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biographische glätter.
Jahrbuch
für
lebensgeschichtliche Kunst und Forschung.
Unter ständiger Mitwirkung
Michael Bernays, F. von Bezold, Alois Brandt, Aug. Fournier,
Lndw. Geiger, Karl Glossy, Eug. GugUa, Stgm. Günther, Ottokar Lorenz,
Karl von Lützow, Jacob Minor, Friedr. Ratzel, Erich Schmidt,
Anton E. Schönbach u. A.
herausgegeben
Anton ^ettelheim.
Erster Band.
\ vier SildnJss
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BEKI.IN'.
ERNST HOKMANN & Co.
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Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung und Nachbildung,
vorbehalten.
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Inhalt.
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Seite
I. Zur Theorie nnd Eniwioklnngsgescliiclite der Biographie.
Ludwig Stein, Zur Methodenlehre der Bio^raphik 22
Anton E. Sohönbach, Über den biographischen Gehalt des altdeutschen
Minnesanges 30
Peter Rosegger, Eine Meinung über Autobiographieen 53
Richard IN. Werner, Biographie der Namenlosen 114
F. V. Bezoid, Über die Anfänge der Selbstbiographie und ihre Ent-
wicklung im Mittelalter 180
Rndolf Beer, Der Stand der biographischen Studien in Spanien . . . 304
IL Charakteristiken und Zritiken.
Alfred Dove, Ranke's Verhältniss zur Biographie 1
Albert Soref, Taine 163
III. Biographische Aufsätze.
Michael Bernaye, Rede auf Scheffel 68
Karl von Lfltzow, Anselm Feuerbach 81
Friedrich Ratzel, Leonhard Rauwolf 90
6. F. Knapp, Georg Haussen 95
Max Haushofer, Karl von Haushofer 101
Erich Marcice, Nach den Bismarcktagen 130
Hane Kraemer, Bismarck*s Schuljahre. Mit Bildniss 140
Georg Ebere, Chediw Isma'il ........ ^ 151
Georg Jelllnek, Adolf Exner 222
Ernst Roth, Natanael Pringsheim .... \' . ..» 227
Conrad Varrentrapp, Gneisenau . . .^ 243
Adolf Fick, Karl Ludwig. Nachruf 265
Robert Tigeretedt, Karl Ludwig. Denkrede 271
Malcher, Erzherzog Albrecht 279
Franz Muncker, Moritz Carriere 298
Hermann Heiferich, Adolf Menzel. Mit Bildniss 362
Joeef Redlich, Rudolf von Gneist 364
Conrad Varrentrapp, Heinrich von Sybel 376
H. Holland, F. Bonn [v. Miris) 391
Julius Wiesner, Josef Böhm 398
Wilhelm Bolin, Georg von Gizycki 406
Leon Kellner, Oliver Wendell Holmes 413
17. Selbstbekenntnisse nnd Denkwürdigkeiten.
Aus dem Leben armer Studenten 117
Rudolf Lehmann, Aus den Erinnerungen eines Künstlers. M. Bildniss 206. 331
Aus dem Reisejournal eines sächsischen Landgeistlichen (mitgetheilt
von dessen Urenkel Erich Schmidt) 214
0. Frhr. v. Yoelderndorff, Familiengeschichtliches 325
Eugen von Philippovich, Ein Auswandererbrief aus dem Jahre 1817 . 430
V. Urkunden nnd Briefe.
Reite
Joseph SchreyvogeU Kntwurf einer Wiener Hof- und Staatszeitunp:
(mitpretheilt von Karl Glossy) 54
Stammbuchblätter von Goethe, LessinOi Wieland 1()8
Vier Briefe Böckh's an A. v. Humboldt (mitgetheilt von Alfred Dove).
Mit Bildniss 100
Ein Brief Grillparzers an Paul Heyee (mitpretheilt von Max Kalbeck) 113
Ein Besuch in Potsdam im Jahre 1809 (nach Wessenhers^ mit^ethcilt von
Alfred Ritter von Arneth) 201
Stadion ober Gentz (mitgetheilt von August Fournier) 206
Gustav Freytag als Ehrendoktor der Berliner UniverHität (Adresse und
Antwort) 235
Aus dem Briefwechsel von Hermann Orges (mitgethoilt von Ottokar
Lorenz) 339
Briefe Leopold von Ranke's an Vamhagen von Pinse und Kahel (mitge-
theilt von Theodor Wiedemann) 435
Fünf Briefe Ernst Moritz Arndfs (mitgetheilt von L. v. Benda) . . . 44S
Karl Hillebrand über da« Lesen als JUldungsmittel (mitgetheilt von
Sigmund Schott) 452
VI. Anzeigen.
Arneth's ^Schmerling" 110
MOnchener Künstler-Nekrologe l*2o
Französische Memoiren 121/2
Laues «Ehrenberg** 23(^
Schiller's Briefe (ed. Jonas) 352
Rieh. M. Meyers's „(loethe" 350
Briefe von Carl Benedict Haase (ed. Heine) . . . ' 3fi0
Grillparzer-Jahrbuch. V 301
Mollat, Redner der Paulskirche 400
Arn. E. Berger, Die Kulturaufgaben der Reformation. — Luther. . . 403
Mich. Bakunin's socialpolitischer Briefwechsel (ed. Dragomanow) . . 405
A. Oncken, Francois Quesnay 400
SchSffle's X-otta" 407
VII. Bibliographie, verzeichnet von V. Hantzsch und R. Beer . 123. 238. 313
VIII. Nekrologie, verzeichnet von Max Laue 401)
IZ. Hisoellen.
Job. Jureczek, Die PortrRtsammlung der k. u. k. Familien-Fideikommiss-
Bibliothek 455
Aus dem Stammbuch eines Biographen 12S. 241. 4S0
^
Namen -Yerzeichniss.
(In liegender Schrift erscheinen die Namen der Verfasser.)
Seite
Albrecht, Erzherzog 279
Allgeyer, Julius 82
Amling 120
Ameth, Ä, v 119. 300
Arndt, E, M. 448
Baechtold, Jak 422
Bakunin 465
Bauernfeld, Eduard 861
Beer, Rudolf .304
Benda, L. v 448
Berger, Alfred v 128
Berger, Arnold E 463
Berlepsch, H. v 422
Bemaya, Michael 68
Bettelheim, A 12L 361
Bezdd. Fr, V 180
Bismarck 130. 140
Blei, Franz 466
Böckh 109
Böhm, Jos 398
Bdin, WUh 406
Bonn, Franz 391
Bonnet, Battisto 121
Browning, Hob 335
Burckhardt, Christ. Heinr. . . . 121
Cagliostro 216
Carriere, Moritz 298
Carlyle 242
CeUini 128
Constant, Benjamin 122
Cotta, Joh. Fr 467
»ahn, Felix 122
Delbrück, Hans 244
Dove, Alfred ...... 1. 209. 360
'Ebers, Georg 122. 151
Ebner-Eschefihach, M. v 242
Ehrenberg, Christ. Gottfr. ... 236
Exner, Adolf 222
I'euerbach, Anselm 81
Fich Adolf 265
Filon, Augustin 122
Formier, August 233
Freytag, Gustav 236. 242
Fröhlich, Katharina 361
Seite
Crentz 233
Gervinus 122
Gessner, Salomon 214
Gizycki, Georg v 406
Glossy, Karl 54. 361
Gneist, Rud. v 364
Goethe 109. 128. 356
Goldberg, Georg 120
Gomperz, Theodor 33
Grülparzer 113. 241. 361
Guglia, Eugen, ...... 119. 465
Hamerling, Rob 361
Haussen, Georg 95
Hanslick, Eduard 122
Hantzsch, Victor 123. 238
Hase, Carl Benedict 360
Haushofer, Karl v 101
Haushofer, Max 101
Heine, 0 360
Hdferich, Herrn 362
Heyse, Paul 113
Hiüebrand, Karl 452
Holland, H, 120. 391
Holmes, Oliver W 413
Humboldt, A. v 109
Jellinek, Georg 222
Jonas, Fritz 109. 352
Isma'il (Chediw) 140
Jureczek, Joh 455
^albeck, Max 113
Kalckreuth, St Graf von . . . 121
Keller, Gottfr 422
Kellner, Leon 413
Knapp, G. F. 95
Ki'oenier, Hans 140
Ijaue, Max 236. 469
Lehmann, Rudolf 206. 3.30
Lessing 109
Liszt, Franz 206
Lorenz, Ottokar 339
Ludwig, Karl 265. 271
Malcher 279
Marcks, Erich 130. 384
Menzel, Ad 302
Seite
Merimee 122
Meyer, Canr. Ferd 242
Meyer, Uich. M 356
Minor, Jakob 352
Miris, V 391
Moleschott 123
Muncker, Franz 298
Oncken, A 466
Orges, Hermann v 341
Pecht, Friedr 122
Petzet, Erich 467
Philippovich, Eug. v 430
Pietsch, Ludwig 122
Piglhein, Bruno . 120
Piü Nono :)30
l'ringshoini. Natanael ..... 227
Ranke, Leop. von 1. 435
Ratzel, Friedr 90
Ilauwolf, Leonhard 90
Redlich, Josef 364
Uenan, Ernest 122
Rodowe 109
Uoquette, Otto 122
Rosegger, Peter 53. 123
Roth, Ernst 227
Sauer, August 361
Schäffie, A . 467
Scheffel, J. V. v 68
Schiüer IJ^, 352
Seite
Schmerling, A. Ritter v. ... 119
Schmidt, Cliiist. Gottl 214
Schmidt, Erich 214
Schönbach, Anton E, 39
Schopenhauer 129
Schott, Sigm 452
Schreyvogd, Jos 68
S^ailles, Gabriel 122
Seidel, Heinr 123
Siemens, Sir William 212
Sord, Albert 163
SUidiofi, Graf 284
Stein, Ludwig 22
Steiner, Kilian v 109
Sybel, Heinr. v 370
Taine 122. 168
Tigeratedt, Robert 271
Unger, Eduard 120
\arrentrapp, Conrad .... 243. 376
Voddenidorff, Otto Frhr. v. . . 325. 460
Mfaldberg, Max Frhr, v 356
Werner, Rieh. M 114
Wisssenberg, J. v 203
Wiedemann, Th 435
Wieland 109
Wiesner, Julius 398
VVindelband, W 33
Xetsvhe, Eduard 422
Zola, E 422
<^
QS Biographische Blätter.
Rede auf Scheffel.
Gehalten am Tage der Enthüllung seines Denkmals
in Karlsruhe, 19. November 1892.
Von
MICHAEL BERNAYS.*)
Von dem Denkmal, das wir dem Dichter aufgerichtet, soll bald nun
die Hülle sinken. Er, in allen Gauen Deutschlands heimisch und geliebt,
wird wie zu einem neuen, daueraden, vergeistigten Dasein von seinen
Volksgenossen in den Umkreis der Vaterstadt zurückgefülui. Das Antlitz,
dem die sicher bildende Ktinstlerhand die sprechenden Züge des Lebens
aufgeprägt, wird von den Lüften der Heimath umspielt, der Heimath, die
ihm den nahnmgsprossenden Boden für das kraftvolle Gedeihen seiner
Dichtung gewährte. Und wie das Haupt, auf dem freudig stolz und weh-
muthsvoU unsere Blicke weilen, von freier lichter Anhöhe sich emporhebt,
so fällt alles von ilim ab, was der irdischen Erscheinung anhaftete, und
ledig wird er alles dessen, was dem Bereiclie des Vergänglichen entstammt.
In der ursprünglichen ungebrochenen Tüchtigkeit seines Wesens steht
er vor uns da. Nicht mit anmasslichem Urtheilsspruch sollen wir hier
die Grenzen festsetzen, die seinem Streben und Können gezogen waren;
nicht wollen wir erörtern, wie innere p]rlebnisse, wie äussere Ereignisse
sein Schaffen bedingten, seinen künstlerischen Drang eiregten, leiteten oder
beschränkten; nein, vergegenwärtigen wollen ^nr uns ihn, wie er, dem wan-
delbaren Erdendasein enthoben, in gefesteter Gestalt der Nachwelt sich zeigt.
Aber hat denn auch wirklich für ihn die Nachwelt schon begonnen?
Die Meisten derer, die sich vereinigen, ilin zu feiern, fühlen sie sich ihm
gegenüber nicht als Mitlebende? Noch klingt ihnen seine markig eindring-
liche Stimme, noch ist ihnen der l^lick vertraut, in dem bald die Heiv.lichkeit
warmen Mitemptindens sich kundgab, aus dem bald die Schalkhcit geistreich
keck hervorbmch ; noch emeuert sich ihnen der Eindruck seines Gesprächs,
das durch sein anschauliches Wort sich so eigenartig belebte; sie glauben
noch seine gemüthvolle Erzählung zu vernehmen, die sich unwillkürlich zu
einer fast dichterischen Darstellung umbildete, in der sich der Urheber des
Ekkehard, der Sänger des Gaudeamus nicht verleugnete, und in der, wie in
seinen Werken, die Gegensätze von Scherz imd Ernst leicht in einander
*) Genau so, wie sie gehalten worden, erscheint hier diese Rede. Freunde und
Lebensgenossen Scheffels hatten mich durch dankenswerthe vertrauliche ^littheilungen in
den Stand gesetzt, mir von der Persönlichkeit des Dichters, den ich niemals mit Augen
gesehen, ein anschauliches Bild zu entwerfen. Den reichsten Dank jedoch schulde ich dem
trefflichen Biographen Scheffels, Johannes Proelss. Ei*st seine zuverlässige, liebevoU
eingehende und lebendig anregende Darstellung gewährte mir die Möglichkeit, Wesen und
Schaffen des Dichters deutlicher zu Überblicken.
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Briefe Leopold von Ranke's an Vamhagen von Ense und Kahel. 438
Arzt hat oinioe Tage lang sehr bedenkliche Reden geführt. Ich hoffe wohl, dass ihn seine
gute Natur noch durchbringen wird. Sein Zustand geht mir mehr nahe, als ich scilbst gedacht
hätt^'. Er ist in seinem Herzen ein nobler Mensch. Heine war hier und hat mir die schönsten
Urüsse aufgetragen. Eine sonderbare Begierde, .lemand, von dem ihm Nachrichten fehlten,
in ^lünchen zu suchen (ich glaube einen Bruder) hat ihn aus seiner florentinischen Freude
gerissen. JOr ist Ihnen Beiden ungemein ergeben. Ein Mensch, mit dem ich wohl glaubte,
angenehm leben zu können: gewiss, ich wünschte mir seine Gesellschaft öfter und iJinger:
er hat (leist, ist ohne Anspruch und hat doch eigenes Wesen. Arnim lässt er zu meiner
CJenugthuung Gerechtigkeit widerfahren. Mit einem Worte, ich habe mich an ihm gefreut.
Noch ein anderer junger ^Fann war hier, dessen Bild seitdem meine Seele sehr erfüllt
hat. So hochgestellt, grossgesinnt, freien Muthes: und wenn ich es sagen kann, höchst
liebenswürdig. Ich habe gute Anlage, ein Anbeter von ihm zu werden. Er hat glückliche
Bemerkungen gemacht, z. B. wenn man in eine Basilika oder in eine gotliLsche Kirche kommt,
das sei, als gehe man zu dem Heiligthum hin, als suche man es auf; komme man aber in
eine grichische, wie St. ^Markus, so sei man gleich mitten darin etc. ^lich hat er dann
freilich so aufgenommen, das ich parteiisch sein muss.
Wegen des hiesigen Archivs hat mir Hofrath von (Jentz gar bald eine günstige
mündliche Erklärung des Fürsten Metternich zu wissen gethan. Doch hat der Geschäftsgang
solche WeitlMutigkeiten. dass ich wohl erst weggehen werde, um später einmal, wenn es mit
der Krlaubniss ganz entschieden ist, zurücx zukehren.
