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Full text of "Biographische blätter"

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biographische  glätter. 

Jahrbuch 

für 

lebensgeschichtliche  Kunst  und  Forschung. 

Unter  ständiger  Mitwirkung 

Michael  Bernays,  F.  von  Bezold,  Alois  Brandt,  Aug.  Fournier, 

Lndw.  Geiger,  Karl  Glossy,  Eug.  GugUa,  Stgm.  Günther,  Ottokar  Lorenz, 

Karl  von  Lützow,  Jacob  Minor,  Friedr.  Ratzel,  Erich  Schmidt, 

Anton  E.  Schönbach  u.  A. 

herausgegeben 

Anton  ^ettelheim. 


Erster  Band. 

\    vier    SildnJss 


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BEKI.IN'. 
ERNST  HOKMANN  &  Co. 

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Alle  Rechte,   insbesondere  die  der  Übersetzung  und  Nachbildung, 

vorbehalten. 


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Inhalt. 


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Seite 


I.  Zur  Theorie  nnd  Eniwioklnngsgescliiclite  der  Biographie. 

Ludwig  Stein,   Zur  Methodenlehre  der  Bio^raphik 22 

Anton  E.  Sohönbach,  Über  den  biographischen  Gehalt  des  altdeutschen 

Minnesanges 30 

Peter  Rosegger,   Eine  Meinung  über  Autobiographieen 53 

Richard  IN.  Werner,  Biographie  der  Namenlosen 114 

F.  V.  Bezoid,   Über   die  Anfänge   der   Selbstbiographie   und   ihre    Ent- 
wicklung im  Mittelalter 180 

Rndolf  Beer,   Der  Stand  der  biographischen  Studien  in  Spanien    .    .     .  304 

IL  Charakteristiken  und  Zritiken. 

Alfred  Dove,    Ranke's  Verhältniss  zur  Biographie 1 

Albert  Soref,   Taine 163 

III.  Biographische  Aufsätze. 

Michael  Bernaye,   Rede  auf  Scheffel 68 

Karl  von  Lfltzow,   Anselm  Feuerbach 81 

Friedrich  Ratzel,   Leonhard  Rauwolf 90 

6.  F.  Knapp,    Georg  Haussen 95 

Max   Haushofer,   Karl  von  Haushofer 101 

Erich  Marcice,   Nach  den  Bismarcktagen 130 

Hane  Kraemer,  Bismarck*s  Schuljahre.    Mit  Bildniss 140 

Georg  Ebere,  Chediw  Isma'il      ........    ^ 151 

Georg  Jelllnek,  Adolf  Exner 222 

Ernst  Roth,  Natanael  Pringsheim  ....  \'  .         ..» 227 

Conrad  Varrentrapp,  Gneisenau .    .    .^ 243 

Adolf  Fick,  Karl  Ludwig.    Nachruf 265 

Robert  Tigeretedt,  Karl  Ludwig.    Denkrede 271 

Malcher,  Erzherzog  Albrecht 279 

Franz  Muncker,  Moritz  Carriere 298 

Hermann  Heiferich,  Adolf  Menzel.    Mit  Bildniss 362 

Joeef  Redlich,  Rudolf  von  Gneist 364 

Conrad  Varrentrapp,   Heinrich  von  Sybel 376 

H.  Holland,  F.  Bonn  [v.  Miris) 391 

Julius  Wiesner,  Josef  Böhm 398 

Wilhelm  Bolin,  Georg  von  Gizycki 406 

Leon  Kellner,  Oliver  Wendell  Holmes 413 

17.   Selbstbekenntnisse  nnd  Denkwürdigkeiten. 

Aus  dem  Leben  armer  Studenten 117 

Rudolf  Lehmann,  Aus  den  Erinnerungen  eines  Künstlers.  M.  Bildniss  206. 331 
Aus    dem  Reisejournal   eines   sächsischen  Landgeistlichen   (mitgetheilt 

von  dessen  Urenkel  Erich  Schmidt) 214 

0.  Frhr.  v.  Yoelderndorff,  Familiengeschichtliches 325 

Eugen  von  Philippovich,  Ein  Auswandererbrief  aus  dem  Jahre  1817     .  430 


V.  Urkunden  nnd  Briefe. 

Reite 

Joseph  SchreyvogeU    Kntwurf  einer  Wiener   Hof-   und  Staatszeitunp: 

(mitpretheilt  von  Karl  Glossy) 54 

Stammbuchblätter  von  Goethe,  LessinOi  Wieland 1()8 

Vier  Briefe  Böckh's   an   A.  v.  Humboldt   (mitgetheilt  von  Alfred  Dove). 

Mit  Bildniss 100 

Ein  Brief  Grillparzers  an  Paul  Heyee  (mitpretheilt  von  Max  Kalbeck)  113 
Ein  Besuch  in  Potsdam  im  Jahre  1809  (nach  Wessenhers^  mit^ethcilt  von 

Alfred  Ritter  von  Arneth) 201 

Stadion  ober  Gentz  (mitgetheilt  von  August  Fournier) 206 

Gustav  Freytag  als  Ehrendoktor  der  Berliner  UniverHität  (Adresse  und 

Antwort) 235 

Aus  dem   Briefwechsel  von   Hermann    Orges  (mitgethoilt  von  Ottokar 

Lorenz) 339 

Briefe  Leopold  von  Ranke's  an  Vamhagen  von  Pinse  und  Kahel  (mitge- 

theilt  von  Theodor  Wiedemann) 435 

Fünf  Briefe  Ernst  Moritz  Arndfs  (mitgetheilt  von  L.  v.  Benda)  .  .  .  44S 
Karl  Hillebrand    über   da«   Lesen  als  JUldungsmittel  (mitgetheilt   von 

Sigmund  Schott) 452 

VI.  Anzeigen. 

Arneth's  ^Schmerling"      110 

MOnchener  Künstler-Nekrologe l*2o 

Französische  Memoiren 121/2 

Laues  «Ehrenberg** 23(^ 

Schiller's  Briefe  (ed.  Jonas) 352 

Rieh.  M.  Meyers's  „(loethe"      350 

Briefe  von  Carl  Benedict  Haase  (ed.  Heine)  .    .    .    ' 3fi0 

Grillparzer-Jahrbuch.    V 301 

Mollat,  Redner  der  Paulskirche 400 

Arn.  E.  Berger,  Die  Kulturaufgaben  der  Reformation.  —  Luther.    .    .  403 

Mich.  Bakunin's  socialpolitischer  Briefwechsel  (ed.  Dragomanow)      .     .  405 

A.  Oncken,  Francois  Quesnay       400 

SchSffle's  X-otta" 407 

VII.  Bibliographie,  verzeichnet  von  V.  Hantzsch  und  R.  Beer    .    123.  238.  313 

VIII.  Nekrologie,   verzeichnet  von  Max  Laue 401) 

IZ.  Hisoellen. 

Job.  Jureczek,  Die  PortrRtsammlung  der  k.  u.  k.  Familien-Fideikommiss- 

Bibliothek       455 

Aus  dem  Stammbuch  eines  Biographen 12S.  241.  4S0 


^ 


Namen -Yerzeichniss. 


(In  liegender  Schrift  erscheinen  die  Namen  der  Verfasser.) 


Seite 

Albrecht,  Erzherzog 279 

Allgeyer,  Julius 82 

Amling 120 

Ameth,  Ä,  v 119.  300 

Arndt,  E,  M. 448 

Baechtold,  Jak 422 

Bakunin 465 

Bauernfeld,  Eduard 861 

Beer,  Rudolf .304 

Benda,  L.  v 448 

Berger,  Alfred  v 128 

Berger,  Arnold  E 463 

Berlepsch,  H.  v 422 

Bemaya,  Michael 68 

Bettelheim,  A 12L  361 

Bezdd.  Fr,  V 180 

Bismarck 130.  140 

Blei,  Franz 466 

Böckh 109 

Böhm,  Jos 398 

Bdin,   WUh 406 

Bonn,  Franz 391 

Bonnet,  Battisto 121 

Browning,  Hob 335 

Burckhardt,  Christ.  Heinr.  .     .     .     121 

Cagliostro 216 

Carriere,  Moritz 298 

Carlyle 242 

CeUini 128 

Constant,  Benjamin 122 

Cotta,  Joh.  Fr 467 

»ahn,  Felix 122 

Delbrück,  Hans 244 

Dove,  Alfred    ......      1.  209.  360 

'Ebers,  Georg 122.  151 

Ebner-Eschefihach,  M.  v 242 

Ehrenberg,  Christ.  Gottfr.  ...    236 

Exner,  Adolf 222 

I'euerbach,  Anselm 81 

Fich  Adolf 265 

Filon,  Augustin 122 

Formier,  August 233 

Freytag,  Gustav 236.  242 

Fröhlich,  Katharina 361 


Seite 

Crentz 233 

Gervinus 122 

Gessner,  Salomon 214 

Gizycki,  Georg  v 406 

Glossy,  Karl 54.  361 

Gneist,  Rud.  v 364 

Goethe 109.  128.  356 

Goldberg,  Georg 120 

Gomperz,  Theodor 33 

Grülparzer 113.  241.  361 

Guglia,  Eugen,    ......      119.  465 

Hamerling,  Rob 361 

Haussen,  Georg 95 

Hanslick,  Eduard 122 

Hantzsch,  Victor 123.  238 

Hase,  Carl  Benedict 360 

Haushofer,  Karl  v 101 

Haushofer,  Max 101 

Heine,  0 360 

Hdferich,  Herrn 362 

Heyse,  Paul 113 

Hiüebrand,  Karl 452 

Holland,  H, 120.  391 

Holmes,  Oliver  W 413 

Humboldt,  A.  v 109 

Jellinek,  Georg 222 

Jonas,  Fritz 109.  352 

Isma'il  (Chediw) 140 

Jureczek,  Joh 455 

^albeck,  Max 113 

Kalckreuth,  St  Graf  von     .    .     .     121 

Keller,  Gottfr 422 

Kellner,  Leon 413 

Knapp,  G.  F. 95 

Ki'oenier,  Hans 140 

Ijaue,  Max 236.  469 

Lehmann,  Rudolf 206.  3.30 

Lessing 109 

Liszt,  Franz 206 

Lorenz,  Ottokar 339 

Ludwig,  Karl 265.  271 

Malcher 279 

Marcks,  Erich 130.  384 

Menzel,  Ad 302 


Seite 

Merimee 122 

Meyer,  Canr.  Ferd 242 

Meyer,  Uich.  M 356 

Minor,  Jakob 352 

Miris,  V 391 

Moleschott 123 

Muncker,  Franz 298 

Oncken,  A 466 

Orges,  Hermann  v 341 

Pecht,  Friedr 122 

Petzet,  Erich 467 

Philippovich,  Eug.  v 430 

Pietsch,  Ludwig 122 

Piglhein,  Bruno    . 120 

Piü  Nono :)30 

l'ringshoini.  Natanael  .....  227 

Ranke,  Leop.  von 1.  435 

Ratzel,  Friedr 90 

Ilauwolf,  Leonhard 90 

Redlich,  Josef 364 

Uenan,  Ernest 122 

Rodowe 109 

Uoquette,  Otto 122 

Rosegger,  Peter 53.  123 

Roth,  Ernst 227 

Sauer,  August 361 

Schäffie,  A .  467 

Scheffel,  J.  V.  v 68 

Schiüer IJ^,  352 


Seite 

Schmerling,  A.  Ritter  v.      ...  119 

Schmidt,  Cliiist.  Gottl 214 

Schmidt,  Erich 214 

Schönbach,  Anton  E, 39 

Schopenhauer 129 

Schott,  Sigm 452 

Schreyvogd,  Jos 68 

S^ailles,  Gabriel 122 

Seidel,  Heinr 123 

Siemens,  Sir  William 212 

Sord,  Albert 163 

SUidiofi,  Graf 284 

Stein,  Ludwig 22 

Steiner,  Kilian  v 109 

Sybel,  Heinr.  v 370 

Taine 122.  168 

Tigeratedt,  Robert 271 

Unger,  Eduard 120 

\arrentrapp,  Conrad     ....     243.  376 

Voddenidorff,  Otto  Frhr.  v.  .     .     325.  460 

Mfaldberg,  Max  Frhr,  v 356 

Werner,  Rieh.  M 114 

Wisssenberg,  J.  v 203 

Wiedemann,  Th 435 

Wieland 109 

Wiesner,  Julius 398 

VVindelband,  W 33 

Xetsvhe,  Eduard 422 

Zola,  E 422 


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QS  Biographische  Blätter. 


Rede  auf  Scheffel. 


Gehalten  am  Tage  der  Enthüllung  seines  Denkmals 

in  Karlsruhe,  19.  November  1892. 


Von 
MICHAEL  BERNAYS.*) 


Von  dem  Denkmal,  das  wir  dem  Dichter  aufgerichtet,  soll  bald  nun 
die  Hülle  sinken.  Er,  in  allen  Gauen  Deutschlands  heimisch  und  geliebt, 
wird  wie  zu  einem  neuen,  daueraden,  vergeistigten  Dasein  von  seinen 
Volksgenossen  in  den  Umkreis  der  Vaterstadt  zurückgefülui.  Das  Antlitz, 
dem  die  sicher  bildende  Ktinstlerhand  die  sprechenden  Züge  des  Lebens 
aufgeprägt,  wird  von  den  Lüften  der  Heimath  umspielt,  der  Heimath,  die 
ihm  den  nahnmgsprossenden  Boden  für  das  kraftvolle  Gedeihen  seiner 
Dichtung  gewährte.  Und  wie  das  Haupt,  auf  dem  freudig  stolz  und  weh- 
muthsvoU  unsere  Blicke  weilen,  von  freier  lichter  Anhöhe  sich  emporhebt, 
so  fällt  alles  von  ilim  ab,  was  der  irdischen  Erscheinung  anhaftete,  und 
ledig  wird  er  alles  dessen,  was  dem  Bereiclie  des  Vergänglichen  entstammt. 
In  der  ursprünglichen  ungebrochenen  Tüchtigkeit  seines  Wesens  steht 
er  vor  uns  da.  Nicht  mit  anmasslichem  Urtheilsspruch  sollen  wir  hier 
die  Grenzen  festsetzen,  die  seinem  Streben  und  Können  gezogen  waren; 
nicht  wollen  wir  erörtern,  wie  innere  p]rlebnisse,  wie  äussere  Ereignisse 
sein  Schaffen  bedingten,  seinen  künstlerischen  Drang  eiregten,  leiteten  oder 
beschränkten;  nein,  vergegenwärtigen  wollen  ^nr  uns  ihn,  wie  er,  dem  wan- 
delbaren Erdendasein  enthoben,  in  gefesteter  Gestalt  der  Nachwelt  sich  zeigt. 

Aber  hat  denn  auch  wirklich  für  ihn  die  Nachwelt  schon  begonnen? 
Die  Meisten  derer,  die  sich  vereinigen,  ilin  zu  feiern,  fühlen  sie  sich  ihm 
gegenüber  nicht  als  Mitlebende?  Noch  klingt  ihnen  seine  markig  eindring- 
liche Stimme,  noch  ist  ihnen  der  l^lick  vertraut,  in  dem  bald  die  Heiv.lichkeit 
warmen  Mitemptindens  sich  kundgab,  aus  dem  bald  die  Schalkhcit  geistreich 
keck  hervorbmch ;  noch  emeuert  sich  ihnen  der  Eindruck  seines  Gesprächs, 
das  durch  sein  anschauliches  Wort  sich  so  eigenartig  belebte;  sie  glauben 
noch  seine  gemüthvolle  Erzählung  zu  vernehmen,  die  sich  unwillkürlich  zu 
einer  fast  dichterischen  Darstellung  umbildete,  in  der  sich  der  Urheber  des 
Ekkehard,  der  Sänger  des  Gaudeamus  nicht  verleugnete,  und  in  der,  wie  in 
seinen  Werken,    die  Gegensätze  von  Scherz  imd  Ernst   leicht   in   einander 


*)  Genau  so,  wie  sie  gehalten  worden,  erscheint  hier  diese  Rede.  Freunde  und 
Lebensgenossen  Scheffels  hatten  mich  durch  dankenswerthe  vertrauliche  ^littheilungen  in 
den  Stand  gesetzt,  mir  von  der  Persönlichkeit  des  Dichters,  den  ich  niemals  mit  Augen 
gesehen,  ein  anschauliches  Bild  zu  entwerfen.  Den  reichsten  Dank  jedoch  schulde  ich  dem 
trefflichen  Biographen  Scheffels,  Johannes  Proelss.  Ei*st  seine  zuverlässige,  liebevoU 
eingehende  und  lebendig  anregende  Darstellung  gewährte  mir  die  Möglichkeit,  Wesen  und 
Schaffen  des  Dichters  deutlicher  zu  Überblicken. 


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ii>  liii iil    l.ildi    liih.iu    <li  III  \\  t  Ihi  iKi  In    vtiiciilliitltcii  kr)iiii('ii,  Wäre  nicht 

iii   (  .1.  <      I  iitu     t  lim  Ih  II   hritiii/.iiiti'    ilh-  (litiliciMlf  (Iclaiir  von  ilim  ab^e- 
^.ii.i.i   u.. I.ll  II     hii   iii   I  iih.ilii   IMJaiihaM,  dri   iiucli  tlrr  Kitolkeit  Isma'ils 

.  Ihm.  i.  Ii.  II.  (ii.i.  Iti(  ..ii.lii(li  NMidri  L- ui .  w  .t  riiir  I  IünI /.ti  \  (TiliTben  drohte. 
W.iiiii  ,  .ii  ..  .null  Ilh  lii  NMiii'.Ti  al>.  .M"ll».Nlli»Nr  lU'wi'^'-irrttiide,  die 
l  .Ulli  t.i.iui.i  I.  ik  ».  .1.«  i  Oj.in  ith  vlu"  llrrNii'llutiL;  ili's  Suez-Kaiials 
.....i  IUI  .1.11  i.iii  t  ihir  l.u>iliimt.-  u  NiiiiL-rn,  m>  iiuu-liiiMt  wir  doimocli  mit 
.r  1  I  ni  .  !>.,  .1.  iiiit  ii  i.i  h.iiiphii.  .la-.  V".  wi'iK'i  alli'iu  dor  loiiliMisfliaftliche 
W   .  .  r.  'i  i.i  I  .i!»'i..i  Uli  ,i!ii:i  !Ki\.»iia:i'ihlr{j  Maai^MKUin  inid  ftli'  einen 

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Briefe  Leopold  von  Ranke's  an  Vamhagen  von  Ense  und  Kahel.  438 

Arzt  hat  oinioe  Tage  lang  sehr  bedenkliche  Reden  geführt.  Ich  hoffe  wohl,  dass  ihn  seine 
gute  Natur  noch  durchbringen  wird.  Sein  Zustand  geht  mir  mehr  nahe,  als  ich  scilbst  gedacht 
hätt^'.  Er  ist  in  seinem  Herzen  ein  nobler  Mensch.  Heine  war  hier  und  hat  mir  die  schönsten 
Urüsse  aufgetragen.  Eine  sonderbare  Begierde,  .lemand,  von  dem  ihm  Nachrichten  fehlten, 
in  ^lünchen  zu  suchen  (ich  glaube  einen  Bruder)  hat  ihn  aus  seiner  florentinischen  Freude 
gerissen.  JOr  ist  Ihnen  Beiden  ungemein  ergeben.  Ein  Mensch,  mit  dem  ich  wohl  glaubte, 
angenehm  leben  zu  können:  gewiss,  ich  wünschte  mir  seine  Gesellschaft  öfter  und  iJinger: 
er  hat  (leist,  ist  ohne  Anspruch  und  hat  doch  eigenes  Wesen.  Arnim  lässt  er  zu  meiner 
CJenugthuung  Gerechtigkeit  widerfahren.    Mit  einem  Worte,  ich  habe  mich  an  ihm  gefreut. 

