for  a  voice  and  harps.,  the 
words  by  Allan  Ranisey,  Edinburgh.  3  voll. 
in  fol.,  ist  er  auch  vertreten.  [Bologna 
3,  265. 

1  vierstim.  Gesg.  im  Novelle  (Eitner  2). 
Einige   Songs  in   Hullah"s  English  Songs. 

Storch,  Oeorg-,  ist  um  1518 
Organist  im  Kloster  Admont  und 
empfängt  10  ^  ausgezahlt  (Korn- 
müller 1). 

Storm,  Edward,  ein  dänischer 
Musiker     des    18.    Jhs.,     bekannt 

durch 

Hellige  Sänge  forfattede  af  de  tydske 
digiere  Uz,  Escheuburg,  Kleist,  Cronegk 
Dg  Schmid.  med  Capellm.  Schulzes  melo- 
dier,  i  en  frie  oversettelse  til  sine  Lands- 
maends  Brug  paa  Dansk  udgione  af  . . . 
Kiobenhavn.  1785.     fol.     [br.  Mus. 

Storme,  Jean  Martin,  geb. 
9.  März  1769  zu  Wervick,,  gest. 
1.  Nov.  1857  ebd.,  Schüler  von 
Wallet,  seinem  Vorgänger  im  Amte, 
als  Organist  an  der  Hauptkirche 
zu  Wervick  seit  1812  angestellt. 

Er  schrieb  gröfstenteils  Orgelpiecen, 
nur  als  letzte  Arbeit  führt  Gregoir  eine 
Messe  an.  Der  Abt  Labbe  in  Brügge  be- 
sitzt einige  Orgelstücke  von  ihm  (Gregoir). 

Storn  (Stöhn  1585),  Dietrich, 
war  um  1572  ff.  a/d.  karf.  Kapelle 
in  Berlin  angestellt  (E'riedländer 
Dokumente). 

Storti,  OioTaimi  Battista.  Caz- 
zati  widmet  ihm  1647  ein  Motett. 

Storzenan,  Bar .  .  ., 

schrieb  1669  die  Balletmusik  zu  Drag- 
hi's  (Ant.)  Ozio  pigro.  [Ms.  Part.  Hofb. 
Wien. 

Stosius,  Jeremias,  Organist  in 
Wohlau  bei  Breslau,  um  1667,  gab 

heraus: 

Vergnügte  Liebes -Lust,  -welche  bey 
ehlicher  Verbindung  defs  Herrn  Daniel 
Schweiners  . .  den  1.  Nov.  1667  in  Woh- 
law  . .  .  mit  der  anmutigen  Melodi . . . 
überreichet  wird  . . .  Brefslaw,  Erben  ßaw- 
mann's.  2  BU.  fol.  Segen  aufs  Zious  f. 
C.  u.  Bc.  Ritorn.  f.  2  V.  Va.  Tenor  Va. 
Violen  u.  Bc.     [B.  Br. 

Stofs,  N  . . .,  18.  Jh. 

Ms.  B.  Upsala:  Sonata  a  2  ex  B:  2  V. 
c.  Bc.  4". 

Ein  Stofs  junior,   wird  im  17.  Jh.  als 


,,Fiolist"    a/d.   Hofkapelle    in   Düsseldorf 
aufgefi'dirt  (M.  f.  M.  28,  105). 

Stossen,  Petrus,  Theoretiker; 
lebte  als  Abt  des  Klosters  Bozza- 
riensis  um  1494   (Forkel  3,    221). 

Stove  (viel!.  Stane) ...  15  Jh. 

Im  Cod.  568  in  B.  Estense  in  Modena 

1  Gesg. 

Stowes,  William  (auch  Stonar, 
Stoner,  Stonerd  geschrieben), 

ist  in  Hilton's  Catch  that  catch  von 
1652  u.  1667  vertreten,  fehlt  aber  von  den 
Ausg.  1672/73  ab.  Mau  könnte  glauben, 
dass    Willimn  Stonard  gemeint  sei. 

Stoy,   Christoph,   ist   in  ßibl. 

Rostock  mit  folgendem  Druckwerk 
vertreten : 

Cantata,  welche  die  Freund-  und  Leut- 
seligkeit Gottes  in  Jesu  Christo  durch 
dessen  heilsame  Geburt  und  Mensch- 
werdung betrachtet,  darstellet  .  . .  Augs- 
burg, fol.  (für  Sopr.  mit  2  El.  2  V.  u. 
Cemb.  in  5  Stb.). 

Straho,  Walafrid,  Theoretiker 
des  9.  Jhs.,  lebte  als  Benediktiner 
zu  Reichenau  und  st.  849  (Forkel 
3,  118). 

Strabridge,  ...  ein  englischer 
Musiker, 

von  dem  sich  in  der  Ch.  Ch.  zu  Ox- 
ford im   Ms.   1  Motette  zu  5  Stim.  und 

2  Motetten  zu  2  u.  3  Stün.  befinden. 

Strada,  Giov.  Batt,  s.  Strata. 

Strada,  Hippolito,  ein  Schüler 
G.  Fr.  Anerio's  in  Rom,  gab  1608 
dessen  2.  Buch  Madrigale  ä  5  bis 
6  voci  in  Venedig  heraus. 

Stradella,  Alessandro.  Sein 
Lebenslauf  ist  in  völliges  Dunkel 
gehüllt.  Die  Geburt  setzt  man  um 
1645  in  Neapel  an  und  seinen 
Tod  nach  Catelani  und  Ambros  283 
zwischen  den  6.  u.  16.  Juni  1681 
in  Genua,  ermordet  von  gedunge- 
ner Mörderhand.  Durch  Boiirdelot 
in  seiner  Geschichte  der  Musik 
erfahren  wir  (Bourdelot  war  Zeit- 
genosse Str. 's),  dass  Str.  behufs  in 
Scene  setzen  einer  seiner  Opern 
sich  in  Venedig  befand,  mit  einer 
verlobten    Dame    entfloh,   der   Ge- 


Stradelln,  Alessandro. 


305 


Stradella,  Alessandro. 


liebte  derselben  einen  Mörder 
dingte,  der  ihn  nucli  Turin  ver- 
folgte, dort  aber  durch  eine  Auf- 
führung einer  Stradella'schen  Oper 
so  entzückt  war,  dass  er  Str.  einen 
Wink  gab  zu  fliehen.  Er  ging 
nach  Genua.  Der  Venetianische 
Geliebte  ruhte  aber  nicht,  dingte 
einen  zweiten  Mörder,  der  seine 
Aufgabe  besser  löste.  Das  ist  alles, 
was  Büurdelot  mitteilt,  selbst  die 
Jahreszahl  übergeht  er. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren 
Kompositionen: 

In  Mss.  ModenaSy  worüber  schon  Cate- 
lani  1866  berichtet: 

Oratorien:  The  Edita  vergine  e  nionaco 
Reo'ina  dTnohilterra.    1684.    P. 

Ester  liberatrice  del  popolo  ebreo.    P. 

S.  Giovanni  Battista.     1688.    P. 

S.  Giovanni  Grisostonio,  mir  mit  Bc. 
begleitet.     P. 

S.  Pelag-ia.     1688.    P. 

La  Susanna  1681.    P. 

Cantate:  9  Cantate  und  Canzonetten 
für  1—3  Stirn,  mit  lustr.     Samlbd. 

L'Accademia  d'amore,  Text  von  Moue- 
sio,  in  2  Teil.     P. 

56  Cant.  f.  1—3  St.  mit  Instr. 

La  Circo.  2  verschiedene  Komposit. 
Text  von  ApoUoni.     P. 

n  Damone.    Accademia  P. 

Serenata:  Lo  schiavo  liberato  accademia, 
in  2  parti.    P. 

II  Barch eggio,  in  2  parti  1681.  P. 
(soll  seine  letzte  Komposition  sein). 

Dramma  per  musica  (Oper): 

II  Biante.    Azione  dram.  in  3  atti.    P. 

11  Corispero,  in  2  at.     P. 
Floridoro,  in  3  at.     P. 

Orazio,   in  3  at.     P.     [auch  in  C.  P.] 

Trespolo  tutore,  in  3  at.  Bologna  1679. 
Modena  1686.     P. 

Prologhi,  Intermezzi  ed  altro  zu  1  und 
mehreren  Stirn,    mit  Instr.     23  Nrn.     P. 

Motetten:  4  Mot.  zu  1 — 3  Stim.  mit 
Instr.     P. 

7  Mot.  zu  1—2  Stim.  mit  Instr.     P. 

6  Mot.  zu  2 — 5  Stim.  mit  Instr.     P. 

Madrigale:  8  Madr.  zu  3  u.  5  Stim.  P. 

Amor  che  nel  mio  petto,  Canzonetta 
di  Contralto  c.  Bc.  (ohne  Autor). 

Sinfonien:  6  S.  ä  2 — 3  St.     P. 

12  S.  ä  2—3  St.  P.  (dabei  auch  Con- 
certi  grossi).     P. 

In  Bibl.  Bologna  (Liceo  mus.): 

ßob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9, 


S.  Gio.  Battista,  Oratorio  a  5.  con  istrom. 
duplicati.  Ms.  P.  118  BIL,  eine  2te  P. 
120  Bll.  —  Eine  Arie  daraus. 

5  Cantate  a  voce  sola  col'Bc.  Ms.  des 
17.  Jhs.  (s.  Kat.  3,  192). 

10  che  lasciato  fui,  Cantata  per  Sopr. 
(3,  198). 

Seneca  svenato  und  Seneca  a  Nerone, 
2  Cantate  per  Basso,  neuere  Kopie. 

Duetti:  Chi  dirä  che  nel  veleno,  C.  B. 
No,  no,  no,  no,  C.  B. 

Ms.  V  196,  2  Canzoncine  1.  Chi  mi 
disse  che  Amor,  p.  Alto  solo.  2.  Desta- 
tevi  0  sensi,  risvegliati  onore,  p.  Sopr. 
e  Bc. 

Libro  de  primi  elementi  del  Sig.  .  - 
1694  . .  Ms.  120.  16  ßll.  in  9  Kapit. 
Ms.     [Bologna. 

Im  Archiv  Petronio  in  Bologna  ein 
Samlbd.  mit  Kantaten  zu  mehreren  Stim., 
darunter  einige  von  Str. 

In  Neapel  real  Conserv.  eine  Samlg. 
Cantaten  im  Ms. 

In  B.  Chiagiana  in  Rom,  Ms.  Q.  IV. 
13  eine  Sainlg.  Arien  von  Verschiedenen. 

In  Venedig,  San  Marco.  Ms.  463,  1  vol. 
kl.  qu4".  21  Cantate  per  Sopr.  e  Bc.  Die 
1.  5.  8.  16.  u.  20  in  der  Neuausgabe  von 
Halevy,  Paris  1857.  Lie  5.  auch  in  B. 
Modena.  —  Ms.  466  Nr.  4:  Cosi  amor  mi 
fai  languir,  per  Sopr.  e  Bc. 

In  B.  B.  Oratorio  di  S.  Giovanni  Bat- 
tista a  5.  Ms.  21445.  P.  (mangelhaft,  in 
Modena  kopiert).  Buruey  7,  105  giebt 
Stück  für  Stück  eine  ausführliche  Be- 
schreibung und  Beurteilung. 

Sistite  sydera,  Cantata  per  il  Sopr.  c. 
2  V.  e  Bc.     Ms.  1100.  P. 

Clori  laugueudo,  Madr.  5  v.  Ms.  21 450  P. 

Nel  seren  de'tuoi  contenti,  2  v.  Ms. 
85987.  P. 

Fulmini  quanto,   Duetto.     Ms.  138.  P. 

—  T25.  Solfeggi,  Canoni  e  Fuga  in 
Part.    -  Andere  in  T  136. 

In  Dresden  Mus.  Ms.  B  6a  P.  Cantate: 
Ahi  che  posar  non  ])uo  te,  ä  S.  e  B.  col 
Bc.  fo.  37.  —  Pia  nell'Indo  emisfero,  ä  S. 
col  Bc.  fo.  47. 

Ms.  B  74  qufol.  Cantata  a  di  24.  Marzo 
1708:  Chi  dirä  che  nelFveleno,  Sopr.  e  B. 
c.  Bc.    12  BU.    8.  Nr. 

In  B.  M:  9  Cantate  da  Camera  a  Cauto 
con  Cont.     P.  Ms. 

11  Moro  per  amore.    P.  im  Auszug.    Ms. 
Siehe    auch   Ms.  232   u.   233   je    eine 

Kantate. 

In  Hofb.Wien,  Ms.  17  592,  8  Cantate 
p.  C.  e  elavich.  In  17  758  zwei  Arien 
und  in  17  761  eine  Arie  mit  Klav. 

In  B.  Brüssel  fds.  Fetis  2430  Cantate, 

20 


Stradella,  Alessandro. 


306 


Stral. 


In  Brüssel  Cons.  Ms.  683  u.  f.  3  Madri- 
gale zu  2  u.  5  Stirn.  686:  5  Kantaten. 
687/88:  19  Kantaten,  davon  6  in  Neu- 
ausg.  von  F.  Halevy.  ils.  71:  12  Madrig. 
ä  5  voc.     In  Ms.  697  noch  1  Kantate. 

Im  br.  Museum.  Ms.  49,  fol.  253:  Se 
nel  ten  sempre  incostantate.  —  56.  fol. 
28b  Se  t'ama  Filii  (=  Add.  Ms.  11588). 
Stelle  non  mi  tiadite.  La  ragion  m'assi- 
cui'a.  —  57,  fol.  59:  Chi  dirä  che  nel 
veleno,  Duetto.  Se  nel  ben.  fol.  79  a.  • — 
In  Ms.  Tudway  Ms.  98  vol.  2.  Motetten 
mit  englischem  Text  von  Dr.  Aldrich.  — 
Ms.  176  p.  159,  Duetto:  Troppo  grave. 
—  Ms.  199.  p.  96,  Duetti:  Chi  dirä.  Troppo 
grave.  —  Ms.  201  p.  80,  Madrigal:  Clori, 
son  fido  amante,  5  voc.  —  Mss.  Coli. 
1265  u.  1272,  4  Arien.  Aufeerdem  zahl- 
reiche Gesäuge  in  Londoner  neueren 
Einzeldrucken.  Ms.  593  Samlwk.  in  P. 
geistl.  Musik,  1  Xr. 

In  Cambridge  FW.  46  Duetti  („Chi 
dirä  chel  nel  veleno"  kann  auch  von  Ag. 
Steffani  sein).  4  Madrigale,  einige  in 
mehrfachen  Kopien.  Die  Motette:  Bene- 
dictus  Duus.  Deus.  Das  Oratoriujn:  San 
Giovanni  Battista,  in  Ms.  44  Nr.  8  eine 
Scene  und  in  Novello's  FitzWill.  Music. 
Auszüge.  2  Serenate:  Filii,  Silvio,  Amore 
and  Sdegno,  4  voc.  with  orch.  P.  Or  che 
la  dea  uotturna  for  2  voc.  with  orch., 
beide  in  1  vol.  in  P.  39  Gesge.  f.  1  Stirn, 
mit  Begltg.  9  Trio  für  3  Singst.  (Die 
Register  im  gedr.  Kat.) 

In  Ch.  Ch.  Oxford,  1  Motette  a  2  v.  Ms. 

Im  R.  C.  of  Mus.  das  Oratorium:  San 
Giov.  Battista,  die  Mot.  Benedictus  Dnus., 
2  V.  und  das  5  st.  Madrig.  Piangete  occhi 
dolenti. 

In  C.  P:  1  Serenata  und  1  Bd.  Italien. 
Duette. 

In  neuen  Ausg.  8  Gesge.  (Eitner  2). 
Die  Aria  „Pietä  signore''  auch  Berlin, 
Schlesmger  in  Chants  class.  religieux.  — 
Aria  „Se  i  miei  sospiri"  auch  Berlin,  Bote 
&  Bock.  Ferner  die  Arie  „0  del  mio 
dolce,  ib. 

Serenata  a  3  con  ström,  ed.  von  Fr. 
Chiysander.  Suppl.  zu  HändeFs  Werken. 
Lpz.  1888.    gr.  8».     [B.  B. 

Canti  a  voce  sola  dell'insigne  A.  Str. 
legati  alla  Bibl.  di  San  Marco  di  Venezia 
dalla  nobile  famiglia  Contariui.  Accomp. 
di  Piano  di  F.  Halevy  (4  Cantate,  1  Aria, 
1  Arietta).  Paris  1861  L.  Escudier.  fol. 
33  S.     [B.  B.     Bologna. 

Ave  vei-um,  a  voce  sola  c.  acc.  d'org. 
Paris,  Ve.  Launer. 

Aria  di  chiesa.  P.  av.  acc.  de  Pfte. 
Ib.     fol. 


In  Vinc.  Novello's  The  Fitzsvilliam 
Music,  P.  einige  Xrn.  in  Bd.  4:  Dove 
Battista  5  voc. 

In  Enrico  Eung's  Musica  scelta.  Copen- 
hag.,  Olofsen,  eine  Canzonetta.     [B.  B. 

In  Pignani"s  Samlwk.  Cauzonette  e  piü 
autori.  London  1679:  Amor'io  ben  l'in- 
tendo  1  voce  c.  B.  Care  labbra  2  v. 
Non  sa  mai  1  v.  So  ben  che  mi  1  voce 
c.  B. 

1  Sonata  a  2  V".  e  B.  ia  Marino  Sil- 
vani's  Samlwk.  Bologna  1680. 

In  Eicordi  Antologia  classica,  anno  IV, 
1845  p.  53:  Pietä,  Signore.  a  voce  sola 
c.  Pfte.,  ist  eine  moderne  Komposition. 

Delle  opere  di  A.  St.  esistenti  nell' 
archivio  musicale  della  R.  bibl.  palatina 
di  Modena.  Elenco  con  prefazione  e  note 
di  Angelo  Catelani.  Modena  1866  C.  Yin- 
ceuzi.     4". 

Stradella,  Fiater  Antonio  3Iaria, 

da  Nepi,  sein  Geburtsort  bei  Viterbo. 

In  Bologna  befindet  sich  ein  Autogr. 
von  ihm  von  1669,  enthaltend  die  Mo- 
tette zu  3  Stim.  mitBc:  Eia  angeli  veloces, 
per  la  festa  dellAssunzione  di  M.  V. 

Straehle ,    Daniel   P  . . . ,    ein 

schwedischer  Schriftsteller,  der  im 
5.  Bde.  der  Abhandig.  der  Kgl. 
schwedischen  Akademie  'der  Wis- 
senschaft (18.  Jh.)  den  Artikel  ein- 
rückte: 

Versuch  eine  gieichschwebende  Tem- 
peratur mechanisch  zu  entwerfen  (siehe 
Marpurg's  Versuch  ü.  die  mus.  Temp. 
S.  167  §  192). 

Strael,  Franz,  Violinist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  40  Gld. 
vom  1.  Jan  aar  1702  bis  1710 
(Köchel  1). 

Strael,  Johann  Bonifacius,  In- 

strumentist  an  der  Hofkapelle  in 
Wien  mit  45  Gld.  Gehalt  vom 
1.  April  1670  bis  f  im  Dez.  1702 
(Köchel  1). 

Straels,  Simon,  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  12  Gld. 
monatl.  vom  1.  Nov.  1567 — 1576 
(Köchel  1). 

Stral,  . . . 

Im  Ms.  9065  in  B.  B.  18.  Jh.  Senza 
te  bell'alma  mia,  Cantata  per  il  Sopr.  c. 
Chalumacan  e  Bc.   P. 


Stralsoldo. 


307 


Straton. 


Stralsoldo,  Ascaiiio,  Kapell- 
säng'er  (Altist)  an  der  Hofkapelle 
iu  Wien  mit  jährl.  216  Gld,  um 
1619  (Köchel  1). 

Strambali,  Bartolomeo.  aus 
Venedig,  wo  er  um  1619  Kleriker 
und  Sänger  am  S.  Marco  war  (Titel, 
bei  Caffi  fehlt  er).    Er  gab  heraus: 

Psalmi  Davidici  quinis  expleti  numeiis 
cum  iis  qui  ad  orgauuin.  Opus  I  . .  . 
Yen.  1619  Alex.  Yincentius.  4".  [Bo- 
logna: C.  2.  A.  Bc.  im  Kat.  2,  315  Abdr. 
der  Dedic. 

Stramniar,  W...,  ein  eng- 
lischer Komponist, 

ist  im  Ms.  ,,Iu  Xomines"  der  Musik- 
schule in  Oxford  mit  einem  Gesänge  ver- 
treten. 

Stranensky,  . . .  Musikdirektor 
des  Herzogs  von  Ostgothland  in 
Schweden; 

sandte  ISOO  dem  Kaiser  von  Euss- 
land  eine  Harmonie -Musilc  und  erliielt 
dafür  eine  goldene  emaillierte  Tabatiere 
zum  Geschenk  (Gerber  2). 

Straiigel,  siehe  Struiigel. 

Strasser,  . . .  seit  etwa  1776 
Fagottist  in  Mannheim  mit  300  Gld. 
und  100  Gld.  extra;  bei  der  üeber- 
siedlung  der  Kapelle  nach  Mün- 
chen bleibt  er  in  Mannheim  (Kreis- 
archiv München). 

Straf ser,  Franz,  1778  Accessist 
in  Mannheim  ohne  Gehalt  (Kreis- 
archiv in  München.  Fr.  Walter 
p.  370). 

Strasser,  Greorg,  ein  Priester, 
wurde  am  10.  Juli  1693  an  der 
kurf.  kölnischen  Hofkapelle  in  Bonn 
angestellt  (Thajer  1,  10). 

Ein  Augicst  Strasser  ist  vom  1.  Juli 
1685  bis  1688  a.'d.  Hoftapelle  iu  Darm- 
stadt mit  150  Gld.  Gehalt  augestellt  (M. 
f.  M.  32,  46.  47). 

Strasser,  Joliann   Greorg-,   ein 

Mechanikus,  geb.  zu  Baden  bei 
Wien,  ging  nach  Petersburg  und 
erfand  ein  Spiel  werk,  welches 
das  Orchester  nachahmen  sollte, 
worüber  folgende  Schrift  erschien: 


Besclu'eibung  des  von  J.  G.  Str. 


er- 


fundenen und  verfertigten  mechanischen 
Orchesters  und  des  zur  Verloosung  dieses 
T\'erkes  erwählten  Plaus.  St.  Petersburg 
1801  Schnoor.    8».    14  S.  u.  3  S.    [Lübeck. 

Strafser,  Petrus, 

ist  im  Samhvk.  Peitsch,  Ms.  112,  4  Stb. 
von  1639  in  B.  B.  Nr.  46  mit  einem 
Congratiüamini  und  Maria,  die  zarte,  5  voc. 
vertreten.     Das  Erstere  auch  in  B.  Br. 

Strata  (Strada),  GrioYaiiiii  Bat- 
tista,  Priester,  Benefiziat  in  Massa 
und  Organist  am  Dome  zu  Genua 
(Titel),  ist  bekannt  durch: 

Arie  di  Musica  del  Rev.  Prete  . . . 
Benefitiato  .  .  .  A  una,  Due,  Tre,  e  4  voci. 
Sopra  le  Lodi  spirituali:  Cauate  da  un 
libro  intitolato  vita,  e  Passione  di  Nostro 
Sig.  Giesü  Christo,  e  della  sua  Santiss. 
Madre  V.  M.,  con  l'aggiunta  della  riforma 
del  peccatore  .  .  .  Aggiuntoiü  nel  fine  Le 
Letanie  della  Madonna,  e  quelle  de'Santi, 
con  le  sue  preci  seguenti,  a  due  chori 
separetti.  A  4  voci.  Et  il  Salmo  Mise- 
rere mei  Dens  in  Falsobordone,  per  con- 
certare  con  voci,  e  stromenti.  A  4  et 
8  voci.  In  Genova  1610  Glos.  Pavoni. 
1  vol.  40.  79  S.  51  Gesge.  zu  2,  3,  4, 
8  und  mehr  Stim.     [B.  B.     Mailand  B.  B. 

Letanie  della  Madonna,  Che  si  cantano 
nella  S.  Casa  di  Loreto,  in  Musica  ariosa, 
e  breue.  Con  Le  Letanie  de'Santi,  e  sue 
preci  seguenti,  k  2  chori  separat!.  A  4  voci. 
E  nel  fine  il  Salmo  Miserere  in  Falso- 
bordone, per  concertare  con  voci,  e  stro- 
menti, a  4  &  8  voci.  Nouara.  composte 
...  Ib.  1610.  1  vol.  4".  Stimmen 
gegenüber  24  S.  beginnt  mit  Kyrie  eleison. 
[Fundort? 

In  Schadaeus'  Samhvk.  von  1611  mit 
1  Messe  und  4  Motetten  zu  5  Stim.  ver- 
treten (Eitner  1). 

In  Molinaro's  3.  IIb.  Motetti  1609  eine 
Motette. 

Strathmaiiii,  H . . ., 

kommt  mit  Hamburger  Musikern  in 
Jak.  Schwieger's  Liebes  -  Grillen  1656, 
1.  Buch  Nr.  3,  2.  Buch  Nr.  12  mit  2  Ge- 
sängen vor. 

Stratico,  Micliele. 

Im  Archiv  der  Kapelle  Antoniana  zu 
Padua  befinden  sich :  6  Trio  per  strumenti 
d'arco  und  2  Duetti  per  2  Y.  im  Ms.  — 
In  Berlin  K.  H:  2  Sonaten  in  D.  u.  A. 
für  Vcl.  u.  B.  im  Ms. 

Straton,  Thomas  de,  Drucker 
und  Verleger  in  Lyon,  gab  1561 
das  Sammelwerk  heraus: 

20* 


Stratonico. 


308 


Strebe!  ow. 


Le  Premier  Livre  de  CbaDSons  spiri- 
tuelles. Beschreibung  und  Inhalt  M.  f. 
M.  11,  79.  Exempl.  in  B.  Merseburg  u. 
hds.  Part.  B.  B.,  T.  44. 

Stratoiüco,  Ismeuia,  nennt 
sich  W.  C.  Pmitz  im  Wunclerbar- 
lichen  Echo. 

Strattner,   Oeorg    Christoph, 

um  1650  in  Ungarn  geb.,  gest. 
1704  oder  1705  zu  Weimar;  war 
zuerst  in  Baclen-Durlach  angestellt, 
dann  am  9.  Juni  1682  Kapell- 
meister in  Frankfurt  a/M.  an  der 
Barfüfserkirche,  1692  wegen  un- 
moralischen Wandels  seines  Amtes 
entsetzt  und  aus  der  Stadt  Ter- 
wdesen  (nach  dem  Archiv  der  Stadt 
Frankfurt)  wurde  er  1695  in  Wei- 
mar Vicekapellmeister  mit  200  Gld. 
Gehalt  (Zahn  5,  438.  Israel  10. 
Spitta,  Bach  1,  391). 

Er  schrieb  zu  Neander's  Yerniebrte 
Glaub-  und  Liebes-Uebung,  5.  Aufl.  Frank- 
furt u.  Leipzig  1691  bei  J.  Phil.  Andrea, 
kl.  8^,  64  Melodien  mit  B.,  von  denen 
Zahn  39  mitteilt.  (Siehe  Joachim  Neander, 
dort  Auflagen  bis  1740  verz.,  doch  nur 
noch  die  Ausg.  von  1697  u.  1707  ent- 
halten die  Melodien  \on  Str.) 

Im  Ms.  W  102  der  B.  B.  52  ge_istl.  Ge- 
sänge für  1  Stirn,  und  B.  von  16(8  in  P. 
—  In  Teschner's  Abteilung  die  Lieder  aus 
1707  obigen  Liederbuches  in  P.  —  Ms. 
1100,  Samlbd.  Part,  (ohne  Yornamen) 
Stück  23:  Levavi  oculos,  Sopr.  solo  c. 
Org.  —  Stück  24:  Herr,  wie  lange  wilstu 
mein  so  vergessen,  Tenor,  4  Instrum.  u. 
Be.  P. 

In  B.Kassel  im  Ms.  fol.  61  i:  Balletti 
di  Cavallo. 

3  geistl.  Gesge.  im  Winterfeld  (Eituer  2). 

Straub,  Greorg:,  Altist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  15  Gld. 
monatl.  vom  1.  März  1600 — 1619 
(Köchel  1). 

Straube,   Rudolph,    aus  Treb- 

nitz  a/d.  Elster,  liefs  sich  am  27/2 
1740  auf  der  Leipziger  Universität 
einschreiben  und  war  Schüler  von 
Seb.  Bach  (Spitta  2,  725).  In  Lon- 
don trat  er  1759  als  Lautenist  auf 
und  starb  dort  in  den  80  er  Jahren 


(Pohl  2,  374).  Man  kennt  von 
ihm: 

3  Sonatas  for  the  Guittar,  ^vith  acc. 
for  the  harps.  (2  Sonaten  mit  V.  Begltg.) 
London,     cjufol.     [br.  Mus. 

2  Sonate  a  Liuto  solo.  Lips.  1746. 
qufol.     [ib. 

Ohne  Vornamen,  daher  fraglich:  2  So- 
naten für  Klavier.     Ms.     [B.  M. 

Straus  (man  kann  auch  Strans 
lesen),  Abraham. 

Im  Ms.  191  der  B.  B.,  ein  Orgelbuch 
von  c.  1624,  Bl.  49  ein  Orgelstück,  über- 
schi'ieben :  Anch'or  che  col  partire. 

Straus,  Melchior. 

Ist  im  Ms.  Peitsch,  110  s.  a.  P.  in  B.  B. 
fol.  215  mit  der  Motette  vertreten:  Ich 
weiTs  das  mein  verdinst  4  voc. 

Straufs,   . . .    nach    einer    Sub- 

scriptionsliste  von  1783  Hof  Organist 

in  Pirmasens  (Baiern),    doch   lässt 

i  sich  nicht  feststellen,    welcher  der 

verschiedenen  Straufs  dies  sein  soll. 

Straufs,  . . . 

bekannt  durch  einen  Tanz  im  Ms.  983 
der  B.  Proske  in  Regensburg. 

Strauss    (Straus) ,     Christoph, 

nach  Köchel  1  war  er  vom  26.  Jan. 
1616  bis  zum  Mai  1617  Kapell- 
meister-Amtsverwalter und  darauf 
bis  30.  April  1619  Hofkapellmeister 
an  der  Ksl.  Kapelle  in  Wien,  aufser- 
dem  Organist  von  1612  bis  zum 
30.  April  1619.  Pohl  3,  33  be- 
richtet, dass  er  auch  Kantor  am 
St.  Stephan  in  Wien  war,  doch 
giebt  er  die  Zeit  nicht  an.  Von 
seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt: 

Nova  ad  diversi  moda  Sacrarum  Can- 
tionum  . . .  Motettae  5—10  voc.  Lib.  1, 
Yiennae  1613  Fidler.  8  Stb.  4".  40  Ge- 
säuge mit  Instnim.     [B.  B.     Proske. 

Er  bez.  sich  hier  mit  Kammerorganist 
des  Kaisers  Mathias. 

Missae  8,  10,  11,  12,  13  et  20  voc. 
quam  varionim  instrum.  c.  B.  org.  Yiennae 
1631.     [Kremsmünster. 

In  B.  L.  im  Ms:  0  rex  gloriae  10  voc. 

In  B.  Br.  im  Ms.  3  geistl.  Gesge. 

Straze,  ist  Ferdinand  Staes. 

Strebelow,  Mathias,  1656  be- 
reits   eine    Zeitlang    Instrumentist 


Streber. 


309 


Streitwolf. 


(Gambist)  an  der  Hofkapelle  zu 
Berlin,  wird  aber  erst  am  19.  Xov. 
1663  als  Kammermusikus  fest  an- 
gestellt. 1701  beträgt  sein  Gehalt 
300  Thir.,  1710  wird  er  mit  vollem 
Gehalte  pensioniert  (Schneider  44 
bis  56).  Ledebur  erwähnt  noch, 
dass  er  Virtuose  auf  der  Gambe 
war  und  auf  Befehl  des  Kurfürsten 
Walter  Rowe  und  Peter  Gertner 
Unterricht  auf  derselben  erteilte. 
Im  Berliner  Adresskalender  ist  er 
1710  als  verabschiedet  verz. 

Streber,  Joseph,  Contrabassist 
am  Königsberger  Theater  in  Preu- 
fsen,  t  1829  daselbst. 

Street,  Josiali,  ein  Engländer 
des  18.  Jhs.,  bekannt  durch: 

A  hook  containing  great  Variety  of 
Authems,  in  2,  3  and  4  parts:  likewise, 
a  sett  of  Psalm-tiines,  in  4  parts  ...  All 
entirely  New.  London,  Wm.  Pearson 
c.  1730.     80.     [br.  Mus. 

Anthems  in  2,  3,  4,  and  6  parts,  with 
a  Hymn  for  Christnias-Day.  And  the 
Cbaats  at  large,  . . .  likewise  a  set  of 
Psalm  tunes,  in  4  prts.  London  1746.  P. 
in  80.     [R.  C.  of  Mus. 

—  3.  edition,  -«itb  additions:  A  col- 
lection  of  Antberas  . . .  Lond.  1785  print. 
for  F.  JoUie.     8".     [br.  Mus. 

Streicher, ...  ein  Pfarr-Musikus 
zu  Innsbruck, 

bracbte  mn  1776  das  Singspiel  auf  die 
Bübne  ,,Der  geprügelte  Teufel"  (Reicbard 
1777,  161). 

Streicher,  Andreas,  der  Freund 
Schiller's,  dessen  Flucht  er  iinter- 
stützte  und  ihn  begleitete  (s.  sein 
Buch,  was  er  darüber  geschrieben 
hat),  geb.  13.  Dez.  1761  zu  Stutt- 
gart, gest.  25.  Mai  1833  zu  Wien. 
Schüler  der  Karlsschule,  bildete 
sich  zum  Pianisten  aus,  ging  später 
als  Musiklehrer  nach  München, 
lernte  bei  einem  Besuche  in  Augs- 
burg die  Stein'sche  Familie  kennen 
und  verheiratete  sich  1793  mit 
der  Tochter  jSIannette.  Nach  dem 
Tode  Stein's  führte  die  Tochter  die 
Instrumentenfabrik  weiter,  siedelte 


1794  nach  Wien  über,  wo  Streicher 
bald  ein  viel  gesuchter  Klavier- 
lehrer wurde,  bis  das  Geschäft 
einen  solchen  Aufschwung  nahm, 
dass  er  sich  ihm  ganz  widmete. 
Er  soll  die  deutsche  Mechanik  bei 
den  Flügeln  erfunden  haben  (An- 
schlag der  Hämmer  von  unten) 
und  standen  die  Streicher'schen 
Flügel  lange  im  besten  Rufe,  fan- 
den auch  eine  weite  Verbreitung 
(Lpz.  Ztg.  36,  101.  38,  129.  Schil- 
ling. Sittard  3,  170).  Von  seinen 
Musikarbeiten  sind  bekannt: 

Melodienbucb  zum  Gebrauche  bei  dem 
öffentlichen  Gottesdienste  der  evangeli- 
schen Gemeinden.  Wien  1824  Aut.  Straufs. 
8".  108  Melod.  u.  14  Seiten  Abhandlung 
ü.  den  Choralgesang.     [Hofb.  Wien. 

7  Variations  pour  le  clavecin,  oe.  2. 
Vienne,  Riedl.     [Musikf  r.  Wien. 

Var.  f.  Klav.  (über  Blühe  liebes  Veil- 
chen) Ms.     [B.M. 

Streicher,  Anton,  ist  bekannt 
durch 

Beytrag  zur  Aufnahme  des  Gesanges 
aus  den  wercken  der  grösten  Tonsezer 
gezogen  fürs  Ciavier  gesetzt.  Mannheim 
u.  München,  J.  M.  Götz.  2  Jahrg.  in  12 
Heften.  [B.  B.  besitzt  das  1.  3—5.  rmd 
8.  Heft.     B.  M.  das  1.— 3.  u.  7.  in  4". 

Rondeau  ou  Caprice  et  8  Variat.  p. 
Clavecin.  oe.  1.  Munic,  Falter.  [B.  B. 
B.M. 

Streicher,  Creorg-,  kurfürstl. 
Sänger  in  München,  heiratet  am 
12/5  1625  (Trauregister). 

Streicher,Nannette(Marie  Anna), 
siehe  Stein. 

Strein,  Johannes,  Baron  von 
SchivarxenaiL  schrieb 

„Si  suonans  le  Arie",  Text:  Su  stelle 
gradite.  In  einem  Ms.-Samlband  16872 
Nr.  2,  S.  45.  Kl.-A.  Scheint  ins  17.  Jh. 
zu  gehören.     [Hofb.  "Wien. 

Streit  zwischen  der  alten  und 
neuen  Musik  (herausgegeben  von 
Hientzsch).  Enthält  die  Beurtei- 
lung der  Schrift :  Die  Reinheit  der 
Tonkunst  von  Nägeli  1826.    [B.  B. 

Streitwolf,  Johann  Heinrich 
Oottlieh,    geb.   7.  Nov.   1779  zu 


Streoghtfeild. 


310 


Stricter. 


Göttingen,  gest.  ebd.  14.  Febr.  1837. 
Wurde  beim  Stadtmusikus  Jäger 
in  Göttingen  ausgebildet,  d.  h.  er 
musste  sich  auf  fast  allen  gang- 
baren Instrumenten  eine  gewisse 
Fertigkeit  erwerben,  blieb  aber 
nicht  dabei,  sondern  trat  als  Musik- 
lehrer in  Göttingen  auf,  besonders 
auf  der  Guitarre;  zugleich  wurde 
er  als  Violoncellist  am  akademi- 
schen Orchester  angestellt,  dabei 
machte  er  sich  als  Komponist  von 
Liedern  (1804,  1809  op.  11)  und 
Instruraentalsachen  bekannt  (1804 
op.  5  ein  Trio).  Im  Jahre  1809 
begann  er  Instrumente  zu  ver- 
fertigen und  zeigte  dafür  eine  be- 
sondere Begabung,  so  dass  seine 
Flöten,  Klarinetten,  Basshörner  u. 
a.  sich  bald  eines  guten  Kufes  er- 
freuten und  seine  ganze  Zeit  in 
Anspruch  nahm  (Näheres  im  Schil- 
ling). Nur  einen  einzigen  Druck 
kann  ich  von  ihm  nachweisen: 

Tabelle  nebst  14  üebungsstücken  füi' 
das  Doppel  -  Flageol et.  Hannover,  Bach- 
mann.    [B.  B. 

Streiiahtfeild,  Thomas,  lebte 
in  der  Mitte  des  16.  Jhs.  in  Eng- 
land und  ist 

in  Elizabeth  Rogers  Virginal  book  mit 
3  Klavierpiecen  vertreten  (Urteil  im  Nagel 
3,  214). 

Strepponi,  Feliciano,  geb.  zu 
Mailand  im  18.  Jh.,  starb  Anfang 
1832  zu  Triest.  Ein  Opernkompo- 
nist und  Kapellmeister  zu  Monza 
(Felis).  Seine  Tochter  Josefina 
war  eine  berühmte  Sängerin  im 
19.  Jh.  Man  kennt  von  seinen 
Kompositionen : 

Artemisia  al  Mansoleo.  Cantata  a  voce 
sola  con  acc.  di  Pfte.  Milane,  Lnigi  Ber- 
tuzzi.  qufol.  13  S.  [Hofb.  Wien.  Mu- 
sikfi".  "Wien. 

7  Einzelgesänge  aus  den  Opern:  Gl' 
lUinesi?  —  L'ullä  di  Bassora.  —  H  ma- 
rito  nubile.     [Musikfr.  Wien. 

Scena  ed  Aria  „Reggi,  o  mio  cor",  per 
Sopr.  nell'opera  Gli  Illinesi?  Milano,  Ri- 
cordi.     [Mailand  Cons. 


Duetto  ,,Taci,  olk,  vil  mascalzone",  per 
2  B.  (ebendaher.  Trieste  1828).  Ms.  P. 
[ib. 

Cavatina  „Non  lo  trovo,  qui  non  c'e, 
per  Sopr.  nell'op.  II  maiito  nubüe  (Kl.-A.) 
Milano,  Bertuzzi.     [ib. 


Streudel, 


soll  an  34  Instru- 


mente gespielt  haben  u.  lebte  um 
1550  (Mattheson  1,  352). 

Striecius,  Wolfgang-,  aus  Wuns- 
torf in  Hannover,  war  um  1588 
Kantor  zu  Laibach  in  Krain,  1600 
Stadtschreiber  zu  Pattensen  im 
Hannoverschen,  auch  Notarius  pu- 
blicus.  Den  vollständigen  Titel  zu 
1593  kenne  ich  nicht  (Titelangaben). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Neue  teutsche  Lieder  mit  4  Stim., 
mehrer  thails  ad  pares  voces  componirt. 
durch  .  .  .  Nürnbg.  1588  Kathar.  Gerlachin. 
4Stb.  qu40.  21  Lieder.  [B.B:  A.  T. 
B.  G:  C.  A.  B.  Bohn  in  Breslau.  Stock- 
holm. 

Der  Erste  Theil  newer  teutscher  Ge- 
sänge zu  5  und  4  Stimmen.  ITlssen  1593 
Mich.  Eröner.     5  Stb.     [Stockholm. 

Newe  Teutsche  Gesänge  zu  Dreyen 
Stirn.  .  .  Helmstadt  1600  Jac.  Lucius.  3 
Stb.  qu40.  14  L.  meist  geistl.,  Nr.  4—6 
mit  lat.  Text.     [B.B:  A.  T. 

In  Musikfr.  Wien,  Ms.  8  Stb.  des  17.  Jhs. 
Nr.  96  Exulta  satis  filia  6  voc. 

Stricker  (Strycker,  Strücker), 
Aosustin  Reinliard,  wurde  am 
24.''Febr.  1702  als  Tenorist  und 
Komponist  a/d.  Kgl.  Hofkapelle  zu 
Berlin  angestellt.  Von  hier  ging 
er  nach  Kötben  als  Kapellmeister. 
Schneider  führt  ihn  noch  1712  in 
Berlin  an,  doch  fehlt  er  von 
diesem  Jahre  ab  schon  im  Ber- 
liner Adresskalender,  so  dass  man 
wohl  dies  Jahr  als  das  Anstellungs- 
jahr in  Kötben  annehmen  kann. 
Im  Nov.  1717  trat  Seb.  Bach  an 
seine  Stelle,  doch  weifs  man  nicht 
ob  Str.  gestorben  oder  sich  wo 
andershin  gewandt  hat  (Mattheson  1, 
362.  Schneider  52.  55.  H.  35. 
Ledebur.  Spitta  1,  615  nur  vorüber- 
gehend). 


Strige. 


311 


Stiiggio. 


Von  seinen  Kompositionen  sind  be- 
kannt {was  er  in  Berlin  komponierte  und 
zur  Äuffühiung  brachte  und  von  Sclinei- 
der  beschrieben  wird:  2  Opern  u.  2  Ge- 
legenheitsgesge.  bei  Vermälungeu  1706 
und  1708  ist  verschollen,  auch  in  der 
Kgl.  Hausbibl.  nicht  vorhanden) : 

Erster  Theil  bestehet  in  sechs  italiäni- 
schen  Cantateu  a  voce  sola,  worzu  Vio- 
lino-  oder  Hautbois-Solo  accompagniret, 
all'Altezza  Serenissima  Leopolde  Principe 
d' Anhalt  ...  op.  1.  Cöthen  1715  Ant. 
Löffler.    P.    28  Bll.     [B.  B.    B.  Wagener. 

Samlbd.  Part.,  Ms.  11500  in  B.  B.  49. 
Stück:  Cautata  ,,Ancor  non  so  compreu- 
dere,  Sopr.  solo  et  Cent,  (aus  obigem 
Drucke  Nr.  2). 

In  B.  Dresden  Mus.,  Ms.  B.  101a 
S.  239  Cantata  „Crudo  ciele  sin  quando''  ä 
Sopr.  col  B.  P.  qufol.  —  Ms.  Cx.  863.  Trio 
a  V.  Fl.  e  B.  Dd.  2  Exempl.  zu  je  3  Stb. 

In  B.  Rostock  im  Ms:  Sonata  k  Fl. 
trav.  col  Cemb.  1720.  2  Stb.  —  Sonata 
ä  Fl.  trav.  V.  e  Basson.  Ms.  3  Stb. 

Strige, . . .  findet  man  über  einer 
Clianson  im  Samlwk.  1572  a  gez. 
(Eitner  1). 

Striggio,  Alessandro,  geb.  um 
1535,  gest.  am  22.  Sept.  1587  zu 
Mantua,  seiner  Geburtsstadt.  Diente 
von  c.  1560  dem  Herzoge  Cosmo  de 
Medici  von  Florenz  und  von  1574 
ab  am  Hofe  zu  Mautua.  Auf 
seinen  Druckwerken  nennt  er  nie 
ein  Amt,  sondern  bez.  sich  nur 
mit  „Servitore".  Er  soll  ein  aus- 
gezeichneter Violaspieler  gewesen 
sein.  Man  bezeichnet  ihn  als  einen 
der  Ersten,  die  für  theatralische 
Aufführungen  Intermezzi  schrieben 
(Canal  73.  Ambros  3,  552.  Viertel], 
siehe  Kegister.  Titel.  Ein  Brief 
an  den  Herzog  von  Florenz  vom 
25/2  1560  der  um  Urlaub  bittet, 
um  ein  Werk  zum  Drucke  in 
Venedig  zu  bringen  in  La  Mara  1, 
25.  Der  im  Bertolotti  86  erwähnte 
Alessandro  Str.,  der  1607  in  Mau- 
tua angestellt  wird,  kann  nur  sein 
Sohn  sein,  der  auch  die  nach- 
gelassenen Werke  seines  Vaters 
1596  herausgab).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 


...  II  1.  lib.  de  Madrigali  <\  6  voci  con 
noua  giunta.  Ven.  1560  Gardano.  6  Stb. 
qu40.  29  Madr.  [Hofb.  Wien:  C.  6a. 
Brüssel:  6a.  Verona  S.  f:  A. 

—  ristamp.  1565  ib.  vermehrt  um 
1  Madr.  von  Perissone  Cambio.  [Proske 
6  Stb.     BologTia.     Bologna  Petronio. 

—  ristamp.  1566  Vineg.,  Scotto.  [Mo- 
dena:  C.  A.  T.  5  a  (L'alma  mia  fiamma  ist 
mit  Merulo  gez).    br.  Mus.  fehlt  6  a. 

—  ristamp.  1566  Ven.,  Eampazetto. 
6  Stb.  qu4*'  vermehrt  um  1  Madr.  wie  in 
1565  doch  ohne  Autorbenennung.  [Rom 
Cecilia.  T.  B.  5a  6a.  Bologna:  T.  br. 
Mus:  C.    Upsala:  C  A.  B.  5a. 

—  ristamp.  1569,  Gardano,  fehlt  Voglia 
mi  sprona  und  Quando  vede'l  pastor. 
[Upsala  6  Stb.     Brüssel  ohne  6  a. 

—  rist.  1578.  Vineg.,  l'herede  di  G. 
Scotto,  L'alma  mia  fiamma  ist  mit  Merulo 
gez.     [B.  K.    Florenz  B.  n.     Verona  S.  f. 

B.  B:  5  a.     br.Mus:  C.  B. 

—  rist.  1579.  Gardano.  Es  fehlen 
die  Madrig.  aggiunti.  [B.  L.  B.  D.  B.  A. 
Bologna:  T.  B.  5a  6a.  Mantua  Arch. 
Gonzaga  5  a.  Vicenza  B.  B:  A.  Venedig 
Marco:  C.  A.     br.Mus:  C.  B. 

—  1585  Scotto,  wie  vorher.     [Modena: 

C.  T.  5  a.     Florenz  B.  L:  5  a. 

—  1592  Gardano,  wie  vorher.  [B.  A: 
fehlt  5a.     Bologna:  A. 

II  2.  libro  de  Madrigali  a  6  voci  di 
M...  Vinegia,  1571  G.  Scotto.  6  Stb. 
40.  31  Madi-.  [Hofb.  Wien.  Bologna. 
Verona  S.  f:  fehlt  6  a.  Modena  ebenso. 
br.Mus:  A.  T.  Brüssel Cons:  Basso. 

—  1573  ib.  [Bologna  5  a.  Florenz 
B.  L:  5a.     br.Mus:  C.  A.  T.  B. 

—  1579  ib.  [B.  A.  B.  D.  B.  L.  B. 
K.  B.  B:  5a.  Rom  Cecilia,  fehlt  T.  Vi- 
cenza Bibl.  Bertol:  A.     br.Mus:  C. 

—  1582  ib.  [B.  K.  B.  D.  B.  A.  B. 
Basel.  B.  M.  Florenz  B.  n.  Mantua 
Arch.  Gonzaga:  5a.  Modena:  A.  B.  B: 
6a.  Venedig  Marco:  C.  A.  Florenz  B. 
L.  5  a.     br.  Mus :  B. 

—  1592  Gardano.  [Proske.  Bologna. 
B.  A.  fehlt  5  a.    Rom  B.  Casan:   B. 

Madrigali  a  5  voci  d'Aless  . . .  ristamp. 
Lib.  1.  Vineg.  1560  Scotto.  5  Stb.  qu40. 
57  Madr.  dabei  1  von  Palestrina  und  2 
von  Bore.  [Verona  S.  f.  fehlt  T.  Bo- 
logna: B.  Rom  Cecüia  kompl.  Neapel 
B.  n:  A. 

—  ...  11  1.  lib.  de  Madregali . . .  rist. 
Ven.  Gardano  1560.  5  Stb.  qu4".  55 
Madr.     [B.  M.     Verona  S.  f:  A. 

—  1566  Scotto,  fehlt  Palestrina. 
[B.  M.  Bologna:  C  A.  Vened.  Marco 
fehlt  A.     br.Mus:  T.  B. 


Striggio. 


312 


Striggio. 


—  1569  Gardano.  Palestrina  ist  auf- 
genommen, dagegen  fehlen  die  von  Bore. 
[Brässel.    Bologna.    Vened.  Marco  fehlt  B. 

—  1585  Scotto,  mit  Palestr.  u.  Rore. 
[Lincoln  Ch.  L.  Basel.  B.  B.  fehlt  T. 
Köln:  C.  A.  5a.     Florenz  B.  n:  T. 

—  s.  a  (viell.  1566)  Venetia  (Rampa- 
zetto).     [Bologna  def.  Tenor. 

11  2.  iibro  de  Madrigal!  a  5  voci  di  M. 
.  .  .  Vineg.  1570  Scotto.  5  Stb.  4".  32 
Madr.  [Hof b.  Wien.  Bologna:  C.  A.  5a. 
Mantua  Arch.  Gonzaga:  5  a. 

—  1571  ib.  [Rom  Cecilia:  T.  br. 
Mus:  T. 

—  1573  ib.  [Verona  S.  f.  Bologna 
fehlt  5  a. 

—  1579  ib.  [B.  K.  Venedig  Marco 
fehlt  A.    B.B:  5  a. 

—  1583  ib.  [B.A.  B.  D.  Basel. 
Modena.  Bologna.  Florenz  B.  n.  Kola: 
C.  A.  5  a. 

11  3.  Iibro  de  Madrigali  a  5  voci  del 
Sig. .  .  (ohne  Amt).  Venet.  1596  Ang. 
Gardano.  5  Stb.  #  dem  Herzoge  von 
Mantua  vom  Sohne  gewidmet.  20  Madrig. 
[Crespano:  T. 

n  4.  Iibro  de  Madr.  a  5  v.  Ven.  1596 
Gardano.  5  Stb.  4"  dem  Herzoge  von 
Ferrara  vom  Sohne  gew.  20  Madr.  [Cres- 
pano: T.     Modena  kompl. 

II  5.  hbro  de  Madr.  a  5  v.    Ib.  1597. 

5  Stb.  4",  ohne  Dedic,  jedenfalls  auch 
vom  Sohne  ediert.  23  Madr.,  dabei  6 
Canzouen.     [Crespaao:  T. 

II  Cicalamento  delle  Donne  al  Bucato. 
Et  la  Caccia  di  A  . .  Str  .  .  con  un  La- 
mento di  Didone  ad  Enea,  per  la  sua  par- 
tenza,  di  Cipriaiio  Bore,  a  4,  5,  6  &  7 
voci.  Di  nouo  poste  in  luce  per  Giulio 
Bonagionta  da  San  Genesi  (Musiker  am  S. 
Marco  in  Venedig).  Vinegia  1567  Gir. 
Scotto.  7  Stb.  40.  13  Nrn.  (von  Rore  3). 
[Brüssel:  C  A.  T.  B.  5a.     br.  Mus:  B. 

—  1569  ohne  den  Lamento,  dafür 
„con  ü  Gioco  di  primiera  a  4  voci  (von 
Striggio).  Ib.  (ohne  Rore)  12  Nrn. 
[Florenz:  A.  T.  6a  7a.  Bologna:  B.  br. 
Mus:  T. 

—  1584  Ib.  wie  1569.  7  Stb.  4«. 
[br.  Mus:  T.  B.  5a  6a  7a.    Vened.  Marco: 

6  a  7  a.  Rom  Cecilia  fehlt  T.  u.  7  a.  ß. 
M:  5a  7a.  In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms. 
in  5  Stb. 

Str.  komponierte  um  1565  mehrere 
Intermezzi  zur  Hochzeit  des  Francesco 
von  Medici  mit  der  Johanna  von  Oester- 
reich.  1579  u.  1585  schrieb  er  ähnliche 
Zwischengesänge  für  theatralische  Auf- 
fühniugen  (Canal  73).  Schon  in  seinem 
1.  Buche  Madrigale  zu  6  Stirn,  befinden 


sich  2  Serenate  (siehe  Vogel)  u.  die  Ge- 
sänge in  Cicalamento  dienten  ähnlichen 
Aufführungen.  Der  Chor  befand  sich 
hinter  der  Bühne. 

In  Mss.,  B.  B.,  Z28  Part,  von  1599, 
fol.  37,  Faciem  tuara  Deum  6  voc.  ex 
Gemma  musicali  lib.  1.  fol.  13.  —  Der- 
helbe  Gesang  mit  Italien.  Text:  Nasce  la 
l)ena  mia,  in  Ms.  Z  32,  Lautenbuch  des 
16.  Jhs.     S.  80. 

In  B.  L.  8  Canzoni  6  voc. 

In  B.  Proske,  Ms.  774  u.  75:  13  Ma- 
drigali. 

In  Mailand  Cons.  2  Messen  zu  4  und 

5  Stirn,  (der  gedruckte  Kat.  verz.  sie 
nicht). 

In  B.  Zw.  Ecce  beatum  lucem  . . .  a 
40  vocibus  in  4  chori,  Bassone  canato 
dalle  parte  piü  basse  del  40  persone.  Stb. 
in  . .  .  Ms.  Chor  I.  zu  8  St.,  IL  zu  10, 
III.  zu  16  u.  IV.  zu  6  Stirn.  1587. 

In  B.  Brüssel  fds.  Fetis  2289,  Ms.  P. 
Madrigali. 

In  Bologna  im  Ms.  4  Gesge  in  P.  Ms. 
von  1613  von  Amingonus  in  Rom  ge- 
schrieben (2,  4). 

In  Modena,  in  einem  Ms.  des  16.  Jhs. 
1  vol.  in  fol.  1  Canzone  con  liuto;  auch 
im  Codex  Cos.  Bottegari's.  —  In  R.  C. 
of  Mus.  Ms.  1881,  4  Stb.  kompl.  17.  Jh. 
ein  Madr:  Love  hath  proclaimed  (No  din 
of  rolling)  6  voc.  und  in  Ms.  1964  eine 
Lautenpiece. 

41  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1) 
die  mit  latein.  Texte  scheinen  Ueber- 
setzungen  zu  sein.  Ferner  in  Lodov. 
Agostini's  L'Echo  1581   eine  Canzone  zu 

6  Stirn,  und  in  nuovo  Echo  1583  p.  10 
ein  Gesang.  —  In  Primavera's  1.  lib.  et 
2.  Madr.  1565:    Movendo  apparo,  5  voci. 

—  In  Antonelli's  I  dolci  frutti  1570: 
Notte   felice  e  care.     Qual  piu  si  trova. 

—  In  Ant.  Gardano's  5.  lib.  delle  Muse 
1575:  4  Madrig.  —  In  Mosto's  111.  fiore 
della  Ghiilanda  1577:  Dolorosi  martir.  — 
In  Vincenti  ed  Amadino's  Musica  de  di- 
versi  1584:  9  Gesänge  zu  7—12  Stirn.  — 
In  Ang.  Gardano's  L'amorosa  caccia  1588 : 
Hör  che  le  stelle.  —  In  Vic.  Sabbio's 
L'amorosa  Ero  1588,  1  Gesg.  —  In  Ang. 
Gardano's  Dialoghi  musicali  1590:  5  Ge- 
sänge zu  7—12  Stim.  —  In  AVatson's 
The  first  sett  of  ital.  Madrig.  1590:  Non 
rumor  di  tamburi  6  v.  —  In  Julio  Pel- 
lini's  Missae  5  voc.  1592  eine  Messe.  — 
In  Vinceuti's  Nuova  spoglia  amorosa  1593: 
3  Gesge.  5  v.  —  In  Scotto's  Spoglia  amo- 
rosa Madr.  1600:      Al'hor  che  lieta  5  v. 

—  In  Molinaro 's  Fatiche  lib.  2,  Nr.  29 
von   1610:    Congratulamini  (Non   inimor, 


Striglioni. 


313 


Strobel,  Valentin. 


der  Originaltext).  —  In  CavaJgieri's  Madr. 
de  diversi  1616:  Chi  fara  fede  (Sponsa 
eterni  patris).  —  In  Bonizzi's  Alcune 
opere  di  diversi  1626:  Invidioso  amor 
5  V.  für  die  Viola  bastarda  arrang.  —  Im 
Virginalbook  in  Cambridge  FW.  S.  148 
das  Madrig.  Chi  fara  von  P.  Philips  be- 
arbeitet. 

Im  Boi-ney  1  Madr.  (Eitner  2).  — 
Madr.  ä  6  v.  No  din  of  Eolling  drum. 
Lond.,  Vocal  Society  [Einsiedeln].  —  In 
den  Tabiüaturbüchern  von  Jac.  Paix, 
Rudenius,  B.  Schmid  u.  Terzi  ist  er  mit 
arrang.  Gesgen.  vertreten. 

Striglioni,  Filippo,  aus  Lucca, 
starb  gegen  1750.  1678  kam  zu 
Livorno  die  Oper  „Amor  bisbetico'' 
zur  Aufführung  (Gerber  1.  Pougin). 

Strinasacchi ,     Antonio ,    um 

1779  Violinist  am  Scalatheater  in 
Mailand  (Cambiasi  115). 

—  Regina^  eine  bedeutende 
Violinspielerin,  geb.  um  1762  zu 
Ostigiia  bei  Mantua,  gest.  1839  zu 
"Dresden,  erzogen  im  Conservatorio 
della  Pietä  in  Venedig,  ging  gegen 
1777  als  Violinvirtuosin  auf  Reisen, 
trat  z.  B.  am  21/11  1777  mit  ihrem 
Bruder  in  Frankfurt  am  Main  auf 
(Israel  64),  verheiratete  sich  1785 
mit  dem  Violoncellisten  Joh.  Kon- 
rad Schlick,  herzogl.  Gothaischer 
Konzertmeister  und  lebte  nach 
dem  Tode  ihres  Mannes  in  Dres- 
den. Mozart  komponierte  für  sie 
die  Sonate  in  Bd.  und  urteilt  über 
ihr  Spiel  sehr  günstig  (Jahn  3,  291. 
Wasielewski  1.     Felis). 

In  Traeg's  Kat.  von  1799  werden  im 
Ms.  ohne  Vornamen  1  Konzert  f.  Vol. 
mit  Orch.  angeführt. 

Stringariiis ,    Antonius,     aus 

Padua,  auch  nur  gez.  mit  ^^Ant. 
PatcL,  Ä?it.  Siring.  Patavinus^^  und 
^.Antonius  Pata^\ 

ist  im  Petrucci  1507  a  mit  .5  Frottole 
a  4  vertreten  (Eitner  1). 

String-er,  Peter,  nach  Chfford's 
Collection  von  1664:  Organist  an 
der  Kathedrale  zu  Chester.  Nach 
West   war    er    zuerst    Chorknabe, 


dann  von  1661 — 73  Organist  in 
Chester.  Sein  Sohn  Jolin  St . . . 
von  1673—1686  sein  Nachfolger. 
Strobacli ,  eine  ansehnliche 
Musikerfamilie,  von  denen  durch 
Gerber  1.  u.  2  angeführt  werden: 

—  Ä?iton^  ein  Weltpriester,  zuletzt 
Kapellan  zu  Lindenau  in  Böhmen  im 
18.  Jh.,  ein  Bassist  und  Fagottist. 

—  Christian,  Bruder  des  Georg,  geb. 
zu  Lindenau,  war  Virtuose  auf  der 
Trompete. 

—  Franx.  Dittersdorf  in  seiner  Selbst- 
biogr.  134  bez.  ihn  1764  als  1.  Violinisten 
an  der  Prager  Oper.  Im  Ms.  6141  der 
B.  B.  wird  er  Kapellmeister  der  hochf. 
Lobkowitz'schen  Kapelle  in  Prag  genannt. 
Nach  Eeichard  1786  p.  165  war  er  Musik- 
direktor an  der  Bondini'schen  Truppe  in 
Prag  und  auTserdeni  nach  Gerber  und  der 
Lpz.  Ztg.  12,  806  Regens  chori  an  der 
Loretakirche  ebd.  1796—1810.  12  Lieder 
von  Sophie  Albrecht,  1.  Thl.  für  1  Sing- 
stim.  mit  Klavier,  erschienen  1792  in 
Prag.     [Musikfr.  Wien. 

—  Georg,  Bassist  an  der  Theiner- 
Kirche,  an  St.  Niklas  und  St.  Jakob  in 
Prag,  geb.  zu  Lindenau,  gest.  1753  zu 
Prag. 

—  Joseph,  Musikdirektor  an  St.  Niklas 
in  Prag,  gest.  im  Dez.  1794. 

—  Niklas,  ein  Bruder  des  Anton, 
Bassist  und  Musikdirektor  an  der  Kapitel- 
kirche in  Fünfkirchen  (Ungarn),  starb  iu 
der  Mitte  des  18.  Jhs. 

—  Wenxel,  ein  anderer  Bruder  des 
Anton,  Organist  an  St.  Martin  zu  Prag, 
später  Weltpriester  und  Dechant  zu 
Böhniisch-Kamnitz. 

In  Berlin  K.  Hl  ohue  Vornamen  ein 
Strobach  mit  Ländlerischen  Tänzen  von 
1790  f.  Orch.  im  Ms. 

Strobel,  Anton,  Bassist  an  der 
Hofkapelle  in  München,  empfängt 
am  23/10  1793  eine  Gratifikation 
und  stirbt  1794.  Dem  Kurfürsten 
wird  sein  Tod  am  17/9  gemeldet. 
Die  Witwe  erhält  noch  1803  eine 
Pension. 

Strobel,  Valentin,  aus  Thü- 
ringen. Nach  Sam.  Scheidt  war 
er  an  der  Hofkapelle  in  Halle 
„Cytharoede",  d.  h.  Lautenist  oder 
Theorbist.  In  der  Darmstädter 
Hofkapelle  wird   1629    der  Laute- 


Ströckher. 


314 


Strozzi,  Barbera. 


nist  Valentin  Strobel  angezeigt 
(S.  22  der  M.  f.  M.  32)  und  S.  44  ff. 
ebd.  1679  ein  Johami  VaJentin 
Strobel,  Laiitenist,  der  noch  1718 
im  Dienst  ist.  Letzterer  Avird  wohl 
ein  Sohn  des  obigen  sein.  —  Ein 
Walter  Strobel,  Lautenist,  war  1594 
an  der  Weimarer  Hofkapelle  an- 
gestellt (M.  f.  M.  29,  140).  Man 
kennt  von  einem 

Yalentin  Strobel's  Melodien.  Erster 
Theil.  Yber  Teutsche  -n-ältliche  Lieder, 
so  von  . . .  der  Poesi  Liebhabern  gedichtet. 
Sampt  beygefügten  Rittoraellen  mit  zweyen 
Violinen  vnd  einem  Bass.  Stra£sburg  1652 
Joh.  Heinr.  Mittel,  fol.  [Darmst.  nur 
2.  V.  br.  Mus,  ohne  Instnim.  M.  f.  M. 
32,  44  das  Register  über  20  Lieder. 

. . .  Melodien  Ander  Theil.  Bey  dem 
Authore  in  Strafsburg.  Gedruckt  bey 
J.  H.  Mittel  1654.  20  Gesge.  in  fol.  mit 
vollständigen  -weltUchen  Testen,    [ß.  B :  C. 

In  Puhrmann's  Lautenbuch  von  1615 
fünf  Lautenstücke. 

Ströckher,  Wolfgang,  um  1750 

Chordirektor  in  Oettingen  (Metten- 
leiter 1,  251). 

Strölil,    Johann    Adam,    ein 

blinder  Waldhornist,  diente  um 
1740  in  der  Kapelle  Heinrich  XXV. 
von  Gera,  auch  ging  er  auf  Kon- 
zertreisen. Er  war  in  Tüllstedt 
bei  Langensalza  geb.  und  um  1703 
gest.  (Walther.     Gerber  1). 

Strogers ,  Xieholas ,  Organist 
zur  Zeit  König  Jakob  I.  von  Eng- 
land (17.  Jh.)  Er  schrieb  geist- 
liche, weltliche  und  Instiumental- 
piecen;  bekannt  sind  davon: 

2  Gesge.  in  Barnard's  Samiwk.  von 
1641.  Im  br.  Mus.,  Add.  Ms.  31390, 
Chorbuch  von  c.  1600,  1  Gesg.  Oxford 
Musikschule,  Chorbuch  „In  Nomines", 
1  geistl.  Tonsatz.  Auch  in  Peterhouse's 
Mss.  —  1  Khwerpiece  im  Virgiualbook 
in  Cambridge  FW.  168  S.  167,  welches 
B.  Squire  neu  herausgab,  1  Fantasia. 

In  Benjam.  Cosyn's  Virginal  book  von 
c.  1600,  1  Klavierp.    [Buckino-ham  Palast. 

In  Oxford  Ch.  Ch.  Part-books,  1  In- 
strum entalsatz.     2  Services  in  A.  u.  D. 

In  Jane  Pickering's  Lautenbuch  von  1616 
1  Piece.     [br.  Mus.  Egerton  Ms.  2046. 

In  Ely  1  Service  u.  1  Anthem  im  Ms. 


Stroh,  Heinrich,  um  1651 
Falsetist  an  der  kurprinzlichen 
Privatkapelle  in  Dresden  (Fürste- 
nau  1,  70). 

Strohl,  Daniel,  von  1777  bis 
1780  Organist  am  alten  St.  Peter 
in  Strafsburg  i/Els.  und  dann  wie- 
der von  1810—1813  (Lobstein  76). 

Strohmann,  Grottfried,  um 
1757  Organist  an  St.  Yincenz  in 
Breslau  (Marpurg  3,  132). 

Strolger,  J  . . .,  ein  englischer 
Komponist  des  18.  Jhs.,  ist 

in  John  Simpson's  Pocket  Companion 
mit  einer  Piece  vertreten. 

Stromherg,  Henrik. 

Die  Kgl.  Bibl.  im  Haag  besafs  einst: 
Entechma  musica  cantionum  fugarum  in 
simplo.     Franeker  1601. 

Strong,  Edward,  diente  als  In- 
sti'umentist  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  und  wird  1663  als  ge- 
storben verz.,  doch  ist  1669  aber- 
I  mals  ein  Instrumentist  mit  gleichen 
Xamen  in  den  Listen  genannt. 

—  John,  ebenfalls  Instioimentist  an  der 
Kgl.  KapeUe,  ist  1663  und  1669  verz. 

—  Robert,  Instrumentist  ebd.  1663  und 
1694. 

—  Stephen,  Instrumentist  ebd.,  tritt 
am  14.  Dez.  1661  als  Posaunist  (double 
sackbut)  ein  (Nagel  1,  52.  53.  55.  60.  65). 

Stronge,  Bohert,  ist  1640  als 

lustrumentist  mit  46  £  Gehalt  an 
der  Kgl  Kapelle  in  London  verz. 
(Nagel  1,  45). 

Stroombiu*g,HenderiliCoenrad 
van,  wurde  am  4.  Juli  1637  Or- 
ganist an  der  alten  Kirche  in  Delft 
und  starb  1687    (Bouwst.  2,  142). 

Stroiid,  Charles,  geb.  um  1705, 
gest.  26.  April  1726  in  West- 
minster  (London),  war  Chorsänger 
an  der  Kgl.  Kapelle,  später  Orga- 
nist und  Lehrer  an  der  Whitehall- 

Kapelle. 

In  Page's  Harmonia  Sacra  1  Anthem: 
Hear  my  prayer,  o  God  (Grove). 

Strozzi,    ßarbei'a.      Aus    den 

Titeln  ihrer  Druckwerke  ist  über 
ihre  Person  nichts  zu  entnehmen. 


Strozzi,  Barbera. 


315 


Struck. 


F6tis  bez.  sie  als  eine  vornehme 
Yenetianerin.  Der  Kat.  von  Mo- 
dena  sagt:  Adoptivtochter  des 
Dichters  Giulio  Strozzi.  Nicolo 
Fontei  nennt  sie  in  seinen  Biz- 
zaiTie  poetiche  1636  eine  „virtuo- 
sissima  Cantatrice",  für  deren  Ge- 
brauch er  die  Gesänge  schrieb. 
Sie  trat  als  Komponistin  mit  fol- 
genden Drucken  auf: 

Sacri  musicali  affetti  di  B  . .  Str . . 
Consecrati  alla  Sereniss.  Anna  Austria 
Archidnchessa  d'Inspruch.  Lib.  1.  Op.  5. 
Veu.  1655  Magni.  2  Stb:  Voce  u.  Part. 
14  lat.  Gesge.   f.   1  St.   mit  Bc.     [B.  Br. 

n  1.  de'Madrigali  di  . . .  a  2,  3,  4,  e 
5  voci  (der  Grofsherz.  Yittoria  von  Tos- 
cana  gew.).  Ven.  1644  Aless.  Vincenti. 
5  Stb.  4".  27  Madrig.,  die  Teste  von 
üirem  Adoptivvater  Giulio  Strozzi.  [Bo- 
logna.    Florenz. 

Cantate,  Anette  e  Duetti,  op.  2.  Ven. 
1651  Gaixlano.  fol.  [Florenz,  br.  Mus. 
ohne  Titelbl. 

Cantate,  Anette  a  una,  due  e  tre  voci. 
Opera  3  .  . .  Nouamente  stanipate.  Ven. 
1654  Gardano  —  Fr.  Magni.   fol.   [br.  Mus. 

Ariette  a  voce  sola  . . .  Op.  6.  Ven. 
1657  Magni.  1  vol.  in  qu4<'.  127  S.  mit 
18  Gesg.     [Bologna. 

Dipoiü  di  Euterpe  overo  Cantate  & 
Ariette  a  voce  sola  di  . . .  Op.  7  . 
Ven.  1659  Magni.  1  vol.  4».  169  S 
mit  15  Gesg.     [Bologna.     Glasgow. 

Arie   di  . . .   consecrata   all'Altezza  . . 
Mad.   Sofia  duchessa  di   Bransvich  (?)   e 
Lüneburg  . . .     Op.  8.    Ven.  1664  Magni 
detto  Gardano.    1  vol.  in  qu4*'  von  166  S 
mit   12  Gesg.      [Bologna  Academ.  filarm 

In  B.  Modena  im  Ms.  P.  „Aure  giacche 
non  posso",  Cantata  di  Sopr.  c.  Bc. 

In  B.  Kassel,  Ms.  fol.  34,  Samlwk.  von 
Kantaten,  darunter  2  von  Str.  1.  Havete 
torto  per  Sopr.  2.  Un  amante  dogiioso, 
per  Basso. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  59  von  1681  fol.  31  b 
Eissolvetevi  pensieri. 

Strozzi,  P.  Berarclo,  Prediger 
des  Franziskanerordens, 

gab  nach  Parstorff s  Katalog  5  geist- 
liche Musik-Samlg.  von  Motetten,  Messen, 
Psalmen,  Magnificat  u.  a.  in  den  Jahren 
1618—1629  heraus.  Bekannt  ist  nichts 
davon  (Gerber  2). 

Strozzi,  Abbate  Gre2:orio,  lebte 
in  der  2.  Hälfte  des  17.  Jhs.  und 


war  zu  Neapel  geb.  Fetis  bez.  ihn 
als  Dr.  des  kanonischen  Eechts. 
Man  kennt  von  ihm  die  Drucke: 

Elementorum  musicae  praxis.  Utilis 
non  tantum  incipientibus,  sed  proficienti- 
bus,  &  perfectis  . . .  Auetore  Rev.  ac 
Regio  Abb.  D.  Gregorio  U.  I.  D.  Neapel, 
ac  Apostolico  Proton.  Pars  I.,  &  II. 
Opus  3.  Neapoli  1683  typis  Nouelli  de 
Bonis  typogr.  C.  et  Tenor,  2  Stb.  zu  je 
95  S.  Vollständiger  Titel  nebst  Beschrei- 
bung im  Kat.  1,  12     [Bologna. 

Responsoria,  Lamentationes,  Improperia, 
Psalmi,  Hymni,  Moteta,  et  Evangelia  Pas- 
sionis  (quoad  Turbani),  quae  ad  musicara 
in  hebdomada  Sancta  spectant,  4  vocib. 
Abb.  D. . .  Romae  1655  typ.  M.  Balmonti. 
5  Stb.     40  mit  Organ.     [Brüssel. 

Capricci  da  sonare  sopra  Cembali  et 
organi,  op.  4.  Nap.  1687  Novello  de 
Bonis.     fol.     [br.  Museum. 

Strozzi,  Lodovico,  aus  Mantua, 
bezeichnet  Aarou  im  Lucidario 
1545  als  einen  berühmten  Sänger 
(Cantore  al  libro).     Bl.  31  v. 

Strozzi,  Pietro,  ein  Floren- 
tiner des  16.  Jhs.  und  Musik- 
dilettant, 

der  1595  die  Musik  zu  einer  Mascarda 
degli  accecati  von  Metastasio  schrieb,  die 
am  25.  Febr.  zur  Aufführung  gelangte 
(La  Fage  nach  einem  Ms.  der  B.  Magüa- 
becchiani  zu  Florenz,  mitgeteilt  in  der 
Gazzetta  music.  di  Milano,  anno  6  Nr.  22). 
Luca  Bati  widmete  ihm  in  seinem  Lib.  2. 
de  Madrig.  1598  zwei  Gesänge,  auch  Peri 
erwähnt  ihn  1600  in  seiner  Le  musiche 
. .  sopra  l'Euridice.  —  Auch  im  II  Rapi- 
mento  di  Cefalo,  Firenze  1600,  wird  er 
im  Textbuche  [Bologna]  als  Komponist 
des  2.  Chores  angeführt. 

In  Marco  Gagliauo's  Lib.  2.  Madrig. 
5  V.  1604:  Portate  aure  del  ciel,  Bl.  20. 

Strncli,  Paul,  ein  Wiener 
Musiker  und  Schüler  Joseph 
Haydn's,  dessen  Kompositionen  zu 
den  besseren  Werken  seiner  Zeit 
gehören  sollen  (Gerber  2).  Er  be- 
gann 1797  .seine  Kompositionen 
herauszugeben,  die  bis  ins  19.  Jh. 
hinein  reichen.  Als  Schüler  des 
obigen  bez.  er  sich  mehrfach  auf 
seinen  ersten  Drucken.  Bekannt 
sind  mir 


Strübe. 


316 


Strunck,  Nik.  Adam. 


Dreistimmige  Gesänge  (f.  S.  T.  B.)  ohne 
Begleitung  (Xr.  1,  Herr  des  Lebens),  op.  6. 
Wien,  Weigl.     P.     [Musikfr.  Wien. 

6  Gesänge  für  4  Stim.  und  Klavier 
(Xr.  1.  Gott  ist  mein  Lied),     [ib. 

In  Darmst.  ohne  Yornamen  eine  Sin- 
fonie in  Es.  im  Ms.  Stb. 

3  Senates  p.  Clav.  av.  Y.  et  Yd,  ded. 
Jos.Havdn.    Offenb.,  Andre.    3  Stb.    [B.  B. 

Quatuor  p.  2  Y.  A.  Ycl.  oe.  2.  Offenb., 
Andre.     4  Stb.     [B.  ß. 

Quatuor  p.  Klav.  Fl.  2  Hörner,  op.  5. 
Wien,  MoUo.     4  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Gr.  Duo  p.  Clav,  et  Clarinette  ou  Y. 
oe.  7.  Yienne,  Aitaria.  —  Bonn,  Sim- 
rock.     [ib. 

Quatuor  p.  Clav.  Y.  A.  et  Ycl.  oe.  12. 
Yienne,  L.  Maisch.     4  Stb.     [B.  B. 

2  Sonaten  f.  Pfte.  u.  Clarinette,  oder 
f.  Pfte.  u.  Y.      op.  17.      [Musikfr.  Wien. 

Urteile  in  Lpz.  Ztg.,   siehe  Hauptreg. 

Strül)e,  Nikolaus,  von  1491 
bis  1501  Kantor  an  der  Bartholo- 
mäuskirche (jetzigem  Dome)  zu 
Frankfurt  a/M.    (M.  f.  M.  23,  184). 

Strücker,  siehe  Stricker. 
Strumpfwiirker,  J  . . .   P  . . ., 

geb.    22.  Juni    1773    in    Dresden, 
1810  Organist  an  der  reformierten 
Kirche  in  Dresden  (Lpz.  Ztg.  37,  71). 
Strmick,  C . . .  F  . . . 

Gerber  besafs  von  ihm  eine  Canzonetta 
aus  Gdur  füi'  Klav.  im  Ms.  Die  Musikfr. 
in    Wien   verz.    sie   aber  nicht  in   ihren 

Musikkatalogen. 

Strunek,  Delphin,  geb.  gegen 
1601,  gest.  1694,  begraben  am 
12.  Okt.  zu  Braunschweig,  93  Jahr 
alt.  Von  1630—1632  Organist  in 
Wolfenbüttel  (M.  f.  M.  23,  127), 
scheint  darauf  nach  Celle  gekom- 
men zu  sein,  wie  Mattheson  1,  352 
berichtet  und  1639  bis  zu  seinem 
Lebensende  findet  man  ihn  in 
Braunschweig  als  Organisten  an 
St.  Martini. 

(Allg.  d.  Biogr.  Dr.  Max  Seiffert  in 
Lessmann's  Musikztg.  18^)4  Nr.  47  mit 
dem  Abdruck  von  2  Choralvorspielen: 
Herzlich  thut  mich  verlangen  und  Ich 
hab  mein  Sach  Gott  heimgestellt,  beide 
4  stim.) 

Yon  seinen  Kompositionen  sind  bis 
jetzt  aufgefunden: 


In  Wolfenbüttel,  Ms.  252 :  Musicalischer 
Glückvvüuschender  Zuruff  alss  der  .  .  . 
Hertzog  Rudolph  August  zu  Braunschweig 
. .  .  den  Gottesdienst  erstesmahl  beige- 
wohnet . .  für  5  Yocal-  u.  8  Instrum. - 
Stim.  (c.  1G71).  Autogr.  1.5  Stb.  Text: 
Kommet  u.  sehet  die  wercke  des  Herrn. 

In  Lüneburg  in  einem  Orgeltabulatur- 
buche  (siehe  Junghans  32 :  Ein  4tes  Promp- 
tuarium  in  Schweinsleder,  mit  Wedemann 
gez.)  enthält  unter  Nr.  13,  Orl.  Lassus 
Surrexit  pastor  bonus,  colorirt.  Nr.  16, 
Tibi  laus,  tibi  gloria  auff  2  Clav.  D.  S. 
Nr.  20,  Yerbum  caro  factum  est,  colorirt. 
Nr.  22,  Ich  hab  mein  Sach  Gott  heim- 
gestellet,  siehe  den  Neudruck.  Nr.  35, 
Toccata  ad  man.  duplex,  zum  Teil  8  stim. 
14  Seiten  in  fol.  und  Magnificat  noni  toni. 
Mein  Sehl  erhebet  den  Herrn,  siehe  den 
Neudruck  in  Lessmann's  Ztg. 

In  B.  B.  Ms.  20600,  P.  Zwei  lat.  und 

3  deutsche    Kirchenstücke   für-   1,  3  und 

4  Stim.  mit  Listrum.  Ms.  135  p.  108  in 
fol.  Capriccio  sopra  Ich  dank  dir  schon 
durch  deinen  Sohn  (für  Orgel,  Choral- 
vorspiel).    [Auch  in  Berlin,    Hochschule. 

In  Ritter's  Gesch.  zum  Orgelsp.  Beisp. 
Nr.  124  die  ChoralbearbeiUmg  „Lass  mich 
dein  bleiben  zu  4  Stim.  Ms.  in  Sonders- 
hausen in  Privathand. 

Strimck    (Strungk),    Nikolaus 

Adam,  nach  dem  Kirchenbuche 
getauft  am  15.  Nov.  1640  in 
Braunschweig,  Sohn  des  Delphin, 
gest.  23.  Sept.  1700  zu  Dresden 
(Fürstenau  2  b,  14).  In  seinem 
12.  Jahre  wurde  er  schon  Organist 
an  der  St.  Magnikirche  zu  Braun- 
schweig, besuchte  zugleich  die 
Schule  und  bezog  dann  die  Uni- 
versität Helmstädt.  In  den  Ferien 
nahm  er  Violinunterricht  bei 
Schnittelbach  in  Lübeck  und  er- 
reichte eine  solch  enorme  Technik, 
dass  man  von  Arcangelo  Corelli 
erzählt,  als  er  Str.  spielen  hörte: 
Ich  heifse  Arcangelo,  aber  Euch 
muss  man  Arcidiavolo  (Erzteufel) 
nennen.  Um  1660  wurde  er  erster 
j  Violinist  a/d.  Hofkapelle  in  Wolfen- 
;  büttel,  bald  darauf  trat  er  in  die 
HofkapeUe  in  Celle  mit  200  Thlr. 
Gehalt,  besuchte  Wien,  kehrte  1665 
zurück,    fand    die    Kapelle    durch 


Stranck,  Nik.  Adam. 


317 


StruDck,  Nik.  Adam. 


den  eingetretenen  Tod  des  Herzogs 
aufgelöst  und  trat  in  Dienste  des 
Herzogs  Friedrich  von  Hannover. 
In  Clamor  Abel's  3.  Teil  Musik. 
Blumen  von  1677  wird  er  ,,Hoch- 
fürstlich.  Braunschweig.-Lüneburg. 
woblverordneter  Camnier-  Musicus 
und  Canonicus  zu  Einbeck''  ge- 
nannt. Dies  lässt  sich  damit  er- 
klären, dass  Hannover  zeitweise 
auchBraunschweig- Lüneburg  besafs. 
Nach  der  Liste  der  städt.  Musik- 
direktoren der  Eatsmusik  zu  Ham- 
burg (Sittard  1,  22)  ist  er  von 
1679—1682  daselbst  angestellt,  u. 
von  Ostern  1682—86  diente  er 
wieder  in  der  Hannoverschen  Hof- 
kapelle als  Hof- Kammer-Komponist, 
wie  die  Akten  aussagen  und  er- 
hielt ein  Kanonikat  des  Stiftes 
Beata  Virgine  zu  Einbeck.  Sein 
Gehalt  betrug  460  Thlr.  (Dr. 
Fischer's  Musik  in  Hannover  1902. 
Auszg.  in  M.  f.  M.  1903).  Nach 
der  Bestallungs- Urkunde  in  M.  f. 
M.  13,  4  wurde  Str.  am  26.  Jan. 
1688  a/d.  Dresdner  Hofkapelle  als 
Vicekapellmeister  und  Kammer- 
organist mit  500  Thlr.  neben  Pal- 
lavicini  und  Chr.  Bernhard  ange- 
stellt. Nach  Bernhard's  Tode 
wurde  er  1692  mit  1000  Thlr. 
Gehalt  Kapellmeister,  1694  fehlt 
er  in  den  Listen  und  erst  1697 
ist  er  wieder  genannt.  1698  wird 
er  mit  300  Thlr.  pensioniert.  Im 
Jahre  1691  erbat  er  sich  vom 
Kurfürsten  ein  Privileg  zur  Er- 
richtung einer  deutschen  Oper  in 
Leipzig.  Er  baute  im  Brühl  ein 
hölzernes  Theater,  was  ihm  c. 
10000  Thlr.  kostete  und  eröffnete 
es  am  8.  Mai  1693  mit  seiner 
Oper  „AIceste"  (M.  f.  M.  21,  89). 
Da  er  nur  an  den  Messtagen  spielen 
konnte,  so  behielt  er  die  Stellung 
in  Dresden  bei,  ruinierte  sich  aber 
finanziell  (J.  0.  Opel:    Die  ersten 


Jahrzehnte  der  Oper  zu  Leipzig  in 
Ermisch' Neues  Archiv,  Bd.  5,  1884 
Dresd.  bei  Baensch.  Auch  Bio- 
graphie über  Str.  nach  denselben 
Quellen  wie  Zelle.  Fiirstenau  2  a, 
302  ff.  sagt,  dass  Str.  sehr  ehrgeizig 
und  auf  eine  gehörige  Würdigung 
seiner  Person  sehr  bedacht  war, 
daher  lebte  er  mit  seinen  Fach- 
genossen im  Unfrieden,  so  dass 
der  Kurfürst  öfters  beschwichtigend 
eintreten  musste.  Mattheson  1, 
352  bringt  die  erste  Nachricht  ,,ex 
Ms."  Fürstenau  zahlreiche  Doku- 
mente in  1,  101.  112.  2a,  299. 
300.  302.  309.  315  ff.  2  b  13—18. 
In  La  Mara  1,  120  ein  Brief  von 
1697.  Prof.  Fr.  Zelle  im  Oster- 
programm  1891  bringt  eine  Biogr. 
nebst  Bibliogr.  die  alle  Nachrichten 
zusammenzieht,  doch  vielfach  ver- 
besserungsnötig ist.  Otto  Lindner 
verz.  die  in  Hamburg  von  ihm  ge- 
gebenen Opern  auf  S.  168  Nr.  3. 
4.  10.  12.  22.  23.  24.  Ebenso 
Zelle  im  Osterprogramm  mit  nähe- 
ren Angaben  über  den  Text).  An 
Druckwerken  sind  bekannt: 

Leucoleons  Galamelite,  oder  allerhand 
keusche  Lust-  u.  Liebeslieder,  mit  neuen, 
auff  eine  sonderliche  Art  gesetzten,  Melo- 
deyen.  Franckfurt  a/M.  s.  a.  (1671?) 
Hauenstein,  druckts  Joh.  Görlin  in  Han- 
nover und  Hildesheim.  Strunck  ohne 
Vornamen,  daher  zweifelhaft  von  welchem 
Str.     [B.  Hbg. 

—  Prf.  Zelle  druckt  im  Piogramme 
1891  ^^er  Lieder  ab,  sie  sind  für  Sopr. 
und  unbez.  Bass. 

Ein  Hundert  auserlesene  Arien  zweyer 
Hamburgischen  Operen,  Semiramis  und 
Esther,  J\Iit  beygefügten  Eitornellen.  In 
Verlegung  Georg  Rebenleius  .  .  .  Hamburg 
1684.  Titel  zum  Bc.  [B.  Xgsbg.  Die 
Singstimme  in  B.  B.  mit  kürzerem  Titel, 
ohne  Kennung  der  Opern. 

—  Im  Programm  von  Zelle  1891  S.  21 
Arien  ohne  ßitornelle,  die  Instrumente 
fehlen,  oder  sind  von  Stranck  nicht  mit- 
gegeben, wie  es  damals  Sitte,  oder  eigent- 
lich Unsitte  war.  Die  beiden  Krieger 
veröffentlichten  ebenso  ihre  Opern. 

Ein   Hundert   auserlesene   Arien    mit 


Struiict,  Nili.  Adam. 


318 


Strutius. 


beygefügten  Ritoraellen,  darinnen  erbau- 
liche Moralia,  für  Hohe  und  Niedrige, 
auff  Lust-  und  Traurige  Fälle,  nachdenck- 
lioh  vorgestellet  werden.  Hbg.  16S5  G. 
Rebenlein.  kl.  qu40.  17  Bogen.  (A— R.) 
nur  Melodien  aus  Opern,  manchmal  Duette, 
[B.B. 

Nach  Walther  gab  er  auch  heraus: 
„Musicalische  üebung  avf  der  Violin  und 
Viola  da  ganiba  in  etüchen  Sonaten  über 
die  Text -Gesänge,  imgl  eichen  etlichen 
Ciaconeu  mit  2  V.  bestehend.  Dresden 
1691." 

1)1  Manuscripten : 

In  B.  B.,  Ms.  20600,  Samlbd.  P.  Stück 
12:  Laudate  pueri,  Ten.  e  V.  Bc.  — 
Stück  13:  Christus  resurgens  3  voc.  2  V. 
Bc.  —  14:  Nun  treten  wir  ins  neue 
Jahr,  4  voc.  2  V.  2  Viele  Bc.  —  15: 
Hör  mein  Volck,  lass  mich  reden,  3  voc. 
2  V.  2  Viele  Fag.  Bc.  —  16:  Siehe,  meine 
Freundin  du  bist,  5  voc.  2  V.  2  Violette, 
Fag.  Bc. 

In  Z  37  Choralbearbeitungen  f.  Orgel 
im  2.  Buch  S.  21.  —  Ms.  13.5  p.  108: 
Capriccio  sopra  „Ich  danck  dir  schon"  f. 
Orgel. 

In  Dresden  Kgl.  Musikalmi-Samlg. 
Ms.  567,  2  latein.  und  3  deutsche  Motet- 
ten oder  Kantaten  in  P.  —  19  Duetti  da 
Camera. 

In  B.  Egsbg.  Ms.  499,  Choralvorspiele 
von  Verschiedeneu,  obgleich  Nicol.  Ad. 
Strungk  gez.  ist  glaubt  doch  Jos.  Müller, 
dass  sie  von  Delphin  sind. 

In  B.  Wolfenb:  Les  aires  avec  les 
Flauts  (?)  douces  pour  Son  Altesse  Seren. 
Mens,  le  Prince  Ludwig  Rudolf  Duc  le 
Bruns.  &  Lunebg.  10  Nrn.,  meist  Tänze 
f.  2  Stim. 

In  Upsala:  Sonata  ä  3:  2  V.  Viola 
di  Gambe,  Bc.  —  Sonata  k  6:  2  V.  Va. 
da  braccio.  2  Violette,  Violon,  Bc.  in  4*^. 
Textbücher  in  B.  B.  zu  Nero,  Oper 
1693  für  Leipz.  geschrieb.,  Text  von 
Mich.  Conradi.  —  Agrippina,  Oper  1699 
für  Lpz. 

Strungel  (Stiangel),  Yalentin, 
Lautenist  und  Ratsmiisikant  in 
Hamburg  von  1523—31,  1532  —  54 
(Sittard  1,  16.  18). 

Strus  M(agister),  Franz,  Orga- 
nist in  Köln,  wie  man  im  Ms. 
Basel  F.  X.  1—4  Nr.  50  (c.  1520) 
liest. 

Dort  das  Lied:  0  werder  muud.  Ca- 
non im  Tenor  in  duplo. 


Strutius  (Sthrucius),  Thomas, 
aus  Rathenow,  Brandenburg,  war 
um  1603  Organist  in  Stargard, 
nennt  sich  1656  Organist  a/d.  hlg. 
Dreifaltigkeitskirche  za  Danzig, 
oder  wie  sie  beute  heilst:  an  der 
Trinitatiskirche.  Von  hier  kam 
er  1668  an  die  Marienkirche  und 
starb  daselbst  1678  (Titel.  Winter- 
feld 2,  152  stellt  seine  Kompo- 
sitionen neben  die  Besten  seiner 
Zeit.  In  allen  seinen  Werken  ist 
er  bestrebt  den  Choral  zur  Geltung 
zu  bringen  und  kunstvoll  zu  ver- 
werten. Siehe  auch  Döring.  Koch  3, 
367).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Epithalamion  in  honorem  nuptiarum 
Chrstph.  Müesii ...  6  voc.  comp,  et  dedic. 
a  Thoma  Sthrucio  Eatheuouieusi  .  .  . 
16.  Juni]  1603.  Dantisci,  Mart.  Khodus. 
6  Stbll.  qu4o.  Tota  pulclu-a  es.  [B.  Kgsbg. 
fehlt  C  1. 

Lobsingeude  Heiizens  -  Andacht  über 
die  Evangelia,  welche  des  Sonntages  und 
an  den  Hauptfesten  .  .  .  von  Dr.  Joh. 
Maukischen  ...  in  4  Stim.  übersetzet  von 
Th  .  .  Strutio  . .  Dantzig  (1656)  G.  Rheten 
Wittwe  und  Dav.  Friedr.  Rheten.  S»- 
587  S.  mit  76  Liedern  zu  4  u.  5  Stim. 
Zabn  teilt  8  Melod.  mit.     [B.  Lpz. 

Koch  3,  367  zeigt  noch  an:  110  Lieder 
mit  Melodien,  Geistliche  Sing-  und  Bet- 
stunden, Danzig  1657.  Enthalten  34 
Melod.  mit  Bc. 

Sonata  octo  Instiniment.  Danzig  1658. 
9  Stb.     fElbing. 

...  H.  E.  Psalmus  C  in  laudem  Dei 
seculoi'um  conditoris  optimi  maximi,  anno 
MDCLllX.  Gymnasii  daut;  jubilaeo  et 
seculari,  in  actu  pubhco  .  . .  servato  idio- 
mate  primigenio,  h.  e.  Hebraeo,  in  con- 
centu  musico  exhibitus  . . .  [Danzig  1658] 
D.  F.  Ehetius.  4".  [br.  Mus.  stellt  ihn 
unter  Strutz  (sie?). 

Mss.  in  B.  B.  W  100  Nr.  1589,  11 
geistl.  Lieder  aus  1056  in  P.  —  Ms.  1100 
Samlbd.  P.  Stück  25:  Enge  arima  mea, 
Sopr.  solo,  2  V.  et  Org.  6  BU. 

In  B.  Upsala  in  Stb;  Gaudeamus  om- 
nes  3  V.  e  Ritornello  c.  Bc.  4''.  —  Nisi 
dnus.  3  V.  2  V.  Bc.  4^.  —  Resonet  in 
laudibus  3  v.  2  V.  Bc.  4^.  Liebesgespräch 
aus  dem  hohen  Liede  Salomonis  , .Siehe 
mein  Freund^'  2sti-A.  2  V.  Bc.  40. 


Struve. 


319 


Stuck,  Job.  Bapt. 


In  B.  Elbing  im  Ms.,  betitelt:  Drei 
Ungleiche  machen  ein  Gleiches.  Besteht 
aus  3  Choralmelodieu  die  so  ineinander 
verwohen  sind,  dass  jede  Stimme  iliren 
Choral  singt  und  dabei  alle  drei  sich  har- 
monisch decken. 

In  neuen  Ausg.  2  Gesänge  aus  1656 
(Eitner  2). 

Struve  (Striiwe),  J  . . .  B  . . ., 
lobte  iu  Stockholm  und  starb  1825. 
1820  erschienen  Yariationen  (Leipz. 
Ztg.  29,  242). 

Strzebsky,  Maiisoet,  geb.  11. 
Dez.  1753  zu  Geiersberg  in  Böh- 
men, gest.  8,  Mai  1807  in  Prag. 
Chorknabe  bei  den  Serviten  in  Kru- 
lich,  ging  nach  Prag,  studierte 
Humauioren  und  Philosophie,  be- 
trieb dabei  fleifsig  Musik,  wurde 
1779  zweiter  Violinist  a/d.  Stra- 
höwer  Kirche,  später  an  St.  Veit, 
dann  Bratschist  in  der  Opernkapelle, 
gab  vielfach  Musikunterricht  und 
wurde  auch  als  Kopist  öfter  be- 
nützt. Dlabacz  führt  von  ihm 
Kirchen-Kompositionen  u.  Kammer- 
musik  an.  Fetis  verstümmelt  den 
Namen  in  Strzosky. 

Stuart,  John,  Sänger  in  der 
Kapelle  Karl  des  Kühnen.  Forkel 
3,  220  nennt  ihn  James  Stuart, 
ein  Theoretiker  und  schottischer 
Prinz  um  1400  (Nagel  3,  12). 
Vielleicht  sind  dies  zwei  ver- 
schiedene Männer.  Auch  Thoinan 
66  führt  den  ersteren  unter  Jean 
Stuart  oder  Stewart  an. 

Stuhbs,  Simon,  Engländer, 

ist  an  dem  4st.  Psalraeubuche  von 
Eavenscroft  1621  ediert  beteiligt  (Haw- 
kins  3,  525).  Auch  im  Samlwk.  Ä.  B. 
Synopsis  1680  befindet  sich  ein  3  st.  Ge- 
sang. —  In  Thom.  MyrieU's  Ms.,  br.  Mus. 
29372—377  von  1616  ein  Anthem.  —  In 
Oxford  Ch.  Ch.  ein  Anthem  a.  5. 

Stuben,  ...  um  1700  Kammer- 
musiker in  München,  erhält  jährl. 
450  Gld.  Gehalt  (Krbisarch). 

Stubenroll,  F  . . .,  ein  Wiener 
Musiker  im  18.  Jh.,  bekannt  durch 


Galathe,  eine  deutsche  Arie ;  besafs  einst 
Schletterer. 

3  Senates  pour  Claveciu  ou  Fortep. 
avec  Face,  d'un  V.  oe.  1.  Mannheim, 
Götz.     Stb.     [Dresd.  Mus. 

Stubenvoll,  Johann,  um  1635 
Cornettist  mit  250  Gld.  an  der 
Hofkapelle  in  München  augestellt 
(Kreisarchiv).  Heiratet  am  28/8 
1635  Kath.  Stiperlin  (Traureg.). 

Stuber,  Konrad;  Gerber  2 
nennt  ihn  einen  Gelehrten  und 
Schüler  des  Freigius,  um  1570 
lebend,  der  den  Tractat  schrieb 
,,de  Musica"  dessen  sich  Freigius 
nach  eigenem  Geständnis  bei  der 
Ausarbeitung  seines  Pädagogiums 
bediente. 

Die  B.  M.  besitzt  von  ihm  mehrere 
geistliche  Gesänge  unter  Conrad  Stuber 
und  Stuberus,  angehängt  au  Palestriua's 
Hynmi  1589:  Hymnus  de  S.  ßenedicto 
Abbate  „Christi  favente  gratia"  6  voc. 
und  fol.  14:  Hymn.  de  S.  Chrysogouo 
„Chiiste  fons  omnis  boni"  6  voc.  Ferner 
eine  Litania  6  voc.  in  P.  —  In  alten 
Samlwk.  von  1596  u.  1604  eine  Litania 
6  V.  und  Rosetum  Marianum  5  v.  (Eit- 
ner 1).  In  der  Bibl.  der  Lorenzkirche 
zu  Nürnberg  in  Codex  148  eine  Missa 
super  Maria  Magdalena,  6  voc,  er  be- 
zeichnet sich  daselbst  als  einen  Presbyter. 
In  Cod.  226  eine  5stim.  Motette. 

Stuck,  Johann  Bai)tist,  auch 
Batistin  genannt  (Fetis  behauptet 
fälschlich,  dass  er  Struck  hiefs), 
von  deutschen  Eltern  in  Florenz 
geboren,  gest.  zu  Paris  9.  Dez. 
1755.  Violoncellist  an  der  Oper 
in  Paris.  König  Louis  XIV.  setzte 
ihm  am  15/12  1716  eine  Pension 
von  500  frcs.  aus  (Fetis,  der  ihn 
unter  Batistin  stellt).  Er  schrieb 
nach  Fetis  18  Opern  und  Ballets 
von  1709  —  1720  und  eine  Samlg. 
Cantates  und  Aires.  Bekannt  sind 
davon 

Meleagre,  tragedie  Ivrique  en  5  actes 
et  un  prologue  (24/5  1709).  Paris  1709 
Chrstph.  Ballard.  P.  qa4P.  456  S.  mit 
Batistin  gez.  [Paris  l'opera.  Paris  Nat. 
C.  P.     Brüssel.    B.  Wagener. 

Mauto  la  fee,  opera  en  5  act.  et  1  pro- 


Stuck,  Joh.  Bapt. 


320 


Stuffo. 


logue  (29/1  1711).  Part,  gestoch.  s.  1. 
qa4P.  [Paris  Fopera.  Paris  Nat.  C.  P. 
br.  Mus:  Paris  1710  C.  Ballard,  quS«  (?)• 

Polydore,  trag.  Ijn:.  en  5  act.  et  1  pro- 
log.  (15/2  1720).  Paris  1720  Chi-st.  Bal- 
lard. P.  in  fol.  [Paris  Nat.  und  Arsenal. 
Paris  l'opera.     C.  P. 

jer  (—lYe)  Hvies  Cantates  fran^oises 
ä  voix  seules,  avec  symphonies.  Paris, 
Ballard.     qufol.     1.  Buch  1706,  98  S.  - 

2.  Buch  1708,  70  S.  —  3.  Buch  1711, 
45  s.  —  4.  Buch  1713,  98  S.  [Paris 
Nat.  XL.  Arsenal.  Bibl.  der  Stadt  Besan9on. 
C.  P. 

—  Die  B.  in  Darmstadt  besitzt  ein 
Exemplar  von  1708.  1711.  1713.  1714, 
4  Bücher  in  P.,  welches  den  Vortitel 
trägt:  Cantates  francoises  et  italieunes  a 
1.  et  2.  voix  et  Bc. 

—  Die  B.  Wagener  besitzt :  1706  u. 
1713,  1708,  1709,  1714.  4  Bücher,  das 
1.  in  2  Ausgaben. 

—  Im  br.  Mus:  Paris  1714—1722, 
4  Bücher  und  Nouvelle  ed.  4  livres  1719 
bis  1722,    das  4.  Buch   auch  in  1.  Ausg. 

—  In  B.  Eostock  u.  Amsterdam  uui' 
Buch  4  von  1714. 

—  In  Musik-fr.  Wien  Buch  1  von  1706. 
Im  Ms.  in  B.  B.  1190:  Blandi  Zephyri, 

Cantate  per  il  Sopr.  2  Y.  Vcl.  e  Cont.  in 
P.  mit  Giov.  Batt.  Batistin  gez.  —  Ms. 
2057  unter  Joh.  Bapt.  Stuck:  N'attendes 
Jamals  le  jour,  Air  fragm.  de  cantate. 

In  Pascal  Colasse's  Oper  Thetis  et 
Peiee,  Aufl.  1708  einige  Airs  mit  Ba- 
tistin gez. 

Ein  Air  gai  in  Zellner's  Anthologie 
[Musikfr.  Wien].  —  Ein  anderer  im  Del- 
sarte  (Eitner  2). 

Stuck,  Johann  Wilhelm,  geb. 
21.  Mai    1542    zu    Zürich,    gest. 

3.  Sept.  1607  ebd.,   ein   Prof.   der 

Theologie,  schrieb: 

„Antiquitatum  convivalium  libri  tres." 
Zürich  c.  1597,  fol.  Im  20.  Kap.  des 
8.  (oder  9.  ?)  Buches  „De  mu.sicae  divi- 
sione,  vi,  utilitate  ac  suavitate"  (Fetis). 
Forkel  1,  470  u.  3,  14  nennt  ihn  Stiichius, 
geb.  zu  Fossensee  bei  Züricli. 

Stuckey,  Roberte,  aus  Exeter 
(Exon.),  schwor  am  20/8  1596  als 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  und  starb  am  letzten  Febr. 
1609  (Rimbault). 

Stude,  Härmen  ran  der,  Eats- 
musikant  in  Hamburg  von  1600 
bis  1612  (Sittard  1,  19). 


Studien  für  Tonkünstler  1792 
u.  1793,  s.  Reichardt,  Joh.  Friedr. 

Stttbendorff,  Greorg,  Komponist 
des  17. — 18.  Jhs.,  bekannt  durch 
die  Motette: 

0  Jesu  dulcissimo,  C.  solo,  2  Y.  Bc. 
pro  org.    Ms.  Stb.     [Upsala. 

Stübner,    Johann    G^ottfried, 

1733    Organist    an    St.   Anna    in 

Halle,   meldet   sich  zur   Stelle    an 

der    Liebfrauenkirche,     die     aber 

Friedemann    Bach    erhält    (Bitter 

2,  159). 

Von  einam  L.  Stueboier  eine  Sinfouia 
in  F.  in  Stb.  Ms.     [Berlin  K.  H. 

Stückelberger,  . . . 

1  Tonsatz  in  Bossler's  Samlwk.  1784 
Neue  Bluraenlese  und  in  den  Sammel- 
werken 10.  11. 

Stürzl ,  Matthaeus ,  bekannt 
durch  eine  Eingabe  an  den  Kurf. 
von  Baiern  am  17/9  1759  um 
Anstellung  an  der  Hofkapelle  in 
München  (Kreisarchiv). 

Stüx  (Stüchs,  Styx),  Sebastian, 
wird  1628  Praeceptor  der  4.  Klasse 
und  Kantor  in  Kothenburg  ob  der 
Tauber.  Da  1651  sein  Nachfolger 
J.  Andr.  Kohl  das  Amt  antritt,  so 
ist  dies  Jahr  vielleicht  als  sein 
Todesjahr  anzunehmen.  Er  gab 
Erasm.  Widmann's  geistliche  Lie- 
der neu  heraus: 

Geistliche  Psalmen,  Hymni  vnd  andere 
Kirchengsäng,  von  weiland  Herrn  Erasmo 
Widmauno  .  .  .  Nun  aber  auffs  new 
wiederumb  in  Druck  verfertiget,  auch  mit 
anderen  zu  dieser  Zeit  gebräuchlichen 
Kirchengesängen  vermehrt  durch  Seb. 
StiLxium  .  . .  Gedr.  vnd  veriegt  daselbst 
durch  Jakob  MoUyn.  1639.  12".  783  S. 
Part.  Tousätze  von  Musculus,  Widmann, 
Hassler,  Jepp,  Jac.  Oallus  (Haudl),  Vul- 
pius  u.  Stüx.  Zahn  6,  155  teilt  3  Melod. 
von  St.  mit.  [Stadt-  u.  Kirchenbibl.  in 
Nördlingen.  Stadtarchiv  in  Rothenburg. 
Wernigerode. 

Auch  in  Georg  Falck's  A_ndacht  er- 
weckende Seelen -Cymbeln  16  <  2  ein  4  st. 
Tonsatz.  von  dem  Zahn  die  Melodie  mitteilt. 

Stuffo,  Antonio,  um  1586 
Sänger  a/d.  Hofkapelle  Philipp  Tl. 
von  Spanien  (Straeten  8,  116). 


Stulichi. 


321 


Stimipfel[d]t. 


Stulichi,  Antonio,  aus  Neapel, 
lebte  im  18.  Jh.  und  ist  bekannt 
durch 

6  Sonate  a  V.  solo,  Flaute  trav.  ö 
Oboe  e  Yiolone  ö  Cembalo,  op.  1.  Pai'is, 
Md.  Boivin.     23  S.     [B.  AVagener. 

lu  UpsaJa  im  Ms.,  mit  Stulik.  gez:  1 
Concerto  ä  6:  2  V.  Ob.  Alto,  Violone  e 
Bc.  fol.  Ebenso  in  Dresd.  Mus.  Ms.  Cx. 
859:  Concerto  a  V.  concert.  c.  A"V.  Ya. 
e  B.  Gdur.  8  Stb.  —  Trio  a  2  V.  e  B. 
Adur.  3  Stb.  fraglich,  ob  damit  vielleicht 
der  folgende  Autor  gemeint  ist. 

Stulicke  (Stuljck),  Mattliaeiis 
Nikolaus,  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  der  in  B.  Rostock  mit 
folgenden  Kompositionen  im  Ms. 
vertreten  ist  —  einmal  kommt  die 
Jahreszahl  1723  vor: 

Symphonia  f.  Fl.  trav.  V.  Ycl.  obl. 
con  Cemb.  Stb.  —  Symphonia  für  2  Ob. 
u.  Bc.  Stb. 

Pastorella  f.  Ob.  Hörn,  2  Y.  Ya.  und 
Ycl.  Stb. 

Concerto  ä  6  pari:  Fl.  trav.  2  Y.  Ya. 
Ycl.  u.  Klav.  Stb.  —  Concertino  für  Ob. 
Chalumaux,  Fag.  u.  Bc.  Stb.  —  Conc.  f. 
2  Ob.  Hörn.  Y.  princip.  2  Y.  rip.  Ya. 
Ycl.  u.  Bc.  Stb.  —  Conc.  f.  Fl.  trav.  2  Y. 
Ya.  Ycl.  u.  Bc.  Stb.  —  Conc.  di  galan- 
teria  ä  4  ström.  (Fl.  trav.  2  Y.  B.  und 
Klav.)  40.  —  Conc.  ä  4:  Fl.  trav.  2  Y. 
u.  Klav.  —  Conc.  f.  Fl.  trav.  2  Y.  e  Bc. 
Stb. 

Trio-Concerto  f.  FI.  trav.  Y.  et  Ycl. 
Stb.   —   Trio  f.  Y.  Fl.  ü-av.  col  Bc.  Stb. 

—  Trio  f.  Ob.  Y.  Bc.  Stb.  —  Sonata  ä 
Fl.  trav.  2  Y.  e  Bc.  Stb.  —  Sonata  ebenso. 

—  Sonata  ä  3:  FI.  trav.  Y.  con  B.  obl. 
c.  Ycl.  e  Cemb.  1723.  4  Stb.  —  Sonata 
ä  3:  2  FI.  trav.  c.  Cemb.  Stb.  —  Solo  f. 
Fl.  trav.  mit  B.  1  vol. 

StumI)ToIl,  Kaspar,  Hornist  u. 
Komponist,  gest.  1690  in  St.  Wolf- 
gang am  Wolfgangersee.  Lebte 
im  Benediktinerstifte  Mondsee  u. 
•wurde  dann  Kooperator  in  St. 
Wolfgang  (Hammerle). 

Stuuip,  wahrscheinlich  Johann 
Christian  Stumpf.,  Fagotttist,  kon- 
zertierte in  Frankfurt  a/M.  am  17/5 
1778  (Israel  66). 

Die  Leipz.  Ztg.  zeigt  von  einem 
J.  Stumpf  ein  Konzert  für  Fagot  1803 
an,    180Ö  eins   für  Flöte,   1808   eins  für 

Eob.  Eitner's  Qaellen-Lesikon.    Bd.  9. 


Clarinette  op.  6  (siehe  9,  128),  vielleicht 
ist  es  derselbe  wie  der  obige. 

Gerber  2  verz.  einen  J. . .  Christ. 
Stumpf.,  Fagottist,  der  am  Natiomdtheater 
in  Frankfuit  a,M.  Korrepetitor  war  u.  nach 
Fetis  um  1785  in  Paris  lebte.  Er  schrieb 
Entr'actes  und  zahlreiche  Operuai'range- 
ments  für  Blasinstrumente,  auch  führt  er 
die  oben  verz.  Konzerte  an  und  wäre 
demnach  derselbe.  Auch  im  Magazin 
1781  ist  er  unter  Christ.  Stumpf  mit 
zahlreichen  Kompositionen  vertreten. 
Nach  Gerber  starb  er  im  Frühjalir  1801 
zu  Frankfurt  a/M.  Seine  Eutr'acts  für 
Orchester  fand  ich  in  4  Büchern  in  der 
Grofsherzogl.  B.  zu  Karlsruhe.  —  Der 
Autiquai'  Reeves  besafs  op.  18,  6  Duette 
f.  2  Y.  mit  J.  C.  Stumpf  gez.  —  In  Ber- 
lin K.  H.  unter  Christian  Stumpf  eine 
Sinfonia  a  8  in  Es.,  1  Symphonie  concert. 
in  D.,  2  Quaiietti  concert.  in  B.  u.  D.  u. 
eine  Polonaise  von  1814,  alle  hu  Ms.  in 
Stb. 

In  B.  Wolfenb.  ein  J. . .  Stumpf  der 
nach  dem  Yerleger  am  Ende  des  IS.  bis 
19.  Jhs,  gelebt  haben  muss  und  kein 
anderer  als  der  oben  eiT\-ähnte  sein  kann: 
Pieces  d'harmouie  pour  2  Clarinettes,  2 
Cors  et  2  Bassons  arrangees  par  .  . . 
7.  Eecueil  (8.  Recueil),  tire  de  l'opera: 
La  Molinara  (Axur).  Offenb.,  Andre.  6 
u.   5  Stb.   (vom  2teu   fehlt  Clarinette  2). 

—  Ferner  gez.  mit  Christian  Stumpff: 
2.  Simphonie  concertante  p.  2  Y.  obl.  2 
V.  rip.,  A.  et  B.,  2  Haatb.  et  2  Cors. .  . 
A  Paris,  Michaud.     10  Stb. 

In  C.  P.  Airs,  arrang.  pour  2  Bassons. 
In   B.  B.    unter  J.  Sttimpf:     Quatuor 
pour  le  Basson.     Bonn,  Simrock. 

In  Darmst:    Eutr'acts   im  Druck,   Stb. 

—  Grande  Serenade  tiree  des  oeuvres  de 
Mozart  arrang.  pour  2  Claiin.  2  Cors  et 
2  Bassons.  Hambg.  Stb.  —  1.  Recueil 
des  pieces  d'harmonie.  Offenb.,  Andre. 
Stb.  —  Unter.  J.  Stumpf  ein  Concert  für 
Fagott.     Bonn,  Simrock.     Stb. 

In  B.  Lübeck  unter  Johann  Christian 
Stumpf:  12  Duos  concert.  p.  2  Y.  tires 
del'opera  La  Clemenza  di  Tito.  Mainz, 
Schott.     2  Stb. 

Stum2)f,  Georg,  um  1651  Ka- 
pellmeister a/d.  Hofkapelle  in  Dres- 
den (Fürstenau  1,  70j. 

Stumpf,  Johann  Christian,  siehe 
Stump. 

Stumpfel[{l]t,  Joacliim[b],  um 
1576  bis  1586  als  Tenorist  in  der 
Hofkapelle  in  Dresden  verz.  (Für- 

21 


Stuiiipff,  Karl. 


322 


Sturm,  Leonhard. 


stenau  3,  201).  Derselbe  verz. 
ihn  in  1,  35  um  1590  als  Bas- 
sisten. In  M.  f.  M.  21,  89  wird 
er  als  Musikus  1584  ebd.  angeführt. 
In  Viertel].  5,  278.  281  befinden 
sich  Dokumente  über  ihn,  die  ihn 
1593    wieder    als   Tenoristen   bez. 

Stumpft',  Karl,  lebte  im  17. 
bis  18.  Jh.,  wahrscheinlich  am 
Baden'schen  Hofe,  daher  die  Grofs- 
herzogl.  Bibl.  in  Karlsruhe  fol- 
gende Werke  von  ihm  im  Ms.  be- 
sitzt: 

920.  Missa  sancti  Georgii.  Dd.  Stb. 
4  voc.  2  V.  2  Cor.  Viola,  Org. 

921.  Missa  Scti.  Ludovici.  Dd.  Stb. 
4  voc.  2  V.  2  Clarini,  2  Cor.  Viola,  Tymp. 
Org. 

922.  Missa  pastoritia.  Dd.  Stb.  4  v. 
2  V.  Cor.  Org. 

918.919.  2  Litaniae  lauret.  Stb.  4  v. 
2  V.  2  Tromboni,  2  Clar.  Tymp.  Org. 

917.  Duo  Alma,  Dm.  4  voc.  1  V.  3 
Tromboni,  Org. 

929.930.    2  Ave  regina,  gleiche  Besetzg. 

923.  Opus  musicum  pro  Sacro  Sepul- 
chro,  Am.  4  voc.  2  V.  2  Clar.  Viola,  B. 
et  Org. 

924.  Quatuor  Versiculi  per  Fugas  de- 
ducti  pro  festo  Corp.  Chr.  ord.  Besetzg. 
wie  vorher. 

925.926.       2   Regina     coeli,     ähnliche 

927.928.     2  Salve  regina. 

931.  Te  Deum,  4  voc.  2  V.  Viola,  2 
Clar.  Tymp.  Org.  alle  in  Stb.  Man  hält 
sämtl.  Schriften  für  Autogr. 

1026.  Ein  Schäferspiel  in  5  Nrn. 
Autogr.  4  Personen  u.  kl.  Orchester  in 
Stirn. 

Stuuipff  senior,  Max  Heinrich 
und  junior:  Andreas,  dienten  als 
Instrumentisten  in  der  Bonner 
kurf.  Hofkapelle.  Als  Clemens 
August  zur  Regierung  kam,  baten 
dieselben  am  17.  Juli  1725  um 
Wiederanstellung  als  VioHnist  und 
Tailleist  (Bratschist),  was  auch  ge- 
schah, aber  vorläufig  ohne  Gehalt. 
Der  Vater  beider  St.  hiefs  auch 
Andreas  u.  hatte  dem  Kurfürsten 
Clemens  viele  Jahre  gedient,  auch 
er    bittet   am    13.   Aug.  1725    um 


Wiederanstellung,  was  auch  gewährt 
wird,  jedoch  ebenfalls  ohne  Gehalt. 
Ein  Stumpft,  mutmafslich  der 
Vater,  stirbt  1729  (Thayer  1,  17. 
23.  25). 

Stumpfl,  Joachim,  von  Frei- 
berg, ist  1555  Altist  (Männer-)  a/d, 
Hof  kapeile  in  Dresden  mit  29  Gld. 
Gehalt  (M.  f.  M.  9,  237.  Fürste- 
nau  1,  25  schreibt  fälschlich 
Kumpel  jun.).  Er  wird  in  den 
Akten  noch  1590  mit  150  Gld. 
unter  Joachim  Stumpfell  verz.  (s. 
Staatsarchiv.). 

Stunecli,    siehe    Schidlouilla, 

Johann. 

Stupan,  Jalioh,  aus  Ehrenstein 
(AVürttemberg?), 

schrieb  17  li  eiu  Schuldrama  für  das 
Jesuiten-Gymnasium,  welches  im  Januar 
im  Beisein  des  Kaiser  Joseph  I.  auf- 
geführt wurde,  betitelt:  Gotter-Marck,  die 
alles  vmb  Arbeit  verkauffen,  in  2  Teilen 
mit  Prolog  und  Epilog,  92  S.  Ms.  16903, 
P.     [Hofb.  Wien. 

Stnporius,  Joannes,  ist 

im  Samlwk.  1624  b  mit  2  Motetten  ver- 
treten (Eitner  1).  Dieselben  in  Part.  Ms. 
19423  in  Hofb.  Wien. 

Stnrges,   Edmund,  s.  Turges. 

Sturion i,  Oiuseppe,  geb.  30/8 
1774  in  Cremona,  gest.  27.  Juli 
1823  zu  Mailand,  wo  er  seit  c. 
1809  1.  Violoncellist  am  Scala- 
Theater  und  Lehrer  am  Conser- 
vatorium  war  (Necrol.  Leipz.  Ztg. 
25,  724.     Cambiasi  115). 

Sturm,  Bathasar,  um  1602  u. 
f.  Jahre  Konzertmeister  u.  Organist 
in  Köthen  unter  Fürst  Ludwig  (S. 
Lentz,  Becmannus,  Cöthen  1757. 
2,  976). 

Sturm,  Leonhard,  lebte  wie 
es  scheint  um  1670  in  Nördlingen 
und  schrieb: 


Christlicher    Leich  -  Gesang 


Defs 


wcyland  . . .  Jon.  Conrad  Guudelfingers, 
Burgermeister  in  Nördlingen,  welcher  am 
7.  Jan.  1670  eingeschlaffen  .  .  .  östim. 
übersetzt  von .  .  .    Onoltzbach,  Joh.  Hör- 


Sturm,  Samuel. 


323 


Sudenti. 


nung.  5  Stbll.  4**  „Job,  ein  Manu  von 
vilen  plagen",  8  Stroph.     [B.  Zw. 

Stiiriu.  Samuel,  um  1704  Sub- 
signator  au  St.  Maria  Magdalena 
in  Breslau  und  zugleich  Kantor  an 
St.  Cliristopborus  mit  einem  Ge- 
halte von  jährlich  13  Thlr.  9  Sgr. 
nebst  freier  Wohnung  und  am 
Neujahrstage  die  Hälfte  des  Kirchen- 
säckels (Klingelbeutel).  Nach  dem 
schlesischen  Tonkünstlerlex.  von 
Carlo  und  Kosraaly  S.  315,  Doku- 
ment, dabei  auch  das  Yerz.  der 
vorhandenen  Musikalien.  Matthe- 
son  1,  291  verz.  ihn  1715  als 
Kantor  a/d.  Trivialschule  ebd. 

Sturm,  Wilhelm. 

In  der  Xgl.  Musikalieusamlg.  in  Dres- 
den im  Ms.  59Ü  ein  Salvum  fac  populum 
tuimi  dne.  Motette  f.  4stim.  Chor.  P. 
Zeit  unbekannt. 

Sturmb  a)  Franz  Martin  und 
h)  Johann  Friedrich,  Fagottisten 
a/d.  Hofkapelle  in  Wien  mit  monatl. 
45  Gld.  Gehalt,  a)  vom  1.  Jan.  1708 
bis  t  30.  Juni  1739,  50  Jahr  alt, 
b)  von  1682  bis  f  18.  März  1722, 
64  Jahr  alt.  Sein  Gehalt  betrug 
später  900  Gld.  (Köchel  1). 

Sturmes,  Hugh,  ein  englischer 
Komponist  des  15. — 16.  Jhs., 

der  nach  Nagel  u.  Davey  in  Mss.  der 
Bibl.  Peterhouse  in  Cambridge  mit  Mo- 
tetten vertreten  ist. 

Sturton,    Edmond,   s.   Turton. 

Styles,  siehe  Stiles. 

Suard,  Jean-Baptiste-Antoiue, 

geb.  15.  Jan.  1734  zu  Besannen, 
gest.  20.  Juli  1817  zu  Paris,  Mit- 
glied der  Akademie  frangalse. 
Schrieb  nur  gelegentlich  über 
Musik,  meist  unter  angenommenem 
Namen  (siehe  Fetis).  Er  war  ein 
Anhänger  der  Gluck'schen  Musik 
und  schrieb 

im  Journal  de  Paris  und  im  Mercure 
de  France  unter  dem  Namen  Vaugirard 
einige  pikante  Artikel  gegen  die  Gegen- 
partei, die  dann  in  den  Memoires  pour 
servir  ä  l'histoire  de  la  revolut.  operee 
dans  la  musique  par  M.  le  Chevalier  Gluck 


(Paris  1781)  wieder  Aufnahme  fanden. 
Fetis  führt  noch  andere  kleine  Schriften 
an.  In  seiner  Bibl.  (Kgl.  B.  Brüssel  3936) 
befindet  sich:  Lettre  ecrite  de  lautre 
monde,  par  VA.  D.  F.  (l'Abbe  des  Fon- 
taines  =  Suard)  ä  M.  F.  (Freron).  s.  1. 
(1754.)  8^.  Er  ist  auch  der  Verfasser 
des  Supplement  zu  Laborde's  Essai,  Bd.  4 
p.  457—474. 

Suaye,  Pablo,  Ordensbruder  des 
hlg.  Pedro  Celestino. 

Cerone  druckt  in  seinem  theoretischen 
"Werke  einen  Canon  ab  (Eitner  1). 

Subiet,  Antoine,  dit  Cmxlot, 
Musiker  der  Kgl.  Kapelle  zu  Paris 
unter  Franz  I.  u.  Karl  IX.,  wurde 
1572  zum  Bischof  von  Montpellier 
ernannt  (Castil-Blaze  65.  Gerber  1). 

Subissati,  D.  triulio,  aus  Fos- 
sombrone,  war  wahrscheinlich  nach 
der  Dedic.  in  G.  B.  Nanino's  Salmi 
von  1620  Lehrer  (maestro)  an  S. 
Cecilia  in  Trastevere  (La  Fage  3, 
54).  Er  gab  1620  G.  B.  Nanino's 
Motecta  2 — 4  voc.  in  Rom  heraus. 

Sueeari,  . . .  Breitkopfs  Hds.- 
Verz.  von  1770  verzeichnet:  5  So- 
naten f.  V.  u.  B. 

Suchanek,  F...  A...,  bekannt 
durch : 

Grande  Sonate  pour  le  Pfte.  Ms.  109 
qufol.     [Dresd.  Mus.     Zeit   nicht  bekannt. 

Suche,  .  .  .  Kapellmeister  am 
Theater  nächst  dem  Kärntnerthore 
zu  Wien  um  1783  (Reichard  1784, 
221). 

Suck,  Charles  J...,  Schüler 
von  J.  Chrstn.  Fischer  in  London, 
trat  1781  als  Oboespieler  daselbst 
auf  (Pohl  2,  372).  Man  kennt 
von  ihm: 

6  Trios,  2  for  a  Hautb.  V.  &  Vcl., 
2  for  a  german  flute,  V.  &  Vcl.  and  2 
for  2  V.  &  a  Vcl.   London,  fol.    [br.  Mus. 

Sude,  Christoffer,  wird  1621 
als  Lautenist  an  der  Hofkapelle 
zu  Berlin  angestellt  mit  200  Thlr. 
(Schneider  34). 

Sudenti,  . . .  Lautenist,  Priester 
zu  Modena,  lebte  meist  in  Rom 
und     bezog    mehrere    Benefizien. 

21* 


Suhl. 


324 


SüTsmayr. 


t  7.  Nov.  1634  in  Modena  (Yal- 
drighi  12,  13). 

Sülil,  . . .  ein  Klavierist  mit 
10  Thlr.  monatl.  Gehalt  in  der 
Mecklenburg- Schwerin'scheu  Hof- 
kapelle angestellt.  1752  trat  Müthel 
an  seine  Stelle  und  dies  ist  wahr- 
scheinlich sein  Todesjahr  (Geh. 
Staatsarchiv  in  Schwerin). 

Die  dortige  Fürstenbibl.  (siehe  Kade's 
Kat.)  besitzt  im  Ms.  1  Conceiio  k  5.  V. 
princip.  2  V.  Va.  col  Bc.  in  Stb.  und 
7  Violinsoli  mit  B.  für  Klavier,  Nr.  3  mit 
Menuet  u.  Variat. 

Suis,  J  . . .,  um  1725  Violinist 
in  Kassel^  sowie  Oboist  und  Flötist. 
Der  Landgraf  schickte  ihn  zur 
weiteren  Ausbildung  nach  Italien. 
Er  trat  auch  öfter  Konzertreisen 
an  (Gerber  1).  1786  wurde  er 
pensioniert  (Apell.  Yiertelj.  5,  366 
ein  Stammbuchbl.). 

Süf!^mayr  (Süfsmaier,  Siefsmayr), 
Franz  Xaver,  geb.  1766  in  Steyr 
(Oberösterr.),  nach  Beda  Plank  aber 
in  Schwannenstadt  (Oberösterr), 
gest.  17.  Sept.  1803  (nach  Thayer 
2,  217  am  16.  Sept.).  Kam  1780 
als  Sängerknabe  nach  Krems- 
münster und  wurde  Schüler  Max. 
Pissinger's.  Schon  hier  schrieb  er 
Arien  fürs  Theater,  1  Sinfonie, 
1  Messe  und  Offertorien,  die  wahr- 
scheinlich im  Archive  zu  Krems- 
münster sich  befinden  (Huemer  56 
verz.  sie  und  lässt  sich  dort  ihr 
Vorhandensein  voraussetzen).  Mit 
dem  Sänger  Michael  Yogi  wan- 
derte er  nach  Wien  und  erhielt 
1792  die  Kapellmeisterstelle  am 
Kärntnerthor-Theater.  Er  soll  bei 
Salieri  noch  Unterricht  genommen 
haben,  was  nicht  recht  wahrschein- 
lich ist,  da  er  in  Mozart's  Hause 
verkehrte,  zu  dem  er  eine  solche 
Zuneigung  fasste,  dass  er  sich 
nicht  nur  seine  Handschrift  an- 
eignete, sondern  auch  in  seinem 
Stile    zu    komponieren     sich    be- 


mühte, daher  die  langen  Irrungen 
in  betreff  des  Requiems  von  Mozart. 
Er  soll  sich  übrigens  auf  dem  Text- 
buche zur  Oper  L'incanto  superato, 
Wien  8/7  1793,  einen  Schüler 
Salieri's  nennen.  Jahn  4,  732 
sagt:  Sein  Stil  war  leicht,  natür- 
lich und  graziös,  so  dass  man  S. 
nicht  ohne  Weiteres  als  unbedeu- 
tend verwerfen  darf.  Sein  Um- 
gang mit  Schikaneder,  für  den  er 
manches  schrieb,  zog  ihn  in  ein 
lustiges  Leben  hinein,  wodurch  er 
sich  seine  ohnehin  nur  schwache 
Gesundheit  schädigte,  so  dass  er 
schon  mit  37  Jahren  ins  Grab 
sank.  Seine  Kompositionen  fürs 
Theater  hielten  sich  noch  längere 
Zeit  auf  der  Bühne,  selbst  in  Mai- 
land gab  mau  noch  1825  mit  Bei- 
fall sein  Ballet:  ,,I1  noce  di  ßene- 
vento"  (Lpz.  Ztg.  27,  694).  In 
Leipzig  gab  man  1813  am  15.  Jan. 
die  Oper:  Die  edle  Rache  (G.  L. 
P.  Sievers:  Mozart  und  Süfsmaier, 
Mainz  1829  Schott,  8^'  und  die 
oben  angeführten  Quellen.  In  der 
Wiener,  Berliner  und  Lpz.  Ztg. 
vielfache  Urteile).  Von  seinen 
Kompositionen  lassen  sich  nach- 
weisen: 

Messe  in  Dd.  4  voc.  c.  orch.  2  Bll. 
im  Autogr.,  P.  u.  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Missa  brevis  in  Dd.  und  Missa  in  Bd. 
Mss.  P.  Stb.     [Leipz.  Thom. 

2  Messen,  3  Offertorien,  Vespern  u.  a. 
geistl.  Gesge.  im  Ms.  P.    [Kremsmünster. 

Mozart's  Requiem  in  genauer  Dar- 
stellung von  M.'s  und  Süisni.'s  Arbeit 
von  J.  F.  von  Mosel.  Ms.  17  555.  qufol. 
[Hofb.  Wien. 

Opern  und  Singspiele : 

Der  Bilrgermeister,  Siugsp.  Ms.  P. 
[Kremsmüuster. 

Die  edle  Pache,  kom.  Oper  in  2  Aufz. 
von  Huber.     Ms.  21531,  P.     [B.  B. 

Die  Liebe  für  deu  König  oder  Karl 
Stuart,  Oper.     Ms.  P.     [Kremsmünster. 

Der  Marktschreier.  Operette.  Ms.  P. 
u.  Stb.     [Darmst. 

Moses.     Oper.     Ms.  P.     [Darmst. 


SüfsmavT. 


325 


Suevus. 


Die  neueu  Arkadier,  gr.  heroische  Oper 
in  2  Aufz.     Ms.  21 533  P.     [B.  B. 

II  üoce  di  benevento,  Ballet.  Ms.  P. 
[Mailand  Cons. 

Phasma.  Auszug  einiger  Stücke  aus 
dem  heroischen  Singspiel  .  .  .  AVieu, 
Theaten-erlag-.  Kl.-A.  qufol.  [B.  B. 
Musiklr.  "Wien.  Textb.  von  1801  in 
Scheurleer's  Besitz,  in  P.  Ms.  u.  Stb.  in 
Darmst. 

Solimaa  der  Zweite,  ein  Singsp.  in 
2  Aufzg.  Ms.  1065.  P.  [Dresd.  Mus. 
B.  B.  Darmst.  in  P.  u.  Stb.  Hofb.Wien, 
das  Haudexempl.  des  Komponisten  mit 
Korrekturen,  nur  der  1.  Akt.  München 
Oper. 

—  Kl.-A.  Wien,  Hoftheater.  [Musikfr. 
Wien. 

—  Kl.-A.  Bonn,  Simrock.  35  S.  [B.  B. 
B.  M.     br.  Mus. 

Der  Spiegel  von  Arkadien,  heioisch- 
komische  Operette  von  Schikaneder  in 
2  Akt.  1794.  Ms.  P.  [München  Oper. 
Berlin  K.  H. 

—  Kl.-A.  Mannh.,  Götz.  45  S.  [B.  M. 
Musikfr.  Wien. 

—  Kl.-A.  Braunschwg.,  auf  der  Höhe. 
[B.  B. 

—  Wien  1795.   Kl.-A.  qufol.   [br.  Mus. 

—  4  Arien  aus  der  Oper,  s.  1.  und  in 
den  Rheinischen.     Musen  1795.     [B.  M. 

—  1  Arie  in  Kenger  u.  Giesecke's 
Arien ,  4  Hefte.  Halle  und  Magdeburg. 
[B.  Kgsbg.  Smlg.  388. 

—  Terzett  im  Ms.  Stb.     [B.  Zw. 

Der  Stein  der  Weisen,  Ms.  B.  B.,  wurde 
einst  Mozart  zugeschrieben. 

Der  Türke  in  Neapel.  Ms.  P.  [Krems- 
münster. 

Einige  Nrn.  in  F.  A.  Hoffmeister's  Die 
Liebe  macht  kurzen  Process.,  siehe  Hoffm.    ! 
[B.B.    B.M.  I 

Der  Wildfang,   kom.  Oper  in   2  Aufz.    i 
Ms.  21530  P.     [B.B. 

Die   Zauberschwestern  im   Beneventer   i 
Walde.      Singsp.      Ms.      [Musikfr.  Wien. 
Dresd.  Mus.   f.  2  V.  Va.  u.  Vcl.   arrang. 

Gli  Uccelatori,  2  Ballette  f.  Orch.  im 
K1.-A.     [Musikfr.  Wien. 

Einzelnes  aus  Opern: 

Cavatine,  Man  gewinnt  nicht  Mädchen- 
herzen, aus  Soliman  H.  Kl.-A.  Wien, 
Cappi  &  Diabelli.     [Dresd.  Mus. 

2  Duette  aus  der  Oper  H  Musulmano 
in  Napoli  del  Francesco  Siessmeyer.  Kl.-A. 
Mss.     [B.  Kgsbg. 

Arie:  Ein  Schreiber  ist  auf  dieser  Welt, 
aus  die  Liebe  macht  kurzen  Prozess.  Kl.-A. 
Ms.     [Berlin  K.  H. 


1  Arie  und  1  Ländler  1795.  Ms.   [B.  M. 

In  Grass  &  Barth's  Samlwk.  1  Arie. 

6  Gesge.  aus  Der  Spiegel  v.  Arkad. 
und  aus  Die  schöne  Schusterin,  im  Kl.-A. 
[Musikfr.  Wien. 


Eine  Cantate;  Per  la  nascita  della  reale 
Archiduchessa  Carolina,  Ms.  P.  [Krems- 
münster. 

Eine  kleine  Cantate  auf  die  Ankunft 
des  Erzherzogs  Carl,  für  3  Soli  u.  3  Chor- 
stim, mit  Pfte.     [Musikfr.  Wien. 

Der  Retter  in  Gefahr.  Eine  Cantate 
von  Rauten  Strauch.  1796  in  Wien  aufgef. 
Kl.-A.  Wien,  Siikowaly.  4«.  [B.B. 
Musikfr.  Wien.  Hofb.  Wien  in  P.  ib. 
qufol.  31  S. 

Lieb  und  Freimdschaft  geben  uns  ein 
grofses  Gut  f.  4  Männerst.  P.  Autogr. 
soll  aber  das  Datum  tragen:  Wien,  19. 
Mav  1829  (sie?).    [Hofb. Wien,  Ms.  16571. 

Lob  des  Ofner  Weines  f.  B.,  2  V.  Va. 
u.  Vcl.  Autogr.  Wien  20.  Okt.  1802. 
[Kremsmünster. 


2  Sinfonien  in  Es.  u.  C,  letztere  im 
Autogr.  f.  gr.  Orch.     [Musikfr.  Wien. 

1  türkische  Sinfonie.     [Kremsmünster. 
Ouvertüre  zum  Marktschreyer  f.  Orch. 

Offenb.,  Andre.     Stb.     [Brüss.  Cons. 

2  Ouvertüren  im  Kl.  -  A.  zu  Soliman 
und  Der  Spiegel.  Bonn,  Simrock  und 
Offenb.,  Andre.     [Mailand  Cons. 

4  Divei-timenti.     [Kremsmünster. 

1  Quintett  f.  Fl.  Ob.  V.  Va.  Vcl.  [Mu- 
sikfr. Wien.     Kremsmünster. 

12  deutsche  Tänze,  zur  Redoute  . . . 
1795.  Ms.  Stb.  und  12  Menuetti,  zur 
Redoute  1795.     Ms.  Stb.     [Hofb.  Wien. 

Autogr.  in  B.  B.,  Grasn.  1  Marsch  für 
Militärrausik  und  1  Arie. 