Ich habe Ihnen immer soviel zu schreiben, dass ich wahrhaftig nicht weiss, ob ich
Ihnen von meiner Ai'beit Nachricht gegeben habe, die ich zuletzt in Wien ausführte. Sie
betrifft die serbischen Angelegenheiten, ist schlechterdings neu, wird, wie mich dünkt, gelesen
werden, und vielleicht mir gar zu schaffen machen, (iott gebe da.s Beste. Sie werden sehen,
dass der Stoff schlechthin einen Menschen wie mich hinreissen nuisste. Allein! allein I
Übrigens habe ich die Thorheit von jedem Buche zu denken, es sei ein Übergang über den
Kubicon: eine alea jacta. Auch ist wohl so, dass ich, um irgend etwas zu gelten, nach der
höchsten Reputation streben muss. Jedoch man ist nicht mehr, als man ist, uml soll nicht
mehr scheinen.
Es ist kein J'latz mehr zu den (irüssen an Sie Beide, von denen ich viele auf dem
Herzen habe. Ich kann mir nicht anders denken, als dass sie im Ganzen glücklich sind.
Ihr getreuer
L. Ranke.
Nocli vier Wochen wird mich ein Brief hier antreffen. Beilage auf Ihren eigenen Befehl.
Über Tieck's Novelle: ..Dichterleben.''
Der alte Tadler setzt aus:
1. Dass die guten l'oeten nicht aus dem sechszehnten Jahrhundert in das neunzehnte
verpflanzt sind, stmdem aus dem neunzehnten in das sechszehnte; dass Shakespeare redet,
als wenn er Tieck wäre.
2. Dass in das „Dichte rieben" gar zu viel Anderes gemischt ist, vorzüglich das Leben
der finsteren Schwänner. Indem die Einheit nur durch den Squire festgehalt4?n werden soll,
tritt dieser stärker in den Vordergrund, als Marlowe und Green und der Schreiber: und es
wird halb eine Novelle vom edlen l^delmann.
3. Dass die guten l'oeten Nichts erleben, als ihre Aventuren mit öffentlichen ^lädchen:
übrigens sind ihre (iespräche ihre Hrlebnisse. Von den (besprächen sind nicht alle vollkommen
wahr, aber eine Rede Marlowe's ist es.
Nun möi'hte der alte Tadler noch weiter tadeln, doch er sieht, dass er bereits in
Lob verlallt. Ein Hauptlub ist, dass diese Novelle keine eigentliche Liebe>gesrhichte ver-
meldet: ein anderes hält sie sich, wo man sie nur aufschlägt, selbst durch den treffenden
Fall ihrer Rede.
Die rorträtsannnluni;: der K. u. K. Faiiiilien-Fideicomiiiissliibliothck in Wien. 458
übt^r U() 000 Porträts, welche auf gleich grosse Kartons aiiirehänirt. in 798 Porte-
feuilles eingelejTt sind. Mit den Porträts in den Biicherwerkeu und in der Lavater-
uamnilun^' jedoch kann sie auf 180 000 Blätter veranschlagt Nverden. Sie Ix^steht
aus zwei Hau]>ttheilen, vou welchem der eine die Mitglieder der regierenden Häuser,
der zweite die übrigen Stände umfasst. Der eiNte Theil ist nach den einzelnen
Häusern und in diesen genealogisch (auf Grundlage der Stammtafeln von Voigt el,
Hübner u. s. w.) geordnet, und schliesst auch die geistlichen Füi-sten ein. In den
einzelnen Ständen, welche alphabetisch aneinander gereiht sind, liegen die ]*orträts
des betreffenden Standes in alphabetischer Folge nach den Namen der Dargestellten.
Die derzeit bestehenden ..Stände** sind folgende:
Adel, abgetheiit in: Herzoge. Fürsten. Grafen, Freiherren, Edelleute. Ab-
geordnete, Admirale, Advokaten, Abte. Arzte, Hohes Alter. Apotheker. Astro-
nomen, Aufrührer. Haumeister. Beamte, Bibliothekare, Bildhauer, Bischfife,
Botaniker, Bmhdrucker und Buchhändler, Bürger, Bürgermeister, ('ardinale, Che-
miker. Consuln, Dichter, Domherrn. Einsiedler, Erzieher und Schulmänner. Feld-
herren. P^'rauen, (ielehrte, Gesandte. ( reschichtschreiber und Geogi'aphen. Gottes-
gelehrte. Handelsleute, Handwerker, Heilige, Hofchargen, Jrrlehrer und ihre Anhänger.
Kammerherren, Klosterfrauen, Künstler und Kunstkermer, Kui>ferstecher und Kupfer-
stichsanmüer, Maler, ^Mathematiker, ^Iilitäi*s, ^lineralogen und Juweliere, ^Minister,
Präsidenten und in gleicher Kategorie stehende Staatsbeamte, ^lissgestalten,
Mönche. Notare, ( Konomen, Pastoren, Pfarrer, Philosoi)hen, Physiker, Prediger,
l'riester, Propheten.Häthe, Rathsherren, R^chtsgelehite, liedner, Schauspieler und
Ballettänzer, Secretäre, Sprachforscher, Stabsoffiziere, Statthalter und Gbergespäne,
Suj)enntendenten, Sibyllen, Tonkünstler, Verbrecher, Verschiedene Porträts, Wund-
ärzte, Zoologen niit Thierärzten und Inhabern von Menagerien.
AVenn nun auch diese Benennungen den Anforderungen der Neuzeit gegen-
über manche ^Fängel und Lücken aufweisen, so verdient doch das System für
die Zeit, welche es geschaffen, Anerkennung. Gerade in der Ständeeintheilung
liegt der Vortheü. welchen die kaiserliche Porträtsammlung als solche in ihren
überwältigenden Massen andern ähnlichen Sammlungen gegenüber stets bewahren
wird. Die meisten Kupfei-stichkabinete fertigen überhaupt keine Kataloge über
die in ihren Sammlungen befindlichen Porträts nach den Namen der Dai-gestellten
an, so dass man erst den Stecher uemien nmss, um ein Porträt zu linden. Eine
Ausnahme machen nur die Pariser National-Bibliothek, das Münchener Kui)fer-
stichkabinet, das (TermauLsche MiLseum in Nürnberg und die Hotlnbliothek in Wien;
doch auch hier sind kritische Poi-trät Studien schwierig, weü die Porträts unter
dem Künstlernamen eingelegt sind. Durch das Zusammenlegen der Porträts nach
dem Dargestellten werden diese Foi-schungen erleichtert; durch die Ständeein-
theilunir aber die Lfisung nahezu aller andern Aufgaben, welche überhaupt das
Porträt betreffen, unterstützt. Jiei den meisten der letzteren, wo also nicht nach
einer bestinunten Person geforscht wird, Ist der ,. Stand" ein wichtiger Behelf, da
allgemeine Aufgaben gewöhnlich mit einem solcrhen zu thun haben. Meist wird
nach einem Regentenhause, nach Dichtern, Schauspielern u. s. w. gesucht, und i)eim
Durchblättern der Stände ergeben sich dem Suchenden häufig ungeahnte Auf-
schlüsse, Porträts von Persönlichkeiten, die zu finden er gar nicht gehofft hatte.
Ebenso bietet diese Eintheilunir einer der wichtigsten Aufgaben einer Porträtsanun-
lung, der ..Poi*trätbestinunung**, grosse Vortheile, da der namenlose Dai-gestellte
in vielen Fällen Kennzeichen an sich trägt, welche auf seinen Stand hindeuten.
Die kaiserliche J*orträtsanuulung hat in dieser liichtung schon unzählicre Auf-
gaben gelöst.
So ist das Porträt die Domäne, welche di'se Sanunlung unbeschrankt be-
Bio|?raphidche Blätter I. 3Q
Anzeigten. 460
in Graz 1883. die (irillparzer-Ausstdlunjsr in Wien 1891 und die Kaph. Donner-
Ausstellung im Künstlerhause 1893.
Reproduktionen der aus^^estellten Porträts finden sich zum Theil in den be-
treffenden Publikationen. Von anderen bedeutenden Werken, welche die kaiser-
liche Portriitsammlung benützt haben, können hier nur einige angeführt werden,
für welche diese Benutzung in grösserem Maasse erfolgte; es sind dies: Die
Österreichisch - Ungarische Monarchie in Wort und Bild; Dr. Krones, Galerie
historischer Poiträts; Dr. Seidlitz, Allgemeines historisches Porträtwerk; Könneke.
Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur; Teuffenbach, Neues
vatef ländisches Ehrenbuch; Auer, die K. und K. Oberststallmeister 1502 —1883;
Kandelsdorfer, Auf immerwährende Zeiten.
ANZEIGEN.
Vor nun bald fünfzig Jahren.
Vor mir liegt ein umfangreiches, mit grossem Fleiss und vieler mühevoller
Sorgfalt verfasstes Buch*), recht geeignet, den Männern ein Denkmal zu setzen,
die vor nun fast fünfzig Jahren vergeblich bemüht gewesen sind, dui*ch „Reden"
dei- deuts<-hen Nation die langersehnte? und ein Vierteljahi-hundert später dur(?h
„Thaten** geschaffene Einigung zu erwirken. Zwar kann ich nicht mit Wilhehn
Jordan singen: „Jch bin in jenem Zuge mitgegangen,^ der ^unter dem Geläute der
Glocken und dem Donner der Geschütze** — wie Mollat sein Vorwort beginnt —
am 18. Mai 1848, jubelnd begrüsst von zahllosem, hoffnungsfreudigem Volke in
der alten Krömingsstadt Frankfurt am ]\Iain zur Pauls-Kirche gewandelt ist. Aber
miterlebt habe ich diese zuei'st so schöne und dann so todestraurige Zeit un<l zu
den ^Hoft'nungsfreudigen** habe ich auch gehört. Mit allem Feuer meiner zweiimd-
zwanzigjährigen Feder habe ich die Reden und Redner der Pauls -Kirche damals
im «Nürnberger Kurier*' begleitet, dem von dem geistvollsten aller Redakteure, die
mir im Leben begegnet sind, Dr. Emanuel Feust, herausgegebenen Organ der Raye-
rischen Altliberalen (zu denen Gustav Lerchenfeld, Gi'af Hegn(mbei-g-Dux, Freiheir
von Rotenhan, Freiherr von Lindenfels und Andere gehörten). Da ist es nur l)illig,
dass ich mit siebzigjähriger zitternder Hand nochmals der !Männer gedenke, die
damals für uns Deutschland bedeuteten , und jener von Mollat in seinem schon
zitirten Vorworte als „die glänzendste eines nach Einheit und Freiheit rinirenden
geistig und sittlich hochstehenden Volkes*' bezeichneten Zeit, welche die Wt»lt je
gesehen hat.
Der Verfasser Dr. (ieorg Mollat beschäftigt sich seit Jahren mit Herausgabe
wichtiger Dokumente für geschichtliche Biographie, wenn ich so sagen darf. Er
liat in seinem Lesebuch zu einer „Geschichte der deutschen Staats Wissenschaften"
Auszüire aus den bedeutenderen Werken der deutschen Politiker gegeben, aus welchen
die Charakteristik dersel])en gewoinien werden kann.-}-) und welche ein«' in-agmatische
(Quellenkunde für die Lebensarbeit dieser Männer bieten. Ausserdem hat er aus
den ungedi'Uckten Schriften dreier grosser Denker (Leibnitz, Hegel und Krause)
iKichst werthv(»lle Arbeiten, welche die Anschauungen dieser ^Männer über die Politik
'*■') Dr. (Jeorir Mollat. Reden und Uedner des ersten deutschen Parlamentes. Oster-
wieek-llarz, Druck und Verlag von A. W. Zickfeldt 1895. gr. 8'* XVI und 832 Seiten.
•{) Ein gleiches T^esebuch liat Mollat auch für die Staatswissenscliaft des Auslandes
heraustretrehen.
30*
461 Biüg-raphi.sche Blätter.
klar loir«Mi. zur ^'e^örtVntlichun*r ^^ebracht. Diesen treftlirhen Bausteinen zur näheren
Kenntniss derer, die sich um die deutsche Staatentwicklunjr verdient sreniacht haben,
schliesst sich die neueste Publikation \vürdi«r an. Das voi'lietrende Buch zertlillt
in zwei Theile: im ersten werden in zwanzig Absclniitten*) siebzehn Ansrelejrenheiten
nach kurzei-. einleitender Skizziruiiir durch wörtlichen Abdruck der bedeutendsten
Reden erörtert. Dieser Theil verdient eine ausführiichere Bes])rechunjr, als sie in
diese der ^Biojri'aphie" <rewidmete]i Bh'ittei* passt. Hierher schliljrt nur der zweite
Tlieil ein. welclier bio;rra] dusche Notizen über eiuunddreissig Mitglieder de.s ersten
deutschen l^arlamentes bringt. Nach Angabe der Litteratur über jeden der Be-
tretlenden, foliren <iie wichtigsten Daten aus dem Leben jedes Einzelnen, Auszüge
aus dessen Schriften, charakteristische Aussprüclie, die wichtigei*en Abstimmungen
und Urteile der Zeitgenossen, so dass dadurch ein prägnantes Bild des Mannes auf
wenigen Seiten entwickelt wird. Es werden so (al])habetisch gereilit) behandelt:
Arndt, Bassermann, Beckeroth, Berger, Beseler. Blum, Dahhnann, DöUinger, (i airern,
(liskra. (jrimm. Heckscher. Jahn, Janiszewski, Jordan, Lichnowskv, Löwe, Mathv,
Badowitz, Bicsser. Bümelin. Schmerhng. Sinnm. Simson. Khland. Vincke, Vogt.
Waitz. Welker. AVvdenbrügk und Zunmermann. Man sieht eine reiche Reihe,
Persönli<h habe ich von den (ienannten flüchtig gekannt: Gagern, Licluiowski und
Uhland; nähei- Bassermann, Döllingei* und Mathy. Den letzteren lernte i<-h im
Bheinlande zu ^Mannheim keimen. f) und zwar auf folgende Weise. Ich betrachtete
eben «»im» kolossale, quer über die Brust laufende Narbe an einem neben mir im
Schwiunnkostüme stehenden Manne, als ehi kleiner Junge herankam und fnigte:
..Vatei". Avo hast du denn den roten Sti'ich her?** Dei- (Gefragte lachte und sagte:
..Vom Rasii-en mit krunnnen Säbeln." — ..Aber Mathv'. fiel da ein kleiner, dicker
Schwinmigenosse ein. (es war der sjȊter (1848) in Baden so bekannt gewordene
Gustav Struve.) ..ein so aufgeklärter ^lann und hat dem Vorurtheil des Duell's
nicht zu widei-stehen vermocht I" Mathv blitzte den Klenien mit funkelnden Auiren
*
an und sagte sehr ernsthaft: .,lch werde auch heute mich nicht besinnen, mir mit
eiirencr Faust Recht zu schatten, wenn es sein soll.'* Als er später auf dem Karls-
ruher Bahnhof den Hetzer und Freischärler Fickler mit eigener Hand am Kragen
l)ackte und dei- Polizei übergab, wofür er bekanntlich von der demokratischen Partei
in Acht und Raim gethan wurde, habe ich mich seines damaligen AVortes erinnert.
Da nun zu jener Zeit Bassei-mann, Mathy und die sonstigen badischeu ()p-
linsitionsmänner von uns jungen Sprudelkr>pfen irradezu als Halbgötter angesehen
wurden, und ich eigentlich nur um sie i>ersönlich kennen zu lernen nach Mann-
heim gekonnnen war. benützte ich rasch den Moment und sagte: «Da wir sozusagen
uns hier im Naturzustande belinden, wo alle Menschen gleich sind, erlaubt wo1d
dei* iriosse Freiheitsmann Alathy. dass sich ihm ein eifriger Verehrer vorstellt, in
dei- Person eines baverischen Studenten.** (Hier namite ich meinen Namen.) Mathv
sah mich lächelnd an. gab mir seine nasse Hand und erwiderte: ,.Was? ich habe
in MünduMi Verehrer und sogar unter den jungen Aristokraten? Nun. das ist
höclu^t erfreulich I" Wii* wunlen bald sehr gute Freunde, aber leider gerieth dadurch
die Bassermann'sche Verlairsbuchhandlung in argen Schaden. Denn mein Gönner
Alarhy fand an einem von mir (ich zählte damals achtzehn Jahre) verfiissten \n)-
litischeii Lustspiid in Platens .Mani(M' so grosses Gefallen, dass er den Druck ver-
anlasste. Das hnair/ielle Krgelmiss war höchst betrübend; desto bedeutender mein
Eifnlir in Fi-eundeskreisen. eine schöne ^lannheinier Jüdin gab mir sogar dafür
einen Kuss.