Noch  ein  anderer  junger  ^Fann  war  hier,  dessen  Bild  seitdem  meine  Seele  sehr  erfüllt 
hat.  So  hochgestellt,  grossgesinnt,  freien  Muthes:  und  wenn  ich  es  sagen  kann,  höchst 
liebenswürdig.  Ich  habe  gute  Anlage,  ein  Anbeter  von  ihm  zu  werden.  Er  hat  glückliche 
Bemerkungen  gemacht,  z.  B.  wenn  man  in  eine  Basilika  oder  in  eine  gotliLsche  Kirche  kommt, 
das  sei,  als  gehe  man  zu  dem  Heiligthum  hin,  als  suche  man  es  auf;  komme  man  aber  in 
eine  grichische,  wie  St.  ^Markus,  so  sei  man  gleich  mitten  darin  etc.  ^lich  hat  er  dann 
freilich  so  aufgenommen,  das  ich  parteiisch  sein  muss. 

Wegen  des  hiesigen  Archivs  hat  mir  Hofrath  von  (Jentz  gar  bald  eine  günstige 
mündliche  Erklärung  des  Fürsten  Metternich  zu  wissen  gethan.  Doch  hat  der  Geschäftsgang 
solche  WeitlMutigkeiten.  dass  ich  wohl  erst  weggehen  werde,  um  später  einmal,  wenn  es  mit 
der  Krlaubniss  ganz  entschieden  ist,  zurücx zukehren. 

Ich  habe  Ihnen  immer  soviel  zu  schreiben,  dass  ich  wahrhaftig  nicht  weiss,  ob  ich 
Ihnen  von  meiner  Ai'beit  Nachricht  gegeben  habe,  die  ich  zuletzt  in  Wien  ausführte.  Sie 
betrifft  die  serbischen  Angelegenheiten,  ist  schlechterdings  neu,  wird,  wie  mich  dünkt,  gelesen 
werden,  und  vielleicht  mir  gar  zu  schaffen  machen,  (iott  gebe  da.s  Beste.  Sie  werden  sehen, 
dass  der  Stoff  schlechthin  einen  Menschen  wie  mich  hinreissen  nuisste.  Allein!  allein I 
Übrigens  habe  ich  die  Thorheit  von  jedem  Buche  zu  denken,  es  sei  ein  Übergang  über  den 
Kubicon:  eine  alea  jacta.  Auch  ist  wohl  so,  dass  ich,  um  irgend  etwas  zu  gelten,  nach  der 
höchsten  Reputation  streben  muss.  Jedoch  man  ist  nicht  mehr,  als  man  ist,  uml  soll  nicht 
mehr  scheinen. 

Es  ist  kein  J'latz  mehr  zu  den  (irüssen  an  Sie  Beide,  von  denen  ich  viele  auf  dem 
Herzen  habe.     Ich  kann  mir  nicht  anders  denken,  als  dass  sie  im  Ganzen  glücklich  sind. 

Ihr  getreuer 

L.  Ranke. 

Nocli  vier  Wochen  wird  mich  ein  Brief  hier  antreffen.    Beilage  auf  Ihren  eigenen  Befehl. 

Über  Tieck's  Novelle:  ..Dichterleben.'' 
Der  alte  Tadler  setzt  aus: 

1.  Dass  die  guten  l'oeten  nicht  aus  dem  sechszehnten  Jahrhundert  in  das  neunzehnte 
verpflanzt  sind,  stmdem  aus  dem  neunzehnten  in  das  sechszehnte;  dass  Shakespeare  redet, 
als  wenn  er  Tieck  wäre. 

2.  Dass  in  das  „Dichte rieben"  gar  zu  viel  Anderes  gemischt  ist,  vorzüglich  das  Leben 
der  finsteren  Schwänner.  Indem  die  Einheit  nur  durch  den  Squire  festgehalt4?n  werden  soll, 
tritt  dieser  stärker  in  den  Vordergrund,  als  Marlowe  und  Green  und  der  Schreiber:  und  es 
wird  halb  eine  Novelle  vom  edlen  l^delmann. 

3.  Dass  die  guten  l'oeten  Nichts  erleben,  als  ihre  Aventuren  mit  öffentlichen  ^lädchen: 
übrigens  sind  ihre  (iespräche  ihre  Hrlebnisse.  Von  den  (besprächen  sind  nicht  alle  vollkommen 
wahr,  aber  eine  Rede  Marlowe's  ist  es. 

Nun  möi'hte  der  alte  Tadler  noch  weiter  tadeln,  doch  er  sieht,  dass  er  bereits  in 
Lob  verlallt.  Ein  Hauptlub  ist,  dass  diese  Novelle  keine  eigentliche  Liebe>gesrhichte  ver- 
meldet: ein  anderes  hält  sie  sich,  wo  man  sie  nur  aufschlägt,  selbst  durch  den  treffenden 
Fall  ihrer  Rede. 


Die  rorträtsannnluni;:  der  K.  u.  K.  Faiiiilien-Fideicomiiiissliibliothck  in  Wien.       458 

übt^r  U()  000  Porträts,  welche  auf  gleich  grosse  Kartons  aiiirehänirt.  in  798  Porte- 
feuilles eingelejTt  sind.  Mit  den  Porträts  in  den  Biicherwerkeu  und  in  der  Lavater- 
uamnilun^'  jedoch  kann  sie  auf  180  000  Blätter  veranschlagt  Nverden.  Sie  Ix^steht 
aus  zwei  Hau]>ttheilen,  vou  welchem  der  eine  die  Mitglieder  der  regierenden  Häuser, 
der  zweite  die  übrigen  Stände  umfasst.  Der  eiNte  Theil  ist  nach  den  einzelnen 
Häusern  und  in  diesen  genealogisch  (auf  Grundlage  der  Stammtafeln  von  Voigt el, 
Hübner  u.  s.  w.)  geordnet,  und  schliesst  auch  die  geistlichen  Füi-sten  ein.  In  den 
einzelnen  Ständen,  welche  alphabetisch  aneinander  gereiht  sind,  liegen  die  ]*orträts 
des  betreffenden  Standes  in  alphabetischer  Folge  nach  den  Namen  der  Dargestellten. 
Die  derzeit  bestehenden  ..Stände**  sind  folgende: 

Adel,  abgetheiit  in:  Herzoge.  Fürsten.  Grafen,  Freiherren,  Edelleute.  Ab- 
geordnete,  Admirale,  Advokaten,  Abte.  Arzte,  Hohes  Alter.  Apotheker.  Astro- 
nomen, Aufrührer.  Haumeister.  Beamte,  Bibliothekare,  Bildhauer,  Bischfife, 
Botaniker,  Bmhdrucker  und  Buchhändler,  Bürger,  Bürgermeister,  ('ardinale,  Che- 
miker. Consuln,  Dichter,  Domherrn.  Einsiedler,  Erzieher  und  Schulmänner.  Feld- 
herren. P^'rauen,  (ielehrte,  Gesandte.  ( reschichtschreiber  und  Geogi'aphen.  Gottes- 
gelehrte. Handelsleute,  Handwerker,  Heilige,  Hofchargen,  Jrrlehrer  und  ihre  Anhänger. 
Kammerherren,  Klosterfrauen,  Künstler  und  Kunstkermer,  Kui>ferstecher  und  Kupfer- 
stichsanmüer,  Maler,  ^Mathematiker,  ^Iilitäi*s,  ^lineralogen  und  Juweliere,  ^Minister, 
Präsidenten  und  in  gleicher  Kategorie  stehende  Staatsbeamte,  ^lissgestalten, 
Mönche.  Notare,  ( Konomen,  Pastoren,  Pfarrer,  Philosoi)hen,  Physiker,  Prediger, 
l'riester,  Propheten.Häthe,  Rathsherren,  R^chtsgelehite,  liedner,  Schauspieler  und 
Ballettänzer,  Secretäre,  Sprachforscher,  Stabsoffiziere,  Statthalter  und  Gbergespäne, 
Suj)enntendenten,  Sibyllen,  Tonkünstler,  Verbrecher,  Verschiedene  Porträts,  Wund- 
ärzte, Zoologen  niit  Thierärzten  und  Inhabern  von  Menagerien. 

AVenn  nun  auch  diese  Benennungen  den  Anforderungen  der  Neuzeit  gegen- 
über manche  ^Fängel  und  Lücken  aufweisen,  so  verdient  doch  das  System  für 
die  Zeit,  welche  es  geschaffen,  Anerkennung.  Gerade  in  der  Ständeeintheilung 
liegt  der  Vortheü.  welchen  die  kaiserliche  Porträtsammlung  als  solche  in  ihren 
überwältigenden  Massen  andern  ähnlichen  Sammlungen  gegenüber  stets  bewahren 
wird.  Die  meisten  Kupfei-stichkabinete  fertigen  überhaupt  keine  Kataloge  über 
die  in  ihren  Sammlungen  befindlichen  Porträts  nach  den  Namen  der  Dai-gestellten 
an,  so  dass  man  erst  den  Stecher  uemien  nmss,  um  ein  Porträt  zu  linden.  Eine 
Ausnahme  machen  nur  die  Pariser  National-Bibliothek,  das  Münchener  Kui)fer- 
stichkabinet,  das  (TermauLsche  MiLseum  in  Nürnberg  und  die  Hotlnbliothek  in  Wien; 
doch  auch  hier  sind  kritische  Poi-trät Studien  schwierig,  weü  die  Porträts  unter 
dem  Künstlernamen  eingelegt  sind.  Durch  das  Zusammenlegen  der  Porträts  nach 
dem  Dargestellten  werden  diese  Foi-schungen  erleichtert;  durch  die  Ständeein- 
theilunir  aber  die  Lfisung  nahezu  aller  andern  Aufgaben,  welche  überhaupt  das 
Porträt  betreffen,  unterstützt.  Jiei  den  meisten  der  letzteren,  wo  also  nicht  nach 
einer  bestinunten  Person  geforscht  wird,  Ist  der  ,. Stand"  ein  wichtiger  Behelf,  da 
allgemeine  Aufgaben  gewöhnlich  mit  einem  solcrhen  zu  thun  haben.  Meist  wird 
nach  einem  Regentenhause,  nach  Dichtern,  Schauspielern  u.  s.  w.  gesucht,  und  i)eim 
Durchblättern  der  Stände  ergeben  sich  dem  Suchenden  häufig  ungeahnte  Auf- 
schlüsse, Porträts  von  Persönlichkeiten,  die  zu  finden  er  gar  nicht  gehofft  hatte. 
Ebenso  bietet  diese  Eintheilunir  einer  der  wichtigsten  Aufgaben  einer  Porträtsanun- 
lung,  der  ..Poi*trätbestinunung**,  grosse  Vortheile,  da  der  namenlose  Dai-gestellte 
in  vielen  Fällen  Kennzeichen  an  sich  trägt,  welche  auf  seinen  Stand  hindeuten. 
Die  kaiserliche  J*orträtsanuulung  hat  in  dieser  liichtung  schon  unzählicre  Auf- 
gaben gelöst. 

So   ist   das   Porträt    die  Domäne,    welche    di'se  Sanunlung   unbeschrankt   be- 

Bio|?raphidche  Blätter  I.  3Q 


Anzeigten.  460 

in  Graz  1883.  die  (irillparzer-Ausstdlunjsr  in  Wien  1891   und  die  Kaph.  Donner- 
Ausstellung  im  Künstlerhause  1893. 

Reproduktionen  der  aus^^estellten  Porträts  finden  sich  zum  Theil  in  den  be- 
treffenden Publikationen.  Von  anderen  bedeutenden  Werken,  welche  die  kaiser- 
liche Portriitsammlung  benützt  haben,  können  hier  nur  einige  angeführt  werden, 
für  welche  diese  Benutzung  in  grösserem  Maasse  erfolgte;  es  sind  dies:  Die 
Österreichisch  -  Ungarische  Monarchie  in  Wort  und  Bild;  Dr.  Krones,  Galerie 
historischer  Poiträts;  Dr.  Seidlitz,  Allgemeines  historisches  Porträtwerk;  Könneke. 
Bilderatlas  zur  Geschichte  der  deutschen  Nationallitteratur;  Teuffenbach,  Neues 
vatef ländisches  Ehrenbuch;  Auer,  die  K.  und  K.  Oberststallmeister  1502  —1883; 
Kandelsdorfer,  Auf  immerwährende  Zeiten. 


ANZEIGEN. 


Vor  nun  bald  fünfzig  Jahren. 

Vor  mir  liegt  ein  umfangreiches,  mit  grossem  Fleiss  und  vieler  mühevoller 
Sorgfalt  verfasstes  Buch*),  recht  geeignet,  den  Männern  ein  Denkmal  zu  setzen, 
die  vor  nun  fast  fünfzig  Jahren  vergeblich  bemüht  gewesen  sind,  dui*ch  „Reden" 
dei-  deuts<-hen  Nation  die  langersehnte?  und  ein  Vierteljahi-hundert  später  dur(?h 
„Thaten**  geschaffene  Einigung  zu  erwirken.  Zwar  kann  ich  nicht  mit  Wilhehn 
Jordan  singen:  „Jch  bin  in  jenem  Zuge  mitgegangen,^  der  ^unter  dem  Geläute  der 
Glocken  und  dem  Donner  der  Geschütze**  —  wie  Mollat  sein  Vorwort  beginnt  — 
am  18.  Mai  1848,  jubelnd  begrüsst  von  zahllosem,  hoffnungsfreudigem  Volke  in 
der  alten  Krömingsstadt  Frankfurt  am  ]\Iain  zur  Pauls-Kirche  gewandelt  ist.  Aber 
miterlebt  habe  ich  diese  zuei'st  so  schöne  und  dann  so  todestraurige  Zeit  un<l  zu 
den  ^Hoft'nungsfreudigen**  habe  ich  auch  gehört.  Mit  allem  Feuer  meiner  zweiimd- 
zwanzigjährigen  Feder  habe  ich  die  Reden  und  Redner  der  Pauls -Kirche  damals 
im  «Nürnberger  Kurier*'  begleitet,  dem  von  dem  geistvollsten  aller  Redakteure,  die 
mir  im  Leben  begegnet  sind,  Dr.  Emanuel  Feust,  herausgegebenen  Organ  der  Raye- 
rischen  Altliberalen  (zu  denen  Gustav  Lerchenfeld,  Gi'af  Hegn(mbei-g-Dux,  Freiheir 
von  Rotenhan,  Freiherr  von  Lindenfels  und  Andere  gehörten).  Da  ist  es  nur  l)illig, 
dass  ich  mit  siebzigjähriger  zitternder  Hand  nochmals  der  !Männer  gedenke,  die 
damals  für  uns  Deutschland  bedeuteten ,  und  jener  von  Mollat  in  seinem  schon 
zitirten  Vorworte  als  „die  glänzendste  eines  nach  Einheit  und  Freiheit  rinirenden 
geistig  und  sittlich  hochstehenden  Volkes*'  bezeichneten  Zeit,  welche  die  Wt»lt  je 
gesehen  hat. 

Der  Verfasser  Dr.  (ieorg  Mollat  beschäftigt  sich  seit  Jahren  mit  Herausgabe 
wichtiger  Dokumente  für  geschichtliche  Biographie,  wenn  ich  so  sagen  darf.  Er 
liat  in  seinem  Lesebuch  zu  einer  „Geschichte  der  deutschen  Staats  Wissenschaften" 
Auszüire  aus  den  bedeutenderen  Werken  der  deutschen  Politiker  gegeben,  aus  welchen 
die  Charakteristik  dersel])en  gewoinien  werden  kann.-}-)  und  welche  ein«'  in-agmatische 
(Quellenkunde  für  die  Lebensarbeit  dieser  Männer  bieten.  Ausserdem  hat  er  aus 
den  ungedi'Uckten  Schriften  dreier  grosser  Denker  (Leibnitz,  Hegel  und  Krause) 
iKichst  werthv(»lle  Arbeiten,  welche  die  Anschauungen  dieser  ^Männer  über  die  Politik 

'*■')  Dr.  (Jeorir  Mollat.  Reden  und  Uedner  des  ersten  deutschen  Parlamentes.    Oster- 

wieek-llarz,  Druck  und  Verlag  von  A.  W.  Zickfeldt  1895.  gr.  8'*  XVI  und  832  Seiten. 

•{)  Ein  gleiches  T^esebuch  liat  Mollat   auch    für  die  Staatswissenscliaft  des  Auslandes 

heraustretrehen. 

30* 


461  Biüg-raphi.sche  Blätter. 

klar  loir«Mi.  zur  ^'e^örtVntlichun*r  ^^ebracht.  Diesen  treftlirhen  Bausteinen  zur  näheren 
Kenntniss  derer,  die  sich  um  die  deutsche  Staatentwicklunjr  verdient  sreniacht  haben, 
schliesst  sich  die  neueste  Publikation  \vürdi«r  an.  Das  voi'lietrende  Buch  zertlillt 
in  zwei  Theile:  im  ersten  werden  in  zwanzig  Absclniitten*)  siebzehn  Ansrelejrenheiten 
nach  kurzei-.  einleitender  Skizziruiiir  durch  wörtlichen  Abdruck  der  bedeutendsten 
Reden  erörtert.  Dieser  Theil  verdient  eine  ausführiichere  Bes])rechunjr,  als  sie  in 
diese  der  ^Biojri'aphie"  <rewidmete]i  Bh'ittei*  passt.  Hierher  schliljrt  nur  der  zweite 
Tlieil  ein.  welclier  bio;rra] dusche  Notizen  über  eiuunddreissig  Mitglieder  de.s  ersten 
deutschen  l^arlamentes  bringt.  Nach  Angabe  der  Litteratur  über  jeden  der  Be- 
tretlenden, foliren  <iie  wichtigsten  Daten  aus  dem  Leben  jedes  Einzelnen,  Auszüge 
aus  dessen  Schriften,  charakteristische  Aussprüclie,  die  wichtigei*en  Abstimmungen 
und  Urteile  der  Zeitgenossen,  so  dass  dadurch  ein  prägnantes  Bild  des  Mannes  auf 
wenigen  Seiten  entwickelt  wird.  Es  werden  so  (al])habetisch  gereilit)  behandelt: 
Arndt,  Bassermann,  Beckeroth,  Berger,  Beseler.  Blum,  Dahhnann,  DöUinger,  (i airern, 
(liskra.  (jrimm.  Heckscher.  Jahn,  Janiszewski,  Jordan,  Lichnowskv,  Löwe,  Mathv, 
Badowitz,  Bicsser.  Bümelin.  Schmerhng.  Sinnm.  Simson.  Khland.  Vincke,  Vogt. 
Waitz.  Welker.  AVvdenbrügk  und  Zunmermann.  Man  sieht  eine  reiche  Reihe, 
Persönli<h  habe  ich  von  den  (ienannten  flüchtig  gekannt:  Gagern,  Licluiowski  und 
Uhland;  nähei-  Bassermann,  Döllingei*  und  Mathy.  Den  letzteren  lernte  i<-h  im 
Bheinlande  zu  ^Mannheim  keimen. f)  und  zwar  auf  folgende  Weise.  Ich  betrachtete 
eben  «»im»  kolossale,  quer  über  die  Brust  laufende  Narbe  an  einem  neben  mir  im 
Schwiunnkostüme  stehenden  Manne,  als  ehi  kleiner  Junge  herankam  und  fnigte: 
..Vatei".  Avo  hast  du  denn  den  roten  Sti'ich  her?**  Dei-  (Gefragte  lachte  und  sagte: 
..Vom  Rasii-en  mit  krunnnen  Säbeln."  —  ..Aber  Mathv'.  fiel  da  ein  kleiner,  dicker 
Schwinmigenosse  ein.  (es  war  der  sjȊter  (1848)  in  Baden  so  bekannt  gewordene 
Gustav  Struve.)  ..ein  so  aufgeklärter  ^lann  und  hat  dem  Vorurtheil  des  Duell's 
nicht   zu   widei-stehen  vermocht  I"  Mathv  blitzte  den  Klenien  mit  funkelnden  Auiren 

* 

an  und  sagte  sehr  ernsthaft:  .,lch  werde  auch  heute  mich  nicht  besinnen,  mir  mit 
eiirencr  Faust  Recht  zu  schatten,  wenn  es  sein  soll.'*  Als  er  später  auf  dem  Karls- 
ruher Bahnhof  den  Hetzer  und  Freischärler  Fickler  mit  eigener  Hand  am  Kragen 
l)ackte  und  dei-  Polizei  übergab,  wofür  er  bekanntlich  von  der  demokratischen  Partei 
in  Acht  und  Raim  gethan  wurde,  habe  ich  mich  seines  damaligen  AVortes  erinnert. 
Da  nun  zu  jener  Zeit  Bassei-mann,  Mathy  und  die  sonstigen  badischeu  ()p- 
linsitionsmänner  von  uns  jungen  Sprudelkr>pfen  irradezu  als  Halbgötter  angesehen 
wurden,  und  ich  eigentlich  nur  um  sie  i>ersönlich  kennen  zu  lernen  nach  Mann- 
heim gekonnnen  war.  benützte  ich  rasch  den  Moment  und  sagte:  «Da  wir  sozusagen 
uns  hier  im  Naturzustande  belinden,  wo  alle  Menschen  gleich  sind,  erlaubt  wo1d 
dei*  iriosse  Freiheitsmann  Alathy.  dass  sich  ihm  ein  eifriger  Verehrer  vorstellt,  in 
dei-  Person  eines  baverischen  Studenten.**  (Hier  namite  ich  meinen  Namen.)  Mathv 
sah  mich  lächelnd  an.  gab  mir  seine  nasse  Hand  und  erwiderte:  ,.Was?  ich  habe 
in  MünduMi  Verehrer  und  sogar  unter  den  jungen  Aristokraten?  Nun.  das  ist 
höclu^t  erfreulich  I"  Wii*  wunlen  bald  sehr  gute  Freunde,  aber  leider  gerieth  dadurch 
die  Bassermann'sche  Verlairsbuchhandlung  in  argen  Schaden.  Denn  mein  Gönner 
Alarhy  fand  an  einem  von  mir  (ich  zählte  damals  achtzehn  Jahre)  verfiissten  \n)- 
litischeii  Lustspiid  in  Platens  .Mani(M'  so  grosses  Gefallen,  dass  er  den  Druck  ver- 
anlasste. Das  hnair/ielle  Krgelmiss  war  höchst  betrübend;  desto  bedeutender  mein 
Eifnlir  in  Fi-eundeskreisen.  eine  schöne  ^lannheinier  Jüdin  gab  mir  sogar  dafür 
einen   Kuss. 