Suett,  Richard,  ein  englischer 
Musiker  aus  dem  Ende  des  18.  Jhs., 
von  dem  das  br.  Mus.  5  Einzel- 
drucke von  Songs  und  Canzonetts 
besitzt. 

Sueur,  Le,  siehe  Lesueur, 
18.  Jh.  und  Le  Sueur,  17.  Jh. 

Suevus  (Suevis),  Felicianus, 
hiefs  eigentlich  Schicah,  wie  er 
sich  auch  mehrfach  auf  seinen 
Drucken  zeichnet,  geb.  in  Altdorf- 
Weingarten  in  Württemberg  (Feli- 
cianus Schwab,  Altdorfensis  ad 
Yineas  schreibt  er).  1639  war  er 
Mönch   im   Franziskanerkloster   in 


Suevus. 


326 


Sultzberger. 


Weingarten  und  um  1656  Priester 
und  Musikdirektor  im  Kloster  zu 
Konstanz,  später  Guardian  (Vor- 
steher) seines  Klosters  (Titel  und 
Schubiger  2,  60).  Er  war  ein 
fleifsiger  Komponist;  bekannt  sind: 

GraDarum  sacrum  in  aliquot  formices. 
Herbipol.  1634  Zinck.  Entli.  12  geistl. 
Gesge.  zu  2  Stirn.  [Bibl.  des  M.  Rene 
della  Faille  zu  Antwerpen,  mit  Foelic. 
Schwab  gez. 

Sacra  eremus  piarum  eantionum  .  .  . 
2  et  3  voc.  concert.  lib.  2.  Oenip.  1641 
Wagner.     24  Nrn.     3  Stb.     40.     [B.  M. 

Psaknodia  Vespertina,  Deo  . . .  reginae 
...  a  3  voc.  Lib.  4.  Lucernae  1642 
Dav.  Hautt.     [B.  M:  1.  2.  vox. 

Tuba  Sacra  modulationum  sacranim  . . . 
ab  1—3  voc.  Lib.  3.  Oenip.  1642  Wag- 
ner.    3  Stb.     [B.M.     Westeras. 

Quadriga  Mariana  ex  4  Antiphonis  .  . . 
ab  1—4  voc.  Oenip.  1643  Wagner.  [B.M: 
1.  2.  vox. 

Lib.  1.  Missarum  concertat.  4  et  5  voc. 
. . .  c.  instr.     ib.  1645.     [B.  M:  1.  2.  vox. 

Odae  lat.-germ.  de  Christi  . . .  resurr, 
voc.  et  instr.  Herbip.,  Pigrinus  (1651). 
[B.  B :  I.  IL  vox. 

Maguif.  seu  Vaticinium  Dei  parentis 
...   et  Falsi  Bordoni   4  voc.  adj.  Chor  2 

c.  Viol Oenip.  1651  Wagner.    [B.M: 

T.     B.  B:  C.  A.  T.  B.  ripieni.     br.  Mus: 
fehlt  B.  und  die  Listrum. 

Lib.  2.  Missarum  concert.  5  et  6  voc. 
. . .  c.  instr.  ib.  1654.  6  Mess.  [B.M: 
1.  3.  vox. 

Lib.  3.  Missanira  concert.  2  et  5  voc. 
ib.  1655.    5  Messen.    [B.M:  1.  vox  et  org. 

Fasciculus  musicus  sacrorum  concen- 
tuura  3  voc.  p.  1.  Oenip.  1656  Wagner. 
4  Stb.     4".     [B.  M. 

Siiffert,  J . . .  Gr . . .,  ein  Musiker 
aus  dem  Ende  des  18.  Jhs.,  Yon 
dem  Gerber  2 

Vermischte  Klavierst.,  Lingen  1791  und 
Sonate  a  4  ms.  p.  le  Clav.  Brunswic  1796 
anzeigt.  Erstere  besitzen  die  Musrkfr.Wien. 

Suhl  (Suhle),  . . . 

wird  im  Verz.  von  Breitkopf  1761  mit 
Sinfonien,  Oboe-  imd  Fagott -Konzerten 
im  Ms.  angezeigt. 

Siiidas,  ein  griechischer  Ge- 
lehrter, lebte  um  1150  und  schrieb 
ein  Lexicon  graece  et  latine,  worin 
auch  die  Musik  vorkommt  (Forkel 
3,  69). 


Li  Brüssel  fds.  Fetis  480  eine  Ausg. 
von  Ludolph  Xuster  ,,ad  Codices  Ms. 
recensuit  Thom.  Gaisford.  Oxonii  1834 
typogr.  acad."     3  voll.  fol. 

Suidell,  . . . 

Latrobe  veröffentlicht  in  seinem  Sam- 
melwerk, London  1806 — 25,  ein  2stim. 
Cracifixus. 

Siüre,  siehe  Le  Suire. 

Siiisse,  Jeaii-Baptiste,  1729 
Tenorist  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
Brüssel  (Straeten  5,  153). 

Sul,  . . . 

Im  Ms.  6652  in  B.  B.  eine  Sonata 
a  3  Strom.  (3  Flöten).    Stb. 

Sulciiis,  Greorg,  Ratebergensi, 
sein  Geburtsort,  lebte  im  16/17.  Jh. 
und  ist  bekannt  durch 

Ms.  Z  39,  12  Stb.  von  1628  in  B.  B., 
Nr.  71:  Junior  fui  et  enim,  7  voc.  —  In 
B.  Grimma  Ms.  49/50,  8  Stb.  in  4P.  Nr.  17 : 
0  Herr  wir  rufen  deinen  Namen,  5  voc. 
Nr.  56:  In  te  salutis,  6  voc.  Nr.  59: 
Junior  fui,  7  voc.  Nr.  82:  Initium  sa- 
pientiae,  8  voc.  Nr.  83:  Dominus  mihi, 
8  voc. 

SuUemau,  ...  um  1643  er- 
schienen in  Amsterdam  Lieder 
von  ihm. 

SuUye,  Huglie,  war  Gentleman 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London 
und  scheint  1569  abgegangen  zu 
sein  (Rimbault  2). 

Siilpicius,  . . .  Lehrer  an  der 
kaiserl.  Hofschule  im  9.  Jh.  (Schu- 
biger 1,  7). 

Sultzberger,  Johann  Ulrich, 
nennt  sich  Director  Musicae  und 
Zinkenist  der  löbl.  Stadt  Bern 
(Schweiz).  1736  wird  er  als  ein 
Yerstorbener  bezeichnet  (Titel  und 
G.  Becker  1,  88).  Letzterer  zeigt 
die  älteste  Ausg.  seines  Psalm en- 
buches  schon  von  1675  an,  betitelt: 

Transponirtes  vierstim.  Psalmenbuch 
(nach  Lob  Wasser)  worin  die  hochclavier- 
ten  Psalmen  transpouirt  u.  sammt  den 
gewöhnlichen  Festgesängen  in  gleichen 
Schlüssel  gesetzt,  also  dass  sie  jetzuuder 
ohne  eine  Verenderung  leichtlich  zu  singen 
u.  auff  Instrumenten  zu  spielen.  Samt 
einem  kurtzen  Gesang  -  Bericht  von  ... 
Direct.  Mus.  . .  .    Bern,  in  hoch  oberkeitl. 


Sultzbei'ffer. 


327 


Sulzer,  Joli.  Ant. 


Truckerey.  1675.  8".  Die  Notation  ist 
in  der  Lardenois'schen  Zifferuinethode 
hergestellt.  Dasselbe  Psalmenbacli  gab  er 
auch  fiir  Klavier  gesetzt  heraus: 

Transformirtes  Psalmenbuch  mit  Melo- 
dien auf  das  Klavier  oder  Bass-Geige  zu 
exerciren.     Bern  1676.     3  voll. 

G.  Becker  kennt  noch  Ausgaben  von 
1690  zu  4  Stimmen,  1705,  1736,  1741. 
Ein  2.  Teil  soll  1739  erschienen  sein. 

Von  keiner  dieser  Ausg.  kann  ich  einen 
Fundort  nachweisen,  doch  lässt  sich  an- 
nehmen, dass  sie  Becker  in  Schweizer 
Bibl.  fand.  Folgende  Ausgaben  dagegen 
sind  nachweisbar: 

Transponirtes  Psalmeubuch  .  . .  Durch 
Joh.  ...  Bern  1708  Tschiffeli.  16». 
499  S.  (wie  die  folgende  Ausg.)  [B.  Wer- 
nigerode. 

—  Vierstimmiges  Psalmenbuch  . . .  von 
.  . .  Bern  1710  Dan.  Tschiffel.  Enthält 
150  Ps.  mit  Lobwasserschen  Texten,  dar- 
auf neuer  Titel:  Hymni  oder  Lobgesänge 
. .  .  Samt  andern  geistl.  Liedern.  Trans- 
poniert durch  .  . .  12".  31  Tousätze  auf 
ältere  Melodien.     [B.  "Wernigerode. 

—  Vierst.  Psalmenb.  d.  i.  Ps.  .  . .  Lob- 
wasser , .  worin  die  hoch-cla\äerten  Ps. 
transp.  ..  Bern  1727  Tschiffeh.  12«. 
[Bmssel. 

—  Der  Kat.  Bologna  1,  10  führt  das 
Werk  mit  italienischem  Titel  (in  Ueber- 
setzung)  von  1730  in  12°  an. 

—  Vier-Stim.  Ps.  . .  transponiert  durch 
. . .  Worbey  eine  kurtze  musical.  Unter- 
weisung .  .  enthalten.  Bärn  1736  Wagner 
u.  Miüler.  S».  11  Bll.  Anweisung,  662  S. 
Ps.,  130  S.  Hymni  etc.  mit  30  Gesgen. 
[B.  Lpz. 

—  ...  transponieret  durch  J.  U.  Sulz- 
berger.  Mit  Verbesserung  der  undeut- 
lichen Redensarten,  samt  neuen  Fest- 
gesängen .  . .  Bern  1757  Hoch-Oberkeit- 
liche  Druckerey.     8^.     [br.  Mus. 

Er  gab  nach  G.  Becker  auch  die  Ge- 
Gedichte von  Zesen  mit  den  Melodien 
von  Schop  neu  heraus: 

Salomonis  . .  .  geistliche  Wohllust  oder 
Hohes  Lied;  In  Psalmen  oder  Dattel- 
reimen, mit  beigefügten  newen  vom  für- 
trefflichen Johann  Schopen  gesetzten 
Sang"«-eisen  .  .  .  Beides  nach  Art  der  Ge- 
spräch Spiele,  aiiff  öffentlicher  Schauburg 
fürgestellet  durch  Filip  von  Zesen,  jetz- 
under  aber  auf  vielfältiges  anhalten  . .  . 
noch  mit  einer  Stimme  vervollkommnet 
und  mit  vielen  Melodeyeu  vermehret:  von 
Joh.  Ulrich  Sultzbergern,  Mus.  und  Zinke- 
nist  in  Bern.    Bern,  G.  Sonnleitner.   1674. 


8«.  35  Gesänge  zu  3  St.,  15  von  S.  u. 
20  von  Schop. 

Angehäugt 

Geistliche  Seelenlust  (siehe  Zesen) 
3  Gesänge  zu  3  St.  von  S.  und  4  von 
Peter  Meier. 

Sultze,  Georg,  ans  Radeberg 
gebürtig,  studierte  um  1572  in 
Pforta,  war  anfänglich  Kantor  in 
seiner  Vaterstadt,  erhielt  am  4. 
März  1588  den  Kantorposten  an 
der  Fürsienschule  in  Meifsen, 
wurde  aber  wegen  seiner  evan- 
gelischen Gesinnung  1592  ent- 
lassen und  erhielt  wieder  in  Rade- 
berg den  Posten,  wo  er  auch  starb 
(M.  f.  M.  9,  196). 

In  B.  Grimma,  jetzt  in  Dresden,  Ms. 
49/50  in  Stb:  0  Herr  wir  ruffn  dein 
Nahmen  Nr.  17,  5  voc.  In  te  salutis 
spem  Nr.  56,  6  voc.  Initium  sapientiae 
Nr.  82,  8  voc.  Junior  fui  Nr.  59,  7  voc. 
Annus  fiuit  Nr.  65,  6  voc.  Valere  et 
vivere  exoptat,  Nr.  4,  6  voc.  Ein  Teil 
davon  inkompl. 

Sulz,  Friedrieli,  um  1651  In- 
strumentist an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  200  Gld.  Gehalt.  1680 
wdrd  er  als  Trompeter  und  Vio- 
linist mit  300  Thlr.  Gehalt  an- 
geführt. 

—  Jakob  und  Ludwig  dienten 
ebendort  um  1651  als  lustrumen- 
tisten  mit  je  100  Gld.  Gehalt 
(Fürstenau  1,  69.  98). 

Sulzberger,  siehe  Snltzberger. 

Siilzer,  Johann  Anton,  aus 
Konstanz,  ein  Dr.  der  Rechte,  Rat 
und  Oberamtmann  der  Reichsabtei 
Kreuzungen  (Schweiz). 

Er  beschäftigte  sich  als  Dilettant  mit 
Musik  und  Bossler  nahm  in  seine  Samlwke. 
6.  8.  9.  10.  11.,  in  letzteres  bis  11  Ton- 
sätze auf.  G.  Becker  verz.  von  ihm  in 
1,  145  folgende  Drucke: 

25  geistliche  Lieder  von  Lavater  und 
berühniten  Dichtern.  In  Melodien  zum 
Ciavier.     Zürich  1781  Burgkli.    fol. 

25  belustigende  Lieder  von  verschie- 
denen benihmten  Dichtern,  mit  Melod.  z. 
Clav.     Ib.  1782.     fol. 

30  Lieder  mit  Melod.  z.  Clav.  Bregenz 
1793. 


Stilzer,  Job.  Georg. 


328 


Suadn\ 


Einen  Fundort  giebt  er  nicht  an,  doch, 
muss  er  sie  wohl  in  Schweizer  Bibl.  ge- 
funden haben. 

In  Einsiedeln  befindet  sich:  Samlg.  von 
Klaviersonaten  nach  stufenweiser  Schwie- 
rigkeit mit  1  Violine.     Letztere  fehlt. 

Gerber  1  verz.  Klaviersonaten  mit  Vio- 
line op.  1.2.  3.  und  Klavierst.  f.  Anfänger. 

Die  Hofb.  in  Wien  verz.  im  Kat.  einen 
J .  .  .  Sulzer  mit  4  Lieder  f.  1  Singst,  mit 
Pfte.  op.  21.  s.  1.  4  Hefte  in  foL.  fraglich 
ob  dies  der  obige  ist. 

In  der  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
finden sich  Variat.  sur  un  theme  du  Baron 
Cerini  p.  Clav,  mit  J.  A.  Sulzer  gez.  i 

Sulzer,  Johann  Georg,  Direk- 
tor der  philosophischen  Klasse  der 
Kgl.  Akademie  der  Wissenschaften  , 
zu  Berlin,  geb.  1719  zu  Winter- 
thur  (Schweiz),  gest.  25.  Febr.  1779  ! 
zu  Berlin,  lebte  seit  1747  in  ver- 
schiedenen Lebensstellungen  in  [ 
Berlin,  kehrte  1760  nach  der 
Schweiz  zurück,  befand  sich  aber 
1765  wieder  in  Berlin.  Bei  Ab- 
fassung seines  lexikalischen  Wer- 
kes über  die  Künste  musste  er 
bei  den  Artikeln  über  Musik 
fremde  Hilfe  in  Anspruch  nehmen, 
da  ihm  die  Kenntnisse  in  der 
Musik  abgingen.  Anfänglich  war 
Kirnberger  sein  Mitarbeiter,  doch 
war  derselbe  mit  der  Feder  zu 
ungeschickt,  so  dass  sein  Schtiler 
J.  A.  P.  Schulz  für  ihn  eintrat. 
Schulz'  Anteil  beginnt  von  „Prä- 
ludiren" bis  zum  Schluss,  anfäng- 
lich mit  Kirnberger  gemeinsam, 
vom  Buchstaben  S  ab  allein  (Lpz. 
Ztg.  2.  Jahrg.  S.  277  Anmkg.).  Sein 
hierher  gehöriges  Werk  ist  betitelt: 

Die  schönen  Künste  in  ihrem  Ursprünge, 
ihrer  wahren  Natur  und  besten  Anwen- 
dung betrachtet.  Leipzig  1772  — 1774 
Weidmanns  Erben  u.  Reich.     2  voll.    8". 

—  2.  verb.  Aufl.  Allgemeine  Theorie 
der  schönen  Künste  nach  aiphabet.  Ord- 
nung der  Kunstwörter  auf  einanderfolgen- 
den  Artikel.  Lpz.  1777—1779  Biel.  4  voU. 
in  80. 

—  Neue  vermehrte  zweite  (?)  Auflage. 
Mit  Eeg.  Lpz.  1792—1799  Weidmann. 
4  voll.     80. 


—  Friedricks  von  Blankenburg  litte- 
rarische Zusätze  zu  Sulzers  .  . .  Lpz. 
1796-1798.     3  voll.     8». 

—  Nachträge  zu  Sulzers  .  .  .  Lpz.  1806. 
[Exemplare  besitzt  jede  gröfsere  deutsche 
Bibl.,  auch  antiquar.  kommen  sie  vielfach 
in  den  Handel. 

Ueber  eine  neu  erfundene  Noten- 
schreibmaschine  berichtet  S.  in  den  Schrif- 
ten der  Kgl.  Akademie  zu  Berlin  1771, 
mit  2  Tafeln  (v.  Ledebur  ausführlich). 

Sunil)urg,  Justus    Christoph, 

um  1697  Organist  in  Wernigerode 
i/H.  an  St.  Silvester;  wurde  1718 
pensioniert  wegen  hohen  Alters 
(Viertel].  9,  314.  326). 

8umer  is  icumen  in,  ein  6stim. 
Canon  im  ils.  Hail.  978  des  br.  Mus. 
Madden  setzt  ihn  ums  Jahr  1240,  Ritson, 
eine  Autorität,  ebenfalls  in  die  Mitte  des 
13.  Jhs.  Hawkins  und  Burney  veröffent- 
lichten ihn.  Smith  in  Musica  antiqua 
p.  79  zieht  ihn  auf  2  Notensysteme  zu- 
sammen, wodurch  er  ganz  unübersicht- 
lich wird.  Grove  Bd.  3  p.  269.  766  teilt 
ihn  im  Facsimile  und  Uebersetzuug  mit. 
Andere  Abdrucke  in  Auflösung  siehe  im 
Eitner  2.  Nagel  2,  76  zieht  alle  bisher 
veröffentlichten  Ansichten  über  den  Canon 
zusammen.  Als  Verfasser  wird  John  of 
Fornsete  genannt,  der  am  19/1  1239  starb. 

Summer,  Oeorg,  Organist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  vom 
1.  Dez.  1791  bis  f  '?•  Juli  1809, 
67  Jahr  alt;  bezog  von  1793  ab 
400  Gld.  (Köchel  1).  Seit  1781 
Hofklaviermeister  am  Ksl.  Hofe  in 
Wien  (Pohl  4,  111). 

Summer,  Oswald,  Altist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  10  Gld. 
monatl.  von  1553 — 60  (Köchel  1). 

Suna,   GioTanni  Tomaso,  um 

1625  Organist  am  Dome  zu  Lan- 
ciano  (Neapel),  gab  heraus: 

Conceiü  spirituali  a  2,  3  &  4  voci  con 
il  B.  per  Torg.  di  .  . .  Roma  (162.5)  Soldi. 
Stb.  ?  40.  [Bologna:  T.  Der  Druck  von 
Soldi  ist  ganz  erbärmlich. 

Sundry,  X...  Eimbault  be- 
zeichnet ihn  in  der  neuen  Aus- 
gabe von  Thomas  Este's  Psalm- 
buche von  1594  als  Mitarbeiter 
—   Tu  B.  Glasgow  eine  Ausg.  der 


Suppau. 


329 


Susan. 


Solfeges  d'Italio  in  4  Teilen.  Lon- 
don s.  a.  qufol.,  von  einem  Sundnj 
ediert,    der   selbstverständlich   erst 
in  späterer  Zeit  gelebt  hat. 
Suppau,   Abt  Joseph  Robert, 

giebt  1799  Variationen  f.  Pfte.  heraus. 
Urteil  in  Lpz.  Ztg.  1,  542. 

SHpper[us],  Johann  Bartholo- 
maeus,  lebte  am  Ende  des  17.  Jhs. 
in  Eegensburg  (Mettenleiter  1,  2.32, 
der  ihn  Superus  nennt).  Bekannt 
ist  von  ihm  ein  Grabgesang: 

Als  der  .  . .  Herr  Pürckl  durch  einen 
allzufrühzeitigen  Tod  entzogen  wurde  .  . . 
Eegensburg  s.  a.  Hof  mann.  Ein  4stim. 
Gesang  mit  Bc.  4  BIl.  in  4''.  Stimmen 
hintereinander  gedruclit.     [B.  B. 

Suppig-,  Friedrich,  Organist 
um  1722  in  einer  Vorstadt  Dres- 
dens, ist  bekannt  durch  die  Hds: 

Labyrinthus  musieus.  Bestehend  in 
einer  Fantasia  durch  alle  Tonos,  neralich: 
Durch  12  duros  und  12  moUes  . .  .  Anno 
1722.  4  Bll.  u.  67  S.  Musik.  Daran 
schliefst  sich:  Calculus  musieus.  Vom 
grossen  C  bifs  ins  kleine  C,  alle  Inter- 
valla  gerechnet,  durchs  gantze  Ciavier, 
welches  alle  Subsemitonia  hat  . . .  anno 
1722.  31  Seit.  Schon  Mattheson  2,  152 
erwähnt  das  Ms.,  welches  sich  heute  im 
Conservatoire  zu  Paris  befindet.  Der 
vollständige  Titel  ist  in  M.  f.  M.  Bd.  31, 
126  mitgeteilt. 

Supriano,  Francesco, 

kommt  in  einem  Samlbde.  der  B.  Bo- 
logna (3,  200)  S.  69  mit  einem  Gesge. 
für  1  Stirn,  mit  Bc.  vor  (17.  Jh.). 

Suremain  de  Missery,  Antoine, 

geb.  25.  Jan.  1767  zu  Dijon,  gest. 
13.  April  1852  zu  Beaime.  Ver- 
abschiedeter Artillerie-Offizier,  Mit- 
glied der  Sociote  des  sciences  zu 
Paris  und  der  Akademie  zu  Dijon, 
beschäftigte  sich  eifrig  mit  Akustik 
und  gab  heraus: 

Theorie  acoustico-musicale,  ou  de  la 
doctrine  des  sons  rapportee  aux  principes 
de  leur  combinaison,  Ouvrage  analitj-que 
et  philosophique.  Par  .  .  .  Paris  1793  F. 
Didot.  80.  404  S.  mit  Fig.  [B.  B.  B. 
Hbg.     Brüssel.     Glasgow.    Musikfr.  Wien. 

Meprises  d'un  geomStre  de  Tlnstitut 
manifestees  par  un  provincial;  ou  obser- 
vations  critiques  sur  le  traite  de  physique 


experimentale  et  mathematique  de  M. 
Biot,  en  ce  qui  concerne  certains  points 
d'acoustique  et  de  musique.  Par  . . .  Paris 
1816  Deutu.    8°.    24  u.  74  S.     [Brüssel. 

Fetis  berichtet  über  beide  Bücher. 

Im  Dictionnaire  de  mus.  de  I'Encyclo- 
pedie  methodique  sind  die  akustischen 
Artikel  von  ihm. 

Suremont,  Pierre  Jean,  Be- 
amter und  kunstgeübter  Dilettant, 
geb.  um  1762  zu  Antwerpen,  gest. 
8.  März  1831. 

Bewarb  sich  1816  um  die  Preisaufgabe 
der  Komposition  einer  Kantate  u.  wurde 
gekrönt,  nachdem  er  schon  1804  zur  Toten- 
feier seines  Freundes  J.  E.  Pauwels  ein 
Requiem  geschrieben  hatte,  welches  auf- 
geführt wurde.  Dieser  folgten  Messen, 
eine  2te  Preis -Kantate,  Sinfonien  u.  a. 
Auch  eine  Oper  in  3  Akten  ,,Les  trois 
cousines"  brachte  er  am  27/2  1820  in 
Antwerpen  auf  die  Bühne.  Ein  musik- 
'  historisches  Werk:  Opuscule  apologetique 
;  sur  les  merites  des  celebres  musiciens 
beiges  . . .  aux  14.,  15  et  16.  siecles  . . . 
Anvers.,  Schoesetters,  1828  [Brüssel.  Am- 
sterdam] zeigt  ihn  auch  von  der  schrift- 
stellerischen Seite  (Gregoir,  Galerie  teilt 
die  Berichte  der  Preisrichter  von  1817/18 
mit,  das  Urteil  des  Instituts  über  obiges 
musikhistorische  Werk  und  die  Lpz.  Ztg. 
25,  353  enthält  eine  Kritik  über  seine 
Messen). 

Suriano,  siehe  Soriano. 
Surin,  Pere,  bekannt  durch 

Cantiques  spirituels  de  Tamoui'  divin. 
Paris  1731  N.  le  Clerc.  [Fundort  nicht 
notiert. 

Surnion,  ßoyer  de,  gab  1781 
Arietten  mit  Guitarre  in  Paris 
heraus  (Magazin). 

Surmont,  Antoine. 

Die  Grofsherzogl.  Bibl.  in  Karlsruhe 
besitzt  im  Ms.  932—936:  5  Sinfonien  ä 
4:  2  V.  Va.  e  B.  Satzordnung  und  Ton- 
arten in  neuerer  Form. 

Susan,  Thaddä,  geb.  9.  Febr. 
1779  zu  Salzburg.  Der  Hofpauker 
Schweiger  in  Salzburg  bildete  ihn 
zum  Musiker  aus  und  er  wurde 
ein  fleifsiger  Komponist,  der  Kan- 
taten für  Chor  und  Orchester,  ein- 
und  mehrstimmige  Gesänge,  allerlei 
Kirchenmusik  u.  a.  durch  den 
Druck  bekannt  machte  (Hammerle). 


Susato. 


330 


Susato. 


Im  Melodienbuche  zum  kathol. 
Gesangbuche,  3Ilinchen  1812,  zu 
dem  er  einige  Melodien  verfasste, 
nennt  er  sich  „Actuar  des  Land- 
gerichts Teisendorf .  Von  seinen 
Kompositionen    sind   nachweisbar: 

Die  "Wanderer,  Eine  Cantate  mit  Or- 
chester. Salzburg  28/1  1811.  40.  [Salz- 
bui-g. 

Das  Opfer  der  Berge.  Cantate  von 
Dr.  Alois  Weifsenbach,  f.  Chor  und  Orch. 
(Musik  von  Th.  Susan).  Salzburg  (1811). 
40.  In  Weifsenbach's  Werken.  Dort 
noch  eine  Cantate,  gesungen  zu  Salzburg 
(1819):  ,,Die  Worte  der  Weihe,  ohne 
Nennung  eines  Komponisten.     [Salzburg. 

10  und  12  Gesänge.  Heft  1.  2,  für 
1  und  mehrere  Stimmen  u.  Chor.  Kl.-Ä. 
[Musikfr.  Wien. 

Das  Kaiser  Franzen-Bild  u.  das  Maien- 
Blümchen.  Zwey  vaterländische  Gesänge 
von  Job.  Ant.  Susan.  Mit  Klavier.  Salz- 
burg 1816  Duyle  u.  Hacker,  qufol.  [Hofb. 
Wien.     Dresden  Mus. 

Susato,  Tylman,  ein  berühm- 
ter Musikdrucker  zu  Antwerpen, 
aus  Köln  gebürtig,  wie  er  sich 
selbst  mit  Agrippinus  bez.  Im 
Anfange  des  16.  Jbs.  geb.,  bildete 
er  sich  zum  Musiker  aus  und  ist 
nach  Burbure's  archivarischen 
Untersuchungen,  die  Fetis  mitteilt, 
im  Jahre  1529  lustrumentist  a/d. 
Kapelle  der  Kathedrale  La  vierge 
zu  Antwerpen.  1543  gründete  er 
eine  Musikdruckerei  in  Antwerpen 
und  nennt  sich  „Correcteur  &  Im- 
primeur  de  musique  demeurant 
audict  Anvers,  auspres  de  la  nou- 
uelle  bource  en  la  rue  de  douze 
Mois.'^  Fetis  sagt  (unter  Tjlman) 
er  wohnte  darauf  in  seinem  eige- 
nen Hause,  was  er  „Cromorne" 
nannte.  1549  nahm  er  seinen 
Abschied  aus  obiger  Kapelle.  Sein 
Tod  muss  im  Jahre  1564  erfolgt 
sein,  denn  in  diesem  Jahre  gab 
ein  Jacob  Susato^  Musikdrucker  in 
Antweq^en,  wohnhaft  ,,deTant  le 
nouveau  poix,  a  l'enseigne  du 
crom    Cornet",    Lassus'    I.   Hv.    de 


'  Chans,  a  4  pari  heraus  (s.  mein 
Lassus-Yerz.  S.  31).  Susato  war 
auch  Komponist  und  veröffentlichte 
in  seiner  eigenen  Druckerei: 

Premier  livre  des  Chanfons  a  trois  par- 
ties  auipel  Tont  Contenves  Trente  Et  Vne 
Novvelles    Chanions   conuenables  Taut   a 
la  Voix  comme  aux  Instnimentz.     Com- 
pofees    eu    Anuers.    par    Tylmä    SuXato. 
Correcteur  . . .  (wie  oben  mitgeteilt).     Lan 
i   1544.     3  Stb.     kl.     qu40.     Der  Titel  des 
i  Tenors    variirt:     Chanfsons    Deux    vn    a 
j  troix   parties . . .    Eine   andere   Ausg.   im 
I  gleichen  Jahre  mit  M.XLIIII.  (sie?)   gez. 
I   variirt  im  Titel  in  Wenigem.     16  BU.  mit 
31  Chans,     [beide  Ausg.  in  B.  B.     Hofb. 
Wien  nur  eine  Ausg.    Upsala.    br.  Mus :  T. 
Tiers  Liure  contenant  XXX.  noimelles 
Chansons  i\  2  ou  ä,  3  parties,  conveuables 
tant  aux  Instrumentz   comme  ä  la  voix, 
Composees  &  Imprimees  par  Tielraan  Su- 
sato ...   s.  a.  3  Stb.     qulßo.     Ist  das  3. 
Buch  der  Chansons-Samlg.  La  Eleur  1552. 
[br.Mus:  B. 

38  Gesänge  von  niederländisch.  Liedern, 
Chansons,  Canzonetten  und  geistl.  Ge- 
sängen, darunter  1  Messe,  gab  er  in 
seinen  eigenen  Samlwk.  heraus.  Einige 
davon  erschienen  auch  vor  dem  in  Saml- 
wken.  anderer  Verleger  (Eitner  1). 

Au  Samlwken.  gab  er  selbständig 
heraus  (vergi.  die  ausführlichen  Titel 
nebst  Inhalt  in  meiner  Bibliographie): 

1543  f.  1.  üv.  des  chans.  a  4  part. 
4  Stb.  kl.  qu4''  wie  durchweg.  [B.B. 
B.  M.  Hofb.  Wien.  Brüssel.  Upsala. 
br.  Mus. 

1544  f.  2.  livr. . .  wie  vorher.  Besitzt 
aulser  obigen  Bibl.  noch  B.  Kgsbg.,  doch 
nur  den  Altus  mid  vom  5. — 7.  Buche 
noch  die  5  a  u.  6  a  vox. 

1544  g,  4.  liv.  (das  3.  enth.  nur 
Kompos.  von  Crecquillon).  —  1544  h,  5. 
Hv.  ä  5  et  6  part.,  5  Stb.  —  1545  g,  6. 
liv.  a  5/6  p.  [befindet  sich  auch  noch  in 
Celle.]  —  1545  h,  7.  liv.  5/6  v.  —  15451, 
8.  hv.  ä  4  p.  [in  Paris  Xat.  der  Superius.] 
—  1545  k,  9.  hv.  ä  4  p.  enth.  nur  Mau- 
chicourt.  —  15451,  10.  hvre  enth.  nur 
Jannequin.  —  Bis  hierher  besitzen  das 
Werk  alle  zuerst  angezeigten  Bibl.  Die 
B.  Kgsbg.  nur  von  hv.  2  ab  im  Contra- 
tenor u.  5./6.  vox.  CeUe  und  Paris  nur 
das  eine  Buch,   wo  die  Bibl.  genannt  ist. 

1549  k.  11.  livre  Chans  ä  4  p.  4  Stb. 
[B.B.  B.M.  CeUe.  B.  Kgsbg:  Contra- 
ten.     Hofb.  Wien.    Upsala.     br.  Mus. 

155Üe.     12.  liv.  ä  5  p.  5  Stb.     [B.B. 


Susato. 


331 


Suter,  Hieronymus. 


ohne  5  a.  B.  M.  Hofb.  Wien.  Upsala. 
br.  Mus.     B.  Kgsbg:  A.  5  a. 

1.Ö50  f.  13.  liv.  ü  et  8  p.  6  Stb.  [B.  B. 
ohne  5  a  u.  6  a,  sonst  die  vorhergehenden 
Bibl. 

1555.  Le  14.  Hure  a  4  part.  cont.  18 
Chans,  italiennes.  6  chans.  frauc.  &  6 
Motetz  faictz  (a  ia  nouuelle  comp,  d'aul- 
cuns  d'Italie)  par  Rolando  di  Lassus.  S. 
meinen  Lassus  S.  23  unten,  [ß.  B.  B.  M. 
Celle.      Hofb.  Wien.      Upsala.      br.  Mus. 

1555  q.  [s.  a.]  26  Chans,  a  5  p.  4  Stb., 
die  5  a  steht  gegenüber.  [B.  B.  in  2  Ausg. 
Hofb.  Wien.    Brüssel  2310.    B.  Kgsbg:  A. 

1546  a.  Lib.  1.  Missanim  5  voc.  5 
Stb.  [B.B.  B.  D.  Celle.  Elbing.  B.  K. 
Upsala  f.  Ten.     br.  Mus. 

1546  b.  Lib.  2.  Missar.  4  voc.  gez. 
mit  1545.     4  Stb. 

1546  c.     Lib.  3.     Missar.  4  voc.  1546. 

4  Stb.  [Bibl.  wie  bei  Lib.  1.,  das  Buch 
im  br.  Mus.  kompl. 

1546  d.     Lib.  1.     Sacrar.  Cantion.  5  v. 

5  Stb.  [B.  B.  B.  D.  Elbing.  B.  M. 
Celle.  B.  Kgsbg.  f.  A.  T.  Upsala  f.  T. 
Bologna  f.  C.  T.  br.  Mus.  Brüssel.  Mu- 
sikfr.  Wien.     br.  Mus.  171  eine  hds.  Part. 

1546  e.  Lib.  2. . .  5  voc.  5  Stb.  [Bibl. 
wie  Lib.  1. 

1547  b.  Lib.  3  ...  4  voc.  4  Stb.  [Bibl. 
wie  Lib.  1. 

1547  c.  Lib.  4  ...  4  voc.  4  Stb.  [Bibl. 
wie  Lib.  1,  ohne  Upsala. 

Das  br.  Mus.  soll  noch  ein  5.  Buch 
besitzen. 

1551  c.  Het  ierste  musyck  boexken 
mit  vier  partyen  ...  28  nieuwe  amoreuse 
liedekens  in  onser  neder  duytscher  talen 
...  4  Stb.     [B.  B. 

1551  d.  Het  tvueetste  musyck  boex- 
ken... 27  liedekens  ...  4  Stb.     [B.  B. 

Die  Gedichte  aus  beiden  Büchern  sind 
abgedruckt  in  Tijdschrift  3,  2.  Stuk  und 
über  die  Musik  wird  nur  referiert. 

Das  3.  enthält  Tänze  zu  4  Stirn.  1551. 
Ein  Teil  davon  in  P.  gedr.  in  M.  f.  M. 
6/7  Beilage  S.  89  ff. 

Das  4.-7.  Buch  enthält  die  Souter 
liedekens  zu  3  Stirn,  von  Clemens  non 
Papa.  Ein  Xeudnick  in  P.  in  Commer's 
CoUectio  operum  musicoram  Bd.  11.  Sämtl. 
7  Bücher  in  B.  B. 

Folgende  Chanson  -  Samlg.  fehlt  in 
meiner  Bibliographie : 

(1552)  La  Eleur  de  Chansons  et  pre- 
mier  lieure  a  4  parties,  coutenant  XXXI. 
nouuelles  Chansons,  propices  a  tous  In- 
strumentz  musicaulx,  composees  —  la  plus 
part  —  par  Maistre  'ihomas  Crecquillon  & 
aultres  bons  Maisti'es  musiciens  . . .    An- 


vers  (s.  a.)  Tielman  Susato.  4  Stb.  r|ul6''. 
Enth.  aufser  Crecquillon:  Clemens  non 
papa,  Joan.  Castileti,  Nie.  Payen,  Jacq. 
le  Eoy  u.  T.  Susato.     [br.  Mus :    Bassus. 

—  2.  Liures  a  4  part.  cont.  28  nouv. 
Chans,  (wie  oben  ohne  Crecquillon).  An- 
vers,  s.  a.  4  Stb.  qulö".  Enth.  Jo. 
Baston,  Jo.  Buys.  Joan.  Castileti,  Clemens 
n.  p.,  Th.  Crecquülon,  Jo.  Crespel,  Fri- 
casse.  Nie.  Gombert,  Petit  Jan  de  Latere 
u.  T.  Susato.     [br.  Mus:  B. 

—  3.  liure  ist  oben  unter  Susato's 
Kompositionen  schon  verz.,  ebenfalls  s.  a. 

—  4.  liure  La  Fleur  .  .  .  cont.  26  Chans. 
a  4  part.  Anvers,  s.  a.  Enth.  Benedictus, 
Corn.  Canis,  Jo.  Castileti,  Clemens  u.  p., 
Crecquillou,  Jo.  Crespel,  Nie.  Gombert, 
Jo.  de  Hollandre,  Petrus  Millet,  Petit  Jan 
(Latre),  Kogier,  Jacq.  le  Rov,  Philippe  de 
Wildre,  Adr.  Williart.     [br.'Mus:  B. 

—  5.  liure  La  Fleur  .  . .  cont.  26  Chans, 
ä  3  part.  Anvers  1552.  3  Stb.  qu40. 
Enth.  Josq.  Baston,  Tho.  Crecquillon,  Nie. 
Gombert,  Cl.  Jannequin.  [Hofb.  Wien 
kompl.     br.  Mus:  B. 

—  6.  liure  La  Fleur  . . .  cont.  23  Chans, 
ä  3  part.  Anvers  1552.  3  Stb.  qu40. 
Enth.  Benedictus,  Cabülau,  Corn.  Canis, 
Jo.  Crespel,  Nie.  Gombert,  Cl.  Jannequin, 
Goesse  Jonckers.     [br.  Mus:  B. 

Sämthche  Autoren  sind  unter  ihren 
Namen  nicht  nebst  dem  Samlwk.  in  Eit- 
ner  1  eingetragen,  da  ich  dasselbe  zu  spät 
kennen  lernte;  da  das  Samlwk.  aber  bis 
auf  Buch  3  und  5  inkomplett  ist,  so  ist 
der  Verlust  nicht  so  bedeutend. 

1553.  Lib.  1.  Ecclesiasticarum  Can- 
tionum  4  voc.  4  Stb.  21  Mot.  [B.  A. 
B.B.  B.K.  Celle.  B.  M.  Upsala.  Lü- 
beck: Sup.  5  a.     br.  Mus. 

1553  b.  c.  d.  e.  f.  g.  Liber  2  bis  8. 
5  voc.  je  5  Stb.  [Bibl.  wie  Buch  1.  B. 
M.  nur  Buch  1—7. 

1554  d.     Lib.  9.     5  voc.    5  Stb. 

1555  und  1555  a.  Lib.  10.  11.  je  5 
Stb.  [Bibl.  wie  Buch  1  auTser  B.  M.  B. 
K.  nur  noch  Buch  10. 

1557  a.  Lib.  12.  1557  b.  Liber  14 
(Lib.  13  fehlt)  je  5  Stb.  [B.  A.  Lib.  12. 
Upsala:  Lib.  12  u.  14:  fehlt  A.  Lib.  15 
von  1560  enth,  nur  Lassus. 

Sussmauii,  John,  am  23.  Nov. 
1599  als  Posaunist  a/d.  Kgl.  Kapelle 
zu  London  angestellt  (Nagel  1). 

Siist,  Joh.,  siehe  Soest. 

Suter,  Hieronymus,  Pater  und 
Konventual  im  Stifte  Pfäfers  (Schwz.) 
um  1750, 


Suter,  Job.  Kasp. 


332 


Suttinger. 


hinterliefs  eine  4stim.  Messe  und  ein 
Offertoriuni  mit  konzertierendem  Clarino 
(Schubiger  2,  51  ohne  Quelle). 

Suter,  Johann  Kaspar,  bez.  sich 
1663  als  Kautor  E.  D.  I.  m  Schaff- 
hausen und  gab  heraus: 

Johann  Krüger,  Dir.  Mus.  in  Berlin, 
Königl.  Harff  des  bimliscben  Sänger 
Füisten  Davids.  Nach  Lobwasseriscber 
Eeimart,  mit  4  Vocal  und  pro  comple- 
mento  3.  Instrumenialstimmen  nebenst 
dem  General-Bass  auffgesetzet  von  Johann 
Krüger  in  Berlin,  denen  auch  viel  auss- 
erlesene schöne  . . .  Gesänge  der  welt- 
berümtesten  Teutsch,  Italienischen  und 
französischen  Sängermeistem  beigefüget 
(Schaffhausen  ediert  von  Suter)  1663. 
8".     4  Teile.     [B.  Wagen  er.     br.  Mus. 

Der  3.  Teil  bat  den  Titel:  Geistliche 
Seelenmusik  . . .  colligirt  u.  geziehret  von 
Balth.  Musculo.  Zum  Dnxck  befördert  von 
Sutern.     1662. 

Der  4.  Teil  enth:  Musikalisches  Lust- 
Gärtlein. 

Der  1.  Teil  enth.  die  l.öO  Ps.  Der 
2.  Teil  51  Lieder.  Der  3te  23  und  der 
4te  29  Lieder. 

Schon  im  Jahre  1656  gab  er  Job.  Frz. 
Loredaus  unglückselige  Liebe  heraus,  an 
deren  Ende  sich  ein  2stim.  Lied  befindet. 
Schaff  hausen  1656  Suter.  kl.  8".  103  S. 
[B.  Wagener. 

Auch  als  Verleger  erscheint  er,  siehe 
z.  B.  bei  DietboM. 

Sutor  (Suttor),   Augustin,    um 

1753  Tenorist  a/d.  Hofkapelle  in 
München  mit  152  Gld.  Gehalt; 
1765  wird  er  als  Tenorist  zum 
Choral  bez.,  hatte  200  Gld.  Gehalt. 
Starb  vor  April  1771  (Kreisarchiv). 

Ein  Siittor,  ohne  Vornamen  ist  eben- 
falls Tenorist  daselbst  und  wird  1777  mit 
199  Gld.  30  Kreuzer  pensioniert. 

Sutter,  Aitgustin  Prosper,  kuif.  Cijlle- 
giat  Stifts-Kantor,  Senior  uud  Jubilaeus, 
auch  Hofchoralist  zu  München,  starb  am 
15.  Sept.  1795,  81  Jahr  alt  (Totenreg.  der 
Frauenkirche). 

Sutor,  Johann  Lorenz,  Orga- 
nist in  Tittmoning  (Oberbaiern) 
nach  folgendem  Druckwerke: 

flymni  (35) .  . .  a  Canto  vel  Ten.  solo, 
2  V.  et  Org.  1731.  Ms.,  nur  2  V.  vor- 
handen in  B.  M. 

Sutor,  Wilhelm,  geb.  um  1774 
zu    Edelstetten    in    Baiern,    gest. 


7.  Sept.  1829  zu  Linden  bei  Han- 
nover, 54  Jahr  alt.  Bildete  sich 
unter  Yalesi  zum  Sänger  aus,  be- 
trieb aber  aufserdem  die  Musik  in 
allen  Fächern,  als  Komponist,  Violi- 
nist, Pianist,  trat  als  Sänger  in  die 
Dienste  des  Fürstbischofs  in  Eich- 
staett  (Baiern),  kam  1800  als 
Chordirektor  an  die  Oper  in  Stutt- 
gart wurde  1801  Konzertmeister, 
ging  als  Orchesterdirektor  nach 
Hannover  und  dirigierte  am  7.  Sept. 
1815  zum  ersten  Male;  am  2.  Jan. 
1818  wurde  er  mit  1000  Thlr.  Ge- 
halt und  400  Thlr.  Pension  zum 
erstenKapellmeister  ernannt.  Aufser 
den  zwei  unten  verz.  Opern  kamen 
in  Hannover  noch  zur  Aufführung 
„Der  Tod  AbeFs",  ein  Oratorium, 
die  Musik  zu  ,,Macbeth"  und  zum 
Drama  „Die  Waise  aus  Genf'\  eine 
Scene  zu  „Theseus",  die  Kantate 
„Die  Zwillingskronen"  u.  die  Oper 
„Das  Tagebuch"  (Dr.  Fischer's  Mu- 
sik in  Hannover,  Auszg.  in  M.  f. 
M.   35,    100).      Nachweisbar  sind: 

Vierstimmige  Gesänge  (f.  Männerst.). 
Hannover,  Bachmann.     4  Stb.     [B.  B. 

Ohne  Vornamen: 

Pauline,  Singspiel  in  2  Aufz.  Ms.  P. 
[München  Oper.     Darmst. 

Ä.pollo's  Wettgesang,  komische  Oper. 
[Dresden  Oper.     Darmst. 

6  Canzonette  f.  1  Singstimme  u.  Klav. 
(Nr.  1  Pur  vi  riveggo)  Lpz.,  Kühnel. 
[Musikfr.  Wien. 

Der  Fremdling  von  Mathisson  für  1 
Singstim.  mit  Klav.     Lpz.,  Kühnel.      [ib. 

Sittard  verz.  ihn  nicht,  dagegen  einen 
Johann  Oottfried  Sidor^  der  1610  als 
Bassist  ad.  Hofkapelle  in  Stuttgart  ange- 
stellt war. 

Suttermann,  Mathias,  Instru- 
raentist  a/d.  Hofkapelle  in  Wien 
mit  30,  sp.  mit  40  Gld.  monatl. 
vom  1.  Apr.  1637  —  1668  (Koch.  1). 

Suttinger,  M  . . .,  Rektor  an  der 
Schule  zu  Lübben,  schrieb 

Ueber  die  in  der  Lausitz  bey  den  ge- 
lehrten Schulen  gewöhnlichen  Singechöre. 
Aufgenommen  in  den  1.  Bd.  1.  Stück  des 
neuen  Magazins  f.  Schullehrer  von  G.  A, 


Sutton. 


333 


Sweelinck,  Dir! 


Euperti  und  H.  Schlichtiiorst,  Göttingen 
1792.  Vergl.  auch  im  Gerber  2  deu 
Artikel  Stemler. 

Suttou,  John,  kommt 

im  Ms.  der  Bibl.  des  Eton  College  mit 
einem  Salve  regiua,  7  voc.  vor.  Barcl. 
Squire  in  seiuer  Beschreibung  des  Ms. 
p.  9  glaubt,  dass  daninter  der  Magister 
artium  des  Magdaleu-Collegiums,  der  am 
29.  Juli  1477  zum  Mitgiiede  gewählt  wurde, 
gemeint  sei. 

Suze,  de  la,  siehe  La  Suze. 

Svagliere,  siehe  Coriielio  . . . 

Sveclbom ,  P  . . .  E  . . . ,  ein 
schwedischer  Musiker,  Lebenszeit 
unbekannt,  gab  heraus: 

Runesvärdet  förslag  tili  svensk  national- 
säng  ...  af  . . .  Stockholm.  2  Bll.  Lieder 
mit  Klav.  od.  Guit.     [Karlsruhe. 

Swaaii,  Jasi)er,  Organist  vom 
31.  Jan.  1703  bis  29.  Jan.  1717 
an  der  F.  Z.  Kapel  zu  Amsterdam 
(Tijdschrift  1,  46). 

Swaeii,  Griiillaume  de,  ein 
Niederländer  des  17.  Jhs.,  dessen 
Lebenslauf  mir  unbekannt  ist.  Er 
zeichnet  sich  nur  mit  O.  D.  S. 

Sein  ,, singender  Zwaan"  erschien  zu- 
erst im  Jahre  1654.  kl.  8".  Dem  einzig 
bekannten  Exempl.  in  B.  Amsterdam  fehlt 
das  Titelbl.  Eine  Beschreibung  in  Bouwst. 
2.  204.  Tijdschrift  3,  179.  4,  135.  Snel- 
laert:  Onde  en  nieuwe  liedjes,  Gent  1864, 
bl.  XXXIII,  beschreibt  die  Ausg.  von 
1759.  Es  sind  katholische  geistl.  Lieder 
mit  Melodien.  Eine  Ausgabe  veu  1728 
ist  betitelt: 

Den  I  singende  ]  zwaan,  |  dat  is  den  lof- 
zang  der  |  Heyligen.  |  die  als  singende 
zwaanen,  de  dood  |  blygeestig  hebben  out- 
fangen. I  Gemaekt  door  G.  D.  S.  |  Op  nieuw 
overgezien  .  . .  Leyden  1728  Fraus  de 
Does.     Dedic.  von  1654.     [Amst. 

In  der  Bibl.  zu  Leyden,  van  Letter- 
kunde, ein  Ms.,  2  Teile  in  4":  Cantiones 
sub  elevatione  en  Vooysen  uyt  den  Smgen- 
den  Swaen  en  Paradijs,  overgeset  op  den 
Cantus  sleutel  door  niijn,  V.  B.  Sneeti. 
1740.  Der  andere  Teil:  Vooysen  uyt  den 
Singenden  Swaan,  Paradijs  en  Enige 
Nieuwe  Misse,     gr.  4*^. 

Der  singende  Schwan  erschien  dann : 
De  zingende  Zwaan  of  Vervolg  op  de 
Overtoomsche  Markt -Schipper,  vercierd 
met  de  alderzoetste  Voyzen,  die  keden- 
daags  gebruykelijk  zijn.    Noyt  voor  dezeu 


zo  gedrukt.  Amst.,  Joan  Kanoewet  1759. 
kl.  80. 

Ferner:  Soet-stemende  Zwaane  van 
"Waterland  van  H.  Soeteboom.  Saendam 
1658.     120  (Bouwst.  2,  204—7). 

Von  einem  Reg. .  .  de  Swaen  zeigt 
schon  Walter,  sowie  ein  alter  Auktions- 
katalog an: 

6  Sonate  a  3:  2  V.  e  Vcl.  col  B.  per 
l'org.     Amst.,  Roger. 

Swaii,  Timothy,  ein  amerika- 
nischer Komponist,  von  dem  das 
brit.  Museum  besitzt: 

New  England  Harmony.  Cont.  a  variety 
of  Psalm  tunes  in  3  and  4  pts.  Nort- 
hampton,  Massa.     1801.     qu40. 

8 wart,  Willem,  ein  Nieder- 
länder, von  dem  das  brit.  Museum 
besitzt: 

Den  Lust-Hof  der  nieuwe  musycke, 
met  aller  welrieckende  bloemen  verciert 
...  in  4  en  5  part.  Amst.  1603,  qu40, 
nui"  Superius  vorhanden. 

Swarte,  siehe  Swcrt. 

Swartz,  Stefanus,  s.  Schwartz. 

Swayiie,  William,  siehe  Da- 
man's  The  former  booke  of  music 
1591.     [br.  Mus. 

Sweelinck,  Dirk,  ältester  Sohn 
des  Jan  Pieter  8w.,  ist  am  26.  Mai 
1591  zu  Amsterdam  getauft,  wurde 
1621  der  Nachfolger  seines  Vaters 
als  Organist  an  der  alten  Kirche 
zu  Amsterdam  und  starb  1652, 
begraben  am  20.  Sept.  Er  unter- 
zeichnet sich  auch  mit  Dirck  Jans- 
sen Sweelinck  (Biographie  in  der 
VI.  Ausg.  der  Vereenig.  Noord- 
Neederl.  Musikgesch.  p.  3L  33, 
dort  auch  die  Genealogie  der  Fa- 
milie Sweelinck). 

Er  gab  das  vielfach  aufgelegte  „Li vre 
septienie  des  Chansons  vnlgaires.  Dat 
is,  Het  zevende  Boek  van  de  gemeene 
Zang-stukken,  met  4  Stemmen.  Verbetert, 
en  vermeerdert  met  verscheyde  stukken 
.  . .  door  D.  J.  Zweeling,  ürgelist  van 
d'Oude  Kork  in  Amsterdam  .  .  Amst.  s.  a. 
P.  Matthysz^-  heraus.  [Brüssel  9770  ciu4" 
nur  B. 

Darin  von  Dirk  Nr.  52:  Maek  vreught 
nu  over  al  —  und  Soo  droegh  Ivleopatra 
in  sclioouheid,  Nr.  22.  Siehe  das  Reg. 
in  M.  f.  M.  23,  23  ff. 


Sweelinck,  Jan  Piet. 


334 


Sweelinck,  Jan  Piet. 


Sweelinck  (Swelingh),  Jan  Pie- 
terszoou,  geb.  im  April  1562  zu 
Amsterdam,  gest.  16.  Okt.  1621 
ebd.  Die  früheren  Annahmen  des 
Geburtsdatums  und  der  Geburts- 
stadt sind  durch  aufgefundene 
Dokumente  widerlegt.  Seine  Aus- 
bildung genoss  S.  in  Venedig,  ob 
bei  Zarliuo,  Gabrieli,  oder  gar 
nach  anderen  bei  Rore  (der  aber 
schon  1565  gestorben  war,  also 
gar  nicht  in  Betraciit  kommen 
kann)  ist  unentschieden,  selbst  die 
spätere  Ausarbeitung  der  Zarlino- 
schen  Musiktheorie  kann  hierfür 
nicht  als  entscheidend  gelten.  Er 
kam  als  vortrefflicher  Orgelspieler 
und  gut  geschulter  Komponist  in 
seine  Heimatstadt  zurück  und  er- 
hielt wohl  bald  darauf  eine  Orga- 
nistenstelle. Nachweislich  wird  er 
in  den  Rechnungen  erst  im  Jahre 
1581  als  Organist  an  der  alten 
Kirche  aufgeführt,  doch  nicht  als 
Nachfolger  seines  Vaters,  der  schon 
1573  gestorben  war,  sondern  nach- 
dem schon  zwei  bis  drei  andere 
Organisten  die  Stelle  bekleidet 
hatten.  Nach  archivarischen  Nach- 
richten starb  der  letzte  Organist 
vor  S.,  ein  Mr.  Baement,  schon 
1577  und  ist  es  kaum  anzunehmen, 
dass  man  einem  15  jährigen  Jüng- 
linge die  Stelle  anvertraut  haben 
wird,  trotzdem  er  wohl  auf  Kosten 
der  Stadt  die  Ausbildung  in  Ve- 
nedig erhalten  hat  und  man  daher 
auf  sein  ferneres  Fortkommen  ein 
wachsames  Auge  richtete.  Sein 
Gehalt  betrug  1581  nicht  mehr 
als  100  Gld.  jährlich.  1586  stieg 
er  bis  zu  200  Gld.  1590  schon 
300  Gld.  und  freie  Wohnung.  Im 
Mai  desselben  Jahres  trat  er  in 
den  Stand  der  Ehe  mit  ,,Claesken 
Dirksdochter  van  Medemblik"  und 
zeugte  mit  ihr  7  Kinder.  S.  ge- 
noss als  Orgelvirtuose  einen  "Welt- 


ruf und  Schüler  aus  allen  Ländern 
strömten  ihm  zu;  seine  Mitbürger 
aber  feierten  ihn  in  seltener 
Weise;  doch  nicht  dies  Verdienst 
hat  ihn  der  Nachwelt  wert  ge- 
macht, sondern  seine  Leistungen 
als  Orgel-  überhaupt  als  Instru- 
mentalkomponist. Er  ist  der  Be- 
freier des  Instrumentalsatzes  vom 
Gesangssatze,  ihm  gebürt  das  Ver- 
dienst erkannt  und  ausgeführt  zu 
haben,  dass  der  Instrumentalsatz 
sich  nur  auf  einem  oder  mehreren 
Themata  kontrapunktisch  aufbauen 
kann.  Er  ist  der  Erfinder  des 
doppelten  und  dreifachen  Kontra- 
punkts, auf  dem  sich  die  Fuge, 
der  Grundstein  des  Instrumental- 
baues, entwickeln  konnte.  Doch 
nicht  nur  darin  war  er  der  Weg- 
bahner, sondern  er  pflegte  auch 
nach  englischem  Vorbilde  die 
Variation  und  gerade  diese  letz- 
tere Form  hat  zur  schnellen  Ent- 
wickelung  des  Instrumentalsatzes 
wesentlich  beigetragen,  weil  sie, 
wie  keine  andere  Form,  das  Be- 
wufstsein  eines  gegebenen  Themas 
handgreiflich  vor  Augen  führt. 
Der  Gesangssatz  reiht  Motiv  an 
Motiv,  Melodie  an  Melodie,  der 
Instrumentalsatz  dagegen  muss  sich 
aus  einem  Motive  heraus  ent- 
wickeln und  dies  erkannt  und  mit 
Geschick  durchgeführt  und  auf 
seine  Schüler  übertragen  zu  haben, 
das  ist  das  unsterbliche  Verdienst 
Sweelinck's.  Sweelinck  schuf  z.  B. 
eine  Fantasia  ä  4  mit  drei  Sub- 
jekten,*) die  er  in  der  mannig- 
fachsten Weise  mit  einander  kontra- 
punktieren lässt,  sie  in  der  Eng- 
führung, in  der  Verkürzung,  Ver- 
längerung als  Trippelfuge  behandelt 
und  dabei  keine  trockene  Ver- 
standesarbeit  erzeugt,   sondern   in 

*)  Neue  Ausg.  von  Eitaer:  Sw.  Orgel- 
stücke, Berl.,  Simrock,  S.  20. 


Sweelinck,  Jan  Piet. 


335 


Sweelinck,  Jan  Piet. 


genialer  Weise  "wie  spielend  die 
kunstvolle  Arbeit  seiner  lebhaft 
angeregten  Fantasie  als  Grundlage 
dienen  lässt.  Allerdings  darf  man 
an  sie  nicht  den  j\lafsstab  einer 
Bach 'sehen  Fuge  anlegen,  denn  es 
fehlt  ihr  hauptsächlich  die  Ab- 
wechslung, die  Bach  durch  die 
Zwischensätze  zu  erzielen  wusste. 
Sw.  reiht  seine  Themata  so  eng 
aneinander,  dass  man  trotz  der 
Verschiedenartigkeit  in  der  Be- 
handlung sich  nach  dem  Abschlüsse 
sehnt,  den  er  aber  schwer  finden 
kann,  so  vertieft  ist  er  in  das 
kontrapuuktierende  Spiel  seiner 
Stimmen.  Seine  Schüler  haben 
daher  auch  mehr  zur  Form  der 
Variation  gegriffen  und  Scheidt  ist 
den  anderen  mit  grofsem  Geschick 
vorangegangen.  (Biogr.  u.  Bibl.  in 
Nr.  6  der  Ausg.  der  8  sechst.  Ps. 
von  Tiedeman,  Maatschappij  tot 
bevordg,  der  Toonk.  Amstr.  1876. 
—  Bouwst.  1,  36.  2,  142  mit  noch 
manchen  Irrtümern.  —  In  Viertelj. 
siehe  Generalreg.  —  In  M.  f.  M. 
siehe  die  2  zehnjährig.  Keg.  — 
Nagel  3,  80.  149  über  die  Varia- 
tion. —  In  Tijdschrift  1895,  5.  Deel, 
I  S.  1—12.  40  ff.  Ebendort  1,  265. 
■ —  Weitzmann's  Gesch.  der  Kla- 
viermusik, 3.  Aufl.  von  Seiffert  1, 
75).  Von  seinen  Arbeiten  sind 
bisher  bekannt: 

1.  Cantiones  sacrae  cum  basso  continuo 
ad  Organum  5  voc.  Antv.,  PhaJesius. 
1619.  6  Stb.  in  4».  37  Nrn.  Dedic. 
vom  Dracker.  [B.  B:  C.  A.  T.  ß.  V. 
Paris  Nat.  kompl.  mit  Bc.  Amsterd.  in 
Partiturkopie. 

2.  Premier  livre  des  Pseaumes  de 
David  mis  en  musique  a  4 — 7  p.  . .  cont. 
50  Ps.  2.  edit.  Haerlem ,  Horenbeeck, 
par  Kranepoel  1624.  Dedic.  von  Horen- 
beeck. 7  Stb.  A^.  [Amst. :  Tenor,  br. 
Mus.  kompl.  von  1604. 

3.  Livre  second  des  Ps.  4—8  p.,  cont. 
30  Ps.  Amst,  Barentsen  1613.  7  Stb. 
4".     [Amst. :  Ten.     br.  Mus.  kompl. 

4.  Liv.  3.  des  Ps.  4—8  p.,  cont.  30  Ps. 


ib.  1614.     [Amst:    Ten.     br.  Mus.  8  Stb. 
Paris  Genev. 

5.  Liv.  4.  et  conclusionnal  des  Ps.  4 
bis  8  p.,  cont.  43  Ps.  Haerlem,  Horen- 
beeck, par  Kranepoel.  1621.     [Amst:  T. 

Davon  eine  deutsche  Ausgabe  in  Aus- 
wahl: 

6.  Jan  Peter  Sw  .  . .  Sechsstimmige  Psal- 
men aufs  dem  1.  vnd  anderen  Theil  seiner 
aufsgegangenen  Frantzösischen  Psalmen . . . 
Berlin,  Runge.  1616.  |  Dedic.  von  Marti- 
nus  Martinius  aa  Marggrai  von  Branden- 
burgk.  I  6  Stb.  in  4».  30  Nrn.  [B.B. 
Wolfenb.  B.  Gr:  Alt  B.  K:  B.  und  5  a. 
B.  M.  fehlt  5  a.     Stuttgart. 

7.  J.  P.  Sw  . .  .  Vier-Stimmige  Psalmen, 
Aufs  den  1.,  Andern  vnd  3.  Theil..  .  mit 
Lobwasserischen  Texten ...  ib.  In  Ver- 
legung Mart.  Guthen.  1618.  |  Von  dem- 
selben herausgegeben.  |  4  Stb.  in  4P.  21 
Nrn.  [B.L.  B.Hbg:  Alt.  B.E:  B.  B. 
Kgsbg:  T. 

8.  Rimes  Frangoises  et  ItaUennes  mises 
en  musifjue  ä  2  et  ä  3  p.,  auec  une  chan- 
sou  a  4  par . . .  Leyden.  Plantinienne  de 
Raphelengius.  1612.  3  Stb.  in  4",  28  Nrn. 
[B.  Becker  in  Lancy,  eine  Kopie  in  Am&i. 
Paris  Genev. 

9.  Chansons  ä  eine  parties.  An  versa. 
[Kopenhagen:  Ten. 

Gelegenheitsgesänge  : 

10.  Canticum  uuptiale  in  honorem  . . . 
Jacobi  Praetorü  et  Margar.  a  Campis  . .  . 
5  V.  Hbg.,  Ohr.  1608  (Sponse  musarum). 
[B.  Hbg.  nur  Tenor.     2  BU.  in  4«. 

11.  Canticum  in  honorem  .  .  .  Joh.  Sto- 
boei  et  Davidis  Mölleri  reücta  vidua,  8  v, 
1617,  10.  Julii  (s.  1.  .,Diligam  te  Due".) 
8  Stbll.  in  ciu40.     [B.  Kgsbg. 

12.  Joh.  P.  Sweeliugii  musici  Bata- 
vorum  longe  clarissimi  Melos,  fauste  quon- 
dam  thalamo  lectissimi  conjugum  Paris 
dicatum :  Nunc  vero  . . .  studio  &  cuia 
Joh.  Stobaei.  Gedani,  G.  Rhetius.  1638. 
5  Stb.  in  qu4''  (Felix  auspiciis  in  2  part.) 
[B.  Kgsbg. 

Der  Verein  zur  Beförderung  der  Ton- 
kunst in  Amsterdam  besitzt  die  Werke 
1.  6.  7.  8.  11.  12  in  hds.  Partitur,  spar- 
tiert  von  Eitner. 

In  alten  Samlwk.  6  Gesge  (Eitner  1). 
Ferner  in  Phalese's  Ghirlauda  1601  drei 
6stim.  Madrig. 

Beati  qui  soli  Deo  in  Liv.  7  seines 
Sohnes  Dirk,  Amst.  bei  Matthysz. 

InGastoldi'sItaliaansche  Balletten,  Amst. 
1657  ein  Canon  „Vanitas  vanitatum"  ä  4. 

In  B.  B.  Ms.  theor.  i".  62  Composition 
Regehl  Herrn  M .  . .  129  BU.  qu4''.  Ge- 
hörte 1651  einem  Burchardus   Gramman. 


Sweelinck,  Jan  Piet. 


136 


Swieten. 


Mss.  B.  B.  191  Orgelbuch  c.  1624. 
Bl.  10  Allemande.  Bl.  26  b  Da  pacem. 
Bl.  74  b  Fantasia. 

Graue  Kloster  zu  Berlin,  fol.  32  BlI. 
Sainlg.  von  3  Fantasien,  5  Toccaten,  6 
6  Yar.  u.  4  Var.  halb  von  Swl.  u.  halb 
V.  Scheidt.  Zum  Teil  im  Neudruck  herausg. 
von  Eitner  in  Berl.  bei  Sbnrock  1870. 
gr.  8". 

Dr.  Müller  in  Freienwalde  und  Prof. 
R.  Wagener  in  Marburg  besitzen:  Toccata. 
Fantasia  Chromat.  —  Mein  junges  Leben, 
Yar.  —  Galliard  dolorosa  für  Orgel. 

B.  Hbg.     Musicae  artis  praecepta: 

1.  Ter  eeren  des  Henderick  Scheyt- 
mann. 

2.  Regulen  der  Composition. 

3.  Composition  Regeln. 

4.  Lehren  und  Unterrichtung  von  der 
Composition. 

5.  Erster  und  ander  Theil  sehr  nöthiger 
und  nützlicher  Lehren  von  der 
Composition.  Kopirt  von  Joh.  A. 
Reincken  1670. 

Die  B.  in  Ämst.  besitzt  eine  Kopie  aus 
letzteren  Mss.  und  in  M.  f.  M.  3,  133 
Auszüge  aus  den  Beisp.  der  8  resp. 
12  Tom. 

In  der  Universit.-Bibl.  zu  Padua  im 
Ms.  6  Orgelpiecen  nebst  einigen  von  H. 
Leo,  Jakob  Hassler  und  Chrstn.  Erbach 
(Tijdschrift  6,  170). 

Im  Yirginal  Book,  Fitzwilliam  Museum 
zu  Cambridge  befinden  sich  4  Kompo- 
sitionen von  S.,  Kopie  in  Amst.  —  In 
London  erscheint  seit  1896  eine  neue 
Ausg.  des  ganzen  Ms.  von  Squire  und 
Maitland. 

In  neuen  Ausg.  erschienenen,  siehe 
Eitner  2.  Ferner  in  den  Ausgaben  des 
Niederl.  Yereins  f.  Musikgesch.  Nr.  12: 
6  vierst.  Psalmen  aus  1618.  In  Nr.  15 
derselben  Ausg.  eine  Hodie,  hodie  Chri- 
stus natus  est  5  v.  1618  ebendaher.  — 
In  Tijdschrift  2,  202  der  Kanon :  Miserere 
mei  4  voc.  aufgelöst.  In  Tijdschrift  4, 
3.  Stuk  ein  3stim.  Satz  in  P.  „Das  Ge- 
bet des  Herren",  S.  166.  Eine  Fantasie 
ä  4  aus  Ms.  191  B.  B.  fol.  74  in  Yiertelj. 

7,  241.  —  Der  150.  Psalm  zu  6  Stim. 
Lpz.,  Br.  &  H.  Die  Amsterdamer  Gesell- 
schaft giebt  seit  1896  eine  Gesamtausg. 
von  S."s  Werken  in  12  Bd.  heraus,  unter 
der  Redaktion  von  Max  Seiffert. 

Sweelinck,  Pieter,  der  Vater 
Jan  Pieters,  Organist  an  der  alten 
Kirche   in  Amsterdam,   wurde   am 

8.  Juni  1573  begraben  (s.  Swee- 
linck, J.  P.). 


Sweers,  Jeronimns,  um  1.582 
Organist  zu  Aelburg  in  Dänemark 
(Bouwst.  2,  175). 

':       Sweertius,  Fraiiciscus,  ein  ge- 
lehrter  Kaufmann    zu  Antwerpen, 

i  geb.    daselbst    1567,     gest.    1629, 
gab  heraus: 

Athenae  belgicae ,  sive  nomenclator 
infer.,  germ.,  scriptorum,  qui  disciplinas 
philologicas,  phUosophicas,  theologicas  .  .  . 
et  musicas  illustrajimt.  Accessit  ejusdem 
Auctoris  succinta  XYII  inferioris  Ger- 
maniae  Provinc,  nee  non  praecipuarum 
orbis  bibliothecar.  ex  Academiamm  lucu- 
lenta  descriptio.  Antwerp  1628  apud  Gu- 
lielmum  a  Tuugris.  kl.  fol.  708  S.  [B.  B. 
Bologna  und  auf  den  meisten  gröJ^eren 
öffentl.  Bibl.  vorhanden. 

Er  gab  auch  1664  Hieron.  Magii  de 
tintinnabuUs  in  neuer  Ausgabe  heraus 
(s.  Magius). 

Sweerts ,  CorneUs,  siehe  Nie. 
Ferdin.  Le  Grrand. 

Swert  (S warte),  Willem  yan, 
geb.  zu  Amheim,  wohnte  um 
1602  ff.  in  Amsterdam  und  erwarb 
ein  Privileg  um  geistliche  Lieder 
zu  drucken  und  sie  gegen  Nach- 
druck zu  schützen,  1607  ein 
anderes  auf  50  Psalmen  und  1615 
eins  für  Instrumeatalpiecen.  1604 
erhielt  er  von  der  Regierung  der 
Generalstaateu  Xiederlauds  für  ein 
Musikbuch  25  Pfd.  als  Verehrung 
(Bouwst.  1,  47.  2,  213.  Tijd- 
schrift 2,  351). 

Swieten,  (rotttried,  Freiherr 
Tan,  geb.  1734  in  Leyden,  gest. 
29.  März  1803  zu  Wien,  der  Sohn 
des  Leibarztes  der  Kaiserin  Maria 
Theresia  (seit  1745  in  Wien 
lebend).  Joseph  II.  ernannte  den 
Sohn  zum  Gesandten  am  Berliner 
Hofe,  von  wo  er  1778  als  Prae- 
fekt  der  Hofbibliothek  und  Präses 
der  StudienhofkommissioD  nach 
Wien  berufen  wurde.  Er  war  ein 
leidenschaftlicher  Musikliebhaber, 
der  mit  Ernst  füi'  die  Kunst  ein- 
trat und  auch  selbst  als  Kompo- 
nist öffentlich  auftrat.     In  seinem 


SwiUart. 


337 


Sylvius. 


Hause  wurde  viel  musiciert,  doch 
mussten  die  Musiker  mit  der 
Ehre  veilieb  nehmen.  Mozart  hat 
soviel  für  seine  Musikabende  ge- 
than,  doch  ein  Helfer  in  der  Not 
war  Herr  van  Swieten  nicht.  Er 
liefs  Mozart  unbeachtet  von  der 
.\.rmenkommission  begraben. 

1781  wurde  in  den  Augarten-Konzerten 
eine  Sinfonie  von  ihm  aufgeführt  (Hans- 
lick  47.  71).  Nur  eine  Ouvertüre  zur 
Oper  Cararara  f.  kl.  Orch.  Ms.  in  Stb.  ist 
in  der  Bibi.  der  Musikfr.  in  Wien  zu 
finden  und  in  Schwerin  F.  eine  Sinfonie 
iü  Es  ä  2  V.  2  Ob.  2  Corni,  Va.  e  ß. 
ils.  Stb. 

Swillart,  Carolus,  s.  Souliaert. 
Swinclells ,     James ,     bekannt 
durch 

A  new  set  of  original  Psalm  and  Hymn 
tuues,  to  which  are  addet  a  few  set 
pieoes.    London  c.  1805.    qu4".    [br.  Mus. 

Swoboda,  Thomas,  Organist 
und  Musikdirektor  an  der  Stadt- 
kirche zu  Pilgi'am  in  Bölimen,  wo 
er  am  17.  Mai  1727  gest.  ist. 

Dlabacz  führt  ihn  als  Komponist  von 
Messen,  Offertorien  und  Arien  an;  aufser- 
dem  verz.  er  noch  6  andere  Swoboda  als 
Musiker,  die  wenig  oder  keine  Bedeutung 
irgend  welcher  Art  erreicht  haben. 

Ein  Oeorg  Sivoboda  war  von  1723  bis 
1734  Hornist  an  der  Mannheimer  Hof- 
kapeUe  (Fr.  Walter  370). 

Sycller,  Mayster  Hans. 

Im  Ms.  18810,  5  Stb.  von  c.  1530, 
ein  deutsches  Liederbuch  der  Hofb.  Wien, 
enthält  fol.  15  b  „Wes  ich  mich  leyd'-, 
4  voc.  Der  Katalog  von  Mantuani  schreibt 
Sygler. 

SyclOTT,  ...  ein  Engländer  (?), 
wurde  1736  in  Potsdam  bei  Berlin 
an  der  Musikschule  des  Knaben- 
Waisenhauses  angestellt.  1742  be- 
rief ihn  König  Friedrich  H.  an 
die  Hofkapelle  in  Potsdam  mit 
400  Thlr.  Gehalt  (Schneider  H.  44. 
Bitter  1,  26). 

Sydow,  Samuel  Peter,  wird 
am  10.  Juni  1679  zum  kurf.  Kam- 
mermusikus und  gleichzeitig  als 
Direktor  der  Hofkapelle  zu  Berlin 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


angestellt.  1689  bestätigt  ihn 
König  Friedrich  L,  1701  bezieht 
er  400  Thlr.  Gehalt  (Schneider 
47.  52). 

Sj^ertiis,  Paulus,  siehe  Siefert. 

Sygler,  siehe  Sydler. 

Sylva,  Manoel,  siehe  Xunes. 

Sylva,  Andreas  de,  siehe  Silva. 

Sylya,  Ayres  Antonio  da,  siehe 
Silva. 

Sylvaiider,  B . . .  Gr . . .,  bekannt 
durch 

Sylvanders  Gebett  und  geistlich -ge- 
meinte Feld-  oder  Hirten -lied,  so  theüs 
über  gantz  neu  notirte:  theils  gar  alt  be- 
kante  Melodien:  Auff  die  vier  Zeitten  defs 
Jahrs  gesetzt:  Und  von  ihm  selbst  com- 
ponirt.  Nebst  Erzählung  einer  seiner 
Lebens -Begebenheit  (1670).  1  vol.  12» 
von  6V2  ßg-  41  Lieder,  20  mit  Melod. 
Lebensbeschrbg.  58  S.,  datiert  Milhlbergs- 
Au  den  26.  Aug.  1670.     [B.  Br. 

Sylyani  (Clari).  _ 

Auf  der  Dombibl.  in  Regensburg  be- 
finden sich  28  Hymni  und  Vesper.  4  voc. 
c.  org.     Ms.  P. 

SylTaiii,  Tan,  Schüler  Mozart's, 
bekannt  durch: 

Six  grands  Duos  p.  2  Y.  Liv.  1.  2. 
oe.  1.  Lyon,  Chan  et.  Paris,  Magasin  de 
Cherubini,  Mehul,  Kreutzer  etc.  2  Stb. 
[B.  Wagener.     B.  Lpz. 

SylTanus,  Andrea,  s.  SÜTaiins. 
SylTanus,  Earinus. 

Die  Stadtbibl.  zu  Hamburg  besitzt  von 
ihm:  Index  operum  musicalium,  quae  Bo- 
noniae  impressae,  venduutur  apud  . . .  s.  a. 

SylTanus,  Melchior,  Pastor  zu 
Sonuenburg  (Brandenburg).  Gab 
heraus : 

Hertzliches  Valet- Gespräch  ..  der  .. 
Frawen  . .  des  . .  Herrn  Matthiae  Hoff- 
mans  . .  Carmine  »Sc  threnodia  musicä  ex- 
primiret  Von  .  .  .  Berlin  1635  Runge. 
6  Stb.  ä  4  S.  in  4«.  Wie  der  Hü-sch 
schi-eyet.     [B.  Br. 

SylTanus,  Menalca,  siehe  J.  H. 
Schein. 

SylTestris,  siehe  Floriclo. 

SylTius.  Die  Zwickauer  Bibl. 
besitzt  unter  diesem  Namen: 

Schäfergedicht  und  Schützengeschicht 
in  dem  Begnesischem  Erlenthal,  behandelt 

22 


Sylvius,  Michael. 


338 


Syringus. 


und  besungen  von  Sylvius  in  Gesellschafft 
und  Besprechung  seiner  Waidgünossen. 
Nürnberg  1658  W.  Endter  der  Aeltere. 
12  Bll.  4",  aus  einem  gröfseren  Werke, 
pag.  7—27.  Enth.  f.  Sopr.  u.  B.  2  Lie- 
der mit  vollst.  Gedichten. 

SyMus,  Michael.  Die  bischöfl. 
Proske'sche  BibJ.   besitzt  von  ihm 

Lib.  .3  et  4.  Modulationes  4  et  5  voc. 
von  1600.     Näheres  mir  unbekannt. 

Tertius  Liber  Modulomm,  4  et  5  vocum 
(quos  vulgus  Motteta  vocant)  ä  quibusuis 
celeberrimis  authoribus  excerptus.  Typis 
Michaelis  Syluij.  qul6'^  Enth.  Clemens 
n.  p.,  Crequillon,  Gose,  Goudimel  u.  Phinot. 
Die  ersten  6  Mot.  sind  gleich  dem  Samlwk. 
von  Bosco:  4.  lib.  Modulorum  1555.  [br. 
Mus:  B.     Proske"? 

Quartus  Liber  Modulorum  (wie  vorher) 
s.  a.  Enth.  Clemens  n.  p.,  Crequillon, 
G.  Domale  (üoumale)  u.  MaiUard.  [br. 
Mus:  B.     Proske? 

Symardus,   siehe  Simmardus. 

Symmes,  Tliomas,  geb.  1678, 
gest.  1725.  Ein  Engländer  (Brown), 
gab  heraus: 

Utile  dulci;  or  a  joco-serious  dialogue 
concerning  regulär  singing.  Boston  1723. 
120.     [Glasgow. 

Syinmes,  William, 

in  Bibl.  Oxford  Ch.  Ch.  2  Anthems  ä 
5  et  6  im  Ms. 

Symoii  (Simon),  Maitre,  war 
um  1303  Vertreter  der  Ministreis 
zu  Ypres  und  hatte  daselbst  eine 
Musikschule  (eine  ähnliche  Ein- 
richtung wie  in  späterer  Zeit  in 
Landstädten  die  Stadtmusici).  Siehe 
Archiv  zu  Ypres. 

Symoii  (Simond,  Symond),  An- 
thony, Posaunist  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  London,  gez.  1538.  1540. 
1547  (Nagel  1). 

Symon  (Simon),  P  . . .,  ein  fran- 
zösischer Komponist  aus  der  ersten 
Hälfte  des  16.  Jhs., 

der  in  iSamlwken.  Attaingnant's  mit 
25  Chansons  vertreten  ist.  Im  Neudruck, 
Pubhkation  Jahrg.  27,  1899  die  Chanson: 
Jay  dung-coste,  4  voix.  Siehe  den  fol- 
genden Artikel. 

Symon,  Pelles^ryne,  Posaunist 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London, 
gez.   1526.   1538.  1547    (Nagel  1). 


Ob  dies  der  Komponist  der  25 
Chansons  im  Attaingnant  1546  h 
bis  1549  s  ist,  lässt  sich  vorläufig 
nicht  entscheiden.  Lassus  und 
Scandellus  waren  auch  ursprüng- 
lich Blechbläser. 

Symonds,  Henry,  seit  1716 
Mitglied  der  Kgl.  Hofkapelle  in 
London,  Organist  an  St.  Martin's, 
Ludgate  und  an  der  Kirche  von 
St.  John;  starb  1730.  Er  war  ein 
tüchtiger  Klavierspieler  und  gab 
heraus : 

Six  Sets  of  Lessons  for  the  harpsich. 
composed  by  . . .  [Cambridge  FW.  iu  362. 
Der  Kat.  S.  240  setzt  noch  in  Klammer 
(William  Smith,  at  Corelli's  Head). 

(Biogr.  nach  Hawkins  5,  181  u.  Brown. 
Viertelj.  8,  516.) 

Symphonie,  siehe  Sinfonie. 

Sympson,  siehe  Simpson. 

Synopsis,  siehe  A.  B. 

Syntz,  Jakoh,  nennt  sich  1610 
einen  ,,Candidat  juris". 

In  B.  Darmstadt  2905:  „Cantio  Hiobis 
quam  a  se  numeris  harraonicis  5  voc. 
Ich  weifs  dass  mein  Erlöser  lebt,"  in 
5  Stb.  „modulatam  Philippe  Lantgravio 
Hassiae". 

Syrena,  Galeatius,  siehe  Sirena. 

Syringns,  Jacobns,  aus  Rotten- 
burg (?),  „Musicus  et  ducalis  Judicii 
Zellae  Procurator"  (Titel).  Ist  be- 
kannt durch  die  Drucke: 

Cantiones  poeuitentiales.  Clmstliche 
newe  teutsche  Gesänge  der  schönen  geistl. 
vnd  tröstl.  sieben  Buspsalmen  .  .  .  auff 
Mutetische  art  . . .  gesatzt  . . .  Ullsen 
1582  Mich.  Kröuer  (nm-  auf  dem  T.). 
5  Stb.  qu40.  7  Ps.  zu  5  Stirn.  Titel  u. 
Eeg.  in  M.  f.  M.  16,  126.  [B.  E.  Lübeck: 
A.  T. 

Te  Deum  laudaraus,  Canticum  Sanct. 
Ambrosü  et  Augustini,  singuiari  studio 
5  voc.  compositum  per  ...  Ib.  5  Stb. 
qu4",  angebunden  an  das  erste  Werk,  wie 
die  folgenden.     [B.  K. 

Te  Deum  laudamus.  Der  herrliche 
vnd  schöne  Lobgesang  das  Te  d.  1.  Teutsch 
gantz  vnd  alle  Vers  besonder  mit  oder 
ohne  Orgel  oder  sonsten  auff  ein  oder 
zwey  Chor  nach  gefallen  mit  5  Stim. 
gantz  lustig  zu  singen  .  .  .  Gedr.  zu 
Ulssen   1583   bey   Mich.  Kröner.    5  Stb. 


SjTmen. 


339 


Szarth. 


qu4<'.  7  BIl.  Vorrede,  13  S.  Noten. 
[B.  K.     Lübeck:  A.  T. 

Epitlicolamia  in  hon.  sacri  conjugü  El. 
et  Gen.  D.  D.  Fr.  Comitis  ab  Hohenlohe 
...  5  voc.  compos. . .  Ib.  5  Stb.  qu-i". 
[B.  Kassel. 

In  Ms.  132  I  Nr.  114  in  B.  il.  eine 
Missa  8  voc. 

Syrmeii,  siehe  Sirmeii. 

Szadek,  Tomasz,  Kaplan-Sänger 

und  Präbendar  am  Kollegium  der 

Eorautisten   am  Dome  zu  Krakau 

um  1570. 

Das  Domarchiv  ebd.  besitzt  in  alten 
Chorbüchern  2  Messen  von  ihm,  mit  den 
Jahreszahlen  1578  und  1580  gezeichnet. 
Eine  derselben  „in  melodiam  motetti, 
Pisneme''.  von  1578  zu  4  Stim.,  druckt 
SurczynsM  in  seinen  Monumenta  mus. 
Lfg.  1  ab.  Sie  gehört  zu  den  besten 
Kunsterzeugnissen  der  Zeit. 

Szalay,  . . . 

im  Samlwk.  Künstlerverein,  Yariat. 
über  ein  Thema  von  Diabelli  f.  Pfte.  mit 
Variationen. 

Szamotiilski(SamotuIiusus,Scha- 
motulinus),  Wazlaw  (Wenzeslaus), 
geb.  1530  in  Samter  (Szamotuly 
auf  polnisch)  im  Posenschen,  gest. 
1572  oder  73  zu  Krakau.  Be- 
suchte das  Lubranskische  Stift  in 
Posen,  studierte  in  Krakau  Philo- 
sophie und  erwarb  sich  den  Ma- 
gister- und  Doctortitel,  widmete 
sich  der  Kechtswissenschaft  und 
Mathematik,  besonders  aber  der 
Musik  und   war    ein   sehr   frucht- 


barer Komponist.  König  Sigismund 
August  von  Polen  ernannte  ihn 
zum  Hofmusikdirektor. 

Sowinski  führt  einige  Melodien  an,  die 
von  ihm  herrühren  und  in  den  polnischen 
Cantiouale  nur  die  Buchstaben  V.  S. 
tragen.  In  Sammelwerken  des  16.  Jhs. 
finden  sich  2  Motetten  zu  4  Stim.  (Eitner. 
Bibliogr.),  davon  „Ego  sum  pastor"  in 
Partitur  neu  herausgeg.  von  Surczynski 
in  Monumenta  mus.  Posen  1887  Lfg.  2, 
p.  14.  Im  Warschauer  Echo  1881  Nr.  19 
eine  Biogr.  von  Polinski  mit  Beifügung 
von  3  Melodien.  Aufserdem  siehe  So- 
■winski  u.  Haberl,  Jahrbuch  1890,  69.  — 
Man  kennt  von  ihm  unter  Wenceslaiis 
SamotulinKS : 

. .  .  Quatuor  parium  vocum  Lamen- 
tationes  Hieremiae  Prophetae,  tempore 
Quadragesimali  in  templis  cantari  solitae, 
namens  musicis  reddittae,  quibus  ad- 
juüctae  sunt  exclamationes  passionum. 
Tristium  Tora.  1.  Craco\iae  1553  Laza- 
rus Andrea.  4  Stb.  qu4''.  Dedic.  obigem 
Könige.     [B.  M:  T. 

2  Motetten  im  Samlwk.  (Eitner  1  unter 
Schamotulinus).  —  Im  Ms :  Ego  sum  pastor 
bonus  4  voc.  in  B.  Br.  in  Ms.  2.  5.  10 
und  in  B.  Proske  Ms.  852,  7. 

Szarth,  . . .  ein  Komponist  des 
18.  Jhs.,  von  dem  das  Conserva- 
toire  zu  Brüssel  besitzt: 

Trio  in  G.  für  Fl.  V.  u.  B.  Ms.  Stb. 
—  Sonate  f.  Fl.  u.  Clav.  Ms.  Stb.  Auch 
in  Schwerin  F.  ein  Trio  in  G.  in  gleicher 
Besetzung.  Ms.  Stb.  In  B.  Darmst :  1  Trio 
f.  2  Fl.  trav.  u.  Klav.  u.  2  Trios  f.  2  V. 
u.  B.  ün  Ms.  Stb. 

Georg  Cxarth  scheint  ein  anderer  zu 
sein.  Der  obige  war  jedenfalls  Flötist, 
während  Czarth  Violinist  war. 


22^ 


T.  B. 


340 


Tabourot. 


T. 


T.  B. 

Tlie  compleat  Musick- Master:  being 
piain ,  easie  and  familiär  rules  for  sin- 
ging  and  playing  on  the  ...  V.  Flute, 
Hautb.,  Bass-Viol,  Treble-Viol,  Tenor- Viol 
etc.  Lond.  1722.  qufol.  (Vorwort  unter- 
zeichnet mit  T.  B.)     [br.  Mus. 

T.  C.  16.  Jh.  =  Thomas  Crec- 
quillon. 
T.  J.  P. 

Vier  und  zwanzig,  theils  ernsthafte, 
theils  scherzende  Oden,  mit  leichten  und 
fast  für  alle  Hälse  bequehmen  Melodien 
versehen  von  T.  .J.  P.  Hamburg  1741 
Chrst.  Herold,  qufol.  2  BH.  24  S.  [B. 
Kgsbg. 

T.  K.   =  Tobias  Kün. 

T.  M.  =  Thomas  Maucinus. 

T.  M.  R: 

Vedi  filli  gentil,  in  Ms.  64  [br.  Mus. 
S.  191,  P. 

T.  P. 

ein  Gesg.  in  Playford's  Ausg.  von  Hil- 
ton's  Catch  that  Catch  1672/73,  1.  Buch. 

T.  R.  =  Thom.  Rayeiiscroft. 
T.  S.  =  Thom.  Stoltzer,  16.  Jh. 
T.  S.  «=  Thomas  Seile,  17.  Jh. 
T.  V.  C.  =  Tobias  Yolrad  Cyg- 
nensis. 
T.  W. 

Psalm  tun  es  in  J.  Leman's  A  new 
method  of  Learuing  Ps.  tun.  1729.  4". 
[br.  Mus. 

Taaiifing",  Lorenz  Yon,  Harfe- 
nist und  Komponist,  giebt  1784 
Konzerte  in  Deutschland,  Er  ist 
noch  ein  junger  Mann  u.  Schüler 
des  Stadtmusikus  Jenssen's  in 
Hadersleben^  wo  er  auch  geb.  zu 
sein  scheint  (Gramer  2,  74). 

Tabart  (Tabaret),  Pierre,  geb. 
im  17.  Jh.  zu  Chinon,  lebte  noch 
171]  zu  Meaux.  Knabensänger 
zu  Tours,  bekleidete  darauf  die 
Kapellmeisterstelle  a/d.  Kathedrale 
zu  Orleans  und  darauf  zu  Senlis; 
1683 — 1698  war  er  Kapellmeister 


zu  Meaux,  wo  ihm  1698  Brossard 
folgte,  er  privatisierte  in  Meaux 
und  trug  den  Titel  eines  „grande 
chapelle"  (Brenet's  Brossard  p.  22), 
Die  Nationalbibl .  zu  Pai'is  besitzt  von 
ihm  im  Autogr.  ein  Requiem  zu  5  Stim. 

Tabary,    Signora   M  . . .    A  . . . 

C  . .  .  de,  ist  in  der 

B.  M.  im  Ms.  P.  durch  die  Kompo- 
sitionen vertreten: 

1.  Numa  Pompilio  alla  grotta  d'Egeria, 
Intermezzo.  P.  2.  Sesostri,  opera  seria 
in  2  atti.  P.  nur  der  1.  Akt,  208  Bll. 
vorhanden. 

Tabellini,  Tineen zo,  aus  Bo- 
logna, Lebenszeit  unbekannt. 

In  Bologna  im  Autogr.  Confitebor  in 
Es  a  3  voci  concertato  c.  gr.  orch.   P. 

Tabi,  H...  J...  Gerber  2 
zeigt  von  ihm  6  Trios  f.  Clarinette, 
V.  u.  B.  1796  gestochen  an, 

Tablature  ou  Gamme 

facile  pour  apprendre  a  jour  du  Ser- 
pent.     Paris,  Boyer.    fol.     [B.  B. 

Tablettes    de    renommöe     des 

musiciens,  auteurs,  compositeurs ,  vir- 
tuoses, amateurs  et  maiitres  de  musique 
vocale  et  instrumentale  . .  .  Avec  une 
notice  des  ouvrages  ou  autres  motifs  qui 
les  ont  rendus  recommandables.  Pour 
servir  ä  lAlmanach-Dauphin.  Paris  1785, 
8'^.     [Leo  Liepm.  1901. 

Taborot,  Etienne, 

In  der  Bibl.  Dr.  Em.  Bohn's  in  Bres- 
lau befinden  sich: 

Les  Bigarrures  da  Seigneur  des  accords. 
Roueu  1595  und  Poitier  1609, 

Tabourot,  Jehan,  schrieb  unter 
dem  Namen  Thomot  Arbeau^  geb. 
zu  Dijon  um  1519,  gest,  zu  Langres 
1595,  War  an  letzterem  Orte 
Kanonikus  u.  gab  folgendes  Werk 
heraus,  welches  eine  grofse  Samlg. 
französ.  Airs  enthält,  die  einst 
Tanzliedern  dienten: 

Orchesographie,  et  traicte  en  forme 
de  dialogue,  par  lequel  toutes  personnes 
peuvent  facilement  apprendre  et  pratiquer 


Tabulaturen. 


341 


Tadolini. 


I'honneste  exercice  des  danses.  Lan^res 
1589  Jeau  de  Freys.  40.  104  BIl.  \hv. 
Mus.  B.  Scheuiieer. 

—  Orch.,  Metode  et  Teoiie  eu  forme 
de  discouis  et  tablature  pour  apprendre 
a  dancer ...  ib.  1596.  kl.  4».  [C.  P. 
Weckerlin  giebt  im  Kai  der  Bibl.  p.  26 
Auszüge. 

—  Eine  teilweise  Uebersetzung  des 
"Werkes  von  Cxerwinsky  in  seinem  ,,Die 
Tänze  des  16.  Jhs."  Danzig  1878.  Auch 
gab  er  1888  in  Paris  einen  Neudruck  in 
40  heraus,  dem  d'une  Notize  sur  les  Dau- 
ses du  XVI  e  siecle  par  Laiire  Fonta  an- 
gehängt ist.  Der  Druck  trägt  den  Titel: 
Orchesographie.  ßeimpression,  ...  [B. 
Scheurleer. 

Tabulaturen ,  siehe  Lauten- 
piecen,  Klavierpiecen,  Orgel,  Man- 
do7-apiecen.  Angelicatabulatiiren. 
Calichonp  iecen . 

In  B.  Hbg.  Ms.  ein  Tabulaturbuch, 
einst  Ernst  Schele  1619  gehörig. 

A  new  booke  of  Tabliture,  containiog 
sundrie  easie  and  famUiar  Instructions, 
shewing  howe  to  attaine  to  the  knowledge 
to  guide  and  dispose  thy  band  to  play  on 
sundiy  Instruments,  as  the  Lute,  Orpha- 
rion.  and  Bandora:  Together  with  divers 
new  lessons  to  each  of  these  Instruments 
. .  .  London  1596.  qu40.  [R.  C.  of  Mus. 
2282  im  Kat.  ausfühilicher  Titel. 

Tabulaturen  in  mehreren  Ms.  31781. 
33748,  14  976  in  B.  Xüinberg. 

Tabulaturbücher  für  Orgel,  Choral- 
vorspiele u.  a.  in  B.  Lüneburg  (Jung- 
hans 30  ff). 

Taccelli,  Asprilio, 

bekannt  durch  den  ostim.  Gesang: 
Lieve  (nicht  Liene)  fianima  von  1604 
(Eitner  1). 

Tacconi,  D.  Bartolomeo  Bi- 
anco  (lei,  wurde  1579  Organist 
an  S.  Antoniana  zu  Padua  (Tebal- 
dini). 

Taeet,  Joseph,  ein  Flötist,  der 
1756  in  London  als  Virtuose  auf- 
trat und  durch  seine  Fertigkeit 
viel  Anerkennung  fand;  auch  er- 
fand er  eine  andere  Art  Flöten- 
klappen, die  ihren  Dienst  sicherer 
leisteten;  sie  wurden  Tacetklappen 
genannt  (Pohl  1,  56).  Von  seinen 
Kompositionen  sind  bekannt: 

6  Solos  for  a  German  Flute  or  V.  with 


a  Th.  B.  for  the  Harpsich.  or  Vcl.  Lon- 
don, Tacet  (ob  dies  der  obige  oder  ein 
Verwandter  ist  weils  ich  nicht,  da  der 
Vorname  fehlt).     [Dresd.  Mus. 

A  collection  of  Italian,  French  &  Engl. 
. . .  Airs  . . .  adapted  for  2  germ.  flutes  or 
2  V.  London,  fjufol.  [br.  Mus.,  dort 
noch  6  ähnliche  Drucke. 

Im  C.  P.  6  Senates  de  flute. 

Taddei,  Alessandro, 

in  G.  B.  Bonometti's  Parnassus  Musi- 
cus  1615  eine  dreistim.  Motette. 

Taddeo,  Pisano,  Lautenist  um 
1536,  erwähnt  von  Marcolini  in 
der  Dedikation  zu  Francesco  Mi- 
lano's  Lautenb.  (Abdr.  im  Schmid 
120). 

Tadighen,  Jakob,  ein  Kompo- 
nist aus  dem  Anfange  des  16.  Jh., 
der 

in  Petrucci's  Samlwk.  von  1501  und 
1503a  mit  zwei  Gesängen  vertreten  ist. 
Ambros  3,  187  urteilt  sehr  absprechend 
über  den  ersteren  Gesang. 

Tadolini,  (riovanni.  Die  Lexika 
zeigen  seine  Geburt  erst  1793  an, 
geb.  in  Forli  in  der  Romagna, 
Fetis  dagegen  sagt:  geb.  in  Bo- 
logna; daT.  aber  1799  schon  allerlei 
Tänze  für  Klavier  herausgab,  so 
muss  sein  Geburtsjahr  bedeutend 
früher  fallen.  Er  war  ein  Schüler 
Mattei's  und  des  Sängers  Babini. 
1811 — 13  war  er  Accompagneur 
am  italienischen  Theater  in  Paris 
und  Chordirektor  unter  Spontini. 
1813  kehrte  er  nach  Italien  zurück 
und  schrieb  für  Venedig,  Bologna 
und  Triest  Opern.  Er  hatte  zur 
Frau  eine  Sängerin  und  beide 
wurden  1830  fürs  italienische 
Theater  in  Paris  engagiert.  1839 
kehrte  er  nach  Bologna  zurück 
(Fetis,  der  auch  einige  Werke  an- 
zeigt).    Bekannt  sind: 

Almansor,  Duetto:  Cara  il  suave. 
Part.-Kopie.     [B.  Wagener. 

Duetto  aus  Moctard:  Si,  a'voti  tuoi 
m'arrendo.    Ms.  P.     [Bologna. 

1  Ariette  im  Autogr.  B.  B.  Grasn. 

Tänze.  6  Anglaises,  2  Hopser,  3  "Wal- 
zer, 1  Quadrille,  2  Menuet  f.  Claner  im 


Taegio. 


342 


Tag,  Chrstn.  Gotth. 


Taschenbuch  zum  geselligen  Vergnügen. 
Lpz.  1799  Voss.  Nur  mit  Tadolini  gez. 
[B.  M. 

Tiiegio,  siehe  Rognoni. 

Tänze  des  16.  Jhs.,  siehe  unter 
Attaingnant,  Phalese,  Susato,  Amoe- 
nitatum,  1622.  In  den  Beilagen 
zu  den  M.  f.  M.  6/7.  Jahrg.  eine 
Samlg.  alte  Tänze,  152  Seit. 

Country  Dancing- Master.  The  com- 
plet  being  a  collection  of  all  the  celebra- 
ted  C. . .  D.  . .  for  the  V.  Hob.  or  germ. 
Fl.  London,  AValsh.  4  Bde  mit  über  900 
Tänze.     [B. M. 

Country  Dances.  A  choice  collection 
of  200  favourite  ...  for  the  V.  &  germ. 
fl.  London  1744  John  Johnson.  100  Ell. 
[ß.M. 

In  G.  Neumark's  Lustwäldlein  von 
1657  am  Ende  Tänze. 

In  Mss. 

B.  A.  Ms.  18.  43.  im  Kat.  S.  136 
noch  die  Anzeige   von  Tänzen  im  Druck. 

B.  Karlsruhe,  P.  M.  83/84.  P.  M.  85, 
.58  S.  1  Stirn.,  auf  dem  Titelbl:  G.  L.  de 
Schillmg,  Lausanne  22/7  1745.  —  P.  M. 
86  Klavierbuch  160  S.  von  1697  der 
Herzogin  "W'ilhelmine  Magdaleue  von 
"S\^ürttemberg  einst  gehörend,  enth.  neben 
Tänzen  auch  Choräle,  Märsche  u.  a.  Ms. 
937—947  allerlei  Tänze  des  18.  Jhs.  für 
kl.  u.  gr.  Orchester  in  P.  u.  Stb. 

B.  Kassel,  fol.  61,  4".  125,  4».  148. 
Allerlei  ältere  Tänze. 

B.  M.  sehr  zahlreich  in  Mss.  für  ver- 
schiedene Instrum.  ohne  Autoreu. 

In  B.  Proske:  Mss.  964  in  4  Stb.  (iu40. 
Ms.  972.  975.  979. 

In  B.'  Schwerin  F.  siehe  Kat.  2,  267  ff. 
2  Sammlungen.  In  der  2ten  sind  5  Gau- 
tier's  vertreten. 

In  B.  Basel  F  LS  53,  64  BU.  mit  50 
Tänzen  für  Harfe  ('?),  6  Autoren  genannt, 
siehe  Kat. 

Im  br.  Mos.  Ms.  214.  Elizabeth  Eogers 
Virginall  book.  —  Ms.  216,  1  vol.  für 
Treble  und  Bass:  Dance  tunes,  138  Nrn. 

In  B.  Dresd.,  Tänze  f.  Klav.,  Ms.  B 
1107,  22.  26. 

In  Berlin  Hochsch.  eine  Hds.  Tänze 
für  2  Hörn.  2  Ob.  2  Fag.  aus  dem  17.  Jh., 
aber  inkompl. 

Favorite  Dances  by  Simonet,  Zucchelli, 
BacceUi,  Vallouy  etc.  Lond.,  Wm.  Napier 
riu4«.     28  S.     [br.  Mus. 

157  Menuetts  f.  V.  u.  B.,  desgl.  Con- 
tretänze,  Polonaisen  u.  Dances  allemands 
in  2  Büchern.     [Rostock. 


Oud  Nederlandsche  Danswijsen  (c.  1700) 
bewerkt  voor  vierhändig  Klavier  door  J. 
C.  M.  van  Riemsdijk.  Amst.  1882.  23  S. 
in  gr.  8'^.     Ausg.  des  Vereins  für  N.  N, 

Musikgesch. 

Täuber,  Anl.  und  Franz,  siehe 
Tayber. 

Täuber,  ILattliaeus,  Yiolinist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1767  bis  zu  seinem  Tode  am  6/9 
1785,  74  J.  alt  (Köchel  1). 

Tafel-Confect,  1733  etc.,  siehe 

Ohren  -vergnügendes. 

lafel  Consort,  siehe  Thom.  Simpson 
1621. 

Tafelmusik  mit  new  componirten 
Stucken  und  Couranten  2 — 4  Stirn.  Con- 
stantz  1652  Geng.     [B.  B:  C2.  B. 

Tag-,  Christian  Ootthilf,  geb. 
1735zußaierfeld  (Erzgebirge),  gest. 
19.  Juli  1811  zu  KiederzTvönitz 
(bei  Zwickau).  War  in  Dresden 
Freischüler  an  der  Kreuzschule 
unter  Homilius  und  bildete  sich 
zum  Schullehrer  resp.  Kantor  aus, 
begab  sich  dann  auf  die  Wander- 
schaft und  erhielt  1755  zufällig 
den  Kantorposten  nebst  Schuldienst 
in  Hohenstein  in  Sachsen,  wo  er 
trotz  besserer  Angebote  sein  Leben- 
lang aushielt,  Rochlitz  3,  89  giebt 
ein  treffendes  Bild  seines  Charak- 
ters und  seiner  Persönlichkeit  und 
zeichnet  damit  den  ganzen  Stand 
der  damaligen  kleinen  deutschen 
Kantoren.  Tag  komponierte  Tag 
für  Tag  u.  seine  Schränke  strotz- 
ten voll  eigener  Werke;  trotzdem 
fühlte  er  nie  das  Bedüi'fnis  davon 
der  Welt  etwas  mitzuteilen,  und 
was  bekannt  geworden  ist,  geschah 
ohne  seine  Absicht.  Er  schrieb 
nur  für  sich  und  dem  eigenen 
Drange  folgend  und  fühlte  voll- 
kommene Befriedigung  in  sich 
selbst;  dabei  eingeengt  in  die 
kleinsten  dürftigsten  Verhältnisse. 
Er  kannte  keine  Bedürfnisse  und 
strebte  daher  auch  nicht  nach 
besseren  Yerhältnissen.    Seine  An- 


Tag,  Chrstn.  Gotth. 


343 


Tag,  Chrstn.  Gotth. 


sichten  über  Kunst,   die  er  Koch- 

litz  gegenüber  ausspricht  bewegen 
sich  daher  auch  in  einem  engen 
doch  kernigen  Kreise.  Er  hängt 
an  dem,  was  er  einst  kennen  ge- 
lernt hat  mit  eiserner  Festigkeit 
und  verachtet  stoisch  jede  neuere 
Leistung,  die  über  seinen  Begriff 
geht.  Weiter  als  bis  zur  mittleren 
Entwickelungsperiode  Haydn's  ist 
er  nie  gelangt.  Er  rühmte  sich 
zu  B.  100  Yariationen  über  ein 
Thema  geschrieben  zu  haben.  Sie 
genügten  ihm  und  darin  fand  er 
seine  Befriedigung.  1808  legte  er 
sein  Amt  nieder,  nachdem  er  1805 
das  50jährige  Jubiläum  gefeiert 
hatte.  Durch  den  1807  erfolgten 
Tod  seiner  Frau  hatte  er  allen 
Lebensmut  verloren.  Er  zog  zu 
der  an  einen  Pfarrer  zu  Kieder- 
zwönitz  verheirateten  Tochter  und 
beendete  bei  einer  kleinen  Unpäss- 
lichkeit  sein  bescheidenes  thätiges 
Leben  (Rochlitz  3,  89  Biographie. 
Lpz.  Ztg.  17,  681.  Die  Angabe, 
dass  er  in  Hirschberg  Kantor 
wurde,  ist  falsch,  die  Stelle  wurde 
ihm  zwar  angeboten,  doch  er  lehnte 
sie  nach  längerer  Ueberlegung  ab). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

3  ilissae  4  voc.  c.  instr.  Ms.  21600. 
P.  [B.  B.  (Das  Breitkopf' sehe  Verz.  1764 
zeigt  ö  Messen  an). 

6  Kvrie  u.  Gloria  und  1  K.  u.  Gl.  in 
Mss.  185  und  23 100,  P.     [B.  B. 

6  Cantaten  f.  4  Stirn,  mit  Orch.  Ms. 
21  600  P.     [B.  B. 

Höret  an  von  Christo  Weissagung,  1 
Sopr.  mit  Insti-.  Ms.  21600  in  2  Bear- 
beitungen.    P.     [B.  B. 

Es  ist  überwunden,  4stin:i,  mit  Instr. 
Ms.  P.  [Berl.  Singak.,  dort  noch  Erhebt 
den  Herrn,  Hymne  4stim.     P. 

Gott  der  du  unumschränkt,  Cantate  f. 
2  V.  Va.  Vcl.  2  Ob.  2  Cor.  2  Tromp. 
Pauck.  Bc.  u.  4  Singstim.  Ms.  P.  und 
Stb.     [B.  Kgsbg. 

Meine  Seele  erhebt  den  Herrn  ä  2 
Comi,  2  Ob.  2  V.  Va.  4  Singst,  u.  Fon- 
dam.     Ms.  P.     [B.  Kgsbg. 


Die  Opfer  die  Gott  gefallen  f.  Chor  u. 
Orch.     9  BU.     Autogr.  Grasn.  B.  B. 

0  du  durch  den  die  Thäler  blühen, 
Mot.  4  voc.  in  Hientzsch'  Neue  Samlg. 
Breslau  1828.     [B.  Kgsbg. 

Vater  unser  4  voc.  in  K.  Geissler's 
6  Melodien  zum  Vaterunser  Heft  1.  [B. 
Kgsbg. 

Vom  Himmel  hoch  da  komm  ich  her, 
Choral,  mit  Insü-um.  Ms.  P.  36  Bll. 
[B.  Kgsbg. 

Motette:  Fürchtet  euch  nicht,  4stim. 
Ms.  P.     Samlbd.     [Lübeck. 

5  Kantaten  in  B.  Elbing  im  Ms.  P. 
u.  Stb: 

Meine  Seele  erhebet  den  Herrn. 

Zion  singe  deine  Freuden. 

Mein  Herze  gehet  dir  entgegen. 

Ihr  Saiten,  auf  Trompeten,  lasst. 

Meine  Seele  erhebt   den  Herrn,    in  C. 

In  B.  Brüssel  Cons.  1  Cantate  zu  4 
Stim.  u.  Instr.  Ms.  P:  ,, Des  Herren  Rath 
ist  wunderbarlich". 

1  Motette  in  Hiller's  Samlwk.  (Eitn.  2). 

Schirin  und  Ferhard  (Die  Trennungs- 
stunde hat  getönt)  f.  1  Stim.  mit  Klav. 
Ms.  18830.     [Hofb.  Wien. 

Wörlitz,  eine  Ode.  Welches  hohe 
Gefühl.  Kl.-A.  Berlin.  P.  qufol.  [Ber- 
lin Singak. 

Lieder  beym  Ciavier  zu  singen,  1.  und 
2.  Samlg.  Lpz.  1783.  1785  Jacobäer  & 
Sohn.     40.     [B.  B. 

Lieder  in  Ms.  B  910  B.  Dresden,  Samlbd. 

In  Chrstn.  Gottl.  Hilscher's  Auswahl 
von  Arien  1  Gesg. 

Im  Samlwk:  32  kleine  Gesge.  zum 
Klavier.     [Hofb.  Wien. 

In  Samlg.  4  stim.  Gesge.  Bremen, 
Stock,  Lief.  2  1  Gesg.     [Lübeck. 

2  Lieder  im  Breitkopf  5.  Lieder  in 
Freimaurer  L.  1788  b.  In  Gesge.  für 
Maurer.     Dresd.  s.  a.  8".     [B.  M.  275. 

I  Sonate  f.  Klav.     Breitkopf  7. 
Diverses  pieces  p.  clavecin.    Lpz.  1784. 

[Brüssel  Cons. 

6  Choralvorspiele  nebst  1  Trio  u.  AUa- 
breve  f.  Orgel.  Lpz.  und  Dessau  1783. 
Selbstverlg.  4  Bll.  16  S.  [B.  Lpz.  Dresd. 
B.  B.     B.  Wagener.     Brüssel. 

II  Choralvorsp.,  24  Klavierst.  durch 
alle  Töne.     Ms.     [B.  Lpz. 

Choralvorsp.  f.  Orgel.     Ms.  195     [B.B. 

12  km"ze  und  leichte  Orgel  vorspiele 
nebst  einer  Orgelsinfonie  f.  die  Orgel  mit 
einem  Klavier  ...  1  Forts.  Lpz.  (1794) 
Breitkopf.     qu40.     [Brüssel. 

Im  Kat.  des  Conserv.  zu  Brässel  ist 
ein  Christian  Friedrich  Tag  mit  einem 
Concert  f.  V.,   Trompete  und  Oboe  mit 


Tag,  Chrstn.  Traug. 


344 


Taglietti,  Giorgio. 


Begltg.  von  2  V.  Br.  u.  B.  Ms.  Stb.  ver- 
zeichnet. Bei  der  Fehlerhaftigkeit  des 
älteren  Kataloges  ist  es  unentschieden, 
welcher  Tag  gemeint  sein  kann. 

Tag,  Christian  Traugott,  am 

Ende  des  18.  Jhs.  Kantor  zu  Glau- 
chau im  Schönburgischen.  In- 
wiefern er  mit  Christian  Gotthilf 
verwandt  ist,  bedarf  noch  der  Be- 
weise.    Man  kennt  von  ihm: 

Worte  der  Beruhigung  bey  unver- 
schuldeten Schicksalen  fiir  Glauchaus  ab- 
gebrannte Einwohner,  gedichtet  von  F.  L. 
W.  Haberland,  komponiert  von  . . .  Glau- 
chau 1813.     qufol.     6  S.     [B.  Kgsbg. 

Litaney,  Ewiger,  erbarme  dich,  vierst. 
für  Gesg.  und  Orgel .  . .  Glauchau  (1815) 
Selbstverlg.     fol.     3  S.     [ib. 

12  Veränderungen  auf  die  Melodie  des 
Liedes  Gaudeamus  igitur  mit  der  Parodie 
,, Freundschaft  du  die  Eosen  streut".  2 
hdg.  u.  4  hdg.  fürs  Ciavier  u.  einer  Flöte. 
Selbstverlg.     11  S.     [B.  Wa'gener. 

Tagiapiera  (Tagliapietra,  Taja- 
petra),  Joaimiiio,  wurde  am  12/3 
1379  Organist  am  S.  Marco  in 
Venedig.  Am  10.  Juli  1389  folgten 
Frate  Antonio  u.  Frate  Filippino 
(Caffi  1,  53.      Winterfeld  4,  198). 

Taglia,  Pietro.  Seine  Druck- 
werke entbehren  jeglicher  Nach- 
richt seiner  Person  und  Lebens- 
stellung.    Man  kennt  von  ihm 

1555.  Di  M  . . .  11  1.  libro  de  Madri- 
gali  a  4  voci.  Nouamente  da  lui  fatti, 
corretti,  &  dati  in  luce:  in  belissima 
Stampa  .  .  .  Milano  1555  Franc,  et  Simone 
Moscheni  fratelli.  4  Stb.  qu40.  34Madr. 
[Florenz  und  Istit.  mus.     B.  B. 

1557.  Di . . .  II  1.  lib.  de'Madrig.  a  5 
voci.  Milano  1557  Franc.  Moscheni.  5 
Stb.  qu4».  32  Madr.  [Bologna:  C  T. 
B.  5  a. 

1564.  Di ...  II  2.  lib.  di  Madr.  a  5  v., 
Nouam.  da  lui  composto  &  per  Ant.  Gar- 
dauo  stampato  &  dato  in  Luce  . . .  Ven. 
1564  Gard.  5  Stb.  qu40.  29  Madr. 
[Verona  S.  f:  C.  T. 

5  Madrigale  in  alten  Samlwk.  (Fitner), 
dazu  kommen  noch  in  Arascione's  Nuove 
Laudi  ariose  1600,  4  Gesge.  p.  4.  17.  22. 
29.  —  In  ßlessi's  Greghesche  1564:  Donna 
curtese  5  v.  —  In  Bonizzoni's  Canzoni 
1569:  Si  da  tue  treccie  d'or.  Come  farö 
cor   mio.     Seguite  amor,    Donna  4  voci. 


—    In    Galilei's   Fronirao    1584   Bl.    120: 
Se  di  penne  giammai  5  voci. 

Im  Ms.  W86  Nr.  461/62  in  B.  B: 
Discolorato  bai  morte  il  piü.  Ben  torna 
a  consolar  tanto  5  voc.  in  P.  —  Ms.  36, 
6  Stb.  in  Brieg  Nr.  6:  Surge  propera. 
In  54  Nr.  22  nochmals,  defekt. 

Tagliaferro,  Silvestro,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  mit 
60  Gld.  monatl.  vom  1.  Okt.  1640 
bis  1645  (Köchel  1). 

Tagliavacea,  CavalierOiOTanni 
Francesco,  diente  1643  als  Kam- 
mermusikus beim  Herzoge  von 
Mantua  (nach  der  Dedic.  zu  Nr.  2 
in  Gasp.  Casati's  1.  lib.  de  Motetti 
1643).  Bertolotti  105  sagt,  geb. 
in  Genua  und  nennt  erst  das  Jahr 
1650  obiger  Anstellung.  Ferner 
teilt  er  Briefe  im  Autogr.-Facsim. 
aus  München  vom  2/6  1651,  aus 
Paris  vom  21/4  1656  und  wieder 
am  2/3  1658  mit,  denen  stets 
Kompositionen  an  den  Herzog  von 
Mantua  beigeschlossen  waren.  Fer- 
ner nennt  er  noch  einen 

Angelo  Ma?'ia  Tagliavacea  der 
1696  Sänger  am  Theater  Tordinona 
zu  Eom  war. 

Ein  Angelo  Tagliavacea^  Priester, 
war  1708  Sopranist  am  S.  Marco 
in  Venedig  mit  100  Duk.  Gehalt 
(Calfi  2,  45). 

Tagliavacche,  Francese,  aus 
Genua,  führte  1624  zu  Lucca  eine 
Festmusik  auf  (Nerici  387).  Es 
scheint  fast,  als  wenn  dies  der- 
selbe wie  Giov.  Francesco  Taglia- 
vacea sei. 

TagliaTenti,  Antonio,  Maestro 
in  Camerino  um  1780  oder  90, 
Schüler  B.  Bittoni's,  Komponist  u. 
geschätzter  Orgelspieler  (S.  Bittoni 
in  Alfieri's  Partiturkopie). 

Tagliavia,  siehe  Palazzotto, 
Gioseppe. 

Taglietti,  Giorgio. 

In  B.  Bologna  befinden  sich  Sonate  a 
3.  Bol.  1695.  Ueber  sein  Leben  ist 
nichts  bekannt. 


Taglietti,  Giulio. 


345 


Tailler. 


In  Bologna  soll  sich  noch  von  einem 
C.  Taglietti:  Concerti  a  4,  op.  13.  Brescia 
1713  befinden. 

Taglietti,  Griulio,  geb.  zu  Bres- 
cia gegen  1660,  bekleidete  daselbst 
den  Posten  eines  Maestro  am 
Kollegium  S.  Antonio.  Der  Druck 
in  B.  Wolfenb.  bez.  ihn  mit  ,,Dilet- 
tante  e  Maestro  nel  CoUegio  de 
Nobili  di  S.  Antonio  diretto  in 
Brescia  da  i  Padri  della  Compagnia 
di  Giesu"  (Gerb.  2.  Felis).  Beide 
verz.  12  Instrumentalwerke.  Be- 
kannt sind  mir  folgende: 

Concei-ti  e  Sinfonie  a  3,  2  V.  Violone 
e  Cemb.     London,    fol.     [br.  Mus. 

Concerti  (10)  ä  4.  Op.  4.  Amsterd. 
fol.     2  V.  Va.  Vcl.  e  Org.     fol.     [Upsala. 

Concerti  a  quattro  e  Sinfonie  a  tre, 
op.  6.    Anist.,  Roger.     [Paris  Nat. 

Concerti  a  4,  op.  11.    Amst,  Roger,  [ib. 

Sonate  da  caniera  a  3,  2  V.  e  Vcl.  ö 
Cemb.     Bologna  1695.     fol.     [br.  Mus. 

—  Sonate  da  camera  ä  tre,  2  V.  Vio- 
lone 0  Bc. . .  Op.  .5.  Amst,  P.  Mortier. 
3Stb.  fol.  10  Sonate.  [B.  Wolfenb:  Bc. 
Brüssel  Conservatoire. 

Sonate  (10)  a  V.  solo  per  camera  col 
suo  Bc.  Bologna  1715  Fratelli  Silvani. 
P.     62  S.     [B.  M. 

In  B.  Wolfenb.:  Arie  da  suonare  col 
Violoncello  e  Spinetto  o  Violone  .  .  . 
Op.  3.  Amst.,  P.  Mortier.  1  vol.  oufol. 
30  Nrn. 

Bologna  besitzt:  Sonate  opera  6.  Bol. 
1707.  —  Sonate  op.  13.     Bol.  1714. 

Taglietti,  LodoTico,  wird  von 
Gerber  2  u.  Felis  als  italienischer 
Instrumentalkomponist  mit  7  Wer- 
ken angeführt.  Wie  weit  dies 
seine  Richtigkeit  hat,  bedarf  des 
Beweises. 

Tago,  Nicola,  detto  Jarentino, 
unbekannter  Autor: 

Si   mille   bacie   mille,   C.  c.  V.   e   Bc 
fol.  29,  Ms.  B  937.     [Dresd.  Mus. 

Taiber,  Anton  und  Franz,  siehe 
Tay  b  er. 

Taillart  I'aino,  nach  Fetis:  Con- 
stant  Taillard  i'aine;  1752  Flötist 
am  Concert  spirituel  zu  Paris.  Das 
Magazin  1782,  235  zeigt  seinen 
Tod    am    3.  April    1782    zu    Paris 


an  und  nennt  ihn  den  gröfsten 
Traversisten  Europas.  Felis  zeigt 
13  Sämigen.  Pieces  fran9aises  et 
italiennes,  petits  airs,  menuetts  etc. 

i  avec  des  Variat.  accommodees  pour 

;  2  flütes  an.  Die  13.  erschien  1782 
und  eine  Flötenschule  von  1782 
in  Paris.     Bekannt  ist  nur 

!  Six  Sonates  pour  2  Flute  travers.  sans 
B.   1.  Oeuvre.   Paris  chez  l'auteur.   Boivin. 

!  Le  Clerc.  [Karlsruhe  Nr.  56,  III.  Paris 
Nat. 

i  Sonates  pour  1  flute  et  B.,  oeuv.  2. 
Ibid.  (1749).     [Paris  Nat. 

6  voll,  französ.  u.  Italien  Airs.  [C.  P. 
V.( — VIII.)  Recueil  des  pieces  fran- 
(joises  et  italiennes,  petits  Airs,  Brünettes, 
Menuets  &c.,   avec  des  Doubles  et  Varia- 

\  tions,  accomodes  pour  2  Flütes  traver- 
sieres,   Violons,   pardessus   de   Viele,   &c. 

j   par  Mr.  Taillart  l'Aine.     Le  tout  recueilli 

j  et  mis  en  oitlre  par  M.***  Paris  de 
rimprimerie  de  Richomrae,  Chez  Mr.  Tail- 
lart.    qu40.     4  Teile,     [br.  Mus. 

Taillasson,  Uaillard,  genannt 
Maihaliyi  oder  Mathelin^  geb.  um 
1580  zu  Toulouse,  ein  tüchtiger 
Violinist,  dem  gerichtlich  das  Recht 
vom  Geigerkönig  Nyon  zuerteilt 
wurde  in  Toulouse  sämtliche  Mene- 
strels  unter  seine  Direktion  zu 
führen  (Paris  21.  Aug.  1608).  Als 
die  Musici  sich  dem  nicht  fügen 
wollten,  kam  die  Angelegenheit 
vors  Parlament,  welches  1609  die 
Rechte  T.'s  bestätigte.  Nach  dem 
Tode  Gl.  Guill.  Nyon's  wurde  er 
zum  Geigerkönig  ernannt  und  von 
Louis  XIII.  bestätigt.  Felis  teilt 
eine  Stelle  des  Gerichtsaktes  mit 
und  verzeichnet  ferner  an  Kom- 
positionen einen  Dialog  und  Airs, 
von  denen  einige  noch  heute  im 
Munde  des  Volkes  sich  erhalten 
haben  sollen. 

Tailler  (Taillerus),  Simon,  ein 
Schotte,  Dominikaner- Mönch  des 
13.  Jhs.,  wird  um  1240  als  Ver- 
fasser mehrerer  Musiktractate  ge- 
nannt, von  denen  aber  bisher 
keiner  aufgefunden  ist.     Näheres 


Tailour. 


346 


TaJlis. 


bei  Fetis,  Forkel  3,   126.     Gramer 
1,  82. 

Tailour,  ßobert,  eiu  englischer 
Musiker  des  16/17.  Jbs.,  vielleicht 
der  gleichnamige  Dramatiker,  gab 
heraus: 

Sacred  Hynms.  Consisting  of  fifti  select 
Psalms  of  David  and  otheis,  paraphrast 
turned  into  English  Verse,  set  to  be  sung 
in  five  parts  as  also  to  the  Viole  and 
Lute  or  Orpharion.  London  1615.  4". 
[br.  Mus.  E.G.  of  Mus.  Lambeth.  Clii- 
chester  Kathedrale. 

Taiiiturier,  Michel,  1415  Mu- 
siker an  der  Kathedrale  in  Cam- 
brai  (Viertel] ahrsschrift  1,  446). 

Taisnler,  Jean  (Jehan),  um 
1541  Lehrer  des  Knabenchors 
der  Hofkapelle  Kaiser  Karl  V.  in 
Madrid.  1550  war  er  mit  der 
Kapelle  in  Palermo.  Er  soli  in 
Ath  geboren  sein,  wurde  Dr.  der 
Eechte,  gekrönter  Poet  und  Mathe- 
matiker. Die  Musik  scheint  er 
später  nicht  mehr  betrieben  zu 
haben  (Sti'aeten  3,  227.  7,  236. 
240  sein  Porträt,  316.  356  ein 
Dokument. 

Tait,  Andrew,  ein  englischer 
Musiker  des  18.  Jhs.,  liekanut 
durch : 

A  new  and  correct  set  of  church  tunes, 
the  3.  ed.,  collected  by  . . .  Aberdeen  1753. 
qul20.     [br.  Mus. 

Taix,  ...  Anfang  des  19.  Jhs. 
„Maitre  de  musique  du  Theätre 
des  jeunes  Eleves"  zu  Paris,  ist 
bekannt  durch 

La  Raison,  rHymen  et  l'Amour,  opeia- 
pastorale  en  1  acte  et  en  vers  libres, 
paroles  de  Mr.  Patrat  fils.  Paris,  Cor- 
beaux.  P.  fol.  In  obigem  Theater  am 
1.  Febr.  1804  aufgeführt.    [BriLssel  Cons. 

Talanderius,  siehe  Talhandler. 

Talarera,  Francesco,  päpst- 
licher Säuger,  wird  1565  pensio- 
niert (Straeten  6,  376). 

TalaTcra,  Pedro  de,  Sänger 
an  der  Kapelle  Herzog  Alba's 
1558  in  Neapel  (Viertel].  9,  394). 

Talesio,  Pedro,  siehe  Tlialesio. 


Taletti,  Joannes,  1514  Sänger 
in  der  Capella  Julia  am  St.  Peter 
in  Rom  (Viertel]'.  3,  258). 

Talliandier(Talauderius),Pierre, 

ein  französischer  Theoretiker,  von 
dem  sich  im  Vaticau  in  Rom 
unter  Ms.  5129  mehrere  Tractate 
aus  dem  15.  Jh.  befinden. 

1.  Qualiter  debet  cantari  a  duobus 
planus  cantus.  —  2.  Pro  faciendo  planum 
cantum.  —  3.  Ad  notandum  planum  can- 
tum  (Fetis). 

In  Bologna  befindet  sich  unter  Petrus 
Talhanderius  der  Tractat:  Incipit  lectura 
per  P . . .  ordinatum ,  tarn  super  cantu 
raensurabili  quam  super  immensurabili. 
Kopie  des  Ms.  im  Vatican  (Siehe  den  Kat. 
1,  259  von  Bologna). 

Tallafangi,  Andrea,    aus  Ca- 

labrien, 

ist  im  Codex  89  fol.  402  a  mit  einem 
4stim.  Tonsatze  aus  ;dem  15.  Jh.  ver- 
treten. Cod.  92  fol.  210  b  ein  Tonsatz 
mit  Magister  Aiidreas  gez.,  der  mutmafs- 
lich  der  obige  ist.  Früher  in  B.  Trient, 
jetzt  in  AVien,  6  Codices. 

Tallentier,  Robert,  schwor  am 
25/12  1581  als  Gentieman  an  der 
Kgl.  Kapelle  zu  London  und  f 
15/8  1598  (Rimbault). 

Tallis,  Thomas,  üeber  sein 
Leben  sind  nur  Bruchstücke  be- 
kannt und  man  könnte  dabei  noch 
hinter  manches  ein  Fragezeichen 
setzen.  Da  er  1575  mit  ,,senex" 
bezeichnet  ist,  muss  er  vor  1510 
geboren  sein.  Vor  1540  erhielt  er 
den  Organistenposten  zu  Waltham. 
Als  1540  das  Kloster  aufgehoben 
wurde,  erhielt  er  als  letzten  Gehalt 
20  Schilling,  hiermit  wanderte  er 
nach  London  und  wurde  nach 
einigen  Jahren  als  Sänger  a/d.  Kgl. 
Kapelle  angestellt  mit  7V2  pence 
täglich.  Seit  1575  besafs  er  in 
Gemeinschaft  mit  Byrd  ein  Privi- 
legium Musikbücher  zu  drucken 
und  zu  verlegen.  Da  sie  dabei 
viel  Geld  verloren,  reichten  sie 
1577  der  Königin  eine  Eingabe 
um  Unterstützung  ein.    Nach  dem 


Taliis. 


347 


TaUis. 


Checkbuche  starb  er  als  Gentleman 
der  Kgl.  Kapelle  am  23.  Nov.  1585 
zu  Green  wich,  wo  er  auch  beerdigt 
liegt.  Noch  sei  erwähnt,  dass  er 
mit  Bowver  zusammen  ein  Ritter- 
gut in  Pacht  hatte,  wofür  sie  aufser 
Vieh  und  Getreide  noch  J'  35  17  s 
6  d  jährlich  zu  zahlen  hatten.  Die 
Pachtung  vollzog  sich  am  27.  Nov. 
1557  (Davey).  Eine  Würdigung 
als  Komponist  im  Nagel  3,  92. 
Verz.  seiner  Werke  im  Grove  u. 
Davey.     Mir  sind  bekannt: 

Cantiones  quae  ab  argumento  sacrae 
vocantur,  quiuque  et  sex  partim,  autori- 
bus  Thonia  Taliisio  et  Guilielmo  Birdo. 
Excud.  Th.  Vautrolleriu:?  typographus  Lon- 
dinensis  1575.  6  Stb.  qu40.  [Bi-iissel. 
br.  Mus.  Buckingham  Palast  London.  E. 
C.  of  Mus.     Universit.  Dublin. 

Hawkins  3,  259  teilt  das  Druckprivileg, 
mit.  Dies  ist  die  einzige  selbständige 
Samlg.,  die  zu  seinen  Lebzeiten  erschien, 
alles  Uebrige  erschien  in  Sanilwk.  und 
nach  seinem  Tode  bis  zur  Neuzeit  in 
neuen  Ausgaben. 

Music  for  4  voices  in  the  8  eccles. 
tunes  annexed  to  Archbishop  Parker's 
translation  of  the  Avhole  Psalter.  London 
1567  John  Daye.     4°.     [br.  Mus. 

—  Erschien  schon  1563,  von  „Master 
Talys",  wie  es  dort  heilst,  2  Psalmen. 

Tallis's  Litany  adapted  to  the  Latin 
words  with  additions  by  Dr.  Aldrich.  A 
Collection  of  old  Psalm  tunes.  London, 
printed  for  the  editor  1807.  4«.  [Ein- 
siedeln. 

The  Evening  Hymn  for  3  voic.  ed.  by 
J.  Paddon.     London  1810.     fol.     [br.  Mus. 

The  füll  Cathedral  Sei-vice,  ed.  bv  T. 
Oliphant.     Lond.  1841.    fol.     fbr.  Mus. 

—  ed.  by  Eimbault.  London  1845. 
fol.     [br.  Mus. 

Choral  EespoDses,  ed.  by  J.  Bishop. 
Lond.  1859.  4".  [br.  Mus.  Dasselbe  be- 
sitzt noch  zahlreiche  Neuausgaben  und 
Einzeldi-ucke  einzelner  Gesänge. 

The  Order  of  the  daily  Service  of  the 
United  ehurch  of  England  and  Ireland,  as 
arranged  for  use  ,,in  quires  and  places 
■where  they  sing",  by  Th.  T.,  newly 
edited  by  John  Bishop  of  Cheltenham. 
London  1854  E.  Cocks  &  Co.  1  vol.  8«. 
Neudruck,  dem  alten  nachgebildet.  [Brüs- 
sel.    Glasgow  von  1843?  Einsiedeln. 

The  Order  of  chanting  the  daily  prayer 
and  the  Litany,   as  used  in  the  College 


of  St.  Columba,  together  with  that  by . . . 
for  the  feasts  of  the  ehurch  . . .  London 
1845.    8".    [Glasgow. 

Vocal  music;  or  the  songster's  Com- 
panion.  Lond.  1775.  2  voll.  8».  [Glas- 
gow. 

In  Spem  alium,  Motette  zu  40  Stim. 
in  P.  ed.  von  Tho.  Oliphant.  Lond.  1836. 
gr.  fol.     28  S. 

—  Neueste  Ausgabe  von  A.  H.  Mami. 
London,  Weekes  &  Co.  in  8  Chören  zu 
je  5  Stim. 

In  Samlwken.  findet  man  in  John  Day's 
The  whole  Psalmes  in  4  p.  1563  zwei, 
in  dessen  Morning  and  Evening  prayer 
1565  fünf  Gesänge  und  einige  in  Certayne 
Notes  1560.  In  Charles  Sinith's  Ancient 
Psalmody  1843  ein  Tonsatz. 

In  John  Baldwin's  hds.  Samlwk.  einige 
Motetten.  —  In  Barnard's  Samlwk.  1641 
mehrere  Services  u.  Anthems.  —  4  An- 
thems  u.  Services  in  Boyce's  und  Sam. 
Arnold's  Cathedral  Music   1760  u.  1790. 

—  In  Crotch's  Litany   1807  neue  Ausg. 

—  In  Smith's  Musica  antiqua  S.  70  eine 
Lesson  of  2  voices.  In  Jos.  Gwilfs  Col- 
lection 1815  ein  Gesg.  Siehe  auch  Eitner 
2  Neuausgaben  und  M.  f.  M.  1902  Kla- 
vier- u.  Orgelstücke. 

Mss.  im  br.  Mus.  Ms.  98  Tudway's 
Samlwk.  1  Service  u.  5  Anthems,  Bd.  1.  — 
Ms.  140  Tu  nimirum  fol.  62  b.  —  Ms.  174 
Miserere  nostri  S.  186.  0  sacrum  con- 
vivium  S.  316.  —  Ms.  179  sechs  Mot.  zu  5 
u.  6  Stim.  —  Ms.  226  in  Burney's  Partit. 

—  Ms.  403,  Samlwk.  Gesänge  1  vol.  1  Nr. 

—  Ms.  624  Samlwk.  von  Messen,  Mot.  u. 
u.  Madr.  3—8  St.  1  Nr.  —  Ms.  574,  4 
Stb.  16.  Jh.  geistl.  Gesge.  7  Nrn.  —  Ms. 
578  ein  Authem  in  P.  —  Ms.  568  Samlwk. 
in  5  Stb.  mit  Gesg.  und  Instrumental- 
piecen  des  17.  Jh.  2  Nrn.  —  Ms.  598,  1 
vol.  geistl.  Mus.,  Samlwk.  3  Nrn.  —  Ms. 
599,  1  vol.  Anthems. 

Ms.  in  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1642  Bar- 
nard's hds.  Sammelwerk  in  7  Stb.  Te 
Deum  in  5  Teil.  Preces,  Psalms  und  Ees- 
ponses.  Services.  Blessed  be  thy  name. 
I  call  and  cry.  0  praise  the  Lord.  Wipe 
away  my  sins.  With  all  our  hearts.  — 
Ms.  1644  in  P.  "U'ipe  away  my  sins.  Bles- 
sed be  thy  name.  Ms.  1645  in  P.  I  call 
and  cry.  Ms.  1651,  4  Stb.  I  caU  and  cry. 
Ms.  1737,  4  Stb.  Motetten:  Ave,  Dei  pa- 
tris.  Gaude  gloriosa.  Ave  Domini  filia. 
Salve  intemerata.  Ave  mulieris.  Per  hec 
nos.  Tu  nimirum.  Ave,  Dei  patris.  Ave 
plena  gratia.  Ave,  Eosa.  Per  hec  nos. 
Dominus  tecum.  Maria  steUa.  Ms.  1940, 
4  Stb.    Like  as  the  doleful  dove.     Hear 


Talone. 


348 


Tanari. 


the  voice  and  prayer.  Ms.  1964  f.  Laute 
gesetzte  Motetten  u.  a.,  3  Mot.  von  T. 

Mss.  in  Cambridge  FW.  Ms.  117,  P. 
von  Blow:  Wee  be  thy  people,  5  v.  mut- 
mafslich  v.  T.,  Wipe  away  my  sins.  Bles- 
sed  be  (wie  oben).  With  all  our  hearts 
(wie  oben).  I  call  and  ciy  (auch  in  Ms. 
88).  Ms.  168  Virginalbook  2  Piecen  (er- 
scheint im  Neudruck). 

Mss.  in  Oxford  Ch.  Ch.  11  Anthems 
zu  4  u.  5  Stirn.  22  Motet.  zu  3,  5,  6,  7 
Stirn.  Preces  &  Psalmes.  Litany  Ser- 
vice for  meu  ä  4  (die  5.  Stim.  von  Al- 
drich  hinzugesetzt).  Preces  ä  4.  Litany 
ä  5.  1  latein.  Litaney.  1  Service  in 
Dmoll  ä  4.  1  Te  Deum  in  F.  ä  5.  1 
Pancies  for  organ  (?)  in  Gm.,  eine  in  Am. 

In  Benj.  Cosyn's  Virginalbook  c.  1600, 
Ms.  fol.  284  S.  2  Klavierpiec.  [Bucking- 
ham  Palast. 

Mss.  in  Peterhouse,  Cambridge  4  Mo- 
tetten, c.  1540. 

Ms.  Berlin  Singak.  mehreie  Chor- 
gesänge mit  engl.  Text  in  P. 

Ms.   Upsala  in  fol.     1  Litania. 