*) Die „(Jrundroclite"' sind in /wei. die -VerfaNsuni:" i^t in drei AbM.'linitte zerlegt.
-J-) Mathy hielt sich da sehr gerne auf: (iu^^tav Frevta«,^ erzählt (S. :}6. 1. Aufl.). dass
[\U derselbe von seiner Pariser Uei-^e zurückkehrte, sein erster (iaii'jf in die Schwimnischule war.
Anzeigen. 4(]2
0
Es war zu MüiR-heii im Jahre 1849, am 30. April, morgens aclit Uhr. als
ich eine Visiten-Karte überhracht erhielt: ,,Karl ^latliv bittet Baron Yoelderndorff
ihn un Bavrisclien Hofe zu besuchen.*' Sofort eilte ich in das Hotel. Mathv beirrüsste
mich mit den Worten: ,J)2^ hätten wir Beide damals im Schwinunbade nicht jre-
ahnt, dass ich einmal in diplomatischer Mission nach München kommen würde'*.
Er theilte mir nun mit, dass Küni^^ Friedrich Wilhelm IV. die durch das Frank-
furter Parlament ihm zugedachte deutsche Kaiserkrone abgelehnt habe, und dass
er (>[athy) abge.sandt sei. diese Krone nunmehr dem Könige von Bayern anzubieten.
,,Was meinen Sie dazu, Sie fanatischer Triasanhänger?'' Der einzige Punkt näm-
lich, in welchem ich der von Mathv vertretenen Pohtik niemals zustinunte. war
die Idee der preussischen Heg^'monie. Es hat des »Jahres 1800 bedurft, um mich
von der llichtigkeit derselben zu überzeugen. Ich schüttelte betrübt den Koi)f:
,,l>ie Geschichte Bayerns ist die (ieschichte der verlorenen Gelegenheiten. *• sagte
ich, ,,man wird auch diese herrliche Gelegenheit, das Deutschland ausser Österreich
und Preussen zusammenzufassen, aus der Hand geben. TcJi weiss schon, dass Ihr
in PYankfurt mit Eurem Anerbieten es nicht so meint, abei* man könnte es so
annehmen*'. Da lachte Mathv herzhaft und rief: ,, Jawohl, wenn Friedrich der
Grosse König von Bayern wäre.** Ohne ein Anstellungsdekret zu erhalten, ward
ich nun Mathys Legationssekretär und schrieb nach seinen Angaben die Berichte
an die Pteichsregierung, Der (auch von Gustav Freytag erwähnte) Passus über
die gleichzeitig mit ihm in Audienz empfangene Deputation !Münchener Bürger
machte mich so lachen, dass ich eine Zeit lang am Weiterschreiben verhindert war.*)
Ausser den Bürgern war auch wähn*nd der ganzen Audienz Minister von der
Pfordten in Uniform anwesend, ohne ein Woi't zu sprechen oder eine Miene zu
verziehen, wie Mathv meinte: ,,Ganz Gross-Kophta" (was aber nicht in den Bericht
kam). Natürlich lehnte der König das Anerbieten rundweg ab, was auch gewiss
weit richtiger gewesen ist, als eine abenteuerliche Triaspolitik zu verfolgen.
Nachdem der Bericht fertig wai', sagte ich: „Nach dem Geschäft das Ver-
gnügen; jetzt gehen wir in den Bockkeller'* .f) Mathy hatte Bedenken, ob sein
dii)lomatLscher Charakter dies gestatte, aber ich beruhigte ihn mit der Versiche-
rung: ,,Da sitzt der Hausknecht neben dem Mnister**, und zitiite die Stelle aus
Don Juan: y^^i^v gilt kein Stand, kein Name, es lebe die Freiheit hoch'*. Den-
noch blieb er am Eingang des Gartens stehen, wohin ich ihm einen Hettig nebst Salz
m dem üblichen FHess])apier überbrachte, über welche prinütive Art des Servirens
er sein Erstaunen nicht verbarg. Der Bock schmeckte ihm vortrefflich und er
bemerkte, dass auch er die „Bockkur** eüiem Karlsbader Aufenthalt vorziehen
wi'u'de. Nachmittags gingen wir ins Schwaigersche Volks-Theater und abends
in die Oi)er. Beim Abschiede schenkte er mir ( — „Orden haben wir nicht zu
vergeben**, sagte er — ) zum Andenken an meine Sekretärdienste („denn hoffent-
lich sind sie für Ihre Karnere eine gute Vorbedeutung*^) ein beglaubigtes Exem-
l»lar der deutschen Beichs Verfassung, und ein kleines Dienstsiegel, welche beide
*) Mathy diktiito mir: „Der König empfing in meiner Gegenwart eine zaldreiche
Deputation Miiiichener Bürger, welche sich mit grosser Energie gegen die Grundrechte aus-
sprachen — weil durch dieselbe die Gewerbefreiheit eingeführt werde — diese wackeren
Männer hatten offenbar dieselbe Aufgabe, welche l*yrrhu.s bei der Zusammenkunft mit C.
Fabricius Liscimis seinen Klefanten zugetheilt hatte: sie sollten durch ihr Gebrüll mich in
Schre«ken versetzen".
•{-) Freytag 8. 309 meint offenbar, ich hätte Mathy in einen „Keller* geführt. Allein
damals war der Bockkeller ein hübscher, freier, mit Bäumen bepflanzter Platz am sogenannten
„riatzl**. gegenüber dem Hoftiräuhaus.
463 Biographische Blätter.
«
Gegenstände ich lange als Erinnerung aufgehoben habe, bis Freundinnen mir Beides
abschmeichelten.
Von Gotha und Erfurt aus schickte mir Mathy später noch alle für die
^Anhänger" bestimmten, vertraulichen Cirkulare und sonstigen Schriften. Aber
ich musste ihm wahrheitsgemiiss mittheilen, dass ich von meiner Triasidee nicht
loskommen könne, und dies machte nach und nach unsere Beziehungen erkalten.
Wir wären so^ar vielleicht im Jahre 1867, wo er als badischer Minister den so-
fortigen Eintritt Badens in den Norddeutschen Bund mit seiner bekannten Energie
betrieb, in ZwLstigkeiten gerathen. Leider nahm ihn der Tod hinweg, bevor er
den endlichen Sieg seiner i)olitischen Lebensidee und meine vollständige Bekehrung
mitansehen konnte.
Zum Schlüsse möchte ich noch den Wunsch aussprechen, dass Dr. MoUat
die biographischen Notizen über die Mitglieder des Frankfurter Parlamentes noch
weiter vervollständige. Es sind ja aasser den Obengenannten noch manche be-
deutende Mäiuier in jener glänzenden Versammlung gesessen, welche einer Beach-
tung der Nachwelt Averth sind. O. Frhr. v. Yoelderndorff.
Arnold Ei. Berie^er, Martin Luther In kutturgeschichtlicher Darstellung. Erster
Theil. 1488 — 1525. (Geisteshelden, herausgegeben von Dr. Anton Bettel-
heim. 10.- 17. Band.) Berlin, Ernst Hofmann & Co. 1895. 506 S.
Dazu als Einleitung von demselben Verfasser im gleichen Verlage: Die
Kulturaufgaben der Reformation. 1895. 300 Seiten.
Ein fesselndes, eigenartiges Bild von Luthers IVrsönlichkeit entrollt uns
Berirer in seinem Werke. Schon der Umstand, dass er der eigentlichen Lebens-
beschreibung Luthers eine 300 Seiten umfassende Einleitung in einem besonderen
Buche vorausschickt, zeigt, dass er seine Aufgabe durchaus selbständig erfasst.
Er will Ijuther begreifen aus den geistigen Strömungen seiner Zeit heraus. Daher
ist ihm die intime Kenntniss der Z^itanschauungen nothwendige Voraussetzung fiir
eine tiefere Würdigung der refonnatorischen That und des Charakters Luthei*s.
Tn den ..Kulturaufgaben'* wird uns von Berger die geistige Kultur des aus-
gehenden Mittelalters vorgeführt. Das Buch liefert — wenn man absieht von
einigen etwas gewagten Auffassungen, wie diejenigen über die Bewegiuig der
Cluniacenser (p. 219), die Berger als eine zu ausschliesslich romanische fasst, oder
über Savonarola. den er wolil kaum mit Recht als getreuen Sohn der katholischen
Kirche schildert (p, 144, 157) — in seiner trefiflichen Verarbeitung der bisherigen
Forschungen den erfreulichen Beweis, wie rüstig die kulturgeschichtliche Forschung
in den letzten Jahrzehnt«Mi vorgeschritten ist. —
In dem Vorwort zu seinem ,. Martin Luther in kulturhistorischer Dai*stellung"
setzt sich Bertrer init den bisherigen Richtungen der Lutherforschung auseinander.
Bei all«*r Anerkennung, die er den kirchenhistorischen wie den historischen Forschem
s|)endet, vermisst er doch in ihren Darstellungen zweierlei.
Die protestantische Theologie ist ihm zu sehr befangen im apologeti-schen
und poleiiiisf'hen Gesichtskreise. In dem Ben»ühen, der religiösen Onginalität
Luthers ja nicht den gerinirsten Abbruch zu thun, sucht sie ,,di«?J^e Originalität
von der Kultur ihres Zeitpunktes so viel als möglich zu isoliren''. Damit aber
wird die theologische Korschunir den Zeitproblemen ni<-lit genügend gerecht. Fast
änirstlich sucht sie di(j Beeinflussungen der zeitgenössischen Geistesströmungen auf
Luther abzuschwächen, und wo sie auf die mittelalterliche Religiosität eingeht,
fasst sie dieselbe nur als die neirative Vorbei'eitunsr der Reformation. Und doch
Anzeig-en. 464
..wie soll die Cr rosse eines Mannes anders verständlich jifeinacht werden, als indem
man ihm ein Ohjekt {gegenüberstellt, an dem er «gemessen werden kann: die Zustande
und Probleme seines Zeitalters, wiefern er sie begreift, mit ihnen ringt, fiii* ihre
Lösung arbeitet und die Bahnen der Zukunft verzeichnet!*'
Die Historiker wiederum betonen Berger zu ausschliesslich — ein Vorwurf,
der in diesem Umfange freilich wohl kaum völlig zutrifft — das Werk Luthers
und vernachlässigen zu sehr seine Persönlichkeit: sie anticipiren zu selu* das
Resultat seiner religiösen Entwicklung, ohne sie in ihre einzelnen Stufen psycho-
logisch zu zergliedern.
lierger will aus der „Wechselwirkung von Individual- und Massenvorgängen"
den durch Luther gebrachten geistigen Fortschritt begreifen. Schon die ausser-
ordentlich glücklich gewählti^. Übei^schrift für den gerammten die Jahre 1483 bis
1520 behandelnden ersten Band seiner Lutherbiographie deut^^t diese Auffa.ssüng
an: ., Martin Luther als religiöser Mittler**. Damit ist der Gesichtswinkel
bezeichnet, unter dem er die reformatorische That Luthei's betrachtet. In drei
Stufen vollzieht sich die ^Mittlerschaft Lutliers, die naturgemiLss die Disposition des
Ganzen in drei Kapitel bestimmen: Luthers Erw^lhlung zur ^Dttlerschaft, (1483
bis 15<)o), Luthers Erwerbung der Mittlei-schaft (1505 — 1517), Luthei^ Be-
währung der Mittlerschaft (1517 — 1525).
Zielbewusst krystallisirt Berger um diese Punkte das Detail: er verschmäht
grundsätzlich alles Anekdotenhafte oder gewährt ihm doch nur Baum, sofern es
zu Luthei-s Mittlei-schaft in innerer Beziehung steht. Dadurch wird die Darstellung
einheitlich geschlossen, logisch gegliedert, und der Gesammteindruck des Buches
ist. dass man einer durchaus originalen Auffassung des schon so oft zum Gegen-
stande biograi)hischer Forschung gemachten Martin Luther gegenübersteht. Hierin
ruht der Werth des Bergerschen Buches — weniger in neuen thatsächlichen Er-
gebnissen der Forschung, die, wennschon durch mannigfache Lesefrüchte aus Luthers
Werken im einzelnen erweitert, sich wesentlich auf die bisherige Litteratur, nament-
lich auf Köstlins und Koldes umfassende Lutherstudien, stützt.
f'brigens verfiigt Berger über ein bedeutendes Darstellungsvermögen. Auch
wo seine Perioden in störende Länge auszuarten scheinen (vergl. z. B. p. 353/354),
vei'söjint mit ihnen der Eindruck, den man erhält, dass der Wortreichthum nur
das Korrelat zu einer entijprechenden Gedankenfülle ist. Freilich würde die häufigere
Anwendung von Absätzen (so z. B. p. 92 Z. 3, p. 125, 133, 315, 482/483) oft
das Verständniss erleichtern.
Als besonders gelungen möchte ich bezeichnen den Abschnitt „Der Aufgang
der neuen Weltanschauung" (]). 123 — 150). Wer wollte Berger nicht beistimmen,
wenn er sich hier gegen die ,, armselige Formulirung*' von Luthei-s Lehre von der
Kechtfeitigung aus dem Glauben als des ,,materialen Prinzips'* der Reformation
wendet? Die Rechtfertigungslehre --- alsbald der beherrschende Mittelpunkt der
Lutherischen Theologie — ist im Sinne Luthers nichts weniger, als ein Dogma,
sie ist ein höchst pei*sönliches Erlebniss.
Beachtenswerth sind ferner die Ausftthiningen über Luthers Stellung zur
I^rädestination (p. 356/357), die Schilderung des Verhältnisses Luthers zur
nationalen Opposition gegen Rom, sein Konflikt mit den Schwarmgeistern. Das
Schwarmgeisterthum fasst Berger nicht als eine Entartung der Lutherischen
Glaubenslehre, sondern als eine Reaktion gegen dieselbe auf. Nicht die miss-
verstandene Lutherische Freiheit des Chiistenmenschen , sondern die christlich-
sozialen Strömungen des ausgehenden ^Mittelalters, für die das alttestamentliche
Gesetz, nicht der Glaube das Wesentliche ist, sind der geistige Nährboden des
Seh warmgeistert hums. H. Bärge.
465 Biographische Blätter.
Bibliothek. ruHttischer Benkirurdlgrkelten. Ueruusire<reben von Theodor
Schieniann. VI. Band. Michael Bakunins sozialpolitischer Briefwechsel mit Alexander
Iw. Herzen und Oirarjow. .Mit einer bioirraphischen Einleitung:, Beilagen und Erläute-
rungen von l'rof. Mich. Dragonianow. Autor, t^bersetzung aus dem Russischen von
Prof. Dr. B. ^[inzes. Stuttgart. J. U. Cotta'sche Buchhandlung. 1B95.
Michael Bakunin ist, wie Dragonianow bemerkt, der Ahnherr jener Russen, die in
den politischen Prozessen der siebziger und achtziger .Tahre auf die Frage, womit hie sich
beschäftigten, antworteten: „mit Revolution**. Wenn wir von seinen .liinglingsjahren ab-
sehen, wo er sich schriftstellerisch beschäftigte — übrigens so konservativ war. dass er
p[egels „Allefj Bestehende ist vernünftig" auch auf das Russland Nikolaus* I. anwendete —
wenn wir von dieser Zeit absehen, so können wir sagen: er hat sein Leben lang nichts
trethan als agitirt und konspirirt. In der ganzen Zeit von 1840 bis 1847, wo er doch in
voller .Tugendkraft war. - er war 1814 geboren worden — hat er nirht^ gethan als tTmf
Zeitungsartikel geschrieben. In solchen Nichtsthueni. wie er selber war, sah er aber die
Zukunft und das Heil der Welt: nicht auf die Arbeiter von Beruf rechnete er in pr.>ter
Linie bei der bevorstehenden grossen Umgestaltung aller Dinge, diesen stand er ziemlich
ferne, sondern auf das Ijumpenproletariat, auf das die !Marx und Engels mit Verachtung
herabblickten. Darum hielt er auch so viel auf die italienische und spanische Jugend, diese
„jeunesse ardente, energique , tont ä fait deplacee, sans carricre. sans issue". Unter De-
klassirten bewegt er sich fast ausschliesslich. Sein Briefwechsel führt uns in eine (iesell-
schaft. die uns nicht selten an den Kreis von jungen Leuten erinnert, den Dostojewski in seinem
„Idioten** schildert: es ist alles so ganz unmönnlich, ganz unkräftig, charakterlos. mollu.>ken-
haft. bisweilen zum Lachen, bisweilen zum Ekeln. Bakunin selbst: was ist das für ein
Mann, der einen andern - - Katkow — zum Duell herausfordert und dann diesem Duell
auf jede Weise zu entgehen sucht!