*)  Die  „(Jrundroclite"'  sind  in  /wei.  die  -VerfaNsuni:"  i^t   in  drei  AbM.'linitte  zerlegt. 

-J-)  Mathy  hielt  sich  da  sehr  gerne  auf:  (iu^^tav  Frevta«,^  erzählt  (S.  :}6.  1.  Aufl.).  dass 
[\U  derselbe  von  seiner  Pariser  Uei-^e  zurückkehrte,  sein  erster  (iaii'jf  in  die  Schwimnischule  war. 


Anzeigen.  4(]2 

0 

Es  war  zu  MüiR-heii  im  Jahre  1849,  am  30.  April,  morgens  aclit  Uhr.  als 
ich  eine  Visiten-Karte  überhracht  erhielt:  ,,Karl  ^latliv  bittet  Baron  Yoelderndorff 
ihn  un  Bavrisclien  Hofe  zu  besuchen.*'  Sofort  eilte  ich  in  das  Hotel.  Mathv  beirrüsste 
mich  mit  den  Worten:  ,J)2^  hätten  wir  Beide  damals  im  Schwinunbade  nicht  jre- 
ahnt,  dass  ich  einmal  in  diplomatischer  Mission  nach  München  kommen  würde'*. 
Er  theilte  mir  nun  mit,  dass  Küni^^  Friedrich  Wilhelm  IV.  die  durch  das  Frank- 
furter Parlament  ihm  zugedachte  deutsche  Kaiserkrone  abgelehnt  habe,  und  dass 
er  (>[athy)  abge.sandt  sei.  diese  Krone  nunmehr  dem  Könige  von  Bayern  anzubieten. 
,,Was  meinen  Sie  dazu,  Sie  fanatischer  Triasanhänger?''  Der  einzige  Punkt  näm- 
lich, in  welchem  ich  der  von  Mathv  vertretenen  Pohtik  niemals  zustinunte.  war 
die  Idee  der  preussischen  Heg^'monie.  Es  hat  des  »Jahres  1800  bedurft,  um  mich 
von  der  llichtigkeit  derselben  zu  überzeugen.  Ich  schüttelte  betrübt  den  Koi)f: 
,,l>ie  Geschichte  Bayerns  ist  die  (ieschichte  der  verlorenen  Gelegenheiten. *•  sagte 
ich,  ,,man  wird  auch  diese  herrliche  Gelegenheit,  das  Deutschland  ausser  Österreich 
und  Preussen  zusammenzufassen,  aus  der  Hand  geben.  TcJi  weiss  schon,  dass  Ihr 
in  PYankfurt  mit  Eurem  Anerbieten  es  nicht  so  meint,  abei*  man  könnte  es  so 
annehmen*'.  Da  lachte  Mathv  herzhaft  und  rief:  ,, Jawohl,  wenn  Friedrich  der 
Grosse  König  von  Bayern  wäre.**  Ohne  ein  Anstellungsdekret  zu  erhalten,  ward 
ich  nun  Mathys  Legationssekretär  und  schrieb  nach  seinen  Angaben  die  Berichte 
an  die  Pteichsregierung,  Der  (auch  von  Gustav  Freytag  erwähnte)  Passus  über 
die  gleichzeitig  mit  ihm  in  Audienz  empfangene  Deputation  !Münchener  Bürger 
machte  mich  so  lachen,  dass  ich  eine  Zeit  lang  am  Weiterschreiben  verhindert  war.*) 
Ausser  den  Bürgern  war  auch  wähn*nd  der  ganzen  Audienz  Minister  von  der 
Pfordten  in  Uniform  anwesend,  ohne  ein  Woi't  zu  sprechen  oder  eine  Miene  zu 
verziehen,  wie  Mathv  meinte:  ,,Ganz  Gross-Kophta"  (was  aber  nicht  in  den  Bericht 
kam).  Natürlich  lehnte  der  König  das  Anerbieten  rundweg  ab,  was  auch  gewiss 
weit   richtiger  gewesen  ist,  als  eine   abenteuerliche  Triaspolitik  zu  verfolgen. 

Nachdem  der  Bericht  fertig  wai',  sagte  ich:  „Nach  dem  Geschäft  das  Ver- 
gnügen; jetzt  gehen  wir  in  den  Bockkeller'* .f)  Mathy  hatte  Bedenken,  ob  sein 
dii)lomatLscher  Charakter  dies  gestatte,  aber  ich  beruhigte  ihn  mit  der  Versiche- 
rung: ,,Da  sitzt  der  Hausknecht  neben  dem  Mnister**,  und  zitiite  die  Stelle  aus 
Don  Juan:  y^^i^v  gilt  kein  Stand,  kein  Name,  es  lebe  die  Freiheit  hoch'*.  Den- 
noch blieb  er  am  Eingang  des  Gartens  stehen,  wohin  ich  ihm  einen  Hettig  nebst  Salz 
m  dem  üblichen  FHess])apier  überbrachte,  über  welche  prinütive  Art  des  Servirens 
er  sein  Erstaunen  nicht  verbarg.  Der  Bock  schmeckte  ihm  vortrefflich  und  er 
bemerkte,  dass  auch  er  die  „Bockkur**  eüiem  Karlsbader  Aufenthalt  vorziehen 
wi'u'de.  Nachmittags  gingen  wir  ins  Schwaigersche  Volks-Theater  und  abends 
in  die  Oi)er.  Beim  Abschiede  schenkte  er  mir  ( —  „Orden  haben  wir  nicht  zu 
vergeben**,  sagte  er  — )  zum  Andenken  an  meine  Sekretärdienste  („denn  hoffent- 
lich sind  sie  für  Ihre  Karnere  eine  gute  Vorbedeutung*^)  ein  beglaubigtes  Exem- 
l»lar  der  deutschen  Beichs Verfassung,   und   ein   kleines   Dienstsiegel,    welche    beide 

*)  Mathy  diktiito  mir:  „Der  König  empfing  in  meiner  Gegenwart  eine  zaldreiche 
Deputation  Miiiichener  Bürger,  welche  sich  mit  grosser  Energie  gegen  die  Grundrechte  aus- 
sprachen —  weil  durch  dieselbe  die  Gewerbefreiheit  eingeführt  werde  —  diese  wackeren 
Männer  hatten  offenbar  dieselbe  Aufgabe,  welche  l*yrrhu.s  bei  der  Zusammenkunft  mit  C. 
Fabricius  Liscimis  seinen  Klefanten  zugetheilt  hatte:  sie  sollten  durch  ihr  Gebrüll  mich  in 
Schre«ken  versetzen". 

•{-)  Freytag  8.  309  meint  offenbar,  ich  hätte  Mathy  in  einen  „Keller*  geführt.  Allein 
damals  war  der  Bockkeller  ein  hübscher,  freier,  mit  Bäumen  bepflanzter  Platz  am  sogenannten 
„riatzl**.  gegenüber  dem  Hoftiräuhaus. 


463  Biographische  Blätter. 

« 
Gegenstände  ich  lange  als  Erinnerung  aufgehoben  habe,  bis  Freundinnen  mir  Beides 
abschmeichelten. 

Von  Gotha  und  Erfurt  aus  schickte  mir  Mathy  später  noch  alle  für  die 
^Anhänger"  bestimmten,  vertraulichen  Cirkulare  und  sonstigen  Schriften.  Aber 
ich  musste  ihm  wahrheitsgemiiss  mittheilen,  dass  ich  von  meiner  Triasidee  nicht 
loskommen  könne,  und  dies  machte  nach  und  nach  unsere  Beziehungen  erkalten. 
Wir  wären  so^ar  vielleicht  im  Jahre  1867,  wo  er  als  badischer  Minister  den  so- 
fortigen Eintritt  Badens  in  den  Norddeutschen  Bund  mit  seiner  bekannten  Energie 
betrieb,  in  ZwLstigkeiten  gerathen.  Leider  nahm  ihn  der  Tod  hinweg,  bevor  er 
den  endlichen  Sieg  seiner  i)olitischen  Lebensidee  und  meine  vollständige  Bekehrung 
mitansehen  konnte. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  den  Wunsch  aussprechen,  dass  Dr.  MoUat 
die  biographischen  Notizen  über  die  Mitglieder  des  Frankfurter  Parlamentes  noch 
weiter  vervollständige.  Es  sind  ja  aasser  den  Obengenannten  noch  manche  be- 
deutende Mäiuier  in  jener  glänzenden  Versammlung  gesessen,  welche  einer  Beach- 
tung der  Nachwelt  Averth  sind.  O.  Frhr.  v.  Yoelderndorff. 


Arnold  Ei.  Berie^er,  Martin  Luther  In  kutturgeschichtlicher  Darstellung.  Erster 
Theil.  1488 — 1525.  (Geisteshelden,  herausgegeben  von  Dr.  Anton  Bettel- 
heim.    10.-    17.  Band.)     Berlin,  Ernst  Hofmann  &  Co.     1895.     506  S. 

Dazu   als   Einleitung   von  demselben  Verfasser  im  gleichen  Verlage:  Die 
Kulturaufgaben  der  Reformation.     1895.     300  Seiten. 

Ein  fesselndes,  eigenartiges  Bild  von  Luthers  IVrsönlichkeit  entrollt  uns 
Berirer  in  seinem  Werke.  Schon  der  Umstand,  dass  er  der  eigentlichen  Lebens- 
beschreibung Luthers  eine  300  Seiten  umfassende  Einleitung  in  einem  besonderen 
Buche  vorausschickt,  zeigt,  dass  er  seine  Aufgabe  durchaus  selbständig  erfasst. 
Er  will  Ijuther  begreifen  aus  den  geistigen  Strömungen  seiner  Zeit  heraus.  Daher 
ist  ihm  die  intime  Kenntniss  der  Z^itanschauungen  nothwendige  Voraussetzung  fiir 
eine  tiefere  Würdigung  der  refonnatorischen  That  und  des  Charakters  Luthei*s. 
Tn  den  ..Kulturaufgaben'*  wird  uns  von  Berger  die  geistige  Kultur  des  aus- 
gehenden Mittelalters  vorgeführt.  Das  Buch  liefert  —  wenn  man  absieht  von 
einigen  etwas  gewagten  Auffassungen,  wie  diejenigen  über  die  Bewegiuig  der 
Cluniacenser  (p.  219),  die  Berger  als  eine  zu  ausschliesslich  romanische  fasst,  oder 
über  Savonarola.  den  er  wolil  kaum  mit  Recht  als  getreuen  Sohn  der  katholischen 
Kirche  schildert  (p,  144,  157)  —  in  seiner  trefiflichen  Verarbeitung  der  bisherigen 
Forschungen  den  erfreulichen  Beweis,  wie  rüstig  die  kulturgeschichtliche  Forschung 
in  den  letzten  Jahrzehnt«Mi  vorgeschritten  ist.   — 

In  dem  Vorwort  zu  seinem  ,. Martin  Luther  in  kulturhistorischer  Dai*stellung" 
setzt  sich  Bertrer  init  den  bisherigen  Richtungen  der  Lutherforschung  auseinander. 
Bei  all«*r  Anerkennung,  die  er  den  kirchenhistorischen  wie  den  historischen  Forschem 
s|)endet,   vermisst  er  doch  in  ihren   Darstellungen  zweierlei. 

Die  protestantische  Theologie  ist  ihm  zu  sehr  befangen  im  apologeti-schen 
und  poleiiiisf'hen  Gesichtskreise.  In  dem  Ben»ühen,  der  religiösen  Onginalität 
Luthers  ja  nicht  den  gerinirsten  Abbruch  zu  thun,  sucht  sie  ,,di«?J^e  Originalität 
von  der  Kultur  ihres  Zeitpunktes  so  viel  als  möglich  zu  isoliren''.  Damit  aber 
wird  die  theologische  Korschunir  den  Zeitproblemen  ni<-lit  genügend  gerecht.  Fast 
änirstlich  sucht  sie  di(j  Beeinflussungen  der  zeitgenössischen  Geistesströmungen  auf 
Luther  abzuschwächen,  und  wo  sie  auf  die  mittelalterliche  Religiosität  eingeht, 
fasst  sie  dieselbe  nur  als  die  neirative  Vorbei'eitunsr  der  Reformation.    Und  doch 


Anzeig-en.  464 

..wie  soll  die  Cr  rosse  eines  Mannes  anders  verständlich  jifeinacht  werden,  als  indem 
man  ihm  ein  Ohjekt  {gegenüberstellt,  an  dem  er  «gemessen  werden  kann:  die  Zustande 
und  Probleme  seines  Zeitalters,  wiefern  er  sie  begreift,  mit  ihnen  ringt,  fiii*  ihre 
Lösung  arbeitet  und  die  Bahnen  der  Zukunft  verzeichnet!*' 

Die  Historiker  wiederum  betonen  Berger  zu  ausschliesslich  —  ein  Vorwurf, 
der  in  diesem  Umfange  freilich  wohl  kaum  völlig  zutrifft  —  das  Werk  Luthers 
und  vernachlässigen  zu  sehr  seine  Persönlichkeit:  sie  anticipiren  zu  selu*  das 
Resultat  seiner  religiösen  Entwicklung,  ohne  sie  in  ihre  einzelnen  Stufen  psycho- 
logisch zu  zergliedern. 

lierger  will  aus  der  „Wechselwirkung  von  Individual-  und  Massenvorgängen" 
den  durch  Luther  gebrachten  geistigen  Fortschritt  begreifen.  Schon  die  ausser- 
ordentlich glücklich  gewählti^.  Übei^schrift  für  den  gerammten  die  Jahre  1483  bis 
1520  behandelnden  ersten  Band  seiner  Lutherbiographie  deut^^t  diese  Auffa.ssüng 
an:  ., Martin  Luther  als  religiöser  Mittler**.  Damit  ist  der  Gesichtswinkel 
bezeichnet,  unter  dem  er  die  reformatorische  That  Luthei's  betrachtet.  In  drei 
Stufen  vollzieht  sich  die  ^Mittlerschaft  Lutliers,  die  naturgemiLss  die  Disposition  des 
Ganzen  in  drei  Kapitel  bestimmen:  Luthers  Erw^lhlung  zur  ^Dttlerschaft,  (1483 
bis  15<)o),  Luthers  Erwerbung  der  Mittlei-schaft  (1505 — 1517),  Luthei^  Be- 
währung der  Mittlerschaft  (1517  — 1525). 

Zielbewusst  krystallisirt  Berger  um  diese  Punkte  das  Detail:  er  verschmäht 
grundsätzlich  alles  Anekdotenhafte  oder  gewährt  ihm  doch  nur  Baum,  sofern  es 
zu  Luthei-s  Mittlei-schaft  in  innerer  Beziehung  steht.  Dadurch  wird  die  Darstellung 
einheitlich  geschlossen,  logisch  gegliedert,  und  der  Gesammteindruck  des  Buches 
ist.  dass  man  einer  durchaus  originalen  Auffassung  des  schon  so  oft  zum  Gegen- 
stande biograi)hischer  Forschung  gemachten  Martin  Luther  gegenübersteht.  Hierin 
ruht  der  Werth  des  Bergerschen  Buches  —  weniger  in  neuen  thatsächlichen  Er- 
gebnissen der  Forschung,  die,  wennschon  durch  mannigfache  Lesefrüchte  aus  Luthers 
Werken  im  einzelnen  erweitert,  sich  wesentlich  auf  die  bisherige  Litteratur,  nament- 
lich auf  Köstlins  und  Koldes  umfassende  Lutherstudien,  stützt. 

f'brigens  verfiigt  Berger  über  ein  bedeutendes  Darstellungsvermögen.  Auch 
wo  seine  Perioden  in  störende  Länge  auszuarten  scheinen  (vergl.  z.  B.  p.  353/354), 
vei'söjint  mit  ihnen  der  Eindruck,  den  man  erhält,  dass  der  Wortreichthum  nur 
das  Korrelat  zu  einer  entijprechenden  Gedankenfülle  ist.  Freilich  würde  die  häufigere 
Anwendung  von  Absätzen  (so  z.  B.  p.  92  Z.  3,  p.  125,  133,  315,  482/483)  oft 
das  Verständniss  erleichtern. 

Als  besonders  gelungen  möchte  ich  bezeichnen  den  Abschnitt  „Der  Aufgang 
der  neuen  Weltanschauung"  (]).  123 — 150).  Wer  wollte  Berger  nicht  beistimmen, 
wenn  er  sich  hier  gegen  die  ,, armselige  Formulirung*'  von  Luthei-s  Lehre  von  der 
Kechtfeitigung  aus  dem  Glauben  als  des  ,,materialen  Prinzips'*  der  Reformation 
wendet?  Die  Rechtfertigungslehre  ---  alsbald  der  beherrschende  Mittelpunkt  der 
Lutherischen  Theologie  —  ist  im  Sinne  Luthers  nichts  weniger,  als  ein  Dogma, 
sie  ist  ein  höchst  pei*sönliches  Erlebniss. 

Beachtenswerth  sind  ferner  die  Ausftthiningen  über  Luthers  Stellung  zur 
I^rädestination  (p.  356/357),  die  Schilderung  des  Verhältnisses  Luthers  zur 
nationalen  Opposition  gegen  Rom,  sein  Konflikt  mit  den  Schwarmgeistern.  Das 
Schwarmgeisterthum  fasst  Berger  nicht  als  eine  Entartung  der  Lutherischen 
Glaubenslehre,  sondern  als  eine  Reaktion  gegen  dieselbe  auf.  Nicht  die  miss- 
verstandene Lutherische  Freiheit  des  Chiistenmenschen ,  sondern  die  christlich- 
sozialen Strömungen  des  ausgehenden  ^Mittelalters,  für  die  das  alttestamentliche 
Gesetz,  nicht  der  Glaube  das  Wesentliche  ist,  sind  der  geistige  Nährboden  des 
Seh  warmgeistert  hums.  H.  Bärge. 