In  der  Kirche  zu  Ely:  5  Anthems  u. 
2  Services  im  Ms.  in  Chorb. 

In  Bibl.  des  Sir  Ouseley  in  Tenbury 
Einiges,  ebenso  in  der  Musikschule  in 
Oxford.  Grove  verz.  die  Texte  von  80 
geistl.  Gesgen.  und  52  anderen  Kompo- 
sitionen. Davey  giebt  ein  ansehnUches 
Verz. 

Ueber  die  mehrfache  Aufführung  der 
40  stim.  Motette  In  spem  alium,  siehe  M. 
f.  M.  30,  45. 

Talone,  Oirolamo,  bez.  sich 
als  einen  Polen  und  Kapellmeister 
an  der  Kathedrale  zu  Albano 
(,,Polensi  in  eccles.  Cathedr.  Alba- 
nensi  musicae  praefecto"  1629). 
Man  kennt  von  ihm 

Motecta,  Psalmi  vespertiui,  Completor., 
Salve  reg.,  Eeg.  coeli,  Ave  reg.  coelor., 
&  Litaniae  gloriosiss.  Virg.  una  c.  B.  ad 
org.  Binis,  ternis,  et  quaternis  vocib. 
respective  concinenda  Auetore  . .  Op.  2. 
Romae  1629  P.  Masottus.  6  Stb.  4". 
[Bologna. 

Talp,  ...  um  1421  Organist 
und  Orgelbauer  an  der  St.  Peters- 
kirche in  Utrecht  (Tijdschrift  2, 
209). 

Talya,  Jean,  aus  Arras,  Contral- 
tist,  wird  1569  an  der  Hof  kapeile 
in    Madrid    angestellt    und    noch 


1584  in  den  Listen  verz,  (Straeten 
8,  84.  111). 
Tamagnis,  Hieronymo,   de  S. 

Geminiauo  (Flecken  S.  Gimignano 
in  Toscana),  trat  im  März  1528  in 
das  pcäpstl.  Sängerkollegium  und 
St.  im  Okt.  1559  (Viertel].  3,  262 
u.  Keg.  p.  119). 
Tambeau,  ... 

In  B.  Kassel  im  Ms.  eine  Courante  ä  4. 

Tamburelli,  Nicolo, 

bekannt  durch  ein  Trio  in  D.  f.  2  V. 
u.  B.     Ms.  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Tambuihii,    Pietro    Antonio, 

Männeraltist  an  der  päpstl.  Kapelle, 
erwähnt  in  den  Jahren  1630  bis 
1637  (Haberl,  Kat.  70). 

In  der  Hofb.Wien,  Ms.  16241  ein  Te 
Deum  8  voc.  et  Bc.  P. 

Mss.  Cap.  sistina.  Cod.  56,  enthält 
6  Messen:  1.  Missa  Gloriose  confessor 
4  voc.  2.  M.  Glorificavit  Deus  4  v. 
3.  M.  In  sanctitate  4  v.  4.  M.  II  bianco 
et  dolce  4  v.  5.  M.  Qui  magna  fecit  5  v. 
6.  M.  Veni  creator  4  v. 

—  Cod.  150  enth.  4  vierst.  u.  1  sechs- 
stim.  Messe. 

—  Cod.  90  enth.  1  Te  Deum  8  voc. 
—  Omnes  gentes  plaudite  4  voc.  — 
Quam  pulchra  4  voc.  —  Beati  omnes 
8  voc.  —  2  Beatus  vir  8  voc. 

In  Bologna  eine  Missa  defunctorum 
c.  5  vocib.   Ms.   Chorb.   gr.  fol. 

Unter  Pietro  Tamburini  in  Magni-Gar- 
dano's  Motetti  a  voce  sola  1645  ein  Salve 
ö  care  Jesu. 

Tambuyser, ...  um  1772  Priester 
und  Organist  zu  Mecheln,  nach 
einer  Subscriptionsliste. 

Tameni,  Don  Domenico,   ein 

am  Ende  des  18.  Jhs.  lebender 
Abate  und  Komponist  von  Opern. 
Gerber  2  zeigt  das  Intermezzo 
„L'Amor  pittore"^  1790,  für  Salo 
geschrieben,  an. 

Tanari,  Marche  Sebastiano, 
aus  Bologna,  lebte  am  Ende  des 
18.  Jhs.  und  befinden  sich 

im  Liceo  mus.  zu  Bologna  12  geistliche 
Kompositionen  für  Chor  und  Orchester. 
Einige  davon  mit  1797,  1798  und  1801 
gez.  Es  sind  Messenteile,  Introitus,  2 
Miserere,  1  Salutaris  hostia,  in  P. 


Tanatta. 


349 


Tansur. 


Tanatta,  Domenico, 

bekannt  durch  Magnificat  8  voc.  c.  orch. 
P.     Zeit  unbekannt.     [Musikfr.  Wien. 

Tandler,  Franz, 

bekannt  durch  Variations  pour  la  Gui- 
tarre  seule.  oeuvre  1.  Berlin,  au  Bureau, 
fol.     [ß.  ß. 

Taneeff,  S  . . .,  die  Kgl.  Musi- 
kaliensamlg.  in  Dresden  besitzt 
von  ihm 

3  Quatuors  pour  2  Y.  Va.  et  Vol. 
Lipsia,  ßreitk.  &  H.  in  P. 

Breitkopf  &  H.   zeichnet  von  c.  1797. 

In  B.  B:  Quatuor  p.  2  V.  A.  et  Ycl. 
ib.  P. 

Taneur,  siehe  Le  Teneur. 
Tanloliner ,    Chiinradus ,    um 

1.385  Kantor  u.  Senior  im  Kloster 
Emmeram    in    Regensburg   (Koru- 
müller  1  Nachtrag). 
Tannenberg  (k),  Hieronymus, 

in  den  80  er  Jahren  des  16.  Jhs. 
Organist  an  der  Stadtkirche  in 
Torgau  (Taubert  2,  17). 

Tanner,  Edmund,  war  um  1668 
Yiolinist  a/d.  Hofkapelle  in  Lon- 
don (Nagel  1,  60). 

Tanner,    Johann    Friedrich, 

geb.  27.  Mai  1666  zu  Heilbronn, 
gest.  19.  Jan.  1697  ebd.  War 
Jurist  und  Musiker  und  der  Sohn 
des  Kantors  und  Lehrers  Georg 
Tanner  ebd.  Von  1689—1696  be- 
fand er  sich  auf  Reisen  und  hielt 
sich  in  Berlin^  Hamburg,  Kiel, 
Homburg  u.  a.  0.  auf  (Leichen- 
sermon in  M.  f.  M.  8,  4). 

Tanner,  Pater  Konrad,  geb. 
zu  Arth  (Schweiz),  war  von  1808 
ab  bis  f  1825  Abt  zu  Einsiedeln, 
bekannt  durch  seine  aszetischen 
Werke.  In  seiner  Jugend  war  er 
ein  ansehnlicher  Musiker,  zuerst 
Sänger,  dann  Oboist  und  Flötist. 
Zwischen  1798  und  1801  schrieb 
er  mehrstim.  Messgesänge  (Schu- 
biger 2,  52). 

Tanner,  William, 

kommt  in  Thomas  Moore's  I  Psakn 
Singers,  2.  ed.  mit  1  Tonsatze  vor. 


Tansur  (Tans'ur),  William,  ge- 
tauft am  6.  Nov.  1706  zu  Dun- 
church  in  Warwickshire  (Stephen), 
gest.  zu  St.  Neots  am  7.  Okt.  1783. 
Er  bekleidete  die  Organistenposten 
zu  Barnes,  dann  zu  Ewell,  zu 
Leicester  und  zuletzt  zu  St.  Neots 
und  zeichnete  sich  als  Theoretiker 
und  Komponist  aus.  Sein  Sohn 
war  Chorsänger  am  Trinity  College 
zu  Cambridge  (Grove.  Brown).  Von 
den  Werken  des  Vaters  sind  nach- 
weisbar: 

A  musical  grammar  and  dictionary  . . . 
1.  u.  2.  Ausg.  unbekannt.  3  ed.  in  4  Bd. 
London  1756  Hodges.     [B.  B. 

—  7.  ed.  Lond.  1829.  8»  mit  Portr. 
[Glasgow.     E.  C.  of  Mus. 

A  new  musical  grammar,  or,  the  har- 
monical  spectator,  containing  all  the  use- 
ful  theoretical,  practica!,  and  technical 
parts  of  musick.  London  1746  Robinson, 
kl.  8^  9  u.  156  S.  [br.  Mus.  Glasgow. 
E.  C.  ofMus.     B.  Wagener  mit  1747  gez. 

—  2.  ed  .  .  .  Being  a  new,  and  correct 
introduction  to  all  the  rudiments,  terms, 
and  characters,  and  composition  in  all  its 
branches;  with  several  scales  .  . .  and 
philosophical  dissertations  on  the  nature 
of  sound.  London  1753  Eobinson.  12''. 
[Brüssel. 

—  3.  ed.  A  new  musical  grammar  and 
dictionary,  or  a  general  introduction  to 
the  whole  art  of  musick.  London  1756. 
80.     [Glasgow. 

The  elements  of  musick  displayed;  or, 
its  grammar  or  ground-work  made  easy. 
London  1772.  8"  mit  Portr.  [br.  Mus. 
E.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

A  compleat  melody,  or  the  harmony 
of  Zion.  3  books.  London  17.38.  A.  Pe- 
arson,  for  Hodges.     qul2".     [Glasgow. 

The  melody  of  the  heart.  Lond.  1737. 
ib.     f[ur2''.     [Glasgow. 

Heaven  and  earth ;  or,  the  beauty  of 
holiness,  containing  the  book  of  the  pro- 
verbs  composed  in  English  verse  &  set  to 
musick;  the  song  of  sougs  together  with 
various  hymns,  in  2  books.  Lond.  1738. 
8".     [br.  Mus.     Glasgow.     Süittg'art. 

The  Works  of  Mr. . .  in  2  parts.  Lon- 
don 1737—1743.     qu40.     [br.  Mus. 

The  American  harmony,  or  royal  melo- 
dy complete  ...  5.  ed.  Lond.  1743.  qu40. 
[br.  Mus. 

—  6.  ed.  Newbury-Port.  1771.  q}i4P. 
[ib. 


Tantucci. 


350 


Tapray. 


The  royal  melody  compleat;  or,  the 
new  harmony  of  Siou,  in  3  books.  Lond. 
1755.     qul20.     [Glasgow. 

—  3.  ed.    Lond.  1764.    fiu-l».    [br.  Mus. 

Th.e  royal  psalmodist  compleat.  Lon- 
don s.  a.     qul2''.     Glasgow. 

Sacred  Mirth.:  or  the  pious  soul's  daily 
delight;  being  a...  collection  of  psalms, 
hymns,  anthems  and  canons  . .  .  London 
1739.     80.     [br.  Mus. 

The  psalm  -  Singer  s  jewel,  or  useful 
companion  to  the  singiug  of  psalms;  being 
a  new  exposition  on  all  the  one  huudred 
&  fifty.     Lond.  1760.     8».     [Glasgow. 

Melodia  sacra,  or  the  Devout  Psalmists 
new  musical  Companion  ...  2.  ed.  Lond. 
1772.     qul20.     [br.  Mus. 

Tantucci,  Mariano. 

In  Tora.  Pecci's  Madrigali  von  1602: 
Filii  mirando  il  cielo,  5  voci  und  lo  mi 
distillo  in  pianto.  2.  p.  —  In  desselben 
Cauzonette  a  3,  1599  befinden  sich  15  Nrn. 
mit  Dell'Affettuoso  bez.,  die  man  geneigt 
ist,  ihm  ebenfalls  zuzuschreiben  (Vogel  2, 
59.  60  nebst  den  verschiedenen  Ausg.). 

Tantz  (Tanz),  L  . . .  Gramer  1, 
82  und  Forkel  3,  126  verz.  einige 

Werke  um  1780. 

Nachweisbar  sind  eine  Symphonie  pour 
Clavecin  2  V.  et  B.  Ms.  in  Stb.  [Brüs- 
sel Cons. 

3  Senates  p.  Clav,  ou  Pfte.  avec  l'acc. 
d'une  V.  obl.  et  Vcl.  ad  lib.  oe.  3.  Mann- 
heim chez  Götz,  qufol.  [Dresd.  Mus. 
In  Schwerin  F.  im  Ms.  in  Stb.  mit  der 
Dedic.  an  Mademois.  R.  Cannabich  (Toch- 
ter des  Hofmusikers  in  Mannheim  mit 
Namen  Rosa,  der  Mozai-t,  wegen  ihrer 
Begabung,  Unterricht  erteilte  und  die 
Sonate  in  Bd.  für  sie  schrieb  (Köchers 
Verz.  Nr.  281,  um  1777  komp.).  Man 
könnte  aus  der  Dedic.  schlielsen,  dass  T. 
in  Mannheim  lebte. 

Tapia,  Juan  de,  ein  spanischer 
Priester  und  päpstlicher  Protonator, 
muss  zu  Rom  gelebt  haben.  Er 
hinterliefs  ein  Legat  zur  Gründung 
eines  Conservatoriums  zu  Neapel 
(della  Madonna  di  Loreto  1537). 
Die  Verhandlung  über  die  Grün- 
dung desselben  teilt  Florimo  2,  88 
mit  und  wird  darin  S.  89  gesagt 
„un  sacerdote  Spagnuolo  per  nome 
D.  Giovanni  Tappia  lasciö  Roma 
. . ."  T.  starb  im  Dez.  1543  zu 
Neapel  (Fetis). 


Tapia,  Blartin  de,  geb.  zu  Soria 
in  Castilien  gegen  1540,  war  Bacca- 
laureas  an  der  Kirche  zu  Burgos. 
Er  schrieb: 

Vergel  de  musica  spiritual,  speculativa 
y  activa,  del  quäl,  muchas,  diuersas  y 
suaves  flores  se  puede  coger.  Tratate  lo 
primero  con  grande  arteficio  y  profundi- 
dad.  las  alabanyas,  las  gracias  . . .  Las 
artes  de  Cauto  llano,  Organe  y  Contra- 
punto,  en  suma  y  en  Theorica.  Am  Ende : 
En  Burgos  de  Osma  1570  Diego  Fernan- 
dez  de  Cordoua.  4».  IV  u.  120  fol.  [Leo 
Liepm.   besals   1901   ein  kompl.  Exempl. 

Tapissier  (Tapesier,  Tapisier), 
Johannes,  wird  um  1440  von 
Martin  le  Franc  als  bedeutender 
Komponist  erwähnt. 

Im  Cod.  37  des  Liceo  Bologna,  Ms. 
des  15.  Jhs.  ein  Patrem  omnipotentem 
3  voc.  unter  Tapisier.  Im  Ms.  Codex 
213  in  B.  Bodleian  zu  Oxford  (siehe 
Stainer's  Dufay,  M.  f.  M.  31,  63)  Nr.  106 
ein  4stim.  Satz  „Eya  dulcis  adque  ver- 
nans  Rosa"  (Vale  placens  peroratrix)  unter 
J.  Tapissier.  In  obiger  Ausg.  S.  187 
in  Part. 

Tappius,  Jacobus,   16/17.  Jh. 

Ms.  B.  L.  16,  13:  Das  alte  Jahr  ver- 
gangen ist  4stim. 

Tapray,  Jean-FrauQois,  Sohn 
des  Organisten  am  Collegium  zu 
Gray  Jean  Tapray,  daselbst  um 
1738  geb.,  lebte  noch  1819  zu 
Fontainebleau.  Schon  im  Alter 
von  14  Jahren  wurde  er  Organist 
und  Musikmeister  zu  Dole,  mit 
25  Jahren  Organist  zu  Besan^on. 
1768  ging  er  nach  Paris  an  die 
Militärschule  als  Organist  und 
Klavierlehrer,  1802  zog  er  sich 
nach  Fontainebleau  zurück.  1800 
erschien  sein  op.  29,  welches  die 
Lpz.  Ztg.  2,  743  bespricht  (Fetis). 
Nachweisbar  sind  von  seinen  Kom- 
positionen: 

Simphonie  concertat.  pour  le  Clavecin 
et  le  Piano  avec  orchestre.  oe.  8.  Paris, 
qufol.     [br.  Mus. 

2  Symphonies  p.  le  Clav.  av.  2  V.  A. 
et  B.  oe.  21.     Paris,  fol.     [ib. 

2  Quatuors  p.  le  Clav,  avec  V.  A.  et 
Vcl.  oe.  17.     Paris,  qufol.     [ib. 


Tarade. 


351 


Tarchi. 


3  Senates  p.  Fortep.  oe.  28.  Paiis. 
fol.     [ib. 

In  B.  M.  Mus.  pr.  40.  1259  Nr.  40. 
62.  64: 

Minuetto  p.  Clav.  Minuetto  p.  Clav,  et 
V.     Eondeau  p.  Clav,  et  V. 

In  C.  P.  1  Bd.  Klavieii^iecen,  Ouver- 
türen u.  a.  1  Bd.  Senates  de  Pfte.  tres 
faciles. 

Abregö  de  raccompagnement  du  clave- 
cin,  reuferme  dans  un  seiü  prelude,  pour 
les  modes  majeurs  et  mineurs,  avec  quel- 
ques courtes  explications,  compose  par  .  . . 
Paris  175.5  Bayard,  et  Dole,  chez  l'auteur. 
fol.     [Brüssel. 

Die  Nationalb.  in  Paris  besitzt: 

Oeuvre  1.  2.  8.  Senates  pour  le  Pfte. 
av.  V.  ad  lib. 

Oeuvre  23.     2  Senates  en  Trio. 

Oeuvre  24.     3  Senates  avec  V.  ad  lib. 

Oeuvre  25.  Premiers  elements  de  cla- 
vecin. 

Alle  gedruckt  in  Paris,  l'auteur,  Sie- 
ber etc. 

Tarade,  Theodore- Jean,  geb. 
in  der  Nähe  von  Chateau-Tliierrj, 
bildete  sich  zum  Violinisten  aus 
und  war  von  1751  bis  1776  am 
Orchester  der  grolsen  Oper  zu 
Paris  angestellt;  als  Pensionäre  be- 
zog er  400  liv.  (Compardon). 

Am  15.  Juli  1705  kam  die  komische 
Oper  „La  reconciliatien  villageoise"  in 
der  Comedie  itaUenne  zur  Aufführnng 
(Fetisj.  Im  C.  P:  La  reconnaissance, 
Comedie  en  1  acte.  1765.  In  der  B. 
der  Musikfr.  in  Wien  befinden  sich:  6 
Senate  per  il  V.  e  B.  op.  1.  P.  mit  Tarcali 
gez.  Es  ist  fraglich  ob  damit  der  obige 
gemeint  ist.  —  Leo  liepinannssohn  besafs 
einst  unter  T.  Tarado:  Traite  du  Violen. 
Paris,  Gerard  (c.  1760). 

Eine  Madame  Tarade,  Verlag  in  Paris, 
gab  1767  Devismes'  Abrege  des  regles  de 
compositien  heraus. 

Tarantiiio, . . . 

im  Archiv  der  kath.  Kirche  in  Dresden : 
2  Messen  f.  5  Stirn,  und  kleines  Orches- 
ter, 1  Te  Deum  ebenso  im  Ms.  P.  u.  Stb. 

Tarascon,  (jilles  de,  st.  1705 
in  Toulouse,  schrieb  ein  Requiem 
(Lpz.  Ztg.  14,  416). 

Tarchi,  Angelo,  geb.  1760  zu 
Neapel,  gest.  19.  Aug.  1814  zu 
Paris.  1771  trat  er  ins  Conser- 
vatorium  della  Pietä   dei  Turchini 


in  Neapel  unter  der  Direktion  von 
Tarantino.  1778  schrieb  er  seine 
erste  Oper:  L'Archetiello",  die  im 
Conservatorium  aufgeführt  wurde. 
1783  war  er  noch  Alumne  des 
Conservator.  und  schrieb  für  das 
Teatro  Nuovo  zu  Neapel  die  komische 
Oper  „La  caccia  di  Enrico  IV." 
Bis  zum  Jahre  1802  folgten  dann 
44  Opern,  die  in  ganz  Europa  ge- 
geben wurden.  Nach  Burney  7, 
525  kam  er  1785  nach  London 
(Florimo  schreibt  im  Jahre  1789). 
1790  scheint  er  in  Venedig  gewesen 
zu  sein.  Da  die  Aufträge  der 
Theater-Direktoren  stets  am  Orte 
nach  den  verfügbaren  Mitteln  aus- 
geführt werden  mussten,  so  befand 
sich  ein  damaliger  gesuchter  Opern- 
komponist stets  unterwegs,  und  der 
Ort,  wo  eine  neue  Oper  von  ihm 
gegeben  wurde,  war  auch  stets 
sein  gegenwärtiger  Wohnort.  Fetis 
und  Florimo  3,  55  ff.  geben  eine 
lange  Liste  seiner  Opern  mit  An- 
gabe des  Aufführungsortes.  Nach- 
weisbar sind  von  seinen  Kompo- 
sitionen: 

Isacco,  oratorio  sacro  rappres.  in  Man- 
tova  la  quaresima  deH'anne  1796.  Ms. 
P.     2  voU.     qufol.     [Bologna. 

Messa  per  4  voci  e  piü  strura.  in  Dm. 
per  la  Demenica  Laetare  Ms.  P.  [Neapel. 
Neapel  Turch.     Mailand  Cons. 

Credo  per  4  veci  e  piü  stram.  in  Cd. 
Ms.  P.     [Neapel.     Mailand  Cons. 

In  Neapel  im  Ms.  noch  1  Eendo  für 
Sepr.  u.  2  Duette,  das  eine  aus  Demetrio. 
Opern. 

Im  Censervat.  zu  Paris  befinden  sich 
im  Ms.  P:  Antioco,  ep.  in  3  atti  1788  in 
Milane. 

L' Ademira,  Milano  1784  [auch  im  br. 
Mus.  Ms.  531. 

L'Ariarate,  ep.  in  3  atti,  Milano  1786. 

L'Arminio,  op.  in  2  atti  1785  [nur  in 
B.  M.  im  Ms.  P. 

L'Artaserse,  op.  in  2  atti  1788  (nach 
Florimo  in  Manteva  1787)  [auch  in  B.  M. 

II  conte  di  Saldagna,  ep.  in  3  atti, 
Milano  1787. 

II  Disertore,  op,  in  2  atti.  Londra  1789 
[auch  in  B.  B.  in  2  voll. 


Tarchi. 


352 


Tarditi,  Orazio. 


Ezio,  op.  in  3  atti,  Vicenza  1789. 
Paris  1792. 

LIfigenia  in  Tauride,  op.  seria  in  3 
atti.  Venezia  1785.  Paris  1786.  [auch 
in  ßeriin  K.  H. 

H  Pimraaglione  ä  gi'ande  orchestra  di 
. . .  fatto  a  bella  posta  per  il  Sigr.  Franc. 
CeccareUi.  Ms.  B670,  P.  in  2  voll. 
[Dresden. 

Le  trente  et  quarante,  op.-com.  en  1  acte 
(Paris  19/5  1799)  Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Une  Aveoture  de  Mr.  de  Sainte-Foix, 
ou  le  Coup  d'Epee,  opera  en  un  acte 
(Duval).  Ms.  P.  (Theater  Feydeau  28/1 
1802).     [Briissel  Cons. 

II  trionfo  di  Clelia,  Torino  1787. 

In  B.  B.  und  Musikfr.  Wien  die  Oper: 
D'Auberge  en  auberge,  Paris  1800,  im 
Klav.-Auszg.  mit  deutschem  Texte,  betitelt: 
Zwey  Posten,  ausgewählte  Stücke  aus  dem 
Singspiel  .  . .  Wien,  Weigl.  Die  Musikfr. 
Wien  besitzen  auch  die  hds.  Part.  —  In 
Einsiedeln  der  Kl.-Auszg. 

Einzelnes  aus  Opern: 

Ms.  129.  B.  B.  Ah  se  tu  m'ami,  ßec. 
u.  Arie.  P.  Ms.  123.  Scene  u.  Eondo  f. 
Sopr.    P. 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  827,  2  Finale 
aus  den  Opern  Alessandro  nell'Indie  und 
Giulio  Sabino.  P.  —  1  Quartett  aus  letz- 
terer Oper.  —  1  Terzett  und  Duett  aus 
ersterer  Oper,  ferner  aus  derselben  4 
Arien,  1  Rondo  in  P.  —  Aus  letzterer 
Oper  noch  6  Arien.  —  2  Rondi  f.  Sopr. 
mit  Instr.  ohne  Angabe,  ebenso  noch  1 
Quartette  ,,Jorse  di  tauto  orgoglio"  und  1 
Duett  f.  S.  u.  T.  mit  Instr.,  alle  in  P. 
—  Eine  Ouvertüre  in  P. 

In  Musikfr.  Wien:  Arien,  Scenen, 
Duette  u.  a.  aus  den  Opern  1.  L'arbore 
de  Diana.  2.  Arminio.  3.  Demofoonte. 
4.  Giulio  Sabino.  AuTserdem  noch  11 
andere  Gesänge  in  P. 

In  Neapel  1  Arie  u.  Duette  mit  Pfte. 
Im  Conservat.  zu  Mailand :  Duo  Italien 
„Vo'che  tu  veda  e  taccia"  pour  2  Sopr. 
acc.  de  Piano.  Paris,  Gaveaux.  19  Gesge. 
im  Ms.  P.,  Arien,  Rec.  u.  Rondos,  Duette, 
Terzette  aus  verschiedenen  oben  genannten 
Opern.  —  6  Sinfonien  in  D.  f.  Quartett, 
2  Oboi  und  2  Corni,  Stb. 

Im  C.  P.  ein  vol.  Arien  u.  Scenen  im  Ms. 

Im  br.  Mus.  10  Einzeldrucke:  Ouver- 
türen, Arien  aus  Opern  u.  a.  in  Lon- 
doner und  Pariser  Ausg. 

In  B.  Brüssel,  Ms.  2623,  ein  Samlwk. 
enthält  auch  Gesge.  von  T. 

In  B.  S.  Antoniana  in  Padua,  Arien, 
Scenen,  1  Duetto  aus  Opern,  1  Sinfonia 
per  orch. 


In  Bologna  im  Ms.  P.  2  Duette  aus 
Opern,  1  Preghiera  f.  Sopr.,  2  Arien,  1 
Minuetto  ,,Tu  sei  lieta,  io  vivo  in  pene" 
f.  Sopr.  mit  V.,  1  Cavatine. 

Im  Neudruck  1  Duetto  aus  Demetrio 
(Eitner  2). 

Tardi,  Francesco,  war  1781 
als  1.  Violinist  (Sapernumerario) 
an  der  Hofkapelle  in  Turin  ange- 
stellt (Ricordi  1891,  457). 

Tartliff,  Andreas,  de  Britannia, 
Sopranist  am  St.  Peter  in  Rom  von 
1486-1492  (Viertel]'.  3,  238). 

Tarditi,  Orazio  (Horatio),  ein 
geb.  Römer,  trat  als  Mönch  in  den 
Camaldulenserorden  nnd  bez.  sich 
später  als  Abt  desselben,  dabei  be- 
kleidete er  folgende  Aerater:  1622 
war  er  Organist  am  Dome  zu 
Arezzo,  1625  Organist  zu  Faenza, 
1629  Organist  an  S.  Michele  zu 
Murano,  1637  Organist  am  Dome 
zu  Volterra,  1639  Kapellmeister 
am  Dome  zu  Forli  und  beim  dor- 
tigen Erzbischofe,  1644  Kapell- 
meister an  der  Kathedrale  zu  Jesi, 
1647  bez.  er  sich  zum  ersten  Male 
als  Abbate  von  Ravenna  und  als 
Kapellmeister  am  Dome  zu  Faenza, 
dort  ist  er  scheinbar  bis  1670 
thätig,  obgleich  die  Drucke  nach 
1655  kein  Amt  mehr  nennen  (Titel- 
angaben). Von  seinen  Komposi- 
tionen sind  nachweisbar: 

Messen  und  Vericandtes  : 

1639.  Messe  a  4,  e  5  voci.  In  Con- 
certo.  Con  un  Laudate  in  fine  concertato 
con  3  voci,  2  V.,  e  un  Chitarrone.  Di 
Horatio  ...  Op.  15.  Yen.  1639  AI.  Vin- 
centi.     6  Stb.     4». 

1640  a.  Messa,  e  Salmi  concertati  a 
4  voci  di  Horatio  . . .  Op.  16  . .  .  Yen. 
1640  AI.  Vincenti.  ö  Stb.  4P.  Die  Dedic. 
ist  in  Ravenna  1639  20/12  gez.    [Bologna. 

1640  b.  Missa  et  Psalmi  in  vespertinis 
laudibus  decantandi  3  vocib.,  ad  org.  con- 
centum  concertatim  accomodati,  cum  Li- 
taniis  in  fine  ß.  M.  V.  auctore  .  .  .  Op.  17. 
Yen.  1640  AI.  Vincenti.  4  Stb.  4«.  13 
Gesänge.  [Berlin  gr.  Kloster.  Ferrara. 
Bologna:  Bc. 

1648.  Messe  a  5  voci  concertate  parte 
con  istrumenti,  e  parte  senza.    Con  alcuni 


Tarditi,  Orazio. 


353 


Tarditi,  Orazio. 


Salmi  a  3,  k  4  e  ä  5  concertati,  con 
istnim.,  e  senza.  Di  .  .  .  Op.  27.  Ib. 
1648.  9  Stb.  (5  Singst.  2  V.  Tiorba  oder 
Violone  u.  Org.)  3  Mess.  u.  5  andere 
Ges2:e.  [B.  Br.  Bologna,  br.  Mus :  5  Stirn. 
1.  V.  Org. 

1650.  Messe  ä  3  e  ä  quattro  in  con- 
certo.    Lib.  3.    Op.  30.    Di  .  .  .    Ib.  1650- 

5  Stb.    4".    3  Messen.     [B.  Br.     Bologna. 

1668.  Messa,  e  Salrai  a  2  voci  Op.  39 
di  . . .  Bologna  1668  G.  Monti.  3  Stb. 
4".     [Bologna. 

Psalmen^  Litaneien  u.  a. 

1640.  Celesti  fiori  musicali  di  varii 
Coucerti  sacri  a  voce  sola  per  cantare 
nell'Org.,  Chitarr.,    Arpa,  Leuto,  Spinetta 

6  altro  ström. . .  Lib.  2.  Op.  8.  Yen. 
1640  AI.  Vincenti.  1  vol.  97,  Bog.  4^. 
12  lat.  Gesge.     [B.  Br. 

1643.  II  2.  libro  de  Salmi  concertati 
a  3  voci  con  le  Litanie  della  Madonna. 
Op.  20  di  . . .  Ib.  1643.  4  Stb.  4«. 
11  Gesge.  [B.  Br.  Bologna,  Kat.  2,  316 
Abdr.  der  Dedic. 

1644.  Letanie  della  B.  V.  M.  a  3.  4 
e  h  voci  in  conceito  con  le  4  Antifone 
deU'istessa  Vergine  sanctiss.  ä  2  voci, 
alcuni  Motetti  ä  3,  &  il  Te  Deum  Lauda- 
mus  concertato  ä  4  del  Sig. .  .  raccolte 
da  AI.  Vincenti  . . .  Yen.  1644  ib.  [Bo- 
logna, Kat,  fehlen  nähere  Angaben. 

—  Litaniae  concert.  tribus,  4  et  5  vocib. 
...  Antverp.  16..  Phalese.  [Gaesdonck: 
Ten. 

1647.  Psalmi  ad  Completorium  et 
Litanie  B.  V.  4  vocib.  c.  4  Antifouis  eius- 
dem  Yirg.  Sanct.  3  vocib.  Adjuncto  in 
fine  Psalmo  In  te  Domine  speravi,  & 
Himno  Te  lucis  ante  terminum  ad  voces, 
&  instrumenta  omnia  ad  org.  .  .  Op.  24. 
Yen.  1647  Yincenti.  5  Stb.  4».  17  Nrn. 
[B.  Br.     br.  Mus:  A.  Bc. 

1649.  Salmi  a  8  voci  per  cantare  nell' 
org.  Di  . . .  Op.  28.  Yen.  1649  ib. 
9  Stb.  40.  17  Gesge.,  dabei  1  Magnif. 
[B.  Br.     Bologna. 

1654.  II  3.  lib.  de  Salmi  a  3  Concer- 
tati a  diverse  voci  di  . . .  Op.  34.  Ib. 
1654.     4  Stb.     40.     [Bologna. 

Motetten,   Coucerti  u.  a. 

1622  . . .  Sacri  Concertus  singuHs  binis 
ternis  quat.  quinisque  vocib.  concinendi 
ad  org. . .  Cum  Litaniis  in  fine  B.  Y.  M. 
5  vocib. . .  Yen.  1622  Ales.  Yincenti. 
[Bologna:  Ten.  B.  Bc. 

1625.  II  2.  lib.  de  Motetti  concertati 
ä  1,  2,  3,  4,  e'  5  voci  con  una  Messa,  e 
Salmi  a  5  voci  in  concerto.  Di  . .  .  Ib. 
1625.     6  Stb.     40.     12  Nrn.     [B.  Frkft. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


im  Kat.  das  Reg.  B.  B:  B.  Bologna 
6  Stb.     Florenz  4  Stb. 

—  Ib.  1642.  6  Stb.  4".  [B.  Br.  Bo- 
logna. 

1638.  II  3.  lib.  de  Motetti  a  2,  e  3  voci 
in  concerto  di . . .  Op.  7.  Ib.  1638.  4  Stb. 
4"  ohne  Dedic,  sicherlich  eine  spätere 
Auflage.     [Bologna. 

1637.    II  4.  lib.   de  Motetti  a  2,  3,  e 

4  voci  in  concerto  con  le  Letanie  della 
Madonna  a  4  voci  concert.  . . .  Op.  13. 
Ib.  1637.  5  Stb.  40.  [Bologna,  br.  Mus: 
fehlt  A. 

—  Lib.  4.  Motectorum  2,  3  et  4  voc. 
Antwerp.,  Phalesius  1643.  [Brüssel:  A. 
T.  B.  Bc.     Gaesdonck:  T. 

1641.  Concerto  il  Decimo  Ottavo 
Musiche   da   chiesa  Motetti  a  2,  3,   4,  e 

5  voci  doi  de  quali  son  concertati  con 
2  Y.  Salmi  a  5,  doi  concert.  con  3  voci 
sole.  Lettanie  della  Madonna  ä  5  voci 
. . .  Yincenti  1641.  6  Stb.  4".  19  Nrn. 
[B.  Br.     B.  Frkft.    B.  B.     Bologna. 

1645.  Motetti  e  Salmi  a  2  e  3  voci. 
In  Concerto  di  .  . .  Op.  22.  Ib.  1645. 
4  Stb.     40.     [Bologna. 

1646.  Motetti  a  voce  sola  per  cantare 
neU'organo,  Gravecimbalo,  Tiorba,  &  altro 
istrom.  Lib.  3.  Ib.  1646.  1  Singst,  u. 
Part,  in  4«  u.  fol.  18  Mot.  [B.  Br. 
B.  B:  Canto. 

1647.  Concerto  il  25  Musiche  da  chiesa 
diuerse,  cioe  Motetti,  e  Salmi  ä  3,  e  4  voci. 
Con  una  Messa  conceitata  ä  4  di  . . .  Yen. 
1647  alla  Stampa  del  Gardano.  5  Stb.  4". 
15  Gesge.     [Bologna.     Upsala.     B.  B:  T. 

1648.  Motetti  a  voce  sola.  II  4.  lib. 
Per  cantar  nell' org.,  Cimbalo,  Tiorba  e  altro 
istrom.  Di  . . .  Yen.  1648  alla  stampa 
del  Gardano.  1  vol.  P.  und  Cantus  in 
qu4''.  11  Gesge.  [Proske.  B.  Bohn  in 
Br.     Bologna. 

1650.  Concerto  Musiche  varie  da  chiesa 
Moteti,  Salmi,  e  Hinni,  ä  una  voce  sola, 
ä  2  e  3,  concertati  parte  c.  Y.  e  Tiorba, 
e  parte  senza  istrum.  Op.  30.  Stampa 
del  Gardano.  6  Stb.  4«  (die  Messen  von 
1650  tragen  auch  op.  30).  23  Gesge. 
[B.  Br.     Bologna. 

1651.  Motetti  a  2,  e  3  voci,  lib.  10, 
Op.  31.  Di  . . .  Yen.  1651  Ales.  Yin- 
centi. 4  Stb.  40.  [Bologna.  Paris  Nat. 
in  Kopie.     Brüssel:  2  C.  B. 

1652.  Concerto  il  trigesimo  terzo 
Motetti  e  Salmi  a  3  e  4  voci  parte  c.  Y. 
e  parte  senza  Con  una  Messa  conceiiata 
ä  4  voci,  &  un  Laudate  pueri  ä  voce  sola 
con  2  Y.  Di  . . .  Yen.  1652  Ales.  Yin- 
centi. 5  Stb.  40.  1  Messe,  3  Psalm. 
1  Magnific.    [B.  Br:  Alt  defekt.    Bologna. 

23 


Tarditi,  Orazio. 


354 


Tarenue. 


1655  . . .  Sacri  conceitus  duobus  et 
tribus  vocibus.  Op.  85.  Ib.  1655.  4  Stb. 
4P.     15  Gesge.     [B.  Br.     Bologna. 

1663.  n  trigesimo  quinto  di  Motetti 
a  2,  e  3  voci,  alcuni  con  V.,  et  una  Messa 
concertata  ä  3  voci  di  .  .  .  Ib.  1663. 
6  Stb.  40,  am  Ende:  Beatus  vir  von 
Betnig.  Cesti.  [Bologna,  Kat.  2,  302  die 
Dedic,  von  T.  Upsala:  C  B.  3.  parte. 
1.  V.,  feblen  Bc.  u.  2.  Y. 

1670  a.  Motetti  a  2  voci  concertati 
per  cantar  nell'org.  di  .  . .  Op.  40.  Dedic. 
Abbate  Giov.  Marinetti  in  Venedig  (von 
T.).  Bologna  1670  G.  Mouti.  3  Stb.  4". 
[Bologna.     Paris  Nat. 

1670  b  . .  Motetti  a  voce  sola  con  2  V. 
Op.  41  .  . .  Bologna  1670  Monti.  4  Stb. 
4'\     Dedic.  von  T.  gez.     [Bologna. 

1670  c.  Motetti  a  voce  sola  con  2  V. 
Lib.  2.  Op.  42  di  . . .  Ib.  1670.  4  Stb. 
4*^.    Dedic.  von  T.  gez.     [Bologna. 

Weltliche  Oesänge : 

1628.  Amorosa  scbiera  d'Arie  a  voce 
sola  per  cantare  sopra  il  Clauicembalo, 
Chitarrone,  Leuto,  con  ie  Lettere,  &  In- 
tauolatura  per  la  Chitarra  alla  Spagnola 
. . .  Op.  VI.  Yen.  1628  Aless.  Yincenti. 
1  vol.     40.     [br.Mus. 

1633.  Madrigali  a  2,  3,  e  4  voci  in 
concerto  per  cantar"e  sonar'sopra  ü  Graue- 
ciinbalo  Chitarrone  Spinetta  0  altro  simile 
istrum.  Con  una  lettera  Amorosa  in  Stile 
Eecitatiuo  k  voce  sola.  Lib.  2.  Op.  10. 
Di  . . .  Yen.  1633  Ales.  Yincenti.  5  Stb. 
40.  18  Ge.sge.  [B.  Hbg.  Yened.  Marco: 
C.  A.  Bc. 

1639.  Madrig.  a  5  voci  in  Concerto, 
con  alcuni  ä  3  in  fine,  Di  .  . .  Op.  14. 
de  Madrig.  il  terzo.  Ib.  1639.  6  Stb. 
40.  15  Madr.  [Bologna.  Bologna  Accad. 
filarm. 

1642.  Canzonette  amorose  a  2.  e  3 
voci  per  cantarsopra  il  Glaiiicembalo  (!), 
ö  Tiorba  . . .  Eaccolte  d'Al.  Yincenti  . . . 
Yen.  1642  ib.  4  Stb.  4».  19  Gesge. 
[B.  Kassel:  C.  B.  Vogel  2,  238  giebt 
einen  Teil  der  Dedic.  von  Yincenti. 

—  Ausg.  ib.  1647.  wie  vorher.  [Bo- 
logna. Bologna  Acc.  filarm.  Florenz  B.n. 
br.  Mus:  Bc. 

1647.  Canzonette  amoro.se  lib.  2.  a  2, 
e  3  voci  concertate  per  cantare  nel  Cim- 
balo,  Spinetta.  Tiorba,  ö  altro  sim.  istram. 
Di .  . .  Yen.  1647  ib.  4  Stb.  4".  25  Canz., 
dabei  1  von  Maur.  Battaglia^  seinem 
Schüler.  [B.  Br.  Bologna.  Florenz. 
br.  Mus. 

1652.  II  3.  lib.  di  Canzonette  e  Madri- 
galetti  a  2,  3  voci  conceiiate  per  cantar 


nel  Gravecimbalo,  Tiorba  . . .  Op.  32.  Ib. 
1652.     4  Stb.     40.     14  Gesge.     [Bologna. 

9  Gesäuge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1). 
Dazu  kommen  noch:  in  Silvani's  Sacri 
concerti  ov.  Mot.  1668:  Spargite  flores 
2  voc.  — ■  In  desselben  Nuova  raccolta  di 
Mot.  1670:  Yelut  palma,  velut  rosa  1  voc. 
c.  Bc. 

In  neuen  Ausg.  1  Gesg.  (fraglich  ob 
von  Oraz.)  [Eitner  2J. 

In  Mss.  B.  B.  W49  Nr.  656  ein  Magnif. 
4  voc.  c.  org.  P.  —  Ms.  Z40,  9  Stb. 
17.  Jh.  Nr.  109,  Kyrie  et  Gloria  8  voc. 
c.  Bc.  —  Ms.  L  122  Elevatione  per  l'org. 
und  1  Toccata. 

Ms.  Upsala  in  4°.  1.  Dulce  nomen  Jesu 
4  V.  c.  Bc.  2.  Lauda  Jeiiisalem  3  v.  2  V. 
Bc.  3.  Ego  dormio  ä  2  Sopr.  in  Tabulatur. 
4.    Laudabo  nomen  2  C.  T.  in  Tabulatur. 

Tarditi,  Paolo,  aus  Rom,  war 
nach  den  Titeln  seiner  Druck- 
werke 1619  und  1620  Kapell- 
meister an  S.  Jacopo  e  Alfonso 
Ispania  natione  und  164:9  nennt 
ihn  Florido  Kapellmeister  an  der 
Kirche  Madonna  de'Monti  in  Rom. 
Fetis  schreibt:  am  26.  Jan.  1610 
wurde  ihm  der  Kapeilmeisterposten 
an  S.  Maria  Maggiore  in  Rom  an- 
geboten, doch  lehnte  er  ihn  ab. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

Motecta  singulis,  binis,  temis  quater- 
nis,  quinis,  ac  seuis  vocibus  concinenda. 
Una  cum  B.  ad  org.  Auetore  . . .  Lib.  1. 
Romae  1619  Roblettus.  Stb.  ?  4«.  [Bo- 
logna: T. 

Psalmi  Magnif.  cum  quatuor  Antiphonis 
ad  Yesp.  8  vocib.  Una  c.  B.  ad  org. 
decantandi  Auetore  . .  .  Lib.  2.  Romae 
1620  Soldus.  13  Stb.  (8  Singst.  1  Y. 
1  Laute,  1  Tiorba,  1  Cornetto,  Bc.)  4". 
[Bologna.     Cap.  Julia. 

5  Gesänge  in  alten  Samlwk.  (Eitner  1) ; 
aufserdem  in  Dom.  Bianchi's  Sacrannn 
Modulationum  1642:  De  ore  prudeutis 
und  Surgite  elevate.  —  In  Geertsom's 
Scelta  von  1656  ein  Gesang.  —  In  Flo- 
lido's  Has  alias  sacras  1650  ein  Tonsatz. 
Auch  gab  er  1623  Paolo  Quagliati"s  La 
sfera  armoniosa  heraus. 

Tarcime,  (xeorg:es,  ein  franzö- 
sischer Literaturhistoriker  aus  dem 
Ende  des  18.  Jhs.  und  Anfange 
des  19.,  gab  unter  anderem  heraus: 


Tarriera. 


355 


Tartiai. 


Recherches  sur  les  ranz  des  vaches, 
ou  Chansons  pastorales  des  Bergers  de  la 
Suisse,  avec  niusique.  Paris  1813  Louis. 
8°.  85  S.  mit  Melodien.  [Brüssel.  Glas- 
gow.    B.  M.     B.  Dresden. 

Tarriera,   Franc,  s.  Terriera. 
Tarroiii  (Taroni),  Antonio,  ein 

Kanonikus  an  der  herzgl.  Kirclie 
S.  Barbara  zu  Mantua  im  Anfange 
des  17.  Jhs.,  ist  bekannt  durch  die 
Kompositionen: 

II  1.  lib.  di  Messe  a  5  voci  di  . . .  Veu. 
1614  Amadino.    5  Stb.    4".    [Bologna:  Bc. 

Messe  da  capella  a  5  voci  c.  il  Bc. 
per  coüimoditä  di  chi  se  ne  vorä  servire 
di  . .  .  Nouam.  ristamp.  Ven.  1646  alla 
stampa  del  Gardano.  6  Stb.  4".  4  Missae. 
[Bologna. 

11  1.  lib.  de  Madiigali  a  .5  voci  Con  2 
ä  8  nel  fine.  Di  Antonio  Taroni  Manto- 
vano.  Nouaiu.  .  .  ristamp.  Ven.  1612 
Amadino.  5  Stb.  4^.  18  Madr.  [Bo- 
logna.    Neapel  Cons.  fehlt  C. 

In  B.  Proske  im  Ms:  Missa  in  Contra- 
puncto  a  5  voc.  con  org.  1614.  fol.  Eben- 
so in  Kremsmüuster  1  Messe. 

In  Gastoldi's  Concenti  musicali  8  voc. 
1604  u.  1610  S.  21:  Eran  Ninfe  e  Pastori 
mit  Aut.  Taroni  gez. 

Tarsia,  Mrgilio,  Minoriter  in 
Brescia,  Vikar  und  Kapellmeister 
an  D.  Joseph  (nach  Asola's  Introi- 
tus  Missarum  1583,  welche  erneu 
herausgab). 

Tartaglino,  Oiulio  (Julito). 

Im  Ms.  Z  32  der  B.  B.  ein  Lautenbuch 
des  16.  Jhs.,  darin  Nr.  1  eine  Canzone 
francese. 

Tartaglino,  Ippolito,  geb.  zu 
Modena  um  1539,  gest.  um  1580 
zu  Neapel  (Felis.  Florimo  3,  523 
schreibt  fälschlich  f  1550).  Nach 
Fetis  war  er  anfänglich  Organist 
am  St.  Peter  in  Korn,  wurde  am 
10.  Okt.  1575  Kapellmeister  an 
S.  Maria  Maggiore  ebd.  und  1577 
in  Neapel  an  der  Kathedrale  Ka- 
pellmeister. Er  soll  einer  der  aus- 
gezeichnetsten Komponisten  seiner 
Zeit  gewesen  seiu^  der  Messen  und 
Motetten  bis  zu  3  und  4  Chören 
schrieb.   Bekannt  sind  von  ihm  nur: 

. .  .  Motettorum.  Quinque,  &  sex  vocum. 


Lib.  1.  Romae  1574  apud  Joan.  Osraari- 
num.  Stb.  ?  4''.  dabei  eine  Mot.  von 
Paolo  Animuccia.     [Bologna:  B, 

In  Archadelt's  1.  lib.  Madr.  4  voc. 
Ausg.  1625:  Hör  le  tue  forze.  Ebenso 
in  1628  u.  1654.  —  In  Cam.  Lambardi's 
1.  lib.  Madr.  4  v.  1600:  Hör  le  tue  forze. 
—  In  Rocco  Rodio's  2.  lib.  Madr.  4  v. 
1587:  D'altro  ciel  io  son.  —  Im  Samiwk. 
1582  1  Madr.  (Eitner  1)  nebst  den  bei 
Vogel  angezeigten  Ausg. 

Tartini,  (xiuseppe,  geb.  8/4 
1692  zu  Tirano  in  Istrien  (nach 
dem  Kircheubuche),  gest.  16.  Febr. 
1770  in  Padua.  Seine  Schul- 
studien machte  er  in  geistlichen 
Stiften  und  ging  1710  nach  Padua 
um  Jura  zu  studieren.  Violin- 
studien hatte  er  bereits  in  den 
Schuljahren  begonnen,  ohne  auf- 
fallende Leistungen  zu  zeigen. 
Weit  mehr  zeichnete  er  sich  in 
seinen  Studenten]  ahren  in  der 
Fechtkunst  aus.  Als  er  sich  heim- 
lich mit  einer  Verwandten  des 
Kardinals  Cornaro  verheiratet  hatte, 
musste  er  flüchten  und  fand  im 
Franziskanerkloster  zu  Assisi  ein 
Asyl,  wo  er  sich  zum  Violin- 
virtuosen und  unter  dem  dortigen 
Organisten  Pater  Boemo  zum  Kom- 
ponisten ausbildete.  Nach  2  Jahren 
kehrte  er  nach  Padua  zurück,  wo 
unterdessen  die  Anklage  gegen 
ihn  niedergeschlagen  war.  Als  er 
dann  in  Venedig  den  Virtuosen 
Varacini  hörte,  trieb  es  ihn  zu 
ernsten  Studien  an,  liefs  seine 
Fi'au  bei  Verwandten  und  zog 
sich  nach  Ancona  zurück.  In 
dieser  Zeit  (1714)  entdeckte  er  die 
Kombinationstöne,  die  er  für  die 
Erzielung  reinerer  Intonation  prak- 
tisch verwertete.  1721  wurde  er 
zum  Soloviolinisten  und  Orchester- 
dirigenten a/d.  Basilika  S.  Antonio 
zu  Padua  ernannt,  wo  er  mit 
kurzen  Unterbrechungen  bis  zu 
seinem  Tode  blieb.  1723 — 25  war 
er   beim   Grafen    von   Kinsky   zu 

23* 


Tartini. 


356 


Tartini. 


Prag,  besuchte  Rom,  1739  Bologna* 
1728  gründete  er  in  Padua  eine 
Violinschule  aus  der  Nardini,  Pas- 
qualino  u.a.  Virtuosen  hervorgingen. 
T.  vereinte  mit  einer  brillanten 
Technik  die  künstlerische  Vertie- 
fung, sowohl  in  der  Erfindung  der 
Melodie  als  des  Passagen werkes 
(Fetis.  Tebaldini  mit  zahlreichen 
Briefen  und  Beispielen  aus  seinen 
Werken,  S.  69  ff.,  vor  S.  61  eine 
Tafel  mit  Autogr.-Facs.  Meifsner, 
Biogr.  Naumann's  1814  p.  82  u. 
156  ff.  über  seinen  Hang  zur 
Mystik.  Leipz.  Ztg.  1865,  38.  Wa- 
sielevs^ski  1,  3.  Aufl.  an  verschie- 
denen Stellen.  Burney  1,  86  ff. 
Briefe  in  La  Mara  1,  179  von 
1731  u.  1751.  In  B.  Bologna 
Briefe  von  1736  —  1769  an  Martini. 
Mariottini,  Ant.,  siehe  seine  Storia 
dei  musici,  Ms.  B.  B.  Elogi  di 
G  . . .  T  . . .  e  Fr.  Valotti . . .  (von 
Fanzago)  Padova  1792.  [B.  B. 
Brüssel]  Siehe  Fanzago  der  noch 
zwei  Bücher  über  T.  herausgab. 
Notices  sur  Corelli,  Tartini . . .  par 
FayoUe  (m.  Port.)  Paris  1810.  8». 
[Brüssel]. 

Verzeichnis  seiner  nachweisbaren 
Werke  : 

Trattato  di  musica  secondo  la  vera 
soienza  deU'Armonia.  Padova  1754  Giov. 
Manfre.  4".  4  u.  175  BlI.  1  Tat.  [Bo- 
logna, Kat.  1,  259  Näheres.  B.B.  B. 
Wagener.  Florenz.  Brüssel.  Dresden. 
ß.M.  Glasgow.  Musikfr.  Wien.  br, 
Mus.     R.  C.  of  Mus.     Amst.     B.  Lpz. 

—  Paris  s.  a.  (1767)  Leduc.  8».  [be- 
safs  Leo  Liepni. 

—  Traite  des  agremens  de  la  musique 
. . .  Traduit  par  Sig  P.  Denis.  Paris 
(1782)  Chevardiere.  8".  [Briissel  6220. 
B.  M.     Glasgow. 

Observations  sur  la  principes  de  l'har- 
monie, . .  .  (dabei  auch  T.'s  Traite).  Par 
Serre,  Geneve  1763  H.  A.  Gosse  et  J. 
Gosse.     80.     [Bi-üssel  6456. 

Riposta  di  G  . . .  T  .  . .  aUa  Critica  del 
di  lui  Trattato  di  musica  di  Monsieur  Le 
Serre  di  Genevra.  Ven.  1767  Ant.  De- 
castro.     80.     Siehe  auch  DeUa  Torre  Tas- 


sis:  Rispostadi  un  anonimo.  .  .  Ven.  1769. 
8".  [Bologna.  Brüssel  5807.  B.  B. 
Florenz.     Musikfr.  Wien. 

De'Prinzipj  deU'Armonia  musicale  con- 
tenuta  nel  diatonico  genere  Dissertazione 
di . .  .  Päd.  1767.  Stamperia  del  Semi- 
nario.  40.  6  Bll.  120  S.  6  Tat.  [Bo- 
logna. Brüssel  6458.  B.  ß.  B.  Wagener. 
Florenz.  Padua  Seminario.  Dresd.  Mus. 
Dresd.  B.  Lpz.  Florenz.  R.  C  of  Mus. 
Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

—  Principles  and  power  of  harmony, 
translat.  by  Stillingfleet.  London  1771 
S.  Baker  and  G.  Leigh.  4«.  [Brüssel 
5808.     br.  Mus. 

Lettera  del  defonto  Sig.  G  . . .  T  .  .  . 
alla  Signora  Maddalena  Lombardini  inser- 
viente  ad  una  importante  Lezione  per  i 
Suonatori  di  Violine.  Ven.  1770  Colom- 
bani.     8».     4  Bll.     [Bologna. 

—  Italienisch  und  english,  translated 
by  Dr.  Burney.  London  1771.  8».  [R. 
C.  of  Mus.     br.  Mus. 

—  . .  .  A  letter  etc.  translated  by  Dr. 
Burney.  London  1779  Bremner.  4", 
[Brüssel  6218.     Glasgow. 

—  Brief  des  . . .  an  .  . .  Herausgeg.  v. 
H.  L.  Rohrmann.  Hannover  1786  Pock- 
witz.  8".  12  S.  [Brüssel.  B.  B.  B. 
Wagener. 

Libro  del  contrapunto.  Ms.  von  Ant. 
Lehneis.     Ms.  tlieor.  4"  74  in  B.  B.  58  S. 

CoUection  der  Principien  nach  T.  zur 
Erlernung  der  Composition  bearbeitet  vom 
Oct.  1808— Oct.  1809  unter  Anweisung 
des  Kgl.  Sachs.  Hof- Organisten  Dreifsig 
durch  Morgenroth  zu  Dresden.  Ms.  fol. 
[Dresd.  

Sinfonia  a  6,  2  Corni,  2  V.  Va.  con 
fondam.  Ms.  fol.  6  Stb.  3  Sätze  AUo. 
And.  Allo.  Gd.     [B.  Kgsbg. 

5  Symphonie  in  B.  C.  B.  D.  G.  Ms. 
Stb.     [Darmst. 

Sinfonia  a  2  V.  e  B.  Ms.  Stb.  [Padua 
Anton.  C,  78. 

Sinfonia  in  D.  a  5:  2  V.  Va.  Vcl.  e 
Violono.    Ms.  Stb.     [Schwerin  F._  ^ 

Concerti  (12)  a  5  e  6  stromenti  ä  3  V. 
A.  Vcl.  ed  Org.  Lib.  1.  2.  Op.  1.  Amst, 
Le  Cene  Nr.  536  u.  548  je  6  Stb.  [B. 
Wagener.     br.  Mus.     Hofb.  Wien. 

Six  Concerti  a  5  e  6  ström,  op.  1. 
Amst.     [br.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Concerti  a  5  . . .  lib.  1.  Paris,  Boivin. 
•[Paris  Nat. 

6  Concerti  a  8  ström,  op.  2.  Amst. 
[br.  Mus. 

Tartini  e  Visconti,  Gasparo:  Sei  Con- 
certi a  5  Strom,  a  V.  1.,  2  V.  A.  Vcl.  ed 


Tartini. 


357 


Tartiui. 


Org.  Op.  1.  Lib.  3.  Amsi,  Le  Cene 
Nr.  537.     Stb.     [B.  Wagener. 

Six  Concertos  in  4  parts,  ded.  O'Neill, 
ä  2  V.  Vcl.  e  B.  rip.  London  for  Tom- 
maso  Mazzinghi  by  Welcker.  [B.  Wage- 
ner.  br.  Mus.    Musikf  r.  Wien.    Berl.  K.  H. 

6  Concerti .  .  .  accomodati  per  il  Cemb. 
Op.  4.  da  L.  Frischmuth.  Amst.,  Arn. 
Olofsen.    qufol.    42  S.  (Siehe  Frischmuth). 

4  Concerti  in  E.  G.  F.  Ad.  ä  Vioi. 
princip.,  2  V.  Va.  col  Bc.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 

6  Concerti  a  V.  concertato  c.  VV.  Va. 
e  B.  Ms.  976—981 :  Dd.  Em.  Bd.  Ad.  Fd. 
Gm.  in  Part,  und  10  Stb.      [Dresd.  Mus. 

2  Concerti  f.  V.  mit  2  V.  Va.  u.  B. 
in  Cd.  u.  Gd.  je  15  Stb.  oi.  P.  Ms.  in 
B.  M. 

Concerto  per  V.  concert.  2  V.  rip.  Va. 
e  B.  Ms.  P.  (wird  für  ein  Autogr.  ge- 
halten) und  Stb.     [Rostock. 

Concerto  in  B.  f.  V.  concert.  2  V.  A. 
B.  (bd.  es  fff)  Kopie  in  Stb.  [B.  Wa- 
gener. 

7  Concertos  for  strings.  Ms.  23  G  2 
in  Cambridge  FW.,  im  Kat.  die  Themata 
S.  33. 

In  Berlin  Thulemeier:  Concerto  per  V. 
princ.  tre  V.  rip.  Violone  e  Cemb.  Ms. 
P.  u.  Stb.     fol.    Dd. 

Das  Archiv  der  Basilika  S.  Antoniaua 
zu  Padua  besitzt  24  Concerti  a  5  (V. 
princip.,  2  "V.  Va.  Vcl.)  in  Stb.,  22  und 
39  Concerti  a  4  ed  a  5,  Ms.  C79  in  P. 
Autogr.  Im  Kat.  von  Tebaldini  S.  142/43 
die  Themen.  In  Ms.  C  79  befinden  sich 
noch  3  Concerti,  das  1  zu  5  Stirn,  wie 
oben,  das  2.  mit  2  Corni  da  caccia,  das  3. 
f.  V.  Violette,  B.  Org.  Trombe  e  Tim- 
pani  in  Stb.  Them.  ebd.  verz.  S.  144. 
Ebeudort  noch  em  Convolut  von  Autogr. 
mit   allerlei  Piecen,   siehe   den  Kat.  144. 

Im  C.  P.  eine  Samlg.  Concerti,  Näheres 
unbekannt. 

6  Sonate  a  tre,  2  V.  col  B.  op.  8. 
Paris,  Boivin.  [Paris  Nat.  Leo  Liepm. 
besafs  eine  Ausg.  Gravees  par  Bertin. 
Paris  chez  Maupetit.     3  Stb.     fol. 

Sonate  a  tre.     Ms.  L  267  a  P.  in  B.  B. 

Twelwe  Sonatas  in  3  parts,  for  a  germ. 
Flute  and  Violin,  or  2  V.  with  a  B.  for 
the  Vcl.  or  Harps.  Op.  3.  London, 
Walsh  Nr.  24.  3  Stb.  fol.  [B.  B.  B. 
Hbg.     B.  Wagener. 

—  Dieselben  12  Sonaten  in  2  Büchern, 
betitelt:  Livre  1:  VI  Sonate  a  2  V.  e  Bc. 
—  Liv.  2,  dito  (Nr.  7—12).  Amst.,  Arn. 
Olofsen.     [B.  Wagener. 

—  Nochmals  gedruckt  unter  dem  Titel: 
Xn  Sonatas  for  2  V  . . .  NB.    The  most 


parts  of  these  Sonatas  are  proper  for  2 
germ.  flutes  . .  .  London,  printed  of  the 
Authors  Expense.     [B.  Wagener. 

(11)  Trio  a  2  V.  e  B.  Ms.  Stb.  [Pa- 
dua Ant. 

6  Sonate  a  4  ström.  (2  V.  Va.  Vcl.) 
Ms.  Stb.     [ib. 

5  Sonate  a  2  V.  e  B.  Ms.  Stb.     [ib. 

Sonate  (12)  ä  Violino  e  Vcl.  o  Cemb. 
Op.  1.  Amst.,  Mich.  Carlo  le  Cene.  Nr. 
575.  1  vol  in  fol.  3  u.  29  ßU.  Giusti- 
niani  dedic.  (1734).     Dresd.  Mus.      B.  B, 

B.  Wagener.     br.  Mus.    Brüssel  Cons. 

—  Paris,  Le  Clerc,  fol.  [besafs  Leo 
Liepm.,  sowie  eine  Ausg.  in  2  liv:  Paris, 
ä  rimprimerie  du  Conservatoire  de  musi- 
que.     1  vol.     fol.     55  S. 

—  6  Sonate  a  V.  e  Violone  o  Cemb. 
Op.  1.  Amst.,  Witvogel.  1  vol.  fol.  (in 
Bd.  Am.  Dd.   Gm.  Ad.  Bd.).     [B.  B.     R. 

C.  of  Mus.  1587. 

—  XII  Sonate  et  1  Pastorale  a  V.  e 
Vcl.  0  Cemb.     Op.  1.      Amst.,    Hummel. 

1  vol.    kl.  fol.     57  S.     P.     [Hofb.  Wien. 

—  London,  Walsh.     [Cambridge  FW. 

2  Exempl. 

—  12  Senates ...  op.  1.  nouv.  ed. 
Paris,     [besafs  Leo  Liepm. 

—  3  grandes  Senates  p.  le  Viel.  op.  1 
(Nr.  2,  4,  5)  accomp.  d'une  partie  de  piano 
par  Henry  Holmes.     Lips.,  C.  F.  Peters. 

3  vol.  zu  2  Stb.  in  fol.  [B.  B.  B.  Wa- 
gener. 

—  Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  2 
Ausg.,  jedoch  zeigt  der  Kat.  keinen  Ort 
u.  Verleger  an. 

—  In  B.  B.  Ms.  21632  eine  Kopie  nach 
Le  Cene. 

—  Einzeln  aus  op.  1:  Sonate  ou  le 
trille  du  diable  pour  le  V.  Leips.,  Breitk. 
&  H.  [B.  B.  Mailand  Cons.  B.  Wage- 
ner, die  noch  eine  Ausg.  von  Vieutemps, 
Offenb.,  Andre  besitzt. 

—  Musikfr. Wien  eine  Bearbeitung  mit 
Klavierbegltg.  von  VoLkmann,  Leipz.,  Kist- 
ner [B.  Wagener].  In  Cambridge  FW., 
Ausg.  von  Hamilton.  In  Mailand  Cons. 
Ausg.  bei  Ricordi. 

(XII)  Sonate  a  Violino  e  B.  op.  2. 
Romae  sculps.  Ant.  Cleton.  Dedio.  gez. 
Padua  30.  Juni  1745.  1vol.  fol.  63  S. 
[B.  B.  Dresd.  Mus.  ß.  Hbg.  Musikfr. 
Wien.  br.  Mus.  B.  Wagener.  B.  Kgsbg. 
Brüssel  Cons. 

—  VI  Sonate  a  V.  e  Vcl.  o  CimbaJo 
op.  2.  Amst. ,  Hummel.  1  vol.  fol. 
35  S.  (in  Gm.  Ad.  Dm.  Em.  Ed.  Ed.).  [B. 
B.     B.  Wagener.     B.  Lpz. 

—  Sei  Sonate  ...  op.  2.  Paris,  Leclerc. 
fol.    [besals  einst  Leo  Liepm. 


Tartini. 


358 


Tartini. 


—  London.  Walsh,  6  Son.  35  S.  [B. 
Hbg. 

—  Sonate  a  V.  et  Vcl.  o  Comb.  op.  2. 
Faris,  Boivin,     [Paris  Nat. 

—  Amst.,  Le  Cene.     [Brüssel  Cons. 

—  Sonate  Gm.  aus  op.  2  mit  K!a\ier- 
begltg.  von  Rob.  Franz.  Halle,  Karmrodt. 
[B.  Wagener. 

—  In  Kunst  des  YioHnspiels  von  C. 
"Witting.  Wolfenbüttel  bei  Holle,  Sonate 
Nr.  1  aus  op.  2. 

XII  Sonate  a  V.  e  B.  op.  3.  Paris, 
Leclerc.     1  vol.     fol.     [besafs  Leo  Liepm. 

Sonate  (6)  a  Violine  solo  col  ß.  op.  7. 
2.  ed.  Grave  Berlin.  Paris  et  Lvon,  Mau- 
petit, Editeur.  2  BU.  27  S.  fol.  [B.  B. 
B.  Wagener. 

In  der  B.  Wagener's  eine  komplette 
Ausg.  der  60  Sonaten  f.  V.  u.  Vcl.  oder 
B.  oder  Cembalo  bei  der  Wittwe  Buivin's 
in  Paris: 

op.  1.     12  Sonaten.     57  S. 

op.  2.     6  Senat.     25  S. 

op.  3.     12  Sonat.,  dedic  Fegeii.     55  S. 

op.  4.     6  Sonat,  ded.  Pagin.     27  S. 

op.  5.     6  Sonat.,  ded.  Pagin.     29  S. 

op.  6.     6  Sonat.     27  S. 

op.  7.     6  Son.     2.  Ed.     27  S. 

op.  9.     6  Son.     25  S. 

(6)  Sonate  a  V.  e  Vcl.  o  Cimb.  Ms. 
16  BU.     [B.  Xgsbg. 

3  Sonaten  f.  V.  u.  B.  bearbeitet  von 
Nardini,  Ms.  15860  in  K.     [B.  B. 

1  Sonate  f.  Flöte  u.  B.  aus  1753.  Ms. 
55.     [Karlsruhe. 

In  B.  B.  Ms.  L  267  fünf  Son.  in  P. 
Ms.  21630  XV  Son.     45  Bll. 

Im  Autograph: 

Sonata  per  il  V.  e  B.  Solo  per  il  Y. 
e  B.  unter  den  Autogr.  Friedrich  IL  — 
Ms.  Grasn.  1  Son.  Fragm.,  2  Portr.  u.  1 
Brief  31/10  1764. 

In  Bologna  Petronio:  Sonata  a  V.  e  B. 
Ms. 

In  Upsala:  3  Sonate  soll  c.  Pfte.  und 
Sonata  solo  c.  Pfte.    fol. 

In  Brüssel  Cons:  4  Sonate  per  il  Y. 
e  Bc.  Ms.  Stb.  5  Sonate  a  2  Violini,  Ms. 
Stb.     Noch  2  Son.  in  P. 

In  C.  P.  96  Sonaten  und  Konzerte  in 
2  voll. 

In  Mailand  Cons.  10  Sonaten  ä  V.  e 
B.  Ms.  Stb. 

12  Solos  for  a  V.  vntk  Tb.  B.  Lond., 
fol.     [br.  Mus. 

2  Solos  for  the  V.    London,  fol.     [ib. 

6  Sonaten  f.  Y.  mit  Pfte.  von  H.  Leo- 
nard herausgeg.  Mainz  u.  Brüssel,  Schott 
&  Söhne.     1890. 

Solo  di  Violino  in  Ed.  Ms.     [Schwerin 


F.,  dort  noch  eine  Sonata  per  il  Cembalo 
in  F.  mit  bez.  B. 

2  Quartette  in  Dd.  u.  Ad.  für  2  V. 
Ya.  u.  Vcl.  nach  den  Autogr.  herausgeg. 
von  EmiHo  Ponte  in  P.  u.  St.  Breslau 
(1898)  Leuckart.  Ferner  6  Trio-Sonaten, 
Hambg.  bei  Thiemer. 

6  Soh  a  Violino  e  Basso.  Mss.  982 
bis  87,  in  Ad.  Ed.  Ad.  Ed.  Esd.  Bdur  1 
vol.  in  4".     [Dresd.  Mus. 

Adagio  varie  de  plusieurs  fa^ons  differ., 
tres  utiles  aux  personnes ...  2.  ed.  par 
Cartier.  4  Bll.  in  fol.  Paris,  Decomlie. 
[B.  Wagener.     Darmst. 

—  1.  Ausg.  besals  Leo  Liepm:  Grave 
par  MUe.  Potel,  femme  Callaudaux,  ä 
Paris.     4  Bll.  in  fol.     17  Variat. 

Caprices  ou  Etüde  du  Violen.  Vienne, 
Cappi.  [B.  B.  Musikfr.  Wien.  Mailu. 
Cons. 

3  Mouvements    pour    le     V.    op,    1 
accomp.  d'une   p.    de  Pfte.,    par   H.  Hol- 
mes.    Leips.,  Peters.     2  Stb.     fol.     [B.  B. 
B.  Wagener. 

L'arte  dell'arco  o  siano  50  variazioni 
per  V.,  e  sempre  coUo  stesso  B.  sopra 
alla  piü  bella  Gauotta  del  Corelli  opera  5. 
Napoli,  Marescalchi.     fol.     [br.  Mus. 

—  L'art  de  l'ai'chet,  conten.  38  Variat, 
sur  une  Gavotes  du  Arch.  Corelli .  .  . 
Paris,  Le  Clerc.  6  BU.  V.  u.  B.  [B.  Hbg. 
in  Kopie.  B.  Kgsbg.  im  Druck.  MusLkfr. 
Wien. 

—  Paris,  Leduc.     quer40.     [br.  Mus. 

—  Derniere  ed.  Gravee  p.  Passeri. 
Paris,  Decombe.     [B.  B. 

—  ...  ou  50  Variat.  p.  V.  acc.  d'une 
B.  Offenb.,  Andre.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Wagener.     br.  Mus. 

—  Edit.  von  ZeUner.  Wien,  Spina. 
[B.  Wagener. 

—  T.'s  celebrated  art  of  bowing  for  the 
Y.  and  Cent,  of  50  Yar.  London,  ed. 
von  Hamilton,     [br.  Mus.    Cambridge  FW. 

—  arrange  pour  le  ViolonceUe.  fol. 
[B.  B.  angebunden  an  CoreUi's  12  Sonate. 

—  In  Mich.  Corrette's  L'art  de  Y.  1  Piece. 

In  J.  Oswald's  Apollo,  CoUection  1  Nr. 

Ein  thematisches  Verz.  seiner  Kompo- 
sitionen von  Aloys  Fuchs  1839.  Ms. 
theoret.  4«.  105.     [B.  B. 

Einiges  noch  in  neuen  Ausg.  (Eitn.  2). 

Nur  wenige  Gesangsachen  sind  bekannt: 

Salve  regina  a  4  voci  ripiena,  ultima 
Composizione  del  celebr.  Maestro  G  . . 
T..  Ms.  datiert:  15.  Marzo  1773.  — 
Ferner  ein  Convolut  Autogr.,  darunter  die 
'  Canzoni  sacre  ad  una  due  e  tre  voci. 
[Padua  St.  Anton. 

Miserere  ä  5  voci  (ohne  Instr.)    [C.  P. 


Tartre. 


359 


Tastavin. 


Tartre,  siehe  Dutartre  und 
Dutertre. 

Tarrisio  (Tarvisino),  Joannes 
Jaeobus,  von  151H— 17  Sänger 
am  St.  Peter  in  Eom,  erhält  monatl. 
29  Duo.  Gehalt.  Der  p.  257  ge- 
nannte Jo.  Jac.  Trivisio  kann  nur 
derselbe  sein,  er  wurde  1519  Ein- 
siedler (Viertel].  3,  253  u.  257). 

Tas,  Oerard  ran  der,  Delphis- 
Batavus  (Delft),  ist  am  6.  Juli  1705 
als  „Musicam  docens"  an  der  Uni- 
versität zu  Leyden  eingeschrieben 
(Bouwst.  3.  4). 

Taschenberg,  Christian  Wil- 
helm, um  1733  Violinist  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  mit  200  Thlr. 
Gehalt  (Fürstenau  1,  133). 

—  Georg ^  um  1Ö80  Posaunist  ebd.  mit 
200  Rthlr.  Gehalt  (ib.  ],  99.  In  B.  B. 
Autogr.  Grasn.  eine  Quittung  vom  17/2 
1695). 

—  Karl  Qottlieb,  1813  Violinist  ebd. 
mit  150  Thlr.  Gehalt  (ib.  1,  177). 

Taschenbuch 

füi-  Freunde  des  Gesangs  bei  frohen 
Mahlen  . . .  Stuttg.  1796  J.  Fr.  Steinkopf. 
8«^.     2  Bdchen.     132  u.  144  Seit.     [B.  M. 

Taschinger,  Michel,  Kapelan 
und  Kapell- Tenorist  zu  Wien, 
bittet  um  1  Gulden  wöchentl.  Ge- 
halt, dient  dem  Ksl.  Hause  schon 
seit  lange,  war  verheiratet  und 
nach  dem  Tode  seiner  Frau  zum 
Priester  geweiht.  Ein  Jahr  nicht 
genannt.  Schrift  des  16.  Jhs,, 
wenn  es  nicht  täuscht,  aus  dem 
Anfange  desselben.  Eingabe  im 
Autograph,  B.  B.  Grasnick. 

Taser,  Ludwig,  siehe  Daser. 

Tasistro,  Pietro,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Duetti  per  il  V.  e  Viola.  [Musikfr. 
Wien. 

Taskin,  Joseph-Henri-Pascal, 

Sohn  des  Klavierbauers  Pascal,  geb. 
24.  Aug.  1779  zu  Versailles,  gest. 
am  4.  Mai  1852  zu  Paris.  Er 
bildete  sich  zum  Musiker  aus,  war 


aber     auch     Klavierstimmer     und 
wurde  bei  Hofe  angestellt. 

Fetis  verz.  an  Kompositionen  1  Kon- 
zert f.  Pfte.  u.  Orch.  3  Trios  f.  Pfte. 
V.  u.  Vcl.  Capriccio  f.  V.  u.  Pfte.  Fan- 
tasie f.  Pfte.  und  Variationen.  Obige 
biographische  Notizen  wurden  als  Ver- 
besserung zu  Fetis  im  Le  Guide  music, 
Bruxelles  1886,  139  veröffentlicht.  Dort 
auch  die  genaueren  Angaben  über  Pascal 
r.,  den  Klavierbauer:  geb.  27.  Juli  1723 
zu  Theux  (Liegej,  gest.  9.  Febr.  1795  zu 
Paris. 

Tassaert,Greorges,Kapellmeister 
an  der  Kirche  St.  Andre  zu  Ant- 
werpen, st,  1768  am  Anfange  des 
Jahres  (Artikel  Blavier  in  Biogr. 
nat.  beige). 

Tassino,  Gallo,  stand  um  1567 
in  der  Kapelle  zu  Mantua  mit 
monatl.  3  Duc.  Gehalt  (Bertolotti 
63). 

Tassis,  siehe  Torre  Tassis. 

Tasso,  GrioTanni  Maria,  ein 
Komponist  des  16.  Jhs.,  der  mit 
Lupacchino 

n  1.  iibro  a  note  negre  a  2  voci  1559 
bei  Scotto  herausgab,  welches  von  1559 
bis  1701  in  immer  neuen  Ausg.  erschien, 
siehe  den  Artikel  Lupacchino,  Bern.  1559. 
15  zweistim.  Solfeggien  ohne  Text  sind 
von  Tasso.  Ferner  stehen  zwei  davon  in 
der  Bicinia  1590  (Eitner  1,  1590a).  Im 
Ms.  L  289  der  B.  B.  35  Solfeggien  auf 
36  Seiten.  In  Venier's  20  Sonate  per 
Cembalo  op.  1  ist  auch  ein  Tasso  ver- 
treten. 

Tasso,  LiTio,  um  1708  Teno- 
rist an  S.  Marco  in  Venedig  mit 
70  Duk.  Gehalt  (Caffi  2,  45). 

Tassoni,  Carlo. 

In  Costautini's  Samlwk.  1618c  eino 
Motette  (Eitner  1). 

Tastayin,  Greronimo  (Hieroni- 
mo).  Der  Katalog  3,  250  von  Bo- 
logna nennt  ihn  fälschlich  Tassi. 
Man  kennt  von  ihm  nur  den 
Druck,  der  über  seine  Person 
nichts  Näheres  angiebt: 

...  II  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voc. 
Nouam.  da  lui  composti,  &  per  Ant.  Gar- 
dano  stampati  &  dati  in  luce.  Ven.  1569 
Gard.   5  Stb.   qu40.   29  Madr.   [Amst:  C. 


Tattersall. 


360 


Tausch,  Franz. 


In  Policretto's  1.  lib.  delle  Napolitane 
ä  3  voci  1571  befindet  sich  der  Gesang: 
Se  mai  pianser,  nur  mit  Hieronimo  Tast. 
gezeichnet. 

Tattersall,  William  de  Cliair 

(Dechair),  geb.  1752,  gest.  1829. 
Ein  englischer  Geistlicher,  Kektor 
zu  "Westbourne,  Sussex  1778  u.  zu 
Wotten-under-Edge  1779  (Brown). 
Er  gab  heraus: 

Improved  Psalmody,  with  New  Music. 
Lond.  1794.     qu40.     [Glasgow. 

Improved  Psahnody,  in  3  parts.  Prin- 
ted  separately  for  each  voice.  Lond.  1795. 
3  voll.     8".     [Glasgow. 

Improved  Psalmody  . . .  Music  of  Han- 
del.    Lond.  1802.     qu40.     [br.  Mus. 

Taube,   Christ . . .  Friedrich, 

gab  nach  Gerber  1  zu  Dresden  173Ü 
in  8°  heraus:  Untersuchung  melodischer 
Lehr-Sätze  in  2  Teilen.  Schubart  nennt 
ihn  S.  232  einen  der  ersten  musikalischen 
Kritiker,  der  eine  Zeitung  und  Schriften 
über  Musik  herausgab.  Obgleich  er  viel 
Einsicht  in  die  Theorie  der  Musik  hatte, 
so  hängt  ihm  doch  so  \'iel  Schulstaub 
an,  dass  sein  Wirken  nur  von  geringem 
Einflüsse  war. 

Tauber,  . . .  Hofmusikus  an  der 
kurl  Kapelle  in  Bonn,  erhält  1753 
am  4.  Juni  300  Gld.  Gehalt  und 
verabschiedet  sich  1763  (Thayer 
1,  28.  41). 

Tauber  (Taubert),  J  . . .  F  . . ., 
ein  Flötist,  geb.  um  1750  zu  Naum- 
burg a/d.  S.,  gest.  1803  im  Mai 
zu  Ballenstedt.  Schüler  von  Götze 
in  Dresden,  besuchte  in  Göttingen 
die  Universität,  trat  darauf  als 
Flötist  in  Bernburgische  Dienste, 
liefs  sich  als  Virtuose  hören  und 
zog  sich  1801  wegen  einem  Brust- 
leiden zurück.  Gerber  2  ist  voller 
Lobes  über  sein  Spiel,  verz.  auch 
7  Werke  für  Flöte  von  ihm,  die 
bei  Kühnel  in  Lpz.  nach  seinem 
Tode  erschienen  (siehe  auch  Bei- 
lage 20  zur  Leipz.  Ztg.  5). 

Tauber  von  Tauberfurt,  Karl, 
Freiherr,  schrieb 

„Ueber  meine  Violine".  "Wien  1781 
Kurzböck.     8".     188  S.     [Musikfr.  Wien. 


Dresd.  Brüssel.]  Gerber  2  giebt  den 
Inhalt  an.  Musik  wird  nur  vorüber- 
gehend berührt. 

Taubert,  .  .  .  Bekannt  durch 
den  Druck: 

Rechtschaffener  Tantzmeister,  oder 
gründliche  Erklärung  der  französischen 
Tantz- Kunst.  Leipz.  1717.  4«,  über 
1200  Seit,  mit  zahlreichen  Abbildungen, 
[besafs  einst  Leo  Liepni. 

Tauront,  siehe  Touront. 

Tausch.  Die  Akten  im  Kreis- 
archiv zu  München  verz.  folgende 
Klarinettisten  in  kurf.  Diensten. 

Jakob  Tausch^  trat  1765  als  Klarinettist 
in  die  Mannheimer  Hofkapelle  mit  680  Gld. 
Gehalt  nebst  einer  Extrabesoldung  von 
130  Gld.,  die  er  in  Gemeinschaft  mit 
seinem  Sohne  Franz  bezog.  1778  siedel- 
ten beide  nach  München  über.  Jakob 
starb  nach  dem  Totenregister  der  Frauen- 
kirche am  23/11  1803. 

Joseph  T.  I.  erhält  1789:  680  Gld.  Ge- 
halt und  wird  am  25/12  1803  dem  Kur- 
für.sten  sein  Tod  gemeldet.  Allem  An- 
scheine nach  ist  der  Vorname  falsch  und 
soll  Jakob  heifsen. 

Joseph  T.  II.  wird  um  1788  als  Klari- 
nettist in  München  angestellt  mit  265  Gld. 
Gehalt. 

Franx  Xaver  T.  bezieht  1789  an  700  Gld. 
Gehalt. 

Franz  T.  geht  am  1/4  1789  ab,  sein 
Gehalt  betrug  700  Gld.  (Wahrscheinlich 
ist  er  mit  dem  Franz  T. ,  geb.  1762, 
identisch,  siehe  den  folgenden  Artikel.) 

Fr.  Walter  verz.  einen  Klarinettisten 
Franz   Wilhelm  von  1770 — 1778. 

Wilhelm  T.  diente  schon  1776  in 
Mannheim  mit  550  Gld.  Gehalt  und  er- 
hält 1785  und  1788  Zulagen. 

Ein  Tausch  jr.  wird  am  29/7  1799  als 
Klarinettist  angestellt. 

Tausch  (Tusch),  Franz,  geb. 
26.  Dez.  1762  zu  Heidelberg,  gest. 
9.  Febr.  1817  zu  Berlin,  unter 
der  Anleitung  seines  Vaters  Jakob, 
der  kurf.  Klarinettist  war,  erlernte 
er  dasselbe  Instrument  und  Vio- 
line. Trat  in  die  Mannheimer 
Hof  kapeile  und  siedelte  1778  mit 
der  Kapelle  nach  München  über; 
1780  ging  er  mit  Winter  nach 
Wien,  kehrte  aber  nach  München 
zurück,     befand     sich     1784    auf 


Tauscher. 


361 


Tavelli,  Luigi. 


Konzertreisen  und  trat  1790  in 
preufsische  Dienste,  demnach  ist 
der  im  vorhergehenden  Artikel 
verz,  mit  obigem  identiscii,  denn 
am  1/4  1789  nahm  er  in  München 
seinen  Abschied  (Gerber  2.  Lede- 
biir.  Lpz.  Ztg.  19,  214  NeJjrolog. 
26,  696  Urteil).  Von  seinen  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

Concerto  pour  le  Clarinette,  2  V.  T.  e 
B.  2  Ob.  et  2  Cors.  Berlin,  Hummel. 
9  Stb.     [B.B. 

3  Duos  p.  V.  et  Va.  Ib.  oe.  3.  2  Stb. 
[B.  B.     ß.  Wagener. 

2.  Concertante  p.  2  Clarin.  av.  orch. 
oe.  26.    Berlin,  Schlesinger.    Stb.    [B.B. 

12  Duos  p.  2  Clarin.  Lpz.  et  Berbn, 
Bureau.    Stb.     [B.  B. 

5  Märsche  u.  1  Choral  f.  die  nissische 
Garde.  Berlin,  Schlesinger.  Stb.  [B.  B. 
Darmst. 

Andante  e  Polonaise  p.  Clarin.  av.  Orch. 
Lpz.,  Peters.     [Musikfr.  "Wien. 

(Ledebur  und  die  Verlagskat.  verz. 
zahlreiche  Werke  für  Klarinette.) 

Tausclier,    J...    0...,    war 

Gerichtsdirektor  zu  Waidenburg 
und  dann  Amtmann  zu  Lössnitz, 
wo  er  1801  starb  (Gerber  1.  2. 
Leipz.  Ztg.  4,  Big.  III).  Er  gab 
unter  J.  G.  T.  heraus: 

Versuch  einer  Anleitung  zur  Disposi- 
tion der  Orgelstimmen,  nach  richtigen 
Grundsätzen  und  zur  Verbesserung  der 
Orgeln  überhaupt.  Waidenburg  1778  Chi'. 
G.  Hofmann.  8«.  78  S.  1  Taf.  An- 
gehängt eine  Nachricht  einer  neu  er- 
fundenen Windlade  der  Gebr.  Wagner  in 
Schmiedefeld.     [B.B.     B.  Lpz.     Dresd. 

Tauschmaiin,  Ambrosius,  Kam- 
mermusikus an  der  Hofkapelle  in 
München,  erhält  am  12/10  1750 
Zulage.  Am  16/8  nennt  er  sich 
in  einer  Eingabe:  Accessist  und 
Graf  Königsfelder  Konzertgeiger. 
1758.  1785:  190  Gld.  Gehalt. 
t  28/7  1764  mit  dem  Titel:  kurf. 
Kammer -Virtuose  (Totenreg.  der 
Frauenkirche  in  München  und 
Akten  des  Kreisarchivs). 

Tavares,  Manoel,  geb.  um  1625 
zu  Portalegre  in  Portugal,  starb 
zu  Murcia  (Valencia).   Schüler  Ant. 


Ferro's,  Sänger  an  der  Kapelle  D. 
Joäo  III.,  später  Kapellmeister  an 
der  Kathedrale  zu  Cuenca  und 
Murcia. 

Die  vernichtete  Lissaboner  Bibl.  besals 
eine  Anzahl  geistl.  Gesänge  von  ihm  die 
Vasconcellos  einzeln  anführt. 

Tavares,    Slanoel    dos    Reis, 

starb  am  25.  Dez.  1696,  96  Jahr 
alt  zu  Santarem  in  Portugal.  Er 
war  Arzt  und  Komponist.  Vas- 
concellos führt  einige  Gesge.  im 
Ms.  an. 

Tavares,  Nicolau,  aus  Porta- 
legre in  Portugal  und  Schüler  von 
Manoel  Tavares.  Er  war  Kapell- 
meister zu  Cadix  und  zu  Cuenca 
und  starb  mit  25  Jahren. 

In  der  Bibl.  d'El-Rei  existierten  vor 
1755  Kompositionen  von  ihm  (Vascon- 
cellos). 

Tarelli,  Alvise,  aus  Venedig, 
Schüler  des  Organisten  Spada  am 
S.  Marco,  erhielt  am  14.  Aug.  1707 
die  2te  Organistenstelle  ebd.,  die 
1720  mit  200  Duk.  Gehalt  hono- 
riert wurde.  Am  16.  Mai  1726 
wurde  sein  Nachfolger  Giamb.  Pes- 
cetti  gewählt.  Siehe  auch  Luigi 
Tavelli  und  die  dort  angezeigte 
Oper  (Caffi  1,  361). 

Tavelli,  Francesco,  bez.  sich 
als  Virtuose  di  S.  Marco.  Caffi  2, 
45  verz.  ihn  1708  als  Tenoristen 
mit  100  Duk.  Gehalt  an  S.  Marco 
in  Venedig.  An  Kompositionen 
sind  nachweisbar 

Ms.  21950  B.  B.  Samlbd.  Part.,  letztes 
Stück:  Quaesivi  die  ac  nocte,  Motette  ä 
voce  sola  (C.)  c.  2  V.  e  Cent.    4  BU. 

Ms.  A  186  P.  in  Dresd.  Mus :  Gloria 
ä  4  c.  Strom. 

Tavelli,  Luigi,  ein  um  1726 
lebender  Opernkomponist  der  in 
Venedig  die  Oper: 

Ottone  amante  overo  Amore  e  sdegno, 
Text  von  Boccardi  auf  die  Bühne  brachte. 
Das  Textbuch  in  Privathand,  doch  fehlt 
darauf  der  Vorname,  den  Galvani  giebt. 
Nach  Caffi  1,  362  ist  Alvise  Tavelü  der 
Komponist. 


Tavema. 


362 


Tax,  Augnsto. 


Taverna,  Santino  de%  1449 
Knabensänger  am  Dome  zu  Mai- 
land und  1461  Prior  der  Biscan- 
tori,  sowie  Direktor  (Muoni  26). 

Taverner,  John  I,  war  nach 
A.  Wood's  hds.  JS'achlasse  und 
Foxe's  Martyrologie  im  Anfange 
des  16.  Jhs.  Organist  zu  Boston 
(Lincolnshire);  gegen  1530  siedelte 
er  nach  Oxford  über  und  wurde 
an  der  Christ  Church,  dem  ehe- 
maligen Cardinal  College,  Organist. 
Nach  Stephen  wurde  T.  durch 
Wolsey  aus  Boston  um  1525  an 
das  neue  Kollegium  in  Oxford  als 
Knabenlehrer  berufen  mit  einem 
Gehalt  von  ^  10,  4  Ellen  Tuch  u. 
Naturalien,  Summa  15  Pfimd  jähr- 
lich. Er  soll  später  wieder  nach 
Boston  gegangen  und  dort  gestor- 
ben sein.  T.  beteiligte  sich  an  den 
reformatorisch  religiösen  Fragen, 
wurde  anfänglich  eingezogen,  da 
er  aber  nur  ein  Musiker  war, 
wieder  freigegeben  (siehe  auch 
Nagel  3,  46).  Nagel  rechnet  ihn 
zu  den  bedeutendsten  englischen 
Komponisten  und  bespricht  von 
S.  45  ab  eine  Anzahl  Kompositio- 
nen.    Nachweisbar  sind  folgende 

Oxford  Clii-ist  Church:  17  Mot.  zu  3 
bis  6  Stirn.  —  Oxford  Musik  Schule,  6 
Stb.  in  der  Forrest-Heyther's  collection, 
die  Messen  super:  Gloria  tibi  Trinitas. — 
Corona  spinea.  —  0  Michael  enthält.  — 
Peterhouse  Mss.  in  Cambridge  4  Stb.  enth. 
72  Messen  u.  Motetten,  davon  11  von  T. 
—  Im  br.  Mus.  Add.  Ms.  11587  eine 
Messe  u.  a.  Ms.  140  (4900) :  AUeluja  und 
In  nomine  Dne.  Bl.  55  u.  57  b.  Ms.  179 
(5059):  0  splendor  gloriae,  Mot.  Ms. .^0513 
In  Nomines.  Ms.  34191  eine  Motette. 
Ms.  17802 — 5,  Stb.  1  Missa  super  "Western 
Wind,  why  dost  thou  blow?  —  Ms.  624 
Samlwk.  von  allerlei  geistl.  Gesg.  zu  8 
bis  8  St.  1  Nr.  —  Ms.  574,  4  Stb.  16.  Jh. 
geistl.  Gesge.  9  Nrn. 

Im  Buckingham  Palast,  im  Ms.  Bald- 
■mn's  12  Gesänge. 

Im  R.  C.  of  Mus.  in  Ms.  1737  in  4  Stb. 
aus  dem  Anfange  des  16.  Jh.  20  Motett. 
Texte  im  Kat. 


3  Gesge.  in  neuereu  Ausg.  (Eitner  2). 
Im  Archiv  der  Musikfr.  in  Wien  1  Mot. 
zu  3  Stirn,  in  P. 

In  Wynk-yn's  Saralwk.  von  1530:  3 
Gesge.  unter  Tauernar. 

Tayerner,  John  II.,  geb.  1584, 
gest.  im  August  1638,  wurde  am 
17.  Nov.  1610  Prof.  der  Musik  am 
Gresham  College  (Grove). 

Das  Ms.  130  (2329  Sloane)  des  br.  Mus. 
enthält  seine  A'orlesungen  über  Musik  im 
Autogr.  aus  dem  Jahre  1610  „Praelectio- 
nes  Musicae  in  aedibus  Gresham'-.  Teils 
lat.,  teils  englisch.    4". 

Tayerner,  William,  ein  Musi- 
ker des  16.  Jh.,  der 

im  Ms.  574  im  br.  Mus.,  Samlwk.  in 
4  Stb.  des  16  Jhs.,  mit  2  geistl.  Gesgen. 
vertreten  ist. 

Tayola,    Antonio    dalla,    aus 

Padua,  war  um  1634  Kapellmeister 
der  Stadtgemeinde  Montagnana 
(Magnifica  Communitä  di . . .).  Der 
Kat.  2,  143  von  Bologna  berichtet 
noch,  dass  er  ein  Minoritermönch 
war  und  1640  in  Padua  an  der 
Capeila  Santa  als  Kapellmeister 
wirkte.     Er  ist  bekannt  durch  den 

Druck: 

Messa  ä  capella  ä  4  con  org.  se  place. 

Messa  concertata  ä  3  &  a  7  c.  org.  s.  p. 

Messa  conc.  ä  5   &  ä  8  con  org.  s.  p. 

Messa  conc.  ä  6   &  ä  8  con  org.  s.  p. 

Messa  piena  ä  8  non  concertata  Con 
il  Bc  . . .  Op.  1  .  .  .  Ven.  1634  Aless.  Vin- 
centi.     9  Stb.     4".     [Bologna  2,  142. 

In  der  B.  B.,  Ms.  730,  ein  Laudate 
pueri  Dominum  f.  4  Stim.  2  V.  und  2 
Cornetti,  von  Rosenmüller  in  Italien 
kopiert. 

TayoUaeio,  Stefano,  Organist 
an  San  Maria  del  Popolo  zu  Rom 
im  Anfange  des  17.  Jh.  u.  Lehrer 
des  Pietro  della  Yalle  (Viertel].  8, 
356). 

Tax  (Dax,  Tachs),  Augusto,  um 
1612  Instrumentist  a/d.  Hofkapelle 
in  Dresden  mit  150  Gld.  Gehalt. 
Ist  noch  1632  in  Diensten  und 
wird  1641  noch  a/d.  kurprinzlich. 
Kapelle  Direktor  der  Instrumental- 
musik mit  50  Thlr.  Zuschlag  (Für- 


Tax,  Thomas. 


363 


Tayber,  Anton. 


stenau  1,  48.  2  a.  25).  Nach  dem 
Stichs.  Staatsarchiv  unter  Baumann, 
bildete  er  sich  1610  auf  Kosten 
des  Kurfürsten  bei  Jak.  Baumann 
in  Auo'sburs:  aus. 

Tax,  Thomas,  wird  im  Jahre 
1586  als  Instrumentist  ebd.  mit 
146  Gld.  10  gr.  4  pf.  Gehalt  er- 
wähnt. Am  23/6  1588  empfängt 
er  300  Gld.  zur  Bezahlung-  seines 
Häuschens.  Den  27/3  1599  erhält 
er  nach  Erasmus  de  Glein's  Tode 
die  Aufsicht  über  die  Instrumente 
mit  einem  Gehaltszuschlage  von  30 
Gulden.  1612  erhält  er  2  Knaben 
zur  Ausbildung  und  beträgt  sein 
Gehalt  jetzt  150  Gld.  u.  150  Gld. 
für  den  Unterricht  und  Kost  der 
Knaben.  Ist  noch  1632  im  Dienst 
(Fürstenau  1,  35.  48  und  s.  Staats- 
archiv). 

Taxilis,  Antonius,  1526  Sänger 
am  St.  Peter  in  Rom  (Yiertelj.  3, 
263). 

Tayber  (Teyber,  Taiber,  Tajber, 
Täuber),  Anton,  geb.  8.  Sept.  1756 
zu  Wien,  gest.  am  18.  Nov.  1822 
ebd.  Er  soll  Sängerknabe  an  der 
Hofkapelle  in  Dresden  gewesen 
sein  und  wurde  am  1.  März  1793 
Hofkomponist  a/d.  ksl.  Kapelle  in 
"Wien,  sowie  später  auch  Musik- 
meister der  ksl.  Erzherzöge.  Die 
Stellungen  behielt  er  bis  zu  seinem 
Tode  bei  (Köchel  1  und  S.  116. 
C.  F.  Pohl's  Denkschrift  der  Ton- 
künstler-Societät,  Wien  1871  p. 
106  Nr.  135.  Er  trat  am  15.  Mai 
1784  in  dieselbe  ein  und  hinter- 
liefs  eine  Wittwe  die  1841  starb. 
Biogr.  in  der  Wiener  Musikztg.  7, 
111.  Lpz.  Ztg.  verschiedene  Ur- 
teile über  seine  Werke).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  folgende 
bekannt: 

Gioas,  re  di  Giuda,  Oratorio  sacro  in 
2  part.  Text  von  Metastasio,  1786  in 
"Wien  aufgeführt.  Ms.  P.  [Musikfr.  "Wien, 
die  den  ganzen  Nachlass  erkielten. 


La  Passion  e  di  Gesü  Cristo.  Oratorio 
in  2  part.  P.  Autogr.  defekt,  [ib.,  beide 
unter  A.  Taiber]. 

Graduale  de  sancto  (Festiva  vox  psal- 
lentium)  4  voc.  c.  instr.  P.  Autogr. 
[Hofb.  Wien,  mit  Ant.  Teyber  gez.  Ms. 
18645  im  Autogr.  eine  Fuga  a  3  voc. 
für  Gesg. 

2  Motetten  und  1  Graduale  f.  Chor  u. 
Orch.  P.     [Musikfr.  Wien. 

4  Missae  in  A.  B.  C.  Dd.  ä  4  voc.  c. 
Strom  in  P.     Ms.  397—400,     [Dresd.  Mus. 

7  Missae  4  voc.  c.  instrum.  Ms.  P. 
mit  Tayber  gez.  [Musikfr.  Wien,  die  noch 
folgende  geistl.  Gesge.  besitzen :  1  Requiem 
4  V.  et  instr.  P.  u.  Stb.  1  Offertorium. 
1  Dixit.  In  nomine  Dni.  4  voc.  c.  instr. 
P.  Autogr.  1  Salve  regina,  per  Alto  solo 
ed  istrom.  P.  1  Cantate  (zu  einem  50. 
Geburtetage)  f.  2  Sopr.  Chor  u.  Orch.    P. 

Eine  Anzahl  Arien  in  P.  [ib.  u.  ein 
Heft  Lieder  mit  Klav.  (1.  Die  wahre  Zu- 
friedenheit). 

Gesang  am  Ciavier  (Liebe  traf  mich). 
Wien,  Jos.  Eder.     [ß.  M. 


1  Sinfonie  in  F.  für  2  V.  u.  B.  P. 
nur  mit  Tayber  gez.     [Musikfr.  Wien. 

15  Sinfonien  f.  Orch.,  eine  mit  1777 
gez.     [ib. 

Symphonie  (in  C)  pour  2  V.  A.  B.  Fl. 
2  Hautb.  2  Bassong,  2  Cors,  2  Tromp.  et 
Timbales.  Oeuvre  1.  Offenb.,  Andre. 
Stb.     [Brässel  Cous.     Darmst.  im  Ms.  Stb. 

5  Concerti  per  il  V.  et  orch.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien,  dort  noch  4  Concerti  für 
Klav.  u.  Orch.  Stb.,  1  Concerto  per  il 
Corno  di  caccia  c.  orch.  P.  2  Sestetti 
per  2  V.  2  Ob.  Ya.  e  B.  3  Otetti  p.  2 
V.  Ya.  B.  2  Ob.  2  Cor.  8  Quartetti 
p.  Pfte.  Y.  Ya.  Ycl.  3  Sonate  (ebenso 
als  Quart.).  3  Terzetti  p.  Pfte.  Fl.  u. 
Fag.,  oder  Pfte.  Y.  u.  Ycl.  20  Quartette 
f .  2  Y.  Ya.  u.  B.  1  Cassatio  f.  2  Y.  Ya. 
u.  B.,  alle  im  Ms.  u.  P.  6  Notturni  per 
2  pfte.  2  Märsche  f.  Klav.  [Musikfr. 
Wien. 

3  Quatuors  p.  2  Y.  A.  et  Ycl,  oe.  1. 
Yienne,  Artaria  &  Co.    4  Stb.     [B.  B. 

6  Quatuor.     Ms.  Stb.     [Berlin  K.  H. 

3  Terzetti  per  il  Fortep.,  Y.  et  Ycl. 
Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 

Sonate  pour  le  Fortep.  ou  Clavec.  av. 
un  Y.  Yienne  1786  Hoffmeister.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Menuettes  de  la  Redoute  en  Yienne  p. 
le  Fortep.     Yienne,    Mollo  e  Co.      [B.  B. 

AUemands  (dito)  ib.     [B.  B. 

13  AUemands  (dito)  Yienne,  Trag. 
[B.B. 


Tayber,  Franz. 


364 


Taylor,  John  III. 


In  der  Hofb.  Wien  in  Mss.  15  664  u. 
66:  12Menuetti,  1799, 24.Nov.„imgrorsen 
Saal".  —  12  Menuetti  von  1796  in  Stb. 
—  Fughe  ä  4  voci,  ohne  Text  u.  ä  3  v. 
P.  Autogr.  —  12  Menuetti  f.  Orch.  25/11 
1798. 

In  Haslinger's  Der  vollkommene  Orga- 
nist, siehe  Chr.  Bach.     [Musikfr.  Wien. 

Die  B.  der  Musikfr.  besitzt  folgende 
Lehrbücher  im  Ms: 

Fondamento  per  la  partitura.  Fonda- 
mento  per  il  Clavicembalo.  Regole  diffe- 
renti  per  ben  suonare  il  Clavicembalo. 
Fondamento  per  raccompagnaraento.  Kat. 
seiner  Musikalien. 

Tayber  (Teyber),  Franz,  nach 
Schilling  geb.  am  15.  Nov.  1756 
zu  Wien,  gest.  nach  Köchel  1 :  den 
22.  Okt.  1810,  54  Jahr  alt.  Er 
trieb  sich  lange  Zeit  in  der  Welt 
herum,  teils  als  Konzertist,  teils 
als  Musikdirektor  an  herumziehen- 
den Theatern,  Genaueres  ist  nicht 
bekannt.  Schliefslich  besuchte  er 
seinen  Bruder  (sie?)  Anton  in 
Wien  und  wurde  1789  am  Schi- 
kanederschen  Theater  in  Wien 
Musikdirektor  (Pohl  4,  117)  u.  am 
13.  August  1810  'Hof Organist  a/d. 
ksl.  Kapelle,  deren  Stelle  er  aber 
nur  ein  Vierteljahr  bekleidete 
(Köchel  1.  Schilling,  der  auch 
seine  Kompositionen  anzeigt  unter 
denen  sich  eine  Anzahl  Singspiele 
befinden).    Nachweisbar   sind    nur 

Missa  4  voc.  a  capella.  P.  [Berlin 
Singak. 

Laura  Rosetti,  opera  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Musikfr.  Wien. 

12  teutsche  Tänze  von  1802—1823 
(sie?)  für  grofses  Orchester,  Ms.  15  665 
in  34  Stb.  [Hofb.  Wien,  u.  in  Ms.  16318 
nochmals  12  deutsche  Tänze  f.  Orch.  in 
42  Stb. 

In  Kriegel's  Lieder  am  Ciavier,  wo  er 
ohne  Vornamen  mit  Liedern  vertreten 
ist,  wird  er  mit  Hoforganist  in  Dresden 
(sie?)  bez. 

3  Senates  p.  le  Clavec.  et  V.  [Mu- 
sikfr. Wien. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  noch 
einen  Marsch  u.  l  Lied  f.  1  Singst,  und 
Pfte.,  gez.  mit  Hz.  Fr.   Tayber. 

Taylor,  Charles, 

ist  in  Henry  Playford's   The   Theatre 


1685    mit   4  Tonsätzen   vertreten.      Die 
Musikfr.  in  Wien  besitzen  eine  Arie. 

Taylor,  Daniel  I.,  kommt 

im  Ms.  Peterhouse  in  Cambridge  in 
Cosin's  Hds.  mit  einem  Anthem  vor  (Da- 
vey    308)    und    im    br.  Mus.    Ms.  30478. 

Die  Bibl.  Oxford  Ch.  Ch.  besitzt  im 
Ms.  1  Anthem  ä  6  imd  ein  Madrigal  ä 
5  voc. 

Taylor,  Daniel  II.,  lebte  in  der 
2.  Hälfte  des  18.  Jhs.  u.  ist  durch 
folgende  Schriften  bekannt,  die 
sich  im  R.  C.  of  Mus.  in  London 
befinden: 

A  Dissertation  on  Singing  ...  By  . .  . 
London,  s.  a.  c.  1785,  ist  eine  Entgegnung 
auf  Gilbert  Boyce's  Schrift  von  1785  über 
denselben  Gegenstand. 

A  second  Dissertation  on  Singing  (gegen 
GUb.  Boyce).     London  1787.     8». 

Taylor,  James,  geb.  gegen  1770 
zu  Norwich,  wo  er  als  Musiklehrer 
noch  1827  wirkte.     Er  schrieb: 

A  Course  of  Preceptive  Lessons  for 
the  spanish  Guitar,  London  1827  (nach 
Brown).  Fetis  verz.  noch  mehreie  Weike 
in  der  Zeitschrift  Quarterly  musical  Re- 
\'iev:  ,.Remarks  on  the  minor  key",  Bd.  1, 
141  und  „On  Modulation-',  Bd.  1 
304.  Eine  dritte  Abhandlung  Bd.  2,  271 
handelt  über  das  Oktaven-  und  Quinten- 
verbot. Im  br.  Mus.  befinden  sich  12 
easy  prehides  for  the  harps.  Lond.  fol. 
Aufserdem  in  Einzeldrucken:  1  Ballade, 
2  Songs  u.  2  Märsc!:e  und  im  Einzeldruck 
1  Gesg.  in  Nr.  1373  des  R.  C.  of  Mus. 

In  Playford's  Choice  Ayres  1676  der 
Gesg:  The  ad  vice  von  J.  Taylor,  welcher 
aber  ein  älterer  sein  muss.    Siehe  John  II. 

Taylor  John  I.,  war  von  1562 
bis  69  Organist  a/d.  Westminster- 
abtei  in  London  (Pohl  2,  336). 

Taylor  Jolin  II.,  trat  1640  als 

Mitglied    in    die    Kgl.   Kapelle   zu 

London  mit  40  ^  Gehalt  (Nag.  1, 

45). 

Vielleicht  ist  er  der  Komponist  der 
Catches,  die  sich  in  John  Playford's  Ausg. 
von  Hilton's  Catch  that  Cath  von  1667, 
1.  Teil,  dann  in  Ausg.  1673/72  unter 
Companion  im  2.  T.  befinden. 

Taylor,  John  III.,  um  1694  bei 
Lancaster  geb.,  st.  um  1761  zu 
Warrington,  studierte  auf  der  Uni- 
versität zu  Cambrigde  und  erwarb 


Taylor,  Richard. 


365 


Taylor,  ohne  Vornamen. 


als  Theologe  den  Doktortitel,  wurde 
Pastor  in  Norwich,  dann  Rektor 
zu  Warrington.  Den  G.  Juli  1730 
trug  er  seine  Doktor -Dissertation 
vor,  die  auch  im  Druck  erschien, 
betitelt 

The  Music  speech.  London  1730.  8". 
[Glasgow].  Ferner  verz.  Fetis:  A  coUec- 
tion  of  tunes  in  various  airs,  with  a  scheme 
for  supportiug  the  spirit  and  practice  of 
psalmody  in  congregations.  Lond.  1750. 
8*^.  —  Siehe  Rogier  Long. 

Taylor,  Richard,  geb.  1758  zu 
ehester,  gest.  ebd.  im  Febr.  1813, 
war  an  der  Kapelle  der  Kalvinisten 
in  London  angestellt.  Das  br. 
Mus.  besitzt  von  ihm: 

A  collection  of  favorite  songs  and  an 
Overture,  adapted  for  the  harps.  Lon- 
don,    fol. 

The  favorite  Symphony  to  the  . . .  In- 
terlude  of  the  Gates  of  Calais  (Kl.-A.  mit 
V.J.     Lond.    fol. 

Aufserdem  noch  Lieder  u.  Klavierst. 
in  Einzeldrucken. 

Ferner  ist  noch  bekannt: 

Taylors  beauties  of  sacred  Verse,  selec- 
ted  principally  from  the  works  of  the 
Rev.  Dr.  Watts,  Wesley,  Dodridge  and 
others  eminent  divine  authors,  with  entire 
new  Music,  suited  to  the  voice,  organ, 
pfte  . . .  book  1. 2.  Lond.  1788.  J.  Blanck. 
fol.  55  S.  mit  31  Gesgen  zu  4  Stirn.,  zum 
Teil  choralailig,  zum  Teil  figurirt.  Dedic. 
in  ehester  1788  gez.     [B.  Lpz. 

Im  R.  C.  of  Mus.  der  Einzeldruck: 
Summer,  ein  Gesg. 

Fetis  verz.   noch   einige   geistl.  Gesge. 

Taylor,  Robert,  wird  im  Jahre 
1625  als  Mitglied  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  als  Sänger  und  Laute- 
nist verz.  mit  40  £  Gehalt.  Noch 
im  Jahre  1635  wird  er  genannt 
(Hawkins  4,  37.  370.  Nagel  1, 
40  -43). 

Davey  erwähnt  ihn  S.  199  u.  233  um 
1615,  der  50  Psalm,  zu  5  Stirn.,  die  sich 
im  br.  Mus.,  Lambeth  u.  Chichester  be- 
finden, herausgab.  Ob  damit  der  obige 
gemeint  ist,  bedarf  noch  der  Untersuchung. 
In  Oxford  Ch.  Ch.  im  Ms.  von  Robert 
Taylor:  2  Songs  u-  2  Aimaines. 

Taylor,  Silas,  Capitain ;  in  seiner 
Samlg.  theoretischer  Werke  (br. 
Mus.  4910j  nennt  er   sich  „5^7as 


Domvül  alias  Taylor^'',  geb.  um 
1624  zu  Harley  (Shropshire),  gest. 
um  1678  zu  Harwich,  älterer  Bru- 
der des  Sylvanus,  studierte  zu  Ox- 
ford, wurde  Puritaner,  trat  unter 
Cromwell  in  die  Armee,  in  der  er 
bis  zum  Kapitän  stieg,  widmete 
sich  dann  in  Oxford  antiquarischen 
Studien  und  beteiligte  sich  nebst 
seinem  Bruder  eifrig  an  den  Musik- 
aufführungen. Nach  der  Resto- 
ration  erhielt  er  im  Costom  house 
zu  Dunkirk  eine  Anstellung  und 
später  in  Harwich  (Davey  299). 

Gedruckt  sind  von  seinen  Kompositionen 
in  John  Playford's  Ausgabe  Hilton's  Catch 
that  catch  von  1667  1  Catch,  fehlt  in 
1672/73,  dann  wieder  aufgenommen  in 
Young's  Ausg.  1720.  —  Ferner  in  Play- 
ford's Court  Ayres,  eine  Fantasie.  —  In 
Mss.  Cambridge  FW.  Ms.  163,  54  Psalm. 
11.  a.  geistl.  Gesge.  zu  2  Stim.  u.  B.  Im 
gedr.  Kat.  das  Reg.  —  In  der  Kirche  zu 
Ely  2  Anthems.  —  In  Ouseley's  Mss.  1 
Anth:  „I  will  give  thanks".  —  Im  br.  Mus. 
142  (4910)  eine  Samlg.  theoretische  Ab- 
handlungen, Autogr.  von  1669,  darunter 
eine  Kopie  von  Birchensha's  Tractat.  S. 
den  gedr.  Kat. 

Taylor,  Silvanus. 

In  der  Musikschule  zu  Oxford  befinden 
sich  Piecen  für  die  Viola. 

Taylor  oder  Taillerus,  Simon, 
siehe  Tailler. 

Taylor,  Thomas,  Sohn  des 
Richard,  geb.  1787  in  Chester,  Or- 
ganist zu  Liverpool,  gab 

A  book  of  original  chants  u.  a.  heraus. 
Im  br.  Mus.  Klavier-  und  Harfenpiecen 
mit  Variat.  Pohl  2,  234  u.  370  berichtet 
von  einem  Thomas,  dass  er  ein  Schiller 
Giornovichi's  war  und  1794  als  Violin- 
virtuose in  London  auftrat. 

Taylor,  ohne  Vornamen,  kom- 
men mit  den  Drucken  vor: 

A  concise  statemeut  of  transactions 
and  circumstances  respecting  the  King's 
Theatre  in  the  Haymarket.  Lond.  1791. 
80.     [Glasgow. 

1  Ayr,  in  Airs  1676  b. 

1  Gesg.  in  Clio  and  Euterpe  1758.  8". 

1  Gesg.  in  einem  Sanilwk.  ohne  Titelbl., 
geistl.  Gesge.  enthaltend,  zu  2—4  Stim. 
mit  Bc,  darunter  1  Taylor. 


Teatro. 


366 


Teghi. 


Novello  gab  in  neuer  Ausg.  je  1  Ton- 
satz von  R.  B.  Taylor  und  R.  W.  Taylor 
heraus,  fraglich  wer  damit  gemeint  ist 
(Eitner  2). 

Teatro,  H,  alla  moda,  viele 
Marcello,  B.  und  unter  Theairo. 

Tebaldi, ... 

ist  in  der  Kgl.  Musikalien -Samlg.  in 
Dresden  mit  einem  Concerto  a  Violino 
concertato  con  VV.  Va.  e  B.  Fdur.  Ms. 
Cx.  1008.  6  Stb.  in  40  vertreten. 

Tebaldo  cli  Sciampagiia 

ist  im  Samlwk.  von  1859:  Echos  du 
temps  passe  von  "Wekerlin,  Paris,  Flax- 
land,  2  Bde.  als  erster  mit  einem  Ton- 
satze vertreten. 

Tebrolis,  B  . . .,  ein  Komponist 
des  15.  Jhs.,  der 

im  Ms.  Cod.  213  der  B.  Bodleian  zu 
Oxford  (siehe  Stainer's  Dufay,  M.  f.  M. 
31,  63)  mit  dem  2stim.  Gesge:  „Pulcra, 
speciosa  et  decora"  vertreten  ist. 

Techelmaiiii,  Franz  Jlatthaens 

(Mathias),  Organist  an  der  Hof- 
kapelle in  Wien  mit  30  Gld. 
monatl.  vom  1.  Mai  1685  bis  zu 
seiner   Pensionierung   am    1.   Okt. 

1711  (Köchel  1). 

Die  Hofb.  in  Wien  besitzt  in  Ms. 
18593  ein  Ricercare  für  Orgel  oder 
Klavier,  30  Variationen  über  1  Arie  und 
Toccate,  Canzoni,  Ricercati  et  altre  Ga- 
lanterie per  suonare  l'organo  e  cembalo, 
dedic.  Ks.  Leopold  I.,  gez.  vom  Kompo- 
nisten mit  Organista  di  S.  Michele.  Nach 
einer  Bemerkung  im  Kataloge  ist  nur  das 
1.  Ricercare  vorhanden.  Dagegen  befin- 
den sich  in  Ms.  19167  dieselben  Kompo- 
sitionen vollständig  mit  gleicher  Betitelung 
und  m  Ms.  19242  Nr.  135  nochmal.'i 
,,Toccate  e  Ricercari". 

Tedalducci,  Loreiizo  Griacomo. 

Im  Ms.  Nr.  1612,  97  S.  der  Bibl.  Ric- 
cardiana  zu  Florenz  befindet  sich  aus  dem 
17.  Jh.  die  Abhandlungen:  Epistole  di 
riatone  et  di  Dione,  tradotte  dal  greco  in 
Toscane  . .  .,  versione  di  alcuni  problemi 
d'Aristotele  concern.  la  musica.  Die  Ein- 
leitung ist  von  0.  Bartoli  (La  Fage, 
Diphth.  492). 

Tedesclii,  Arrigo,  wurde  Hein- 
rich Isaac  in  Italien  genannt. 

Tedeschi,  s.  Todeschi,  Sim- 
plicio. 

TedescLi,  s.  Amadori,  Giov. 


Tedeschini,  ...  ein  Schweizer, 
Kapellmeister  in  Mailand  um  1726 
(Marpurg  1,  235). 

Tedeway  (vielleicht  Tudway?), 
ein  englischer  Komponist,  der 

im  Ms.  634  des  br.  Mus.  in  einem 
Samlwk.  von  Songs  mit  einer  Nr.  vor- 
kommt. 

Tegenderus,  Paulus,   gab  den 

Hochzeitsgesang  heraus: 

Ein  hochzeithcher  Gesang:  Dem  .  . . 
Job.  Wernicken  .  .  und  Anna  Paschen  .  . 
mit  7.  Stirn.  Beriin  1619  Runge.  7  StbU. 
40.  „Ein  freundlich  Weib'".  [B.  Hbg.]. 
In  der  Stadtb.  in  Breslau  im  Ms.,  Sammel- 
band 20  Nr.  151  ist  ein  Tonsatz  von 
Paulus  Tegnerus  ,,Und  es  ward  eine 
Stille''  7  voc.  in  TabuJatur-Part.  vorhanden, 
ohne  Zeitbestimmung,  der  vielleicht  mit 
obigem  identisch  ist. 

Tegetmeyer,  Greorg,  geb.  20/1 
1687  zu  Badersleben  (Halberstadt), 
1708  Organist  in  Hornburg,  1711 
Hof  Organist  in  Quedlinburg,  1715 
daselbst  an  der  Marktkirche,  1715 
am  12.  ,Tuni  in  Magdeburg  als  Or- 
ganist und  Yicarius  am  Dome  an- 
gestellt (Marpurg 3,  342  Selbstbiogr). 

Im  Ms.  23100  der  B.  B.  unter  G.  Tegt- 
meyer  1  Kyrie  und  Gloria  zu  4  Stim. 
mit  Instrum.  in  P. 

Teghetti, . . . 

In  der  B.  B.,  Ms.  179  Litanie  Salva- 
toris  4  voc.  c.  2  V.  Vcl.  e  Bc.    P. 

Teghi,  Pietro,  aus  Padua,  ein 
Lautenist  aus  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  von  dem  Phalese  im 
3.  Buch  seiner  Lautensammlung 
Piecen  von  ihm  aufnahm,  betitelt: 

Carminum  ad  testudinis  vsum  composi- 
torum  Liber  tertius.  Ab  excell.  artifice 
Petro  Teghio  Patauino  . . .  Lovanii  1547 
Phalese.    kl.  fiu40.    24  Nrn.    [Hofb. Wien. 

Das  1.  u.  2.  Buch  ebd.  ohne  Autor, 
das  4.  von  Francesco  Milanese  u.  P.  Paulo 
Milan,  von  1546. 

Theghio"s  Buch  erschien  auch  ebd.  mit 
französischem  Titel  (nur  das  3.  Buch  ist 
bekannt) : 

Des  Chansons  et  Motetz  reduictz  en 
tabulature  de  Luc  (?)  a  4,  5  et  6  parties, 
Liv.  troixiesme.  Composees  par  lexcellent 
maistre  Pierre  di  Teghi  Paduan.  [Hofb. 
Wien. 


Tegla. 


367 


Telemann,  G.  Mich. 


Siehe  Ä.  Schmid's  Petrucci  p.  286  ff. 
Fetis  hält  letzteren  Titel  für  ein  neues 

Tegla,    Proposito    de    Santa, 

Sänger  an  der  Mailänder  Hofkapelle 
um  1475  (Straeten  6,  18/19). 

Teg'urini,  Padre  di  Baviera,  wie 
er  auf  folgendem  Drucke  genannt 
wird.  Da  der  Titel  mehrfach  ita- 
lienische statt  lateinische  Worte 
gebraucht,  glaubt  der  Verfasser 
des  Kataloges  der  Bibl.  in  Bologna, 
dass  er  ein  Italiener  war  trotz  der 
Landesbezeichnung  „Baviera",  was 
doch  nur  Baiern  heifsen  kann. 
Das  "Werk  gab  Martin  Gerbert 
heraus  und  wird  wohl  auch  der 
Titelwortlaut   von  ihm  herrühren: 

Unum  in  Trinitate,  seu  Opus  com- 
plectens  tres  T esperas:  quarutn  I.  et  11. 
de  Dominica,  III.  de  B.  V.  Maria,  una 
cum  Psalmis  de  Apostolis.  A  4.  Voci, 
2.  Violiui  obligati,  2.  Clarini  e  Tympani 
a  libito,  con  doppio  Basso  continuo.  Opera 
composta  dal  tSignore  P.  Tegurini  di  Ba- 
viera. Opus  1.  Stampato  nel  Principale 
Monasterio  di  St.  Gallo  1768.  11  Stb. 
fol.  [Bologna.  B.  M.  fehlen  2  V.  Yio- 
lone  u.  Org. ;  Bologna  besitzt:  4  Singst. 
2  V.  2  Clarini,  Vcl.  Timpano,  Org.  Das 
Münchener  Ex.  zeigt  als  Verleger:  Seb. 
Möfsner  in  Freysing  an,  ebenso  das  in  Ein- 
siedeln,    br.  Mus.  mit  obiger  Firma,  Stb.  ? 

Im  Stifte  Göttweih  befindet  sich  ein 
„Asperges"  für  Chor  und  Instrum.  im 
Ms.  P.  mit  Ben.  Tegurini  gez. 

Teielimann,  A  . . .,  Lebenszeit 
unbekannt. 

Im  Archiv  der  Musikfr.  in  Wien: 
2  Duette,  La  passeggiata,  4  Romances 
italiennes,  L'addio  f.  1  u.  2  Sing.stim.  mit 
Klavier. 

Teidel,  . . .  Fagottist  seit  dem 
12/1  1787  an  der  Hofkapelle  in 
München  (Kreisarchiv). 

Teixeira,  Antonio,  geb.  14.  Mai 
1707  zu  Lissabon,  wurde  in  Rom 
erzogen,  kehrte  am  11.  Juni  1728 
nach  Lissabon  zurück  und  wurde 
erster  Sänger  und  Examinator  der 
Patriarchats-Kirche. 

Vasconcellos  führt  8  geistliche  Saralgen. 
und  7  Opern   ohne   nähere  Angaben  an. 


Teixidor,  Don  Jos6,  geb.  zu 

Geros    in    Catalonien,    gest.    1814 

oder  15    zu   Madrid,    Organist   an 

der  Kgl.  Kapelle  zu  Madrid,  wurde 

am  4.  Aug.  1778  au  Stelle  Nebra's 

zum  Vicekapellmeister  ernannt. 

Das  Archiv  der  Kgl.  Kapelle  in  Madrid 
soll  eine  Messe  zu  8  Stim.  von  1779, 
eine  andere  zu  8  Stim.  von  1780  und 
Vespern  zu  8  Stim.  von  1781  besitzen 
(Fetis). 

Telemann,     Oeorg    Michael, 

Enkel  des  G.  Philipp,  geb.  20.  April 
1748  zu  Plön  in  Holstein,  gest. 
4.  März  1831  zu  Riga.  Als  junger 
Mann  war  er  Accorapaguist  am 
Hamburger  Kirchenchore,  studierte 
darauf  Theologie  (1773),  sattelte 
aber  um,  studierte  Musik  und 
wurde  um  1775  Kantor  und 
Musikdirektor  in  Riga.  (Kurz  ge- 
fasster  Lebenslauf,  von  ihm  selbst 
entworfen,  in  der  Stadtb.  zu  Riga 
1831,  jetzt  in  B.  Berlin,  Ms.  theor. 
40.  Nr.  56.  6  Bll.  Eine  Biogr.  auch 
in  der  Lpz.  Ztg.  33,  438). 

Verz.  seiner  nachweisbai'en  Werke: 

Unterricht  im  Generalbass-Spielen  auf 
der  Orgel  oder  sonst  einem  Ciavier- In- 
strumente. Hbg.  1773  Mich.  Chrst.  Bock. 
40.  112  S.  Er  bez.  sich  mit  „ehemals 
Accompagnist  am  Hamburg,  musikal. 
Kirchen  -  Chore  und  jetzigen  Canditaten 
der  H.  Gottesgelehrtheit".  [B.  B.  Dresd. 
B.  M.  B.  Wagener.  Musikfr.  Wien. 
Brüssel.    B.  Lpz. 

Beurteilung  der  im  23.  Bande  der  Allg. 
deutsch.  Bibliothek  befindlichen  ßeceasion 
(von  Agricola)  seines  Unterrichts  im 
Geueral-Bass  spielen.    Riga  1775.    [B.  B. 

Ueber  die  Wahl  der  Melodie  eines 
Kirchenliedes.  Riga  1821.  [B.  B.  mit 
eigenhändigen  Zusätzen. 

Beytrag  zur  Kirchenmusik,  bestehend 
in  einer  Anzahl  geistl.  Chöre,  wie  auch 
für  die  Orgel  eingerichteten  Choräle  u. 
Fugen  .  . .  Kgsbg.  u.  Lpz.  1785  Haitimg. 
P.  in  fol.  4  Bll.  146  S.  [Dresd.  Dresd. 
Mus.  B.  Lpz.  B.  B.  ß.  Kgsbg.  B.  M. 
B.  Wagener.     Brüssel  Cons.  968. 

Auferstehn,  ja  auferstehn.  von  Klop- 
stock,  Choral  4  voo.  Riga  1809.  P.  [Ber- 
lin Singak.  B.  B.,  angebunden  eine  Be- 
arbeitung mit  Orch.  in  P. 


Telemann,  G.  Phil. 


368 


Telemann,  G.  Pliil. 


Ruhe  sanft.  Chor.  1805  korap.  Ms. 
21710a.     [B.  B. 

Eigaisches  Choi-albuch  1800.  207^  Bog. 
in  qufol.  im  Autogr.     [B.  B. 

—  Sammlung  alter  und  neuer  Choral- 
Melodien  für  das  seit  dem  Jahr  1810  in 
die  evangelisch  .  . .  Kirchen  zu  Riga  und 
Livland  eingeführte  Neue  Gesangbuch; 
mit  Harmonien  verbunden  .  . .  Riga  1812 
J.  C.  D.  Müller,  fol.  (siehe  Zahn  6,  390). 
[B.  B. 

Solos  for  a  Violin  with  a  Th.  B.  for 
the  Harpsich.  (6  Sonaten).  Lond.,  Walsh. 
25  S.     [B.  Wagener. 

Trio  f.  2  V.  u.  B.  —  Sonate  f.  2  V.  u. 
Bc.  —  Sonate  Polonaise  f.  V.  Va.  et  B. 
Mss.  Stb.     [Rostock. 

6  Vorspiele  vor  den  Liedern  für  die 
Orgel  (Nr.  1  u.  6  fehlen).  Autogr.  von 
1766.     [B.  B. 

Telemann ,     Oeorg    Philii)p, 

nennt  sich  auch  Melanie^  Um- 
stellung der  Buchstaben  seines 
Namens.  Nach  seiner  Selbstbio- 
graphie: geb.  14.  März  1681  in 
Magdeburg  (gest.  25.  Juni  1767 
in  Hamburg).  Schüler  Ben.  Chri- 
stiani's,  komponierte  schon  als 
Knabe,  sogar  eine  Oper  Sigis- 
raundus.  Um  1694  kam  er  nach 
Zellerfeld  im  Harz,  um  die  Schule 
zu  besuchen.  Musik  wurde  selbst- 
thätig  betrieben  und  aus  Büchern 
studiert,  auch  fleifsig  komponiert, 
trotz  Abmahnung  der  Mutter  (der 
"Vater,  ein  Prediger,  war  schon 
1685  gestorben),  auch  besuchte  er 
Hannover  und  Braunschweig,  um 
Musik  zu  hören  und  schreibt:  in 
Hannover  lernte  ich  die  franzö- 
sische Musik  kennen  (d.  h.  die 
Instrumentalmusik)  und  in  Braun- 
schweig (Wolfenbüttel)  die  theatra- 
lische, in  beiden  aber  die  italie- 
nische und  lernte  sie  unterscheiden. 
1701  ging  er  nach  Leipzig  auf  die 
Universität,  um  Jura  zu  studieren. 
Durch  Vermittlung  wurde  er  be- 
auftragt für  die  Thomaskirche  alle 
14  Tage  eine  Kirchenkantate  zu 
setzen,  wofür  er  „ein  erkleckliches 
Legat   erhielt".     Bald    darauf   ge-  j 


wann  er  die  Direktion  über  die 
Oper  (wie  er  sagt),  dichtete  und 
komponierte  für  den  weifsenfelsi- 
schen  Hof  gegen  4  Opern  und  er- 
richtete 1704  das  „stehende  Musik- 
kollegium" in  Leipzig.  Bald  dar- 
auf ernannte  man  ihn  zum  Orga- 
nisten und  Musikdirektor  an  der 
Neuen  Kirche.  Händel  hatte  er 
in  Halle  kennen  gelernt  und  sie 
besuchten  sich  öfter,  wie  sie  auch 
im  brieflichen  Verkehr  standen. 
Kulmau's  Fugen  und  Contrapunkte 
ersetzten  ihm  den  Lehrer,  ,,in 
melodischen  Sätzen  aber  und  deren 
Untersuchung  hatten  Händel  und 
ich  eine  stete  Beschäftigung" 
(schreibt  er).  Im  Jahre  1704 
wurde  er  in  Sorau  beim  Grafen 
von  Erdmann  Kapellmeister  und 
komponierte  in  der  Manier  von 
Lully  und  Campra  an  200  Ouver- 
türen. Schon  Händel  sagt  von  T., 
dass  er  eine  Komposition  so  schnell 
hinwirft  wie  andere  einen  Brief 
schreiben.  Von  hier  begab  er  sich 
nach  Pless  und  wurde  1708  als 
Konzertmeister  und  Sekretär  nach 
Eisenach  berufen,  wo  Hebenstreit 
beauftragt  war  eine  Kapelle  ein- 
zurichten. Hier  komponierte  er 
Konzerte  für  Violine  (die  er  aber 
später  verwarf)  und  viele  Sonaten 
zu  2,  3,  8  bis  9  Partien.  Ferner 
erwähnt  er  die  bis  1718  kompo- 
nierten Kirchenmusiken  und  Sere- 
naten  für  Geburts-  und  Namens- 
feste fürstlicher  und  hochgestellter 
P^ersonen.  1712  kam  er  als  Ka- 
pellmeister an  die  Barfüfserkirche 
nach  Frankfurt  a/M.;  der  Dienst- 
brief ist  mit  dem  9.  Febr.  datiert. 
Sein  Gehalt  betrug  350  Gld.  und 
12  Achtel  Korn.  Er  hatte  aufser- 
dera  6 — 8  Knaben  aus  der  latei- 
nischen Schule  in  der  Musik  zu 
unterrichten  und  den  Gesangunter- 
richt in  der  Quarta  und  Tertia  des 


Telemann.  G.  PhU. 


369 


Telemann,  G.  PMl. 


Gymnasiums  zu  beaufsichtigen. 
Ferner  wurde  er  von  der  hoch- 
adeligen Gesellschaft  Frauenstein 
in  Dienste  genommen,  erhielt  freie 
Wohnung  und  verwaltete  das  Amt 
eines  Zinshebers.  Er  war  nicht 
Kapellmeister  der  Gesellschaft,  wie 
von  Winterfeld  glaubt,  sondern 
„Keller',  d.  h.  Hausverwalter,  Rech- 
nungsführer. Von  Eisenach  erhielt 
er  den  Titel  eines  „Kapellmeisters 
von  Haus  aus"  und  hatte  die  Musik 
zu  allen  Festlichkeiten  zu  liefern. 
(Ueber  die  Frankfurter  Periode 
giebt  Israel  p.  9  die  Dokumente.) 
Den  28.  Aug.  1714  verheiratete 
er  sich  zum  2ten  Male  mit  der 
Tochter  des  Ratskornschreibers  An- 
dreas Textor  und  wurde  dadurch 
mit  Goethe  verwandt.  T.  über- 
nahm dort  auch  noch  den  Musik- 
direktorposten an  der  zweiten  luthe- 
rischen Kirche  St.  Katharina.  Für 
das  wöchentliche  grofse  Konzert 
im  Frauenstein  schrieb  er  1718 
(im  Febr.  aufgef.)  die  5  Davidi- 
schen Oratorien,  Text  von  J.  Ulrich 
König  (Textb.  mit  Vorwort  B.  Frkft. 
Vorwort  im  Israel  12).  Nach  der 
Autobiographie  im  Mattheson  1, 
354  muss  er  1716  vorübergehend 
auch  in  Gotha  Kapellmeister  ge- 
wesen sein  und  kehrte  dann  wie- 
der nach  Frankfurt  zurück.  Am 
10.  Juli  1721  wurde  er  nach  Ham- 
burg als  städtischer  Musikdirektor 
und  Kantor  am  Johanneum  be- 
rufen, nahm  aber  nur  unter  der 
Bedingung  die  Bestallung  an,  dass 
man  ihn  von  dem  Schuldienste 
befreite.  Der  Kantor  war  bis  da- 
hin zugleich  4.  Schulkollege  und 
hatte  Latein  u.  a.  zu  lehren.  1722 
übernahm  er  zu  seinem  eigenen 
Schaden  auch  die  Aufsicht  über 
die  Oper  und  die  Verpflichtung 
Opern  zu  liefern.  Er  erhielt  da- 
für  jährl.    300  Thlr.      Chrysander 

ßob.  Eitner's  Quellen- Lexikon.    Bd.  9. 


schreibt  hierüber  im  Hbg.  Cor- 
respond.  22/12  1889:  T.  beging 
die  Thorheit,  sich  auf  die  Oper 
einzulassen,  dadurch  zerrüttete  sich 
sein  Hauswesen  (seine  Fi'au  lief 
zeitweilig  mit  einem  schwedischen 
Offizier  davon)  und  seine  amtliche 
musikalische  Wirksamkeit  wurde 
mit  in  den  Verfall  der  Oper  hinein- 
gezogen, üeberdies  war  er  gerade 
auf  der  Bühne  am  wenigsten  zu 
Hause  und  trotz  der  vielen  Sing- 
spiele (er  erklärt  selbst,  dass  er 
an  20  Opern  gedichtet  und  kom- 
poniert habe)  war  er  doch  niemals 
ein  richtiger  „Operiste"  geworden. 
Die  Hamburger  Bürger  waren 
ebenfalls  unzufrieden,  dass  ihr 
Kirchenmusikdirektor  sich  mit  der 
Oper  abgäbe  und  bildete  sich 
schon,  nachdem  T.  kaum  ein  Jahr 
im  Dienst  war,  eine  Gegenpartei, 
die  ihn  sogar  beim  Senat  verklagte 
(17.  Juli  1722),  worin  sie  sich 
auch  beschwert,  dass  T.  in  einem 
„öffentlichen  Wirtshause"  Konzerte 
gebe  (Sittard  1,  61  teilt  die  Klage- 
schrift mit).  Es  kann  daher  nicht 
verwundern,  dass  T.  den  Tod 
Kuhnau's  in  Leipzig  (25/6  1722) 
benützte  und  sich  zu  dem  Kantorat 
an  der  Thomaskirche  meldete,  um 
aus  diesen  Verhältnissen  heraus- 
zukommen. Als  der  Senat  den 
damals  berühmten  Mann  nicht  so 
leichten  Herzens  scheiden  lassen 
wollte,  wird  T.  wohl  durch  Ver- 
mittelung  des  Herrn  von  Ahlefeld 
sich  für  seine  musikalische  Thätig- 
keit  jene  ausnahmsweisen  Frei- 
heiten zu  sichern  gewusst  haben, 
die  aber  im  Grunde  weder  ihm 
noch  der  Kunst  Nutzen  gebracht 
haben  (T.'s  Schreiben  an  den  Senat 
vom  3.  Sept.  1722  siehe  Sittard 
1,  37).  Mit  Mattheson  lebte  T. 
seit  etwa  1728  (siehe  Mattheson's 
Patrioten)    in    guter   Freundschaft, 

24 


I   1-- 


Telemann,  G.  Phil. 


370 


Telemann,  G.  Phil. 


siehe  Chiysander's  obigen  Artikel. 
Wie  grofs  der  Eiif  T.'s  war,  ersieht 
man  auch  ans  Schubart's  Aeufse- 
rungen  (S.  175),  der  ihn  als  den 
gröfsten  Meister  feiert :  Im  Kirchen- 
stile besonders,  sagt  er,  hatte  er 
seines  Gleichen  nicht:  Tief  sinn, 
Psalmenflug,  Höhe,  Würde  und 
Majestät  waren  bei  ihm  mit  einem 
Herzen  vereinbart,  das  ganz  von 
der  Religion  durchdrungen  war. 
In  ähnlichen  exaltierten  Ausrufen 
geht  es  so  weiter  (Mattheson  1,  354 
Autobiogr.  M.  f.  M.  16,  46.  Win- 
terfeld 3,  69.  185.  508.  La  Mara 
1,  148  Briefe.  Israel  p.  3  ff.  Das 
Verz.  seiner  Opern  in  Hamburg 
aufgeführt  siehe  Lindner  1,  191  ff. 
Viertel].  6  an  verschiedenen  Stellen, 
s.  Reg.  und  die  oben  verz.  Werke. 
Gurt  Ottzenn's  Telemann  als  Opern- 
komponist.   Berlin   1902   Ehering). 