Indess darin thut man Bakunin häutig Unrecht, dass man ihn für den moralischen
Urheber der anarchistischen Attentate ansieht, als deren letztes Opfer Prä.sident Carnot
üel. Es linden sich zwar in seinen Briefen und Schriften (ledanken einer ^Pandestruktion**
der staatlichen Formen, er hat viel über die Bedeutung von Dolch und Gift in den Re-
voluti(men geredet und 1871 den Kommunards gerathen. halb I*aris zu zerstören, ja, einmal
scheint er selbst den Plan zu billigen, sich durch gemeinen Diebstahl die Mittel zur Re-
volution zu schatten, aber das Ideal Bakunins war nicht das Attentat, sondern der (lemeinde-
aufstand. Der Putsch von Benevent im Jahre 1877, der ganz nach Bakunins Rezept aus-
geführt worden ist. zeigt dies: die Revolutionsmacher proklamirten Abschaffung der Steuer
und des JVivateigenthums und verlirannten alle oftiziellen Dokumente. Besonders auf die
ZerstOrunir der Dokumente legte Bakunin grosses (Jewicht: ^Man hätte die Amt^gebäude
zuerst in Brand stecken sollen,** bemerkte er, als er 1873 von dem Aufstand in Barcelona
vernahm. Diiss die Sache der alliremeinen Umwälzung gefordert werden könne, wenn man
Bomben in Wirthshäuser oder Theater werfe, hat Bakunin nie gemeint oder gelehrt.
Immerhin bereitet es uns eine trrosse (lenuirthuung, dass Bakunin am Abend seines
I^ebons hoffnungslos in die nächste Zukunft blickte: er sah ein, dass die grosse Um-
wälzung doch nicht so irar nahe bevorstehe. „Der Bismarckianismus. d. h. der Militarismus,
die Polizei wirthschaft und die Finanzmonopole,** schrieb er 1874, zwei Jahre vor seinem
Tode, „vereinigt in ein System, das den Namen des neuen Staatsthums trägt, siegen all-
überall. Vielleicht werden zehn oder fünfzehn Jahre vergehen, in welchen diese mächtige
und wissenschaftliche (I?) Verleugnung der ganzen Menschheit (D siegreich sein winl.*
Dragoinanow hat in der Einleitung zu der vorliegenden Briefausyrabe alle biographischen
Daten über Bakunin «j'e^anniielt und zugleich auch, so gut es möglich war, eine Darstellung
der politischen Lehre Bakunin-«: geL'cben. Die l'bersetzung könnte immer noch besser >ein.
Es ist freilich sehr schwer, aus dem Russischen irut zu übersetzen. Aber so saloppe Wen-
dungen, wi(j ,das Bestreben, jede Kleinigkeit im Leben seiner Freunde zur Theorie zu
Anzeigen. 4G()
erheben" (anstatt „aus jeder Kleinigkeit eine Theorie abzuleiten**) könnten doch vonniedon
werden. E. Uuglia.
August Oncken, Fran^ois 4(^aesinay. (Sonderabdruek aus Prankensteins Viertf^ljahiN-
schrift für Literatur und Geschichte der Staat« Wissenschaften. 189;"). Leipzig. L Tlieil.
m SS.)
Es ist vielleicht ein unbeabsichtigter Krlblg der Historischen Schule, dass man «U*in
rein Biographischen in der politischen Oekononiio grös.sere Aufmerksamkeit schenkt als vor
dem Auftreten von Schmollers Historismus. Der Krfolg ist unbeabsichtigt, denn die Biographik
lag keineswegs im Prinzip der historischen Richtung. In den letzten zehn Jahren erschien
eine Reihe mehr oder weniger umfangieicher Monographien, die sich mit den Persönlich-
keiten der politischen Oekonomie, mit dem Leben ihrer Theoretiker beschäftigten — ich
erwähne nur die Werke von Delatour und Haidane über Smith, das Buch von Schelle über
Dupont, Knies* Buch über Karl Friedrich von Baden, brieflichen Verkehr mit ^lirabt-au
und Dupont. Besonders für die Physiokraten — ihre Theorien wie ihre Lebensumstände —
äussert sich in neuester Zeit ein starkem Interesse. 1888 veröffentlicht A. Oncken die er^te
Gesammtausgabe der Schriften (juesnays, gegenwartig publizirt er eine Biographie (^uesnavs
in der Frankensteinschen Zeitschrift für Litteratur und Geschichte der Staatswis>en-
schaften, deren erster Theil das Le])en (^uesnays bis zu seinem Auftreten als ökonomischer
Schriftsteller enthält. — Cber das Leben Que^nays waren die C^uellen bisher nur >fhr
dürftig. Die Legende hat hier mit einer bei einem Theoretiker der Nationalökonomie er-
staunlichen Kraft gewirkt. Aber die Schüler Quesnays, die Ekonomisten nannte mim sie
im 18. Jahrhundert, feierten des Meistei-s ^Tableau economique'* als eine der grössten Ent-
deckungen, ihn selbst verehrten sie wie einen Propheten. - Oncken fand so keine leichte
Arbeit vor, als er an die kritische Prüfung der Quellen giny:. Aber man muss sagen, der
Verfasser der Biographie hat diesen schwierigen Theil seiner Aufgabe glänzend gelöst. Die
Untersuchungen, die Oncken an den Stätten von (^uesnays Leben und Wirken vornahm,
stellen die Thatsachen aus (^uesnays Leben wohl ein für alle mal fest. Und auch dort,
wo Oncken auf Vermuthungen angewiesen ist, sind die^^e so scharfsinnig und treffend, so
sehr unter Berücksichtigung der maassgebenden Umstände angestellt, dass sie vielleicht nur
um ein Unmessbares von der Wahrheit abweichen, in den meisten Fällen dieselbe treffen
dürften. — Eine der schwierigsten Aufgaben der Biogi-aphik ist die Einordnung der
Schöpfungen in das Leben des Schöpfers. Diese Aufgabe komplizirt sich no-h, wenn die
Schöpfungen solche eines Cielehilen sind. Li Quesnays Leben sehen wir. wie sich aus
den Erlebnissen der Jugend, aus Kindrücken, Thätigkeiten , die eigenthümlichen Ge-
danken gestalten, wie zu diesen Lebensresultaten des eigenen Denkens das Denken, die
Werke anderer hinzutreten. Und wir sind nicht überraijcht, wenn wir dann da> Buch
Quesnays vor uns sehen, wir empfinden es als etwas Zufälliges, dass ein Buch daraus ge-
worden ist: der abstrakte Inhalt des Buches ist in der Erzählung des Lebens seines Ver-
fassers konkret geworden, es lebt vor uns als ein Stück, als ein Niederschlag des ganzen
Lebens. Diese Methode der Biographik übt On<;ken. Und er übt sie so fein, dass unsor
ganzes Interesse gepackt .wird, und dies einzig durch die wirklich lebendige Darstellung,
durch dieses Auflösen der starren, festen Bestandtheile , der Werke, in flüssiges Leben.
Da.s Leben Quesnays ist sehr ann an verblüffenden Effekten, wie sie die „packenile**
Biographik liebt. Denn dort, wo die äusseren Lebensumstände des Biogmphirten iv'wh
an solchen Effekten sind, werden wir oft vom Biographen getäuscht, indem wir das Leben-
dige in seine Darstellung verlegen, wo' es doch nur im Leben des Helden selbst so mächtig
lebendig ist. Quesnays Leben aber ist einfach, bescheiden, fast schüchtern, nichts i>t in
ihm, das uns stirk erschüttert oder heftig aufregt -- „Gelehrtenleben** könnte man es mit
dem oberflächlichen Worte der üblichen Phraseologie nennen. Da.ss man Onckens Biographie
mit so starkem Interesse liest, muss man daher der vorzüglichen Art zuschreiben, mit der
4G7 Biographische Blätter.
er ein Leben vor uns leben liis.st. Gleicht der noch ausstehende Schluss diesem ersten
Theil, dann haben wir Oncken nicht nur die erste Biographie Francois (^uesnays zu ver-
danken, sondern auch die ^lusterbiogi-aphie eines Gelehrtenlobens. P'ranz Blei.
Albert Schäffles „Cotta".*)
Nach Wilhelm Vollmers Musteraussrabe des Briefwechsels zwischen Schiller und Cotta
war fi\r den Biographen Cottas nach der Seite seiner Beziehungen zu Schiller und Goethe
kaum mehr zu thun übrig geblieben, als das bei Vollmer f\Xr sich selbst sprechende Material
zu anziehender Darstellung zu verarl)eiten. Eine volle Würdigung der politischen und
staatswirthschaftlichen Verdienste und Bestrebungen des vielseitigen ]iuchhändlers dagegen
konnte sich nur auf umfassenden neuen Forschungen aufbauen, die das in den Grundzügen
von Reyscher in der ^Allgemeinen Deutschen Biographie** richtig entworfene Bild nicht
unwesentlich vertiefen und erweitern mussten. Albert Schaffte war für diese Aufgabe der
benifene Mann und ist ihr in überzeugender Weise gerecht geworden. Mit grosser Hin-
gebung und Sorgfalt hat er ein aiLsserordentlich reichas, oft vielfach zerstreutes und sprödes
litterarisches und Akten-Material durchgearbeitet und dabei werthvolle neue Einblicke, vor
Allem aber eine vorher nicht erreichte Vollständigkeit des Lebensbildes gewonnen, die
seiner Bioüjaphio durch die Bewältigung des Stoffes ebensowohl wie durch den Gegenstand
volles Anrecht auf einen Platz in der Sammlung „Geisteshelden (Führende Geister)** en^nrbt
Nach einer kurzen Gesammtcharakteristik und einem übei^sichtlichen Lebensabriss des
merkwürdigen ^[annes geht Schaffte zur Besprechung der verschiedenen Hauptleistungen
C-ottas im einzelnen über und stellt da füglich sein Wirken als Verleger und Freund der
li rossen Dichter voran. In dem Bewusstsein, hier kaum etwas Neues, Eigenes geben zu
können, begnügt sich der Biograph dabei mit knappen Umrissen, die das gesammte Ver-
halten Cottas auf diesem Gebiete klar und treffend charakterisiren ; nur das Verhältniss zu
Schiller und Goethe stellt er mit liebevoller Be\nindemng etwas eingehender dar, doch
würde gewiss eine genauere Untersuchung des Verlagsbetriebes noch manche interessante
Beziehung aufdecken können, die jetzt nur gestreift wurde, und noch eindringlicher die
überragende Bedeutung Cottas als (Geschäftsmann aufzeigen, der mit jeder Vergrösserung
der Aufgaben wächst und in jedem Erfolg nur den Sponi zu neuen grossartigeren Unter-
nehmungen sieht. Ein interessantes Gegenstück zu ihm ist da Göschen, der in den ersten
Jahren seines jungen Geschäftes mit grosser Tüchtigkeit und Rührigkeit sich emporarbeitete,
dann aber den kräftigen I'nteniehmungsgeist verlor und sich dem verhängnissvollen Grund-
satze zuwandte, nicht mehr wie vorher selbst die tüchtigsten Schriftsteller aufzusuchen,
sondern ihre Anerbietungen abzuwarten, während Cotta seine Spannkraft des Geistes sich
bis ins hoho Alter liewahi-te und sich durch umsichtige Initiative nicht blos den umfassendsten,
sondeiTi vor allem den gei^ti'j' bedeutendsten Verlag in Deutschland zu sichern wusste. Göschen
hätte auch nie ein l'nternehmen wie die „Allgemeine Zeitung** gründen können, deren Geburt
und .lugend SchäfHe im dritten Abschnitt seines Buches darstellt. Denn hier ist Cotta nicht
blos der Verleirer, sondern -der geistige Schöpfer und Tonangeber"* : ihm ist es zu danken,
dass in der -Alliremeinen Zeitung** nicht ein neues auf Geldgewinn bei'echnetes und darum
dem (ieschmack der gros.-scn blasse folgendes Blatt erstand, sondern eine vornehme allgemeine
Europäische Stiatenzeitung von grossem Zuschnitt, für Politik und Kultur jeden Inhaltij, für
Fortschritt und Freiheit im besten Sinne, von grossen Gesichtspunkt<?n, von festem Charakter
und maassvoller Form. Er war weitblickend trenug.. den ideellen Vortheil und die ausser-
ordentliche Macht ü])er ilie Oti'entliche Meinung, die ihm dieses Blatt vers«'haft'te. höher an-
zuschlagen als die materiellen Oi)fer. die er dafür zu bringen, und die böswilliiren (-hikanen,
die er dafür zu erdulden hatte. Und so hat er sein -Schoosskind" durch alle Fährlichkeiten
(Jeisteshelden (Führende (ieister). 18. JJand. Berlin, Ernst Hofmann & Co.
Anzeiiren. 4f5,S
unJ Vertblirunsren uiit Ausdauer. Muth und (losthick hin<iun'hsri»leit«»t und daduivii sich für
>eine üliriire Wirksamkeit, nauientlirh die politische, eine Stütze bewahrt, die seinen Kintiiiss
we>entlich mit beirründet hat. .S-häffle hat in den lol,8r*'nden Kapiteln immer witnler Anlass,
darauf iiinzuweisen. zunächst )>ei der Hespreehunsr des Vert*assunirspi»litike»*s. Ks ist ein
schönes Krtrebnis der unermüdlichen Forschunirt»n S<'hftt'tles. dass er nun im einzelnen akten-
Uhlsvii: die hohe Bedeutun^jr in helles Licht stellen konnte, die ("otta als Volksvertn^ter von
1«S1.'>— 1S31 zukam. Kr erscheint jetzt als einer der Heirründer der württemlMMyischen Vt»r-
fa^sunir. und zwar als der staatsmännisch weitest blickende der damaliiri^n KKmpter. Denn
seinen ireschickten, eine Versöhnun«r anbahnenden Vorscliläg^en ist es zuzuschreiben, dass
Künisr Friedrich nach lanirem Widerstreben endlich die altwürtt^mlwM'gische Verfassunir als
Grundlatre des neu zu schatfenden Verfassungsvertraj,'>< anerkannte, und von diesem Aujjen-
blicke an hat Cotta. der doch selbst den KOni«r als persönlichen Keind hatte kennen lenien
müssen, «unter Einsetzung: seiner hohen l*opularitat und selkst seiner persOnlichiMi Sicherheit
«reiren die fortan faktiöse und reaktionäre Fort>it»tzun<f der Opposition, aber «.'enau für jt»ne
L(Jsun<„^ «gestritten, welche „schliesslich unter dem Drucke dix)honder auswärtijrer Kinmischunyr
von dieser selben Opposition ohne weiteres Murren rasch angenommen worden ist**.
Das Bedeutendste, was Cotta in der prrossen Politik ^»"ewirkt hat, jjehört der (JrUndun«»-
des Zollvereins an. Dass er dabai aber nicht blos der Beauftraj^^ von Bay(»ni und von
Württemberj,^ war, sondern vielmehr wesentlich mit die lebendijjo Triebkraft bildete, diwi
versteht Schüftie nicht nur durch seine aktenmässi<re Darstellun<j des Verlaufs der VtTlmnd-
lun««^en klar zu stellen, sondeni belehrt es auch mit den ausdrückli(?hen Zeujrni**«en der preussischen
Unterhändler, namentlich des Finanzministers von Motz. Für eine Mission, die in erster Linie
der wirthschaftlichen Wohlfahrt und Fiinivruni»- Deut^jchlands diente, war Totta eben der
peeiirnete Mann, wie er durch seine unennUdliche Thätijrkeit zur Jlebunjr »ler verschiedensten
Zweig-e des wirthschaftlichen Le!>ens bewiesen hatte.