465  Biographische  Blätter. 

Bibliothek.  ruHttischer  Benkirurdlgrkelten.  Ueruusire<reben  von  Theodor 
Schieniann.  VI.  Band.  Michael  Bakunins  sozialpolitischer  Briefwechsel  mit  Alexander 
Iw.  Herzen  und  Oirarjow.  .Mit  einer  bioirraphischen  Einleitung:,  Beilagen  und  Erläute- 
rungen von  l'rof.  Mich.  Dragonianow.  Autor,  t^bersetzung  aus  dem  Russischen  von 
Prof.  Dr.  B.  ^[inzes.     Stuttgart.    J.  U.  Cotta'sche  Buchhandlung.    1B95. 

Michael  Bakunin  ist,  wie  Dragonianow  bemerkt,  der  Ahnherr  jener  Russen,  die  in 
den  politischen  Prozessen  der  siebziger  und  achtziger  .Tahre  auf  die  Frage,  womit  hie  sich 
beschäftigten,  antworteten:  „mit  Revolution**.  Wenn  wir  von  seinen  .liinglingsjahren  ab- 
sehen, wo  er  sich  schriftstellerisch  beschäftigte  —  übrigens  so  konservativ  war.  dass  er 
p[egels  „Allefj  Bestehende  ist  vernünftig"  auch  auf  das  Russland  Nikolaus*  I.  anwendete  — 
wenn  wir  von  dieser  Zeit  absehen,  so  können  wir  sagen:  er  hat  sein  Leben  lang  nichts 
trethan  als  agitirt  und  konspirirt.  In  der  ganzen  Zeit  von  1840  bis  1847,  wo  er  doch  in 
voller  .Tugendkraft  war.  -  er  war  1814  geboren  worden  —  hat  er  nirht^  gethan  als  tTmf 
Zeitungsartikel  geschrieben.  In  solchen  Nichtsthueni.  wie  er  selber  war,  sah  er  aber  die 
Zukunft  und  das  Heil  der  Welt:  nicht  auf  die  Arbeiter  von  Beruf  rechnete  er  in  pr.>ter 
Linie  bei  der  bevorstehenden  grossen  Umgestaltung  aller  Dinge,  diesen  stand  er  ziemlich 
ferne,  sondern  auf  das  Ijumpenproletariat,  auf  das  die  !Marx  und  Engels  mit  Verachtung 
herabblickten.  Darum  hielt  er  auch  so  viel  auf  die  italienische  und  spanische  Jugend,  diese 
„jeunesse  ardente,  energique ,  tont  ä  fait  deplacee,  sans  carricre.  sans  issue".  Unter  De- 
klassirten  bewegt  er  sich  fast  ausschliesslich.  Sein  Briefwechsel  führt  uns  in  eine  (iesell- 
schaft.  die  uns  nicht  selten  an  den  Kreis  von  jungen  Leuten  erinnert,  den  Dostojewski  in  seinem 
„Idioten**  schildert:  es  ist  alles  so  ganz  unmönnlich,  ganz  unkräftig,  charakterlos.  mollu.>ken- 
haft.  bisweilen  zum  Lachen,  bisweilen  zum  Ekeln.  Bakunin  selbst:  was  ist  das  für  ein 
Mann,  der  einen  andern  -  -  Katkow  —  zum  Duell  herausfordert  und  dann  diesem  Duell 
auf  jede  Weise  zu  entgehen  sucht! 

Indess  darin  thut  man  Bakunin  häutig  Unrecht,  dass  man  ihn  für  den  moralischen 
Urheber  der  anarchistischen  Attentate  ansieht,  als  deren  letztes  Opfer  Prä.sident  Carnot 
üel.  Es  linden  sich  zwar  in  seinen  Briefen  und  Schriften  (ledanken  einer  ^Pandestruktion** 
der  staatlichen  Formen,  er  hat  viel  über  die  Bedeutung  von  Dolch  und  Gift  in  den  Re- 
voluti(men  geredet  und  1871  den  Kommunards  gerathen.  halb  I*aris  zu  zerstören,  ja,  einmal 
scheint  er  selbst  den  Plan  zu  billigen,  sich  durch  gemeinen  Diebstahl  die  Mittel  zur  Re- 
volution zu  schatten,  aber  das  Ideal  Bakunins  war  nicht  das  Attentat,  sondern  der  (lemeinde- 
aufstand.  Der  Putsch  von  Benevent  im  Jahre  1877,  der  ganz  nach  Bakunins  Rezept  aus- 
geführt worden  ist.  zeigt  dies:  die  Revolutionsmacher  proklamirten  Abschaffung  der  Steuer 
und  des  JVivateigenthums  und  verlirannten  alle  oftiziellen  Dokumente.  Besonders  auf  die 
ZerstOrunir  der  Dokumente  legte  Bakunin  grosses  (Jewicht:  ^Man  hätte  die  Amt^gebäude 
zuerst  in  Brand  stecken  sollen,**  bemerkte  er,  als  er  1873  von  dem  Aufstand  in  Barcelona 
vernahm.  Diiss  die  Sache  der  alliremeinen  Umwälzung  gefordert  werden  könne,  wenn  man 
Bomben  in  Wirthshäuser  oder  Theater  werfe,  hat  Bakunin  nie  gemeint  oder  gelehrt. 

Immerhin  bereitet  es  uns  eine  trrosse  (lenuirthuung,  dass  Bakunin  am  Abend  seines 
I^ebons  hoffnungslos  in  die  nächste  Zukunft  blickte:  er  sah  ein,  dass  die  grosse  Um- 
wälzung doch  nicht  so  irar  nahe  bevorstehe.  „Der  Bismarckianismus.  d.  h.  der  Militarismus, 
die  Polizei wirthschaft  und  die  Finanzmonopole,**  schrieb  er  1874,  zwei  Jahre  vor  seinem 
Tode,  „vereinigt  in  ein  System,  das  den  Namen  des  neuen  Staatsthums  trägt,  siegen  all- 
überall. Vielleicht  werden  zehn  oder  fünfzehn  Jahre  vergehen,  in  welchen  diese  mächtige 
und  wissenschaftliche  (I?)  Verleugnung  der  ganzen  Menschheit  (D  siegreich  sein  winl.* 

Dragoinanow  hat  in  der  Einleitung  zu  der  vorliegenden  Briefausyrabe  alle  biographischen 
Daten  über  Bakunin  «j'e^anniielt  und  zugleich  auch,  so  gut  es  möglich  war,  eine  Darstellung 
der  politischen  Lehre  Bakunin-«:  geL'cben.  Die  l'bersetzung  könnte  immer  noch  besser  >ein. 
Es  ist  freilich  sehr  schwer,  aus  dem  Russischen  irut  zu  übersetzen.  Aber  so  saloppe  Wen- 
dungen,   wi(j    ,das  Bestreben,   jede  Kleinigkeit    im  Leben    seiner  Freunde    zur  Theorie  zu 


Anzeigen.  4G() 

erheben"  (anstatt  „aus  jeder  Kleinigkeit  eine  Theorie  abzuleiten**)  könnten  doch  vonniedon 
werden.  E.  Uuglia. 

August  Oncken,  Fran^ois  4(^aesinay.  (Sonderabdruek  aus  Prankensteins  Viertf^ljahiN- 
schrift  für  Literatur  und  Geschichte  der  Staat« Wissenschaften.  189;").  Leipzig.  L  Tlieil. 
m  SS.) 

Es  ist  vielleicht  ein  unbeabsichtigter  Krlblg  der  Historischen  Schule,  dass  man  «U*in 
rein  Biographischen  in  der  politischen  Oekononiio  grös.sere  Aufmerksamkeit  schenkt  als  vor 
dem  Auftreten  von  Schmollers  Historismus.  Der  Krfolg  ist  unbeabsichtigt,  denn  die  Biographik 
lag  keineswegs  im  Prinzip  der  historischen  Richtung.  In  den  letzten  zehn  Jahren  erschien 
eine  Reihe  mehr  oder  weniger  umfangieicher  Monographien,  die  sich  mit  den  Persönlich- 
keiten der  politischen  Oekonomie,  mit  dem  Leben  ihrer  Theoretiker  beschäftigten  —  ich 
erwähne  nur  die  Werke  von  Delatour  und  Haidane  über  Smith,  das  Buch  von  Schelle  über 
Dupont,  Knies*  Buch  über  Karl  Friedrich  von  Baden,  brieflichen  Verkehr  mit  ^lirabt-au 
und  Dupont.  Besonders  für  die  Physiokraten  —  ihre  Theorien  wie  ihre  Lebensumstände  — 
äussert  sich  in  neuester  Zeit  ein  starkem  Interesse.  1888  veröffentlicht  A.  Oncken  die  er^te 
Gesammtausgabe  der  Schriften  (juesnays,  gegenwartig  publizirt  er  eine  Biographie  (^uesnavs 
in  der  Frankensteinschen  Zeitschrift  für  Litteratur  und  Geschichte  der  Staatswis>en- 
schaften,  deren  erster  Theil  das  Le])en  (^uesnays  bis  zu  seinem  Auftreten  als  ökonomischer 
Schriftsteller  enthält.  —  Cber  das  Leben  Que^nays  waren  die  C^uellen  bisher  nur  >fhr 
dürftig.  Die  Legende  hat  hier  mit  einer  bei  einem  Theoretiker  der  Nationalökonomie  er- 
staunlichen Kraft  gewirkt.  Aber  die  Schüler  Quesnays,  die  Ekonomisten  nannte  mim  sie 
im  18.  Jahrhundert,  feierten  des  Meistei-s  ^Tableau  economique'*  als  eine  der  grössten  Ent- 
deckungen, ihn  selbst  verehrten  sie  wie  einen  Propheten.  -  Oncken  fand  so  keine  leichte 
Arbeit  vor,  als  er  an  die  kritische  Prüfung  der  Quellen  giny:.  Aber  man  muss  sagen,  der 
Verfasser  der  Biographie  hat  diesen  schwierigen  Theil  seiner  Aufgabe  glänzend  gelöst.  Die 
Untersuchungen,  die  Oncken  an  den  Stätten  von  (^uesnays  Leben  und  Wirken  vornahm, 
stellen  die  Thatsachen  aus  (^uesnays  Leben  wohl  ein  für  alle  mal  fest.  Und  auch  dort, 
wo  Oncken  auf  Vermuthungen  angewiesen  ist,  sind  die^^e  so  scharfsinnig  und  treffend,  so 
sehr  unter  Berücksichtigung  der  maassgebenden  Umstände  angestellt,  dass  sie  vielleicht  nur 
um  ein  Unmessbares  von  der  Wahrheit  abweichen,  in  den  meisten  Fällen  dieselbe  treffen 
dürften.  —  Eine  der  schwierigsten  Aufgaben  der  Biogi-aphik  ist  die  Einordnung  der 
Schöpfungen  in  das  Leben  des  Schöpfers.  Diese  Aufgabe  komplizirt  sich  no-h,  wenn  die 
Schöpfungen  solche  eines  Cielehilen  sind.  Li  Quesnays  Leben  sehen  wir.  wie  sich  aus 
den  Erlebnissen  der  Jugend,  aus  Kindrücken,  Thätigkeiten ,  die  eigenthümlichen  Ge- 
danken gestalten,  wie  zu  diesen  Lebensresultaten  des  eigenen  Denkens  das  Denken,  die 
Werke  anderer  hinzutreten.  Und  wir  sind  nicht  überraijcht,  wenn  wir  dann  da>  Buch 
Quesnays  vor  uns  sehen,  wir  empfinden  es  als  etwas  Zufälliges,  dass  ein  Buch  daraus  ge- 
worden ist:  der  abstrakte  Inhalt  des  Buches  ist  in  der  Erzählung  des  Lebens  seines  Ver- 
fassers konkret  geworden,  es  lebt  vor  uns  als  ein  Stück,  als  ein  Niederschlag  des  ganzen 
Lebens.  Diese  Methode  der  Biographik  übt  On<;ken.  Und  er  übt  sie  so  fein,  dass  unsor 
ganzes  Interesse  gepackt  .wird,  und  dies  einzig  durch  die  wirklich  lebendige  Darstellung, 
durch  dieses  Auflösen  der  starren,  festen  Bestandtheile ,  der  Werke,  in  flüssiges  Leben. 
Da.s  Leben  Quesnays  ist  sehr  ann  an  verblüffenden  Effekten,  wie  sie  die  „packenile** 
Biographik  liebt.  Denn  dort,  wo  die  äusseren  Lebensumstände  des  Biogmphirten  iv'wh 
an  solchen  Effekten  sind,  werden  wir  oft  vom  Biographen  getäuscht,  indem  wir  das  Leben- 
dige in  seine  Darstellung  verlegen,  wo' es  doch  nur  im  Leben  des  Helden  selbst  so  mächtig 
lebendig  ist.  Quesnays  Leben  aber  ist  einfach,  bescheiden,  fast  schüchtern,  nichts  i>t  in 
ihm,  das  uns  stirk  erschüttert  oder  heftig  aufregt  --  „Gelehrtenleben**  könnte  man  es  mit 
dem  oberflächlichen  Worte  der  üblichen  Phraseologie  nennen.  Da.ss  man  Onckens  Biographie 
mit  so  starkem  Interesse  liest,  muss  man  daher  der  vorzüglichen  Art  zuschreiben,  mit  der 


4G7  Biographische  Blätter. 

er  ein  Leben  vor  uns  leben  liis.st.  Gleicht  der  noch  ausstehende  Schluss  diesem  ersten 
Theil,  dann  haben  wir  Oncken  nicht  nur  die  erste  Biographie  Francois  (^uesnays  zu  ver- 
danken, sondern  auch  die  ^lusterbiogi-aphie  eines  Gelehrtenlobens.  P'ranz  Blei. 


Albert  Schäffles   „Cotta".*) 


Nach  Wilhelm  Vollmers  Musteraussrabe  des  Briefwechsels  zwischen  Schiller  und  Cotta 
war  fi\r  den  Biographen  Cottas  nach  der  Seite  seiner  Beziehungen  zu  Schiller  und  Goethe 
kaum  mehr  zu  thun  übrig  geblieben,  als  das  bei  Vollmer  f\Xr  sich  selbst  sprechende  Material 
zu  anziehender  Darstellung  zu  verarl)eiten.  Eine  volle  Würdigung  der  politischen  und 
staatswirthschaftlichen  Verdienste  und  Bestrebungen  des  vielseitigen  ]iuchhändlers  dagegen 
konnte  sich  nur  auf  umfassenden  neuen  Forschungen  aufbauen,  die  das  in  den  Grundzügen 
von  Reyscher  in  der  ^Allgemeinen  Deutschen  Biographie**  richtig  entworfene  Bild  nicht 
unwesentlich  vertiefen  und  erweitern  mussten.  Albert  Schaffte  war  für  diese  Aufgabe  der 
benifene  Mann  und  ist  ihr  in  überzeugender  Weise  gerecht  geworden.  Mit  grosser  Hin- 
gebung und  Sorgfalt  hat  er  ein  aiLsserordentlich  reichas,  oft  vielfach  zerstreutes  und  sprödes 
litterarisches  und  Akten-Material  durchgearbeitet  und  dabei  werthvolle  neue  Einblicke,  vor 
Allem  aber  eine  vorher  nicht  erreichte  Vollständigkeit  des  Lebensbildes  gewonnen,  die 
seiner  Bioüjaphio  durch  die  Bewältigung  des  Stoffes  ebensowohl  wie  durch  den  Gegenstand 
volles  Anrecht  auf  einen  Platz  in  der  Sammlung  „Geisteshelden  (Führende  Geister)**  en^nrbt 

Nach  einer  kurzen  Gesammtcharakteristik  und  einem  übei^sichtlichen  Lebensabriss  des 
merkwürdigen  ^[annes  geht  Schaffte  zur  Besprechung  der  verschiedenen  Hauptleistungen 
C-ottas  im  einzelnen  über  und  stellt  da  füglich  sein  Wirken  als  Verleger  und  Freund  der 
li rossen  Dichter  voran.  In  dem  Bewusstsein,  hier  kaum  etwas  Neues,  Eigenes  geben  zu 
können,  begnügt  sich  der  Biograph  dabei  mit  knappen  Umrissen,  die  das  gesammte  Ver- 
halten Cottas  auf  diesem  Gebiete  klar  und  treffend  charakterisiren ;  nur  das  Verhältniss  zu 
Schiller  und  Goethe  stellt  er  mit  liebevoller  Be\nindemng  etwas  eingehender  dar,  doch 
würde  gewiss  eine  genauere  Untersuchung  des  Verlagsbetriebes  noch  manche  interessante 
Beziehung  aufdecken  können,  die  jetzt  nur  gestreift  wurde,  und  noch  eindringlicher  die 
überragende  Bedeutung  Cottas  als  (Geschäftsmann  aufzeigen,  der  mit  jeder  Vergrösserung 
der  Aufgaben  wächst  und  in  jedem  Erfolg  nur  den  Sponi  zu  neuen  grossartigeren  Unter- 
nehmungen sieht.  Ein  interessantes  Gegenstück  zu  ihm  ist  da  Göschen,  der  in  den  ersten 
Jahren  seines  jungen  Geschäftes  mit  grosser  Tüchtigkeit  und  Rührigkeit  sich  emporarbeitete, 
dann  aber  den  kräftigen  I'nteniehmungsgeist  verlor  und  sich  dem  verhängnissvollen  Grund- 
satze zuwandte,  nicht  mehr  wie  vorher  selbst  die  tüchtigsten  Schriftsteller  aufzusuchen, 
sondern  ihre  Anerbietungen  abzuwarten,  während  Cotta  seine  Spannkraft  des  Geistes  sich 
bis  ins  hoho  Alter  liewahi-te  und  sich  durch  umsichtige  Initiative  nicht  blos  den  umfassendsten, 
sondeiTi  vor  allem  den  gei^ti'j'  bedeutendsten  Verlag  in  Deutschland  zu  sichern  wusste.  Göschen 
hätte  auch  nie  ein  l'nternehmen  wie  die  „Allgemeine  Zeitung**  gründen  können,  deren  Geburt 
und  .lugend  SchäfHe  im  dritten  Abschnitt  seines  Buches  darstellt.  Denn  hier  ist  Cotta  nicht 
blos  der  Verleirer,  sondern  -der  geistige  Schöpfer  und  Tonangeber"* :  ihm  ist  es  zu  danken, 
dass  in  der  -Alliremeinen  Zeitung**  nicht  ein  neues  auf  Geldgewinn  bei'echnetes  und  darum 
dem  (ieschmack  der  gros.-scn  blasse  folgendes  Blatt  erstand,  sondern  eine  vornehme  allgemeine 
Europäische  Stiatenzeitung  von  grossem  Zuschnitt,  für  Politik  und  Kultur  jeden  Inhaltij,  für 
Fortschritt  und  Freiheit  im  besten  Sinne,  von  grossen  Gesichtspunkt<?n,  von  festem  Charakter 
und  maassvoller  Form.  Er  war  weitblickend  trenug..  den  ideellen  Vortheil  und  die  ausser- 
ordentliche Macht  ü])er  ilie  Oti'entliche  Meinung,  die  ihm  dieses  Blatt  vers«'haft'te.  höher  an- 
zuschlagen als  die  materiellen  Oi)fer.  die  er  dafür  zu  bringen,  und  die  böswilliiren  (-hikanen, 
die  er  dafür  zu  erdulden  hatte.     Und  so  hat  er  sein  -Schoosskind"  durch  alle  Fährlichkeiten 


(Jeisteshelden  (Führende  (ieister).     18.  JJand.     Berlin,  Ernst  Hofmann  &  Co. 