Passionen : 

Autogr.  B.  B.  Passion  auf  das  1762  ste 
Jahr  aus  dem  Mattheo.  Text:  Allerliebster 
Menschenfreund.  Dazu  noch  „Geänderte 
Arien'-.     4  u.  27  Bog.     P. 

Autogr.  B.  B.  ...  aufs  Jahr  1765.  „Ach 
Gott  und  Herr."     -SO  Bog.     P.     fol. 

Ms.  21710.  . . .  ,, Schmücke  dich  o  liebe 
Seele"  (oder  Das  selige  Erwägen).    P. 

—  Ein  2tes  Exempl.  21710a  mit  letz- 
terem Titel  uüd  einem  Schlusschore  von 
G.  Mich.  Telemann,  1805  komp.    P. 

Ms.  21 712.  B.  B.  Die  Gecreuzigte  Liebe, 
oder  Thränen  über  das  Leyden  .  .  .  Text: 
„Nicht  das  Band,  das  dich  bestricket."  P. 
94  S. 

Ms.  21714.  B.  B.  Betrachtungen  der 
9ten  Stunde  au  dem  Todestage  Jesu. 
Text  von  Zimmermann:  ,,Erhole  dich,  o 
Sonne."     P.     70  S. 

Autogr.  B.  B.  in  einer  Kapsel  ohne  Nr. 

1.  Musik  zur  Leidens-  und  Sterbens- 
gescbichte  ...  aufs  Jahr  1741.  ,,0!  hilf 
Chiiste,  Gottes  Sohn."    P.     30  BIl. 

2.  Passion  nach  Johannes.  1749.  ,,Jesu, 
meines  Lebens  Leben."  (SoU  mit  der 
Passion  von  1741  übereinstimmen  mit 
anderem  Text.) 

3.  Passion  nach  Luc.  1728.  Mit  gedr. 
Textbuch.  ,, Allgegenwärtiger  Hort  der 
Deinen."    P, 


4.  Passion  zum  1764.  Jahr  „Hier  lass 
uns  ruhu".     28  Bog.     P. 

5.  Passious-Music  auf  1748.  ,, Wisset, 
dass  ihr  nicht  mit  vej'gängüchem  Silber." 
Part.     24  Bog. 

G.  J.  J.  N.  Passion  aufs  1750.  Jahr: 
Gegrüfset  seyst  du.     Part.     26  Bog. 

—  Music  vom  Leiden  u.  Sterben  des 
Welt  Erlösers  (Orat.  von  Zimmermann). 
Nrnbg.,  B.  Schmid.  Singst,  u.  Fundam. 
ful.  nebst  11  Stb.  [B.  B.  Schwerin  F. 
Elbing:  Chor  u.  Orchesterstimmen. 

—  Passionsmusik  nach  Matthäus : ,,  Wenn 
meine  Sund  mich  kräncken."  Choral.  71  S. 
P.  Ms.  21714.     [B.  B. 

—  Autogr.  Telemann's  Passion  zum 
Jahr  1755  aus  dem  Iilg.  Evangel.  Marco. 
Part.     22  Bog. 

—  Ms.  21713.  Passion  aus  dem  Ev. 
Matthäus  1758.  Text:  Herr  stärke  mich. 
Choral.    Part.     31  BU. 

Autogr.  in  B.  B: 

1.  Passionsmusik  nach  dem  Evang. 
Lucas.  1728.     „Israel,  ach!"    P. 

2.  dito.  1764.    „Hier  lass  uns."    P. 

3.  dito.  1748.     „Wisset,  dass  ihr."   P. 

4.  dito  nach  Matthaeus  1750.    P. 

5.  Passionsmusik  nach  dem  Evang.  Jo- 
hannes 1741.    P. 

6.  dito  parodirt  1749.     P. 

7.  Passionsoratorium:  Das  ist  ein  köst- 
lich Ding.     1755.     P.     22  Bog. 

8.  Passionsoratorimn :  Allerliebster  Men- 
schenfreund.   1762.   Nur  zum  Teil  Autogr. 

9.  Geänderte  Alien  der  Passion  von 
1762.    P.     31  Bog. 

10.  Passionsoratorium  1765:  Ach  Gott 
und  Herr.     P.     30  Bg. 

Passionscantate  von  Brockes  ,,Der  für 
die  Sünde  der  Weit  gemarterte  und  ster- 
bende Jesu".  Aus  den  4  Evangelisten. 
Das  Textb.  von  1723.  2.  Druck.  Chiy- 
sander,  Händel  1,  438  weist  nach,  dass 
er  Handels  und  Keiser's  Brockes-Passion 
vielfach  benützt  hat.  Ms.  P.  [Schwe- 
rin F.     Darmst.     B.  B.  Ms.  21711. 

Passion s-Music  „Seliges  Erwägen  des 
Leidens  imd  Sterbens  Jesu  Christi"  in 
neun  Betrachtungen  f.  Chor,  Soli  u.  Orch. 
Ms.  P.  [Schwerin  F.  B.  Joach.  B.  Göt- 
ting.  B.  Kgsbg.  B.  B :  mit  einem  Schluss- 
chore von  Georg  Michael  Telemann  im 
Autogr.    Eostock. 

Der  Tod  Jesu  (von  Banaler)  „Du  dessen 
Augen  flössen".  Chor,  SoU,  Orch.  Ms. 
P.  [Schwerin  F.  B.  G.  B.  Joach.  Lü- 
beck. Brüssel  Cons.  B.  M.  B.  B.,  Ms. 
21722.    1757.    34  Bog. 

Betrachtung    der    9.  Stunde    an    dem 


Telemann,  G.  Phil. 


371 


Telemann,  G.  Phil. 


Todes-Tage  Jesu.  Ms.  P.  24  Ell.  [B. 
Joach.  411.     Kopenhagen,  Ms.  Samlbd. 

Marcus  Passion  von  1729.  Ms.  P. 
[Hochschule  f.  Mus.  in  Berlin,  Abtlg.  Spitta. 

Noch  3  Passionsmusiken  oder  Oratorien 
genannt  in  P.  Ms.  [B.  Lpz.  Lpz.  Thom. 
Lübeck. 

In  Spitta's  Bach  2,  Blge.  12  eine  Arie 
aus  der  Marcus-Passion. 

In  Latrobe's  Samhvk.  von  1806—25 
eine  Arie  aus  einer  Passion. 

Oratorien  : 

Autographe  in  B.  B. 

1.  Oratorium  zur  Einweihung  der  Bill- 
werder Nicolaikirche :  Siehe  da,  eine  Hütte 
Gottes.     1739. 

2.  Oratorium  zum  Gastmahl  des  Herrn 
Bürger  -  Capitains  1755:  Dancket  dem 
Herrn.     P. 

3.  Oratorium  zur  Einweihung  der  grofsen 
Michaelis  Kirche  (in  Hbg.  1762):  „Komm 
wieder,  Herr,  zu  der  Menge"'.  Ms.  P. 
15  u.  17  Bog. 

In  dem  Sanilbde.  obiger  Autographe 
1—6  folgt  als  8.  Stück: 

4.  Oratorio  und  Serenata  zum  100. 
(31.  Aug.  1730)  Ehren-  . . .  Mahl  des  ... 
Collegium  derer  H.  Bürgermeister  in  Ham- 
burg, a)  Jauchze,  jubiüret.  b)  Zu  "Walle! 
zu  "WaUe!     Part.    8  u.  15  Bog. 

5.  21  u.  27  Bog.  Part:  Oratorio  zum 
Gastmahl  der  H.  Bürger-Capitaines,  1755. 
a)  Danket  dem  Herrn,  b)  Ihr  lustigen 
Wächter. 

6.  Oratorio  zum  Gastmahle  der  H. 
Bürger  Capitaines,  1760.  a)  „Herr  der 
du  bist  gerecht."  b)  Wir  wahren,  wir 
zieren."     13  u.  16  Bog. 

Oratorium  zum  Reformationsfeste  für 
Soli,  Chor  u.  Orch.  Text:  Holder  Friede, 
dich  zu  küssen.  Ms.  P.  fol.  [Brüssel 
Cons.  1111. 

Kirchen-Kantaten  und  Verwandtes: 

Harmonischer  Gottesdienst  oder  geistl. 
Cantaten  ...  f.  1  Singst,  mit  V.  oder  Ob. 
.  .  .  nebst  Generalb.  Leipz.  (1725)  Kissner. 
P.  1.  Thl.  4  BU.  324  S.  —  2.  Theil 
326  S.  Anhang  166  Ö.  [B.  Joach.  B. 
"Wagener.  Kopenhagen.  Darmst.  Brüs- 
sel 1990.  B.B.  Briissel  Cons.  Kat.  938 
mit  Reg.  über  72  Kantaten.  br.  Mus. 
2  Teüe. 

—  Fortsetzung  des  Harmon.  Gottes- 
Dienstes:  oder  geistl.  Cantaten  .  . .  nach 
der  Poesie  Tobias  Henrich  Schubarts  . . . 
Hambg.,  Selbstverlg.  29.  Dez.  1731  (gedr. 
bei  Stromer).  P.  fol.  3  BU.  196  S. 
[B.  Kgsbg.  Kopenhag.  B.  B.  Briissel 
Cons.  Kat.  das  Reg.  über  72  Kantaten 
mit  Anhang. 


Auszug  derjenigen  musikalischen  und 
auf  die  gewöhnlichen  Evangelien  gerich- 
teten Alien,  welche  in  den  Hauptkirchen 
durch's  1727.  Jahr  vor  der  Predigt  auf- 
geführet  werden.  Hamburg  (7.  Jan.  1727) 
Kissner,  gedr.  bey  Frz.  Ludw.  Greflinger. 
72  Nrn.  P.  fol.  [Schwerin  F.  Bmssel 
Cons.  mit  Reg.  Berlin  Kircheniust.  B.  B. 
Musicalisches  Lob  Gottes  in  der  Ge- 
meine des  Herrn,  bestehend  aus  einem 
Jahrgänge  über  die  Evangelien:  für  2. 
oder  3.  Singstim.  2  V.,  auch  Trompeten 
u.  Pauck.  bey  hohen  Festen  .  .  .  Nrnbg. 
(1744)  B.  Schraid.  Gestochen  von  Chr. 
Heinr.  Lau,  Organist  in  Hermsdorff  am 
Kynast.  4  Facs.  mit  72  Nrn.  P.,  Stb. 
geschrieb.  [Elbing.  Schwerin  F.  B.  Joach. 
Dresd.  Mus.  B.B:  17  Stb.  im  Drack. 
Darmst.  B.  Lpz.  Brüssel  Cons.  Kat.  mit 
Reg.  über  72  Kantaten. 

Sechs  Cantaten,  welche  aus  einer  Sing- 
Stimme  mit  dabey  befindlichem  bezieferten 
Basse,  zwo  "\''iollnen,  Viola  und  Ycl.  be- 
stehen, zu  denen  an  dreyen  Orten  eine 
Traversiere,  Hautbois,  und  Flute  ä  bec 
gefüget  ist.  Die  Poesie  . . .  von  Lersner 
. .  Praetorius  etc.  Druck,  s.  1.  Pai't.  in 
fol.     [Brüssel  Cons.  958. 

"VI  moralische  Cantaten ,  verfertiget 
und  Herrn  Johann  Chrstn.  Pichel  gewid- 
met. Druck,  s.  1.  Part.  fol.  [ib.  defekt, 
6  felilt  ganz.  Auch  in  B.  B.  Schwerin  F. 
im  Ms.  P. 

—  Ein  2.  Exempl.  in  B.B:  1  vol.  in 
kl.  fol.  Singst,  u.  Bass. 

In  B.  Lpz.  Ein  Jahrg.  Kirchenmusik 
im  Autogr.  P.  —  84  Cantaten  in  P.  u.  Stb. 
24  Cantaten  dito. 

In  B.  Lpz.  Thoraasschule,  1  Jahrg.  Kir- 
chenmusiken u.  70  Cantaten  f.  Chor  u. 
Orch.  in  P.  u.  Stb. 

Jahrg.  Arien  für  aUe  Sonn-  und  Fest- 
tage mit  Orchesterbegltg.  Part.  u.  Stb.  ge- 
druckt,    fol.     [Schwerin  F. 

Kirchen-Musiken  auf  die  Sonn-  und  Fest- 
tage, gedr.  u.  geschrieb.  Stb.   [Schwerin  F. 
36  Kirchen-Kantaten.     Part.   u.    Stim. 
in  Ms.     [Soudershausen. 

150  Kantaten  für  1  und  mehr  Stim. 
mit  Instn;m.  Mss.  4  voll,  in  P.  fol. 
[Brüssel  Cons.  941,  Kat.  das  Reg.  In 
942:  51  Kant.  Von  944—957  alleriei 
Kant.,  im  Kat.  S.  185  ein  Facsim.  einer 
Partitur. 

Geistliches  Singen  imd  Spielen,  D.  i. 
Ein  Jahrgang  von  Texten  . . .  bey  öffent- 
licher Kirchen- Versammlung  in  Eisenach 
musicalisch  aufgeführet  worden  von  .  .  . 
Gotha  1711  Reyher.  Textbuch.  [Berün, 
Hochschule  Abtlg.  Spitta. 

24* 


Telemann,  G.  Phil. 


372 


Telemann,  G.  PMI. 


Die  Auferstehung  und  Himmelfahrt 
Jesu.  Cant.  von  Rammler  f.  Soli,  Chor 
XL.  Orch.  P.  1760.  [Berlin  Singak.  Mu- 
sikfr.  "Wien.  B.  B.  im  Autogr.  247,  Bog. 
u.  21723  in  Kopie. 

Ostermusik  (Jauchzet  dem  Höchsten) 
mit  neuem  Text;  wird  T.  zugeschrieben. 
Ms.  Stb.     [Elbing  66. 

6  deutsche  geistl.  Motetten  zu  4  Stirn. 
u.  Bc.     Ms.  P.     [B.Joach. 

In  B.  B.  im  Ms.  21729:  34  Cantaten 
in  P.  mit  deutschen  Texten.  —  21728: 
20  Cantaten  ebenso.  —  21748:  Kirchen 
Musica:  Yon  Ostern  bis  Trinitatis  1726. 
15  Cantaten,  Part.  112  S.  —  Im  Autoyr: 

3  Cantaten  von  1748.  1742  u.  1751.  P. 
—  Hymne  von  Kramer  „Wie  ist  dein 
Name  so  grofs".  —  Eine  Einführungs- 
cantate  von  1768.  —  Die  Hirten  bey  der 
Krippe,  Weihnachtscantate  von  Ramler. 
P.    36  Ell. 

Cantate  aus  der  Messiade  von  Klop- 
stock   (umfasst   die    ersten  41  Verse)    f. 

4  Solost.  mit  Bc,  Streichinstr.  Flöt.  u. 
Ob.  c.  1760—1767.  [Prof.  Oswald  Koller 
in  Wien,  Beschrbg.  in  seinen  Klopstock- 
studien  1889,  50. 

Cantate  f.  4  Stim.  mit  1  V.  2  Violen, 

2  Ob.  u.  ß.  Pait  von  Seb.  Bach  ge- 
schrieben.   Ms.  P.  47.     [B.  B. 

Ms.  1981  der  B.  Brüssel,  Saralbd.,  Geistl. 
Gesge. 

Christus  der  ist  mein  Leben,  mit  Instr. 
Ms.  P.     [Schwerin  E.. 

Psalm  71,  Dens  Judicium  4  voc.  c.  in- 
stnim.   Ms.  P.  u.  Stb.    [Schwerin  F.    C.  P. 

Ein  feste  bürg  ist  unser  Gott  4  v. 
Halt,  was  du  hast  8  v.  Der  Gott  unsers 
Herrn  4  v.  Bc.  Es  seegne  uns  Gott  4  v. 
Bc.  Amen,  lob  u.  Ehre  3  v.  Bc.  Und  das 
Wort  ward  Fleisch  4  v.  Ms.  326  (28) 
Samlwk.     [B.  .Joach. 

Gott  sey  mir  gnädig,  4 stim.  mit  2  V. 
Va.  und  B.  nebst  Portr.  [B.  B.  Autogr. 
Grasn. 

Aria:  Grofze  Gottheit  deine  Starke,  mit 
Melanie    gez.    f.    1  St.    V.   u.    Org.     Ms. 

3  Stb.     [B.  Kgsbg. 

Ms.  199.  B.  B.  Hier  ist  mein  Herz.  — 
Ich  komm,  o  höchster  Gott,  2  Cant.  f. 
Gesg.  u.  Instr.  P. 

Lied  auf  Maria  Reinigung  .  . .  „Ich  bin 
ja,  Herr,  in  deiner  Macht,''  4  stim.  Ms. 
P.     [Schwerin  F. 

Jauchzet  dem  Herrn,  8 stim.  P.  Ms. 
[Berlin.  Singak. 

Jesu  meine  Freude,  Lied.  Ms.  P.  u. 
Stb.     [Schwerin  F. 

Jesus  meine  Zuversicht,  4  voc.  Ms.  P. 
[Schwerin  F. 


0  du  schönes  Weltgebäude  4  v.  c.  in- 
strum.     Ms.  P.     [Schwerin  F. 

Veni  sancte  Spiritus,  4  voc.  c.  orch. 
P.     [Musikfr.  Wien. 

Wer  bringt  dir  nicht  Ehi'e,  Arie.  Ms, 
P.  u.  Stb.     [Elbing. 

Wir  müssen  alle  offenbahret  werden 
f.  Chor  u.  Instr.     Ms.  P.     [B.  Kgsbg. 

Werfet  Panier  auf  im  Lande,  Motetto 
a  4  voc.     Ms.  81  Nr.  93.     [B.  Kgsbg. 

Wer  sich  selbst  erhöhet  f.  Chor  u.  Instr. 
Ms.  P.     [B.  Kgsbg. 

Trauer-Music  auf  der  Ksl.  Maj.  Carbi 
den  VII.  Die  Poesie  von  Zimmermann 
1745.  Kopie  von  Georg  Mich.  Telemann. 
P.  Ms.  18483.     [Hofb.  Wien. 

Trauer  Musica  des  Seelig.  Magnif.  Hn. 
Gerh.  Schröder.  Ms.  21735  P.  99  S. 
[B.  B. 

Trauer  Music  des  weiland  . . .  Stock- 
fleths.    Ms.  2]  736  P.     131  S.     [B.  B. 

—  In  B.  Hbg.  heilst  der  Titel:  Mich. 
Richey:  Welt  u.  Himmel  bey  der  1739, 
6.  Febr.  geschehenen  Beerdigung  des 
Bürgermeisters  Dan.  Stockfleth.  Ms.  P. 
240  S.     fol. 

Trauermusik  des  seeligen  Magnif.  Herrn 
Henrici  Dieterici  Wiesen.  P.  fol.  Kopie. 
[Scheurleer. 

Kirchen-Musiquen  bey  dem  Freuden- 
feste wegen  der  Geburth  eines  Kaiserl. 
Printzens.     Ms.  P.     [Darmst. 

In  B.  B.  noch  folgende  Mss: 

—  21718.  Cant.  auf  Ostern  1762.  1. 
Freuet  euch  mit  Jerusalem.  2.  Ihr  werdet 
weinen.    3.  Gelobet  sey  Gott.  1769. 

—  21719.  Dieser  Jesus,  welcher  von 
euch  ist  aufgenommen  gen  Himmel,  Cant. 

—  21720.  Die  Hirten  bey  der  Klippe 
zu  Bethlehem.  Cantate  von  Ramler.  — 
Auch  im  Autogr.  vorh. 

—  21721.  Pfingstfest-Music:  Schmücket 
das  Fest  mit  Mayen. 

—  21725.  Zur  Einweihung  der  St. 
Georgen  Kirche  in  Hbg.  „Heilig,  heilig", 
4  voc.  orch.    21725  a  der  1.  Chor. 

—  21726.  4  Cantaten.  P. 

—  21727.  Donner  Ode:  Wie  ist  dein 
Name  so  grofs.  Dieselbe  auch  im  Autogr. 
1756,  Text  von  Kronen. 

—  Die  Douuerode  in  3  Theileu  auch 
in  B.  Schwerin  F.  in  P.  und  Brüssel 
Cons.  967. 

—  21740.  Motetto  Ps.  71.  Dens  Judi- 
cium tuuni,  5  V.  c.  9  ström,  e  Bc.  In 
Paris  1739  komp.  u.  aufgef. 

—  21700.  Das  befreyte  Jei-usalem. 
Text  von  Zachariä,   zu   4  Stim.  u.    Orch. 

—  21701.  Der  Tag  des  Gerichts.  Text 
von  Ahlers,  in  4  Abtlg. 


Telemann,  G.  Phil. 


373 


Telemann,  G.  Phil. 


—  21705.    1  Magnii,    3  Messen    und 

1  Sanctus. 

—  Autogr.  18  Bog.  Part.  Bey  der  Ein- 
weihung der  Bilhvärder  Nicolai  Kirche 
1739.     Siehe  da!  eine  Hütte  Gottes. 

—  Ms.  112.  B.  B.  2  Cantaten:  Domi- 
nica 21  post  Trinit.   und  23  p.  Trinit.  P. 

—  Ms.  172  Kvrie  und  Gloria,  super: 
Komm  hlger.  Geist,  4  v.  c.  Bc.  P.  [auch 
in  Brüssel  Cons.  und  noch  4  andere,  s. 
Nr.  42.  Nr.  212  im  Autogr. 

—  Ms.  188.  Magnificat  deutscli,  4  voc. 
0.  iustr.  Gd.  —  Lobe  den  Herrn.  —  Do- 
mine ad  adjuvand.  —  Wie  ist  dein  Name 
so  grols,  4  voc.  0.  instrum.  P. 

—  Ms.  13545:  Soll  die  Marter  meiner 
Seelen.     Cantate  Nr.  4.    P. 

—  Ms.  21730.  Samlbd.  Part.  Nr.  1—10 
Cantaten  auf  deutsche  Texte  und  eine 
auf  latein.,  2  davon  mit  Melanie  gez. 

—  Ms.  21745.    Kom    heiliger    Geist. 

Cantate.     P.  „,.;,,, 

Im  br.  Mus.  1  Cantate  ohne  Titelbl. 
5^20.  —  Du  Tochter  Zion  freue  dich 
(Cantata),     Am  1.  Sonntage  des  Advents. 

2  Tromp.  Pauk.  2  V.  4  Stim.  u.  Orgel. 
Hermsdorff  bei  C.  H.  Lau.  [br.Mus.,  P. 
Ms.,  Stb.  im  Druck. 

Im   Stifte   Eiusiedeln:    Dom.    22  post 

Trinitatis.     Offertor.    a   4  voci   ed    orch. 

,Gott  hat  Geduld".  —  Dom.  24  p.  Trimt. 

„Selig  ist  der  u.  heilig".    Mss.    fol.    P. 

12  Canons  zu  2—4  Stim.  über  geistl. 
Texte.  Drack,  s.  1.  2  Bll.  in  40.  [Brüs- 
sel Cons.  sehr  def.  Am  Schluss  der  welt- 
lichen Gesänge  sind  noch  mehr  Canons 
verzeichnet. 

Fast  allgemeines  evangelisch  musica- 
lisches Liederbuch,  welches  1.  alte  Cho- 
räle, 2.  jetzt  übliche  Abweichungen  an- 
zeiget .  .  3.  den  Bass  ...  mit  4  Stim. . . 
beziffert  . . .  über  2000.  Gesänge  in  500. 
und  etlichen  Melodien  darstellet  . .  nebst 
einem  Unterrichte,  ..  zur  4 stim.  Com- 
position  . . .  Hambg.  1730  Stromer.  qu4i^. 
180  S.  475  Melod.  mit  B.  ohne  Text 
(Titel  und  Inhalt  genauer  bei  Zahn  6,  310, 
der  auch  15  Melod.  abdr.).  [B.  Kgsbg.  32. 
B.Lpz.  B.M.  B.Hbg.  B.  Wagener. 
Hofb.  Wien.    Biüssel  Nr.  1601. 

—  Ausg.  Hbg.  1751  Piscator.  1  vol. 
gr.  40.     [B.  B.  .     ^  ^ 

Choral:   Christus  der  ist  mein  Leben, 

4  voc.  c.  instr.    Ms.  Samlbd.    [Kopenhag. 

Weltliche   Oesangsiverke.     Opern  und 

Singspiele:  . 

(0.  Autor)  Lustige  Arien  aus  der  Opera 
Adelheid,  welche  Ao.  1727  auf  dem  Ham- 
burgschen  Schau-Platze  zum  ersten  male 
aufgef.  ward.   s.  1.  Part.  25  S.   4P.    [B.  B. 


—  von  Melanie.  2.  Aufl.  Ao.  1733. 
s.  1.     Pait     23  S.    40.     [B.  B. 

Dämon,  Oper  in  3  Akten.  Hambg. 
1724.    Ms.  21775.     [B.  B. 

Flavius  Bertaridus,  König  der  Longo- 
barden.  Hamburg  23/11  1729.  P.  [B.  B. 
Autogr. 

Genserich,  Opera  zu  Braunschweig 
1732  representiret.  Ms.  21777  P.  [B.  B. 
Ebd.  dasTextb:  Genserich,  Sieg  der  Schön- 
heit. Hbg.  1724. 

Miriways,  Singsp.  in  3  Aufz.  Hbg. 
1726  Text  von  Müller.  Neuere  P.  im 
Ms.     [B.M.     B.B.  Ms.  21778.  P. 

Pimpinone,  oder  die  ungleiche  Heirath, 
in  3  lustigen  Zwischen -Spielen  auf  dem 
Hbgschen.  Schau-Platze  aufgeführt,  s.  1. 
2  Stim.  u.  4  Instr.    6  Stb.  in  4P.    [B.  B. 

—  Part,  im  Ms.  Nr.  7379  und  21779. 
[B.  B.,  auch  das  Textbuch,  Uebersetzung 
ins  Deutsche  von  Praetorius,  soll  1726 
gegeben  worden  sein.  B.  Kgsbg.  Ms.  nur 
Singst,  u.  Bc.     Darmst.  Ms.  in  Stb. 

Don  Quixot  auf  der  Hochzeit  des  Co- 
macho.  Siuggedicht  von  Schiebler.  „Ein 
wahrer  Held  eilt  schon  ins  Feld."  Part. 
18V,  Bog.  Autogr.  in  obigem  Samlbd. 
Nr.  '9.     [B.  B. 

—  Ms.  21776  noch  einmal,  betitelt: 
Don    Quichott    der    Löwen -Ritter,    eine 

Serenata. 

Don  Quichotte,  der  Löwenntter  eine 
Serenate  von  Schiebler  f.  Soli,  Chor  und 
Orch.  P.  neuere  Kopie.  (In  den  Schieb- 
lefschen  Gedichten,  Hbg.  1773,  heifst 
der  Titel:  Basilio  &  Quiteiia.     [B.  M. 

Sokrates.  Ein  komisches  Singspiel  von 
König.  Hamburg  1721.  P.  2  Akte  in 
2  Bd.  [B.  B.  Autogr.]  Textb:  Der  ge- 
duldige Sokrates.     [B.  B. 

Die  ungleiche  Heyrath,  oder  das  herrsch- 
süchtige Cammermägden.  Intermezzo. 
Siehe  Pimpinone. 

An  Textbüchern   besitzt  noch  die  B. 

Berlin : 

Tamerlan,  in  einem  Sing-Spiele  1725. 
Die  Musik  von  Hendel,  das  Intermezzo 
von  Telemann,  die  Poesie  von  Haym,  die 
Uebersetzg.  von  Praetorius.  In  Hamburg 
aufgeführt. 

Die  verkehrte  Welt,  in  einer  Opera 
comique,  im  Jahr  1728.  Text  von  J.  P. 
Praetorius  (nach  le  Sage,  Vorbericht). 

Der  Weiseste  in  Sion.     Hbg.  1733. 

Sancio  oder  die  siegende  Grofsmuth, 
Hbg.  s.  a. 

Arien,  iceÜliche  Kantaten,  Lieder  etc. 

Ms.  21  780.  Die  Wolken  zeugen  Blitz, 
Arie    zur   Oper   Masaniello    von   Keiser. 


Telemaun,  G.  Phil. 


374 


Telemann,  G.  Phil. 


1729.      [B.  B.,   auch   im  Autogr.     Hofb. 
Wien  im  Autogr.  (sie?). 

12  deutsche  Opernarien  mit  Instr.  Ms. 
Stb.     [Schwerin  F. 

Neue  auserlesene  Arien,  Menueten  & 
Märsche  .  . .  (für  Eisenach)  comp.  Enth. 
168  Sätze  in  Melod.  u.  bez.  B.  Ms. 
[B.M. 

Cantaten:  Ha,  ha!  wo  will  mi  hüt 
noch  danzen,  a  3 :  Viol.  Voce  et  ß.  2  voU. 
—  PastoreUa:  Vaga  belli  rindi.  fol.  — 
Du  angenehmer  Weiberorden,  a  Canto 
solo  mit  V.  u.  B.  —  Der  Schulmeister, 
bearbeitet  und  Instrument,  von  C.  E.  F. 
Weyse.     1  vol.     [Kopenhag.  im  Ms. 

Ms.  11498  in  B.  B.  Samlbd.  Part, 
nach  Keiser,  am  Schluss,  S.  30  Cantata: 
Ich  hass  und  fliehe  zwar,  Sopr.  solo  et 
Bc.  (Die  Arie  S.  33  halte  ich  als  dazu 
gehörig),  auch  in  Ms.  3418.  11483.  S.  34 
Von  geliebten  Augen  brennen,  Sopr.  c. 
V.  et  Bc.  S.  38  Bist  du  denn  gar  von 
Stahl  und  Eisen,  Sopr.  c.  Oboe  et  Bc. 

10  weit].  Cant.  Part,  oder  St.  in  Mss. 
[Sondershausen. 

Cantate  ä  3  in  G  t?  mit  1  Ob.  1  V.  1 
Cemb.     Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Cantate:  Ach  grausamer,  doch  schöner 
Mund,  Sopr.  c.  Bc.  Ms.  B  938.  P.  [Dresd. 
Mus. 

Bin  ich  denn  so  gar  verlassen,  Can- 
tate ä  Sopr.  V.  e  Cemb.  Ms.     [Darmst. 

De  Danske,  Norske  og  Tydske  under- 
saatters  Gloede  (Cantate  zur  Geburistagsf. 
Kg.  Friedrich  V.  zu  Odensee.  Kl.-A.) 
Hbg.  17Ö7  Schönemann.  fol.  [B.  B. 
Brüssel  Cons.  966  Kat.  der  vollständige 
Titel. 

Cantata :  Geht  ihr  unvergnügten  Sorgen, 
mit  Melanie  gez.  Ms.  Part.  [Sonders- 
hausen. 

Ms.  11500  unter  Nr.  50,  1  Cantate: 
Ich  hass  u.  fliehe  zwar  die  Liebe.     [B.  B. 

Ms.  21757.  Ino,  Cantate  von  Ramler. 
P.     [B.  B. 

Ms.  21759. 
tat.     [B.  B. 

Ms.  21756.  Der  May,  von  Eamler. 
Noch  einmal  als  Autograph,  als  „musica- 
lische Idylle"  bez.     [B.  B. 

Ms.  21758.  Lied  Miijams  und  Debo- 
rens  aus  dem  10.  Gesänge  des  Messias. 
|T3.  B. 

Pastorella  venga  bella.  Cantate.  Ms. 
[Darmst. 

Autogr.  in  einer  Kapsel,  B.  B.,  mit 
G.  Ph.  Tel.  gezeich.  Nr.  7:  Cantate  zur 
Einführung  des  Herrn  C.  Ph.  Em.  Bach 
zum  Director  des  Hbg.  Musikchores.  1768, 
den  19.  Apr.    Pari.     117,  Bog. 


Jubel  Music  der  Admirali- 


Ms.  15630,  22.  Quodlibet:  Bartholo- 
raaeus,  m.  Thelemann  gez.,  f.  4  St.  in  P. 
[B.  B. 

Ms.  6652.  Reicher  Herbst,  ihr  küh- 
len Liiffte,  Cant.  f.  Ten.  2  V.  u.  Bc.  Stb. 
[B.  B. 

Ms.  176.  Ruht  itzt  sanft  ihr  zarten 
Glieder,  f.  Sopr.  u.  Bc.  Cantate.  P.     [B.  B. 

Der  Schulmeister,  eine  Cantate,  ge- 
dichtet u.  komp.  V.  Telemann,  bearbeitet 
u.  instrumentieii;  von  . . .  P.  33  S.  Auto- 
graph in  B.  B. 

Ms.  176.  So  erhält  getreue  Liebe.  — 
Che  volete  uon  l'intendo,  a  2  Sopr.,  Instr. 
u.  Bc.  P.     [B.B. 

Ms.  21755.  Die  vier  Tageszeiten  von 
Zachariä,  in  4  Abtlg.     [B.  B. 

Ms.  9065.  Voglio  amarti,  o  cai'e,  Cant, 
per  il  Sopr.  e  Bc     P.     [B.  B. 

Ms.  21770.  Cantate:  Der  Weiber- 
Orden  di  Melante  (=  Telemann).      [B.  B. 

Der  getreue  Music  Meister,  welcher 
sowohl  für  Sänger  als  Instrumentisten 
alle  Gattungen  musikalischer  Stücke  . . . 
enthalten.  Hambg.  1728.  fol.  4  Bll. 
100  S.     [B.  Wagener.    B.  Lpz. 

G.  P.  T.  24  theils  ernsthafte,  theils 
scherzende  Oden  mit  leichten  und  fast 
für  alle  Hälse  bequehmen  Melodien  ver- 
sehen. Hbg.,  Herold  1741.  4».  [B.  B. 
B.  Wagen  er. 

Marpurg  6,  163  beuiieilt. 

2  Oden  in  Birnstiel's  Samlwk.  1753. 
Mercy,  judgment:  In  Latrobe's  Samlwk, 

1806—25. 

12  Canones  ä  2,  3,  4  voc.  gedruckt  in 
(Hamburg  &  Lpz.  1740)  40.  Stb.  [Schwe- 
rin F.  B.  Kgsbg.  enthält  48  Canons,  mit 
dem  Titel:  Telemanns  Canones  ä  2.  3.  4. 
Singe-Spiel-  und  General-Bass  -  Uebungen. 
s.  1.  48  Bll.     2  BU.    Reg. 

In  B.  B.  2  Ausg.,  eine  ohne  Autor, 
betitelt:  Singe-Spiel-  und  Generalbass- 
Uebungen  s.  1.  4".  48  Nrn.  für  1  Stim. 
u.  bez.  B.,  der  zum  Teil  zur  Piobe  aus- 
gesetzt ist,  nebst  Bemerkungen  darüber. 
Andere  Ausg.  (1735). 

Instrumentahcerke. 

Symphonie  zur  Serenate  auf  die  erste 
100 jährige  Jubelf eyer  der  Hbger.  löbhch. 
Handlungs-Deputation  (f.  1  oder  2  Stim. 
mit  Gbass.)  Hbg.  1765  Bock.  Am  Ende: 
Telemann  im  85.  Jahre.  [B.  B.  Stadtb. 
Augsbg. 

3  Sinfonie  a  VV.  Ob.  Fl.  Fag.  Va.  e 
B.  Mss.  973—975  in  19  Stb.  [Dresd, 
Mus. 

24  Ouvertüren  für  2  V.  Ob.  FI.  Va. 
Corni,  Fag.  u.  B.  in  Part.  u.  Stb.  Mss. 
909—932.    [Dresd.  Mus. 


Teleinann,  G.  Phil. 


375 


Telemann,  G.  Phil. 


27  Concerti  a  VV.   Ob.   Va.   e  B.    15 

Stb.,  oder  Violino,  Ob.  Fl.  Corno  concer- 
tato  c.  VV.  Va.  e  B.  in  Stb.,  oder  a  V. 
concertato  c.  VV.,  Va.  e  B.  in  Part,  und 
Stb.  Mss.  Cx.  934.  879-889.  890-901. 
905.  907.  908.     [Dresd.  Mus. 

39  Trii  a  V.  e  B.,  oder  f.  Flöte,  Oboe 
u.  B.,  oder  V.  Ob.  B.,  oder  2  V.  u.  B. 
in  P.  und  Stb.  Mss.  Cx.  935—972  [ibid. 
Ebendort  noch  ein  Solo  a  V.  e  B.  in  Gm. 

1  vol.  Ms.  Cx.  933. 

Divertimento  di  V.  A.  B.  Fl.  e  Ob.  Hbg. 
Stb.     [Brüssel  Cons. 

Serenade  ou  Pieces ...  ä  3  Clarini  et 
Timb.,  2  Cor.  2  Hautb.  2  Fl.  ä  bec,  2  V. 
Va.  Fag.  et  Bc.  Ms.  P.     [Darmst. 

Musique  heroique.  ou  XII.  Marches. 
Helden-Music,  bestehend  aus  12  Märchen 
von  Melanie.  Hambourg.  qu4".  13  S. 
(Kat.  giebt  nicht  an  ob  dies  die  Part,  ist, 
denn  die  Komposition  ist  für  2  Ob.  oder 
V.  mit  Bc,  oder  noch  1  Tromp.  od.  noch 

2  Waldhörner).     [B.  Kgsbg. 

2  Sonate,  ä  V.  Ob.  d'amore  Bc.  u.  2 
Fl.  con  Cemb.     Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

Musique  de  Table,  partagee  an  3  pro- 
ductions,  dont  chacune  cont.  1  Ouvert. 
avec  la  suite,  ti  7  instr.  1  Quatuor,  1 
Concert  ä  7,  1  Trio,  1  Solo,  1  Conclusion 
ä  7  ...  s.  1.  7  Stb.  kl.  fol.  (Telem.  nennt 
sich  Kapellm.  des  Herzg.  von  Sachsen- 
Eisenach  und  Musitd.  in  Hbg.  [B.  B. 
Dresd.  Mus.     Brüssel  Cons. 

Kleine  Kammer -Music,  best,  aus  6 
Partien,  vor  die  V.  Fl.  Clav.  Ob.  (Frkft. 
a/M.)  J.  P.  Andreae.  fol.  47  S.  In  der 
Herbstmesse  1716  ausgegeben.  (Telem. 
nennt  sich  Kapellm.  in  Frkft.  a/M.)  [B.  B. 
Schwerin  F.  im  Ms. 

—  2.  Ausg.     [B.  B. 

95  Ouvertüren,  teils  in  P.,  teils  in  Stb. 
Ms.     [Darmst. 

11  Ouvertüren  für  kleines  Orch.  (Nr.  1, 
Hamburger  Ebb  und  Fluht,  1725  11/3) 
Ms.  Stb.     [Schwerin  F. 

8  Ouvertüren,  Ms.  Stb.  unter  Melanie. 
[Darmst. 

VI  Ouvertures  ä  4  ou  6,  Dessus,  Haut- 
contre,  Taille,  Basse,  2  Cors  ad  lib.  s.  1. 
(Hbg.)  6  Stb.    gr.  40.     [B.  B.    B.  Hbg. 

6  Ouvertüren  nebst  zween  Folgesätzen 
f.  Clav.  Nrnbg.,  B.  Schmid.  [B.  M.  Dresd. 
Mus. 

3  Ouvertüren  für  kleines  u.  gröfseres 
Orch.     Mss.  Stb.     [Rostock. 

2  Ouvert.  f.  Orch.  im  Ms.  in  Stb. 
ßrüss.  Cons. 

Ouvertüre  ä  2  Viol.,  2  Hautbois,  Viole 
e  Basso.     Nr.  5.    Ms.  P.     [Dresd.  Mus. 


Autogr.  von  37  Bog.  mit  allerlei  In- 
stioimentalwerken  in  Part.,  wie  Ouver- 
tüi'en,  Sinfonien,  Divertimenti,  Passa- 
caille  u.  a.,  welche  er  im  86.  Jahre  seines 
Alters  für  den  Landgrafen  Ludwig  VUI, 
von  Darmstadt  verfertigt  hat.     [B.  B. 

Ms.  188.  3  characteristische  Ouver- 
türen f.  Streichinstr.  Flöten  oder  Ob.  Jede 
Ouv.  trägt  eine  Ueberschrift  z.  B.  „Wasser- 
ouvertüre" etc.     P.     [B.  B. 

90  Concerte  f.  verschiedene  Instrum., 
teils  in  P.  u.  Stb.,  teils  nur  in  P.,  oder 
nur  in  Stb.  Ms.     [Darmst. 

12  Concerte  f.  verschiedene  Instrum. 
nnter  Mela7tie.  Ms.  Stb.  [Dai'mst,  noch- 
mals 8  Konzerte  ebenso. 

12  Concerte  f.  Orchester.  Ms.  Stb. 
[Schwerin  F. 

11  Concerte  f.  verschiedene  Instr.  mit 
Orch.     Mss.  Stb.     [Rostock. 

Concerto  con  4  Violini.  Ms.  P.  [Darmst. 

Ms.  36  Autogr.  Concerto  k  Violino 
solo  con  Viol.  Viola,  2  Flauti,  2  Oboi,  2 
Trombe  di  Caccia  e  Basso.  P.  fol.  Nr.  1. 
[Dresd.  Mus.  Ferner  unter  Melanie,  Mss. 
Cx  644—655  zwölf  Conceiü  a  V.  conc. 
c.  V.  Ob.  Fl.  Cor.  Va.  e  B.  in  Stb.  Cx 
661—665  fünf  Trii  a  2  V.  e  B.  je  3  Stb. 
Cx  659  -660  zwei  Trii  für  2  Ob.  u.  B. 
in  Stb.  Cx  657/58  Soli  (2)  a  V.  e  B.  1 
vol.  Cx  656,  Solo  a  Oboe  e  B.  Gm.  1 
vol.  fol. 

1  Concert  für  9  Instr.:  Chalumeau, 
Hautb.  Travers.  2  V.  Violle.  2  Basse- 
contre,  Bc.     30  Bl.     P.     [B.  B.,   Autogr. 

Autogr.  1  vol.  in  hoch  fol.  von  12  u. 
9  Bog.  als  2.  Nr:  Concert  ä  9  parties. 
[B.  B. 

Concerto  a  cinque  p.  3  V.  Va.  et  B. 
[Musikfr.  Wien. 

Concerto  a  4.    Ms.  P.     [Darmst. 

Concerto  ä  V.  princip.  2  V.  A.  et  B. 
Gd.  Stb.  Ms.     [Schwerin  F. 

Ms.  36.  Dresd.  Mus.  Autogr:  Concert 
ä  2  Fl.  traverse  ou  2  Violons  cencert. 
avec  2  VioL  Viola,  Calchedon  ou  Basson 
e  Clavecin.    P.    fol.     Nr.  2. 

Ms.  36.  Concert  ä  2  Flutes  travers. 
avec  2  VioL  Viole,  Calchedon  et  Basse. 
P.     fol.     Nr.  3.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  36  Dresd.  Mus:  Concerto  grosso 
per  il  Sign.  Pisendel  14.  Septbr.  1819, 
Viol.  concert.  2  Viol.  Viola  e  Basso.  P. 
fol.     Nr.  4. 

2  Concerte  f.  Fl.  mit  Streichquart,  u. 
eins  mit  Orch.     Ms.  in  Stb.     [Brüss.  Cons. 

Suiten  f.  2  Ob.  2  Waldhörn.  u.  Fag. 
Ms.  Stb.     [Rostock. 

6  Quatuors  a  V.  Fl.  Viole  ou  Vcl.  et 
Bc.  Nouv.  edit.     Gravee  par  De  Gland. 


Teleraann,  G.  Phil. 


376 


Telemaan,  G.  Phil. 


Paris,  Le  Clerc  et  la  V®  Boivin.  5  Stb. 
in  gr.    40.     [Hofb.  Wien. 

Nouv.  Quatuors  en  6  suites  a  1  flute 
trav.,  1  V.  1  B.  de  Viole,  ou  Vcl.  et  Bc. 
Paris,  auteur.  Grav.  Den.  Vincent.  Paris, 
Ledere.  5  Stb.  kl.  fol.  [B.  B.  B.  Hbg. 
Hofb.  Wien.     Darmst.  Ms.  P. 

Six  Quatuors  ou  Trios  ä  2  Fl.  ou  2  V., 
et  ä  2  Vcles.  ou  2  Bassons,  dont  le  second 
peut  etre  retranche  on  se  jouer  sur  le 
Clavecin.  Paris,  Le  Clerc.  Boivin.  [Karls- 
ruhe: 2  FL,  Ya.  2  Vcl.  Bc.  Hofb.  Wien 
4  Stb.  gr.  40. 

4.  livre  de  Quatuors  ä  Fl.  V.  A.-V. 
et  B.  Graves  par  Labassee.  Paris,  Le 
Clerc.  4  Stb.  in  gr.  4".  [Karlsruhe. 
Hofb.  Wien. 

Quadri  a  Yiolino,  Fl.  trav.  Viola  di 
Gamba  0  Vcl.  e  Fondam.,  tripartiti  in  2 
Concerti,  2  Balletti,  2  Sonate,  s.  1.  5  Stb. 
[B.  Hbg.     Darmst. 

—  Nouvelle  ed.  Paris,  le  Clerc.  5  Stb. 
[B.  Hbg.     Karlsruhe. 

11  Sonaten  f.  2  V.  Va.  u.  B.,  oder  2 
V.  u.  Klav.,  Klav.  Gambe  und  ein  2tes 
Klav.,  \.  Gambe  u.  Klav..  Fl.  2  Gamben 
u.  Cemb.,  Clarino,  2  V.  Va.  u.  s.  f.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Darmst. 

Sonata  a  4.    Ms.  P.     [Darmst. 

Sonata  discortato  ä  4  (2  V.  Fl.  trav. 
B.)  Ms.  Stb.     [Rostock. 

Sonate  per  Cemb.  obl.,  Fl.  trav.  e  B. 
3  Stb.  (nur  Klav.  vorh.)  Ms.     [B.  M. 

0.  Autor.  Sonata  1  (—VI).  (Viol.  1.  2. 
Vcl.  Fundam.)  s.  1.  4  Stb.  gr.  4«.     [B.  B. 

6  Trio  f.  V.  Ob.  oder  Fl.  oder  Fag.  u. 
B.  oder  Vcl.  Frankf.  Selbstverlg.  Stb. 
[Briiss.  Cons.     B.  Lpz. 

Trio  in  D.  p.  flute  ä  bec,  V.  et  Cim- 
balo.    Ms.  Stb.     [Bmss.  Cons. 

Trio  f.  Hoboe,  V.  u.  B.  P.  Ms.  4». 
[B.  Lpz. 

3  Trios  f.  Flute  ä  bec.  Hautb.  B..  od. 
2  Fl.  trav.  u.  B.  —  oder  Fl.  V.  u.  Klav., 
Mss.  Stb.     [Rostock. 

Tre  Scherzi  ed  uno  Tritto  a  2  V.  6  2 
Fl.  trav.  col  Bc.     [Berlin  Th.  fehlt  Bc. 

Essercizii  Musici,  overo  12  Soli  e  12 
Trii  ä  diversi  stromenti  (Hbg.)  PingeJing 
sc.  Ham.  3  Stb.  fol.  [B.  B.,  auch  im 
Ms.  21785,  3  Stb. 

Sonata  a  Cembalo  ed  Oboe.  Ms.  fol. 
[Kopenhag. 

6  Sonatas  or  Duets  for  2  germ.  flut. 
op.  2.  London,  Walsh.  fol.  [br.  Mus. 
B.  Wagener.     BriLss.  Cons. 

—  (6)  Sonate  a  2  flauti  travers.  0 
flauti  dolci  0  2  Viol.  Amst.,  Le  Cene 
Nr.  558.    45  S.     [B.  Wag-ener. 

—  Senates    (6)ä  2  Fl.  Ms.    [B,  Joach. 


Sei  Duetti  per  ü  Flaute  trav.  L  e  11. 
Ms.     26  Bll.     [B.  Wagener. 

11  Duetti  a  2  Fl.  trav.  2  Stb.  Ms. 
6652.     [B.  B. 

6  Sonatas  or  Canons  for  2  germ.  flute 
or  2  V.  op.  5.  Lond.,  J.  Simpson.  13 
ßU.     [B.  Wagener. 

6  Canons  or  Sonatas  for  2  germ.  flut. 
op.  5.     London,  fol.     [br.  Mus. 

18  Canons  melodieux  ou  VI  Senates 
en  Duo  pour  le  Clavecin  (Abschrift  aus 
der  Pariser  Ausg.)  Ms.  188.     [B.  B. 

83  Sonaten  für  verschiedene  Instnim. 
Ms.  P.  u.  Stb.     [Darmst. 

12  fugues  p.  clav.  Hambg.,  l'auteur. 
6  Senates  p.  clav.  (gestoch.).  Suites  p. 
clav.  (gestoch.).     [Briissel  Cons. 

2  Partiten  f.  Klav.    Ms.     [Darmst. 
Ouvertüre    avec    les    Svites    pour    le 

Clavecin  par ...   Gd.  (Hand  des  18.  Jhs.) 
1  vol.     fol.     6  Bll.      [Beriin  Kircheninst 
Fantaisies  p.  le  Clavess.     3  Douzaines. 
s.  1.  kl.  fol.     [B.  B. 

—  Fant.  II— XII  der  2.  Douzainen 
auf  11  einzelnen  Bll.  s.  1.  kl.  fol.     [B.  B. 

Cembalo  largo,  Solo  1  e  2.  Ms.  [Darmst. 

Menuet,  Altematio.  1  Bl.  Ms.  [Hofb. 
Wien. 

Sept  fois  sept  et  un  Menuet.  Sieben 
mal  Sieben  und  ein  Menuet.  Hbg.  1728. 
3  Hefte.  59  S.  für-  Klavier.  [B.  B.  B. 
Kgsbg. 

—  Zweites  Sieben  mal  Sieben  und  Ein 
Menuet  von  Melanie.  Ciavier.  Hambg. 
1730.     qu40.     29  S.     [B.  Kgsbg. 

(6)  Sonate  metodiche  a  V.  solo  a  Fl. 
trav.  (c.  Bc.)  op.  13.  Hambg.  P.  [B. 
Joach.     Darmst.     Brüssel  Cons. 

Continuation  des  Sonates  methodiques 
ä  flute  trav.  ou  ä  V.  avec  Bc.  (Hambg. 
1732).     s.  1.     fol.     [B.  B. 

Six  Sonates  a  V.  seul,  acc.  par  le 
Clavec.     Francfort  1715.     Stb.     [Darmst. 

6  Sonaten  f.  V.  u.  Cembalo,  1  vol.  im 
Druck.     [Briiss.  Cons. 

1  Son.  für  V.  und  B.  im  Ms.  2  Stb. 
[Biiiss.  Cons. 

3  Sonaten  f.  Gambe  u.  B.  —  V.  u.  B. 
—  Fagott  u.  B.    Mss.     [Rostock. 

6  Sonatine  per  V.  e  Cemb.  Ms.  4°. 
[B.  Lpz. 

Fantasie  f.  eine  V.  1  vol.  im  Druck. 
[Brüss.  Cons. 

Solo  f.  V.  u.  Bc.  2  Stb.  Ms.  [Schwe- 
rin F. 

12  Solos  ä  Violon  ou  Traversiere  avec 
B.  chiffree  faits  par  T.  0.  0.  u.  Verl.,  im 
Stich  (1.  März  1734).  55  S.  [B.  Wage- 
ner. B.  B.  und  im  Ms.  21  786  mit  obi- 
gem Datum.     Brüssel  Cons. 


Telemann,  G.  Pliil. 


377 


Telonius,  Michael. 


—  London,  "Walsh,  als  op.  1  gedr.  28 
u.  25  S.     [B.  T\'agener.     br.  Mus. 

12  Fantasie  per  il  Yiolono  (?)  senza 
B.  Ao.  1735.  Ms.  21786  angehängt. 
[B.  B. 

Die  kleine  Cammer-Musio.  Hautb.,  ou 
T.  ou  Fl.  trav.,  ou  Clavec.  avec  la  B. 
chiffree.     P.  gestoeh.     [Darmst.  ^ 

In  John  Simpson's  The  deligthful  Po- 
cket Companion  1  Flötenpiece. 

In  der  vollkoraniene  Organist,  siehe 
Chr.  Bach,  1  Orgelpiece. 

Fuge  in  AmoU  f.  Klav.  in  Auswahl 
vorzügl.  Musikwerke.  6  Lfg.  Berlin,  Traut- 
wein, Nr.  18.     [B.  Kgsbg. 

20  kleine  Fugen  auf  der  Orgel  als  auf 
dem  Ciavier,  Marcello  gew.  Hbg.,  Ph.  L. 
Stromer.  20  S.  (zum  Clioralbuch  gehörig 
1731).     [B.  Wagen  er.     B.  Kgsbg. 

Ms.  144  in  K.  Bog.  24.  2  Moderati,  1 
Pastorale,  1  Andantino  und  8  andere 
Piecen  für  Orgel.     [B.  B. 

Fughetta  in  Clementi's  Pract.  härm. 

T.'s  fugirte  und  veränderte  Choräle, 
s.  1.  et  a.  1  vol.  qu40.  [Brüssel  2030. 
In  Ms.  21765  der  B.  B.,  49  Nrn.,  die 
letzte  eine  Fantasie  von  T. 

24  Choralvorspiele.  Stich,  kl.  qufol. 
Titelbl.  fehlt,     [ß.  Wagener. 

24  fugierte  Choräle.    Ms.     24  Bll.    [ib. 

Fugen  f.  Orgel.     Ms.     [Brtiss.  Cons. 

Orgelstücke  in  Joh.  Andre  Bach's  Ms. 
[B.  Lpz.]  Ritter  Nr.  126  ein  Orgelsatz. 


Beschreibung  der  Augen-Orgel. .  .  so  . . . 
P.  Castel  in  Paris  erfunden.  Hamburg, 
Piscator.   1739.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

T.  gab  K.  J.  Fr.  Haltmeiers  Anleitung 
1737  in  Hbg.  heraus. 

Brief  an  Joh.  Gottfr.  Walther  in  Wei- 
mar mit  bioe:r.  Daten  für  dessen  Lexikon, 
Hbg.  1729  [Musikfr.  Wien.]  Einige  Briefe 
in  Lpz.  Ztg  1869  Nr.  24. 

In  Mizler's  musikal.  Bibl.  1752,  Bd.  3, 
S.  713  „Neues  musikalisches  System." 
Eine  spätere  Umarbeitung,  betitelt:  Letzte 
Beschäftigung  G.  Ph.  Telemann's  im  86. 
Lebensjahre,  bestehend  in  einer  musikal. 
Klang-  und  Intervallentafel,  in  den  Ham- 
burger Unterhaltungen  1767,  Bd.  3,  April 
Stiick  4;  auch  in  J.  A.  Scheiben's  musik. 
Compositon  nebst  Bemerkg.     S.  44. 

Hambui'gisches  Denkmal  der  Poesie  zur 
Musik  .  . .  (enthält  einige  100  Namen  von 
Musikern),  abgedruckt  in  J.  A.  Fabricius' 
Pietas  Hamburgensis  . . .  Hbg.  1730,  8^. 
Nr.  5. 

Catalogue  des  oeuvres  en  musique  de 
Mr.  Teleman,  qui  se  vendent  ä  Hambourg 
chez  lui.    Amsterd.  1733.    [B.  Hbg. 


Teller,  siehe  Deller,  Florian. 

Teller,  Marcus,  Priester  und 
Musiker  a/d.  Kirche  St.-Servais  zu 
Mastricht  im  Anfange  des  18  Jhs. 
Man  kennt  von  ihm: 

Musica  Sacra,  stylo  plane  italico  et 
cromatico  pro  compositionis  amatoribus, 
complectens  9  Motetta  brevia  de  tempore, 
et  2  Missas  solemnes  4  voc.  (cum  instr.) 
Augustae  1726  J.  J.  Lotter.  14Stb.  fol. 
[B.  M. 

Teller,  Pierre,  siehe  Le  Teller. 

Telliugen,  A  . . .  toii,  ist  be- 
kannt durch 

6  Senates  pour  le  Clavecin  ou  Pfte, 
av.  acc.  d'un  V.  oe.  1.  Berlin,  Hummel. 
[Dresd.  Mus.]  Cramer  1,  489  riihmt  dem 
Komponisten  einen  guten  Geschmack  nach. 

Telonius ,     C  . . .     Gr . . .,    ein 

Musikliebhaber  in  Hamburg,  der 
sich  auch  als  Komponist  hervor- 
that  und  herausgab: 

Oden  und  Lieder  mit  Melodien.     Hbg. 

1782  Hoff  mann.     Neue  Aufl.    fol.     [B.  B. 

Die  erste  Ausg.  erschien  1777. 

Kleine  muntere  und  ernsthafte  Sing- 
stücke bey  dem  Claviere  comp.  u.  heraus- 
gegeben von  einem  Liebhaber  der  Musik. 
Hbg.  1788  Schneider.     [Lübeck. 

Geistliche  und  weltliche  Oden  und 
Lieder,  vermischt  mit  einigen  Menuetten, 
Märsehen  u.  6  englischen  Tänzen.  Hbg. 
1785.     [Stadtb.  Augsbg. 

Im    Akademischen    Liederbuche     von 

1783  befindet  sich  ein  Lied  mit  Fr.  M, 
Mel.  Telonius  gez.  (siehe  unter  Lieder- 
bücher). 

In  den  Freimaurer  Lieder  s.  a.  ist  er 
auch  zu  finden.  In  J.  D.  Schultze's  Co- 
pien  für  meine  Freunde.  Hbg.  1785,  2 
Lieder,     [br.  Mus. 

Telonius,  Michael,  geb.  1652 
in  Zeitz,  gest.  1714  in  Eisenberg, 
erlernte  in  Strafsburg  und  Leipzig 
exprofesso  das  Orgelschlagen,  wurde 
1674  oder  75  Organist  in  Teuchern, 
als  Nachfolger  Gottfried  Keiser's 
des  Yaters  von  Keinhard,  1676 
Stadtorganist  in  Eisenberg  u.  1687 
fürstl.  Kapellmeister.  Er  soll  ein 
sehr  berühmter  Mann  und  Kom- 
ponist gewesen  sein  (Gschwend, 
Eisenberg.  Chronik  S.  284.  Back, 
Chron.  von  Eisenberg  I,  337). 


Temanza. 


378 


Tenducci. 


Temanza,  Andrea.  Gerber  1 
bez.  ihn  als  römischen  Musiker, 
von  dem  in  Amsterdam  um  1736: 

12  Sinfonien  a  4.  und  12  Idee  harmo- 
niose  a  tre,  2  V.  e  Vcl.  o  Bc.  erschienen. 

Temeoni,  Floriclo,  geb.  zu 
Lucca  im  18.  Jh.,  war  Musiklehrer 
zu  Paris.  C.  F.  Becker  zeigt  von 
ihm  an: 

Methode  qui  appr.  la  connaiüsance  de 
l'harmonie  et  la  pratique  de  l'accomp., 
Selon  las  principes  de  l'ecole  de  Naples. 
Paris  1798. 

Theorie  de  la  musique  vocale,  ou  reg- 
les  qu'il  faut  connoitre  et  observer  pour 
bien  chanter,  ou  pour  apprendre  ä  bien 
juger  par  soi-meme  du  degre  de  perfec- 
tion  de  ceux  que  l'on  entend;  avec  des 
remarques  sur  la  prononciation  des  lau- 
g-ues  franQoise  et  italienne.  Paris  1799 
Pougens.     8».     150  S. 

Einen  Fundort  kann  ich  nicht  nach- 
weisen. 

Temmerman ,  Charles ,  geb. 
um  1772  zu  Eecloo,  gest.  27.  Apr. 
1829  ebd.  Studierte  zu  Brügge 
und  wurde  dann  Organist  in  seiner 
Vaterstadt.  1802  gründete  er  eine 
Musikgesellschaft,  St.  Caecilia,  in 
der  gröfsere  Orchester-  und  Ge- 
sangswerke zur  Aufführung  ge- 
langten (Gregoir,  Galerie). 

Temnitz,  Bertle,  am  11.  Apr. 

1579  als  Bassist  für  die  Hofkapelle 
in    München    angenommen,    fehlt 

1580  (Kreisarchiv). 
Temi)elliof,  Greorg  Friedrieh, 

preufsisch.  General-Leutnant,  gab 
heraus : 

Gedanken  über  die  Temperatur  des 
Herrn  Kirnberger,  nebst  einer  Anweisung, 
Orgeln,  Claviere,  Flügel  jc.  jc.  auf  eine 
leichte  Art  zu  stimmen,  von  G.  F.  T. 
einem  Liebhaber  der  Music.  Berlin  und 
Lpz.  177.5  Decker,  kl.  8».  37  S.  [B.  B. 
B.  Joach.  Dresd.  B.  Wagener.  Brüssel. 
B.  Lpz 

Fetis  teilt  den  mihtärischen  Lebenslauf 
mit. 

Tempest,  The  . . . 

The  Ariel's  songs  in  the  play  caU'd 
the  Tempest  (komponiert  von  J.  Banister^ 
J.  Hart  und  P.  Humphreys.  London  c. 
1670).    fol.     [br.  Mus. 


In  Playford's  Ausg.  von  Hilton's  Catch 
that  Catch  1667,  2.  Teil,  befindet  sich 
auch  ein  Gesang:  The  Tempest. 

Temple,  John,  um  1553  bis 
1558  Sänger  an  der  Hofkapelle  in 
London  (Nagel  1,  24). 

Templin,  Petrus,  um  1594 
Altist  a/d.  Hofkapelle  in  Weimar 
(M.  f.  M.  29,  140). 

Tenaglia,  Antonio  Francesco, 
geb.  zu  Florenz,  lebte  lange  Zeit 
in  Rom  und  trat  als  Opernkompo- 
nist auf.  Allacci  verz.  1661  die 
Oper  Cleano,  in  Rom  aufgeführt. 
Nachweisbar  sind 

21  Cantate  p.  Sopr.  col  B.  Ms.  192 
BU.     [B.  Wagener. 

2  Cantate  (ebenso)  1.  Costanza  in 
amore.   2.  Amante  pentito.   Ms.    [Modena. 

I  Arie  und  1  Duett  in  Olsen's  Musica 
scelta.  [B.  B.  Dieselben  neu  herausgeg. 
von  Teschner  (Eitner  2). 

Se  fosse  cosi  couforme  voi  dite  Bl.  25 
und  Misero  chi  si  fida  Bl.  167.  Ms.  des 
17.  Jh.     [Bologna,  Kat.  3,  197. 

II  uocchier  che  torna  und  Oh,  che 
bizzarro  humor,  per  Sopr.  c.  Clavic.  Ms. 
17  763  Nr.  9  u.  11.     [Hofb.  Wien. 

E  cosi  pur  lang-uendo  und  Madonna 
udite  ä  3  voci  in  Florido's  Samlwk.  Con- 
cento,  parte  2.    1653. 

Unter  Giovanni  (Schreibfehler?)  Franc. 
T  . . .  im  Ms.  49  des  br.  Mus.  ein  Duetto : 
Son  disperato.  Dasselbe  auch  im  Ms.  64 
S.  201. 

Tendresses  bachique,  ou  Duos 
et  Trios-Airs-rec.  par  Chr.  Ballard.  Paris 
1712—18.  2  voll,  [besafs  Leo  Liepm. 
In  B.  M.  nur  der  Jahrg.  1712. 

Tendncci,  Griustino  Fernando, 

er  führte  auch  den  Beinamen  Se- 
7iesino;  geb.  gegen  1736  zu  Siena, 
ein  Kastrat,  der  als  Opernsänger 
einen  grofsen  Ruf  hatte.  Pohl  1, 
179  berichtet:  Am  11.  Nov.  1758 
trat  er  in  London  im  Kingstheater 
in  dem  Pasticcio  „Attale"  auf. 
1769  sang  er  im  Covent  Garden- 
theater. Virtuose  als  Sänger,  war 
er  auch  Virtuose  im  Schulden- 
machen und  machte  daher  1761 
Bekanntschaft  mit  dem  Londoner 
Schuldgefängnis.     Später   sang   er 


Tenducci. 


379 


Tepper  von  Ferguson. 


auch  in  Irland  und  Schottland. 
1770  ist  er  wieder  am  Kings- 
theater angestellt,  sang  auch  auf 
den  Musikfesten.  1778  traf  ihn 
Bach  in  Paris  und  Mozart  schrieb 
daselbst  eine  Sceue  für  ihn.  1785 
sang  er  wieder  in  London,  nach 
1786  verliefs  er  England  und  liefs 
sich  in  Italien  nieder,  wo  er  auch 
nach  und  nach  verscholl.  Er  ver- 
öffentlichte auch  einige  Komposi- 
tionen, bekannt  sind: 

A  collection  of  lessons  for  the  harpsi- 
chord.  s.  1.  et  a.  [CR  Kat.  S.  492. 
B.  Wagener  besitzt  eine  Ausg:  London 
bei  Welcker.    18  S. 

A  collection  of  favourite  airs  in  score, 
sung  at  Haberdashers  Hall  (ed.  by  . . .) 
Lond.    fol.     [br.  Mus.     C.  P. 

A  collections  of  new  french  songs  .  . . 
London,     qufol.     [br.  Mus. 

3  engl,  songs.     Lond.     [ib. 

6  favourite  songs  perform,  at  Mr.  Bacb's 
Concert  . . .     (Lond.  1778.)    P.    fol.     [ib. 

A  fav.  Minuet  and  Country  dance. 
Lond.     [ib. 

Six  new  english  songs,  coniposed  by, 
and  to  be  sung  by  Mm  at  Ranelagh.  Lond. 
P.     qufol.     [R.  C.  of  Mus. 

Ferner  befinden  sich  im  br.  Mus: 

Instruction  of  Mr.  T.  to  his  scholars. 
Lond.  qufol.  mit  Portr.  —  6  new  engl, 
songs.  Lond.  1763.  qufol.  —  Einige  Songs 
in  Londoner  Einzeldracken. 

Teneur,  Le,  siehe  Le  Tenenr. 

Tengiiagel,  31.  tfaiisiieb  (gez. 
M.  G.  T.),  bekannt  durch: 

Het  leven  van  Konstance;  waer  of 
Voigt  het  tooneelspel,  De  Spaensche  heidiu. 
Aemsterdam  1643  gedr.  by  N.  van  Rave- 
steyn  voor  J.  Jacott.  kl.  4P  mit  Musik- 
tafeln.     [Amst. 

Mutmalslich  ist  T.  nur  der  Dichter. 

Teniers,    (xiiillaume    Alberf, 

geb.  um  1748  zu  Löwen,  gest.  12. 
Febr.  1820  zu  Amsterdam.  Vio- 
linist, anfänglich  bei  einer  Theater- 
truppe, 1792  am  grofsen  Theater 
in  Brüssel,  später  liefs  er  sich  in 
Amsterdam  nieder  und  wurde 
1.  Violinist  am  Theater  fran9ais. 

Gregoir,  Galerie,  verzeichnet  Sonaten  f. 
Viola,  Concerte  f.  Violine  u.  Variationen 
f.  Vioi.   ediert  von  Böhme  in  Hbg.     In 


seinem  Panth.  3,  60  schreibt  er:  1780 
war  er  im  Haag  „maitre  des  symphonies" 
im  üpernorchester  und  S.  154  nennt  er 
das  Jahr  1790,  in  dem  er  in  Biüssel 
1.  Violinist  wurde. 

Aus  folgendem  Drucke  ersieht  man, 
dass  er  eine  Zeitlang  auch  in  Hamburg 
gelebt  haben  niuss.  Er  ist  betitelt : 
III  Senates  pour  Alto  av.  acc.  d'Alto 
dediees  ä  Mr.  C.  F.  H.  Duquenoy  Maitre 
de  Mus.  du  Spectacle  fran^ais  ä  Hamburg. 
Op.  VI.     s.  1.     Stb.     [Schwerin  F. 

Tenler,  Gleorg,  von  1532 — 1554 
Organist  in  Pirna  (Sachsen).  M.  f. 
M.  28,  150. 

Tenoe,  ...  ein  englischer  Mu- 
siker der  1.  Hälfte  des  18.  Jhs.,  der 

in  "Watts  Samiwk.  the  musical  Miscel- 
lany  1729  ff.  im  1.  Bd.  mit  6  Gesängen 
auf  S.  12.  65.  72.  84.  110  u.  166  ver- 
treten ist.  Ferner  in  P.  Moilier's  Duos 
anglois  2  Piecen  f.  2  Flöten. 

Teobaldi,  siehe  GlattL 
Teoflle. 

Le  forza  della  fortuna  e  della  Aartu. 
Dramma.  Vienna  1671.  P.  fol.  [Wer- 
nigerode.] In  der  Privatbibl.  des  Fürsten 
Moritz  Lobkowitz  zu  Raudnitz  unter 

Teofilo :  II  Giro  vendicatore  di  se  stesso. 
Vienna  1668  Cosmerovius  (scheint  nur 
das  Textbuch  zu  sein,  dem  Drucker  nach 
zu  schlielsen  und  der  Verfasser  der 
Dichter). 

Teofilo  Romano, 

ist  in  Ancina's  Samiwk.  Tempio  armonico 
1599  mit  „S'in  me  potesse"  3  voci  ver- 
treten. 

Tepper  von  Ferguson,  seit 
1801  russisch  Kaisl.  Hofkapell- 
meister in  Petersburg;  geb.  in 
Warschau,  Sohn  eines  Banquiers, 
bildet  sich  in  Wien  zum  Musiker 
aus,  zeichnet  sich  schon  1795  als 
Klaviervirtuose  aus,  geht  dann 
nach  Hamburg  und  von  da  nach 
Petersburg,  wo  er  als  Klavier- 
meister bei  der  Grofsfürstin  mit 
2000  Eubel  angestellt  wurde. 
Schrieb  für  die  dortige  Bühne 
mehrere  Operetten,  die  mit  Beifall 
aufgenommen  wurden,  so  dass  ihn 
der  Kaiser  zum  Kapellmeister  er- 
nannte (Gerber  2,   der  auch  eine 


Tepser,  Leopold. 


380 


Terradeglias. 


Liste  seiner  bis  dahin  gedruckten 
Kompositionen  giebt).  Nachweis- 
bar sind: 

Schiller's  Ode  an  die  Freude  in  Musik  j 
gesetzt  (f.  Chor  u.  Pfte.).  Hamburg  1797  j 
Günther  und  Böhme.     [B.  B.     B.  Lpz.         j 

9  Variations  sur  l'air  de  la  Pastorale   I 
de  Nina  p.  le  Clavec.    ou  Pfte.     oe.  10. 
Nr.  1.     Hbg.  ib.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Tepser,    Leopold,    um    1743  ! 

Chorknabe  an  St.  Stephan  in  Wien 
(Pohl  3,  36). 

—  Stephan,  Posaunist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  mit  400  Gld. 
Gehalt  vom  1.  Dez.  1730  an,  wurde 
1767  pensioniert  und  starb  9.  Nov. 
1769,  80  Jahr  alt  (Köchel  1). 

Terache,  Loyset  de,  siehe  Tlie- 
rache. 

Teracina,  siehe  Zaear  Nr.  10. 

Teraldo,  Tiiuate,  bez.  sich  mit 
„Accademico  Augusto  deile  buone 
arte,  e  Socio  letterario  Umbro". 
Er  gab  heraus: 

Gli  elementi  generali  della  musica, 
esposti  e  spiegati  con  metodo  sistematico 
per  uso  de'Giovanetti  principianti ,  con 
diverse  figure  in  rame  da  . . .  Roma  1792 
Are.  Casaletti.  8».  103  u.  1  Taf.  [Bo- 
logna. 

Teramo,    Zacharias    de,    ein 

Komponist  des  15.  Jhs.,  ist  in  den 
Trienter  Codices  (jetzt  in  Wien) 
mit  einem  4stim.  Patrem  vertreten. 

Terby ,  Fr  ... ,  genannt  der 
Yater,  war  Kapellmeister  an  St. 
Pierre  zu  Löwen  am  Ende  des 
18.  Jhs.  (Elewyck  49). 

Terpager,  P...,  gab  heraus: 

Wolf  Sengverds  skrivt  ora  de  Apuliska 
Edderkoppe  Kiobenhav.  1702.  [Musikfr. 
Wien. 

Terradeglias,  gewöhnlich  Terra- 
dellas  geschrieben,  Doininico,  geb. 
in  Barcelona  in  Spanien,  getauft 
in  der  Kathedrale  am  13.  Febr. 
1711,  gest.  1751  zu  Rom.  Ein 
Verwandter  in  Neapel  brachte  ihn 
als  Alumne  auf  das  Conservatorio 
di  San  Onofrio  in  Neapel,  wo  er 
sich    unter    Franc.   Durante    zum 


Opernkomponisten  ausbildete.  1739 
ti-at  er  mit  der  Oper  ,,l' Astarte"  vor 
die  Oeffentlichkeit,  schrieb  1740  für 
Rom  einen  Teil  der  Oper  „Romolo" 
von  Latilla  u.  andere.  Er  muss 
den  Kapellmeisterposten  an  San 
Giacomo  in  Rom  erhalten  haben, 
da  Florimo  berichtet,  dass  er  nach 
seiner  Rückkehr  aus  England  den- 
selben wieder  antrat.  Burney  7, 
456  berichtet,  dass  er  1746  nach 
London  kam  und  die  Oper  „Mitri- 
date"  am  2.  Dez.  und  am  24.  März 
1747  die  Oper  „Bellerophon"  zur 
Aufführung  brachte.  Ueber  Paris 
kehrte  er  1747  nach  Rom  zurück 
und  trat  seine  Stellung  als  Kapell- 
meister an  S.  Giacomo  wieder  an. 
1751  wurde  sein  „Sesostri"  ge- 
geben (Fetis.  Florimo  2,  456,  der 
1  Oratorium,  1  Messe  u.  7  Opern 
verz.).     Nachweisbar  sind: 

Merope,  Dramma  per  mus.  in  3  atti, 
rappres.  in  Eoma  1743.  Ms.  P.  3  voU. 
[Bologna.  Cambridge  FW.  und  4  Arien 
in  Ms.  145. 

Epitide.  Dram.  d'Apostolo  Zeuo  .  .  . 
in  3  utti.     Ms.  P.     3  voll.     [Bologna. 

In  B.  B.  Ms.  L268:  1  Arie,  1  Duo 
und  1  Terzett_  f.  Gesg.  u.  Instr.  P.  — 
—  Ms.  139,  Se  perde  l'usignolo,  Sopran- 
Arie. 

In  B.  Wagener:  The  favourite  songs 
in  the  opera  called  Mitridate.  London, 
Waish  Nr.  2.  17  S.  [im  br,  Mus.  2 
Bücher,  1.  2. 

—  Dodici  Arie  e  2  Duetti.  Lond., 
Walsh.     55  S. 

In  Neaxiel:  7  Ajien  mit  2  V.  Ya.  u.  B. 
Solfeggio  con  acc.  di  pfte.  und  1  Cantata 
Un  bei  gentil  sembiante,  c.  2  V.  Va.  e  ß. 

In  Dresd.  Mus:  27  Alien  mit  Instrum. 
im  Ms.  2.  3.  13.  154.  739.  756.  830. 

Im  br.Mus:  Bellerofonte,  The  favou- 
rite songs  in  the  opera  . .  .  London  (1747) 
Walsh.  fol.  —  Annibale  in  Capua,  eine 
Mischoper,  siehe  Hasse.  —  Im  Ms.  ^357, 
Samlbd.  von  Arien  u.  Kantaten,  1  Nr. 

Im  R.  C.  of  Mus.  die  beiden  oben  ge- 
nannten Opern  ini  Druck:  Bellerofonte 
und  Mitridate. 

In  Hofb.  Wien,  Ms,  17033,  Sanübd. 
Nr.  3  wird  er  genannt  Dominico  Michele 
Barnabas    Terradellas.     Eine    Ana:    lo 


Terrasson. 


381 


Terzi,  Serafino. 


soa  quel  pellegrino,  Sopr.  c.  ström.  P. 
qufol. 

In  Schicerin  F.  Ms.  P.  u.  Stb.  Italie- 
nische Arien  f.  Sopr.  2  V.  Va.  u.  Cemb. 

In  Wolfenh.  Ms.  302,  7  eine  Ana  mit 
Orcli:  Douo  d'amica  sorte. 

Im  Conserv.  xu  Mailand  7  Arien  im 
Ms.  mit  Streichinstr.  P. 

In  Darmst.  eine  Cantata  „Oh  dei  quel 
mi  sorprendo  für  Sopr.  u.  B.  mit  2  V.  u. 
Va.    Ms. 

Terrasson,  Aiitoine,  geb.  1.  Nov. 
1705  zu  Paris,  gest.  ebd.  30.  Okt. 

1782,  ein  Advokat,  der  sich  später 
von  der  Schriftstellerei  ernährte, 
gab  unter  anderera  heraus: 

Dissertation  historique  sur  la  Yielle. 
Paris  1741  La  Mesle.  12".  [Paris  Xat. 
Pai'is  Mazarin.  Stadtb.  Besangon.]  "Wie- 
der abgedr.  in  seinen  Melanges  d'histoire, 
de  litteratnre,  de  jurisprud.  Paris  1768. 
12".  Ausg.  von  1741  noch  in  B.  Brüssel 
4082. 

Terre   (Tertre),   Du,   siehe   Dii- 
tertre,  . . . 
Terreui,  B  . . ., 

bekannt  durch  eine  Sinfonia  concertata 
(Gd.).     Ms.  Stb.     [Dai-mst. 

Terrettj,  GrioTaimi, 

In  Lindemaun's  Decades  duae  1598 
Nr.  5  ein  Madrigal  5  voc. 

Terriera,  Francesco,  aus  Co- 

negliano  (Venedig),  ist  bekannt 
durch 

Messa,  Salmi  per  ä  Vesperi,  et  Motetti 
ä  8  voci,  con  il  B.  per  sonar  nel'Org. 
Lib.  1.  Yen.  1601  Vincenti.  9  Stb.  kl.  4". 
11  Gesge.  [ Hof b.  "Wien :  C.  Rom  Caecilia: 
A.  Tl.  A2.  B2. 

Madrigal!  a  5  voci  di  . . .  Nuouam. 
comp. .  .  Lib.  1.  Ven.  1596  Yincenti. 
5  Stb.  4«.  18  Madr.  [B.  Hbg.  Proske 
fehlt  5  a.     B.  M.  fehlt  5  a. 

1  Magnificat  unter  Tarreria  im  Samlwk. 
1600  a  (Eitner  1). 

Terro     (Terron),     Gruillaiinie, 

Tiolaspieler  im  Dienste  Philipp 
des  Schönen  von  c.  1501 — 1504 
(Straeten  7,  149.  152). 

Terry,  J  . . .  T  . . .,  ein  eng- 
lischer Komponist,  dessen  Lebens- 
zeit nicht  bekannt  ist. 

Er  kommt  in  dem  Samlbd.  476  des  E. 
C.  of  Mus.  mit  einem  Service,  2.  Bd.,  vor. 


Terza,  Josei)li,  geb.  um  1751 
zu  Neapel,  wurde  Advokat  und 
dabei  Physiker,  der  über  Akustik 
schrieb : 

Xuovo  systema  del  suono  (Napoli  8'^. 
64  S.).  Später  erschien  das  grölsere  Werk 
über  denselben  Gegenstand  u.  mit  gleichem 
Titel  in  Paris  1805.    8"  (Fetis). 

Terzachi  (Terzaghi) ,  Angelo, 
R.  P.,  nur  bekannt  durch 

Psalmi  Vesperarum  et  Magnificat  4  voc. 
0.  Bc.  ad  org.,  et  in  fine  aUquot  Ealsi 
Bordoni  cum  Vereu  venerabilis  Sacramenti. 
Antverp.  1615  P.  Phalese.  5  Stb.  4P. 
[br.  Mus;  A.  T.  Bc. 

Terzi,  (xiovauni  Antonio,  ein 

Lautenist.  Man  vermutet  (ür.  E. 
Bohn,  nach  Printz'  Singkunst), 
dass  der  im  Fuhrmann  1615  mit 
2  Lautenpiecen  genannte  Antonio 
del  Pergainosco  derselbe  sei.  Jos. 
Müller  glaubt  sogar,  dass  damit 
Antonio  del  Mazzaro  gemeint  sei. 
Beide  Vermutungen  sind  sehr  frag- 
lich, da  Terzi's  Geburtsort  nicht 
bekannt  ist.  Fetis  sagt  zwar:  wahr- 
scheinlich Bergamo,  doch  ist  dies 
ebensowenig  erwiesen.  Man  kennt 
von  ihm  nur  folgende  Druckwerke, 
welche  unter  Giov.  Ant.  Terzi  er- 
schienen: 

Intavolatura  di  Uutto,  accomodata  con 
diversi  passaggi,  per  suouar  in  Concerti 
a  duoi  hutti,  &  solo.  Lib.  1...  Ven. 
1593  Amadino.  fol.  133  S.  [Nationalb. 
in  Florenz.    Bologna.     Wolfenb. 

—  Alessandri  und  Fetis  zeigen  ebd. 
eine  Ausg.  von  1613  an. 

Das  Buch  enthält  arrangierte  Motetten, 
Contrapuncte,  Canzonen,  italienische  und 
französische  von  verschiedenen  Autoren, 
siehe  den  Kat.  Wolfenbüttels. 

II  2.  lib.  de  Intavolatura  di  Liuto  .  . . 
nella  quäle  si  contengono  Fantasie,  Mo- 
tetti, Canzoni,  Madrig.,  Pass'e  mezi  &  BaUi 
.  . .  Yen.  1599  G.  Yincenti.  123  S.  in 
fol.     [Wolfenb.,  im  Kat.  die  Autoren. 

In  Chilesotti's  Lautenspieler  p.  98: 
15  Piecen.  Er  rechnet  ihn  zu  den  besten 
Komponisten  fiü-  Laute,  siehe  die  Be- 
urteilung in  M.  f.  M.  24,  29. 

Terzi,  Serafino,  detto  della 
Vittoria,  Sänger,  Bassist  zu  Bres- 
cia  1627  (Bertolotti  103). 


Terziani. 


382 


Tesei,  Valerio. 


Terziani,  Pietro,  aus  Rom, 
gegen  1768  geb.,  Fetis  sagt:  in  der 
römischen  Proviaz.  Er  bildete 
sich  in  Eom  und  ]S^eapei  zum 
Opernkomponisten  aus,  schrieb  aber 
auch  zahh'eicbe  Kirchenmusik,  da 
er  1816  den  Kapellmeisterposten 
an  S.  Giovanni  di  Laterano  in 
Rom  erhielt.  Er  lebte  noch  im 
Jahre  1836  (Fetis).  Im  Druck 
scheint  nur  die  Arie:  In  questa 
tomba,  in  Mollo's  bekanntem  Samlwk. 
erschienen  zu  sein,  alles  Uebrige 
mir  bekannte  ist  nur  im  Ms.  vor- 
handen : 

In  B.  ß.,  Ms.  535,  Bd.  3,  Alfieri's 
Hds:  Messa  3  voc.  c.  Bc.  —  Missa  de- 
funct.  4  V.  c.  Bc.  —  Panem  de  coelo  2 
V.  Bc.  —  Libera  me  4  v.  P.  —  Ms.  535, 
Bd.  2 :  2  Missae  3  v.  c.  org.  P.  —  Bd.  7 : 
3  Missae  a  2  e  3  v.  c.  org.  P.  —  Bd.  1 1 
S.  329:  Beatus  vir  2  v.  con  coro  ed  org. 

—  Dominus  firmamentum,   3  v.    c.   org. 

—  Tantum  ergo  5  v.  c.  org.  P.  —  Ms. 
3100  Nr.  14:  Cum  sancto  spiritu  4  v.  c. 
Bc.  —  Ohne  Sign.  Sacerdotes  Dni.  2  v. 
c.  org.  —  Mss.  T  48.  75.  146.  166  aUerlei 
Gesge.  in  P. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15628  Bl.  39: 
Caro  mea  vere  est  cibus,  2  v.  c.  org.  — 
Ms.  15938,  Samlbd.  des  18.  Jhs.  1  Motette. 
Ms.  18340  Omnes  de  Saba  in  7  Teilen 
mit  Org. 

In  Musikfr.  Wien,  2  Gesge.  aus  La 
distruzione  di  Gerusalemme  und  1  Canzo- 
nette  f.  1  St.  mit  Klav.  —  Variatioas  sur 
l'hymne  God  save  the  kiag  p.  le  clav.  u. 
Yai".  sur  l'air  favori  de  Tancrede. 

In  Bologna:  Messa  di  requiem  in  Gm. 
a  4  voci  con  l'org.  Ms.  P.  —  Qui  sedes 
und  Quoniam   tu  solus,    Sopr.   c.  org.  P. 

—  Dne.  probasti  me,  Salmo  4  v.  concert. 
c.  org.  Autogr.  1/2  1825. 

In  Biüssel  Cons:  Messa  a  4  v.  conc. 
del  Sigr . . .  Ms.  qu40.  Part. 

2  Romanzen  in  Antoni's  Samlwk. 

Arietta:  In  questa  tomba,  c.  Variat.  in 
Kühnel's  Ausgabe  in  Lpz.  [B.  Kgsbg. 
S.  483. 

1  Canon  und  sein  Portr.  [B.  B.  Au- 
togr. Grasn. 

Terzio  (Tertio),  Hercules,  seit 
1569  Instrumentist  (Geiger  und 
Posaunist)  a/d.  Hofkapelle  in  ]\[ün- 
chen.     Sein  Gehalt  betrug  anfäng- 


lich 75  Gld.  1572:  103  Gld.,  1582: 
180  Gld.  1586  wird  er  noch 
Schatzmeister  mit  80  Gld.  Zulage, 
1587  u.  f.  beträgt  sein  Geh.  300  Gld. 
1607  verz.  ihn  die  Akten  zum 
letzten  Male.  Anfänglich  ist  er 
nur  mit  Hercules  gez.  (Kreisarch.). 

Teschiier,  Autoii  Peter  Andreas, 
Kantor  und  Organist  zu  Croppen- 
stadt  bei  Halberstadt,  starb  6.  Febr. 
1761.  Notiz  auf  folgendem  Werke: 
Ms.  B.  B.,  0.  Sign.,  Choralbuch. 

Tescliner,  Melchior,  Kantor 
a/d.  Kirche  zum  Kripplein  Christi 
in  Fraustadt,  später  Pfarrer  (Pastor) 
in  Oberprietschen  bei  Fraastadt 
(Koch  2,  378.  Winterfeld  2,  564. 
3,  XVIII.  Zahn  5,  411  der  2  Melo- 
dien seiner  Erfindung  mitteilt). 
Man  kennt  folgende  Gelegenheits- 
gesänge: 

Freudengesang  zui'  Hochzeitlichen  Feyer 
. .  des  . .  Herrn  .  .  Veihner,  Lignitz  1614 
Schneider.     [B.  B:  T. 

Ein  andechtiges  Gebet  von  Valer.  Her- 
berger (Yalet  ■will  ich  dir  geben.  2  Gesge.) 
Leipz.  1614.  [B.  Dr.  E.  Bohn.  In  Bohn's 
Bresl.Kat.  S.444:  Yalet ValerüHerbergeri, 
das  er  der  Welt  gegeben,  Anno  1613  . . . 
Am  Ende:  Gedr.  zu  Leipzig,  durch  Lo- 
rentz  Kober.  In  Yerlegg.  Thom.  Schurers 
1615.     40. 

Hochzeitl.  Ehi-enlied  . . .  mit  5  Stirn. 
Lpz.  1619  Lanckisch.     [B.  B:  A.  B. 

Im  Winterfeld  u.  Schöberlein:  Valet 
wiU  ich  dir  geben  (Eitner  2). 

Tesei,  Don  Aiigelo,  aus  Bo- 
logna, lebte  am  Ende  des  18.  Jhs. 
bis  ins  19.  hinein. 

Er  ist  bekannt  durch  22  geistl.  Gesge. 
im  Liceo  zu  Bologna,  davon  16  im  Autogr, 
Wahrscheinlich  war  er  ein  Schüler  Mar- 
tini's  und  zum  Teil  obige  Kompositionen 
unterdessen  Aufsicht  geschrieben.  Manche 
Autogr.  tragen  die  Jahreszahl  1785,  1794, 
1808,  1812.  Die  Gesge.  bestehen  aus 
Messenteüen,  Psalmen  u.  a.,  alle  in  P. 

Tesei,  Padre,  wahrscheinlich 
Yalerio.  Die  Leipziger  Ztg.  10, 
533  nennt  ihn  ohne  Vornamen  u. 
bezeichnet  ihn  1803  als  Kirchen- 
komponisten in  Bologna. 


Tessaglia. 


383 


Tessarini. 


Die  Bibl.  der  Musikfreunde  besitzt 
unter  Valerie  Tesei  ein  Te  Deum  4  voc. 
c.  Orch.  —  lu  Bologna  befinden  sich  15 
geistliche  Gesänge  zu  1  —  4  Singstiua.  und 
einige  mit  Instnim.,  davon  sind  9  im 
Autograph  und  alle  in  Part.  Sie  bestehen 
aus  Psalmen,  Magnificat,  Te  Deum  u.  a. 
Ein  Sacrificium  im  Autogr.  ist  mit  1798 
gez.  Der  Eatalog  bez.  ihn  als  in  Bologna 
geboren,  er  kann  deshalb  wohl  derselbe 
sein,  den  die  Leipz.  Ztg.  erwälmt. 

Tessaglia,  Autouio  Francesco, 

In  Olsen's  Musica  scelta  dei  antichi 
maestri  italiani  [ßrässel  2440]  ein  Duett. 

Tessan,    Casimir   Dortel  de, 

bekannt  durch  die  Romanze: 

Adieu,  av.  accomp.  de  Pfte.  Paris, 
Momigny,  Choizeau  scrips.  fB.  M.,  dort 
noch  3  andere  Romanzen  ebendort  er- 
schienen. 

Tessarini,  Carlo,  aus  Rimini 
(Rom).  Die  Nachrichten  über  sein 
Leben  sind  sehr  unsicher  u.  seine 
gedruckten  Werke  geben  nur  ver- 
einzelt seine  jeweihge  Stelhmg  an. 
Gerber  1  setzt  sein  Geburtsjahr 
mit  1690  an  und  lässt  ihn  noch 
1762  geistig  frisch  in  Amsterdam 
konzertieren.  Fetis  wiederholt 
Gerber,  ^Yasielewski  1,  102  giebt 
ein  urteil  über  die  Kompo- 
sitionen. Die  Titel  seiner  Werke 
bestätigen,  dass  er  aus  Rimini 
stammt,  1729  (op.  1)  ,,Musico  di 
Violino  della  capella  di  San  Marco 
in  Yenezia"  war,  wie  er  sich  auch 
noch  in  den  12  Concerti  s,  a.  nennt 
und  dann  1741  (op.  4.  5.  7.  13) 
„Professore  di  Y.  in  ürbino".  Am 
6/9  1752  konzertierte  er  in  Frank- 
furt a/M.  (Israel  38).  Wasielewski 
hält  ihn  für  einen  Nachahmer, 
vielleicht  sogar  Schüler  Corelli's, 
sowohl  in  der  Technik,  als  in 
seinen  Kompositionen,  die  er  als 
sich  wenig  auszeichnend  bezeich- 
net. Ich  bezweifle,  dass  W.  eine 
Uebersicht  über  dessen  Komposi- 
tionen besafs,  denn  seine  biblio- 
graphischen Kenntnisse  Avaren  nur 
dürftig. 


Verzeichnis  seiner  Xompositionen  nach 
den  Opuszahlen,  soweit  dies  möglich  ist, 
da  die  verschiedenen  Nachdrucke  die  Ord- 
nung stören. 

Sonate  a  Violine,  Violoncello  o  Cemb. 
Op.  1.  Parte  1.  2.  Venezia  1729.  1  vol. 
qufol.     47  S.     [ß.  B.     C.  P. 

Concerti  (12)  a  5  ström.,  3  V.  Vio- 
letta,  Vcl.  ö  Bc.  Op.  1.  Lib.  1.  2. 
Amsterd.  Le  Gene,  Nr.  513/14,  je  6  Stb. 
[B.  Hbg.  br.  Mus :  London,  fol.  R.  C.  of 
AIus:  Concerti  a  V,  con  V.  obl.  Urbino. 
4  Stb.     fol. 

—  Concerti  a  cinque,  libro  I.  [Paiis 
Nat. 

Grammatica  di  Musica  Insegna  il  modo 
facile,  e  breue  per  bene  imparare  di  so- 
nare  il  Violino  su  la  parte  diuiso  in  due 
libri  con  le  sue  figure  Lezioni,  Toccate 
per  tutti  li  tuoni  della  musica .  . .  Op.  1. 
Lib.  1.  Ohne  Ort  u.  Verleger  im  Stich, 
qufol.  Dedic.  gez.  Roma  li  20/2  1741. 
Anfänghch  theoretische  Erklänmgen  mit 
Beispielen,  dann  15  Piecen  für  Viel,  und 
B.,  die  letzten  ohne  B.  Die  Piecen 
gehen  nicht  über  die  1.  Lage.  [B.  B. 
Paris  Nat. 

—  Nouvelle  Methode  pour  apprendre 
par  theorie,  dans  un  mois  des  temps,  a 
jouer  du  Vielen,  divisee  en  3  classes,  avec 
des  le^ons  a  2  V.  par  gradition.  1  vol. 
in  fol.  Liege.  [R.  C.  of  Mus.  Paris  Nat., 
fraglich,  welche  Ausgabe. 

—  Fetis  zeigt  eine  Amsterdamer  Ausg. 
von  1762  an.  Leo  Liepm.  ohne  Jahr: 
Paris  et  Amst.  mit  Portr. 

—  A  musical  grammar,  which  teaches 
an  easy  &  short  method  of  learning  to 
play  to  perfection  the  violin  in  parts.  In 
2  book.     Edinbg.     qufol.     [Glasgow. 

—  An  accurate  method  to  attain  the 
art  of  playing  ye  Violin  with  graces. 
Lond.,  Peter  "NVelcker  (enth.  Uebungen  u. 
Duette),     fol.     14  S.     [B.  Wagener. 

11  maestro  e  discepolo  da  camera,  a  2 
V.  consecrati  al'  . . .  Paustina  Mattei .  .  . 
Op.  2.  Urbino,  Girol.  Mainardi  (1734). 
P.  22  S.  qu40.  [Hofb.  Wien.  B.  Wa- 
gen er.     br.  Mus. 

12  Solos  for  a  german  flute  or  Hoboe 
or  V.  with  Th.  B.,  op.  2.  London,  fol. 
[br.  Mus.     C.  P. 

Concerti  a  piü  istrumenti  con  V.  obl. 
e  2  V.  A.  Vcl.  e  Cemb.  Op.  3.  Amst, 
Carlo  Le  Ceue.     6  Stb.     [B.  B.     br.  Mus. 

12  Sonate  a  V.  e  Violone  o  Cembalo 
Op.  3.  Amst.,  Gerh.  Fred.  Witvogel. 
öl  S.     [B.  Wagener.     br.  Mus. 

Trattenimenti  a  Violino  e  Basso,  op.  4, 


Tessarini. 


384 


Tessier,  Charles. 


s.  1.  Ant.  Cleton  sculps.  CRom).  (die  Dedic. 
in  Urbino  10.  Okt.  1742  gez.)  1  vol. 
qufol.     [B.  B.     E.  C.  of  Mus. 

La  stravaganza,  divisa  in  4  parti,  e 
composta  d" Ouvertüre,  di  Coucerti .  . .  a 
5,  cioe  3  V.  A.  e  B.  op.  4.  üb.  1.  Amst. 
fol.     [br.  Mus. 

n  piacer  del  aniator  di  musica  facile 
Sonatine  da  camera  a  2  V.  e  B.  con 
Canone  al  fine,  ristamp.  e  ricorrette. 
Op.  5.  Parigi.  3  Stb.  [B.  Wagener.  br. 
Mus. 

II  piacere  del  dame,  Ariette,  instrumen- 
tale.    [Paris  Nat. 

Sonate  allettameuti  da  camera  per  V. 
e  Ycl.  op.  5.  [Musrkfi-.  ^yien  (siehe 
op.  13). 

Sei  Trii  a  due  V.  e  B.  Op.  6.  Parigi, 
dedic.  Blancheton.  3  Stb.  [B.  Wagener. 
br.  Mus. 

Sinfonie  (6)  a  2  V.  e  B.  ö  Cembalo. 
Op.  7.  Paris  (1744)  Mdme.  Boivin.  3 
Stb.     [B.  Hbg.     B.  Wagener.     br.  Mus. 

Sonate  ä  V.  solo  e  B.  Op.  8.  Paris, 
Mad.  Boi\in.    fol.     [üresd.  Mus.    br.  Mus. 

Sonate  (6)  da  Camera  e  Chiesa  a  2  V. 
8  B.  op.  9.  Paris,  Md.  Boivin.  3  Stb., 
wird  als  Prof.  di  Violine  in  Urbino  bez. 
Dedic.  an  Yidam  de  Vasse.  [B.  B.  B. 
Wagener. 

Introdutioni  ä  4,  cioe  2  V.  Ya.  Yc.  e 
B.  per  il  Cembalo.  Op.  11.  Paris.  Lib. 
1 — 4,  jedes  Buch  mit  3  Introduct.  4  Stb. 
[B.  Hbg.     Paris  Nat.  lib.  1.  2. 

Sonate  (6)  k  2  Fl.  trav.,  ö  sia  2  Y.  e 
B.  Op.  12.  Paris,  Md.  Boivin.  3  Stb. 
fol.  [B.  B.  B.  Hbg.  B.  AYagener.  br. 
Miis.    Paris  Xat. 

Sonate  a  2  Y.  con  G  Canoni . . .  lib.  I. 
n.     [Paris  Nat. 

AUetameuti  (6)  armonici  ä  4,  cioe  2 
V.  A.  B.  e  Cemb.  Op.  13.  Paris,  gravee 
Yandome.  4".  Stb.  [B.  Hambg.  Paris 
Xat.]     Siehe  auch  op.  5. 

—  Alletamenti  armonici  a  piü  istru- 
menti  (2  V.  e  B.)  Op.  13.  Lond.,  Walsh. 
[B.  Wagener. 

YI.  Sonate  per  Y.  ö  Fl.  trav.  e  Cemb. 
Op.  14.  fol.  s.  1.  [R.  C.  of  Mus.  Leo 
Liepm.  gleicher  Titel:  graves  par  Mlle. 
Yandome.     Pai'is,  Boivin.     Paris  Nat. 

Duetti  ä  2  Y:  libro  IE.  op.  15.  [Paris 
Nat. 

Sonate  a  Y.  solo,  Vel.  e  Cimb.  Op.  16. 
Lib.  2.  Paris,  adresses  ordinaires.  kl.  fol. 
[Leo  Liepm. 

Contrasto  armonico,  ossia  Coucerti 
grossi  a  Yiolino  principale.     [Paris  Nat. 

L'Arte  di  nuova  modiüazione,  ossia 
Concerti  grossi  a  Yiolino  piincipale,  due 


I  Y.  di  concerto,  2  Y.  di  ripieno,  Violetta, 
Yioloncello  e  Bc.  per  organo.  Amst.  et 
Paris  1762.     [Paris  Nat. 

Mss.  in  Upsala:  Sinfonia  ex  AÖ  ä  4: 
2  Y.  Yiole  &  B.  fol.  —  Concerto  ä  6: 
Yiol.  princip.,  2  Y.  Yiole,  Ycl.  Cemb. 
fol. 

Mss.  in  Darrast:  2  Concerti  a  Y.  conc, 
c.  2  Y.  rip.,  Ya.  e  Cemb.,  das  1.  in  P., 
das  2te  in  Stb. 

In  B.  Schwerin  F.  im  Ms.  Stb:  2  Con- 
certi a  5,  Flaute  trav.  (Y.  princip.)  2  Y. 
Ya.  Bc.  in  Dd.  u.  Cd. 

In  B.  Karisrahe,  Mss.  948—952,  ohne 
Yomamen:  5  Sonate  a  Fl.  trav.  c.  B.  in 
4  Sätzen,  wie  Largo,  Yivace,  Andante, 
Allg..  der  3.  Satz  stets  in  anderer  Tonart. 

Mss.  in  Dresd.  Mus.  Cx.  1Ö03— 7 :  (5) 
Concerti  a  Y.  concertato  e.  YY.  Ya.  e  B. 
in  Dm.  Gd.  Ad.  Em.  u.  Gd.  in  5  Stb.  4». 

In  J.  Simpson's  Companion  1  Piece  f. 
Fl.  u.  B.  —  In  Mich.  Corette's  L'art  de 
Y.  1  Piece.  —  In  Moffat's  Meister-Schule 
(Simrock)  1  Tonsatz. 

NB.  die  in  der  Nationalbibl.  zu  Paris 
angezeig-ten  Werke  wurden  mir  ohne 
Dmckfirma  mitgeteilt,  werden  aber  dui'ch- 
weg  in  Paris  bei  Boivin  erschienen  sein. 

Tessaro,  Agostino,  um  1594 
Violinist  im  Orchester  an  S.  An- 
toniana    zu    Padua    (Tebaldini  17). 

Tesseir,  wahrscheinlich  ist  Char- 
les Tessier  gemeint,  s.  d. 

Tessel,  Franz, 

bekannt  durch  Yariationen  füi'  das 
Foi-te-piano,  dem  Herrn  Joseph  Haydn 
an  seinem  Namenstage  gewidmet.  1800. 
Autogr.  im  Besitze  des  Fürst  Esterhäzy 
in  Eisenstadt. 

Tesselius,  . . .  wurde  im  ersten 
Viertel  des  17.  Jhs.  von  dem 
Fürsten  Gabriel  Bethlen  in  Sie- 
benbürgen, zum  Kapellmeister  aus 
Wien  berufen.  1625  kaufte  der- 
selbe im  Auftrage  des  Fürsten  in 
Wien  einige  Instrumente  und  warb 
Musiker  für  die  Kapelle  (M.  f.  M. 
30,  24  ff.). 

Tessier,  Charles  (auch  St.  Char- 
les Tessier  gez.),  geb.  zu  Pezeuas 
(Dep.  Heraul t)  im  16.  Jh.,  diente 
nach  Fetis  am  Hofe  Henri  IV.  von 
Frankreich,  besuchte  England  und 
muss  auch  eine  Zeit  in  Kassel  ge- 


Tessier,  Guillaiime. 


385 


Testori,  Carlo  Giovanni. 


lebt  haben,  worauf  die  dort  vor- 
handenen Werke  mit  der  Dedic. 
an  den  Landgrafen  Moritz  von 
Hessen  hinweisen,  leider  ohne  Da- 
tum und  Ort.    Man  kennt  von  ihm 

Airs  et  Villanelles  franc.  ital.  Espag. 
Suice  et  Turcq.  mises  en  musique  ä  3.  4. 
&  5.  parties  Par  le  St . . .  Ä  Paris  1604 
par  la  vcufue  R.  Ballard  &  Pierre  Bal- 
laid  sou  fils.  5  Stb.  qu8'\  42  Nrn. 
[B.  K:  Dessus  (Cant.)  und  Taille  (Tenor). 
(Si  le  printemps  —  Tallissiman  he  ra  bis, 
Chans.  Turquesque,  Texte  vollst.)  Hofb. 
Wien  5  Stb.  von  1610. 

Le  1.  liv.  des  chansons  et  airs  de  cour, 
tant  en  frau^-ois  qu'eu  Italien  et  gascon, 
a  4  et  5  p.  Londres  1597  Th.  Este.  4*^. 
[Paris  Nat.     Paris  Genev. 

In  Rob.  Dowland"s  A  mus.  banquet 
1610  ein  Gesg.  mit  Laute  mit  Tesseir  gez. 

Ai  joli  bois  je  m'en  vais  4  v.  1603. 
Neuausg.  von  L.  Benson,  London,  Laudv 
&  Co. 

Tessier,    (jiiillaume,    aus   der 

Bretagne  gebürtig,  ist  durch  Airs 
bekannt,  die  etwas  früher  als  die 
von  Charles  erschienen.  Das  br. 
Mus.  besitzt: 

1.  liv.  d'airs  tant  frangois,  italienne, 
qu'espaignol,  reduitz  en  musique  ä  4  et 
5  parties,  pai-  ...  Paris  1582  Roy  et 
Ballard.     quS^.    Tenor  vorh. 

—  11  1.  lib.  dell  arie,  etc.  wie  oben, 
Parigi  1582.     qul60,  Cantus  vorh. 

Es  scheint,  als  wenn  beide  Drucke  ein 
und  dasselbe  Werk  sind,  das  eine  mit 
französischem,  das  andere  mit  italienischem 
Titel.     E.  Vogel  teilt  nur  letzteren  mit. 

Testadracoiii,      Matteo,      ein 

Schriftsteller  des  15.  Jhs.,  von  dem 
die  Bibl.  Riccardiana  zu  Florenz 
Nr.  134  ein  Ms.  besitzt: 

Ars  cantus  mensurahilis,  mensurata 
per  modos  juris  et  cum  allegationibus  ad 
hoc  suff icientur  inclusis  (Yl.  F.  109.  Siehe 
Lafage  2,  384).  Lafage  sagt,  dass  er  den 
2.  Teil  dieses  Tractates  „Quum  notum  sit 
divisio  primi"  wieder  gefunden  habe  in  den 
Bibl.  des  Philipius  zu  Rom  und  Mediceo 
Laurenziana  zu  Florenz. 

TestagTOssa,  Padre  (riovaniü 
Aiigelo,  ein  Lautenist  zu  Mantua, 
veriiels  dasselbe  aber  um  1495 
und  ging  nach  Brescia,  dann  wie- 
der zurück  nach  Mantua,  verliefs 

Rob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


es  1500  abermals,  um  nach  Parma 
zu  gehen  und  so  wechselte  er  bis 
etwa  1525  mehrfach  den  TTohnort 
1518  erhielt  er  in  Mantua  das 
Bürgerrecht.  Davari  15  ff.  glaubt, 
dass  er  in  Urbino  seine  Tage  be- 
schloss. 

In  Marcoliui's  Intabulatura  di  lauto, 
Ven.  1536  ■wird  in  der  Dedic.  seiner  er- 
wähnt (Schmid  1,  120.  Sonst  siehe  Da- 
vari 15  ff.    Motta  135.    Bertolotti  17.  23). 

Testament. 

The  songs  of  the  old  . . .  translated  by 
J.  Wither.  To  eveiy  song  is  added  a  new 
and  easy  tune.     London  1621.     [br.  Mus. 

Testa  Xegra,  Teodore, 

bekannt  durch  eiu  Concerto  per  Fl. 
trav.  2  V.  e  B.  (dabei  eine  bez.  Cembalo- 
stimine).     Ms.  Stb.     [Rostock. 

Testart,  Etieime,  Chorknaben- 
lehrer an  der  St.-Chapelle  im  Palais 
zu  Paris  in  der  2ten  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  gewann  1578  zu  Evreux 
den  ersten  Preis  der  silbernen 
Orgel  für  die  Motette:  Caeciliam 
intra  cubiculum. 

Testori,  Carlo  (xiovaniii,  geb. 

um  1714  zu  Yercelli  in  Piemont, 

gest.    um    1782    ebd.    (Fetis).     Er 

nennt  sich   „Maestro    di  Musica   e 

Professore  di  Violine  in  Vercelli'^ 

Fetis  glaubt,  dass  er  Kapellmeister 

an   der  Kirche   San  Eusebio   war, 

doch    davon    sagt   kein    Titel    von 

1767 — 1782    etwas,     muss    daher 

auch  dahingestellt  sein.   Man  kennt 

von  ihm  nur  theoretische  Schriften 

mit  technischen  Uebungen  und  zwar 

La  musica  ragionata  espressa  famigliar- 
mente    in   dodici    passeggiate    a    Dialogo 

I  Opera  di  .  . .  Ornata  di  cento  quattordici 
esempj  musicaU  in  rame,  per  cui  si 
giungerä  piii  presto,  e  con  sodisfazione 
dagü  Studiosi  Giovani  all'acquisto  del  vero 
Contrappuuto.  Vercelli  1767  G.  Panialis. 
40.    4  Ell.     151  S.     22  Taf.     [B.  B.     Bo- 

i   logna.     Glasgow.     R.  C.  ofMus.     Brüssel. 

'   Mailand  Cons. 

Primi  rudimenti  della  musica  e  Supple- 
mente alla  musica  ragionata,  opera  di  . .  . 
Lib.  2.  Vercelli  1771  ib.  4».  2  BU. 
70  BU.     2  Taf.     [Bologna.      R.  C.  of  Mus. 

25 


Testori,  GuglieLmo. 


386 


Teufel. 


Supplemente  alla  musica  ragionata  opera 
di  . . .  Lib.  3.  Ib.  1773.  4P.  3  u.  42  BU. 
8  Tai.  Beisp.     [Bologna. 

L'arte  di  scrivere  a  otto  reali  e  Supple- 
mente alla  musica  ragionata  opera  di  . . . 
lib.  4.  Ib.  1782.  4".  56  Bll.  26  Taf. 
Beisp.     [ib.  imd  MaUd.  Cons. 

Testori  (Textoiis),  Guglielmo, 
Francese,  stand  um  1567  sowie 
noch  den  12.  Dez.  1571  in  der 
Hof  kapeile  zu  Mantua  als  Sänger 
mit  3  Duk.  monatl.  Gehalt  (Berto- 
lotti  63.  Canal  75).  Man  kennt 
von  ihm  unter  Textoris: 

II  1.  lib.  de  Madrigali  di  Guglielmo  . . . 
Musico  eccellentissimo,  a  5  voc. . .  Ven. 
1566  apresso  Claudio  da  Coreggio,  &  Fausto 
Bethanio  Compagni.  5  Stb.  qu4".  20 
Madr.  [B.  M.  Modena:  A.  T.  5  a.  Bo- 
logna: T.     Neapel  B.  n:  febit  A.     br.  Mus. 

In  Arascione's  Nuove  Laudi  ariose  1600 
S.  62  ein  Gesang,  hier  wird  er  neben 
seinem  Namen  mit  „Francese"  bez. 

Im  Conservat.  zu  Mailand,  alter  Be- 
stand, 2  Messen  im  Ms.  zu  5  Stim. 

Testwood,  Robert,  von  Wind- 
sor,  ein  englischer  Musiker  des 
16.  Jhs.,  Sänger  in  der  Kapelle  zu 
Windsor,  war  als  Musiker  sehr 
geschätzt.  Er  bekannte  sich  zur 
evangelischen  Lehre  und  wurde 
c.  1544  zum  Feuertode  verurteilt 
(Hawkins  3,  241.  243). 

Tetart,  siehe  Dutertre,  . . . 

Tetis,  Carlo. 

1  Canzone:  Viver  amando  in  Prima- 
vera's  1.  lib.  de  Canzoni  3  v.  Ven.  1565 
(1566  u.  70). 

Tettamaiizi,  Fra  Fabricio,  geh- 
zu  Mailand,  nach  Fetis  um  1650. 
Er  bezeichnet  sich  1686  mit  „Predi- 
catore  de'Minori  Osseruanti"  und 
lebte  der  Dedikationsunterschrift 
nach  in  Rom.  Man  kennt  von  ilim 
ein  Lehrbuch  des  Choralgesanges, 
betitelt: 

Breve  metodo  per  fondatamente,  e  con 
facilitii  apprendere  ü  Canto  fermo.  Diuiso 
in  tre  libri.  Nel  primo  . . .  Milauo  1636 
(soll  nach  der  Dedic.  1686  heifsen)  per 
Federico  AgneUi,  scultore  e  stampatore. 
40.  148  Bll.  1.  Buch  Theorie,  2.  und 
3.  Buch    die    gregor.    Gesge.      [Bologna. 


br.  Mus.      B.  "Wagener.       Mailand  Braid. 
Glasgow. 

—  Ib.  1706.  [Ferrara,  B.  B.  Glas- 
gow.    Mailand  Cons. 

—  Ib.  1726.     [B.  B.    Einsiedeln. 

—  Milano  1756  Beniamino  Sistori.  4". 
155  S.     [B.  M.     Musikfr.  Wien.     br.  Mus. 

Uffizio  de'morti,  tutto  in  canto  fermo 
.  .  .  Milano  1715  Agnelli.  4».  80  S. 
[br.  Mus.     Bologna  Kat.  2,  17. 

Teubener,  Wolfgaug,  aus  Prag, 
Harfenist,  1646  in  herzgl.  Braun- 
schweig. Diensten  (Chrysander  1, 
161).  Vor  1646  steht  er  in  kurf. 
Brandenbg.  Diensten  (Schneider  41). 

Teiiber,  Daniel  und  Heinrich, 

sind  beide 

in  Gottfr.  Wegener's  Geistliche  Oden 
3.  Theil  1676  mit  2  und  1  Gesge.  für 
1  Stim.  mit  ßc.  vertreten. 

Teuber  (Teubner,  Teiber),  Jo- 
hann Kaspar,  um  1672  Mitglied 
der  Hofkapelle  in  München,  wird 
am  12/2  1697  dem  Kurfürsten  als 
Verstorbener  gemeldet. 

Sein  Sohn  Felix  ist  seit  1696 
als  Mitglied  genannt,  der  mehrfach 
mit  Gehaltszulagen  bedacht  wird 
(Kreisarchiv). 

Teuelier,David,  genanntÄcM^^te 
von  Wientzig  (Winzig,  Kreis  Woh- 
lan in  Mittelschlesien),  war  1594 
Schulmeister  in  Breslau  bei  unser 
lieben  Frauen  auf  dem  Sande 
(Titel).     Er  ist  bekannt  durch: 

Ein  Beth  gesang  "Wider  den  schreck- 
lichen, Tyrannischen,  grausam -wütteuden, 
vnd  blutdürstigen,  der  gantzen  Christen- 
heit erbfeind,  den  Türeken,  in  jetzt  schwe- 
benden Kriegsläufften  zu  gebrauchen,  vnd 
zu  singen  in  dem  Thon:  vnd  Melodey  des 
wolbekandten  Liedes,  Kompt  her  zu  mir 
spricht  Gottes  Sohn,  Wie  die  Noten  in 
dem  hernach  gesetzten  Tenor  aufweisen 
Im  Jahr  1595.  1  Bog.  in  qu4''. 
4  Stim.  gegenüber,  16  Stroph.  [B.  Brieg 
Nr.  34.     B.  Bohn  in  Bresl. 

Ein  Buls  Lied,  4 stim.  s.  1.  1  Bog. 
in  40.     [B.  Bohn  in  Br. 

Teufel,  Hans,  seit  1557  Mit- 
glied der  Hofkapelle  in  München 
mit  100  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 


Teuglin. 


387 


Thabor. 


Teuglin,  Hans,  ein  deutscher 
Komponist  aus  der  1.  Hälfte  des 
16.  Jhs.,  der 

im  Forster  2.  Teil  mit  dem  Liede: 
Nuo  ist  es  doch  kein  reuter,  4stim.  ver- 
treten ist.     Partitur  in  M.  f.  M.  26,  102. 

Fetis  schreibt  Tenglin. 

Teuthorn,  C  . . .  B  . . ., 

bekannt  durch  ürey  Klavier -Sonaten. 
Mit  Begleitung  einer  Violine.  Kopenhagen 
1788.  Zu  haben  bey  dem  Veiiasser  in 
Rendsburg.      [B.  Lübeck.     Brüssel  Cons. 

Teutsclien-Holdt,  M  . . ., 

Das  germanische  National-Museum  be- 
sitzt: Wehklag  des  alten  Teutschen  Michels 
über  die  Sprachverderbuiss,  mit  5  Stirn. 
Nürnberg,  Sartorius.     (17.  Jh.) 

TeTO,  Zaccaria,  di  Piere  di 
Sacco,  Minor.  Convent.,  auch  Padre 
BaccelUere  Zaccaria  Tevo  genannt, 
geb.  zu  Sacco  (Roveredo)  am  16. 
März  1651,  getauft  den  25.  März 
(nach  G.  B.  Candotti's  Angaben  aus 
dem  Kirchenbuchej.  T.  lebte  als 
Mönch  in  Venedig  und  ist  bekannt 
durch  das  theoretische  Werk: 

11  Musico  Testore  del  P:  Bac. . .  Venez, 
1706  Aut.  Bortoli.  4'J  mit  Portr.  7  Bll. 
366  S.  [B.  B.  B.  M.  B.  Wagener. 
Musikfr.  "Wien.  Brüssel.  C.  P.  Neapel 
Tm-ch.  Maild.  Cons.  Einsiedeln.  Bo- 
logna.    Glasgow.     R.  C.  of  Mus. 

Fetis  und  Kat.  Bologna  1,  260  teilen 
den  Lihalt  mit,  Hawkins  5,  27  die  Kapitel- 
überschriften. 

In  B.  B.  Ms.  theor.  4".  2  eine  deutsche 
Uebersetzung  von  J.  G.  Walther  im  Autogr. 

Tewkesbury,  Thomas  de  (Fetis 
schreibt:  Jean  dej,  wahrscheinlich 
aus  Tewkesbury  gebürtig  (Graf- 
schaft Glocester),  lebte  um  1388 
zu  Bristol   als  Franziskanermönch. 

Er  schenkte  den  Tractat  Twisted's 
De  quatuor  Principalium  der  Bibl.  Bod- 
Jeian  zu  Oxford  (Digby  90).  Man  nahm 
bisher  an,  dass  Tewkesbury  der  Ver- 
fasser sei. 

Texiere,  Denis,  1563  an  der 
Kirche  St.  Martin  zu  Ypres  mit 
„Cantor  ex  Britaniä''  bezeichnet 
(Straeten  2,  254). 

Textor[ius],  Casi)arus,  aus  Gu- 
densberg   (Hessen,  Kreis  Fritzlar), 


wird  1629  gräfl.  Schaumburgischer 
alter  Musikus  genannt  und  rauss 
um  1605  in  Hessen -Kasseischen 
Diensten  gestanden  haben.  Man 
kennt  von  ihm: 

Psalmen  vnndt  geistliche  Lieder  Herrn 
D.  M.  Lutheri,  D.  Philippi  Nicolai  u.  a. 
. . .  ietzo  mit  2  St.  zum  Bc.  sowohl  in- 
strumentaliter,  also  vocaliter  .  .  .  gesetzett. 
Anuo  1629.     fol.     [Fundort  fehlt. 

Opusculum  Neuer  des  K.  Propheten 
David  Bet-  Lob-  und  Dankpsalmen  (mit 
Instrumentalbegleitiing),  dem  Landgrafen 
Moritz  gewidmet.     8  Stb.  im  Ms.     [B.  K. 

In  B.  K.  befindet  sich  noch  Michaele 
Varotti's  Liber  novus  continens  Magni- 
ficat  „descripta  et  Mauritio  Hassiae  Land- 
grav.  dedicata  a  Casparo  Textore  Gudens- 
burgensi.  1605.''     Ms.     1  vol.     fol.  7. 

Der  Psalm  100  zu  8  Stirn,  in  P.  [B.  B. 
Autogr.  Grasn. 

Die  Bibl.  des  Landgrafen  Philipp  von 
Butzbach  besafs  einst  4stim.  Intraden, 
Galliarden  u.  a. 

Textor,  Heinrich,  lebte  1554 
in  Zürich  als  Organist  und  schrieb 
zu  Jöh.  Frisius  Tenorstimme  der 
Oden  Horaz'  die  übrigen  3  Stim. 
Siehe  Frisius. 

Textoris,  siehe  Testori,  Gugl. 

Teyber,  siehe  Tajber. 

Teyber,  Matthäus,  geb.  1711, 
gest.  6.  Sept.  1785  zu  Wien,  Vio- 
Hnist  und  Hofkapellmeister  an  der 
Ksl.  Kapelle  in  Wien  (C.  F.  Pohl's 
Denkschrift  der  Toukünstler-Socie- 
tät,  Wien  1871,  125  Nr.  80). 

Teybler,  Jacob,  Alamanus  de 
Planuaro  (heifst  es  in  einem  Doku- 
mente). Er  war  um  1473  Orga- 
nist am  Hofe  zu  Mailand  (Straeten 
6,  16,  der  aber  1403  druckt,  unten 
dagegen  1473  angiebt). 

Teytmeyer,  . . .   bekannt  durch 

Festo  Trinitatis.  Befördre  dein  Er- 
kentniss  a  2  V.  Va.  C.  A.  T.  B.  concer- 
tato  con  Continuo  di  .  . .  174,5  Güstrow. 
Ms.  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Der  ältere  gedruckte  Katalog  von  van 
Lamperen  schreibt:  Tergtmeye  (!). 

Thabor,  Elias,  Bassist  an  der 

Hofkapelle  in  München,   wird  am 

1/7  1602  mit  192  Gld.  Gehalt  an- 

25* 


Thadei. 


388 


Theater. 


genommen  und  bleibt  bis  1G04 
(Kreisarchiv). 

Thadei,  Alexander,  ein  Musiker 
des  IG.  Jhs.,  von  dem  sicli 

im  Ms.  16702,  4  Chorb.  der  Hofb. 
Wien  Nr.  6  eine  Missa  sine  nomine 
16  voc.  befindet;  jedes  Chorb.  enthält 
4  Stirn. 

Tlialesio,  Pedro,  bekleidete 
seit  1593  verschiedene  Kapell- 
meisterämter in  Coimbra  in  Portu- 
gal. Vasconcellos  teilt  Dokumente 
von  1593,  1594,  1596  und  1613 
mit  und  widmet  ihm  einen  längeren 
Artikel,  teilt  auch  den  Titel  seines 
theoretischen  "Werkes  nebst  Aus- 
zügen mit,  jedoch  ohne  einen 
Fundort  anzugeben: 

Arte  de  Canto  Chäo  com  huma  breve 
instruc^äo  para  os  Sacerdotes,  Diaconos 
...  &  moQOS  do  Coro,  conforme  ao  uso 
Romano.  Coimbra  ]617  und  2.  Ausg.  von 
1628.     40.     XU  u.  136  S.     [br.  Mus. 

Thalia; 

a  collection  of  6  favourite  sougs,  occa- 
sionally  introduced  into  several  dramatic 
pieces,  the  words  by  Dav.  Garrick,  &  the 
music  composed  by  Dr.  Boyce^  Dr.  Arne, 
Mr.  Sinith,  Mr.  M.  Ärne^  Mr.  Battishtll 
&  Mr.  Barthdemon.  Lond.  fol.  (1767) 
P.     [R.  C.  of  Mus.     br.  Mas. 

Thalia,  Erinelinda,  ist  die  Kur- 
fürstin von  Sachsen  Maria  Antonia 
Walpurgis,  siehe  Maria.  Marpurg 
zeigt  sie  unter  dem  Namen  Erme- 
lina  de  Thalia  an. 

Thalman,  Matthias,  Musiker 
a/d.  Kathedrale  zu  Antwerpen.  In 
den  Rechnungen  derselben  wird 
er  am  11.  Okt.  1589  genannt. 
Man  kennt  von  ihm: 

Missa  6  voc.  super  diligite  justitiam 
Pataviae  ]603.     6  Stb.     fB.  Bohn  in  Bresl. 

Fetis  verz.  Missae  IV  6  voc.  Anversa 
1593  Phalese,  ^^4"  ohne  Fundort. 

In  Upsala  befindet  sich  im  Ms.  ein 
Thalmann  aus  dem  18.  Jh.  mit  einer 
Partia  ä  6:  2  Ob.  2  V.  2  Bassons,  2  Vio- 
len, fol. 

Thalmanii,   Franz  David,  ein 

Priester  und  Komponist  von  unter- 
geordneter Leistung,   wurde    1696 


zum  Kammerkomponist  an  der  Ksl. 
Hofkapelle  in  Wien  ernannt  und 
1711  mit  600  Gld.  pensioniert.  Er 
erhielt  eine  Pfarrstelle  zu  Göllers- 
dorf,  kam  aber  am  4.  Dez.  1723 
wieder  um  Anstellung  bei  der  Hof- 
kapelle ein,  wurde  aber  durch 
Fux'  Gutachten  als  nicht  geeignet 
abgewiesen  (Koch  1  Nr.  635. 
Köchel  2,  50.  75.  400  mit  Doku- 
menten). 

Thalmaiiims ,  Wollgang,  um 
1575  Kantor  a/d.  Nikolaikirche  zu 
Berlin  (Titel);  ist  bekannt  darch 

Carmen  musicum  nuptiis  . . .  Job.  Sle- 
zeri,  5  voc.  Francof.  1575  Joh.  Eichorn. 
5  Stbll.     4^^.     [Löbau,  jetzt  in  Dresd. 

In  Rühling's  Orgeltabulat.  1583  ein 
Tons. 

Thainaut,  Joannes, 

ist  im  Samlwk.  1549  a,  einer  Bicinia, 
mit  7  latein.  Gesgen.  vertreten  (Eitner  1). 

Thanner,  Ignaz,  lebte  an  der 
Grenze  des  18.  bis  ins  19.  Jh. 
hinein. 

In  Hagen's  Melodien  zu  den  Rhapsodien 
aus  den  Norischen  Alpen  1805  ist  er  als 
Mitarbeiter  genannt.  [B.  Kgsbg.  Samlg. 
360. 

Thatcher,  William,  geboren  in 
Dublin,  ging  nach  London  und 
wirkte  dort  als  Klavierlehrer.  Er 
starb  um  1678  zu  London  (Haw- 
kins  5,  25).  Arrangements  be- 
finden sich  in  Melothesia. 

Thaiier,  . . .  ein  Tenorist  am 
Zeitzer  Hofe  um  1706  (s.  Staatsarch.), 

von  dem  die  B.  B.  im  Ms.  21730, 
Samlbd.,  P.,  letzte  Nr.,  eine  Cantata:  Me 
miserum  miserarum,  Basso  solo  c.  2  str. 
e  Cont.  3  BU.  besitzt. 

Theatro    coraico    portuguez  ou 

Coliec^äo  das  operas  portuguezas,  que  se 
representaräo  na  Casa  do  Theatro  publico 
do  Bairro  Alto  de  Lisboa . .  .  1744.  28  u. 
532  S.  in  8'1,  angebunden  die  Fortsetzg. 
von  1759  zu  558  S.,  1760  zu  452  S., 
1761  zu  391  S.,  1762  zu  439  S.  Eine 
Nova  ediyäo,  alias  quinta  do  Tomo  II. 
[Antiquar,  von  Leo  Liepm.  1900. 

Theater. 

Thcatrum  musicum  1571  siehe  Phalese. 
Theati-um   musicum    1580,    2   Bücher 


Theater. 


389 


Theile,  Johann. 


ohne  Ort  u.  Verleg.,  siehe  Orl.  de  Lassus 
mein  cbronolog.  Verz.  S.  58  mit  Register. 

Theater  of  music,  or  a  choice  coUection 
of  the  newest  and  best  songs  sung  at  the 
court  etc.  The  words  compos.  by  the 
most  ingenious  wits.  &  set  to  music  by  the 
greatest  masters,  with  theorbo  bass.  Lon- 
don 1685—87  Henry  Playford.  4  books 
in  kl.  fol.     [Glasgow.    E.  C.  of  Mus.  1383. 

Theater  Comes  amoris,  or  the  Coin- 
paniou  of  Love,  being  a  choice  coUection 
of  the  newest  songs  now  in  use.  The 
1.  book.  Lond.  1687.  kl.  fol.  [R.  C.  of 
Mus.  1388. 

Le  Thedtre  itaUen  di  Gherardi,  ou  le 
recueil  general  de  toutes  les  Comedies  et 
Scenes  Fran(;oises  jouees  par  les  Come- 
diens  Italiens  du  Roy,  pendant  tont  le 
lemps  quils  ont  ete  au  Service  de  sa 
Majeste.  Premier  edition  sur  la  nouvelle 
de  Paris,  divisee  en  six  tomes,  revue, 
corrigee,  augmentee  et  eurichie  d'Estampes 
en  taiUe-douce  ä  la  reste  de  chaque  co- 
medie.  Avec  tous  les  Air's  qu'on  y  a 
chantez,  gravez,  notez,  avec  leur  Basse 
continue  chiffree  ä  la  fin  de  chaque 
volume.  Tom  V.  et  VI.  A  Amsterdam, 
chez  Adrian  Braakmann.  1701.  8*^. 
[Dresd.  Musik. 

Thedtre^  Nouveau  T.  de  la  foire,  ou 
recueil  de  pieces,  parodies  &  opera-comi- 
ques;  representes  sur  le  th.  de  Top.  com., 
depuis  son  retabliss.  jusqu'a  ä  present. 
Annee  1761.  Avec  les  airs,  rondes  & 
vaudevilles  notes.  Nouv.  ed.  5  tom. 
Paris  1763.     S«.     [br.  Mus. 

—  Nouv.  ed.  Paris  1765  Duchesne. 
5  voU.     80.     [Brüssel  4502. 

Theatre  (A  Companion  to  the),  or,  a 
View  of  our  most  celebrated  dramatic 
pieces;  in  which  the  plans,  characters  and 
incidents  of  each  are  particulary  explained 
etc.  Lond.  1747.  kl.  S».  2  voU.  [R.  C 
of  Mus.  2828. 

Teatro  di  Bologna.  Planta  e  spaccato, 
del  nuovo  T.  di  B.,  fatta  in  occasione  dell' 
apei-tura  di  Esso  li  14  Maggio  1763.  Colla 
descrizione  di  detto  Teatro.  Aggiuntovi 
la  spiegazione  dei  Vasi  Teatrali  di  Vitru- 
vio,  per  rendere  i  Teatri  sonori  . . .  Belog. 
1763  del  Longhi.     fol.     [Bologna. 

Nachx-icht  von  der  Eröffnung  des  neuen 
Theaters  in  Leipzig.  1766.  4".  Eath. 
noch  das  Trauerspiel:  Herrmann  von  Joh. 
E.  Schlegel.     [Dresd.  Mus. 

De  l'art  du  theutre  1769,  siehe  Nou- 
garet. 

Theater-Kalender  vom  Jahre  1775  bis 
1783.  Gotha  (Verfasser  H.  A.  0.  Rei- 
chard).    8  Jahrgänge,    kl.  8».     [B.  B. 


Theatrum,  Musikalisches,  auf  welche 
alle  .  . .  Insti-umente  .  . .  gezeiget  u.  vor- 
gestellet  werden.  Nrnbg.,  AVeigel.  1.  u. 
2.  Thl.     Fol.     [B.  B. 

Theatre,  s.  Etat  actuel,  resp.  P  Simon. 

Thebaldo,  . . .  um  1474  Säuger 
a/d.  Hofkapelle  in  Mailand  (Motta 
114). 

Theibiier,  Hans  Kasp.,  siehe 
Theybner. 

Theile,  Beiiedictas  Friedrich, 

Sohn  des  Johann  aus  Naumburg 
und  Verfasser  der  Biographie  in 
Mattheson's  Critica  musica  2,  57, 
wurde  nach  1717  Organist  in 
Naumburg  (Mattheson  1,  369). 

Theile,  Johann,  geb.  29.  Juli 
1646  zu  Naumburg,  wo  sein  Vater 
das  Schneiderhandwerk  betrieb, 
gest.  24.  Juni  1724  in  Naumburg 
(Mattheson  3,  57  sagt  am  Johannis- 
tage). Besuchte  in  Magdeburg  die 
Schule  und  erhielt  den  ersten 
Unterricht  vom  Kantor  Scheffler, 
ging  dann  nach  Halle  und  dann 
auf  die  Universität  in  Leipzig. 
Hier  beteiligte  er  sich  vielfach  an 
den  Musikaufführungen,  teils  als 
Sänger,  teils  als  Gambist,  besuchte 
auch  den  in  Weifsenfeis  sich  auf- 
haltenden H.  Schütz  und  nahm 
bei  ihm  Eompositions- Unterricht 
(wann  das  geschah,  lässt  sich  vor- 
läufig nicht  nachweisen,  da  ein 
Aufenthalt  Schütz'  in  Weifsenfeis 
unbekannt  ist).  Hierauf  ging  er 
nach  Stettin  als  Musiklehrer,  dann 
nach  Lübeck.  Mattheson  sagt  (1.  c.) 
dass  er  dort  den  bekannten  Buxte- 
hude, den  Organisten  Hasse  und 
i  den  Ratsmusikus  Zachau  zu  Schü- 
lern hatte.  Unbedingt  glaubwürdig 
i  sind  die  Angaben  nicht.  1673  be- 
I  rief  ihn  der  Herzog  Chrstn.  Al- 
;  brecht  von  Holstein  nach  Gottorp 
als  Kapellmeister.  Als  der  Herzog 
1675  nach  Hamburg  floh,  ging  er 
ebenfalls    dorthin    und    hielt    sich 


Theile,  Johann. 


390 


Theile,  Johann. 


einige  Jahre  dort  auf,  bis  er  an 
Roseumüller's  Stelle  nach  Wolfen- 
büttel als  Kapellmeister  berufen 
wurde  (Rosenmüller  f  Ende  1681 
oder  Anfang  1682).  Um  1689 
berief  man  ihn  als  Kapellmeister 
nach  Merseburg.  Die  letzten  Jahre 
seines  Lebens  verlebte  er  bei 
seinem  Sohne,  einem  Organisten  in 
Naumburg.  Mattheson  schliefst 
die  Biogr.  mit  den  Worten:  „Er 
war  ein  besonders  frommer  red- 
licher Mann  und  verstund  die  har- 
monischen Künste  aus  dem  Grunde.'* 
1708  liefs  Th.  einen  Katalog  seiner 
„auserlesensten  Kirchen-Sachen"  zu 
Merseburg  drucken,  worin  (nach 
Mattheson)  23  ganze  Messen,  8 
Magnif.,  12  Psalm,  verzeichnet, 
die  für  4  bis  11  Vokalreal-Stimmen, 
ohne  \md  mit  Instrumenten,  in 
lauter  doppelten  Contrapuncten 
ausgearbeitet  sind  (Mattheson  1.  c. 
Biographie  von  seinem  Sohne.  — 
Walther.  —  Gerber  2.  —  Zelle: 
Programm  des  Humboldt's  Gymnas. 
Ostern  1891,  mit  Verz.  seiner 
Werke  und  3  Sätzen  aus  einer 
Passion).  Im  Vorworte  zur  Passion 
(1673)  erzcählt  er,  dass  er  vor  dem 
Drucke  derselben  sich  in  Lübeck 
aufgehalten  habe,  aber  so  schleunig 
dem  Rufe  nach  Gottorf  folgen 
musste,  dass  er  weder  das  Ms.  zur 
Passion  nochmals  durchsehen,  noch 
den  Druck  selbst  beaufsichtigen 
konnte.  An  Opern,  resp.  Sing- 
spiele führt  Lindner  1,  168  an: 
Der  erschaffene  gefallene  und  auf- 
gerichtete Mensch,  Hamburg  1678. 
Gerber  2  führt  noch  „Orontos''  in 
Hamburg,  an.  Noch  ist  zu  er- 
wähnen, dass  sich  T.  1676  zum 
erledigten  Kantorat  a/d.  Leipziger 
Thomasschule  meldete  und  am 
31.  Dez.  das  Examen  mit  anderen 
ablegte,  jedoch  wurde  Joh.  Schelle 
gewählt  (M.  f.  M.  27,  45). 


Verzeichnis  seiner  nachweisbaren 
Werke  : 

Contrapuncts-Praecepta,  1690.  Ms.  4P. 
77  in  B.  B.  Er  nennt  sich  Kapellm.  in 
Merseburg. 

Musicalisches  Kunstbuch,  worinnen  15 
gantz  sonderbare  Kunst- Stücke  and  Ge- 
heimnisse, welche  aus  denen  doppelten 
Contrapuncten  entspringen  (vollst.  Titel 
Kat.  Joach.).  Ms.  451,  452  u.  511  drei 
Kopien  in  B.  Joach.  —  Ms.  B.  B.  gez. 
mit  Naumburg  1691.  68  S.  in  qu40. 
Nr.  76. 

—  Unterricht  von  einigen  gedoppelten 
Contrapuncten  und  deren  Gebrauch.  Hds. 
von  J.  G.  Walther.  4».  40  S.  in  B.  B. 
—  In  Darmst.  Ms.  3007  qu40.  4  u.  44  S. 
Hds.  von  "Wunderlich.  Jedenfalls  dasselbe 
wie  die  vorhergehende  Abhdlg.  In  Mu- 
sikfr.  Wien  heilst  der  Titel  der  Hds: 
Regeln  von  dem  doppelten  Contrapuncte. 

Von  den  dreyfachen  Contrapuncten. 
Ms.  fol.  7  in  B.  B. 


Passio  Domini  nostri  Jesu  Christi  seo. 
Matthaei  (zu  5  Singst,  und  5  Instrum.) 
Lübeck  1673  Mich.  Volcken,  gedr.  seel. 
Gottfr.  Jägers  Erben.  12  Stb.  (7  Gesangst. 
5  Instr.  Stb.)  [Upsala.  In  ZeUe's  Pro- 
gramm 3  Nrn. 