So schildert Schaffte Cottas politisch-volkswirthschaftliche ThätiyfkcMt nach ihrer sach-
lichen Bedeutunijr, betont aber dabei immer in erster Linie die Persönlichkeit seines Helden,
welcher „der echte Sohn der Frühepoche «les J Liberalismus war, einer der hervorraj,'en<lst.<»n
und besten Typen des letzteren zu einer Zeit, als das thatsächli<>he Bekenntniss zum wahren
Freisinn noch persönliche und sachliche Opfer aller Art kostete". Man kann es dem Bi<»-
«rraphen nicht verübeln, dass bei seiner eingehenden Versenkunj; in seinen (ie«,'enstand seine
Schrift den Ton eines Paneiryrikus «rewann, der noch dazu bei ihrer ursprUn(>'lichen Bestimmunir,
das lOOJähriüre GedHchtniss von (*ottas (^bemahme der Buchhandlunfjr in der MAlluffMneinen
Zeitun«/" zu feiern, wohl am F'latze war, bei der jetzijjfen Buchausjfabe aber vielleicht besser
etwa« L^emässi<rt worden wäre. Man empfindet im Stil manchmal ncM'h ziemlich deutlich
diesen rrsj)run<r, wie ja auch die Zusätze und Veränderun'jren «^^e^enüber dem erst4»n Dnick
(A.Z. Dez. 1887 -.Jan. 1888) nur irerinjrfüjfij»" sind. Kin weiterer Wunsch wäre eine «etw/w
eiu'j'eiiendere rntersuchunL'' der Verla jrsbeziehunjren Cottas ausser zu Schiller inul (ioethe;
es würde sich dabei «j:ewiss noch manches Charakteristische und Interessante? erireben. jeden-
falls aber eine Unsicherheit verschwinden, wie sie sich in dem bedenklichen Fni«/ezei<hen bei
dem -kritischen Orakel zu Weissenfels" CS. 181) verräth. Natürlii^h ist hier Müllner iremeiiit,
der damals Cottas Litteraturblatt redijrirte. Jedenfalls aber hat Schätze diw Verdi«^nst. die
vorher nicht Lrenü^rend ürewürdiirten Seiten von Cottas Wirken in eindrin'.^ender. lichtvoller
Wei>e klar «j^estellt und ein Gesammtbild seiner i'ersönlichkeit jreireben zu haben, das den
grosNcn Buchhändler überzeu'j-end als einen der fllhrenden (ieister si'iner Zeit «»rwoist.
Krich petzet.
469
Biot^'raphische Blätter.
Die Todten des ersten Halbjahrs 1895.
Verzeichnet von MAX LAUE.
I. Fürstlichkeiten
(Günther Friedrich) Woldemar. Fürst zu Lippe,
* 18. April 1824 zu Detmold, | i>0. Miirz
zu Detmold.
Ismail Pascha, Exchedive von Ägypten, * 31.
Dez. 1830 zu Kairo, •\- 2. März zu Kon-
stantinopel.
Abu Baker, Sultan von Johore in Indien, *
183(), -|- 5. Juni in London.
^laha Wajirunhis, Kronprinz v. Siam, * 27.
Juni 1878, -J- 4. Jan. zu Bangkok.
K. K. Feldmarschall Albrecht (Friedrich Ru-
dolf Dominik), Erzherzog- v. Österreich, *
3. Auir. 1817 zu Wien, -J- 18. Febr. in Areo.
Alexis Miehailowitsch, (Jrossfürst v. Russland,
* 28. Dez. 1875 zu Tiflis. f 2. März in
Siin Kemo.
I*rinz WolfLran«,' Maria Leo])old v. Baiem,
* 2. .luli 1879 zu Amsee, -}- 31. Jan. in
München.
und hoher Adel.
FVanz Albrecht Erbprinz v. Oettingen - < >et-
tingen, * 2. Sept 1879, f 9. Mai in München.
Richard Fürst v. Mettemich-Winneburir, *
7. Jan. 1829 zu Wien, i 28. Febr. das.
Wilhelm Albrecht, Fürst v. Montenuovo, *
9. Aug. 1821 zu Salagrande, f 7. Aj»ril
in Wien.
Stana Petrowitsch, die ^lütter des Für:>t^n
Baice, •}•
Nikolaus v. Monteneirro, * zu
11. Febr. in Venedig.
Eulalia Egidie, Prinzessin v. Löwenstein- Wert-
heim-Rosenberg, '^ 31. Aug. 1820 zu Klein-
heubach, -J- Finde Fe])r. das.
Fürstin Hedwige de LIgne, * 29. Juni 1815,
•^14. Febr. zu ]*aris.
Julie Fürstin zu Liechtenstein, geb. (i rätin
l»otocka, '^ 5. Dez. 1818, i 21. Mai in Wien.
Wilhelmiiie Marie Elisabeth, Prinzessin v.
Montleart-Sachsen- Kurland, * 1829, f 25.
März in Wien.
±
Dr. Heinrich v. Friedberg, f. preuss. .fustiz-
minister, * 27. Jan. 1813 zu Märkisch-
Friedland, -J- 2. Juni in Berlin.
Josepha Frh. v. Linden, württemb. ^linister
a. D., * 7. Juni 1804, i 31. Mai zu Stutt-
gart.
Dr. Ludw. Aug. v. Müller, bair. Kultusminister,
* 19. Aug. 1846. t 24. März in München.
Staatsrath Karl Graf v. Tauffkirchen, bair.
Minister, * 7. Juli 1826 zu ^lünchen,
25. April in Stuttgart.
Wirkl. Geh. R. Julius Hans v. Thummel, sächs.
F'inanzmi nister, * 25. Älai 1824 zu Gotha,
-[■ 12. Febr. in Dresden.
Kabinetsminister v. WolfTgramm, •}• 11. April
in Detmold.
Johann Frh. Falke v. Lilienst^in, Sektions-
chef im österr. Min. d. Äussern, * 21. Mai
1827 in Ofen, f 28. Mai in Wien.
Ploriano Peixoto, vorm. Präsident d. Republik
Brasilien, -J- 28. Juni in Divisa.
Nikolai Karlowitsch v. Giers, russ. ^linister-
präs. d. Auswärtigen, * 9. Mai 1820, -|-
26. .fan. zu St. Petersburg.
J. A. Wyschnegradsky, f. russ. Minister, i
5. April zu St. l*etersburg.
Alexander Abasa, f. russ. Finanzminister, *
1822. t 5. Febr. in Nizza.
Henrv Austin Bruce, Lord Aberdare, f. engl.
Minister, •■' 1815 zu Duftnn, i 25. Febr.
in Lrmdon.
Lord Uandoli)h Churchill, f. Staatssekretär
II. Staatsmänner.
für Indien, * 13. Febr. 1849 zu IMenheini
Palace, -j- 24. Jan. in London.
Georg Robert Charles, 13. Fiarl of Pembroke,
f. Unterstaatssekr. d. Krieges, * 6. Juli
1850, •}• im Mai in Bad Nauheim.
Walter l^uinton Gresham, Staat ssekr. d. Aus-
wärtigen, * 17. März 1833 zu Lanesville,
-{- 28. Mai zu Washington.
Pierre Legrand, f. Minister, * 13. März 18:U
in Lille, f 1. Juni in Paris.
Alexander INartin, gen. Albert, f. Arbeits-
minister, * 1815 zu Bur\', f 28. ^lai in Paris.
Ferrari, ital. Unterstaatssekr. im Min.d, Ausw.,
-J- 10. Juni in Rimini.
Hasselman, f. niederl. Kolonialminister. *^ 1815,
i 29. März in Tiel.
Abreu Souza, f. portug. Ministerpräs., •{- Mitte
Jan. in Lissabon.
Dschevdet-Pascha, türk. Minister, * 1825, f
26. Mai in Bebek.
Sir William ^lontagu Manning, australischer
Staatiimann, * 1811, t 7. März inSvdnev.
Frh. Emil v. Richthofen, f. Gesandter. * 1810.
-j- Ende Juni in Baden-Baden.
Wirkl. Geh. R. Georg (traf v. Wertbem-
Beichlingen, f. Gesandter, * 20. Nov. 1816,
f 2. Febr. in Beichlingen.
Geh. Lesrationsr. a. I). Ludwig v. Hirschfeld,
* 1. ()kt. 1842 zu Ludwigslust, i 17. Febr.
zu Berlin.
Francesco MarcheseCurtopassi, ital. Gesandter,
-j- 7. April in Wien.
III. Politiker.
Gutsbesitzer in Neuenahr Franz Bresgen, Mit- ' f. 01)erbürgermeister Karl v. Heim, f. Reichs-
glied des Frankfurter i Parlaments, '-^ 1815, tagsabgeordneter, * 20. Dez. 1820, f 9. April.
■f 1. Juni zu Neuenahr.
Bürgermeister Gottfried Kalmring, f. freikons.
Die Tüdten des ersten HallijahiN 1895.
470
llfichstairsabirftonlnpter. * 9. Febr. 1840 zu
Kcrjjslf'bon, -}• 28. Febr. in Weimar.
Dr. I { udolf Schieiden, f. I {eifhstagrsiibgeordneter.
* 22. Juli 1815 zu Holstein, f 25. Febr.
in Freiburc" i. B.
f. l)iri<j-ent d. I']sslin<ver Maschinenfabrik
Kmil V. Kessler, f. nl. Jleichsti»irsniit2"lied,
* 2. Febr. 1841 zu Karlsruhe, -J* 10. Mai
zu Baden-Baden.
Gutsbesitzer .lean Jansen, f. nl. Koiehstacs-
niitiflied, * 2. Febr. 182.3 zu Harxheini,
•{- 24. .lan. in Kaisei*slautern.
Burirhard Frh. v. Schorlemer-Alst Centrums-
niitjyrlied des Keichstai,''s, * 21. Okt. 1S25
zu Herrinjrshausen. -J- 17. Miirz in >riinster.
Gutsbes. FfM'dinand Kersting, f. Keichstaij^s-
njitdied (1.), - 20. .Alärz 1832, t 28. Jan.
in BOkenforde.
Pfarrer Adam Haus, UeiehstasTsmiti^l. (1.). ""'
f<. April 1830 zu Aschaffenburc-, f IH. März
in Wörth a. ^\.
Kaufmann Barthel Haanen, f. Eeichst^g^mitirl.
(1.). * l.Aui;. 1813 in Neuss, i 18. Febr.
in Köln.
Geistl. R. Kduard Müller, f. Keichstag-sniitirl.
(1.). =^ 15. Nov. 181S zu (^uilitz, | O.Jan.
in Xeisse.
Stadtrath Justus RackowskI, f. Ueichstagrs-
mit'jl. (I.). '' 17. April 1S45 zu Allenstein,
I 10. Mai das.
(iut^bp<. Thaddiius Conrad, f. Heiehst^iirsmitcrl.
(1.). '-^ 13. April 1802 zu Neurodo, i 15.
.luni zu Buchwald.
Advokat Dr. ('harles Abel, f. KeichstaL^mitq'I.
(Protest.), '•' 2. Dez. 1824 zu Diedenhofen,
-J- 2. ^lai in (Jentrinp^en.
lUidolf Frh. v. Buddenbrook J >ttlau, Herren-
hausmitirl.. * 20. April 1H21 zu Koniirs-
berir, v 22. Mai in Berlin.
I.andrath Carl v. Risselmann, kons. Land-
taij-snbir., * 12. Aug'. 1832, -J- 0. Juni in
Berlin.
Hofmaurenueister Kobert Schmidt, kons. Land-
tasrsabL»-.. - 27. Sept. 1840, t 23. Febr. in
Steditz.
A'orwerksbos. Alex. Carl Paul Brauner, kons.
Landta^rsabo-., - 21. Mni 1843, i 21. Jan.
in Wilkau.
jleinr. (iust. Uwjo v. Langendorff, frcikons.
T.andtai.^^abir., - 2S. Juni 1S17. -J- 23. ^farz
in Berlin.
Fabriklie^. Kommerzienr. Karl Auq-, Linke,
nl. Landtal.•■sabI,^. '•' 20. Febr. 1829 zu Alt-
(iebhardsdorf. y 1>^. Juni in Berlin,
r^tto Hermann Ottens, nl. Lan«ltaL'"sabir.. ■■'-
21. Sppt. 1825. 7 3. Juni in Kimsbüttel.
Lan(lc>dir. a. I). (.'hristian Friedrich Wirth,
fi-eis. Landtairsabcr., * 21. Dez. 1820, ^-
20. April in Wiesbaden.
Ptitterirutsbes. Alexander v. Schalscha, Cen-
trumsmitg^l. d. Abtreordnetenh.. * 9. Aui^.
1830. t 18. März in Berlin. .
Wilhelm Schoben, Centrumsm. d. Abf;^.. * 29.
April 1812. i 13. April in Köln. ^
Redakteur l*et<»r Hauptmann, Centrumsm. d.
Aber.. ■' 25. Sept. 1825, f 28. .Mai in Bonn.
Kduard Frh. v. Hayden v. u. z. Oortf, üsterr.
Beichsrathsmitf,»*!., "^ 1815, -J- 0. Mar/ zu
Dorff.
Dr. Josef Fanderlik, Pieichsrathsmitifl. (Alt-
czeche), - 4. Mäiv. 1839 zu Olmiltz, f ^•
Mai in Un<rarisch-H radisch,
(irundbes. .fosef Hoch, Osterr. Ileichsrathsabg.,
"^ 1835. f 0. Mai auf der Fahrt von Pross-
nitz nach Hrubschitz.
Grossyrrundbes. (.)tto Frh. v. Wächter, f.
österr. Beichsrathsabir.. * 1831, f 21. Juni
in Keichenau (NiederOst<?rreioh\
Dr. Kutschora, Führer der .luni^czechen, f
17. .fan. in Pra«;^.
Josef Neuwirth, »stcrr. Keichsrathsabü'.. • 0.
Mai 1839 zu Triesch, f 20. Mai in ?klaria-
irrün.
Dr. (Juido Frh. v. Sommaruga, Osten-. Reiehs-
rathsabor., * 22. Jan. 1842 in Wien, ^ 11.
.lan. das.
Ant^m Ur. v. TyszkowskI, österr. Keichsraths-
abg. iPolenklubJ, -j* 9. Mai in Wien.
Dr. Auirust Weeber, österr. Peichsrathsabg.
(deutsch-lib.). * 1820, i 15. Mai.
Sir Robert Peel, f. Mitgrl. d. Cnterhauses, *
1822, t 10. Mai in London,
f Jeorf^e Thompson, f. Parlamentsmitfrl., "'' 1803,
•|- lU. April» in Aberdeen.
Ijimh ^larie (iajsiton (iraf de Douville-^Iail-
lefeu, franz. I)<»put., * 7. Au|j. 18.35 zu
Paris. 7 Knde Jan. in Hveres.
Charles Merlin, franz. Senator, -J* 0. Ai)ril in
Douai.
Rathier, franz. Deput., -J- 0. .lan. in Paris.
Dr. jur. Filippo Capone, Senator, -j* 11. Juni
auf der Fahrt na«'h l*an}rani.
demente Corte, Senator, * 1H25. -J- 25. März
in Vii»^one.
(^iustijv (iraf Lagerblelke, f. Präs. d. .schwed.
Kammern, -J- (i. März in Stockholm.
Kapit. William Dinesen, dän. Abgeordn., -J-
28. März in Kopenhairen.
Thomas Nielsen, Führer d. dän. iremäss. Unken,
Y 2t). Mrtrz in Kopenhajren.
Victor V. Hartmann, tinnl. Senator. * 18.3U,
V Mitte Mai in 13(mn.
Frederick Douglas, ein Farbisrer. * 1817, -|-
im Febr. in Anar'ostia.
IV. Hofwürdenträger und Beamte.
Max < iraf V. Holnsteln, ( )berstallmeister Köniir 1 Max v. Rathenow, Kl^I. preuss. Kammerherr
Lu.lwi- JI.. * 19. Okt. is:j5, t 1. Febr. und Ccrennmienmeister. - 2S. März 18;]0
in Srhwarzcnfcld. ' zu Pibcrt^'ich. f Kn«l»* ^lai zu Stabel-
A. Kundurlotis, Obcrhofmarsrhalj d. Kl'"^. v. witz.
(Iric'henland, y L». Mai in Athen. AVirki. (Jeh. Ob. Peir. P. a. D. Dr. (Justav
471
Biographische Blätter.