Anzeiiren.  4f5,S 

unJ  Vertblirunsren  uiit  Ausdauer.  Muth  und  (losthick  hin<iun'hsri»leit«»t  und  daduivii  sich  für 
>eine  üliriire  Wirksamkeit,  nauientlirh  die  politische,  eine  Stütze  bewahrt,  die  seinen  Kintiiiss 
we>entlich  mit  beirründet  hat.  .S-häffle  hat  in  den  lol,8r*'nden  Kapiteln  immer  witnler  Anlass, 
darauf  iiinzuweisen.  zunächst  )>ei  der  Hespreehunsr  des  Vert*assunirspi»litike»*s.  Ks  ist  ein 
schönes  Krtrebnis  der  unermüdlichen  Forschunirt»n  S<'hftt'tles.  dass  er  nun  im  einzelnen  akten- 
Uhlsvii:  die  hohe  Bedeutun^jr  in  helles  Licht  stellen  konnte,  die  ("otta  als  Volksvertn^ter  von 
1«S1.'>— 1S31  zukam.  Kr  erscheint  jetzt  als  einer  der  Heirründer  der  württemlMMyischen  Vt»r- 
fa^sunir.  und  zwar  als  der  staatsmännisch  weitest  blickende  der  damaliiri^n  KKmpter.  Denn 
seinen  ireschickten,  eine  Versöhnun«r  anbahnenden  Vorscliläg^en  ist  es  zuzuschreiben,  dass 
Künisr  Friedrich  nach  lanirem  Widerstreben  endlich  die  altwürtt^mlwM'gische  Verfassunir  als 
Grundlatre  des  neu  zu  schatfenden  Verfassungsvertraj,'><  anerkannte,  und  von  diesem  Aujjen- 
blicke  an  hat  Cotta.  der  doch  selbst  den  KOni«r  als  persönlichen  Keind  hatte  kennen  lenien 
müssen,  «unter  Einsetzung:  seiner  hohen  l*opularitat  und  selkst  seiner  persOnlichiMi  Sicherheit 
«reiren  die  fortan  faktiöse  und  reaktionäre  Fort>it»tzun<f  der  Opposition,  aber  «.'enau  für  jt»ne 
L(Jsun<„^  «gestritten,  welche  „schliesslich  unter  dem  Drucke  dix)honder  auswärtijrer  Kinmischunyr 
von  dieser  selben  Opposition  ohne  weiteres  Murren  rasch  angenommen  worden  ist**. 

Das  Bedeutendste,  was  Cotta  in  der  prrossen  Politik  ^»"ewirkt  hat,  jjehört  der  (JrUndun«»- 
des  Zollvereins  an.  Dass  er  dabai  aber  nicht  blos  der  Beauftraj^^  von  Bay(»ni  und  von 
Württemberj,^  war,  sondern  vielmehr  wesentlich  mit  die  lebendijjo  Triebkraft  bildete,  diwi 
versteht  Schüftie  nicht  nur  durch  seine  aktenmässi<re  Darstellun<j  des  Verlaufs  der  VtTlmnd- 
lun««^en  klar  zu  stellen,  sondeni  belehrt  es  auch  mit  den  ausdrückli(?hen  Zeujrni**«en  der  preussischen 
Unterhändler,  namentlich  des  Finanzministers  von  Motz.  Für  eine  Mission,  die  in  erster  Linie 
der  wirthschaftlichen  Wohlfahrt  und  Fiinivruni»-  Deut^jchlands  diente,  war  Totta  eben  der 
peeiirnete  Mann,  wie  er  durch  seine  unennUdliche  Thätijrkeit  zur  Jlebunjr  »ler  verschiedensten 
Zweig-e  des  wirthschaftlichen  Le!>ens  bewiesen  hatte. 

So  schildert  Schaffte  Cottas  politisch-volkswirthschaftliche  ThätiyfkcMt  nach  ihrer  sach- 
lichen Bedeutunijr,  betont  aber  dabei  immer  in  erster  Linie  die  Persönlichkeit  seines  Helden, 
welcher  „der  echte  Sohn  der  Frühepoche  «les  J Liberalismus  war,  einer  der  hervorraj,'en<lst.<»n 
und  besten  Typen  des  letzteren  zu  einer  Zeit,  als  das  thatsächli<>he  Bekenntniss  zum  wahren 
Freisinn  noch  persönliche  und  sachliche  Opfer  aller  Art  kostete".  Man  kann  es  dem  Bi<»- 
«rraphen  nicht  verübeln,  dass  bei  seiner  eingehenden  Versenkunj;  in  seinen  (ie«,'enstand  seine 
Schrift  den  Ton  eines  Paneiryrikus  «rewann,  der  noch  dazu  bei  ihrer  ursprUn(>'lichen  Bestimmunir, 
das  lOOJähriüre  GedHchtniss  von  (*ottas  (^bemahme  der  Buchhandlunfjr  in  der  MAlluffMneinen 
Zeitun«/"  zu  feiern,  wohl  am  F'latze  war,  bei  der  jetzijjfen  Buchausjfabe  aber  vielleicht  besser 
etwa«  L^emässi<rt  worden  wäre.  Man  empfindet  im  Stil  manchmal  ncM'h  ziemlich  deutlich 
diesen  rrsj)run<r,  wie  ja  auch  die  Zusätze  und  Veränderun'jren  «^^e^enüber  dem  erst4»n  Dnick 
(A.Z.  Dez.  1887  -.Jan.  1888)  nur  irerinjrfüjfij»"  sind.  Kin  weiterer  Wunsch  wäre  eine  «etw/w 
eiu'j'eiiendere  rntersuchunL''  der  Verla jrsbeziehunjren  Cottas  ausser  zu  Schiller  inul  (ioethe; 
es  würde  sich  dabei  «j:ewiss  noch  manches  Charakteristische  und  Interessante?  erireben.  jeden- 
falls aber  eine  Unsicherheit  verschwinden,  wie  sie  sich  in  dem  bedenklichen  Fni«/ezei<hen  bei 
dem  -kritischen  Orakel  zu  Weissenfels"  CS.  181)  verräth.  Natürlii^h  ist  hier  Müllner  iremeiiit, 
der  damals  Cottas  Litteraturblatt  redijrirte.  Jedenfalls  aber  hat  Schätze  diw  Verdi«^nst.  die 
vorher  nicht  Lrenü^rend  ürewürdiirten  Seiten  von  Cottas  Wirken  in  eindrin'.^ender.  lichtvoller 
Wei>e  klar  «j^estellt  und  ein  Gesammtbild  seiner  i'ersönlichkeit  jreireben  zu  haben,  das  den 
grosNcn  Buchhändler  überzeu'j-end  als  einen  der  fllhrenden  (ieister  si'iner  Zeit  «»rwoist. 

Krich   petzet. 


469 


Biot^'raphische  Blätter. 


Die  Todten  des  ersten  Halbjahrs  1895. 

Verzeichnet  von  MAX   LAUE. 


I.   Fürstlichkeiten 

(Günther  Friedrich)  Woldemar.  Fürst  zu  Lippe, 

*  18.  April  1824  zu  Detmold,  |  i>0.  Miirz 
zu  Detmold. 

Ismail  Pascha,  Exchedive  von  Ägypten,  *  31. 
Dez.  1830  zu  Kairo,  •\-  2.  März  zu  Kon- 
stantinopel. 

Abu  Baker,  Sultan  von  Johore  in  Indien,  * 
183(),  -|-  5.  Juni  in  London. 

^laha  Wajirunhis,  Kronprinz  v.  Siam,  *  27. 
Juni  1878,  -J-  4.  Jan.  zu  Bangkok. 

K.  K.  Feldmarschall  Albrecht  (Friedrich  Ru- 
dolf Dominik),  Erzherzog-  v.  Österreich,  * 
3.  Auir.  1817  zu  Wien,  -J-  18.  Febr.  in  Areo. 

Alexis  Miehailowitsch,  (Jrossfürst  v.  Russland, 

*  28.  Dez.  1875  zu  Tiflis.  f  2.  März  in 
Siin  Kemo. 

I*rinz  WolfLran«,'   Maria   Leo])old    v.  Baiem, 

*  2.  .luli   1879  zu  Amsee,  -}-  31.  Jan.  in 
München. 


und  hoher  Adel. 

FVanz  Albrecht    Erbprinz  v.  Oettingen  -  <  >et- 

tingen,  *  2.  Sept  1879,  f  9. Mai  in  München. 
Richard    Fürst   v.  Mettemich-Winneburir,    * 

7.  Jan.  1829  zu  Wien,  i  28.  Febr.  das. 
Wilhelm  Albrecht,    Fürst   v.  Montenuovo,   * 

9.  Aug.  1821   zu  Salagrande,    f  7.    Aj»ril 

in  Wien. 
Stana  Petrowitsch,   die  ^lütter  des  Für:>t^n 

Baice,    •}• 


Nikolaus  v.  Monteneirro,    *    zu 


11.  Febr.  in  Venedig. 

Eulalia  Egidie,  Prinzessin  v.  Löwenstein- Wert- 
heim-Rosenberg,  '^  31.  Aug.  1820  zu  Klein- 
heubach, -J-  Finde  Fe])r.  das. 

Fürstin  Hedwige  de  LIgne,  *  29.  Juni  1815, 


•^14.  Febr.  zu  ]*aris. 


Julie  Fürstin  zu  Liechtenstein,  geb.  (i rätin 
l»otocka,  '^  5.  Dez.  1818,  i  21.  Mai  in  Wien. 

Wilhelmiiie  Marie  Elisabeth,  Prinzessin  v. 
Montleart-Sachsen- Kurland,  *  1829,  f  25. 
März  in  Wien. 


± 


Dr.  Heinrich  v.  Friedberg,  f.  preuss.  .fustiz- 
minister,  *  27.  Jan.  1813  zu  Märkisch- 
Friedland,  -J-  2.  Juni  in  Berlin. 

Josepha  Frh.  v.  Linden,  württemb.  ^linister 
a.  D.,  *  7.  Juni  1804,  i  31.  Mai  zu  Stutt- 
gart. 

Dr.  Ludw.  Aug.  v.  Müller,  bair.  Kultusminister, 
*  19.  Aug.  1846.  t  24.  März  in  München. 

Staatsrath  Karl  Graf  v.  Tauffkirchen,  bair. 
Minister,    *  7.  Juli  1826  zu  ^lünchen, 

25.  April  in  Stuttgart. 
Wirkl.  Geh.  R.  Julius  Hans  v.  Thummel,  sächs. 

F'inanzmi nister,  *  25.  Älai  1824  zu  Gotha, 
-[■  12.  Febr.  in  Dresden. 

Kabinetsminister  v.  WolfTgramm,  •}•  11.  April 
in  Detmold. 

Johann  Frh.  Falke  v.  Lilienst^in,  Sektions- 
chef im  österr.  Min.  d.  Äussern,  *  21.  Mai 
1827  in  Ofen,  f  28.  Mai  in  Wien. 

Ploriano  Peixoto,  vorm.  Präsident  d.  Republik 
Brasilien,  -J-  28.  Juni  in  Divisa. 

Nikolai  Karlowitsch  v.  Giers,  russ.  ^linister- 
präs.   d.  Auswärtigen,    *  9.  Mai   1820,    -|- 

26.  .fan.  zu  St.  Petersburg. 
J.  A.  Wyschnegradsky,    f.  russ.  Minister,  i 

5.  April  zu  St.  l*etersburg. 
Alexander  Abasa,   f.  russ.  Finanzminister,   * 

1822.  t  5.  Febr.  in  Nizza. 
Henrv  Austin  Bruce,  Lord  Aberdare,  f.  engl. 

Minister,   •■'  1815  zu  Duftnn,  i  25.  Febr. 

in  Lrmdon. 
Lord    Uandoli)h   Churchill,    f.  Staatssekretär 


II.   Staatsmänner. 

für  Indien,  *  13.  Febr.  1849  zu  IMenheini 


Palace,  -j-  24.  Jan.  in  London. 

Georg  Robert  Charles,  13.  Fiarl  of  Pembroke, 
f.  Unterstaatssekr.  d.  Krieges,  *  6.  Juli 
1850,  •}•  im  Mai  in  Bad  Nauheim. 

Walter  l^uinton  Gresham,  Staat ssekr.  d.  Aus- 
wärtigen, *  17.  März  1833  zu  Lanesville, 
-{-  28.  Mai  zu  Washington. 

Pierre  Legrand,  f.  Minister,  *  13.  März  18:U 
in  Lille,  f  1.  Juni  in  Paris. 

Alexander  INartin,  gen.  Albert,  f.  Arbeits- 
minister, *  1815  zu  Bur\',  f  28.  ^lai  in  Paris. 

Ferrari,  ital.  Unterstaatssekr.  im  Min.d,  Ausw., 
-J-  10.  Juni  in  Rimini. 

Hasselman,  f.  niederl.  Kolonialminister.  *^  1815, 
i  29.  März  in  Tiel. 

Abreu  Souza,  f.  portug.  Ministerpräs.,  •{-  Mitte 
Jan.  in  Lissabon. 

Dschevdet-Pascha,  türk.  Minister,  *  1825,  f 
26.  Mai  in  Bebek. 

Sir  William  ^lontagu  Manning,  australischer 
Staatiimann,  *  1811,  t  7.  März  inSvdnev. 

Frh.  Emil  v.  Richthofen,  f.  Gesandter.  *  1810. 
-j-  Ende  Juni  in  Baden-Baden. 

Wirkl.  Geh.  R.  Georg  (traf  v.  Wertbem- 
Beichlingen,  f.  Gesandter,  *  20.  Nov.  1816, 
f  2.  Febr.  in  Beichlingen. 

Geh.  Lesrationsr.  a.  I).  Ludwig  v.  Hirschfeld, 
*  1.  ()kt.  1842  zu  Ludwigslust,  i  17.  Febr. 
zu  Berlin. 

Francesco  MarcheseCurtopassi,  ital.  Gesandter, 
-j-  7.  April  in  Wien. 

III.   Politiker. 

Gutsbesitzer  in  Neuenahr  Franz  Bresgen,  Mit-   '   f.  01)erbürgermeister  Karl  v.  Heim,  f.  Reichs- 
glied des  Frankfurter  i Parlaments,  '-^  1815,  tagsabgeordneter,  *  20.  Dez.  1820,  f  9.  April. 


■f  1.  Juni  zu  Neuenahr. 


Bürgermeister  Gottfried  Kalmring,  f.  freikons. 


Die  Tüdten  des  ersten  HallijahiN  1895. 


470 


llfichstairsabirftonlnpter.  *  9.  Febr.  1840  zu 
Kcrjjslf'bon,  -}•  28.  Febr.  in  Weimar. 
Dr.  I  { udolf  Schieiden,  f.  I  {eifhstagrsiibgeordneter. 

*  22.  Juli  1815  zu  Holstein,  f  25.  Febr. 
in  Freiburc"  i.  B. 

f.    l)iri<j-ent     d.     I']sslin<ver    Maschinenfabrik 
Kmil  V.  Kessler,  f.  nl.  Jleichsti»irsniit2"lied, 

*  2.  Febr.  1841  zu  Karlsruhe,  -J*  10.  Mai 
zu   Baden-Baden. 

Gutsbesitzer  .lean  Jansen,   f.  nl.  Koiehstacs- 

niitiflied,    *  2.  Febr.  182.3    zu    Harxheini, 

•{-  24.  .lan.  in  Kaisei*slautern. 
Burirhard  Frh.  v.  Schorlemer-Alst  Centrums- 

niitjyrlied  des  Keichstai,''s,    *  21.  Okt.  1S25 

zu  Herrinjrshausen.  -J-  17.  Miirz  in  >riinster. 
Gutsbes.  FfM'dinand   Kersting,    f.   Keichstaij^s- 

njitdied  (1.),  -  20.  .Alärz  1832,  t  28.  Jan. 

in  BOkenforde. 
Pfarrer  Adam  Haus,    UeiehstasTsmiti^l.  (1.).  ""' 

f<.  April  1830  zu  Aschaffenburc-,  f  IH.  März 

in  Wörth  a.  ^\. 
Kaufmann  Barthel  Haanen,  f.  Eeichst^g^mitirl. 

(1.).  *  l.Aui;.  1813  in  Neuss,  i  18.  Febr. 

in  Köln. 
Geistl.  R.  Kduard  Müller,  f.  Keichstag-sniitirl. 

(1.).  =^  15.  Nov.  181S  zu  (^uilitz,  |  O.Jan. 

in  Xeisse. 
Stadtrath    Justus  RackowskI,    f.  Ueichstagrs- 

mit'jl.  (I.).  ''  17.  April  1S45  zu  Allenstein, 

I  10.  Mai  das. 
(iut^bp<.  Thaddiius  Conrad,  f.  Heiehst^iirsmitcrl. 

(1.).   '-^  13.  April   1802  zu  Neurodo,    i  15. 

.luni  zu  Buchwald. 
Advokat  Dr.  ('harles  Abel,  f.  KeichstaL^mitq'I. 

(Protest.),  '•'  2.  Dez.  1824  zu  Diedenhofen, 

-J-  2.  ^lai  in  (Jentrinp^en. 
lUidolf  Frh.  v.  Buddenbrook J  >ttlau,  Herren- 

hausmitirl..    *   20.  April  1H21   zu   Koniirs- 

berir,  v  22.  Mai  in  Berlin. 
I.andrath   Carl   v.  Risselmann,    kons.   Land- 

taij-snbir.,    *  12.  Aug'.  1832,    -J-  0.  Juni  in 

Berlin. 
Hofmaurenueister  Kobert Schmidt,  kons.  Land- 

tasrsabL»-..  -  27.  Sept.  1840,  t  23.  Febr.  in 

Steditz. 
A'orwerksbos.  Alex.  Carl  Paul  Brauner,  kons. 

Landta^rsabo-.,  -  21.  Mni  1843,  i  21.  Jan. 

in  Wilkau. 
jleinr.  (iust.  Uwjo  v.  Langendorff,  frcikons. 

T.andtai.^^abir.,  -  2S.  Juni  1S17.  -J-  23.  ^farz 

in  Berlin. 
Fabriklie^.    Kommerzienr.    Karl    Auq-,  Linke, 

nl.  Landtal.•■sabI,^.  '•'  20.  Febr.  1829  zu  Alt- 

(iebhardsdorf.  y  1>^.  Juni  in  Berlin, 
r^tto    Hermann   Ottens,    nl.  Lan«ltaL'"sabir..    ■■'- 

21.  Sppt.  1825.    7  3.  Juni   in   Kimsbüttel. 
Lan(lc>dir.  a.  I).  (.'hristian    Friedrich    Wirth, 


fi-eis.  Landtairsabcr.,    *    21.    Dez.  1820,    ^- 

20.  April  in  Wiesbaden. 
Ptitterirutsbes.  Alexander  v.  Schalscha,  Cen- 

trumsmitg^l.  d.  Abtreordnetenh..  *  9.  Aui^. 

1830.  t  18.  März  in  Berlin.  . 
Wilhelm  Schoben,  Centrumsm.  d.  Abf;^..  *  29. 

April  1812.  i  13.  April  in  Köln.  ^ 
Redakteur  l*et<»r  Hauptmann,  Centrumsm.  d. 

Aber..   ■'  25.  Sept.  1825,  f  28.  .Mai  in  Bonn. 
Kduard  Frh.  v.  Hayden  v.  u.  z.  Oortf,  üsterr. 

Beichsrathsmitf,»*!.,    "^  1815,    -J-  0.  Mar/  zu 

Dorff. 
Dr.  Josef  Fanderlik,    Pieichsrathsmitifl.  (Alt- 

czeche),  -  4.  Mäiv.  1839   zu  Olmiltz,  f  ^• 

Mai  in  Un<rarisch-H radisch, 
(irundbes.  .fosef  Hoch,  Osterr.  Ileichsrathsabg., 

"^  1835.  f  0.  Mai  auf  der  Fahrt  von  Pross- 

nitz  nach  Hrubschitz. 
Grossyrrundbes.    (.)tto    Frh.    v.    Wächter,     f. 

österr.  Beichsrathsabir..  *  1831,  f  21.  Juni 

in  Keichenau  (NiederOst<?rreioh\ 
Dr.  Kutschora,    Führer  der  .luni^czechen,   f 

17.  .fan.  in  Pra«;^. 
Josef  Neuwirth,  »stcrr.  Keichsrathsabü'..  •  0. 