In  Upsala  befindet  sich  noch  ein 
gröfseres  Werk  ohne  Autor,  welches  viel- 
leicht das  von  Gerber  2  vom  Jahre  1681 
erwähnte  ist.     Der  Titel  lautet: 

Die  Geburt  unsers  Herrn  J.  Chi-.  In- 
troductiou  mit  Chor  u.  Orch.  Actus  1 — 3. 
Intermedium  1 — 8  und  Beschluss.  Text 
zum  1.  Act:  Macht  euch  zum  Streit  ge- 
fasst.  Chor  und  Arie  ä  10  (Mittig.  des 
Herrn  Musikd.  Prof.  Stiehl). 

Opus  musicalis  compositionis  noviter 
daboratum,  4.  5.  6.  8.  10.  ac  11.  pro 
pleno  Choro  vocum  cum  et  absque  instru- 
mentis  super  textus  ecclesiasticos  diver- 
ses, nimirum  Kyrie,  Credo,  Sanctus  .  . . 
Agnus  Dei,  Magnif.  atque  Psalmos  &c. 
secundum  harmoniam  styli  antiqui  &  mo- 
derni . .  Merseburgi  170?  Chrstn.  Gott- 
schickii.  kl.  fol.  [Wolfenb.  nur  Titelb. 
u.  Reg.  vorhanden.  Das  von  Gerber  2 
Nr.  5  angezeigte  Werk  scheint  dasselbe 
zu  sein.     Die  letzte  Jahreszahl  ist  radiert. 

3Iessen  in  B.  B.,  Ms.  21820  ä  5  v.  c. 
Bc.  P.  1680.  32  S.  Mss.  172  und  179 
zwei  Kyrie  et  Gloria  zu  4  u.  5  St.,  letz- 
tere mit  Instr.  P.  —  Ms.  21822:  1  Missa 
5  voc.  P. 

In  B.  Joach.  Missa  mit  3  Themen  zu 
4  Stim.  augehängt  als  Beisp.  an  Ms.  451 
452.  511. 


Theile,  Johann. 


391 


Theobaldus. 


In  ß.  Lpz.  der  Tenor  einer  gedruckten 
Messe:  Pai's  I.  Missarum  4  et  ö  voc. 
Fraueof. 

Kantaten  in  B.  B.,  Ms.  21823:  13 
Kantaten  mit  deutschem  Text  u.  1  Lita- 
ney  f.  1-5  St.  u.  Instr.  Ms.  21822,  7 
lat.  Motetten  zu  4  St.  u.  Instr.  In  dem- 
selben Ms.  noch  6  lat.  Psalmen  zu  4  St. 
u.  Instr. 

Cum  invocarem,  Ms.  P.     [Darmst. 

Mss.  in  Bibl.  Upsala  in  Tabulatur-Pai-t. 
u.  in  Stinib: 

Ach  dass  ich  hören  sollte,  C.  solo,  5 
Viol.  Bc. 

Die  Seele  Christi  heilige  mich,  C.  solo, 
3  V.  Bc. 

Jesu  mein  Herr,  C.  2  V.  da  Gamba,  Bc. 

Gott  hilf  mir  5  v.  6  Strom.  Bc.  in 
Stim.    ful. 

Daran  ist  erschienen  die  Liebe  Gottes. 
Concerto  a  6  Tel  10. 

Das  letzte  Ms.  ebd.  ist  ein  -weltlicher 
Gesang:  Unser  Matz  hat  einen  gro&en 
langen  Barth,  Madrigal  3  voc.  c.  Bc. 

Leo  Liepm.  besafs  1893  im  Autograph: 
Andächtige  Kirchen -Music  mit  Einer, 
Zwo,  Drey  und  Vier  Yocal-Stimmen,  u. 
unterschied!.  Instrumenten  als  VioL, 
Hautb.,  Tromp.  u.  Pauck.  Capelmeister 
in  Merseburg.  10  BU.  kl.  fol.  mit  16 
Notenzeilen  auf  der  Seite,  Friedrich  I. 
von  Preulsen  gewidm.  (1701 — 1713). 

"Weltliche  Arien  und  Canzonetten  1.  2. 
3.  Zehen,  mit  1.  2.  biis  4.  Vocal  Stim . . . 
Leipz.  1667.  4".  [B.  Upsala  besitzt: 
Canto  &  Instr.  1.  2.  Alt  &  Instr.  3.  Ten. 
&  Instr.    4.  Basso  &  Instr.  5.  Bc. 

Sonata  mit  drey  doppelt  verkehi-ten 
Subjectis,  4  voc.  (2  V.  Ycl.  Cemb.  in  3 
Sätzen)  angehängt  an  die  Mss.  451  ff.  in 
B.  Joachimsthal. 

Sonata  ä  4:  1  V.  2  Viele,  Yiolone, 
Bc.  4».  —  Sonata  ä  4:  2  V.  Trombone, 
Fag.  Bc.  40.     [B.  Upsala. 

1  ChoraLbearbeitung  in  KÖrner's  Orgel- 
virtuose Nr.  45. 

Theinred,  ...    ein    englischer 

Benediktiner  u.  Sänger  im  Kloster 

za  Dover  im  14.  Jb. 

In  einem  Ms.  der  Bodleianbibl.  zu  Ox- 
ford (B  140  m)  befindet  sich  als  erster 
Tractat:  Musica  Theinredi  in  tribus  libris. 
46  Bll.  in  fol.  (Fetis  Näheres.)  Der 
Tractat  bezeichnet  den  Verfasser  mit 
„Alueredo  Cantuariensi  Theinredus  Dove- 
rensis  de  legitimis  ordinibus  pentachordo- 
rum  et  tetrachordorum",  1371  geschrie- 
ben :  Die  Beispiele  in  Buchstabennotation. 
Diesem  schhelsen  sich  an:    1  Tract.  von 


Outell  de  Londonia,  1  von  Franco  in 
ü  Kap.,  1  Breviarium  (ejusdem)  de  Dis- 
cantu  in  3  Kap.  1  Breviarium  reguläre 
musice  cum  aliis  parvis.  14.  Jh.  (Nagel 
2,  138  bez.  obiges  Ms.  mit  Nr.  842  fol.  48. 
Siehe  auch  S.  64). 

Thelainoiiiüs,  Hungariis. 

Wir  glauben  all  an  einen  Gott,  3  voc. 
im  Samlwk.  1542  g  (Eitner  1).  Die 
Kantoreigesellschaft  zu  Pirna  besafs  im 
17.  Jh.  6  Stb.  mit  hds.  Motetten  von 
Henricus  Thele7nonms,  der  aber  wohl  mit 
dem  obigen  nicht  identisch  sein  kann. 

Thclemoiiius,  Henricus,   siehe 
Thelamoiiius. 
Theloiiius,  Johann  Friedrich, 

wurde  1725  Organist  am  Dome  zu 
Hamburg  und  1727  an  St.  Jacobi, 
t  1759  (Ratsakten). 

Them6, ...  gab  1800  op.  11, 
Sonaten  für  2  Yioünen  heraus 
(Anzeige). 

Thenn,  Johann  Georg,  von 
1707—1709  Organist  an  St.  IS'ik- 
laus  zu  Strafsburg  i/Els.  (Lob- 
stein 84). 

Theobald,  König  von  Navarra, 
um  1235.  Zeichnete  sich  als  Trou- 
badour, Dichter  und  Komponist 
aus.  Hawkins  2,  47  teilt  den  Ge- 
sang „J'au  me  qui  doie  partir 
d'amours"  mit.  Näheres  im  Bayle, 
Artikel  Navarre  und  Du  Gange, 
Artikel  Troubadour. 

Theohald,  Friedrich,  von  Kon- 
stanz, ein  Kapuziner,   gab  heraus: 

Marianischer  Baumgarten,  alwo  Polyni- 
nia  Mariam  in  unterschiedlichen  Baum- 
Gewächsen  gesangweis  betrachtet.  Mit 
Arien  und  Eitornellen  ä  2  Violinis  ge- 
ziehret.  Constantz  1740.  [besafs  der 
Antiq.  Eosenthai  im  Kat.  26. 

Petra  deserti  d.  i.  Felsen  der  schmerz- 
haften Marianischen  Einöde  . .  von  Theo- 
baldus von  Constanz,  Capucin.  Augsbg. 
1708.  kl.  8«  mit  Emblemen  geziert.  24 
Gesänge  f.  1  Stim.  mit  2  V.  u.  B.  [be- 
safs Leo  Liepm. 

Theobalde,  siehe  Gratti. 

Theobaldus,  Crallicus,  ein  sonst 
unbekannter  Musiker  aus  der  zwei- 
ten Hälfte  des  12.  Jhs.  (Cousse- 
maker,  Scriptor.  1,  344). 


Theodatus. 


392 


Therache,  Pieriin  de. 


Theodatus,  Salomo,  bekannt 
durch 

Ilet  Paradys  der  geestelycke  en  kercke- 
lycke  Lof-sangen,  geplant  door  .  . .  Amst. 
1679  J.  von  Metelen.  7.  Aufl.  12". 
[Amst. 

8.  Aufl.  Amst.,  s.  a.  J.  Stichter.  12o. 
[Amst. 

Die  1.  Ausg.  erschien  1621.  die  6. 
1634.  Willems  besafs  eine  von  1627. 
Alberdingk  Thijm  druckte  in  den  Oude  en 
nieuw  Kerslieder  27  Lieder  ab. 

Theodericus,  um  1379  Organist 
am  St.  Peter  zu  Utrecht  (Tijdschrift 
2,  209). 

Theodor,  Heinrich,  aus  Haina 
bei  Meifsen,  war  um  1619  Kantor 
a/d,  Löbnichtschen  Kirche  und 
Schule  zu  Königsberg  i/Pr.  Man 
kennt  von  ihm  einen 

Hochzeit  Gesang  zu  Ehren  dem  Joh. 
Pöpping  .  .  .  mit  5  Stirn  .  . .  Königsberg 
1619  Joh.  Schmid.  .5  Stbll.  (iu40.  „Was 
Gott  bescheret".     [B.  Kgsbg. 

In  B.  Br.,  Ms.  20,  24Ü,  Tabulaturi)artit., 
mit  Ileinricus  Theodoricus  LL.  Studiosus 
gez:  Gott  ist  mein  heil  u.  meines  Lebens 
Schild,  6  voc. 

Theodoricus,   1497  Sänger  am 

St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3,  239). 

Theodoricus,  de  Campo,  Fra- 

ter,  Theoretiker,  lebte  nach  Cousse- 
raaker  3,  XXV.  in  der  Mitte  des 
14.  Jahrhs.  und  druckt  derselbe  3, 
177  den  Tractat  ab: 

De  musica  meusui-abili.  Im  Liceo  zu 
Bologna  eine  Hds.  (Kat.  1,  259):  Tracta- 
tus  Musicae  auctore  Fi.  Theodorico  de 
Campo  (ut  habetur  in  principio  Codicis 
Barberiuii  ex  quo  transcriptus  fuit  prae- 
terito  saeculo).  Ms.  fol.  In  einem 
Nachworte  bringt  der  Kat.  den  Inhalt  u. 
Beweise,  dass  Th.  in  Neapel  lebte. 

Theodoricus   de  Oruter,    war 

Mönch  des  15.  Jhs. 

Er  ist  auch  Dichter  des  Liedes  „Och 
beer  der  hemelen  stichter".  Das  einstim. 
Lied  „Nu  is  doch  heen  der  heiligen  stryt" 
mitgeteilt  in  Viertel j.  4,  296.  Biiumker 
sagt  dazu:  die  Melodie  ist  dem  Liede 
entnommen:  „Nu  is  doch  heen  des  win- 
ters stryf. 

Theodoricus  (Theodrichy),   Sire 


Alard , 


Sänger 


in      der     Hof- 


kapelle Karl  V.  von  1509  bis  c. 
1517  in  Spanien  (Toledo)  und  von 
1521 — 25  in  den  Niederlanden 
(Straeten  7,  27411). 

Theodoricus,  siehe  Dietrich, 
Georg  und  Sixt. 

Tlieodulf,  Verfasser  geistl.  Ge- 
säuge, lebte  im  9.  Jahrh.  als 
Bischof  von  Orleans  (Trithemius  1, 
115.     Fabricius  3,  526). 

Theogerus,  Theoretiker  des  11. 
Jahrhs.,  lebte  anfänglich  im  Beae- 
dictinerkloster  zu  Hirschau,  dann 
1090  als  Abt  des  Klosters  S.  Ge- 
orgi  im  Schwarzwalde  und  später 
als  Bischof  in  Metz. 

Seine  Musica  bei  Gerl)ert  2,  182,  Fa- 
bricius 3,  528.  Haberl  1887,  18.  Bo- 
logna in  Kopie  nach  einem  Codex  des 
S.  Biagio  in  Selva  Nera.  Ueber  sein 
Tonsystem  siehe  Viertelj.  6,  303. 

Theon  von  Smyrna,  ein  plato- 
nischer Philosoph  um  117  nach 
Christi  geb.,  lebte  unter  den  Kaisern 
Trajanus  und  Adrianus. 

Sein  akustisches  Werk  hat  sich  nur 
zum  Teil  erhalten  und  wurde  1644  von 
Isra.  Bullialdus  herausgegeben,  betitelt: 

Theonis  Smyrnaei  Platonici,  Eorum, 
quae  in  mathematicis  ad  Piatonis  lectiu- 
uem  utilia  sunt,  exposito.  E  bibliotheca 
Thuana.  Opus  nunc  primum  editum, 
Graece  cum  Latiua  interpret.  et  notis 
Bullialdi.  Lutetiae  Paris.  1644  Henque- 
ville.  40.  308  S.  [B.  B.  Brüssel  im 
Druck  u.  Ms.     Bologoa. 

Theophili,  August,  aus  Hitz- 
acker im  Lüneburgischen,  von  1647 
bis  1657  Kantor  in  Schwerin,  dann 
Pastor  zu  Grabbin  (Chrysander  3, 
37). 

Therache  (Terache),  Loyset  de, 
Sänger  am  Hofe  Philipp  des  Schö- 
nen, der  1496  u.  1501  zu  Middel- 
burg  in  Zeeland  verzeichnet  wird 
(Straeten  7,  108.  178). 

Tlieraclie,  Pierliiu  de  (Pierre 
de),  französischer  Musiker  in  der 
Kapelle  Louis  XII.  von  Frankreich 
(Nationalb.  Paris  Ms.  F  540  c  Sup- 
plement), 


Thesaurus  musicum. 


393 


Thibaut  IV. 


ist  in  3  Samlwk.  von  1514—21  mit  2 
Motetten  zu  4  Stimmen  vertreten  (Eit- 
ner  1);  aulserdem  in  Mss.  eine  Missa 
super:  0  vos  omnes  qui  transitis,  4  voc. 
Ms.  Chorb.  Eude  des  15.  Jhs.  mit  Minia- 
turbildern. 12  BU.  gez.  mit  Pierkeu 
Theras.  [Hofb.  Wien,  Ms.-Nr.  mir  unbe- 
kannt. 

Ebendort,  Ms.  15941.  4  Stb.  (C.  fehlt) 
Nr.  26:  Gaude  Maria  virgo,  defekt.  — 
Vergl.  auch  Pierquiu. 

Thesaurus  musicnni. 

Sammelwerke.  Siehe  Berg  u.  Neuber 
1564.  —  Joauellus,  Veuezia  1568.  — 
Simpson,  John,  s.  a  (1744).  —  Victorinus 
1596. 

—  bibliothecarius,  sive  cornu  copiae 
librariae  bellerianae,  cum  duabus  supple- 
mentis.  Douai  1603 — 1605.  [Bibl.  zu 
Douai.     Auszüge  in  Coussemaker  6,  121. 

—  musicus.  Being  a  collection  of  the 
newest  songs  performed  at  their  Majesties 
theatres  . . .  Londou  1693 — 95  Heptiu- 
stall.  5  Bücher.  [C.  P.  Kat.  492.  R. 
C.  of  Mus.  Buch  1693—96.  Glasgow  3 
Bücher:  1693—95. 

Thesselius,  Johann.  Gerber  2 
verz.  nach  Draudius 

1.  Newe  liebliche  Paduanen,  Intraden 
vnd  Galliarden,  mit  5  Stirn.  Nürnberg 
1609,  4°  und  2.  Tricinia  Sacra,  Vienua 
1615.     Bekannt  ist  nichts. 

Therenard ,   Grabriel  -Tineent, 

geb.  10.  Aug.  1669  zu  Orleans, 
gest.  24.  Aug.  1741  zu  Paris,  bil- 
dete sich  zum  Sänger  aus  und 
trat  1690  als  Opernsänger  mit 
grofsem  Erfolge  auf.  1730  zog  er 
sich  mit  einer  Pension  von  1500 
livres  zurück. 

Im  Samlwk.  Airs  1710b  ist  er  mit 
einigen  Airs  vertreten  (Fetis).  —  In  der 
Nationalbibl.  zu  Paris  befindet  sich  ein 
Ms.  „La  gloire  du  Seigneur,  cantique  avec 
orchestre",  der  Katalog  fügt  in  Klammer 
die  Jahreszahl  1768  hinzu,  vielleicht  das 
Jahr  der  Kopie,  denn  sonst  könnte  es 
Zweifel  ei^wecken.  ob  es  dem  obigen 
Autor  angehöre,  da  der  Vorname  fehlt 
und  1768  eine  zu  späte  Jahreszahl  ist. 

Von  einem  Thevenanl  besitzt  die 
Nationalbibl.  zu  Paris  im  Ms.  eine  Ode,  die 
1769  im  Concert  spintuel  gesungen  wurde. 
Er  war  zur  Zeit  Organist  beim  Herzoge 
de  Biron  zu  Moissac  en  Quercy  (Brenet, 
les  concerts  en  France  1900,  p.  286). 


Theyhuer     (Theibner) ,     llans 

Kaspar,  Hofmusikus  an  der  kurf. 
Kapelle  in  München  von  1668 
bis  1674  mit  300  und  350  Gld. 
Gehalt  (Kreisarchiv). 

Thiard  (Thyard,  de  Tjard), 
Pontus  de,  Seigneur  de  Bissy, 
geb.  um  1521  oder  1524  im 
Schlosse  Bissy,  Diöcese  Mäcon, 
gest.  23.  Sept.  1605  ebd.,  studierte 
Theologie,  wurde  Priester  und 
Archidiakonus  an  der  Kirche  zu 
Chälon-sur-Saone  und  um  1578 
Bischof  daselbst,  zog  sich  aber 
später  auf  sein  Schloss  zurück 
(Fetis  Näheres).     Er  schrieb 

Solitaire  second  ou  prose  de  la  musique. 
A  Lion  1555  Jan  de  Tournes.  4**.  160  S. 
1  Taf.  Eine  theoretische  Musikabhaud- 
lung  ohne  Autor,  aber  mit  seinem  Porträt, 
umschrieben  „Solitudo  mihi  provincia  est 
—  P.  D.  T.  en  son  an  31."  [Dresd. 
B.  Hbg.  B.  M.  Brüssel  3273.  Rom, 
Cecilia.     Paris  Nat. 

Siehe  auch  Fr.  L.  Claude  Marin :  Notice 
sur  la  vie  et  les  ouvrages  de  P.  de  Th. 
Neufchatel  1784.     8«. 

Thibault,  Francois,  Sänger 
und  Organist  an  der  Kathedrale 
zu  Metz,  gab  heraus: 

Missa  5  vocib.  super  0  beata  Caecilia; 
Paris  1640  Rob.  Ballard.  Chorb.  fol. 
(Fetis.) 

Thihaut  lY.  Graf  von  Cham- 
pagne und  König  vo'n  Navarre, 
auch  TJiiebault  geschrieben,  geb. 
1201  zu  Trojes,  sein  Tod  wird 
verschieden    angegeben:     8.    Juli 

1253  zu  Pampelune   und  13.  Juli 

1254  zu  Trojes. 

Die  Nationalbibl.  zu  Pai'is  besitzt  63 
Chansons  uüt  Melodieen  von  ihm.  —  In 
der  Hofb.  Wien,  Ms.  19279  und  19289 
eine  Uebersetzung  einiger  Chansons.  — 
Der  Bischof  de  la  Ravailiere  gab  die  Texte 
heraus:  Poesies  du  roi  de  Navarre,  avec 
des  notes  et  un  glossaire  franyais.  Paris 
1742.  2  voll.  kl.  8°.  Neue  Ausg.  von 
Francisque  Michel.  Siehe  auch  La  Borde, 
Essais  2,  222  ff. 

6  Melodien  in  neuen  Ausg.  (Eitner  2), 
auch  im  Burney  2,  296  u.  300  zwei  Gesge. 
und   der   letztere   auch  in  Kiese wetter's 


Thibaut,  Anton  Karl  Justus. 


394 


Thiele. 


Schicksale  Nr.  5.    In  M.  f.  M.  22,  36.  37. 

86  das  Lied  „Costume  est  Men". 

Thibaut,  Anton  Karl  Justns,  i 

Jurist,  Dr.  und  Prof.  in  Heidelberg 
an  der  Universität,  ein  eifriger  1 
Verehrer  und  Kenner  alter  Musik, 
der  in  seinem  Hause  allwöchent-  [ 
lieh  einen  kleinen  Chor  versam- 
melte, der  unter  seiner  Leitung 
die  Gesänge  des  16.  Jhs.  ein- 
studierte (geb.  4.  Jan.  1772  in 
Hameln,  gest.  28.  März  1840  in 
Heidelberg).  | 

Seine  sehr  wertvolle  Bibliothek,  die 
besonders  aus  zahlreichen  Part,  alter 
Werke  bestand,  kaufte  1857  die  Staats- 
bibl.  in  München  (Biogr.  in  Niederrh.  Ztg. 
5,  352  und  Leipz.  Ztg.  42,  623.  44,  409. 
E.  Baumstark  über  . . .  Thibaut.  Lpz.  1841. 
Eine  Charakteristik  iu  Georg  Weber's 
Heidelberger  Erinnerungen,  Stuttgart  1886 
Seite  138  ff.)  Seine  Schiift:  Ueber  Rein- 
heit der  Tonk-unst,  1.  Aufl.  Heidelbg.  1825 
Mohr,  kl.  80.  125  S.  —  2.  Aufl.  ib.  1826. 
3.  Aufl.  herausgeg.  von  K.  Bahr,  ib.  1851 , 
hat  viel  zur  Verbreitung  der  alten  Musik 
beigetragen  und  erscheint  noch  bis  heute 
in  immer  neuen  Auflagen.  Auch  in  an- 
dere Sprachen  ist  sie  übersetzt,  so  ins 
Englische  von  Gladstone.  London  1877. 
kl.  80.     [R.  C  of  Mus. 

1  Brief  vom  16/11  1837  in  B.  B., 
Antogr.  Grasn. 

Thide,  Andreas,  Hoforganist 
am  dänischen  Hofe  um  1597 
(Yiertelj.  9,  69). 

TMebault,  Adrien,  dit  Pickart, 

geb.  um  1496  zu  Ath,  gest.  10.  März 
1546,  49  Jahr  alt.  Er  studierte 
Musik  unter  seinem  Vater,  einem 
Kleriker  an  der  Kirche  St.  Julien 
zu  Ath  und  wurde  darauf  an  der 
Hofkapelle  Kaiser  Karl  V.  von  1520 
bis  1531  Sänger,  dann  Phonascus, 
d.  h.  Gesanglehrer  des  Knaben- 
chores.*) Ein  Aktenstück  vom 
14.  Mai  1537   bezeichnet  ihn  mit 


*)  Phonascus  wird  so  verschiedenartig 
gebraucht,  dass  man  nie  klar  darüber  ist, 
welches  Amt  der  Betreffende  bekleidete. 
Einmal  bedeutet  es  Gesanglehrer,  dann 
Chordirektor,  dann  Kapellmeister  <M.  f.  M. 
19,  111). 


Phonascus.  In  den  Jahren  1538 
bis  39  befand  er  sich  auf  Reisen, 
um  für  die  Kapelle  Sänger  für 
Madrid  zu  werben.  Ein  Dokument 
im  Straeten  7,  312  giebt  den  Be- 
weis, dass  er  unter  Nicolas  Gom- 
bert  stand,  der  1538  Direktor  der 
Kapelle  war  (Fourdin,  Annales  du 
cercle  archeolog.  de  Mons,  t.  X, 
1871,  8<^  mit  dem  Abschnitte: 
Esquisse  biograph.  sur  Adrien 
Thieb. . .  Straeten  7,  309  ff.  Auch 
Gregoir,  Panth.  3,  132.  5,  49). 

Tliiebault,  le  baron  Paul-Cliar- 
les-Fran(?ois-Adrien-Henri-Dieu- 
donn^,  ein  General-Leutnant,  Dr. 
an  der  Universität  zu  Salamanca, 
geb.  14.  Dez.  1769  zu  Berlin,  gest. 
14.  Okt.  1846  zu  Paris.  Er  be- 
schäftigte sich  viel  mit  Literatur 
und  gab  u.  a.  heraus: 

Du  chant,  et  particulierement  de  la 
romance.  Paiis  1813  Arthus  Bertrand. 
8°.     130  S.     [Briissel  6112  (Fetis). 

Romance  de  Moncrif  mise  en  musique 
av.  acc.  de  Pfte.  ou  Harpe.  Paris,  Le 
Miere  de  Corvey.     [Mailand  Cons. 

Les  regrets,  Romance  av.  acc.  de  Pfte. 
ou  Harpe.     Ib.     [ib. 

Tliiebaut  de  Blason: 

Au  majn  pai'  en  ajouruant,  Chans,  in 
Smith's  Musica  antiqua,  S.  18. 

Tliiebaut,  Jean,  Organist  und 
Glockenspieler  an  St.  Peter  zu 
Gent  um  1760  bis  1788,  doch 
kommt  auf  seinen  Kompositionen 
die  hds.  verzeichneten  Jahre  1794 
und  1800  vor,  die  sich  aber  nur 
auf  die  Kopie  beziehen  können. 
Straeten  4,  377  zählt  an  34  Allegro, 
Andante  u.  a.  Kompositionen  auf, 
die  er  in  verschiedenen  hds.  Samlg. 
gefunden  hat.  Einen  Fundort  giebt 
er  nicht  an,  dagegen  Themen  und 
einen  ganzen  Satz.  S.  381  fügt 
er  noch  5  kleine  Piecen  für  Kla- 
vier hinzu. 

Thiel,  siehe  Tielil. 

Thiele,  Esaias,  um  1606  herzgl. 
Braunschweig.  Musikus  in  Wolfen- 


Tbielo. 


395 


Thieme. 


büttel  mit  100  Thlr.  Gehalt  (Chry- 
sander  1,  150). 

Ein  Thiele  war  am  Ende  des  17. 
u.  Anfang  des  18.  Jhs.  Bassist  a/d. 
Dresdner  Hofkapelle  mit  200  Thlr. 
Gehalt.  Er  bewarb  sich  1697  oder 
Anfang  1 698  um  die  erledigte  Kan- 
torstelle in  Torgau,  die  das  4.  Lehr- 
amt an  der  Stadtschule  einschloss. 
Seine  „staunenerregende"  Stimme 
soll  den  Torgauern  äufserst  impo- 
niert haben,  doch  wurde  J.  Chr. 
Urban  gewählt  (Fürstenau  1,  110). 

Tliielo,  Karl  August,  ein  Ton- 
künstler  zu  Kopenhagen  in  der 
Mitte  des  18.  Jhs.,  errichtete  da- 
selbst ein  Theater  mit  Königl. 
Privilegium,  dessen  Direktion  er 
1748  abgab.  Im  Vorworte  zu 
seinem  theoretischen  Werke,  mit 
dem  24.  Aug.  1746  gez.,  sagt  er, 
dass  er  mit  diesem  Tage  vor 
20  Jahren  nach  Kopenhagen  ge- 
kommen sei  und  sich  als  Musik- 
lehrer niedergelassen  habe  (Ger- 
ber 1  unter  Thilo).    Er  gab  heraus : 

Tanker  og  regier  fra  gründen  af  oui 
musiken,  for  dem  som  vil  lare  musiken 
tel  sindets  fornij.  sä  og  for  dem  som  vil 
gjore  fait  af  Claveer,  General -Ba,ssen  og 
iSynge- Künsten.  Kiöbenhav.  1746.  fol. 
[Kopenhag.     B.  B.     Musikfr.  Wien. 

—  Deutsch :  Grundregeln  wie  man  . . . 
selbst  die  Fundamenta  lernen  kann.  1.  Tbl. 
s.  1.  et  a.  (Kopenhag.  1753.)  [B.  B. 
Brüssel  6247.     B.  Lpz. 

Mit  C.  A. T.  gez.,  siebe  aucb  Grundregeln. 

Oden  mit  Melodien.  Kopenhag.,  LUlie. 
Vorwort  gez.  1.  Okt.  1754.    qu4«.    [B.  B. 

In  B.  Upsala  im  Ms.  fol.  ein  Concerto 
ä  5:  Oboe,  2  V.  Vcl.  Bc.  mit  Thiele  gez., 
wahrscheinlich  ist  es  von  Tbielo. 

Thiemann,     Karl     Wilhelm, 

wurde  1806  an  Job.  Chrstph.  Küh- 
nau's  Stelle  Kantor  an  der  Drei- 
faltigkeitskirche zu  Berlin  und  Ge- 
sanglehrer an  der  Kgl.  Realschule. 
Er  st.  im  Sept.  1813  ebd.  1806 
führte  er  zum  Gedächtnisse  Küh- 
nau's  eine  Komposition  von  sich 
auf  (Lpz.  Ztg.  15,  758.     Ledebur). 


Thieme  (Tieme,  Time,  Thime), 
Clemens,  geb.  7.  Sept.  1631  zu 
Grofs-Dietmansdorf  bei  Dresden, 
gest.  27.  März  1668  in  Zeitz.  Be- 
suchte die  Schule  in  Rodeburg 
und  ging  dann  nach  Dresden  zu 
Ph.  Stolle,  um  Musik  zu  studieren. 
1642  wurde  er  als  Kapellknabe  in 
Kopenhagen  an  der  Hotkapelle  an- 
gestellt. 1646  kam  er  wieder 
nach  Dresden  und  erhielt  auf 
Kosten  des  Kurfürsten  Unterricht 
auf  verschiedenen  Instrumenten. 
1651  fand  er  in  der  Kapelle  als 
Instrumentist  Anstellung.  In  der 
Komposition  war  Chrstph.  Bern- 
hard sein  Lehrer.  1657,  als  die 
Kapelle  während  der  Trauerzeit 
keinen  Dienst  hatte,  ging  er  zu 
seiner  Vervollkommnung  auf  Rei- 
sen. 1659  verheiratete  er  sich 
mit  der  Apothekerstochter  Emilie 
Jockaworts.  1663  nahm  er  seinen 
Abschied  und  ging  nach  Hamburg, 
fand  aber  dort  keine  Anstellung 
und  kam  nun  auf  Empfehlung 
H.  Schütz'  an  die  Hofkapelle  in 
Zeitz,  zuerst  als  Oberinstrumen- 
tist, dann  als  Konzertmeister  und 
endlich  wurde  er  Kapelldirektor 
(Leichensermon  in  M.  f.  M.  3,  38). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Sonata  ä  6.  —  2  Sonate  a  5  Viole. 
—  Sonata  ä  6  (2  V.  4  Viole  Bc.)  Mss. 
in  B.  Kassel  fol.  60  e.  h.  p. 

Senates  pour  2  Violons  oe.  10\  p„  •„ 

Louis.     [Paris  Nat. 

Mss.  in  B.  B.  21730,  Samlbd.  Part: 

Stück  11.  Befiehl  dem  Herrn  deine 
wage,  3  v.  3  Instr.  Bc. 

St.  12.  Danck  saget  dem  Vater,  3  v. 
3  Instr.  Bc. 

St.  13.    Lobe  den  Herren,  ebenso. 

St.  14.     Laetatus    sum    in    bis,    5  v. 

5  Instr.  Bc. 

St.  15.    Meine  Seele  erhebt  den  Herren, 

6  V.  2  Clarini,  Tamburini,  2  V.  4  Viole,  Bc. 

Ms.  2964.  Bl.  41  Lobe  den  Herren  (wie 
oben  St.  11}  in  Tabulatur. 


Thieme. 


396 


Thireur. 


Ms.  in  B.  Upsala,  Tabulatur-Part.  u.  Stb. 
Missa  ex  A  t[,  4  voc.  3  V.  Bc. 

Missa  ä  5  V.  5  ström.  Bc. 

Missa  ä  10:  5  V.  5  str.  Bc. 

Laudate  pueri,  6  v.  6  V.  Bc, 

Nunc  dimittis,    4  v.    4  V.    1  Fag.    Bc. 

Beatus  vir,  5  v.  5  ström.  Bc. 

Skapa  i  migh  Gudh,  .8  v.  2  V. 

Sonata  ä  5:  2  V.  2  Braccie,  Fag.  ö 
Violone,  Bc.  Fol. 

Sonata  k  8:  2  V.  2  Trombetti,  4  Viele 
di  br.  Bc.  4». 

Thi6m6,  Frederic,  ein  Deut- 
scher, liefs  sich  in  Paris  als  Musik- 
lehrer nieder  und  zog  sich  1792 
nach  Ronen  zurück,  wo  er  im  Juni 
1802  im  Alter  von  c.  50  Jahren 
starb.  Fetis  verz.  4  theoretische 
"Werke,  Sonaten  und  Duos  f.  V. 
Nachweisbar  sind: 

Nouvelle  theorie  sur  les  differens 
mouvemens  des  airs,  fondee  sur  la  pra- 
tique  de  la  musique  moderne;  avec  projet 
d'un  nouv.  chronometre  . .  .  par  le  citoyen 
Thieme.  Paris  an  IX  (=  1800)  Laurens 
jeune.     4^  mit  Taf.     [B.  B.     Brüssel. 

Serie  de  questions  sur  la  musique- 
pratique-elementaire,  faites  pour  etre  reso- 
lues  par  les  eleves  qui  ont  suivi  ou  qui 
se  proposent  de  suivre  uu  ouvrage  qui  a 
pour  titre:  Principes  elementaires  de 
musique  (ohne  Namen).  Paris,  Jeannet, 
an  X  (=  1801/2).     8".     [Brüssel. 

Thienpont,  ...  um  1772  Orga- 
nist au  der  Kathedrale  zu  Gent, 
nach  einer  Subscriptionsliste. 

Tliieret,  Jan,  Sangmeister  an 
St.  Walburg  in  Audenarde  von 
1637  bis  zu  seinem  1660  erfolgten 
Weggänge  (Audenarde  15).  Strae- 
ten  la,  35  fügt  dem  bei,  dass  er 
aus  Thüringen  stammen  soll. 

Thieriot,  Paul,  geb.  um  1775 
zu  Leipzig,  gest.  20.  Jan.  1831  in 
Wiesbaden.  Violinist,  Schüler  von 
Baillot  in  Paris,  reiste  viel  als 
Virtuose,  doch  seine  Nervosität, 
sein  Künstlerstolz,  verbunden  mit 
der  Unkenntnis  der  Umgangs- 
formen, seine  idealistischen  Lebens- 
anschauungen, verkümmerten  ihm 
sein  Leben  und  drückten  seine 
geistigen   grofsen  Anlagen   herab. 


Wissenschaftlich  gebildet,  musste 
er  zeitweise  zu  Sprachunterricht 
greifen.  Er  hatte  verschiedene 
feste  Anstellungen  als  Violinist, 
z.  B.  bis  1805  in  Offenbach  in 
der  Kapelle  des  Herrn  Peter  Ber- 
nard, dann  Musikdirektor  in  Neu- 
chätel  in  der  Schweiz,  wo  er  sich 
1812  mit  Eva  Hofmann  vermählte, 
eine  ihm  verwandte  Natur;  zuletzt 
bekleidete  er  im  Kuabeninstitut 
von  Delaspoe  in  Wiesbaden  die 
Stelle  eines  Musiklehrers  (Schnyder 
V.  Wartensee.  Lebenserinnerungen 
1888  p.  220  ff.). 

Thierry,  maister  Jehan,  um 
1514  Mitglied  der  Hofkapelle 
unter  Louis  XII.  von  Frankreich 
(Fetis  unter  Divitis  nach  den 
Akten). 

Thiefs,  Friedrieh  Wilhelm, 
geb.  1711  in  Zeitz,  1757  Violinist 
an  der  Hofkapelle  in  Zeitz  (Mar- 
purg  3,  130). 

Thilesius,  Benedictiis,  Yaris- 
cus,  war  im  17.  Jh.  in  der  Biblio- 
thek der  Kantoreigesellschaft  zu 
Pirna  mit  4  Stb.  „Christlicher 
deutzschen  Gesänge"  vertreten. 

Thill,  Johann  Grottlieh,  ein 
evangelischer  Prediger  und  Kom- 
ponist um  1684  in  Regensburg 
(Mettenleiter  1,  231). 

Thilo,  Valentin,  Professor  der 
Rhetorik  in  Königsberg  i/Pr.,  geb. 
19.  April  1607  ebd.,  wurde  1634 
Magister  und  st.  am  27.  Juli  1662. 

Er  schrieb  u.  a: 

Memoria  Stobaeana  sive  Joh.  Stobaei 
Gerundeutini  Borussi,  Sereuiss.  Electoris 
lirandeub.  in  Borussia  capellae  Magistr. 
celeberr.  musici  excell.  Laudatio  publica 
pareutatione  . . .  Regiomonti  (1646).  4^, 
angehängt  1  Gesg.  von  Stob,  zu  4  Stim. 
37,  Bog.     [B.  B.  Miscellanbd.     B.  Hbg. 

Thime,  Clemens,  siehe  Thieme. 

Thireur,  Florentz,  Hofkaplan 
am  kurf.  Hofe  in  Bonn,  wird  am 
17.  Aug.  1726  an  der  Kapelle  mit 


Thisio. 


397 


Thomas  von  Aquino. 


200  Gld.  jährl.   angestellt   (Thayer 
1,  24). 

Thisio,  siehe  Thysius,  Johann. 

Tho.,  Jacobo  de,  siehe  Jacobo 
de  Toscana. 

Tliodiiio,  Cesare,  siehe  Tiulino. 

Thol,  Gerard,  1559  Kapellan 
und  Sänger  an  der  spanisch.  Hof- 
kapelle (Straeteu  8,  2o). 

Thola  (Tola,  Tholen),  Gebrüder 
Benedict,  Gabriel  und  Quiriiio 
aus  Brescia  gebürtig,  wurden  1550 
vom  Kurfürsten  Moritz  von  Sachsen 
nach  Dresden  als  Maler  u.  Instru- 
mentisten  berufen,  um  sowohl  in 
der  Hofkapelle  als  bei  dem  Neu- 
bau des  Schlosses  in  Dresden  be- 
schäftigt zu  werden.  1555  stellte 
sie  der  Kurf.  auf  Lebenszeit  an 
mit  dem  für  damalige  Zeit  bedeu- 
tenden Gehalte  von  je  194  Gld. 
16  gr.  9  pf.,  nur  Quirino  erhielt 
nur  130  Gld.  16  gr.  9  pf.  incl. 
Kost  und  Kleidung.  Benedict  war 
auch  Holzschneider  und  wurde 
später  noch  Instrumenten-Inspektor. 
Bis  zum  Jahre  1566  lassen  sich 
ihre  Namen  in  den  Akten  verfol- 
gen.    1575  trat  ein 

Horatio  Thola  als  Instrumentist 
ein,  wahrscheinlich  ein  Sohn  Bene- 
dict's,  von  dem  wir  wissen,  dass 
er  verheiratet  war  und  dessen  3 
Töchter  sich  in  Dresden  verhei- 
rateten. Horatio  lässt  sich  bis 
1590  verfolgen.  1576  betrug  sein 
Gehalt  95  Gld.  5  gr.  2  pf.  (Fürste- 
nau  1,  35.  3,  167.  201). 

Tlioll^,  Tliomas,  geb.  gegen 
1762  zu  Lüttich,  gest.  1829  zu 
Paris.  Knabensänger  an  St.  Paul 
zu  Lüttich  um  1770  unter  Henri 
Moreau,  dann  zu  Antwerpen  am 
Notre  Dame,  ging  gegen  1774 
nach  Neapel  und  wurde  Schüler 
im  Conservatorio  de  la  Pietä  de' 
Turchini,  bildete  sich  zum  Teno- 
risten aus  und  trat  auf  der  Bühne 


auf;  gegen  1785  wurde  er  Kapoll- 
meister a/d.  Kirche  St.-ßadegonde 
zu  Poitiers;  als  die  Stelle  während 
der  Kevolution  einging,  wandte  er 
sich  nach  Paris  und  gab  Gesang- 
Unterricht  (Gregoir,  Artistes). 

Die  von  den  Lexika  um  1802  ange- 
fiihrte  Oper  „Ataia"  in  2  Akten,  lässt 
sich  nirgends  nachweisen,  auch  soll  1811 
ein  Heft  Lieder  erschienen  sein  (Straet.  6, 
535).  Fetis  führt  zahlreiche  Romanzen 
an.  Nur  in  Dalmas'  Choix  de  Komances 
[B.  Kgsbg.  Samlg.  385]  ist  die  Eomanze 
„L'inconstance  de  Philidor"  Nr.  10  zu 
finden. 

Tlioiiias, . . .  nennt  sich  um 
1760  auf  einer  Subscriptionsliste 
Priester,  Kapelan  u.  Musikmeister 
an  der  Metropole  zu  Mechelen. 

Tliomas,  Magister  und  Organist 
um  1572  in  Utrecht  (Tijdschr.  2, 
211). 

Thomas,  eine  zu  München  a/d. 
Hofkapelle  angestellte  Musiker- 
familie, über  deren  Verwandt- 
schaft allerdings  sich  nichts  fest- 
stellen lässt: 

—  Benno ^  ein  Violinist  von  c.  1753  his 
0.  1778  angestellt,  bezog  einen  Gehalt 
von  anfängüch  285  Gld.  bis  500  Gld. 

—  Ferdinand,  wird  schon  vor  1702 
als  Instrunientist  genannt  mit  400  Gld. 
Gehalt.  Während  der  Besetzung  Baiern's 
durch  die  Oesterreicher  erhielt  er  nur 
100  Gld.  jährlich.  1726  wird  er  zum 
letzten  Male  genannt. 

—  Ferdinand  Mathias,  seit  c.  1753 
Violinist  a/d.  Hofkapelle  mit  380  Gld. 
Gehalt. 

—  Joseph^  um  1726  Instrumentist  mit 
400  Gld.  Gehalt. 

—  Joseph  Nielas ^  seit  c.  1750  Violinist 
mit  380  Gld.  Gehalt. 

—  Josejjh  Thomas  wird  1765  pension.; 
sein  Gehalt  betrug  380  Gld. 

(Kreisai'chiv.j 

Thomas,  Aquanus,  ein  Belgier, 
nach  Tschudi's  Ms.  463  quer  4^, 
Stiftsb.  in  St.  Gallen,  in  dem  sich 
ein  „Sine  nomine''  4  voc.  befindet. 

Thomas  von  Aquino  (Neapel), 
geb.  um  1227  zu  Aquino,  gest. 
6.  März  1274  in  der  Cisterncienser- 


Thomas  de  Celano. 


398 


Thomas.  Chrstn.  Gottfr. 


Abtei  bei  Terracina,  ein  berühm- 
ter Geistlicher  den  Papst  Johann 
XXII.  1323  heilig  sprach. 

Er  schrieb  geistliche  Gesänge  und  eine 
theoretische  Abhandlung:  De  arte  musica 
(nunc  primum  ex  Codice  Bibl.  Univers. 
Ticiuensis.  edidit  et  illustravit  Sac.  Gua- 
rinus  Amelli.  Mediolani  1880  S.  Josephi. 
gr.  8".    2  Ell.  u.  29  S.)     [B.  B. 

In  der  Bibl.  des  Vaticans,  greiser  fonds, 
Nr.  4337,  Pergament  Ms.  auf  Bl.  .57  b 
„Incipit  ars  musica"  (nach  Lafage  2,  483). 

In  B.  Brüssel  1259  Kopie  aus  dem 
13.  Jh.  enthält  das  Officium  Sanct.  Sa- 
crament.,  komp.  1263,  Papst  Urban  VI. 
gew. 

2  vierst.  Gesänge  im  Delsarte  (Eitn.  2). 

Thomas  (Tomaso)  de  Celano, 
ein  Minoritermönch  des  13.  Jhs., 
dem  das  Gedicht  und  Melodie: 

Dies  irae,  dies  üla  zugeschrieben  wird, 
was  aber  vielfach  bestritten  und  andere 
als  Verfasser  aufgestellt  werden  (siehe 
Fetis). 

Thomas  a  Kemi)is,  ein  Kirchen- 
gelehrter, geb.  um  1380  zu  Kem- 
pen im  Erzbistum  Köln,  starb  als 
Sabprior  im  Kloster  St.  Agnes  bei 
Zwüli  am  24.  Juli  1471. 

Er  hat  hier  nur  Interesse  durch  seine 
liturgischen  Gesänge,  die  E.  de  Cousse- 
maker  mit  Facsinile  im  „Messager  des 
.sciences  histor.",  Annee  1856  p.  66  mit- 
teilt (Eitner  2). 

Thomas    de    Sancto  Juliaiio, 

aus  Paris,  ein  Komponist  der 
älteren  Schule  aus  der  Mitte  des 
12.  Jhs.,  bevorzugte  in  seinen  Kom- 
positionen die  ältere  Notations- 
weise (Coussemaker,  Script.  1,  344). 

Thomas  de  Santa  Maria,   siehe 
Santa  Maria. 
Thomas  de  Walsyiigham,  um 

1440  Mönch  und  Vorsänger  im 
Kloster  St.  Alban.  Hawkins  2,  142 
berichtet,  dass  er  einen  Tractat 
hinterliefs,  in  dem  er  fünf  Noten- 
arten anführt  (Fabricius  3,  557. 
Ambros  2,  378.  Nagel  2,  66.  135. 
138  nennt  das  Jahr  1396,  in  dem 
er  Prior  von  Wymundham  wurde. 
Sein  Tractat  „Regulae  Magistri  Thomae 
Walsingham  de  figiu'is  compositis  , . .  be- 


findet sich  im  Ms.  des  br.  Mus:  "Waltham. 
Holy  Gross  Ms.  (Lands.  Mss.  763). 

Thomas,  Charles,  ein  eng- 
lischer Musiker  des  18.  Jhs.,  ist 

in  Walsh'  Catch  that  Catch  (Catch 
Club)  mit  einer  Catch  vertreten. 

Thomas,  Christian  Grottfried, 

geb.  2.  Febr.  1748  zu  Wehrsdorf 
bei  Bautzen,  gest.  12.  Sept.  1806 
zu  Leipzig  (C.  F.  Becker  3),  stu- 
dierte in  Leipzig  die  Rechte,  be- 
trieb dabei  Musik,  fasste  grofse 
Pläne,  die  in  Gründung  eines  Kon- 
servatoriums und  einer  Musik- 
handlung bestanden,  von  denen 
nur  der  letztere  in  Wirklichkeit 
trat,  siehe  den  Lagerkatalog  1779, 
doch  scheint  er  kein  Glück  damit 
gehabt  zu  haben,  denn  um  1789 
befand  er  sich  in  Hamburg  und 
veranstaltete  gröfsere  Gesangs- 
aufführungen, ging  darauf  1790 
nach  Berlin  und  veranstaltete  dort 
in  der  Garnisonkirche  3-  und  4- 
chörige  Gesangsaufführungen  (Spitta 
2,  116),  fand  aber  nirgends  eine 
feste  Anstellung,  so  dass  er  1793 
wieder  nach  Leipzig  kam.  1797 
am  7.  April  bewarb  er  sich  um 
die  Konzertmeisterstelle  am  Ge- 
wandhauskonzerte in  Lpz.  (Dörf- 
fel  2,  26).  Gerber  2  sagt,  dass  er 
die  letzten  Jahre  seines  Lebens  in 
traurigen  Umständen  verlebte  (Ger- 
ber 1.  2.  1802  nennt  er  sich  in 
seiner  Erwiederung  gegen  eine 
Recension  „Academicus  und  Con- 
certdirektor  in  Lpz."  Lpz.  Ztg.  4, 
Big.  17).  Von  seinen  Werken 
sind  nachweisbar: 

Praktische  Beyträge  zur  Geschichte  der 
Musik,  der  musikalischen  Literatur  .  .  . 
1.  Samlg.  Lpz.  1778  Selbstverlag.  4^. 
64  S.  Er  bez.  sich  als  Caudit.  juris. 
[B.  B.  Dresd.  B.  M.  Brüssel.  Musikfr. 
Wien.     B.  Lpz. 

Unpai-theiische  Kritik  der  vorzüglich- 
sten zu  Leipzig  aufgeführten  und  ferner- 
hin aufzuführenden  grofsen  Kirchen- 
musiken, Concerte  und  Opern,  wie  auch 
anderer   die   Musik    betreffender   Gegen- 


Thomas,  J 


399 


Thompson,  Ann  and  Henry. 


stände.  Lpz.  1798.  40.  11  Bog.  [B.B. 
Bnissel.  Lpz.  Bibl.  des  Vereins  für  die 
Geschichte  Leipzigs. 

Kurzgefasster  Entwurf  des  Plan's  des 
zuerrichtenden  öffentl.  Musik  -  Conser- 
vatoriums  und  Musikalienhandlung  zu  N. 
N.  (ohne  Autor).    Lpz.  1781.   8".    [Bi'üssel. 

Des  musikalischen  summarischen  Ver- 
zeichnisses erster  Nachtrag  von  Sinfonien, 
Paiüen,  Concerten,  Diveitimenten,  Quin- 
tetten etc.  die  zu  bekommen  sind  bey . . . 
Lpz.  1779.     80.     [Brüssel. 

Melide,  Oper  in  2  Akten.  Ms.  P. 
[Brüssel  Cons. 

Schlachtgesang  von  Klopstock,  für  36 
Instnamental-  und  8  Vokalstimmen  in  2 
Singchören.     Ms.  P.     [Darmst. 

2  Gedichte  als  a)  Ein  Lobgedicht  auf 
Klopstock  und  b)  Ein  Gedicht  von  Klop- 
stock selbst,  mit  welchem  er  sein  erhal- 
tenes Bürger-Diplom  aus  Frankreich  an 
den  französischen  Nationalconvent  zurück- 
schickt, mit  Orchester.  Ms.  881  fol. 
[Dresd.  Mus.     Berlin  K.  H.     Darmst. 

Volksgesang.  Kl.-A.  Leipz.  1797.  [B. 
Leipzig. 

Im  Gewandhausorchester  stand  von 
1781—85  ein  Waldhornist  Tho^nas,  der 
wahrscheinlich  ein  anderer  war,  doch  ist 
nicht  ausgeschlossen,  dass  es  doch  Christian 
Gottfried  war  (Dörffel  2,    242   Nr.  208). 

Thomas,  J  . . . 

Im  brit.  Museum:  The  Worcester  col- 
lection  of  sacred  harmony,  in  3  pts.  2.  ed. 
Worcester,  Massach.  1788,  qu4". 

Thomas,  Jacques,  trat  am  15. 
Juni  1572  in  die  Hofkapelle  zu 
Madrid  als  Säuger  ein  (Straeten  8, 
93.  99). 

Thomas,  Jo.,  siehe  Freigius. 

Thomas,  Le  R.  P.  van  Sam- 
berghe,  um  1749  Organist  zu  Eng- 
hien  (Straeten  4,  321). 

Thomas,  Wenzel,  Posaunist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1767 
bis  t  20.  Dez.  1775,  67  Jahr  alt 
(Köchel  1).  Im  C.  P.  unter  TJw- 
mas  6  Sonates  pour  2  Violoncelles, 
1731. 

Thomasi,  Martin,  um  1706 
Kantor  und  Organi.st  a/d.  evangel. 
Kirche  zu  Eperies  (Ober- Ungarn) 
(Mattheson  1,  77). 

Thomasius,  Blasius  (Biasio),  s. 
Tomasi. 


Thomasius,  P.  Josephus  Maria, 
siehe  Tommasi. 

Thomaso,  Don  Giov.,  s.  Lam- 
bertini. 

Thomassinus,  1459  Sänger  am 
St.  Peter  in  Rom  (Viertel.  3,  236). 

Thomelin,  Jacques,  Organist 
an  der  Hof  kapeile  des  Königs  von 
Frankreich  zu  Versailles  u.  Paris, 
st.  1693.  Er  wird  als  der  Lehrer 
Couperin's  (Fran9ois  II.)  bezeichnet. 
Dokument  im  Pougin  (Supplement). 

Thomelin,  Louis-Antoine,  war 

um  1746  Organist  an  St.-Aspais  zu 
Melun  und  ein  zweiter  Thomelin: 
Louis- Jacques,  war  um  1764  ebd. 
am  Notre-Dame  Organist  (Lhullier, 
music.  d.  la  Brie). 

Thommen,  Johann,  von  1738 
bis  zu  seinem  Tode  im  Jahre  1783 
Kantor  an  St.  Peter  in  Basel.     Er 

gab  heraus: 

Erbaulicher  musicalischer  Christen- 
Schatz,  bestehend  aus  500  geistl.  Liedern, 
mit  257  Melodien,  welche  man  Teils  mit 
1,  2,  3  und  theils  mit  4  Stmi.,  dui'ch- 
gehends  aber  mit  dem  General-B.  ver- 
sehen; Wozu  mehrerer  Pünctlichkeit 
willen  die  Music  in  Holz  gestochen  wor- 
den. Gesammelt  und  herausgeg.  von  . .  . 
Basel  1745  Daniel  Eckenstein.  8«.  2  Bll. 
654  S.  [br.  Mus.  Zahn,  der  in  Bd.  6 
23  Melodien  mitteilt,  die  unbekannt  sind. 

Thomkins  und  Thompklns, 
siehe  Tomkins. 

Thompson,  . . .  lebte  am  Ende 

des  18.  Jhs.  und  gab  heraus: 

New  instructions  for  the  Violoncello, 
containing  the  best  directious  for  fingering 
...  in  the  present  improved  method,  to 
which  is  added  a  collection  of  Airs  and 
Duets  properly  adapted  for  that  Instru- 
ment.    London  c,  1799   (nach  Gerber  2). 

Thompson,   Ann   and   Henry, 

Musikverleger  in  London  um  1797, 
gaben  heraus: 

Twelve  favorite  Minuets  for  the  year 
1797.  London  . . .  qu80.  [br.  Mus.,  dito 
for  the  year  1798. 

Twenty-four  Country  Dances  (for  the 
y.  1799).     "With  figures  . . .     [br.  Mus. 


Thompson,  Charl.  and  Sam. 


400 


Thomson,  George. 


Thompson,  Charles  and  Sa- 
muel, Musikdrucker  und  Verleger 
in  London  im  18.  Jh.  Da  sie 
keine  Jabreszalil  auf  ilire  Drucke 
setzten,  so  ist  die  Zeit  nicht  genau 
zu  bestimmen,  doch  nach  den  in 
den  Sami\Yken.  aufgenommenen 
Autoren  gehören  die  Drucke  ins 
letzte  Viertel  des  18.  Jhs.  Von 
ihren  Sammelwerken  sind  bekannt: 

1.  Six  Souatas  for  2  V.  and  a  Vcl. 
with  Th.  B.  for  the  harps.  4  Sth.  [ß. 
Wagener  fehlt  Vcl.  Enthält  Aragoni, 
Anetti,  Rovetti,  Zanni,  Zimmermann. 

2.  Th.'s  compleat  collection  of  100  fa- 
vourite  Minuets  for  the  harps.,  V.,  Germ. 
Flute  or  English  Harp.  1  vol.  qu8". 
von  100  einseitig  bedruckten  BU.  [B.  Hbg. 
br.  Mus.  3  volL 

3.  A  collection  of  Lessons  for  the  bai-ps. 
Corapos'd  bv  Agrell  2,  Hoppe,  Kellery  2, 
Kunzen  (Sonaten)  33  S.     [B.  Hbg. 

4.  Thompson's  compleat  collection  of 
200  favourite  Country  Dances  .  . .  with 
proper  figures  or  Directious  to  each  tune. 
Set  for  the  V.,  German  flute  and  Haut- 
boy. 4  voll.  Lond.,  printed  for  C.  and 
S.  Thompson.  qu8".  [br.  Mus.  B.  B. 
vol.  I.  100  S. 

5.  Th . .  .'s  first  collection  of  Guard 
Marches  . . .  for  the  organ,  harps.  or  Pfte. 
London.     qu4''.     [ib. 

6.  Th .  .  .'s  compleat  collection  of  120 
favourite  Hornpipes  . .  .    Lond.    qu80.    [ib. 

Im  br.  Mus.  befinden  sich  5  Samlwk., 
die  über  700  Piecen  enthalten:  Tänze, 
Märsche  u.  a.  Der  Kunstweit  ist  bei 
den  meisten  sehr  gering. 

Thompson,  Joshua,  Genüeman 
an  der  Kgl.  Kapeile  in  London, 
angenommen  1748  (Viertel].  8, 
519). 

Thompson  (Thom  son),  Peter, 
Violinist  und  Oboist  im  Orchester 
der  Paulskirche  in  London  in  der 
2ten  Hälfte  des  18.  Jhs.,  besafs 
auch  eine  Xotend ruckerei  und  Ver- 
lag.    Man  kennt  die  Sam  lg: 

Thompson's  compleat  collection  of  200 
favourite  Country  dances  perform'd  for 
the  V.,  germ.  Fl.  &  Hautb.  vol.  I.  100  S. 
in  qu80.  [B.  B.  br.  Mus.  Siehe  auch 
Samuel  und  Charles  Thompson. 

Thompson,    Samuel,    gab    am 


Ende   des   18.  Jhs.  mit  Än7i  und 
Peter  die  Samlwke.  heraus: 

Thompson's  Pocket  Collection  of  favou- 
rite Marches  for  2  German-Flutes,  Vio- 
lins,  or  Fifes  .  .  .  Composed  by  the  most 
eminent  Masters.  London,  printed  for 
S.  A.  &  P.  Thompson.  qu40.  1  vol.  [br. 
Mus. 

Th .  .  .'s  Pocket  Companion  for  the 
German  -  Flute ,  containing  a  choice  col- 
lection of  . . .  Airs,  Minuets,  Marches, 
Duets  &  Songs  .  . .  Composed  by  the 
most  em.  Mast.  London,  printed  for  S. 
&  A.  Th  .  .  .     3  voll.     qu40.     [br.  Mus. 

Th  . .  .'s  Compleat  collection  of  200 
favour.  Countiy  Dances  .  . .  with  proper 
figures  or  directions  to  each  tune,  set  for 
the  V.,  Germ.-Fl.  &  Hautb.  Vol.  4.  Lon- 
don, piinted  for  S.  A.  &  P.  Th . . .  quS». 
[br.  Mus. 

Thompson,  Thomas,  lebte  an 
der  Grenze  des  18.  zum  19.  Jh. 
in  London,  wo  er 

Songs,  Duetts,  Balladen  u.  a.  in  Einzel- 
drucken herausgab,  wovon  das  br.  Mus. 
11  DiTicke  besitzt. 

Thomson,  G-eorge,  geb.  4.  März 
1757  oder  59  zu  Limekilns,  gest. 
18.  Febr.  1851  zu  Leith  (Schott- 
land). Er  war  50  Jahre  Sekretär 
an  der  „Board  of  Trustees"  für 
Aufmunterung  (Encouragement), 
für  Kunst  und  Industrie  (Manu- 
facture)  in  Schottland  (Grove). 
Seine  Verdienste  um  die  Musik 
bestehen  in  Sämigen,  von  schot- 
tischen, wälischen  und  irischen 
Melodien,  auch  gab  er  Sonaten 
mit  schottischen  Melodien  heraus, 
mit  deren  Komposition  er  Pleyel 
in  Paris  und  Kozeluch  in  Wien 
beauftragte.  Auch  zu  den  schot- 
tischen Liedern  liefs  er  sympho- 
nische Vorspiele  und  Instrumental- 
begleitung schreiben  und  verband 
'  sich  zu  dem  Zwecke  mit  Pleyel, 
;  der  aber  bald  die  Arbeit  aufgab, 
;  dann  mit  Kozeluch,  sogar  mit 
Haydn  und  Beethoven  (1806),  der 
I  die  irischen  Melodien  in  gleicher 
Weise  bearbeitete.  Einen  Brief 
I  von     1803     an     Beethoven     teilt 


Thomson,  George. 


401 


Thonus. 


Thayer  2,  239  mit,  sowie  die 
weiteren  Yerbandluugen  mit  dem- 
selben. Danach  erschienen  die 
beiden  ersten  Teile  der  Melodien- 
Samlg.  1790  und  1800  und  in 
neuer  Ausgabe  1803.  Die  ersten 
Ausgaben  sind  mir  nicht  bekannt, 
nachweisbar  sind: 

A  select  Collection  of  original  Welsh 
Airs,  Accompagu.  by  Jos.  Haydn  &  Beet- 
hoven. London  1809—17  Preston.  3  voll. 
fol.  [br.  Mus.  Glasgow.  B.  B.  (A^orwort 
mit  1809  gez.)    E.  C.  of  Mus. 

—  im  br.  Mus.  eine  Ausg.  in  4  voll, 
(setts).     London  1793—1797. 

A  select  collect,  of  original  Scottish 
Airs,  for  the  voices,  witk  introduction 
and  concluding  Svmphonies  and  Accomp. 
for  the  Plte.  V.  &  Vol.  by  Pleyel,  Eoxe- 
hich  &  Haydn.  London,  Preston.  4  voll, 
fol.     [B.  ß. 

—  B.  M.  London  1822  Preston,  von 
ohigen  Autoren  und  Beethoven  bearbeitet. 
4  voU. 

A  select  CoUection  of  original  Irish 
Airs  .  . .  with  Symphonies  and  Accomp. 
hy  Beethoven.  London  1814  Preston. 
2  voll.  fol.  144  S.  [Glasgow.  B.  B. 
(Vorwort  gez.  Edinburgh  1814.) 

A  select  of  original  Scottish  Airs,  with 
acc.  by  Pleyel.  London,  Preston.  fol. 
41  Airs,     [besafs  Antiq.  Reeves. 

—  br.  Mus.  3.  u.  4.  Bd.  von  Haydn 
bearbeitet.     Lond.  1817—1841.     ö  voU. 

—  Der  3.  Bd.  trägt  den  Titel:  50  Scott. 
Songs  with  svmphon.  &  acc. .  .  .  whellv 
by  Haydn.    Edinbgh.  1802.    fol.    [br.  Mus\ 

The  Melodies  of  Scotland,  with  Sym- 
phonies and  Acc.  for  the  Pfte.  V.  &  Vcl. 
by  Pleyel,  Haydn,  Beethoven,  Weber, 
Hummel  etc.  In  5  voll.  New  ed.  Lond. 
1831  Preston.  [B.  B.  E.  C.  of  Mus :  5  voU., 
Lond.  1817—18.     br.  Mus:  Lond.  1838. 

Thomson's  Collection  of  the  songs  of 
Burns,  Sir  Walter  Scott  Bart,  and  other 
eminent  lyi'ic  poets  ancient  &  modern 
united  to  the  select  melodies  of  Scotland, 
and  of  Ireland  &  Wales  with  Symphonies 
&  acc.  for  the  Pfte.  by  Pleyel,  Haydn, 
Beethoven  etc.  the  whole  composed  for  & 
collected  by  G.  Th.  Edinburgh  in  6  voll. 
London  (1822—25)  Preston  &  G.  Th. 
Edinburgh.  4o.  50,  50,  69  Lieder.  [B. 
Kgsbg.  br.  Mus.  B.  M.  Glasgow  (mit 
1838  gez). 

20  Scottish  Melodies,  added  in  1838 
and  39  to  G.  Th.'s  new  edit.  of  the  melo- 
dies.   Edinbgh.  1839.    fol.     [br.  Mus. 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Tliouison,  James,  ein  schot- 
tischer Musiker,  bekannt  durch  den 
Druck: 

The  laidiments  of  music,  to  which  is 
added  a  collection  of  the  best  church 
tunes.     Edinburgh  1778.     12».      [br.  Mus. 

Thomson,  William,  lebte  im 
Anfange  des  18.  Jhs.  in  London 
und  ist  bekannt  durch  die  Drucke 

Symphonia  angelica;  or  a  collection 
of  anthems  for  1,  2,  3,  4  &  5  voices  by 
Bird,  Bull,  Greene,  Kent,  Mundy,  Tallis, 
Travers.  The  whole  selected  from  Mss. 
by  . .  .  London,  fol.  [Glasgow.  E.  C.  of 
Mus.  schreibt  es  im  Kat.  495  George  zu. 

Orpheus  Caledonius,  or,  a  coUection  of 
the  best  Scotch  Songs  set  to  musick  by 
. . .  London  for  the  author  (im  Stich, 
einseitig  bedruckt,  1722).  fol.  58  Bll. 
50  Nrn.  Thomson  ist  der  Komponist,  nur 
7  Nrn.  sind  mit  David  Rexxio  gez.  [ß.  B. 
E.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

—  Orpheus  Caledon  .  .  .  London  1733 
priuted  for  the  Author  at  bis  house  in 
Leicester  Fields.  2  voll.  8°,  zu  je  50 
Songs,    [br.  Mus.     Glasgow.    E.  C.  of  Mus. 

Thomyris. 

Songs  in  the  new  opera  call'd  Th . . . 
collected  out  of  the  works  of  . . .  Scar- 
latti,  Bononeini  &  other  great  Masters. 
London  (1707)  Printed  for  .T.  Walsh  & 
P.  Eandall.    fol.     [br.  Mus. 

—  a.  Ausg.  Lond.  (1708)  Printed  for 
Johu  Cullen.     [br.  Mus. 

Tlion,  Christian  Friedrich 
(jottlieb,  geb.  um  1780  in  Sachsen, 
wie  Fetis  schreibt.     Gab  heraus: 

Ueber  Klavierinstrumente,  deren  An- 
kauf, Behandlung  und  Stimmung,  ein 
Handbuch  von  . . .  Schwarza  u.  Sonders- 
hausen 1817  Vogt.  80.  [Dresd.  ß.  B. 
Brüssel. 

Abhandlung  über  Klavier-Saiten-Instra- 
mente,  insonderheit  der  Forte-Pianos  u. 
Flügel,  ein  Hdbuch.  von  ...  2.  Aufl. 
AVeimar  1836.     8».     [Dresd. 

Thougräber,  Hans,  aus  Grätz, 
Organist,  kommt  am  17/5  1563 
nach  Stuttgart,  kann  aber  keine 
Anstellung  finden  (M.  f.  M.  31,  24). 

Thonus,  P  . . .  J  . . .  Tou,  ein 
Leutnant  in  kursächsischen  und 
preufsischen  Diensten,  wie  er  selbst 
auf  den  Liederdrucken  sich  bez. 
Da    er    1792    sich    als    kursächs. 

26 


Thepul. 


402 


Thrandorf, 


Leutnant  bez.  und  die  2.  Samlg. 
als  preufsischer,  so  muss  der 
preufsiscbe  Dienst  der  spätere  ge- 
wesen sein.  Er  benützte  seine 
Mufsestiinden  zur  Komposition  von 
Liedern,  die  er  zum  Teil  beraus- 
gabj 

XXV  leichte  Lieder  beim  Ciavier,  vor- 
züglich für  das  schöne  Geschlecht  heraus- 
gegeben von  ...  1.  Theil.  Lpz.  (1792) 
F.  G.  Baumgärtner,  qufol.  34  S.  [Hofb. 
Wien.  Brüssel  Cons:  Lpz.  in  Commission 
bey  Hilscher. 

12  deutsche  Lieder  am  Pfte.  zu  singen 
von  ...  2.  Samlg.  Lpz.  in  Commiss.  bey 
Breitkopf  &  Haertel.  qu40.  [B.  B.  B. 
Lpz.     Brüssel  Cons. 

Das  Berliner  Exempl.  bez.  ihn  als 
„Churf.  Sachs,  pension.  Lieut.". 

Vaterländische  XriegsUeder  mit  Melo- 
dien f.  das  Pfte.  von  . . .  Lpz.  (1800) 
Bureau.  8'^.  [B.  B.  Brüssel  Cons.,  der 
Xat.  schreibt:  s.  1.  8". 

Tlioi)iil,  Timoli)lius.  Davej 
glaubt,  dass  ein  Lupo  gemeint  sei. 

In  Leighton's  The  Teares  or  Lamenta- 
cions  1614  ein  Satz  von  ihm.  Auch  in 
Ms.  28,  einer  Cantusstimme  des  17.  Jhs., 
des  br.  Mus. 

Thorette,  Pierre,  Beneficiat 
und  Musiker  a/d.  Kathedrale  zu 
Lütticb,  st.  daselbst  um  1684. 

Fetis  erwähnt  ihn  als  Komponist  einer 
Sinfonie  für  Orchester,  betitelt:  Chasse 
de  St.  Hubert,  die  sich  eines  gewissen 
Rufes  erfreute  und  mehrfach  zur  Auf- 
führaiig  in  Lüttich  gelaugte. 

Thori,  Hermogene  da,  di  Sa- 

lerno,  bekannt  durch 

Canzone  di .  .  .  a  3  voci.  Da  lui  nouam. 
composte  . .  .  Napoli  1582  Eredi  di  Mattio 
Cancer.  3  Stb.  &>.  14  Gesge.  Dedic. 
in  Neapel  1582  gez.     [Rom  Cecilia. 

Tliori,  Pierre,  von  1693  -1706 
Kapellmeister  a/d.  Kgl.  Kapeile  in 
Brüssel.  Er  trug  noch  die  Titel 
„Conseiller  et  Surintendant  de  la 
musique  de  S.  A.  S."  1706  Avurde 
sein  Oratorium  „La  Vanite  du 
monde"  in  Brüssel  aufgeführt,  wel- 
ches in  kurzer  Zeit  dreimal  wieder- 
holt wurde  (Straeten  2,  129.  134). 

Thorley,  Thomas,  ein  eng- 
lischer Musiker  des  18.— 19.  Jhs., 


von   dem   sich  im  british  Museum 
befinden: 

10  Voluntarys  for  the  organ  or  harps. 
London  c.  1775,  qufol.  [besitzt  auch  B. 
Wagener  olme  Titelbl. 

Epitaph    hymn    on    the    death    of   the 
Princess    Charlotte    of    Wales.      London 
1817.     fol. 
'        The  sacred  cabinet  or  diviue  repository, 
cont.    original   hymns  ...   for   1,   2   or  3 
.    voice.s,  with  acc.     London  (1818),  fol. 
AuTserdem    in    Einzeldrucken    1  Song, 
2  Elegien  und  1  Klavierstück. 

Tliormoleu,    Hinricli,    wurde 
'    1580    Organist     an    St.    Petri     zu 
Hamburg    und    starb    1603   (Rats- 
akten). 
I      Tliorndale  (Thorndell),  Gregory, 
j  wird  1663  in  den  Listen  der  Gentle- 
(  raen   an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
I  don  aufgeführt   und   f  17/1   1670 
(Rimbault.     Nagel  1,  54). 

Thorne,  John,  von  York,  gest. 
7.  Dez.  1573  in  York  nach  dem 
Grabsteine.  Das  Epitaph  teilt  Haw- 
kins  3,  348  mit,  auf  dem  man 
auch  liest,  dass  er  ein  verdienter 
Logiker  war. 

Hawkius  2,  527  teilt  die  Motette:  Stella 
coeli  extirpavit,  3  voc.  mit,  die  auch  Grove 
abdruckt.  In  der  hds.  Samlg.  Motetten 
von  John  Baldwin  befinden  sich  auch 
Mot.  von  ihm.  Ein  In  Nomine  in  der 
Musikschule  zu  Oxford  und  Exaltabunt 
sancti  im  br.  Mus.  Ms.  29996. 

Ein  Richard  Thorne  diente  1603  bis 
c.  1607  als  Musiker  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  London  (Nagel  1,  35—37). 

Thoro,  Stephaiiiis  de,  Xeapoli- 
tanus,  vom  1.  Aug.  1535  ab  päpsti. 
Sänger,  st.  im  März  1555  (Viertel]. 
3,  266  und  Haberl's  Bausteine  3 
im  Reg.). 

Thoroiite,  alias  Brujaut,  siehe 
Torote. 

Thoseana,  Jacob  de,  s.  Jacoho 
de  Toscana. 

Thoiirot,  siehe  Toiiront. 

Thrandorf,  ...  um  1796  Kon- 
zertmeister am  herzglich.  Braun- 
schweigscheu Hoftheater,  Violinist 
{Reichard,  Gothaer  Kai.  1796). 


Thrandorf,  J 


403 


Thürschmidt,  Karl. 


Thraiidorf  (Trandoif),  J  .  .  . 
Kaspar,  Coutrabassist  a/d.  Hof- 
kaoelle  in  Berlin  von  c.  1777  bis 
1785  (ßeicbard  1778  ff). 

Thuano,  .  . .     Tbeoretiker     des 
16.  Jhs.  (Gerbert  5,  322). 
■    Thub^,  ...   gab   1782   zu  Paris 
op.  1:    3  Sonaten  f.  Klav.  u.  1   V. 
heraus  (Magazin  u.  Gramer  1,  105). 

Timme,  Clemens,  um  1663 
lustrumentist  an  der  Hofkapeüe  in 
Dresden  (Fürsteuau  2  a,  136). 

Thümliiig.  August  Zaeharias, 
aus  BarbT,  1633—1656  Kantor  an 
St.  Marien  zu  Zwickau,  vordem 
Kektor  in  Waidenburg,  starb  am 
6.  Dez.  1656  zu  Zwickau. 

Ms.  53  Nr.  21,  1.  Abtlg.:  Herzliebster 
Jesu  was  hast  du,  8stim.  inkompl.    [B.  Zw. 

Thüring  (Thuringus),  Joachim, 
Kandidat  der  Theologie  und  ge- 
krönter Poet,  geb.  in  Fürstenberg 
(Mecklenburg)    im    17.  Jh.    (Titel), 

gab  heraus: 

Nucleus  musicus  de  modis  seu  tonis. 
Berolini  1622.     [Gotha. 

Opusculum  bipartitum  de  primordiis 
musicis,  quippe  I.  de  tonis  sive  modis. 
IL  de  componendi  regulis,  utrumque  ex 
optimis  täni  veterum  quam  recentiorum 
musicorum  abstrusioribus  scriptis  erutum, 
et  praeparatum  ä  .  .  .  Berolini  1624  typ. 
Eungii.  2  Teile  in  4P.  [Brüssel.  Gotha. 
B.  Lpz.  C.  P.  Fetis  giebt  Nachricht  über 
den  Inhalt. 

Thüring,  Johann,  Trebinus 
(Treben  bei  Torgau?),  war  im 
17.   Jh.    Schulmeister    in    Willer- 

siadt  (Weimar). 

Gerber  2  führt  Cantiones,  Erfurt  1617, 
2  Christi.  Erndte  -  Gescänge ,  Jena  1620, 
15  geistl.  Mot.,  Erfurt  1621,  Sertum  Spiri- 
tuals musicale,  oder  geistl.  Music-Cräntz- 
If  in  von  3  Stirn.,  Erf.  1637,  an.  Nach- 
weisbar sind: 

Fuufftzehen  Geistliche  Gesänge  vnd 
Moteten,  beneben  der  Litania  vnd  Te 
Teum  laudamus  ...  Mit  4.  5.  6.  7.  vnd 
8.  iStim.  gesetzt  durch  .  . .  Erffurdt  1621 
Joh.  ßöhbock  und  Verleg.  Sigism.  Hopf- 
fens.  8  Stb.  4".  [Wolfenb.  B.  Lpz: 
C2.  T.  7  a  vox. 


Sertum  spirituale  musicale,  Geistliches 
musicalisches  Kräntzlein  mit  3  Stimmen. 
Erffurdt  1634  Hopffen.     3  Stb.     [B.  Lpz. 

In  B.  B.,  Ms.  ohne  Sign,  von  Gräffen- 
hain  1634  geschrieben,  8  Stb.  Nr.  116: 
Lobt  Gott  mit  schall  8  voc.  —  117,  Mein 
hertz  ist  so  frölich  7  v.  —  131,  Ich  hab 
einen  guten  Kampf,  8  voc.  —  132,  Bas 
ist  der  tag  der  freuden,  6  voc. 

In  B.  Zw.  Ms.  51,  41  und  53,  IL  60: 
Ach  Gott,  wie  lange  soll  der  widerwärtigen 
Schmähen  8  voc.  in  Stb. 

In  B.  Br.  im  Ms.  3  deutsche  geistl 
Gesänge. 

Choralgesänge  in  Casp.  Cramer's  Animae 
1641. 

Im  Gothaer  Cantional,  2.  Tl.  1655  zwei 
Gesge.  Zahn  teilt  2  Melodien  seiner  Er- 
findung mit  (5,  415). 

2  Gesge.  im  Schöberlein  (Eitner  2). 

ThiJi-schmi  dt  (Türrschmidt),  eine 
musikalische  Familie,  die  sich  als 
Waldhornisten  auszeichnete. 

—  Johann,  der  Vater,  geb.  zu 
Leschau  in  Böhmen  am  24.  Juni 
1725,  stand  als  Waldhornist  in 
Diensten  des  Fürsten  von  Oet- 
tingen-Wallerstein,  wo  er  um  1780 
starb  (Schilling).  Pohl  2,  3/3 
schreibt  Johann  und  Karl  jun. 
traten  in  London  1781  als  Wald- 
hornisten mit  silbernen  Instru- 
menten auf.  Obige  Angabe  Schil- 
ling's  kann  daher  nicht  richtig 
sein,  oder  der  Johann  müsste  ein 
bisher  unbekannter  Sohn  des  alten 
Johann's  sein. 

—  Karl,  geb.  24.  Febr.  1753  zu 
Wallerstein,  gest.  1.  Nov.  1797  zu 
Berlin,  Schüler  seines  Yaters,  ging 
dann  nach  Paris  und  schloss  sich 
dem  Hornvirtuosen  Falsa  an,  mit 
dem  er  Konzertreisen  unternahm. 
Beide  traten  dann  in  die  Dienste 
des  Landgrafen  von  Hessen-Kassel; 
1781  konzertierte  er  in  London, 
siehe  oben  Johann;  1y85  wurde 
er  Kammermusikus  an  der  Hof- 
kapelle   in    Berlin.       Er    brachte 

I  mehrfache  Verbesserungen  am  In- 
I  ventionshorne    an    (Ledebur,    der 

26* 


Thulmeier. 


404 


Thyard. 


auch  Duos  für  2  Hörner  in  Pariser 
Drucken  anführt). 

Letztere  Duos  scheinen  dieselben  zu 
sein,  die  in  der  Bibl.  der  Miisikfr.  in 
Wien  unter  dem  Titel:  50  Duos  pour 
2  Cors  op.  3,  par  Turrschmidt  et  Falsa 
sich  befinden. 

—  Karl  Nikolaus^  Sohn  des 
Karl,  geb.  20.  Okt.  1776  zu  Paris, 
gest.  18.  Sept.  1862  zu  Berlin, 
Schüler  seines  Vaters,  ging  mit 
ihm  nach  Berlin,  wurde  Kammer- 
musikus u.  Musiklehrer  (Ledebur). 

Tliulmeier,  Andreas,  war  um 
1569  Kantor  inThorn  (Döring  195). 

Thimia,  Franz,  siehe  Tuina. 

Tliumaisiiil,  Josse,  wurde  den 
20.  April  1641  zum  Saugmeister 
an  St.  Martin  zu  Ypres  erwählt 
und  mehrfach  in  den  Akten  als 
Komponist  bez.  1652  dankte  er 
ab  und  starb  den  20.  Juni  1666 
(Straeten  2,  274.  277.  279). 

Thimiariii,  . . . 

Das  Magazin  1780  zeigt  6  Duos  f.  2  V., 
Paris  chez  le  Marchand,  an. 

Thiimoth,Burke,  ein  irischer  Mu- 
siker des  18.  Jhs.,  ist  bekannt  durch 

48  English,  Irish  and  Scotish  Airs  with 
Variat.  for  Germ.  Flute,  V.  or  harps. 
Lond.,  S.  A.  F.  Thompson.   4».    [br.  Mus. 

6  Solo  for  Germ.  FL,  V.  or  harps. 
Lond.    fol.     [ib. 

12  Scotch,  and  12  Lish  Airs  Avith 
Variations.  Set  for  the  German  Flute, 
Violin  or  Harps.  Book  1.  2.  London, 
printed  for  John  Simpson.    8°.     [br.  Mus. 

Thim,  Marliu,  Tenorist  beim 
Grafen  Mas.  von  Collowrath,  singt 
1685  am  Hofe  zu  Dresden  und 
Kurfürst  Johann  Georg  beabsichtigt 
1687  ihn  fest  anzustellen  (sächs. 
Staatsarchiv). 

Tliurii,  Karl  toii  der,  Kapell- 
sänger an  der  Hofkapelle  in  Wien 
von  1559  —  1564  (Köchel  1).  Im 
sächs.  Staatsarchiv  findet  sich  die 
Notiz:  1574  Ksl.  Hofsänger,  geht 
nach  Oesterreich.  Er  muss  sich 
daher  eine  Zeitlang  in  Dresden 
aufgehalten  haben. 


In  Darmst.  im  Ms.  eine  Missa  solem- 
uis.  Part,  mit  Carl  Thurn  gez.  Ebenso 
ein  Festgesang  zum  Geburtstage  Lud- 
wig I.  zu  4  Stirn.  Ms.  P.  Da  Ludwig  I. 
von  Hessen-Darmst.  1577  geb.  ist.  so  kann 
wohl  der  obige  der  Komponist  beider 
Werke  in  Darmst.  sein.  Der  Kat.  S.  145 
zeigt  aber  unter  C.  Thura  Militärmusik 
an,  im  Ms.  in  F.,  dadurch  ändert  sich 
die  Annahme  des  regierenden  Fürsten 
und  kann  nur  der  Grofsherzog  Ludwig  L, 
geb.  1753,  gemeint  sein. 

Im  Kat.  S.  166  ist  noch  ein  O.  Thurn 
verz.  (kann  nur  der  spätere  Th.  sein), 
der  mit  2  Variationsheften,  1  Sonate, 
1  Rondo  und  1  Marsch  für  Klav.  im  Ms. 
vertreten  ist. 

Thiirii  und  Taxis,  Alexander 
Ferdinand,  Fürst  von,  geb.  1735 
in  Kegensburg,  studierte  Musik 
unter  Riepel,  ging  nach  Italien, 
befreundete  sich  mit  Tartini,  der 
ihm  seine  Werke  vermacht  haben 
soll.  Er  war  ein  tüchtiger  Kla- 
vier- und  Violinspieler,  der  auch 
manches  komponierte.  Als  Rous- 
seau in  seinem  Dictionnaire  das 
System  Tartini's  angriff,  verteidigte 
er  dasselbe  in  dem  Schriftchen: 

Risposta  di  un  anonimo  al  celebre 
Siguor  Rousseau  circa  al  suo  sentimento 
in  proposito  d'alcune  proposizione  del  Sig. 
G.  Tartini.  Venez.  1769.  8«.  (Fetis  unter 
Tour  et  Taxis.) 

Thusig,  Daniel, 

wird  im  Ms.  ohne  Sign.,  3  Stb.  von 
1619,  der  Bibl.  Berlin  über  einem  Ton- 
satze als  Komponist  genannt. 

Tliusius,  Dayid,  ex  Comitata 
Mansteld  schreibt  er  1609.  Er  ist 
bekannt  durch  ein 

Epithalamiou  6  voc.  in  honorem  nup- 
tiarum  .  .  Berckmanni.  Metrop.  Tyringor. 
1609  Spangenberg.     4".     [B.  B.  6  Stb. 

In  Konrad  Hagius  Samlwk.  von  1617 
das  5stim.  Lied:  Nuu  ist  es  kommen  zum 
End  (M.  f.  M.  13,  16  Nr.  30).  —  In  Cyr. 
Schneegafs  22  vierstim.  Gesglein.  1597 
eine  Nr. 

Jn  der  B.  Proske,  Ms.  732  Nr.  97: 
Salvos  nos  8  voc. 

In  B.  Br.  Ms.  22,  29 :  Quam  pulchra 
es  et  quam  decora,  6  voc.  —  Ms.  100,  36: 
Missa  super  Intuemini,  quantus  sit  iste, 
6  voc. 

Tliyard,  siehe  Thiard. 


Thyselius. 


405 


Tiberghem. 


Thyselius ,  Benedikt  (nicht 
Thyssetius)  aus  dem  Vogtlande 
(Variscum),  gab  heraus: 

Tractationes  niusicae :  Newe  Au  lustigem 
text,  vnd  lieblichen  Coucordanten,  cliristl. 
anmutige  Gesänge:  Zu  lob  vnd  ehre  Gottes, 
...  In  der  Dedicationschrifft  werden  von 
der  Musica;  warumb  dieselbe,  in  Kirchen 
vnd  ...  zu  vben  . . .  erörtei-t.  Wittenberg 
1604  gedr.  durch  L.  Seuberlich,  verlegt 
V.  P.  Helwigs.  4  Stb.  ciu4".  12  deutsche 
Gesge.  [ß.  ßr.  u.  ß.  Gr.,  in  beiden  fehlen 
C.  u.  A. 

Tliysius  (Thijs),  Johann,  Stifter 
der  nach  ihm  in  Leyden  benann- 
ten Bibliothek,  in  der  sich  ein 
Lautenbuch  befindet,  welches  J.  P. 
N.  Land  in  der  Tijdschrift  1,  129 
als  „Luitboek  van  Thysius''  be- 
schreibt und  im  Auszuge  voll- 
ständig mitteilt.  Der  einstige  Be- 
sitzer und  wahrscheinlich  auch 
Schreiber  u.  Sammler  des  Lauten- 
buches wird  von  Adriaan  Joriszoon 
Smout  als  geb.  1578  oder  79  bez., 
1601  wurde  er  Lektor  und  später 
Prediger  zu  Rotterdam  (siehe  S.  132). 
Das  Lautenbuch  enthält  viele  weltl. 
u.  geistl.  Lieder,  Psalmen,  Motetten 
und  Tänze  in  Lautenbearbeitung. 
Land  giebt  aber  von  ersteren  nur 
die  ihm  scheiubare  Melodie  (M.  f. 
M.  18,  39  u.  folgende  Jahrgänge). 
—  In  einem  defekten  Ms.  o.  Sign, 
in  der  B.  B.  von  1619,  3  Stb.  be- 
finden sich  am  Ende  Tänze  mit 
Thysius  gez.  —  In  Joh.  Rude's 
Lautenbuch  von  1600  ist  ein  Tanz 
f.  Laute  mit  Thisio  gez.,  was  wohl 
der  obige  sein  kann. 

Tiani,  Padre  . . . 

Im  br.  Mus.,  Ms.  59,  geschrieben  1681, 
fol.  57  b:  II  tempio  piii  non  e.  Der  Ver- 
fasser des  Kataloges  glaubt,  dass  Ziani 
gemeint  sei,  doch  ist  Ziani  kein  geist- 
licher Padre. 

Tibaldi,  (xiovanni  Battista,  ein 

Violinist  zu  Modena  und  am  dor- 
tigen   Hofe    angestellt,    wie   F6tis 
sagt.     Er  ist  bekannt  durch: 
Serenata  a  3  voci.    Amore  Lidia  e  Tirsi 


c.  Sinfonia  di  Viohni  e  Tromba,  Poesia  di 
Bandini.  1701.  Kopie  von  36  Bll.  [B. 
"Wagener. 

Sonate  a  3,  2  V.  e  Violone  ö  organo. 
(Roma)  presse  G.  G.  Komarek  Boemo. 
Dedic.  in  Rom  am  1.  Apr.  1704  gez. 
3  Stb.      12  Senat.      [B.  B.      B.  Wag-ener. 

—  Sonates  (12)  in  3  parts  for  2  V. 
and  a  Th.  Bass,  op.  1.  London,  Walsh 
&  Jos.  Hare.     3  Stb.     [ß.  Wagener. 

1  Sonate  f.  V.  u.  ß.  in  Tora.  Albinoni's 
6  Sonates,  Amst.,  Roger. 

Tibaldi,  Giuseppe  Luigi,  geb. 
zu  Bologna  gegen  1719,  ein  Schüler 
Pater  Martini's  in  den  Jahren  1742 
bis  1750.  In  letzterem  Jahre  legte 
er  am  24.  März  die  Prüfung  zum 
Kapellmeisterposten  an  San  Gio- 
vanni in  Monte  (in  Bologna)  ab 
und  erhielt  auch  den  Posten.  Als 
Mitglied  der  Accademia  filarmo- 
nica  bekleidete  er  im  Jahre  1759 
die  Stellung  eines  Prinzen  (Vor- 
sitzenden). In  den  Jahren  1760 
bis  1772  trat  ein  Opernsänger  in 
Italien,  Spanien  und  Wien  unter 
dem  Namen  Giuseppe  Tibaldi  auf 
und  glaubt  man,  dass  dies  der 
obige  sei,  der  seinen  Posten  ver- 
liefs  und  Opernsänger  wurde  (Man- 
cini,  Riflessioni  1777  p.  42  u.  Fetis). 

Der  Katalog  von  Bologna  besitzt  zahl- 
reiche Kompositionen  von  ihm,  die  zum 
Teil  Studien-Arbeiten  sind  und  zwar  Kat. 
2,  28  und  318:  20  geistl.  lat.  Gesänge  zu 
1— 4  Stim.  mit  Instrum.  von  1742— 1748, 
dabei  3  Messen  zu  8  Stim.,  zwei  in  Par- 
titur-Autograph. —  S.  503  ein  12  stim. 
Adoramus  te  Christe  und  0  vos  omnes 
qui  transitis  12  voci.  —  ö.  527  ein  Do- 
mine ad  adjuv.  4  v.  o.  V.  1747  und  seine 
Prüfungsarbeit  vom  24.  März  1750,  eine 
Antifona  4  voc.  Part. -Kopie  von  Busi, 
20  S.  —  Im  Kat.  3,  258  sind  noch  18 
Duetti  f.  2  Sopr.  und  ßc.  im  Ms.  verz., 
mit  den  Daten  „Napoli  1773—1790"  gez. 
Das  7.  Duett  ,,Lasciato  il  patrio  nido"  ist 
von  seiner  Frau  Rosa  TartagUni  T.  kom- 
poniert. —  Auch  die  B.  B.  besitzt  im 
Ms.  133  Duette  für  2  Sopr.  u.  Bc.  nur 
mit  Tibaldi  gez. 

Tiberghem,  Johann,  Bassist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien  von 
1553  —  1564  (Köchel  1). 


Tiberio. 


406 


Tidsfordrif. 


Tiberio    Fabrianese    (Fabriano 

in    der    römischen    Provinz,    sein 

Geburtsort), 

ist  in  Bald.  Donato's  il  1.  lib.  di  Can- 
zon  ä  4  V.  1550-1556  (5  Ausg.  siehe 
Vogel)  mit  der  Canzon  della  gallina:  E 
quand'ha  fato  und  in  Ant.  Gardano's  „11 
vero  terzo  lib.  di  Madr.  4  v.  mit  „Miser 
Chi  male"  und  „Zerbin  la  debil"  vertreten. 

Tiberti,    (xiacomo,    lebte    im 

17.  Jh. 

In  Modena,  Ms.  von  28  Bden.  befinden 
sich  2  Kantaten  für  1  Stirn,  mit  Bc. 

Tiburce,  P.FraiiQois,  ein  Kapu- 
ziner im  Kloster  zu  Brüssel,  ebd. 
geb.  gegen  1580,  gab  heraus: 

Litaniae  seraphicae  B.  M.  V.  3,  4,  5, 
6  et  8  voc.  c.  Bo.  ad  Organum.  Antv. 
s.  a.  haeredes  Plialesii.  4".  Am  Ende 
ein  Tantum  ergo  zu  8  Stim.  (Fetis). 

Tiburtino,  Oiiiliano,  aus  Ti- 
voli, wird  in  folgendem  Drucke 
vom  Herausgeber  Buonaugurio  mit 
,,lo  eccell.  musico  messer  . . ."  ge- 
nannt. Sylvestro  di  Ganassi  in 
Lettione  seconda  1543  Bog.  F.  er- 
v^ähnt  ihn  als  vortrefflichen  Spieler 
des  Violone.     Der  Titel  lautet: 

Musica  diversa  a  3  voci,  Novam.  comp, 
per  . . .  cioe  Motetti,  Messe,  Madrigali  a 
notte  negre  opera  diletteuole,  &  non  piü 
stampata.  Ven.  1549  Scottus.  3  Stb. 
qu40.  21  Motetten,  Messen  u.  12  Madr. 
[R.  C.  of  Mus.     br.  Mus. 

Er  gab  auch  das  Samlwk.  heraus: 

Fantasie  et  Recerchari  (?)  a  3  voci, 
accomodate  da  cantare  et  sonare  per  ogni 
instrumento,  composte  da  M.  G  .  .  .  T  . .  . 
da  Tieuoli,  .  .  .  con  la  gionta  di  alcuni 
altri  Recerchari,  &  Madrigali  a  3  voce  (?) 
composti . . .  Ädr.  Vmghart,  et  Cipr.  Eore 
suo  discepolo  .  .  .  Ven.  1549  IScottus. 
3  Stb.  qu4".  13  Ricercari  von  Ttb.,  8 
von  Wtllacrt  und  10  Madrig.  von  Bald. 
Donato,  Na  dal,  Rore  u.  Willaert  (siehe 
Reg.  in  M.  f.  M.  19,  114).     [br.  Mus. 

1  Madrigal  im  Samlwk.  1537b  (Eit- 
ner  1). 

Tiby,  Jean-Francois,  geb.  um 
1772  zu  Feluy  (Henegau),  gest. 
12.  Dez.  1844  zu  Löwen.  Stu- 
dierte Philosophie  und  wurde  Prof. 
am  Kollegium  zu  Löwen,  dann 
bekleidete    er    das    Kapellmeister- 


amt an  St.  Quetin  und  St.  Michd 
ebd.  (Gregoir,  Galerie). 

Tichoii,  Jean,  1648  Kapell- 
meister a/d.  Kirche  St.  Michel  zu 
Brüssel,  dann  bis  1660  Organist 
und  Sängermeister  an  St.  Gudule 
und  von  da  ab  Kapellmeister  a/d. 
Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel ;  er  starb 
1666  (Straeten  2,  74.  85.  4,  288. 
5,  144). 

Tichtler  (Tüchtier),  .  .  .  nach 
Gerber  2  ein  Kirchenkomponist 
am  Ende  des  18.  Jhs.,  von  dem 
er  mehrere  Psalmen  im  Ms.  an- 
führt. 

Tidemanii,  Albert,  nennt  sich 
1631  Organist  an  der  Pfarrkirche 
der  Altstadt  Königsberg  i/Pr.  und 
macht  am  25.  Febr.  Hochzeit  mit 
der  Wittwe  seines  Vorgängers, 
Dorothea  Läder  (nach  einem  Hoch- 
zeitsgesange  von  Stobaeus). 

Tidsfordrif.^ 

Musicahsk-for  Ar  1789—1808.  Stock- 
holm och  Kongl.  privil.  No  t-Tryckeries. 
20  Bde.  (Jahrg.)   qu80.     [B.  B.  Nr.  15440. 

Enth.  Sonaten  zu  2  und  4  Hd.,  Sym- 
phonien, Ouvert.,  Nationaltänze,  Choräle, 
Choralvorspiele  u.  Psalmen  (mitten  drin 
Kirnberger's  griech.  Tonarten),  dann  1  u. 
raehrstim.  Gesge.  Volks-  u.  andere  Lieder, 
aus  Opern  mit  Pfte.  oder  Guit.  auch 
Violinpiecen.  Genannt  sind  Ahlström, 
Ahlefeldt,  Aprile,  Askegren,  Beethoven, 
C.  M.  Bellman,  Berton,  Bruni,  Byström, 
Julie  Candelle,  Chernbini,  Christman,  Ci- 
raarosa,  Clementi,  G.  Collin,  Dalayrac, 
Devienne,  Dezedes,  Della  Maria,  Demar, 
Dupuy,  Dussek,  J.  L.  P.  L.  Fieubel,  C. 
G.  Frisch,  Gaveaux,  N.  Gelles,  Gernandt, 
Gleismann,  Gluck,  Gossec,  Grenser,  Gretry, 
Grevensniöhlen,  Haessler,  Haeffner,  flaydn, 
Himmel,  Karsten,  J.  C.  Kellner,  Kirmair, 
A.  König,  Kraus,  Kreutzer,  Kuhlau.  Christ. 
KuU,  Kunzen,  Baron  Lagerfeldt,  Lebrun, 
C.  L.  Lithander,  Lesueur,  Lorenzen,  J.  G. 
Lundberg,  Marchesi,  Vinc.  Martin,  J.  A. 
Mecklin,  Mehul,  Metzger,  G.  Mislivezeck, 
Mousigni,  Mozart,  A.  E.  Müller,  Naumann, 
J.  C.  Oley,  Paer,  Paisiello,  Palm,  Piccini, 
Pleyel,  Reicbardt,  Rode,  Sacchiui,  Salieri, 
Sarti,  Schulz,  Seterholm,  Sjoberg,  Steibelt, 
C.  Stenborg,  Dr.  Struve,  J.  Sweusou,  Van- 


Tiebout. 


407 


Tietz. 


hal,  Vogel,  Abt.  Vogler,  Walter,  J.  E.  "Wafs, 
"Weigl,  Witzoffski,  Zander. 

Als  Supplement  dieser  Samlg.  erschie- 
nen Skalde  Stijckcn  1. — 4.  Delen.  Stock- 
holm 1795.     [B.  B.  15325. 

Tiebout,    Cornelius,    gab   um 

1780  mit  J.  Burgher  eine  Samlg. 
Psalmen,  Hymnen  und  Anthem's 
in  New-Yürk  heraus,  s.  Anipläon 
1780. 

Tiede,  Johann  Gottfried  (Gott- 
lob schreibt  Kade  im  Schweriner 
Kat),  lebte  im  letzten  Viertel  des 
18.  Jhs.     Man  kennt  von  ihm: 

Trauer-Choral  dem  höchstsei.  Hintritte 
Sr.  Kgl.  Maj.  von  Preufsen  Friedrich  II. 
allerunterth.  wehmütigst  gewidmet  von 
Jos.  (?)  Gottlob  Tiede,  Musikus.  Ms.  P. 
„Wann  der  Tod",  Sstim.     [Schwerin  F. 

25  "Walzer.  An  Ihre  Durchlaucht  der 
regierenden  Churfürstin  von  Sachsen  in 
tiefster  Ehrfurcht  gew.  von  Johann  Gott- 
fried Tiede.     [Ms.  10  in  Dresd.  Mus. 

Tiedemann,  Dietrich,  geb.  3/4 
1748  zu  Bremervörde  (Hannover), 
gest.  23.  Sept.  1803  zu  Marburg. 
Hofrat  und  Prof.  der  alten  Sprachen 
am  Carolinum  zu  Kassel. 

Er  schrieb  über  die  Pythagoraeische 
Musik  in  seinem  AVerke:  Griechenlands 
erste  Philosophen,  Lpz.  1780.  Wieder 
abgedruckt  in  Forkel's  musikal.  Biblioth. 
3.  Bd.  S.  107  ff. 

Tiederle,  Joseph,  bez.  sich 
in  einer  Eingabe  von  1769  an 
den  Kurf.  von  Sachsen  als  früherer 
Organist  in  Leipzig,  dann  in  der 
Schlosskapelle  zu  Dresden,  u.  auch 
Kapeil- Violinist,  welche  Aemter  er 
aber  wegen  einem  Augenübel  auf- 
geben musste  und  bittet  den  Kurf. 
ihn  als  Instrumenten-Inspektor  an- 
zustellen, welche  Stelle  er  auch 
nach  ühlich's  Weggange  erhielt  u. 
1786  durch  Simon  Uhlig  ersetzt 
wurde.  Zugleich  berichtet  er  in 
der  Eingabe,  dass  er  bei  den 
Streichinstrumenten  eine  Erfindung 
gem.acht  habe,  durch  die  man  die 
erhöhten  und  erniedrigten  Töne 
reiner  und  heller  hervorbringen 
könne.     Worin  die  Erfindung  be- 


steht ist  nicht  angegeben.  Herr 
Dr.  Theodor  Distel  veröffentlichte 
das  Schreiben  im  Dresdner  Jour- 
nale 1891  Nr.  53.  Fürstenau  1, 
134  nennt  ihn  fälschlich  Titerle 
und  führt  ihn  seit  1733  als  Violi- 
nisten an. 

Tiege,  Cornelius  le,  siehe  Le 
Tie*''e. 

Tieiil  (Thiel),  18.  Jh.,  bekannt 
durch 

22  Senates  pour  Basson  solo  et  Bc. 
Ms.  P.  [Schwerin  F.]  8  Konzerte  unter 
Thiel:  1.  für  Flöte  solo  c.  2  V.  e  B.  Stb. 

2.  für  Violine,    mit   1  V.   Va.   u.  B.  Stb. 

3.  für  Oboe,  Violino  concert.  2  V.  rip. 
Va.  B.  Stb.  [Rostock. 

Unter  Thiel  besitzt  die  Musikalien- 
Samlg.  in  Dresden  ein  ,,Concerto  a  Vio- 
lini, Trombe,  Va.  e  B."  Ddur.  Part.  Ms. 
Cx.  1009. 

Tielke, . . .  Gambist  an  der  Hof- 
kapelle in  Kassel  von  1700 — 20 
(Apell). 

Tieme,  siehe  Thieme. 

Tienier,  Joseph,  bekannt  durch 

Sonate  per  il  V.  e  B.  in  Stb.  —  Con- 
cert f.  die  V.  mit  Quartettbegl.  in  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Tierres,  Messieur,  Roi  de  Na- 

varre. 

Eine    Chanson:     ,,Sir    de    vei-tu"    in 

Smith's  Musica  antiqua,  S.  18. 

Tietz  (Titz),  August  Ferdinand, 

Violinist,  geb.  um  1762  in  Nieder- 
oesterreich,  wurde  im  Kloster  er- 
zogen, ging  dann  nach  Wien  und 
trat  in  ein  Orchester  ein;  um  1786 
liefs  er  sich  in  Petersburg  nieder 
(Spohr  in  seiner  Selbstbiogr.  1,  45 
giebt  ein  Urteil  über  ihn),  gegen 
1799  befand  er  sich  in  Dresden, 
Leipzig,  Berlin,  Prag,  überall  kon- 
zertierend bis  zum  Jahre  1810, 
dann  verschwindet  er  aus  den  Be- 
richten der  Allg.  Lpz.  Ztg.,  siehe 
auch  Fetis,  der  aber  auch  ün- 
erwiesenes  anführt,  wie  seine  An- 
stellungen in  Wien  und  Dresden. 
Er  gab  viel  Kammermusik  heraus. 
Nachweisbar  sind: 


Tietze. 


408 


Tilisch. 


1  Aria  a  Sopr.  solo  c.  ström.  Ms.  832 
P.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

Concerto  per  il  V.  con  Y.  2  Corni, 
Oboi  e  B.  Stb.     [Musiifr.  Wien. 

3  Quintett!  per  2  V.  2  Viole  e  B. 
Stb.     [ib. 

6  Quatuors  ä  2  V.  Va.  e  B.  Yienne, 
Artaria  et  Co.  Stb.  [Dresd.  Mus.,  auch. 
6  Quartette  für  2  Kiav.  arrang.,  wahr- 
scheinlich dieselben. 

3  Quatuors  per  le  2  V.  A.  e  Ycl.  ded. 
Alexandre  I.  Empereur.  Bonn,  Simrock 
(mit  Anton  Titz  gez.  ?)     [B.  Wagener. 

2  Sonate  p.  V.  e  B.  in  Bd.  u.  FmoU. 
Ms.     [Musikfr.  Wien. 

Tietze,  Joseph,  um  1764  Yioli- 
nist  a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  120  Thlr.  Gehalt  (Fürsten.  1, 
156).  Schüler  von  Weinlig( Viertel]. 
10,  366). 

Tigrini,  Orazio,  aus  Arezzo, 
wo  er  auch  um  1588  Kanonikus 
war  und  um  1591  den  Kapell- 
meisterposten am  Dome  bekleidete 
(Titel).  Er  gab  das  theoretische 
Werk  heraus: 

II  compendio  della  musica  nel  quale 
brevemente  si  tratta  dell'arte  del  contra- 
punto,  di^•iso  in  4  libri.  Del  R.  M.  0 . . . 
T  .  .  .  Canonico  Aretino.  Nouam.  composto 
. . .  Yen.  1588  Amadino.  kl.  4».  135  S. 
u.  6  Tat.  [B.  B.  B.  Hbg.  Bmssel.  br. 
Mus.  Bologna.  C.  P.  Florenz.  Neapel 
Turch.     Glasgow. 

—  Ausg.  ib.  1602.  [Dresden.  Han- 
nover, br.  Mus.  In  Berlin,  Ms.  theor. 
fol.  18  eine  Kopie. 

Ferner  an  Kompositionen: 

...  U  1.  lib.  de  Madrigali  a  4  voci  di 
Or  . .  Tig  . . .  Aretino.  Yen.  1578  figliuoli 
di  Ant.  Üardano.  4  Stb.  fiu40.  30  Madr. 
[Yenedig  Marco  fehlt  Altus. 

...  11  1.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci, 
novam.  composti .  .  Yen.  1582  Ang.  Gar- 
dano.    6  Stb.     qu40.    22  Madr.     [Bologna. 

.  . .  n.  2.  lib.  de  Madrigali  a  6  voci, 
Nouam.  composti...  Yen.  1. 191  Amadino. 
ü  Stb.  40.  24  Madr.  [Hofb.  T\'ien  fehlt 
T.     B.  B:  Bassus. 

Enth.  neben  T.  noch  je  1  Madr.  von 
0.  Äpolloni,  Or.  Peccatori  u.  Tib.  Rivolti. 

In  Zacconi's  2.  parte  pratica  di  musica 
1622  p.  163  einige  Beisp.  und  in  Pha- 
lese's  Ghirlanda  1601  ein  2 teilig.  Madr: 
Mentre  chel  mio  bei  sole,  6  voc. 

Til,  Salomon  van,  ein  Gottes- 
gelehrter a/d.  Universität  zu  Ley- 


den,  geb.  26/12  1614  zu  Weesp 
(Nordholland),  gest.  31/12  1713  zu 
Leyden.  Unter  anderem  gab  er 
heraus : 

Digt-,  zang-en  Speel-konst,  soo  der 
ouden,  als  byzonder  der  Hebreen,  door 
een  nauwkeurig  onderzoek  der  oudheyd 
uyt  zyn  vooiige  duysterheyd  wederom 
opgeheldert  . . .  door  Salom  . . .  üordregt 
1692  Goris.     40.     [C.  P.     Amsterdam. 

—  deutsche  Ausg.  Frankfurt  u.  Leip- 
zig 1706  Groot.  4".  3  u.  478  S.  [B.  B. 
Lübeck.  B.  M.  B.  Wagener.  C.  P. 
Brüssel.     Basel.    Amst.     Musikfr.  Wien. 

—  andere  deutsche  Ausg.,  ib.  1719. 
[C.  P. 

—  andere  holländ.  Ausg.  Eotterdam 
1728  Losel.  4^.  [Brüssel.  Antiq.  Jos. 
Baer  1887  Ausg.  Amsterdam  1727.  In 
B.  Amst.  Ausg.  Amsterdam  1725.     4". 

(Bouwst.  1,  101.  Fetis  berichtet  noch 
von  einer  Ausg.  in  lateinischer  Sprache, 
übersetzt  von  Joh.  Albert  Fabricius,  ge- 
druckt in  seinem  Thesaurus  antiquitatum 
hebraicarum,  Bd.  6  Nr.  50.  Ugoüni  teilt 
einen  Auszug  mit  in  den  Thesauras  antiq. 
sacrarum,  Bd.  32  p.  231 — 350). 

Tile,  Antonio,  um  1750  erster 

Violinist  a/d.  Hof  kapeile  zu  Turin, 
erhält  am  29/12  1750  einen  Ge- 
halt von  500  Lire,  der  am  22/12 
1775  um  150  L.  erhöht  wird  (Ei- 
cordi's  Gazzetta  1891,  456). 

Tilesius,  Gottfried,  Organist 
am  Dome  des  Kneiphofes  zu 
Königsberg  i/Pr.  um  1672,  ist  be- 
kannt durch  den 

Braut -Tantz,  auf  des  Herrn  Christ. 
Teichers  . .  und  Elisabeth  Schönen  Hoch- 
zeit-Fest, den  3.  Okt.  1672..  Kgsbg., 
Reusner.  5  Stbll.  fol.  Schönsten!  gebt 
Euch  gefangen,  5stim.     [B.  Kgsbg. 

Ein  Nathanael  Tilesius  war  1599  Pre- 
diger und  hielt  eine  Hochzeitsrede  über 
das  Thema:  die  Musica  vnd  Singekunst 
sei  Gott  wolgefellig.  s.  1.  10  Bll.  4«. 
[Leo  Liepm. 

Ein  Hieronymus  Tilesius  gründete  vor 
1566  eine  Schule  zu  Eger  in  der  Clemens 
Stephani  Gesangsunterricht  gab  (s.  Yor- 
wort  zu  Joach.  von  Burck's  Harmoniae 
sacrae  von  1566). 

Tilisch  (Thilisch),  Hermann; 

in  B.  Brieg  Nr.  28,  20,  hds.  der  Ton- 
satz: Jetzt  scheiden  bringt  mir  schwer, 
3  Strophen,  4  voc. 


Tilke. 


409 


Timer,  Jos.  Ferd. 


Tilke, . . .  um  1725  Gambist  in 
Kassel  (Lynker  268). 
Till,    Johann   Hermann,    um 

1719  Organist  zu  Potsdam,  gegen 
1730  zu  Spandau.  Fotis  u.  Lede- 
bur  verz.  die  Werke: 

Aufrichtig  und  Vernunft-gründlich  be- 
antwortete Frage:  Ob  ein  Musicus  practi- 
cus,  so  sich  annechst  der  Composition  u. 
teutschen  Poesie  aeufsert,  auch  bereits 
seine  Proben  darinnen  bewiesen  etc.  etc. 
Jüterbog  1719  von  Bauden.  8".  4  Bog. 
—  Catechismus  musicus  oder  kurzer  Aus- 
zug der  hlg.  Schrift .  . .  Ms.  —  Das  erstere 
"Werk  in  B.  Brüssel  fds.  Fetis. 

Till[e],  Tobias.  Altist  an  der 
Altenburgischen  Hofkapeile,  geiit 
166-1  nach  Zeitz  und  wird  Lehrer 
der  Chorknaben.  1682  wird  die 
Kapelle  zum  Teil  entlassen  u.  T. 
wird  dem  Kurfürsten  von  Sachsen 
empfohlen.  1686  trifft  man  ihn 
als  Kamraermusikus  in  Eisenberg, 
von  da  wird  er  dem  Herzoge  von 
Merseburg  empfohlen  (s.Staatsarch.). 

Tillet,  siehe  Titon. 

Tilletb,  Jolin,  ein  englischer 
Komponist  des  17.  Jhs.,  der 

im  Virginalbuch  der  Elisabeth  Rogers 
von  1656  (br.  Mus.  Add.  Ms.  10337)  mit 
einigen  Klavierpiecen  vertreten  ist  (Nagel 
3,  214). 

Tilliere,  Joseph-Bonarenture, 

ein  Violoncellist,  Schüler  Bertaut's, 
angestellt  beim  Prinzen  von  Conti 
in  Paris  gegen  1760.  Er  gab 
heraus : 

4  Senates  pour  Violoncelle,  oe.  5.  Paris. 
[Paris  Nat. 

Methode  pour  le  VcL,  ded.  Mr.  Eigaut, 
comp,  par  .  .  .  Paris  Chez  Mr.  Bailleux 
(Firma  überklebt  mit  der  Londoner  Firma: 
Longnian  &  Broderip).  fol.  201  S.  Die 
letzten  35  S.  enthalten  6  Son.     [br.  Mus. 

Der  Antiq.  Reeves  besafs  1882:  New 
and  compleat  Instructions  with  a  variety 
of  easy  &  progressive  lessons.    Lond.,  fol. 

Im  C.  P. :  Airs  et  6  Senates  p.  le  Ycl. 
1760. 

Tilloy,  Jean  (Bapstiste)  Praclie 
de,  ein  Violoncellist  an  der  Hof- 
kapelle in  Dresden,  der  von  1709 
bis  1733   in  den  Listen   verz.   ist 


mit  einem  Gehalte  der  zwischen 
250—300  Thlr.  schwankt  (Fürste- 
nau  1,  114.  134). 

Tilly,  Fran^ois  de,  seit  Ende 
1697  Organist  an  der  Hofkapelle 
in  Dresden  (Fürstenau  2  b,  19). 

Timäte,  Teralbo,  Accademico 
Augusto  delle  buone  Arti,  e  socio 
letterario  Umbro.  Fctis  hält  den 
Namen  für  pseudonim,  doch  sagt 
er  nicht  worauf  er  dies  stützt. 
Nach  obiger  eigener  Angabe  scheint 
dies  ausgeschlossen.  Man  kennt 
von  ihm: 

GrEleraenti  generali  della  Musica  es- 
posti,  e  spiegati  con  metodo  sistematico 
per  uso  de'Giovanetti  principianti ,  con 
diverse  figure  in  Eame  da  . .  .  Roma  1792 
Arcang.  Casaletti  nel  Palazzo  Massimi.  8". 
Vorwort  u.  Index  12  Seiten.  Text  103  S., 
unterz.  mit  Teralbo,  Maggio  1790;  fol- 
gen 6  Bll.  im  Stich  mit  Musikbeisp.  und 
Tabellen.     [B.  B. 

Timbrell,  Francis,  ein  eng- 
lischer Musiker  aus  dem  Anfange 
des  18.  Jhs.,  bekannt  durch: 

The  divine  musiek  scholar's  guide, 
with  .  .  .  T.  Eavenscroft's  Psalm  tunes 
in  4  parts.  (Lond.  c.  1715.)  C[u4f>.  [br. 
Mus. 

Time,  Clemens,  siehe  Tbieme. 

Timer  (Timmer),  Josepb  Ferdi- 
nand, nennt  sich  1762  Kammer- 
musik-Adjuvant  in  Wien.  Marpurg 
kritisiert  sehr  absprechend  die  12 
Violinsolos  seiner  Komposition. 
Haffner  nennt  ihn  Kammerdiener 
des  Kaisers  in  Wien,  ebenso  ein 
Ms.  der  B.  B.  Man  kennt  von 
ihm: 

12  Senates  de  clavecin.  Yenez.  sculps. 
J.  Wagener.  qufol.  2  Bll.  81  S.  De- 
dic.  dem  Kaiser  Franz  I.  u.  Maria  Theresia 
[besafs  Leo  Liepm. 

Sonate  (12)  ä  Violine  e  Basso.  Venez,, 
J.  Wagener.     P.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

3  Sonaten  für  Klavier  in  Haffner's 
Oeuv.  melees  (Eitner  2). 

In  B.  B.,  Ms.  131  Bl.  34  ein  Presto 
f.  Klav. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  17332—34,  3 
Missae  4  vocib.  e  ripieni,  con  organo 
(Nr.  2  noch  mit  Vcl,  u.  Yiolone.     Nr.  1 


Timer,  Matthias. 


410 


Tinctoris. 


mit   11.  Mai]  1755  datiert.     Nr.  3:    mit 
8.  Juni]  1756,  Timmer  gez.). 

Tiuier,  Matthias,  Regens  chori 
bei  St.  Dorothea  in  Wien  1697 
(AutogT.  einer  Cousignation  in  B.  B. 
Urasn.  20). 

Timler,...  Musiker  a/d.  Hof- 
kapelle in  Berlin  seit  etwa  1740 
mit  120  Thlr.  Gehalt  (Bitter,  Bach 
1,  26.     Marpurg  1,  548). 

Timme,  Peter,  1594  Tenorist 
a/d.  Weimarer  Hofkapelle  (M.  f. 
M.  29,  140). 

Timmer,  Franz.  Die  Listen 
der  Ksl.  Hofkapelle  verz.  obigen 
als  Hofscholar  im  Gesänge  von 
1709—1728  (Köchel  2,  230). 

—  Franz  Joseph,  war  Violinist  an  der 
Hoftapelle  ebendort  von  1721  bis  zu  sei- 
nem Tode  am  8.  Dez.  1731.  Sein  Gehalt 
betrag  540  Gld. 

—  Joseph,  von  1719  bis  f  27.  Aug. 
17.50,  54  Jahr  alt.  Anfänglich  Hofscholar 
als  Viohnist,  wurde  dann  als  Tenorist  an- 
gestellt mit  540  Gld.  Gehalt  und  von  1741 
ab  mit  8Ö0  Gld. 

—  Joseph  junior,  Tenorist  ebd.  vom 
27.  Dez.  1728  bis  10.  Nov.  1729  mit 
200  Gld.  Gehalt,  worauf  er  abgeht 
(Köchel  1). 

Timmermans,  Franciseiis,  von 

1660—1666  Kantor  an  St.  Sauveur 
in  Brügge  (Straeten  la,  56). 

Timore,  J  . . .  de,  alias  De 
Vreeze,  geb.  in  Gent,  wo  er  in 
der  2.  Hälfte  des  18.  Jhs.  Organist 
a/d.  Abtei  Tronchiennes  war.  Ein 
Allegro  von  ihm  trägt  die  Bezeich- 
nung J.  de   Vreeze. 

Straeten  4,  382  kennt  und  beschreibt 
mit  Themen  eine  Anzahl  Sonaten  für 
ELIavier,  die  er  im  Ms.  kennt,  aber  zum 
Teil  auch  nach  Drucken  hergestellt  sind. 
Eine  Abschrift  trägt  die  Jahreszahl  1791. 

Timoteo,  Don;  Aaron  bezeich- 
net ihn  im  Lucidario  1545  Bl.  31 
als  einen  Sänger,  Cantore  al  libro, 
sagt  er. 

Im  Petrucci  1508  a  befindet  sich  eine 
Frottole  von  ihm  (Eitner  1,  fälschlich 
Timoveo  gedruckt). 


Tinarroli,  . . . 

In  der  B. Wagener  befinden  sich  2  Kan- 
taten in  Kopie. 

Tiiiazoli,  Agostino,  muss  in 
Kom  eine  Zeitlang  im  Gefängnis 
gesessen  haben,  denn  Föichau  teilt 
einen  Tonsatz  mit,  der  in  einem 
römischen  Gefängnisse  mit  Kohle 
an  die  Wand  gesclirieben  war. 

Der  Satz  hat  den  Text:  In  carcere 
penoso  privo,  2  voci  c.  Bc.  (Ms.  16766 
Nr.  6  in  B.  B.  und  B.  M.  in  P.).  Ferner 
kennt  man  von  ihm  ein  Dixit  Dominus 
4  voc.  0.  2  V.  Va.  ed  org.  Ms.  P.  [B.  M.] 
und  eine  Cantata  a  Sopr.  col  B.  Ms.  649 
P.  [Dresd.  Mus.,  Agost.  Tinaxxoli  ge- 
schrieben]. —  Im  br.  Mus.  Ms.  346,  Samibd. 
von  Arien  u.  Duetts  1  Nr.  {Tinnaxxoli). 
—  In  Hofb.  Wien,  Ms.  19086,4,  eine 
Messa  a  4  voci  c.  2  Y.  e  B.  pro  org.  — 
In  Neapel  Turch:  Madrigali  a  2  voci.  — 
In  Bologna:  Madrigale  a  2  voci,  C.  e  B., 
col  Bc.  Poesia  e  musica  del  Tinazzoli. 
Ms.  P.  qufol.  10  Bll.  Ferner  in  einem 
Samibd.  Arie  e  Cantate  S.  27  eine  Nr. 
im  Ms.  Eine  Sonata  da  camera  in  Dm. 
für  Orgel  oder  Klav.    in  einem  Samlbde. 

Tinctoris,  Jean  (Joannes),  ein 
Niederländer,  nach  allgemeiner  An- 
nahme geb.  zu  Poperinghe  (in  Bel- 
gien), dagegen  fand  Straeten  4,  1  ff. 
in  den  Registern  der  Universität 
zu  Löwen  vom  Jahre  1471  einen 
„M[agister]  Johannes  Tinctoris  Mo- 
rinensis  dyocesis,  XVta  maij''  verz., 
der  wohl  der  obige  sein  kann.  Man 
könnte  Zweifel  darein  setzen,  da 
T.  bereits  25  Jahr  alt  war,  da  er 
sich  aber  einen  Magister  nennt,  so 
machte  er  nur  einen  Cursus  mit, 
der  ihm  fremd  war.  Morini  ist  die 
Landschaft  Boulonnais  in  Frank- 
reich. Er  starb  vor  dem  12.  Okt. 
1511  zu  Nivelles  (Süd-Brabant), 
65  Jahr  alt,  war  demnach  1446 
geb.  Im  Jahre  1476  stand  er  in 
Diensten  des  Königs  Ferdinand  in 
Neapel  als  Kaplan  und  Sänger. 
Nach  einer  Liste  vom  27/10  1480 
wird  er  als  4.  Säuger  aufgeführt. 
Am  15/10  1487  beauftragte  ihn 
der    König    in    Deutschland    und 


Tinctoris. 


411 


Tinti. 


Frankreich  Sänger  für  die  Kapelle 
anzuwerben.  Zwischen  1484  bis 
1500  muss  er  Mitglied  der  päpstl. 
Kapelle  unter  Papst  Innocenz  VIII. 
oder  Alexander  VI.  gewesen  sein, 
wie  Haberl  in  Viertel].  3,  254  nach- 
weist. Er  war  damals  Kanonikus 
von  Evreux.  Die  letzten  Jahre 
seines  Lebens  muss  er  in  Nivelles 
zugebracht  haben,  wo  er  eine  Prae- 
bende  besafs.  Am  12.  Okt.  1511 
wurde  sein  Nachfolger  Peter  von 
Coninck  gewählt,  em  sicheres 
Zeichen,  dass  er  vor  diesem  Datum 
gestorben  sein  muss  (Straeten  4, 
1  ff.  Coussemaker  4,  IV.  Haberl, 
Jahrb.  1899,  69.  M.  f.  M.  1899 
p.  Gl  über  sein  0  rosa  bella  und 
L'homme  arme).  T.  war  einer  der 
gelehrtesten  und  anerkanntesten 
Musiker  seiner  Zeit  und  der  Ver- 
fasser des  ältesten  Musiklexikons 
über  die  Theorie  der  Musik,  betitelt: 

Terminorum  miisicae  diffiDitorium.  s.  1. 
(Tarvisii  c.  1475  erschienen.)  [B.M.  Gotha, 
hr.  Mus.     Musikfr.  Wien. 

Im  Neudruck:  Coussemaker,  Scriptor. 
Bd.  4,  177.  Forkel,  Literatur  p.  204. 
Chrysander  Jahrb.  1,  55  mit  deutscher 
TJebersotzung  und  Kommentar  von  Bel- 
lermann. —  In  Hamilton's  Dictionary  of 
mus.  Lond.  1849.  12«. 

Coussemaker  druckt  in  Bd.  4  S.  1 — 19.^ 
zwölf  Tractate  ab  (Eitner  2,  M.  f.  M.  9, 
66).  Ferner  in  besonderem  Abdrucke: 
Tractatus  de  musica  juxta  Bruxellensem 
Codicem  necnon  Bonouiensem  ac  Ganda- 
vensem  edidit  .  .  .  Nova  editio  (2.  Ausg.) 
Lille  1875  Lefebvre-Ducrocq.  gr.  8".  36 
u.  536  S. 

Sämtliche  Tractate  in  Kopie  von  Fayolle 
in  Kgl.  B.  Brüssel.  —  Im  C  P.  eine  Kopie 
von  Ferne  nach  FavoUe  (Beschreibung  in 
Weckerlin's  Kat.  270).  —  In  Musikfr. 
Wien  eine  Kopie,  gez.  Paris  1811. 

In  B.  Proske:  Tractatus  de  inventione 
et  usu  rausicae  ...  Ex  Parthenope:  quinto 
Kalendas  Febniarii  _  ;  fol.  6  BU.  in 
4P.     Beschreibung  in  Haberl's  Jahrb.  1.  c. 

In  B.  Brüssel  fds.  Fetis  5274  Ms.  mit 
einer  Kopie  aller  Tractate  aus  dem  15.  Jh. 
Ms.  5275  eine  Kopie  von  Ferne.  Ms.  5276 
Kopie  der  Proportionale  u.  der  Diffinito- 
rium  musicae  aus  dem  16.  Jh. 


Im  Liceo  mus.  zu  Bologna  im  Ms: 
Diffinitiorum  mus.  15.  Jh.  Porportionale, 
Kopie  des  18.  Jhs.  und  10  Tractate  nach 
einem  Codex  des  15.  Jhs. 

Stadtb.  Gent  Ms.  Nr.  421  fol.  Complexus 
vigiuti  effectuum  nobilis  artis  musices. 
Ib.  Tractatus  de  natura  et  proprietatibus 
tonoram.  —  Tractatus  de  notis  et  pausis. 
—  Tract.  de  alterationib.  notar.  —  De 
imperfectionibus  notarum  musical.  —  Pro- 
portionale musices,  libri  2. 

ßurney  5,  449  berichtet  über  ein  Ms. 
auf  der  I3ibl.  des  Domstiftes  zu  St.  Sa- 
viour:  Proportionale  mus. 

Kompositionen : 

In  Samlwken.  von  1501—1506  drei 
Gesänge  (Eitner  1). 

Ms.  in  St.  Gallen  463  qu40.  3  Stb. 
Virgo  Bei  trono  4  voc.  inkompl. 

Ms.  im  Domkapitel  zu  Verona,  Codex 
des  16.  Jhs.  enth.  von  T.  Missae,  Anti- 
phonae  und  Psalmi. 

In  Mailand  im  Domarchiv  eine  Messe 
in  einem  Codex  des  16.  Jhs. 

In  Capeila  .sistina  zu  Rom,  Cod.  35, 
Missa  super  Cunctorum  plasmator  sum- 
mus  elevson,  4  voc.  (Themen  im  Kat. 
p.  15  u."'l70). 

1  Chanson  zu  Dijon,  Ms.  295  „Yostre 
regart  si  tres  fort  m'a  fera",  3  voc.  im 
Morelot  abgedruckt. 

Tiiulal,  William,  ein  englischer 
Musiker  des  18.  Jhs.,  bekannt  durch: 

8  aucient  English,  Spanish  aud  Scotch 
Ballads,  with  2  Glees  for  4  voices  with 
an  acc.     London  c.  1780.     fol. 

Six  Vocal  pieces  for  2,  3  &  4  voic.  the 
words  .  .  .  from  Shakespeare,  Gray  & 
Guarini.  Op.  1.  London,  fol.  [beide 
im  br.  Mus. 

Tini,   Francesco  und  Simone 

Erben,    Musik  Verleger  in   Mailand 
im   16.  Jh.,  gaben  heraus: 

Psalmodia  Vespertina  integra  omnium 
solemnitat.  5  voc.  Mediolani  1596.  [Antiq. 
Eoseuthal  besafs  davon  4  Stb.  in  4". 

Tinker,  Philip,  siehe  Tyncliare. 

Tinker,  Kandall,  of  Poules, 
schwor  am  27/4  1606  als  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle  in  Lon- 
don und  t  an  der  Pest  am  20/9 
1606  (Rimbault). 

Tinti,  Sahadore,  ein  Violinist, 
geb.  zu  Florenz,  gest.  zu  Venedig 
um  1800  (Fetis).  Nach  einem 
Operntextbuche   war  er  um  1795 


Tintzmannus. 


412 


Tischer. 


erster  Tiolinist  am  Theaterorchester 
in  Florenz.     Man  kennt  von  ihm 

6  Quartetti,  3  per  2  V.  Va.  e  Vcl.  e 
3  per  Fl.  e  V.  Va.  e  Vcl.  Firenze.  [B. 
Wagener.     br.  Mus.  4  Stb. 

Im  Kat.  Traeg  werden  auch  3  Quin- 
tett! f.  2  V.  2  Viole  e  Vcl.  augezeigt. 

Tintzmannus,  Petrus, 

bekannt  durch:  Ein  freundlich  Weib 
erfreuet,  2.  Teil:  Es  ist  nichts  Lieberes 
6  voc,  Ms.  40,  6  Stb.  aus  dem  Anfange 
des  17.  Jhs.     [B.  Br. 

Tiranni,  Fabrizio,  Durantinus 
(ist  wahrscheinlich  ürbania  bei 
Urbino),  diente  als  Musiker  in  der 
Kapelle  Sigismund  111.  von  Polen 
zu  "Warschau  und  nahm  1614  am 
10.  April  seinen  Abschied  wie  ein 
Schreiben  im  Sowinsky  kund  thut. 

Tiretti,  D.  Oioseppe,  di  Ar- 
gento  di  Sicilio,  Kapellmeister  an 
S.  Min.  di  Trastevere  zu  Rom  nach 
dem  Ms.  L315  der  B.  B: 

Volo  pater  ut  ubi,  8  v.  c.  Bc.  P.  Zeit 
unbekannt,  vielleicht  erste  Hälfte  des 
18.  Jhs.,  wie  die  vorhergehende  Piece  in 
demselben  Ms. 

Tirinanzi,  Naniiette,  lebte  an 
der  "Wende  des  18.  Jhs.  und  ist 
bekannt  durch: 

8  Variations  sur  l'air  ,,Quand  l'amour". 
Eatisbon.,   Keyser.    23  S.     [B.  Wagener. 

Tirocinium  musicum,  siehe 
Demelius. 

Tirry,  Anton,  geb.  um  1757  in 
Ungarn,  Klarinettist,  hielt  sich  von 
1778—1780  in  Italien  auf,  ging 
von  da  nach  Wien  und  wurde  in 
der  Kapelle  des  Fürsten  Graschal- 
kowitsch  angestellt.  Er  trat  auch 
als  Komponist  auf  (Gerber  1). 

Tisalcli,  William,  ein  Klavier- 
kompouist  des  16.  Jhs.,  der 

im  Virginal  book  (B.  Cambridge  FW. 
168)  mit  einer  Allemande,  Galliarde  und 
3  Pavanen  vertreten  ist.  Die  Sauilg.  er- 
schien in  einer  Neuausgabe  in  Leipzig  bei 
Breitk.  &  Haertel. 

Tisclier,  Johann  Nikolaus,  geb. 
zu  Bohlen  (Schwarzburg-Rudolstadt) 
um  1707,  sein  Tod  ist  nicht  be- 
kannt, doch  rauss  er  bald  nach  1784 


erfolgt  sein.  Er  musste  sich  sehr 
durchs  Leben  schlagen  und  nur 
stückweise  genoss  er  hin  und  Avie- 
der  einen  regelrechten  Musikunter- 
richt; zuerst  an  seinem  Geburts- 
orte, dann  diente  er  als  Schreiber 
in  Halberstadt,  kam  dann  nach 
Arnstadt  und  erwarb  sich  durch 
Unterrichten  den  Lebensunterhalt, 
darauf  ging  er  nach  Rudolstadt, 
kam  zurück  nach  Arnstadt  und 
nach  mannigfachen  Irrfahrten  trat 
er  in  Braunschweig  1728  als  Oboist 
ins  Leibregiment  ein.  Endlich 
1731  wurde  er  zu  Schmalkalden 
als  Stadtorganist  und  hochfürstl. 
Sachs.  Meiningisch.  Konzertmeister 
beim  regierenden  Fürsten  angestellt 
(Gerber  1  nach  Walther's  hds.  No- 
tizen). Gerber  teilt,  wie  er  meint, 
das  vollständige  Yerz.  seiner  Kom- 
positionen mit,  welches  aus  33 
Werken  bis  1784  besteht.  Nach- 
weisbar sind: 

Das  vergnügte  Ohr  und  der  erquickte 
Geist,  in  sechs  Galanten -Parthien,  zur 
Ciavier  Uebuug  für  das  Frauenzimmer, 
in  einer  leichten  und  applicabeln  Coni- 
position  (3  Teile).  Nürnberg  bey  Haffner 
(Verlags -Nr.  20.  34.  34  zu  22.  29  und 
33  Seit.).  [B.  B.  B.  Wagener.  B.  M. 
nur  2.  Thl.     Proske-M. 

Divertimenti  musicali  contenant  III 
Suites  pour  le  Clavecin,  op.  1.  2.  3.  Nürn- 
berg, Haffuer.     3  Hefte.     [B.  M. 

Musicalische  Zwillinge  in  zwey  Con- 
certen  eines  Thons  namhens  Cdur  und 
CmoU  vor  das  Ciavier,  oder  Harmonischer 
Freude  auf  klingender  Saite.  Erstere 
Fracht.  Nürnberg  (1754)  B.  Schmid 
Nr.  22.     36  S.     qufol. 

—  Zwe^•te  Fracht,  nahmens  Ddur  und 
DmoU.     Ib.     21  S. 

—  Dritte  Frucht  in  Ed.  u.  Em.  Ib. 
qufol.     36  S. 

—  Vieiie  Fracht  in  Fd.  u.  Fm.  Ib. 
17  S. 

—  Fünfte  Frucht  in  Gd.  u.  Gm.  Ib. 
19  S. 

—  Sechste  Fracht  in  Ad.  u.  Am.  Ib. 
19  S. 

—  Siebente  Frucht  und  Pars  VII: 
Letztes  und  leichtes  Clavier-Concert  zum 
beschluss    der    musicalischen    Zwillinge, 


Tischer,  Kaspar. 


413 


Titius. 


■welches  noch  ■während  der  Maladie  ver- 
fertiget.    Ib.  1784.     qufol.     12  S. 

[B.  B.  1.— 7.  Teil.  B.Wagener  1.— 7.  T. 
B.  M.  7.  T.  Brüssel  Cons.  1.— 7.  Wol- 
fenb.  1.  T.     br.  Mus.  1.  2.  4—6.  T. 

Sechs  leichte  i;ud  dabey  angenehme 
Ciavier  Parthien,  jungen  Anfängern  zur 
Übung  aufsesetzt  1.  (bis  6.)  Teil.  Nürn- 
berg bey  Haffner  Nr.  25.  28.  35.  40.  63 
zu  21—24  S.  [B.B:  1.  2.  6.  Tbl.  B. 
Wagener  1.— 5.  Tbl. 

1  Sonate  im  Haffaer  oeuv.  mel.  P.  8 
S.  6. 

3  Suites  p.  le  Clavec.  oe.  1.  —  3  dito, 
oe.  2.  —  6  dito,   oe.  3.     Mss.      [Darmst. 

Tischer,  Kaspar,  um  1712  in 
Meilenbach  angestellt,  kommt  bald 
darauf  als  Hoforganist  nach  Schnej 
in  Franken  (Mattheson  1,  337). 

Tisdal,  William,  lebte  im 
16.  Jh.  und  ist 

im  Yirginal  book  zu  Cambridge  FW", 
mit  1  Allemande,  1  Galliarde  und  3  Pa- 
vanen  vertreten.  Das  Samhvk.  ist  in 
Leipzig  bei  Breitkopf  &  Haertel  in  neuer 
Ausgabe  erschienen,  ediert  von  Maitland 
und  Squire. 

Tissier, . . .  um  1779  als  Yiolon- 
celKst  am  Orchester  der  Oper  in 
Paris  angestellt,  gab  heraus: 

Chacone  de  Tünion  ou  de  l'amour  et 
des  arts,  air  pour  Violoncelle  p  . .  .  de 
l'Academie  de  musique.  Paris,  chez 
Borrely  1779  (Gjegoir,  Panth.  3,  98).  Ein 
Tissier  zeigt  1;82  in  Pariser  Journalen 
für  Harfe  arrangierte  Piecen  an. 

Titelouze,  Jean,  nennt  sich 
1623  Kanonikus  und  Organist  an 
der  Kirche  zu  Ronen.  Fetis  fügt 
dem  hinzu,  dass  er  diesen  Posten 
schon  seit  1588  bekleidete  u.  1633 
starb,  da  er  aber  sagt  45  Jahre 
lang,  so  ist  1588  ein  Irrtum,  da 
er  dann  -während  55  Jahren  dort 
angestellt  gewesen  wäre.  T's. 
Orgelkompositionen  sind  aufser- 
ordentlich  flüssig,  wohllautend  und 
zeigen  eine  ganz  vortreffliche  Stim- 
menführung. Wenn  sie  dennoch 
unser  Interesse  nicht  vollständig 
fesseln  können,  so  beruht  dies  im 
alten  Instrumentalsatze  selbst,  in 
dem  man  damals  noch  nicht  ver- 


stand aus  einem  Motive  heraus 
einen  Tonsatz  zu  entwickeln,  son- 
dern den  Cantus  firmus,  der  in 
langen  iSToten  sich  dahinzieht,  um- 
spielen die  anderen  Stimmen  in 
freier  Weise,  ohne  sich  kontra- 
punktisch an  der  Durchführung 
eines  Motives  zu  beteiligen.  Nur 
in  einem  Magnificat  zeichnet  sich 
der  11.  Satz  durch  seine  kontra- 
punktische Arbeit  über  ein  Thema 
vorteilhaft  aus  u.  steht  fast  einzig 
in  seiner  Art  da.  Von  seinen 
Kompositionen  sind   mir  bekannt: 

Hymnes  de  l'eglise  pour  toucher  sur 
l'orgue,  avec  les  fugues  et  recherches  sur 
leixr  plain-chant.  Paris  1623  P.  Ballard. 
qu4^.  48  Bll.  mit  12  fugierten  Sätzen. 
[C.  P.  Kat.  von  Weckerün  p.  493.  Paris 
Nat.     Paris  Genev. 