Singelmann, f. vortr. ]{. im Min., * 1826,
-}- 23. März in Berlin,
(ieh. Ob. Hei;. ^^- ^- 1^- ^^?on Frh. von den
Brincken, f. im Min. d. Inn., * 5. Jan. 1834
zu Frankfurt a. M., -j- 11. Mai in Char-
lottenburg,
(irossherzl. hess. Geh. K. Dr. Bernhard Jaup,
im Min. d. Inn. u. d. Justiz, -}• 13. Febr.
in Dannstadt,
(ieh. Ob. Med. K. (iustav Adolf Schönfeld,
vortr. Jl. im Kultusmin., * 1839, f 12.
Miirz in Berlin.
:Ministerlalr. Joh. Salzer, * 1841, t Ende
Febr. in Wien.
Grossherzojrl. hess. Regierungsr. Dr. Hesse,
-}- ö. Mai in Danustadt.
Geh. Ob. Finanz- U. Peine, f 4. April in Cassel.
Geh. Ob. I*ost-K. Johannes Triebet, vortr.
K. im Keichspostamt, * 183ö, f 18. Jan.
in Berlin.
K. Iv. Geheimr. u. Sektionschef a. D. Karl
Frh. V. Pusswald, * 1825, f 23. Mai in Wien.
Keirhsgeriihtsr. a. D. Dr. jur. Otto Baehr,
* 2. Juni 1817 zu Fulda, i 17. Febr. in
Cassel.
K. württ. r)berjustizr. Kdmund Frh. v. Ow,
* 10. Okt. 1815, t 28. März in Stuttgart.
1 )r. Heinrieh Martin, Oberappellationsgerichtsr.
a. 1)., * 1810, i 14. März in Cassel.
Appellationsgeriohtsr. a. D. Ludwig Heim,
^ 180(), t U. Febr. in Nürnberg.
Emil Bernhard Jacobi, Senat«präs. d. Ober-
verwaltungsgeriehts, * 5. Dez. 1828 zu
Graudenz, -|- 12. April in Berlin.
AVirkl. (Jeh. K. Dr. iur. Ferdinand Grimm,
Obortribunals-Vicepi*ä.sidenta. D., *22. Sept.
1806 zu Neviges, i* 27. febr. in Wies-
baden.
(ieh. Ob. .Justiz-R. Gustav Herm. Eichholtz,
* IS. Doz. 1837 zu Galitten, i 17. Juni
in Berlin.
Präs. d. Oberlandesger. in I*()sen Frantz, •[-
5. April in Posen.
K. bair. Reichsr. Dr. Ludwig v. Neumayr, f.
Präs. d. Obersten Landesger., * 181Ü, -}-
4. März in .München.
K. K. Geh. U. Johann Frh. v. Wenisch, f.
( )l)erlandesgerichtspra,s., * 18()2, f 8. März
in (Jraz.
K. K. wirkl. (ieh. U. Aloys Mages v. Kom-
pillaii. f. Oberlandesger.-IVäs.. '' 2S. Aug.
1S-J3 zu Bozen, -j- 23. Ap. in Innsbruck.
Sir Jaiiics Bacon, letzter Vioekanzler der
Chancery Division, * 171)8. -[- 1. Juni in
London.
lObenezer |{ok\voo<l Hoar, f. (ieneralstaats-
anwalt d. nonlam. Cnion, ''■'' ISIO. y 1. Feb.
zu Ccmrord.
Ju.stiz-Prokurator SiLniiund Schott, * 5. .lan.
1S18 in StuttL^1rt. -j- 4. .luni das.
Wirkl. (ioh. K. Adolf v. Körber, (ienoral-
landsi'haftsdir. in Westproussi'n. "^ IS. Aug.
1817 in Sandau. f 11. .MUrz in Kairo.
K. K. wirkl. <ieli. li. Joseph Für>t v. Colio-
redo-Mannsfeld, f. Landmarschall v. Nieder-
österr., * 26. Febr. 1813 zu Wien, t
22. April das. ^
Carl Gu.stav Frh. v. Ugglas, f. Ol^erstatt-
halter v. Stockholm. * 1822, i 19. Febr.
in Stockholm.
Reirierungspräs. a. D. Wilh. Winter, * 1. Dez.
1803 zu Dillenburg, t Ü. ^iJiri, in VAius-
hausen,
(leh. Keg. U. Dr. Dan. Heinr. Ludwitr Bening,
* 18()1, t 10. März in Hannover.
Geh. Keg. H. Christian Josef v. Zezschwitz,
Amtshauptmann in Bautzen, * 18. Sept.
1838 zu (firlachsdorf, f 16. März inBautz«'n.
Oberlinanzrath Karl v. Loeben, Oberforst-
meistor zu Zschopau, * 1831. -J- 4. Juni
in Zschopau.
Grossh. Sachs. Finanzrath Max v. d. Osten,
•J- 26. April in Giessen.
Geh. Ob. Keg. U. Eggert, * 1821, t 29. MUiz
in Erfurt.
Keg. K. F. Eggli, * Sept 1838 zu Küthi. t
24. Jan. in Bern.
Senator Dr. Arthur (iustav Kulenkamp in
Lübeck, * 1827, i 16. April in Montreux.
Sir KolK?rt Dutf, Gouverneur v. Neuseeland,
-}- 15. März in Sydney.
Bernh. Frh. v. Richthofen, Polizeipiü^. . *
8. Juni 1836 zu Cammerau i. Schi., f
6. Juni in Bonn.
Geh. Ob. Keg. K. a. D. Julius Kieschke, f.
Oberbürgenneister v. Königsberg, * 1811».
-}- 10. April in Berlin.
Geh. Ob. Keg. K. Friedrich Bötticher, Ober-
bürgermeister v. Magdeburg, * 24. Jan.
1826 zu Magdeburg, -j- 19. .lan. in Berlin.
Dr. iur. Alfred Stiibel, f. Oberbürgermeister
v. Dresden, * 3. April 1827, f *J- Miirz
in Dresden.
Cieh. Keg. K. W. A.Bredt, f. Oberbürgermeister
V. Barmen, * 1818. i 23. März in Honnef.
Hofrath Theod. Maercker, Bürgemieister von
Zweibrücken, * 1833, f 1- M»»-
Geh. Ke?. K. Neubourg, f. Bürgermeister v.
Stade, ^* 1809, i Endo Jan. in Stade.
.Fustizrath Dr. Julius Oskar Zenker, Vire-
vorst. d. Stadtverordnetenvers., * 1837. -J-
25. Mai in Leipzig.
K. Kath Dr. Edmund Schebeck, f. Handel»
kammersekr. (auch Historiker), * 1820. f
11. Febr. in Prag.
Carl Oldenburg, grossh. mecklenb. General-
zolldirektor. * 1831. -J- 21. .Fan. i. Schwerin.
Sir Kobert Hamilton, Präs. d. britt. Zollamt-^.
* 1836, t 22. April in London.
Sir Charles Mills, Generalagent der Kap-
kolonie in London, * 1825 in Iscbl, "t Ende
Mfirz in London.
Prof. Pawlow, Mitgl. d. archHolog. Komm. d.
russ. Ministeriums d. Volksaufklllrunu', ^
1823, t 12. .Mai in St. Petersburg.
Fürstbis(!liöti. Konsistoriair. u. Gen.-Vikariats-
Amtsr. a. 1). Schumann, * 11. Mai isi4
zu Hunzlau, -{- 13. Februar in Bi*eslau.
Die Todteil des ersten Halbjahrs 1895.
472
I
Dr. Theod. Regenburg, ehem. Stiftsam tiiiann,
* 1815, f 8. Juni in Kopenha<^en.
Intendanturrath d. könijjl. Sohau.spiele in Ber-
lin P:mil Taubert, * 23. Jan. 1844 in Ber-
lin. -{- 10. April da.s.
Hoftheaterintendant Frh. v. SeckendorfT-
Aberdar. f 9 Febr. in Altenburg.
Carl V. Stegmann, f. Dir. d. Bair. (ievverbe-
niuseums in Nürnberg, * 1832, -}- 28. ^lai
in Weiherhaus.
Dr. Jos. Eduard Wessely, Insp. d. herz. Mus.
in Braunschweig, * 8. März 182(5 zu Welle-
tau, f 18. März zu Braunschweig.
Sir George Scharf, f. Dir. d. nat. Portrait-
galerie in London, * 1820, 7 19. April.
P. Johann Bollig, Bibliothekar an der Vati-
can. Bibl., -f 9. März in Uom.
Msgr. Carini, J*räfekt d. Vatican. Bibliothek,
f 25. Jan. in Rom.
Hofrath Dir. a. D. des fürstl. Museums, Dr. 1
Friedrich Aug. v. Lehner, * 10. Okt. 1824 ;
zu Geislingen, f 3. Juni in Stuttgart. ;
V. Heerführer
(Generaloberst Alexander Aug. Wilh. v. Pape, '
* 2. Febr. 1813 in Berlin, t 7. Mai das. '
Generallt. Carl Friedr. v. Holleufer, * 2. Jan.
1804 zu Benkendorf, -i* 12. Jan. in Berlin.
Tienerallt. Albert Leo Ottoniar v. d. Osten
gen. Sacken. * 23. Aug. 1811 zu COslin,
-[ (3. April in Dresden.
(ienerallt. Hugo v. Roeenberg, * 22. Juni
1835 zu Puditsch, i 17. Febr. in Militseh.
Generallt. Franz Fried. Ale.xander v. Stuck-
rad, * 20. Febr. 1814 zu Khein, t 3. Jan.
in Berlin.
(renerallt. Fried. Ernst Ferdinand v. Schellha,
* 12. März 1829 in l^erschütz, t !"'>. -Tan.
in Breslau.
Generallt. Carl Theodor v. Strantz, * 20. Okt.
1820 zu Beriin, i 29. AprU in Beriin.
General d. Inf. (Jarl Leop. (iustav Frh. v.
Buddenbrook, * 4. März 1810 zu Lam-
garben, -j- Ende März in Düsseldorf,
(reneral d. Inf. Albert Christoph Göttlich v.
Barnekow, * 2. Aug. 1809 zu Hohenwalde,
-j- im Mai zu Naumburg,
(ieneral d. Inf. Gustav Peter W'ilhelm v.
Dresow, * 5. Febr. 1829 zu Kosenberg.
•j- 15. Mai in Potsdam.
Generallt. Ad. Carl Aug. Franz (jeorg Wilh.
Kasimir v. Dewall, * 11. Juli 1811 zu
(iiessen, -[■ Ende Alärz in Wiesbaden,
(ieneral d. Inf. Loop. Aug. Gotthard .lobst
Frh. V. LoSn, * 24. Juni 1817 zu Luckau,
•{■ 2(j. Febr. in Morsbroich.
(ienerallt. Theod. Hubert Carl Frh. v. Loo-
quenghien, * 24. Juni 18'2() zu Fürth, f
11. Jan. in Bonn,
(ieneralmaj. Carl Hcinr. P^ichard v. Loeben,
* 7. Dez. 1833 zu Beriin, i 25. Mai in |
Detmold.
Generalm. Wilhelm v. Linsingen, * 0. Xov.
1821 zu llitterhude, i 23. Juni in Beriin.
Gustos Carl Hörhammer, a. d. Hof- u. Staats-
bibl., * 12. Jan. 18:U, f Ende 3lai in
München.
Carl Schnorr v. Carolsfeld. (Jeneraldir. der
bair. Staatseisenbahnen, * 6. Mär/. 1830 zu
Dresden, -j- 31. Jan. in München.
Stadtbibliothekar Morin v. Nantes, •}- 7. Feb.
(ieh. U. a. D. Friedrich Konstanz v. Crlegern,
Vors. d. Sachs. Landesver. z. Pflege ver-
wundeter Krieger, -j- 10. April i. Dresden.
Adolf Brüggemann, bevollm. Dir. d. Aachener
u. Milnchener Feuervers. Ges., •}■ 23. April
in Aa<'hen.
Josef Frh. v. Krükl, Dir. d. österr. Tabaks-
regie, -}- 31. Mai in AVien.
Keif. H. Alexander Löwe, f. Dir. d. k. k.
J»orzellanfabrik. * 24. Dez. 1807 zu St.
Petersburg, t 29. .März in Wien.
Geh. Reg. Bath Dr. Ludwig Metzel, Bureau-
dir. d. preuss. Herrenhauses, * 1815, i-
6. Juni in Berlin.
und Soldaten.
Generalarzt a. D. Dr. ('arl Ferd. Herm.
Hochgeladen, t 14. Jan. in Wiesbaden.
Traugott Karl, Veteran a. d. Freiheitskriegen.
* 1798, -}• 11. April in Leipzig.
Generallt. z. D. Fedor v. WInckler, * 26. Aug.
1813 zu Mogwitz, -[• 15. März in Dresden.
Generallt. Julius v. Bosse, f 29. ^lärz in
Dresden.
Generalm. Carl W^olftrang v. Heygendorf =*"
25. Dez. 1806 zu Weimar, f 17. Febr. in
Dresden.
Generalm. Jludolf Koch, * 11. Juni 1822 zu
Blieskastell, f 9. Mai in ^fünchen.
K. bair. (ieneral d. Inf. Carl v. OrfT, * 10.
Dez. 1817 in Alzey, -}• 31. Jan. in Würzburg.
K. bair. General d.Inf. Adolf Rr. v. Heinleth,
* 1822, f 26. Febr. in München.
K. bair. Generallt. W^ilh. v. Schleich, * 1811,
t 24. März in München.
K. bair. Generalauditeur Albert v. Grimm, f
23. Jan. in München.
Württemb. (ieneralm. Ernst Frh. Pergier v.
Perglas, * 27. Jan. 1827, t 22. Mai in
Stuttgart.
K. k. Feldmarschall Lt. Florian Frh. v. Marchio,
* 1803, t 8. Febr. in Baden b. W.
K. k. Generalm. Kari v. Muralt, * 1802. f
25. Jan. in Wien.
K. k. Feldmarschall Lt. .Foseph v. Rott, *
1830, t 11. Mai in Budweis.
K. k. Feldmarschall Lt. August Rr. v. Ruff,
■}- 24. ,Ian. in Baden b. W.
K. k. Feldmarschall Lt. Julius VogI, "h 17.
Juni in Wien.
K. k. Feldmarschall Lt. Franz Graf Wallis,
Frh. auf Karighmain, * 26. Sept. 1838, t
1. Febr. zu Sibelsberg.
Wirkl. (teh. U. Alois v. Baumgarten, Feld-
marschall Lt., * 9. März 1814 in Aussfc,
-J- 15. Jan. in Wien.
47:5
Bio£,'raphische Blätter.
K. k. reldniarscliall Lt. Johann Beck, -J- Anf.
.fan. in Schwaz.
K. k. FpIdziniirnioist^T l*rospor Frh. v. Docteur,
1S1;J, i* 17. März in llietzin«»:.
K. k. Fi'ldniai-schall Lt. Franz Feldenhauer,
■' is-iil. t -it). März in Wien.
K. k. ?>l(iiiiarst'hall Lt. Anton Györmörey v.
«iyonnüre u. Teolvar, * 1837, -j- 10. April
in (liins.
K. k. Foldniarschall Lt. Josef Gabrianyl v.
Z^e^nive, '■'' 1822, -j- 1. Mai in Wien.
K. k. Linionschirtskapitän Heinrich v. üttrow,
'■■'- 2(5. .lan. 1820 zu Wien, t 2'). April in
AldiHzia.
WirkL Adniiral of the fleet Sir (i. T. Phipps
Hornby, -J- ^>. März in London.
Brit. Adniiral Lord (-larence Paget, i 23.
März in Briirhton.
Hrit. Adniiral Sir W. Loring, * 1813, f auf
d«*r Insel Wi£,^ht.
15rit. Admiral Lord AIcester, * 12. April
1S21, -J- 30. März in London,
l^rit. FeldniarM'hall Sir Patrick Grant, * 1804,
V 28. März in London.
Hrit. (ieneral Sir (ieorj^^e Chesney, * 1830,
7 31. März.
Marschall Francois Certain de Canrobert,
• 27. Juni 1801) zu St. C'erre, i 28. Jan.
zu Paris.
Franz. General Raymond -Adolphe Sere de
Kiviere. -l* 18. Februar zu Paris.
Ivuss. (leneral v. Olschewsky, t 1(J. Mäi*z in
St. Petersburg'.