Mai  1839  zu  Triesch,  f  20.  Mai  in  ?klaria- 

irrün. 
Dr.  (Juido  Frh.  v.  Sommaruga,  Osten-.  Reiehs- 

rathsabor.,  *  22.  Jan.  1842  in  Wien,  ^  11. 

.lan.  das. 
Ant^m  Ur.  v.  TyszkowskI,  österr.  Keichsraths- 

abg.  iPolenklubJ,  -j*  9.  Mai  in  Wien. 
Dr.  Auirust  Weeber,  österr.  Peichsrathsabg. 

(deutsch-lib.).  *  1820,  i  15.  Mai. 
Sir  Robert  Peel,  f.  Mitgrl.  d.  Cnterhauses,  * 

1822,  t  10.  Mai  in  London, 
f  Jeorf^e  Thompson,  f.  Parlamentsmitfrl., "''  1803, 

•|-  lU.  April»  in  Aberdeen. 
Ijimh  ^larie  (iajsiton  (iraf  de  Douville-^Iail- 

lefeu,    franz.  I)<»put.,    *    7.  Au|j.  18.35  zu 

Paris.  7  Knde  Jan.  in  Hveres. 
Charles  Merlin,  franz.  Senator,  -J*  0.  Ai)ril  in 

Douai. 
Rathier,  franz.  Deput.,  -J-  0.  .lan.  in  Paris. 
Dr.  jur.  Filippo  Capone,  Senator,  -j*  11.  Juni 

auf  der  Fahrt  na«'h  l*an}rani. 
demente  Corte,  Senator,  *  1H25.  -J-  25.  März 

in  Vii»^one. 
(^iustijv  (iraf  Lagerblelke,  f.  Präs.  d.  .schwed. 

Kammern,  -J-  (i.  März  in  Stockholm. 
Kapit.  William  Dinesen,    dän.  Abgeordn.,    -J- 

28.  März  in  Kopenhairen. 
Thomas  Nielsen,  Führer  d.  dän.  iremäss.  Unken, 

Y  2t).  Mrtrz  in  Kopenhajren. 

Victor  V.  Hartmann,  tinnl.  Senator.  *  18.3U, 

V  Mitte  Mai  in  13(mn. 

Frederick  Douglas,    ein  Farbisrer.    *  1817,  -|- 
im  Febr.  in  Anar'ostia. 


IV.    Hofwürdenträger  und  Beamte. 

Max  <  iraf  V.  Holnsteln,  ( )berstallmeister  Köniir  1    Max  v.  Rathenow,  Kl^I.  preuss.  Kammerherr 

Lu.lwi-  JI..   *  19.  Okt.  is:j5,   t   1.  Febr.  und  Ccrennmienmeister.    -  2S.  März  18;]0 

in  Srhwarzcnfcld.  '       zu    Pibcrt^'ich.    f    Kn«l»*    ^lai    zu  Stabel- 

A.  Kundurlotis,   Obcrhofmarsrhalj  d.  Kl'"^.  v.  witz. 

(Iric'henland,  y  L».  Mai  in  Athen.  AVirki.  (Jeh.  Ob.  Peir.  P.  a.  D.  Dr.  (Justav 


471 


Biographische  Blätter. 


Singelmann,  f.  vortr.  ]{.  im  Min.,  *  1826, 

-}-  23.  März  in  Berlin, 
(ieh.  Ob.  Hei;.  ^^-  ^- 1^-  ^^?on  Frh.  von  den 

Brincken,  f.  im  Min.  d.  Inn.,  *  5.  Jan.  1834 

zu  Frankfurt  a.  M.,    -j-    11.  Mai   in  Char- 
lottenburg, 
(irossherzl.  hess.  Geh.  K.  Dr.  Bernhard  Jaup, 

im  Min.  d.  Inn.  u.  d.  Justiz,  -}•  13.  Febr. 

in  Dannstadt, 
(ieh.  Ob.  Med.  K.  (iustav  Adolf  Schönfeld, 

vortr.  Jl.  im    Kultusmin.,    *    1839,    f   12. 

Miirz  in  Berlin. 
:Ministerlalr.  Joh.  Salzer,    *    1841,    t    Ende 

Febr.  in  Wien. 
Grossherzojrl.  hess.  Regierungsr.  Dr.  Hesse, 

-}-  ö.  Mai  in  Danustadt. 
Geh.  Ob.  Finanz- U.  Peine,  f  4.  April  in  Cassel. 
Geh.   Ob.   I*ost-K.  Johannes  Triebet,    vortr. 

K.  im  Keichspostamt,  *  183ö,  f  18.  Jan. 

in  Berlin. 
K.  Iv.  Geheimr.  u.  Sektionschef  a.  D.  Karl 

Frh.  V.  Pusswald,  *  1825,  f  23.  Mai  in  Wien. 
Keirhsgeriihtsr.  a.  D.  Dr.  jur.  Otto  Baehr, 

*  2.  Juni  1817  zu  Fulda,  i  17.  Febr.  in 
Cassel. 

K.  württ.  r)berjustizr.  Kdmund  Frh.  v.  Ow, 

*  10.  Okt.  1815,  t  28.  März  in  Stuttgart. 
1  )r.  Heinrieh  Martin,  Oberappellationsgerichtsr. 

a.  1).,  *  1810,  i  14.  März  in  Cassel. 

Appellationsgeriohtsr.  a.  D.  Ludwig  Heim, 
^  180(),  t  U.  Febr.  in  Nürnberg. 

Emil  Bernhard  Jacobi,  Senat«präs.  d.  Ober- 
verwaltungsgeriehts,  *  5.  Dez.  1828  zu 
Graudenz,  -|-  12.  April  in  Berlin. 

AVirkl.  (Jeh.  K.  Dr.  iur.  Ferdinand  Grimm, 
Obortribunals-Vicepi*ä.sidenta.  D.,  *22.  Sept. 
1806  zu  Neviges,  i*  27.  febr.  in  Wies- 
baden. 

(ieh.  Ob.  .Justiz-R.  Gustav  Herm.  Eichholtz, 

*  IS.  Doz.  1837  zu  Galitten,  i   17.  Juni 
in  Berlin. 

Präs.  d.  Oberlandesger.  in  I*()sen  Frantz,   •[- 

5.  April  in  Posen. 
K.  bair.  Reichsr.  Dr.  Ludwig  v.  Neumayr,  f. 

Präs.   d.   Obersten  Landesger.,   *  181Ü,  -}- 

4.  März  in  .München. 
K.   K.   Geh.  U.  Johann  Frh.  v.  Wenisch,   f. 

( )l)erlandesgerichtspra,s.,  *  18()2,  f  8.  März 

in  (Jraz. 
K.  K.  wirkl.  (ieh.  U.  Aloys  Mages  v.  Kom- 

pillaii.  f.  Oberlandesger.-IVäs..  ''  2S.  Aug. 

1S-J3  zu  Bozen,  -j-  23.  Ap.  in  Innsbruck. 
Sir    Jaiiics    Bacon,    letzter   Vioekanzler   der 

Chancery    Division,   *   171)8.   -[-   1.  Juni  in 

London. 
lObenezer    |{ok\voo<l  Hoar,    f.   (ieneralstaats- 

anwalt  d.  nonlam.  Cnion,  ''■''  ISIO.  y  1.  Feb. 

zu  Ccmrord. 
Ju.stiz-Prokurator  SiLniiund  Schott,  *  5.  .lan. 

1S18  in  StuttL^1rt.  -j-  4.  .luni  das. 
Wirkl.   (ioh.    K.   Adolf  v.  Körber,   (ienoral- 

landsi'haftsdir.  in  Westproussi'n.  "^  IS.  Aug. 

1817  in  Sandau.  f  11.  .MUrz  in  Kairo. 
K.  K.  wirkl.  <ieli.   li.  Joseph  Für>t  v.  Colio- 


redo-Mannsfeld,  f.  Landmarschall  v.  Nieder- 

österr.,    *    26.    Febr.    1813    zu    Wien,   t 

22.  April  das.  ^ 

Carl    Gu.stav  Frh.   v.  Ugglas,    f.    Ol^erstatt- 

halter  v.  Stockholm.  *  1822,  i   19.  Febr. 

in  Stockholm. 
Reirierungspräs.  a.  D.  Wilh.  Winter,  *  1.  Dez. 

1803  zu  Dillenburg,  t  Ü.  ^iJiri,  in   VAius- 

hausen, 
(leh.  Keg.  U.  Dr.  Dan.  Heinr.  Ludwitr  Bening, 

*  18()1,  t  10.  März  in  Hannover. 

Geh.  Keg.  H.  Christian  Josef  v.  Zezschwitz, 

Amtshauptmann  in  Bautzen,  *   18.  Sept. 

1838  zu  (firlachsdorf,  f  16.  März  inBautz«'n. 
Oberlinanzrath    Karl   v.    Loeben,    Oberforst- 

meistor  zu  Zschopau,   *  1831.   -J-  4.  Juni 

in  Zschopau. 
Grossh.  Sachs.  Finanzrath  Max  v.  d.  Osten, 

•J-  26.  April  in  Giessen. 
Geh.  Ob.  Keg.  U.  Eggert,  *  1821,  t  29.  MUiz 

in  Erfurt. 
Keg.  K.  F.  Eggli,  *  Sept  1838  zu  Küthi.  t 

24.  Jan.  in  Bern. 

Senator    Dr.   Arthur   (iustav   Kulenkamp    in 

Lübeck,  *  1827,  i  16.  April  in  Montreux. 
Sir  KolK?rt  Dutf,   Gouverneur  v.  Neuseeland, 

-}-  15.  März  in  Sydney. 
Bernh.    Frh.    v.    Richthofen,   Polizeipiü^. .   * 

8.  Juni    1836    zu  Cammerau  i.    Schi.,   f 

6.  Juni  in  Bonn. 
Geh.  Ob.  Keg.  K.  a.  D.  Julius  Kieschke,   f. 

Oberbürgenneister  v.  Königsberg,  *   1811». 

-}-  10.  April  in  Berlin. 
Geh.  Ob.  Keg.  K.  Friedrich  Bötticher,  Ober- 
bürgermeister v.   Magdeburg,   *   24.   Jan. 

1826  zu  Magdeburg,  -j-  19.  .lan.  in  Berlin. 
Dr.  iur.  Alfred  Stiibel,  f.  Oberbürgermeister 

v.  Dresden,  *  3.  April   1827,    f    *J-  Miirz 

in  Dresden. 
Cieh.  Keg.  K.  W.  A.Bredt,  f.  Oberbürgermeister 

V.  Barmen,  *  1818.  i  23.  März  in  Honnef. 
Hofrath  Theod.  Maercker,  Bürgemieister  von 

Zweibrücken,  *  1833,  f  1-  M»»- 
Geh.  Ke?.  K.  Neubourg,   f.  Bürgermeister  v. 

Stade, ^*  1809,  i  Endo  Jan.  in  Stade. 
.Fustizrath  Dr.  Julius  Oskar  Zenker,    Vire- 

vorst.  d.  Stadtverordnetenvers.,  *  1837.  -J- 

25.  Mai  in  Leipzig. 

K.  Kath  Dr.  Edmund  Schebeck,  f.  Handel» 
kammersekr.  (auch  Historiker),  *  1820.  f 
11.  Febr.  in  Prag. 

Carl  Oldenburg,  grossh.  mecklenb.  General- 
zolldirektor. *  1831.  -J-  21.  .Fan.  i.  Schwerin. 

Sir  Kobert  Hamilton,  Präs.  d.  britt.  Zollamt-^. 

*  1836,  t  22.  April  in  London. 

Sir  Charles  Mills,  Generalagent  der  Kap- 
kolonie in  London,  *  1825  in  Iscbl,  "t  Ende 
Mfirz  in  London. 

Prof.  Pawlow,  Mitgl.  d.  archHolog.  Komm.  d. 
russ.  Ministeriums  d.  Volksaufklllrunu',  ^ 
1823,  t  12.  .Mai  in  St.  Petersburg. 

Fürstbis(!liöti.  Konsistoriair.  u.  Gen.-Vikariats- 
Amtsr.  a.  1).  Schumann,  *  11.  Mai  isi4 
zu  Hunzlau,  -{-  13.  Februar  in  Bi*eslau. 


Die  Todteil  des  ersten  Halbjahrs  1895. 


472 


I 


Dr.  Theod.  Regenburg,  ehem.  Stiftsam tiiiann, 

*  1815,  f  8.  Juni  in  Kopenha<^en. 
Intendanturrath  d.  könijjl.  Sohau.spiele  in  Ber- 
lin P:mil  Taubert,  *  23.  Jan.  1844  in  Ber- 
lin. -{-  10.  April  da.s. 

Hoftheaterintendant  Frh.  v.  SeckendorfT- 
Aberdar.  f  9  Febr.  in  Altenburg. 

Carl  V.  Stegmann,  f.  Dir.  d.  Bair.  (ievverbe- 
niuseums  in  Nürnberg,  *  1832,  -}-  28.  ^lai 
in  Weiherhaus. 

Dr.  Jos.  Eduard  Wessely,  Insp.  d.  herz.  Mus. 
in  Braunschweig,  *  8.  März  182(5  zu  Welle- 
tau, f  18.  März  zu  Braunschweig. 

Sir  George  Scharf,  f.  Dir.  d.  nat.  Portrait- 
galerie  in  London,  *  1820,  7  19.  April. 

P.  Johann  Bollig,  Bibliothekar  an  der  Vati- 
can.  Bibl.,  -f  9.  März  in  Uom. 

Msgr.  Carini,  J*räfekt  d.  Vatican.  Bibliothek, 
f  25.  Jan.  in  Rom. 

Hofrath  Dir.  a.  D.  des  fürstl.  Museums,  Dr.  1 
Friedrich  Aug.  v.  Lehner,  *  10.  Okt.  1824  ; 
zu  Geislingen,  f  3.  Juni  in  Stuttgart.  ; 

V.    Heerführer 

(Generaloberst  Alexander  Aug.  Wilh.  v.  Pape,   ' 

*  2.  Febr.  1813  in  Berlin,  t  7.  Mai  das.   ' 
Generallt.  Carl  Friedr.  v.  Holleufer,  *  2.  Jan. 

1804  zu  Benkendorf,  -i*  12.  Jan.  in  Berlin. 

Tienerallt.  Albert  Leo  Ottoniar  v.  d.  Osten 
gen.  Sacken.  *  23.  Aug.  1811  zu  COslin, 
-[  (3.  April  in  Dresden. 

(ienerallt.  Hugo  v.  Roeenberg,  *  22.  Juni 
1835  zu  Puditsch,  i  17.  Febr.  in  Militseh. 

Generallt.  Franz  Fried.  Ale.xander  v.  Stuck- 
rad, *  20.  Febr.  1814  zu  Khein,  t  3.  Jan. 
in  Berlin. 

(renerallt.  Fried.  Ernst  Ferdinand  v.  Schellha, 

*  12.  März  1829  in  l^erschütz,  t  !"'>.  -Tan. 
in  Breslau. 

Generallt.  Carl  Theodor  v.  Strantz,  *  20.  Okt. 

1820  zu  Beriin,  i  29.  AprU  in  Beriin. 
General  d.  Inf.  (Jarl   Leop.   (iustav  Frh.  v. 

Buddenbrook,    *   4.  März    1810   zu   Lam- 

garben,  -j-  Ende  März  in  Düsseldorf, 
(reneral  d.  Inf.  Albert  Christoph  Göttlich  v. 

Barnekow,  *  2.  Aug.  1809  zu  Hohenwalde, 

-j-  im  Mai  zu  Naumburg, 
(ieneral  d.  Inf.    Gustav   Peter   W'ilhelm   v. 

Dresow,    *   5.  Febr.   1829    zu  Kosenberg. 

•j-  15.  Mai  in  Potsdam. 
Generallt.  Ad.  Carl  Aug.  Franz  (jeorg  Wilh. 

Kasimir   v.    Dewall,    *   11.  Juli    1811    zu 

(iiessen,  -[■  Ende  Alärz  in  Wiesbaden, 
(ieneral  d.  Inf.   Loop.   Aug.   Gotthard  .lobst 

Frh.  V.  LoSn,  *  24.  Juni  1817  zu  Luckau, 

•{■  2(j.  Febr.  in  Morsbroich. 
(ienerallt.  Theod.  Hubert  Carl  Frh.  v.  Loo- 

quenghien,  *  24.  Juni  18'2()  zu  Fürth,  f 

11.  Jan.  in  Bonn, 
(ieneralmaj.  Carl  Hcinr.  P^ichard  v.  Loeben, 

*  7.  Dez.  1833  zu  Beriin,    i   25.  Mai  in   | 
Detmold. 

Generalm.  Wilhelm  v.  Linsingen,  *  0.  Xov. 

1821  zu  llitterhude,  i  23.  Juni  in  Beriin. 


Gustos  Carl  Hörhammer,  a.  d.  Hof-  u.  Staats- 
bibl.,  *  12.  Jan.  18:U,  f  Ende  3lai  in 
München. 

Carl  Schnorr  v.  Carolsfeld.  (Jeneraldir.  der 
bair.  Staatseisenbahnen,  *  6.  Mär/.  1830  zu 
Dresden,  -j-  31.  Jan.  in  München. 

Stadtbibliothekar  Morin  v.  Nantes,  •}-  7.  Feb. 

(ieh.  U.  a.  D.  Friedrich  Konstanz  v.  Crlegern, 
Vors.  d.  Sachs.  Landesver.  z.  Pflege  ver- 
wundeter Krieger,  -j-  10.  April  i.  Dresden. 

Adolf  Brüggemann,  bevollm.  Dir.  d.  Aachener 
u.  Milnchener  Feuervers.  Ges.,  •}■  23.  April 
in  Aa<'hen. 

Josef  Frh.  v.  Krükl,  Dir.  d.  österr.  Tabaks- 
regie, -}-  31.  Mai  in  AVien. 

Keif.  H.  Alexander  Löwe,  f.  Dir.  d.  k.  k. 
J»orzellanfabrik.  *  24.  Dez.  1807  zu  St. 
Petersburg,  t  29.  .März  in  Wien. 

Geh.  Reg.  Bath  Dr.  Ludwig  Metzel,  Bureau- 
dir.  d.  preuss.  Herrenhauses,  *  1815,  i- 
6.  Juni  in  Berlin. 


und  Soldaten. 

Generalarzt    a.   D.    Dr.    ('arl    Ferd.    Herm. 

Hochgeladen,  t  14.  Jan.  in  Wiesbaden. 
Traugott  Karl,  Veteran  a.  d.  Freiheitskriegen. 

*  1798,  -}•  11.  April  in  Leipzig. 
Generallt.  z.  D.  Fedor  v.  WInckler,  *  26.  Aug. 

1813  zu  Mogwitz,  -[•  15.  März  in  Dresden. 
Generallt.  Julius    v.  Bosse,    f   29.  ^lärz    in 

Dresden. 
Generalm.  Carl  W^olftrang  v.  Heygendorf    =*" 

25.  Dez.  1806  zu  Weimar,  f  17.  Febr.  in 

Dresden. 
Generalm.  Jludolf  Koch,  *  11.  Juni  1822  zu 

Blieskastell,  f  9.  Mai  in  ^fünchen. 
K.  bair.  (ieneral  d.  Inf.  Carl  v.  OrfT,  *  10. 

Dez.  1817  in  Alzey,  -}•  31.  Jan.  in  Würzburg. 
K.  bair.  General  d.Inf.  Adolf  Rr.  v.  Heinleth, 

*  1822,  f  26.  Febr.  in  München. 

K.  bair.  Generallt.  W^ilh.  v.  Schleich,  *  1811, 

t  24.  März  in  München. 
K.  bair.  Generalauditeur  Albert  v.  Grimm,  f 

23.  Jan.  in  München. 
Württemb.  (ieneralm.  Ernst  Frh.  Pergier  v. 

Perglas,    *  27.  Jan.   1827,    t  22.  Mai  in 

Stuttgart. 
K.  k.  Feldmarschall  Lt.  Florian  Frh.  v.  Marchio, 

*  1803,  t  8.  Febr.  in  Baden  b.  W. 