La  Magnificat  ou  le  Cantique  de  la 
Yierge  de  tous  les  tons,  avec  des  versets 
pour  Torgue.  Paris  (s.  a.)  P.  Ballard. 
1vol.  60  Bll.  [C.  P.,  vielfach  beschädigt. 
Pai'is  Nat. 

Von  beiden  Büchern  besitzt  Herr  von 
Werra  in  Konstanz  (Baden)  eine  Kopie 
und  gab  daraus  1894  in  seinem  2.  Orgel- 
buche (Verlag  des  Allgem.  Cäcüien- Ver- 
eins) 19  Nrn.  heraus. 

Ueber  T.  siehe  die  Etüde  von  M.  An- 
dre Pirro  in  Tribüne  de  St.-Geivais,  annee 
1898  und  t.  1.  der  Archives  des  maitres 
de  l'orgue  von  M.  Alexandre  Guilmant. 

Titi  (Titus),  D.  PI  aciclo,  aus 
Perugia,  ein  Olivetaner-Mönch,  gab 
heraus : 

Modulatoris  Missarum  quinis  vocibus 
concinendarum  Lib.  1.  una  cum  Basso  ad 
Organum,  et  Missa  defunctorum  in  fine 
. . .  Ven.  1626  Alex.  Vincentius.  6  Stb. 
4C.     [Bologna  fehlt  T. 

Titij,  Tomaso,  im  Ms.  49  des 
br.  Mus.,  fol.  175:  Stanco  di  pianger. 

Titius,  Erhard,  geb.  14.  April 
1653  in  Xeustadt  bei  Stolpen,  be- 
graben am  19.  Mai  1681  in  Zittau; 
war  um  1675  Praefekt  a/d.  Kreuz- 
schnle  in  Dresden  und  wurde  am 
10.  September  1680  als  Kantor 
nach  Zittau  berufen  (Mattheson  1, 
154.  155.  Gerber  1.  Rieh.  Mün- 
nich's    Dissertation    1902    S.   18). 


Titon  du  Tillet. 


414 


Todd. 


Im  br.  Mus.  eine  Ode  zu  5  Stirn. 
für  Johann  Georg  11.  Kurfürst  von 
Sachsen.  Verlegts  J.  C.  Mieth  in 
Dresden  und  Zittau  1681.  4«.  In 
C.  Weise's  Zittauische  Andacht 
vertreten.  Auch  die  Stadtbibl.  in 
Zittau  (29  A  und  E)  besitzt  einige 
kleine  Kompositionen  von  ihm. 

Titon  (hl  Tillet,  Evrard,  geb. 
10.  Jan.  1677  in  Paris,  gest.  26/11 
1762  ebd.  Machte  die  Offizier- 
karriere bis  zum  Kapitain  durch, 
trat  dann  in  Civildienste  der  Her- 
zogin von  Bourgogne,  besuchte 
darauf  Italien,  widmete  sich  der 
Literatur  und  gab  historische  und 
bio-bibliographische  Werke  heraus 
(Fetis  Näheres);  darunter  auch 
einige  über  französische  Musiker 
und  französische  Musik  des  18.  Jhs. 
Bemerkenswert  ist  folgendes: 

Descriptiou  du  paruasse  franyois  exe- 
cute  en  brouze  suivie  d'une  liste  alpha- 
betique  des  poetes  et  des  musiciens  ras- 
sembles  sur  ce  monument.  Paris  17"27. 
120.  [besafs  Leo  Liepm.  1897.  Das 
Hauptwerk  Le  Parnasse  frangois  1732  bis 
1760    besitzt  die   B.  Brüssel  u.  (jlasgow. 

Tittel,  Joliaiiii  Ernst,  um  1764 

Bassist  a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  120  Thlr.  Gehalt  (Fürstenau 
1,  155). 

Titz,  A.  F.,  siebe  Tietz. 

Tobanello,  Feliciano,  Kapell- 
meisterin Pavia  (Fetis),  gab  heraus: 

Salmi  spezzati  a  quattro.  Cou  Basso 
per  l'organo.  D  .  . .  Nouamente  stauipati 
. . .  Yen.  1619  Magni.  5  Stb.  4P.  [Bo- 
logna. 

Tobi,  Florenz  Joseph,  soll 
nach  Fetis  ein  Deutscher  sein,  der 
sich  um  1780  in  Paris  niederliefs 
und  dann  in  Amsterdam  lebte. 

Erverz.  von  ibni:  3  Trios  f.  Klarinette, 
V.  u.  B.  op.  1,  Paris  und  Methode  de 
guitare,  Amst. 

Tobi,  Henry  A  . . .  J  . . .,  geb. 
um  1770  zu  Antwerpen,  gest.  26/2 
1847  zu  Paris.  Ein  Fagottist,  der 
um    1790    an    der    Oper   in    Ant- 


werpen angestellt  war  unter  dem 
Namen  H.  J.  Tobi. 

Er  gab  Tänze  heraus  (Gregoir,  Panth. 
6,  34.  49).  Gerber  1  verz.  unter  H.  J. 
Tobi:  6  Trios  op.  1  f.  Klav.  V.  B.  Paris. 
Dieselben  die  Eetis  unter  Florenz  Joseph 
verz. 

—  Lambert  Hornist,  verheiratet  mit 
der  Sängerin  Rosa  Lamand,  geb.  um  1774 
zu  Antwerpen,  gest.  ebd.  um  1850  (Gre- 
goir, Panth.  6,  49). 

Tobia,  Grioranni,  ein  Musiker 
um  1614  in  Florenz  nach  einem 
Schreiben  an  den  Kurfürsten  von 
Sachsen  (s.  Staatsarchiv). 

Tobia,  Michael. 

Bekannt  durch  den  Tonsatz :  Ihr  Hei- 
ligen lobsinget  dem  Herrn,  6  voc.  Ms.  in 
B.  Kassel. 

Tobias, . . . 

schrieb  nach  Gerb.  1  zu  Hamburg  um 
1782  mehrere  Trios  und  Quartetts  für 
Streichinstr.,  die  derselbe  im  Ms.  kannte. 

Toecaten,Canzonen,  Sarabanden, 
Gigue,  Allem anden,  Couranten  u.  a. 
für  Orgel  oder  Klavier,  17/18.  Jh., 
eine  sehr  wertvolle  Samlg.  Ms.  K 
N  147,  1  vol.  von  81  Bll.  in  qu4'^ 
in  Leder  geb.,  auf  6  Linien  notiert, 
31  Nrn.     [ß.  Lüneburg. 

Tocchi,  Archangelo, 

gab  1614  in  Rom  Giov.  Franc.  Anerio's 
Lib.  1  Missarum  4 — 6  voc.  heraus. 

Tocchio,  Don  OioTanni,  detto 
E-ubbi,  lebte  wahrscheinlich  Ende 
des  17.  Jhs.  nach  folgender  Kom- 
position zu  urteilen: 

Magtiificat  4  voc.  cum  4  Instrum.  et 
Organi.     Ms.  21920,  P.     24  Bli.      [B.  B. 

Toekler,  Konrad,  aus  Nürn- 
berg, daher  Noricus  genannt.  Stu- 
dierte zu  Leipzig  1495  Medicin, 
wurde  1500  Magister,  1511  Doctor 
und  1512  Prof.  in  Leipzig;  er  st. 
10.  Juni  1530  und  vermachte  sein 
Vermögen  der  Universität  in  Lpz. 

Er  bearbeitete  mit  Zusätzen  und  Er- 
klärungen Jean  de  Miiris'  Musica  specu- 
lativa.  die  Gerbert  8,  2.56  abdruckte. 

Todd,  Anthoine,  schwor  am 
26/2  1581  als  Gentleman  an  der 
Kgl.  Kapelle  in  London  (Rimbault). 


Toderini. 


415 


Todt. 


Toderini,  GioTaimi  Battista, 

geb.  um  1728  zu  Yeuodig,  studierte 
Philosophie  in  Verona  und  Forli, 
trat  in  den  Jesuitenorden  ein, 
wurde  nach  Konstantinopel  ver- 
setzt und  studierte  türkische  Sitten, 
Gebräuche  und  die  Künste. 

In  seiner  „Letteratura  turchesca". 
Venez.  1787  Giac.  Storti.  3  Bde.  8°. 
2  Taf.  Musik  [Bologna.  Brüssel],  bespricht 
er  Bd.  1  pag.  222  die  türkische  Musik- 
ausübung. Fetis  erwähnt  noch  eine  fran- 
zösische Uebersetzung  von  Cournand, 
Paris  1789,  3  voll.  8'^  und  eine  deutsche 
von  Hauslentner,  Königsberg  1790  in  2 
voU.    8°. 

Todesclii  (Tedeschi),  Simplicio, 
ein  Verouenser.  1618  ^Yar  er 
Alumne  der  Akoljtbiner  zu  Verona 
und  bez.  sich  1637  mit  Kapell- 
meister an  S.  Giorgio  ebd.  Man 
kennt  von  ihm: 

Sacri  concerti  a  2  voci  di  D  . .  . 
Nuouam.  ristampati.  Op.  4  . . .  Ven.  1637 
Aless.  Vincenti.  3  Stb.  4P.  25  Gesge. 
[B.  Br. 

Amorose  vaghezze  a  tre  voci  concer- 
tate  di . . .  Yen.  1627  Ales.  Vincenti  4 
Stb.  mit  Bc.  19  Gesge.     [Bologna,  fehlt  T. 

In  der  Stadtb.  in  Lüneburg  in  einem 
hds.  Tabulahu'buche  von  1646  ein  Tonsatz. 

Im  Samlwk.  1618b  drei  Motetten  (Eit- 
ner  1). 

Todeschini,  Francesco,  Violi- 
nist und  Violonist  beim  Herzoge 
Carlo  IL  von  Mantua,  Mouterato  etc., 
ist  bekannt  durch : 

Delle  Correnli.  Gagliarde,  Balletti,  et 
Arie,  ä  4  da  sonare  con  4  Viole  cioe  2 
Violini,  Viola,  e  Basso,  e  si  possono  so- 
nare ä  3,  ä  2,  lasciando  fuori  le  parti  di 
mezzo.  Op.  I.  di  .  . .  Musico,  &  Sonatore 
di  Violino  &  di  Violone  del  Sereniss. . . 
Ven.  16.50  Aless.  Vincenti.  4  Stb.  4P.  43 
Nrn.     [B.  Br. 

Todey,  Alexander,  Organist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  mit  264 
Gld.  jährl.  um  1619  (Köchel  1). 
Ist  nur  im  Hofstaate  Ks.  Ferdi- 
nand IL  verzeichnet. 

Todi,  (xioYanni  da, 

kommt  mit  4  Tonsätzen  in  einem  hds. 
Samlwk.  der  Egl.  B.  B.  vor.  Siehe  den 
Ai'tikel   Gontrapunto   2   und  im   Samlwk. 


Arascione's  Nuove  Laudi  ariose  1600  pag. 
53  ein  Gesg. 

Todi,  Griuseppe, 

ist  in  MoUo's  Arietta:  In  questa  tomba, 
mit  einer  Komposition  vertreten. 

Todiiii,  GrioTanni  Antonio,  ein 

Römer,  ist  bekannt  durch 

2  Gesänge  in  ßobletti's  Vezzosetti  fiori 
1622:  1.  Vedi  l'Alba  1  voc.  c.  Bc.  2.  Se 
perch'io  viva,  ebenso. 

Todini,  Micliele,  bez.  sich  als 
Piemontese  aus  Saluzzo  und  setzt 
dem  1676  hinzu:  in  seiner  Be- 
hausung (Wohnung)  beim  Bogen 
della  Ciambella  in  Rom.  Fetis  sagt 
(nach  La  Borde),  dass  er  lange  in 
Rom  lebte  (um  1673)  und  dann  in 
Frankreich,  wo  er  starb,  doch  fehlt 
die  Zeitbestimmung.  T.  war  ein 
geübter  Müsettspieler  und  erfand 
auch  mehrere  mechanische  Instru- 
mente, von  denen  Kirch  er  in  der 
Phonurgia  nova  1673  p.  167  ff. 
Beschreibungen  giebt.  Er  muss  zu 
der  Zeit  in  Rom  gelebt  haben  und 
gab  dann  selbst  in  einer  Schrift 
eine  Beschreibung  derselben,  be- 
titelt: 

Dichiaratione  della  Galleria  Annonica 
eretta  in  Roma  da  . . .  Roma  1676  Franc. 
Tizzioni.  12".  6  und  92  Bll.  [Bologna. 
B.  B.  Dai-mst.  Dresd.  C.  P.  Rom  Ce- 
cilia. 

Fetis  giebt  den  Inhalt  an. 

Todino,  siehe  Tudino,  Cesare. 

Todt,  Joliaiin  Cliristopli,  Kam- 
mermusikus beim  Grafen  Loewen- 
stein -Wertheim  in  der  2.  Hälfte 
des  18.  Jhs.  Eine  Hdschr.  seiner 
Konzerte  ist  mit  1783  gez.  Die 
Schweriner  Fürstenbibl.  besitzt  von 

ihm : 

Concerto  in  G.  per  Clavicembalo  accomp. 
due  V.  2  Corni,  2  FL,  Va.  e  B.  Lipsia 
da  Chr.  God.  Thomasio.  Nur  das  Titelbl. 
gedruckt,  Stb.  geschrieben.  2  andere  Kon- 
zeiie  ebenso  in  D.  u.  C. 

3  Konzerte  in  D.  und  Bis  (resp.  Es) 
in  gleicher  Besetzung,  das  2te  in  D.  mit 
„10.  Dez.  1783  comp.''  gez.    Stb.  im  Ms. 

Concertino  in  E  |4  2  Corni,  2  V.  Va.  e 
ß.     Ms.  Stb. 


Toller. 


416 


Toeschi,  Carlo  Gius. 


Sei  Sonate  per  il  Cemb.  e  Y.  obl.  ßac- 
colta  I.  Lipsia,  Thomasio.  Ms.  Stb.  Titelbl. 
gedr. 

Töller,  ... 

Im  Ms.  81  der  B.  B:  Ballett:  L^amour 
en  Cache  mis  en  musique  p. . .  (Kl.-A.  von 
Jos.  Steffan).     Fragment. 

Töpfer,  Christian, 

ist   iu   Tho.    Simpson's   Taffei   Consort 

1.  Thl.  1621  mit  5  Instrumeutalpiecen  ver- 
treten. 

Töpfer,  Darid,  nm  1666  Hof- 
kantor a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  300  Thlr.  Gehalt,  die  1680  auf 
500  Rthlr.  stiegen.  Nach  mehr  als 
50 jähriger  Dienstzeit  starb  er  am 
21.  Mära  1717  in  Dresden,  79  Jahr 
alt  (Fürstenau  1,  92.  98.  110.  2  b, 
16). 

Töi)fer,  Johann  Christian  Karl, 
geb.  zu  Apolda,  studierte  Theologie 
und  war  um  1773  Predigtamts-Kan- 
didat,  übernahm  aber  am  Herzogl. 
Gymnasium  zu  Eisenach  eine  Leh- 
rerstelle (Gerber  1).  Er  gab  heraus: 

Anfangsgründe  zur  Erlernung  der  Mu- 
sik, und  insonderheit  des  Klaviers,  durch 
eigenen  Fleifs  und  Erfahrang  aufgesetzt 
und  mit  einer  kritischen  Vorrede  begleitet. 
Breslau  1773  Korn.  4".  8  ßll.  [B.  B. 
Bmssel  5539. 

Törnitz,  . . .,  Organist  und  Bür- 
germeister in  Leisnig  (Sachsen)  um 
1710  (Mattheson  1,  159). 

Toesca,  . . . 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  iu  Dresden 
besitzt  unter  diesem  Namen,  den  ich  für 
eine  Verstümmelung  von  Toeschi  halte, 
im  Ms.  Cx  1011  ein  „Concerto  a  Violino 
concertato  a  VV.  Va.  e  B."  Adur.  5  Stb. 
40.  Es  fragt  sich  nur,  weicher  T.  ge- 
meint ist. 

Toeschi,  eine  Musikerfamilie 
deren  Vater  Älessandro  aus  Rom 
stammt,  nach  Deutschland  kam  und 
um  1731  Konzertmeister  a/d.  Hof- 
kapelle in  Ludwigsburg  (Stuttgart) 
mit  750  Gld.  Gehalt  wurde  (Sittard 

2,  123);  von  da  kam  er  um  1742 
bis  58  an  die  Hofkapelle  in  Mann- 
heim als  Konzertmeister  und  Di- 
rektor  der  Instrumental -Kirchen- 


musik (Marpurg  2,  567.  Fr.  Walter). 
Seine  Söhne  und  Enkel  traten  in 
seine  Fufstapfen  und  dienten  in 
Mannheim  und  München.  Dieselben 
von  einander  richtig  zu  unterschei- 
den ist  nicht  ganz  leicht,  da  die 
Akten  über  sie,  soweit  ich  sie  kenne, 
nicht  ausreichende  Notizen  bringen 
und  daher  Lipowsky's  Lexikon  oft 
aushelfen  muss. 

Von  Alexanders  Kompositionen  kenne 
ich  nur  6  Flötensolos  mit  Bc.  C  Hefte  in 
qufol.  [Rostock]  und  ein  Concerto  a  V. 
concert.  c.  VV.  Va.  e  B.  Esdur.  Part. 
Ms.  in  4P.  Vielleicht  ist  der  vorher  ver- 
zeichnete Toesca  derselbe.    [Dresden  Miis. 

—  Cm^lo  Oiuseppe.,  Sohn  des 
Älessandro,  soll  nach  Schilling  1724 
im  früheren  Kirchenstaate  geboren 
sein  und  führte  den  Namen  Toe- 
scha  della  Castella  Monte,  ßudhart 
167  dagegen  schreibt:  geb.  1722 
in  Padua.  Uebereinstimmend  wird 
1756  seine  Anstellung  als  Violinist 
a/d.  Mannheimer  Hofkapelle  ange- 
zeigt und  1766  wurde  er  Konzert- 
meister, beide  Angaben  werden 
durch  Fr.  Walter's  Dokumente  ver- 
bessert in  1752  erste  Anstellung 
und  1759  Konzertmeister  in  Mann- 
heim. 1778  siedelte  er  mit  der 
Kapelle  nach  München  über,  wird 
1780  Musikdirektor  und  starb  da- 
selbst vor  dem  3.  April  1788  und 
nicht  am  12.,  denn  am  3.  April 
wird  der  Tod  dem  Kurfürsten  ge- 
meldet und  schon  die  Gehaltsver- 
teilung an  jüngere  Mitglieder  be- 
schlossen (Kreisarchiv).  Er  kom- 
ponierte mehrere  Ballette,  Sympho- 
nien u.  a.  Schubart  S.  138  findet 
„Manches  sehr  schön,  doch  kennt 
man  ein  Stück  von  ihm,  so  kennt 
man  sie  alle,  auch  fehlt  ihm  der 
Kontrapunkt."  Auf  seinen  Drucken 
u.  Mss.  ist  er  meist  nur  mit  Carlo 
Toeschi,  oder  Joseph  (Gioseffo)  T., 
selten  mit  beiden  Vornamen  ge- 
nannt.    Es  sind  folgende: 


Toeschi,  Carlo  Gius. 


417 


Toeschi,  Giov,  ßatt. 


Feste  del  Serraglio.  Ballet,  1763.  Ms. 
P.  u.  Stb.     [Berlin  K.  H. 

Procris  et  Cephale,  Ballet  heroique. 
1768.  Ms.  [Darinst.  in  Part.  Berlin  K. 
H.  in  Stb.,  dort  noch  in  Mss: 

Mars  et  Ycuus,  Ballet,  Stb.  —  Endy- 
mion,  Bdlet,  kleine  Part.  —  Ferner  1 
Sinfonia  in  C.  Stb.  1  Divertimento  in  D. 
ä  5.  Stb.  3  Quintett!  in  F.  u.  G.  Stb.  1 
Quartette  in  F.    Stb. 

Enee  et  Lavinie,  Bauet  heroique,  1770. 
Ms.  P.     [Darmst. 

Six  Quatuors  a  Y.  Flute,  Alto  et  Basse 
obl.  oeuv.  1.  Berlin  &  Amsterd.,  J.  J. 
Hummel.  4  Stb.  [B.  B.  B.  Wagener. 
Brüssel  Cons. 

Sinfonia  a  piü  ström,  obl.  Prima.  Paris, 
fol.  —  Seconda  ...  Ib.  fol.     [br.  Mus. 

Symphonie  concertante  per  ii  V.  princip. 
et  Fl.  I.  princip.  c.  2  V.  A.  Fl.  2.  2  Corni, 
2  Clarini,  Timp.,  A'cl.  con  Contrabasso. 
Dem  Herzog  von  Leuchtenberg  gew.  12 
Stb.     [B.  M. 

Sinfonia  a  2  Y.  Ya.  2  Ob.  2  Cor.  e  B. 
8  Stb.     [B.  M. 

1  Sinfonie  im  Samlwt.  Symphonies  2. 
[B.  B. 

Six  Symphonies  dont  les  4  premieres 
peuvent  se  jouer  ä  8  et  en  quattuor  et  les 
deux  autres  ä  grand  orchestre  oblige,  op. 
3.  Paris,  la  Chevardiere.  Stb.  fol.  [Schwe- 
rin F.     br.  Mus. 

Six  Sinfonies  ä  2  V.  Taille  e  B.,  2 
Flütes  trav.  ou  Hautb.  et  2  Cornes  de 
chasse,  op.  4.  Amst.,  J.  J.  Hummel.  Stb. 
fol.  [Schwerin  F.  Darmst:  Paris  (im  Kai 
Toschi  gedr.).     Paris  Nat.  chez  Hummel. 

.5  Sinfonien  für  8  Instnim.  (2  Y.  Ya. 
2  Fl.  2  Ob.  u.  ß.)  im  Ms.  Stb.  [Schwe- 
rin F. 

Sinfonia  a  piü  stromenti  obl.  Nr.  15. 
Paris,  Huberti.     [Paris  Nat. 

6  Symphonies  . . .  Paris,  La  Chevar- 
diere.    [Ib. 

6  Quatuors  p.  Y.  Fl.  A.  et  B.,  oeuv.  3. 
Berlin  &  Amsterd.,  J.  J.  Hummel.  4  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

Trietti  a  2  Yiolini  e  Basso,  op.  7.  Paris, 
BaiJleux.     [Paris  Nat. 

Senates  en  Trio  pour  le  Clavecin,  Y. 
ou  Fl.  et  B.  Paris,  la  Chevardiere.  Stb. 
[Schwerin  F. 

Sonata  in  F.  per  il  Cemb.  con  2  Y.  e 
Ycl.   Stb.  im  Ms.     [Schwerin  F. 

Duetto  per  il  Cemb.  e  Y.  2  Stb.  Ms. 
[B.  M.     Musikfr.  Wien. 

Li  einem  Lautenbuche  der  Stadtb.  Augs- 
burg ist  er  auch  vertreten. 

Mss.  in  B.  Karlsruhe,  nur  einmal  mit 
Giuseppe  T.  gez.,  sonst  ohne  Yornamen: 

Eob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


956—958.  3  Concerti  h  Fl.  trav.  c.  2 
Y.  Yiola  e  B.  3  Sätze  in  neuerer  Form.  Stb. 

960.  Partia  ä  Fl.    obl.  V.  Yiola,   Ycl. 

B.  Stb.  ebenso. 

961.  Parthia  ebenso  in  2  Sätzen. 
968.    Serenata  k  2  Y.  2  Fl.  trav.  e  Ycl. 

4  Sätze  mit  Menuet. 

962-^967.  6  Quatn  ä  Fl.  trav.  Y.  Yio- 
letta  e  Ycl.  zu  2  u.  3  Sätzen. 

959.  6  Minuetti  a  2  Y.  2  Fl.  2  Ob. 
Oboe  d'amoure,  2  Cor.  2  Viole,  2  Fag. 
Contrab.  (von  Giuseppe  T.)  alle  in  Stb. 

In  HummeFs  6.u.  7.  Samlwk.  Sinfonien. 

Toeschi,    (jiovauni    Battista, 

Sohn  des  Carlo  Giuseppe,  geb.  in 
Mannheim  (1745  wie  man  bisher 
annahm  Ist  zu  spät,  da  er  schon  1755 
Violinist  a/d.  Mannheim.  Hofkapelle 
war),  Schüler  von  Stamitz,  wurde  als 
Violinist  a/d.  dortigen  Hofkapelle 
angestellt.  1774  bez.  ihn  die  Akten 
mit  dem  Titel  eines  Konzertmeisters, 
der  zugleich  Kapelldirektor  war, 
mit  700  Gld.,  die  noch  in  demselben 
Jahre  auf  800  Gkl.  erhöht  wurden. 
1778  siedelt  die  Kapelle  zum  gröfs- 
ten  Teile  nach  München  über  und 
führt  er  hier  den  Titel  eines  Hof- 
musikdirektors. 1799  beträgtseinGe- 
halt  1200  Gld.  Schilling  setzt  seinen 
Tod  den  1.  Mai  1800"  an,  in  den 
Akten  wird  er.st  am  13.  Mai  1800 
der  Tod  dem  Kurfürsten  gemeldet, 
doch  ist  dies  nicht  mafsgebend,  da 
die  Meldungen  nachweislich  oft 
recht  spät  erfolgten.  Mit  seinem 
vollen  Namen  sind  gez: 

3  Sinfonien  f.  2  Y.  A.  B.  2  Ob.  (oder 
2  Klarinett).  2  Fag.  2  Corni.  Ms.  Stb. 
[Brüssel  Cons.    Ebendort  noch  ein  Trio  in 

C.  für  2  Fl.  u.  B.  Ms.  Stb. 

In  B.  B.  Autogr.  Grasn.  mit  Giovanni 
T.  gez:  Quartett  f.  Fl.  Y.  Ya.  d'amour  u.  B. 

6  Conservation  Sonatas  for  2  V.  and 
a  B.    London,    fol.     [br.  Mus. 

6  Duetti  for  2  Y.  London,  fol.    [br.Mus. 

6  Senates  ä  2  Y.  oeuv.  2.  Amsterd. 
fol.     [br.  Mus. 

6  Senates  en  Trio  pour  2  V.  et  B.  Paris, 
fol.     [br.  Mus. 

Sonata  per  la  Yiola  d'amore  con  basso. 
Pai-t.  u.  3  Stb.  Ms.  19  345/49.    [Hofb. Wien. 

Die  Kgl.  Hausbibl.  in  Berlin  besitzt 
von   ihm   24  Sinfonien   im   Ms.  in  Stb., 

27 


Toesclii,  Carlo  Teodoro. 


418 


Toliius,  Jan. 


doch  bemerkt  der  Kat.,  dass  möglicher- 
"R-eise  auch  einige  von  Karl  Jos.  sich 
darunter  befinden. 

Toesclii,  Carlo  Teodoro,  Sohu 
des  Giov.  Battista.,  geb.  in  Mann- 
heim. Fetis  giebt  das  Jahr  1770 
an,  doch  schreibt  T.  1792  in. einer 
Eingabe  wegen  Erhöhung  seines 
Gehaltes,  dass  er  seit  12  Jahren 
in  der  Münchener  Hufkapelle  diene, 
das  ergiebt  das  Jahr  1780,  da- 
her ist  1770  zu  spät.  Im  Jahre 
1788  wird  er  als  jüngst  an- 
gestellter Yiolinist  bezeichnet,  je- 
doch erhielt  er  schon  1785  und 
1787  Gehaltszulagen.  Er  lebte  noch 
im  Jahre  1835,  denn  die  B.  M.  be- 
sitzt aus  diesem  Jahre  ein  Heft 
Hofballwalzer  unter  dem  Namen 
Toesca  di  Castellamonte ,  Kitter. 
Eetis  verz.  das  Ballet  die  Amazonen. 

Tognetti,  Francesco,  um  1765 
zu  Bologna  geb.,  wurde  Prof.  der 
Literatur  am  Liceo  filarmonico  zu 
Bologna  und  schrieb  einen 

Discorso  sui  progressi  della  musica  in 
Bologna,  letto  nella  grande  aula  del  Liceo 
filarmonico  di  essa  citta  in  occasione  di 
solenne  distiibuzione  de'premi.  del  giä  pro- 
fessore  . . .  Con  note.  Bologna  1818  per 
le  stampe  di  Annesio  Nobüi.  gr.  4*^.  32  S. 
[Bologna.     Glasgow. 

Antonio  degli  Antonii  kiitisierte  die 
Schrift  im  Diario  di  Bologna,  Juli  1818 
p.  75,  worauf  T.  in  einer  neuen  Schrift 
sich  verteidigte: 

Lettere  di  Fr  . . .  Tognetti  bolognese, 
che  servono  di  appendice  al  suo  discorso 
sui  progressi  della  musica  in  Bologna. 
Bol.  1819  Ann.  Nobili.  gr.  4«.  16  S. 
[Bologna.     B.  B.     (Siehe  Fetis). 

La  Toilette,  des  Yenus  dressee 
par  l'aniour.  Paris  1746/47  Boivin, 
Le  Clerc,  Buchene,  Castagnerie, 
Partie  1  —  10.  8».  Enth.  Eondes, 
Airs,  Vaudevilles,  Parodies  in 
Melodie  ohne  Bass.     [B.  M. 

Toja,  GioTanni,  gehört  dem 
18.  und  19.  Jh.  an  und  ist  be- 
kannt durch 

1  Divertimento.  2  Serenate  und  3 
Notturni   für  Klav.  und  Fl.    —    Fl.  Va. 


Guit.  —  Fl.  2  Y.  Va.  Vcl.  —  Harfe  und 
Fl.  Einige  mit  den  Opuszahlen  8 — 10 
gez.     [Musikfr.  Wien. 

Tola,  siehe  Thola. 

Toleiitino,  Cesare  de,  1520 
Musicus  secretus  in  der  Kapelle 
Papst  Leo  X.  (Viertelj.  3,  255). 

Tolero,  M . . . 

in  Ms.  W  102.  1677,  B.  B.  13  geistl. 
Gesge.  für  1  Ötim.  mit  B. 

Toleron,  siehe  Peiiet. 

Tolliurst,  flenry,  ein  englisch. 
Musiker  des  18.  Jhs.  (2.  Hälfte), 
aus  Kent  stammend,  wie  er  seinem 
Namen  beisetzt,  ist  bekannt  durch 

Magnificat  and  Nunc  dimittis  composed 
by  . . .  London,  Bland  &  Wellers.  4". 
10  S.     [B.  Kgsbg. 

Tolleiiaere,  Joachim  de,  siehe 
Cabilliau. 

Tollet,  Charles,  wurde  1716 
als  Sänger  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London  angestellt  (Viertelj.  8,  516). 

Tollet,  Thomas,  gab  eine 
Schule  fürs  Flageolet  heraus  und 
1694  gemeinsam  mit  Lenton:  A 
consort  of  Musick  in  three  parts. 
Hawkius  5,  26  und  S.  470  druckt 
er  eine  Piece  fürs  Flageolet  ab: 
Tollet's  Grouiid  genannt,  Melodie 
mit  Bass. 

Ein  O.  Tollet  ist  in  John  Play- 
ford's  Division  Violin  1685  ver- 
treten. 

Tollins,  Jan,  aus  Amersfort, 
gegen  1550  geboren,  wurde  noch 
in  jungen  Jahren  als  Musikmeister 
a/d.  Kirche  Unserer  lieben  Prauen 
daselbst  angestellt.  Da  er  Katholik 
war,  fand  er  in  seinem  Vaterlande 
wenig  Anerkennung,  er  ging  daher 
nach  Italien  und  wurde  in  Assisi 
Kapellmeister.  Die  Tijdschrift  1, 
45  teilt  aus  einem  Aktenstücke 
vom  8.  Juli  1587  mit:  Gio.  Tollio 
del  q.  Giovanni  fiammingo,  musico, 
giä  maestro  di  capella  in  Assisi. 
Um  1587  ist  er  dann  in  Kom  u. 
aus  der  Briefsamlg.  van  der  Putten 


Tollius,  Jan. 


419 


Tomadini,  Jacopo, 


(typis  1601)  geht  hervor,  dass  er 
um  1591  in  Padua  lebte  und  an 
dem  dortigen  Bischöfe  einen  Be- 
schützer fand;  auch  die  Dedikation 
zu  den  Motetten  ist  in  Padua  1591 
unterzeichnet.  Von  hier  ging  er 
nach  Dänemark  und  wurde  an  der 
Hofkapelle  als  Sänger  mit  300  Thlr. 
vom  10.  Okt.  1601  bis  18.  Jan. 
1 603  angestellt.  Dann  verschwindet 
er  unseren  Augen,  wahrscheinlich 
ist  1603  sein  Todesjahr  (24.  Aus- 
gabe der  Vereinigung  Nord-Nieder- 
ländischer Musikgeschichte,  Aus- 
gabe Madrigale  von  Tollius).  Von 
seinen  Kompositionen  kennt  man: 

Motecta  de  diguitate  et  nioribus  sacer- 
dotura  Joannes  Tollij  Amersfordiensis 
Belga  ternis  vocibus.  Lib.  1.  Veu.  1590 
Ang.  Gardanus.  3  Stb.  4".  21  Mot. 
[B.  Kgsbg:  B. 

Lib.  1.  et  2.  Motectormn  5  vocum. 
Yen.  1591  Gardanus.  5  Stb.  #.  [B. 
Kassel.     In  hds.  Part,  in  Amst. 

Moduli  trium  vocum,  et  saci'is  bibleis 
plerique  omnes  desumpti .  .  .  1597  apud 
Hieron.  Commelinum  (in  Heidelberg).  3 
Stb.  (iu4".  28  Xrn.  [Brüssel.  Wolfenb. 
Köln. 

Madrigali  a  6  voei.  1597  appresso 
Girol.  Commelino  (druckte  in  Heidelberg, 
später  in  Löwen).  6  Stb.  qu4".  21  iladr. 
[Wolfenb.  fehlt  A.  Proske  fehlt  T. 
Darmst:  T.  Amst.  5a.  Neuausgabe  in 
Part,  in  24.  Ausgabe  der  Vereinigung 
Nordniederl.  Musikgeschichte  1901. 

2  Madrigale  in  alten  Samlwk.  (Eitn.  2). 

Tollius,  Jaeobus,  geb.  gegen 
1630  in  Utrecht,  gest.  22.  Juni 
1696  ebd.,  studierte  in  Deventer 
und  Utrecht,  trat  als  Lehrling  in 
eine  Buchhandlung  ein,  wurde 
darauf  Sekretär  bei  Heinsius, 
Rektor  zu  Duisburg,  reiste  durch 
Italien  und  Deutschland  und  starb 
im  Elend  zu  Utrecht.  Er  gab  das 
Werk  Bacchius'  in  latein.  Ueber- 
setzung  heraus,  betitelt: 

D.  Benedict!  Bacchini  de  sistris,  eorum- 
que  figuris.  ac  differentia  dissertatio.  Jac. 
Tollius  dissertatiunculam  et  notulas  adjecit. 
Trajecti  ad  Rheuum  lö96  Halma.  4".  36 
S.     1  Taf.    Dieser  Uebersctzung  fügte  er 


noch  auf  7  Seiten  eine  Abhandlung  bei: 
De  sistorum  varia  figura.  [Brüssel. 
Dresd.  in  einer  Kopie  in  4^. 

Graevius  druckte  beide  Abhdlg.  in  dem 
Thesaurus  antiquit.  roman.  Bd.  6,  407  ab, 
ebenso  Ugolini  in  Thesaur.  antiq.  sacr. 
Bd.  32  (Fetis  Näheres). 

ToloDias,  le  P.  Charles-Pierre- 

Xavier,  geb.  1705  zu  Avignon, 
gest.  um  1763  zu  Lyon.  Trat  in 
den  Jesuitenorden,  wurde  Professor 
der  schönen  Literatur  am  Kolle- 
gium Trinite  zu  Lyon,  dann  ]\Iit- 
glied  der  dortigen  Akademie  der 
Künste  und  Wissenschaften.  1755 
nahm  er  seinen  Abschied  nach  einer 
Diskussion  mit  den  Freunden  d' 
Alembert's  und  den  Encyklopae- 
disten.  In  den  Schriften  der  Aka- 
demie Nr.  965  fol.  befindet  sich 
der  Aufsatz: 

Melographie  ou  Declamation  notee  des 
anciens.  In  der  Bibl.  zu  Lyon  im  Ms: 
Reflexions  sur  la  musique  et  sur  la  pein- 
ture  des  anciens  (1748)  (Fetis). 

Tomadini,  D.  GrioYanni  Bat- 
tista,  aus  Udine,  wo  er  am  Dome 
Kapellmeister  war. 

Bekannt  durch  ein  Magnificat  ä  4  v. 
con  istrom.  Ms.  P.  qufol.  12  Bll.  [Bo- 
logna]. Lebenszeit  nicht  bekannt;  obige 
Notiz  aus  dem  Kat.  2,  319  obiger  Bibl. 
—  Dort  noch  ein  Kyrie  per  2  T.  e  B. 
concertato  c.  ström.     Ms.  P.     16  Bll. 

Tomadini,  Abate  Jacopo,  di 
Cividal  del  Friuli,  18/19.  Jh.,  be- 
kannt durch  die  Drucke: 

Messa  a  3  voci  uguali  con  accomp.  d' 
organo  del  sacerdote  Jacopo  Tomadini, 
Maestro  di  capella  nella  insigne  Collegiata 
di  Cividale.  Milano,  Calcografia  musica 
Sacra,     fol.     [Bologna. 

Cautica  e  Salmo  del  beato  San  Fran- 
cesco d'Assisi  (testo  di  lingua,  dal  1710 
al  1724)  posti  in  Musica  per  Tab.  .  .  Mi- 
lano, Tito  di  G.  Ricordi.  fol.  5  Bll.  [Bo- 
logna. 

Motectula  XX  potissimum  in  Benedic- 
tione  agenda  cum  Augustissimo  Eucha- 
ristiae  Sacramento  tribus  hominum  voci- 
bus Harpa  simul  et  Harmonie  vel  uno 
organo  comitantibus  concinnavit  ...  in 
insigni  Collegiata  Eccl.  Ferojuliensi  Ca- 
nonicus  et  Musices  Magister.     Mediolani, 

27* 


Tomanik. 


420 


Tomaschet. 


apud  Calchographiam  Musica  sacia,  Via 
S.  Sofia  1.    P.     80.     95  S.     [ib. 

Die  Erben  ia  Cividale  besitzen  den 
Katalog  seiner  Werke  (Wiener  Musikaus- 
stellung). 

Eiuige  Tousätze  in  Ernst  Ranke's  Chor- 
gesänge zum  Preise  der  big.  Elisabeth.  Lpz. 
1883,8-i  Br.  &  Haertel. 

Tomanik,  Joseph, 

bekannt  durch  ein  Tantum  ergo  4  voc. 
c.  orch.  in  Stb.     [Musikfr.  Wien. 

Tomas,  s.  Thomas,  Jacques. 

Tomas,  Fahri,  Scolaris  Tapisier, 
wie  es  im  Ms.  Cod.  37  zu  Bologna 
heifst,  ist  dort  unter  Nr.  49  mit 
einem  „Et  in  terra  pax"  vertreten. 

Tomaschek,  Wenzel  Johann, 
geb.  17.  April  1774  zu  Skutsch  in 
Böhmen,  gest.  3.  April  1850  zu 
Prag.  1787  wurde  er  Chorknabe 
zu  Iglau  im  Miuoritenkloster,  zu- 
gleich Schüler  der  Lateinschule; 
1790  ging  er  nach  Frag  und  be- 
suchte später  die  Universität,  um 
Jura  zu  studieren,  dabei  pflegte  er 
eifrig  die  Musik  und  ernährte  sich 
durch  Unterrichten.  1799  wurde 
er  vom  Grafen  Georg  von  Bouquoy 
als  Komponist  und  Direktor  in  sein 
Haus  aufgenommen,  wo  er  nun 
seinem  Lieblingsstudium  ungestört 
nachgehen  konnte.  Auch  in  späte- 
rer Zeit,  als  er  längst  das  Haus 
des  Grafen  verlassen  hatte  und  in 
Prag  ein  viel  gesuchter  Klavier- 
lehrer war,  nennt  er  sich  mit  Vor- 
liebe noch  „Compositeur  des  Grafen 
Bouquoy".  Ales.  Dreyschock,  Jul. 
Schulhoff  u.  a.  bedeutende  Pia- 
nisten sind  seine  Schüler  (Selbst- 
biogr.  im  4.  Jhrg.  1845  des  böh- 
mischen Jahrb.  Libussa  von  P.  Klar. 
—  Rud.  Freih.  Prochäzka's  Arpeg- 
gien  1897  p.  65  ff.,  siehe  auch  das 
Reg.  Ed.  Hanslick's  in  „Aus  mei- 
nem Leben";  S.25  giebt  er  eine  treff- 
liche Beschreibung  seines  Aeufse- 
ren,  seiner  Unterrichts-Methode  u. 
Leistung  als  Komponist;  siehe  auch 
weiterhin).      Er    wurde    einst    als 


Komponist  sehr  gefeiert.  Die  Lpz. 
Ztg.  bringt  zahlreiche  Kritiken, 
auch  in  Bd.  11,  367  einen  In- 
strumentalsatz. Nachweisbar  sind 
heute  noch: 

Messa  con  Graduale  et  Offertorio  ä  4  v. 
c.  Strom.  Op.  46.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus. 
Musikfr.  Wien. 

Missa  solemnis  sacris  Ferdinand!  Im- 
peratori.     Op.  81.     Ms.  P.     [Amst. 

Missa  in  Es.     Ms.  P.     [Leipz.  Thom. 

2  Messen  mit  Orch.  Ms.  P.  [Kloster- 
neuburg. 

Messa  ä  4  voci  coll'acc.  d'oreh.  Ms.  P. 
—  Hymni  in  sacro  pro  defunctis  cautari 
soliti  4  vocum.  Ms.  P.  und  im  Drack, 
P.     [Darmst. 

Krötiungs- Messe,  Chor,  Soli  u.  Orch. 
im  Druck.     [Berlin  Singak. 

In  Kremsmiinster  einige  Messen  und 
1  Requiem. 

2  Requiem  in  Cm.  und  Hm.,  ersteres 
mit  Orch.,  letzteres  nur  mit  obl.  "Vcl. 
Mss.  P.     [Berlin  Singak. 

Missa  de  Requiem  4  voc.  c.  B.  et  Vcl. 
Ms.  P.     [Regensburg  Domb. 

Requiem,  op.  70.  P.  [Amst.  Musikfr. 
Wien,  dort  noch  ein  2tes  Requiem. 

Te  Deuui  4  voc.  c.  orch.  Ms.  P.  [Ber- 
lin Singak.  B.  ß:  op.  79  im  Kl.-A.  Mainz, 
Schott. 

Hymni  in  sacro  pro  defunctis,  Cm. 
op.  70.  (Prag,  Haas.)  Part.  99  S.  [B.  ß. 
B.  M:  (Schott  in  Mainz).  P.  Hof b.  Wien 
(Prag.  1828). 

Hymni  in  sacro  pro  defuncti,  4  voc. 
c.  Pfte.  V.  Vcl.  op.  72.  Moguntiae, 
Schott.  P.  fol.  [B.  B.  Musikfr.  Wien. 
Amst. 

Veni  creator,  Hymnus  c.  orch.  P.  ge- 
druckt.    [Berlin  Singak. 

Das  Gebet  des  Herrn  für  Chor  und 
Pfte.     op.  7Ö.     Mainz,  Schott.     [B.  B. 

6  Lieder,  op.  2.  Prag,  Widtmann. 
[B.  B. 

6  Lieder  m.  Clav.-Begltg.  op.  6.  qufol. 
[Dresd.  Mus.     Salzburg. 

Leonore.  Ballade  von  Bürger  ...  f. 
1  Singst,  mit  Clav.  op.  12.  Prag,  Haas, 
qufol.    [B.  B.    Dresd.  Mus.    Musikfr. Wien. 

Leichenphantasie  auf  Schiller's  Tod, 
op.  25.     Prag,  Eoders.     [Musikfr. Wien. 

Geliert's  Bufslied,  op.  27.  Lpz.,  Pe- 
ters,    [ib. 

Sestero  Pisnj,  6  böhm.  Lieder,  op.  48. 
Prag,  Enders.     [ib. 

Op.  53.  54.  57.  60.  61.  Heft  1.  2.  5. 
8.  9.  Gedichte  von  Göthe  für  Gesg.  u. 
Pfte.    s.  1.     [B.  B.    Musikfr.  Wien. 


Tomaschek. 


421 


Tomasi,  Biasio. 


Die  Eatstehung  der  Abtei  Holienfurtli, 
Ballade  von  Carol.  Picbler,  f.  1  Singst, 
mit  Klav.,  op.  6"2.  Prag,  Berra.  [Musikfr. 
Wien.     Salzburg. 

3  Gesänge  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  op.  67. 
Prag,  Haas.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

3  dito  2.  Heft  op.  68,  ib.  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

5  Gedicbte  von  Ebert  f.  1  Singst,  mit 
Pfte.  op.  69.  Prag,  Kronberger  u.  Weber. 
20  S.  qufol.  [B.  B.  Hofb.  Wien.  Mu- 
sikfr. "^^'ieu. 

6  böbmische  Lieder  von  Hauka,  op.  71. 
Prag,  Enders.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

6  Gesänge  aus  Ebert's  Epos:  Wlasta, 
theils  f.  1  Singst.,  tb.  f.  2  Sopr.  u.  Alt, 
op.  74.     Prag,  Berra.     [Musikfr.  Wien. 

3  Gesge.  f.  1  Singst,  mit  Pfte.  op.  92. 
Hbg.,  Cranz.     [ß.  B. 

Tiscblied  von  Göthe  für  Chor  u.  Orch. 
op.  93.     P.     [B.  B. 

Arietta,  In  questa  tomba.  Wien,  MoUo 
(Samlwk.).     [B.  B. 

Schillers  Ivrische  Gedichte  f.  1  Singst, 
mit  Pfte.  Hbg.,  Cranz.  Heft  1  (4  Hefte 
erschienen).     [Musikfr.  Wien. 

2  Gesänge  f.  3-  und  1  Gesg.  f.  4  Singst, 
mit  Pfte.     Prag,  Enders.     [Salzburg. 

Maria  Stuart's  Abschied  von  Frank- 
reich, Klage  an  den  Kerker  . . .  Prag, 
Enders.     [Musik-fr.  Wien. 

Die  Enkelin  am  Namenstage  ihres 
Grofsvaters,  von  J.  A.  Hanslick.  Prag, 
Berra  Nr.  2.     [B.  B.     Musikfr.  Wien. 

AVorte  des  Dankes  bei  Eröffnung  der 
Beschäftig augsanstalt  f.  eiwachseue  Blinde 
in  Prag  am  9.  Juü  1833  f.  2  T.  u.  2  B. 
[Musikfr.  Wien. 

Lied  eines  Alpenmädchens,  in  Album  11. 
[B.  M. 

Sinfonie  in  Es  f.  grofses  Orch.  Stb. 
[Musikfr.  AYien. 

Ouvertüre  in  Es  zu  4  Hd.  op.  38. 
Prag,  Berra.     [B.  B. 

Ouvertüre  zu  Bürgers  Leonore  f.  gr. 
Orch.     Stb.     [Musikfr.  Wien. 

1.  Conceit  pour  le  Clavecin  avec  orch. 
08.  18.     [Musikfr.  Wien. 

Quatuors  p.  le  Pfte.  V.  Va.  B.  oe.  22. 
Lps.,  Br.  &  H.     [B.  B. 

Sonaten  für  Klavier  op.  11.  14.  15. 
[Musikfr.  Wien. 

Grande  Sonate  p.  le  Pfte.  oe.  21. 
Vienne,  Magasiu.     [B.  B. 

Sonate  p.  le  Pfte.  oe.  48.  Vienne, 
Hofmeister.     [B.  B.     Musik-fr.  Wien. 

6  ßapsodies  p.  le  Pfte.  oe.  40.  Prag, 
Haas.  [B.  B.  Musikfr.  Wien,  noch  oe.  63 
u.  66. 


Sonate  et  Rondeau  p.  le  Pfte.  Zuric, 
Nägeli.     [B.  B.     B.  M.     B.  Wagener. 

3  Eclogues  p.  le  Pfte.  oe.  63,  5.  liv. 
Lps.,  Hofmeister.  [B.  Wagen  er.  Musikfr. 
Wien:  oeuv.  3.5.  39.  47.  51. 

In  Musikfr.  Wien  noch  Allegri  oe.  40. 
41.  —  Ditirambi  op.  52.  —  Rondo  op.  65 
und  Var.  aus  dem  AValdmädchen. 

3  Ditirambe  per  il  Pfte.  op.  65.  Praga, 
Berra.     31  S.     kl.  qufol.     [Hofb.  Wien. 

12  Ländler  samt  Coda,  1805.  Prag, 
Gerzabeck.     [B. B. 

Var.  über  ein  Thema  von  Diabelli  f. 
Pfte.,  siehe  Künstierverein, 

In  Marco  Berra's  Museum,  2.  Bd.  ein 
Orgelstück. 

Im  Autogr.  Grasnick,  B.  B.,  2  Lieder 
und  1  Brief.  —  In  Hofb. Wien  im  Autogr, 
(18405)  Polonaise  für  Klavier. 

Tomaselli,  Grioseifo,  von  1788 
bis  1796  Tenorist  und  Figural-Ge- 
sanglehrer  am  Dome  zu  Salzburg 
(Peregrinus  168).  Reichard  1798, 
241  verz.  ihn  1797  als  hochfürstl. 
Salzburgischen  Kammer- Virtuosen. 

Tomasi,  Antonio  Francesco, 

Bruder  des  Biasio,  war  1615  Or- 
ganist an  S.  Francesco  in  Ferrara. 
In  Biasio's  Quaranta  Concerti  1615  be- 
finden sich  7  Gesänge  von  ihm  (Eitner  1 
das  Register). 

Tomasi,  Biasio  (Biasio),  aus 
Comachio  in  der  römischen  Pro- 
vinz (Comachilensis),  war  in  den 
Jahren  1611  und  1615  Stadt-Or- 
ganist in  Comachio;  1635  bez.  er 
sich  mit  Archipresbyter  und  Vikar 
zu  Massa  Fiscaglia  (Ferrara).    Man 

kennt  von  ihm: 

Di  Biasio  Tomasi,  organista  ...  il  1. 
Hb.  de  Sacri  Fiori  ad  una,  2,  3,  &  4  voci 
Con  la  parte  grave.  Ven.  1611  l'herede 
di  Ang.  Gardano.  5  Stb.  4".  26  Gesge. 
[B.  Frkft.,  im  Kat.  der  Index. 

Quaranta  Concerti  di  .  .  .  2.  lib.  de 
Sacii  fiori  <\  1.  2.  3.  4.  5.  6.  8.  voci.  Con 
il  Bc.  Compressi  in  essi  alcuni  di  Än- 
tonio  Francesco  suo  fratello,  Organista 
nella  chiesa  di  San  Francesco  in  Ferrara. 
Op.  4.  Ven.  1615  stampa  del  Gardano 
(Magni).  6  Stb.  4P.  33  Mot.  von  Biasio 
und  7  von  Ant.  Francesco.  [B.  Frkft., 
Kat.  das  Reg.     B.Pirna  (jetzt  Dresd.). 

Mütecta  binis,  teruis,  quaternisque  vocib. 
concinenda   una   cum    Litanijs    ß.  M.  V. 


Tomasi,  Giov.  Batt. 


422 


Tomtolino. 


4  vocibus  ...     Op.  6.     Ven.  1635  Magni. 

5  Stb.    40.    17  Gesge.    [B.  Br.    B.  Kassel 
3  Stb. 

...  1\  1 .  lib.  de  Madrigali  a  5  voci. 
Con  la  parte  graue  accomodata  per  il 
Clavicembalo,  Spinetta  &  altre  .  . .  Veu. 
1611  rherede  di  Aüg.  Gardano.  5  Stb. 
4".     17  Gesge.     [Bologna:  C.  A.  5a. 

...  n  2.  lib.  de  Madrigali  a  5,  &  a  6 
voci,    con    il  Bc.  ...     Ven.    1613   Magni. 

6  Stb.     40.    20  Gesge.     [Bologna. 

5  lat.  Gesge.  in  alten  Samlwk.  (Eit- 
ner  1).  In  Ms.  L217  B.  B.,  siehe  Desid. 
Pecci.  —  4  Tonsätze  im  Samlwk.  Contra- 
punto  2. 

Toinasi,    OioTanui    Battista, 

diente    seit    c.    1656    dem    Hause 

Gonzaga   als  Organist  und   wurde 

am    2/10    1679    nach    dem    Tode 

Andrea     Mattioli's     Direktor     der 

herzogl.  Kammermusik  in  Mantua. 

Am  23/9  1685  erhält  er  als  Pension 

60  Scudi  (Bertolotti  112). 

Von  seiner  Oper  ,,Sesto  Tarquinio", 
Text  von  Eadovero,  in  Venezia  1679  auf- 
geführt, hat  sich  das  Textbuch  in  Privat- 
hand erhalten,  dagegen  besitzt  die  Hofb. 
in  AVien  2  Oratorien  in  Part:  1.  La  Ro- 
sinda  in  2  Teil.  2.  Saut'  Agata  zu  6  Stirn. 
u.  Orch.  in  2  Teil.  Mss.  19162/63.  Auf 
dem  2ten  bez.  er  sich  als  Kapellmeister 
des  Herzogs  von  Mantua. 

Tomasiiii,  Antonio,  2ter  Sohn 
des  Lodovico  L,  geb.  17/2  1775, 
trat  ebenfalls  1796  als  Violinist 
in  die  fürstlich  Esterhazysche  Ka- 
pelle in  Eisenstadt,  wurde  1811 
Dirigent  bei  der  2.  A^ioline,  und 
1820  bei  der  ersten.  Er  starb 
12.  Juni  1824  ebd.  (Pohl  3,  263. 
4,  382.  Pohl  5,  108  verz.  sein 
Geburtsjahr  und  bez.  ihn  als  Mit- 
glied der  Wiener  Tonkünstler- 
Societät). 

Tomasini,Lo(lOTico{Aloysius)I., 
geb.  1741  za  Pesaro,  gest.  25/4 
1808  zu  Eisenstadt,  66  Jahr  alt. 
1757  kam  er  von  Italien  mit  dem 
Fürsten  Esterhäzy  nach  Eisenstadt 
als  Kammerdiener,  nach  1761 
wurde  er  als  Violinist  a/d.  fürstl. 
Kapelle   angestellt.       Sein    Gehalt 


stieg  von  200  bis  auf  1100  Gld. 
1775  liefs  er  sich  in  "Wien  als 
Violinvirtuose  hören,  1802  wurde 
er  Direktor  der  Kammermusik  bei 
seinem  Fürsten.  Im  Archiv  zu 
Eisenstadt  befinden  sich  Kompo- 
sitionen von  ihm  (Pohl  3,  263.  4, 
17).  Nachweisbar  von  seinen  Ar- 
beiten sind  aufserdem  folgende: 
Concerto   in  A.    für  V.  u.  Begleitung. 

—  6  und  3  Quartetti   f.   2  V.  Va.  u.  B. 

—  1  Quartett  in  Gd.  ebenso. 

24  Diveitimenti  per  V.  Bariton  e  Vcl., 
Kopie  nach  dem  Eisenstädt'schen  Autogr. 

—  2  Sonaten  f.  V.  u.  B.   —   Variat.  für 
V.  u.  B.,  sämtlich  in  Stb.    [Musikfr.  Wien. 

6  Divertimenti  a  4,  Ms.  iu  Stb.  [Ber- 
Hn  K.  H. 

Pohl  sagt,  dass  Traeg  und  MoUo  iu 
"Wien  Mehreres  von  ihm  verlegten.  Mey- 
sel's  Handbuch  von  1817  zeigen  Duos  f. 
2  V.  von  obigen  Verlegern  herausgegeben 
an,  sowie  folgendes  Werk: 

3  Duos  concertanto  per  2  V.,  ded. 
Jean  Tost.  Vienua,  Weigl.     2  Stb.     [B.  B. 

Tomasini,  Luigi  (Aloysius)  IL, 
Sohn  des  vorhergehenden,  trat 
1796  als  Violinist  in  die  Kapelle 
des  Fürsten  Esterhäzy  ein,  heiratete 
ohne  Erlaubnis  des  Fürsten  die 
Sängerin  Sophie  Groll  (CroU), 
w^urde  entlassen  u.  ging  in  herzgl. 
Mecklenburg  -  Strelitzsche  Dienste 
als  Konzertmeister.  Seine  Frau 
wurde  als  Sängerin  angestellt. 
Beide  gaben  1812  in  Berlin  ein 
Konzert,  m  dem  T.  das  Beetho- 
vensche  Violinkonzert  spielte,  sowie 
1814  in  Wien.  Von  da  ab  ver- 
scholl er.  An  Kompositionen  ist 
nichts  bekannt. 

Tomaso,  Aquino, 

Tomaso  de  Celano,  siehe  beide 
unter  Tliomas. 

Tomaso  da  Sant'  Agata  u.  Santa 
Maria,  siehe  Santa. 

Tomaso,  Don  Giov.,  Bolognese, 
siehe  Lambertini. 

Tombolino,  ß  . . ., 

bekannt  durch  die  Oper  „Taraerlano" 
1799.     Ms,  P.     2  voll.     [Berlin  K.  H. 


Tomei,  Clierubini. 


423 


Toraeoni,  Pellegrino. 


Tomei,  Chonibini,  Mon.  Sil- 
vestrino  da  Recanati. 

Im  Samlwk.  1646  a  ein  Tonsatz  mit 
lat.  Text  (Eitner  1).  Der  Antiq.  Eosen- 
thal  besafs  eine  Cantusstimme  eines 
Samlwkes.  aus  derselben  Zeit,  in  dem 
sich  2  Tonsätze  von  ihm  befanden,  Titelbl. 
fehlt. 

Tomei,  Nicoiao,  Musiker  a/d. 
Stadtkapelle  in  Lucca  vom  14/3 
1561—1578,  in  welchem  Jahre  er 
den  Abschied  nahm  und  ins  Aus- 
land ging  (Nerici  188  ff.).  Er  fand 
in  Savoyen  Stellung  und  wird  in 
Pietro  Yecoli's  Madrigali  1.  lib.  5 
voc.  1581  ,,Capo  della  musica  dei 
Sereniss.  Duca  di  Savoia"  genannt 
und  die  Madrigale  mitgeteilt:  Alma 
che  fai;  Svegiiati  dunque,  2.  parte. 

Tomelin,  J  . , .,  Organist  a/d. 
Hofkapelle  in  Paris  unter  Louis  XIY. 
(Castil-Blaze  113). 

Tomelli, . . .  kommt 

im  Ms.  Cs.  1014  in  Dresd.  Mus.  mit 
einer  Sinfonia  Nr.  1  con  VV.  Cor.  Ya.  e 
B.  Part.  2  Ell.  vor,  doch  glaubt  man,  dass 
Jomelli  gemeint  ist. 

Tomeoiii,  Florido,  Sohn  des 
Pellegrino,  geb.  3.  Febr.  1755  zu 
Camajore,  gest.  im  Aug.  1820  zu 
Paris.  Er  studierte  Musik  unter 
der  Anleitung  seines  Vaters,  be- 
suchte dann  ein  Konversatorium 
in  Neapel  und  ging  1783  nach 
Paris,  wo  er  festen  Fufs  fasste. 
Hier  gründete  er  eine  Musikalien- 
handlung, welche  später  an  Md. 
Duhan  überging  u.  jetzt  die  Firma 
Schonenberger  trägt  (Xerici  106). 
Er  war  Theoretiker  u.  Komponist. 
Nachweisen  lassen  sich  von  seinen 
Werken : 

1.  Methode  qui  apprend  in  connoissance 
de  l'harmonie  et  la  pratique  de  l'accomp., 
Selon  les  principes  de  l'ecole  de  Naples, 
par . . .  Paris  chez  l'auteur.  qufol.  [Bo- 
logna. 

2.  Theorie  de  la  musique  vocale,  ou 
ses  dix  regles  qu'il  faut  connaitre  et  ob- 
server  pour  bien  chanter  ou  pour  appren- 
dre  ä  juger  soi-meme  du  degre  de  per- 
fection  de  ceux  que  l'on  entend ;  par  , . . 


Avec  des  remarques  sur  la  pronouciation 
des  langues  fran^.  et  ital.,  rediges  par  un 
homme  de  lettres.  Paris  (1798)  chez 
l'aut.  et  Ch.  Pougens,  an  VIl.  8^  150  S. 
[Brüssel.  Bologna.  B.  M.  eiue  Ausgabe : 
Paris  1799  L'auteur  et  Chailes  Pougens 
(Buchdrucker  und  Verleger).  S*'.  8  und 
138  S.,  2  Taf.  Tomeoni  nennt  sich  einen 
Professor  der  Musik. 

Leo  Liepm.  besafs  einst  von  ihm: 
3.  II  Solitario-Armonico:  La  Tomba 
d'Irene,  Madrigali  a  due  voci,  o  siano 
studi  d'armonia  e  di  Canto,  per  Soprane 
e  Basso,  Violoncello  ed  accomp.  di  Piano. 
Parigi,  Tomeoni.     qufol. 

Fetis  erwähnt  nochSonaten,  Kantaten  u.  a. 

Tomeoni,  PeHegrino,  Vater 
des  Florido,  geb.  um  1729  zu 
Lucca,  gest.  um  1816  zu  Paris. 
Studierte  in  Neapel,  muss  darauf 
um  1755  eine  Anstellung  in  Cama- 
jore bekleidet  haben  und  kehrte 
dann  in  seine  Heimat  zurück,  wo 
er  eine  Lehrerstelle  am  Seminar 
von  S.  Michele  in  foro  erhielt,  die 
er  1785  mit  dem  Kapellmeister-  u. 
Organistenposten  am  Collegium 
Pietrasanta  ebd.  vertauschte  (Titel. 
Nerici  106.  S.  278  bringt  er  noch 
folgende  Nachrichten:  1769—70 
sang  er  Sopran  (?)  an  S.  Croce. 
1771—74  Tenor.  1775  wirkte  er 
als  Sänger  bei  theatralischen  Vor- 
stellungen mit.  1783  liefs  er  sich 
als  Gesanglehrer  in  Paris  nieder. 
Er  soll  auch  um  1750  für  die 
Oper  geschrieben  haben).  Bekannt 
sind  von  seinen  Arbeiten: 

Regole  pratiche  per  accompagnare  il 
Basso  continuo,  esposte  in  dialoglii  per 
facilitare  il  possesso  alla  principiante  gio- 
ventü  da . . .  maestro  di  capp.  ed  organ. 
della  insigne  collegiata  di  Pietrasanta. 
Firenze  1795  Ant.  G.  Pagani  e  Co.  8''. 
42  S.     1  Taf.     [B.  B.     Bologna. 

Die  Bibl.  der  Seminarien  Arcivescoville 
und  Decanale  zu  Lucca  besitzen  im  Origi- 
nal und  Kopie  eine  Anzahl  geistl.  Kom- 
positionen zu  4  u.  8  Stim.  mit  Orchester 
(Nerici  106.  278). 

Ms.  321  br.  Mus.  Samlbd.  von  Mot. 
Kant.  u.  Arien  f.  1  Stim.  in  P.    1  Nr. 

1  Brief  unter  den  Autogr.  des  Masse- 
angeli  in  Bologna  Filarmonica. 


Tomich. 


424 


Tomkins,  John  II. 


Tomich,  F  . . .  Gerb.  2  schreibt: 
ein  Klavierkomponist, 

der  1794  drei  Sonaten  als  op.  1  bei 
Andre  herausgab,  sie  Jos.  Haydn  dedi- 
cierte  und  dieselben  Sonaten  Gonibart  in 
Augsburg  unter  Haydn's  Namen  anbot, 
der  sie  als  opus  9-4  dnickte,  seinen  Irr- 
tum aber  bald  darauf  öffentlich  erklärte. 
Ferner  erschienen  in  London  op.  1,  3 
Sonat.  f.  Klav.  u.  V.;  op.  2,  3  Sonaten  f. 
KI.  V.  u.  Vcl.  1792;  3  Trios,  1  Ouver- 
türe u.  a.  Ob  er  derselbe  wie  Flosc. 
Tomisch  ist  bedarf  der  Untersuchung. 

Tomisch,  Flosculiis,  ein  Bölime 
aus  Eippel,  1756  geb.,  trat  in  den 
Orden  der  barmherzigen  Brüder 
und  zeichnete  sich  als  Musiker 
aus.  In  Wien  studierte  er  Philo- 
sophie und  erlangte  die  Magister- 
würde  in  der  Chirurgie  und  Apo- 
thekerkunde. 

In  Steiner's  Verlagskatalog  werden  3 
Hefte  mit  je  3  Sonaten  f.  Pfte.,  V.  und 
Vcl.  angezeigt  (DIabacz). 

Tom  kins  (Tompkins,  Thompkins), 
eine  englische  Musikerfamilie,  über 
die  Thomas  junior  die  sicherste 
Nachricht  giebt  (siehe  die  Songs 
von  1622).     Der  Vater  war 

—  Thomas  in  Gloucester.  Er 
lebte  am  Ende  des  16.  Jhs.  bis 
in  den  Anfang  des  17.  Jhs.,  war 
Sänger  und  Minor  Canonicus  a/d. 
Kirche  zu  Gloucester  und  zeich- 
nete sich  als  Schriftsteller  aus. 

Von  seinen  Kompositionen  ist  nur  das 
Madrigal:  The  faunes  and  satirs  tripping 
im  Samlwk.  Triumphs  of  Oriana  von  1601 
zu  nennen.  Hawes  gab  das  Samlwk.  1814 
neu  in  P.  heraus. 

—  Giles,  Sohn  des  Thomas 
senior,  folgte  seinem  Bruder  John 
als  Organist  am  Kgl.  Kollegium 
zu  Cambridge  um  1622.  Später 
war  er  Knabenlehrer  an  der 
Kathedrale  zu  Salisbury,  und  nach 
1660  Organist,  wo  er  bis  zu  seinem 
Tode  1668  blieb  (Grove).  Rim- 
bault  206  schreibt:  war  Organist 
um  1630  a/d.  Kathedrale  zu  Salis- 
bury .. .  Nagel  3,  289  schreibt: 
folgte   1608   seinem  Bruder  John 


am  Kings  College,  wurde  1630 
nach  Deering  Hofmusikus,  später 
Chorknabenlehrer  zu  Salisbury  . . . 
Im  Nagel  1  S.  43  ff.  liest  man 
unter  Giles  und  Egid  T.,  dass  er 
seit  1635  Musiker  a/d.  Londoner 
Hofkapelle  mit  40  £  Gehalt  ange- 
stellt war  und  sich  bis  1663  ver- 
folgen lässt.  Dazu  bemerkt  Dr. 
Nagel  in  3,  289  fälschlich,  dass 
der  Letztere  um  1663  mutmafslich 
ein  anderer  T.  ist.  Davey  S.  308 
erwähnt  ein  Antliem  in  Clifford's 
Collection,  auch  im  Ms.  des  St. 
John's  College  zu  Oxford  ist  er 
vertreten. 

—  John  I.,  um  1590  Organist 
an  der  Kirche  zu  Worcester.  Rim- 
bault  206  ist  über  seine  Verwandt- 
schaft im  Zweifel  und  glaubt,  dass 
er  vielleicht  ein  Bruder  des  Tho- 
mas senior  sei. 

• —  John  II.,  Sohn  des  Thomas 
sen.,  Chorsänger  a/d.  Kathedrale 
zu  Gloucester  und  Schüler  des 
King's  College  zu  Cambridge,  wo 
er  1606  Organist  wurde;  1622 
ging  er  nach  London  und  erhielt 
die  Organistenstelle  an  St.  Paul, 
1625  wurde  er  als  Überzähliger 
a/d.  Kgl.  Kapelle  angestellt  und 
erhielt  Anspruch  auf  eine  Orga- 
nistenstelle, doch  noch  in  demsel- 
ben Jahre  wurde  er  als  Geistlicher 
angestellt.  Er  starb  den  27.  Sept. 
1638  zu  London  (Rimbault  209. 
Grove).  In  der  Paulskirche  be- 
fand sich  einst  eine  Marmortafel 
mit  der  Inschrift:  Baccalaureus  der 
Musik,  berühmter  Organist,  dann 
Mitglied  a/d.  Kgl.  Kapelle  durch 
12  Jahre,  diente  darauf  der  Kirche 
19  Jahre,  worauf  er  zum  himm- 
lischen Chore  hinaufzog  den  27/9 
1638  im  Alter  von  52  Jahren. 
Zum  Gedächtnis  von  seiner  Gattin 
gestiftet  (Hawkins  3,  379).  Diese 
Darstellung  giebt  andere  Daten  wie 


Tomkins,  Nathaniel. 


425 


Tomiins,  Thomas. 


die  obigen,  denn  wenn  er  19  Jahre 
an  St.  Paul  gedient  hat,  musste  er 
schon  1619  angestellt  worden  sein, 
ferner  12  Jahre  der  Kgl.  Kapelle 
als  Organist,  ergäbe  das  Jahr  1607. 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
bekannt: 

In  Barnard's  hds.  Sanilwt.  von  1625 
[R.  C.  of  Mus.]  die  Anthems:  Holy  und 
The  king  shall  rejoice.  Im  br.  Mus.  Add. 
Mss.  29  372— 77,  Thomas  MyrieH's  Tri- 
stitiae  ßemedium  von  1616  ein  Gesg.  — 
In  ßavenscroft's  Psalter  von  1621  eine 
Nr.  —  In  Clifford's  Collection  (nach  Da- 
vey  308).  —  In  Charles  Sniith's  Ancieut 
Psalmody  ist  ein  J.  Tomkins  vertreten. 
Ein  Yirginalsatz  im  Ms.  29996  im  br. 
Mus.  (M.  f.  M.  1902). 

Tomkins,  Nathaniel.  Sohn  des 
Thomas  jr.,  Prebendär  zu  Worcester 
um  16H0,  st.  1677  (ßimbault  206). 

—  Nicholas,  Bruder  des  Thomas 
jr.,  Gentleman  a/d.  Privatkapelle 
Kg.  Karl  I.  von  England  um  1630 
(ßimbault  206). 

—  Pere^'rine,  Bruderdes  Thomas 
jr.  (Kimbault  206). 

—  Robert,  seine  Verwandtschaft 
ist  unsicher,  doch  glaubt  man,  dass 
er  ein  Sohn  John's  war  und  seit 
1635  als  Violinist  a/d.  Kgl.  Ka- 
pelle in  London  mit  46  S  ange- 
stellt. 1662  trat  Henry  Lawes  an 
seine  Stelle  (Nagel  1,  43.  45.  52. 
3,  289). 

Tomkins  (Tompkins),  Tliomas 
jr.  (Worcester),  Sohn  des  Thomas 
sen.,  in  der  Grafschaft  Pembroke 
geb.,  wurde  im  Magdalen  College 
in  Oxford  erzogen,  studierte  1604 
bis  1606,  war  Unterlehrer  1606 
bis  1610,  am  11/7  1607  Baccal. 
der  Musik,  hatte  Wm.  Byrd  zum 
Lehrer  in  der  Musik,  wurde  darauf 
Organist  a/d.  Kathedrale  in  Wor- 
cester; den  2/8  1621  schwor  er 
als  Gentleman  a/d.  Kgl.  Kapelle  in 
London  (das  Cheque-book,  Kim- 
bault 47,  nennt  ihn  aber  schon 
am    20/6    1620    als    Mitglied    der 


Kapelle,  wahrscheinlich  als  extra- 
ordinarius).  Seine  Stellung  als 
Organist  in  Worcester  behielt  er 
aber  bei  und  st.  auch  dort  1656, 
beerdigt  daselbst  am  9/6  (Kimb. 
206  etc.     Nagel  3,  186). 

Von  seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar : 

Songs  of  3,  4,  5  and  6  parts.  Lond. 
(c.  1622—1630)  Mat.  Lownes.  4".  in  Stb. 
Dediciert  an  Earl  of  Pembroke,  ferner  hat 
jede  Nr.  ihre  besondere  Dedikation  und 
zwar  an  seinen  Vater  Thomas^  seine  Brü- 
der Nicholas^  Peregrhie^  Oües,  John, 
seinem  Sohne  Nathaniel  Tomkins^  seinen 
Lehrer  Byrd  u.  a.  [R.  C.  of  Mus.  Vin- 
cent Novelle  gab  1844  eine  neue  Ausg. 
heraus. 

In  der  Kirche  zu  Ely  7  Anthems  und 
1  Service.  In  Tudway's  Ms.  br.  Mus. 
Nr.  98  fünf  Anthems  (siehe  Kat.).  In 
Burney's  Kopien,  ebd.  Nr.  227  ,,Our  hasty 
life,  3  voc.  —  Die  Ch.  Ch.  in  Oxford 
besitzt  auch  Einiges.  —  In  St.  John's 
College  zu  Oxford,  von  ihm  geschrieben, 
einige  Nrn.,  sowie  in  Este's  Samlwk. 
(nach  Grove).  Im  Magdalen  -  College  zu 
Oxford.  —  In  Cambridge  EW:  Ms.  88 
u.  117,  0  Lord,  I  have  loved  the  habi- 
tation,  5  parts.,  5  Klavierstücke  im  Vir- 
ginal  book  in  Cambridge  EW.,  Kat.  S.  113. 
Ms.  567  br.  Mus.  Samlbd.  von  Gesg.  und 
Instrumentalpiecen  in  6  Stb.  —  Ms.  568 
ein  ähnlicher  Samlbd.  in  5  Stb.  17.  Jh. 
mit  5  Nrn.  Ms.  624  br.  Mus.  Samlwk. 
von  Messen,  Mot.  u.  Madr.  zu  3—8  St., 
1  Nr. 

Im  E.  C.  of  Mus.,  Ms.  1642  die  An- 
thems: Almighty  and  everlasting  God.  — 
0  pray  for  the  peace.  —  Fraise  the  Lord. 
0  Lord,  let  me  kuow.  — ■  Thou  art  my 
king  (Bass  solo)  und  noch  einmal  für  2 
Bässe.  —  Te  people  all.  —  In  Ms.  1643: 
Te  Deum  und  1  Evening  Service. 

Davey  führt  noch  au  Kompositionen 
an:  Im  Ms.  Tho.  Mvriells.  br.  Mus.  29372 
bis  29377.  —  In  Clifford's  Collection  (Da- 
vey 308).  —  Im  Archiv  der  Kathedrale 
zu  Worcester.  —  Ms.  29996  des  br.  Mus. 
gehörte  ihm  einst  und  finden  sich  darin 
viele  eigenhändige  Zusätze  (M.  f.  M.  1902). 

Ein  Tanzstück  f.  Violen  in  Th.  Simp- 
son's  Opusculum  1610  mit  Th.  Tom- 
kins gez. 

Mit  Thomas  Tomkins  ist  noch  ein 
Druck  von  1668  gez.  mit  der  Titelangabe 
„zum  Gebrauche  der  Kathedralen  und 
anderer  Kirchen  Englands,  besonders  aber 


Tomkins,  Abraham. 


426 


Tonelli,  Antonio. 


füi-  die  Kgl.  Kapelle  König  Karl  I."    Der   1 
Kat.  des  E.  C.  of  Mus.  Nr.  496  verzeich- 
net es  mit:  _     | 

Musica  Deo  sacra  &  ecclesiae  angeli-  [ 
canae;  or  Musick  dedicated  to  the  honor  | 
aud  Service  of  God,  and  to  the  use  . . . 
(wie  oben  mitgeteilt).  London  1668  Wm. 
Godbid.  5  Stb.  vorhanden,  fehlt  C.  und 
Tenor  am  Ende  defekt,  kl.  fol.  Davey 
237  schreibt  es  dem  obigen  zu.  Oxford 
Ch.  Ch.  soll  auch  ein  Exenipl.  besitzen, 
auch  das  br.  Mus.  ohne  Orgelstimme  und 
die  Schlosskapelle  zu  Windsor,  sowie  Dr. 
Cummings. 

Aus  anderen  Familien  sind  noch 
bekannt:  Tomkins,  Abraham, 
Chorsänger  am  Magdalen-Kollegium 
zu  Oxford  von  1611 — 1617. 

—  Nathaniel,  geb.  1584,  Sohn 
eines  Gentleman  zu  Northampton,  ! 
von  1596—1604  Chorsänger  am 
Magdalen-Kollegium  zu  Oxford, 
dann  bis  1606  Kleriker  und  bis 
1610  Mitglied  des  Schul-Kollegiums 
(Grove). 

—  Ein  William  T.  findet  sich 
in  Playford 's  Treasury  of  Musick 
mit  einem  Tonsatze. 

Tommas i,  Ferclinando. 

Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  im 
Kl.-A.  „Erico  di  Svezia",  tragedia  lirica  in 
un  prologo  e  3  atti  (18.  Jh.  ?). 

Tommasi  (Thomasius) ,  Pater 
aioseffo  3Iaria,  geb.  14/9  1649 
im  Schlosse  Alicate  in  Sicilien, 
gest.  1.  Jan.  1713  zu  Rom,  ältester 
Sohn  des  Fürsten  von  Parma, 
vrurde  Geistlicher  und  rückte  bis 
zum  Kardinal  herauf.  Er  gab 
mehrere  römische  Choralbücher 
heraus,  die  im  Fetis  verz.  sind  u. 

das  Werk: 

Codices  sacramentomm  nongentis  annis 
vetustiores,  niniiram  iibri  3.  sacrament. 
romanae  ecclesiae.  Missale  gothicum,  sive 
gallicanum  vetus.  Missale  Erancorum. 
Missale  gallicanum  vetus.  Primum  pro- 
deunt,  cura  et  studio,  . .  .  Romae  1680 
Angeli  Bernabö.     4".     [Brüssel  3457. 

Tommasini,  Gaetauo, 

ist  in  der  B.  M.  mit  6  Quai-tetti  per 
2  V.  Va.  VcL,  dedic.  dem  Vicere  von 
Italien    Eugene    Napoleon;    Ms.     4  Stb. 


Der  Verfasser  gehört  vielleicht  voll  dem 
19.  Jh.  an. 

Tommasino,  . . .   lebte   im    15. 

bis  16.  Jh. 

Ein  teilweises  Autogr.,  welches  die  110 
Canoni  von  Franc.  Soriano  in  Bologna 
(2,  144)  enthält,  von  ihm  geschrieben, 
weist  auch  Bl.  74—84  die  Komposition 
auf  ,.Brano  d'una  Messa  a  8  consistente 
nel  Kirie,  Crucifixus  e  restante  del  Cre- 
do" in  fol. 

Tondi  (Tondy),  Romulo,  von 
c.  1641  bis  etwa  1673  Sänger  an 
der  Hofkapelle  in  Brüssel  mit  490 
Gld.  Gehalt  (Straeten  5,  135.  146). 
Tondorff,  Konrad  Cliristopli, 
um  1677  Hofmusikus  des  Kurf. 
von  Brandenburg  (sächs.  Staats- 
archiv). 

Tondreau, . . .  Yioloncellist  a/d. 
Kapelle  des  Prinzen  von  Chimay 
(Gregoir,  Panth.  3,  98  ohne  Zeit- 
angabe). 

Tonebaldinus,  Dominicas,  So- 
pranist an  der  päpstl.  Kapelle  um 
1630  (Haberl,  Kat.  70). 

Tonelli,    Antonio,    geb.   19/8. 
1687  zu  Carpi,  gest.  25.  Dez.  1765 
ebd.,    diente   in    der   Kapelle    des 
Herzogs   von  Modena   als  Violon- 
cellist.   Siehe  Valdrighi,  II  Violon- 
cellista  Tonelli  e  suor'  Maria  lUu- 
minata,  Modena  1880  Yincenzi.  8«. 
Seite  38   führt    er    seine    Werke   im 
Druck  und  Ms.  an,    die   aus    einem  Ora- 
torio    (II  trionfo  dell'umilta  di  S.  Filippo 
Neri    1724),    einer    Cantate,    Intermezzi 
musicali  di  Canoppo  e  Lisetta  1731,  Lucio 
Vero,  Oper  1741,    Van  Sonetti   ed  Inter- 
mezzi bestehen.     Diese  Werke  liegen  ihm 
im  Druck  vor,    doch  giebt  der  Verfasser 
keine  Bibl.  an,    mutmafslich  liegen  sie  in 
der  Bibl.  Esteuse  m  Modena,  wo  der  Ver- 
fasser Bibliothekar  war.    In  Mss.  führt  er 
noch    ein    Oratorium,    Cantaten,    Dialogo, 
Messenteile   u.  a.  an,    die   sich   zum  Teil 
in  der  Kathedrale  zu  Carpi,  zum  Teil  im 
Besitze  eines  Advokaten  Cabassi  befinden. 
Derselbe    besitzt   auch   einen  Trattato   di 
musica,  über  den  V.  ausführlich  berichtet. 
Die    B.    in   Bologna    besitzt    im   Ms. 
folgende  Schrift:  Correzione  de'precedenti 
Madrigali  cavata  dalla  critica  di  Benedetto 
Marcello  . . .  corapendiata  da  Ant.  Tonelli, 


Tonelli,  Liiigi. 


427 


Tonsor. 


e  donata  al  merito  del  M.  R.  Pre.  Mar- 
tini dal  suddetto  Ant.  Tonelli  da  Carpi. 
Ms.  Autogr.     Näheres  im  Eat.  1,  99. 

Tonelli,  Luigi. 

In  Traeg's  Kat.  von  1799  ist  1  Kon- 
zert für  V.  und  Sonaten  f.  V.  u.  B.  au- 
gezeigt (Vorname  fehlt).  Die  Musikfr.  in 
Wien  besitzen  von  ihm:  3  Duetti  con- 
certanti  per  V.  e  Vcl.  opus  posth.  —  Eine 
Metodo  completo  per  il  Violino,  Milauo, 
Ricordi.     [Mailand  Cons. 

Toiiello,  Antonio,  lebte  1598 
als  Kapellmeister  am  Dome  zu 
Feltre  im  Venecli^schen  (Titel).  Er 
ist  bekannt  durch  den  Druck 

Madrigali  a  .5  voci  di  . . .  Xuouamente 
composti  . . .  Lib.  1.  Yen.  1598  Gar- 
dano.    5  Stb.    4°.    22  Madr.    [Crespano:T. 

Ein  4stim.  Madr.  im  Samlwk.  1598 
(Eitner  1). 

Tonini,  . . . 

Die  B.  M.  besitzt  das  Textbuch  zur 
Oper:  „11  Lamano",  Text  von  Lalli,  wel- 
ches T.  als  Kapellmeister  des  Kurf.  von 
Köln  bezeichnet.  Die  Oper  wurde  1726 
in  München  aufgeführt  (Rudhart  111). 
Bernardo  T.  kann  es  nicht  sein,  da  der- 
selbe eine  Generation  früher  lebte. 

Tonini,  Bernardo,  in  Verona, 
wie  Fetis  sagt,  gegen  1668  geb., 
gab  von  1693 — 97  Instrumental- 
piecen  heraus.   Bekannt  sind  davon 

Suonate  da  chiesa  a  3:  2  Violini  ed 
Org.  con  Vcl.  ad  lib.  op.  2.  Ven.  1(397. 
4**.  [br.  Mus.  In  Bologna:  Amsterdam 
1697. 

Sonate  da  camera  a  tre  ...  col  Bc.  . . 
op.  4.     Amst.,  Roger.     [Paris  Nat. 

In  B.  Upsala  im  Ms.  fol.  die  Cantata 
a  voce  sola:  Agitata  del  dudo  nel  vedersi. 

Tonioli,  Vineenzo,  ein  Instru- 
mentalkomponist aus  dem  Ende 
des  18.  Jhs.  bis  ins  19.  hinein, 
ist  bekannt  durch  6  Duetti  a  2  Y. 
London,  fol.     [br.  Mus. 

Tonuani,  Alessandro,  in  Mo- 
dena  im  17.  Jh.  geb.,  bekleidete 
1666  den  Kapellmeisterposten  an 
San  Annunciata  zu  Sulmona  im 
Neapolitanischen,  später  (1683)  bez. 
ihn  Caifabri  als  Kapellmeister  zu 
Narni  im  Römischen  (Titel).  Man 
kennt  von  ihm: 

II   1.  üb.   de'Mottetti  ä  tre,   e   cinque 


voci  con  Letanie  della  Beatissima  Vergine 
a  5  concert.  Assieme  con  le  4  Antifone 
sollte  cantarsi  tutto  l'anno  depo  il  divino 
Officio,  con  una  Messa  k  3  voci  pari  .  . . 
Roma  1666  Amadeo  Belmonte.  4  Stb. 
40.     (C.  T.  B.  Org.)     [Modena.     Bologna. 

Litanie  della  B.  V.  ä  5  voci  con  Bc. 
Ms.  P.,  auch  im  Druck.     [Modena. 

In  Caifabri's  Samlwk.  von  1667  u.  1683 
eine  Motette  und  der  Psalm:  Confitebor 
angeloram  4  voc.  c.  Bc. 

Tonnelier,  Le,  eine  komische 
Oper  von  Audhwt. 

Tonnequinns  (Tonnequiu,  Ton- 
neken), Natalis  (Noel),  1547/48 
Altist  an  der  kleinen  Hofkapelle 
Kaiser  Karl  V.;  nach  Mameranus 
1550.  Ist  nach  Straeten  1,  233. 
3,  147.  8,  25  noch  1559  im  Dienst. 

Tonnolini,  Fra  Griovanni  Bat- 
tista,  ein  Karmelitermönch,  1617 
Organist  an  der  Chiesa  maggiore 
zu  Salö  (Lombardei).  Er  gab 
heraus: 

Messe,  et  Compieta  a  4  voci.  Intito- 
lati  Gaudent  brevitate  moderni.  Con  una 
lode  a  S.  Theodore  Martire,  &  il  Bc.  di 
. . .  Orgauista  , . .  di  Salö  . . .  Ven.  1617 
Amadino.  5  Stb.  4".  [Bologna:  C.  A.. 
B.  Bc,  fehlt  T. 

Salmi  ä  8  voci  con  una  lode  al  S.  Carlo. 
Ven.  1616  Gardano.  Partitura  fol.  [B.  D. 
bi.  Mus:  Tl. 

In  Zacc.  Zanetti's  Samlwk.  von  1619: 
In  puritate  cordis  3  voc. 

ToniTOiitt,  Jo.; 

bekannt  durch  einen  3stim.  Orgelsatz 
im  Buxheimer  Orgelbuche,  B.  M.  Ms.  mus. 
3725  fo.  88  b,  abgedr.  in  Beilage  zu  M.  f. 
M.  1888  p.  92.  Vielleicht  derselbe  Autor 
wie  Touront  (siehe  dort). 

Tonsor,  Michael,  geb.  in  Dün- 
kelsbühl bei  Ingolstadt,  wie  Fetis 
sagt.  Im  Druck  von  1590  bezeich- 
net er  sich  aber  als  Ingolstädter. 
1566  nennt  er  sich  Kantor  an  der 
Jungfrauenkirche  zu  Ingolstadt  und 
1570,  1573  Organist  an  St.  Georg 
in  Dünkelsbühel  bei  Oettingen 
(Titel).  Von  seinen  Werken  sind 
nachweisbar: 

Cantiones  aliquot  sacrae.  Monachii 
1566  A.  Berg.  [Bautzen:  T.  B.  5a.  6a. 
Arast:  B. 


Tonsor. 


428 


Torelli,  Guasparo. 


Selectae  qvaedam  cantiones  sacrae, 
niodis  musicis  5  vocvra,  recens  compo- 
sitae.  Per  .  . .  Noribergae  1570  Theod. 
Gerlatzenus  ...  5  Stb.  qu4P.  16  Mo- 
tetten und  3  mit  einem  2.  Teüe.  Die 
Dedic.  unterz.  er  mit  „Organista  ad  D. 
Georgij  aedem  sacram  in  Dinckelspübel''. 
[B.  B.  B.  Br.  B.  Brieg:  C.  T.  B.  Elbing. 
B.Hbg.  B.L.  B.M.  B.  Lpz:C.  A.  T. 
Lüneburg  Stb.  ?  Brüssel.  Eostock  Stb.  ? 
Wolfenb.     Lübeck:  T. 

Sacrae  cantiones  plane  novae  4,  5  et 
plurium  vocura  ...  Noribg.  1573  Th. 
Gerlach.  5  Stb.  qu40.  23  Mot.  Die 
Dedic.  zeichnet  er  in  „Zeapoli  (Dünkels- 
bühel) die  3.  Juni]  1573'".  |B.  Br.  Wol- 
fenb. Freiberg.  B.M.  B.  K:4Stb. 
B.  Liegnitz  ein  Exempl.  mit  1574  gez., 
Dedic.  von  1573.  Ebenso  B.  A.  B.  B. 
Elbing.     Lüneburg. 

Cantiones  ecclesiastic.  4  et  5  voc.  ex 
sacris   Literis  . . .     Monach.    1590    Berg. 

4  Stb.  4*^.  26  Mot.  [B.M.  B.B:C. 
Upsala  fehlt  B.     Köln:  A. 

In  alten  Samlwk.  2  lat.  Gesge.  (Eit- 
ner  1).  In  Eühling's  Orgeltabulatur  1583 
einige  arrang.  Sätze. 

In  neuer  Ausg.  2  Motetten  (Eitner  2). 

In  B.  Br.  im  Ms.  15  lat.  Gesge.  —  In 
B.  L.,  Ms.,  16:  Dies  est  laetitiae  5  voc. 
—  In  B.  B.  Ms.  T  7  ein  Gesg.  in  P.  — 
In  Hofb.  Wien,  Ms.  19189,   Chorb.  4  bis 

5  Stirn:  Cantate  Dno.  —  Tribularer.  — 
Descendi  in  hortum  meum.  • —  0  admira- 
bile.  Nr.  39—41.  46.  —  In  B.  Wolfenb. 
an  Lassus  Nr.  591  hds.  Lieder  und  Mo- 
tetten. 

Missa  solemnis  4  voc.  1580.  Ms.  22, 
Chorb.     [B.  A. 

Ave  suprema  Trinitas  7  v.  und  Ecce 
ego  mitto   vos   5  v.   in  Ms.  11.     [B.  Zw. 

Top,  . . .  Lehrer  und  Komponist 
von  geistlichen  Liedern,  die  sich  im  Geist- 
lichen Blumengärtlein ,  3.  Büchlein  1728 
bis  1768  von  Joach.  Neander  befinden 
(Koch  6,  113). 

Topf,  Johann,  lebte  im  17.  bis 
18.  Jh. 

In  der  B.  B.,  Ms.  21730,  Samlbd.  Part. 
Nr.  16:  Cantate,  Mit  Fried  und  Freud  ich 
fahr  dahin,  4  voc.  2  Ob.  1  V.  2  Violette 
et  Org.  8  BU.  —  In  B.  Kgsbg.  Samlbd.  81 
drei  Motetten  Nr.  1 :  Fürchtet  euch  nicht, 
ich  verkündige  euch,  5  voc.  Nr.  45:  Nun 
danket  alle  Gott  6  v.  Nr.  46:  Jauchzet 
dem  Herru  alle  Welt  6  v. 

Topham,  William,  ein  englisch. 
Musiker  aus  dem  Anfange  des  18, 


Jhs.,   von   dem   das  brit.  Mus.   be- 
sitzt : 

6  Sonatas  or  Solos  for  the  Flute  with 
Th.  B.  London,  c.  1716.  fol.  —  andere 
Ausg.  in  qufol.  —  6  Sonatas  (dito)  op.  2. 
Lond.     qufol. 

Topiarius,  Kaspar, 

bekannt  durch  5  lateinische  Gesge.  zu 
2  Stirn,  mit  Bc.  im  Samlwk.  1624b  (Eit- 
ner 1).  Dieselben  in  P.  im  Ms.  19423 
der  Hofb.  Wien. 

Toppe,  Michael,  siehe  Touppe. 

Torelli,  Federico,  ein  italie- 
nischer Komponist  aus  dem  letzten 
Drittel  des  18.  Jhs.,  bez.  sich  1786 
als  Kapellmeister  der  Kaiserin  Ka- 
therina IL  von  Kussland,  die  zur 
Zeit  in  Bologna  lebte  (Titel).  Man 
kennt  von  ihm: 

La  Passion e  di  G.  C.  Oratorio  a  4  voci 
con  istromenti,  composto  in  musica  da  .  .  . 

2  voll.  P.  im  Ms.  qufol.  nebst  Stb.  [Bologna. 

Sinfonie  concertati  per  Clarino  e  Corno, 
con  2  V.  Va.  2  Clarinetti,  2  Corni  e  B. 
iü  P.     [Musikfr.  Wien. 

Torelli,  Guasparo  (Gasparo), 
bez.  sich  1593,  1598  und  1607 
mit  „della  citta  da  Borge  ä  San 
Sepolcro"'.  Borge  hegt  in  der  Pro- 
vinz Lucca.  Das  Amt,  was  er 
dort  bekleidete,  ist  nicht  verz.  In 
den  Jahren  1593  u.  f.  muss  er 
in  Padua  gelebt  haben,  denn  er 
unterz.  die  Dedic.  in  dieser  Stadt. 
Tebaldini  erwähnt  ihn  nicht.  Fetis 
führt  einen  Gasparo  T.  aus  dem 
Ende  des  17.  Jhs.  an.  ISTach  dem 
Drucke  von  1598  war  er  auch 
Dichter.    Yon  seinen  Werken  sind 

bekannt: 

Capitolo  in  lode  della  Musica,  di  . . . 
doue  dimostra  buona  parte  delle  grandezze 
di  quella  ad  alcuni,  che  in  certi  ragiona- 
menti  in  biasimauano.  Padova  1607  Pietro 
Mariuelli      16».     24  S.     [Bologna. 

I  fidi  amanti,  Favola  pastorale  del  Sig. 
Ascanio  ordei  Milanese.  posta  in  musica 
di  .  .  .  Con  varij,  e  piaceuoli  intermedij. 
A  4  voci.  Yen.  1600  G.  Vincenti.  4  Stb. 
4°.  Enthält  3  Intermezzi  mit  Anzeige 
von    7  Personen,    darauf    1   Prologo   und 

3  Akte  mit  14  Gesängen  (siehe  Vogel  2, 
246).     [B.  D.     Bologna. 


Torelli,  Giuseppe. 


429 


Torelli,  Giuseppe. 


Canzonette  a  3  voci  di  . . .  Ven.  1593 
G.  Vincenti,  ad  instautia  di  Pietro  Paolo 
Tozzi  (der  auch  die  Dedic.  iu  Padua  unter- 
schreibt). 3  Stb.  8".  21  Nrn.  [Hofb. 
Wien.     Bologna:  B. 

...  11  2.  lib.  delle  Canzonette  a  tre, 
et  a  4  voci.  Nouam.  poste  in  luce  . . . 
Ven.  1594  Rice.  Amadino,  ad  instautia 
di  P.  P.  Tozzi  (der  auch  die  Dedic.  unterz.). 
Stb.  ?  8*'.  21  Nrn.  dabei  1  von  Frane. 
Säle  und  1  von  Luigi  Face,  beide  aus 
Padua.     [Bologna:  C. 

Brevi  Concerti  d'amore.  II  1.  lib.  de 
MadrigoU  ä  5  voci,  di  G.  Torrelli  .  .  . 
Nouam.  composti  . .  Ven.  1598  G.  Vin- 
centi. Dedic.  in  Padua  vom  Autor  gez. 
5  Stb.  4".  20  Gesge.,  die  Texte  gröfsten- 
teils  von  ihm.     [Crespano:  T. 

Amorose  faville.  II  4.  lib.  delle  Can- 
zonette a  3  voci.  Di  .  .  .  Op.  7.  .  .  . 
Ven.  1608  Rice.  Amadino.  Dedic.  vom 
Komp.  in  Padua  gez.  3  Stb.  4".  22  Nrn. 
[B.  Kassel. 

Torelli,  Griuseppe,  geb.  in  Ve- 
rona gegen  die  Mitte  des  17.  Jhs., 
gest.  um  1708  zu  Bologna.  Bil- 
dete sich  zum  Violinisten  aus  und 
genoss  eines  grofsen  Rufes,  be- 
sonders als  Komponist  für  sein 
Instrument.  Er  führte  das  Violin- 
konzert und  Concerto  grosso  ein. 
Im  Sept.  1686  trat  er  als  Violist 
(Violetta)  in  die  Kapelle  an  S.  Pe- 
tronio  in  Bologna  ein.  Im  Druck 
von  1687  nennt  er  sich  ,,Musico 
sonatore  nella  perinsigne  collegiata 
di  S.  Petronio  di  Bologna".  Von 
1689  ab  wirkte  er  bei  der  Tenor- 
Viola  mit  und  zugleich  auch  als 
Violinist.  1696  (nach  anderen  erst 
1703)  wurde  er  an  der  Markgräfl. 
Ansbach'schen  Hofkapelle  als  Kon- 
zertmeister angestellt  (Fetis.  Wa- 
sieiewski  1,  73.  2,  68.  Fürstenau 
2  b,  84.  Wasielewski  beurteilt  ihn 
als  Violinisten  und  Komponisten). 
Dr.  Sand  berger  teilt  in  der  Aus- 
gabe Abaco's  S.  XII  Anmkg.  mit, 
ciass  T.  Bologna  im  Dez.  1695  ver- 
liefs,  wo  er  an  S.  Petronio  die 
Tenorviola  spielte  und  ging  nach 
Ansbach.     Am    30/11    1695   verz. 


ihn  noch  die  Akten  in  Bologna,  am 
31.  Dez.  aber  nicht  mehr.  Kehrte 
aber  am  31.  März  1701  wieder  nach 
Bologna  zurück,  spielte  aber  nur  an 
Festtagen  in  St.  Petronio  und  bei 
besonderen  Gelegenheiten  im  Or- 
chester. Hier  blieb  er  bis  an  sein 
Lebensende  und  wird  in  den  Zahl- 
listen von  Petronio  am  30.  Nov. 
1707  das  letzte  Mal  vor  seinem 
Tode  verz.,  bald  darauf  starb  er. 
Von  seinen  Werken  sind  nach- 
weisbar: 

In  Ms.  BlOla  S.  22:  Come  potesti 
mai  lasciarmi,  per  Sopr.  col  B.  Fraglich 
ob  von  Giuseppe,  da  der  Vorname  fehlt. 
[Dresd.  Mus. 

In  Sassi's  La  ricreazione  1730  eine 
Canzone  mit  voUem  Namen  gez. 

In  Ms.  21950  Nr.  11:  Domine  ad  ad- 
juvandum  me,  4  voc.  c.  Tromba,  2  V. 
Violetta  et  Cont.  10  Bll.  Vorname  fehlt, 
daher  fraglich.     [B.  B. 

In  Modena,  Ms.  Bd.  28:  1  Cantata. 

Sinfonie  a  2.  3.  e  4  istromenti  (Streich- 
quartett u.  Bc).  op.  3.  Bologna  1687 
Glos.  Micheletti.  5  Stb.  4^.  (2  V.  Va. 
Vcl.  Org.)  [Modena.  Bologna,  br.  Mus. 
fehlt  B. 

Sinfonie  ä  3  e  Concerti  a  4.  Op.  5. 
Ib.  1692.  [Bologna.  br.  Mus:  Amst, 
Roger,  nur  Organo. 

Concerto  da  camera  a  2  V.  e  B.  . . . 
op.  2.  Bologna  1686  ib.  4  Stb.  fol. 
(2  V.  Violone  u.  Clavicemb.  Enth.  Balli.) 
[Bologna.     Modena. 

Concertino  per  camera  a  Viuliuo  e  Vcl. 
op.  4.  Si  vendono  da  Marino  Silvauo  (in 
Bologna).     [Bologna. 

Concerti  musicali  a  quattro  (f.  Streich- 
quart, u.  Organo).  Op.  6.  Augusta,  Lo- 
renzo  Kroniger  &  Eredi  del  Teofilo  Goe- 
beüo  per  Giov.  Christof.  Wagner.  1698. 
[Bologna.     Paris  Nat.  eine  Ausg.  in  Amst. 

In  Bologna  noch  eine  2te  Ausg.  in 
Venedig  1701. 

Concerti  grossi  c3n  uua  Pastorale  per 
il  sanctissimo  Natale,  op.  8.  Bologna  1709 
Mar.  Silvcini.  12  Konzerte  von  seinem 
BiTider  dem  Maler  Feiice  T.  herausgeg. 
Wasielevvbki  2,  Nr.  36  druckt  ein  Konz. 
ab.  [Bologna,  br.  Mus:  V  1.  2.  V  2.  del 
Concertino.  Violone  o  Arcileuto. 

1  Concerto  ä  5  ström,  in  Le  Cene's 
Concerti. 

In  M.  Bitti's  Concerti  ä  5,  6  &  7  instr. 
c.  1715  ein  Konz. 


Torein,  L.. 


430 


Tornaus. 


Sonate  a  3  stromenti  (2  V.  u.  Vcl.) 
con  il  Bc.  op.  1.  Bologna  lö95  Glos. 
Micheletti.  [B.  Wagener.  br.  Mus.  Bo- 
logna von  1(386.     Brüssel. 

Bologna  besitzt  noch:  Sonate  a  3,  op.  2. 
Bol.  1686.  —  Sonate  a  3,  ib.  1687.  — 
Sonate  a  3,  op.  5.  Bol.  1692.  —  Sonate 
a  3,  op.  6.    Angusta  1698. 

In  Bartolom.  Beruardi's  6  Senates  ou 
Concerti  c.  1710  eine  Sonate. 

In  Harmonia  mundi,  coUection  out  of 
the  works  .  .  6  Sonatas,  1  von  T.  f.  2  V. 
u.  B. 

2  Sonaten  f.  V.  u.  Vcl.  im  Samlwk. 
1700a  (Eitner  1). 

In  Dresd.  Mus.  Ms.  Cx.  1002:  Sinfonia 
a  VV.  Trombe.  Va.  e  B.  Dd.   8  Stb.   4". 

—  Ms.  Cx.  988-994:  Concerti  a  Violine 
concertato  c.  VV.  (Trombe),  Va.  e  B.  in 
Dd.  7  Stb.  Dm.  6  Stb.  Dd.  5  Stb.  Dd. 
9  Stb.  Dm.  6  Stb.  Gm.  5  Stb.  Adur  11  Stb. 

—  Cx.  997-1001:  Trii  (4)  a  V.  e  B.  je 
3  Stb.  —  Cx.  995—96:  Soli  a  V.  e  B.  (2). 
1  vol.  in  4**. 

Wasielewski  2  Nr.  35  druckt  eine  So- 
nate ab. 

In  Modena  im  Ms.  vorhanden: 

Ballo  0  Sonate  da  camera  a  2  V.  Vio- 
lone  e  Cemb.  (ad  üb.),  op.  2. 

Sonate  a  2,  3  e  4  ström,  ad  arco  con 
org.,  op.  3.     12  Nrn. 

Balli  diversi  a  V.  e  B.,  op.  4. 

3  Briefe  an  Giac.  Aut.  Berti  in  B.  Bo- 
logna (1,  149). 

Torelli,  L  . . .  Gerber  2  nennt 
den  Vornamen  Luigi  u.  führt  die 

Oper 

Die  musikalische  Akademie,  1793  in 
Wien  aufgeführt,  an.  Clement  verz.  sie 
auch,  aber  ohne  obigen  Vornamen.  Die 
B.  B.  besitzt  im  Ms.  11500,  Samlbd. 
Part,  letztes  Stück  von  L.  Torelli  eine 
Cantata,  la  poesia  del  Sig.  Pistocchi: 
,,Bella  rosa  che  vezzosa",  per  Sopr.  solo 
et  Cont. 

Torelli,  Micliele,  war  von  1580 
ab  bis  in  den  Anfang  des  17.  Jb. 
an  der  Hofkapelie  in  Kassel  an- 
gestellt (Apell). 

Torelli,  Paolo,  Sopranist  1485 
an  St.  Peter  in  Eom  (Viertel].  3, 
238). 

Tori,  Pietro,  siebe  Torri. 

Torino,  s.  Illuminato  da  T. 

Torkesey,  Magister  Joliaiiues. 
Ein  Ms.^  zu  Burney's  Zeit  im  Be- 


sitze des  Earl  of  Sbelburne  (siebe 
History  5,  413.  418),  enthält  als 
5.  Tractat:  „Regulae",  die  nach 
Burney  in  den  Anfang  des  15.  Jbs. 
gehören.  Dort  Aaszüge.  Der 
Tractat  ist  wahrscheinlich  von  dem 
PraecentoY  John  Wylde  geschrieben 
(siehe  auch  Gerber  2).  Heute  im 
Besitze  des  br.  Mus.  Ms.  105  (Lans- 
donne  763). 

Torlee,  Jolianii  Friedrieh, 
1718  Kammermusikus  an  der  Hof- 
kapelie in  Köthen  unter  Seb. 
Bacb's  Direktion  (Hosaeus  7.  Spitta 
2,  985). 

Torley,  Christoph,  Bassist, 
1711  u.  1712  als  Kammermusiker 
in  Berlin  mit  150  Thlr.  verzeicli- 
net  (Schneider  55  u.  H  35). 

Torlez, ...  1767  Maitre  de  Mu- 
sique  der  Akademien  zu  Clermont, 
Grenoble  und  Moulins. 

Nach  Gerber  1  gab  er  5  Motetten  für 
1  Stim.  mit  Instr.  in  Paris  in  P.  heraus. 
Pougin  erwähnt  ein  Pastorale:  Le  depart 
du  guerrier  amant,  en  1  acte,  repres. 
1742  im  Febr. 

—  Ein  anderer  T.  gab  1783  sechs 
Duos  für  Flöte  und  V.  als  op.  1  in  Paris 
heraus.  Er  war  um  1788  Violinist  im 
Orchester  des  italienischen  Theaters  in 
Paris  (Gerber  1). 

Toriiahocca ,  Pasquale,  geb. 
gegen  1560  zu  AquiJa  (Abruzzen), 
trat  in  den  Orden  der  Coelestiner. 
Fetis  verz.  den  Druck: 

Misse  a  5  voci.  Ven.  1590  Vincenti. 
4^.      Dedic.   dem  Kardinal  von    Aragona. 

Toniario,  Frater  Johannes, 
lebte  um  1579  in  Augsburg  an 
St.  Ulrich  und  Affra  und  ist  als 
Kopist  des  Klosters  bekannt. 

Die  Hofb.  Wien  (alte  Sign.  I.  51)  be- 
sitzt ein  Officium  Missae  nuptiale  ülustri 
...  Dno.  Octavio  sec.  Fuggeri  15(9  ge- 
widmet.    Ein  Samlwk.  im  Ms. 

Tornaus, . . .  zwei  Brüder,  beide 
in  der  Trierschen  Hofkapelle  um 
1790  als  Waldhornisten  angestellt, 
waren  berühmte  Virtuosen  (Ger- 
ber 2). 


Toruer. 


431 


Torrentinus. 


Toriier,      Joseph     Nikolaus, 

gegen  1740  Domorganist  zu  Trier 
(Titel),  ist  bekannt  durch: 

ABC  per  teiiiam  minorem,  continens 
8  Cautileuas  pro  Offertorio  lat.,  pro  Ele- 
vatione,  et  8  pro  Commnnione  ...  12  Toc- 
catae,  Currentes  atque  Ariae  cantabo  . . . 
op.  4.  Aug.  Vindel.,  Cb.  Leopold.  48 
uud  23  Seit,  in  fol.  mit  8  Partien,  jede 
zu  3  Sätzen,  dann  Offertorien,  Elevat., 
Commun.  uud  3  Partien  im  Anhg.  für 
Orgel  oder  Klavier.  (Dies  ist  die  Fort- 
setzung eines  vorher  in  Mainz  erschiene- 
nen Werkes:  ABC  per  tertiam  majorem 
—  nach  dem  Vorworte).  [B.  Hbg.  Stadtb. 
Augsbg.     B.  M.     B.  Lpz.    Brüssel. 

—  12  Toccatae,  Currentes  et  Ariae, 
Ibid.  fol.  49  und  23  S.  [B.  M.  Nähe- 
res mir  unbekannt,  scheint  aber  das  obige 
"Werk  zu  sein. 

Toriiioli,  Marc'  Antonio,  aus 

Siena,  wo  er  auch  um  1607  als 
Kapellmeister  angestellt  war.  im 
Drucke  von  1617  fehlt  die  An- 
zeige obigen  Amtes,  doch  ist  die 
Dedic.  auch  in  Siena  unterz.  Man 
kennt  von  ihm: 

. .  -  Sacrarum  Cantionum  quae  binis, 
ternis,  &  quaternis  vocibus  concinuntur 
unä  cum  Basso  ad  Organmn  Lib.  2  , .  . 
Yen.  1617  Vincentius.  4  Stb.  4».  1 
Motette  von  Franc.  Bianciardi  dabei. 
Nach  der  Dedic.  ist  dies  sein  3tes  Werk. 
[Bologna. 

Canzonette  spirituali  a  3  voci  di .  . . 
Lib.  1.  Yen.  1607  Ang.  Gardano.  3  Stb. 
4°.  21  Nrn.  die  letzte  von  0.  B.  Cenui. 
[br.  Mus.  fehlt  B. 

Im  Samlwk.  1616  a  2  Motetten  zu  3 
Stim.  (Eitner  1). 

Torone  (Torrone), Cesare,  wirkte 
1628  bei  den  Eesthchkeiten  in 
Parma  mit  und   erhielt    100  Duk. 

In  Robletti's  Eisonanti  sfere  da  velo- 
cissimi  ingegni .  .  .  Roma  1629  eine  Kom- 
position (Viertelj.  3,  438). 

Toront,  siehe  Toiiront. 

Torote  (Thoronte ,  Thorote), 
Mattliaeus,  alias  Bruyaut  (Briant, 
Bryandus,  Bruiando),  Ptector  paro- 
chialis  ecclesie  de  Binchio,  Camer- 
acensis  dioc,  erhält  am  21.  Okt. 
1419  das  Zeugnis,  dass  er  seit  dem 
23.  Dez.  1417  Tenorist  a/d.  päpstl. 


Kapelle  ist.  "Wird  in  den  Akten 
bis  1426  mit  6  Gld.  Gehalt  ange- 
führt (Viertel].  1,  453  ff  n.  3  im 
Reg.   der   Bausteine    von   Haberl). 

Torquet,  Daniel. 

Im  Samlwk.  1564  eine  8  stim.  latein. 
Gesg.  (Eitner  1).  Eine  inkompl.  8 stim. 
Motette  in  Ms.  132.     [B.  M. 

Torre,  Andres  de  la,  Bassist 
um  1556  in  der  Kapelle  Kaiser 
Karl  V.  (Straeten  1,  362). 

Torre,  Girolamo  della. 

In  den  Samlwken.  1620  u.  1624  zwei 
latein.  geistl.  Gesge.  (Eitner  1). 

Torre,  Pietro  Paolo,  aus  Mai- 
land, Mönch  des  Hieronymiten- 
ordens  und  Organist  a/d.  Kirche 
Castellaccio  fuori  zu  Mailand  (Titel), 
gab  heraus: 

II  1.  libro  delle  Canzonette  Madrigali 
et  Arie  a  una  et  due  voci  per  cantar  nel 
Clavicordo,  e  Chitarrone.  Di .  .  .  Nuouam. 
composte  .  .  .  Ven.  1622  Aless.  Vincenti. 
1  vol.     fol.     45  S.     21  Gesge.     [Bologna. 

Torre  Tassis,  Conte  Carlo  della, 

lebte  im  18.  Jh. 

Unter  den  Autographen  Heinichen's  in 
B.  B.,  Stück  5,  befinden  sich  die  „Madre- 
gale ovvero  Duetto  Vlll  a  Sopr.  e  Con- 
tralto  Di  S.  E  . . .  1.  AI  fatale  cradele. 
2.  Ahi  che  in  sentirlo,  etc.  bis  8.  Alle 
mit  Bc.  —  In  der  kathol.  Kirche  zu 
Dresden  1  Kyrie  4  voc.  c.  2  V.  Ob.  Ya. 
Org.  im  Ms.  P.  u.  Stb. 

Taitini  widmet  ihm  1769  seine  Risposta 
di  un'anonimo. 

Torrej,  Greronimo  La. 

Em  Miserere  zu  12  Stim.  mit  Bc.  Ms. 
P.  in  B.  M. 

Torrelli,   Guaspari,  s.  Torelli. 
Torrentes,     Don   Andres    de. 

Im  Archiv  der  Kathedrale  zu  To- 
ledo (Spanien)  befinden  sich  eine 
grofse  Anzahl  Kompositionen.  1 
Magnificat  4  voc.  im  Eslava  (Eit- 
ner 2). 

Torrentinns,  Hermannus,  gab 
1562  ein  Hymnenwerk  heraus.  Ob 
er  der  Grammatiker  aus  Zwoll  ist, 
der  im  15. — 16.  Jh.  lebte,  bedarf 
noch  der  Untersuchung.  Das  Werk 
trägt  den  Titel: 


Torres,  Ant.  Franc. 


432 


Torri. 


Hymni  et  Prosae  eccles.  vulgo  Sequea- 
tiae  dictae,  breviuscula  quidem,  sed  maxime 
commoda  . . .   Antverp.  1562.   8^.    [Proske. 

Die  Stadtb.  in  Danzig,  Kat.  Nr.  40 
verz.  von  ihm  ein  Werk:  11  primam 
partem  doctrinalis  xAlexandri.  Der  Inhalt 
ist  mir  unbekannt. 

Torres,  Antonelli  Francesco, 

aus  Neapel,  18.  Jh., 

bekannt  durch  die  Oper:  Catone  in 
Utica.     Ms.  P.     [Neapel  Turch. 

In  Hofb.  Wien,  Ms.  15628.  Samlbd. 
P.  Nr.  17:    Pange  lingua,    4  voc.  c.  org. 

Torres  Martinez  Bravo,  Don 

Joseplio  de,  ein  Spanier,  geb. 
1665,  gest.  1738,  war  1702  erster 
Organist  an  der  Kgl.  Kapelle  zu 
Madrid  (Titel  und  nach  dem  Kat. 
der  B.  M.  von  J.  J.  Maier).  Er 
ist  der  Verfasser  von  dem  theo- 
retischen Werke: 

Regias  generales  de  accompanar  en 
Organe,  Clavicordio  y  Harpa  con  solo  sa- 
ber  cantar  la  parte  .  .  .  Madrid  1702.  4". 
163  S.  [B.  B.  br.  Mus.  Liepm.  besafs 
1900  eine  Ausgabe  von  1736.    4». 

Er  gab  auch  die  Fragmentes  musicos 
von  Nassarre  1700  heraus;  dort  nennt 
er  sich  nur  D.  Joseph  de  Torres  u.  bez. 
oben  genanntes  Amt.  Ebenso  gab  er 
Franc.  Montanes'  Arte  de  canto  llano 
1728  in  Madrid  heraus. 

In  B.  M.  im  Ms.  181  zwei  Villancicos 
zu  4  und  8  Stim.  im  Chorb.  und  Stb. 

Torres,  Jlelcliior  de,  spanisch. 
Musiker,  geb.  zu  Alcala  de  Hena- 
res  (Toledo),  gab  den  Tractat heraus: 

Arte  ingeuiosa  de  mu.sica  con  nueva 
manera  de  auizos  breues  y  compendiosos 
sobre  toda  la  facultad  della . . .  Assi  para 
canto  llano  y  canto  de  organo  como  para 
contrapunto:  donde  se  hallaran  reglas  en 
breue  comprehendidas  y  declaradas:  por 
Melchior  de  torres  maestro  de  Alcala. 
Intitulada  al  muy  illustre  y  ßeuerendissimo 
senor  Don  Gutierre  de  Carauajal,  Obispo 
de  Plazencia  &c.  (Alcala  J544).  4».  46 
Ell.   gothisch.      [besafs  1900   Leo  Liepm. 

Torresani,  Bartolomeo,  ge- 
nannt L'Ostc,  ein  Priester,  der 
1563  den  KapcUmeisterposten  am 
Dome  zu  Mailand  bekleidete,  aber 
schon  am  23.  August  desselben 
Jahres  vom  Amte  suspendiert 
wurde  (Muoni  29). 


Torri    (Tori),    Pietro,    wie    es 

scheint  ein  Italiener,  der  seit  dem 
10/12  1689  an  der  Münchener  Hof- 
kapelle Kammerorganist  ist.  Er 
soll  ein  Schüler  Ag.  Steffani's  sein, 
doch  zweifele  ich,  dass  sich  Letz- 
terer je  mit  unterrichten  befasst 
hat.  1691  wurde  der  Kurfürst 
zum  Generalkapitän  der  Spanischen 
Niederlande  von  Karl  TL  von  Spa- 
nien ernannt,  mit  dem  Sitze  in 
Brüssel;  dahin  wurde  Torri  am 
19/2  1695  vom  Kurfürsten  mit 
dem  Titel  eines  Kammerdieners 
berufen  mit  700  Gld.  Gehalt  und 
400  Gld.  als  Kammerdiener.  Am 
24/9  1698  erhält  er  den  Titel  eines 
Kapellmeisters.  Sein  Gehalt  be- 
trug 1100  Gld.  Am  10/1  1703 
wird  er  als  Kammerdiener  und 
Kammermusikdirektor  in  den  Akten 
bez.  und  erhält  noch  den  Ratstitel. 
Den  25/2  1715  erwähnen  ihn  die 
Akten  als  Rat  und  Kapellmeister. 
Nach  Bernabei's  Tode  wird  er  am 
31/3  1732  zum  wirklichen  Kapell- 
meister mit  2500  Gld.  ernannt. 
Er  starb  den  6.  Juli  1737  (Kreis- 
archiv. Haberl,  Jahrb.  1891,  76. 
Rudhart  85  mit  Vorsicht  zu  ge- 
brauchen; so  sind  z.  B.  die  ange- 
führten Opern  S.  99  nicht  Kom- 
positionen von  T.,  trotzdem  sie 
seine  Handschrift  zeigen,  sondern 
anonyme  Kompositionen.  Dagegen 
besitzt  die  B.  M.  folgende  Opern 
im  Autogr: 

L'homme  endormio,  Prologue,  datiert 
Namur  le  13  mars  1712.     P. 

Griselda,  opera  1723,     P. 

Nicomede,  opera  1728.     P. 

Catone  in  Utica,  opera.  Ms.  157/158, 
Direktionstimme  (Ober.st.  u.  B.)  u.  8  Akte 
der  Oper  in  P.  im  Autogr. 

Gli  amori  di  Titone  e  d' Aurora,  Opera. 
Ms.  P.  17  643  in  Hofb.  Wien.  Ms.  17  742: 
1  preggi  della  primavera.  Serenata  1691. 
P.  und  Ms.  19242  Nr.  136  nochmals  in 
Abschrift. 

Nachweisbar  sind  aufserdem  von  seinen 
Kompositionen : 


Torriani. 


433 


Tortora. 


Ms.  21950,  B.  B.  iu  P.,  enthält  G  geisü. 
Motetten  oder  Kantaten  u.  a.  für  Chor 
und  Instrumentü.  Der  erste  Satz  ist  ein 
Magnificat   a    15    e   piü:    2  Clarini,  2  V. 

2  Violette,  Fag.  8  voc.  et  Bc.  in  Ci{- 
Nr.  2  ein  Coufitebor  4  voc.  et  Soli,  2  V. 
et  Bc.  Nr.  3  ein  Dominus  illuminatio 
per  Ten.  2  V.  Bc.  u.  s.  f. 

Xach  Lobstein  70  besitzt  die  Thomas- 
kirche in  Strafsburg  i/Els.  ein  Confitebor 
tibi  Due.,  5  voc.  3  Violen,  Fag.  B.  u.  Org. 
im  Ms. 

Ms.  181  der  B.  B.  2  Duette  f.  2  Sopr. 
oder  Sopr.  u.  A.  mit  2  V.  2  Violette  u. 
Bc.  P.  —  Ms.  21210  Samlbd.  P.  Bl.  43: 
Se  potessi  al  seno  stringere,  per  Sopr. 
e  Cont. 

In  B.  Wagener  eine  Kopie  des  Duettes : 
Langue,  f.  Sopr.  Alto  u.  Bc.  (im  Bde. 
von  Steffaui). 

In  Dresden  Mus.  Ms.  832,  2  Duetti 
ä  Sopr.  ed  Alto  col  B.  Part,  qufol. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  55:  12  Duetti 
und  in  Ms.  19  zwei.  —  Im  br.  Mus. 
Ms.  176:  Piagge  fiorite.  In  Ms.  199  noch 
einmal  nebst  7  audei-en  italieu.  Duetti. 

In  Biüssel  Cons.  14  Duetti  c.  Bc. 

In  B.  Brüssel  2430  eine  Kantate  im  Ms. 

Concerto  per  camera  per  2  Oboi,  2  V. 
Va.  Bassono   e  Bc.     Ms.  Stb.     [Fundort? 

In  AVari'en's  Samlwk.  Catclies  1  Nr. 

Torriani,  Gfiovanni  Antonio, 

geb.  zu  Cremona  im  17.  Jh.,  wird 
von  Gerber  2  als  Komponist  des 
Oratoriums  „La  Conversione  di  San 
Romualdo",  1688  zu  Fabriano  auf- 
geführt, erwähnt. 

Torricella  (Toriceila),  Chri- 
stoph, Kunst-Kupferstecher,  Musi- 
kalien-Händler und  Verleger  in 
Wien  im  letzten  Drittel  des  18.  Jhs., 
gab  ohne  Nennung  eines  Autors 
heraus: 

Ein  halb  Dutzend  Lieder  aus  dem 
Rosen  Farben  Buch  fürs  Frauenzimmer 
in  Wienn  bey  .  . .  qufol.  4  Bll.  [B.  Wa- 
gener.    Schletteier  besafs  auch  ein  Ex. 

Journal  der  Musik,  Kupferstiche  etc. 
Wien  1785.  Febr.  Mrz.  Apr.  3  Hefte 
Musik.     [B.  M. 

Torricoli,  Marcantonio,  be- 
kannt durch 

Canzonette  spirituali  a  3  voci . . .  Lib.  1. 
Venetia    1607    Ang.   Gardano    &   fratelli. 

3  Stb.     40.     [br.  Mus. 

Eob.  Eitner's  Qaellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Torroni  (Torrone,  Torone),  Ce- 
sare,  Sänger  in  Rom,  wird  1628 
in  Parma  engagiert  (Viertelj.  3, 
438).  Im  Robletti,  Samlwk.  von 
1629:  Si  dolce  ö,  1  voce  c.  Bc. 

Tors,  Michele  da,  um  1475 
Säuger  an  der  herzgl.  Kapelle  in 
Mailand.  Fehlt  in  der  Liste  vom 
3.  Dez.  (Straeten  6,  18). 

Torscianello,  Henrico. 

In  Robletti's  Samlwk.  Vezzosetti  fiori 
1622  die  Madrigale  zu  1  Stim.  mit  Bc: 
Deh  raira  egli  canto,  c.  2.  3.  4.  parte 
(Vogel  2,  510). 

Torti,  Lodovico,  aus  Pavia,  im 
16.  Jh.  geb.,  1584  noch  ohne  Amt. 
1607  liest  man  auf  dem  Titel: 
Kapellmeister  (Moderator)  an  der 
Metropolitankirche  zu  Chiti  (Teata). 
Fetis  hat  den  Wortlaut  falsch  ver- 
standen. Torti  unterz.  die  Dedic. 
in  Teata.     Man  kennt  von  ihm: 

Ludovico  Torto  Ticinensi  (?)  auctore, 
ac  Metrop.  Eccl.  Teatinae  Musicae  Mode- 
ratore,  Missa  una,  Septem  divinae  laudes, 
aliquot  &  Hymni,  unä  cum  Psalmis 
Vespertinis,  ac  B.  V.  Cantico  ternis  voci- 
bus  decantanda.  Op.  6.  Infima  organi 
.  . .  Ven.  1607  Amadinus.  4  Stb.  4'-'. 
Dedic.  im  Kat.  Bologna  2,  144.  [Bologna 
fehlt  Bc. 

II  2.  lib.  delle  Canzoni  a  3  voci.  Di 
.  .  .  nouam.  composte  . .  .  Ven.  1584  Vin- 
centi  &  Amadino.  3  Stb.  8^.  19  Ganz., 
dabei  2  von  Matth.  Ferabosco,  1  von  N. 
Parma,  1  von  0.  Fovigo,  1  von  Or. 
Vecchi  u.  1  Incertus.  [Hofb.Wien.  Bo- 
logna: B. 

In  Denss'  Lautenbuch  1599  drei  arrang. 
Gesänge. 

In  der  B.  Karlsruhe  unter  Torti  ohne 
Vornamen  Instrumentalpiecen,  die  einer 
späteren  Zeit  angehören  und  zwar  im 
Ms.  953.  Concerto  di  Fl.  trav.  c.  2  V.  Va. 
e  B.     3  Sätze  in  Gd.  Cd.  Gd.  in  Stb. 

Ms.  954.  955.  2  Trü  per  2  Fl.  trav. 
e  B.    Stb. 

Tortona,  Isidoro,  um  1662 
Schüler  des  Gius.  Allevi,  in  dessen 
Compositioni  sacre  von  1662  sich 
ein  Dialogo  a  C.  ed  Alto  befindet. 

Tortora,  Marcello. 

Im  Samlwk.  Contrapunto  befinden  sich 
2  Tonsätze  von  ihm. 

28 


Tortoriti,  . 


434 


Tosi,  Gius.  Fei. 


Tortoriti,  ...  gab  heraus: 

Six  Sonatas  for  two  GermaQ  Flutes  or 

Violins  and  a  Bass.    London,  J.  Walsh. 

fol.     [br.  Mus. 

Tortoriti,  Oabriele,  lebte  im 
Anfange  des  18.  Jhs.,  den  Ver- 
legern nach  zu  urteilen,  die  seine 
Kompositionen  herausgaben.  Be- 
kannt sind  davon 

Six  Sonatas  for  2  V.  &  Th.  B.  Lon- 
don, Simpson.     8  Stb. 

Six  Sonatas  for  2  Germ.  Flutes  or  V. 
&  a  B.  London,  Walsh.  3  Stb.  [beide 
in  B.  Wagener. 

Tosarini,  Domenico,  Lebens- 
zeit unbekannt. 

In  Musikfr.  Wien  ein  Eyrie  ä  2  T. 
1  B.  con  orch.  Ms.  P. 

Toscaii,  Cr. -L.- Georges,  geb. 
um  1756  zu  Grenoble,  Bibliothekar 
im  naturhistorischen  Museum  zu 
Paris,  Mitglied  der  Akademie  zu 
Grenoble.  Unter  seinen  Schriften 
befindet  sich  eine  Abhandlung: 

De  la  musique  et  de  Nephte  (opera  de 
Lemoyne)  aus  mänes  de  l'abbe  Arnaud. 
Paris  1790  Timprim.  de  Monsieur.  8**. 
28  S.  —  Wieder  abgedruckt  in  L'Esprit 
des  Journaux  (Mai  1790,  250  ff.).  —  In 
deutscher  Uebersetzung  in  Bossler's  Musi- 
kalischer KoiTespondenz,  Speyer  1792, 
250  ff.  (Fetis.     Gerber  2). 

Toseaiia,  Jacob  de,  siehe  Ja- 
cobo  de  T. 

Toscani,  D.  Antonio,  geb.  um 
1744  zu  Parma,  gest.  um  180.^, 
Kapellmeister  in  seiner  Geburts- 
stadt (Pougin). 

Er  ist  bekannt  durch  einige  hds.  Ton- 
sätze in  Bologna:  Nisi  Dominus,  Salmo 
a  3  voci  c.  istrom.  P.  34  Bll.  qufol.  — 
Magnificat  a  4  voci  concertato  c.  istrom. 
P.  qufol.  14  BU.  —  In  Basevi's  Bibl.  im 
Ms.  „Responsoij  per  la  settimana  santa" 
und  einige  Arbeiten,  die  er  als  Schüler 
Pat.  Martini's  schiieb. 

Toscani,  Oiulio,  da  Roma,  Vio- 
linist an  der  Stadtkapelle  in  Lucca 
vom  13/6  1733  bis  zu  seinem  Tode 
am  17/5  1736,  mit  19,10  Lire 
monatl.  Gehalt  (Nerici  210). 

Toscano,  Nicolo,  aus  Trapani 
(Sicilien,  Palermo),  war  um   1584 


Kapellmeister   am  Dome  zu  Capo- 
distria  (Triest)  nach  dem  Drucktitel : 

Canzonette  di  .  . .  Lib.  1.  ä  4  voci. 
Yen.  1584  Ang.  Gardano.  4  Stb.  qa4P. 
21  Ganz.     [B.  D. 

Gerber  2  teilt  nach.  Mongitor.  Bibl. 
Sicul.  T.  2  p.  102  noch  mit,  dass  er  ein 
Predigermöuch  war,  der  eine  prachtvolle 
Stimme  besafs,  sich  in  älteren  Jahren  in 
sein  Kloster  zu  Eryr  zurückzog  und  dort 
1605  starb. 

Tosclii,  Antonio,  da  Ferrara. 

In  Poffa's  Ms.  Orgelsonaten  von  1743 
mit  1  Satze  vertreten.     [B.  Wagener. 

Toselli,  Griuseppe, 

I  Gesg.  in  Clem.  Maria  Sassi's  Ricrea- 
zione  1730. 

Tosi,  Griuseppe  Feiice,  geb. 
gegen  1630  zu  Bologna,  war  an- 
fänglich Organist  an  S.  Petronio 
in  Bologna,  später  Kapellmeister 
an  S.  Gioann'  in  Monte  und  Mit- 
glied der  Akademie  Philharmonie, 
deren  Vorsitzender  er  1679  war. 
Nach  dem  Drucke  von  1683  war 
er  zur  Zeit  Kapellmeister  am  Dome 
„in  Morte  di  Ferrara".  Sein  erstes 
Werk  ist  betitelt: 

Salmi  concertati  a  3.  e  4  voci,  con  V. 
e  ripieni  di  . .  .  Op.  1,  dem  Kardinal  zu 
Ferrara  gewidmet.  Bologna  1683  G.  Monti. 
12  Stb.  40.  Abdr.  der  Dedic.  im  Kat. 
2,  319  von  Bologna.     [Bologna. 

—  Eine  von  Busi  angefertigte  Part.  ebd. 

Auf  dem  Titel  seines  2ten  Werkes 
von  1688  giebt  er  kein  Amt  an: 

Amulio  e  Numitore.  Drama  recitato 
nel  teatro  Grimano  ä  S.  Giov.  Crisostomo, 
1689.  Opera  in  3  atti,  parole  di  A.  Mer- 
selli.  Ms.  17  689  P.  [Hofb.  Wien,  Ms. 
19242  in  neuerer  Part. 

II  1.  libro  delle  Cantate  da  camera  a 
voce  sola  di  . . .  dedic.  Cardinale  Panfiü. 
Op.  2.  Belog.  1688  Gios.  Micheletti.  1  vol. 
fiu40.  208  S.  20  Nrn.  [Bologna.  Mo- 
dena. 

In  Silvani's  Melpomene  coronata  da 
Felsina  1685:  Yiver  lungi  dal  bei,  1  voc. 
c.  Bc. 

6  Ariette,  Ms.  in  qufol.  in  B.  Modena, 
siehe  G.  B.  Bassani. 

Galvani,  Fetis.  Clement  u.  a.  führen 
bis  10  Opern  an,  die  in  Venedig,  in  Wien 
u.  a.  0.  in  den  Jahren  1684—1691  ge- 
geben wurden.   An  Textbüchern  fand  ich 


Tosi,  Pietro  Franc. 


435 


Tost,  Johann  I. 


aufser  obiger  Oper  Ainulio   noch  das  zur 
L'iucoronazioue  di  Serse  von  1691. 

Tosi,  Pietro  Francesco,  Sohn 
des  Gius.  Feiice,  geb.  gegen  1647 
zu  Bologna  (der  Vater  kann  dann 
unmöglich  erst  1630  geb.  sein,  wie 
Fotis  sagt),  gest.  1727  zu  London, 
80  Jahr  alt.  Er  war  ein  kastrier- 
ter Sopransänger  und  erreichte  in 
der  Oper  grofse  Erfolge;  in  höhe- 
rem Alter  Avidmete  er  sich  nur 
noch  der  Schulung  von  Sängern. 
Seit  dem  Jahre  1693  sang  und 
lebte  er  meistens  in  London  mit 
Unterbrechungen  von  Anstellungen 
auf  dem  FestUmde.  So  vom  1. 
Juli  1705  — 1711  als  Komponist 
am  Ksl.  Hofe  in  Wien  (Köchel  1 
u.  2,  70),  danu  1719  in  Dresden 
(s.  Staatsarchiv),  auch  Italien  be- 
suchte er  öfter.  Er  ist  der  Ver- 
fasser der  ersten  wirklichen  Ge- 
sangschule, denn  alle  frülieren 
waren  musiktheoretische  Lehr- 
bücher, trotz  des  Titels  „wie  man 
Singen  lernt".     Sie  ist  betitelt: 

Opinioni  de'Cantori  antichi,  e  moderni 
0  sieno  Üsservazioni  sopra  il  Canto  iign- 
rato.di . . .  Accademico  füariuonico.  Dedic. 
a  sua  Eccell.  Mylord  Peterborough  (in 
London).  Bologna  1723  Lelio  dalla  Volpe. 
80.  3  BU.  1 18  S.  Text.  [Dresd.  B.  M. 
B.  B.  Kopenhagen,  br.  Mus.  R.  C.  of 
Mus.  Bmssel.  Musikfr.  Wien.  Mailand 
Cons.     Hofb.  Wien. 

—  in  englischer  Uebersetzg.  von  Gal- 
liard  mit  einem  biogr.  Vorworte:  Obser- 
vations  on  the  florid  song  .  .  .  London 
1742  Wilcox.  12",  mit  6  Taf.  u.  Musik- 
beisp.  [Brüssel.  Kopenhag.  br.  Mus. 
R.  C.  of  Mus.     Glasgow. 

—  In  B.  Brüssel  noch  eine  2.  Aufl. 
von  1743  ib. 

—  Eine  französische  Uebersetzg.  von 
Theoph.  Lemaire:  L'art  du  chant.  Opi- 
nions...  Paris  1774Rothschild.  [Scheurleer. 

—  deutsch  von  Joh.  Friedi-.  Agricola: 
Anleitung  zur  Singkuast  .  .  .  mit  Erläute- 
rungen und  Zusätzen  .  . .  Berlin  17ö7 
Winter.  4".  [B.  B.  B.  M.  Dresd.  B. 
Wagener.     Musikfr.  Wien.     Glasgow. 

An    Kompositionen    sind    nachweisbar: 
II  Martirio  di  Santa  Cateiina,  Oratorio 


di  Vinc.  Parisi  1701.  Ms.  18843.  P. 
[Hofb.  Wien. 

Peno,  e  pur  fora  lieve,  Cantata  per 
Sopr.  e  Cont.     Ms.  P.     [B.  M. 

Lasso  ben  io  prevedo,  Cantata  per  A. 
0.  Bc.    Ms.  B  938.     [Dresd.  Mus. 

Io  che  per  colpa,  Cantata  per  A.  c.  Bc. 
Ms.  P.  [Berlin  Singakad.  Cambridge  FW. 
Ms.  52. 

In  Cambridge  FW.  noch  die  Cantaten: 
Per  consolar  mie  pene  und  0  sapessi 
del  core. 

Im  br.  Mus.,  Ms.  56,  Bl.  44b  Lasciami 
in  pace,  Cantata. 

In  Bologna  im  Ms.  Samlbd.  Cantate  a 
voce  sola  c.  Bc.  (Kat.  3,  199):  Vibrö 
ma'igna  Stella,  p.  37. 

Tosi,  Xicolo,  war  im  Jan.  1595 
an  S.  Petronio  in  Bologna  Instru- 
mentist (Posaunist)  mit  L.  3  Ge- 
halt (Gaspari  1,  8). 

Toso,  Carlo,  von  1781—83 
Supernumerario  an  der  Turiner 
Hofkapelle  bei  der  1.  Violine  (Ri- 
cordi  1891,  457). 

—  Francesco^  erster  Violinist 
an  obiger  Kapelle,  am  29/2  1750 
mit  300  Lire  angestellt  und  am 
6/8  1763  auf  400  L.  erhöht  (ib. 
457). 

—  Giovanni  (Zuanne),  um  1708 
Violinist  an  der  herzogl.  Kapelle 
in  Venedig  mit  25  Duk.  Gehalt 
angestellt  (Caffi  2.  61). 

Tosone  (Tosoni),  Marcello.  Fetis 
glaubt,  dass  er  in  Genua  lebte,  da 
folgender  Druck  in  Genua  erschien 
und  die  Dedic.  ebendort  unterz. 
ist.     Der  Titel  lautet: 

...  II  1.  üb.  de  Madrigal!  a  4  voci  .  . . 
Genova  1590  G.  Bartoli.  4  Stb.  4".  22 
Madr.     [Bologna.     Neapel  Cons:  A.  T.  B. 