Russ. (renerallt. Sabotkin, -J- 1. Januar in
St. Petersburg:.
Russ. (teneral der Inf. v. BaggehufFWudt,
'■' 1810, i 20. Mär/ in St. Petersburjr.
Russ. General Glinka- Mawrin, * 1810, f Ende
März in St. Petersburg-.
Russ. General Alexander Fedorowitsch v. Hahn,
- 1809. i 22. März in St. Petersbur«r.
Beli»^.(ienerallt. Baron Vandersmissen,*!- 17. Juni
in Brüssel.
Span. Msirschall M. Pavia, -j- 5. Jan. in Madrid.
Nihad Pascha (eigrentl. Severin Rr. v. Bilinski ),
* 1815, -|- 14. März in Konstantinopel.
Sefer J*ascha (eio^entl. Wladislaus (iraf v.
Kosciol-Koscielski), * 1820. 7 im ]Mär/ in
Bertoldstein.
Dan. Obei-st Otto Valdemar v. Hoskiaer,
* 1829, i 23. Juni in Kopenhajren.
Serb. General Horvatovic, f. Krieirsminister.
t 12. März in Belg^rad.
Nordam. General Adam Badeau, * 29. Dez.
1831 zu New York, i 20. März das.
General John Newton, Prä.s. d. Panama- Kisen-
bahn-Geselischaft, * 1823, i 15. Mai in
New York.
VI. Geistliche und Kirchenftirsten.
Peter Mathifts Snickers, Krzbischof v. Utrecht,
am 9. AuL'. 181(3 zu Rotterdam, f 2. April
in Ttrecht.
Aniilcare Malagola, Erzbischof v. P>nno. *24.
Dez. 1840 zu Modena, i 22. Juni.
.Julien Florien Desprey, Er/bischof v. Tou-
louse. ■'• 14. April 1807 zu Ostricourt, i 21.
.lan. in Toulouse.
Francisco de Paula Benavides y Navarrete.
Frzbischof v. SaraL'ossa. "^ 14. Mai 1810
zu Bacza. -J- 1. April in Saraj^^ossa.
Fran'-ois Lagrange, Bischof v. (.'hartres. * 15.
.März 1^27 in Dun-lo-Roi, -}- 23. Juni in
( 'hartres.
Johann Goorir Schopper, Bischof v. Rozsnyö.
9. .März ISJS zu Pest, f 10. April" zu
Uo-^cnau.
Dr. Brabandere, Hischof v. Hrüir<re. -1- 1. Auril
tla>«*ll»st.
Cardinal Luiiri RufFo-Scilla, f. Nuntius in
Münihoii. ' Pi. April 1840 zu Palermo,
Y 29. Mai zu Rom.
l>(»!nkai)irular .\nt(»n Abt („Walther v. Mün-
]iirli"). '■ 21). Di'z. 1841 zu Seelenbery^,
Y P). Februar zu Limbiirjr.
<iuanlian der Kajm/iner Neyssen, -[- 29. Jan.
in Mainz.
.Ic^nitenjiatcr Jakoli Rathgeb, -J- 7. ^lai in
!\lost«T \'a]konl)uri:.
PatiT Friedrich Woldegg (d. i. Friedrich (iraf
XU \ValdliurL''-\V«»lfeL'"Lr- Waldsee». ' 29. Sept.
is<)l zu Wal.Kce. y -•»• April zu L)itt(»n-
llall.
s
Pater Gratzmiiller, Prior des Benedictinerstift
St. Stephan in Au«rsbur«r. * 1823. i 17. .Mai.
Cölftstin Brader, Abt d. Cistercienserstifts
Stams. -[- Anf. Jan.
Lorenz Wocher, A])t v. Wettini,^n und in-
fulirter Prior v. Mehrerau. * 1850. -{-25. April.
Maria Aui^nustA v. Sartorlus, Oberin des Sacn*-
('oeur-Klosters, " 18-30 zu Aa<'hen, -}■ 7. Mai
in Paris.
Dr. Sylvester Morarin-Andriewicz, «rr. orient.
Frzbischof von Czernowitz, * 14. November
1818 zu Miltoka-Dra^omir, -J- 15. April in
( 'zemowitz.
Theodor Friedr. Detlef Kliefoth. Oberkirchcm-
rathsprUs. a. I)., '•' 18. Jan. 1810 zu Körchow,
-j- 20. .hm. in Schwerin.
Gust. Theod. Kittan, * 11. Nov. 1832 zu Fl0s>.
berjr, -[- 1. .Jan. in Priessnitz.
Julius Kraft, ei-ster Geistl. an Zion. -j- Mitte
Juni in Rerlin.
Dr. Kari Niemann, Oberkonsistoriair.. * 1820,
-[-14. Mai in Münster.
K(msistorialr. Dr. Kahle, * 1830, j- 3. Mlirz
in Hannover,
f. (ieneralsuperint Theod. Emil Lamberg, ^
181(J. t -^S. Febr. in Riga.
Pastor Neander in Mitau, * 1802, -J- in ^litau.
(Jeneralsuperint. Wladimir v. Ewert, -J- 11.
Fe))r. in Warschau.
Dr. ('. F. Baislew, ev. luth. Bischof v. lviw(»n,
" 1805, Y im Mlirz in K<)penha5ren.
Dr. Fredrik Fehr, Pastor priniarius in Stock-
holm. - 1849. -;- 1(). Mai.
Die Todten des ersten Halbjahrs 1895.
474
C. W. Lambert, Londoner Missionar, t 2:5. ■ Pastor Franrois Pnaux, i 21. Feljr. in Paris.
Mai in Binna. i Willi. Schuifze, Miti»l. d. Direktion d. franz.
Dr. \i. W. Dale, Pred. in Binnin<,^hani, '•' 1820, Hrilderunitlit in llerrenlmt, * 1845, t 4.
t l:}. MJlrz.
.lan. in Berthelsdorf.
VII. Gelehrte.
1. (leisteswissenscliaften.
A. 0. Prof. Dr. Bernhard Riggenbaoh, Theo-
lo?, * 25. Okt. 1848 in Karlsruhe, i 2.
>liirz das.
Prof. Dr. Carl Schmidt, Theolocr, * 20. Juni
1820 in Strassburjr, t H. März das.
Prof. Ed. Chr. Flirchtegott Adam, Theolog:,
* 1812, t 18. Juni.
Prof. Moriz Carrlere, Philos. u. Aesthetiker,
* 5. März 1817 zu Griedel f 18. Jan. in
München.
Prof. friLstav Glogau, Philos. in Kiel, * 6. Juni
1844, i 28. März in Griechenland.
Avocat Antoine Molliere, Philosoph, * 1800,
-{- 18. März in Lvon.
i»i-of. Geor^ v. GizyckI, Ethiker, * 14. April
1851, I 4. März in Berlin.
Prof. I.uijo Ferri, Philosoph, * 15. Juni 1820
in i^olojma, i* 17. März in Rom.
Prof. Ch. SecrMan, llechtsphilosoph,* 10. Jan.
1815, * 21. .lan. in Lausanne.
Prof. Carl v. Risch, Jurist, * 7. Juli 1834
zu Kockenhausen, -[- 20. März in Würzburg.
Prof. Carl Joh. Fried. Ludw. Lüder, .luri.st,
* 2. Sei)t. 1S:U. f 20. A])ril in Krlanjren.
Prof. Ernst Rubo, Jurist, * 8. Juli 1834,
-j- 17. März in Berlin.
Prof. Franz Weiss, Jurist, * 18O0, t 23. Juni
in Graz.
Karl of Selborne, Kechtsi,^el. , * 1812, i 0.
Mai in London,
i'rof. Wilh. Ferdinanil Arndt, hist. Hilfs-
Wissenschaften, * 28. Febr. 1830 zu Kulm,
-j- 10. Jan. in Leipziir.
Prof. Frnst Steindorff, hist. Hilfsw., * 15.
Juni 1830 zu F1ensl)urj.f, -J- 0. April in
(löttintren.
Dr. Hermann Grote, Nuniismatiker, * 28. Dez.
1802 zu Hannover. -|- 3. März das.
Prof. GiLstav Hirschfeld, Archäolojr, * 4. Nov.
1S47. t 20. April in Wiesbaden.
Sir Henry Rawlinson, Diplomat u. Archäo-
loir. * 1810 zu ChadliuE^ton , •{- 5. März
in London.
Prof. Sir Ue«rinald Stuart Poole, Archäolojr,
^ ls.32 zu London, f ^- t'^'h»". das.
i'n>f. Platen Wassiljcwitsch Pawlow, Archäo-
]o«r, ■= 1823, f 12. Mai in St. Petei-sburL»-.
Prof. Cesare Cantü, Hist., * 8. Dez. 1807 zu
Brivio, t 11. März in Mailand.
Prof. Dr. Ludwig Weiiand, Hist., ■ 16. Nov.
zn Frankfurt a. M., f 4. Febr. in (»öttingfcn.
Sir Kdward Bunbury, Hist.. -}- im März.
Prof. Julius Opel, Hist, * 1820 zu Loit-
schütz. -',- 17. Febr. zu Halle.
Assessor a. I). Heinr. Geisberg, .htstitiar des
Domkapitels, Hist., "^ 1810, -[- im Mai zu
Münster i. W.
Geh. Archivrath Carl Janicke, Hist, * 1. Jan.
1820 inMa^'-deburj^, f 15. Febr. in llannover.
Stadtarchivar Heinr. GradI, Hist., * 13. Febr.
1842 in Kjrer, t 3. März das.
(;eh. Hofr. Dr. med. Alb. IMoll, Präs. d. Ver.
f. Gesch. d. Bodensees, * 25. Juni 1817
zu Gruibingen, f 10. März in Tettang.
Prof. Cülestin Stampfer, Benediktinerpater,
Hist., * 1824, ■}• 10. Jan. in Meran.
Dr. Hermann Meynert, Hist, * 20. Dez. 1808
zu Dresden, -{• 10. März in Wien.
Schulrath Gvmnasialdir. a. D. Gottlieb Stier,
Hist., * 12. Aug. 1825 zu Basel, f 23. .Mai
in Dessau,
f. Pfarrer Kmest Chavannes, Hist, * 1822,
-|* 6. Jan. in Lausanne.
Advokat Dr. Carl Wieland, Hist., * 1832,
t 26. Febr. in Basel.
Oberst a. D. Nebelthau, Hist., * 1834, i 24,
Juni in Marburg.
Prof. am Rxeter College Ch. Will. Boase,
Hist., * 1820, t 13. Mär/ in Oxford.
lU'giiLs J'rof. Sir John Uobert Seeley, Hist,
* 18.34 in London, •}* 14. Jan. in Cambridge.
J*rof. ^Michael Dragomanov, slav. Gesch. u.
Litt., -j- im Juni in Soha.
Privatgelehrter Carl Kiesewetter, Culturhist,
* 14. Ai)ril 1854 in Meiningon, •{- 15. April das.
Prof. (iaetano Milanesi, Kunsthist., * 1812,
-}- im März in Florenz.
Dr. Nils (;ustaf Bruzelius, Hist, '^ 1820, f
23. April in Lund.
Assistant Keeper am Public Itecord Office
Will. Noöl Sainsbury, Hist., * 1825, f März
in London.
Jesuit Jos. Stevenson, Hist., * 1807, -j- h. F'ebr.
in Lcmdon.
Staatsarchivar l»ietro Ghinzoni, Hist, * 1820,
-j- 21. Febr. in Mailand.
Erster PrHfekt d. Vatican. Bibl. Msgr. Lsidoro
Carini, Hist., * 184«, i 25. Jan.' in Rom.
OfHzier van üezondheid van Hot 0. J. Leger
Dr. Julius Jacobs, * 1>43, f 21. Febr.
[Volkskunde von niederl. Indien.)
l*rof. Oscar Erdmann, deutsche Sprache u.
Litt, ^-^ 14. Febr. 184H zu Thorn, f I'^nde
.hini in Kiel.
Prof. Herm. Hager, deutsche Sprache, " 1847
zu Kei<;henbach, f 22. F ;br. in Manchester,
f. (iymnasialdir. Ant. Aug. Draeger, Ijitterar-
historiker, * 1821, i 13. Febr. in Aurich.
Advokat B. Elischer, (ioet he forscher, '•' 1818,
t 27. März in Budapest.
Litt^rarhist Don Ixart, * 1840, t 25. Mai
in TarraL^on.
Sir Hyde Clarke, engl. Philol., "^ 1S15, t 1-
März.
Biographische Blätter. 1.
31
477
Biog^raphische Blätter.
Leopold V. Sacher-Älasoch , * 27. Jan. 1S30
in Lenibcrg, -J- 9. März in Ijindheini bei
BüdinjQfen.
Frau Jeanne ^^arie v. 6ayette-(«oorjjfcns, Ito-
nian, * 11. Okt. 1817 zu Colberpf. t 14. .luni
in Leipzipf.
Xavier de Beul, Konian. * 1829, t 23. April
in Brüssel.
J*ierre Zaccone, * 1817. f Mitte April in Paris.
Kikolaj Ssemenowitsch Lesskow, itonian, -J-
5. Alarz in St. l*etersbur<r.
Rudolf Stegmann, Dramatiker, *20. .lan. 18.-i;5
in Braunschweig, -j- 25. Febr. in Dresden.
Kanzleirath a. D. Fredrik Auirust Dahlgren,
Dramatiker, * 20. Aug. 1816 zu Nord-
mark, f 16. Febr. in lijursholm.
Don Jose Ixart, Dramaturg, * 1849, -J- 25.
Mai in Tarragona.
Jose Eatremera, Dramatiker, f 1. Febr. in
Madrid.
Leberecht Fessel, mecklenburg. Volksdi<'hter,
* 1807. i 19. Juni in Waren.
Richard Genee, Dichter u. Komponist, * 7.
Febr. 1828 in Danzig, f 15. Juni in Baden
b. Wien.
Frederick Locker-Lampson, * 1821, f 1. Juni
in London,
(ivnmasialdir. Dr. „Karl Heinrich" Keck, *
20. März 1824 in Schleswig, f 7. Febr.
in Kiel.
Ljabomir Nenadovitsch, serb. Dichter, f •^•
Febr. in Valjevo.
Achilleus Paraschos, * 183.8, f im Febr. in
Athen.
Stand. Sekr. d. franz. Akad. Camille Doucet,
* 16. Mai 1812 zu Paris, f 1. April da.s.
X. Künstier.
Prof. ^lh\ Rr. v. Widemann , Bildhauer, *
16. Oktober 1812 zu Kichstiltt, f 4. MUrz
in München.
Antcm J*aul Wagner, Bildhauer, * 18:J4 zu
KOniginhof. -}• 26. Jan. in Wien.
Josef Uhl, Hildhauer, f 16. Febr. in Zürich.
Johannes Kvangelist Riedmiilier, Hildhauer,
* 1815 zu lieimartingen, f 13. Febr. in
München.
Julas Roulleau, Bildhauer, * 1855, f 28. MUrz
in Paris.
Jean Turcan, Bildhauer, * 1846 zu Arles, f
3. Jan. in Paris.
David Lugeon, Bildhauer, * 1818 zu Lau-
sanne, -}• Knde ^lärz in Lausanne.
John Bell, Bildhauer, * 1811 zu Xorfolk, f
im April in London.
Max Josef Seltz, Kunstgraveur, * 1811. -j*
7. Februar in München.
Louis Schönhaupt, Zeichner, * 1822, f Ende
Febr. in Mühlhausen i. F.
Paul Barfus, Kupferstecher, * 17. Aug. 1823
zu (i rundlach, -{• 24. MHrz in München.
Theodor Langer, Kupferstecher, * 1819 zu
Leij)ziir. y im Juni in Dresden.
Johann Friedrich Vogel, Kupferstecher, *
17. Dez. 1829 zu Ansbach, t 13. Febr. in
München.
Luigi Angiolini, Kupferstecher. -\- im Jan. in
.Maihmd.
Dr. Louis Brentano, Kunstliebhaber u. Samm-
ler. ' 1811. i 21. .lan. in Frankfurt a. M.
Husro Barthelme, (ieschichtsm. , * 1822 zu
Kusseiihau>en. -[- 4. Febr. in München.