K.  k.  Generalm.  Kari  v.  Muralt,  *   1802.  f 

25.  Jan.  in  Wien. 
K.  k.  Feldmarschall  Lt.  .Foseph    v.  Rott,    * 

1830,  t  11.  Mai  in  Budweis. 
K.  k.  Feldmarschall  Lt.  August  Rr.  v.  Ruff, 

■}-  24.  ,Ian.  in  Baden  b.  W. 
K.  k.  Feldmarschall  Lt.  Julius  VogI,    "h  17. 

Juni  in  Wien. 
K.  k.  Feldmarschall  Lt.  Franz  Graf  Wallis, 

Frh.  auf  Karighmain,  *  26.  Sept.  1838,  t 

1.  Febr.  zu  Sibelsberg. 
Wirkl.  (teh.  U.  Alois  v.  Baumgarten,    Feld- 

marschall  Lt.,  *  9.  März  1814  in  Aussfc, 

-J-  15.  Jan.  in  Wien. 


47:5 


Bio£,'raphische  Blätter. 


K.  k.  reldniarscliall  Lt.  Johann  Beck,  -J-  Anf. 

.fan.  in  Schwaz. 
K.  k.  FpIdziniirnioist^T  l*rospor  Frh.  v.  Docteur, 

1S1;J,  i*  17.  März  in  llietzin«»:. 
K.  k.  Fi'ldniai-schall  Lt.  Franz  Feldenhauer, 

■'  is-iil.  t  -it).  März  in  Wien. 
K.  k.  ?>l(iiiiarst'hall  Lt.  Anton  Györmörey  v. 

«iyonnüre  u.  Teolvar,  *  1837,  -j-  10.  April 

in  (liins. 
K.  k.  Foldniarschall  Lt.  Josef  Gabrianyl   v. 

Z^e^nive,  '■''  1822,  -j-  1.  Mai  in  Wien. 
K.  k.  Linionschirtskapitän  Heinrich  v.  üttrow, 

'■■'-  2(5.  .lan.  1820  zu  Wien,  t  2').  April  in 

AldiHzia. 
WirkL  Adniiral  of  the  fleet  Sir  (i.  T.  Phipps 

Hornby,  -J-  ^>.  März  in  London. 
Brit.  Adniiral    Lord    (-larence   Paget,    i  23. 

März  in  Briirhton. 
Hrit.  Adniiral  Sir  W.  Loring,  *  1813,  f  auf 

d«*r  Insel  Wi£,^ht. 
15rit.   Admiral    Lord    AIcester,    *    12.    April 

1S21,  -J-  30.  März  in  London, 
l^rit.  FeldniarM'hall  Sir  Patrick  Grant,  *  1804, 

V  28.  März  in  London. 
Hrit.  (ieneral  Sir  (ieorj^^e  Chesney,    *  1830, 

7  31.  März. 
Marschall    Francois    Certain    de    Canrobert, 
•  27.  Juni  1801)  zu  St.  C'erre,  i  28.  Jan. 

zu  Paris. 


Franz.    General    Raymond -Adolphe   Sere  de 

Kiviere.  -l*  18.  Februar  zu  Paris. 
Ivuss.  (leneral  v.  Olschewsky,  t  1(J.  Mäi*z  in 

St.  Petersburg'. 
Russ.   (renerallt.  Sabotkin,    -J-  1.  Januar   in 

St.  Petersburg:. 
Russ.    (teneral    der   Inf.   v.   BaggehufFWudt, 

'■'  1810,  i  20.  Mär/  in  St.  Petersburjr. 
Russ.  General  Glinka- Mawrin,  *  1810,  f  Ende 

März  in  St.  Petersburg-. 
Russ.  General  Alexander  Fedorowitsch  v.  Hahn, 

-  1809.  i  22.  März  in  St.  Petersbur«r. 
Beli»^.(ienerallt.  Baron  Vandersmissen,*!- 17.  Juni 

in  Brüssel. 
Span.  Msirschall  M.  Pavia,  -j-  5.  Jan.  in  Madrid. 
Nihad  Pascha  (eigrentl.  Severin  Rr.  v.  Bilinski ), 

*  1815,  -|-  14.  März  in  Konstantinopel. 
Sefer   J*ascha   (eio^entl.    Wladislaus    (iraf  v. 

Kosciol-Koscielski),  *  1820.  7  im  ]Mär/  in 
Bertoldstein. 
Dan.    Obei-st   Otto    Valdemar    v.    Hoskiaer, 

*  1829,  i  23.  Juni  in  Kopenhajren. 
Serb.  General  Horvatovic,   f.  Krieirsminister. 

t  12.  März  in  Belg^rad. 
Nordam.  General  Adam  Badeau,  *  29.  Dez. 

1831  zu  New  York,  i  20.  März  das. 
General  John  Newton,  Prä.s.  d.  Panama- Kisen- 

bahn-Geselischaft,    *  1823,    i   15.  Mai    in 

New  York. 


VI.    Geistliche  und  Kirchenftirsten. 


Peter  Mathifts  Snickers,  Krzbischof  v.  Utrecht, 
am  9.  AuL'.  181(3  zu  Rotterdam,  f  2.  April 
in  Ttrecht. 

Aniilcare  Malagola,  Erzbischof  v.  P>nno.  *24. 
Dez.  1840  zu  Modena,  i  22.  Juni. 

.Julien  Florien  Desprey,  Er/bischof  v.  Tou- 
louse. ■'•  14.  April  1807  zu  Ostricourt,  i  21. 
.lan.   in  Toulouse. 

Francisco  de  Paula  Benavides  y  Navarrete. 
Frzbischof  v.  SaraL'ossa.  "^  14.  Mai  1810 
zu  Bacza.  -J-  1.  April  in  Saraj^^ossa. 

Fran'-ois  Lagrange,  Bischof  v.  (.'hartres.  *  15. 
.März  1^27  in  Dun-lo-Roi,  -}-  23.  Juni  in 
( 'hartres. 

Johann  Goorir  Schopper,  Bischof  v.  Rozsnyö. 
9.  .März  ISJS  zu  Pest,  f  10.  April" zu 
Uo-^cnau. 

Dr.  Brabandere,  Hischof  v.  Hrüir<re.  -1-  1.  Auril 

tla>«*ll»st. 
Cardinal    Luiiri    RufFo-Scilla,    f.   Nuntius    in 
Münihoii.     '    Pi.   April    1840    zu   Palermo, 

Y  29.   Mai  zu   Rom. 

l>(»!nkai)irular  .\nt(»n  Abt  („Walther  v.  Mün- 
]iirli").     '■   21).  Di'z.    1841    zu    Seelenbery^, 

Y  P).   Februar  zu  Limbiirjr. 

<iuanlian  der  Kajm/iner  Neyssen,  -[-  29.  Jan. 

in   Mainz. 
.Ic^nitenjiatcr   Jakoli    Rathgeb,    -J-  7.   ^lai  in 

!\lost«T  \'a]konl)uri:. 
PatiT  Friedrich  Woldegg  (d.  i.  Friedrich  (iraf 

XU  \ValdliurL''-\V«»lfeL'"Lr- Waldsee».   '  29.  Sept. 

is<)l   zu  Wal.Kce.  y  -•»•  April  zu  L)itt(»n- 

llall. 


s 


Pater  Gratzmiiller,  Prior  des  Benedictinerstift 

St.  Stephan  in  Au«rsbur«r.  *  1823.  i  17.  .Mai. 
Cölftstin   Brader,    Abt    d.   Cistercienserstifts 

Stams.  -[-  Anf.  Jan. 
Lorenz  Wocher,  A])t  v.  Wettini,^n  und   in- 

fulirter  Prior  v.  Mehrerau.  *  1850.  -{-25.  April. 
Maria  Aui^nustA  v.  Sartorlus,  Oberin  des  Sacn*- 

('oeur-Klosters,  "  18-30  zu  Aa<'hen,  -}■  7.  Mai 

in  Paris. 
Dr.  Sylvester  Morarin-Andriewicz,  «rr.  orient. 

Frzbischof  von  Czernowitz,  *  14.  November 

1818  zu  Miltoka-Dra^omir,  -J-  15.  April  in 

( 'zemowitz. 
Theodor  Friedr.  Detlef  Kliefoth.  Oberkirchcm- 

rathsprUs.  a.  I).,  '•'  18.  Jan.  1810  zu  Körchow, 

-j-  20.  .hm.  in  Schwerin. 
Gust.  Theod.  Kittan,  *  11.  Nov.  1832  zu  Fl0s>. 

berjr,  -[-  1.  .Jan.  in  Priessnitz. 
Julius  Kraft,  ei-ster  Geistl.  an  Zion.  -j-  Mitte 

Juni  in  Rerlin. 
Dr.  Kari  Niemann,  Oberkonsistoriair..  *  1820, 

-[-14.  Mai  in  Münster. 
K(msistorialr.  Dr.  Kahle,   *  1830,  j-  3.  Mlirz 

in  Hannover, 
f.  (ieneralsuperint  Theod.  Emil  Lamberg,  ^ 

181(J.  t  -^S.  Febr.  in  Riga. 
Pastor  Neander  in  Mitau,  *  1802,  -J-  in  ^litau. 
(Jeneralsuperint.   Wladimir  v.  Ewert,   -J-   11. 

Fe))r.  in  Warschau. 
Dr.  ('.  F.  Baislew,  ev.  luth.  Bischof  v.  lviw(»n, 

"  1805,  Y  im  Mlirz  in  K<)penha5ren. 
Dr.  Fredrik  Fehr,  Pastor  priniarius  in  Stock- 
holm. -  1849.  -;-  1().  Mai. 


Die  Todten  des  ersten  Halbjahrs  1895. 


474 


C.  W.  Lambert,  Londoner  Missionar,  t  2:5.   ■    Pastor  Franrois  Pnaux,  i  21.  Feljr.  in  Paris. 

Mai  in  Binna.  i   Willi.  Schuifze,  Miti»l.  d.  Direktion  d.  franz. 

Dr.  \i.  W.  Dale,  Pred.  in  Binnin<,^hani,  '•'  1820,  Hrilderunitlit  in  llerrenlmt,  *  1845,  t  4. 


t  l:}.  MJlrz. 


.lan.  in  Berthelsdorf. 

VII.    Gelehrte. 

1.    (leisteswissenscliaften. 


A.  0.  Prof.  Dr.  Bernhard  Riggenbaoh,  Theo- 
lo?,  *  25.  Okt.  1848  in  Karlsruhe,  i  2. 
>liirz  das. 

Prof.  Dr.  Carl  Schmidt,  Theolocr,  *  20.  Juni 
1820  in  Strassburjr,  t  H.  März  das. 

Prof.  Ed.  Chr.  Flirchtegott  Adam,  Theolog:, 

*  1812,  t  18.  Juni. 

Prof.  Moriz  Carrlere,  Philos.  u.  Aesthetiker, 

*  5.  März  1817  zu  Griedel  f  18.  Jan.  in 
München. 

Prof.  friLstav  Glogau,  Philos.  in  Kiel,  *  6.  Juni 

1844,  i  28.  März  in  Griechenland. 
Avocat  Antoine  Molliere,  Philosoph,  *  1800, 

-{-  18.  März  in  Lvon. 
i»i-of.  Geor^  v.  GizyckI,  Ethiker,  *  14.  April 

1851,  I  4.  März  in  Berlin. 
Prof.  I.uijo  Ferri,  Philosoph,  *  15.  Juni  1820 

in  i^olojma,  i*  17.  März  in  Rom. 
Prof.  Ch.  SecrMan,  llechtsphilosoph,*  10.  Jan. 

1815,  *  21.  .lan.  in  Lausanne. 
Prof.   Carl  v.  Risch,  Jurist,  *  7.  Juli  1834 

zu  Kockenhausen,  -[-  20.  März  in  Würzburg. 
Prof.  Carl  Joh.  Fried.  Ludw.  Lüder,  .luri.st, 

*  2.  Sei)t.  1S:U.  f  20.  A])ril  in  Krlanjren. 
Prof.   Ernst  Rubo,    Jurist,  *    8.  Juli   1834, 

-j-  17.  März  in  Berlin. 
Prof.  Franz  Weiss,  Jurist,  *  18O0,  t  23.  Juni 

in  Graz. 
Karl  of  Selborne,    Kechtsi,^el. ,  *  1812,  i  0. 

Mai  in  London, 
i'rof.    Wilh.    Ferdinanil    Arndt,    hist.   Hilfs- 

Wissenschaften,  *  28.  Febr.  1830  zu  Kulm, 

-j-  10.  Jan.  in  Leipziir. 
Prof.   Frnst  Steindorff,  hist.  Hilfsw.,  *  15. 

Juni    1830    zu   F1ensl)urj.f,    -J-  0.  April  in 

(löttintren. 
Dr.  Hermann  Grote,  Nuniismatiker,  *  28.  Dez. 

1802  zu  Hannover.  -|-  3.  März  das. 
Prof.  GiLstav  Hirschfeld,  Archäolojr,  *  4.  Nov. 

1S47.  t  20.  April  in  Wiesbaden. 
Sir  Henry  Rawlinson,    Diplomat  u.  Archäo- 

loir.  *   1810  zu  ChadliuE^ton ,   •{-   5.  März 

in   London. 
Prof.  Sir  Ue«rinald  Stuart  Poole,  Archäolojr, 

^  ls.32  zu  London,  f  ^-  t'^'h»".  das. 
i'n>f.  Platen  Wassiljcwitsch  Pawlow,  Archäo- 

]o«r,   ■=  1823,  f  12.  Mai  in  St.  Petei-sburL»-. 
Prof.  Cesare  Cantü,  Hist.,  *  8.  Dez.  1807  zu 

Brivio,  t  11.  März  in  Mailand. 
Prof.  Dr.  Ludwig  Weiiand,  Hist.,   ■   16.  Nov. 

zn  Frankfurt  a.  M.,  f  4.  Febr.  in  (»öttingfcn. 
Sir  Kdward  Bunbury,  Hist..  -}-  im  März. 
Prof.   Julius  Opel,    Hist,  *    1820    zu  Loit- 

schütz.  -',-  17.  Febr.  zu  Halle. 
Assessor  a.  I).  Heinr.  Geisberg,  .htstitiar  des 

Domkapitels,  Hist.,  "^  1810,  -[-  im  Mai  zu 

Münster  i.  W. 


Geh.  Archivrath  Carl  Janicke,  Hist,  *  1.  Jan. 

1820  inMa^'-deburj^,  f  15.  Febr.  in  llannover. 
Stadtarchivar  Heinr.  GradI,  Hist.,  *  13.  Febr. 

1842  in  Kjrer,  t  3.  März  das. 
(;eh.  Hofr.  Dr.  med.  Alb.  IMoll,  Präs.  d.  Ver. 

f.   Gesch.  d.  Bodensees,  *  25.  Juni  1817 

zu  Gruibingen,  f  10.  März  in  Tettang. 
Prof.  Cülestin  Stampfer,   Benediktinerpater, 

Hist.,  *  1824,  ■}•  10.  Jan.  in  Meran. 
Dr.  Hermann  Meynert,  Hist,  *  20.  Dez.  1808 

zu  Dresden,  -{•  10.  März  in  Wien. 
Schulrath  Gvmnasialdir.  a.  D.  Gottlieb  Stier, 

Hist.,  *  12.  Aug.  1825  zu  Basel,  f  23.  .Mai 

in  Dessau, 
f.  Pfarrer  Kmest  Chavannes,  Hist,  *  1822, 

-|*  6.  Jan.  in  Lausanne. 
Advokat    Dr.  Carl  Wieland,  Hist.,  *  1832, 

t  26.  Febr.  in  Basel. 
Oberst  a.  D.  Nebelthau,  Hist.,  *  1834,  i  24, 

Juni  in  Marburg. 
Prof.   am   Rxeter   College  Ch.  Will.  Boase, 

Hist.,  *  1820,  t  13.  Mär/  in  Oxford. 
lU'giiLs  J'rof.  Sir  John  Uobert  Seeley,  Hist, 

*  18.34  in  London,  •}*  14.  Jan.  in  Cambridge. 
J*rof.  ^Michael  Dragomanov,  slav.  Gesch.  u. 

Litt.,  -j-  im  Juni  in  Soha. 
Privatgelehrter  Carl  Kiesewetter,  Culturhist, 

*  14.  Ai)ril  1854  in  Meiningon,  •{- 15.  April  das. 
Prof.  (iaetano  Milanesi,  Kunsthist.,  *  1812, 

-}-  im  März  in  Florenz. 
Dr.  Nils   (;ustaf  Bruzelius,  Hist,  '^  1820,  f 

23.  April  in  Lund. 
Assistant  Keeper  am   Public   Itecord   Office 

Will.  Noöl  Sainsbury,  Hist.,  *  1825,  f  März 

in  London. 
Jesuit  Jos.  Stevenson,  Hist.,  *  1807,  -j-  h.  F'ebr. 

in  Lcmdon. 
Staatsarchivar  l»ietro  Ghinzoni,  Hist,  *  1820, 

-j-  21.  Febr.  in  Mailand. 
Erster  PrHfekt  d.  Vatican.  Bibl.  Msgr.  Lsidoro 

Carini,  Hist.,  *  184«,  i  25.  Jan.'  in  Rom. 
OfHzier  van  üezondheid  van  Hot  0.  J.  Leger 

Dr.   Julius  Jacobs,    *   1>43,  f  21.  Febr. 

[Volkskunde  von  niederl.  Indien.) 
l*rof.   Oscar  Erdmann,    deutsche  Sprache   u. 

Litt,  ^-^  14.  Febr.  184H  zu  Thorn,  f  I'^nde 

.hini  in  Kiel. 
Prof.  Herm.  Hager,  deutsche  Sprache,  "  1847 

zu  Kei<;henbach,  f  22.  F  ;br.  in  Manchester, 
f.  (iymnasialdir.  Ant.  Aug.  Draeger,  Ijitterar- 

historiker,  *  1821,  i  13.  Febr.  in  Aurich. 
Advokat  B.  Elischer,  (ioet  he  forscher,  '•'  1818, 

t  27.  März  in  Budapest. 
Litt^rarhist   Don   Ixart,  *  1840,  t  25.  Mai 

in  TarraL^on. 
Sir  Hyde  Clarke,  engl.  Philol.,  "^  1S15,  t  1- 

März. 


Biographische  Blätter.  1. 


31 


477 


Biog^raphische  Blätter. 


Leopold  V.  Sacher-Älasoch ,  *  27.  Jan.  1S30 
in  Lenibcrg,  -J-  9.  März  in  Ijindheini  bei 
BüdinjQfen. 

Frau  Jeanne  ^^arie  v.  6ayette-(«oorjjfcns,  Ito- 
nian,  *  11.  Okt.  1817  zu  Colberpf.  t  14.  .luni 
in  Leipzipf. 

Xavier  de  Beul,  Konian.  *  1829,  t  23.  April 
in  Brüssel. 

J*ierre  Zaccone,  *  1817.  f  Mitte  April  in  Paris. 

Kikolaj  Ssemenowitsch  Lesskow,  itonian,  -J- 
5.  Alarz  in  St.  l*etersbur<r. 

Rudolf  Stegmann,  Dramatiker,  *20.  .lan.  18.-i;5 
in  Braunschweig,  -j-  25.  Febr.  in  Dresden. 

Kanzleirath  a.  D.  Fredrik  Auirust  Dahlgren, 
Dramatiker,  *  20.  Aug.  1816  zu  Nord- 
mark, f  16.  Febr.  in  lijursholm. 

Don  Jose  Ixart,  Dramaturg,  *  1849,  -J-  25. 
Mai  in  Tarragona. 


Jose  Eatremera,  Dramatiker,  f  1.  Febr.  in 

Madrid. 
Leberecht  Fessel,  mecklenburg.  Volksdi<'hter, 

*  1807.  i  19.  Juni  in  Waren. 

Richard  Genee,   Dichter  u.  Komponist,  *  7. 