1  Madr.  5  voci  im  Samlwk.  1.586  e 
(Eitner  1,  fälschlich  mit  Tonsoni  verz.). 

Tossarelli,  Pietro,  geb.  zu 
Benevento  (Neapel),  war  Kanoni- 
kus zu  Aqui  (nach  Fetis)  und  gab 
heraus:  Madrigali  a  6  voci.  Mi- 
lane 1570.     40  (Fetis). 

Tost,  Joliaiiii  I.,  Violinist  an 
der  fürstl.  Esterhazy 'sehen  Kapelle 
von    1787—1790.     Er    hinterliefs 

28* 


Tost,  Johann  IL 


436 


Touchemoulin. 


den   übelen  Nachruf   eines   Spitz- 
buben, der  Jos.  Haydn  seine  Kom- 
positionen  stahl    und    sie    an  den 
Pariser  Verleger  Schlesinger   ver- 
kaufte,  ja    er   scheute    sich   sogar 
nicht     Gyrowetz'     Kompositionen 
für   Haydn'sche    auszugeben.      Er 
ist   mit   dem   folgenden   Joh.  Tost 
nicht  zu  verwechseln  (Pohl  4,  171). 
—  Eeichard  1789,  125  nennt  einen 
Tost:    Musikus   in  Pressburg,    der 
für  die  Seipp'sche  Truppe  die  Sing- 
spiele    komponierte:     Mann     und 
Frau,    Wittwer   und    Wittwe,    Ge- 
sänge zum  Figaro,  der  Sonderling, 
der  Lügner  u.  a.    Vielleicht  ist  er 
derselbe  wie  der  obige. 

Tost,  Joliaiin  II.,    ein  reicher 
Tuchkauf  mann  (Grofshaudlung-Gre- 
mialist)    in    Wien,    in   der  letzten 
Hälfte    des    18.  Jhs.    lebend,    ein 
vortrefflicher  Violinist  u.  Dirigent, 
Unterstützer  der  Kunst  und  selbst 
Künstler.      Sein  Einfluss    auf   die 
Wiener  Musik  Verhältnisse  war  ein 
ganz  bedeutender.     Auch  bei  der 
Gründung     der    Gesellschaft     der 
Musikfreunde     beteiligte     er    sich 
lebhaft.     Er  ist  auch  durch  Spohr's 
Selbstbiographie  1,    182    bekannt, 
indem  sich  Spohr  verpflichtete  die 
nächsten    3  Jahre    Tost    alles    an 
Kompositionen    gegen    ein    hohes 
Honorar  zu  überlassen,  was  er  in 
der  Zeit  komponiere.     T.  war   in 
Ungarisch-Hradisch  in  Mähren  geb. 
und    liefs    sich    in    Wien    nieder. 
Seit  1813  geriet   er  in  Verlust  in 
seinem  Geschäfte,   wird    1827   ge- 
fänglich eingezogen  u.  stirbt  1829 
im   Gefängnisse  (Pohl  4,  229  ff.). 

Toste,  Alexander,  seit  etwa 
1770  Kammermusikus  (Bratschist) 
a/d.  Hofkapelle  zu  München  mit 
253  Gld.  Gehalt,  der  am  14/4  1789 
erhöht  wird  (Kreisarch.). 

Tostolo,  Griuliano,  ein  Kom- 
ponist aus  der  Mitte  des  16.  Jhs., 


der  im  Samlwk.  15551  mit  einem  4 st. 
Madrigal  vertreten  ist  (Eitn.  1).  Vogel  2, 
250  weist  8  Ausgaben  des  Samlwkes! 
nach  von  1557—1584. 

Tota,  CrioYaniii  Antonio. 

in  G.  Ant.  Cirullo's  5.  lib.  Madrigali 
5  V.  1607  drei  Madrigale:  Tu  ch'in  lugubre 
manto.  —  Spiega  Pali.  —  Antro  felice  che. 

Toiieliemoiilin       (Touchmolin, 

Dousmolin),  Joseph,  geb.  um  1727 
zu  Chalons,  gest.  25.  Okt.  1801  zu 
ßegensburg,  bildete  sich  zum  Vio- 
linisten aus,  wurde  Hofmusikus  in 
Köln    und    Bonn,     trat    1754    im 
Concert    spirituel    in    Paris    auf, 
wurde     darauf     Kapellmeister    in 
Köln,    ging  nach  Italien    um  sich 
bei  Tartini  zu  vervollkommnen  u. 
wurde  darauf  (nach  1761)  am  Taxi- 
sclien   Hofe   in  Regensburg   ange- 
stellt (Mettenleiter  1,    282.     Fetis 
Darstellung  variiert.    Thayer  1,  28 
giebt  über  seine  Stellung  in  Bonn 
aus    den    Akten    einige    sicherere 
Nachrichten:    Am   11/3  1753    be- 
trug  sein   Gehalt   als   Hofmusikus 
1000  Gld.     1761  wurde  er  Kapell- 
meister  (ib.  32).     Nach   dem  Re- 
gierungswechsel   (Max    Friedrich) 
wurde   sein  Gehalt   auf   400  Thlr. 
herabgesetzt.    Er  dankte  sofort  ab). 
Schubart  p.  189  giebt  eine  beifsend 
satirische   Schilderung    der  Musik 
am  Taxischen  Hofe.    lieber  obigen 
T.   sagt    er:    „sein    Geschmack  "ist 
ganz  französisch,  weich  u.  molligt. 
Er    spielt    die    Violine    zwar    mit 
Kraft,    doch  in  einer  Manier,    die 
nicht    Jedermann    gefallen    kann. 
Sein  Sohn  zeichnete  sich  schon  als 
12  jähriger  Knabe  als  Violinist  aus, 
jedoch    die    weichliche    Erziehung 
seines     Vaters     war     ihm     nicht 
günstig."     Fetis  erwähnt  ihn  noch 
als  Komponist    von  Messen,    Ves- 
pern u.  a.,  auch  Opern,   Sinfonien 
und  Konzerte.     Nachweisbar  sind: 
A  Mass  for  4  voices  with  instruments. 
(Nach  dem  Autogr.   in  P.  von  Vinc.  No- 
vello  kopiert.    [E.  C.  of  Mus. 


Toulon,  . . . 


437 


Tours. 


4  Sonaten  für  V.  u.  Bc.  im  Ms.  2  Stb. 
[Brüssel  Cons. 

2  Siufonien  in  D.  und  B.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

3  Klavierkonzerte  mit  kleinem  Oreh. 
Mss.  Stb.     [Darmst. 

Toulon,  .  . .  Lebenszeit  nicht 
bekannt. 

In  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  be- 
finden sich  16  Piecen  für  Flöte  und  für 
Fagott;  Fantasien,  Variationen  und  Soli 
unter  den  Opuszahlen  23.  29.  42.  46.  68. 
70.  73.  87—93. 

Marpurg  1,  473  verz.  um  1754  einen 
Komponisten  Totdon  in  Paris.  1818  wird 
ein  Konzert  für  Flöte  mit  Orcb.  angezeigt. 
In  Meysel's  Handbuch  1817  wird  ein 
Tonion  als  Flötist  mit  zahlreichen  Kom- 
positionen verz. 

Toulon  le  pere,  ist  im  Samlwk- 
Cancioues  mit  1  Gesge.  vertreten. 

Toulouse,  .  . .  Musiklehrer  in 
Jena  um  1800,  giebt  Guitarre- 
stücke  heraus  (Anzeige). 

Touppe  (Toppe),  Michael,  von 
1507—9  päpstl.  Sänger  (Viertel- 
jahrsschrift 3,  248). 

Touppe,  Maistre  Pierre,  diente 
von  1496—1498  in  der  Kapelle 
der  Anna  von  Bretagne,  Gemahlin 
Charles  Yin.  von  Frkr.  Die  Ka- 
pelle bestand  aus  5  Sängern  und 
Jnstrumentisten  (Prost  436). 

Tour,  siehe  La  Tour. 


Tournatoris. 


ein     Instru- 


raentenmacher  und  Klavierstimmer 
in  Paris,  st.  daselbst  im  April 
1813.  Fetis  bez.  ihn  als  ein  Ori- 
ginal, der  begeistert  für  seine  Be- 
schäftigung vf  ar.  Er  gab  ein  kleines 
Schriftchen  um  1810  heraus,  be- 
titelt: 

L'art  musical  relatif  ä  raccord  de  pi- 
ano, suivi  de  deux  Sonnets,  de  trois 
stances,  et  de  l'art  de  faire  la  conquete 
des  belies.  Paris  s.  a.  l'auteur.  8".  16  S. 
[B.  B. 

Die  Nationalbibl.  zu  Paris  besitzt  im 
Ms.  nouv.  acq.  334:  „Memoire  sur  la 
veritable  cause  des  sons". 

Tournay, . . .  Coussemaker  ver- 
öffentlichte  1861    bei    Didron    in 


Paris  eine  Messe  von  Tournay 
aus  dem  Ende  des  13.  Jhs.,  von 
der  Haberl  (Viertelj.  1,  435)  sagt, 
dass  die  Notation  unrichtig  und 
willkürlich  aufgelöst  ist. 
Tournhout,  siehe  Turnliout. 


Tournon. 


Kardinal  u.   Erz- 


bischof von  Büurges,  war  unter 
Franz  I.  von  Frankreich  Kgl.  Bat 
und  Kapellmeister  a/d.  Hof  kapeile 
mit  1200  liv.  Gehalt  (Castii-Blaze 
nach  einem  Aktenstücke  der  Natio- 
nalbibl. zu  Paris  Nr.  1506).  • 

Tournoult,  Philibert  Tan,  war 
um  1563  Sopranist  an  der  Kgl. 
Hofkapelle  in  Holland  und  kam, 
nach  Straeten  1,  239,  um  ein 
Benefiz  ein  (siehe  dort  das  Doku- 
ment). 

Touront  (Tauront,  Thourot,  To- 
ront,Tournout,  Tonrroult),  Joannes, 

kommt  in  den  6  Codices  zu  Trient, 
jetzt  in  Wien  unter  verschiedener  Schreib- 
weise vor.  Codex  88  fol.  301  die  Ge- 
sänge: 0  florens  rosa  3  v.,  fol.  351a 
Fange  lingua  4  voc.  0  gloriosa  regma 
3  voc.  fol.  178  b.  Cod.  89  fol.  47  eine 
Messe  mit  Tournotä  gez.,  fol.  258  a  eine 
andere  Messe  mit  dem  Motto  „Monyel" 
im  Tenor,  mit  Toront  gez.  —  Ms.  in  B. 
M.  810,  80.  fol.  68  ein  Satz.  —  Ms.  3725 
in  B.  M.,  Buxheimer  Orgelbuch,  ein  Orgel- 
satz gez.  mit  Jo.  Tonrroutt,  Neudruck  in  M. 
f.  M.  20,  Beiige.  p.  92.  —  In  B.  M. 
Ms.  208  ein  Gesg.  ohne  Text  3stim.  und 
eine  Hymne  zu  4  Stim.  —  Ms.  Ov.  208 
in  B.  Casanat.  in  Rom,  Samlwk.  Chan- 
sons von  Verschiedenen,  gez.  Jo.  toiirant. 

Tours,  Jakol),  ein  Niederländer, 
geb.  zu  Eotterdam  um  1759,  gest. 
11.  März  1811  ebd.  Erhielt  zuerst 
eine  Organistenstelle  zu  Maasluis, 
dann  zu  Botterdam  (Pougin).  Man 
kennt  von  ihm  in  der 

B.  der  Musikfr.  in  "Wien  eine  Anette : 
Je  suis  Ten  dor  de  Paesiello,  variee  pour 
le  clavecin.  —  Im  br.  Mus.  befinden  sich 
3  grand  Sonatas  for  the  harps.  with  a 
Violine,  op.  6.  London,  fol.  —  3  Sona- 
tas for  the  harps.  op.  3.  London,  fol. 
—  In  Amst:  Sonate  p.  le  Clavecin  ou 
Pfte.  av.  1  V.    oeuv.  10.    Amst.,  Veuve 


Toussain. 


438 


Tozzi,  Antonio. 


Markordt.  4*^.  Er  bez.  sich,  hier  als  Or- 
ganist a/d.  grofsen  Kirche  zu  Rotterdam. 

Toussain,  . . .  um  1562  Sang- 
meister an  der  Peterskirche  in 
Leydeu  (Bouwst.  2,  209). 

Toussaint,  siehe  Savary. 

Toussano,  siehe  ßuella. 

Touteau, . . . 

Im  Samlwk.  1569  n  und  1569  r  zwei 
Chansons  zu  4  Stirn.  (Eitner  1). 

Touzar,  Philipp,  seit  dem  2/9 
1695  Kapellmeister  am  Münster 
zu  Strafsburg  i/Eis.,  dirigierte  am 
6.  Febr.  1697    das    Te  Deum    zur 

Feier  des  Kysswicker  Friedens 
(Lobstein  30). 

ToYar,  Francisco,  ein  spani- 
scher Musiker,  geb.  im  15.  Jh, 
,,de  la  Villa  de  Pareja''  (Cuenza). 
Er  gab  heraus: 

Libro  de  niusica  pratica  Cempuesto 
por  mosz  Francisco  touar:  dirigido  al 
illustriss  . . .  Am  Ende :  .  . .  Barcelona  por 
maestre  Johan  Rosenbach  aleman  a.  V. 
de  Janero  anyo  de  mil  y  quinientos  y 
diez  (1510).  fol.  3  Bücher  zu  36,  30  u.  8 
Kap.  [Bologna.]  Felis  führt  noch  Ausg. 
von  1519  u.  1550  an  ohne  nähere  An- 
gaben. Liepm.  besals  1900  die  Ausgabe 
von  1510. 

ToTrerson,  Rev.  Grabriel,  eng- 
lischer Geistlicher,  geb.  1635,  gest. 
1697,  war  Rektor  an  S.  Andrew 
Undershaft  (Brown).     Schrieb: 

A  sermon  concerning  vocal  and  instru- 
mental musick  in  the  church.  London 
1696.     80.     [Glasgow. 

Tox,  Thomas,  1590  Kammer- 
musikus a/d.  Hofkapelle  in  Dresden 
mit  150  Gld.  Gehalt  (s.  Staatsarch.). 

Tozar  (Tozer),  Solomon. 

Davey  S.  308  führt  ihn  als  Kompo- 
nisten von  Anthems  an,  die  sich  im  br. 
Mus.  Addit.  Ms.  30478  u.  79  befinden. 
—  Im  R.  C.  of  Mus.  1642,  hds.  Samlwk. 
von  Barnard,  1625  geschrieben,  das  An- 
theni:  0  Lord,  let  me  kuow. 

Tozzi,    Antonio,    um   1736  zu 

Bologna  geb.,  wo  er  noch  1812 
lebte.  Schüler  Fat.  Martini's,  ge- 
noss  als  Komponist  von  Opern  und 
geistlichen    (besängen    einen    ge- 


wissen Ruf,  trat  in  die  Dienste 
des  Herzogs  von  Braunschweig  u. 
nach  dessen  Tode  kam  er  gegen 
1775  nach  München  als  Direktor 
der  Opera  buffa  (Titel  zur  Oper 
Orfeo  et  Euridice.  Siehe  den  Ar- 
tikel in  M.  f.  M.  4,  218  ff).  Lange 
kann  seines  Bleibens  in  München 
nicht  gewesen  sein,  denn  er  hatte 
sich  in  demselben  Jahre  mit  einer 
Hofdame  in  unerlaubter  Weise  ein- 
gelassen und  musste  schleunigst 
München  verlassen.  Näheres  konnte 
ich  nicht  ermitteln.  Er  tauchte 
als  Opernkomponist  in  Spanien, 
dann  in  Italien  auf,  doch  ist  Ge- 
naueres nicht  bekannt,  oder  un- 
verbürgt. Er  bez.  sich  auch  als 
Philarmoniker  in  Bologna  u.  soll 
1769  Vorsitzender  der  Akademie 
gewesen  sein  (Schilling,  Fetis,  Rud- 
hart  156.  162.  163,  der  auch  das 
Urteil  Schubart's  über  T.  mitteilt). 
Von  seinen  Kompositionen  sind 
nachweisbar: 

Im  Liceo  zu  Bologna  in  Mss.  1  Gloria 
in  excelsis  interne  4  voci  c.  strum.  P. 
38  BU.  —  1  Credo  ebenso  im  Autogr. 
—  1  Laudate  pueri  a  3  voci  c.  ström. 
Autogr.  24  Bll.  —  1  Magnificat  a  4  c. 
Violini.  Autogr.  11  BU.  —  1  Kyrie  a  4 
V.  c.  ström,  in  moderner  Part. 

Andromaca,  opera  in  3  atti.  P.  3  voll. 
Ms.  21970.     [B.  B. 

Orfeo  ed  Euridice,  op.  in  3  atti.  P. 
3  voU.  Ms.  21971.  [B.  B.  Ms.  8.34  in 
2  voll.  Dresd.  Mus.  nebst  gedrucktem 
Textbuche:  München  1775.  C  P.  in  P. 
Brüssel  Cons. 

II  Rinaldo,  opera  seria  in  2  atti.  Ve- 
nezia  1775  (im  Druck)  P.  [B.  B.  Mu- 
sikfr.  Wien.     Bologna. 

Tigrane.  Dramma  per  musica  rappres. 
in  Venezia  1762  in  3  atti.  Ms.  P.  [Bo- 
logna. 

Zenobia,  opera.  Ms.  P.  3  voU.  [B. 
M.     C.  P, 

1  Cantata  ä  Sopr.  c.  ström.  Ms.  835 
in  Dresd.  Mus.  —  In  Ms.  832  eine  Arie 
und  1  Eondo  f.  Sopr.  mit  Instr.  in  P. 

2  Sopranarien  in  P.  Ms.  134.  179. 
[B.  B. 

8  Senates  et  1  Ouvert.  pour  le  Clave- 
cin.    fol.    [Dresd.  Mus. 


Tozzi,  Vincenzo. 


489 


Trabattone,  Giov.  Batt. 


1  Terzetto :  E  vicino  ormai,  Ms.  P.  [Bo- 
logna. 

I  Arie  mit  Instnimentalbegltg.  Ms.  P. 
[Mailand  Cons. 

In  Padua :   Duetti  p.  T.  e  S.  con  pfte. 

Tozzi,  Vincenzo,  ein  Römer, 
war  um  1649  (nach  Florido's 
Samlwk.)  städtischer  Kapeihneister 
zu  Messina  und  soll  dort  um  1675 
gestorben  sein.  Pitoni  in  seinen 
hds.  Notizia  de'contrapuntisti  sagt, 
dass  Tozzi  im  Alter  von  28  Jahren 
1640  von  Rom  nach  Messina  ging. 
La  Fage  besafs  einst  von  ihm: 

II  1.  lib.  de'concenti  ecclesiastici  a  2, 
3,  4  e  5  voci  di . . .  Eoma  1662  Jacomo 
Fei  d'Andrea  figlio.  4».  T.  bez.  sich 
auch  hier  mit  obigem  Amte.  Die  Anzahl 
der  Stb.  giebt  La  Fage  3,  88  nicht  an, 
sagt  aber,  dass  die  Samlg.  aus  8  Motetten 
zu  2  Stim.,  10  zu  3  St.,  5  zu  4  und  2 
zu  5  Stim.  besteht.  Neuerdings  erwarb 
das  br.  Mus.  ein  kompl.  Exemplar  in 
6  Stb. 

In  Upsala:  Cantate  Domino,  ä  2  C.  et 
B.  Ms.  P. 

Im  Sauüwk.  1649  a  1  Motette  (Eitn.  1). 

Trabaci    (Trabacci) ,   GrioTanni 

Maria,  ein  Neapolitaner,  der  um 
1606  Organist  im  Kgl.  Palast  zu 
Neapel  war  und  sich  1616  Kapell- 
meister der  Kgl.  Kapelle  nennt 
(Titel,  soweit  sie  mir  genau  bekannt 
sind). 

Von  seinen  Kompositionen  lassen  sich 
nachweisen : 

Motecta  5,  6  et  8  vocib.  Lib.  1.  Na- 
poU  1602  G.  G.  Carüno.  [Haberl  in 
Regenslmrg  inkompl. 

Missarum  et  Motectorum  quatuor  voc. 
.  .  .  Lib.  1.  Neapoli  1605  Const.  Vitalis. 
[ib.  inkompl. 

—  Noviter  impressa,  et  purgata  ab 
eodem  Authore  multa  in  fine  adiuncta. 
Neapoli  1616  J.  J.  Carliuus.  4".  [Bo- 
logna: Bc. 

Psalmorum  pro  Vesperis  et  Comple- 
torio  totius  anni,  cum  Antiphonis ...  et 
4.  Missae,  4  voc.  Lib.  1,  c.  partimento 
per  organo.  Ven.  1608  Ang.  Gardano  et 
fratres.  [Haberl  inkompl.  K.  C.  of  Mus. 
4  Stb.,  Bc.  fehlt. 

Sylvae  armonicae  variarum  voc.  Lib.  1. 
Neapoli  1609  J.  J.  Carlinus  et  Const. 
Vitalis     [ib.  iakompl. 

. . .  Passionem  Domini  nostri. . .  secundo 


Mattheo,  Marco,  Lucas  &  Joannes.  Nea- 
poli 1034.  [Neapel  Turch.  Der  Kat. 
schreibt  fälschlich  Trabancius  statt  Tra- 
baccius. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  5  voci. 
Nuouam.  da  lui  composti . . .  Napoli  1606 
G.  B.  Sottile.  Ad  instantia  di  Scip.  Riccio 
libraro.  6  Stb.  40.  21  Madr.  [Proske: 
C.  T.  ß.  5  a.  Haberl  inkompl.  Spithöver 
in  Rom  besafs  1864  ein  kompl.  Exemplar. 

II  2.  lib.  de  Madrigal!  ä  5  voci  Ven. 
1611  Ang.  Gardano  et  fratelli.  [Stadtb, 
in  Münster,  Stb.? 

Villanelle,  et  Arie  alla  Napolitana,  ä  3, 
&  ä  4  voci.  Con  un  Dialogo  nel  fine 
Di . . .  Lib.  1.  Napoli  1606  Carlino.  Stb.  ? 
40.  19  Nrn.  [br.  Mus :  T.  Neapel  B. 
n:  A. 

Ricercate,  Canzone  francese,  Capricci, 
Cauti  fermi,  Gagliardi,  Partite  diverse, 
Toccate,  Durezze,  Ligature  Consonanze 
stravagante  opere  tutte  da  sonare  a  4  v. 
Lib.  1.  Napoli  1603  Const.  Vitale.  1  vol. 
iQ  fol.     2  Bll.     122  S.     [B.  Wagener. 

II  2.  libro  de  Ricercate,  &  altri  vaiij 
Capricci,  con  100  vers!  sopra  h  Otto  finali 
ecclesiast.  Napoli  1615  Carlino.  1  vol. 
in  fol.     [B.  B.     br.  Mus. 

In  der  Bibl.  des  Stiftes  Monte  Cassino 
soUen  sich  befinden:  Ricercari  per  l'or- 
gano,  lib.  2.    Napoli  1616. 

Ms.  L  309/2  in  B.  B.  3 stim.  kontrap. 
Sätze. 

Im  Samlwk.  1609  b  ein  Gesg.  (Eitn.  1) 
und  in  Arascione's  Nuove  Laudi  ariose 
1600  S.  62  ein  Gesg. 

Tral)attone,BartoIomeo,sicher- 

lich  mit  Egidio  nahe  ver- 
wandt, denn  letzterer  nahm  in 
sein  4.  Buch  Concerti  von  1642 
einen  Gesang  auf.  Er  war  aus 
Varese  gebürtig  und  bekleidete 
1642  und  1654  den  Organisten- 
posten am  Kollegiatstifte  daselbst 
(Titel).     Man  kennt  von  ihm 

Theatro  musicale  opere  posthume  di 
B  . . .  Fr  . . .  date  in  luce  da  Carlo  Am- 
brogio  Rotondi,  Musico  dell'lnsigne  Metro- 
politana di  Milano.  Op.  3  Motetti,  Messa, 
Salm!  per  Vesper!,  Litanie  della  B,  V. 
con  breuitä  ä  4  voci . . .  Milano  1683  Fr. 
Vigone.  5  Stb.  4°.  [Bologna.  Paris 
Nat.  von  1693? 

In  Egidio  T.'s  4.  lib.  de  Concerti  von 
1642  Bl.  38  ein  Te  virgo  lilium  4  voc. 

Tral)attone,GrioTanni  Battista, 

bekannt  durch 


Trabattoni. 


440 


Traditi. 


3  Motetten  zu  4  Stirn,  in  Carisio's 
(Giov.)  Sacri  concerti  1664.  —  In  B.  IJp- 
sala  im  Ms.  mit  Trabbatone  gez:  0  dul- 
cedo  amoiis,  A.  T.  B. 

Trabattoni  (Trabatone),  Fra 
Egidio,  war  nach  den  Titelbll. 
seiner  Druckwerke  1628  Kapell- 
meister a/d.  Kirche  Maggiore  di 
S.  Yittore  nel  Borge  zu  Varese 
(bei  Corao  in  der  Lombardei),  1632 
Organist  am  Kollegium  di  S.  Vit- 
toie  nel  Borgo  ebd.  und  1638  Or- 
ganist zu  Seregno  an  der  Kirche 
Maggiore  di  S.  Vittore  nel  Borgo. 
Er  gab  heraus: 

Messe,  Motetti,  Magnificat,  e  Falsibor- 
doni  ä  4.  5.  e  6.  Et  nel  fine  le  Letanie 
della  B.  V.  ä  4.  con  l'aggionta  della 
Quinta,  &  Sesta  parte  si  placet.  Di . . . 
con  la  paite  per  l'organo.  Milano  1625 
Giorg.  RoUa.     7  Stb.     4«.     [Bologna. 

Lib.  2.  Missarum  Motect.  una  cum 
Canticis  Magnificat  4,  ac  5  vocibus. 
Quibus  etiam  adduntur  Litaniae  B.  M.  V. 
necnon  Sanctorum  ritu  Ambrosiano  quinis 
vocibus  concinendae.  Auetore  . . .  Op.  3. 
Medioiani  1628  Georg.  RoUa.  6  Stb.  4". 
[Bolog.  fehlt  C. 

Messa,  e  Salmi  con  le  Letanie  della 
Madonna  a  5  voci,  di .  . .  Op.  6  . . .  co"l 
Bc.  Milano  1638  Rolla.  6  Stb.  4«. 
[Bologna. 

H  3.  Üb.  de  Concerti  a  1,  2,  3,  e  4 
voci  di . .  .  Op.  5  . .  .  con  la  Partitura  per 
l'org  . . .  Milano  1632  RoUa.  5  Stb.  4". 
[Bolog.  fehlt  Bc. 

II  4.  lib.  de  Concerti  a  2,  3,  4,  e  5 
voci.  con  due  Messe,  &  Magnificat  ä  4.  e 
5.  di . . .  Op.  7  (ohne  Bez.  eines  Amtes). 
Milano  1642  Rolla.  5  Stb.  4P.  1  Gesg. 
von  Bartolomeo  Trabattone.     [Bolog:  T. 

4  latein.  geistl.  Gesge.  in  alten  Samlwk. 
(Eitner  1)  und  aufserdem  Currite  Virgines 
8  voc.  in  Reina's  Novelli  fiori  1648. 
—  0  anima  fidelis  3  voc.  in  Silvani's 
Sacri  concerti  1668. 

2  Mot:  Deus,  Dens,  meus,  A.  B.  und 
Sancti  tui  Dne.  S.  B.  c.  Bc.  in  Ms.  179 
in  Cambridge  FW. 

Trabocchi,  Aldobrandino,  Bas- 
sist an  der  päpstl.  Kapelle  um 
1630  u.  1632  Kapellmeister  (Haberl, 
Kat.  70. 

Trace,  Michele,  Komponist  des 
18.  Jhs.    In  der  Kgl.  Bibl.  Berlin, 


Ms.  L  306 :  Cantate  spirituale  sopra 
la  morte  Gesu  Cristo.  P.  (1  voc. 
c.  B.). 

Tractate,  anonyme  im  Ms.,  u. 
einige  im  Druck  (siehe  auch  Traite 
und  Treatise). 

B.  Basel  enthält  1.  FIX.  54,  einen 
Pergamenbd.   des  13.   Jhs.   8  BU.   in  8». 

—  2.  A  IX.  2.  Samibd.  in  4»  des  14.  Jhs. 
fol.  288,  4  Seiten,  über  die  liturgischen 
Lesetöne  —  3.  Ib.  fol.  289  b  kurzer 
theoretischer  Musikunterricht.  —  4.  Ib. 
fol.  291b.  Ueber  die  Claves ...  —  5.  Ib. 
fol.  296,  Solmisationslehre.  6.  A  VI.  11,  in 
40  ein  deutscher  Tract.  des  15.  Jhs.,  7  Bll. 

In  B.  M: 

Fratres  charissimi  Non  scientia.  6  Kap. 
15  Jh.    Ms.  1571. 

Primo  cell  scribsit  Arestoteies  princeps. 
Ms.  1572.     15.  Jh. 

In  niusicam  praefatio.  10  Kap.  15/16  Jh. 
Ms.  1574. 

Pro  themate  operis  assuma.  15.  Jh. 
Ms.  1573. 

Musica  mensuralis  16.  Jh.     Ms.  1575. 

De  Musica.     15/16  Jh.     Ms.  1576. 

Tractatus  de  canti  ecclesiastici,  2272 
Bll.  15.  Jh.  Perg.  Ms.  22931  fol.  [B. 
Nürnberg. 

Lateinische  und  englische  Tractate  im 
british  Museum,  siehe  den  gedruckten 
Hds.-Katalog  von  Madden  Nr.  7.  8.  10. 
11  etc.,  im  Register,  48  Tractate. 

Im  Lieeo  mus.  zti  Bologna.,  Kat.  1, 
347,  21  Tractate  im  Ms.  kl.  8°.  Dann 
Kat.  1,  99  ein  Trattato  di  Musica  von 
1675.  Auch  S.  160  ff.  unter  Giamb.  Mar- 
tini befinden   sich  Kopien   alter  Tractate. 

—  S.  166  u.  167  einige  anonyme  Tract. 
S.  184  unter  Regole.  S.  262  ein  ano- 
nymer gedruckter  Tract.  S.  287  unter 
Regole.  S.  291  ein  französ.  Tract.  S.  292 
unter  Anonymus,  2  Tract.  S.  303/4  unter 
Regole  und  dann  unter  Trattato.  S.  310 
unter  Regole.  S.  339/40  unter  Regole. 
Ebenso  S.  345. 

Trattato  di  musica,  seconda  la  vera 
scienza  dell'armonia.    Padova  1754.     [B. 

Traite  de  musique,  conteuant,  une  som- 
maire  Instruction  pour  mcthodiquement 
pratiquer  la  composition.  Paris  1617 
Pierre  Ballard.     4».     [Brüssel  5344. 

Soweit  sind  sie  mir  nachweisbar,  was 
im  Uebrigeu  Italien,  Frankreich  u.  Eng- 
land besitzt,  bedarf  noch  der  Untersuchung. 

Traditi,  Paolo,  Fetis  und 
andere    biogr.   Lexika    verz.    ihn, 


Traeg. 


441 


Traetta. 


doch  ist  es  kein  anderer  als  Paolo 
Tarditi. 

Trae?:,  Andreas,  ein  Wiener 
Musiker,  Guitarrist,  der  am  Ende 
des  18.  Jhs.  bis  ins  19.  Jh.  hinein 
lebte. 

Er  gab  zahlreiche  Piecen  heraus;  be- 
kannt sind  davon  in  der  B.  der  Musikfr. 
Wien:  Fantasie  und  Variationen  op.  1.  u. 
2  für  Fiöte.  Wien.  Die  Fantasie  op.  2 
auch  im  br.  Mus.  Ferner  2  Werke  für 
Guitarre,  das  eine  mit  op.  6  gez.  Die 
Lpz.  Ztg.  1803  und  ]807  bespricht 
mehrere  Guitarren  werke. 

In  B.  B:  Samlg.  verschiedener  Lieder 
und  Arien  für  die  Guitarre  eingerichtet. 
Wien  bey  Job.  Traeg. 

In  Schwerin  F.  eine  Sinfonia  a  2  Cor. 
2  Ob.  2  Y.  Ya.  e  B.  Ms.  Stb. 

Johann  Traeg  giündete  vor  1799  eine 
Musikalienhandlung  in  Wien,  und  gab 
1799  u.  1804  Kataloge  für  gedruckte  u. 
geschriebene  Musikalien  heraus,  die  sich 
in  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  befinden. 

Traetta  (Trajetta),  Tominaso, 
geb.  30.  März  1727  zu  Bitonto 
(Neapel),  gest.  6.  April  1779  zu 
Venedig.  1738  wurde  er  aufs 
Conservatorio  di  Santa  Maria  di 
Loreto  in  Neapel  gebracht,  wo  er 
erzogen  und  Musik  studierte.  Einer 
seiner  Mitschüler  war  Fr.  Durante. 
1751  den  4.  Nov.  kam  in  S.  Carlo 
zu  Neapel  seine  erste  Oper  ,,Far- 
nace"  auf  die  Bühne,  dieser  kamen 
in  schneller  Folge  andere  nach,  so 
dass  Florimo  bis  1779  dreiund- 
dreifsig  Opern  verz.  1758  erhielt 
er  vom  Regenten  von  Parma  (dem 
Infanten  von  Spanien,  Filippo)  den 
Titel  eines  Kapellmeisters  und 
schrieb  für  das  dortige  Theater 
einige  Opern.  1759  u.  60  schrieb 
er  für  Wien  die  Ifigenia  in  Aulide, 
die  auch  in  Italien  1763  grofse 
Erfolge  erzielte.  Bis  zum  Jahre 
1765,  dem  Todesjahre  des  Herzogs 
von  Parma,  hatte  er  seinen  Wohn- 
sitz in  Parma,  darauf  berief  ihn 
das  Conservatorio  delFOspedaletto 
in  Venedig  zum  Direktor  (Caffi  2, 


21),  doch  schon  nach  2  Jahren 
lud  ihn  der  Kaiser  von  Russland 
nach  Petersburg  ein,  doch  unter- 
wegs erreichte  ihn  1767  der  Auf- 
trag, für  München  zum  Karneval 
eine  Oper  zu  schreiben,  dem  er 
nachkam  und  „Siroe"  schrieb  (Ms. 
P.  168  in  B.  M.).  Im  Jahre  1775 
(Burney  7,  505  sagt  1776)  ging  er 
nach  London  u.  schrieb  die  Opern 
Germondo  und  La  serva  rivale. 
Nach  Italien  zurückgekehrt,  liefs 
er  sich  in  Neapel,  dann  in  Venedig 
nieder,  wo  ihn  der  Tod  im  besten 
Mannesalter  ereilte  (Florimo  2,  344. 
Biogr.  mit  Portr.  in  Ricordi's  Gaz- 
zetta,  Milano  1886,  375  ff.).  Von 
seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: 

Kyrie  4  voc.  2  V.  Va.  B.  Ms.  P. 
[B.  M. 

Salomone,  Oratorio.  Autogr.  P.  1  vol. 
(iu40.     [Brüssel  2174. 

Miserere  per  2  Sopr.  A.  ed  orch.  Ms. 
P.     [Musikfr.  Wien. 

Stabat  mater  a  4  voci  c.  2  Y.  Ya.  e 

B.  Ms.  P.  [B.  M.  Neapel.  Musikfr. 
Wien  in  P.  u.  Kl.-A.  Mailand  Cons.  Ein- 
siedeln. 

—  Im  Kl.-Ausz.  von  Camillo  de  Nar- 
dis.    Napoli  1878.     [Bologna. 

Dei,  quäl  nii  sorprende.  Cantata  per 
ü  Sopr.  c.  Strom.     Ms.  128.  P.     [B.  B. 

Who  gave  the  sun  his  light;  a  Hymn 
to  the  Creator  (KI.-A.).  London,  fol. 
[br.  Mus. 

Antigona,  opera,  1764.  Ms.  P.  [Darmst. 

C.  P.     Dresd.  Mus.  nur  Atto  2,_  Scene  1. 
Armida,  opera  seria  in  3  atti.    Yienna 

1761.  Napoli  1763.  Ms.  P.  [Dresd.  Mus. 
B.  B.  Ms.  22000,  P.  123  BU.  C  P.  Ne- 
apel.   Neapel  Turch.    Hofb.  Wien. 

Astarto.  The  favourite  songs  in  the 
opera  . . .  London,  Bremner.  P.  25  S. 
[B.B. 

11  Buovo  d'Antona,  opera  giocosa  in 
3  atti.  1750.  Ms.  P.  in  3  voU.  [Dresd. 
Mus.     Hofb.  Wien  Ms.  17858. 

II  Cavaliere  erraute,  opera  giocosa  in 
2  atti.  Napoli  1777.  Dresda  1778.  Ms. 
P.  2  voll.  [Dresd.  Mus.  Paris  l'opera, 
repres.  5/8  1779. 

Didone  abandonata,  opera,  1757.  Ms. 
22002.  P.     [B.  B.  nui-  Atto  I.  74  BU. 


Traetta. 


442 


Trahcier. 


La  disfatta  di  Dario,  Opera  in  3  atti. 
1778.    Ms.  P.     3  voll.     [Berlin  K.  H. 

Enea  nel  Lazio,  opera,  1760.  Ms.  Stb. 
[Berlin  K.  H. 

Germondo.  The  favourite  songs  in  the 
opera  . . .  London  (1776)  Breinner.  P. 
22  S.     [B.  B. 

Ifigenia  in  Aulide,  op.  in  2  atti.  Ms. 
21996.  P.  2  voll.  [B.  B.  C.  P.  br. 
Mus.  Ms.  532.      Brüssel  Cons.  in  3  Akt. 

Ifigenia  in  Tauride,  op.  seria  in  3  atti, 
17.58.  Ms.  22004  P.  3  voU.  [B.  B. 
Darmst.  Brüssel  2548.  Neapel.  Neapel 
Turch.  Musikfr.  Wien.  Berlin  Hochsch. 
Hofb.  Wien  Ms.  17853. 

Ippolito  ed  Aricia,  opera.  Parma  1759. 
Ms.  21995  P.     [B.  B. 

Lucio  vero,  opera  in  3  atti.  Ms.  P. 
[Darmst.     C.  P. 

Olimpiade,  opera  in  3  atti,  1758.  Ms. 
P.  3  voll.  [Dresd.  Mus.  C.  P.  Brüssel 
Cons. 

Eitornale  da  Londra,  op.     [C.  P. 

La  pace  di  Mercuiio,  Cantata  in  Bol- 
zano  1765.    Ms.  17866.  P.     [Hotb.Wien. 

Le  serve  rivali,  opera  giocosa.  Dresd. 
1768.  Ms.  P.  3  voll.  [Dresd.  Mus. 
Darmst.     C.  P.     Hofb.  Wien  Ms.  17865. 

La  serva  scaltra,  op.  buffa  in  3  atti. 
Ms.  P.  letzter  Akt  inkompl.  [B.  B.,  viel- 
leicht die  vorhergehende  Oper. 

Siroe,  op.  seria  in  3  atti.  Ms.  P. 
3  voll.  [B.B.  Dresd.  Mus.  C.P.  B.  M. 
2  Ex.    Musikfr.  Wien. 

Sofonisba,  opera  in  3  atti.  Ms.  22001. 
P.     [B.  B.     Darmst. 

I  Tintaridi,  opera  in  3  atti.  1760. 
Ms.  22003.  P.  3  voU.  [B.  B.  Hofb. 
Wien  Ms.  17859. 

In  Hofb.  Wien  Ms.  17863  eine  Oper 
ohne  Titel  in  3  Akten. 


Einxelnes  aus  Opern  u.  a. 

Im  SamJwk.  Echo  1758—1760  ein  Ge- 
sang, gez.  T.  in  Parma  1759. 

In  C.  Klage's  Orion  Nr.  10  eine  Arie 
aus  der  Ifigenia. 

In  Aless.  Parisotti's  Arie  antichi,  Mil., 
Ricordi,  Bd.  3  eine  Arie. 

In  Rob.  Bremner's  Samlwk.  9  Arien 
aus  der  Olimpiade. 

In  Clouet's  Samlwk.,  Arien. 

In  Warren's  CoUection  of  Catches, 
London:  1  Glee. 

6  italienische  Duets  with  a  B.  for  the 
harps.     London,  qufol.     [br.  Mus. 

Im  br.  Mus:  Einzeldrucke  von  Ouver- 
türen, Scenen,  Arien  in  neuen  und  alten 
Ausg. 

Aria  o  sia  Cavattina  seria  „Ombra  cara 


che  t'aggiri"  c.  V.  Viele,  B.  e  Corni. 
Venez.,  Marescalchi.  5  Stb.  kl.  fol.  [B.  B. 
Padua. 

Mss.  in  B.  B:  W  23  Nr.  110—112: 
Scene  und  2  Chöre  aus  der  Ifigenia  in 
Tauride.  —  T  237,  4  Arien  mit  Instr.  P.  — 
Ms.  120.  121.  137.  138.  169  Arien  und 
Scenen  in  P. 

Mss.  in  Dresd.  Mus.  70.  243.  832.  843 
elf  Arien  mit  Instr.  in  P.  gez.  mit  1765. 
1766.  Duetti  aus  der  Oper  Nitetti.  Lucca 
1759.    P. 

B.  M.  1  Arie  im  Ms. 

Preudi  infelice  aniico,  Duetto  aus  der 
Olimpiade.     P.   Ms.  307,  13.     [Wolfenb. 

42  Arien  f.  1  St.  u.  Orch.  u.  1  Duetto 
in  P.     [Musikfr.  Wien. 

In  Bologna  in  Mss.  Part.  1  Terzette, 
3  Duetti,  10  Arie.  In  einer  Pariser  ge- 
druckten CoUection  de  chant  classique 
S.  15:  Ombra  cara.  In  einem  Samlbd. 
(3,  285)  sechs  Arien  in  P.  Ms. 

Mss.  in  Neapel:  43  Arien,  7  Duetti. 
Sogno,  ma  te  non  miro,  3  voci.  Lezione 
3,  per  Sopr.     Solfeggi. 

Mss.  in  C.  P:  1  vol.  Airs  italienne. 

Mss.  in  Schwerin  F.  3  Duette  mit 
Instr.  und  4  Arien  ebenso  in  Stb. 

Mss.  in  Mailand  Cons :  10  Arien,  1  Duett 
mit  Instr.  in  P. 

Mss.  in  B.  Kgsbg.  3  Arien  aus  Opern 
(s.  Kat.). 

Ms.  in  Rostock,  Aria:  Hedersi  oh  Dio 
rapire  per  Sopr.  c.  2  V.  Ya.  2  Cor.  e  Bc. 
Stb.  fol. 

Tragedies,  Sainctes, 

David  combattant  ...  par  L.  des  Ma- 
zures.  Anvers  1582,  anonym.  (3  Gesge. 
zu  4  Stirn.)     [br.  Mus. 

Tragiense,  Laurisio,  lebte  im 
18.  Jh.  und  gab  heraus: 

Dei  vizi  e  dei  difetti  del  moderno 
teatro,  e  del  modo  di  correggergli  e  d'emen- 
derli.  EagioDamenti  VI.  Roma  1753. 
[Glasgow. 

Pougin  sagt:  sein  wahrer  Name  war 
Qiov.  Ant.  Bianchi  da  Lucca. 

Tragner,  Joliaim,  um  1633 
Kantor  an  St.  Marien  in  Eibin g, 
kam  um  1634  an  die  Altstadt  in 
Königsberg  i/Pr.  als  Kantor  (Döring 
44.  98). 

Trahcier,  . . . 

Im  Samlwk.  Klavierstücke  1  von  1794 
ein  Tonsatz.  Auch  im  musicalischen 
Wochenblatte  von  Reichardt  und  in  der 
Berliner    musikal   Zeitschrift   kommt   er 


Traicte. 


443 


Transchel. 


mit  Romanzen  vor.  Gerber  2  erkläi-t, 
dass  dies  der  Kapellmeister  Reicliardt  ist. 

Traictö  de  rausique,  cont.  ime 

sommaire  iustructiou  pour  methodiriuem. 
pratiquer  la  composition.  Paris  1616  P. 
Ballard.  40.  [br.  Mus.,  nebst  einer  Aus- 
gabe von  1617.  4*^. 

Tratte  de  la  Musette  avec  une  nou- 
velle  methode.  Lyon  1G72,  mit  Tänzen, 
fol.     [Hannover. 

Traue  contre  les  dances  et  les  mauvais 
Chansons.     Paiis    1769.     12".      [Glasgow. 

Traue  du  Melodram  e  ou  reflex.  sur 
la  musique  dramatique.  Paris  1772. 
[B.  Hbg. 

Tratte  sur  la  musique.  Projet  conc. 
de  nouvelles  signes  742.  Geneve  1781. 
[Lübeck. 

Traite  anonyme  d'harmonie  en  hol- 
landais.     4^1     [Brüssel  6484. 

Traite  du  Eecitatif,  siehe  Grimarest. 

Traite  theorique.  Paris  1750,  siehe 
Poisson. 

Train itiii s ,   Josephus    Maria. 

Gerber  2  führt  ihn  nach  Mongitor. 
Bibl.  Sicul.  als  einen  beliebten 
Kirchenkomponisten  an.  Geb.  13. 
März  1660  zu  Messina,  studierte 
Theologie ,  wurde  Franziskaner- 
mönch und  schliefslich  Erzbischof 
zu  Messina. 

Trajaims  (Trojan),  Johann,  ein 
Pfarrer  zu  Networz  in  Böhmen  um 
1581. 

Nach  Ambros  3,  418  kommt  ein  mehr- 
stimmiges böhmisches  Kirchenlied  in  einem 
böhmischen  Cantionale  von  1573,  gesam- 
melt von  Wenzel  Eotarius,  Bürger  in 
Beneschau,  vor.  Dasselbe  enthält  3  bis 
5stim.  Gesänge.  Genaueres  fehlt,  wie  so 
oft  bei  Ambros. 

Trajetta,  Tom.,  siehe  Traetta. 
Tramasure,   Adrien    de,    um 

1688  Sänger  an  der  Kgl.  Kapelle 
in  Brüssel  (Straeten  5,  154). 
Tramassure,    Pierre    de,    um 

1673  ebendort  Kapellan-Sänger  (ib. 
146). 

Tramezzani,  Diomiro,  geb. 
gegen  1676  zu  Mailand,  bildete 
sich  zum  Tenoristen  aus  und  ging 
zur  Bühne,  trat  in  Mailand  seit 
1800  auf,  1806  in  Lissabon,  dann 


1809  in  London,  kehrte  1814  nach 
Italien  zurück  und  hielt  sich  in 
Turin  und  Mailand  auf.  Von  1818 
verschwindet  sein  Name  (Felis). 

Das  brit.  Museum  besitzt  von  ihm: 

Amor  timido,  cantate  c.  acc.  di  Pfte. 
London,     fol. 

10  Arietts  c.   Pfte.     Lond.  1810.    fol. 

3  ital.  Arietts  c.  Pfte.     London,     fol. 

3  pezzi  vocali  c.  Pfte.    London,    qufol. 

Tramonti,  Luigi, 

bekannt  durch  1  Kyrie  a  4  voci  c. 
strum.  und  1  Miserere  a  voce  sola  c. 
strum.  Lebenszeit  unbekannt.  Mss.  P.  in 
der  Stadtbibl.  Lucca's. 

Tranettina,  . . . 

Im  br.  Mus.,  Ms.  365  eine  Cantata  per 
Sopr.  col  B. 

Trani,  Joseph,  Violinist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  von  1767  bis 
1788,  starb  im  Juli  1797,  90  Jahr 
alt  (Köchel  1). 

In  der  Selbstbiogr.  Dittersdorf 
erwähnt  er  einen  Trani  um  1750, 
der  als  Violinist  in  Diensten  des 
Prinzen  von  Hildburghausen  stand 
und  Lehrer  Ditters  war.  Da  er 
schon  in  älteren  Jahren  stand,  ver- 
sah er  seinen  Dienst  im  Orchester 
nicht  mehr,  sondern  fand  nur  als 
Lehrer  noch  Verwendung. 


Tranoscus,  Oeor 


•g,   Teschinen- 


sis    (Teschen    in    Schlesien),    gab 

heraus : 

Odarum  sacrarum  sive  Hymnorum 
variis  carminum  . .  .  concinatorum  Zebri- 
tres  accessitijusdem  dissertatio  bre\is  et 
perspicua  . . .  Bregae  1629  typis  Grun- 
derianis.  12°.  A— Y  und  23  BU.  mit 
Musik.     [B.  "Wagener. 

Tranquilini,  ...  ein  Violin- 
virtuose zu  Verona  um  1748,  bei 
dem  Hupfeld  Unterricht  nahm 
(Gerber  1). 

Tranquillo,  Bernabeo,  ein  Mu- 
siker des  16.  Jhs.,  der 

in  Girol.  Yespa's  Sacrae  cantiones  1594 
mit  1  Mot.  vertreten  ist  (nur  die  Bass- 
Stim.  bekannt). 

Transchel , 

1721   zu  Braunsdorf  bei  Kosbach, 
gest.  in  der  Mitte  des  Jahres  1800 


Christoph,     geb. 


Tranti. 


444 


Travenol. 


ZU  Dresden,  79  Jahr  alt  (Gerber  2). 
Am  21/6  1742  liefs  er  sich  auf 
der  Leipziger  Universität  einschrei- 
ben, um  Theologie  zu  studieren, 
wurde  Schüler  Seb.  Bach's  in  der 
Musik  und  erwarb  sich  seinen 
Unterhalt  durch  Musikunterricht. 
1755  siedelte  er  nach  Dresden 
über  und  wurde  ein  gesuchter 
Klavierlehrer  (Gerber  1.  Spitta  2, 
726).  Von  seinen  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Sonata  per  il  Cembalo.  Ms.  qufol. 
[Dresden  Mus.,  dort  noch  im  Ms.  7  Polo- 
noisen  und  G  Menuetts,  Partie  I.  7  Polo- 
nesen  u.  7  Minuetti  per  11  Cembalo.  Par- 
tie IL     fol. 

In  B.  B.  Ms.  131:  Trantschel  Dresden: 
6  Polonoises  f.  Clav.  Ms.  194  Polonaise 
f.  Clav.  Desdur. 

Tranti,  Griovanni. 

Gerber  1  verz.  von  ihm  6  Sonaten 
•      fürs  Ciavier,  op.  1.     Amsterd.  1762. 

Trappeiüers ,  .  .  .  Tanzmeister 
des  Herzogs  von  Lorraine  im 
18.  Jh.,  gab  heraus: 

Recueil  de  contredanses  avec  1.  Violen 
e  Bo.  Bruxelles,  van  Tpen  (nach  dem 
Yerlagskataloge  van  Ypen's). 

Traubese  (auch  Frobese  in  den 
Akten  geschrieben),  Christian,  war 
1711  und  12  als  Bassist  an  der 
Berliner  Hofkapelle  angestellt  und 
wird  auch  mit  „Reise-Cantor"  be- 
zeichnet. Sein  Gehalt  betrug  an- 
fänglich 100  Thlr.,  dann  150  Thlr. 
(Schneider  55  und  H  35). 

Trauermotetten  und  Arien. 
Halle  1788.     [B.  A. 

Trauernar,  siehe  Taverner,  im 
Samlwk.   Songs   1530    so   genannt. 

Trautmann,  Heinrich,  aus  Ulm 
geb.,  war  1618  Kantor  zu  Lindau 
und  gab  heraus: 

Musicae  compendium  latino-germani- 
cum  in  usum  scholae  Lindaviensis  maxime 
accommodatum  . . .  Musikbüchlin,  lateinisch 
und  teutsch  . . .  Campidoni  i618  Chr. 
Kraus.     S».     72  Bll.     [B.  M. 

Trautner,   Johann   Albreclit, 

Organist  zu  Hofmarktvorra   (Felis 


bez.  es  als  einen  Ort  in  Baiern 
mit  einer  Benediktinerabtei),  der 
1796  eine  Sammlung  Arien  und 
Choräle,  ein  Klaviertrio  und  Kla- 
vierstücke ankündigte  (Gerber  2. 
Fetis). 

Trautsch,  Fat.  Leonhard,  geb. 
8.  Sept.  1693  in  München,  gest. 
13.  Jan.  1762  im  Kloster  zu  Tegern- 
see.  Er  war  ein  vortrefflicher 
Orgel-  und  Violinspieler  u.  schrieb 
zahlreiche  Kirchenmusik  (Korn- 
müller 1,  212). 

Bekannt  ist  von  ihm  nur  Cythara 
clangens  seu  Concentus  Vespeitinus  ... 
2  Hymnos  4  voc.  (c.  instrum.).  Augustae 
1737  Lotter.  15  Stb.  [B.  M.  fehlen:  C 
rip.  u.  Org. 

Travanet,  Madame  B  . . .  de, 
Dichterin  und  Komponistin  in 
Paris,    gab    nach    Gerber  2    1797 

heraus : 

Preinier  Recueil  de  romances  et  chan- 
sons  av.  acc.  de  fortep.  ou  de  harpe. 
Paroles  et  musique  de  la  citoy.  B.  Tra- 
vanet. 1798  erschien  eine  2te  Samlg. 
Romanzen. 

Travenol,  Louis,  geb.  gegen 
1698  zu  Paris,  gest.  um  1783  ebd., 
trat  1739  als  Violinist  ins  Orchester 
der  grofsen  Oper  und  wurde  1759 
mit  350  liv.  pensioniert.  Er  ist 
bekannt  durch  seine  Angriffe  gegen 
Voltaire  und  Rousseau  (Fetis  giebt 
ausführliche  Nachricht  über  sein 
Leben  und  seine  Pamphlets.  Com- 
pardon  2,  322).  Er  schrieb  ano- 
nym : 

Ari'est  du  conseil  d'etat  d'Apollon, 
reudu  en  faveur  de  Torchestre  de  l'opera, 
contre  le  nomme  J.-J.  Rousseau  . .  .  Sur 
le  Mont  Parnasse,  de  rimprimerie  divine 
(Paiis)  1753.  80.  [Brüssel  3946.  Brüs- 
sel Cons.     br.  Mus. 

La  galerie  de  l'academie  royale  de 
musique,  contenant  les  poitraits,  en  vers 
des  principaux  sujets,  qui  la  composeut 
en  la  preseute  annee  1754.  Dediee  ä 
J.-J.  Rousseau,  par  un  zele  partisan  de 
son  Systeme  sur  la  musique  fran^oise. 
s.  1.  (Paris)  1754.  8".  [Brüssel  3947. 
Brüssel  Cons. 

Die  Gegenschriften  siehe  bei  Fetis. 


Travel  ia. 


445 


Travisini. 


Auch  eine  Komposition  ist  von  ihm 
bekannt: 

La  fiei-te  vaiueue  par  ramour  canta- 
tille,  gravee.    Paris,  Tauteiir.     [Paris  Nat. 

Leo  Liepm.  besafs  einst  von  einem 
Travenol  le  fils:  Premier  livre  de  Se- 
nates a  Y.  seul  avec  la  Bc.  Paris  1739 
Boivin.     fol. 

Trayeria,  Daniele,  ein  Spanier, 
gab  heraus: 

Ensayo  gregoriano,  o  estudio  pratico 
del  canto  llano  y  figurado  ilustrado  con 
algunas  cosas  curiosas  para  el  aprovecha- 
miento,  y  ensenanza  de  los  qua  signen 
los  concurüos  en  las  Santas  Iglesias  Cate- 
dralas  de  Espafia  .  . .  Madrid  1794.  Im- 
printa  de  Ia  Viuda  de  Don  Joachim  Ibarra. 
kl.  40.     270  S.     [Glasgow,     br.  Mus. 

Travers,  John,  geb.  um  1703, 
gest.  im  Juni  1758  in  London. 
Chorknabe  an  der  St.  Georg-Ka- 
pelle zu  Windsor,  Schüler  Dr. 
Greene's  und  Pepusch',  wurde  am 
24/11  1726  Organist  an  St.  Paul 
in  London  als  Nachfolger  von  Jos. 
Kelwaj,  zugleich  Organist  an  der 
Pulham-Kirche,  dann  1737  am 
10.  Mai  Organist  a/d.  Kgl.  Kapelle 
in  London  als  Nachfolger  von 
Jonathan  Martin  und  trat  von  Ful- 
ham  zurück.  In  späterer  Zeit 
wurde  er  Komponist  a/d.  Kgl.  Ka- 
pelle (Stephens.  Grove.  Hawkins  5, 
407.     Rimbault  232). 

Anthem:  Keep,  we  beseech  Thee,  im 
Samibd.  476  des  R.  C.  of  Mus.  —  Ebd. 
Ms.  1652  das  Anthem:  Ascribe  unto  the 
Lord. 

The  whole  book  of  ])salms,  for  one, 
two,  three,  four,  and  five  voices,  with  a 
thorough-bass  for  the  harps.  London  (c. 
1750).  P.  2  voll,  in  fol.  br.  Mus.  Glas- 
gow.    R.  C.  of  Mus. 

The  morniug  &  eveniug  Service  set  to 
mus.  in  the  key  of  F.  Ed.  by  G.  C.  Mar- 
tin. London  1882.  Neuausgabe.  8". 
[br.  Mus. 

18  Canzonets,  for  2  and  3  voices,  the 
words  chiefly  by  Matthew  Prior.  Lond., 
fol.   P.    [R.  Cef  Mus.    Glasgow,    br.  Mus. 

I  like  a  bee,  Canzonet,  Einzeldruck  im 
R.  C.  of  Mus.  1375. 

Soft  Cupid,  wanton  amorous  boy,  a 
celebrated  Glee  (for  3  v.)  P.  London, 
AValker.     fol.     [B.  B. 


Haste  mv  Nanette  f.  2  St.  mit  Klav. 
im  Samlwk.-ffide  I.     [B.  B.  4990. 

XII  voluntaries  for  the  organ  or  harp- 
sich.  compos'd  by  the  late  Joannis  Tra- 
vers.  London,  Thompson,  qufol.  [Brüssel, 
br.  Mus. 

5  Anthems  in  Sam.  Arnold's  Cathedr. 
mus.  1790.  —  In  John  Bland's  4.  Samlwk. 

—  In  Eob.  Bremner's  3.  Samlwk.  —  In 
Simpson's  The  delightful  Pocket  Compauion. 

—  In  Warren's  Samlwk.  einige  Catches 
und  Canons.  —  In  Th.  Busby's  Didne 
harmonist.  —  In  Henry  Robert's  Clio  and 
Euterpe,  2  Nrn.  —  In  Simpson's  Thesau- 
rus 1  Gesg.  —  In  Greene's  Book  select 
voluntaries  einige  Nrn.  —  1  Anthem  in 
John  Page's  Harmonia  Sacra.  —  4  Songs 
in  Watts  The  musical  Miscellauy  vol.  5. 
6.  (s.  Kat.  Kgsbg.).  —  In  J.  Corfo's  Nine 
Vocal  Trios. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  (Eitner  2). 

Im  br.  Mus.  Einzeldrucke  von  mehr- 
stim.  Canzonen,  Songs,  Duetten  u.  Glees, 

Grove  erwähnt  noch  Kompositionen  in 
den  Büchern  der  Kgl.  Kapelle  in  London. 

Traversa,  Grioachino,  ein  Pie- 
montese,  Schüler  Pugnani's,  trat 
in  den  Dienst  als  erster  Violinist 
des  Prinzen  von  Carignan  und 
spielte  1770  im  Concert  spirituel 
in  Paris.  Er  soll  ein  vortrefflicher 
Yirtuose  gewesen  sein,  der  auch 
im  lebendigen  Vortrage  alle  Zeit- 
genossen übertraf  (Fetis).  Der- 
selbe führt  4  Werke  seiner  Kom- 
position an,  die  sämtlich  in  Paris 
erschienen.     Bekannt  sind  mir: 

6  Senates  ä  V.  seul  avec  Ia  Basse, 
oe.  2.  Paris,  aux  adresses  ordinaire  de 
musique.  1  vol.  fol.  29  S.  [B.  Wa- 
gener. 

6  Quatuors  concert.  pour  2  V.  A.  et 
B.  Paris,  Sieber.  4  Stb.  fol.  [br.  Mus. 
Berlin  K.  H. 

6  Quatuors  dialogues  p.  2  V.  A.  et  B. 
Paris,  4  Stb.     fol.     [br.  Mus. 

Traversani, . . . 

bekannt  durch  Ms.  136  der  B.  B: 
Plora,  stride,  si  duole,  Cantata  per  2  Sopr. 
col  Bc.  P. 

Travesianus,  Joannes,  1539 
Sänger  am  St.  Peter  in  Rom 
(Viertelj.  3,  277). 

Trayisini, . . . 

Im  Conservat.  zu  Pai'is:  Stabat  mater 
dedie  ä  Mr,  Koze. 


Trazegüies,  Clireüen  de. 


446 


Treffer. 


Trazegnies  (Treseniers,  Tresig- 
nier),  Chretien  de,  wurde  am 
4.  Jan.  1727  Organist  a/d.  Kathe- 
drale zu  Antwerpen  (Straeten  4, 
296).  Gregoir  in  Galerie  fügt  aus 
den  Akten  noch  hinzu:  starb  am 
21.  Sept.  1757.  Er  war  zweimal 
verheiratet,  am  17/2  1717  mit 
Anne  Conelie  Muller  und  am  7/2 
1719  mit  Elisabeth  van  Eyck. 

—  Francots-Joseph,  geb.  um  den  5.  Nov. 
1744zuAnt\verpeu,  nennt  sich  auf  oeuv.  2: 
Organist  der  Kirche  St.  Walburge  zu 
Antwerpen  (Straeten  2,  108.  4,  406.  407) 
und  st.  am  20.  Jan.  1820,  76  Jahr  und 
IIV,  Monat  alt.  Am  30.  Juli  1767  hei- 
ratete er  Marie  Helene  Sophie  (Gregoir, 
Galerie  nach  den  Akten).  Straeten  und 
Gregoir  verz.  das  "Werk: 

Six  divertissements  pour  le  clavecin, 
oe.  2.  Grave  p.  Gerardin.  Lieges  chez 
Mlle.  Andrez.  Gregoir  aufserdem  noch: 
6  divertissements  p.  le  clav .  .  .  oe.  1. 
Gravee  ä  Liege  p.  Mlle.  J.  Andrez.  Nur 
in  op.  2  ist  obiges  Amt  genannt. 

—  Fr  .  .  .-P  .  .  .  Straeten  4,  406 
schreibt:  er  sah  in  Flandern  (!)  ein  Presto 
im  Ms.  von  ihm,  bez.  mit  oeuvre  3  und 
teilt  davon  das  Thema  mit. 

—  Gommaire- Franko is  de,  geb.  zu 
Grammont  (Geeraertsbergen) ,  wurde  um 
1743  Organist  a/d.  grofsen  Orgel  in  der 
Kathedrale  zu  Antwerpen  und  am  24/9 
1757  der  Nachfolger  seines  Vaters  Chre- 
tien (Straeten  2,  108).  Im  belgischen 
Lexikon  heifst  es,  dass  er  den  Posten  be- 
hielt bis  zur  Schliefsung  der  Kirchen. 
Er  und  der  Sangmeister  E.  P.  L.  Ood- 
dart  verloren  dadurch  ihre  Posten. 

Treasury,  siehe  Airs  1669  und 
Pkiuford. 

Treatisc  written  at  Oxford  by 
a  Fj'iar  Minor  in  the  year  1351.  Metro- 
logus  über  de  plana  musica.  [Bodleian 
libr.     Oxford,  Nr.  515. 

Treatise  on  harmony  (A),  con- 
ten.  the  chief  rules  for  composing  in  2, 
3  and  4  parts.  London  1731.  quB". 
[Glasgow. 

Treatise  on  the  art  of  music,  s. 
Jones. 

Trel)eek,  Andrew,  Priester  u. 
Bassist  in  Worcester,  schwor  am 
5/10  1671   als  Gentleman  an   der 


Kgl.  Kapelle  in  London  und  starb 
den  19/11    1715  (Rimb.  229  etc.). 

Trebin,  Joachim,  um  1577 
Kantor  im  Kneiphof  in  Königs- 
berg und  später  Kantor  an  St. 
Marien  in  Elbing  (Döring  195). 

Treblin,  Daniel  Friedrich, 
Steuerrat  zu  Ratibor  in  Schlesien, 
geb.  um  1751,  gest.  12/12  1805. 
Ein  musikalisch  gebildeter  Musik- 
liebhaber der  Klavierpiecen  und 
Gesänge  in  Wien  bei  Arlaria  und 
im  Selbst  Verlage  herausgab  (Hoff- 
manu  und  nach  Felis  das  Todes- 
jahr). 

Trebonsliy,  Kaspar,  Tenorist 
an  der  Hofkapelle  in  Wien,  mit 
15  Gld.  monatl.  Gehalt  vom  1.  Jan. 
1607—1612  (Köchel  1). 

Trechoven,  siehe  Trehou. 

Trechsel,  s.  Drechsl,   H.  Jak. 

Trechsell(Drechsel),Hans,  Vater 
und  Sohn,  zwei  Instrumentisten 
a/d.  Stadtkapelle  in  Augsburg  zur 
Zeit  Melchior  Neusiedler's  (Akten- 
stück in  M.  f.  M.  25,  5).  Im 
Musterbuche  zu  Augsburg  werden 
sie  im  Jahre  1552  und  1556  bis 
1573  als  Stadtpfeiffer  verz.  (M.  f. 
M.  80,  83). 

Ein  David  Drechselist  ebd.  1579 
Stadtpfeifer. 

Ein  Melchior  Drechsel  oder 
Drexel  ist  ebd.  in  den  Jahren  1585 
bis  1607  Stadtpfeifer. 

Ein  Wolfgang  Drechsele  ist  ebd. 
um  1613  Stadtpleifer  (ib.  S.  83,  84). 

Treels,  Pere,  Organist  im  Kloster 
Recollets  zu  Audenarde  (Straet.  1, 
206). 

Treffer,  Philipp  Jakob,  um 
1629  Kapellmeister  a/d.  Hofkapelle 
in  Darmstadt,  1634  hatte  er  die 
Stellung  verlassen  (die  Rechnungen 
führen  ihn  in  diesem  Jahre  nicht 
mehr  an)  und  soll  nach  Pasquo 
1635  in  Giefsen  a/d.  Pest  gestorben 
sein  (M.  f.  M.  32,  22-25). 


Tregiau. 


447 


Ireitschke. 


Treg'iaii,  Francis,  ein  englisch. 
Musikfreund,  der  1619  im  Ge- 
fängnis in  London  starb,  wird 
für  den  Schreiber  eines  Teils  des 
Yirginalbuches  des  Fitz  William 
Museums  zu  Cambridge,  Ms.  168, 
gehalten,  doch  soll  auch  eine  von 
seinen  Schwestern  (Katherine)  ge- 
holfen haben.  Er  ist  in  demselben 
mit  3  Piecen  vertreten.  Das  Vor- 
wort zu  der  Beschreibung  des  Ms. 
im  Kat.  Cambridge  S.  104  ff.  er- 
wähnt noch  einen  Francis  Tr.  jr. 
und  die  Schwester  Katherine  (S. 
105.  106.  116).  Obiges  Klavier- 
buch erschien  in  neuer  Ausgabe, 
Lpz.,  Br.  &  H. 

Trehou  {Trechoven,  Trechow, 
Treschauit,  Trechoffuet),  Oregor, 
ein  Niederländer,  der  im  16.  Jh. 
Kapellmeister  a/d.  Kirche  St.  Sau- 
veur  zu  Brügge  war  (Straeten  teilt 
la,  55  das  Aktenstück  mit,  worin 
es  1573  heifst,  dass  er  zum  Ma- 
gister Cautus  et  choralium  gewählt 
wurde.  1577  fehlt  sein  Name). 
1588  ist  er  Kapellmeister  am  däni- 
schen Hofe.  Sein  Gehalt  betrug 
416  Thir.  nebst  2  Hofkleidern  im 
Jahr,  ferner  32  Thlr.  monatl.  für 
den  Unterhalt  von  8  Sängerknaben, 
deren  Ausbildung  ihm  aufserdem 
oblag.  Man  schreibt  ihm  die  Ein- 
führung des  Heptachordsystems  in 
Dänemark  zu.  Seit  1606  besafs 
er  ein  Kanonikat  zu  Roskild.  1611 
wurde  er  pensioniert.  1618  kam 
erst  sein  Nachfolger  Melchior 
BorcJigrevink  an  seine  Stelle.  T. 
starb  am  14.  Febr.  1621  in  Kopen- 
hagen (Straet.  7,  210.     Yiertelj.  9, 

65.  76). 

Die  Kgl.  Musikalien-Samlg.  zu  Dresden 
besitzt  im  Ms.  Da  48,  P:  In  dedicatione 
templi,  6  voc.  Derselbe  Tonsatz  in  Joa- 
nellus  Thesaurus  1568  e  (Eitner  1).  —  In 
B.  M.,  J\Is.  132  eine  Motette  6  voc. 

Treiber,    Joliann    Friedricli, 

geb.  um  1641/42,  gest.  1719,  war 


Rektor  der  Schule  zu  Arnstadt  u. 

gab  heraus: 

Preces  et  hymni  lycei  Schwartsburgi 
Arnstadiensis,  cum  melodiis  et  numeris 
musicis  . . .  Typis  Arnstadiae  1694  Nie. 
Bachmann.     8".     78  S. 

De  Musica  Davidica,  itemque  discursi- 
bus  per  urbem  musica  nocturnis.  Arn- 
stadt 1701.    40.    8  Seit. 

(Walther.     Gerber  1.     Fetis.) 

Treiber,  Joliann  Philipp,  Sohn 
des  Joh.  Friedr.,  geb.  zu  Arnstadt 
am  2.  Febr.  1675,  gest.  9.  Aug. 
1727  zu  Erfurt,  studierte  in  Jena 
Philosophie,  Theologie  u.  Medizin, 
dann  Jura  und  hielt  Vorlesungen. 
Freisinnige  Religionsansichten  trie- 
ben ihn  von  Ort  zu  Ort;  später 
wurde  er  katholisch  und  gelangte 
als  Professor  der  Jurisprudenz  in 
Erfurt  zu  hohen  Ehren. 

Spitta  1,  223  schreibt  ihm  oder  seinem 
Vater  die  Komposition:  Die  Elugheit  der 
Obrigkeit,  Cantate  von  1705,  die  man  bis- 
her für  eine  Seb.  Bach"sche  Komposition 
hielt,  zu.  Sein  Lehrer  in  der  Kompo- 
sition war  Adam  Drese  (Gerber  1.  2).  An 
Kompositionen  sind  bekannt: 

Sonderbare  Invention,  eine  eintzige 
Arie  aus  allen  Tonen  und  Accorden,  auch 
jeglichen  Tacten  oder  Mensuren  zu  com- 
poniren.  Jena  1702  Casp.  Junghans, 
fol.  4  BU.  Text,  12  Bll.  Musik.  [B.  B. 
B.  Kgsbg.    B.  Wagener. 

Der  accurate  Organist  im  Generalbasse, 
d.  i.  eine  neue,  deuthche  u.  vollständige 
Anweisung  zum  General-Bass  (zu  2  Cho- 
rälen, Titel  im  Gerber  1).  Jena  1704  in 
Verlegung  C.  Junghans,  dnickts  N.  Bach- 
mann in  Arnstadt.  16  S.  Text,  8  Seit. 
Musik.     [B.  B.     B.  Wagener.      br.  Mus. 

—  2.  Aufl.     ib.  1716.     [B.  B. 

Treimer,  Sewalt, 

bekannt  durch  1  Sonate  f.  V.  und  B. 
im  Samlwk.  Elis.  Hare's. 

Treitschke,  Georg  Friedricli, 

geb.  29.  Aug.  1776  zu  Leipzig, 
gest.  4.  Juni  1842  zu  Wien.  In 
Wien  wurde  er  am  Hoftheater 
Regisseur  und  Dichter,  1809  Vice- 
direktor,  1811  Direktor  am  Theater 
a/d.  Wien.  1814  wieder  am  Hof- 
theater. Er  schrieb  zahlreiche 
Opern-    und    Singspieltexte,    gab 


Tremain. 


448 


Trento,  Vittorio. 


auch  1817  Gedichte  heraus  (Brum- 
mer 2,  130  Nachtrag). 

In  der  B.  B.,  Ms.  22020  trägt  das 
Singspiel:  Der  Ziaügiefser,  Vaudevilie  in 
2  Aufz.  nach  Holberger's  Idee,  Wien  1802, 
seinen  Namen  als  Komponist.  Part.  2 
Exeinpl.  —  Die  Musikfr.  in  Wien  be- 
sitzen von  Treitsclike,  ohne  Vornamen: 
Bemerkungen  über  Medea  von  Cherubini, 
aus  dem  Französ.  Wien  1802.  —  ^n  Hofb. 
Wien,  Ms.  16182  u.  84  zwei  Operntexte. 
—  In  B.  B.,  Autogr.  Grasn.  1  Brief  vom 
7/9  1835. 

Tremaiii,  T . . .,  lebte  nach 
Gerber  2  in  der  2.  Hälfte  des 
18.  Jhs.     Er  gab  heraus: 

Tvventy  Psalms,  set  to  Music  for  two, 
three  and  four  voices.  Lond.,  T.  Skillern. 
qufol.     [br.  Mus. 

Im  R.  C.  of  Mus.  1376,  Samlg.  von 
Londoner  Einzeldrucken,  am  Schluss  der 
Gesg:  Past  twelve  o'clock. 

Six  Sonatas  spirituale,  or  Voluntarys 
for  the  organ  or  Harpsichord.  Op.  7. 
London,  Preston  &  Son.     fol.      [br.  Mus. 

Tremais, . . .  de, 

Leo  Liepm.  besafs  einst  von  ihm:  Se- 
nates pour  le  V.  et  pour  la  Fl.,  avec  la 
Bc.  oe.  1.  Paris  1736  Boivin.  fol. 
81  Seit. 

Treinbley,  Jean,  geb.  um  1749 
zu  Genf,  liefs  sich  als  Advokat 
daselbst  nieder.  Schüler  von  Ch. 
Bonnet.  Er  schrieb  für  die  Ber- 
liner Akademie  der  Wissenschaften 
mehrere  philosophische  u.  mathe- 
matische Artikel  unter  anderem 
auch: 

Observations  sur  la  theorie  du  son,  et 
sur  les  priucipes  du  mouvemeat  des  flui- 
des (1801  p.  33)  (Fetisj. 

Tremier, . . .  Gerber  2  führt  von 
ihm  bei  Preston  in  London  Ende 
des  18.  Jhs.  gedruckte  Werke  an: 
Solos  for  a  V.  and  B, 

Treinoille,  Duc  de  la,  lebte 
am  Hofe  Louis  XV.,  gest.  1741, 
35  Jahr  alt. 

Laborde  veröffentlichte  2  Lieder  (Eit- 
ner  2,  Nachtrag).  Pougin  führt  die  Oper 
an:  Les  qiiatre  parties  du  monde. 

Trentes, . . .  ein  Engländer,  der 
im  Ms.  667   in  Gonville-aud-Caius 


College  mit  einem  Magnificat  vor- 
kommt (nach  Davey  93). 

Trento,  Pietro,  Kapellmeister 
zu  Neapel,  schrieb  1803  fürs  San 
Carlo-Theater  die  Oper  Ifigenia  in 
Aulide.  Von  einer  anderen  Oper 
„Quanti  casi  mi  un  gioruo"  wurde 
1810  die  Ouvertüre  im  Klavier- 
Arraugem.  in  Dresden  gestochen 
(Gerber  2). 

Trento,  Santo,  1786  Violinist 
an  der  Marcus-Kapelle  zu  Venedig 
mit  30  Duk.  (Caffi  2,  65.  69). 

Trento,  Vittorio,  aus  Venedig, 
wo  er  fürs  Theater  zahlreiche 
Opern  schrieb.  In  dem  Textbuche: 
Florenzio  e  Carlesia,  Ballo  eroico 
in  5  atti,  Berlin  1802,  wird  er 
Kapellmeister  am  grau  Coilegio  di 
musica  in  Venezia  genannt.  [B.  B.J 
Fetis  berichtet,  dass  er  um  1761 
geb.,  Schüler  Bertoni's,  dann  Ac- 
compagnateur  am  Theaterorchester 
San  Samuel,  später  an  la  Fenice 
war  und  mit  19  Jahren  seine  erste 
Oper  schrieb:  Mastino  della  Scala, 
1783  in  Venedig  gegeben,  der 
zahlreiche  andere  folgten,  die  Fetis 
bis  zum  Jahre  1824  aufzählt.  Eine 
Zeitlang  befand  er  sich  in  London, 
worüber  Grove  berichtet:  1797 
komponierte  er  fürs  Drury  Lane 
Theater  „Triumph  of  Love'",  1804 
wurde  Ifigenia  in  Aulide  gegeben. 
1806  war  er  in  Amsterdam  Im- 
presario und  führte  sein  Oratorium 
,,The  Deluge"  1808  auf,  worüber 
auch  die  Lpz.  Ztg.  10,  405  be- 
richtet. In  7,  763  ein  Urteil  über 
seine  Opern.  Nach  der  Zeit  wurde 
er  Impresario  in  Lissabon.  1824 
kehrte  er  nach  Venedig  zurück. 
An  Opern   kann   ich  nachweisen: 

II  capo  d'anuo.     Ms.  P.     [C.  P. 

Climene,  Ms.  533  im  br.  Mus.,  zum 
gröfsten  Teile  Autogr.  mit  „53.  Oper"  gez. 
Er  schrieb  sie  für  London  und  wurde  die- 
selbe   am    25/4   1811    zum    Benefiz    der 


Catalani  aufgeführt. 


Trescliault. 


449 


Treu,  Abdia. 


La  finta  ammalata,  Drauinia  ...  in 
2  atti.  Firenze  17!»3.  Ms.  F.  2  voU. 
qufol.     [Bologna. 

Teresa  vedova,  Farsa,  Ms.  P.     [C  ?. 

1  ßecit.  e  Pollacca.  —  2  Duetti.  — 
Alma  superba  e  fiera  f.  1  u.  2  Stirn,  mit 
Instr.     Mss.  P.     [Musikfr.  Wien. 

In  Ricordi's  Eaccolta  di  Canzonette 
popolari  veneziaiii  c.  pfte.  (1840)  Nr.  10 
ein  Gesg.     [ß.  B.     Bologna. 

Im  Conservat.  zu  Mailand: 

Quanti  casi  in  un  gioruo,  farsa.  Ms.  P. 

3  Recit.  u.  Arien  und  1  Rec.  u.  Polo- 
nese  im  Ms.  P. 

In  den  Autogr.  Masseangeli  zu  Bologna 
(Filarra.)  1  Ave  regina  coelonira  4  voci 
e  pfte. 

Im  Liceo  mus.  zu  Bologna  im  Druck: 
Kanons  zu  2,  3  u.  4  Stirn,  über  drollige 
Texte,  betitelt: 

Combinazioni  armoniche:  Opera  cursiosa 
ed  istruttiva  di  V.  Tr . . .  Bologna,  lito- 
graf.  Cipriani  e  Co.     fol.     14  S. 

Im  Stifte  Eiusiedeln,  Rec.  ed  Aria: 
Baillar  misento.    Ms.  P. 

Im  Autogr.  Grasn.  in  B.  B.  ein  Amen 
a  2  T.  e  2  B. 

Duetto:  lo  t'amo  e  t'adoro.  Ms.  P. 
[Darmst. 

The  favorite  Dance  of  the  Triumph 
of  Love  .  .  .  (La  forza  dell'Amore)  for  Pfte. 
London,  Longman  &  Broderip.  fol.  [br. 
Mus. 

Tresehault,  Gregoir,  s.  Trehou. 

Tresling,  Samuel,  1742  Orga- 
nist zu  Leeuwarden  (Bouwsteenen 
2,  165). 

Tressorier,  ein  Komponist  des 
15.  Jhs.,  der  iu  den  Trienter  Co- 
dices mit  dem  Gesänge:  Gaude 
Maria  virgo  vorkommt.  [Ministe- 
rium in  Wien. 

Tresti,  Flaminio,  geb.  um  die 
Mitte  des  16.  Jhs.  in  Lodi,  war 
vor  1613  Organist  an  der  Kirche 
S.  Pietro  di  Bergolio  zu  Alessan- 
dria (Bologna  Kat.  2,  146).  Man 
kennt  von  ihm 

Messe  a  4  voci.  Di  . .  .  Lib.  1.  Con 
11  Bc. . .  Milauo  1613  Fil.  Lomazzo.  5  Stb. 
40.     [Bologna:  T. 

Messe  a  5  voci.  Di  . . .  Con  il  Bc. 
Lib.  1.  Venet.  1613  Aere  B.  Magni. 
6  Stb.  40.  [Bologna.  B.  M.  Rom  Ce- 
cilia:  A.  B. 

ßob.  Eitner's  Quellen-Lexikon.    Bd.  9. 


Im  Samlwk.  1628  von  Donfried  eine 
4  st.  Messe  c.  Bc  (Eitner  1). 

Cantus  vespertiui  concentus  senis  vocib. 
concinendi.  Mediolan.  1589  heredi  Sim. 
Tini.     4P.     [Ferrara. 

Sacrae  cautiones,  seu  Motectae  4  vocib. 
Francof.  1610  Richter.  Stein  der  Ver- 
leger.   4  Stb.   4".    [B.  B.     B.  Hbg.    B.  K. 

11  1.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  .  . . 
A"en.  1585  Ang.  Gardano.  5  Stb.  qu4^'. 
21  Madr.     [B.  D.     br.  Mus:  5a. 

II  2.  lib.  de  Madrigali  a  5  voci  di  . .  . 
Yen.  1587  ib.  5  Stb.  qul".  21  Madr. 
[B.  D.    Hofb. Wien :  T.  B.  5  a.    br.  Mus :  5  a. 

II  3.  lib.  (wie  vorher).  1590.  5  Stb. 
qu40.  21  Madr.  [Hof b.  Wien:  T.  B.  5a. 
br.  Mus:  5a. 

II  4.  lib.  (wie  vorher).  1596.  5  Stb. 
qu40.     20  Madr.     [br.  Mus.  kompl. 

II  1.  lib.  delle  Canzonette  a  3  voci  di 
. .  .  Yen.  1594  Ang.  Gardano.  Ein  Amt 
ist  nirgends  verz.  8  Stb.  4".  21  Nrn. 
JB.  K:  A.  B.     br.  Mus:  B. 

In  Bernh.  Schmidts  und  Woltz  Orgel- 
tabulaturen,  3.  Thl.  Nr.  40/41  zwei  Can- 
zoni  alla  fraucese  (in  Letzterem). 

In  G.  P.  Gallo's  1,  lib.  Madr.  5  v. 
1597  S.  22:  0  com'  e  gran  martire.  — 
In  Cl.  Monteverdi's  2.  lib.  della  musica 
5  v:   Se  de  la  mia  vita  (Nemora  deusa). 

Treu  (Trew),  Abdia,  geb.  29. 
Juli  1597  zu  Ansbach,  gest.  1669 
zu  Altdorf,  nennt  sich  1662  einen 
Mathematiker  und  Physiker  zu 
Altdorf.  Gerber  1  berichtet,  dass 
er  anfänglich  Theologe  war  und 
mehrere  Predigerstellen  bekleidete, 
1625  das  Rektorat  zu  Ansbach  er- 
hielt, der  Kriegsunruhen  halber 
aber  die  Stelle  aufgab  und  1635 
in  Altdorf  Professor  wurde  und 
Rektorat  und  Dekanat  bekleidete. 
Er  führt  darauf  6  Schriften  an, 
die    von    1635  —  1657    erschienen. 

Bekannt  sind: 

Lycei  niusici  epitorae  d.  i.  Musiea- 
lisches  Kunstbüchlein  in  welchem  aus  Er- 
kläiimg  und  Abtheilung  des  Mouochordi 
die  Musicam  zu  verstehen  und  im  Com- 
poniren  u.  Musicirn  zu  üben  . .  .  Roten- 
burg a/d.  Tauber  1635  Jac.  MoUyu.  4". 
92  S.    [besals  1890  Rosenthal  in  München. 

Directoi'ium  mathematicuin  ad  cujus 
ductum  .  .  .  Typis  Hagen  1657.  Ein 
Kapitel:  Compendiuni  harmonic.  über 
Musik.     [C.  P. 

29 


Treu,  Dau.  Gottl. 


450 


Treviso. 


Disputatio  musica  de  divisione  Mono- 
chordi  . . .  (Titel  im  Kat.  Zwickau  242.) 
Altdorf  1662  Georg  Hagen,  kl.  4P.  17  Ell. 
[B.  Zw.     B.  ß.     B.  Hbg. 

Tota  Mathesis  et  omnes  ejusdem  .  .  . 
Noribg.  1683.  [besafs  List  &  Franke  in 
Leipzig. 

Treu,  Daniel  Grottlieb,  in  Ita- 
lien nannte  er  sich  Daniele  Teofäo 
Fedele^  geb.  1695  zu  Stuttgart,  ging 
1716  nach  Italien  und  wurde 
Schüler  Vivaldi's  in  Yenedig,  bil- 
dete sich  zum  Opernkomponisten 
aus  und  wurde  1725  Kapellmeister 
in  Breslau.  Ein  Verz.  der  dort 
von  ihm  komponierten  und  auf- 
geführten Opern  von  1725 — 1734 
im  Matthesou  1,  374.  Nach  der 
Zeit  bekleidete  er  bei  schlesischen 
Grafen  abwechselnd  die  Kapell- 
meisterstelle. 1740  stand  er  beim 
Grafen  Schafgotsch  in  Hirschberg. 
Selbstbiogr.  im  Mattheson  1,  371 
und  im  Abdruck  Gerber  1.  Von 
seinen  zahlreichen  Kompositionen 
lässt  sich  nur  Weniges  heute  nach- 
weisen (Gerber  verz.  2  Tractate, 
die  im  Ms.  einst  existierten): 

Ms.  Autogr.  (Samlbd.  Agricola)  iu  B.  B., 
Nr.  10,  unter  D.  T.  Fädele:  Amor  schau, 
dich  zu  verwunden,  Aria  aus  der  Oper 
Endiniione,  Part,  Sopr.  u.  3  Instr.  Bc.  — 
Nr.  11,  aus  derselben  Oper,  Aria:  Was 
soll  ich  thun,   bekennen  oder  schweigen? 

Im  fürstl.  Musikarchive  zu  Sonders- 
hausen befindet  sich  (nach  Gerber  2  unter 
Fedele)  eine  Cantata  a  voce  sola  con  Cemb. 
„Lasoiatemi  al  mio  duolo". 

In  ß.  Rostock  im  Ms.  1.  Serenata  a 
Sopr.  col  2  V.  2  Viele,  2  Corni  di  caccia 
e  Cemb.  (Sopr.  fehlt).  —  2.  Serenata: 
Aparia  te  lascio  dorato  per  Contralto  c. 
2  Fl.  2  Ob.  2  Cor.  2  V.  Va.  Vcl.  e  Cemb. 
Stb. 

Treukorii,  M.  Martin,  aus  Neu- 
stadt a/d.  Orla,  gest.  3.  Jan.  1633 
in  Meifsen.  War  anfänglich  Land- 
wirt und  entschloss  sich  erst  später 
zum  Avissenschaftlichen  Studium, 
welches  er  in  Naumburg  beendete, 
worauf  er  in  Leipzig  an  die  Nico- 
laikirche als  Kantor  und  den  30. 


Juli  1624  nach  Meifsen  an  die 
Fürstenschule  berufen  wurde  (M. 
f.  M.  9,  197). 

Treutlie,  Johann,  um  1590 
dritter  Organist,  Instrumentist  und 
Harfenist  an  der  Hofkapelle  in 
Dresden  mit  228  Gld.  12  gr.  Ge- 
halt (Fürstenau  1,  36). 

Trevanni,  Francesco,  und  Tre- 
yiani,  Francesco,  halte  ich  für 
ein  und  denselben  Autor,  der 

in  der  B.  der  Musikfr.  in  Wien  mit 
6  Ariette,  dedic.  alla  Duchessa  Visconti, 
per  voce  sola  e  Cemb.  von  Franc.  Tre- 
viani  —  und  9  Sonate  per  Cembalo  e 
Viola,  in  Stb,  von  Franc.  Trevanni.,  ver- 
treten ist. 

Trevisani,  Oioseffo,  Theorbist 
an  der  kurf.  Kapelle  in  München, 
begleitete  am  15/1  1696  den  Kur- 
fürsten nach  Brüssel  und  erhielt 
696  Gld.  Gehalt  (Kreisarchiv). 

Ein  Trevisani.,  ohne  Vornamen, 
der  in  der  Lebenszeit  sehr  wohl 
sich  dem  obigen  anschliefst,  ist 
um  1724  Kapellmeister  am  kurf. 
köln.  Hofe  zu  Bonn.  Im  Jahre 
1729  erhält  er  eine  Gehaltszulage 
von  2741/2  Gld.  und  stirbt  Anfang 
1732  (Thayer  1,  22.  25). 

Straeten  1,  220  fand  in  einem 
alten  Kataloge  der  Kirche  S.  Wal- 
burge  in  Audenarde  einen  Trevi- 
sani  mit  einer  Messe  zu  5  Stim. 
und  9  Instrum.  verz.  Er  gehörte 
dem  17.— 18.  Jh.  an. 

Gerber  2  verz.  einen  Trevisani 
um  1800,  der  in  Verona  Musik- 
direktor ist  und  Unterricht  auf  der 
Harfe  erteilt,  dabei  ein  tüchtiger 
Violinist  ist. 

Treviso  (Triviso),  Griovanni 
Battista,  war  um  1654  Kapell- 
meister an  Santissimo  Kosario  in 
San  Tomaso  in  Pavia  (Titel). 

3  Gesänge  in  alten  Samlwk.  1624  u. 
1654  (Eitner  1  unter  Trivisio),  ferner  in 
Gardano's  Motetti  a  voce  sola  1645:  Do- 
minus possedit  nie.  —  Laetentur  coeli. 
Gaudete  omnes.  —  Venite  ad  me  omnes. 


Trevor. 


451 


Trihiolo. 


—  Cupio  disRolvi.  —  Quam  dolce  est.  — 
Pili  0  care  fili.  —  Pati  pro  Cristo.  —  In 
Gasp.  Casti's  Raccolta  di  Motetti  1651 
drei  Motetten.  —  In  Saniniaruco's  Sacri 
affetti  1625:  Coufitemini  Domino,  ad  Alto 
et  Tenore. 

Trevor,  . .  •  wurde  1741  Orga- 
nist a/d.  Kgl.  Kirchenkapelle  in 
London  (Viertelj.  8,  527). 

Trewer  (Treves,Drewers),  Ferdi- 
nand, in  Bonn  geb.,  wird  am  1. 
März  1756  Violinist  an  der  kurf. 
Kapelle  in  Bonn  (Thayer  1,  28). 
Derselbe  giebt  S.  44,  47,  85  u. 
148  etwas  abweichende  Nach- 
richten: Sohn  der  Sängerin  The- 
resa  Trewer,  die  am  kurf.  Hofe  in 
Bonn  angestellt  war,  erblickte  1741 
das  Licht  der  Welt  und  wurde 
am  3/10  1765  als  Hofniusikus 
mit  I37V3  Thlr.  Gehalt  angestellt. 
Gramer  1,  384  u.  Reich ard  1791, 
197  verz.  ihn  auch  als  Bonner 
Hofmusikus.  Letzterer  verz.  noch 
einen  Franx.  Treicer^  der  1789  als 
Accessist  an  derselben  Kapelle 
wirkte. 

Treyches,  Bonnet -de-,  siehe 
Bonnet. 


Treyse, 


ein  Bratschist  und 


Harfenist  zu  Berlin  im  18.  Jh., 
tötete  sich  1795  in  einem  Auf  alle 
von  Melancholie.  Rellstab  verlegte 
vor  1796  zwei  Sonaten  für  Harfe 
von  ihm  (Gerber  2). 
Tria,  Bernard, 

ist  bekannt  durch  ein  De  profundis, 
6  voo.  c.  org.     Ms.  P.     [B.  M. 

Trial,  Antoine,  Bruder  des 
Jean-Claude,  geb.  1736  zu  Avignon, 
gest.  5.  Febr.  1795,  Schauspieler 
und  Sänger  an  der  Comedie  ita- 
lienne  zu  Paris  (Näheres  im  Fetis). 

Trial.Aruiand-Enimanuel.Sohn 
der  Sängerin  Marie-Jeanne  Milon 
Trial,  geb.  1.  März  1771  zu  Paris, 
gest.  9.  Sept.  1803  ebd.  Er  schrieb 
seit  1788  für  das  Theater  Favart 
gegen  5  komische  Operetten.    1797 


erhielt  er  die  Stellen  eines  Ac- 
compagneurs  und  Repetitors  am 
Klavier    am    Theater    lyrique    zu 

Paris. 

Fetis  verzeichnet  die  Opern  im  Theater 
Favart  gegeben:  Julien  et  Colette,  ou  la 
Milice,  1788.  Adelaide  et  Mirval,  1791. 
Deux  petits  aveugles,  1792.  Cecile  et 
Julien,  ou  le  Siege  de  Lille,  1793  und  Les 
Causes  et  les  Effets.  Im  br.  Mus.  3  Arien 
und  2  Arrangements  im  Druck  in  Einzel- 
ausgaben. 

Trial,  Jean -Claude,  geb.  13. 
Dez.  1732  zu  Avignon,  gest.  23. 
Juni  1771  zu  Paris.  Knaben- 
sänger a/d.  Kathedrale  zu  Avignon, 
trat  später  als  Violinist  ins  Kon- 
zert-Orchester, ging  dann  nach 
Montpellier,  wo  er  sich  bei  Gar- 
nier als  Violinist  vervollkommnete. 
Von  hier  ging  er  nach  Paris  und 
trat  in  die  Kapelle  des  Prinzen 
Conti,  rückte  bis  zum  Direktor 
herauf  und  erhielt  durch  Empfeh- 
lung Conti's  1767  die  Musikdirek- 
torstelle an  der  grofsen  Oper. 
Noch  nicht  39  Jahr  alt  ereilte 
ihn  der  Tod  (Fetis). 

Er  schrieb  mit  Bertoii  zusammen  an 
den  Opern  „Öylvie^'  1765  und  „Theonis" 
1767,  beide  im  Archiv  der  grofsen  Oper 
und  C.  P.  befindlich.  Sylvie  auch  in  Cam- 
bridge FW.,  im  R.  C.  of  Mus. ,  in  Ber- 
lin K.  H.  und  Brüssel  Cons.,  siehe  Berton, 
Pierre,  Montan.  In  der  Comedie  italienue 
wurde  1766  die  Oper  „Esope  k  Cythere" 
gegeben.     Bekannt  ist  noch 

La  fete  de  flor.  Pastorale  heroique 
en  un  acte,  repres.  18/6  1771  ä  Paris. 
Ms.  P.     [Paris  l'opera. 

—  Paris  1770  chez  la  Chevardiere.  P. 
fol.     [Dresd.  Mus.     C  P.     Berlin  K.  H. 

Le  Portrait  dlsmeue,  Arietts.     [C  P. 

1  Ariette  im  Einzeldnick,  Paris,  [br.  Mus. 

24  Ariettes  u.  a.  im  C.  P. 

Ariette  ä  voix  seule  et  Symphonie. 
Paris.     P.  (ohne  Vornamen).     [Darmst. 

TriMolo,    Griovanni   Toniaso, 

um  1576  Instrumentist  a/d.  Hof- 
kapelle in  Dresden  mit  190  Gld. 
10  gr.  4V2  pf-  Gehalt  (Fürstenau 
3,  201).  Nach  dem  s.  Staatsarchiv 
muss   er   schon   1570   in   Dresden 

29* 


Tribolet. 


452 


Tricklir. 


angestellt  sein,  denn  er  macht  in 
dem  Jahre  dort  Hochzeit.  1579 
erhält  er  seinen  Abschied. 

Im  Samlwk.  Scliadaeus  1611  zwei  Mo- 
tetten (Eitner  1).  In  B.  Zw.,  Ms.  11: 
Factiim  est  praelium,  6  voc. 

Tribolet,  P...  Ton,  bekannt 
durch: 

An  die  Musik.  Ein  Gesang  mit  Begltg. 
des  Claviers.  Ms.  in  der  einstigen  B. 
Schletterer's. 

Tribut 

de  la  Toilette.  Paris  c.  1750,  8».  Eine 
Samlg.  Chansons  in  2  Bd.  Auf  S.  530  des 
2.  Bd.  eine  Dedic.  an  J.  Monnet.  [br.  Mus. 

Tricarico,  Giuseifo,wahrschein- 
lich  zu  Gallipoli  geb.,  siehe  sein 
Concentus  eccles.  1649,  wo  er  sich 
auch  Mitglied  der  Akademie  in  Kom 
nennt.  Nach  alten  Druckwerken 
war  er  1654  zu  Gallipoli  (im  Neapo- 
litan.)  Kapellmeister.  1663  u.  1664 
bez.  er  sich  als  Kapellmeister  Ihrer 
Maj.  der  Kaiserin  (von  Deutschland). 

Nach  Gerber  1  brachte  er  1655  die 
Oper  „Eudimione"  in  Ferrara  auf  die 
Bühne  (das  Textbuch  zur  Endimione  im 
Theater- Archiv  zu  Turin  trägt  die  Jahres- 
zahl 1699),  1661  das  Oratorium  „La 
Gara  della  misericordia",  Text  von  Se- 
arano,  in  "Wien  zur  Aufführung  [die  P. 
im  Ms.  18716  in  Hofb.  Wien],  ebenso 
die  Oper  ,,La  generosita  di  Alessandro", 
Text  von  Sbarra,  Vienna  1662.  Ms.  P. 
Hofb.  Wien.  Ms.  19067,  1  vol.  4P  im 
Autogr.,  enthält:  1.  Missa,  5  voc.  c.  org. 
2.  Crux  fidelis,  8  voc.  3.  Ecce  sacerdos 
mag'nus,  8  voc.  4.  Pange  Hngua,  4  voc. 
—  Man  kennt  aufserdem  von  ihm 

Concentus  ecclesiastici  duarum,  3  et 
4  vocum.  Auetore  .  . .  a  civitate  Callipo- 
lis  (dies  lässt  darauf  schjielsen,  da&s  Galli- 
poli sein  Geburtsort  war)  .  . .  Lib.  4.  Eo- 
mae  1649  Griguaui.  5  Stb.  4".  [Bologna: 
C  1.  T.  B.  Bc,  fehlt  C  2.     B.  Br.  kompl. 

In  alten  Samlwk.  2  Madrigali  von  1652 
(Eitner  1),  ferner  in  Florido's  Madrigali 
a  3  von  1653:  Altro  frutto  non  cobsi  imd 
Chi  vuol  haver  felice.  —  In  Florido"s  Has 
alias  Cantiones  1654:  0  admirabile  nonien 
2  voci.  —  Repleatur  os  nieum  3  voci.  — 
In  desselben  Has  alteras  sacr.  cant.  1663: 
Quis  dabit  mihi  pennas  und  in  Istas  alias 
sacr.  cant.  1664:  Deus,  quis  similis.  — 
In  Geertsom's  Caozonette  1656  ein  Gesg. 
(Vogel  nennt  ihn  fälschlich  Tricaiio). 


Tricklir  (Triklir),  Jean-Baltha- 
sar, geb.  um  1745  zu  Dijon,  gest. 
29.  Nov.  1813  zu  Dresden  (Becker 
3,  133.  Fürstenau  1,  169  nennt 
das  Todesjahr  1816).  Nach  des 
Vaters  Bestimmung  sollte  er  Geist- 
licher werden  und  besuchte  zum 
behüte  dessen  das  Seminar  zu 
Dijon,  dabei  betrieb  er  eifrig  das 
Violoncellspiel  und  verliefs  endlich 
das  theologische  Studium  um  sich 
ganz  der  Musik  zu  widmen.  Er 
ging  nach  Mannheim  und  von  da 
nach  Italien;  zurückgekehrt  nach 
Deutschland  wurde  er  1783  a/d. 
kurf.  Kapelle  in  Dresden  als  Vio- 
loncellist angestellt.  Einige  Jahre 
vor  seinem  Tode  wurde  er  pensio- 
niert. Vor  der  Dresdner  Anstel- 
lung reiste  er  mit  Schick,  Benda 
und  Hofmann  als  Quartettisten  und 
traten  öffentlich  auf.  Sittard  1,  130 
berichtet  über  den  Aufenthalt  in 
Hamburg  im  Jahre  1782  und  teilt 
aus  Zeitungen  den  Bericht  und 
die  Recensionen  über  die  Auffüh- 
rungen mit.  Am  12.  Mai  1782 
konzertiert  er  mit  Schick  in  Leipzig 
und  bez.  sich  auf  dem  Programm 
als  churmainzische  Kammervirtuo- 
sen (Dörffel  2,  1923).  Fürstenau 
1,  169  benützt  nur  Fetis  und  Fetis 
Schilling.  Auf  seinen  Drucken 
heilst  es  „Professor  des  Violon- 
cells"  oder  einmal  „Erster  Violon- 
cellist am  Hoftheater  in  Dresden" 
ohne  Jahreszahl.  Nachweisbar  sind 
von  seinen  Kompositionen : 

3  Concerts  pour  le  Vcl.  av.  V.  A.  B. 
Cors  et  Ob.  oe.  1.  Berlin  et  Amst.,  Hum- 
mel. 9  Stb.     [B.  B. 

Cramer  1,  67  bespricht  den  Druck. 

Concerto  No.  3.  Ms.  des  Solo-Violon- 
cells.  qufol.  [Dresd.  Mus.  lu  Schwerin 
F.  2  Concerti  a  Vcl.  in  9  Stb. 

Concerto:  Vol.  princ.  av.  2  V.  A.  et  B. 
Cor  &  Hautb.  Paris,  Imbault.  9  Stb.  [B.  B. 

Six  Solos  for  a  Vcl.  &  a  B.  op.  3.  Lon- 
don, W.  Forster.     29  S.     [B.  Wagener. 

6  Sonates  p.  Vcl.  av.  Bc.  oe.  1.  Paris, 


Triebel. 


453 


Trier. 


Sieber.  Stb.  [Biüssel  Cons.,  dort  noch  ein 
2.  Werk  mit  gleichem  Titel.  ^ 

6  Sonates  p.  Vcl.  et  B.  Stb.  [Musiiifr. 
Wien.     Berlin  K.  H.  Sonate  I.  Ms. 

Discours  analj-tique  sur  la  coherence 
impeiturbable  de  l'unite  du  principe  des 
trois  premieres  parties  integrantes  de  la 
theorie  niusicale  . .  .  (ein  endloser  Titel) 
par  le  baron  de  Wiese.  Dresde  1795. 
[C.  P.     Dem  Baron  von  Wiese  gewidmet 

Le  Microscome  Musical  Ouvrage.  Phy- 
losogeometri  miisical  fonde  sur  lindiscor- 
dabilite ,  inventiou  concourant  avec  le 
present  Systeme  ä  la  perfection  de  la 
niusique.     Ms.  96  d.  in  4°.     [Dresd.  Mus. 

Triebel,  J  . .  X  . .,  Musiklehrer 
zu  Schnepfenthal. 

Ende  des  18.  Jhs.  bot  er  im  Reichsan- 
zeiger allerlei  Kirchen musikstücke  für 
Chor  und  Orchester,  sowie  auch  ein  Kon- 
zert für  die  Viole,  bei  Eellstab  in  Berlin 
zu  haben,  an  (Gerber  2). 

Triebeiisee  (Trübensee).  Joseph, 
geb.  in  Wien,  Sohn  eines  Oboisten 
am  Nationaltheater  zu  Wien,  Schü- 
ler Albrechtsberger's,  diente  längere 
Zeit  als  Musikdirektor  beim  Fürsten 
von  Lichtenstein  und  wurde  dann 
Kgl.  ständischer  Kapellmeister  in 
Prag.  Die  Lpz.  Ztg.  12,  476  und 
26,  405  giebt  die  Jahreszahlen  für 
beide  Stellungen  mit  1810  u.  1824 
an.  Letzteres  Amt  ist  auch  auf 
seiner  Oper  Telemach  verz.  Gerber 
2  unter  Trübensee  setzt  seine  erste 
Anstellung  schon  ins  Jahr  1796. 
Er  soll  auch  ein  vorzüglicher  Oboe- 
bläser gewesen  sein.  Von  seinen 
Kompositionen    sind    nachweisbar: 

Ode  auf  den  Tod  Ihrer  Majest.  der 
Kaiserin  Maria  Theresia  im  Jahre  1807. 
P.     [Musikfr.  Wien. 

Telemach  auf  der  Insel  Ogygia,  Oper 
in  2  Aufzügen  von  Schikaneder.  Ms.  22040. 
P.    4  vüU.     [B.  B. 

Die  Höhle  auf  dem  Lorenzberge  bey 
Prag,  für  1  Singst,  und  Klav.  [Musikfr. 
Wien. 

Concerto  per  il  clavic.  c.  orch.  P.    [ib. 

Gr.  Quintuor  p.  le  Pfte.  av.  V.  2  A.  et 
Vcl.     Vienne,  Magasin.     5  Stb.     [B.  B. 

Terzette  per  2  V.  e  B.     [Musikfr. Wien. 

1  Duett  aus  dem  Singspiel  der  rothe 
Geist.     [Proske-M. 

Sonate  f.  Klav.  —  24  Variat.  f.  Fl.  — 


6  Yar.  f.  2  Fl.  und  engUsch  Hörn.  —  12 
Exercices  en  Yar.  p.  Fag.  et  Ycl.  [Musikfr. 
Wien. 

In  Masseangeli's  Autogr.  in  Bologna  2 
Amen  a  4  voci  c.  organo. 

ßecitativ  mit  Orch.  im  Autogr.  Grasn. 
[B.  B. 

D netto:  1.  AUes  Erdenleiden  ist  der 
Liebe  klein,  für  Cantus  u.  T.  mit  Instr. 
2.  Maria  ebenso  mit  Instrum.  Ms.  19272 
Autugr.  P.     [Hof  b.  Wien. 

Tricbeiiser,  Gfeorg,  Oboist  an 
der  Hofkapelle  in  Wien  von  1787 
ab,  wurde  1807  pensioniert  und  f 
14.  Juni  1813,  60  J.  alt.  Er  be- 
zog von  1793  ab  300  Gld.  jährl. 
(Köchel  1). 

Triemer,  Johann  Sewald  (Ze- 
walt),  geb.  zu  Weimar  im  Anfange 
des  18.  Jhs.,  gest.  zu  Amsterdam 
um  1762.  Bildete  sich  bei  Evlen- 
stein  zum  Musiker  und  Violoncel- 
listen aus  und  empfing  dann  noch 
von  Erbach  Unterricht,  ging  darauf 
nach  Hamburg  und  wurde  1725 
im  Theaterorchester  angestellt.  2 
Jahre  später  reiste  er  nach  Paris 
um  bei  Boismortier  sich  zu  ver- 
vollkommnen, verliefs  1729  Paris 
und  ging  nach  Holland,  liefs  sich 
erst  in  Alkmaar,  dann  in  Amster- 
dam nieder  (Gerber  1). 

Yon  seinen  Kompositionen  sind  nach- 
weisbar: Sonate  a  Y.  solo  col  B.  op.  2. 
Paris,  Maupetit,  1745.  fol.  [besals  einst 
Leo  Liepm. 

A  new  Version  of  the  psalms  of  David, 
set  to  musik  by  J.  Z. . . .  Amst.  1772.  4». 
[Glasgow.     Amst. 

Trier,  Johann,  1716  zu  Themar 
geb.,  gest.  um  1790  in  Zittau.  Stu- 
dierte Theologie  in  Leipzig  und 
dirigierte  von  1747  ab  den  Tele- 
mann'schen  Musikverein.  Ein  Schü- 
ler Seb.  Bach's  war  er  nicht.  1753 
wurde  er  Organist  in  Zittau.  Schicht 
in  seiner  Selbstbiographie  zählt  ihn 
zu  seinen  Schülern  und  bez.  ihn 
als  einen  nicht  uuberühmten  Orga- 
nisten und  Musikdirektor,  der  aber 
im  Unterrichten  seiner  Schüler  sehr 


Triest. 


454 


Tritheniius. 


saumselig  ist  (Dörffel  2,  3.  Spitta 
2,  729.     Gerber  1.  2). 

Die  B.  Kgsbg.  besitzt  im  Ms.  P.  45 
deutsche  Kirchenkautaten  f.  Chor,  Soli  und 
einige  Instr.     Siehe  Verz.    im   gedr.  Kat. 

In  der  B.  Brüssel  Cons.  4  geistl.  Kan- 
taten f.  Chor  u.  Instr.  Ms.  Stb:  1,  Auf 
Geister  zeigt  die  frohen  Triebe  1786.  2, 
0  Freudenfest,  o  Tag  voller  Wonne.  3,  Jesus 
ward  aufgehoben  (Himmelfart).  4,  Drey 
sind  die  da  zeugen. 

Ms.  131.  fol.  28  in  B.  B.  eine  Polonoise 
für  Jilavier. 

Triest,  . . .  um  1800  Prediger 
zu  Stettin,  schrieb  für  die  Lpz.  Ztg. 
in  den  ersten  Jahrgängen  mehrere 
Abhandlungen  über  den  Takt,  Aus- 
bildung der  Tonkunst,  über  reisende 
Tonkünstler  u.  a.  (siehe  die  Haupt- 
reg.).    Näheres  im  Gerber  2. 

Triffler,  . . . 

Im  Conservat.  zu  Paris :  6  Souates  pour 
le  Violoncelle. 

Triklir,  siehe  Tricklir. 

Trille  la  Barre,  ein  am  Ende 
des  18.  Jhs.  lebender  Guitarrist 
und  Komponist  für  sein  Instrument, 
gab  von  c.  1787  allerlei  Guitarr- 
piecen  in  Paris  heraus  (Gerber  2). 

Triller,  Valentin,  aus  Guhrau 
in  Schlesien,  ein  Pfarrer  zu  Pan- 
thenaii  bei  Nimptsch  in  Schlesien, 
gab  heraus: 

Ein  Schlesisch  singebüchlein  aus  Göttl. 
Schrift  ...  Brelslaw  1555  Crisp.  Scharffen- 
berg.  qu4".  37\'2  Bog.  mit  143  dreistim. 
Gesängen,  aus  vierstim.  Gesgen.  zum  Teil 
gezogen  mit  nur  geringen  Abweichungen, 
so  dass  der  Alt  durchweg  fortbleibt. 
"W'interfeld  1,  77  giebt  über  die  Lieder 
Näheres  an.  Koch  2,  160.  [B.Br.  B.B. 
Dresd. 

Eine  neue  Titelausgabe  deren  1.  Bogen 
nur  neu  gedr.  ist,  trägt  den  Titel:  Ein 
Christlich  Singebuch,  für  Laven  vnd  Ge- 
lerten  .  .  .  mit  einer,  zweien  vnd  dreien 
stimmen  ...  Ib.  1559.  [B.  Rr.  mit  vielen 
hds.  Zusätzen  u.  Aenderungen. 

Im  Ms.,  B.  L.  15,  Nr.  245,  AVir  woUen 
singen  heut,  3stim. 

Im  Ms.  B.  Br.  51  deutsche  geistl.  Lieder. 

Trillo,  Camillo,  pseudon.  für  Le 
Suire. 


Trinciayelli,  Jaeopo,  dal  Borge 
ä  Buggiano  di  Yaldimievole  in 
Toscana  liest  man   auf  folgendem 

Drucke : 

Musiche  spirituali  di . . .  a  3  voci.  Con 
il  Bc.  per  sonare  .  .  .  Nouam.  composte. 
Roma  1620  L.  A.  Soldi.  4  Stb.  4". 
[Bologna. 

Trinisarj,  Augustino  di,  Kap- 
lan und  Sänger,  tritt  1595  mit 
281  Gld.  Gehalt  in  die  Hofkapelie 
in  München  (Kreisarchiv). 

Trippenbacli,  Pat.  Martin,  ein 
Franziskaner  u.  Organist  in  seinem 
Orden,  gab  um  1740  heraus: 

Musicalisches  Vergnügen  nach  dem 
Geschmack  jetziger  Zeiten,  bestehend  in 
3  Ciavierpartien,  deren  jede  ein  AJlegro, 
Adagio,  Menuet,  Trio  und  einige  Täntze 
der  Husaren,  Panduren,  Tolpatschen, 
Hauaken  und  Bergschotten  enthalten  .  .  . 
Nürnbg.,  Joh.  Wilh.  Winter  &  Co.  1  Tbl. 
fol.     [B.  M. 

Trirade,  .  .  .  1451  Sänger  in 
der  Hof  kapeile  zu  Neapel  (Val- 
drighi,  Mem.  Acc.  Modena  1884 
p.  242.  420). 

TrisoMo,  Philippe,  bekannt 
durch 

La  scuola  del  canto  .  . .  according  to 
the  most  modern  italian  style,  to  which 
are  added  6  airs,  4  duets . .  .  London  c. 
1795,  fjufol.     [br.  Mus.     Glasgow. 

Tristabocea  (Tristabuchia),  Pas- 
quale,  aus  Aquila  (im  Neapolitan.), 
ist  bekannt  durch 

II  2.  lib.  di  Madrigal!  a  5  voci  .  .  . 
Vineg.  1586  G.  Scotto.  5  Stb.  40.  22 
Nrn.,  S.  15  ist  dem  Sig.  Gio.  Bardi  ge- 
widm.     [Lincoln  Ch.  L.  kompl.,  T.  defekt. 

Missarum  5  voc.  lib.  Ven.  1590. 
[Marienbibl.  in  Danzig  4  Stb.,  Ten.  fehlt. 

Missae  4  voc.  juxta  formam  sacri  con- 
cilii  Tridentini  comp.  Ven.  1591  Hier. 
Scotus.  6  Messen.  [Lübeck:  T.  br.Mus:  T. 

Tritliemius,  Joannes,  geb.  1/2 
1462  zu  Tritteuheim  oder  Treit- 
heim  im  Trierschen,  er  hiefs  eigent- 
lich Heidenberg,  gest.  16/12  1516 
zu  Würzburg.  Studierte  in  Heidel- 
berg Theologie  und  Humaniora, 
trat  1482  in  den  Benediktiner- 
orden,  wurde  1483  Abt   des  Klo- 


Tritonius. 


455 


Tritto.  Giacomo. 


sters  Sponheim  bei  Kreuznach  und 

1506  Abt  des  Klosters  St.  Jakob 
zu  Würzburg;  ein  gelehrter  und 
sitteureiner  Mann,  der  sich  als  Be- 
förderer wissenscliaftlicher  Kultur 
grofse  A^erdienste  erwarb. 

In  seinen  gesamuielten  ^'erken,  ediert 
von  Marcus  Freher,  Fraucof.  1600,  fol. 
befindet  sich  auch  eine  Abhandhing  mit 
histor.  Nachrichten  über  Musik,  betitelt: 
De  scriptoribus  ecclesiasticis  collectanea. 
Fabricius  nahm  dieselbe  in  seine  Bibl. 
ecclesiast.  wieder  auf. 

Tritonius  (eigentlich  Trayben- 
raiff),    Petrus,    geb.    in  Tirol    im 

15.  Jh.,  lebte  bis  in  die  Mitte  des 

16.  Jhs.,  studierte  unter  Konrad 
Celtes  in  Ingolstadt  und  liefs  sich 
als  Lehrer  in  Brixen  nieder,  wurde 
darauf  nach  Wien  berufen,  ging 
1508  wieder  nach  Tirol  zurück, 
erhielt  in  Bozen  eine  Lehrerstelle 
und  1521  in  Schwaz  am  Inn. 
(Eine  ausführlichere  Biographie  in 
M.  f.  M.  27,  13.  Auch  Ferdin. 
Cohrs  gab  1899  eine  Biogr.  heraus, 
siehe  ebd.  31,  62).  Er  komponierte 
auf  Anregung  Celtes  die  Oden 
Horaz'  im  einfachen  Contrapunct 
jS^ota  contra  Notam  zu  4  Stimmen 
für  die  Schüler  seiner  Klassen  u. 
schuf  damit  eine  Kunstform,  die 
vielfach  nachgeahmt  wurde  u.  im 
deutschen  Chorale  seine  Yollen- 
dung  fand.    Diese  Oden  erschienen 

1507  in  zwei  Ausgaben,  in  fol.  u. 
in  4*^.  Die  erstere  mit  Holztypen, 
die  letztere  mit  Metalltypen  von 
Oeglin  in  Augsburg  gedruckt,  doch 
trifft  Note  und  Linie  nicht  immer 
aufeinander.  Peter  Schöffer's  Noten- 
druck ist  dagegen  besser  (Publi- 
kation 4.  Bd.  80.  S.  68.  Winter- 
feld 1,  169.     Viertel].  3,  26). 

Melopoiae  sive  harmonia  (voUst.  Titel 
in  Ant.  Schraid"s  Petrucci  158)  Augast. 
1.507  Oeglin.  1  vol.  in  fol.  [B.  B.  B.  A. 
B.  M.  B.  Wagener.  Hofb.  Wien.  Basel, 
auch  im  Ms.     br.  Mus.     Brüssel. 

—   Ausg.   in    i".    Harmonie . .    super 


odis  Horatii  Flacci.  4«.  Ib.  1507.  [B. 
B.  B.  M.  B.  Strafsbg.  i  Eis.  Hofb.  Wien. 
Kopenhagen.    Proske  autographiert.    B.  L. 

—  Egenolf  in  Frankfurt  a  M.  gab  sie 
1532  in  Duodezformat  abermals  heraus, 
ohne  Nennung  eines  Namens  (Eitner  1, 
1532  d),  ebenso  1551  mit  Nennung  der 
Autoren  (1.  c.  1551a). 

—  In  neuer  Ausg.  in  P.  von  Lilien- 
cron,  Yiertelj.  1887,  26  und  im  Separat- 
druck, Lpz.,  Br.  &  H.,  mit  den  Oden  von 
Senfl  und  Hofhaimer. 

Melodiae  sex  generum  carminum  usi- 
tatorum.  Noribg.  1563  Montag.  Chor- 
buch. SoU  Melodien  von  Tr.  enthalten. 
[Dominikaner-Konvent  in  Wien. 

Tritto,    Domeiiico,    Sohn    des 

Giacomo,  geb.  1.  Juni  1776  zu 
Neapel,  gest.  im  Dez.  1851  zu 
Loreto,  Schüler  des  Cons.  Turchini 
zu  Neapel.  Im  Febr.  1798  legte 
er  sein  Examen  im  Conservat.  ab 
und  wurde  seine  Arbeit  als  die 
beste  bez.  Er  wurde  später  Mae- 
stro di  capella  a  S.  Giuseppe  dei 
Nudi,  e  a  S.  Chiara,  komponierte 
geistliche  Gesänge  und  Opern; 
davon   besitzt    Neapel    (nach    Flo- 

rimo  3,  84): 

Adelaide  e  Comingio,  Cantata  im  Autogr. 

Agnese,  Cantata,  Autogr. 

Artemisia,  Monologo,  Autogr. 

La  Campagna,  Cantata,  Autogr. 

La  Fedeltä  in  cimento.    Cant.,  Autogr. 

La  Reggia  del  destino,   Cant.,    Autogr. 

Lo   specchio  de'gelosi,    Cant.,    Autogr. 

Zelinda  e  Rodiigo,  ossia  La  parola  di 
onore,  opera  semiseria  in  2  atti,  1815, 
Autogr. 

Concorso    al  posto  di  maestiino,  1798. 

Viele  Kirchenmusik  im  Autogr.  (schreibt 
Florimo). 

Im  Conserv.  zu  Mailand:  Amore,  Can- 
tata a  2  voci  c.  pfte.     Napoli,  Girard. 

Sinfonia  in  D.  per  orch.     Ms.  Stb. 

Tritto,     Francesco    Sayerio, 

Lebenszeit  unbekannt. 

In  Masseangeli's  Autogr.  zu  Bologna 
ein  Stabat  mater  a  4  v.  reali,  con  strum. 
ad  arco  ed  org.  in  P. 

Tritto,  Griacoino, 

lieber  Name  soll  Turitto 
sein,  geb.  1735  oder  36  zu  Alta- 
mura  delle  Puglie  (im  Neapolit), 
gest.    26.   Sept.    1824    zu    Neapel 


sein  eigent- 
gewesen 


Tritto,  Giacomo. 


456 


Tritto,  Giacomo. 


(nach  La  Fage,   nach   anderen  am 
17.  Sept.)  89  Jahr  alt.     Trat  1746 
als  Ahimne  ins  Conservatorio  della 
pietäde'Tarchini  in  ^Sleapel,  geleitet 
von  Cafaro   und  Nie.  Sala.      1764 
wurde  seine  erste  Oper  ,,La  fedeltä 
in  amore''  in  Neapel  gegeben  — 
bis  dahin  hatte  er  sich  mit  geist- 
lichen Gesängen  bekannt  gemacht. 
Von  da  ab  schrieb  er  bis  1815  an 
50    Opern,    von    denen    aber   nur 
wenige     über     Italiens     Grenzen 
kamen.     1780  wurde  er  Lehrer  an 
obigem  Konservatorium,   dirigierte 
auch  die  Hofkonzerte,  wurde  aber 
1787  von  Paisiello  verdrängt  und 
pensioniert,  doch  1798  neben  Pai- 
siello zum  Mitdirektor  des  Konser- 
vatoriums berufen.      1800   war  er 
Direktor  des  Kgl.  Musikkollegiums 
zu  Neapel,  gab  aber  die  Stellungen 
wegen    fortwährender    Ärgernisse 
auf  und  behielt  nur  die  Lehre  des 
Kontrapunkts   am    Konservatorium 
(La  Fage    1,    173     eine    ausführl. 
Biogr.,   worin  er  ihm   die  Einfüh- 
rung   des  Finales    bei    Opern   zu- 
schreibt, die  bis  dahin  für  Piccin- 
nis'  Erfindung  galt.  Florimo  3,  49). 
Florimo    giebt    ein   reiches    Verz. 
seiner    Werke,    die   sich    im    Real 
CoUegio   zu  Neapel   durchweg  im 
Autogr.  befinden. 

An  geistlichen  Kompositionen  sind 
nachweisbar : 

In  B.  B.,  Autogr.  Grasn  :  Nobis  sum- 
ma 2  V.  c.  V.  e  B.  nebst  Portr.  —  Fuga 
a  f)  V.  comp.  Nov.  1821. 

In  Neapel  im  Ms.  Autogr.  P.  Messa 
in  pastorale  per  4  voci  c.  stnim.  in  D. 
1804  komp.  —  6  Eequiem  f.  Chor  und 
Instr.  aus  den  Jahren  1810  ff.  —  6  Dixit 
zu  4—5  Stirn,  mit  Orch.  von  1768.  1792. 
1807.  —  Te  Deum  4  et  5  voc.  1799.  — 
3  Credo.  —  10  Motetti.  —  1  Beatus  vir 
5  V.  c.  Strom.  1786.  —  Chiistus  et  Mi- 
serere. —  Miserere  5  v.  c.  str.  —  5  Salve 
reg.  3,  4,  .ö  v.  —  1  Passio.  —  Graduale. 
—  luni.  —  Magoificat.  —  Tmproperii.  — 
Litanie  (etc.  26  Gesangswerke  m.  u.  ohne 
Orch.). 


In  Mailand  Cons.  im  Autogr.  ein  Credo 
in  C  a  4  V.  c.  ström.  P.,  2  Christus  in 
Kopie,  1  Dixit,  Kyrie,  Lezioni  e  Respon- 
sori.  All'Offertorio,  AU'Elevazione  füi- 
Orgel.     Schizzi  autografi. 

Messa  a  4  voci  con  piü  ström.  Ms. 
16663.  P.  Kvrie  et  Gloria.  [Hofb. 
Wien. 

Kvrie  et  Gloria  4  voc.  c.  ström.  Ms. 
P.     [R.  C.  of  Mas. 

Litanie  4  voc.  c.  Y.  e  B.  Ms.  Stb. 
[Neapel  Turch.]  —  Inno  al  Patriarca  S. 
Giuseppe,  2  Sopr.  c.  ström.  Autogr.  iu 
Bologna  filarmouico,  Masseangeli. 


Opern  (die  in  Neapel's  Collegio  befind- 
lichen, hier  ohne  Fundort  gezeichneten, 
sind  mit  wenigen  Ausnahmen  Autographe): 

Gli  Amanti  in  puntiglio,  com.  in  2  at. 
Napoli  1794. 

Gli  Americani,  op.  ser.r^  at.  Napoli 
(nicht  Autogr.)  1802. 

Andromaca  e  Pirro,  dramma,  2a. 

Apelle  e  Campasque.  op.  ser.,  2  at. 
Nap.,  1796     [auch  in  Neapel  Turch. 

Arminio,  op.  ser.,   3  at.     Roma  1786. 

Artenice,  op.  ser.,  3  ät.  Napoli  1784. 
[auch  in  Neapel  Turch.  mit  1794  gez. 

La  Astuzie  amorose  (o  in  amore)  com- 
media  in  2  atti.     1790. 

11  Barone  di  Terragialla  in  angustie, 
op.  buf.,  2  at.     Nap.  1797. 

II  Bai'one  in  angustie,  op.  [Neapel 
Turch. 

La  Bella  selvaggia.  op.  semiseria. 
Roma  1788. 

La  BeUmda,  ossia  L'Ortolana  fedele, 
commedia,  3  atti.     Napoli  1781. 

La  Canterina,  com.  in  2  at.    Roma  1790. 

11  Cartesiano  fanatico,  op.  buf.  in  2  at. 
Napoli  1790. 

Cesare  in  Egitto,  op.  ser.,  2  at.  Roma 
1805  (1810  in  Neapel). 

11  Convitato  di  Pietra,  op.  semiseria. 
Napoli  1783. 

Li  Disprezzatori  delle  Donne  osia  le 
vicende  Amorose.  P.  Dramma  giocosa 
per  musica.  2  Bde.  qufol.  Ms.  845  P. 
[Dresd.  Mus. 

La  Donna  sensibile,  op.  seria  in  2  at. 
Nap.  1798. 

Elpinice  e  Vologeso,  dram.  2  atti. 

L'Equivoco,  com.  in  2  at.     Nap.  1791. 

La  Fedelta  in  amore,  opera  semiseria, 
3  atti.     1764. 

La  Fedeltä  tra  selve,  op.  buf.,  2  atti. 
Nap.  1796.  —  La  fedeltä  nelle  selve 
[Neapel  Turch. 

I  Finti  padroni,  op.  semiseria,  2  at. 
Roma  1789. 


Tiitto,  Giacomo. 


457 


Trnka. 


Li  Furbi.  Intermezzo,  2  p.  1765. 

Le  Gelöste,  op.  in  2  at.     Roma  1786. 

Ginevra  ed  Ariodante,  op.  ser.,  2  at. 
Nap.  1801. 

Lluipostore  smasoherato,  com.  in  2  at. 
Nap.  1794. 

Marco  Albino  in  Siria,  op.  ser.,  2  at. 
Nap.  1810. 

Marinella,  op.  buffa.  Napoli  1780.  [C.  P. 

I  Matrimonii  coutrastati,  op.  seraiseria, 
3  at.     Roma  1800. 

II  Matrimonio  negli  Elisi,  ov.  La  Sposa 
bizzarra.     Roma  1784. 

Nicaboro  in  Jucatan,  op.  ser.,  2  atti. 
Napoli  1799. 

Le  Nozze  in  garbuglio,  op.  semiseria 
in  2  at.     Napoü  1793. 

Don  Papirio,  com.  3  atti. 

II  Principe  riconosciuto,   commedia  in 

1  atto.     Napoli  1780. 

Don  Procopio  in  corte  del  Pretejanni, 
com.  3  at.     Napoli  1782. 

La  Pruova  reciproca,  com.,  2  at.  Na- 
poü 1789. 

Li  Raggiri  scoverti,  com.,  2  at.  Roma 
1786. 

La  Scaltra  avventuriera,  op.  buf.,  3  at. 
Florenz  1788. 

Lo  Scaltro  avventuriere,  op.  buf.,  2  at. 
Florenz  1788. 

La  Scuffiara,  com.,  1  at.  Nap.  (bildet 
den  2.  Akt  zur  Oper  „I  due  Gemelli'^, 
1784. 

La  Scuola  degli  amanti,  op.  buffa,  2 
atti.     Nap.  1783.     [auch  in  Neapel  Turch. 

Lo  Specchio  de'gelosi,    op.   semiseria, 

2  atti. 

La  Sposa  stramba,  com.,  2  at.      1783. 

Le  Tranie  spiritose,  com.  in  2  at.  Na- 
poU  1787. 

La  Vergine  del  Sole,  op.  ser.,  2  atti. 
Napoli  1786. 

La  Viaggiatrice  di  spirito,  op.  semiser., 
2  at.    Roma  1781. 

Zelinda  e  Rodrigo,  ossia  La  parola  di 
onore,  op.  semiseria,  2  atti.     1815. 

Ccmtate  (die  ohne  Fimdort  in  Neapel 
im  Autogr.). 

Agnese.     Cantata. 

Adelaide  e  Comingio.     Cantata. 

Artemisia,  Monologe. 

La  Campagna,  Cantata. 

II  Disinganuo,  cantata  per  2  voci  c. 
cori  e  orchestra,  1799. 

La  Fedeltä  in  cimento,  Cantat. 

La  Reggia  del  destino,  Cantata. 

11  Tempio  deH'Eternitä,  Cantata  c.  cori 
e  strum.     1801. 

n  Tempio  della  gloria,  die  obige  Can- 
tate  umgearbeitet,     1802. 


Ms.  345  br.  Ms.     Samlwk.  von  Kantat. 
Duette  u.  Arien,  1  Nr. 

Einxelnes  aus  Opern: 

In  Mailand  Cons.  Mss.  aus  Opern:  1 
Quartette,  1  Terzette,  7  Duetti,  4  Arie 
mit  Recit. 

In  B.  Zw.  Nr.  736,  P.  eines  Terzetts 
mit  Orch.  im  Ms. 

In  Dresd.  Mus.,  Ms.  1180  Quartette  c. 
Recitativo  obl.     P.     qufol. 

,,Da  te  mio  ben  diponde"  (Hallt  mir 
von  deiner  Flöte)  Duett  mit  Begleitg.  d. 
Pianof.  Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel. 
qiifol.     [Dresd.  Mus. 

Ms.  108.  B.  B.  Duette  serio:  Dun 
barbaro,  per  2  Sopr.  c.  ström.  Aus  „La 
vergine".     P. 

I  Raggiri  scoperti,  1  Arie.  1791.  P. 
Ms.     [B.  M. 

Se  dal  tue  cor  Lesbina,  Duette  c.  orch. 
—  Perche  si  mio  tu  sei,  Terzette  c.  orch. 
Ms.  P.     [Einsiedeln. 

Stelle!  che  fo!  Reo.  u.  Arie  aus  I 
vaggiri,  1792.    Ms.  137.     [B.  B. 

8  Gesänge  aus  Opern  in  P.  [Musikfr. 
Wien. 

In  Brüssel,  Samlbd.  im  Ms.  2632  aller- 
lei Duette,  Scenen,  Chöre  u.  a.  aus  Opein 
von  Verschiedenen. 

In  Bologna  im  Ms.  P.  1  Scene  und 
Arie,  2  Duette  u.  2  Terzette  aus  Opern 
mit  Instrum. 

Im  C.  P.  1  vol.  Scenes  et  Duos. 


Tema  pel  concorso  di  Maestrino  nel 
Conservat.  della  Pietä.  Napoli  1798. 
[Neapel. 

Concorso  al  posto  di  maestrino.  Nap. 
1798.     [Neapel. 

Partimenti  e  regele  generali  conoscere 
quäl  numerica  dar  si  deve  a  vari  mo\'i- 
menti  del  Basse.  Milano,  Artaria.  fol. 
64  S.  mit  Portr.  [Mail.  Cons.  Neapel. 
Musikfr.  Wien. 

Regole  di  cantofermo.  Napoli  1759. 
[Neapel. 

Scuola  di  Contrappunto  ossia  teorica 
musicale.  Milano  1823  Artaria,  fol.  52  S. 
mit  Port.  [Mail.  Cons.  Neapel.  Musikfr. 
Wien. 

Im  Samlwk.  Journal  2  ein  Air  franc. 
f.  1  Stim.  mit  Bc. 

Triumi)hs  of  Oriana  1601,  s. 
Morley,  Thomas. 

Triviso,  G.  B.,  siehe  Treviso. 
Trnka,    Wenzel   Jolianu,    ein 

Böhme  des  18.— 19  Jhs.,  war  Se- 
kretär des  Grafen  von  Hayos  zu 
Wien  (Schilling). 


Trobe. 


458 


Troja. 


Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen  von  ihm 
die  Aria:  Clieutes  agite,  per  Sopr.  ed  coro 
c.  orch.  in  Stb.,  4  Arien  in  P.,  1  Terzette 
in  P.,  10  Notturni  zu  4  Stirn,  und  an 
Kanons  zu  3—4  Stirn,  in  Heften  zu  52, 
38,  20,  12,  25,  1  und  12  Nrn.,  Summa 
160  Kanons.  —  Autogr.  Orasn.  in  B.  B: 
Klaggesang  ä  4  v.  und  Canoni  ä  3  voci. 
In  Hofb.  Wien,  Ms.  18796:  55  Kanons 
auf  Texte. 

Trobe,  siehe  Latrobe. 

Troben,  Simon,  wird  1568 
vom  Herzoge  von  Ferrara  nach 
Mantua  empfohlen,  aber  dort  nicht 
angenommen  (Bertolotti  56).  Canal 
77  schreibt,  ein  Säuger,  der  um 
1568  Anstelhmg  am  Hofe  in  Man- 
tua sucht,  aber  bald  darauf  in 
Ferrara  angestellt  wird. 

Troches  (Trosshes,  Trochius), 
G-illam,  um  1540  bis  c.  1559 
Flötist  a/d.  Kgl.  Kapelle  in  Londoii 
(Nagel  1,  21.  27). 

—  Henry,  1581  ebendort  Posau- 
nist, erhält  1605  ein  Neujahrs- 
geschenk und  ist  noch  bis  1607 
verz.  (ib.  30—37). 

—  Jacob,  um  1625  Posaunist 
ebd.  (ib.  40). 

Trofeo,  ßuggero,  aus  Mantua, 
wo  er  1589  an  der  herzogl.  Kirche 
Organist  war  und  dann  um  1600 
Organist  an  S.  Marco  in  Mailand 
wurde  (Titel  und  Kat.  Bologna  3, 
259).     Mau  kennt  von  ihm: 

Primo  libro  delle  Canzonette  a  6  voci. 
Di  . . .  Yen.  1589  Amadino.  6  Stb.  40. 
21  Nrn.     [Bologna. 

Canzonette  leggiadre  a  3  voci  di  . . ., 
e  Oio.  Dom.  Rognoni,  Organisti  in  Mi- 
lane. Nuouam.  raccolte  (von  P.  Fr.  Cin- 
cardi).  Milano  1600  l'herede  di  S.  Tini 
&  Fr.  Besozzi.  3  Stb.  4«.  13  von  Tr. 
und  13  von  E.     [Oxford  Ch.  Ch. 

Im  Samlwk.  von  1604  c  sechs  Gesge. 
(Eitner  1),  feiner  nach  Vogel  in  Ang. 
Gardano's  L'amorosa  caccia  1588:  Folgora 
Cintia  5  v. 

Troia  (Troja,  de  T.),  Alfonso,  von 
1501  —1507  päpstl.  Sänger,  dann 
päpstl.  Kaplan  (Viertelj.  3,  247). 

Troidtlein,  Johann,  1598  Har- 


fenist an  der  Hofkapelle  in  Darm- 
stadt, zog  in  demselben  Jahre  wie- 
der fort  (M.  f.  M.  32,  5). 

Troili  (Trolli,  beide  Lesarten  in 
seinen  Drucken),  Grioseffo,  detto 
il  Paradosso.,  aus  Bologna  gebürtig, 
siehe  auch  Paradossi^  gab  heraus: 

Balleti  capricciosi,  e  diversi  sul  Tim- 
pano  musicale  accorapaguati  col  Basso  dati 
alle  stampe  per  Gioseffo  Troili  Bolognese, 
detto  il  Paradosso.  Bologna  1705  per  li 
Peri.  kl.  fol.  12  BU.  [Bologna,  im  Kat. 
1,  113  Näheres  mit  Abdruck  eines  Bei- 
spiel-Fragmentes. 

Balletti  diversi  su'l  Timpano  musicale 
accompagnati  col  Basso  ...  s.  1.  et  a. 
(nur  in  dem  Privilegium  liest  man  „Bo- 
logna nel  1706).  qu4".  3  BU.  u.  8  Bll. 
[Bologna,  im  Kat.  die  Dedic.  nebst  Ab- 
bildung des  Instrum.  Timpano,  ein  Schlag- 
instrum, von  3  Oktaven  und  1  Ton  in  Cd. 

Ein  Gregor  van  Troili  aus  den  Nie- 
derlanden suchte  am  27/10  1569  eine  An- 
stellung in  Stuttgart,  wurde  aber  abge- 
wiesen (M.  f.  M.  31,  24  Nr.  196). 