Alexander Bida, (iesrhichtsm., '•'' 18:>:J zu
Toulouse. Y 3. .lan. in l'aris.
Paul Chenavard, (Jeschichtsm.. '■■ 9. Dez.
ISO? zu Lvon, •[ 12. April das.
(iu.stav Graf, (ieschirht.sm., * 14. Dez. 1821
zu KöniLTsltenj', y 6. .lan. in Berlin.
Karl Grünwedel, (>esr}iiclitsiii
22. Ai)ril
isir>zu raj)penheiin. [ IS. Ai»r. i. Miinclien.
Trof. Wilh. Lindenschmit, (iesdiichtsm.. '■■
20. .luni 1S-J9 in München, y 8. Juni da.s.
Max V. Menz, rie.schichtsm., * 1824 in ^Fün-
chen, f 3. Mai das.
Fram'esco PodeetI, (Jeschichtsm., * 18()i), -}-
9. Febr. in Rom.
Jean Portaels, (ieschichttJm., * 1. Mai 181S
zu Vilvorde, f 8. Febr. in Brüs.^el.
Robert Warthmiiller, (Jeschichtsm. * 1859 zu
Landsberg a. W.. f 25. .luni in Berlin.
Charles Fdouard Armand Dumaresq, Schlach-
tenmaler, * 1. .lan. zu Paris. ■{■ Mitt<?
März das.
Adolf Sohreyer, Schlachtenm. * 9. Mai 1828
zu Frankfurt a. M., f Knde Febr. in
l'aris.
Heemskerk van Best, Marinem., * 1828 in
Kampcsn, -}* im Jan. in Haag.
Henrv Moore, Marinem., f 22. Juni i. London.
FmirBrehmer, J'ortraitm., * 10. Okt. 1822
in Kurtsch. f 19. Febr. in Breslau.
Josef Valentin, i'ortraitm., * 1811 in Strau-
bing. 14. Febr. in München.
Johann Duntze, Landschaftsmaler, * 1823 in
Padlinirhausen. -J- Knde Mai in Düsseldorf.
August Fritz, Landschaftsm., * 184;^ in Ober-
ramstadt, f 1. MUrz in Dortmund.
JVof. .fosef Quinaux, Landschaftsm., * 29. .Miirz
1822 in Xamur, f 25. Mai in Brüs.sel.
Leonhard Rausch, Land.schaftsm., • 1813, -J-
19. April in Düsseldorf.
Josef Schwenninger, Landschaftsm., * ISO.'S.
f 12. Jan. in Wien.
Fugene Benjamin FIchel, Genrem., * 30 Auir.
1826 in T'aris, t Mitte Febr. das.
Carl Hertel, (ienrem.. * 17. Okt. 1837 zu l^res-
lau. i 10. Miirz.
Prof. .lohn Fvan Hodgson, Oenrem.. * 1. März
1S31 zu London, ■[■ 19. .luni das.
Prof. Albert Brendel, Thienii., * 7. Juni 1827
zu Berlin, -j- 24. ^lai in Weimar.
Johann Deiker, 'riiierm., * 27. Mai 1822 in
Wetzlar. -|- 22. .Mai in Düsseldorf,
(hiillaume Bomain Fonaoe, Stilllebenin.. *
18;JK. I 18. .lan. in Paris,
il. G. Hine, Aquiuellmaler. • 1810, -[■ 21. März.
Die Todten des ersten Halbjahrs 1895. 478
Fridolin Becker, niederl Maler, f 5. ^rarz j Wilhelm J. Martens, * IKH f 2. Febr. in
in Ifaaic. | Srhilneberof.
Rertho Morisol, * 1810, ■{- :i Mar/, in I»aris. ' l'rof. Charles Soubre, f :J(). .Tan. in T.Uttioh.
Wilh. Kleinenbroich, * lHl:j, -J- 22. .Juni in ', (ieonj Wilh. v. Simm, Maler u. Illustrator,
Lindenthal. 1 * 1H2(), f im April in lierlin.
XI. Musiker.
I'rof. Fonlinand Scholl, Vorsteher des Kon- ! Franz v. Supp^, Operettenkomponist, * IS.
servatoriums Stuttj-art, * 1S17, 12.^. April April 1S2() zu Spalato, f 21. Mai in
in Stuttirart. Wien.
Prof. Nevejans, * 1S42, -J- 2. ^Sfai in KrUssel. ■ Alfred Tilman, Kirchenkomponist. * :\ Febr.
Chr. Steuer, Dir. d. städt. Musikschule in 1H4.S in Krllssel, -J- 20. Febr. das.
Nürnberor, * ls:U, | (5. März. , I'rof. (Justav Wagner, Kimiponist. i Anf.
Carl Rr. v. Olschbaur, Vorstand d. Wiener Jan. in Lauban.
Miinneriresanqfvereins, * 7. Febr. 1S29, ■[- , Benjamin Godard, Kompcmist, * IH. Aw^.
1. Mai in Wien. i 1849 zu Paris, •}- 11. .Fan. in Cannes.
,lean Joseph Bott, f. Hofkapellmeister, in ' Prof. Wilh. Krankenhagen, * lH2f), f -7. Juni
Hannover, * 1826, f Anf. Mai in Newvork. i in Baden b. Wien.
LudwijüT Rotter, f. Hofkapellmeister, 1 4. April j Prof. Ferd. Sieber, * 5. Dez. 1822 zu Wien,
in Wien. f im Febr. in Berlin.
Eduard Thiele, f. Hofkapellmeister. * 181:5, | Anselm Ehmant, * 25. Dez. 1882 zu Frank-
f Mitte Jan. in Dessau. j fürt a. M.. y l-^- '^^^- »" Paris.
r)tto Hohlfeld, Hofconcertmeister, * 1854, i Prof. Gustav MazzantI, Klarinettist, f 20.
10. Mai in Darmstadt. ', April in Berlin.
Jtrnaz Lachner, Komponist, * 11. Sept. 1S07 | Vicente Celtanazor y Arnal, Sänger, * 1815,
zu Rom, -j- 25. Febr. in Hannover. y Ende März.
Kdward Salomon, Operettenkomponist, f IVter Noiden, Kammersänjj^er, * 1811 zu
>MitU» Jan. in London. , Düren, f Knde März in Hamburg.
XII. Architekten, Techniker und Industrielle.
(iustav Aesmann, <ieh. Oberbaurath, a. D.,
* 1825 zu Frankfurt a. 0., + 3. .luni in
Kassel.
Friedr. Aug. v. Stäche, Oberbaurath, *30. .luni
1H14 zu Wien, -[• Mitte Juni in (Jraz.
(ieorg V. Dollmann, kgl. bair. Oberhofbaudir.,
* 1831. i 31. März in München.
Kud. Staberow, Baurath, f 28. MHrz in Dort-
mund.
Oberbaurath Fried. Ernst Löhmann, Oberinge-
Febr. zu Dresden.
zu Ilsenburg, * 1808 zu Sesen, -[- im Febr.
in Ilsenburg.
(Jeorg Buderus, Hüttenbes. in Lollar, f 29.
.luni dma.
Geh. Kommerzienrath Herm. Gnison, * 13.
Mär/ 1821 in Majrdeburg, f 31. Jan. das.
Kommerzienrath Oscar Schulze, (J rossindustri-
eller,* 1827 zu Fraureuth, i 17. .lan. i. Apolda.
Kommerzienrath Schattier in Braunschweig,
Zuckerindustrie, * 1823, •\- 21. .Juni da.s.
nieur a. 1)., Wasserbautechniker, -j- Ende "William Elsworth Hill, Instrumontenbauor,
1817, -}- bei London.
(ieh. Hofrath Dr. Wilh. Fränkel, Prof. d. Tn- ] Stadtrath Albert Voigt, Beirr, d. Mas«-hinen-
genieurwissenschaft, * 1841, •}• 13. April i Stickerei, f FiUde Mai in Chemnitz.
zu Dresden. Wilh. Schönfeld, Spinnereibes., -i* 2. .Jan. in
W. Caetendyck, Berirwerksdir. in Harzburir,
* 1H23, t 24. .lan. diis.
Kduard Schott, techn. Leiter d. Eisenhütte
Herford.
Kommerzienrath C. D. Maglrus, Feuerwehr-
reciuisitenfabrik, '^' 1824, f 20. .luni i. Ulm.
XIII. Landwirthe.
rr()f. Dr. .lohannes Brummer, * 1S51, -J- 15. , Ökonomierath Gustav Neubaues, ' 1^20, f
März in .lena. 28. ,Ian. in Berlin,
(•eh. Ökonomierath Wichard v. Oelllechlägel, ' Amtsrath Becker, f 30. Jan. in Eldena.
; 23. Mai 18:J4 in Tharandt, i 1(>. Mai i
in 01)erlan genau. '
XIV. Buchhändler und Kaufleute.
(Justav Marcus, Verlagsbuchhiindler, /= 1821, Jos. Whitaker, Verl., M820, f 15. .Mai i. London.
Y (h Febr. in l^onn. Karl Ricker, Verl.. * 1833 zu St. (Joarshaussen,
Franz Kirchheim, Verl., f 2. Milrz in Mainz. f IL MHrz in St. Tetersburg.
J(»h. Moritz Konr. Schauenburg. Verl.. •' 2i. .loseph Aumiiller, Kunstverl., '' 1806, -*- (5.
Okt. 1S27 zu Herford, y 25. .lan. zu Lahr. '■ Juni in .Miin<'hen.
Ellgene Plön, Verl., ♦= II. Juni 1H3Ü, f 31. ; Philipp Bück, Buchhiindler, ■■ 1845, i 10.
MJirz in Paris. Mrirz in Karlsruhe.
AiLs dem Stammbuch eines Bio<,^raphen. 480
Aus dem Stammbuch eines Biographen.
m.
Paraphrase.
-Kin Menschenleben, aoh, es ist so wenige I
Ein ^lenstrhenschirksal, at-h, es ist so viel!**
(jirillparzer.
Der Welle gleich, die fern vom Äleeresstrande
Sjiurlos im weiten Ozean verschwimmt;
Der Flamme ähnlich, die nach kur/em Brande
Zu einem todt^n As(!henrest verglimmt;
Kin Schatten nur in täuschendem (lewande,
Der, kaum ei*schienen, auch schon Abschied nimmt;
Dem Walten blinder Kräfte untcrthäni«^
Kin Menschenleben, ach, es ist so weni*?!
Allein in dieser armen Spanne Zeit,
Die uns, den Bildern eines Traums, gelassen.
Welch ein Gedräng' von Schmerz und Seligkeit!
Welch ein Gewog* von Lieben und von Hassen!
Ob nichtig auch dies Sein, das Her/ ist weit
Und kühn genug Unendliches zu fassen
Im Tioos, das ilim fiir flücht'ge Stunden fiel --
Kin Menschenschicksal, ach, es ist so viel!
Betty l'aoli: Letzte Oedichte.
Berichtigung. Tn der Denkrinlc von Ti«rersteilt hat es in (bM* Kussnote S. '271 statt
-I'niversit'it Stockholnr zu lauten „in der s«'h\vedischeTi (Jesollschaft der Arzte in Stook-
hobn"; S. '2T2 Z. 14 v. o. statt .eine- „seine" Habilitationsschrift; S. 27:5 Z. :] v. o. ist
«nur**, Z. 7 v. o. „irleirhtails'' zu streichen: Z. 11 v. o. statt „auf das weite Feld** -auf
weite Felder'*; Z. 27 v.o. statt „von** «vor** zu lesen; Z. ^2 nach „irjrend einer" das Wort
«and(»ren" einzuschalten; in der letzten Zeile statt „auf diesem (iebi(»t**** «auf diesen (Je-
bieten"; S. 274 Z. 10 ist statt „hervortritt" „hervorhebt", Z. 11 v. u. statt -klarer" „klar*
zu lesen; S. 27;') ist Z. 2i5 v. n. nach -Cianglienzellen" „dabei" einzuschalten; der Schlusssatz
dieses Absatzes hat zu lauten: -die Leistungen des Thierkörpers festzustellen und sie aus
den elementaren JWingungen dessell>en mit Nothwendigkeit herzuleiten"; Z. 4 v. u. statt
-desto bedeutender" „je bedeutender"; S. 277 Z. 24 v. u. statt „deren" „dessen".
Verlag: Ernst Hofmann & Co. in Berlin. Druck: Felaentreff & Co. in Berlin.
Kür die Redaktion verantwortlich: Dr. Anton Bettelheim in Wien.
Unlterectitigter Abdruck auH dem Inhalt dietser ZeitHchrift unterlagt.
ÜberHetssungsrcchtc vorbehalten.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart.
Kleine historische Schriften
von
Heinrich von Sybel.
I. Band« Inhalt: roliti.srhfs \\m\ soziales Vorhiilton dor ersti^n Chnstcn. — Dio
Deutschen l)ei ihrem Kintritt in die (iesihichte. - Prinz Ku«reu von Savt)yen. — Katha-
rina II. von liUssland. — (Jraf Joseph de Maistre. - - Die Krhebuntr Kiiroi>as L'ei^en Napo-
leon J. — Über den Stand der neueren deutschen (ieschiohtschreibuni,^ - Die christlich-
L'ernianisi'he Staatslehre. - Cher den /.weiten Kreuzzuir. — Kdmund Jiurke und Irland.
- Cber die J^ntwicklunir iler absoluten Monarchie in Preussen. '.]. Aufl. Preis geheftet 9 Mark.
II. Bund. Inhalt: Aus der (iesrhirhte der K reuzzii^'-e. — Deut-^rhland und Däne-
mark im l:». Jahrhundert. — Die Hriete df>r Koniirin ^larie Antoinette. — Kaiser Leopohl II.
— (.)st<irreirh und Preu.ssi-n im UevolutionskrioL'"e. — Preussen und Kheinland. Die
(iründuni,' der l'niversitUt IJonn. Festrede zum ilubilUum der Kheinisrhen rrietlrieh-Wilhelnis-
Tnivorsität. Preis geheftet 6 Mark.
III. Hand. Inhalt: Die kar(din«/isrhen Aimalen. -- Die Sfhenkunjjren der Karo-
lini:er an «lie Päpste. Sai-'en und (iedichtt* Über «lie Kreuzzüjre. - Die ei-ste TheilunL»"
P(dens. Zwei LfhnM* Friedrirh Wilhelms III. in di'r Philosophie. - Der alte Staat und
die lU'Volution in Frankreich. Der Ua^tatti-r (iesandtennmrd. Die österreichische
StaatskontV-renz von lS:{i;. -- Klerikale Politik im U). .Jahrhundert. - Deutschlands Uechte
auf Klsass und Lothrlni^en. - Napoleon III. Preis geheftet 10 Mark.
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lirr Kirit.u lilirir halber, iii'^ Kii^lisi-lii' iiikI
so'l.'inn MUS ilnn Kiinlischcii wieder iii> Jh-utsehc
zuriirkuhcr.-ift/.i von
V. Miris.
!l. iiiftavc. Kh*^ani v;i-1)iiii<i(Mi. I'rcis IJAi Mark.
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-*».*»'
Gedichte
von
V. >I i I- i >«».
Mit dem Bildnisse des Verfassers.
lo Ho{;<Mi.
Hnrhst i'h';;ant ij<*l)uiiilcn. l'rcis 3 Mark.
Lustige Naturgeschichte FratlZ dCF Strcbcr,
•Hill Zoologia comica.
llftM ImI oitio tfciiaiie lIcKrlirt'ibuiii; allor in ilicscm
Itiirhf «iirkoiiiiiH'iiilfii li'hcndiircn Tliirrp der Welt.
niif H<( iiutiirKCtrriicn Uihililuniccii.
\V i < ^• I* ii ■> I" li a fi I i f li lifa I In' i t !• I viii
V. Miris.
H. liilluvc. l■:l^;_^ lair. I'n-is l.:>4l MaiU.
Von
V. M 1 ris.
Mit 1 1 1 II st ra li oimmi v o n
H. Schliessmann.
Ilrosi-hirt.
Pivi> l.:iO M.irk.
Lustige Botanik und Mineralogie Theaterstücke
:t. luiiiitfc.
V. Miris.
I'ii'i- . I iiKnitml I Mark.
für die Jugend.
Vom l^^i-aiii:^« 11 Oll II.
Kli^ant in'osi'hirt. l'ivin S Mark.