Febr.  1828  in  Danzig,  f  15.  Juni  in  Baden 

b.  Wien. 
Frederick  Locker-Lampson,  *  1821,  f  1.  Juni 

in  London, 
(ivnmasialdir.   Dr.  „Karl  Heinrich"  Keck,  * 

20.  März   1824  in  Schleswig,  f  7.  Febr. 

in  Kiel. 
Ljabomir  Nenadovitsch,  serb.  Dichter,  f  •^• 

Febr.  in  Valjevo. 
Achilleus  Paraschos,  *  183.8,  f  im  Febr.  in 

Athen. 
Stand.  Sekr.  d.  franz.  Akad.  Camille  Doucet, 

*  16.  Mai  1812  zu  Paris,  f  1.  April  da.s. 


X.    Künstier. 


Prof.  ^lh\   Rr.   v.  Widemann ,  Bildhauer,   * 

16.  Oktober  1812  zu  Kichstiltt,  f  4.  MUrz 
in  München. 

Antcm   J*aul  Wagner,   Bildhauer,  *  18:J4  zu 

KOniginhof.  -}•  26.  Jan.  in  Wien. 
Josef  Uhl,  Hildhauer,  f  16.  Febr.  in  Zürich. 
Johannes    Kvangelist  Riedmiilier,    Hildhauer, 

*  1815  zu   lieimartingen,  f  13.  Febr.   in 

München. 
Julas  Roulleau,  Bildhauer,  *  1855,  f  28.  MUrz 

in  Paris. 
Jean  Turcan,  Bildhauer,  *  1846  zu  Arles,  f 

3.  Jan.  in  Paris. 
David  Lugeon,  Bildhauer,  *  1818  zu  Lau- 
sanne, -}•  Knde  ^lärz  in  Lausanne. 
John  Bell,  Bildhauer,  *  1811   zu  Xorfolk,  f 

im  April  in  London. 
Max  Josef  Seltz,  Kunstgraveur,  *   1811.  -j* 

7.  Februar  in  München. 
Louis  Schönhaupt,  Zeichner,  *  1822,  f  Ende 

Febr.  in  Mühlhausen  i.  F. 
Paul  Barfus,  Kupferstecher,  *  17.  Aug.  1823 

zu  (i rundlach,  -{•  24.  MHrz  in  München. 
Theodor  Langer,   Kupferstecher,  *  1819  zu 

Leij)ziir.  y  im  Juni  in  Dresden. 
Johann    Friedrich    Vogel,    Kupferstecher,    * 

17.  Dez.   1829  zu  Ansbach,  t  13.  Febr.  in 
München. 

Luigi  Angiolini,  Kupferstecher.  -\-  im  Jan.  in 
.Maihmd. 

Dr.  Louis  Brentano,  Kunstliebhaber  u.  Samm- 
ler.   '  1811.  i  21.  .lan.  in  Frankfurt  a.  M. 

Husro  Barthelme,  (ieschichtsm. ,  *  1822  zu 
Kusseiihau>en.  -[-  4.  Febr.  in  München. 

Alexander  Bida,  (iesrhichtsm.,  '•''  18:>:J  zu 
Toulouse.  Y  3.  .lan.  in   l'aris. 

Paul  Chenavard,  (Jeschichtsm..  '■■  9.  Dez. 
ISO?  zu   Lvon,  •[   12.  April  das. 

(iu.stav  Graf,  (ieschirht.sm.,  *  14.  Dez.  1821 
zu   KöniLTsltenj',  y  6.  .lan.  in  Berlin. 


Karl  Grünwedel,  (>esr}iiclitsiii 


22.    Ai)ril 


isir>zu  raj)penheiin.  [  IS.  Ai»r.  i.  Miinclien. 

Trof.    Wilh.    Lindenschmit,    (iesdiichtsm..    '■■ 

20.  .luni   1S-J9  in  München,  y  8.  Juni  da.s. 


Max  V.  Menz,  rie.schichtsm.,  *  1824  in  ^Fün- 

chen,  f  3.  Mai  das. 
Fram'esco  PodeetI,   (Jeschichtsm.,  *  18()i),  -}- 

9.  Febr.  in  Rom. 
Jean  Portaels,   (ieschichttJm.,  *   1.  Mai  181S 

zu  Vilvorde,  f  8.  Febr.  in  Brüs.^el. 
Robert  Warthmiiller,  (Jeschichtsm.  *  1859  zu 

Landsberg  a.  W..  f  25.  .luni  in  Berlin. 
Charles  Fdouard  Armand  Dumaresq,  Schlach- 
tenmaler,   *    1.    .lan.    zu   Paris.   ■{■    Mitt<? 

März  das. 
Adolf  Sohreyer,  Schlachtenm.  *  9.  Mai  1828 

zu    Frankfurt    a.  M.,    f    Knde    Febr.   in 

l'aris. 
Heemskerk   van  Best,   Marinem.,   *    1828  in 

Kampcsn,  -}*  im  Jan.  in  Haag. 
Henrv  Moore,  Marinem.,  f  22.  Juni  i.  London. 
FmirBrehmer,  J'ortraitm.,  *   10.  Okt.  1822 

in  Kurtsch.  f  19.  Febr.  in  Breslau. 
Josef  Valentin,  i'ortraitm.,  *  1811   in  Strau- 
bing. 14.  Febr.  in  München. 
Johann  Duntze,  Landschaftsmaler,  *  1823  in 

Padlinirhausen.  -J-  Knde  Mai  in  Düsseldorf. 
August  Fritz,  Landschaftsm.,  *  184;^  in  Ober- 
ramstadt, f  1.  MUrz  in  Dortmund. 
JVof.  .fosef  Quinaux,  Landschaftsm.,  *  29.  .Miirz 

1822  in  Xamur,  f  25.  Mai  in  Brüs.sel. 
Leonhard  Rausch,   Land.schaftsm.,  •  1813,  -J- 

19.  April  in  Düsseldorf. 
Josef  Schwenninger,   Landschaftsm.,  *  ISO.'S. 

f  12.  Jan.  in  Wien. 
Fugene  Benjamin  FIchel,  Genrem.,  *  30  Auir. 

1826  in  T'aris,  t  Mitte  Febr.  das. 
Carl  Hertel,  (ienrem..  *  17.  Okt.  1837  zu  l^res- 

lau.  i  10.  Miirz. 
Prof.  .lohn  Fvan  Hodgson,  Oenrem..  *  1.  März 

1S31  zu  London,  ■[■  19.  .luni  das. 
Prof.  Albert  Brendel,  Thienii.,  *  7.  Juni  1827 

zu  Berlin,  -j-  24.  ^lai  in  Weimar. 
Johann  Deiker,  'riiierm.,   *  27.  Mai   1822   in 

Wetzlar.  -|-  22.  .Mai  in  Düsseldorf, 
(hiillaume    Bomain    Fonaoe,    Stilllebenin..    * 

18;JK.  I  18.  .lan.  in  Paris, 
il.  G.  Hine,  Aquiuellmaler.  •  1810,  -[■  21.  März. 


Die  Todten  des  ersten  Halbjahrs  1895.  478 

Fridolin  Becker,    niederl   Maler,  f  5.   ^rarz  j  Wilhelm  J.  Martens,  *  IKH  f  2.  Febr.  in 

in  Ifaaic.  |  Srhilneberof. 

Rertho  Morisol,  *  1810,  ■{-  :i  Mar/,  in  I»aris.  '  l'rof.  Charles  Soubre,  f  :J().  .Tan.  in  T.Uttioh. 

Wilh.  Kleinenbroich,  *   lHl:j,  -J-  22.  .Juni  in  ',  (ieonj  Wilh.  v.  Simm,   Maler  u.  Illustrator, 

Lindenthal.  1  *  1H2(),  f  im  April  in  lierlin. 

XI.   Musiker. 

I'rof.  Fonlinand  Scholl,    Vorsteher  des  Kon-  !  Franz  v.  Supp^,    Operettenkomponist,    *  IS. 

servatoriums  Stuttj-art,  *  1S17,  12.^.  April  April   1S2()    zu    Spalato,     f    21.    Mai    in 

in  Stuttirart.  Wien. 

Prof.  Nevejans,  *  1S42,  -J-  2.  ^Sfai  in  KrUssel.  ■  Alfred  Tilman,  Kirchenkomponist.  *  :\  Febr. 

Chr.  Steuer,    Dir.    d.    städt.  Musikschule    in  1H4.S  in  Krllssel,  -J-  20.  Febr.  das. 

Nürnberor,  *  ls:U,  |  (5.  März.  ,  I'rof.   (Justav  Wagner,    Kimiponist.    i    Anf. 

Carl  Rr.  v.  Olschbaur,    Vorstand    d.  Wiener  Jan.  in  Lauban. 

Miinneriresanqfvereins,    *  7.  Febr.  1S29,  ■[-  ,  Benjamin    Godard,    Kompcmist,    *    IH.   Aw^. 

1.  Mai  in  Wien.  i  1849  zu  Paris,  •}-  11.  .Fan.  in  Cannes. 

,lean   Joseph    Bott,    f.   Hofkapellmeister,  in  '  Prof.  Wilh.  Krankenhagen,  *  lH2f),  f -7.  Juni 

Hannover,  *  1826,  f  Anf.  Mai  in  Newvork.  i  in  Baden  b.  Wien. 

LudwijüT  Rotter,  f.  Hofkapellmeister,  1 4.  April  j  Prof.  Ferd.  Sieber,  *  5.  Dez.  1822  zu  Wien, 

in  Wien.  f  im  Febr.  in  Berlin. 

Eduard  Thiele,    f.  Hofkapellmeister.  *  181:5,  |  Anselm  Ehmant,  *  25.  Dez.  1882  zu  Frank- 

f  Mitte  Jan.  in  Dessau.  j  fürt  a.  M..  y  l-^-  '^^^-  »"  Paris. 

r)tto  Hohlfeld,  Hofconcertmeister,  *  1854,  i  Prof.  Gustav   MazzantI,    Klarinettist,    f   20. 

10.  Mai  in  Darmstadt.  ',  April  in  Berlin. 

Jtrnaz  Lachner,  Komponist,  *  11.  Sept.  1S07  |  Vicente  Celtanazor  y  Arnal,  Sänger,  *  1815, 

zu  Rom,  -j-  25.  Febr.  in  Hannover.  y  Ende  März. 

Kdward    Salomon,     Operettenkomponist,    f  IVter    Noiden,    Kammersänjj^er,    *    1811    zu 

>MitU»  Jan.  in  London.  ,  Düren,  f  Knde  März  in  Hamburg. 

XII.  Architekten,  Techniker  und  Industrielle. 


(iustav  Aesmann,  <ieh.  Oberbaurath,  a.  D., 

*  1825  zu  Frankfurt  a.  0.,  +  3.  .luni  in 
Kassel. 

Friedr.  Aug.  v.  Stäche,  Oberbaurath,  *30.  .luni 

1H14  zu  Wien,  -[•  Mitte  Juni  in  (Jraz. 
(ieorg  V.  Dollmann,  kgl.  bair.  Oberhofbaudir., 

*  1831.  i  31.  März  in  München. 

Kud.  Staberow,  Baurath,  f  28.  MHrz  in  Dort- 
mund. 
Oberbaurath  Fried.  Ernst  Löhmann,  Oberinge- 


Febr.  zu  Dresden. 


zu  Ilsenburg,  *  1808  zu  Sesen,  -[-  im  Febr. 
in  Ilsenburg. 

(Jeorg  Buderus,  Hüttenbes.  in  Lollar,  f  29. 
.luni  dma. 

Geh.  Kommerzienrath  Herm.  Gnison,  *  13. 
Mär/  1821  in  Majrdeburg,  f  31.  Jan.  das. 

Kommerzienrath  Oscar  Schulze,  (J rossindustri- 
eller,* 1827  zu  Fraureuth,  i  17.  .lan.  i.  Apolda. 

Kommerzienrath  Schattier  in  Braunschweig, 
Zuckerindustrie,  *   1823,  •\-  21.  .Juni  da.s. 


nieur  a.  1).,  Wasserbautechniker,  -j-  Ende      "William    Elsworth    Hill,  Instrumontenbauor, 


1817,  -}-  bei  London. 


(ieh.  Hofrath  Dr.  Wilh.  Fränkel,  Prof.  d.  Tn-   ]   Stadtrath  Albert  Voigt,  Beirr,  d.  Mas«-hinen- 
genieurwissenschaft,   *   1841,   •}•  13.  April   i       Stickerei,  f  FiUde  Mai  in  Chemnitz. 


zu  Dresden.  Wilh.  Schönfeld,  Spinnereibes.,  -i*  2.  .Jan.  in 


W.  Caetendyck,  Berirwerksdir.  in  Harzburir, 

*  1H23,  t  24.  .lan.  diis. 
Kduard  Schott,   techn.   Leiter  d.   Eisenhütte 


Herford. 

Kommerzienrath  C.  D.  Maglrus,  Feuerwehr- 
reciuisitenfabrik,  '^'  1824,  f  20.  .luni  i.  Ulm. 


XIII.  Landwirthe. 

rr()f.  Dr.  .lohannes  Brummer,  *  1S51,  -J-  15.  ,   Ökonomierath  Gustav  Neubaues,   '    1^20,  f 

März  in  .lena.  28.  ,Ian.  in  Berlin, 

(•eh.  Ökonomierath   Wichard  v.  Oelllechlägel,  '  Amtsrath  Becker,  f  30.  Jan.  in  Eldena. 

;  23.   Mai    18:J4  in  Tharandt,  i   1(>.   Mai  i 

in  01)erlan genau.  ' 

XIV.  Buchhändler  und  Kaufleute. 

(Justav  Marcus,  Verlagsbuchhiindler,  /=  1821,       Jos. Whitaker, Verl.,  M820,  f  15. .Mai  i.  London. 

Y  (h  Febr.  in  l^onn.  Karl  Ricker,  Verl..  *  1833  zu  St.  (Joarshaussen, 

Franz  Kirchheim,  Verl.,  f  2.  Milrz  in  Mainz.  f  IL  MHrz  in  St.  Tetersburg. 

J(»h.  Moritz  Konr.  Schauenburg.  Verl..  •'  2i.      .loseph  Aumiiller,   Kunstverl.,   ''   1806,  -*-  (5. 

Okt.  1S27  zu  Herford,  y  25.  .lan.  zu  Lahr.  '■       Juni  in  .Miin<'hen. 

Ellgene  Plön,  Verl.,    ♦=  II.  Juni  1H3Ü,  f  31.  ;    Philipp    Bück,  Buchhiindler,    ■■   1845,   i   10. 

MJirz  in  Paris.  Mrirz  in  Karlsruhe. 


AiLs  dem  Stammbuch  eines  Bio<,^raphen.  480 

Aus  dem  Stammbuch  eines  Biographen. 

m. 

Paraphrase. 

-Kin  Menschenleben,  aoh,  es  ist  so  wenige I 
Ein  ^lenstrhenschirksal,  at-h,  es  ist  so  viel!** 

(jirillparzer. 

Der  Welle  gleich,  die  fern  vom  Äleeresstrande 

Sjiurlos  im  weiten  Ozean  verschwimmt; 

Der  Flamme  ähnlich,  die  nach  kur/em  Brande 

Zu  einem  todt^n  As(!henrest  verglimmt; 

Kin  Schatten  nur  in  täuschendem  (lewande, 

Der,  kaum  ei*schienen,  auch  schon  Abschied  nimmt; 

Dem  Walten  blinder  Kräfte  untcrthäni«^ 

Kin  Menschenleben,  ach,  es  ist  so  weni*?! 

Allein  in  dieser    armen  Spanne  Zeit, 

Die  uns,  den  Bildern  eines  Traums,  gelassen. 

Welch  ein  Gedräng'  von  Schmerz  und  Seligkeit! 

Welch  ein  Gewog*   von  Lieben  und  von  Hassen! 

Ob  nichtig  auch  dies  Sein,  das  Her/  ist  weit 

Und  kühn  genug  Unendliches  zu  fassen 

Im  Tioos,  das  ilim  fiir  flücht'ge  Stunden  fiel   -- 

Kin  Menschenschicksal,  ach,  es  ist  so  viel! 

Betty  l'aoli:  Letzte  Oedichte. 


Berichtigung.  Tn  der  Denkrinlc  von  Ti«rersteilt  hat  es  in  (bM*  Kussnote  S. '271  statt 
-I'niversit'it  Stockholnr  zu  lauten  „in  der  s«'h\vedischeTi  (Jesollschaft  der  Arzte  in  Stook- 
hobn";  S.  '2T2  Z.  14  v.  o.  statt  .eine-  „seine"  Habilitationsschrift;  S.  27:5  Z.  :]  v.  o.  ist 
«nur**,  Z.  7  v.  o.  „irleirhtails''  zu  streichen:  Z.  11  v.  o.  statt  „auf  das  weite  Feld**  -auf 
weite  Felder'*;  Z.  27  v.o.  statt  „von**  «vor**  zu  lesen;  Z.  ^2  nach  „irjrend  einer"  das  Wort 
«and(»ren"  einzuschalten;  in  der  letzten  Zeile  statt  „auf  diesem  (iebi(»t****  «auf  diesen  (Je- 
bieten";  S.  274  Z.  10  ist  statt  „hervortritt"  „hervorhebt",  Z.  11  v.  u.  statt  -klarer"  „klar* 
zu  lesen;  S.  27;')  ist  Z.  2i5  v.  n.  nach  -Cianglienzellen"  „dabei"  einzuschalten;  der  Schlusssatz 
dieses  Absatzes  hat  zu  lauten:  -die  Leistungen  des  Thierkörpers  festzustellen  und  sie  aus 
den  elementaren  JWingungen  dessell>en  mit  Nothwendigkeit  herzuleiten";  Z.  4  v.  u.  statt 
-desto  bedeutender"  „je  bedeutender";  S.  277  Z.  24  v.  u.  statt  „deren"  „dessen". 


Verlag:  Ernst  Hofmann  &  Co.  in  Berlin.     Druck:  Felaentreff  &  Co.  in  Berlin. 

Kür  die  Redaktion  verantwortlich:   Dr.  Anton  Bettelheim  in  Wien. 

Unlterectitigter  Abdruck  auH  dem  Inhalt  dietser  ZeitHchrift  unterlagt. 

ÜberHetssungsrcchtc  vorbehalten. 


Verlag  der  J.  G.  Cotta'schen  Buchhandlung  Nachf.  in  Stuttgart. 

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zuriirkuhcr.-ift/.i  von 

V.  Miris. 

!l.  iiiftavc.     Kh*^ani  v;i-1)iiii<i(Mi.     I'rcis  IJAi  Mark. 


C 


-*».*»' 


Gedichte 

von 
V.    >I  i  I-  i  >«». 

Mit  dem  Bildnisse  des  Verfassers. 

lo  Ho{;<Mi. 
Hnrhst  i'h';;ant  ij<*l)uiiilcn.      l'rcis  3  Mark. 


Lustige  Naturgeschichte         FratlZ  dCF  Strcbcr, 


•Hill  Zoologia  comica. 

llftM  ImI   oitio   tfciiaiie    lIcKrlirt'ibuiii;  allor   in  ilicscm 

Itiirhf    «iirkoiiiiiH'iiilfii    li'hcndiircn  Tliirrp  der  Welt. 

niif   H<(  iiutiirKCtrriicn    Uihililuniccii. 

\V  i  <  ^•  I*  ii  ■>  I"  li  a  fi  I  i  f  li    lifa  I  In' i  t  !•  I    viii 

V.  Miris. 

H.    liilluvc.    l■:l^;_^  lair.    I'n-is  l.:>4l  MaiU. 


Von 

V.   M  1  ris. 

Mit    1 1 1 II  st  ra  li  oimmi   v  o  n 
H.  Schliessmann. 


Ilrosi-hirt. 


Pivi>  l.:iO  M.irk. 


Lustige  Botanik  und  Mineralogie     Theaterstücke 


:t.  luiiiitfc. 


V.  Miris. 

I'ii'i- .  I    iiKnitml    I    Mark. 


für  die  Jugend. 
Vom     l^^i-aiii:^«     11  Oll  II. 

Kli^ant    in'osi'hirt.        l'ivin   S  Mark.