Troilo,  Antonio,  Stadtmusiker 
in  Vicenza,  ist  bekannt  durch 

II  1.  üb.  deUe  Canzoni  da  sonare,  con 
ogni  Sorte  de  stromenti,  con  suo  Basso 
generale,  per  coraodita  degli  Organisti. 
A  4  et  5  voci,  di  ,  .  .  Ven.  1606  Ama- 
dino. 5  Stb.  4°.  21  Nrn.  [B.  A.  fehlt 
C.     Tiu-in  B.  n:  C.  B. 

Sinfonie,  Scherzi,  Ricercari,  Caprici,  et 
Fantasie,  a  2  voci.  Per  cantar  et  sonar 
con  ogni  sorte  di  stromenti.  Ven.  1608 
Amadino.  2  Stb:  CT.  kl.  4".  21  Piecen. 
[Hofb.  Wien.     Berlin  gr.  Kloster. 

In  G.  B.  Biondi's  (Cesena's)  Sabni  in- 
tieri  von  1607  ist  er  als  Mitkomponist  ge- 
nannt und  befinden  sich  10  fünfstim. 
Psalmen  und  1  Magnificat  darin. 

Troitlin  (Troitling),  . . .  aus  Brüs- 
sel, ein  Harfenist  und  Organist, 
kam  1559  nach  Stuttgart,  wahr- 
scheinlich von  Heidelberg,  und 
wurde  mit  60  Gld.  angestellt,  er- 
hielt mehrere  Schüler  zur  Aus- 
bildung und  verliefs  schon  am 
14.  Sept.  1563  Stuttgart  (M.  f.  M. 
31,  10  Nr.  96). 

Troja,  Griovanni  di,  ein  Sänger 
in  der  Hofkapelle  in  Modena  um 
1481    (Valdrighi    12,    Dokum.   44). 


Trojan. 


459 


Trojano,  Massimo. 


Trojan,  Johann,  siehe  Trajaiins. 

Einen  Martin  F)xmx  Trojan  führt 
Dlabacz  um  1691  als  Kantor  und 
Organist  an  der  Bethlehemkirche 
in  Prag  an. 

Trojano,  Antonio,  Musiker  in 
der  ersten  Hälfte  des  16.  Jhs.,  ist 
im  Samhvk.  1547  b  mit  einer  4st. 
Motette  vertreten. 

Trojano,  (xiOTanni,  geb.  in 
Todi  (im  Eömischen),  folgte  1596 
Annibale  Stabile  als  Chordirektor 
an  San  Maria  Maggiore  zu  Rom; 
1600  wurde  er  der  Nachfolger 
Franc.  Soriano's  am  S.  Giovanni 
di  Laterano  (Fotis). 

Nur  einige  Gesänge  in  Saralwk.  kennt 
man  von  ihm  (Eitner  1),  ferner  eine 
Litania  zu  8  Stirn,  in  Robletti's  Litaniae 
von  1622.  —  In  Ant.  Gardano's  4.  Hb. 
delle  Muse  5  voci  1574:  La  stanca  nave 
niia  und  0  degli  huomin  speranze.  —  In 
Kircher's  Musurgia  316,  601  und  613 
einige  Fragmente  zu  6  Stirn. 

In  B.  Br.  im  Ms:  In  exitu  Israel  do- 
rn as  Jacob,  8  voc. 

Trojano,  Massimo,  di  Corduba 
da  Napoli,  ein  Männeraltist  und 
wie  der  Steckbrief  in  M.  f.  M.  23,  4 
sagt:  mit  hoher,  etwas  gequetsch- 
ter Stimme;  dort  ist  noch  Mehre- 
res  über  ihn  zu  lesen,  üeber  sein 
Vorleben  weifs  man  nur  aus  einem 
Briefe  aus  Venedig  vom  6/11  1568, 
dass  er  Altist  an  der  Kapelle  Joh. 
Jakob  Fugger's  war,  den  er  um 
60  Scudi  zur  Drucklegung  eines 
Werkes  bittet  (Kgl.  geh.  Hausarch. 
in  München);  er  tritt  erst  in  den 
Kreis  der  Geschichte,  als  er  1567 
seine  Canzonen  herausgiebt  und 
die  Dedic.  in  Treviso  unterz.  und 
darauf  1568,  als  er  dem  Herzoge 
Wilhelm  von  Baiern  seine  Dialoghi 
widmet,  für  die  er  100  Gld.  zum 
Geschenk  erhielt;  noch  in  dem- 
selben Jahre  empfängt  er  20  Gld. 
als  Verehrung  für  eine  ,, abgehal- 
tene Comedj"  in  München.  Seit 
1568  ist  er  angestellter  Sänger  in 


München  und  beträgt  sein  Gehalt 
144  Gld.  An  Reminiscere  1570 
erhielt  er  noch  36  Gld.  Gehalt; 
im  April  erschoss  er  oder  sein 
Begleiter  Camillo  aus  Parma  vor 
dem  Thore  von  Landsberg  in  Baiern 
aus  Rache  den  Geiger  Battista  Ro- 
mano; beide  flohen  und  am  27. 
April  1570  wird  der  Steckbrief 
ausgefertigt.  T.  war  Dichter,  Ko- 
mödiant und  Musiker  (Jahrb.  f. 
Müuchen's  Geschichte.  München 
1887.  1.  Bd.  S.  241.  299.  Rud- 
hart  S.  4.  Haberl,  Jahrb.  1895, 
31  ff.  La  Mara  S.  28  ein  Brief). 
Von  seinen  Werken  sind  be- 
kannt: 

Dialoghi  di  M  . .  T  . . .:  Ne'quali  si  nar- 
rano  le  cose  piü  notabili  fatte  nelle  Nozze 
delle  Iliustr.  &  Eccell.  Prencipe  Gughelmo 
VI.  Conte  Palatino  del  Reno,  e  Duca  di 
ßauiera  . . .  (Titel  im  Kat.  Bologna  1,  346). 
Yen.  1569  Bologn.  Zaltieri.  4«.  4  Bll. 
u.  200  Bll.  Italien,  u.  spanisch.  [Bologna, 
im  Kat.  1,  346  Näheres.     Hofb.  Wien. 

Eine  frühere  Ausgabe  scheint  folgendes 
Werk  zu  sein: 

Discorsi  delli  triomphi,  giostre,  appa- 
rati,  e  delle  cose  pivi  notabile  fatte  nelle 
sontuose  nozze,  deU'Hlustr.  e  EcceU.  Signor 
Duca  Guglielmo  . . .  neU'anno  1568,  a  22. 
di  Febraro,  compartiti  in  tre  libri,  con 
uno  dialogo,  delle  antichita  del  felice  ceppo 
di  Baviera.  (Da  M  . .  .  Tr  . . .)  Monaco 
1568  Ad.  Montane.     4».     [Brüssel. 

—  Eine  deutsche  Uebersetzung  von 
F.  Wirthmaun  ist  betitelt:  Die  Vermäh- 
lungsfeier des  Herzogs  Wilhelm  V.  von 
Bayern  mit  Renata  von  LoAringen  . .  . 
Münch.  1842.  8".  [Rom  CeciHa.  In  M. 
f.  M.  6,  109  Auszge. 

In  Bologna  unter  Miscellanea,  Ms.  in 
fol.  (Kat.  1,  163)  Notizie  musicali  detratte 
da  un'opera  di  M  . .  Tr  . .  di  Napoli. 

...  Di  Corduba  da  Napoli  11  1.  et  2.  lib. 
delle  Canzoni  alla  Napolitana,  a  3  voci. 
Vinegia  1568  Scotto.  3  Stb.  8°.  30  Nm. 
[Hofb.  Wien.     Bologna:  B.     C.  P. 

...  II  3.  lib.  delle  sue  Rime  e  Canzoni 
alla  Napolitana  a  3  voci  Colla  battaglia 
della  gatta  e  la  Cornachia  con  una  Ama- 
scherata  alla  turchesca  a  5  voci  Et  una 
Moresca  nouam.  fatte  . . .  Vinegia  1567 
Scotto.  3  Stb.  8».  34  Nrn.  [Bologna 
T.     C.  P.  kompl.  mit  der  Jahresz.  1568. 


Trojanus,  Joannes. 


460 


Trombetti,  Girolamo. 


Ebenso  in  Hofb.  Wien.     Bologna:  B.    B. 
Zw:  ß.     br.  Mus:  C. 

...  II  4"  libro  delle  sue  Rime,  &  Can- 
zoni  alla  Napolitaua  a  3  voci.  Con  un' 
aria  alla  spagnola  a  4  voci  ...  Ib.  1569. 
3  Stb.  8».  29  Nrn.  [Hofb. Wien.  C.  P. 
B.  Kgsbg:  C.  T.    Florenz:  C.  B.    Bologna: 

B.  br.  Mus:  T. 

Aufserdem  gab  er  das  Samlwt.  heraus : 
Musica  de'virtuosi  della  florida  capella 
deU'illustr.  et  eccell.  S.  duca  di  Baviera 
a  5  voci,  con  le  rime  del  S.  Antonio  Min- 
turno.  Lib.  1.  Vinegia  1569  Scotto.  5 
Stb.  40.  28  Gesge.  von  Ant.  Cosswino 
(Gosswin)  2,  Fil.  Cornazzano,  Sim.  Gatto, 
Giü.  Battista  Romano,  Gio.  Batt.  da  Cre- 
mona  2,  Francesco  da  Lucca  2,  Gioseppe 
da  Lucca  (beide  Guami)  4,  Orl.  Lasso  7, 
Leonard!  Meldaert,  Mass.  Trojane  5,  Ivo 
de  Vento  2.     [B.  B:  A.  5  a.     Hofb.Wien: 

C.  A.  B.  5a.     Bologna:  C      Turin  B.  n; 
B.  5a.     br.  Mus:  A.  B. 

Das  Reg.  bei  Vogel  2,  413. 
2  Gesänge  im  Mazzoni  und  Primavera 
(Eitaer  1). 

Trojanus,  Joannes,  1526  Sänger 
ara  St.  Peter  in  Rom  (Viertel].  3, 
263). 

Troll,  Francesco,  Romano, 

bekannt  durch  1  Aria  ä  Basso  con 
Strom.     Ms.  832  P.     qufol.     [Dresd.  Mus. 

1  Sonata  per  Cembalo,  1768.  Ms. 
qufol.     [ib. 

Troll,  Hanns  Georg,  1625 
Tenorist  an  der  Hofkapelle  in 
Stuttgart  (Sittard  2,  46). 

Troniba,  Gruglietto.  Gerber  1 
schreibt  nach  Burney  1,  92,  dass 
er  ein  Schüler  Tartini's  war  und 
1770  nach  desselben  Tode  als  1. 
Yiolinist  an  dessen  Stelle  gelangte. 
Yergieiche  damit  Giulio  Meneghini, 
bei  dem  Gerber  ganz  dasselbe  sagt. 

Trombetti,  Agostino,  ein  Gui- 
tarrist des  17.  Jhs.,  gab  nach  Fetis 

heraus : 

Intavolatura  di  Sonate  novamente  iu- 
ventate  sopra  la  chitarra  spagnuola,  Ubri 
due.     Bologna  1639.     4». 

Trombetti,  Ascanio,  aus  Bo- 
logna, Musiker  an  der  städtischen 
Kapelle  in  Bologna,  wird  auch 
Ascanio  Bolognese  genannt.  Erst 
im  Drucke  von  1583   bez.  er  sich 


mit    obigem    Amte.      Man    kennt 
von  ihm 

Napolitane  a  3  voci  di  . . .  Ven.  1573 
Scotto.  3  Stb.  8».  28  Nrn.  [Bologna, 
nebst  einer  Part,  von  Busi.     B.  M. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigal!  a  5  voci 
nouam.  composto  . .  Ven.  1583  Aug.  Gar- 
dano.  5  Stb.  qu40.  22  Madr.  Bl.  11  u. 
12  zwei  Sätze  von  Oirolamo  Trombetti. 
[Bologna  fehlt  C,  Kat.  3,  177  Abdr.  der 
Dedic.     Modena:  T.  5a.  A. 

...  II  1.  lib.  de  Madrigalia  4  voci. 
Nouam.  composto  . . .  Ven.  1586  Gar- 
dano.  4  Stb.  4".  21  Madr.,  2  Madr. 
von  Oirolamo  Trombetti.  [Bologna.  Mo- 
dena. B.  D.  Wolfenb.  Bologna  Petro- 
uio:  A.  T.  B. 

Musica  . . .,  fatta  sopra  le  Conclusioni 
di  Legge,  difese  dalL'Illustre  Sig.  Alessandro 
Viustini  Piacentino.  Bologna  1587  Gio. 
Rossi.  40.  4  Bll.  je  2  Stirn,  gegenüber, 
enth.  Musica  und  1  Madrig.  zu  4  Stirn. 
[Bologna.     Rom  Cecilia. 

...  II  1.  lib.  de  Motetti  accomodati  per 
cantari  &  far  Concerti  a  5.  6.  7.  8.  10. 
&  12  Nouam.  composti  . . .  Ven.  1589 
Gardano.  6  Stb.  4».  Bl.  8  u.  30  eine 
fünf-  und  eine  achtstim.  Motette  von  Giro- 
lamo Trombetti.  [Bologna,  auch  ein  hds. 
Part,  von  Busi. 

9  Gesge.  in  alten  Samlwken.  (Eitner  1), 
aufserdem  in  Lucino's  Le  Gemme,  Madrig. 
1590  zwei  Gesge.  —  In  Gios.  Policretto's 
1.  lib.  Napolitane  3  v.  1571:  De  perche. 
—  In  desselben  2.  lib.  Giustiniane  1575: 
Se  fosse  carta  3  v.  —  In  Girol.  Trom- 
betti's  1.  lib.  Madr.  5  v.  1590:  Pose  ogn' 
industria  e  cura  und  0  voi  che  donna 
amate  S.  14  u.  16.  —  In  Scotto's  1.  lib. 
della  raccolta  di  Napolitane  a  3  v.  1570j 
Ethna  non  e  si  ardente.  -  Temo  piii 
donna.  —  Temo  sol  [di  morire.  —  Si  vi 
potessi.  —  Sola  mi  "fai  lauguire.  —  In 
Hove's  Delitiae  1612  ein  Tons. 

Ms.  Z  39,  12  Stb.  von  1628  in  B.  B. 
Nr.  87  Jubilate  Deo  8  voc.  —  Ms.  110 
Peitsch,  Part.  fol.  442 :  Paratum  cor  meum 
5  voc.  [B.  B.]  In  B.  L.  im  Ms.  2  Mo- 
tetten zu  5  und  8  Stirn.  Jubilate  Deo  und 
Paratum  cor  meum.  —  In  Bologna  Ms. 
Psalmodia,  in  8°.  Bl.  43  ein  Magnificat 
(Kat.  2,  169).  —  In  B.  Br.  in  Mss.  5  lat. 
Gesänge. 

Bei  Vogel  steht  er  unter  Bolognese 
und  Trombetti. 

Trombetti,  Oirolamo,  aus  Bo- 
logna, wahrscheinlich  der  Bruder 
oder    ein    naher    Verwandter    des 


Troiiiboncino,  Bai-tol. 


461 


Trombone,  Bartol. 


Ascanio,  da  sie  gegenseitig  in  ihre 
Drucke  Gesänge  von  einander  auf- 
nahmen, auch  dieselbe  Stellung 
als  Musico  a/d.  städtischen  Kapelle 
zu  Bologna  einnahmen.  Pougin 
teilt  die  Nachricht  ohne  Quellen- 
angabe mit,  dass  Girolamo  der 
Bruder  Ascanio's  war  und  dass 
sowohl  Ascanio,  wie  Girolamo,  der 
erstere  von  1588—1589,  der  letz- 
tere von  1589 — 1624  Kapellmeister 
a/d.  Kirche  San  Giovanni  in  Monte 
zu  Bologna  waren.  Auf  den  Titeln 
ihrer  Werke  ist  davon  nichts  zu 
finden,  sondern  bez.  sich  stets  nur 
mit  städtischer  Musiker.  Man 
kennt  von  ihm  die  Samlg: 

...  II  1.  lib.  de  Itadrigali  a  5  voci. 
Nouam,  composti .  . .  Ven.  1590  Gardaao. 
5  Stb.  40.  23  Nm.  dabei  2  von  Ascanio. 
[Bologna:  A.  T. 

In  Ascanio  Trombetti's  1.  lib.  Madrig 
5  voc.  1583:  Dopo  ben  mille  e  niille  baci 
und  Godi  bei  Idol,  S.  11.  12.  —  In  des- 
selben 1.  üb.  lEadr.  4  voci  1586:  Sorgi 
mia  bella  Clori  S.  12  imd  Piugea  con 
l'ago  un  fiore  S.  19.  In  desselben  Mo- 
tetti  1  Nr.  —  In  Lucino's  Le  Gemme, 
Madr.  1590  ein  Gesg. 

Tromboneino,      Bartolomeo. 

Petrucci  kürzt  seinen  Namen  mit 
B.  T.  und  BfArth.  T.  Veron.  ab. 
Geb.  in  Verona  im  15.  Jh.  Nach 
Davari's  Dokumenten  stand  er  um 
1494  in  Diensten  des  Hauses 
Gonzaga  in  Mantua.  mit  dem  Titel 
„Maestro  di  musica",  doch  schon 
im  nächsten  Jahre  verliefs  er 
Mantua  und  ging  nach  Venedig 
(Bertolotti  S.  12  verz.  ihn  in 
Mantua  schon  im  Jahre  1487  bis 
1499).  1499  lebte  er  kurze  Zeit 
am  Hofe  zu  Viceuza  und  Casale. 
1501  ist  er  wieder  in  Mantua  u. 
lebt  noch  1512  dort  (Bertolotti  20). 
1513  ist  er  in  Perrara.  Noch  ei- 
wähut  Davari  seine  Frau,  die  An- 
tonia  hiefs.  Aaron  im  Lucidario 
1545  Bl.  31  V.  (aber  früher  ge- 
schrieben,   da   derselbe    erst  nach 


seinem  Tode  herauskam)  bez.  ihn 
als  berühmten  Cantore  .al  Liuto. 
Er  ist  keinenfalls  mit  dem  Barto- 
lomeo Orgauista  de  Florentia  zu 
verwechseln,  der  im  Codex  Basevi 
mit  6  Tonsätzen  vertreten  ist  (Am- 
bros  3,  474). 

Von  seinen  Kompositionen  lassen  sich 
nachweisen: 

In  alten  Samlwken.  von  1504—1531 
ist  er  mit  llOGesgen.  vertreten  (Eitn.  1), 
dazu  führt  noch  Vogel  die  Samlwke.  an: 
1516'  Frottole  lib.  2.  ohne  Titelbl.  11 
Gesge.  von  Tr.  —  1517'  Frottole  lib.  3. 

7  Gesge.  —  1517'  und  1520-'  Frottole 
lib.  4.  14  Gesge.  —  1518'  und  1519' 
Frottole   lib.  3.    und   Fioretti   di  Frottole 

8  Gesge.  —  1531'  Canzoni  Frottole  ein 
Gesg.  Zum  gröfsten  Teil  sind  es  Nach- 
drucke von  Fetrucci's  Ausgaben. 

Im  Ms.  Bologna,  Kat.  2,  342  ein  hds. 
Samlwk.  von  Madrig.  u.  Canzoni  zu  3  St. 
darunter  auch  von  Tr.,  nur  Tenor  vor- 
handen. 

Gessner  verz.  noch  den  Druck:  Frot- 
tole de  misser  B  . . .  Tr  . . .  con  Tenoii  et 
Bassi  tabulati,  et  con  Soprani  in  canto 
figTirato,  per  canlar  et  sonar  col  canto, 
Venetiis  impressae.  Sind  jedenfalls  Kom- 
positionen für  1  Stimme  mit  Lautenbegltg., 
wie  auch  Petrucci  1509  ein  ähnliches 
Werk  herausgab. 

Ueber  die  Frottole  siehe  Eud.  Schwaiiz 
in  Yiertelj.  2,  433  ff.  und  das  Hauptreg. 

In  neuen  Ausg.  3  Gesge.  (Eitner  2). 

Tromboneino,    Ippolito,    ein 

Sänger  am  S.  Marco  zu  Venedig 
in  der  Mitte  des  16.  Jhs.  (Caffil, 
113.  2,  49). 

In  B.  Modena  (n.  8  classe  speciale) 
ein  Codex  von  Cosimo  Bottegari,  1572  bis 
1602  geschrieben,  enthält  auf  ßl.  26  den 
Gesang:  lo  moro  amaudo,  e  seguo  chi  m' 
uccide,  mit  Ippolito  Tr.  gez.  Ms.  1  vol. 
fol.  von  1574  in  Modena:  1  Canzone  a 
voce  sola  con  liuto. 

Von  einem  II  Tromhoncino  befindet 
sich  im  Vatican  zu  Rom,  Ms.  Cod.  5318, 
eine  Ejnstola  iiiusicae. 

Trombone,  11,  s.  Negri,  Cesare. 

Trombone,  Bartolomeo.  Nach 
Canal  1,  8  und  2,  14  war  er  ein 
Posaunist  im  Dienste  Herzogs  Co- 
simo von  Florenz  in  der  Mitte  des 
16.  Jhs.    und   soll  seinen  Namen 


Trombone.  Girolamo. 


462 


Trossarello. 


Trombone  von  seinem  Instrumente, 
welches  er  in  grofser  Virtuosität 
blies,  erhalten  haben.  Canal  fährt 
dann  fort:  er  war  in  der  Mitte 
des  16.  Jhs.  schon  ein  bejahrter 
Mann^  hatte  2  Söhne  und  einen 
Vetter  Namens  Girolamo^  der  ein 
berühmter  Instrumentist  in  Yenedig 
war. 

Trombone,  Girolamo,  Instru- 
mentist zu  Venedig  im  16.  Jh., 
Vetter  des  Bartolomeo  Trombone 
(Canal  1,  8.  2,  14). 

Tromlitz,  Joliaiiii  Georg,  geb. 
9.  Febr.  1 726  zu  Schloss  Heldrimgen, 
gest.  4.  Febr.  1805  zu  Leipzig 
(Becker  3,  17).  Er  war  ein  tüch- 
tiger Flötist,  liefs  sicli  in  Leipzig 
nieder  und  verfertigte  in  höherem 
Alter  nur  noch  Flöten,  da  ihm  das 
Blasen  wegen  Luftmaugels  versagt 
war  (Gramer  1,  1013.  Gerber  1. 
2.  Lpz.  Ztg.  2.  u.  7.  Bd.  widmen 
ihm  längere  Artikel  nebst  Verz. 
seiner  Werke).  Von  seinen  Wer- 
ken haben  sich  erhalten: 

Kurze  Abhandlung  vom  Flötenspielen. 
Lpz.  1786  Breitkopf.  4^  30  S.  [B.  B. 
Dresd.  llusikfr.  Wien.  Brüssel.  Dresd. 
Mus.  eine  Ausg.  ohne  Jahr  bei  Br.  & 
Haertel.     4». 

—  2.  verm.  u.  verb.  Aufl.:  Ausführ- 
licher und  gründlicher  Unterricht  die  Fl. 
zu  spielen.  Lpz.  1791  A.  F.  Böhme.  4^. 
24  und  376  S.  [B.  B.  Dresd.  B.  M. 
Brüssel. 

Leber  die  Flöten  mit  mehreren  Klap- 
pen, deren  Anwendung  und  ]^utzen,  nebst 
noch  einigen  andern  dahin  gehörigen  Auf- 
sätzen, von  ...  2.  Theil  zu  Ausführlicher 
u.  gründl.  ünterr.  Lpz.  1800  Böhme. 
4".     [Dresd.     Brässel  636C. 

In  der  Lpz.  Ztg.  2,  301  und  316  eine 
Abhdlg.  über  die  Flöte.  Auch  in  Boss- 
ler's  musik.  Corresp.  1791  befinden  sich 
S.  252.  260.  268  Aufsätze. 

Fingerordnung  für  meine  Flöten,  zeigt 
der  Kat.  der  Musikfr.  in  Wien  an. 

3  Trios  p.  Pfte.  V.  et  B.  Lpz.  l'au- 
teur.     3  Stb.     [Brüssel  Cons. 

Erste  Fortsetzung,  bestehend  aus  3 
Sonaten  f.  Ciavier  u.  Flöte  oder  V.  fol. 
[Dresd.  Mus. 


Trommelsehlagen,  Ueber  das, 
nebst  einigen  Märschen  (Berlin) 
1801  Matzdorf.     [B.  B. 

Tromp,  . . .  wird  am  7/2  1698 
als  Karamermusikus  in  Berlin  an- 
gestellt. 1711  rückt  er  mit  450 
Thlr.  Gehalt  an  Karges  Stelle 
(Schneider  50  und  H.  34). 

Tromsdorift,  Andreas,  bez. 
sich  als  einen  Gastmeister  (?)  zu 
Stetterbiirg  (?)  auf  folgendem 
Drucke : 

Der  CXXXIII.  Psalm.  Zu  hochzeitl. 
Ehren  .  .  des  .  .  .  Andr.  Wackern,  Not. 
publ.  zu  Stetterburg  und  der  . .  Frawen 
Catharinen,  weilandt  Greg.  Sibitz  .  .  Wit- 
tiben zu  Wolffeubüttel,  mit  6  Stim.  comp, 
durch  . . .  Wolffenb.  1613.  4».  2  Bll. 
Siehe  wie  fein  und  lieblich  ists.     [B.  Hbg. 

Troncatti,  Giovanni  ßattlsta. 

Im  Samlwk.  1627  a  befindet  sich  ein 
3  stim.  latein.  Gesang  mit  Bc.  (Eitner  1). 

Troncet,  Bonarenture  du,  aus 

Ma^on,  hinterliefs  im  Ms. 

Les  nuits  amoureuses  de  la  Thalie, 
cont.  grand  nombre  de  Sonnets,  Ödes  et 
Chansons  (Gerber  1). 

Tropea,  Giacomo,  aus  der  Stadt 
Squillaci  (Neapoiit.),  lebte  um  1620 
wahrscheinlich  zu  Neapel,  wo  er 
die  Dedic.  zu  folgenden  Sämigen, 
unterz. 

Madrigali  a  5  voci  di . . .  Lib.  1.  Na- 
poli  1621  Cost.  Vitale.  5  Stb.  4".  20 
Madr.,  die  er  als  seine  erste  Arbeit  bez., 
die  im  Druck  erscheint.    [Bologna :  C.  T.  B. 

Madrigali  a  4  voci  di .  . .  con  dui  Madr. 
ä  5  voci  nel  fine.  Ib.  1622.  4  Stb.  4". 
21  Madr.     [Bologna. 

Troi)liee  de  musique,  s.  Gran- 
jon 1559,    ein   Samlwk.  Chansons. 

Troselike  und  ßosenwelirt, 
Fräulein  Willielmine,  Freiin  von, 
eine  Dilettantin  in  Schlesien,  die 
bei  Günther  in  Glogau  1801  heraus- 
gab: 

Var.  über  Tyroler  sind  lustig  nebst 
zwei  anderen  Yariation-Samlgeu.  (Gerb.  2). 

Trossarello,  Prete  Pietro,  di 
Bene,  Canonico  d'Acque  (Acqui 
in  Piemont)  wie  es  auf  folgendem 
Drucke  heilst: 


Trost. 


463 


Trottis. 


Canto.  A.  6.  Prirao  libro  de  Madrig. 
a  sei  voei,  Di . . .  Milano  1570  Paolo  Got- 
tardü  Pontio.  6  Stb.  c^iiVK  Dedic.  in 
Acqui  1570  gez.     25  Madr.     [üpsala. 

Trost,  Johann  Kasi)ar.     Drei 

Komponisten  dieses  Namens  giebt 
es,  die  Gerber.  2  in  folgender 
"Weise  von  einander  trennt: 

Kaspar  Tr.,  auch  Johann  Kas- 
IKU\  aus  Jena,  wo  er  auch  in  der 
ersten  Hälfte  des  17.  Jhs.  Organist 
"war;  siehe  weiter  hin  die  auf 
seinen  einstigen  Büchern  befind- 
lichen Autographe. 

Jollann  Kaspar  Tr.  senior,  Or- 
ganist zu  Halberstadt.  „Im  Leichen- 
sermon bei  Andr.  Werckraeister's 
Begräbnis  1645  wird  er  der  Lehrer 
Werckmeister's  genannt  und  bez. 
mit  „wejland  Advocato  ordinario 
und  berühmter  Organist  au  St. 
Martini"  (zu  Halberstadt.  M.  f.  M. 
3,  43).  Er  war  demnach  1645 
nicht  mehr  am  Leben,  muss  daher 
älter  als  der  vorhergehende  sein, 
der  sich  bis  1649  verfolgen  lässt. 

Johann  Kaspar  Tr.  junior,  der 
Sohn  des  vorigen,  der  in  der  2ten 
Hälfte  des  17.  Jhs.  wirkte  und 
Organist  zu  Weifsenfeis  gewesen 
sein  soll.  —  Gerber  verzeichnet 
von  Jedem  eine  Anzahl  Werke, 
die  heute  aber  sehr  zusammen- 
schrumpfen. Mir  sind  nur  fol- 
gende bekannt,  die  jedenfalls  ver- 
schiedenen Trost's  angehören: 

Kaspar  Trost :  Der  20.  Psalm  des 
König  Davids  zu  6  8tim.  Jena  1621 
Beithmann.  [B.  B:  Tl.  Dies  ist  nach 
Gerber  der  Organist  in  Jena,  von  dem  er 
2  Gelegenheitsgesänge  zu  4  und  8  Stirn, 
anführt,  der  erstere  zu  Jena  1621  er- 
schienen, der  letztere  ebd.  1623.  Zwei  Ge- 
legenheitsgesänge betiuduu  sich  im  br. 
Mus.,  betitelt:  Davidicum  Deum  laudandi 
Ps.  117.  7  vocib.  c.  Bc.     Jehna  1621.  4». 

Trauer-Gesang  auff  das  Abscheiden  des 
Herrn  D.  HopffeiTis.  5  st.  Jehna  1623. 
120. 

Compositio  musicalis  ä  6  voc.  cum 
Bc .  . .  Herrn  M.  Fab.  Nato  (u.  2  anderen 
gewidmet)  als  dieselbigen  bey  der. .    Uni- 


versität Jehna  den  Gradum  Doctoris  den 
7.  Oct  1628 .  .  erlanget.  Jehna,  Joh. 
"Weidners  Witbe.  Hier  nennt  sich  Tr. 
Organist  in  Jena.  [Wolfenb:  T.  1.  2.  Bc. 
4*^.     1  Gesang. 

In  den  Samlwken.  1623  und  1637  drei 
geistl.  Gesänge  (Eitner  1).  In  Hofb. 
AVien  Ms.  19242  Nr.  139:  Ich  glaube, 
darum  rede  ich,  3  voc.  mit  Orgel. 

Er  lebte  noch  1637,  denn  auf  Lusci- 
nius'  Musurgia  befindet  sich  sein  Auto- 
graph: .,Ex  libr.  Joh.  Caspar  Trost.  Jenen- 
sis  Thür.  ao.  1637"  (AVolfeub.  Bibl.). 
Ebenso  noch  1649  auf  dem  Drucke  Tho. 
Morley's  A  plaine  and  easie  introduction . . . 

JoJuinn  Trost:  Pars  specialis  Musica. 
HaUae  Sax.  1635.  [B.  Hbg.  Genaueres 
ist  mir  unbekannt. 

Johann  Kaspar  Trost  (jedenfalls  der 
Jüngere,  da  der  Ältere  schon  1645  tot 
war):  Ausführliche  Beschreibung  des 
Orgelwerkes  auf  der  Augustus  -  Burg 
Weifsenfels  (siehe  Gerber  2  der  volle 
Titel)  Nürnberg  1677.  8".  72  S.  [B.  M. 
Musikfr.  Wien. 

Von  einem  Joh.  Kasp.  Trost  befindet 
sich  noch  in  B.  Zw.  im  Ms.  (Kat.  Nr.  738) 
eine  Partia  Nr.  IV,  Allegro,  Grave,  Me- 
nuette, Finale,  zu  8  Stirn.  2  Fag.,  2  Fag.- 
quarto,  2  Fag.-octavo,  2  Corni.  8  Stbll. 
in  40. 

Von  dem  Tr.  senior  verz.  Gerber  2 
fünfzehn  hds.  Werke,  teils  selbständige 
theoretische  Abhdgen.,  teils  Uebersetzungen 
theoret.  Werke  älterer  Meister,  wie 
DiiTita,  Zarlino,  Sabbatini,  de  Gaus  u.  a. 
Hawkins  3,  348  erwähnt  auch  eine  Ueber- 
setzung  von  Morley's  Introductio,  die  er 
unter  dem  Titel  Musica  practica  in  fol. 
drucken  liefs. 

Trotebas, . . . 

kommt  im  Journal  2  mit  einem  fran- 
zösischen Air  für  1  Stim.  mit  Bc.  vor. 

Trotlinn,  Petrns,  von  Orleans, 
ein  Theoretiker  des  12.  Jhs.  (Cousse- 
maker  1,  344).  Nach  Fabricius  3, 
237  u.  258  starb  im  Jahre  1197 
ein  ausgezeichneter  Sänger  als 
Kanonikus  von  St.  Victor  in  Paris 
mit  Xamen  Petrus  Pictaviensis, 
d.  h.  aus  Poitou  (damals  zu  Orleo- 
nais  gehörend).  Mutmafslich  ist 
dies  der  obige  Theoretiker. 

Trottis  (Trottus),  Panl  de,  von 
1501 — 22  päpstl.  Sänger  (Yiertelj. 
3,  247). 


Trouffaut. 


464 


Truska. 


Trouffaut,  M  . . .,  Kanonikus  zu 
Nevers  und  Organist  daselbst, 
schrieb  1773  im  Journal  de  musi- 

que: 

Sur  les  Clavecins  eu  peaii  de  büffle, 
inventes  par  M.  Paschal,  den  La  Borde 
im  1.  Bde.  seiner  Essais  wieder  aufnahm. 

Trouluffe,  John,  ein  Engländer 
aus   dem  Ende    15.    und  Anfange 

des  16.  Jhs. 

Das  Ms.  Add.  5665  des  br.  Mus.,  1510 
und  1511  geschrieben,  enthält  die  Ton- 
sätze: 0  David,  thow  nobelle  Mng  Nes- 
ciens  mater,  Alleluja.  Nesciens  mater 
Virgo  in  2  JBearbeitungen. 

Trottsselin,    Charles,    Sänger 

an     der    Kapelle    Louis  XL    von 
Frankreich.     Rechnung  vom  1/10 
1480—31/9  1483  (Thoinan  69). 
Trouree, . . . 

Le  Pouvoir  de  la  Beaute.  Cantatillo 
ä  voix  seule  et  Symphonie.  Paris.  P. 
[Darmst.     Ein  unbekannter  Komponist. 

Trowell,  Robert,  Theoretiker 
des  15.  Jahrb.,  wird  von  Johannes 
Hanboys  bei  Coussemaker  1,  427 
angeführt. 

Troyeii,  Cosines  van,  aus  Ter- 
monde,  ein  Tenorist,  der  am  27. 
Jan.  1543  zu  Termonde  an  der 
Kollegiatkirche  Saugmeister  wurde 
und  1576  durch  Beghyn  ersetzt 
wird  (Straeten  8,  85.  S.  84  er- 
wähnt er,  dass  man  sich  im  Jahre 
1569  bemühte,  ihn  für  die  Madrider 
Kapelle  zu  gewinnen.  Siehe  auch 
S.  99). 

Trübensee,  Jos.,  s.  Triebensee. 

Trübner,  Johann  Kaspar,  Kara- 
mernuisikus  an  der  Hofkapelle  in 
München,  quittiert  1672  über  er- 
haltene 24  Gld.  und  30  Gld.  für 
Papier  (Kreisarchiv).  Machte  am 
12/11   1663  Hochzeit  (Traureg.). 

Trümper  (Trumperus),  3Iichael, 
zu  Eschenbach  geb.,  war  um  1657 
Pastor  zu  Döllstadt  (vielleicht  das 
in  Sachs.-Gotha).  Winterfeld  2,  562. 
Er  lieferte  die  4stim.  Tonsätze  zu: 

Geistlicher  Kirchen -Weirauch  das   ist 


Andächtige,  christliche  Gebetlein  aus  den 
Hertzen-Funckeu  von  Joh.  Mylii  p.  m. 
gewesenen  Pfarrers  zu  Thüngen  auff  die 
Sonn-  und  Festtags  Evangelia  .  .  gerichtet 
und  mit  4  Stim.  comp,  durch  Mich.  Trum- 
perum,    Escheub.    Past.  Döllstatt.     Gotha 

1656  Schall.  8«.  90  Lied.  [ß.  Hbg.     B.  W. 
Zahn    teilt    2   Melodien    mit    6,    194. 

Schöberlein  einen  Tonsatz  (Eituer  2). 

Jubilus  S.  Bernhardi,  d.  i.  Geistl.  Seelen- 
Lust  des  Hlg.  Bernhardi  mit  4  Stim.    Gotha 

1657  Reyher.  [Leo  Liepm.  besafe  es  1887 
inkompl. 

5  vierst.  Tonsätze  im  Gothaer  Cantional 
2.  Theil.  Zahn  teilt  die  Melodien  mit 
(5,  415). 

In  Ms.  W  101  Nr.  1603  der  B.  B: 
3  geistl.  Lieder  zu  4  St.  in  P. 

Truie  N  . . ., 

im  Ms.  22  (Royal  Ms.  49—54)  des  br. 
Mus.  fol.  2  b.  Hodie  nobis  celorum  rex 
(Gloria  in  excelsis). 

Trumann,  . . . 

Die  Bibl.  der  Musikfr.  in  Wien  besitzt: 
Vesperae  4  voc.  c.  instrum.  in  Stb.  Lebens- 
zeit mir  unbekannt. 

Trump,  Joachim,  Küster  und 
Organist  zu  Irenak,  Mecklenburg- 
Schwerin,  geb.  1687.  Hinterliefs 
9  Quartanten  über  Astronomie  und 
Gedichte  mit  Melodien  eigener  Er- 
findung (Gerber  1). 

Trunti,  Griovanni, 

gab  1762  in  Amsterdam  op.  1  heraus: 
6  Son.  f.  Klav.  (Breitkopfs  Yerz.). 

Triiska,  Simon  Josepli,  geb. 
5.  April  1734  zu  Raudnitz  in  Böh- 
men, gest.  14.  Jan.  1809  im  Stifte 
Strahow,  in  welches  er  am  8/12 
1758  als  Laienbruder  eintrat  und 
am  1.  Jan.  1801  das  Ordensgelübde 
ablegte.    Viele  Jahre  hindurch  be- 

I  kleidete   er  das  Amt  eines   Stifts- 

j  pförtners,  zeichnete  sich  dabei  als 
trefflicher    Violin-    und    Gamben- 

i  Spieler  aus  und  verstand  auch  die 
Orgelbaukunst,  sowie  Anfertigung 
von  Blasinstrumenten.  Er  baute 
z.  B.  für  die  Pfarrkirche  St.  Rocchus 
auf  dem  Strahow  ein  neues  Orgel- 

I  werk,  welches  1779  aufgestellt 
wurde.  1783  erschien  zu  Prag  bei 
Wolfg.   Gerle    auf    eigene    Kosten 


Tmtz-Nachtigall. 


465 


Tubal. 


sein    „Lukässe    Yocha    Spräwa    k 
wyrey  sowänj"  . . .  (Dlabacz). 

Trutz -Nachtigall,  sieiie  Andr. 
Pressen  und  Friedr.  Spce. 

Truye,  Xatale  de,  wird  am 
29/3  1557  als  Magister  choralium 
und  Cantus  clioris  an  St.  Sauveur 
in  Brügge  augestellt.  Ob  der  am 
1/4  1549  neu  angestellte  Natale 
als  Magister  cantus  derselbe  ist, 
bedarf  der  Untersuchung.  Am 
24.  Juli  1559  wird  der  obige  als 
Kapellsänger  an  St.  Donatien  zu 
Brügge  angestellt.  Straeten  la,  29 
erwähnt  dabei  den  obigen  Natale 
als  Sängermeister  an  St.  Sauveur. 
Er  hält  ihn  für  den  obigen  Truye 
(Straeten  la,  48.  49). 

Ein  van  Truyen  war  Direktor 
der  Musik  an  der  Notredamekirche 
zu  Thermonde  und  ging  1571  als 
Tenorist  zur  Kgl.  Kapelle  Philipp  II. 
über  (Straeten  8,  6). 

Truyts,  Leonard,  geb.  um  1751 
zu  Lierre,  gest.  5.  Febr.  1827  zu 
Antwerpen.  1.  Violoncellist  an  der 
Oper  ebd.  (Gregoir,  Panth.  6,  48). 
In  Gregoir's  Artistes  fügt  er  noch 
hinzu:  gest.  15.  Febr.  1827  zu  Ant- 
werpen, 76  Jahr  alt.  War  Direk- 
tor des  Knabenchores  a/d.  Kathe- 
drale und  im  „Concert"'  erster  Vio- 
loncellist. 

Try,  Louis  de,  1731  Fagottist 
und  Lehrer  der  Chorknaben  an 
der  Hofkapelle  in  Ludwigsburg 
(Stuttgart)  mit  840  Gld.  Gehalt 
(Sittard  2,  124). 

Tryber,  . . . 

bekannt  durch  die  Oper:  Adelheid  von 
Yeltheim,  Ms.  in  Stb.  Zeit  unbekannt. 
[Darmst. 

Trydell,  Rev.  John,  ein  irlän- 
discher Theoretiker  des  18.  Jhs., 
ist  bekannt  durch 

Two  essays  on  the  theoi-y  and  practice 
of  music;  the  principles  and  rules  of  har- 
mony,  composition  . .  .    Dublin  1766.     4'^.    | 

Rob.  Eitner's  Qaellen-Lexiton.    Bd.  9. 


140  S.  [B.  Brüssel.  Brüssel  Cons.  br. 
Mus.     Glasgow,     ß.  C.  of  Mus.     Amst. 

Thoughts  on   the  use  ...    of   Music    c. 
1765.     [br.  Mus. 

Tsclierning,     Andreas,     siehe 
Löwenstern. 
Tsehortscli,  Johann  Greorg,  ein 

Priester  und  Fuggerscher  Bene- 
fiziat  zu  Schweiz  in  Tirol  (?),  lebte 
in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jhs. 
Gerber  1  und  2  führen  mehrere 
geistliche  Kompositionen  von  1725 
bis  1731  an.     Bekannt  ist  nur 

Sacerdos  musicus  cont.  Litanias  X 
Lauretano  Mariauas  concertat.  4  vocibus 
obl.  2  Y.  c.  Basso  Viola  ac  du])l.  Bc.  Aug. 
Vindel.  1724.  8  Stb.  fol.  [besals  1868 
Butsch  in  Augsbg. 

Incensuni  niysticum  ad  arara  raagnae 
coeloruni  reginae  . . .  Offertoria  14  . . . 
4  vocib.  (c.  instr.).  op.  3.  Aug.  Vind. 
1733  Lotter.  11  Stb.  fol.  [B.  M.  fehlen 
A.  2  Clar.  Timp.  et  org. 

Tschupp,  Fat.  Felix,  geb.  1711, 
gest.  1762  im  Kloster  Mariastein 
bei  Basel,  trat  1731  in  obiges 
Kloster  und  zeichnete  sich  als 
Orgelspieler  und  trefflicher  Lehrer 
der  Tonkunst  aus  (Schubiger  2,  49). 

Tsum,  John,  ein  Engländer, 

der  in  Heniy  Playford's  Ausg.  von 
Hilton's  Catches,  betitelt  ,,Pleasant  inusic. 
1707"'  mit  1  Gesge.  vertreten  ist,  der 
auch  in  der  10.  Ausg.  von  Johnson  und 
in  der  von  Walsh  wieder  vorkommt. 

Tubal,  A . . .,  ein  Komponist  aus 
der  Mitte  des  16.  Jhs.  Fetis  hält 
ihn  für  einen  Belgier,  wohl  des- 
halb, weil  Phalese  und  besonders 
Waelrant  seine  Kompositionen  in 
Samlwken.  aufnahmen,  die  von 
1553 — 59  erschienen  (Eitner  1 
verz.  15  Gesge.). 

Aufserdem  finden  sich  einige  derselben 
noch  in  alten  Mss.,  wie  Jubilate  Deo  5  voc. 
0.  2.  p.  Ms.  15  613  Nr.  30  in  P.  in  Hofb. 
Wien;  ebd.  in  Ms.  19189  Nr.  26  und  in 
B.Kassel,  Ms.  4».  91  Nr.  19:  Spiritus 
sanctus  c.  2.  p.  5  voc.  —  Auch  im  br. 
Mus..,  Ms.  403  in  einem  Samlwk.  1  fiinf- 
stim.  Gesg.  —  In  B.  M.  2  Mot.  zu  5  Stim. 
im  Ms.  P.  —  In  B.  Br.  im  Ms.  3  lat. 
Gesge.  —  In  B.  Zw.,  Nr.  309  die  Motette: 
Spiritus  ignis  sanctus  5  v.  c.  2.  p.  Ms.  Stbll. 

30 


Txihel  de  la  Heysche. 


466 


Tuch,  Heinr.  Agat.  Gottl. 


Tiibel    de    la    Heysche,    ein 

Niederländer,  erhielt  am  7.  Okt. 
1560  vom  Herzo2:e  Christoph  von 
Württemberg  für  eingesandte  Kom- 
positionen 4  Gld.  als  Honorar  (M. 
f.  M.  31,  21  Nr.  130). 

Tubel  (Tübel),  Christian  G^ott- 
lieb.  Die  Lexika  halten  ihn  für 
einen  Deutschen,  der  um  1766 
„Agent  Ihrer  hochf.  Durchl.  des 
regierenden  Herzogs  zu  Brauu- 
schvsreig,  Lüneburg  etc."  zu  Blanken- 
burg  war,  wie  der  Titel  zu  seinem 
theoretischen  Werke  aussagt.  Ich 
glaube  vielmehr,  dass  er  seinen 
Werken  nach  ein  Holländer  war. 
Forkel  4,  107  verz.  seinen  Tod  zu 
Hamburg  (sie?)  im  Jahre  1776. 
Er  gab  heraus: 

Eorte  Ondemchting  van  de  musiek 
met  daar  by  gevoegde  77  Handstukkies 
voor  hat  Ciavier  .  . .  Kurzer  Unterricht 
von  der  Music,  nebst  den  dazu  gehörigen 
LXXVII  Piecen,  für  die  ienigen  welche 
das  Clavecin  Spielen,  Nebst  eine  kurze  (?) 
Nachricht  von  Contrapunct  von  der  Her 
.  . .  Amsterd.  bey  Job.  Covens.  qu40. 
123  S.  Vorbericht  vom  Autor  in  Blanken- 
burg  20/3  1766  gez.  (eine  Klavierschule 
in  der  er  sich  aber  des  Holländischen  mit 
Vorliebe  bedient,  daher  ist  seine  deutsche 
Herkunft  zweifelhaft,  auch  die  Feliler  im 
deutschen  Titel  zeugen  gegen  sein  Deutsch- 
tum).    [B.  B.     ß.  A.     Amst.     Brüssel. 

Psalmen  Davids  met  der  selver  Lof- 
gesangen  voor  drie  partijen,  als  primo, 
secondo  en  Bc.  ...    Amst.    qu#.    [Amst. 

De  zang-wysen  van  de  CL  Psalmen 
Davids,  beneffens  die  van  alle  de  geestelyke 
liederen,  aangenomen  in  die  christelyke 
gemeente  van  de  ouveranderde  Augsburgse 
Geloofsbelydenisse  in  deese  Neederlanden 
. . .  Met  2  Bc.  op.  8.  Amst.,  A.  Olofsen. 
qu40.     [Amst.     Scheurleer. 

Ino,  eine  Cantate  von  Rammler  für 
1  Singst,  u.  Begltg.  (Pfte.).  Hannover 
u.  Braunschweig  1768.  [Musikfr.  Wien. 
Darmst.     Schwerin  F. 

2  Sinfonien,  1:  Caccia  di  Lepori,  a 
Corni,  Oboi,  V.  Va.  Fag.  Cemb.  B.  et 
Violone.  2:  2  V.  2  Fl.  2  Ob.  2  C.  Va. 
Vol.  Fag.  Bc.  Ms.  Stb.  [Schwerin  F. 
Dort  noch  3  Sonaten,  1:  ä  3  Corni;  2  u. 
3:  ä  Cemb.  et  V. 

Tuch,  Heinrich  Agatius  Cfott- 


loh,  geb.  1768  zu  Gera,  erhielt 
zu  Musiklehrern  den  N.  G.  Grüner, 
später  den  Organisten  Kolle,  stu- 
dierte darauf  um  1786  in  Leipzig 
Theologie  und  erhielt  hier  von 
Doles  noch  Unterweisung.  Die 
Theologie  wurde  schliefslich  bei- 
seite geschoben,  ging  als  Bassist 
von  1790—1800  zum  Theater,  ver- 
trat zeitweise  den  Musikdirektor 
und  komponierte  Singspiele.  Rei- 
chard führt  ihn  1792  als  Musik- 
direktor a/d.  Hubert'schen  Schau- 
spieltruppe an  und  1793  S.  117 
erwähnt  er  ein  Vorspiel  zu  Der 
glückliche  Tag  von  Vulpius  und 
Chöre  zu  Lanassa.  1796  wurde 
er  am  Hoftheater  in  Dessau  an- 
gestellt, verliefs  aber  1800  die 
Bühne  und  errichtete  ein  Musik- 
Comptoir  in  Leipzig  und  Dessau, 
verbunden  mit  Buch-  und  Kupfer- 
stich-Lager, nebst  Leihbibliothek, 
komponierte  dabei  fleifsig  weiter 
und  verlegte  es  in  seinem  eigenen 
Geschäfte,  goss  selbst  die  Platten 
zum  Stich  und  stach  die  Noten. 
Sein  gewöhnlicher  Aufenthalt  war 
Leipzig  (Gerber  2).  Schon  vor 
1829  kaufte  das  Geschäft  C.  E. 
Kollmaun  in  Leipzig.  Gerber  2 
giebt  ein  langes  Verz.  seiner  im 
Druck  erschienenen  Kompositionen. 
Nachweisen  lassen  sich: 

Melodie  zum  Vater  unser,  4stim.  in 
J.  F.  Wollgast's  Kirchen  Agende  1811, 
Beilage  u.  in  K.  Geissler's  6  Melod.  z. 
Vater  unser,  [beide  in  B.  Kgsbg.]  In 
Geissler's  Samlwk.  Heft  2  noch:  Der 
Segen  4  st. 

Sonate  Bd.  für  das  Ciavier,  op.  5. 
Dessau,  Selbstverlag.    8  S.    [B.  Wagener. 

Kleine  und  leichte  Klavierstücke.  2. 
Samlg.  Berlin,  Schöne.  39  S.  [besafs 
1888  Leo  Liepm. 

Zufriedenheit  und  Lebenshist  in  4  Polo- 
naisen f.  d.  Pfte.  Dessau  u.  Lpz.,  Musik- 
Compt.     7  S.     [B.  Wagener. 

Trauer-Marsch  auf  den  Helden-Tod  des 
Herzogs  Wilhelm  von  Braunschweig.  Ib. 
[B.  B. 


Tnch,  Lodadio. 


467 


luczek,  Vincenz. 


3  Geschwindmärsche  f.  Blasinstr.  Ih. 
Stb.     [Dariiist. 

Grofser  Trauer- Marsch  f.  Blasinstr. 
op.  40.     Ib.     Stb.     [Darmst. 

Die  Lpz.  Ztg.  bespricht  Mehreres  in 
Bd.  2—19. 

Tuch,  Lodadio, 

zeigt  die  Lpz.  Ztg.  1799  und  1800  mit 
Sonaten  im  leichten  Stile  an,  die  eine  ist 
mit  op.  10  gez.  Es  ist  fraglich  ob  dies 
ein  anderer  oder  der  Vorhergehende  sein 
soll. 

Tiicker,  Edmund, 

ist  in  John  Barnai-d's  hds.  Samlwk.  von 
1625  mit  einem  vollständigen  Anthem  in 
Stb.  vertreten,     [ß.  C.  of  Mus. 

Tiicker,  Isaac,  geb.  1761,  gest. 
1825,  lebte  nach  Brown's  Angabe 
iu  Westbiiiy,  Leigh,  Wilts  in  Eng- 
land und  soll  Psalmen  u.  Hymnen 
komponiert  haben. 

Tucker,  Pliilip,  Gentleman 
an  der  Kgl.  Kapelle  in  London  u. 
Beichtvater  vSr.  Majestät  des  Königs. 
Die  Akten  nennen  ihn  1661  (Rim- 
bault). 

Tucker,  TTilliam,  Gentleman 
a/d.  Kgl.  Kapelle  in  London  und 
Junior  Priest  (Priester)  zur  Zeit 
der  Krönung  Karl  IL  (1660); 
wurde  dann  Minor  Canoniciis 
(Domherr)  an  der  Westminsterabtei 
und  Precentor.  Starb  28.  Febr. 
1678/79  in  London  (Hawkins  4, 
411.  Stephens.  Grove.  Rimbault 
220). 

In  der  Kirche  Ely  6  Anthems  und  1 
Service. 

Im  br.  Mus.  Ms.  98  Bd.  3  in  P.  2  An- 
thems: 0  give  thanks  unto  the  Lord.  I 
will  magnify  thee,  0  God.  —  Ms.  578 
ein  Anthem  in  P. 

Im  R.  C.  of  Mus.  Ms.  1643  ein  Bene- 
dicite. 

In  Cambridge  FW.  Ms.  116  p.  62:  0 
give  thanks,  auch  in  Ms.  152  p.  130.  p. 
196:  I  will  love  thee.  p.  197  und  229 
My  heart  is  fixed. 

In  Page's  Harmonia  Sacra,  1  Anthem. 

Tackfield,  Einery,  um  1550 
Gentleman  an  der  Kgl.  Kapelle  in 
London  mit  c.  IIV2  '£  Gehalt 
(ßurnej  6,  6). 


Tuezek,  Franz,  der  Yater,  Te- 
norist und  Chordirektor  an  der 
Pfarrkirche  St.  Peter  zu  Prag  um 
1771;  vertrat  auch  mehrere  Jahre 
hindurch  den  Kapellmeister  bei 
der  Neustädter  Civilgarde  und 
starb  daselbst  1780.  Er  schrieb 
Operetten  und  Instrumental  werke 
(Dlabacz). 

Tuezek  (Tutzek),  Franz  (fälsch- 
lich Vincenx,  Ferrarius  in  den 
Lexika  und  Katalogen  genannt), 
der  Sohn  des  vorigen,  geb.  um 
1755  zu  Prag,  gest.  1820  in  Pest; 
Schüler  seines  Vaters,  trat  als  Te- 
norist auf  dem  Privattheater  des 
Grafen  von  Schwerts  in  Prag  auf, 
später  übernahm  er  das  Amt  eines 
Accompagneurs.  1797  trat  er  in 
den  Dienst  des  Herzogs  von  Kur- 
land in  Sagan,  wurde  1799  Musik- 
direktor am  Theater  in  Breslau 
(Hoffmann),  1801  am  Leopold- 
städtischen in  Wien,  zuletzt  am 
Theater  in  Pest  (E'etis).  Er  war 
ein  fleifsiger  Komponist,  sowohl 
in  Singspielen  als  Kammermusik. 
Nachweisbar  sind: 

Le  charme  du  baiser,  opera  en  2  actes. 
Wien  1803.     Ms.  P.     [Brüssel  Cons. 

Daemona,  das  kleine  Hökerweibchen, 
iu  3  Aufzügen.    Wien  1802.    Ms.  P.    [ib. 

—  deutsch:  das  Bergweibchen,  Zauber- 
oper. 1  Heft  im  Kl.-A.  [Musikfr.  Wien. 
München  Oper:  Dämona  das  Höckerweib. 
Ms.  P. 

Samson,  opera  en  3  actes.  (Wien 
18(13.)  Ms.  P.  [Brüssel  Cons.  mit  Vin- 
cenz Tucxek  gez. 

Der  Zauberkuss  oder  die  Stunde  der 
Erlösung.  Heroisch-komische  Zauberoper 
in  2  Aufzügen.  Ms.  P.  [Darmst.  Bxüs- 
sel  Cons.   mit  Vincenz   Ferrerius  T.  gez. 

Eine  Oper  mit  böhmischem  Text  für 
2  Sopr.  u.  B.  mit  2  V.  u.  B.  in  Stb. 
[Musikfr.  Wien. 

Bolero  varie  p.  le  clav.  oeuv.  35. 
[Musikfr.  Wien. 

8  Variat.  pour  la  Guitarre.  oe.  8. 
Vienne,  Mollo.     [B.  M. 

Tuezek,   Vincenz  Ferrarius  ist 

Franz  Sohn. 

30* 


Tudela. 


468 


Tudway. 


Tudela,  ...  18.  Jh., 

im  Ms.  22070  der  B.  B.  sind  3  Bücher 
Segiüdillas  con  Yiolini  y  Trompas  (1  Sopran) 
in  qufol.  in  Stb.  vorhanden. 

Tiuler  (Tutor),  John. 

Im  Pepysian  Ms.  des  Magdalenen-Col- 
lege  zu  Cambridge  eine  Piece  aus  dem 
15.  Jh.  —  Im  Fayrfax  bocke  203  des 
br.  Mus.  (Add.  5465),  unter  Tutor^  den 
man  wohl  für  den  obigen  Tuder  annehmen 
kann,  befindet  sich  aus  dem  15.  Jh.:  0 
rote  of  trouth,  3  voc.  fol.  51b.  Im  Ms. 
223  die  Part,  von  Burney. 

Tudertiiio,  Trojauo, 

ist  im  Samlwk.  1607  mit  1  achtstim. 
Motette  vertreten  (Eitner  1). 

Tudiiio  (Todino),  Cesare,  aus 
Adria  (Lombardei),  wie  er  in  den 
Drucken  mit  lateinischem  Wort- 
laute „Adriensis"  schreibt,  dagegen 
in  denjenigen  mit  italienischem 
Wortlaute  „Atri''  (im  Neapolitani- 
schen). Er  lebte  auch  dort  u.  ist 
seit  c.  1588  Kanonikus  und  Musi- 
cus  a/d.  Kathedrale  (Titel).  Man 
kennt  von  ihm: 

.  .  .  Motettorum  5  vocibus  lib.  1.  nunc 
denuo  in  lucem  aeditae.  Ven.  1588  Vin- 
centius.     5  Stb.     4".     [B.  K. 

. . .  Missae  5  vocum.  Lib.  1 . . .  Ven. 
1589  ib.  5  Stb.  4».  2  Hess.  u.  1  Ee- 
quiem.     [Bologna. 

. .  .  Magnificat  omnitonum  partim  4, 
partim  8  vocum,  una  cum  Benedictus  8 
voc.      Ven.    1590.      5  Stb.      4«.      [B.  K: 

4.  44  e. 

...  Li  Madrigali  a  note  bianche,  et 
negre  cromaticho,  et  Napolitane  a  4,  con 
la  gionta  de  dui  Madrigali  a  8  voci,  Da 
lui  novam.  composti,  et  da  li  suoi  propra 
Exemplari  corretti . . .  Ven.  1554  Scotus. 
4  Stb.     qu40.     28  Gesge.    Musikfr.  Wien. 

11  1.  lib.  delli  suoi  Madrigali  a  5  voci 
nuovamente  da  lui  composte  . . .  con  6 
Madrig.  spirituali  et  un  dialogo  a  6  voci. 
Roma  1564  Val.  Dorico.  5  Stb.  qu4°. 
[Rom  Cecilia. 

In  alten  Samlwken.  7  Gesge.  (Eitn.  1) 
und  2  im  2.  Buche  desselben  Samlwkes. 
von  1566  (Vogel  2,  409).  In  Franc. 
Mazzoni's  1.  lib.  delle  Canzoni  3  v.  1569 

5.  10  unter  Cesare  Thodino :  Laura  gentil. 
—  In  Bern.  Scaramella's  1.  lib.  Madrig. 
1591 :  L'anima  mia  Signor  5  v. 

Ms.  24,  Chorb.,  B.  Ä :  Exultavit  2.  toni, 
4  voci.  Ms.  35,  Chorb.  Nr.  7  ein  Offi- 
cium 5  voc. 


Tiidual  (Tugdual),  ein  Nieder- 
länder der  1.  Hälfte  des  16.  Jhs.,  ist 

in  Samlwken.  von  1538 — 1544  mit  5 
Gesgen.  vertreten  (Eitner  1,  lies  dort  beim 
3.  Gesge :  Madonna  diro'il  ver  .  . .).  —  Im 
Ms.  in  Bologna  (Kat.  2,  169)  ein  Samlwk. 
Lamentationes,  vorhanden  C.  A.  T.  ist 
auch  ein  T.  dabei.  —  Das  Magnificat  in 
Khau's  Samlwk.  kommt  auch  in  Morales' 
Magnificat,  Scotto  1542  fol.  15  vor.  — 
0  vos  omues  5  voc.  in  Ms.  123  Nr.  9. 
[B.  M.J.  —  Ms.  in  Modena,  Chorb.  des 
16.  Jhs:  Missa  et  Mot.  4/5  v.  1  Nr.  von 
„Tagdualo'^ 

Tiulway,  Thomas,  Mus.  Doct, 
1660  Chorsänger  an  der  Kgl.  Ka- 
pelle in  London,  wurde  am  22.  April 
1664  zum  Laien-Yicar  (Tenor)  an 
der  St.  Georgen-Kapelle  zu  Wind- 
sor  gewählt.  1670  Organist  am 
Kgl.  Kollegium  zu  Cambridge,  auch 
Organist  am  Pembroke-Kolleg.  1681 
erlangte  er  in  Cambridge  den  Gr^d 
eines  Baccal aureus.  1704/5  war 
er  Professor  der  Musik  an  der 
Universität  an  Stelle  Dr.  Staggins 
und  erhielt  aufserdem  verschiedene 
Ehrentitel  (siehe  Grove).  1706 
wegen  Majestätsbeleidigung  der 
Königin  ausgewiesen,  wurde  er 
1707  begnadigt.  Er  starb  den 
23.  Nov.  1726  (Stephen). 

Der  Nachwelt  machte  er  sich  nützlich 
durch  die  Kopie  von  alten  englischen 
Kompositionen  in  6  starken  Bänden,  die 
heute  im  br.  Mus.  sich  befinden  (Harl. 
Mss.  7337 — 42).  Sie  entstanden  in  den 
Jahren  1715 — 1720  auf  Anregung  Ed- 
ward's,  Lord  Harley  (im  Kat.  Madden's 
Nr.  98  das  Register).  Tudway  selbst  ist 
mit  13  Anthems  und  1  Eveniug  Service 
vertreten.  —  Die  Musikschule  zu  Oxford 
besitzt  sein  Portr.  (Grove).  An  Kom- 
positionen kennt  man  aufserdem  ein  An- 
them  in  Sam.  Arnold's  Cathedr.  mus. 
1790.  —  Ein  Magnificat  in  Will.  East's 
Psalmenbuch  1750.  —  In  Playford's  The 
Pleasant  Companiou  1686  1.  Thl.  ein  Ge- 
sang und  in  Jolin  Playford's  Ausg.  von 
1701,  auch  in  der  Ausg.  von  Walsh  (siehe 
Hilton's  Catches). 

Im  br.  Mus.  Ms.  593  eine  Ode  zum 
Geburtstage  der  Königin  in  P.  und  in 
Ms.  598,  Samlwk.  geistl.   Gesge.,  2  Nrn. 


Tiibcl. 


469 


Türk. 


In  der  Kirche  zu  Ely:  14  Anthems 
und  4  Services. 

Im  R.  C.  of  Mus :  Autogr.  des  Authera : 
Thou,  0  Lord,  hast  heard,  lG/4  1705.  — 
Im  Samlwk.  Mei'curius  Musicus  1702  ein 
Gesaug. 

Tübel,  siehe  Tubel.  Der  Hol- 
länder spricht  u  wie  ü  aus. 

Türk,  Daniel  Gottlob,  geb. 
10.  Aug.  1756  zu  Claufsnitz  bei 
Chemnitz,  gest.  26.  Aug.  1813  zu 
Halle.  Alumnus  der  Kreuzschule 
in  Dresden  unter  Horailius.  1772 
bezog  er  die  Universität  in  Leip- 
zig. An  Hiller  empfohlen,  nahm 
ihn  dieser  als  Violinisten  in  sein 
Orchester  auf;  auch  am  Theater- 
orchester erhielt  er  eine  Stelle. 
1776  wurde  er  Kantor  an  der 
Ulrichskirche  zu  Halle  a/S.  und 
Lehrer  am  lutherischen  Gymnasium. 
1779  erhielt  er  a/d.  Universität 
die  Musikdirektorstelle  und  1787 
den  Organistenposten  a/d.  Lieb- 
frauenkirche, während  er  den 
Gymnasialunterricht  aufgab  (Lpz. 
Ztg.  15,  600.  16,  609.  697  ff.  Verz. 
seiner  Werke  ib.  11,  174.  Forkel 
6,  301.  Gerber  1.  Schilling).  T. 
leitete  in  Halle  das  ganze  Musik- 
treiben und  unterrichtete  viele 
Schüler,  die  von  auswärts  bei  ihm 
Belehrung  suchten.  Trotz  seines 
pedantischen  Wesens  kann  man 
ihm  ein  tüchtiges  Wissen  nicht 
absprechen  und  als  Orgelspieler 
soll  er  eine  bedeutende  Fertigkeit 
besessen  haben. 

Schriften: 

Ajileitimg  zu  Temperaturberechnungen 
für  diejenigen,  welche  in  dem  arithmeti- 
schen Theile  der  Musik  keinen  mündlichen 
Unterricht  haben  können,  insbesondere 
aber  für  die  Besitzer  des  Kirnberger'schen 
Werkes:  die  Kunst  des  reinen  Satzes. 
Halle  u.  Lpz.  beim  Verfasser  1806.  [B. 
B.     Dresd.     B.  Lpz. 

Die  Kriegszeit  verhindert  die  Versen- 
dung und  erst  1808  wurde  dasselbe  mit 
einem  neuen  Titelbl.  versendet:  Halle 
1808   (1809)   bei  Schimmelpfennig.      8". 


572  S.     [B.  B.    B.  M.    Brüssel.    Musikfr. 
Wien.     B.  Lpz:  1809.     Dresd. 

Anweisimg,  Kurze,  zum  Generalbass- 
spielen. Halle  und  Lpz.  1791.  8».  307 
S.     [B.  Lpz.     Dresd.     Brüssel. 

—  2.  Aufl.  verb.  u.  verm.  um  100  S. 
Halle  u  Lpz.,  Selbstverlag,  Schwickert  iu 
Lpz.  Hemmerde  u.  Schwetschke  in  Halle 
1800.  [B.  B.  B.  M.  Dresd.  Brüssel. 
B.  Lpz.  Brüssel  Cons.  R.  C.  of  Mus. 
Einsiedeln. 

—  3.  Aufl.  Halle  1816  ib.  8".  [B.  B. 
Musikfr.  Wien. 

—  4.  Aufl.     Ib.  1824.     [Proske. 

—  5.  Aufl.  herausg.  von  Dr.  Fr.  Naue. 
HaUe  1841  Schwetschke  u.  Sohn.     [B.  B. 

B.  Wagener.  i 

—  ohne  Bez.  Wien  bei  Steiner  &  Co. 
s.  a.     8".     335  S.     [B.  B.     Dresd.  Mus. 

—  engl.  Überstzg.  von  Naumburger: 
Treatise   on   the  art . . .    Lond.    fol.     [R. 

C.  of  Mus. 

Beleuchtung  einer  Recension  des 
Buches:  Kurze  Anweisung  z.  General- 
basssp.  Halle  1792.  8«.  32  S.  [B.  B. 
Brüssel.     Musikfr.  Wien. 

Die  wahren  Grundsätze  zum  Gebrauch 
der  Harmonie.  Halle  1800,  4".  [Ein- 
siedeln. 

Von  den  wichtigsten  Pflichten  eines 
Organisten.  Ein  Beytrag  zur  Verbesse- 
rung der  musicalischen  Liturgie.  Halle 
1787  Selbstverig.  8».  240  S.  [Lübeck. 
B.  Lpz.  B.  B.  B.  Hbg.  Dresd.  B.  Wa- 
gener.    Brüssel.     Musikfr.  Wien.     Amst. 

—  Neu  bearbeitet  u.  mit  zeitgemäXsen 
Zusätzen  herausgeg.  von  Dr.  J.  Fr.  Naue. 
Halle  (1849)  Schwetschke  &  Sohn.  8». 
6  BU.  u.  369  S.     [Proske.     B.  B. 

Kompositionen : 
Die  Hirten  bey  der  Krippe  zu  Bethle- 
hem. Lpz.  und  Halle  1782  Selbstverig., 
gedr.  bey  Breitk.  P.  fol.  [B.  B.  Lpz. 
Thom.  Brüssel  Cons.  und  im  Ms.  in  Stb. 
Elbing  Ms.  in  P.  Nr.  64.  B.  Kgsbg.  Ms. 
P.    B.  Lpz. 

—  Kl.-A.  Lpz.  u.  Halle  1782  J.  G. 
1.  Breitk.  3  BU.  26  S.  [Bert.  Sing.  B. 
M.  B.  Wagener.  Musikfr.  Wien.  Wol- 
feubüttel. 

Der  Sieg  der  Maurerei.  Cantate  mit 
Chören  und  Ciavier.  Lpz.  u.  Halle  1780 
Selbstverig.  P.  2  und  12  BU.  qufol. 
[B.  B.  B.  Lpz.  B.  Wagener.  Brüssel 
Cons. 

Te  Deum  laudamus  4  voc.  c.  orch.  Ms. 
Stb.     [B.  Kgsbg. 

Ein  feste  Burg  f.  Chor  u.  Instr.,  auf 
den  Text:  Wenn  Christus  seine  Kirche 
schützt.    Ms.  P.  u.  Stb.    [B.  Kgsbg. 


Türk. 


470 


Türk. 


Eine  feste  Burg  f.  Chor  und  Instr.,  in 
Ddur.     Ms.  P.     [ib. 

Der  150.  Ps.  (3/8  1814)  f.  Clior  und 
Instr.     Ms.  P.     [ib. 

8  Choräle  zu  4  Stirn.     Ms.     P.     [ib. 

Aus  T.'s  Nachlass,  Concepte  und  Ab- 
schriften, mehrstim.  Gesge.  im  Autogr. 
u.  Kopie.     Ms.     fol.     [ib. 

Lieder  und  Gedichte  aus  dem  Siegwart 
für  1  Stirn,  mit  Klav.  Lpz.  und  Halle 
1780  Selbstverlg.  qu40.  4  BU.  31  S. 
[B.  B.     Dresd.    B.  Kgsbg.     Brüssel  Cons. 

Volkslied  auf  Kaiser  Leopolds  Tod. 
Lpz.  1792  Baumgärtner,  qufol.  [Dresd. 
Mus. 

Still  auf  dem  Blatt  ruht  das  Lied,  4  st. 
Autogr.  nebst  Portr.     [B.  B.,  Grasn. 

Choralbuch.  Melodie  und  bez.  B.  Ms. 
Z  96,  116  S.  von  1828.  [B.  B.  Ms.  Z  72 : 
Samlg.  der  vorzügl.  Choralmelod.  (101). 
53  Seit. 

6  Sonaten  f.  das  Ciavier.  Lpz.  und 
Halle  1776  gedr.  bey  Breitk.  &  Sohn. 
[B.  B.     B.  Hbg.     Dresd.  Mus.     B.  Kgsbg. 

—  1777.  1.  Samlg.  2.  Aufl.  Ib.  42  S. 
[B.  B.    B.  Wageuer. 

—  In  Lübeck:  6  Sonaten  f.  das  Klav. 
Lpz.  1786  Breitkopf.  Fraglich  ob  die  obigen. 

6  Sonaten  f.  d.  Clav.  2.  Samlg.  Graf 
Heinr.  17.  von  Eeufs  gew.  Lpz.  1777  in 
Commission  bey  Beruh.  Christ.  Breitk.  & 
Sohn.  2  Bll.  48  S.  [B.  B.  Dresd.  Mus. 
B.  Wageuer.     Brüssel  Cons. 

6  leichte  Klaviersonaten,  1.  Thl.  Lpz. 
in  Commiss.  bev  Breitkopf  &  Sohn  1783. 
32  S.  —  2.  Thl.  "ib.  1783.  [B.  B.  B.  Lpz. 
B.  Wagener.  Brüssel  Cons.  B.  Kgsbg. 
LTl.  B.  D.  fol.  29,  1.  Tl.  B.  M:  l.Tl. 
Dresd.  Mus.  1.  Tl.      Schwerin  F.    Lübeck. 

—  2.  Aufl.  des  1.  Thls.  Ib.  1785. 
[B.  B.  B.  "Wagener.  B.  Lpz.  Brüssel 
Cons.     Lübeck. 

—  1.  2.  3.  Theil  je  kleine  Ciavier- 
sonaten. Lpz.  u.  Halle  1787.  1.  Thl. 
Schwickert  u.  Hemmerde.  2.  Thl.  1786 
beym  Autor.  3.  Thl.  ib.  1793,  je  26  S. 
[B.  B.  B.  Hbg.  B.  Wagener.  B.  Lpz. 
2.  Thl.  Brüssel  Cons.  2.  u.  3.  Thl.  Dresd. 
Mus:  3  Thle. 

~  Die  2.  Samlg.  erschien  noch  in  ver- 
bessei-ter  Aufl.  1789  bei  Schwickert. 
[Brässel  Cons. 

6  Klaviersonaten  gröLstentheils  für 
Kenner.  1.  Thl.  Lpz.  u.  Halle  1789  bei 
Schwickert.  2  Bll.  38  S.  [B.  B.  B.  M. 
B.  Wagener. 

Ms.  22080  in  B.  B:  12  Sonaten  für 
Clav.  Die  Musikfr.  in  Wien  besitzen 
auch  Sonaten  die  im  Kat.  jeder  näheren 
Bez.  entbehren. 


In  Dresd.  Mss.  B  882,  69  m.  1099,  17. 
1107,  18  sieben  Sonaten  f.  Klav.  und  1 
AUegretto. 

In  Lübeck,  Samlbd.  von  1776  mitGesg. 
u.  Klavierstück,  enthält  auch  Einiges 
von  T. 

Sechzig  Handstücke  für  angehende 
Klavierspieler.  1.  Thl.  1792.  32  S. 
2.  Thl.  1795.  34  S.  Halle  und  Leipzig 
Selbstveriag  (Schwickert).  [B.  B.  B.  Wa- 
gener.    Hofb.  Wien. 

—  1.  Thl.  in  2.  Aufl.  Ib.  1797.  qufol. 
32  S.     [B.  Kgsbg. 

12  kleine  Toustücke  für  das  Klavier 
mit  Fingersatz.  Auf  Kosten  des  Verfas- 
sers.    [B.  B. 

30  Tonstücke  für  4  Hände.  Lpz.  und 
Halle  (1807—1808).  Selbstverlg.  4  Hefte 
zu  je  36  S.  in  qufol.  [B.  B.  B.  M.  nur 
2  Hefte.     Hofb.  Wien  kompl. 

150  zwei-  und  vierhdge.  Ciavierstücke. 
Regensburg,  Eeitmayr.  4  Hefte.  [B.  M. 
1.  Heft. 

Ciavierschule,  oder  Anweisung  zum 
Claviersp.  für  Lehrer  und  Lernende,  mit 
kritischen  Anmerkungen.  Lpz.  u.  Halle 
1789  Selbstverlg.  4«.  408  S.  nebst  12 
Handstücken,  15  S.  [B.  B.  B.  M.  B. 
Wagener.  Dresd.  Brüssel.  Brüssel 
Cons.     B.  Lpz.     Musikfr.  Wien. 

—  2.  Aufl.  Grofse  Claviersch.  verbess. 
u.  verm.  Lpz.  u.  Halle  1802  Hemmerd3 
u.  Schwetschke  in  Halle.  460  S.  [B.  B. 
Dresd.  B.  Wagener.  Brässel  Cons.  Brüs- 
sel 6271  in  2  voU. 

—  Proske,  Musikfr.  Wien  und  Brüssel 
besitzen  einen  Auszug  von  1792.  Kurze 
Anweisung  . .  .  Lpz.  u.  Halle. 

—  Auszug  aus  der  Klavierschule.  2. 
verm.  u.  verb.  Aufl.  Halle  und  Leipzig, 
Selbstverlg.  259  S.     [B.  Wagener. 

—  Ausg.  in  Wien  1798  Täubel.     [B.  B. 

—  Essai  d'une  methode  de  pfte.  Lpz. 
et  Halle  1805.     8«  (?)    [Brüssel  Cons. 

In  Fetis'  und  Ign.  Moscheies'  Methode, 
Paris  (1840)  Schlesinger,  ist  auch  Türk 
vertreten.  [Brässel  6290.  Erschien  auch 
in  Mailand  bei  Ricordi  1841  in  Italien. 
Uebersetzung.     [ib.  6291. 

Kleines  Lehrbuch  für  Anfänger  im 
Klavierspielen,  soll  nach  Becker  1,  373 
im  Jahre  1792  erschienen  sein. 

—  2.  Aufl.  Halle  u.  Lpz.  1806  beym 
Verfasser.    [B.  B.    Dresd.    Musikfr.  Wien. 

Becker  1.  c.  sagt,  dass  es  ein  Auszug 
aus  der  Klavierschule  ist. 

Anweisung  das  Klavier  zu  spielen  (o. 
Autor).  Halle  s.  a.  Di-eyssig.  8*^.  [Bräs- 
sel 6273. 

Gab  1793  von  Seegr  8  Toccaten  heraus. 


Türrschmidt. 


471 


Tuma.  Franz. 


Im  Samlwk.  Arien,  Neue  Samlg. 
Wien  1806  1  Türk.  —  In  Latrobe's 
Samlwk.  in  6  voll.  1806,  ein  Duett  aus 
1  Orator.  —  In  Klavierstücke  1.  1794, 
1  Türk. 

Verzeichnis  seines  musikalischen  Nach- 
lasses.   Halle  182  . .  [B.  B. 

Türrschmidt,  s.  Thiirsclimitlt. 

Tugdual,  siebe  Tudiial. 

Tiig:eiid,  Johann,  ein  blinder 
Harfenvirtuo.se  und  Komponist,  geb. 
17.  Juni  1770  zu  Pressburg.  Be- 
reiste Europa  als  Virtuose  (Ger- 
ber 1). 

T'iiitement  Cabinet,  siebe  Mat- 
tbyfz,  Paul  1646. 

Tuleman,  Pedro  (Pierre),  aus 
Lieja,  15G9  als  Contraltist  an  der 
spaniscben  Hofkapelle  angestellt, 
starb  30.  Juli  1585  in  Madrid 
(Straeten  8,  84.  111.  115). 

Tulou,  Jean-Pierre,  Sohn  eines 
Choristen  an  der  Oper  in  Paris, 
geb.  um  1749  zu  Paris,  gest.  im 
Dez.  1799  ebd.  Schüler  des  Fagot- 
tisten Cugnier,  trat  um  1786  ins 
Opernorchester  und  wurde  nach 
Gründung  des  Konservatoriums  zu 
Paris  Lehrer  an  demselben.  Sein 
Sohn  Louis  ist  der  berühmte 
Flötist,  der  im  19.  Jh.  lebte  (Fetis). 

Vom  Vater  führt  Fetis  Duos  für  2  Fa- 
gott u.  a.  an.  Die  in  der  B.  Darmst.  be- 
findlichen Konzerte  für  Flöte  gehören 
■wahrscheinlich  dem  Sohne  an. 

Tiilpijn,  Henricus,  Kanonikus 
an  B.  Maria  zu  Tongren  und  an 
St.  Gorgoni  zu  Hugarden,  wurde 
am  15.  Mai  1390  päpstl.  Sänger 
in  Rom  (Viertel].  1,  452  Dokum.). 

Tuly,  Francesco,  um  1795 
erster  Klarinettist  am  Theater  zu 
Florenz  (nach  einem  Textbuche 
der  B.  B.). 

Tuma,  A . . . 

Die  Musikfr.  in  "Wien  besitzen  eine 
Missa  Nr.  1  in  Fd.  f.  S.  A.  u.  B.  in  P. 
u.  Stb.  und  das  Stift  Göttweih  1  Choral 
a  3  voc.  Lebenszeit  unbekannt.  Eine 
Gesangschule  f.  Sopran  und  Alt,  erschien 
in  Wien.     [Musikfr.  Wien. 


Tuma  (Thuma),  Franz,  geb. 
2.  Okt.  1701  zu  Kostelecz  (König- 
grätz),  gest.  4.  Februar  1774  im 
Kloster  der  barmherzigen  Brüder 
zu  Wien.  Diente  als  Theorbist 
an  der  Minoritenkirche  St.  Jakob 
zu  Prag,  studierte  Philosophie, 
ging  nach  Wien,  wurde  vom 
Grafen  von  Kinsky  unterstützt,  um 
bei  Fux  Musik  zu  studieren,  er- 
hielt bei  der  Kaiserin  Elisabeth 
1741  den  Kapellmeisterposten  und 
nach  ihrem  Tode  1750  einen  an- 
sehnlichen Gnadengehalt.  Seine 
letzten  Jahre  seit  1768  brachte  er 
im  Prämonstratenser  Stifte  Gera, 
dann  bei  den  barmherzigen  Brü- 
dern zu  Wien  zu  (Dlabacz.  Lpz. 
Ztg.  29,  821.  Köchel  2,  261. 
Laurencin  in  K  Z.  f.  Musik  1864 
Nr.  16  eine  Würdigung  seiner 
Kompositionen.  Ambros,  Conser- 
vatorium  in  Prag  S.  9  sagt,  dass 
er  auch  die  Gambe  meisterhaft 
spielte).  Er  zeichnete  sich  beson- 
ders als  Kirchenkomponist  aus. 
Laurencin  kennt  30  Messen,  Mise- 
rere, Lamentationen  und  Advent- 
gesänge, giebt  aber  keinen  Fund- 
ort an.  In  der  Schottenkirche  und 
anderen  Stiften  Wiens  und  Prags 
sollen  sich  zahlreiche  Werke  von 
ihm   befinden.     Nachweisbar  sind: 

Ms.  22 100  in  B.  B:  Stabat  mater  4  voc. 
da  capella,  Gmoll.  13  Bll.  2  Part.  —  Ms. 
22102,  Miserere  4  voc.  2  V.  Va.  Vcl. 
2  Posaunen  u.  B.  Emoll.  P.  41  BU.  — 
Ms.  22104  Miserere  in  Cm.  4  voc.  da 
capella.  44  Bll.  2  Part.  —  Autogr.  Grasn. 

1  Bl.  Sonata  ä  3  ström.  1  Hymnus. 

Berliner  Singak:  Stabat  mater  4  voc.  P. 

Hofb.  in  Wien.  Ms.  15  667—15728: 
Alma  redemptoris  ä  2  (Sopr.  et  A.)  c.  V. 
unisono  1743,  hinzugefügt  1  Vcl.  Violone 
u.  Org.  P.  —  Alma  redempt.  ä  2  (Ten. 
et  B.)  c.  V.  unis.  1743  (wie  oben).  P. 
—  Alma  redempt.  ä  3  (A.  T.  B.)  1743 
(■wie  oben).  P.  —  Alma  redempt.  4  voc. 
1743  mit  tiinzugef.  Instr.  —  6  Ave  regina 
ä  1,  2,  3,  4  voc.  c.  instr.   1743—48.  — 

2  Confitebor   tibi  domine    4  v.    c.  insti*. 


Tuma,  Franz. 


472 


Tuüder. 


—  2  Dixit  dnus.  4  v.  c.  instr.  —  5  Hymni 
zu  besonderen  Festen  f.  1 — 3  Stim.  u. 
Instr.  —  1  Fange  Lingua.  —  1  Lauda 
Jerusalem  4  v.  c.  instr.  —  2  Laudate  pueri 
4  et  5  V.  c.  instr.  —  1  Lectiones.  —  6 
Litaniae.  —  2  Magnificat.  —  2  Memento 
Due.  David.  —  1  Miserere.  —  19  Mo- 
tetten f.  Chor,  Solo  u.  Orch.  —  1  Offer- 
torium,  —  1  Nisi  Dnus.  —  2  De  pro- 
fundis.  —  1  Stabat  mat.  —  3  Vesperae 
1753,  sämtl.  in  P.  —  Ms.  15772:  Te  lucis 
ante  terminum  in  B.,  Sopr.  e  B.  2  V. 
Ürg.  P.  —  Ms.  15774:  Ave  regina  4  v. 
P.  —  Ms.  16934  Messa  della  morte,  4  v. 
c.  instr.  1742.  P.  —  Ms.  18992:  Mi.ssa 
S.  Stephan  i  a  4  voc.  2  V.  2  Tromboni  et 
org.  P.  —  Ms.  19009:  Missa  ä  4  voc.  c. 
V.  e  Tromb.  in  concerto  1746.  —  Ms. 
19194:  Psalmi  vesperales  tres:  Cum  in- 
vocarem.  In  te  Dne.  speravi.  Ecce  nunc 
benedicte  et  cauticum  Simeonis  4  voc.  c. 
2  V.  et  org.  P.  Autogr. 

Mss.  in  Musikfr.  Wien :  3  Missae  4  voc. 
c.  instr.  P.  —  Missa  St.  Steffani  4  voc. 
concert.  c.  instr.  P.  —  Hymnus  in  nativi- 
tate,  in  Stb.  —  Respons.  c.  Psalmis.  — 
Lamentationes.  —  Miserere.  —  Stabat 
raater.  —  Graduale  und  Responsor.  4  v. 
c.  instr.,  teils  in  P.,  teils  in  Stb.  —  Com- 
pieta  4  v.  c.  V.  et  Tromboni.  P. 

In  Krefnsmünster :  1  Requiem. 

Im  Klosterneuburg :  1  Requiem,  1  Offer- 
torium,  1  Veni  sancte.  Mss.  P.  —  15 
Messen,  1  Litania,  Responsoria  c.  Psalmis 
Miserere  1759.  P. 

In  Oöttiveih:  Mehrere  Requiem  f.  Chor 
und  Orch.  P.  u.  Stb.  —  1  Litanei,  ebenso. 

In  Bologna:  Miserere  a  4  v.  (2  T.  2  B.) 
V,  Vcl.  e  2  Ti'omboni  in  concerto,  del 
Sign. . .  Mro.  di  cappella  di  S.  C.  M.  Tlni- 
peratrice  Elisabetta  vedova,  l'anno  1750. 
Ms.  P.  nicht  f.  2  T.  u.  2  B.,  sondern  f. 
S.  A.  T.  B.  und  nur  Streichinstr. 

Instrumentalwerke  : 

In  Karlsruhe,  Ms.  969,  Trio  ä  2  V.  e 
B.  in  Stb.  (Intrata,  Meuuet,  PastoreUa, 
aUe  in  Ad.). 

In  Dresd.  31us.  Cx.  1013,  Trio  a  V.  e 
B.  CmoU.  Partit.  u.  16  Stb.  4«. 

In  Musikfr.  Wien:  4  Sinfonien  f.  2  V. 
Va.  u.  Vcl.  —  7  Sinfonien  f.  2  V.  u.  B. 
—  18  Partite  f.  V.  obl.  2  V.  u.  Vcl., 
oder  2  V.  Va.  obl.  u.  Vcl.  —  1  Sonata 
a  3.  1  Sonata  k  2  V.  Va.  Vcl.  et  Org. 
in  P.  u.  Stb. 

In  B.Darmst:  Trio  a  2  V.  e  B.  Ms. 
Stb.  —  Sonata  a  Fl.  trav.  e  V.  c.  Bc. 
Ms.  P. 

In  ßreitkopf  &  Haerters  Mitteilungen 
Nr.  59   sein   Porträt  nebst   der   Anzeige 


einer    vorbereiteten    Neuausgabe    seiner 
Instrumentalwerke. 

Tuma,  Jakol),  Yiolinist  an  der 
Hofkapelle  in  Wien  von  1767  bis 
zu  seinem  Tode  am  7.  Mai  1784, 
57  J.  alt  (Köchel  1). 

Tnm^o,  Francesco. 

In  Flaccomio's  Le  risa  avicenda  1598: 
Son  le  risa,  2.  p.     Non  son  risa   5  voci. 

Tun (1er,  Franz,  geb.  1614, 
gest.  5.  Nov.  1667  in  Lübeck 
(Jimmerthal's  Buxtehude  p.  4). 
Ging  nach  Italien  und  wurde  1641 
Frescobaldi's  Schüler.  Wahrschein- 
lich zu  Michaelis  trat  er  den  Or- 
ganistendienst an  der  Marienkirche 
in  Lübeck  mit  500  M  u.  20  Thlr. 
Accise  an.  Sein  Yorgänger  Petrus 
Hasse  war  schon  Anfangs  Juni 
1640  gestorben  und  die  lange  Ver- 
zögerung der  Neubesetzung  muss 
wohl  an  dem  Umstände  gelegen 
haben,  dass  sich  T.  noch  in  Eom 
befand.  Nach  den  Akten  erhielt 
er  den  ersten  Gehalt  an  Neujahr 
1642  ausgezahlt.  In  wie  hohem 
Ansehen  er  in  Lübeck  stand,  be- 
weisen die  zweimaligen  Gehalts- 
erhöhungen 1643  u.  1644  um  je 
50  M.  1646  betrug  derselbe  800  M. 
1647  Übertrag  man  ihm  noch  den 
Werkmeisterdienst  (Rechnungs- 
führer) mit  einem  Gehalt  von 
220  M,  freier  Wohnung  und  Ac- 
cidentien.  K.  Stiehl  vermutet,  dass 
schon  auf  T.'s  Anregung  die  Abend- 
rausiken  an  den  5  letzten  Sonn- 
tagen des  Jahres  stattfanden,  doch 
lässt  es  sich  aktenmäfsig  nicht 
nachweisen,  nur  die  Anschaffung 
von  Blasinstrumenten  in  den  Jahren 
1642  u.  43  lässt  darauf  schliefsen. 
Buxtehude  heiratete  eine  seiner 
Töchter  (M.  f.  M.  18,  121.  21,  4. 
Mattheson  1,  227).  Von  seinen 
Kompositionen  haben  sich  erhalten: 

Mss.  B.  Upsala,  in  Tabiüatur  -  Partitur 
(Orgeltabulat.):  8  Motetten  und  Cantaten' 
eine   mit   1664  gez.    10  andere   in   aus- 


Tunstede. 


473 


Turco,  Giov.  del. 


geschriebenen  Stimmen  f.  Singst,  u.  lustr., 
verz.  in  M.  f.  M.  21,  8.  9. 

In  ß.  Lüneburg  im  Ms.,  Clioralbearbei- 
tuugen  über:  Komm  heiliger  Geist,  für 
Orgel  (Neudruck  in  M.  f.  M.  18,  113).  In 
dich  hab  ich  gehoffet.  Jesus  Christus 
wahr'r  Gottes  Sohn.  Auf  meinen  lieben 
Gott  (2  Klaviere).  Jesus  Chr.  unser  Hei- 
land. Was  kann  uns  kommen  an  für  Not 
(2  Kl.  u.  Ped.).  Herr  G.  dich  loben  wir 
(2  Klav.).     Junghans  33. 

In  B.  Lübeck,  Ms.  Autogr.  in  Stb.  Aria, 
Ein  kleines  Kindelein,  Sopr.  5  Instr.  (2  V. 
2  Viele  u.  Org.  (3  mal),  auch  in  moderner 
Part,  vorhanden. 

Ausgewählte  Werke  für  Klavier,  be- 
arbeitet und  herausgegeben  von  Otto 
Schmidt.  Lpz.  1900  Br.  &  H.  Enthält 
10  Tonsätze. 

Timstede,  Simon.  Er  gilt  ohne 
wahren  Grund  für  den  Autor  des 
Quatuor  principalibus  musice.  Zu 
Norwich  um  1300  geb.,  wurde 
er  Minoriter  zu  Oxford,  Dr.  der 
Theologie  und  den  sieben  freien 
Künsten,  hinterliefs  zwei  Tractate 
über  Musik,  von  denen  der  eine 
mit  1351  gezeichnet  ist.  Nagel 
2,  61  ff.  geht  auf  dieselben  ge- 
nauer ein  und  weist  nach,  dass  T. 
aus  Anonymus  I.  (Coussemaker), 
Eoetius,  Franco  und  Guido  sein 
Wissen  entnahm.  Nach  Burney 
5,  395  soll  er  1369  zu  Bruzard 
in  Suffolk  gestorben  sein. 

Die  B.  Bodleian  Nr.  515  und  Digby  90 
besitzt  „De  Musica  continua  et  discreta 
cum  Diagranimatibus  per  Simonem  Tun- 
stede, A.  D.  1351"  (Burney  5,  395). 

Im  br.  Mus.  Add.  8866 :  Quatuor  prin- 
cipalia  musieae  in  4  libri.  —  Quarti  prin- 
cip.  sec.  distinctio.  Abgedr.  im  Cousse- 
maker Script.  T.  4,  200  u.  274.  —  Ms. 
Add.  10336:  Secundum  Principale,  Kopie 
aus  dem  16.  Jh. 

Tuotilo,  Musiker  des  9.-10.  Jhs., 
lebte  in  St.  Gallen  (Ambros  2,  98  ff. 
102.  107  neue  Ausg.). 


Tnrati,    Antonio  Maria, 


aus 


Mailand.  Knabensänger ,  wurde 
Priester,  ging  an  den  Hof  des 
Herzogs  von  Savoyen,  wurde  Or- 
ganist   und    Kapellmeister    an    S. 


Maria  presse  S.  Celso  in  Mailand 
und  erhielt  1642  den  Kapellmeister- 
posten am  Dome  ebd.  Er  starb 
1650  daselbst,  42  Jahr  alt  (Muoni 
30.  In  Bologna  unter  Biogr.  von 
Martini,  Kat.  1,  122).  Man  kennt 
von  ihm: 

Primi  fiori  del  Giardino  musicali  del 
Sigr. .  .  Mro.  di  Cap.  del  Duomo  di  Mi- 
lano,  Colti  da  Agostino  Guerieri,  e  dedic. 
. . .  Milano  1651  heredi  di  G.  EoUa  & 
Carlo  Camagno.  5  Stb.  4".  Dedic.  von 
Guerrieri  den  15.  Die.  1651  A  Signori 
Musici,  Abdr.  Kat.  2,  505.     [Bologna. 

In  Agost.  Guerrieri's  Sonate  a  1 — 4  V. 
op.  1.  Ven.  1673  befinden  sich  2  Sona- 
ten von  ihm.  —  In  Gasp.  Casati's  Eac- 
colta  di  Motetti  1651,  eine  Mot.  unter 
Turato. 

Turcliant,  Herman  de, 

im  Samlwk.  1545  von  Ulhard  eine 
2 teilige  Motette  zu  4  Stirn.  (Eitner  1). 

Tnrco,  Grioranni  del,  ein  vor- 
nehmer Florentiner,  Ritter  des 
Stephansorden,  Schüler  Gagliano's, 
wurde  im  Winter  1614 — 15  Inten- 
dant der  grofsherzogl.  Hofmusik 
in  Florenz  und  ist  bis  c.  1625 
zu  verfolgen  (Viertel]".  5,  414.  515). 
Als  Komponist  ist  er  bekannt  durch: 

II  1.  üb.  de  Madrigali  a  cinque  del 
Cavalier  . . .  Firenze  1 602  G.  Marescotti. 
5  Stb.  4°.  21  Madr.,  davon  1  von  Lo- 
renzo  del  Turco  und  1  von  Litca  Bati. 
[B.  B:  B.  ohne  Titel.     Bologna:  5a. 

H  2.  lib.  de  Madr.  2  cinque  voci  Di  . .  . 
Firenze  1614  Zau.  Pignoni.  5  Stb.  4". 
21  Madr.,  davon  1  von  Marco  da  Gagli- 
ano.  [br.  Mus.  Verona  S.  fil:  B.  5  a. 
Florenz  B.  L:  5  Stb. 

In  Vinc.  Calestani's  Madrigali  1617: 
Occhi  belli  e  fia  ver  ch'in  1  v.  c.  Bc.  — 
In  Marco  da  Gagliano's  1.  lib.  Madr.  5  v. 
1602:  Scherzo  con  l'aure.  Cosi  d'Arno 
su'l  lido.  —  In  desselben  2.  lib.  1604: 
Corso  hai  di  questa  (auf  den  Tod  Jac. 
Corsi's).  —  In  desselben  3.  lib.  1605 : 
Altro  non  e'l  mio.  —  In  desselben  4.  lib. 
1606:  Fugge  dal  tuo  bei  viso  5  v.  —  In 
Dom.  Visconti's  1.  lib.  Madr.  5  v.  1615 
p.  20:  Non  sa  quäl  dogha.  —  In  Fil.  Vi- 
tah's  1.  lib.  Madr.  5  v.  1616  p  5:  Questa 
vostra  pietate.  —  In  desselben  Musiche 
1617  p.  2:  Duro  mio  cor  che  pensi  3  v. 
hier  wird  er  „Soprantendente  (!)  delle 
Musiche  del  Sereniss.  G.  D.  di  Toscana" 


Turco,  Loreuzo  del. 


474 


Tiirini,  Francesco. 


genannt.  Nach  E.  Vogel  sollen  die  unter 
Marco  da  Oagliano's  Namen  stehenden 
Madrigali  im  Samlwk.  1604  c  bei  Kauf- 
mann, nicht  von  G.,  sondern  von  T.  sein: 
Scherzo  con  l'aure,  c.  2.  p.  Cosi  d'Arno 
su'l  lido,  siehe  bei  GagUano  1.  lib.  Madr. 
1602  pag.  18.  19. 

Turco,  S.  Lorenzo  del,  jeden- 
falls ein  Bruder  oder  naher  Ver- 
wandter des  Giovanni,  da  letzterer 
in  seine  Madrigali  von  1602  von 
ihm  S.  17  aufnahm:  Potess'  io 
pur  mio  5  voci.  —  In  Marco  da 
Gagliano's  3.  lib.  Madr.  1605:  Giä 
mi  parevi  ö  donna  5  voci.  —  In 
desselben  4.  lib.  1606:  Per  far 
nova  rapina  5  voci. 

Tiirge, .  . .  aus  Dan  zig,  vs^urde 
1784  zweiter  Organist  a/d.  Johan- 
niskirche  daselbst,  zeichnete  sich 
auch  als  Violinist  und  Bratschist 
aus  (Gerber  1). 

T arges,  Edmund,  of  Petworth, 
ein  englischer  Musiker  des  16.  Jhs., 
der  1522  das  King's  College  be- 
suchte, wie  B.  Squire  in  seiner 
Schrift  über  das  Eton-Ms.  Seite  11 
mitteilt,  ist 

im  Ms.  Fayrfax  (Ms.  Add.  5465  des 
br.  Mus.)  mit  Tousätzen  vertreten,  von 
denen  ßurney  5,  548  den  3  st.  Satz  „Alas! 
it  is  I  that"  abdruckt,  die  übrigen  sind: 
I  am  he  that  hath  you  dayly  servyd  (in- 
kompl.);  From  stormy  wyndis  3  voc. ; 
Enforce  yourselfe  as  Goddis  3  voc.  Im 
Ms.  des  Eton  College  (1490—1504  ge- 
schrieben) befindet  sich  der  4stim.  Ton- 
satz: Gaude  flore  virginali,  ohne  Vor- 
namen, den  Squire  dem  Edmond  zuschreibt 
und  aufserdem  noch  einen  William  T.  of 
Petworth  um  1513  und  einen  John  T., 
Harfenist  am  Hofe  der  Königin  Margaret, 
anführt.  Davey  94  und  Squire  halten 
den  Edmund  Sturges  für  denselben  wie 
Edm.Turges;  unter  ersterem Namen  kommt 
er  mit  einem  Kyrie  eleyson.  Et  in  terra 
pax.  Qui  tollis.  fol.  106  b  im  Ms.  5665 
des  br.  Mus.  vor.  In  J.  Stafford  Smith's 
Collection  of  engl.  Songs  (London,  Bland) 
befinden  sich  einige  Gesänge  aus  Ms. 
Fayrfax. 

Turini,  Ferdiiiando  Oasparo, 
detto  Bertoni,  aucii  nur  Ferdi- 
nando  Turini  detto  Bertoni  genannt. 


Nach  Gerber  1  war  Ferdinando 
Giuseppe  Bertoni  sein  Onkel  und 
sein  Lehrer,  von  dem  er  den 
Namen  Bertoni  annahm.  Er  war 
gebürtig  aus  Salö  (Brescia).  1772 
im  Alter  von  23  Jahren  soll  er 
blind  geworden  sein,  dennoch  er- 
hielt er  zu  Padua  im  Kloster  di 
Santa  Giustina  den  Organistenposten. 
1800  musste  er  kriegshalber  nach 
Brescia  flüchten  und  lebte  dort 
noch  1812  (Fetis  und  Titel).  Von 
den  bekannt  gewordenen  Werken 
sind  ihm  sicher  zuzuschreiben: 

6  Sonate  da  Cembalo  col'acc.  d'  1  V., 
e  1  Fuga  in  fine  a  Cembalo  solo.  Ven.  1784 
Inuoc.  Alessandri  &  P.  Scattaglia.  Gez. 
mit  Ferdinando  Turrini,  detto  Bertoni, 
Org. . .  zu  Padua.     [B.  B. 

12  Sonate  per  il  Cembalo  . . .  dedic. 
Muz.  Clementi  . .  Milano  1807  G.  M.  e 
fratello  Ubicini.  [B.  M.  3  Senat.  Gez. 
mit  Ferdin.  Gasparo  Turini  di  Salö,  detto 
Bertoni. 

Nur  mit  Ferdinando  Turrini  gez :  6 
Sonate  per  Cembalo.  Padova.  qufol. 
fDresd.  Mus.  Mailand  Cons.  im  Ms.  Im 
Köhler  1  Sonate  im  Neudruck  (Eitner  2 
Nachtrg.). 

Unsicher  sind:  II  Roveto  di  Mose,  Can- 
tata  a  3.  Ms.  P.  mit  Ferdinando  Turini 
gez.     [B.  M. 

Ebenso  nur  mit  Turini  gez:  Kyrie  4 
voc.  2  V.  Ob.  Va.  Org.  Ms.  P.  u.  Stb. 
[Dresd.  Kath.  Kirche  (ist  wahrsch.  von 
Francesco  Turini). 

Turini,  Francesco,  aus  Brescia, 
wo  er  um  1595  geb.  und  ebd.  um 
1656  als  Organist  am  Dome  ge- 
storben ist.  Seit  1624  zeichnet  er 
sich  mit  obigem  Amte  (Titel  und 
Kat.  2,  146  von  Bologna  nach 
Martini).     Man  kennt  von  ihm 

Messe  da  capella  a  4,  e  5  voci,  con 
il  Bc.  Lib.  1  .  . .  Ven.  1643  B.  Magni. 
6  Stb.  40.  4  Messen.  [B.  Br.  Bologna 
Kat.  2,  146  Abdr.  der  Dedic.  u.  Vorworts. 

Motetti  a  voce  sola  da  potersi  cantare 
in  Soprano,  in  Cont'  Alto,  in  Tenore,  & 
in  Basso.  Lib.  1 . . .  Brescia  1629  Boz- 
zöla.  1  vol.  P.  in  fol.  [Bologna  2, 
505  Dedic.     B.  Frkf. 

Motetti  a  voce  sola  di  . . .  Lib.  2.  Ven. 
1640  Aless.  Vincenti.  1  vol.  P.  28  Bog. 
40.     18  Gesge.     [B.  Br. 


Turini,  Francesco. 


475 


Turner,  "William. 


Madrigali  a  uaa,  2,  3,  voci  con  alcune 
Sonate  k  2,  &  ä  3.  Lib.  1.  Di.  .  .  Ven. 
1621  Magni.  4  Stb.  40.  17  Gesge.  (2 
mit  liistrum.)  und  6  Instrumentalstücke 
als  1  Sinfonia,  Sonaten,  1  Gagliarde. 
[Ferrara  B.  c.  2  T.  1  B. 

—  ristampati,  ib.  1624.  Inhalt  der- 
selbe. 4  Stb.  [B.  Br.  B.  K:  T  2.  B. 
Bc.  Hofb.  Wien.  Oxford  Ch.  Cli.  Bo- 
logna. 

—  In  der  B.  "Wagener  ein  Nachdruck 
von  Aless.  Vinceuti  1623.     2  T.  IB.  Bc. 

Madrigali  a  due,  3,  e  4  voci,  con  al- 
cuni  concertati  con  2  V.,  &  una  Cantata 
ä  voce  sola  in  stile  recitativo.  Lib.  2. 
Di . . .  Ven.  1624  Aless.  Vincenti.  5  Stb. 
40.  18  Gesge.  [Hofb.  Wien.  Modena. 
Bologna.     Verona  S.  f:  Bc. 

Madrigali  a  5  cioe  3  voci  e  2  V.  con 
una  Bc.  duplicato  per  un  Chitarrone  ö 
simil  istrumeuto.  Lib.  3.  Di . . .  Ven. 
1629  ib.  7  Stb.  40.  12  Gesge.  [Ber- 
lin gr.  Kloster:  C.  T.  B.  2  V.  Bc.  B.  per 
il  Chitarrone.  B.  Br.  Bologna.  Paris 
Genev. 

In  alten  Samlwk.  12  Gesge.  (Eitn.  1). 
In  Bonometti's  Parnassus  1615  eine  Mot. 
und  in  neueren  Ausg.  2  Gesge.  (Eitn.  2). 

Ms.  23500  in  B.  B.,  Stück  5:  Agnus 
Dei,   in  Canone   ö  Fuga   legata  a  4  voci. 

In  B.  M:  Messa  a  4  voc.  in  canone. 
Ms.  P. 

In  B.  K.  Ms.  fol.  51:  Anima  mea  3  v. 
2  V.  e  Violone. 

In  Clementi's  Selection  of  practical 
harmony  1  Canone  a  4,  ridotto  per  Cem- 
balo ed  organo. 

Agnus  dei,  Canone  e  fuga  legata  a  4 
voci.     Ms.  P.     [Darmst. 

Turini,  Griovaiini, 

in  Ms.  Z  110,  Peitsch'  Partiturbd.  17. 
Jh.,  fol.  256:  Ich  hab  einen  guten  Kampf 
gekämpfet,  8  voc.      [B.  B. 

Turini,  Grreg-orio,  aus  Brescia, 
soll  nach  Fetis  Sänger  u.  Cornet- 
tist  gewesen  sein,  bekannt  ist  nur, 
dass  er  nach  Köchel  1  als  Instru- 
mentist an  der  Hofkapelle  Kaiser 
Rudolph  IL  in  Prag  von  1582  bis 
1584  mit  15  Gld.  monatl.  Gehalt 
diente,  da  er  sich  aber  auf  seinen 
Druckwerken  noch  1589  und  1597 
Musicus  Ks.  Rudolph  IL  nennt,  so 
ist  die  Angabe  Köchel's  wohl  zu 
bezweifehi.  Auch  die  1590  er- 
schienenen deutschen  Lieder  deuten 


auf  seinen  Aufenthalt  in  Deutsch- 
land.    Man  kennt  von  ihm: 

Cantiones  admodum  devotae,  cum  ali- 
quot Psalmis  ...  ad  4  aequales  voc.  Ven. 
1589  Ang.  Gardano.  4  Stb.  4P.  [B.  D. 
Proske  fehlt  C.  Zittau  fehlt  A.  oder  C  2. 
Köln:  C2. 

Neue  liebliche  teutsche  Lieder  mit  vier 
stimmen,  nach  art  der  Welschen  Villa- 
nellen.  Durch  . . .  Bressanam,  Roni.  Kei. 
Maie.  Musicum.  Nürmberg  1590  Kath. 
Geriaohin.  4  Stb.  qu40.  15  Lied.  [B. 
B:  A.  T.    B.  G:  Diso.  A.  Fugger  dediciert. 

II  1.  lib.  de  Cauzonette  a  quattro  voci. 
Di . . .  Novam.  composte  . .  .  Noribergae 
1597  P.  Kaufmann.  20  Nrn.  [B.  B.  B.  L. 
B.  Grimma:  T.  B.     Darmst:  A. 

Proske  vei'öffentl.  aus  1589  vierzehn 
Cautiones  u.   Psalmi  zu  4  St.  (Eituer  2). 

In  B.  Dresden,  Ms.  1264,  30:  Cautate 
Dno.  4  voc.  Hodie  Christus  natus  4  voc. 
Nr.  25. 

Turlini, . . . 

In  der  Bibl.  Upsala  befindet  sich  eine 
Sinfonia  ä  4,  GH,  2  V.  Alto,  Bc.  fol. 
18.  Jh. 

Turlorone,  Ilario,  ging  1510 
aus  dem  Dienste  des  Herzogs  von 
Ferrara  in  den  des  Herzogs  von 
Mantua  über  (Canal  24). 

Turlur,  Inglebert,  von  c.  1586 
bis  c.  1598  Säuger  a/d.  Hofkapelle 
Philipp  n.  von  Spanien  (Straet.  8, 
116.  161.  168.  400).  Die  vernich- 
tete Lissaboner  Bibl.  besafs  einige 
Kompositionen  von  ihm, 

Turner,  Henry.  Nach  den 
Registern  der  Kirche  St.  Margaret 
in  Westminster- London  wurde  er 
am  6.  April  1708  zum  Organisten 
gewählt  (Burney  5,  101). 

Turner,  Dr.  William,  geb.  um 
1651  zu  Oxford,  gest.  23.  Jan.  1740, 
90  Jahr  alt  (nach  Mattheson  1,  100; 
nach  Hawkins,  Grove  u.  Stephens 
am  13.  Jan.  1740,  im  88.  Lebens- 
jahre, was  nach  Davey's  Angabe 
S.  345  jedenfalls  richtiger  ist,  da 
er  den  16.  begraben  wurde)  zu 
London,  Sohn  eines  Kochs  in  Ox- 
ford, wurde  Knabensänger  an  der 
Christuskirche  in  Oxford,  dann  an 


Turner,  "William. 


476 


Turnhout,  Gerard  de. 


der  Kgl.  Kapelle  in  London.  Trat 
dann  als  Tenorist  in  die  Kapelle 
der  Kathedrale  zu  Lincoln  und 
am  IL  Okt.  1669  als  Gentleman 
in  die  Kgl.  Kapelle  (Rimbault  bez. 
ihn  nach  den  Akten  als  Contra- 
tenorist), wurde  darauf  nebenbei 
Choral-Vicar  an  St.  Paul  u.  Laien- 
Vicar  an  der  Westminsterabtei. 
1691  erwarb  er  sich  in  Cambridge 
den  Doctortitel.  Die  Stelle  an  der 
Kgl.  Kapelle  behielt  er  bei,  denn 
er  ist  nach  Nagel  1,  65  noch  1694 
und  nach  Viertel].  8,  520  auch 
noch  1710  in  den  Listen  als  Mit- 
glied verz.  (Hawkins,  Biogr.  5,  100. 
Grove.  Stephens.  Nagel  3,  238. 
Rimbault  214).  Hawkins  5,  7  er- 
wähnt nach  einer  Anzeige  vom 
2.  Mai  1698,  dass  T.  ein  Yokal- 
und  Instrumental -Konzert  gegen 
Entree  in  London  veranstaltete. 
Das  von  Gerber  2  erwähnte  theo- 
retisch-philosophische Werk  ist  in 
der  That  von  obigem: 

Sound  anatomized  in  a  philosophical 
essay  on  musick,  wberein  is  explained 
the  nature  of  sound,  both  in  its  essence 
and  regulatiou  (to  which  is  added  a  Dis- 
course concerning  the  Abuse  of  Musick. 
London  1724  W.  Pearson.  4P.  [br.  Mus. 
Glasgow.     R.  C.  of  Mus.     Brüssel. 

—  2.  edit.    London  s.  a.   4^.    [Glasgow. 

—  3.  edit.  Lond.,  Walsh.  4«.  [B.  B. 
br.  Mus.     Glasgow. 

An   Kompositionen    sind    nachweisbar: 

20  new  Songs  of  humour.  Lond.  fol. 
[br.  Mus.,  ebd.  zahlreiche  Londoner  Einzel- 
drucke von  Songs. 

Mss.  in  Cambridge  FW.  Anthem :  I  will 
magnifie  thee,  Ps.  30.  4  parts  and  verse. 
Ms.  117  p.  374.  —  Lord,  thou  hast  been 
cur  refuge,  Ps.  90  in  4  parts  and  verse, 
ib.  p.  229  (steht  auch  in  Boyce  Cathedral 
Music).  —  Lord,  what  is  man,  Ps.  8  in 
4  pai'ts  and  verse,  ib.  p.  156.  —  Ms.  118: 
When  I  heard  Clarissa  sing,  a  Catch.  — 
Once  I  did  see,  a  Catch,  ib.  —  A  whig 
Toast,  a  Catch,  Ms.  120.  —  A  pox  on 
repining,  ib.  —  To  Chichester  Choir,  ib. 
—  In  Warren's  Collection  of  Catches. 

Im  E.  C.  of  Mus.  im  Ms.  1649  das 
Anthem  Lord,  thou  hast  been.  —  Ms. 
1651:  Lord,  what  is  man. 


Mss.  im  british  Mus:  98Tudway:  6  An- 
them, 1  Service,  1  Morning  &  Evening 
Service  (gedr.  Kat.).  Ms.  578  ein  Anthem 
in  P.  —  Ms.  634  ünf  Songs. 

Mss.  in  der  Kirche  zuEly:  11  Anthems. 

Nach  Grove  befinden  sich  noch  in  den 
Chorbücheru  der  Kgl.  Kapelle  und  in  der 
Westminsterabtei  zu  London  Anthems. 

In  gedruckten  Samlwk.  sind  noch  neben 
den  bereits  oben  genannten  von  Boyce 
und  Warren,  Gesänge  zu  finden.  Ferner 
in  Plaj-ford's  The  Theater  3.  Buch  1685: 
4  Tonsätze,  4.  Buch  1687:  1  Tonsatz. 
In  Hilton's  Catch  that  Catch,  Ausg.  von 
Henry  Playford  in  Pleasant  Companion 
1686  und  1707  ein  Gesang.  Derselbe  Ge- 
sang in  den  Ausg.  von  Young,  Johnson 
und  Walsh.  In  H.  Playford's  Harmonia 
Sacra  1688  ein  Gesang.  Im  Samlwk.  Aires 
1678  a,  4  Tons. 

1  Song  im  Samlwk:  12  new  Songs. 

Einzeldrucke  besitzt  noch  das  R.  C.  of 
Mus.  in  Nr.  1373,  1367  u.  1370. 

Im  Neudrack  1  dreist.  Gesg.  (Eitner  2) 
und  in  Parish  Choir  Anthems  und  Chants. 

Turnermeister,  . . .  nach  Rei- 
chard 1778,  201  Musikdirektor  der 
böhmischen  Truppe  in  Brunn. 

Turnhout     (Tornout),     Oerard 

de,  zu  Turnhout  in  Belgien  um 
1520  od.  21  geb.,  gest.  15/9  1580 
zu  Madrid.  Nach  Burbure's  archi- 
valischen  Untersuchungen  war  er 
Priester  und  wurde  1562  Kapell- 
meister an  der  Confrerie  de  la 
Vierge  der  Kathedrale  zu  Ant- 
werpen; 1563  nach  Antoine  Bar- 
be's  Abgange  Kapellmeister  an  der 
Kathedrale.  1572  berief  ihn  der 
König  Philipp  IL  von  Spanien  als 
Kapellmeister  und  langte  er  mit 
einigen  Sängern  aus  den  Nieder- 
landen am  15.  Juni  in  Madrid  an. 
Er  besafs  Praebenden  (Beneficien) 
zu  Tournai,  Aire  in  Artois  und 
And  erlecht  (Fetis.  Straeten  8,  84. 
93.  98.  105).  An  Kompositionen 
sind  nachweisbar: 

Sacrarum  ac  aliarum  cantionum  trium 
vocum,  tam  viva  .  . .  Lib.  imus.  Lovanii 
1569  Phalese.  3  Stb.  kl.  qu40.  39  Ge- 
sänge. T.  nennt  sich:  Phonascus  an  der 
Kathedrale  B.  Virg.  zu  Antwerpen.  [Hofb. 
Wien. 


Tiirnhout,  Jeau  de. 


477 


Fetis  verz.  noch  Cautiones  4  et  5  voc 

1568. 

In  alten  Samlwk.  ist  er  mit  32  Gesgen. 
vertreten,  darunter  1  Messe,  Motetten  u. 
a.  von  1570—77  (Eitner  1). 

Im  br.  Mus.,  Ms.  174,  P.  Seite  224: 
Mon  coeur  se  recommand. 

Turnliout  (Turhout,  Tournhout), 
Jean   de  (van),    aus  Turnhoiit  ge- 
bürtig, wird  lim  1586  Kapellmeister 
Philipp  II.    und  des   Herzogs  von 
Parma,    Gouverneur    der    Nieder- 
lande   zu   Brüssel.     Straeten   ver- 
öffentlicht 1,    238    ein  Dokument, 
worin  T.   um   Gehaltsaufbesserung 
einkommt.     In  2,    9    bez.    er   ihn 
1611  als  zweiten  Kapellmeister  u. 
1618  ebendort  als  ersten  (Fetis  u. 
Titel).     Burbure  teilt  in  den  Bulle- 
tins   der    Akademie     zu    Brüssel, 
2.  Serie,   T.  46  Nr.  12,    1878,    ein 
Aktenstück  mit,    welches   beweist, 
dass    sein    Familienname    Jacques 
und    der    Sohn    Gerard's   war,    es 
lautet:      „Meester     Jan     Jacques, 
Gheerts'sone,  sangmeester  von  Zyne 
Hoocheyt.    Anvers  19.  mars  1589." 
Man  kennt  von  ihm: 

Sacrarum  cantionum  5,  6  et  8  voc. 
Lib  1.  Duaci  1594  Bogard.  7  Stb?  qu40. 
[Köln  kompl.     Paris  Nat.  (?)    B.  D_:  B.  5a. 

11  1  lib.  de  Madrigal!  a  6  voci,  di . . . 
Maestro  di  Capeila  del  Seren.  Duca  di 
Parma  e  di  Piacenza.  Anversa  1089 
Phalesio  &  Bellero.  6  Stb.  4»  21  Madr. 
[BD  B  M.  Oxford  Cb.  Cb.  Köln: 
C.B.'  Hof b.  Wien  fehlt  T. 

In  alten  Samlwk.  3  Gesge.  (Eitner  1). 
—  In  B.  M.,  Ms.  218   ein  Madr.  6  voci. 

Turpiu,  Jacques,  um  1532 
Sänger  und  Kapellan  der  Hof- 
kapelle in  Paris  mit  240  liv.  Ge- 
halt (Castil-Blaze  293). 

Turplin, ...  ., 

ein  Stabat  mater  4  voc.  in  Petnicci  s 
Samlwk.  von  1505  b  (Eitner  1).^       ^ 

Turrentini,  Paolino  di  Cristo- 
foro,  ein  blinder  Organist  an  S. 
Martino  in  Lucca,  der  seit  dem 
10.  Jan.  1472  zur  Beihülfe  dem 
alternden  Lorenzo  delli  organi  ge- 
geben  und   nach    desselben   Tode 


Tusco. 

am  9.  Febr.  1481  zum  Nachfolger 
gewählt  wurde.  Auch  der  Orga- 
nistendienst bei  Hofe  wurde  ihm 
1486  übertragen,  wofür  er  jährl. 
24  Gld.  erhielt.  Sein  Name  lässt 
sich  bis  zum  Jahre  1493  in  den 
Akten  verfolgen  (Nerici  152). 

TuiTi,  Nicolö  üomenico,  Prie- 
ster, am  25.  Sept.  1707  zum  Ge- 
sanglehrer am  herzogl.  Seminario 
in  Venedig  gewählt.  Er  war 
Schüler  des  Organisten  Yinaccesi 
(Caffi  2,  50). 

Turriaiii,  Fra  Micliel  Angelo, 
gab  1645  Gasp.  Casati's  „Scelta 
d'ariosi''  heraus  und  nennt  sich 
dort  „del  terzo  ordine  di  S.  Fran- 
cesco Organista  et  Maestro  di  Ca- 
pella    nella    Collegiata    di    Terra 

Forti." 

Tiirtoii,  Thomas,  geb.  2o.  Febr. 
1780  in  Yorkshire,  gest.  7.  Jan. 
1864  im  Ely  House,  Dover  Street, 
Piccadilly  zu  London.  Pensionär 
am  Queens  College  in  Cambridge 
1801,  dann  1803  am  St.  Catherine 
College,  1 808  Baccalaureus  U.Senior. 

Nach  mannigfachem  Wechsel  der 
Stellungen  als  Lehrer,  Rektor,  Di- 
rigent, Professor  der  Mathematik, 
Kanonikus  und  Dekan  zu  Peter- 
borough  und  Westminster  in  Lon- 
don,   wurde    er   schliefslich    1845 

Bischof  zu  Ely. 

Er  komponierte  Kirchengesänge,  von 
denen  einige  noch  heute  in  der  angli- 
kanischen Kirche  gesungen  werden  (Ste- 
phens, Biogr.  u.  Abdr.  eimger  Gesge.). 

Tuscaii,  Arnold,  um  1549  Ka- 
pellsänger an  der  Hofkapelle  m 
Wien  mit  10  Gld.   monatl.  Gehalt 

(Köchel  1). 

Tusch,  s.  Tausch,  sen.  und  ]r. 

Tusche,  H . . .,  ^    . . 

im  Ms.  22120  der  B.  B.  eine  Kantate 
für  Solo,  Chor  und  Orchester  in  P. 

Tusco 

Im  Ms.' 970  der  Bibl.  Karlsruhe  aus 
dem  18.  Jh.  eine  Sonata  a  2  Fl.  e  B.  m 


Tusignano. 


478 


Tye. 


Stb. ;  besteht  aus  Allgro.,  Cantabile  und 
Presto  in  Gd. 

Tusignano,  Arcangelico  Corre- 
lida. 

Der  Antiquar  Asher  in  Berlin  besafs 
einst:  Concerti  grossi  con  duoi  Violini  e 
Violoncello  di  Concertini  obligati  e  duoi 
altri  Violini,  Viola  e  Basso  di  Concerto 
Grosso  ad  arbitris,  che  si  potranno  radop- 
piare.  Parte  I.  Op.  VI.  Amsterdam 
(o.  Verleger  u.  Jahr).  1  vol.  in  fol., 
4stim.  Piecen. 

Tussy,  .  .  .  Hofmusikus  au  der 
kurf.  Kapelle  in  Bonn,  starb  um 
1780  (Thajer  1,  55). 

Tutilo,  Mönch  in  St.  Gallen,  f 
915,  Schüler  Marcell's  und  Iso's, 
glänzte  als  kunsterfahrener  Redner 
und  Dichter,  als  Architekt  und 
Maler,  als  Tonkünstler  und  Sculp- 
turarbeiter.  Als  Lehrmeister  der 
adeligen  Knaben  leistete  er  im 
praktischen  Musikfache  um  so 
gröfseres,  da  er  in  allen  damals 
bekannten  Saiten-  und  Blasinstru- 
menten wohlerfahren  war  (Schu- 
biger 1,  59  ff.  2,  2.  In  1,  39.  40 
ein  1  Stirn.  Gesang). 

Tiitius,  siehe  Tuzzi,  Vincenzo. 

Tutor,  siehe  Tuder. 

Tutt,  Mathias,  Anfg.  d.  16.  Jhs. 
Kantor  an  St.  Stephan  in  Wien 
(Pohl  3,  33). 

Tutzeck  (Tutczek),  s.  Tuczek. 

Tuzzi,  D.  Vincenzo,  bez.  sich 
als  Prior  de  Gravina  in  terra  di 
Bari,  und  ist  bekannt  durch 

Missa  cum  Psalmis  tribus  vocibus, 
aliaeque  sacrae  cantiones  una  cum  Bc.  ad 
org.  Auetore  P.  D. .  .  de  Tutiis  a  Gravina 
Congregationis  Cassinensis  Decano,  Sacrae 
TheoJogiae  Doctore,  &  in  Monasterio  S. 
Paoli  de  Argon  Organi  pulsatore.  Op.  2 
nouiter  impressum  ...  Ven.  1628  Alex. 
Vincentius.  4  Stb.  4P  (2  Ten.  B.  Bc). 
[Bologna. 

Twining;,  Tliomas,  M.  A.,  ein 

englischer  Schriftsteller,  geb.  um 
1734  zu  London,  gest.  6.  Aug. 
1804  zu  Colchester;  1770  Rektor 
an  S.  Mary's  zu  Colchester.  Er 
gab  heraus: 


Aristotle's  treatise  on  poetry,  traus- 
lated  with  Notes,  and  two  Dissertations 
on  poetical  and  musical  Imitation.  Ox- 
ford 1789.  40.  London  1812,  2  voll.  Die 
erste  Ausg.  besitzt  die  B.  Glasgow. 

Twist,  ...  ein  englischer  Mu- 
siker, der 

in  Playford's  Choice  Ayres,  Songs  . . . 
167.5  und  1679  mit  einem  Tonsatze  ver- 
treten ist. 

TwvTel  (Tzwiefel)  de  Monte- 
gaudio,  Tlieodoricus  (Fetis  nennt 
ihn  Tzwejoel  und  bez.  ihn  als 
Mönch  in  einem  Kloster  in  Oester- 
reich  oder  Baiern  [!]).  Er  gab 
heraus: 

Introductorium  musiee  practice  ex  pro- 
batis  scriptoribus  excerjitum.  . .  Coloniae 
1513  Quentel.  [B.  B.  Hofb.Wien.  Bibl. 
in  Luxemburg. 

Der  Antiq.  Rosenthal  besafs  1890  eine 
andere  Ausgabe,  an  deren  Ende  man  liest: 
Hoc  opusculum  ab  Georgio  Eicholff  im- 
pensis  Laurentii  Bornman  aeneis  typis 
excusum  est  in  urbe  Monasteriensi  West- 
pahlie.     (s.  a.)     12  Bll.  in  40. 

Tyard,  Pontus  de, 

1555.  Solitaire  second,  ou  prose  de 
la  musique.  Lyon,  par  J.  de  Tournes. 
[Mailand  Braid. 

Tycliian,  Joliannes  Antonius, 

bekannt  durch  die  beiden  Ora- 
torien : 

Santa  Catarina.     1662.    Ms.  P. 

Santa  Agata,  Text  von  Ficiani.  1678. 
Ms.  P.  [beide  in  Hofb.  AVien,  doch  ist 
zu  bemerken,  dass  das  erste  Oratorium 
nur  Köchel  im  Fux  verz.  und  das  2te 
von  Mantuani  (Ms.  18949)  Änt.  Draghi 
zugeschrieben  wird. 

Ferner  durch  die  Oper,  ebendort: 

Drama  rausicum,  betitelt  „Festa  di 
Camera".  Anfang:  Nume  del'alte  sfere. 
Ms.  IG  582.  P. 

Tye,    Dr.    Cliristoplier.      Die 

bisher  in  den  Lexika  bis  Grove 
mitgeteilten  Biographien  beruhen 
zum  Teil  auf  Irrtümern.  Sein  Ge- 
burtsort und  Jahr  sind  unbekannt, 
doch  um  1497  —  1512  war  er  Chor- 
knabe am  Kings  College  in  Cam- 
bridge. Nach  einem  Dokument  im 
Kataloge  der  Kirchenbibl.  in  Ely 
(S.  41  Aumkg.),    wo    er   seit  etwa 


Tye. 


479 


Tye. 


1541  Organist  war  und  später  das 
Rektorat  zu  Donyngton  (Dodding- 
ton)  bekleidete,  ergiebt  sich,  dass 
am  15.  März  1572  an  Stelle  des 
Verstorbenen  Tye  ein  Kleriker  Na- 
mens Hugh  Bellet  gewählt  wurde 
(contulit  rectoriara  de  Donyng- 
ton). Grove,  Nachtrag  4,  405, 
schreibt:  Er  war  Pfarrer  in  Little 
Wilbraham,  Newton  und  Dodding- 
ton-cum-March.  Nach  einem  Briefe 
von  1564  lebte  er  zur  Zeit  in 
Wilbraham  und  resignierte  am  12. 
Sept.  1567.  Den  15.  März  1570 
wurde  das  Rektorat  zu  Newton  an 
Georg  Bacon  vergeben  und  am 
15/3  1572  zu  Doddington-cum- 
March  an  H.  Bellet.  Noch  ist  zu 
erwähnen,  dass  er  sich  1536  den 
Grad  eines  Baccalaureus  und  1545 
den  eines  Dr.  der  Musik  zu  Cam- 
bridge erwarb.  Obgleich  er  selbst 
auf  dem  Titel  seines  Tiie  Actes  of 
the  Apostles  von  1553  sich  Gentle- 
man der  Kgl.  Kapelle  nennt,  so 
ist  im  Chequebuch  sein  Name 
nicht  verz.;  dass  er  der  Lehrer 
des  jungen  Königs  Edward  war, 
ist  durch  obigeu  Druck  erwiesen. 
(Siehe  Nagel  3^  59  ff.  Grove.  Kat. 
Ely.  Davey  142  ff.  Biographie 
in  Arkwright's  Neuausgabe  seiner 
Messe  und  im  Stephen).  An  Kom- 
positionen sind  nachweisbar: 

The  actes  of  tlie  Apostles,  translated 
into  englyshe  Metre  and  dedicated  (King 
Edward)  wyth  notes  to  eche  chapter,  to 
synge  and  also  to  play  upon  the  Lute, 
very  necessarye  for  studentes  after  theyr 
studies,  to  fj^le  theyr  wyttes  and  set  to 
niusic  by  Dr.  . .  .  1553  printed  by  Wyl- 
lyain  Seres.  16".  [br.  Mus.  Lambeth  ini 
Autogr.  Wesley's,  in  Stb:  R.  C.  of  Mus. 

Dedic.  in  Versen,  abgedr.  im  Hawkins 
3,  253  nebst  einem  Tonsatze.  —  Neue 
Ausg.  von  Oliphant  bearbeitet.  London. 
14  iS'rn.     [Einsiedeln.] 

In  der  Kirche  Ely's  1  Service  und 
2  Anthems. 

In  Tudway's  Samlwk.,  br.  Mus.  98  ein 
Evening  Service  und  2  Anthems:  0  God, 


be  mercifui  unto  us.  0  Lord,  deliver  me 
from  mine  enemies.  —  Ms.  179:  Miserere 
mei  Deus,  P.  p.  71.  —  Ms.  226  u.  27  in 
Burney's  hds.  Samlwk.  —  Ms.  574.  4  Stb. 
16.  Jh.   6   geistl.  Gesge.   —    Ms.  80513: 

1  lift  my  heart.  —  Ms.  30480—84  eine 
Passion,  ohne  Autor,  wird  ihm  zugeschrie- 
ben (siehe  Nagel  1.  c.)  und  1  Service.  — 
Ms.  17  802—05  eine  Messe  super  Western 
AVind.  —  Ms.  31226  und  31390  einige 
Piecen. 

In  Thomas  MyrieH's  Tristitiae  Reme- 
dium  1  Tons.  Ms.  29372—77  des  br. 
Mus. 

In  Barnard's  hds.  Samlwk.  das  Anthem : 
Sing  unto  the  Lord.  Ms.  1642.  —  I  will 
exalt  Thee  u.  Sing  unto  the  Lord,  Ms. 
1644.  —  From  the  depth,  Anthem,  Ms. 
1649.  —  I  will  exalt  Thee,  auch  in  Ms. 
1933  vol.  9.  —  How  still  and  peaceful. 
It  chanced  in  Iconium.  Laudate  Nomen 
Dni.,  3  Mot.     Ms.  1940.     [R.  C.  of  Mus. 

Im  Ms.  Forrest-Heyther  in  der  Musik- 
schule zu  Oxford:  Missa  super:  Euge 
bone.  Arkwright  gab  sie  neu  heraus.  — 
Im  Ms:  In  Nomine,  ein  Tonsatz. 

Ms.  in  Peterhouse  (Davey  99)  eine 
Messe,  fehlt  Tenor,  4  Stb.  vorh. 

In  Barnard's  gedrucktem  Samlwk.  1641 
6  Anthems.  —  Baldwin's  hds.  Samig.  einige 
Motetten.  —  In   Boyce's  Cathedral  Music 

2  Anthems.  —  In  Gwilt's  (Jos.)  Collection 
1815  ein  Gesg.  —  In  Page's  Harmonia 
Sacra  1  Anthem.  —  In  Rirabault's  Cathe- 
dral Mus.  Lond.  1847  ein  Service.  —  Im 
Kat.  des  br.  Mus.  wird  noch  das  Samlwk. 
angezeigt:  Sacred  music  selected  from  . . 
Psalms.  1842.  —  Hawkins  3,  250  teilt 
aus  einer  Comedie  von  1613  Stellen  aus 
einem  Gespräche  zwischen  dem  Prinzen 
Edward  u.  Tye  mit. 

In  neuen  Ausg.  4  Gesge.  (Eitner  2), 
die  Missa  6  voc.  super  Euge  bone,  ed. 
von  G.  E.  P.  Arkwright,  Nr.  10  der  Old 
engl.  edit.  von  Jos.  Williams  in  London 
u.  J.  Parker  &  Co.  in  Oxford,  ist  oben 
schon  verz.  —  Oliphant  gab  heraus:  Mo- 
tets  for  4  voices,  by  .  .  .  Adapted  to 
modern  paraphrases  of  scripture,  with  a 
pfte.  acc.  by  . . .  London  1837.  fol.  [br. 
Mus.  Glasgow.]  E.  D.  Cree:  Tye's  Mo- 
tets,  adapted  for  church  or  home  unto 
select  portions  of  the  metrical  psalms,  by 
Dr. . .  London,  fol.  [Glasgow.]  In  R. 
Webb's  Collection  of  Madrigal  ein  Ton- 
satz. 

Rimbault  gab  ein  Evening  Service  her- 
aus. Die  zahlreichen  Ausgaben  von  Tye's 
„Actes  of  the  Apostles"  hat  Davey  im 
Stephen  verzeichnet. 


Tyet. 


480 


Tzwiefel. 


Tyet,  Jacques,  um  1615  Sänger 
an  der  Kgl.  Kapelle  zu  Brüssel 
(Straeten  5,  155). 

Tyliiig,  ein  Komponist  des 
15.  Jlis.,  der 

im  Codex  zu  Trient  (jetzt  in  Wien) 
mit  einem  Gesänge  ohne  Text  vorkommt. 

Tynchare  (Tinker),  Philip,  ist 
am  2/11  1621  zu  Oxford  als  Stu- 
dent eingeschrieben,  wurde  am 
11/2  1661  Sänger  an  der  West- 
minsterabtei  in  London,  1662 
Beichtvater  des  Königs  u.  Gentle- 
man an  der  Kgl.  Kapelle.  Er  st. 
9/5  1673  (Rimbault  216  ff.). 

Tytler,  William,  of  Wood- 
houselle,  geb.  12.  Okt.  1711  zu 
Edinburgh,  gest.  12.  Sept.  1792 
zu  Woodhouselle. 
Musical  Society  of  Edinburgh 

Im  1.  Bde.  p.  460  ff.  der  Memoiren 
obiger  Societe  befindet  sich  eine  Disser- 
tation on  the  Scottish  Music,  wieder  ab- 
gedruckt in  Amot's  History  of  Edinburgh. 
In  Glasgow  befindet  sich  dieselbe  im 
Einzeldrucke:  A  dissertation  . . .  (Prefixed 


Mitglied    der 


to  a  selection  of  the  most  favourite  Scots 
songs.  printed  for  Wm.  Napier.  London 
1790.'    fol. 

Fetis  und  Brown  verz.  noch  Einiges, 
welches  mit  Musik  nur  lose  zusammen- 
hängt. 

Tzamen,  Thomas,  aus  Aachen, 
wie  Glarean  berichtet  und 

im  Dodecachord  1547  eine  Motette 
p.  298  mitteilt  (Eitner  1  und  neue  Ausg. 
in  Publikation  Bd.  16,  250  in  Part). 

Tzsei)peii,  Balthasar,  wird  am 
11.  Oct.  1591  (novo  styio)  Kantor 
in  Sounenwalde  (Kr.  Luckau).  M. 
f.  M.  6,  125.  Nach  M.  f.  M.  33,  71 
heilst  er  Txsclieppel. 

Tzseliaudermaiiii,  Mag.  Martin, 
aus  Lommazsch  gebürtig,  studierte 
von  1615  ab  auf  der  Fürstenschule 
in  Meifsen  und  wurde  1622  Kan- 
tor in  Lommazsch,  1635  Kantor 
an  der  Fürstenschule.  Er  starb 
am  27.  Sept.  1671,  73  Jahr  alt,  in 
Meifsen  (M.  f.  M.  9,  197). 

Tzwiefel,  siehe  Twyyel,  Fetis 
nennt  ihn  ^^Ixive/joel-'. 


Druck  von  Hermann  Beyer  &  Söhne  (Beyer  &  Mann)  in  Langensalza. 


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